ger: Mannheimer Morgen „ Druck: Mannheimer Groß- kerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Ma kredaktion: E. F. von Schilling; b. T. Ackermann; Politik: W. Hertz- menrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Ailleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- H. Schneekloth; Kommunales: Dr. ch; Sport: K. Grein; Land: G. Serr; bziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: . Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; te v.: W. Kirches. Banken: Südd. ank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. N d. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. ſannheim, Postscheck- Kto.: Karlsruhe r. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. r Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-4, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 und 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DM zuzügl. 2,60 DM Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr „ Jahrgang/ Nr. 1/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplat: Mittwoch, 2. Januar 1957 Eingliederung der Saar vollzogen Adenauer:„Die Bahn für deutsch- französisches Zusammengehen ist frei geworden“ n a ar brücken. Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Mit dem Neujahrstag ist die Saar das zehnte deutsche Bun- 82 S. ind geworden. Bundeskanzler Dr. Adenauer und der saarländische Ministerpräsi- 8 gllederung eines seit 1945 abgetrennten * Anlaß n Dr. Ney vollzogen in einem Staatsakt in Saarbrücken die erste politische Ein- deutschen Landesteils und einer Million Joutscher in den Staatsverband der Bundesrepublik. In den Reden, die aus diesem gehalten wurden, gab es zwei wesentliche Tendenzen: Die Rückkehr der Saar 1 urde einerseits als ein Beginn der deutschen Wiedervereinigung gefeiert, anderer- „ts wurde sie als Ausgangspunkt einer dauerhaften deutsch- französischen Freund- zaft gewertet. Während des Staatsaktes im Saarbrücker ſadttheater sagte Bundeskanzler Adenauer, er Tag der Rückgliederung sei ein Tag der freude auch für die Menschen in der So- jetzone, die daraus Vertrauen für eine Re- elung im Osten schöpfen würden. Die Üückkehr der Saar beweise, daß es auf dem ege einer stetigen und auf Wahrheit be- henden Politik möglich sei, durch völker- bechtliche Verträge schwerste Differenzen zu bereinigen. Adenauer sagte wörtlich:„Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dag auch im sten Lösungen möglich sind auf gleicher grundlage, Lösungen, die allen beteiligten ölkern zum Segen und zur Wohlfahrt ge- ichen werden.“ Eingehend würdigte der Kanzler die Hal- ng Frankreichs, dem es nicht leicht gefal- n sei, zu verzichten; der Krieg habe ihm grausame Wunden geschlagen. Es habe Ge- duld erfordert, um in Frankreich jene At- mosphäre des Vertrauens zu dem neuen Deutschland entstehen zu lassen, die allein Ausgleich, Verständigung und Freundschaft ermögliche. Adenauer nannte die Lösung der Saar-Frage„eine Tatsache von größter histo- rischer Bedeutung“; die Bahn sei nun frei kür ein echtes und starkes Zusammengehen Frankreichs und der Bundesrepublik und für eine enge gemeinsame Arbeit beim euro- päischen Zusammenschluß. An den Schluß seiner Rede stellte Adenauer den Appell, an der Saar entschieden und entschlossen einen Strich unter die Auseinandersetzungen der Vergangenheit zu setzen„Seien Sie sich be- wußt, daß Sie alle jetzt wieder dem gemein- samen deutschen Vaterland angehören.“ Der Bundeskanzler teilte den Festgästen mit, daß Aegypten kündigt Vertrag mit England rgungsflotte ist ausgelaufen, um mit Kairo.(dpa AP) Der ägyptische Informa- zusminister Abdelkadir Hatem gab am ſenstag über Radio Kairo bekannt, Aegyp- nA habe den ägyptisch-britischen Freund- ſbaftsvertrag vom 19. Oktober 1954 rück- rkend zum 31. Oktober 1956 gekündigt. * Vertrag sei unter der Voraussetzung ge- Vossen worden, daß die Beziehungen bei- 1 Länder auf der Grundlage gegenseitiger [ Ständigung und Freundschaft geregelt eden Sollten. Großbritannien habe àder, heißt es in der Erklärung des ägyptischen Formationsdirektors, diesen Vertrag flagrant brochen, als es im Zusammenwirken mit beankreich und Israel Ende Oktober Aegyp- m angriff. Noch che die Räumungsaktion der UNO- Fe in vollem Urrfang angelaufen * „ haben verschiedene Schiffsagenturen in rt Said schon jetzt ihre Büros wieder ge- net. Sie hoffen, daß der Schiffsverkehr mn Kanal früher als geplant aufgenommen erden kann. Der UNO-Beauftragte für die umungsarbeiten, General Wheeler, glaubt lerdings, daß der Wasserweg nicht vor ſlai kür größere Schiffe passiérbar ist. Das Gros der Bergungsflotte, bestehend us fünf Hebeschiffen, 17 Schleppern, sie- 5 Schwimmkränen und zwei Frachtschif- der Räumung des Kanals zu beginnen fen, ist im Kielwasser von zwei ägyptischen Minensuchbooten von Port Said in südlicher Richtung ausgelaufen, um zwischen Kilome- ter 30 und 40 des Suezkanals mit den Ber- gungsarbeiten zu beginnen. Die beiden deut- schen Hebeschiffe„Energie“ und„Ausdauer“ hatten am Jahresende noch immer keinen Einsatzbefehl. Man vermutet, daß diese Ver- zögerung auf technische Schwierigkeiten zu- Tückzukifhren ist. Trotz der ursprünglichen Einwände der ägyptischen Reslerung den auch britische und französische Hebe- schiffe unter NATO-Flagge an den Ber- gungsarbeiten beteiligt. Sie haben Hebe- arbeiten im Bereich von Port Said zugewie- sen bekommen. Israel hat bei den Verein- ten Nationen Protest gegen ächt Ueberfälle eingelegt, die in den letzten zwei Wochen von ägyptischen Kommandogruppen in IS- rael verübt worden sein sollen. In UN-Krei- sen in New Vork und am Suezkanal verlau- tete, daß die Vereinten Nationen sich be- mühen, Israel zur Annahme eines Termin- planes für die Räumung der Sinai-Halbinsel und des Gazastreifens zu bewegen. Man rechnet damit, daß Aegypten erneut bei den Vereinten Nationen vorstellig werden wird, wenn die Israelis ihren Rückzug von der Sinai-Halbinsel nicht beschleunigen. 8 Ungarn beendet den Boykott der UNO „Besuch Hammarskjölds war zum falschen Zeitpunkt vorgesehen“ Budapest.(dpa AP) Die ungarische UNO- legation, die vor drei Wochen während er großen Ungarn-Debatte die UNO-Voll- ſersammlung unter Protest verlassen hatte, 85 vom Freitag an wieder an den Sitzun- der Versammlung teilnehmen. Dies kün- „Ste der ungarische Außenminister Imre gorvath in einem Interview an, das am ontag von dem ungarischen KP-Organ ep Szabadsag“ veröffentlicht wurde. Das ſerview enthält ferner eine Stellungnahme s Außenministers zu der Ablehnung des planten Besuches von UNO-Generalsekre- r Hammarskjöld in Budapest. Der UNO- teneralsekretär, heißt es, könne wohl ver- gehen, daß sein für den 16. Dezember vor- ſeschlagener Besuch zum falschen Zeitpunkt eommen wäre und den Interessen des Glzgarischen Volkes geschadet hätte. Für den lag des Hammarskjöld-Besuches sei eine meue bewaffnete Aktion“ in Budapest an- zekündigt worden. In der ungarischen Hauptstadt sollen nach nner Meldung von Radio Budapest nur 7785 wenige Sowjettruppen stehen. Das ros der sowjetischen Verbände habe die Auptstadt verlassen. Die ungarische kom- numistische Parteizeitung„Nep Szabadsag“ gat sich am Jahresende zu dem Eingeständ- is veranlaßt gesehen, die dauernde Anwe- enheit sowjetischer Truppen in Ungarn erletze den Nationalstolz des ungarischen Volkes. Das Blatt beeilte sich jedoch hinzu- ufügen, es sei noch nicht an der Zeit, die zoWaets zum Verlassen des Landes aufzu- ordern. Sowietfreundliche Tendenz sagt man Syriens neuer Regierung nach Damaskus.(AP) Ministerpräsident Sabri Assali hat ein neues syrisches Koalitions- cabinett aus elf Mitgliedern gebildet, das die neugebildete„Nationale Front“ reprä- entiert. In der neuen Regierung sitzen An- Shörige der Nationalen Partei des Mini- ber präsidenten, der arabischen sozialisti- chen Auferstehungs-Partei(Baath), der zabischen Befreiungsbewegung, des Demo- attischen Blocks und drei Unabhängige. tische Beobachter in Damaskus sind der asicht, daß das neue Kabinett trotz seiner angeblichen„positiven Neutralität“ weit Stärker als bisher zum sowjetischen Block tendirt. Die„New Vork Herald Tribune“ berichtete unter Berufung auf diplomatische Kreise in Paris, zwischen der Sowjetunion und Syrien sei ein Abkommen getroffen worden, das die syrische Armee praktisch sowjetischen Technikern unterstelle. Das Abkommen sei während des kürzlichen Be- suches des syrischen Präsidenten Ruwatly in Moskau vereinbart und durch beträcht- liche sowjetische Waffenlieferungen an Syrien teilweise bereits verwürklicht worden. die Bundesregierung der Saar die erforder- lichen Mittel geben werde, um zur Erinne- rung an die Rückgliederung ein Haus zu bauen, das zum Zentrum des saarländischen Kulturlebens werden solle. Der saarländische Ministerpräsident, Dr. Ney, hatte in seiner Rede betont, daß die Freude an der Saar weit entfernt sei von hohler Siegesstimmung und triumphierender Begeisterung.„Wir freuen uns darüber, daß Wir schlicht und einfach unsere sittliche Pflicht gegenüber unserem Volke erfüllen konnten, daß wir bleiben durften, was wir Waren, Deutsche im deutschen Vaterland.“ Der Ministerpräsident dankte dem Bun- deskanzler für seine„unbeirrte Politik der Verständigung mit Frankreich“, durch die eine gerechte Lösung der Saar-Frage erst möglich geworden sei. Er würdigte zugleich auch, daß Frankreich die freie Selbstbestim- mung der Saarländer anerkannt habe, die sich nun verpflichtet fühlten, die Hand der Verständigung über die Grenze hinüber zu reichen. Dr. Ney sagte abschließend:„Im Westen soll es fortan keine territorialen. geschweige denn lebenswichtigen Streit- fragen zwischen Deutschland und Frankreich mehr geben“. Dr. Ney appellierte in seiner Ansprache ferner an die Saarländer, diesen Tag zum Anlaß zu nehmen zu einer„Versöhnung nach dem Streit“ über alle politischen Lager hinweg. Der vor drei Wochen in die Oppo- sition übergegangene Vorsitzende der Demo- kratischen Partei Saar, Dr. Heinrich Schnei- der, war nicht unter den Gästen im Stadt- theater, sondern verfolgte die Uebertragung des Staatsaktes in seiner Wohnung am Radio. So zeichneten sich auch am Tage der Rückkehr der Saar noch die Risse ab, die in den schweren Entscheidungen der Vergan- genheit durch die Saarbe völkerung gegan- gen waren. Bereits am Morgen des Neujahrstages war vor der saar indischen Staatskanalei die Bugdss fahne uin neue erlich Landesfahne, die auf schwarz-rot-goldenen Streifen das Saar- Wappen zeigt, gehißt worden. Minister präsident Ney und Bundes- minister Kaiser hatten dabei in kurzen An- sprachen gelobt, weiterhin alle Kräfte für die Wiedervereinigung einzusetzen. Eine Stunde danach hatte Ministerpräsident Ney Fortsetzung Seite 2) Der Präsentiergriff der saarländischen Polizei wie es heißt, die Bewunderung der Menge gefunden haben, die auf dem Saar- brůücker Hauptbahnhof den Bundeskanzler erwartete. Eine Hundertschaft der Ordnungs- Ruter hatte die Aufgabe übernommen, die militärischen Ehren zu erweisen. Zum ersten Male trugen die Polizisten aus Anlaß des festlichen Tages einen Tschako. Hinter Dr. soll, Adenauer sieht man den Ministerpräsidenten des Saarlandes, Dr. Hubert Ney. Bild: dpa Bekommt Speidel ein NATO- Kommando? Ein deutscher General soll Chef der Landstreitkräfte Europa-Mitte werden Bonn.(dpa AP) Ein deutscher General soll voraussichtlich im Sommer 1957 Chef des NATO- Oberkommandos Europa-Mitte für die Landstreitkräfte werden. In Bonn wird hierfür der Name von Generalleutnant Dr. Hans Speidel genannt, der gegenwärtig Leiter der Abteilung allgemeine Streitkräfte im Bundesverteidigungsministerium ist. Wie verlautet, sind seil einigen Monaten Ge, spräche mit dem Ziel im Gange, den im Jahre 1957 ausscheidenden französischen General Carpentier durch einen deutschen General zu ersetzen. Unter dem Kommando Speidels würden amerikanische, englische, belgische, holländische und deutsche Trup- pen stehen. Mit einer offiziellen Anfrage der Vermittlung im Metallarbeiter-Streik Freiwillige Schlichtungsstelle machte einen Kompromiß vorschlag Kiel.(dpa) Die freiwillige Schlichtungs- stelle der Metallindustrie in Schleswig-Hol- stein hat nach fast 30 Verhandlungsstunden einen Einigungsvorschlag zur Beilegung des Metallarbeiterstreiks vorgelegt. Die Schlich- tungsstelle empfiehlt, die Arbeit am 10. Ja- nuar wieder aufzunehmen. Der Beschluß wurde gegen die Stimmen der Gewerk- schaftsvertreter gefaßt. Der Streik, der rund 32 000 Lohnemp- känger in 33 Betrieben, darunter zahlreiche Werften, erfaßt hat, dauert jetzt rund zehn Wochen. Der Einigungsvorschlag sieht fol- gende Regelung vor: Jeder Arbeitnehmer erhält im Durchschnitt zwei Tage Urlaub mehr als bisher. Das von der Gewerkschaft geforderte zusätzliche Urlaubsgeld wurde abgelehnt. Der Lohn während der Urlaubs- zeit soll künftig aber nach dem Durch- schnittslohn der letzten 13 Wochen vor Ur- laubsanfang einschließlich aller Zuschläge berechnet werden. Im Krankheitsfall soll der Lohnempfänger eine zusätzliche Unter- stützung in Höhe des Differenzbetrages zwischen dem Krankengeld und 90 Prozent des Nettolohnes erhalten. Bei längerer Krankheit ist eine einmalige Beihilfe vor- gesehen. Maßregelungen wegen des Streiks sind unzulässig. Gewerkschaft und Arbeitnehmerverbände sollen bis zum 8. Januar, 18 Uhr, mitteilen, ob sie den Einigungsvorschlag annehmen. Die Große Tarifkommission der IG Metall wird voraussichtlich am 4. Januar in Kiel zusammentreten. Wenn in der bevorstehen- den Urabstimmung 75 Prozent der strei- kenden Gewerkschaftsmitglieder den Vor- schlag ablehnen, wird der Streik fortgesetzt. Der Vorsitzende der Schlichtungsstelle, der Kieler Arbeitsrechtler Professor Nikisch, zußerte die Hoffnung, daß sich die IG Me- tall für die Annahme des Vorschlages ein- Setzt. Auf beiden Seiten bestes der Wunsch, den Streik jetzt zu beenden. Er hat nach groben Schätzungen bisher rund 227 Mil- lionen Mark gekostet. Zu iscen Gesfern und Morgen 50,74 Millionen Einwohner zählt zum Jahresende die Bundesrepublik. Die Bevöl- kerungsdichte beträgt damit nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes etwa 205 Ein- wobhmer je Quadratkilometer gegenüber 147 im früheren Deutschen Reich. Wichtige Gesetze sind zum Jahresabschluß im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Es hHamdelt sich dabei unter anderem um das Eingliederungsgesetz für die Saar, das Ge- setz über den einjährigen Grundwehrdienst für Wehrpflichtige, die Wehrbeschwerdeord- nung, das Gesetz über die im Februar zu zahlenden Rentenvorschüsse, das Gesetz zur Verbesserung der Arbeitslosen versicherung, das Gesetz über die verbesserte Aufwertung von Leistungen aus Renten- und Pensions- versicherungen, das Wirtschaftssicherungsge- setz und das Gesetz zur Aufhebung der Be- schränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten. Ein Großfeuer bei den Hüttbenwerken Oberhausen hat am Silvestertag sämtliche Walzstraßen des Betriebes stillgelegt. Der Sachschaden wird vorläufig auf zwei Mil- lionen Mark geschätzt. Durch Umschalten auf das Rheinisch-Westfälische Elektrizitäts- Werk hoffen die Hüttenwerke, den Betrieb in den Walzstraßen am Mittwoch teilweise wieder aufnehmen zu können. Der amerikanische Botschafter in Bonn, Dr. Conant, kehrte mit seiner Gattin am Neujahrstag von einem kurzen Weihnachts urlaub nach Deutschland zurück. Auf dem Flughafen Düsseldorf-Lohausen sagte er Journalisten auf Befragen, er sei als Bot- schafter nach Bonn zurückgekehrt und werde einstweilen auch noch als Botschafter dort bleiben. Wie lange er seinen Posten behal- ten werde, könne er allerdings noch nicht sagen. Die bulgarische Nationalversammlung hat einer von Ministerpräsident Jugoff vor- geschlagenen Umbildung der bulgarischen Regierung zugestimmt. Der erste stellvertre- tende Ministerpräsident, Georgi Zankow, ist seines Postens als Präsident der staat- lichen Planungskommission enthoben wor- den. Sein Nachfolger ist Russi Kristozoff, bisheriger Minister für Versorgung. Das Versorgungsministerium ist im Zuge der Kabinettsumbildung dem Ernährungsmini- sterium eingegliedert worden. Die polnische Regierung hat im Zuge ihrer Bestrebungen, ein echtes Preisverhält- nis herzustellen, die Baustoff- und Holzpreise nahezu verdoppelt. Als Folge davon werden die Preise für Bücher und Zeitungen um mehr als 100 Prozent und die Möbelpreise voraussichtlich um 40 Prozent ansteigen. Gleichzeitig gab das Bergbauministerium abgestufte Lohnerhöhungen im Kohlenberg- bau bekannt. Mit dem Parteiausschluß des Senators Eugenio Reale beantwortete die kommuni- stische Partei Italiens die Kritik, die Reale seit einigen Wochen, zuletzt auch in bürger- lichen Blättern, an Parteichef Togliatti und seinen Mitarbeitern übte. Dieser endgültige Bruch zwischen Togliatti und Reale ist nach Ansicht politischer Kreise ein neues An- zeichen für die Krise der italienischen Kommunisten. A. P. Saviniaghin, stellvertretender so- Wietischer Ministerpräsident, dem die so- Wjetische Atomenergie- Industrie unterstand ist im Alter von 55 Jahren gestorben, wie Radio Moskau bekanntgab. Die Todesur- sache wurde nicht mitgeteilt. Das Zentral- komitee der kommunistischen Partei der Sowjetunion und der Ministerrat gaben den Tod des stellvertretenden Ministerpräsiden- ten„mit tiefem Bedauern“ bekannt und er- klärten, daß er längere Zeit krank gewesen sei. Saviniaghin war früher ein Stellver- treter des hingerichteten Chefs der Geheim- polizei, Berija. Er war ein Mitglied des Zentralkomitees und ein„Held der soziali- stischen Arbeit“. Das neue Auslandshilfe- Programm, für das die amerikanische Regierung den Kon- greß um Zustimmung ersuchen wird, sieht Aufwendungen von 4,4 Milliarden Dollar (nahezu 18,5 Milliarden Mark) vor. Die Summe ist etwas höher als man zuvor an- nahm. Den Vorsitz im Sicherheitsrat der Ver- einten Nationen übernimmt zum Jahresbe- ginm als Nachfolger des Peruaners Belaunde der philippinische Delegierte Carlos Romulo, wie die Organisation der Vereinten Na- tionen bekanntgab. Neuer Vorsitzender der Abrüstungskommission wird gleichzeitig an Stelle von Sir Pierson Dixon(Grogbri- tannien) der amerikanische Chefdelegierte Botschafter Henry Cabot Lodge. NATO en die Bundesregierung wird in Kürze gerechnet. Anschließend werden die anderen beteiligten NATO-Staaten befragt, bevor die Ernennung erfolgt. Offiziere im NATO- Hauptquartier in Paris bestätigten, daß das„ über die N O-Landstreitkräftetel Mitteleuropa irgend wann in der Zuaun hrscheinlich einem deutschen General aflgeboten werden Würde Sie lehnten es jedoch ab, einen Zeit- punkt für ein derartiges Angebot zu nennen. Sie erklärten, daß die Ernennung eines deutschen Offiziers für diesen Posten wohl kaum möglich sei, ehe die Bundesrepublük nücht selbst eine Armee stellt. Durch diese Erklärung wurde offensichtlich angedeutet, daß mit der Ernennung eines deutschen Gemerals erst zu rechnen sei, wenn in der Bundesrepublik die versprochenen zehn Divisionen zum größten Teil aufgestellt sind. Belagerungszustand jetzt auch über Süd- Sumatra verhängt Diakarta,(dpa). Der indonesische Staats- Präsident Sukarno hat jetzt auch über die Provinz Südsumatra den Kriegs- und Be- lagerungszustand verhängt, um den Wider- stamd der Aufständischen zu brechen. Das Gebiet wird dadurch unmittelbar unter Kon- trolle des Präsidenten als dem Oberbefehls- haber der Streitkräfte gestellt. Außerdem hat die Regierung in Dijakarta eine See- blockade verfügt, um die Reislieferungen aus Süngapur nach Nord- und Mittel-Sumatra zul unterbinden. Alle diese Tatsachen spre- chen dafür, daß die Regierung noch immer nicht Herr der Lage in Sumatra ist. Zwar ist es dem regierungstreuen Obersten Gin- ting mit Unterstützung von Bombern und Jagdflugzeugen gelungen, das Gros der Auf- ständischen aufzureiben, doch konnte sich der Führer des Aufstandes, Oberst Simbo- lon, rechtzeitig in Sicherheit bringen. In Mittelsumatra regiert der von dem Rebellen- oberst Hussein eingesetzte„Bürgerrat“ noch immer uneingeschränkt. Die Entwicklung in den anderen Teilen des indonesischen Inselreiches ist nicht we- niger besorgniserregend und gefährlich für die Einheit des Landes. Nach Meldung der niederländischen Nachrichtenagentur AN sollen auf Celebes in letzter Zeit von Auf- ständischen 3 700 Häuser und mehrere öffentliche Gebäude in Brand gesetzt wor- den sein, Auf den Süd-Molukken operieren noch 2 000 Aufständische. Nach Gesprächen mit Nehru kehrte Tschou En-lai nach Peking zurück Neu Delhi.(dpa) Nach dreitägigem Auf- enthalt in Indien und Besprechungen mit dem indischen Ministerpräsidenten Nehru verließ der chinesische Ministerpräsident und Außenminister Tschou En-lai am Diens- tag die indische Hauptstadt Neu Delhi zur Rückreise nach Peking. Er wurde auf dem Flugplatz von Nehru sowie dem Dalai Lama und dem Pantschen Lama, den Oberhaäup- tern Tibets, verabschiedet. Tschou En-lai äußerte vor Pressevertretern, er babe mit Nehru einen„nützlichen Meinungsaustausch“ gehabt. Einzelheiten über die neuen Bespre- chungen beider Staatsmänner sind nicht be. kannt geworden. Tschou En-lai hatte sich bereits Anfang Dezember zu einem fast zwel. wöchigen Besuch in Indien aufgehalten und war dabei wiederholt mit Nehru zusammen- getroffen. Dann hatte er mehrere asiatische Länder besucht. Nach seiner Reise nach Mos. kau und Warschau, die für Anfang Januar vorgesehen ist, will der chinesische Minister- präsident erneut nach Neu Delhi fahren. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 2. Januar 19 Oe Kommentar 11 Mittwoch, 2. Januar 1957 Rückkehr der Saar Der Uebergang vom alten zum neuen Jahr währt nicht länger als einen Pendel- Schlag. Diesen Augenblick haben wir mit Slockengeläut, Böllern, Knallfröschen und Släserklingen wiederum gefeiert. Wie je- desmal beim Ueberschreiten der Jahres- schwelle waren Hoffnung und viele gute Wünsche die stillen Begleiter des mitter- nächtlich- fröhlichen Getöses. Doch dieses Mal markierte der eine Pendelschlag einen historischen Augenblick: das Saarland wurde wieder mit Deutschland vereinigt. Die Festlichkeiten für dieses Ereignis Wurden im Verlaufe des Neujahrstages in Saarbrücken nachgeholt. Der an der Saar nicht eben beliebte Bundeskanzler war aus diesem Anlaß zum ersten Male in das zehnte Bundesland gekommen, während der Mann, der sich als Sieger des Saarkampfes feiern ließ, nämlich Dr. Schneider, es vorzog, nicht anwesend zu sein. Vielleicht hat diese Rand- beobachtung eine symbolische Bedeutung. Bundeskanzler Adenauer war im Saarland nicht beliebt, weil er eine europäische Lö- Sung der Saar-Frage angestrebt hatte; der Vorsitzende der DPS, Dr. Schneider, hin- gegen war der eifrigste Verfechter der na- tionalen Lösung. Wenn nun an dem denk- würdigen Tage der Erfüllung Adenauer an dem Festakt in Saarbrücken teilnahm, Schneider hingegen nicht, so mag sich darin widerspiegeln, daß sich während der Ruhe nach dem Abstimmungssturm das Bewußt- sein immer stärker ausgeprägt Bat, wie sehr im Grunde genommen die nationale Lösung an die Voraussetzung einer Verständigung am europäischen Geiste gebunden gewesen War. Während der Festreden klangen darum immer wieder diese beiden Motive auf: einerseits die auf Deutschland und anderer- seits die auf die europäische Verständigung bezogene Betrachtung der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik. Und ne- ben der Freude über diesen Vorgang der Wiedervereinigung stimmte es freudig, daß diese beiden Motive nicht als Gegensätze Aufklangen, sondern als ein Gemeinsames. Man steht leicht verwundert vor der Be- gebenheit, daß die gemein- europäische Poli- tik einen bedeutenden praktischen Erfolg Während einer Phase erzielte, in der ihr Weithin Grabgesänge ertönen. Für Frank- reich ist die Herausgabe des Saarlandes gleichbedeutend mit einem erheblichen wirt- schaftlichen Uebergewicht der Bundesrepu- blik in Westeuropa. Dennoch konnte Frank- reich der Rückkehr der Saar nach Deutsch- land zustimmen, weil es die nationalen Ge- gensätze zwischen unseren beiden Ländern aufgelöst sah in dem gemeinsamen Streben nach der Vereinigung Europas. Trotzdem ist um konkrete Interessen lange genug gerun- gen worden; d Uebergangsregelungen las- sen das deutlic erkennen. Wer aber weiter Voraussieht ais aur einen Tag, dem Stellt Sich die Lösung ler Saar-Frage nicht Als ein Problem nationaler Plus-Minus- Rechnungen innerhalb europäischer Zusammenschlüsse Wie der Montan-Union. Euratom oder des Gemeinsamen Marktes dar, sondern als eine Werkstätte gemeinsamer europäischer Wirtschaftsleistung. In solcher Schau bleibt das Saarland für Frankreich weiterhin ein Aktivposten in den Zukunftshoffnungen, auch wenn es nunmehr aus dem Bereich der eigenen Gewaltausübung entlassen wor- deni ist. Auf deutscher Seite wird die Rückkehr der Saar vielfach als ein Modell für die Wiedervereinigung gewürdigt. Kein ver- nünftiger Mensch wird übersehen, wie grumdverschieden die Gegebenheiten dieser kleinen Wiedervereinigung im Westen von denen der großen Wiedervereinigung im Osten sind. Paris ist nicht Moskau und Saar- brücken nicht Pankow. Und doch besteht eine politisch wichtige Parallele. Das Ver- trauen zwischen Frankreich und Deutschland auf ein gemeinsames Europa-Ziel war die Bedingung für die Saar-Lösung: dieses Ver- trauen ist auch eine Voraussetzung für die Wiedervereinigung. Denn der deutsch-fran- 2zö6sische Ausgleich bleibt innerhalb Europas das Rückgrat politischer Ordnungsvorstel- lungen einer freien Lebensart, deren geistige Wirkkraft ein größeres Ausstrahlungsfeld hat, als das westliche Europa bis zur Elbe. Daran sollte man denken, wenn man liest, dag Chrustschoẽw Wert darauf legt, das Bündnis mit Frankreich„wegen der deut- schen Wiederaufrüstung“ neu aufzunehmen. Käme es zu diesem sowietisch- französischen Bündnis in dem von Chrustschow gemeinten Sinne, so könnten wir jede Hoffnung auf eine baldige Wiedervereinigung fahren lassen. Daraus erhellt, daß wir Deutschen genau so wenig Grund haben, die Rückkehr der Saar als nationalen Sieg zu feiern, wie die Franzosen Anlaß sehen, sie als nationale Tragödie zu beklagen. Ebenso wie Frank- reich müssen wir unsere Tatkraft darauf richten, das Nationale immer mehr zum Baustein des UDebernationalen werden zu lassen, weil nun einmal das Zeitalter der kleinen Staaten, und seien sie auch einst- mals Großmächte gewesen, zu Ende geht. Deshalb muß die zukunftsträchtigste Bedeu- tung des Tages, an dem die Saar zehntes Bundesland wurde, darin gesehen werden, daß er der gemeinsamen europäischen Politik eine festere Grundlage schuf. Wilfried Hertz-Eichenrode Freie Devisenkurse vom 31. Dezember 1000 italienische Lire 6,664 6,684 100 belgische Frances 8,33 9,35 100 französische Frances 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,59 95,79 100 holländische Gulden 109,91 110,03 1 kanadischer Dollar 4,367 4,377 11,701 11,721 30,915 31,075 1 englisches Pfund 100 schwedische Kronen 100 dänische Kronen 60,36 60,48 100 norwegische Kronen 58,70 38,82 100 Schweizer Franken(fr.) 97,88 98,08 1 US-Dollar 4,1936 4,2036 100 DM-W 425 DM-O; 100 DM-O= 24,98 DM- W NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 329,50—332, 50 DM Blei in Kabeln 141,00—142,0 0 DM Aluminium für Leitzwecke 2560265, 00 DM Westdeutscher Zinn-Preis 936, 48,0 D Eingliederung der Saar vollzogen Fortsetzung von Seite 1 den Bundeskanzler am Bahnhof mit den Worten begrüßt:„Herr Bundeskanzler, ich begrüße sie im Namen einer sehr großen Festgemeinde. Eine Million Deutsche an der Saar feiert den Tag der Rückkehr in ihr Vaterland. Wir sind glücklich, Sie an diesem Tag unter uns zu haben als den Regierungs- chef der Bundesrepublik Deutschland, zu der wir seit dem Anbruch des heutigen Tages gehören, ee und Bevölkerung des Saarlandes heißen Sie, sehr verehrter Herr Bundeskanzler, herzlichst willkommen.“ Nachdem der Kanzler zu den Klängen des preußischen Präsentiermarsches die Front der angetretenen Polizeieinheit abge- schritten hatte, waren in dem auf klingenden Beifall der Menschenmenge auch einige Pfiffe zu hören. Nach der Ankunft des Bundeskanzlers hatte Bischof Wehr, Trier, ein Pontifikal- amt zelebriert. Am Nachmittag gab Minister- präsident Ney einen großen Empfang. Zu der Schar der Gäste, die an diesem Tag nach Saarbrücken gekommen war, gehörten außer dem Kanzler und Minister Kaiser auch Vize- kanzler Blücher, Bundesminister Oberländer die Staatssekretäre Hallstein und Globke, sowie die Ministerpräsidenten Altmeier (Rheinland-Pfalz) und Müller Gaden-Würt⸗ temberg). Die französische Regierung war durch ihren Saar-Beauftragten, de Courson de la Villeneuve, vertreten. Für die katho- ische Kirche war außer dem Trierer Bischof auch Bischof Emanuel(Speyer) anwesend, die protestantische Kirche vertrat der pfälzi- sche Kirchenpräsident Stempel. Gebhard Müller erwartet Zusammenarbeit (LSW). Möglichkeiten einer intensiven wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem neuen Bundesland an der Saar und Baden-Württemberg hat Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller in seiner Neujahrsan- sprache über den Südwestfunk und den Süd- deutschen Rundfunk angedeutet. Er würde einen baldigen Gedankenaustausch über diese Zusammenarbeit begrüßen, sagte Dr. Müller. Die Saarlösung sei auch deshalb für Baden- Württemberg von großer Bedeutung fuhr der Regierungschef fort. weil sie eine 5 des Rheinseitenkanals gebracht Abe. In Paris: Zustimmung bei leichter Schadenfreude (ro- Eig. Ber.) Trotz der Feiertage hat die französische Oeffentlichkeit mit einem gewissen Interesse die Rückkehr der Saar in die Bundesrepublik verfolgt. Die Zei- tungskommentare sind meistens freundlich gehalten und heben hervor, daß die Feier- lichkeiten an der Saar ohne irgendwelche antifranzösische Note vor sich gingen. Das Kapital an Vertrauen, das der Bundeskanz- ler augenblicklich in Paris genießt, ist durch den Verlauf des 1. Januar an der Saar noch verstärkt worden. Andererseits kann man sich hier einer gewissen amüsier- ten Schadenfreude nicht enthalten, wenn die Berichterstatter feststellen, daß gewisse Kreise an der Saar, besonders im Handel und in der Industrie, nicht ohne Bedenken auf die Entwicklung sehen, die mit der Rückkehr der Saar- Wirtschaft in den Be- reich der Schäfferschen Finanzpolitik ein- tritt. Man zitiert hier mit einem gewissen Lächeln die Namen von Saar- Industriellen, die dabei sind, sich eine Zweigniederlas- sung in Frankreich zu schaffen. Derartige Bemerkungen werden aber ohne Bosheit gemacht und die endgültige Regelung des Saar- Problems wird auch in Paris wie in Bonn und Saarbrücken selbst als etwas durchaus Befreiendes für die zukünftige Entwicklung der deutsch- französischen Be- ziehungen aufgefaßt. AIabkufsc hs,„ N 9 1. 88 282021835 2 völkeegsudo- VERWaL TUNG . AA — 5 0 f RANMZösiscues 2 12 9 D ener DEUTSCH ll. 5 17. 7 7955 I- Hillit Jehfschlondlee) V0 IIIIIIII 2 Mill. t 3,2 Hillit N 955 85 5 9 F N25 Hlllt 4 · luremburg, franrreſch Y beutschlahed 5 S 130, Mili lat ARRA RN I Erreiterſes Soorgebier Seit d d. aß ALohlenfeſde- Friede in Paris Mord in Algerien Die Kolonialisten haben nichts vergessen und nichts dazugelernt Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris. Weihnachten und besonders das Jahresende sind im Paris mit gewohnter Großzügigkeit begangen worden. Kaufhäuser und Läden erfreuten sich bester Konjunktur und die Restaurants und Nachtlokale waren voller denn je. Von den negativen wirt- schaftlichen Folgen der FErdölverknappung war nirgends etwas zu spüren, nicht einmal im gewohnten dichten Straßenverkehr der Hauptstadt. Das mag daran liegen, daß die meisten Pariser ihre Benzinration in Paris selbst verfahren, während der Verkehrs- strom auf den Landstraßen sehr abgenom- men haben soll; außerdem floriert bereits ein großer schwarzer Markt, auf dem man den nötigen Treibstoff für den doppelten Preis leicht erwerben kann. Viele Auto- besitzer, die ihre Wagen selten oder nie be- nützen, machen sich so einen kleinen Neben- verdienst. l In Nordafrika sind die Feiertage leider keineswegs so friedlich verlaufen wie in Pa. ris. Die eigentlichen Kriegshandlungen sind Spekulationen um Amerikas Nah-Ost-Plan Aegypten und Jordanien gelten als Anwärter für die geplante Wirtschaftshilfe New Tork,(dpa/AP). Die Gespräche bei der UNO in New Vork konzentrierten sich zum Jahresanfang auf die Frage, wie weit die neue amerikanische Nahost- Initiative die Verhandlungen über das Suez- Problem und die israelisch- arabischen Beziehungen be- einflussen wird. Die Unterredung, die der amerikanische Außenminister Dulles am letzten Tag des alten Jahres mit dem UNO- Generalsekretär Hammarskjöld hatte und die dem wichtigen Nahostgespräch zwischen Präsident Eisenhower und den führenden Kongreßgabgeordneten vorausging, wird in New Vork als Zeichen für die Bemühungen der USA angesehen, im engsten Einver- nehmen mit der UNO vorzugehen und zu- gleich besonders die Zusammenarbeit mit Hammarskjöld aufrechtzuerhalten. In arabischen Delegiertenkreisen rechnet man damit, daß als Empfänger für die ge- plante amerikanische Wirtschaftshilfe im Nahen Osten vor allem Aegypten und Jor- danien in Frage kommen. Hinsichtlich der militärischen Pläne, die nur für den Fall eines direkten russischen Angriffes gedacht sind, fragen arabische Delegierte sich, welche Länder außer dem Irak überhaupt von den Sowjets angegriffen werden könnten. Sie weisen darauf hin, daß arabische Staaten Auf ihr Verlangen hin von der Sowjetunion militärische Unterstützung erhalten haben und daß durchaus keine Spannung mit der Sowjetunion besteht. Aus diesem Grund wird der militärische Teil der neuen ameri- kanischen Nahost- Initiative vor allem als eine Hilfe für den Irak und als Unter- stützung für den Bagdadpakt angesehen, detn die USA zwar nicht beitreten wollen. den sie aber doch stärken möchten. Für die israelischen UNO-Delegierten ist die Hauptfrage, ob die USA nur eine Konso- lidierung der gegenwärtigen Lage planen oder ob sie eine wirkliche Lösung der Pro- bleme anstreben. Nach den Informationen israelischer Kreise ist in den amerikanischen Plänen keine Wirtschaftshilfe für Israel vor- gesehen, Der israelische Standpunkt ist am Jahresende von dem israelischen Außenmini- ster Frau Golda Meir dargelegt worden, die vor Dulles eine Unterredung mit Hammar- skjöld hatte. Der israelische Ministerpräsi- dent David Ben-Gurion hat indessen vor dem Rnesset(Parlament) bestritten, daß„Ver- handlungen über ein Bündnis mit Frankreich oder mit einem anderen Land geführt“ wor- den seien. Der französische Ministerpräsident Guy Mollet versicherte in einer Neujahrsbot- schaft für den Sender„Stimme Israels“, das israelische Volk könne bei seinen Bemühun- gen um den von ihm erwarteten und verdien- ten Frieden auf die feste Unterstützung Frankreichs rechnen. 5 Indien ist beunruhigt Die Absicht Präsident Eisenhowers, den Kongreß um die Ermächtigung zu einem Ein- satz der amerikanischen Streitkräfte im Nahen Osten zu ersuchen, hat in politischen Kreisen Indiens Beunruhigung hervorgeru- fen. Es wird die Ansicht vertreten, daß ein derartiger Schritt nicht nur auf scharfe Ab- lehnung in der arabischen Welt und auf Be- denken bei den afrikanisch- asiatischen Natio- nen stoßen, sondern auch die neue belebte indisch- amerikanische Freundschaft einer Belastungsprobe unterwerfen würde. zwar an Zahl und Bedeutung weiterhin be- schränkt, aber die Attentate in den Städten nehmen seit Wochen ständig zu. Einem sol- chen ist vor vier Tagen der Bürgermeister der kleinen Stadt Boufarik bei Algier, Fro- ger, zum Opfer gefallen, der gleichzeitig Präsident des Verbandes der Bürgermeister von Algerien war. Der ermordete Froger, ein Mann nahe der 80, war einer der charak. terfestesten und stursten Vertreter des abso- luten Herrschaftsanspruchs der Europäer in Algerien. Führend war er im Februar 1956 an den Ausschreitungen beteiligt, die den Ministerpräsidenten Mollet dazu bewegten, seine Pläne für Algerien umzuwerfen urid mit der Ernennung von Lacoste zum Al- gerien-Minister dem militärischen Aspekt der Algerien-Frage die Priorität über poli- tische Reformen zuzugestehen,. Froger fand auch Lacoste noch ungenügend pro- euro- päisch und war schon im voraus dabei, gegen die neuen Pläne zu protestieren, die Mollet vor der Algerien-Debatte der UNO veröf- fentlichen will. Er hat so seit Jahrzehnten eine verhängnisvolle Rolle auf dem Wege gespielt, der die beiden algerischen Bevölke- rungsteile zu unversöhnlicher Feindschaft treibt. Bei seiner Beerdigung kam es zu wü. sten Ausschreitungen einer kleinen Anzahl von meist jugendlichen Europäern gegen harmlose Araber, die fünf Tote und mehrere Verletzte auf dem Feld ließen. Natürlich muß man auch die Wut und die Erbitterung der Europäer verstehen, deren Familien täglich Attentaten ausgesetzt sind; die bittere Frucht des Bürgerkriegs wird hier von beiden Seiten ausgekostet. Weniger verständlich ist auch diesmal wie- der wie im letzten Februar das völlige Bei- seitestehen der Polizei während der Lynch- Szenen, einer Polizei, der man nicht nach- sagen kann, daß sie gegenüber den Arabern dieselbe leichte Hand hätte. Nicht zu Unrecht bezeichnet ein so rechtsstehendes Pariser Blatt wie der„Figaro“ die jüngsten Ereig- nisse in Algier als ein Verhängnis. Sie zei- gen, daß diejenigen, die im Namen der alge- rischen Europàer auftreten wollen, nichts vergessen und nichts hinzugelernt haben. Sie werden es Ministerpräsident Mollet noch schwerer machen, neue positive Vorschläge auszuarbeiten, die von den Arabern ernst genommen werden können, ohne die Euro- päer zu neuen Ausschreitungen zu bringen. Dr. Weitz hatte in Warschau Erfolg Der Fortgang der Umsiedlung von Deutschen ist für das neue Jahr gesichert Bonn.(dpa) Im neuen Jahr wird Polen ebenso viele Aussiedlertransporte in die Bun- desrepublik schicken wie 1956. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Weitz, hat mit der Präsidentin des Polnischen Roten Kreuzes, Dr. Irene Domanska, in Warschau eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Dr. Weitz kündigte nach seiner Rückkehr an, daß die nächsten Aussiedlertransporte am 4. und am 6. Januar zu erwarten seien. Sie sol- len Familien, die durch die Kriegs- und die Nachkriegsereignisse getrennt wurden, wie- der zusammenführen. Sachverständige beider Rotkreuz- Organisationen sollen in Kürze in Hamburg technische Einzelheiten regeln. 1956 wurde rund 16 500 Deutschen aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten oder aus „Geh' aber vorsichtig damit um!“ Polen die Genehmigung zur Ausreise in die Bundesrepublik und nach Westberlin erteilt. Die neue polnische„Regierungs- Kommis- sion für die Entwicklung der Westgebiete“ soll sich auch mit der Aufgabe befassen, das Unrecht wieder gutzumachen, das an den zurück gebliebenen Deutschen begangen wurde. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete, wird sich die Kommission„in Kürze mit dem Problem der Regelung der Vermögensrechte und der Wiedergutmachung des Unrechts befassen, das gegenüber einem Teil der eingesessenen Bevölkerung begangen wurde.“ Zu den Aufgaben der Kommission wird es ferner gehören, die wirtschaftliche Entwick- lung der polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete voranzutreiben. In diesem Zu- sammenhang wird festgestellt, daß es in die- sen Gebieten noch immer zahlreiche große Industriebetriebe gebe, die teilweise zerstört seien, in denen die Produktion nach Repara- turarbeiten aber wieder aufgenommen wer- den könne. Außerdem habe es sich als not- Wendig erwiesen, das Wirtschaftsleben in den kleinen Städten anzukurbeln. Die Kommis- sion prüfe auch die Möglichkeit einer Ausbeu- tung der vorhandenen Torf- und Braun- kohlevorkommen. Notiz zum Tage: „Vir sind alle Stalinisten“ Auf dem traditionellen Neujahrsempfang im Kreml in der Silvesternacht hat der sowija- tische Parteisekretäar Chrustschou Stalin als einen großen Kämpfer gegen den Imperialis- mus und großen Marxisten bezeichnet. Wie von asiatischen Diplomaten verlautet, die an dem Empfang teilnahmen, sagte Chrustschou wei- ter:„Die Imperialisten nennen uns Stalinisten. Nun, was die Bekämpfung der Imperialisten angeht, da sind wir alle Stalinisten.“ Stalin habe Fehler gemacht, doch sollten alle Sowjet- führer die Verantwortung dafür mittragen, da gie mit ihm azusammenarbeiteten. Lenin habe Stalins Fehler gekannt,„aber Männer der Tat machen Fehler, und Stalin hat so viel Gutes getan, daß man seine Fehler überseken muß“. 175 Aus Neujahrsbotschaften Dundespräsident Theodor Heuss sagte in seiner Silvesteransprache übe alle Rundfunksender der Bundesrepublih die Sorge um den Weltfrieden bleibe beste hen. Die spannungsreiche Zeit der Krise in Ungarn und am Suezkanal habe das deuf. sche Volk in guter Disziplin und die politi. sche Führung in weiser Zurückhaltung hin. ter sich gebracht.„Jetzt atmen wir etwa leichter, aber noch können wir nicht ohn Sorgen in die Zukunft sehen.“ Zu den Vor. gängen in Ungarn und am Suezkanal erkläre Heuss, seiner Meinung nach hätten beide Er. eignisse kausal nichts miteinander zu tun Bei dem Aufstand in Ungarn habe es sich nicht um eine„faschistische“ Erhebung ge. handelt, sondern dieser Kampf sei von des Arbeitern mit ihrer Waffe— dem Streik und von einer enttäuschten und geistig mil. brauchten Jugend und von waffenlosen Frauen geführt worden. Das Nahost- Unter. nehmen habe aber die Wirkkraft der Ver. einten Nationen zur Bewährung gebracht Die Glaubwürdigkeit internationaler Ab. sprachen, die durch die Ereignisse in Aegyp. ten wahrlich gefährdet worden sei, werd gewinnen, wenn das Eingreifen der UNO zu einer Befriedung und klärenden Beruhigung auch für die Zukunft führe. Der Bundes präsident setzte sich dafür ein, im bevor. stehenden Wahlkampf in der Bundesrepu. blik alles persönlich Verletzende zurückzu- stellen. In Fragen allgemeinen nationalen Interesses, wie der Wiedervereinigung und der Landesverteidigung, sollte eine gemein. same Plattform gefunden werden. Dies Probleme dürften im Wahlkampf nicht zer. redet werden. Zur Eingliederung des Saar. landes in die Bundesrepublik meinte Heusg hier sei ein Modell für die vaterländische Gesamteinigung geschaffen. In einer Neu. jahrsansprache über den Kurzwellenfunk der„Deutschen Welle“ an die Deutschen im Ausland unterstrich Heuss am Neujahrstag den Willen, die deutsche Lebenszukunff nicht noch einmal aufs Spiel zu setzen. 6 Sowjetzonen- Präsident Pieck behauptete in seiner Neujahrsbotschaft, die Sowjetunion und die übrigen Ostblock. staaten hätten im abgelaufenen Jahr mit ihrer Entschlossenheit einen dritten Welt- krieg verhindert. In Ungarn seien die Pläne der„Imperialisten“ gescheitert und in Aegypten die„imperdalistischen Angreifer“ zuerst zur Einstellung der Kampfhandlungen und dann zum Rückzug gezwungen worden. Für das kommenden Jahr kündigte Pieck eine Fortsetzung der„Politik der Verhand- lungen und der Verständigung über alle strittigen Fragen der internationalen und der deutschen Politik“ an. John Foster Dulles, der amerikanische Außenminister, hoh hervor, dag der sowjetische Einfluß im Aus- land langsam zurückgehe. Diese Tatsache sed ein Grund, Hoffnungen auf das neue Jaht zu setzen. Doch sei die Zukunft nicht ohn Gefahren. Die Vereinigten Staaten müßte? alles daran setzen, um ein Ausbreiten sowjetischen Imperialismus im Nahen Osten zu verhindern. Den USA falle aber ni mur im Nahen Osten eine größere Vera wortung zu, sie müßten auch anderen fre n Nationen helfen. 5 Parteisekretär Chrustschow erklärte zum Jahresende,„daß jeder Ver- such der Imperialisten, einen Krieg vom Zaune zu brechen, und jeder Versuch der reaktionären Mächte, die Errungenschaften der Völker der sozialistischen Länder zu schmälern, mit einem entsprechenden Gegen- schlag beantwortet werden wird.“ Chrust- schow ging in einem Interview mit der tschechoslowakischen kommunistischen Zei- tung„Rude Pravo“ auf die sogenannten„na- tional- kommunistischen“ Tendenzen in eini- gen Staaten ein. Er sagte:„Es ist natürlich, daß es in jedem Lande charakteristische Züge im Kampf um den Sieg der Diktatur des Pro- jetariats und im Aufbau des Sozialismus gibt. Aber jedes einseitige In-den-Vordergrund- Spielen der nationalen Charakteristiken und der ‚eigenen Wege zum Sozialismus in diesem oder jenem Lande verletzen den sozialisti- schen Aufbau sowohl in dem betroffenen Lande als auch in der ganzen Familie der sozialistischen Völker.“ Chrustschow forderte eine erhöhte Wachsamkeit gegen alle An- schläge der Feinde des Sozialismus.— Chrust- schow setzte sich für eine Einheitsfront der Franzosen und der Sowjets angesichts der Wiederaufrüstung Deutschlands ein. Guy Mollet. 10 Frankreichs Ministerpräsident, hat zum Jahreswechsel Polen und Israel in Rund- funkbotschaften die volle Unterstützung sei-? Die durch die Lockerung der polnisch- sowjetischen Bin- dungen entstandenen Verhältnisse ermög- nes Landes zugesichert. lüchten eine engere Freundschaft zwischen Polen und Frankreich. Mollet sagte:„Wir Verstehen die Probleme, denen Polen in den kommenden Monaten gegenübersteht. Wir sind entschlossen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um zu ihrer Lösung im Rahmen unserer Verpflichtungen gegenüber anderen Ländern beizutragen.“ In der Bot- schaft an Israel erklärte Mollet, Frankreich sei voller Bewunderung für die Taten der israelischen Armee(in Aegypten) und für die Kühnheit der Soldaten. Israel könne auf die Unterstützung Frankreichs rechnen, daß es einen Frieden erhalte,„auf den es Wartet und den es verdient.“ Polens Parteisekretär Gomulka äußerte, die polnische Partei solle neue Arbeits- und neue Erzie- nungsmethoden anwenden, um politische Führer heranzubilden, die den Kampf um den Sozialismus ungebeugt fortsetzen. Die Arbeiterklasse sollte in Erkenntnis der be- stehenden Schwierigkeiten die Selbstver- waltung in den Betrieben weitgehend ent- wickeln und stets daran denken, daß der „Wohlstand der Werktätigen und der Na- tion von einer verstärkten, billigeren und besseren Produktion“ abhänge. Syngman Rhee, der südkoreanische Staatspräsident, bald kommen, daß die südkoreanischer Streitkräfte nach Norden marschieren, un Forea zu vereinen. Wenn nötig, würde di- südkoreanische Armee auch alleine mar- schieren. (dpa/ AH) —— Kommunistische er- klärte, nach seiner Ansicht werde die Zei „Reb meir Wäh „Erh Platz Gebi ergil bild Zahl! im de Stell Vorz. Sond Alter schn. Salig tig ir tene siche Heil führ dami Könn geset don 175 ten de übe epubliß e beste Krise as deut. 2 politj. ing hin. r etwa at ohn en Vor. erklärt eide Er. zu tun. es sich ung ge. von deg treik big mil. fenlosen Unter. er Ver. ebracht er Ab. Aegyp. „werd UNO zu uhiging Zundes. bevor. esrepu. rückzu. tionalen ng und gemein. Dies cht zer. 8 Saar. Heuss ndische r Neu. lenfunk Hen im ahrstag zukunft N. 5 aft, die tblock · hr mit Welt- e Pläne ind in greifer“ Mungen worden. e Pieck rhand- er alle n und „ hob m Aus- che se 1e Jaht mt ohne müßten en d 1 Ost n r nit Vera fre. n r Ver- g vom ich der chaften der 2u Gegen- hrust- nit der n Zei- n„na- N eini- türlich, e Züge s Pro- us gibt. grund- n und diesem ialisti- fkenen lie der derte e An- hrust- nt der ts der zum Rund- ng sei- h die . Bin- ermög- rischen ö„Wir in den t. Wir Macht ng im über r Bot- ꝑkreich n der 1d für ne auf n, daß Wartet stische Erzie- itische of um n. Die er be- stver- ent- is der r Na- 1 und „ ex- e Zei lischer n, ur de die Mar- a/ AP) Nr. 1 Mittwoch, 2. Januar 1957 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g Der Absturz eines amerikanischen Mili- KAuflugzeuges auf dem Flugplatz Dhahran in Saudiarabien am Sormtagabend hat nach Mitteilung der amerikanischen Luftwaffe 15 Todesopfer gefordert. Die übrigen 27 In- sassen der abgestürzten Maschine sollen mit leichten Verletzungen, zum Teil auch unver- sehrt davongekommen sein. Der Absturz der Maschine, die mit zwei weiteren aus Tripo- lis(Libyien) kam, ereignete sich bei schwe- rem Nebel und infolge eines Versagens des Landekontroll- Systems auf dem Flughafen. Die Maschine setzte etwa einen Kilometer Vor der Landebahn auf sandigem Gelände aut und ging in Flammen auf. * Kurze Zeit, nachdem Polizeibeamte am Sonntagabend in einer Telefonzelle des New Vorker Hauptbahnhofes eine Höllen- Maschine entdeckt hatten, wurde in der Nachbarzelle ein 37jähriger Mann, der sich als Morris Rubin auswies, festgenommen. Er hatte eine Attrappe bei sich, die der eben entdeckten Höllenmaschine sehr ähn- lich war. Rubin gab an, er hätte die Polizei davon unterrichten wollen, daß er die Höl- lenmaschine in der Nachbarzelle gesehen habe. Der Verhaftete wurde unter Anklage des groben Unfugs gestellt. Der Unter- suchungsrichter wies ihn zur Beobachtung in eine psychiatrische Klinik ein. * Etwa 2000 kalifornischen Feuerwehrleu- ten gelang es im Laufe des Sonntags, die drei gröhten der zahlreichen Buschfeuer, die seit Mittwoch in der Gegend nordwestlich von Los Angeles wüten, soweit einzudäm- men, daß bei Anhalten der Windflaute keine Gefahr einer Ausweitung der Brandherde mehr besteht. 8* Ein mit 30 Tonnen Eisen beladener“ Lastkraftwagen durchbrach am Sonntag- abend in der Nähe der Ortschaft Viroleg bei Poitiers(Frankreich) eine Eisenbahn- Schranke und prallte mit einem Schienen- bus zusammen. Bei dem Unglück wurden die Führer der beiden Fahrzeuge getötet. 13 Insassen des in Brand geratenen Schie- nmenbusses erlitten Verletzungen, drei von ihnen schweben in Lebensgefahr. * Die berühmte„Mona Lisa“ im Pariser Louvre ist durch einen Steinwurf am Ellen bogen verletzt worden. Ein 42jähriger Boli- vianer, der Leonardo da Vincis Meisterwerk betrachtete, zog plötzlich einen Stein aus der Tasche und warf ihn gegen das Gemälde. Die schützende Glasscheibe sprang klirrend entzwei und am Ellenbogen der wegen ihres geheimnisvollen Lächelns sagenumwobenen Frau blätterte ein wenig Farbe ab. Der Tä- ter wurde auf der Stelle festgenommen. Als Motiv für seine Tat wußte er nichts besseres anzugeben, als daß er den Stein in seiner Tasche gefühlt und das Verlangen, ihn nach der„Mona Lisa“ zu schleudern, verspürt habe. Er wird sich wegen Verletzung öffent- lichen Eigentums und des Ausländergesetzes vor Gericht zu verantworten haben. Der Schaden— ein Quadratzentimeter des Ge- mäldes ist betroffen— wird nach Angaben der Louvredirektion leicht zu beheben sein. . Siebzehn Aerzte, Apotheker und Veteri- näre wurden in Nivelles(Belgien) wegen Vergehen gegen das Rauschgiftgesetz zu Geldstrafen zwischen 1000 und 40 000 Francs (84 bis 3340 DM) verurteilt. Sie hatten einem Rauschgiftsüchtigen ohne Rezepte größere Mengen Morphium verkauft. * Am 1. Januar 1957 trat in Belgien die Haftpflichtversicherung in Kraft, die auch die ausländischen Autofahrer umfaßt. Alle Auto- touristen müssen eine„grüne Karte“ ihrer Versicherungsgesellschaft mitführen. 5 * In der Frauenklinik von Pondicherry brachte eine 38 jährige Inderin die ersten Fünflinge in der Geschichte der indischen Medizin zur Welt. Die Mutter der Fünflinge — sämtlich Mädchen— hat bereits sieben Kinder. * Eine riesige Lawine warf zwei Postautos von einer Gebirgsstragße bei Wakago(Ja- Pan) in der Nähe von Ohno Provinz Mittel- kuku über einen 60 Meter hohen Abhang in einen Fluß, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Elf andere konnten noch lebend geborgen werden, nachdem über 10 Männer sieben Stunden lang die nie- dergegangenen Schneemassen abgetragen hatten. 8 Benchi— ein Dörfchen hoch droben im Himalaja Jahrhundertelang führten die Bauern ein entbehrungsreiches Leben/ Gemeinschaftsentwicklungs-Programm hilft Sie kennen Benchi nicht? Wie sollten Sie auch.. Benchi ist ein Dörfchen mit 750 See- len, hoch droben im Himalaja, nahe der tibe. tanischen Grenze, eines der 550 000 Dörfer Indiens, in denen 80 Prozent der gesamten Bevölkerung des Landes leben. Auch Mo- hindar Lal war nie zuvor dort gewesen. Mo- hindar Lal ist heute 27 Jahre alt, seines Zei- chens„Volkserziehungsbeauftragter“ für das „Kulu Valley Community Project“. Als er nach Benchi geschickt wurde, war er 25, frisch entlassen aus dem Landwirtschafts- institut in Allahabad, wo er als Regierungs- stipendiat seine Spezialausbildung für„com- munity development“ empfangen hatte. Das ist das große Gemeinschaftsentwicklungs- Programm, das mit Hilfe der UNESco nicht nur in Indien, sondern überall in den wirt- schaftlich unterentwickelten Ländern Asiens, Afrikas, Südamerikas, anläuft. Ein Fünf- tel aller indischen Dörfer werden heute da- von erfaßt. Dem jungen Mohindar wurde das fast 1000 qkm große Gebiet an den Hängen des Himalaja zugewiesen, zu dem das Kulu-Tal mit seinen 30 000 Einwohnern gehört. Mohindar hatte es anfangs nicht leicht. Für die indischen Bauern war er, obwohl er ihren Dialekt sprach, ein„Ausländer“. Er stammte vom anderen Ende des Tales, 40 km„weiter unten“. Es hätte die Bauern noch mißtrauischer gemacht, wenn er ihnen gleich gesagt hätte, daß er gekommen sei, um ihren Dörfern eine soziale Revolution zu bringen, eine Revolution mit friedlichen Mitteln. „Ich war entmutigt damals“, erzählte er später,„ja, ich haßte meine Arbeit.“ Das War vor zwei Jahren. Langsam aber gelang es ihm, die Dorf- bewohner für sich zu gewinnen.„Meist Setzte ich mich im Bazar mit ihnen zusam- men, wo sie gesprächig werden.“ Worüber sie sprachen? Mohindar hatte bemerkt, daß die Bauern von Benchi, um ihr Trinkwasser zu holen, über einen Kilometer steil bergan und dann einen Abhang hinabsteigen mußten. Jahr- hundertelang hatten sie das klaglos auf sich genommen, als unvermeidliche Mühe, die der Alltag eben mit sich brachte. Bei den abend. lichen Bazar gesprächen aber, bei denen die Dorfältesten gedankenvoll ihre„hookahs“ rauchten, ließ er, erst wie zufällig, dann Wiederholt, die Bemerkung fallen, daß man das Trinkwasser durch eine Pumpanlage bis ins Dorf bringen könne. Die Dorfältesten rauchten, dachten nach und fragten:„Wie willst du das machen?“ Mehindar erklärte ihnen in einfachen Worten das demokrati- sche Prinzip des indischen Gemeinschafts- entwicklungs- Programms:„Ihr müßt es zu- erst selber wollen und bereit sein, die Hälfte der Kosten zu tragen, Dann zahlt die Regie- rung den Rest.“ Innerhalb von zehn Tagen fand sich die Bevölkerung von Benchi bereit, die Hälfte der Kosten durch freiwillige Arbeitskräfte, Bargeld und Baumaterial zu stellen. Inge- nieure kamen aus der Stadt, untersuchten und berichteten, daß das Wasser aus einer Bergaquelle über dem Dorf in ein Reservoir geleitet werden könne, dessen Bau 1000 Dol- lar kosten würde. Soweit, so gut. Aber plötz- lich erhob sich ein Hindernis: Ein gemein- samer Wassertank für höhere Kasten und Harijans(die Unberührbaren)? Unvorstell- par! Die Volkserziehungsbeauftragten dürfen keine Anordnungen erteilen. Sie müssen allein durch die Kraft der überzeugenden Rede wirken. Mohindar Lal beschloß, die Wahl zwischen alteingewurzelten Vorurtei- len und einem besseren Leben den Bauern selbst zu überlassen. Er verließ das Dorf. Das erwies sich als klug. Schon sechs Wochen später hatten sich die Dorfbewohner ent- schlossen, den Wassertank zu bauen. Nachdem diese erste Hürde genommen War, ließ Mohindar Lal noch diese und jene von seinen revolutionären Ideen im Ge- spräch durchblicken und wartete die Wirkung ab. Er zeigte einem halben Dutzend unter- nehmungslustiger Bauern die japanische Me- thode des intensiven Reisanbaus und ver- kaufte ihnen Mustersaatgut und Dünger aus den Regierungsdepots. Die konservativen Nachbarn spotteten, als die Schüler Mohindar Lals Reissetzlinge in geraden Reihen auf Reisterrassen anpflanz- ten, anstatt das Saatgut mit der Hand aus- Zzustreuen, wie sie es seit Jahrhunderten gewohnt waren. Doch zur Erntezeit hatten Mohindar und seine Freunde die Lacher auf ihrer Seite. Denn ihre Ernte war viermal so groß wie die der Nachbarn. Das Jahr darauf entschlossen sich fast alle Bauern zu der neuen Methode des Reisanbaus, mit dem Er- gebnis, daß die Jahreseinkünfte des Dorfes Benchi sich gegenüber dem Jahr 1953 ver- vierfachten. Mohindar Lal schlug vor, das Geld in Obstbäumen anzulegen. Es geschah, und die dreihundert Aprikosen- und Pflaumenbäume in den Gärten des Dorfes versprechen inzwi- schen eine gute Ernte. lit all diesen Fortschritten, von Benchi für Benchi erzielt, wuchsen das Selbstbe- wußtsein und die Wißbegier der Bauern— und das Ansehen von Mohindar Lal. Abend- kurse wurden auf Wunsch der Dorfbewohner selbst eingeführt, denn plötzlich wollen sie alle lesen und schreiben lernen. Sie bauen aus Kiefernholz ein Dorfgemeinschaftshaus, das sie mit reichem Schnitzwerk verzieren. Wenn es fertig ist,. wird die Regierung ihnen einen Rundfunkapparat, Bücher und Sport- geräte dafür schenken. Begeisterung und Ehrgeiz haben inzwi- schen das ganze Kulutal ergriffen. Und nicht nur dieses Tal. Die 63 Millionen Dollar, die von der indi- schen Regierung ursprünglich in dieses Ent- wicklungsprogramm gesteckt wurden, die 12 Millionen Dollar, die aus dem Wirtschafts- hilfe- Fonds der Vereinigten Staaten nach Indien flossen, hätten nicht ausgereicht, um solche Erfolge zu erzielen. Die indische Be- völkerung, arm und reich, hat Bargeld, Ma- terial oder freiwillige Arbeitskraft im Wert von 44 Millionen Dollar dazu beigetragen. Ueber 400 000 Acres(400 000 Morgen) Acker- land wurden neu kultiviert, eine Million Acres dürren Landes wurden bewässert und 200 000 Acres mit Obst und Gemüse bepflanzt, 3500 Kilometer neue Straßen wurden gebaut, 8000 neue Schulen errichtet und, was das Wichtigste ist, die Bevölkerung selbst hat in weiten Gebieten die Lethargie überwunden, die jahrhundertelange Armut und Isolierung mit sich brachten und hilft freiwillig und mit voller Kraft Mohindar Lal und seinen Kame- raden, eines der größten Volkserziehungspro- sramme der Geschichte zu verwirklichen, Vielleicht das größte. Das Teufelsbergwerk Gombhi soll verschwinden Neuanwerbungen von Arbeitskräften für die Silbermine sind untersagt/ Modernisierung lohnt nicht Das rückschrittlichste und wohl gefähr- lichste Bergwerk der Welt dürfte die rund 100 Kilometer nördlich Bangkok gelegene Silbergrube von Gombhi sein, die seit fast zwei Jahrhunderten das sogenannte Tempel- silber liefert, das zur Ausschmückung der zahlreichen buddhistischen Kultstätten Hin- terindiens dient. Nach einer in Bangkok auf- gestellten Unfallstatistik kamen hier im Laufe von 75 Jahren 3784 Menschen ums Leben. Die Unfallziffern aus früherer Zeit liegen wahrscheinlich noch weit höher, sind aber nicht bekannt. Diese mittelalterlich anmutenden Silber- gruben verfügen über keinen ordentlichen Fördertum. Es sind lediglich 32 gewöhnliche Einstiege vorhanden. Auf einer Plattform münden zwei Holzleitern, die an beiden Seiten des Schachtes in die Tiefe führen. Die Bergarbeiter klettern in den nur 1,90 Meter breiten Schächten Sprosse um Sprosse senk- recht in die Tiefe. Nach jeweils 80 m ist seitlich in das Erdreich ein Hohlraum ge- trieben, wo sich der absteigende oder em- Porkletternde Arbeiter für die nächste Etappe dus ruhen kann. Erst in 320 m Tiefe gehen von der Plattform die ersten Stollen Hun Pferdegespanne verboten ist ab 1. Januar die Innenstadt von Frankfurt am Main. Unser Keystone-Bild zeigt die letzte Fahrt eines Pferdegespannes durch die Hauptver- lcehrsstraßen von Frunhfurt. in den Berg. Die reichsten Silber vorkommen sind jedoch erst in 720 m bis 880 m Tiefe zu finden. Was es bedeutet, eine solche Strecke auf senkrechten Holzleitern zurückzulegen und zwar mindestens zweimal täglich, kann nur der ermessen, der einmal in die von den Indern„Teufelsbergwerg“ genannten Gruben eingestiegen ist. Je tiefer man auf den Leitern hinabsteigt, um so heißer wird die Luft. Unter den tropischen Verhältnissen ist dies beinahe unerträglich. Auf der Sohle 880 arbeiten bis zu 900 Männer in den ver- schiedenen Schachtabschnitten. Obwohl sie nur mit einem Lendenschurz bekleidet sind, rinnt der Schweiß ständig über ihren mit einer feinen Erzstaubschicht bedeckten Kör- per. Gefördert wird das Erz mit Flaschen- zügen, die von Plattform zu Plattform ver- laufen und den an den Leitern hinab- oder heraufkletternden Bergleuten leicht tödliche Gefahr bringen. Bis vor hundert Jahren trieben hier buddhistische Priester Sklaven mit Gewalt in die Tiefe. Wollten sie nicht auf den Holz- leitern 880 m einsteigen, so wurden sie bei nächster Gelegenheit geopfert. Die Angst vor diesem grausamen Tode zwang die zittern- den Sklaven hinunter. Oft brach— wie auch heute noch— eine Sprosse; manchmal brachte ein Fehltritt das Ende; manchmal stürzte einer von oben ab und riß andere Arbeiter mit in die Tiefe. Aber auch heute noch sind Priester am Werk, um den sich nur ungern der Arbeit im„Teufelsbergwerk“ verdingen- den Indern die Notwendigkeit der Förderung dieses nicht einmal besonders hochwertigen Silbererzes zu„Buddhas Wohlgefallen“ plau- sibel zu machen. Seit einiger Zeit können die Werbungen allerdings nur noch illegal stattfinden. Die Regierung in Bangkok hat jegliche Neuanwerbung untersagt und ist entschlossen, das Teufelsbergwerk in Kürze zu schließen, da sich eine Modernisierung der Silbergrube nicht lohnt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Meist bedeckt, vereinzelt Schneefälle, jedoch auch gelegentliche Aufheiterungen. Tagestempe- raturen in allen Höhen zwischen minus 2 und minus 4 Grad. Nachts Fröste zwischen minus 5 und minus 10 Grad, im Odenwald und Bauland örtlich noch etwas tiefer. In niederen Lagen schwache, in der Richtung Wechselnde Winde. In höheren Lagen leich- ter südlicher Wind. Uebersicht: Die Festlandkaltluft des ost- europäischen Hochs bleibt bei uns auch wei⸗ terhin in den unteren Schichten wetter⸗ bestimmend. Eine über dem westlichen Mittelmeer liegende Störung weitet ihren Einfluß nach Norden aus, so daß die in der Höhe nach Norden geführte Warmluft un- serer Witterung einen mehr Zyklonalen Charakter geben wird. Sonnenaufgang: 8.23 Uhr. Sonnenuntergang: 16.37 Uhr. Porerdage Karte Cf 5 Schwierige Rettungsaktion a m Montblanc Zwei von vier Alpinisten, die tagelang im Montblanc-Gebiet vermißt waren, sind am Sonntag zu Tal und damit in Sicherheit gebracht worden. Er handelt sich um den italienischem Bergsteiger Walter Bonatti, der als Mitglied der italienischen Himalaya- Expedition Berühmtheit erlangte, und um den Leutnant Silvano Gheser von der italienischen Alpinistenschule in Aosta, der während des tagelangen Aufenthaltes in der Eiswelt des höchsten Berges Westeuropas schwere Frostverletzungen an beiden Beinen und an der rechten Hand erlitt und von den Rettungsmannschaften transportiert werden mußte, Die beiden Alpinisten hatten sich am Freiteg mit letzter Kraft in die unweit des Montblanc Gipfels gelegese Gonella- Hütte geschdeppt und sind von dort aus von italie- nischen Rettungsmanmschaften zu Tal ge- bracht worden. 2 Ein zur Bergung der beiden anderen noch im Montblanc-Gebiet befindlichen Alpinisten eingesetzter Hubschrauber ist am Montag auf einem schneebedeckten Plateau aus ge- ringer Höhe abgestürzt. Der Unfall ereig- nete sich nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der die beiden Bergsteiger, der Framzose Vincendon und der Belgier Henry seit Freitag auf ihre Bergung warten. Die vier unverletzt gebliebenen Besatzungsmit- Slieder, die beiden Alpinisten und zwei weitere zur Bergung eingesetzte Männer, haben in dem nur leicht beschädigten Hub- schrauber Unterkunft genommen. Rettungsmannschaften, die am Montag zu Fuß aufgebrochen waren, konnten die Un- Tallstelle vor Einbruch der Nacht nicht mehr erreichen. Man hofft, die beiden seit dem Heiligen Abend in der Eiswelt des Mont blanc gefangenen Alpinisten am Montag zu Tal führen zu können. Weitere Bergungsversuche am Neujahrs- tage wurden durch einen heftigen Schnee- sturm unmöglich gemacht, der in den Mor- genstunden einsetzte. Der Sturm fegte zeit- weise mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km um den Berg. 200000 Personen mußten vorzeitig Beruf aufgeben Im Rahmen der geplanten Rentenreform geht es nicht nur um die viel umstrittene „Produktivitätsrente“, sondern auch um eine planmäßige Gesundheitssicherung der schaffenden Bevölkerung, die man vielfach mit„Prävention“ und„Rehabili- tation“ bezeichnet hat. Ausführlich setzte sich Dr. Wahl, Direktor der Lan- desversicherungsanstalt Unterfranken, mit den hier gegebenen Möglichkeiten auf einer Tagung der Deutschen Zentrale für Volksgesundheitspflege auseinander. Man sollte hierfür(„ Prävention“ und „Rehabilitation“) eine volkstümliche, allge- mein verständliche deutsche Bezeichnung Wählen, für die ich die Sammelbezeichnung „Erhaltung von Arbeitskraft und Arbeits- platz“ vorschlagen möchte. Daß auf diesem Gebiet etwas Entscheidendes geschehen muß, ergibt sich aus der Wandlung im Krankheits- bild der Bevölkerung, insbesondere den so Zahlreichen vorzeitigen Rentenzugängen, die im letzten Jahr in der Invaliden- und Ange- Stelltenversicherung zusammen über 200 000 Vorzeitige Renten betrugen, wobei noch be- sonders hervorzuheben ist, daß das Zugangs- Alter dieser vorzeitigen Renten im Purch- schnitt 10 Jahre vor der Altersgrenze lag. Es sind also in der Bundesrepublik im ver- Sarlgenen Jahr über 200 000 Personen vorzei- lig infolge Erkrankung und dadurch eingetre- tene Invalidität oder Berufsunfähigkeit aus dem Arbeitsleben ausgeschieden, von denen sicherlich ein großer Teil bei rechtzeitiger Heilbehandlung und entsprechender Lebens- Führung noch jahrelang hätte schaffen und damit seinen Lebensunterhalt verdienen Können. Der Entwurf eines Rentenversicherungs- Sesetzes sieht daher vor, daß vor Gewährung don Invaliditätsrenten oder Renten wegen Berufsunfähigkeit erst alle möglichen Heil- maßnahmen erschöpft sein müssen, und hat die Träger der Rentenversicherung— unbe- schadet der Aufgaben der gesetzlichen Kran- ken versicherung— mit der Verantwortung für eine planmäßige Verhütung einer vorzei- tigen Invalidität durch Intensivierung ihrer Heilverfahren beauftragt. Die Träger der Rentenversicherung sollen also ihre Heilverfahren künftig auch gesund- heitsgefährdeten Versicherten zugute kom- men lassen, da in solchen vorbeugenden Heil- verkehren am besten die eigenen Heil- und Abwehrkräfte gestärkt und damit die Ge- sundheit und Arbeitskraft der Versicherten auf Jahre hinaus erhalten werden kann. Die Träger der Rentenversicherung, die in den vergangenen Jahren schon für die Besserung und Wiederherstellung der Ge- sundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Ver- sicherten über 400 Millionen DM aufgewandt haben, werden in den kommenden Jahren diesen Betrag fast verdoppeln und alles daransetzen, daß in künftigen Jahren die Zahl der vorzeitigen Renten auf ein erträgliches und unvermeidbares Maß vermindert wird. Geht man davon aus, daß im laufenden Jahr schon 100 000 Heilverfahren für„allge- meine Heilverfahren“(das sind alle Heilver- fahren außer solchen für Tuberkulose) durch- geführt wurden, so müßte das nächste Ziel darin bestehen, diese allgemeinen Heilver- fahren, d. h. die Heilverfahren wegen Herz- und Kreislauferkrankungen, wegen Krank- heiten der Atmungsorgane außer The, wegen rheumatischer Erkrankungen, Stoffwechsel- krankheiten, Krankheiten der Nieren, des Magens, des Darms, der Leber und der Galle zahlenmäßig zu vermehren, insgesamt etwa zu verdoppeln, was, soweit die Unterbringung in deutschen Heilbädern, Sanatorien, Heil- stätten und den verschiedenen Kurorten und ihre Finanzierung in Frage kommt, auf kei- nerlei Schwierigkeiten stoßen dürfte. Das Hauptproblem liegt darin, die gesund- heitsgefährdeten Versicherten, insbesondere der zweiten Lebenshälfte, aufzufinden, ohne dag man zu einer sogenannten Erfassung schreiten muß. Soweit die Versicherten in werksärztlich betreuten Betrieben beschäftigt sind, lassen sich solche Gesundheitsgefährdeten leicht herausfinden. Ebenso wird über den Ver- trauensärztlichen Dienst eine nicht unbeacht- liche Zahl einem vorbeugenden Frühheilver- fahren zugeführt werden können. Inwieweit die in Dachau und Krefeld durchgeführten Präventiv- Untersuchungen von Versicherten vom 45. bis 55. Lebensjahr neue Wege zeigen, bleibt abzuwarten. Das Verständnis der Aerzteschaft für die plan- mäßige Gesundheitssicherung wird die Be- strebungen der Renten versicherung ebenso unterstützen, wie die erfolgreich durch- geführten Frühheilverfahren zugunsten von Versicherten manchen gesundheitsgefährde- ten Arbeitskameraden veranlassen werden, sich um ein Frühheilverfahren zu bemühen. Wenn man bedenkt, daß heute mehr als jeder Dritte an einem frühen Herztod stirbt und mehr als 40 Prozent der vorzeitigen Ren- ten wegen Herz- und Kreislaufkrankheiten gewährt werden müssen, und berücksichtigt, daß ein gesundes Herz und ein gesunder Kreislauf die Grundlage von Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind, dann wird man ver- stehen, daß die Träger der Rentenversiche- rung in erster Linie an eine Intensivierung ihrer vorbeugenden Frühheilverfahren zur Verhütung von Herz- und Kreislaufkrank- heiten denken. Wie die„Ohlstädter Kuren“, die jetzt auch zugunsten gesundheitsgefährdeter Frauen durchgeführt werden, beweisen, versprechen die biologisch- physikalischen Uebungskuren auf naturgemäßer Heilgrundlage einen be- sonderen Erfolg, wobei noch darauf hinge- Wiesen werden muß, daß die heilgymnasti- schen Kuren jetzt auch im 8 11 des Bundes- Versorgungsgesetzes als Heilmaßnahmen für die Kriegsopferversorgung anerkannt wor- den sind. Das Wesentliche an den Ohlstädter Kuren, die in Ohlstadt bei Murnau(Oberbayern) durchgeführt werden, besteht darin, daß alle heilgymnastischen Bewegungsübungen unter ständiger ärztlicher Leitung Sommer wie Winter im gebirgigen Gelände durchgeführt Werden, also der einzelne sich seine Gesund- erhaltung oder Festigung seiner Gesundheit durch aktive Betätigung in einer ärztlich ge- leiteten Kreislaufgymnastik sozusagen erar- beitet und die verschiedenen Heilgymmastik- arten, deren gesundende Wirkung er wäh- rend des Heilverfahrens verspürt hat, im späteren Alltag im Rahmen einer eigenen Ge- sundheitsvorsorge weiter anwenden kann. Die Möglichkeiten, die Arbeitskraft durch planmäßige Heilverfahren zu erhalten, fin- den ihre natürliche Grenze in der Eigenver- antwortung des Versicherten, der nicht durch Zwang, sondern durch gesundheitliche Beleh- rung zur Einsicht geführt werden sollte, daß er nicht nur sich und seiner Familie, sondern auch der Gemeinschaft gegenüber verpflich- tet ist, die Hilfe der Rentenversicherung zur Erhaltung seiner Arbeitskraft so rechtzeitig Wie möglich in Anspruch zu nehmen. Auch nützt das beste Heilverfahren nichts, wenn der Versicherte nicht die daraus gewon- nenen Lehren zum Lebensinhalt macht und seine Lebensgewohnheiten den natürlichen Lebensgesetzen anpaßt. So gesehen, ist jedes Heilverfahren auch zugleich eine Art Er- ziehung zu einer gesunden Lebensführung, — die um so nachhaltiger wirkt, je intensiver der Versicherte seine Wiedergesundung erlebt und daran mitgewirkt hat. Was den zweiten Teil der Doppelaufgabe „Erhaltung von Arbeitskraft und Arbeits- platz“ betrifft, so sollen, um eine bestehende Lücke auszufüllen, schon bei Durchführung der Heilverfahren, mindestens aber bei Ab- schluß des Heilverfahrens, gemeinsame Be- mühungen mit der Arbeitsverwaltung und en Betrieben einsetzen, um dem Versicher- ten nach Abschluß des Heilverfahrens einen kür seine jeweils gegebene Erwerbsfähigkeit entsprechenden Arbeitsplatz zu beschaffen oder zu erhalten. Häufig wird es sich dabei nur darum handeln, bei derselben Arbeits- stätte einen anderen Arbeitsplatz, vielleicht auch unter erleichterten Arbeitsbedingungen, zu erhalten, der dem Alter und der verblie- benen Leistungsfähigkeit entspricht. Oefters werden aber auch Umschulungen erfoyderlich sein, die ebenfalls rechtzeitig in die Wege ge- leitet werden sollen. Auf diesem Gebiet werden im Laufe der Zeit ausreichende Erfahrungen vorliegen. Wesentlich ist aber, daß die Träger der Rentenversicherung auch die Aufgabe mit- übertragen erhalten sollen, sich um eine Si- cherung eines geeigneten Dauerarbeitsplatzes zu bemühen, so daß jeder Versicherte, dessen Arbeitskraft in ausreichendem Maße wieder- hergestellt äst, einen entsprechenden Dauer- Arbeitsplatz erhält, damit er, ohne auf die Rente angewiesen zu sein, noch nützliche Ar- beit leisten und damit nicht nur eine innere Befriedigung, sondern auch ein ausreichendes Auskommen behalten kann. Die Erhaltung von Arbeitskraft und Ar- beitsplatz erfüllt also eine medizinische, so- ziale und wirtschaftspolitische Aufgabe, die die Träger der Rentenversicherung im Inter- esse ihrer Versicherten und deren Familien gern übernehmen würden. —... MANNHEIM 1 3 Mittwoch, 2. Januar 1957/ Nr Stimmungsvoller Auftakt zum Jubiläumsjahr: Vier Narrenorden schmückten den OB-Hals Dreitausend erlebten die Gratulationscour im Rathaus/ Karnevalisten warteten auf„Spätzünder“ Es waren über 3000 Mannheimer, die gestern nachmittag in einer durch die Silvester- nachweken keineswegs beeinträchtigten Stimmung vor dem Rathaus in E 5 ihrem Oberbürgermeister und seinen Getreuen zujqubelten. Die traditionelle Gratulationscour der Karnevalvereine— diesmal verstärkt durch eine Abordnung der Feudenheimer Gesellschaft„Lallehaag“— war ein glanzvoller Auftakt zum Mannkeimer Jubiläums- jahr 1957, bei dem sich OB Dr. Reschke im Sturm die Herzen seiner Bürger— und der Karnevalisten— eroberte. Flankiert von Bürgermeister Graf und Stadtrat August Kuhn grüßte er vom Rathausbalkon zu den schunkelnden Völkern hinunter, die seine uber Lautsprecher ubertragene„Antrittsrede“ mit begeistertem Applaus beantworteten. Als der Spielmannszug des„Feuerio“ mit „Aetschele, ätschele, unser Katz is' scheener“ den Aufmarsch der Garden, Wagen und Ka- pellen eröffnete, erhob sich ahnungsvolles Raunen. Die Funkengarde der„Grokageli“ folgte, und vor der Ranzengarde der„Fröh- lich Pfalz“ marschierten erstmals die Lands- Knechte aus dem Feudenheimer„Lalle- haag“. Präsidenten, Vizepräsidenten, Feld- marschälle hoch zu Roß und die Gardeoffi- zilere grüßten mit donnernd kräftigem„Ahoi“ zu Stadtoberhaupt, Bürgermeistern, Refe- ratsleitern, Fotografen und Presseleuten hin- auf, entstiegen ihren geschmückten Gefähr- ten und begaben sich in das zweite Geschoß des Rathauses, woselbst dann über 50mal der Gruß„Prost Neujahr“ herzlich ausge- tauscht wurde. Unter einem Wald von Narrenmützen er- griff als erster Redner„Feuerio“-Präside Dr. Thomas das Wort, um mit dem Satz, Wohlan, der Weg ist frei“ dem mit der güldenen Amtskette umgürteten Oberbürgermeister seinen Glückwunsch zu überbringen.„Ueber ein Jahr haben wir auf Sie gewartet, aber jetzt ist das Interregnum, das auf Manne- merisch Wasserkopf ohne Hut hieß, vorbei,“ Mit Ahoi dekorierte Dr. Thomas alsdann Dr. Reschke mit dem blau-silber- goldenen Elfer- ratsorden des„Feuerio“ 1957. Willi Frosch(„Grokageli“) überreichte Camilla Williams% in Mannheim zu Gast. Ueber ihr Konzert im Mozartsaal berichteten wir bereits. Wir trafen sie im Palasthotel„Mannheimer Hof“ und hatten Gelegenheit, mit ihr zu pluu- dern. Als sie 1954 sieben Monate mit Pro- fessor Giessen musizierte, hat sie fast fließend deutsch gelernt. Mit fünf Jahren hat sie zum ersten Male bei einer Schulfeier gesungen. Nach gründlicher Ausbildung am College ist sie heute an der New Vorker City-Center- Opera engagiert. Sie ist mit einem Rechts- anwalt verheiratet und wohnt in Neu Vork. den Jubiläumsorden seines Vereins, und ihm kolgte der präsidiale Chef der„Fröhlich Pfalz, Carl Blepp:„Mir Mannemer hawwe's uns was koschde losse, Sie zum OB zu mache — mir hawwe gewählt. awwer Sie sin nit kumme!“ Also sprach der Bleppecarl, der seine Goldzähne anschließend am Wunsch nach einer„Berliner Straße“ in Mannheim Mir Mannemer sin doch aa Großmäuler!“) und einer breiteren Straße in der Breiten Straße wetzte. Der Hausorden der„Fröh- lich Pfalz“ wurde Dr. Reschke um den „frisch geweschene Hals“ gelegt, und der „Lallehaag“-Orden aus Feudenheim vervoll- ständigte die Garnitur der ersten närrischen Auszeichnungen des Jubiläumsjahres. Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke er- teilte Karnevalisten und dem geduldig vor der Rathaustür harrenden Volk eine köst- liche Lektion in Humor:„Ich bin ein Spät- zünder auf meinem Platze. Es ist schon ein Pech, nicht in Mannheim geboren zu sein, und um so bedauernswerter ist es, auch noch Norddeutscher zu sein.“ Neben dichtenden Polizeipräsidenten und einem Stadtrat Bar- ber,„der mich persönlich an die Kette gelegt hat“, sei es schwer, in Humor zu bestehen. In einem Kurzreferat über seine„Humor- studien“ gab Mannheims OB seine Erleb- nisse beim letzten Fastnachtszug bekannt, erzählte von seiner ersten Ausschuß-Sitzung (in der er schallende Heiterkeit erregte, als er als erster zu rauchen begann) und gab eine aktuelle Theaterbaustellen-Anekdote zum besten:„Singe Sie nit so laut“, sagte der Arbeiter zur probenden Sängerin,„Sie störe mich bei der Arweit.“ Nach Hinweisen auf die Definition des Humors im Konversationslexikon, das diese Eigenschaft als das„Aufzeigen menschlicher Schwachheiten mit teilnehmendem Gemüt“ oder als„die Verteilung von Feuchtigkeit im Körper zur Hebung des Wohlbefindens“ umschreibe, zogen sich die geladenen Gäste zu einem kleinen Imbiß in Zimmer 118 des Rathauses zurück.(Stadtrat Barber war be- reits vorausgegangen.) Höhepunkt dieser mit Gruppenaufnah- men gespickten Festlichkeit— der OB mit dem„Feuerio“, mit der„Fröhlich Pfalz“, mit der„Grokageli“, mit den„drei Rud'ls Dr. Leiber, Vize Bommarius und Dr. Vogel) — war ein neues Werk des einzigen dich- tenden Polizeipräsidenten der Bundesrepu- blik, Dr. Rudolf Leiber, das für die kom- mende Narrensaison weitere fastnachts- literarische Ueberraschungen verspricht. „So eine Wahlversammlung könnte man mal brauchen“, murmelte Mannheimer- Listen-Stadtrat Hermann Bahner nach- denklich, als er vom Rathausfenster auf die Ovationen der 3000 Mannheimer herunter- Sah. H. Fleischmann, Präsident der 66 ba- disch- pfälzischen Karnevalvereine, nannte in seiner Kurzrede die Komplikationen bis zum Amtsantritt des neuen Oberbürgermei- sters sinnig„ein närrisches Spiel“. Mit Tschingdarassabum, farbenfrohen Unifor- men und glänzender Neujahrsstimmung wurden dann Gläser und Rathaus geleert. Unser Jubiläumsjahr wurde zünftig be- gonnen. Sein„Spitzenstar“— der OB— hat sich hervorragend geschlagen. Und die Mannheimer waren so lustig, wie die viel- besungenen Tiroler. Ein verheißungsvoller Anfang. bhwWẽb Glanzvolle Valente⸗Schau mit„Vorspiel“ Caterina& Co begeisterten die Mannheimer in zwei Hoffmeister-Abenden Caterina, das war wirklich der ‚Stern“ der alles überstrahlte. Caterina, das war der gute Stern von zwei Hoffmeisterabenden im Musensaal. Caterina war der Stern, der Fröhlichkeit und Begeisterung auf die Ge- sichter der Zuschauer zauberte, die gekom- men waren, den letzten Abend im Jahr bei guter Unterhaltung zu verbringen. Wenn Caterina Valente in ihrer Wahl- heimat Mannheim mit so überschwänglichen Worten Lob gezollt wird, so nicht aus Lokalpatriotismus. Der Abend mit Caterina Valente war unter den vielen bunten Pro- grammen der leichten Unterhaltung etwas besonderes. Caterina begnügte sich nicht da- mit, sich vor das Mikrofon zu stellen, und ein paar ihrer Erfolgsschlager„abzusingen“, wie es sonst gefeierte Stars gern tun. So leicht machte sie es sich nicht. Sie bot ein reiches Repertoire, Sie zeigte sich von recht vielen Seiten, mit vielen Gesichtern. Sie sang in einem traumhaft schönen Abend- kleid aus weißem Atlas, gespickt mit fun- kelnden Steinen, sie stelzte in rostroter Federstola, mit einer Zigarette im Mund- Winkel über die Bühne und brachte ihre Mackie-Messer- Parodie, sie flocht sich Zöpfe und gab sich wie ein scheues Schul- mädchen, sie war voller Ideen und Einfälle und eroberte sich mit Frische, Natürlichkeit und Charme schnell alle Herzen. Es war ein Programm ohne Ansage und Pause. Es rollte ab wie am Schmürchen. Dazu hatte Caterina ihren Bruder Sylvio Francesco und Tommy Albertus mitgebracht. Sylvio hat eine erstaunliche Selbstsicherheit erlangt. Er hat die Vielseitigkeit seiner Schwester, er singt, spielt Klarinette und 3 Zwischen Rosengarten und Palasthotel: Fröhlich und besinnlich ins neue Jahr Stippvisiten zu Mannheimer Silvesterfeiern Das Licht ging aus. Sektkorken knallten, auf der jetzt leeren Tanzfläche des Musen- saals krümmten sich zertretene bunte Luft- schlangen. Die tanzfreudigen Mannheimer bereiteten sich an den Tischen zur Begrüßung des neuen Jahres vor. Und dann fing— trotz Aller Vorbereitungen— im Musensaal das neue Jahr drei Minuten zu spät an. Im Tru- bel der Ereignisse hatte man nämlich die Zeitansage am Rundfunk überhört.„Sobald es soweit ist, geht das Licht an“ hatten die lustigen Organisatoren angekündigt. Da aber ließen ein paar leichtsinnige Vögel trotz aller Verbote Feuerwerkskörper im Saal krachen. Und dann war's auch schon zu spät. Aber das tat der Freude keinen Abbruch. Im Gegenteil, es war ein gutes Vorzeichen. Das neue Jahr ist kein Pedant. Großzügig schenkte es dem alten Jahr noch drei Minu- ten. Dann drehte sich baumelnd das Schild mit der Jahreszahl über der Musensaal- Bühne. 1956 wandte der Menschheit den Rük- ken. 1957 glitzerte unternehmungslustig auf das übermütige Völkchen, das jubelnd Cate- rina Valente begrüßte, die— an der Spitze der Hoffmeister-Künstler— den Mannhei- mern ein frohes und glückliches Jubiläums- jahr wünschte. Caterinas gute Laune war so ansteckend, daß sich bald alle im Musensaal im bunten Reigen drehten. Die Rhythmic- Stars blusen einen Marsch und marschierten mit Caterina voran im Gänsemarsch durch den Saal. Es wurde gefeiert und geknallt allerorten. Raketen stiegen zum Himmel, schütteten ihre Sterne aus. Schornsteinfeger drückten glücks- bringend die Hände. Auf den Straßen war Wohin gehen wir? Mittwoch, 2. Januar Theater: Nationaltheater keine Vorstellung. Filme: Planken:„Kaiserjäger“; Alster:„Tra- pez“; Capitol:„Feuertaufe“; Palast:„Dem Tode entronnen“, 22.20 Uhr:„Der Würger von Pa- ris“; Alhambra:„Sissi, die junge Kaiserin“; Universum:„Die Trapp-Familie“; Kamera: „Susi und der Strolch“; Kurbel:„Die Mestizin von Santa Fe“. um diese Mitternachtsstunde Hochbetrieb wie beim Ausverkauf. In der Roten Mühle hatte man das neue Jahr mit einem tempogelade- nen Zirkusprogramm eingeleitet. Im Simpli- zissimus rauschte Balbos Bart auf einem wei- Ben Smoking und Gerd Wenzel, Jo Luga, die trällernde Rica begrüßten das Jahr auf sim- Plizistische Weise. Mannheims rauschende Silvesterballnacht ging— wie schon vor 25 Jahren— im neuen Palasthotel„Mannheimer Hof“ über die Bühne, bzw. über das Parkett, bzw. über die Teppiche. Zuerst war's ein bisserl steif; man dinierte und tafelte(erstklassig), was in großer Robe bekanntlich anstrengend ist. Aber dann brachen Limelight-Combo und Kapelle Jung das Eis nachdem das Meister- tanz- und Ehepaar Koch schwungvoll und elegant auf allen Flächen den Tanz eröffnet hatten. Die Leitung des Hauses beschenkte derweil ihre Gäste reich: Aufmerksamkeiten für die Damen, Kognakschwenker für die Herren, Scherzartikel für alle. Um Mitter nacht flammten bengalische Feuer im Innen- hof des Hotels auf. Da in den Festsälen nie- mand Raketen abschoß, waren das Läuten der Glocken und das traditionelle Heulen der Sirenen der Schiffe im Hafen gut zu hö- ren. Erfolg und Gesundheit für 1957— und Frieden. Und weiter ging die glanzvolle Ballnacht, deren Gast für einige Stunden nach Mitternacht auch der Oberbürgermei- ster war. Derweil herrschte Ausgelassenheit und Fröhlichkeit allerorten. Sechs Kapellen spiel- ten im Rosengarten. Musik, Musik, vom Keller bis zur Empore. Nicht weniger lustig ging es in allen Lokalen der Stadt zu. Das alles aber war nur die eine Seite dieser Nacht an der Schwelle eines neuen Jahres, für das die Menschen einen dauerhaften Frieden herbeisehnen. Ganz außerordentlich stark besucht— viel mehr als in den letzten Jahren— waren die Andachten in allen Kir- chen Mannheims. Das, so meinen wir, sollte festgehalten werden im Bericht über eine Nacht, deren äußere Züge sonst nur ein lär- mendes Gesicht zeigen. Kloth/ Mac ee eee Guitarre und steppt. Eine prachtvolle Schau, Wie sie sich vor der Fernsehkamera ent- wickelt hat, wie sie aber auch bunte Abende bunter, aufgelockerter gestaltet. 8 Valente& Co bestritten den zweiten Teil des Programmes. Der erste Teil, sozusagen das„Vorprogramm“, war jedoch auch nicht „von schlechten Eltern“. Den Wiener Franz Eder mit seinem herzerfrischenden Humor kann man immer wieder hören. Rima Ru- dina, eine ausgezeichnete Geigerin aus den Vereinigten Staaten, spielte temperamentvoll wie eine Zigeunerin, lustig- unbeschwert und sicher. Das charmante Mädchen erntete viel Beifall. Bob Barton ist ein Jongleur, der zu dem Spiel seiner Bälle recht geistvolle Kom- mentare gab. Franzl Lang ist etwas für die Liebhaber urwüchsiger Volkstümlichkeit. Er zupft an seiner Guitarłe und jodelt mit Wohlklang und Ausdauer. Helmut Weg- linski mit seiner Combo lieferte ein solides musikalisches Fundament. Es sang auch noch das Hansen-Quartett. Warum eigentlich? Es war einer der schönsten Hoffmeister- Abende im letzten Jahr. Mac e Neujahrsempfang im Rathaus: Der OB Bad: Steige wird dekoriert Kaltluft ringt mit warmen Strömungen Tageschronik: Kleinbrände durch Feuerwerk/ Schiffe lagen auf Grund Die Bilanz der letzten Feiertage ist recht reichhaltig. Es tat sich einiges in Mannheim zum Abschluß des Jahres. Noch immer Rekordverkehr meldet der Mannheimer Hauptbahnhof. Obwohl schon der Weihnachtsverkehr außerordentlich stark gewesen war, hat der Reiseverkehr nicht nachgelassen. Fahrten in die Zone lie- gen um 50 Prozent höher als vor einem Jahr, aber auch die Nachfrage für kleine Spritztouren in den Odenwald hält an. Die Skifreunde indessen nahmen die günstige Gelegenheit wahr und fuhren mit Sonder- zügen in winterlichere Gefilde. Allerdings hielt sich auch in Mannheim über den Jahreswechsel die winterliche Temperatur: minus 0,3 Grad an Silvester War der Höchstwert, den Dr. von Kienle in der Mannheimer Wetterwarte registrierte. Die Neujahrsnacht erwies sich ebenfalls recht winterlich, minus 8,2 Grad zeigte das Ther- mometer. Ob die Temperaturen in Bälde wieder etwas aufwärts klettern, ist derweil noch nicht zu sagen, im Augenblick„ringen“ Kaltlüfte mit warmen Strömungen um die Vorherrschaft im Mannheimer Raum. Die Polizei hatte über das„verlängerte Wochenende“ reichlich zu tun. 43 Unfälle wurden registriert, 14 Personen dabei ver- letzt. I7mal störten mit grobem Unfug Mis- setäter die Beschaulichkeit zum Jahresende. 16 Leute betranken sich und ernüchterten auf Polizeibänken. Die Landespolizisten auf der Autobahn hatten ein verhältnismäßig ruhiges Silvester. Vier Unfälle mit leichte- rem Sachschaden war die Schlußbilanz im Seckenheimer Revier. Auf dem Rhein kam es schon am Sams- tag zu einer beträchtlichen Schiffsansamm- lung. Drei Fahrzeuge waren infolge des Rippchen und Erbsenbrei für rote Röcke Als die Feuerio-Garde zur Inspektion antrat, wackelten die Wände „Präsentiert das Gewehr!. Die Augen Uinks!“ Der Tambourmajor hob seinen kordel- um wickelten Stock, dumpf dröhnten die Landsknechtstrommeln und dann peitschten die Fanfarentöne ans Ohr. Im„Kanzlereck“ Wackelten die Wände. Aber die Wand muß auch wackeln, wenn die Prinzengarde des Feuerio aufzieht. Dieses Mal war es nur In- spektion. Die Regierung, der hohe Elferrat, wollte sich seine Streitmacht genau besehen, um für das Jubiläumsjahr gerüstet zu sein. Präside Thomas war zufrieden. Die Garde stand untadelig, die Knöpfe waren geputzt, die roten Röcke gebürstet, die Spitzen- manschetten blüten weiß und die gepuderten Perücken gekämmt. 65 Männer zählt die Garde des Feuerio in diesem Jahr. 40 Offlziere und Soldaten und 25 Musikanten im Spielmannszug. Im letzten Jahr stand nur eine Truppe von 48 Gardisten den Bannerträgern volkstümlichen Humors zur Seite. Gardeminister Gerhard Disam, ehrbarer Mannheimer Tapeziermeister, hatte den Finanzminister zu allerlei Anschaffungen bewogen, Die rund 20 neuen Uniformen liefen ins Geld. Und der Schneider staunte, wie groß die Rekruten waren und wieviel Stoff nötig war, um ihre Blößen zu decken. Prä- side Thomas sagte wortreich allen Dank, die ihren Teil zum Aufbau der jetzt so reprä- sentativ gewordenen Garde beigetragen haben. Er zeigte den Orden für das Jubi- läumsjahr: Die Abbildung eines Gardisten darauf mache klar, was die Garde dem Feuerio bedeute. Verdiente Gardisten wurden mit Beför- * derungen belohnt. Hauptmann Herbert Klein rückte zum Major auf. Leutnant Günter Mall wurde Hauptmann, Tambourmajor Heinrich Dietz stieg vom Leutnant zum Oberleutnant auf, Robert Dussel wurde aus dem Mann- schaftsstand zum Leutnant befördert und Oskar Bügel wurde Oberfeldwebel. Garde- kommandeur Heinz Schmetzer dankte den Elferräten für alle großzügige Unterstützung und vor allem für die Erfüllung der„Sozial- forderungen“ der Garde. Sozialforderungen, das waren heiße Rippchen, Kartoffel- und Erbsenbrei und Humpen guten Bieres, die zur Erquickung der zur Pause weggetretenen Gardisten aufgetragen wurden. Mac niedrigen Wasserstandes oberhalb der Brück festgefahren. Zwei Schiffe kamen bald wie der klar, das dritte mußte bis Sonntag lie. gen bleiben. Bis dahin war der gesamt Schiffsverkehr gesperrt, es dauerte schließ. lich fünf Stunden, bis alle aufgehaltenen Schiffe wieder ihre Fahrt aufnehmen konn. ten. Die Feuerwehr meldete noch vier Ein. sätze für 1956. Durch Feuerwerkskörper ent, standen zwei kleinere Brände in der In. nenstadt und in Neckarau. Weitere zwe Kleinbrände waren in kurzer Zeit abgetötet es entstand jeweils nur Sachschaden. Das Bild der Innenstadt am Neujahrstag war sehr ruhig. Nur der traditionelle Um. zug der Mannheimer Karnevalsvereine brachte Farbe hinein. Zaghafte erste„Ahois wurden längs des Zuges den Tollitäten dar. gebracht und das Volk freute sich. reich. Zwei tödliche Unfälle an Silvester Zwei schwere Verkehrsunfälle am letzten Tag des alten Jahres forderten im Mann heimer Stadtgebiet noch zwei Menschen- leben. Auf der Casterfeldstraße in Mann- heim-Rheinau wurde gegen 14 Uhr eine aul die Straßenbahn wartende 54jährige Fal von einem ins Schleudern geratenen Per sonenwagen erfaßt und tödlich verletzt. Del zweite Unfall ereignete sich auf der Feu denheimer Straße in Höhe der Riedbahn brücke. Hier stießen gegen 18 Uhr eit Lastwagen und ein Personenwagen, die sid einander begegneten, zusammen. Die Insas. sen des Pkw wurden leicht verletzt, der Bel fahrer des Lastwagens schwer. Während dei Einlieferung ins Krankenhaus starb der Bei. fahrer an seinen Verletzungen. Die Schuld. frage dieses Zusammenstoßes ist noch nich geklärt, der Lkw e blockierte nach dem Un- fall die neben der Straße verlaufenden Gleise der Straßenbahn, deren Verkehr in beiden Richtungen eine halbe Stunde unter- brochen war. reich. Termine Club„Graf Folke Bernadotte“: 2. Januar 20 Uhr, Nietzschestraße 10, Vortrag von Dr. H Ganz„Das Wunder der menschlichen Stimme“ (mit Tonbandaufnahmen). DGB— Ortsausschuß Mannheim: 3. Januar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Md Max Seither:„Wie steht der Bauernstand zur Arbeiterfrage?“. 9 Gesamtverband der Sowetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim: 3. Januar, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 3, Sprech- stunde. Verhängnisvolles Spiel mit Jagdwaffen 14jähriger Junge traf 16jährigen tödlich Der Tod des 16jährigen Lehrlings Wilhelm van Venrooy aus Mannheim ist von der Kri- minalpolizei-Inspektion Darmstadt aufge- klärt worden. Der Junge wurde vor Weih- nachten von seinem 14jährigen Vetter Klaus beim Spielen mit Jagdwaffen erschossen. Ur- sprünglich hatte man angenommen, dag Wil- helm selbst mit dem Karabiner gespielt habe, aus dem sich der tödliche Schuß löste. Wil- helm und sein Vetter hatten die Waffen ihres Onkels besichtigt. Klaus zielte mit einem als Jagdgewehr benutzten Karabiner aus dem Fenster. Wilhelm nahm eine Doppelflinte aus dem Schrenk und legte auf den am Fenster stehenden Vetter an. Als Wilhelm„Hände hoch!“ rief, erschrak der 14jährige und fuhr mit dem Gewehr im Anschlag herum. Fin Schuß löste sich, der Aeltere wurde getroffen und brach tot zusammen. Klaus hatte zunächst angegeben, Wilheln sei allein im Zimmer gewesen, und habe mi dem Karabiner gespielt. Diese Schilderung des Unfalls wurde jedoch durch die Spuren am Ort des Unglücksfalles widerlegt. So gab Klaus schließlich den wahren Sachverhalt 2. Der Vater des 14jährigen erklärte, er habe an Tage des Unglücksfalles auf die Jagd gehen wollen, sei aber dann durch das Eintreffen des Besuchs aus Mannheim davon abgehalten worden. Nach alter Gewohnheit habe er die beiden Gewehre bereits vor der Jagd ge laden. In der 3. Prämienziehung der 20. Süddeut. schen Klassenlotterie wurden plangema 28 Prämien gezogen, darunter folgende gr. ere Gewinne: 1 Prämie zu 25 000 DM auf die Nr. 120 746, 2 Prämien je 5000 DM auf die Nr. 161 199 und 183 535. Filmspiegel Planken:„Kaiserjäger“ Oesterreichisches blauuniformiertes Zuk- kerwasserl von Willi Forst mit Adrian Ho- ven, Erika Remberg und mattem Agfa- color:„Dieser Film erzählt eine beinahe wahre Geschichte, wir haben nur etwas da- zugemacht., das hat den Beteiligten Freude gemacht. und Wünschen Ihnen gute Unterhaltung“, so heißt es neckisch im Vorspann. Die Zeiten, in denen Willi Forst eine„Sünderin“ drehte, sind offenbar vor- bei: jetzt vergnügt man sich mit Kaisers Jägern. Doch harmlos sind ja Filme dieser Art, solche G'schichten aus den Wiener Wäldern, die einen Hauch von romantischen Träumen vergangener Zeiten und Menschen vermittein— wenn solche Romantik auch falsch ist, was tut's schließlich!(S'ist halt zu ulkig, wenn Simas Oskar als Ober- jäger betrunken ist.) Bilanz: Grüß“ Eud Gott denn, allemiteinander! Mir san di Kaiserjäger, Tschingdaressabum!(mehl bum). reich- Kurbel:„Die Mestizin von Santa Fe“ Viel Staub wird aufgewirbelt beim Wal, kentransport durch Prärie, Schluchten un Wüste Steppen. Nicht nur die donnernde Hufe einer Herde Wildpferde und die böse Indianer bei ihren Ueberfällen wirbeln de Staub auf, sondern auch die heißen Kämpf Mann gegen Mann. Lebhaft geht es zu dieser Wild-West-Story, in der zwei kühn Burschen um Herz und Hand einer schöne Mestizin ringen. Dieses Mädchen wird dure Faith Domergue rassig verkörpert, oh Payne und Rod Cameron sind die hei“ blütigen Rivalen. Die Farbe dieser brei- Wandigen Lederstrumpfmasche ist nicht im mer ganz geglückt. Es ist keineswegs imme der Staub, der die Bilder verschleiert. ges Nr. 1 In chen Jahr den v wurde ursach Feuer Alarm in Mi schen! beide Zwei 1 letzt. Nic beweg Jahr der E Feuer: sternk Amate Damo könnt und k in d. gnügu Ausgel hande BA B: Sal von B mit Pr Die 24 Markę Sie WI ist der seille goslav Prinze 1928 ir Mitte Göp Werks schöns Kreis Arbeite gelegt 13. ode Teil b. nern Bedeu Ran; Wa garter tagmit nibus erfaßt des Or Rangie den be war v Wärter Wärter gelasse einma! sich di Silve Lat begrül rechts Währe nenkle oberhi Laufei mitten der 2 sich ge beider „Brüd mitter 700-42 menge 8 Bac trat traditi- vor M. bank Sekt r Spielb. und de erste 2u ma der Si Spielb: Spiel lassen Fe Stu 211 M wurde für di Fernse eingeft Sarts Rakete In den Stimm von e sehen, Straße Die T. tembei und 11 leicht meiner dadurce F Fre Eugen Wort den F. Das H allen Freibu digte d Kir. Bochur der Ne nachm! Grünst stürzte Unter. und v nassen 987/ Nr. Nr. 1/ Mittwoch, 2. Januar 1957 BUNDES-LANDER-SErrE Seite id: Steige en Grund der Brück bald wie. untag lie. gesamt e schlieh. zehaltenen nen konn- vier Ein. örper ent. der In- tere zwe abgetöteſ n. ujahrstag elle Um- alsvereint te„Ahois täten dar. reich. lle im letzten m Mann. HLenschen. n Mann. eine auf ige Fran nen Per. letzt. Del der Feu. Riedbahn. Uhr eil , die sich De Insas. „der Bei. hrend dei der Bei. e Schuld- och nich dem Un- laufenden rkehr in de unter- reich. 2. Januar on Dr. H Stimme 3. Januar, trag von uernstand lüchtlinge, 17.30 bis „ Sprech- en Wilheln habe mi hilderung e Spuren gt. So gab erhalt 2 habe am gd gehen Zintreffen bgehalten be er die Jagd ge. Süddeut. langem ende grö. DM au DM auf üß' Euch san dit g(mel. reich- nta Fe eim Wal, hten un nnernde die böse rbeln de a Kämpf es zu rei kühn r schöne ird durd ert, oh die heil ser breit nicht im gs imme ert. geb Weniger lautstark als in den Vorjahren Jahresbeginn nicht überschwänglich, aber doch froh bewegt/ Leider auch Unfälle und Streit In den süddeutschen Großstädten Mün- chen und Stuttgart begrüßte man das neue Jahr mindestens nicht lärmfreudiger als in den voraufgegangenen Silvesternächten,. Es wurden keine durch Feuerwerkskörper ver- ursachte Brände gemeldet. Die Münchener Feuerwehr fiel zweimal einem falschen Alarm zum Opfer. Am Neujahrsmorgen stieg in München ein Löschzug mit einem Per- sonenkraftwagen zusammen. Dabei wurden beide Fahrzeuge schwer beschädigt und zwei Insassen des Personenautes schwer ver- letzt. 8 Nicht überschwenglich, aber doch froh bewegt war die Stimmung in der das alte Jahr in Rheinland-Pfalz verabschiedet und der Einzug des neuen begrüßt wurde. Der Feuerzauber, den im ganzen Lande bei sternklarem Winterhimmel Tausende von Amateurfeuerwerkern zur Vertreibung der Dämonen, die das neue Jahr beeinträchtigen könnten, veranstalteten, war weniger stark und kürzer als ien vergangenen Jahr. Aber in den Familien, Gaststätten und Ver- gnügungslokalen war der Silvestertrubel ausgelassen wie eh und je. Der Getränke- handel hatte schon am Silvesternachmittag UMSCHAU IN BAD ENWURTTIEM BERG Badische Prinzessin verlobt sich Salem/ Ueberlingen. Prinzessin Margarita von Baden hat sich zu Silvester in London mit Prinz Tomislawꝭ von Jugoslawien verlobt. Die 24jährige Prinzessin ist die Tochter des Markgrafen und der Markgräfin von Baden. Sie wurde in Salem geboren. Prinz Tomislav ist der zweite Sohn des im Jahre 1934 in Mar- seille ermordeten Königs Alexander von Ju- goslawien und der Königin Marie, geborene Prinzessin von Rumänien. Er wurde im Jahre 1928 in London geboren. Mittelalterliche Wandmalerei freigelegt Göppingen. Unter dem Verputz des Mauer- Werks im Chor der Kirche in Faurndau, dem schönsten spätromanischen Bauwerk im Kreis Göppingen, sind bei Renovierungs- Arbeiten mittelalterliche Wandmalereien frei- gelegt worden. Die Malereien, die aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammen, sind zum Teil beschädigt. Nach Ansicht von Sachken- nern kommt ihnen größere kunsthistorische Bedeutung zu. Rangierlokomotive erfaßte Omnibus Waiblingen. Am Bahnübergang der Stutt- garter Straße in Waiblingen wurde am Mon- tagmittag ein mit 15 Personen besetzter Om- nibus von einer kleinen Rangier-Lokomotive erfaßt und zur Seite gedrückt. Zwei Insassen des Omnibusses erlitten Schnittwunden. Die Rangierlokomotive entgleiste. Der Sachscha- den beträgt etwa 3000 Mark. Die Rangierlok War vom Rangiermeister beim Schranken- Wärter angemeldet worden. Der Schranken Wärter hatte jedoch die schon etwas herab- gelassenen Schranken für den Omnibus noch einmal hochgehoben. Kurz darauf näherte sich die Lok. Silvestertreffen auf der Rheinbrücke Laufenburg. Auf eine besondere Weise begrüßten die beiden Städte Laufenburg rechts und links des Rheins das neue Jahr. Während von beiden Flußufern her Posau- nenklänge ertönten, trafen sich die Stadt- oberhäupter von badisch und schweizerisch Laufenburg an der Spitze von Abordnungen mitten auf der Rheinbrücke. Die Vertreter der zwei Städte Laufenburg überreichten sich gegenseitig Geschenke. Die Männerchöre beider Städte sangen gemeinsam das Lied „Brüder reicht die Hand zum Bunde“. Das mitternächtliche Treffen war der Auftakt zur 700-Jahr-Feier der Städte, die früher zusam- mengehörten. Silvesterball in Baden-Baden Baden-Baden. Im Kurhaus Baden-Baden traf sich eine große Gesellschaft zum traditionellen Silvesterball. Fünf Minuten vor Mitternacht ließ die Direktion der Spiel- bank jedem der zahlreichen Gäste ein Glas Sekt reichen. Glockenschlag zwölf wurde der Spielbetrieb für eine Minute unterbrochen und dann mit der überlieferten Formel„Der erste Wurf im neuen Jahr— bitte das Spiel zu machen“ fortgesetzt. Gespielt wurde in der Silvesternacht in der Baden-Badener Spielbank mit goldenen Jetons. Diese Spielmarken werden nur bei besonderen An- lassen ausgegeben. Feuerwerk auf dem Fernsehturm 5 Stuttgart. Von der Aussichtsplattform des 211 Meter hohen Stuttgarter Fernsehturms wurde um 24 Uhr ein kleines Feuerwerk kür die Gäste abgebrannt, die sich in der Fernsehgaststätte zu einer Silvesterfeier eingefunden hatten. Im Stadtzentrum Stutt- Sarts übertönte zuweilen das Krachen der Raketen das Geläute der Silvesterglocken. In den Gaststätten herrschte ausgezeichnete Stimmung. Wie die Polizei mitteilte, kam es, von einigen kleineren Schlägereien abge- sehen, in den Gaststätten und auf den Straßen zu keinen besonderen Zwischenfällen. Die Temperaturen lagen in Baden-Würt⸗ temberg in der Silvesternacht zwischen sechs und 11 Grad Kälte. Die Autobahnen waren leicht vereist. Der Verkehr, der im allge- meinen nicht sehr lebhaft war, wurde jedoch dadurch nicht sehr behindert. Frieden erhalten und festigen Freiburg. Der Freiburger Erzbischof Dr. Eugen Seiterich sprach in einem Hirten- Wort den Wunsch aus, daß das neue Jahr den Frieden erhalten und festigen möge. Das Hirtenwort wurde am Neujahrstag in allen Katholischen Kirchen der Erzdiözese Freiburg verlesen. Am Silvesterabend pre- digte der Erzbischof im Freiburger Münster. Unfall auf vereister Straße Kirchheim/ Teck. Ein Personenwagen aus Bochum geriet auf der vereisten Autobahn in der Nähe von Kirchheim/Teck am Sonntag- nachmittag ins Schleudern, überquerte den Grünstreifen und die Gegenfahrbahn und stürzte eine zehn Meter tiefe Böschung hin- unter. Der Wagen überschlug sich dreimal und wurde stark beschädigt. Die vier In- Dassen wurden zum Teil schwer verletzt. berichtet, daß Sekt in Rekordmengen ver- kauft worden war. Für Mainz brachte der Neujahrstag auch den Auftakt der Karnevalsaison. Vor dem Stadthaus nahm Oberbürgermeister Franz Stein mit Vertretern der närrischen Promi- nenz um 12.11 Uhr den Vorbeimarsch der närrischen Garden ab. Eine vieltausend- köpfige Menschenmenge begrüßte den Zug, der von Fahnenschwingern und„Määnzer Schwellköppen“ eröffnet wurde, mit Helau- rufen und Glückwünschen zum neuen Jahr. Hauptblickpunkt des Zuges war die Kriegs- kasse, zu deren Füllung zahlreiche Plaket- tenverkäufer an die Gebefreudigkeit der Bevölkerung appellierten. Auch die Bevölkerung an Rhein und Ruhr hat den Jahreswechsel ien allgemeinen dies- mal weniger lautstark und turbulent als in den Vorjahren begangen. Wie die örtlichen Polizeibehörden übereinstimmend erklärten. War das traditionelle mitternächtliche Feuer- Werk der Knallfrösche und Kanonenschläge in den Innenstädten weniger beängstigend als früher. Offenbar haben die ständigen Warnungen und Strafandrohungen der Be- hörden in diesem Jahr ihre Wirkung nicht verfehlt. Ernstliche Verletzungen durch Enallkörper wurden bisher nicht gemeldet. In den einzelnen Städten des Ruhrgebie- tes verlief die Neujahrsnacht unterschied- lich. Während die Polizeibehörden von Dortmund, Bochum und Mülheim-Ruhr den ruhigsten Jahreswechsel seit vielen Jahren meldeten, gab es allein in Essen 13 schwe- rere und 16 leichtere Verkehrsunfälle, bei denen in sieben Fällen Trunkenheit am Steuer und in vier Fällen Fahrerflucht fest- gestellt wurde. Fünf Minuten nach Mitter- nacht geriet in Essen ein Bergmann, der auf der Straße einen Feuerwerkskörper entzün- det hatte und fortlaufen wollte, unter eine Straßenbahn, wurde 36 Meter mitgeschleift und getötet. Bei 25 Verkehrsunfällen im Landkreis Recklinghausen gab es zum Jahreswechsel zwei Tote und 19 Verletzte. In mehreren Städten mußte die Polizei zahlreiche Ein- Sätze zur Schlichtung von Familienstreitig- keiten und zur Beilegung von Schlägereien in Gastwirtschaften und auf der Straße fah- ren. Streifenwagen wurden in Gelsenkirchen 55, in Duisburg 57 und in Oberhausen 41 mal alarmiert. In Essen stach ein Motorenschlos- ser einen Angestellten mit einem Taschen- messer in den Unterleib. Der Angestellte mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Angaben des Zollgrenzdienstes in Helmstedt war der Interzonen- Reiseverkehr Im„Heiligen Land“ über den Autobahn- Kontrollpunkt Helm- stedt- Marienborn und den Zonengrenzbahn- hof Helmstedt zum Jahresbeginn sehr mäßig. Nur etwa 1000 Personen passierten in den 24 Stunden bis zum Mittag des Neu- jahrstages in beiden Richtungen den Auto- bahnkontrollpunkt. So ruhig wie im gesamten braunschwei- gischen Grenzgebiet verlief die Silvester- nacht auch im Verwaltungsbezirk und der Stadt Braunschweig. Die Polizeidirektion Braunschweig erklärte, der Jahresanfang 1957 sei der ruhigste seit Kriegsende ge- wesen. Elf Unfälle Karlsruhe. Auf vereisten Stellen des Autobahnabschnitts zwischen Karlsruhe und Bruchsal ereigneten sich am Wochenende elf Verkehrsunfälle, bei denen eine Person schwer und zwei leichter verletzt wurden. Die Fahrzeuge gerieten ins Schleudern, stürzten über die Böschung und stiegen auf Brückengeländer. Bei Explosion schwer verletzt Karlsruhe. Schwere Verletzungen erlitten am Samstagnachmittag ein 29jähriger Chemie- Assistent und dessen neunjähriger Neffe bei einer Explosion, die sich im chemischen Laboratorium der Technischen Hochschule Karlsruhe ereignete. Da der Assistent nicht vernehmungsfähig ist, konnte die Ursache des Unfalls noch nicht geklärt Werden. Bei der Explosion entstand ein Sach- und Gebäudeschaden von über 2500 Mark. Münchens Atomreaktor vor dem Richtfest Mitte Januar wird in Gar- ching bei München ein be- deutungsvolles Richtfest gefeiert. Der Atomreaktor geht seiner Vollendung entgegen. Unser Bild zeigt den pilzartigen Stahlbe- ton klotz. Keystone-Bild Scherben in der Silvesternacht Sprengkörper zerstörte 60 Fenster— sonst erstaunlich ruhig Berlin. Eine böse Neujahrsüberraschung bereitete ein 17jähriger Jüngling in der Sil- Vesternacht den Bewohnern einer Straße im Westberliner Bezirk Steglitz. Fünfzehn Mi- nuten nach Mitternacht brachte der junge Mann einen Sprengkörper zur Explosion, den ef auf einem amerikanischen Spreng- platz gefunden haben will. Das Resultat wa- ren 60 zerstörte Fenster. Außerdem erlitt eine Frau, die auf dem Balkon ihrer Woh- nung das neue Jahr begrüßte, durch den Luftdruck eine Trommelfellverletzung. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen. Abgesehen von diesem Zwischenfall ver- lief die Silvesternacht in Westberlin„er- sind Kinder in Not Eine Caritas-Spende für das Kinderspital Bethlehem Freiburg. Der Deutsche Caritasverband hat dem Kinderspital Bethlehem 20 000 Mark überwiesen. Das Kinderspital Bethlehem, das schwer erkrankte Kinder aus den arabi- schen Flüchtlingslagern aufnimmt, wurde vor drei Jahren von der Schweizer Caritas mit Hilfe der Deutschen Caritas eingerichtet. Die Caritas hatte sich zu der Einrichtung des EKinderspitals entschlossen, als bekannt wurde, daß vor vier Jahren in der Weih- nachtsnacht in einem Flüchtlingslager vor den Toren Bethlehems zwölf arabische Kin- der erfroren. Der Deutsche Caritasverband hat seither in jedem Jahr einen größeren Geldbetrag ins Kinderspital Bethlehem ge- schickt. In diesem kleinen Spital werden im Jahr etwa 350 bis 400 mohammedanische Kinder gepflegt. In einer Neujahrsbotschaft erinnert der Deutsche Caritasverband daran, daß in dem Landstrich, der im christlichen Bewußtsein noch immer als„Heiliges Land“ gelte, 420 000 arabische Flüchtlinge aus der Zeit des nie ganz liquidierten jüdisch- arabischen Krieges leben. Man dürfe auf diesen Notstand wohl wieder mit neuer Eindringlichkeit hinwei⸗ sen, nachdem die ungarische Flüchtlingsnot die Menschen aufgeschreckt und erschüttert habe, heißt es in der Botschaft. Vor dem Gewissen aller christlichen Völker bleibe die Tatsache bestehen, daß ausgesprochen in jenem Land, in dem Gott nicht bloß Ver- nunft, sondern Bruderliebe gepredigt habe, fast 500 000 Menschen in einem hoffnungs- losen Unglück seien. Man habe bis in die neueste Zeit im Heiligen Land völlig un- nötige Prunkkirchen gebaut. Es werde höch- ste Zeit, wieder zu erkennen, daß Gott nicht mit Steinen zu ehren sei, solange daneben in Massenlagern menschliches Elend herrsche. staunlich ruhig“, wie das Kommando der Schutzpolizei vermeldete. Während früher die Fälle groben Unfugs und ruhestörenden Lärms in die Hunderte gingen, mußte die Polizei in der Silvesternacht nur achtmal ein- greifen. Im Frühjahr endgültig fertig Pirmasens. Auf den Großbaustellen der Bundesstraße 10 zwischen Pirmasens und Zweibrücken ruht seit Freitag die Arbeit. Die neuen Strecken dieser Bundesstraße am Stambacher Berg und zwischen Bärenhütte und Höheischweiler im Landkreis Pirmasens sind bis auf die letzte Fahrbahndecke fer- tiggestellt. Da diese Decke jedoch bei einer Temperatur von mindestens fünf Grad über Null aufgetragen werden muß, soll sie erst nach der Winterperiode verlegt werden. In den ersten frostfreien Monaten des neuen Jahres sollen außerdem die Böschungsarbei- ten abgeschlossen und ein Anschlußstück vom Stambacher Berg zum Bahnübergang bei Dellfeld-Falkenbusch fertiggestellt wer- den. Diesen Bahnübergang, dessen Zustand bereits in einer parlamentarischen Anfrage im Landtag heftig kritisiert worden war, will die Bundesbahn im Frühjahr neu ver- legen. Bei den mehrmonatigen Straßenbau- arbeiten haben die beiden Teilstücke der Bundesstraße zwischen Pirmasens und Zwei- brücken einen neuen Unterbau erhalten. Außerdem wurde die Strecke begradigt, verbreitert und zum Teil höhergelegt. Bis zur endgültigen Fertigstellung der Bundes- straße bleiben die Baustellen für Fahrzeuge über sechs Tonnen Gesamtgewicht gesperrt. Neujahrsständchen für Theodor Heuss Gutgelaunter Bundespräsident nahm Lörracher Glückwünsche entgegen Lörrach. In bester Laune zeigte sich am Neujahrsmorgen Bundespräsident Theodor Heuss, als ihm die Lörracher Stadtmusik und eine Sängerschar das traditionelle Ständchen brachte. Vorher hatte der Lörracher Oberbür- germeister Aränd Braye dem Bundespräsi- Knallfrosch verhinderte Katastrophe Schachtdeckel flogen in die Luft/ Vermutlich Rohrleitung undicht Frankfurt. Das Feuerwerk, das das Jahr 1957 begrüßte, bewahrte wahrscheinlich die Bewohner eines Neubaus an der Frankfurter Hauptstraße Zeil vor einer größeren Kata- Strophe. Buchstäblich zwei Minuten vor Zwölf erschütterte eine heftige Explosion den Platz„Am Uhrtürmchen“, hob vor einer Gastwirtschaft neben einer Gruppe von Men- schen, die dort Feuerwerkskörper abbrann- ten, zwel schwere Kabelschachtdeckel ab und warf sie mehrere Meter weit auf den Fahr- damm. Wie durch ein Wunder kam niemand dabei zu Schaden. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Brandstifter in der Neujahrsnacht Paderborn. Zum fünften Male in aufein- eamderfolgenden Jahren war in der Neujahrs- nacht in dem Dorf Westerloh- Lippling im Kreis Paderborn ein unbekannter Brandstif- ter am Werk. Wie in den Jahren seit 1953 brach wenige Minuten nach der Jahreswende auf einem Bauernhof Feuer aus. Der von der Bevölkerung„Schrecken der Silvesternacht“ genannte Täter hatte nach Mitteilung der Polizei einen Topf mit Benzin auf der Diele eines Bauernhofes abgestellt und angezündet. Die Bauern wurden jedoch auf den Brandge- ruch aufmerksam und konnten das Feuer löschen, che größerer Schaden entstand. In den früheren Jahren waren jeweils ganze Bauerngehöfte abgebrannt. Bisher ist es noch nicht gelungen, den mysteriösen Brandstifter zu ermitteln. Unmenschlicher Raubüberfall Hamburg. Einen in der Hamburger Kri- minalgeschichte einmaligen unmenschlichen Raubüberfall verübte am Sonntagnachmit- tag ein bisher unbekannter etwa 15 Jahre alter Junge. Wie die Polizei am Montag mit- teilte, überfiel der Täter einen 13jährigen Schiller, fesselte und knebelte ihn an einen Baum und traktierte ihn mit Stochieben sowie Faustschlägen und Fußtritten solange, bis der Unglückliche bewußtlos war. Da- Nach den ersten Feststellungen eines Störtrupps der Maingaswerke, der innerhalb von einer Viertelstunde am Ort der Explosion eintraf und damit begann, die Straße aufzu- reißen, ist anzunehmen, daß aus einem un- dichten Rohr ausgeströmtes Leuchtgas durch einen Feuerwerkskörper zur Explosion ge- bracht wurde. Im Dezember 1955 waren in Frankfurt bei einem schweren Explosionsunglück durch un- bemerkt ausströmendes Gas in einem Neubau 27 Menschen ums Leben gekommen. nach durchwühlte er die Taschen seines Opfers, entwendete eine D-Mark und ent- kam unerkannt. Passanten fanden den miß- handelten Jungen. Oberhausen will Atomreaktor Oberhausen. Die Stadt Oberhausen will in Verbindung mit einem Heizkraftwerk einen Atomreaktor errichten. Die Stadtverwaltung hat das Bundesatom ministerium und die Lan- desregierung von Nordrhein- Westfalen um Finanzielle Unterstützung für den Bau der Anlage gebeten. Lastwagen fuhr ins Wohnzimmer Oppenheim. Einen ungewollten„Silvester- scherz“ leistete sich am Montag in Finthen, Kreis Mainz, ein Lastwagenfahrer, als er mit seinem Fahrzeug ins Schleudern geriet, eine Hauswand durchbrach und ausgerechnet bis in das Wohnzimmer des Gendarmeriechefs vordrang. Der Fahrer wurde schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Hausbewohner kamen mit dem Schrecken davon. Das Haus wurde ebenso wie der Lastwagen schwer beschädigt. Zwei Polizisten Opfer der Knallerei Hamburg. Mit Feuer werkskörpern spie- lende Jugendliche verursachten am Wochen- ende in Hamburg ein folgenschweres Un- denten die Glückwünsche der südbadischen Grenzstadt zum Jahreswechsel übermittelt. Der Hebelbund ließ durch zwei Markgräfler Trachtenmädchen einen Blumenstrauß über- reichen. Auch zwei junge Schlesierinnen in Tracht überbrachten dem Bundespräsidenten ein Neujahrsgeschenk. Darüber freute sich Professor Heuss besonders. In einer kurzen Ansprache erinnerte er daran, daß zur glei- chen Stunde an der Saar die Feierlichkeiten zur Rückkehr dieses Landes in die ange- stammte Heimat im Gange wären. Diese Tat- sache sei geeignet, besonders bei den aus ihrer ostdeutschen Heimat vertriebenen Landsleu- ten starke Gefühle auszulösen. Zu den zahl- reichen Lörrachern gewandt, die sich zu dem Ständchen eingefunden hatten, erklärte der Bundespräsident, das zwanglose Beisammen- sein am Neujahrsmorgen sei nun schon zu einer Tradition und zu einem Stück lieben Brauchtums geworden.„Hoffentlich hat sich niemand den Schnupfen geholt“, sagte der Bundespräsident lächelnd, als er sich in der kalten Morgenstunde von den zahlreichen Neujahrsgratulanten verabschiedete. glück, bei dem zwei Polizisten schwer ver- letzt wurden. Nach Mitteilung der Polizei wurde durch die Knallerei ein vor einen Brotwagen gespanntes Pferd erschreckt. Das Tier bäumte sich auf, als ein Feuer werks- körper in seiner unmittelbaren Nähe explo- dierte, und ging durch. Dabei prallte das Gefährt auf einen entgegenkommenden Streifenwagen der Polizei. Die Deichsel bohrte sich durch die Windschutzscheibe des Polizeiwagens. Fahrer und Beobachter des Streifen wagens mußten mit schweren Ver- letzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch 1957 Heilmittelausstellung Karlsruhe. Auch im Jahre 1957 wird gleichzeitig mit dem Therapiekongreß in Karlsruhe eine Heilmittel-Ausstellung statt- finden. Dieser Beschluß wurde nach einer Sitzung des Aufsichtsrats der Ausstellungs GmbH. in Karlsruhe bekanntgegeben. Un- mittelbar nach Beendigung des diesjährigen Therapiekongresses hatte der Arbeitsaus- schuß„Werbung und Ausstellung der phar- mazeutischen Industrie“ beschlossen, künf- tig nur alle zwei Jahre eine Heilmittelaus- stellung zu veranstalten. In Besprechungen mit der Karlsruher Ausstellungs GmbH. wurde dieser Beschluß nunmehr für das kommende Jahr rückgängig gemacht. — BIK Nach nHEINLAND. PFALZ Würstchen für OB Bockelmann Ludwigshafen.„Mit jedem Würstchen kommen Sie näher an Frankfurt heran“, sagte am ersten Tag des neuen Jahres der Sprecher der sieben Ludwigshafener Kar- nevalsvereine, Präsident Hermann Schäfer, bei der Gratulationscour zu Oberbürgermei- ster Werner Bockelmann, dem er einen Ge- schenkkorb mit einer großen Dose Frank- kurter Würstchen überreichte, deren Zahl genau mit der Kilometerzahl zwischen Ludwigshafen und Frankfurt übereinstimmt. Außerdem enthält der Geschenkkorb für den neuen Frankfurter Oberbürgermeister, Weil Ludwigshafen südlich von Frankfurt liegt“, Südfrüchte sowie zwei Flaschen mit edlem Pfälzer Wein, um in Frankfurt den Aeppelwoigeschmack wieder loszuwerden“. Wie der Sprecher der Ludwigshafener Kar- nevalisten betonte, habe früher die Losung gelautet„macht Ludwigshafen schöner“. Jetzt werde es heißen„macht Ludwigs hafen gröger“, denn das Einflußggebiet der jungen Chemiestadt werde schon in einigen Wochen bis Frankfurt reichen. Oberbürger⸗ meister Bockelmann sagte, daß er auch in Frankfurt dem Pfälzer Band und dem Pfälzer Wein die Treue hallen werde. Jeder Pfäkzer, der ihn in Frankfurt besuche, werde Ungeachtet der für die Verdauung förder- lichen Eigenschaften des Apfelweins mit einer Flasche Pfälzer Weines begrüßt. Neue Erdöl-Aufbereitungsanlage Landau. Mit Beginn des neuen Jahres hat die Erdölgesellschaft Wintershall AG in Landau eine Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Noch in den letzten Stunden des alten Jahres mußten Techniker und Arbeiter Hand anlegen, um den Termin einhalten zu können. Durch eine Sammelleitung wird das an sieben Bohrstellen gewonnene Erdöl zu der neuen Anlage gepumpt, um hier entwäs- sert, entsalzt und zu Reinöl verarbeitet zu werden. Bisher mußte das Oel erst zur BASF in Ludwigshafen gebracht werden, ehe es in 3 Raffinerie Gelsenberg bei Gelsenkirchen am. Auftakt zum Jubiläumsjahr Hambach. In der Neujahrsnacht wurde das aus dem 11. Jahrhundert stammende Hambacher Schloß um Mitternacht festlich beleuchtet. Diese Festbeleuchtung bildete den Auftakt zum Jubiläumsjahr 1957 und zur 125-Jahr-Feier des Hambacher Festes. Das Jubiläum soll am 24. und 25. Mai in Anwesenheit des Bundespräsidenten Theo- dor Heuss gefeiert werden. Das Hambacher Fest resultiert aus einer großen republika- nischen Versammlung am Jahrestag der bayerischen Verfassung, auf der am 27. Mai 1832 auf dem Schloß Hambach die Redner Volkssouveränität, Einigung und die Repu- blik forderten. Frankenthal ist am reichsten Frankenthal. Die reichste Stadt in Rhein- land-Pfalz ist— zumindest nach der Sta- tistix— die rund 30 000 Einwohner zäh- lende Stadt Frankenthal. Die Realsteuer- kraft je Einwohner machte dort in diesem Jahr 94,41 Mark aus. In Kaiserslautern wurde ein entsprechender Betrag von 92,34 und in Neustadt von 85,29 Mark festgestellt. Die geringste Steuerkraft-Meßzahl je Ein- wohner hat Speyer mit 36,47 Mark. Unter den 39 rheinland- pfälzischen Landkreisen steht Worms mit einer Steuerkraftmegzahl von 60,77 Mark an der Spitze. Am ärmsten ist der Kreis Prüm mit 22,90 Mark. Ueber 10 600 Fernsehempfänger Neustadt/ Weinstraße. Von den 350 756 pfälzischen Haushaltungen hatten bis zum Jahresende 270651 ein Radio und 10 619 einen Fernsehempfanger angemeldet, teilte ein Sprecher der Oberpostdirektion in Neu- stadt mit. Damit hat sich die Zahl der Fern- sehempfänger in der Pfalz innerhalb eines Jahres verdoppelt. Ende 1955 waren in der Pfalz über 5000„Fernseher“ und fast 260 000 Rundfunkhörer registriert. Augenblicklich hat die Stadt Frankenthal die größte „Hörerdichte“, 84,7 Prozent der Haushaltun- gen haben einen Radio angemeldet. In Lud- wigshafen hat jeder fünfte Einwohner ein Fernsehgerät. s e 8. 8— 8 5 5 2 9 5 N 5 10* 5 2— 8 n 0 5 8 3 5 . a 8„„ 5 5 15 15 8 5 8 5 2 8 2 Seite 8 MORGEN Mittwoch, 2. Januar 1957/ Nr. Ein maiies Crönungsspiel an den Brauereien In der 70. Minute stand es noch unentschieden/ VfR Mannheim— Wormatia Worms 7:4(3:0) Nur 1000 Zuschauer saßen und standen Krlerend auf den Rängen um das mit Schnee bedeckte Spielfeld an den Brauereien. Man Hatte sich nicht allzu viel versprochen ven diesem Eröffnungsspiel des Jahres 1957, das erst in der zweiten Halbzeit annähernd Ober- Ugakormat bekam. Nach einer sehr beruhi⸗ genden 3:0-Halbzeitführung mußten sich die Rasenspieler bis zur 70, Minute mit einem 44 begnügen und wären wahrscheinlich noch Auf die Verliererstraſſe gekommen, hätte der Kleine Heinz nicht sein ganzes Rönnen in die Waagschale geworfen und das Steuer dach moch herumgerissen. Er schehg selbst zwei Tore und war bei zwei weiteren Treffern stark beteiligt. Mit 7:4 wurden die Wermaten Wohl etwas zu hoch geschlagen, denn die chne Otti Meyer, Herbert Mayer und Rurt Reuer- jeber spielenden Nasenspieler waren um keine drei Tore besser. Die erste Halbzeit dieses Schneespiels war alles andere als begeisternd, Sowehl der VfR als guch die Wormaten begingen den grund- legenden Fehler, mit Kurazkombinatienen zu arbeiten, ja teilweise sogar in Rleim-Klein zu machen, obwohl die Schneedecke den weiten Paß geradezu verlangte, So kam es, daf die Platzherren trotz ihrer spielerischen Ueber- legenheit bis zur Pause mit nur drei Toren im Vorsprung lagen, wobei ihnen der Wormser Auhenläufer Sehrt mit einem den Torreigen Trotz reichen Torsegens: eröffnenden Eigentor sehr entgegenkam. Nach einer halben Stunde hieß es dann 2:0 durch den Wirbelwind Heinz. der einer exak- ten Steilvorlage von Schönig nachgespurtet war und aus vollem Lauf mit flachem Schräg- schuß ins Netz traf. Das dritte Tor(35. Min.) schen Schönig. Kreis hatte mit dem Schuß ge- zögert, mußte drei Wormser auf engstem Raum umdribbeln, um den Mittelstürmer Schönig schußgerecht bedienen zu können. Eine sehr gute Leistung! Raum hatte der Pforzheimer Unpartei- ische Störzel die zweite Halbzeit angepfiffen, als Wormatia zum Anschlußtreffer kam. Eine Vorlage ven Klingler wurde von dem sonst sehr Umständlichen Wormser Mittelstürmer Löbert verwandelt. Ein Elfmeter, von Kaul- memn an Klingler verschuldet, verhalf den Wormsern durch ihren besten Spieler, den Auſlenläufer Sehrt, zum 3:2. Als Wirthwein schon eine Minute später auf Flanke von Heinz auf 4:2 erhöht hatte, glaubte man die dem VfR drohende Gefahr schon gebannt. Doch bevor eine Minute vergangen War, hatte Wanger auf Flanke von Löbert auf 4·8 gestellt. Die Wormser, von ihrem Trai- ner Willlbald Kreß in den Kabinen offen- par bestens instruiert, hatten den roten Fa- den des weiträumigen Spieles gefunden, doch Löbert vergab den greifbar nahen Aus- Füssener„Buam“ überrannt: Deutliche Nbtukt fü den Cislochey meiste: Der Sc Rießersee schlug EV Füssen mit 11:2(3:1, 3:0, 5:1) Toren Mit einem überraschend deutlichen 11:2 (3:1, 3:0, 5:1) Ergebmis überfuhr der SC Rießersee am Sonntagabend vor 11 000 Matthews nicht geadelt Britische Presse verärgert In bissigen Kommentaren, die in großer Aufmachung zum Teil auf der ersten Seite gebracht wurden, beklagte sich die britische Presse am Dienstag darüber, daß Fußbball- Nationalspieler Stanley Matthews(Glack- pool) zum neuen Jahr nicht in den Adel- stand erhoben, sondern von der Königin lediglich mit der Verleihung des Ordens vom britischen Empire ausgezeichnet wurde, Er kann seinem Namen künftig die Buchstaben C. B. E,(Commander des Ordens vom bri- tischen Empire) anfügen. Matthews, der im Februar 42 Jahre alt Wird, feierte kürzlich sein 25 jähriges Jubi- läum als aktiver Fußballspieler und vertrat Englands Farben 51 mal als Rechtsaußen in der Nationalmannschaft. Der„Daily Expreß“ meinte unter ande- rem:„Die Verleihung des C. B. E, ist eine Be- leidigung für Matthews und alle die Millio- nen, die auf den Zuschauerplätzen stehen, um sich an Britanniens Nationalsport zu begei- Stern, Auf der ersten Seite der„Malld Mail“ Wurde ein Ausspruch des früheren National- Spielers und derzeitigen Managers der Wol- verhampton Wanderers, Stan Cullis, zitiert: „Fußball wird nach wie vor als Spiel für arme Leute betrachtet.“ Matthews zeigte sich über die Verleihung des Ordens vom britischen Empire sehr er- freut. Während die Zeitungen durchweg ihre Verärgerung nicht verhehlten, meinte Mat- thews in Blackpool, daß er keineswegs„ent- täuscht“ darüber sei, daß er in Zukunft nicht das Wörtchen„Sir“ vor seinem Namen set- zen könne. Gleichzeitig sagte er, daß die Ordensverleihung keine Festlichkeit nach sich ziehen würde, da er sich zur Zeit im Training befinde. Zuschauern im Garmischer Olympia-Eis- stadion den deutschen Eishockeymeister EV Füssen. Die Allgäuer bezogen damit in diesem Meisterschaftspiel der Oberliga Süd re dritte Niederlage durch den SCR in dieser Saison. Die junge Mannschaft Rießersees schien völlig entfesselt und ließ den EV Füssen in keiner Spielphase zur Entfaltung kommen. Die wenigen Füssener Gegenangriffe ver- fingen sich in der konsequenten Abwehr der Gastgeber. Pittrich und Fries(je drei) Guenzrodt(2), Grüner, Endres und Kappel- mayr erzielten die Tore für den ScR, Kle- ber und Unsin waren für den EV Füssen erfolgreich. Der Sc Wessling unterlag am Sonntag Im Eishockeyfreundschaftsspiel vor 1 200 Zuschauern dem Turn- und Taxis-Pokal- sieger Spartak Prag mit 211(04, 2.4, 0:3) Toren, Beide Mannschaften zeigten ein flot- tes und kombinationsreiches Spiel, in dem trotz guter Kondition und ständigen Drän- gens die Einheimischen jedoch den taktisch und technisch überlegenen Pragern nicht gewachsen waren. Die in Cortina beheimatete Eishockey- mannschaft„Sportivi Ghiaccio Cortina“ er- rang am Sonntag vor heimischem Publikum einen ganz überlegenen Sieg mit 14.1(6:0, 510, 3:1) Toren gegen das Team von Klagen- Furt. Die Italiener beherrschten ihren Geg- ner von Beginn an und waren besonders in den ersten beiden Drittel eindeutig über- legen. Das Ehrentor für Klagenfurt schoß Wagner in der sechsten Minute des Schluß- drittels. Auch in seinem fünften Eishockey- Freundschaftsspiel der neuen Saison kam der Schwenninger ERC noch zu keinem Sieg. Die Uhrenstädter mußten am Neujahrstag den EHC Luzern mit 4:3 Toren als Sieger anerkennen. leich, der zwei Minuten später dann dem Halbrechten Klingler doch gelang. Der schon sicher erscheinende Sieg der Rasenspieler hing wieder an einem seidenen Faden. Jetzt War es Heinz, der einen Fehler der Worm- ser Verteidigung geschickt zum 5:4 auszu- nutzten verstand. In der 80. Minute war es wiederum Heinz, der präzis zur Mitte ge- flankt hatte, wo Wirthwein kaum Mühe hatte, das 6:4 zu erreichen. Zwei Minuten vor Schluß kam dann auch Laumann zu Torehren. Weitz, Schreck, Kaulmann bildeten ein gutes Schlußtrio, in dem der Junior Kaul- mann mit der erforderlichen Härte, einem guten Kopfballspiel und einem recht beacht- lichen Stellungsspiel ein erfolgversprechen- des Debüt gab. Kreis und Bender boten wieder die gewohnte solide Leistung, wäh- rend sich Heckmann ohne Gefahr als offen- siver Läufer mit wenig Schußglück betätigen konnte. Wirthweins lässiges Spiel erhitzte die Gemüter der frierenden Zuschauer ganz erheblich und mit Recht. Ungewollt machte auch Laumann einen ähnlichen Eindruck, doch von ihm weiß man, daß er die Geduld seiner Nebenspieler und der Zuschauer in jedem Treffen zu strapazieren sich leider angewöhnt hat. Weder Gründel noch der für ihn nach der Pause einspringende Witt; kowski konnten sich mit den Schneeverhält- nissen abfinden, Schönig bemühte sich als einziger Stürmer um das Spiel in die Tiefe und hatte in Heinz den Rechtsaußen, der dankbar jede Gelegenheit der Ausnutzung des freien Raumes wahrnahm. Torwart Bär, Mittelläufer Schweitzer und Außen- läuker Sehrt waren die besten Spieler der Wormser die das Pech hatten, nach dem 4:4- Gleichstand nicht als erste den fünften Treffer schießen zu können. Sonst hätte es Wahrscheinlich noch einen recht harten End- spurt um den Endsieg gegeben, Doch auch mit den in der zweiten Halbzeit gezeigten Leistungen waren die 1000 Zuschauer für das entschädigt, was ihnen in den ersten 45 Minuten vorenthalten worden war. J. Etz EIN HANDRBALLEROGERNIS gab es gestern nachmittag an den Brauereien, wo der VfR Mannheim im Fußball- Freundschaftsspiel gegen Wormatia Worms mit 7:4 Toren die Oberhand behielt. Hier eine Faustabwehr des von Wirthwein hart bedrängten Gästeschlußmanns Bär. In der Mitte VfR-Sturmführer Schönig, rechts Gründel. Auch in Mannheim nicht in stärkster Besetzung: flottingkam Panifiers ließen manchen Munsek offen Vor 2000 Zuschauern unterlag die Kombination MERC/ Bad Nauheim mit 4:8(3:2, 4:1, 1:1) Toren Mit besten Empfehlungen war die eng- Usche Eishockey-Profhmannschaft Notting- ham Panthers nach Mannheim gekommen: In Köln hatte sie eine Auswahl Nordrhein- Westfalens mit 813 Toren geschlagen und in Düsseldorf fegte sie diese Mannschaft in einem zweiten Spiel mit 18:5 Toren vom Eis, Um so gespannter war man, wie sich die Kombination aus Spielern des MERC und des VfL Bad Nauheim gegen die Profis hal- ten würder Mit 8:4(32, 4:1, 1:1) fiel der Sieg der Engländer zwar auch recht sicher Aus, trotzdem hatten sich due 2000 Zuschauer gestern abend im Eisstadion mehr verspro- chen. Nach dem ersten Drittel war man so- gar maßlobß enttäuscht. Das soll die Mann- schaft sein, die sogar gegen die Tschechen mit 2:1 gewonnen hatte?— Mit der Mann- heimer Aufstellung wäre ihr das nicht ge- lungen. Selbstverständlich setzte sich auch im Friedrichspark die größere Routine der Berufsspieler durch, aber so klar, wie man erwartet hatte, war ihre Ueberlegenheit nicht. 01 schon in der ersten Minute: Aber nicht ein„Panther“ war der Torschütze, sondern Schoor, der in eine Art Kurzschluß-Hand- lung den Puck ins eigene Tor setzte, obwohl er völlig unbedrängt war. Aber schon im Gegenzug fiel der Ausgleichstreffer durch Lorenz. Ronecki hatte„Patschek“ sehr schön eingesetzt, der lief in der Mitte durch und schloß sein Solo überlegt mit krönendem Torschuß ab. Ueberhaupt wirkte die MERC- Formation mit Schif, Lorenz und Konecki geschlossener in ihren Aktionen als der Nauheimer Sturm in der Besetzung Langs- dorf, Ulrich, Pauly. Was man bis zu diesem Zeitpunkt von den Nottingham Panthers sah, war keine Offenbarung. Zwar traten sie such in Mannheim nicht in stärkster Auf- Stellung an, dennoch hätte der Leistungs- unterschied viel deutlicher zutage treten müssen, Die Mannheim-Nauheimer Kom- bination ging sogar in Führung, und zwar durch Pauly nach Vorarbeit von Ulrich, doch Flinn gelang schon kurz darauf der Aus- gleich. Zwel Minuten aber vor Ende des ersten Drittels erzielte Salmi den Führungs- treffer für die englischen Profis. Das zweite Drittel eröffnete Konecki mit einem Alleingang, schoß die Scheibe prallte von den Schienen des englischen Torwarts Siemon ab, Lorenz, von einem Spieleifer wie selten beseelt, stand richtig und erzielte im Nachschuß den Ausgleich. Die„Kombinierten“ bestreiten dieses Spiel mit Eifer, Kraft und Einsatz, die„Panthers“ machen es mit Eleganz, müheloser wirken ihre Aktionen, und die professionale Härß kommt nur gelegentlich zum Durchbruch Watson war es, der Nottingham erneut h Führung brachte. Gegen seinen Schuß nach einem Solo hatte Wargenau keine Changes Ray Maisoneuve erhöhte auf 3:5 und zue Minuten später war es Salmi, der den Vor sprung noch weiter ausbaute. Schneiden Hatte die Chance, den Anschlußtreffer erzielen, doch er traf nur den Pfosten, Wat son machte es da wesentlich besser un schoß in der letzten Minute des zweite Drittels das 3:7. 5 Letztes Drittel: Es brachte gleich zu Be ginn den achten Treffer der„Panthers durch Gebhardt, Von der Innenkante de Pfostens prallte sein Schuß ins Netz. War genau war bei diesem Treffer ganz und ga nicht im Bilde, Das vierte und letzte 70 dieser Begemnung, die ohne alle Spannun und chne Höhenpunkte verlief, erzielte de Nauheimer Pauly. 4:8 also! Din durchau annehmbares Resultat. Allerdings bleibt 2 berücksichtigen, daf der Gegner nicht m „stärkstem Geschütz“ aufgefahren war. K Gren Krolttohfzeuge ge 1 5 ö Gsschäfts-Anzeigen 5 en Stoh] 5. In- und Ausland „Paketfahrt“ Möbeltransporte Mannheim, Verb.“ kanal, link. Ufer 3-4. Tel. 3 20 61 62 0 2 I Matratzen werden aufgearbeitet und neu angefertigt Df 5 * 2 aug. N 8 Ei, lee e Allen Kunden und Freunden ein glöckliches NEUES JAHR! Verkauf Ford-Taunus de Luxe, mit allem Kemf. umsth. zu verk. 1350.— DM. Pel, 4 12 93 werktags von 8 bis 17, Samstag von 8 bis 13 Uhr. N uoyp ego bl. 1 1 ae(e eis agent. Ada Stern Aute-Verleinh Mercedes 190 Rekord u. Kapitän F. WACHTER. Telefon 4 25 84. Rheinhäuserstrage 51/53 AUro-vaRTEIN Mercedes 180, 190 u. 219 Opel Rekord u. Kapitän u Stand,, Export u. Bus 21 7.36 led. 323 81 H 7, 30 MFZ-FIMANMZIEERUNGEN B EL EIHUN GEN NEU UND GEBRAU CTU verm. Org AHRENp MIM. O7, 4 Fkt, 4444 Autoverleih Hick, Dalbergstraße 7, Telefon 3 22 67 und 76187 Autoverleih Züchner Rheinhäuserstr. 14 Tel. 40284 ö Tlefrmatk! 5 Anhänger-Kupplungen N und. Ersatzteile Fabriklager: WW. Türk& Sohn, Ludwigshafen Schulstraße 63-69, Telefon 62407 verleih SW- Verleih Delip- Garage, Tel, 5 29 66. VW- Busse 44039 Bus caravan-V Telefon 3 96 46. e Autoverleimm Raule, Tel, 8 60 52. PKW. Walter. L 10. 10 Tierfreunde! Hündin, 4 Monate alt. Erste Tiervermittig. Bund geg. Augusta- Anlage 15, Tel. od. Rich.-Wagner- Str. 51, Tel. 42940 Wer kann 8 Monate alt. Boxer- 5 Schäfer- hund(Rüde) u, jung, Schäferhund (Bastard) eine gute Heimat geb, d. Migbrauch d. Tiere, Mannheim, 44277 ERTEI, R 3, 5a, fel. 40717 AS T- TAKE, Tei, 536 07 Umzüge u. Eiltransporte bis 2 t. rich Bentz. Karl-Mathy- str. 7. schnelkransporte rel. 228 6e Uhren-Reparaturen gut, schnell u. prsw, EF EIFEFER Neckarau, Schulstr. 47, Tel. 8 28 65. Höbelfernverkehr Otto Bender, Intern. Möbelspedition, Mannheim. D 4. 6. Telefon 3 11 75 Beitfedernreinigung bel Betten- Dobler, 83, 6 Telefon 4 15 79. wegen Verkleinerung des Zwingers Alt. u. junge Großspitze m. Ahnen- tafel, in Farben schwarz, braun, beige u. grau sewolkt, in liebev. Hände abzugeb. Fanny Reisinger. Mühldorf/ Inn, Töginger Straße 46. dis 6 t führt aus Afelntransporie rei. 52510 u. 4797 Beifledernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in Ihrem Beisein. 0 Immobilien ö 8— ö Städt. Sparkasse Mannheim täglich von 8 bis 12.30 Uhr Telefon 5 61 61 Apis Ats sAUSspAR KA 8K Schwind 8. 17 Leih-Autos Tel. 4 28 10 KAR SRunk i *——5 —— Zeiliedern-inlett Matratzen aufarbeiten Seeberger, 8 3, 15, Telefon 427 70. Wird kostenlos abgeholt u, gebracht .—¹——— NLE Holz großhandel, Mannheim, Hafenbahnstr. 100-110. Tel. 5 20 23 Aufheben! Fachmännische Ausführung von Nähmaschinen- Reparaturen in Ihrer Wohng. Postkarte an: Nähmaschinen- Schneider Mannheim 2(hahnpostlagernch. — Ausschneiden! Goldschmiedemelster und quweller datos Qu 2, 7, an der Konkordienkirche opfik-Pleussne- stastl gepr. Augenoptiker 7, 4, Telefon 3 13 30 Zu allen Kassen zugelassen A LTRKANSSPORTE Theuwissen. Telefon 5 14 62. Telefon Rleintransporie 4 46 32 NERREN-KxrEIDER werden geändert KNKUMN 24 13 1 1 repar. u. gebügelt Fahrbare teiter Steighöhe bis 23 m zu verleihen Glas- und Gebäudereinigung MA., MAV ER xrel. 8 94 04 Alte Frankfurter Str. 14(Waldhof) f Vermietungen ö Möbl. Zim., Nahe Autohof, zu vm. Adr. einzuseh. u. A 6 im Verlag. Leere u. möbl. Zimmer zu verm. Ast, Karl-Mathy-Str. 3, Tel. 5 25 84 83. 2 Gutmöbl. Einzel- u. Doppelzimmer, FI. W., zu vm. Anzuseh. ab 11 Uhr Heinrich-Lanz-Straße 22, 1 Treppe. Möbl. Zimmer, ruh. Lage, sof. zu vm. Adr. einzuseh, u. A 07089 1. V. Doppelzimmer für Berufst. vm. Wünsch, Imm., T. 51571 Leere und möbl. Wohnungen I Ger Nheinhäuserstrage J. Koch 2 Zimmer u. Küche, die hergerich- tet werden müssen, preiswert an älteres Ehepaar sofort zu vermiet. Angeb, u. Nr. 07069 an den Verl. 117 ff %-Zimmer-Wohnung Küche, Kachelbad, 2 Balk,(3 Tr.), per sofort oder zum 1. 2. 1957 zu vermieten. Restl. Bkz 5000, mtl. Miete 157,0 DM. Angebote unter Waldhofstr. 6, Tel. 5 061 Strauss sucht für 5 i 5 amerikan. Tamiie sep,, mäbl. 1, 2-, 3- u. 4-Zi.- Miete 200,— bis 400, DM. . Gutmöbliertes, heiszbares MM ER mögt, Stadtgebiet, für Redaktion angehörigen per sofort gesucht Angeb. u. Nr. PS 115885 à, d. ve P 116785 an den Verlag. 12 Küche, Laden, 115, 271) 7 „% Wünsch, Imm., Tel. 31571„ Zimmer u. Wwonnungen laufd., nach- zuweisen. Schwarz, Immobilien. Mannheim. O 5. 7. Tel. 5 02 42. Leere u. möbl. Zim, u. Wohnungen m. Bkz fd, zu verm. u. zu miet. ges., auch für Amerikaner, durch Immob.- Huber, Augusta-Anlage 19, Telefon 4 33 70. Nähe Wasserturm Nil ngk Zimmer- ung Wohnungsvermittlung auch f. Amerik. Gosch, Käfertal. Asterstr. 27.(Dürerschule) T. 7 68 29 Möbl. Zimmer Wünsch, Imm,, 8 3, 2 Mietgesuche 9 2 his 3. Zimmer-Wohnung Vorort Mannheim, per sofort ge- sucht. Evtl. Bkz.- Zuschuß geb. Angeb. u. P 1 an den Verlag. lfd. zu vermieten. Kundt. Alphornstr. 27. Suche 1- Zimmer-Wohnung od. Leer- zimmer mögl. Oststadt, Angebote 33.2 verm. Wünsch, Imm,, T 5 13 71 wird Leere u. möbl, Zi, sucht Id. Kung Alphornstraße 27, Telefon 5 05 Fid 51 2 Zimm., Küche, Bad(od, 3 kl. baldmögl, von ält. Beamten- Z paar ohne Bkz gesucht. Ang unter Nr. 07064 an den Verl Leere und möbl. Zimmer gesud Ast, Karl-Mathy-Str. 3, Tel. 558 Lid. Angest., sucht 3. bis 3½-2½ Wohnung oder Einf.-Haus in 80 ner Wohnlage. Angebote un Nr. P 4 an den Verlag erben 5 Helraten 1 Heiratswunsch! Techn, Angestel (Obermeister), 26 J., ev., Norddeutscher, wünscht auf d. Wege d. Bekanntschaft einer nd herzlichen Dame zwecks späte Heirat. Geschäftstochter ang aber nicht Bedingung. Nur monie und charakterliche Gle, gesinnung sind ausschlaggebe Diskretion zugesichert. Bildzu (zur.) mit Geburtsangabe erbe, möbl. Zimmer sucht „Wünsch, Imm,, 51571 unter Nr. 070% an den Verlag. unter Nr. F 8 an den Verlag, Nr. 1 fle Ru Die herrsc Konk! Schan uf Garm künfte nen s durch dritte. Sie mit S Note letzun land) dessel 78,5/7 Schar tern Schar durch kord und Walt leistu Ve Sprui andei ten jã Die 1 Wage dem gen kenn der bewe lage — Pi. De Hane Vierr die E mit Wide nahm den Sieg Friec Wurd heim Vier: nige Wähl nusp rück, Lage TSV Ir die Erfo am 8 punk Zwis Staff heim auch Feue der gut rascl mit MORGEN Selte 7 Nr. 1/ Mittwoch, 2. Januar 19517 —— * Steineggers Bestleistung um drei Meter übertroffen: leue Nehord auf de, Olympia- Schian⁊e Russische Spezial-Sprungläufer beherrschten auch die dritte Konkurrenz Die russischen Spezialsprungläufer be- herrschten am Neujahrstag auch die dritte Konkurrenz des Internationalen Vier- Schanzenturniers und belegten beim Sprung- jauf von der Großen Olympiaschanze in Garmisch- Partenkirchen den ersten, vierten, fünften und sechsten Platz. Nur Zwei Fin- nen gelang es, die russische Phalanx zu durchbrechen und sich den zweiten und dritten Rang zu holen. Sieger wurde Nikolai Kaminski(UdSSR) mit Sprüngen von 77/83 Metern und der sprung vom Schanzentisch durch die Luft und richtete sich erst kurz vor dem Auf- setzen wieder auf. Sonnenschein und zunächst stumpfer Schnee ließen beim Probedurchgang und im ersten Wertungssprung keine große Weiten zu. Als die Schanze dann immer mehr in den Schatten der Berge geriet, wurde der Anlauf schneller, so daß die weitesten Sprünge erst im letzten Durchgang zu- stande kamen. Die dünne Schneeauflage war am Vormittag von den Gebirgsjägern aus am 7. Juni 1956 mit 2:44, 4 Minuten schon erheblich unterboten. Der Anerkennung der Leistung Tineke Lagerbergs dürfte nichts im Wege stehen, da der Beschluß des Internationalen Schwimm- Verbandes FINA), daß Weltre- korde in Zukunft im 50-Meter- oder 55 Lards-Becken aufgestellt werden müssen, erst am 1. Januar 1957 in Kraft trat. Connolly kam auf 20,33 m Der Olympiasieger im Hammerwerfen, Harold Connolly, stellte am Silvesterabend bei einer Hallenveranstaltung in Medford mit 20,33 Metern eine neue Weltbestleistung im Werfen mit dem schweren Hammer (15,855 Kilogramm) auf. Die bisherige Weltbestleistung hatte am 17. November Bob Backus mit 19,59 Metern Fünf-Punkte-Vorsprung der 98er: Seckenlieim auf dem Weg ins„Oberhaus“ Die Situation in der Handball-Bezirksklasse zu Beginn des neuen Jahres Die Mannheimer Bezirksklasse unter- bricht ihre Spiele jetzt für einige Sonntage: Zeit also für einen kurzen Ueberblick unter Einschluß der letzten Ergebnisse am 30. De- zember. 98 Seckenheim, der ehemalige Verbands- ligist, ist auf dem besten Weg, den„Platz an der Sonne“ wieder zurückzuerobern. Die Spieler um Treiber führen mit klarem Vor- sprung die Tabelle an. In Hohensachsen lie- ferte die Elf noch am letzten Spieltag des alten Jahres eine prächtige Partie(12:6) und Verband. Dieser wies die Beschuldigungen, die„für den luxemburgischen Leichtathletik- verband einen schweren Prestigeverlust be- deuten“, als unwahr zurück und sperrte Bar- thel, der mit den sechs Monaten noch gut davonkam, denn drei der insgesamt sieben Verbandsrichter stimmten für eine einjährige Sperre. Wie steht mein Verein! Handball- Verbandsklasse 217.9 vor dem trotz einer Knöchelver- Mittenwald mit Hilfe von 90, Lastwasen- j i„ konnte so einen weiteren Widersacher ab- sd Leutershausen 14 1 0 193573 28 8 angetretenen Eino Kir jonen Finn- ladungen Schnee„aufgepolstert“ worden. 1 V schütteln. Einziger gefährlicher Konkurrent TSG Ketsch 14 5. 3 12— land) mit 77/82 Metern und Note 217,6 und Bester deutscher Springer war erneut trächtlich über seine bisherige beste Weite ist nunmehr noch der TV Hemsbach, der TSV Birkenau 15 10 2 3 130.84 22•8 dessen Landsmann Pentti Uotinen mit der Oberstdorfer Max Bolkart auf dem hinaus. allerdings schon fünf Verlustpunkte mehr als TV Edingen 15 8 1 6 100:100 17:13 78,5/78 Metern und Note 215,4. Nikolai sjebenten Platz, während der bisherige der Tabellenführer aufweist. Gegen die 99er.„, 102.95 125 Schamow(UdssRR) belegte mit 73/1, Me- Schanzenrekordinhaber Walter Steinegger Handballelf gegen Frankreich aus Seckenheim gewannen die Bergsträßler 88 1 14 3 1 3 1435 tern und der Note 215,0 den vierten Platz. als bester Oesterreicher Vierzehnter wurde. 5 nach einer klaren 5:1-Führung gerade noch. TSV Oftersheim 13 41ͤͤ ¶• Schamow stellte im zweiten Wertungs- Harry Glas belegte den achten Platz. Für das Hallen- Handball-Länderspiel Vetter warf drei Tore nacheinander und 2 VfR Mannheim 14 4 1 9 82.130 9˙19 durchgens mit 94s dete 8 51 gegen 5 N e 215 2 5. 1 Sucge Germ. Dossenhenn 15 6 0 15 687175 050 . ür die Große Olympiaschanze au 1 nominierte Bundestrainer Werner Vi Sachsen, der 281 n„ 0 5 . e die von dem Innsbrucker Jutta Langenaus Zeit unterboten am Montag folgende Mannschaft, in der le- in Brühl mit 3.8 Überraschend klar geschlagen Berieneen Staffel I Walter Steinegger seit 1954 gehaltene Best- Tineke Lagerberg schwamm Weltrekord cüglich noch die Aufstellung des zweiten und schied damit mit 13 Verlustpunkten aus TV 98 Seckenheim 16 13 2 1 119.80 2824 leistung um drei Meter. Die holländische Brustschwimmerin Ti- Sturmes unklar ist. 5 dem engeren Kreis der anwärker auf den 5— N 14 23 0 91 86 1935 ö Vor 40 000 Zuschauern gestaltete sich der neke Lagerberg schramm am Sonntagabend. 18 Hinrich(THW Kieh und Pankonin ersten 155 i* noch von 4 Weinheim„ 14 3 Spyfrunslauf zu einer dramatischen Ausein- auf der 25, Meter-klanlenbaun in masrden,„ 3 8d Hohensachsen 14 6 3 5 69.74 15•13 andersetzung zwischen den russischen„Wei- Holland mit 2.423 Minuten einen neuen Verteidigung: Giele Victoria Hamburg) 780 62 Weinheim, gleichfalls langjähriges TG Haudenbach 13 5 4 4 67757 14712 tenjägern“ und den finnischen„Stilisten“. Weltrekord über 200-Meter- Butterfly. Offi- und Dahlinger(THW Kiel). Mitglied der Verbandsklasse, liegt nach Ver- SV Waldhof 14 6 2 6 92.78 14.14 Di Russen beeindruckten erneut durch ihre zielle Rekordhalterin über diese Strecke ist Lauf: Maychrzak(Polizei Hamburg). lustpunkten gerechnet, an dritter Stelle, doch 99 Seckenheim 16 5 3 8 89.80 13:19 ie ti Vorlage und ließen gegenüber Jutta Langenau(Sowjetzone) seit dem 21. Sturm: Vollmer, Wohlers(beide Frischauf pęewies die Elf in ihren Spielen zu wenig Be- TV Brühl 16 5 3 8% wagemutiee een fahr auch Verbesserun- November 1955 mit 2.48.3 Minuten. Ine Coppinsec) und Schwende(Ng gcler ständigkeit. Auch die TG Laudenbach fiel vn Sn n„ 9 5 3 Haltung während des Fluges er- zwischen hatte aber die Amerikanerin Shelly sen), Stoldt, Lietz(beide THW˖ Kieh, Käsler nach anfänglich gutem Start etwas zurück. Spygg Sandhofen 15 3 2 10 9110 8.22 zen iner ke Rekordsprung Schamows war Man die Zeit der Sowietaonen-Schwimmerin(88 V ge) und Stahler Grag locth. l W W b Rennen. Der Re Kokcnuns d tt Der SV Waldhof, der lange im letzten mens ber unbestrittene Höhepunkt das 3 4 5 5. Drittel der Tabelle zu finden war, hat sich 1 SV viernhei 12 10 0 2 bewerbes. Mit einer halsbrecherischen Vor- Für die Besatzung eines MRC-Vierers: wieder gefangen und nun schon das Mittel- Tv 3 e 1185 3— lage segelte der Russe nach kräftigem Ab- feld erreicht. Im letzten Spiel schlugen die ATB Heddesheim 12 8 2 2% 5 Blau- Schwarzen 09 Weinheim 9:4, nachdem TV Friedrichsfeld 13 8 2 3 9968 1878 1 Heues Jah. begann Mit Katiwasserbad sie eine Woche zuvor auch die gger aus Sek- TV Sandhofen 14 7 2 5 7685 punkteinbußen der Verfolger 5 kenheim klar ausgespielt hatten. Die baer 90 dlaennem* 1118 f 1 8 5 f iti selbst sind in ihrer Leistung schwankend, annheim 3 4 69 11: in der Handball-Kreisklasse Rudervereine eröffneten das Jahr 1957 mit traditionellen Auffahrten 1 25 N 5 3 Pohzei-s v B33• Der letzte Dezembersonntag verlief in der Der Mannheimer RC von 1875 darf das bis zur Holzstraße ruderten. Auch hier bei zu sein, was auch die nur knappe 4:5-Nieder- 8 1 4 1 1 8 1 1 der Handbpall-Verbandsklasse für den ITSV Privileg für sich in Anspruch nehmen, seit der Rückkehr ein fröhlicher Abschluß im lage in Hemsbach bewies. Sehr unterschied- SG e 12 2 0 10 50.98 420 „onen Viernheim äußerst günstig. Nicht nur, daß mehr als fünf Jahrzehnten Neujahrsauffahr- neuen Bootshaus am Neckarkanal. liche Leistungen zeigten der TV Brühl und TSV 1846 Mannheim 12 1 0 11 64.87 222 rüngten die Elf nach hartem Kampf in Schwetzingen ten zu veranstalten, die allmählich auh von Beim gegenüberliegenden MRVU Amicitis der SV Ilvesheim, doch sollten sich beide 5 del. mit 716 die Oberhand behalten konnte, die den Nachbarvereinen übernommen wurden. hatte Trainer Fritz Gwinner zwei Achter Mannschaften die Bezirksklasse erhalten Kreise B, Staffel Nord Widersacher der Südhessen büßten mit Aus-„Wer nicht rudert, rostet“, meint Vorsitzen- und fünf Vierer besetzen lassen, wobei Vor- können. Dies ginge allerdings auf Kosten der TV Rheinau 13 11 C nahme des TV Oberflockenbach, der durch der Fritz Beis wenger und so war es selbst- sitzender Seppl Schneider al Schlagmann im SpVgg Sandhofen, die zu Besinm des neuen 5 e. 3 f 1 1 1 13 den Verzicht der TS“ Rheinau kampflos zum verständlich, daß sich Ruderer aller Jahr- Vierer saß und als erfreuliches Kuriosum Jahres an vorletzter Stelle rangiert. aber auf 5 e B13 Sies gekommen war, Punkte ein. Sowohl TV gänge einfanden, um zu dieser Traditions- ein Dorando-Familienvierer mit Vater und dem Feld wesentlich stärker ist. e 75 Reilingen 5öÜð.ÿo¹⁵ Friedrichsfeld wie auch der ATB Heddesheim fahrt zu starten. Mit einem Achter, sechs vier Söhnen startete. Die Fahrt führte bis schlechte Position vermuten 1 1 Sc Pfingstberg 12 7 0 5 79•72 14210 en wurden in Sandhofen bzw. von 07 Secken- Vierern sowie einem Zweier ging es vor zur Kurpfalzbrücke und zurück. Anschlie- 8 Abstieg N 00 5 3 98 Seckenheim 1b 11 3 0 8 61˙75 616 heim mit 68 geschlagen. So liesen nun die erfreulich vielen Zuschauern rheinaufwärts. Bend, stimmungsvoll wie immer, Ausklang 1 e Bl u 5 en TV Waldhof 9 2 1 6 38635 Viernheimer mit zwei Verlustpunkten Wer gei der Bergfahrt kam es auf der Höne der der zahlreich vertretenen Amiecitia-Familie holten die Bergsträßler nur drei Punkte. Post- SV 9 1 0 5 niger vor Oberflockenpach und Heddesheim, Tudwigchafener Sandbank zu einem auf- im Bootshaus. Die Aktiven saßen derweil in TV Rheinau 15 12 0 0 12 35-135 0˙24 1 n ee regenden Zulschenflh als ein der Pank zu einer gckke und Lenlurkten Saunen Barthel sechs Monate gesperrt. 1 759 a a 4 f 5 3 ekommenes Viererboot infolge un- Eisbildung auf dem rhein brachte den 5 3 z 1E adenia Feudenheim 12 0 0 154:40 24:0 irchbru rückgefallen ist am Tabellenende 1 8 8 Wellenschlages plötzlich ken- Ruderern 152 Volkstümlichen Wassersport-. i MTG Mannheim 10 9 0 1 116-36 18:2 erneute Lage sowohl fiir die TSG Rheinau als den terte und alle fünf Mann ein eiskaltes Bad vereins eine Enttäuschung. Mit Rücksicht auf 3 l e 25„ 1 8 0 2 5 16.4 C nehmen mußten. Während ein zufällig dort das kostbare Bootsmaterial mußte hier die 15. 55 ch echarnausen 9 0 1 22.59 18978 e Chanes In der B-Klasse liegt in der Staffel Nord g 5 58 i l i bl rer Beschuldigungen für die Dauer von sechs TY Schriesheirn 117 0 1 82 Und zue die TSG Plankstadt nach ihrem neuerlichen wellender Ludwigshafener Arzt sich der gut vorbereitete Auffahrt abgeblasen were Monaten gesperrt worden. Barthel hatte TSV Kützelsachsen 11 6 0 5 71:82 1210 15 Vor Erfolg— 6.4 gegen TV Waldhof— weiterhin schnatternden Ruderer annahm, blieb der den.. unter anderem vor seiner Abreise zu den 50 Ladenburg 10 5 0 5 53:54 10:10 Schneiden am günstigsten y Rheinau(zwei Verlust- MRC um die Rettung des Boots bemüht. Die Da die Aktiven der MRG Rheinau unter Olympischen Spielen in Melbourne in einem Fortuna Schönau 12 5 0 7 30:91 10:14 treffer 1 unkte mehr) schlug Seckenheim 1 sicher 10:4. Fahrt verlief schließlich dennoch programm- den Fittichen von Bernhard Laube täglich Interview mit einer luxemburgischen Wo- Sc Käfertal 1b 9 4 0 5 57.62 8.10 sten, Wa schen diesen beiden Klubs wird wohl der gemäß und nach einem kräftigen Ruderer. auf dem Wasser sind, san man hier von chenzeitung erklärt, seine Mutter habe mehr eee 1 3 5 2. 4 5 ser Un Staffelsieg entscheiden.— Badenia Feuden- gruß klang I im Clubhaus einer Auffahrt ab. kr zur olympischen Vorbereitung der luxem- Sy Wallstadt 11 3 8 52.87 4518 5 2 welten 1 f 1 ölkt iel und kam mit einem geselligen Beisammensein aus. burgischen Leichtathleten beigetragen als der TSV Lützelsachsen 1b 10 0 0 10 28159 0/20 d e, de e deen een Sieg Ee gegen Hochbetrieb hatte auen die nnd na. Tod auf der Trabrennbahn i n zu l deudenhemm 15). Sowohl die MTC. den“ 1880, bei der sich Trainer und Vorsſt. Fin tragischer Zwischenfall ereignete sich N WEST. s UD. Sstocr ch zu Be der Sc Käfertal() liegen aber hier noch zender Cerl. Schäfer als Schlagmann im am Sonntag auf der Trabrennbahn in Kopen- bantnen gut im Rennen. Der TV Schriesheim über- Vierer, betatiste, Wädrend darüber hinaus hagen. In einem der Rennen erlitt der auch 12 5 8 DER MOR EN--HF OTG kante de raschte noch am Jahresschluß seine Anhänger zwei Achter, drei Niere sewie Zweier international bekannte Trainer O. Maansson 1 77 Jetz. War mit einem 7:5-Erfolg in Schönau. an vielen Zuschauern vorbei neckarabwärts einen Herzschlag, er stürzte vom Sulky und Tete Funk tep It ctzte f Punt tg 2 und 80 wurde von dem in'I5k5. Nr Platzverein i b Gastverein 8 b e letzte 10; 1 1 g lichen Pferd etwa 60 bis er auf dem Spannun Hinter Taria und Strito m Boden mit durch 1 5 1 Tau- 1 tn Stuttgart 111/1001 21/2 21 VfR Mannheim 11 0 1 11 zielte de 2 8 8 sende von entsetzten Zuschauern waren 0 gd schade Dritter im Silvesterlauf zb 2 ̃ bleibt 2 8 5 Intr. Fran 5 nicht mi Im 32. Internationalen Silvesterlauf von Das Rennen wurde Wie elllährlich bei ViR-Busse nach Stuttgart en r Schalke b4 2 2 1 0 0 0 War. Sao Paulo belegte Herbert Schade(Solingen) Scheinwerferlicht um 23.45 Uhr vor der Ku- Der VfR Mannheim eröffnet die Rück- K Greb in dem internationalen Klassenfeld einen lisse eines Volksfestes mit 500 000 Zuschauern runde am Sonntag mit dem Gastspiel 1 5 Pr. Dellbrück 111/22 2112/2 1 2 Fort. Düsseldorf 1 0 0 2 1 0 1 achtbaren dritten Platz hinter dem Portugie- gestartet. Stritov übernahm sofort die 8 Necicarstadion gegen den VfB Stuttgart. JC SV Sodingen I I II I I ä sen Manuel Faria und dem Jugoslawen Drago rung, aber der Brasilianer Joao Evamgelista Mitglieder und Anhänger haben Gelegen- — Ztritow. Faria siegte in 21:58,9 Minuten für 8 sie ihm 75 8 5 8 heit die Röfweiben zu dieser e 7 Arm. Hannover 1 0 1/ 0 2 0101/2 2 1 Werder Bremen 1 1 11 1 0 die 7400 Meter lange Strecke. abgenommen. Während im Fe lie Posi- Ste 5 5 R Stritov folgte mit nur zwei Zehntelsekun- tlonskämpfe ausgetragen wurden, übernahm Setzung mit dem Omnibus tau begleiten 8 Fintr. Nordhorn 0 1 0/ 1 0 212 0/1 00 Hamburger SV 0 0 0 2 0 2 g 1 Näheres bei der VfR- Geschäftsstelle O 5, 8 5— den und anderthalb Metern Abstand, und eee Auf e 1 8(Tel. 5 20 29) 9 fL Osnabrück 1 01/2 22 111/02 0 Holstein Kiel 10 0 2 0 2 Schade, der auf halber Strecke vor Faria und ausgabte sich aber dabei so, er Ster 5 5 8 RI diem Firmen Rolf Haikkola geführt, aber seine vor dem Ziel Faria vorbeigehen lassen mußte. 10 Worm. Worms 11 0% 2 2 0 11 1/1 2 2 1. FC Saarbrück. 10 0 2 0 1 3 zu früh verbraucht hatte, wurde mit 1. ä e 8 Beilagenhin weis 5 11 Phön. Ludwigsh. 1 1 2/2 2 2111/0 1 2 VfR Frankenthal] 1 1 1 0 11 2:07,8 Minuten gestoppt. Vierter wurde der den letzten Stern hartnäckig gegen die Einem Teil unserer heutigen Ausgabe lieg ö Brasilianer Edgard rene(Brasilien) in Angriffe Stritovs. während Schade beinahe ein Tipschein des Württemberg-Badischen Totos 12 Vikt. 98 Berlin 1 20/ 1 0 22 10% 0 2 2 Union 06 Berlin 1 1 10 1 0 22:31, und Fünfter der Italiener Franco Volpi 1 noch seinen dritten Platz em Freire 5 55 den 26. Wettbewerb a) Tip nach der IINM- Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip verlor. 6. a in 22:32, 7. Haikkola endete als Sechzehnter. Sonderangebot! Gepolsterte Vitrine m. Telefunken-10-Plattenwechsler ztour., 2 Saphire, autom. Beleuch- 8 8 5 orgt für lbre Augenpläser tung, Spiegelbar, Plattenständer für 50 Platten, Nußbaum, Hoch- glanz poliert, nur 199,.— DM. An- zahlung 20,—, Monatsrate 12,- DM. Radio-Wöllmer, Mhm., Schwetzin- N 8 e neee ee Tel, 5 00% P 0 4, 8, an den Planken ger Platz 1 u. Feud., Hauptstr. 41. 1 0 g 5 50 pl Aich pie Bevor Sie kaufen, besichtigen Sie 0 Diel. OPUEER e,, mein Lager. Antiquitäten. Porzel- KA — lelefon 52778 lan, Gigemälde, Schmuck u. Möbel. 68 e 11 8 1 5 5 8 5 f L. Schäfer, Keplerstraße 40. E 5. 1 80 1 a 1 8 5 A 1 4 0 ee 3—..4 Rundfunk Fernsehgeräte, Musik- 0 f 5 e J schränke und Vitrinen, günstige 2 2 7 res Lletetent aller Krankenkassen Zahlungs bedingungen. e 550 15 8 * J. Karl Otto, K 2, 22 und L. 13, 11.— e 0 5 8 2 . Ladentheke m. mod. Glasaufs, evtl. 18 N 8* e geteilt u. Teigmaschine, zu verk. N. a i 5 Wr vetkäbfe Adr. einzuseh, u. A 07093 im Verl.. a e * Neuw. Gasherd bill. abzugeb.(weg. ee W 1 15 10 Verhilligten Sonderpreis von bie Heimsonne— Idealer Direkt- 2. Umzug).— Wide, e 5 10 W 0 8 1 — vel pelrgefd Leder- Und Flöschmöntel wärmespender von der e e 8 8 0 8 8 6 0 nent ö 16.75 PBI. J. Karl Otto, L. 13, 11 Schlafzimmer zu verk. 200, DR. N N 66% 51571 8 3 und K 2. 22.. Adr. einzuseh. u. A 2 im Verlag.* 1 9 od 3 Kl. pFAFF- Nähmaschinen N 1. 7 auch auf Rezepte aller Kassen. Neuer Konditor-Gasbackofen weit 0 5 5 5 S a ſeamten- H- Dr. med. Schütz& Polle, 0 6, 3 unter Preis zu verkaufen. Adresse 9 N N n 8. icht, Ang 2 gebrauchte Elektroherde 1 1 einzusehen unter K 07079 im Verl. e 2 S den Verl 4 Kochstellen, preiswert obwohl ur die kalte Jahreszeit 0 ö 6 „ e 1 von der WrlVU J. Kari Otte, K 2. 22 15 ö eee f 8 1 N ö N 3. rel. 5 eee N— Kaufgesuche ö 0„„ 5 9 10 j mod. Formen in allen 10 000 1½-i 9 1 0 l N N 1* Wandklapp-Belt AHulalagen Preislagen. Jost. S 2. 4 Kinderbett, gebr. gut erh., zu kt. 0 N ö„ ebote un bas bekonnte Fachgeschäft 8 f b 2 gebrauchte Ses. Angsb. u. P 0s an d. Verl.„Wie beruhigend,. 0 te eigene Herstellung, in allen Farben 75 0 lag erbe elektr. Haushaltwaschmaschinen Bücher, Schmuck, Zinn, Kunst, Reise. ö daß es überall 0 9, Flllalen und Annahmestellen: qu 3, 3, Tel. 4 19 76— Augusta- Seeberger, 83, 15 abzugeben, Preis 320,.— D und schreibm. usw. kauft Graf. R 3. 1. vnbxk BTG abt. 0 0 0 0 0 We 8 N evtl. Teilzahlung. ibt! 11 Anlage 16— Fe., Am schelmenbuckel 18, Tel. 7 12 78 Lindenhof, Sfakissen schöne Modelle WHV J. Karl Otto, K 2, 22. Lumpen 85 Schrott 8 ö Windeckstr. 7— Neckarau, Adlerstr. 7— Rheinau, Pfingstberg- Betten-Flieger, U 4, 20, Tel. 5 18 00 4 IplE GEIL in Riesenauswahl Autoschrott, Altpapler kauft Ifd Angestel straße 28 und stengelhofstr. 12— Friedrichsfeld, Neudorfstr. 12— e Spezialhaus Jost, 8 2, 4 Abholung auch bei kleinst. Meng—— a 9 a0 1 Waldhot, speckweg 23. TJagesdecken 5 3 R. Liubi, F 3. 2. Tel. 8 06 75. 7. auf d. ernsehgeräte neu eingetroffen, mit e et einer n C 1 10 i Sparautomaten. Keine Anzahlung.— ecks späte mit passenden Gardinen 10 Monatsraten.— Radio- Wöllmer, Entlavfen 0 74 hter 1 große Auswahl, Mhm., Schwetzinger Platz 1 und. g. Nur 75 Feudenheim, Hauptstraße 41. i Aiche Gle⸗.. Betten-Flieger went eleg. Puppen w., Puppen, Fr. Ann m. fut in, et agi brrdaka hs Schlagzeug Eigene steppdeckennäherei Roller Kaufladen, Ki.-Nähmasch. C 8 7 ct. Bildzus NSerieren TIn 1 0 Mannheim U 4, 20- Tel. 3 18 00 Kasperle bill. zu verk. Tel. 8 90 92. 5 f 8 gabe erbe 4 Nähe OEG-Bhf welde-Bri nen Halsband entlaufen. Wieder- 1 Verlag, 8 85(Welde- Bräu) Pehzmantel, Gr. 42/44, 150.—, zu vk.] bringer erhält 100,— Belohnung. Heller, Toräckerstraße 11. Telefon 3 18 90. * MORGEN Am 1. Januar 1957 verschied nach kurzer Krankheit, mit den heiligen Sterbe- Plötzlich und unerwartet verschied am 30. Dezember 1956 nach einem arbeitsreichen Leben mein sakramenten versehen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Frau lieber herzensguter Mann, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr 9 Augusta Kuch wwe. Heinrich Jutzi ZA 7 Mannheim, den 1. Januar 1957 im noch nicht vollendeten 59. Lebensjahr.* 8 6, 17 V Peter Gleissner u. Frau Hilde geb. Kuch Mannheim, Worms/ Rhein, Gorxheim, den 31. Dezember 1956 1 a Anton Kuch u. Frau Greta geb. Janson Nietzschestraße 6 5 a 5* August Kuch u. Frau Else geb. Leininger In tie ker rauer 1 Enkelkinder Walter und Bernhard Liesel Jutzi geb. Gerbig 1 und Anverwandte 5 5 5 Beerdigung: Siehe Bestattungsanzeiger Erstes Seelenamt: Montag, den 7. Januar 1957, 7 Uhr, in der Unteren Pfarrkirche. Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 3. Januar 1957, nachmittags 14.45 Uhr, in Worms auf dem Friedhof Hochheimer Höhe statt. Am 30. Dezember 1956 verschied plötzlich mein lieber, treusorgender, herzensguter Mann und Vater, Schwiegervater, Schwager, Großvater, Bruder und Onkel Richard Oskar Leichsenring im Alter von 73 Jahren. Am Abend des 29. Dezember ist unsere innig geliebte Mutter, unsere gute Schwiegermutter, Tante, 3 11. 85 9416 E dit, Ziegelhausen, Gelenau, Offenbach, den 31. Dezember 1956 5 m 8 Schwägerin und Kusine, Frau. 1 In tlefer Trauer: Frieda Leichsenring geb. Conrad Kinder Marg arete Eg 1 0 i 8 und alle Anverwandten 1, geb. Edelmann 8 Beerdigung: Mittwoch, den 2. Januar 1957, 14 Uhr, vom Trauerhause aus. im Alter von 62 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, für immer von uns gegangen. Nach dem frühen Tode ihres Mannes lebte sie nur noch ihren Kindern. Ihr Leben war selbstlos, erfüllt von Liebe und aufopfernder Fürsorge. Dr. Kurt Egle Mannheim, Nürnberg, München, den 31. Dezember 1956 Erna Egle N 5 statt karten Lange Rötterstrage 47 Else Egle geb. Timmermann 9 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und 3 2 5 Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn und die übrigen Angehörigen Hermann Maier sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für seine tröstenden Worte; der Bäcker- innung Mannheim, den Gesangvereinen Sängerbund, Eintracht, Frohsinn, dem Silcherbund, seinen Keglerfreunden sowie dem Schuljahrgang 1897/98 für die Ver- ehrung und allen denen, die unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. 5 Die Beisetzung findet am Freitag, dem 4. Januar 1957, 11.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. 5 2 8 1 n In stiller Trauer: Mhm. Käfertal, den 30. Dezember 1956 Rosa Maier geb. Fröhlich Nach Gottes heiligem Willen wurde am 31. De- Mannheimer Straße 3a 5 Helmuth, Elvira 5 zember 1956 mein unvergessener Mann, unser guter 5 und An verwandte . 8 5 Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwa- Mein lieber, guter Mann, mein lieber Vater, ger und Onkel, Herr 5 5 Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Karl Schell i e Holz kaufmann 2 nach langer schwerer Krankheit, im Alter von Emil Merz 72 Jahren, durch einen sanften Tod erlöst. daneenmnenter Wee Sleneg e 10 e un In stiller Trauer: 8 Statt Karten wurde am 31. Dezember 1956 von seinem mit Rosa Schell geb. Hohenadel 1 11 f 1 5 Zu. 11 ergessenen En lafenen Geduld ertragenen Leiden im Alter von 67 Jahren 08e Scheel 5 Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben unverg tschla erlöst. g a Hildegard Martin geb. Schell Gertrud Mack geb. Schell Mannheim, den 2. Januar 1957 und Anverwandte 9 Konrad Herzog Verschaffeltstraße 26 Beerdigung: Donnerstag, den 3. Januar 1957, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. 8 8 8 5 8 85 in tlefer Trauer: 8 550 sprechen wir unseren tief empfundenen Dank für die so große Anteilnahme aus. 1 1 Besonderen Dank der Direktion und der Belegschaft der Vereinigten Glaswerke Mathilde Merz geb. Lautensackt 1 Mannheim- Waldhof, den Hausbewohnern und der Nachbarschaft für die ehren der Fritz Merz mit Familie ö 5 3 Nachrufe und Kranzniederlegungen sowie den lieben Schwestern des Theresien- und alle Anverwandten l krankenhauses für die Betreuung und nicht zuletzt Herrn Stadtpfarrer Dörfer 5 für seinen kirchlichen Beistand. 5 Für die Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die* 5 Beerdigung: Freitag, den 4. Januar 1957, 11 Uhr, im zahlreichen Blumenspenden beim Heimgang unseres N M hm.- Waldhof, den 2. Januar 1957 Im Namen der trauernden Hauptfriedhof Mannheim. lieben Verstorbenen 5 Spiegelfabrik 145 Hinterbliebenen: IL Lisa H b. Gössel Willi van Venrooy isa Herzog geb. Gosse sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Egger für 5. 1 3 5 e seine trostreichen Worte, Herrn Dr. Lobbes für seine Na urzem schwerem Leiden wurde unsere 11„ aufopfernde Hilfe sowie der Fa. Heidrich RG und 8 aägeri d Tante, Frau a a 5 777 dem Sportelub Rot-Weiß, den Schulkameraden und 5 2 i allen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 8 Luise Schenk 5 8 5 Statt Karten Mh m. 5 Rheinau 1 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und schrift sowie die Kranz- und Münchwälderstraße 9 5. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 geb. Feldmann im Alter von 70 Jahren erlöst. Mannheim, Krappmünlstr. 12, Rheinhäuserstr. 55 5 Frau Katharina van Venrooy, Wwe. 5 W I 1 5 B 1 . In tiefer Trauer: 5 und Angehörige* 1 he III 0 ch 5 Else Schenk 5 N 5 Metzgermeister und alle Angehörigen 5 8 9 sagen wir unseren innigsten Dank. Beerdigung: Donnerstag, den 3. Januar 1957, 11.00 Uhr, im 5 0 Besonderen Dank den Niederbronner schwes tern sowie den schwestern des St. Theresien- Hauptfriedhof Mannheim. 3 Krankenhauses für die liebevolle Pflege. Ganz besonders danken wir dem Sängerchor der i 5 Fleischerinnung Mannheim sowie Herrn Ober meister Schließmann für den herzlichen Nach- Statt Karten 4. ruf, den Hausbewohnern und all denen, die unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre Eür die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die 1 erwiesen haben. Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben 8 Entschlafenen, Herrn 5 Mannheim, den 2. Januar 1957 Im Namen der Frauer nden: 5 Bestattungen in Mannheim N Erns 1 Fahner Waldhofstraße 14 C. Trillitzsch 8 Frau Maria geb. Bolch Mittwoch, 2. Januar 1957. sagen wir allen unseren herzlichen Dank. f Hauptfriedhof Berg, Theresia, Lenaustraße 3 Dambach, Josephine, Seckenheimer Straße 2 8.30 rms 99“? No Besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für seine trostreichen Worte, den Herren Aerzten und den Schwestern des Städt. 5 Krankenhauses, Abt. M 7, der Direktion, dem Betriebsrat, der 5 3 l 9.30 5 Gesangsabteilung und der Belegschaft der Stadtwerke Mann- en, Alen, II, 20 5 8 8 8 10.00 3 heim, den Hausbewohnern und allen denen, die dem Ver- Fritsch, Walter, Mönchwörtnstrag e 10.30 storbenen das letzte Geleit gaben. enwein, Karl, Waldhofstraße 9 11.00* 51 1 5 Am 31. Dezember 1956 verstarb 5 a nnheim, den 2. Januar 1957 5 8 Humm, Heinrich, G 7, 11 11.30 0 mein lieber Mann, guter und Nöltner, Johanna, Im Namen der Trauernden: 1 f treusorgender Gatte, Herr i D 2 ingel, Friedrich, Meerwiesenstraße 00. 13.00 8 Gustav Fahner 5 i 5 Schön Sir lier, Christian, Verschaffeltstraßge sg. 13.30 Hans Fahner f K Ri 0 g rer, Elisabeth Rennershofstraßge 16 14.00 Os Ar 6 Sr f 0 schimmer, Moritz, Feudenheim, Ziethenstraße 22 14.30 i f 6 N U c iedhof Käfertal. im Alter von 71 Jahren plötz- 5 8 Reis, Mari f 5 lich und unerwartet an einem sind vergänglich. Halten wir Reis, Maria, Enzianstraße 12 5 5 5 i 8 8 KkKerazschlag. 5 beides, so lange es gehtl Wie Friedhof Wallstadt 1. l i wientig ist dabei die Pflege der Leichsenring, Oskar, am wallstadter Bannhof 5. 14.0 Todesanzeig en 53 zeitige Bekämpfung 5 8 5 erden. Er- 85 ur di 1. i. 8 edhof Seckenheim für de Montas-Auszabe 5 In tiefer rauer proben Sie den echten KLOSTERFRAU NIELISSEN. 4 r Straße 48. 14.00 1 werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner 7 Frau Hanna Röder Kettner, Katharina, Bonndorte. im Rückgebäude, R 1, 12/13, entgegengenommen, 5 5. von Kopf, Herz, Magen, 5 Nerven— und bei Erkältung! Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Beerdigung: Siehe Bestattungs- 5 „„ N GLR* anzeigen- Abteilung 5 i anzeiger. * 57 7 Nr! wr. 1 Mittwoch, 2. Januar 1287 MORGEN Selte h ————. 10 Hen Veranstaltungen der Melnz Hoffmeister ambl Konzert- u. Gastspieldirektion Mannheim, Viktoriastraße 33 a plünuEM zieren AHA deRn 23 50 e 1830 28 p Iusrmur füg WELTHAMD El u. KaTIOMELILE BUROARBFEIIT A poleelt uud fictlitliu Enn Parbeim von Will! EOnsr gem Setmeider, farin Hobm eter Frankenfeld 5 Sundl bittet nam l gultrst muner. Hoven, Erika Remperg 18 D Ie kam, bezauberte und siegte! MAMNMHEIMER SEKRETARINNEN-AKADEMIE Mas. 8 4 e i int geiutis Gasteit t qpel. 44647 2. Woche! 15.30, 18.00, 20.30 MANNHEIM, Stresemannstraße 14 Telefon 4 03 25 5 AlsTE R 13.15, Burt Manester Uuukgs ur Tanin Darum Nochmals etiuds Qutes und ſidstſlidits dul. 2: Ur 5 2 5 nA 2 Ein beglück. Fhf. für jed. Alter 5. end- 20⁰¹. am Montag, 14. Januar 1957 N Tel. 5 11 86. Täglich: Telefon 4 03 96„ Somstag f f capirol 14, 5 1 bl AakakReg 12 5 18.50, 19, 20.30 Rosengarten-Musensaal beginnt des NHerbsttrimester 8 8 5. El t 5 7 E eben- 1 0 ur küch Maulmännische Jages- und Abendlenrgänge N 8 J 1, 6— Tel. 6 02 76 Telefon 5 18 95 pal AsT 13.50, e 20.20 DiE KURBEI 14.15, 16.30, 18.45, 21 Ein Abenteuer-Farbfum Die Mestizin von Santa Fe“ „DEN TODE ENTRONNEN- ein spann. Wild-West-Farbfiim Sehrelürinnen-Semfnara Maschinenschreiben für Anfänger, Fortgeschrittene und Ein Abend von und mit:. la- bfilm aus 5 r 88 Praktiker. DE WE* nicht jugendęrel. Kurzschrift tur Antnger, rortgeschrittene und Praktiker; 5 Fallen 222 Spatvorstellung: Englische stenografie. 8 5 nen N P ARls- Lonny Kellner Sekretärinnen-Abend- und Wochenend- Seminare: 23 25„Von der Stenotypistin zur Sekretärin“ Lou Van Burg Von der stenotypistin zur Eremdsprachen-Sekretärin, Aus- Sh 2 landskorrespondentſin), Wirtschaftsdolmetscher(in)“ Sinemascope f 95 Srrier Das rationelle Büro: Ausbildung an der elektrisch. Schreib- 1 1 L 1 2 eee N Unke Hand Boltes der Mann maschine und an Diktiergeräten. Marina ff 7 mit den lustigsten Beinen ührung: Einfünrungs- und Fortgeschr.-Lehrgang FAA Wiz Die lumpen fahren zur Hölle 4 Buchführung Walter Hase Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spa- 0 LV U PD Letzte 2 Tage Mittw. u. Pomnerst., 18.30 fl. 21 Unt nisch für Anfänger und Fortgeschrittene. Deutschlehrgang 5 mit HEINZ Sextett für Ungarnflüchtlinge 9 3 Das Son ntagskind eee e Kaufmännisches Berufswissen des Außenhandels Psychologie: Einkaufs-, Verkaufs- und Werbepsychologie ——. 1 Halbjahres-Tageslehrgang: Stenografie, Maschinen- schreiben, Brief gestaltung, Fremdwörtererklärung; Aus- I beasscher dewerkschaltsbund- Orisausschug mannneim 5 Donnerstag, 3. Januar 1957, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus N vortrag über: bildung auf der elektrischen Schreibmaschine Die Lehrgänge werden in folgenden Schulen durch- geführt: Wirtschaftshochschule, K-5-Schule, Stresemannstr. 14. Fordern Ste bitte Frelprospekte a nl 8. ene 205 Rosengarten— Musensaal „Wie steht der Bauernstand zur Arbeiterfrage“ ber weltberühmte Original- Es spricht MAx SEITHER, MdB. 5 Anmeldung und Beratung: Täglich, außer samstags, von Funktionäre u. interessierte Mitglieder sind freundl. eingeladen. Don-Nosaken- Chor 15 bis 19.30 Uhr im Sekretariat, Mannheim, Stresemann- üb C RK DMI STEIN HAGEN 0 k 8 7 f. straße 14(hinter dem Rosengarten). Achtung! Filmmatinée des DGB am Sonntag, 6. Januar 1957, 11 Uhr, in den„Planken-Lichtspielen“ „Romantische Reise zwischen Rhein und Mosel“ 56 Für alle Gewerkschaftsmitglieder zum Einheitspreis von 1.— DM. ad Bel Bronchitis A i — Leitung: Serge Jaroff mit zelnen liedern und Origineil-Kosdken- Tänzen Karten zu 2,.— bis 8,50 DM Stellenangebote vonsere Vorverkaufstellen:? schmitt, Böttger, Schleicher, Verkehrsverein, Vetter, Fel- ber, Heckel, Dr. Tillmann, Gutmacher, Ehret u. ständig an der Rosengarten- Kasse. In Gaststätten bestens eingeführter V E RT N ETE R für revolutionſerenden Spezialvertrieb von Spirituosen gesucht. Geboten wird: Auto, evtl. mit Fahrer, Fixum und Provision. Gefordert wird: korrekt., intens. Arbeiten. HERREN, die sich eine gute Existenz aufpauen wollen, IMs TIrur fuß WI THAMDFl u.RATIONMELLE BUROARBEIT MANMNHEMFER SFKRETARMNEN-AKAD FME MANNHEIM, Stresemannstraße 14— Tel. 4 03 25 Für die ab 14. Januar 1957 neu beginnenden Sekretärinnen- Abend- u. Wechenend- seminare es befreit die Atemwege RO SEN GARTEN 5 I(Musensaal) 1. Von der Stenotypistin zur Sekretärin“ bewerben sich ausführlich in übl. Art unt. 07056 a. d. Verl. Sonntag, den 6. Januar 1937, 2.„Von der Stenotypistin zur Fremdsprachen- Sekretärin, Wir danken unserer verehrlichen Kundschaft für die uns 0 vormittags 11 Uhr Auslandskorrespondent(in) u. Wirtschaftsdolmetscherin“ zahlreich zugegangenen Glückwünsche, die wir aufs herzlichste Die„Max- und Moritz-Bühne“ ktindet die Vorbesprechung bereits erwidern. Wir freuen uns über das uns entgegengebrachte Vertrauen und bitten, uns dasselbe auch im neuen Jahr zu bewahren.. Auch im neuen Jahr soll unser Bestreben sein:„Billig und ein, kauft man bei Meister Rothermel ein“. Benützen Sie auch weiterhin unser beliebtes Teilzahlungs- system: alte Kunden ohne Anzahlung, neue nach Vereinbarung. zu 1. am Dienstag, den 8. Januar 1957, 18.30 Uhr, in der Wirt- 8 schaftshochschule, Hörsaal 135 zu 2. am Donnerstag, den 10. Januar 1957, 18.30 Uhr, in der Wirtschaftshochschule, Hörsaal 135, statt. Fordern Sie unverbindlich Freiprospekte an! Aufwärtsstrebende, mittlere Maschinenfabrik in der Umge- bung von Mannheim, sucht zum baldmöglichsten Eintritt: J Buchhallerin 1 Slenofypiĩsſin J fechnisch. Zeichner SOS SEINE beamteten HAN SEL u. GRETE Bekanntmachungen i Mannheim eee 1 2 8 9 sowie einige 5 N Märchenspiel nach Gebr. Grimm L. 14, 1, am Ring, Tel. 5 39 80/1 Wredestraße 31, Tel. 6 37 27 n 3 Vergebung von Bauarbeiten 20 8 H 1 S 5 Es wirken mit: Die Schülerin- Das Wasserwirtschaftsamt Heidelberg, Treitschkestraße 6, vergibt im C 5 derten Tan: Zuse der musheues lager tek ben ben Sragen bse im ment des„Grünen Planes 1956/57“ etwa 8 km Straßenbauarbeiten innerha V der nachstehend aufgeführten Gemeinden: Angebote unter P 7 an den Verlag erbeten. C1TTZC0C0C00 0 Los A Gemeinde Altlußheim— Hofweg— 400 m Ausbaustrecke 5 880 auf: Theaterkasse Ro- Tos B Gemeinde Brühl— Friedhofwegs— 36o m Ausbaustrecke 5 3 en, Verkehrspüro und Los C Gemeinde Brünl— Rheinweg— 665 m Ausbaustrecke 5 355. garrenhaus Weick. Los 5 Gemeinde Edingen— Ergelweg— 1400 m Neubaustrecke 5 rsprung 190 0 Los E Gemeinde Retsch— Brühler Weg— 1100 m Neubaustrecke p 1 K 1 2 2 14714 3 4 1 8 Los F Gemeinde Oftersheim— Oberfeldweg— 1500 m Neubaustrecke 1 Moderne, fortschrittliche Tarife mit zeitlich 0 558 1 Los G Gemeinde Reilingen— Speyerer Weg— 600 m Neubaustrecke er e E d mensc rel Erin unbegrenzter Leistungspflicht bei Krankheit u.—* 0 Los H Gemeinde Reilingen— Hertenweg— 740 m Neubaustrecke Unfall. Freie Arztwahl, Schutz im Ausland. e 1, Los 1 Gemeinde Oberhausen— Messemergewannweg— 500 m Neubaustr.(10-Finger-Blinc) als Vorführdame für eine Büro- 5 3 e 8* 5 Los J Gemeinde Oberhausen— Viehweg— 325 m Neubaustrecke Spezialmaschine, zum sofortigen Eintritt gesucht. Auf Wunsch Besuch eines Spezialbeamten. N ETIROPOI Die genannten Wegebaumagnahmen sollen als Schotter- oder Beton- Nit dieser Position ist teilweise Reisetätigkeit ver- Telefonische und schriftliche Auskünfte: 5 5 straßen ausgeführt werden. Entwurfsunterlagen können beim Wasser- dunden. Stationierung Frankfurt a. M. 2 2 2 Wirtschaftsamt Heidelberg eingesehen werden. Delichsdirektion Han: Deusier Mannheim, R 1. 1 Heute 16 Uhr Angebote sind ab sofort bel dem unterzeichneten Bauamt erhältlich, Unabhängige Damen mit gewandtem Auftreten, Alter etwa 28 bis Telefon 5 30 91 5 solange der Vorrat reicht. Die Angebotseröffnung erfolgt am Samstag, 33 Jahre, Wollen sich bewerben mit Lichtbild und üblichen Unter- Ausfrauen- dem 12. Jan. 1937, 9 Uhr, im Wasser wirtschaftsamt Heidelberg, Zimmer 14. lagen unter P 3 an den Verlag. Kaffeestunde Heidelberg, den 27. Dezember 1956 Wasserwirtschaftsamt Heidelberg, Treitschkestraße 6 e Hausangesfellie 1 bei freiem Eintritt zwischen 20 und 50 Jahren, für modernen 3-Person.- Haushalt sofort gesucht. Zimmer mit Heizung und Radio. Wäsche außer Haus. Gehalt nach Vereinbarg. Vorzustellen bei Radio-Heck, O 7, 23, Personalabtlg. Verschiedenes Kossbmeundherrenkleider in“ egenen nete e in bequemen Raten oder miet- repariert, macht enger oder weiter weise àabzugeb. Herbert Sommer. 2 Aeltestes Fachgeschäft am Platze. Mhm., Friedrichsring 40, Tel. 3 18 26 Vo gpielen Nebenverdienst Kleiderpflege Schmitt, I. 14, 17 Ofenrohre, Herd- Rothermel am 5. und 6. Januar 1937 7... Vervielfältigungen die Torelli, Seit 8e debun nd er- Rotaprintd— 0 orderlich. Gefl. Bewerbungen unt. Lingott, U r 94. Freie Berufe N 1 5 46 9 Nr. P 101 an den Verlag erbeten. 5 20 Arspd Zell Zuverlässige Saubere von Fabrik für modische nolan ban„%% 15 5 8 ULF R AU Damenkleider gesucht. 1 Näheres erfahren Sie in der sofort gesucht. Gaststätte„Dreyer“ 5 3 LORENZ fel. 33311 Freitag- Ausgabe. R 1, 15. Lissner& Rösner TLenaustraße 42 8 3 5 Mannheim- Neuostheim suchen für sofort ein J seckenheimer Landstr. 246-250 perfektes servierträulein Stricksachen Konditorei u. Cafe Weller, Bchrn., Aendern und Kunststopfen. Dalbergstrage 3, am Luisenring. Tüchtige ——— Ladenhiife Maschinen- und Junge Verkäuferin im Alter von 5 r. 5 f F 5 SD 8 8. 5 beet Kain 4 gag Sgt. Kleiderbüglerinnen N 2 5 Ei N sch 0. 25 We 1 h N ch sm rch 2 N 8 4. 5. eee von Chem. Reinigungsbetrieb in erbeten umter P 102 an den Verl. angenehme DPauerstellung ges. Angeb. unt. Nr. P 115221 à. d. V. . Nützen Sie jetzt för die kleinen und großen MM. Leser und Freunde Tüchtige, begabte N 1 unsere i Sonnteg, 6. Januer 1957, 15.15 Uhr Büro- Anfängerin 1 für Anwaltsbüro bei guter Bezah- 8 Hdqusgehilfin Mantel Werbe- Wochen 2 2 2 lung sofort gesucht. Angebote mit 1 f für 4 bis 5 Stunden täglich bei Zeugnisabschriften unter P9 a. V. gutem Lohn gesucht. Junge Bedienung und Büfetthilfe] Ludwig Paulus; Mannheim, mit Garantlelohn ab sofort gesucht. Rupprechtstraßge 8 Telefon 3 16 76. 5 Jeder Mantel trel nach Hans Christian Andersen Nane mit ⸗biite Maite Ser . 8„ denw. in kinderl. Praxishaushalt becrbeitet von Rolf Vogel nach Käfertal gesucht. Sonntags e n. 22 0 5 frel. Baumstr. 2, Telefon 7 66 78. Höhensoennen gufgefohrt von Bedienung und Küchenhilfe für so- Orig. Hanau kort gesucht. Gaststätte„Blerstall“, e N ab DN 98.— bei Märchenthegter„Kurpfalz“ Manheim, U 1, 14. Dr. med. Schütz& Polle, 0 6, 8. Putzfrau f. Priv.-Haushalt sof. ges. , ag mnkg. 9, . ar bn 5,90 , 1 Adr. einzuseh. u. A 07062 im Verl e? Sesomtſeſtung: LUDWIG VAAS Perfekte Büglerin v. Wäscherei ges. , A bdboldienst: kuf 4 44 48 ö F ANRBEREIC CEN. REIMICUMSs WERK Bild: Bei Frau Morgenröte 1. Bild: Daheim im Winterwald Angeb. u. Nr. 07067 an den Verl. Unterrieht 2. Bild: Am Tannenbühl 1 Bild: Im Zwergenreich Großhandlung sucht per sofort 8. Bud: Im Eispalast perfekte 8EIT 7 5 iet Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer en 18 II Morgen“ täglich ab 8 Uhr(Telefon 4 41 5) und an den Kassen 1851 des Universum, N 7. täglich ab 13 Uhr, samstags und sonntags lk TANZ Seu Ein SE ab 11 Uhr(Telefon 5 00 51) zum ermäßigten Preis von—.80,—, 00, Alter 20 bis 30 Jahre. .—„1,50, 1,80, Seit.— i„ N 1 1 1,20, 1,50 o, Seitenloge 2,.—, Mittelloge 2,50 DPM Austünrliene Bewerbungen unt. P 5 an den Verlag erbeten. 8 9 5 l Neue Kurse beginnen Anfang u. Mitte Januar. D 4, 15. T. 32508 Seite 10 MOEGEN Mittwoch, 2. Januar 1957/ Nr. Der göttliche Slonz der Ikone Zu einer Ausstellung in Göppingen In Rußland haben viele von uns die onen in ihrer Wirklichkeit erlebt. Bis da- Hin waren diese auf Holztafeln gemalten Bilder der Ostkirche uns seltsam fremd be- rührende, wenn auch mit der Aura eines Schten Geheimnisses umgebene Werke einer fernen Volkskunst, wenn wir ihnen gele- gentlich in der byzantinischen Abteilung eines großen Museums begegneten. In Ruß land aber entstand um sie im Gefechtslärm noch eine Zone des Schweige ja der Ehr- furcht. In einer nach Osten gerichteten Ecke der Holzhäuser oder Lehmhütten waren diese Holztafeln aufgestellt. Das Ewige Licht brannte vor ihnen, oft vom letzten Tropfen Oel gespeist, der noch aufzutreiben war. Ge- rade in den ärmsten Hütten waren Ikonen noch zu finden. Mit ihnen leuchtete etwas von der alten Frömmigkeit Rußlands auf. Die Ikonen sind die heiligen Bilder des Ostens, nicht aber Heiligenbilder. Sie sind micht Andachtsbilder, sondern Kultbilder und als solche Teile der Liturgie, des Got- tesdienstes. 5 In der Ikone wird für den Gläubigen das Göttliche unmittelbar gegenwärtig, nicht nur symbolisch gemeint. Die Ikone wird durch- Aus als ein persönliches Wesen empfunden. Sie darf nach der Meinung des Volkes nicht zerschlagen oder verbrannt werden, wenn Farbe und Holz verwittert sind, sondern muß unter bestimmten Gebräuchen auf dem Grund eines klaren Baches oder in einem Eine gestreiſte Katze In dem Abteil der Vorortbahn sitzen wir üblichen acht oder zehn Personen, die mittags in die Stadt fahren, um die Theaterplätze zu besorgen oder um Geld von der Bank zu holen oder so etwas Aehnliches. Die meisten lesen in ihren Zeitungen. Die anderen blicken mit jener khochmũtigen Her- ablassung drein, die ein Zeichen guter Erzie- hung ist. Der Herr mit der Tiefquart und dem Tiroler Hut macht ein Gesicht, als wolle er uns allen, der Reihe nach, eine herunterhauen; der muß aus einem besonders vornehmen Hause sein. Da betritt die Dame mit der gestreiften Katze das Abteil, und mit einem Schlage ändert sich die ganze Lage. Die Dame mit der gestreiften Katze ist ein Fräulein, das offenbar an einem Wohnungs- umzug beteiligt ist und die Aufgabe über- nommen hat, die Hauskatze in unauffälliger Weise in das neue Heim zu befördern. Zu diesem Behuf hat sie die gestreifte Katze in einen Pompadour gesteckt, so daß die Katze sich nicht bewegen und nicht entkommen kann, sondern nur ihr Kopf freibleibt und an den Begebenheiten Anteil hat. Es muß gesagt werden, daß die Katze sich in dieser schwierigen Lage vorzüglich be- nimmt. Sie ist offenbar nock nie auf der Vor- ortbahn gefahren, und man könnte erwarten, daß sie Furcht empfindet vor den heftigen Ge- räuschen und Erschütterungen oder vor dem Phantom eines vorbeibrausenden Zuges, aber nichts dergleichen, sie betrachtet alles mit ruhiger Aufmerksamkeit, und kein Ruf des Schreckens oder Erstaunens kommt über ihre Lippen. Was dagegen uns Fahrgäste anbetrifft, s0 sind wir mit dem Auftreten der Katze andere Menschen geworden. Der Herr mit der Tiefquart und dem Ti- roler Hut hat plötzlich vergessen, aus welch vornehmen Hause er stammt, und lacht die Katze vergnügt an. Eine dicke Dame, welcke Brilluntohrringe trägt, wackelt heimlich mit dem Finger, um die Aufmerksamfeeit der Katze zu erregen oder ihr vielleicht gar ein Lächeln abzugewinnen. Und wir anderen Raben unsere Zeitungen sinken lassen und be- trachten gespannt dieses geheimnisvolle und kluge, kleine Gesicht, auf dessen Stirn die dunkleren Streifen ein lateinisches M bilden. Und es ist, als sei mit der Katze etwas von verlorener Einfalt und von Paradiesestum zu uns hineinge kommen, in das Abteil der Vor- ortbahn. Laßt uns Umgang mit Tieren pflegen, Freunde, damit wir unsere unsterbliche Seele nicht verlieren. Zu dem Tiere dürfen wir freundlich und menschlich sein, ohne uns un- serer bürgerlichen Würde zu begeben. Vor dem Niere können wir uns noch schämen; denn das Tier ist besser als wir, wozu Ja allerdings meistens nicht viel gehört. Victor Auburtin Sakramentshäuschen auf freiem Feld be- erdigt werden. Die Ikone hat als„Abbild“ noch teil am Urbild. Gerade in der Darstell- barkeit des Herrn wird der Beweis für seine Menschwerdung gesehen. Aus der Ikonen- Verehrung spricht die Lehre von den zwei Naturen Christi, der göttlichen und der menschlichen, die unvereinbar, doch un- trennbar miteinander verbunden sind. Gott selber war gleichsam der erste Ikkonenmaler: er schuf die Ikone des lebendigen Christus Die Ikone kann also nur aus dem Dogma, aus der Glaubenslehre der Ostkirche begrif. fen werden. Sie ist zuvörderst ein religiöses Ereignis, dann erst ein ästhetisches Erlebnis, zuletzt aber ist sie auch der Volkskunde verbunden, in der Reaktion des Ostens, des Balkans, Rußlands und der Christen der asiatischen Länder. Auf sie, auf ihren reli- glösen Sinngehalt vor allem wies auch Pater Herbert Rothemund hin, als er die Ausstel- lung des Münchner Ikonenmuseums in der Stadthalle Göppingen eröffnete und die weit mehr bedeutet als ein lokales Ereignis. Die Ausstellung ist dort bis einschließlich 3. Fe- bruar, jedoch nur sonntags, zu sehen. Die Werke werden dann mit weiteren Ikonen nach Schloß Warthausen bei Biberach wan- dern, wo am Palmsonntag des kommenden Jahres das zweite Ixonenmuseum nach Reck linghausen in der Bundesrepublik eröffnet werden soll. Das Slawische Hiistitut München, der Träger des Unternehmens, möchte, daß daraus in einigen Jahren ein umfassendes Museum für Ostkunst wird. Auf Warthau- sen soll auch in einem Kapellenraum mit Ikonostase, also mit der religiösen Bilder- wand des Ostens die Verwendung der Ikonen in der Kirche dargestellt werden. In Göppingen jedoch müssen die Ikonen in einem sehr modernen und auch sehr gro- Ben Raum, in beleuchteten Vitrinen zumeist gezeigt werden. Doch sie schaffen sich auch in dieser kühlen modernen Weise ihre eigene Welt, ihren Wirkensraum. Vor dem schon àabrückenden Glanz des Goldgrundes schimmert das Leuchten der Ikone auf, das aus einer anderen Welt kommt. Aus den verschiedenen Kulturkreisen der Osfkirche Dle Prinzessin und der Gärtner Das Theater der Stadt Baden-Baden brachte die europdisckhe Erstauffuh- rung der Komòdie„Adams Garten“ von Marie und Ladislaus Bush- Fekete, aus der wir hier ein Sze- nenfoto zeigen: von links nach rechts Stefan Wig- ger als verliebten Gärt- ner Adam, Xenia Pförtner als ungarische Eæil-Prin- zessin und Anette Roland als Volanthe Rommetti. (Siehe auch unseren Be- richt auf dieser Seite.) dpa-Foto sind, meist besonders qualitätvolle, Stücke in Göppingen vereinigt. Ein in der I!kono- graphie des Westens unbekanntes Thema ist das der Höllenfahrt Christi. Es wird auf einer Ikone der Moskauer Schule des 16. Jahr- hunderts dargestellt. Besonders schön ist eine Ikone der späten Nowgoroder Schule, auf der verschiedene Szenen, darunter die Legende des heiligen Roman Melodos wie- dergegeben sind. Byzantinische Ikonen aus der konstantinopolitanischen, der kreti- schen, doch auch aus den Balkan-Schulen folgen. Metallarbeiten, Stickereien und Ge- wänder, graphische Blätter und liturgische Bücher kommen hinzu, da der ganze Kreis der Ostkirche ausgeschritten werden soll. Am wenigsten eigenes, spezifisch christliches Gesicht haben die graphischen Blätter. Sie wurden auch meist von in Rußland leben- den holländischen, deutschen und französi- schen Künstlern geschaffen. Rußgfland erweist sich als Zentrum der Ostkirche in den ver- gangenen Jahrhunderten. Hermann Dannecker „Meine Gedichte sind Schiffchen qus Page NR tolienischer Wunderkind-Rummel um den zwölfjährigen Giovanni Serafini Während in Frankreich einige geschäfts- tüchtige Verleger und die energische Mama Drouet verbissen um den Weiterbestand des bereits im Verblassen begriffenen jungen Dichterruhmes der bleichen, brillentragenden Minout kämpfen und dabei das nun neun- jährige Mädchen zu mondänen Modeschauen und Filmpremieren schleppen, um das Pari- ser Publikum immer wieder auf dieses poe- tische Wunderkind aufmerksam zu machen, ist in Italien ein neues Kindersternchen am Dichterhimmel aufgegangen: Der zwölfjäh- rige Giovanni Serafini aus Bologna. Seit Gäovanni vor einigen Monaten auf einem norditalienischen Dichterkongreß mit der„goldenen Feder“ ausgezeichmet wurde und nun sogar in Lugano von einer inter- nationalen Jury Preis und Geldprämie er- hielt, reißen die Presse- und Radiointerviews im elterlichen Haus des kleinen Poeten nicht mehr ab:„Von mir hat er diese Begabung bestimmt nicht mitbekommen“, behauptet Giovannis Vater, der sein Geld auf ganz nüchterne Weise als Vertreter chemischer Produkte verdient. Also von der Mutter, die als Mädchen von Meister Puccini persönlich im Klavierspiel unterrichtet und dann später selbst Musikpädagogin wurde. Giovannis junger Ruhm begann eigentlich gar nicht mit dem Gedichteschreiben. Bereits als achtjähriges Bürschlein flel er zum ersten Male angenehm auf, als er anläßlich einer Kinder veranstaltung des italienischen Rund- kunks in überraschend reifer Weise Gedichte vortrug. Bald gehörte Giovanni Serafini zu den festen Kindermitarbeitern des italieni- schen Rundfunks und Fernsehens. Als im November 1954 in Italien die Rückgliederung des Freistaates Triest an das Mutterland ge- keiert wurde, schickte man den kleinen Gio- vanni in die heimgekehrte Stadt, um ihn dort auf einer Massenkundgebung patriotische Gedichte von Gabriele D'Annunzio sprechen zu lassen. 1955 wurde Giovanni nach San Mauro ge- schickt, um anläßlich der Hundertjahrfeier des Dichters Pascoli ein Referat über die Be- deutung der Lyrik zu halten. Der damals elf- jährige Junge verkündete natürlich keine meuen Ideen, aber trotzdem klatschten die zu Tränen gerührten Zuschauer begeisterten Beifall und der unter den Ehrengästen wei lende Staatspräsident Groncchi eilte auf die Bühne, um dem Wunderkind zu gratulieren und jegliche Förderung zu versprechen. Bald darauf drohte jedoch Giovanni Serafinis Ruhm schnell und jäh zu verblas- sen, denn die italienischen Zeitungen berich- teten in großer Aufmachung über das neu aurfgegangene Sternchen am Wunderkinder- Himmel, das Pariser Dichtermädchen Minout Drouet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Gio- vanni Serafini noch keine einzige Zeile selbst niedergeschrieben. Er war ja auch ohne Ge- dichteschreiben berühmt geworden. Doch un begann auch er plötzlich die Schulhefte mit Gedichten zu füllen. Man will in Gio- vannis Heimatstadt, Bologna, wissen, daß hauptsächlich die ehrgeizige Mutter Serafini die treibende Kraft dieses sozusagen über Nacht erwachten eigenschöpferischen Dran- Ses des kleinen Giovanni gewesen sei Das Wunderkind trug jetzt weniger die Gedichte der anderen vor, sondern schrieb immer mehr selbst seine eigenen Werke, deren Stil demjenigen von Minout Drouet ähnelt. Als das erste rote Schulheft vollge- schrieben war, widmete er es seiner Mutter, die es den Kritikern weitergab. Nun schrieb auch die italienische Presse nicht mehr nur von Drouet, sondern auch von dem Kinder- dichter Giovanni Serafini. Rasch füllte sich Heftseite auf Heftseite mit neuen Gedichten. Und nun kam kürzlich auch der erste große internationale Triumph: In Lugano fand ein Dichter wettbewerb statt, zu welchem Vater Serafini eine Sammlung von hundert Gedichten seines Sohnes einge- sandt hatte:„Papierschiffchen“ war über die Sammlung geschrieben. Eine Altersangabe des Verfassers hatte man zunächst ver- schwiegen, aber dann kam ein Mitglied der Jury doch dahinter. Man holte Giovanni an- läglich der Preisverteilung in die Schweiz und zeichnete den Kinderdichter mit einer Prämie von 200 Franken aus:„Das Preis- gericht ist stolz“, so hieß es in der Begrün- dung,„auf diesen Ausnahmefall des zwölf jährigen Giovanni Serafini hinweisen zu kön- men, dessen vorgelegte Gedichte sowohl eine auhgerordentliche Tiefe der Empfindung als auch eine überraschende Ursprünglichkeit und Feinheit der sprachlichen Gestaltung aufweisen Giovanni Serafini ist inzwischen wieder nach Italien zurückgekehrt und schreibt wei- ter lustig darauf los, ohne von stilistischen Bedenken oder von Kenntnissen klassischer Versmaße belastet zu sein:„Meine Gedichte — sind Schiffchen aus Papier— die der Sturm des Wassers— von dannen trägt. Doch ich bin glücklich— wenn sie ein Herz berühren— am anderen Ufer.“ Die verantwortlichen Männer der italie- mischen Literaturkritik bemühen sich zwar mit allen Mitteln, das junge Dichtertalent vor jenem großen Sensationsrummel zu retten, der letzten Endes gerade bei sogenannten Wunderkindern meist zum Grabe jeder ech- ten Begabung wird. Aber der Ehrgeiz der Hr- Wwachsenen und der Drang nach Sensation um jeden Preis scheinen auch in diesem Falle die Oberhand zu behalten. Wenn der kleine Mit- telschüler Giovanni Serafini heute durch die Straßen Bolognas geht, starrt man ihm nach, als sei er soeben vom Mars gelandet. Noch trägt der kleine Giovanni in seiner Schul- mappe anspruchslose, aber echte„Papier- schiffchen“. Wann wird man ihn zwingen, lackglänzende und künstlich aufgetakelte Luxusjachten zu bauen? Karl Rau Die deutsche Jean-Paul- Gesellschaft in Bay- reuth hat zum Jahresende die Jean-Paul-Me- daille in Silber an Universitätsprofessor Pr. Hermann Boeschenstein verliehen. Der in To- ronto, Kanada, lebende Gelehrte hatte sich in den letzten Jahren durch seine Veröffentlichun- gen über Jean Paul besondere Verdienste er- worben. Der Aachener Domkapellmeister Monsignore Prof. Th. B. Rehmann wurde auf Beschluß des Königs der Belgier zum Mitglied der flämi- schen Akademie der Künste und Wissenschaf- ten in Gent ernannt. Der 60 Jahre alte Dom- kapellmeister ist der erste Deutsche, der seit 1933 Mitglied der flämischen Akademie wurde. — „Adams Sarten“ Komödie von Bush-Fekete in Baden- Badeg „Wärst du so hoch nicht geboren, und nicht ein armer Knab. ist das Theg eines Studentenlieds. Das erfolgsgewohh ungarische Autoren-Ehepaar Marie q Ladislaus Bush-Fekete, das im Exil in Am rika lebt und in München eine Wohn hat, griff in seiner neuen Komödie„Ada Garten“ dieses Thema auf. In Baden-Baq; wurde das Stück zum ersten Male in Eurg aufgeführt. Die Komödie spielt an der Riviera der Luxusvilla eines steinreichen Man über dessen Filialen die Sonne nicht unte geht. In dieser Villa hausen, arm wie R chenmäuse, ein ungarisches Aristokrate paar mit knusprigem Töchterlein. Sie wan noch feicher als der Hausbesitzer, des Butler ein russischer Fürst ist, haben ah 1945 fliehen müssen und sehnen sich m nach einem Stück zweiter Heimat, wo s wieder Wurzeln schlagen können. Eine ER heirat in die Luxusvilla und in die weltye Zweigten Filialen liegt nane— aber wie d halt im Märchen so ist, verliebt sich d demokratische Töchterlein in den Gärtne burschen, Sohn des kommunistischen Bü germeisters, der sich ein Stückchen La gekauft hat und dort Nelken züchtet. Un wenn sie noch nicht gestorben sind, züchten; heute noch: rosa, weiße, rote, gelbe N ken, Zierden der Filmfestspiele in Cane der Taufen in Monaco und der Töpferen von Vallauris Das ist eine heitere Illustriertengeschich deren Spannung nur durch das soziale. fälle der Personen erzeugt wird, und durch Flüchtlingsnöte, Résistance, Part disziplin und Arbeitserlaubnis als politisd soziale Staffagen etwas tiefere Bedeutu bekommt. Der Dialog ist witzig und sted voll trefflich trockener Pointen. Die Figur haben sehr viel mehr Farbe, Umriß ug Charakter als ranggleiche Erscheinungen, d ums als Illustriertenschreck sattsam bekam sind. In Anwesenheit der Autoren-Eltern wurd unter der betulichen Regie von Rolf Hübn das nette Boulevardstück, das nicht spannend, aber etwas hintergründiger un um einiges witziger als seinesgleichen h in Baden-Baden aus der Taufe gehobe Xenia Pörtner und Stefan Wigger spielte das Liebespaar so hinreißend echt un schlicht und weitab von allem Film-EKlische daß der Abend ein Vergnügen war. DI Novität wurde sehr freundlich aufgenommen Hans Baye Belkanto-Fest f „Lucia di Lammermoor“ in Mönchen Die Zeiten sind vorüber, da man sich übe die„Drehorgelmelodik“ der italienische Oper des 19. Jahrhunderts mokierte. Da Publikum ist wieder bereit, aus dem Mee des musikalischen Tief- und Trübsinns auf. zutauchen und die unproblematischen Ge. stade der großen Nummernoper willkommen zu heißen. In der Bayerischen Staatsope wurde Gaetano Donizettis 1835 komponiert „Lucia di Lammermoor“ zu einem exquisiten ästhetischen Genuß, weil die Grund voraus. setzung für eine Donizetti-Renaissance erfülbß gewesen war: das Aufgebot einer hinreißen den Primadonna und vortrefflicher Belkanto. Sänger. Erika Köth, seit zwei Jahren eine de beliebtesten Koloratursopranistinnen Euro. pas, sang mit der Lucia die Rolle ihres Le bens. Die intensiv- natürliche, gänzlich uneitl Primadonna hat noch jenes Format der Kehl. lenakrobatinnen großen Stils; sie versteh ebenso virtuos wie schön, stilvoll wie dra. matisch zu singen. Sie ist Lerche und Heroin in einem. Die große Wahnsinnsarie der Luci machte sie zu einer ins Musikalische über setzten Ophelia- Szene. Hier wurde eine Ver. bindung von äußerster Bravour und àußer.“ ster Intensität geboten, wie sie heute woll kaum einer anderen Sängerin der deutschen Opernbühne möglich ist. Mit messerscharfer Präzision, einem mit. reißenden rhythmischen Elan und einer aus- geschliffenen Detailpracht von staunens. wertem Format hatte Generalmusikdirektol Ferenc Fricsay die Neueinstudierung an- gelegt. Josef Metternich, Kieth Engen, Ri chard Holm und Josef Simandy überboten sich gegenseitig in effektvollen Belkanto- Künsten. Herbert Lists Inszenierung tat das einzig Vernünftige: sie tüfelte weder eint Persiflage noch eine Modernisierung de düster- sentimentalen Walter-Scott- Sujet aus, sondern beschränkte sich auf eindrucks. volle Gruppierungen im Stil der Gesangs. oper von einst. Karl Schuman MARSERY SHARP: Fann us Brauifahrr Deutsch von Richard Moering Copyright by Claossen Verlag Homburg 38. Fortsetzung „Hat Fanny dir nie von ihrem Plan er- Zählt, dag ich das Gut verkaufen solle, und daß wir landlos wie die Ratten in Plymouth wohnen sollten? Vielleicht wäre ich wirk- ch zurückgekommen, wenn das nicht ge- wesen wäre. Ich habe übrigens nie geglaqpt, daß Stephan der richtige Mann für sie Wäre So hatte Fanny trotz all ihrer Kühnheit und Entschlossenheit sich selber um den Sieg gebracht. Sie bestrickte Charles Sylvester, den ältesten Sohn des ältesten Sohnes; und Während er in den ersten Tagen ihrer Krank- eit die besorgten Frauen so freundlich an Farmys Sofa ablöste, band sie ihn fest an sich durch ein Eheversprechen.„Ich hielt Ses nämlich“, sagte Charles,„nur für eine vorübergehende Laune, die wohl mit ihrer seltsamen Krankheit zusammenhing. Und wenn sie so nett und ernsthaft von Ply- mouth sprach, hielt ich es auch für eine vor- übergehende Schwäche. Um sie aufzumun- tern, stimmte ich zu.“ Das war typisch mein Charles. Und wie bestrickend Fanny sein konnte, wenn sie Schwach und hilflos auf dem Sofa lag und mit ihrer sanften einschmeichelnden Stimme klagte und gurrte, das wußte ich selber nur zu gut. Als aber ihre Briefe nach London imer dringlicher wurden und von ihm ver- langten, er solle meinen Vater aufsuchen und sich genau über seine Rechtsansprüche Aurfor mieren— da wurde er doch bedenk- ch. Er begriff, wie fest entschlossen Fanny War, ihren empörenden Plan auszuführen, und bekam vor der Heimkehr buchstäblich Angst. „Ich hatte Angst, sie würde mich wieder herumkriegen“, sagte Charles ganz offen. „Da wußte ich keinen andern Ausweg, als in London zu bleiben.“ „Du hättest Clara sofort heiraten sollen“, sagte ich. Er sah mich entrüstet an. „Als Fanny Davis! Verlobter?“ Er war wirklich unverbesserlich. * XXV 1 Noch aber war in Claras ‚Salon' nichts entschieden. Fanny wehrte sich verzweifelt und ver- suchte es mit Tränen, List und Bosheit. Als Charlies ebenso sachliche wie unritterliche Verteidigung ihr schließlich jeden Boden unter den Füßen wegzog und Charlotte Fannys Behauptung, sie habe nur Charlies Bestes gewollt, beinahe verächtlich beiseite schob, da zog Fanny sich in die höheren Regionen aufrichtiger Liebe zurück: Ihr Herz gehöre so unwiderruflich ihrem Charles, auch jetzt noch, nachdem er sie so herzlos behandelt habe, daß sie entschlossen sei, als Frau eines einfachen Landmannes weiter- zuleben; freudig würde sie mit schwieligen Händen an der Seite ihres Geliebten ar- beiten. Mein Vetter Charles schielte zu Clara hinüber, die mit betonter Gleichgültig- keit Würstchen abzählte, und antwortete ebenso verlegen wie eindeutig, es tue ihm jeid, aber das alles sei nun vorbei. Ist's möglich!“ jammerte Fanny Davis.„Wie kannst du so etwas sagen!“ Worauf mein Vetter Charles erwiderte, das wisse er sel- ber nicht genau; so sei es nun mal, und es tue ihm leid. Er verteidigte sich über- haupt nicht auf diesem schlüpfrigen Boden. Er ließ sich von Fanny, als ihre Erbitterung wuchs, alle erdenklichen Namen an den Kopf werfen, blieb aber ungebeugt. Infolgedessen wechselte Fanny wiederum die Front. Sie trocknete ihre Augen, sänftigte ihre Stimme, vergab Charles alle seine Sünden und bemerkte, wie gut es doch sei, dag man dem lieben Stephan nichts gesagt habe „Denn glauben Sie mir, liebe Mrs. Toby“, sagte sie und suchte nunmehr Charlotte zu Urrigarnen, ‚ich habe meine Lektion weg! Ich war ehrgeizig, das gebe ich zu— ob- schon nur für Charles. Und ich habe meinem Herzen die Zügel schießen lassen— gegen mein gegebenes Wort. Aber kein Ehrgeiz und keine kopflose Liebe werden mich je wieder abbringen von dem graden Weg der Pflichten, die ich meinem lieben Stephan gegenüber habe.“ Ich war immer der Meinung, daß Clara Blow in der Wiedergabe von Fannys Reden viel Großzügigkeit bewies. Sie entstellte sie nie, sondern dramatisierte sie allenfalls(und mit welcher Meisterschaft).„Jene Rede“, sagte Clara,„hätte ein Herz aus Stein er- weichen können.“ Zum Glück war Tante Charlottes Herz aus Eichenholz. „Was mein Schwager Stephan noch nicht weiß“, sagte sie ungerührt, wird er er- kahren, sobald wir zurück sind— falls du mit mir zurückfährst, Fanny Davis. Und Wenn er hört, was er hören wird, danm wird er dich trotz seiner gütigen Natur nicht zum Weibe nehmen, Fanny Davis. Trotz- dem aber“, fuhr sie fort(denn das Holz der Eiche ist das edelste),„trotzdem gebe ich dir zu, und Mig Blow, eine kluge erfahrene Frau, ist meine Zeugin, daß mein Sohn Charles dir gegenüber eine gewisse Leicht- fertigkeit gezeigt hat. Deshalb werden wir morgen bei ein paar Putzmachergeschäften vorsprechen, die eine erfahrene Hutmacherin suchen; ich habe auf meinen Fahrten durch London mehrere solche Annoncen gelesen. Wenn fünf oder zehn Pfund nötig sein soll- ten, dir anfangs zu helfen oder eine Teil- haberschaft zu besorgen, so werden die Syl- vesters dafür aufkommen. Aber ist es nicht schon ziemlich spät?“ Dieser unerwartete, rhetorisch vielleicht etWẽ˖as schwache Schluß war sachlich der denkbar beste; es war in der Tat ziemlich spät— sogar für Jackson's Speisehaus. Die Tische wurden besetzt, Taffy Griffiths wurde erwartet, und das Leben ging— hier in London wie auf dem Gut— unbekümmert um alle menschlichen Zufälligkeiten weiter. Charlotte schickte Charles und Clara Blow. die ihr voll ehrlicher Bewunderung zuge- hört hatten, mit ihren letzten Worten wie- der an die Arbeit. Clara ging in die Küche, und mein Vetter Charles zuckte die Schul- tern; und diese unerwartete Geste nahm Fanny den Wind aus den Segeln. „Sprich dich nur aus, wenn du magst, obwohl da nicht viel zu sagen ist“, meinte Tante Charlotte ruhig.„Am besten wär's du überlegst dir meine Worte, die ehrlich und gut gemeint sind. Das kannst du meiner Ansicht nach am besten im Bett, falls du's noch eine Nacht mit mir aushältst. Fanny Davis.“ Fanny, die sich in ihrer eignen Falle ge- fangen hatte, wurde bissig! r rn „Sicherlich! Und gewiß können Sie aud die Hotelrechnung zahlen— falls Sie kein Angst haben, ich könnte Sie vergiften.“ „Wenn ich glaubte, du könntest dir da nötige Gift besorgen, würde ich's vielleich nicht- darauf ankommen lassen“, sagte Tant Charlotte friedlich.„Außerdem soll di Polizei in London ziemlich scharf sein. Char. lie, mein Jung, hol uns bitte eine Droschke So schliefen sie denn auch diese Nach Seite an Seite. 2 Tante Charlotte opferte Fanny Davis des ganzen Donnerstag. Um Charlie machte sie sich keine Sol. gen mehr. Sie wußte, wo er war, und war. um. Für seine Heinkehr war nur noch eim Fahrkarte nötig. Fanny aber machte ihren sylvesterschen Verantwortungsgefühl Sor. gen. Deshalb verbrachten die beiden del Donnerstag damit, bei verschiedenen Huf geschäften vorzusprechen. 5 Fanny tat's, weil ihr nichts anderes übri- blieb. Sie hatte kein Geld; selbst ihr Rück reisebillet befand sich in Charlottes Tasche Aber sie schien fest entschlossen zu sein in jedem Laden den denkbar schlechteste! Eindruck zu machen. Fragte man sie, w kür praktische Erfahrungen sie habe, so an Wortete sie:„Nur auf dem Lande“. Fragt man, ob sie kräftig sei, so antwortete S. Nein, sie falle leicht in Ohnmacht, und di Londoner Luft werde ihr sicher nicht be, kommen. Fragte man sie aber nach des Lohn, dann waren ihre Ansprüche so he ausfordernd großstädtisch, daß mam ih ohne weiteres die Tür wies. Als sie nad beendeter Rekognoszierungsfahrt alle Ve stellung fallen ließ und wimmerte, Würde sterben, wenn man sie in Lond. zurticklieſze, sah Tante Charlotte ihr spiti- blasses Gesicht und mußte zugeben, daß= vielleicht nicht übertreibe. 4 Fortsetzung 10h — E 5— Dorau Verlags drucke chefre Dr. K. Eichen Feuille les: H. Koch; Sozial. H. Kir Stellv. Bank, Bad. K Mann Nr. 30 12. Ja 3333 8 dei get de UI. fre Ru de. Ste Neb Auße und Polit! sitzer Chef Sowie Leuse In man sich mit 2 ES II schen und dem Umst rechn Bind. Mitte Sässig der reits UHegt Lo drei SowW²jie die R Indie zusam Nach Haup siden und daß nicht vorla den nächs werd Di chefs keit Zzubel eine Bildu Wach in de hatte derut aller Hat d setzt, trag siche kei- o zone Sieht. Künd 8e V rücke Auße Press Künc von Aegy word an, d trag nien Wie v seine KI Art religi die E Krieg vorzi und die 1 den J 1 Wir W Wird beide Ses E mach reife Aggr Wie Senta Eisen Haus doch kühre