. mendant tz . 10. Janz latte er des Less Stresem. chwerp ler Schi Theater und verpe adantur r Schliehuz to von i alt, In ee. 1943 dung die zur 48 n Küng stein, C. ich nur g. beten last n breites den kon Rates d, Erxnennm ed von, sembles d. efaßte(he 8. Jandet t, daß er! t. Heing H ei. Der Je zorgt, dab künftig de ad der e, erden solle lit, dab ok ten Sonn iedschalt; gegen& zichtigt,& sche Kun jährend d zeit Waren, g Wawel zur Zeit almuses tammen! nd aus“ berg, L zirke Po Der alte dalbert! den Ka. Ende end in. Lerisch Eeliqut euchter! ahrhund nütigt, 1 ern Wirk zu sehe! fangen immer“ vich, Ne. pig hib wider“,“ e. Er. wich.„ nicht“! daß Eik Instins i extra Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung:. Bang chefredaktion: E. F. von Schilling. Dr. k. Ackermann; Politik: W. Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr: Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank. Bad. Bank. sämtl. Mannheim, postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 783. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 und 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Streif bandbez. 3,50 DM zuzügl. 2,60 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 12. Jahrgang/ Nr. 8 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplat⸗ Donnerstag, 10. Januar 1937 Anthony Eden ist zurückgetreten Als Begründung gibt der britische Premierminister seinen schlechten Gesundheitszustand an London.(dpa) Nach einer Amtszeit von rund 21 Monaten ist der britische Pre- mierminister Eden am Mittwochabend zurückgetreten. Eden zb0g damit— wenn auch mit einer beträchtlichen Verzögerung— die Konsequenzen aus dem Scheitern der militärischen Intervention in Aegypten, die seine Stellung auch in seiner eigenen Partei erschüttert hatte. Der Rücktritt Edens galt seit der Aegyp- ten-Aktion mehrfach als Wahrscheinlich, kam aber in diesem Augenblick überraschend, und es blieb zunächst unklar, welche Erwägln- gen dafür maßgebend waren. Eden begrün- dete seinen Rücktritt mit seinem schlechten Gesundheitszustand. Eden, der im 60. Lebensjahr steht, ent- stammt einer alten englischen Aclelsfemilie. Nach dem Besuch der feudalen Eton-Schule und dem Universitätsstudium in Oxford nahm er als Infanterieoffizier am ersten Weltkrieg teil. Anfang der zwanziger Jahre ging er in die Politik, wurde als konservati- ver Abgeordneter ins Unterhaus gewählt und War von 1924 bis 1929 als parlamentarischer Privatsekretär im Foreign Office tätig. Zwei Jahre später rückte er zum Unter- Staatssekretär auf und erhielt bei der Bildung der Regierung Baldwin im Juni 1935 zum ersten Male Kabinettsrang als Minister für Völkerbundsangelegenheiten. Sechs Monate später übernahm er die Leitung des Außen- ministeriums, die er im Februar 1938 jedoch aus Protest gegen die„Verständigungspolitik“ Neville Chamberlains wieder abgab. In Churchills Kriegskabinett trat. Eden zunächst als Kriegsminister ein, um 1940 wie- der als Chef ins Foreign Office zu ziehen. Bis zu den Parlamentswahlen im Juli 1945, bei denen die Labour Party gewann, blieb Eden in dieser Position. Sechs Jahre später, nach dem Rücktritt Attlees zugunsten eines neuen Kabinett Churchills, trat Eden wieder an die Spitze der britischen Außenpolitik. Als Sir Winston Churchill der„große alte Mann Großbritanniens“, am 4. April 1955 die Regie- rungs verantwortung in jüngere Hände legte, wurde Eden sein Nachfolger. Die Nachricht vom Rücktritt Edens hat in den USA nicht überrascht. Präsident Eisen- hower wurde unmittelbar nach Eingang der Nachricht informiert. Die Nachricht von Edens Rücktritt hat auch in Bonn kaum gröbere Ueberraschung ausgelöst. In einer ersten Stellungnahme er- klärte der SPD- Pressechef Fritz Heine, es sei zu erwarten gewesen, daß die Suezkrise zu einer persönlichen Niederlage Edens führen werde. In Bonner Regierungskreisen wurde kein Kommentar gegeben. Ein Sprecher der Bun- desregierung beschränkte sich auf die Fest- „Frankreich gibt Algerien niemals auf“ Am Vorabend der UNO-Debatte erläuterte Guy Mollet sein Programm Paris.(dpa/ AP) Frankreich hat am Vor- abend der Algerien- Debatte in der UNO seine Haltung in dieser Frage begründet. Vor einem Riesenaufgebot von Pressevertretern und später über die französischen Sender stellte Ministerpräsident Mollet am Dienstag in Paris fest, dag die Algerien-Frage ein rein französisches Problem sei. Es sei die Pflicht der UNO- Vollversammlung,„die feindliche Einmischung ausländischer Staaten in das Algerien- Problem zu verurteilen“. Ohne diese Einmischung hätte bereits eine Lösung ge- kunden werden können.„Frankreich wird Algerien niemals aufgeben“, rief Mollet aus. Er wandte sich gleichzeitig gegen jedes Ein- greifen der Vereinten Nationen. Der französische Regierungschef forderte kür die künftige Lösung drei Grundlagen. 1. Völlige rechtliche Gleichstellung aller Bewohner Algeriens ohne Rücksicht auf Herkunft und Religion, 2. Koexistenz der beiden Bevölkerungs- teile, 3. Anerkennung der„algerischen Persön- lichkeit“ unter Aufrechterhaltung der notwendigen Bindungen zwischen Al- 1 und dem französischen Mutter- and. Die Machtbefugnisse der französischen Behörden in Algerien sollten künftig auf eine ständige Mittlervollmacht beschränkt blei- ben. Als nächstes Ziel der französischen Algerien- Politik nannte Mollet eine Waffen- ruhe ohne politische Vorbedingungen, ein- heitliche freie Wahlen innerhalb von drei Monaten nach Beendigung der Kampfhand- lungen und freie Verhandlungen mit gewähl- ten Vertretern der algerischen Bevölkerung. Nach scharfen Angriffen gegen die ägyp- tische Haltung in der Algerienfrage forderte Mollet abschliebend eine„Eurafrikanische Gemeinschaft“, wobei der Gemeinsame Markt Europas zur Entwicklung Afrikas beitragen könne. Zu der bevorstehenden Algeriendebatte der UN- Vollversammlung wiederholte Mol- let, Frankreich könne die Berechtigung der UNO, über diese interne französische Ange- legenheit zu entscheiden, nicht anerkennen. Falls es zu einer solchen Debatte komme, werde die französische Delegation daher die Sitzung verlassen. Für den Fall, daß es nach einem Waf- fenstillstand in Algerien zur Abhaltung freier Wahlen komme, erklärte sich der französische Ministerpräsident bereit, Be- obachter„freier Nationen von anerkannt demokratischer Herrschaftsform“ als Be- obachter einzuladen. Die Algerienerklärung Ministerpräsident Mollets war kurz zuvor vom französischen Kabinett gebilligt worden. Mehr Freizügigkeit für Polens Bauern Drastische Reformen/ Ochab neuer Landwirtschaftsminister 5 Warschau.(AP) Zugleich mit der Ankün- Asung weitgehender agrarpolitischer Refor- men in Polen hat der polnische Staatsrat am Mittwoch den bisherigen Landwirtschafts- e Kuligolski von seinen Pflichten utbunden und den früheren Parteisekretär Edward Ochab zu seinem Nachfolger ernannt. 1 Einzelheiten der geplanten Reformen Zent en in einer gemeinsamen Erklärung des ei ralkomitees der(Kommunistischen) Ver- 1 sten Arbeiterpartei und des leitenden e Vereinigten Bauernpartei 8 licht. Danach sollen künftig die Gruen Landbesitzer gesetzlich geschützt, 8 5 0 bis zu 50 Hektar frei gekauft, eee e werden können. Das 888 ur 1 l ür um ein Drittel 3 reide wird für 1957 1 beiden Parteien treten ferner dafür 1 Staat Pächter und Kleinbauern A ützt und Sleichzeitig die Beschrän- 8 8 5 aufhebt, die bisher die Arbeit der 1 Privaten Höfe behindert haben. I zu Sründende Vereinigung land- 5 85 aktlicher Verbände soll die Interessen e Wahrnehmen Höfe bis zu zwei neter 1 sollen dieses Jahr ganz von der Ab- 85 der wacht befreit werden. Der Höchst- 49 P er Progressiven Landbesteuerung von und 9 Wird auf 40 Prozent herabgesetzt 5 8 8 der staatliche Ankaufspreis erhöhe reide, Wolle und Häute erhöht. Dafür 8 m sich die Preise für Kunstdünger, Industrischaktliche Maschinen und gewisse Später Legüter noch im Laufe dieses Monats, er auch die Kohlenpreise. Als Weitere Vergü 3 2 kür Höfe 31 rgünstigungen sind Kredite 1 8 aller Art zum Ankauf von Maschinen eine ee de mans der Betriebe sowie 8 g von Bau ial-Li an landwirtschaktliche material-Lieferungen ormen 3 ein Betriebe geplant, Pie der Kollektivbewirtschaktung sollen auf freiwilliger beibehalten werden. Der Pressereferent des amerikanischen Auhßenministeriums, White, teilte mit, daß sein Ministerium einen polnischen Vorschlag, eine Wirtschaftsmission zur Erörterung der Möglichkeit einer Abnahme amerikanischer Agrarerzeugnisse nach den USA zu entsen- den, in„wohlwollende“ Erwägung ziehe. Grundlage Stellung, daß die Bundesregierung Sir An- thony Eden die baldige Wiederherstellung seiner vollen Gesundheit wünsche.(Siehe auch Seite 2.) Anhaltende Kämpfe zwischen Briten und Jemeniten Kairo.(dpa/ AP) Die Kämpfe im Grenz- gebiet zwischen dem Jemen und dem bri- tischen Protektorat Aden halten weiter an Wie die jemenitische Gesandtschaft in Kairo mitteilt, wurden am Dienstag bei Zusam- menstößen zwischen jemenitischen und bri- tischen Truppen der Regent des Sultanats Awaleg, Prinz Ahmed Ibn Aly, sowie zehn Zivilisten und acht britische Soldaten ge- tötet. Die britische Regierung beschuldigte am Mittwoch erneut den Jemen, die Grenzen des britischen Protektorates von Aden ver- letzt zu haben. In einem Kommuniqué, das in London und Aden veröffentlicht wurde, heißt es, daß die Angreifer in den letzten zwei Tagen ihre Ueberfälle fortgesetzt haben. Um die„wiederholten Angriffe auf die Dörfer des friedlichen Beihanistammes“ zurückzuweisen, seien jetzt Düsenjäger ein- gesetzt worden. Die Flugzeuge versuchten, mit Kanonen die Angreifer aus ihren Berg- positionen zu vertreiben. Radio Kairo gab am Mittwochabend be- kannt, daß das Königreich Jemen um die Unterstützung der Vereinten Nationen gegen die„britische Aggression“ gebeten hat. Die Anrufung der UNO erfolgte durch den jeme- nitischen Geschäftsträger in Aegypten, Abdel Rahman Abu Taleb. Ein Sprecher der jemenitischen Gesandt- schaft in Bad Godesberg gab bekannt, daß die jemenitische Regierung gezwungen sein könnte, Freiwillige aus allen Ländern her- beizurufen, um die britische Aggression zu- rückzuschlagen. und rãumte gestern abend seinen Platz als Eden nahm Abschied von der Weltpolitik Premierminister Großbritanniens für einen Nachfolger, dessen Name erst am heutigen Vormittag bekanntgegeben werden soll. Die vom Buckingham-Palust, dem Amtssitz der Königin, aus diesem Grunde gestern abend veröffentlichte Erklarung hat folgenden Wortlaut:„Der sehr ehrenwerte Sir Anthony Eden hatte heute abend eine Audienz bei der Königin und reichte seinen Rüchtritt als Premierminister und erster Lord des Schatzumtes ein, den Ihre Majestät anzunehmen geruhte.“ Bild: Keystone 21 Monate Dienst für Kriegsdienstverweigerer Gesetzentwurf der Bundesregierung/ Man denkt an Oedlandgewinnung und Deicharbeiten Von unserer Bonner Redaktion Bonn, Nach einem vom Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedeten Gesetz- entwurf sollen die anerkannten Kriegsdienstverweigerer in Zukunft einen Ersatz- dienst von 21 Monaten leisten. Man denkt daran, sie vornehmlich bei der Oedland- gewinnung und bei Deicharbeiten zu verwenden. Die Dauer des Ersatzdienstes setzt sich zusammen aus der Grundwehrdienstzeit von 12 Monaten und den neunmonatigen Uebungen, die von den Wehrpflichtigen abgeleistet werden müssen. Die Zuständigkeit für die Durchführung des Gesetzes soll beim Bundesarbeitsministerium liegen. Außer- dem ist die Einrichtung eines besonderen Bundesamtes geplant. Die Kriegsdienstverweigerer werden rechtlich wie Soldaten gestellt sein. Sie er- halten Sold, Versorgungsleistungen und Krankenfürsorge wie die Truppe. Die Er- satzdienst Leistenden werden unter lockerer Aufsicht in Lagern zusammengefaßt. Das Gesetz sieht die Pflichten eines„abgemilder- ten militärischen Gehorsams“ vor. Vor- gesetzte sind entweder Beamte oder Ange- stellte, die für diese Aufgabe eine besondere Eignung mitbringen sollen. Es besteht keine Verpflichtung zum Uniformtragen. Arbeits- kleidung wird gestellt. Jedoch wird auch ein eigener Anzug gestattet sein. Es gibt keine Beförderungen und keine Rangordnung. Ge- horsam und Disziplin werden in„abgemil- derter Form“ verlangt werden. Allerdings kann auch ein Kriegsdienstverweigerer be- straft werden, wenn er den Zapfenstreich ver- paßt oder sich unerlaubt von seinem Lager entfernt. Nur gibt es keine Freiheits- beschränkungen wie bei der Bundeswehr, sondern Ausgangssperren oder Kürzung des Soldes. Ein Sprecher des Verteidigungsministe- riums sagte erläuternd, der Entwurf sei nach dem Grundsatz ausgearbeitet worden, daß man keine Märtyrer schaffen wolle. Eine der wichtigsten Freiheiten in dem jetzt zu schaf- fenden Recht für Kriegsdienstverweigerer, das sich an ausländische Vorbilder anlehne, sei die Freiheit des Gewissens zu jeder Zeit. Es könne ein Soldat auch noch nach Monaten die Ausschüsse anrufen, um als Kriegsdienst- verweigerer anerkannt zu werden. Um- gekehrt könne auch ein Kriegsdienstverwei- erer, der den Ersatzdienst bereits ableiste, zur Truppe wechseln. Auf Antrag der Koalitionsfraktionen hat der Verteidigungsausschuß mit Mehrheit be- schlossen, seine vier Unterausschüsse— für innere Führung, Beschaffung, Infrastruktur und Haushalt— aufzulösen. Zur Begründung wurde angegeben, daß sich die an die Ein- richtung dieser Unterausschüsse geknüpfte Erwartung einer Arbeitsvereinfachung nicht erfüllt habe und daß sie von der Opposition lediglich zur Verzögerung des Aufbaues der Bundeswehr benutzt worden seien. Von Sozialdemokratischer Seite wurde dies heftig bestritten und die Behauptung aufgestellt, daß es den Koalitionsparteien nur darum ge- gangen wäre, zwei unbequeme Unteraus- schug vorsitzende, nämlich Schmidt(SPD) und Mende FDP) zu beseitigen. Bonns Beitrag zur Suezkanal-Räumung „Freiwillige und einmalige“ Vorschußzahlung von einer Million Dollar Lon unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett hat am Mitt- woch beschlossen, für die Růàumung des Suez- kanals von Schiffswracks einen Beitrag von einer Million Dollar(4,2 Millionen Mark) zu leisten. Die Zahlungszusage wird davon abhängig gemacht, daß dieser Betrag mit später anfallenden Kanalgebühren verrech- net wird. Es handelt sich also um eine Vor- schuß zahlung. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte mit Nachdruck, daß die Zah- lung„freiwillig und einmalig“ sei. Sie schließe keine Verpflichtung zu weiteren Zahlungen ein. Zischen Gesfern und Morgen Ein gemeinsamer Besuch von Bundes- präsident Heuss und Bundeskanzler Dr. Adenauer in den Vereinigten Staaten sei nicht beabsichtigt, erklärte ein Regierungs- sprecher in Bonn. Man rechnet damit, daß der Bundespräsident etwa Mitte März in Be- gleitung des Außenministers in die USA rei- sen wird. Unberührt davon bleiben die Reise- Absichten des Bundeskanzlers. Der Streik der Metallarbeiter in Schles- wig-Holstein tritt mehr und mehr in den Mittelpunkt politischer Erwägungen und Erörterungnen in Bonn. Auch das Bundes- kabinett befaßte sich am Mittwoch im Rah- men einer gesamtpolitischen Erörterung mit der Streiklage. Auf Beschluß der zentralen Streikleitung in Kiel wird der Streik von Donnerstag an auf fünf weitere Betriebe der Metallindustrie ausgedehnt. Nach Angaben der Industriegewerkschaft Metall erhöht sich dadurch die Zahl der bestreikten Betriebe auf 38 und die Zahl der streikenden Lohn- empfänger um rund 1 600 auf 34 100. Im Alter von 70 Jahren ist der Arzt und Philosoph Professor Dr. Viktor von Weizsäcker am Mittwoch in Heidelberg ge- storben. Nach seiner Habilitation war Weiz- säcker Leiter der Nervenabteilung der Hei- delberger medizinischen Klinik, im Jahre 1923 auherordentlicher und sieben Jahre später ordentlicher Professor für Neurolo- gie. In seiner 18 jährigen Tätigkeit in Hei- delberg erwarb er sich im In- und Ausland den Ruf eines ausgezeichneten Fachmannes. Der Bonner Botschafter in Moskau, Wil- helm Haas, wurde am Mittwoch vom sowje- tischen Außenminister Schepilow empfan- gen. Ueber den Gegenstand der Unterredung zwischen Haas und Schepilow wurde bisher nichts bekanntgegeben. Zurückgewiesen hat der DPS- Vorsitzende Dr. Heinrich Schneider die Kritik der CDU an seinem Interview in der Ostberliner Zeitung „BZ am Abend“. Dr. Schneider erklärte, er habe anläßlich der Eingliederung des Saar- landes Besuch von holländischen, amerika- nischen, englischen und zahlreichen anderen Journalisten gehabt und sich mit ihnen über aktuelle Probleme der Eingliederung unter- halten. Ein Ostberliner Korrespondent habe aus einer solchen Unterhaltung ein Interview gemacht. Bundespräsident Heuss wird am 26. und 27. Januar dem Saarland einen Staatsbesuch abstatten, wie das Bundespräsidialamt be- kanntgab. Es ist der erste offizielle Besuch, den das Staatsoberhaupt der Bundesrepu- blik nach Rückgliederung des Saarlandes an der Saar macht. Der ehemalige Generalfeldmarschall Pau- Ius soll nach einer Meldung des„Ostspie- gels“ des SPD- Pressedienstes im Sterben liegen. Der jetzt 66jährige Paulus, der die deutschen Truppen bei Stalingrad befeh- ligte, war in sowjetischer Gefangenschaft im „Nationalkomitee Freies Deutschland“ tätig. Ein politischer Kurswechsel bahnt sich in Spanien an. Wie aus zuverlässigen Kreisen Madrids verlautet, hat der Führer der Fa- lange, Jose Luis Arrese, dem spanischen Staatschef Franco seinen Austritt aus der Regierung angeboten und damit eine Kabi- nettskrise heraufbeschworen, die vermutlich weite Kreise ziehen wird. Anlaß zu dem dra- stischen Schritt Arreses soll ein Meinungs- umschwung Francos bezüglich der künftigen Rolle der Falange im politischen Leben Spaniens sein. Freie Wahlen in Korea unter UNO-Auf- sicht forderte der politische Ausschuß der UNO- Vollversammlung in einer von den Vereinigten Staaten eingebrachten Resolu- tion. Gegen die Entschließung stimmten acht Staaten des Sowietblocks. 922 279 arabische Flüchtlinge werden zur Zeit von der UNO-Hilfsorganisation für die Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten(UN- RWA) betreut, Von ihnen leben rund 217 000 im Gaza- Streifen, 513 000 in Jorda- nien, 102 000 im Liban und 90 000 in Syrien. Der finanzielle Beitrag der Bundesregie- rung geht auf ein Ersuchen des Finanz- beraters der UNO- Kommission zur Ràumurg des Suezkanals, des früheren amerikenischen Hochkommissars in Deutschland, John Me- Cloy, zurück. Mecloy hat sich mit diesem Ersuchen auch an andere Staaten gewandt. Dem Vernehmen nach wollen die USA einen Beitrag von fünf Millionen Dollar leisten, Frankreich und England haben Zahlungen bisher abgelehnt. Bundespressechef von Eckardt erklärte, in welcher Form dieser Betrag später auf die Kanalgebühren angerechnet werde, sei noch nicht bekannt. Für diese Frage sei der Bundesfinanzminister zuständig. Wenn die- ser die Zustimmung zur Zahlung von einer Million Dollar gegeben habe, werde er sicherlich Wege finden, sie zurückzubekom- men. Geschwindigkeitsbegrenzung auch für Motorräder geplant Bonn.(dpa) Motorräder sollen auch auf Autobahnen künftig nicht schneller als 80 Stundenkilometer fahren dürfen. Diesen Beschluß faßte der Verkehrsausschuß des Bundestages am Mittwoch. Der Ausschuß beschloß außerdem, daß allgemeine Ge- schwindigkeitsbegrenzung nur durch ein Ge- setz und nicht durch eine Rechtsverordnung festgelegt werden sollen. Verkehrsausschuß und Verkehrsministerium sind sich dabei darüber einig, daß Kraftfahrzeuge in ge- schlossenen Ortschaften nicht schneller als 50 Stundenkilometer fahren sollen. Für Lastwagen mit Anhänger ist auf Straßen und Autobahnen eine Geschwindigkeits- begrenzung von 60, für Omnibusse, Sattel schlepper und Lastwagen von 80 Stunden- kilometer vorgesehen. Für Personenkraft- wagen sollen außerhalb geschlossener Ort- schaften keine Geschwindigkeitsbegrenzun- gen gelten. In Kürze soll ein inter fraktionel- ler Antrag eingebracht werden, um diese Regelung gesetzlich zu verankern. MORGEN 8 . More Kommentar * Donnerstag, 10. Januar 1957 Der Kummer Frankreichs Aus dem Westen droht Gefahr. Obwohl bisher die Welt nach Osten starrt, ob dort nicht eine Mine platzen könnte, verliert man Jangsam in Paris die Nerven. Die Außen- Politik Frankreichs ist schon seit Jahren Wohl der schwächste Punkt im Ring der NATO-Mächte. Erst der verlorene Krieg in Indochina, dann das verkrachte Suez-Aben- teuer und nunmehr der nicht enden wol- lende Konflikt in Afrika, das sind Belastun- Sen, die einer Großmacht selbst zu schaffen machten, und Frankreich ist längst keine Großmacht mehr. Wenn morgen aber Frank- reich aus der UNO auszutreten gar die Ab- sicht hätte, weil es in seiner Außenpolitik sich vom Völkerparlament entmündigt fühlt, So könmte dies der westlichen Verteidigung gefährlich werden. Und diese Möglichkeit des Austritts ist kein Hirngespinst. In Algerien hat der Ab- Huf der Dinge ein Tempo angenommen, der auch die hochbegabte Florettkunst franzö- sischer Diplomatie kaum mehr gewachsen ist. Kein Tag, an dem die Szene sich nicht ändert. Wenn gestern noch das Element der Farbigen Nordafrikas die eigentliche Kum- merhaut von Frankreichs Weltprestige war, so sind es heute schon die weißen Bürger, ja sogar hohe Offiziere der Armee, die sich als renitent erweisen. Mit einem Arrest- befehl, wie ihn das Ministerium für Landes- verteidigung am 29. Dezember gegen Bri- gadegeneral Jacques Faure als letzte Weisheit Ausgesprochen hat, ist zwar ein militanter Extremist zurückgepfiffen worden, dem An- sehen des recht angeschlagenen weißen Mili tärs in Afrika ist damit keineswegs gedient. Bei der Empfindlichkeit von Frankreichs Ofkleieren wird dieser Schritt noch Folgen abel. Auf jeden Fall ist aber die Er- regung der weißen Minderheit in Algier da- durch nicht gedämpft und das Prestige des Desidierenden Ministers Lacoste keineswegs gewachsen. Es steht zu fürchten, daß der Putschversuch, den die Geheimorganisation des„Comte de resistance Francais“ angeblich plante, nur aufgeschoben ist, daß ihn die Arrestierung des angeblich mit den Wider- ständischen verhandelnden Brigadegenerals nicht aus der Weltgeschafft hat. Auch die Beschlagnahmung von drei Pariser Zeitun- Sen in Algier ist keineswegs zum Burg- frieden angetan. Nun ist der eigentliche Kummer Frank- reichs aber augenblicklich nicht so sehr der Krieg in Afrika als die bevorstehende De- batte in der General versammlung der Ver- einten Nationen. Wir erinnern uns, daß Frankreich deshalb vor einem Jahr vor- übergehend aus der UNO ausgezogen ist. Soll dieser Vorgang sich nun wiederholen oder wird Frankreich gar die Mitgliedschaft im Weltbund kündigen? Die Absicht jeden- Falls, die weiße Bevölkerung in Algerien Wenigstens so lange zum Stillhalten zu ge- winnen, bis die befürchtete Debatte in der UNO abgewiesen wäre, hat nicht gefruchtet. Es ist der Regierung Mollet nicht gelungen, der sehr besorgten asiatischen, aber auch amerikanischen Umwelt klar zu machen, daß Frankreich seine Omelette selbst umzurüh- ren weiß. Die These, daß der Konflikt in Akrika ausschließlich als ein Hausstreit der französischen Republik betrachtet werden miisse, steht auf gefährlich schwachen Bei- nen, wenn sich Paris nicht in der Lage sieht, die eigene Ordnungsmacht dort anzuwenden. Die Welt steht immer noch unter dem Alp des unvorhergesehenen Ausbruchs poli- tischen Ueberdrucks. Was weder in Ungarn, noch in Polen, noch auch am Suezkanal sich ereignet hat, das könnte leicht in Afrika geschehen, daß eine Explosion politischer Leidenschaft die Völker über nationales Maß hinaus erregt. Es könnte sogar dadurch leicht das Paradoxe abermals ins Leben tre- ten, daß nicht der vielzitierte West-Ost- Konflikt die Erde zum Erschüttern brächte, Sondern ganz wie in Hitlers Tagen der Krieg im eigenen Lager. Der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund war einst der erste Schritt zum Westkonflikt. Sollte ein Aus- tritt Frankreichs weniger bedeutsam sein? Gewig, die Weltgeschichte wiederholt sich nicht. Aber sie äfft. Dr. Karl Ackermann Vom Europarat gebilligt wurden Euratom und Gemeinsamer Markt Straßburg.(AP/dpa) Die Beratende Ver- sammlung des Europarats hat am Mittwoch einstimmig die Pläne zur Bildung einer Europaischen Atomenergiegemeinschaft(EU- RATOMW) und eines Gemeinsamen Europä- ischen Marktes gebilligt. Der Vorschlag, eine Weitere parlamentarische Versammlung für diese Gemeinschaften zu bilden, wurde je- doch von der Beratenden Versammlung zu- rückge wiesen. Die politische Debatte der Beratenden Versammlung des Europarats stand außer- dem im Zeichen der einmütigen Verurtei- lung der sowjetischen Intervention in Un- garn und heftiger Meinungsverschiedenhei- ten in der Suezfrage. Franzosen und bri- tische Konservative traten leidenschaftlich für die Suezpolitik ihrer Regierungen ein, mußten aber Kritik und Mißbilligung fast aller übrigen Abgeordneten hinnehmen, die Allerdings mit Zurückhaltung und ohne Schärfe vorgebracht wurden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat dem Bundeskanzler und den Bundesministern für Wirtschaft, Atomfragen, Auswärtige Ange- legenheiten, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Arbeit in einem am Mittwoch veröffent- üchten Schreiben seine Forderungen zur Beteiligung der Gewerkschaften an den europäischen Atombehörden übermittelt. Der DGE möchte unter anderem in der Leitung des EURATOM eine Abteilung für Fragen des Schutzes der Arbeitnehmer und der Bevölkerung gebildet wissen, die sich auch der allgemeinen Sozialprobleme annimmt. Eden war ein einsamer Mann Weder in seinem Kabinett noch in seiner Partei fand er noch Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 9. Januar Die britische Königin hat gestern abend ein Rücktrittsgesuch Sir Anthony Edens an- genommen. Als der Premierminister von sei- nem Erholungsurlaub in Jamaika zurück- kehrte, sprachen konservative Kritiker seiner Suez-Politik, in Erinnerung an Napoleons kurze Regierungszeit nach der Rückkehr von Elba, von Edens 100 Tagen, die ihm noch blieben. In Edens Umgebung erklärte man dagegen bis in die letzten Tage hinein hart- näckig, daß der Premierminister fest ent- schlossen sei, für die volle Dauer der gegen- wärtigen Legislaturperiode an der Spitze der Regierung zu verbleiben. Noch als Sir Anthony in Begleitung seiner Gattin am Dienstag zu einer Audienz bei Königin Elisa- beth nach Sandringham fuhr, wurde die Presse in diesem Sinne verständigt, daß keine Ueberraschungen zu erwarten seien. Allen- falls werde der Premierminister die Gelegen- heit seines Vortrags über die innen- und auhßenpolitische Lage benutzen, um die Köni- gin über einige geplante kleinere Umbe- setzungen in seinem Kabinett zu unterrichten. Erst die überraschende Rückkehr der Königin nach London wenige Stunden, nach- dem Eden wieder in seiner Wohnung in der Downing Street eingetroffen war, und die Einberufung einer außergewöhnlichen Ka- binettssitzung auf den Mittwochnachmittag, ließ die Welt aufhorchen. Die Rücktritts- Nahost- Programm stößt auf Widerstand Eine Gegenresolution soll den Washington, im Januar Im amerikanischen Kongreß hat sich fühlbarer Widerstand gegen das Nahost- Programm der Regierung Eisenhower in der vorliegenden Form bemerkbar gemacht. Der demokratische Sprecher des Repräsentanten- hauses, Sam Rayburn, teilte mit, daß ihm „von prominenter Seite“ ein Ersatz-Entwurf zu dem Resolutionsentwurf der Regierung übermittelt worden sei, der ihm sinnvoll er- scheine. Der Entwurf, der nur aus einem Satz besteht und zur Zeit von den demokra- tischen Mitgliedern des Außenpolitischen Ausschusses im Repräsentantenhaus geprüft wird, stellt lediglich fest, daß die Vereinig- ten Staaten die Erhaltung der Unabhängig- keit und Integrität der nahöstlichen Staaten als für ihr Interesse lebenswichtig erachten und zu diesem Zweck notfalls ihre bewaff- nete Macht einsetzen wollten. In demokra- tischen Ausschußkreisen wurde allerdings beanstandet, daß in diesem Entwurf jeder Hinweis auf eine Wirtschaftshilfe für den Nahen Osten fehle. Wie bekannt wird, fliegt der amerikani- sche Botschafter in Kairo, Raymond Hare, am kommenden Wochenende zu Konsulta- tionen der amerikanischen Regierung nach Washington. Der libanesische Außenminister, Malik, der am Mittwoch aus Kairo kom- mend zu einem zweitägigen Besuch in Rom eingetroffen ist, hat vor der Presse erklärt, der Libanon begrüße des neue Nahost- Programm der amerikanischen Regierung und sei bereit, mit den Vereinigten Staaten in dieser Frage zusammenzuarbeiten. Großbritannien hat, nach Mitteilung des Außenministeriums, den Generalsekretär der UNO ersucht, sich um die Aufnahme von Verhandlungen mit Aegypten über eine end- gültige Regelung der Suezkanalfrage zu be- mühen. Von unterrichteter Seite verlautet dazu, daß der britische Delegierte, Dixon, mehrmals wegen dieser Frage bei General- sekretär Hammarskjöld vorgesprochen und daß dieser die Anregung an den ägyptischen Außenminister Fawzi weitergeleitet habe. Fawizi habe jedoch selbst die Erörterung von Verhandlungsvorbereitungen abgelehnt. Der Generaldirektor des ägyptischen Informa- tionsamtes, Abdel Kader Hatem, hat in Kairo erklärt, Aegypten werde weder direkt noch indirekt mit Großbritannien und Frankreich verhandeln. Aegypten könne diese Frage lediglich in den Vereinten Natio- nen erörtern. Israel macht, nach Mitteilung eines Spre- chers der israelischen UNO-Delegation, die Gewährung von Garantien für seine staat- liche Sicherheit zur Bedingung für eine end- Eisenhowerplan abschwächen gültige Räumung der Sinai-Halbinsel und ist nicht gewillt, die Wiederbesetzung des Gaza- Streifens durch Aegypten zu gestatten. Wie aus unterrichteten Kreisen verlautet, fordert Israel die Zusicherung, daß die Sinai-Halb- insel nicht noch einmal ägyptisches Auf- marschgebiet wird, sowie die Garantie der freien Schiffahrt im Suezkanal und im Golf von Akaba. Der israelische Auhßenminister, Frau Golda Meir, der in den letzten Tagen diesbezügliche Verhandlungen mit dem Gene- ralsekretär der UNO, Hammarskjöld, geführt hat, erklärte in New Vork, Israel vertrete nach wie vor die Ansicht, daß keinem Aegyp- ter die Rückkehr in den Gaza- Streifen er- laubt werden sollte. Im übrigen aber sei diese Frage noch Gegenstand von Diskussionen. Mitglieder der Polizeitruppe der Verein- ten Nationen berichteten am Mittwoch, das berühmte Katharinenkloster in Sinai sei während der Kämpfe unversehrt geblieben. Das Kloster befindet sich in dem gegenwärtig von Israel besetzten Gebiet der Sinai-Halb- insel.(AP) genügenden Rückhalt nachricht bestätigte dann, daß die Prophe- ten, die dem Premierminister nur hundert Tage gegeben hatten, seine Aussichten noch zu günstig beurteilt hatten. Ueber die Gründe, die Sir Anthony Eden bewogen haben, in diesem Augenblick, noch vor Rückkehr des Parlaments aus den Weih- nachtsferien zurückzutreten, herrscht noch Ungewißheit. Wenn jetzt unter Hinweis auf seine frühere schwere Gallenoperation und mit gleichzeitiger Veröffentlichung eines ärztlichen Bulletins die schlechte Gesundheit Edens als Grund für den Rücktritt ange- führt wird, so kann das nicht überraschen. Das war schon nötig, um die Fassade der Einigkeit im Kabinett und in der Konser- vativen Partei nach Möglichkeit aufrechtzu- erhalten. Es ist auch festzustellen, daß Eden trotz der aus Jamaika mitgebrachten Son- nenbräune bereits vor Weihnachten den Ein- druck machte, keineswegs völlig erholt zurückgekehrt zu sein. Alleinbestimmend dürften gesundheitliche Gründe für seinen Rücktritt gerade in diesem Augenblick aber kaum gewesen sein. Der Premierminister hat nach seiner Rück- kehr feststellen müssen, daß seine Politik gegenüber Aegypten sowohl auf dem linken Wie auf dem rechten Flügel seiner Partei scharfer Kritik begegnete. Auf der einen Seite, weil man sie als einen Rückfall in eine Machtpolitik betrachtete, für die weder die materiellen noch die moralischen Voraus- setzungen in Großbritannien mehr gegeben sind, auf der anderen, weil das Unternehmen als militärisch schlecht durchgeführt und vor allen Dingen als verfrüht aufgegeben be- trachtet wurde. Vielleicht noch stärker mag Eden, der ein sehr sensibler Mann ist, da- durch beeindruckt worden sein, daß auch in der breiten Mitte der Partei eigentlich nie- mand sich aus Ueberzeugung zu ihm be- kannte. Sir Anthony hat eben in den letzten Wochen feststellen müssen, daß er— trotz seiner Popularität bei den breiten Massen der Bevölkerung, wie noch das Ergebnis einer Erneute Demonstrationen in Budapest Kadar bemüht sich um Kredite/ Ungarn-Debatte in der UNO Budapest, 9. Januar Mehrere tausend ungarischer Arbeiter 20gen, wie am Mittwoch bekannt wurde, am Dienstag in Schweigemärschen durch die Straßen der Donauinsel Csepel in Budapest, um gegen die Entlassung von 11 000 Arbei- tern der Industriewerke Csepels zu prote- stieren. Polizeiverstärkungen wurden alar- miert, aber es kam nicht zu Zusammen- stößen. Der von der Regierung Kadar ange- kündigte„harte Kurs“ wird nach Ansicht gut informierter Beobachter in vielen Fa- briken möglicherweise zu neuen Streiks Führen. Seit Montag sind die Arbeiter be- reits wieder zur„Taktik der langsamen Ar- beit“ übergegangen 8 Die ungarische Raädar-Regiefüng will sich eventuell an den Weltwahrungsfonds und an die Internationale Wieder aufbau- bank wegen langfristiger Kredite für den Wiederaufbau Ungarns wenden. Dies wurde am Mittwoch von Professor Amre Vaida mitgeteilt, der am vergangenen Wochenende in Budapest mit einer UNO- Wirtschafts- abordnung verhandelt hatte. Wie die Par- teizeitung„Nepszabasag“ bekanntgab, habe die deutsche Sowjetzone bereits einen lang- kristigen Kredit von 60 Millionen Rubel(60 Millionen Mark) und Bulgarien einen Kre- clit von sieben Millionen Rubel gegeben. Der ungarische Ministerpräsident Kadar hat sich in einer Unterhaltung mit der UNO- Wirtschaftskommission darüber beklagt, daß die USA einer Marionettenregierung in Un- Sarn keine Wirtschaftshilfe geben wollten. Kadar stellte die Forderung, alle UNO- Mitgliedstaaten zu fragen, ob sie nur einer bestimmten Regierung oder dem ganzen ungarischen Volk helfen wollten. Die Regierung Kadar führt gegenwärtig Gespräche mit anderen Parteien über eine Erweiterung der Regierung. Aus Kreisen, die der Regierung nahestehen, verlautete, die Kleine-Landwirte-Partei und die Bauern- Partei hätten sich bereit erklärt, in der Re- 8 55 m Auftrag von 24 Mächten hat Irland am Mittwoch e c l 5 0 Entschliegung eingebracht, in der die Bil- dung eines Fünfmächte- Sondersusschusses zur Untersuchung der bewaffneten sowjeti- schen Intervention in Ungarn gefordert wird. Die ungarische Delegation, die im letzten Jahr aus Protest gegen die Ungarn-Debatte die Vollversammlung verlassen hatte, War auch zur Mittwoch-Sitzung nicht erschienen. Der sowjetische Delegierte und stellver- tretende Außenminister, Kusnetzow, bean- tragte, die Vollversammlung solle die Un- garnfrage völlig von ihrer Tagesordnung ab- setzen. Er beschuldigte reaktionäre Elemente und„Faschisten“ in Ungarn, daß sie für die Unruhen verantwortlich seien.(dpa) Sowjetische Realitäten beerdigen Wunschträume Trotz vorgesehener Debatte ist von der Bonner Auhenpolitik keine Kursänderung zu erwarten Bonn, 9. Januar Die Mitteilung, der Bundestag wolle am 31. Januar eine außenpolitische Debatte durchführen, überrascht viele. Wohl in allen Lagern ist man sich darin einig, daß die Ent- Wicklung noch in Bewegung ist und Ab- schließendes kaum gesagt werden kann. Die Grenzen fliegen. Die abrupte Forderung des stellvertretenden Parteivorsitzenden der SPD, Mellies, man müsse heraus aus der NATO, fand keineswegs den Beifall sei- ner sämtlichen Parteifreunde. Umgekehrt schwankt auch bei den Koalitionsparteien das Bild bislang hin und her. Die Lage der Bun- desregierung ist nicht einfach. Wer aber von ihr neue Vorschläge erhofft, wird sich ge- täuscht sehen. Brentano hat dieses vor der Bundestagsfraktion der CDU/ CSU eindeutig erhärtet. Er wies den Verdacht eines Kurs- wechsels, trotz der Bereitschaft, neuen Tat- beständen Rechnung zu tragen, entschieden von sich. Immerhin wird nach den ereignisreichen Wochen und Monaten eine fundierte Er- klärung der Bundesregierung, werden kon- krete Stellungnahmen der Fraktionsexperten bevorstehen. Allgemein wurde in der jüng- sten Vergangenheit vielfach zu sehr mit Illusionen operiert. Die„Entstalinisierung“ weckte Hoffnungen. Man sah plötzlich außen- politische Konsequenzen vor sich, rätselte in Koexistenz, vermutete ein Nachlassen der kommunistischen Expansion und glaubte eine Lockerung im Ostblock zu verspüren, die neue Aussichten für eine Lösung der deutschen Frage begünstigen könnte. Unter dem schonungslosen Druck sowjetischer Rea litäten wurden diese Wunschträume in- zwischen beerdigt. Seit dem Empfang der Delegation der DDR in Moskau sollte außer- dem niemand mehr daran zweifeln, daß die Russen— zumindest gegenwärtig— ent- schlossener denn je sind, die mittel- und ostdeutschen Faustpfänder in harter Hand zu behalten. Welchen Sinn sollten weitere Noten wech- sel mit der Sowjetunion oder erläuternde Gespräche mit Herrn Smirnow haben, wenn die Rote Armee gerade wegen der Beunruhi- gung im Satellitenbereich unter allen Um- ständen an der Elbe stehenbleiben will? Oder was vermag ein deutscher Schritt bei der UNO zu erreichen, die, vollgepfropft mit anderen Streitfragen, in letzter Zeit immer wieder an die Grenzen ihrer Wirkungsmög- lichkeiten geriet. Man muß hier trennen: es von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen ist Sache der berufenen Politiker, wie es Außenminister von Brentano jüngst wieder zum Ausdruck brachte, die deutsche Frage am Kochen zu halten. Sie haben geradezu die Verpflichtung, wieder und wieder das Recht auf Wiedervereinigung zu betonen und Wege dorthin aufzuzeigen. Eine andere Sache bleibt es, was aktuell an erfolgver- sprechenden Schritten getan werden kann. Hier trifft sich die Auffassung einer breiten Mehrheit, daß es klüger ist, Entwicklungen reifen zu lassen, als durch voreiliges Han- deln neue Möglichkeiten vorschnell zu stören. In den ganzen Bonner Erörterungen webt und wirkt noch ein anderes Element, das vermutlich auch in der außenpolitischen De- batte durchscheinen wird. Chrustschow er- fand anläßlich seines Londoner Besuches die These„vom Ende der Aera Adenauer“. Seit- dem läuft dieses Schlagwort durch die Welt. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, Ulbricht, unterläßt es bei keiner Ge- legenheit, der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß in der Bundesrepublik bald die SPD ans Ruder komme, mit der man dann über eine Wiedervereinigung, so wie sie sich Pankow oder Moskau wünscht, wohl reden könne. Man braucht kaum zu betonen, daß die Anbiederungen weder von dem Gppo- sitionsführer, noch von den Führungsgre- mien seiner Partei sonderlich begrüßt wer- den. Mit allen Bundestagsparteien zusam- men bestand die SPD stets darauf, daß die Wiedervereinigung in Freiheit erfolgen müsse und nur in Zusammenarbeit mit der freien westlichen Welt erreichbar sei. Die Alarmsignale in den Ostblockstaaten, Rotchinas zunehmendes Auftreten in der großen Politik, die sehr kritische Haltung der asiatischen Neutralen, zwingt auch die Russen zu neuen Ueberlegungen. Haben sie erst einmal erkannt, daß eine entspanntere Weltsituation und ein freundlicheres Ver- hältnis zu den europäischen Staaten ihre eigene Lage in mancher Beziehung erleich- tern könnte, dann wird ein Zeitpunkt kom- men, zu dem die Vorschläge, wie sie die Bundesregierung zu machen hat, mehr sein werden, als Deklamation. Parole aus Moskau: Die Reihen dicht geschlossen! Donnerstag, 10. Januar 1957/ Nr. — am Tage seines Rücktritts Veröffentlichte Gallupumfrage bestätigt hat,— in Sehen Kabinett und in seiner Partei ein einsamer Mann war. Noch ein anderes Moment dürfte mit. gesprochen haben, wenn ihm seine Kolle zum Rücktritt geraten haben sollten letzten Tage haben klarer denn je erkengen lassen, daß an eine Wiederherstellung einez vertrauensvollen Verhältnisses Zwisch London und Washington nicht zu denken War, solange Sir Anthony an der Spitze der britischen Regierung stand. Die Folgeerschel. nungen von Suez haben aber allzu deutlich bewiesen, Wẽãä stark das Vereinigte König. reich sowohl wirtschaftlich wie politisch aut ein gutes und vertrauensvolles Verhältniz zu den amerikanischen Alliierten angewiesen ist. Die Auswahl des Nachfolgers liegt in erster Linie bei der Königin. Es ist nicht be. kannt, ob Sir Anthony Eden, wie es ein aus. scheidender Premierminister darf, Königin Elisabeth einen seiner bisherigen Kollegen als Nachfolger empfohlen hat. Auch wenn das geschehen sein sollte, so ist es für die Königin nicht verbindlich. Allerdings ist des Betreffende natürlich auf das Vertrauen dez Unterhauses— was im konkreten Falle gleichbedeutend mit dem Vertrauen der Über wiegenden Mehrheit der Konservativen Partei sein dürfte— angewiesen. Grotewohl und Tschou En-lal betonen die Führerrolle der Sowjetunion Moskau.(dpa/ AP) Der chinesische IM. nisterpräsident Tschou En-lai und Sowjet- zonen-Ministerpräsident Grotewohl haben veröffent. nach einem am Mittwoch lichten Kommuniqué während sprechungen in Moskau mend die Auffassung „die Einheit des ihrer Be. betont, sozialistischen I- gers unter Führung der Sowjetunion de sichere Garantie für die Erhaltung des Friedens in der ganzen Welt ist“. Die chine. sischen Gesprächspartner haben sich außer- dem hinter die von der UdssR und det Sowjetzone am Montag getroffenen Verein-. barungen gestellt. Eine erste Besprechung zwischen Grotewohl und Tschou En-lal hatt am Montag, die zweite am Dienstag statt- gefunden. Unter Betonung der einheitlichen Auf. fassung der beiden Staaten in ideologischen und internationalen Fragen gehen in Moskau die Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierungsdelegation und der Sowiet- regierung weiter. Der chinesische Ministerpräsident wird am Freitag zu einem Besuch in Warschau eintreffen. Hessens katholische Bischöfe ignorieren Niemöllers Predigt Frankfurt.(dpa) Die beiden bischöflichen Ordinariate Hessens in Fulda und Limburg haben am Montag bei einer Aussprache in Frankfurt entschieden, daß von ihnen zu den Angriffen des hessischen Kirchenpräsidenten D. Martin Niemöller auf die Weihnachtsbot- schaft des Papstes nicht eigens Stellung ge- nommen wird. Die bischöflichen Ordinariate verwiesen aber darauf, daß nach Feststel- lungen der amtlichen katholischen Nachrich- tenagentur(KNA) katholische Kreise die Be- merkungen Niemöllers als eine„ungeheuer liche Verunglimpfung Papst Pius XII.“ be- zeichneten. Niemöller hatte in seiner Neujahrspredigt in Wiesbaden gesagt, zum Weihnachtsfest habe ein Mann, der als Statthalter Christi u sprechen vorgäbe, den Vereinten Nationen das Recht zugesprochen, jedem militärischen Angriff eines Staates auf einen anderen zu- vor zukommen und damit praktisch einen Präventivkrieg gutgeheißgen. Der Papst habe ferner erklärt, ein Christ könne sich nicht auf sein Gewissen berufen, um sich zu weigern, Dienste zu leisten und die Pflichten zu er- füllen, die gesetzlich festgelegt sind, und da- bei eindeutig auf den Kriegsdienst ange- spielt.„Hier wird“, so predigte Niemöller, „die Autorität Christi der Wahrheit zuwider in Anspruch genommen, hier wird sein Name mißbraucht.“ Für Widerstandskämpfer soll besonderer Ehrenschutz gelten Bonn.(dpa) Die CDU/ CSU-Bundestags · fraktion brachte am Mittwoch ihren Initiativ- entwurf für ein Fünftes Strafrechtsänderungs. gesetz ein, der einen besonderen Ehrenschutz für Widerstandskämpfer vorsieht. In das Strafgesetzbuch soll ein Paragraph 130a ein- gefügt werden, durch den Widerstands. kämpfer— etwa die Gefallenen des 20. Jul 1944— gegen Verächtlichmachung geschützt werden, Dafür ist in dem Entwurf eine Straſe von mindestens drei Monaten Gefängnis vor- gesehen. Durch den Entwurf soll zugleich der Para- graph 130 neu gefaßt werden, der Gefängnb bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe jedem androht, der verschiedene Gruppen der Be. völkerung öffentlich zu Gewalttätigskeiten gegeneinander anreizt. Auch die Verbreitung unwahrer oder gröblich entstellter Behaup- tungen über solche durch Abstammung, Her- kunft oder Glauben bestimmte Bevölkerung gruppen soll strafbar sein. Das Andenken von Verstorbenen solcher Gruppen gegen Ver- ächtlichmachung will der Entwurf durch An- drohung von Gefängnisstrafen von minde- stens einem Monat schützen. Kurz notiert In Indonesien herrscht eine Regierung krise, nachdem die Masjumi-Partei, die größte Partei der indonesischen Moslems ihre fünf Minister aus dem Kabinett Sastros“ midjojo zurückzog. Unter den zurückgetre- tenen Ministern befindet sich auch der stell- vertretende Ministerpräsident Mohamm Rum. Ziel der Masjumi-Partei ist es, del Rücktritt des derzeitigen Ministerpräsiden- ten Sastroamidjojo zu erzwingen und seine Stelle den früheren Vizepräsidenten Mohammed Hatta zu setzen, der sich 9 Sumatra besonderer Beliebtheit erfreut un deshalb den Masjumi-Vertretern als der ge eignete Mann erscheint, der dortigen Situa- tion Herr zu werden. Der Johannesburger Mammutprozeß 55 gen 154 Führer und Funktionäre der„N tionalen Freiheitsbewegung“ Sücdaftie wurde nach lotägiger Unterbrechung mit g Stellungnahme der Verteidiger fortgesel 0. g g in 500 Polizisten sperrten die Exerzierhalle dee Ziele füh Zentrum von Johannesburg ab, in der Angeklagten vor Gericht stehen. übereinstim- ds Nr. 8/ E —— Was s Das „Sh 46 1 feuer he Explosioi reichten noch in zu erken zwei 150 konnte Sonderlö Acht Pe entstand. drei Mil geschätzt Zum dieser T Nähe der ein More tötete du gewehr e Der Cliflord amerikan aber heb Gesetzes (etwa 21 durch de Namen gen Geis Polizist i Russell gottesläst worfen h wegen ei ihr Mans wollte. R erklärt, e wolle. Frau wegischel ihrem br. meter süc jährige F rascht. S Freie zu schwader zweite Fr schenfrer Die 25 ist als ers an der he immatrik Goethe- U Sorbonne salem eir rung der Das G das in d „Bahnbre kührte dis ort des 8 lich von eine vor von zwe 34 Jahrei Für Nekropol von den ein Betr. willigt. 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Der Brand, dem unter anderen zwei 150 000-Liter-Tanks zum Opfer fielen, konnte erst nach mehreren Stunden von Sonderlöschkommandos eingedämmt werden. Acht Personen erlitten Verletzungen, Der entstandene Sachschaden wird auf mehr als drei Millionen Dollar(12,6 Millionen DMW) geschätzt. 2 zum ersten Mal seit zwölf Jahren wurde dieser Tage auf Island und zwar in der Nahe der isländischen Hauptstadt Reykjavik ein Mord verübt. Ein 25 jähriger Arbeiter tötete durch einen Schuß aus einem Jagd- gewehr ein 19 jähriges Mädchen. * Der 20 Jahre alte Lastwagendahrer Clifford Russel ist wegen Verletzung des im amerikanischen Staat Michigan geltenden, aber heute nur mehr selten angewandten Gesetzes gegen Gotteslästerung zu 50 Dollar (etwa 210 Mark) Strafe verurteilt worden, durch das„Fluchen und Verwünschen im Namen Gottes, Jesu Christi oder des Heili- gen Geistes“ unter Strafe gestellt wird. Ein Polizist in Mount Clemens(Michigan) hatte Russell Angezeigt, weil dieser ihm einen gotteslästerlichen Fluch an den FKopf ge- worfen habe, als er ihn in seiner Wohnung wegen einer Beschwerde von Russells Frau, mr Mann wolle sie schlagen, vernehmen wollte. Russell hatte vergeblich vor Gericht erklärt, er könne zu Hause fluchen, wie er wolle. * Frau Sigrun Nansen, die Witwe des nor- wegischen Forschers Fridtjof Nansen, kam in ihrem brennenden Hause in Asker(16 Kilo- meter südlich von Oslo) ums Leben. Die 88 jährige Frau wurde im Bett vom Feuer über- rascht. Sie hatte vergeblich versucht, das Freie zu erreichen, und war in den Rauch- schwaden erstickt. Sigrun Nansen war die zweite Frau des grogen Forschers und Men- schenfreundes, der 1930 starb. * Die 25jährige Eva Beling aus Hamburg iSt als erste nichtjüdische deutsche Studentin an der hebräischen Universität in Jerusalem immatrikuliert worden. Sie hat vorher an der Goethe- Universität in Frankfurt und an der Sorbonne in Paris studiert und will in Jeru- salem eine Dissertation über die Eingliede- rung der deutschen Juden in Israel schreiben. 8 Das Geräusch von grunzenden Schweinen, das in den Sendungen des Schwarzsenders „Bahnbrecher“ regelmäßig zu vernehmen war, kührte die holländische Polizei zu dem Stand- ort des Senders. Sie fand in Dalfsen((öst- lich von Zwolle), in einem Schweinestall eine vorzüglich getarnte Sendeanlage, die von zwei Arbeitern im Alter von 30 und 34 Jahren betrieben worden war. * Für systematische Ausgrabungen der Nekropolis von Canna wurde dieser Tage von den zuständigen italienischen Behörden ein Betrag von über 20 Millionen Lire be- willigt. In diesem antiken Gräberfeld sind die Opfer der berühmten Schlacht von Canna beigesetzt, in der die Truppen der römischen Republix von Hannibal vernichtend ge- schlagen wurden. Man hofft, durch eine archäologische Erforschung der Massengräber nicht nur wertvolle historische Aufschlüsse über den Verlauf der Schlacht zu gewinnen, sondern damit auch einen neuen Anziehungs- punkt für den internationalen Tourismus zu schaffen. * Der Exekutivrat der UNICEF, des Welt- kinderhilfswerks, hat vor kurzem ein Bud- get in Höhe von 9 127 811 Dollar genehmigt, das der UNICEF die Durchführung von 46 Hilksprogrammen für kranke und notlei- dende Kinder in 47 Ländern ermöglichen wird. * Das Werben für Zeitschriftenabonne- ments scheint bei den amerikanischen Stu- denten langsam auszusterben. Bei einer Um- mage unter 280 Studenten an der Universi- tät von Indiana wurde festgestellt, daß kein emeiger von ihnen sich mehr mit dem Ver- rieb von Zeitschriften beschäftigt. Die meisten von ihnen verdienten sich ihre Stu- diengelder als Verkäufer. „Ich habe diese Frauen vor den Gaskammern bewahrt. 0 sagt heute der ehemalige KZ-Arzt Professor Carl Clauberg/ Sterilisierung im Dienste des Rassenwahns Der Oberstaatsanwalt beim Kieler Land- gericht, Dr. Paul Thamm, sah sich vergan- gene Woche genötigt, beim Schwurgericht in Kiel den Antrag zu stellen, Sachverständige für den voraussichtlich im Frühjahr begin- nenden Prozeß gegen den außerordentlichen Professor Dr. med. Carl Clauberg zu be- stellen. Dr. Thamm selbst hatte wochenlang vergeblich versucht, einen Sachverständigen zu finden, der bereit gewesen wäre, in der Verhandlung gegen Professor Clauberg auf- zutreten. Elf Jahre nach Kriegsende ist es das erste Mal, daß ein völlig unabhängiges deutsches Gericht— weder von einer Besat- zungsmacht beeinflußt, noch im Macht- bereich des Ostblocks die Vorwürfe gegen einen Mann prüfen soll, der im KZ Auschwitz verantwortlich tätig war. Dabei Wird es der Sachverständige nicht viel leichter haben, sich gegen den auch heute noch ungemein aggressiven Professor Clau- berg zu behaupten, als die Richter. Clauberg gilt in Fachkreisen als eine Autorität auf dem Gebiet der weiblichen Sexualhormone. Kaum ein Wissenschaftler hat sich so ein- gehend und rücksichtslos mit den Dingen beschäftigen können, die dem nur 1,54 m großen, untersetzten Professor Clauberg vorgeworfen werden. Der Prozegverlauf wird in der ganzen Welt aufmerksam beobachtet werden. Schon jetzt hat Oberstaatsanwalt Dr. Thamm An- meldungen von Presseberichterstattern aus vielen Ländern vorliegen. Aber bevor nicht das Gericht einen Sachverständigen aus dem Gebiet der Gynäkologie findet, der einmal die deutsche Sprache beherrscht, zum ande- ren aber dem Angeklagten in seinem Fach- Wissen ebenbürtig und durch die Vergan- genheit nicht belastet ist, kann dieser erste deutsche KZ- Prozeß nicht beginnen. In monatelanger Arbeit hat Oberstaats- anwalt Dr. Thamm mit wissenschaftlicher Akuratesse in seiner Anklageschrift auf 137 Seiten festgehalten, was dem Professor Clauberg, der seit Oktober 1955 in Unter- suchungshaft sitzt, vorgeworfen wird. Er wird beschuldigt, an wenigstens 185 Frauen schwere Körperverletzungen und an min- destens 4 Frauen das gleiche mit Todesfolge vorgenommen zu haben. Es geht hierbei um Sterilisationsversuche an Jüdinnen und Ausländerinnen, die Clauberg im Einver- nehmen mit dem damaligen Reichsführer Ss Himmler in den Konzentrationslagern von Auschwitz und Ravensbrück vorgenom- men hat.„Negative Bevölkerungspolitik“ hieß das Schlagwort. Hätte der Rußlandrückkehrer Clauberg — er war 1945 von den Sowjets verhaftet und zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wor- den— bei seinem überraschenden Eintref- ken in Westdeutschland nicht gedrängt, mit in die Fernsehübertragung zu kommen, Wäre er wahrscheinlich nicht so rasch be- merkt worden. Doch viele Fernsehteilneh- mer erinnerten sich der charakteristischen Physiognomie dieses Mannes. Do„Zentral- rat der Juden in Deutschland“ ergriff die Initiative und wenig später hagelte es aus allen Teilen der Welt Strafanzeigen gegen Clauberg. Es waren die wenigen Glück lichen, die der Hölle von Auschwitz und Ravensbrück entrinnen konnten. Dies ist der Grund, warum die Kieler Staatsanwaltschaft einen geradezu weltwei⸗ ten Apparat in Bewegung setzen mußte, ehe nach über einem Jahr das erforderliche Anklagematerial gegen Clauberg zusammen- getragen war. So wurden im Wege der in- ternationalen Rechtshilfe Zeugen in Eng- land, Frankreich, Belgien, den Niederlan- den, Polen, der Tschechoslowakei, den USA und in Israel vernommen. Teilweise muß ten die 107 Zeugen auf diplomatischem Wege gehört werden. Sie alle werden nun zum erstenmal vor einem deutschen Ge- richt darüber aussagen, was sich in den Kon- zentrationslagern zutrug und welche Ver- hältnisse dort herrschten. Das ist die eine Seite des Prozesses, die weit über den„Fall Clauberg“ hinausragt. Zu den Kernfragen gehört aber auch, warum ein angesehener Fachmann und Frauenarzt wie Professor Clauberg sich ab 1942 in die Dienste Himm- lers begeben und in seinem Sinne„negative Bevölkerungspolitik“ betrieben hat. Eine Erklärung hierfür versucht Ober- staatsanwalt Dr. Thamm in seiner Anklage schrift zu geben:„Der Angeklagte hat in- folge seiner geringen körperlichen Größe schon als Kind unter ständiger Zurückset- zung gelitten. Weil man versucht hat, aus ihm eine lächerliche Figur zu machen, hat er stets das Bedürfnis gehabt, sich zur Wehr zu setzen.“ So ist auch zu verstehen, daß Clauberg von einem quälenden Ehrgeiz be- sessen war, sich hervorzutun. Er tat das Falsche.„Die Ergebnisse des Ermittlungs- verfahrens werden den Nachweis erbrin- Sen“, heißt es in der Anklageschrift,„daß der Angeschuldigte sich zur Tätigkeit in In Neapel traf am 6. Januar 1957 ein ägyptisches Schiſf mit go aus Aegypten ausgewiesenen zudischen Männern, Frauen und Kindern ein, die das Land wegen des israelischen Ein- marsches im vergangenen Jahr verlassen mußten. Nach den Berichten der Ausgewiesenen wurden sie nachts von ägyptischer Polizei verhaftet und gezwungen, Erklärungen zu unter- schreiben, sie wollten Aegypten„freiwillig“ verlassen. Die Ausgewiesenen durften nur 100 Pfund(etwa 130 DM) in bar und persönliches Eigentum bis zu einem Wert von 50 Pfund mitnehmen.— Unser AP- Bild zeigt Frau Caroline Levy aus Kairo mit ihrem zweijdhrigen Sohn, der in inrem Schoß schläft, auf Deck des ägyptischen Schiffes nach der Ankunft in Neapel. Auschwitz und Ravensbrück nicht entschlos- sen hat, um die dort in bedauernswerten Verhältnissen vorgefundenen Frauen zu retten, Vielmehr hat er aus egoistischen Gründen, um das erstrebte Ziel eines For- schungsinstituts mit Himmlers Hilfe zu er- reichen, sich diesem für die Pläne einer negativen Bevölkerungspolitixk zur Ver- kügung gestellt.“ Claubergs Jugendzeit— er wurde am 29. September 1893 in Wupperhof Kreis Bergisch-Land als Sohn eines Messer- schmieds geboren— enthält nichts Nennens- wertes. Bis 1932 wirkte er als Assistenzarzt an der Kieler Universitäts-Frauenklinik. Erst 1937 wurde er außerordentlicher Pro- fessor und Chefarzt der Frauenklinik des FEnappschaftskrankenhauses in Königshütte. Oberstaatsanwalt Thamm hat im Lebens- lauf dieses Mannes nicht nur allgemeine Daten vermerkt, sondern auch psycholo- gische Hintergründe ohne jede polemische Herausstellung aufgedeckt, um ein vollstän- diges Charakterbild des Angeklagten zu zeichnen. So, wenn er anführt, daß Clau- berg seiner Ehefrau einmal bei einem Streit ein geladenes Jagdgewehr vor den Mund hielt und sie fragte, ob er abdrücken solle. Sie müsse auch für ihn sterben kön- nen, wenn sie ihn liebe. So, wenn er ver- merkt, was Clauberg am 15. Oktober 1955 nach seiner Rückkehr aus Rußland seiner Frau schrieb. Er legte ihr nahe,„ihren Zu- und Haushältern zu empfehlen, den Freitod durch den Strick zu wählen, da er andern- Falls persönlich erscheinen werde, dann aber Werde es nicht bei dem verhältnismäßig milden Tod durch den Strick bleiben, son- dern es werde viel qualvoller werden.“ Frau Clauberg hat stets ein ehrbares Leben ge- führt und ihr Mann hatte sie bis dahin überhaupt noch nicht gesehen. Erst im Frühjahr 1940 befaßte sich Clau- berg mit Untersuchungen, die die Möglich- keit einer dauernden Sterilisierung von Frauen betrafen. Im Sommer 1942 kam es zwischen ihm und Himmler zu einer ersten Verbindung. Aus den vorliegenden Original- dokumenten geht unzweideutig hervor, daß es Himmler darauf ankam, ein wirksames rassenpolitisches Mittel in die Hand zu be- kommen. Sein Werkzeug wurde der Pro- fessor Carl Clauberg, dem im KZ Auschwitz Hunderte von Frauen für seine Forschun- gen zur Verfügung gestellt wurden. Eines Tages war es dann soweit, und Clauberg schrieb an Himmler:„Die von mir erdachte Methode, eine Sterilisierung des weiblichen Organismus ohne Operation zu erzielen, er- folgt durch Einspritzung vom Eingang der Gebärmutter her und kann bei der üblichen gynäkologischen Untersuchung vorgenom- men werden. Was die Frage anbelangt, die Sie, Reichsführer, mir vor Jahresfrist stell- ten, nämlich in welcher Zeit es möglich sein würde, 1000 Frauen auf diese Weise zu stèerilisieren, so kann ich dies heute voraus- sehend beantworten. Höchstwahr- scheinlich mehrere Hundert, wenn nicht gar tausend an einem Tag.“ Clauberg wußte vom ersten Augenblick an, daß er Handlanger der rassenpolitischen Ziele Heinrich Himmlers war. Heute vertei- digt er sich:„Ich habe diese Frauen vor den Gaskammern und damit praktisch vor dem Tode bewahrt.“ Wer aber Gelegenheit hatte, die 137 Sei- ten starke Anklageschrift mit der Fülle dokumentarischen Materials zu lesen, dem offenbart sich, mit welchem Ehrgeiz und welcher Kaltblütigkeit Clauberg seine Me- thode an den Frauen in Auschwitz und Ra- vensbrück praktizierte. Eine Methode, die sich nicht beschreiben läßt, weil man die Schmerzen der Frauen nicht wiedergeben kann. Man kann es einem Hochschullehrer und Arzt nicht verzeihen, daß er seine Me- thode an den hilflosen Frauen auch von einem Mann vornehmen ließ, der von Beruf Friseur war. Trotz dieser zahllosen Verbrechen, für die in Kiel 107 Zeugen ihre Eide schwören werden, ist Claubergs Verteidiger, Rechts- anwalt Fründt, davon überzeugt, seinem Mandanten wertvolle Hilfe leisten zu kön- nen. Er will nachweisen, daß die Vergehen Claubergs inzwischen verjährt sind und die vier Todesfälle nicht dem Kanto seines Mandanten zuzuschreiben Sand. G. Kistenmacher Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist stark bedeckt, trüb, gebietsweise Nebel oder Hoch- nebel. Besonders heute ewas Niederschlag, meist Regen oder Sprühregen, nur in Gipfel lagen mit Schnee. Tagestemperaturen wenig über null Grad. Nachts leichter Frost Zwi- schen minus 1 und minus 2 Grad, Odenwald und Bauland auch bis minus 4 Grad. Auf West, später auf Nordwest drehender Wind. Uebersicht: Mit dem Abbau des hohen Druckes über dem Alpenraum nähert sich unserem Raum eine Front polarer Meeres- luft, die heute noch unseren Raum erreicht und durch ein sich kräftigendes Hoch über dem Mittelatlantik geführt uns mehrere Tage zuströmen wird. Sonnenaufgang: 8.21 Uhr. Sonnenuntergang: 16.46 Uhr. Vorhersage-Narte För. 10.12 2 Uhr 10151010%10 64 8 Haperondẽ 980 Pegelstand vom 9. Januar Rhein: Maxau 384(2), Mannheim 254 (1), Worms 182(), Caub 253( 13). Neckar: Plochingen 139(8), Gundels- heim 198(31), Mannheim 270(20). Der Rapallo- Vertrag in neuem Licht Der Vertrag von Rapallo, in dem die Wei- marer Republik und die Sowjetunion— zwei eben erst besiegte Staaten— die wirtschaft- liche und politisch- militärische Zusammen- arbeit vereinbarten, wird vor allem im west- lichen Ausland noch immer als Menetekel füs die angebliche Wankelmütigkeit der deut- schen Politik angesehen. Es ist daher dan- kenswert, daß Professor Theodor Schieder, Köln, den Grundzügen der jahrelangen Ver- handlungen um diesen Vertrag, soweit es der derzeitige Stand der Quellen gestattet, nach- gegangenist. Das Ergebnis seiner vor der Arbeitsge- meinschaft für Forschung des Landes Nord- rhein- Westfalen vorgetragenen Studie ist die Feststellung, daß die deutsche Regierung von Anfang an sehr viel zurückhaltender war als die russische, daß sie sich streng auf das Technisch-Militärische beschränken wollte und sich vor allem gegen jede innenpolitische Einmischung abschirmte. Den Neutralitäts- vertrag, auf den die Sowjetunion von Anfang an zusteuerte, hat sie erst nach jahrelangen Verhandlungen abgeschlossen, nachdem ihre Westpolitik ein bestimmtes Ziel erreicht hatte und der Eintritt Deutschlands in den Völker- bund, den Rußland eben verhindern wollte, feststand. Für die Deutschen war der Vertrag von Rapallo zwar nicht eine Erneuerung der Rückversicherung im Osten, aber der Ver- such, in ein erträgliches Verhältnis zu Ruß- land zu kommen, sich im Osten gegen Ueber- raschungen zu sichern, während im Westen eine aktivere Versöhnungspolitik betrieben wurde. Er war der Versuch einer geschwäch⸗ ten Nation, im Kräftespiel der Weltpolitik nicht zerrieben zu werden. Gewiß haben ein- zelne treibende Personen auf der deutschen Seite mehr gewollt, haben darin die Grund- lage für eine Revision von Versailles gesehen. Für Stresemann war der Vertrag jedoch Teil einer Politik, die dem deutschen Volk den Frieden und eine angemessene Bewegungs- freiheit in Mitteleuropa wiedergewinnen Sollte. — Reden die Europäer nur? Europarat arbeitet im Stillen/ Politischen Zusammenhang festigen Immer wieder wird auch von politisch inkormierten Menschen dem Europarat der Vorwurf gemacht, er rede nur und handle micht Das ist ein Zeichen für die Organi- dalion, ire Ziele, Arbeiten und Erfolge noch stärker als bisher in der Oeffentlichkeit zu verbreiten. Und der Europarat hat Erfolge aufzuweisen. a Da sind zunächst zahlreiche abgeschlos- 91275 Konventionen, die unmittelbare Aus- 15 auch auf das Leben des Einzel- Na Dazu gehören die Menschen- 85 tskonvention, das Abkommen über das derkobsische Abitur“, die, Europäische Nie- Seriafabn ordnung und die verschiedenen in 85 een Andere Vertragswerke sind 5 orbereitung, zum Beispiel ein Ausliefe- nssabkommen, ein Abkommen über die Pllichtversicherung a 8 j Soxislcharts 8 der Kraftfahrer und die 9 5 gutoparat hat sich auch mit Erfolg 8 ee der Grenzformalitäten 9955 N„ insbesondere für die Abschaffung Renee ermerkzwangs. Einige seiner Mit- zwang 5 sogar auf den Paß- Zollkarte 5 Jahr hat die einfache e Karte genannt, das kompli- MWagen-Triptyk ersetzt. de Abnächstes Ziel hat allen Mitre des Paßzwangs zwischen sollen 918— 5 gesetzt, Stichproben 21 7 5 Zollkontrollen erset- tach f üchtlingen werden diese Verein- schuß 8. kommen. Ein Sonderaus- europäisch eitet Semeipsam mit anderen gie Organisationen an Maßnahmen, ur praktischen V. irkli i 5 5 erwirkli er Ziele rühren Sollen.„ sich der Europarat Am Ende des vergangenen Jahres, im Schatten der großen Ereignisse, sind die Außenminister des Europarats noch einmal zusammengetreten. 15 Minister der Mitglied- staaten, also ein kontinentales Gremium, be- schlossen dabei, einen eigenen Standpunkt zu den großen Fragen der Politik einzuneh- men; einen Standpunkt, der in den großen Linien mit dem der NATO übereinstimmt, jedoch im Rahmen einer europäischen Kon- sultation selbständig vertreten werden soll. Insbesondere werden in Zukunft die De- legationen der Europaratsmitglieder bei den Vereinten Nationen sich vor der Stellung- nahme zu wichtigen Problemen in diesem Gremium einigen. Es soll damit keine euro- päische Blockpolitik geschaffen werden, je- doch will man vermeiden, daß der ohnehin labile politische Zusammenhang noch mehr gefährdet wird. Noch ist es nicht so weit, daß die fünf- zehn Mitglieder des Europarats bei den Ver- einten Nationen geschlossen auftreten kön- nen oder auch nur wollen. Immerhin ist aber die Tendenz erkennbar, über den losen Rah- men der Konsultation hinaus zu einer größe- ren Einheitlichkeit der europaischen Außen- politik zu gelangen. Die Minister haben außerdem ein Problem behandelt, das sie mit steigender Sorge er- küllt: die Ueberschneidung und Doppelarbeit in den Zuständigkeiten und Wirkungsberei- chen der europaischen Organisationen. Um hier eine Klärung zu schaffen, wurde der Generalsekretär des Europarats beauftragt, mit seinem Kollegen vom Europäischen Wirt- schaftsrat(OEEC) die Möglichkeiten einer Abgrenzung der Zuständigkeiten auszuarbei- ten. Ueber diese, zunächst rein administra- tiven Maßnahmen hinaus, denkt man jedoch bereits an eine Entwicklung, deren Abschluß notwendigerweise eine institutionelle Neu- ordnung der europäischen Organismen sein Wird. Die Verfechter der politischen Eini- gung Europas werden über diese vorsichtigen Formulierungen vielleicht nicht erfreut sein. Die Entwicklung seit 1949 hat jedoch be- wiesen, daß ohne ein behutsames Vorgehen europͤische Integrationsprojekte nicht ver- wirklicht werden können. Das Werden Europas Bürgermeistertreffen Im Straßburger Europahaus findet vom 12. bis 14. Januar eine internationale Bür- germeister- Konferenz statt, an der über 130 Gemeindevertreter aus europäischen Ländern teilnehmen werden. Angeregt wurde die Begegnung von der Kommission für Ge- meinde angelegenheiten des Europarates, deren Vorsitzender der framzösische Staats- minister und Bürgermeister von Bordeaux, Chaban Delmas, ist. Die Konferenzteilneh- mer wollen das kommunale Kreditwesen, die Rolle der Gemeinden beim Aufbau Europas und gemeindepolitische Selbstverwaltungs- probleme besprechen. Ferner sollen kom- munale Fragen im Zusammenhang mit der Montan-Union erörtert werden. Europäischer Schultag Der„Europäische Schultag“ ist in den Mon- tan-Union-Ländern bereits eine beliebte und erfolgreiche Einrichtung. 1957 findet er zwi- schen dem 25. Januar und 25. Februar statt. Zum erstenmal werden sich auch irländische und schwedische Schüler neben denen der sechs Schumanplan-Länder, Großbritanniens und Dänemarks beteiligen. Sie sollen einen Aufsatz über ein europàisches Thema schrei- ben. Die besten Arbeiten werden prämiiert mit Europareisen, Büchern, Medaillen, die von den Regierungen, dem Europarat und der Montan-Union gestiftet wurden. Post vereinfacht Paketverkehr mit Frankreich Zwischen der Deutschen Bundespost und der französischen Postverwaltung sind inner- betriebliche Vereinfachungen im gegenseiti- gen Postverkehr vereinbart worden. Sie be- treffen vor allem die Rationalisierung des Paketaustauschs durch flüssigere und wirt- schaftlichere Betriebsformen. Die Bundes- republik hat sich damit dem vereinfachten Paketaustauschverfahren angeschlossen, wie es bereits zwischen Frankreich, Belgien und Holland angewandt wird. Europäische Tagung des Post- und Fernmeldewesens Bundespostminister Ernst Lemmer kün- digte eine Tagung des Post- und Fernmelde- wesens für Anfang Februar in Frankfurt an. Auf dieser Konferenz soll eine noch engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Post- und Fernmeldewesens der sechs Montan- Union-Staaten erörtert werden. Ziel der Be- sprechungen sei die Errichtung einer west- europäischen Postunion. Vorbesprechungen zu dieser Frage hätten bereits in Rom statt- gefunden. Praktikanten nach den USA Auf Initiative der Europäischen Produk- tivitätszentrale(EPZ) reisen Anfang Januar 50 junge Landwirte aus neun Mitglieds- staaten nach den USA. Sie wollen dort ein Jahr lang in ausgewählten landwirtschaft- lichen Betrieben arbeiten. Europa- Trip Zur Förderung des amerikanischen Frem- denverkehrs in Europa während der stillen Saison werden neuerdings sogenannte„Good Will Tours“ veranstaltet. Mit diesen ver- billigten Reisen spricht man vor allem den Mittelstand der amerikanischen Provinz an. Die erste„Tour“ führte 200 Amerikaner aus dem Raum um Pittsburgh nach Westeuropa. Sie besuchten in 14 Tagen Paris, London 8 5 Amsterdam, Luzern, Rom und Mai- Ard. „Entente cordiale“ mit Deutschland Kürzlich hat Frankreichs Außenminister Christian Pineau im Gespräch mit seinem deutschen Kollegen von Brentano erklärt, man müsse das zwischen Frankreich und England bestehende enge Bündnis durch ein ebenso enges Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland ergänzen. Man solle alles tun, um gleichzeitig mit der Verwirklichung der europäischen Pläne die deutsch-fran- 26sischen Beziehungen noch weiter zu ver- tiefen. Seine volle Zustimmung zu diesem Ge- danken ergänzte Außenminister von Bren- tano mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit europäischer Zusammenarbeit auch in Afrika, vor allem auf wirtschaftlicher Ebene. Selten zuvor hat sich ein französischer Auhenminister nach dem Kriege so eindeu- tig für eine deutsch- französische„Entente cordiale“ ausgesprochen, für ein herzliches Einvernehmen. Vor Jahresfrist, im Mai 1955, ließ der damalige Außenminister Pinay in Bonn im Gespräch mit dem Bundeskanzler den Begriff zwar anklingen, aber damals War die Saar-Klippe noch nicht überwunden. Wenn diesem guten Willen zur„Entente cordiale“ die politische Tat folgt, ist ein großer Schritt getan auch zur europäischen Gemeinschaft, die heute wie vorher nur auf der engeren deutsch- französischen Verstän- digung basieren kann. 8 ä N N N Seite 4 MANNHEIM —— Donnerstag, 10. Januar 1957/ r Geschmackvolle Dekorationen zum Premieren-Wochenende Theater: Friseur Schiller weist den Weg Schaufensterbummel durch die Innenstadt/ Auch die Geschäftswelt In zwei Tagen werden sich vor in fest- Uche Gewänder gehüllten Menschen die bei- den Vorhänge des neuen Nationaltheaters heben und das Mannheimer Jubiläumsjahr 1957 mit der ersten repräsentativen Groß- veranstaltung eröffnen:„Die Räuber“ schlei- chen über die Bühne des Kleinen Hauses, und im Großen Haus wird der„Freischütz“ im grünen Rock durch Wälder, Auen und die Wolfsschlucht ziehen. Das große Ereignis be- schäftigt Techniker, Künstler, Verwaltung und Ehrengäste aus der Bundesrepublik und dem Ausland ebensosehr wie die Damen Mannheims, die Schneiderinnen und Mode- Ateliers unter stärksten„Eröffnungsdruck“ gesetzt haben. Das große Wochenende 12./13. Januar 1957 findet seine Vorankündigung in den Schaufenstern zahlreicher Mannheimer Geschäfte: Originell dekorierte Auslagen be- Weisen, daß es keine Phrase ist, wenn von der sprichwörtlichen Theaterbegeisterung der Mannheimer gesprochen wird. Ein Innen- Stadtbummel zeigte gestern, daß sich die Geschäfte auf den Planken und auf der Breiten Straße sehr viel Mühe ge- geben haben, ihren Kunden eine stilvolle Visitenkarte zur Premiere des neuen Musen- tempels zu überreichen Auf einer ganzen Fensterfront zeigt das Kaufhaus Hansa am Paradeplatz überdimen- 8 8 N. Theaterkosten- mit allem„Drum und Dran Endsumme 16, 6 Millionen/ Reine Baukosten 9,5 Millionen Gerüchte über die angeblichen Kesten des Theaterneubaus nehmen zur Zeit aben- teuerliche Ausmaße an. Das Kuratorium der Stiktung Theaterneubau tat deshalb etwas sehr Vernünftiges, indem es die Karten auf- deckte und Zahlen nannte. Wenn sich Stadt- direktor Dr. Andritzky, Direktor Vollmer und Direktor Faust dabei auf Ziffern be- schränken wollten, die das Kuratorium allein angehen, so ist das durchaus verständlich, aber jenseits des vom Kuratorium zu ver- tretenden Bereichs waren Maßnahmen zu treffen, die mit dem Theaterneubau in einem organischen Zusammenhang stehen: Der Mannheimer„von der Straße“ faßt alles, Was mit dem Theater zusammenhängt, als Einheit auf und könnte Subtilitäten Ger- schiedene Auftraggeber usw.) nicht verste- hen. Während auswärtige Blätter in höchst privaten Kostemzusammenstellungen bereits über 20 Millionen DM, buchen, sehen die amtlichen Zahlen so aus: Kosten für den Bau 9 500 000 DM Kosten für Bühnentechnik 3 500 000 DM Gärtnerische Gestaltung des Goetheplatzes 50 000 DM Umbau von Straßen und Straßenbahnen 1471 578 DM Planungsarbeiten (Theater im Schloß) 24 200 DM Vorentwürfe und Wettbewerb Goetheplatz 291 500 DM Werkstätten- und Verwaltungs- gebäude N 1 580 000 DM Künstlerische Ausgestaltung 200 000 DM 16 617 278 DM Zu der Summe 16,86 Millionen DM wäre zu sagen, daß die darin enthaltenden 1,5 Millionen DM für Straßenführung auf alle Fälle für Verkehrsverbesserungen am Goethe- Platz aufgewendet werden mußten, so daß dieser Posten nur sehr bedingt in die Zu- sammenstellung gehört. Für die 200 000 DM für künstlerische Ausgestaltung sind vor- Geschäftswelt und Theater: Die alte Schillerbühne(Hansa). sionale Fotograflen: Mannheims altes Natio- naltheater vor der Zerstörung am 6. Sep- tember 1943; den Eingang zur Musen-Not- wohnung in der Schauburg; das neue Büh- nenhaus am Goetheplatz; Bilder von Schil- ler, Iffland, Dalberg, Bassermann, Furt- Wängler und Birgel; den alten Konzertsaal des Nationaltheaters um 1785; die Dekora- tion der Galerie der„Räuber“ mit einem Programmzettel schließt die Bilderreihe vor kestlich schwarzem Hintergrund ab. Davor: Theaterhütchen, Theatertäschchen, chice sil- berne Schuhe, schwarze und nachtblaue Eröffnungsfräcke und: Träume aus Tüll und Brokat, Chrysanthemen, sowie ein herzhaf- tes„toi, toi, toi“ für das Nationalt! Gegenüber, an der Plankenfassade der Anker-Kaufstätte, laden Gipsbüsten von Schiller, Mozart und Wagner zum„gesell- schaftlichen Ereignis“ ein, stellen einfalls- reich kostümierte Schaufensterpuppen Sze- nen aus dem„Rosenkavalier“,„Feuerwerk“, „Don Juan“ und„Hänsel und Gretel“ dar. Ein Prospekt des alten Theaters um 1775, ein Pappdenkmal Carl Theodors, des Kur- kürsten, ein großes Foto des alten Hauses in B 3 und eine Reihe hinreißend geschwun- gener Glasbeine(gekoppelt mit intensiver Strumpfreklame) unter dem Titel„Ballett- probe“ sind wirksamer Hintergrund für 1 geschlagen ein Glasmosaik-Fries an der Ringseite, zwei Wandteppiche, zwei Mosaik- bilder und zwei Schrifttafeln im Foyer und in den Aufgängen zu den Zuschauerräumen. Das Kuratorium meint, daß sich einzelne schmückende Teile für Stifter und Stiftun- gen gut eignen würden.) Obwohl sich im Lauf der Bauzeit Preise und Löhne kräftig nach oben bewegten, hat sich Professor Gerhard Weber streng an den wiederholt revidierten Auftrag und den Kostenrahmen gehalten. Wer Vergleiche mit anderen Theaterbauten anstellt, möge be- denken, daß das Mannheimer Theater über zwei Spielstätten mit zusammen 1800 Plät- zen(1200 + 600) verfügen wird. Ein neu ge- bautes Haus mit einer Bühne und 1800 Plät- zen böte keine echten Vergleichsmöglichkei- ten. Man müßte zwei getrennte Theater mit zusammen 1800 Plätzen zusammenrechnen, dann käme man vergleichbaren Werten näher. Wenn die im Nachtragshaushalt 1956 ver- anschlagten 600 000 DM ü flüssig gemacht sind, ist das Geld übrigens beisammen. Aus jähr- lichen Bereitstellungen im Haushalt wären dann 8,6 Millionen DM genommen, zwei Mil- lionen hat das Land beigesteuert, die Bür- ger haben durch Spenden, Tombola-Erträg- nisse, Ball- Veranstaltungen und Karten- Zuschläge weitere 2,315 Millionen DM. für den Neubau locker gemacht. Für diese zu- sätzliche Leistung der Bürger gibt es einen Vergleich: Die Hamburger Staatsoper(nur ein Zuschauerhaus) kostete 5,7 Millionen DM. Im reichen Hamburger Stadtstaat spendeten die Bürger 3,85 Millionen DM, den Rest trägt der Staat. Na ja, das ist Hamburg, aber die von Mannheimer Bürgern zusätz- lich dem Neubau zugeflossenen 2,315 Mil- lionen DM können sich neben den Leistun- gen Hamburger Bürger in Ehren sehen lassen F. W. k. Aus dem Polizeibericht: Nur wegen der Rolltreppe Zu Fuß nach Mannheim Gegen 20.30 Uhr klopfte es an der Woh- nungstür eines Mannes in der Innenstadt. Draußen standen zwei zwölfjährige Jungen, die um die Erlaubnis baten, mit ihren Eltern in Speyer telefonieren zu dürfen. Dieser etwas sonderbare Wunsch löste Bedenken Aus, so daß der Mann die Jungen zur Polizei- wache brachte. Dort gestanden sie, daß sie am Vormittag zu Fuß von Speyer nach Mann- heim gekommen waren, um Rolltreppe zu fahren. Die Eltern wurden sofort verständigt und holten noch in den späten Abendstunden ihre Kinder in Mannheim ab. Das Gewissen siegte Anfang Dezember fand ein 21jähriger in einer Straße der Schwetzingerstadt 200 DM. Die Hälfte des Betrages lieferte er als Fundsache bei der Polizei ab, für die andere Hälfte kaufte er Weihnachtsgeschenke für seine Angehörigen. Er hatte aber doch kein gutes Gefühl bei der Sache und fragte schließlich seinen Pfarrer um Rat. Dieser streckte ihm den Betrag vor, weil er die Sache schnell erledigen wollte. Der reumütige Sünder hat inzwischen also auch die zweite Hälfte seines Fundes bei der Polizei abgelie- fert, dessen rechtmäßiger Besitzer sich aber noch nicht gemeldet hat. Gift eingenommen In einem Mannheimer Jugendheim ver- giftete sich ein 27jähriger. Der Heimleiter be- nachrichtigte sofort die Polizei, die den jun- gen Mann auf die Wache brachte, da die Untersuchung an Ort und Stelle erfolglos war. Dort beantwortete er noch einige Fra- gen, verkrampfte sich aber plötzlich und fiel zu Boden. Der junge Mann starb kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus. Die Polizei konnte noch nicht feststellen, warum er sich das Leben nahm. Teures Vergnügen Etwas zu vertrauensvoll begegnete eine Hausgehilfin einem jungen Mann, von dem sie nicht mehr wußte, als daß er mit Vor- namen Adolf heißt. Als sie zusammen ins Kino gehen wollten, gab sie ihm ihren Geld- beutel mit 92 DM, damit er die Eintritts- karten lösen könne. Kurz nachdem sie Platz genommen hatten., verließ der junge Mann mit dem Geld in der Tasche unter einem Vor- wand wieder den Zuschauerraum und kehrte nicht mehr zurück. Das unvorsichtige Mäd- chen hat bei der Polizei Anzeige erstattet. beweist ihre Verbundenheit große Abendkleider, blendendweige Herren- hemden und Silberkrawatten zum Bühnen- auftakt. Die Neugebauer-Fensterflucht bringt hautenge Kompositionen, weitfallende Ro- ben, dazu expressionistisch empfundene Farbgemälde des Orchesterraumes, und der Auhzenansicht des Hauses auf dem Goethe- platz. Rokokosessel und eine pergamentene Urkunde erinnern an die alte Theater- tradition in einer neuen, imposanten Kultur- stätte. Dazu modische Kleinigkeiten in Gold und Silber— die gleichen Farben, in denen vis-à-vis sinnbildliche Mages-Geigen im Scheinwerferlicht vor einem riesigen Opern- Slas erglänzen. Das Opernglas führt auch der Optiker Born im Schilde, bzw. Fenster, dicht neben einen gerafften roten Samtvorhang. Und die Hilde-Wolf-EKleider für das Wochenende heißen„Premiere“,„Zwischenakt“ und„Par- kettloge“. Ein Schild„Nationaltheater-Pre- miere“ prangt bei Busch in der GVA-Pas- sage, die Schuhgeschäfte zeigen glitzernde Abendstöckelschuhe, und bei Knagge& Peitz leuchten in rotem Rahmen Bühnenbilder aus den Räubern und dem Freischütz Die Fleiner-Dekoration deutet das fest- lich erleuchtete Foyer an. Seidene Zylinder wetteifern mit schwarzen Homburgern aus Wildleder und schneeweißen Abendschals. Die gleiche dezente Eleganz strömt auch das bei Defaka aufgehängte Theatermodell aus, das auch bei Braun hinter einem giftgrünen Samtkleid, Springbrunnen und Moosdekor die Kundenblicke auf sich zieht. Bei Zeu- mer angelt die Wolfsangel mit dem Thea- teraufriß nach den Käufern und im Mode- haus Erna rauscht Tüll mit roten Hand- schuhen vor Lichtbildern bemerkenswerter Mannheimer Aufführungen. Viele Mannhei- mer Geschäfte zeigten bei unserem Bummel noch leere Fenster. Bis zum Wochenende werden auch sie für„Theaterschmuck“ sorgen. Nur die Schaufenster des Verkehrsvereins in der„Hadefa“ riefen noch am Dienstag nach dem„weihnachtlichen Mannheim“, feierten zehn Jahre Amerikahaus, kündigten die Donkosaken an und stellten frisch das „Frisch auf“ des Odenwaldelubs aus. Nicht einmal ein Theaterspielplan zierte bei un- serem Stadtbummel die Scheibe; dafür taten es die Touropa und die Bundesbahn. An einer schmutzigen Hauswand im Quadrat T 4a, 4 weist dafür eine kunstvoll gemalte Schreibschrift in Richtung auf das neue Haus am Goetheplatz: Salon Schiller“, ruft sie in großen Buchstaben dem Bürger 2. Der diese Schrift anbringen ließ, ist der Friseur Friedrich Schiller. Sein Namens- vetter wiederholt am Wochenende im Klei- nen Haus der Schillerbühne die Urauffüh- rung seiner„Räuber“ vom 13. Januar 1782. Werm dieser Friseur kein gutes Omen ist! Von Beruf ist er übrigens Masken- bildner. 5 8 Womit der enge Kontakt Mannheims mit seinem Theater hinreichend bewiesen Wäre hwb/ reich — Geschäftswelt und Theater: Das neue Haus(Neugebauer) Bilder(): Steige Jungbuschbrücke nicht eingeschwommen rechts wise und staat Wasserstand reichte aus/„Doch Von der Stadtseite her schwingen zwei Brückenrampen bis zum Ufer des Neckars. Auf der Neckarstadtseite warten Betonpfei- ler auf die Brückenträger. Auf der alten, hölzernen Jungbuschbrücke, die bei jedem schweren Fahrzeug, das darüber fährt, zu schüttern und zu beben beginnt, stauten sich schon am frühen morgen Neugierige. Nach- dem das Wasser des Neckars seit Samstag um fast einen Meter gestiegen war, sollte der Hauptteil der Jungbuschbrücke, dessen Einschwimmen schon zweimal verschoben werden mußte, mit dem 200-Tonnen- Schwimmkran der MAN nun endlich an den vorgeschriebenen Platz gebracht werden. Doch mit des Geschickes Mächten Als sich die Arbeiter, die Meister, die In- genieure und Leiter des Unternehmens im Morgengrauen an der Großbaustelle ver- sammelten, stellten sie fest, daß unmittelbar unterhalb des Brückenbaus ein Neckar- Schiffer seinen Kahn verankert hatte. Das ausdrückliche Ankerverbot war nicht beach- tet worden. Bis das Schiff weggeschleppt war, vergingen kostbare sechzig Minuten. Und es ging um jede Minute, Die Flutwelle der letzten Tage, ausgelöst durch die Schnee- schmelze, die endlich das Einschwimmen ermöglichen sollte, ist bereits wieder im verebben. Fällt das Wasser nur noch um 15 bis 20 Zentimeter, müssen die Arbeiten wie- derum aufgeschoben werden. Der Kran, der mit des Geschickes Mächten“ 1,90 Meter Tiefgang hat, braucht einen Peg von mindestens 2,20 Meter um manôprier- fähig zu bleiben. Die ersten Strahlen der Wintersonne 1d. Ben die Träger rot aufleuchten, Der erb Träger ist 52,28 Meter lang und 135 Tonnen schwer, der zweite 64,15 Meter lang un 181 Tonnen schwer, der dritte 53,88 Meter lang und 140 Tonnen schwer und der viert 64,15 Meter lang und 181 Tonnen schwe. Es wurde halb zehn Uhr, die Silhouetten de ankernden Schiffe schälten sich aus den Dunst heraus und an der Lutherkirche blitz. ten die goldenen Zeiger der Turmuhr au ehe der erste Träger an den Stahltrose desselben Schwimmkrans hing, der vor hu. zem erst die alte Notbrücke über den Rhe ausgeschwommen hatte. Langsam bewegt sich der Koloß in die Strommitte, dam Plötzlich ging er zurück und legte den In. ger wieder auf das Baugerüst ab. Ein Winde war ausgefallen. Auf eine halb Stunde schätzte die Bauleitung die Repar turen. Langsam verliefen sich die Schal lustigen. Für sie gab es nichts mehr 1 schen. mit den Worten:„Mit des Geschickes Mäh. ten den Abbruch des Manövers an- kündigte. Außer der Winde war auch nod eine hydrauliche Pumpe ausgefallen, Da de Wasser des Neckars ständig sinkt, ist in de nächsten Tagen an eine Wiederholung de Arbeiten nicht zu denken. Schl Geburtstagsempfang für den Ersten Bürgermeister: Bekenntnis zu der Lebensleistung eines Mannes OB Dr. Hans Reschke:„Wenn wir geschwiegen hätten, dann hätten die Steine Mannheims gesprochen.“ Ehrenbürger, Stadträte, Bürgermeister, Stadtdirektoren, Aemterleiter und Gäste ver- sammelten sich am Mittwoch in der Emp- fangshalle des ersten Obergeschosses in E 5 um Bürgermeister Trumpfheller, seine Gat- tin und seine Töchter. Der Empfang war mit- ten ins tägliche Leben(des Rathauses) ge- stellt, das sich mit eiligen Schritten, klingeln- den Fernsprechern und schlagenden Türen bemerkbar machte. Oberbürgermeister Dr. Réschkes kleine Ansprache traf den richtigen Nerv: Wenn man ein halbes Jahrhundert im öffentlichen Leben steht, hat man die Erfahrung gemacht, daß man sich vieles nicht aussuchen kann. Nicht einmal den Tag, an dem man 70. Ge- burtstag feiert, auch nicht, wer aus diesem Anlaß das Wort an einen richtet: Vielleicht hätte Bürgermeister Trumpfheller lieber einen anderen an seiner Stelle gesehen (Schmunzelnde Heiterkeit.) Dr. Reschke führ fort:„Wir möchten uns zu Ihrer großen Le- bensleistung bekennen. Wenn wir geschwie- gen hätten, dann hätten die Steine Mann- heims gesprochen, die Steine der großen Noch ne Panne Unser Bild in der Wohnblöcke! Wenn heute der Strom der Gratulanten, Regierungspräsident Dr. Huber an der Spitze, sich ununterbrochen durch das Rathaus bewegt, dann dürfen alle die Ehrun- gen für Sie eine große Genugtuung bedeuten“. Stadtrat August Kuhn fand auf alter Ver- bundenheit Worte der Würdigung, die nicht so bald verrauscht sein sollten, weil sie ein halbes Jahrhundert gemeinsam erlebter und erlittener Stadtgeschichte lebendig werden ließen. Als Trumpfheller 1906 nach Mann- heim kam, war Gewerkschaftsarbeit ein ge- fahrenvolles Abenteuer, heute sei sie mehr ein Besuchen von Aufsichtsratsitzungen in gepflegten Hotels; in der einstigen gewerk- schaftlichen Kleinarbeit habe sich Trumpf- heller die Sporen verdient. Als 1918 das Drei- klassenwahlrecht auch in den Gemeinden schwand, zog Trumpfheller in den Bürger- ausschuß, Kuhn in den Stadtrat ein. In der Illegalität haben die einstigen Gegner dann beraten, was werden soll, wenn die braunen Träume ausgeträumt sind. Verschiedenheit der weltanschaulichen Auffassungen war kein Hindernis für eine herzhafte Freund- gab's hei der Platzgestaltung für den Nationaltheater-Neubau. Mittwoch- Ausgabe zeigte Arbeiter, die von schweren Lastzügen kaputtgefahrene Platten auswechselten. Unser heutiges Foto zeigt die vor 14 Tagen angelegte Einmündung der Rosengarten- in die Goethestraße. Der linke schwungvolle Bogen ist der„alte“, der rechte der neue Straßenzug. Drei Meter breiter also. Hat da jemand in der Eile einen Plan falsch gelesen? 20 Mann sind mit Hochdruch am Arbeiten, um die Scharte auszubügeln. Bild: Steiger schaft. Im Auftrag des Gemeinderats brad Stadtrat Kuhn Glück und Segenswünsch dar und überreichte ein Fernsehgerät als Ge schenk„für die ruhigeren Jahre“.. Bürgermeisetr Trumpfheller dankte sicht lich bewegt. Die oberbürgermeisterlich“ Anspielungen über das, was sich ein Ge. burtstagsbürgermeister eventuell nicht. raussuchen könne, münzte er in einen kür die beglückende Zusammenarbeit un die Dr. Reschke auf dem Rathaus einge“ tet habe. Er sei überzeugt, daß er sich dieser Zusammenarbeit glücklich fühle werde. Das herzliche Schreiben von Ehrel. bürger Dr. Waldeck habe ihn besonders be rührt. Nächst dem Telegramm von Ministe. präsident Dr Gebhard Müller habe ihn d. Glückwunschadresse des Gesamtbe trieben gefreut, mit dem mancher Strauß im Lal der Zeit auszufechten war. Im Gemeinde habe er für begründete Wünsche der Belt schaft immer Verständnis gefunden(Sta, rat Barber:„Die ware all' gut gezooche, Trumpfheller:„Herr Stadtrat Barber,! Einzelfällen stieß die Erziehung auf untaug. liche Objekte.“ Allgemeine Heiterkeit.) Nach dem Dank an Dr. Hammerbadie und die Industrie- und Handelskammer, d. Werkleitung und Werkleute, die engert Mitarbeiter, die Organisationen und Firmen die mit Glückwünschen und Geschenken 8 eingefunden, nahm sich Bürgermeitte „Freund August Kuhn“ vor:„Vieles habe Wir gemeinsam unternommen, es War darm damals so, daß Du mit 50 Mitgliedern 177 zu sagen haben wolltest als ich mit 0 (prausendes Gelächter). In der IIlegalle haben wir ein Bündnis geschlossen un wahre, verläßliche Treue gefunden“ 5. wegt dankte der Erste Bürgermeister sein Frau und den Töchtern für ihre tapfere Ha. tung in schweren Zeiten. In Partei und werkschaft habe er das Rüstzeug gefunde kür den Dienst in der Gemeinde. Auch“ Zukunft gelten ihr seine ganze Kraft, unte Dr. Reschke wolle er die Mitarbeit jest, die er unter Professor Dr. Heimerich„2 leisten dürfen. 100 Nach diesen ungewöhnlich„aufgeknop, ten“ Worten setzte lebhafter Beifall en Trumpfheller mußte mit vielem Händedrid Wünsche und Dankesworte wechseln, E innerungen austauschen und all die Ste Hazen über sich ergehen lassen, die de slebigste Geburtstag für einen 4 gesehenen Menn im öffentlichen Leben be reit hält. In allen plaudernden Gruppen man voll des Lobs über alle drei Anspt Wach 1 f. W. chen, weil sie echten„Stadtgeist“ den liegen. erer err re gggege Es war genau 12 Uhr, als die Bauleitung Weitere Lokalnachrichten Seite 8 * Nr. 8 D Traun Weihnack Vorsitzen Landgeri- Zach Beg Cnxktober mehr als und endl wierigen aufnahme kriegssch. lange Ze esse an standes“ sind die Beziehun und der klageban! kaufleute abgeordn- abgeordn. dieser sos Meineids, rischen wesener stelle der das enfar BAD! Fa Heidel der Dek Bundesre] berg beg. Fakultäte schaf ts wis versität der inte: einer Ref 7 Lörrac tion hat migt, die Basel un Schweizer eine Fähr und der Muttenz, badischen Basellann ren, die dienen sc ten Ufers ben. Auf lichen wis nahme d. schlossen. Schif Kreßb stimmtes jetzt, zerl deren Sci Bodensee Ufer an I wieder ei von den Seen bei Stellt wu Transpor- Weg quer Romansh. Umweg i die Straß einen der Großzs: senjägerf schäftigt den Geme das Proje tag von meinden ö hingen/ Er wird die weitere E. da angeb! platz Wei wird das auch im tages zur der Bürg Will der abgeordne sten Frag Kunft bitt desverteic eee 57/ N. ): Steiger nen Peg zanöyrler- sonne lle. Der erste 5 Tonnen lang und 88 Meter der viert a Schper. letten dx aus den che blit. nuhr al, Anltroszen vor kr. len Nhel bewegt tte, dam den Tu. Ab. Ein ne hald Repars · e Schal. mehr u zauleitun ces Mäh vers an. auch noc n. Da das ist in den dung de Schl 66 ts brach Swünsch At als Ge. Kte sicht. sterlichel ein G.. nicht le. nen Dan beit um eingele“ r sich 1 kühlen n Ehret Aders be. Minister 2 inn d triebsteh im Lal neinder er Beles. 7(Stadt ooche, arber, 1 F untaug· it.) nerbache mer, 05 engere Firmen ken Sich er meiste es haber rar sche rn mell mit 500 legal sen ul en.“ Be er seine fkere Hal und Ge. gefunde Auch l t, unte t leistel, ich hab gebnop kall el Nr. 8 Donnerstag, 10. Januar 1957 BUND ES-LANDER.SETrTE Seite 3 eee Der trübe Wein von Traunstein Nach zwölf Wochen Beweisaufnahme noch vieles im Dunkel/ Die Strafanträge des Staatsanwalts Traunstein.„Wir werden auch noch Weihnachten zusammen feiern!“ sagte der Vorsitzende der Großen Strafkammer des Landgerichts Traunstein schon wenige Tage ch Beginn des Weinschieberprozesses im Oktober letzten Jahres. Inzwischen sind mehr als zwölf Wochen ins Land gegangen und endlich zeichnet sich nach einer lang- wierigen und oft wWiderspruchsvollen Beweis- aufnahme das Ende eines der größten Nach- krlegsschieberprozesse ab. Was über diese lange Zeitspanne hin das öffentliche Inter- esse an diesem trotz des„flüssigen Gegen- standes“ trockenen Prozeß wachgehalten hat, sind die Personen der Angeklagten und ihre Beziehungen zu Persönlichkeiten der Politik und der katholischen Kirche. Auf der An- Klagebank sitzen nämlich neben drei Wein- Kaufleuten ein ehemaliger Bundestags- Abgeordneter. zwei ehemalige Landtags- abgeordnete, ein Landrat, ein Ordensmann, dieser sogar unter der schweren Anklage des Meineids, ein ehemaliger Referent des Bay- rischen Wirtschaftsministeriums und ein ge- wesener Funktionär aus der Landesgeschäfts- stelle der CSU. Dieser Josef Plonner ist auch das enfant terrible des Prozesses, denn im- UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Fakultätentag in Heidelberg Heidelberg. Eine zweitägige Konferenz der Dekane und anderer Vertreter der rechtswissenschaftlichen sowie der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultäten der Bundesrepublik hat am Dienstag in Heidel- berg begonnen. Erstmals nimmt an diesem Fakultätentag auch die rechts- und wirt- schaftswissenschaftliche Fakultät der Uni- versität Saarbrücken teil. Im Mittelpunkt der internen Konferenz standen Fragen einer Reform des juristischen Studiums. Zwei neue Fährprojekte Lörrach. Die eidgenössische Oberzolldirek- tion hat jetzt zwei neue Fährobjekte geneh- migt, die auf dem Rheinabschnitt zwischen Basel und Rheinfelden das deutsche und Schweizer Flußufer verbinden sollen. Die eine Fährverbindung soll zwischen Grenzach und der benachbarten Schweizer Gemeinde Muttenz, die andere zwischen dem ober- badischen Wyhlen und Pratteln im Kanton Basellannd eingerichtet werden. Beide Fäh- ren, die vorwiegend dem lokalen Verkehr dienen sollen, werden von den interessier- ten Ufergemeinden in eigener Regie betrie- ben. Auf deutscher Seite sind die erforder- lichen wasser polizeilichen Verfahren zur Auf- nahme des Fährbetriebes noch nicht abge- schlossen. Schiffstransport mit dem Schiff Kreßbronn. Ein für den Züricher See be- stimmtes Fahrgastschiff für 500 Personen hat jetzt, zerlegt in zwei Hälften, auf einem an- deren Schiff, der Autofähre„Sschussen“, den Bodensee überquert und ist am schweizer Ufer an Land gebracht worden. Damit wurde wieder einer der Neubauten abgeliefert, die von den Schiffahrtsgesellschaften Schweizer Seen bei der Bodanwerft in Kregbronn be- stellt wurden. Der Seeweg wurde für den Transport deshalb gewählt, weil einmal der Weg quer über den See von Kregbronn nach Romanshorn erheblich kürzer ist als der Umweg über die Straßen und zum andern die Straßen im Bodenseegebiet teilweise für einen derartigen Transport sehr eng sind. Immer noch Unruhe Großsachsenheim. Das Projekt eines Dü- Senlägerflugplatzes bei Großsachsenheim be- schäktigt weiter die in diesem Raum liegen- den Gemeinden, obwohl die Landesregierung des Projekt abgelehnt hat. In einer am Diens- tag von den Bürgermeistern von zehn Ge- meinden der Kreise Ludwigsburg und Vai- hingen/ Enz herausgegebenen Verlautbarung wird die Sorge der Gemeinden über die Weitere Entwicklung zum Ausdruck gebracht, da angeblich an der Planung für den Flug- blatz weiter gearbeitet wird. Voraussichtlich Wird das Großsachsenheimer Projekt heute auch im Verteidigungsausschuß des Bundes- tages zur Sprache kommen. Wie aus Kreisen der Bürgermeister ferner bekannt wurde, Will der Ludwigsburger SPD- Bundestags- abgeordnete Dr. Karl Mommer in der näch- 1998 Fragestunde des Bundestages um Aus- unft bitten, welche Entscheidung der Bun- desverteidigungsminister getroffen hat. —— mer wieder versuchte er im Verlaufe der Vernehmungen führende Persönlichkeiten der CSU. wi Bundeswirtschaftsminister Erhard, Verteidigungsminister Franz Josef Strauß, den ehemaligen Vorsitzenden der SU, Dr. Josef Müller, kurz alles was in der CSU der Nachkriegszeit Rang und Na- men hatte, in die Affäre hineinzuziehen. Denn auch die CSU war unter den zahlrei- chen politischen und kirchlichen Organisatio- nen, die der zweifelhaften Ehre teilhaftig wurden, als Empfänger von Geschenkwein- sendungen aus Italien aufzutreten. Auf diese Weise erschlichen sich die Angeklagten von der Importkommission der Alliierten, der JEIA. Lizenzen zur Einfuhr Tiroler Weins, den sie mit erklecklichem Gewinn in den Jahren 1948 bis 1950 in der Bundesrepublik absetz- en. Die CSU bestreitet rund heraus, jemals geldliche Zuwendungen aus diesem ille- galen Geschäften bekommen zu haben. Der Angeklagte Plonner, der dies behauptete, Wurde inzwischen von einem Sachverstän- digen für„nicht voll zurechnungsfähig“ er- klärt. Seine Glaubwürdigkeit dürfte damit ziemlich erschüttert sein. Wesentlich kom- Promittierter sind kirchliche Stellen, Klöster, Pfarrer, sozial- caritative Organisationen. Un- ter dem Motto„Es ist alles für einen guten Zweck!“ nahm man oft etwas schiefe Wege in Kauf und auch eine gewisse Weltfremd- heit erleichterte den Angeklagten hier ihr Werk. Der Name der Therese Neumann von Konnersreuth tauchte nicht seiten im Pro- zel auf: Ihr Bruder, Franz Neumann, Land- rat von Kemnath, ist mitangeklagt, und es scheint als hätten die Angeklagten die, Res!“ auch in ihren sehr weltlichen Geschäften Als eine Art Orakel benützt. Eine tragische Gestalt unter den Angeklagten ist der Pater Johanm Riedl, Mitglied der Oblaten des hei- ligen Franz von Sales. Auch er, der Oeko- nom der Ordensniederlassung in Eichstätt, ließ sich bewegen, einen Einfuhrantrag für „Geschenkwein“ zu unterschreiben, wie er sagt, im guten Glauben, der Erlös fließe sei- nem Kloster zu. Plötzlich wurde er zusam- men mit drei seiner heutigen Mitangeklag- ten in einer anderen Sache gerichtlich ver- nommen. Um„Schwierigkeiten“ aus dem Wege zu gehen, einigten sich die vier vor- her, an der Geschenktheorie festzuhalten. Als einziger wurde plötzlich Pater Riedl vom Untersuchungsrichter vereidigt— und schwor einen Meineid.— Aus Unkenntnis der Sachlage und Verdutztheit, sagt er heute Zur Entschuldigung. Am unbesorgtesten zeigte sich von allen Angeklagten der Freiherr An- ton von Aretin, Chef der Bayernpartei in Niederbayern und ehemaliger Bundestags- abgeordneter. Auch er hat Vermögenswerte, die er in Südtirol hatte, zu Wein„verflüs- sigt“ und als Geschenksendungen für ein Kloster und das bischöfliche Ordinariat in Passau nach Deutschland gebracht. Heute ist er Geschäftsführer einer großen nieder- dayerischen Brauerei und will von Wein nichts mehr wissen. Bei all diesen Skandalen und Affären im Hintergrund wartet nun die Oeffentlichkeit in Bayern gespannt auf die Urteile des Ge- richts. Nicht so sehr wegen des Inhalts der Schuldsprüche als wegen der Begründungen. Am Dienstag gab Staatsanwalt Dr. We- stermayer die Strafanträge bekannt. Für den Hauptangeklagten, den 34jährigen Rosen- heimer Weinkaufmann August Eutermoser jun. forderte er dreieinhalb Jahre Gefängnis und 265 000 Mark Geldstrafe, ersatzweise 265 Tage Gefängnis. Eutermoser soll überdies eine Wertersatzstrafe von rund 410 000 Mark auferlegt werden. Für den gleichaltrigen Bankkaufmann Josef Plonner beantragte der Staatsanwalt 15 Monate Gefängnis mit Anrechnung der Untersuchungshaft und 600 Mark Geldstrafe. Der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete und jetzige Landrat Ferdinand Neumann soll nach dem Antrag des Staatsanwalts für ein Jahr ins Gefängnis und 27 000 Mark Strafe bezahlen. Für Pater Johann Riedl wurden 17 Monate Gefängnis und 200 Mark Geld- strafe beantragt. Gegen den ehemaligen CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Rindt lau- tete der Antrag auf eine Gefängnisstrafe von vier Monaten und zwei Wochen. Gerd Schmitt /dpæ Oelpest auf dem Bodensee Hundert Tonnen Bunkeröl gefährden Vögel und Fische Lindau. Eine zunehmende Ausbreitung der Oelpest auf dem Bodensee haben öster- reichische und deutsche Behördenvertreter bei einer gemeinsamen Fahrt auf dem See festgestellt. In letzter Zeit wurden große, teeräbhnliche Klumpen, Abfallprodukte eines Bregenzer Betriebs, im See festgestellt, die sich langsam zersetzen und in ausgedehnte⸗ Oellachen verwandeln. Da das Oel nicht in die tieferen Wasserschichten dringt, besteht noch nicht die Gefahr einer Trinkwasserver- unreinigung, dagegen haben zunächst vor allem die Fischer erhebliche Schäden zu ver- zeichnen. Nicht nur ihre Boote, sondern be- sonders die empfindlichen Nylonnetze sind völlig verschmutzt. Der Fischbestand hat bis- her keine Schäden erlitten, doch ist zu be- fürchten, daß die Oelhaut über den seichten Laichplätzen das Schlüpfen der Brut beein- „Unmittelbar vor der Aufklärung“ Komplize belastete vermutlichen Liebespaar-Mörder schwer Düsseldorf. Die Düsseldorfer Polizei glaubt, unmittelbar vor der Aufklärung der beiden Doppelmorde an Liebespaaren im November 1955 und Februar 1956 im Raum Düsseldorf zu stehen. Sie gab am Dienstag bekannt, daß bereits am 11. Dezember ge- gen den 28jährigen Maschinenarbeiter Wer- ner Boost aus Düsseldorf-Heerdt Haftbefehl Wegen dringenden Verdachts des Mordes in mehreren Fällen und versuchten schweren Raubs ergangen ist. Boost war der Polizei schon einmal ins Netz gegangen, als er am 10. Juni 1956 mit einer Pistole um einen in einem Waldstrei- fen parkenden Kraftwagen schlich und da- bei von einem Förster gestellt wurde. Er konnte jedoch nur mit einem halben Jahr Gefängnis wegen verbotenen Waffenbesitzes und anderer leichterer Delikte bestraft werden. Mordabsichten oder die Täterschaft für die Ueberfälle auf parkende Liebespaare Waren ihm nicht nachzuweisen. In, der Zwischenzeit konnte die Polizei nach ihrer Mitteilung neue Anhaltspunkte gewinnen, die Boost schwer belasten. So ge- stand ein ehemaliger Komplice, daß Boost und er bereits nach einem mißlungenen Ver- such des gemeinsamen Straßgenraubs auf der Flucht an ein abgelegenes Baggerloch bei Düsseldorf- Unterrath gelangt seien, wo Boost einen Plan entwickelt haben soll, wie man die Insassen eines dort zufällig par- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Omnibus stürzte auf Bahngleis Lautzkirchen/ Saar. Auf der Straße von Lautzkirchen nach Bierbach im Kr. St. Ing- bert kam am Mittwochmorgen ein mit 32 Fahrgästen besetzter Omnibus bei starkem Nebel von der Straße ab und stürzte über eine kleine Böschung auf das parallel lau- fende Eisenbahngleis. 14 Insassen erlitten leichte Verletzungen. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt. Der Zugverkehr mußte vorübergehend umgeleitet werden. Steckschuß in der Meldekarte Hamburg. Mitten auf die Brust traf der Pistolenschuß eines Polizisten einen fliehen- den Einbrecher, der trotz mehrerer Haltrufe kenden Wagens ausplündern könne. Es sei damals jedoch nicht zu dieser Tat gekom- men. Es handelt sich nach den Feststellun- gen der Polizei um dasselbe Baggerloch, in das vier Jahre später der Wagen mit dem verletzten, aber noch lebenden Verlobten- paar Behre/ Kürmann bineingeschoben wor- den war. Die Polizei glaubt, Boost nur durch Indizien überführen zu können, nachdem ihm bisher kein Geständnis abzuringen war. trächtigen wird. Die Schwäne um Lindau sind Alle mit einer schwarzen Oelhaut überzogen, die sie stark behindert. Man will versuchen, soweit möglich, die Vögel chemisch zu reini- gen. Mit einem baldigen Abfluß des Oels ist nicht zu rechnen, da um diese Jahreszeit lang andauernde Ostwinde, dis das Oel zum Rheinabfluß treiben könnten, nicht auftreten. Es muß vielmehr angenommen werden, daß der Oelschmutz zwischen dem österreichi- schen und bayerischen Ufer längere Zeit hin und her getrieben wird. Die an Land gespülten Schmutzklumpen werden sofort entfernt, während die Reini- gung der Seeoberfläche vorläufig ein unlös- bares Problem ist. Nach den bisherigen Fest- stellungen handelt es sich bei den Schmutz- klumpen um sogenanntes Bunkeröl C, das in kaltem Zustand fest ist und bei der Verwen- dung als Heizöl zuerst angewärmt werden muß. Offenbar hat der österreichische Indu- striebetrieb nicht die nötige Sorgfalt walten lassen. Man hat nach den Feiertagen die Oefen neu angeheizt und wohl übersehen, daß die Verflüssigung des Oels recht schnell erfolgte. So konnten größere Mengen— man spricht von etwa 100 Tonnen des Brennstof- kes— durch den Abdampfhahn in die Dorn- birner Ache und dann in den Bodensee ge- langen. Die Vereinigung deutscher Gewässer- schutz Frankfurt am Main ist über die Vor- gänge auf dem See unterrichtet worden und hat sich sofort mit dem Bundeswirtschafts- ministerium in Verbindung gesetzt, da Fra- gen des internationalen Gewässerschutzes berührt worden sind. Sparverein“ auf der Anklagebank Fünf Hauptangeklagte mit insgesamt 55 Vorstrafen Berlin. Vor der Zweiten Großen Straf- kammer des Westberliner Landgerichts be- gann am Dienstag ein großer Prozeß gegen 16 Mitglieder des sogenannten„Sparvereins Südost“ und seinen Vorsitzenden, den 35“ jährigen Gerhard Hirschfeld. Mit dem vor- läufig auf insgesamt 22 Sitzungstage an- beraumten Prozeß steht nach Angaben aus Justizkreisen in Deutschland erstmalig ein Personenkreis wegen seiner Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor Ge- richt. Die 17 Angeklagten haben sich nicht nur kür ihre Vereinzugehörigkeit zu verantwor- ten. Die 200 Seiten umfassende Anklage seine Flucht fortgesetzt hatte. Als er sich im Lauf nach seinen Verfolgern umdrehte, traf ihn die Kugel, zerschmetterte einen Taschen- spiegel und blieb in der Meldekarte stecken. Schreckensbleich, aber unverletzt konnte er festgenommen werden. Deutscher Luftwaffenpilot abgestürzt München. Bei einem Uebungsflug mit einem amerikanischen Schulflugzeug vom Typ Harward Mark IV ist ein Pilot der deutschen Luftwaffe in der Nähe der Ammerbrücke zwischen den Orten Rot- tenbuch und Böbing im Landkreis Schon- gau tödlich abgestürzt. Die Maschine wurde beim Aufprall auf die Erde völlig zerstört. schrift wirft ihnen außerdem gefährliche Körperverletzung, Betrug, Nötigung, Erpres- sung und weitere Delikte vor. Die fünf Hauptangeklagten, die zusammen ein Re- gister von insgesamt 55 Vorstrafen vorwei- sen können, müssen nach Ansicht der Staats- anwaltschaft als gefährliche Gewohnheits- verbrecher gelten. Ihr„Sparverein“ wurde, als harmlose bürgerliche Verbindung getarnt, am 17. Mai 1951 im Westberliner Bezirk Kreuzberg ge- gründet. Er setzte, so meint die Anklage, die Tradition der alten Unterweltvereine fort, die gegen Ende des vergangenen Jahr- hunderts erstmalig in Erscheinung traten. Im bischöflichen Konvikt Bensheim untergebracht Frankfurt. Die aus der Sowjetzone ge- flüchtete Abiturienten-Klasse der Oberschule in Storkow(Mark Brandenburg) traf aus Berlin auf dem Frankfurter Flughafen ein. Die Geflüchteten werden vorerst im bischöf- lichen Konvikt in Bensheim an der Berg- straße wohnen. Sie sollen dort auf einer höheren Schule ihre Reifeprüfung ablegen. Die Klasse hatte Ende Oktober eine Demon- stration des Schweigens zu Ehren der un- garischen Freiheitskämpfer in ihrer Schule veranstaltet. B IICK NA Cx RHEINLAND-PFALZ Schiffahrtäsperre aufgehoben Mainz. Die für den 12. Januar, 18 Uhr, bis zum 13. Januar, 11 Uhr, zwischen der Brücke Koblenz-Horchheim und der Mosel- mündung angeordnete Schiflahrtssperre auf dem Rhein ist an Mittwoch von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Mainz aufgehoben worden. Dafür wird aber die Schiffahrt am 13. und 15 Januar jeweils von 7 bis 12 Uhr im Vallendarer Stromarm gesperrt, weil an diesem Teilabschnitt alliierte Truppenein- heiten militärische Uebungen abhalten. Zwei Düsenjäger abgestürzt Zweibrücken. Ueber Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind am Mittwochvormittag zwei kanadische Düsenjäger abgestürzt. In beiden Fällen konnten sich die Piloten durch rechtzeitigen Absprung mit dem Fallschirm retten. Der erste Absturz ereignete sich bei Merchweiler im Kreis Ottweiler, wWwo die Ma- schine noch einige Hausdächer streifte, eber nur geringen Schaden anrichtete. Sie schlug dann im freien Feld auf. Der Pilot verletzte sich bei dem Absprung und wurde in das IIllinger Krankenhaus eingeliefert. Die Ma- schine war in Baden-Söllingen stationiert. Ohne Verletzungen kam dagegen der Pilot der anderen Maschine davon, die brennend in ein Waldstück in der Eifel in der Nähe von Meerfeld im Kreis Wittlich stürzte. Die- ser Düsenjäger war in Zweibrücken statio- niert. Unerlaubte Preisabsprachen Kaiserslautern. Gegen 22 Inhaber und leitende Angestellte deutscher Baufirmen hat das Sonderdezernat der Staatsanwalt schaft Kaiserslautern wegen Unregelmäßig- keiten im Besatzungsbau Anklage erhoben. Wie aus dem Amtsgericht Kaiserslautern Verlautet, ist gegen die Beschuldigten die Eröffnung eines Strafverfahrens vor einem erweiterten Schöffengericht beantragt wor- den. Den Angeklagten werden unerlaubte Preisabsprachen bei der Vergabe von Ar- beiten zur Errichtung einer amerikanischen Funkstation im Raum Baumholder vor- geworfen. Das amerikanische Projekt war schon 1952 ausgeschrieben worden. Die Bau- kosten beliefen sich auf rund drei Millionen Mark. Nebel lähmte Verkehr Mainz. Nebel über dem Rheingau zwi- schen Bingen und Oppenheim lähmte am Mittwochvormittag den gesamten Schiffsver- kehr auf dem Rhein. Bei einer Sichtweite von mur 20 bis 25 Metern war auch der Verkehr auf den Bundesstraßen 9(Rheinuferstrage) und 40(Mainz— Kaiserslautern) stark behin- dert. Nach Auskunft der Gendarmeriestatio- nen in Rheinhessen ist es an verschiedenen Abschnitten dieser Bundesstraßen und vor allem an unübersichtlichen Kreuzungen 26 mehreren Verkehrsunfällen gekommen, bei denen es erheblichen Sachschaden gab. Auch in der rheinland- pfälzischen Landeshaupt- stadt ereigneten sich einige Verkehrsunfälle mit Sachschaden. Wie die Wasserschutzpoli- 221 mitteilte, war der Nebel über dem Rhein- gau so dicht, daß keiner der Schiffer die Anker zu lichten wagte. Mangelhafte Unterstützung Mainz. Die Landesverkehrswacht beobach- tet seit längerer Zeit mit großer Sorge die Entwicklung des Schülerlotsendienstes in Rheinland-Pfalz.„Nach einem guten und vielversprechenden Start droht diese müh- sam und mit viel Liebe aufgezogene Ein- richtung zusammenzubrechen“, erklärte am Dienstag ein Sprecher der Landesverkehrs- wacht in Mainz. Von den 14 500 Schüler- lotsen, die am 1. September 1956 im Bun- desgebiet eingesetzt waren, entfielen nur zwei Prozent auf das Land Rheinland-Pfalz. Die Landesverkehrswacht führt diese ge- ringe Zahl darauf zurück, daß der Schüler- lotsendienst in Rheinland-Pfalz nicht die Unterstützung erhalten habe, die ihm ge- bühre. So sei der Lotsendienst vom Kultus- ministerium nicht als schulische Veranstal- tung anerkannt worden. Dagegen gewähre die Verkehrspolizei den Schülern und Schü- lerinnen des Lotsendienstes jede nur er- denkliche Unterstützung. Wenn aber die An- erkennung durch das Ministerium fehle, müßten auch die noch so begeisterten Jun- gen und Mädchen die Lust und Liebe am Schülerlotsendienst verlieren. Die Verkehrs- wacht betont, daß es an den Stellen, an denen Schülerlotsen eingesetzt waren, 1956 keinen Verkehrsunfall gegeben habe. 220, Gli, I Te, e, eb. gehört zu SUPRA ebenso wie die mild-dromdiische Tabak- mischung und der wirksame, Akfiv-Filfer“. Ohne zu kleben, neuſral im Geschmack und angenehm samfiq liegt der Nœturkorkbelag zwischen den Lippen. Ein Pluspunkt mehr für SUPRA! . e——— 25— 3 2—— 15— 0 ö 3 8 8 1 N Seite 6 MORGEN Donnerstag, 10. Januar 1957/ Nr f Nr. 8 2 8 2 Nach langem schweren Leiden ist am 9. Januar 1957 unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein osa Ebel a R Ebe Nach der Hausarbeit i 8 Mein lieber Mann, unser gütiger Vater, Schwiegervater und im Alter von 58 Jahren sanft entschlafen. bester Großvater, Herr Mn m. Neckarau, den 9. Januar 1987 sollte man die Hände 5 Friedhofstraße 25 Imötzi t N Sei 0 a In stiller Trauer: regelmäßig mit EA durch professor Lud wig Kuhn Hermann Ebel und Tamllie e dean Elise Ebel eincremen. Die ebzerithal- anti und Angehörige tige NIVEA-Creme macht Suezk 2 2 0 en II ist im 75. Lebensjahr am 7. Januar nach kurzer schwerer Krankheit Beerdigung: Freitag, den 11. Januar, 14 Uhr, Friedhof Neckarau quch spröde Köchenhönde 1 80 wohlvorbereitet heimgegangen. 8 transp glatt und sammetweich. Europ Mannheim, den 10. Januar 1957 muß u Aiesstrage 5 In ehristicnher rauer: um di Klara Kuhn geb. Maier Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres 15918 Mari aug N lieben Vater, Herrn b 45 pi felder Dr. Maria Facius geb. Kuhn 5 5 1s 2.95 lichen Dr. Bernhard Kuhn 2 ö und d Dr. Frits Faelus Wendelin Mayer 1 Dr. Elisabeth Kuhn geb. Adler Immobilien-Makler an alle verena Maria Facius und„5. nen e. Frieder Ludwig Kuhn, Enkelkinder sagen wir hiermit allen unseren innigsten Dank. n 5 schiffa Mannheim, den 10. Januar 1957 Jahr Wir haben unseren lieben Verstorbenen in aller Stille beigesetzt. P 5, 11-12/ U 4, 3 zudem Familie Willy Mayer Teil Je Else Mayer zusetze A 7 A Wir zeigen unsere Verlobung 4 N e i Für die uns anläßlich des Heimganges meiner lieben Frau an: Empfindlich Nach einem Leben voller Pflichterfüllung und liebevoller Fürsorge für seine Fami- und Mutter Hildegard Zimmermann Er Peter Frey lie verstarb am 4. Januar 1957 mein lieb er Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater und Opa, Herr Jahresende 195 6 Ludwigshafen a. Rh. Magen? »Biserirte Magnesia“ ist be. Magdalena Glock geb. Pfeifer und Blumenspenden, sagen wir hiermit unseren allerherzlich- sten Dank. saurem Aufstoßen oder Völle- gefühl meistens rasch hill. Schon 2—3 Tabletten diese? bewährten Arzneimittels bin- den überschüssige Magen- säure, verhindern Gärung und regen die Verdauung an. »Biserirte Magnesias erhälten Sie in Apotheken für DM 1.85 Ternengzrerred Biete 3 Zimmer, Kü., Bad, Necgst- Ost, Nähe Friedrich-Ebert-Brüchs suche 2 kl. Zim. mit Kü., Innenst Angeb. unt. 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Familien-Anzeigen im MM von vielen gelesen Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen unseren innigsten Dank zu sagen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau 2 Maria Keßler geb. Schmidt das letzte Geleit gaben, Insbesondere gilt unser Dank E, H. Stadt- pfarrer Dorner für seine trostreichen Worte, Herrn Pr. Hemmers- bach und Schwester Sigeswinda für die liebevolle Pflege. Völlig unerwartet ist am Dienstag, dem 8. Januar 1957, meine inniggeliebte, herzensgute Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lina Rösch . geb. Fehr TOD ES- ANZEIGdEN tür die Freiu Gertrud het anspruchsvolle Esser zu versorgen und Wähle „Birkel 7 Höhnchen“ Eier. nudeln zum Familien- leib. gericht. Wer probiert der versteht warum! Auf jedem pale! Mannheim, den 10. Januar 1937 Bürgermeister-Fuchs- Straße 4 Adam Keßler und Angehörige 2 im 63. Lebensjahr für immer von uns gegangen. 8 Montag-Ausgabe 5 Bilel⸗ Mum. Waldhof, den 10. Januar 1957 ild-Rezepfe Kleiner Anfang 25 des ö ö In tiefer Trauer: 15 Bestattungen in Mannheim ö 55 5 f l Karl Rösch R Donnerstag, den 10. Januar 1937 und alle Angehörigen nehmen wir am Sonn- Hauptfriedhof Setzer, Richard, Erlenstraße 22„ ũů. Egner, Anna-Maria, Werftstraße 11 Schramm, Louise, Waldhof, Sandhofer Straße 118 Krauth, Franz, Seckenheimer Straße 3%: f 1 11.30 Uhr, Hauptfriedhof hm. Beerdigung: Freitag, 11. Januar, 30 Uhr, Haup tag bis 18.00 entgegen. Krematorium Nau, Irmtraut, Neckarauer Straße 207 Lenz, Christina, Seckenheim, Staufener Straße 19 Friedhof Feudenheim Keßler, Adam, Blücherstraße 11212 Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- Plötzlich und unerwartet verschied mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Onkel, Herr gebäude des Verlags am Heinrich Geiger Oberwagenführer I. R. 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Da heißt es, der Verkehr muß um das Kap der Guten Hoffnung, also um die Südspitze Afrikas, geleitet werden, nelle Pipelines(Leitungen) sollen die Oel- felder des Persischen Golfs und des nörd- lichen Irak mit dem Mittelmeer verbinden und die Kepazität der bereits vorhandenen vermehrt werden. Nun, das Enttäuschende an allen diesen Vorschlägen ist, daß sie kei- nen einzigen wirklich neuen Gedanken brin- en. Alles das sind Fragen, die die Kanal- Schiffahrt und den Oeltransport schon seit Jehr und Tag beschäftigen, und sie haben zudem den Nachteil, daß es lange Zeit, zum Teil Jahre brauchen wird, sie in die Tat um- zusetzen. Die Probleme, die ihnen zugrunde liegen, sind in den Tatsachen verankert, daß einer- seits der Petroleumverbrauch der freien Welt dauernd ansteigt, daß es mithin in der Zu- kunft unerhörter Anstrengungen bedarf, um die Synthese zwischen Nachfrage und Trans- ort zu finden, und daß andererseits voraus- sichtlich der Suezkanal in wenigen Jahren sowieso vom dauernd zunehmenden Schiffs- raum überfordert werden wird, wenn nicht m Bälde gigantische Erweiterungsbauten und Ausweichen oder sogar der Ausbau eines neuen Parallelkanals in Angriff genommen en. Wie die meisten politischen Ereignisse gelt dem Beginn des ersten Weltkrieges, darf auch der Suez-Konflikt nicht als ein isolier- Von Herbert von Veltheim es zum Waffengeschäft Nassers mit der Tsche- choslowakei, zur Umorientierung des ägyp- tischen Handels mit den Oststsaten, zur Freundschaft mit der Sowjetunion und schließlich zur diplomatischen Anerkennung Rotchinas: Der Osten hat im Vorderen Orient Fuß gefaßt. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges hat Amerika durch seine Präsidenten Tru- man umd Eisenhower immer wieder verkün- den lassen:„Der Nahe Osten ist in Krieg und Frieden für die freie Welt lebensnotwendig. Ohne dessen Petroleumschätze ist sie nicht lebensfähig.“ Und hier stoßen wir auf das Ureigentliche Grundübel aller Konflikte: auf das Oel. Seit es vor mehr als hundert Jahren die Tranfunzel durch die Petroleumlampe er- Setzte, seitdem die Motorisierung der Welt und die Chemie des Treibstoffes immer wei- ter fortschreiten, wird um das Oel gekämpft. Es begann in Texas und Mexiko, setzte sich fort in Venezuela und Rumänien. Aber all das waren nur kleine örtliche Geplänkel. Seit der Entdeckung des Petroleums im Nahen und Mittleren Osten, im Iran und Irak, am Persischen Golf und auf der arabischen Halbinsel, hat der Streit weltweite Bedeu- tung erlangt. Zwischen den beiden Welt- kriegen entbrannte die britisch- amerikani- sche Rivalität um die öl- und goldbringenden Konzessionen in den nah- und mittelöstlichen Staaten. Sie ist eigentlich noch heute im Gang, in Buraimi, der kleinen Oase im süd- östlichen Arabien, in den Emiraten an der Ost- und Südküste, wo arabische Wüsten Scheichs von Großmächten aufgehetzt, be- stochen und vertrieben werden. Das verständliche Begehren der Sowjets, am schwarzen Oelstrom teilzuhæ ben, deckt sich mit dem altrussisch- zaristischen Expan- sionsdrang nach dem Indischen Ozean, zum Ein arabischer Kamelreiter stattet hier einer Bohrgruppe der ARAMcCo, einer ame- rikanisch- arabischen Oelgesellschaft, vor deren Wohn- und Arbeitswagen in der Wüste einen Besuch ab. Luftgekühlte Arbeitsräume, ein eingebautes Laboratorium, Funk- anlagen und selbstverständlich modernste Bohrgeräte schaffen den Angestellten der Oelgesellschaft hervorragende Arhbeitsbedingungen. tes Geschehen betrachbet werden. Unmittel- bar ausgelöst wurde Nassers Entschluß zur Verstaatlichung des Kanals, über die nun Meder zu verhandeln sein wird, durch die Weigerung der Vereinigten Staaten un d der Sowjetunon, den ägyptischen Assuan- Damm au finanzieren. Wenn die Sowjets, wohl mehr aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, es ablehnten, sich auf ein so großes Bauvor- haben wie den Riesen- Staudamm am oberen Nil auf Jahre hinaus festzulegen,— der brüske Abbruch Washingtons der über ein Jahr laufenden, sich ursprünglich günstig an- 0 en Verhendlungen über die Welt- benk- Anleihe an Aegypten war von politi- schen Ressentiments diktiert. Nachdem der Westen es beharrlich abgelehnt hatte, nicht nur„den Diktator Nasser“, sondern auch vorher schon„des königliche Aegypten Faruks“ mit Waffen zu beliefern, die es zu deiner Sicherheit gegen den immer stärker aukrüstenden Nachbarn Israel forderte, kam Persischen Golf. Ständig Grund genug, die Weisen im amerikanischen Pentagon in Un- ruhe zu versetzen. Die Eisenhower-Doktrin soll diesen Sorgen ja nun Abhilfe schaffen. Während vermutlich die Hälfte der im nordamerikenischen Boden schlummernden Petroleumvorräte bereits verbraucht ist, wurden bisher nur sieben Prozent der in Nah- und Mittelost entdeckten Oelvorkom- men gefördert. Bisher wurden im ganzen Mittelost nur 1500 Löcher angebohrt, gegen- über einem Vielfachen davon in den Verei- nigten Staaten. Ein Quadratfuß gedrillten Bodens fördert im Nahen und Mittleren Osten 13 000 Faß Oel, in den Stasten 20 bis 30 Faß, in Venezuela zwischen 600 und 700. In keinem anderen Teil der Welt hat es je mehr als 1000 Faß auf einen Quadratfuß ge- geben. Die Oel vorkommen im Vorderen Orient wurden 1945 auf 38 Prozent der Weltreserven geschätzt, heute auf 71 Prozent. 23 Prozent der Produktion der freien Welt werden jetzt bereits hier erzeugt. 90 Prozent des europä- ischen Marktes hängen von den mittelöst- lichen Lieferungen eb. Dafür ist Europa allerdings im Raffinieren des Oels so gut Wie autark. Die ölfördernden Länder des Nahen und Mittleren Ostens weisen zwei grundlegende Unterschiede auf. Die drei monarchischen Staaten, Iran, Irak und Saudi-Arabien, kön- nen als souverän ængesprochen werden. Ku- weit, Bahrein und Qatar hingegen stehen seit Jahrzehnten unter britischem Protektorat, obwohl Oel hier erst in den dreißiger Jahren entdeckt wurde. Das ursprüngliche Inter- esse Großbritanniens war ein rein strategi- sches, das der Beherrschung des Persischen Golfes als Anlieger der Empire-Straſßze, des Suezkemals, zum einstigen britischen Kron- juwel Indien. Heute ist der Persische Golf unerläßlich für den weiteren Bestand des Sterling-Blocks. 600 Millionen Dollar fliegen von hier in die Londoner Banken. Die Oelförderung des Nahen und Mittle- ren Ostens hat Ausmaße angenommen, die noch vor zehn Jahren in das Reich der Phan- tasie verwiesen worden wären. Von den 161 Millionen Tonnen Förderung des Nahen und Mittleren Ostens im Jahre 1955 produzierten Kuweit 55, Saudiarabien 47, Irak 33, Iran 16, Quatar, Bahrein und andere Quellen 10. Hiervon nahmen 65 Millionen Tonnen ihren Weg durch den Suezkanal, 40 wurden durch die Pipelines(Rohrleitungen) nach den öst- lichen Mittelmeerhäfen in Lübanon und Syrien gepumpt. 41 Millionen verließen den Persischen Golf auf anderen Wegen. Westeuropa war der beste Abnehmer mittelöstlichen Oels mit 92 Millionen Tonnen, Großbritanniens Anteil allein betrug 25 Mil- lionen, der Westdeutschlands belief sich auf 4,5 Millionen. Die USA, Kanada und Latein- amerika erhielten etwa 18 Millionen Tonnen, während 36 Millionen Tonnen den Weg zum Indischen Ozean und Fernen Osten nahmen. Die Amerikener werden auch heute noch von den Briten im Vorderen Orient als „heweomer“, als Neulinge, belächelt. Die alten englischen Petroleumhasen im Persi- schen Golf bilden sich immer noch ein, sie könnten die amerikanischen„greenhorns“ über die Schulter ansehen. Diese Auffassung setzt sich bis in die höchsten britischen Kreise fort. Verletzter Stolz ist der tiefere Grund dieser Mibachtung. Nackte Zahlen sprechen grausame Wahrheiten für das Da- hinschwinden der britischen Machtstellungen. Erst 1922 gelang es dem amerikanischen Außenamt auf der Konferenz von Lausanne, die das Schicksal der Türkei entscheiden sollte, die grundsätzliche Anerkennung der brütischen Regierung zu erhalten, am Petro- jeumgeschäft im Vorderen Orient sich betei- ligen zu dürfen. Das britische Außenamt bot gmädig der Standard Oil von New Jersey eine Beteiligung von 25 Prozent an der alten Turkish Petroleum Company, der späteren Iraq Petroleum Company, an. Damit hatte die mächtigste Oelgruppe der USA zum erstenmal im Mittleren Osten Fuß gefaßt. Im Jahre 1946 war Amerikas Gesamtbeteiligung im Vorderen Orient bereits auf 35 Prozent angewachsen gegenüber den 49,9 Prozent der Briten. Im Jahre 1955 hat sich das Verhält- nis endgültig zugunsten der USA verschoben. Heute kontrollieren die amerikanischen Pe- troleum- Großmächte— wie die Stendard Oil, die Texas, die Gulf Oil, die Socony Mobil u. a.— 58,4 Prozent der mittelöstlichen Petroleumgesellschaften. Den Briten verblieben noch ganze 28,4 Prozent. Framzösische und englisch-holländi- sche(Shell) Beteiligungen machen den be- scheidenen Rest aus. Deutlicher können die Beziehungen und Kraftverhältnisse der west- ichen Großmächte nicht illustriert werden. Sechs große Ueberland-Pipelines verbin- den die östlichen Oelfelder mit dem Mittel- meerbecken. Fünf davon gehören der I. P. C. (Iraq Petrol Comp.). Eine von ihnen, die nach dem israelischen Hafen Haifa, mußte bereits während des ersten Palästina-Feldzugs still gelegt werden. Syrien und Libanon bean- Spruchen hohe Gebühren von der I. P. C. für die Benutzung der Häfen Banias, Tripoli und Sidon, sowie für die Genehmigung, die Oelleitungen durch ihre Länder legen zu dür- fen. Gerade in den letzten Monaten haben Dee rr Dieser Nachfahre von Nomaden, die einstmals die arabischen Wüsten durchstreiften, ist den harten Lebensbedingungen seiner Vorfahren durch die beruflichen Möglich- keiten, die sich auch ihm durch die Oelindustrie anbieten, entronnen. Nach einer soliden technischen Ausbildung ist er bereits in der Lage, die kompliziertesten Ma- schinen zu bedienen. die Auseinandersetzungen darüber zwischen Libenon und der I. P. C. sehr unfreundliche Formen angenommen. Auf der anderen Seite haben syrische Partisanen im bewaffneten Konflikt um den Suezkanal Ende vergange- nen Jahres die Pipelines mehrmals gesprengt. Daher scheinen such die westlichen Pläne neuer Oelleitungen durch irakisch- türkisches Gebiet nach Aleandrette— abgesehen von der Zielsetzung und Verwirklichung der Eisenhower-Doktrin— zunächst noch recht Kurzsichtig. Denn die feudale Regierung Noury Es-saids im Irak steht nicht mehr auf starken Füßen. Die von Nasser entthronte„Compagnie Universelle du Canal Maritime de Suez“ ver- öftkentlichte einige Zeit vor Einstellung ihrer Tätigkeit ein Erweiterungsprogramm des Kanals. Intensive und umfangreichste Pro- paganda in der ganzen Welt setzte ein, um die Uneigennützigkeit und Großzügigkeit der Gesellschaft darzutun, die so kurz vor dem Ablauf ihrer Konzession im Jahre 1968 noch solche Investitionen aus ihren Reserven auf- zubringen bereit war. Bei Licht betrachtet Sieht sich der Beschluß der Kanalgesellschaft bescheidener an. Den 18 Mililonen Pfund Ausgaben für die Erweiterungsbauten stehen neben den laufenden gewinnbringenden Ein- nahmen 100 Millionen Dollar Reserve gegen- über. 5 Dem Beschluß der Erweiterungsbauten gingen langjährige heftige Auseinanderset- zungen im Aufsichts- und Verwaltungsrat der Gesellschaft voraus. Die Entwicklung zum Groß- und Riesen-Tanker-Bau war schon seit Jahren vorauszusehen. Wenn Tan- ker von 50 000 Tonnen heute den Kanal nicht mit voller Ladung passieren können, so ist das aber auch eigentlich ein Beweis dafür, daß die alte Gesellschaft mit der Entwicklung der Zeit nicht Schritt gehalten hat. Und der Grund hierfür ist britische Wirtschaftspoli- tik. Ist der Kanal erst einmal für Riesen- Tanker befahrbar, dann werden die Hun- derte mittlerer und kleiner englischer Tan- ker urältesten Datums unrentabel. Sie am Leben und im Geschäft zu erhalten, durfte der Kanal— auf britischen Einspruch in den Verwaltungsgremien der Gesellschaft durch Jahre hindurch nicht erweitert und vertieft werden. 1922 äußerte sich der Labouf-Abgeord- nete und spätere Premierminister Ramsay Macdonald öffentlich zur britischen Orient- Bilder: Archiv Politik:„Wir ermutigten einen arabischen Aufstand gegen die Türkei durch das Ver- sprechen, ein arabisches Königtum mit Ein- schluß Palästinas zu errichten. Gleichzeitig ermutigten wir die Juden, uns zu helfen, in- dem wir versprachen, ihnen Palàstina zur Besiedlung und Beherrschung zu übergeben. Und gleichzeitig schlossen wir im Geheimen mit Frankreich das Sykes-Picot-Abkommen, welches dasselbe Gebiet aufteilte, dæs auf Anweisung der britischen Regierung der bri- tische Generalgouverneur in Aegypten den Arabern versprochen hatte. Es ist die Ge- schichte eines grogen Doppelspiels, und wir dürken nicht hoffen, seinen unvermeidlichen Folgen zu entgehen.“ Palästina, Abadan, der Sudan, die Stütz- punkte am Suezkanel, Jordanien, Zypern und heute der Kanal selbst, sie bilden eine er- schütternde Beweiskette dieser düsteren Prophezeiung. Noch liegt die Zukunft des Kanals im Dunkel der Weltpolitik. Die Verhandlungen der verschiedenen Machtgruppen vor dem Sicherheitsrat, die geheimen Besprechungen in den Wandelgängen und kleinen Konfe- renzzimmern des Wolkenkratzers der Ver- einten Nationen in New Vork haben nach dem Koruflikt m Jahresende erst wieder be- gonnen. Neben Nasser hat sich nunmehr eine Srabische Persönlichkeit in den Vordergrund geschoben, König Saud von Saudiarabien, der in Kürze ja auch zu Präsident Eisenhower in die USA reisen wird. Der dritte Besuch des großen indischen Vermittlers, Nehru, in Riadh— vor dessen Amerika-Reise— zeigte die Möglichkeiten einer Verständigung zwwi⸗ schen den Westmächten und Nasser auf:„Wir sind alle einer Meinung, daß der Suezkanal ein integrierender Bestandteil Aegyptens ist. Wir sind alle einer Meinung, daß der Kanal ein internationaler Wasserweg ist, der für die Schiffe aller Nationen offen sein muß. Wenn wir alle dieser Meinungen sind, ver- stehe ich nicht, warum es soviele Streit- fragen und Auseinandersetzungen gibt.“ Prestige ist ein schlechter Rætgeber. Des Knotens Lösung liegt in der Frage, ob es dem großen amerikanischen Anwalt John Foster Dulles gelingen wird, eine internationale Körperschaft auf die Beine zu stellen, die den Interessen der schiffahrenden und 61 erzeugenden Nationen dient, ohne die Souve- ränitätsgefühle des ägyptischen Ministerprä- sidenten Nasser zu verletzen. Bekonntmoc hagen Arbeitsvergabe! vergibt folgende Arbeiten: 1. 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Hermann Bauser Unterschriftsbeglaubigung: Die vorseitigen für die Firma Mannheimer Morgen Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim vollzogenen und von mir anerkannten Unterschriften der Herren: E. Friedrich Freiherr Schilling von Canstatt in Mannheim, O 7, 12; Dr. Karl Friedrich Ackermann, Verleger in Heidelberg, Kleinschmidt- straße 15, und Hermann Bauser, Verleger in Mannheim, Schopenhauer- straße 16, werden als echt öffentlich beglaubigt. Mannheim, den 7. Januar 1957 Notariat Mannheim 1 gez. Dr. O. Metzger, Notariatsdirektor Immobilien O 7, 12; Angebote unter F 2782 an den Verlag erbeten. Leber- u. Gallebeschwerden. In all. Apotheken, 1.50 DM.- Hersteller: Einhorn- Apotheke, R 1 Ob zum Waschen oder Putzen Alles nur von BC K benutzen. Böck-Seifen, Qu 2. 13 All oder Neubau bis zu 160 000, bei 70 000,— bis 80 000, Anzahlung im Auftrag zu kaufen gesucht. 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Januar 1957 Nr. eee Nr. 8/ E —— Südfunk-Enttäuschung: Plattengräber aus römischen Trümmerresten: Eine neue Pegeluhr vl Dünnes Theater- Filmchen 2 92 0 2 2 im Mannheimer Hafen Als ei 5 Gräberfunde aus der fränkischen Zeit in Ladenburg don binchen eadalut vas de en der Cei 17 l i 8 5 2 eine Pegeluhr. Der Wasserstandsgroßanzei. Kein Zweifel mehr: Die Eröffnung des Gelegenheit für Archäologen, den Bestattungskult einer Siedlung um 700 n. Chr. zu erforschen ger befindet sich zwölf Meter übe zchen neuen Mannheimer Nationaltheaters am Kaimauer unter dem Dachgesims ei er Auch au Samstag und Sonntag hat sich weit über die Bereits vor einiger Zeit stieß man— wie wir grab ein gutes Beispiel, wie vielseitig der Obwohl in früherer Zeit an dieser Stelle Lagerhauses unterhalb der Rheinbrüc 8 Stadtmauern hinaus herumgesprochen. Die berichteten— auf dem Ladenburger Friedhof Schmuck einer Ladenburgerin jener Tage schon Einzelfunde gehoben wurden, wird Mannheim-Ludwigshafen. Die Ziffern 00 e traditionsreiche Schiller-Bühne hat im Kreis auf vorchristliche Bestattungen, die jetzt durch beschaffen war. Sie trug ein Paar großer doch Vieles in Unkenntnis zerstört worden Anzeigevorrichtung sind einen Meter h 5 damit a1 der deutschen Theater einen guten Namen, eine Ausgrabung näher untersucht werden bronzener Ohringe mit vielkantig profilierten sein. Was heute noch im Boden ruht, be- Die Pegeluhr läßt sich noch vom 8. verteidig und wenn sie ein neues Haus bezieht, so ist konnten. Trotz hindernder Bauarbeiten ge- Anhängern, ihren Hals schmückte eine mehr- deutet deshalb für die archäologische For- 300 Meter entfernten Ludwigshafene 1337 210, 2). das Wohl wert, einer breiten Oeffentlichkeit lang es, zunächst 23 Gräber festzustellen fach umgelegte Kette aus Bernsteinstücken schung weniger eine Gelegenheit, den Be- aus ablesen. Der alte Wasen ker rich(2), kund getan zu werden. Darüber dachte wohl und ihren Inhalt vor Zerstörung zu retten. und kunstvoll eingelegten Ton- und Glas- stand unserer Museen um weitere Ausstel- hatte im 015 1956 einer Verla zeiger Mannhei auch der Süddeutsche Rundfunk Stuttgart Die Bedeutung dieser Gräber liegt darin, daß flußperlen, um ihren linken Arm saß wie lungsstücke zu vermehren, als die für unser Kaimauer weichen müssen 5 rung der ins Schy nach und servierte am Dienstagabend im sie uns mit ihrer Ausstattung einen guten zu ihren Lebzeiten ein schöner Bronzearm- Geiet Wohl einmalige Chance, Einblicke in anzeiger und Pegeluhr zeigen den die Qual deutschen Fernseh-Programm einen„Film- Einblick in die lokalen Verhältnisse der aus- ring und die linke Hand zierten zwei Ringe den Bestattungskult einer städtischen Sied- e Schiffsleuten den n e, geschafft, Bericht“ über das neue Nationaltheater am sehenden Merovingerzeit gestatten, einem aus Weigmetall, von denen einer mit ver- lung über Jahrtausende hinweg zu gewin- tunde gültigen Pegelst 4* Zur hart gef Goetheplatz. Zeitabschnitt, von dem man hier bisher noch breiteter Zierplatte versehen war. Eine nen. Man darf hoffen, daß durch die Zu- fahrt 5 1 5 5 811 18 185 85 Schiff. minuten. Das begann, durchaus folgerichtig, mit wenig weiß. Schnalle in Beckenhöhe deutete auf ihren sammenarbeit der früh geschichtlichen Denk- i 855 A dis dee einsenals icht nörchich der Stadt erstreckt sich Gürtel, van dem zur Linden enemals eine maus mit aer Stent vermartunt ung den Ladekapazität, Der Wabnhelmer War: Das alte Theater in B 3, das seinen unweit eines alten Neckarlaufes der heutige mit Metallbeschlägen verzierte Tasche her- Heimatbund Ladenburg auch weitere Funde kann nach einer Faustregel fü 44 Wie ersten Ruhm mit der Uraufführung der Friedhof. Eine leichte eren abhing. Eine große durchbrochene Zierscheibe von hier ihre gebührende Beachtung finden I 19 5 ie Ober. a 155 „Räuber“ des geflüchteten schwäbischen Re- kennzeich„ e e Bronze gehört zu dieser Tasche, die werden. Bert 8 rt als Eintauchtiefe in Zentimetem mitteilt, gimentsmedicus Friedrich Schiller errang ce 58 e e icht it ene nne ee J ðͥL0c Bunte ei von Dalber er weiter bemerkenswert, wenn nicht unwel aus einem vergänglichen Material bestanden Verpflich 8 Ee 3 S Tes! eine große Römerstraße vorbeizöge und auch hat T 2 K 1 daes E wurde und in dem Iffland spielte; man zeigte sonst einige Befunde diesen Friedhof und 88 l a 115 er minka ender. Porträts der großen Mimen, Figurinen aus seine nächste Umgebung als die bedeutendste Die Ausstattung mit Beigaben war bei g a ls im den„Räubern“, aus„Kabale und Liebe“, aus Begräbnisstelle des unteren Neckarlandes den übrigen Gräbern Sehr verschieden, Luftwaffenring: 10, Januar, 20 Uhr, Eich-„Sommer und Winter im Tannheimer Tal 18. „Wimhelm Tell“ und blendete immer weiter auszeichneten. Seitdem in der Römerzeit die durchschnittlich jedoch weitaus spärlicher, als baum-Stammhaus, P 5, Vortrag von Kurt W. Lichtbildervortrag von Andreas Föger, 10, Ja. 1 iel kurtwangler zum einnehnsche Beltisch-gerntanische Bevölke- bel Arüherem Destattungen dieses btutursb- Stent. e VVVTVVVVTTTTVTCTT 80 Beispiel, und nannte die Namen, die während rung hier ihre Brandgräber in Nähe der 8 Einige Gräber enthielten überhaupt 11 5 5 i e Stürmer. 3 rigen Geschichte des Römerstraße Ladenburg Werms in den Boden mene Peisaben, obwohl gerade die sorg- haktehochschule, Hörsael 138.„Aktuelle Wirt- Kreisverband enee iu, 10. Jade bei H. eden Rang di n Kt une wieder die Toten fältige Herrichtung der Steinkisten auch Bei- aktshochschule, Hörsas„Aktuelle Wirt- fers annheim: 10. Januar, 17.30 big 8 ationaltheaters den Rang dieser Bühne senkte, hat man immer wieder die To e een e e eee ee schaftsfragen“(Prof. Schachtschabe). 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprech stimmten. Und dann kam die Katastrophe, Ladenburgs an der gleichen Stelle bestattet. in der unterschledlichen Atrsstattung mit Freireligiöse Frauengruppe: Am 10. Januar, tunge für Sowſetzonenflüchtlinge. 5 i Der L 5 4* 1. 8 5 a 8 9 85 an jenem 5. September 1943, da das alte Haus Den Leichenverbrennungen der ersten Jahr- Beigabe 85 8 855 8 let 8 125 20 Uhr, Carl. Scholl-Sasl, I. 10, 4.6, Vortrag„ DGB, Ortsausschuß Mannheim: 10. Janusg Dienstat⸗ niederbrannte. Doch schwenkte die Kamera hunderte folgten die Körperbestattungen der 1 5 d 5. 1—5 48. s von Frau Dr. Schlötermann:„Magie in den 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Ar- Hallenhe bald von den Trümmern des alten zu den Merovingerzeit, die des Mittelalters und der 2 5 3 5 8 e Religionen der Völker“. P Fr. Luft:„Arbeitsrecht in der 120 9 Flänen und den Baugerüsten des neuen Hau- Neuzeit. 8 den Jahre in denen das Christentum auch in Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau: 10. Januar, Stadt iusküüut kür- Erziehung und Na 8 5 ses Über, zeigte zuvor noch eben die Grund- Die neuen Gräberfunde stammen vom der breiten Bevölkerung mehr und mehr 20 Uhr, Lokal Flörsch(Rheinauhafen), General- richt: 10. Januar, 17.48 bis 19.30 Uh 19 l steinlegung und später das Richtfest und Ende der fränkischen Zeit, aus den Jahr- àn Boden gewann 85 ne versammlung. Vorbereitung für die zweite Lehr*. E n! Dänemar schließlich, offenbar an einem regnerischen zehnten um das Jahr 700 n. Chr. Es handelt ni 3 it die heid. Vertriebenen: Ausschuß der CDU: 10. Ja-(Dr. Brauch); gleicher Tag, gleicher Ort u Schwede 5 8 f g 5 5 isch-germanische Sitte des Ausstattens mit nuar, 17 bis 19 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für 1 5 Etleicher Ort, 16 b ſlawien. Tag aufgenommen, das äußere Gewand des sich um Plattengräber, die im Gegensatz Beigaben für das Jenseits zunehmend auf- Heimatvertriebene und Sowietzonenflücht 6 Unr, Neuzugänge an Riid und Film(, j neuen Nationaltheaters. Und dann war der zu der wenig früher gebräuchlichen Grab- gegeben wurde 0 5 Jetzonenflücht⸗ Böhmann, Konrektor Schlick). Vorher i Flimbericht zu Ende. Das war auch eine sitte der einfachen Erdgrube nun durchweg 5 5 Die 10. Januar, 19.30 Ur, chen, da Katastrophe. den Toten mit sorgfältig zusammengesetzten 1 280 5% h Man erfuhr zwar noch, daß dies der„viel- Steinplatten sarkophagartig umgeben(vgl. Fir gra 8 5 leicht interessanteste Theaterneubau“ der Zeichnung). An diesen neuentdeckten Platten- heim, Waldhofstraße 9 5 Jun Bundesrepublik sei, aber nicht warum. Man gräbern konnte eine wichtige Beobachtung ZZ Seck e erfuhr, daß mit den„Räubern“ eröffnet gewonnen werden. Man verwendete nämlich Straße 53(früher 104), begeht den 81. e 8 Würde, vom Freischütz“ dagegen kein Wort. damals Platten aus römischen Trümmer- tag. Friedrich Jeckel, Mannhbeim- Käfertal Fußball- Kein Blick ins Innere, kein Bild von der be- resten des antiken Lopodunum. Fein ge- Rüdesheimer Straße 1, vollendet das 83. Leben ihrer Br sonderen Anlage des ganzen Baus, grau und gliederte Profile verraten die Herkunft von jahr. Katharina Metz, Mannheim, Langstraſe g;, des Juni trostlos endete, was so verheigungsvoll be- römischen Denkmälern oder vornehm aus- kann den 75. Geburtstag feiern. Veransta gonnen. gestatteten Bauten, wie man sie etwa im 5. ren Währ Das war denn doch wohl(und auch photo- 2. Jahrhundert aus dem gelb. und rotfar- Wohin gehen Wir? Bei der graphisch) allzu dürftig und in einem benen Sandstein des Neckartales hergestellt 5 12 2 des Deut. interesslerenden Teil einfallslos. Wenn es— hatte. Während man in fränkischer Zeit in%%%ͤ; Gruppe aus Zeitnot und aus technischen Gründen— unserem Gebiet fast ausschließlich in Holz Theater: Nationaltheater— Großes Ham Gesner. nicht möglich gewesen sein sollte, mit der und Fachwerk baute: beweisen die regel- 20.00 bis 23.00 Uhr:„Der Freischütz“(für die am Sende B Fernsehkamera die Zuschauerräume oder die mäßig zersägten Steinplatten, daß man in Theaterbau Beschäftigten, kein Kartenverkauf Türkei, Bühnen zu erfassen, dann hätte man diesen Ladenburg damals auch Steine zu bearbeiten 1 15.00 Uhr:„Murder in the Cathe- Griechen „Filmbericht“ besser aufgeschoben. Wem war verstand. 1„ der Haberdashets Gruppe mit ihm gedient? Den Mannheimern nicht, Sämtliche Gräber waren der Zeitsitte ge- Konzerte: Deutsch-Amerikanisches Institut Nee die mehr erwarten durften, und den auswär- mäß geostet, d. h. die Toten lagen in Ost- 19.30 Uhr: Marian Anderson singt(Schall diesen W. tigen Fernsehen schon gar nicht. Bleibt nur West-Richtung der aufgehenden Sonne zuge- platten). zu hoffen, daß das deutsche Fernseh-Pro- wendet. Nicht alle Skelette hatten die Zeit Filme: Planken:„Kaiserjäger“; Alster Europe gramm noch etwas„nachzieht“ über dieses überstanden. Einige jedoch waren von 80„Trapez“; Capitol: ‚Zußer Rand und Band“ Ereignis, das wie die Eröffnung eines jeden guter Erhaltung, daß Geschlecht und Alter Eweiter Teil) 21.00 Uhr: Der letzte Wagen! Als Te neuen Theaters für das kulturelle Leben der* W noch festgestellt werden e a 1 3 125 1 8 Bundesrepublik bedeutsam ist. Zumal der Konnten. 5.. 15 5. ee oslowa 1 Nationaltheater Neubau mn von den mit Beigaben versehenen Um das Jahr 700 1. Chr. besfuttete man die Ladenburger Toten in solchen Platten- e Wies Las Vegas Kurbel Hele A e Wirklich„interessant“ ist h- Gräbern bot ein reich ausgestattetes Frauen- gräbern, au deren Herrichtung römische Steine verwendet wurden. Pflaster“. 5 5 2 80 81 Stellenonge bete Edelstahlwerk sucht fachkundigen und rührigen Bezirksvertreter Bewerbungen unter Nr. P 2687 a. d. Verlag erbeten. Verwaltungs-Lehrlinge werden zu Ostern 1937 nach Ablegung einer Eig- nungsprüfung eingestellt. Schriftliche Bewerbung unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes und des letzten Schulzeugnisses erbeten bis 18. 1. 1957 an die Direktion der Allg. Ortskrankenkasse, Mannheim, Renzstr. 11-13 Rohrleitungs- und Apparatebau-Firma sucht per sofort selbst. Buchhalter für Fortschritt-System, gute Auffassungsgabe, sowie Kenntnisse in der Lohnbuchhaltung„ 8 erwünscht. 8. 5 selbst. Korrespondentin evtl. Dauerstellung. Geboten werden: Gute Bezahlung— Alterspension. Was meinen Sie, wie lustig Ihr Abendbrottisch aussieht, wenn in der Mitte ein paar Glückspilze stehen! Für den Stiel nehmen Sie einfach hartgekochte Eier oder Sie formen ihn 4 lier War Pril im Spiel! Wannen, Becken,. 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Au auf eigenem Eis gelang es den Hessen gestern abend, ihren schärfsten Konkurren- ten, den Mannheimer ERC, zu schlagen und damit die Position an der Tabellenspitze zu verteidigen. Die Tore zum knappen 4:2(0:1, 2:0, 2:1)-Erfolg schossen für Nauheim Ul- rich(9, Toni Barezikowski und Pauly. Für Mannheim trafen Konecki und Lödermann ins Schwarze. Obwohl beide Mannschaften die Qualifikation für die Endrunde bereits geschafft hatten, wurde das Treffen überaus hart geführt. Insgesamt gab es 32 Straf- minuten. Ohne die Falks Wie uns die Vereinsleitung des MERC mitteilt, muß das für Samstag vorgesehene Kunstlaufprogramm wegen einer anderen Verpflichtung des ehemaligen Weltmeister- paares Baran/ Falk auf einen neuen Termin verlegt werden. Die Verhandlungen sind be- reits im Gange. Mit Schweden und Deutschland Neun Nationen bei Hallenhandball-Weltmeisterschaft Der Internationale Handballbund gab am Dienstag in Basel bekannt, daß 2u den Hallenhandball-Weltmeisterschaften in Bel- grad vom 14. bis 21. Juli in Belgrad neun Nationen gemeldet hätten. Es sind dies eine gesamtdeutsche Mannschaft, Oesterreich, Dänemark, Frankreich, Ungarn, Rumänien, Schweden, die Tschechoslowakei und Jugo- slawien. Einer der neun Teilnehmer muß vorher in einem Ausscheidungskampf wei- chen, da für die Endrunde nur acht Mann- schaften zugelassen sind. Juniorenturnier in Spanien Die Junioren- Kommission der Europa- Fußball- Union bestätigte am Wochenende auf mrer Brüsseler Tagung die Uebertragung des Junioren-Turniers 1957 in Spanien. Die Veranstaltung wird wie in den letzten Jah- ren Während der Oster feiertage ausgetragen. Bei der Auslosung erhielt die Vertretung des Deutschen Fußball-Bundes(DFB) in der Gruppe B, Spanien, Polen und Ungarn als Gegner. Die übrigen Gruppen haben fol- gende Besetzung: Gruppe A: Luxemburg, Türkei, Italien, Sowjetzone. Gruppe C: Griechenland, Oesterreich, Holland, England. Gruppe D: Belgien, Frankreich, Rumänien, Tschechoslowakei. 16 Nationen hatten für diesen Wettbewerb ihre Meldung abgegeben. Europameisterschaften Ende Mai Als Termin für die Amateur-Box-Europa- meisterschaften in Prag wurde vom tsche- choslowakischen Amateurboxverband der 22. Mai bis 5. Juni 1957 festgelegt. Die Kämpfe finden im Winterstadion statt, das 17 000 Zu- schauer faßt. * Sprunglauf scheint Anziehungskraft zu verlieren: Liegt Bequemlichkeit übe, Hul de Veranstaller? Nur 50 000 Zuschauer bei der viertägigen deutsch- österreichischen Springertournee/ Lob für Georg Thoma Die Skiclubs von Oberstdorf, Garmisch- Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen haben es seit fünf Jahren unternommen, auf ihren Schanzen eine Tournee der besten europäischen Skispringer zu veranstalten. Das ist eine kostspielige Angelegenheit, auch wenn sich vier verschiedene Orte in die Ausgaben teilen. Ist heuer der Wagemut der Veranstalter belohnt worden? Hier die ein- zelnen Besucherzahlen: in Oberstdorf 8000, in Innsbruck 12 000, in Garmisch 25 000 und in Bischofshofen 5000. Das Publikums-Interesse entsprach also dem durchschnittlichen Besuch von Fußball- spielen der Oberliga. Während aber bei einem Punktekampf nur die Reise und Aufenthaltskosten der Gastmannschaft mit ihren Begleitern zu Buch stehen, sind bei Skispringen weit höhere Beträge aufzubrin- gen. Die Springer, etwa 45 Aktive aus zehn Nationen, kamen immerhin aus Helsinki, Oslo, Moskau, Prag, Warschau usw. Bei einem solchen Aufwand entsprach eigentlich nur der Besuch im Garmischer Olympia- Ski- stadion den Erwartungen. Am schlimmsten muß der Verein von Bischofshofen, der Ver- ein von Sepp Bradl, draufzahlen. Im Pon- gau hatte man sich größte Mühe gegeben, um bei den miserablen Schneeverhältnissen noch eine einwadfreie Abwicklung des Schlußspringens zu ermöglichen. Ungefähr 600 Kubikmeter Schnee wurden aus Hüttau im Lammertal in tagelanger Arbeit heran- gebracht. man hatte schließlich auf der Landebahn eine Unterlage von 4 em Firn, gerade das äußerste Maß, um die Sprünge noch einwandfrei stehen zu können. Bei früh- Uinghaftem Wetter gab es dann ausgezeich- nete Leistungen und auch durch den aus Lappland stammenden Eno Eirjonen mit 94 m einen großartigen Schanzenrekord aber eben nur 5000 Zuschauer. Sind die Springer, die jedesmal durch Trompetenstöße angezeigt werden, nicht mehr attraktiv genug? Oder gehen die Leute, wenn wenig Schnee vorhanden ist, nicht gern zu einer Wintersportveranstaltung? Vieleicht befürchten sie wegen der sich än- dernden Schanzen verhältnisse zwischen den einzelnen Durchgängen lange Pausen, bei denen die Füße kalt werden können. Es wäre traurig, wenn ein solcher Hang zur Bequemlichkeit künftig den Wagemut der Veranstalter stoppen würde. Mit besseren Scheeverhältnissen kann ja in Europa, nach den Erfahrungen der letzten Jahre, nicht mehr gerechnet werden. Gerade die Tat- sache, daß man noch Skispringen ermög- Damen-Langlauf in Grindelwald: fur Nita blieb Polinnen auf den Fenen Sensation im Torlauf: Carla Marchelli bezwang österreichische Elite Beim Zehn-Kilometer-Lauf der inter- nationalen schweizerischen Damen- Ski- meisterschaften in Grindelwald konnte sich Rita Czechblasel(Bundesrepublik) am Mitt woch mit einem dritten Platz als einzige Westeuropäerin gegen die dominierenden Vertreterinnen Polens durchsetzen. Siegerin wurde die 21 jährige Maria Bukowa ollen) in 41:45 Minuten vor ihrer Landsmännin Josefa Peksa in 42:02 Minuten. Den vierten und fünften Platz belegten die beiden Polin- nen Stefania Biegun und Zofia Krzeptowska in 44:43 Minuten bzw. 45:05 Minuten. Steffi Köhrer(Bundesrepublik) placierte sich in 46:20 Minuten unter den 20 Teilnemerinnen als siebente hinter Rita Bottero(Italien) Vertreterinnen der Sowjetzone und der CSR nehmen an den Meisterschaften nicht teil, weil die Veranstalter die Einladung an die sowjetische Mannschaft wegen der Er- 5 in Ungarn rückgängig gemacht ha- Zur größten Ueberraschung aller Fach- leute gewann die Italienerin Carla Mar- chelli am Nachmittag den Riesentorlauf und schlug dabei die gesamte österreichische Elite, in deren Reihen man die Siegerin ver- mutet hatte. Die 21 jährige Studentin aus Genua absolvierte den 2 000 Meter längen Kurs mit 28 Toren und einen Töhenunter- schied von 300 Metern als Beste in 124,6 Jahrelang galt er als unbezwingbar: Emil Zatopeh wilt nicht meli siatien Nach der Bruchoperation war er nicht mehr in richtige Form gekommen Der dreifache Goldmedaillen-Gewinner der XV. Olympischen Spiele in Helsinki 1952, Emil Zatopek(Tschechoslowakei, erklärte in Moskau auf der Durchreise von Mel bourne nach Prag, daß er in Zukunft an keinem Lauf mehr teilnehmen wolle. Zato- ek war in diesem Jahr nach einer Bruch- operation nicht wieder richtig in Form ge- kommen und hatte bei den Olympischen Splelen in Melbourne bei seinem einzigen 18 im Marathonlauf den sechsten Platz legt. Der 34 Jahre alte Zatopek war der her- ausragendste Langstreckenläufer der Nach- krlegszelt. Bei den Olympischen Spielen 19418 in London gewann er den 10 000-Meter-Lauf und wurde über 5000 Meter nur deshalb von dem Belgier Gaston Reiff knapp geschlagen, well er sich die Strecke nicht richtig ein- tellte Den Höhepunkt seiner Laufbahn er- reihte er 1952 bel den Olympischen Spielen in Helsinki, bei denen er als bisher einziger Laufer die Rennen über 5000, 10 000 Meter und die Marathon-Distanz gewann. Er war nicht nur dreifacher Europameister, sondern stellte insgesamt 17 Weltrekorde auf. Nach- dem er jahrelang für unbezwingbar galt, wurde er 1954 in Bern bei den Europa- meitserschaften Über 5000 Meter zum ersten emwandfrei geschlagen. Hinter Kuz dssg) und Chataway(England) kam er aut den dritten Platz. Auch in der Saison — 1955 zeigte sich bereits, daß er über 5000 Meter mit den Weltbesten nicht mehr Schritt halten konnte. Sein Vorhaben den olympischen Marathonlauf zum zweiten Male zu gewinnen, wurde durch eine Bruch- operation vereitelt. Zatopek galt unter den internationalen Langstreckenläufern als Su- ter Kamerad und hatte unter seinen Kon- kurrenten nur Freunde. Er konnte sich in sechs Sprachen verständlich machen. Es spricht für seine sportliche Auffassung, daß er in Melbourne im Marathonlauf überhaupt an den Start ging. Schon in den Tagen vor- her war nach den Trainingseindrücken ihm und auch allen Beobachtern klar geworden, daß er kaum Medaillen-Chancen hatte. Seine ungeheure Energie, die ihm zu vielen gro- Ben Erfolgen verholfen hatte, brachte ihn auch in Melbourne bei stechender Sonne noch einmal über die Strecke. Es wieder- sprach seinem Sportgeist, dieses Rennen auf- zugeben, obwohl es wahrscheinlich für ihn das schwerste seiner ganzen Laufbahn ge- wesen ist. Zwangspause für Biesinger Fußball- Nationalspieler Uli Biesinger BC Augsburg), der sich beim Punktspiel ge- gen den KSC am Sonntag eine Verletzung Zuzog, wird voraussichtlich für mehrere Wo- chen pausieren müssen. Die ärztliche Unter- suchung ergab am Sonntagabend, daß sich Biesinger erneut einen Muskelfaserriß zuge- zogen hat. Minuten und war damit um 2,1 Sekunden schneller als die beiden Oesterreicherinnen Hilde Hofherr und die Olympiadritte von Cortina, Thea Hochleitner, die 1:26, Minu- ten benötigten. Die Polin Helen Grocholska- Daniel wurde Vierte. An dem Riesenslalom nahmen 45 Läuferinnen aus sieben Ländern, darunter die Bundesrepublik, teil, doch nur Oesterreich war mit fast seiner gesamten ersten Rennimannschaft erschienen. Oesterreich hatte dafür die Genugtuung, sich mit sechs Läuferinnen unter den ersten neun zu placieren. Das Rennen wurde bei Warmem Sonnenwetter und Pappschnee Se- laufen, so daß die Wachsfrage ausschlag- gebend war. Thea Hochleitner meinte nach dem Rennen, der Kurs sei viel zu flach und zu leicht für eine internationale Konkurrenz gewesen. Die Piste mußte wegen Schnee- mangels an steileren Stellen über verhält- nismäßig flache Abhänge abgesteckt werden. „Polen faßt eigene Entschlüsse“ Mieczsilav Boczar, der Trainer der pol- nischen Damenskimannschaft bei den schwe- zerischen internationalen Meisterschaften, erklärte am Mittwoch in Grindelwald, Polen „befolgt nicht länger Weisungen von an- derer Seite“, Boczaàr, der gleichzeitig Mit- Slied des Nationalen Polnischen Sportkomi- tees ist, wollte mit dieser Bemerkung die Tatsache erklären, warum Polen nicht in Uebereinstimmung mit der Sowjetzone und der Tschechoslowakei seine 17 Läuferinnen von den Meisterschaften in Grindelwald zu- rückgezogen hat. Die Sowjetzone und die OSR zogen ihre Nennung Zurück, weil sie hre„Solidarität“ mit Rußland beweisen Wollten, das von dem Veranstalter wegen der Vorgänge in Ungarn wieder„Ausge- laden“ wurde. „Polens Entschluß zur Teilnahme erfolgte völlig aus freier Verantwortung heraus“, sagte Boczar.„Zu keinem Zeitpunkt tauchte die Frage einer Absage im Sportkomitee auf. Als unabhängiges Land fassen wir unsere Beschlüsse allein.“ Boczar teilte wei- ter mit, daß zur Zeit 40 ungarische Skiläu- fer und-läuferinnen einem Monat lang an einem Trainingskurs in Zakopane teilneh- men und es ihnen freigestellt worden sei, solange dort zu bleiben, wie sie es wünsch⸗ ten. Es hätten sich schon polnische Familien in Zakopane gefunden, die sie für unbe- Srenzte Zeit als Gäste aufnehmen würden. Bayerische Kombination licht, wenn ringsherum der Föhn schon alle Hänge grün gefressen hat, sollte eigentlich ein Ansporn zum Besuch dieser Veranstal- tungen sein. Auf der Bischofshofener Schanze am Laideregg haben die jungen deutschen Springer sehr imponiert. Die„Salzburger Nachrichten“ schreiben:„Die eigentliche Sensation bildeten die deutschen Junioren Helmuth Recknagel und Georg Thoma, die mit den Russen fast gleichwertig mithielten und den vierten und fünften Platz belegten. In der Gesamtwertung war von den Mittel- europäern der Oberstdorfer Max Bolkart der stärkste, während die DDR mit Werner Leßgner, Glaß und Recknagel die beste mit- tel europäische Mannschaft stellte.“ Das „Tagblatt“ in Linz kommentierte:„Der kaum 19 jährige deutsche Jugendmeister Georg Thoma aus Hinterzarten war der jüngste Teilnehmer dieser Tournee; er sprengte am Laideregg durch eine wohl einmalige Lei- stung das internationale Spitzenfeld. Der zweite Jüngling stammt aus der DDR und heißt Recknagel. Diesem Nachwuchsmann gab sich Thoma nur um einen Zehntelpunkt geschlagen. West- und Ostdeutschland zu- sammen sind eine Springerstreitmacht, die schon heute hinter Finnland und Rußland die dritte Stelle einnehmen würde. Es wird keine zwei Jahre mehr dauern, und der volle Durchbruch— denn Deutschland hat den Vorteil der Jugend— ist gelungen.“ „Isar-Nixen“ gaben Vorbild Badische Kunstschwimmerinnen im Examen Viel Anklang rand die Einladung des Badischen Schwimmverbandes zu einem Lehr- gang im Kunstschwimmen im Mannheimer Herschelbad. Mit der DSV- Frauenwartin Käte Jacobi München) war eine Spitzenkraft zur Stelle, durch deren gründliche Schulung die von ihr geleiteten„Isar-Nixen“ OSV München) Weltruhm erlangten. Nach den modernsten Trainingsmethoden zeigte Frau Jacobi den mehr als 60 Badener Mädel aus Karlsruhe, Pforzheim, Heidelberg, Durlach und Mannheim Ausschnitte aus der harten Schule des synchronisierten Kunstschwim- mens. Die ausgezeichneten theoretischen Er- läuterungen wurden durch zwei„Isar-Nixen“ Praktisch demonstriert. Hier zeigte es sich, daß, abgesehen von den hohen Anforderun- gen bei elegant wirkender Fertigkeit in den einzelnen Schwimmlagen, straffe Körperbe- herrschung und musikalisches Empfinden Voraussetzung bei dieser anmutigen Art des volkstümlichen Frauenschwimmens sind. Die Mädel waren mit Begeisterung dabei; und Was sehr wesentlich ist: Sie erbrachten den Beweis, daß in den einzelnen Vereinen eifrig Und zielstrebig gearbeitet wird. Den Abschluß bildete ein improvisierter Aufbau eines Kunstschwimmprogramms, bei dem auch die beiden„Isar-Nixen“ stark gefeierte Kost- proben ihres Könnens gaben. kr Reiter-Euronameisterschaft Ende August Die zunächst vom Internationalen Reit- verband(FEI, nach Rom vergebene erste Springreiter-Europameisterschaft wurde nun- mehr nach Rotterdam verlegt. Für das offi- zielle Rotterdamer Turnier sind die Tage vom 29. August bis zum 2. September vor- gesehen. Es ist zu erwarten, daß die Europa- meisterschaft, genau wie die letzte Welt- meisterschaft in Aachen, als selbständige Veranstaltung vor dem offiziellen Turnier entschieden wird. Schon beim FEI- Kongreß im Dezember in Brüssel hatten verschiedene Reiter nationen ihre Bedenken gegen die Ansetzung nach Rom(22. April bis 1. Mai) geäußert. Zu diesem frühen Termin hat in den meisten Ländern die Freiluft-Saison noch nicht oder eben erst begonnen. Die FEI konnte sich die- sen Argumenten nicht verschließen und be- stimmte eine Verlegung nach Rotterdam. in Rotterdam Profiboxsport in Zahlen Im Jahr 1956 wurden im Bundesgebiet 46 Berufsbox veranstaltungen in 17 Städten ausgetragen, womit sich eine Steigerung um 14 Kampftage gegenüber dem Jahre 1955 ergab. Dortmund liegt an der Spitze der Veranstaltungs-Orte vor Essen, Hamburg und Berlin. Deutsche Berufsboxer bestritten dabei 386 Kämpfe., 133 Treffen gegen Aus- jänder in deutschen Ringen ergaben 96 Siege, 21 Niederlagen und 16 Unentschieden. Bei 131 Auslandskämpfen werden 90 Nieder- lagen, 34 Siege und sieben Unentschieden erzielt. Deutsche Boxer traten untereinander in 122 Kämpfen an. Der am meisten beschäftigte Berufsboxer war Karl-Heinz Guder(Herford) mit acht- zehn Kämpfen, es folgen Hans Kalbfell Ma- gen) mit vierzehn, Heinz Sattler(Schwelm) mit dreizehn, Peter Müller(Köln) mit zwölf, Erich Schöppner(Witten) mit elf, Hans-Wer. ner Wohlers Hamburg) und Herbert Sowa ODuisburg) mit je zehn Kämpfen. Die beiden bedeutendsten Boxkämpfe fanden im Ausland statt. Gerhard Hecht ver. teidigte seinen Halbschwergewichts-Europa- gürtel in St. Nazaire durch K. o.-Sieg in der dreizehnten Runde gegen Charles Colin, und Heinz Neuhaus verlor seinen Herausforde- rungskampf in Bologna gegen Francesco Cavicchi in der elften Runde durch K. o. Wieder Trainerwechsel bei KFV Innerhalb von fünf Monaten nahm der KFV bereits den vierten Trainerwechsel sei- ner Vertragsspieler-Elf vor. Nachdem zu- nächst der frühere Spieler der Stuttgarter Kickers und des Hamburger Sportvereins, Helmuth Schmeißer, das Training geleitet hatte, jedoch auf eigenen Wunsch vorzeitig aus dem Vertrag ausgeschieden war und als Nachfolger sein Vorgänger Erwin Schneider Wieder das Training übernommen hatte, ver- Pflichtete der KFV Mitte Dezember den aus der Sowjetzone gekommenen Heinz Dreher. Aus persönlichen Gründen wurde jetzt das Vertragsverhältnis wieder gelöst und erneut der frühere Ligaspieler Erwin Schneider mit der Betreuung der Mannschaft bedacht. Hockey in der TSV-Halle: Zwanzig starke Nonkurrenten füt- 46 Am Wochenende geht es wiederum um den OB-Wanderpreis Zu den modernen Sportarten, die sich in- nerhalb kurzer Zeit viele Sympathien er- obert haben, gehört auch das Hollenhockey. Eine reizvolle Sache, weil es fast überhaupt keine Unterbrechungen gibt und den Zu- schauern in jeder Sekunde des Kampfes etwas geboten wird. Es stehen sich mit dem Torwart jeweils sieben Spieler gegenüber, die ausgewechselt werden können. Das Hallenhockey in Mannhem und da- mit praktisch gesehen in Nordbaden hat Bernd Greulich populär gemacht. Vor fünf Jahren zog er mit seinem rührigen Mit- arbeiterstab das erste Turnier auf. Vermut- lich dachte er damals aber noch nicht im geringsten daran, daß dieses Turnier sich einmal einer immer größer werdenden Be- liebtheit erfreuen und innerhalb der sport- unterlag CSR mit 4:10: Eishoeckeyspiel in Perfektion Die Eishockey- Nationalmannschaft der Tschechoslowakei blieb auch in ihrem zwei- ten Deutschlandspiel erfolgreich und besiegte am Dienstag vor 10 000 Zuschauern im Mün- chener Prinzregentenstadion eine kombinierte Mæeumschaft aus SC Riegersee/ EV Bad Tölz/ Weßling mit 10:4(4:0, 3:0, 3:4) Toren. Die Bayern kamen erst im letzten Drittel, als die Gäste sichtlich verhalten spielten, etwas auf und schossen in dieser Zeit alle Tore. Die Tschechen zeigten ein technisch umd läuferisch auf höchster Stufe stehendes Kombinationsspiel, wie man es in München seit langer Zeit nicht mehr sah. Beste Spieler der Gäste waren Zabrodsky, der auch vier Tore schoß, sowie Danda, Barton und Bubnik, der einmal erfolgreich war. Die wei- teren Treffer für die Tschechen erzielten Pontucek(2), Posipisil, Pokorny und Vlach. Für die Kombination, bei der die Tölzer Sturmreihe Rampf Eberl Probst und der Rießersee- Ersatzhüter Hobelsberger die Besten waren, schossen Rampf, Endres und Probst die Tore. Der CSR- Verteidiger Put verursachte ein Eigentor. lichen Ereignisse des Winters einen acht- baren Platz einnehmen würde. Für die am Samstag beginnenden Spiele in der TSV- Turnhalle(Stresemannstraße) haben sich ins- gesamt 35 Mannschaften gemeldet,. Das Tur- nier beginnt am Samstagnachmittag, 15 Uhr, mit dem Wettbewerb der Damen und Se- nioren. Für die Damenspiele wurden fol- gende Teams gemeldet: HC Homburg, TSG Frankenthal, TSG Kaiserslautern, TV 46 Heidelberg, HC Heidelberg, TSG 78 Heidel- berg und TSV 46 Mannheim. Bei den Se- mioren sind TSG Frankenthal, HC Speyer, 18G Kaiserslautern, TV 46 Heidelberg, HC Heidelberg und TSV 46 Mannheim am Start. Das mit besonderer Spannung erwartete Turnier der Aktiven beginnt am Sonntag, 9 Uhr, und endet gegen 20 Uhr. Die Akti- ven— es sind insgesamt 21 Vertretungen kümpfen um den Wanderpreis des Oberbür- Sermeisters der Stadt Mannheim, der von dem letztjährigen Gewinner TV 46 Heidel- berg verteidigt wird. Folgende Teams neh- men in vier Spielgruppen teil: HC Ludwigs- burg, HC Lahr, TSG. Bruchsal, TEC Darm- stadt, SV 05 Homburg, TG Frankenthal, HC Limburg, RV Rüsselsheim, HC Limburg, 1. FC Kaiserslautern, TFC Hanau, Sc Karls- ruhe, TSV Ludwigsburg, HC Kaiserslautern, HC Speyer, HC Heidelberg, TSG 78 Heidel- berg, TV 46 Heidelberg, TG Mannheim, TSV 46 Mannheim I und II.— Die Gruppensieger und die Tabellenzweiten stehen sich in der Zwischenrunde im K. o.-System gegenüber. Die vier Besten der Zwischenrunde werden in die Vorschlußrunde einziehen und die Sieger in das Endspiel. W. S. Stellengesuche Kraftfahrzeuge Rentner sucht kl. Nebenbeschäftig. Augeb. unt. Nr. 07584 an den Verl. Nebenbeschäftigung tägl. 6—7 Std. gesucht. Führersch, Kl. III vorh. gutem Lokal unter P 2781 Suche Stellung als Bedienung in Ler kauf oder Café. Angebote an den Verlag. Angeb. u. Nr. P O7sb1 3. d. Verlag. klalttanrer, Führerschein Kl. II, Mar. Praxis, sucht Stellung im ah oder Fernverkehr. Angeb. nuter Nr. 07602 an den Verlag. Auverlassiger Herr verrechnung Steno-MHontoristin fiim in Fakturei und Lohn- sucht sich zu verändern. Angeb. u. P 2686 a. d. Verlag. im Auftrag zu verkaufen. 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Mit 16 zu 9 Stimmen wurde dabei beschlossen, daß laut 8 1 Kartellver- träge unwirksam sein sollen, soweit sie ge- eignet sind die Erzeugung oder die Markt- verhältnisse durch Beschränkung des Wett- bewerbs zu beeinflussen. Die Einschränkung, daß eine wesentliche Beeinflussung vorliegen muß, wurde gestrichen. Außer der SPD stimmten auch vier CDU-Abgeordnete und ein FDP-Mitglied für Streichung des Wortes „Wesentlich“. Somit sind die Parlamentarier scheinbar von dem allgemeinen Kartellverbot abge- rückt. Nur der Mißbrauch soll bestraft wer- den, wobei durch die Streichung des Wortes „wesentlich“ auch geringfügiger und klein- ster Migbrauch strafbar ist. Das Kartellver- bot feiert also wieder fröhliche Urständ und zieht unter anderen Voraussetzungen wieder in die Gesetzgebung ein. Bei der Beratung über das Kartellgesetz ist es ähnlich wie mit dem Umgang mit Waf- fen. Man möchte so gerne den Mißbrauch ver- hüten, und weil man von Mißtrauen ganz erfüllt ist, wird schließlich selbst Polizisten und Soldaten verboten, Waffen zu halten und zu handhaben, denn— es könnte einmal ge- schossen werden. Gesetzt den Fall, zwei Unternehmer kom- men überein, sie verdienten genug; sie könn- ten es sich leisten, armen Kunden soziale Preise zu berechnen. Da handelt es sich doch auch um ein wettbewerbsbehinderndes Kar- tell. In einem anderen Falle mag es sein, daß ein Unternehmer dem Wiederverkäufer sei- ner Erzeugnisse vorschreibt:„Du darfst nicht Wucher treiben mit den Waren, die aus mei- nem Betrieb stammen; Du darfst beim Wiederverkauf höchstens soundsoviel be- rechnen“. Gesetzt den Fall, einer Marktfrau wird übel, und sie einigt sich mit ihrer Stand- nachbarin, daß diese ihre Aepfel, Birnen oder Eier verkauft, während sie nach Hause geht. Nun kann die zweite— den Verkauf über- nehmende Marktfrau— nicht gut unter- schiedliche Preise berechnen. Sie macht einen Mischpreis, bei dem sie und ihre Nachbarin auf die Rechnung kommen soll, und siehe da, Sie hat gegen das Kartellgesetz verstoßen. Eine umständlichere Formulierung zu finden, war wahrscheinlich nicht mehr menschenmöglich. Es wird sich zweifellos an allen Ecken und Enden und bei jeder Ge- legenheit ein Haken finden, an dem etwaige Kartelle wegen ihrer wettbewerbsbeschrän- kenden Funktion„gehenkt“ werden können. Proteste, Einlenken und Anregungen Ladenschlußgesetz zeigt seine Kehrseiten Der Göppinger Gewerbe- und Verkehrs- verein verabschiedete in einer ungewohnt stark besuchten Versammlung eine Ent- schließung, in der das vom Bundestag am 23. November verabschiedete Ladenschluß- zeitengesetz als Rückschritt gegenüber der bisherigen freiwilligen Regelung für den Ladenschluß bezeichnet wird. Darüber hin- aus sei es, weil es die Interessen des Per- sonals nicht berücksichtige, für den auf dem Arbeitsmarkt in scharfer Konkurrenz zur Industrie stehenden Einzelhandel geradezu existenzgefährdend. Der Vorsitzende des Göppinger Gewerbe- vereins, Karl Zizmann, erklärte in der Ver- sammlung, man könne allerdings auch dem Einzelhandel den Vorwurf einer Mitschuld an dem Gesetz nicht ersparen, weil er den freiwillig vereinbarten Ladenschluß am Mittwochnachmittag nicht ausnahmslos ein- gehalten habe. Der Göppinger Einzelhandel will, um das Beste aus dem Gesetz zu ma- chen und dem Personal durch eine freiwil- lige Sonderregelung mehr Freizeit zu ver- schaffen, auch künftig am Mittwochnach- mittag geschlossen halten. In Karlsruhe hat das Bürgermeisteramt dem nordbadischen Regierungspräsidium und dem baden-württembergischen Arbeits- ministerium vorgeschlagen, abweichend von den gegenwärtig geltenden Bestimmungen des Ladenschlußgesetzes am Montagvormit- tag vor 10 Uhr nicht nur den Verkauf von Milch, Bäckerwaren und Fleisch- und Wurst- waren, sondern auch von anderen Lebens- mitteln zuzulassen. Die Stadt Karlsruhe steht auf dem Standpunkt, heißt es in dem Schreiben des Bürgermeisteramtes, daß am Montagvormittag wegen des vorangegange- nen Sonntags ein besonderer Bedarf an Lebensmitteln bestehe. Die Stadtverwaltung habe deshalb auch die Karlsruher Polizei angewiesen, die Einhaltung des Laden- schlußgesetzes am Montagvormittag nicht besonders zu überwachen und die weitere Entwicklung abzuwarten. Die Inhaber der Karlsruher Milchgeschäfte haben am 8. Januar auf Grund der Vor- schläge der Stadtverwaltung beschlossen, ihre Geschäfte am Mittwoch ab 13 Uhr ge- schlossen zu halten. Samstags sind die Milch- geschäfte durchgehend von 7 bis 16 Uhr, an allen übrigen Tagen der Woche von 7 bis 13 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet. Die Schließung am Mittwochnachmittag wurde damit begründet, daß die Frischmilch ein be- sonders empfindliches Nahrungsmittel sei, Weshalb über die täglichen Reinigungsarbei- ten hinaus eine besondere Pflege der Ein- richtungen an einem Nachmittag in der Wo- che unerläßlich sei. Proteste, Proteste.. Und noch auch An- regungen und Einlenken seitens des Einzel- handels. Im Grunde genommen sind sowohl die Proteste als auch das Einlenken und die neuen Anregungen des Einzelhandels zu be- grüßen. Indes zerbricht man sich in Bonn— wie bereits im MM vom 5. Januar gemeldet(„Es ist eine alte Geschichte..)— die Köpfe dar- über, wie dieses verpfuschte Gesetz— zehn Tage nach seinem Inkrafttreten— im Inter- esse der Gesamtbevölkerung am besten refor- miert wird. Vielleicht ist Eile mit Weile ge- boten. Wenn das Ladenschlußgesetz einer Novelle bedarf, dann soll sie auf keinen Fall übers Knie gebrochen werden. Auf jeden Fall muß eine erneute Erörterung der Grundsatz- rage des Samstagfrühschlusses stattfinden. Vor allem wird festzustellen sein, ob die Verbraucherschaft die Deckung ihres Bedarfs wirklich auf andere Tage verlegen kann. Nach vorläufigen Ergebnissen von Rundfra- gen— die allerdings noch nicht repräsentativ sind und denen deshalb gewisse Mängel an- haften— wurden in bestimmten Branchen an den Plätzen Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Recklinghausen, Mannheim, Stutt- gart, Köln, Bonn und Bremen ein gewaltiges Abflauen der Einkäufe am letzen Samstag festgestellt. Im Schnitt handelt es sich um eine Verminderung um etwa 35 v. H. gegen- über dem Vergleichstag des Vorjahres(erster Samstag des Jahres 1956/ erster Samstag 1957). In Köln und in Essen sollen sogar Minder- umsätze von 48 bis 55 v. H. verzeichnet wor- den sein. Die Zeit ist allerdings vielleicht zu kurz, um festzustellen, ob sich diese Deckung des Bedarfes auf andere Tage der Woche ver- lagert. Bisher wurden höchstens die gleichen Umsätze erzielt. Die größten Schwierigkeiten für den Verbraucher traten bei den Samstag- einkäufen dort auf, wo auswärtige Kund- schaft zum Zwecke des Einkaufs bislang vom flachen Land in die Stadt reiste. Im großen Ganzen muß gesagt werden, die Abweichun- gen sind so beträchtlich, daß sie nicht als bloße Zufallserscheinungen bewertet werden dürfen. Es kann nicht genug betont werden, daß von Branche zu Branche, von Ort zu Ort bzw. von Land zu Land Unterschiede zu verzeich- nen sind, also berücksichtigt werden müssen. K URZ NACHRICHTEN (AP) Der Zentralbankrat der Bank deutscher Länder hat seine Sitzung am 9. Januar in Frankfurt auf 10. Januar vertagt, ohne bisher wesentliche Beschlüsse gefaßt zu haben. Wie die Bank deutscher Länder(Bd) mitteilte, werden am 10. Januar an der Sitzung auch Bundesfinanzminister Schäffer und Bundeswirt- schaftsminister Erhard teilnehmen.(Vergl. MM vom 9. Januar:„Entwarnung ist noch nicht fällig.“) Nur um ein Prozent mehr Kohle (VWD) Die Kohlenförderung in der Montan- Union konnte 1956 gegen das Vorjahr nur um eins v. H. erhöht werden, 1955 war eine zwei- prozentige Mehrförderung erzielt worden. Der Förderanstieg in der Gemeinschaft ist nur auf die deutsche Mehrförderung zurückzuführen, die 2,8 v. H. erreichte. In allen anderen Ländern der Gemeinschaft ist dagegen ein Förderrück- gang eingetreten. Insgesamt wurden 1956 in der Gemeinschaft 248,992 Mill. t gefördert gegen 246,401 Mill. t 1955. Wie der Dollar rollt (VWD) Die privaten amerikanischen Aus- landsinvestitionen belaufen sich nach Angaben des„Journal of Commerce“ gegenwärtig auf fast 32 Md. Dollar(etwa 134,4 Md. DM) gegen- über rund 29 Md. Dollar(etwa 121,8 Md. DM) Ende 1955. Das Blatt weist darauf hin, daß die privaten US-Auslandsinvestitionen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres um insgesamt 1912 Mill. Dollar(rund 8,03 Md. DM) zugenom- men haben, gegenüber einem Zuwachs von nur 651 Mill. Dollar im gleichen Zeitraum des Jahres 1955. Astronomische Auslandsumsätze (VWD) Die Auslandsumsätze der US-Indu- strie belaufen sich nach einer Angabe der„New Vork Herald Tribune“ auf rund 45 Md. Dollar pro Jahr(etwa 189 Md. DM). Hiervon entfallen rund 15 Md. Dollar auf Warenexporte und Stwa 30 Md. Dollar(126 Md. DM) auf die Umsätze der ausländischen Zweig- und Tochtergesell- schaften amerikanischer Unternehmen. Stahlerzeugung erreichte Rekordhöhe (VWD) Die Rohstahler zeugung in der Montan-Union ist nach einer zwanzigprozen- tigen Zunahme 1955 im vergangenen Jahr noch- mals um nahezu acht v. H. gesteigert worden und hat das bisher höchste Ergebnis von 56,7 Mill. t erreicht. Das sind vier Mill. t mehr als 1955 mit 52,558 Mill. t. Die Bundesrepublik hat mit einer Zunahme von über 1,8 Mill. t oder 8,7 v. H. den größten Anteil. USA sind auch keine Steuer-Oase (AP) Die amerikanische Regierung wird den Kongreß erneut um die Verlängerung der er- höhten Sätze für Verbrauchssteuern und Kör- perschaftssteuern ersuchen, die am 31. März auslaufen. Wie der republikanische Senator KEnowland nach einer Besprechung von Kongreg- führern im Weißen Haus mitteilte, kommt die Dringlichkeit dieser Vorlage unmittelbar nach der des neuen Nahostprogramms. Handwerker ———— Die zu suchende Regelung erheischt dig K 2 größte Freizügigkeit. Beim Lebensmitte“ zelhandel werden die Dinge ganz ans aus A! liegen als bei den Textil- und Bekleidu 1 0 geschäften, und schließlich ergeben sich n,(es) Eis Veränderungen, sobald einmal die Fünttz erung woche endgültig eingeführt ist. Eines umeachen, jetzt schon gesagt werden, die Ausdehnn era 0 der Verkaufszeiten an fünf Wochentagen 1 5 18 Uhr auf 18.30 Uhr hat sich wohl am Vent ae g sten bewährt. Am meisten leiden die„ ee handelsangestellten darunter. aner 5 Wie dem auch immer sein mag. Das isierungskr vielschichtig gewordene Problem„Tala tandwene. schlußzeiten“ muß jetzt mit aller Gründli beit 1 85 keit durchdacht und bearbeitet werden, wökferelteustel es zweckmäßig sein wird, daß der Gesebhiete das geber sich nicht zu Verallgemeinerungen vehabe sich g leiten läßt, die wieder Grundlage eines anven Ausglei starren Systems würden. F. O. Wetseien Betre noch einms 2 8 gerung de Keine Zwangsversicherunbetrebe 2. Institute sei daft, weil si Die Handwerker wollen von der Sci Krediten el versicherungspflicht befreit werden, Dab. e Zentralverband des Deutschen Handwel rer) Aus bzw. dessen Präsident, Joseph Wild, prosger Währur stierte am 9. Januar in Bonn gegen qgeinlegern u Beschluß des Sozialpolitischen Bundestags bern von V Will das Handwerk ausschusses, die Zwangsversicherung Hbeträge au Handwerker beizubehalten. Wild meu ne ende man dürfe den Handwerker nicht in 5 5 elt wor Zwangsjacke pressen. Er sagte, daß dung zen, Versie die Beitragserhöhung von 11 auf 14 v. H. dsmen ledig! Einkommens für viele Handwerker sich Hand gedri Schwierigkeiten vergrößern würden, bedder Bund Krankheit, Einnahmeausfällen oder att. D-Mark-Be senden Investitionen ihre Versichenue egeichet beiträge pünktlich zu bezahlen. Zwei Dritt orweggeno aller Handwerker, die bisher schon ingen die Ge Altersversorgung ausschließlich durch Berungen sch träge zur Soꝛzialversicherung vorbereie und einrä hätten, würden auch weiterhin der stadt oder der B. lichen Versicherung treu bleiben, zumal d gen des Han Rentendynamisierung locke. Der Rest are 5 hätte private Lebens versicherungen abg nichts.! schlossen oder seien aus betrieblichen Grirprozentige den nicht in der Lage, eine Altersvorsotg in der Höhe zu treffen, die die Sozialye. sicherung neuerdings vorschreiben wolle. Eine Gelegenheit, die Sie unbeding i jetzt ausnulzen sollten! Lieten · Posien eppiche und Bertumrandungen mii kleinen Jehilern qdußerst preiswert Bettumrandung teilig, Plösch— vollkommen durch- REGIE= DELMER DAVES Akut 21. PREMIERE OO UHR plNREN Letzter Tag! 17, 19, 21, Kaiserjäger“ Ein Farbfilm von Willi FORST m. Adr. Hoven, Erika Remberg 1000 iꝗal. Der Handwerksrat des Zentralverband 100 belg hat dem Parlament vorgeschlagen, für Hani. 15 2 Werker wie für alle anderen Selbständig 100 holl nur die Möglichkeit der freiwilligen Weite. 19885 versicherung im Gesetz vorzusehen. Nat 100 sch den Worten Wilds wird dadurch das BR. 100 dan 8 5 100 nor tragsaufkkommen der Sozialversicherug 100 Sch. nicht wesentlich beeinträchtigt. 108. 100 öste 100 DM-W= EE — 9 e Aartega, 8 13.30, 16, 19.30, A „SIS SI, die junge Kaiserin Morg.:„Spion für Deutschland“ 13, 15, Als TE R „ T RAP E Z“ T. 4 46 47 3. Woche! 13.15, 15.45, 18.20, 21.00 Cinemascope: Burt Lancaster UNAVERS UU 5 0, 15 uu. n J. Woche R. Leuwerik Die Trapp-Famill capie Am Megpl., Ruf 51186 14, 16.30, 19, Letzt. Tag BILL. HALEXNX u. „Außer Rand u. Band“ II. Teil 21 Uhr: Siehe Großanzeige Ein großer Farbfilm- Erfolg 3 96 Dit KRHENA 13. 430,, 0 „VIVA LAS VEGAS“ Ein über mütiger Cinemascope-Farbfin 8s. Kometen J 1, pal AsT 6— Tel. 5 02 76 Heute letzter Tag! 9 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Der Abt.-Fbf. in Cinemascope m. A. Ladd„Geheime Fracht“ DiE NKURBEI Telefon 5 18 95 14.20, 16.30, 18,4, Rob. Taylor:„Heißes Pflaster ein Kriminalreißger 9.50, 11.50 Heute letzter Tag der Ol.-Fbf.„Der weiße Sieg“ Jgdfr. Breitw.: 22.20 Spätvst. Heute letzt, Tag! Der spann. Krim.-Fbf. „Der Würger von Paris“ 275 *— nicht jugendfrei. Beginn Al nur 1. d. Cinemascope: gewebt 2 N E X neute VIVIEN LEI GH Farbk. v. Welttom. 11 nur 9 Augartenstraße 38 18.30 n. d. bek. 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Ein gutes Beispiel dafür er Geseubiete das Land Nordrhein- Westfalen. Dort ungen ſahabe sich gezeigt, daß bei einem Rückkauf eines alu hon Ausgleichsforderungen die Banken sogar O. wer einen Betrag in gleicher Höhe von sich aus och einmal erbringen, um die Rationali- zierung der Handwerks- und Handels- erungbetriebe zu kinanzieren. Für die Kredit- stitute gel diese Regelung überdies vorteil- K bat, well sie von Handwerks- und Handels- ler krediten eine höhere Rendite zu erwarten 18 Saul aten als von den niedrig verzinslichen rungen ein. Allerdings ist es eine Frage, ob gleichbleibender Wirtschaftslage würde eine . weitere Steigerung erwartet. Für das Ge- sich Einschränkung aktiver Kreditschöpfung schäftsjahr 1956 dürfte mit einer Dividende von wiederum 8 v. H. gerechnet werden. An Stelle des ausgeschiedenen Staats- bank- Vizepräsidenten a. D. Friedrich Grath- in einer geldpolitischen Stituation, in der empfiehlt, diese Art der Belebung des Kreditmarktes angebracht ist. Der vorweg genommene Kredit, den die Ausgleichsforde- rungen darstellen, ist nämlich aufs Eis ge- legt, vermehrt daher die Kreditschöpfung nicht. Ein anderer Umstand jedoch befürwortet das Begehren der Handwerker. Vielleicht werden die öffentlichen Verwaltungen in Bund und Ländern mit ihren Haushalts- mitteln etwas sparsamer umgehen als bisher. Wenn sie endlich dazu schreiten, Schulden zu bezahlen. Grünzweig& Hartmann AG. Mehr Umsatz: mehr Kapital- bedarf An der außerordentlichen Hauptversamm- lung der Grünzweig& Hartmann AG., Lud- Wigshafen a. Rh., vom 9. Januar 1957 betei- ligten sich Aktionäre mit einem Gesamtanteil von 8,9 Mill. DM(= 39 420 Stimmen). Es wurde beschlossen, das Grundkapital von gegenwärtig neun Mill. DM um drei Mill. DM zu erhöhen. Die— ab 1. Januar 1957 dividen- denfähigen— jungen Aktien werden zu Wohl, München, wurde der Präsident der Bayerischen Staatsbank, Dr. Dr. Alfred Ja- min, in den Aufsichtsrat und zu dessen Vor- sitzer gewählt. BP-Großraffinerie bei Köln geplant (VWD) Die Errichtung einer Großraffinerie mit einer Endleistung von sechs Mill. t Jahres- durchsatz plant die BP Benzin- und Petroleum- GmbH, Hamburg. Wie bekannt wird, sind die Pläne zum Bau der Anlage in ihr Endstadium getreten und es ist damit zu rechnen, daß sie in Kürze veröffentlicht werden. Als Standort wird ein Baugelände bei Köln oder Krefeld ge- wählt werden. steht noch aus. Die endgültige Entscheidung Inleressantes fut die austrau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucher verbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Neue Einfuhren kommen haupt- sächlich aus Dänemark und FHolland. Das Hauptangebot stellt die frische deutsche Ware, die in Süddeutschland besonders reich- lich ist. Lagerware gibt es im ganzen kaum noch; Verbraucherpreise werden sich nicht ändern. Eier: Weiterhin sehr vorteilhafte Ein- kaufs möglichkeiten. Ausland liefert zügig aus großer Erzeugung. Im Bundesgebiet le- gen die Hühner nunmehr auch verstärkt. In ländlichen Bezirken spielen deutsche Eier jetzt bereits eine größere Rolle. Effektenbörse Rhein-Main-Bank AG in Mannheim Frankfurt a. M., 9. Januar 1957 Börsenverlauf. Bei unterschiedlicher Umsatztätigkeit ergaben sich an fast allen Märkten Kurs- besserungen bis zu einem Punkt. Im Vordergrund des Geschehens standen weiterhin IG-Farben- Liquis, die bei lebhaftem Geschäft weiter anzogen. einheitlich, wobei sich die Schwankungen in engen Grenzen hielten. Am Montanmarkt blieb die Kursgestaltung un- 18-Farben-Nachfolgegesellschaf- ten und Elektropapiere im großen und ganzen gut behauptet. Motorenaktien Überwiegend etwas fester, Fleisch: Das Schlachtviehgeschäft ist nach den Feiertagen noch immer sehr unter- schiedlich. Für die Verbraucher dürfte sich an den Fleischpreisen aber kaum etwas we- sentlich ändern. Gefrierfleisch ist preiswer⸗ ter als Frischfleisch. Geflügel: Das Angebot wird auch in den nächsten Tagen noch reichlicher sein als sonst nach Weihnachten und Neujahr. Aus Uebersee sind weitere Lieferungen von Pu- ten zu erwarten, die nicht mehr rechtzeitig zum Fest eingetroffen sind. Seefisch: Ausgesprochen knapp und teuer bleibt der Rotbarsch. Seelachs und Kabeljau wird es aber auch wieder weniger geben. Die Fangverhältnisse haben sich verschlech- tert. Außerdem ist in dem regelmäßigen Ablauf der Dampferankünfte durch massier- ten Anlandungen zu den Feiertagen jetzt eine Lücke entstanden. Kartoffeln: Leichte Preisbewegungen in der Großhandelsstufe können sich lediglich in den Verbraucherpreisen der Salatkartof- den. Da 1 rungen. einem Kurs von 105 ausgegeben und sind von Lokalmärkte ausgeglichen. An den Rentenmärkten setzte sich eine allgemein etwas freundlichere Jane de eichsiorderungen entstanden bei der Bayerischen Staatsbank(dem Haupt- Verfassung durch. Verschiedene Länderanleinhen und Industrieobligationen bis zu einem halben feln und der bevorzugten Sorten auswirken. id ping erm dadurch, daß den Alt- aktionär) mit der Verpflichtung gezeichnet Punkt höher gesucht. Pfandbriefe gehalten. Nach VD) Dabei dürfte das Pfund aber nur um einen geg 0 n und Altsparern, bezw. den Inha- Worden, sie den übrigen Aktionären im Rah- Aktien E 3 Akten 2 820 5 81. 1 Ppf mehr kosten als bisher. Mit anderen 1 Versicherungspolicen Reichsmark- nen des gesetzlichen Bezugsrechtes zum glei- Sorten ist der Handel hinreichend eingedeckt. e be D-Mark umgestellt wurden, chen Kurs anzubieten. Wie bei der Haupt- Accumulatoren 144 ¼ 144½ 5 170% 3 5 eh. GHH: 15750 Obst: Weiterhin reichhaltiges Apfelange- erung 2 8 den Instituten dafür die ent- versammlung bekannt wurde, ist die Baye- e 3 5 137 1% bot bei festen Preisen. Nachfrage hat sich d mei rechenden D-Mark-Beträge zur Verfügung rische Staatsbank bereit, Aktionären, die Aschzeli: ö 8⁴ Rhein. Elektr. 171 170 GHli Nürnbergs 204 2⁴⁴ allgemein belebt. Erhebliche Preisunter- nt in caestellt worden sind. Die Banken, Sparkas- nicht in der Lage— oder nicht gewillt— sind, augsburg Mürnb. 215 215½[Rheinstahl) 175— Bet. Ges. Ruhrort 209 209 schiede zwischen den verschiedenen Sorten. daß duzen, Versicherungsgesellschaften etc. beka- Ä a 1 8 3 355 f 5 5 5 5 555 e 255. Die wohl gefragteste Birnensorte, Alexander 4 v. E. damen lediglich eine Bescheinigung in die mit 14 v. H. abzufinden. Die Kapitalerhöhung Berger Tiefbau. 133 133 Schering 269% 208/ eh. Hoesch a6 Lucas, wird auch nicht ihren hohen Preis er sich c Hand gedrückt, demnach die Länder, bezw. der Erünzweig& Hartmann AG. Herstellung BBS. q 4244 5 3 235 755 e 138 139/ verlieren. Das Angebot kommt aus der La- irden eder Bund ihnen einen entsprechenden von Isolierstoffen für den Wärme-, Kälte- 2 5 3 33 218“ Altessener Bergw.. 5 gerhaltung, die Kosten verursacht. Die Zu- der dn P-Mark-Betrag schuldeten. und Schallschutz) wird mit der Notwendig Conti dumm 207 20 Seiwolff 111 111 Industriewerts— kuhren an Apfelsinen und Mandarinen sind 5 8 im Grunde genommen sind also die keit begründet,. 1 der im 8 2 0 Daimler-Benz. 300½ 5 e 100¼ 115 kleiner als vor Jahresfrist. Das Ausland cherung. 877 f vorgenommenen Investitionen, sowie der für Degussa. 258% 2 inner 113% a 1 8 rungen nichts anderes als„ 8 1 2 8 1 stellt feste Forderungen. Keine Verbraucher- wei e enemrener Kredit.(Nämlich Kredit, 1957 geplanten Vorhaben zu finanzieren. Das Be Eabi. 15% 4 Um 180* preisänderung. schon inen dle Geldinstitute den Ausgleichsforde- Unternehmen hat in Ludwigshafen eine neue Bt. Linoleum 1 233 Ver. Stahlwerke. 3,90 5˙85 eee, 5 1 Gemüse: Keine Preis veränderungen zu lurch egen sendenden LAndern bezw., dem Pabrik tur, bolpstyreischaumskoft errichter Burana 5 2637 5 2 284% loeckner-Bergb. 1 1s erwarten für Kopfsalat, Endivien, Rot-, 8 1 23 1 3 1 7 8* 25 3 2 5 2 2 7 Vorbereig Bund einräumten.) Wenn also die Länder 9 in der. 1 3 umfang- Eichbaum. Werger 20 21s ellstoff waichof 11% 1%[Staniw. sudwestt. 10% 72 Weiß- und Wirsingkohl, Möhren, Sellerie der stan der der Bund wirklich Wert auf Forderun- reiche Werksgelände der ehemaligen„Nor- El. Licht& Kraft 18 28% und Porree. Das Angebot an Spinat und 2 10 gen des Handwerks legt, so ist der von Josef dap“ erworben(vergl. MM vom 13. Dezember Enzinger Union 180 7755 5 5. nken 15 5 eh. ver. Stahlw.: Feldsalat hat Grenzen. Diese Erzeugnisse 0 5.. 2 5.: 5 1 8 75 5 5 Rest db Hild beantragte Wes eigentlich der beste.„Erweiterungspläne bei Grünzweig& Hart. 1 1⁰²½ 3 5„ 213 210 dürften etwas höhere Preise haben als bis- Apiese Förderung kostet die Länder nämlich.). a 5 Ant.-Sch.) 36% 38½½ u Wechsel-Bk. 209 209.½ Hüttenunion. 143% 143 her, sofern es sich um gute Ware handelt. Sen abes gar nichts. Im Gegenteil, Sie Sparen die drei- Seit dem Jahre 1952 sind beim Anlage- BASF. 188¼ 188% Commerzbank) 1½ 11% f Gelsenk. Bergw. 136% 130% Die vergangenen Frosttage sind an diesen hen Grih.prozentige Verzinsung für Ausgleichsforde- vermögen 14,24 Mill. DM Zugänge zu ver- eee 3 1 5 5 411 1 Bochum. Verein 140 14% Erzeugnissen nicht ohne Schaden vorüber- 0 zeichnen, denen insgesamt 6,2 Mill. DM Ab- Narben N 16% 100 e 523. 2 5 5 11 2 gegangen. Sozialer Freie Devisenkurse schreibungen gegenüberstehen(Gesamt-In- Feldmühle. 320 320 Suddeutsche Bank 20½ 204 Handels Union 251 251 N 1 vestitionen seit 1950 etwa 25 Mill. DM). Das Felten& Gui. 19% 19[Dresdner Bank) 24 24% Phönix Rheinrohr 174 174¼ Marktberichte 1 000 ital. La 725 3 Anlagevermögen vermehrte sich gegenüber E 5 B b 5 167 7 100 7 eee 8 vom 9. Janua 5 1000 tal. Lire 5„ 5 Gritzner Kayser. 190 1 2. Hyp.-Ban Niederrh. Hütte. 5 Verbands 100 belg. Frances 3,357 8,377 der Bilanz zum 31. Dezember 1952 von 4,54 Grün& Bilfinger 140½ T 14% f Reichsbank- Ant.. 62½ 53½[ Rheinst. Union 3 85 1222 Handschuhsheimer Obst- und Gemũse-Großmarkt für Hal“ 100 Franz. Prancs f Mill. DM bis zum 31. Dezember 1955 auf Harp. Bergbau 101% 102 Rhein, Hyp.-Bank 172 172 Rhein.-Westf... . 100 Schweizer Franken 95,65 95,85 11,94 Mill. DM. Hinsichtlich des abgelaufenen Hdlb, Zement 200 200% Dego(Vorzug) 49/8 Eisen u. Stan! 175 177(VWD) Anfuhr gut, Absatz mittelmäßig. in pständige 100 holl. Gulden 110,050 110,275 55 a 5 55 f Holzmann 2357 239 Ruhrst. Hatting 185 T 100 Feldsalat Preisrückgang. Es erzielten: Aepfel 4 en Weiter 1 kanad. Dollar 4,35 4,36 Geschäftsjahres(1956), für das selbstver- Klein, Schanzlin 185 185 Mont an Stahl. Südwestf. 172 172 1223, B 1—.1, Feldsalat 50—120, Weißkohl 6.12, 155 1 engl Pfund e ständlich noch keine Bilanz vorliegt, wurde Knorr. 42 342 VV Aug Thyssen-H. 172½% 173 FE ò ð? hen. NM 100 schwed. Kronen 80,935 91,095 5 Lahme yer 187 187 eh. Eis. u. Hütten- Zeche Erin 8 lerie 20—25, Lauch 30, Zwiebeln 18. das be 1 60,50 60,62 vom Unternehmensvorstand erklärt, der Fanz 100 100 ere— 1 2³⁰ 279 5 das 100 norweg. Kronen 58,728 53,855 Umsatz sei gegenüber 1955 um 23 v. H. ge- Linde's Eis 225 220 Neue Eisen-Hütte 127 T 125, eee sichern 100 Schmelz. Frank.(r.) 97,0 98,06 stiegen(Ausfuhrgeschäft 8,5 Mill. DM). Ver- Ludw. Walzmühle l 10% 1 10% Stahlw. Bochum 127 125 Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 330, 23338, 25 DM 1.-Dollar i glichen mit dem Jahre 1950 sei eine Umsatz 55 N 100 österr. Schilling 16„095 16,135 i f 0 85 Aluminium für Leitzweckse 250,00—265,00 DM 100 Da- W= 422,50 DM-O; 100 DM-O= 25,13 DM. W steigerung von 350 v. H. erreicht worden. Bei)= RNM.- Werte Westdeutscher Zinn-Preis 930,00—939,00 D T und U-Träger— 7 0 71 Hin 10 sämtliche Proflleisen(Unterlängen) 0 n E.. neu und gebraucht 7 A* 5 rn a e enge zu verk. R. u. R. Berner, Mann- 5 8 5 142 3 8 25 l. 92 ia bein Lager Bürgermeister-Fuchs- 3 i hrt] ger ven macrmabe bas FLuc Erz oERTYTAA USERSFPAN NT U 2 utschland Di 3 fur jeden elengarnituren Cesar 70 e F GAN z SUDANERIK A b p-Famille 2 n Erg Untertieht Luftheizüfen Herd-Rothermel. 4 03 96 9, 19, 204 Ein über Sonderangebot! Hochglanz pol., autom, Bel. Spie- gelbar, Plattenst. f. 50 Pl. Acella- Tap. m. Telef.-10-Platten wechsler, beste handwerkl. 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Berufs wissen Unterrichtsräume: Sſckingerschule, U 2, 4, und Karl- Fried- IIch-Gymnasſum, Roonstraße 4.6. Sekretariert: Rheinstraße 1, Telefon 460 54. Anmeldungen im sekretoriat von 15 bis 18. Uhr, in den Schblen(Hausmeisterzimmef) lehpläne kostenlos in den Monnhelmer Buchhendlungen slehrgang etriebe Verkcuf u. Werbung in der Industrie för In- u. Ausland Wirtschaftspsychologie Recht im Allteng Steuerrecht von 17 bis 20 Uhr. ächer Wel n korgenk Engl. u. Franz. Privat“ Tel. 4 31 74 n vollkomm e Asfhme-l and, dem 1 5 Asthmo-. ten sichs er COO die Oli oskef 100 spe ke 40 5 fal NF 88 Für m. lch Schlafzi., K ne und ver Lesenstanden af 8 — 05 62%- Akan- kelelan 5 3 9 Kursusbeginn: Mittwoch, den Kursusbeginn Seckenheim: Fortgeschrittener Kursus: Ende Einzelstunden jederzeit. ee 0 0 fo Ses cHS cd 16. Januar 1957 Dienstag, 20 Uhr, den 15. Jan, 1957, im„Löwen“. an., Kaufgesuche nächste Nachteigerung suche ch., gebr. Möbel, itt verstelg.& 7, 25, Tel. 5 37 91. ebraucht- ö aller Art. Kutscher, m. 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Bedenken Sie: PAA hat bereits über 60 000 Trens- atlentlkflüge zurückgelegt: diese Flugerfahrung ist lhre unschätzberer Vortell auf jedem einzelnen Flug, den Sie unternehmen. Buchungen durch ihr Reisebüro oder durch Seite 12 MORGEN Das Formular von Siegfried von Vegesack Wo ein Amt ist, da ist Und wo ein Formular ist, da bist du ver- loren: du mußt antworten, ohne daß du irgend etwas begreifst. Das Formular ist neugierig, es will alles wissen. Es genügt nicht, dag du N Geburtsort und Da- tum, Staats- und Glaubenszugehörigkeit, Beruf und alle Einzelheiten deines Fami- nenlebens— ob ledig, ob verheiratet, mit Wem, wieviel Kinder und so weiter ein- trägst, du mußt, wenn es ein richtiges, ordentliches Formular ist, auch über deine Eltern, Großeltern und Urgroßtanten genaue Auskunft geben. Nichtbeantworten oder Durchstreichen endeiner Frage gilt nicht. Das Formular ist streng, gründlich, unerbitt- ich. Und die Fragen sind verzwickt, heim- tückisch, von peinigender Genauigkeit. Ich will nicht vom Steuerformular des Finanzamtes sprechen. Das begreift doch kein Mensch und, wie mir ein Beamter des Finanzamtes neulich kopfschüttelnd anver- traute, auch das Finanzamt selber nicht. Was da an Steuerfestsetzungen, Sollbeträ- Sen der Zuschläge, Ueberschüssen, Sonder- leistungen, abzugsfähigen Verlusten, rück- ein Formular. Namen, irg ständigen Vorauszahlungen und vorausge- zahlten Rückständen errechnet wird, ist und bleibt göttliche Vorsehung, der man sich fügen muß, ohne sie je zu begreifen. Nein, schweigen wir vom Steuerbescheid, vom Finanzamt. Zum Glück gibt es auch noch andere Formulare, die man dann und wann ausfüllen muß. um Beispiel: da bekomme ich gester das Formular einer Haftpflicht-Schadenan- zeige mit vierundsiebzig Fragen, die ich be- antworten soll. Hätte ich das geahnt! Nie hätte ich den Schaden angezeigt. Aber nun bin ich verloren: das Formular ist da, will Alles genau wissen. 5 Erstens, allgemeine Angaben: Tag, Zeit und Stunde des Eintritts des Schadenereig- nisses? Wann haben Sie von dem Scha- denereignis Kenntnis erhalten? Wo hat das Schadenereignis stattgefunden?(Formulare drücken sich immer besonders schön aus: Was ist„Schadenereignis“?) Zweitens, besondere Angaben: Welches ist die Ursache und der genaue Hergang des Schadenereignisses? Waren Zeugen zu- gegen? Welche? Ist ein polizeiliches Proto- Koll aufgenommen? Und wo? Ist etwa be- reits ein Strafverfahren wegen Körperver- letzung aus Anlaß dieses Falles eingeleitet? Gegen wen? Sind Sie mit dem Verletzten, beziehungsweise Geschädigten verwandt oder verschwägert? An welchem Teil des Körpers ist die verletzte Person verletzt worden? Welche Sachen sind beschädigt? Worin besteht die Beschädigung? An wel- cher Stelle des Kleidungsstückes befindet sich die Beschädigung? Drittens, Ergänzungsfragen betreff Hunde- haltung: Zu welchem Zweck halten Sie den Händel in Mailand Vollkommener„Julius Cäsqr“ an der Scala Es wäre übertrieben, von einer Händel- Renaissance in Italien zu sprechen. Immer- hin hat der„Julius Cäsar“ mit einem Schlage das Wohlgefallen des italienischen Publikums gefunden. Er wurde voriges Jahr in Rom und in Pompeji aufgeführt; jetzt folgte die Mailänder Scala mit einer großartigen Inszenierung von Margherita Wallmann unter der ausgeglichenen musi- kalischen Leitung von Gianandrea Gavaz- zeni. Die choreographisch abgestimmte Re- gie, kast ganz auf beinahe skulpiert wir- Kkende Gruppen gestellt, entsprach dem Geiste des spätbarocken Heroismus ebenso wie Pietro Zuffls stilsichere Bühnenbilder. Unter den Sängern verwirklichte Giu- lietta Simionato als Cornelia das Ideal sta- tuarischer, darum jedoch nicht unlebendiger Darstellungskunst. Ihr Mezzosopran, der be- reits als Amneris in der„Aida“, der dies- jährigen Eröffnungsvorstellung der Scala, bewundernswert gewesen war, fand als Gat- tin des geschlagenen Pompejus tragische Ausdruckskraft. Er gehört gegenwärtig zu den schönsten Stimmen des Teatro lirico in Italien. Virginia Zeani als Kleopatra und Nicola Rossi Lemeni in der Titelrolle wa- ren ihr nicht ganz ebenbürtig. Vortrefflich die Chöre, ohne deren Reinheit Händels Bühnenwerk nicht vollkommen zu denken ist. Im ganzen eine der abgerundetsten Lei- stungen, die an der Scala zu hören waren. Horst Rüdiger in Betracht kommenden Hund? Dient er als Wachhund? Seit wann besitzen Sie den Hund? Seit wann sind Sie überhaupt Hundehalter? Ist der Hund bissig und bös- artig? Oder harmlos und gutmütig? Ist eine Warnungstafel vorhanden:„Achtung, bissige Hunde!“ Hat der Hund schon Scha- den angerichtet? Welchen? Halten Sie den Hund ständig an der Kette? Wie lang ist die Kette? War die Kette rostig oder sonst irgendwie mangelhaft? Wie lange ist die Kette in Gebrauch? Oder war die Kette in gutem Zustande? Wodurch erklärt es sich, daß der Hund sich doch losreigen konnte? Hatte der Verletzte den Hund angerufen, geneckt oder sich sonst an ihm zu schaffen gemacht? Und nun muß ich alle diese Fragen be- antworten, alle Rubriken ausfüllen: Die Kette ist zweihundertfünfundzwanzig Zenti- meter lang. Sie ist zwar ein wenig rostig, aber sonst in keiner Weise mangelhaft. Die Kette ist schon fast drei Jahre im Ge- brauch. Nein, der Hund konnte sich gar nicht losreißen: weil ich ihn nie an der Kette halte. Eine Warnungstafel ist vor- handen:„Vorsicht! Bissige Hunde!“ Trotz- dem ist Tedy, der in Betracht kommende Hund, weder bissig noch bösartig. Er ist durchaus harmlos und gutmütig von Natur. Aber er hat eine Abneigung: Postboten und Kaminkehrer kann er nicht leiden. Ja, er dient als Wachhund, und nicht als Schlaf- hund. Allerdings gehe ich mit ihm auch Spazieren. Eine Hose(gestreift, aus ein- fachem Stoff) ist beschädigt, und zwar hinten, dort, wo man sich für gewöhnlich auf die Hose setzt. Die Beschädigung be- steht darin, daß die Hose an genannter 2 Stelle in etwa dreißig Zentimeter Länge aufgerissen ist. Zum Glück befand sich keine Unterhose darunter. Eine Unterhose konmte deshalb nicht beschädigt werden. Auch die Haut ist nicht verletzt. Mit dem Geschädigten, aber zum Glück nicht Ver- letzten bin ich weder verwandt, noch ver- schwägert. Ein Strafverfahren aus Anlaß dieses Falles ist bereits vollzogen: Tedy hat einige tüchtige Schläge erhalten. Der genaue Hergang des Schadenereig- nisses hat sich folgendermaßen abgespielt: Der Postbote(ledig, am 3. August 1932 in Deggendorf geboren) trat am 14. September 1956, halb elf Uhr vormittags, nichts Böses ahnend, in den Hof, um die Post abzulie- fern. Tedy, wohl in der Annahme, Flaus und Hof verteidigen zu müssen, stürzte Viktor v. Weizsäcker Foto: Tita Binz sich auf ihn. Der Postbote drehte sich, aber Tedy biß gleich zu, und da der Postbote sich umgedreht hatte, zerrigß Tedy die Hose gerade an jenem Körperteil, der sich ihm bot. Zum Schluß steht auf dem Formular: „Zur Erläuterung ist uns eine Skizze der Unfallstelle erwünscht“. Diese Skizze macht mir Kopfzerbrechen. Ich bin kein guter Zeichner, die Aufgabe ist schwer, aber lockend. Die Unfallstelle das kann doch nur die Hose des Postboten sein? Ich male sorgfältig die beiden Hosen- röhren, den langen Riß am Gesäß, male so- gar Tedys gierig aufgerissenen Rachen mit großer Mühe auf, um Ursache und Her- gang des Schadenereignisses möglichst an- schaulich darzustellen! Nachschrift: Der Postbote hat zehn Mark für eine neue Hose bekommen. Trotzdem trägt er immer noch die alte— jedenfalls, wenn er zu uns kommt. Sein Gang drückt Erwartung aus, wenn er eintritt, Enttäu- schung, wenn er fortgeht. Aber Tedy hängt leider an der Kette: Ich fürchte ein zweites Formular! Viktor Von Weizsd cker 1 Zum Jode des Heidelberger Atztes und Gelehrten Der Wegbereiter der anthropologischen Me- dizin in Heidelberg, Prof. Dr. Viktor Freiherr von Weizsäcker, ist am Mittwoch in Heidelberg ir Alter von 70 Jahren gestorben. Von Weiz- säcker, als Sohn eines württembergischen Mini- sterpräsidenten am 21. April 1886 in Stuttgart geboren, war Schüler des Freiburger Physiolo- Sen von Kries und arbeitete anschließend an der Klinik Ludolf von Krehl in Heidelberg über Energetik und Thermo-Dynamik des Herz- und Skelettmuskels. Bis 1941 war er weiter in Heidelberg als Arzt und Lehrer tätig und wurde dann Ordinarius für Neurologie in Breslau, Wo er bis Januar 1948 blieb. Während des Krieges widmete er sich besonders der Behand- lung von FHirnverletzten. 1946 kehrte er nach Heidelberg zurück, wo er das Ordinarfat für allgemeine klinische Medizin leitete und 1952 emeritierte. Wie Viktor Freiherr von Weizsäcker (1886 in Stuttgart geboren) in seinen unter dem Titel„Natur und Geist“ herausgekom- menen„Erinnerungen eines Arztes“ erzählt, war er schon als Student davon überzeugt, „daß der Sieg über die Versklavung an den Mechanismus nicht durch einen naturphiloso- phischen An- oder Ueberbau, sondern durch eine Veränderung der Naturforschung selbst gesucht werden müsse“. In der Tat ist er kein in die Philosophie desertierter Arzt, sondern durch empirische Forschung ge- langte ef zur Psychosomatik, zu einer medi- zinischen Anthropologie. Dennoch: Wäre dieser Heidelberger Universitätsprofessor aus altem schwäbischen Geschlecht nicht ein philosophischer Kopf gewesen, ein eigen- Willig grübelnder zudem, niemals hätte er diese entscheidende, ja revolutionäre Rolle in der Geschichte der Medizin während der letzten Jahrzehnte spielen können. Ehe Weizsäcker der Psychoanalyse, genauer der von ihm immer wieder mit großer Bewun- derung anerkannten Gestalt Sigmund Freuds, begegnete, war er in Freiburg mit einer Reihe experimenteller Untersuchun- gen durch die Schule des„letzten großen Sinnesphysiologen“ Johannes von Kries ge- gangen, hatte er im Kreise von Männern wie Rickert und Windelband den philosophi- schen Grund für seine Weitere Entwicklung gelegt und in Ludolf Krehl den von ihm auch persönlich tief verehrten Lehrer in der pathologischen Physiologie gefunden, jenen Mann,„der keinem banalen oder pedan- tischen Tatsachenglauben“ verfallen war. Diese Jahre in Heidelberg haben Weizsäckers Verhältnis zur Inneren Medizin, vor allem zur Neurologie, in der äußeren Linie beruf- licher Entwicklung ebenso bestimmt, wie sich im Innern aus seiner Wendung zur Philoso- phie und Religion eine neue, tiefere Vor- stellung vom Menschen und von der Krank- heit ergab, ein Bild, mit dem die einseitig natur wissenschaftlich geprägte Schulmedizin nichts anzufangen wußte. In der ärztlichen Praxis des jungen Professors für Neurologie in Heidelberg(seit 1923) rückte der kranke Mensch als Gesamterscheinung mit all seinen Konflikten immer mehr in den Mittelpunkt, den bisher der„Krankheitsfall“ eingenom- men hatte, soweit er sich an Organverände- rungen und Funktionsstörungen umgrenzen, messen lieg. Gewiß hat die Lehre von der Psychosomatik, den offenen und geheimen Wechselwirkungen zwischen Seele und Geist, nach wie vor einen schweren Stand im Rah- men unserer Universitäten, aber keine noch so fest in den überkommenen Denkformen angesiedelte Autorität kann mehr über sie ninweggehen, ja die Neurosen scheinen das Signum unserer Zeit zu werden.— In jener Heidelberger Zeit erschienen die Arbeiten „Körpergeschehen und Neurose“(1932), die „Studien zur Pathogenie“(1935),„Gestalt- kreis“(1940) und„Arzt und Kranker“ im Jahre 1941, bevor Viktor von Weizsäcker einem Ruf an die Universität Breslau(zu- Sleich als Leiter des dortigen Neurolosischen Instituts) folgte, von wo er nach dem Zu- sammenbruch an seine alte Wirkungsstätte, nach Heidelberg, zurückgekehrt ist. Hier begann, im Schnittpunkt theologisch-philo- sophischer Gedanken, präziser medizinischer Beobachtung und konkreter politischer Forderungen eine neue Phase von Ver- öffentlichungen, in denen sich der ganze Reichtum seiner Menschlichkeit mit der Un- beirrbarkeit seines Denkens zu einem der nachhaltigsten Dokumente unserer Zeit ver- bindet— in einem erregenden, oft beunruhi- genden Gespräch, das sich nie mit bequemen Lösungen begnügt. Ob es sich um„Fälle und Probleme“(1948),„Begegnungen und Entscheidungen“(1949),„Diesseits und jen- seits der Medizin“(1950), um das Buch über Grundfragen der Naturphilosophie„Am An- kang schuf Gott Himmel und Erde“,„Der kranke Mensch“(1945) oder um den Erinne- rungsband„Natur und Geist“ und die kürz- lich in der Kleinen Vandenhoeck-Reihe er- schienenen Bände„Menschführung“ und „Soziale Krankheit und soziale Gesundung“ handelt— immer sind es Bücher, die nicht nur die Fachleute, die Mediziner und Neu- rologen, ansprechen, sondern jeden Leser, der nach einer ebenso scharfsinnigen wie Warmherzigen Interpretation des Menschen, nach einer ebenso präzisen wie umfassenden Deutung unserer Zeit sucht. Georg Böse Donnerstag, 10. Januar 1957/ Nr. —— Kultur-Ch Die 324. Lieferung des buches“ „Zirkelamt' ist vor Verlag“ erschienen, Ostberlin unter Frings seiner Vollendung samte Werk, das von J Grimm begonnen wurde, wird etwa 33 umfassen. Es gibt Aufschlu neueren deutschen Sprache mit den Stichworten kurzem meldet die Sowietzonen Agentur ADN. Der„Grimm“ geht jetzt in g Sowjetzonen-Akademie der Wissenschaft der Leitung von ronik „Deutschen Wörter, Zinngrube U5 im„Akademie. in der en i Prof. g., Das 25 9 W B über jedes 1 Sebräuchliene ch entgegen. akob und einschließlich der Umgangssprache sowie der Schimpfwörter, soweit Sie seit etwa 14. Jahrhundert schriftlich überliefert sind 19 erste Auflage des Gesamtwerkes, von dem dh. her etwa 28 Bände erschienen sind, einigen Jahren herauskommen. Das Goethe-Institut zur Soll Pflege der deutsd Sprache im Ausland mit dem Sitz in Müncher plant in diesem Jahr neue Dozenturen in Cey. lon, Indien, Brasilien, im Irak, dem Sudan 0 Jordanien, Burma, Columbien, Frankreich 11 Schweden einzurichten. Das Institut berichte daß es seine Tätigkei im vergangenen Jab erfolgreich ausbreiten konnte. Neue Dozentutes seien in der künftigen Hauptstadt Pakistans Lahore, in Jyväskylä in Finnſand und in Mon, rovia in Liberia eröffnet worden. Nach dem De richt übernahmen Dozenten die Leitung der Deutsch- brasilianischen Kulturinstit bei der deutsch- brasilianischen Kulturgese schaft in Bello Horizonte des Goethe-Institut Kurse am deutsch. ut in Porto Alegte I. und am deutsch. chilenischen Kulturinstitut in Santiago de Chile Die Gesamtzahl des ins Ausland entsandten Dozenten betrug damit 22. In die Auseinandersetz nennung des 85 Jahre alten Ostberliner Schau- spielers Eduard von Winterstein zum Ehren- mitglied des Ensembles des in Göttingen haben jetzt de Unmenschlichkeit und d ausschuß freiheitlicher Juristen in Berlin ein gegriffen. Der Kampfbun Schreiben an interessierte Kreise in Göttiggen fest, daß„die politische Wirksamkeit Winter. steins als bewußte Kollaboration an dem ge. gime der Sowjetzone zu bezeichnen“ sel. Der Untersuchungsausschuß fre stellt fest, daß man Winterstein durchaus eite Einstellung könne. Es stehe fest, daß Winterstein sich zu einem Aushängeschild der prokommunistische Kulturpropaganda herabw unbedenklich beträchtliche dungen dieses kommunistischen Staates ab. genommen“ habe. Der Untersuchungsausschug ungen um die Fr- Deutschen Theaters r Kampfpbund gegen er Untersuchungs d stellt in einem ieitlicher Juristen machsagen kommunistischen ürdigen ließ und materielle Zuwen- vermöge daher bei aller Zurückhaltung, die e sich im Falle des jetzt 85 Jahre alten Schau- sbielers auferlegen wolle, doch kein Verständ- nis für die Absichten des Intendanten Hilpert aufzubringen. Die Uraufführung v „Schweik“ mit der Musik wird laut ADN vom„The Armee“ in Warschau vorb die Titelgestalt, die er von lehnte, auftreten. in der Zeit des zweiten Weltkriegs on Bert Brecht von Hanns Eisler ater der polnisch. ereitet. Brecht l Jaroslav Hasek e Eine vielbeachtete Ausstellung des Malen Willibald Kramm wurde in „La Bussola“ beendet. nete mehr Besucher als bei der Turiner Galete Die Galerie verzeic. krüheren deutschen Ausstellungen.„La Bussola“ will nach diesen Erfolg dem italienischen Kunstpublikum i Turin und Rom die Werke junger Berline Maler vorstellen, die von Professor Grohmam ausgesucht werden sollen. Das Berliner Schiller-Theater 50 jähriges Bestehen begehen. Der Senator Volksbildung, Prof. Dr. Konnte sen Joachim Tiburtitz brachte dem Haus seine Glückwünsche dar unt erinnerte in seiner Ansprache an Ludwig Ful Erich Ziegel, Paul Bildt, Alfred Braun, Hein rich George, Jürgen Fehling und andere be, rühmte Schauspieler und Theaters, die seinen Namen bekannt gemacht haben. In der Städtischen Bühne Heidelberg Intendanten d über Berlin hinas finde am Samstag, 12. Januar(dem Tage der E. öffnung des neuen Man theaters) die Aufführung nheimer Nationdt einer Neuinszeni. rung der komischen Oper„Der Wildschütz vu Albert Lortzing statt. Unter der musikalische Leitung von Gswald Buchholz und der Reg von Heinz Menzel singen und spielen in den Bühnenbild von Heinz Lahaye: Ann Bes Ursula Lohmann, Hannelore Ludwig, marie Pfützner, Peter Hei Robe- nze, Walter Rods Heinz Peters und Jürgen Trautmann, De Kostümentwürfe sind von Gretel Scheid In der Reihe„Kleines Theater“ bringt d Städtische Bühne am Samstag, 12. Januar, u 23.00 Uhr, eine szenische Claudels„Mittagswende“. von Robert Dittmann, der Part übernimmt, wirken Laett, Walter Prüssing Vogler. Lesung von Pa Unter der Leitung auch selbst eine! ferner mit: Trel' und Karl-Miche Musica sacra der Mannheimer Schule brit am Sonntag, 13. Januar, 18 Uhr, der Süc⸗ deutsche Rundfunk, Sendestelle Heidelbel Mannheim, Mannheimer Schloßkirche. sind: Clara Oelschläger(Alt), die in seinem Konzertzyklus in et Die Ausführende Kantorei dt Heiliggeistkirche Heidelberg unter der Leitung von Bruno Penzien(Orgel) und pfälzische Kammerorchester unter d von Eugen Bodart. das Kut. er Leitung — . ROMAN VON JOHN SED GE S Aus dem Amerikanischen von N. O. S CARPI Presserechte: Scientia, Hamburg 4. Fortsetzung „Daß du nur lachst, um deine Grübchen Zu zeigen.“ Sie lachte.„Vielleicht hat sie recht.“ „Kann dich denn nie etwas in Wut brin- gen, Margaret?“ „Nicht, wenn ich mich glücklich fühle, und das tue ich beinahe immer.“ Er seufzte. Ich wollte, ich könnte das auch sagen! Aber ich bin verteufelt jäh- 20 nig.“ „Das stört mich nicht, solange du nichts dagegen hast, daß ich mich nicht davor fürchte. Ich werde mir nicht alles von dir gefallen lassen, Ned.“ „Das sollst du auch nicht.“ Er legte das zweite Sandwich nieder und sah sie ernst an. „Margaret, ich möchte dir jetzt, da ich ruhig und glücklicher din als je in meinem Leben, etwas sagen. Und ich möchte, dag du dich daran erinnerst, wenn ich schlechter Laune bim, und daß du es mir nicht nachträgst.“ „Ja, Ned?“ Sie legte ebenfalls das Sand- wich hin, um richtig zuzuhören. „Ich möchte nicht, daß du je Angst vor mir hast oder mir nachgibst. Stell dich mir entgegen, Margaret— und hilf mir!“ „Das will ich“, sagte sie leise. „Um jeden Preis?“ fragte er streng. „ „Auch wenn ich dich schlagen sollte?“ hre Augen blitzten.„‚Wenn du mich schlägst, werde ich dich auch schlagen“, sagte sie Warm. Sie lachten. Wie auf Verabredung beug- ten sie sich über das kleine Tischtuch und kühten einander. So verging dieser wunderbare Tag. Er hätte nicht im Traum daran gedacht, ihn zu verlängern, denn man mußte sich vor den wachsamen Augen Chedburys hüten. Seine Zärtlichkeit für sie war ohne Grenzen— er würde sie sogar gegen sich selber beschützen. So richtete er denn die Heimfahrt nach dem Stand der Sonne ein, und bald nach vier erhob er sich von dem Platz, wo er zu ihren Füßen gelegen hatte. „Wir müssen gehen, Margaret, wenn wir vor Sonnenuntergang zu Hause sein wollen.“ „Warum müssen wir denn vor Sonnen- untergang zu Hause sein?“ fragte sie ver- träumt. Er antwortete nicht gleich, sondern schirrte das widerstrebende Pferd an. Sie wußte ebensogut wie er, warum sie heimfahren mißten, und neckte ihn nur. Sekundenlang spielte er mit dem Gedanken, die Heraus- forderung anzunehmen. Er hätte sagen kön- nen: Schön, wir fahren eben nicht nach Hause. Aber er hatte Angst. Man konnte ja nicht wissen, wie weit ihr Mutwille sie verleiten könnte. Einmal, als sie noch Kin- der gewesen waren, hatte einer sie dazu an- gereizt, von dem Scheunendach bei Seatons zu springen, und er hatte daneben gestanden und nicht geglaubt, daß sie so töricht sein könmte. Doch sie war so töricht gewesen, und er konnte nie den furchtbaren Augen- blick vergessen, als sie sprang und er ge- schen hatte, wie ihre schwarzen Locken flogen und sie die Arme ausbreitete, als wären es Schwingen.„Erinnerst du dich an den Tag, da du vom Scheunendach ge- sprungen bist?“ fragte er jetzt. „Wie kommst du darauf?“ „Ich weiß nicht.“ Edward wartete, bis das Pferd bereit war.„Komm, Margaret“, sagte er fest. Sie schwankte, aber plötzlich gehorchte sie. Der Anblick solcher Fügsamkeit zog die Liebe aus ihm hervor wie ein Magnet, er nahm Margaret in die Arme und küßte sie glühender, als er es bisher gewagt hatte. „O Ned“, flüsterte sie.„Werden wir glücklich sein?“ „Natürlich“, erklärte er. sehr glücklich sein.“ So fuhren sie denn durch den späten, gol- denen Sonnenschein den Berg hinunter, und der Weg wurde zur Landstraße, und die Landstraße wurde wieder zu der Straße von Chedbury, und als sie das Gartentor des Hauses erreichten, saßen sie gesittet und ncht allzu nahe nebeneinander. Er sprang hinunter, öffnete die Gartentür, und ihre Hände hielten einander sekundenlang fest. „Gute Nacht“, sagte sie leise, und ihre Augen glühten wie Saphire. „Gute Nacht, Liebste“, sagte er.„Ich würde dich heute abend anrufen, aber die Familie ist immer dabei. Morgen will ich mit deinem Vater sprechen.“ „Laß es mich zuerst sagen.“ Er machte eine Pause.„Nein, Margaret— ich möchte selber für mich sprechen.“ „Warum denn?“ „Es wäre mir lieber.“ „Dann muß ich es den ganzen Abend für mich behalten? Ich möchte es wenigstens der Mutter sagen.“ „Nein, Margaret.“ Er blieb fest.„Heute abend soll es nur uns beiden gehören.“ II „Wir werden „Edward!“ Die gespenstische Stimme seiner Mutter Weckte ihn in jener Nacht aus einem gesun- den Schlaf. Er sah sie in der Mitte seines Schlafzimmers stehen, eingehüllt in ihren grauen Flanellschlafrock. Halb betäubt richtete er sich im Bett auf. „Was ist denn los, Mutter?“ Sie kam näher, setzte sich auf sein Bett. dann stand sie auf, schloß das Fenster und ließ sich erschauernd in den Lehnstuhl fallen. „Das ist es ja, was ich nicht weiß“, sagte sie mit leiser, eindringlicher Stimme.„Ich kamm nicht schlafen, weil ich an verschiedene Dinge denken muß.“ „Was für Dinge, wußte er es. „Edward, ich weiß, daß heute zwischen dir und Margaret etwas vorgefallen ist.“ In Edward regte sich seine Verstocktheit, und er antwortete nicht. Welchen Anspruch hatte irgend jemand auf sein Vertrauen, be- vor er selber anfing? Er war ja kein Kind mehr. Daß er seine Liebe gestanden, und daß Margaret sie angenommen hatte, befreite sie beide von der Vergangenheit. „Ich möchte mich nicht in deine Angele- gemheiten mischen“, sagte seine Mutter nach einer schicklichen Pause,„aber es würde mich kränken, wenn du heiratetest, ohne es mir zu sagen, Edward.“ „Ich habe nicht geheiratet“, Widerstrebend. „Bist du verlobt?“ Sie stellte die Frage so rasch, daß es wie das Herabstoßen eines Raubvogels war. Er wußte nicht, wie er sich wehren sollte; dazu war er auch zu ehrlich. „Nun— ja, ich bin's“, sagte er langsam. Dann aber übermannte ihn der Zorn.„Ich wollte es dir morgen sagen, Mutter. Ich hätte es kür passender gehalten, zuerst mit Herrn Seaton zu sprechen, nachdem ich mich Mar- garets Zustimmung versichert hatte.“ „Aber ich bin doch deine Mutter“, sagte sie. Er merkte die gequälte Trauer in ihrer Stimme. Wie oft in seiner Kindheit hatte ihn das zu Handlungen genötigt, die ihm verhaßt waren! Jetzt, in seinem Bett sitzend. empfand er mit steigendem Zorn, wie sie ihn in seine Jünglingszeit zurückzwingen Wollte. All seine neue Männlichkeit leistete ihr Widerstand. „Du wirst mir kein Wort sagen?“ fragte seine Mutter. Mutter?“ Instinktiv sagte er „Nicht vor morgen, Mu „Das muß ich als herzlos von dir n nen“, erklärte sie. Ihr viereckiges Ges wurde kupferrot, sie zog an der Schnul mren Schlafrock zusammenhielt, sie fester.„Und ich werde. sagen, wðas ich zu sagen habe. Es gibt n dessen wir uns schämen müßten. Die f deines Vaters ist so gu andere in Chedbury ode Was ich sage, sage ich Besten.“ „Sag es nicht, Mutter“, „Ich will es doch sagen.“ Stimme.„Ich lasse mir nicht von f eigenen Sohn verbieten warne dich. Edward, du Seatons niemals glücklich hochmütiges, anmaßhßendes auch nicht viel Anstand.“ Sie machte eine Pause, „Und eine schlechte Hausfrau dazu Edward, sie haben gar nichts gegen, dungen einzuwenden! Du Thomas Seatons eigene Schweste den ist. Und sie haben auch keine Re — er ist Freidenker, un, tter.“ 3 bezeich. db und bent trotzden ichts iN t wie irgendel in der Gegen nur Zu deine dir unterbrach er 8 Sie hob inn reden. müt diese Sie ist% 2 U Wirst Werden. 7 Mädchen und l 1 anm fuhr sie fu, dann fu 15 Sche. daß sch I gesch liga, aud weißt, d sie wi solche Ideen im Kopf haben und deine Kir der anders aufziehen, als 2 2 0 werde keine Freude an ihnen erleben. Im nächsten Augenblick begann 51 los zu weinen, und dann Zimmer und ließ die Tür Edward seufzte, stand au öffnete das Fenster und löschte 5 aus. Er würde Margaret beichten mus daß seine Mutter es ihm am Ende d lockt hatte. Nur dadurch, garet dachte, nur dadurch, Tag, Minute für Minute, g e 1 war er imstande, sich in seinem Entschluß bestärken, seine Liebe zu sein eigenes Leben zu schlief er getröstet ein. Wir sind, und l. je laut, eilte sie aus d Weit ofkensten“ k, schloß die I 5 die Lamp 88e och en daß er an Ma daß er den gam nochmals erlebe erneuern un. a beginnen. Da 1 Fortsetzung b 3 nerausgeb Verla. druckerei. chefredak pr. K. Ad Eichenrod reuilleton! les: H. Scl koch; Spo Soziales: H. Kimpin Stellv.: N Bank, Rhe Bad. Kom. Mannheim Nr. 80 016, —— 12. Jahrg 3 M Lo ster is Maem britise von L. gel de: Interv Street Nach London? nung, di gerte. An beth Lol Kabinett sehr gro 82jährige später ge folgende empfing werten Audienz ministers amtes an gebot an seiner Ei Der 1 Nachkrie eine der Bun Bonn. Deutsche heutigen nehmen. Bundeste erschiene Bundeste aul der i Jahr am die der se sandte, Presse ln. die freu mit den und Ihr Gottes S Mit d der Bun Mitglied micht stir CDU/ CS. Abgeord. Kratz ur Mitglied mit den ten Dr. H ner nunn der Freie geordnet, Schwerte jetzt 40 J der saar! Franz Sd nach Mit M „Nac Stuttg von Ba Maier, h Vorstand. kür das Freien Dormerst stellvertr Dr. Erich sich für zur Verf, Korrespo Maier, n. 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