Nr. 2977 ch habe Berdem Däubler ur mich fing an, inchmal tuschel- Es war Schrieb Er ant- er der 5 n Theo 1 Willi, esessen das er- Mensch, zu auch h nicht st. Den rsteckt, mung. 00 ür dich enbret- Möbel Such dich inden. eutchen otzdem osten Danke ar kei- me das 8 Dan- Bern- tte ein wußte ur Zeit uscheln lustig. ke von Allover, als sie kind nen. utlicher kleinen zo, Als ſüngste n und Weih- dabei in das ht un⸗ gekOm- er Ma- etwas t acht wissen, s mein gerade te, um Was gte er, d dann chaufel t recht, „Sieh schen- en sich Woh- uch— sorgt. à nicht schien 1 einer yerges- hier.“ ckt. Es n Rita mdert- wieder -halbe, n Erb- du mit auf dir rst der ur noch J nicht ind ich nichts ich, er einfach Est sie zeil du ht vor „Kerl“, Sorte, n. Die reit— 5 mal!“ s wäre mders, e auch aber darauf du seine ver- t Mei- macht, In. ES neinen ES ist hrahre ta, ich en noch . Ich 0, und er ich 8 8.—* e eee ee Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; yeuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. koch; Sport: K. Grein; Land: G. Serr; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim, Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unqcbhängige Zeifung — Ae, Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 und 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DM zuzügl. 2,60 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 11. Jahrgang/ Nr. 298/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 24. Dezember 1956 eee An der Sektorengrenze GEWEIHIE NACHT Von Eugen Serstenmqier präsident des Deutschen Bundestages „Alle Stiefel der dréhnend einherschreitenden Krieger und die blutgetrönkten Möntel Werden verbrannt Wer- den!“ 80 heißt es in dem Urtext einer prophetischen Frisccensverkündigung des Jesdids. Ihre Verwirklichung worde von dem erWorfet, in dessen Sebortsnocht über den Fluren der kleinen palästinensischen Stadt Bethlehem ein unirdischer Chor sein„Friede qof Erden“ gesungen habe. Wir Wissen nicht alles von ihm und öber ihn. Aber Wir haben sichere Kunde, daß er als Jesus von Nazareth in der damaligen römischen Provinz Poläsfino heren- wuchs, daß er Wahrscheinlich einige Jahre long als Wan- derprediger durch das Land zog, den Sitten seiner Zeit entsprechend von einem Häöbfſein Anhänger begleitet, daß sein Wirken zeifwieilig unge wyõhnliche Aufmerkscm.- beit erregte, daß nicht Wenige damit hendfeste politische Erwartungen verbonden, daß er diese ErWaf tungen Zwar bekämpffe, aber dennoch— H- dreißigſährig— als politisch-religisser Aufröhrer verörteilt und mit Zustim- mung der römischen Besctzungsmacht hingerichtet worde. in dem Weltreich des Augustos Wurden diese Ereignisse kabm bemerkt. Kein römischer Senot hat sich je damit befaßt. Erst nach fast 2000 Jahren hat die Regierung des 1948 Wiedererrichteten Stagtes lsrcel die Wieder- dofnohme des Prozesses Jesd verfügt. Aber seit den agen des Herodes— unter dem Jesus geboren Wurde— bis zu dem Erlaß des begierungsdekrets des israelischen Mimisterprösidenten Ben Sorion in unseren Jagen Hat Jesus Christus die Welt verönderf. a a Es begann im engsten Kreis, im Stall einer orientoli- schen, kſeinen Stadt, dbseits aller großen politischen Ent- scheidungen. Aber es War dennoch ein Wieltereignis. Z seiner Besonderheit gehört, daß es bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Einem nicht geringen Teil der Genera- ion vor uns in Mittel- und Westeuropa erschien die Auseinondersetzung mit Jesus Christus beendet, religions: geschichtlich und gedanklich erledigt zu sein. Unsere enerction aber haf es erlebt, daß über die Trömmer- hobfen unserer Welt hinweg und durch die gewW²aoſtigen isse und Sprünge unseres Weltbildes hindurch die Ge- Steil Jesd Christi Wieder quf uns zukom, unmittelbar und geheimnisvoll Wie eh und je. Fragt mon sich, Warum die Kirchen heute mehr zu sagen haben als vor dreißig oder fünfzig Jahren, so darf men darauf nicht mit dem Hin- Weis ontworten, daß die Kirchen dies ond das dazu- gelernt hätten, daß sie sozicler geworden oder daß ihnen die politischen Parteien heute eben grüner seien als vor zwonzig oder fünfzig Jahren. Nein, daran liegt es nicht. Es liegt einzig und allein daran, daß im Beben der Welt der fahrlässige Hochmut und der Weltdünkel gegen- über der Gestalt und der Botschoff Jes Christi vielen vergangen ist und daß sie die Erfahrung Hiobs machten: „Ich hatte von Dir mit den Ohren gehört, aber nun hat mein Auge Dich gesehen.“ Täuschen Wir uns oder ist es Wirklichkeit, Wenn Wir sagen, daß in dieser Begegnung mit Jesus Christus auch jene Plakatierung ond Drapierong geschwunden ist, mit der ihn nicht Wenige dals eine bemerkenswerte, jo große Gestalt der Mordllehre in ihr Weltbild einzüreihen ver- Sochften. Non, es ist kein ZWeifel, daß die Botschaft und das Leben Jes in höchst eindringlicher Weise der Wond- lung und der Erneberung des Sittſichen gaſten. Sein„lch aber scge euch“ ist vnbberhörbor und gebieterisch. Jesus Christus hat nebe Maßstäbe menschlichen Verhaltens in die Welt gebracht, die in jeder Generation zwar fau- Sendmel verworfen und verletzt Werden, von denen sich aber die Christenheit und die von ihr erzogenen Völker des Abendlandes und seines Kulturkreises dennoch nie mehr zü0 trennen vermögen. Zu diesen christlichen Maß- Stäben und Richtlinien menschlichen Lebens gehört zum Beispiel nich nur die dktiye Bereſtschaff zur Vergebung im persönlichen Bereich, sondern auch in der politischen Auseinondersetzung der Gruppen und Völker. Der Bericht des Lukas von dem Gesang der himm- lischen Heerscharen über den Fluren von Bethlehem ist gewiß keine Reporfage, kein— Würde es sich heufe ereignen— mit Funk und Film technisch qufnehmbares Ereignis. Aber jener Chor von Bethlehem ist dennoch Währheit, denn nicht nur das Wort, nein, die Person Und die Geschichte Jeso Christi haben eine neue Ord- nung, ein nebes Verständnis menschlichen Daseins mit einer neuen Rangordnung aller Werte herdufgefüöhrt. Es ist eine geschichfliche Tatsache, daß die Begegnung mit 8 1 Jesus Christus allezeit eine Person und Welt verän- dernde Bedeutung gehabt haf. Es ist Wahr, daß sich diese Veränderungen von innen nach cgoßen vollzogen haben, aber es ist nicht Wahr, daß es Christus dabei nur um den„inneren Frieden“ der Seele gegangen sei. Sewiß hat keiner mehr getan för die Versöhnung des menschlichen Gewissens mit seinem Schöpfer. Die Chri- stenheit aller Zeiten, Sprachen und Konfessionen bekennt darum einhellig:„Er ist zum Mitfler geworden.“ Aber Jesus Christus hebt dieses persönliche, individuelle Er- eignis hinein in einen Prozeß von universclem, Weltum- sponnendem Ausmaß. Es gehf dabei nicht nur um dich ond deinen Seelenfrieden, sondern es geht dabei duch um den Frieden der Welt und seine Vollendung im Reiche Sottes. Die Christenheit hat Jesus Christus niemals nur als Religionsstifter neben anderen verstonden, sondern sie hat ihn geglaubt als den Heilond der Weẽlt. Huxley, der englische Schriftsteller, hat vor Jahren ein nachdenkliches Buch geschrieben öber Pater Josef, den Kopuzinermönch, den Mystiker, Theologen, Spionagechef und Abßenminister Richelieus. Eine Studie öber das Ver- hältnis von Religion und Politik het Huxley sein Buch ge- nannt. Diese Studie verdient studiert zu Werden, Sie ver- dient es schon als biographische, als psychologische ond als frömmigkeitsgeschichfliche Leistung. Des Wichtigste des Buches liegt aber in der Dorstellong, daß die Nach- folge Jesu Christi sich zwar nicht nor in der Weltabge⸗ Wandten Kontemplation und Meditation, aber erst recht nicht nur in der Verfolgung eines politischen Programms vollziehen läßt, dessen Ziele sich allenfalls christlich ver- freten lassen. Huxley hat recht, Wenn er zeigt, daß der Beter ond Mystiker Pater Josef in schwerem ſrrtum be- fangen ist, Wenn er meint, daß för vielleicht vertretbare politische Ziele so Wwiderchrisfliche Mittel eingesetzt Wer- den dürften Wie zum Beispiel der Krieg, jedenfalls der Angriffskrieg. 8 Es ist eine vielfach erwiesene geschichtliche Tatscche, daß quch die vom Christentum erzogenen Völker immer Wieder gegen das Friedensgebot verstoßen und daß sie dabei oft nicht einmal ein schlechtes Gewissen gehabt haben. Nun, Wir Heutigen, vor allem wir Deutschen, Wis- sen guch anderes zu berichten. Wonn hätten Wir einen Krieg mit so viel schlechtem Gewissen geführt Wie den n anschobungen, sondern mit der Wirklichkeit Gottes un- Foto: Fritz Eschen zweiten Weltkrieg? Und wann hätte der Sedonke en neben Krieg mehr Entsetzen und Abscheu hervorgerufen als heute? Geiß nicht nur Wegeri des Rufes Jesu zum Frieden, sondern mehr noch aus simpler Angst vor neuen Kesselschlachten, Bombernöchfen und Atomwaffen. Aber es ist an der Zeit, daß dem krieg nicht nur Widersgro- chen wird cus Angst vor seinen Folgen, sondern im Namen Jeso Christi. Derm an seine Erscheinung in der Weltgeschichte bindet sich die bralte Weissagung vom Frieden qof Erden. Gewiß meint sein Frieden mehr als der, den die Weltfriedensordnung der Vereinten Nationen proklamiert, aber er heißt uns quch ihm zu dienen. In der Weihnachtsgeschichte des Lokas heißt es, daß sich die Lebte über die Ereignisse von Bethlehem gewon- dert hätten. Dieses Wundern gibt es quch heute noch. Es ist zwar heute in der ernsten Gefahr, von dem durch den Wächsenden Wohlstand gesteigerten Weihnachtsbetrieb erstickt zu Werden Wie einst von der Scholweisheit glau- bensffrernden Denkens. Aber dieses Wundern gehört zur Sqche. Es findet sich immer dort, Wo der Mensch es nicht mit Problemen, Ideen und selbstgemachten Welt mitfeſbar zo ton bekommt. So liegt die Wönderbare Ge- schichte von Bethlehem Wie ein Mantel um die Gestalt Jeso Christi, quf ihr Seheimmis verweisend und es ver- hüllend. Dieses Geheimnis liegt darin, daß er nich nur als ein Sebietender in die Welt gekommen und Wieder qus ihr fortgegangen ist. Er gebietet nicht nur Frieden, er schafft ihn als der in der Geschichte Gegenwärtige. Was Wußte die Menschheit vor der Begegnung mit Jesus Chri- stus von dem Hintergrund der Welt, von dem Jenseits der Zeit, von dem Geheimnis Sottes? Wenig Gutes oder nichts. Seitdem die Geschichte von Bethlehem begann, haben Wir mehr als eine Ahnung dovon, daß Soft nicht gegen, sondern för uns ist. Das Evangelium scgt gos: dröcklich, daß das nicht nur von Sott ond der Seele, sondern auch von Gott und der Welt gelte, und das heißt also doch Wohl duch von unserer Welt der Atom- Waffen und der ungelösten Ost-West- Spennungen., Es ist Wahr, daß es die Menschheit in unseren Jagen so Weit gebracht hat, daß sie die Erde in das Nichts sprengen könnte. Die Weihnachtsbotschaff qber bescgt, daß nicht dies, sondern der Friede und die Vollendung der Welt unsere Zukunft sein Werden. eite 2 MORGEN Montag, 24. Dezember 1956/ Nr. 296 ieee“ Jeder tue das Seine! Die Flut der Päckchen und Pakete, die aus ler Bundesrepublik in die sowjetisch besetzte zone geschickt werden, ist wie alljährlich auch m Weihnachtsmonat dieses Jahres erheblich ingestiegen. Ihre Zahl wird auf rund vier Mil- ionen geschätzt. Das ist etwa das Doppelte es monatlichen Durchschnitts. Es gibt in diesem Jahre einige àußere Zei- Ren der Verbundenheit: entlang der Zonen- ſrense werden am Heiligen Abend Hunderte on riesigen Weinnachtsbäumen brennen, eren Lichter von drüben zu sehen sind. Dazu bverden die Häuser in den Dörfern und Stdd- en einen Lichtergruß hinübersenden. Die Ver- ine von hüben und drüben, die Sänger, Sport- er, Kegler werden sick gegenseitig zu Weik- Gechtsfeiern einladen. In Berlin tritt sich die ſugend aus der Zone und aus Westdeutschland zu einem großen Weihnachtssingen. Alte Kon- akte werden erneuert, und neue werden her- jestellt. ö Es kommt in diesen Tagen also zu einer i Verstärkung dessen, was an freundschaftlichen ind verwandtschaftlichen Beziehungen zwi- chen der Bundesrepublik und der Zone noch Jestenht. Um der Gefahr, daß die Kontakte geringer werden, zu begegnen, bemühen sich zahllose private Gruppen in der Bundesrepu- di darum, die Verbindungen zu wahren und zu vermehren. Es gibt insgesamt etwa 4000 leine Kreise, deren Mitglieder aus allen Fchichten stammen und die sich treffen, um dpenden und Pakete zu packen, die dann von Hrivat zu Privat verschickt werden. Es werden wer auck Postkarten und Briefe geschrieben, um über den Kreis von Verwandten und Freunden hinaus Kontakte zu schaffen zwi- schen Menschen, die bis dahin nichts mit- einander zu tun hatten. Die Zahl dieser zu- sätzlichen Verbindungen wird für das letzte Jahr mit einer Million angegeben. Es gibt jedoch neun Millionen Bewohner im zowjetisch besetzten Deutschland, die der praktischen Hilfe aus der Bundesrepublik be- Jürfen. Dazu gehören insbesondere drei Mil- lionen notleidende Rentner und alte Menschen. Es fehlt ihnen vieles, was uns wieder zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Ihnen zu helfen, ist nur durch Geschenlksendungen mög- lich, die von einem privaten Absender an einen privaten Empfänger gehen. Deshalb können weder der Staat noch die Wohlfahrtsverbände direkt Hilfe leisten. Der Wert der in diesem Jahr in die So- Wjetzone geschickten 25 Millionen Pächchen und Pakete wird auf rund 500 Millionen DM geschätzt. Er entspricht dem Umfang des ge- samten Interzonenhandels. Die Zahl der Be- sucher aus der Sowjetzone nimmt man für 1956 mit 2,4 Millionen an. Die Deutschen in der Bundesrepublik haben also die Deutschen in der Zone nicht verges- sen. Aber die Kontakte sollten auch über die Weihnachtszeit hinaus intensiviert und ver- mehrt werden. Dazu kann jeder von uns bei- tragen. Heinz Medefind Sie kamen bei Nacht über Ungarns Grenze Gespräche mit Flüchtlingen, aufgezeichnet von Joachim Haupt Im Grenzgebiet, im Dezember „Ich liebe mein Land. Ich liebe mein Volk. Darum mußte ich gehen. Ich ertrage es nicht, jeden Tag sehen zu müssen, daß Alles vergeblich ist.“ Der Mann, der in 80 eimwandfreiem Deutsch seine Flucht aus Ungarn begründet, kommt aus Budapest. Er ist Chemiker, 40 Jahre alt. Er spricht ruhig und beherrscht. Am Vormittag verließ er sein bisheriges Zuhause. Wie hunderte an- dere an diesem Tag, wie tausende zuvor, fuhr er mit der Eisenbahn in das Grenz- geblet, um dann im schützenden Mantel der Nacht durch eins der Löcher zu schlüpfen, die hier, wo das österreichische Burgenland in die stille Weite der ungari- schen Puszta übergeht, von Kundigen offen- gehalten werden. Kurz vor Mitternacht war der Schritt über die Grenze getan. Eine Stunde später sah er durch das milchige Grau des dichten feuchten Nebels den Lichtschein des kleinen österreichischen Dorfes, das jetzt seit Wo- chen Nacht um Nacht erstes Auffangbecken für die Flüchtenden ist. Der Anschluß an die Welt war gefunden, in der Lebenshoff- nungen nicht von Kommunisten zermahlen werden. Er war der erste, der in dieser Nacht in die Obhut hilfsbereiter Hände ge- nommen wurde. Dann schwoll die Welle an. Von überall drangen aus der feuchten Kälte Fliehende. Knapp eine Stunde später ist je- der Quadratmeter des engbrüstigen Dorf- Saales belegt umd noch immer Sickern irn Schutz der Nacht hier ein Einzelner, dort ein Trupp durch den Sperrgürtel, einem neuen Leben entgegenstrebend. Und es sind fast alles jüngere Menschen. Ist es der materielle Glanz des Westens, der sie lockt? Ist es Abenteuerlust? Ist es die Not des eigenen Landes, die sie hinaus- treibt? Langsam schälen sich aus den Unter- Haltungen die Leitgedanken für die Flucht heraus. Der Chemiker hatte es schon für die meisten gesagt, als er bekannte:„Ich er- trage es Hicht, jeden Tag sehen zu müssen, daß alles vergeblich ist.“ Jahr um Jahr, so sagen diese Ungarn, hätten sie gehofft, daß sie ihr eigenes Leben und damit das Leben Als Volk und Nation in eigene Hände und Verantwortung nehmen könnten.„Ich muß doch“, so erklärte ein junger Arbeiter, „kündigen können, wenn ich einen besseren Arbeitsplatz in einer anderen Fabrik finde. Direktor sagt nein. Ich muß bleiben. Gehe ich doch— dann Gefängnis. Ich will nicht so leben!“ Seine Schicksalsgefährten nicken. Ein schmaler, sportlich gestählter Fabrik- angestellter— er ist begeisterter Säbel- fechter— treibt den Gedanken weiter:„Wir wollen nicht für die Russen arbeiten. Wir wollen für Ungarn arbeiten. Sozialisierung der großen Werke soll bleiben, auch die Landaufteilung. Wir wollen aber nicht, daß die Kommunisten bestimmen, wer Direktor ist. Wir wollen, daß der am besten für die Geburtsstätte der Atomphysik in Nöten Die Göttinger Universität gibt ein Alarmsignal von unserem Korrespondenten Ernst Wweger Hannover, im Dezember Der Rektor der Universität Göttingen, der weit über Deutschland hinaus bekannte Staatsrechtler Professor Dr. Werner Weber, macht ein sorgenvolles Gesicht.„Wir haben“, sagt er während einer Konferenz im Senats- Ssdal seiner Georgia Augusta,„keine Klagen über Mangel an Ansehen in der Welt. Doch wenn wir nicht ewig von unserem alten Ruhm leben wollen, muß hier bald etwas ge- schehen, damit wir wieder den Anschluß fin- den, nachdem wir jahrelang an der Spitze der internationalen Forschung marschierten. Denn die Verhältnisse, wie sie jetzt bei uns herrschen, sind mehr als kläglich.“ Was Seine Magnifizenz damit meinten, demonstriert wenig später Professor Dr. Flammersfeld im 2. Physikalischen Institut, das schon vor zwanzig Jahren umgebaut wer- den sollte. Die Welt bezeichnet heute dieses schon historisch gewordene Haus als die„Ge- burtsstätte der Atomphysik“, weil hier die Grundlage für das gelegt wurde, was mit der Atomforschung und Anwendung zusammen- hängt. Professor Flammersfeld erhielt dieser Tage das Angebot, in Westberlin die Leitung eines für 15 Millionen DM gebauten und ein- gerichteten Instituts zu übernehmen. Doch Könnte er auch in den USA ein zehnmal grö- Beres Haus bekommen und dazu Millionen von Dollars für seine Forschung. Indessen steht der Gelehrte, einer der führenden deut- schen Atomphysiker, in seinem ärmlichen und Viel zu kleinen Hörsaal. Und während er ein paar Zahlen an die Tafel schreibt, sagt er: „Diese 30 000 Atomfachleute in den USA und jene in der UdssSR, deren Anzahl wir nicht genau kennen und dazu in den wenigen anderen Atom-Ländern, sind jetzt damit be- schäftigt den künftigen Wohlstand der Welt zu Verteilen. Bei diesem Unternehmen steht Deutschland, beinahe bedeutungslos gewor- den, in der letzten Reihe auf dem hintersten Platz.“ Mit einer etwas melancholisch klingenden Stimme berichtet der umworbene Atom- Professor über die gegenwärtige deutsche Situation.„Wir haben vor zwei Jahren für Göttingen einen Zwei-Millionen-Volt-Be- Schleuniger(Miniatur-Zyklotron) für rund 400 000 DM bestellt, der jetzt geliefert wer- den soll. Dieses Gerät ist dann das einzige dieser Art in Westdeutschland, während man in den USA so kleine Apparate gar nicht mehr mitzählt. Dort gibt es bereits 92 Zyklo- trone und jedes kostet zwischen 5 und 20 Mil- lionen Dollar.“ Professor Flammersfeld, der in seinem veralteten Institut genau an jener Stelle steht, an der in den 20er Jahren die deutschen Gelehrten das Atomzeitalter ent- deckten, ohne die Folgen zu ahnen, schließt mit den Worten:„Wir müßten natürlich auch ein Zyklotron haben, doch ist daran gar nicht zu denken.“ „Mitunter sind die Arbeitsbedingungen für die Professoren, Assistenten und Studenten 80 schlecht, daß ich mir sage, wenn das ein Unternehmer seinen Arbeitern zumuten Wollte, müßte man ihm den Betrieb schlie- gen. Der Rektor, der dies sagt, denkt dabei an die Chemischen Institute und die Kliniken. „Ich habe unseren Ministern wiederholt er- Klärt, daß man sogar schwere Fälle, die so- eben aus dem Operationssaal geholt werden, uf Tragbahren in den Gängen liegen lassen Ig, weil wir keinen Platz und keine Betten — haben.“ Professor Weber ist Weit davôn ent- fernt zu übertreiben:„Man muß es einmal offen aussprechen; wenn sich fünf Profes- soren mit ihren Assistenten und Schreib- kräften ein kleines Zimmer teilen und darin noch wissenschaftlich arbeiten sollen, dann hat das mit Forschung nichts mehr zu tun.“ Wohlgemerkt, es handelt sich hierbei um die Göttinger Universität, aus der von allen Uni- versitäten der Welt die meisten Nobelpreis- träger hervorgingen. Der Rektor, sein Prorektor, der ebenfalls international berühmte Professor Dr. Woer- mann und mit ihm die lange Reihe der Göt- tinger Prominenz, konnten sich nur schweren Herzens entschließen, so deutlich vor einem kleinen Kreis geladener Journalisten die akademischen Sorgen so offen beim Namen zu nennen.„So kann es einfach nicht mehr weitergehen“, sagte der Rektor.„Deshalb for- dern wir ganz allgemein eine höhere Ab- zweigung jener Mittel vom Sozialprodukt, die für Wissenschaft und Lehre bestimmt sind.“ Die Kultusminister der Länder prüfen zur Zeit den Kapitalbedarf der Universitäten und Hochschulen, damit sie einen Gesamt-Finan- zierungsplan entwerfen können, bei dem sich dann auch der Bund stärker beteiligen soll. Fabrik geeignete Mann ausgesucht wird. Wir wollen nicht sein Parteibuch. Wir wollen sein Können. Die kleineren und mittleren Be- triebe sollen in Privathand sein, dann wird da richtig gearbeitet. Wir wollen nicht, daß die den Kommunisten hörigen Leute, wie die Geheimpolizisten oder sonstigen Funk- tionäre, viermal so hoch bezahlt werden wie alle anderen. Das waren und sind unsere Wünsche. Was aus ihnen sich entwickelte, wissen Sie. Es war vergeblich. Jetzt sind Wir hier. Wir können nicht als Sklaven in unserem eigenen Lande leben!“ Immer wieder war es da: die Not der Unfreiheit nicht ertragen zu können. Und Plötzlich tauchte aus den Darlegungen die- ser einfachen innenpolitischen Wunschliste das Bild auf, das sich diese jungen Ungarn von der Weltpolitik entworfen haben. Für sie steht fest, daß der Kommunismus unter russischer Führung eine alle Völker bedro- hende Gefahr ist. Eine Gefahr, die nur durch einen dritten Welkkrieg gebannt wer- den könnte.„Der dritte Weltkrieg kommt!“ sagt der so ruhige und besonnene Chemiker. Ob Mann, ob Frau— jeder der Flüchtlinge bestätigt es.„Sollen wir ihn auf der Seite der Russen erleben?“ Der junge Fabrik- angestellte erklärt dazu, daß das die große Enttäuschung gewesen sei, in jenen Stun- den, in denen ihr Aufstand unter der Ge- walt der Sowiettruppen verblutete.„Die Stunde hat der Westen versäumt. Sie War für ihn moralisch und materiell gut. Wer weiß, ob sie je wieder so günstig wird?“ Wie tief muß der Haß schon sitzen, daß so ohne schaudern ein dritter Weltkrieg als die einzige Möglichkeit zur Rettung der Freiheit in Rechnung gestellt wird. Kein Argument kann überzeugen. Für diese Un- garn ist die Frontstellung so eindeutig, daß es keinen anderen Ausweg gibt. Ihre Begeg- nung mit dem Kommunismus läßt keine Anstrengung, ein friedliches Neben- und Miteinanderleben zu erreichen, gelten. Ihr Zusammenstoß mit dem Kommunismus läßt Sie nur an die Gewalt der Waffen glauben. Nur die Vernichtung des Kommunismus sichere den Frieden der Welt.„Wir haben es erlebt!“ Angesichts der Härte dieser Ueberzeu- gung bleibt nur die Hoffnung, daß mit der Zeit die Wunde vernarbt und neue Erkennt- nisse den Glauben an die Unvermeidlich- keit des Krieges gegen den Kommunismus verdrängen. Ein ausgemergelter junger Un- gar, der schlotternd vor Kälte— er war durch den Grenzkanal geschwommen— in eine Decke gehüllt am Ofen saß, schien zu begreifen, daß vieleicht auch noch andere Wege sich öffnen können. Er war mit vielen anderen verschleppt worden. In Kiew ge- lang ihm mit zwei Kameraden die Flucht. Ukrainische Studenten halfen ihnen zu- nächst weiter. Dann ukrainische Bauern und Eisenbahner. Auch in Rumänien fanden sich helfende Hände.„Möglicherweise kommt so eine neue innere Front, die sich in Rußland und den anderen Volksdemo- kratien gegen die Partei und ihre Funktio- näre stellt.“ Es sei eine Hoffnung. Die ande. ren lassen das Argument gelten.„Wir Wer den sehen, wer recht behält“, meint der Fabrikangestellte. Man spürt, daß diese jungen Ungarn zu- nächst die Last ihrer eigenen Erlebnisse ab. schütteln müssen, um neuen Einsichten be. gegnen zu können. Den Willen dazu haben sie. Se wollen lernen und arbeiten. Und jeder hofft auf seine Chance im Westen. Die meisten Chancen, so meinen sie, geben ihnen Kanada, Australien und die USA. Zweiundzwanzig Länder bieten den Ungarn eine neue Heimat. Der Weg in diese Länder geht über viele Lager. Geebnet wird er durch das 1851 geschaffene„Zwischen- staatliche Komitee für Europäische Aus- Wanderung“ GCEM. Unterstützt wird die Arbeit des Komitees von allen Aemtern und Wohlfahrts organisationen, die Oesterreich helfen, mit dem Strom der Flüchtlinge fer- tig zu werden. Hier in dem kleinen Grenz- dorf zum Beispiel mühen sich jetzt Tag für Tag und Nacht für Nacht zehn Schwestern vom Deutschen Roten Kreuz, vier Schwe. stern vom Italienischen Roten Kreuz und eine engilsche Helferin von der Internatio- nalen Vereinigung für Jugendhilfe, der ersten Not nach dem rettenden Sprung über die Grenze Herr zu werden. Was diese 13 Frauen an Geduld und Nächstenliebe auf- brüngen ist kaum noch zu beschreiben. Sie geben durch ihr Beispiel diesen abgejagten Menschen, die sich mit dem Mut der Ver- Zweiflung einem neuen Schicksal stellen, die Gewißheit, daß sie, die Flüchtlinge, nicht Verlorene sind. Und mit dieser Gewißheit im Herzen wächst auch die Zuversicht, doch wieder festen Boden unter die Füße zu be- kommen. Die Bundeswehr ist sparsam mit Lametta Ihre erste Soldaten-Weihnacht der Nachkriegszeit erleben die meisten Bundeswehrmänner zu Hause Koblenz, im Dezember Lametta, für den Soldaten hat dieses Wort aus dem weihnachtlichen Sprachschatz einen Doppelsinn. Lametta, so hatte der Landser- Witz die glänzende Pracht der Litzen, Schnüre und Tressen der alten Unterofflziers- und Offlziersuniform getauft. Nun, es ist charak- teristisch für die neue Bundeswehr: sie geht mit Lametta sparsam um, und dies nicht nur an Uniformen. Im Korridor eines Kasernenblocks des 2. Feldartillerie-Regimentes in Niederlahn- stein steht eine bescheidene Tanne, kaum mannshoch, aber kerzengerade. Die Schlicht- heit des Weihnachtsbaums überrascht: kein schillernder Schmuck, keine prunkende Spitze, keine gleißenden Kugeln, keine strah- lenden Kerzen. Nur ein paar dünne Lametta- fäden glitzern silbrig zwischen den dunkel- grünen Zweigen. Diese Einfachheit fällt schon in den Büro- räumen des Standortkommandanten von Koblenz und Andernach auf, im Parterre eines Mietshauses der Koblenzer Kurfürsten straße. Auch dort nur ein Tännchen im Topf, nur wenige Aluminiumfäden.„All unsere Festaufwendungen sind bescheiden“, sagt Major Claus Fischer, der Standortkomman- dant:„Wir strecken uns nach der Decke“, Der Etat sieht selbstverständlich keine Mittel für Christbaumschmuck oder für Weihnachts feiern vor, und die Beiträge der wenigen Soldaten konnten die Kompanie- oder Batte- riekassen noch nicht füllen. Etwa 1800 Soldaten aller Dienstgrade zählt heute der Standort Koblenz-Andernach, der Von unsrem Korrespondenten Ernst Römer bald mit fast der zehnfachen Anzahl zu den größten deutschen Garnisonen gehören wird, mit einem Feldartillerie-Regiment, einem Pionierbataillon, einer Quartiermeisterschule in Andernach und zwei weiteren Schulen in Bad Ems und Rengsdorf. Major Fischer war der erste Soldat, der im April nach Koblenz kam. Sein Weihnachtswunsch? Er ging schon Anfang Dezember in Erfüllung, der Wunsch nach einer Wohnung. Und der Weihnachtswunsch der 1800? Auch er geht in Erfüllung:„Fast alle können in Urlaub fahren; der größere Teil über Weih- nachten, ein kleinerer Teil über Neujahr. Die Berliner werden sogar an Weihnachten und Neujahr zu Hause sein, da richtet sich der Urlaub nach den Flugverbindungen.“ Der Major sagt es mit strahlendem Lächeln: „Weihnachten zu Hause— die schönste Weih- nachtsfreude.“ Allerdings, einigen Soldaten wird diese Freude nicht vergönnt sein, Allein stehenden und jenen, deren Angehörige in der Sowjetzone leben. Sie werden während der Festtage von Koblenzer und Niederlahn- steiner Familien aufgenommen. In den letzten Tagen und Stunden vor dem Fest des Friedens wird in der Artillerie- kaserne friedlich gerüstet: Geschenkever- Packen in allen Stuben! Während der Frei- zeit, wohlverstanden. Alisonsten ist die Kaserne am Berg oberhalb Niederlahnsteins mit fremdenverkehrswertem Ausblick auf Stolzenfels und Rittersturz keineswegs ein romantisches Idyll. Hauptmann Ulrich Wü⸗ stenberg entwirft ein realistisches Bild; ohne Zögern zeigt er dem Besucher, was dieser zu Die Frage nach Besinnung und Erneuerung Eine Bonner Weihnachtsgeschichte— Ministerialräten, Schreibern und dem Bundeskanzler abgelauscht Bonn, im Dezember Premierminister Eden sandte Bundes- kanzler Dr. Adenauer sein Hochglanzporträt als Weihnachtsglückwunsch. Ein Rußland- heimkehrer schickte eine Streichholzschachtel „hergestellt in Moskau“, Dieses und anderes verzeichnen die Bonner Zeitungen. Ansonsten jedoch ist es still geworden. Politik und Poli- tiker verschwanden für eine kurze weih- nachtliche Atempause. Die geschäftige„Bun- deshauptstadt“ versank in die verzauberte Schläfrigkeit eines fast behaglichen provin- ziellen Daseins. Die Zentren, das Bundeshaus, der dreieckige Marktplatz mit dem Rathaus und der Münsterplatz liegen verödet, erhellt durch elektrifizierte Tannenbäume der Stadt- verwaltung. Die schweren Wagen mit den Standern schlummern in den Garagen. Hier und dort flammen in den Stuben erste Lich- ter auf, ertönt Kindergesang. Stunden noch, dann brummen die Glocken der Domkirche gewaltig durch das Rheintal:„Christ ist ge- boren“. Auch in Bonn gehört diese Vorweihnacht den Müttern und Kindern. Wenn die Väter den Weihnachtsbaum geschmückt haben, stehen sie nur noch im Wege und wissen nichit so recht wohin. Dann ist die Zeit für den Kreuzberg oder den Venusberg gekommen. Das sind jene Hänge zwischen Bonn und Godesberg, wo sich an Ruhetagen Bonn zu ergehen pflegt, von dem würdevollen Dr. Krone bis zu dem gewaltsam ausschreitenden Thomas Dehler oder auch den„kleineren Leuten“, wie etwa der„Herr Rat“, der„Herr Ministerialrat“ aus einem bedeutsamen Res- sort, oder ein Schreiber. Das Zeremoniell bei solchen Spaziergangs- begegnungen bleibt abgezirkelt. Man verhält leicht den Schritt, also zu erkennen gebend, daß man angesprochen sein möchte. Verbeu- Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen gungen mit durchgedrücktem Kreuz. Hüte schwingen in großem Bogen. Der Meinungs- austausch beginnt mit dem Wetter, leitet dann dazu über, was die Geschenke für die Kinder wieder kosten.„Herr Rat“ sind etwas schwie- rig sozusagen. Rheinische Lastermäuler nen- nen ihn einen„Meckerer“, immer ein wenig in. Opposition gewissermaßen. Kein Sozialist, Gott bewahre. In dem Villenviertel, in dem er wohnt, wählt man die Deutsche Partei oder die FDP. Aber das Gespräch nimmt diesmal einen anderen Verlauf als üblich. Man ist ein wenig, sentimental, schwelgt in Erinnerungen. Ja 1945: Der„Herr Rat“ war damals als braver Oberleutnant der Reserve aus dem unseligen Krieg heimgekehrt in die Trümmer der großen Stadt. Er und der Schreiber konnten sich gleichsam als Nachbarn bezeichnen, die sich halfen, wie es damals noch geschah. Und es War auch Heiliger Abend. Die Büchse Heringe, die der Kaufmann gegen einen Band Klavier- noten für das Fräulein Tochter herausgerückt ersetzte den Gänsebraten. Der große Puddingkuchen der Oma war ebenso eine Sensation Wwẽie die kleinen Tannen, die man es sei heute gestanden— genauso„besorgt“ hatte, wie den Eimer Kohlen für das ge- fräßige Eisenöfchen. Es war damals die erste Heimatweihnacht nach Jahren der Fremde und des Waffendienstes. Trotz der Armut war das Fest so vergoldet und innig, wie das Gloria in der Sternenstunde von Bethlehem gewesen sein mochte. So zog es durch die Erinnerungen zweier, inzwischen ein wenig beleibter mittelalter- licher Herren, die sich, ehe der Tannenbaum zur Weihnacht 1956 angezündet und das Glöckchen für die Kinder läuten wird, ein Wenig die Füße vertreten haben und von den Hängen herab auf die im leichten Rheinnebel liegende Stadt Bonn blickten.„Mir ist manch- mal, als seien wir allzu weit fortgeraten von Gottes großem Weihnachtsbaum“, sagte der Ministerialrat nachdenklich,„vielleicht zu Weit.“ Damit brachte er etwas zum Ausdruck, Was genau die Empfindung vieler Politiker und im öffentlichen Leben Verantwortlicher in diesem Jahre trifft. Man kann es schlecht als Spökenkiekerei oder trübselige Reflek- tion eines Eigenbrötlers abtun, dem der Schreibtisch fehlt. Ganz im Gegenteil: Seitdem die Geschäf- tigkeit in Bonn nachlieg, sind Unterhaltungen und Gespräche aufgeklungen, in denen die Klage über die Schnellebigkeit und Ober- flächlichkeit unserer Zeit mitschwang. Bei dem üblichen Weihnachtsessen des Presse- clubs äußerte sich auch der Bundeskanzler darüber. Er meinte, noch in keinem Jahr sei ihm die Ausarbeitung der Weihnachtsan- sprache so schwer gefallen:„Wir essen, essen Und essen. Wir kaufen, kaufen und kaufen. Aber wo bleibt die Substanz, wo die Besin- nung?“ Das waren harte aus Erfahrung und Erkenntnis gewachsene Worte des alten Herrn. Es ist so, als habe der drohende Wel- tenbrand, das schreckliche Geschick des ungarischen Volkes die Gemüter aufgeschreckt und wieder etwas von den Sternen in der Menschenbrust aufleuchten lassen, an die man auch in trüben Stunden glauben sollte. Besinnung und Erneuerung— so denken die Alten der Weihnacht entgegen, während die Jugend, die Kinder, in Bonn wie in den anderen Städten flebern und raten was ihnen das Christkind wohl bringen wird. Im Be- amtenviertel erzählte heute mittag ein kleiner vielleicht achtjähriger Junge, seinen Spielge- kährten in echt rheinischem Tonfall:„Vata hat gesagt, wenn ihn der Minister so weiter ärgert, gibt es beim Christkind die Gelbsucht und nur Pfefferminztee und Zwieback.“ sehen wünscht, und er übertrifft dabei mit unbefangener Höflichkeit den saloppen Charme amerikanischer Public- relations Offlziere. Und dies ist das Bild einer deutschen Kaserne vor der ersten Soldaten- Weihnacht der Nachkriegszeit: Handwerker bessern das Mauerwerk aus, verglasen Fenster, verputzen Wände, bauen Ställe zu Garagen um. In den Hallen stehen neue Fahrzeuge, DK W-dgeeps, Drei-Tonner- Sieben-Tonner-Zugwagen mit„NATO-Rupp- lung“, einer einheitlichen Kupplung für die Anhänger aller NATO-Fahrzeuge. In einer anderen Halle die ersten Geschütze. Haupt- mann Wüstenberg streckt schon bereitwillig die Hand nach dem Torgriff aus. Nein, bitte, keine Kanonen so kurz vor Weihnachten! Stattdessen ein Blick auf eine Sammlung von Waffen, deren Alter sie harmlos macht: Säbel, Hellebarden, Morgensterne, Schilde, Rüstungen aus dem frühen Mittelalter in den Gängen und Zimmern des Stabsgebäudes. Und ein origineller Wegweiser zur Schreib- stube: eine Ritterrüstung mit schräg geneig- ter Lanze, die ein Pappschild trägt, Aufschrift „Zum Spieß“. Es sind die Schätze eines Anti- quitätenhändlers. Er gab sie den Artilleristen zur Pflege. Aber dies ist keineswegs die wertvollste Ausrüstung des Regimentes. Der Hauptmann sagt es mit einem Unterton geradezu privat- wirtschaftlicher Besorgnis:„Ein kleiner Bat- teriechef ist heute für eine technische Aus- stattung im Wert von drei Millionen Mark verantwortlich.“ Derweilen stehen noch Feld- fernsprecher auf den Schreibtischen, bis die Telefonanlage installiert Ist. Am Schwarzen Brett, der Batterietafel, hängen neben Bekanntmachungen, Unter- Kkunftsordnung, Merkblättern und Unfallver- hütung, Büchereilisten viele Bilder: Professor Heuss bei einem Empfang, Generäle bei Be- sprechungen, Abgeordnete bei Besichtigun- gen; dazwischen das Foto einer Werbeaktion für die Kriegsdienstverweigerung, ein Mann mit einem Schild„Wie bleibe ich Zivilist?“ und der Adresse einer Beratungsstelle. Ein aktuelles Bild unter vielen, ohne diffamie- rende Hervorhebung. Dies Bild in diesem Haus? Der Offizier zuckt über die erstaunte Frage nur die Achseln:„Warum nicht?“ Und draußen marschieren zwei Züge Rekruten im Einsatzanzug zur Geländeübung aus, zum Abschluß der Grundausbildung. „Gewehr umhängen!“ Es klappt, mit einer sympathischen Spur von Unexaktheit. Wenige Stunden nach dem Geländedienst ist die vor- weihnachtliche Feier, eine Feststunde mit weihnachtlicher Musik— den Plattenspieler lieh das Amerikahaus—, mit Liedern, einem Gedicht von Ernst Moritz Arndt, mit Les Prèludes, mit Festwünschen und gemein- samem Essen, Kartoffelsalat und Würstchen, Die offiziellen Geschenke sind bescheiden: Für jeden eine Tüte mit Schokolade, Aepfeln und Gebäck; ein, zwei Flaschen Bier, Von einer Brauerei gestiftet. Unteroffizier Edwin Albrecht aus Bad Mergentheim sagt es: Richtige Weihnachten gibt es nur zu Hause. Dabei hat er schöne Erinnerungen an Gemeinschaftsfeiern, etwa an jene vor Weihnachten 1952 im Rosengarten als Gast der Mannheimer Polizei; damals, als seine Bundesgrenzschutz-Einheit noch am Ulmenweg stationiert war. Aber mittlerweile ist er, wie kast alle älteren Bundeswehr- Soldaten, verheiratet. Und in Gedanken ist er längst daheim. Einige Soldaten aber, die heute Dienst tun müssen, Wach- und Wartungsdienst, werden in der verlassenen Kaserne einen einsamen Heiligabend erleben. Und über dieses Allein- sein hilft auch die Sonderration Punsch und Gebäck nicht hinweg. Seine schönste Zeit Nichts hassen die Berliner so sehr, als wenn sie Gefühle äußern sollen. Und so schrieb ein Berliner Junge einmal, als er einen Schulaufsatz über den Weihnachtsbaum verfassen sollte: „ Seine schönste Zeit erlebt der Weihnachtsbaum zwischen den beiden Sdtzen:„Aud, der piext ja!“ und Hol mal den Handfeger, Jungel!“ umme mmummnmmmmnnunn Die nächste Ausgabe unserer Zeitung erscheint wegen des Weihnachtsfestes am kommenden Donnerstag. Nr. — Geis . W 2 Alta mit aufg sehe nes eine der Abg auch ben 8 mit hinv nehr rias entg nach Sie Geh. sond jeris Mar sicht 1 meh. das ihre! scha Enge Hirt. 2u b noch ben ich; Rose Kinc die heru zeige mit der- Wohi aus Mau verse Strat weis Urm dam verd. wille were A beide Vorh Tod wüßgt Erw Er fü viel füllu und Stille hälkt ein mehr Sik i lichen viel Gege betts sind harrt Stimr Zube durck L. Sen 2 bares Jesus Mens Auge Stille. 2 er einen 80112 wisse Allta heim. beclen Sonde Stufe wer Evan denel De nacht wolle Kind. Bild Lend. Auge jense die e Was —— Im wie ii 80 ric Weil c in An mitta, schon bunte Wilm. stian Gänse Leben tagsbn für v bleibe In dich d wählt sicht einen Die F striert Unga, eines ten Je kutiel wisse ungar chen 0 meine Es We über Vertre Bewu der vi wurde lich d nicht teidig r. 299 ande. t der n zu- e ab- n be- haben Und n. Die eben A. den diese t wird schen Aus- d die n und rreich e fer- rrenz- ag kür estern chwe⸗ und natio- der über 8e 15 auf- n. 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Ein Abglanz dieses überirdischen Lichtes fällt auch auf ihren schweren Leib. Zu ihren Fü zen steht— Sinnbild der Jungfräulichkeit — eine sonnendurchleuchtete Karaffe, die mit dem Schnabel auf die wartende Mutter hinweist. Als wollte sie diese Bewegung auf- nehmen und von sich fortlenken weist Ma- rias Hand mit derselben Beugung in die entgegengesetzte Richtung. Offensichtlich soll nach ihrem Willen auch das Singen und Mu- sizieren der Engel, die sich hinter ihr in dem Gehäuse drängen, nicht ihr selbst gelten, sondern der anderen Maria, die drüben sitzt, jeriseits der Schwelle, über die die werdende Maria— trotz des Himmelsglanzes— offen- sichtlich noch nicht hinaus kann. Die andere Maria hat keine Gloriole mehr ums Haupt. Ihr einziger Schmuck ist das Kindlein, das sie betrachtet. Was in rem Blick enthalten ist, deutet die Land- schaft an rings umher. Ueber ihr fahren Engel auf Strahlen des Lichtes herab, den Hirten auf den Bergen die frohe Botschaft zu bringen. Ist es nicht, als ob ihr eines Ohr noch hinzulauschen suchte, was es da drü- ben auf dem Berge zu hören gibt:„Siehe, ich verkünde euch große Freude!“— Doch Rosen blühen: es ist bereits Sommer, das Kind muß mindestens halbjährig sein, und die Windeln, die über den Arm der Mutter herunterhängen, sind deutlich zerrissen. Sie zeigen sogar eine auffallende Aehnlichkeit mit dem Lendenschurz des Gekreuzigten auf der anderen Tafel. Deutlich ist auch gezeigt, wohin der Weg von dem Schoß der Mutter aus führt: zu einem Tor in der umgehenden Mauer, und dieses Tor ist mit einem Kreuz verschlossen. Feigenblätter, die von einem Strauch herüberragen, verdecken es teil- weise. Spielen diese Feigenblätter auf die Urmutter der Menschheit an, auf Eva, die damit ihre und ihres Mannes Schande zu verdecken suchte, die Schande, um derent- willen dann später das Kreuz aufgerichtet werden mußte? Auch wenn kein Vorhang zwischen den beiden Bildern hinge,— es ist wohl der Vorhang des Tempels gemeint, der bei Jesu Tod zerriß,— auch ohne diesen Vorhang wüßte man: links soll die Verheißung. die Erwartung dargestellt werden, rechts die Erfüllung. Die Erwartung ist viel glühender, viel idealisierter, aber gerade indem die Er- füllung alltäglicher erscheint, ist sie größer und erhabener. Deshalb hat der Meister zur stillen Mahnung zwischen die beiden Bild- hälften einen Waschzuber, ein Töpfchen und ein Kindbett gestellt. Es ist keine Krippe mehr,— auch die haben ja Malerei und Mu- sik in ein idyllisches Requisit weihnacht- licher Märchenerzählerei verzaubert. Wie- wiel nüchterner nehmen sich dagegen die Gegenstände aus des Meister Mathis Kind- bettstube aus! An Stelle von Heu und Stroh sind Kissen und Leintücher getreten. Sauber harrt alles des Gebrauchs, zu dem es be- stimmt ist. Bar aller Verklärung werden Zuber, Töpfchen und Kindbett gèrade da- durch zu Zeugen echter Menschwerdung. Legendäre Weihnachtserzählungen wis- sen zu berichten, wunderweig was Wunder- bares in dem Augenblick der Geburt des Jesuskindes geschehen sei. Die ganze Natur, Menschen, Vögel, Tiere hielten für einen Augenblick den Atem an, die Welt stand stille. Sind nicht auch wir immer geneigt, zu erwarten, dag Weihnachten die Welt für einen Augenblick wenigstens stille stehen Soll? Laufen nicht alle unsere Feiern in ge- wissem Sinne darauf hinaus, uns über den Alltag emporzuheben? Der Meister des Isen- heimer Altars sieht es anders: Weihnachten bedeutet nicht: eine Stufe höher hinauf, sondern zwei Stufen tiefer hinunter, zwei Stufen weiter hinunter in den Alltag. Und Wer wollte bezweifeln, daß der Geist des Evangeliums besser erfaßte als jene Legen- denerzähler? Darum solltest auch du gerade an Weih- nachten dich nicht über den Alltag erheben wollen, sondern mit der Botschaft von dern Kinde und seinen Weg im Ohr, und mit dem Bild seiner zerrissenen Windeln, die zum Lendenschlurz des Gekreuzigten wurden, vor Augen, an deinen Alltag herangehen. Nicht jenseits dieses Alltags, sondern in ihm liegt die echte Weihnachtsfreude! Karl Stürmer Weihnachten in den Bergen Savoyens Auch in einsamen Bergdörfern ist der Christbaum bekannt geworden/ Alte Sitten sind die gleichen geblieben In Frankreich hat das Weihnachtsfest nicht den Zauber und die Innigkeit wie in Deutschland. Man muß wohl in ein ent- legenes Dorf kommen, um Sitten und Ge- bräuche zu finden, die unverfälscht Jahr- hunderte überdauert haben. 5 Seit vielen Jahren verbringen wir die Weihnachtstage in einem einsamen Bergdorf in Savoyen. Es liegt am Fuß des„Katzen- zahns“ zwischen dem von Lamartine be- sungenen See von Bourget und dem Tal der Rhöne, in einer von Hügeln und Weinbergen durchzogenen Landschaft, in der hie und da auf einer Höhe ein altes Schloß oder ein mittelalterliches Fort aufragt, das daran er- innert, daß hier die große Heer- und Paß- straße nach Italien verlief, über die schon Hannibal mit seinen Elefanten gezogen sein Soll. In den vierzehn Tagen, die dem Weih- nachtsabend vorhergehen, trifft man sich allabendlich in einem der Bauernhöfe zur „Veillèee“. Man rückt um den langen Tisch mit der abnehmbaren Platte, in dessen Lade das Brot geknetet wird, zusammen, und der Bauer leert den Sack mit den im Herbst ge- sammelten Nüssen aus, die dann, unter dem Gesang von alten Volksliedern, von der gan- zen Gesellschaft aufgeschlagen werden, da- mit aus den Kernen das wertvolle Nußöl ge- wonnen werden kann. Die Alten flechten unterdessen aus Haselnußzweigen oder Wei- dengerten flache Körbe, die im nächsten qahr zur Weinlese und zum Nüssesammeln dienen. Spät nachts folgt dann das große Familien- mahl, bei dem aufgetischt wird, was der Hof an Bestem hergeben kann. So geht das reih- um von Haus zu Haus. Der Weihnachtsabend selbst unterschei- det sich nicht sehr von den anderen Winter- Veillées. Als wir zum ersten Male, ein paar Jahre vor dem Krieg, in das Bergdorf ka- men, hatten wir Quartier bei einem blinden Bauern gefunden, der später unser wirk- licher Freund und Beschützer wurde. Der Christbaum war damals dort noch un- bekannt., Wir holten uns eine kleine Tanne im nahen Wald und schmückten sie mit Ker- zen. Dann, als die Lichter brannten und am Radio„Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang, riefen wir die Familie des Blinden in unser Zimmer. Sie fand dieses Fest so schön, daß sie von da an jedes Jahr sich selbst einen Christbaum schmückte; und immer wieder sagte mir der Blinde:„Bringen Sie mir doch einmal als Weihnachtsgeschenk aus Deutsch- land eine Brille mit, damit ich den Baum nicht nur riechen, sondern auch sehen kann.“ Aber für meinen alten Freund gibt es lei- der keine Brille mehr. Als 1945 deutsche Kriegsgefangene in das Dorf kamen, die übrigens noch heute mit den einzelnen Familien in brieflicher Ver- bindung stehen, wurde der Christbaum auch in anderen Höfen bekannt. Jetzt brennt er fast überall. Es waren die Kinder, die die- sen schönen Brauch verbreitet haben, und die sich alle von ihren Eltern einen solchen brennenden Lichterbaum gewünscht hatten. Unser Bild zeigt eine Sonderpostmarke ⁊zu- gunsten der Hilfsaktion der österreichischen Bundesregierung für ungarische Flüchtlinge, die am 21. Dezember herausgegeben wurde und einen Nennwert von 1,50 S. Zuschlag 50 g. Rat. Keystone-Bild Es gibt aber auch Weihnachtsbräuche, die einer alten Tradition entstammen. Bevor die Glocken zur Mitternachtsmette läuten, legt in jedem Hof der Aelteste der Familie, meist der Großvater, einen schweren Eichenklotz ins Feuer, der eigens für diesen Zweck ge- schlagen wurde und der bis zum Morgen glimmen muß. An seinem Schein wärmt sich die Familie nach der Rückkehr aus der Messe. Daß die Tiere in der Weihnacht spre- chen, ist eine Sage, die auch hier bekannt ist. Das große Fest um die Jahreswende ist in diesem stillen Dörflein Savoyens aber nicht der Heilige Abend, sondern der Neu- jahrstag. Es findet seinen Höhepunkt mit einem Festessen, das mit dem berühmten „Gateau des Savoie“ seinen Abschluß fin- det. Die Hierarchie der Weine, vom weißen Landwein über den versiegelten Roten eines guten Jahrgangs bis zum goldgelben Maretel, der wie schwerer Südwein schmeckt, ist genau zum Mahl abgestimmt. An diesem Neujahrstag ziehen alle Männer von Haus zu Haus, um einer alten Sitte gemäß die Frauen und jungen Mädchen mit ihren Glückwünschen auf beide Wangen zu küs- sen. Wir kennen manchen alten Hagestolz, der das ganze Jahr über in seinem einsamen Berghof bleibt, aber nie versäumt, frisch und sauber rasiert, am Neujahrstag seinen Zoll an Küssen einzuheimsen. Der letzte Festtag der Weihnachtsferien ist der Dreikönigstag. Er wird bei den Bauern nicht immer am 6. Januar gefeiert, sondern am ersten Sonntag, der diesem Da- tum folgt. Alle Familien, die junge Burschen oder Mädchen im heiratsfähigen Alter haben, laden die gleichaltrige Dorfjugend zu einem kleinen Familienfest ein. Bäuerin hat in der dabei gereichten„Galette des Rois“, dem Königskuchen, zwei Bohnen versteckt, die König und Königin versinn- bildlichen, und sie bemüht sich, den Ku- chen so auszuteilen, daß ein junger Mann und ein Mädel, die man gern als Paar sehen möchte, in ihren Stücken die Königsbohnen finden. Dann müssen sie sich unter dem fröhlichen Gelächter der Tafelrunde einen Kuß geben und eine Runde tanzen, die oft den Auftakt zu einer Hochzeit im neuen Jahr gibt. Hubert v. Ranke Tannenbäume werden aus dem Kühlschrank geholt Weihnachten bei den Fahrensleuten auf See/ Kapitän als Weihnachtsmann/ Funker haben Hochbetrieb Nur wenige Seeleute können den Weih- nachtsabend im Kreis ihrer Lieben daheim begehen. Der Schiffsverkehr geht auch am Heiligabend weiter. So werden auch in diesem Jahr rund Zweidrittel der etwa 30 000 deutschen See- leute das Weihnachtsfest auf hoher See oder in fremden Häfen erleben. Wohl auf kei- nem Schiff aber geht der Weihnachtsabend ohne eine kleine besinnliche Feier vorüber. Zwar müssen die Janmaaten auf das hei- matliche Familienfest verzichten, mit den Gedanken aber sind sie bei den ihren zu Hause. Mit allen ihnen zur Verfügung ste- henden Mitteln versuchen sie selbst unter tropischer Sonnenglut für einige Stunden den Zauber der heimatlichen Weihnacht an Bord einzufangen. Kein deutsches Schiff, das in den Wochen vor Weihnachten den Heimathafen verläßt, geht ohne Tannenbaum in See. Säuberlich verschnürt werden die Weihnachtsbäume im Kühl- oder Eisschrank untergebracht, um nicht zu früh die Nadeln zu verlieren. Selbst Trampschiffe, die monate- und jahre- lang in fremden Gewässern fahren, erhal- ten nach Möglichkeit„ihren“ Tannenbaum. Mancher Weihnachtsbaum wird so von den Reedereien mit dem Flugzeug in ferne Häfen verkrachtet, um dort von der Mannschaft eines deutschen Schiffes glückstrahlend in Empfang genommen zu werden. Ein Janmaat müßte aber nicht mit allen Wassern der Erde gewaschen sein, würde er sich nicht auch ohne Tanne zu einem Weihnachtsbaum zu verhelfen wissen. Oft verschaffen sich die Seeleute an südlän- dischen Küsten ein ähnliches Gewächs“, das sie dann als Weihnachtsbaum herrich- ten. Manchmal jedoch wird auch noch auf den alten Segelschiffsbrauch zurückgegrif- ken und ein künstlicher, aber überzeugend echt und eindrucksvoll wirkender Tannen- baum gebastelt. 8 Dazu wird ein Besenstiel in einem Holz- kreuz als Fuß befestigt. Dann werden starke Drähte an diesem„Stamm“ wie Aeste mon- tiert. Die Aeste wiederum werden mit aus- gefransten Tauwerk umwickelt, das ganze grün angestrichen und der„Tannenbaum“ ist fertig, Er muß nun nur noch— nachdem die Farbe abgetrocknet ist— als Weih- nachtsbaum zurechtgeputzt Werden. Noch eine zweite Art, aus einem Besen- stiel einen Tannenbaum zu„zaubern, wird häufig angewandt. In den Stiel werden zahlreiche Löcher gebohrt, in die dann Rei- sigzweige hineingesteckt werden. Auch hier wird aber dann wieder der Topf mit grü- ner Farbe herangeholt, um die IIlusion voll- kommen zu machen. Und die Seeleute sind Meister der Illusion. Die eigentliche Weihnachtsfeier wird meist so gelegt, daß sie zwischen zwei Wachen fällt. Der Betrieb an Bord muß ja weitergehen. So hat am Heiligabend als erste die Freiwache Gelegenheit zu einer besinn- lichen Stunde in der festlich geschmückten Messe. Danach werden dann die Kameraden an Deck und an der Maschine abgelöst. Wo es irgend wöglich ist, feiern Mann- schaft und Offiziere zusammen in einem Raum. Auf jeden Fall aber hält der Kapitän seiner Besatzung eine kurze Ansprache zum, Christfest. Darauf übernimmt er dann häufig die Rolle des Weihnachtsmannes, wenn er die Geschenke verteilt, die ihm im Heimat- hafen von den Verwandten der Matrosen zur Aufbewahrung übergeben wurden. Man- cher Seemann kramt sich aber auch sein Ge- schenk aus dem Seesack, in den es die Lie- ben daheim beim letzten Abschied gesteckt hatten. In Gesprächen und Gedanken sind die Seeleute an diesem Abend bei ihren Familien in der Heimat. Während der eine sich lieber in seine Koje zurückzieht, verbringt der andere die Stunden im Kreise seiner Kamera- den. Dann werden Erlebnisse von vergange- nen Weihnachten ausgetauscht und gemein- sam Grußkarten an die Angehörigen ge- schrieben, die im nächsten Hafen zur Post gegeben werden. Kaum aber hört man noch an Bord eines deutschen Schiffes wie in frü- heren Jahren ein Schifferklavier Weih- nachtslieder spielen. Die traditionelle Hand- harmonika wurde vom Rundfunkempfänger Verdrängt. Fast jeder Fahrensmann hat sein eigenes Koffer-Radio. 5 W g Für die leiblichen Genüsse der Weih- nachtsfeier an Bord sorgt stets die Reederei. Gebäck, Obst, Zucker- und Backwaren— vor allem aber Rum und Rotwein sind in Hülle und Fülle vorhanden. Ein besonderer Fest- schmaus wird vom Koch bereitet. Die Funker der Küstenfunkstationen und auf den Schiffen haben zum Weihnachts- fest einen besonders großen Andrang von Telegrammen zu bewältigen. Schon 14 Tage vor dem Fest setzt der Strom von Glück wunschtelegrammen für Besatzungen und einzelne Seeleute ein, die am Heiligabend auf See sein werden. Die Küstenfunkstellen geben die Telegramme an die Schiffe weiter, wo sie von den Funkern am Heiligabend den Empfängern ausgehändigt werden. Doch auch in der Heiligen Nacht selbst ist der Telegrammverkehr außerordentlich stark und die Funker kommen kaum zur Ruhe. Auch die Männer auf den Lotsendampfern und den Feuerschiffen in der Elb- und We sermündung müssen in der Christnacht auf Station bleiben. Für die Besatzungen der Feuerschiffe und der Leuchttürme werden mit den Zubringerdampfern Tannenbäume und Sonderzuteilungen herausgebracht, unter denen natürlich auch Rum nicht fehlt. H. G. Freitag Die Geistliches Wort: E, ist erschienen Es sind gewiß überall viel mehr, als die in der feierlichen Ankündigung des Weih- nachtsfestes genannten„5199 Jahre seit der Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf“ bis zu dem Augen- blick, da der lebendige Gott in der Gestalt des Fleisches auf unsere Erde kam. Millio- nen und Abermillionen mag— wenn die neuesten Forschungen sich als richtig erwei- sen sollten— allein schon die Menschheit bestanden haben. Für die Gesamtschöpfung müssen wir in die Milliarden greifen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dag die Geschehnisse der Heiligen Nacht zum Mittelpunkt der Welt ge; schichte schlechthin geworden sind. Die Nazis mochten das Wort„nach Christi Ge- burt“ im Zusammenhang mit unserer Zeit- angabe nicht mehr hören und sprachen des- halb vom Jahre„1933 nach der Zei-; ten wende“. Aber gerade damit bestätig- ten sie erst recht die Zentralstellung dieses an sich doch so einfachen Ereignisses, das sich tagtäglich tausendfach vollzieht:„Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns ge- 1 schenkt!“ Und gerade heute, wo wieder viele Tausende von Flüchtlingen heimatlos unter- wegs sind, und vielleicht auch in der Hei- ligen Nacht manche Mutter irgendwo àuf der Flucht, in einem armen Stalle, in einer Wirtschaft oder einem notdürftigen Lager einem Kindlein das Leben schenkt, erscheint die Geburt jenes Kindes von Bethlehem als etwas durchaus Alltägliches. Und doch War es nichts Gewöhnliches. Denn man braucht nicht einmal Christ zu sein, um zu erkennen, daß von jener Nacht die ungeheuerlichste Umwälzung der Welt- geschichte ihren Ausgang nahm. Es mag vermessen erscheinen, inmitten der gegenwärtigen Ver-rücktheit der Welt davon zu reden, daß dies Licht, dieser Kern- strahl aus dem innersten Sein des lebendigen Gottes, auch heute noch leuchte. Aber es ist dennoch so. Millionen von Christen in aller Welt erheben zum Kinde von Bethlehem die Hände. Und wo die Menschen zu irgendwel- chen anderen Göttern beten, meinen sie— wenn auch im Irrtum befangen— letztlich doch dieses Kind. Wir sind zutiefst davon überzeugt, daß die fürchterliche Kriegsgefahr der letzten Wochen nicht durch die Klugheit der Politiker noch einmal gebannt worden ist, sondern durch das Beten der Vielen, die in diesen Tagen der höchsten Not sich doch noch einmal erinnerten an jenen Gott und an Seinen Sohn, Der von Sich sagte, Er allein könne„den Frieden bringen, den die Welt nicht geben kann“. Er ist erschienen in einer Zeit, die in ihrem äußeren und inneren Schicksal der unseren sehr ähnlich war. Er wurde schon als Kind von den damals Mächtigen ver- folgt, wie man auch heute schon die Kinder verfolgt. Er wurde aus seiner Heimat ver- trieben— wie heute. Man hat Ihn: einge- sperrt und geschunden und schließlich ans Kreuz geschlagen— wie heute. Aber Er durchschritt dies alles, dem Scheine nach untergehend, in Wahrheit aber als allei- niger Sieger. Das Blut der Martyrer wurde zum Samen zahlloser neuer Christen. Er ist erschienen und läßt sich nicht mehr weg diskutieren. Mächtig steht Er auch über unserer Zeit. Die Lieder der Weihnacht, wenn auch zu neuen Texten einer gottlosen Weltanschauung umgedichtet, künden doeh die Realität der Geburt Christi. Die läuten- den Glocken, die strahlenden„Weihnachts- bäume“ sprechen von Ihm, wie auch der sei- ner religiösen Herkunft entkleidete„Weih- nachtsmann“. Und wozu das gegenseitige Sich-Beschenken, wenn es nicht um des übergewichtigen Geschenkes in der Krippe willen geschähe? O daß auch wir wieder erkännten in die- ser heiligen Nacht, daß Er da ist und auf uns wartet! Daß Er das Urbild echter Menschlichkeit ist, auf das hin wir alle stre- ben sollten, auch wenn die moderne Mensch- heit von Ihm nichts mehr wissen will! Daß Wir verstünden, daß Er DAS LICHT ist, dem gegenüber keine Finsternis mehr Raum hat, das leuchtende Weiß, dem gegenüber es nur noch das Schwarz das Teufels, nicht aber auch die zahllosen„Grautöne“ gibt, mit de- nen man das langsame Abgleiten der Menschheit von Gottes Ordnung entschul- digen zu können glaubt! Er ist da. Er ruft. Er will heilen. Es kommt nur darauf an, ob wir uns heilen lassen wollen. F. Feuling. Was wir sahen: —————ů— Politische Vorweihnacht Im Fernsehen ging es in diesen Tagen zu Wie in den meisten Familien: niemand hatte 80 richtig Zeit für das laufende Programm, weil die Vorbereitungen zum Fest alle Kräfte in Anspruch nahmen. Aber durch die Nach- mittagssendungen für die Kinder wehte es schon wie Tannenduft und guter Geruch vom bunten Teller, am Abend zelebrierte Clemens Wilmenrod ein Weihnachtsmenue und Chri- stian Diederich Hahn plauderte von Karpfen, Gängen, Enten und Puten, von Aufzucht und Lebensgewohnheiten dieser köstlichen Fest- assbraten, die freilich auch in diesem Jahr für viele Menschen nur ein Wunschtraum leiben werden. In der Hamburger Sendereihe„Dieweil sich die Erde dreht“ hatte man ein Thema ge- wählt, das— vielleicht nicht ganz ohne Abs sicht— der vor weihnachtlichen Stimmung emen sehr ernsten politischen Akzent gab. Die Friedlosigkeit unseres Lebens, demon- striert an den dramatischen Ereignissen in Ungarn und im Nahen Osten, war Anlaß eines Gesprächs zwischen einigen prominen- zen Journalisten und zwei Pfarrern. Sie dis- zutierten über die Frage ob es ein Weltge- wissen gibt. Die spontane Hilfsaktion für die ungarischen Flüchtlinge sollte als ein Anzei- chen dafür gewertet werden, daß ein allge- meines sittliches Gefühl mobilisiert wurde. Es war nicht nur Mitleid, sondern Empörung über das Unrecht, das diese Menschen stell- vertretend für uns alle leiden, es war das ewußtsein einer Schicksalsgemeinschaft, zu er wir alle gehören. Und noch etwas anderes Furde durch diese Ereignisse geweckt: näm- lich die Einsicht, daß die Sache der Freiheit nicht mehr mit den Mitteln des Krieges ver- teidigt werden kann. Es sei Aufgabe der ver- antwortungsbewußten Presse, das Gewissen der Individuen und der Völker, das nur sehr rudimentär ausgebildet und schwer in Be- wegung zu setzen ist, immer wieder aufzu- rütteln und wachzuhalten. Wenn zwar einer- seits festgestellt wurde, daß der überforderte Zeitgenosse dazu neigt, die Funktion des Weltgewissens anonymen Organisationen zu überlassen, war man anderseits doch opti- mistisch genug, in der UNO ein brauchbares Instrument zu sehen, durch das so etwas wie ein Weltgewissen wirksam werden kann. Die Frage allerdings, ob die öffentliche Meinung als moralische Instanz nicht erst angesichts der furchtbaren Möglichkeiten des Atomzeit- alters entdeckt wurde weil die Ausweglosig- keit unserer Situation uns keine andere Wahl läßt, als diesen Weg nach Innen zu gehen, konnte nicht eindeutig beantwortet werden. Doch die Tatsache, daß überhaupt ein Begriff wie„Weltgewissen“ zur Diskussion stand, sollte— nach Ansicht der Gesprächsteilneh- mer— Wohl beweisen, daß(bei aller Skepsis) die Menschheit durch Erfahrung ein wenig klüger geworden und in der modernen Politik der sittliche Faktor nicht mehr ganz auszu- schalten ist. 5 Aber in der Woche vor Weihnachten gab es sogar noch ein neues Fernsehspiel, nach dem mit dem Lope-de-Vega-Preis ausgezeich- neten Bühnenstück„Er starb vor fünfzehn Jahren“ von José Antonio Gimenez-Arnau, das in Madrid einen sensationellen Urauf- führungserfolg gehabt haben soll. Es schildert die inneren Konflikte eines jungen Kommu- nisten, der als kleines Kind während des spanischen Bürgerkrieges nach Rußland ent- führt und zu einem fanatischen Klassen- kämpfer erzogen wurde. Jetzt kommt er im stellerin Zofja Kossak-Szezucka, Auftrag der Partei nach Spanien zurück und soll als reumütig heimgekehrter Sohn im Hause seines Vaters, des Generals Acuna, Spionage treiben. Um sich bei seinen politi- schen Gegnern als völlig vertrauenswürdig einzuführen, muß er ein paar Genossen denunzieren, und schließlich erhält er den Befehl, seinen eigenen Vater zu ermorden. Doch der Junge ist nicht so„linientreu“, um dem Einfluß der lieben Familie gewachsen zu sein. Der ideologische Eispanzer schmilzt, die Bande des Blutes sind stärker als die kom- munistische Dressur. Diego opfert sich für seinen Vater und stirbt reumütig in den Armen seiner Schwester. Volker von Collande inszenierte dieses politische Zeitstück sehr behutsam, mit menschlicher Wärme und einem Schuß deutschen Gemüts. In dem sorg- fältig ausgewählten und erfreulich unkon- ventionellen Ensemble dominierte die über- legene Persönlichkeit Günther Hadanks als General Acuna. E. P. Kultur- Chronik Der deutsche Chemiker Professor Dr. Adolf Windaus, dem in Zusammenarbeit mit ameri- kanischen und englischen Gelehrten die künst- liche Erzeugung des antirachitischen Vitamins D gelang, wofür er 1928 mit dem Chemie- Nobelpreis ausgezeichnet wurde, vollendet am Dienstag, 25. Dezember, sein 80. Lebensjahr. Botschafter von Herwarth überreichte im Auftrage des Bundespräsidenten in London Dr. Richard Friedenthal das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundes- republik Deutschland. Dr. Friedenthal war der verantwortliche literarische Leiter der„Neuen Rundschau“ und im Jahre 1931 der erste Her- ausgeber des Knaurschen Konversationslexi- kons. Später gründete er in London den Pen- Club deutscher Autoren im Ausland und wurde nach dem Kriege vorübergehend Schatzmeister des deutschen Pen- Clubs. Vor kurzem verlegte er seinen Wohnsitz von der Bundesrepublik wieder nach England. Die philosophische Fakultät der Universität Bonn hat beschlossen, dem Dramatiker Carl Zuckmayer in Würdigung seines literarischen Werkes den Titel eines Dr. phil. ehrenhalber zu verleihen, Der feierliche Verleihungsakt ist für Februar vorgesehen Zuckmayer wird am 27. Dezember 60 Jahre alt. Die nach Frankreich emigrierte Schrift- die als die führende Vertreterin des historischen Romans und der katholischen Renaissance in der zeit- —— genössischen polnischen Literatur gilt, will nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP im Januar nach Polen zurückkehren. Von ihren Büchern, die sieben Jahre lang aus den Buch- handlungen Polens verschwunden Waren, ist vor kurzem als erstes das vierbändige Haupt- Werk„Krzyzowey“(Kreuzfahrer) neu aufge- legt worden. Andere Neuausgaben sollen fol- gen. Der spanische Lyriker Juan Ramon Jimenez, vor wenigen Monaten noch ein unbekannter Außenseiter der Literatur, heute als Nobel- Preisträger weltberühmt, wird am Heiligabend, 24. Dezember, 75 Jahre alt. Jimenez, dem bei der Verleihung des diesjährigen Literatur- Nobelpreises in Stockholm bescheinigt wurde, daß er als Typus des idealen Träumers in besonders hohem Grade diejenige Kategorie von Dichtern vertrete, die Alfred Nobel be- 75 0 wollte, stammt aus Moguer in Anda- usien. Pablo Picasso scheint bei der kommunisti- schen Partei Frankreichs wieder„persona grata“ zu sein. Er war durch einen offenen Brief in Ungnade gefallen, in dem er das Zentralkomitee aufforderte, zur Diskussion der Vorgänge in Ungarn einen außerordentlichen Parteikongreß einzuberufen. Am Samstag be- richtete die parteiamtliche„I'Humanité“ auf der ersten Seite, der französische Kommu- nistenführer Maurice Thorez und andere Funktionäre hätten an der Eröffnung einer Picasso-Ausstellung in Nizza teilgenommen. Das Blatt schreibt, Picasso selbst habe den „illustren Gästen“ seine Werke erläutert. In der Ostberliner Nationalgalerie wurde eine Gastausstellung vom Prager National- museum mit Werken deutscher Maler des 19. und 20. Jahrhunderts eröffnet. Nach einer Mel- dung der Sowietzonenagentur ADN ist diese Schau die erste größere Ausstellung, die ein Museum des Auslandes nach dem Kriege für die Nationalgalerie zur Verfügung stellte. Ge- zeigt werden u. a. Gemälde von Schwind, Spitz- weg, Richter, Menzel, Corinth, Liebermann, Pechstein und Hofer. Der Kulturkreis des Bundsverbandes der Deutschen Industrie hat jetzt aus seiner Museumsspende 1956 zahlreiche Bilder und Plastiken an die Museen in Baden-Baden, Ber- lin, Bielefeld, Hildesheim, Dortmund, Wies baden und Wuppertal verteilt. Wie der Bun- desverband mitteilte, wird das Panorama-Bild von der Stadt Köln, das Oskar Kokoschka im Auftrage des Kulturkreises gemalt hat, dem Kölner Wallraf-Richartz-Museum bei seiner 3 im Frühjahr 1957 übergeben wer- en. Hermann Gressiekers Schauspiel„Hein rich VIII. und seine Frauen“, das den Ger- hart-Hauptmann-Preis der Berliner Freien Volksbühne erhielt und zur gemeinsamen Ur- aufführung zu Ende Januar von den Theatern in Essen und Bremen angenommen wurde, kommt in österreichischer Erstaufführung am Burgtheater in Wien heraus. Das Bayreuther Festspielensemble gastierte dieser Tage mit einer Aufführung von Richard Wagners„Siegfried“ in Brüssel. Die Vorstel- lung fand in Anwesenheit der Königinmutter von Belgien statt, die sich während der Pause mit den deutschen Sängern unterhielt. Die Auf- kührung wurde mit außerordentlichem Beifal aufgenommen. Nach jedem Akt ertönte lautes Bravorufen für den Regisseur Wieland Wagner, den Sänger und den Dirigenten, den Belgier Indré Cluytens, der auch bei den Bayreuther Festspielen dirigiert hat. E Seite 4 MORGEN Montag, 24. Dezember 1956/ Nr. 29 Schule und Forschung kommen nicht zu kurz, meint Schröder ö Bonn,(dpa) Schule, Forschung, Wissen- schaft und Kunst haben trotz der in der Bundesrepublik besonders fühlbaren Kriegs- ALolgelasten ihren traditionellen Platz in Deutschland behauptet. Diese Feststellung tritt Bundesinnenminister Dr. Schröder in emem Schreiben an Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier, das das Bulletin der Bun- . desregierung veröffentlicht. Schröder hofft mit dieser Darstellung dazu beizutragen, daß gewisse Forderungen, die kürzlich in der Oeffentlichkeit erhoben wurden, auf ein Sesundes Maß zurückgeführt werden“ Un- ZwWeifelbhaft bestehe noch ein fühlbarer Nachholbedarf, besonders bei der wissen- schaftlichen Forschung. Dieser könne aber besser durch stetige und organische Bemü- hungen, nicht durch eine plötzliche Verzehn- kFachung der staatlichen Aufwendungen gedeckt werden. Einer solchen Verstärkung der Staatszuschusse wäre die Kapazität der vorhandenen Einrichtungen nicht gewach- Sem. Die geforderte Steigerung der bisher vom Bund gezahlten Ausbildungsbeihilfen kür Studenten von 28 Millionen Mark auf 200 oder gar 500 Millionen Mark jährlich Würde die Grenzen der Begabtenförderung Weit überschreiten. 5 Nach den von Schröder aufgeführten Statistiken sind die Ausgaben der öffent- f chen Hand für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung von 361 Millionen Mark im Jahre 1932 auf 1,18 Milliarden Mark im Jahre 1954 gestiegen. Die Aufwendungen Für Schulen erhöhten sich von 1,74 auf 3,98 Milliarden Mark. Schröder vergleicht in sei- nem Schreiben ferner die Pro-Kopf-Auf- wendungen für kulturelle Aufgaben, die für ö Großbritannien 137 Mark, die Bundesrepu- pPlix 104, die Niederlande 100, Belgien 95 und Frankreich 79 Mark betragen. Setzt man diese Ziffern in Beziehung zum Brutto- Sozialprodukt, so halte die Bundesrepublik mit einem Anteil von 3,6 Prozent die Spitze, gefolgt von Großbritannien mit 3,1, den Niederlanden mit 3, Belgien mit 2,6 und f Frankreich mit 2,2 Prozent. ö 2 f Aussiedlung aus Polen f wird weiter erleichtert 0 Warschau.(dpa/ AP In diesem Jahr sind nach amtlicher polnischer Mitteilung 18 000 Menschen bei der Zusammenführung der durch die Kriegsereignisse getrennten Fami- lien nach Deutschland ausgesiedelt worden. Ewa 12 500 Menschen gingen nach der Bun- desrepublik und etwa 5500 nach der Sowjet- zonen- Republik. In der polnischen Mitteilung heißt es, während des Besuchs einer Sowiet- zonen- Delegation in Warschau seien vor kurzem neue Maßnahmen zur Familien- zusammenführung beschlossen worden. Auch Personen, die entferntere Verwandte in Deutschland haben, sollen jetzt ausreisen dürfen. Es bestünden gegenwärtig keine Schwierigkeiten, um Pässe zum Verlassen Polens zu erhalten. Bürger der Sowietzonen- Republik und der Bundesrepublik, die ihre Familien in Polen besuchen wollten, könnten auch ohne Schwierigkeiten Einreisevisa er- halten. Ein neuer Transport mit Aussledlern aus den polnisch verwalteten deutschen Ost- gebeten traf in der Nacht zum Sonntag auf dem schleswig- holsteinischen Zonengrenz- bahnhof Büchen ein. Der in Neiße zusam- mengestellte Sondertransport brachte 299 Aussiedler aus dem oberschlesischen Regie- rungsbezirk Oppeln. Die 64 Männer, 160 Frauem und 75 Jugendlichen kamen haupt- sächlich aus den Städten Oppeln, Bries, Co- sel, Groß-Strehlitz, Neustadt, Krappitz und Ratibor.— In der Nacht zum Samstag war in Büchen ein Transport mit 273 Aussiedlern aus Ostpreußen, vor allem aus den Städten Allenstein, Ortelsburg, Bardenstein und Jo- Rannisburg, eingetroffen. Nicht nach Plan verläuft Dezentralisierung in CSR Prag(dpa). Der tschechoslowakische Mini- sterpräsident Siroky beschuldigte die tsche- chische Nationalversammlung und das slo- Wakische Reglonalparlament, nicht genügend aktiv zu sein und keine wirksame Kontrolle über die Arbeit der Staatsmaschinerie aus- zuüben. Auch andere„gewählte Körper- schaften“ der Tschechoslowakei hätten sich dieser Unterlassung schuldig gemacht. Die im vergangenen Juni vom Kongreß der Kommunistischen Partei beschlossene Dezen- tralisierung laufe nicht nach Plan. Obwohl seit Juni 12 834 Beamte aus den Ministerien in die Provinz geschickt worden seien, müsse man„mit Bedauern feststellen“, daß die Mehrheit von ihnen in ihren neuen Wir- kungsbereichen nur routinemäßig weiter- arbeite und nicht die produktiven Aufgaben verrichte, die sich der Parteikongreß von dieser Maßnahme erhofft habe. Keine Hoffnung auf Rettung von 21 Fahrgästen nach Flugzeugabsturz Mailand.(AP/dpa) Die Hoffnung, In- sassen des am Samstagabend wahrscheinlich am Monte Ginor Dolomiten) auf der Strecke Rom— Mailand abgestürzten ſtalienischen Verkehrsflugzeuges noch Lebende bergen zu können, ist am Sonntagabend aufgegeben worden. An Bord der Maschine befanden sich 21 Personen. Gebirgstruppen und Polizei bemühten sich in einer der größten Such- aktionen in Norditalien trotz Schneesturms und Nebels mit allen Kräften, aber erfolglos, eine Spur der siebzehn Passagiere und vier Besatzungsmitgliedern des zweimotorigen 50 drei Flugzeuges zu finden. Der Ab- Sturz der Maschine war von Italienischen Holzfällern aus der Ferne beobachtet Wor- den. Der Pilot, Giorgio Gasperoni, kunkte zuletzt, daß sich auf den Tragflächen Eis Pilde. Sachverständige nehmen an, daß der Kompaß des Flugzeugs Während eines Ge- Witters ausfiel und der Pilot daher von seinem Kurs abkam. 5 Bei dem Zusammenstoß eines Eisenbahn- nuges und eines Omnibusses bei Linares, ebw 320 Kilometer südlich von Santiago, kamen am Wochenende 12 Menschen ums Leben. 30 Menschen wurden zum Teil schwer N verletzt. Das Unglück ereignete sich an einem unbeschrankten Bahnübergang. Syrien stand vor einem Militärputsch Hochverratsprozeß gegen Schischakly und andere prominente Politiker/ Regierung zurückgetreten Damaskus.(dpa/ AP) Große politische Spannung herrschte am Wochenende in Syrien. Der Rücktritt der Regierung Sabri El-Assali und die Ankündigung eines großen Hochverratsprozesses kennzeichneten die Lage. In politischen Kreisen von Damaskus wurde nach Meldungen des syrischen Rundfunks damit gerechnet, daß Sabri El-Assali eine neue Regierung der„Nationalen Front“ bilden wird, um„das Land vor inneren und äußeren Gefahren zu schützen“. Vor einem syrischen Kriegsgericht wurde gegen den früheren Staatspräsidenten und Diktator Schischakly, vier ehemalige Mi- nister, acht Abgeordnete des Parlaments und 34 weitere Personen Anklage wegen„Vor- bereitung einer proirakischen bewaffneten Revolte mit dem Ziel eines gewaltsamen Sturzes der gegenwärtigen Regierung“ er- hoben. Von den 47 Angeklagten halten sich 18 im Ausland, zumeist im Libanon, auf. In der 60 Seiten umfassenden Anklage- schrift wird die irakische Regierung unter Ministerpräsident Nuri Es-said beschuldigt, zusammen mit Schischakly, dessen Bruder, der Vorsitzender der verbotenen National- Sozialen Partei war, und dem früheren syrischen Militärattache in Washington, Oberst Mohammed Safa, eine Verschwörung gegen die syrische Regierung vorbereitet zu haben. Unter den Angeklagten befinden sich unter anderem der Sohn des früheren Staatspräsidenten Attasi, Adnan Attasi, der frühere Außenminister Faidy Attasi, die krüheren Minister Fürst Hasan el Atrash, M. Ajlani und Sami Kabbara sowie sechs höhere syrische Offiziere. In der Anklageschrift heißt es weiter, die irakische Regierung habe den stellvertreten- den Stabschef nach Beirut entsandt, um von dort zusammen mit dem irakischen Militär- Attache in Beirut die Verschwörung zu leiten. Die irakische Regierung habe den Ver- schwörern versichert, daß die Türkei und die Westmächte die neue syrische Regierung in Kürze anerkennen würde. Die Anklageschrift stellt fest, der Putsch habe mit einem Aufstand der Drusen unter Führung des Fürsten Hansan el Atrash be- ginnen sollen. Stämme in Mittel- und Nord- syrien hätten sich anschließen sollen. Die syrische Armee hätte zur gleichen Zeit von den Israelis beschäftigt werden sollen, um ihr Eingreifen zu verhindern. Im Falle eines Fehlschlages des Aufstandes sei ein Ein- greifen britisch- französischer Truppen von Zypern her geplant gewesen. Der Aufstand hätte durch Geheimmeldungen des britischen Rundfunksenders auf Zypern ausgelöst werden sollen. Ursprünglich hätte der Auf- stand bereits im Oktober vor der Abreise von Staatspräsident Kuwatly nach Moskau stattfinden sollen, er sei jedoch dann auf die Zeit nach der Rückkehr des Präsidenten Vier Jahre Zuchthaus für Otto dqohn Das Gericht ging damit über den Antrag des Oberbundesanwalts hinaus Von unserem Korrespondenten Fanns W schmidt Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat am Samstag den früheren Präsidenten des Bun- desamtes für Verfassungsschutz, den 47 Jahre alten Dr. Otto John, wegen öffentlicher Mit- teilung falscher angeblicher Staatsgeheim- nisse und wegen landesverräterischer Zu- sammenarbeit mit den Machthabern des Ostens in einem besonders schweren Fall zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, Ein Jahr der Strafe ist durch die Untersuchungshaft verbüßt. Die Kosten des Verfahrens, mehr Als 25 000 Mark, muß der Verurteilte tragen. Das Urteil ist mit seiner Verkündung in Kraft getreten und kann nicht revidiert wer- den. Die Strafe kann höchstens mit Rück- sicht auf die Persönlichkeit des Angeklagten auf dem Gnadenwege ermähigt werden. John nahm das Urteil ohne jede Gemüts- bewegung entgegen und zeigte auch während der dreistündigen Begründung des Urteils durch Senatspräsident Dr. Geyer keinerlei Bewegung. Der Präsident sprach eindringlich von der schweren Aufgabe des Gerichts, in diesem schwierigen„ungeheuerlichen Fall“ ein gerechtes Urteil zu finden.„Es ist ver- sucht worden, die ungeheuerliche Wirkung der Handlung Johns zu bagatellisieren. Es wurde gesagt, sein Schritt und seine Propa- ganda im Osten hätten eine allzu hysterische Wirkung in der Oeffentlichkeit gehabt. Es darf aber nicht verkannt werden, dag der Angeklagte der Präsident des Bundesamtes Aufstandsbewegung für Verfassungsschutz gewesen ist, jenes Amtes, das gerade die Bundesrepublik vor den Gefahren des Ostens schützen soll. Es ist nicht zu vertuschen, daß Johns Schritt ein ganz ungeheuerlicher Schritt war. Zwar war der Senat durchaus der Mei- nung, daß John kein Verbrecher im Sinne des geborenen Verbrechers sei. Aber der Senat würde falsch handeln, wenn er glaubte, es komme hier ausschließlich auf die Person des Angeklagten an. Die Wirkung seiner Tat sei nicht ohne Verbindung mit seinem hohen Amte zu sehen. John müsse sich daher gefallen lassen, daß man an ihm die rechtlichen Maßstäbe anlege, die man an die Verantwortlichkeit des Inhabers eines so hohen Amtes anlegen müsse.„Der Senat ist daher der Meinung, daß die vom Ober- bundesanwalt beantragte Strafe(nämlich zwei Jahre Zuchthaus) der Größe des von John begangenen Unrechts und des von ihm angerichteten Unheils nicht angemessen ist. Auch wenn alle Milderungsgründe voll an- gerechnet wurden, mußte eine wesentlich höhere Strafe angemessen erscheinen.“ Sonst könnte vom Gericht auch zu leicht ge- sagt werden: Da sieht man es wieder, die Kleinen hängt man und die Großen läßt man laufen. Schon in dem maßvollen Plä- doyer des Oberbundesanwalts Güde war kein Zweifel an dem freiwilligen Uebertritt Johns enthalten gewesen. bedroht Indonesien Sumatra-Provinzen erkennen die Zentral-Regierung nicht mehr an Diakarta.(AP/ dpa) Die Militärbefehlshaber in Nord- und Mittelsumatra haben die Regie- rungsgewalt in diesen beiden indonesischen Provinzen übernommen und erkennen die Zentralregierung in Djakarta nicht mehr an. In Mittelsumatra wurde die Revolte am Freitag von Oberstleutnant Ahmad Hussein in die Wege geleitet und am Samstag ver- weigerte der Befehlshaber von Nordsumatra, Oberst Simbolon, der Regierung den Gehor- sam. Simbolon erklärte am Sonntagmorgen über den Rundfunksender der Hauptstadt von Nordsumatra, Medan, das Militärkom- mando werde die Zivilverwaltung wieder ab- geben sobald eine neue, aus„ehrlichen Politikern“ bestehende fähige Regierung ge- bildet worden sei. Eine Abspaltung Sumatras von Indonesien sei nicht beabsichtigt. Die indonesische Regierung versuchte am Wochenende durch militärische Gegenmaßg- nahmen und politische Versprechungen der Aufstandsbewegung auf Sumatra Herr zu werden und den Zerfall Indonesiens zu ver- hindern. Sie übertrug dem Generalstabschef des Heeres, General Abdul Haris Nasution, den„taktischen Befehl“ Über die Armee in Nord- und Mittelsumatra. Der Befehlshaber von Nord- und Ostsumatra, Oberst Simbolon, wurde seines Postens enthoben. Die Zentral- Regierung in Djakarta bezeichnete den Abfall der Provinzen in Sumatra als Bruch des Staatsgesetzes und Gefährdung der Nation. Gleichzeitig versprach sie zusammen mit dem Parlament einen neuen Status für die Pro- vinzen auszuarbeiten und Maßnahmen zur Besserung der Lage im Lande zu erörtern. In Djakarta wird der Rücktritt des Kabi- netts Ali Sastroamidjojo erwartet. Politische Kreise sind der Auffassung, daß selbst eine Fürsprache Staatspräsident Sukarnos den Rücktritt der Regierung nicht mehr aufhalten kamm. Für Nachrichten über die Ereignisse in Mittel- und Nordsumatra wurde die Zensur eingeführt. Die Flugverbindungen mit den aufständischen Gebieten sind unterbrochen. Auch die Verbindung mit der noch loyalen Provinz Südsumatra sind nicht mehr zuver- lässig. Am Wochenende traf ein Vertreter der Rebellen aus Mittelsumatra in Djakarta ein, um den Präsidenten und den Vorsitzenden des Parlaments über die Beschlüsse des Militärrates für Mittelsumatra zu unter- richten. Er erklärte, in Mittelsumatra herrsche Ruhe. Die Banken in Nord- und Mittel- sumatra sind unter Kontrolle des neuen Militärrates gestellt worden,„um eine Kapi- talflucht aus der Provinz zu verhindern“. verschoben worden. Als Endziel der Ver- schwörer bezeichneten diese Kreise die Um- wandlung Syriens in eine Föderation aus mehreren Staaten. Kürzung der Auslandshilfe empfiehlt James Richards Washington.(AP) Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des amerikani- schen Repräsentantenhauses, der Demokrat James Richards, hat einem Ausschuß einen von ihm ausgearbeiteten Bericht über die Auslandshilfe vorgelegt, in dem eine Ver- ringerung der Mittel für die Auslandshilfe befürwortet wird. Richards erklärt, an- gesichts der„Realitäten von 1957“ werde Amerika mit weniger Dollar mehr erreichen können als bisher. Insbesondere setzt sich Richards für eine Trennung der mili- tärischen von der wirtschaftlichen Auslands- hilfe ein. Die militärische Auslandshilfe solle entweder in das Verteidigungbudget eingeschlossen oder ganz auf eigene Füße gestellt werden. Der Bericht von Richards nennt für die von ihm befürwortete Verringerung der Auslandshilfe keine konkreten Zahlen und läggt auch die Frage, ob Abstriche bei der militärischen oder der wirtschaftlichen Hilfe oder bei beiden erfolgen sollen, offen. Außenpolitisch kommt Richards in seinem Bericht zu folgenden Schlüssen: 1. Die Unruhe in den osteuropäischen Staaten hat sich nicht auf die Sowjetunion ausgedehnt, wo die Machthaber des Kreml nach wie vor fest im Sattel sitzen; 2. die Vereinigten Staaten sollten das Aus- fuhrverbot für strategische Güter nach dem Sowjetblock einschränken; 3. die Vereinigten Staaten sollten die nationalstaatlichen Tendenzen in Osteuropa durch Hilfsangebote fördern; 4. die Beziehungen zwischen Amerika und den asiatischen und afrikanischen Staaten hätten sich verschlechtert. Die asiatisch- afri- kanischen Staaten empfanden die Bedrohung durch den Imperialismus als gefährlicher als jene durch den Kommunismus.„Die Ver- einigten Staaten sollten daher in Fragen der Weltpoltik keine gemeinsame Sache mit den Staaten Westeuropas machen, ausgenommen in Fragen, die sich direkt auf die gemeinsame Verteidigung beziehen.“ —— Port Said wurde geräumt von den britisch- französischen Truppen Port Said.(AP/ dpa) Die letzten britischen und französischen Truppen in Aegypten haben am Samstagabend über den Hafen von Port Said das Land verlassen. Durch dies von den Vereinten Nationen geforderte Räu- mung ist die vor sieben Wochen begonnene Invasion in aller Form beendet. Die Siche- rung des Hafengeländes wurde abschließend von Mitgliedern der internationalen UNO. Polizeitruppe übernommen. In der Stadt selbst herrschte Ruhe. Die UNO-Räumungsflotte unter Leitun des amerikanischen Generals Wheeler kann nun mit der Beseitigung der Hindernisse im Kanal beginnen. Sie wird bei El-Cap, 40 Kilo. meter südlich von Port Said, gesammelt. Vier deutsche Schiffe trafen dort als erste Ein- heiten ein: die beiden Schlepper„Hermes“ und„Wotan“ und die beiden größten Hebe. schiffe der Welt,„Energie“ und„Ausdauer“ An den Räumungsarbeiten Können nach der letzten Entscheidung der ägyptischen Regle- rung auch die zwölf britischen und die fran- zösischen Räumungsschiffe teilnehmen. Ihre Besatzungen müssen Zivil tragen. UNO. Generalsekretär Hammarskjöld hat Schwe den gebeten, 50 Mann für eine internationale Zivilpolizei zur Ueberwachung der Räu- mungsarbeiten am Suezkanal zu stellen. Israel wird seine Truppen nach Ablauf der ersten Januar-Woche hinter El-Arish zu- rücknehmen und sich zu einem noch nicht näher angegebenen Zeitpunkt ganz aus Aegypten zurückziehen. Dies teilte UNO- Generalsekretär Hammarskjöld der UNO- Vollversammlung mit. Er sagte, der israell- sche Vertreter habe ihm neue Informationen über den Abzug der israelischen Streitkräfte in zwei Phasen mitgeteilt. Die syrische Regierung hat einen Direk- tor der britischen Irad-Petroleum- Company zu Beratungen über die Reparatur der auf syrischem Gebiet an vier Stellen gespreng- ten Oelleitungen der Gesellschaft eingeladen, Wie der syrische Botschafter in Washington dem Unterstaatssekretär im amerikanischen Außenministerium, Herbert Hoover jr., mit- geteilt hat. Die Weihnachtsbotschaft des Papstes Stärkung der UNO— Kontrollierte Abrüstung— Solidarität Europas Vatikanstadt.(dpa) In seiner diesjährigen Weibnachtsbotschaft hat sich Papst Pius XII. am Sonntag für eine Stärkung der Verein- ten Nationen, für eine allgemeine kontrol- lierte Abrüstung und für eine festere Soli- darität Europas ausgesprochen. Der Papst verlas die Botschaft im Vatikanpalast vor den in Rom anwesenden Kardinälen. Seine Rede, die rund 45 Minuten dauerte, wurde von etwa 30 nationalen Sendern oder Sen- dergruppen übernommen und zudem vom Vatikansender in 27 Sprachen., darunter in Russisch, ausgestrahlt. e Der Papst erklärte, man könne von der UNO nicht das Unmögliche erwarten. Es sei anerkennenswert, daß die Vereinten Natio- nen schwere Verletzungen der Rechte der Menschen und ganzer Völker verurteilt hätten. Doch sollte Staaten die Ausübung rer Rechte als Mitglieder der UNO nicht gestattet werden, wenn sie beispielsweise die Zulassung von Beobachtern der Ver- einten Nationen verweigern. Damit bewie- sen sie, daß sie von der staatlichen Sou- veränität einen Begriff hätten, der die Grundlagen der UNO selbst untergrabe. Der Papst forderte für die UNO auch das Recht und die Macht,„jedem militärischen Ein- griff eines Staates in einen anderen zuvor- zukommen und ebenso den Schutz der Ord- nung im bedrohten Staate mit genügenden Polizeikräften zu übernehmen“. Zur Abrüstung sagte das Oberhaupt der Katholischen Kirche, daß die Beobachtung aus der Luft das geeignetste Instrument der Kon- trolle bei einer allgemeinen Abrüstung sein Würde.„Es grenzt ans Wunderbare, Was die Technik auf diesem Gebiet zu erreichen wuülzte.“ Der Papst fügte hinzu, die Annahme der Kontrolle sei der entscheidende Punkt, an dem jede Nation ihren aufrichtigen Frie- denswillen beweisen müsse. Als eine konkrete Forderung der Stunde nannte der Papst die Festigung der Solidari- tät Europas. Diese Solidarität erstarkt nicht, solange nicht alle angeschlossenen Nationen begreifen, daß die politische und die wirt- schaftliche Niederlage der einen auf lange Sicht in keinem Teil der Welt wahre Gewinne Zischen Gesfern und Morgen Der indische Minister präsident Nehru und Bundeskanzler Dr. Adenauer werden am Mittwoch auf dem Düsseldorfer Flughafen Lohausen unter vier Augen in einem kurzen Gespräch die Weltlage erörtern. Nehru setzte sich am Wochenende in Ottawa(Kanada) da- kür ein, das Commonwealth trotz der mili- tärischen Aktion Großbritanniens und der daraus entstandenen Differenzen unter den Mitgliedstaaten weiterhin beizubehalten. Nehru erklärte, die im Commonwealth prak- tizierte friedliche Zusammenarbeit und Ko- existenz könnte der Welt als Vorbild dienen, und er sei angesichts der auseinanderstreben- den Tendenzen in der Welt nicht bereit, eine bestehende Brücke zu zerstören. Sowzetbotschafter Smirnow und Bot- schaf tsrat Kudriawzew wurden von Bundes- kanzler Adenauer zu einer vierzig Minuten währenden Aussprache empfangen. Nach der okkizlellen Mitteilung eines Regierungsspre- chers war es ein Höflichkeitsbesuch. Smir- now reiste inzwischen zur Berichterstattung nach Moskau. Richard Nixon, der amerikanische Vize- präsident, ist am Sonntagmorgen nach Ab- schluß seiner Informationsreise durch Flücht- Ungslager in Oesterreich und der Bundes- republik von München aus in die Vereinigten Staaten zurückgeflogen. Bei einem Empfang, den der bayerische Ministerpräsident Högner für seinen Gast gab, bezeichnete Nixon seine Fahrt als eine„Reise voller Erfahrungen“. Er zeigte sich von der deutschen Hilfsbereit- schaft für die Ungarn- Flüchtlinge beein- druckt. Erst am Wochenende ist— nach einem Bericht des Mailänder„Giorno“— bekanntgeworden, daß sich unter den Un- garn, die in dem Flüchtlingslager Follonica südlich von Livorno eine erste Zuflucht ge- funden haben, auch der Sohn des ungarischen Staatspräsidenten Istvan Dobi befindet. Aus Landsberg entlassen wurde der ehe- malige Standartenführer der Waffen-SS Jachim Peiper. Der Entlassung liegt ein ein- stimmiger Beschluß des deutsch- alliierten Gnadenausschusses zugrunde. Peiper war am 16. Juli 1946 wegen seiner Teilnahme am 80. genannten Malmedy-Massaker während der Ardennen-Offensſve zum Tode verurteilt worden. In Malmedy waren 142 gefangen ge. nommene Amerikaner erschossen worden. Die Ratifikationsgesetze zum Saarver- tragswerk sind im Bundesgesetzblatt vom 24. Dezember verkündet worden. Das Rati- kikationsgesetz zum Saarvertrag trägt außer den Unterschriften von Bundespräsident und Bundeskanzler die der Bundesminister Dr Schröder, v. Merkatz, Schäffer und Erhard. Wirtschaftsverhandlungen mit Rumänien, die vom 8. bis 20. Dezenfber in Bonn statt- kanden, haben zu neuen Abmachungen über den Waren- und Zahlungsverkehr für 1957 geführt, Es wurde wiederum ein Waren- zustausch im Werte von 125 Millionen DM vereinbart. Nur die Flucht in eine Vertrauens- abstimmung rettete die italienische Regie- rung davor, unmittelbar vor den Weih- nachtsferien gestürzt zu werden. Nachdem Ministerpräsident Segni erklärt hatte, bei einem negativen Ausgang der Abstimmung werde er„binnen einer halben Stunde“ sei- nen Rücktritt einreichen, sprach ihm die Kammer am Wochenende mit 282 gegen 220 Stimmen bei vier Enthaltungen das Ver- trauen aus. Die kritische Lage war durch einen linkssozialistisch- kommunistischen An- trag entstanden, durch den die Regierung daran gehindert werden sollte, die staatliche Kontrolle über die Elektrizitätswerke zu lockern und damit möglicherweise Tarif- erhöhungen Vorschub zu leisten. Der größte Teil der Sozialdemokraten und auch ein- zelne christlich-demckratische Abgeordnete Unterstützten diesen Antrag. Zum Sowzetbotschafter in Schweden ist der ehemalige stellvertretende sowietische Außenminister G. F. Gusew ernannt worden. Gusew gilt als einer der treuesten Anhänger Molotowys. Der chinesische Ministerpräsident und Außenminister, Tschou En-lal, wird Anfang Januar zu einem Besuch nach Moskau reisen. In der Sowietunion wurde nach Ermitt- lungen japanischer Wissenschaftler AI 14. Dezember eine„große“ Atombombe er- probt. Wie ein Sprecher der japanischen meteorologischen Beobachtungsstation in To- kio mitteilte, wurde der Versuch in Sibirien durchgeführt. * kür die andere bringen kann.“ Papst Pius er- innerte in diesem Zusammenhang an die Lage vor dem zweiten Weltkrieg, als jede der bedrohten Nationen auf Kosten der anderen versucht habe, sich zu retten. 5 5 Der Papst sagte in seiner Weihnachts- botschaft, daß eine freigewählte Volksvertre- tung und Regierung, die„in äußerster Not und mit rechtmäßigen Mitteln äußerer und innerer Politik Verteidigungsmaßnahmen treffen und die nach ihrem Urteil notwen- digen Verfügungen ausführen“, sich nicht un- sittlich verhielten.„Folglich kann sich ein katholischer Bürger nicht auf das eigene Ge- wissen berufen, um sich zu weigern, die Dienste zu leisten und die Pflichten zu er- füllen, die gesetzlich festgelegt sind.“ Vor dem Hintergrund der ungarischen Ereignisse wandte der Papst sich dagegen, daß Katholiken einer„Vernebelungspolitik“ Vorschub leisten, und sprach von einem„un- ehrlichen Treiben“, das unter dem Namen von„Gesprächen“ und„Begegnungen“ läuft, Für die Hilfsmaßnahmen für Ungarn dankte der Papst und forderte zugleich zu weiterem Gebet und Opfer auf, um die traurige Lage jenes gemarterten Volkes zu erleichtern“. Den modernen Menschen nannte der Papst den Schöpfer und Zeugen der„zel⸗ ten technischen Revolution“, der zwischen erwartungsvoller Zuversicht und der bitteren Wirklichkeit von Not und Trümmern stehe. Der Papst warnte vor einer Verfälschung der Wirklichkeit und beklagte eine Weich- liche Erziehung, eine übertriebene Nachsicht gegenüber dem Verbrechen, das Schweigen zur Schuld und die Abneigung vor dem Be- griff der Strafe. Neuer Bischof von Berlin wurde der Würzburger Bischof Döpfner Vatikanstadt(AP). Papst Pius XII. hat den Würzburger Bischof Julius Döpfner Zum neuen Bischof von Berlin ernannt, wie aus Vatikankreisen bekannt wurde. Die amtliche Verlautbarung soll im Laufe der nächsten Tage erfolgen. Der 43 Jährige Bischof, der in Hausen in der Diözese Würzburg geboren wurde, tritt die Nachfolge des im August gestorbenen Bischofs Wilhelm Weskamm an. Bischof Döpfner stammt aus einer Klein- bauernfamilie der Rhön. Döpfner wurde zu. erst Kaplan in der Pfarrei Großwallstadt bel Aschaffenburg, wirkte als Seelsorger m Schweinfurt und war bis 1945 Präfekt im Bischöflichen Knabenseminar Kilianèeum in Würzburg. Nach Kriegsende War er zun 4 in der Pfarei Mechenried bei Haßfurt 755 dann als Assistent im wiedereröffneten 210 sterseminar Mariannhill in Südafrika 17 10 Im April 1946 wurde er zum Sub ves Würzburger Priesterseminars ernannt ner August 1948 berief Papst Pius XII. 50 7 auf den seit dem Tode Bischet Khrengr verwaisten Bischofsstuhl der Diözese ien burg und machte den noch nicht Ae zum jüngsten Kirchenfürsten des deuts Fpiskopats. Mithestimmungsrecht 42 nen wurde vom Saar-Landtag übernomme Saarbrücken.(dpa) Der Sgar- Rande billigte ein Gesetz, daß das in der 5 7 republik geltende Mitbestimmungsree 21505 im Saargeblet für den Bergbau und die fer- und stahlerzeugende Industrie eln kite te. ner verabschiedete der Landtag ein Stra der heitsgesetz. Danach werden aus 1 e Eingliederung in das Bundesgebiet frei. erlassen, wenn sie über sechs Monate at heitsentzug nicht binausgehen und 1975 vor dem 20. Dezember dieses Jahres 17 75 gen wurde. Das Straffreiheitsgesetz 111005 die im Saarxrvertrag vorgesehene polen Amnestie Außerdem billigte der Lan le noch mehrere Vorlagen, die mit der Eing derung in Zusammenhang stehen. Ab Get Ers der Sol ein net nal ker unt Set- ang stel Zur unc in lieg die Rhe kur Vor fest gell und gen Sta mit Aus reit ges rau Dai Sil! erk pen schen pten n von diese, Räu- mene ziche- Bend INO- Stadt itung kann Se im Kilo. 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Dezember 1956 MANNHEIM Weihnachtsgrüße an die Mannheimer in aller Welt: Die Heimat vergißt ihre Kinder nicht Rührende Dokumente im Hauptamt der Stadtverwaltung:„.. denn wir konnten Mannheim nicht vergessen „.. denn wir konnten Mannheim nicht vergessen.(Brief aus Cincinnati, USA). „ haben eine Tochter, in Mannkeim ge- boren, die sich immer nach dem Neckar sehnt.(Brief aus Curitiba, Brasilien). „.. grüße aus weiter Ferne mein liebes Mannheim und seine lieben Herren und Damen und würde mich sehr über eine Grußadresse freuen.(Brief aus Monte- video).„.. Meine liebe Heimatstadt! Den Aufruf im„Mannheimer Morgen“ las ich gelbstverständlich auch, denn ich bekomme denselben jeden Samstag per Luftpost zu- geschicet. Brief aus Hudson-Fulls, New Vork). Im Hauptamt der Stadtverwaltung bei Oberverwaltungsrat Dr. Hahn häufen sich die Briefe. Der Aufruf von Bürgermeister Trumpfheller, der Gemeindeverwaltung die Anschriften von Mannheimern in aller Welt mitzuteilen, hat ein lebhaftes Echo gefunden. Mehr als 6000 Hinweise für eine Grußadresse anläßlich des Jubiläumsjahres sind aus allen xeilen der Erde im Rathaus eingetroffen. Davon allein 1500 Adressen in den Ver- Aus dem Polizeibericht: remder Mann unter dem Bett und hielt Messer in der Hand Ahnungslos legte sich in den späten Abendstunden eine Frau vom Waldhof im Schlafzimmer in ihr Bett. Plötzlich hörte sie Geräusche, die unter dem Bett hervorkamen. Erschreckt schrie sie auf. Ihr Mann eilte aus der Küche zu Hilfe und stolperte über zwei Füße, die unter dem Bett hervorschauten. Sofort zog er an den Füßen und förderte einen jungen Mann zutage, dem ein geöff- netes Messer aus der Hand fiel. Die Polizei nahm den Eindringling fest. Er war betrun- ken und behauptete, er sei von zwei ihm unbekannten Männern„unter Alkohol ge- setzt“ worden. Sie hätten ihn dann dazu angestiftet, in die fremde Wohnung einzu- steigen. Mehr konnte der Festgenommene zur Klärung des Sachverhaltes nicht sagen. In den Rhein gesprungen und ertrunken Zwischen einer 33jährigen Hausgehilfin und einem Schiffer gab es in der Kajüte eines in der Nähe der Rheinbrücke vor Anker liegenden Schiffes eine Auseinandersetzung, die damit endete, daß das Mädchen in den Rhein sprang und ertrank. Ihre Leiche wurde kurze Zeit später geländet. Zur Klärung des Vorfalles wurde der junge Mann vorläufig festgenommen und ins Landesgefängnis ein- geliefert. Jugendliche stahlen sechs VWs Drei junge Burschen im Alter von 16, 17 und 18 Jahren wurden von der Polizei fest- genommen. Das Trio hatte in den letzten Tagen im Mannheimer und Ludwigshafener Stadtgebiet sechs Volkswagen gestohlen und mit diesen Diebesfahrten unternommen. Die Ausplünderung von vier Fahrzeugen ist be- reits nachgewiesen. Ein Teil des Diebesgutes wurde bei Wohnungsdurchsuchungen sicher- gestellt. Wegelagerer überfiel Frau Auf dem Feldweg in der Nähe des Kanal- damms bei Feudenheim wurde gegen 6.40 Uhr eine Frau von einem unbekannten Wegelage- rer angefallen und mit Gewalt zu Boden ge- worfen. Sie rief um Hilfe. Als Fußgänger auf- tauchten, ließ der Sittenstrolch von ihr ab und floh. Selbstmordversuch Starker Gasgeruch in einem Haus in der Innenstadt veranlaßte die Polizei eine Woh- nungstür zu öffnen. Eine 50jährige Frau lag bewußtlos am Boden. Sie hatte außer dem eingeatmeten Leuchtgas wahrscheinlich auch eine größere Anzahl von Tabletten eingenom- men. Die Frau, die wahrscheinlich in Schwer- SPD- WINTERFEIER 1956 am 2. Weihnachtsfeiertag im Musens od] Tana bes 20 une Janzorchester Nliythmik- Hats Eintritt 2,— DM Ende 1.00 Uhr Karten an der Tageskasse im Rosengarten und im Sekretariat der SPD, R 3, 14. mit dem mut einen Selbstmordversuch unternommen hat, wurde ins Krankenhaus gebracht. Sie schwebt in Lebensgefahr. Uhren und alte Silbermünzen In der Innenstadt wurde in Geschäfts- räume eingebrochen. 488 Mark Bargeld, 15 Damen- und Herrenuhren, etwa 200 alte Silbermünzen und eine Filmkamera wurden gestohlen. Die Einbrecher entkamen un- erkannt. Ueberfall auf Kassiererin? Als die Kassiererin eines Lichtspiel- theaters kurz vor 22 Uhr ihren Kassenraum verlassen wollte, stand plötzlich ein un- bekannter junger Mann vor ihr und ver- suchte, sie mit Gewalt zurückzudrängen. Sie rief um Hilfe. Als mehrere Angestellte her- beieilten, war der Unbekannte schon aus- gerissen. Offenbar hatte er es auf die Tages- kasse abgesehen. Eine sofort angesetzte Fahndung der Kriminalpolizei blieb ohne Erfolg. bie Slitzlicht-Suison beginnt! Illtrgenate. 5 7,50 klektronengerate o 100. in großer Auswahl einigten Staaten. In alle Kontinente der Erde reist am Jahresende dieser Gruß der Stadt- verwaltung(gekürzt): „Liebe Mannheimer in aller Weit! Der Gemeinderat Ihrer Vaterstadt Mannheim sendet Ihnen herzliche Weihnachtsgrüße und aufrichtige Wünsche zum Jahreswechsel. Im kommenden Jahr sind es 350 Jahre her, daß der Stadt Mannheim durch den Kur- fürsten Friedrich IV. von der Pfalz die Stadt- rechte verliehen wurden.. Gewiß, das alte Mannheim, das vielleicht in Ihrer Erinnerung kortlebt, ist nicht mehr. Ein neues Mannheim ist erstanden. Aber trotz des äußeren Wan- dels ist sich unsere Stadt im Innern treu ge- blieben.. Wir erlauben uns, Ihnen einen Frospekt und ein Veranstaltungsprogramm beizulegen. Vielleicht werden Sie bei der Lektüre des Programms den Wunsch ver- spüren, uns wieder einmal zu besuchen.“ Es sind viele ältere Menschen, Mann- heimer, die vor einigen Jahrzehnten vom Winde in die weite Welt verweht wurden, die eine besondere Liebe mit ihrer Heimat- stadt verbindet. So wird die Grußadresse zu Georg und Paula Busch nach Chikago ge- langen;„beide sind Mannheimer und seit 1928 dort“. Sie wird auch bei Kurt J. Landauer in Apartado in Mexiko auf den Tisch flattern. Und sie wird in Florida, in Ohio in Texas, in Detroit, in Kanada und Australien bei Men- schen eintreffen, die in Mannheim geboren wurden und von denen es in den Briefen manches Mal heißt:„Die Genannten sind in den ersten Jahren nach 1900 ausgewandert.“ Unabhängig davon wird die Botschaft aus Mannheim bei jungen und alten Mann- heimern in aller Welt eintreffen. Bei Erika Beck auf der Missionsstation in Mhosi in Tanganjika: bei Lilo Frey in Windhoek in Südwestafrika und in Bangkok in Thailand. Viele Mannheimer bleiben auch— Jahr- zehnte nach der Auswanderung— ihrer Hei- matsprache treu. Das beweisen zwei Beispiele: „Ich habe in IIlinois einen Urgroßgonkel, 90 Jahre alt. Er lebt seit 1887 in Amerika, er schreibt aber heute noch in allen seinen Brie- fen unverfälschtes, echtes Mannermerisch.“ Das teilte ein Verwandter des alten Herrn mit. Und in einem anderen Brief heißt es: „Uebersende hiermit die Anschrift meiner Nichte, die 1929 nach New Vork auswanderte. Sie ist auch in der langen Zeit, wo sie weg ist, eine Mannheimerin geblieben. Auch ihr Sohn spricht jetzt Mannemerisch und ihr Mann auch.“ Heimweh und Liebe zur Heimat sind nicht abhängig von einer großen Entfernung oder einer Trennung durch Weltmeere. Sie begin- nen schon unmittelbar vor den Toren der Stadt. Ergreifend ist der Brief eines alten Mannes, der 1943 in Mannheim ausgebombt Wurde:„Und bitte Sie, mich für die anläßlich des Stadtjubiläums zu versendende Gruß- adresse vorzumerken“ schreibt er, der alte Mann. Er lebt nicht in Texas, sondern in Ilvesheim! Aber auch das ist für ihn nicht die richtige Heimat. Auch manch bitteres Wort ist da zu lesen.„Wie gern möchte ich wieder in meine Heimatstadt zurück“, teilt ein 71jähri- ger mit.„Jeder noch so kleine Ort holt seine Evakuierten zurück. Im ganzen Leben sagte ich immer ‚Mannem vorne. Mit gutem Ge- wissen kann ich es nicht mehr sagen. Leider.“ Linkisch und unbeholfen im Ausdruck ist manches Schreiben. Ganze Lebensgeschichten werden erzählt. Aus allem spricht eine rüh- rende Anhänglichkeit an die Stadt zwischen Neckar und Rhein. Auch der Stadtverwal- tung wird manches Kompliment gesagt:„Ich finde Ihre Idee mit der Grußadresse hervor- ragend, und ich beglückwünsche Sie dazu“, heißt es einmal. Und ein andermal:„Vor allem freue ich mich, daß es die führenden Männer in meiner Vaterstadt fertiggebracht haben, ein neues Nationaltheater entstehen zu lassen. Hier in München rührt sich dies- bezüglich— trotz Tombolas— nichts.“ * Und so gehen nun in diesen Tagen Tau- sende von Grußhßadressen an die Mannheimer in aller Welt, über die sieben Meere hinweg, hinaus. Sie knüpfen das wertvollste Band, das es für Menschen überhaupt gibt, das Band zwischen den Herzen, und sie erinnern alle an die alte Heimat und geben jenen, die draußen leben in der weiten Welt die Gewiß- heit, daß sie die Heimat nicht vergessen hat, so wenig wie sie selbst jemals die Heimat vergessen werden Hk Zusammenarbeit aller schafft neue Werte Die Mannheimer Motorenwerke veranstalten eine Feier für 120 Pensionäre In der schmalen, langgestreckten Kantine der Mannheimer Motorenwerke standen auf weißgedeckten Tischen Kerzen und spiegel ten sich in Weingläsern wieder. Große Platten mit Wurstbroten warteten an der Küchen- ausgabe, um der Feierstunde neben den gei- stigen auch zu leiblichen Genüssen zu ver- helfen. 120 Pensionäre, Frauen und Männer, die durch unermüdliche Arbeit Jahre lang am Auf- und Ausbau der Motorenwerke mit- gearbeitet haben, waren zu einer Feier zu- sammengekommen. N Direktor Hans Peters begrüßte seine Gäste und unterstrich in einer kurzen Ansprache, daß die Leistung des Werkes nur durch die Leistung aller Arbeiter möglich sei. Er zeigte an der Entwicklung des Werkes auf, wie aus der Zusammenarbeit aller immer wieder neue Werte erstanden seien. Betriebsratsvor- sitzender Alfred Dell verwies in seiner An- sprache darauf, daß die Betriebsleitung nicht immer alle Wünsche, die an sie herangetra- Gedanken gen würden, erfüllen könne. Sie könne nicht nur den einzelnen, sondern müsse immer das große Ganze im Auge behalten. Dell meinte schließlich, daß das beste Gut neben der Gesundheit der Frieden sei und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieser Frieden lange erhalten bleibe,„denn dann“, so schloß er, „können wir uns auch in den kommenden Jahren wieder zu Pensionärsfeiern zusam- menfinden“. Das Orchester der Motorenwerke unter der Leitung von Werner Urban und das Dop- pelquartett der Motorenwerke unter Friedel Belzer verliehen der kleinen Feier musikali- schen Glanz. Trudel Lorsch plauderte zur all- gemeinen Erheiterung in Pfälzer Mundart, Gabi Moll zeigte Solotänze und Traudel Bies salnig mit Partnerin ihre Seemannslieder. Mit einem Akkordeon-Solo trug auch der Lehr- ling der Motorenwerke, Willi Kreß, zur Un- terhaltung bei. In angeregter Stimmung tauschten die Pensionäre noch lange Erinne- rungen aus. Schie. der evangelischen Kirchengemeinde klang über den Strom Der Posaunenchor hinweg(unser Bild), als am Wochenende das Weihnachtsboot der atkolischen und evangelischen Schifferseelsorge durch die Hafenanlagen und über den Rhein fuhr, um den Schiffern Grüße und frohe Botschaft zu verheißen. Ruf und Licht kamen aus dem Dunkel der Nacht. Schiffssirenen dankten.(Vgl. unseren Bericht über die Fahrt auf der nachsten Lokalseite.) Ungarische Lieder unter dem Tannenbaum Bild: Pit Steiger Bescherungen für Ungarn, Waisenkinder und Altersheime Etwa 200 Männer, Frauen und Kinder— alle Flüchtlinge aus Ungarn— sangen gestern abend an deutschen Tannenbäumen Weih- nachtslieder in der Sprache ihrer Heimat. Sie waren zu einer Feier gemeinsam vom deutschen und amerikanischen Roten Kreuz eingeladen worden. Sie kamen aus den Heimen Ladenburg, Seckenheim und Lützel- sachsen, ferner aus den Heimen der Arbeiter- Wohlfahrt, der Inneren Mission und der Caritas. Direktor Dr. Magnus, Vorstandsmitglied des Roten Kreuzes, und ein hoher Offizier des Roten Kreuzes der US-Army, sprachen. Die Veranstalter verzichteten bewußt auf ein „Programm“. Sie stellten den Flüchtlingen Musikinstrumente zur Verfügung, um den Menschen dieses musikbegabten Volkes Ge- legenheit zu geben, selbst zu konzertieren. Auch hohe Vertreter der Stadtverwaltung weilten bei den aus der Heimat Vertriebenen. Während der Weihnachtsfeier wurden alle Gäste vom deutschen und amerikanischen Roten Kreuz mit je einem Geschenkpaket überrascht. Eine Firma, die nicht genannt Sein will, ließ ein Päckchen mit Spirituosen und Gebäck überreichen. Alle Teilnehmer nahmen ein ungarisches Festessen ein. Hk * Groß— größer noch als im vergangenen Jahr— war in den letzten Tagen die Hilfs- bereitschaft vieler caritativer und privater Organisationen und Kreise. Vor allem die amerikanischen Soldaten gaben wieder Be- weise ihrer großen Kinderliebe. Im Flieger- zum Mannheimer Industrie-Pokal im Eisstadion: Ein Sonderkupitel:„Sport und Repräsentation“ Was Mannheim im Sport einst war— und was es(vielleicht) wieder werden könnte In Mannheims Eisstadion werden an den Weihnachtsfesttagen sportliche Wettkämpfe ausgetragen, deren Hintergrund es verdient, über das sportliche Element hinaus Kommu- nalpolitische Würdigung zu finden. Das mag eigenartig klingen, ist aber richtig. Denn „Sport und Repräsentation“ können gegebenen- falls ein wicktiges Sonderkapitel kommunaler Politik sein. Vorstehender Satz enthält mit der Einschränkung„gegebenenfalls“ eine Be- nauptung. Behauptungen sollen tunlichst be- wiesen werden. * Blicken wir zurück in die Vergangenheit. In Mannheim veranstaltete dereinst ein Tennis- und Turnierklub große Länderkämpfe. Unvergessen, daß einmal ein Weltmeister Til- den seine Künste am Friedrichsplatz zeigte. In Mannheim— einer Stadt, in der ein Klub einen Fußballstil kreierte gaben dereinst die bedeutendsten europäischen Vereine aus Budapest, Wien und Prag Gastspiele. In Mannheim stieg dereinst ein Otto Schmidt in den Sattel.„Otto-Otto“ jubelte es dann von den Tribünen. Und ganz Mannheim und seine Umgebung, Gäste aus ganz Deutsch- land waren auf den Beinen, wenn die besten Hindernispferde zur„Badenia“ gesattelt wur- den. 8 In Mannheim wurden dereinst auch große Leichtathletił- Veranstaltungen abge- halten, bedeutende Radrennen und Regatten, große Turnerwettstreite. Von weitker ström- ten die Fremden in die Stadt. Aus jener Zeit stammt das Wort, daß Mannheim eine echte Sportstadt sei. Ist das alles vorbei, vorbei, vorbei? * Nock regen sich Kräfte, die an alte große Traditionen anknüpfen wollen, die schon an- 0 7% 8 PLAN KEN PHOTO gehnüpft haben(Regattaverein). Erfreulich, daß eine der jüngsten sportlichen Traditionen besonders rege ist: Die des Eishockeys. Mehr- fach den kanadischen Weltmeister, amerika- nische, polnische, russische und tschechische National mannschaften, die bedeutendsten Ver- eine des Kontinents und Eislauf- Weltmeister nach Mannheim gebracht zu haben— die damit verbundenen Risiken mutig getragen zu haben — ist ein Verdienst des MERC. Er hat damit einen Beitrag zu dem kommunal politischen Sonderkapitel„Sport und Repräsentation“ ge- schrieben. * Ein Sonder kapitel! Denn„Sport und Reprdsentation“ erfordern in erster Linie, daß der Sport in der Lage ist, Repräsentanten zu stellen! Erst dann kann er den Anspruch erheben, in der Ge- meinde und bei den Organen ihrer Selbstver- waltung Wohlwollen zu finden. Das kommu- nalpolitische Sonderhapitel Sport und Reprä- sentation zu schreiben, ist nämlich keineswegs Aufgabe einer Stadtverwaltung, sondern im- mer Aufgabe des Sportes selbst. Aufgabe der Gemeindespitze kann es dann sein— schickt sich der Sport an, dieses Kapitel gut zu schrei- ben— Förderung und Hilfestellung nicht zu versagen. Die Begründung für solche Haltung ist einfach: Jede kluge Gemeindeverwaltung fördert jegliche Art bürgerschaftlicher Initia- tive, die aus so wertvollen Zusammenschlüs- sen kommt, wie sie das Vereinsleben— auch das der Geselligkeitsvereine— zu allen Zeiten gebildet hat. 6 Jeder Eingeweihte in Mannheim weiß, daß es hier in den Jahren jüngster Vergangenheit mangelte. Niemand aber kann auch an der bedauerlichen Tatsackenfeststellung vorbei, Irrer Mannheims großes 5 N 5 ziolhaus RADIO daß der Persönlickkeitsschwund— ein sym- ptomatisches Merkmal unserer Zeit— auch den Sport nicht verschont hat. Gerade den Sport nicht.. seine Spitze Hier liegt der tiefere Wert des Internatio- nalen Industriepokales, der an den Weihnachts- festtagen in Mannheim ausgespielt wird. Diese Trophäe mit wohlwollender Unterstützung der Industrie geschaffen zu haben, ist eine echte Leistung des Eissports. Die Verwaltung der Stadt hatte nurmehr ihren„Segen“ dazu zu geben. In anderer Stunde mag es— sieht sie solches Bemuhen— auch klingende Münze sein. Verwaltung und die Industrie(soweit letztere sportfreundlich ist) scheuen nämlich den Sport, wenn er nur die„geöffnete Hand“ dausstrecht. Das sollte vielleicht einmal gesagt werden(auf die Gefahr hin, daß es von Ueber- empfindlichen mißb verstanden wird). * Der Aufbau getoisser Dinge im Sport er- fordert viel Initiative, Sachkenntnis, reiflich erwogene Pläne, Einsatzfreude und echte Opfer. In Mannheim mußten da ganz neue Anfänge gemacht werden. Aber vielleicht sind Wir im Augenblick gar nickt auf so schlechtem Wege, wie mancher denken mag. Vielleicht werden zu dem communalpolitischen Sonder- kapital„Sport und Repräsentation“ in nächster Zukunft weitere wertvolle Seiten geschrieben, deren Impulse vom Sport ausgehen. * Der Oberbürgermeister von Mannheim ge- Rört dem Festtagsturnier-Ausschuß an und wird dem siegreichen Team im Mannheimer Industriepokal, der einmal ein Gegenstück zu dem weltbekannten Spengler- Cup werden könnte, die Ehrenplaketten überreichen. H. Schneekloth kl 5 24 4 8 524 47 Ur horst Sandhofen waren 350 Waisenkinder zu g Gast. Spielzeug wurde an ungarische Flücht-⸗ Iingskinder geschenkt. Soldaten der ehemali- gen Kaiser- Wilhelm- Kaserne bescherten einem Kinderkrankenhaus und einem Alters- heim sowie 20 bedürftigen Familien. Die Wiehtig für Hausbesitzer! Letzter Termin 31. Dezember 1956 Auch im Jahre 1956 können Hausbesitzer noch Steuern einsparen, wenn bis zu 30% der Mieteinnahmen aus Mietwohngrundstük- ken auf ein„Instandsetzungskonto“ einge- zahlt werden. Auskunft und Beratung in unserer Haupt- 3 am Paradeplatz und sämtlichen Zweig stellen. SrabrsPARRKASSE MAN NHEN1 Loretto-Kaserne betreut über die Festtage die Kinder zweier weiterer Mannheimer Heime. Aehnliche gute Werke vollbrachten der Unterofflziers-Klub in Käfertal, die Sol- daten der Tomkins-Barracks und die Männer der 62. Flakbatterie sowie Soldaten der Coleman- Barracks. Kriegswaisen und Kinder von Schwer⸗ beschädigten in der Neckarstadt beschenkte der Reichsbund in Zusammenarbeit mit der Labor Service Company 8900. Seiner tradi- tionellen Gepflogenheit, den Insassen des evangelischen Altersheims Käfertal mit Ge- sang eine Freude zu bereiten, blieb der Sängerbund 1873 auch in diesem Jahr treu. 03 Eishockey-Hymne z Um Industrie- Pokal Die Repräsentation im Sport g Ward lange ziemlich klein geschrieben. Auch König Fußball— welck ein Wort! Ist da sehr stark zurüclegeblieben. Jedoch das MERC- Gespann: Die Breuer- Buchner schrien nack Taten, Und pfiſfen rasch herbei sodann Eis- Prominenz aus allen Staaten. Kanadier, Amis, Russen, Polen, Fegten die Kunsteisftäche kahl. Man sah sie große Siege holen. Jetzt winkt ein Industrie-Pokal. Die Dandas, Bubnihs sind geschwind, Die Proseks sind sehr schnelle Leute! Daß es nur auck die echten sind Das hoffen wir in stiller Freude.) Nun, der Pokal wird ausgespielt, Ein Team wird fair und fraftvoll siegen, Und dann wird— sonst so gut gezielt Auch keine leere Flasche fliegen Max Nix Grůügſe uswahl von Agfe bis Zeis 5 Kamera- JIauscg Bequeme Ieilaßlung Sämiliche PhOfůodarbeifen so hnell und erstklass18 Seite 6 MANNHEIM Montag, 24. Dezember 1956/ Nr. 298 PFeihnachtssalat mit Süßen Sachen Am Haken hängen schon die Festgewänder. Es riecht nach Stollen und nach Nadelwald. „Ihr Kinderlein“ kommt über alle Sender. Der Vater kämpft nock mit dem Christbaumständer, Wobei so mancher Kugelschmuck zerknallt. Das Huhn schläft kalt dem Feiertag entgegen Und wartet, daß man es mit Füllsel stopft. Die Hausfrau sieht man durch die Wohnung 8 fegen i Und angestrengt Parkett und Flie en pflegen, Auf die das Wachs der Kerzen abends tropft. Der Baum steht schief und Rat zu wenig Aste! (lch hab's ja gleich gesagt, fünf Mark sind nicht genug!“) Ein Kilo Goldstaub ruht auf Opas Weste, Er trägt den neuen Binder schon zum Feste Und Onkel Karl kommt mit dem nächsten Zug. Jetzt sterben heldenhaft die letzten Gänse, Sind volle Gutsel listen leerer Wahn. Die Kinder proben schon die Freudentänze. Der Einzelhandel löscht die Werbekränze Und steckt dakeim dezente Kerzen an. Der Mensch begibt sich unter eine Brause, Bevor er, frisch gewaschen, festlich wird. Dann sitzt er froh und stillververgnügt zu Hause, Und selbst der Journalist macht einmal Pause: Er hat sich im Lamettawald verirrt. Wenn's dunkel wird, erstrahlt im trauten Schimmer Auch Tante Emmas bissiges Gesicht. Denn Kinder stürzen aufgeregt ins Zimmer Und das ist— selbst bei spät'ren Zimmerbränden— immer f Der schönste Augenblick im Kerzenlicht. Ein frokes Fest und schöne Feiertage 6 Wünscht— mild gestimmt und g weihnachtlichen Blicks, An süßen Pldtzcken nagend ohne Klage Und unbekümmert angesichts der Waage— g Bis zum Neujahrs-Salat mit bestem Gruß: Max Nix Für die Schifferkinder fuhr das Christkind vorüber: Gruß und frohe Botschaft klangen über den Strom Das Boot der evangelischen und katholischen Schifferseelsorge war auf Weihnachtsfahrt „Und nun bitte ich, die Seile loszumachen und wünsche eine gute Fahrt in Gottes Na- men.“ Aus der Liegehalle des Mühlauhafens glitt das Weihnachtsboot der evangelischen und katholischen Schifferseelsorge ins Dunkel der Nacht; die Lichter seines Christbaumes warfen ihren Schein über das Schwarz des Wassers.„Um der fahrenden Gemeinde und auch den Gemeinden, die am Rhein, Neckar und an den Binnenhäfen n, eine vor- weihnachtliche Freude„% wurde, wie alljährlich, diese Fal ommen. Schiffermissionar Georg Jung eine Anzahl Gäste auf dem Boot begrüßen, dar- unter auch einen amerikanischen Captain. Sein Dank galt dem Evangelischen Posaunen- chor, der Direktion des Staatlichen Hafen- amtes, die das Boot zur Verfügung gestellt Hatte, Bootsführer Kohn und der Wasser- schutzpolizei, von der Oberkommissar Büch- ner mit einem Boot begleitete. „Hier sprechen die beiden Schifferseel- sorger.., Botschaft, Gruß und Wunsch, Weihnachtslicht und die Choräle des Po- saunenchors suchten die einsamen Menschen auf Schiffen und Nachtschicht;„.. damit wir einen Funken in Ihren Herzen wachrufen von der Geburt unseres Heilands.“ Vorbei an Kranen und Lagerhallen geht es. Zwei Män- ner arbeiten im scharfen Scheinwerferlicht auf einem runden Behälter; riesengroße Schatten werfen sie auf die Wand der Halle. Der Verbindungskanal nimmt das Boot auf. „Wir grüßen euch alle, die ihr die Fenster geöffnet habt.„‚Gudrun Herrmann“ wün- schen wir Gute Fahrt in Gottes Namen“, ruft Pfarrer Weinmann hinüber zu dem Schiff, das, mit Tannengirlanden bekränzt, seine Jungfernfahrt unternimmt. Blinklicht und Schiffssirene danken. Wieder talwärts und durch die Kammerschleuse in den Industrie- hafen.„Der katholische Schifferseelsorger grüßt insbesondere die Agnes Anna'.“ Es ist das Schiff, auf dem Pfarrer Weinmann ge- boren wurde und auf dem er die ersten Lebensjahre verbrachte. Und immer wieder Choral, Kirchenglocken, Wunsch und Mah- nung. Kajütentüren öffnen sich, Männer und In Einsatzbereitschaft am Heiligen Abend Polizei, Feuerwehr, Bahn und Versorgungsbetriebe dürfen nicht feiern „Stille Nacht, heilige Nacht“— die offi- zlellen Weihnachtsfeiern sind vorbei, die letzten Einkäufe getan. Ruhe kehrt ein und die Familien versammeln sich unter dem Weihnachtsbaum. Nicht alle Familien. Da sind die Männer der Polizei und der kreiwilligen Feuerwehr.„Im vorigen Jahr War der Heilige Abend einer unserer unruhig- sten Tage“, weiß Branddirektor Dr. Magnus zu berichten. Die Einsatz bereitschaft mußte einen Dieb, der auf der Flucht in einen Bau- schacht gefallen War, ans Tageslicht ziehen, betrunkene und randalierende Bürger in Ge- Wahrsam nehmen und schließlich noch bei einem Selbstmordversuch Erste Hilfe leisten. Vielleicht, so hoffen die Feuerwehrleute, ist es in diesem Jahr etwas ruhiger. Dann werden sie in ihrem Aufenthaltsraum sitzen, Radio hören oder ein Fernsehprogramm verfolgen und zeitig schlafen gehen. Nur die Ver- heirateten werden einige Stunden bei hren Familien sein können. Kollegen, die Jung- gesellen sind, werden sie solange vertreten. Der Polizei geht es nicht besser. Die Ver- Kehrspolizisten glauben, daß sie in diesem Jahr schon um 19 Uhr werden nach Hause gehen können. Der frühere Geschäftsschluß Wirkt sich vielleicht auch auf den Verkehr Termine Badischer Sängerbund, Chorgemeinschaft Mannheim-Feudenheim: 24. Dezember, 16.30 Uhr, Gedenkfeier auf dem Friedhof. Landsmannschaft Ostpreußen und AdM: 28. Dezember, 16 Uhr, Eichbaum- Stammhaus (nicht„‚Amieitia“), Weihnachtsfeier und Be- scherung der Kinder. SPD: 26. Dezember, 15 Uhr, Rosengarten, Winterfeier; ab 20 Uhr Tanz. Landsmannschaft Mecklenburg: 26. Dezem- ber, 15 Uhr, Vereinslokal(Bahnhofsgaststätte gegenüber der Hauptfeuerwache), Weihnachts- feler. Wanderfreunde Mannheim: 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag), Wanderung Schlier- bach— Ziegelhausen— Münchel— Schönau— Lärchengarten— Ziegelhausen— Heidelberg. Abfahrt 8.40 Uhr, OEG, Stadtseite. Wir gratulieren! Josef Höchner, Mannheim, August-Bebel- Straße 61, wird 70, Käthe Stroh- meier, Mannheim, Kleine Riedstraße 15, wird 75 Jahre alt. Karl Heiden, Mannheim-Rheinau, Dänischer Tisch 3, und Wilhelm Schwöbel, Mannheim, O 4, 10, begehen den 77. Geburts- tag. Lydia Böckel, Mhm Almenhof, Speyerer Straße 11, vollendet das 78. Lebensjahr. Ludwig Heckmann, Mannheim-Feudenheim, Höhen- straße 7, kann den 85. Geburtstag feiern. Die Eheleute Adolf Kuper und Sofie geb. Steurer, Mannheim, U 6, 19, haben silberne Hochzeit. Christian Bonacker, Mannheim, Seckenheimer Straße 44, wird 83 Jahre alt. aus, der den„weißen Mäusen“ gerade in den vor weihnachtlichen Tagen viel zu schaffen machte. Und so ist es verständlich, wenn sie, Als wir sie in ihrem Gemeinschaftsraum aufsuchten, einige Weihnachtswünsche an ihr Publikum hatten:„Fußgänger, achtet auf die Verkehrslichter, Autofahrer, fragt nicht so viel, wenn es einmal eine Umleitung gibt, seid vorsichtig.“ Vielleicht werden den Verkehrspolizisten wenigsten heute, am Heiligabend, ihre Wünsche einmal erfüllt. Denn so sehr sie sich über die Geschenke freuen, die ihnen die Verkehrsteilnehmer wie in jedem Jahr bringen werden— noch schöner wäre der Tagesrapport: Kein Ver- kehrsunfall. Um 20 Uhr wird Oberbaudirektor Wiese mit zwei Mitarbeitern seinen weihnacht⸗ lichen Rundgang antreten. In jedem Jahr besucht er am Heiligen Abend die Männer, die im Gaswerk Luzenberg, in den Um- spanmmnwerken Keplerstraße und Helmholz- straße und in den Wasserwerken in Käfer- tal und Rheinau ihren Dienst versehen. Mit jedem Arbeiter werden ein paar Worte ge- wechselt, jeder bekommt ein kleines Päck- chen mit Zigaretten, Süßigkeiten und einem Apfel. Fast drei Stunden dauert diese Rund- reise durch die städtischen Versorgungs- betriebe. 78 Mann machen hier Dienst. Eine ruhige Nacht verleben die Eisen- bahner. Am Fahrkartenschalter sind die Schlangen verschwunden, die in den vor- weihnachtlichen Tagen Fahrkarten nach allen Himmelsrichtungen verlangten. Aus der leeren Bahnhofshalle grüßt nur der Christ- baum herüber und manchmal— so war es in den vergangenen Jahren— trokelt ein Be- trunkener durch die Stille. Wer will, kann in den Gottesdienst gehen, den die Bahnhofs- mission im Wartesaal veranstaltet. Viel ge- sprochen wird in dieser Nacht nicht.„Jeder ist empfindlich und am liebsten mit seinen Gedanken allein“, sagt ein Schalterbeamter. Die Straßenbahn wird nur ein Fünftel des Personals beschäftigen, das sonst im Einsatz steht, die Züge werden nur alle dreißig Mi- nuten verkehren.„Wir hoffen, daß die Mann- heimer dafür Verständnis haben“, sagt Bau- rat Bauer. Im Krankenhaus aber werden die Stationsschwestern mit ihren Kranken ein Wenig Weihnachten feiern und die Aerzte in der Unfallstation und in den Ambulanzen werden genau wie all die anderen, die an die- sem Abend irgendwo allein arbeiten müssen, ihren Gedanken nachhängen und hoffen und wünschen, daß es ein wirklich friedliches Weihnachten wird. Schie. Frauen winken. Vorbei geht es an den Schif- en e 5 der Mann- e en, weit beugen „Ich komm noch ionlar Jung. 2u euch“, ruft S Daußen bei Dehus brennt ein einsames Licht. Es ist dunkel geworden. Mit schäu- mend rauschenden Bugwellen um die Spitze r Insel herum geht die Fahrt nun berg- en Rhein, das hellerleuchtete biegelé der BASF entlang, über sich der Christbaum des Hochhauses Nebel und Qualm erhebt. Dringt die atliche Botschaft in den Lärm der a en Arbeit? Die Greifer eines mäch- tigen Entladekfans halten, schon griffbereit, ein, der Motor ist abgestellt; ein Hupsignal grüßt und dankt. Hier auf der Ludwigshafe- ner Seite liegen die meisten Schiffe. Kinder- Köpfe e den an den Fenstern; Väter und Mütter n die Kleinen auf dem Arm, halten sie an den Händen. Für diese Schiffer- kinder fährt jetzt das Christkind vorüber. 1e Talwärts auf der Mannheimer Seite:„Der Familie Albers einen herzlichen Gruß!“ Einen brennenden Adventskranz legt die Schiffersfrau eilig an Deck. Nicht vergessen werden die Tankschiffe an der Neckarspitze, über denen das blaue Warnlicht brennt. Und dann zurück in den Mühlauhafen. Ruf und Licht und Lied kamen aus dem Dunkel der Nacht. Und die Nacht schloß sich wieder hinter den Heckwellen des Weihnachtsbootes. Aber in manchem Herzen, in das das Licht der Liebe fiel, wird ein heller Schein bleiben Ak Lob und Ehrenurkunde kür Lebensrettung Für Lebensrettung erhielt Kaufmann Kurt Wenker vom Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Gebhard Müller, eine Belobigung. Kurt Wenker hatte im Sommer dieses Jahres im Mannheimer Strandbad einem 12jährigen Jungen das Leben gerettet. Beim Spielen war der Schüler, der nicht schwimmen konnte, vom Ufer abgekommen und hatte plötzlich keinen Grund mehr unter den Füßen. Auf die Hilferufe hin, sprang Kurt Wenker in voller Kleidung ins Wasser und zog den Jungen heraus. Oberbürger- meister Dr. Hans Reschke überreichte Kurt Wenker die Ehrenurkunde. 0 Gerd Wenzel:„Seid gut zueinander.“ Ein Künstler, der dem echten Brettl noch etwas zu geben hat Wenn der freundlich lächelnde Mann mit den Worten„liebe Massen“ hinter seinem Klavier emporwächst und mit einer für ihn typischen Bewegung nach seinem halbge- füllten Bierglas greift, ersterben die Ge- Typische Bewegung: G. Wenzel spräche an den Tischen in Marnheims „Simplizissimus“: Gerd Wenzel parodiert. „Satiriker sind Moralisten“, hat Erich Kästner einmal gesagt. Der Kabarettist Gerd Wenzel ist ein Moralist, aber er ver- sucht das hinter dem Griff nach dem Bier- glas, hinter angriffslustiger Bissigkeit und Weihnachts freuden der vollendeten Persiflage der Einrichtun- gen des 20. Jahrhunderts zu verbergen. Und er schreibt die Texte, die allabendlich sein Publikum begeistern, selbst. Eine Seltenheit, die pausenlose Arbeit verlangt und mit einer zweiten Seltenheit zusammentrifft: Es gibt wohl viele Pianisten, die nebenher aus- gezeichnete Unterhalter sind; aber es gibt nur wenige Kabarettisten, die nebenher auch ausgezeichnet Klavier spielen können. Wen- zel gehört zu dieser Kategorie. Das Fazit, das im allen seinen Vorträgen steckt, heißt: „Seid gut zueinander“, Seine Fähigkeiten erlauben es ihm, der scheuen Liebe zum echten, leider aussterbenden Brettl der Wol- zogen, Wedekind und Tucholsky Ausdruck zu geben. Diese kabarettistische Begabung kommt nicht von ungefähr. Der 45jährige, gebürti- ger Dresdener, der 1945 in seiner Heimat- stadt vor dem Nichts stand und heute in Hamburg lebt(„Alle Hamburger sind über die Elbe heruntergekommene Dresdener“) Stamrit aus einer Artästenfamilie. Mit 17 Jahren fing er als Saxophonist an. 1938 ar- beitete er in einer Musikalnummer in der „Holzkistl-Bar“ des Mannheimer Palast- hotels. Aber das ist nicht der wichtigste „Auftritt“, der ihn mit Mannheim verbindet Vor 20 Jahren wurde er von einer Mann- heimerin„eingefangen“, Seine Frau und er möchten bald von Hamburg nach Mann- heim umziehen Gerd Wenzel, der noch mit Fred Endri- kat auf den Brettern des Münchener „Simpl“ stand, bleibt noch bis Ende Januar i Mannheim. Er wird vielleicht endgültig sein Domizil in unserer Stadt aufschlagen. Das wäre ein Gewinn. Weil dieser Mann einer der wenigen Kabarettisten ist, die dem echten Brettl in unserer so satten Epoche noch etwas zu geben haben. HwWb SCE SSpcH EmK Horse due Eibe Weihnachts sorgen Zeichnung: Wils schen e Kurze„MM“-Meldungen Die Straßenbahnzüge der Linie 3 Zwi- schen Waldhof und Lessingstraße verkehren am 24. Dezember(Heiliger Abend) ab 19 Uhr statt alle 7½ nur alle 15 Minuten und zwi- eesingstraße und Oppau statt alle 15 nur alle 30 Minuten.— Alle übrigen Linien verkehren statt alle 15 ebenfalls nur alle 30 Minuten.— Am 25. Dezember(er- ster Weihnachtsfeiertag) betragen die Zug. abstände von Betriebsbeginn bis gegen 8 Uhr bei Linie 3 und 4 15 Minuten und bei den übrigen Linien 30 Minuten.— Die Spät. und Frühwagen(Straßenbahn und Omni busse) verkehren planmäßig. Renten für den Monat Januar werden an den bekannten Zahlstellen nach dem bei den Zahlstellen ausgehängten Plänen gezahlt. Renten für Rentenempfänger mit den An- fangsbuchstaben AK werden vormittags, FESTLICHFE TAGE 1. Feiertag: Regulärer Restaurantbetrieb. 2. Feiertag: 13.00—15.00 Uhr: Weihnachtsmittagessen Tafelmusik(Gedeck 6 DM und 8,50 DRI keine Speisen nach der Karte); 16.00—18.00 Uhr: Tanztee in den pest. sälen(Gedeck 5 DM inkl. Bedienung und Steuer); Ab 20 Uhr: WEIHNACHTSREUNION in den Eestsälen. Roulette Preistanz Gesellschaftstänze: C. u. E. Koch (Sieger in internationalen Turnieren). Eintritt 5. DN PALASTHOTEL MANNHEIMER HOB für die Buchstaben I nachmittags ausge- zahlt und zwar am 27. Dezember Angestell- tenrenten, am 28. Dezember Versorgungs- renten, am 29. und 31. Dezember Invaliden-, Unfall-; VAP- und Knappschaftsreten. o- Die Polizeistunde für Gast- und Schank- wirtschaften und andere öffentliche Vergnü- gungsbetriebe wird für die Nacht vom 31. De- zember /I. Januar auf 3 Uhr festgesetzt. An- träge auf Verlängerung dieser Polizeistunde sowie Anträge auf Erteilung der Erlaubnis für Tanz- und Musikauf führungen sind bis spätestens 28. Dezember dem Polizeipräsi- dium Abteilung V/3, Zimmer 64, vorzulegen. Jetzt Mozartstraße. Die Pressestelle der Stadtverwaltung gibt bekannt, daß durch Beschluß des zuständigen Ausschusses die Nuitsstraße in Mozartstraße umbenannt wor- den ist. 5 Sonntagsdienste Sonntagsdienst der Apotheken. Ab heute, 18 Uhr, Nacht- bzw. Sonntagsdienst: Mohren- Apotheke, O 3, 2(Tel. 5 00 54), Hirsch-Apotheke, Seckenheimer Str. 35(Tel. 4 32 04); Fortuna Apotheke, Friedrich-Ebert-Str. 39(Tel. 5 31 10), Storchen-Akotheke, Neckarau, Schulstr. 17(Tel. 8 25 70), Stephanien-Apotheke, Landteilstr. 14 (Tel. 4 38 96), Waldhof-Apotheke, Oppauer Straße 6(Tel. 5 94 79), Alte Apotheke Sand- hofen, Sandhofer Str. 319(Tel. 5 63 25), Brük-⸗ ken-Apotheke, Seckenheim, Hauptstr. 80(Tel. 4 73 94), Brunnen-Apotheke, Feudenhem, Haupt- straße 44(Tel. 7 21 26); Rheinau- Apotheke, Dä- nischer Tisch(Tel. 4 94 03). Ab 26. Dezember, 8 Uhr, dienstbereit: Brük- kentor-Apotheke, U 1, 10(Tel. 4 22 82), Stroh- markt-Apotheke, N 4, 13(Tel. 4 25 63), Roland Apotheke, Mittelstr. 103(Tel. 5 36 36), Almen⸗ hof-Apotheke, Niederfeldstr. 105(Tel. 4 23 30, Roggenplatz-Apotheke, Waldhof, Hubenstr, 20 (Tel. 3 9109), Linden-Apotheke, Sandhofen, Schönauer Str. 7a(Tel. 5 63 68), Alte Apotheke, Seckenheim, Kehler Str. 4(Tel. 4 72 32), Flora- Apotheke, Feudenheim, Hauptstr. 112(Tel. 7 18 51), Süd-Apotheke, Käfertal, Mannheimer Str. 86(Tel. 7 65 56). Zahnärzte: 25. Dezember, 10 bis 13 Uhr, Zahnärztin Minni Schütz, Langstr. 41(Tel. 5 27 31).— 26. Dezember, 10 bis 13 Uhr, Dr. Hermann Schwöbel Mittelstr. 1(Tel. 5 22 63). Heilpraktiker: 25. Dezember, Heinrich Sauer, Feudenheim, Ziethenstraße 40(Tel. 7 18 95).— 26. Dezember, Josef Ruppert F 2, 12 (Tel. 3 23 13). Wohin gehen wir? Montag, 24. Dezember Theater: Nationaltheater keine Vorstellung. Filme: Sämtliche Lichtspieltheater geschlos- sen. Konzerte: Thomaskirche, Neuostheim, 2.30 Uhr: Christmette. Dienstag, 25. Dezember Theater: Nationaltheater keine Vorstellung. Filme: Planken:„Der Bettelstudent“; Alster! Trapez“; Capitol:„Knotenpunkt Bhowani“ Palast:„Captain Kidd und das Sklavenmäd- chen“; Alhambra:„Sissi, die junge Kaiserin“ Universum:„Die Trapp-Familie“; Kamera! „Susi und Strolch“; Kurbel:„Das schwarze Zelt“. Mittwoch, 26. Dezember Theater: Nationaltheater keine Vorstellung, Universum 11.00 Uhr:„Die Schneekönigin (Märchentheater„Kurpfalz“). Filme: Aenderungen: Alster „Burgtheater“; Alhambra 11.00 Uhr: Platz für wilde Tiere“. Konzerte: Schloßkirche 18.00 Uhr: Orgel- musik zur Weihnacht. Weitere Lokalnachrichten Seite 16 11.00 Uhr: „Kein Glöckliche Weihnachten im schönen Heim in öber 25000 qm großen Ausstellungs- und Loger- räumen bietet MOBEL MANN u. g.: 650 Schlafzimmer 6-Ig. von DM 566. bis 3600. 500 Wohnzimmer 6- fig. von DM 386. bis 3750. 310 Köchenschränke 2100 polstermöbel, Sordinen, Bettzubehör, Lumpen 1500 Teppiche, 600 Brücken und Beſtumrondungen Das Schöne bei MGBEL MANN: Wönscht MOBEL MANN all seinen Freunden und Kunden in Stadt und Lond. Wos ein gemütliches Zohouse Wert ist, empfindet man am stärksten in der freundlichen Stimmung dieser Festtage. Dos neue, forbige, 64 Seifen starke Einrichtungs- buch von MOBEL MANN, das Sie ganz umsonst erhalten, zeigt Ihnen einen interessanten Ausschnitt qus dem fast vnöbersehboren Gesamfangebot in unseren Einrichtungshäusern. von DM 195. bis 1250. gekonnt für pönktliche und sorgsame Lieferung und SUTscHEIN 6; FAHBKATALUG Ap kEinticmungsbobs HAN N, Katisruhe 2 einsenden! 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Dagegen wurde Kelbassa, der Schützenkönig der Westdeutschen Oberliga, mit freudigem Jubel begrüßt. Die etwa 8000 belgischen Schlachtenbummler freuten sich über die Aufstellung des Oldtimers Coppens, der in diesem Jahre bisher nicht zum Zuge gekommen war und den angeblich verletzten Willems ersetzen sollte. Einige belgische Journalisten verrieten freilich, daß sie Cop- pens nicht als Notlösung betrachteten, son- dern im Gegenteil als stärkste Waffe der Belgier. Hatten die Belgier nach Herbergers altem Rezept nur einen Ueberraschungs- Mi PU fm spielen Nheißt überlegen sein effekt erzielen wollen? Da erstmals seit lan- ger Zeit innerhalb von 24 Stunden vor dem Sdiel selbst Bundestrainer Herberger auf jede weitere Aenderung verzichtete, blieb es bei den angekündigten Mannschaftsaufstel- lungen: Deutschland: KRwiatkowski(Bor. Dort- mund), Juskowiak(Fort. Düsseldorf), Köch- ling(Rotweig Essen), Schlebrowski(Borussia Dortmund), Wewers(Rotweiß Essen), Szy- maniak(Wuppertaler SV), Waldner(VfB Stuttgart), Geiger(Stuttgarter Kickers), Kel- bassa(Bor. Dortmund), Schröder(Werder Bremen), Vollmar(SV St. Ingbert). Belgien: Dresen(Liersche SK), Diricx(St. Gilloise), Dries(Berchem Sport), Mees FC Antwerpen), van Kerkhoven ODaring Brüs- sel), Martens FC Antwerpen), Orlans(Gent), Vandervilt(SC Anderlecht), Coppens(Beer- schot), Houf(Standard Lüttich), Moysen Da- ring Brüssel). Schiedsrichter: J. Bronkhorst(Holland). Die deutsche Elf begann überraschend selbstbewußt und im Sturm recht spritzig, da erfreulicher weise nicht so lange im alten Sti! kombiniert wurde. Bei Flanken von Kelbassa und Vollmar fehlte der Vollstrek- Stimmen zum Spiel Sepp Herberger: Endlich wieder ein- mal verdient gewonnen, darüber sind wir sehr froh. Es wird und muß wieder aufwärtsgehen. Dr. Bauwens: Ich bin zufrieden mit diesem Ergebnis. Durck das bevorzugte Steil- spiel und den großartigen Einsatz wurde dieser schöne Sieg errungen. Der Einbau der west- deutschen Spieler hat sich als guter Schachzug erwiesen. Helmut Schön: Der deutsche Sieg war jur den Fußball das schönste Weihnachts- und für Dr. Bauwens ein Geburtstagsgeschenk. Defalle, Präsident der belgischen Fuß- ball-Selektion: Wir wurden diesmal glattweg überspielt. Imponierend die Schnelligkeit und Entschlossenheit des deutschen Angriffs. Karel Lots y(Holland), FIFA-Vizepräsi- dent: Mit den Deutschen wird in Zukunft wie- der stärcer zu rechnen sein, wenn sie konse- quent weiter aufbauen. Juskowiak: Belgien war ein guter Geg- ner. Um so mehr freut uns dieser Sieg, der ein neuer Anfang sein soll. Kelbass a: Der glatte Boden machte allerhand Schwierigkeiten. Wir mußten des- halb das direkte Spiel bevorzugen. Das hat uns den Sieg gebracht. geben wir es ruhig zu, im ganzen doch sache, daß eine deutsche Auswahl wohl sein!„ Die neu formierte deutsche Nationalelf machte uns am Sonntag ein großes und. Nicht nur, daß sie die belgische Nationalelf mit 4:1 Toren sicher und sogar ein- deutiger als es das Ergebnis besagt, bezwang; viel erfreulicher ist noch die Tat- schaft wieder kämpferisch und spielerisch zu überzeugen vermochte! Das Spiel in Köln rechtfertigt stärker noch als das unter ähnlichen Umständen erzielte 2:2 in Stockholm die Hoffnung, daß es mit der deutschen Nationalelf wieder aufwärts geht. So, wie die 0:2-Niederlage im Brüsseler Vorspiel den Niedergang des Welt- meisters ankündigte, könnte nun der Sieg von Köln die Wende zum Wiederaufstieg Endlich ein Hofinungsschimmer für den deutschen Fußball: Belgiens Vertretung verlor mit 1:4(1:2) recht unerwartetes Weihnachtsgeschenk. zum ersten Male seit der Weltmeister- ker. Waldner schoß kurz darauf zu schwach und Schröder donnerte das Leder nach der ersten Ecke knapp am Pfosten vorbei. Die Belgier wurden nur zweimal gefährlich, als Kwiatkowski flache Fernschüsse nicht fest- halten konnte, doch rettete einmal Jus- kowiak und beim zweiten Male landete der Ball zum Glück neben dem Pfosten. Toll, wieviel Chancen die deutsche Mannschaft zwischen der 15. und 25. Minute heraus- spielte. Einmal landete das Leder auch im Netz, doch Kopfballspezialist Kelbassa stand leider abseits. Schröder versuchte nun einige Scharfschüsse, hatte aber Pech, das Leder auf den schwächeren linken Fuß zu bekom- men, und schließlich brachten Kelbassa und Geiger das Leder dreimal hintereinander nicht über die Linie, obwohl sie von Wald- ner und Vollmar glänzend bedient wurden. Endlich, in der 27. Minute, war dann die Festung Belgien doch sturmreif. Waldner hatte sich, obwohl er im Strafraum kest- gehalten worden war, doch noch in Ballbesitz gebracht, bediente den vor der Torlinie lauernden Schröder und dessen Schuß spritzte von der Pfosten-Innen-Kante ins Netz. 1:0 für Deutschland und niemand im Stadion, der diese knappe Führung als unge- recht bezeichnet hätte, erst recht nicht, als der deutsche Sturm durch einige hervor- ragende Steilaktionen kurz darauf noch Zwei weitere große Chancen herausspielte, doch fehlte wiederum die Kaltschnäuzigkeit, um Sie zu verwerten. In der letzten Viertelstunde vor der Pause ließ das deutsche Feuer nach und erst jetzt konnten sich die Begier aus der Umklamme- rung befreien. Chancen spielten sie nicht heraus, und doch erzielten sie in der 37. Mi- nute den gewiß nicht verdienten Ausgleich. Eime Flanke von rechts hatte Rwiatkowski schlecht berechnet, seine Faustabwehr ver- unglückte und Linksaußen Moyson köpfte ein. Schon war das Unglück geschehen! Die deutsche Mannschaft ging schließlich doch mit einem Tor Vorsprung in die Pause. In der 40. Minute hatte es bereits nach dem Führungstor ausgesehen, doch landete eine Flanke Geigers an der Querlatte. Zwei Minu- ten vor dem Pausenpfiff des holländischen Schiedsrichters hatte dann Geiger aber mehr Glück. Diesmal erreichte seine Flanke Voll- mar, der zum 2:1 für Deutschland einschoß. Nach einer etwa 15 Minuten dauernden Pause fand die deutsche Mannschaft nicht gleich zu dem Spielfluß der ersten 45. Minuten zurück. Das Spielniveau sank. Unverständ- licherweise schien sich Schröder zunächst schon etwas nacht hinten zu orientieren, an- statt weiter das Sturmspiel anzukurbeln und gleichzeitig die sichere Abwehr der Belgier unter Druck zu setzen. Da nun auch Vollmar und Waldner schlecht zuzuspielen begannen, blieben auswertbare Chancen zunächst aus. Es stand schlecht um die deutsche Mann- schaft, als sich Wewers in der 58. Minute bei einer riskanten Abwehr selbst verletzte und vorübergehend ausscheiden mußte. Da nach der Pause niemand mehr ausgewechselt werden konnte, übernahm Juskowiak den Stopperposten und Geiger ging in die Ver- teidigung zurück. Aber auch nur mit zehn Mann spielend, schaffte die deutsche Mannschaft den dritten Treffer. Er kam allein auf das Konto des Neulings Kelbassa, der etwa fünf Meter vor dem Strafraum kurz„Maß nahm“ und dann den Ball ins lange Toreck donnerte. Belgiens Torhüter war so verblüfft, daß er erst reagierte, als das Leder schon hinter ihm VERGEBLICH ist die Reflexbewegung des belgischen Torwarts Dresen: Kelbassas Schuß, aus gut 20 Metern abgefeuert, zap peit zum 3:1 in der langen Ecke. Ein pracht- volles Tor, mit dem sich der Dortmunder vielversprechend in die Nationalelf einführte. im Netz zappelte. Das mußte bereits der Sieg sein, zumal Wewers doch wieder mitwirken konnte, wenn auch nur humpelnd im Sturm, und die Belgier doch nicht stark genug wirk- ten, noch zwei Tore aufholen zu können. EINE ENERGIELEISTUNG VON WEWERS ergab in der 80. Minute des Kölner Länderspiels gegen Belgien den 4:1-Endstand: Obgleich schwer angeschlagen, gelang es dem Dortmunder Stopper(ganz rechts), eine Flanke Waldners noch mit dem Kopf in die lange Ecke abzufälschen. Belgiens Torwart Dresen kommt um Sekunden- bruchteile zu spät. Das Experiment ging gui aus Dem deutschen Bundestrainer ist der Verzicht auf alle Spieler der Weltmeister- schaftsmannschaft bestimmt nicht leicht ge- fallen. Er hatte sich lange, vielleicht sogar schon zu lange vor dieser Kursänderung ge- fürchtet und betrachtete auch seine Disposi- tionen für das letze Länderspiel des Jahres als großes Experiment, das gut, aber auch sehr schlecht ausgehen konnte. Es ist gut ausgegangen! Zum ersten Mal seit der Welt meisterschaft gelang es in Köln wieder einer deutschen Mannschaft, ein wirklich modernes Spiel vorzuführen, Während in den letzten zwei Jahren stets viel zu schematisch auf engstem Raum und ohne zündende Ideen kombiniert wurde, schien diesmal die deutsche Mannschaft alle schlechten Gewohnheiten abgelegt und sich nachdrücklich an„bessere Zeiten“ erinnert zu haben. Die Einschränkungen: Der Sturm konnte das Tempo und den Spielwitz nicht über 90 Mmuten konservieren und er war oft hilflos, wenn es galt, den Ball noch über die Torlinie Zzu treten. Für die Belgier hätte es eine Katastrophe geben können, wenn die deutschen Stürmer auch in dieser Beziehung alle Wünsche erfüllt hätten. Für die deutsche Abwehr war der Gegner als echter„Wertmesser“ zu schwach. Sie hatte mit ihm nur wenig Mühe und konnte sich sogar Fehler leisten, die gegen einen besseren Sturm vielleicht verhängnisvoll ge- worden wären. Das ist aber insofern nicht allzu tragisch, als ja in der deutschen Mann- schaft einige„ältere Herren“ standen, die sich schon wegen ihres Alters kaum Hoff- nungen machen dürfen, einen Stammplatz in der Nationalelf zu bekommen. Das gilt freilich nicht für Juskowiak, der sich auch auf der rechten Seite als routinierter Ver- teidiger erwies und überdies noch in keinem Länderspiel wirklich enttäuscht hat. Sein Nebenmann, Köchling, wird dagegen nur noch als Ersatzmann in Erscheinung treten können. Er leistete sich viele Fehlschläge und hatte mit seinem Gegner, der noch dazu der schwächste belgische Stürmer war, mehr Mühe als erwartet. EIN FEINES ZUSAMMENSPIEL zwischen Waldner(Nr. 7) und dem Halblinken Schröder ergab in der 27. Minute die de utsche 1:0- Führung. Der Ball spritzte von der Innenkante unhaltbar ins Netz. Eine Chance hatten die Belgier allerdings noch, und zwar in der 75. Minute, als die deutsche Abwehr bei einem an Moysen adressierten Steilpaß vergeblich auf den Abseitspfiff wartete, der Belgier scheiterte aber an dem herausstürzenden Kwiatkowski und Juskowiak bereinigte dann endgültig die Situation. Die deutsche Mannschaft wirkte in der letzten Viertelstunde stark ausgepumpt und beschränkte sich fast nur noch auf die Ab- wehr. Als aber die belgische Verteidigung in der 80. Minute etwas weit aufgerückt war, holte der deutsche Sturm zum vierten Schlage aus. Es war ein wunderbares Tor. Waldner lief auf dem rechten Flügel durch, gab eine weiche Flanke in den Strafraum und mit einer beispiellosen Energieleistung brachte Wewers noch seinen Kopf an den Ball. Zum vierten Male war Belgiens Tor- hüter geschlagen und damit sogar auch ein Ergebnis erzielt, das der Ueberlegenheit der deutschen Mannschaft auch wirklich ent- sprach. In den Schlußminuten drängte die deutsche Mannschaft noch stark, und die Belgier, die ohne Sportgruß vom Platz gin- gen, mußten schließlich zu dem 4:1-Ergeb- nis noch recht froh sein. Ob Kwiatkowski auch weiterhin als Tor- hüter Nummer 1 zu gelten hat, muß be- Zweifelt werden. Sein Stellungsspiel ist lei- der nicht immer fehlerfrei. Wewers ist ein braver, in seinen Mitteln aber etwas beschränkter Mittelläufer, der sich Vielleicht noch steigern kann. Szyma- niak verdiente sich schon gegen die Schweiz eine Bestnote und bestätigte nun in Köln, daß er wirklich ein überragender Außenläu- ker ist, der auf jeden Fall den sieben Jahre alteren Schlebrowski übertraf,* Willi Schröder, mit 28 Jahren leider auch nicht mehr zum Nachwuchs zählend, fühlte sich in der Rolle des Sturmregisseurs sicht- lich wohl. Jetzt zeigte sich, daß er doch mehr kann, als er neben dem„Star von Bern“ sehen ließ. Allerdings wurde er von dem jungen Talent Geiger großartig unterstützt. Der Stuttgarter ist vielleicht in erster Linie dafür verantwortlich zu machen, daß im deutschen Sturm steil und zielstrebig kombi- niert wurde. Daß ihm noch die Routine fehlt, ist bei einem jungen Amateur nicht verwun- derlich. Neben Szymaniak muß man Geiger als den größten Gewinn für die deutsche Nationalelf bezeichnen. Aber auch Mittel- stürmer Kelbassa sollte trotz seiner dreißig Jahre nicht zum ersten und letzten Male in der Nationalelf gestanden sein. Die beiden Flügelstürmer Vollmar und Waldner haben sich Stammplätze gesichert, 5 beide noch verbesserungsfähig sind. Ueber der Freude am deutschen Sieg und der wirklich guten Gesamtleistung der deut- schen Elf darf man allerdings die Schwächen des Gegners nicht übersehen. Der Einsatz der Belgier ließ viele Wünsche offen und da sie auf einigen Posten doch recht schwach besetzt War, darf der deutsche Sieg nicht überschätzt werden. Vorausgesetzt aber, daß Bundes- trainer Herberger auch in Zukunft die neue Richtung beibehält und nicht wieder„rück- fällig“ wird, muß man nach diesem Spiel doch die nächsten Länderspiele mit Optimis- mus erwarten. P. Ludwig Alle Bilder: Gayer Probieren Sie an auch wenn Sie nieht kaufen wollen! „Schwarze Anzüge in eleganter einreihiger und zweireihiger Form 159, 189, 198, Sakko und Weste 119. 129, 149, Streifen-Hose 59, 72, 89, Silbergraue Weste 2 Dunkelgrundige Anzüge mit dezenter Musterung 119, 159, 189, kEfeklhogM-ab aint D. duch, aue. ad vecue, Are. ENGELHORN-TEI STUN se Das delleidongs baus in Mannheim seit 1890 05„6 Belgien B— Luxemburg Westfalia Herne Borussia Dortmund VL Bochum— Erkenschwick Marl/ Hüls— SV Baesweiler Langendreer 07- RW Oberhausen 1. Fe Nürnberg— FC Simmering Wien Kickers Stuttgart— FC Chiasso Daxlanden Seite 8 MORGEN Montag, 24. Dezember 1986/ Nr. 290 Lest das tetzle D iitet biachle Guttowski bester Mann und dreifacher Torschütze/ ERC Mannheim— Krefelder EV 5:2(0:0, 2:2, Ueber dieses letzte Vorrundenspiel des Mannheimer ERC am Samstagabend im Eis- stadion gibt es nur eine Meinung: Es war die schönste Begegnung seit Beginn der Saison. Voller Dramatik, enorm schnell, nicht nur kämpferisch, sondern auch in den technischen Belangen überzeugend, und überaus fair. Mit einem 3:2-(0:0, 2:2, 3:0)-Sieg über den Kre- kelder EV, ein Erfolg der über Erwarten klar Klarer als erwartet für den MER ausfiel, sicherte sich der MERC den zweiten Platz in der Nordgruppe der Eishockey-Ober- liga und unterstrich erneut seine Anwart- schaft auf einen der beiden ersten Plätze, die nach Abschluß der Rückrunde zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meister- schaft berechtigen. Die Krefelder, die ohne ihre Nationalspieler Jansen, Bierschel und Pescher, aber mit Jochems, Eckstein und Sil- lenberg antraten, waren nicht so sehr unter- Zahlenspiegel Länderspiele: Deutschland— Belgien 4·1 1:0 Pokalspiele: VIB Bottrop— Bayer Leverkusen n. Verl. 0:1 4:2 VfB Speldorf— Alemannia Aachen 1:2 ausgef. 3:1 122 Freundschaftsspiele: Borussia Dortmund— Partizan Belgrad Schalke 04— UDA Prag 1. FC K'lautern— Boter Stern Belgrad VL Wolfsburg— TB Berlin Arm. Hannover— Linden 07 Werder Bremen— Honved Budapest Karlsruher SC— SK Belgrad Jahn Regensburg— 1860 München 5 + N i U de i* d e VfL. Wolfsburg— TB Berlin Eintr. Gelsenkirchen— SV Sodingen Worm. Worms— Schwaben Augsburg ASV Landau— VfL Neustadt hre 1. Liga Süd: Kickers Offenbach— Vikt. Aschaffenburg 4:1 SpVgg. Fürth— BC Augsburg 11 1. FC Nürnberg 15 1 1 Kickers Offenbach 15 11 2 2 51:16 24:6 Karlsruher SC 15 10 3 2 3615 287 VfB Stuttgart 15 9 2 4 39721 20:10 Eintr. Frankfurt 15 7 2 8 2801644 Jahn Regensburg 15 7 2 6 27:39 16:14 Stuttg. Kickers 15 6 2 7 28:21 1416 SpVgg. Fürth 15 6 2 7 0 1416 BC Augsburg 183 3 31 1347 Bayern München 15 6 1 8 26:32 13:17 VfR Mannheim 15 6 1 8 22:30 13:17 Freiburger FC 18 41 118 FSV Frankfurt 15 3 4 8 17:32 1020 Vikt. Aschaffenbd. 15 4 2 9 14:30 10:20 Schweinfurt 05 15 4 1 10 16:35 921 Schwab. Augsburg 15 3 2 10 14:28 822 1. Liga Südwest: 1. FC Saarbrücken— Mainz 05 11 1. Fe Kaiserslaut: 15 12 1 2 70:18 25:5 1. FC Saarbrücken 15 10 1 4 49:22 21:9 VfR Frankenthal 15 8 4 3 36:21 20:10 Tus Neuendorf 15 8 4 3 4227 2010 Bor. Neunkirchen 15 7 3 5 25:26 17:13 Phönix Ludwigsh. 15 8 0 7 34:23 16:14 Saar 05 15 5 4 6 31237 14.16 VIR Kaiserslaut. 15 4 6 5 21:28 14:16 Eintr. Kreuznach 15 5 4 6 21:31 14:16 Wormatia Worms 15 5 3 7 34:27 13.17 FV Speyer 15 6 1 8 29 34 13:17 FR Pirmasens 15 5 2 8 32.34 12:18 Eintracht Trier 18 4 3 8 181 1119 Mainz 05 15 5 1 9 18:39 11:19 SpVgg. Andernach 15 4 3 8 11119 Spfr. Saarbrücken 15 3 2 10 26:56 8:2ꝰ 1. Liga Nord: Heider SV— Göttingen 05 0:1 Holstein Kiel 15 90 3 Hamburger SV 15 7 6 2 4016 20.10 Hannover 96 15 3 3 39 191 Bremerhaven 93 15 8 2 5 2113 18712 Eintr. Braunschw. 15 7 3 5 3522 17:13 Cone. Hamburg 15 6 4 5 1716 1614 VfL Osnabrück 15 7 2 6 2224 1644 FC St. Pauli 15 6 4 5 2024 16:14 Arm. Hannover 15 6 3 6 24.22 15:15 Eintr. Nordhorn 15 5 5 5 21:24 15:15 Altona 93 15 5 4 6 26:26 14:16 Werder Bremen 18 8 1 8 3329 13 Göttingen 05 13 5 2 8 1835 1218 VfR Neumünster 14 4 3 7 18.31 1117 VfL Wolfsburg 18 4 1 10 2240 321 Heider SV 14 2 2 10 1023 622 1. Liga West: Bor. M.-Gladbach— Preußen Dellbrück 2:4 Duisburger SV 14 10 2 2 2115 228 Bor. Dortmund 15 10 1 4 397 2 Fort. Düsseldorf 13 9 0 4 37:23 18:8 1. FC Köln 3% œũ WM Meidericher Sv 5 7 3 5 391743 Schalke 04 15 8 Alem. Aachen 18 6 2926 164 Wuppertaler SV 15 8 0 7 25.27 16:14 Rot-Weiß Essen 185 3 3 3 28.25 1545 Preußen Münster 15 7 1 7 25.36 1575 Schw.-Weiß Essen 14 5 3 6 252 13715 VfL Bochum 15 35 13 Preußen Dellbrück 15 5 2 8 25:32 12:18 Westfalia Herne Jͤʃ1,. SV Sodingen 12 9 Bor. M.-Gladbach 14 0 0 14 14:65 028 II. Liga West: Union Krefeld— TSV Horst 00 1. Amateurliga: Phönix Mannheim— FV Daxlanden 3˙2 Spygg. Birkenfeld— Amieitia Viernheim 5:1 VII Neckarau— DSC Heidelberg 4:0 VB Leimen— F O8 Hockenheim 04 ASV Feudenheim 16 12 0 4 38.22 2488 VII. Neckarau 16 10 3 3 39719 239 Amic. Viernheim 16 11 0 5 41.24 22710 08 Hockenheim 17 8 6 3 33:19 22:12 FV Weinheim 1 00 12 DSC Heidelberg 17 9 0 8 26.28 1816 SV Birkenfeld 15 3 1 Spfr. Forchheim 16 6 4 6 21:24 16:16 VIB Leimen 17 8 0 9 30:36 16:18 VfR Pforzheim 1585 1515 98 Schwetzingen 1 0 9 117 ASV Durlach 1 82014116 Phönix Mannheim 16 7 0 9 31:40 14:18 VB Bretten 16 2 4 10 15:34 824 IS Plankstadt 16 2 2 12 2 628 1 10 226 323 legen, wie man aus dem Ergebnis schließen könnte. Spielerisch waren sie den Mann- heimern ebenbürtig. Sie zeigten in den beiden ersten Abschnitten die geschlossenere Mann- schaftsleistung und gestalteten sie durch ihre kluge taktische Einstellung— Defensivspiel mit gelegentlichen Durchbrüchen— auch aus- geglichen. Als der MERC aber im letzten Drittel das Tempo forcierte, fehlte ihnen, bedingt durch mangelnde Trainingsmöglich- keit, die Kondition, um auch noch diesen ver- bissenen Endspurt der Mannheimer abzu- wehren, dem sie schließlich erlagen. Größten Anteil am Sieg des MERC hatte Bruno Guttowski, der geradezu von einer Spielwut besessen war. Offensichtlich hatte er sich gegen seine ehemaligen Vereins- kameraden etwas besonderes vorgenommen. Ungeheuer groß war das Arbeitspensum, das er verrichtete, glänzend die Stocktechnik und Scheibenführung, er verteidigte, stürmte, scheuchte die gegnerische Abwehr durch- einander, öffnete Gassen und— schoß drei prächtige Tore. Kurz: Er war bester Mann auf dem Eis. Ihm am nächsten kam Schoor, konzessionslos in der Verteidigung, überlegt im Aufbau. Krefeld hatte seine Hauptstützen in Jochems, der beherrschenden Figur in der Gästeabwehr und ruhender Pol seiner Mann- schaft, außerdem in den Stürmern Sillenberg und Eckstein, sowie in Torwart Obermann, der durch glänzende Paraden bestach.— Die Tore für den MERC schossen Guttowski(3), Schif und Lödermann, für die Gäste waren Sillenberg und Kleckers erfolgreich. Das Spiel begann mit einem Blitzstart der Krefelder, die sofort zwei große Chancen hat- ten, die aber von Sillenberg und Eckstein ausgelassen wurden. Der MERC wirkte in den Anfangsminuten nervös, hatte sich aber bald gefunden, und arbeitete einige gute Ge- legenheiten heraus, doch scheiterten die Stür- mer immer wieder an der massiven Deckung des KEV, aus der Jochems durch seine Kalt- blütigkeit und souveräne Art besonders her- ausragte. Torlos ging man in die Kabinen und gab dem Sprecher am Mikrophon Gelegenheit, Witze mit und ohne Bart zu erzählen. Mit einem energischen Zwischenspurt er- öfknete der MERC das zweite Drittel und kam auch gleich durch Schif auf einen Paß von lie Enischeidung 3:0) Konecki zum Führungstreffer. Den Ausgleich verhinderte Wargenau, der wieder durch seine Ruhe und Besonnenheit gefiel, durch eine glänzende Abwehrparade vor dem durchgebrochenen Jochems, während ein Schuß von Wellen, der allein vor dem Tor stand, knapp vorbei ging. Konecki mußte kurz darauf auf die Strafbank und wenige Sekunden später ließ sich Guttowski dazu hinreißen, Kleckers den Schläger über den Scheitel zu ziehen, was ihm ebenfalls eine Zwei- Minuten-Strafe einbrachte. Uebrigens: Zu Johlen gab es wegen dieser Entscheidung der ausgezeichnet leitenden Nauheimer Schiedsrichter Dittbern und Unger überhaupt nichts. Diese zwei Minuten wegen Stockschla- gens waren angebracht. Es war dies die ein- zige Zeit, in der Guttowski von außen zusah. Er wechselte während des gesamten Spiels nicht einmal. Als schließlich beide MERC- Asse auf der Strafbank saßen, fünf Krefelder also gegen drei Mannheimer Feldspieler auf dem Eis standen, war der Ausgleich fällig. Sillenberg erzielte den Treffer. Zwar erhöhte Guttowski nach einem Alleingang auf 2:1, aber schon kurze Zeit später fiel erneut der Ausgleich durch Kleckers, während der un- ermüdliche Schneiders, bei einem über- raschenden Schuß das Tor nur um Zentimeter verfehlte. 2:2 also nach dem zweiten Drittel. Mit langen Gesichtern standen die MERC- Funktionäre hinter der Bande: Der letzte Ab- schnitt muß die Entscheidung bringen. Ausgerechnet das Schluß-Drittel, das noch nie die Stärke der Mannheimer war. Man war mehr als skeptisch. Guttowski eröffnete mit einem Schlag- schuß— vorbei. Dann vergaben Schif und Lehr in aussichtsreicher Position, bis Löder- mann, der in diesem Spiel kaum in Erschei- nung trat, endlich den erneuten Führungs- treffer erzielte. Wieder ein Alleingang Gut- towskis, diesmal aber rettete Obermann eben- so, Wie kurz darauf vor Konecki, der an sei- nem letzten Gegenspieler, dem Krefelder Schlußgmann, scheiterte, weil er ihn nicht um- ziehen konnte. Auf einmal aber war der MERC da, spielte mit Witz und Ueberlegung, kombinierte, daß es eine Freude war und die Erfolge konnten nicht ausbleiben. Auf Vor- lage des eifrigen Schneiders erhöhte Gut- towski auf 4:2 und wenige Minuten später sogar auf 5:2, womit das Endresultat fest- stand, ein Resultat, wie es in dieser Deutlich- keit niemand erwartet hatte. In der Pause benutzte ein Eislaufsternchen die Gelegenheit, den 4000 Zuschauern zu zei- gen, Was es noch nicht gelernt hat. Ein an- derer Auftritt scheiterte daran, daß„Pat- schek“ schon„Raus“ knurrte, als man sich gerade über die richtige Platte geeinigt hatte. K. Grein Eishockey- Oberliga: gad Haulheim weilerhin ungeschlagen Die Hessen besiegten den Kölner EK mit 6:4(4:0, 2:1, 0:3 Toren) Der VfL. Bad Nauheim schlug am Samstag abend vor 2 000 Zuschauern den Kölner ERK mit 6:4(4:0, 2:1, 0:3) und ist da- mit weiter ungeschlagener Spitzenreiter der Oberliga Nord. Die Nauheimer hatten schon zu Beginn des zweiten Drittels mit einer 5:0-Führung den Sieg sichergestellt und mußten erst im letzten Drittel, als die Hin- termannschaft etwas leichtsinnig deckte, und die sehr einsatzfreudigen Kölner drei Tore erzielten, um die Punkte bangen. Die Tore für Nauheim schossen Langsdorf(2), Niko- laus, Kowarik, Toni Barczikowsky und Leo Barczikowsky. Für Köln waren Huber(2), Brandenburg und Schwarz erfolgreich. S0 Rießersee— ESV Kaufbeuren 12:4 In der Meisterschaftsvorrunde der Gruppe Süd schlug der Sc Rießersee am Samstagabend vor 1000 Zuschauern im Olympiaeisstadion den Oberliganeuling ESV Kaufbeuren 12:4(3:1, 5:2, 4:1). Obwohl die Schwaben das erste Tor vorlegten und die jungen Stürmerreihen kräftig mitmischten War die Erfahrung des Altmeisters nicht zu überspielen. Durch alle drei Drittel hielt Schneefall an. Die Torschützen für Rießer- see: Poitsch(3), Breitsamer(3), Fries, Bier- sack, Huber, Loibl, Grüner und Endres, Für Kaufbeuren waren Scholz(2), Maier und Hynek erfolgreich. EC Bad Tölz— EV Füssen 4:6 Irn Vorrundenspiel um die deutsche Eis- hockey meisterschaft mußte sich am Samstag der EC Bad Tölz vor 6000 Zuschauern dem Deutschen Meister EV Füssen mit 4:6(1:1, 1:5, 2:0) geschlagen geben. Die Torschützen für Tölz: Sepp Wörschhauser(2), Probst(2), für Füssen: Krautwein(), Beck und Am- bros. In der 1. Liga West: —— DEN ZWEITEN TABELLENPLATZ in der Nordgruppe der Eishockey-Oberliga nach Abschluß der Vorrunde sicherte sich der Mannheimer ERC am Samstagabend vor 4000 Zuschauern durch einen klaren 5:2(0:0, 2:2, 3:0)-Sieg über den Krefelder Ev. Bester Mann auf dem Eis war in diesem schönsten Spiel der Saison Bruno Guttowski, der zu einer hervorragenden Form auflief und drei prächtige Tore schoß.— Unser Bild zeigt eine Szene vor dem KEV-Tor: Im Vordergrund Schneiders, dahinter Lehr Foto: Steiger und Jochems. Freundschaftsspielprogramm am Wochenende: Borussia fehlien die Halionalspiele: Glattes 1:4 gegen Partizan Belgrad/ Knappe Erfolge für Schalke und 1. FCK Nach der Flutlichtpremiere vor vier Wochen gegen Manchester City bestritt der Deutsche Meister Borussia Dortmund am Samstagabend sein zweites Spiel unter Tief- strahlern gegen den mehrfachen Jugosla- wischen Meister Partizan Belgrad und ver- or klar mit 1:4(1:2) Toren. Vor 8000 Zu- schauern spielte Borussia ohne die für das Länderspiel gegen Belgien in Köln abgestell- ten Kelbassa, Kwiatkowski, Schmidt und Schlebrowski. Die Zuschauer waren von den Leistungen beider Mannschaften begeistert. Besonders die Gäste, unter ihnen der Rekord nationalspieler Bobec und der ebenfalls starke Nationalspieler Milutinovie, fanden sich aus- gezeichnet und gingen in der 27. Minute durch Meszaros in Führung. Zwei Minpten später erhöhte der für den kurz vorher ver- letzt ausgeschiedenen linken Läufer Pajevic eingetretene Borozan auf 2:0, ehe Preigler (37. Minute) auf 1:2 verkürzen konnte. Nach dem Wechsel erhöhte Milutinovic auf Flanke von Meszaros mit Volley-Schuß auf 3:1, und in der 80. Minute schaffte Meszaros auf Flanke von Milutinovie das vierte Tor. Die besten Spieler bei den Jugoslawen waren Milutinovie auf Halbrechts, Rechts- Verteidiger Belin und Halblinker Bobec. Bei Borussia konnten Peters und Stopper Michal lek voll überzeugen. Sehr gute Szenen hatte auch der Münsteraner Torwart Eiteljörge, der den Borussenhüter Kwiatkowski vertrat. Samstagabend vor 15 000 Zuschauern seine Flutlichtanlage in der Glückauf-Kampfpahn ein. Beide Mannschaften zeigten ein tech, nisch hervorragendes Spiel. Die Gäste im- ponierten durch genaues Zuspiel, Schnellig- keit und genaue Mann-Deckung in der Ab- wehr. Die Schalker konnten das Tempo nicht halten, arbeiteten jedoch insgesamt gesehen mehr Chancen als der Gegner heraus. Das einzige Tor des Treffens fiel in der 57. Minute durch Klodt. Kaiserslautern— Belgrad 3:2 Der 1. Fe Kaiserslautern besiegte am Samstag vor 5000 Zuschauern in einem har- ten Freundschaftsspiel, das den Gästen Wei Platzverweise einbrachte, den qugoslawischen Fußballmeister Roter Stern Belgrad mit 3.2 (1:0). Der Südwestmeister spielte wieder mit Fritz Walter, der von den Nachwuchskräften Ahrens, Miksa und Bauer gut unterstützt wurde. Wodarzik brachte Kaiserslautern in der 21. Minute in Führung, die Wanger in der 72. Minute durch Foulelfmeter auf 2.0 ausbaute. Dann schafften die Gäste durch zwel Tore ihres besten Stürmers Kostic innerhalb von fünf Minuten den Ausgleich. Kaiserslauterns Siegestreffer flel in der Schlußminute durch einen von Wodarzik verwandelten Strafstoß. — Schalke 04— UDA Prag 1:0 Mit einem knappen 1:0(0:0)-Erfolg über UDA Prag weihte Altmeister Schalke 04 am Duisburg greitt nach der erbsimeisterschaf t Großes Fußball-, Eishockey- und Skis portprogramm zu Weihnachten Der Sport an den Welhnachtsfeiertagen beschränkt sich vornehmlich auf den zweiten Festtag und bringt ein größeres Programm an Ski- und Eishockey- Veranstaltungen so- wie Punkt- und Privatspielen im Fußball. In der 1. Liga West erwartet der Tabellen- führer Duisburger SV(22:6 Punkte) den Tabellendritten Fortuna Düsseldorf(18:8) im Spiel um den inoffiziellen Titel eines Herbst- meisters. Während Duisburg bereits ein Un- entschieden genügt, um die Herbstserie Als Spitzenreiter abzuschließen, müssen die Düs- Seldorfer schon beide Punkte holen und auch ihr letztes Spiel gewinnen, wenn sie die Duisburger noch überflügeln wollen. In der 1. Liga Nord bestreitet der Heider SV das dritte und letzte seiner Nachholpunktspiele in Neumünster gegen den VfR, nachdem die Heider am Sonntag gegen Göttingen 05 an- getreten sind. Es sieht jedoch nicht danach aus, als ob der Heider S sich vom letzten Tabellenplatz wird lösen können. Zahlreiche ausländische Mannschaften sind über Weihnachten zu Freundschafts- spielen in der Bundesrepublik und geben dem Programm internationales Gepräge. Das Programm: 25. Dezember: Viererturnier in Berlin— Neukölln, 1. FC Saarbrücken— Dynamo Prag, Borussia Neunkirchen— Par- tizan Belgrad; 26. Dezember: J. FC Köln— Eintr. Frankfurt, Rot-Weiß Essen— Dynamo Zagreb(Agram), VfL Bochum— Belgrader SK, Reydter V— Göttingen 05, Alemannia Aachen— Rapid Heerlen/ Holland, SV Wies- paden— Bayer Leverkusen, Spfr. Siegen— Meidericher SV, Tus Neuendorf— Spora Luxemburg, Mainz 05— Darmstadt 98, Vik- toria 89 Berlin Ruch /Bismarckhütte Polen). Viererturnier in Berlin-Neukölln, Stuttgarter Kickers— SpVgg. Neuisenburg, SV Waldhof gegen Phönix Ludwigshafen, Hamburger Sv/ Concordia Hamburg— Altona 93/ St. Pauli Hamburg; Pokal(West): Rapid Köln— Preu- gen Dellbrück, Hochheide— Schalke 04, SpVgg. Herten— Horst-Emscher. In Garmisch- Partenkirchen und in Füssen kümpfen vom 25. bis zum 27. Dezember War Ihr Tip richtig! Deutschland- Belgien 4.1 1 Duisburger SV Fort. Düsseld. 7 7 Bor. M.-Gladbach- Pr. Dellbrück 13 2 Spygg Fürth- BC Augsburg 1140 Kick. Offenbach V. Aschaffenbs. 41 1. Fo Saarbrücken- Mainz 05 741 5 Heider Sv Göttingen 0⁵ 0.112 Union Krefeld- Horst Emscher 0˙0 0 Westf. Herne- Bor. Dortmuna 4.2 1 vin Speldorf- Alem. Aachen 12 1 vtn Bottrop Bayer Leverkusen 0 1 vil, Bochum Sp Vs Erkenschwied/̃— Siebener-Punktauswahlwette: Zwei Punkte für die Spiele: 4, 7, 9, 12, 13, 14, 17, 19, 20, 22, 24, 26, 27, 30, 33, 35, 36; drei Punkte für die Spiele 3 und 8. Die Punkte für die Spiele 5, 11 und 16 stehen noch aus, da diese Spiele am zweiten Weihnachtstag stattfinden. Der Totowettbewerb umfaßt den Zeit- raum vom 22. bis 26. Dezember und ist der letzte des Jahres 1956. Die Quoten werden nach der Auswertung am 27. Dezember be- kanntgegeben. Lotto: 1— 5— 13— 45— 47— 49(Zusatz- zahl 20). Pokalverteidiger Sc Rießersee sowie der EV Füssen und Spartak Prag um den Thurn und Taxispokal im Eishockey. Der Spielplan: 25. Dezember: SC Rießersee— Spartak Prag, 26. Dezember: EV Füssen— Spartak, 27. De- zember EV Füssen— SC Riehersee. Aus dem großen Skiprogramm ragen die Sprungläufe in Garmisch, Mittenwald, Bi- schofsgrün, Reit im Winkl und Bayerisch Zell heraus. Am Hundseck ist ein Torlauf vorge- sehen. Die Dortmunder Westfalenhalle ist Schau- platz des großen Weihnachtspreises der Steher, der unter guter internationaler Be- setzung in zwei Läufen über je 50 km ent- schieden wird. Phönix Lu im Waldhofstadion Zu einem interessanten Kräftevergleich zwischen der 1. Liga Südwest und der 2. Süd- deutschen Liga kommt es am zweiten Weih- pachtsfeiertag im Waldhofstadion, wo die Liga-Elf der Blau-Schwarzen ein Freund- schaftsspiel gegen Phönix Ludwigshafen austrägt. Anspiel: 14.30 Uhr. Der Sport an Weihnachten Fußball Freundschaftsspiel des SV Waldhof gegen Phönix Ludwigshafen(zweiter Feiertag, 14.30 Uhr, Waldhof- Stadion). Eishockey Turnier um den Industriepokal: Mannheimer ERC— Roter Stern Brünn(25. Dezember, 20 Uhr), Brünn— Norrahammar(26. Dezember, 11 Uhr), Mannheimer ERC Norrahammar (26. Dezember, 19 Uhr, jeweils im Eisstadion Friedrichspark). Weitere Ergebnisse. 2. Amateurliga, Staffel 1: 07 Mannheim— SG Hemsbach Spfr. Dossenheim— 03 Ladenburg SV Ilvesheim— 88 Kirchheim 50 Ladenburg- 07 Seckenheim SC Käfertal— 62 Weinheim TSG Rohrbach— VfB Eberbach 2˙1 2˙3 3˙2 38 3˙1 2•1 SpVgg. Sandhofen— Fort. Heddesheim 28 16 10 03 Ladenburg SG Kirchheim SVIIVesheim 07 Seckenheim Fort. Heddesheim VIB Eberbach TSG Ziegelhausen SpVgg Sandhofen Spfr Dossenheim TSG Rohrbach SC Käfertal 07 Mannheim 50 Ladenburg 62 Weinheim SG Hemsbach 15 10 16 16 n n O O O ο * D c A» O ne —— Sr e 2. Amateurliga, Staffel II: Spygg. Ketsch— SG Dielheim VfR Amateure— TSG Rheinau Eintr. Plankstadt— Olympia Neulußhe Germ. Friedrichsfeld— ESV Heidelberg 40.25 3021 30130 47:32 37·32 34:29 33.32 31:32 3030 29:35 27:27 22:38 24:27 25:39 33˙43 VfB Rauenberg— ASV Eppelheim VfB Wiesloch— FC Zuzenhausen SV Sandhausen— Waldhof Res. a. K. 13 10 SV Sandhausen Germ. Friedrichsf. SpVgg Ketsch Eintr. Plankstadt VfB Rauenberg ASV Eppelheim Ol. Neulußheim TSG Rheinau VfR Amateure ESV Heidelberg VfB Wiesloch SG Dielheim SV Sinsheim FCC Zuzenhausen Waldh. Res. a. K. 14 14 14 14 14 14 1 — d e d e e f u O 0 o d de*** e c n O d& 0 — ni S n o 8 35˙12 36:14 40.26 28:21 37:24 26.2 25:25 28•29 2540 2034 21:25 16˙31 22:39 15132 48:19 21111 20510 20.12 19˙18 19˙13 16.14 16˙14 16˙16 1517 15•17 13˙19 13˙19 12˙18 11⁰2ʃ 10˙22 3¹0 2˙² im 1.1 5˙¹ 0¹⁰ 23 23˙•3 20˙8 18˙10 1810 17˙¹¹ 15˙1⁸ 13˙15 12•16 11117 11˙17 10˙46 10˙18 8.18 6.20 24˙4 nier eine ee IV. ki, ser ehr ger FCR seine fbahn tech. e im- jellig- r Ab- micht Sehen Das Unute e am har- Wei schen it 32 r mit räkten stützt rn in er in 1 2˙0 durch Lostic eich. der Jarzik Nr. 298/ Montag, 24. Dezember 19388 MORGEN 5 e Seite 5—ç—i Im Sturm der Offenbacher: aufhiold spann ungehinderi die Fäden Kickers-Sieg stand schon bei Halbzeit fest/ Offenbach— Aschaffenburg 4.1 Süddeutschlands Oberliga beschloß am Sonntag mit zwei Nachholspielen die Vor- runde 1956/57. Die Offenbacher Kickers be- haupteten sich auf eigenem Gelände gegen Viktoria Aschaffenburg mit 4:1 Toren und konnten damit wieder auf den zweiten Platz mit einem Punkt Rückstand auf den 1. Fe Nürnberg vorstoßen. Im zweiten Spiel auf neutralem Platz trennten sich im Wieder- holungstreffen die SpVgg Fürth und der BC Augsburg 1:1. Das Spiel war seinerzeit in der 87. Minute wegen eines Flaschenwurfs auf das Spielfeld durch den Schiedsrichter Heller(Stuttgart) beim Stand 1:0 für Fürth drei Minuten vor Schluß abgebrochen wor- den.— Die Rückrunde der Oberliga Süd be. ginnt am 6. Januar 1957. Die Offenbacher Kickers hatten auf dem Bieberer Berg keine große Mühe, mit den Aschaffenburgern fertig zu werden. Die Gäste hatten zwar eine starke Abwehr zur Stelle— Schnabel bewachte Kraus, Buller den Torjäger Nazarenus, Mirsberger spielte „Ausputzer“— aber mit dem Sturm der Aschaffenburger war nicht viel los, so daß der Ball nur selten in Offenbachs Hälfte kam. Ein Uberraschungstor in der 8. Minute, eingeschossen von Nazarenus, brachte Ruhe in die Aktionen der Kickers. Ein Drehschuß von Nazarenus an die Innenlatte, von wo der Ball ins Netz sprang, sorgte in der 23. Minute für das 2:0 und ein Schuß von Kraus nach einem Kopfball von Preißendörfer in der 36. Minute für das 3:0. Eklatanter Mangel bei den Gästen: Der Läufer Ertel ließ dem Okkenbacher Sturmregisseur Kaufhold viel zu viel Spielraum. So mußte das Programm Ludwig Jandas schon in der ersten Halbzeit scheitern. Nach dem Seitenwechsel, als das Rennen praktisch schon gelaufen war, gaben die Aschaffenburger endlich ihr Doppelstopper- spiel auf. Sie gestalteten das Spiel jetzt zeitweise sogar feldüberlegen, dies aber nur, weil die Offenbacher Kickers lediglich noch mit halber Kraft spielten und sich damit begnügten, wiederum durch Nazarenus in Um den OB-Wanderpreis Hallenhandballturnier beim TSV 46 Das siebte Hallenhandballturnier des TSV 46 in der Zeit vom 28. bis 30. Dezember sieht in der Turnhalle in der Stresemannstraße fünf Klassen am Start. Am 28. Dezember ab 18 Uhr spielen die Mannschaften der Kreis- und Bezirksklasse in zwei Gruppen zu je vier Mannschaften. In Gruppe A spielen: Sd Mannheim, SC Käfertal, 99 Seckenheim und TSV 46 1b. In Gruppe B treffen VfL Neckarau, Polizei Mannheim, MG Mann- heim und TSG Rheinau aufeinander. Am 29. Dezember wird das Einladungsturnier um den Wanderpreis des Oberbürgermeisters ausgetragen. Pokalverteidiger TSV Brauns- hardt trifft dabei auf Grün-Weiß Wiesbaden, TSV Birkenau, 98 Darmstadt, VfL Neckarau, VIV Mundenheim, SV Friesenheim und den TSV 46. Die Sg Leutershausen und Tura Ludwigshafen haben zu diesem Einladungs- turnier ihre Meldungen zurückgezogen. Am 30. Dezember, 9 Uhr, beginnt das Turnier für Alte Herren um den von der Stadt Mannheim gestifteten Pokal. Der TSV 46 nimmt an diesem Turnier mit zwei Mannschaften teil. Außerdem haben Mel- dungen abgegeben: SV 98 Darmstadt, Karls- ruher TV 46, VfL Neckarau, Post Mannheim und Blau-Weiß Mannheim. Ab 14 Uhr spie- len die Frauen der Kreisklasse und die 1b- Mannschaften. In der Gruppe A ist ver- treten: Phönix Ludwigshafen 1b, VfL Nek- karau, SV Waldhof 1b; in der Gruppe B spielen: TSV 46 1b, SpVgg. Sandhofen 1b und VfR Mannheim 1b. Die drei Turniertage enden am 30. Dezember mit dem Einladungs- turnier für Frauen um 16 Uhr. Pokalver- teidiger im Kampf um den Erwin-Specht- Pokal ist der TSV 46, der in seiner Gruppe gegen SV 98 Darmstadt, SpVgg. Sandhofen und den Karlsruher TV 46 antreten muß. In der Gruppe B spielen: Vorwärts Frankfurt, Phönix Ludwigshafen, SV Waldhof und VfR Mannheim. Die Ehrung der fünf Tur- niersieger wird jeweils nach Beendigung eines Turniers vorgenommen. 12. der 57. Minute auf 4:0 zu erhöhen. Die Flanke zu diesem Tor hatte der Offenbacher Sturmregisseur Kaufhold hereingegeben, der an diesem Tag der beste Spieler der Kickers War. Nach diesem Tor nahmen die Aschaf- fenburger für 15 Minuten das Helft in die Hand, scheiterten aber an dem Einsatz des Offenbacher Torhüters Zimmermann, der sich lediglich bei einem Eigentor seines Verteidigers Magel geschlagen geben mußte. G. Elb Drossel hielt Elfmeter SpVgg. Fürth— BOC Augsburg 1:1(l: 0) Vor 9000 Zuschauern rollte in München das Wiederholungstreffen SpVgg. Fürth- BC Augsburg ab. Beide Mannschaften konnten sich gegenüber den letzten Sonntagen etwas verstärken, indem die Fürther den Halb- linken Kuhnert und die Augsburger den Ver- bindungsstürmer Degele wieder einsetzen konnten. Die Fürther hatten insofern Glück, als sie nicht nur bereits in der 9. Minute durch einen Schuß von Kuhnert in Führung gehen konn- ten, sondern in der 39. Minute auch mit viel Glück bei einem Freistoß von Biesinger den schon in der Luft liegenden Ausgleich ver- hindern konnten. Das Tor Kuhnerts war um- stritten, denn nach seinem Schuß ließ der Augsburger Torwart Drossel den Ball zuerst fallen, als er ihn wieder fing, drehte er sich auf der Linie um die eigene Achse. Dies ver- anlaßte Schiedsrichter Alt das Tor anzuer- kennen, da nach seiner Ansicht dabei der Ball die Linie ganz überschritten hatte. Fürth hatte anfangs der zweiten Halbzeit Konditionsschwächen, die vom BC Augsburg geschickt zu Feldvorteilen ausgenutzt wur- den. Auch die Stürmer des BCA hatten bei der aufmerksamen Fürther Abwehr zunächst kein Glück, zumal sie beim Schießen zu lange zögerten. Da bot sich dann den Augsburgern in der 62. Minute die Chance eines Elfmeters: Der Fürther Verteidiger Erhardt hatte in der Bedrängnis„Hände“ gemacht. Linksaußen Schuller schoß den Elfmeter zwar placiert, doch der Fürther Torwart Schmidt hielt. In der restlichen halben Stunde hatten vor allen Dingen die Augsburger klare Chancen. Sie wurden aber zunächst ausgelassen. Da fiel in der 81. Minute auf eine Flanke von Reiser doch noch der Ausgleich für den BCA, als Marxer die Flanke in die rechte obere Ecke einköpfte. L. Krieger Keine Skiwettkämpfe Schweiz— UdSSR Der Schweizerische Skiverband hat aus Protest gegen die sowjetische Unterdrückung des ungarischen Aufstandes beschlossen,„bis auf weiteres“ keine sowjetischen Skiläufer zu Ski- Wettkämpfen in der Schweiz einzuladen und auch keine schweizerischen Mannschaf- ten an Wettkämpfen in der Sowjetunion teil- nehmen zu lassen. Gleichlautende Beschlüsse waren zuvor bereits von den schweizerischen Turn-, Schützen-, Leichtathletik-, Basketball- und Kanu- Verbänden gefaßt worden. Von dem Boykott sollen Ski- Mannschaften aus anderen Ostblockstaaten ausgenommen werden. Auch gegen die Teilnahme schwei- zerischer Skiläufer an internationalen Wett- kämpfen mit sowjetischer Beteiligung hat der Verband keine Einwände erhoben. Arsenal jetzt auf Platz fünf Nebel behinderte Englands Fußballprogramm Sechs von elf angesetzten Spielen der englischen Fußball- Spitzenklasse fielen aus, weil dichter Nebel eine Austragung unmög- lich machte. Unter den Treffen, die zu einem späteren Termin nachgeholt werden müssen, sind die Spiele der führenden Klubs Man- chester United und Tottenham Hotspur, so daß die Lage auf den ersten Plätzen vorerst unverändert blieb. Positionswechsel gab es dagegen in der Verfolgergruppe. Wolver- hampton landete ein unerwartet sicheres 4:1 gegen Blackpool und schob sich damit auf den dritten Platz vor, und Rekordmeister Arsenal verbesserte sich durch das 4:0 gegen Birming- ham City vom achten auf den fünften Rang. Immer unerfreulicher wird die Situation für die beiden letzten Klubs der Tabelle: Charlton Athletic und Sunderland. Charlton verlor mit 2:4 in Luton das vierte Spiel hin- tereinander, während Sunderland im nord- englischen Derby beim Nachbarn Neweastle sogar mit 2:6 unterging. Newcastle United führte vor 30 000 Zu- schauern im Spiel gegen Sunderland schon nach gut einer halben Stunde durch White und zwei Treffer des jungen Tait mit 3:0. Da Neweastles internationale Außenläufer Scou- lar und Casey Sunderlands Halbstürmer Shackleton und Revie eisern bewachten, kamen die Gäste auch nach dem 3:1 von Fleming nicht ins Spiel. Tait, ein großes Mit- telstürmertalent, stellte in der 64. Minute auf 4:1, Casey verwandelte einen Elfmeter zum 5:1, und nach dem zweiten Sunderland-Tor wieder von Mittelstürmer Fleming erzielt— erhöhte Davies auf 62. Auch Wolverhamptons Sturmführer Wil- shaw kam zu dreifachen Torschützenehren. In der 11. und 13. Minute erzielte der schlak- sige Internationale, beide Male auf Vorarbeit von Rechtsaußen Hooper, eine beruhigende 2:0-Führung gegen Blackpool. Mudie ver- kürzte nach einer schwachen Abwehr von Nationaltorwart Williams zwar auf 2:1, aber Wolverhampton ließ sich das Heft nicht aus der Hand nehmen. Hooper gelang nach Ecke von Linksaußen Neil das 3:1, und Wilshaw bewies schließlich seinen Torinstinkt erneut, als er den vierten Treffer anbrachte. Luton Town, ebenso wie Burnley zuletzt nicht sehr erfolgreich, verdankt das 4:2 gegen Charlton Athletic vor allem den sicheren Torschüssen von Gordon Turner, der seine Rückkehr nach einer Verletzungspause mit drei Treffern feierte. Vom Nationalspieler zum„Boss“ des größten Fachverbandes: Ein Leben lang im Dienste des Jußbaltsporis Dr. Peco Bauwens, Präsident des Deutschen Fußballbundes, begeht heute seinen 70. Geburtstag Der deutsche Sport besitzt in dem Köl- ner Dr. Peco Bauwens einen seiner mann- haftesten Streiter und eine Persönlichkeit, die weit über die Grenzen hinaus großes Ansehen genießt. An der Spitze des größten Fachverbandes, des Deutschen Fußball- Bundes stehend, Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees und ein einfluß- reicher Mann in vielen anderen Gremien, hat sich Bauwens für den deutschen Fußball und den gesamten deutschen Sport größte Verdienste erworben. Man bestätigt mit dieser Feststellung zwar nur bekannte Tat- sachen, aber es darf in diesen Tagen erneut gesagt werden, da der„Fußball- Doktor“ am 24. Dezember sein 70. Lebensjahr erreicht. Ohne Phrasen zu dreschen, kann man be- haupten, daß der Kölner Bauunternehmer sein Leben für den Sport lebte. Er ist einer der wenigen noch überlebenden Pioniere des deutschen Fußballs, die den Aufstieg des geliebten Spiels aus der Zeit der Ver- fehmung zum Volkssport Nummer 1 mit- machten und den Fußball zur Blüte brach- ten. Peco Bauwens als Kölner Schüler vor 60 Jahren die erste Bekanntschaft mit dem Fußball! gemacht und seither ununterbro- chen, als Aktiver oder als maßgeblicher Funktionär, in vorderster Front des deutschen Fußballs gestanden. 1910 trug er sogar einmal das Nationaltrikot im Länder- kampf gegen Belgien. Es war jene Zeit, da Fußball noch keineswegs„gesellschafts- fähig“ war und nur Idealisten„das ver- rückte Gerenne nach dem Ball“ mitmachten. Wenn die Alten aus dieser Zeit erzählen, wird niemals vergessen, daß sie die Tor- stange selbst auf die Wiese getragen haben und von einer Verhätschelung des Fuhball- stars keine Rede sein konnte. Populär und international angesehen wurde Bauwens als Schiedsrichter. Er brachte es auf 82 Länder- kämpfe in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die enorme Regelkenntnis, seine Sprachkenntnisse(Bauwens spricht mehrere Sprachen) und das gewandte Auf- treten des charmanten Rheinländers mach- ten ihn zum gesuchtesten Schiedsrichter der FIFA, deren Regelkommission er angehörte. „Fuß ball- Doktor“ Der Kölner schuf sich f N durch seine selbstlose Arbeit im In- und Ausland größtes Ansehen. Nach dem zwei- ten Weltkrieg berief ihn der neugegründete Deutsche Fußball-Bund auf den Präsidenten- stuhl. Gesegnet mit dem Mutterwitz des Rhein- länders, in der verbindlichen Art einer ech- ten Persönlichkeit und, wenn notwendig, auch mit der Forschheit eines idealistischen Kämpfers für seine Ideen, steuert er den deutschen Fußball durch die Fährnisse einer immer stärkeren Kommerzialisierung. Da Peco Bauwens seit dem Tod seines Bruders stärker in die Geschäftsführung seines Un- ternehmens eingespannt ist, und man daher nicht mehr so ausschließlich auf seine Per- son Zurückgreifen kann, wurde auch die Frage einer Nachfolge auf dem Präsidenten- stuhl erneut ventiliert. Aber, sind wir ehr- lich, wer könnte Bauwens Präsidentenstuhl übernehmen? Der deutsche Fußball, und mit ihm der gesamte deutsche Sport, hat zum Ehrentage des„Fußball-Doktors“ kei- nen anderen Wunsch, als daß es dem Kölner noch lange Zeit vergönnt und möglich sei, der Schildträger des deutschen Fußballs zu sein. Bauwens weite Auslandsbeziehungen die Achtung, die ihm überall zuteil wird, sein energisches Eintreten für die Belange des Sports haben ihm das Vertrauen einer Millionen- Gefolgschaft eingebracht. Mainz vergab Elfmeterchancen 1. FC Saarbrücken— Mainz 7:1 Mit dem Spiel 1. FC Saarbrücken gegen Mainz 05 wurde am Samstag vor 2000 Zu- schauern in Saarbrücken die erste Serie der Fußball-Oberliga Südwest beendet. Durch einen 7:1(3:1)-Erfolg schob sich der 1. Fc Saarbrücken auf den zweiten Platz hinter den Vorjahrsmeister 1. FC Kaiserslautern. Die Mainzer scheiterten in erster Linie am schneebedeckten Boden und verschossen außerdem in der ersten Halbzeit durch Berg- ner und Elze zwei Elfmeter. Dagegen nutz- ten die Gastgeber ihre Chancen konsequent Aus. Der Halbrechte Martin war mit fünf Toren erfolgreichster Stürmer. Härthe und Binkert schossen die beiden übrigen Treffer. Den Mainzer Ehrentreffer erzielte Elze beim Stande von 0:3 Willi Daume: Der Sport macht Bilanz Das olmypische Jahr geht zu Ende. De Sport macht Bilanz. Schwerpunkte unsere 1 Bemühungen waren 1956 die schulische Le beserziehung und die Vorplanung aller Au. 1 gaben, die mit dem Freizeitproblem auf di deutsche Turn- und Sportbewegung zukon men. Uneigennützig und redlich haben wir ur bemüht, unserem Vnlke das Leben zwische Technik und Zivilisation zu erleichtern un ein wenig zu Gesundheit, Lebensfreud vielleicht sogar zum beizutragen. Mit tiefem Erschrecken, das noch lang in uns nachzittern wird, sind wir aber 1 den letzten Monaten wieder einmal darübe pelehrt worden, wie fragwürdig all unser Bemühungen sind, so lange Waffen de Frieden bedrohen und Gewalt vor Rech geht. In den Stunden, als in Ungarn und ar Suezkanal Blut floß, als das Wort vom fried lichen Wettkampfe der Jugend der Welt ein scheinheilige Phrase zu werden drohte haben wir uns dennoch entschlossen, unser Olympia mannschaft nach Melbourne zu en senden. Einige haben uns vorgeworfen, wi hätten uns als unzulängliche Idealisten mi diesem Entschluß aus der harten Welt de Wirklichkeit in eine Scheinwelt utopische Wunschvorstellungen geflüchtet. Oder, schlim mer noch, durch unser Spiel mit den Be griffen Friede und Völker freundschaft trü gen wir dazu bei, die Ernsthaftigkeit alle Bemühungen um Frieden und Freundschaf in Frage zu stellen. An Ideale zu glauben, heißt noch lang nicht, die Wirklichkeit nicht mehr, zu er- kennen. Aber vor dem Schreckbild de Wirklichkeit den Glauben an eine möglich, Besserung zu verlieren, heißt die Zukunf der Menschheit aufzugeben. Wir sind uns der geringen Wirkung dei Olympischen Spiele auf den Frieden dei Welt bewußt. Uebrigens konnten sie aucł im klassischen Altertum Kriege nicht ver- hindern. Wir sind uns allerdings auch des- sen bewußt, daß wir dem tatsächlichen Frieden ein gutes Stück näher wären, went in allen Bezirken menschlicher Beziehungen nur ein gleich bescheidener Beitrag wie der unsrige geleistet würde. Jedenfalls kann keine Skepsis und auch keine übelwollende Zunge die Tatsache aus der Welt schaffen, daß es nur eine deutsche Olympiamann- schaft gegeben hat. Diese schlichte und doch so eindrucksvolle Bekundung des Wieder- vereinigungswillens des deutschen Volkes wurde von lebendigen jungen Menschen dem Forum der Welt vorgetragen. Er hatte des- halb die Sprache des Unmittelbaren und wurde dadurch zu einem unüberhörbaren Appell an das Gewissen der Welt. Dieser Erfolg wird die deutsche Turn- und Sportbewegung und damit ja immerhin schon mal einen wesentlichen Teil des deut- schen Volkes ermutigen, im kommenden Jahr mit aller Kraft der Ueberzeugung auf dem beschrittenen Weg der Wiedervereini- gung des Sports weiterzuschreiten. Die „Olympische Welle“ muß die Idee forttragen, und zwar für alle; denn es ist nicht einzu- sehen, warum das Gemeinsame auf die Spit- Zensportler beschränkt sein soll. Das Jahr 1957 soll das Jahr des gesamt- deutschen Sportverkehrs werden! Natürlich werden gewisse politische Funktionäre dabei versuchen, im Trüben zu fischen. Wir kennen die Methoden und fürchten sie nicht. Sie kommen nicht mehr an; denn die Menschen, die hüben und drũü- ben die Begriffe der Gemeinsamkeit und der Menschlichkeit noch in ehrlichen Herzen tragen, sind in der gewaltigen Ueberzahl. Es ist nicht nur im immerwährenden Optimis- mus des Sports begründet, wenn wir glau- ben, daß der Wunsch dieser Menschen, wie der zusammen zu kommen, einmal in Er- füllung geht. Höheres, Schöneres und mehr kann man ru einer Frist, da ein Kind den Frieden auf die Erde bringen soll, nicht wünschen. Steuerzahler! 1 Sichern Sie sich for Bauspor-· beiträge vor dem 3]. J2. noch Prämien bis 400 ON Neinulber been bfu, 600 Tl. Autoverleih Büchner Rheinhäuserstr. 14 Tel. 402 84 ATO-UERTEIR Selbstfahrer-Unien Autoverleih, qu 7, 24, Tel. . J. 88 Tel. 32581 5 07 25. VW- Autoverleih Raule, Tel. 8 60 52. CCC ³· f(.. Brieftasche oder weitgehende Steuer- vergönstigung. Fochkon- dige Berqtung und kosten- lose Drucksachen von der größten deutschen Bau- Sparkasse Sd Wüstenrot in Ludwigsburg/ Wörtt. Offentl. 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Dezember 1956/ Nr. 295 Was sonst noch gescha g. Der neueste Witz, den man sich in Buda- est erzählt, lautet: A:„Wissen Sie, warum nie ungarische Regierung nur aus fünf Mit- Hiedern besteht?“— B:„Ja, mehr haben in mem russischen Panzer nicht Platz.“ * Ein Züricher Untersuchungsrichter er- Akknete das Ermittlungsverfabhsen gegen eine deihe Schweizer Firmen, die beschuldigt Verden, Firmenzeichen von Firmen der Dariser Haute Couture gefälscht, in billige Jamenhüte eingenäht und diese zu hohen reisen in ganz Europa verkauft zu haben. Die Klage ist vom Verband der französischen Hodehäuser im Auftrag von Christian Dior, geques Fath und Balenciaga erhoben wor- len. Insgesamt sollen rund 196 000 Firmen- zeichen gefälscht worden sein. Die Haupt- herhandlung in diesem Mode-Schwindel-Ver- aAhren wird voraussichtlich erst Ende Januar tattfinden. * der österreichische Rundfunk nimmt am . Januar den Fernsehbetrieb auf. Er wird an zechs Tagen der Woche senden. Bis jetzt lief m vier Tagen in der Woche nur ein Ver- zuchsprogramm. * Die Wiener Polizei nahm einen ungewöhn- chen Autodieb fest. Es war ein 14jähriger Zahntechnikerlehrling, der in seiner Mittags- pause mit einem Kleinbus eine Spritztour unternahm, ohne daß er jemals vorher an sinem Steuer gesessen hatte. Bis er von einer Funkstreife angehalten wurde, hatte er bereits drei Kilometer in einer ziemlich belebten Verkehrsstraße zurückgelegt.„Mich hat es so in den Fingern gejuckt, ich habe nicht wider- stehen können“, sagte er zu seiner Entschul- digung- * Prinzessin Wilhelmina, die 76jährige Mut- ter der niederländischen Königin Juliana, hat Einspruch gegen den Bau einer neuen Straße zwischen dem Haag und Leyden erhoben, weil die Straße durch einen Teil ihrer Jagd- gründe führen würde. Die Behörden haben daraufhin dieses Stragenbauprojekt„zeit- weilig“ fallengelassen. * Zwischen Indien und Kaschmir wurde der längste Straßentunnel Asiens dem Verkehr übergeben. Der fast drei Kilometer lange Tunnel von Banihal(Indien) gestattet einen Verkehr zwischen Indien und Kaschmir auch während der vier Monate des Jahres, an denen die Straße sonst durch Schnee blockiert ist. 5 Mindestens 20 Personen starben in Krakau an Vergiftungserscheinungen nach dem Genug von Industrie-Alkohol, der auf dem schwar- zen Markt als Schnaps verkauft worden war, meldete Radio Warschau. Der Alkohol war von Eisenbabhnern aus einem Tankbehälter auf dem Bahnhof Krakau-Prokocim ge- stohlen und dann auf dem schwarzen Markt verkauft worden. Rundfunk und Presse in Warschau wiederholten ihre Warnungen vor dem Ankauf des vergällten Alkohols. ** In der Nähe der Stadt Akko wurde der erste Hochofen Israels angeblasen. Er hat eine Kapazität von 40 Tonnen und soll Eisenerze aus Obergaliläa verarbeiten. Die Hochofenanlage wird mit einer Belegschaft von etwa 700 Arbeitern jährlich 80 000 Ton- nen Stahl produzieren. * In Danville(Illinois) erschoß ein 24jäh- riger Mann vor dem Weihnachtbaum der Familie seine 23jährige Frau, während Po- lizisten vor dem Haus berieten, ob sie ihn wegen Trunkenheit festnehmen sollten oder nicht. Wenige Minuten vorher waren die Beamten von der Frau gebeten worden, ihrem Mann eine Frist bis über die Weih- nachtstage zu lassen. Zu der Zeit als sich die Tragödie abspielte, lagen die beiden Kinder des Paares in ihren Betten und schliefen. * Eine 1 300 Kilometer lange Erdgasleitung vom nördlichen Kaukasus nach Moskau wurde nach einer Meldung der sowjetischen Nachrichtenagentur TAS fertiggestellt. Die Rohrleitung wird als die größte der Sowiet- union und Europas bezeichnet. Sie beginnt im nördlichen Kaukasus bei Stawropol, wo Vorkommen von Erdgas ausgebeutet wer- den. Auf dem Wege nach Moskau kreuzt die Leitung 64 Flüsse, 32 Eisenbahnlinien und über 80 Straßen. Durch die Gasleitung sollen Wohnungen und Industriebetriebe der sowjetischen Hauptstadt versorgt wer- den. * Im Laufe von langen Jahren hat der jetzt 83jährige Mr. F. Morgan in Leighton Buz- zard(England) 16 000 Brillen gesammelt, die er aus Großbritannien und Amerika für wohltätige Zwecke geschenkt erhielt, und sie an Missionsstationen in Afrika weiterge- leitet. Die Brillen werden von einem be- kreundeten Optiker untersucht, sortiert und mit der Stärkeangabe versehen. Auf diese Weise sind die Missionen in der Lage, eine ausreichende Auswahl vorrätig zu halten, um den meisten Brillenrezepten entsprechen zu können. 0 Eine kleine Südseeinsel mit Palmen und einem weißen Strand ist in einem Wett- bewerb zu gewinnen, der von einem Reise- büroverband und einer amerikanischen Filmgesellschaft in Kanada und den 8A veranstaltet wird. Der Gewinner hat ledig- lich die beste letzte Zeile für ein unvoll- endetes Scherzgedicht zu liefern. Die bisher unbewohnte Preisinsel heißt Lawalu und liegt in der Fidschi-Gruppe etwa einen Kilo- meter von Luatoka Viti Levu entfernt. * Die ständig steigende Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Italien hat eine Anzah! von Abgeordneten des italienischen Parla- ments veranlaßt, einen Gesetzentwurf ein- zubringen, der für eine Reihe von Groß- städten die Einführung einer Geschwindig- keitsbegrenzung vorsieht. Die Höchstge- schwindigkeit im Stadtverkehr soll auf 50 Kilometer in der Stunde festgelegt werden. * Ein Coiffeur-Gehilfe in dem schottischen Ort Dunfermline wurde vom Gericht zu einer Geldstrafe von vier Pfund Sterling (etwa 50 Franken) verurteilt. weil er in betrunkenem Zustand einem Knaben so un- ordentlich die Haare geschnitten hatte, daß der Anblick ein Jammer war. Außerdem hatte er sich gegen seinen dagegen protestie- renden Arbeitgeber ungebührlich aufgeführt und sich dadurch des Landfriedensbruchs schuldig gemacht. ———— Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Vorhersage-Rarte für 2.12.89 7 Uhr Aussichten bis Donnerstagfrüh: Teils auf. gelockerte, teils stärkere Bewölkung, mit strichweisem geringem Schneefall. In niede. ren Lagen Tagestemperaturen um oder wenig über null Grad. Nachts Frost zwischen minus 2 bis minus 4 Grad, in Odenwald und Bauland auch tagsüber meist leichter Frost. Frühtemperaturen um minus 5 Grad, örtlich auch etwas tiefer. 8 THE Man skHnEETen Dei Ropfweb, Unbehagen, kritischen Tegen. Mietgesuche W n TANZ. Unseren Kursteilnehmern und Freunden Ein ftohes Veihnachtsfesi ein gliickliches neues Jahr] Im folgenden geben wir unseren Schülern die nächsten Veranstal- tungen für 1957 bekannt: SCHULE GEISERT. RI, I WW a anbei lh Fr es, n 3-ZIMMER- wo NUNG mit Küche und Bad im gesucht. 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Sandhofen 41 98 seckenheim— TV Hemsbach 42 62 Weinheim— TV Großsachsen 1:3 zy Waldhof— 99 Seckenheim 723 IV Brühl— 09 Weinheim 2:5 Kreisklasse A: 180 Rheinau— 64 Schwetzingen 3:4 abg IB Heddesheim— TV Sandhofen 8:3 polizei SV— SG Mannheim 64 Seckenheim— Einheit Weinheim 3:0 I Oberflockenb.— TSV 1846 Mannh. 11:4 Kreisklasse B, Staffel Nord: 186 Plankstadt— TV Rheinau 43 Germ. Neulußheim— TV Rheinau Ib 16:3 90 Pfingstberg— TV Waldhof 4:2 g Seckenheim Ib— TSV Neckarau 24 staffel Süd: Badenia Feudenheim— SC Käfertal Ib 11.4 zadenia Feudenheim Ib— S0 Käfertal 1.13 IV Neckarhausen— TSV Lützelsachsen 8:7 Der Südmeister unterlag KSC— Sportclub Belgrad 1:2 In einem Freundschaftsspiel gegen den hugoslawischen Pokalmeister 1955, 80 Bel- grad, unterlag der Südmeister Karlsruher SS am Goldenen Sonntag vor 5000 Zuschauern ſerdient mit 1:2 Toren. Trotz des glatten Bo- dens zeigten beide Mannschaften ein tech- nsch feines, mit vielen packenden Szenen durchsetztes Spiel. Dabei arbeiteten sie zahl- jeiche Chancen heraus, doch zeigten sich die gtürmerreihen beim Abschluß nicht gerade erfolgreich. Vor allem ließ der Belgrader sturm, dessen direktes Zuspiel imponierte, n der ersten Hälfte günstige Gelegenheiten aus. Im Karlsruher Sturm lieferte der junge itlatschil eine ansprechende Partie. Die größte Gefahr ging jedoch von Beck und raub aus. Auch der nach langer Pause wie- der eingesetzte Stopper Geesmann bot eine gute Leistung. In dem von Schiedsrichter Kreitlein(Stuttgart) sicher geleiteten Spiel schossen Juricko in der 8. Minute(Eigentor), Obradovic in der 48. Minute und Mladenovic die Tore. Sowjetzone mit Harry Glass Die sowjietzonale Sektion Ski hat ihr Auf- gebot für die deutsch- österreichische Sprin- ger-Tournee(29. 12. Oberstdorf, 30. 12. Inns- bruck, 1. 1. Garmisch-Partenkirchen, 6. 1. Bischofshofen nominiert. An der Spitze stehen der Olympiadritte Harry Glass und Werner Lesser. Weiterhin starten Helmut Recknagel, Horst Lesser, Helmut Döbrich, Herbert Arnold, Harald Pfeffer und Manfred Münch oder Manfred Mattei. Für Oberstdorf und Gar- misch wurden zusätzlich Lother Glass und Günther Fuchs nominiert. Judo-Erfolg in Brüssel Mit einem schönen Erfolg endete am Sonn- tag in Brüssel für Deutschlands Judokämpfer ein Vierländerturnier. Nach einem 3:0-Sieg über Holland stand Deutschland im Finale, vo ein 3:1 Erfolg über Belgien den Turnier- dleg brachte, nachdem Belgien zuvor Europa- melster Frankreich ausgeschaltet hatte. In der deutschen Mannschaft kämpften vor allen die beiden deutschen Meister, der Lssener Weltergewichtler Schießleder und der Hamborner Schwergewichtler Schombert erkolgreich. Die Ergebnisse: Belgien— Frank- reich 2:0, Deutschland— Holland 3:0. Finale Deutschland— Belgien 3:1. Nuch Daxlanden verlo bei Phönix 1. Amateurliga: aunnheim Die Gastgeber waren meist tonangebend und feldüberlegen/ Phönix Mannheim— FV Daxlanden 3:2(2:1) Daß ein Spiel erst beim Schlußpfiff ent- schieden ist, zeigte sich wieder einmal in der Begegnung hinter der Uhlandschule. Zwar Waren die Einheimischen meist tonangebend, aber wenige äußerst gefährliche Gegenangriffe des Gegners hätten fast für eine Ueber- raschung gesorgt. Schon der Auftakt war alles andere als erhebend. Nach knapp fünf Minuten kam bei einem Freistoß der Ball vom linken Läufer zum Rechtsaußen Kling- ler, der von der Torraumecke am verdutzten Torwart der Mannheimer vorbei einköpfte. Erst nach weiteren 25 Minuten fiel endlich Cor Ausgleich: Nach Abwehr schoß Stein- Wandt sofort zurück und traf dicht am Pfosten vorbei ins Schwarze. Für die Schwar: ien War dies der Auftakt zu einem tollen Zwischenspurt. Schon zwei Minuten später köpfte der sprungkräftige Gordt so raffiniert ins Eck, daß der linke Gästeläufe das“ 15 nur noch berühren, aber nicht mehr aufhalten Konnte. Und nach weiteren drei Minuten traf Steinwandt in die gleiche Ecke, wobei die Abwehr des Torwarts zu spät kam. 5 Die verstärkte Abwehr der Gäste ver- hütete weiteres Unheil, hatte aber noch Riesenglück, daß die Phönixler zweimal die Querlatte trafen. Bei der anhaltenden Feld- überlegenheit der Einheimischen wurde die Hintermannschaft etwas sorglos. Als einmal Nicoley einen ungeschickt kommenden Ball nicht richtig wegbrachte, anstatt ihn seinem wartenden Torwächter zurückzuspielen, flitz- ten die Gebrüder Rastetter dazwischen und holten ein Tor auf, Das war der Beginn einer starken, Viertelstunde des Gastes, der sich nun wieder Hoffnungen machte. Als aber der Ausgleich ausblieb, gab man sich geschlagen. VIL Neckarau— DSC Heidelberg 4:0 Auch gegen den DSC Heidelberg bewies der VfL Neckarau auf dem schweren Boden seine glänzende Form; er gewann ungefähr- det das achte Spiel in ununterbrochener Reihenfolge. Die Neckarauer beherrschten eindeutig das Geschehen und der DSC mußte besonders in der ersten Halbzeit oft mit zehn Mann verteidigen um dem Neckarauer Sturmwirbel ein entsprechendes Gegen- gewicht zu geben. Erst in der letzten Viertel- stunde, als die Neckarauer angesichts des klaren Vorsprungs etwas nachließen, ar- beitete der DSC einige Chancen heraus, die aber durchweg durch unkonzentriertes Schießen vergeben wurden. Nie Neckarauer Mannschaft spielte wieder wie aus einem Guß und streckenweise wurden die Heidel- berger glatt ausgespielt. Nach einem schönen Alleingang holte 2. Amateurliga, Staffel 1 Breunig mit einem Bombenschuß in de 30. Minute die Führung heraus, und fünf Minuten später erhöhte H. Arnold mit einem Flachschuß auf Flanke von Breunig auf 2:0. In der zweiten Halbzeit wurde Neckaraus Ueberlegenheit in der ersten halben Stunde noch deutlicher: In der 35. Minute erzielte Oberländer auf Zuspiel von Schleich den dritten Zähler und in der 60. Minute stellte der gleiche Spieler nach einem Strafstoß von Uhrig, der von der Latte zurückgesprungen war, aus zwei Metern Entfernung das End- ergebnis her. Mechling(Karlsruhe) leitete das zeitweise vor allem von Heidelberger Seite hart geführte Treffen sehr sicher. Birkenfeld— Amic. Viernheim 5:1 Die Hessen fanden sich vor der Pause mit dem matschigen Schnee nicht ab und hatten gegen die kämpferisch eingestellten Platz- erren einfach kein Abwehrmittel. Bereits in der 10. Minute eröffnete Kellberger den Torreigen und neun Minuten später hieß es durch Koch, der an dem sichtbehinderten Torwart vorbei einschießen konnte, 2:0. Et- Was später war es der gleiche Spieler, der den 3. Treffer markierte, und noch vor dem Pausenpfiff 3 es durch Lang 4:0. In Viernheims Hälfte brannte es wiederholt lichterloh, so daß diese Pausenführung von Heddesheim ⁊cg mit dei Netten davon Sandhofen schnürte nach der Pause die Gäste ein/ SpVgg Sandhofen— Fortuna Heddesheim 2:3(1:3) Ganz souverän traten zunächst die Gäste in Sandhofen auf, kamen bereits in der drit- ten Minute durch Bolleyer zur Führung und verstanden es, im Verlauf rascher Angriffe durch ein Eigentor des linken Sandhofener Verteidigers und einer verblüffenden Einzel- aktion des Linksaußen Helfrich in der 23. und 28. Minute mit zwei weiteren Treffern Auf 0:3 davonzuziehen. Dann erst mixten auch die Platzherren mit und verkürzten bei einem Strafstoß von Metz auf 1:3. Den sicheren 2:3-Anschlußtreffer verhin- derte der Gästehüter, als er einen placierten aber zu schwach getretenen Elfmeter un- schädlich machte. Die Platzherren steigerten sich nach dem Wechsel immer mehr und lie- Ben die Gäste kaum noch über die eigene Hälfte hinaus kommen. Neben drei Latten- schüssen reichte es aber nur noch zum 2:3 Anschluß treffer, den Linksaußen Appel her- ausschoß. 5 SV Ladenburg— 07 Seckenheim 3:3(1:1) In der 8. Minute gelang den Gàsten durch mren ausgezeichneten Mittelstürmer Herd das 0:1. Ladenburg hatte in der Folge mehr- mals Pech. Mandel traf zweimal hinterein- ander die Latte, ehe es dann Hohrein in der 18. Minute doch gelang, den Außglefe Her- Zustellen. Nach Seitenwechsel sah es für die Platz- nerren zunächst recht ungünstig aus. Schade, Seckenheim, erzielte im Nachschub das 1:2 und kurz darauf fälschte Herd einen Flan- kenball zum 1:3 ins gegnerische Tor ab. Die Gastgeber ließen sich aber nicht entmutigen und kamen durch einen Fernschuß von Man- del auf 3:2 heran. Bereits eine Minute spä- ter gelang Hochrein nach einer herrlichen Leistung das 3:3. TSG Rohrbach— VfB Eberbach 2:1 Die Gastgeber begannen mit schönen An- griffen, die jedoch von der aufmerksamen Eberbacher Abwehr erfolgreich abgewehrt wurden. In der 30. Minute köpfte Frank eine Flanke von Bucher zur 1:0- Führung ein. Fünf Minuten später kam Eberbach durch Scherm zum 1:1-Ausgleich und in der 43. Minute ge- Für großartig aufgelegten SV Waldhof: Nd in de: Nolte des Jrainingepatiners Hohmann und Lebefromm beste Waldhöfer/ Feudenheim— SVW 2.10 Nach einem glanzvollen Spiel ging der SY Waldhof mit einem Handballresultat in dem Freundschaftstreffen auf dem neuen Hart-Platz in Feudenheim als Sieger vom Flatz. Feudenheim konnte nur in der ersten Halbzeit dieses Treffens die jederzeit er- ſennpare technische Ueberlegenheiit des Weitligisten durch einen großen kämpferi- schen Einsatz ausgleichen, spielte aber in der Weiten Halbzeit dann nur noch die Rolle eines Trainingspartners für die zu groß- artiger Form auflaufenden Waldhöfer. Wie an einer Schnur gezogen, lief in der Weiten Hälfte der Ball durch die Reihen der Waldhöfer, und in regelmäßigen Abstän- den schossen die Stürmer, bei denen vor allem Hohmann und Lebefromm gefallen konnten, ihre Tore. Waldhof war in derzeit bester Besetzung erschienen und zeigte sich in jeder Hinsicht den Amateuren überlegen. auf dem Mittelläuferposten bot der junge Kott eine sehr gute Leistung; er ließ dem enplosiven Feudenheimer Mittelstürmer Himmler keinen Zentimeter Raum. Die beiden Außenläufer Kleber und Cor- nelius kurbelten immer wieder mit herr- chen Vorlagen das eigene Sturmspiel an. In der zweiten Halbzeit kam dann für Kleber Heßler zum Einsatz, der sich glänzend in das Spiel einfügte. Im Sturm war Hohmann auf dem Rechtsaußenposten die treibende Kraft, der sich immer wieder von Althaus lösen konnte und mit vier Treffern erfolgreichster Stürmer war. Die Feudenheimer kamen während des gesamten Spieles nicht an die ausgezeich- nete Form des großen Gegners heran. Nur in den ersten dreißig Minuten vermochten sie noch dem wirbelnden Sturmspiel der Gäste Viderstand zu leisten. Dann aber gingen sie mit fliegenden Fahnen unter. Den Torreigen begann Hohmann in der ü. Minute, als er eine weite Vorlage der Läuferreihe aufnahm, die Verteidigung über- let und einschoß. In der 18. Minute erzielte immler den Ausgleich aus zwei Metern Entkernung. In der 24. Minute kam Waldhof durch Lebefromm zum 2:1 und vier Minuten später stellte Hohmann nach einem schnellen Durchbruch den Pausenstand her. In der zweiten Halbzeit beherrschte Wald- hof sicher den Ball und Gegner und ab der 55. Minute flelen in regelmäßigen Abständen durch Hohmann(2), Lebefromm(3), Lehn und Hanekamm noch 7 Tore, während es Feuden- heim noch durch einen Kopfball W ittemaiers auf eine Vorlage von Zabnleiter zum 2 Weiten Treffer brachte. H. M. lang Rohrbach die 2:1-Halbzeitführung. Einen von Winkler getretenen Strafstoß konnte Frank direkt verwandeln. In der zweiten Halbzeit wurde mit allen Kräften beiderseits um Verbesserung des Er- Sebnisses gekämpft. Rohrbach verließ jedoch Als verdienter Sieger das Spielfeld. 03 Ilvesheim— SG Kirchheim 3:2 In einem äußerst schnellen, jedoch jeder- Zeit fairen Spiel gingen die Ilvesheimer trotz einer klaren 3:0-Führung beim Ende doch noch als knapper Sieger vom Platz. Während der ersten Halbzeit waren die Ilvesheimer Tast durchweg tonangebend und ein Tor von Sinn sowie ein direkt verwandelter Freistoß von Keil II brachte eine beruhigende Halb- Zeit führung. Auch nach Wiederbeginn waren die Ein- heimischen leicht feldüberlegen und als Weber aus spitzem Winkel den 3. Treffer er- zielte, schien das Rennen gelaufen zu sein. Doch jetzt kam die große Drangperiode der Gäste. Unaufhörlich rollte Angriff auf Angriff auf das Ilvesheimer Tor. Torwart Bauer konnte sein Gehäuse lange Zeit rein halten, doch als er bei einer undurchsichtigen Situa- tion den Ball auf der Torlinie an sich zog, entschied der Schiedsrichter nach Reklama- tion auf Tor. 5 Gleich darauf fiel der zweite Gegentret- fer. Kiska verwandelte einen verhängten Foul-Elfmieter Unhaltbar. Während der letz- ten zehn Minuten lösten sich die Einheimi- schen wieder aus der Umklammerung und waren bis zum Schlußpfiff einem vierten Treffer näher als die Gäste dem Ausgleich. 07 Mannheim— S6 Hemsbach 2:1 Von Anfang an legten die Blau-Weißen ein großes Tempo vor umd waren in den er- sten 20 Minuten drückend überlegen, was auch durch den rechten Läufer Carst zum 1:0 führte. Den einsatzfreudigen Gästen ge- lang es kurz vor Halbzeit, den Ausgleich zu erzielen. In der zweiten Halbzeit sah man ein ver- teiltes Feldspiel und beide Stürmerreihen konmten Torchancen herausspielen, die je- doch auf Grund der aufmerksamen Hinter- mannschaften nicht verwertet werden konn- ten. Nach einem schönen Zusammenspiel gelang es den Gastgebern, durch den Links- außen den Siegestreffer zu erzielen. Die Gäste setzten nun alles auf eine Karte, konnten jedoch das Ergebnis nicht mehr andern. Fo Dossenheim— 03 Ladenburg 2:3 Dieses Spiel hatte mit Sport und Fußball nicht mehr viel zu tun. Hätte die einheimische Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht laufend foul gespielt und reklamiert, wäre eventuell ein Sieg herausgekommen. In der 15. Minute verwandelte Rehm einen Ball zum Führungstor der Gäste. Die Einheimischen hatten leichte Vorteile und Moll konnte in der 30. Minute den Ball zum Ausgleich ein- drücken. Als Klug in der 70. Minute die Gäste durch einen Elfmeter wiederum in Führung brachte, nahm das bis dahin schon sehr harte Handball-Verbandsklasse: Spiel unmögliche sportliche Formen an. Der schwache Schiedsrichter mußte zwei Spieler des Feldes verweisen. Hauck konnte den Vorsprung auf drei Tore ausbauen, ehe der FC kurz vor Schluß ebenfalls einen Elfmeter verwandeln konnte. Bester Spieler des Feldes War der Läufer Pötsch(Ladenburg). Germ. Friedrichsfeld— ESV Heidelberg 5:1 Es zeigte sich in diesem Spiel deutlich, daß die Gäste erheblich an Spielstärke ge- wonnen haben. Schade nur, daß die Begeg- nung mit einem Mißton endete, da kurz vor Spielende beiderseits ein Spieler vom Platz gestellt werden mußte und Torwart Redlin, der beste aller Gästespieler, verletzt aus- schied. Schwach war die Leitung des Un- parteiischen. Es war schon eine Fehlentschei- dung, die ersten Treffer beiderseits gelten Zu lassen. Friedrichsfeld stellte mit prächtigen Toren das Halbzeitergebnis(3:1) her, um nach dem Wechsel mit zwei weiteren Treffern den ver- dienten Endstand herauszuschiegen. SV Sandhausen— SV Waldhof Reserve 2:3 Der 14. Spieltag des SV Sandhausen war ein ausgesprochener Pechtag für den Gast- geber, nicht nur weil das Resultat das erste Mal in dieser Runde negativ ausfiel, son- dern weil es für alle Akteure fast eine Zu- mutung war, auf so unmöglichem Boden Fußball zu spièlen. Bis zur Halbzeit war das Spiel so ziemlich ausgeglichen, doch zeigten die Gäste aus Waldhof während dieser Zeit das bessere Zusammenspiel. Vor allem im Sturm waren sie weit gefährlicher als die Einheimischen. Trotzdem konnte Sandhausen Kraus mit einem Abstaubertor in Führung gehen. Aber schon bald darnach konnte Waldhof durch zwei schöne Tore, die jedoch sehr nach Abseits rochen, die Führung über- nehmen. In der zweiten Halbzeit war Sandhausen immer in der Hälfte des Gegners, aber es wollte und wollte keine Tore geben. Sogar ein Elfmeter wurde nicht verwertet. Erst zehn Minuten vor Schluß, war es wiederum Kraus, der den Ausgleich erzielen konnte. Leider mißlang dem Torwart der Sandhau- sener Mannschaft zwei Minuten vor Schluß eine Fußabwehr, so daß der nachspurtende Hölzer ungehindert das 3:2 für die Gäste einschieben konnte. Birkenfeld vollauf verdient war. Hätte nicht Werner Spankowski in der 38. Minute einen Foulelfmeter verschossen, wäre die Sen- sation fertig und die Gäste dem Zusammen- bruch nahe gewesen. Sle kamen gut erholt aus der Kabine und drückten nun lange Zeit der Begegnung den Stempel auf. Im Anschluß an einen Eck ball kamen sie in der 62. Minute bei einem Gedränge von Freund und Feind zum 4.1. Allmählich gewannen die Gastgeber wieder etwas mehr Oberwasser und bedrängten nun Kleins Gehäuse mit einigen Schüssen, die jedoch alle am Pfosten vorbei gingen. In der 73. Minute war dann Kling zur Stelle, der den alten Torabstand wieder herstellte. Ein Foul an Manfred Spankowski wurde in der 76. Minute mit einem Strafstoß geahn- det, doch gab es diesmal trotz Wiederholung kein Tor. Zum 29. Male: Titel für„Lütge“ Der vielfache deutsche und Europameister im Billard, Walter Lütgehetmann Frankfurt), holte sich am Samstag in Saarbrücken die deutsche Meisterschaft im Einbandspiel vor August Tiedtke(Saarbrücken). Der Frank- furter benötigte für seinen Titelgewinn einen Stichkampf, den er bei 34 Aufnahmen mit 200:187 Punkten gewann. Der Sieg bedeutete für Lütgehetmann den 29. deutschen Meister- titel. Im Verlauf des Stichkampfes verbesserte Tiedtke seinen Europarekord mit einer Serie von 53 auf 65 Bälle. Farr/ Sauer mit Runden vorsprung Mit Rundenvorsprung gewannen die Frankfurter Farr/ Sauer am Samstagabend in der Halle Münsterland in Münster ein 50 Eilometer-Mannschaftsfahren der Radama- teure gegen die Berliner Gnast/ Gauert, denen die Dortmunder Marpe/ Bade mit zwei Run- den Rückstand als Dritte folgten. In dem sturzreichen Rennen waren Farr/ Sauer und Gnas/ Gauert die besten Mannschaften, die sich bald den ersten Rundengewinn holten und von diesem Zeitpunkt an das Geschehen bestimmten. Nach 40 Minuten gewannen Farr/ Sauer die entscheidende Runde, die sie trotz Sturzes von Farr erfolgreich verteidig- ten. Ein Fliegerrennen gewann der Holländer Gerristen vor Vogt und Gleede(beide Mün- ster). 1 Mit Sailer und Molterer Für das erste alpine Großereignis der kommenden Ski-Saison hat der Oesterreichi- sche Ski-Verband für die Damen-Rennen in Grindelwald(9.12. 1.) und für das Lauber- horn- Rennen in Wengen(12/13. 1) sein gegen- Wärtig stärkstes Aufgebot nominiert. An der Spitze der Herren-Mannschaft stehen der dreifache Goldmedaillen-Gewinner von Cor- tina d Ampezzo, Toni Sailer, und Anderl Mol- terer, der bei den Olympischen Spielen im Slalom den zweiten und im Abfahrtslauf den dritten Platz belegt hatte. Die leichte Knie- verletzung, die sich Sailer beim Training der Nationalmannschaft in Bad Gastein zuge- zogen hatte, ist nicht ernster Natur. Aus dem Damen-Aufgebot für Grindelwald ragt die Riesenslalom-Olympiadritte Thea Hochleit- ner heraus. r Die österreichische Mannschaft: Herren (Lauberhorn-Rennen in Wengen): Toni Sai jer. Anderl Molterer, Ernst Hinterseer, Mat- thias Leitner(alle Kitzbühel), Karl Schranz, Gebhard Hillbrand beide Arlberg), Josl Rie- der Lermoos), E. Zimmermann Unnspruck). Damen(Grindelwald): Thea Hochleitner Gad Gastein), Lotte Blatt Saalfelden), Hilde Hof- herr(Lermoos), Trude Klecker Semmering), Putzi Frandl(Radstadt), Luise Jaretz Monta- fon), Kathi Hörl(Saalfelden) und Elisabeth Mittermaier Hallein). 318 845 treiben Sport in Rheinland-Pfalz In 2372 Vereinen trieben im Jahre 1956 in den drei Sportbünden des Landes Rheinland- Pfalz 318 845 Männer, Frauen und Jugend- liche Sport. In der Einzelwertung der Sport- bünde liegt die Pfalz mit 131 380 an der Spitze vor Rheinland(116 151) und Rhein- hessen(71 314). Vorrunde der Kegler-Meisterschaften: Aurpfals und. tun- Weiß“ siegten In der A-Klasse liegt Union ungeschlagen an der Spitze Bis auf ein Spiel in der Liga sind sämt- liche Vorrundenbegegnungen der Kegler- mannschaftsmeisterschaft beendet. In der Ligaklasse standen noch zwei rückständige Begegnungen auf dem Programm, wobei die beiden Mannschaften der Spitzengruppe, „Kurpfalz“ und„Grün-Weiß“, mit 1550 Holz Hirkenaus Sturm gelang wieder einmal alles Der auf sich selbst ge Die Mannheimer Rasenspieler, die auch in Birkenau nicht in stärkster Aufstellung zur Stelle waren, lieferten im Ganzen gesehen eine gute Partie, aber der Angriff war zu viel auf sich angewiesen, da die eigene Hinter- mannschaft zu stark beschäftigt War und zu- dem gegen den quicklebendigen Angriff des Gastgebers einen sehr schweren Stand hatte. Die Hausherren lieferten trotz des schwe- ren Bodens eine sehr gute Partie und setzten Sich bis zur letzten Minute voll ein. Parade- stück war einmal der junge Angriff, dem aber auch alles gelang. Die Hintermannschaft war diesmal auf keine allzu große Probe ge- stellt worden und wurde ihrer Aufgabe jederzeit gerecht. Der Boden stellte an beide Parteien große Anforderungen. hinzu kam die frostige Witterung. Die Partie stand durch Arnold, Laslopp, Bauer und Knapp schon 5:0 für Birkenau, ehe Wörner für die Gäste den Ehrentreffer erzielen konnte. Noch vor dem Pausenpfiff erhöhte Birkenau auf 6:1. Die zweiten 30 Minuten verliefen etwas gemächlicher, war doch für beide Par- teien das Spiel entschieden. Der VIR War in den hinteren Reihen nun zwar etwas besser im Bild und lieg nur noch drei Gegentreffer zu, kam aber selbst zu keinem Treffer, 8 daß das Spiel mit 9:1 sein Ende nahm. Uber- flüssig zu sagen, daß Birkenaus Sieg vollauf in Ordnung Sing. Edingen— Ketsch 2:4 Bel sehr schweren Bodenverhältnissen kamen die Ketscher in Edingen zu einem harterkämpften Erfolg. Das Fehlen von Dörr machte sich stark bemerkbar, dennoch lieferte die Mannschaft ein überlegenes Spiel. Die Platzherren kamen nicht zu den gewohnten Leistungen, hatten allerdings in Au einen hervorragenden Schlußmann zur Stelle, der eine höhere Niederlage vermied und Ketschs Stürmer fast zur Verzweiflung brachte. Edin- gen war durch Bauer in Führung gegangen, die aber Kemptner noch vor dem Wechsel ausgleichen konnte. So hatten vor der Pause auf beiden Seiten die Hinter mannschaften wesentlichen Anteil an dem knappen Ergeb- nis, Wobei sich allerdings Edingen vor allem bei seinem Torwart bedanken mußte. Nach der Pause gingen die Gäste durch Lemberger mit 2:1 in Führung und erhöhten durch Rapp und Häfner. In den Schlußminu- ten drängte Edingen stark, kam auch durch . stellte VfR-Angriff konnte sich nie durchsetzen/ TSV Birkenau— VfR 9.1 Wacker auf 24 heran, vergab aber die Ge- legenheit, das Ergebnis weiter zu verkürzen, da Mildenberger einen 14-Meter an die Latte Enallte. SG Leutershausen— TSV Oftersheim 9:0 Der Unparteiische Lichtentaler aus Fried- richstal überlegte sich lange, ob er auf dem morastigen Boden des Platzes in Leuters- hausen das Spiel der Einheimischen gegen den TSV Oftersheim anpfeifen sollte, tat es dann aber doch angesichts der 800 Zuschauer, die trotz der naßkalten Witterung zu diesem Treffen erschienen waren. Die Bergsträßler lieferten in den ersten 20 Minuten wiederum ein hervorragendes Spiel, doch verlor dies bei zunehmender Spieldauer viel von seiner Schönheit, da die Platz verhältnisse immer schlechter und der Ball immer schwerer wurde. Die Gäste aus Oftersheim setzten sich wohl energisch zur Wehr, hatten aber gegen das variantenreiche Spiel der Gastgeber nichts einzusetzen. Durch Tore von Gunst(3), Weber(2), Stadler(2), Kadel und Schröder je 1 kamen die Platzherren zu dem sicheren 9:0-Erfolg, während die Gäste leer ausgingen. großartige Ergebnisse erzielten. Die Grün- Weißen fanden dabei bei„Alte Bremser“ nur zu Beginn Widerstand, zogen später àber sicher davon und siegten schließlich mit 1550:1445 überzeugend. Wesentlich härteren Widerstand fand„Kurpfalz“ bei„Deutsche Eiche“, das mit 1528 Holz seine beste Leistung der Spielzeit vollbrachte, aber das Pech hatte, in„Kurpfalz“ auf einen Gegner zu treffen, der an diesem Tage noch besser war. An der Spitze liegen jetzt„Grün-Weiß“,„Goldene 7“ und„Kurpfalz“ nach Verlustpunkten gleich, jedoch wird eine der beiden letzteren Mann- schaften aus diesem Trio noch ausscheiden müssen, da diese im letzten Vorrundenkampf noch aufeinandertreffen werden. In der A-Klasse hat, wie bereits vor dem letzten Spieltag feststand,„Union“ unge- schlagen den ersten Platz eingenommen. Die 14:0 Punkte zeugen von der guten Verfassung, in der sich die Mannschaft augenblicklich befindet. KG 1910 hat mit 10:4 Punkte den Platz inne vor„Club der 13“ mit 8:6 und den punktgleichen Mannschaften von 1. KC 285, Pulver und Post SV mit je 6:8 Punkten. Den Beschluß machen„Durch die Mitte“ mit 4:10 und„Treue Kameraden“ mit 2:12 Punkten. Die B-Klasse war die einzige Gruppe ohne jede Ueberraschung. Jede Mannschaft ge- wann gegen die unter ihr rangierenden Geg- ner, so daß das Staffelbild ohne Abweichung ist. Mit überzeugenden Ergebnissen sicherte sich hier„Glückauf“ ungeschlagen mit 12:0 Punkten die Halbzeitmeisterschaft. Die neu- gegründete Mannschaft um Karle wurde da- mit ihrer Favoritenstellung gerecht und geht mit berechtigten Aussichten auf den Aufstieg in die Rückrunde, Auch hier liegt die KG 1910 mit der 2. Mannschaft und 10:2 Punkten auf Platz 2. Die weitere Reihenfolge ist:„HBich- baum“ 8:4,„Um e Hor“ Wallstadt 6:6, Im- mer Blau“ 4:8,„Närrsche Bande“ 2:10, Post SV II 0.12. ö 0 Seite 12 MORGEN Montag, 24. Dezember 1956/ Nr. 299 5 N N—. Wir geben unsere Verlobung bekannt WIR HABEN UNS VERLOBT Barbara Bischoff Die 0 1 957 Angela Frei Martin Häußer& Karl Anton Horn eee V 5 5 d 8 1 Mannheim Mhm.- Rheinau 6 N Neckarhausen Worms Mollstraße 25 Waldseestrage 11 in in erwägen u. portwagen Birk eg 10 8 5 1 8 8 2 n Röderstrage 5 22 Db 1 zeigen Wir während der Feiertage 24. Dezember 1956 8 i 5 in unseren großen, neuen Schaufenstern 5 8 8 5 2 8 J ᷣ ͤ ͤ TJ Unseren Kunden wunschen ꝛ?bir frohe Festtage 4 ALS VERLOBTE GRUSSEN: Gudrun Winger 5 f r K INUDUFER WAGO E N Gertrud Wöhrle Helga Karst Emil Schreiner Adoli Karst Günter Brand Mannheim Heidelberg Eisenlohrstrage 19 Mannheimer Str. 265 Mannheim Weihnachten 1956 Krappmühlstraße 29 Fahrlachstraße 11 Pahrlachstraße 11 Schwetzinger Str. 136— MANNHEIM —— Weihnachten 1956 IHRE VERLOBUNG GEBEN BEKANNT: * 5 7 N Marianne Kraft— 555. 2—— WIR HABEN UNS vVERL ORT Horst Mössinger n— Ire Verlobung geben bekannt:. 5 Belælichen OSC Erika Becker Mannheim- Mannhel 175 e Helga Schäffner Wallstattstr. 1 01 8b. Sand 21 Glucwun 3 9 f Heinz Schwöbel Weihnachten 1956** 1 und wenn Sie Mannheim Weinheim 0. e 10 F A N Lenaustrage 36 Frankenweg 10 7 I Dammstr. 34 Zeppelinstr. 36 Als Verlobte grüßen: 1 e weihnschten 1886„ Elisabeth Wilhelm MOBEL-MkElISEI 1 WIR HABEN UNS VERLO RT: Herbert Grohmüller Nannheim. E 2, 11 8 Elfriede Danquart 4— e 25. Dez. 19586 7 ALS VERLOBTE GRUS SEN. Klaus Huber 0 5 41 e e e 1 Helga Zeilfelder Ludwigshafen Mannheim s Verlobte grüßen—.— OS ll QMDel Herxheimer Straße 44 Atzelhofstraße 34 f das 1 5 5 Ernst Berton FFC Alice Wolf s Institut för natörliche Schönheitspflege 85 88 0 0 ann re Mannheim, 06, 5. plonken- felefon 4 02 97 Mm. Neckarau Wir wünschen unserer verehrten Kundschaft, allen Freunden Rheingoldstrage 27a Schulstraße 87/90 7 A Mhm.-Seckenheim und Bekannten 3 5 ein„ Weiknachtsfest 8 Meßkircher Straße 35 und ein gutes neues Jahr. Welhnachten 1956 ALS VERLO BTE GRUSSEN: Mannheim, Eichendorffstraße 18. 5 8 5 Rosmarie Ziegler weihnachten 1086 8 5 8 Fred Wendlinger 5 Hei toten IHRE VERLOBUNG GEBEN BEKANNT Mm.- Neckarau Mhm. Pfingstberg 1 Piotte, gepflegte Dame, Ang. 30, biet. Dorfgärtenstrage 11 Am Waldblick 23-25 Als Verlobte grüßen: 5 1 8 Guter Rat ist nicht teuer! Anita Rambach Weihnachten 1956 aber das Herz allein entscheidet. Wenn Sie sich dem Fheanbah- E 0 Hannelore Kind Zuschr. u. Nr. DP 115091 an d. Verl.] nungs-Institut „Weihnachtsglock keine Multi: Gerhard Jacob 5 8 Gerd Schenk 552 e ache 5 3 1 e u. el(3), u. Vati stimmt ein. I„Lange Rötterstr. 2, 1 f Bin 33/184,„Ersch., selbstärid.] Tel. 5 18 46; Kaisersl.„Kö- Obere Riedstraße 11 Lindenstraße 10 ALS vzRLOBTEGRUSSEN: belpurg Mannheim gate) 28 Püe, bestens. Ver. nigstr. 11, Tel. 68, anvertrauen 8 5 e 5 1 8 Hältnissen. Wir hab. Heim u. Auto Mhm.- Käfertal, Weihnachten 1956 Aloisa Kaul Zeppelinstr. 42 u. su. keine irdischen Güter, aber viel Liebe. Wer schenkt sie uns? Weihnacht* K 1 Günter Münkel 5* 155 Näheres unter„M 44“ an Irist. SWunse 8 3 2 na c 2 n 3 Wiesbaden 3, Bis- 34 J., 8b 1,72 m, gate Ersch., led, Mh m. Wallstadt 4* l— Welßnaent 5 I re 271 50 wünscht mangels Gel. Bek. mit 501 Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen: Schefflenzer Straße 17 Herrmannstraße 13 Eri Zefir Wer herglg, geistig Auf- e 3 iar Bega Weihnachten 1936 9 e ene, Felice Klug wir nabenunsvverlopt: 8 weh regt or. Eigeninserati Jg. Frau 35 J 15 3 steuer, evtl. Wohnmöglichkeit vor-] tolerant, 13jährig. Jungen, wünscht nanden. Zuschrift unter Nr. 1 1 f Günther Barthel 5 Ingried Gros b 06577 an den Verlag. 85 5 e K Blaen Leistadt/ Pfalz Mannheim ALS VERLOBTEGRUSSEN; weinnachtswunsch!: 28Jähr., blond, Schritten, erbeten unter Nr, dss Hauptstraße 71 8 1. 12 Ralph R. Williams 1,60, ev., wünscht charaktervollen] an den Verlag. Auptstrabe 5 Karin König 8 Herrn in gut. Stellg. zw. spät. Hei- Frau wünscht Herrn(Wohn- oder 1 8 rat kennenzulernen. Freundl. Zu- Grundbes.) zw. Heirat kennenzul. Weihnachten 1956 Günter Moser Mannheim-Seckenheim, schrift. u. Nr. P 06442 an den Verl.] Zuschriften u. Nr. 06601 a, d. Verl. Badener Straße 17 I rudviss ha: N neim- Rhei 77 dd 8 N Unteres Rheinufer 51 Friedrichskelder Weg 200 8 Weihnachten 1956 7 7 IHRE VE RL OBUNG GEBEN BEKANNT: Weinnachten 1956 8 8 5 Sylvia Kurz— 2 N ö 7 Horst Asinger WIR HABEN UNS vERLOBT Ursula Rabe 0 5 1 ö 0 1 7, 11 55 1 Ursula Tomforde Günter Seeling ö 1 Verlobte 5 ' Dr. med. Walter Noder ö 9— Egellstr. 8 EKäfertaler Str. 60 6 N L'hafen- Friesenheim Ludwigshafen a. Rh. 7 IHRE VERLOBUNG GEBEN BEKANNT; Blieskasteler Str. 25 Städt. Krankenhaus e ö 8 4 — Hilde Finsterwalder 5 4 0 7 3 ö Heinz Büttner 4 ·ĩ Als verlobte grüßen: Sautulbieuei ee 0 Kreinsheim/ Pf. Mannheim IHRE VERMAH L UN G G aud 7 Relboldstr. 27 Waldhofstr. 220 Margot Hammer :. 4 g 0 5 Weihnachten 1986 9 Dr. phil. nat. Hans Ulrich Lang Hans Fröhlich finden öbet den Kteis der nächsten Ange. 7 J Dr. phil. nat. Ruth Lang K(, 31 1 7, 31 hörigen hinaus auch bei Nachbarn, Freunden 0 1H REH VE RILOBUNG GEBEN BEKANNT: 5 geb. Hafner 5 Mannheim— weihnachten 1936 und Bekonnten ein frohes Echo.- Den 1 Betzdorf/ Sieg Mannheim 1 Dank för Glückwünsche und Aufmerksam- N rsula Hausmann 8 Str.. 5 8 7 Urs Faun 10 e— 2 keiten öbermittelt zuverlässig. und in wöt⸗ f Karl Heil Weihnachten 1956 Als Verlobte grüßen: diger Form die Familienonzeige. Sie gibt Mannheim 3 Annemarie Schöppler die Gewähr, doß keiner vergessen wird. Viehhofstraße 3 1 5 5 Fahrlachstraße 26 Werner Barth 2 NA 2 N * ALS VERMAH LTE GRUS SEN Kl. Riedstr. 13 Waldhofstr. 222 5 Mannheim, 26. Dezember 1956 Ihre Verlobung beehren sleh anzuzeigen: Kurt Stuber—— Edeltraud Henninger 7 N Kolb 9 Ilse Stuber Als verlobte grügen! Egon Ko 5 15 Seb. Dirscherl 3 8 Regina Petermann in Mannheims großer Zeitung Weihnachten 193586 Mhm.- Se na u ryphiusweg Nassau Mannheim Hans Heckele MANNHEIMER MORGEN 2. Z. Mannheim Zellerstraße 52 Weihnachten 1956 Mannheim, Weihnachten 1956 ö N 1 J 7, 5 7... SNN WIR HABEN UNS VERLOBT 2 85 Ruth Riemensperger + 4 J J 1 1. 5 1 f M 7. d hHY A e hu 13 lo ische un iu Gisela Wiewecke Horst Kübler 5 node——„ Günter Röth grü gen als verlobte 5*** 1 55 73 1 i Mnm.-Almenhof f. 2 Weihnachten 1936 Karl-Marx-Str. 73 f V K 3, 3 Waldhofstr. 218 3 F Se 1 9— weinnachten 1986 f l U 25 5— 1. 8 8 IHRE VERLOBUNG GEBEN BEKANNT.— N i e HANNELORE KIMPEI. Als Verlobte grüßen: 6 5 Nb, HEINZ WEGENER Helga Jeckel ²hVCVo Mannheim, D 7, 9 Oberhausen Heinz Vogelmann N 5 Cannabichstr. 22 J 3, 3 0 Weihnachten 19358 in een 1350 09 5 1* 0 0 5 .—.. a nnheim O3, o-12(Nun.. et de eg auplstr ef 1 * 7 ist en Be nbah- nba str. N, n, Kö- rauen. — See 2 9 8—— K** Wir en—— 3———— 7 75 8 25. 8 2 5 e 5 N 3 8* 2 22 22 5 Ar. 298/ Montag, 24. Dezember 1956 MORGEN Seite 13 . 5 Evang. Kirche. Dienstag, 283. De beste Kameradin, unsere liebe Mutter, Frau verw. Kreidel für immer von uns gegangen. hat sich leider nicht erfüllt. Neckarhauser Straße 95 0 Nach kurzer glücklicher Ehe ist meine liebste, unvergessene Gattin und Viktoria Kammerer Unsere Hoffnung, den Herbst des Lebens gemeinsam zu verbringen, Mannheim- Friedrichsfeld, den 22. Dezember 1986 In tiefer Trauer: Karl Kammerer und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 27. Dezember 1956, 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. bereitet in Gottes ewigen Frieden eingehen. Mannheim, den 27. Dezember 1956 Gontardstrage 41 . zur letzten Ruhestätte geleitet. Unsere liebe, stets treusorgende Schwester, Tante und Schwägerin Frieda Baumbusch durfte am 19. Dezember 1956 nach geduldig ertragenem Leiden wohlvor- In stiller Trauer: Bertha Scholl Wwe. geb. Baumbusch Johanna Bommarius Wwe. geb. Scholl Friedrich Scholl und Familie Wir haben unsere liebe Entschlafene ihrem Wunsche entsprechend in aller Stille Das Seelenamt findet am Donnerstag, dem 3. Januar, 7.15 Uhr in St. Joseph statt. Herzlichen Dank Herrn Dr. Leber für seine gütige Hilfsbereitschaft und Arztlichen Beistand, sowie Freunden und Bekannten für eérwiesene Teilnahme. Chefs, Herrn Geschick leichter tragen halfen. versprechen unseren innigen Dank aus. des Heimgegangenen am Grabe gedachten. und im Gedenken in treuer Erinnerung zu halten. Weinheim, den 22. Dezember 1956 und Verwandten Wir durften in unserer Trauer über den allzufrühen Heimgang meines lieben Gatten, unseres guten Vaters, Bruders, Schwagers, Onkels und a 4 Georg Prier viele Beweise herzlichster Anteilnahme erfahren, die uns unser schweres Wir sprechen allen für die mündlichen und schriftlichen Beileidsworte, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, die Gebete und Gebets- 2415 Einen besonderen Dank dem Hochwürdigen Herrn Pfarrkurat Scholl für r den Warmen Nachruf auf den Verstorbenen und die priesterlichen Trost- worte an der Begräbnisfeier, sowie allen Herren, die in ehrenden Worten Wir bitten alle Freunde und Bekannten, den Verstorbenen im Gebet Frau Else Prier nebst Kindern Firma Georg Prier, Eisenhandlung Nach kurzer schwerer Krankheit verschied am 22. De- zember 1956 unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante, Großtante und Cousine, Fräulein Paula Ritter Mannheim, den 24. Dezember 1956 Große Merzelstraße 43 B 6, 28 In klefer Trauer: Anna Ritter Familie Reinhard Ritter und Anverwandte Beerdigung: Montag, 24. Dez., 11.00 Uhr Hauptfriedhof mm. Nach langem schwerem Leiden verstarb am Samstag, dem 22. Dezember 1956, mein lieber treusorgender Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Hermann Seckel im Alter von 73 Jahren. Mannheim, den 23. Dezember 1956 Jutemannstrage 9. Instiller Trauer: Dina Seckel geb. Geßner und alle Verwandten Feuerbestattung: Siehe Bestattungsanzeiger. Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heim- gang unserer lieben Mutter, Frau Wilhelmine Hotel sagen wir allen unseren herz- lichen Dank. [Mannheim, den 24. Dez. 1936 ichelsheimerstrage 8 Die trauernden Hinterbliebenen im Alter von 58 Jahren. 5 f f Kombischrank formschönes Modell 00 em. pn 380. Einbettcouches ae N ute Bezüge na ahn G Du 135. auch auf Teilzahlung EE Unser lieber Bruder und Onkel, Herr Friedrich Andräs ist im gesegneten Alter von g8 Jahren am 22. Dezember sanft Schlittschuhe für Kunstlauf, Eishockey sowie alle sonstigen Sportartikel. Sporthaus H E L. L M ANN. Mannheim, U 1, 3, Breite Straße. entschlafen. Rathausstraße 17 friedhof Mannheim. ist in Frieden heimgegangen. Hauptstraße 9 (trüher Mannheim- Neckarau) Bergfriedhof Heidelberg statt. Jesuitenkirche Heidelberg. Statt Karten unserer lieben Entschlafenen, Emma schaft. Anemonenweg 37 Statt Karten der Wirte-Innung, Sleiteten. — Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am Freitag unsere liebe Mutter und Oma, Frau 2 Emma Leist wwe. geb. Schwaerzel im Alter von 81% Jahren. Mhm.- Neckarau, den 24. Dezember 1956 In stiller Trauer: Karl Leist u. Frau Christine geb. Meister Hermann Leist u. Frau Liesel geb. Knüttel Fritz Rauh u. Frau Emma geb. Leist Leonhard Haas u. Frau Bina geb. Leist Enkelkinder Harry u. Dieter Mein lieber Mann, unser guter Vater Ludwig Weiß Mesner in St. Anton Beerdigung findet am Donnerstag, 27. Dezember, 14.30 Uhr im Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme durch Wort und Schrift sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang Mannheim- Gartenstadt, den 24. Dezember 1956 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Germaine Rihm geb. Phaind Eichbaum-Brauerei und des Verbandes Mannheimer Keg- ler, die den Verstorbenen auf seinem letzten Wege be- Kallstadt, den 24. Dezember 1956 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Sophie Weisenborn Feuerbestattung: Donnerstag, 27. Dez., 13.30 Uhr Haupt- Heidelberg, den 22. Dezember 1936 Frau Katharina Weiß geb. Frey und Kinder Das 1. Requiem ist am Freitag, 28. Dezember, 8.00 Uhr in der Phaind geb. Abba sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Weber, Herrn Dr. Perleberg sowie den Aerzten und Schwestern von C4 und den Angestellten der Pforte des St. There- sien- Krankenhauses für ihre liebevolle Pflege und FHilfsbereit- Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, die uns beim Tode unseres lieben Entschlafenen, Herrn Fritz Weisenborn mre Anteilnahme durch die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sowie tröstenden Worte bekundeten, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Insbesondere gilt unser Dank den Aerzten und Schwestern des Diakonissenkrankenhauses für die aufopferungsvolle „„Pflgge, unseren Stammgästen, den Hauspewohnern, den Herren 5 des Wirtestammtischeés, der Bestattungen in Mannheim Montag, 24. Dezember 1956 Hauptfriedhof a Zeit Selzle, Elisabeth, Hellbrunn 38.00 Markrefka, Martin, Otto-Beck- Straße s 8.30 Hammel, Jakob, Luisenring ũù22uu7n 9.00 Kober, Eugen, Waldhof, Gerwigstrage 20d 9.30 Schmitt, Paula, Riedfeldstraße 1119„ 10.00 Türk, Wilhelm, Ladenburg 10.30 Ritter, Paula, Große Merzelstrage 3 111.00 Krematorium Hellwinkel, Arnold, schwetzingen 11.80 Loeber, Margarete, Feudenheim, Nadlerstraße 52. 12.00 Frledhof Neckarau 5 Weber, Karoline, E Z, 111 11.00 Friedhof Sandhofen Ofenloch, Jakob, Dorfstraße 30„% 10.30 Napora, Johann, Gnesener Straße 16 2 11.00 Friedhof Feudenheim 8 Ostermayer, Katharina, Ziethenstraße 32-34 11.00 Mitgetellt von der Friedhefver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewanr Hier können sie Anzeigen 2 Originsl-Loritpreisen aufgeben: Almenhef: H. Schimpf, grsntanostroße 1? Neckerau! Anife Groß, vormels Söppinget, Fischerstroge! eheinoh: Chr. Groll, inn. Lozie Horler, Dänischer fisch 21 Neckarstadt: Hens Portenkirehner, Waldhoſstraße l Neckarstodt-Ost: Heinz Bubmonn, Friedrich-Ebert-Stroße 46 Waldhef: Ad. Heim, Oppovet Str. 28 Schriesheim, den 24. Dezember 1936 Die trauernd Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, 26. Dez., 14.00 Uhr Friedhof Schriesheim. Es lohnt der Schritt zu aun: cm.. P 7, 24, Kurfürsten-Passage Sandner. Kirsch, Sondh. Str. 323.325 Schönausiedlong: Gertrud Kremer. Kattowitzer Zeile 18 bampertheim: Emrich& lindner Kaiserstraße 4 Lorsch; Erich Horn, Am Marktplatz 0 Anzeigen- Annahmestellen: Feudenheim! Frob Speer, Houptstraßze 69(Schorpp- Filiale) Kstertol: Jokob Geiger, Haltepunli KöfertafSsUd: Albert Blau, 0 Dorkheimer Straße I1 Iananb Nerat g-Weckar Hens Schmieg, Ladenburg, Sievertstraße 3 Seckenneim: Wilhelm Hertmonn, Hobptsfraßze 80 5 Friedrichsfeld: Valentin Inrig, Hegendber Stroße 2 Schriesheim: Georg Knéöpple, Ladenburger Str. 32, fel. 317 Heidelberg: Heidelberger logeblott, Brunnengosse 824 Heidibg. Rohrbach: Fritz Bollmever. Koflsrohef Strotßze 3 ————— 5 Kirchliche Nachrichten i Kath. Kirche. Dienstag, 23. Dez. 36. Jesuitenkirche: Christmette: 24.00; Messen: 7.30, 8.30, 9.30, 11.15; Abend- messe: 19.30. St. Sebastian; Christ- mette: 24.00; Messen: 7.00, 8.00, 9.15, 10.00, 11.30? Abendmesse: 19.30. Herz Jesu: 6.00, 8.00, 9.30, 11.15; Weih- nachtsvesper: 16.00.— Heilig Geist: Christmette: 24.00; Messen: 7.00, 8.30, 10.00, 11.45; Weihnachts vesper: 18.00.— Liebfrauen: Christmette: 23.30; Lev. Hochamt: 24.00; Messen 7.00, 8.00, 9.00, 10.15 u. 11.30; Weih- nachtsvesper: 18.00.— St. Josef: Christmette: 6.00; Messen: 8.00, 9.30, 11.00 Weinnachtsvesper: 18.00. St. Bonifatius: Christmette: 24.00; Messen: 8.00, 9.30, 10.45, 11.30; Vesper: 18.00.— St. Nikolaus: Christmette: 24.00; Messen: 7.30, 9.00, 10.00, 11.00) Vesper: 18.00. St. Pius: Christmette: 23.43; Mes- sen: 7.30, 10.00; Vesper: 18.00. Seckenheim: Christmette: 24.90; Messen: 6.00, 6.30, 10.00? Wein- nachtsvesper: 14.30.— Don-Bosco- Kapelle: Christmette: 24.00; Messe: 9.00; Andacht: 14.00. Feuden- heim: Christmetter: 24.00; Messen: 7.00, 8.00, 9.00, 10.00 u. 11.30; Vesper: 18.00. Neckarau: Christmette: 24.00. Messen 6.00, 9.00, 10.00, 11.15; Vesper: 18.00.— Sandhofen: Christ- mette 23.30; Messen: 7.30, 8.00, 9.00, 11.00; Vesper: 18.00.— Friedrichs- feld: Christmette: 6.00 Messe: 10.00; Vesper: 14.00.— Käfertal! Shristmette: 5.30; Messen: 7.00, 8.00, 9.15 u. 11.00; Vesper: 18.00.— Waldhof: Christmette: 6.00; Mes- sen: 9.00, 10.30; Vesper: 19.00. Wallstadt: Christmette: 23.30; Mes- sen: 8.00, 10.00; Vesper: 14.00. Rheinau: Christmettè: 6.00: Mes- Sen: 9.00 u. 10.30; Vesper: 18.00. Marienkapelle: Christmette: 6.00: Messe: 6.30.— Johanneskirche: Christmette: 6.00.— Pfingstberg: Christmette: 6.00; Messen: 9.00, 11.00; Vesper: 14.00.— Almenhof: Christmette: 23.30; Messen: 7.00, 8.00, 9.30 u. 11.00; Vesper: 18.00.— Käfertal-süd: Christmette: 7.00; Messen: 7.45 u. 10.00; Vesper: 14.00. — Gartenstadt: Christmette: 24.15; Messen: 8.00 u. 10.00; Vesper: 18.00. Schönau: Christmette: 24.00; Messen: 7.00, 8.30 u. 10.30; Vesper: 18.00. Ilvesheim: Christmette: 28.30 Messen: 8.00, 10.00; Vesper: 14.30.— St. Konradskapelie: Messe: 16.00. Städt. Krankenhaus: Ohristmette: 24.00; Messen: 7.00 u. 8.00; Vesper: 20.30. Kath. Kirche. Mittwoch, 26. Dez. 36. Jesuitenkirche: Messen: 7.30, 8.30, 9.30, 11.00; Abendmesse: 19.30. St. Sebastian: Messen: 6.00, 7.00, 8.00, 9.15, 10.30, 11.30; Andacht: 19.00, Abendmesse 19.30.— Herz Jesu: Messen: 6.30, 7.05, 8.00, 9.30, 11.00.— Heilig Geist: Messen: 7.00, 8.00, 9.30, 11.30; Krippenfeier: 15.00.— Lieb- frauen: Messen: 7.00, 8.00, 9.00, 10.18 u. 11.30.— St. Josef: Messen: 7.00, 8.00, 9,30, 11.00; Krippenfeier: 18.00. — St. Bonifatius: Messen: 7.00, 8.00, 9.15, 10.30 u. 11.30; Krippenfeier: 14.30.— St. Nikolaus: Messen: 7.30, 9.00, 10.00, 11.00.— St. Pius: Messen: 7.30 und 10.00; Vesper: 18.00. Seckenheim: Messen: 7.00, 8.30; andacht: 14.00.— Feudenheim: Messen: 7.30, 9.00, 10.00, 11.18; An- dacht: 18.00.— Neckarau! Messen: 7.00, 8.00, 10.00, 11.15: Andacht: 16 90. — Sandhofen: Messen: 7.18, 9.00, 11.00; Andacht: 18.00.— Friedrichs- feld: Messen: 7.30, 9.30, 11,00; An- dacht: 14.00.— Käfertal: Messen: 7.00, 3.00, 9.15, 11.00.— Waldhotf: Messen: 7.00, 9.00, 10.30 Kindheit- Jesu-Feier: 16.00. Wallstadt: Messen: 7.30, 8.30, 10.00; Andacht: 14.00.— Rheinau: Messen: 7.30, 9.00, 10.30.— Marienkapelle: Messe! 6.80. — Johanneskirche: Messe: 10.00.— Pfingstberg: Messen: 7.00, 9.00, 11.00; Krippenfeier: 14.00.— Almen- hof: Messen; 7700, 8.00, 9.30, 11.00.— Käfertal-Süd: Messen: 7.30, 10.00; Andacht: 14.00.— Gartenstadt: Messen: 7.00, 8.00, 9.30, 10.30; An dacht: 18.00— Schönau: Messen: 7.00, 8.30, 10.30; Andacht: 18.00. Ivesheim: Messen: 7.30 und 10.00; Krippenfeier: 14.00.- St. Konrads Kapelle: Messe 16.00. Stäckt. Krankenhaus: Messen: 3.38, 8.15 und 11.15. Alt-Kath, Kirche: Hl. Abend 23 Uhr in Schloßkirche feierliche Weih⸗ nachtsmette in festlicher fllumi- nation mit deutschem Hochamt, Predigt u. allgemeiner Rommu- nion; in Erléserkirche 28.30 Mitter- nachtsmette.— Weihnachten: In Schloßgkirche 10 Uhr Pontiflkalamt mit Predigt u. aligemeiner Rom munion, 17 Uhr Krippenspiel„Das Sotteskind“, vor dem Hochaltar gespielt von Mannheimer Laien spielschar.— Stefanstag: In Schloß- u. Erlöserkirche 10 Uhr hl. Amt mit Predigt; in Schloßkirche 18 Uhr „Orgelmusik zur Weihnacht“ von J. Seb. Bach und Buxtehude. zember 1956(1. Weihnachts feiertag). Kollekte für Anstalten zur Ret- tung gefährdeter Kinder.— Auf- erstehüngskirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Walter.— Basser- mannkrankenhaus: 9.45 Gd. mit hl. Abendmahl, Fuchs. Christus- Kirche: 9.30 Hgd., anschl., hl. Abend- mahl, Dr. Weber.— Diakonissen: haus: 10.00 Gd, Dr. Banger ter. — Emmauskirche: 9.00 Hgd.(Kir- chenchor), anschl. hl. Abendmahl, Ewald; 19.00 Kinderg.-Weinnachts- feier, Ewald.— Feudenbheim: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Gug- golz.— Friedenskirche; 9.30 Hg d. (Kirchenchor), anschl. hl. Abend- mahl, Staudt.— Friedrichsfeld: 9.30 Hgd., anschl. hi. Abendmahl, Birk- holz.— Gnadenkirche: 9.30 Hgd,, anschl. Hl. Hafenkirche: 8.30 Frühgd., Veges; 10,00 Festgd., anschl. hl. Abend- mahl, Voges: 11.20 Kgd.(Jungbusch- straße 9); 19,00 Schifferweihnachts-⸗ feier Jungbuschstr. 9).— Johannis- kirche: 8.00 Frühgd.; 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl.— Käfertal- Süd: 9.30 Hgd.(Kirchenchor), an- schlieg. hl. Abendmahl, Staubitz; 11.15 Kgd. Konkordienkirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Dekan Schmidt; 11.30 Kgd.; 18.00 Agd., mit weinnachtsspiel, Weigt. — Freuzkirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendm., Stobbies.— Luther- kirche: 9.30 Hgd.(Kirchenchor), anschl. hl. Abendmahl, Heinzel- menn.— Paul-Gerhardt-Haus: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Lie. Lehmann. Markuskirche: 6.30 Frühgd., Adler; 10.00 Hgd. mit Beichte u. hl. Abendmahl, Adler; 18.00 Agd., Adler.— Martinskirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl; 15.00 Weihnachtsfeier des Kgd. Matthäuskirche: 9.00 Frühgottesd. (Kirche), Mühleisen; 10.00 Festgd., Anschl. hl. Abendmahl, Mühleisen. Melanchthonkirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Wöllner; 11.15 Kgd.— Michaelskirche: 10,00 Festgd., anschl. hl. Abendmahl, Neuhermsheim: 8.30 Hgd., Blall. — Pauluskirche: 9.30 Hgd., anschl. Hl. Abendmahl, Rupp; 11.00 Kgd. Neue Kirche Luzenberg: 8.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, QAuincke: 11.00 Kgd.— Petruskirche: 8.30 Gd. in Straßenheim, Gscheidlen; 9.30 Hgd., anschlieg. hl. Abendmahl, Gscheidlen. Pfingstbergkirche: 10.00 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Eibler.— Sandhofen: 9.20 Hgd., Föritz; 10.30 h. Abendman. Seckenheim: 9.30 Gd. in Sueben heim, Hoppe; 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, John.— Städt. Kran- kenhaus: 10.00 Gd., Steeger. Theresienkrankenhaus: 38.43 Gd. anschl. hl. Abendmahl, Fuchs. Thomaskirche: 9.30 Hgd., Blail; 10.30 hi. Abendmahl; 11.00 Kgd. Trinitatiskirche: 9.30 Festgd., an- schließ. hl. Abendmahl, Scharn- berger: 11.18 Kgd.; 18.00 Gd., an- schließ. hl. Abendmahl, Roesinger. — Unionkirche: 9.30 Hgd.(Kirchen- chor), Leiser; 10.30 ml. Abendmahl. Evang. Kirche. Mittwoch, 26. Dezem- ber 1956(2, Weinnachtsfeiertag). Auferstehungskirche: 9.30 Hgd. Christuskirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Dr. Lutz.— Dia- konissenhaus: 10.00 Gd., Staubitz. — Emmauskirche: 9.00 Hgd., Albert. — Feudenheim: 9.30 Hgd., Kam- merer,— Friedenskirche: 9.30 Hgd.; 11.15 Kgd. Friedrichsfeld: 9.30 5— Gnadenkirche: 9.30 Hgd., Adler.— Hafenkirche: 10.00 Hg d., Bender. 9.30 HAgd.— Käfertal-südt 9.30 Hgd., Dr. Bangerter. Konkordien- Kirche: 9.30 Hgd., Merkel.— Kreuz- kirche: 9.30 Hgd., Landes; 11.13 Egd.— Eutherkirche: 9.30 gd, Simon.— Paul-Gerhardt-Haus: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Roch. Markuskirche: 10.00 Hgd., Kauf- mann; 18.00 Agd., Kaufmann, Martinskirche: 8.45 N— Nat thäuskirche: 68.30 Frühgd.(Mönch Wörthstr., 14), Müller; 8.30 Frühg. (Rosenstr. 23), U 9.30 Hg d., Kuünn; 10.43 Kgd., Müller. Melanchthonkirche: 9.30 Hgd., Br. Stürmer.— Michaelskirche: 10.00 HAgd.— Pauluskirche: 9.30 Hgd., Quincke.— Neue Kirche Luzen⸗ berg: 8.30 d., Rupp.— Petrus Kirche: 9.30 Kgd., Leiser; 10.45 Kgd. „ Fkingstbergkirche: 10.00 Hgd.; 21.15 Kgd.— Sandhofen: 9.20 Hgd., Uimrich.— secltenheim: 9.80 Hgd., Hoppe; 11.00 Kgd.— Städt., Kran- kenhaus: 10.00 Gd, Fuens. Thomaskirche: 9.30 Hgd., Heinzel mann. Trinitatiskirche: 9.30 Rad., Braun.— Unionkirche: 9.30 Hgd., Gscheidlen. Dvang. Kirche. Mo., 24. 12, 56, 17 Unr Shristfeier auf dem Hauptfriedhof (Leichenhalle). Heinzelmann. Freireligiöse Gemeinde Mannheim. 1. Weinnachtsfeiertag, den 25. De- zember 1956, vorm. 10 Uhr, Morgen- eier im Carl-scholl-Saal, L. 10, 4-8. Landesprediger Dr. Schlétermarmn Spricht über das Thema:„Wir tragen ein Licht.“. — Johanniskirche: — 1. Bild: 2. Bild: 3. Bild: 4. Bild: 5. 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Es ist möglich, Stäbe anlegten. aufgebrachten Mannheimern Die Frage ist so abwegig nicht: „Es sind in der ganzen Gemeinde welcke schreiben oder lesen können oder zu etwas berichteten 1605 die Festungsbaukommissäre an die Kurpfälziscke daß die Beurteiler besonders strenge Maß- Bei ihrem auf allerhöchsten Befehl unternommenen Versuch, in den Krautäckern und Weingärten des Dorfes Vermessungen auszuführen, Prügel und andere Grobheiten einstecken mussen. schriftlich fiæierten Klagen lassen vermuten, feste Bauern und Fiscker, eine eindrucksvolle„Handschrift“ hatten sie von Ire daß die damaligen Mannheimer, hand- auszuteilen wußten. Groß kann hingegen der Kreis der wirklich Schreibkundigen in ihrem acht- bis neunhundert Köpfe zählenden Dorf nickt gewesen sein. Wer hätte sie auch das Lesen und Schreiben lehren sollen? Wenn im 17. Jahrhundert etwas Amt- MNches zu unterschreiben war, malte der Mannheimer ein Kreuz oder(zum Unter- schied von anderen Kreuzelschreibern) ein Kreuz mit einem Reif oder irgend etwas, das wie ein Kleines 1 aussah. Eine Amtsperson bestätigte, unter Umständen in 6 Sprache, dag Ales ein Lebens- zeichen des Bürgers X. L. Z. sei und bekräf- tigte die Bestätigung mit ihrem Dienstsiegel. Ein Menschenalter später— ab 1650— brauchte die Stadt für die Verwaltungsge- schäfte Leute, die schreiben und Verhand- Iungsprotokolle führen konnten. Das über- Wiegende reformierte Beken is War in drei nationale Gruppen gegliedert: Die fran- zösisch-wallonische, die hochdeutsche und die niederdeutsche Gemeinde mit getrennten Kirchen und Schuleinrichtungen. Daneben gab es Lutheraner und Katholiken, deutsche und portugiesische Juden, Wiedertäufer und andere Sekten. In einer so stark gemischten Gesellschaft ging es nicht ohne Kenner der Quellen, der Verträge und Rechtskundige. Aber man muß sich an die Vorstellung ge- 1 Nr 15 ebene.. . Se,. ae,;. 5. 1 ele, s Dr. Max Hachenburg, Wöhnen, daß in den ersten beiden Jahr- hunderten ihrer Stadtgeschichte die große Mehrheit der Mannheimer weder lesen noch schreiben konnte und daß erst die bürger- liche Zeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahr- Runderts mit Hilfe der allgemeinen Schul- Pflicht gründlich Wandel schaffte. Wenn also 1779 der„Komödien-Zettel“ angeschlagen wurde, konnte ihn von zehn Mannheimerfn vielleicht nur einer lesen Na ja, e sprach sich alles noch sehr viel schneller herum. Jeder hatte in den sieben Parallelstraßen zwischen Schloß und Neckartor jeden stets vor Augen. Wer an dem für sein Quadrat zuständigen Brunnen Wasser holte, brachte auch die neuesten Neuigkeiten mit. Neuigkeiten waren für manche noch wichtiger als frisches Wasser. Die Seite aus dem ältesten Ratsprotokoll- buch der Stadt Mannheim handelt von„Que- rellen“. Die Gänsekielfederschrift auf hand- geschöpftem Papier ist schwungvoll und deutlich. Der Schreiber dürfte tief durch- drungen gewesen sein von dem Bewußtsein, einen gewissen Seltenheitswert beanspruchen e ee der bedeutende Rechtsanwalt und Rechtswissenschaft- ler, dan ht in einem Brief an Oberbürgermeister Dr. Heimerich im Oktober 1949 für die Ernen nung zaum Ehrenbürger. Die drei Schriftstücke aus vier Jahrhunderten wurden den e des Mannheimer Stadtarchius — Dr. G. Jakob— entnommen.) Fotos(3): P. Steiger „Da kam ein stolzer Schreiber, der selbigs wollte ha'n.“ Der Stolz des Volkslieds war harmlos gemeint. In den Schauspielen des 18. Jahrhunderts kommt dem Schreiber meist eine bedeutende, meist aber auch eine ver- hängnisvolle Rolle zu. Der Hofkammerdirektor Johann Goswin Widder war vermutlich sehr viel gebildeter als der hundert Jahre ältere Schreiber des Protokollbuchs. Johann Goswin Widder ist als Verfasser der ersten Topographie der Kurpfalz in die Geschichte der Gelehrsam- keit eingegangen. Seine Schrift mit sehr klar ausgebildeten Ober- und Unterlängen ist als Kalligraphisches Erzeugnis so ausgewogen Wie eine Architekturzeichnung vom Schloß- bau. Auch die Mannheimer kamen sich 1771 mit ihrem gepuderten Zopf ungeheuer mo- dern vor. Aber diese Schrift scheint die hoch aufgetürmte Allongeperücke noch nicht abge- legt zu haben. Dagegen ist die Schrift des Herrn Alexan- der von Soiron auf dem Einladungsbillett vom 21. Oktober 1849 geradezu vereinfacht und versachlicht. Nur die Schlußformel holt etwas weiter und schwungvoller aus. Hundert Jahre später(1949): Die Schrift des bedeutenden Juristen und Rechtsanwalts Max Hachenburg, der in einem Brief an Oberbürgermeister Dr. Heimerich aus der Emigration seiner Freude über die Wahl zum Ehrenbürger von Mannheim Ausdruck gibt, ist eigentümlich verschlungen, dabei durch- aus leserlich. Man kann sich gut vorstellen, wie dieser souverän disponierende Jurist einen logisch unerschütterlichen Schluß an den anderen reiht. Die ineinandergreifenden Darlegungen sind nicht nur gediegen fundiert, sondern auch mit einer anziehenden und gewinnenden Anmut vorgetragen. Es begann im 17. Jahrhundert mit„Kreu- zelschreibern“. Im 21. Jahrhundert gibt es vielleicht nur noch Maschinengeschriebenes, darunter jeder wieder sein Kreuzel macht, was ihm von einer Amtsperson bestätigt Wird. W. K. Hofkammerdirektor breitet gebe e Johann Goswin Widder, Topographie aller Landesteile des Kurfürstentums, unter- 1771 einer Respeltsperson seine Glüchwünsche und versichert sie seiner Er. gelehrter Verfasser der ersten Körperbehinderten-Fürsorge in einem neuen Stadium Der deutsche Bundestag hat am 6. De- zember in zweiter und dritter Lesung den Entwurf eines Gesetzes über die Fürsorge für Körperbehinderte und von einer Kör- perbehlinderung bedrohte Personen verab- schiedet. In diesem Gesetz finden sich wich- tige Bestimmungen, die für die Eingliede- rung der Körperbehinderten von großer Bedeutung sind. So gehen die neuen Ge- setzesbestimmungen über diejenigen des früheren preußischen Krüppelfürsorgegeset- zes in der rechtzeitigen Behandlung und Eingliederung weit hinaus. Besonders auf die Eingliederung der Körperbehinderten Gänsebraten und Geschenke für 84 Kinder Deutsche und Amerikaner im Ordonance Depot bewirteten ihre Paten Die Patenschaft der deutsch- amerikani- schen Belegschaft des Mannheim Ordnance Supply Depot Feudenheim ist vom Pilgerhaus Weinheim auf das neue Peter-Hebel-Haus in Waldhof übergegangen. Selbstverständlich wollten Oberstleutnant P. Hawkins und Stab in engster Zusammenarbeit mit dem deut- schen Betriebsrat(Vorsitzender W. Kirsch) diesen neuen Patenkindern ein schönes Weih- nachtsfest bereiten. Reizende bebilderte und gemalte Wunschzettel der 84 Kinder wiesen den Weg und ein erfreuliches Sammelergeb- nis der Deutschen und Angehörigen der US- Einheit erlaubte die Verwirklichung aller Wünsche. Praktische Dinge und unzählige Spielzeuge ließen das Herz im Leibe lachen. Am Wochenende schlug die große Stunde. Es waren 168 erwartungsvoll strahlende Augen von knapp zwei bis 16 Jahren alten Waisen. Zaghaft nur wurden die ersten Weih- nachtslieder in der festlich geschmückten Turnhalle gesungen und dankbar die Weih- nachtsbildstreifen aufgenommen. Alle Ehre dem UsS-Küchenpersonal für die meisterhafte Zubereitung des traditionellen reichhaltigen Gänseessens. In der Turnhalle hatten sich Hunderte von deutschen Betriebsangehöri- gen, Offiziere und Soldaten eingefunden. Mit lautem„Aah“ wurde der von einem Engel Begleitete Nikolaus empfangen, der die Ga- ben austeilte, Glücklich drückte ein Misch- Ungskind seine gewünschte schwarze Puppe an sich, die so aussehen sollte wie ihr Papa! Groß und klein wurden reich beschenkt und Heimleiterin, Frau Borchers, dankte tiefge- rührt für soviel Ueberraschung und von Her- zen kommende Gebebereitschaft. Kr in das Erwerbsleben durch Erwerbsbefähl- gung oder durch eine den Fähigkeiten ent- sprechende Ausbildung, Fortbildung oder Umschulung wird Wert gelegt. Den Schwerst⸗ körperbehinderten muß durch angemessene Bildung und Pflege ihr Leiden in Zukunft erleichtert werden. Das Gesetz sollte allen Familien, in denen Körperbehinderte zu Pflegen sind, deri Mut geben, alles zu tun, um die erforderlichen Eingliederungs maß- nahmen einzuleiten. 0 reer ee, eee e P V, 5 5 a ß ,,. . 15 5 e 3 Oberen Mit. A. V. Seises, glied der Zweiten Badi⸗ schen Kammer, lädt am 21. Okt. 1849 Partei · freunde zu einer Zusammenkunft ein. 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Der Gegensatz von draußen und drinnen ist in Anbetracht unseres Winterwetters Zwar nicht vollkommen; dennoch befremdet die Pracht des Immer-Grün im größten tro- pischen Garten Europas. Schon auf dem Wege dorthin mutet es exotisch san; zwei hohe Tannenbäume mit knallbunten Leucht- kugeln, rot, gelb, blau, orange. Das Glas- UMSCHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Bewaffneter Raubüberfall Säckingen. Bei einem bewaffneten Raub- überfall auf eine Poststelle der entlegenen Hotzenwaldgemeinde Herrischried erbeute- ten am Samstagabend zwei noch unbekannte rater rund 1000 Mark. Kurz nach 17 Uhr drangen sie in die Poststelle ein und verlang- ten mit vorgehaltener Schußwaffe von der 57 jährigen Posthalterin die Herausgabe des Geldes. Die Frau ließ sich jedoch nicht ein- schüchtern, flüchtete ins Freie und rief laut um Hilfe. In aller Eile zerschnitten die beiden Männer das Telefonkabel, rafften das vor- gefundene Geld zusammen und ergriffen dann in einem bereitstehenden Kraftwagen die Flucht. Zwölf Jahre Zuchthaus Stuttgart. Das Stuttgarter Schwurgericht verurteilte am Samstag den 44jährigen Schuhmacher Fritz Erich Felke aus Pasch- witz bei Breslau zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust wegen fünf- facher gemeinschaftlicher schwerer Frei- heitsberaubung mit Todesfolge. Der An- geklagte, der während der Hauptverhand- jung wegen Migachtung der Würde des Ge- richts und Beleidigung eines Zeugen mehr- o ent va a 836% mals aus dem Gerichtssaal verwiesen worden war, reagierte auf den Urteilsspruch nur mit einem hämischen Grinsen. Felke war bei Kriegsende von der Roten Armee aus einem Zuchthaus befreit worden und hatte sich der Polnischen Miliz für Schlesien zur Verfügung gestellt. Im Herbst 1945 hatte er zusammen mit seinem damals 19jährigen Stiefbruder Werner in Oberschlesien viele Deutsche fest- genommen, schwer mißhandelt und aus- geplündert. Erster Schwarzwald Schneebericht Freiburg. Das Wetteramt Freiburg hat zum ersten Male in diesem Winter einen Schwarzwald- Schneebericht herausgegeben. Danach sind die Niederschläge im Schwarz- wald seit Donnerstag in Höhen über 800 m größtenteils als Schnee niedergegangen. Ueber 1000 m liegt meist eine geschlossene Schneedecke, doch kann wegen der geringen Schmeehöhe noch nicht überall Wintersport ausgeübt werden. Der Straßenverkehr ist bis jetzt kaum behindert. Lediglich von den Straßen im Hochschwarzwald um Titisee und St. Blasien wurde stellenweise Schneeglätte gemeldet. Die einzelnen Stationen meldeten folgende Schneehöhen: Feldberg 13 em, Pul- ver, minus 4 Grad, Belchen 15 em, Pulver, minus 3 Grad, Brend-Rohrhardsberg 10 em, Pulver, minus 5 Grad. Weihnachtsbilanz der 7. US-Armee Heidelberg. Die Truppenteile der 7. ame- rikanischen Armee in Deutschland haben bis zum Wochenende an die 9000 Kinder und über tausend alte Leute in ihren süddeut- schen Garnisonen in Weihnachtsfeiern be- schert. In den Truppenteilen der in Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern liegenden Divisionen sind 63 000 Mark gesammelt worden. Dafür wurden Schuhe, Kleider und Lebensmittel, aber auch Haus- haltsgeräte und Kohlen gekauft. Viele ame- rikanische Soldaten haben, wie die Armee mitteilte, auch frühzeitig ihre Angehörigen in den Vereinigten Staaten in den Dienst ihrer Weihnachtsüberraschungen in Deutsch- land gestellt, so daß Altersheime und Waisen- häuser außerdem mit Weihnachtspaketen aus den USA bedacht wurden. Karlsruhe vergrößert Anlagen Karlsruhe. Die Stadt, die sich bereits einen guten Ruf als„Blumenstadt“ erworben hat, will ihre Grünanlagen im kommenden Jahr noch vergrößern. Aus einem Rechenschafts- bericht des städtischen Gartenbauamtes geht hervor, daß gegenwärtig 1,4 Mill. Quadrat- meter Grünflache in der Stadt zu pflegen sind. In diesem Jahr wurden an verschiedenen Stellen 4000 Rosenstöcke, 400 Kletter- und Parkrosen, 6000 Polyantarosen, 1600 Hybrid- rosen sowie Tausende von anderen Blumen aller Sorten gesetzt. Im neuen Jahr sollen rund 15 000 Allee- und Straßenbäume sowie 3000 niedrige Gehölze am Rand von Fahr- bahnen angepflanzt werden, um die Fuß- gänger und Radfahrer gegen den Lärm, die Staubentwicklung und die Benzindämpfe der motorisierten Straßenbenützer abzuschirmen. haus dahinter ist das US-Generalkonsulat. Wenige Schritte weiter, ein Eingang zum be- rühmten Palmengarten. Von außen besehen: grau in grau wie jeder Garten um diese Zeit: doch innen von einer strotzenden Fülle, die — unterstützt von feuchter Schwüle— einem den Atem verschlägt. Unter dem hohen Glasdach des Großen Palmenhauses wuchert es subtropisch. Im Vordergrund ein Eukalyptusbaum, einer von jenen Baumriesen, von denen die Melbourne- fahrer erzählen. 150 Meter hoch werden die Eukalyptusbäume in Australien. Mit diesem hier in Frankfurt hatten die Gärtner die gleichen Sorgen wie mancher Familienvater mit seiner stolzen Tanne: die Decke war zu niedrig. In beiden Fällen blieb wohl nur eines: abhacken, den Christbaum unten, den Eukalyptusbaum oben. Immerhin, die Glas- decke des Palmenhauses setzt dem Wachs- tum erst bei 16 Metern eine Grenze. Origi- nellen Baumschmuck gibt es auch hier, grüne Bananen an übermannshohen Stauden. Und beim Weihnachtsball im Gesellschaftshaus des Palmengartens können die Pärchen im Scheinwerferlicht unter den Palmen lust- wandeln. Mammutbäume, das wäre ein Christ- baum-Ersatz; von all den fremdländischen Gewächsen sehen sie den Tannen am ähn- lichsten. Kein Weihnachtswunder, sie ge- hören der gleichen Familie an, geborene Koniferen. Fremde Pflanzen— heimische Sitten: in die dicken Blätter der Agaven ritzten Narrenhände Namen und Zeichen— andere Sitten: mit dem vergorenen Saft dieser Pflanze, mit Pulque, betrinken sich die Mexikaner. Und das nicht nur zur Win- terszeit. Wie in der Steinkohlenzeit in dich- ten Wäldern, so wachsen unterm Glasdach einzelne hohe Baumfarne, Ueberbleibsel aus uralter Erdgeschichte. Nur um die Ecke, ein kleiner Wald aus Kamelien. Kaum glaublich, daß diese einzig- artige Kameliensammlung mehr als 150 Jahre alt ist. Der Herzog von Nassau stiftete sie, damals schon Pflanzenveteranen, im Jahre 1869 dem neuen Palmengarten, die Mode- blume eines versunkenen Jahrhunderts. Weiß, rosa bricht es jetzt schon aus den Knospen, und kurz nach Weihnachten wird das ganze Gebüsch übersät sein mit jugend- frischen Blüten. Eine Frühlingsahnung. Und wenige Meter weiter ist wahrhaftig Früh- Ung, allerdings nur eine Frühlingsvitrine mit Maiglöckchen, mit Tulpen und mit Amaryllus. Wenige Schritte sind wie ein Lauf durch die Jahreszeiten. Rote Weihnachtssterne leuchten hier und da zwischen Kaffeesträu- chern mit kleinen, grünen Früchten. Weih- nachtssterne, das sind prächtige, großblätt- rige Pflanzen, die von der Hochebene Mexi- kos stammen. Der Stern der Blätter am Ende der Zweige, der Kranz der Hochblätter, ist strahlend rot, oder rosa oder weiß. Die Far- benpracht lockt die Kolibris zu den un- scheinbaren, nektargefüllten Blütenkelchen. Weihnachtssterne, sie stehen in der Advents- zeit und am Heiligabend in Amerika in vie- len Stuben, wie hierzulande Tannen. Wenige Blicke erschauen die Welt. Luft- kartoffeln, Lams, hängen wie an Drähten unterm Glasdach. Geweihfarne legen ihre Blätter zu Trichtern zusammen, in denen sie herabfallende Blätter, Tierexkremente sammeln, von denen sie sich ernähren. Le- bende Steine gibt es da, kleine Pflanzen, die Kieselsteine zum Verwechseln ähnlich sehen; rötlich gefärbt zwischen eisenhaltigem Ge- stein, weiß zwischen hellen Auarzsteinen, dunkel zwischen Basalt. Und irgendwo hän- gen Pflanzen, die überhaupt keine Wurzeln haben, Virginisches Moos, das Nährstoffe und Wasser mit Saugschuppen allein aus der Luft holt. Tausend Orchideenarten in einem anderen Schauhaus; fleischfressende Schlauchpflanzen, Flamingoblumen, Ananas Pflanzen. Den Besucher überkommt ein großes Staunen über die Leistungen der 80 Gärtner, viel mehr noch über die Wunder der Natur. Das Staunen ist so groß, daß der Anblick eines„Bekannten“ erleichternd wirkt: der Weihnachtskaktus in seifler bescheidenen Schönheit inmitten all der verschwende- rischen Fülle erinnert an ein Paar hand- gestrickte Strümpfe unterm Tannnenbaum. Ernst Roemer Gelungene Vogelaktion in Rothenburg Auf eine geschickt eingefädelte Art und Weise gelang es jetzt dem Tierschutzverein Rothenburg die Jugend für den Schutz der Vögel im Winter zu gewinnen. Er erließ einen Aufruf, wonack jeder, der ein Vogelhäuschen habe, baue oder aufe, den ganzen Winter uber vom Verein kostenlos Futter erkalte. Das schlug ein. Vor Futteranfragen kann sick der Tierschutzverein kaum nock retten. Selbst aus München, Nürnberg, Erlangen und an- deren Städten kumen die Bitten der Kinder um Vogelfutter. Vorlagen für den Vogelhaus- bau liefert der Tierschutzverein. Unser Bild zeigt: In einer Rothenburger Volksschule basteln die Buben der Klasse 7 im Werkunterricht Vogelhäuschen. Ein schönes nach- ahmenswertes Beispiel. Eine selten unklare„Prellung“ Prozeß um Millionenbetrug scheint an Geheimhaltung zu scheitern Frankfurt. Im Prozeß um die sogenannte Millionenbetrugsaffäre zum Nachteil der Bundesrepublik beantragte Rechtsanwalt Dr. Erich Schmidt-Leichner vor der IV. Großen Strafkammer, Außenminister von Brentano durch eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Bundeskabinett und beim Bundeskanzler zu zwingen, eine Note des framzösischen Außen- ministeriums vom 13. November dieses Jah- res im Original dem Gericht vorzulegen. Der Verteidiger des wegen Devisenvergehen an- geklagten Wirtschaftsjuristen Dr. Günther Hoffmann-Günther stellte diesen Antrag, nachdem der Vorsitzende erklärte hatte, ein Mitglied des Gerichts habe sich beim Aus- Regen im Norden— Schnee im Süden Frankfurt. Mit unterschiedlichem Wetter hielt der Winter seinen kalendermäßigen Einzug. Während in Hamburg in manchen Gärtner Krokusse und Primeln ihre Spitzen aus den Beeten stecken und im Ausstellungs- park Planten und Blomen sogar Hammame- Iis-, Jasmin- und Schneeballsträucher und ein Pflaumenbusch in voller Blüte stehen, im Berliner Botanischen Garten immerhin Gänseblümchen blühen, schneite es in den bayerischen Bergen. Aus dem Flachland wurden bei neblig trübem Wetter mit leichtem Regen von den Wetterämtern am Freitag Temperaturen zwischen drei und fünf Grad Wärme gemel- det. Auch in den Gebirgstälern stand das thermometer über dem Gefrierpunkt. Nur in höheren Lagen der Alpen und der Mittel- gebirge herrschte Frost. Von Deutschlands höchstem Gipfel meldet das Zugspitz. observatorium 14 Grad Kälte. Auf der Son- nenseite des Wendelsteins wurden minus fünf Grad gemessen. Höhenlagen über 1200 bis 1500 Meter ver- zeichneten in den Alpen leichten Schneefall von fünf bis zehn Zentimeter. Auf dem Zug- spitzplatt beträgt die Schneehöhe insgesamt 2.70 Meter, während im Hochschwarzwald zehn bis zwölf Zentimeter, auf dem Feldberg im Taunus fünf, auf der Wasserkuppe zwei und auf dem Vogelsberg ein Zentimeter Schneehöhe festgestellt wurde. Auch in den flachen Teilen des südlichen Bundesgebietes gingen die Niederschläge teilweise als Wäs- seriger Schnee nieder, der jedoch nicht lie- gen blieb. Nach Ansicht der amtlichen„Wetter- frösche wird das von einem Föhneinflſuß bestimmte ungewöhnlich milde Wetter in den Bergen voraussichtlich in den nächsten Unsere Korrespondenten melden außerdem: Mutmaßlicher Mörder festgenommen Frankfurt. Der mutmaßliche Mörder des in der Nacht zum Mittwoch in seiner Frank- furter Wohnung tödlich verletzt aufgefunde- nen 52 Jahre alten kaufmännischen Ange- stellten Werner Mügge ist gefaßt worden. Wie die Frankfurter Polizei bekanntgab, wurde der 20 Jahre alte Hilmar Heun bei Hofheim im Taunus festgenommen. Die Be- amten stöberten ihn in einem Haus am Rande des Ortes auf. Heun gab bei seiner ersten Vernehmung zu, daß er am Dienstagabend in Mügges Wohnung war und ihm die tödlichen Verletzungen während eines Handgemenges beigebracht habe. Pfahlbauten für Halligen-Bewohner Husum. Auf den nordfriesischen Halligen Langeness und Süderoog sollen im kommen- den Jahr sogenannte Fluchthäuser, auf Beton- pfählen ruhende Betonbauten, errichtet wer- Amtliche Wetterfrösche vermuten baldigen Witterungsumschlag Tagen umschlagen. Die Meteorologen er- warten weiteren geringen Flockenfall, der die in höheren Lagen bestehenden Winter- sportmöglichkeiten verbessern wird. Auch im Flachland erwarten die Wetter- stationen das Einströmen kälterer Luft- massen aus Nordeuropa und Temperatur- abfälle in Gefrierpunktnähe oder knapp darunter. Nachts wird es dabei voraussicht- lich zu leichten Frösten um etwa fünf Grad kommen. wärtigen Amt in Bonn vergebens um das Original der Note oder um eine beglaubigte Abschrift bemüht. Dem Richter sei in Bonn erklärt worden, daß dem Auswärtigen Amt auch nur eine unbeglaubigte Abschrift vor- liege und das Original der Note aus Geheim- haltungsgründen von der deutschen Bot- schaft in Paris nicht herausgegeben werden könne. Das Gericht hatte von der Existenz dieser Note durch das hessische Justizministerium und das Bundesfinanz ministerium Kenntnis erhalten, die beide unbeglaubigte Abschrif- ten dieser Note vorlegten. Nach diesen Ab- schriften hatte es das framösische Außen- ministerium erneut abgelehnt, eine Reihe französischer Generale über eine Tarnnetz- beschaffungsaktion der französischen Armee aus dem Jahre 1950 zu vernehmen, bei wel- cher nach der Anklage der französische Kaufmann Roger Zoller mit Hilfe von deut- schen Mittelsmännern die Bundesrepublik um neun Millionen DM Besatzungsgelder geprellt haben soll. Das Rechtshilfeersuchen War von französischer Seite u. a. mit der Be- gründung abgelehnt worden, dadurch könn- ten die französischen Besatzungsbehörden in unmittelbare Mitleidenschaft gezogen wer- den. Das Gericht vertagte sich auf den 28. De- zember, um bis dahin über den Antrag des Verteidigers zu entscheiden. Es sucht der Bruder seine Brüder Radio-Brücke zu den Deutschen in Uebersee Bonn,„Es sucht der Bruder seine Brü- der.“ Mit diesem Motiv aus Beethovens „Fidelio“ ruft die„Deutsche Welle“, der im Auftrag der westdeutschen Rundfunkan- stalten vom Westdeutschen Rundfunk be- triebene Kurzwellendienst, die Deutschen in Uebersee und Freunde der Bundesrepublik in diesen Gebieten. Es ist das Pausenzei- chen des dreistündigen Programms, das all- täglich über den Aether eine Brücke zu Menschen im Fernen und Nahen Osten, in Nord- und Südamerika sowie in Afrika schlägt. In diesen Tagen will der Sender seine Hörer besonders an dem Zauber der deut- schen Weihnacht teilnehmen lassen. Am Heiligen Abend wird das Weihnachtsevange- lium gelesen, alte Weihnachtslieder werden gesungen, Legenden erzählt und Gedichte unter dem Christbaum aufgesagt. Am ersten Feiertag lädt das Programm zu einer weih- nachtlichen Wanderung durch deutsche Städte und Dörfer. Im Bahmen dieses Pro- den. Die„Pfahlbauten“ sollen den Hallig- bewohnern als Notunterkunft dienen, wenn deren Hauser bei Sturmflut gefährdet sind. Kreditvermittler schädigte 3000 Menschen Frankfurt. Mindestens 3000 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet geschädigt zu haben, wirft die Staatsanwaltschaft dem 37 jährigen Kaufmann Heinz A. aus Bingen- Büdesheim vor. Der Frankfurter Oberstaats- anwalt hat jetzt gegen A. Anklage wegen fortgesetzten Betruges erhoben. Außerdem 801 Ahrens gegen das Gesetz zur Bekämp- kung des unlauteren Wettbewerbs verstoßen haben. Nach der Anklage hat er von Juli 1952 bis Anfang 1955 teils als selbständiger Ver- mittler, teils als Inhaber und Geschäftsführer von Scheinfirmen kapitalsuchende Leute ver- anlaßt, sogenannte Kreditvermittlungsauf- träge zu erteilen. Dafür verlangte er Be- arbeitungsgebühren je nach der Höhe des ge- wünschten Geldbetrages. Der Staatsanwalt beziffert den Schaden auf insgesamt 130 000 Mark, die A. kassierte. gramms richtet auch Bundeskanzler Dr. Ade- nauer eine Grußbotschaft an die deutschen Landsleute in fernen Landen. Wie der Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Hans Hertmann, und der Chef- redakteur der„Deutschen Welle“, Dr. Hans Otto Wesemann, bei einer Pressebesichti- gung der neuen Sendeanlagen in Jülich be- tonten, will der Kurzwellendienst den Hö- rern in Uebersee ein wirkliches Bild des heu- tigen Deutschland vermitteln. Das Pro- gramm bringt Ausschnitte aus allen Berei- chen: Von der Politik bis zum Sport. Seinen Kern bildet die tägliche Sendung„Wie wir leben“ mit Städtebildern, Berichten aus Bonn, Porträts bedeutender Persönlichkei- ten aus Politik, Kunst und Wissenschaft sowie Wirtschafts- und Produktionsberichten. Dieser Sendung wird besondere Bedeutung beigemessen, da sich bei vielen Deutschen in Uebersee die Erinnerung an die alte Hei- mat auf Vorstellungen längst vergangener Jahrzehnte gründet. „Abschreckendes Beispiel für Bauwirtschaft“ Duisburg. Das Landgericht Duisburg kri- tisierte die heute allgemein übliche Hetze und den Zeitdruck beim Bauen. In einem Prozeß verurteilte das Gericht einen Archi- tekten zu neun Monaten Gefängnis, einen Statiker zu sieben Monaten, einen techni- schen Stadtinspektor zu fünf Monaten und einen Bauführer zu vier Monaten. Wie der Landgerichtsdirektor in der Urteilsbegrün- dung betonte, seien die Angeklagten mit- schuldig am Einsturz eines Geschäfts- und Wohnhauses, bei dem am 26. Februar 1954 im Weseler Stadtzentrum vier Menschen ge- tötet und drei Bauarbeiter verletzt wurden. Das Urteil solle der gesamten Bauwirtschaft als abschreckendes Beispiel dienen. Der Land gerichtsdirektor betonte:„Es geht nicht am, daß ein Wiederaufbau auf Kosten der Sicherheit des Bauwerkes und auf Kosten von Leben und Gesundheit der am Bau be- teiligten Handwerker und der später in dem 1 wohnenden Menschen betrieben wird.“ Keystone-Bild Im Schneesturm fehlgelandet Drei Tote München. Eine zweimotorige jugoslawi- sche Verkehrsmaschine mit 29 Menschen an Bord verfehlte am Samstagabend im dichten Schneetreiben die Landebahn auf dem Flug- platz München-Riem und setzte zu früh auf einem Sturzacker auf. Bei dem heftigen Auf- prall, bei dem die Maschine auseinander- brach, wurden drei Personen getötet, fünf schwer und 21 leicht verletzt. Beim Aufschlag auf den Acker wurden die Tragflächen mit den Motoren abgerissen, der Rumpf raste über den Boden weiter und überschlug sich seitlich. Dabei wurde die Kanzel zertrüm- mert. Wie durch ein Wunder ging die Ma- schine nicht in Flammen auf. Omnibus stürzte ab 21 Verletzte Trier. 21 von 30 Fahrgästen wurden ver- letzt, als am Samstagabend ein Bundesbahn- bus auf der Bundesstraße 52 zwischen Wald- rach und Neuhinkelhaus(Landkreis Trier) einen zehn Meter hohen Abhang hinunter- stürzte. Das Fahrzeug war in einer scharfen Kurve ins Rutschen gekommen, hatte drei Begrenzungssteine umgerissen und sich beim Absturz überschlagen. Es wurde schwer be- schädigt. Die Verletzten kamen in ein Trierer Krankenhaus. Schweres Verkehrsunglück 5 Braunschweig. Ein schweres Verkehrs- unglück, das sich am Samstagabend an der Autobahnauffahrt Braunschweig West er⸗ eignete, forderte drei Tote und zwei Ver- letzte. Ein mit fünf Personen besetzter Wagen aus Salzgitter fuhr in voller Fahrt auf einen parkenden Lastwagen auf. Von den Insassen des Wagens erlitten eine Frau, ein Mann und ein Kind bei dem Zusammenprall tödliche Verletzungen. Der Fahrer des Wagens sowie ein Mitfahrer wurden schwer verletzt. Das Auto wurde völlig zertrümmert. Unfall im Schneegestöber Salzgitter. Ein schwerer Verkehrsunfall forderte am Samstagnachmittag in Salzgitter ein Todesopfer und vier zum Teil schwer Verletzte. Ein Hamburger Kaufmann war mit seinem Wagen im dichten Schneegestöber auf die linke Fahrbahn geraten und mit einem entgegenkommenden Pw zusammen- gestoßen. Der Kaufmann wurde getötet, drei Weitere Wageninsassen und der Fahrer des anderen Pkw wurden zum Teil schwer ver- letzt. Paderborner Betrugsprozeß Paderborn. Die Große Paderborner Straf- kammer verurteilte am Samstag drei ehe- malige leitende Angestellte des„Versiche- rumgsvereins auf Gegenseitigkeit zu Berlin, Katholisches Hilfswerk“ wegen Betrugs zu hohen Zuchthaus- und Geldstrafen. Der Hauptangeklagte, der 52jährige Leiter der zweiten Hauptstelle des Versicherungsvereins in Paderborn, Heinz Wendorff, erhielt sieben Jahre Zuchthaus und 45 000 Mark Geldstrafe. Er wurde für schuldig befunden, durch Urkundenfälschung, falsche Berichterstattung und fortgesetzte schwere Versicherungs- 1 untreue gemeinschaftlich mit zwei Pro- kuristinnen zwischen 1946 und 1954 für per- söiliche Zwecke 55 0000 Westmark und 320 000 Ostmark unterschlagen zu haben. Die 44jäh- rige Hildegard Rogucza wurde wegen Bei- hilfe zu sechs Jahren Zuchthaus und 32 000 Mark Geldstrafe und die 47 jährige Gertrud Stange zu fünf Jahren Zuchthaus und 10 000 Mark Geldstrafe verurteilt. Einbrecherbande gefaßt Ludwigshafen. Die Kriminalpolizei Hat eine Einbrecherbande, der sechs junge Leute im Alter von 16, 18 und 19 Jahren angehör- ten, festgenommen. Die jugendlichen Täter gestanden zunächst 13 Einbruchdiebstähle. Dabei haben sie einen Schaden von 6000 Mark angerichtet. Die Hälfte der gestohlenen Gegenstände konnte von der Kriminalpolizei weder beschafft und den Geschädigten zurückgegeben werden. und Unseren verehrten Kunden und Freunden wönschen wir ln frohes Welhnscechtsfest Sl glückllehes neues Jahr AUTOHAUS KARISCHUOTT KG DIREKTHAND LER OER ADAM OPEL A8 MANNHEIM Altesſe Opel- Vertretung am Platze 1 6, 23-24 TELEFON 53558 —.— 2 1 eite 18 Montag, 24. Dezember 1956/ Nr. 298 1 Bruno Walter preisgekrönt Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll Alljährlich wird— seit 1948— in Paris von der Heademie Charles Cros“ der„Grand Prix du Disque“ für die besten Schallplatten der Verschiedenen Gattungen verliehen. Das Preis- kollegium setzt sich ebenso aus Musikwissen- schaftlern wie aus Aufnahmetechnikern zusam- men, die nach dem künstlerischen Wert und nach der technischen Qualität zu urteilen ha- pen. Dabei wird der Kreis insofern einge- schränkt, als nur Platten vorgelegt werden dürfen, bei denen ein Arbeitsgang(sei es das Pressen oder die Aufnahme selbst) in Frank- reich stattgefunden hat und die dort auch ver- trieben werden.— Daß dieses Gremium in der Sparte Sinfonische Musik“ die Wiedergabe von Johannes Brahms' vierter Sinfonie durch Bruno Walter und das Symphonie-Orchester New Vork mit dem„Grand Prix du Disque“ aus- gezeichnet hat, spricht für die Ernsthaftigkeit seiner Bemühungen und die Maßstäbe, die zur Preisverleihung angelegt werden. Denn dies ist in der Tat eine bewundernswerte Aufnahme: vollkommen im technischen Bereich, faszimze- rend in der künstlerischen Bewältigung. Bei diesem Werk geben ja schon die ersten Takte 5 dies enauswahl in Schallplatten 0 7 Vorführkabinen e Mannheims erste schallplattenbar 9 b an den Planken darüber Auskunft, wes Geistes Kind der In- terpret ist. Und auch Bruno Walter läßt von Anbeginn keinen Zweifel daran, wie er Brahms Sieht und erlebt: er dramatisiert nicht, schlägt vielmehr den sinfonischen Bogen mit einem Weiten, erfüllten Atem. Da ist alles licht und durchsichtig und doch warm getönt und pla- stisch, ohne äußerliche Effekte, von innen her- aus gesteigert, ausdrucksvoll im Rahmen jener herben Männlichkeit, die ein Wesenszug von Brahms ist. Und über der maßvollen Besin- nung auf die geistigen und formalen Werte dieser Sinfonie nimmt der grandiose Finalsatz, die Passacaglia, einen architektonisch und klanglich hinreißend geformten Charakter an (Philips 33er Langspielplatte A 01118 L). NZ— Ein musikalisches Märchen Serge Prokofieff: Peter und der Wolf Das ist die Geschichte eines tapferen, klei- nen Jungen, der einen bösen Angreifer über- listet und auf diese Weise seinen Freunden das Leben rettet. Aber dieses„Märchen für Kinder“ ist ein Stück, das wie Humperdincks Märchenoper„Hänsel und Gretel“ auch dazu angetan ist, den erwachsenen Hörer zu begei- stern. Die Personen der Handlung sprechen Nicht, sondern werden durch eine Instrumen- tengruppe dargestellt. Das„Motiv“ ist hier dazu verwendet worden, um ein Märchen zu Srzählen. Es ist nicht nur amüsant, sondern auch außerordentlich lehrreich, den Werde- gang der Themen, die zuerst einzeln vorge- Stellt werden, im Verlauf des Geschehens wei- ter zu verfolgen, geben sie doch eine einfache Neue Schallplatten Anleitung, wie durch Musik ganz konkrete Vorstellungen geweckt werden können. Gu- drun Thielemann spricht den verbindenden Text. Andre Kostelanetz und sein Orchester erwecken die Märchenfiguren zu tönendem Leben(Philips 33er-Langspielplatte B 02607 R). D. S. Der Organist Albert Schweitzer J. S. Bach: Toccata d-Moll, Präludien und Fugen Ueber den Urwald-Arzt und Humanisten Albert Schweitzer hat die Welt beinahe den Musiker und Bach-Verehrer vergessen. Er gab die Orgelwerke des großen Barock-Meisters her- aus und verfaßte eine kenntnisreiche Bach- Biographie. Eine Reihe von Schallplatten, die Philips aus dem Orgelwerk Bachs aufgenom- men hat, erinnert nun auch an den Organisten Albert Schweitzer, der ein gefeierter Orgel- Das erste Urteil 2000 Stradivari-Geigen gibt es In dem seit Jahren mit Heftigkeit geführten „Geigenkrieg“, bei dem es um die Echtheit teurer„Stradivaris“ und„Amatis“ geht, wurde jetzt vom Zürcher Bezirksgericht ein erstes Urteil gefällt. Der Berner Altgeigenhändler Henry Werre, ehemaliger Vorsitzender des Verbandes Schweizer Geigenbaumeister, wurde wegen Beleidigung des Generalsekretärs der italienischen Handelskammer in der Schweiz, Giovanni Iviglia, zu einer Geldbuße verurteilt. Werro hatte behauptet, die Geigenberatungs- stelle der italienischen Handelskammer in Zürich habe wider besseres Wissen echte alte Streichinstrumente für Fälschungen erklärt. Diese Behauptung wurde vom Gericht wider- legt. Bei dieser gerichtlichen Ausein andersetzung handelt es sich um ein Vorspiel zu dem in internationalen Fachkreisen mit Spannung er- warteten Prozeß, der voraussichtlich im Früh- jahr vor dem Berner Schwurgericht beginnen wird. Die Anklage richtet sich gegen einen bekannten Schweizer Geigenbau-Experten, dem Betrug in 21 Fällen und versuchte Nötigung gegenüber einer deutschen Fachzeitschrift vor- geworfen werden. MORGEN Virtuose war, bevor er in Lambarene am Kongo unter den Kranken Afrikas der Welt prakti- mes Christentum vorlebte. Albert Schweitzer jelte mit Bedacht, gradlinig, fast streng, mit sparsamen Mitteln, ohne jeden Effekt. Seine Wiedergaben scheinen entrückt, der Welt ent- hoben. Heute fällt es nicht mehr auf, daß Schweitzer die hellgetönten Register bevorzugt. Um die Jahrhundertwende aber war die For- derung Schweitzers, man müsse auf den durch- sichtigen Klang der barocken Silbermann- Orgeln zutückkommen, neu und ungewöhnlich. Er hatte mit dem ihm eigenen Spürsinn und Stilempfinden bereits damals die Zeichen der neuen Zeit verstanden, und so wurde er der Repräsentant der sogenannten„elsässischen Orgelbewegung“, die gegen den robusten und übersteigerten Orgelklang der Spätromantik auktrat. Die Bach-Aufnahmen mit Albert weitzer haben also mit Recht den Charakter eines historischen Dokumentes. Schweitzer spielt auf der Orgel in Günsbach(Elsaß), sei- nem Heimatort(Philips 33er Langspielplatte A 01 208 L). tr im Geigenkrieg — wieviele sind echt? Den Hintergrund des Prozesses bildet der Streit um eine größere Anzahl von Geigen, die von alten Meistern stammen sollen. Vor fünf Jahren richtete die italienische Handelskammer in der Schweiz eine„Beratungsstelle für Streichinstrumente italienischen Ursprungs“ ein. Sie kam zu dem Schluß, daß über 90 Pro- zent der von ihr geprüften angeblich alten Geigen Fälschungen seien. Schweizer Fach- aZändler hatten die Geigen als echt bezeichnet. Der durch wissenschaftliche Experten erarbei- tete Befund der Beratungsstelle der italieni- schen Handelskammer richtete sich besonders gegen Werro, der vorübergehend in Unter- suchungshaft genommen, dann aber wieder freigelassen wurde. Außer ihm ist noch ein anderer Schweizer Geigenbau-Experte des Be- trugs angeklagt. In dem Berner Prozeß, bei dem inter- nationale Geigenbau-Kapazitäten als Zeugen auftreten werden, wird es voraussichtlich auch um die Frage gehen, wieviel Instrumente bei- spielsweise Stradivari gebaut haben kann. Italienische Fachleute glauben, es seien besten falls 300 bis 400. Auf der Welt werden heute jedoch etwa 2 000 Instrumente als echte Stradi- vari ausgegeben. Kleiner Nachtelub-Bummel in New Fork und Paris Aus„Cabaret de Paris“ „Boum!!!“ mit zwei Ausrufezeichen. Boum, das ist Paris, Boum, das ist der Titel eines temperamentvollen französischen Chansons, der in einem der vielen Kabaretts von Charles Trenet gesungen wird. Es ist eine Melodie, die ebenso wie„Les amants de Paris“(Die Lieb- haber von Paris), vorgetragen von der aus- drucksstarken schwarzhaarigen Edith Piaf, und „ Parlez-moi d'amour“(Sprich mit mir von Liebe), einschmeichelnd interpretiert von Lu- eienne Boyer, die Pariser Nachtluft erfüllt. Diese Melodien vereinigen in sich eine Welt- stadtromantik, die immer mit einem kräftigen Schuß geistvollen Humors und Charme von Sentimentalität bewahrt bleibt. Aber Paris ist mehr als nur französisch, und so gehört auch Josephin Baker mit J'ai deux amours“ dazu, und auch Tino Rossi, dessen„La Lanterne de Sao Paoli“ sich als„Unter der roten Laterne von St. Pauli“ und sein italienisch klingendes „Reginella“ als ein nicht weniger bekannten deutschen Heideschlager entpuppt. Hauptsache aber ist Paris mit Georges Ulmer und seiner „Caroline Cherie“ und Charles Trenet mit „Que reste't'i! de nos amours“ und„Ce pe- tites choses“(die kleinen Sachen) mit Jean. Sablon.(33er Langspielplatte Columbia 33 WS 1043.) Mac nightelub visit „Who is the gentleman in the next apart- ment?“(— Wer mag der Herr in der nächsten Nische sein?—) flüstert Peggy King in das Mi- krofon und Percy Faith mit seinem Orchester verleiht dieser Frage musikalischen Nachdruck. Sarah Vaughan, Felicia Sanders, Errol Garner, Toni Harper, das sind Namen, die auch bei uns einen guten Klang haben. Mit ihnen durch die Clubs zu bummeln und das— musikalische Nachtleben zu belauschen ist reizvoll. Das Fluidum von amüsierlustigen und snobisti- schen Gentlemen, flinken Barmixern und lei- sen Flirts schwingt in den Stimmen der Sänger mit, in den Rhythmen dieser typischen, nächt- lichen Barmusik(Philips 33er Langspiel B 07718 R). l Alle Schallplat- als beste einem ten- Oscar Ausgezeichnet u ausländische Sängerin wurde Caterina Valente von der größten brasilianischen Zeitung„O Globo“.— Unser Bild zeigt die erfolgreiche in Mannkeim wohnende Sängerin nach ikrer Ruclekehr auf dem Frankfurter Flughafen. Im Restaurant wurde sie stürmisch empfangen. Eine Musiktruke war dufgestellt, auf der ihre Erfolgsschlager gespielt wurden. Kurz notiert Den Schallplatten-Oscar, der von der größten brasilianischen Musik Fachzeitschrift„o globo“ jährlich an die besten Solisten und Orchester verschiedenster Musikgattungen verliehen wird, erhielt in diesem Jahr unter anderem Werner Müller für das Rias-Tanzorchester. Er erhielt den Preis als Leiter des„besten europäischen Tanz-Streichorchesters“. Tokio begeistert sich für deutsche Schlager. im Gefelge des Films„Sinfonie in Gold“ hielten auch die darin enthaltenen Schlager „Oh, Jackie-qoe“(Mona Baptiste),„Dong-Din- gel-Dang“(Alice Babs) und„Fernando“(Frie- del Hensch) auf Schallplatten ihren Einzug ins Reich Nippons. Heliodoer heißt eine neue Schallplatten- marke, deren„Geburtsanzeige“ dieser Tage erschienen ist. Die bisher erschienenen Plat- ten enthalten vorwiegend Schlagermusik. Die Firma hat sich vorgenommen, ein gesundes Gleichgewicht von prominenten Künstlern und jungen Talenten herbeizüführen. Aus der Geschichte des Jazz Verkündigung der Freude Mahalia Jackson singt Weihnachtslieder Eine große füllige Negerfrau mit dickem schwarzen Haar steht in diesen Tagen in den Kirchen Amerikas und singt Weihnachtslieder: Mahalia Jackson. Sie singt sle mit ihrer aus- drucksstarken Stimme, manchmal metallisch hart, manchmal weich und inbrünstig entrückt und wer ihr zuhört, ist ergriffen. Sie legt in ihre Lieder einen swing und drive, der an die große Blues- Sängerin Bessie Smith erinnert Wer man Mahalia Jackson singen hört, ver- steht man die kindliche Gläubigkeit der Neger durch die Religion und Alltag zu einer Einheit wird, von milder Freude überstrahlt. Mahalia Jackson, jetzt 45 Jahre alt, kommt aus New Orleans. Als Fünfjährige sang sie schon in NEUTE NEU Morgen bei E U 1 0 Gegen 20 000 Schallplatten zu Ihrer Auswahl Mannheim, P 4, Planken einer Kirche, später verdiente sie sich als Zimmermädchen in Hotels und als Packerin in Fabriken ihr Brot. Heute gilt sie als die beste Interpretin von Gospel- Songs. Gospel-Songs, das ist eine moderne Form Spirituals(geist- liche Negerlieder), die zu einer Quelle des Jazz wurden. Auf dieser Platte erklingen so bekannte Lieder wie„Silent Night“(„Stille Nacht“) und „Come all Le Faithful“(„Herbei, o ihr Gläu- bigen!“), alte Spirituals wie„Go tell it on the mountain“ und„No Room in the Inn“(„Kein Raum in der Herberge“),„Holy Babe“(„Heiliges Kind“), das wie ein Bänkellied gesungen wird und das sonst so süßliche„White Christmas“ („Weiße Weihnachten“). Mit Mahalia Jackson sle wird zum Teil von Lionel Hampton am Vibraphone, von Orchester, Chor und Orgel- musik begleitet werden diese Lieder zu einem Erlebnis Ghilips 33er-Langspielplatte B 07138 L). Mae Unbekannt, aber ausgezeichnet 8 rare and outstanding examples of early Jazz Wieder ein wertvoller Beitrag zur Geschichte der Jazzmusik.„Acht seltene und besondere Beispiele des frühen Jazz“— Originaltitel: „8 rare and outstanding examples of early jazz“— werden dargeboten von Preston Jack- son, einem Meister der Tailgate-Posaune wie Kid Ory, der kürzlich in Mannheim spielte, und den„Chicago Stompers“ des Alfred Bell, den man bereits kaum kennt. Einige andere Nummern spielen die„Triangle Harmony Boys“, zu denen es in der Erläuterung lakonisch heißt: „Unknown persone!“(unbekannte Besetzung). Unbekannt sind auch die Autoren der Stücke „Trombone man“,„It's tight, Jim“, des„Har- mony blues“ und des„Stomp your stuff“. Und doch ist es eine ausgezeichnete Musik, die ge- spielt wird, eine Musik, die außerordentlich interessante Studien zuläßt. Die melodiefüh- renden Instrumente sind hier noch Erweite- rung der menschlichen Stimme. Und der un- reine Ton! des ersten Jazz hat hier nicht nur eine komische, sondern auch eine ausdrucks- steigernde Funktion. Die Platte ist Aufnahmen der Jahre von 1927—1931 nachgeschnitten(Con- don 33er-Langspielplatte AL 3550). Kloth Frohe Weihnachten Artur Winterbauer und Frau „Pialzstübchen vin. Ginseng Plalzsaräge) und ein glückliches neues Jahr Wünscht allen Gästen u. Bekannten Kinder(Höh. Schule). Privat- KRinder- Erholungsheim Dr. med. Jerhard Vierling, Oberkirch/ Schwarzwald, Villa Eschenhor, Individ, Betreuung In kultiv. Hause.- Auch Dauer- Tel. 3 46 77 Stadt und Land wünschen Unseren verehrten Gästen, Geschäftsfreunden und Bekannten in fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Familie Franz Kieser „Zum Schlachthof“, Mannheim. Am 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen. und ein Mannheim, S 2, 11 Meinen werten Kunden, Freun- den und Bekannten ein frohes Weinnathisfest gesundes neues lahr Geigenbauer Noyer u. 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UND HANDELSBLATT Seite 19 dare Dessert Inmitten einer Zeit, in der alle möglichen Kräfte mobilisiert werden, um Preiserhö- nungen zu verhindern, inmitten einer Zeit, in der sich Weihnachtsruhe und Stille sogar pei den Bonner Ministerien und vornehmlich bei den gesetzgebenden Körperschaften aus- breiten, hat der Bundesfinanzminister so eine Art Knallerbse losgehen lassen. Dem Vernehmen nach ist noch knapp vor den Weihnachtsfeiertagen seine Exzellenz der spanische Botschafter aktiv geworden. Aber auch anderen südländischen Diplomaten, die in Bonn residieren, werden die Weihnachts- feiertage etwas vergällt, denn diplomatische Aktionen sind nötig geworden, weil Fritz Schäffer sich ausgerechnet den Weihnachts- frieden aussuchte, um eine neue steuerliche Belastung einzuführen. Es sollen nämlich— sicherem Vernehmen nach— ausgerechnet am 22. Dezember des Jahres 1956 die steuer- lichen bzw. Abgabebestimmungen vom Jahre 1922 auch auf südländische Wermutweine ausgedehnt werden. Ein Pleonasmus(eine Doppelbezeichnung), wenn man von südländischen Wermutweinen spricht. Wermutweine sind ausschließlich eingeführte Weine, und zwar aus südlichen Ländern importiert. Malaga und Samos und dergleichen mehr werden auf zusätzlichen Alkoholgehalt gebracht, d h. ihr Alkohol- gehalt wird von durchschnittlichen normalen 14 bis 15 V. H. auf 18 bis! 19 v. H. gesteigert. — indusbrtelle prochubtont gundesgeblet Sep, o- 7220 ane ahi 1 180 5 b— 40 5 220 2 85 5 1 455 Hebel kran 7 — V 100 200 30 bapieterzeugung 80 2— 20 240 autsch A 200 e N 220.— 5 160 Eisenschaf fende industple ... 0 2 40 280 . 4 2 1 N 8 5 200 20. fgehezeugbeU 75 1 7660 200. + 825 205— 300 Dektotechnik —..— 260 200 220 5 brit 0 760 2 3 l ——. 120 a 180 — reg N 100 55— 460 Schuhe of CC; 40 240 keinkeramm 780 8 5——— 260 260 240 5 N 85 8 200.. 160 1 1 1 IF UANMTJASO NUN MANY S0 N d. 7955 1956 no. ns mu e, wise eaten Mön ee L Nun besteht seit dem Jahre 1922 das Branntweinmonopolgesetz in der jetzigen Fassung. Es wurde in Kreisen von Steuer- erfindern wiederholt daran gedacht, die Des- Sertweine und die Wermutweine wegen ihres höheren Alkoholgehaltes in die Bestimmun- gen dieses Gesetzes einzubeziehen. Das des- Wegen, weil im Branntweinmonopolgesetz vorgesehen ist, daß für jedes— den nor- malen Alkoholgehalt des Weines überstei- gende— zusätzliche Grad von Alkohol eine Abgabe von 10 Pf fällig ist. Diesbezügliche Erwägungen scheiterten jedoch bislang an dem Grundsatz der glei- chen Besteuerung. Es gibt nämlich mehrere Flüssigkeiten— trinkbar oder für indu- strielle Zwecke— die einen höheren Alko- holgehalt haben als normaler Wein und den- noch nicht besteuert werden. Ein geistreicher Reichsfinanzminister der Weimarer Repu- blik meinte einmal, das Branntweinmono- Polgesetz bedürfe einer Novelle, nämlich müsse das Wort„Trinkbranntwein-Monopol- gesetz“ in die Ueberschrift gestellt werden. Wie dem auch immer sei. Der dem Bun- desfinanzminister bislang nicht ungefällige Bundesfinanzhof hat im Jahre 1954 im Auf- trage Schäffers ein Steuerrechts-Gutachten Eine weinerliche Weihnachtsfreude des Bundesfinanzministers und Wermutweine duren Branntwein abgabe verteuern ausgearbeitet, demnach die bisherige Aus- klammerung von Dessert- und Wermutwei- nen aus dem Branntwein-Monopolgesetz eigentlich irrtümlich gewesen sei. Dieses Gutachtens bemächtigte sich Schäf- fer ausgerechnet in der Weihnachtszeit, um, ohne die Stellungnahme der übrigen Mini- sterien abzuwarten und übrigens ohne einen bereits vorliegenden Gesetzentwurf im Bun- deskabinett beraten zu lassen, eine einfache Verwaltungsanweisung seines Ministeriums zu erlassen. Demnach soll die Monopol- obgabe auch bei Dessert- und Wermut- weinen ab 1. Januar 1957 erhoben werden. Schäffer hat sich lange Zeit gelassen, Er hat auch— wie aus zuverlässiger Quelle verlautet— seit Erstattung des Gutachtens im Jahre 1954 einige Ministerkollegen be- fragt. Dabei wurde die neue Steuererfindung — sie soll dem Bund angeblich jährlich 70 Mill. DM einbringen— ganz unterschied- lich angesehen. Dagegen waren das Bundesaußenministerium, das Bundeswirtschafts ministerium. Nicht einhellige Meinung kam aus dem Ernährungsministerium, dessen Weinbau- abteilung eine neue Möglichkeit sem, die Weinbauern vor Einfuhrweinen zu schützen. In Kiel herrscht Weihnachts- statt Streikstimmung Die Schlichtungsstelle wurde endlich angerufen Kai Uwe von Hassel, der in Kiel amtie- rende Ministerpräsident, hat sich doch durch- gesetzt. Seinen Vermittlungsbemühungen ist es gelungen, daß sich die streitenden/strei- kenden Sozialpartner in der Metallindustrie Schleswig-Holsteins zunächst am 21. Dezem- ber zu gemeinsamen Besprechungen in der Kieler Staatskanzlei zusammenfanden(Ver- gleiche MM vom 22. Dezember, Seite 1.) Das Ergebnis dieses„sich wieder einmal Aus- sprechens“ war, daß beschlossen wurde, die Schlichtungsstelle anzurufen. Der Ministerpräsident von Schleswig- Holstein versuchte, diese Aussprache schon wiederholt zustandezubringen. Er schlug den Streikenden bzw. streitenden Partnern vor, a) die Frage der Besserstellung der Ar- beiter im Krankheitsfalle bis dahin zurück- zustellen, bis der Bundestag eine gesetzliche Regelung dafür findet. Für die Zwischenzeit sollten die Arbeitgeber sich bereiterklären, daß im Falle einer gesetzlich verankerten Besserstellung diese in Schleswig-Holstein rückwirkend ab 1. Dezember 1956 anerkannt würde. b) Hinsichtlich der gewerkschaftlichen Urlaubsforderungen(Verlängerung des Ur- laubs und zusätzliches Urlaubsgeld) sah der Vorschlag des Minister präsidenten eine Er- höhung der Urlaubstage und eine Verbesse- rung der Urlaubsvergütung vor. Auf diesen am 10. Dezember von der Kieler Staatskanzlei ausgehenden Vermitt- lungsvorschlag erwiderte der„Verband der Metallindustrie im Kammerbezirk Kiel und Flensburg E. V., Kiel“ und der„Verband der Eisen- und Metallindustrie in Schleswig- Holstein“ am 14. Dezember 1956: „Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Die Arbeitgeber der schleswig-holsteinischen Metallindustrie haben sich heute eingehend mit Ihrem Vorschlag vom 10. Dezember 1956 zur Beendigung der Arbeitsniederlegung in den Betrieben der schleswig-holsteinischen Metallindustrie befaßt. Sie erkennen Ihre Be- mühungen dankbar an, den Arbeitskampf durch einen Vermittlungsvorschlag zu beenden und der Bevölkerung sowie der Wirtschaft unseres Landes die aus einer Fortführung des Streiks unvermeidbar weiter eintretenden schweren Schädigungen zu ersparen. Der Vor- schlag enthält weitere Belastungen für die Wirtschaft Schleswig-Holsteins, die unmittel- bar nach Einführung der 45-Stunden-Woche nicht ohne ernsthafte Gefahren vertretbar er- scheinen. Trotzdem hat unsere Mitgliederver- sammlung nach gründlichen Ueberlegungen mit Mehrheitsbeschluß Ihrem Vermittlungsvor- schlag zugestimmt, um so eine unüberseh- bare Verlängerung des Streiks und die daraus resultierenden schweren Belastungen für un- sere Industrie und alle in ihr Beschäftigten und für die gesamte Bevölkerung zu vermei- den. Mit vorzüglicher Hochachtung gez. Dr. Schütte Sez. Schim!“ Die Industriegewerkschaft Metall— die übrigens in aller Oeffentlichkeit vordem er- klärte— daß das Ende des Streiks nur ein Kompromiß sein könne, lehnte Kai Uwe von Hassels Vermittlungsvorschlag ab. Sie erwiderte bereits em 13. Dezember 1956 auf das Schreiben des Kieler Ministerpräsi- denten: „Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Ihren Vorschlag zur Beilegung des Wirt- schaftskampfes haben wir erhalten. Leider sind wir nchit in der Lage, das von Ihnen Vorgeschlagene als Ganzes anzunehmen. Es ist etwas Ungewöhnliches, eine Vermittlung von der vorherigen Zustimmung zu einem Vor- schlag abhängig zu machen, zumal der von Ihnen gemachte Vorschlag nur einen Teil der strittigen Fragen zum Inhalt hat. Sollten Sie auf Ihrem Standpunkt bestehen bleiben, daß Ihr Vorschlag als Ganzes angesehen und Akzeptiert werden soll, so ist dieser nicht da- zu angetan, die Verhandlungsparteien an einen Tisch zu bringen. Er kann so eher zur Verschärfung der Situation beitragen. Sollten Sie jedoch Ihren Vorschlag als Diskussions- grundlage für Verhandlungen mit den Unter- nehmern werten, so sind wir bereit, an einer baldmöglichst anzuberaumenden Verhandlung teilzunehmen, da wir Teile Ihres Vorschlags als eine Verhandlungsgrundlage ansehen. Obwohl wir Ihr Bemühen, in dem Konflikt in Schleswig-Holstein zu einer Klärung zu kommen, verstehen, würden wir es begrüßen, wenn Sie Ihren Einfluß dahingehend geltend machten, daß die Tarifvertragsparteien zu direkten Verhandlungen kommen. Wir begrüßen Sie a mit vorzüglicher Hochachtung Industriegewerkschaft Metall Für die Bundesrepublik Deutschland Zentrale Streikleitung Schleswig-Holstein 1. A. gez. Heinz Ruhnau“ Nun haben also die streitenden Parteien doch in der Kieler Staatskanzlei verhandelt. Die weihnachtliche Friedensstimmung be- günstigt vielleicht das erzielte Verhandlungs- ergebnis. Wie dem auch immer sei, die Schlichtungsstelle, die vor Ausbruch des Streiks bereits in Anspruch zu nehmen war — zwischen der IG Metall und den Arbeit- geberverbänden besteht ein diesbezügliches Abkommen— wird nun endlich angerufen. Daß dies geschieht, ist erfreulich. Bedauer- nich nur, daß es erst jetzt geschieht; es ist nämlich genau 60 Tage zu spät. Die Id Me- tall ließ sich diese Gelegenheit vor Aus- rufung des Streiks— der am 24. Oktober begann— entgehen. Pünktchen. Anders die handelspolitische Abteilung im Lübke- Ministerium. Sie erwägte genau 80 wie das Bundesaußenministerium und das Bundeswirtschaftsministerium in dem Vor- haben Schäffers einen störenden Angriff in die Außenhandelsbeziehungen der Bundes- republik. Das ist plausibel, denn wenn diese Weine — sie können ausschließlich nur aus dem Ausland bezogen werden— zusätzlicher Be- steuerung unterliegen, also teurer werden, verringern sich die Chancen, solche Weine einzuführen. Das alles in Zeitläuften, in de- nen wir händeringend danach trachten, un- seren Ausfuhrüberschuß zu verringern und unsere Einfuhren zu vermehren. Das ficht Schäffer nicht an. Auch der Umstand, daß die Verwirklichung seiner Absicht, Dessert- weine wie Malaga, Samos und Portwein um 30 bis 60 Dpf. je Liter, und Wermutweine um etwa 30 Dpf. je Liter verteuert, schert inn wenig. Schäffer braucht halt auch ein Weibnachtsgeschenk für seine Bundeshaupt-⸗ kasse. Daß die Steuerzahler dafür aufkom- men missen, tat keinem Finanzminister der Welt bisher weh. Grenzen und Scheren lästig empfunden Die weihnachtliche Freuden für den Wirt- schaftler waren im Jahre 1955 dadurch etwas getrübt, daß man den Eindruck hatte, schwin- delnde Höhen erreicht zu haben, ohne zu Wissen, ob und welche Absturzgefahren drohten.. 5 In dieser Hinsicht sehen wir an Weih- nachten 1956 etwas klarer. Die Wirtschafts- lage hat sich zwar nur unwesentlich ver- ändert, diese kaum merklichen Wandlungen zeigen aber deutlich die Richtung an. Die Wachtumsrate der Wirtschaft ist an Grenzen gestoßen, die— hinsichtlich bloßer Auswei- tung— nicht überschritten werden können, die dazu zwingen, jetzt Hauptaugenmerk auf die Verbesserung des wirtschaftlichen Han- delns zu legen. Haben wir denn schlecht gewirtschaftet? Diese Annahme würde zu weit gehen. Be- stimmt hätten wir— immer vorausgesetzt, daß EKapitalmarktenge, Steuerlast, Sozial- verpflichtungen und dergleichen mehr uns genügend Spielraum ließen— besser wirt- schaften können. Mehr rationalisieren, mehr mechanisieren, sparsamer im Verbrauch und nicht so arg— betriebs wirtschaftlich be- trachtet— auf die„Steuer(un)schädlichkeit“ schielend. Aber da war die ständige Schere zwischen Preisen und Kosten. Sie erweiterte sich, je heftiger die gewerkschaftlichen Lohnforde- rungen wurden. Hinzu kam der sozial- politische Druck, nicht alle— von Kriegs- und Vorkriegszeiten überkommenen Preisverzerrungen auf einmal zu korri- gieren. Wir gehören— verglichen mit dem Aus- land— zu den billigsten Ländern der Welt. Kein Wunder, daß dieser Umstand den Un- willen der Arbeitnehmer erregte, denn sie wollen doch ebenso gut gestellt sein, wie ihre ausländischen Kollegen. Auf der anderen Seite haben aber auch die Sachbesitzer zu klagen gehabt. Der niedrige Stand der Wob- nungsmieten z. B. verwehrt Instandhaltung. erschwert Neuinvestitionen und privaten Wohnungsbau. Solche Beispiele gibt es viele. Es wird noch lange dauern, bis wir das, was während der zwölfjährigen Dauer des tausendjährigen Reiches in wirtschaftlicher Hinsicht verzerrt wurde, ins rechte Geleise gebracht haben. Das gilt sowohl für die Ein- kommen, wie auch für die Preise. Wir werden es schaffen, wenn nicht zu- viel auf einmal angepackt wird, wenn nicht alles überstürzend auf die Verbraucher und die Wirtschaft eindringt. In dieser Hinsicht hat sich das Jahr 1956 eigentlich gut entwickelt. Auf dem Lohn- sektor scheinen die„Begradigungen“ wohl deswegen, weil die Gewerkschafts- forderungen mitunter stark die wirtschaft- liche Leistungsfähigkeit überstiegen— voll. z0gen zu sein. Soweit es sich um noch aus- stehende Preiskorrekturen handelt, dürften die erwähnten Lohnerhöhungen beim Ver- braucher etwas Spielraum übrig lassen, sie zu verkraften. Die Notenbank wird also— immer voraus- gesetzt, daß aus politischen Gründen die Wirt- schaft nicht neuerlichem Druck ausgesetzt wird— darauf verzichten können zu jah ein- zugreifen. Weder mit„billigem“ noch mit „verteuertem“ Geld. Grenzen der Wirtschaft und Scheren zwi- schen Kosten und Preisen, bzw. Einkommen werden also weiterhin lästig empfunden werden. Aber sie sind nicht mehr— das wird man sich wohl eingestehen müssen— 80 lästig wie ehedem. Es gibt natürlich immer„Stief- kinder“ des Wirtschaftswunders. Wirtschafts- bereiche die vom politischen Preis, vom politisch festgesetzten Einkommen nach wie vor beherrscht werden.(Kohlenbergbau, Landwirtschaft einerseits, Festbesoldete, Be- amten und Rentner andererseits.) Hier wird sehr viel politisches und vrirtschaftliches Ge- schick, ja auch Takt vonnöten sein, um die Grenzen und Scheren nicht allzulästig emp- finden zu lassen. Seien wir doch froh darüber, daß wir heute so weit sind, zu sagen, im großen und ganzen sind die Grenzen und Scheren zwar lästig aber doch immerhin schon tragbar. F. O. Weber Ueberhitzung geschwunden Konjunkturkurve ansteigend (VWD) Die höchste Jahreswachstumsrate verzeichnete im Bundesgebiet im November 1956 nach dem Lagebericht des Bundeswirt- schafts ministeriums die Produktion der Ver- brauchsgüterindustrie mit 6,5 v. H. Der Zu- wachs der Investitionsgütererzeugung blieb mit 3 v. H. gegenüber November 1955 zurück. (Vgl. MM vom 22. Dezember.) Nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums ist für diese Dämpfung entscheidend, daß die inlän- dischen Investoren nicht bereit sind, das bis- herige Investitionstempo beizubehalten. Die Verteuerungen verschiedener Import- waren und die durch den Suezkonflikt ver- stärkte Importneigung hat dazu beigetragen, daß der Einfuhrwert im November entgegen der saisonüblichen Entwicklung kaum zu- rückgegangen ist, stellt das Bundeswirt- schafts ministerium fest. Auf die monetäre Entwicklung würden damit weiterhin liquidierende Einflüsse aus- gehen, denen seitens der öffentlichen Haus- halte kaum mehr durch Geldstillegung be- gegnet werden könne. Freruachen Fotderrerluste Has bœdeutet Juèstuitionsn fiir S neue Schacnanlagen % 10000 t pro laq 1 Hlllioneut gro lau ie Holsecintiur odß betrug Id Hill t (WIB) Nach vorsichtigen Berechnungen bezit- kern sich die Mindererlöse des westdeutschen Bergbaus durch Vorenthaltung eines marktgerech- ten Preises seit der Währungsreform auf weit über 1 Md. DM. Dieser Betrag hätte mindestens Inve- stitionen in der Größenordnung von fünf neuen Schachtanlagen mit emer Tagesleistung von je 10 000 t Kohle ermöglicht. 50 000 Tagestonnen er- Seben 15 Mill. t Steinkohle im Jahr. Das ist fast die Menge(16 Mill. t), die die Bundesrepublik im Jahre 1955 an Steinkohle mit erheblichen Auf- preisen einführen mußte. januar 18,4 Millionen beträgt die Zahl der be- schäftigten Arbeitnehmer in der Bundes- republik. Gegenüber dem Stichtag der Währungsreform stieg sie um mehr als vier Millionen an, obwohl die Gegner der Markt- wirtschaft im Herbst 1948 voraussagten, die Arbeitslosenziffer würde binnen vier Jahren fünf Millionen übersteigen. 47 Md. DM betrug der Umsatz des deut- schen Einzelhandels; das sind zehn v. H. mehr als im Jahre 1954. Um die Mitte des Monats wird wegen kommunistischer Unterwanderung der Be- zirksvorstand der Nordrhein-Industriege- werkschaft Bau, Steine und Erden und neun örtliche Verwaltungstellen vom Hauptvor- stand aufgelöst. 26 hauptamtliche sowie zahlreiche ehrenamtliche Funktionäre wer- den wegen kommunistischer Einstellung fristlos entlassen. 1 Februar Am 10. des Monats verkündet die Bundes- regierung ein Notprogramm für den Berg- bau. Zweck: Die im Januar vereinbarten zehnprozentigen Lohnerhöhungen aufzufan- gen. Demnach wird der Kohlenpreis ab I. April um zwei DM je t erhöht. Den Berg- arbeitern wird aus öffentlichen Mitteln eine steuerfreie Schichtprämie von zwei DM ge- Währt. Die Geburtsstunde des„Grünen Planes“ källt auf den 24. Pebruar. An diesem Tage beschließt der Bundestag, der Landwirtschaft einen zusätzlichen Betrag von einer Md. DM zur Verfügung zu stellen. Marz Der Zinsfuß der Notenbank für aus- geliehene Gelder Diskontsatz) wird von der Bank deutscher Länder um eins v. H. auf viereinhalb v. H. erhöht. Es ist die zweite Erhöhung seit Herbst 1955.. Am 21. wird von der Hohen Behörde der Montanunion beschlossen, den Kohlenpreis ab 1. April freizugeben. f Es stellt sich heraus, daß das Tempo der Wirtschaſtspolitisches Kalendarium für das Jahr 1936 Lohnsteigerungen in der Industrie seit 1954 beträchtlich wuchs. Es betrug im ersten Vierteljahr 1954 1.9 im ersten Vierteljahr 1955 5,6 im ersten Vierteljahr 1956 8,6 April Die Kohlenpreiserhöhung um zwei DM je t tritt in Kraft, ebenso die Freigabe des Kohlenpreises innerhalb der Montanunion (siehe oben). Die drei neuen Kohlenverkaufs- gesellschaften im Ruhrgebiet,„Präsident“, „Mausgeatt“ und„Geitling“, nehmen die Arbeit auf. Sie sind Nachfolger des GEORG (der Gemeinschaftsorganisation Ruhrkohle). Am 3. wird bekannt, daß die Gold- und Devisenbestände der Bank deutscher Länder 13,4 Md. DM— hiervon 10,1 Md. DM. in Gold und Dollar— erreichten. Am 18. billigt das Bundeskabinett den Gesetzentwurf über Erneuerung der Nieder- lassungsfreiheit von Banken. Am 23. fordert der Deutsche Industrie- und Handelstag zur Sicherung der Konjunk- tur bessere Koordinierung der für wirt- schaftliche Entscheidungen zuständigen Bun- desministerien. Mai Das„Wohnungsbau- und Familienheim- gesetz“ wird vom Bundestag verabschiedet. Es sieht die Förderung des Baues von 1,8 Mill. neuen Wohnungen insbesonders Familienheime— vor(4. Mai). Am 11. hebt die Bank deutscher Länder die Devisenanbietungspflicht auf. Deutsche dürfen ausländische Wertpapiere kaufen Am 18. die dritte Diskontsatzerhöhung auf 57% V. H. Fritz Berg und der Bundeskanzler Dr. Adenauer ziehen gegen die Notenbank und Wirtschaftspolitix zu Felde(Gürzenich- Rede). Anschließend große politische Erre- gung. Es kriselt im Kabinett. uni Am 8. kündigt die IG Bergbau die Man- teltarife für den westdeutschen Steinkoh- lenbergbau und verlangt Einführung der 40“ Stundenwoche(über Tage) und der 35-Stun- denwoche(unter Tage). 4 8 4 1 fn „ Am 13. wird für 2,2 Millionen Arbeitneh- mer der Metallindustrie— mit Wirkung ab 1. Oktober 1956— die 45-Stundenwoche mit Lohnausgleich vereinbart. Am 22.: Bundestag und Bundesregierung entwickeln Pläne, die Ueberhitzung der Konjunktur abzustoppen. Ein Ueberblick von der unternehmeri- schen Wirtschaft über das erste Halbjahr zeigt am 30., daß die Steigerung der wirt- schaftlichen Leistungsfähigkeit in der Bun- desrepublik Produktivität) sich um 2.7 v. H. erhöhte, die Bruttostundenverdienste der In- dustriearbeiter jedoch um 11% v. H. Die Ge- werkschaften versuchen dies zu widerlegen, blieben aber den rechnerischen Nachweis schuldig. Außenhandelsentwicklung des I. Halb- jahres: (in Md. DMW) Einfuhr& Ausfuhr* 1955 11,39 12,1 1956 18,00„ K 4 Der Erzeugerpreis industrieller Produkte ist nur um eins v. H. gestiegen. Juli Verminderung der Steuerlast um 2,5 Md. DM wird am 15. vom Bundestag beschlossen. Die Einkommen- und Lobnsteuer wird je nach Höhe um 10 bis 5,5 v. H. gesenkt. Das Notopfer Berlin fällt für alle Abgabepflich- tigen, die weniger als 30 DM im Jahr an Notopfer zu zahlen haben, fort. Die Bundes- länder protestierten dagegen. Am 11. einigen sich Arbeitgeber und Ar- beitnehmer des graphischen Gewerbes auf Einführung der 45-Stundenwoche mit vollem Lohmausgleich ab 1. Oktober 1956. In Karlsruhe wird die Kernreaktor-Bau- und Betriebs-GmbH geboren. Ein entspre- chender Vertragsabschluß zwischen Bund, Baden- Württemberg und der Reaktor-Fi- nanzierungs- GmbH kommt zustande. August Das Bundeswirtschaftsministerium stellt (24. August) fest, daß sich eine allgemeine Beruhigung der Konjunkturlage in der Bun- desrepublik durchsetze. Auftriebstendenzen seien noch in der kräftigen Ausweitung des Privatverbrauchs sichtbar, der durch den anhaltenden Lohnanstieg gespeist werde. Die Arbeitslosenzahl ist auf rund 409 000 gesunken. Im Bundesdurchschnitt sind nur 8 2,2 V. H. aller Arbeitnehmer erwerbs- 0s.. Seßhtember Der Diskontsatz wird am 5. um ½ v. H. auf 5. v. H. herabgesetzt. Der Vermittlungsausschuß zwischen Bun- destag und Bundesrat beschließt an Stelle einer Einkommensteuersenkung, ab 1. Ok- tober das Notopfer Berlin für natürliche Personen abzuschaffen. Darüber hinaus wer- den noch andere Steuerentlastungen be- schlossen. Insgesamt werden die Steuerzah- ler um rund 2,6 Md. DM entlastet. Oktober Arbeitszeitverkürzung wird am 21. Juni für den Kohlenbergbau mit Wirkung am 1. Oktober vereinbart. Monatlich sollen zwei bezahlte zusätzliche Ruhetage gewährt wer- den. Arbeitgeber und Gewerkschaften be- tonen, daß deswegen Erhöhung des Kohlen- preises notwendig ist. Sie tritt am 20. Oktober in Kraft und beträgt durchschnittlich 4,50 DPM je Tonne. Am Ende dieses dritten Vierteljahres be- trägt die Zahl der beschäftigten Arbeit- nehmer im Bundesgebiet 19,2 Millionen. Der vom 1. bis 6. Oktober tagende DGB- Kongreß in Hamburg bringt alle alten Ge- werkschafts forderungen in neuer Auflage vor. Das klassenkämpferische Element ist unverkennbar. Walter Freitag tritt zurück. Zum DGB-Vorsitzenden wird Willi Richter gewählt. Am 16. Oktober wird für die chemische Industrie mit Wirkung ab 1. Mai 1957 die 45-Stunden-Woche vereinbart. Am 24. Oktober ruft die I Metall Schles- weg-Holstein einen Streik aus. Die Spareinlagen am 31. Oktober betra- gen rund 22,6 Md. DM; sie stiegen gegenüber 1955 um 2,7 Md. DM. 5 November Der Bundestag verabschiedet am 9. No- vember das Ladenschlußgesetz. Von Januar 1957 bis Dezember 1957 schließen die Ge- ———· schäfte von Montag bis Freitag um 18.30 Uhr, samstags um 16 Uhr. Montags bleiben sie bis 10 Uhr geschlossen. Ab Januar 1958 ändert sich diese Regelung für das Wochenende. 12. bis 15. November. Die grogen Mineral- ölgesellschaften in der Bundesrepublik er- höhen den Preis für Benzin und Dieselkraft- stoff um 1 Pf pro Liter. Auch die Preise für Heizöl werden heraufgesetzt. In der Textilindustrie wird am 14. No- vember die 45-Stunden-Woche ab 1. April 1957 vereinbart. Gleichzeitig sollen die Löhne einschließlich des Lohnausgleichs um 7 bis 9 V. H. erhöht werden. Der Bundestag verabschiedet am 16. No- vember ein„Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskam- mern“. Alle IHK's des Bundesgebietes und West-Berlins werden Körperschaften des öffentlichen Rechts. Dezember Bundesfinanzminister Dr. Schäffer legt dem Bundestag am 7. Dezember den Haus- halt für das Jahr 1957/8 vor. Der ordentliche Haushalt ist mit 33,19 Md. DM um 1,71 Md. höher als im Vorjahr, der außerordentliche mit 1,16 Md. um 2,38 Md. DM niedriger. Die Haupterhöhungen im ordentlichen Haushalt liegen auf dem Gebiet der Zuschüsse für die Sozialversicherung(rund 1 Md. DM). und auf dem des Wohnungsbaus(458 Mill. DMW). Der Bundestag verabschiedet ein Gesetz zur Aufbesserung der Privatrenten. Danach werden Renten bis zu 100 RM im Verhältnis 1:1 umgestellt. Für die darüber hinausgehen- den Beträge bis zu 200 RM beträgt das Um- stellungsverhältnis 2:1. Renten über 200 PM werden wie bisher 10:1 umgestellt. In der Bekleidungsindustrie beschließen die Arbeitgeber und die 18 Textil die Ein- führung der 45-Stunden-Woche— verbunden mit Lohnausgleich und Lohnerhöhung um zusamen 8 v. H.— ab 1. April 1957. Insge- samt ist bis jetzt für rund 4,5 Millionen Arbeiter und Angestellte die Arbeitszeit Der sozialpolitische Ausschuß des Bun- destages hat in 41— zum Teil ganztägigen Ausschußberatungen den umstrittenen Ge- setzentwurf zur Rentenneuordnung am 21. Dezember für die Verabschiedung durch den Bundestag reifgemacht.. 4 Seite 20 MORGEN Dräsentiert ab 25. Dezember(1. Weihnachtstag) „FPAHRENDES VOITIK. Attraktionen der Cireus- Manege begeistern Kabarett- Gäste MATA WILLIAMS& CO.] THE RONDELLI- GIRLS Sensation. Messerwerfer und] Atemraub. Luftdarbietungen Cowboys v. Circus Fr. Althoff schön. Frauen v. Circus Roland Axel Velden vom Cireus Willy Hagenbeck stellt weitere Spitzenleistungen von Le Grand Circus Boltini und Circo Na- Zonale Togni vor.- Es spielt die Circuskapelle Rudi Walter. Tägl. Nachtprogramm intim und pikant- mit schönen Frauen Silversterball Pers.-Res. geg. Lös. d. Verzehrk. tägl. ab 19 Uhr Montag, 24. Dezember 1956 Nr. 2 5. — Welagabe 7 urlässteg F Daage Zwischen Alhambra- Lichtspiele u. Rheinelektrua Seöffnet ab 16 Uhr on 16 24 Uhr 2. WEIHNA(CHTSFEIERTAG GEUFEENET Unseren werten Gästen, Freunden und Bekannten ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr Jos. 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Dez.) 11 Uhr als Matinèe-Vorstellung: Ein Klassiker unter den Filmen: WILLI FORS T's BUR G THEATER mit Werner Krauss, Willy Eichberger, Hortense Raky, Olga Tschechow, Hans Moser, Maria Holst Musik: PETER KREU DER 1. Feiert. vorm. 11.00 der spann. Film für jung u. alt calle Blomquist als Diamantenschmuggler Ermäßigte Preise, KI. ab 60 Pf. 2. Feiertag vorm. 11.00 22 der Märchienfarbim Hensel u. Gretel Ab 1. Feiertag 22.20 Spätv. die 6 größten Jazz- Kapellen in Warners große lazzparade 1. und 2. Feiertag abends 2315 Unr Dunkelroter Venusztern Der Sohn der Caroline Chérie Ein Farbfilm um schöne Frauen und erregende Das Weihnachts- Programm für die ganze Familie! alserfacd im Salzkammergut Der herrl. Breitwand-Farbf. m. Elma Karlowa, Gunther Philipp u. v. a. 1. u. 2. Felertag 15.30, 17.45, 20. 18, Donnerstag, 20.15 Uhr. 2. u. 2. Feiertag, 13.30 Jsdvst. J. u. 2. 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Maachenahe due man Ein entzückender Farbfilm mit Romy Schneider, Adrian Hoven— Beginn: 15.45, 17.45, 20,00 Uhr 18.30 u. 20.45 an beiden Feiertagen auch 16.15 Uhr LILLTI PALMER— IVAN DESNN Zärentochter ren Kart e: Dlirch die liste 1. u. 2. Feiertag 15.30, 17.50, 20.10 Uhr JENNIFER JONES— GREGOR PECR in dem Cinemascope-Film(Besonders wertvolh Der Mann im grauen Flanell 13.30 Uhr GAR COOPER:„VERA CRUZ. Bis Donnerstag, 15.30, 18.00, 20.45 Gregory Peck Der Mann im grauen Fianel! Sbätverstellung Der Coyote Abenteuer Telefon 8 21 92 L GRETHE WEISSER— CATERINA VALENTE— RUDOLF PLATTE D I 8 U 51 852 U 5 1 Ein hinreißend bunter Wirbel aus Tanz u. bezaubernden Melodien Täglich: 16.00, 18.15, 20.30 Jugendfrei! Täglich: 13.30, 18.00, 20.30 1. u. 2. Weihnachtsfeiertag 14.00 1. Feiertag, 13.30 „DER GESTIEFELTE KATER“ HAKIE Für jung u. alt: Ein farbiger Märchenfilm 2. Feiert. 13.30:„Die gold. Gans“ „DIE PRINZESSIN AUF DER ERRBSE“ HAB ERECKL BRAUERE A. DING EL DEIN MANNHEIM Licks MITTE TSTR. 41 teltron 511866. FIIHIEEAIE N AER fENIIFASSFEC Et EFON 43310 Telefon 5 00 50 6 7, 10 Telefon 3 21 40 LUXOR Zeppelinstr. 22 Leitung:— MAX MEISINGER 1 ups Metet fannliei Allen unseren Sästen und Freunden entbieten wir * NERZLI RE WEIHNAcHTs GRUSS E* verbunden mit den besten Wünschen för ein erfolgreiches NEUES JAHR Während der feiertoge erwählte Speisenfolge sowie die Delikatessen der Jahreszeit Zum Jahresabschluß: Frohe Silvester-Feier 0 1K ben Ter 3 Sie bitte rechtzeitig lhre plätze. Hauptbahnhof- Gaststätten iudwisshaten/ hein Fröhliche Weihnachten sowie ein glückliches, gesundes neues Jahr wünscht Ihnen FAM. HERMANN SAUITER, Hauptbahnhof- Gaststätten, Ludwigshafen/ Rhein Silvesterball in allen drei Räumen Unser Silvester-Mend 1956/57: Geflügelsalat, Pariser Art, Toast und Butter Doppelte Kraftbrühe mit Markklöschen Salm vom Rhein, gekocht Holl. Butterschaumtunke, Dampfkart. Reh-Medaillon Sauter Edelpilze- Croquette Kartoffel Salatherzen, römische Art Fünf- Tnealer Lindenho:? Telefon 3 13 90 Wir wünschen unseren verehrten Theaterbesuchern ein frohes Fest! N Waldhof. Ruf 5 9301 Gartenst. Ruf 8 93 01 g 18.00 und 20.30 Uhr 18.30 und 20.45 Uhr 5 Aas Ad Feiert. a. 13.45, 15.45 Feiert. a. 14.00, 16.15 2 8 Jugendl. zugelassen! Jugendl. zugelassen! Ein Feuerwerk des Frohsinns Ein beglückendes Filmerlebnis und der sprühenden Laune: a. d. majestät. Weit der Berge 8 0 Musikparade yo die alten Der große musikalische Ausstat. Wa 1 110. t. 111 it Peter Alexander, IENID AI. Bib 0b Sedrg Thomalla, d er raus en R. Stephan W. Fritsch, J. Kipper, A. Dahlen Schnseweigchen u. Rosenrol WALD HoOfF Telefon 5 98 08 REYTA F 14.00 2. Feiertag die SAATLZAU 13.45 bel. Märchenst. Spätvorstellung 1. Feiertag 13.30 Uhr% heitere Jugendvorstellung: peter pan 8 Abenteuer UNSER WEIHNACHTS- PROGRAMM ab Dienstag, 25. Dez. bis einschl. Donnerstag, 27. Dez., jeweils 18.15 und 21.00 Uhr. (an beiden Festtagen auch 15.30 Uhr): „TKX“ antworfet nicht Ein Film von Christian Jaque mit MATHIAS WIENMAN, GARDY GRANASS Ferner im gleichen Programm: „DER ROTE BALLON“— Der preisgekrönte Farbfilm von Albert Lamorisse, mit den Kindern und Luftballons von ganz Paris. Dienstag, 25. Dez.(1. Weihnachtstag) 14 Uhr: „SKABENGA— Mörder des Dschungels“ Farbfilm einer Jagdexpedition auf Großwild in Afrika. Jugendliche ab 10 Jahre) Mittwoch, 26. Dez.(2. Weihnachtstag) 14 Uhr: Kinder-Märchenvst.:„HANSEL UNG GRETEL“ Heute keine Vorstellung Ab Dienstag und Mittwoch, 1. und 2. Feiertag 17.30 und 20 Uhr, Donnerstag, 20 Uhr Die Fischerin vom Bodensee Farbfilm auf Breitwand) mit Mar. Hold Gerh. Riedmann- Joe Stöckel und Isa und Jutta Günther Am 1. und 2. Feiertag 15 und 22.18 Uhr Die weiße Feder Gaenaseope) Arkadenhof. Gaststätte Inh. Luise Heiler Die Familien-Gastsfätte am Friedrichsplatz Telefon 4 41 28 An den beiden Feiertagen geöffnet! 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Bis zu seinem sechsten Lebensjahr trug er auf Geheiß seiner exzentrischen Mutter lange Haare und Mädchenkleider. Ein weiblicher Zug in seinem Wesen hat ihn das ganze Leben hindurch verfolgt und bleibt auch in seinen übersensiblen, feinste Regungen und seelische Eindrücke registrierenden Prosa- stücken und Gedichten erkennbar. Die Ge- spenster, die der Knabe in seinem Prager Elternhaus zu sehen vermeinte, verfolgten ihn noch, als er in die harte Zucht der Militär- schulen von St. Pölten und Mährisch- Weiß-. Kirchen kam. Nun glaubte er, Stigmata an seinen Füßen zu haben und überwirkliche Heil- und Seherkräfte zu besitzen, und in grausiger Intensität setzten sich Todes- gedanken in seinen frühen, noch unbeholfe- nen und dilettantischen Versen fest. Damals mußte er die tiefsten Erniedrigungen seines Lebens erdulden, da er weder tauglich noch bereit war für die soldatische Erziehung, die man ihm zugemutet hatte. Als verlachter, Verachteter Schwächling verließ der junge Rene nach fünf Jahren die verhaßte Militär- Schule, ohne Plan und Ziel. Die Handels- akademie in Linz und das Studium der Rechte und der Philosophie in Prag, München und Berlin waren die nächsten Stationen, doch vermochte es Rilke nicht, in einen bürger- lichen Beruf hineinzufinden. In solcher Untauglichkeit wurzelte sein Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, aus ihr entstand aber auch die Kraft, sich als Aus- gleich für unerreichbares Glück in Beruf und in Familie in die Welt ferner Gedanken zu vertiefen. Seine Frau, die Worpsweder Bild- hauerin Clara Westhoff, verließ er schon kurz nach der Geburt der Tochter Ruth, un- fähig, die Familie ausreichend zu ernähren. Er begann ein unstetes Leben in den Städten Europas, war Gast bei Freunden und Gön- nern, bei Fürsten und Künstlern, und schrieb, wenn nicht gerade wieder eine Erkältung, eine Krankheit seinen gebrechlichen Körper zur Ruhe zwang, in heißem Ringen um Worte und Gedanken seine Verse, die er zum„Buch der Bilder“, zum„Stundenbuch“, zu den „Neuen Gedichten“ zusammenfügte. In Paris besuchte er Auguste Rodin, ging bewundernd durch die Werkstatt, einen„Garten von Stei- nen und Gipsen“, und setzte dem Bildhauer durch seinen berühmten Essay ein Denkmal. Inzwischen war„Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, die er als 24 jähriger in einer mondhellen und stürmi- schen Nacht niedergeschrieben hatte, im Druck erschienen und hatte eine ungeheuere Wirkung auf die Zeitgenossen. Das lyrische Epos von dem jungen Fahnenträger, der in einer einzigen Nacht Liebe und Tod zugleich erfährt, mußte in seiner hymnischen Art und aristokratischen, leicht dekadenten Haltung gerade im militärisch- wilhelminischen Zeit- Alter die Gemüter berauschen und erschüt- tern. Man vergötterte den Dichter, Legenden bildeten sich um ihn, wozu nicht zuletzt die im„Cornet“ zart anklingende, von Rilke in manchen Zeußerungen stets liebevoll ge- pflegte Mär von der Herkunft des Autors aus Altem Adelsgeschlecht beitrug. Als seine Ver- ehrer dann erfuhren, daß diese Adelsabstam- mung nichts weiter war als eines der schönen Phantasiegebilde des Dichters— da glaubten sie es nicht. So sehr hatte der sonderbare Mann seine Umwelt in Träume verstrickt. Der Erfolg des„Cornets“ verfolgte den Dichter gleich einem Fluch. Noch heute ist das Bild Rilkes durch diese Jugenddichtung getrübt, die sich vor seine späteren, weitaus Hintergründigeren und schwierigeren Werke schiebt. Die fingierten Tagebuchaufzeichnun- gen des„Malte Laurids Brigge“ etwa gehören — neben einer Anzahl von Briefen— zu den erschütternsten Selbstdokumenten Rilkes, der die Großstadt Paris mit ihren Spitälern, Armen und Kranken, mit ihren Gassen, in denen es nach Pommes frites, Ruß und Fusel riecht, mit ihren häßlichen Häusern und arm- seligen Hotels bis ins innerste Mark erlitt. Wie seltsam abwesend klingen in diesem Buch die Sätze, als seien sie durch Milchglasschei- ben gesprochen, wie unwirklich und doch Wieder von erschreckender Nähe sind die Schilderungen, etwa zu Beginn des Abschnit- tes Über die Bibliothèque Nationale:„Ich Sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen.“ So wurde ihm alle Beobachtung zu ge- dankenschwerer Aussage. Keinem System und keiner Weltanschauung verpflichtet, nur den zarten Regungen seines Geistes folgend, kügten sich Erinnerungen und Weltenwesen, Erfahrungen und Sendung zu Silben und Versen, zu den nur mühsam durchdringbaren Wortgeflechten der„Duineser Elegien“, ge- nannt nach dem Schloß Duino bei Triest am Adriatischen Meere, wo 1912 die ersten Elegien entstanden, und die„Sonette an Orpheus“, die ebenso wie die Elegien 1923 erschienen. Kurz zuvor hatte Rilke sich in die Schweiz zurückgezogen. Hier konnte er oberhalb von Sierre durch Hilfe eines Freundes das kleine, nicht sonderlich attraktive„Chäteau de Mu- zot“ beziehen. Das ruhelose Wanderleben, die zahllosen Besuche gehörten nun der Ver- gangenheit an, in einer nahezu klösterlichen Abgeschiedenheit verbrachte Rilke die letzten Jahre seines Lebens. Er war der Abwechslung und Geselligkeit müde geworden, seine Kräfte Waren aufgezehrt, und bald gewann eine Krankheit die Herrschaft über ihn, die von den machtlosen Aerzten„Leukaemie“ be- nannt wurde und dem 51jährigen nach schmerzreichen Wochen am 29. Dezember 1926 den Tod brachte. Egon Treppmann BB Lange Schatten Foto: Robert Häußer Deutsch- amerikanische Musikfestwoche in Berlin Große pläne der Berliner Philharmoniker för Juni 1957 Zu einer interessanten Begegnung dürfte die Deutsch- Amerikanische Musikfestwoche werden, die für Juni nächsten Jahres in Ber- lin geplant ist. Ueber die Einzelheiten dieses recht ambitiösen Kulturaustausch-Pro- gramms fielen dieser Tage in New Vork die ersten Stichworte. So hat sich der Intendant des Berliner Philharmonischen Orchesters, Gerhart von Westermann, auf den dieses Projekt zurück- geht, bereits mit drei amerikanischen Diri- genten im Prinzip darauf geeinigt, in der Woche vom 5. bis 12. Juni nächsten Jahres drei Konzerte in Berlin zu veranstalten, in denen vorzugsweise Werke amerikanischer Komponisten zur Aufführung kommen sol- len. Als Dirigenten der Deutsch- Amerikanischen Musikfestwoche haben George Szell, Dirigent des Clevelander Sififonieorchesters, Tho- mas Scherman und Franz Allers ihre Zu- sage gegeben. Thomas Scherman hat sich als Dirigent einer New LVorker Musikgesell- schaft, die vorzugsweise selten gehörte klas- sische und moderne Musik zur Aufführung bringt, einen Namen erworben, während Franz Allers zumeist am Dirigentenpult der berühmten New LVorker Musikrevuen er- scheint. So war er der Kapellmeister der Aufführungen von„South Pacific“ und„Bri- gadoon“, und im Augenblick leitet er das Orchester in dem sensationellen Musical- Erfolg„My Fair Lady“(nach Shaws Pyg- malion) Die für das amerikanische Musikfest in Berlin verpflichteten Solisten werden eben- falls für die Berliner eine Ueberraschung bedeuten. Unter ihnen befinden sich die junge Negersängerin Camilla Williams, die in Europa schon sehr gefeiert worden ist, der Harmonika-Virtuose John Sebastian und der Step- Tänzer Danny Daniels. Camilla Wil- liams hat als Madame Butterfly an der Wie- ner Staatsoper das Publikum entzückt, John Sebastian will in einem eigens für sein In- strument geschriebenen Concerto zeigen, daß die Harmonika konzertreif geworden ist, und Danny Daniels ist in Amerika berühmt ge- worden mit seinem Tanz zum Step-Dance Concerto von Morton Gould. Zu ihnen wird sich noch der junge amerikanische Pianist Leon Fleischer gesellen, der unter George Szell. auf dem Berliner Podium erscheinen soll. Soweit bisher feststeht, werden die Berliner Philharmoniker Werke der folgen- den amerikanischen Komponisten spielen: Ernest Bloch, Paul Creston, Morton Gould, Karon Copland, Roy Harris, Kurt Weill, Samuel Barber und George W. Chadwick. Im ganzen darf diese Auswahl wohl als repräsentativ für das zeitgenössische ameri- kanische Musikschaffen angesehen werden. Doch möchte man den Wunsch aussprechen, daß noch einige Korrekturen am Programm vorgenommen werden. Denn es ist zum Bei- spiel nicht zu verstehen, wie man die Kom- ponisten Charles Ives, Leonard Bernstein und Alan Hovhaness so völlig übergehen konnte. Auch Roger Sessions und William Schuman hätte man nicht auslassen dürfen, wenn man den deutschen Musikfreunden ein getreues Bild des heutigen amerikanischen Musikschaffens geben will. Im einzelnen verheißt die Deutsch- Amerikanische Musikfestwoche 1957 folgende drei Programme(Abänderungen natürlich vorbehalten): Am 5. Juni wird Thomas Scherman mit den Berliner Philharmonikern spielen: Händels Konzert für Doppel- orchester; das Harmonika- Konzert von Ni- kolai Tscherepnin mit John Sebastian als Solist; die 2. Sinfonie von Creston oder die Sinfonische Suite von Ernest Bloch; endlich das Tap Dance Concerto von Morton Gould mit Danny Daniels als Solist. Für den 7. Juni Viel Lärm hat Franz Allers sein Programm wie folgt aufgestellt:„Jubilee“ von George W. Chad- wick;„Street Scene“ von Kurt Weill mit Camilla Williams als Solistin;„Medeas Me- ditation und Tanz der Rache“ von Samuel Barber; die Tanzouvertüre von Creston und die Tanzepisode aus„Rodeo“ von Aaron Copland. Das Schlußkonzert soll George Szell leiten: er dirigiert die dritte Sinfonie von Roy Harris, Beethovens-G-Dur- Konzert, gespielt von Leon Fleischer, und die vierte Sinfonie von Johannes Brahms. Die Idee dieser deutsch- amerikanischen Musikverbrüderung ist gewiß sehr ver- dienstlich. Um so mehr sollten die Veranstal- ter und die verantwortlichen Künstler dar- auf sehen, daß der deutschen Musikwelt nicht ein sehr unvollständiges Bild amerika nischer Musik von heute präsentiert wird. Dr. Richard Van Dyck um nichts Eine Shakespedre- Aufföhrung der Städtischen Böhne Heidelberg Es ist müßig, die Handlung der Shake spearischen Komödien im Kopf zu behalten. Dieser Wirbel von Menschen, Verkleidungen, Liebespaaren, komischen Käuzen, schrulligen Alten, schelmischen Mädchen. raffinierten Gaunern, tollen Jünglingen— wer findet sich da noch durch? Doch das ist auch nicht notwendig. Dies ist ein locker gefügtes Ge- bäck, hier gelten nicht der Teig, sondern die Luftbläschen, gilt nicht das Gerüst, sondern der Geist, der vogelleichte Gedanke, der dies alles beherrscht. Es ist wie bei den Zauber- künstlern, die mit leichter Hand das Publi- kum betören. Sie allein wissen, welch kom- pliziertes und durchdachtes System dazu nötig ist. Wer wollte es bestreiten, daß Shakespeare ein Zauberkünstler ist? „Viel Lärm um nichts“— Spiel um Liebe, um Herzen, um Sehnsüchte. Ein heller Sonnenstrahl, ein blauer Himmel, bunte Ge- wänder, Festtag. In Heidelbergs Städtischer Bühne hat jetzt Karlheinz Streibing die Komödie neu einstudiert. Ein Festtag ist nicht daraus geworden, aber ein Sonntag immerhin. Ein Sonntag mit froher Laune, behaglich im Liegestuhl genossen, umgeben von den Sonnenblumen des heimischen Schrebergärtchens. Richard Flatter über- setzte das Stück. Das hat dem Original nichts geschadet, wohl auch nichts genutzt. Schlegel-Tieck klingt vielleicht hier und da etwas gedrechselter, dafür aber zeitloser. Und nichts stört bei Shakespeare mehr, als ein plötzliches Modewort. Aber sonst ist man in Heidelberg nicht neuerungssüchtig gewesen. Hübsch solide werden die Figuren geführt, Sichtbare Regie- einfälle gibt es wenige— zum Glück. Denn schön sieht es nicht aus, wie die fürstlichen Herrschaften vom Gastmahl kommen, jeder ein Schüsselchen Nachtisch-Pudding balan- cierend. Und während sie miteinander plau- dern, löffeln sie eifrig drauf los. Oder die Sache mit Leonato. Der arme Statthalter (Von Walter Prüssing gespielt), er muß sich seine Post selbst holen, kreuz und quer über die Bühne laufen, um die Boten abzufertigen. Die wichtigen Staatspapiere überfliegt er zwischen Tür und Angel, läßt sie nicht im Amtszimmer, nein, gibt sie wieder mit, wer Weiß, vielleicht für den Papierkorb. Dafür aber wird der Text in kleinen Din- gen sorgsam ausgespielt. Die Belauschungs- szenen, die auch in dieser Shakespeare- Komödie nicht fehlen, die Episoden mit den Nachtwächtern Franz Rücker und Gert Gei- ger machen köstliche Typen daraus), gehören zum Besten des Abends. Nur Benedikt(Kurt Hepperlein), der von seiner Junggesellen Philosophie geheilt wird, schwätzt seine geistreichen Dialoge zu rasch herunter. So schnell kann nämlich auch ein Benedikt nicht denken— und ebenfalls der Zuhörer nicht. Im übrigen sind die Männer(Heinz Men- zel als Prinz, Toni Dameris als„Schurke“ Don Juan, Karl Michael Vogler als Claudio, Martin Baumann als Antonio) auch bei der Aufführung das stärkere Geschlecht. Die Damen(darunter Ingeborg Heß, eine spring- lebendige Hero, und Erika Georgi als Bea- trice) setzen Anmut und weibliche Reize ein. Was auch nicht zu verachten ist. Nur— aber lassen wir das, es war ein netter Abend. Tändelnd, unverbindlich, leicht wie die bunt- stilisierten Dekorationen von Walter Weber und die lichte Tafelmusik von Siegfried Strohbach. ü Und der Geist Shakespeares schwebte über den Häuptern. Das zählt.=tr- „Die Nackten kleiden“ pirandello-Premiere in Pforzheim Pirandellos 1922 in Rom uraufgeführtes Schauspiel„Die Nackten kleiden“ ist eines seiner charakteristischsten Werke: es ent- larvt mit den Figuren des Stückes zugleich den Autor, seine besonderen Kennzeichen inn Handwerklichen wie im Gedanklichen So war es nur rühmlich, daß sich das Pforz. heimer Stadttheater über die mittlerweile ver- jährte testamentarische Bestimmung des italienischen Nobelpreisträgers, seinen Tod mit Stillschweigen zu übergehen, hinweg gesetzt und die Pirandello-Renaissance zum 20. Todestag des Dichters mit der Aus- Srabung dieses auf der deutschen Bühne fast unbekannten Werkes erweitert hat. Das von Francesco von Mendelssohn übersetzte Stück durchleuchtet mit fast Sa- distischer Gewissenhaftigkeit die Leidens geschichte einer jungen Selbstmörderin, Sie wollte den Weg ins Jenseits nicht nackt an- treten, sondern hatte sich für die Reise eine schickliche Lüge zusammengeschneidert. Doch an der Schwelle des Todes wird sie noch einmal zurückgerissen: die beiden Männer, die in ihr Schicksal schuldvoll verstrickt waren, zerren ihr die armseligen Fetzen vom Leibe. In Ibsen'scher Technik wird der nackte Tatbestand eingekreist, enger und enger, bis der letzte Notausgang der Lüge, der Flucht. weg der Scham, versperrt ist.„Für diese Tote gibt es keine Kleider“. Sie stirbt im Augenblick tiefster Erniedrigung. Aber sie ist im Fegefeuer der Austauschbarkeit, des Scheins und Seins geläutert, ihre Blöße ver., klärt sich zu makelloser Transparenz. Sie ist reif für die Gnade. Die Entlarvten sind Mre Peiniger. Nackt und verwirrt bleiben sie am Rande dieses Lebens zurück. In der Pforzheimer Inszenierung Fried- rich Kremers war die bohrende Konsequenz des Stückes in eine etwas zu stereotype Auf. regung umgesetzt. Es gab herzlichen Beifall, besonders für Hannelore Don in der Rolle des jungen Mädchens. S2. 2200 Theaterangestellte Hcushaltscdebatte um Wiener Staqtstheqter In der zum Wochenbeginn fortgesetzten Haushaltsdebatte des österreichischen Par- laments wurde aus den Reihen der Abgeord. neten vorgeschlagen, die Bundestheater wie- der von einer Generalintendanz leiten zu lassen. Mit ihren 2200 Angestellten seien sie der größte Theaterkonzern der Welt. Zu den Bundestheatern gehören das Burgtheater, die Staatsoper, das Akademietheater und die Volksoper. In der Debatte wurde auch mitgeteilt, daß die höchste Gage der Staatsoper pro Abend bisher 4200 Schillinge(700 Mark) betragen habe. In einer mittleren deutschen Stadt liege sie hingegen bei 1200 bis 1500 Mark. Die Staatsoper werde nicht umhin können, künf. tig eine Höchstgage von 6000 Schillingen(1000 Mark) am Abend zu zahlen. Herbert von Karajan erhält für seine Tätigkeit an der Wiener Staatsoper im Jahr 80 000 Schillinge(etwa 13 000 Mark), außer- dem ein Dirigentenhonorar für jeden Abend, den er am Pult steht. Die 30 Proben, zu denen er vertraglich verpflichtet ist, werden nicht honoriert. Da sich die Musicals in der Volksoper als ausgesprochener Kassenerfolg erwiesen ha- ben, sollen in Zukunft in diesen Staats- theatern jährlich zu zwei Spielopern und zwei Operetten alten Stils auch zwei Musi- cals herausgebracht werden.„Kiss me Kate“ hat einen Reingewinn von zwei Millionen Schillingen(über 300 000 Mark) gebracht. a dpa Das„Theater der Nationen“, das aus den In- ternationalen Theaterfestspielen Paris hervor- gegangen ist und künftig seinen ständigen Sitz im Sarah-Bernhardt-Theater, Paris, hat, be⸗ Zinnt seine Spielzeit im kommenden Jahr mit einem Gastspiel der jugoslawischen Oper aus Belgrad Ende März. Der sich anschließende deutsche Zyklus wird eingeleitet vom„Berliner Ensemble“ aus Ostberlin mit drei Stücken von Bertolt Brecht:„Galileo Galilei“(5. 4),„Mut- ter Courage“(9, 4.) und„Fluch und Elend des Dritten Reichs“(12. 4.). Das Schauspielhaus Bochum wird Brechts„Dreigroschenoper“ in der Inszenierung von Hans Schalla bringen (16. 4.), ferner Wedekinds„Marquis von Keith“ (23. 4.) und Sartres„Der Teufel und der liebe Gott“, das mit Hans Messemer bereits bei den Theaterfestspielen 1956 in Paris ein großer Erfolg war. Dem folgt ein Ballettabend mit dern Theater aus Wuppertal. Faulkners Re- quiem für eine Nonne“, vom Westberliner Schillertheater gespielt, schließt die deutsch- sprachigen Aufführungen. (Kultur-Chronik siehe Seite 3) MARCO ERV SHARP: Fannus Brautfahrr Deutsch von Richard Moering Copyright by Cloossen Verlag Homburg 33. Fortsetzung Onkel Stephan brachte sie in unserm Gutswagen zur Bahn. Tante Grace, Tante Rahel und natürlich auch ich gingen ans Tor, um Charlotte und Fanny einsteigen zu se- Hen. Ich erinnere mich noch genau, wie mein bitteres Gefühl der Enttäuschung, dableiben zu müssen, mit dem Gefühl grenzenlosen Stozes auf die husarenhafte Erscheinung von Tante Charlotte verschmolz. Die Blu- men auf ihrem Hut krönten sie Wie einen siegreichen Krieger; umringt von EBRkörben Wie von Trophäen, saß sie kerzengrade, vollkommen ruhig und(ihrem Aeußeren nach zu urteilen) zuversichtlich da. Neben ihr saß Fanny: eingehüllt in ihren Schal und das Gesicht halb verdeckt von ihrem ab- getragenen schwarzen Strohhut. Als das Fahrzeug sich in Bewegung setzte, fing ich den böse triumphierenden Blick auf, den sie mir zuwarf. XXII 1 Während wir daheim blieben und war- teten, geschah etwas Merkwürdiges. Ein Geist der Heiterkeit beherrschte plötzlich das Gut. Zwar benahmen wir uns so gesetzt Wie immer, und wir machten uns auch, we- nigstens anfangs, mancherlei Sorgen um Charlotte; trotzdem lugte bald überall, wie Schneeglöckchen aus der Wintererde, Heiter- keit hervor. Wenn Tante Grace und Tante Rahel sich in der Halle oder auf der Treppe trafen, lächelten sie sich ohne ersichtlichen Grund zu. Ihr lautes Rufen im Haus wurde immer fröhlicher, und sie lachten über alles und über nichts— nur um lachen zu kön- nen. Rahel, die am Backofen nichts zu su- chen hatte, rollte aus schierem Uebermut einen Kuchenteig und radelte mir eine gaze Katzenfamilie aus, während Grace mir aus dem Brustknochen einer Gans einen Springfrosch machte. Und natürlich räumten sie die gute Stube auf. Es fällt mir schwer, für den Eifer, mit dem meine Tanten dabei zu Werke gingen, einen passenden Vergleich zu finden. Jeder tragbare Gegenstand wurde auf den Flur gebracht und, als dort kein Platz mehr blieb, in Fannys Schlafzimmer. Dann wurde der Fußboden gefegt und gebohnert. Der tür- kische Teppich wurde auf dem Hof über eine Leine gehängt und bis zur Bewußtlosig- keit ausgeklopft. Alle Glasprismen des Kronleuchters wurden einzeln gewaschen; die Feuerzange wurde poliert, bis sie glänzte Wie Gold. Grace hob die Türen aus den Angeln, um die Füllungen besser scheuern zu können. Rahels Porzellan wurde mit Seifen- spannen und warmem Wasser behandelt, ehe es wieder an seinen Platz kam. Ich fand Anerkennung mit meinem Vorschlag, die Harfe wieder instand zu setzen und mit al- ter Angelschnur neu zu bespannen Fannys Sofa wurde ausgeklopft und poliert. Die Stickerei des Sessels wurde zuerst mit einer harten, dann mit einer weichen Bürste be- arbeitet. Auch das Klavier wurde poliert, and ich weiß heute noch, daß ich die Ta- sten mit meinem Zahnpulver putate. Sogar bei den Männern zeigte sich eine gewisse Entspanmung. Unsere Mahlzeiten verliefen so schweigsam wie immer, aber eine nie gesehene Fülle von großem und Kleinen Gebäck— nichts konnte meine On- kel so nachhaltig in gute Stimmung verset- zen wie das Essen— türmte sich förmlich auf der Tafel. Sie agen noch mehr als sonst, vielleicht weil ihr Behagen sich nicht anders auszudrücken wußte. Stephans gehobene Stimmung war nur allzu eindeutig und be- drückte mich. Ich fand, man müsse ihn vorbereiten. Dieser Vorschlag fand wenig Beifall. Da je- des Ding seine Zeit brauche, sagte Rahel (und Grace stimmte ihr bei), es habe keinen Sinn, den Dingen, die doch geschehen müß- ten, auf halbem Weg entgegenzukommen; außerdem habe Charlotte alle gebeten, strikt zu schweigen. Als ich behauptete, Charlotte habe nicht gesagt, daß wir Onkel Stephan nicht vorbereiten sollten, sondern nur, daß Wir ihm nichts sagen dürften, hörten sie überhaupt nicht zu. Infolgedessen schlen- derte ich zu den Schweineställen, um zu ge- gebener Stunde auf eigene Faust zu han- deln. Onkel Stephan sah mich sofort, und auf meine einleitenden Worte, daß Charlotte und Fanny hoffentlich gut in London ange- kommen seien, arrtwortete er nach kurzem Ueberlegen, dies werde Böchist wahrscheinlich der Fall sein. 28 „Wie fandest du sie, kragte ich vorsichtig.„Wie sahen Tante Charlotte und Fanny aus, als sie zum Bahn- hof fuhren?“ a 5 Er überlegte. Ich sah, daß seine Gedan- ken von mir zum Bahnhof. in Exeter zu- rück wanderten, was natürlich ein wenig Zeit beanspruchte. „Charlotte“, sagte Onkel Stephan schließ- lich,„befahl einem Burschen, ihre Sachen ins Coupè zu tragen, als wäre das ihr natür- liches Recht. Und Fanny schien sehr zuver- sichtlich zu sein— sogar sehr hoffnungs- Onkel Stephan?“ voll“, fügte er nach einer neuen kurzen Ueberlegung hinzu.„Ich kann mich in der Tat nicht daran erinnern, mein liebes Kind, sie jemals so munter gesehen zu haben, seit 1— uns zum ersten Male in Plymouth tra- en.“ Ich war zwölf, er beinahe vierzig. Ich zit- terte für ihn. Ohne zu zaudern, sagte ich: l„Onkel Stephan, wenn du Fanny niemals heiratest, würde das dein Leben zerstören?“ Langsam wie eines unserer gutmütigen Ackerpferde beugte Onkel Stephan seinen großen Kopf zu mir herab. 5 „Sind wir nicht alle wie Gras?“ sagte er ernst.„Wie Unkraut, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird? Wird Fanny wieder gesund, so daß sie heira- ben Kanm, will ich sie mit Freuden heiraten; und wenn sie weiter krank bleibt, bin ich darm nicht in der glücklichen Lage, ihr ein freundliches Heim bieten zu körmen? Was sollte da mein Leben zeèrstören?“ Er sprach dichterisch wie die Bibel, machte mich aber trotzdem etwas ungedul- dig. Ich hätte gewünscht, er wäre in diesem Augenblick dem bösen männlichen Sylve- stertyp der Legende etwas ähnlicher gewe- sen. Ich sagte: „Onkel Stephan, wenn Fanny sich wieder 1— ist es dir ganz gleich, was sie dann „Wenn's nur zu ihrem Guten ist“, sagte Stephan freundlich. Jetzt hatte ich ihn wenigstens vorbereitet. Als ich jedoch Tante Grace etwas Ahnliches andeutete, antwortete sie abwesend— und Weil sie abwesend war, konnte sie so zu mir sprechen—, daß alles ganz anders sein würde, wenn Stephan Charles und Fanny zusammen sahe, Ich konnte nur hoffen, daß sie sich irrte. 2 Zwei Tage gingen vorüber— und drei Tage. Tante Rahel begann sich zu fragen, ob un- sere Reisenden genügend Proviant mitge- nommen hätten. Da ich die Gastfreundschaft von Jackson's Speisehaus kanmte, erwähnte ich voll Besorgnis eine andere, größere Ge- fahr— denn sie hatten mich ja nicht mit- genommen!—: daß ein Omnibus sie über- fahren könmte. Meine beiden Tanten lach ten mich einfach aus, und auch ich über- ließ mich nach und nach der allgemeinen Sorglosigkeit, bis am vierten Tage I Jones zu Besuch kam. Es war nicht ihr üblicher Tag, sondern ein Freitag. Aber ganz Frampton wußte be- reits, daß Fanny und Charlotte nach London gefahren waren; da konnte Miß Jones ihre Neugier nicht länger zügeln. So fuhr sie am Freitag— Mr. Simmel, der Apotheker. hatte sie auf seiner Fahrt nach Taunton mitge- nommen— bei uns vor und tat so, als wisse sie von nichts. Ich war entzückt über die kurz angebun- dene Art, mit der Tante Grace sie gleich wieder wegschickte und, nachdem sie mit möglichst wenig Worten womöglich noch weniger berichtet hatte, ihr den guten Rat gab, an der Gartenpforte zu warten, bis ein Wagen vorbeikäme und sie nach Frampton mitnähme. Der Schlachter von Frampton setzte Tante Grace hinzu, würde sicher in zwanzig Minuten vorbeikommen; und wenn ein oder zwei geschlachtete Ochsen von den Beers sie nicht störten, wäre sicherlich Platz genug für sie da. Mig Jones blieb am Tot stehen, Grace kehrte ins Haus zurück, u. ich lief hinter ihr her. Unglücklicherwelse hatte Miß Jones mich gesehen; sie rief nach, ob Fannys kleine Freundin ihr nicht Gesellschaft leisten wolle, und brachte mich in eine peinliche Lage, da Tante Grach weitersegelte und mich allein ließ. l kehrte um und ging zum Tor zurück—. einem kühlen ironischen Gesicht, wie ich mit einbildete. Immerhin: ich kehrte um. Fortsetzung folgt MANN 8 War der zun Fu Gasthof Wirt, de den Sch von all Man ach tigen M Spott oc Winter, gab er Bart. daß in Heiland schloß I sinn, w. berge f. konnte lege, 8c die vor da ein in den 8 der Hen flecken mäus, v zu emp. e nicht se denen 8 von We Nacht i ie Mag Kessel boden s hinterst ward ge über de ausgebr. rem putzte ein fest ganzen er dann des Doc Atem a ein Stüc Wenr Licht ve auf den schlüpfte dickste stiefel b Pelzkap] gebleich dem Kr aus. Der gen, der gestellt Licht de ter dem Schwerer beschwyö einmal kalten N Heiland daß er Erde ko Wohl M und mit beiteten wuhbte, nem W.I vor dem sich das begeben junge M eine Ka. dem ein stellte. I Bemerke Zehrung nahm el im Fros gerade s Impfan; viele Ja gchlaſ en So ge Geschich Nacht. 1 weit, de sich von und eins Lrwartu unter de die Hun volles sc Da sse deinem O wie h den Gru munter ma! 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Bartholomäus lebte nämlich im Glauben, das in jeder Heiligen Nacht der winzige Heiland wirklich auf Erden erscheine. Also, schloß Bartholomäus in seinem treuherzigen sinn, würde die gesegnete Familie um Her- berge kragen in jeder Heiligen Nacht, wer konnte sagen, wo? Und soweit es an ihm lege, so wollte er die Schmach auslöschen, die vor bald zweitausend Jahren geschehen, da ein anderer Wirt den Heiland selbdritt n den Schmutz gewiesen. Auch damals hatte der Herr der Welt einem unscheinbaren flecken die Gnade erwiesen; er, Bartholo- mäus, würde auf alle Fälle bereit sein, ihn zu empfangen. In einem Stall, gewiß; anders dürfte es nicht sein. Aber der Hausknecht vom„Gol- denen Stern“ mußte alljährlich am Vortage von Weihnachten Esel und Kuh für eine Nacht in die Scheune bringen; dann ward die Magd über den Hof geschickt mit einem kessel dampfenden Seifenwassers, den Stall- boden auf den Knien zu fegen bis in den hintersten Winkel hinein. Die alte Krippe ward gescheuert, dag die Späne flogen, und über das duftige Heu, das in ihrer Tiefe ausgebreitet lag, mußte die Wirtin von ihrem besten Linnen breiten. Die Laterne putzte Bartholomäus selber. Es war ihm ein festliches Beginnen, an das er einen ganzen Nachmittag verwendete; und wenn er dann in der Dämmerung die Leuchtkraft des Dochtes prüfte, so hielt er dabei den Atem an, als schaue er schon wahrhaftig ein Stücklein des Weihnachtslichtes. Wenn dann die Nacht das letzte blaue licht vom Schnee fraß und die Eisblumen auf den Scheiben neu zu blühen begannen, schlüpfte der Wirt Bartholomäus in seine dickste Jacke. Er zog mächtige Kanonen- stiefel bis zu den Knien, stülpte eine hohe Pelzkappe auf die dünne Saat seiner grau gebleichten Kopfhaare und stapfte hinter dem Knecht in die rauchende Kälte hin- aus. Der Knecht hatte einen Stuhl zu tra- gen, der dicht neben den Eingang zum Stall gestellt werden mußte, aus dem traulich das Licht der blanken Laterne schimmerte. Hin- ter dem Wirt, der mit ernstem Gesicht die schweren Beine bewegte, schritt sorgend und beschwörend die Wirtin. Er werde sich noch einmal den Tod holen draußen in einer so kalten Nacht, und das wolle der grundgütige Heiland gewiß nicht. Wenn es wahr sei, daß er in der Christnacht wieder auf die Erde kommè, S0 sei sein heiliger Pflegevater wohl Manns genug, den hell erleuchteten und mit frommem Gemüt zum Empfang be- beiteten Stall zu finden. Da die Frau indes wußte, daß der hochgesinnte Mann auf sei- nem Willen beharrte, die Nacht hindurch vor dem Stall zu wachen für den Fall, daß sich das Wunder in dem stillen Dörflein begeben sollte, hatte sie hinter sich die junge Magd gehen, die in Tücher eingehüllt eine Kanne heißen Kaffees trug und außer- dem einen Korb mit Mundvorrat zum Stuhl stellte. Der Wirt ließ es geschehen mit dem Bemerken, die Heilige Familie werde solche Zehrung sicher nicht verschmähen. Dann nahm er auf dem Stuhl Platz, dessen Holz im Frost ächzte, und richtete sich kerzen gerade auf. Er fühlte sich gerüstet für den Impfang der Gäste, die er nun schon so ele Jahre erwartete. Sie sollten ihn nicht schlafend finden. So geschah es in der Nacht, von der die Geschichte geht. Es war eine starre, hohe Nacht. Die Sterne standen so winzig und weit, daß man meinen mochte, sie hätten sich von der Erde abgewendet. Ganz still und einsam war es in diesen Stunden der Erwartung, und die leeren Straßen ruhten unter der weißen Schneedecke. Nicht einmal die Hunde gaben Laut. Etwas Geheimnis- volles schwang durch die Nacht. Da saß denn der Wirt Bartholomäus auf seinem Stuhl und schaute an den Himmel. 0 wie hielten diese Bilder, die sich bis auf den Grund des Herzens senkten, den Wirt munter auf seinem Stuhl, daß er nicht ein- mal Verlangen nach der Pfeife trug. Aber die Nacht blieb so unbarmherzig still, wäh- dend die frohe Erwartung Dutzende Male im sinne hin und her gewendet wurde, und in der Stille begann die Kälte durch die Klei- der zu dringen und stieg der Frost an den Kanonenstiefeln hoch.— Gewiss war es noch licht an der Zeit, migmutig zu werden; aber de Augen gingen ein paarmal zur dick ver- Akten Kaffeekanne. Der wohl richtige Ge- Wake, es sei unwürdig, den guten Heiland Aeikerauchend zu erwarten, hielt den all- mänlich erstarrenden Bartholomäus davon ab, eine gehörige Ladung Knaster zu stop- zen und anzuzünden. Langsam liefen die augen über beim wehmütigen Blinzeln aufs ockende Labsal, und die steifen Finger Varen nur vom Pfeifenkopf wegzubringen. geil der standhafte Wächter ihnen erlaubte, die Tücher um die Kanne ein wenig zu ockern. Da war die gute Wärme— den Vom Wirt, der quf den Heiland wartete/ ven Hermenn Schneidet Duft nicht zu vergessen, der sich aus den Tuchfalten heraufschlich. Plötzlich gab sich der Wirt einen verwegenen Ruck. Warum sollte er nicht einen Schluck tun? Es war ja nicht dem Heiland selbdritt abgestoh- len; denn man hatte Speis und Trank ihm, dem hochgemuten und getreuen Wächter, hingestellt. Mochte die Gnade des Himmels seinen bescheidenen Stall treffen, so wür- den ohnehin alle Feuer des großen Küchen- herdes hell auflodern müssen, zu welcher Stunde es auch wäre. So rann der dampfende Kaffee in den mitverpackten Becher, und der köstliche Trank umspülte erweckend und ernüchternd die Zunge, ehe Bartholo- mäus eigentlich wahrhaft gewollt hatte. Just in dem Augenblick, als am offenen Hoftor ein Trappen laut wurde und eine Krippe aus dem Würzburger Neumünster breite Gestalt sich zwischen die Mauer- pfosten schob. Wie ärgerlich, daß gerade jetzt die Gasse begangen ward, wo der gottesfürchtige Wächter seine untadelige Haltung aufge- geben hatte. Unwirsch schaute er zwischen die Häuser hinaus, und die Hand, die den Becher hielt, strich wie abwehrend durch die Luft vor dem Mann, der in hangenden Klei- dern wie aus der Nacht geschnitten da- stand. Das fremde Gesicht schimmerte matt gleich einem uralten feuchten Holzstrunk im Wald. Der starre Bart begann sich wippend zu bewegen, und die wenigen Worte irrten wie ängstliche Schwalben im Hof.„Denkt nicht, daß ich Euch belästigen will. Wenn Ihr mir aber sagen könnt, wo man noch Unterkunft fände für diese Nacht“ Bartholomäus legte die Hand mit dem leeren Becher aufs Knie. Ihr seid recht spät“, brummte er, und darum Euer Wunsch nicht gar zu bescheiden.“ Der Mann am Hoftor hob das Gesicht, dag seine Stirn aufglänzte.„Eure Mühe wollte ich auch nicht verlangen“, sagte er und wendete die Schulter gegen die Gasse zurück. Der Wirt schämte sich seiner Schroffheit. „Woher kommt Ihr?“ knüpfte er den Faden wieder an, obgleich er nichts so sehnlich hoffte, als daß der andere raschestens sich Verziehe. „Oh, nicht so weit her, als daß es Wert hätte, ein Aufhebens davon zu machen“, kam die Antwort über die Schulter. „Und heute unterwegs?“ „Es ist die Nacht, da es auch Gott gefällt, unterwegs zu sein.“ „Ihr sagts!“ nahm Bartholomäus eilig das Wort auf.„Was alles mag unterwegs sein heute nacht! Drum werdet Ihr Euch auch denken können, daß die Laterne dort drin- nen nicht unbedacht brennt, und ich nicht ohne Grund hier im Frost sitze und warte.“ „Wartet mit Gott weiter“, nickte der Fremde und wendete auch seine helle Stirn zur Gasse. „Oh, so schlimm dünkt's mich auf ein- mal gar nicht mehr“, atmete Bartholomäus froh auf, den Störenfried loszuwerden. Es War ihm übrigens ernst mit der Wärme, die er zu verspüren meinte. Kam's vom Kaffee? — Und dorfauf, dorfab würden die Fenster dunkel, die Türen verriegelt sein! So rief er denn zögernd in die Gasse:„Wenn Ihr vor- liebnehmen wollt mit einem schmalen Strei- fen Stroh dort drüben, wo der verschlafene Bursche seinen Kopf herausstreckt.“ Eine dünne Stimme klang an der Hof- mauer hin:„Das wird kaum gehen, freund- licher Wirt! Ich fürchte, der Streifen Stroh ist zu schmal.“ Bartholomäus war ärgerlich geworden. So stand er auf und versorgte den Kaffee- becher. Und weil er eben stand, dünkte es ihn nützlich, gerade einen Gang in den Stall zu tun und den Docht der Laterne zu prü- ken. Seine Finger vergaßen auch nicht, das Linnen in der Krippe zu befühlen und sich zu vergewissern, daß das Heu noch hoch und luftig lag. Alles war noch so, wie es auf sein Ge- heiß gerichtet worden war, unberührt und gleichsam erwartungsvoll. Bedrückt trat er wieder in den Hof. Es war nicht bloß die Unruhe, in die ihn der Uunzeitige Herbergsucher gebracht hatte. Der Frost, der ihn so frisch gehalten, schien wie wWeggeweht, und es verwirrte ihn, daß er, auf den Stuhl zurückgekehrt, von einer dämmrigen Schläfrigkeit bedrängt ward, als sälßz' er in der Stube. Und ach, es war auch Enttäuschung, die ihm auf der Seele kniete und sie preßte zu herzhaften Seufzern. Sah Foto: Walter Röder der himmlische Vater ihn nicht bei seinem krommen Warten, und lenkte den Schritt der Heiligen Familie hierher gegen den großen Wald? Als Bartholomäus, erschrocken auffah- rend, merkte, daß er auf seinem Stuhl ge- schlafen hatte, da stand der junge Schwei- nehirt vor ihm und hielt das Notlicht hoch in der Hand, daß die Augen seines Meisters vom Schein getroffen wurden. Dieser Schein aber mochte den Wirt wohl weniger ge- Weckt haben als der bittere Frost, der ihm im Gebein saß und der auf den blauen Lippen des Bürschleins bebte. „Meister“, brachten diese Lippen hervor, „die ersten Leute werden bald die Gasse heraufkommen; es ist nicht mehr lang vor Tag.“ Bartholomäus stand von seinem Stuhl auf und rieb sich bestürzt die Augen. Und da er verschämt mit der steifen Hand an den schmerzenden Beinen hinabfuhr, mußte er über dem Pflaster das Seltsame sehen, das Unmögliche, das Selig- Erschreckende. das ihm den Atem stocken machte: zwischen den Steinen, wo die Erde schimmlig die Fugen füllte, wer da und dort der blaue oder rote oder weiße Kelch einer winzigen Blume auf einem zarten Stengel umgelegt und zerknittert vom Frost. Er starrte auf das Unglaubhafte, dann dem zitternden Bürschlein auf die blau gefrorenen Lippen. Jäh riß er das Notlicht an sich. Während er sich bückte, um beim Kerzenschein der Täuschung ein Ende zu bereiten, tat der junge Schweinehirt den Mund auf.„Er ist noch einmal dagewesen diese Nacht, Meister.“ Und da war's, als falle auf Bartholomäus die ganze Welt in ihrer Gewaltigkeit, wie sie Gott erdacht, und zerdrückte ihm die Brust. Das Notlicht klirrte auf dem Pflaster. Der elende Wächter war auf die Knie gekom- men und trotzte wie ein Häuflein schmut- zigen Schnees vor dem un wahrscheinlichen Leben einer kleinen erstarrenden Blume. „Meister!“ rief das Bürschlein erschrok- ken; und da es das Gesicht des Hin- gestürzten sah, begann es angstvoll zu plap- pern. Daß der Fremde doch nach dem schmalen Streifen Stroh gefragt, weil sich keine Tür im Dorf geöffnet habe. Und wie auf seinen Wink eine junge, gar liebliche Frau unters Tor getreten sei, die ein Bün- del in ihr Kopftuch eingeschlagen vor der Brust getragen habe. Gewiß, er habe den Meister wecken wollen; denn ihm sei es sledeheig aufgestiegen. und aufgestie- gen wie der große Stern, der auf ein- mal über den Hof gestrichen sei, 80 nah wie eine Krähe, und stillgestanden. Aber der fremde Mann habe gewehrt.„Ich habe ihm versprochen, seine Mühe nicht zu Verlangen!“ Und er habe die liebliche Frau zum Verschlag geleitet und sich in der lot- trigen Tür gebückt, um der Müden in die notdürftige Wärme zu helfen „Wenn das wahr wäre, Bürschlein, war- um hast du nicht.. der Stall nebenan“ stammelte Bartholomäus zutiefst erschrok- ken und außer sich. Beschwörend hob das Bürschlein die roten Hände.„Meister. da ich wußte, wer es War... durfte ich widersprechen? Angst hatte ich, Meister, schreien hätte ich mögen.. aber ich konnte nicht schreien. Und Euch rufen durfte ich auch nicht. Die Angst, o glaubt mir, die Angst ging erst aus mir, als die liebliche Frau auf dem Stroh sich ein wenig erholt hatte und mich an- lächelte. Und mich heranwinkte vor ihr gro- Bes Kopftuch, das sie ein wenig auseinan- derschlug.— Meister, was ich da schaute und als der Mann wieder herzutrat und der Frau bedeutete, daß es Zeit wäre, weiterzu⸗ ziehen.. Meister, als die liebliche Mutter mit dem Kind durch den Hof wieder hinaus- schritt in die Gasse, da sah ich es, das mit den blauen und den roten und weißen Blumen, die hinter ihrem Fuß aus dem Bo- den gekommen waren. Und sah den Stern sich bewegen wie eine gezackte Sonne, und verschwinden hinter den Häusern. un als die Augen nicht mehr geblendet waren vom goldenen Glanz, da fand ich auch die liebliche Frau mit ihrem Bündel und den alten Mann nicht mehr. Der Hof war leer. Aus allen Ecken spürte ich den Frost her- einfallen und alles sich zu eigen nehmen, und das Notlicht war wieder ein Schein, den man achtete und den ich brauchte, um Euch zu finden. Denn es hätte mich nicht mehr hinter meiner Tür gelitten.. ich getraute mich nicht mehr hinein.. und wollte es Euch doch auch sagen, Meister. alles und Ihr wißt es ja nun... und dürft mich nicht schelten. Bartholomäus schob das Notlicht vor sich her von Fuge zu Fuge und griff mit seinen armen Fingern nach den erfrorenen Blu- men. Eine um die andere rupfte er aus und schob sie in die Tasche, bis er das Pflaster kahlgesucht hatte. Dann blies er das Notlicht aus, hastig wie ein Dieb, und jagte den Schweinehirten in den Stall, ein Glei- ches zu tun. Und dann, in der markdurch- schauernden Stunde der allerersten Dämm- merung, richtete er sich wieder auf, breit Wie ein Bär, und schwankte auf das Bürsch lein zu.. seine Pratzen waren wie ein Schraubstock, so daß das junge Blut auf- schrie. Und es ward geschüttelt, dag es meinte, das Kreuz müsse ihm zerbrechen. „Nichts ist geschehen, hörst du? Nichts diese ganze Nacht. Du hast geträumt! Was du ge- plappert hast, ist alles geträumt, verstehst du?“ Wie sollte das Bürschlein nicht verstehen, da es die Handgelenke so ingrimmig schmerzten!„Und Träume erzählt man nicht Weiter, begreifst du? Man schämt sich, Un- glaubliches.. Unmögliches zu träumen.“ Jetzt ließ er sein Opfer los, der schwan⸗ kende Wirt; denn die salzigen Tränen ran- nen ihm in den Mund. Und es war, als krieche ein schmales, krummes Männlein aus der Bärenhaut; dieses Männlein schlich durch die Hintertüre in den Gasthof, noch ehe sich eine lebendige Seele in der Gasse gezeigt hatte; es war ja der Weihnachtstag, der so grau und kalt anzubrechen begann. Und am Weihnachtstag, da trieb einen nichts auf die Gasse. Da blieb ein jeder daheim bei den Seinen, noch dazu in 80 früher Stunde. So stand der junge Schweinehirt allein, und der liebliche Traum, den er Weiter- träumte, ward durch keinen menschlichen Laut gestört. Es war ihm ein köstlicher Traum; denn er glaubte alles recht getan und nichts versäumt zu haben. A IEE MANNH E u Anfang flel ur versprach, seltsamen Verstand. ES Wa Ten, der Uns kort. des Lande Augen be der stel mand eit nicht Zelt icht hoher Gefah- Würde uns gekomme — die f noch die 1 1 Geschenke, Bau ter allein Ache Rat, wi nie vor- 1 1 nachher N alles, lut- kaputt 1 Oranun smal ent- Fallen. De de für Uns, das iflen v ide— aber der Bruder schier auf dem Herzen zu haben. den wir nach nach den r Schulwege en und wo ogen und die heimli Wir, die D längst von Gutenacht geküht, uns in iber plau- derten. Dezemberabend Rt, und wir hät- Wir hörten die Auf- und niedergehen und wir flüsterten nur Mehr, um nicht gehört zu werden. „Was glaubst du“, unvermittelt,„sind wir eigentlich noch Kin- Ger?“ e Wollte, und 80 len:„Nun, ich weiß Vielleicht sind wir keine mehr.“ „Ich meine“, antwortete er,„macht es Uns eigentlich noch großen Spaß zu wissen, Was da nun drüben in Vaters Stube 10s ist und wie es dort aussieht?“ „Ich weiß es nicht genau.“ „Ich meine, es macht uns nicht mehr viel Spaß— dafür sind wir nun schon zu groß Seworden Die Stube des Vaters lag neben unserer Kammer, aber— während wir uns sonst Hinter allen Türen zu schaffen machten, mit Selbstgefertigten Dietrichen jedes Schloß zu knnen versuchten und vor keinem Riegel oder Haken zurückschreckten— an der Tür des Vaters hätten wir nicht gewagt, ich glau- De, Wir wußten gar nicht, ob sie verschlossen War Denn im Hause, wWwo wir jeden Winkel Rannten, war diese Stube das groge Geheim- His, ein Märchen mitten unter uns, das nie- Mals zu Ende gegangen war. Wir kamen nur Selten hinein, wenn der Vater da war, und wüßten nur ungefähr, wie es dort aussah. Wele Bücher und ein groger Schreibtisch, Federhalter, Gummi, Schachteln, Tinten- flaschen, Messer, Aschenbecher, Streichhöl- zer, Kaffeetassen, Tabakbeutel, Briefpapier, Metallhülsen und andere, uns ganz unerklär- liche Sachen— tausend geheimnisvolle und begehrenswerte Dinge! Und dann die Sonntagmorgen, an denen Wir gerufen wurden! Wir wußten, was nun kam: Wir durften uns etwas wünschen. Die Janne Lade am Schreibtisch war dann ge- öffnet, und unter Drahtrollen und Radier- messern, zwischen Federstielen und Stem- Pelkissen durften wir etwas wählen, was Wir schon lange gebraucht hatten, ohne es 2u Wissen und was men nirgends sonst be- kommen konnte. Dann war auch die Stube jedesmal anders gewesen, der Globus hatte Vielleicht auf dem Boden gestanden und über dem Tisch die Flinte gelegen und abends im Bett sagte der Bruder dann: Hast du gesehen? In der Ecke hat das Fernrohr ge- Standen; vielleicht schaut er mit dem abends in die Sterne?— Und das große Ding auf dem Stuhl— vielleicht war es der Motor ür unser Tretauto, und wir werden bald Ein richtiges Automobil bekommen Nun aber lag Vaters Stube schon so lange Verlassen neben uns, wir durften sie nicht 45 N Das Bilderbuch Das Löwentſer ist mächtig, Der Mond ist got und klar, Die Fraben gelb und prächtig, Die fempel Wunderbar. Des lebens schönste Launen Schenkt jeder Augenblick, Die ganze Welt ist Staunen, Und Staunen ist das Slöck. Was tot es, daß das Srquen elber Tatze Wohnt? ihrlich sind duch Fraben, Sefährlich ist der Mond. Von fempeln und Pagoden Nahf oftmals die Gefahr, Doch unsre höchsten Oden Erfönen am Altar. ſehfs sei an Ung Mir schlimm und gr lch Will den L&wen rühmen Für seine große Kraff, Der Fraben He ö Ist Weiter als dcis M Ein himmlische Kommt von fümen jenhaff, chöne Mein Kommerf cht ruhig Den schönen Himmelslaof. Der Drang der Weltgeschichte Sfört meine Träume nicht, Die Fülle der g Da läuft das Mond + 2 hte Wird eins im einen licht. Henry von Heiseler suchten das auch gar nicht. und geheimnisvoll schlum- neben uns wie ein Mensch, von n nicht weiß, was er sagen wird, Wenn er erwacht. erste Gespräch mit dem 8 Aber bald darauf Anl. noch an das Christ- nicht, aber glauben noch daran Agen, daß wir vielleicht u dran glauben—“ t nach und sagte:„Aber du t agt, daß wir keine Kinder — also slauben wir nicht mehr 18 es nicht so recht.“ „Aber die Männer bestimmt nicht?“ „Nein, die ganz bestimmt nicht.“ So ein paar Abende lang und der Brud mich immer tiefer hinein in seine klare Welt des gesunden Verstandes. gir und wir merkten nur reitungen für ein Kuchen, Brezeln und Essen war ja keine schwieg, 1e Vorbe- Mahl, für Worden. Der Bruder nun kei- neswegs froh, er Sagt in Wort, arbeitete still an nen 20g sich zurück, wo er konnte, und im gan- zen den Eindruck eines! en, der mehr geopfert hat, als er zu opfern vermag. So kam das Fest, da War, dunkel und armse Alle Erwartungen. W en vor Abend, vor Wo kein dem langen Winte Erwachen am Mo ging es gewig nicht anders. Die Mutter arbeitete mit der K Marie in der Küche, und von dort drar Wohl festliche Düfte, aber die Kekse wür- den kalt werden und nachher in Schachteln liegen wie Holzplättchen. Der Bruder stand im Schnee des Gartens und hatte i ad etwas an seinem Fahrrad zu schaffen, das äußerst dringend zu sein schien, obwohl er „Alle die Geschenke“, sagte er,„nicht wahr, die bringt kein Weihnachtsmann und kein Christkind! Die kriegen wir von den Eltern und die schicken wir auch dem Vater hin- Aus. Und alles andere ist Unsinn!“ Es blieb mir nichts mehr übrig, als mich mit meinem Bruder zu einigen, daß alles andere Unsinn sei. Aber es war mir nicht sehr wohl dabei, und am allerwenigsten, als er mich eines Abends mit der Frage über- flel:„Willst du unbedingt einen Weihnachts- baum?“ 5 Ich gab nun doch allerlei zu bedenken. Schlieglich war da doch viel süßes Zeug drauf, Kerzen und Kekse „Das süße Zeug kann auch in einer Schachtel liegen und die Kerzen— nun, wir haben ja elektrisches Licht, nicht wahr?“ „Dann müßte eigentlich kein Weihnachts- baum da sein“, antwortete ich besiegt. „Siehst du“, sagte er, und ich merkte, Wie er nun strahlte, obwohl ich ihn ja nicht sehen konnte. Er redete jetzt ganz aufgeregt und laut und ich wußte, daß es dies war, worauf seine vielen Bettgespräche hinaus wollten: „Siehst du, wenn es also nicht sein muß, dann wollen wir keinen Baum mehr haben, denn wir sind keine Kinder mehr und wir Werden das auch der Mutter sagen!“ „Wie können wir ihr denn das sagen?“ fragte ich zurück. „Ich werde es tun, ich bin der größere. Ich werde sagen, daß wir nur einen Wunsch haben: keinen Baum!“ Ich war sehr erschrocken über das Er- gebnis unserer Gespräche, die sich gut über eine Woche hingezogen haben mußten, und ich hatte so unerbittliche Logik nicht er- Wartet. Aber ich konnte nichts tun, als dem Willen des Aelteren nachgeben. Es gab am Morgen beim Frühstück ein peinliches Schweigen, Die Mutter verstand den Wunsch des Bruders nicht, den er als unseren gemeinsamen Beschluß kund tat, grohartig und unwiderruflich, wie man nur mit zwölf Jahren sein kann. Noch versuchte die Mutter ihn zu über- zeugen, er aber wiederholte hartnäckig im- mer dasselbe und zog endlich verstockt zur Schule ab. Ich hatte ihn nie so verbissen gesehen, und seine Wandlung war mir un- erklärlich. Die Mutter sah uns kopfschüt- telnd und gedankenvoll nach. Ich weiß heute, Was sie damals dachte Dag wir nun an der ge- Fährlichen Stelle stünden, wo der Mensch dem Sichtbaren und Verständlichen, der Oberfläche zuliebe Wunder, Geheimnisse und Feste über Bord wirft, obwohl es nie- mand von ihm verlangt und er damit nur verarmt. Sollte die Mutter nun heftig wer- den, ihre Macht nützen und den Bruder 2 ingen zu einem Fest, das er nicht feiern Wollte? Es war nicht ihre Art: Wir durften auch auf die Bäume klettern— wir merk- ten es ja nachher selber, wenn wir auf der Nase lagen, daß es nicht immer gut ist. Aber ich sah diesmal etwas Neues, und ich er- innere mich bis heute daran: Als ich mich noch einmal wendete, zu sehen, ob die Mut- ter böse sei, sah ich sie leise uns nach- lächeln und begriff, daß sie in ihrer unend- lichen Weisheit auf einen Ausweg verfallen War, der mir nicht hatte in den Kopf kom- men wollen, so viel ich auch darüber ge- grübelt hatte. Zu Mittag gab sie sich völlig drein: Kein Baum! Und wir steuerten zu dritt einem trostlosen Fest entgegen, dessen Ziel es war, kein Fest zu sein, Wir würden den heim lichen Geruch der Lebkuchen und Aepfel missen, wenn sie sich an den Kerzen er- wärmt haben und die Stube mit ihrem Duft zu erfüllen beginnen, wir würden den war- men Schein des Jahres missen, den hellen leuchtenden Mittelpunkt des wirren und oft mühseligen Jahres. Aber der Bruder hatte mein Wort, und ich sagte nichts mehr. Auch die Mutter das Rad konnte. Ich selbst begann schon im voraus an meinem Hausaufsatz„Wie ich die Feier- tage verbrachte“ zu dichten, schmierte lust- 1os daran herum und log das Blaue vom Himmel herunter. Es schien mir, wir hatten ein Jahr vertan im Winter gar nicht brauchen Und da kam plötzlich das Schönste mein, das Schrecklichste: das Verhängnis läutete an der Gartentür! Es läutete ganz gewöhrilich, als sei der Briefträger gekommen oder der Milchmann. Ich beachtete es gar nicht, ich sah nur den Bruder plötzlich das Fahrrad packen, eiligst in den Schuppen schieben und in irrer Eile ins Haus flüchten. Vor der Gartentür, die von dicken Schneehauben erhöht war, stand ein Sold t. Die alte Marie, die eben aus dem schrie, die Mutter kam, rief, Hände an der Schürze, der Sol- 3 seinen Koffer in den Schnee fallen, e durch die Tür und nahm die Mutter wen ihre Wangen vom Herd- Die Marie nahm den Hoffer, Ste, auf und leerte seinen In- 1 sie beteuerte ihre Un- r der Unfall war von niemandem orden, und sie sammelte die Dinge Schnee auf. Es war in der Däm- Vier Uhr, und eine große Auf- Hinter mir, der am Fenster 8. 11 Ke Rammertür ins Schloß, der herein, warf sich aufs Bett 1 ihm zuwandte. Er schrie, nun sei alles verloren: Der Vater da und kein Weih- nachtsbaum! sagte:„Aber der Vater ist doch auch Lann, genau wie wir, und braucht eben- so keinen Baum!“ Der Bruder blickte mich aus verheulten Augen zornig an.„Du bist ein solcher Esel, daß man, daß man—“ Es schien, als müsse er lange nachdenken, was meine klaren Worte wohl bedeuten sollten, aber plötzlich lachte er und befahl:„Etwas Dümmeres als hab ich noch nicht gesehen. Geh, hol die Hacke, wir müssen sofort hinaus!“ Dann schlichen wir hinten beim Haus da- von, ohne den Vater begrüßt zu haben, durchkeuchten atemlos den tiefen Schnee der Wiese, erreichten die Mauer des Tiergartens, Abwechselnd die schwere Hacke schleppend. Mühsam erkletterten wir den glatten Mauer- Wall, an dem unsere klammen Finger kaum Halt finden können. Drüben lassen wir uns in die weiche Decke fallen. Es ist fest dun- kel. Schon blitzen die ersten Sterne auf dem niederen Himmel. Vor uns im Park liegen frische Spuren. Es ist Wahnsinn, so nahe an der Mauer zu fällen! Hier geht der Förster oft vorbei, hier macht der Wildheger seine Runde. Und es ist die Zeit, in der man die Tannen vor den fraglichen Gestalten schützen muß! Wir werden Weihnachten im Gefäng- mis verbringen! Trotzdem— wir fassen eine kleine Tanne, die uns richtig erscheint, ins Auge und zögern nicht. Hell klingen die scharfen Schläge, der Baum beginnt zu zit- tern, sich zu drehen, sich zu neigen, wir springen zur Seite und die Tanne schlägt Still neben uns hin in die weiße, auf- sprühende Watte. Es ist eine schwere Arbeit, Sie über die Mauer zu bringen, ich weiß bis heute nicht, wie wir es schaffen konnten. Ihr frisches Baumblut klebt an unseren Fin- gern, ihre Nadeln stechen, ihre Aeste zer- kratzen uns die Gesichter, ihr Gewicht will uns die Muskeln aus den Armen reißen. Aber kein Jäger überrascht uns. Wir er- reichen schwankend das Haus, Gott sei Dank, es ist nur die alte Marie, die uns öffnet. Nein, keine Gefahr! Der Vater ist oben in seinem Zimmer. Er hat gebadet, so schnell kann er jetzt nicht kommen Aber in der Diele steht plötzlich die Mut- ter vor uns wie ein rächender und fragender Engel, Vor ihr legen wir wie zwei Verbre:⸗ cher die Tanne hin, So stehen wir vor ihr mit nassen Schuhen, zerrissenen Hosen, Fin- ger, Gesicht und Haare vom Harz beschffliert und verklebt, auch ein wenig Blut da- Zwischen. Der Bruder hat in der Eile Seine Mütze verloren e Haare sind mit Tannennadeln g ct. Unsere Backen sind rot, aber die Hände zittern von der Last Wie unsere Herzen von dem Verbrechen, N „Und was soll das alles nun?“, fragt g Mutter,„und warum jetzt plötzlich En Baum? Durfte es nur ein gestohlener Seine Es ist—“ stottert der Bruder, es igt Ja nicht weil wir nicht— das ist weil jetzt der Vater— wer hat es denn ssen können und draußen, da haben si und jetzt kommt er plö „Aber ich denke doch, keine Feste?“ koramt es Mutter. er Bruder versucht Ja auch keine— lich— ihr Männer braucht Sanz sanft von der es noch einmal. „Aber nein“, sagt er,„es war doch, Weil sie dort, dort draußen— Und nun fallt er r plötzlich um den Hals wie die Seschlagene Tanne, so stürzt er hin. Aber am Hels der Mutter rinnen seine Tränen herab, und es schüttelt ihn über den ganzen Körper, als hätte er niemals eine Hacke geschwungen. Er ist ganz weich. Es scheint, als löse sich ein Krampf, in dem er die letzten zwei Wochen gelebt hat. Endlich kann er der Mut- ter ins Ohr flüstern, was er mir vor dem Raub schon oben im Zimmer mit stockenden Worten bekannt hatte:„Es ist doch nur, Mut. ter, weiht du, weil wir dachten, daß sie draußen, Wo sie immer aufpassen müssen da haben sie doch sicher auch Keine und 40 müssen wachen— Er kommt aber nicht soweit, zu Sagen was er eigentlich sagen wollte; denn die Mutter küßt ihn. Zu dritt schleppen wir den Baum über die Treppe. Der Bruder hebt inn vorne an, die Mutter und ich teilen uns in den Wipfel. Die Mutter hat Tränen in den Augen, aber sie lacht.„Er hat geglaubt“, flüstere ich ihr zu, wie die Zweige über die Stufen rauschen,„daß der Vater draußen auch kei- nen hat.“ Die Mutter schweigt. Wie wir oben sind. wendet sie das Gesicht ab und sagt: Hier kommt er her, ihr Diebesbande!“ Der Bruder würgt hervor:„Und er ist jetzt für dich und den Vater ganz allein, ganz allein für euch beide!“ Das, meine Freunde, ist damals ein Fest geworden! Wie hing der Elternbaum voll mit allen guten, schönen, bunten und duf- tenden Dingen! Was zauberte die Mutter nicht im letzten Augenblick noch alles her- bei, und der Bruder und ich schmückten ihn ganz allein. Aber als die Glocke zur Bescherung lau- tete wie alle Jahre— unis selbst hatten wir Wirklich völlig vergessen!— da öffnete die Tür zu Vaters geheimnisvoller Stube sich und darinnen stand, von der Mutter hinein- gezaubert und gänzlich unbemerkt ge- schmückt— erleuchtet von schwankenden Wachslichtern, noch ein Baum, und der war kür uns Abtrünnige ganz allein da. Denn die Mutter hatte einmal ihr Wort nicht gehalten und unseren Weihnachts- wunsch nicht erfüllt. Ich sah sie, wie sie mit dem Vater an ihrem Baum stand, zu uns Herüberlächeln wie damals, als sie uns auf der Straße nachgelächelt hatte; kein Wunder War über Bord geworfen worden und unser Opfer hatte uns doppelt belohnt. Der stillvergnögte Christmorgen // Von Emme Heimeron enn uns heuer grüne Weihnachten be- schert werden, müßte ich nach der Bauernregel diesen Umstand bedauern, aber Als Vater darf ich ihn begrüßen. Denn so kön- nen die Kinder mit dem Puppenwagen, den das Christkind gebracht hat, doch spazieren fahren. Er hat, oder feiner gesagt, er besitzt Schwebekarosserie, Kabriolettverdeck, Fel- genräder mit Achsschmierung und Nickel- steuerung. Auch die Innenausstattung ist sehr vornehm gehalten, der ganze Wagen wie neu, obwohl er, unter uns, aus zweiter Hand stammt und nur in eigener Werkstatt so gründlich überholt wurde, daß man ihm die gefahrenen Kilometer kaum anmerkt. Da draußen schieben nun die Puppen- eltern ihren Galawagen zum Gartentürchen hinaus. Man hört, wie Christiane sachgemäße Anweisungen erteilt, um den verträumten Till an seine Vaterpflichten zu erinnern, die in untergeordneten Handreichungen be- stehen; er soll die Türe halten, einen Ast aus dem Wege räumen, in die Speichen greifen, aber gefälligst die Hände von der Steuerung lassen, davon verstünde er nichts. „Jawohl, verstehe ich“, ruft er empört, „immer soll ich, und nie darf ich, und wenn ich aber nicht mehr mag?“ Auf diese Drohung him erlaubt die Puppen- mutter ihrem Gemahl, eine Hand an den Wagengriff zu legen; und so spazieren sie versöhnt den Prinzenweg entlang, um in der Nachbarschaft bei Forsters, Tischers, Lein- auers und Graf Auf wartung zu machen. Ihre hochroten Strickmützen schimmern wie Hagebutten durchs Gesträuch. Bis die Kinder ins Weihnachtszimmer zu- Tückkehren, will ich die Gelegenheit be- nützen, ein wenig Ordnung zu machen; denn die Mutter hat in der Küche zu tun, Auch ist es ja ein süßes Geschäft, die Geschenke, die in der handgreiflichen Bewunderung des Be- scherens durcheinandergeraten sind, wieder zur vollen Geltung zu bringen und sogar noch ansehnlicher zu gruppieren, diesmal etwa Buch mit Krawatte und Flasche mit Pflanzenstich, oder Pflanzenstich mit Kra- Watte und Flasche mit Buch. Ich will mir dazu eine Weihnachtszigarre anstecken, vor- her noch eines von meinen Weihnachts- gutseln genehmigen, nicht gerade eines von den allerbesten, aber auch kein gewöhnliches Spekulatiusherzchen, so ein mittelfeines mit Haferflocken vielleicht. Um das Behage zu machen, juckt es mich, eins der Paket- chen zu öffnen, die wir Großen uns von der Bescherung aufsparen, um noch etwas vor Uns zu haben. Aber ich überwinde diese An wandlung, die unserer Familientradition ins Gesicht schlüge. Die Gabentische wären nun soweit in Ordnung gebracht. Ein wenig Sonne ist auf- gekommen und spielt mit den Geschenken; sie verklärt sogar die neue Wurzelbürste, die sich sonst nicht so leicht hätte dekorieren lassen. Ich räume noch ein paar im Zimmer verstreute Papiere und Bändchen beiseite. Früher erstickten wir jedesmal in Ver- Packungsmaterial; denn da wir uns alle Gaben gegenseitig einwickeln, damit wir möglichst viel auszuwickeln haben, liegen nach der Bescherung so viele Papiere her- um, daß sämtliche Papierkörbe des Hauses sie nicht zu fassen vermögen., In die Tonne kanm man sie auch nicht stopfen, weil sonst die Feiertagsasche überquillt, auch will man die edleren unter ihnen zur Wiederverwen- dung aussortieren, wird sie bügeln und für nächstes Weihnachten aufbewahren. Manche Widerstandsfähige Sorten haben auf diese Weise schon eine große Reihe von Festen mitgemacht. Der Einschlag um mein dies- jähriges Päckchen Rasierklingen zum Bei- spiel hat ehemals Lichtenbergs Gesamtaus- gabe umhüllt, ist dann alle Jahre kleiner ge- worden, hat mich unter anderem mit einer Dose Oelsardinen, dann mit einer Schwimm- IUlustrationen: Bruno Kröll seike überrascht(man riecht es noch) und kann auch noch das nächste Jahr dienen, Wenigstens um ein Sternchen daraus zu schneiden; denn es ist ein überaus reizen- des, goldgepunktetes Weihnachtspapier. Wie gesagt, Papiere sind uns ehrwürdig, wenn auch in der Fülle mitunter lästig; und des- halb haben wir uns dieses Jahr gleich einen Korb dazu beschert, einen großen Heukorb, kür den sommerlichen Garten gedacht, einst- Weilen aber als Papierkorb dienlich— eine Wohltat! Wir werden uns jetzt alle Weih- nachten einen Korb geben. Sehr befriedigt betrachte ich mein Ord- nungswerk. Ich leere dem Aschenbecher in den Kachelofen, verbrenne ein Tannen 2 Weiglein, um gute Luft zu machen, ohne lüften und Wärme verschwenden zu müssen schiebe die Eisenbahn, über die man be- ständig stolpert, näher zum Baum und sammle die zermalmten Perlen einer ge- platzten Kinderkette vom Fleckteteppich auf. Die Uhr schlägt elf; ich ziehe die Messing- gewichte hoch, kontrolliere das Außen- und Innenthermometer und nehme dann die letzte der Festtagsarbeiten in Angriff: Tills Kauf- laden. Der hat es am nötigsten. Alle Schub- laden sind herausgerissen, alle Vitrinen stehen offen, alle Regale sind geplündert alle Packungen durchgewühlt, auch die bloßen Schaupackungen sind aufgefetzt und bei- seite geworfen, Zichorie, Borax, Kindermell. Der Hackstock ist umgestürzt, zerknüllte Tütchen liegen verstreut, Eier rollen herum von der Orangenkiste ist der Deckel her- untergerissen, vom Sturz über dem Auf- schnitt der Kopf abgebrochen, die Bananen aus Papiermaché sind angenagt, und in der Ladenkasse klemmt sich eine zerquetschte Marzipankartoffel. O Till! Mit Ordnung allein ist es hier nicht ge- tan; es fehlt vor allem an Ware. Ich habe noch einige Zuckerplätzchen in Reserve, die ich als Linsen und Erbsen markiere; in die Senfgläser fülle ich Frühstücksgelee, Zuger indessen darf Zucker bleiben, und indem! so die Gemischtwarenhandlung neu Aus“ stalkflere, bringe ich auch den Gewichtssat⸗ für die Waage wieder vollzählig zusatnmen. Noch alle Weihnachten ist er zum groben Jammer der Ladenbesitzer verlorengegangen, um sich ganz unerwartet wieder finden u lassen, bis hinunter zu dem rührend win zigen Grammgewichtchen(das sich natürlich Kilo schreibt). Zum Schluß stelle ich noch den Kal. mann Bümpi und die Frau Meier, die sich in den Haaren gelegen haben, wieder el ihr Geschäkt, zu dem sie freilich nicht im richtigen Grögenverhöltnis stehen, Bümp! reicht kaum über den Ladentisch, auch muß er sich anlehnen, denn er ist früher Bahn: hofvorstand gewesen und war vor seinem Stationsgebäude festgetmacht. Jetzt bat er ins Geschäft der pompösen Frau Meier en geheiratet, ihres Zeichens ursprüngle Hutzelweib; mit ihrem karierten Kopftuch überragt sie noch die oberste Ladengalerie und würde sehr anstoßen, wenn eine Decke vorhanden wäre. Wie gut ist es für Frau Meier, daß sie niemanden über sich hat A den Himmel. Jetzt mögen die Kunden kommen 9 5 Gartentürchen wird vorgefahren; da sind 8e schon. Sie bedienen gleichzeitig die 4g. glocke und die elektrische Klingel und alet- mieren damit sowohl die Hausfrau in def Küche, wie unsere Ola im oberen Stoch völlig überflüssiger weise, denn unterdese hat Chistiane, durchs Gitter greifend, 5 selbst aufgemacht. Till kümtenert sich m länger um Mutter und Eind, springt dem Wagen voraus und ruft atemlos: 0 „Bei Fischers gibt es einen Hasen, un bei Forsters eine Gans, und bei Leinaues Schweinebraten— Was gibt es bei uns! Hier möchte ich schließen. ä Beilage des Mapnheimer Morgen Redakfion: Werner Gilles, Kurt Heinz WEIHNACHTEN 1855 e J. Pro Ma. 1. 80 Eile seine sind mit cken sind der Last rechen, kragt gie Zzlich ein ner sein?“ „es ist ja jetzt der können— keine er braucht t von der einmal. doch, weil m fällt er schlagene a der 5 Und es örper, als Bwungen. Löse sich ten zwei der Mut- vor dem tockenden nur, Mut- daß sie müssen, reine und Zu Sagen, denn die n wir den hebt ihn en uns in n Augen, „ flüstere lie Stufen auch kei- pen sind, igt:„Hier nd er ist nz allein, ein Fett aum voll und duf- e Mutter alles her- ickten ihn rung läu- Atten wWir ffnete die tube sich er hinein- erkt ge- ankenden 1 der war a. ihr Wort eihnachts- 1e Sie mit 1, zu uns uns auf n Wunder ind unser Messing- en- und die letzte Ils Kauf- le Schub- Vitrinen ndert, alle le bloßen und bei- ndermehl. zerknüllte m herum, cel her- em Auf- Bananen und in rquetschte nicht ge- Ich habe serve, die re; in die e, Zucker indem ich neu aus- wichtssatz usatnmen. n großen gegangen, kinden u end win natürlich en Kauf- die sich jeder vor nicht im J Bümp! auch muß er Bahn- r seinem Kopfluch lengalerie ine Decke für Frau in hat al men! An a Sind Sie die Zug- und Aler. u in der en Stock ſterdessel end, ich ich nicht ingt dem sen, und Leinauers uns?“ 8 Na———— N We 185 3 5— a WEN AcHHEN 1986 5 ene, eee, 1 Tb 2 ,,,, 2 VVV MANNHE(MER MOBEO EN ö 1 1 — J. Professor Ludwig Peter Kowalski skizziert den Madonna im Maßstab 1:10. 4. Die Eingelteile sind provisorisch zusammengefügt worden; aus der Ge- gamtirſeung werden noch einige abrundende Korrekturen angebracht. 6. Die mit Mörtel bestrichenen Werhestüce werden, mit der HPapierwand nach augen, in die gleichfalls eingemörtelte Ohnung der Mauer eingefügt. Entwurf für das 5 Mosaik Fritz Eschen 7. Das mit Wasser angefeuchtete Papier wird nun abgezogen; die Mosalk- Aus der bereits verputzten Wand des Bestimmungsortes, einer Kirche, werden genaue Umrisse des Madonnen-Mosaiks sorgfältig ausgestemmt. 8 Die Mosdikmalerei, die zu den ältesten Künsten gehört, im gosgehenden Mittelalter jedoch an Bedeutung verlor, Wurde erst 20 Ende des 19. Jahrhunderts zu neuer Blöte gebracht. Unsere Bilder zeigen den Werdegang eines modernen Mosdiks(nach einem Entwurf von Professor Ludwig Peter KoWalski), das för eine Kirche bestimmt ist. Zunächst wird der Karton in Originalgröße abgepausf und die Pause mit Angaben öber den Fogenverlabf, auch hin und Wieder mit Farbhinweisen, versehen. Dann wird die Pause auf weißes papier gelegt und mit dem Falzbein abgerieben, so daß ein Spiegelbild des Originals entsteht. Dieses Wird nun in verschieden große, durchschnittlich e, 30 mal 30 Zenti- meter befragende unregelmäßige„Werkstücke“ zer- schnitten. hre Größe wird durch den Fogenverlauf und die Schwere des 20 verwendenden Materials bestimmt. Diese Werkstöcke werden an die Mosdiksetzer ge- geben. Sie kleben, den Originalkarton ständig vor Abgen ond ihre Arbeit mit ihm vergleichend, die entsprechenden, dos 15000 Farbnuancen ausgewählten Steinchen mit Kleister quf das Werkstück. Da, abgesehen vom Gold- mosdik, die Glas- Smalten in der Masse gefärbt sind, ergibt sich von der Röckseite das gleiche Farbbild wWie guf der Klebeseite, der späteren Oberfläche des fertigen Mosdiks. m allgemeinen bilden die Bruchflächen der qus den Glas- kuchen geschlagenen Smalten sowohl die rechtsseitige als qoch die spiegelbildliche Oberfläche. st hun jedes Werkstück fertig„gesetzt“, so Wird das ganze Mosdik zur, Kontrolle und möglichen Korrektur quf eine Holzwand gofgenggelt. So ist eine genqbe Be- Urteilung der Wirkung im Spiegelbild möglich, und man ann Korrekturen durch Auswechseln der zunächst ja nur quf die Werkstücke aufgeklebten Steinchen durchföhren. Jetzt kann das Mosdik an seinen Bestimmungsort gebracht Werden, dessen Untergrund qusgehoben und mit Mörtel geföllt Wird. Das Mosqik Wird nun Werkstöck för Werk- stöck in den noch feuchten Mörtel gedröckt, mit dem die 20 mosdizierende Wand zuvor beworfen wurde. Nach dem Abbinden des Mörtels wird die Oberfläche des Mosdiks von seiner bisherigen Trägerin, den Wäerk— zeichnongsstücken ond dem Kleister, gesäbbert. In ihrer ganzen Schönheit und Farbenpracht zeigt sich die Madonnd nach KWalskis EnfWorf dem Beschauer. nge PWIOWSKI steinchen mussen noch einmal mit behutsamer Hand gereinigt werden. 3 —. 2. Der Entwurf ist, nun u bertragen worden, das 3. Auf die zerschnittenen werden genau nach dem Vorbild die bunten Mosaiksteinchen aufgeklebt, 8. So bietet sich das fertige Mosaik, Kleinarbeit bedurfte, dem Beschauer in i SROSSE KUNSTWERKE AUS KLFEINFEFN STEINCH EN n in der Originalgröße, auf starkes Papier 1 in eingelne„Werkstücke“ zerschnitten wird, 5 Papierbogen, die sogenannten Werkstüche, das zu seiner Vollendung so umfangreicher seiner farbenprächtigen Schönkeit dar I ˙ MANNHEIMER MORGEN V ö ch? Oder mehr meh so, en Vor hgunden ist? Da Soll e Stern nach Zoeuf S Jelbst w Wasser im ick das Was hat 0 g dan schon von dem ganzen deutschen Gast- nan das Vokabu- ch in dem Laby- Wirtschaftswun lar nicht! 5 beherrs beinth der mit ollen Fachaus- AIrücken gema te zurechtzu- innden. Und wenr den inter- ö Aationalen Bezeichnu be! Aber Haradoxerweise geraten gleich ig auch die . Ku Sie ver- ködleralistischen wieder in 1 N Stehen: Karfiol für Blumenkohl und Para- Geiser für Tomaten. Alles für den lieben Gast. g Aber das soll uns den Appetit nicht ver- derben! Um solche Brocken künftig besser zu verdauen, habe ich neulich mal einen och ausgefragt, der es wissen muß. Denn er hat eine Vergangenheit. Waldorf-Astoria — ganz recht, ch dem gleichnamigen Sa- lat Leider konnte ich seinen Ausführungen Nieht imer folgen. Unaufhaltsam geriet er ins Fachsimpeln und wartete mit Begriffen Aut, die ihm selbst so vertraut waren, daß er sie kaum noch definieren konnte. Einiges ghabe ich trotzdem verstanden: ein paar Na- men mitunter auch ihr tstehung— ein Paar Rezepte, einige Begriffe der Zuberei- Fung, Hier das recht willkürliche Resultat. 1 N Vorspeisen, Suppen, Fische Wählen wir zunächst ein Vol-au- vent. Sie wissen, das ist eine Blätterteigpa Mit Huhn Das welsh rarebit— ein warmes Käsebrot— kinden Sie heute auf jeder Speisekarte. Sehr gut ist aber auch Käse soufflée— eine Käsemasse mit einer Brand- teigmasse gemischt, im Ofen gebacken. Die Kraftbrühe Milanese— nichts weiter als eine Gemüsesuppe mit Käse. Kraftbrühe ist Eigentlich ein so schreckliches Wort, daß man es getrost mit Bouillon übersetzen Sollte. Ein Salat Waldorf-Astoria— aus Kepkeln, Nüssen, Ananas— wird in dem berühmten New LVorker Hotel, in dem er Rreiert wurde, auf Eis viert. Unter Fri- ture versteht man verschiedene kleine Fische oder Gemüse, zum Beispiel Arti- Schocken, die in Teig gerollt und in schwim- Mendem Fett gebacken sind. Apropos Fisch: ia källt mir gerade noch die Seezunge Wa- Jewska ein, Sie ist nach der berühmten rus- ischen Ballerina benannt und mit Hummer, Shampignon, Trüffeln und Eiercreme zu- Pereitet. Daneben gibt es ein Seezungenfilet Murat, benannt nach Joachim Murat, dem Sohn eines Gastwirtes, der Marschall des Ersten Kaiserreiches und König von Neapel Wurde. Und schließlich ein Seezungenfilet Eliza Radziwill, in memoriam an eine Ju- gendliebe Kaiser Wilhelms I. Ein paar Saucen ö Immer wieder Mayonnaise! Da erübrigt sieh jede Erklärung, vielleicht interessiert es Sie aber doch, woher der Name kommt. Die Mahonnaise, wie sie ursprünglich hieß, Wurde im Jahre 1756 vom Herzog von Riche- jeu, einem Großneffen des berühmten Kar- mals, während einer Schlacht entdeckt, als Man zur Verpflegung fast nur noch Oel und Pier hatte Das War bei Port Mahon auf Meunores Fügt man übrigens der Mayon- Raise ein paar Kräuter, Pickles und Sar Gellen hinzu, so hat man schon eine Remou- Jade. Die Sauce Béarnaise besteht in der Hauptsache aus Eiern, Butter, Estragon und Sehslotten an der Cumberland entzückt das Mannisbeergelee. Die Sauce Vinaigrette Sie erinnern sich, vinaigre heißt Essig Das debtsche Gastwirtschaftswonder Verstehen Sie, Was quf der Speisekarte steht aus Essig und Oel, hart gekochten ackten ern und Schalotten bereitet men Sie doch— diese beson- en Zwiebeln). Hum- man gern in Sauce americaine: in Oel ärnpftes Grünzeug, etwas Mehl. viel Tomaten, Weißwein, Kognak, Sahne und verschiedene Gewürze sind die Zutaten, die man nach einem feierlichen Verfahren zusammenfügt und zum Schluß passiert. In- teressant ist auch der Herr von Béchamel. Dieser Marquis, der auch Erfinder des Vol- au-vent ist, war Haushofmeister Lud- 8 XIV. und nebenbei ein berühmter Fein- schmecker. Als Schöpfer der Béchamelsauce ist er unsterblich geworden. Sein Name ist buchstäblich in aller Munde, und wer weib, ob eine derartige Popularität nicht sogar die des Sonnenkönigs in Schatten stellt. Sie Wissen, daß seine Sauce aus einer Mehl- schwitze mit Zwiebeln und Schinkenwürfeln besteht, die mit Brühe und Milch ausge- füllt ist. rs àro matischen klein mer serviert Kartoffelsopp', Kartoffelsopp!. Kartoffelsuppe— das müssen Sie Zzu- geben— Klingt doch wie Stehbierhalle oder 8 Wäsche. Was halten Sie statt dessen on einer soupe à la parmentier? Also doch Kartoffelsuppe. Diesen Herrn Parmentier müssen Sie kennenlernen. Er verbirgt sich nämlich auch hinter dem Salat Parmentier (aus Kartoffeln, Sahne, Schinkenwürfeln) und dem mousse Parmentier, einer in ge- butterten Förmchen gratinierten Kartoffel- masse, mit Ei, Parmesan— dem Käse aus Parma— und Sahne, die mam mit Tomaten- ketchup garniert und zu frischem Salat reicht. Herr Antoine August Parmentier, ge- boren 1737, steht mit seinem schönen fran- zösischen Namen für vieles, was mit Kar- tokkeln zusammenhängt. Er wurde nämlich berühmt, indem er die Kartoffel in Frank- reich berühmt machte. Das war im Jahre 1769 in Paris. Angesichts einer großen Hun- gersnot hatte die Akademie einen Preis ausgesetzt für die beste Abhandlung über Vegetabilien, die Brot ersetzen. Diesen Preis erhielt Parmentier, der ursprünglich Phar- mazie studiert hatte, für seine Schrift über den Kartoffelbau. Zwanzig Jahre später bot er König Ludwig XVI. die erste Kartoffel- suppe an, Ludwig war so entzückt, dag er sich bald Kartoffelblüten ins Knopfloch steckte und seinen Hofdamen empfahl, sie als Ballschmuck zu tragen. Der langen Rede kürzer Sinn: Parmentier gleich Kartoffeln, früher Tartuffeln, kommt von truffe gleich Trüffel, also aus dem gleichen Wortstamm wie Molieres„Tartuffe“— und so wären Wir glücklich schon wieder in Frankreich. Die fleischlichen Freuden Um es vorweg zu nehmen: Roastbeaf, Entrecöte, Rumsteak und Rostbraten sind ein Fleisch und Blut, das heißt, sie sind aus dem gleichen Mittelrippenstück des Rindes geboren. Im Inneren dieses det sich das Filet: aus Rinde man unter anderem Tourn Chateaubriand. N Wozu entschliege mann und— v uns hier am 1 teressiert— ein Gourmet von den. Er ist der Erfinder de Filetsteaks vom Grill Kräuterbutter und Sai wird.(Saisongemüse— 8 verständlich.) Ein Kalbskotelett à la Hol- stein ist mit Ei und Sardellen garniert. Dazu gibt es Bratkartoffeln— pardon— Lyoner NT gen. Herr Meier, der S à la Meier in die Kartoffeln wollte ich s als Erfinder des Stes Geschichte der Kochkunst eing ist, hat sich etwas ähnliches aus eir. Filetsteak präsentiert sich auf gebratenen Kartoffeln mit Zwiebeln und einem Spie gelei. Natürlich kennen Sie Szegediner Gu- lasch, scharfe Sache, nicht wahr? Sind Sie sich auch ganz klar darüber, woraus es be- steht? Nun denn: aus Schweinefleisch mit Sauerkraut, Tomaten, Wein und Gewürzen. Bestellen Sie Boeuf Stroganoff, so erhalten Sie ein feines Filetgulyas, zu dem aus klein geschnittener Zwiebel, Tomatenpüree, saurer Sahne und einem Suppenwürfel eine beson- dere Sauce bereitet wurde. Von Anikij Stroganoff, der seinen Namen dafür hergab, ist zu melden, daß er im 15. Jahrhundert Wesentliches zur Erschließung Sibiriens bei- trug und gern Rindfleisch à8. Immer hortig importiert 1 Genehmigen Sie vor dem Nachtisch noch einige Spezialitäten aus fremden Ländern, Illustrationen: Heinrich Klumbies die immer häufiger auf unseren Speisekar- ten auftauchen. Handelt es sich hier doch um eine kulinarische Invasion, die durch eine Parole wie Deutscher, ig deutschen Obstsalat! schwerlich aufzuhalten sein wird. Da ist zum Beispiel die Fondue: eine wun- mit. um Schlu Was Fisch. nd de h nicht alle auf- 3 5 Nichts von der So viele Ding noch verzehren, aber wirkl zählen kanu. Omelette surprise : auf eine Nachspeise müs- ts Verzichten U. r Creme (kreilich darf sein, sonst wäre das au, sondern Za- sen wir 21 Trösten W aus Wein, der Wein kein Marsale Chaudeau kein Chau baione). Oder mit Crèpes Suzette, kleinen, hauchdünnen Pfann! 5 mit Frucht- sauce gereicht, mit Kognak übergossen und angezündet werden. Beschließen wir unsere kleine Betrach- tung mit einem Ged n an Nelly Melba, jener berühmten australischen Sängerin, für die Meister Escoffier zu Beginn des Jahr- hunderts den Pfirsich Melba kreiert hat, er- innern wir uns des sympathischen Fürsten Pückler-Muskau(1785 bis 1871), des Welt- Gartenbau! S und Mäzens der Kochkunst, der unseren Geschmack mit einer Eisbombe traf. Zu viel des Guten. Wir können nicht mehr, aus räumlichen Gründen. Und wenn Sie wieder mal eine Speisekarte in der Hand haben, auf der die Namen der Gerichte noch unv dlicher sind als die Preise, so nehmen Si 1 te surprise. Das ist unter solchen Ur 1 die Speise, welche die wenigsten Ueberraschungen birgt. Thaddäus Troll Das Weihnachtsfest und ein paar Zutaten Alle Jahre wieder.. natürlich, und wie immer hat es sich frühzeitig angemeldet, als die ersten Prospekte, mit Tannenzweigen und Weihnachtsmännern bedruckt, ins Haus flatterten. Das gab es noch nicht, als die Christen vor mehr als anderthalb qahrtausenden zum erstenmal den Geburtstag des FHeilands feierten: am 25. Dezember 354 in einer rö- mischen Kirche. Ohne Weihnachtsbaum und Bescherung natürlich. Aber durchaus nicht alle Christen feiern seitdem am 25. Dezember Weihnachten die morgenländische Kirche nämlich erst am 6. Januar, unserem Tag der Heiligen Drei Könige. Zwischendurch war das Weihnachtsfest auch mal verboten— so seltsam es klingt. Aber was gibt es auf der Welt, das sich nicht schon den Unwillen der Polizei zugezogen hätte? So verbot die christliche Obrigkeit in Mecklenburg vor ein paar hundert Jahren das Umherziehen des Weihnachtsmannes, Weil er ein Rest aus stockfinsterer Heiden- zeit sei. Oliver Cromwell, Englands Diktator im siebzehnten Jahrhundert, hatte eine andere Begründung. Er verbot Weihnachten, weil Arbeiten wichtiger sei als Feiern und Beten. Da darf man wirklich froh sein, daß sich das Welhnachtsfest mit seinen zweieinhalb Feiertagen— am Ende doch durchgesetzt hat. Die Weihnachtskarte Es gibt Menschen, die ein Jahr lang nichts von sich hören lassen— nur die weih- nachtliche Glückwunschkarte zeigt an, daß sie noch am Leben sind. 1 Die Weihnachtskarte ist viel jünger als das Weihnachtsfest. Einige halten den 17. November 1843 für ihren Geburtstag. Da trug nämlich der Engländer Sir Henry Cole in sein Tagebuch ein:„Mr. Horsley kam und brachte einen Entwurf für eine Weihnachts- karte“, Sir Henry ließ tausend Stück nach diesem Entwurf drucken; die vornehme Ge- sellschaft Londons War begeistert. Allerdings hatte schon ein Jahr vorher der englische Maler William Egley eine Glückwunschkarte entworfen, die er seinen Freunden zuschickte. Sie zeigte junge Leute. die unter dem Mistelzweig tanzten, und wünschte„Fröhliche Weihnachten den Freun den William Egleys“ Es mangelte ihm je- doch— als Künstler— des geschäftlichen Sinnes—, an eine kommerzielle Auswer- tung der Idee dachte er daher nicht. Eine besondere Weihnachtskarte war es, die der junge Graf de Brinon seiner Ver- lobten nach Paris schickte. Er hatte sie aus einer bemalten Leinwand geschnitten, die auf dem Speicher verstaubte. Das schöne weihnachtliche Motiv geflel ibm: Kleine Engel und die Mutter Gottes. Nach dem Fest belehrte ihn der Kunsthändler Brussac- Leclerc, daß die Weihnachtskarte Teil eines echten Rubens sei! Heute sind die Weihnachtskerzen in unzäh- ligen Ausführungen und Exemplaren ver- breitet. Sie entfernen sich meist ziemlich Weit von Rubens und seinen Kollegen. Es Allerlei Sitten und Gebräuche gibt eine englische Fabrik, die stellt jedes Jahr rund dreißig Millionen Weihnachts- karten her. Und das ist nur eine von vielen Fabriken. Es ist ja auch ganz schön, wenn man we nigstens einmal im Jahr etwas von seinen schreibfaulen Freunden hört. Der Weihnachtsbaum Weihnachtsbäume gibt es schon seit ein paar hundert Jahren. Aber richtig durchge- setzt haben sie sich erst zu Anfang des vori- gen Jahrhunderts. Da brachten die Bauern vor dem Fest soviel Weihnachtsbäume in die Städte, dag die Landesherren Angst um ihren Wald be- kamen. So ordneten sie an, daß die Verkäu- ker ihre Bäume erst der Polizei vorzuführen hätten, um die Herkunft nachzuweisen. Dann erhielten die Bäume„polizeiliche Zu- lassung“ in Form eines amtlichen Siegels, und der Verkauf konnte losgehen. Immerhin scheint ein solcher Amtsweg damals noch verhältnismähßig kurz gewesen zu sein, denn beim Verkauf müssen ja wohl noch Nadeln dran gewesen sein. Auch in den Vereinigten Staaten hat sich der Weihnachtsbaum durchgesetzt. Ueber dreißig Millionen Christbäume erstrahlen da an den Festtagen. Sie kommen aus beson- ders gepflegten Schonungen, die geschäfts- tüchtige Farmer in den Nordstaaten angelegt haben. 5 Der amerikanische Millionär Astor übri- gens schenkte der Königin von England einen naturgetreu aus Gold nachgebildeten Weihnachtsbaum. Ein Mann konnte ihn kaum anheben, obwohl der Baum gar nicht So groß War. Womöglich noch kostbarer war der Weih- nachtsbaum, den ein amerikanischer Gold- gräber im Jahre 1899 aufstellte, als eine reiche Goldmine ihn zum Millionär gemacht hatte. Er hatte den Baum nicht in die Erde oder in einen Halter gesteckt, sondern in einen Haufen goldener Zwanzig- Dollar- Stücke, und die Aeste waren mit Goldklum- pen behängt. Noch kostbarer? Nein. Mir scheint, der einfache schlichte Nadelbaum mit ein paar Kerzen und ein bißchen Zuckerwerk— aber feierlich staunende Kinderaugen davor—, der ist wohl doch viel mehr wert. Weihnachtsgans und Weihnachtskarpfen Zum Fest gehört natürlich ein Festessen. Die Weihnachtsgans oder der Weihnachts- karpfen. Oder beides zusammen. Die Gans ist zu ihrer feiertäglichen Würde gekommen, weil sie die löbliche Eigenschaft besitzt, just zu Weihnachten Fett anzusetzen. Deshalb ist sie nicht Oster- oder Pfingstgans geworden, sondern Weih- nachtsgans. Wie das kommt? Natürlich hat das edle Tier nicht Weihnachten im Auge, Wenn es sich fett frißt. Aber es stammt von der Graugans ab, und dieser Zugvogel geht im Winter auf Reisen, Weit und anstrengend ist so ein Flug in den Süden— da kann man ein wenig Zusetzen gut gebrauchen. 80 stärkt sich die Graugans im Herbst ausgie- big. Und ihre häuslichen Nachfahren haben bis heute, obwohl an eine Reise in den Sü- den gar nicht zu denken ist, nicht fertig- gebracht, sich von der süß Gewohnheit loszusagen.— Nun, man weiß ja, wie schwer so etwas fällt. In England vertritt der Truthahn die Weihnachtsgans. Auch an den weihnacht⸗ lichen Kaminfeuern West- und Südfrank- reichs verspeisen die Leute diesen Vogel. Dort begleiten ihn Maronen, Trüffeln, Obst- salat und andere Köstlichkeiten, In England dagegen darf der brennende Plumpudding nicht fehlen. Den Weihnachtskarpfen verdanken wir den Mönchen. Als sie vor langen Zeiten aus dem Süden in unser Land kamen, vermigßten sie ihre gewohnte Fastenspeise, den Karp fen. Sie holten ihn nach und züchteten ihn in ihren Kloster weihern. So war er um das Jahr 1500 schon in allen deutschen Küchen bekannt und auf allen deutschen Tellern beliebt. In Schweden ist der„Weihnachtskarp- fen“ kein Karpfen. Dort machen es sich die Hausfrauen recht schwer mit ihrem Weih- nachtsfisch. Zwei Monate lang behandeln sie auf geheimnisvolle Weise den Dorsch, den sie zu Weihnachten kochen, mit Schnaps übergießen und als köstlichen„Lutfisk“ ver- zehren, So haben noch viele andere Völker ihre speziellen Weihnachtsgerichte. Weihnachtsmann und Weihnachtsgeschenke Der Weihnachtsmann heißt in Eng- land„Father Christmas“ in Frankreich „peère Noel“, Er ist in beiden Ländern ge- lenkig genug, um durch den Kamin in die Häuser zu steigen, wenn er seine Gaben ab- laden will. In den Vereinigten Staaten hat der Zeich- ner Thomas Nast, aus dem pfälzischen Landau gebürtig, im vorigen Jahrhundert Unseren deutschen Weihnachtsmann einge- führt.„Santa Claus“ nennen ihn die ameri- kanischen Kinder, und sie wissen, daß er das Jahr über hoch oben am Nordpol wohnt. Weihnachtsgeschenke bekommen in man- chen Ländern nur die Kinder. In Schweden, Aber auch in einigen Gegenden Norddeutsch- lands, gibt es den Julklapp Die Gaben, in die Diele des Hauses geworfen, sind so viel- kältig wie reich verpackt, daß der Empfän- ger beim Auswickeln bis zuletzt im un- klaren bleibt über die Art des Geschenkes. So steckt oft ein Ring oder eine andere Klei- nigkeit in einem riesengroßen Peket. Zuwei⸗ len aber auch etwas ganz anderes, Es kann einer schwedischen Schönen passieren, daß sie aus den sorgsamen Verschnürungen ihren Liebsten auswickelt. Im fünfzehnten Jahrhundert gab es eine Schenkordnung, endlich sogar Schenkver- bote, die eine Weihnachtsbescherung unter- banden. Allerdings betraf das nur die allzu reich beschenkten Amtspersonen, Der arme Weihnachtsmann hatte sich zu viele Be- stechungsversuche in die Stiefel schieben lassen müssen. Heute wäre mancher geplagte Familien- Vater vielleicht froh, wenn sich das Schenk verbot, auf alle Bevölkerungskreise ausge- 1 8 5 über die Zeiten hinweg erhalten ätte. A. V N Ende „„ Nimm micht zu n, aue nicht auf beiden Bak du mehr Fleisch als dein Nach- bar, gib ihm davon ab. Die Hand, mit der du das Fleisch nimmst, sei nickt mit Fett oder Salz besudelt von anderen Stücken er, kalte deine Hand nicht zu lange im Eßgescl lange erst zu, wenn der an- dere seine Hand aus der Schüssel gezogen Rat; la icht irgendwie nach unanstän⸗ digen K teilen. nach der schmutsigen Nase oder dergleichen, und mit der glei- chen Hand dann in die Schussel! Vor allem wird empfohlen, nach dem Mahl einen Zahnstocher zum Reinigen der Zähne 2u benutzen, nicht das Messer.“ 5 7 * Aber um die Mitte des 17. Jahrhun- derts Hñegen die Dinge noch nicht viel bes- ser. Wir entnehmen den Tischregeln für Knaben aus dem„Jugendspiel“ des Ch. 4. Hagerium 1643: „ schneide deine Nägel ab, daß sie nicht scheinen, als ob sie mit Sammet ver- byämt wären, wasche die Hände und setze dick zuchtig nieder... Schlürfe die Speise, etwa die Suppe, nicht hinein wie ein Schwein; blase die Kost auch nicht, daß es dllenthalben umher spritze. Schnaube nicht, wie ein Igel, trinke auch nicht zum ersten. So du trinſcest, saubere die Lelzen micht mit der Hand, sondern mit einem Tuchlein. Trinke auch nicht, während du die Speise im Munde hast. Das Angebis- sene funke nicht wieder in die Schüssel, Lecke die Finger nicht ab, auch benage kein Bein. Stöchere die Zähne nickt mit dem Messer, sondern mit dem Zahn- stocher oder Federkiel; denn von dem rosten die Zähne, wie das Eisen vom Wasser. Schmatse nicht wie eine Sau über dem Essen. Dieweil du ißest, kratzZ dein Haupt Nicht. Fege auch nicht an der Nase Mache auch nieht um deinen Teller von Beinen, Brotrinden und dergleichen eine Schutte herum wie die Schatægräber. Wirf auch nicht die Beine unter den Tisch, da- mit von den Hunden kein Scharmützel entstehe und die Beisitzenden darob eine Unlust empfanden * Ein Jahrhundert später, Messer und Gabel werden unerläßlich. Die Sitten scheinen sich zu verfeinern, aber es fällt Nicht leicht. Fürst Leopold Friedrich Franz von An- halt, der Schöpfer des Wörlitzer Parkes, lernt in England mit Messer und Gabel umgehen und erzählt davon um die Mitte des 18. Jahrhunderts: »Vichts ist schwerer zu erlernen, als die gewandte und elegante Handhabung von Messer und Gabel, an nichts die feine Sitte und die früngzeitige Gewöhnung daran wichtiger æu erkennen. Ich speiste einst an königlicher Tafel und sagte 2 meiner Nachbarin, einer Hofdame, ich sei im langen Umgange mit den untersten Schichten des Volkes unsicher im Um- gangston der höheren geworden. Da warf ste einen raschen, prüfenden Blick auf meine Haltung von Messer und Gabel; sie sagte nichts, aber in ihren Mienen lag: das brauchst du nicht zu sagen, das sehe ich! Zwar hielt ich nach Vorschrift das Messer in der rechten, die Gabel in der linken Hand, aber statt mit dem Messer das Gemüse auf die Gabel zu legen, was gestattet ist, führte ich es in der Zer- streuung mit dem Messer zum Munde, Was ihr einen solchen Schreck in die Glie- der jagte daß ste sehr lange Zeit brauch- le, um sich davon zu erholen, längere Zeit als ich selbst.“ * Damals galt es in Trinkerxreisen jen- seits des Rheines als unstatthaft, ja als ehrenruhrig: 4. Ohne ein Wort hinauszugehen, als ob man, gleich zuruchommen würde, in Mirhlichłkeit aber auf Nimmerwieder- sehen, ohne die Zeche zu bezahlen, 2u verschwinden. 2. Vicht nachzukommen, wenn einem z ugetrunken wurde. 3. Jemandem einen Besuch zuzusugen und nackker nicht zu kommen. 4. In eine Kneipe einzutreten, ohne das Schenk mddehen zu kussen. * Aber die Welt wird vornehmer von Tag zu Tag, besonders im 19. Jahrhun- dert. Die Niochregeln des guten Tons, auf- gezeichnet von Gonstanze von Franken um 1890, schreiben(besonders für Damen) vor: „Nimm den Löffel nicht zu voll, damit Nichts davon wieder auf den Teller fließe, Blase nicht, wenn die Suppe zu heiß ist, was einen fatalen Sprühregen erzeugen hönnte, sondern rühre leieht mit dem Löf. fel in der Suppe herum, bis sie ab gefühlt 8b. Stece dir nicht heimlich Obst oder Baclewerk in die Tasche. Drehe feine Kügelchen aus Brot und schieße nicht damit. Findest du ein Haar in der Suppe oder eine Raupe im Salat, so beseitige sie still 5 verdirb den andern nicht den Appe- 115 Ficht nicht bei Tische mit den Armen herum, ein Salzfaß ist schnell umgeschüt⸗ tet und bedeutet Verdruß. Verlange nient von deinem Nachbar, daß er deine schönen Augen bewundere, wenn er eben einen Fasanenflügel auf sei- nem Teller Rat. Als Dame trinke aus offenen Bierolũ- sern, nieht aus Dechelgläsern. rinee niemand æu und klappe nicht mit dem Deckel. Stich nieht mit der Gabel in die Ser- viette. 1 ſielleicht, andern, bemüt a1 buch, Wei dehmer, gründer fies, schre gläubig ur am liebst. mpfand j Aus der bel den vc le Abneif ren Gott jus dem g ente kür nd nur d bottes er! bt Wala ſtalien das bag sie 2u len angef ich auch en und ne legende 8. ens, die leser Beh u Deutsch ſussionier- ſurden, u u einem brogen de bt. Gallen i Tanco ein und daben. Sie ſucht eine une gab, u Auftra, rde, sol ſaben; de! wem KIô nerabteie nd Fulde deßens m. nd vervo er Mönch un. Dann 6. Krlichen auf, die il ien hine derstellun is fahren r Gewel duktrag g gegossen. einen Ge ehrte er r ging al herbe de nellte mei nd-Kuge mals die krieden, u auf des (locken* Nieder zu en in Oe gegossen, Von Offen Hernach 7 D0 Leopol All inr Ge aus dem! dimon Ca auch die hiener S donenkug nde t 2 Ja- ach der Fett een gen tän⸗ gen lei- lem nen 2 un- bes- für sie ber- etze eise, ein daß ube um zen dem bis- sel. age mit En- lem sen lem upt von ine Virf da- tzel ine gen das un- uf cen en) mit 1 5 jen lt def ind der till be- en üt⸗ Acre 1956 jeh Glocke töne nur, mein Mund ist Erz und meine Zunge Eisen Du aber mit Vernunft begabt sollst Gott mit Leib und Seele preisen. Glockeninschrift aus dem Jahre 1786 Wie kommt es, daß wir in Ausierten Welt voll lärmender Geräusche acht auch das Glockeng als störend Inpfinden, daß wir uns, wie beim Orgel- diel, der Wirkung dieser maje chen, irdevollen Töne nicht entziehen können? Jielleient, weil dadurch nicht der Verstand, Jondern, was heute selten vorkommt, das Jhemüt ang sprochen wird, und vielleicht uch, weil ein Stück Erinnerung mit ins inwingen gerät, Erinnerung an die Kind- t und an die Heimat. Johann Friedrich mer, der Geschichtsforscher und Mitbe- flca, schreibt von seiner Jugend:„Ich War cupig und ungläubig zugleich, aber daß ich gin liebsten gläubig gew. möchte, empfand ich am deutlichsten, als ich einmal In Rande des Waldes stand, und die Abend- bcken zu mir herübertönten wie mit Klän- en aus einer anderen Welt. Eine für mich ſupergeßliche Stunde.“ Die Glocke ist die imme der Kirche und ihr Ton der Sam- gelruk für die Gläubigen. So war es im en Mittelalter, und so ist es auch heute Iteder, da die kirchlichen Anlässe allein ihre gerne Zunge lösen. Dazwischen aber, in der chen Zeit des Mittelalters und der bürger- ichen Macht, rief sie nicht nur zur Andacht nd zum Gebet, sondern begrüßte den Mor- gab mit ihrem Stundenschlag den ythmus des Tages an und am Abend das ſeichen zum Schließen der Tore. In einzel- en Gemeinden finden sich solche Läute- ſetten auch heute noch. Vor dem nahenden end warnte sie mit wuchtigen Schlägen, ut eiligem Geklingel rief sie zur Hilfe egen eine Feuersbrunst auf, und uralte ſauberische Vorstellungen mögen beim Ge- ſſitterläuten mitgespielt haben. Sie wurde tauft wie ein Mensch und bekam, wie die- ſer, einen Namen. Sagen und Legenden rank- ſen sich um sie. Wann die Glocke zuerst in der christlichen ſarche verwendet wurde, hüllt sich in legendäres Dunkel. Aber lange, bevor sie in er Alten Welt auftauchte, hat sie Asien ſchon gekannt. Aus China stammen die ersten Nachrichten von einem Glockenguß, ber auch Aegypter, Hebräer, Griechen und mer gebrauchten schon Glöckchen, Klin- ein und Schellen. Das Gewand des Hohen- ſuiesters war mit goldenen Glöckchen be- bangen,„damit ihr Schall gehört werde, ſyenn er aus- und eingeht im Heiligtume or dem Herrn“. Und nahe beim Tempel gab ein von Salomon erfundenes Läutewerk, das aus zwei ehernen, hohlen Säulen be- tand, die ertönten, sobald ein Gegenstand jun sie stieß. An den Kapitälen waren Ketten nd Granatäpfel angebracht, die bei jedem Tyindstos an die Säule schlugen. Bei den ſlakedämoniern wurde ein eherner Kessel ſeeschlagen, wenn ein König gestorben war, gd die Priester der Persephone in Athen ſedienten sich kleiner Glocken, um das Volk um Opfer herbeizurufen. Die griechischen FPoldaten trugen Glöckchen an ihren Schil- ien, wenn sie im Lager oder in der Stadt ue Runde machten, und Augustus ließ den tempel des Jupiter in Rom mit Schellen um- längen. * Aus dem vielfältigen Gebrauch der Glocke sel den vorchristlichen Völkern erklärt sich de Abneigung der ersten Christen, sie für tren Gottesdienst zu verwenden, wie sie jus dem gleichen Grund auch Musikinstru- tente kür ihre kultischen Feiern ablehnten nd nur die menschliche Stimme zum Lob iottes erklingen ließen. Der Reichenauer bt Walafried von Strabo berichtet, daß alien das Ursprungsland der Glocken sei, g sie zuerst in der Stadt Nola in Campa- nangefertigt worden seien. Daher erkläre ich auch der Name campana für die größe- gen und nola für die kleineren Glocken. Die gende steht auf dem Kothurn des Glau- ens, die Wissenschaft jedoch zweifelt an leser Behauptung. Sicher ist jedenfalls, daß in Deutschland die ersten Glocken durch die ſussionierenden irischen Mönche gefertigt purden, und der erste überlieferte Auftrag qu einem Glockenguß soll von Karl dem sroßen dem Benediktinermönch Tanco aus dt. Gallen erteilt worden sein. Die Glocke, ie Tanco fertigte, soll vortrefflich gewesen ein und den Beifall des Kaisers gefunden ſaben. Sie erweckte aber auch die Eifer- ſucht eines Aachener Erzgießers, der keine tube gab, bis Karl auch bei ihm eine Glocke in Auftrag gab. Als sie in Gang gesetzt ſurde, soll sie keinen Ton von sich gegeben ſaben; der Glockengießzer aber wurde von ſurem Klöppel erschlagen. In den Benedik- ſnerabteien Reichenau, St. Gallen, Salzburg nd Fulda wurde die Kunst des Glocken- ſdezens mehrere Jahrhunderte lang gepflegt ind vervollkommnet; sie blieb ein Privileg ſier Mönche bis in das 13. Jahrhundert hin- Dann tauchen die ersten Namen der bür- ſerlichen„Rot-, Stuck und Glockengießer“ fut, die r Handwerk durch ganze Dyna- lien hindurch fortführten, sorgfältig ihre ſierstellungsgeheimnisse hüteten und erst i fahrendes Volk, dann als seßhafter Stand Gewerbe ausübten. Wo die Glocke in uktrag gegeben War, da wurde sie auch Fegossen. Zu Lichtmeß zog der Meister mit einen Gesellen aus, und zu Allerheiligen kehrte er wieder an seinen Wohnort zurück ir ging aber nicht nur dem friedlichen Ge- lerbe des Glockengusses nach, sondern dellte meist auch gleichzeitig Kanonenrohre ud kugeln her. Hand in Hand ging da- mals die Arbeit für den Krieg und für den jeden, und noch seltsamer war der Kreis- ut des Materials, der kostbaren Bronze: clocken wurden zu Kanonen und Kanonen hieder zu Glocken. In der Diézese St. Pöl- en in Oesterreich wurde 1697 eine Glocke degossen, deren Aufschrift lautet: Jon Offen hat man mieß allnie her gefuhrt, Hernach in diese Gestalt aufs neu formiert, da Leopold bei Theiss 30 000 Türken erschlagt, a r Geschütz undt Leitn in Fluchten hatt is dem Feuer floss ich abgejackt. on Carlovi in Horn gosse mich. die Pummerin, die große Glocke des n gegossen worden, die von — a Eherne Stimmen Ueber Geschichte und erst ener Stephansdomes, war 1710 aus 1 5 Türkenbelagerung des Doms 1945 fie und zerschellte Denkmal zers die Befreiung Wi tet worden war. Beim kragte der dortige Kardir Kaiser Josef II., ob der Pe geläute empfange Wundert's, tete der K 5 Artillerie!“ Weniger höflich und h zeichnete der Volksmund die Gloc „der Pfaffen Büttel“, mit denen di Säumigen zur Kirche holten. In Sprichwörtern und Re Sarten t Bild der Glocke auf, „Die Glocken haben keir ren doch große Leute“, oder reichen Rätsel: in dem sin Es ist ein Speis, die niemand ißt. es ist getauft und doch kein Chris: es hat ans Steklen nie geducht und hat's zum Hängen doch gebracht. Schiller und Goethe, Uhland und Lenau. Eichendorff und Wilhelm Müller, Geibel und Gerok haben die Glocke besungen, in hohen, poetischen Liedern und schauervollen Bal- laden. Mit der Ausschmückung der Glocken ging man in früheren Jahrhunderten sparsam um, oft ist nicht einmal die Jahreszahl des Gus- ses vermerkt. Schmale Spruchstreifen, in lateinischer, dann in 1 Schrift, umlaufen den Hals und die Flanken der Glocke, dann kommt das Ornament hin- zu, und schließlich bedecken Schrift und pla- stischer Schmuck den ganzen Leib der Glocke, diesen mehr entstellend als schmük- kend, wie auch die langatmigen Inschriften den früheren kurzen an Schönheit und Wert nicht gleichkommen. Die älteste bis jetzt be- kannte Glockeninschrift ist die des Abtes Harbert(835864) aus dem Kloster Lobbes bei Charleroi, die zu deutsch etwa heißt: „Auf Abt Harberts Befehl durch Kunst des Paternus verfertigt, nicht von den Musen gelehrt, doch lieblichen Klanges, ich werde Wach bei Tag und Nacht weihen dem Herrn meine Lieder.“„Ich tröste das Leben, ich beweine den Tod, ich vertreibe den Scha- den“, verspricht eine Nordheimer Glocke aus dem Jahre 1317, und auf einer Dorfglocke in der Nähe von Limburg an der Lahn, auf der Maria und Anna, dazwischen das Jesus- kind, dargestellt sind, heißt es: anna heissen ich den lebigen rufen ich dye doden beschrien ich bosse weder verdriben ich conrat zu mene(Mainz) goß mich. Die während des Dreißigjährigen Krieges gegossenen Glocken erwähnen in ihren In- schriften„die großen Nöthe, die uns be- troffen haben“ und„die noch währenden be- trübten Kriegszeiten“. Im 18. Jahrhundert, als die Glockengießerkunst ihren Höhepunkt bereits überschritten hatte, verliert nicht nur der G 120 der Klang 1 1 Mis vollen Zauber, sondern auch die Inschriften werden schwülstig und aufgeblasen. Die Kunst ist entflohen, und nur das Handwerk zurückgeblieben. Der berühmteste deutsche Glockengießer des Mittelalters war Meister Gerhard von Wou. Keinem Glockengießer nach ihm ist es wieder gelungen, eine solch musikalische Macht in den Ton seiner Glocken zu brin- gen. In Nord- und Mitteldeutschland, Hol- land und Dänemark gibt es noch etwa 30 Glocken von seiner Hand, die immer noch Vorbild der Glockengiegerkunst sind. Kaum ein zweites Handwerk hat so starke Fa- milientradition aufzuweisen wie die Glocken- gießzerei, und zwar bis in die heutige Zeit. Aber auch bei kaum einem zweiten Hand- Werk hat sich die Arbeitsweise so wenig ge- wandelt wie hier. Fast genau so wie vor tausend Jahren geht heute ein Glockengug vor sich, und ehe der Meister den Zapfen herausstößt und dem rotglühenden Metall den Weg zur eingemauerten Glockenform kreigibt, sagt er auch heute noch den alten Gieherspruch:„In Gottes Namen!“ Der Wetteifer der Reichsstädte und Ge- meinden untereinander erstreckte sich auch auf ihre Kirchen, und ein machtvolles Ge- jäut war der Stolz der Bürger. So sollte der Ulmer Münsterturm ein„Futteral“ für den Straßburger werden und ein König neben dem„printz aller hohen fhürn“, sowie ein besonders schönes Geläut erhalten. Dazu hätten die Ulmer gar zu gern die berühmte Glocke von Illertissen gehabt und boten, wie schmolzen zen konnten w. 1 8 Htlichen Wertes erhalten werden und h dem Kr Wieder in ihre Heimat- ansportiert worden. u den Glocken ist oft müh- eben sich nicht leicht, n Klang hören, sondern sie ernen wi ückt 1 W sam. Sie e nicht nur auch kenner Wackelige IL. 5 N kenstube einer F den seltsamen Zauber verspürt ha darin liegt, eine Glocke durch leichte Ber rung zum Klingen zu bringen, um sie her- umzuwandern und ihre Inschrift zu entzif- fern oder gar in ihrer Nähe zu sein, wenn sie in weitem Schwung ihre metallene Stimme in das Land hinausschickt. Ein gan- zes Bündel von Klängen rauscht einem ent- gegen, eine unbestimmbare Klangfülle um- spielt den Hauptton, Erhabenes und Ehr- Würdiges, Großes und Seltenes schwingt darin mit. Grete Pröhl Dornrösc Am Heiligen Abend des Jahres 1812 lag für die Frau Bettina von Arnim ein Ge- schenk von besonderer Art unter dem Christbaum:„Kinder- und Hausmärchen. Gesammelt durch die Brüder Grimm.“ Gleich von der ersten Lieferung hatten die Brüder der Gattin ihres Freundes ein Stück gulf den Gabentisch gelegt. Das Buch war zugleich ein Weihnachtsgeschenk für das deutsche Volk, dessen verstreuten Märchen- 2 5 8 Hren 4 Ilir SCL Sie ten, Sorgfalt und rkurcht, die innen das Wis- sen um seine Kostbarkeit gebot. Vergangene Jahrhunderte hatten das Märchen verkannt und mißachtet. Schon der Humanismus wollte nichts mehr von Mär- chenwundern wissen. Erst recht die im Hochgefühl sieghafter Vernunft stelzenden Aufklärungsapostel des 18. Jahrhunderts verabscheuten eine Phantastik, die Tiere und Steine reden und Hexen zaubern machte. Allerdings ausrotten ließ sich Aller das Märchen deswegen nicht. So still und bescheiden es sich immer gebärdete, so wacker hielt es sich doch am Leben. Jahr- tausende ohne schriftliche Aufzeichnung konnten es nicht umbringen. Denn nie er- losch die Liebe des Volkes zu seinem Märchenschatz. So konnten auch die Dichter der Auf- Klärungszeit nicht am Märchen vorbeigehen. Aber, um dem Anspruch der hochgeschätzten Vernunft zu genügen, zerrten sie's in ihre Werkstatt. Da drechselten sie den Märchen- Stoff in zierliche Formen, tändelten poetisch verspielt mit seinen Wundern. So machte es Wieland. Oder sie entdeckten praktischen Nutzen im Märchen und pfropften eine Mo- ral auf. So behandelte Musäus die- Märchen und Sagen in einer Sammlung, die trotzdem heute noch vergnüglich zu lesen ist. Plötzlich aber rannten die jugendwilden Romantiker das hölzerne Vernunftwesen zusammen. Schon Herder hatte aller Volks- poesie den Weg geebnet. Die Romantiker er- grifken nun das Märchen als willkommene DIE OCHSEN Heilig Nacht, und zwölf schlug die Gloclc, „Nun sind sie all auf den Knien“, Ein Altrer sagts uns, dem Kindergehocł, Bei der Glut am twoohlgen Kamin. Wir sahin es, das sanfte, fromme Getier, Mos hauste im Stall, im Stroh, Und xeifeln tat weder er noch gar ioir, Es ſönnte niclit cnieen so. Wem ist noch solch holder Tagtraum verlieſin In heutiger Zeit! Doch mir ist, Wenn toer mir sprüch zum Heilgen Christ: „Konim, sieh die Ochsen ſcnien In dem stillen Stall unterm Bauerndach, Das unsrer Kindheit so nah, Ich ginge mit ihm durch die Naclit, Hoffend, sie nieten da. Thomas Hardy Sößer die Glocken nie klingen chen 118 Waffe: seine Phantastik, die der Vernunft Hohn sprach, war ihnen gerade recht; sie übertrieben sie gar noch und durchtränk- ten die wuchernden Gebilde mit Witz und Ironie. Aber sie bedienten sich nur des Märchens— und dienten ihm nicht. Erst die Brüder Grimm wurden seinem Wesen gerecht, als sie mit stillem Ernst und Fleiß das leuchtende Gold aus dem Strom der Ueberlieferung wuschen. * Wilhelm und Jacob Grimm, tief forschende und weitblickende Gelehrte, erlaubten sich mit den Märchen, deren künstlerischen und Wis senschaftlichen Wert sie klar einsahen, keine Spielereien. Sie berichteten treu, was ihnen Volkes Mund überlieferte. Und mach- ten sich Gedanken darüber, woher die Mär- chen eigentlich kamen. Es gibt ein Stück in Wagners„Nibelun- gen“, am Schluß der„Walküre“, mit Hilfe einer gut funktionierenden Beleuchtungs- maschinerie eindrucksvoll darzustellen: das ist der Feuerzauber. Gottvater Wotan ver- senkt die Walküre in einen Zauberschlaf, zieht einen Ring aus lodernden Flammen um sie— durch den einst der Held dringen wird, dessen Kuß sie erwecken und dem sie angehören soll. Wandelt sich die Walküre in ein schla- fendes Königstöchterlein, der Flammenwall in eine Dornenhecke, so entsteht das Mär- chenmotiv vom Dornröschen, das dem Kö- nigsschn entgegenschlummert, der es erlö- sen und als Braut heimführen soll. Das ent- deckten schon die Brüder Grimm, und sie fanden in anderen Märchen noch viele An- Klänge an die germanische Mythologie. So kamen sie zu der Ansicht, daß unsere Märchen aus uralter Zeit stammen: Reste des nordischen Mythos, der Göttersage, ins Volk gedrungen und in Märchenform leben- dig geblieben. * Knapp fünfzig Jahre später kam ein Professor in Göttingen zu ganz anderen Schlüssen. Es war der Sanskrit-Forscher Theodor Benfey. Sanskrit ist die Sprache der Inder, in deren Literatur sich Professor Benfey gründlich vertieft hatte. Und siehe da er entdeckte einen unglaublichen Reichtum an Märchen. Das allerunglaub- lichste an diesem Reichtum aber war, daß sich die„Kinder- und Haus- Märchen“ der Brüder Grimm darunter befanden! Natürlich nicht alle und nicht in der Form, wie sie 1812 unter Bettinas Christ- baum gelegen hatten. Aber dennoch gab es verblüffende Aehnlichkeiten. Das verlockte zu dem Gedanken, alle unsere Märchen kä- men aus dem Wunderland Indien. Vor allem die Kreuzritter, meinte Professor Benfey, hätten indische Märchen mit heimgebracht. „Dornröschen?“ lächelten seine Anhänger über die Brüder Grimm. Schauen Sie nur in des Franzosen Perrault 1674 erschienene Märchensammlung, da finden Sie das Dorn röschen-Märchen, nur etwas französisch aus- geschmückt. Perrault seinerseits aber hat's aus einer Märchensammlung des 1632 ge- storbenen Neapolitaners Basile stibitzt. Und dieser Basile, das ist erwiesen, bezog fast alle seine Märchen aus Indien!“ * „Schon gut“, meinten andere gelehrte Männer, wiederum fünfzig Jahre später un fünfzig Jahre klüger,„das mag alles stim- men. Aber nicht nur in indischen und ger- manischen, sondern auch in böhmischen und vielen anderen Märchen tauchen Dornrös- chen-Motive auf. Und die Neger Inner- afrikas und die Indianer Amerikas haben solche Motive bestimmt nicht aus Indien bezogen.“ Inzwischen hatten englische Gelehrte die Alif ange menschlicher Sprache, Sitte und Religion auf der ganzen Welt untersucht. verweigert die Aussage Uralte Märchen— sind sie aus Träbmen entstanden? kichtet seine Träume als wahrhaft erlebt. chen in ein Dunkel zurück, das unseren Und dabei festgestellt: die ältesten religiösen Anschauungen aller Völker, ihre Ansichten über das Verhältnis von Leib und Seele, über das Weiterleben der Seele nach dem Tode, über Geister, Zauberei und viele an- dere Dinge, stimmen haargenau überein. Und da die Wurzeln des Märchens in jene uralten Zeiten zurückreichen, können durch- aus die gleichen Märchenmotive bei vielen Völkern unabhängig voneinander entstan- den sein. Daß die Märchen wirklich aus ältester Zeit stammen, zeigen viele Züge, die an frühe Entwicklungsstufen der Menschhe erinnern. Grausame Strafen, wie sie nur a längst vergangenen Zeiten bekannt sind, treffen die Bösewichter des Märchens. An klänge an die kultischen Bräuche alten Göt- terglaubens lassen sich herauslesen. Zahl reiche entführte Prinzessinnen deuten auf die Sitte des Brautraubs hin, der bei den alten Völkern weit verbreitet war. 1 Für einige indische Märchen ist ein Al- ter von über fünf Jahrtausenden nachweis- bar. So weit läßt sich die Märchenüberlie- ferung anderer Völker nicht zurückverfol. gen. Dennoch besteht kein Anlaß, alle Mär chen vom Indischen herzuleiten. 85 * 8 Wie aber und wann die Märchenmotive entstanden sind, darüber gibt es nur Vermu- tungen. Das Motiv vom Zauberschlaf komm in Märchen aus aller Welt vor. Der Schlaf, in seiner Verwandtschaft mit dem Tode, etwas Wunderbares. Früh rätselten Menschen an seinem Geheimnis. Zum lte sten Gedankengut aller Völker gehört die Anschauung, daß sich die Seele des Schla- kenden vom Körper trennt. Seine Trãume sind die Erlebnisse der frei schweifenden Seele.. Für den primitiven Menschen gibt es kei- nen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Traumerleben. Der erwachte Schläfer be- Mangelhaftes Erinnern und lebhafte Phan- tasie des Erzählers schmücken sie aus. So mögen am morgendlichen Lagerfeuer die ersten Märchenmotive erzählt worden sein. Wir stehen am Ursprung des Märchens und am Anfang aller Literatur überhaupt. Für diese Theorie spricht die Aehnlich- keit vieler Märchenmotive mit Traumbil- fahr entfliehen, lief und lief und kam doch nicht von der Stelle? Solche Alptraum Motivik kommt im Märchen häufig vor. Gattin des Blaubart müht sich vergebe den blutbesudelten Schlüssel zur verboter Kammer zu reinigen; das Blut, auf der Seite entfernt, kommt an der anderen im mer wieder zum Vorschein. W * Natürlich lieferten nicht nur die Alp träume Märchenmotive. Auch freundliche Traumbilder haben sich in den Märchen ni dergeschlagen. So meinen jedenfalls die An- Hänger dieser„psychoanalytischen“ Theo Was aber auch die findigsten unter ihnen nicht können, ist; einen Beweis zu liefern, daß unsere Märchen wirklich erträumt worden sind. Die Anfänge des Märchen gen undurchdringlich ist und wohl imme bleiben wird. e So verweigert auch Dornröschen auf indiskrete Frage nach Alter und Herkunf eine klare Antwort. Und das meint leicht: wir sollten uns begnügen, daß di zende Königstochter und ihre unz 182 Gespielinnen und Gefährten in den Märche aus aller Welt die Fährnisse schriftloser Jahrtausende und wunderfeindlicher Jahr- hunderte glücklich überstanden haben un daß sie frisch und lebendig unter un len wie eh und je— zu unser aller F 5 5 8 Heinz Schön MANNHEIMER MORGEN V WEIHNACHTEN! WQ! 8 F. 5 Kinderpuoppen— Poppenkinder 1 Als der ſiebe Gott die Erde erschaffen hatte, sah er, wie sehr die kleinen Kinder Mit ihren Träbmen und Sehnsöchten allein sein mußten, Weil ihnen noch nicht die Welt der Erwachsenen bestimmt war. Da streckte er seine Hand noch einmal Weit s ond schof die Foppe. Aber nun hatte er schon alle Seelen ausgeteilt, und daher blieb das kleine Ding starr und stumm. Doch der liebe Gott haffe den Menschen- indern die Phantasie gegeben, und sie belebte die Poppe und machte sie zum Weggefährten in schönen und schweren Kindertagen. Wir wissen nicht viel von den Poppen, mit denen unsere Vorfahren spielten. inder sind labnenhaft, wechseln rasch ihre Sympathien, und Was sie hebte behöten ond bemottern, zerstören sie morgen mit erschreckender Grausamkeit(gendu Wie die ErW-achsenen), Die Poppen alter Zeit mögen auch schon aus Stoff und bemaltem Holz bestanden haben Wie die ägyptischen Poppen, von denen einige Reste erhalten sind, oder vielleicht aus gebranntem Jon wie die griechischen Poppen. Diese Terrakotta-Puppen hatten schon bewegliche Arme und Beine. Manche dienten Wohl quch als kleine Ahnenbilder, Waren also nicht zum Spielen bestimmt. Sehr wenig wissen Wir ebenfalls über die Poppen des Mittelalters. Einige Reste von Jonpuppen, etws Poppengeschirr, einige Hinweise in Schriften— mehr list nicht bekannt. Damals hieß die Poppe„focha“, dann„tocke“, endlich„Docke“. Aber das War schon im 15. Jahrhundert, und abs dieser Zeit fließen die Quellen ergiebiger. Damals gab es in Nürnberg bereits die Dockenmacher. Sie hatten so viel Arbeit, daß sie davon eben konnten. m Barock und Rokoko kannte man schließlich nicht nur Poppen qos Holz, Ton ond Papiermachè, die mit den prachtvollsten Kleidchen Wie Erwachsene qusgestattef Worden, sondern auch das Puppenhaus. Diese Miniqtur- Wohnungen hatten sorgsam möblierte Küchen, Stüben, Keller und Söller. Sie Worden mit richtigem Zinn“ und Kopfergeschirr qusgeröstef. Schon 1572 bekam die Prinzessin yon Sachsen von ihrem Vater eine Foppenküche geschenkt mit 71 Schösseln, 40 Brattellern, 36 Löffeln, 100 Tellern, 28 Eierschüsseln, alles aus Zinn. Bisher sahen die Kinderpoppen Wie verkleinerte Abbilder von Erwachsenen dus. m 19. Jahrhundert aber, nachdem quch Poppen aus Leder und soger aus porzellan gufgekommen Waren, verwandelte sich die Kinderpoppe in das Ppoppenkind. Die Pariser Weltausstellung von 1855 zeigte erstmals das Poppenbaby. Nun änderte sich noch mehr: Der Balg wird aus Soffapercha gemacht, der Hals ist drehbar, der Kopf erhält Slasquogen, die sich sogar bewegen und schließen können. Mälzel, der för die g Musiker den mechanischen Taktschläger erfand, gab schon 1827 den poppen die Sprache. Seiſdem können sie„Mama“ oder„Papa“ sagen. Jetzt mußten sich die Poppenbabys viele fechnſsche und modische Eingriffe gefallen lassen. Andere Hersteller behandelten sie verständnisvoller und warben för das schlichte, yon öberflössigem Tand befreite Poppenbaby(Käthe-Krusèe-Puppe). Manchmal nämlich merken die Erwachsenen, Wie die Kinder ihnen um so vieles vorgus sind, und daß die Kleinen in einer Welt leben, in der duch ein Holzlöffef 20 einem Lebewesen Werden kann.-tr- —9 Us gera- zume und Uebe chen ganz. mach geses damk ist Es der l unbe das diese begre konm Sitze ina könn ewig diese Erde es 18 Es is mein gerac unlet 80 is pund die, Spruc die E gefäl. Sie N Natu: Wohl Char Aufnahmen: Antikensammlungen Mönchen, Hens Retzlaff(2), Bayerisches National- errakotta-Puppe(5. Jahrh. v. Ch museum, GSermanisches Nationolmuseum, Erika Schmachtenberger-BOvarid(3). HRO HρEOEO Rd . Italienische Königspuppen(um 1760) Fra und Hilde Sagen f 2 8 4 10100 . Moderne japanische Puppe„Mafken“ aus Schaumburg-Lippe mit Trachtenpuppe„Mit echtem Jadar und Schlafaugen“ 100 VI tee eee WEIHNACHTEN 1956 DIe KRAFT DES CINFACHEN So beginnt die abendländische Geschichte: auf Stroh, in einem halbzerfallenen Stall, im Winter und noch dazu auf der Flucht wurde ein Kind geboren Die Kraft des Einfacken, kier ist sie sichtbar. Jene Kraft, die uns überwinden hilft, die uns über alle Ungunst kinweg- trägt. Das Dasein des Menschen wird bewegt oder gefördert oder aufrechterhalten von Einflüssen und Strömungen und In- stineten, die wir Kraft heißen, weil es an überzeugenden Erklärungen dafur fehlt. Es ist weder die Triebhraft des zermalmenden Hungers noch die Liebe eine Vielfalt von Kräften ist es, die uns geistig, seelisch, cörperlich uberhaupt zu dem macht, was wir sind— zu einem Menschen. Da ist die Kraft des Willens, die unser Tun in vorbereitete Baknen lenlet, da ist die Kraft der Selbstbehauptung, da ist die Kraft der Entsagung. Nur von der Kraft des Einfachen ist selten die Rede, sie ist zu tugendhaft und zu bescheiden. Aus dem Einfachen kommen die anhaltenden überstehen, zu überleben und zu überwinden. Ströme, in ihm liegen die Quellen unserer Stare, die uns instandsetzt, zu Auch das Einfache bewußt erleben und bejaken ist Handeln und Tätigsein, wenn uns die lebensüberwindende Heiter- keit des Herzens mithilft. Die hundert kleinen Freuden und die hundert Tage Sonnenschein sind jedem vergönnt, der noch das Licht im Schatten zu schauen vermag. Die scheinbar geringen Anlässe zu wahrer Lebensfreude sind Überall und an jedem Orte, und womöglich sind die unscheinbaren Dinge das Unverlierbare! Der Mensch in seiner Freude, seiner Einsamkeit und seiner Trostlosigkeit bleibt immer ein Mensch mit Hoffnungen, Wünschen und Plänen, und wenn nicht jeder zu jeder Stunde Tröstung in den Wirrnissen des Daseins aus sich selber zu schöpfen vermag, kann er sich dock erinnern. Erinnern daran, daß es auf dieser ruhelosen Erde außer ihm nock viele seinesgleicken gab und gibt und immer geben wird, die vermeinen, allein zu sein und nicht zu haben und ausgeschlossen zu sein vom bescheidenen Glüche des Alltags. Das Einfache ist nieht das Armselige, das Einfache ist der Grund, das Fundament, auf dem sich anderes aufbaut. Und nicht der Ubersättigte noch der Snob noch der von allen Glücesgöttern beschenkte Tausendsassd ziehen aus dem, was sie haben und denken und fühlen die Kraft. Denn Kraft kommt aus dem Einfachen, Kraft liegt im Einfachen. Vom Vergnügen an der Natur Das bloße Schauen in die tiefe Nacht, wo gerade sternenlose Räume sind, ist schön, zumal in mondlosen Nächten, die oft so ganz und unaussprechlich dunkel und finster sind. Ueberhaupt ist es bewundernswürdig, wel- chen Genuß der anhaltend verweilende Blick ganz einfacher Gegenstände in der Natur macht. Gewiß hat jeder bisweilen am Wasser gesessen, bloß um die Blicke und die Ge- danken darin recht zu versenken. Für mich ist es einer der belohnendsten Genüsse, und der kleinste Bach, der stillste Teich, der sonst unbedeutenste See reicht dazu hin. Es ist das reine, klare, unbewegte Element, das diese Kraft ausübt. Es ist mir immer sehr begreiflich gewesen, wie man sich einbilden konmte, daß Wassernixen den am Ufer Sitzenden herabzögen. Es zieht wirklich hinab, und es ist einem bisweilen dabei, als könnte man nur so niedersteigen, um da ewig zu ruhen, als wüßte man es. Es ist in diesem Gefühl gar kein Unwille mit der Erde, kein Ueberdruß an dem, was sie bietet, es ist die reine Lust am feuchten Element. Es ist überhaupt ein Vorurteil, wenn man meint, daß das Vergnügen an der Natur gerade eine schöne Gegend erfordere. So unleugbar es ist, daß diese den Reiz erhöht. 80 ist der Genuß überhaupt nicht daran ge- bunden. Es sind die Naturgegenstände selbst, die, ohne auch für sich auf Schönheit An- spruch zu machen, das Gefühl anziehen und die Einbildungskraft beschäftigen. Die Natur gefällt, reigt an sich, begeistert, bloß weil sie Natur ist. Es ist, als strahlte einem jeder Naturgegenstand immer etwas Mͤildes und Wohltätiges entgegen. Denn der allgemeine Charakter der Natur ist Güte in der Größe. Wilhelm von Humboldt Oroß undd viel tot's nicht immer Mein lieber Andres! Wir haben einen recht lustigen Tag ge- habt. Du weist wohl, ich habe vieles nicht, aper n Geburtstag habe ich doch, und der ist gefeiert worden. Um 5 Uhr kamen wir zu Hause und ward gleich Order gegeben, daß die Oper angehen sollte. Sie war von meinem Vetter und führte den Titel: Ahasverus und Mardochai. Es war eigentlich eine Wandoper, die so mit einem Stock an der Wand vorgestellt wird, und er- hielt allgemeinen Beifall, Nach der Oper wurden Bäume gepflanzt, damit die Kinder und Kindeskinder sich dabei dieses Tags er- inmerten, und sich von den vier Gevattern und der Pistole und der Oper Ahasverus und Mardochai erzählten N Abends war wieder Grand Souper von Kartoffeln und Kaltendörfer Bier; und da- mit war es alle, wirst du denken. Das dacht ich auch, aber höre weiter Es hatte schon den ganzen Tag gemunkelt, dag n Feuerwerk abgebrannt werden sollte; nun war es aber hautement deklariert und die ganze Gesell- schaft begab sich in Prozession hinten in meines Vetters Garten neben dem Echafaud, das Feuerwerk anzusehen. Es bestand aus einem Petermännchen von anderthalb Zoll und reüssierte ungemein. Weil son Ding gar zu herrlich anzusehen ist, hab“ jch mir von meinem Vetter das Rezept ausgebeten ung will dir's hier kommuniz leren. „Man nimmt zwei Loth Pulver, reibt es klein und tut Brunmen wasser dazu, quantum Satis; denn wirds n Teig, und man formt es, entweder kegelförmig wie n Kirchturm oder viereckig wWie die Pyramiden in Aegyp- ten waren, tut oben darauf einige Körner trockenes Pulver und zündets an. Du mußt aber alles Pulver, werm du noch welches hast, vorher auf die Seite tun, auch dich überhaupt mit dem Pulver in acht nehmen, sonst kannst du dir die Nase verbrennen. Um 10 Uhr 8 Minuten ging das Feuerwerk an, und währte bis 10 Uhr 8¼ Minute. Du lachst, Andres? Hör', das Groß und Viel tuts nicht immer, und ich schwöre dir, daß der Großsultan, wenn er an seinem Geburtstag ein Feuerwerk von 20 000 Löwen thaler abbrennen läßt, nicht vergnüster sein Kann, als wir bei dem Petermännchen von Anderthalb Zoll waren Der Mensch ist gott- ob so gebaut, daß er mit anderthalb Zoll recht glücklich sein kann, und wenn das die eute nur recht wüßten, so würde n groß Teil Ach und Weh weniger in der Welt sein. Da mischen sich aber gleich Eitelkeit und Stolz ein, und die hemmen allen Genuß, und das ist ein großes Unelück. Aus einem Briefe des Wandsbecker Boten Matthias Claudius Leicht und frei wurche die Loft Frage ich mich, welches der erste, stärkste und dauernste Eindruck war, den ich von Hildebrands Wesen empfing, so muß ich Sagen: Er erschien mir als der glücklichste aller Menschen und fähig, dieses Glück, Wenigstens vorübergehend, auf andere zu übertragen. Die Luft wurde leicht und frei, Wo er hereintrat, und einem jeden war es Wohl irt seiner Nähe. Man meinte den ersten Menschen vor sich zu sehen in einer noch unbewußten Welt. Mit keinerlei Herkommen hatte er das Geringste zu schaffen, er fing das Denken und das Leben ganz von vorne an. Oft konnte er mit einem einzigen Wort ein ganzes Gewebe hergebrachter Vorstel- lungen zerreißen, daß die Dinge wie neu geboren daraus hervortraten. Diese Ur- Sprünglichkeit und Einfachheit setzten ihn aber merkwürdiger weise in gar keinen Zwie- spalt mit der Welt, vielmehr machte er alles, womit er in Berührung kam, einfach; es strömte eine solche frohe Sicherheit und Ueberzeugungskraft aus seinem Wesen, daß sich selbst die Philister, solange sie ihm zu- hörten, willig umarteten Sah man ihn in der Werkstatt an der Arbeit, so hatte man sein anderes, sein un- bewußtes Ich vor Augen. Da hörte man keinen Tiefsinn mehr aus seinem Munde, er redete mit sich selber oder mit der Figur, sang und lachte vor sich hin, daß ein Frem- der geglaubt hätte, er sei voll süßen Weines. Störungen gab es für diesen Glücklichsten Aller Sterblichen nicht; kein stimmungs- raubendes Element drang in seine Werkstatt, jede Stunde war gleichwertig und voll Ein- gebung. Und immer spiegelte sich das Na- turell des Künstlers in seinem Werke, ir- gendwie schimmerte etwas vom ersten Men- schen durch: das Triebmäßhige, Ursprüng- liche in der menschlichen Natur, noch von Paradiesunschuld umflossen und streng von Stilgefühl begrenzt, machte er am liebsten zum Inhalt seiner Darstellung. Isolde Kurz über den Bildhauer Adolf Hildebrand Sartentagebuch einer fröhlichen Seele Das liebenswürdigste Beispiel eines Man- nes, der trotz der Enge seiner Verhältnisse sich doch ein helles, bewegtes Gemüt be- Wahrt hatte, gab der biederherzige Märchen- erzähler, spottfrohe Satiriker und kindlich- heitere Gymnasialprofessor Musäus ab. Ein keckes, anonymes Büchlein„Physiognomi- sche Reisen“ betitelt, darin lustige Attacken gegen Lavaters Gesichtslesekunst geritten Wurden, und dessen Verfasser Musäus sein sollte, bestimmte mich, mir Eingang bei die- sem seltenen Manne zu verschaffen. Das gemeinsame Zimmer war von unbe- schreiblichem Lärm erfüllt. Unberührt da- von saß der seltsame Märchensammler mit dem kreundlichsten Gesicht unter ein paar Alten Männern, die einen schrecklichen KRulaster schmauchten und einen arg riechen den Schnaps tranken, der wohl ihr verschüt- tetes Gedächtnis anfeuern und beleben sollte. Denn ein wenig verlegen versicherte mir Musäus, er sei gerade im Begriff, ein paar Schätze zu heben, altes Märchengut, das im halbverschütteten Bewußtsein dieser würdigen Veteranen schlummere Frau Mu- säus schien mit der Qualm und scharfe Dünste verbreitenden Gesellschaft offensicht- lich nicht einverstanden und entschuldigte sich umständlich wegen des tumulthaften Zustandes, der von den Kindern durch fröhlichen Lärm unbekümmert vermehrt wurde. Nicht minder sonderbar nahm sich Mu- säus, der mit den berühmtesten Geistern seiner Zeit Umgang hafte(freilich ohne einen Blick für ihren Rang zu haben), bei einem späteren Besuche in seinem Garten- häuschen vor der Stadt aus. Ich sah den kauzigen Herrn schon von weitem mit länd- lichem Gerät im Garten wirtschaften, mit einem seltenen Anhang behaftet: Um die Hände frei zu haben, und doch den Kinder- wagen zur Beruhigung des Jüngsten zu be- wegen, hatte der erfindungsreiche Vater die kindliche Fracht mit einem Riemen am Rücken befestigt. Mit zärtlichem Stolz führte er mich auf dem grünen Besitz um- her und zeigte mir dann sein mit beispiel loser Genauigkeit geführtes Gartenjournal. in dem er täglich das Wetter mit allen Son- nenblicken und Regenspenden verzeichnete und treulich Blühen und Gedeihen jedes Pflänzleins eintrug. Ebenso gewissenhaft führte er, wie ich später erfuhr, daheim ein Tagebuch über alle Begegnungen, Arbeiten und Gemüts- zustände, das dem zärtlichen Familiensinn des Vielgeplagten das schönste Zeugnis aus- Stellt. Die rührende Eintragung:„Bei ver- schlossener Tür gearbeitet und viel geweint, weil der liebe Gustel seit gestern mit einem Gerhard Schäke heftigen Fieber befallen worden“, konnte allerdings am Tage darauf etwas heiterer ergänzt werden:„Gemütsverfassung ruhiger als gestern, Wei! sich's mit dem Kleinen Gustel merklich gebessert.“ Andere Naturen denn er wären in so engen Verhältnissen leicht verhärtet und verbittert; nicht so unser Freund, den Her- der mit Recht„eine gefällige, friedfertige und fröhliche Seele“ genannt. Müller-Maushagen in seinen Erinne- rungen über einen Besuch bei Dichter Musäus Wirkung im Verborgenen Ist der Mensch doch töricht! Er hofft vom gegenwärtigen Zeitpunkt auf den künftigen, und von diesem wieder auf den folgenden, und keiner, keiner wird ihm das gewünschte Glück bringen. Sein ganzes Leben ist ein Streben, Hoffen, Jagen, bis er in das Grab sinkt, welches er sich öfters auch selbst ge- graben hat. Die Gegenwart genießen und von der Zukunft wenig erwarten, das ist mein goldner Spruch O ja, der Mensch kann Wohl glücklich leben! Wer sich in den Strudel der Welt stürzt, wird wohl selten reines. wahres und nie- mals ein dauerndes Glück genießen; wer sich einmal auf das wogende Meer begeben hat, ist immer in schwankender taumelnder Bewegung, und findet er auch eine Stelle, Wo er den Anker werfen kann, so reißt ihn ein neuer wütender Sturm hinaus, und fin- det er den Tod nicht an den drohenden Fel- senstücken und Klippen, so kommt doch sein Schiff leck und zerrüttet im Hafen an, Ich meine aber keineswegs, daß sich der Mensch in die Einsamkeit, wie ein Einsiedler ver- graben soll, nein! Ein Mensch ist um ande- rer, nicht allein um seiner selbst willen da; er soll der Welt nützen, und um dieses zu können, muß er sich notwendig an die Kette der menschlichen Gesellschaft anschließen, um hier nach seinem Vermögen zu wirken. Aber es gibt dennoch einen Wirkungskreis im Verborgenen und in der Stille, der sich Wohltätig auf viele erstreckt. Aus den Jugendtagebüchern des Zeich- ners und Malers Ludwig Richter Ministerfrau in aller Bescheidenheit Noch eine dritte meines Geschlechtes soll mir merkwürdig und auf mein späteres Ge- schick einflußreich werden: Frau von Hum- boldt, Gemahlin des preußischen Ministers Wilhelm von Humboldt. Diese, an Geist und Herz gleich ausgezeichnete Frau brachte mit ihren beiden Töchtern, Gabriele und Karo- line, die strenge Jahreszeit in Rom zu. Sie War eine leidenschaftliche Kunstfreundin und hatte sich aus diesem Grunde bei einer Witwe einquartiert, die sich mit ihren vier Kindern davon ernährte, daß sie möblierte Wohnungen an Künstler vermietete. So lebte Frau von Humboldt Wand an Wand mit schöpferischen Talenten— ein Gedanke, der ihr ungemein wohltuend zu sein schien. Ihre drei Treppen hoch gelegenen Zim- mer befanden sich im einfachsten Zustande, die Backsteinfußböden waren schadhaft, die Wände nur mit Kalk getüncht. Man sah we⸗ der Vorhänge noch einen Schreibtisch, noch ein Sofa. Das Mobiliar bestand aus Stroh- stühlen, mit Oelfarben angestrichenen Ti- schen und Kommoden, sowie zwei kleinen Toilettenspiegeln. Die daheim durch jede Bequemlichkeit verwöhnte Frau aß mit der ganzen Haus- genossenschaft, darunter der Maler Scha- dow und Thorwaldsen, in dem Wohnzimmer der Familie der Vermieterin, welches gleich- zeitig als Waschküche und Baderaum, sowie kür sonstige häusliche Zwecke diente. Frau Butti(80 hieß die Vermieterin) war die allgemeine Mama, auch die Töchter, sittig, einfach und schön, benahmen sich beschei- den und anständig, Eine derselben heiratete Kurze Zeit nachher den Maler Lengerich. Die Unterhaltung bei Tisch war gewöhnlich lebhaft und fröhlich, selbst Thorwaldsens sonst stilles Wesen ward angeregt. Frau von Humboldt hielt keine Equipage, war alle Abend zu Hause und empfing Künstler, Gelehrte und Fremde; nicht lange 80 erhielten auch Schinz und ich Zutritt 2 diesem Zirkel. Die Unterhaltung, welche die Zzeistreiche Wirtin immer auf Kunstinteres- sen zu lenken wußte, war stets sehr belebt. Aus den Erinnerungen der Malerin Louise Seidel Vorneigong zum Haäbslichen Aber dem Herbste wandte sich unser Held noch mit einer besonderen Kehrseite zu, und diese war, daß er von jeher eine eigene Vor- dem neigung zum Häuslichen, zum Stilleben, zum geistigen Nestmachen getragen. Aber auch als Schriftsteller hat er später diesen Haus- und Winkelsinn fortbehalten in Wutz im Fixlein und Fibel; und noch sieht der Mann voll Sehnsucht jedes nette, niedrige Schieferhäuschen von zwei Stockwerkchen mit Blumen vor den Fenstern und einem Hausgärtlein, das man bloß vom Fenster heraus besprengt; und im zugemachten Kutschkasten kann der gute häusliche Narr ordentlich ganz vergnügt sitzen und an den Seitentaschen herumsehen und sagen:„Ein prächtiges, stilles, feuerfestes Stübchen! Und draußen fahren die größten Dörfer und Gär- ten vorbei!“— Soviel ist darzutun, daß er in einem Rittersaale, in einer Peterskirche noch weniger schreiben als wohnen könnte —— es wäre ihm ein Marktplatz mit einem Dache gedeckt— indes er noch fähig wäre, auf dem Montblanc oder auf dem Aetna, Wäre alles gehörig dazu hergerichtet für inn, in einem fort zu schreiben und zu wohnen; denn nur das enge Menschliche kann ihm nicht klein genug, aber die große Natur nicht zu ausgedehnt sein; denn die Klein- heit der Menschenwerke verkleinert sich durch ihr Vergrößern. Jean Paul in seiner Lebens- darstellung:„Mein Leben“ Das Licht dieser Sonne sehen Ich gestehe dir gern, daß diejenigen die Slücklichsten sind, die, gleich den Kindern, in den Tag hinein leben, ihre Puppen her- umschleppen, aus- und anziehen, und mit großem Respekt um die Schublade herum- schleichen, wo Mama das Zuckerbrot hinein- geschlossen hat, und, wenn sie das Ge- wünschte endlich erhaschen, es mit vollen Backen verzehren und rufen„Mehr!“ Das sind glückliche Geschöpfe! Auch denen ists Wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen oder Wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben. Wohl dem, der so sein kann! Wer aber in seiner Demut er- kennt, wo das alles hinausläuft, wer da sieht, wie artig jeder Bürger, dem es wohl ist, sein Gärtchen zum Paradies zuzustutzen weiß, und wie unverdrossen auch der Un- glückliche unter der Bürde seinen Weg fort- keucht, und alle gleich interessiert sind, das Licht dieser Sonne noch eine Minute länger zu sehen:— ja, der ist still und bildet auch seine Welt aus sich selbst, und ist auch glück- lich, weil er ein Mensch ist. Und dann, 80 eingeschränkt er ist, hält er doch immer im Herzen das süße Gefühl der Freiheit, und daß er diesen Kerker verlassen kann, wann er will. Goethe im„Werther“ Heiterkeit des Geistes Spitzweg war ein ausgesprochener Charak- terkopf mit stark hervorstechender Nase, worauf eine schwere silberne Brille mit scharfen Gläsern saß; das imposante Haupt mit den unendlich wohlwollenden Augen ruhte auf einer durch spitze Vatermörder erhöhten mächtigen Krawatte. Er bewahrte seine unverminderte Origi- nalität, Frische und Heiterkeit des Geistes und der Technik, selbst ein gutherziger, Bartgesottener Junggeselle mit drolligen Wunderlichkeiten, welche in allen seinen Bildern mit wohlbewußter Naivität unver- kennbar durchschimmern, Seine im ältesten Stadtteile Münchens hochgelegene Wohnung mit dem krausen Atelier bot die Aussicht über Dächer, Giebel und Zinnen nach fernen Türmen; das Innere bildete ein Gemengsel von nüchterner Ungemütlichkeit, welche in- dessen seine unermüdlich spinnende Poesie zum trautesten Heim förderte. Hier saß er, obgleich lange nicht in so behaglicher Um- gebung wie seine verknöcherten Anacho- reten, Spießbürger, Invaliden und Bücher- Würmer, selbst eine Inkarnation aller vor- Senannten Dinge und Charaktere. Da spann er sich ein. nur von wenigen, aber unver- brüchlich Getreuen besucht. Hier malte er hinter einem sehr bescheidenen Fenster bei halbem Nordlicht und nahm auch seine höchst einfache Mahlzeit an einem kaum drei Spannen breiten Tisch ein, an welchem r abends zu sitzen pflegte, meist allein, in ausgebreitete Lektüre vertieft. Hyazinth Holland über den Maler 0 10 Carl Spitzweg n der Eisenbahn lesen allen Plätzen, in denen man sich sen befindet, ist ein Eisenbahnabte e wöhnlichste und modernen Menschen nde. Wo immer es Züge gibt, da gibt es auch Leser. Eine längere Eisenbahn- Fahrt bietet eine erstklassige Gelegenheit zum Lesen. Selbst diejenigen, die auf das en als eine Zeitverschwendung herab- en, lesen doch in Eisenbahnzügen, da sis f zlich mit Zeit überreichlich ver so daß sie sie verschwenden dürfen. Und was für einen ge neteren Platz zum Lesen gäbe es zum piel für gute wie schlechte Seefahrer als an Deck eines Schiffes(Vorausgesetzt, das Wetter jön ist)? Was täten die giere wohl auf einer längeren Reise, nn es keine Romane. gäbe? Sie müssen den Mann segnen, der sie erfunden hat! Holbrook Jackson, ein Engländer und ein Büchernarr, in seiner gescheiten und skurrilen„Anatomie der Büchermanie“ Ein Handwerk för die Stillen Das Holzschneiden ist eine alte Kunst, die immer so neben der hohen Kunst einherge⸗ laufen. Früher haben die Künstler das Holz nicht selbst bearbeitet, da gab es eigene Handwerker dafür, die Formschneider. Heute nat der Künstler seine Freude daran, alles selbst zu machen. Freilich, heute gibt Es Möglichkeiten, ein Bild viel schneller und besser aufs Papier zu bringen, Aber sie ben es gar nicht eilig, diese Holzschneider. Es ist ein recht mühevolles Handwerk. Es gibt keinen Holzschnittstil, im Holz kann man alles machen. Aber es geht langsam und wird schlecht bezahlt. Darum ist es ein Handwerk für die Stillen, die Schwerfälligen, die nicht recht mitkommen. Modern oder nicht, sie sind Menschen dieser Zeit. Aber? sie lärmen nicht, sie sind nicht hastig, denn sie haben Ehrfurcht vor den Dingen, die sie darstellen. Was sie machen, ist meist un- scheinbar, denn das Holz ist hart. Sie sind geduldig wie alle, deren Arbeit langsam geht. Sonst sind sie nicht besser und nicht schlechter als die anderen. Ernst von Dombrowski, ein Meister der Holzschneidekunst N Die Fähigkeit zum Pausenmachen Die seelische Kraft zur Muße gehört sicher zu den Grundkräften des Menschen- Wesens. Denn sie ist die Kraft zu Erneue- rung. Muße ist, wie auch die Kraft dazu, ein Geschenk, über das unsere Willkür nicht verfügt, so wenig wie unsere anstrengendste Bemühung es zu erringen vermag. Wer die seelische Fähigkeit zur Muße nicht besitzt, dem kann die schönste Freizeit nicht viel helfen. Ein innerlich mußeloser Mensch läßt es ja übrigens durchweg auch gar nicht zu einer wirklichen„freien“ Zeit kommen, Stets ist er ängstlich darauf bedacht, sie „Aliszufüllen“(hler ist wirklich Angst im Spiel). Gerät er einmal unversehens und so- zusagen unpräpariert und unausgerüstet in eine Pause, so steht er, da es ihm nicht ge- geben ist, den Kontakt zum Sein zu finden, buchstäblich Aug in Aug dem Nichts gegen- über. Josef Pieper in einer philo- sophischen Betrachtung über „Muße und Muzelosigkeit“ Das innerste Ich Wem es bestimmt ist, der muß einmal im Leben so einsam, so vollkommen einsam werden, daß er in sein innerstes Ich zurück- gezogen ist. Dann ist man plötzlich nicht mehr allein. Man findet, unser innerstes Ich ist der Geist.. Hermann Hesse MANNHEIMER MORGEN VIII WEIHNACHTEN 1956 N r Beraus verlag. drucker chefrec Dr. K. lchenr reulllet jes: H. koch; 8 Soziales H. Kim stellv.: K aus von eine Einsa die g beide tische Beau! bleme erörte Aeg, britarm! gelung lage dei Vereinte zipien 2 aägyptisc Vor 75 Jahren. Der ewige Wandel unserer schnellebigen Zeit hat quch das Bild des Weihnachts- Mos i festes, das in seinem innigen familiären 1 1 Kern uonwandelbar ist, ein Wenig ver- Mosk andert. Schon den Rahmen spannfe das komitee Damals anders: Das Fest unserer Groß- Sowjetu eltern griff nicht Wochenlang behertschend Moskaus in der breiten Offentlichkeit vorqus. Es denn III kannte keine lichtdurchsttömten, girlanden- lichten uöberspannten Prachtstraßen, es dokumen- 1 78 tierte sich nicht in monströser Leochtschrift 5. quer öber die Fassqden der Geschäfts-. häuser, es stellte keine illuminierten 15 S. Riesenbäuome gouf Plätze und Bahnhöfe, 1 55 1 ond der Weihnachtsmann steberte noch eine Gru nicht als Kapitän von der Kommando als stell bröcke der Wirtschaft die Korye der lichen E Einzelhandelsumsätze steil dof den Kol- beigegeb mipdtionsponkt des Jahres Der 1 Auch jene Zeit vor 75 Jahren durchlebte 17 5 die Adventswochen in sichtbarer Er— 15 85 Wartung, aber das Sichtbare War nach 3 unseren Maßstäben gering. Zu klein Waren r selbst die Schabfensfer großer Geschäfte, 0 5 als daß sis einer Stadt 2eifſich einen neber 185 6 9 Stempel dofzodröcken vermochten. Das 1 95 Weihnachtliche baute sich darum sein 410 8 eigenes kleines Reich mit der Büdenstadt 5 5 8 des Weihnachtsmarktes, der mit Leb- und. Pfefferkuchen, mit Apfeln, Nössen, Gänsen 15 8 die fraditionellen Feslgenòsse feilbot und 5 10 eine uhmechanislerte Spielzeugparade dof- 7 marschieren ließ: Poppen, Hampeln er, 155 Pferde, Wagen und all das fröhlich-honte 15 2858 Holzgeschnitzte dus Erzgebirge und Thö— 12 85 ringer Wald. 3 30 0 Uns mag das sehr, sehr bescheiden und der vorkommen, den Kinder yönschen von dd- kassen. mals aber, deren höchster sich nicht höher Nach schweing als in den Sattel eines Schaukel Plansoll pferds, Wörde die schlechthin lückenlose in der I. Schad des nur irgend Wönschbaren 92. öffnef, Alſes Mar bewjungernswert, ond die Das MWeihnachtsgSchaufenster: So eine möcht' icn auen haben! EWachsenen bewunderten mit. Niemand N. häfte es schöner, heller und prächtiger haben mögen, denp Was sich draußen M zeigte, War nur ein Teil der Vorfreude, die sich Weitabs stärker und tätiger daheim in den eigenen vier Wänden regte Rudolf Winkler Budap schaftlich Ungarn einer Mi schen K. Lagen eir das mög! spräche Vertreter allem de dienen w. das Vert seine Reg gramm“ ende ver! Das 8 berichtete Färtei Ur „konterre eigenen können. ließ es in tikel, für näre“ unt lie Irrtün zen“, eine und erpre Die Z. wird sich lüstischen ald au? kasch ans alem Ko gel. Der Weltbank m Washir mit einer bechnen. denen die tution Um Die un licher An Sonderste se Ehen dieser Ste henige Te stellt wor Mit Sp den zu e ohen Ve Staates er als auch Hoclibetrieb in der Puppen klinik: Wie ich damit fertig werden soll? 7af! 2 1 a Kleine Stragßenhundler: Was Hübsches für die Kinder, Herr Gral achte 5