Nr. 1 —— rhaus en stellte mzert die al(Cello vor, die Mpositio- nörte die Thema Makka. n- Them % uber. Ir. 2 und schiede. rücksich. trafen bei m an 80 lem ver. icherheiß, zelne Ma. eh, gleich näre Und N Zu ent. WSsistierte Sauberer hend wer Lolg, und begleite. je, die an en, nicht ter fand, inen ver- erst nach Reinhold r Tür des Ogen und gen. r- el er „ den der leger im den zwei en,„Vier die vom wermut Verhält- „Sonata acDowell, Titel ge. harakter Zeethoven den Quer- hundertz, eroischen, aͤngeeig Spiel, die ins Publi. der Toe Dur aus Wies dann 1 Sinn fir n Musik d ist auch voll, hat risch aus- auch eint. 2g8bildern Ea. Buch 194 . Krekele: liothek in g, die vom andels 20. etwa 300, Auerschnit der Nach. öngeistigen Tunst unt des dell ich in Ney verden. es Berliner rolle spieb seine nel publik in beginne er Aukkil Zurgtheate an 40 Aber: epublik. 1886. —̃ ug aufbll diese 4 ohne dl 1. 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Die Fünf-Prozent- Sperrklausel im Gesetz für die Bundestags- wahl verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Dieses Urteil fällte der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts am Mittwoch in Karlsruhe. Er hatte über eine Klage der Bayernpartei(BP) und der Gesamtdeutschen Volkspartei(GVP) gegen die Gültigkeit des Paragraphen 6 des Bundeswahlgesetzes zu entscheiden, der besagt, daß bei der Verteilung der Listenmandate nur Parteien berücksichtigt werden, die mindestens fünf Prozent aller im Bundesgebiet abgegebenen Stimmen oder mindestens drei Direkt- mandate erhalten haben. Der Senat hat sich bei seiner Entschei- dung neben rechtlichen Gründen auch von politischen Gesichtspunkten leiten lassen. Er vertrat die Ansicht, daß reine Splitterpar- teien in der Verhältniswahl bei der Zutei- lung von Sitzen ausgeschaltet werden dürf- ten, um ernste Störungen des Verfassungs- lebens zu verhindern. Dies könne durch Sperrklauseln erreicht werden. Eine Sperr- klausel, die von den Parteien die Erlangung von mindestens fünf Prament aller Wähler- stimmen im Bundesgebiet fordere, sei durch- aus angemessen. Es dürfe nicht übersehen werden, daß die Wahl nicht nur das Ziel habe, den Willen der Wähler zum Ausdruck zu bringen, sondern auch ein funktionsfähi- ges Staatsorgan schaffen solle. Eine in un- zählige Gruppen auf gespaltene Volksvertre- tung würde die Mehrheitsbildung erschwe- ren oder gar unmöglich machen, die für die Bildung einer Regierung und die Bewälti- gung der Gesetzgebungsarbeit erforderlich Sei. Eine Regierung, die sich nicht auf eine Mehrheit des Parlaments stützen könne, sei nicht voll aktionsfähig. Die im sozialen Rechtsstaat besonders umfangreiche Gesetz- gebungsarbeit müsse dann stocken. Das Bun- desverfassungsgericht erklärt ferner, daß auch die Differenzierung zwischen solchen Parteien, die sich im Mehrheitswahlsystem mit mindestens drei Direktmandaten durch- gesetzt haben, und anderen kleineren Par- teien, denen das nicht gelang, durchaus ge- rechtfertigt sei. Zugleich hat das Bundesverfassungsge- richt auch über einen Antrag der Landes- regierung von Nordrhein- Westfalen und die Verfassungsbeschwerde eines Essener Kauf- manns entschieden und dabei festgestellt, daß die Fünf-Prozent-Klausel nach den Gesichts- punkten, die für die Bundestagswahl gelten, auch in Kommunalwahlgesetzen zulässig ist. Bonner Kommentare zum Urteil (gn.-Eig.-Ber.) Nach der klaren Entschei- dung des Bundesverfassungsberichts rechnet man in Bonn nicht mehr damit, daß die von SPD, BHE md DP eingebrachten Abände- rungsanträge im Bundestag eine ausrei- chende Mehrheit finden werden. Diese An- träge wollen die Fünf-Prozent-Klausel durch Parlamentsbeschluß auf die Landes- ebene beschranken oder sich mit einem direkten Mandat begnügen. All deutlichsten begrüßt die CDU das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, von dem sie sagt, daß es im Irrteresse der Sta- bilität des demokratischen Staates liege. Die SPD meint, daß es dem Gesetzgeber trotz dieses Spruches unbenommen bleibe, die Sperrklausel anders zu gestalten. Die Freien Demokraten Akzeptieren ebenfalls das Ur- teil. Der BHE kommentiert, daß die Fünf- Prozent-Klausel für ihn keine Gefahr be- deute. Die Deutsche Partei, die die Ansicht äußert, dag das Bundesverfassungsgericht durch den Antrag der Bayernpartei über- Ds fordert war, schreibt in ihrem Pressedienst: „Der Bundestag wird nun zu entscheiden haben, ob er den Aenderungsanträgen der drei Parteien entsprechn will.“— Das Urteil wurde in zuständigen Kreisen der Bundes- regierung mit Genugtuung aufgenommen. Bundesinnenminister Schröder sagte, dieses Urteil werde zu einer gesunden politischen Entwicklung in Deutschland beitragen. „Recht gesucht— Politik gefunden“ (tt-Eig. Ber.) Als das ablehnende Urteil des Bundesverfassungsgerichtes um die Mittags- stunden in München bekannt wurde, herrschte im Maximileaneum, dem Sitz des Bayerischen Landtags, eine so gespannte Atmosphäre, wie seit der Regierungsbildung im Jahre 1954 nicht mehr. Die CSU, die SpD und die Bayernpartei gaben Erklärungen zum Karls- ruher Urteil ab, die jedoch noch keine ge- naueren Angaben über die künftigen Ab- sichten der Parteien enthalten. Nach einer über zweistündigen Sitzung der Landeslei- tung der Bayernpartei erklärte Professor Baumgartner, der Landesvorsitzende, die Israel: Kein bedingungsloser Rückzug Verwaltungshoheit über Gazastreifen gefordert/ Hammarskjöld verhandelt New Vork/ Kairo.(dpa) UNO- General- Sekretär Hammarskjöld empfing in New Lork Vertreter der israelischen und der aeyptischen Regierung zu Besprechungen über einen völligen Rückzug der israelischen Truppen von ägyptischem Gebiet. Die israelische Regierung gab gleichzeitig bekannt, daß die israelischen Truppen am Dienstag ihren Rückzug von der Sinai-Halb- insel abgeschlossen haben. Für den Abzug aus dem Grenzstreifen und aus dem Gebiet am Golk von Akabar fordert Israel jedoch die Zusicherung, daß; dieser Küstenstreifen israelischer Verwaltung unter UNO-Aufsicht unterstellt wird. Gleichzeitig nannte der israelische Ministerpräsident Ben Gurion als Bedingung für den Rlckzug vom Golf von Akabar, daß die Durchfahrt durch den Golf für israelische Schiffe zum israelischen Hafen Eilath sichergestellt wird. Dazu soll- 5 Israel, Aegypten, Saudi-Arabien und Lordanien ein Abkommen über die freie Schitkahrt abschließen. Außerdem müßten NO-Streitkräfte bis zu einer endgültigen Regelung zwischen Israel und Aegypten am Golk von Akabar stationiert bleiben. Als Weitere Bedingung für die Räumung der restlichen ägyptischen Gebiete hat Israel be- reits krüner Zusicherungen gefordert, daß Gesypten im Gaza- Streifen und am Golf 8 Akabar keine militärischen Stützpunkte errichtet, von denen aus Ueberfälle auf israelisches Gebiet N 0 8 8 0 Vorgetragen werden Kanaleröffnung im März möglich e Israel seine Streitkräfte aus dem 105. und dem Küstengebiet am Golf 0 War zurückziehen, könne der Suez- nal wahrscheinlich schon im März für die 8 eröffnet werden. Wie ein enger e Nassers am Mittwoch in müßte. 5 Zeitung„Akher Saad“ betonte, gebiihr Aber alle Schiffskapitäne die Kanal- 8 5 ren an Aegypten zahlen. 5 ase ho wer- Dolctrin im Nahen Osten 50 855 Generalsekretär des islamischen 1 Gun und Chefredakteur der Zeitung (ag 9 urla,, Anwar Es-Sadat, am Diens- minister Asicht, die Politik des USA-Außen- 9221 8 Dulles Ziele auf einen Sturz Nas- Achtet 1 einem Bericht aus New Vork be- . Moskauer„Prawda“ die USA der Ber 9 5 des„israelischen Abenteuers“. klärte 5 ndische Ministerpräsident Nehru er- e mem Interview, daß sich das Nah- W em schrittweise von selbst lösen Wenn man es in„freundlicher und kriedlicher Weise“ behandelt.„Wir glauben micht“, sagte Nehru,„daß der militärische Weg eine Möglichkeit ist, mit dieser oder irgend einer anderen Frage fertig zu wer- den.“ Der britische Außenminister Lloyd unterstrich zur gleichen Zeit die Bereitschaft seiner Regierung zur direkten und indirekten Hilfe bei der Lösung der schwebenden Nah- ostprobleme. Er sagte, daß die UNO und die USA„in gewissem Umfang uns die Angele- genheit aus der Hand genommen haben“. Als Beispiel dafür nannte Lloyd die Beseitigung der Hindernisse im Suezkanal. Hätte die britisch- französische Hebeflotte eingesetzt werden können, so wäre der Kanal entweder schon jetzt, bestimmt aber bis Ende des Mo- nats, für gewisse Schiffstypen passierbar ge- Wesen. Bayernpartei habe in Karlsruhe Recht gesucht und Politik gefunden. Der Föderalismus habe durch das Urteil einen Schlag erhalten, der alle Föderalisten aufrütteln werden. Zum ersten Male in der parlamentarischen Ge- schichte Deutschlands solle eine Landespartei mit Hunderttausenden von Anhängern durch ein Wahlgesetz abgewürgt werden. Wörtlich heißt es in der Erklärung:„Bonn und Karls- ruhe täuschen sich, wenn sie glauben die heimattreuen Bayern entrechten zu können. Die Fronten sind jetzt klar, das Wahlgesetz und das Urteil bestätigen die Berechtigung der föderalistischen Politik der Bayernpartei. Der Kampf geht weiter“! Ergänzend sagte Baumgartner, die weiteren Schritte der Bayernpartei seien noch nicht festgelegt. Der bayerische Ministerpräsident Wilhelm Högner erklärte, er könne zu dem Karlsruher Urteil noch keine Stellungnahme abgeben, bevor er nicht die Begründung kenne. Nur soviel könne er heute schon sagen, daß der Föderalismus eine Schlacht verloren habe. Expori-Kartelle sollen nicht verboten werden Bonn.(eg.-Eig.-Ber.) Der wirtschaftspoli- tische Ausschuß des Bundestages hat am Mittwoch die Beratungen über die Frage des Exporkkartells beendet. Nachdem der Aus- schuß bereits am Dienstag mit den Stimmen der Regierungsparteien gegen die Stimmen der SpD und FDP beschlossen hatte, daß Exportkartelle keiner Genehmigung bedür- ten, setzten am Mittwoch die Koalitions- parteien einen Beschluß durch, nach dem die Kartellbehörde auch dann zur Genehmigung von Exportkartellen verpflichtet ist, wenn sich die Beschränkung des Wettbewerbs auf den Inlendsmarkt erstreckt. 5 350 Ahne Sc MDAnmheim Dr. Karl Accermann Am 24. Januar 1607 unterzeichnete Kurfürst Friedrich W., Pfalzgraf hey Rhein, im Heidelberger Schloß eine Urkunde, die das Dorf Mannheim zur gtadt erhob und mit Rechten und Privilegien ausstattete. Der 24. Januar ist der Geburtstag der Stadt Mannheim und jährt sich heute zum 350. Male. Auf Freuden und Sorgen eines Stadtjubiläums in unserer Jahrhundertmitte geht Ober bürgermeister Dr. Hans Reschke auf Seite 3 dieser Ausgabe ein. In der 32 Seiten starken reich illustrierten Beilage zum Stadtjubiläum 1957 bringt der Mannheimer Morgen heute Beiträge von Professor Franz Schnabel(Universität München) Ehrenbürger der Stadt Mannheim Dr. Florian Waldecc, Ehrenbürger der Stadt Mannheim Professor Ernst Pleo(Wirtschaftshochschule Mannheim) und von Direktor H. Beckenbach, Dr. L. W. Böhm, Dr. Helmut Cron (Stuttgart), Dr. Gustav Jacob, Dr. Mengelberg, Beigeordnetem a. D. Paul Riedel, Dr. J. P. Buss, Robert Beck, Kurt Grein, Hans Pfosch, Josef Schneider und W. Nagel. Dr. F. W. Koch, Oskar Leichsenring, Nationalversammlung billigt Gemeinsamen Markt Aber die französische Kammer stellt Bedingungen/ Mollet schlägt Konferenz„aëẽf höchster Ebene“ vor Paris.(dpa) Die französische Nationalversammlung sprach sich in der Nacht zum Mittwoch grundsätzlich für das Projekt eines Gemeinsamen Euroäischen Mark- tes aus. Nach fünftägiger Debatte wurde die Regierung mit 331 gegen 210 Stimmen beauftragt, die Verhandlungen zur Verwirklichung dieses Planes fortzusetzen. Die ablehnenden Stimmen wurden vor allem von den Kommunisten und den Poujadisten abgegeben. Die Sozialisten, die Volksrepublikaner und der größte Teil der Abgeordneten der gemäßigten Rechten entschieden sich wenn auch zum Teil erst nach langem Zau- dern— für das Projekt des geplanten Euro- päischen Marktes. In einer Entschließung wird die französische Regierung allerdings an einige Bedingungen gebunden, die Frank- reich pei zukünftigen Verhandlungen zu Stellen hat. Vor der Unterzeichnung eines Vertrages über den Gemeinsamen Markt Wirk eine ausdrückliche Zusage verlangt, daß die sozialen Lasten der Mitgliedsländer„har- monisiert“ werden sollen. Die Abgeordneten fordern in der ersten Etappe für die Verwirklichung des Gemein- samen Marktes langfristige Lieferverträge für die Landwirtschaft mit garantierten Preisen. Die nationalen Marktorgamisationen in der Landwirtschaft sollen allmählich durch europäische Organisationen ersetzt werden. Die Nationalversammlung forderte die Regierung auf, Verhandlungen über eine Freihandelszone in Europa zu führen, der sich Großbrütannien anschließen soll. Ministerpräsident Mollet schlug zum Ab- schluß der Debatte eine Konferenz über die Assozilerumg der überseeischen Gebiete in den geplanten Europäischen Mart vor. Diese Frage werfe so schwierige politische Pro- bleme auf, die auf einer besonderen Kon- ferenz„auf höchster Fbene“ gelöst werden müßten. Ohne den Gemeinsamen Markt könmten Frankreichs überseeische Gebiete nicht genügend gefördert werden. Staatssekretär Maurice Faure, der für Frankreich die Verhandlungen über den Ge- meinsamen Markt leitet, versicherte, daß für die besonderen französischen Interessen zahl- reiche Schutzmaßnahmen vorgesehen seien. Es gebe jedoch keinen Gemeinsamen Markt ohne ein gewisses Risiko. Die Aufgabe der Brüsseler Konferenz Die Dauer der am Samstag in Brüssel beginnenden Außenministerkonferenz über den Gemeinsamen Markt und die Europai- sche Atomgemeinschaft ist noch unbestimmt. Die Konferenz hat eine doppelte Aufgabe: Sie muß die inzwischen von den Delegations- leitern getroffenen Entscheidungen billigen, und sie muß dort, wo die Delegationsleiter sich noch nicht haben einigen können, selbst eine Einigung finden. Bonn dementiert Kontakte mit Polen Die Regierung will sich aber einer„veränderten Lage sofort anpassen“ von unserer Bonner Redaktien Bonn. Bundespressechef von Eckardt de- mentierte am Mittwoch in aller Form, daß zwischen der deutschen und der polnischen Botschaft in Paris irgendwelche Kontakte aufgenommen worden seien. Das Gesamt- problem der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik würde während der außen- politischen Debatte des Bundestages in der nächsten Woche erschöpfend behandelt wer- den. Zu dem Ergebnis der Parlamentswahlen in Polen erklärte er, daß zur Zeit eine ein- Zwischen Gesfern und Morgen Der Heidelberger Oberbürgermeister, Dr Carl Neinhaus, ist am Montag in Heidelberg zum ersten Vorsitzenden des Vorstands des Städteverbandes Baden Württemberg ge- Wählt worden. Erster Stellvertreter wurde Oberbürgemeister Oskar Kalbfell(Reut- lingen), zweiter Stellvertreter Bürgermeister Hollerbach(Gaggenau). Ein weiterer Transport mit 350 Umsied- lern aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten traf in der Nacht zum Mittwoch auf dem schleswig- holsteinischen Zonen- grenzbahnhof Büchen ein. Jesuitenpater Anton Stricker ist zum neuen Leiter der Oberdeutschen Provinz des Jesuitenordens berufen worden. Die Oberdeutsche Jesuitenprovinz umfaßt die bayerischen Diözesen sowie die Erzdiözese Freiburg und die Bistümer Mainz, Rotten- burg und Speyer. An den Zonengrenzübergängen werden den aus dem Bundesgebiet kommenden Rei- senden von der Volkspolizei Flugblätter mit der Aufforderung überreicht, nicht zur Musterung zu gehen. Die als„Merkblatt für Wehrpflichtige“ bezeichneten Zettel raten ferner, in die Sowjetzone überzutreten, da es dort kein Wehrpflichtgesetz gebe. Die DDR stehe als Zuflucht offen. Die SpD will für den Bundestagswahl kampf ihre politischen Ziele in einem Wahl“ programm zusammenfassen. Der SPD-Vor- stand hat am Mittwoch eine Kommission ge- Wählt, die ein Programm vorbereitet, das später von den Führungsgremien der Partei und der Bundestagsfraktion gebilligt wer- den soll. Mitglieder der Programmkommis- sion sind die Vorstandsmitglieder Herta Gotthelf, Willi Eichler, Fritz Erler, Walde mar von Rnöringen, Erwin Schöttle, Her- bert Wehner und Heinrich Deist sowie der Chefredakteur des SPD- Pressedienstes, Günther Markscheffel. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sabel kündigte am Dienstag in Fulda an, daß mit dem Abschluß der Beratungen zur Neurege- lung der Knappschaftsversicherung im Bun- destag in wenigen Wochen zu rechnen sei. Damit könne auch für diesen Personenkreis die Reform der Altersrenten abgeschlossen werden. Die Regierung der„DDR“ plant, die noch bestehende Lebensmittelrationierung für Fleisch, Fett und Zucker am 1. April auf- zuheben. Nach einem Bericht des Informa- Laibe MERC unterlag 2:7 Das Rückspiel in der Endrunde um die Deutsche Eishockeymeisterschaft zwischen dem SC Rießersee und dem ERC Mannheim gewann der bayerische Meister gestern abend mit 7:2(4:0, 2:0, 1:2) Toren. Der Sieg der Gastgeber in dieser überaus harten Be- gegnung war auf Grund der flüssigeren Sturmkombinationen verdient. Torschützen für Mannbeim: Guttowski und Konecki. tionsbüros West vom Mittwoch äußerte dies der Sowjetzonen- Minister für Handel und Versorgung, Kurt Wasch(SED), auf einer Arbeitstagung der staatlichen Handels- inspektion Suhl. Eine polnische Regierungsdelegation wird sich in Kürze nach Moskau begeben, um über„endgültige“ Regelung der Frage der noch in der Sowjetunion festgehaltenen Polen zu verhandeln, meldete Radio War- schau am Dienstag. Die Schweizer Regierung will jetzt auch den Frauen des Landes das aktive und pas- sive Wahlrecht bei den Parlamentswahlen zubilligen. Wie am Mittwoch von einem Sprecher des Justizministeriums bekannt- gegeben wurde, wird die Regierung einen entsprechenden Vorschlag zur Verfassungs- änderung bis spätestens Ende Februar im Parlament einbringen. Eine Rückkehr zur alten nationalen Sol- datentradition Polens forderte am Mittwoch Brigadegeneral Duszynski. Er nahm zur Aenderung der Dienstvorschriften in der polnischen Armee Stellung und kritisierte, daß die bisherigen Vorschriften„zu sehr nach den Mustern der Sowjetarmee abgefaßt sind“. Im Politischen Ausschuß der UNO-Voll- versammlung wurde am Mittwoch der An- trag eingebracht, dem Sicherheitsrat die er- neute Ueberprüfung der Ersuchen Südkoreas und Südvietnams um Aufnahme in die Ver- einten Nationen zu empfehlen. gehende Analyse angefertigt werde. Die poli- tische Entwicklung in den Ostblockstaaten und besonders in Polen werde von der Bun- desregierung nach wie vor sorgfältig beob- achtet. Die Bundesregierung sei bereit,„sich einer grundsätzlich veränderten Lage in Polen sofort anzupassen“, Dies setze natür- lich auch die gleiche Bereitschaft der pol- nischen Regierung voraus. Zu den Aeußerungen des Bundestagsprä- sidenten Sieveking, der sich für die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen mit War- schau eingesetzt hatte, wurde von Regie- rungsseite jede Stellungnahme abgelehnt. Es handele sich um die persönliche Meinung Sievekings. Diese Frage spielte jedoch bei einer am Mittwoch stattgefundenen Kapi- nettssitzung eine Rolle. NATO-Rat tagt in Bonn Paris, 23. Jan.(AP) Der Ministerrat des Nordatlantikpaktes wird seine nächste Sit- zung auf Einladung der Bundesregierung vom 2. bis 4. Mai in Bonn abhalten, wie am Mittwoch in Paris bekanntgegeben wurde An der Sitzung werden die Außenminister der 15 NATO- Mitgliedstaaten teilnehmen. Außer in Paris ist der Ministerrat der At- lantikorganisation in den letzten Jahren auch in Ottawa, in Lissabon und in Rom zusammengetreten. Carlo Schmid kandidiert wieder Mannheim.(Eig.-Ber.) Die SPD Mann- heim hielt gestern abend in der Aula der Sickingerschule eine Delegiertenversamm- lung ab. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Nominierung eines Kandidaten für die Bundestagswahl 1957. Nach einer Stel- lungnahme des ersten Parteivorsitzenden Pr. Ludwig Ratzel wurde der bisherige Abge- ordnete des Wahlkreises Mannheim-Stadt, Prof. Dr. Carlo Schmid, erneut als Kandidat aufgestellt. Die Delegierten fällten diese Entscheidung in geheimem Wahlgang ein- stimmig. Die Versammlung richtete dann eine Glückwunschadresse an Prof. Carlo Schmid, in der der Wunsch nach baldiger und N Wiedergenesung ausgesprocher wurde. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 24. Januar 1957 Nr. U Fr. 20/ L — Donnerstag, 24. Januar 19357 Durch Forschung siegen Es wäre zweifellos erfreulicher, wenn drängende Probleme Deutschlands nicht erst oder nicht nur in Wahlkampfzeiten dring- lich würden. Die Not der deutschen Wissen- schaften besteht nicht erst seit gestern. Der Mangel zeitgemähßer Forschungsstätten wie das in gleichem Maße brennende Problem der Nachwuchsförderung, wie oft schon ist dies Thema abgehandelt, ausgesprochen und den Parlamenten zugeleitet worden. Es ist auch mancherlei geschehen, das darf nicht abgeleugnet werden. Die Bundesrepublik steht immerhin an vierter Stelle nach Ruß- land, Amerika und England, was Förderung der Wissenschaften anbetrifft. Das heißt an erster Stelle in Europa. Sie gibt pro Kopf und Jahr gerechnet fast das gleiche aus, wie die von Krieg und Niederlage ganz ver- schonte Schweiz. Warum dann diese war- nenden Trompetenstöße, die nun von allen Seiten auf den Bundesbürger losgelassen werden? Sie sind nicht unberechtigt, wenn man klar bedenkt, daß Deutschland durch die Wissenschaften lebt und groß geworden ist. Es stand einst an der ersten Stelle in der Welt der Wissenschaften, und seine Forscher haben dieser Welt zum Glück doch mehr ge- geben als seine Staats- und Kriegsstrategen ihr je nehmen konnten. Nachdem daher die elementare Existenzerhaltung durch Brot und Arbeit als gelöst betrachtet werden kann, ist nun die höhere Frage unserer Exi- stenz akut geworden. Wir können Anerken- nung und Notwendigkeitsbeweis der Deut- schen als Nation im Reigen anderer Völker nur dadurch führen, daß wir uns der uns von Geschichte und Entwicklung aufgetra- genen Grundaufgabe erneut mit allen Kräf- ten widmen: Die Deutschen— und wenn man es auch jetzt schon wieder anders hört— als Krieger und Politiker haben sie der Welt und auch sich selbst im Positiven nie sehr viel bedeutet, um so mehr als For- scher, Denker, Dichter, Philosophen. Darin liegt unser Wert und unsere Geltung für das Abendland, für Europa und die Welt- kultur. Nun haben aber andere Nationen mit besseren Politikern und besseren Lenkern, Als wir sie je besessen haben, inzwischen auch begriffen, was Besitz und Förderung von Lehre und Wissenschaft bedeutet. Die USA gaben 1956 über 20 Milliarden aus für ihren Wissenschaftsbetrieb. Und die Sowjets verbreiten ihre Staatsansichten— durch In- Senieure. Eine Million allein an Ingenieur- Studenten ist Staatsplanziel der nächsten Jahre. Wenn diese hunderttausende geschul- ter Techniker demnächst in die noch unter- entwickelten Gebiete Asiens, Afrikas und Südamerikas einströmen und dort das Lob des grogen Rußland singen werden, was kön- nen wir dem dann entgegensetzen? Wir fürchten, daß mit einem kleinen Bonner Bundeseinmaleins weder der Weltmarkt noch das Weltgetriebe für uns eingenommen wird. Wir bedürfen größerer Mittel und vor allem größerer Gesichtspunkte. Es geht jetzt nicht darum, ob der Kultur- und Wissenschaftsbetrieb vom Zentrum aus oder von den Ländern her gesteuert wird. Da Sidt es sicher einige Schönheitsfehler, die durch besseres Zusammenwirken auszubes- sern wären. Wenn aber die Wahl in Sachen Forschungsförderung rein aus der Sicht der bürokratischen Gestalt bestritten werden sollte, so wird das uns im Grunde wenig nützen. Die Förderung der Forschung selbst, und dabei wiederum nicht nur der wehrbe- dingten Sonderzweige, ist unser Grundan- liegen. Da darf es keinerlei Prinzipienstreit mehr geben, denn das Prinzip ist längst ent- schieden. Es geht nur noch um praktische Verwirklichung des Auftrags, den wir als Nation und Gegenwartsgesellschaft haben: Mehr Mittel für die Forschung, mehr Schulen, mehr Gelehrte, mehr Studierende. Wenn sich der Wahlehrgeiz der Politik in dieser For- derung begegnen sollte und diesen Appell vor allem anderen zum Schlachtruf werden liege, so hätten wir in Zukunft in dem Kampf um Deutschlands Führung mehr Chancen und mehr Aussicht als wir sie zu dieser Stunde haben. Berlin die Hauptstadt Für einen Engländer, einen Franzosen, einen Russen ist und wäre es nie zweifel haft, wo seine Hauptstadt läge. Selbst als Petain in Vichy residierte, Paris blieb Hauptstadt, und wenn der Zar auch Tag und Nacht in Petersburg regierte, Moskau blieb Rublands Herz und Seele. Uns Deutschen, die wir politisch kein Jahrhundert über- dauert haben, ist es nicht immer so ganz unfaßbar gewesen, daß uns Berlin nicht mehr vor allen anderen Städten präsen- tierte. Wir hängen mehr an unseren Landes- metropolen. Längst vor Berlin war ja auch Wien die kaiserliche Hauptstadt und da war Frankfurt Krönungsstadt und Sinnbild deutschen Wesens, als noch der Wind den Sand der Mark in jenes Fischerdorf hinein- trug, das nur Slaven kannte. Nun aber soll beschlossen und besiegelt werden, daß nur Berlin der Deutschen Hauptstadt ist, nicht Bonn. Der Bundestags- ausschuß für Gesamtdeutsche Fragen wird diesen Antrag in aller Form dem Bundes- tag zu stellen haben. Es ist gewiß nicht eine Stunde zu bezweifeln, daß dieser Antrag einhellig angenommen wird. Nicht einmal ein Bayer trotz seiner Vorbehalte gegen Preußen würde wagen, der schwergeprüften Stadt sein Votum zu verweigern. Noch nie hat eine Stadt in so kurzer Zeit sich so in einem Volke durchgesetzt wie just Berlin. Es steht nach Größe und Bedeutung weit voran und was ihm an geschichtlichen Jahr- hunderten gebricht, das hat es durch ge- schichtliche Tragik wettgemacht. Was immer seit den Freiheitskriegen den Deutschen zu- gestoßen ist, so ist es stets Berlin und ihm 8 Ruf und vor allem zugestoßen. Berlin ist unsere Hauptstadt unbestritten. Nur ist es damit nicht gesagt, daß dieser Anspruch sich sofort praktisch machen läßt. Bonn ist vorerst einmal da und kann nicht weggestritten werden. Auch feh- jen uns in unserer Hauptstadt alle Aemter und Beziehungen. Wir leben dort entfernt der Bundesgrenze von wenig freundlicher Gesinnung rings umschlossen. Man könnte wohl mit einem Machtspruch ohne Rück- sicht auf Verlust beschließen: Die Aemter haben samt und sonders nach Berlin zu- rückzuwendern. In Bonn wird nichts mehr weiter ausgebaut. Wir müssen aber über- legen, ob es sich empfiehlt, sich seinem Geg- ner so vertrauend in die Hand zu legen, dag man es Wagen will, die Bundesspitze eines Tages eingekreist zu sehen. Und wenn man selbst genügend Bajonette, lies Bomben, hätte, ob es wohl gut ist, auf der Spitze eines Bajonetts zu sitzen? Wir achten und verstehen das Berliner Leid. Die Bürde einer Hauptstadt zu ertragen, ohne es von Amts Wegen zu sein, wie unerträglich. Doch was wiegt schwerer, die Zukunft und die Sicher- heit des Staates oder der gerechte Anspruch unserer größten Stadt? Dr. Karl Ackermann Mollet rettete, was zu retten war Die Nationalversammlung stellte Bedingungen für das Projekt des Gemeinsamen Marktes Paris, 23. Januar Nachdem sie länger gedauert hatte, als mam zuerst dachte, ist die Debatte über den Gemeinsamen Markt in Paris schneller zu Ende gegangen, als man am Diensta noch annehmen konnte. Ministerpräsident Guy Mollet hat wieder einen bedeutenden Erfolg zu verzeichnen. Zu den 331 Abgeord- neten, die der von der Regierung anę menen Resolution des sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden, Verdier, zustimmten, gehören die vollständigen Gruppen der So- Zzialdemokraten und der Christlichen Demo- kraten sowie 70 Unabhängige, 85 Konser- Vative, ein großer Teil der kleineren Grup- pen der Mitte und 24 von den 46 Radikalen der Gruppe Mendeès-France, die ihrem Füh- rer diesmal die Gefolgschaft versagten. Ge- den den Gemeinsamen Markt sprachen sich nur die 150 Kommunisten, die 37 Poujadisten sowie 14 Mitglieder der Gruppe Mendès- France mit diesem selbst und dem ehemali- gen Minister präsidenten Daladier sowie eine Japans Sozialisten wollen Klassenkampf Der Entwurf eines gemäßigten Wahlprogramms wurde verworfen von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Januar Der SPD-Führer Erich Ollenhauer hat bei seinem Aufenthalt in Japan vor zwei- kelnden Journalisten erklärt, er habe den Eindruck, daß die japanischen Sozialisten sich realistisch auf die Uebernahme der Re- Sierung vorbereiteten.„Ueber ideologische Streitpunkte haben wir nicht gesprochen, sondern nur über praktische Fragen, die auch die deutsche Sozialdemokratie an- gehen“, sagte Ollenhauer, und in diesem Sinne sei die japanische Opposition durch- Aus„regierungsreif“. Der Parteikongreß hat aber nunmehr das Gegenteil erwiesen. Das Parteiprogramm, mit dem sich die Sozia- listen— auf dem ersten Parteitag nach ihrer Wiedervereinigung vor zwei Jahren— den Wählern bei der zu erwartenden Reichs- tagsauflösung empfehlen wollten, ist in ein marxistisches Klassenkampfprogramm um- gewandelt worden. Von den 68 Mitgliedern des politischen Aktionsausschusses, der das Wahlkampf- Programm beschließen sollte, haben sich nur 13 dafür entschieden. Mit zwölf Stim- men Enthaltung sprach sich die Mehrheit im Sinne des radikalen Gewerkschaftsflügels für die Propagierung des Klassenkampfes aus und auch für die Sowjets in der leiden- schaftlich umstrittenen Ungarn-Frage.„Ka- Pitalisten und Grundbesitzer“, so heißt es jetzt, hätten die Nagy-Regierung hilflos ge- macht und die daraus entstandenen Unruhen hätten Kadar gezwungen, die Russen zur Hilfe zu rufen. Und ähnlich ging der Streit um die Produktionssteigerung aus, von der jetzt behauptet wird:„Sie kann nur für einen sozialistischen Staat nützlich sein; un- ter dem kapitalistischen System ist sie ein Ausbeutungsmanöver!“ Auch die übrigen Programmpunkte des ursprünglich„reali- stisch“-gemäßigten Entwurfs— Ollenhauer scheint sich nur mit Vertretern der Minder- heit unterhalten zu haben— sind durch marxistische Parolen ersetzt worden. Die Presse reagiert sehr enttäuscht. Das Zwei-Parteien-System, von dem man sich so viel für Japans Demokratie versprach, ist damit am Ende, noch bevor es die Bewäh- rungsprobe ablegen konnte.„Was unter scheidet unsere Sozialisten noch von den Komunisten?“ fragt eine Zeitung.„Nichts als der Name!“ Und jetzt ist der ideologi- sche Streit im Gewerkschaftslager zwischen dem radikalen„Sohyo“(„Allgemeiner Ge- werkschaftsrat“) und dem gemäßigteren, aber zahlenmäßig schwächeren„Zenro“(Ge- Werkschaftskongreß) auf die politische Bühne getragen worden. Für Ministerpräsident Ishibashi bedeutet dieser Parteitag einen entscheidenden poli- tischen Sieg. Er kan sich jetzt getrost sein Mandat von den Wählern bestätigen lassen. Denn Japan ist antikommunistisch seit der Tragödie in Ungarn mehr denn je! Die Sozia- listische Partei verfügt nur über rund 48 000 Mitglieder; sie verdankt ihre Erfolge bei den letztjährigen Oberhauswahlen dem Politischen Treibholz unter den Wählern. Der Ausgang dieses Parteitags kann tatsäch- lich ein entscheidender Erfolg für Ishibashi werden, wenn er die Lage ausnutzt, um sich durch Neuwahlen von den Cliquen inner- halb seiner Partei zu befreien, die er von Hatoyama übernomen hat. Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan kleine Minderheit der Gaullisten aus, im gamen 210 Volksvertreter.. Wenn auch die ganze Debatte nur ein Vorspiel war, weil die endgültige Entschei- dung erst nach der Unterzeichnung der Ver- träge fallen wird, wenn das Parlament über die Ratiflzierung zu beschließen haben wird, so können die Regierung und die Anhänger der Europa-Idee, vor allem aber der junge Staatssekretär Maurice Faure, auf dessen Schultern die Hauptlast der Verhandlungen in Brüssel wie in der parlamentarischen Diskussion in Paris lag, über das erzielte Resultat zufrieden sein. Wie ist es dazu ge- kommen? Ministerpräsident Mollet wollte ursprünglich einen parlamentarischen Blan- koscheck erhalten, der die Regierung ohne weitere Bedingungen zum Abschluß des Ver- trages aufforderte,. Von dieser Maximalfor- derung hat er ein großes Stück abgehen müssen. Auf der anderen Seite forderte der zweite Resolutionsentwurf der vier ehemali- gen Minister präsidenten Reynaud, Laniel, Pi- nay und Edgar Faure präzise Verpflichtungen von seiten der Regierung, die deren Hand- lungsfreiheit beschränkt und den Abschluß des Vertrages wenn nicht verhindert, so doch stark verzögert hätten. Außer Edgar Faure, dessen europäische Orthodoxie frag- lich ist, und der sich auch in der Schlußg- abstimmung der Stimme enthielt(auch dies ein Zeichen seiner langsamen Wiederannä- herung an Mendès-France), waren die Un- terzeichner des zweiten Resolutionsentwurfs zumeist gute Europäer, die dem Vertrag keineswegs schaden wollten. So ist es der Regierung und den guten Diensten des MRP-Führers Teitgen gelungen, ein Kom- promißg zu finden. Beide Entwürfe wurden zurückgezogen und alle Beteiligten einigten sich auf einen neuen Text, der die Regie- rung auffordert, vor der Unterzeichnung des Vertrages folgende Punkte durchzu- Setzen: „a) Die Anerkennung durch die Regierun- gen für die von den Experten erzielte Uber- einkunft über Angleichung der Soziallasten; b) Für die Landwirtschaft vor Ende der ersten Etappe den Abschluß von langfristi- gen Lieferverträgen mit garantierten Prei- sen und den schrittweisen Ersatz der be- Kommunisten- Prozesse oder Amnestie? Länder-Justizminister sind gegen eine Strafverfolgung der KPD-Anhänger Von unserem Korrespondenten Gerhard Rietz Mainz, 23. Januar. Der rheinland- pfälzische Justizminister, Bruno Becher, sprach sich am Mittwoch für den Erlaß einer Amnestie zugunsten der früheren KPD-Anhänger aus. Viele Gesichts- Pumkte sprächen dafür, bei der Auswertung des KPD-Prozesses gegenüber den zeitlich vor dem Urteil des Bundesverfassungsge- richts liegenden Straftaten Nachsicht zu üben. In einem Rundfunkvortrag wies Becher auf die rechtliche Problematik und insbe- sondere auf die erhebliche Belastung der Gerichte hin, die sich dadurch ergebe, daß auch die der KPD vor dem Urteil des Bun- desverfassungsgerichts im August 1956 ge- Währte Unterstützung als Straftat zu ver- folgen sei. Praktisch müsse jeder Funktionär, sagte Minister Becher, bis herunter zum Orts- sekretär von der Staatsanwaltschaft zur Rechenschaft gezogen Werden, da diese zu- mindest objektiv gegen das Strafgesetz ver- stoßen hätten. Bei den Staatsanwaltschaften und Gerichten seien bereits eine große An- zahl von Strafverfahren anhängig, die Straf- taten von Mitgliedern der KPD oder ihrer zahlreichen Neben- und Tarnorganisationen betreffen, die die Bestrebungen dieser Par- tei als„Rädelsführer“ oder als„Hinter- männer! gefördert haben. Jetzt müßten aber auch gegen die aktiven Anhänger der KPD, besonders die Funktionäre, wegen ihres Verhaltens in der Zeit vor dem Urteil entsprechende Ermittlungsverfahren einge- leitet werden. Die Durchführung der so er- korderlich werdenden Strafprozesse würde, SO erklärte Becher, Staatsanwaltschaften und Gerichte stark in Anspruch nehmen, zumal die Behandlung solcher politischer Straftaten erfahrungsgemäß schwierige und zeitrau- bende Nachforschungen erforderten. Becher vertrat die Auffassung, daß in den meisten Fällen eine ernsthafte Gefährdung der verfassungsmäßigen Ordnung nicht vor- liege. Der Aufwand würde zu dem erreich- baren Erfolg nicht in einem angemessenen Verhaltnis stehen. Es würde der weiteren Befriedigung unseres politischen Lebens die- nen, betonte Becher abschließend, wenn man sich entschließen könnte, unter die Vergan- genheit einen Strich zu ziehen. Die Frage, ob die Bundesrepublik sich eine solche Groß- zügigkeit vom Standpunkt der Staatssicher- heit aus leisten könne, sei unter den heu- tigen politischen und wirtschaftlichen Ver- hältnissen zu bejahen. Die Mehrzahl der Justizminister der Länder befürworte im Gegensatz zur Bundesregierung diese Am- nestie. Eine Amnestie in der Bundesrepublik könnte nach Meinung Bechers auch die Machthaber in der Sowjetzone zur Freilas- Sung von politischen Gefangenen veranlassen. Eisenhowers Nahost-Plan im Kreuzfeuer der Kritik Dennoch rechnet man damit, daß er— wenn auch abgeändert— Gesetz werden wird Washington, im Januar Die Kritik, die der Nahost-Plan Eisen- howers im Kongreß hervorrief, war sehr mannigfaltig. Nach der ersten Verwirrung, die der Plan auslöste, zeichneten sich wäh- rend der öffentlichen und der geheimen Debatten, drei Hauptrichtungen der Kritik und der Opposition ab. Der Eisenhower-Plan, so wie er von der Regierung dem Kongreß unterbreitet wor- den ist, gliedert sich in zwei Abschnitte. Der eine behandelt die politisch- militärische Seite des Problems, der zweite beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen. Die Kritik nun, die der Plan im Kongreß erfahren hat, bezieht sich einmal auf den ersten Abschnitt des Gesamtplans. Die Oppo- sition der Demokratischen Partei, der durch die Aussagen des ehemaligen Außenmini- sters Dean Acheson ein besonders starker Auftrieb gegeben worden ist, richtet sich gegen die Blanko-Vollmacht, die dem Prä- Sidenten gegeben werden soll. Obwohl selbst die oppositionellsten politischen Köpfe der Demokratischen Partei von dem Friedens- Willen Eisenhowers tief überzeugt sind, schrecken sie doch davor zurück, dem Prä- sidenten, wie er es in seinem Plan verlarigt, kür unbeschränkte Zeit das unbeschränkte Recht über Krieg und Frieden, und sei es auch nur in einer bestimmten Region der Welt, zuzugestehen,. Sie sind der Ansicht, daß in einer Situation, die von Außenminister Dulles als geradezu explosiv gefährlich hin- gestellt wird, der Kongreß die Pflicht der Mitentscheidung hat. Verfassungsgemäß ist es nicht der Prä- sident, sondern der Kongreß, der den Krieg zu erklären hat. Aber es hat sich in der koreanischen Affäre gezeigt, daß ein Präsi- derit— damals war es Truman— ohne den Kongreß befragen zu missen, eine„Polizei- aktion“ unternehmen kann, die dann in einen Krieg ausartet. Noch heute gibt es nicht wenige Leute in den Vereinigten Staaten. die erklären, der koreanische Krieg sei verfassungswidrig gewesen. Daran läßt sich heute nichts mehr ändern, aber die Mehrheit der Parlamentarier, offensichtlich unter dem Einfluß der Wähler, möchte eine Von unserem Korrespondenten Heinz Pol Wiederholung der koreanischen Konfusion vermeiden. Während vielen Demokraten die von Eisenhower geforderten Machtbefugnisse zu weit gehen, haben sich, vor allem im repu- blikanischen Lager, Stimmen bemerkbar ge- macht, denen die militärisch- politischen Klauseln im Gegenteil nicht weit genug Sehen. Sie haben während der mehrstün- digen Verhöre, denen Dulles, Radford und aridere„Zeugen“ der Regierung unterworfen worden waren, darauf hingewiesen, daß es nicht genug sei, den Welfkommunismus vor einer offenen militärischen Intervention im Nahen Osten zu warnen. Man müsse viel- mehr darauf vorbereitet sein, dag Moskau versuchen werde, mit Hülfe von Waffen- lieferungen, Intrigen und Propaganda wich- tige strategische Positionen auf durchaus un- kriegerische und scheinbar legale Weise zu erobern. Das Resultat würde dann genau 80 Katastrophal sein wie eine militärische Intervention. Es sei deshalb notwendig, daß die neue Politik der Vereinigten Staaten auch eine deutliche Warnung enthielte, die sich gegen eine Politik sogenannter fried licher kommunistischer Inflltrierung richte. Gegenüber diesen Kriviken hat Dulles die Ansicht aufrecht erhalten, daß es falsch sei, von vornherein alle Karten auszudecken. Man müsse vielmehr den Gegner im Unklaren darüber lassen, was man in jedem einzelnen Falle der direkten oder indirekten„Aggres- sion“ zu tun beabsichtige. Dieses Argument hat, wie es scheint, auf den Kongreß Ein- druck gemacht. Die Hauptkritik sowohl von demokra- tischer wie republikanischer Seite hat sich von Beginn der Kongreßdebatte an auf den wirtschaftlichen Teil des Eisenhower-Plans Korzentriert, und nach allgemeiner Ansicht dürfte es dieser Teil sein, der von der Re- gierung unter dem Druck des Kongresses am stärksten geändert werden wird, bevor er in Kraft tritt. Tatsächlich ist Dulles in seinen Erklärungen vor den einzelnen Kommis- sionen des Kongresses bezüglich der Details des wirtschaftlichen Plans außerordentlich zurückhaltend geblieben. Das hängt zweifel- los damit zusammen, daß es schwer ist, von vornherein genau zu bestimmen, welches Land innerhalb der nächsten Jahre wirt- schaftliche Hilfe erhalten soll und wie hoch die Mittel dieser Hilfe sein müssen, damit sie Erfolg haben. An sich sind die 400 Millionen Dollar, die die Regierung für den Nahen Osten verlangt, eine verhältnismäßig geringe Summe. Aber man weiß sowohl im Weißen Haus wie im Capitol, daß 400 Millionen voraussichtlich bei weitem nicht ausreichen werden, um den arabischen Ländern und Israel so zu Helfen, Wie es notwendig wäre, um stabile Zustände zu schaffen. Fernerhin ist der Kongreß an- gesichts des neuen gigantischen 70-Mil- liarden-Budgets, über das sogar der Finanz- minister Humphrey den Kopf zu schütteln Sezwungen ist, mehr denn je daran inter- essiert, den Wählern zu beweisen, daß man Sbaren wolle. Finanzielle Ausgaben, die ins Ausland flieſzen, sind bei den hohen Steuern Wenig populär, zumal da die Regierung die lange versprochenen Steuererleichterungen noch immer nicht durchgeführt hat. Es ist daher durchaus möglich, dag der wirtschaftliche Teil des Eisenhower-Plans vom Kongreß vorläufig nicht formell Ange- nommen werden wird. Man wird erklären, daß die politisch-militärische Seite weitaus dringender sei, und daß man noch im Laufe des Jahres Zeit habe, die finanziellen und ökonomischen Einzelheiten auszuarbeiten. Der Eisenhower-Plan wird über kurz oder lang Gesetz werden. Daran ist genau 80 Wenig zu zweifeln, wie an der Tatsache, dag der Text des Gesetzes von demjenigen des ursprünglichen Vorschlages in vielen Details sehr verschieden sein wird. Die Lehren und Ergebnisse des Marshall-Plans, der Truman Doktrin, des Atlantikpaktes, des Bagdad Paktes und anderer internationaler Verein- barungen der letzten Jahre sind nicht ver- gessen. Weder die positiven noch die nega- tiven. Und das ist der Grund, warum der neue Plan von den verantwortlichen Män- nern und Gremien des Landes 80 überaus genau unter die Lupe genommen wird. m achte 1 Mannhe Dabei Wir A. Janua Kurfürst stehenden Marktorganisationen auf atio. 3 a ler Ebene durch europäische, die den darin duzenten dieselben Garantien wie bishe* f Rahmen einer gemein- europäischen Land. Mit zu wirtschaftspolitik gewähren; diesem E. iunere Be c) Die Assozziierung der überseeischen qe Aktes 2u biete im Vertrag auf der Basis der von der znzunehm französischen Regierung formulierten pri und 187 Zzipien.“ n Weiterhin wird die Fortsetzung der Ver, dab sich handlungen mit Großbritannien Zwecks Er. 30 verke richtung einer Freihandelszone Sefordert ansiedlun die so schmell wie möglich zu einem erfolg. entwickelt reichen Ende geführt werden sollen Die einer zum neue Resolution ist weitmaschig genug um abhängigk der Resierung Verhandlungsspielraum zu valtung e lassen und stellt keine imperativen Bedi, ktzt sage gungen. eigungen Die Partnerstaten werden aber gleichwohl 8 gut daran tun, diese Bedingungen ernst u zich 1 0 nehmen, denn ihre Weiträumigkeit und Un. 1 15 bestimmtheit könnte es jederzeit einem Lei feier 116 i der Abgeordneten erlauben, sich mit den übergl 5 Vertragstext unbefriedigt zu erklären, 0 288 ö diesem Sirme hat Guy Mollet also nur einen des Verd. halben Sieg errungen; auch diesmal hat eich genommen die Nationalversammlung eine Rückzug. ſährhunde linie offen gelassen. Falls allerdings ds Nun wð Vertragswerk schmell fertiggestellt und den edem 24 Parlament unterbreitet wird, und wenn die neuen Ja Partner den Forderungen der Nationgl, ichen Fe vesammlung zumindest so weit entgegen. feiern si kommen, daß die französische Regierung den schiedlich. guten Willen der anderen bezeugen kann Während dann ist seine endgültige Annahme trotz lichen Au allem die wahrscheinlichere Lösung. Jeden- àufmarsd falls dürfen die Freunde der europäischen Verteilun Idee nun keine Zeit verlieren. Wenn der den Brur Gemeinsame Markt überhaupt zustandekom. ind groß Ter soll, so muß er vor dem Sommer unter yon dem Dach und Fach sein. es schränkte im Jahre auf die Fünf-Prozent-Klausel Die Entscheidung des Bundesverfassungs. weil sich gerichtes in Karlsruhe über die Fünf Strenge Prozent-Klausel muß unter staatspolitischen dieser et Gesichtspunkten begrüßt werden, weil 8e selbst di Wohlstan fleib und verringer Da sind! nannt, a. Folgezeit und die wieder 2 der B ü r kraft. Die mung, die gab, kön den, Ein biläumste man 2e will, von seinem begeben, hatte M stadt une müssen, und sinn Nordwes zweier e Wenn e und ihre in der 2 Pose de sie Kün stellte, 2 zu versc 5 5 1807 als ein funktionsfähiges Parlament sichert, die Lage de Regierungsbildung erleichtert und das Auf. 30 empfu tauchen von Splitterparteien verhindert. Die in dies Notwendigkeit, mindestens drei direkte Sorge u Mandate aufzubringen, kommt den Schwer. lichen 1 Punktparteien entgegen, die an einer Stele sprechen ein örtliches Schwergewicht besitzen, vis Grenzve etwa die Deutsche Partei, die mit an Sicher. Raum m. heit grenzender Wahrscheinlichkeit in Nord. deutschland(Niedersachsen, Hamburg Br. n men) dieses Soll erfüllen und damit aud 1 8 die stark zersplitterten, über das ganze Land sus 0 Woldestaé 1957 961 2 0 „Vielleicht erreichen wir so die Klinke!“ as verteilten Stimmen der FVP zum Tragen 63 1 bringen wird. Der Streit um die Zuläse, ſahres f keit sogenannter Sperrklauseln ist nicht 1 51 neu. Sie sollen Parteien bei Zuteilung von. Sitzen ausschließen, die nieht einen be dem ju stimmten Prozentsatz der gültigen Stimmen 5 erreicht haben. Sinn hat ein solcher Riege nur beim Verhältniswahlsystem, bei den sich durch das Sammeln der Stimmen au Listen die Gefahr der Parteizersplitteruns ergibt. In der Weimarer Zeit sprach sich der Staatsgerichtshof anfänglich gegen die l. lässigkeit aus, da nach seiner Auffassung wäbt sonst die demokratische Gerechtigkeitsgleich. die Unt heit verletzt werde. Später, insbesondef' träge ü aber in der Zeit nach dem zweiten Welt europälk krieg, stellte man diese formaljuristisch' eines A Betrachtungsweise zugunsten staatspolii- langen scher Gesichtspunkte zurück, wie das àud Paragne der Karlsruher Urteilsbegründung a Köpfe hervorgeht. Mit dem Spruch des Verfa. kleine sungsgerichts wird in der praktischen Poll. ster, Le tue ein Zustand bestätigt, für den sich de Jierzetn Wähler bereits entschieden haben. Die 3 Zur kommende Wahlauseinandersetzung wird in haben s erster Linie zwischen CDC/ CSU und Sf“ 5 ö ausgetragen werden. Wenn nicht der Bun nad destag— womit nicht gerechnet wird 7 eh nie doch noch aus irgendwelchen Koalifin?. Mit politischen Erwägungen heraus Verwäse, baubht rungen der Sperrklausel vornimmt. Zwischen besonde den großen Parteien fällt dann die Ent, rung ar scheidung, wer die dritte Bundesregierun beteiligt bildet. Wie die Dinge jetzt liegen, werden oben na allerdmes 1p. und Dpfpe in dien dannn Endrunde ein Wort mitzusprechen 1 8 Eine Unbekannte bleibt der BHE, der, ne 8 einer Presseerklärung vom Mittwoch 1 germeis rechnen, optimistisch zu sein scheint un 8 5 glaubt, die Hürde der Sicherheitsklause 5 bie überspringen zu können. rüssen Die Hugo d batten obechte Vom italienischen Ministerpräsidenten reagiert empfangen wurde der neue Präsident det pätsche Gemeinsamen Versammlung der Montan: freilich union, Prof. Dr. Hans Furler. Vor Jona“ Ueberr, listen erklärte Furler anschließend, daß in den eu Auftrage des Montanparlaments vor allen Parlam die parlamentarische Situation in den Sta zumind ten der Montanunion erörtert worden sei. MORGEN Seite 3 ö Nr. 1 Nr 20 Donnerstag, 24. Januar 1957 Jahre jedes Jahrhunderts pflegt m sein Stadtjubiläum zu begehen. dabei wird als eigentlicher Jubiläumstag der 24. Januar gerechnet, der Tag, an dem der N iner Heidelberger Residenz die urfürst in sel unge unterzeichnete, die dem Dorf Mann- k nat geim die Stadtrechte beilegte und eine Reihe den pry. kon Privilegien einräumte. 5 101 Mit zunehmendem zeitlichem Abstand von ac deem Ereignis fällt es uns schwerer, die innere Beziehung zu der Bedeutung dieses ischen Ge. Aktes zu bewahren. Wir sind krivol genug, r von der anzunehmen, daß keine kurfürstliche Ungnade ten Prih. und kein Vorenthalten eines solchen Dekrets es auf die Dauer hätte verhindern können, der Ver. daß sich die an der Mündung 2weler Flüsse Wecks Ep. 30 verkehrs- und handelsgünstig gelegene Sefordett Ansiedlung zu einem blühenden Gemeinwesen m ertolg. entwickelte. Auch neigen wir im Zeitalter en. Die einer zumindest theoretisch anerkannten Un- zenug um abhängigkeit der gemeindlichen Selbstver- raum zu waltung dazu, landesherrliche. müßte man n Bedin- fetzt sagen aufsichtsbehördliches—„Begna- aigungen und Freiheiten“ nicht mehr als ein besonderes Geschenk zu werten. So hat es zich denn von selbst gefügt, daß die Erinne- zung an diesen historischen Vorgang von der feier eines Jubiläums tages langsam hin- überglitt zur Feier eines Jubiläums jahres, in dem Bilanz gezogen wurde aus dem, was das vergangene Jahrhundert gebracht oder enommen und dem, was vom kommenden düickrugz⸗ Jahrhundert erwartet wurde. 8 i uings daes Nun war im Laufe der Geschichte nicht an und den ſedem 24. Januar des achten Jahres eines Wenn die neuen Jahrhunderts Anlaß gerade zu erfreu- National. chen Feststellungen, und die Jubiläums- entgegen feiern sind denn auch jeweils mit unter- rung den schledlichem Aufwand begangen worden. gen kann Während aus dem Jahre 1707 noch von fest- me trotz chen Aufzügen mit klingendem Spiel, vom g. Jeden- zufmarsch der Bäcker-Zünfte und Küfer, von päischen Verteilung von Brot und Wein aus springen- Venn der en Brunnen, von Feuerwerk, Schützenfest andekkom, und großem„Jauchzen und Freut“, ja sogar mer unter von dem Ausstreuen von Münzen aus dem kathaus unter das Volk berichtet wird, be- schränkte man sich ein Jahrhundert später, im Jahre 1807, auf einen ernsten Aufruf und zuk die Veranstaltung von Bittgottesdiensten, zeil sich weiteres nicht„mit der besorgten Strenge der Jahreszeit“ vertrüge, Aber auch dieser ernste Aufruf mußte zugeben, daß selbst die neueren Schicksale den hohen Wohlstand, den echter Bürgersinn, Gewerbe- fleib und Kunst der Stadt gewährten, nur verringern, aber nicht zertrümmern konnten. Da sind nun zum ersten Male die Kräfte ge- nannt, auf die Mannheim sich dann in der Folgezeit immer wieder hat stützen müssen und die die Stadt auch letzten Endes immer wieder aus tiefer Not herausgeführt haben: der Bürgers inn und die Wirtschafts- kraft. Die gedämpfte und sorgenvolle Stim- mung, die dem Jubiläumstag 1807 das Gepräge gab, können auch wir noch voll nachempfin- den. Ein knappes Menschenalter vor dem Ju- bildumstag hatte sich der Kurfürst— wenn man zeitgenössischen Abbildungen folgen will, von Musen anmutig umringt— mitsamt seinem Hof von Mannheim nach München begeben, und kurz vor dem Jubiläumstag hatte Mannheim seine Stellung als Haupt- stadt und Mittelpunkt eines Landes aufgeben müssen, um seitdem eine ungünstige und und sinnwidrige politische Lage am äußersten Nordwestwinkel eines Landes an der Grenze zweier anderer Bundesstaaten einzunehmen. Wenn es auch der wache Sinn der Stadt und ihre Lebendigkeit nicht gestatteten, lange in der zwar dekorativen, aber doch passiven pose der„trauernden Mannheimia“, in der sie Künstlerhand damals in Porzellan dar- stellte, zu verharren, so wäre es doch falsch, zu verschweigen, daß die im Jubiläumsjahre 1807 als Unglück empfundene staatspolitische Lage der Stadt von uns heute noch genau so empfunden wird. Wir sprechen deshalb auch in diesem Jubiläumsjahre unsere ernste Sorge um eine notwendige, den wirtschaft- lichen und kulturellen Gegebenheiten ent- sprechende Regulierung der binnendeutschen Grenzverhältnisse im mittel westdeutschen Raum mit allem Ernst aus. Das Jubiläumsjahr 1907— hier wurde zum ersten Male offiziell von einem Jubi- läums jahr gesprochen— brachte eine Reihe glanzvoller Veranstaltungen. Kaum je in der Geschichte Mannheims wies die Hundert- janres-Bilanz ein solch günstiges Ergebnis aus. Die Entwicklungskraft des 19. Jahr- hunderts, die fast vierzig Friedensjahre, die dem Jubiläum vorausgegangen waren, die Im achten Mannhei leichwoll ernst 2 und Un. inem Tell mit dem lären, In nur einen U hat sich 9 zel kassungs. ie Fünf. olitischen Weil sie linke?“ hert, die das Auf- dert. Die direkte Schwer. er Stelle zen, Wie n Sicher. in Nord. irg, Bre- mit auch nze Land 1 Tragen Zulässig: ist nicht lung vol nen be: Stimmen er Riegel Freuden und Sorgen des Stadt jubiläums 8 J Es ist uns nicht beschieden, stille zu stehen Wir müssen den Teil der Entwicklung unserer Stadt, der in unsere Hände gelegt ist, meistern Von Ober bürgermeister Dr. Hans Reschke neuen Wege, die sich für Handel und Indu- strie ergeben hatten, ließen die Stadt und ihre Bürger eine reiche Ernte in die Scheuern bringen. Die Sorge, die die Schiffahrtsentwick- lung auf dem Rhein bereitete, bei der Mann- heim seine ausgeprägte Stellung als Um- schlagsplatz einzubüßen drohte, wurde ge- schickt aufgefangen durch die mit dem Jubiläumsjahr eng verbundene Schaffung des In dustriehafens. Die Stadt selbst zeigte sich im schönsten Gewand. Neue Ein- richtungen, wie die Kunsthalle, und die Handelshochschule, wurden dem kulturellen Leben der Stadt hinzugefügt, und der Fi e d- richsplatz wurde dekorativer Mittel- punkt stolzer Feiern, Der Platz selbst wurde zur Augusta-Anlage hin durch ein im gleichen Stil gehaltenes Bauwerk mit zwei Durchfahr- ten abgeschlossen, um die Geschlossenheit seiner künstlerischen Wirkung zu steigern. Keiner der Initiatoren dieser provisorischen Platzgestaltung konnte ahnen, welche viel ernsteren Sorgen die Gestaltung dieses Plat- zes den Mannheimern fünfzig Jahre später machen sollte, Uns jetzt Lebenden ist nicht die Frage gestellt, die künstlerische Ge- schlossenheit des alten Friedrichsplatzes noch zu heben, sondern die viel ernstere, ob das bißchen Geschlossenheit, das noch vorhanden ist, erhalten werden kann. Noch sind die Häuser rechts und links der Augusta-Anlage, an die sich die künstlichen Torbogen des Jubiläumsjahres anfügten, Ruinen, und noch wissen wir nicht, ob und wie es gelingen kann, sie im gleichen Baustil, der dem Platz einst das Gepräge gab, wieder zu errichten und gegenwärtigen Bedürfnissen nutzbar zu machen. Noch harrt auch der Mittelpunkt des Platzes, der Wasserturm, seiner endgültigen Gestaltung. s Als das Jubiläumsjahr 1907, überschattet vom Tode des Landesherrn, schließlich zu Ende ging, glaubte man, in ein Jahrhundert ebenso erfolgreicher Weiterentwicklung ein- zutreten, wie es die Stadt hinter sich hatte. Man wünschte den nachfolgenden Genera- tionen die Möglichkeit, im Jahre 2007 in Frieden und Wohlstand, in Stolz und Freude eine ebenso ertragvolle Bilanz ziehen zu können. An eine größere Jubiläumsfeier be- reits nach fünfzig Jahren dachte man damals zumindest in offiziellen Verlautbarungen nicht. Wir aber schicken uns an, die Voll- endung eines weiteren halben Jahrhunderts in einem Jubiläumsjahr zu begehen, und bei allen vorbereitenden Erwägungen ist kaum je die Berechtigung, gewissermaben„Halb- zeit“ in diesem Jahrhundert zu machen, be- stritten worden, Der Grund hierfür mag darin gesehen werden, daß die Menschheit heute ganz allgemein in einem Monat häufig mehr erlebt und durchlebt, als frühere Generatio- nen in Jahresfrist. Wenn dies schon allge- mein gilt, so gilt es in besonderem Maße und gerade für die Zeitspenne von 1907 his 1957 und da wiederum mit erhöhtem Nach- druck für Mannheim und die Mannheimer. Die sieben Friedensjahre, die dem 300. Stadt- jubiläum folgten, wurden abgelöst durch Jahre des Krieges und der Umwälzungen, Jahre innerstaatlicher Entwicklungen ver- hängnisvollster Prägung, durch zweimalige, kast völlige Auflösung aller Vermögenswerte, durch das Opfer von Hekatomben von Men- schen, durch die vierte Zerstörung Mann- heims und schließlich durch Jahre eines un- vergleichlichen, der Not abgerungenen Wie- deraufbaues. Da sind wir nun, die Generation des Jahres 1957, und rufen die Stadt und ihre Bevölkerung auf, mit uns in ein Jubiläums- jahr einzutreten, und diese Stadt sieht s0 ganz anders aus, als die, an die sich Otto Beck vor fünfzig Jahren wenden konnte. Es tritt die Frage àuf, wie groß denn eigentlich der jetzige Bevölkerungsanteil Mannheims noch sein mag, der sich mit der Geschichte der Stadt wirklich durch viele Generationen verbunden fühlt, der also ein unmittelbares persönliches Verhältnis zu dem Alter der Die befestigte Stadt Mannheim mit der Zitadelle Friedrichsburg Stadt zu gewinnen vermag, weil sie gleich- zeitig auch der Schauplatz des Lebens seiner Vorväter War, Ueberwiegen nicht vielmehr die, denen Mannheim erst vor verhältnis- mäßi kurzer Frist Heimat wurde, unter ihnen die große Schar derer, die ein hartes Schicksal, Flucht und Vertreibung in die auern dieser Stadt führten, und die ihre eigentliche Heimat immer in einem anderen Teil Deutschlands sehen werden? Sind nicht auf der anderen Seite Tausende von Mannheimern, die die innere Verbindung mit dieser Stadt durch Generationen hin spüren, nicht mehr hier, sondern, wiederum durch ein hartes Geschick, in alle Welt zer- streut? Würde ein Ruf, wie ihn der Magistiet 1807 aussprach, daß die Söhne und Enkel der Väter, die dem ersten Jubelfest 1707 bei- wohnten, nun das Herz ihrer eigenen Söhne und Enkel zu edlen Empfindungen für ihre Heimatstadt erheben möchten—, würde ein solcher Ruf nicht weitgehend ins Leere hallen? Dazu kommen die Bewohner all der Teile Mannheims, die im Jahre 1907 noch als Bewohner benachbarter Ortschaften wohl Anteil an der Jubiläumsfeier Mannheims nahmen, aber sie doch nicht unmittelbar als die ihre betrachteten, die Bewohner Feuden- heims und Sandhofens, der Rheinau und Wallstadts, Friedrichsfelds und Kirchgarts- hausens, Sanddorfs, Seckenheims und Straßen- heims. Allein das Areal dieser Stadt hat sich, seit Otto Beck das Jubiläumsjahr eröffnete, mehr als verdoppelt und der Teil Mannheims, der wirklich die 350jährige Geschichte der Stadt unmittelbar auf sich beziehen kann, ist im Gesamtgefüge räumlich und seiner Wohn- bevölkerung nach klein geworden. Der Ruf: „Unsere Stadt, Euere Stadt ist 350 Jahre alt, laßt uns diesen Tag begehen“ erreicht also ein ganz anderes Mannheim, erreicht ganz andere Menschen, als die, die sich dem Ruf vor fünfzig Jahren oder früher öffneten, Auch das Mannheim von 1907 war nicht das gleiche wie das von 1807. Auch aus der da- VVV e e 5 55 Nach Mattaeus Merian 1644 maligen Zeit meldet schon eine Statistik, daß unter den Stadträten, die in Mannheim gebore- nen, langsam in die Minderheit gerieten. Aber wenn uns in diesem Jubiläumsjahr diese Frage besonders bewegt, so deshalb, weil Tempo und Umfang der Umschichtungen, der Ab- wanderungen und Zuwanderungen in diesen letzten fünfzig Jahren und insbesondere in den letzten zwanzig Jahren ein Ausmaß erreicht haben, das sonst einer generations- langen Entwicklung vorbehalten war. Und damit ist gleichzeitig eine der Sorgen auf- gerissen, die uns an diesem Tag besonders bewegt. Es sind bei der Eröffnung des Hermann-Heimerich-Hauses vom Rektor der Wirtschaftshochschule tiefgehende Ausführun- gen gemacht worden, wie das Wohnen eine besondere menschliche Eigenschaft ist, wie man dem Menschen einen tragenden Teil seines Wesens nimmt, wenn man ihm nicht die Möglichkeit zum Wohnen gibt Und wie dieses „Unbehaustsein“ die Seele des Menschen zer- stört, so zerstört es die tiefsten und unerläßlich- sten Beziehungen des Bürgers zu seiner Stadt, wenn sie ihn nicht richtig wohnen lassen kann. Gewiß, es ist Unendliches geschaffen an Wohnraum, und es wird weiter geschaffen. Dennoch vermindert sich das Heer der nach Wohnungen Suchenden nicht, sondern es ver- mehrt sich. Die stürmische Entwicklung der Stadt, die notwendig war und für die wir dankbar sind, um die Folgen des Zusammen- bruchs wieder auszugleichen, bringt immer neue Menschen in die Stadt, vermehrt ständig die Schar der Wohnungssuchenden, und der Wohnungsbau scheint manchmal in ein Gefäß ohne Boden zu schöpfen. Deswegen sehen wir mit ernster Sorge einer Entwicklung ent- gegen, die vielleicht dem ohnehin schon nicht schritthaltenden Wohnungsbau das Ge- setz noch langsameren Handelns auferlegen würde, weil sich die Mittel am Kapitalmarkt nicht beschaffen lassen. Dieser Kapitalmangel ist vielleicht der wesentlichste Unterschied auf wirtschaftlichem Gebiet gegenüber der Situation des Jahres 1907. Er wird manchen Entscheidungen, die den Stadträten in diesem Jubiläumsjahr obliegen, den Stempel auf- drücken. Er ist die sorgenvolle Rückseite der so glänzenden Vorderansicht des schnellen Wiederaufbaues. Es ist überhaupt vielfach nur eine kleiner Schritt von Gegenständen des Stolzes und der Freude zu Objekten ernster Sorgen,. Da sind die beiden, schon für die Verleihung der Stadtprivilegien vor 350 Jahren ausschlag- gebenden zwei„vornehmen schiffreichen Wasserströme“ und da ist das stolzeste Bau- werk des glanzvollsten Teils der Mannheimer Geschichte, das Schloß. Ströme müssen nicht nur schiffbar sein, sondern müssen auch über- brückt werden. Mit der bevorstehenden Fertigstellung der Jungbuschbrücke mag diese Frage für den Neckar vorläufig gelöst sein. Für den Rhein aber fehlt es noch an aus- reichenden Brücken. Die Erweiterung der einen bestehenden Rheinbrücke soll begin- nen. Die Verkehrsströme aber, die, für die Stadt lebenswichtig, über diese Brücke in die Stadt fließen, münden unmittelbar vor dem Schloß. Es muß umfahren werden. Der Innen- stadt muß der Teil des Verkehrs zuteil wer- den, dessen die Wirtschaft bedarf. Die Auf- nahmefähigkeit der Innenstadt aber ist be- grenzt. Wo soll der Verkehr in sie hinein- geleitet werden, wie sollen die Verkehrsströme, die die Innenstadt nicht zu berühren brauchen, abgelenkt werden? Soll die Bismarckstraße ver- bréitert werden, erfordert es die Würde des Schlosses, daß der Schloßgartendamm einge- zogen und die Bismarckstraße vom Durch- gangsverkehr freigehalten werden? Ist es ver- tretbar, den Bahnhofsvorplatz in einer zweiten Ebene, d. h. durch eine Untertunnelung zu überqueren? Um alle diese Fragen wird mit äußerster Leidenschaft gerungen. In wenigen Wochen wird der Gemeinderat hier Entschei- dungen zu treffen haben, die auch noch der Kritik derer, die das 400. Jubiläum Mann- heims begehen, ausgesetzt sein werden und ihr nach Möglichkeit standhalten sollen. Alle diese Erwägungen mögen keine Jubiläumsgedanken im landläufigen Sinne sein. In ihrem tiefen Zusammenhang aber sind sie es doch, denn es ist uns nicht be- schieden, in der Mitte eines von Spannungen geladenen Jahrhunderts stille zu stehen. Wir müssen den Teil der Entwicklung unserer Stadt, der in unsere Hände gelegt ist, zu meistern trachten, damit es Mannheim noch oft beschieden ist, Jubiläumsfeiern im Be- wußtsein der stolzen Kraft der Stadt und ihrer Bürger begehen zu können. 2 bei dem men aul litterung sich der die 20. Ikfassung itsgleich⸗ esondere n Wel Aristische atspolili⸗ das alls 1g auch Verfas- len Poll. sich die en. Die Wird in ind 80 ler Bun- wird= valitions- erwässe⸗ Zwischen die Ent- egierung werden 1 diesel 1 haben. ler, nach voch 21 int und tsklausel 4 Während in Brüssel die Vorarbeiten fur 13 Unterzeichnung der komplizierten Ver- 3 ass Über die Errichtung eines gemeinsamen aue chen Marktes und für die Schaffung 8 Atompools langsam zum Abschluß ge- N und die Sachverständigen sich um K0 5 und Eimgelbestimmungen die 18 heiß reden, het in Straßburg eine 33 1 Stattge unden. Bürgermei- 3 mdräte und RKommunalpolitiker aus W. Staten von Island 10 r Türkei und von Schweden bis Italien 05855 sich zusammengesetzt und„denen da Wed e Was Sie sich unter nach nicht 85 en und wie es ihrer Ansicht U emem Selbstbewußtsein und einer N ders Skeet, die Stadtväter und Landräte 7 5 8 auszeichnet, haben sie die Forde- N ile meldet, Künftig an diesem Europa 05 1880 werden.„Europa keænmm nicht von Wee We unten gebaut werden, sondern nur e 855 nach oben, wie jede Demokratie 1 50 8 5 der ungeschriebene Titel, un- 8 Ses Treffen stattfand. Die Bür- dan Volke fühlten sich als diejenigen, die a am nächsten sind, weil sie den All- den dis Urgers Von der Müllsbfuhr am Mor- 3 Polizeistunde am Abend teilen. alten 8 den zahllosen europfischen De- obechter di uropahaus ehrlich ermüdeten Be- 5 8 leser Konferenz der Gemeindeväter pace 855 Zunächst so: Num ja, eine neue euro- rellen. Dieses Gefühl machte N 5 einiger Ueberraschung Platz. 5 3 zung wegen des Sachverstandes in Parten Dalschen Fragen, der dem mancher zmentarier in den Europa- Parlamenten zumind 0 mindest nicht nachstand, Ueberraschung Grüssen sidenten ent der Montan- Jolena“ daß im 1 allem n Stas- n sei. „Denen da oben“ die Meinung gesagt Stadtväter rufen nach Europa und verlangen Mitspracherecht auch wWegen der Schnelligkeit, in der diese Versammlung einen eigenen Stil gefunden heſtte. Die Ausschiisse arbeiteten, als seien die „Abgeordneten“ seit Jahren aufeinander eingespielt, obwohl sie sich doch am Morgen zum erstenmal gesehen hatten, jedenfalls Viele von ihnen. Die Bürgermeister haben dann in drei Ta- gen auf eine knappe Formel gebracht, was sie von den Europapolitikern verlangen: ein Mitspræcherecht. Dafür bieten sie ihren Ein- fluß an, die Europaidee unter ihre Bürger zu tragen. Wenn in der Montam-Union ganze Reviere, die unrentabel sind, stillgelegt und die Menschen dort umgesiedelt und in neuen Industrien beschäftigt werden sollen, dann ist das— sagen die Bürgermeister— eine Sache, die die Gemeinden ganz bestimmt etwas angeht. Wenn die Kohle verteilt wird, dann ist das nicht nur eine Sache, die Stehl- werke und chemische Industrie angeht, son- dern vor allem auch den Bürger, der seinen Hausrat braucht, sein Gas vom städtischen Gaswerk beziehen will, seinen Strom vom Elektrizitätswerk der Gemeinde. Hier also steht uns ein Mitspracherecht zu, meinen sie. Und wenn die neuen Probleme auf uns zukommen— der Bevölkerungsschutz, wenn Atomreaktoren und Atomindustrien aufge- baut werden, dann wollen die Bürgermei- ster mitreden. Das Argument, das die Bürgermeister an- führen, wenn man sie nach dem Wert ihrer Mitarbeit für die Europapolitik fragt, ist ein- drucksvoll. mr Hinweis, daß sie in diesen Teilfregen, die die Gemeinden angehen, Sachverstand haben, und zwar mehr als an- dere, ist unbestreitbar. Wenn sie darüber hinaus inis Feld führen, daß die europäische — Idee nur gewinnen könnte, wenn die Stadt- väter diese Fragen, ehe sie ihre Berater- stimme suf europàischer Ebene laut werden ljassen, jeweils im Stadtparlament diskutieren lassen, hat vieles für sich. Mit Recht sagen die Bürgermeister, daß danm der Bürger erst das Gefühl dafür gewinnen wird, daß Europa nicht ein Phentom ist, über das auf hoher Ebene, für den Bürger unverständlich, ge- redet wird, sondern daß ihn Europa ganz un- mittelbar angeht. Man muß abwarten, was aus der frischen Initiative der Bürgermeister wird. Bisher haben sie jedenfalls viel Schwung gezeigt. Reisen ohne Paß Kurz nach dem Kriege hoffte der britische Außenminister Ernest Bevan, daß die Zeit kommen werde, die ihm erlaubt, aus London ohne Paß abzureisen und dort hinzufahren, wohin er wolle, ohne mit der Frage nach Aus- weispapieren belästigt zu werden. Erst kürz- lich haben die Bundesrepublik und Frank- reich gegenseitig den Paßzwang abgeschafft, und die Vereinigung für Europäische Wirt- schaftliche Zusammenarbeit hat den ihr an- geschlossenen Staaten dringend empfohlen, ähnliche Schritte zu unternehmen. Wie weit ist der Paß nun wirklich in Europa abge- schafft und vor allem: wie weit hat gerade England diese Tendenz aufgehalten? Bei einer solchen Frage kann man von vornherein die Sowjetunion, und ihren Ein- flußbereich außer acht lassen, wo oft schon jede Reise im eigenen Lande verdächtig er- scheint. Als erste begannen in Europa die skandi- navischen Staaten— Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island— den Paß- zwang untereinander abzuschaffen. Die drei Benelux Länder folgten diesem Beispiel. Belgien ging später einen Schritt weiter und beseitigte den Paßzwang mit einer Reihe von anderen Staaten. Die Bundesrepublik hat den Paßzwang für alle Angehörigen der OEEC-Länder abge- schafft, und der Pafzwang für Deutsche ist in kolgenden Ländern aufgehoben: Frankreich, Belgien, Luxemburg und Schweiz; man hofft, bald ähnliche Abkommen mit Oesterreich und Italien treffen zu können. Frankreich hat erklärt, daß es mit allen westeuropäischen Staaten und den freien Staaten auf dem Bal- kan verhandle, um auf der Grundlage der Gegenseitigkeit den Paßzwang zu beseitigen. Nur England hat sich bisher von diesen Bestrebungen, das Reisen zu vereinfachen, ferngehalten, obwohl auch im Inselreich viele Stimmen laut geworden sind, sich dieser westeuropàischen Aktion anzuschließen. Erst kürzlich hat der Unterstaatssekretär im Aus- Wärtigen Amt vor dem Parlament erklärt, daß„England in Pässen die besten Personal- ausweise sehe und daß diese gleichzeitig die beste Kontrolle für Ausländer darstellen“. Tatsächlich hat Großbritannien den Paß- zwang nur mit Irland abgeschafft. Ein Grund für diese Haltung Englands liegt darin, daß man im Inselreich überhaupt keine Personalausweise kennt, wie sie ge- wöhnlich in Westeuropa heute verlangt wer- den, wenn der Reisende sich aus irgendeinem Grunde legitimieren muß. Außerdem be- stehen in England immer noch erhebliche Devisenbeschränkungen, so daß die ausge- führte Valuta stets im Paß eingetragen wird. Es sind im Augenblick diese Zweckmäßig- keitsgründe, die Großbritannien daran hin- dern, sich der stetig anwachsenden Bewegung anzuschließen, den Paßzwang zu beseitigen. Aber eines Tages wird auch das Inselreich folgen. Das Werden Europas Jugend sieht Europa Der deutsche Student Herbert Lindinger aus Ulm gewann den ersten Preis bei einem internationalen Fotowettbewerb, der unter dem Motto„Die Jugend sieht Europa“ von einer französischen Fachor ganisation ver- anstaltet wurde. Wie verlautet, wurde Lin- dinger der erste Preis in Höhe von 135 000. Francs(etwa 1600, DMW) für ein Foto zu- erkannt, das er in der framzösischen Haupt- stadt aufgenommen hatte. Insgesamt waren Teilnehmer aus fünfzehn verschiedenen Ländern bei diesem Wettbewerb vertreten. Die 65 besten von den rund 4000 Einsen dungen werden bei der zweiten„Film- und Foto-Bienale“ ausgestellt werden, die vom 22. bis 31. Marz in Washington stattfindet. Hydraulisches Laboratorium Das größte hydraulische Laboratorium Europas zur Erprobung und zum Studium von Hafenanlagen, Staubecken und Bewäs- serungsprojekten arbeitet in Grenoble. Es umfaßt eine Fläche von 60 ha und beschäf- tigt 450 Personen. Die Wasserversorgung der Modelle wird durch einen künstlichen See von 5000 am und einer Wasserreserve von über 15 000 ebm sichergestellt. Qualitäts kontrolle Unter dem Titel„Statistische Qualitäts- Korrtrolle“(Le contröle statistique de qualité) veröffentlichte der Europäische Wirtschafts- rat(OEEC) am Ende des vergangenen Jah- res eine Broschüre über die bisherigen Ar- beiten der Europäischen Produktivitätszen- trale(EPZ) auf diesem Gebiet. Der erste Teil erläutert die Bedeutung dieser Kontrolle, der zweite Abschnitt ist den im Jahre 1955 abgehaltenen Sachverständigenkonferenzen gewidmet. Seite 4 MANNHEIM Wanderungen und Wandlungen des Gemeinderats: Von K 7 über den Börsensaal ins Museum Erinnerungen an düstere Zeiten und ein düsteres Gebäude/ Schritt für Schritt ist die Stadt vorangekommen Wanderungen und Wandlungen des Ge- meinderats: Wer erirmert sich heute noch daran, dag unsere Stadtväter nach dem Kriege zunächst im Verwaltungsgebäude der Stadtwerke in K 7 tagten? Das neue Rat- haus im Kaufhaus an Paradeplatz und des Alte Rathaus am Marktplatz lagen damals in Trümmern, das Technische Rathaus in E 5 war schwer angeschlagen und noch nicht instandgesetzt. Die Gemeindeverwaltung z0g im K 7 ein, die Verwaltung der Werke wich in die K-5-Schule aus. Wer damals ein Loch stopfte, riß damit ein anderes auf. Die Ver- waltungsräume waren überfüllt, und die Rat und Hilfe Suchenden drängten sich in finsteren Gängen. Wer da amtierte und wer da antichambrierte mußte alle Kraft zusam- mermehmen. Es schien fast alles damals reichlich aussichtslos, und zu solchen Aus- sichten paßten die düsteren Räume des düsteren Gebäudes. Endgültig: Es gibt Es war ein Ereignis, als für den kahlen Saal im hohen Turm richtige Sessel an- geschafft wurden, die nicht wenig Geld kosteten. Einige Puritaner waren der Auf- fassung, daß Küchenhocker genügen sollten. Erst als Dr. Cahn-Garnier auseinandersetzte, daß die Sessel keine Anschaffung für das Jahr 1949, sondern für viele Jahrzehnte sein Sollten, setzte sich die Empörung langsam. Zu Etatberatungen, zur Diskussion des Generalbebauungsplans und zum Festakt für die ersten Ehrenbürger der Nachkriegszeit verfügte man sich vom Turmsaal in den Turnsaal der Lessingschule, die damals Aula- Dienste für die Wirtschaftshochschule tat. Der Gang dorthin führte damals noch in eine abgelegene, unwirtliche Gegend Vom hohen Turm kam man wieder auf die Erde, als der Börsensaal gebaut war. Da tagte nun der Gemeinderat zwischen den Telefonzellen der Mühlen- und Makler- firmen. Es kam vor, daß verspätete Anrufer doch Blindenseife Sie darf auch so genannt werden/ Eine Vertriebsart ausgeschlossen Die„MM“-Lokalredaktion veröffentlichte im vergangenen Jahr auf Bitte des Landes- verbandes Württemberg-Nordbaden des Bun- des der Kriegsblinden eine„Warnung vor Blindenseife im ambulanten Handel“, die der etwas komplizierten Rechtslage im Blinden- Warenvertrieb durchaus gerecht wurde. Nicht richtig hingegen war dann unsere Ueber- schrift in einem die Sachlage weiter erläu- ternden Artikel Ende November, die lautete: „Es gibt keine Blindenseife“. Es gibt sie nämlich doch(und es gibt sie wiederum nicht). Wie die genaue Rechtslage ist, geht aus Unterlagen hervor, die die„Interessenge- Die Spallung Deuiscslands Kriegsgeſaßhr vr. 1 Fler antwortel Hesinger Heute um 20 Uhr, im Rosengarten(Musen- Saal), in einer öffentlichen Kundgebung. Je- dermann ist freundl. eingeladen. Eintritt frei! SPD Mannheim. meinschaft industrieller Blindenbetriebe E. V., Sitz in Köln, zur Verfügung gestellt hat. Dieser eingetragene Verein ist laut ge- richtlichem Urteil die berufene Vertreterin der in der Bundesrepublik ansässigen Blin- denseifen- Unternehmen. Die Interessen- gemeinschaft teilt uns, unter der Ueber- schrift„Es gibt doch Blindenseife“ u. a. mit: „Tatsächlich gibt es in der Bundesrepublik drei Unternehmen, in denen ausschließlich Blinde mit der Herstellung von Seife in allen Phasen der Produktion von der Seifenroh- stoffmasse bis zum fertig verpackten Seifen- stück beschäftigt sind. Diese Seife darf nach den gesetzlichen Bestimmungen mit Aus- nahme der einen Vertriebsart— nämlich der des ambulanten Handels— auch als Blinden- Ware, bzw. als Blindenseife verkauft werden. Die Ueberschüsse aus diesem Verkauf kom- men teilweise der Blindenfürsorge, teilweise aber auch blinden Unternehmern unmittel- bar zugute. Der Verdienst der in der Blinden- seifenindustrie beschäftigten Arbeiter ent- spricht in vollem Umfang demjenigen eines Sehenden.“ * Damit ist die Diskussion um die Frage, od es Blindenseife gibt oder nicht u. E. ausreichend und endgültig geklärt. Es gibt sie. Und in jedem Ladengeschäft darf Seife, die von den oben genannten Blin- denbetrieben hergestellt wird, auch als Blindenseife verkauft werden. Für den ambulanten Handel aber gilt, wie wir sei- nerzeit schon berichteten, nach wie vor die Feststellung des Bundes der Kriegsblinden Deutschlands, wonach Seife weder als Blindenware noch als Zusatzware anerkannt 18t. So kann allerdings eine eigenartige Situation entstehen: Ein Stück Seife in einem Parfümeriegeschäft oder einer Dro- gerie kann Blindenseife sein und darf auch so genannt werden. Das gleiche Stück Seife im ambulanten Handel ist hingegen keine Blindenseife, bzw. darf jedenfalls so nicht genannt werden, auch wenn es Blindenseife sein sollte. Ein bißchen schwierig.. An- dererseits ist diese Schutzmaßnahme— denn um eine solche handelt es sich— nicht ganz unverständlich, wenn man weiß, daß mit dem Wort„Blindenseife“(allgemein mit der Auszeichnung„Blindenware“) in der Anpreisung verschiedentlich Mißbrauch ge- trieben wurde, sehr zum Nachteil jener Menschen, die das kostbarste Gut— ihr Augenlicht— verloren haben und in echten Blindenbetrieben dennoch Qualitätsarbeit leisten und Qualitätsware herstellen.-kloth Schlauchloser Reifen auf dem Siegeszug Fabriken stellen sich um/ Vorführungen im„Victoria-Hotel“ Eine Autobereifung ohne Schlauch— das war die große Neuheit, die die Reifenfirmen dem Autofahrer in den letzten Jahren prä- sentierten. Und er fragte mit Recht:„Warum soll ausgerechnet der Schlauch abgeschafft werden, der Teil, der sich in der Praxis eigentlich am wenigsten abnutzt?“ Diese Frage und die Befürchtung, daß sich die Luft unter einem Reifen ohne Schlauch doch nicht so gut halten könnte, haben ihn dieser neuen Entwicklung gegenüber stutzig ge- macht. Erst als sich nach langen Erprobun- gen die Mehrzahl der Autofabriken dazu entschlossen, alle neuen Wagen mit schlauch- losen Reifen auszurüsten, war das Eis ge- brochen. Der schlauchlose Reifen ist auf dem Siegeszug und die Fabriken haben sich zum Teil schon so darauf eingestellt, daß 80 Pro- zent der Produktion von Reifen für Per- sonenwagen schlauchlos sind. Die Spezialisten einer Reifenfabrik rei- sen gegenwärtig mit einer Tonbildschau— die in diesen Tagen auch in Mannheim (Victoria-Hotel) Station machte— durch die Lande, um die immer noch bestehenden Bedenken der Autofahrer zu zerstreuen und um vor allem dem Service-Personal von Tankstellen und Reifenhändlern das richtige Umgehen mit schlauchlosen Reifen zu zeigen. Dabei werden die Vorteile auch dem Laien offenbar. Der schlauchlose Rei- ken bietet einmal größere Sicherheit. Wohl ist auch er nicht gegen Pannen gefeit. Aber es gibt kein plötzliches Entweichen von Luft mehr, keinen„Plattfuß“, der den Wagen bei schneller Fahrt zum Schleudern bringen kam. Selbst wenn der schlauchlose Reifen einen dicken Nagel„aufliest“, verliert er 2 22 Liebeserklärung an Mannheim Ich liebe Deine Häuser, Deine Straßen, Ich liebe Deine Luft, die abgeblasen, Und konsequent nach IG-Farben riecht. Ick liebe Deine Parks und Grünanlagen, Durck die der Stadtverkehr in Massen kriecht, Fahren nur das harte Aufschlagen auf der Fahrbahn. Man kann ohne Weiteres noch bis zur nächsten Tank- stelle fahren. Es ist aber auch ein Kinderspiel, diesen Schaden selbst zu beheben. Bei der Mannheimer Vorführung durften Besucher das ausprobieren. Sie durften den Reifen durchstechen. Hat man mit einer Beißzange den Nagel wieder herausgezogen, so wird kaum Luft. Man hört dann beim Die Leuchtfontànen und den Schornsteinrauch, Den leichten Dunst an ersten Frühlingstagen. Und Deine kleinen Kneipen lieb' ich auch. Ich liebe Deinen Markt und die Quadrate, Die Planken, Brücken und den Wasserturm— Den ick so oft im Stadtsalat besungen Rabe Noch immer trotzt er ohne Hut dem Sturm. Und Deine Menschen sind es, die ich liebe: Vom größten Chef zur kleinsten Brezelfruu. Die Feuerwehr. Und die Verkehrsbetriebe. Sogar die Polizei. Und jeden Wohnungsbau. Ich sehe Deine Türme aufwärts ragen, Beuundernden und etwas stolzen Blicks. Ich liebe Dich! Und wollte Dir's mal sagen, Weil Du Geburtstag hast. Viel Glück: Max Nix in das Loch nur ein wenig Spezial- Gumilösung gestrichen und mit einer Nadel ein Gummipfropfen einge- führt Löcher bis zu fünf Millimeter können auf diese Art„zugestopft“ werden. Bis zu zwei Millimeter starke Löcher können mit einer Spritze, die wie ein Gerät zum Ver- zieren von Torten aussieht, ausge- füllt werden. „Einfacher geht's nicht mehr“, sa- gen die Gummifachleute, und wenn man an die Umstände bei den Rei- fen alter Art denkt, die ja erst von der Felge heruntergezogen werden müssen, kann man ihnen nur Recht geben. Mac klingelten. Der Gemeinderat mußte sie klin- geln lassen, er hatte nichts zu verkaufen, außerdem waren die Zellen abgeschlossen. Die Mängel der Akustik wurden im Börsen- saal durch ein transportables Mikrophon notdürftig überbrückt. Die Mängel sollen zur Folge gehabt haben, daß den Zeitungsleuten jeweils das Wichtigste zu entgehen pflegte. Vielleicht ist die Akustik im Zeughaus besser. Der Gemeinderat kommt also tatsächlich ins Museum. Die historische Fenstervergit- terung ist beseitigt, kein Stadtrat wollte freiwillig hinter Gittern sitzen. Nach einem oft bewährten Grundsatz muß aber„die Sach ein' Dall“ immer hawe“: Im Saal des Reigmuseums soll nämlich, wie wir gestern schon ankündigten, nicht geraucht werden, es sei denn, die Sitzungen dauerten beson- ders lang oder seien besonders anstrengend. (Die Tagesordnungen dürften daraufhin wachsen und an Gewicht gewinnen.) Es gibt ja sozusagen ein elementares Menschen- recht auf blauen Dust. Auf seine Ausübung kann verzichtet werden, aber wenn man's verboten bekommt, wird die Sache grund- sätzlich, und bei Grundsätzen ist der Spaß (Vergleiche die fortgefallene Vergitterung, die sich im Erscheinungsbild des Gebäudes auswirkt) bald zu Ende Spaß beiseite: Was für ein Weg von den trüben Korridoren des Verwaltungsgebäudes in K 7, in dem sich ein hartes Jahrfünft lang alle Energie und alle Ohnmacht kon- zentrierten, bis zu dem Einzug in das wiedererstellte Monumentalgebäude aus der Kurfürstenzeit! Schritt für Schritt sind wir aus Trüm- mern und Ruinen herausgekommen. Heute sieht jeder, daß ein tüchtiges Stück hinter uns liegt. f. W. K. Iod auf der Autobahn Pk W fuhr auf Lastzug auf Am Mittwochvormittag ereignete sich auf der Autobahn bei Sandhausen ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Personenwagen fuhr auf einen in Richtung Karlsruhe fahrenden Last- zug von hinten auf; der Fahrer des Pxw war sofort tot. Der Sachschaden beläuft sich auf nahezu 4000 Mark. Zur Schuldfrage gab die Landespolizei keine Auskunft. reich- Amman. 2 22— eine unschön Zzusammengenagelte Baracke(Modell 1945) igt Dieses Kabüffchen— so schreibt Leser F. St., der uns das Bild auschicxte „kein Notquartier für fahrendes Volk, sondern eine Haltestelle der Rheintalbann, einer der am stäàrhesten befahrenen Strecken der Bundesbahn“. Die sehenswerte Haltestelle heiſt „Mannkeim-Fabrikstation“. Leser St. meint (und wir meinen es auch):„Besonders er. wähnenswert ist, daß die Fahrgäste, und es sind wohl einige Tausend täglich, bei Zug. versphtungen Wind und Wetter erbarmungslos ausgesetzt sind.“ Bild: F. St. Karnickel und Kompost Zeitnahe Gartenfragen Um„zeitnahe Gartenfragen“ bemühten sich Vortrag und Diskussion am ersten Abend eines theoretischen und praktischen Garten- lehrgangs, den die Bezirksgruppe der Klein- gärtner und Siedler in Zusammenarbeit mit dem städtischen Gartenbauamt abhält. Der Vorsitzende der Bezirksgruppe, Martin Knapp, konnte zahlreiche interessierte Gar- tenfreunde begrüßen. Noch nie sei der Kleingarten so aktuell gewesen, wie in unserer Zeit mit ihrer Na- turentfremdung, ihrer Hast und ungesun- den Lebensführung, betonte Obstbauinspek- tor Kemmer. Er gab Ratschläge für die Spritzung der Obstbäume; die Wintersprit- zung, auf die im San-Josè-Schildlaus-Be- Fallsgebiet nicht verzichtet werden darf, wird wieder obligatorisch. Zur Zeit störm recht ansehnliche Schädlinge die Winter. ruhe der Gärten und Gärtner: Karnickel dh sich, dezimiert durch die Myromatose, n. zwischen anscheinend wieder kräftig vel. mehrt haben. Ueber die Rauchgasschäden u Obst und Gemüse sind noch Erfahrungen 11 sammeln. Kemmer brach eine Lanze für die Kompostwirtschaft zur Humusversorgung des Gartens. Listen empfehlenswerter Obstsorten, 2. sammengestellt vom Städtischen Gartenbau- amt und der Großmarktgesellschaft Heide. berg, wurden verteilt, um den Kleingin. nern die für die Rentabilität ihres Gartem ausschlaggebende Sortenwahl zu erleichter In der abschließenden Diskussion wies. Knapp noch auf den Obstlehrgarten hin, de vom Kleingartenverein Mannheim-Süd au der Fohlenweide angelegt wurde. W Was sagt die Polizei dazu? Im Polizeibericht vom 10. Januar war unter der Ueberschrift„Gift eingenommen“ zu lesen:„In einem Mannheimer Jugendheim ver- giftete sich ein 2T jähriger. Der Heimleiter denachrichtigte sofort die Polizei, die den jun- gen Mann zur Wache brachte, da die Unter- suchung an Ort und Stelle erfolglos war. Dort beantwortete er noch einige Fragen, ver- krampfte sich aber plötzlich und fiel zu Boden. Der junge Mann starb kurz nach seiner Ein- lieferung ins Krankenhaus. Die Polizei konnte noch nicht feststellen, warum er sich das Leben nahm.“ „Empörend finde ich, daß man einen Ver- zweifelten, der sich durch Einnehmen von Gift das Leben nehmen will, nicht sofort ins Kran- kenhaus bringt, wo ihm der Magen ausge- pumpt wird, sondern zuerst zur Vernehmung auf die Polizeistation. Vielleicht wäre der junge Mann gerettet worden, wenn man ihm recht- zeitig den Magen ausgepumpt hätte. Dann hätte man ihn immer noch ausfragen können. Es wäre interessant, zu hören, was die Leitung der Polizei zu diesem Fall meint.“ E. F. R. Keine Zebrastreifen am Parkring Zu dem Eingesandt„Zebrastreifen am Park- ring?“ bitten wir, dem Einsender A. R. zu er- widern: „Im Zuge des Rheinbrückenbaues werden Verkehrsumleitungen notwendig. Es wird dabei erforderlich sein, gleich zu Beginn der Bau- 2412 und sei er auch 80 Seitlicher Druck, stark wie auf die- gem Bild, leann nicht bewirken, daß die Luft aus dem schlauchlosen Reifen entweicht. Diese neue Erfindung der Reifenfabriken hat sich bereits so weit durchgesetzt, daß rund 80 Pro- zent der Kraftfahrzeug- Neuproduktion mit schlauckhlosen Reifen auf den Markt kommt (vergl. nebenstehenden Artikel„Schlauckloser Reifen auf dem Siegeszug“). Bild:-O- arbeiten und auf längere Zeit die Rampe, die am Schloß vorbei zum Bahnhof führt, zu sper- ren. Um den noch stärkeren Verkehr, der dann über die nördliche Rampe in Richtung Park- ring geführt wird, bewältigen zu können, wur- den dort bereits bauliche Veränderungen ge- troffen. Auch die Aufstellüng einer transpor- tablen Verkehrssignalanlage ist bereits soweit vorbereitet, daß sie mit Baubeginn aufgestellt werden kann. Da aber während des Baues selbst die Verkehrsführung jederzeit den bau- lichen Gegebenheiten anzupassen ist und da im Endausbau die Straßenführung dort eine ganz andere ist, sind wir leider nicht mehr in der Lage, irgendwelche Bodenmarkierungen an die- ser Stelle auftragen zu lassen.“ Polizeipräsident, Abt. III gez. Claus, Stadtamtmann Fußgängerüberweg am Hauptfriedhof Dem Einsender des Artikels„Verkehrsver- hältnisse am Hauptfriedhof“, der unter An- regungen und Beschwerden am 4. 12. 1956 ver- öffentlicht worden ist, bitten wir zu antworten: „Das Städtische Tiefbauamt ist von uns beauf- tragt, vor dem Haupteingang zum Hauptfried- hof einen Fußgängerüberweg anzulegen und die entsprechenden Warnzeichen aufzustellen. Das Auftragen der Bodenmarkierung kann aber wegen der Witterungsverhältnisse z. Z. nicht durchgeführt werden.“ gez. Polizeipräsidium Das neue Ladenschluß- Gesetz ist kein„Kurzschluß“- Gesetz! „Ich verfolge mit Interesse das Geschrei um das neue Ladenschluß-Gesetz. Aus einem im „MM“ kürzlich erschienenen Artikel(„Unzu- frieden mit Laden-Kurzschluß-Gesetz“) ent- nehme ich, daß das Fazit einer Reporter-Um- frage Einmütigkeit von Handel und Konsu- ment gegen dieses Gesetz ergab. Worin liegt der Grund? Fragen wir zuerst einmal: Wozu dieses Gesetz? Poch wohl, um dem Han- del nach Möglichkeit das Wochenende zu ves. längern, parallel zu der in der Industrie an. gestrebten 40-Stunden- Woche, die praktisch ad den freien Samstag hinausläuft. Nun kommen also Verbands- und Geschäfts. führer, Verkehrsvereine usw.— zunächst ald alles Herren vom Grünen Tisch— und vers. chen, das Positive des zunächst Erreichten u unterschlagen und ihre Wünsche geltend 1 machen: Reiner Egoismus! Dann kommen di Hausfrauen und meinen, sie könnten nach den Spülen nicht mehr einkaufen. Warum kaun sie nicht vormittags oder am Freitag ein; Nuß, weil sie es 80 gewohnt sind und sich nicht un stellen wollen? Sollen die im Handel Beschül. tigten nicht auch am verlängerten Wochenend teilhaben? Vom Verbraucher her gesehen,“ die Anpassung an den frühen Samstag-Laden- schluß lediglich eine Organisationsfrage, Od warum sollte die Hausfrau nicht am Samstaz vormittag einkaufen? Darüber hinaus wan wahrscheinlich die Regelung besser, am Fref tagabend Lebensmittelgeschäfte bis 20 Uhr cl. ten zu halten, damit auch die Alleinstehende zu ihrem Recht kommen. Ansonsten rate 1d den nicht berufstätigen Frauen, zum Spüle ihre Ehemänner und— soweit vorhanden- Kinder anzustellen, damit sie einkaufen kön. nen. Zum Schluß möchte ich nicht unerwähnt lar sen, daß das von unsozial denkenden Mel. schen angegriffene Ladenschlußgesetz eine sehr weisen, vielleicht unbeabsichtigten, 804 logisch wertvollen Kern in sich birgt. Wen die Hausfrau, oder wer sonst in der Famil einkauft, gezwungenermaßen um 16 Uhr wiede zu Hause sein muß— hoffentlich bald sch um 13 Uhr— dürfte der Ausfall der eine nachmittäglichen Einkaufshetze sich wohltue auf den Feierabend in der Familie ausn ng — Oder gibt es keine Familien mehr, die 120 auf einen gemeinsamen, echten 18 a bend freuen?“ G. N., „DAG hatte in Mannheim hart zu ringen Ortsgruppe Mannheim blickte auf zehnjährige Tätigkeit zurück „Unsere heutige Zusammenkunft gilt dem Gedanken der Gründung der Ortsgruppe Mannheim vor zehn Jahren“, sagte Landes- verbandsleiter Max Erhardt von der Deut- schen Angestellten- Gewerkschaft OG) Stuttgart. Erhardt sprach anläßlich des zehn- ten Gründungsjahres der DAG-Ortsgruppe Mannheim vor einer Delegierten- Versamm- lung. Karl Wagner, der erste Vorsitzende der Ortsgruppe Mannheim, gab zunächst einen Rückblick und zeigte die Schwierigkeiten auf, unter denen diese Gewerkschaft am 2. Januar 1947 als selbständiger Angestelltenverband die Arbeit begonnen hatte. Vor allem den Gründungsmitgliedern Albert Korn und Willi Beintner und all jenen Delegierten, die in mühevoller Kleinarbeit in den vergangenen zehn Jahren mitwirkten, galt sein Dank. Max Erhardt führte dann aus, dag zehn Jahre ein recht kurzer Zeitraum seien und keinen rechten Anlaß für geschichtliche Be- trachtungen böten. Trotzdem müsse festge- halten werden, daß in den vergangenen zehn Jahren ein gewerkschaftlicher Aufbau unter außergewöhnlichen Schwierigkeiten voll- zogen worden sei. „Wir standen vor der Aufgabe“, kal Erhardt fort,„eine Vielzahl von sozialen uu wirtschaftlichen Problemen und Notstand zu lösen. Deshalb sind wir alle in den Jahte 1945 und 1946 überfordert worden. Es 1 sehr viel gleichzeitig zu tun. Für uns ging um den Kampf der Organisationsform 15 gerade Mannheim war einer der Plätze, 10 sehr hart gerungen werden mußte. So 11 die Ortsgruppe Mannheim heute auch 15 außerordentlich achtbare Stellung in 1 Gesamtorganisation ein Im Zeitabschnitt da nächsten zehn Jahre wird es sich 1 sagte der Redner,„ob die Gewerkschaft 4 Wegung der gesellschaftlichen Entwickle die Impulse gegeben, die Position e und die dynamischen Kräfte zur e gestellt hat, die notwendig sind, um die 70 tische Demokratie wirklich in einer ech sozialen Demokratie zu bewältigen.“ Nicht nur um die Mitgliederzahl gele 0 sondern auch um geistige Werte, soll die 1 werkkschaft in der Zukunft eine Rolle spiele schloß Erhardt, dem die Delegierten be, lichen Beifall spendeten. — ,, e nen Wies Fabrikan mitglied Sitz Mar Treue, K dern auc sein Pan Hier fahrzeug der, 1100 keit 55 b Au 100 mächtige Messing wundene r Aus de eee eee. 800 1 in der D schaft! mit der Hauses kamen stahl sie nachzah men ha Aus gegen 7 der Str ein 473 der Lin schleift. platzwu wurde Als Rheina gens n klopfte Antwor geruch. fand m Gashah Zwei Im in der erst an einem Schaufe aber v Polizei auf de versuch es sich Schader Mark. 7000 Autobe ereigne Abzwei einen Person 5000 M sich au Süddei US-Fa und ki wurde die Ge Mark. eee 24. Januar 1957 MANNHEIM Seite 3 87/ Mr Ar. 20/ Donnerstag, — Mit zwei Zylindern, 1 1 traße in der Nähe von Mann- e n pustete vor einiger Zeit en seltsam anmutendes Vehikel eine kleine Steigung hinauf. Es war wohl ein Auto, wie zahlreichen, schmittigen Namensvettern, die an ihm vorüberbrausten, aber eines aus dem Jahre 1911 von der französischen Firma fult“. Bei einer„Schnaufpause“ des ehr- wagen Veteranen, im blitzenden Gala- 5 wahrend das kochende Wasser Aus 5 dem Kühler in kleinen Rinnsalen dem Stra- genrand Zufloß, interviewten wir schnell sei- das in MANN HEIN meistgefrfunkene ler 1 0 Richte— 3 pen Wiesbadener Besitzer, den Dip.-Ing. und Fabrikanten Hans Georg Schoof, Präsidial- mitglied des Allgemeinen Schnauferl-Olubs Sitz Mannheim), jenes Vereins, der nicht nur Treue, Kameradschaft und Geselligkeit, son- fd: F. S. dern auch die Liebe zu den„Veteranen“ auf 5 dein Panier geschrieben Hat. Hier die technischen Daten 5 1 11 5 rzeuges“, Jahrgang 1911; 8 5 vlin- 195 bann 5 1190 cem Hubraum, Höchstgeschwindig- 155 Winke. eit 55 bis 60 Km /st. Benzinverbrauch 10 Liter nickel auf 100 km. Knallgelbe Holzfelgen und eine natose, i, mächtige Karbidlampe aus blankgeputztem räktig der zessingblech, eine schneckenförmig ge- schäden n umdene Autohupe gehören ebenfalls zur ungen u ze für die versorgung nn, einer elle heißt ders er. bei Zug. Aus dem Polizeibericht: Zärtlichkeiten zu teuer bezahlt 800 Mark wurden einem älteren Mann in der Neckarstadt gestohlen. In einer Wirt- schaft hatte er eine Frau kermnengelernt, mit der er später in einer Wohnung des Hauses allein war. Ihre Zärtlichkeiten kamen ihm teuer zu stehen, denn dabei stahl sie ihm den größten Teil einer Renten- nachzahlung, die er an diesem Tage bekom- men hatte. von der Straßenbahn erfaßt Aus noch ungeklärten Gründen wurde gegen 7 Uhr auf dem Schienenübergang bei der Straßenbahnhaltestelle Grenadierstrage ein ITjaähriger von einem Straßenbabhnzug der Linie 4 erfaßt und einige Meter mitge- schleift. Der Fußgänger erlitt eine Kopf- platzwunde und einen Beckenbruch. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Mit Leuchtgas vergiftet Ais eine 45 jährige Untermieterin aus Rheinau entgegen ihrer Gewohnheit mor- gens nicht bei ihrem Vermieter erschien, Nopfte dieser am ihrer Tür. Er erhielt keine Antwort, bemerkte aber einen starken Gas- geruch. Als deshalb die Tür geöffnet wurde, fand man die Frau tot in ihrem Bett. Der Gashahn stand offen. Zwei Schaufensterscheiben eingeworfen Im Zentrum der Irmenstadt warf mitten im der Nacht ein Mann mit einem Stein zu- erst an einem Juweliergeschäft und dann an einem benachbarten Zigarrenladen die Schaufensterscheibe ein. Offenbar wurde er aber von Passamten gestört und floh. Die Polizei konnte ihn kurze Zeit später auf der Breiten Straße festnehmen und versucht im Augenblick zu klären, inwieweit es sich um einen Dieb handelt. Der Sach- 1 8 der Geschäfte beträgt etwa 2500 art sorten, m. Jartenbau akt Heidel. Kleingęärt. es Gartetz erleichtern n Wies M. en hin, der n-Süd aut a de zu ver. dustrie ab. aktisch al Geschütz. nächst al und vers. reichten u geltend u ommen dt n nach den um Kaulen g ein? Nuß u nicht un el Beschl. Vochenenct gesehen, ſtag-Laden rage. Odet n Samstag. naus wün r, am Frei 20 Uhr ch. nstehendes en rate id um Spülen rhanden- aufen kön. wähnt la nden Men. setz einen ten, solle. irgt. Wem er Famil Uhr wiede bald scho r samstag. wohltuend auswirken zr, die sd PFeief⸗ G. Kl, Zwei Autobahn-Unfälle 5 7000 Mark beträgt der Sachschaden zweier Autobahnunfälle, die sich gestern nachmittag ereigneten. Ein Personenwagen stieß bei der Abzweigung Heidelberg— Karlsruhe auf einen rückwärts fahrenden Pkw hauf; zwei Personen wurden verletzt; Sachschaden etwa 5000 Mark.— Der zweite Unfall ereignete sich auf Edinger Gemarkung. Ein Wagen des Süddeutschen Rundfunks wurde von einem US- Fahrzeug auf den Mittelstreifen gedrängt und kippte dabei nach links um. Eine Person wurde verletzt, der geschätzte Schaden(ohne 7 des Funkwagens) beträgt 2000 igen ck Ein Autoveteran von 1911 im Galarock acht PS und 55 km /st über die Landstraßen Originalausrüstung des Fahrzeuges. Einst ge- hörte der Veteran einem englischen Land- arzt und holperte mit ihm von Dorf zu Dorf, von Patienten zu Patienten. Dann fiel das Wägelchen— in einen„Dornröschenschlaf“, aus dem es— total verstaubt— eines Tages aus einem Schuppen von Dipl.-Ing. Hanns Georg Schoof„erlöst“ und nach Deutschland gebracht wurde. Nach altem Muster wurde es genau restauriert. Nur zwei Scheinwerfer, Wänker und Rücklichter mußten eingebaut werden, damit, wie Ing. Schoof sagt:„.. die Polizei nichts zu beanstanden hat!“ So ent- sprach das Fahrzeug den Vorschriften und wurde zum Verkehr zugelassen, wie jedes andere Fahrzeug auch. Dipl.-Ing. Schoofs hobby ist das Restaurieden alter Auto- mobile. Er besitzt schon drei Stück. Mit dem ältesten, einem Modell von Anno 1899, fuhr er im vorigen Jahr— als Vertreter des Schnauferlelubs an einem Jubiläum des eng- lischen Veteranenvereins teilnahmen— nach England. Dort entdeckte er das Fahrzeug, mit dem wir ihn kürzlich trafen und dessen Bild zeigt, daß es zwar ein kurioses, aber doch ein blitzsauberes Wägelchen ist. O. F. J. Alte Autos:„Hobby“ des Schnauferl-Bruders Dipl.-Ing. Schoof Bild: O. F. Jung Kleine Chronik der großen Stadt Flucht aus der Fremdenlegion? Keine Ausweispapiere Auf der Polizeiwache in Käfertal mel- dete sich gegen 23 Uhr ein junger Mann aus der Ostzone. Er gab an, daß er kurz vor Weihnachten in die französische Fremden- legion eingetreten sei. Während eines Aufenthalts in Colmar habe er jedoch die Flucht ergriffen und sei per Anhalter nach Mannheim gekommen. Der 19 jährige hatte keine Ausweispapiere bei sich und wurde deshalb zunächst in Polizeigewahrsam ge- nommen. Berliner leben sich ein Bericht der Jahres versammlung Daß die Berliner in Mannheim heimisch werden, bestätigte die Jahreshauptversamm- lung des Bundes der Berliner, Kreisverband Mannheim-Ludwigshafen. Ein Zeichen da- für ist auch die vorzügliche Zusammenarbeit des Verbandes mit den Stadtverwaltungen von Mannheim und Ludwigshafen, und es wurde der Wunsch ausgesprochen, daß das gute Verhältnis mit den Stadtoberhäuptern auch in Zukunft bestehen bleibe. 1956 hat sich die Mitgliederzahl des Bundes von 415 auf 459 erhöht. Bei der Neuwahl des Vor- standes wurde nur das Amt des 2. Vorsit- zenden mit Herbert Müller neu besetzt. Er- ster Vorsitzender ist wieder Kurt Meske. Geschäftsführer Dr. Chlebowsky. Rudolf Koch blieb Kassenwart. Auch die Geschäfts- stelle bleibt weiter in C 7, 1, da sie für beide Städte zentral gelegen ist. o- Montag: Oeffnung 8 Uhr wegen Winterschluß verkauf Ausverkaufsbegeisterten und solchen, die es am kommenden Montag werden wollen, sei es gesagt: Die Ausverkaufswaren führen- den Geschäfte dürfen laut ministerieller Sonderregelung ihre Pforten am Montag, dem 28. Januar, bereits um 8 Uhr(statt 10 Uhr) öfknen. In der zweiten Ausverkaufswoche müssen die einschlägigen Ladengeschäfte bis 10 Uhr, wie es die gesetzliche Regelung vor- sieht, geschlossen bleiben. Auch an den bei- den Samstagen innerhalb der Winterschluß- verkaufszeit wird Schlag 16 Uhr geschlossen. Wie der Mannheimer Einzelhandelsverband mitteilt, wurde vom Verband auch für den zweiten Montag-Vormittag die Ausnahme- genehmigung beantragt; das Stuttgarter Mi- nisterium erlaubte jedoch die vorzeitige Oeffnung nur für den 28. Januar. reich- „Die Glocken von Nagasaki“ Ein wertvoller Film Am Sonntag, 27. Januar, 19.15 Uhr, Wird im Kolpingsaal R 7, 4 der berühmte japa- nische Film„Die Glocken von Nagasaki“ in deutscher Sprache aufgeführt. Der Film be- richtet in erschütternden Szenen vom Leben und heldenhaften Sterben des Arztes Dr. Nagai. Das japanische Volk nannte diesen hervorragenden Röntgenforscher. der bei dem Atombombenabwurf seine Frau verlor und schließlich selbst an inneren Verbren- nungen starb, den„Märtyrer der Atom- bombe“. Der Film wurde von der deutschen Filmselbstkontrolle mit dem Prädikat höchst wertvoll ausgezeichnet. Jugendleitersitzung des Badischen Sängerbundes Einen lebhaften Verlauf nahm die Jugend- leitersitzung des Badischen Sängerbundes Kreis Mannheim— im Lokal„Fahsold“. Der vom Vorsitzenden Werner Oest gegebene Jahresbericht zeigte den ernsten Willen, den insgesamt 975 zu betreuenden Jugendlichen das Beste zu geben. Durch den Anschluß an den Stadtjugendring wurde im vergangenen Jahr eine IlAtägige Ferienfahrt nach Hopf- garten in Tirol ermöglicht. Erfreut wurde außerdem festgestellt, daß die Zahl der Jugendlichen, die beim aktiven Singen teil- nehmen, gewachsen ist. Kreisvorsitzender August Franz unterstrich den großen kultu- rellen Wert, den eine sinnvoll betriebene Terminkalender Vertriebenen- Ausschuß der CDU: 24. Ja- nuar, 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowietzonenflüchtlinge. Sänger vereinigung 1884 Feudenheim: 27. Ja- nuar, 16 Uhr, Gasthaus„Goldener Stern“, Generalversammlung. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 24. Januar, 17.45 bis 19.30 Uhr, E 2, 1, Vorbereitung für die zweite Lehrerprüfung Dr. Brauch);— gleicher Tag, gleicher Ort, 16 bis 18 Uhr, Neuzugänge an Bild und Film (Prof. Böhmann, Konrektor Schlick). Bund angestellter Drogisten— Bezirk Mann- heim-Ludwigshafen: 24. Januar, 20 Uhr,„Nürn- berger Bierstuben“, K 1, Farbdia-Vortrag der Firma Messmer. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim: 24. Januar, Rathaus E 5, Zimmer 5, 17.30 bis 18.30 Uhr, Sprech- stunde für Sowjietzonenflüchtlinge. Trinitatisgemeinde: 24. Januar um 20 Uhr, Wartburg-Hospiz(großer Saal), Missionsabend mit Pfarrer Karunakaran von Südindien und Missionar Bier. Deutscher Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Mannheim: 24. Januar, 19.30 Uhr, Gewerk- schaftshaus, Vortrag von Sozialgerichtsrätin Dr. Dewald über„Invaliden versicherung“. Oeffentliche Kundgebung der SPD: 24. Ja- nuar, 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens; MdB Fritz Erler antwortet MdB Kiesinger, der am 18. Januar zu außenpolitischen Anliegen Stellung nahm. Wir gratulieren! Elisabeth Ihle, Mannheim Wallstadt, Tauberbischofsheimer Straße 10(Frü- her Mannheim, S 6, 17), wird 70 Jahre alt. Friedrich Druckenmüller, Mannheim-Neckarau, Rosenstraße 54, begeht den 75. Geburtstag. Elise du Plessis, Mannheim- Sandhofen, Schar- hofer Straße 36, vollendet das 84., Sofie Sack- reuther, Mannheim, Schafweide 57, das 86. Le- bensjahr. Wohin gehen wir? Donnerstag, 24. Januar Theater: Nationaltheater Kleines Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Das Kaffeehaus“(Miete D, Halb- gruppe II, freier Verkauf). Konzert: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Wunschkonzert(Schallplatten). Filme: Planken:„Roter Mohn“; Alster: Ein- ladung zum Tanz“; Capitol:„Umzingelt“; Pa- last:„Die Brücken von Toko-Ri“; 9.40, 11.40, 22.20 Uhr:„Stella“; Alhambra:„Nichts als Aerger mit der Liebe“; Universum:„Die Stimme der Sehnsucht“; Kamera:„Bitterer Reis“; Kurbel:„Heiße Lippen— Kalter Stahl“. Sonstiges: Musensaal 20.00 Uhr: Kundgebung der SPD. Liedpflege habe. Werner Oest äußerte schließlich den Wunsch nach einer lebhafte- ren Zusammenarbeit, damit die gesteckten Ziele erreicht werden könnten. Die Neuwah- jen wurden von einer Diskussion über die Satzungen begleitet. Werner Oest— der erst kürzlich in den Hauptvorstand des Bezirkes Mannheim-Sstadt gewählt worden War verzichtete auf eine Wiederwahl. Sein Nach- kolger wurde Gerhard Kahl. Kr. — Rentenzahlung für Mannheim- Stadt. Die Versorgungs- und Versicherungsrenten für Februar werden an den bekannten Zahl- stellen folgendermaßen ausgegeben: am 28. Januar Angestellten-Renten, am 29. Ja- nuar Versorgungsrenten und am 30., 31. Januar sowie am 1. Februar die Invaliden-, Knapp- schafts- und VAP-Renten. Die Rentenemp- fänger mit dem Buchstaben AK werden vormittags, Lz nachmittags ausgezahlt. Filmspiegel Universum: „Die Stimme der Sehnsucht“ Ein Augen- und Ohrenschmaus. Das son- nige Italien in prächtigen Farbaufnahmen und die schmelzende Stimme Rudolf Schocks in einer Fülle von Liedern und Arien. Das ist eine harmonische Verbindung, aber es ist leider kein Film. Denn das dürftige Et- Was von einer Handlung, gestützt auf ein pißchen Eifersucht und ein wenig Sentimen- talität um ein kleines Mädchen, das den zu der Traumstimme gehörenden Menschen sucht, kann Bilder und Töne nicht zu einer Filmgeschichte vereinen. Und das ist sehr schade, denn Schock ist nicht nur ein be- gnadeter Tenor, sondern auch ein sympa- thischer Kerl und ein gewandter Darsteller dazu. Er hätte es verdient, daß man ihm eine Rolle geschrieben hätte statt neckischer und sentimentaler Episoden. Die hübsche Waltraut Haas, die begabte Christine Kauf- mann und die muntere Mady Rahl ranken sich schwärmerisch um den Tenor. gebi Alhambra: „Nichts als Aerger mit der Liebe“ „Konzert“ heißt der Titel eines Lustspiels von Hermann Bahr, nach dem dieses Film- chen gedreht wurde. Dieser Schwank ist schon fast vergessen, denn er ist kein„klas- sisches“ Lustspielkonzert, aber in dieser ver- kilmten Aufführung vermittelt er doch eine Menge neckischer Töne dem, der das rechte Gehör dafür hat. Nur wer merkt, daß wirk- lich alles Persiflage und Ironie ist, was da unter Thomas Engel als Dirigenten„geflötet“ wird, amüsiert sich köstlich. Die Instrumente in diesem Konzert sind gut besetzt: Viktor de Kowa haut ganz schön auf die Pauke und Walter Giller ist das harmlose„Becken“. Die Geigen Sonja Ziemann und Winnie Markus sind manchmal etwas zart und der Regis- seur-Dirigent hätte bei ihnen vielleicht an- dere Saiten aufziehen sollen. Der Inhalt: Na ja, ein heiteres Nichts. Das Geplänkel eines schäkernden grauschläfigen Musikprofessors (der sich dafür interessiert, ob seine Schüle rinnen kitzelig sind) mit einem Biologen, der sich in der Hauptsache mit Sojabohnen- Keimlingen beschäftigt. Am Ende— und das verstimmt den Zuschauer mit Gerechtigkeits- gefühl— erhält der Unschuldige Prügel. Und die Moral des Films:„Ein Bett ist doch kein Klavier 5 Mac Drei Epochen formten Mannheims Gesicht Dr. Gustav Jacob sprach beim Club berufstätiger Frauen Wer sich gleich in den ersten Lebensjah- ren seiner Haut zu wehren hat, wird sich auch später durchzusetzen wissen. Und weil Mannheims erste Stadt-Lebensjahre in die Zeit größter Not und Verwirrung, in den 30 jährigen Krieg, fallen, ist ihm die dau- ernde Bewegung Selbstverständlichkeit, ja Grundlage geworden. Vier Zerstörungen hat Mannheim in den 350 Jahren seiner Ge- schichte erlebt, und viermal wurde es wie- der aufgebaut. Und immer war es erfüllt von inneren Umwälzungen, die die Ge- schichte der Stadt in drei große Epochen gliedern. In seinem Vortrag„350 Jahre Mannheim“ beim Club berufstätiger Frauen schilderte Oberarchivrat Dr. Gustav Jacob in knappen Umrissen diese Entwicklung. Jedes Jahrhundert charakterisiert eine der drei Epochen: Im 17. Jahrhundert besteht die Stadt noch aus zwei deutlich getrennten Teilen, der Festung am Rhein und der Bür- gerstadt am Neckar. Nachdem der Kurfürst von der Pfalz seine Residenz nach Mann- heim verlegt hatte, wurde aus der Festung Friedrichsburg die Oberstadt, in der die Paläste der Adligen erstanden. Die Bürger- stadt aber wurde ein Mittelpunkt des Han- dels, denn schon frühzeitig verstanden die Mannheimer ihre günstige Lage zwischen Rhein und Neckar auszunutzen. Mehr und mehr ergreift dann im 18. Jahrhundert die Bürgerschaft die Initiative auch auf kultu- rellem Gebiet, denn im Sleichen Jahr, in dem der kurfürstliche Hof nach München übersiedelt, übernimmt Freiherr von Dal- berg die Leitung des neugegründeten Natio- naltheaters, während es sonst doch üblich war, daß nur die Höfe ein festes Ensemble hielten. Das Theater wird zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens. Das 19. Jahrhundert bringt den großen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, der mit dem Ausbau der Hafenanlagen beginnt und nach 1871 mit der Gründung industriel- ler Großbetriebe seinen Höhepunkt erreicht. Mannheim dehnt sich in drei Richtungen aus; gegen Ende des letzten Jahrhunderts beginnt die Eingemeindung der umliegenden Dörfer, es entstehen die Vororte. Die Stadt stand in ihrer schönsten Blüte- zeit, als sie zum vierten Male zerstört wurde. Zum vierten Male wurde sie aufge- baut und nun steht auch das Theater wie- der. Bezeichnend für Mannheim, denn— 80 meinte Dr. Jacob— es gehört wohl zu den Besonderheiten dieser Stadt, daß ihr schöp- ferischer Wille Kultur und Wirtschaft im- mer zu verbinden suchte. hHifa 2 2 der seine städtebaulichen Reize Ein Blick, hat: von den Lauerschen Gär-⸗ ten auf das neue Studenten wohnheim. Im Vor- dergrund die Flötenspielerin. Seitwärts der Großstadt könnte man sagen, und doch mitten in, ihr. Bild: E. Dreyer be“, falt zialen uni Jotständen en Jahtel n. Es wil ns ging form un plätze, ö So nimm auch ein in del zchnitt det 1 zeigen schaftsbe. ſtwicklunz errungel verfügunt a die pol. er echten L gehe es II die Ge- le spielen, ten her! 0 W G 000* N N W eee W000 N W W W W WIN W von SUPRA ergibt sich qus der Komposifion qusgesucht milder, naturreiner Taberke, die kunstvoll quf die läuternde Wirkung des„Aktiv- Filters“ abgestimmt sind. So bietet SUPRA doppelte Gewähr für bekémmlich-leichten Genuß. Seite 8 BUND ES-.LANDERSETrE Sofern es die Finanzlage erlaubt Ausbau staatlicher Kunstsammlungen als Verpflichtung anerkannt Stuttgart. Die Landes che Erhaltung und den A. lichen Kunstsammlut erkenne 1 Wien Verpflichtung des St Stellt die Regiert in einer Stellungnahnie zu der Denkschrift fest, die von den Direktoren der Vier staatlichen Kunstsamml gen in Baden- Württemberg im vergan Jahr vorge- legt worden ist. Die Denkschrift wurde von den Museumsdirektoren auf Wunsch des Kultus ministeriums ausgearbeitet, nachde der Landtag von der Re jerung ei richt über die„unabwend für die Erhaltung und au Staatlichen Kunstsammlungen verlangt hat in ihrer Denkschrift erklärten u. a. die Direktoren, daß die Kunsthalle und das badische Landesmuseum in Karlsruhe 1 die Staatsgalerie und des w ttemberg Landesmuseum in Stuttgart aus dem Wett- bewerb mit den anderen westdeutschen und ausländischen Museen aussche müßten, Wenn ihnen nicht mehr Mittel für den An- kauf von Kunstwerken gegeben werden. Dei Regierung betont in ihrer Stellung- nahme, bei allem Verständnis für die Be- dürfnisse der staatlichen Kunstsammlungen und für die Wünsche der vier Museums- direktoren müsse jedoch nachdrücklich dar- Auf hingewiesen werden, daß es die allge- meine Finanzlage nicht zulasse, in abseh- barer Zeit den Forderungen der Museen in vollem Umfang Rectmung zu tragen. Die Regierung habe sich aber den Darlegungen der Museumsdirektoren nicht verschlossen und im Haushaltsplanentwurf 1957 eine Er- Hömung der Mittel für den Ankauf von Kunstwerken vorgesehen. Für den Ankauf Mordverdacht verstärkt sich Berlin. Ein schweres Belastungsmoment gegen die Berliner Oberapothekerin Stefanie Burgmann, die unter dem Verdacht steht, den 16jährigen Schüler Tilmann Zweyer mit vergiftetem Kuchen ermordet zu haben, hat die Berliner Mordkommission gefunden. In dem Schrank der Inhaftierten in der Kran- kenhausapotheke, in der sie arbeitete, ent- deckten die Beamten vier Injelctionsspritzen. in der einen wurden jetzt bei chemischen Untersuchungen Rückstände des Pflanzen- schutzmittels gefunden. Fahndung auf vollen Touren Mainz. Bei der Fahndung nach dem Mör- der der 46jährigen Julie Zimmermann, de- ren Leiche am Dienstagmittag in einem Trümmergrundstück in der Mainzer Innen- stadt gefunden worden war, hat die Krimi- nalpolizei bis zum Mittwoch nicht nur alle Schlupfwinkel von lichtscheuem Gesindel durchkämmt, sondern auch den genauen Tagesablauf der Frau bis zum vermutlichen Zeitpunkt ihrer Ermordung rekonstruiert. Der Polizei sind alle Personen bekannt, die bis 0.45 Uhr am Dienstag mit Julie Zimmer- manm gesehen worden sind. Sie fahndet jetzt nach einem Mann, der kurz vor 1 Uhr mit der später ermordeten Frau ein Lokal in der Altstadt verlassen hat, um ein Kellerlokal in einer der Hauptstraßen zu besuchen. Da Julle Zimmermann auch farbige Soldaten als Freunde hatte, kann unter Umständen auch ein Soldat die Tat begangen haben. Die amerikanische Polizei hat deshalb ihre Fahmdung auf alle Kasernen im Raum Mainz ausgedehnt. Schwein fraß tausend Mark Pirmasens. Ueber 1000 Mark hat ein Schwein einer Bäuerin aus Hochstellerhof inn Kreis Pirmasens aufgefressen. Die Bäuerin trug ihren Geldbeutel aus Angst vor Dieben stets in der Schürzentasche mit sich herum. Als nun in diesen Tagen mre ersparten 1065 Mark plötzlich verschwunden waren, glaubte sie zunächst am einen Diebstahl. Die Ermitt- kungen der Gendarmerie ergaben jedoch, daß die Frau ihre Ersparnisse beim Schweine- füttern verloren und eines der Borstentiere das Geld aufgefressen haben muß. Nur ein Zehnmarleschein und zwei Zehmpfennigstücke Kormten noch aus dem Schweinekoben ge- rettet wergen. r Spitzenwerke könnte unter 1 t werden, heißt es dllungnahme, einen Zentral- sen Mittel v Kultusministerium verwaltet wreden. D Lultusministerium würde sich labei von einer Ankaufskommission beraten S6 in der die vier staatlichen Kunst- sammlungen vertreten sind. Dadurch köntte ein unerwünschter Wettbewerb vermieden werden. In der Denkschrift wird darauf hin- gewiesen, daß die Museen nur in einigen eziellen Teilgebieten eine gewisse Voll ständigkeit erreichen könnten. Das Kultus- ministerium werde als die für die Geneh- migung aller bedeutenden Ankäufe zustän- dige Behörde besonders darauf zu achten haben, vorhandene Schwerpunkte wei⸗ ter ut werden. Die Regierung ver- sichert ferner, daß sie bestrebt sei, den Wie- draufbau der Museumsgebäude nach Mög- keit zu beschleunigen. Zweimal gestorben Koblenz. Dreißig Jahre lang hat ein Koblenzer unter falschem Namen gelebt und ist dadurch— zumindest für die Behörden — zweimal gestorben. Er hatte 1926 einem seiner Arbeitskameraden die Brieftasche mit Personalpapieren entwendet und von diesem Tage an dessen Namen angenommen. Der richtige starb 1951. Sein Tod wurde ordnungsgemäß beurkundet. Das gleiche Standesamt mußte nun zum zweiten Male den Tod dieses Mannes registrieren, denn der falsche Träger dieses Namens, der sei- nerzeit nach dem Diebstahl aus Koblenz verschwunden war, ist in diesen Tagen in Bad Homburg gestorben. Wie sich heraus- stellte, hat er in Bad Homburg unter dem falschen Namen geheiratet. Seine Frau und seine sieben Kinder führen dadurch eben- falls alle den falschen Namen. Weniger Soldaten Stuttgart. Nach Auffassung von Minister- präsident Dr. Gebhard Müller werden von den zur Zeit in der Bundesrepublik zur Mu- sterung gerufenen 100 000 Wehrpflichtigen zunächst höchstens 10 000 bis 12 000 Mann eingezogen werden können. Nach dem der- zeitigen Stand der Planung könne auch keine Rede davon sein, daß selbst nach Ablauf von fünf Jahren— wie ursprünglich errechnet und bekanntgegeben— die Zahl von 85 000 Soldaten für Baden- Württemberg erreicht werden würde. Die tatsächliche Zahl werde erheblich unter diesem Kontingent bleiben. dadde g weit Wass gerdſite Seton Atomreaktor aussehen wird. kabtgare Laufbebckes Donnerstag, 24. Januar 1957/ Vr. 20 Nr. Togeigs benen geh ge Zuchthaus für Kohlenschieh Essen. Im ersten großen Essener Kohle schieberprozeß wurde der 40 jährige Büch. 6 meister Emil Gerritzmann aus Franki 90 Rödelheim wegen fortgesetzen Betruges DL Tateinheit mit aktiver Bestechung und h kundenfälschung zu zweieinhalb Jaht„Me Zuchthaus verurteilt und im Gerichte Betinn. verhaftet. Seine mitangeklagte Dhein, ver stan wurde freigesprochen. Gerritzmann wut wie für für schu dig befunden, von 1951 biz 100 gemeine insgesamt rund 3850 Lastzüge mit eller Schaft durchschnittlichen Untergewicht von je eiu ten zie Tonnen Kohle Koks an 326 sücddeutzeg Leichte Abnehmer geliefert und diesen dadint seinem einen Schaden von etwa 409 000 DM zug Olympi tügt zu haben. Die Betrugemandver pte seiter über geben, Verlauf B es Hoc! Trai und vo Gegen zumeist — gefälschte Wiegekarten ausgeführt, zebenslänglich für Kindesmord Aachen. Das Aachener Schwurgericht bee. urteilte eine 28jährige Hausfrau zu Lehen. länglich Zuchthaus, weil sie ihren 20 Monz alten unehelichen Sohn mit einer rohen Rar. toffel erstickt hatte. Das Kind stammte v; einem Mann, mit dem sie ein Verhäln hatte, als ihr Ehemann eine Gefängnisstrat 5 verbüßte. Nach ihren Angaben soll 8 Freund erklärt haben, das Kind müsse fort 4 j Er dann erst könnten sie wieder zusammen. 9080 a kommen. Aerzte Kessel Uranerz-Untersuchungen verstärkt 8 l So wird Hamburgs Atomreaktor aussehen i 115 Renn Dan er wei Ein amerikanischer Kernreaktor fur Forschungszwecce soll— wie ꝛwir bereits berichteten suchen. Die Arbeiten werden sich nalen 98 — bei Geesthacht an der Elbe, rund 30 Kilometer südòstlich von Hamburg, in Betrieb ge- über das ganze Land erstrecken. Nur noch Sieger nommen werden. Das Projekt soll in erster Linie der Erforschung von Antriebsmöglich⸗ wenige Landkreise werden Ausgenommen crank. keiten bei Schiffen dienen.— Unser Keystone-Bild zeigt, wie dieser erste Hamburger sein. Nach Ansicht von Fachleuten hängt die. neuen ser Ansturm mit der besonderen Eigenart de Uranerzes zusammen, das in seinen Vorkom. 1. Strauß verlangt kategorisch Flugplätze Weigerung der Gemeinden gefährdet NATO-Luftverteidigungsprogramm Stuttgart. Die Weigerung verschiedener Gemeinden und auch des Landes Baden- Württemberg, die Genehmigung zur Anlage von Staffelflugplätzen für die Bundeswehr zu geben, kann nach Aeußerungen des Bun- desverteidigungsministers Franz Joseph Strauß zu einer sehr ernst zu nehmenden Gefährdung der Luftverteidigung der Bun- desrepublik und Europas durch die NATO- Streitkräfte führen. Strauß betonte bei einer Besprechung im Stuttgarter Staatsministe- rium, die Luftverteidigung der NATO be- ruhe auf einem einheitlichen Plan. Das Flugplatzproblem sei ein unteilbares Gan- 228, aus dem Einzelteile nicht ohne Schaden für die Gesamtverteidigung herausgenom- men werden könnten. Wie erinnerlich hatte „Autonarr“ nach wilder Jagd gefaßt Verfolgende Polizei überfuhr Invaliden und schoß Autodieb an Bottrop. Der 19jährige Autodieb Harald Merrettig, der seit dem 15. Januar von der Polizei Westdeutschlands gejagt wurde, ist am Dienstagabend in Bottrop festgenommen worden. Zwei Pistolenschüsse der verfolgen- den Streifenbeamten, die Merrettig in den Oberkörper trafen, stoppten den„Autonarr mit dem Kindergesicht“— so wurde er all- gemein genannt— aus Oberhausen. Die wilde Jagd hinter dem verwegen fahrenden jugendlichen Autodieb, der in dem 50. gestohlenen Wagen fuhr, dauerte anderthalb Stunden. Zwölf motorisierte Po- lizeistreifen waren aufgeboten worden, nachdem Merrettig in dem in Dinslaken am Montag gestohlenen Wagen auf der Straße Dinslaken— Oberhausen gesichtet worden War. Bei der Verfolgungsjagd erfaßte ein Funkstreifen wagen in Oberhausen einen 69 jährigen Invaliden, der auf der Stelle ge- tötet wurde. Merrettig, der aus dem Herforder Ju- gendgefangnis entwichen war, hatte wäh- rend seiner vierjährigen„Laufbahn“ fort- gesetzt schnelle Wagen gestohlen und war mit ihnen solange herumgerast, bis ihm das Benzin ausging. Der von der Autoleiden- schaft besessene junge Mann hatte dabei den besonderen Trick angewandt, bei Tank- stellen vorzufahren, den Wagen volltanken zu lassen und beim Ausstellen der Rech- nung davonzubrausen. Merrettig war mehr- fach den Polizeistreifenwagen im Ruhr- gebiet entkommen, da er unwahrscheinlich sicher fuhr und zumeist mit 120 bis 140 Eilometerstunden durch die belebten Stra- Ben jagte. Seine letzte„Tour“ führte über Herford nach Walsum, Köln, Dinslaken, Dorsten, Oberhausen nach Bottrop. Ofen flog durch Schwere Explosion in Stahlgießerei: Ein Toter, zehn Verletzte Bielefeld. Einen Toten, drei Schwer- und sieben Leichtverletzte forderte am MItt- Wochmorgen die Explosion einer Kohlen- säureflasche in der Kernmacherei einer Stahlgießerei in Senne I bei Bielefeld. Die Explosion ereignete sich gegen 7.15 Uhr, etwa eine halbe Stunde nach Schichtbeginn. Eine mit einem Druck von 150 atü geladene Kohlensäureflasche zer- barst und verwandelte die Kernumacherei, in der sich etwa 25 Arbeiter befanden, in einen wüsten Trümmerhaufen. Die Fenster wurden aus ihrer Verankerung geschleu- men nicht den geologischen Gesetzmäfigtel ten unterworfen ist. Da der Weg von der Prospektion bis zur eventuellen Produktions. lautern aufnahme sehr lang sei, werde man frühe. der e. stens zur Jahreswende 1957/8 eine win. 1. FCK schaftliche Bedeutung dieses Bergbauzweigs genom in Hessen erkennen können. mittlun die Landesregierung die Benutzung des Flugplatzes Groß- Sachsenheim als Düsen- jägerbasis offiziell abgelehnt und auch schon lautern zu verstehen gegeben, daß sie mit einer In- Nach Frankreich entkommen men, U betriebnahme der Flugplätze Laupheim und westfal EI Kaiser Hallfingen- Tailfingen nicht einverstanden Altena Westfalen. 1 der Lohngelt. Die sein könne. Verteidigungsminister Strauß räuber, die am 11. Januar bei einem Ueber Mitbwc machte jedoch in allem Ernst darauf auf- auf den Lohngeldbuchhalter eines Stahlyet Gründe merksam, daß die Bereitstellung von Flug- kes bei Altena über 70 000 DM erbeutet hat nicht plätzen 5 8 in Baden- Württemberg noch ten, hält sich nach Mitteilung der Sonder. in der ersten Hälfte dieses Jahres entschie- kommission der Polizei in Faris auf., Pu i der K den werden müsse der 23 Jahre alte Arnold Butzki aus Liden- Krable Strauß 30 5 Besprechungen darauf scheid, dessen Komplice bereits in Hagen md 88; hingewiesen haben, daß sich andere Bundes- der 1 3 Du gefaßt 12 00 18. Jar länder nicht in dem Maße gegen die Er- War, Butzki hat von Paris aus an eine Freun. richtung von Militärflugplätzen gewehrt din in Süddeutschland eine Karte geschriebn Einh hätten, wie Baden- Württemberg. Minister- und sebeten, ihm postlagernd Toulouse 2 8d t Dr. Müller macht Ben Vertelcli⸗ antworten. Wie die Sonderkommission det Der 5 e dee ee 8 besonders un. Polizei in Bochum mitteilte, ist die Interpi 3 n 1 6 Kür 8 Bau zur Ergreifung Butzkis eingeschaltet worden N von modernen, großzügigen Flugplätzen auf- Ausbrecher festgenommen lung f merksam, die sich aus der welligen geolo- a lungsp Sachen Structur ung gen vielen xleinen Denessel. Der Kasseler Polel geleus ei erben Bauern wirtschaften ergibt, die schon der Dienstag nach einer aufregenden Vertd. herige Verlust von 10 bis 20 Prozent ihres Acker- Zunssjagd unter Einsatz aller Funkstrelten Reihe bodens um die Existenzgrundlage bringen Wagen die Festnahme von zwei Gewohn, die 1 würde. Die Landesregierung prüft zur Zeit heitsverbrechern, die bei Außenarbeiten du Gründ ob und welche Ersatzflugplätze dem Ver- einer Hamburger Strafanstalt gellonen us, dis 19 teicigungs ministerium angeboten werden ren. Die beiden Verbrecher hatten veruc außer können. Dr. Müller äußerte dazu, die Her- mit einem gestohlenen Pw nech Sil. Fesetz gabe von Land fordere in jedem Falle Op- 8 N und 1 träger fer, aber die Bevölkerung müsse sich auch ner Tankstelle bei Hannoversch-Münde usw., 5 J. 1 einen Pankwart niedergeschlagen. daruber im klaren sein, daß das Land sich 20 nicht grundsätzlich weigern könne. Studierende aus 36 Nationen 91 Heidelberg. Die rund 6000 Studierende Farrir der Heidelberger Universität stammen au Dienst den Arbeitsraum 56 Nationen der Welt. Wie aus einer Statt 150 0 ferner hervorgeht, stehen unter den fund 600 Ausländern, die in Heidelberg studieren n die Vereinigten Staaten mit 184 Studenten a Acer dert, und ein Ofen flog quer durch den Ar- der Spitze. Es folgen der Iran mit 112, Nor. 8 beitsraum. wegen mit 67, Indien mit 39, Großbritannien Baud Sachverständige des Gewerbeaufsichts- mit 34 und Frankreich mit 30 Studierenden.. amtes glauben, daß eine der wärmeempfind-„Goldfüchse“ verschwunden lichen Kohlensäureflaschen zu nahe am Ofen stand. Vier Unfallwagen des Stadt- und Land- kreises Bielefeld trafen ummittelbar nach der Katastrophe am Unglücksort ein und brachten die Verletzten in ein Krankenhaus. Einer der Verletzten starb auf dem Wege ins Krankenhaus. Koblenz. Achtzehn goldene Zwang. Mark- Stücke, ein goldener Herren- Billa. ring und wertvolle Anhänger aus Gold haben Unbekannte aus einer Privatwohnung! Koblenz gestohlen. Die näheren Umstände des Diebstahls sind noch nicht bekannt. D Koblenzer Kriminalpolizei hat vor Ankau der Wertsachen gewarnt. Die ganze Küche strahlt! Kucheln, Fußboden, Herd und Gerüte glunzklur durch Prill“ So viel cnaftt pri 9113 8 4 is eine feiholtige, aber nicht fettende Emulsion. Macht Ihre klopf sonnenfest und schötzt sie vor dem Austrocknen. Flasche OM 1,50 und DM 2.50 Viel Sonne zum Schnee 2 Kosmetik-: Wagner 5 Planken 0 6 Entfernung von Grieskörnern Berufst. junge Dame sucht möpl. Zimmer in zentraler Lage. Angeb. unter P 3058 an den Verlag. Leerzimmer m, fl. W. od. 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Hagen mit Bt worclen ine Freun- geschrieben oulouse au Ussion der je Interpol et worden. nen gelang an en Verfol. nkstrelfen Gewohn. beiten alt ohen wa- u versucht iach Süd. hatten dn -Münden onen dierenden mmen aus r Statistik den rund studieren denten df 112, Nor- britannien erenden. den Zwanzlz. A- Brillant zold Haben nung i. Umstände dannt. Die „r Anka Ul mit Reih. u., Sonstig Almenho Abzugeben büro Mum. 5 Januar 1957 MORGEN Selte 7 Mr. 20/ Donnerstag. 24. — Verhältnis innerhalb des gesamtdeutschen Teams: 1 lelbouyne wat betrh eißungsvolle⸗ Beginn“ DLV-Präsident Dr. Max Danz erstattet über das abgelaufene Jahr Bericht Melbourne war ein verheigungsvoller zun. Wir Leichtathleten haben uns gut verstanden. Das gilt für die Führung ebenso wie für die Aktiven. Die Harmonie in der gemeinsamen deutschen Leichtath. K- Mann- schaft war ausgezeichnet.“ Mit diesen Wor- ten zieht der Vorsitzende des Deutschen Leichtathletik-Verbande Dr. Max Dan, in seinem Jahresbericht 1956 die Bilanz der Olympischen Spiele in Melbourne. Außen- eiter und Besser wWsser Werde es immer eben, sie seien aber kein Maßstab kür den verlauf der grogen Tage in Australien, Dr. Danz geht im Verlaufe seines Berich- tes noch auf folgende Punkte ein: Trainer:„Unsere Trainer haben sich(in und vor Melbourne) vorbildlich eingesetzt. Gegen sie erhobene Vorwürfe entspringen zumeist persönlichen Motiven, entbehren der —— Saddier droht ETbundung Per Weltmeister im Federgewichtsboxen, Dandy Saddler(USA), hat auf Anraten der Aerzte die Handschuhe an den Nagel ge- bangt, da er Wegen eines im Vorjahr erlit- tenen Autounfalles zu erblinden droht, falls er Weiterboxt. Der Sekretär des Amerika- nischen Nationalen Boxsportverbandes, Fred Saddy, gab bekammt, daß der Verband den Steger des Kampfes zwischen Cherif Hamia Frankreich) und Carmelo Costa(OS) als neuen Weltmeister anerkermen wird. 1. FCK-Vorsitzender in Haft Der erste Vorsitzende des I. FC Kaisers- lautern, Werner Krabler sowie Adolf Seiler, der ebenfalls langjähriges Mitglied des 1. FCK ist, wurden am Dienstagabend fest- genommen und am Mittwoch vor dem Er- mittlungsrichter beim Amtsgericht Kaisers- lautern unter der Beschuldigung vernom- men, Unterschlagungen, u. àa. auch beim J. FC Kaiserslautern, begangen zu haben. Die Geschäftsstelle des Klubs gab am Mittwoch hierzu bekannt, daß Krabler„aus Gründen, die mit dem 1. FC Kaiserslautern ncht zusammenhängen“, aller Aemter ent- hoben worden sei. Bis zur Verhaftung hatte der Klub nichts von der Amtsenthebung Krablers verlauten lassen, obwohl sie nach seinen Angaben vom Mittwoch bereits am 18. Januar beschlossen worden ist. Einheitsverband der Berufsboxer Der Vorstand des Bundes Deutscher Berufsboxer beschloß am Dientagsabend in semer Sitzung in Berlin die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversamm- lung für den 27. Februar. Eirziger Verhand- lungspunkt soll die Schaffung eines Deut- schen Einheitsverbandes an Stelle der bis- herigen Zersplitterung durch eine lange Reihe von Landesverbänden sein. Sollten die Delegierten der Landesverbände der Gründung eines Einheitsverbandes, wie er bis 1933 bestand, zustimmen, dann wird außer dem Vorstand ein Sportausschuß ein- gesetzt werden, der lediglich aus Lizenz- trägern, also Boxern, Trainern, Managern usw.., bestehen soll. Zweistellig für die„Racers“ Die Berufsspieler- Eishockey mannschaft Harringay Racers(England) gewann am Dienstag im Kölner Eisstadion 10:4 CC:0, 2:3, 1.1) über eine Köln-Krefelder Kombination. Der vorzüglichen Technik und den präch- tigen Kombinationen waren die westdeut- schen Abwehrspieler im ersten Drittel nicht gewachsen. Erst in den nächsten Phasen konnten sie sich den spielerischen Vorzügen des Gegners einigermaßen anpassen. sachlichen Grundlagen und sind Überdies ungerecht.“ Die Unterlegenen sollten die Gründe für ihre Niederlage bei sich selbst suchen und die Schuld nicht anderen zu- schieben. Verletzungen: Man wisse noch nicht, wo die Grenzen der sportlichen Beanspruchung für Muskeln und Sei liegen Hier scheine ein„echter sportm nischer Forschungs- auftrag“ gegeben, der des Einsatzes der besten Fachleute wert sei. 5 Jugendarbeit: Der Staat dürfe sich der Aufgabe nicht entziehen, für die Jugend Sch in der Schule Möglichkeiten für eine genügende sportliche Betätigung zu schaffen. Der Ruf nach einem Bundes gesundheits- und Jugend ministerium werde daher erneut er- hoben, da neue Wege und entscheidende Fortschritte nur durch zentrale Maßnahmen zu erwarten seien. Internationaler Sportverkehr: Der Sport- verkehr mit dem Ausland werde auch in Zu- kunft verstärkt fortgesetzt werden. Nach der Wiederaufnahme der sportlichen Beziehun- gen mit Polen und der Tschechoslowakei Werden bald weitere Schranken fallen. Mitgliederstand: Der DLV hat gegenwär- tig weit über 400 000 Mitglieder und ist damit nach dem Fußballbund und dem Turnerbund der drittgrößte Fachverband im Deutschen Sportbund. Verhältnis zum DTB: Die Beziehungen zum Deutschen Turnerbund hätten sich durch die Umbenennung der Volksturnwarte in Leichtathletikwarte und die dadurch ent- standenen Verwirrungen vorübergehend et- Was verschlechtert. Der DLV hoffe, daß mit Hilfe des DSB eine klare Begriffsneufassung vorgenommen werde, der alle Beteiligten zustimmen könnten. Ausbildungsarbeit: Der DLV benötige eine zentrale Wirkungsstätte mit hauptamt- lichen Lehrkräften. Nur so könnten in der Spitzen- und Breitenarbeit auf die Dauer Fortschritte gemacht werden. Die Erfüllung dieses Wunsches hänge aber weitgehend von den wirtschaftlichen Möglichkeiten ab. Die finanzielle Lage der Landesverbände als Trä- ger des DLV habe sich nicht günstig ent- wickelt. Der Rückgang des Totoaufkommens mache sich bei verschiedenen Landesverbän- den bereits sehr bemerkbar. Es bestehe jedoch die Hoffnung, daß aus den Lotto- mitteln der Länder ein Ausgleich für den Sport gefunden werden könne. 9 AUs DER HAND DES BUNDESPRRSIDENTEN erhielten am Montag die 39 Medail- lengewinner von Cortina, Stockholm und Melbourne beim Bonner„Olympia-Empfang“ das Silberne Lorbeerblatt. Gleichzeitig überreichte Dr. Ritter v. Halt die Ehrennadeln des Nationalen Olympischen Komitees.— H. G. Winkler die Glückwünsche von Prof. Auf unserem Bild nimmt Olympiasieger Heuss entgegen. Keystone-Bild Selbst von Ferencvaros-Gastspiel ist wieder die Rede: Ungarn · Propaganda mit Länderspielen In Budapest spricht man von komplettem Programm für 1957 Der Ungarische Fußball-Verband hat in diesen Tagen ein komplettes Länderspiel- Programm für das laufende Jahr bekannt- gegeben: 28. April gegen Oesterreich in Bu- dapest, 25. Mai gegen die Schweiz in Buda- pest, 12. Juni gegen Norwegen in Oslo (Weltmeisterschafts- Qualifikation), 19. Juni gegen Schweden in Budapest, 23. Juni gegen Bulgarien in Budapest(Weltmeisterschafts- Qualifikation), 15. September gegen Bulga- rien in Sofla(Weltmeisterschafts-Qualifika- tion), 6. Oktober gegen Frankreich in Buda- pest, 27. Oktober gegen Schweden in Stock- holm und 10. November gegen Norwegen in Budapest(Weltmeisterschafts- Qualifikation). Sc stellte Kombinationssieger bei den Ski-Kreismeisterschaften Im Gegensatz zu den Alpinen Kreis- meisterschaften 1956 konnten die vom Ski- Club Mannheim ausgerichteten diesjährigen Wettkämpfe unter den denkbar günstigsten Bedingungen ausgetragen werden. Herrlicher Pulverschnee und sonniges Wetter lockten eine große Anzahl von Schlachtenbummlern an die Achertal-Abfahrtsstrecke im Ruhe- steingebiet, die in der Nähe der Marmheimer Hütte beginnt und in Seebach endet. Trotz der guten Schneeverhältnisse sbellte die Piste hohe Anforderungen an die Akteure, bei denen sich wieder einmal die Läufer des ScM überlegen durchsetzten. Lediglich in der Damenklasse konnte sich Überraschend Frau Seifert von der Kanugesellschaft Mann- heim an der Spitze behaupten. Ergebnisse: Abfahrtslauf allgem. Klasse: 1. Hambuch 1:30; 2. Thies 1:30 Min. Alters- klasse: 1. Engelhorn 1:50; 2. Skowronek 2:37 Min. Jugend männl.: 1. Kast 1:30; 2. Ernst 1:40 Min.(alle SCM). Damen allgem. Klasse: 1. Seifert(Kanuges. Mh.) 1:11 Min. Weibl. Jugend I: 1. Hild 3:40; 2. Dryzmalla 4:54 Min. Frauen- Altersklasse I: Schüitz 3:07 Min. (alle SCM). Nach den Ergebnissen des Torlaufs er- gaben sich folgende Kombinationssieger: 1. Thies, 2. Hanbuch, 3. Kramer. Jugend männl.: 1 Kast, 2. J. Schmitt. Damen: Frau Seifert(Kanuges. Mhm.). In der zweiten Runde gescheitert Bei den skandinavischen Hallentennis- meisterschaften in Kopenhagen kam am Dienstagabend von deutschen Teilnehmern kein einziger über die zweite Runde: Im Herreneinzel wurde Ernst Buchholz von dem Schweden Ulf Schmidt mit 8:6, 6:2, 6:3 ge- schlagen. Ebenso eindeutig war im Damen- einzel der Sieg von Ann Shilcock(Groß- britannien) über Inge Pohmann mit 6:4, 6:2. Im Damendoppel hingegen konnten Erika Vollmer und Inge Pohmann immerhin einen Satzgewinn verbuchen, bevor sie mit 6.2, 8:10, 2:6 gegen Angela Mortimer und Ann Shilcock(Großbritannien) unterlagen. Im gemischten Doppel war das schwedische Paar Gudrun Rosin und Perey Rosberg mit 6:4, 6:1, über Inge Pohmann und Ernst Buchholz erfolgreich. Ob es wirklich zu allen diesen Spielen kommt, muß allerdings abgewartet werden. Man gewinnt den Eindruck, daß die propa- gandistische Seite etwas zu betont heraus- gestellt wird, zumal auch von einer Ferene- varos-Reise nach Deutschland gesprochen wird, die längst als überholt angesprochen werden kann. 5 5 Zunächst war die Rede davon, die neue Meisterschaft erst im Herbst beginnen zu lassen. Als Termin wird nunmehr der 17. März genannt. Ferencvaros, MTK(bisher Vörös Lobogo), Ujpest und Kispest werden als Teilnehmer herausgestellt, während Hon- ved Budapest nicht mehr dabei sein soll. Der Verein wird in einer offiziellen Ver- lautbarung erneut als„aufgelöst“ bezeichnet. Die Aufgabe, eine den gegebenen Ver- hältnissen angepaßte neue Nationalmann- schaft für die Qualifikationsrunde zur Welt- meisterschaft zu bilden, erhielten Martin Bukovi und der Trainer Karoly Sos. Bu- kovi ist alleiniger„Chef“ der National- mannschaft. Er hat Vollmachten, wie sie Gustav Sebes lange Jahre eingeräumt wur- den, bis die Mißerfolge 1956 dazu führten, dag Ungarn einen Trainerrat mit Bukovi an der Spitze bildete. Ungarns Equipenchef geflohen Der Chef der ungarischen Reiter-Equipe bei den Olympischen Spielen 1936, Oberst A. D. Ladislaus v. Hanty, ist als Flüchtling in der Bundesrepublik eingetroffen. Er hält sich zur Zeit in Starnberg bei München auf. Der bekannte Turnierreiter war mehrere Jahre Leiter des Gestüts Babolna und rich- tete die spanische Reitschule in Budapest nach dem Muster der Wiener Hofreitschule ein. Bis 1944 war v. Hanty Kommandeur der ungarischen berittenen Leibgarde und wurde später viele Jahre in Kriegsgefangenen- und Internierungslagern festgehalten. „puskas kehrt zurück“ Nach einer über Radio Budapest verbrei- teten Meldung soll Ferenc Puskas, der Ka- pitän der ungarischen Nationalelf und der Meistermannschaft von Honved Budapest, die Absicht geäußert haben, Ende Februar wie- der in seine ungarische Heimat zurückzu- kehren. Puskas erklärte erst vor kurzer Zeit in Honveds italienischem Domizil an der Riviera, er werde unter den gegenwärtigen Umständen niemals nach Budapest zurück- gehen. Die Tatsache, daß die Frauen der Honved- Spieler Bozsik, Banyay, Dudas und Rakoczi in Briefen ihren Entschluß zu einer Heimkehr mitteilten und nach ungarischen Meldungen bereits in Budapest eintrafen, Wo sle„auf die Rückkehr ihrer Männer Warten wollen“, läßt jedoch darauf schlie- Ben, daß zumindest ein großer Teil der Honved-Reisegesellschaft inzwischen seine Ursprüngliche Haltung aufgegeben hat. Kind wird beim Namen genannt Viele werden für die Meldung, daß Italien jetzt eine offizielle Professional-Liga ge- bildet hat, die 53 Vereine in drei Spielklas- sen umfassen soll, nur ein verständnisloses Kopfschütteln übrig haben. Aber es ist 80: Italien zahlte mit den höchsten Summen, die überhaupt für Fußballspieler in Europa aus- gegeben wurden, aber es gab bisher offi- Ziell keine Berufsspieler! Die unerfreulichen Vorfälle im vergangenen Jahre, die dazu führten, daß Vereine wegen Bestechung in die zweite Klasse verbannt wurden, bewirk⸗ ten eine offizielle Verbandserklärung, daß der Professional-Fußball(der illegal natür- lich längst bestand) innerhalb Jahresfrist Patsache werden sollte. Es ist nun soweit. Wie die Vereine, die teilweise von stein: reichen Mäzenen leben und die Beträge vor allem für ausländische Spieler nahezu ins Uferlose treiben ließen, dann zurechtkom- men werden, bleibt abzuwarten. Monti fuhr Streckenrekord Die Olympiazweiten Monti/Alvera Cta- lien) stellten am Dienstag auf der Olympia- Bobbahn in St. Moritz mit 1:19,29 Minuten C NATURLETCHT einen neuen Bahnrekord für Zweierbobs auf. Sie verbesserten bei dieser Trainings- fahrt für die Anfang Februar auf der glei- chen Bahn stattfindenden Weltmeisterschaf- ten den alten Rekord von 1:20,70 Minuten ganz erheblich. „Fest der Schwimmkünste“ am Sonntag im Herschelbad Das weit über Mannheim hinaus be- kannt gewordene Kunstschwimm-Wasser- ballett der„Flamingos“ vom Schwimmverein Mannheim lädt für Sonntag(17 Uhr) wie der ins Herschelbad zum„Fest der schönen Schwimmkünste“ ein. Im Kunst-, Reigen und Flossenschwimmen in bunten Kostümen Wollen die Flamingos mit einem neuen Pro- gramm unter Einschaltung des synchroni- sierten Kunstschwimmens überraschen. Wei- tere Höhepunkte der Veranstaltung, an der sich auch der Flamingo-Nachwuchs, ein „Männerballett“ mit humoristischen Einla- gen und Mannheims„Stimmungskanonen“ Maurer/ Ziegler beteiligen, sind die Darbie- tungen der Spitzenkräfte unter Richard Lackus' Schützlingen im Kunstspringen. kr 90 n 9255 2 5 e HEIMW EH IM SCHNEE Nach einem Gemölde von pieter Brueghel Men, Gemälde: Odlerie im Kunsthistorischen Museum Wenn's Stein und Bein friert. Schötzend deckt der Schnee das Land- ein Bild voller Zauber und Romantik. Aber dohinter lauern grimmige Kälte und klirrender Frost. Heute wie vor Jahrhunderten zwingen sie den Menschen, Schutz Veles freilich hat das Zeitalter der echnik leichter ge- macht. ln der warmen Geborgenheit eines Krofffohrzeugs verlieren quch Wege bei eisigem Wind ihren Schrecken. Gerade im Winter sollte der Fahrer deshalb nicht ver- gessen, daß auch sein fahrzeug Hilfe braucht für die ge. reitschaft und Zuverlässigkeit, die er von ihm verlangt. Entscheidend kann er helfen durch des richtige Motoren- öl: ENEHSOL VSCO- STATIC, das 4-Johreszeiten-Ol! Es paßt seine Viskosität, das heißt seinen Flüssigkeitsgrad, allen femperaturen automatisch an: es ist nie zu dick ENERCGOL VISCO- STATIC NEIN Klee. C UR FAHRER, 901 E zu suchen. und nie 20 donn. Desholb gibt es mit VISCO- STAflc weder Stortschwierigkeiten noch Schmierprobleme. Bei jecder Temperatur öberzieht VISCO- STATIC alle glei- tenden Motorteile mit einem gleichmäßigen Olfilm. Do- mit erhält der Motor Vollschmierung e in jeder Betriebs- bungsverluste. Das VON phose und jenes Höchstmaß an vinnerer Pflegee, dos er gerade im Winter so dringend braucht. Vollschmierunge aber heißt: geringster Motorverschleißʒ und niedrigste Rei- bedeutet wesentlich längere Motor- lebensdauer bei spurborer Kroffstoff- Ersparnis. VIS CO- STATIC schmiert, schützt und sport. Es ist wirtschofflich. Sein Mehrpreis macht sich vielfach bezohlt. E NERGOI VISCO- STAC MOTOROEL, dos selbstverstôndlich volle HD- Eigenschaften besitzt, ist on allen g; · Stationen und in den Kundendienst- Werkstätten zu haben. N E M WAGEN AEHRVERNITAN GEN * 1 Seite 8 MORGEN Donnerstag, 24. Januar 1957/ Der Wirtschaftsbericht Eisenhowers Rekordhöhe des amerikanischen Sozialproduktes/ Mehr Import Washington.(AP) Präsident Eisenhower hat dem amerikanischen Kongreß am Mitt- woch den alljährlichen Wirtschaftsbericht unterbreitet und dabei„positive Maßnah- men“ zur Unterstützung anderer Länder gefordert. Der Präsident sprach sich ferner Für die Pläne eines gemeinsamem europäi- schen Marktes und einer europäischen Atom- energiegemeinschaft aus und begrüßte den britischen Plan einer Freihandelszone. In dem Wirtschaftsbericht heißt es, die Demokratien der Welt dürften einer Zeit des Wohlstandes entgegensehen, sofern sich die internationale Lage nicht wesentlich ver- schlechtere. Eisenhower teilte mit, das Bruttosozial- produkt habe in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr mit 412 Milliarden Dollar (1,73 Billionen Mark) eine Rekordhöhe er- reicht. Das gleiche gelte von der Ein- und Ausfuhr. Die Exporte hätten einen Wert von 23 Milliarden Dollar(96,6 Milliarden DM) aufgewiesen, was gegenüber 1955 eine Stei- gerung um 3 Milliarden(12,6 Millarden DM) bedeute um 28 Prozent mehr als 1952. Der Wert der Importe lag um 25 Prozent über dem Stande von 1952. Am gleichen Tag hielt Präsident Eisen- dower eine Pressekonferenz ab. Er betonte erneut, daß die Vereinigten Staaten auf kei- nen Fall die Absicht haben, sich in die inne- ren Angelegenheiten irgendeines Landes elnzumischen oder den Nahen Osten zu be- herrschen. Zum amerikanisch- sowjetischen Verhältnis sagte Eisenhower, die sowjetische Politik sei manchmal unbegreiflich. Es bleibe den Vereinigten Staaten nichts anderes übrig, als ihre Ansichten darzulegen und in gele- sentlichen Zusammenkünften mit den sowje- tischen Führern festzustellen, ob es Möglich- keiten zur Verbesserung der Ost-West-Be- ziehungen gebe. Zum Problem des Einsatzes von Atom- waffen im Falle eines Nahost- Krieges äußerte sich Eisenhower nur ausweichend. Er wies darauf hin, das taktische Atom- waffen zur Ausstattung der amerikanischen Streitkräfte gehören und die Einheiten im Kriegsfalle nahezu gezwungen seien, sie zu verwenden. Neue Terrorwelle des Kadar-Regimes in Ungarn Budapest.(AP) Eine neue Terrorwelle mit Haussuchungen, Verhaftungen, weiteren To- desurteilen und drohenden Erklärungen des Kadar-Regimes geht über Ungarn hinweg. Innerhalb der letzten beiden Dage wurden allein in Budapest 496 Ungarn verhaftet, bei denen es sich nach einem Bericht der Zeitung „Nepakarat“ angeblich um„Verbrecher“ handeln soll, die während der Oktober- revolution aus den Gefängnissen befreit wurden. In Budapest sind drei weitere Un- garn wegen Anstiftung zum Streik und an- geblicher Aufhetzung zum Widerstand zum Tode verurteilt worden, wodurch sich die Zahl der amtlich zugegebenen Todesurteile auf 28 erhöht. In einer scharfen Warnung an alle Geg- ner des Kadar-Regimes drohte am Mittwoch Karoly Kiss, ein Mitglied des Exekutiv- Komitees der ungarischen Kommunisten, die „Diktatur des Proletariats“ werde„mit allen ihren Feinden nach Gebühr fertigzuwerden Wissen, auch wenn es sich um Schriftsteller handelt“. Kompromiß zwischen Sowzetunion und USA? New Tork.(AP) Zwischen den Westmäch- ten und der Sowjetunion soll eine Einigung über eine UNO- Resolution, in der weitere, nicht- öffentliche Abrüstungsgespräche zwi- schen den Mächten gefordert werden, dicht bevorstehen, verlautete am Dienstag aus gut unterrichteten Kreisen. Wie es heißt, sollen sich die westlichen Diplomaten mit verschie- denen sowjetischen Abänderungswünschen in der Hoffnung einverstanden erklärt haben, sich damit die Unterstützung der Sowjet- union bei der Abstimmung über den Antrag im Politischen Ausschuß der Vollversamm- lung zu sichern. Die Abstimmung wird noch im Laufe der Woche erwartet. Nach den bis- her erarbeiteten Plänen sollen weitere Ab- rüstungsbesprechungen in dem Fünf-Mächte- Unterausschuß, dem die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich und Kanada angehören, folgen. Das Wahlergebnis in Polen von Moskau begrüßt Warschau.(dpa/ AP) Nach amtlichen An- gaben haben bei den polnischen Parlaments- Wahlen am vergangenen Sonntag 98,4 Pro- zent der Wähler ihre Stimme für die Kan- didaten der Nationalen Einheitsfront ab- gegeben. Von den fast 18 Millionen wahl- berechtigten Polen gingen 94,14 Prozent zur Wahl. 60 000 Stimmzettel waren ungültig. 458 neue Parlamentsabgeordnete wurden ge- Wählt. In einem Wahlbezirk muß für einen Kandidaten die Abstimmung wiederholt werden, weil er nicht die erforderliche Mehrheit erhielt. Radio Moskau begrüßte das Ergebnis der polnischen Wahlen als einen endgültigen Beweis für die„politische Reife“ des polni- schen Volkes. Normenkontroll-Klage gegen deutsch- alliierten Truppenvertrag München(AP). Die Deutsche Angestell- tengewerkschaft DAG) hat beim Bundes- verkassungsgericht eine Normenkontrollklage gegen Artikel 44 des deutsch- alliierten Trup- penvertrages eingereicht. Der Artikel 44 schränkt die Bildung von Betriebsräten bei den von Stationierungstruppen beschäftig- ten deutschen Angestellten im Bundesgebiet ein und verstößt nach Ansicht der DAG da- her gegen den in Artikel 3 des Grundgesetzes festgelegten Gleichheitsgrundsatz sowie ge- 9 Mr. 20 bee er gen die in Artikel 9 des Grun garantierte Koalitionsfreiheit der nehmer. Abel Mit gedämpftem Optimismus werden Streik-Verhandlungen kortzezehn 25 Bonn. 1 Das Tauzienen ebe 3 Ompromiß, der den Metallarbei N 5 f Schleswig-Holstein beenden 5H del! 151 am Mittwoch an. Im Bundesarbeitsmi 1 rium hatten sich mittags die Tarifpa 1b unter dem neutralen Vorsitz des Athen—.— Arbeitsministers von Nordrhein-Westfals LI Johannes Ernst, erneut Zusammengefun Dan Die Konferenz wird heute, Donerstag 1 1 Sesetat. Ernst sagte, man könne dem 10 1 Sang der Besprechungen mit gedam 1 pal Optimismus entgegensehen. e Jgd! 5 4 Tech Innere Mission Ken und Evang. Hilfswerk vereinigen Sich 910. Bielefeld.(AP) Das Evangelische J Aut werle(Stuttgart) und die Innere ist 1 5 (Bethel bei Bielefeld) haben beschlossen g* zu einem Gesamtdeutschen Werk der N N Selischen Kirche Zusammenzuschliegen Name des neuen Werkes, das seinen Sitz Stuttgart haben soll, wird„Innere Mis und Hilfswerk der Evangelischen Kirche; Deutschland“ lauten. Eine Zeise Auge Stelle ist in Berlin geplant. Als Präside Teles des neuen Werkes wurde Pastor Friedrich Münchmeyer Unnere Mission) vorgeschlg Sen. Die Beschlüsse der beiden Organkz. tionen müssen noch von der 1 5 Synode der Kirche bestätigt Wer. en. Nach Gottes heiligem Willen verschied am 22. Januar 1957 nach einem arbeitsreichen Leben, zwei Tage vor seinem 79. Geburtstag, mein guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wendelin Hofmann Bäckermeister i. R. Am 19. Januar 1957 verstarb unerwartet unser lieber Bundesbruder und Alter Herr, Dipl.-Kaufmann Richard Fischer kurz vor Vollendung des 60. Lebensjahres. Er sei uns in seiner Aufrichtigkeit und Treue immer Unsere liebste Mutter und Oma, Frau Amalia Brauch geb. Schulz Bestattungen in Mannheim wurde nach einem Leben voller Pflichterfüllung kurz vor Vollendung ihres 70. Lebensjahres von ihrem schweren Leiden erlöst. Donnerstag, 24. Januar 1957 Hauptfriedhof Zelt Vorbild. a i 8 r hl. Kirche. Mannheim, den 22. Januar 1957 AHV. und Aktivitas der gestärkt mit den Tröstungen unserer hl. Kirche Windeckstrage 16 Irüller, Alban, Burschenschaft Reno Au a Im Namen der Kinder Waldhofstraße 20 8.30 3 Rheno-Arminla Neustadt(Weinstr.), Hindenburgstraße 9 und zu Heidelberg Mannheim, Seckenheimer Straße 124a Schneider, Peter, . Karl Brauch Rh., Hallenstrase 3„ 9.00 3 In ehristlieher Trauer: 1 1: 5. Januar, 8.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Antrett, Karl, Ju Anni Huber geb. Hofmann Beerdigung: Freitag, 25.„ egen Friedrichsfelder Str. 46 9.30 Jul 8 Börner, Agathe, r eee n. um 10 Uhr Germaniastraße 21.. 10.00 Für die wohltuenden Beweise liebevoller Anteilnahme „ Fischer, Richard, sowie für die überaus schönen Kranz- und Blumen- Zellerstraße o. 10.30 spenden beim Heimgang uns 1 erer lieben Entschlafenen— Statt besonderer Anzeige! Probst, Jakob, Frau 5 5 Tiefbetrauert verschied nach kurzer Krankheit am Ne., Neckarauer Str. 181 11.30 ve Eigenmann, Josef, Schwarzwaldstraße 38 Wittmann, Eugen, Hochuferstraße 76 Frye, Frieda, Käfertaler Straße 23, 23. Januar 1957 im 74. Lebensjahre Prof. Dr. jur. Friedrich Darmstaedter Landgerichtsdirektor a. D. Heidelberg, Mozartstraße 35 Barbara Hildenbrand geb. Gärtner Unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Schäfer Portier i. R. ist nach langem schwerem Leiden im Alter von 15.00 sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Kammerer für die lieben, wirklich trostreichen Worte am Grabe sowie den Diakonissenschwestbern in Feudenheim und 13.30 Margarete Kay Krematorium e Trauerfeier: Samstag, 26. Jan. 1937, 10.00 Uhr in der Kapelle Braun, Eva, Mannheim für ihre liebevolle Betreuung und all denen, 5 des Bergfriedhofes. Fe., Damaschkering 26 14.00 die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 24. Januar 1957 Heigel, Maria, 5 Burgermeister-Fuchs- Straße 8 Weiher 1. O.„14.50 83 h 1 13 55 115 1 5 den 24. Januar 1957 5 Irschlinger, Josef, m., Ackerstraße Die trauernden Hinterbliebenen Kü., Grohbergstr. 123 16.00 Familie Karl Merkel 225 Beerdigung: Freitag, 28. Januar, 14.00 Unr Hauptfriedhor Mhm. Nach langem schwerem Leiden wurde mein lieber Mann, 5 5 Vati, 3 und Schwager, Herr 5 Mitseteilt von der Friedhofver- 0 waltung der Stadt Mannheim. Horst Richt 5 fe OTS Ichter i onne Gewähr 5 M 5 1 5 lich im Alter von 48 Jahren aus unserer Mitte gerissen. 5 1 Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim nis VV 1 CC ͤ ²˙ A Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Plötzlich und unerwartet verschied am 22. Januar 1957 Mittelstraße 99 5 L 2 2 nach kurzer schwerer Krankheit unser lieber Vater, e eee 5 udwig Becker Schwei Neffe und Vetter, Herr FFFFC CCC. Anzeigen- Daue sowie alle Angehörigen 5 durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wur- zeut Karl Häberle— 1 8 hierdurch unseren innigsten Dank aus. 8 a 5 8 2 N 2 sonderen an der Krankenschwester Sannchen, dem 95 5 Beerdigung: Freitag, 25. Januar, 9.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Annakmestellez: Edeka. Groghandel und den Hausbewohnern und allen, die Insge im Alter von 70 Jahren. dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. antel Mannheim, den 24. Januar 1957 5 e die A ele en 28 Mannheim, den 23. Januar 1957* „ 8 5 1 Originol-Joritpreisen aufgeben: Rheinhäuserstraßge 118 Nüne In 3 er rauer: 5 Strar Almenhef: H. Schi Kath. Lamerdin ehörige Doris Pienz geb. Häberle 3 85 ee Want Am 22. Januar 1957 ist unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Herr Brentonostraße l? Familien Boger-Franz sowie alle Angehörigen Neckarau: Anita Groß, vormals a 35 Söppinger, Fischerstraoße a Heinrich Höfemann im Alter von 84 Jahren sanft entschlafen. Feuerbestattung: Freitag, 25. Januar, 14.30 Uhr Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. hein: Chr. Groll, Inh. Luzia I Mannheim, den 23. Januar 1957 Durler, Dänischer Tisch 21 125 D 7, 16 In stiller Trauer: Neckarstadt: Hons Portenkirchner, Jeder ob Mann oder tau 15 Karl Höfemann 5 Woaldhofstroße l ist dem Tempo der Zeit aus-. Unser lieber Billardfreund und Klubwirt, Herr und alle Angehörigen gesetzt. Vorzeitige Verschleiß— Karl Häberle 5 Neckarstadt-Ost: Heinz Baumann, Friedrich · bert Struße 46 erscheinungen, Müdigkeit und Lustlosigkeit sind häufige Fol gen. Beugen Sie vor: aktivie: ren“ Sie Ihre Kräfte durch Jungbrunnen der Natur vereint u. verstärkt in den KLOSTERFRAU AK TIV- KAPSELN N A Feuerehrung: Freitag, 25. Januar, um 15.00 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Waldhof: Ad. Heim, Oppaver Str. 28 ist nach kurzem Kranksein verstorben. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 24. Januar 1957 Kloſterfrauf Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 223.323 Verlangen Sie diese Aktiv- Kapseln noch 14170 heute in Apotheken und Drogerien HAEFELI N N 8 nach Dr. Ooerenxamp eee — Statt Karten Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, schwe- ster, Schwägerin und Tante Margarethe Bischoff ist im Alter von 74 Jahren N entschlafen. boadenburg- Neckarhausen: Hens Schmieg, 1 Ladenburg, Sievertstraße 3 Vereinigte Billardfreunde 1947 e. v. Mannheim, M 7, 13 Feudenheim: Frau Speer, ö Hauptstraße 69(Schorpp- Filiale) N Mannheim, den 23. Januar 1957 ksfertal: Jakob Geiger Haltepunkt eter Friedrich-Ebert-Straße 35 N 5 Der Pe ichtig Jun In stiller Trauer:( ketertal-sbds Albert Blatt, 3 beim 7 87 1 ber Johann Bischoff, Postobersekretär a. D. 8 ‚ zuleingen. dem. 0 8. Eugen Bischoff u. Frau Hilde geb. Adam Durtheimer Straße ll richt:„Birkel 7 e zung Erwin Müller u. Frau Hildegard geb. Bischoff 2 f 2 mit ho statt Karten F e N kiechalt idle sind ergie mit Feuerbestattung: Freitag, 25. Januar, 13.30 Uhr im Krematorium Kattowitzer Zeile 18 big, do Sie etweis drin. 28 5 5 5 5 3 5 Hauptfriedhof Mannheim. Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme in Wort lemperſbele Serien A line Auf jedem poke“— und Schrift sowie die überaus schönen Kranz- und Sie 15 Bild-Rezepie. De Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Ent- in 1 schlafenen, Frau Lorsch: Erich Horn, Am Morktplobe Ses. Für die uns anläßlich des Heimganges unseres guten Vaters, Herrn Hermann Albrecht erwiesene Anteilnahme sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Facharzt Dr. med. Lieske und den Diakonissenschwestern der Melanch- thon-Kirche, Herrn Pfarrer Dr. Stürmer, der Stadt- verwaltung, der Intendanz des Mannheimer Natio- naltheaters, dem Organisten Herrn Hans Schmidt sowie allen Hausbewobnern. Mannheim, den 24. Januar 1957 Lenaustraße 44 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Maria Seyfried Wwe. geb. Neudecker sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir H. H. Stadtpfarrer Amann für seine tröstenden Gebete sowie Frau Hilde Zimmer- mann für ihre liebevolle Pflege. Mhm.-Feudenheim, den 24. Januar 1957 Hauptstraße 119 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, 0 Hagengver Straße 22 Ladenburger Str. 32, el. 319 Heidelberg: Heidelberger ſageblon, 5 Brunnengasse 18.24 deidlbg.- Rohrboch: Fritz gollmever 5 Karlsruher Straße 51 Die trauernden Hinterbliebenen Die trauernden Hinterbliebenen g ur. 20/ Donnerstag, 24. Januar 1957 Seite 9 —— * and 5 8 r N N 5 f Mainau —— 7 7 n 50 7 9 e FRANKFURT 2 8 7 85. 25 5 ue eee dee, e acuaptend 2 pee BOSTON 8 lfasen fortgeze plANN ENU 13, 15, 17, 19, 21 Unr 13, 15, 17, 19, 21 i 8 5 in dolf Prack, Gundula Korte Winnie Markus, Sonja Ziemann mit dem Super-7 Clipper 1 7 n um el moren MON“ Carbf)* Viktor de Kowa, Walter Giller 5 5 AAA 50 0 e ge AHlsrEx 240i Letzt Tag: m e. Arge mlt d. 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Seite 10 MORGEN Donnerstag, 24. ar 1957/ „Verrückter Bomber“ endlich unschädlich gemacht Die amerikanische Polizei hat in Water bury(Connecticut) einen Mann verhaftet, der bei seiner Vernehmung gestand, der Verrückte Bomber“ von New Vork zu sein, Die mit der Fahndung nach dem Bomben- attentäter beauftragten Kriminalbeamten sind zuversichtlich, mit der Festnahme des 53 jährigen George Metesky eine seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten laufende, in den letzten Monaten mit Hochdruck vorange- triebene Ermittlungsarbeit erfolgreich abge- schlossen zu haben. Metesky gab zu, seit dem Jahre 1940 mindestens 24 selbst- gebastelte Bomben an Kinos, Telefonzellen und Verkehrsmitteln New Lorks gelegt und Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Starker Dunst, örtlich Frühnebel, sonst heiter bis leicht bewölkt. Trocken. Tagestemperaturen um oder etwas unter null Grad. Nachts immer noch Frost zwischen minus 6 bis minus 10 Grad, nur Hochlagen anhaltend mild mit Temperaturen zwischen plus 2 und minus 5 Grad. Schwacher Wind wechselnder Richtung. Uebersicht: Zwischen dem italienischen Tief und den Tiefdruckgebieten des Nord- meeres hält sich der hohe Druck als schmale Brücke über dem Südteil des Bundesgebie- tes. Während Norddeutschland zunehmend in den Bereich der atlantischen, Bayern in den Bereich der Mittelmeerstörungen kommt, ist für unseren Raum eine weitere Erhaltung der kalten Bodenschicht anzunehmen. Sonnenaufgang 8.10 Uhr. Sonnenuntergang 17.07 Uhr. Vorhersoge-HNarte För. 2 82 2 Uhr 3802555 ſ000 Hoperunde 8 2090 e N 98 ee, e 8 10 N — 4 N 2 3 2 l 7015 . e Serin N 7 5 Peer. 5 5 5 97 Poris 2 Pegelstand vom 23. Januar Rhein: Maxau 347(6), Mannheim 175 5), Worms 107(-), Caub 145(8). Neckar: Plochingen 123(-=, Gundels- heim 164(83), Mannheim 180(g). Sleichzeitig verschiedene Briefe mit der Unterschrift„F. P.“(„Fair Play“) geschrie- ben zu haben, in denen auf die Bomben- attentate hingewiesen wurde. Hauptanhaltspunkt für die Fahndung nach Metesky war ein Leserbrief des„ver- rückten Bombers“ an eine New Vorker Zei- tung, in dem er gedroht hatte, sämtliche Rohre der New Lorker Elektrizitätsgesell- schaft„Consolidated Edison Company“ in die Luft zu sprengen. Psychiater hatten ge- folgert, es müsse sich um einen unzufrie- denen ehemaligen Angestellten der Firma handeln, hatten die Liste der einstigen Be- schäftigten überprüft und waren durch einen Handschriftenvergleich auf den Na- men Metesky gestoßen. Als Motiv gab er an, er habe sich durch seine berufliche Tätigkeit bei der Edison Company eine Tuberkulose zugezogen und von der Firma keine ausreichende ärztliche Behandlung gewährt bekommen. Metesky berichtete, er habe die Materialien für seine Selbstgebastelten Sprengkörper in New Vork, und zwar stets in verschiedenen Ge- schaften, gekauft. Metesky ist in die psychiatrische Abtei- lung des Bellevue- Krankenhauses zur Be- obachtung seines Geisteszustandes einge- liefert worden. Bei der Ankunft im Kran- kenhaus erklärte er den Journalisten:„Ich bin froh, daß ich es getan habe.“ „Ich bin Wilma Montesi nie begegnet.“ .. Sagt Ugo Montagna/ Auch Piccioni will die Tote nicht gekannt haben/ Ex- Polizeipräsident widerruft Nr. 3 Ar. 20%/ I — Der italienische Skandalprozeß in Vene- dig um den Tod der schönen zwanzigjäh- rigen Wilma Montesi ist am Mittwoch, dem dritten Verhandlungstag, mit der Verneh- mung des römischen Lebemannes Ugo Mon- tagna fortgesetzt worden. In gelangweiltem Ton und mit lässiger Eleganz sagte der „Merchese“ Montagna:„Alle Anklagen gegen mich sind absurd. Ich bin Wilma Montesi nie in meinem Leben begegnet und habe auch niemand vor dem Gesetz geschützt.“ Montegna ist einer der drei Hauptange- klagten des Montesi- Prozesses. hm wird vorgeworfen, dem römischen Jazzpianisten Piero Piccioni mit Rat und Tat zur Seite ge- standen zu haben, um ihn vor der Bestra- fung zu schützen. Piccioni hat nach Ansicht der Anklage den Tod Wilma Montesis ver- schuldet, in dem er sie in lebensgefähr- lichem Zustand am Meeresstrand aussetzte. Der Begünstigung im Amt ist der 76jährige ehemalige Polzeipräsident von Rom, Saverio Polito, angeklagt. Weitere elf Personen ste- hen ferner wegen falscher Zeugenaussagen und Irreführung der Behörde vor Gericht. Piccioni, der Sohn des früheren italieni- schen Außenministers und jetzigen Chef- delegierten bei den Vereinten Nationen, Was sonst noch geschang. Nach der ersten Aufführung des„Tage- buchs der Anne Frank“ in Tel Aviv ist be- Kkanntgegeben worden, daß auf den Bergen bei Jerusalem ein„Anne-Frank- Wald“ ge- pflanzt wird. Damit soll dem tapferen Mäd- chen und anderen Bewohnern des Ghettos von Amsterdam ein Denkmal gesetzt wer- den. Der in der Schweiz lebende Vater Anne Franks wurde telegraphisch eingela- den, an der feierlichen Einpflanzung der er- sten Setzlinge teilzunehmen. * Beim Transport einer Granate kam es in einem spanischen Militärmagazin in dem Dorf Bunol zu einer Explosion, der sechs Soldaten zum Opfer fielen. Zwei ihrer Ka- meraden wurden schwer verletzt. * Die Zahl der Todesopfer, die die Explo- sion von acht Blindgängern am Sonntag nach einem Artillerie-Scharfschießen auf Formosa gefordert hat, ist auf 36 gestiegen. * 130 Passagiere und Besatzungsmitglie- der des Handelsdampfers„Matua“, der 150 Meilen nordöstlich von Fidschi auf ein Riff aufgelaufen war, sind von amerikani- schen Zerstörern an Bord genommen und nach Auckland gebracht worden. Die ame- rikanischen Schiffe, die sich auf dem Wege nach Honolulu befanden, hatten die SOS- Rufe des gestrandeten Schiffes aufgefangen. Die Bergung der Passagiere vollzog sich in- nerhalb einer Dreiviertelstunde und ging ohne die geringste Panik vor sich. * Sieben Polizeibeamte, die zur Unter- suchung von Zusammenstößen in das Dorf Mukrampur bei Moradabad, 160 km östlich von Neu Delhi(Indien), entsandt worden waren, sind dort von der Dorfbevölkerung niedergemacht worden. Ein weiterer Poli- zist wird noch vermißt. Die Polizisten waren nach Meldungen aus Moradabad in das Dorf gegangen, nachdem ein Bauer von den An- hängern eines heiligen Mannes, der sich als Gott betrachtete, angegriffen worden war. * Zwei junge Deutsche, die einen Raub- überfall auf einen Taxifahrer vorhatten, sind dieser Tage in Straßburg von der Poli- zei festgenommen worden, bevor sie ihre Absicht in die Tat umsetzen konnten. Die jungen Leute, ein 17jähriger aus Essen und ein 24jähriger aus Abendstunden vom Straßburger Haupt- bahnhof aus nach Thionville gefahren wer. den. Der Taxifahrer schöpfte jedoch Ver- dacht, als sich seine Fahrgäste, die bereits Köln, wollten in den im Wagen Platz genommen hatten, weiger⸗ ten, die Fahrtkosten im voraus zu bezahlen. Während noch die Auseinandeksetzung mit dem Taxifahrer im Gange war, erschien ein Polizeibeamter mit einem anderen jungen Deutschen, der angezeigt hatte, daß seine beiden Kameraden einen Raubüberfall be- absichtigten. Das„Unternehmen“ war zwi- schen den drei jungen Leuten verabredet worden, doch hatte es der„dritte Mann“ im hatte ausgesagt, er sei unschuldig am Tode des Mädchens. Zur Zeit der Tat habe er mit der Schauspielerin Alida Valli in der süd- italienischen Stadt Amalfi geweilt. Piceioni hatte wie Montagna erklärt, er habe Wilma Montesi nicht gekannt. Nach Piccioni war der Ex- Polizeipräsident Polito vernommen worden. Die wichtigsten Punkte seiner Aussage: Die These. daß Wilma Montesi bei einem Fußbad am Mee- resstrand umkam, stammt nicht von ihm, sondern von der Familie Montesi. Er hatte nie direkt mit den Ermittlungen zu tun, hatte auch keine Zeit dazu, da Parlamentswahlen unmittelbar bevorstanden und der Tod der Wilma Montesi ohnehin kein ungewöhnlicher Fall war. Auf Grund der Autopsie an Wilma Montesi war er fest überzeugt, daß kein Verbrechen vorlag. Weitere Ermittlungen veranlaßte er nur deshalb, weil Gerüchte umzulàufen begannen, die den Sohn des Auhßenministers mit dem Tod der Wilma Montesi in Verbindung brachten. Er ver- mutete, daß diese Gerüchte im Hinblick auf die Wahlen von politischen Spekulanten aus- Sestreut wurden. Polito bestritt, mit dem„Marchese“ Ugo Montagna, den er erst im Sommer 1953 ken- nengelernt habe, jemals über Wilma Montesi gesprochen zu haben. Der einstige Polizeichef Roms gab jedoch zu, infolge einer Diabetes könne er sich jetzt „mancher Umstände nicht mehr genau er- innern“. Sensationell wirkte es auf die Zuhörer, daß Polito einen Teil seiner vor dem Unter- suchungsrichter Sepe gemachten Aussagen 21 Salutschüsse in Monaco: Prinzessin geboren widerrief. Er habe das Vernehm(eg) P protokoll unterzeichnet, ohne es ele daran, eir haben, erläuterte Polito dazu. Nach zunehmen 18stündisen Verhör, dem er ausgesetzt hon Indus sei er völlig am Ende gewesen und h. er Diskos alles unterschrieben, was man ihm vors kassun hätte. Er müsse jetzt Sagen, daß im Ve e Emard, D mungsprotokoll seine Außerungen men puar in nau wiedergegeben seien. Whocke une Einer der Mitangeklagten, der 31Jahr deutscher Sizilianer Michele Simola, sagte aus 5 beten Di Montesi sei mit einigen Rlitgliedern U ene fun Rauschgiftrings bekannt gewesen nabe aa bestätigt. aber beharrlich geweigert, sich 10 Prei mit den. dieser Gruppe zu beteiligen.„Wir redete Kontakt ökter zu, sie solle ihre Familie verlassen u. ſen über. dei uns mitmachen“, erklärte Simola 10 von vorn! sie Weigerte sich und nannte uns Mörder n kleine Auf die Frage des Gerichts, ob die von Sch dle Aufle genannte Frau auch tatsächlich mit Win ar Zurü. Montesi identisch gewesen Sel, sagte de kopieren Sizilisner:„Ich habe Hunderte von Fotos den Ban flen gesehen, seit diese Sache angefangen ig Wönnte. und ich bin sicher, daß es dasselbe Mädche Nach War. Ich erinnere mich noch an ihre aug Pmdeswi Figur und an ihren großen, Laszinierend lich darat Mund“. 5 williger Simola sagte weiter aus, man habe Wilm keit von Montesi häufig mit Max Mugnoni züsam prektizier men gesehen. Mugnoni war im Mai dez ver. Ces Risi gangenen Jahres verhaftet und angeflag trügen, 80 worden, eine Schlüsselstellung in einen tür del Rauschgiftring zur Versorgung italienischer leihen de Aristokratenkreise inne zu haben. Nach der Niemand Vernehmung Mugnonis waren im Juni 1985 Kapitalm mehrere Adelige wegen Verstoßes gegen das ten könr Rauschgiftgesetz verhaftet worden. auch hiel den notw beikühren Januar„ 1 Thronfolge ist gesichert/ Monegassen jubeln Fürstin Gracia Patricia hat am Mittwoch in Monaco ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Die 20 000 Einwohner Monacos erfuhren von der glücklichen Geburt durch Salutschüsse, die vom Fürstenschloß über die Stadt dröhn- ten. Die Zahl der Schiisse kündigte den Be- wohnern am, daß es eine Prinzessin War. Die Prinzessin soll auf den Namen Caro- line getauft werden. Zudem soll sie die Vor- namen Louise Marguerite erhalten. Die Taufe wird in vier bis sechs Wochen in der Kathedrale des Fürstentums Monaco statt- finden. Prinzessin Caroline ist jetzt Thronerbe des Fürstentums. Sollte sie aber einmal einen Bruder bekommen, so wird dieser Thronerbe. Das Nachfolgegesetz bestimmt: „Die Thronfolge wird nach der Reihenfolge der Geburt in der männlichen Linie direkt vererbt. Söhne haben den Vorzug vor Töch- tern, die nur dann regieren, wenn keine Un men hat. Die Angliederung an Frankrei würde für die Einwohner des kleinen u Ungere stentums am Mittelmeer zur Folge haben, Das F daß sie ihre Steuer- und Wehrfreiheit ver. terte an lieren. Bundeser Sokort nach der Geburt begannen d mel Seb Geschütze des Fürstentums Salut 11 chen Ile schießen, Erst als der Donner der Geschützt 8 9155 beim 21. Schuß aufhörte, meldeten die Jout, dem 81 malisten, daß kein Thronfolger, sondern ein 8 Pringessin geboren war. Für einen Thron. 10 5 7 folger— er hätte Erbfürst Gregoire heiden 0 sollen— wären 101 Schüsse Salut abgefeuert Ponte worden. Nach Prinzessin Caroline kam auf Wunsch der haben d Eltern im fürstlichen Schloß von Monaco und den für mücht in einer Klinik zur Welt. In den Jubel nen Betti der Bevölkerung, der sich sofort nech Be. überflüg⸗ Kanntwerden der freudigen Botschaft in allen Fremdar Straßen äußerte, mischte sich Glockenläuten Jahr die letzten Augenblick mit der Angst zu tun be. kommen und die Polizei alarmiert. Die bei- den festgenommenen Missetäter haben in- zwischen zugegeben, daß sie den Fahrer be. rauben und mit dem gestohlenen Wagen nach Paris flüchten wollten. Bevor sie den Plan für den Ueberfall faßten, hatten sie bei einer Werbestelle der Fremdenlegion vor gesprochen, waren jedoch als untauglich abgewiesen worden. Teil dend, daß männlichen Erben geboren werden.“ Für die Monegassen aber war entschei- überhaupt ein Kind wurde. Denn nur dadurch entgeht Monaco der Angliederung an Frankreich. Ein Ab- kommen, das vor Jahrzehnten zwischen dem Fürstentum und der französischen Republik geschlossen wurde, sieht vor, daß Monaco Frankreichs Wird, geboren wenn die herr- N eee, Zeuge auf den Tisch des Hauses. Schöne Blumen erfüllen uns immer mit echter Freude. Genauso wie ein schmackhaftes Abendbrot mit delikaten Rama- Broten. Ja, Rama gehört dazu! n RAMA ist eben RAMA mit dem vollen naturfeinen Geschmack und das Heulen der Sirenen aller Schiffe in belastet. Hafen. Fürst Rainer III. gab seinem Volks ming de- die Nachricht von der Geburt einer Prinzessin denen ei über den Rundfunk bekanmt. Die Prophezeiung von Monte Carlos ein ziger Wahrsagerin— einer alten Zigeunerin — ist nicht in Erfüllung gegangen. Sie hatte vorausgesagt, daß das Fürstenpaar einen Sohn haben würde,„der in weni die Lan- rung des Der F die des Bau geht, un gen Jahren im Verg. schende Linie der Grimaldi keine Nachkom- mit mehreren Schwestern spielt“. Diese „weil m ist Hock N 8 Gepolsterte Hocker à 5,.— DM zu bührli. e 2 ee 0.0 COPRW UI S7—— Einbett- Schlafzimmer, kompl., Flur- 9 Nheuma- Schment garderobe, 1 eis. Bettstelle evtl. 3 5 H.-W.-Mantel, Gr. 48, gut erh., 30, FRANKFURT m. Matr. umzugsh. billig zu verk. bei Nervenschmerzen und in 1 2. vk. Rheinau, Zwischenstr. 8 prt. Frank, Luisenring 27. keribischen Jagen hilſt das la Konserve Kinderwagen, Peddigrohr, preisw. N PHIULADEIPH 1A Küchenbüf. u. Tisch, gut erh., prsw. zehnte bewährte Citrovanilla(VD zu verkaltfen Telefon 3 90 15 8 2 abzug. Adr. einzus, u. A 053 i. V. 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Ja- n nicht puer in einer Aussprache mit Geheimrat Gwocke und Präsident Bernard von der Bank 31 fn deutscher Länder, den Bundestagsabgeord- 115 wid neten Pr. Pferdmenges und Scharnberg, 3 im ie führenden Vertretern des Bankwesens nahe deststist. Wonl aber besteht die Absicht, 180 Tue den Anleihesuchenden stärker als bisher redeten Kontakt zu nehmen, um deren Ueberlegun- Jassen uben über Hehe und Zinsfuß der Anleihen nola 10 don vornherein zu beeinflussen. Es soll auch 8 Mörder u kleineren Gremien geprüft werden, ob von Sima die Auflege von achtprozentigen Anleihen mit Win ar Zurückgabe von niedriger verzinslichen Sagte de kapieren in einem Umfang geführt hat, der n Fotogtz den Banken ernsthaften Schaden zufügen Fangen het könnte. 5 5 i e Madchen Nach der dreistündigen Aussprache im ihre eu Fundeswirtschaftsminisferlurn Wurde schlieg- inierenden ich darauf hingewiesen, daß eine Art krei- williger Beschränkung der Emissionstätig- abe Wilm keit von den Banken im Grunde schon ni zusam- prektiziert werde. Da sie als Konsortien al des ver, des Risiko für den Absatz der Anleihen angeklag trügen, sorgten sie nämlich von sich aus da- in einem für, daß Ausmaß und Bedingungen der An- alienischer leinen den Kapitalmarkt nicht überfordern. „Nach de Niemand könne genau wissen, was der Juni 1085 Kapitalmarkt jeweils an Anleihen„verkraf- gegen das ten könne. Man sei aber zuversichtlich, daß 5 auch hier die Gesetze der Marktwirtschaft den notwendigen Ausgleich schließlich her- beikühren werden. Vergl.„MM“ vom 23. Oren januar„Inflation der Kreditwünsche“.) Umstrittene Agrarpolitik nen eit Ungerechtfertigte Ladenpreise ige beet Das 1D P-Organ„Das freie Wort. kriti- eiheit ver erte am 23. Januar die Agrarpolitik des Bundesernährungsministers.„Es muß ein- mnen mal Schluß gemacht werden mit der Lübke- Salut ichen Helftpflasterpolitik“, schreibt das Or- Gesc gan,„bei der im Grünen Plan sämtliche auf die 10 dem Agrarsektor anstehenden Probleme mit 83 5 91 ungenügenden Mitteln angefagt werden.“ en Tuc, Pie Aerarpolitir Lübktes habe dau geführt, 5 170 daß micht ein einziges der im Grünen Plan Me neiben angesprochenen Probleme gelöst werden abgefeuer Konnte.. . Nach der Argumentation des FDP-Organs Tunsch der haben die gestiegenen Gesamtlohnkosten onaco und den für den Grünen Plan 1956 ausgeworfe- den Jube nen Betrag von 898 Millionen DM weit nach Be- überflügelt. Allein die Steigerung der t in allen Fremdarbeiterlöhne hätten im vergangenen kenläuten Jahr die Landwirtschaft mit 400 Mill. DM Schiffe im belastet. Die FDP fordert eine klare Tren- em Volke nung der Aufgaſden des Grünen Plans von Prinzessin denen eines Investitionshilfsprogramms für die Landwirtschaft und dessen zur Förde- rung des Bildungswesens auf dem Lande. 1 ein. Ber Pressedienst der SPD erwähnt dage- 1 gen die regelmäßigen Veröffentlichungen a e des Bauernverbandes, aus denen hervor- 85 Jah gent. um wieviel stärker die Ladenpreise ahleg im Vergleich zu den Erzeugerpreisen steigen. Diese Veröffentlichung sei zu begrüßen, — Weil man mit den Bauern zwar rechten coll, wenn Sie mre Erzeugerpreise unge- WVEH bührlich erhöhen, sie aber nicht dafür ver- Ichmern zen undd in It dos Jah Konserven-Zollsenkungen beanstandet itro vanille(VWD) Der von der Bundesregierung vorge- der taichen legte Entwurf einer 67. Verordnung über Zoll- ung. Lesch satzänderungen für eine Reihe von Gemüsekon- empfoßſen. serven ist bei einigen Bundestagsabgeordneten blelen Falken auf Widerstand gestoßen. Während der Außen- ILIE bandelsausschuß des Bundestages der Vorlage 22 0 zugestimmt hat, haben einige FDP-Abgeord- nete einen Aenderungsantrag eingebracht, der bewirken soll, daß nur ein Teil der Zollsen- kungen verwirklicht wird. Es wird beantragt, die vorgeschlagenen Zollsenkungen für Boh- nen-, Erbsen- und Spinat-Dosenkonserven zu streichen. Dagegen sind die genannten Abge- ordneten mit einer Senkung der Zollsätze für Gefrierkonserven von Bohnen, Erbsen und Spinat einverstanden. Negative Bilanz für englische Autoindustrie WD) Einen starken Rückgang der briti- schen Automobilproduktion und des Exports im Jahre 1956 gab das britische Stitistische Amt bekannt. Es wurden 707 594 Personenkraftwagen segen 897 560 imm Jahre 1955 hergestellt. Die Lastkraftwagen-Produktion fiel auf 287272 (29 85), während öffentliche Verkehrsmittel Jrsall honig enform sees zullen 1 er mit 9678 9657 etwa gleich blieben. Der Export N 217962(573 295 bei Personenfahrzeugen auf und bei Lastkraftwagen f. 17 12133(54 125 1 raftwagen au 1 1 Das Pfund Sterling steigt im Kurs —(A) Das Pfund Sterling ist am 22. Januar ratis! zum ersten Male seit dem Juli des vergange- nen Jahres auf über 2,80 Dollar(rund 11,76 DM) 17 wie aus Kreisen amerikanischer echselbanken mitgeteilt wurde. Nach An- * 1 dieser Finanzkreise ist der Kurs des des seit dem Regierungsantritt Macmillans u verk. 1 befestigt. Man nimmt an, daß der An- des des Pfundes der Beginn einer Festigung leser normalerweise beständigen Währung ist. Grundig beteiligt sich an Triumph-Werke AG 10 Die Grundig Radio-Werke Gmb, 1 Bay., teilt mit, daß sie von der Rhein- 3 Bank AG einen maßgeblichen Anteil des 5 9 5 Händen befindlichen Aktienpaketes 8 Aa er Nürnberg AG übernehmen die bi utgegen anderslautenden Berichten wird isherige Fertigung bei Triumph weiter- — Marktberichte ning vom 23. Januar e Obst- und Gemüse-Groß markt neten Anfuhr schwach, Absatz mittel. Es er- 1617 1 A 17—25, B 10—14, C 6—8; Weißkohl 5 tkohl 15; Wirsing 12; Rosenkohl 3040; Sellerle 22—25; Lauch 20—25; Zwiebeln 18—20. NE-Metalle Ele! f Bier wol- Kuprer tur Leitzweckte 323,50—326,50 DNA ee 140—141 DM West num für Leitzwecke 250—265 DM eutscher Zinn-Preis 935—944 DM Freie Devisenkurse 3 8 i 70 ital. Lire 9953 88 1 belg. Francs 8,345 3,368 ten, 0 tranz. Franes 1,1900 1,1920 110 1 Franken 95,58 95,78 icht. 1 ou. Gulden 110,025 110,245 1 Saned Dollar 4,369 4,379 100 5 Pfund 11,736 11,756 1 100 d Wed. Kronen 80,91 61,07 170 3085 Kronen 60,49 60,61 ten 100 orw. Kronen 58,66 38,78 100 Schweizer Fr.(rei) 97,88 98,08 1 1 Schilling 16,11 16,15 100 Dnl- W Dollar 4,1952 4,2052 7 430,— DM-O; 100 DM-O= 24,69 D- antwortlich machen kann. wenn der Zwischenhandel seine Aufschläge steigert“. Die gegenwärtig von den Hausfrauen ge- zahlten Ladenpreise seien nicht mit den der- zeitigen Erzeugerpreisen zu rechtfertigen, stellt der Pressedienst fest. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird das geschäftsführende Präsidium des Deutschen Bauernverbandes am 28. Januar zu einer neuen Aussprache empfangen. In informier- ten Kreise wird angencmmen, daß im Mittelpunkt der Besprechung das bisher streng vertraulich behandelte Zehnpunkte- programm der Landwirtschaft zum Grünen Plan stehen wird, sowie der Wunsch des Bauernverbandes, angesichts der Schwierig- keiten auf dem land wirtschaftlichen Sektor in die Schlußverhandlungen über den ge- meinsamen europäischen Markt einbezogen zu werden. Argentinien lockert Ein fuhrbeschrän kungen (VWD) Eine Reihe von Maschinen und Motoren darf jetzt über den freien Devisen- markt nach Argentinjen eingeführt werden. Bisher waren derartige Einfuhren generell gesperrt, und die Zentralbank hatte nur in Ausnahmefällen Dev sengenehmigungen er- teilt. Wie die Deutsch-Südamerikanische Bank, Hamburg, aus Buenos Aires erfährt, können nach den neuen Bestimmungen Dampfmaschinen, Kessel, Zentrifugen, Kom- pressoren, Auf- und Flaschenzüge, Pregzluft- motoren, Explosions- und Dieselmotoren, hydraulische Pressen, pneumatische För- derer, Transformatoren, hydraulische und Dampfturbinen zum Freikurs importiert Rentengesetze zwischen „Eine soziale Großtat“, meint Gewerkschaftsblatt Als eine„soziale Großtat“ und einen ent- scheidenden Schritt zur Sozialreform be- zeichnet das offizielle Organ des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB)„Welt der Ar- beit“ am 23. Januar die vom Bundestag ver- abschiedeten Rentengesetze. Es gereiche den Volksvertretern zum Ruhm, daß sie dieses bedeutendste Sozialgesetzeswerk seit der Schaffung der Arbeitslosen versicherung und der Einführung der Sozialversicherung zu- stande gebracht hätten. Die Rentengesetze seien vor allem deshalb zu begrüßen, weil die Renten fortan weit- gehend dem steigenden Ertrag der Produk- tion angepaßt und zugleich vor der„schlei- chenden Geldentwertung“ geschützt würden. „Beeinträchtigt wird diese Großtat auch da- durch nicht, daß der Neuordnung Lücken und Mängel anhaften, die man nach dem Willen der Opposition lieber vermieden hätte und deren Beseitigung der kommen- den Praxis vorbehalten bleibt.“ Zu den nach Auffassung der Gewerk- schaften bestehenden Mängeln der Renten- gesetze nahm der DGB-Vorsitzende Willi Richter Stellung, der als Bundestagsabge- ordneter an der Vorbereitung und Ausar- beitung des Gesetzeswerkes im Sozialpoli- tischen Ausschuß des Bundestages maßgeb- lich beteiligt war. Richter erklärte, er müsse zu seinem Bedauern sagen, daß die Renten- vorschläge des DGB nicht in gebührendem Umfang berücksichtigt worden seien.„Ich bin der Auffassung“, erklärte Richter,„daß es sehr wohl möglich gewesen wäre, bei der Neuordnung der Renten versicherungen der Angestellten und Arbeiter fortschrittlichere K URZ NACHRICHTEN laufen und in der nächsten Zeit noch durch elektronische Artikel aus dem Grundig-Produk- tionsprogramm ergänzt werden. Wie aus un- terrichteten Kreisen zu hören ist, wird Grundig bei Triumph wahrscheinlich zusätzlich die Fer- tigung von Diktiergeräten und von elektroni- schen Büromaschinen aufnehmen. Gelsenberg baut neue Oelleitung (VWp) Die Gelsenkirchener Bergwerks AG wird in Kürze mit dem Bau einer Erdölleitung von Gelsenkirchen nach Wesel beginnen. Die 47 km lange Leitung soll schon Ende des Jahres betriebsfertig sein und jährlich sechs bis acht Millionen Tonnen Oel transportieren. Der Beschluß des Baues der Linie Gelsen- kirchen Wesel ist für die Rheinschiffahrt be- deutungsvoll, da deren Oeltransporte danach immer mehr zurücktreten werden, wenn auch eine Umstellung der Fahrzeuge auf Mineralöl- fertigprodukte möglich ist. LL. Effektenbörse Süddeutsche Bank A. G., Filiale Mannheim Frankfurt, a. M., 23. Januar 1957 (oo) Börsenverlauf: Hoffnungen auf ein baldiges Streikende in Schleswig-Holstein sowie auf eine freiwilleg Selbstbeschränkung bei neuen Emissionen gab den Aktienmärkten eine freund- lichere Note. Die am Vortag verzeichnete Teilerholung machte darauſmhin weitere Fortschritte. Die Geschäftstätigkeit hielt sich jedoch, abgesehen von einer leichten Anfangsbelebung, weiterhin in ziemlich engen Grenzen. 16-Farben-Nachfolge gesellschaften und 18 Farben-Liquis auf Anlage- und Meinungskäufe der Privatkundschaft und des Berufshandels anziehend. Am Montanmarkt blieb die Kursgestaltung uneinheitlich, Wobei jedoch begrenzte Kursbesserungen überwogen. Versorgungswerte sowie Kali-Aktien im Rahmen der Gesamttendenz freundlicher. 8 märkten ergaben sich vereinzelt Sonderbewegungen in Spezialwerten. Rentenmärkte tendierten un- e Pfandbriefe erneut bis zu einem Punkt nachgaben, vermochten slch Industrieobligationen gut zu behaupten. Grün& Bilfinger notierten am 18. Januar nicht 160 son- regelmäßig. Während vers werden. Zu den gleichen Bedingungen, je- doch unter Entrichtung einer Sonderabgabe von 20 argentinischen Pesos je US-Dollar, bestehen Einfuhrmöglichkeiten u. a. für Pumpen, Prüfstände, verschiedene Zentri- fugen, Motorkarren, Dampfkondensatoren, Luftkräne, Bohrgeräte für Wasserbrunnen, Fördermaschinen, Ventilatoren, bestimmte Generatoren und Transformatoren. Um die Stabilität der Baupreise (eg) In Bonn wird zur Zeit die Frage diskutiert, ob nach der Arbeitszeitverkür- zung und Lohnerhöhung im Baugewerbe auch die Baupreise in Bewegung geraten werden.(Vergl. MM vom 22. Januar„Mehr Somale Sicherheit im Baugewerbe“.) Man hofft, daß der Konkurrenzkampf im Bau- gewerbe, der sich gerade in den letzten Monaten wieder verschärft hat, eine solche Entwicklung verhindern werde. Die Preis- stabilität dürfte vor allem im Tiefbau und Straßenbau nicht gefährdet sein, weil dort der Lohnanteil an den Gesamtkosten nur etwa 15 bis 25 v. H. beträgt. Im Hochbau allerdings beträgt der Lohnanteil 30 v. H. Die beschlossene Arbeitszeitverkürzung und die Lohnerhöhung, die zusammen rund zehn v. H. des Maurerecklohns von 2, 20 DM je Stunde ausmachen, könnten hier die Kostenrechnung erheblich belasten. Hinzu kommt, daß nach einer Lohnerhöhung in der Idustrie der Steine und Erden die Bau- Stokfpreise jetzt wahrscheinlich ansteigen werden. Zustimmung und Kritik Regelungen zu treffen, als das geschehen ist, ohne daß eine besondere erhöhte finan- zielle Belastung erforderlich gewesen wäre.“ Es sei notwendig, daß die Ausfallzeiten, die durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit den Angestellten und Arbeitern im Laufe eines Arbeitslebens von 40 bis 50 Jahren entstän- den, bei der Rentenbemessung angerechnet würden. Durch diese angestrebte Regelung müsse der Arbeitnehmer, der krank oder arbeitslos gewesen sei, in den Genuß des gleichen Altersruhegeldes kommen Wie der- jenige, der„von diesen unverschuldeten Schicksalsschlägen nicht betroffen wurde“, sagte der DGB- Vorsitzende unter anderem. Im weiteren Verlauf seiner Ausführun- gen vertrat Richter den Standpunkt, daß die Erhöhung der Beiträge von bisher 12 auf 14 v. H. nicht erforderlich gewesen sei für die Leistungen, die nach den neuen Renten- gesetzen gewährt würden.„Jedenfalls hätte vor einer Beitragserhöhung der Bundes- zuschuß erhöht werden müssen. Man darf doch nicht vergessen, daß die Rentenver- sicherungen der Angestellten und Arbeiter durch die Inflation und die Währungsreform Milliarden an angesammelten Beiträgen ver- loren haben, deren Ersatz als eine Kriegs- folgelast angesehen werden muß“, stellte der DGB- Vorsitzende fest. Die„Gemeinschaft zum Schutz der deut- schen Sparer“ erklärte ani 23. Januar in einer Stellungnahme, die mit der Renten- reform verbundene Verbesserung der mate- riellen Lege vieler Sozialrentner sei un- eingeschrämkt zu begrüßen.„Das ist jedoch der einzige erfreuliche Aspekt des Gesetzes, mit dem im übrigen ein Fremdkörper in unsere Selbstverantwortung und Kraufkraft- stabilität aufgebaute Wirtschafts- und Ge- Ssellschaftsordnung hineingebracht wird.“ Im Gesetz seien„zahlreiche sozialpolitische, finanzielle und versicherungstechnische Pro- bleme offen geblieben, die weitere Belastun- gen für Wirtschaft und Währung mit sich bringen werden“. Für den Gesetzgeber komme es jetzt ent- scheidend darauf an, mehr als bisher für eine sorgfältige Abstimmung der Wirt- schaftspolitix auf die Linie der stabilen Kaufkraft einzutreten. Ferner würden ge- genüber den kollektivistischen Elementen der Rentengesetze ein neues soziales Gleich- gewicht durch Stärkung der freien Vorsorge und der Vermögensbildung bei den Arbeit- nehmern geschaffen werden müssen. Elektro- und An den Lokal- dern 163. Aktien 2. 1..J. Aktien 22. l. 29. 1. Aktien„ Accumulatoren. 143½ J 144%½[Mannesmann 168 169½ eh. GRE: Adlerw. Kleyer 108 110[Metallges. 393% 303%[ Hüttenw. Oberh.. 134 15—⁹8 F77FF 188 Rhein- Braunk. 247 f 24 1[ Bergb.NeueHoffg. 130 140 Aschz eli. 80% 80%[Rhein. Elektr. 73 17³ GHH Nürnberg 199 200 Augsburg-Nürnb. 210 210 Rhe install. 161 ¼ 164% Bet. Ges. Ruhrort 298 29⁵ Bayer. Motoren. 109 109%[RW R.. 205¾% f 208 Bemberg 91 ½½ 9½ Salzdetfurtn 232 235½ Berger Tiefbau 133¼ 2255 Schering 265 206 eh. Hoesch a“ 0 BB“)0ꝙ0/D 248 247¼ Schlossquellbrau, 245 B 7273 2 134% 134% Buderus 170 175½ Schubert& Salz.) 170 211 n 133 13³ chem. Albert. 140 B 140% Schwartz Storch.. 215 215⁵ Act r 8 133 13³ Conti qummi 262% 264 JJJVVVVVVVVVTTVTVVVVVVVV Daimler-Benz. 302 301 Siemens& Halske 1902 193¼ Degussa 252 252 Sinner 115 115¼ Demag 216 155 5„„200 1 eh. Kloecknerw.: Dt Erdöl. J178/ 55 VD„„— 147 1491 Bt. Linoleum 228 228 ver. Stahlwerke 5½ 5,55 e 91 1 5 Dt. Steinzeug 2 2 Pinters hall. 223 228 Kloeckner-Bergb. 140 141½ Durlacher Hor. 200 T 200 Zeiß- ton 227% Stahlw. Südwestf. 166 ¼ 171 Eichbaum-Werger 210 ½ 125 Zellstoff waldhof 105 1083¾ 5 EI. Licht& Kraft 128 Enzinger Union 17¼ 170 Banken eh. Ver. Stahlw.: Gebr. Fahr. 102 102½ Badische Bank 190 190 Dt. Edelstahlwerk 204 206½ 18 Farben Liqu. Bayr. Hypothek.- Dortm. Hörder Ant.-Sch.) 36% 36% u Wechsel-BK. 205 205 Hüttenun on 130¾ 130½½ BAS Fp. 181% 1828 Commerzbank) 11 11 Gelsenk. Bergw. 133 133% Casella.Q. 270 270 Commerz. Bochum. Verein 135½ 138½ Farbenf. Bayer 192½ 193%[u. Credit- Bank, 207 207 Gußstahlw. Witt. 188 185 Farbwerke Höchst 182/ 18½[Deutsche Bank% 756 Hamborn. Bergb. 109 11⁰ Feldmhle 32 S323 Suddeutsche Bank 200% 2 Handels Unien 50% 257 pelten& Gul.. 190% 107%[ Presdner Bank) ½ 207 Phönix Rheinrohr 12%½% 15 Goldschmidt 175 174 Rhein-Main Bank 206 120 Hüttenw. Siegerl. 220 2²⁰ Gritzner Kayser 100 190 Pfälz. Hyp.-Bank 180 5 Niederrh. Hütte. 176 175 Grün& Bilfinger 100 Reichsbank-Ant. 6 1 ½ J Rheinst. Union 148 150 Harp. Bergbau 102% 103 Rhein. Hyp.-Bank 170 70 Rhein. Westf. Hdlb Zement 1 70 5 Dego(Vorzug). 48¾ 49 Eisen u. Stan! 170½ 171½ Holzmann 4 Ruhrst. Hatting 108% 170 Klein, Schanziin. 182 162 5 Stani Süldwestt. 160% 171 ahme yer Eis. u. 5 CC 100 Were Zeche Erin. 278 279 Linde's Kis 223 222 Neue Eisen-Hütte 124 125⁵ Ludw. Walzmühle 06 100 Stahlw. Bochum 121 12⁰ ) RM-Werte SDnnense ses Bupneres esse 2 Sade 2 sss E asses sse verrät Hans Moser: „Haben Sie schon gehört, was mon sich vom Winter- Schluß-Verkauf im Kcuf hab; Vetter erzählt? Es sind tolle Oberra- schungen im Gange.. Vor allem: Achten Sie am Samstag auf die „Illustrierte Vetter- Post“, die lhrer Zeitung beigege: ben ist und die im Groß- format auf 4 Seiten einma; lige Preisvorteile für jeden bietet, der sich eos Beson- deres vom Winter- Schluß · Verkauf erhofft, Studieren Sie bitte diese Sonder- Ausgabe sehr qufmerksam, und denn aber am Montag: Seite 12 255 NORGEN Donnerstag, 24. Januar 1957/ N Der Philharmonie-Komödie letzter Akt Hans Scharoun stößt in Berlin quf einige Widerstände Das siebenjährige Tauziehen um den Neubau der Berliner Philharmonie scheint sich allmählich seinem Ende zu nähern. Sechs Jahre lang haben die Lobbyisten der Parteien und dreier Wetsberliner Stadtbezirke sich um den Philharmonie-Standort gestrit- ten; jetzt, da man sich für die Ruine des denkmalgeschützten Joachimsthalschen Gy m- nasiums in der Bundesallee entschieden hat, Streitet man sich darum, ob und in welchem Umfang der mit dem ersten Preis ausge- zeichnete Philharmonie-Entwurf des Archi- tekten Hans Scharoun gebaut werden soll. Eine Dreiviertel-Mehrheit, die den Spruch des Preisgerichts sozusagen rechtskräftig und damit für die„Gesellschaft der Freunde der Philharmonie“ verbindlich gemacht hätte, konnte in der Sitzung der Jury nicht erzielt werden; von den dreizehn Juroren Sprachen sich vier gegen das Scharounsche Projekt aus. Mit welchen Argumenten? Zunächst: Scharouns Projekt überschreitet die vorge- sehene Bausumme von 7 Millionen um etwa 1,3 Millionen D-Mark. Kein Wunder, daß der Berliner Finanzsenator Haas und der ver- treter des Bundeswirtschafts ministeriums, Ministerialdirigent Rössing, deren Beruf es ja schließlich ist, den Stadt- respektive den Bundessackel zuzuhalten, sich auf die Seite der Kontrahenten Scharouns geschlagen ha- ben. Solche Sparsamkeit klingt dem Steuer- zahler zwar zunächst höchst angenehm ins Ohr, rückt aber ins Zwielicht, wenn man bedenkt, mit welcher Selbstverständlichkeit die Kostenvoranschläge überschritten zu Werden pflegen, wenn es sich um die Er- richtung neuer Trutzburgen der Bürckratie handelt. Befremdend, daß auch die beiden vertre- ter des Bausenators gegen Scharoun ge- stimmt haben. Sie, die doch vom Fach sind, hätten es eigentlich besser wissen, jedenfalls aber das schöpferische, das genialische Element in Scharouns Projekt erkennen müssen, das nicht minder revolutionär ist als die Stutt- Sarter Liederhalle. Allerdings könnte nur blinde Fortschrittsgläubigkeit leugnen, daß das Projekt einstweilen noch einige Mängel aufweist, die in erster Linie aus der amphi- theatralischen Gliederung des Raumes und der Placierung der Orgel resultieren: ein Teil des Publikums bekäme die Solisten nur von hinten zu sehen und— da der„gezielte“ Schall der Bläser von ihm weggeleitet wird — Wahrscheinlich nur ein ziemlich entstell- tes Bild der jeweils zur Debatte stehenden Partitur vermittelt. Ebenso dürfte der direkt neben der Orgel sitzende Teil der Zuhörer- schaft über die Scharounsche Lösung nicht Sehr glücklich sein. Natürlich hat der Archi- tekt sich etwas dabei gedacht, als er seine amphitheatralische Lösung konzipierte: er wollte Hörer und Musiker in einer geistigen Gemeinschaft zusammengefaßt wissen, die sich in der amphitheatralischen Gliederung des Raumes widerspiegeln sollte. Diese Idee ist bestechend, reibt sich nur leider— nãm- lich in den genannten Fällen— an der mu- Sikalisch akustischen Realität. Sind diese Mängel irreparabel? Keines- Wegs. Vielleicht könnte man sie dadurch beheben, daß man die Orgel an die Stelle versetzte, wo nach dem Willen des Archi- tekten die im Rücken des Orchesters sitzen- den Zuhörer sitzen sollen. Die Frage, ob man einem Architekten vom Range Scha- rouns dergleichen Aenderungswünsche zu- Bayreuth 1957 „Tristem und Isolde“ als Nebveinstodierung Nach alter Tradition beginnen die Bay- reuther Richard-Wagner-Festspiele auch in dhesem Jahr mit einer Neueinstudierung: Wolfgang Wagner inszeniert„Tristan und Isolde“ mit Wolfgang Sawallisch als musi- Kkalischem Leiter. Diesem Auftakt am 23. Juli Folgt die vieldiskutierte„Meistersinger“-Auf- führung Wieland Wagners vom Vorjahr; es dirigiert auch dieses Werk wieder André Cluytens. Für Joseph Keilberth, der 1957 nicht in Bayreuth sein wird, übernimmt Hams Rnappertsbusch sowohl den ersten wie den zweiten„Ring“-Zyklus und alterniert dafür mit André Cluytens in der musika- Eschen Leitung des„Parsifal“, der viermal gegeben wird Insgesamt sechs Tristan“ Aufführungen und neun„Meistersinger“ Wäüedergaben ergänzen das Programm des bis 25. August währenden Festivals. W. muten könne, dürfte dabei gar nicht akut werden. Denn beim Wettbewerb zum Neu- bau der Philharmonie ging es ja schließlich nicht um die Errichtung eines L'art pour art-Baues, sondern eines Konzertsaals, bei dem weder der Verwendungszweck der Aesthetik noch die Aesthetik dem Verwen- dungszweck geopfert werden sollte. Ueber- dies ist Scharoun, der seit jeher der mißver- standenen Sachlichkeit und dem frostigen Beton- Purismus gewisser modernistischer Architekten-Schulen sein entschlossenes Be- kenntnis zu einer„organischen“, nämlich humanitären Architektur entgegengesetzt hat, nicht der Mann, eine Idee zur Ideo- logie zu fetischisieren, auch nicht seine eigene. Unter diesen Umständen ist es nur na- türlich, daß die Westberliner Presse mehrere Lanzen für Scharoun gebrochen hat. Da- durch sah sich wiederum die„Gesellschaft der Freunde der Philharmonie“ veranlaßt, dem Bauträger, also der„Konzerthaus der Berliner Philharmonie GmbH“, die Ver- Wirklichung des Scharounschen Projekts zu empfehlen, obwohl keine Dreiviertelmehr- heit hinter dieser Empfehlung stand. Nach menschlichem Ermessen ist damit zu rech- nen, daß Scharoun auch diese letzte Hürde nehmen und der Bau in absehbarer Zeit be- Sonnen wird. Ein„zweites Kassel“— wie erinnerlich, ist Scharouns prämiiertes Kas- Seler Theaterprojekt verschiedenen Einwän- den und Intrigen zum Opfer gefallen— wird es, einer Aeußerung des Westberliner Bausenators Schwedler zufolge, in Berlin nicht geben. Hellmut Kotschenreuther Aus Karl Theodors Antiquarium Dieser Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene italienische Putto gehört zum Besitz der Städtischen Museen Mannheim, deren neue Heimstätte, das Reiß- Museum, heute eröffnet wird(siehe auch Lokal-Teil). Die Bronze- Stutuette gehört zu den wenigen Stücken, die beim Wegzug Karl Theodors nach München aus dem kurfurstlichen Antiquarium des 18. Jahrhunderts in Mannheim verblieben. Aufnahme: Robert Häàusser Nach einem Märchen von Andersen „Die Schneekönigin“ von Kurt Thies als Märchenoper in Trier Das Stadttheater Trier brachte dieser Tage die Märchenoper„Die Schmeekönigin“ von Kurt Thies erstmals auf die Bühne. Weil es danach zumindest zweifelhaft ist, ob dieses Opus noch weitere Wiedergaben erleben wird, sollte man das Wort„Urauf⸗ führung“ vielleicht besser nicht gebrauchen. Kurt Thies ist im norddeutschen Raum kein Unbekannter. Der 46jährige Hamburger, Sohm eines Chormeisters und seit Jahren als Hornist an der Hamburgischen Staatsoper tätig, leitet den renommierten Hamburger Schubert-Chor. Außerdem ist er bereits mit verschiedenen Vokalkompositionen(Liedern, Oratorien und Kantaten) an die Oeffentlich- keit getreten. Als Opernkomponist indessen besitzt er noch nicht die souveràne drama tische Kraft und Bühnenerfahrung, um sich Segen ein ungenügendes und völlig bühnen- fremdes Libretto erfolgreich durchzusetzen. Es einfach mit einem rauschenden, bau- schenden Klangmantel zuzudecken, ist jeden- falls kein Weg. Ganz abgesehen davon, das dies gewiß nicht Thiesens Absicht war, als er die schwindsüchtige„Schneekönigin“ mit Alterierten Akkordpackungen und sämtlichen Modulations Medikamenten spätromanti- scher Rezepte traktierte. Nach drei voraufgegangenen Versuchen an Stokken von Rückert, C. F. Meyer und Brachvogel ist die„Schneekönigin“(nach Andersen) nun die erste Oper des Ham- burgers, die das Rampenlicht einer Bühne erblickte. Vielleicht wäre auch sie— so, wie sie sich jetzt darbot— besser bei den anderen in der, Schublade verblieben. Ihre bisweilen pathetisch geschwollene, bisweilen affektiv überhitzte oder sentimental aufge- weichte Klangrhetorik steht mit ihrem Massierten instrumentalen Aufwand in keinem Verhältnis zur Simplizität der musi- kalischen Erfindung, der Melodien und Mo- tive. Wer einen garen Tag lang, quer durch die Programme, Radio hörte(angenommen, es brächte einer das fertig), dem wird kaum etwas Unbekanntes oder Uberraschendes in dieser Oper begegnen. Im Programmheft des Trierer Theaters Weist Thies es weit von sich, ein„Neu- töner“ zu sein. Das Wort ist so gestrig wie seine Musik und die Beteuerung also ab- solut überflüssig. in jedem Betracht. Thies iUustriert nach altbewröhrter Tonfilm- Ma- nier: Da summen die Bienen im Holz). da sonmt und spiegelt sich die Natur(im Blech), da plätschert der Bach, flöten und trillern die Vöglein, da schenpern unbeilschwanger die Becken und dröhnen die Pauken als sollte das Jüngste Gericht hereinprechen. da solittert Eis per Xylophon. Thies ist nämlich immerzu bemüht, seine allzu-spät- romantische Partitur durch neuartige Or- chestergags auf Orffsche Weise, durch aus- Siebigen Gebrauch von Schlagzeug und Xylophon oder gestopftes Blech, modern aufzuputzen und aufzufrisieren. Nur ein paar Stimmungen werden auskomponiert und wirklich beschworen, nur ein paar Figuren wirklich zitiert und nicht nachge- zeichnet. Da läßt dann die Musik gewisse, Werm auch nicht sonderlich originelle, Qualitäten ahnen. All das brauchte noch kein Unglück zu sein, wäre da nicht die geradezu lächerliche Diskrepanz zwischen Text und musikalischer „Ausstattung“ sozusagen. Wäre da nicht das hanebüchen primitive Libretto des Harald Netzbandt, das in der Qualität ein Mittel- ding zwischen Kinderreimen, Reklameversen und Friederike Kempner darstellt. Selbst das nicht übermäßig anspruchsvolle Trierer Theaterpublikum konmte bei den gesproche- nen Zwischenakt-Verslein die Lacher nicht mehr zurückhalten. Unbegreiflich, wie man urcufgeföhrt derartig puerile Reimereien unverändert (Wenn überhaupt) hinnehmen kanta. Hier gerät das Ganze nämlich bedenklich über die Grenzen des Erträglichen und des Kit- sches hinaus, Abgesehen davon, daß dieses „Buch“ keine einzige dramatische Szene, kaum einen handlungs-, geschweige denn Spanmnungs fördernden Dialog enthält. Beklagenswerterweise konnte die Regie des Intendanten Dr. R. Hesse hier auch nicht mit eigenen Einfällen nachhelfen. im Gegen- teil, stellenweise blieb sie noch hinter den Intentionen des Textbuches zurück, das doch dem Theater weiß Gott nicht zu viel, son- dern allemal zu wenig zumutet; an einer Wichtigen Stelle hat Hesse es sogar migver- standen. Um so liebevoller, leidenschaftlicher und vertrauter widmete sich das Trierer Orchester unter Otto Söllner der musikali- schen Interpretation dieser Erstlingsoper, der man gern Freundlicheres und Besseres nachgesagt hätte. Eo Plunien Premiere:„onne et circenses“ Nebes Komſmjödchen- Programm hölt oſtes Nivecu In seinem Düsseldorfer„Colosseum“ hatte das Rom(mödchen— kurz vor dem zehnten Geburtstage— Premiere des Programms „Panne et circenses“; und die westdeutsche Prominenz des Theaters, der bildenden Kunst, des Rundfunks, der Verwaltung, der Politik, der Wirtschaft, der Publizistik be- Stätigte durch stürmischen Beifall dem be- riihmten literarischen Kabarett, daß es sein Niveau gehalten hat, als es„kleine Brötchen, große Spiele“ glossierte. Es ist gewiß nicht leicht, dem Thema Bonm neue Variationen abzugewinnen, ohne sich dabei im Kreise zu drehen, zumal ja auch die angezielten Persönlichkeiten dem Gesetz der Wiederholung des Gleichen unter- liegen. Also auch die kritischen Aufspürer der neuralgischen Zonen. Doch selbst um diesen Gefahrenpunkt kreisen die Texter (Kay und Lore Lorentz, Hachfeld, Morlock, Lommer) und das von Kay, mit Lore Lorentz an der Spitze, geführte Ensemble(Trudi Roth, Butschke, Gottschow, Malzacher und Vielhaber) geschmackvoll, witzig und— im Gefiinl der Mitverantwortlichkeit— gerecht. Die Pfeile aus dem Köcher des Teams (dem Werner Kruse die genau zum Gan- zen stimmenden Kompositionen, samt der Klavierbegleitung, und Ruodi Barth die einfallsreichen Bühnenbilder und Kostüme schufen) treffen jeden, der den Moralisten als verdächtig oder gar schuldig erscheint; und da gibt es, auf allen Seiten und bei allen Parteien, gar viele Scheiben, Objekte ud Individalitäten, in deren Zentrum etwas gefeuert zu werden verdient. Glanzstücke der Folge sind zwei bitter- ernste Nummern: das Chanson„Vor dem großen Turm von Babel zu singen“ und die „Free Europe- Story“, mit der gespenstigen (auch choreographisch und durch das fahle Licht ergreifend verdeutlichten) Erkenntnis von der Obhmmacht des begütigenden Zu- spruchs gegenüber den nackten Tatsachen der Gewalt. Dabei geht es einem kalt den Rücken herunter. Heiter und in bestechender Komik(ob- wohl selbst diese Dinge„eigentlich“ nicht zum Lachen sind) werden andere Fragen Uliseres sogenannten öffentlichen Lebens literarisch festgenagelt: Zwei quiekende Schweine uriterhalten sich über den wirt- schaftlichen Irrsinn, ihre Preise durch wech- Selseitigen Export und Import ihres Flei- sches hochzuhalten; der Konter revolutionär von der Drehbank weiß mit der so sehr ver- Kkürzten Arbeitszeit nichts anzufangen und sehnt sich„heim ins Werk“; je ein Kultur- referent aus West und Ost feiert in Simul- tan-Rede mit völlig gegensätzlichem Voka- bular erst Mozart und dann die„Stein-Zeit- (des Freiherrn); bei der Olympiade der Schriftsteller siegt R. A. Schröder über T. S. Eliot mit einem Daktylos. Es gibt also Schlager und bewegend Nach- denkliches genug, das dem Kom(m)ödchen viel Ehre einbringt. Günter Schæb 11 jn Frack und Zylinder Sanda um die„Zduberfföte“ in prag Mit einem regelrechten Theat endete àm letzten Freitag die Pr miere von Mozarts Oper„Die Zauberfiöt die zum ersten Male seit 18 Jahren wit auf dem Spielplan einer tschechischen B f erschien. Nach Meldungen der Prager Pre konnte sich das Publixum nicht mit der der Inszenierung befreunden und gelb Seh Entrüstung lauten Ausdruck. Der ji Nachwuchsregisseur Bohumil Hrdlicka da Mozarts Oper in die heutige Zeit setzt, auf Dekorationen verzichtet und 5 Sänger in moderner Straßenkleidun treten lassen. Die für letzten Sonnta setzte Vorstellung fiel angeblich krankung mehrerer Darsteller“ a ste Vorstellung soll am Freitag stattfinden. erskanz, ager pz 8 au 8 an „Wegen Us. Die nich dieser oh In der Prager Presse wird die 9 kalische Interpretation der Auf kührung g lobt, die Inszenierung jedoch fast einmi abgelehnt. Die Zeitung Sobodne Son schreibt:„Die Aufführung wirkte wie ei 0 Bombe neben der grauen Konvention, n N der bisher Opern bei uns orthodox g. geführt wurden. Es gibt einige ehrliche e suche und mehrere gewagte Experime bei dieser Inszenierung. In ihrer Gegen heit ist sie jedoch ein tragischer Irrtum“ „Lidova Demokrazie“ lehnt es ab, über de „Vergewaltigung Mozarts“ überhaupt en Kritik zu schreiben. Das Parteiorgan„Rude Pravo“ verzüc dem mißlungenen Theaterabend einen pal tischen Hintergrund zu geben.„Wollten ds Regisseure vielleicht behaupten, daß eich l. der Darstellung des Reiches von Saarastn unsere heutige Gesellschaftsform Widerspie. gelt, da die Sklaven moderne Kleider. gen? Was suchen die elegant angezogene Herren auf der Bühne, die einige ewig g tige Sentenzen über die Schönheiten d Lebens über ihre Lippen bringen, die das Zerrbild einer bürgerlichen Demokrat vorgaukeln wollen?“ Das KP-Blatt verlang man möge Mozart getrost aktualisieren, ab so, daß damit der„Sieg der Kräfte de Lichts über die Mächte des Dunkels an de Tag kommt und damit auch unser heut Kampf symbolisiert werden kann“. Das Gewerkschaftsorgan„Prace“ sch, dert die Inszenierung folgendermaßen: e Dirigent betritt den Orchesterraum noch he hellerleuchtetem Hause. Drei Donne schläge ertönen, und dann folgt Schlag ad Schlag Ueberraschung auf Ueberraschung Pamino betritt in tiefst dekolletierte Sportleibchen maskiert die Szene, Die K nigin der Nacht wird in einer Droschte vor die Männer in Frack und Zylinder g. spannt sind, auf die Bühne gezogen. Satz. stro trägt modernste Straßenkleidung u seine Priester hängen ihre Mäntel auf Nie. derhaken, wie in einem Prager Kaffeeha Der Oberpriester singt seine bekannte In diesen heil'gen Hallen“ in Paminas pon pös eirigerichtetem Boudoir auf einer Couch Wenn wir diese Aufführung energisch 20 lehnen“, schreibt das Blatt,„so tun wir di aus Verehrung Mozart gegenüber.“ dh Kultur-Chronik „Wer will unter die Soldaten“, eine Las spiel- Importe von Ira Levin aus Amer über deren deutschsprachige Erstauffünru im Wiener„Theater in der Josefstadt. am 29. September 1956 ausführlich berichtele“ wurde in einer Inszenierung von Herma Hom im Nürnberger Lessingtheater zum el o ROMAN VON JOHN SED GES Aus dem Amerikanischen von N. o. SCARPI Presserechte: Scientia, Hamburg 16. Fortsetzung „Doch, doch“, sagte er eindringlich,„und Wenn es dir auch nicht um dich geht, so geht es doch mir um dich. Ich mag nicht, daß die Kinder glauben, daß du sie immer auszankst.“ „Aber ich muß sie doch auszanken, wenn sie ungezogen sind“, sagte sie eigensinnig. „Wer wird sie denn sonst etwas lehren, Ned? Du bist den ganzen Tag nicht da, und wenn du heimkommst, willst du sie nur verwöhnen. Ich bin es ja, die bei ihnen sein muß.“ „Wenn du nur so sein willst, wie du von Natur aus bist, Liebste, dann werden sie schon lernen“, drängte er. „Aber sie tun es nicht!“ Er sah Tränen an ihren Wimpern glitzern und brach ab.„Wir werden diesen schönen Tag nicht mit Streit beginnen, Liebste. Geh ins Haus zurück und wärme dich. Wenn Mary dich zuviel plagt, schicken wir sie ins Pen- sionat. Zuerst kommst du!“. Sie zog ein Taschentuch aus der weißen Spitzenmanschette, wischte sich die Augen und lächelte.„Ich bin gar nicht so bösartig, Wie du glaubst. Ich lese Mary Geschichten vor, und gestern habe ich kleine Kuchen ge- backen, die sie gern hat.“ „Ich weiß“, sagte er zärtlich.„Im Herzen bist du die beste aller Mütter.“ Seine Augen waren noch immer zärtlich, Als er den Trolleybus erreichte und einen lee- ren Sitz fand. Sie würde jetzt ins Haus zurückgehen, Mary in den Mantel mit der Kapuze helfen, selber den braunen Mantel anziehen, den er ihr voriges Jahr, als sie in England waren, gekauft hatte, und dann würde sie das Kind ein Stück weit auf dem Weg zu der neuen Schule begleiten. Wahrscheinlich würde sie auch den Jungen mitnehmen. Es war ein merkwürdiger Gedanke, daß er Vater von drei Kindern war, und daß der kleine Tom nächstes Jahr auch schon in die Schule gehen Würde. Das Letztgeborene, ein Mädchen, San- dy, war ein Jahr alt. Drei Kinder seien genug, Hatte er beschlossen. Bei dem Gedanken an Mary umwölkten sich abermals seine Augen. Was wollte denn zwischen Mary und Mar- garet nicht stimmen? Es war, als hätten sie keinen Tropfen Blut gemeinsam. Das Kind vergötterte seine Mutter und konnte ihr doch nichts recht machen. Sie ist ein wenig lang- Sam, erwog Edward, und Margaret ist 80 flink. Edward verließ den Bus, überquerte die Straße und betrat sein Büro., Seit er die Ver- antwortung übernommen hatte, war das Unternehmen ständig vergrößert worden, immer mit Vorsicht und immer gegen den Willen seines Vaters. Eines Tages würde er das ganze Gebäude übernehmen. Jetzt wollte er sogar den Namen des alten Mather ver- schwinden assen, und die Firma sollte Has- latt& Söhne, Druck und Verlag, heißen. Mather war ein Jahr nach Beginn des Ver- lagsgeschäftes gestorben. Jenes erste Probejahr war aufreibend ge- wesen. Edward hatte von einem erfolgreichen Buch mit einem ansehnlichen Nutzen ge- träumt. Statt dessen war er gerade nur mit heiler Haut davongekommen., Das Buch, das ihn so sehr gefesselt hatte, war kein flnanziel- ler Erfolg gewesen, und er hatte es hartnäckig vor dem alten Mather verteidigt. Nun, er war mit heiler Haut davongekom- men, und im nächsten Jahre hatte Tennant ihm das große Buch gegeben, jenes, das der ganzen Welt bekanntmachen sollte, daß Mater& FHaslatt ebensogut Verleger wie Drucker waren. Edward trat in den Lift, der Personen und Waren befördern mußte, nickte dem Bur- schen zu, der ihn bediente, und ließ sich schweigend in den dritten Stock befördern. Er grüßte das Telephonfräulein und ging an dem Büro seines Vaters vorbei. Dann machte er kehrt und öffnete die Tür. Sein Vater saß bereits am Schreibtisch über einem Ge- schäftsbuch. „Du bist früh da, nicht?“ fragte Edward. „Und du kommst spät“, erwiderte sein Vater, ohne aufzusehen. Edward lächelte. Einmal werde ich die Nacht hier verbringen. Das ist die einzige Möglichkeit, früher da zu sein als du.“ Er nickte seinem Vater zu, ging in sein Büro und schloß die Tür. Jane Hobbs, die Sekretärin, die er mit seinem Vater gemein- sam hatte, war bereits fleigig gewesen, hatte die Morgenpost geöffnet, und obenauf sah er einen Brief seines Bruders Baynes, dem er widerstrebend erlaubt hatte, für eine Woche nach New Lork zu fahren, um sich darüber zu orientieren, was ein Büro in Newy Vork kosten Würde. Baynes hatte Sandra mitgenommen. Edward argwöhnte, daß das Büro in New Vork mehr als zur Hälfte ihre Idee war. Er las den Brief mit größter Aufmerksam- keit. Sandra erweise sich, wie Baynes schrieb, als große Hilfe. Lewis Harrow, der junge Mann, den er zu Edward schicke, werde ihm ein Manuskript bringen. Sie hätten er- schwingliche Büroräume gefunden, sehr klein, tatsächlich nur drei Zimmer in einem Gebäude, darin noch drei andere Verlags- häuser ihre Büros hatten. Die Adresse war günstig. Das klang nach Sandra, dachte Ed- ward grimmig. Er legte den Brief hin. Er hatte es nicht eilig, die Kosten zu erhöhen. Wenn er sich auf diesen Plan einließ, wäre es mur für ein Jahr, und Baynes müßte Geld ge- nug hereinbringen, alle Spesen zu decken. Mit seinem Vater darüber zu reden, hatte er noch nicht gewagt. Er runzelte die Stirn, las die übrige Post, seine Gedanken aber waren noch immer bei Baynes. Dieser jüngere Bruder hatte das Leben dadurch kompliziert, daß er in die Fußtapfen des àlteren Bruders trat. Unter den zahl- reichen Berufen, die Baynes hätte wählen können, hatte ihn einzig und allein das Ver- lagswesen gelockt. Er wollte Bücher heraus- bringen, vielleicht eines Tages selber Bücher schreiben. Und er hatte Margarets jüngere Schwester geheiratet. Edward war nicht Wenig verärgert gewesen, als, bald nach sei- ner Heirat, Baynes ihm gebeichtet hatte, er sei in Sandra verliebt. Weder Edward noch Margaret hegte viel Vertrauen zu dieser Liebe, denn Sandra sagte ganz offen, sie wisse noch nicht, ob Baynes ihr gefallen werde, wenn er aufgehört hätte zu Wachsen; derzeit finde sie ihn sehr amüsant. Doch es war noch kein Jahr vergangen, als sie heirateten. Das junge Paar war sogleich nach New Vork gezogen, wo Baynes in unter- geordneter Stellung bei mehreren Verlegern gearbeitet hatte, und Sandras Luxusbedürf- nis befriedigte nach wie vor ihr Vater. Als der Krieg erklärt wurde, meldete sich Baynes, von Sandra beeinflußt, zu einem englischen Regiment, und Sandra folgte ihm nach Eng- land. Vier Jahre Kämpfe an den verschie- densten Fronten hatten Baynes keinen Scha- den zugefügt und anscheinend nicht verän- dert, abgesehen davon, daß er noch größer und breitschultriger geworden war, was Sandra durchaus billigte. Baynes kam als Hauptmann zurück, zog die Uniform so rasch wie möglich aus und bat Edward um eine Be- schäftigung. Er und Sandra, sagte er, würden im Seatonhaus wohnen. Weder sie noch er trug Verlangen nach einem eigenen Haus, und von Kindern war noch nicht die Rede. Dage- sten Male in Deutschland gespielt. reil Eugene O'Neills nachgelassenes Schausptt 21 „A touch of the Poet“, das im Februar d peim e Stockholmer Schauspielhaus seine Urauftik 8 rung erlebt, wird in der Uebertragung im Mainz Inszenierung von Prof. Oscar Fritz Schu schon i! unter dem Titel„Fast ein Dichter“ währen 8 der diesjährigen Salzburger Festspiele zu kags kin ersten Male in deutscher Sprache gespielt. Erwarti Caterina Valente wurde von der Berlin währt „Komödie“ für die Wintersaison 19550% Wachs! Hauptdarstellerin in dem amerikanischen 3 1 sical„Annie get your gun“ verpflichtet 9 kausene Künstlerin trift damit erstmals als Schaust vielleic lerin auf einer Berliner Bühne auf. Organi Professor Dr. Wolfgang Schadewaldt, 9 Zeit in dinarius der Klassischen Philologie 1 1 Universität Tübingen, spricht auf Einlaum Masser der Gesellschaft der Freunde Mannheims 15 Londor der ehemaligen Kurpfalz am Donn aden 24. Januar, 20 Uhr, im Vortragssaal e 2 heimer Kunsthalle über das Thema:„Die 80 Europa zeption der griechischen Tragödie auf d. zeitlich modernen Bühne“. 5 New klassis gen war im letzten Jahre viel von 1 en worden. Edwards Meinung. 5 155 daß Baynes, der als jüngerer Bruder 10 10 ngelef schäft eintrat, das Drucken von 11 6 manche erlernen sollte, aber Baynes wollte nich 1 5 kann.! von wissen, sondern erklärte, er 1 er Type nicht von der anderen untersch 3 Für Edwards langsam wachsende 5 l phische Bibliothek interessierte er sich 1 um d Er verbrachte die Hälfte seiner Zeit in) de 8 8 Vork— auf der Jagd nach Autoren.„ word Ich weiß nicht, was ich mit Baynes. Pi N 5 ines Winter 8 fangen soll“, hatte Edward eines 1 Stadt abends, nachdem die Kinder zu Bett 2 0 l gen waren, Margaret mißgestimmt 11 10 er ur traut. An jenem Tage hatte er einen Pr 1 Nation Baynes erhalten, darin dieser ee de, Zustän der schwur, er habe ein Genie entde fiesen Anlie sen Name Lewis Harrow sel, und 48% 9 Fund zuliebe müsse das Büro in 1 90 nur ar unverzüglich eingerichtet werden, une Ick Daniel dra sehe sich darum auch nach einer denn 8 nung um. 18 „Was ist mit Baynes los?“ hatte. Men 0 85 schläfrig gefragt. Sie war nachmiftaßs 10 mige den Kindern Schlitten gefahren, ihre i nicht n waren gerötet, und ihre Lider S 5 Werke „Er will nichts von der Druckerei 1 deutsc und dennoch möchte er in die Firma eim 1 ten“, klagte Edward. 5 90 5 „Trachtest du nicht herauszubringen., Die er bereits kann?“ fragte Margaret. 1 geleist sagt, daß er eine ausgezeichnete WI TFreibr habe.“. hat, 80 „Eine Witterung— wofür?“ 1. „Er riecht die Leute, die ein Buch ins“ gewes haben.“ 1 Verfas Darauf hatte Edward nicht geanu und ei „Du tätest besser, zu Bett zu gehen“ 55„ Am E nach wenigen Minuten zu Margaret. 8g 4 Städte keinen Zweck, daß du tust, als wäres 985 icht schläfrig.“ 90 8 5 Fortsetzung bol 57/ Nr z — der in Prag daterskagz br Ager 5 auberflät hren Wieg, schen Bab! rager Preg mit der d gab Se Der ju odox a, hrliche ve Uxperimeg on Sara 1 widerspie Leider f, gezogene e ewig gü. mheiten de en, die u Demokrat itt verlang Sieren, ab Kräfte de ace“ schi zaßen:„De um noch he Donne Schlag el erraschungg solletierten e. Die K, Droschle linder g. bgen. Sale. zidung un auf Kle. Kaffeehan zannte A ninas pon. mer Coud ergisch ab, in wir dis 5 dh eine Lis 8s Amerik taufführug fstadt“. berichteten n Herman er zum el. Schauspt ebruar an rauffih, agung un itz Sch „ währen spiele 20 gespielt. er Berlin 1957/58 d lischen M. lichtet. Di Schausple wald, Or. die an de Einladung heims u Donnersteg der Man. :„Die Re. e auf d — New Vl nung ler ins G. Grund ed a michts c. Könne eilt erscheide“ e typo sich nich eit in Nel J. zaynes dl s Wintel, ett gegab mt anvel⸗ 1 Brief V0. gere Bl deckt des nd lesen der Stach und Sal- iner Woh e Margel üttags m. re Wange Aten Sid rei wisse“ ma eintte⸗ ingen, we t.„Sell, Witterun Ich in Sd 5 antworte 191 60 sagte 11 2 41 „Lebendige Stadt“ in Cegenwart und Zukunft Von Professor Franz Schnabel(Universität München) Ehrenbürger der Stadt Mannheim Doemundertundfünzig Jahre sind kein hohes Alter für eine städtische Gemeinde. Unter den stolzen Städten am Rheine ist Mann- heim eine der jüngsten; die meisten anderen— Köln und Koblenz, Mainz und Worms, Speyer und Straßburg, Basel und Konstanz— sind schon in der Römerzeit angelegt worden. Wir huldigen einem Geburts- tagskinde, das mitten zwischen Ruinen doch noch alle Hoffnungen und Erwartungen der Jugend in sich trägt und das innere Maß sich be- währt hat. Eine Stadt, die es in ihrer Jugendlichkeit, im langsamen Wachstum von drei Jahrhunderten auf immerhin zweihundertneunzig- tausend Einwohner gebracht hat, kann man darum doch nicht— wie vielleicht unsere Vorfahren gemeint hätten— einen unförmigen Organismus nennen; andere, wahrhaft monstrése Gebilde kennt unsere Zeit, in der die Menschheit in unheimlichem Tempo sich vermehrt, die Massen zum Leben erwacht sind und die Millionenstädte— Moskau, London, New Vork, San Franzisko, Tokio— wie Pilze aus der Erde schießen. Unsere Stadt ist auch heute noch geprägt von der Kultur kuropas, die eine urbane, eine städtische Kultur ist und in ihrer neu- zeitlichen Gestalt den modernen Geist des vernunftgemäßen Aufbaues von Staat und Gesellschaft und des alle Zerrissenheit bändigenden klassischen Maßes ausspricht. Und Mannheim seinerseits, diese ganz nach geometrischer Methode angelegte und von vernünftigen Lebensordnungen beseelte Stadt, hat manche Güter in diese Kultur eingebracht, die man in ihr nicht missen kann. Es ist die Stadt des jungen Schiller und einer Bürgerschaft, in der am frühesten und stärksten in Deutschland umdie freie Bewegung der Person und der Sachen, um die gerechte und 2 we ck mäßige Gestaltung des staatlichen und nationalen Lebens gerungen Worden ist. Die Politik, der Handel und die Industrie haben den Namen unserer Stadt in der ganzen Welt berühmt gemacht. Wo immer heute die Führer war umterentuickelten Völker die Wege studieren, auf denen die 3 Europas sich aus dem Feudalismus und den agrarischen . emporgearbeitet haben und denen zu folgen das große . der Asiaten und Afrikaner geworden ist, da stoßen sie nicht Aa List sondern auch auf die Mannheimer Friedrich An a 8 5 und Karl Mathy, die heute aktueller sind denn je; 85 155 aben als die krühesten in Mitteleuropa den nationalen Staat, Sadie ionalparlament, den einheitlichen Wirtschaftsraum als ein 1 1 0 19 und zusammenhängendes Bedürfnis erkannt. Und 18 1 er vorbildlich sind die Maschinenfabriken und chemischen 5 Gebiet geworden, die mitgeholfen haben, das 85 2 ürtschaktsleben von ausländischen Lieferanten unabhängig machen, bevor sie dann selbst in ferne Erdteile ihre Waren brachten. * Freiheiten haben hierbei entscheidende Mithilfe . Unser Gemeinwesen, auch wenn es nie die ererbten Rechte, 85 5 und Gewohnheiten einer mittelalterlichen Stadt besessen . ern die Gründung eines unumschränkt regierenden Fürsten 5 ist, hat doch schon früh die Ansätze zu einer Gemeinde- 95 5 1 gehabt, aus der die Sicherheit, der Friede und das Recht . 5 ebendiger Austausch zwischen den Bürgern erwachsen konnte. Städte gang unserer Stadtgeschichte steht der kluge und tatkräftige 85 gründer, und Wir sollten auch heute eine solche Gestalt aus dem archischen Zeitalter der europäischen Geschichte nicht gering achten, obgleich der Tat des Fürsten erst noch der Bürgergeist zu Hilfe kommen mußte, wenn eine lebendige Stadt entstehen sollte. Wir wollen uns daran erinnern, wie Wir einst als Schüler bei der Lektüre des unsterblichen Vergil den berühmteésten Ahnberrn aller Städte- erbauer, den Aeneas kennen und lieben lernten, der ein Besiegter und ein Flüchtling war, ein Städtegründer, kein Städtezerstörer wie Achilles. Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz steht in der Tat in einer hoch hinauf reichenden und erlauchten Reihe von Kulturbringern, und so sei ihm an diesem Tage des Stadtjubiläums das dankbare Gedenken geweiht, daß er im März 1606, als schon die Vorzeichen des großen Krieges den Horizont des alten Reiches überschattet haben, den Mut gefunden hat, den Grundstein zu dieser Stadt zu legen und ihr am 24. Januar 1607 mit den berühmt gewordenen„Freyheiten und Be- gnadigungen“ die Stadtrechte zu verleihen. Der Pfälzer Kurfürst hat nicht ahnen können, wie dereinst seine Schöpfung sich entfalten werde, Die wahre Bedeutung einer geschicht⸗ lichen Tat ist meist den Lebenden und Handelnden verschleiert. Und so wird auch unsere Gegenwart ganz anders in das Buch der Geschichte eingetragen, als Wũir heute annehmen; erst die Entfernung gibt das währe Bild. Wir wissen nicht, wie das Stadtjubiläum, das wir heute feiern, in den Herzen der Mannheimer Bürger Früchte tragen wird, welche Lebenshilfe es ihnen gewährt und ob von dem neuen National- theater, das wir in diesen Tagen eröffnet haben, die gleiche belebende Kraft ausgehen kann, die ehedem unser Mannheimer Nationaltheater ausgezeichnet hat, so daß es in einem Jahrhundert hoher Theaterkultur zu einer der stärksten Stützen der Schauspielkunst und der Musik werden konnte. Die Zukunft ist uns Menschen verborgen, und das ist gut so denn Wenn wir in die kommenden Zeiten hinausschauen könnten, würde dies alle unsere Schaffenskraft lähmen. Wohl uns, wenn wir uns sagen können, daß wir unsere Sache so gut ergriffen haben, wie es nach den obwaltenden Umständen möglich war! Wir haben die Bedingungen geprüft und für günstig befunden, um dem Wiederaufbau der Wohnstätten, der Arbeits- stätten und der Schulen auch den Neubau des höheren geistigen Lebens folgen zu lassen. Zu diesen Vorbedingungen gehört in erster Linie, daß der Volks- chdrakter unserer rheinischen und städtischen Bevölkerung sich noch immer einer neuen und schweren Aufgabe gewachsen gezeigt hat. Es Wohnen heute unter uns nur noch drei oder vier Familien, deren Name in der ersten Einwohnerliste von 1607 aufgezeichnet ist. Aber das Blut der ersten städtischen Familien lebt in ihren Töchtern fort. Und die vielen Einwanderer, die nachträglich noch hinzugekommen sind, haben als Abkömmlinge des gleichen rheinpfälzischen Stammes und weil sie die gleiche reformierte Religion wie der Gründer der Stadt bekannten und da sie diese nach wohlgeordneten Regeln geplante und geformte Stadtanlage täglich vor Augen hatten, die Mannheimer Geistesart an- genommen und fortgebildet, und so ist ein Menschentypus entstanden, der gewohnt ist, auch die schwierigsten Aufgaben mit nüchternem Wirklichkeitssinn zu erfassen und zu lésen. Denn es ist der größte, aber nicht der erste Wiederaufbau, den die Mannheimer heute durchzuführen haben. Diese rheinischen Lande waren im 30 jährigen Kriege und in den Franzosenkriegen Schauplatz furchtbaren Geschehens, immer wieder wurde die Stadt niedergebrannt und mußte von Grund aus neu aufgebaut werden. Auf den Trümmern der alten Festung am Rheine, buchstäblich auf dem Schutt zerstörter Bauten wurde das mächtige Schloß emporgeführt und auf künstlich aufgeschütteter Terrasse die Oberstadt, die Stadt des Barock erstellt. Schon nach zwei Menschenaltern war auch dieser Glanz wieder entschwunden, und die Rheinbundszeit vollends hat alle Traditionen abgerissen. Aus der Hofstadt der Kurfürsten wurde eine badische Landesstadt, die von Karlsruhe aus regiert wurde; àuch da hat die Bevölkerung sich anzupassen verstanden und aus der Unvernunft der geschichtlichen Wende den Entschluß geschöpft, dem Fortschritt zu dienen. Der Rationalismus des Pfälzer Stammes spricht schon aus den Briefen der Liselotte zu uns Nachgeborenen, er ist gestärkt worden durch die Aufklärung, deren Frühzeit diese geometrische Stadtanlage und die Namen ihrer Kirchen— Konkordie und Trinitatis— entstammen, er ist übermächtig geworden, als vor den Heeren der Französischen Revolution die alten Ordnungen zerfielen und nichts im Volke und in der Landschaft dd war, an dem Sehnsucht und Romantik sich hätten emporranken können. So ist ehedem der Wiederaufbau mit Ausdauer und Tatkraft durchgeführt worden, und so hat die Bevölkerung heute nach der totalen Zerstörung auch den totalen Neubau nüchtern und zähe und wie es die Umstände verlangten in die Hand genommen. Zu allem Menschenwerk gehört der planende Geist, die schöpferische Intelligenz; aber ebenso wichtig ist die Gemeinschaft, der man die Arbeitsteilung, die Zusammenarbeit und die Werkfortsetzung durch viele Generationen verdankt. Wir haben in dem Rückstrom der Evadkuierten die alles überwindende Heimattreue der Städter erlebt. Wir haben es erfahren, wie stark die überblickbare, in sich begrenzte Gemeinde sein kann und das Größte zu leisten in der Lage ist. Noch in jeder städtischen Jugend hat das Leben in der Stadt das Gefühl erweckt von dem Vorrang des Ganzen über das Partielle, des Gesetzes über den einzelnen Fall, der theoretischen Arbeit, die mehr zuwege bringt als die praktische und als die bloße Erfahrung, Dies hat zu Zeiten wohl andere Anlagen, die auch zur menschlichen Ausstattung gehören, verkümmern lassen; auch in Mannheim ist oft sichtbar geworden, wie sehr der Städter das bewegliche Element der Gesellschaft ist und daß die Verhältnisse doch auch manchmal das Beharren erfordern können. Aber wo so gewaltige und immanente Umänderungen sich vollziehen wie in unserer Gegenwart und so mächtige Aufgaben zu bewältigen sind, ist der anpassungsfähige und verstandesklare Geist der Mann- heimer notwendig, und er hat immer die Einseitigkeiten vermieden, indem er neben dem Wissen und den Wissenschaften auch den Künsten die Pflege gewährt und neben dem Nützlichen auch das Anmutige, das Schöne liebt. Nichts sei uns ferner, als heute einem kritiklosen Optimismus uns hinzugeben. Die dunklen Schatten des Lebens sind länger und trost- loser als ehedem und verdüstern besonders das Dasein des Städters. Dem Einzelnen droht, daß er in der ungegliederten Masse untergeht. Der Verkehr räumt Bäume und Blumen hinweg, gerade er versteinert das Stadtbild. Unsere Städte, einst die Ursitze von Ordnung und Gesetzlichkeit, sind zu Schlupfwinkeln des Verbrechens, zu Jammer- stätten des Elends geworden. Wir finden richtig und treffend, Wwas der alte Römer Varro gesagt hat: Das Land haben die Götter selbst uns bereitet, die Stadt aber ist von Men- S chen erbaut“. Umso stärker ergeht an uns der Ruf, unsere Stadt ber 45 5 2 5 g 2 e f S8 Seite 2 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum „Le bendige Stadt 1. Oegenwarf unc kun meinde blicken zu Können, in der große 8 Künstler jederzeit Kenner und Förderer (Fortsetzung von Seite l) zwischen interessanten und kenntnisrei- gefunden haben und bedeutende In- 50 gut auszustatten, wie dies uns nur chen Menschen und mit ihrem kräftigen genieure, Chemiker und Kaufleute die immer möglich ist. Er ergeht an uns, die Rhythmus der Arbeit und der geistigen aufgeweckte und fleißige Arbeiterschaft Wir in dieser geliebten Stadt aufgewachsen geboren unsere Jugend verbracht, die Arbeit unserer Mannesjahre gelegt haben. Wir sind uns bewußt, städtische Menschen zu sein durch Herkunft und Geburt und durch die Richtung, die unser Leben von früh an genommen hat, so daß uns Selbstverant- Wortung, Selbsthilfe, Selbstverwaltung von Jugend an zum Erbteil geworden sind. Hat nicht das Kind über die Dächer und Höfe dieser Stadt hinweg zuerst die Welt er- schaut? Ist uns nicht an Häusermauern zu- erst das Abendrot erglüht? Nur über ein kleines Viereck war der blaue Himmel sichtbar, und doch hat in dieser eng be- grenzten Welt die Ahnung der Weite auf- keimen können. Diese Stadt Mannheim um die Jahrhun- dertwende, mit ihrem lebendigen Verkehr und sind, hier die Grundlage tür Bildung erweckte und befriedigte die wach- sende Wißbegierde; in dieser Umwelt er- stärkte das Interesse am Menschen durch Beobachtung und wechselseitiges Gespräch, durch das Studium auf dem Gymnasium und in der herrlichen Schloßbibliothek, durch die Beziehung zu Mozart, zu Goethe und Shakespeare, die das unvergleichliche Theater vermittelt hat. Mehr in der Tat als ein anderer ist der denkende Mensch von der Stadt abhängig, in der er lebt und Wirkt; Sokrates und sein Athen! Nur wer es selbst empfunden hat, konnte von dem griechischen Weisen sagen, daß der Auf- enthalt in einer für ihn unempfänglichen Stadt ihm das Härteste gewesen wäre, här- ter als der Tod. Nicht ohne Spannungen zwischen dem Einzelnen und der Stadt geht das Leben dahin; aber wir preisen uns glücklich, auf die Geschichte unserer Ge- Kriegerische Ursprünge gewinnen konnten, ohne die sie ihre Ge- danken und Pläne nicht hätten verwirk⸗ lichen können. Als aber diese ganze wohlgeordnete und scheinbar so fest gegründete Leben nach 2 wei Weltkriegen in Trümmer sank, de blieb doch ein letztes Faktum, an das sich ein, wie wir heute wissen, nicht unbegrün- detes Vertrauen knüpfen ließ. Dies ist in. der Dunkelheit der Zeiten oft erlebt worden. Am Ende einer vergilbten Pfarr- chronik, in der die der Gemeinde autge- bürdeten Prangsale des 30jährigen Krieges Tag für Tag aufgezeichnet sind, findet man zum Abschluß dieser entsetzlichen Liste des Leidens und der Zerstörung die muti- gen und tröstlichen Worte, von der Hand des gleichen Pfarrherrn geschrieben:„Und die Stadt steht immer noch“ ein Glück hinter Wall und Craben Stadt und Festung in den Stürmen des 17. und 18. Jahrhunderts Die Mannheimer waren keineswegs erbaut, Als sie 1605 zu hören bekamen, daß ihr Dorf eimer Stadt und Festung Mannheim Platz machen sollte. Sie wußten es durchaus nicht zu schätzen, daß die Führer der protestan- tischen Fürsten-Union sie und ihr Dorf zu Großem ausersehen hatten. Sie meinten, Wälle und Gräben müßten die Feinde mag- netisch herbeiziehen, die bisher ihr beschei- denes Dorf links liegen ließen. Als eine kur- Fürstliche Ausmessungskommission mit Meß- Iatten in ihren Krautäckern und Weingärten herumzusteigen begann, riß den Urmann- heimern die Geduld. Sie jagten die Sendboten der kurfürstlichen Obrigkeit mit Schlägen und Schimpfen davon. Kein Wunder, daß sie bei den geschlagenen Beamten keine gute Nummer hatten:„Es sind in der ganzen Ge- meinde. nicht über zwei oder drei Perso- nen, welche schreiben oder lesen können oder zu etwas zu gebrauchen sind“, berichteten die Festungsbaukommissäre. Nach umständlichen Verhandlungen war es im März 1606 so weit, daß der Grundstein für Stadt und Festung Mannheim gelegt werden konnte. Kurfürst Friedrich IV. war zwar erst 32 Jahre alt, aber die schweren Weine hatten ihn schon früh schwer und be- quem gemacht. Auf der Fahrt stürzte der kurfürstliche Wagen um und der Kurfürst kiel in den Sand. Die Grundsteinlegung ging bei Regen und Sturm vor sich. Das waren Zwar nicht die besten Vorzeichen, aber ent- scheidende Schritte waren getan. Hütten wurden abgerissen und Acker umgepflügt, Wälle und Gräben für die Festung und die Stadt markiert. Die Mannheimer bauten ihre einstöckigen Häuser auf den ihnen zugewie- senen Plätzen im„Jungbusch“ wieder auf. Am 24. Januar 1607 unterzeichnete Kurfürst Friedrich IV. die„Freiheiten und Begnadi- gen“, die Grundlagen des Mannheimer Stadtrechts. Alle Einwohner sollten frei sein vom Frondienst. Einwanderer hatten weder Zoll noch Bürgereinkaufsgeld zu zahlen. Wer bauen wollte, erhielt einen Bauplatz und war 20 Jahre von Abgaben befreit.„Weil diese Stadt Mannheim wegen der daselbst zusam- Menfließenden vornehmen, schiffreichen Was- serströme, als des Pheins und des Neckars, Meſcths Etzeruchſeß bun Keurfarg Von Dr. Franz Wilhelm Koch zum Kaufhandel sehr wohl gelegen“, sollte die Kaufmannschaft in jeder Weise gefördert werden. Prophetische Worte, die der Zeit um zwei Jahrhunderte vorauseilten. Mannheims Privilegien wurden in vier Sprachen(deutsch, lateinisch, französisch und holländisch) verbreitet. Man zählte auf Fran- zosen und Niederländer, die um ihres Glau- dens willen ihre Heimat verließen. 1613 wur- den dem heranwachsenden Gemeinwesen zwei Jahrmärkte gestattet, der eine am 1. Mai, der andere Eade September. Die Mai- meß' und die Oktobermeß' erinnern noch heute daran. Die halbfertige, ungenügend bemannte Festung und die dünn besiedelte Stadt wurde im Herbst 1622 40 Tage lang von Tilly be- lagert und schließlich im Sturm genommen. Die Besatzung der Zitadelle durfte ehrenvoll Abziehen. Die Mannheimer aber hatten bis Kriegsende 1648 oft Gelegenheit darüber nachzudenken, was es bedeutet, aus dörf- licher Abgeschiedenheit in das grelle Licht der Geschichte gehoben zu sein, Sie fanden ir Mißtrauen gegen Wälle und Gräben be- gründet und bestätigt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg warb Kurfürst Karl Ludwig mit vorteilhaften Freiheiten und Begnadigungen für eine rasche Wiederbesiedlung. Die Stadt war „eingenommen, abgebrannt, ausgeplündert, und so übel zugerichtet, daß sie viele Jahre ohne Einwohner wüst gestanden, und ist anders nichts ganz stehen geblieben als die Wälle, das Rathaus und etliche Mauern und Keller der verheerten Häuser, auf welchen man seit dem Münsterischen Friedensschluß zu bauen anfängt.“ Die erneuerten und vermehrten Privile- gien, die vornehmlich Freiheit des religiösen Bekenntnisses und Abgabenfreiheit verspra- chen, erwiesen sich als starker Magnet. Im Stadtplan von 1663 liest man im Verzeichnis der Hausbesitzer viele französische, hollän- dische und jüdische Namen. Damals schon War mindestens jeder dritte Mannheimer nicht aus Mannheim. Das wiederaufgebaute, blühende Mann- heim ging 1689 in Flammen auf. Die Frapzo- 8 Kephenen ond GBegnadgungen/ ach e 1ſt Hochgebornt Furt ond eee, be e Jar Eee nen ende ee ne n Sent f at cdl ether Mitmedtem Ars 38 n 8 wil berder Abr and Vaders 9 5 FCC ee e„3 e 85 8385. FCCCCT eee eee, e Oefen. dude dee. K 8 ch eee e 3 bene che P— 8830 70 eee eee. tleizen Dorff N AN zn aner Stade 60500 h ant eee Pol ilegzen und eee ae Sal, Satt em ſolcher Ana Henuch Pas den end berſerligt ane, 8 fad est ee„ cher ais 1 3 5 . FFF „„ 5 Doe dend ande derben JJJFFfTFTFFTCFCCFTTCT 8——— ö . 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Neusiedler sollten frei von Frondiensten dleiben, für eine Reihe von Jahren keine Abgaben zahlen und für den Hausbau Geländs und Material erhalten. Die Freiheit der valigtdsen Behenntentses wurde gugessaet, — „ sen legten einen Wüstungs-Gürtel, eine Zone der verbrannten Erde, vor ihre Ostgrenze. Jahrelang stöberten französische Streifen die Mannheimer auf, die sich von den Ruinen nicht trennen wollten und unter Trümmern ein Notdach gefunden hatten. Zehn Jahre später erst durfte der zweite Wiederaufbau beginnen. Das Alte Rathaus, der Turm und die untere Pfarrkirche am Marktplatz ent- stammen jener Zeit und gehören zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Kein älteres Bauwerk hat die Brände des Jahres 1689 überstanden. Der Aufschwung setzte mit einem Glücks- kall ein: Der katholische Kurfürst Karl Phi- lipp konnte mit dem reformierten Gemeinde- rat in Heidelberg nicht einig werden. Unter dem Vorgeben, daß für Mannheim auch ein- mal etwas getan werden müsse, wurde 1720 die Residenz in die bescheiden heranwach- sende kleine Stadt verlegt. Einstweilige Unterkunft fand Karl Philipp mit dem Hof in Donnerstag, 24. Januar 1957 Kurfürst Friedrich IV. von der 17. März 1600 Stadt und Festung Mannheim und verlieh am 24. Januar 1607 die Stadtrechte. Pfalz, fürstliche Bauherr wollte zweistöckige Wohn- häuser an den Straßen zu dem monumen- talen Schloß sehen, das seinen glanzvollen absolutistischen Herrscherwillen hervor- heben sollte. Zum monumentalen Schloß kam die monumentale Hofkirche, das monumen- tale Kaufhaus, das monumentale Zeughaus. Gleichzeitig baute der Adel in der Oberstadt und in Schloßnähe seine geschmackvollen Stadtpaläste, Repräsentanten fremder Höfe ließen sich in der kleinen Stadt nieder, die kaum wußte, wie ihr geschah. Um Schritt halten zu können mit dem stürmischen Willen der Kurfürsten hätte es der Sieben meilenstiefel bedurft. Weil aber alles, Was da befohlen wurde, auch das Gedeihen der Stadt und ihrer Bürger bedeutete, machten die Mannheimer, wenn auch manchmal etwas den Häusergruppen RI Qu l, dem Rathaus aufer Atem, wacker mit. Neben fleißigen gegenüber. Deren Mittelpunkt bildete das spätere Kasinogebäude, das der kaiserliche Obermilizfaktor und Wiener Hofbankier Samuel Oppenheimer erbaut hatte. Dort Wohnte der Kurfürst mit seiner Familie, Bis der Schloßbau so weit gediehen War, dag 1731 der Mittelbau bezogen werden konnte. Es gab damals kein anderes herrschaft- liches Haus in der ländlichen Kleinstädt. Die Ackerbürger und Gewerbetreibenden lebten in einstöckigen Fachwerkbauten. Der Kur- Gewerbetreibenden, Handwerkern, Instru- mentalisten, Sängern, Schreibern, kleinen braven Leuten, gediehen allmählich auch allerlei Schmarotzer, kleine und grohe Sehwvindler, Zweifelhafte Spekulanten und Nschenaltern entsteht im Ring seiner Wälle und beherrscht von seinem monumen- talen Schloß jenes Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist, wie es Goethe in „Hermann und Dorothea“ verewigt hat. Licht und Schatten des höfischen Lebens Der Mannheimer Hof gehörte keineswegs zu den Mittelpunkten politischer Aktionen, aber zu den vorgeschobenen europäischen Beobachtungsposten, die mit gerissenen Aus- spähern besetzt sind. Nichts bleibt verborgen in dieser kleinen Stadt, weder von den geheimsten Vorgängen bei Hofe, noch vom Leben und Treiben des Adels, der Beamten, Künstler und Bürger- familien. Jedermann weiß, wen der wappen- gezierte Galawagen sechsspännig im Gast- haus zum„Kurpfälzischen Hof“ abholt, oder wen die galante Sänfte an einer Hinterpforte verschwiegen absetzt. Kein Wunder, wenn Gesandtenberichte über alle Einzelheiten höfischen Ränkespiels, fürstlicher Liebeleien, politischer Machenschaften genaue Kunde geben. Das gesellige Leben der Bürger be- schränkt sich auf die Zusammenkünfte der Bürgerwehr, der Schützengesellschaften, der Zünfte. Wirtshausbesuch und Jahrmarkts- treiben spielen eine große Rolle. Der miß- Frauische Staat läßt hürgerliche gesellige Vereinigungen nicht zu. Von dem künstleri- chen und wissenschaftlichen Treiben sind die Einwohner zwar nicht ausgeschlossen, aber die Teilnahme ist auf eine kleine Schicht beschränkt. Die Kultur des 18, Jahr- Zunderts War die Kultur einer Oberschicht und ihrer bürgerlichen Assimilanten. Ver 200 Jahren waren die meisten Mannheimer noch Analphabeten. Der Bürger, der zu gte“ ging, sah sich beim Ball im Rittersaal FF des Schlosses durch ein Seil von den adeligen Teilnehmern getrennt. Und Bürger, die zur Oper(im Westflügel des Schlosses) eingeladen waren, genossen die Schauspiele des Par- ketts und der Bühne auf dem sechsten Rang. Erstaunlich, daß zu diesem Opernhaus mit 2000 Plätzen, aber außerhalb des Schloß bereichs, ein Volkstheater, das Nationalthea- ter, gebaut wurde, in dem sich höfische Ge- sellschaft und Bürger begegnen sollten. Der überraschende Verlust der Residenz brachte die Kehrseite der glänzenden Me- daille zum Vorschein: Die baufreudigen und kultur freundlichen Kurfürsten hatten die Kräfte des Landes überfordert. Die merkan- tilistischen Mittel, die Untertanen gegen ihren Willen bei Nas“ und Ohren zu ihrem Vorteil zu schleppen, hatten die erwarteten Erfolge nicht gehabt und waren durch un- fähige Spekulanten in Mißkredit gebracht. Ende 1778 zählte Mannheim 26 000 Einwoh- ner. 4500 gehörten zum Hof und zur Ver- waltung, 6800 zum Militär. Handwerker und Händler, Jahrzehnte hindurch auf die Be- dürfnisse der Residenz, des Hofes und des Militärs eingestellt, verloren ihren wirt- schaftlichen Rückhalt. Ein Menschenalter lang petitionierten sie um gnädige Berück- sichtigung und Schonung, um Belassung von Einrichtungen und um Zuweisung neuer Verdienstmöglichkeiten. In den Revolutions und Gegenrevolu- tionskriegen wurde die Stadt mebrmals von Feind und Freund beschossen, 795 brannte gestorben 1610, 36 Jahre alt, gründete an der westliche Schloßflügel mit dem Opern. haus ab und die reformierte Kirche. Da Munitionsmagazin am Heidelberger Tor fg in die Luft, die Neckarbrücke wurde zerstört Die großen Schäden der dritten Zerstörung mußten lange liegen bleiben, bis die Stad die Kraft fand, sie zu überwinden. Begel⸗ sterte Bürger begrüßten 1799 die Schleifung der Befestigungsanlagen, die zwei Jahrhun- derte lang der Stadt mehr Unglück als lud gebracht hatten. Unter dem Einfluß Napo- leons wurde 1803 die alte Kurpfalz zerteilt und der Rhein zum Grenzstrom gemacht Ind Mannheim, von lebenswichtigen Teller seiner Umgebung abgeschnitten, wurde übe Nacht eine badische Provinz- und Grenzstadt Napoleon teilt die Kurpfal: Der Erfolg der Schach- und Schacherzüg badischer Unterhändler bei Napoleon löst in Mannheim große Bestürzung aus: Dl Trennung der Stadt von ihrer 1 eindeutige Abenteurer, die dert Zu Erniten Men deen Wozandere gesät, Batten. III. Zwei den Weckselkällen der Revolutions 0 Koslitionskriege der Besetzungen, Brand schatzungen und Beschiegungen durch Fein und Freund ein neues großes Unglück. Klug Mannheimer erinnerten an das 1720 vun Kurfürst Karl Philipp gegebene Beispit der unter dem Vorgeben, daß nun aud Mannheim„emporgebracht“ werden müss die kurpfälzische Residenz hierher verleg hatte. Aber auch der Hinweis auf die d- Stadt zugefügten Verluste machte den Mar graf, später Großherzog von Baden, zu eine Residenzverlegung oder zu einem zceitwell gen Residieren in Mannheim nicht geneid Die Entscheidung soll bei einer Schlobßbesd, tigung gefallen sein: Als der Markgraf 2 dem hohen Balkon des Mittelbaus sah, dil er die Mannheimer L-M-A-QAuadrate d sich haben sollte, sei sein Entschluß gefal gewesen. Es vollzog sich damals die Umstellung uud fürstlichen und höfischen zum bürgerliche Mannheim. Handwerker und Händler hafte sich drei Menschenalter lang auf die Bedit. nisse der Hofhaltung eingestellt. Schwer, und Dienstadel waren anspruchsvolle ul großzügige Auftraggeber gewesen. Der Scha über den unerwarteten Verlust war b 8 dauerhaft. Die Bevölkerung war auf 1. eigene Kraft zurückgeworfen. Wie aus kleinbürgerlichen Domestiker naturen im Verlauf zweier Generation weitausschauende Köpfe wurden, die 0 hartem Willen Handel und Spedition 1 schließlich die industrielle Produktion al bauten, wird immer erstaunlich bleibe Schmelztiegel der strebenden, wagenden, kräftigen Menschen wurde Mannheim 4“ nannt. Diese Menschen haben mitten N Binnenland einen Welthafen gebaut, Baumwolle, Schafwolle, Hölzer aus 415 und Südamerika, Getreide aus Amerika, 10 aus Indien, Olkrüchte aus den Tropen, Eu Und Ko len aus dem Ruhrgebiet empfäne Sie haben Schiffahrt und Strombau als l, 55 0 Nliegende Bruce über den hein 1669 Nach den perheerungen des Dreißigjährigen Krieges wurden niederländische und„ 0h Glaubens flüchtlinge für den Wiederaufbau gewonnen. Die zweite Neugründung berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. 1689 wur 2 von den Franzosen dem Erdboden gleichgemacht. „ Nr. 20 — kerverb Zelt el Respekt zen da Wachst. mheinsc ausgepr akte vo auf ihre weil 8 Stromle gzammel hohen v kehlte. Der! Die Grunde sicht, Geistes läßt au die Ste die bür und Di und na. war, ü chema! Firmen schäfts! tüchtig. ten Ade nahmel und II Treiber krönen erinner mitiati die sps für ihr Hur ind B Wande ginnen verschi das Ge über.! stehen, die ref sich wWI tümlick . bewul wecke gottes aufme Feuer Festm nunde dergle große: rung ständi N 1807 0 Die 2 Einve tes Le alten ein Je ben Jubile von halter sind Was F haben kein Tunge kriege durch Umsie mer f in Ka Unrul trugen Zestre konnt desha schule Wie lastur Bader Di ist de nen burts stalt mit 2 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Selbe 3 ag, 24. Januar 1957 Vr. 20 Donnerst N..—— 0 indende Elemente bereits zu einer t die vor Landesgrenzen 80 viel gespekt aulhrachten das auch Binnengren- 5 davon noch profitierten und organisches Wachstum beeinflußten. Die Mannheimer f weinschiktahrts-Akte von 1831— und noch Revidierte Rheinschiffahrts- erden heute mit Rücksicht len Charakter studiert, der ausgeprägter die akte von 1869— W. auf ihren übernationa N. eine Genossenschaftlichkeit weil sie 5 a 185 Stromländer begründeten, einen Lebenszu- 8 sammenhang, für den in den Bereichen der nohen und höchsten Politik noch jede Einsicht fehlte. Der Fürst ging, Bürger blieben Die Umstellung War kolgenschwer. Im Grunde genommen basierte sie auf der Ein- acht, daß es eine umwälzende Kraft des Geistes gibt, die den einzelnen heraustreten läßt aus den Schranken seiner Herkunft. An die Stelle der Auslese nach der Geburt trat die bürgerliche Tüchtigkeit. Als der Schwert- und Dienstadel Mannheim verlassen hatte und nach München wieder zu Hofe gegangen war, übernahmen bürgerliche Familien die ehemaligen Sitze des Adels. Erfolgreiche Firmen konnten es sich leisten, mre Ge- schäktsräume in ein Adelspalais zu legen. Die tüchtigen Bürger hatten an dem abgewander- ten Adel allerlei auszusetzen. Von ihm über- nahmen sie aber mit der Vorliebe für Musik und Theater die Neigung, ihr geschäftiges Treiben mit dem Glanz des Schönen zu krönen. Josef Gentil hat in seinen Jugend- erinnerungen geschildert, wie Männer von mNitiative und Tatkraft gerade in der Musik dle spannende Entspannung fanden, die sie für ihr Wirken brauchten. Hundert Jahre nach der Stadtwerdung ind Bevölkerung und Stadtbild in vollem Wandel. 1699 konnte der Wiederaufbau be- ginnen. Kastell und Bürgerstadt werden verschmolzen. Das Quadratschema greift auf das Gelände der ehemaligen Friedrichsburg Landeshauptstadt der Kurpfalz im Jahre 1740. Zwanzig Jul dert Jahre lang die Zitadelle Friedrichsburg beansprucht hatte, wächst den Abstand wahrenden und bleibenden Jubiläumsgaben begann mit der Weihe der Kurfürst-Friedrich-Schule.„Könnte Mannheim“, sagte der Oberbürgermeister, „das Gedächtnis seines Stadtgründers sinni- ger begehen, als daß es eine zentrale Bil- dungsstätte für die beiden Hauptfaktoren seines Erwerbslebens, den Gewerbe- und Handelsstand, zur Benützung überweist?“ Das Jubiläumsprogramm war eine ein- drucksvolle Bekundung kommunalen Kultur- willens, die selbstbewußte Eigenart aus- strahlte. Die große Kunst- und Gartenbau- Ausstellung, die Weihe des Industriehafens, die Eröffnung der Kunsthalle, Tagungen, Kongresse, Festspielprogramm des Theaters, dete un über. Rathaus, Turm und Pfarrkirche ent- ein großes Musikfest wirkten zusammen, um adkpecht stehen, die Trinitatiskirche wird erbaut, auch„der Welt zu zeigen, was Mannheim ist und die reformierte Doppelkirche in R 2 erhebt was es bedeutet“. Oberbürgermeister Beck em Operz. sich wieder aus den Trümmern. Eine volks- sagte:„Durch den Bau dieses Hafens. haben irche, Da tümliche Jubiläumsfeier will Eigenart- wir zum ersten Male den Gedanken zur Aus- er Tor flag de zerstört Zerstörung die Stad. len. Begel. Schleifung 1 Jahrhun- k als Glu fluß Napo. alz zerteil 1 gemacht igen Teilen wurde über Grenzstadt pfalz hacherzüg oleon löst aus: Dl. natürlichen werlegung ons- un en, Brant. urch Fein lück. Klug 1720 von e Beispiel nun aud den müss 155 11 Ausdruck unumschränkter Herrschermajestät: Das Kurfürstenschloß. den Mark. 1 bewußtsein, Stadtgeist und Bürgersinn führung gebracht, in umfassender, zusam- ht gene wecken. Die Chronik berichtet von Fest- menhängender Anlage der schiffahrtbedürf- Alobbesic. gottesdiensten, Bürgerwehrparade, Jugend- tigen Industrie an einer Wasserstraße in rkgraf ad aufmarsch, Aufzug der Zünfte, Festmusik, hochwasserfreier Lage mit allen Anstalten 18 Sah, d, Feuerwerk, Wettschießen der Schützengilden, der Technik und des Verkehrs ein Heim zu adrate 1 Festmahl im Rathaus.„Gott gebe, daß über bereiten. Der Gesamtaufwand wird sich Nuß geka, nundert Jahren von denen Nachkömmlingen von bisherigen neun Millionen nach Ausbau ellung ww dergleichen Jubiläum mit gleichmäßiger des ganzen Projekts auf 16 Millionen erhö- ürgerlch großer Freud' und Fröhlichkeit unter Florie- hen“ dler halt i hohen Kurhauses 9 805 Pfalz im 5 1839 nahm Mannheim das Hof- und Na- lie 8 igen guten Frieden zelebriert werde.“ tionaltheater mutig in eigene Regie. Die 5 Noc zurückhaltender wird im Januar letzte Instanz in allen Theaterfragen ward Der Schul 1 der 200. Geburtstag der Stadt gefeiert. von da ab der Bürgerausschuß, der den r Stark m. ie Zerstückelung der Kurpfalz und die Haushalt zu genehmigen hatte. Seit dieser r auf m Uinverleibung Mannheims in ein vergrößer- Zeit unterhält das Theater eine Nebenbühne 1 hatten neue Sorgen auf die jm Rathaus, auf der nicht täglich, aber im- omestiker, ein ff! mer recht lebhaft Theater gespielt wird neratione ben den grauen Alltag, eine bescheidene e * die 1 Jubiläumsschrift„Historisch- politische Skizze dition. von Mannheim“ ist in zartesten Strichen ge- 7 750 halten. Die Zeiten, den Mund voll zu nehmen, h a sind vorbei. Niemand in Mannheim weiß, enden,„ s Hof und Regierung in Karlsruhe vor- ee haben Die ungünstige Situation der Stadt, mit 1 9 kein Wunder nach den schweren Erschütte- I rungen durch Residenzverlust, Revolutions- i 41 kriege, Beschiebungen und Besetzungen ar durch Feind und Freund, legt abwartende een Umsicht nahe. Mannheim und die Mannhei- eng, mer linden zunächst scharfe und harte Kritik au als e in Karlsruhe.„Unbesonnene Raisenneurs und Gstschk urde 1, N Unruhestifter“(und die Angst vor ihnen) trugen nicht zur Entspannung bei. Einer deren neuen Obrigkeit in Karlsruhe 1„Raisonneurs“ in Mannheim schon eshalb nicht imponieren, weil sich die ver- schuldete und verstümmelte Stadt ausnahm, wie eine ärgerliche hypothekarische Be- lastung auf dem schönen Ländergewinn für Baden. 5 195 bleibende Gabe des Jubiläumsjahrs 5 as von den drei christlichen Konfessio- 5 n getragende Lyzeum. An Schillers Ge- 1 8(40. November 1807) wird die An- mt 29 Wiederhergerichteten Jesuitenkolleg 15 5 Schülern eröffnet. Der für die Pflege brled assischen Sprachen wichtige Philologe 11 rich August Nüßlin und der Mathema- 8 Adolf Diesterweg bestimmen die t und Gewicht der neuen Lehranstalt, lich nach Anfangsschwierigkeiten„in fröh- em Gedeihen“ einen bedeutenden Auf- schwung nimmt. Coldenes Zeitalter 3 1907 durkte ein Jubelfest gefeiert 8 5 Zum erstenmal fiel das Jubiläum in . Kraftwollen Aufschwungs. Zum r al Konnten sich die Mannheimer des Man e 1607, als der fürstliche Gründer enn städtische Rechte verlieh,„mit ſigtem Stolze erfreuen.“ Die Reihe der eee „„ 8 8 25 „Zu einiger Nahrungsmitbeihilfe der Stadt und Bürgerschaft— also sehr realen Bedürfnissen— sollte die deutsche Natio- nalbühne in Mannheim nach dem Wortlaut von Karl Theodors Verfügung vom 1. Sep- tember 1778 dienen. Statt dessen ist es als- bald und mehr und mehr in höherem Sinne geradezu zum alleinigen und alleinigenden geistigen Ernährer des unerhört gewerbe- und industriefleißigen Mannheim gewor- den.(E. L. Stahh). Das mit der Nahrungsbeihilfe erwies sich als ein Irrtum. Die Ausstattung des Bühnen- betriebs mit den erforderlichen Mitteln wurde Gegenstand heftigster Auseinander- setzungen und ist es geblieben. Vor 150 Jah- ren nagelte Depositenkassier Friedrich, mit seinem Kollegen Haub als„Hofkommissär“ für die Theaterleitung eingesetzt, das nicht immer konsequente Verhalten seiner Lands leute fest:„Pariser Ansprüch— un Neckar- auer Beiträg'!“ Hofkommissär Haub war auch„nicht ohne“, wenn sich seine drastische Mannheimer Vorstellungswelt angesprochen kühlte. Als er auf dem Requisitenzettel vom „Don Juan“ den Posten„Eine Flasche Sekt 2 Gulden, 42 Kreuzer“ entdeckte, äußerte er: „Ja, dess habb ich mir ei'gebildt, wann's heeßt Champagner, do muß s echter sei, Wann's awwer heeßt Gift, do wolle se Zuggerwasser“. Die Schrecken des Bürgerkriegs 1848/49 hatten ein Jahrzehnt der Bestürzung zur Folge. Man war wohl entsetzt über vieles, was da aufgebrochen war, aber man hatte ebenso ein klares Empfinden dafür, daß dem re nach der Erhebung zur Residenz bilden Stadt und Fe das monumentale Residenæschloß empor. Rathaus, Kaufhaus, Jesuitenhircke, zweigesckossig gehaltenen Bürgerhäusern im Stadtbild kräftig hervor, militärischen Durchgreifen auch Anliegen zum Opfer gefallen waren, deren relative Berechtigung nicht in Zweifel gezogen wer- den konnte. Die im werkelnden Alltag zu kurz gekommenen Gefühle fanden ein Ven- til bei der um die Mitte des 19. Jahrhunderts auf vielen Gebieten einsetzenden Vereins- tätigkeit, bei den großen Festen der Sänger, Turner und Schützen, die Mannheim oft in seinen wachsenden Mauern beherbergen durfte. Noch bevor in der zweiten Jahrhun- derthälfte die allgemeine Schulpflicht sich auswirkte, brachten die Vereine durch In- strumentalmusik und Gesang wertvolle Kul- turgüter in die breitesten Schichten der Be- völkerung. Nach den Bauern und Fischern übernah- men regsame fremdländische Kolonisten die Leitung des Gemeindewesens. Im Zeitalter der Residenz gaben Hofleute, Baumeister, Künstler, Gelehrte der pfälzischen Haupt- Stadt das Gepräge. Als Mannheim sich im 19. Jahrhundert aus der Enge einer kleinen ländlichen Provinzstadt herausarbeitete, be- stimmten fortschrittliche Politiker das städti- sche Wesen. Dann trat der Kaufmann an führende Stelle, schließlich der Industrielle mit dem Stab seiner techmischen und orga- nisatorischen Mitarbeiter. Darunter Kauf- leute und Industrielle von hohem Rang. Privatleute, die sich ihrer sozialen, ihrer bürgerschaftlichen Verpflichtung bewußt wurden, die durch Zuwendung und Stiftun- gen Aufgaben übernahmen, die früher der Kirche, den Fürsten und dem begüterten Adel oblagen, die durch Aufträge, die sie Wissenschaften und Künsten gaben, sowie durch das aufgeschlossene Interesse, das sie freien schöpferischen Leistungen zuwende- ten, einen stimulierenden Einfluß ausübten. Wappengeschmückte Adelssitze werden Warenstapel Das Bild der geruhsamen kleinen Stadt wandelt sich in der Jahrhundertmitte. Fa- brikschlote und Lagerhäuser unterbrechen die in Gärten gebetteten Wohnbezirke. Frachtschiffe und Flöße beleben die Wasser- jäufe. Wappengeschmückte Adelssitze sind Warenstapel geworden, die nach Kaffee, Tee, Tabak und Gewürzen duften. In stuckierten Festräumen stehen die Schreibpulte wohl- habender Kaufherren. Stolzes Selbstbewußt- sein und vorwärtsblickender Unterneh- mungsgeist erfüllt die Bürger, die in Ge- schäft und Gemeinde den Ton angeben. Die wachsende Stadt widmet sich den lange ver- nachlässigten Aufgaben der Kanalisation und Abwässerbeseitigung, der Entwässerung, der Trink wasserversorgung, der Straßenreini- gung und Müllabfuhr. 1878 wurde der stin- kende Stadtgraben zugeworfen und durch Kanalisation ersetzt. Die seit 1878 betriebene Pferdebahn verschwindet 1900 und macht der elektrischen Straßenbahn Platz. 1870 bis 1879 wurden Mühlauhafen und Verbindungskanal ausgebaut, 1899 wird der stadteigene Indu- striehafen in Betrieb genommen. Ein Kurio- sum: Vom November 1870 bis Ende März 1871 arbeiteten 300 gefangene französische Mobil- gardisten im Mühlauhafen. 1902 übernimmt der Staat den Rheinauhafen. 1878 fährt der erste Kettenschlepper von Mannheim nach Heilbronn. Die Neckarkanalisierung macht 50 Jahre später die Kettenschlepper über- flüssig. 1903 kommt mit dem Rosengarten die monumentale Gestaltung des Friedrichsplat- zes zum Abschluß. Diese städtebaulich bedeu- tende und großzügige Anlage ist heute ver- stümmelt, die Grundlinien sind moch einiger- maßen erkennbar, aber die feineren Maßver- hältnisse sind teils durch rücksichtslosen Krieg, teils durch rücksichtslosen Wiederauf- bau gestört. Eine große geistige Unruhe hatte um die Jahrhundertwende breiteste Kreise erfaßt. Sie war die Voraussetzung für den sensa- tionellen Erfolg, den der von der 1907 ge- stifteten Kunsthalle ausgehende Freie Bund (zur Einbürgerung der bildenden Künste, Akademie für jedermann) hatte. Joseph Gentil sagt in„Mannheim in der Erinne- rung“ darüber: Raum waren die Feste um den 300. Ge- burtstag der Stadt verrauscht, zerrüttete der erste Weltkrieg durch Dauer, Ausgang und Folgen den in langen Friedensjahren ge- sammelten Wohlstand. Große Umschich- tungsprozesse hatten bereits die üppigen Friedensqahre beunruhigt. Nach dem un- glücklichen Kriegsausgang singen dedeu- Kurfürst Karl Philipp erhob Mannheim im Jahre 1720 zur Residenge. Er und sein Erbe Karl Theodo(1743-1799) schufen das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist(Goethe) und steigerten sein gewerbliches und geistiges Leben. stung eine Einheit. An der Stelle auf dem Hochufergestade, die hun- EKorkordien kirche treten gegenüber tende Führungsaufgaben an die ehemalige Opposition in Sozialdemokratie und Zen- trum über. Mannheim war im 19. Jahrhun- dert eine demokratische, später eine natio- nalliberale und dann eine sozialdemokrati- sche Stadt. 1890 hatte die Mehrheit der Mannheimer Wähler den Sozialdemokraten August Dreesbach in den Reichstag gesandt, dem 1906 Dr. Ludwig Frank folgte. Mann- heim war durchaus geneigt, auf das Drei- klassenwahlrecht zu verzichten und allen Bür- gern gleiche Rechte zu geben. Die Bürger- gemeinde wandelte sich in die Einwohner- gemeinde um. Die breite Masse der stimm- fähigen Einwohner wurde ein neues Ele- ment im Ringen um die Stadtgestaltung in einer Stadt ohne Geschlechter, obne Patri- zier, in der die oberen Schichten immer un verhältnismäßig rasch wechselten, bevor sie in einem gesellschaftlichen und politi- schen Krankheitsverlauf beispiellosen Aus- maßzes fast ganz abgetragen wurden. Im zweiten Weltkrieg verwandelten 151 schwere Luftangriffe die Stadt in einen Trümmerhaufen. Ueber die Hälfte des Wohn- raums, Hafenanlagen, Lagerhallen, Versor- gungsbetriebe, weltberühmte Produktions- stätten wurden zerstört. Bomben und Flam- men verheerten die alten Stadtbeile, die noch das Gepräge der edlen Baukunst des 18. Jahr- hunderts getragen hatten. Zwölf Jahre nach Kriegsende sind vier Millionen Kubikmeter Schutt und Trümmer geräumt. Die Einwoh- nerzahl hat die Vorkriegshöhe überschritten, Hunns Gluclestein sagt: (Ceictit aktualisiert) Mer sucke een, o kuraschilert De Bismardedurchbruch finanziert Een, wo uns mitm eenz ge Schnitt Bezahlt's Theaterdeflzit, Un ohne Mues un ohne Laut Ganz koschtelos e Markehall baut die höchste Zahl der Wobmungen ist wieder erreicht, hre Ausstattung Bäder) ist besser geworden. Die dem Standort innewobmende Vitalität hat die gewaltigen Schicksalsschläge mit ge- steigerter Leistung in den historisch vorge- zeichneten Bahnen beantwortet. Die Mann- heimer haben sich kur entschlossen krumm gelegt und herzhaft zugegriffen. Sie haben in geduldiger Arbeit dem trostlosen Trümmer haufen ihrer schwer heimgesuchten Stadt wieder Leben eingehaucht. Gewerleschafflich und parteipolitisch geschulte, durch zwölf Jahre dauernde Illegalität gegangene Män- ner kommen in der Verwaltung und in den Organen der Selbstverwaltung zu bestim- mendem Einfluß. Oberbürgermeister Profes- sor Dr. Heimerich stellt nach voller Entfal- tung der Wiederaufbautätigkeit fest:„Viel Schönes hat der zweite Weltkrieg unwieder- bringlich zerstört. Aber Arbeitsfreude, Reg. samkeit und Lebensmut der Bevölkerung sind geblieben, ebenso die Entschlossenheit, allen Widrigkeiten zum Trotz die Geschicke der Stadt so zu lenken, daß ihre Bewohner nicht nur Wohnung, Arbeit und Brot finden, sondern auch besinnliche Stunden, Erholung und Lebensfreude hier in der Mitte des von der Natur so reich gesegneten Pfälzer Lan- des.“ An die Stelle des lange Zeit brachliegen- den freiwilligen Mäzenatentums wohlhaben- der Bürger ist in zunehmendem Maß das unfreiwillige Mäzenatentum der Stadtver- waltung getreten. In der Praxis wird es ebenso heiß bekämpft wie bejaht. Klein ge- worden sind die Kreise, die aus der Fülle schöpfen oder in stolzer Bescheidung sich begnügen, aber auf eigenen Füßen stehen. Zur traditionellen Pflege der Bühne, der Musik, der bildenden Künste, des wissen- schaftlichen, belehrenden und unterhalten den Schrifttums sind neue Einrichtungen für die Erziehung der Erzieher und für die Jugend getreten: Institut für Erziehung und Unterricht, Erziehungsberatung für Kinder und Jugendliche, Jugendheime mit Bastel- stunden und Werkschaffen. Neben dem bald hundertjährigen Altertumsverein(Gesell- schaft der Freunde Mannheims und der ehe- maligen Kurpfalz) gibt es dem zeitgenössi- schen Geistesleben und dem Film zuge- Wandte Vereinigungen. Akademische Vor- lesungsreihen halten ihre Hörer in Verbin- dung mit anregenden Persönlichkeiten und neuen Problemstellungen. Mannheim muß unter schwierigsten Um- ständen fertig werden mit Wobnraumnot, Schulraumnot und Verkehrsraumnot, wozu schließlich die Kapitalnot als entscheiden- des Moment gekommen ist. Vieles hat sich geändert, nichts geändert hat sich daran, daß Mannheim„auf der Suche“ geblieben st. Das Rathaus mit Turm und Pfarrkirche am Marletplatz und das K au= kordienkirche(R 2) folgt diesem Prinzip. am Marktplatz links[(R I) das heimer, Hofbankier in Wien Kur haus am Paradeplatz wiederkolen das Motiv der dreiteiligen Baugruppe, einzige Haus in der kleinen Stadt, das 1720 herrschaftlichen das für das alte Mannheim charakteristisch war. Auck die Anlage der Kon- genügte. Es gehörte dem Kaiserlichen Oberkofmilizfakxtor Samuel Oppen- Als die Bürger Mannheims am 24. Ja- nuar 1707 die erste Jahrhundertfeier ihrer städtischen Geschichte begingen, gab es nur wenig Anlaß zu lauter Festesfreude. Düster, von Not und Schrecken erfüllt, war die Ver- gangenheit— ein Jahrhundert der Kriege, der Zerstörungen, des Elends. Der Entfaltung Kulturellen Lebens hatte die junge Stadt kei- nen Raum bieten können. Die Hoffnung des Kurfürsten Karl Ludwig, in Mannheim ein- mal ein„zweites Rom“ erstehen zu sehen, war in den Verwüstungen des pfäl- risch-orléanschen Erbfolgekrieges unterge- gangen. Fünfzig Jahre später, in der Mitte des 18. Jahrhunderts, wurde Mannheim als das „pfälzische Florenz“, das„rhei Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Besonnte Vergangenheit Salis e Ansprüchen 1 Kleine Residenz mit großem Ehrgeiz Fürsten formen„das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist“ nische Athen“ gerühmt, Die Stadt war zu einem Zentrum geistigen und künstleri- schen Schaffens geworden, das im südwest- lichen Deutschland seinesgleichen nicht hatte. Sic fulgent littora Rheni— 80 erglänzen die Ufer des Rheines— ließ damals Kurfür Kar! Theodor auf die Manrheimer Rhein- Die Breite Strage zwischen Schloß und Neckartor Der Paradeplatz ist mit einem Mäuerle eingefaßt. Rechts ein Schwibbogen des Kaufhauses Die Straßenkreuzung Breite Straße Planken zeigt nach 200 Jahren ein anderes Gesicht Von Museumsdirektor Dr. L. W. Böhm golddukaten prägen, die das Bild seiner Re- sidenzstadt zeigten, wie es die leuchtenden Strahlen der Sonne überfluteten. Ein Menschenalter vorher hatte Mann- heim eine ungeahnte Wendung seines Schick- zals erlebt. Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz hatte die nach der furchtbaren Zerstö- rung von 1688 eben erst aus Trümmern neu erstehende Stadt im Jahre 1720 zur Residenz erhoben. Hier an der Mündung des Nek- kars, in der weiten Ebene, die den kühnen Bauplänen des Fürsten keine Grenzen zu setzen schien, sollte im Geiste des unum- schränkten Fürstentums seiner Zeit die neue Hauptstadt der Kurpfalz zu einem glanzvol- len Mittelpunkt höfischer Repräsentation Werden. Man kann die einzigartige Situation, die zich Mannheim durch diesen Entschluß des Turfürsten bot, vielleicht nur aus der Er- merung an unsere jüngste Vergangenheit, An das im Tempo und Ausmaß beinahe be- stürzende Planen und Bauen voll erfassen. Wo zuvor noch die Bürger ihre bescheidenen Häuser wieder aufzubauen begonnen hatten und in einem mühseligen Alltag ihre Ge- werbe mit bescheidenem Ertrag betrieben, setzte nun eine emsige, nie rastende Tätigkeit ein: Mit dem Kurfürsten und seinem Hof- staat kamen die Behörden, die Beamten der Regierung eines weithin zerstreuten Terri- toriums in die Stadt; neue Gewerbe siedel- ten sich an; das Handwerk fand lohnende Arbeit und guten Verdienst. Mannheim War nach dem Willen eines ehrgeizigen Fürsten zu einem der großen Bauplätze Europas ge- worden. In rascher Folge wurden die mäch- tigen Bauwerke in Angriff geommen, die nach ihrer Vollendung die gewichtigen architekto- nischen Akzente in einer Stadtanlage von einzigartiger Geschlossenheit abgaben. In Wenigen Jahrzehnten entstanden diese Bau- ten des Barock, die bis in die Tage des zwei- ten Weltkrieges hinein das Stadtbild Mann- heims bestimmt haben: das riesige Schlog, als Krönung und ordnendes Maß der gesam- ten Anlage, die Jesuitenkirche, das Kauf- haus, das Rathaus und die Untere Pfarr- kirche, das Zeughaus schließlich am Ende der Epoche und die Sternwarte, die Stätte wis- senschaftlicher Forschung. Es entstand n bald die zahlreichen Paläste des Adels, der Hof- beamten, der Künstler und daneben die schlichteren, charaktervollen Bürgerhäuser in einem Wort:„jenes freundliche Mann- heim, das gleich und heiter gebaut ist“. Die junge Residenz erfuhr in diesen Jahr- zehnten nach 1720 einen Zustrom schöpferi- scher Kräfte wie nie zuvor und niemals nachher. Wie die Stadt in der geometrischen Aufgliederung ihrer Straßenzüge nach aus- ländischen Mustern angelegt war, so trug auch das Bild des kulturellen Lebens unver- kennbar die Züge fremder Vorbilder. Gleich ihren fürstlichen Zeitgenossen standen die Kurfürsten Karl Philipp und— stärker noch nach Neigung und persönlichem Erleben— Karl Theodor, sein Nachfolger, ganz im Banne romanischer Ueberlieferung. Das Frankreich des Sonnenkönigs und Lud- Wigs XV. und ihr Hof in Versailles war auch ihnen der Inbegriff kultureller Größe und höchster künstlerischer Vollkommenheit; auch sie beugten sich bewundernd der Vor- herrschaft der Kultur Frankreichs, die eben jetzt— am Ende der politischen Machtüber- legenheit des französischen Absolutismus— zum Gipfel ihrer allseits verpflichtenden Gel- tung emporgestiegen war. Eine lange Reihe von Namen bezeugt eindrucksvoll Umfang und Gewicht des fremden Beitrags zum Auf- bau dieser Kultur. Italiener von Geblüt und künstlerischem Temperament waren die Baumeister Ales sandro Galli da Bibiena und Franz Anton Rabaliatti. Haben sie die rauschende Gebärde bis der Mittelbau des Schlosses 173 mit der zum Teil sehr wertvollen Innenausstattung waren 1760 fertiggestellt nerstag, 24. Januar 1957/ Nr. 9 N — st Karl Philipp lebte darin elf Jahre, „schlüsselfertig“ war. Die Schlüsselbauten des ausklingenden Barocks an den kurpfäl. zischen Hof getragen und in den mächtigen Bauten des Schlosses oder der Jesuitenkirche festgehalten, so vertreten Guilleaume Hau- berat und der Lothringer Nicola Pigage die verfeinerte Eleganz des französischen Ro. Koko, nicht anders als die Maler Pierre Gou- dreaux, Nikolaus Guibal und Joseph Fratrel. Ein Flame, Peter Anton Verschaffelt, der. chitekt des Zeughauses und des Palais Bret zenheim, als Bildhauer der Schöpfer zal. reicher Skulpturen, bringt den Einstrom Kklassizistischer Formgesinnung Franzůsen wiederum waren der Hofbibliothekar Maillot de la Treille und der Jesuitenpater Desbil- lons, dessen Büchersammlung, mit enzyklo- pädischer Gelehrsamkeit und bibliophile: Leidenschaft zusammengetragen, noch heute eines der kostbarsten kulturellen Besitztümet Mannheims ausmacht Als Dichter phantasie. Voll ersonnnener Fabeln wetteiferte er mit seinem Landsmann, dem Hofpoeten Caux de Cappeval, der in der Normandie geboren war. Ihnen geistesverwandt ragt der in Frankreich gebildete Florentiner Cosimo Alessandro Col. lini, einst Sekretär und Freund Voltaire hervor, der mit umfassender Kennerschatt die naturkundlichen Sammlungen des Kur- kürsten verwaltete und nächst dem Elsässer Andreas Lamey das eifrigste Mitglied der „Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaf. ten“ geworden ist. Wie Lamey entstammten dem Elsaß Anton von Klein, der Schöngeist, Verleger und Sammler, und einer der hervot- ragendsten Musiker des Hoforchesters, der Flötist Johann Baptist Wendling. Aber auch die Deutschen unter den Künstlern des Hofes kamen oft von weit her! aus Bayern die Malerbrüder Cosmas Damien und Egid Quirin Asam; aus Sachsen vielleicht oder aus Oesterreich Paul Egell, der Bild- hauer, einer der grogen Meister der deut. schen Plastik des Rokoko. Schon den Leit- genossen schien es„außer aller Contradiction daß Herr Egel in Teutschland seinesgleichen schwärlich oder gar nicht habe“, Sein Werk gilt heute als der bedeutendste Beitrag, den die kurpfälzische Residenz des 18. Jahrhun- derts in die deutsche Kunst eingebracht hat. Das kleine Reutte in Tirol war die Heimat des Malers Franz Anton Leydensdorff; ads Oberitalien stammten zumeist die gewandten Stukkateure, denen die Säle des Schlosses 1824 BAS SERMANN&(O. a 5 dabei eine bedeutende Rolle befinden sſch die lagerhallen einrichtungen. und Kurt Egger. Die Gsschäftsgröndung der Firma Bassefmonn & Co. geht auf vor 1824 zurück. Ursprünglich eine reine Drogen- Firma, wurde sie von dem bekann- ten 1848er Abgeordneten Frledtich Danlel Bos: sefmann bedeutend erweitetl. Zeitweſse War ihr eine Stärkefabrik d. Sewötzmöhle angegliedert, dle sich guf dem Lindenhof befand, ungefäht an der Einmündung det heutigen Rennershofstraße in die Stephanjenpromenade. Gegenübef dem Rheindamm entlang lag die Vergnügungsstätte mit ihtem Weiher„Der Rheinpark“. m Laufe der Zeit erfolgte eine Verlogefung cut den Stoß handel mit chemisch technischen Roh. stoffen. Der Import von Hotzen und Erden splell Des Stammhaus det Firma War das„Bossefmann- haus am Markt“, Ein kleiner Rest des zetstöften Hauses gehört zu dem Betrieb des„Mannheimer Morgen“, Das heutige Bürohaus befindet sich in E 4, 4.6. Im Rheinhafen und der Neckatmöndung Die detzeitigen lnhaber sind Or. Fritz Bassefmonn und Veflade: Chemikalien— Rohstoffe Nr. 20 ä ihrs f. Die N rühmt merm Richte men, Verge bares, des S. deutli, zu ge wiede die de Werke merm Die derts bar v sten Vorgs nen h sich n und k sorgfe Unive ihn u vereh Somn Brief: Wisse opfer und drück Repro stiger körde M glänz „Mus des S Eindi suche und darar Wenn zugel sche aufw darg in de seine Ruf. riesi, mit s Jahre, bauten gestellt 1 Kurpfal. mächtigen itenkirche ume Hau- Digage die schen Ro- erre Gou- ch Fratrel. It, der At- ais Bret ofer ahl. Einstrom Franzosen Ar Maillot er Desbil· t enzyklo- ibliophile: loch heute esitztümet ohantasie. te er mit n Caux de boren war. Frankreich mdro Col. Voltaires, nnerschatt des Kur- n Elsässer glied der ssenschal. stammten. ſchöngeist, er hervor- sters, der nter den Weit her. is Damian vielleicht der Bild- der deut. den Zeit- tradiction, esgleichen zein Werk itrag, den Jahrhun- acht hat. ie Heimat dorff; als ewandten Schlosses 8 Januar 1957 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 8 Nr. 20/ Donnerstag, 24. — Glanz des 18. Jahrhunderts: Festliches Feuerwerk im Schloßgarten beim Geburtstag der Kurfürstin Elisabeth Augusta am 17. Januar 1758. inre festlich-heitere Ausstattung verdankten. Die Musiker dagegen, die Meister der be- rühmten„Mannheimer Schule“ in der Kam- mermusik, Johann Stamitz, Franz Raver Richter, Ignaz Holzbauer, kamen aus Böh- men, aus Mähren und aus Wien, Aus langer Vergessenheit beginnt ihr vielseitig frucht- bares, eigenwüchsiges und weithin anregen- des Schaffen erst in unseren Tagen wieder deutlich zu werden und immer mehr Freunde zu gewinnen. Das Mozartjahr hat eben erst wiecler gezeigt, wie stark die Impulse waren, die der junge Mozart von Mannheim und den Werken der Mannheimer Schule der Kam- mermusik ernpfing. Die kulturelle Leistung des 18. Jahrhun- derts am Mannheimer Hofe bleibt untrenn- bar verknüpft mit dem Namen des Kurfür- sten Karl Theodor. Er vollendete, was sein Vorgänger und Onkel Karl Philipp begon- nen hatte. Stärker noch als dieser fühlte er zich nach Anlage und Neigung zum geistigen und künstlerischen Schaffen hingezogen, Eine sorgfältige Erziehung und Studien an den Universitäten in Leiden und Löwen hatten ihn umfassend gebildet. Mit Voltaire, den er verehrte und mehrmals in der Schwetzinger Sommerresidenz zu Gast hatte, stand er in Briefwechsel, Die Pflege der Künste und der Wissenschaften, der er riesige Summen ge- opfert hat, die sein Land tief verschuldeten und seine Untertanen aufs schwerste be- drückten, war ihm mehr als nur ehrgeizige Repräsentation. Auf allen Gebieten des gei- stigen und künstlerischen Lebens wird seine fördernde Initiative sichtbar. Mannheim hat in diesen Jahrzehnten glänzende Opernaufführungen gesehen; die „Musikalischen Akademien“ im Rittersaal des Schlosses gehörten zu den unvergeßlichen Eindrücken der von fernher kommenden Be- sucher. Nicht nur die Angehörigen des Adels und die Mitglieder des Hofstaates konnten daran teilnehmen, auch die Bürger waren, wenn auch in beschränkter Zahl, als Hörer zugelassen. Italienische Opern und französi- sche Schauspiele und Komödien wurden in aufwendigen, pomphaften Inszenierungen dargeboten; das Orchester der Hofkapelle, in dem jedes Instrument mit einem Meister seines Fachs besetzt war, genoß europäischen Ruf. Friedrich Daniel Schubart, der es in dem riesigen, von Bibiena erbauten Opernhaus mit seinen 2000 Plätzen im 1795 abgebrann- ten Westflügel des Schlosses hörte, sagte von ihm:„Kein Orchester der Welt hat es je in der Ausführung dem Mannheimer zuvorge- tan. Seine Forte ist ein Donner; sein Cres- cendo ein Katarakt, sein Diminuendo ein in die Ferne plätschernder EKristallfluß, sein Piano ein Frühlingshauch.“ Der Ostflügel des Schlosses beherbergte die kostbaren Sammlungen des Kurfürsten: die Bibliothek in dem unvergeßlich schönen, großen Bibliotheksgal, die berühmte Ge- mäldegalerie, die Kupferstiche und Hand- zeichnungen, die Münzensammlung, die An- tiken, das Naturalienkabinett. Der höfischen Repräsentation, aber nicht weniger der ern- sten Wissenschaftlichen Arbeit diente die 1763 gegründete„Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften“, Die Leistung ihrer gelehr- ten Mitglieder, eines Medicus, Johann J acob Hemmer, Collini, Lamey, ist ein denkwürdi- ges Zeugnis lebendigen Forschergeistes ge- blieben. Die Gründung der Akademie flel bereits in eine Zeit, die nicht mehr gekennzeichnet War durch die unbestrittene Vorherrschaft fremder Vorbilder. Obwohl zutiefst verwur- zelt in der romanischen Geistes welt, war Karl Theodor aufgeschlossen und beweglich ge- nug, um den jungen, aufstrebenden Kräften seines Landes zu einem selbständigen Wir- ken Raum zu geben. Der geistesgeschichtlich ungemein fesselnde und bedeutungsvolle Vorgang, der um die Jahrhundertmitte mit der Aufklärung anhebt und eine starke Be- tonung nationaler Eigenart mit sich bringt, ist oft dargestellt worden. Er kann hier nur in wenigen Ereignissen und Namen ange- deutèt werden. Deutsche Schauspieler ersetzten die fran- zösischen Komödianten; in der Hofoper Wurde 1775 mit Schweizers„Alceste“ die erste deutsche Oper aufgeführt und zwei Jahre danach Holzbauers„Günther von Schwarz- burg“, dessen Handlung der einheimische Li- terat und Textdichter Anton Klein der deut- schen Geschichte entnommen hatte. Die „Deutsche Gesellschaft“ erstrebte die„Ver- breitung guten Geschmacks in der Pfalz“. In redlichem Bemühen förderte sie die Pflege der deutschen Sprache und ihrer Rechtschrei- bung; in der Ermutigung literarischer Ta- lente sah sie ihre vornehmste Aufgabe. Les- sing, Wieland, Klopstock, später auch Schil- ler zählten zu ihren Mitgliedern, Der kluge, feingebildete Buchhändler Christian Fried- rich Schwan spielte in ihr eine führende Rolle. Als Verleger scharte er die jungen Dichter um sich. Dem jungen, begabten Stür- mer und Dränger Friedrich Müller, dem „Maler Müller“, hat er den Weg zu frühem Erfolg gebahnt. Bekannt ist der Anteil Schwans am Zustandekommen der Urauffüh- rung von Schillers„Räuber“; bekannt die freundschaftliche Beziehung, die ihn mit dem Dichter verband. Mit den Namen Ferdinand, Franz und Wilhelm Kobell, mit Philipp Hie- ronymus Brinckmann, der aus Speyer stammte, taucht die Erinnerung an stim- mungsvolle heimatliche Landschaften auf, die der deutschen Malerei fruchtbar Wweiterwir- kende Anregungen gaben. Der Pfalz und ihrer Residenzstadt schien eine glückliche Entwicklung beschieden. Han- del und Gewerbe gediehen; das Bürgertum, obgleich in seinen persönlichen Rechten Wie in der städtischen Verwaltung beschränkt, und, wie die bäuerliche Bevölkerung des Landes, mit hohen Abgaben und Steuern be- lastet, gelangte im Schutze des Hofes zu Gel- tung, Wohlstand und Ansehen. Seiner Erfolge gewiß, von stolzem Selbstbewußtsein erfüllt, nahm es regen Anteil am geistigen Leben. Da brachte das Jahr 1778 mit dem Wegzug des Hofes nach München eine verhängnisvolle Wende. Mannheim wurde im Nerv seines Lebens getroffen. Die Behörden verließen die Stadt; die Oper und das Orchester folgten; bald wan- derten auch die Sammlungen in die neue Hauptstadt. Mannheim hatte seinen kulturel- len Mittelpunkt verloren; seine Bürger wa- ren in weitem Umfang ihrer wirtschaftlichen Erwerbsquellen beraubt. Die Jahre des sinkenden Wohlstandes und des allmählichen Ermattens der zuvor an Erscheinungen so reichen geistigen und künstlerischen Bestrebungen, Jahre des Ver- zichtes und der Entsagung für große Teile der Einwohnerschaft, erhellt ein Ereignis, das noch einmal Glanz und Blüte der Karl- Theo- dor-Zeit aufleuchten läßt und ihrer kultu- rellen Leistung über fast zwei Jahrhunderte hinweg Dauer verlieh: die Gründung des Na- tionaltheaters, die der Kurfürst, schon von seiner neuen Hauptstadt aus, zu einiger Nahrungsmitbeihülfe hiesiger Stadt und Bürgerschaft“ verfügte. Mannheimer Miniaturen aus zeitgenössischen Reise- Berichten Brunnen ohne Wasser Mannheim, den 26. August 1775. Gestern spazierte ich in der Stadt herum. Von dem rächtigen Schlosse, von dem Observations- turme, von der herrlichen— ehemals Jesu- iter—, itzt Hofkirche, von den Goldstückchen, die von dem dazu bestimten Gelde überge- blieben sind und zu einem Beweis von der gewissenhaft geführten Rechnung in der Kirche oben aufgehängt wurden— hal ha! hal, von den schönen Portalen, die besonders gegen den Rhein viel Geschmack zeigen, von den kostbaren Gemälde-, Naturalien- und andern Sammlungen, die mir nicht allemal die rechten Männer zu Aufsehern zu haben scheinen, von den schnurgleichen Straßen usw. kannst Du die Reisebeschreiber nach- lesen. Ich will über einen Brunnen mit Dir plaudern. Auf einem großen und schönen Platze vor der Hauptkirche fiel mir ein Meisterstück von einer Fontäne in die Augen. Ich fragte die Leute, warum der Brunnen nicht laufe.„Ja, Herr, da ist noch nie kein Wasser heraus gekommen“.—„Warum hat man aber einen so schönen Brunnen an einem Orte aufgerichtet, wo er kein Wasser geben kann?“—„Das wäß ich nicht, und das ist auch nicht meine Pflicht, es zu untersuchen, das werden ihm andere Leute sagen können.“ Und damit ab! In Nürnberg hatte ich wohl einen herrlichen Brunnen gesehen, der kein Wasser gab. Aber die Leute hatten ihn doch in das Zeughaus gestellt. Aber in Mannheim? Wäre ich ein Projektenmacher, ich wollte ein Projekt eingeben, das den Mannheimern statt ihres elenden matten und oft stinken- den Wassers ein besseres verschaffen sollte. Wenn der Kurfürst von Heidelberg her oder von einer nähern Gegend des Gebirges eine Wasserleitung nach Mannheim führte, die gutes und süßes Wasser wenigstens in die Hauptquartiere der Stadt verteilte, welch ein Verdienst um diese schöne Hauptstadt! Welch ein Monument! Wie gerne würde jeder Ein- wohner eine Auflage deswegen auf sich machen lassen! Würde er nicht diese Auflage an Doktoren und Barbieren ersparen? („Wanderungen des Marquis St. A... durch Deutschland“, Deutsches Museum 1777). Spiel im Schloß Es war diesen Abend Akademie oder— welcher Ausdruck mir passender zu sein scheint— Konzert bei Hof. Ich eilte in den Rittersaal, wo das Konzert gegeben wurde. Der Hof kam erst nach 6 Uhr, und ich hatte also noch Zeit, mich umzusehen. Der Saal macht ein großes Oval aus mit vier hohen Fenstern und einer Attika. Oben und rechter Hand an den Fenstern herab waren Splel- tische gesetzt, linker Hand ist der Platz des Orchesters, etwas über den Fußboden erha- ben und mit einem Geländer eingefaßt. Nach 6 Uhr kam der Hof, der Kurfürst und beide Kurfürstinnen samt den Hofdamen und Kavaliers. Die Musik ging nun an, und man setzte sich gleich zum Spiel. Oben am ersten Tisch saßen beide Kurfürstinnen, und in ihrer Gesellschaft spielten die Frau von Sickingen und von Dalberg. Man sagt, es sei L' Hombre, was sie spielten, meinetwegen kann es ge- wesen sein, was es will—, ich vergaß, mich deswegen umzusehen. Anfänglich gab ich alle Hoffnung auf, mich durch das Gedränge durchzuschlagen, um die fürstlichen Personen selbst zu Gesicht zu bekommen. Allein, ich wagte es mit einigen Abbès, Rippenstöße aus- zuhalten und wieder zu erteilen—, und 80 kamen wir endlich wohlbehalten nahe bei den zwei fürstlichen Spieltischen an. Aber was sah ich da?— den Kurfürsten zwar in einem neuen Kleide— allein er War Karl Theodor, wie im alten auch. Die Kur- kürstinnen hingegen, auf die ich eigentlich ausgegangen war, saßen so, daß ich ihnen nicht ins Gesicht sehen konnte. Die Pfälzische wandte mir den Rücken zu, die von Bayern war hinter der Peripherie der Pfälzischen versteckt und zeigte mir nichts als ihr vot gepudertes Haar. Doch ich gab mich in Ge- duld und horchte inzwischen auf das Orche- ster, das mich durch die bezaubernden Töne einer Mamsell Scheeffer wieder mit meinem Schicksal aussöhnte. Der Kurfürst stand etlichemal auf und ging mit einem heiteren Lächeln an den Spieltischen herum. Und nun erhoben sich auch die beiden Kurfürstinnen von ihren Sesseln, kamen gegen das Orchester her und hatten die Gnade, meine Neugierde durch ihr zugewandtes Antlitz sattsam zu befriedigen. Die verwittibte Kurfürstin hat zu rer etwas kleinen Person eine unverhältnismä- Bige Dicke, aber hre Miene nimmt gleich für sie ein. In der Tat, ich wurde für mein langes Warten durch dieses einzige Gesicht recht belohnt. Jedes Wort begleitete sie mit einem angenehmen Lächeln. Die Miene der regie- renden Kurfürstin macht einem hren Stand schon fühlbarer. mre Züge sind gespannter, in ihren Blicken hat sie etwas Starres, und auch die Art ihrer Freundlichkeit erinnert daran, daß sie Kurfürstin von Pfalabayern ist. Sie hatte heute stark Rot aufgelegt. Als sich die fürstlichen Personen wieder gesetzt hat- ten, wartete ich noch so lange, bis die Kron- leuchter angesteckt wurden, und dann ging ich ab— vergnügter als vielleicht mancher, den die Etikette an die Spieltische gefasselt hatte.(Aus„Lustreise in die Rheingegenden“, 1791 anonym in Tübingen erschienen). Mannheimer Bürger im 18. Jahrhundert: Stadtdirektor Jakob Friedrich Gobin und Frau Gobin Olbilder aus dem Jahre 1789 666 könnte man das orbeitsome Mannheim nennen, das 1945— zum vierten Male seit seiner Gründung- mit dem Wiederaufbau begann. Dem neben profil unserer Stadt, bestimmt durch moderne Geschöffshöuser und görohochbauten, wird sich auch unser Unternehmen anpassen. Unser Haus wird schöner und größer erstehen, getreu unserem aſten leitsctz: zum Nutzen der Kunden · dem Fortschritt verbunden. MANNHEIM 9 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum 7 Zwielicht über dem Jahrhundertende Mannheim sollte die Marseillaise singen Ein literarischer Versuchsballon bewegt die hohe Politik Von Dr. Herbert Stubenrauch, Direktor der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek In der Geschichte der Stadt Mannheim lest man schwerlich ein trübseligeres Kapitel Als die Darstellung ihrer Leiden während des ersten Koalitionskrieges. Mannheim war Festung und wegen ihres bequemen Rhein- überganges galt sie allen Heerführern stets als äußerst wichtige strategische Position, mit der Freund und Feind gleich rücksichtslos zu operieren pflegten. Es ist hinlänglich bekannt, bis zu welchem Maße sich die Drangsale der Einwohner bei der Belagerung im November 1795 steigerten, als die österreichischen Bat- terien Wurmsers erbarmungslos ihre Projek- tile auf das Stadtinnere niederkrachen liegen und die Franzosen unter General Montaigu zur Kapitulation zwangen. Aus der grenzenlosen Verwüstung dieses Ubertriebenen Bombardements gingen nur 14 Häuser unversehrt hervor, und der Sachscha- den an zerstörten Baulichkeiten allein belief sich auf fast zwei Millionen Gulden. Was die Kanonen geschont hatten, verfiel frecher Brandschatzung durch einquartierte Truppen oder mußte maßlosen Kontributionsforderun- gen geopfert werden, so daß Handel und Wandel unaufhaltsam gänzlichem Verfall entgegentrieben. Es gärt in der Bevölkerung Das waren Schicksalsschläge, gegen die das leichtlebige Naturell der verwöhnten Mannheimer schließlich doch revoltierte. Man Wurde es herzlich müde, ständig im Brenn- punkt der Kriegsereignisse oder auch nur unter dem lähmenden Druck einer solchen Gefahr zu leben, wenn selbst bei den deut- schen Verbündeten auf keine nationalen Rücksichten zu rechnen war, die die Stadt vor Willkürakten geschützt hätten. Mannheims Bevölkerung begann zu murren und als im Jahre 1796 eine neue Belegerung drohte, er- hoben sich Stimmen, die gegen eine solche Wiederholung des kaum überstandenen Un- Slücks offen protestierten. Diese Mißstimmung reflektierte bis in die Abbildungen des„Neuen Sak-Kalenders auf das Jahr 1797“ hinein, auf denen in geschick- ter Antithese des„Vorher“ und„Nachher“ die Grausigkeit der Beschießung an einigen Gebäuden eindringlichst demonstriert war. Dieser Kalender verfiel sofortiger Konfiska- tion durch die kurpfälzische Regierung, die schon kurz zuvor gegen das vom Neuen Kunstverlag 1796 herausgebrachte Schrift- chen„Gemälde aus der Belagerung von Mannheim im Jahre 1795“ mit gleicher Strenge eingeschritten war. Die hohe Obrig- keit wollte eben in keiner Weise an ein trau- riges Ereignis erinnert sein, das der angeb- liche Verrat Oberndorffs mit seinen politisch So unseligen Folgen herauf beschworen hatte. Schon damals hatte der Feldzeugmeister Browne behauptet, daß„die Stadt zu dem französischen Freiheitsgeist sehr geneigt“ sei, und in der Tat sollten bestürzende Vorkomm- nisse, die sich in den Jahren 1797 und 1798 zutrugen, diesen Vorwurf bekräftigen. Franzosen liegen in der Rheinschanze Es war nur natürlich, daß die Franzosen, die das linke Rheinufer in ihrer Gewalt hat- ten, auch in der Pfalz eine eifrige Propaganda für den republikanischen Gedanken in der Absicht entfalteten, der Cisalpinischen, der Ligurischen, der Lemanischen Republik eine ähnliche Neugründung anzureihen. Diese Bestrebungen fanden ein geneigtes Ohr bei gewissen Schichten der Mannheimer Bevöl- kerung, die wohl mehr aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus als aus politischer Uber- zeugung die Rettung ihrer Stadt und das Heil rer Interessen in einem Anschluß an Frankreich erblickten. Im Sommer 1797 nahm die politische Erregung, der ernste soziale Mißstände unerwünschten Vorschub leiste- ten, einen so bedrohlichen Charakter an, daß die Regierung bereits militärische Sicherun- gen erwog, um den ‚„eingerissenen Freiheits- geist“ notfalls mit Kugel und Bajonett zu unterdrücken. Aber die revolutionäre Kata- strophe blieb aus. Das Bürgertum kehrte zu seiner friedlichen Beschäftigung zurück. Doch schon im Januar des folgenden Jah- res brodelte der Unwille der gequälten Ein- wohnerschaft von neuem hoch. Den äußeren Anlaß dazu lieferte die neuerliche Besetzung der Rheinschanze durch französische Trup- pen. Wieder hatte Mannheim eine Belage- rung zu befürchten. Während der ängstliche Stadtrat den Kurfürsten im sicheren Mün- chen anflehte, diese Gefahr von einer Stadt abzuwenden, die nur noch den Namen, nicht aber der Ausrüstung nach eine Festung sei, machten die Regierungsvertreter den Landes- herrn auf die„täglich zweideutiger wer- dende Stimmung der hiesigen Bürgerschaft“ mit allem Nachdruck aufmerksam. Diese Warnung mußte gute Gründe haben. „Rechtstrheinische Republik“ In der Tat, Ende März verbreitete die Schaffhauser Zeitung eine aus Rastatt nach Paris gelangte Information, daß eine D tation Mannheimer Bürger beim franzési- schen Direktorium die baldige Umwandlung der rechtsrheinischen Pfalz in eine Republik betrieben habe. Die Verlegenheit über diese alarmierende Zeitungsnotiz steigerte sich, als den Mannheimer Behörden unmittelbar vom Rastatter Kongreß bestätigt wurde, dem dor- tigen kurpfälzischen Gesandten wäre ver- traulich berichtet worden, daß„unter Lei- tung eines sicheren Piacini 4000 Unterschrif- ten in Mannheim für die Vereinigung dieser Stadt mit der französischen Republik gesam- melt und zusammengebracht worden seyen“. Carl Theodor forderte aus München sofor- tigen genauen Bericht über den wahren Sach- verhalt ein. Eine Untersuchung wurde ein- geleitet. Zwar verliefen diese Ermittlungen resultatlos, aber ganz konnte die unzweideu- tige Existenz des Anschlußgedankens in Mannheim nicht in Abrede gestellt werden. Diese Erkenntnis wurde aufs bitterste er- härtet, als plötzlich ein neuer Schreckschug von den geheimnisvollen Parteigängern der französischen Republik in Mannheim abge- feuert wurde. Diesmal in Gestalt einer klei- nen Broschüre mit dem suggestiven Titel „Mannheim ist in Gefahr, oder ein Wort zur Zeit an Mannheims Bewohner, von einem Staatsmanne“, die zur Abwendung des drohenden Untergangs der Stadt eine schleu- nige Vereinigung mit Frankreich forderte. Natürlich wurde das schmale Heftchen un- verzüglich beschlagnahmt, aber da diese fatale Schrift anonym und obendrein mit fal- schem Druckort erschienen war, mühte man sich ganz umsonst, Drucker und Autor zur Rechenschaft zu ziehen. Beide blieben unauffindbar. Umso leichter flel es der Regierungs- und Stadtbehörde, die gefährliche Bedeutung aller dieser Sturmzei- chen zu bagatellisieren. Das Schicksal meinte es gut mit ihnen. Denn da den Resolutionen der Mannheimer„Patrioten“ keine gewaltsa- men Taten folgten, verebbte die ganze Auf- regung in eine schön stilisierte Ergebenheits- adresse an den Kurfürsten, die gegen alle hochverräterischen Umtriebe protestierte und die Ehre der Stadt reinwusch. Donnerstag, 24. Januar 1957 Nr. — Wo bleibt die Historie! In den einschlägigen Geschichtswe findet sich diese papierne Revolutionspen Mannheims nur fragmentarisch behandelt daß man im Grunde kein scharfes Bild 4 erhält, wo bei diesen offenbar Sehr irdisch verlaufenen Begebenheiten Gerüch und Vermutung aufhören und die une haften Tatsachen beginnen. 8 Vielleicht verwahren die Zuständigen 0 chive noch manches Aktenstück, das gel wäre, den Widerschein der großen W schen Revolution in Mannheims 800 schärfer zu fixieren. Hat doch auch eine af merksamere Durchsicht des Mannheing Schrifttums dieser Epoche inzwischen er ben, daß jene Flugschrift„Mannheim 115 Gefahr“, die für den Streich eines einzelne »Brausekopfs“ ausgegeben worden war g neswegs das einzige Propagandamittel 20 ganzen Clique republikanisch Sesonnene Mitbürger gewesen ist. Vielmehr gelang zwei weitere Drucke aufzuspüren, die 18 Zweifel den gleichen politischen Abel cin ihr Dasein verdanken. Von ihnen als bislan übersehenen Mannheimer Revolutions dow. menten sei nun im Folgenden berichtet. Feuerzauber anderer Art: Mannheim geht in Flammen auf 1795. Osterreicher beschießen die Stadt, die wechselndes Kriegsglück in die Hände der Franzosen fallen ließ. Wirtschafts zentrum des Rhein-Neckarraums leistungsfähige Versorgungsbetriebe 6 günstige Verkehrsverbindungen Of Rbein-Hacrdt- und Stroßenbahn, Vorbildlich im sozialen Wohnungsbau(SBG) Kultureller Mittelpunk“ NMeues NMationdlthecfter mit zwei Spielhäuser e Kensthalle 0 Reiß- Museum WFELIT OFFENE GROS STADT AM OBERRHEIUIN Nr. 20 In als Me teidigt Presse Lannèet dem schloß neben eindeu tiques denz s die sic stines schliel Mann Einna ausgir ar, fel uttel eing sesonnene Selang ez „die du, Absichten als bisgagz tionsdohh. tet. ⸗ Stagg. 24 anuar 1957 ur. 20 Donnerstag.. 1 —— Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 1 Mannkeim fällt unangenehm auf: Student Karl Lud dig Sand ermordet am 23. März 1819 august von Kotzebue. Der betriebsame modische Bühnenschriftsteller hat sick als russi- scher Staatsrat der Spionage verdächtig gemacht Ein merkwürdiger Almanach In jenen Herbstwochen des Jahres 1795, als Montaigus Truppen Mannheim noch ver- teidigten, war dort ein Büchlein unter der Presse, dessen Titel„Almanach frangçais pour année 1796“ an Stelle der Verlagsangabe mit dem schlichten Vermerk„A Mannheim“ schloß. Das Kernstück seines Inhalts bildet neben allerlei Harmlosigkeiten eine höchst eindeutige Sammlung von„Chansons patrio- tiques de la France“ Mit der gleichen Ten- denz sind vier zierliche Kupfer eingestreut, die sich zu den Mainzer Clubisten unter Cu- stines Regime bekennen. Beigefügt ist schließlich ein Plan jener ersten Beschießung Mannheims am Weihnachtstage 1794, die der Einnahme der Stadt durch die Franzosen vor- ausging. Man ersieht aus diesen Einzelheiten ohne Mühe, daß der Almanach ganz unverhohlen den Interessen der französischen Eroberer dienen wollte. Daß er für den ausschließ- lichen Verkauf an französische Offiziere der Besatzungsarmee bestimmt war, ist kaum anzunehmen, weil deren Sprache wohl ziem- lich allen gebildeteren Einwohnern geläufig War, Aber der Gang der Ereignisse verdarb dem Verleger die Konjunktur. Denn zu Be- ginn des Jahres 1796 hatten die Franzosen die Festung längst geräumt und damit den Ver- leger des notwendigen Schutzes beraubt, ohne den selbst der geheime Vertrieb seines Kalenders bei dem nervösen Argwohn der absolutistischen Landesregierung noch höchst riskant blieb. Dem Urheber auf der Spur Was mit diesem verfänglichen Almanach in der Folge geschehen ist und welche Rolle ihm in den konspiratorischen Umtrieben der Mannheimer zugefallen ist, konnte uns bisher kein einziges zeitgenössisches Dokument ver- raten. Umso besser kennen wir uns aber dies- mal über seinen ungenannten Urheber aus. Denn dessen vorbedachte Anonymität lüftet sich unerwaxtet rasch bei einem Vergleich des Almanachs mit dem ebenfalls für 1796 be- stimmten Mannheimer Taschenbuch„Tempel der Musen und Grazien“. Nicht allein, daß beide Büchlein einen übereinstimmenden Beitrag französischer Provenienz enthalten. Was schwerer wiegt: die tendenziöse Kupfer- folge kehrt im Taschenbuch wieder, mag sie hier auch aus begreiflicher Vorsicht mit nega- tivem Vorzeichen interpretiert sein. Damit kann die gemeinsame Quelle beider Drucke als erwiesen gelten. Da sich nun das deutsche Taschenbuch auf seinem Titelblatt als Er- zeugnis des Neuen Kunstverlages in Mann- heim bekennt, offenbart sich uns gleichzeitig sein französischer Vetter als ein unzweifel- haftes, wenn auch mit guten Gründen unge- tauftes Kind dieses Verlages. Also eben jenes Verlages, dem wie erinnerlich die Regierung noch gegen Ende des Jahres 1796 das unlieb- same„Gemälde aus der Belagerung Mann- heim“ wegen politischer Bedenken konfis- zieren sollte. Das Privileg für diese 1795 gegründete Verlagsbuchhandlung besaß ein Hofrat Wedekind, aber die eigentliche Leitung lag in Händen eines sechsundzwanzigjährigen, aus Stuttgart zugewanderten Buchbändlers namens Ferdinand Kaufmann, der den Ver- lag drei Jahre darauf ganz in eigene Regie Ubernahm. Wo auch immer Kaufmann in die Erscheinung tritt, erweist er sich— im Tech- nischen seines Berufes nicht weniger als in seiner weltanschaulichen Gesinnung— als ein fortschrittlichen und liberalen Ideen sehr zugetaner Charakter. Besonders seine Vor- liebe für alles Französische ist unverkennbar. Darum ist es keine gewagte Kombination, ihn für den Mann zu erklären, dem die Verant- wortung für die drei politisch teils unbeque- men, teils verderblichen Drucke zugeschoben werden muß, welche uns im Zusammenhang nit den Umsturzversuchen jener Mannhei- mer Dunkelmänner bereits beschäftigt haben. Und es würde auch keineswegs überraschen, wenn ihm eines Tages eine Verbindung mit jener berüchtigten Broschüre eines„Brause- kopfs“ nachzuweisen wäre, ja er geradewegs als deren Autor entlarvt würde. Buch-Mlaskerade Wie die Lösung dieses letzten Rätsels einst auch lauten wird!: soviel ist kein Geheimnis mehr, daß sich der Neue Kunstverlag unter Kaufmanns Initiative willig zum publizisti- schen Sprachrohr der Mannheimer Republi- kaner hergab. So überließen sie es auch seiner Opferbereitschaft, ihre Ideale und Postulate in einem nicht nur ortsgeschichtlich recht be- leutungsvollen Buche zu verkünden, das sich ür seine Zwecke der erhabenen Sprache der Dichter bediente. In zwei Bändchen aufgeteilt führt es den Titel„Freiheits-Gedichte“ und seine fingierte Verlagsangabe Paris auf Ko- sten der Republik 5“ enthüllt schon auf der er- sten Seite die politische Tendenz dieser Antho- logie. Eine solche, von den Verhältnissen ge- potene Maskierung hat jedoch zeitgenössi- sche Bibliographen nicht zu hindern ver- mocht, dem verantwortlichen Verleger auf die Spur zu kommen. Dank ihrer Findigkeit steht es unleugbar fest, daß der Doppelband 1797— dem 5. Jahr der französischen Repu- blik— nirgends sonst als wieder im Neuen Kunstverlag zu Mannheim erschienen ist. Eingeleitet wird dieses revolutionäre Ge- sangbuch von einem politischen Glaubens- bekenntnis, worin der Herausgeber von den falschen Freiheitsfreunden, den Jakobinern, Terroristen und Anhängern eines, einseitigen eingeschränkten Partheigeistes“ abrückt, un dafür den„Geist erhabener Menschlichkeit zu apostrophieren, der einzig in den Herzen der echten Republikaner leben dürfe.„Die Hauptabsicht der Sammlung geht darauf hin- aus, diesen Geist in Seelen, wo er noch schlummert, zu wecken, und Wo er bereits er- wacht ist, neu zu kräftigen und zu stärken!“ Man sieht, das ist die Musik weiser Mäßi- gung, die hier angeschlagen wird, und ver- spürt wieder jene Zügelführung, die es nie zu einer offenen Revolte der Freiheitsfreunde in Mannheim hat kommen lassen. Daß in der geschmackvollen Mischung von Gedichten jeder Gattung schwärmende Weltverbesserer wie Hölty, Stollberg, Schiller, Voß, Bürger, Uz und andere vertreten sind, zeugt für die Toleranz des Herausgebers, die Auswahl nicht nach den Stichworten rheinischer Tages- politik allein zu treffen. Als einigendes Grund- motiv genügte ihm durchaus die freiheitliche Gesinnung schlechthin. So oft hingegen die Beiträge anonym abgedruckt sind, handelt es sich auch um recht aktivistische Außerungen der Frankophilie. Von soichen westwärts strebenden Empfin⸗ dungen sind ferner zahlreiche Gesänge ge- schwellt, mit denen August Lamey, jener Straßburger Neffe des Mannheimer Aka- demikers, seine glühende Parteinahme für die Bastillestürmer— darin dem gleichfalls ver- tretenen Klopstock ähnlich— herausschmet- tert. Ob Lamey übrigens an dem Zustande- kommen der Anthologie irgendwie persönlich beteiligt ist, muß vorerst eben so offen blei- ben wie die Frage nach ihrem Herausgeber. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dies Fer- dinand Kaufmann selber war, für dessen lyrische Begabtheit mancherlei Gedichte in andern Musenalmanachen zeugen können. Auch über Weg und Wirkung des Buches in jenem Mannheimer Krisenjahr 1797 liegt noch zähes Dunkel gebreitet. Was die„Frei- heits-Gedichte“ indes aus den engen politi- schen Kulissen Mannheims heraus auf die Bühne der zeitgeschichtlich großen Eindrücke stellt, ist die weitaus interessantere Tatsache, daß sie als erste auf reichsdeutschem Boden das berühmte Kampflied der„Marseillaise“ verbreiten halfen. Man erinnere sich: als„Chant de guerre pour barmèe du Rhin“ trat diese Hymne von dem Genieoffizier Rouget de Lisle in der Nacht auf den 26. April 1792 zu Straßburg unter dem Eindruck der Kriegserklärung an Oesterreich gedichtet— schon vor der Ab- schaffung des Königtums einen beispiellosen Siegeslauf durch das demokratische Frank- reich an. Seit dem Einzug der Marseiller Fö- derierten in Paris am 30. Juli gleichen Jahres trug sie den Namen„La Marseillaise“ und wurde in der Folge aus dem Revolutionslied zur Nationalhymne Frankreichs. Schon kurz nach ihrer Entstehung versuchten Elsässer wie Luce und Eulogius Schneider, sie in Uebersetzung auch unter deutschen Gleich- gesinnten populär zu machen. Man kennt mehrere solcher, meist in Straßburg als Flug- blätter gedruckten Eindeutschungen. Aber die Ereignisse am Rhein machten diese Bemü- hungen überflüssig: Goethe bezeugt uns in seiner„Belagerung von Mainz“ zu wieder- holten Malen, wie rasch selbst der geg- nerischen Seite das„Allons, enfants de la patrie“ vertraut wurde. Später hat dann das deutsche Nationalbewußtsein diese Invasion wieder heimgeschickt. Mannheim wollte nicht Auch der Herausgeber der Mannheimer „Freiheits-Gedichte“ hat es nicht zuwege gebracht, den„Marseiller Hochgesang“ in deutscher Gestalt rechts des Rheins ein- zubürgern. Vielleicht lag ein solches Ziel auch gar nicht in seiner Absicht. Konnte er doch schon aus redaktionellem Zwang in seinem Liedersaal das hier unentbehrliche Solo die- ser Fanfare bürgerlichen Aufbruchs nur in deutscher Instrumentierung verwenden. Wie trefflich ihm als dem vermutlichen Uber- setzer diese freie Umschrift gelungen ist, mag der nachfolgende Abdruck der ersten Strophe beweisen. Damit wollen wir zugleich den Vorhang vor ein Zwischenspiel aus Mann- heims Geschichte senken, dessen Aufführung in anderer Besetzung, unter andrer Regie und darum auch mit ganz andersartigem Erfolge genau 50 Jahre später als blutiges Drama wiederholt werden sollte: Auf, für das Vaterland zu sterben, Auf, wer den Schwur der Freiheit schwor! Die Herrschsucht hebt, uns zu verderben, Ihr blutiges Panier empor. Hört ihr im Thal die fremden Horden, Blutdürstend naht der wilde Schwarm, Er naht, um selbst in eurem Arm Den Sohn, die Gattin euch zu morden. Brecht, Bürger, auf, stellt euch in Glied und Reih“ Zum Kampf und kämpft! Das Land der Freiheit dünge Das Blut der Tyrannei! Kurfürst Karl Theodor erklärt Mannheim zur offenen Stadt Begeisterte Bürger und Bürgerinnen bei der„Zerniektung“ der Festungswerke. dos Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 · von den Planken bis zum Gockelsmarlct dort M. ich in der dre bürger! großen zeit, die der Fes 9 erden „und den Wen 5 teilung Ein „ beim e N Beurtei N„ 0 I Y „ . * „ Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite Oberster G Bürgergeist und Bürgersinn rundsatz: Leben und leben lassen Ehrenamtliche Betätigung, Stiftungen und Vermächtnisse fördern das Gemeinwohl Von Dr. Florian Waldeck, Ehrenbürger der Stadt Mannheim ch erst 350 Jahre seit der Er- ns der Stadtprivllegien an das Fischer- . ort Mannheim vergangen sind, so spiegelt 150 0 seiner Geschichte doch der Ablauf dreieinhalb Jahrhunderte. Die Festungs- eit, die Kurpfälzische Residenzstadt und das bürgerliche Mannheim bezeichnen die drei oben Perioden im Leben der Stadt. Von bee, der Festungszeit soll hier nicht gesprochen 5 werden, auch nicht von den Zerstörungen undd dem Wiederaufbau. 5 Ein kultureller Mittelpunkt ist Mann- beim erst als höfische Stadt geworden. Bei Beurteilung dieser Zeit kommt im allgemei- t ganz Europa nach Mannheim. Jetzt kam für den nach München abgezogenen pfälzischen Hofadel der badische neæch Mannheim, und die zeitgenössischen Berichte bestätigen alle, daß auch der kleine Mannheimer Hof ein kul- tureller Mittelpunkt gewesen ist. Prinz Bern- hard von Sachsen-Weimar, der niederlän- dische General, hat damals in Mannheim ge- wohnt, ein weitgereister verdienter Mann, und ausländische Familien von Vermögen und Rang wie die schottischen Winsloe und die holländischen van der Hoeven u. 4. gaben der Mannheimer Gesellschaft von da- mals ein kosmopolitisches Gepräge. Schon seiner Pracht nicht in die schlichte Umge- bung des Schlosses, aber es war ein Zeichen seiner Zeit. Die letzte Periode der Mannheimer Ent- wicklung und Mannheims Reichtum stellte das Haus am Luisenpark dar, das sich Dr. Karl Lanz vor dem ersten Weltkrieg durch einen französischen Architekten hat bauen lassen. Es hatte übrigens ein anderes Aus- sehen bevor die Postverwaltung das hohe Renaissancedach abtragen ließ und auf die vielen Stockwerke aus praktischen Zwecken noch eim neues Stockwerk setzte. Seit es ein Bürgertum gab, gab es in Mannheim auch einen Bürgergeist, und zwar einen ausgesprochenen Bürgergeist. Kürz- lich bin ich auf eine Mitteilung gestoßen, die ich im Jahre 1923 in den Mannheimer Ge- schichtsblättern veröffentlicht habe. Damals hatte ich in den Erinnerungen des Schriftstel- lers und Pfarrers Heinrich Hansjakob eine reizvolle Schilderung der Mannheimer Ab- geordneten gefunden, die vor 1880 im Land- tag waren. Hansjakob spricht von den drei Demokraten, die in jenem Landtag saßen. Das waren die drei Vertreter Mannheims. „Und selbst dieses Drei heißt es dort), sind keine Demckraten im strengen Sinn, ja selbst nicht in des Wortes mildester Bedeu- tung, denn die Mannheimer Demokratie ist ein ganz eigenes Genre. Sie besteht, soweit sie unter den Bürgern dieser Stadt existiert, in zwei Hauptpunkten, erstens möglichste Förderung der Interessen von Mannheim, zweitens gewisse Gleichgültigkeit gegen und ein„Nichtsfragen“ nach den Staatsdienern.“ In die gleiche Linie gehört die Bemerkung Professor Theodor Eschenburgs in seinem Vortrag in der Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz über Ernst Bassermann und Ludwig Frank: „Wenn es nach Bassermann gegangen Wäre, hätte Mannheim eine freie Reichsstadt sein müssen.“ Sie haben verdient, aber sie haben auch gedient Den Sinn für die höheren Kulturwerte, den Sinn für Theater und Musik, haben die Mannheimer Bürger vom Adel übernom- men. Dalberg war kein Funktionär, sondern ein Mäzen. Der Freiheitsgeist des jungen Schiller hat in Mannheim Spuren hinter- lassen, die nie ganz untergegangen sind. In allen Generationen des bürgerlichen Mann- heim gab es ein Bekenntnis zur res publica. Infolgedessen haben sich die bedeutendsten Geschäftsleute, die arbeitsamsten und die familienreichsten bis zum Ende der soge- nannten bürgerlichen Zeit immer um die Gestaltung des Zusammenlebens. um das allgemeine und um das öffentliche Wohl ge- kümmert. Sie haben verdient, aber sie haben auch gedient. Die ehrenamtliche Beteiligung in allen Zweigen und allen Stufen der Selbst- verwaltung als Bürgermeister, Stadträte und Stadtverordnete, durch Stiftungen und Mäzenatentum haben sie das Wohl der Stadt und der Allgemeinheit gefördert. Selbstverständlich gab es Unterscheidungen in Rang und Gesellschaftsklassen, aber in dem Lebensraum, in dem die Menschen zu- sammenlebten, fielen alle Grenzen, wenn es sich um die res publica handelte. Und res publica primissima war das Hof- und Na- tionaltheater. Es ist schade, daß die Stifter- namen großenteils in Vergessenheit zu fal- len drohen, schade, nicht nur, weil das Ver- gessen undankbar ist, sondern weil auch der Ansporn darunter leidet. Stiften und Spen- den war eine Bürgerpflicht. Die Wohltätigkeit War damals noch wesentlich auf privater Basis organisiert. Mäzene gab es immer, große und kleine, genau wie es große und kleine Sammler gab. Nur ein Beispiel: Als im Jahre 1909 Oberbürgermeister Martin 90 000 Goldmark aus privaten Mitteln zu- sammenbringen mußte, um für die junge Kunsthalle den berühmten Manet(Erschie- Zeit, von der Gentil sprach, haben sich Viel- fach Unterschiede in Gegensätze verwandelt. Die Unbefangenheit gegenüber der Stadt hat darunter gelitten. Ich weiß, daß Ansätze da sind, sie wieder zu gewinnen, um unbefan- gen miteinander arbeiten zu können an der Verwirklichung der besten Bedingungen für ein lebenswertes Leben aller in der Stadt, die jetzt nahezu 300 000 Einwohner hat. Ge- blieben ist im Grunde in Mannheim der Geist der Toleranz, auch ein mit Humor ge- würzter Grundton der Bereitschaft, mitein- ander zu sprechen. Aber man wird die Zeit nicht mehr herbeizaubern können, in der so- zusagen jeder den anderen kannte und auch nicht mehr die Zeit, in der Arbeitsstätte und Wohnsitz unzertrennlich verbunden wa- ren. Die modernen Verkehrsmittel haben hier einen grundsätzlichen Wandel geschaf- ken. Das ist in München oder in Frankfurt nicht anders als in Mannheim. Denn der Stadtgeist, so wie er war, kann sich nur dort im alten Sinne entwickeln, wo der Mensch sein Leben ausschließlich verbringt. Das neue Nationaltheater, mit dem sich nach meiner Ueberzeugung alle diejenigen, die den Plan unterstützten, ein unver- gängliches Verdienst erworben haben, wird ein neues, die Menschen verbindendes Zentrum in Mannheim sein. Ich habe einen großen Respekt vor den Mitgliedern des Stadtrats, die im Bewußtsein augenblick- licher Unpopularität dem großen Wagnis aus Ueberzeugung und Verantwortungs- Aus der Kleinwelt unserer Väter Wo fkrühstücke Sie dann? „Die Bürger, Kaufleute und Handwerker lebten behaglich und behäbig, nicht hungrig und nicht geizig, nach dem Grundsatz: leben Und leben lassen. Der Bürger hatte seinen Es war einmal, Die wunderbolle Bibliothek im Ostflügel, des Mannheimer Schlosses. Der Aufsatz von Dr. Waldeck nimmt dd rau Bezug.) Bild: Dr. Wolff und Tritschler 178 Kurfürst Carl Philipp(am 31. Dezember gleichzeitig mit der Stephanie-Zeit, vielleicht 42 gestorben, über 81 Jahre alt) zu kurz, schon etwas früher, regte sich das Mann- weil der Glamz des Kurpfälzischen Mann- heimer Bürgertum urid schuf sich eine be- 1 am stärksten unter Carl Theodor(1743 achtliche gesellschaftliche Selbständigkeit is 1799) gestrahlt hat. Man darf aber nicht und im Anschluß daran auch eine bemerk- vergessen, daß beispielsweise das Schloß liche kulturelle Bedeutung. Die Künstler 1 Jesuitenkirche von Carl Philipp auf- hatten Mannheim verlassen, die Kobells geführt wurden, wenn er auch die Vollen- gingen nach München, aber in Mannheim 8 Bauten nicht mehr erlebt hat. Die ließen sich die Artaria nieder, deren tur Mannheims hat also ihren Aus- Kunsthandlung Weltruf besaß. Es gibt eine 13 in diesen beiden kurpfälzischen Briefstelle von Goethe, die etwa so lautet: ndesherren.„Versuchen Sie es bei Artaria in Mamnheim, Neben den Menschen, die nur in der er ist teuer, aber er hat alles.“ Daß es 2zu 1. versinnbildlichen in. 1 45 5 5 5 okumentarischer Weise die Bauten einer alten, als man erfuhr, daß es Sefahrdet Stadt ihre Vergangenheit und ihre Lebens- War, spricht gegen die Pflege der Tradition N Dieser Nachweis ist in Mannheim in Mannheim. Die es eingeebnet haben, han- an zu führen. Nichts repräsentiert glanz- 1 8. 5 5 0 den Rang der Kurpfalz und die Be- 151 nicht, was der Name Artaria für Blemn 785 ung der Residenzstadt Mannheim als eim und für den Bildhandel in der Zeit 9258. Schloß, an dessen Plänen 8 der Photographie in der Welt bedeutet nd dessen Ausbau Architekten, Bildhauer hakte. und Maler aus Italien, Frankreich und In dieser Zeit erbauten Konsul Friedrich e 0 haben. Es hat kaum Bassermann und seine Frau Wilhelmine ge- repräsentativeren und dabei schöne- borene Reinhardt, die Tochter des Mann- 155 Bibliotneksraum gegeben als die wun- heimer Oberbürgermeisters in der napoleani- ben 1 5 im Ostflügel des Mann- schen Zeit, das leider zerstörte Basser mann'- mer Schlosses, und um sie und ihre sche Haus am Markt. Man muß sich über- Aa 1 end die wissenschaft- legen was es Heß, daß ein Bürger so ver- ersönlichkeiten, die die Kreise der mögend geworden war, daß er drei bisherige n der Wissenschaf- Bürgerhäuser niederreigen ließ, um für sich, nd der kurfürstichen deutschen Ge- seine Familie und sein Geschäft ein der- n Schließlich ist das Schloß artiges Palais zu erbauen. Es ist hier nicht 5 auch ein Wohnhaus gewesen, der Platz, darzustellen, was die aus diesem wenn auch in grandiosem Ausmaß. Haus hervorgegangenen nächsten Generatio- Die nächste Stil. u 1 nen der Familie für Mannheim und für das Mannheim, die mit e 125 politische, geistige und künstlerische Leben nerlich noch zusammenhängt, war die Deutschlands bedeutet haben. Interessant Louis Seize(Ludwig XVI.) 1155 e und für Mannheim charakteristisch ist aber, Rom geschulte Niederländer Verschaffelt d daß in diesem Haus ein großer Raum zum Bretzenheim'sch 1 3 Theaterspielen reserviert gewesen ist. Das Weck reiht 8 8 8 5 r Haus war noch in edlem es noch meh 1 1 i de Ancien Régime, denn 3 3 5 klassizistischen Stil durch den Weinbrenner- es fü 7 8 5 8 15 2 8 Ste ale bete en ere eranen ung Feuer euere Has und das Packer 50 een hoff-Lamey sche Haus(R 7, 46) gebören in Für das Leben der Stadt 1 88 0 a1 85 die gleiche Zeit, das Scipio'sche(N 5) War zenheim's nichts bedeutet. etwas später; keines von ihnen steht mehr. Gegen Ende d 5 Als ein halbes Jahrhundert später der 9. Jahrhundert es zweiten Jahrzehnts des Gründer der Badischen Anilin- und Soda- einmal Residen 5 wurde Mannheim noch fabrik Friedrich Engelhorn sein gewaltiges nerzogin 3 5 5 Das war die Zeit der Groß- Haus mit dem„Maurischen Saal“ in der hren Wee 5 Jahre hier Breiten Straße nahe am Schloß baute(die und ein bescheid atte. Es war ein kleiner spätere Sparkasse), hatte sich der Lebens- vornehme, vor 8 8 Hol. Er 3 aber doch stil in Deutschland und damit auch der 95 allem adlige Familien aus Mannheimer Stil gewandelt. Es paßte in Gung des Kaisers Maximilian) zu erwerben i 5 5 l 5 5 1 Stammtisch. Die vielbeschäftigten Hand- gelang das in einer Stunde. Die Namen von werksmeister, die in der Zeit der raschen sechs Spendern erfuhr Oeffentlichkeit. Es 2 5 8 waren Frau Ferdinand Scipio, Fräulein Luise Saee e 1 1 0 Lauer, Major Max von Seubert, Kommer, Leute und den Fortgang ihrer Arbeiten zu zienrat Emil Mayer, Eisengroßghändler Emil überwachen, wären gewohnt, um 10 Uhr bei Reinhardt und Geheimrat Carl Reiß. Diese Wein 9 711 Fünen ung den alt Namen sollen stellvertretend für sehr viele anderen Geschäftsleuten, auch mit den Bau- andere nur als Beispiel genannt werden. meistern, zu treffen, ehe sie wieder an die Für jene Zeit charakteristisch ist aber auch, Arbeit gingen. Sie hatten ihre Stammlokale daß die drei Letztgenannten sich im kom- gie sie untereinander kannten. 5 munalen Leben als Stadtverordnete betätigt Ich darf Ihnen dazu eine kleine heitere haben. Die weiteren drei Stikter blieben Geschichte erzählen: In einer Sommerfrische „ungenannt“. Aber jeder wußte, daß sie trafen sich ein angesehener Mannheimer Lanz und Röchling hießen. Glückt es am Schreinermeister und ein jüdischer Groß- Ende mit diesem kleinen Beitrag zur Ge- kaufmann. Sie waren beide ungefähr in schichte Mannheims zu erreichen, daß der demselben Alter, entstammten beide altein- Stikter des Grundstocks zum Kunsthallen- gesessenen Mannheimer Familien und waren bau wieder durch eine noch so bescheidene sicherlich einige Jahre lang in die gleiche Gedenktafel gedacht wird, wie sie früher in Volksschule gegangen. Aber sie kannten sich der Eingangshalle angebracht war? Sie hie- persönlich nicht, bis sie in dieser Sommer- gen Julius und Henriette Aberle. Vielleicht frische miteinander bekannt wurden. Sie gelingt es, nach Eröffnung des Reiß-Muse- zerbrachen sich den Kopf, wie es möglich sei, ums im Zeughaus wenigstens die Namen der daß sie sich bisher nie begegnet waren. größten Stifter für Mannheim zu erhalten. Der Schreinermeister suchte schließlich In seinem Vortrag„Mannheim in der der Lösung dieser Frage dadurch näher zu Erinnerung“ hat Josef Gentil im April 1951 kommen, daß er zu dem Großkaufmann gesagt:„Alle waren sich einig in dem Stre- sagte:„Daß ich Ihne gar nit gekannt hab! ben, ihre Stadt stattlich, gesund und das Le- Sage Se mal: wo frühstücke Sie dann? Be- ben darin lebenswert zu machen.“ Seit der sonders anspruchsvoll war in dieser Hinsicht Fabrikant Viktor Lenel Handelsxummerprüsident 1905-1911, schenkte der Stadt Mannheim 1911 das Viktor-Lenel- Stift in Neckargemünd. Die Stadtverwaltung setzte Maria Zentmapyer als Oberin ein, die zu der Stiftung dieses Kindererholungsheims die Anregung gegeben hatte. Viktor Lenels Vater stand sckon an der Spitze der Handelskammer zwie seit 1920 Richard Lenel, der Sohn. Die späte Ehrung Richard Lenels, der 1949 einstimmig zum Ehrenbürger der Stadt Mannheim gewählt wurde, war ein Akt der Wiedergutmachung. Florian Waldech schrieb über Richard Lenell „In ihm fand der Gemeinsinn des Mannheimer Burgers seine Inkarnation.“ Die drei Genera- tionen der Familie Lenel stehen hier stellver- tretend fur viele Mannheimer Bürger jüdischen Glaubens, die ihrer Stadt durch bedeutende Zuwendungen in hervorragendem Maße ge⸗ dient haben. pbewußtsein gegenüber späterer Generatio- nen zugestimmt haben. Das große Gebäude mit seinen beiden Häusern wird nicht nur ein Lebenszentrum für Mannheim selbst, sondern für die ganze Landschaft rechts und links des Rheins werden. Und wenn in der großen Halle des neuen Hauses in unauf- dringlichen Mosaiksteinen das große Staats- wappen der Kurpfalz verkennbar sein vird, dann hat das symbolische Bedeutung: Das Haus wird helfen, den Stadtgeist zu pflegen, weil die Menschen sich wieder tref- ken werden. Bis eines Tages, wenn die Städte immer mehr zusammenrücken, der Stadtgeist vielleicht durch einen Land- schaftsgeist ersetzt wird. die längst ausgestorbene Gilde der Sackträ- ger, die die Zweizentner-Getreidesäcke auf schwankem Bord aus dem Schiff zum Eisen- bahnwagen oder in das Lagerhaus trugen und die mit dieser schweren Arbeit viel Geld verdienten und viel Kraft verbrauchten und deswegen besonders kräftig frühstücken mußten. Sie hatten auch noch die unver- fälschte, seitdem so sehr mißhandelte Pfälzer Sprache, deren unvergängliche klassische Dichtung Der Brand im Hutzel- WAI d“ von Nadler ist.“(Josef Gentil: Mannheim in der Erinnerung.) Haus mit Belvedere Zwei Innenseiten des Altmæannheimer Hau- ses waren vollständig mit einer Holzgalerie verglast, die als Aufenthalt und Spielplatz für die Kinder und als Bewegungsraum für die Hauswirtschaft sehr beliebt war. Durch die Galerie empfingen die nach der Hofseite ge- legenen Zimmer Licht und Luft. Inmitten des mit uralten Steinplatten belegten Hofes stand ein Brunnen, aus welchem man für die auf den Hof mündende Küche und für das Haus das Wasser holte. Es stand da auch ein Baum, ein freundlicher Gruß der lebendigen Natur in dem Biedermeieridyll dieses stillen Hofes. Die Galerie ging auf der der Vorder- front entgegengesetzten Seite der Rückfront in eine mit Weinlaub umwachsene Veranda über, die man das Belvedere nannte. Die schöne Aussicht ging auf den Hof und auf die Rückfront des Vorderhauses.“ Joseph Gentil: Mannheim in der Erinnerung.) Großzügiges Bürgertum: Das Bassermannsche Haus am Marletplatæ, erbaut 1828/1829 von Friedrich Dyckerhoff. 2 ite 18 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Natürliche Jebensgemeinschaften U. 3 Bü 1 4. Das Handwerk folgt der Industrie 2 Erstaunliche Stabilität durch fortgesetzte Anpassung 5 Von Dr. Mengelberg Handwerkskammer Mannheim heimer btschaftsraum kon- die im letzten Jahr einen Gesamtümsatz von sind. In Mannheim gibt es heute 158 Hand er sich viele Betriel der hoch- etwa 540 N nen DM nachweisen können, werksbetriebe, die mehr als 50 Beschäftigte Kriege techi ten Industrie, Rheinschiffahrt Die Gesam der von der Handwerks- haben. Rhein und wichtige Unternehmen des Großhandels zmmer Mannheim betreuten Betriebe be- Diese Zahlen beweisen eine er Traut usw. Viele Mannhei Bürger übersehen t t 17029 mit 68 300 Beschäftigten(der staunliche Stabilität des Mann eino! dadurch die Bedeutung und die wirtsch Kammerbezirk erstreckt sich auf die Stadt- hei me r Handwerks. Sie ist dadurch zu trag d uche Stärke des Handwerks in diesem und Landkreise Mannheim und Heidelberg erklären, daß das Handwerk einen ständigen Pfalz Mannheimer Wirtschaftsraum sowie auf die Kreise Sinsheim, Mosbach, Bu, technischen Anpassungsprozeß vollzogen hat. endet Es seien deshalb einige güchterne Zahlen chen und Tauberbischofsheim), Verteilt auf Was auf der einen Seite an Aufgaben und erregen nannt: Heute arbeiten im Raume Mann- e zusammengefaßten Handwerksgruppen Auftragsmärkten verloren ging(z. B. bei Ie F eim 6ls4selbständige Handwerker ing ver- ergibt sich folgendes Zahlenbild(Stand am einigen Primärhandwerken), wurde auf der Strom schledenen Berufen mit 27 100 Beschäftigten, 31. Dezember 1956): anderen Seite durch Umstellung auf die Giertat 5 Betriebe Beschäktigte neuen Forderungen bei den Sekundär- oder bewun 3 5 f 8 88 Folgehandwerken wieder gewonnen. hme 1 Gruppe der Bau- und Ausbauhandwerke 1055 8785 n 8. a 3 5 nehm II 875 d 1352 5816. Ueber schen werden darf de bei nicht, dag nun h. II Gruppe der Helzhandwerke 461 2745 sich mit dieser Anpassung eine innere Wand- Wein 8 1 N 2. 8 zung vom Produktions- zum Kundendienst- IV 8 e Textil- und 1321 2568 und Montage-Handwerk vollzogen hat und 0 5 5 8 80 W 1015 3694 heute noch vollzieht. Durch diesen Vorgang. I G e eee 5 8 88 werden die Abhängigkeiten zwischen der 8 85 9 10880 5 er eden Produktionsindustrie und dem Handwerk 5 f 8 85 ee eee 5 512 1932 nicht nur wirtschaftlich, sondern auch tech- Kobel aun Reinizun handwen 3 5¹2 5 nisch immer enger. ime VII ee 5 keramischen 218 542 In Mannheim besteht neben Stuttgart das 5 n eee f 5 5 größte und deistungsfähigste Metallhandwerk 3 5 6134 27100 in Baden- Württemberg. 1352 Betriebe arbei- 3 Die beachtliche Stellung des Handwerks nisierten Wirtschaft untersuchen, so unter- 3 ee 5 Werk in der Industriestadt Mannheim wirft die scheiden wir drei Gruppen mit ganz be- 5 8 180 1 8 255 Mann! Frage nach dem viel diskutierten Verhältnis stimmten Merkmalen. 1 Einzeiteile Oder W 5 2 Ma zwischen dem Handwerk einerseits und der Die erste umfaßt diejenigen Handwerke, Strikes rn p per b 80 e 9 che Industrie, der technisierten Wirtschaft an- die bis zum Auftreten der Industrie alle e eee lie Qualitätsarbeit 58 Christ dererseits auf. technischen Aufgaben und Bedürfnisse er- 8185 n Bezei 1 8 15 3 s 980 Fubrei füllten. Wir wollen sie als Primär-Hand- 1 655 8 8 n 8 3 8 35 Yti bt d— J 2 K b! werke bezeichnen, weil sie ursprünglich. 8 N 8 1 aer iecnen Ii ds andwerk ad!(primär) und als erste vorhanden waren und Mannheimer Maschinenbaubetrieben hoch- und I. Seit hundert Jahren hören Wir die Theo- die Industrie 88 3 wesentlichen aus ihnen 3 a undd Lorrichtun⸗ 0 die von der Gesetzmäßigkeit der Konzen- entwickelte. Es ist bekannt, daß manche 8 858 2 51 858. Industrie liefern. alles tration des Kapitals, derzufolge die Klein- große Betriebe mit Weltgeltung ihren Ur- 810 der gr 58 Kra kkahreeugmerkstätten dle K. und Mittelbetriebe unaufhaltsam von Grog. sprung in einem Handwerksbetrieb haben. 3 e 8 1 Grog 5 und Größtbetrieben verdrängt werden, bis So sind diese Primärhandwerke auch alle da- t 1 N 12 enn 1 ee 298 9 zum Schluß die sesamte Produktion in eini- durch gekennzeichnet, daß sie mit einer ent- 3 755 N 3 58 13 5 5 00 Zen Riesenbetrieben Vor sich seht. Welche sprechenden Produktionsindustrie teilweise 1 5 d 33 W 8 0 288 55 8 5 8 Bedeutung hätte in dieser Entwicklung noch in scharfem und tödlichem Wettbewerb 1 1 11 5 85 175 0 5 1 55 rükte beschäf- 753 das Handwerk? Es wäre bestenfalls zum Ve- stehen. Hierhin gehören zum Beispiel: Die 15 8 5 8 5 en 125 der Indu- 55 Fetieren bestimmt Es gäbe also nur eine un- Schmiede, Schlosser, Bäcker, Fleischer, e e Rantte wberbrückbare Kluft. einen gegenseitigen Schreiner, Küfer, die vielen Gruppen des wi 3535 8* i g 1.„ 5 ö 5 5 5. 8 fruchtbar aus. Inausgeglichenheiten im wieder aufgebauten Stadtbild: Aufgaben für die Feinarbeit n Ural b Kampf bis zur letzten Konsequenz zwischen Bekleidungshandwerks und einige Teile des 28 g. 5 5 8 5 800 8 8 8 8 8 5 Wir sind in der Industriestadt Mannheim den kommenden Jahren(Blick auf das Mannheimer Haus). physil Handwerk und technisierter Wirtschaft. Bauhaupt- und Baunebenhandwerks(Zim gewohnt, nur die technisierte r Schlol Haben diese Ansichten recht behalten? 7.. 5„ e 3 b. 8 Nein, zum mindesten nicht in der Allge- VVV große und auf- Auge zu haben. Wir müssen uns aber davor Technisierung und der Güte der Organisation arbeiternachwuchs für sich selbst, sonden schtur meinheit, wie sie behauptet wurden. Gewiß strebende Gruppe der Sekundär- oder Folge- hüten. unseren Standort nur aus dem abhängig, vielmehr noch von menschlichen auch zu einem erheblichen Teil für die Ind Gebie abi der selbständigen Handwerks- Handwerke. Dazu gehören z. B. Die Kraft. ußeren Erscheinungsbild der Großwirschaft Qualitäten. Erst die bewußte Pflege der strie ausbildet, ist gerade in Mannheim a allem betriebe in den letzten drei Jahren auch in f hrzeugmechaniker, Kraftfahrzeugelektri. e winnen und dem„Rausch der großen menschlichen Beziehungen in den industri- typisch festzustellen. Im übrigen hat ja d. In 17. Mannheim um 10 Prozent zurückgegangen Ber J Zahl“ zu verfallen, der das Denken der ellen Betrieben hat die Mittel- und Kleinwirt- Staat deshalb das ganze Ausbildungs- m in Ma . 8 n e e 12 5 3 8 80 5 Oeffentlichkeit beherrscht. schaft aufmerken lassen, welchen Schatz sie Prüfungswesen im Handwerk durch Gesel apitel mckwerkskammerbetrieben um 29 Prozent 1. 5 8 8 5 i aniker, 8 mit den engen Verbindungen zwischen Be- genau und im einzelnen festgelegt, und a * Es 155 zwar festzustellen, dag J Orenzen des Croßbbetriebes trlebsinhaber und Belegschaft, oder zwischen Hoheitsaufgabe den Handwerksorganisst, Mann einige Handwerksberufe, Wie 2. B. die Her- 5 unc Lüftungsbauer, die Vulkani- Dem Großbetrieb sind je nach seiner„ 9 3. e 5 ren- und* ene die seure, die Büromaschinenmechaniker usw.. 555 Grenzen gesetzt. die 101 dem tens b A Aamit auch die des An dem Mannheimer Beispiel können 10 114 1 Schmiede, die Wagner usw. mehr oder weni- Sie alle haben sich zum Teil Weitgehend aus Begriff des Rationellen begründet liegen. Kleinbetriebes gerade aus diesen Tatsachen feststellen, daß es zwar polare Spannung 1772. ger stark zurück gingen, andererseits ent- der Produktion zurückgezogen; alle betrei- Die wirtschaftliche Betriebsgröße ist keines- In 811 6 18 al im großen Un- zwischen Handwerk und Industrie, ab 5 Standen neue, leistungsfähige Handwerks- ben Sleichzeitig Handel mit einschlägigen In wegs allein von dem Maschineneinsatz und 8933 5 keine großen Gegensätze gibt. In der groe Pra betriebe als Folge der modernen Technik. dustrieerzeugnissen und sind in ihrer tech- der Arbeitsstellung abhängig. Vielfach stel- 5 5 5 0 Linie ist das frühere unverträgliche Gegen Wenn wir den Standort des Handwerles fischen Rüfgabe mit ihrer“ Produktions- len die Kosten für Finanzierung, innere Ver- Ee ist bekannt, dad die Mannheimer einander in ein versöhnlicheres Miteinand- im der Industriestadt und damit in der tech- industrie verwachsen. 8 waltung, für Transport und Vertrieb den Großbetriebe in zum Teil mustergültigen gemildert worden, d. h. die moderne Wissen l 8 5 in der Produktion berausgeholten Rationali- Lehrwerkstätten einen Teil ihres Nachwuch- schaft bietet Raum für eine Ko-Existen . 5 8 8 3 Sièrungsgewinn Wieder in Frage. Sonst wäre ses heranbilden. Es ist jedoch weniger be- großer und kleinerer Kolle und al Ge 7 A es kaum vorstellbar, daß z. B. das Bäcker- kannt, daß das Handwerk einen großen Teil 87 g 1 a„verso. Verlust und Cewinn der Npässung handwerk Segen eine sehr rationell ar- geprüfter Gesellen für die Industrie ausbil- i adde er Johar Die dritte Gruppe schließlich umfaßt die werksberufe, die in der Konkurrenz mit der 8 e aerte heute ohne wesent- det. In den letaten zehn Jahren legten in schaf ts wissenschaft und die staatlichen Ste. en Monopol-Handwerke. Es sind entweder sol- Industrie zum Teil auf der Strecke geblieben che Einschränkung im srosen und ganzen Mannheim 16 100 Lehrlinge nie e len haben erkannt, daß es(ähnlich wie! gesch che Handwerke, deren handwerkliche Tech- sind. Aber wir wissen andererseits gerade 918 Feld beberrscht. Das ber Pletenn vom bentuns ab am Kammerbezirk waren es II. Natu bereichen) 5 Art natürlice 8 T Erfahrung der Mannheimer Verhält- Fleischerhandwerk gegenüber Fleisch- und 41 800), davon allein im Metallhandwerk allen Na 5 N ittlerer m. Quell 5. 5 1 75 Industrie auch stets ein Wurstfabriken gesagt werden Es darf auch rund 6100. Mehr als 50 Prozent dieser gut Lebensgemeinschaft großer, mittlerer„% heim Sstzte, oder andere, deren Erzeugnisse per- nisse, daß eine starke Industrie au stets ein nicht vergessen werden. daß mit Steigender 1 a kleinerer Betriebe gibt, die das Wesen de sömliche oder schöpferische Einzelleistungen lebhaft arbeitendes und wirtschaftlich ge- 5 3 f F ausssbildeten Gesellen im Metallhandwerk twickelten Volkswirtschaft ausmacht. ncht darstellen, oder schlieklich solche, die Dienst- sichertes Handwerk zur Folge hat. Es würde. 5 ä 9 5 85 VJ 8 ehe 8 8 5 5 5 2 7 8 4 ST. 3 Spi i 1 3 1 5 10 A7 75 leistungen vollziehen. Hierzu gehören z. B.: bei der ständig zunehmenden Industrialisie- 5 8.. l„Vir können also feststellen: Aut die u. 0 Dachdecker, Orthopadiemechaniker Kunst- rung und Technisierung sonst nicht zu erklä- vom Beschäftigungsgrad anfallen) eine ent- 7 hk aft i di Wi ü 5 f sicht einer alleinigen Herrschaft des Kiel. m Sliederbau), Orthopädieschuhmacher, Gold- ren sein, daß die Betriebszahlen des Hand- scheidende Rolle. Diese große Gefahr. die 5 Täfte fuf die ischa betriebes im mittelalterlichen Hand wer systen schmiede, Konditoren, Gipser und Stukka- werks verhältnismäßig stabil geblieben sind hohe fixe Kosten in einer Wirtschaftskrise Die Handwerkskammer Mannheim hat in system folgte die Gegenansicht einer 1 gen g teure, Fliesenleger, Schornsteinfeger, Zahn- in den letzten Jahren, während sich die Be- für Großbetriebe mit sich bringen, besteht den letzten zehn Jahren fast 9000 Meisterprü- ragenden Stellung des Großbetriebes, W techniker, Fotografen, Friseure usw. schäftigtenzahlen stark erhöht haben. Zum für die Klein- und Mittelbetriebe nicht in kungen in 51 verschiedenen Berufen abge- erleben wir die Zusammenfassung dien, Kälkte In dieses System der drei Gruppen lassen Beweis seien folgende Zahlen genannt: In dem Ausmaße. Daher sind diese dem Groß- nommen. Eine bestimmte Anzahl von Jung- Gegensätze zu einem Dlanvoll-harmonieche des el sich fast alle Handwerke nach ihrer techni- Mannheim betrug die durchschnittliche Be- betrieb in ihrer wirtschaftlichen Wendigve meistern ist als Spitzenkräfte in die Indu- Nebeneinander aller Betriebsgrößen. Die die N schen Funktion einordnen. schäftigtenzahl je Handwerksbetrieb in den weitaus überlegen. strie gegangen. Im Maschinenbauhandwerk Neu-Ordnung zielt auf eine Humanisiem wurde Einen technisch bedingten Gegensatz zwi- Jahren: 1895: 1,98; 1926: 2,83; 1931: 2,70; 1936: Das Entscheidende für die Bewertung die betrug der Anteil der Meisterprüflinge, die(Vermenschlichung) der Wirtschaft, des 55 Sohn schen der technisierten Wirtschaft einerseits 2,76; 1939: 3,34; 1949: 3,6; und 1955: 4,7. Man ser hier angeschnittenen Frage des Verhält- als Arbeitnehmer von Industriebetrieben bei triebes und der Arbeit ab, an Stelle ene von! und dem Handwerk andererseits gibt es auch muß beachten, daß diese Zahlen Durch- nisses von Handwerk undd Industrie ist der der Handwerkskammer die Meisterprüfung restlosen Verwirtschaftlichung des der war, heute nicht. Wie schon gesagt, gibt es aus der schnittszahlen darstellen, wobei 1800 Allein Mensch. Die Funktion und der Ertrag eines abgelegt haben, über 60 Prozent. Diese Tat- schen, der dagegen meutert. nur ein Rädche schaft Gruppe der Primärhandwerke einige Hand- meister in diesen Durchschnitten enthalten Betriebes sind nicht nur von dem Grad der sache, daß das Handwerk nicht nur den Fach- in einer technischen Apparatur zu sein. 1 inie Strecl wicke nur 2 auch Verw Verdi trisch habe 8 W. 1859 gröͤndet Heinrich LANZ in Monnbeim sein„Unternehmen zur de f 1 Verbreitung verbesserter andwittschaftlicher Maschinen“. Der Zeit-— punkt dieser Gründung fölſt zusammen mit dem Beginn dès Wirt schaftlichen Aufstiegs der Stadt, dos Werk erhöſt bold mit eigenen Konstruktionen Weltgeſtung. Die entscheidenden Fnfyicklungen sind * die LANZ-Dreschmaschinen und vor allem der„Bolldog“, mit dem. die Motorisſerung der deutschen londwirtschoft begonn ond den die ganze Welt kennt. 8 8 1 5 l Ueber 200 O LAN- Hulldog- Diesel haben bisher das Werk Dos Werk lebt mit seiner Stodt, die ihm haum fur seine Haſſen und Werk verlassen Dumit liegt LAZ an der Spitee der Schlepper- 5 5 5 8 1 3 5 5 2 2 1 8 8 1 Ferti des kxonti E HEINRICH LAN stötten und seit Generofionen föchtige Kröfte för seine Arbeit gibt. FFC 1838 bis 1905 Die beiden firmen Heinrich IN A ond John Deere& Co. sind seit kurzem miteinander verbunden. Beide firmen rechnen 20 den ältesten londmoschinen· Erzeugern der Welt. hre Verbindung ird Ausgongs- punkt einer geben EntWieklong sein, ip der LANZ mit seinen Moschinen seine Weſtgeltung hoſten und er-²eſtefn wird. a a LNA. NE NN e* AN N HE N 5 AKTIENSESELIIScHA ET arbeit in st, sonden r die Indi. nnheim el hat ja de lungs- un irch Geset gt, und al rganisatie können vi pannunge strie, ab der grohe che Gegen, Liteinand: ne Wissen D-Existens undd ind d so went 1 die Wir ichen Ste. ich wWie k. natürliche tlerer unt Wesen de macht. uf die. des Klei andwerks iner über lebes, Nu ing diess monischen Zen. Dies anisierum t, des Be. telle eint des Mer. n Rädche 1 sein. eee erk E- Rhein ein unge w kreuden der Carl-Theodor-Zeit. Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 19 Nr. 20/ Donnerstag, 24. Januar 1957 —— Vom Platin zum Indigo Die von Bastler, Entdeccer und Erfinder Mannheim ausgehende Motorisierung verwandelt das Antlitz der Welt Von Oberarchivrat Dr. Gustaf Jacob Im Jahre 1669, da Mannheim sich nach den weren Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges wieder erholt hatte, geschah am öhnliches Ereignis: Wilhelm häus, der aus dem lieblichen Weinort Bacharach stammte, hatte im Auf- trag des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz seine„Fliegende Brücke“ voll- endet, eine für die damalige Zeit Aufsehen erregende Konstruktion. Es handelte sich um eine Fähre, die RO und Wagen über den Strom setzte; ihr über kleine Kähne geleitetes Giertau war stromaufwärts verankert. Viel bewundert wurde dieses einzigartige Unter- nehmen. Die Zeitgenossen aber berichteten, nun habe der Pfalzgraf das Srößte Faß mit Wein und die berühmteste Brücke am Rhein. Von anderer Art waren die Entdecker- Dem kur- fürstlichen Gesandten in Paris, Kar! Graf von Siekingen, einem Gönner Mozarts Mannheimer Malers Ferdinand pautp und des 5 Kobell, kam die Lust zu chemischen Ex- perimenten. Ihm gelang es, den Nachweis zu erbringen, dab Platin gehämmert, geschweißt und geschmiedet werden könne, eine Er- kenntnis, die er in seinem denkwürdigen Werk„Platina“ niederlegte, das 1782 2u Mannheim in deutscher Sprache erschien. Mannigfache Entdeckungen auf astrono- mischem Gebiet glückten dem Jesuitenpater Christian Mayer(17191783), dem ein- flußreichen Mitglied der kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften in Mannheim und Lehrer an der Heidelberger Universität, der die Astronomie auch in den Dienst der Landesaufnahme stellte. Höchst Bedeutungs- volles hat er an der Mannheimer Sternwarte, die Kurfürst Carl Theodor für ihn erbauen ließ, geleistet. Der Wetterkunde und der Elektrizität wandte sich ein zweiter geistlicher Herr zu: der Hofkaplan Johann Jakob Hemmer (17331790). Seit 1780 ließ er ein umfassendes Beobachtungsnetz mit 39 Wetterwarten er- richten, das von Bologna bis Grönland, vom Ural bis nach Nordamerika reichte. In seinem physikalischen Kabinett im Mannheimer Schloß wurde das Ergebnis dieser Beob- achtungen sorgfältig ausgewertet. Auf dem Gebiet der Elektrizität beschäftigte ihn vor allem der Blitzableiter, den Benjamin Frank- un 1752 erfunden hatte und den Hemmer 1776 in Mannheim und Umgebung einführte. Noch vor wenigen Jahren standen seine fünf- spitzigen Blitzableiter auf den Dächern des Mermheimer Schlosses. Im Bereich der wissenschaftlichen Technik ragte im frühen 19. Jahrhundert der Optiker und Mechaniker Georg von Reichenbach (17721826) hervor, der Sohn eines kur- pfälzischen Stückbohrers, der die erste Schu- lung in der Mannheimer Werkstatt seines Vaters empfing. Zwei Jahre, von 17911793, weilte Reichenbach in England, um die neuen „Feuermaschinen“ kennenzulernen. Es ge- lang ihm überraschend, einen genauen Ein- blick zu gewinnen, wobei ihm— wie er berichtete— einige kleine Trinkgelder die Vorteilhafte Gelegenheit verschafften, den Mechanismus der Wattschen duer- oder Dampfmaschine vollkommen zu studieren“ Reichenbach, der die Laufbahn eines tillerieofflziers einschlug, ging wit nach München und be mechanische Anstalt, deren Instru folge der von ihm erfundener maschine die bestgeteilten Kreise 1809 trat er mit Jos Fraunhofe stellung leistungsfäbige sammen. An den grundlegenden Umwälzungen die Entwicklung der Luftfahrt hervorrief, ist Mannheim nicht unbeteiligt geblieben. Jeder- mann weiß, daß schon 1783 die Brüder Mont- golfler in einem aus Papier gefertigten und mit heißer Luft gefüllten Ballon die erste Reise in die Lüfte unternahmen. Neben Hemmer beschäftigte sich in unserer Stadt Johann Andreas Traitteur(1753-1825), eine vielseitig begabte Persönlichkeit, an die die gleichnamige Straße in der Schwetzinger- stadt erinnert, mit dem Problem eines„Luft- ballon“ nach dem Vorbild der Montgolfièren. Freilich mußte er es sich gefallen lassen, daß die Mannheimer ihn nach einem mißglückten Versuch auf ihre Art verspotteten: Herr Tretter, Herr Tretter, Der Luftballon stoßt wedder. Hätt' er unne nein geblooße, Wär' er owe nit ang'stooße. Tragisch wer der Fall des Luftschiffers Sebastian Bittorf, der sich hier einem solchen gefährlichen Luftballon anvertraute und dabei im Juli 1812 ums Leben kam. Ein Jahrhundert mußte noch dahingehen, bis 1909 Professor Johann Schütte mit finan- zieller Unterstützung von Dr. Karl Lanz mit dem Luftschiffbau Schütte-Lanz in Mann- heim beginnen konnte. Wer von einem vor- gerückten Stand des Lebens aus auf die Ver- gangenheit blickt, dem wird der 1. November 1910 in lebhafter Erinnerung bleiben, der Tag an dem das stromlinienartige Starrluftschiff „SL 1“ zum ersten Male die Stadt überflog. Zur gleichen Zeit entwickelten im Flugzeug- bau die begabten einheimischen Techniker Hans Pippart und Heinrich NOL! den nach ihnen benannten Eindeckertyp. Schließ- lich darf man in diesem Zusammenhang auch den Mannheimer Piloten Dietrich erwähnen, der als einer der ersten im März 1914 einen Nachtflug wagte. Croße Projekte von Weltweiter Bedeutung Gehen wir zu den Fragen der Wasser- versorgung über, so muß man nochmals des Johann Andreas Traitteur gedenken, jenes praktischen, den Realitäten des Daseins auf- geschlossenen Mannes, der in den 1790er Jahren das beachtenswerte Projekt einer Quellwasserleitung von Rohrbach nach Mann- heim entwickelte. Kriegsereignisse, Mißgunst und technische Unzulänglichkeiten ließen es kreilich scheitern. Erst hundert Jahre später (18821884) sollte es dem Ingenieur Oscar Smreker(18541935) auf Grund von systematischen hydrologischen Untersuchun- gen gelingen, den richtigen Weg zu finden, Große Umwälzungen rief in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Anwendung des elektrischen Telegraphen hervor, der für die Nachrichtenübermittlung von Bedeutung wurde. William Fardely(8101869), der Sohn eines Londoner Gutsbesitzers, der 1820 von Koblenz nach Mannheim übergesiedelt war, wubte das Technische mit dem wirt- schaftlich Nützlichen zu verbinden. 1844 baute er die erste elektrische Telegraphen- linie des europäischen Festlandes auf der Strecke Castel Wiesbaden. Der von ihm ent- wickelte Zeigertelegraph fand nicht nur auf der Linie der Taunusbahn, sondern auch auf pfälzischen Bahnstrecken praktische Verwendung. Fardely kommt außerdem das Verdienst zu, in Mannheim die erste elek- 3 betriebene Straßenuhr verwirklicht zu aben. Wenn jemals in Mannheim von Erfindern die Rede ist, so treten zwei Namen in be- sonderem Maße hervor: Karl v. Drais und Karl Benz. Karl v. Drais(17851851), der Erfinder des Fahrrads, war zwar in Karls- ruhe geboren, doch fällt seine entscheidende Erfindung in die Mannheimer Zeit. Denn am 12. Juni 1817 geschah es, daß dieser Sonder- ling seine erste Fahrt auf einer hölzernen „Laufmaschine“, einem Zweirad, auf der Straße von Mannheim nach Schwetzingen unternahm. Es blieb nicht aus, daß ihm die Zuschauer, die beobachteten, wie er sich auf wunderliche Weise mit den Füßen laufend fortbewegte, grausam verspotteten. Hatte Drais die Lenkstange im Prinzip schon ent- wickelt, so fehlte zum Fahrrad noch eine ent- scheidende Konstruktion: die Tretkurbel, die erst 1853 erfunden werden sollte. War es Drais nicht vergönnt, die ungeahn- ten Fortschritte seiner Erfindung mitzuer- leben, so durfte Karl Benz(18441929) an der Entwicklung des Kraftwagens tätigen Anteil nehmen. Es ist oft geschildert worden, wie er in Mannheim 1871 eine eigene tech- nische Werkstätte im Hause J 6, 11 einrichtete und im Spätherbst 1885 seinen ersten Patent- Motorwagen vollendete, einen ganz neuen Fahrzeug-Typ, bei dem Fahrgestellt und Motor zu einer Einheit verbunden waren. Sein bleibendes Verdienst ist es, daß er in jahrzehntelanger Arbeit seine erste Kon- struktion zu einem betriebssicheren Kraft- fahrzeug weiterentwickelte und damit ganz Mannheim 1957.— Die neue Bühne lockt mi bei der Eröffnung des neuen Hauses am Goetheplatz(13. Januar 1957) wieder höchstes Interesse. Gerhard Webers„Zauberkasten“ ungeahnten Möglichheiten. Schillers„Räuber“ finden 175 Jahre nach der Uraufführung steht im Brennpunlet lebhafter Diskussionen, die keineswegs auf Mannheim beschränkt bleiben. Was lange währt, wird endlich gut! neue Wege für die Verkehrswirtschaft ge- ebnet hat. Daß freilich die Allgemeinheit über das erste Auto— wie Benz erzählte, „allerlei zu kichern hatte, war nicht ver- wunderlich, denn wenn der Motor in Gang kam, fing der ganze Wagen an sich zu schüt- teln wie ein Hund, wenn er aus dem Wasser kommt“. Es kann hier nicht geschildert wer- den, wie aus diesen ersten Anfängen die Rheinische Gasmotorenfabrik Benz& Cie wurde, die 1926 sich mit der Daimler- Motoren- Gesellschaft verband. Damit War jedenfalls die Vereinigung der zwei ersten und ältesten Kraftfahrzeugfabriken der Welt vollzogen. Hatte Benz neben seiner Motorwagen- Konstruktion schon zuvor(1880) eine Neue- rung, der„Zweitakt-Motor, System Benz“ geschaffen, der sich für gewerbliche Zwecke als wirtschaftlich erwies, so trat 1921 Dr. Ing. Fritz Huber in Mannheim mit einer bahn- brechenden Entwicklung, einem einzylindri- gen Motor hervor, den er für eine neue „Lanz Zugmaschine(Lanz-Bulldog), den ersten mit Rohöl betriebenen Schlepper der Welt konstruierte. Sein Grundelement ist der Zweitakt-Glühkopfmotor, der alle Kraft- stoffe wie Benzin, Benzol, Spiritus, Heizöl und Pflanzenöle bei sparsamstem Betrieb gleichmäßig verarbeitet. In humorvoller Weise schilderte Huber die Gedankengänge, die ihn bei seiner Schöpfung leiteten:„Der Schleppermotor kann gar nicht einzylindrig genug sein und dabei so einfach, daß er mit einer Spitzhacke repariert werden kann“. Gehen wir zu den positiven Errungen- schaften der modernen Elektrotechnik über, so darf man an den ersten elektrischen Auf- zug der Welt erinnern, der 1880 während der Pfalzgau-Ausstellung in Mannheim in Be- trieb genommen wurde. Werner Sie mens (18161892), der bedeutende Erfinder, In- genieur und Unternehmer, hatte ihn erbaut, um der breiten Offentlichkkeit bisher un- bekannte Möglichkeiten der Anwendung elektromotorischer Antriebe vor Augen zu führen. Zwei Jahrzehnte später fand Charles BTown(18631924), der Mitbegründer der Brown Boveri& Cie Ad Mannheim, mit der Konstruktion des Zylinderrotors für Turbo- generatoren jene geniale Lösung, die den Bau von Maschinen großer Leistung ermöglichte. Wiederum ein Jahrzehnt später erfand der Mannheimer BBC-Ingenieur Ludwig Roe pe den verdrillten Leiterstab für die Wick lung im Ständer von Drehstromerzeugern, der unter dem Namen Roepbelstab in der ganzen Welt bekannt wurde. Unmöglich in dieser knappen Skizze jener mannigfachen Entdeckungen zu gedenken, die der chemischen Industrie neue Antriebe ver- mittelten. Zwei Mannheimer Namen seien aber zum Abschluß unserer kleinen Be- trachtung noch genannt: Der eine, Friedrich Engelhorn(18211902), ursprünglich zum Juwelier bestimmt, wandte sich der Gasfabrikation zu und richtete die Alteste Mannheimer Gasfabrik ein. Es zeugt für seinen kühnen Unternehmergeist, wenn er den Ubergang vom Gasteer zu den Teer- farben vollzog. Als Gründer der Badischen Anilin- und Sodafabrik ward ihm das Glück zuteil, die chemische Industrie aus den ersten Anfängen zu jener Höhe emporzuführen, die diesem Unternehmen Weltruf verschaffte. In den gleichen Zusammenhang gehört Heinrich Caro(1834-1910), der 1868 in die BASF eintrat und zahlreiche neue synthetische Farbstoffe entdeckte. Unbestritten bleibt sein Verdienst um die fabrikmäßige Herstellung von technischem Indigo und technischen Ani- linfarben. Aus meinem Mannemer Wörterbuch Wem jemals ein überlaufendes„Muse brot“ die Finger zusammenklebte, der kann die bildhafte Bedeutung des Wortes„anne nannerbabbe“ ermessen. Unsere Mundart ist reich an solchen Ausdrücken, die der Klassi- ker der pfälzischen Dialektdichtung, Karl Gottfried Nadler, mit Vorliebe anwendete und damit die Wirkung drastischen Humors erzielte. Der Heiterkeitserfolg ergibt sich oft nur aus dem Klang. „Alleweil bämbelts.“ Wenn im Ausland ein Mannheimer zum anderen diese zwei Wort sagt, kann der Fremde auch mit dem besten Wörterbuch nicht dahinterkommen, daß dies zu übersetzen ist: Jetzt läutet es. Bei uns bämbelts halt, ob es sich um Kirchen- glocken oder um die Klingel im Hausflur handelt. Unvergeßliche Erinnerung aus der Schulzeit, wenn man erleichtert aufatmen konnte: Ewe hots gebämbelt. Die Erklärung des Wortes wird erleichtert, wenn man an bamble denkt, worunter man sich die Be- wegungen der läutenden Glocke vorzustellen hat. Was sich hängend hin und her bewegt, die Wäsche am Seil, der Erhängte am Baum — da haben wir's, es baumelt. Aber nicht in Mannem. Da bambelts. Und ein schlottriger oder willenloser Mensch ist ein Hanne- bambel. Vielfältig ist die Bedeutung des Wortes Klowe. Das ist zunächst ein Kloben oder Haken, dann auch eine kurze Pfeife, zärtlich Klöbche genannt. Wer seine Finger am un- rechten Platz spazierengehen läßt oder unbe- holfen damit bantiert, kriegt leicht eine„uff die Klowe“ gehauen. Schließlich ist ein alter Klowe auch ein Gaul, der nichts mehr taugt, oder auch, als Aufmunterung aus dem Munde des Führmanns, ein Kosename. Je nach Be- tonung. Es soll sogar vorkommen, daß die freundliche Ehegattin den Herrn des Hauses nach Mitternacht also anspricht:„Was, jetzt kummscht du erscht vun de Feierio-Sitzung, wart norre, morge frieh kannscht was er- lewe, du alter Klowe!“ W. N. volksBANK o. G. m. b. H. MAN N HEIM Zweigstellen: Köfertal, Obere Riedstraße 9 in Annahme von Spareinlagen Se währung von Betriebskfediten Erledigung von Import- Export Abfträgen Sorten- Devisen An- und Verkauf Reiseverkehr Verwahrung und vetwaltung von Wertpapieren Individuelle Beratung Seld angelegenheiten Nachttresor allen Hauptgeschäft: C4, 9b Neckar, Friedrichstroße 1 4 GEOFONDET 19800 MANNHEIMER AURMHHATS BIER Seite 20 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum —— —— Kleine Mannheimer Postgeschichte Der Postdienst unterstand zuerst dem Erb⸗General⸗Obrist⸗Postmeister Fürst von Thurn und Taxis Die Postgeschichte einer Stadt, einer Landschaft lehnt sich natu an ihre All- gemeine Geschichte, an die p chen und Wirtschaftlichen Verhältnisse an., Ganz be- sonders tritt dies bei unserer Stadt Mann- heim in Erscheinung, die erst spät in einer politisch Sespannten Zeit ire Gründung als Festung der kal erlebte. Protz aller 8 der. dürfte bis zum Ausbruch des großen Krieges, elf Jahre nach der Stadtwerdung bereits, wohl kaum mehr als das Fundament gelegt worden sein. Für die damalige Reichspost der Thurn und Taxis war diese Neugründung noch nicht lohnend genug. sie in das Netz ihrer Postrouten ein- und anzuschließen. Der heute vergessen am Rheinstrom liegende Ort Rheinhausen war für die ersten Jahre die nächstgelegene Poststation. Dort kreuzte auf bischöflichem Gebiete die große Postroute von Wien und von Italien auf mrem Wege nach Brüssel gegenüber Speyer den Strom. Die Habsburger hatten an einer schnellen Postverbindung mit i hren Be- Sitzungen in den Niederlanden vitales In- Von Oskar Leichsenring f teresse. In Rheinhausen errichteten sie ein eigenes Posthaus, das bis etwa Mitte des 18. Jahrhunderts von ihnen betrieben wurde. Für Mannheim besserten sich die Post- Verhältnisse, die Reichspost 1610 sich entschloß, eine Route von Rheinhausen längs der Bergstraße nach Frankfurt einzurichten. Sie führte über Hockenheim nach Neckar- hausen, benutzte die seit dem frühen Mittel- alter bestehende Fähre, um den Neckar zu überschreiten und dann über Ladenburg und Weinheim sich auf der Bergstraße Frank- furt zuzwenden. Mannheim mußte also seine Post in Neckarhausen abholen. Wie aus den Ratsprotokollen der Stadt Mannheim er- sichtlich ist, wurde ein Bote ernannt, der vorerst einmal, später zweimal, die für die Bürger bestimmten Postsachen in Neckar- nausen abholte. Es kam zu Streit wegen der Entlohnung, der Schulmeister 12 18 weshalb Ludin den Posten abgab und ihm einen an- deren Berwerber überließ. Aber auch dieser Wurde damit nicht glücklich. Empfänger von Briefschaften beschwerten sich beim Rat dar- Über, daß diese vom Briefträger zuerst dem Vertreter der kurpfälzischen Regierung, dem Bilieff⸗ TAX A. Briefe. eg 85 Gch den Nahſül. Machs Be e Waben. eee N.. K „Nesvetts de. Ad r in Raten gete dne per Tecate⸗ 5 2 16 8 g 8 e 8 And les bas(der Wat bet, Frage er Buebee 8 10 41 Mech ien Agens ud Nas fenden öder Keastett sihet. Feanee pes Gestſt e 35 2 VNacher Sende, Scha danse Bae e. kd oles was in de Seel bie eee, 1 8 VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVCVCVVVVVV bear 8 8818 Nader Hevsdtvm Boden Naſtatk Dorchtach Stechen de. Lide dach Belieden 6 8 10 Naher Seer Ptvsdce Säntdeim; Peprentehm, Docnutigtt Veet: Eis and Wies dach an am Necker. bes eb e beleben. 4 8 8 Noacher Pari Nesey; gang Ftansreich und Lock gen icande ber Sreßberg 5 1 1 15 Nacher Straßburg, Landau 8 a8 8 1 ausgeben*. 1 1 accu eb 1 4 5 Jaden 5. 5 10 1 16 Nucher Bturtilrs bang Helin, Brabend Sendern und Seren. Hanes 8 Hooge. 1 16 Nachrr Daͤgedortf 2 Aachen e Lodlend, See e Sudan ra ie be 8 4. Kren 8 a 8 5„„ Weber Witt Bone zen Wen. dach See Bene Hunted, Hagge, i bel„ 8 e un Seadderdereie e ae de bee eh e„ 5 b Aale er 8„„ Naher Frasckfurt Matzes Wigbaden eebach Herberg andi, era. 3 eee„ Necket Wezler Pran Wärsdurg: Tac eee 8 5„„ e Vader riet e pet Cebleng. 5 8 0. 5 1 5 5 5 A 18 11 Nochet Lerenberg Mid. aneh Per 8„„.. 2ͤ 85 Detzden, Schareberg und das Ader eip zig Abel, Hatte, per Pets. 5 8. 5 8 3 12 16 Nader pig. Jens, ganz Sachen, ned alkes waz l. rr gehe. ki per Ekart. 5 1 a 6 Macher e eee gang Bo Schleßen Pedern Sebradürzen, 3 Sine dle 8 a ö and Nueder Ocker cen N01 g** 5„.—* 14 165 20 Nachet Netemwurg. Arberg Suledacd Nis 3 Dogos. Pando per Nürnberg. 3.**„ 6 Nocher Nraberg Für Bader Schweirfarch zt Kanes per Wirtderg.„* 0 2 5 888 ö 1 8 Niker Lerdelderg Wormbs eck, dach Beiden 355. 3 f 35 ö 4 65 Nudet Dat keen, argzern, kündſtenht, Wenden, dach bekrde n%%% Herrn Stadtdirektor Cligmwet zur Ein- sicht überlassen würden. Es wurde wehl eine heinliche Untersuchun; gestellt, die Aber wie das Hornberger Ss zen aus- Sing. Wer verklagt schon den Teufel bei seiner Großmutter, sagte der Volksmund. 5 Im Jahre 1674 endlich richtete die Kaiser- liche Post in unserer Stadt ein Postamt ein. Mannheim wurde damit an den Verkehr mit der damaligen Welt angeschlossen. Der Name des ersten Postmeisters wird mit Mathias Steinweg genannt, dem bald Jo- sias de Maiets folgt. Das damals noch wenig ausgebaute Straßennetz zwang dazu, den Betrieb mittels Reitposten durchzuführen, auf unbedeutenden Strecken durch Fuß- boten. Im ledernen Felleisen hinter dem Sattel auf geschnallt wurden die Briefe be- kördert, Erst bei Einführung der Fahrposten konnte die Post Pakete und Personen be- födern. Aber nur wenige Jahre waren der Ent- wicklung der Post gegönnt. Im Jahre 685 begann der Orlean'sche Krieg. Die Heere Frankreichs unter Ludwig XIV. brachen in die kurpfälzischen Lande ein, Die Post wurde stillgelegt. Die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht und die Einwohner flohen in alle Welt! Der Zustand des städtischen Gemein- wesens bei Ende des Krieges 1697 wird durch die Kassenlage illustriert. In diesem Jahre verzeichnete die Stadt an Einnahmen 640, fl& 28 Kr. Im Jahre darauf, also nach Friedensschluß, waren es immerhin schon 5861 k. 33 Kr. Die Besserung der Wirt- schaftslage spiegelt sich auch im Postwesen wider. Ein Kurfürstliches Deeret ordnete den Wiederaufbau der Stadt im Jahre 1698 an, und 1699 konnte der Postmeister seiner vorgesetzten Stelle melden, daß er das Post- haus neu errichtet und einige Postrouten wieder in Betrieb gencmmen habe, Hierzu Wäre zu bemerken, daß es Sitte war, daß der Postmeister sein Anwesen der Reichs- post zur Verfügung stellte, eigene Post- häuser wie in Rheinhausen hatte Thurn und Taxis nur in den wichtigsten Orten. Die Pferde mußte der Postmeister in der vor- geschriebenen Anzahl für den Postdienst bereitstellen. Das Amt eines Postmeisters und eines Posthalters war sehr beliebt und scheint seinen Mann gut ernährt zu haben. Als Nachfolger des Postmeisters Forch- meier bewirbt sich 1725 sein Schwiegersohn, der Kurfürstliche Militär-Justizrat Gabriel Pfeuffer. Er erinnert in einem Schreiben (es ist im Fürstlichen Archiv in Regensburg zufällig noch erhalten) daran, daß man ihm die feste Zusage auf dieses Amt gegeben Die n erinnert „Landkutsch heute noch an die privaten Postbetriebe des 18. Jahrhunderts. In Hof waren früher gerdu- mige Stallungen. habe als der Schwiegervater damals tödlich Krank darniedergelegen habe und um 80 mehr als er doch das Posthaus damals auf eigene Kosten wieder aufgebaut habe. Das Amt sprach ihm der„Erb-General-Obrist- Postmeister im heiligen Römischen Reich, Burgund und denen Niederlanden“, der Fürst Egom Alexander von Thurn und Taxis, zu. Als er 1739 starb, mußte Pfeuffer dem Nachfolger, dem Fürsten Franz Anselm neuen Diensteid ablegen. Fahr posten lösen Reuther ab In den Jahren des Uberganges vom 17. ins 18. Jahrhundert konnte sich auch die Reichspost der Einführung von Fahrposten nicht mehr widersetzen. Es wurde auch in Mannheim ein Posthalter ernannt, der für Pferde und Ställe zu sorgen hatte. Er nannte sich Johan Georg Mayer, sein Anwesen lag in im heutigen Anwesen von Spediteur Gräf. Nach Mayer übernahm die Familie Frö. lich die Posthalterstelle. Erst hatte sie ein Anwesen„Zum Goldenen Pflug“ in? hinter der Marktkirche, später siedelte sle nach E 3 No. 1 über. Der am 9. Mai 1743 bestellte neue Postmeister Wilhelmus Lud- wig mußte sich verpflichten, von seinem Salario von 1000 Rheinischen Gulden 500 sener Schwiegermutter in viertel jährlichen Raten von 125 fl. auszuzahlen. Ludwig hatte eine Tochter seines Vorgängers Pfeuffer ge- heiratet und das Amt sozusagen ererbt. Zu dem obigen„Salario“ ist zu bemerken, daß sich die Einkommen aller Postangestellten durch zusätzliche Bezüge, sogenannte Emo- jumentengelder“ ergänzten. Das damalige Postamt Mannheim unterstand dem Ober- postamt Frankfurt. Mannheim war 1720 Residenz der Kurpfalz geworden. Der post- betrieb hatte die Stadt zum Ausgangspunkt zahlreicher Postrouten gemacht. In dem jqährlich erschienenen, Churfürstl. Pfältzischen Hof-& Staatskalender“ wurde der genaue Bekleidung Wösche. Stoffe Schuhe. Möbel uncl Heimausstottung Abt Wensch clles guf einen Kredit- Vertrog 8 haftet. Erzielte Gewinne sind bevorzugt einer Sicherheitsrücklage zuzuführen, E Gro dos Armbanduhren Trauringe Juwelen WV 1 Seit über 50 Jahren Tafelsilber för Bohren Sparkasse und Oeßtenitienbeil Die Sparkasse Mannheim ist eine öffentliche, gemeinnützige und mün- delsichere Einrichtung, für deren Verbindlichkeiten nach den Vorschriften des Sparkassengesetzes und der Satzung die Stadt Mannheim als Bürgin Für die Vermögensanlage der Sparkasse sind bindende gesetzliche und satzungsmäßige Vorschriften erlassen, die der Sicherheit dienen. Mündelgelder, für deren Anlage bekanntlich besondere Vorschriften be- stehen, können nach den Bestimmungen des& 1807 des Bürgerlichen Ge- setzbuches bei öffentlichen Sparkassen angelegt werden. können aber, sofern die gesetzliche Höhe erreicht ist, auch zu öffent- lichen, mit dem gemeinnützigen Charakter der Sparkasse in Einklang stehenden Zwecken verwendet oder der bürgenden Gemeinde zur Ver- wendung für solche Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Sadispar kasse fflaunheim 1913 S A. EN NMA NN K. G. BEKLEIDUNG 1957 2 44 AHeF WAS CHE MANNHEIM ST ANIT28 7 f. 15 S OE E le rel. 32402 u et Ofen und Herde Kühlschränke Waschmaschinen Köchen- Kleinmöbel Mannheimer Bau- Treuhand- Gesellschaft m. b. H. Orgon der staatlichen Wohnungspolitik MANNHEIM- D I, 1-3- Jelefon 530 23 MAAAM REI, p26— 9 ILAüfft „0 KEN. berfbkzNbueEN Oi T-Teppſcht KENTNER ikbpichk RUF 314065 Seit 1880 in Familienbesitz Zoo-Haus Nullmeyer L 4, 9— Telefon 4 06 38 Eisen- und Haushatwaren aM MkESSPLATZ betrieb es bis 1918 in Mannheim-Käfertal. Na 1930 in der Neckarstadt, wurde der Verkauf Sten und Herde, Gasherde, Kühlschränke und Herdplatten, Beruf des Inhabers als Mechanikermeister s0 unterbrochen, wird seit der Währungsreform gen Teilzahlung unter großzügigen und unk dingungen besonders gefördert. Neben den Gerkten wird auch in Küchen-Kleinmöbein, genständen und Kurzeisenwaren ständig ei unterhalten. Mittelstraße 20 GEORG GEIGER gründete das Einzelhandelsgeschäft 1909 und spezlalisiert. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Beschaf- kung und dem Verkauf der zu diesen Geräten gehörenden Zubehör- und Ersatzteile, wie Ofenrohr, Herd- und Ofenroste, Herdsteine usw. gewidmet. Der ursprüngliche densein einer gut eingerichteten Werkstätte kam dem Ge- schäft dabei sehr zustatten. Durch den Krieg nur zeitweise SEIT 1936 Friedrich Naumer Möbelgroß handel Möbelfabrik-Vertretungen Seit über 30 Jahren Auslieferungslager: Stühle Tische- Polstermöbel Metallbetten ch Neueröffnung „ Mannheim, D 7, 40 Telefon 218 48/49 vornehmlich auf Waschmaschinen Wilhelm Hotlembusch Dochdeckermeister u. Blitzableitersetzer MANNHEIM, Renzstraße 9 felefon 43177 Seit 1921 wie das Vorhan- der Verkauf ge- omplizierten Be- oben genannten Haushaltungsge- n großes Lager e DD Self 1842 mmer groß in der Aus wah! günstig im Preis bei bester Quch tät und modischer Verarbeitung . bon Derbtin M AN N HEIM, 1 1, 2 TAPETEN LINOLEUx — Nr. 20 Stund gehen päisch. Postve 8 Vel bey Ch. hei No Pos 8 9 9 = r 22 eine a. Vr. 3 . lie Frö- sle ein in F 2 jelte sie Lai 1743 us Lud- seinem den 500 hrlichen ig hatte ker ge- erbt. Zu ten, daß stellten e„Emo- larnalige 1 Ober- ar 1720 r Post- gspunkt in dem tzischen genaue Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 21 Ann 95 ————̃—.— ankommenden und ab- denplan der ankomme N a 3 abgedruckt. Das„Euro- gehenden Posten ische Mannheim“ Postverbindungen wider: Um neun Uhr precise. eichnis an welchen Tägen die Brieffe spiegelt sich in seinen erz b 1 0 5 dem Kayserl. Reichs-Postamt in der Churpfaltzischen Residenzstadt Mann- heim ankommen und abgehen: reuthende Notamine extraordinaria die Post betreffend 1. Gleichen die Stunden zum Abreuthen accurate bestimmt seyend. also müssen die abgehenden Brieffe um eine halbe Stunde früher aufgegeben werden, da- mit man auf obbemelte Abreuthungs- Stund die Paqueter fertigen kann. 2. So offt, und vielmahl, der Neckar und hein Brücken Winterszeit abgeführet werden müssen, gehen die Posten pre- eise um 4 Uhr ab. 3. Wenn sich der Churfürstl. Hof Schwetzingen befindet, so wird um Uhr precise ab geritten. Auf einigen Seiten des Kalenders folgen die Routen und die Orte, Von, denen dic Posten ankommen, meist um“ Uhr Mor- gens, dann wieder um 2 Uhr Mittags Fürsorglich wird der Zusatz gemacht Wann gut Wetter und keine Uber- schwemmung der Bächen sich äußert“ d) Verzeichnis, an welchen Tagen die K. R ordinari fahrende Posten in der Chur- kürstl. Residenzstadt Mannheim abgehn und ankommen. Dieses Verzeichnis ent- nält auf vier Seiten in Tabellenform die verschiedenen Posteourse. die nicht 1 die churfürstlichen Lande berücksichtigen sondern die wichtigsten Orte des euro- päischen Festlandes nennets. Weiter heißt es: Es wird noch darauf hingewisen, daß die Expedition in dem Goldenen Pflug geschiehet, woselbst diejenigen deren fahrende Posten bedienen wollen, sich bey guter Zeit und längstens den Tag oder Abend vor deren Abgang zu melden haben, desgleichen müssen auch die Paqueter, so auf die frühe abgehende Ordinanz gehörig, Tags zuvor und zwe! bis längstens 8 Uhr Abends zur Expedi- tion gebracht werden.“ Eine„Brieff-Taxa“ der Kaiserlichen Reichspost, die während der Kurfürstenzeit in Geltung war, gibt über die zu zahlenden Porti Aufschluß. Man kann nicht sagen, daß gie übertrieben teuer gewesen seien. Nu! der im Laufe der Zeit rationell ausge- Klügelte Postdienst von Thurn und Taxis machte dies möglich. Dem in der Kurfürstenzeit stark wach- zenden Verkehr kam die Reichspost nicht 80 schnell nach. Privatfuhrleute drangen in 2 0 den privilegierten Postdienst ein und mach- ten der Reichspost schwere Konkurrenz. Der Rat der Stadt unterstützte im Iateresse seiner Bürger diese„Landkutschen“, teils duldete er sie stillschweigend. In regel- äbigen Zwischenräumen kamen von der Kurfürstl. Kanzlei strenge Hinweise darauf dag nur die Kaiserlict Reichs-Post der und Taxis auf Grund des Kaiser- als das Recht habe, Landkutschen und Ordinari-Fuhren zu betreiben. Regierung der Kurpfalz befand sich andauerndem Geldmangel. Was 8 als der Gedanke, das lukrative Postwesen in eigene staatliche Regie zu übernehmen. Die wichtigsten deutschen Län- der hatten sich längst von der Reichspost befreit und eigene Posten errichtet. Es wur- den Planungen aufgestellt, nach welchen eine kurpfälzische Post bei besserer Be- dienung des Publikums beträchtliche Uber- mer EL So sah vor hundert Jahren das Postamt I(Lterd 0 4. von wuchtiger Pracht ersetzt. Im Jahr des St adtjubilaums geht der Neubau des Postamts s schüsse an die Staatskasse abführen könne. Jahrelang wurdem Verhandlungen mit dem Fürstlichen Hause von Thurn und Taxis ge- führt, die aber keinen Erfolg hatten. Die Post, als getreues Spiegelbild der Wirtschaft und der Politik, wurde natur- gemäß vor der Residenzverlegung 1778 stark mitgenommen. Der Friede von Luneville 1801 bringt ein- schneidende Anderungen. Napoleon setzt den Rhein als Grenze gegen Frankreich und annektiert das linke Ufer. Thurn und Taxis verlor seine Postrechte, ließ sich aber 1803 durch den Reichsdeputations-Hauptausschuß dafür entschädigen. Frankreich zwang Thurn und Taxis eine Postconvention abzuschließen, durch die die neuen Verkehrs- Verhältnisse genau geregelt wurden. Mannheim wurde als Grenz-Ubergangsort bestimmt(das früher so bedeutende Rheinhausen wird nicht mehr genannt). Das rechtsrheinische Gebiet teilte ein. Es ma 1 eim gehörte 2 n in Rayons ons, Man fünf Rayon eins. Bezeichnung Die Poststempel mit dieser „RI Mannheim“ oder„Mannheim R IL. wurden noch Jahrzehnte in dem hiesigen Postamt benutzt. nach dieser Zeit 1811 wurde die Post badisch Einen interessanten Einblick gestattet das Jahr 1806, in welchem der oberste Postherr Fürst Carl Anselm das Zeitliche segn et. Auch das Mannheimer Postamt mußte für alle seine Leute den Diensteid auf den Nach- folger leisten. Postmeister Ludwig packte alle Dokumente zusammen nach Regensburg(warum nicht nach furt, der vorgesetzten Dienststelle?) heute noch folgende Beamte in meister M. Ludwig(dessen Dienst Mannheim tätig: einer Vollendung entgegen vorhanden sind. Es waren und sandte sie Frank- Wo sie 1806 1. Post- did fehlt). 5/6) aus. Das Gebäude wurde 1881 ab gebrochen und durch einen düsteren Palazzo 2. Postamts-Official M. Schatt(er bemerkt, daß er 40 Jahren in dieser Eigenschaft tätig sei und 250 Gulden Gehalt und 1790 Gulden Emolutionsgelder beziehe). 3. Post- atnts-Official Welz. 4. Emolumenten-Official Welz. 5. Emolumenten-Official Becke. 6. Emolumenten- Official Martici. 7. Official J. B. C. Harveng als Official-Sunumerario(War zwei Jahre Feldpost- Official und dann beim Reichspostamt Bamberg und Mannheim tätig — er beziehe 825 Gulden jährlich), 8. Post- halterin Frölich Wittip(die seit dem Tode ihres Mannes Jacob Frölich(er legte bereits 1773 einen Diensteid ab) der Posthalterei vorsteht und eine sehr resolute Frau 88 wesen zu sein scheint. wie es nicht anders möglich war, um eine Menge Pferdeknecht und Postreitern im Zaume zu halten, 9. P amts- Briefträger Josef Dorsell. 10, Postam Briefträger Anna Maria Kellern(Ehefrau Seit des kranken Briefträsers, muß ihren Mann und vier Kinder ernähren.) Hierzu kommen noch Packer, Pferde- knechte und was im Außendienst die Land- traßen begeht, befährt oder bereitet. Mannheim wurde 1803 mit dem Reste ler rechtsrheinischen Kur-Pfalz durch Na- oleons Cmaden badisch. Die Karlsruher Harkgrafen nannten sich Kurfürsten, bis 1806 die Habsburger die deutsche Kaiser- zronhe niederlegten und Baden ein Groß- Herzogtum wurde. Durch das Erlöschen des Heilig Römischen Reiches Deutscher Nation wurde auch das auf Grund ihrer Kaiserlichen Gewalt dem Hause Thurn und Taxis verliehene erbliche Reichspostlehen hinfällig. Im Jahre 1811 ge- lang es Baden, nach langen Verhandlungen seine eigene Post zu errichten. Das Land Baden mußte allerdines viele Jahrzehnte eine jährliche Abfindung an das Haus Thurn und Taxis leisten. konnte aber mit dem Uberschuß, den die Post nach und nach reichlich erbrachte, seine Finanzen er- heblich stär! ken. Nach den Napoleonischen Kriegen erholte sich auch die Post langsam. Wieder war ein Ludwig Postmeister geworden, das Ge- schlecht war inzwischen geadelt. Joseph von Ludwig. der die Geschäfte bis 1828 führte, und zwar immer noch von dem ihm ge- hörigen Hause am Paradeplatze(Lit. O 2 No. 4) aus. Die Posthalterei führte imrner noch die Familie Frölich in ihrem Anwesen Lit. E 3 No. 1. Joseph von Ludwig wurde zum Oberpostmeister ernannt und mit dem Titel eines Geheimen Rates geehrt. Die Familie Ludwig verkaufte ihr An- wesen am Paradeplatz O 2, 4. Der Nachfol- ger, Dilli, fand eine andere Unterkunft für die Briefpost im Hause M 1 No. 6. 1837 er- warb die Post die beiden Grundstücke O 2 No. 6/7, die den Herren Behagel und Sedel- maier gehörten. Bis 1833 kam man mit zwei Briefträgern aus, erst 1841 wurde ihre Zahl verdoppelt. 3 177 U KAFFEE gilt seit Jahrzehnſen unsere ganze Liebe. 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Januar 1957 — x S n n Budische Kommundle Lundesbunk- Girozentrule relefon 43172 fFernschreiber 046 893 Mannheim, Augusta-Anlage 33 Zweigenstalten Freiburg und Karlsruhe Gffentliche Bank- und Pfandbriefanstalt Hypothekendarlehen Gemeindekredite Investitions- und Betriebsmimellcredite Ausführung aller Bankgeschafle WON UWG SHAFENN KARLSRUHE KEH MAMNHEIHT DUtsBURG dEOWED steEN D οοSsSstpOfF SUHNORN g 5 8 8 2 8 9 65 5 9 5 0 N 5 1 2 Die Linie — 8— 8 des Fortschritts W 1 eee f 75 5. 25— Formgebung, Fohrkomfort und 2 1 7 1 f 8 2 5 5 5 a 80 AN 1A 8 8 technische Reife des KAPHTAN — 905 855 5 72 5.. II 7 5 5 5 IIIIMIIHIAIIII 1 2 sind Ausdruck der großen Of El. 8 5. sahen 8 dtzon„ 8 Trodition: den Fortschrim zu nutzen.- Bitte, besuchen Sie uns, dunn können * 2 N 2 8 g 8 25 5 V 8 Sie selbst urteilen. 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In London hatte der junge Mannheimer juwelier die ersten Gaslaternen gesehen. 0 l N 1 5 egen e Lichter einer neuen Zeit. 74 ZE 8 N 3 9 0 1 U 1 17 EL 5 der, 150 1848 errichtet der Siebenundzwanzigjährige eine Leuchtgasfabrik und versorgt seine. a en. und ihre Vaterstadt mit Licht. IH HNNH ETH- 6. 2022* V8 6 VeEREgUf KUNDENDIENST. ER SSZTEHE f werke, stadt erhoffte Engelhorn hatte eine Idee . Zehn jahre später: Die leuchtenden Farben aus schwarzem Steinkohlenteer, diesem „lästigen Abfallprodukt“ der Gasgewinnung, treten ihren Siegeszug an. Engelhorn — ahnt, daß den synthetischen Farben die Zukunft gehört. Er gründet auf dem ljungbusch eine Farbenfabrik. 2 — 9 8——„————————— ä A ͤ ˙vÄ—K—bTKvTK 2 1 — TTTT—T—T—T—T—T—T—T———————— w Doch das allein genügt ihm nicht. Er hat eine für die damalige Zeit umwälzende Idee: den gesamten Produktionsgang vom Rohstoff bis zum Endprodukt im eigenen U . 2 gel an 8 Nussteuer ist und bleib lenstadl för schonendes Waschen doch N 5 schro gibt Ihnen das 5 meins 555 keite! wende hohe K verlang bringun „daß Ver V bere Zu e Einv Inohuiduelle Bec'enung vertrausnsuöllg Börm ung 5 raub Spezialwerkstätte fur erstklassige Daunendechen und matratzen Der Jungbusch bietet keine Möglichkeit, die neu gegründete Badische Anilin-& Soda- Fabrik aufzunehmen. Deshalb geht Engelhorn 1865 auf die gegenüberliegende Rhein- seite. Ludwigshafen zählt damals knapp s oO0 Einwohner. Mannheim, F 2, 17 fel. 4 08 74 288382288858822828238 322283233 ES n in una 5 rtlehen durch die Giltezeichen-emefnsthaft für zachgemäzes Waschen 2. VJ. an die N 5 5 die der WIENER WASCHEREI Seit 1907 ip Mannheim 8 5 delsmet Ludwig Langer MANNHEIM chem. 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Rheink schiffal Im Wicklur auro-ISLIN GEK Dampf. Ser We VOLESWAGEN-OROSSHANDLER mae Stüt Ze. wurde, nur gel MANNHEIM 15 Zeitalt LUDWIGSHAFEN 5 den Gri 5 stadt Sollte. zunäch bahn dann deute die Fer lang ur dates „ mpun bordert Die BASF beschaftigt heute 37 000 Mitarbeiter aus Pfalz und Baden. schaftlichen Kontakt mit der Vaterstadt ihres Begründers verloren. 1 1 D* U 0 8 1 A F 57/ A. — 12 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 28 Nr. 20/ Donnerstag, 24. Januar 1957 — Bewährung in der Gegenwart Kräftig profilierte persönlichkeiten fehlten nie Die wirtschaftlichen Energien Mannheims und Ludwigshafens folgen historisch begründeten Lebenslinien Von Professor Ernst Plewe(Wirtschaftshochschule Mannheim) f wir das Jahr 1800 heraus. Welche e Stadt blickte auf ein ähn- lches Schicksal zurück, welcher zweiten von lendeng stand ein vergleichbares bevor? 1606 als Festung, strategisch an die Rhein- Inle taktisch in dem schwer zugänglichen, boch wasser gefährdeten Stromwinkel gegrün- de, mehrfach dem Erdboden sleichsemacht und wieder neu aufgebaut, eine Stadt der rremden, die durch der Zeit weit voraus- elende Privilegien angezogen wurden, hatte de sich 1720 unversehens im Gestaltwandel zur pfälzischen Residenz befunden. 58 Jahre lang blühte hier ein Hof von guropäischer Bedeutung, der dann aber ebenso unwermutet unter Mitnahme aller beweglichen Werte und der tragenden Kon- zumentenschicht nach München verschwand. zurück blieb ein nur als Schaustück ver- wertbares Schloß neben anderen schönen Barockbauten, ein Rest des in Stadt und Raum nicht verwurzelten Adels und ein Bürgertum, das in Zwei Generationen unter- niger Hofdienstbarkeit seine alten Privi- legien aufgegeben hatte und auch seine Ini- tlative verloren zu haben schien. Eben Wie- der, 1794/5, waren Stadt und Festung im wiederholten Besitzwechsel stark zerstört und ihre materiellen Werte durch Besatzung und willkürliche Einquartierungen, Erpres- gung und Plünderung, abgesogen worden. Diese Festung,„der schlecht g e haltene Blitzableiter am Rheins, war ofkenbar kein günstiger Standort kür Handel und Gewerbe. Aufatmend legte die Bürgerschaft Hand an und breitete einen Grüngürtel über die geschleiften Festungs- werke, als Mannheim 1800 zur offenen stadt erklärt wurde. Nun hätte sich das erhoffte Leben einstellen können, wenn die Neugliederung des Reiches die früher so ausgewogen um die Rheinachse kristallisier- ten Länder nicht längs dieser Naht aufge- trennt und die verstümmelten Brocken ohne Rücksicht auf ihr historisches Werden und sich anbahnende Tendenzen sinnwidrig ver- teilt hätte. Den Westflügel der gänzlich auf- gelösten Kurpfalz beanspruchte Frankreich, bis er nach den Freiheitskriegen zwischen Bayern und Rheinhessen aufgeteilt wurde; der Ostflügel aber wurde zu Baden geschla- gen. Damit sah sich Mannheim aus der Mitte eines reichen, stromübergreifenden Landes plötzlich in die äußerste Nordwestecke eines neuen, in diesem für die Stadt so kritischen Moment fast ohnmächtigen Staates gerückt und als dessen größte Stadt ringsum von taats- und Zollgrenzen umklammert. Dies War für den Spätling zwischen so alten Han- delsstädten am Rhein, Main und Neckar wie Frankfurt, Köln, Mainz, Heilbronn und Straßburg um so drückender, als ihm ein Eindringen in deren seit Jahrhunderten fest- gefügte Privilegien, also in den zwischen- staatlichen Handel, verwehrt war, er dem- nach nur aus der weiteren Nachbarschaft Kräfte hätte anziehen können. Noch 1808 war es eine öffentlich in Schriften disku- tierte Frage, ob„eine Spedition in Mann- heim notwendig und dem Handel vorträg- lich“ ist. Wie immer dieses Problem auch ge- sehen wurde, für eine Brückenstadt wie Mannheim, die im Gefolge der französi- schen Revolution 30 Jahre lang ununterbro- chen unter Kriegen, Einquartierungen, Trup- pendurchzügen usw. zu leiden hatte und am Ende vollständig erschöpft und als Gemeinde Wie als Bürgerschaft bettelarm und ver- schuldet zurückblieb, mochte es zunächst nur theoretisches Interesse haben. Längst überholte Ordnungen werden gesprengt Man darf aber die Klage über den Man- gel an Energie in dieser„provinziellen Gar- tenstadt“ nicht übertreiben. S 1e barg doch kräftig profilierte, uner- sehrockene und von hohem Ge- meinsinn getragene Persönlich- keiten. Als ihr z. B. um die Jahrhundert- wende von Marschall Ney eine untragbar hohe Kontributionssumme auferlegt wurde, verlangten die für den Fall der Nichtein- bringung verhafteten Geiseln, „daß für die Auslösung nicht ein Kreuzer verwendet werden möge, sie vielmehr bereit sind, Deportation und alles Uebel zu erdulden, als zuzugeben, daß sich die Einwohnerschaft durch so unerschwing- liche Opfer ihres Vermögens gänzlich be- raube“. 5 Es muß ja auch alsbald nach Kriegsende in unauffälliger Kleinarbeit die Konsolidie- rung und materielle Festigung erfolgt sein, die der Stadt ab den dreißiger Jahren er- möglichten, sich in steilem Anstieg zur Han- delsmetropole des ganzen Oberrheingebiets emporzuschwingen. Träger und Treiber von okt erstaunlichem politischem und kaufmän- nischem Weitblick waren die in der Handels- kammer und deren zünftigen Vorläufern rührenden Köpfe, die Professor Blaustein 1928 aus den Akten der Kammer wieder zum Sprechen gebracht hat. Sie und die nordbadischen, insbesondere die Mannheimer Abgeordneten der seit 188 unter Verfas- zungsrecht wirkenden Regierung drängten das öffentliche Leben von der mittelalterlich gebundenen Ordnung weg zur Liberalisie- rung aller Institutionen und Kräfte, in der allein Mannheim zum Zuge kommen, die Vorteile seiner Lage nutzen konnte. Zukunft lag auf dem Wasser Nachdem schon auf französischen Druck die badischen Binnenzölle beseitigt waren, fielen in der Rheinschiffahrtsakte von 1831 auch die lähmenden Stapelrechte der alten Handelsstädte sowie alle Schiffahrtsprivi- legien. Aber erst, nachdem auf zehnjähriges Drängen der Mannheimer Kreise auf zoll- politischen Zusammenschluß mit den Nach- darstaaten sich Baden 1835 dem deutschen Zollverein anschlog, der nun auch die zwi- schen den deutschen Ländern bestehenden Zollgrenzen aufhob, lag Mannheim wirklich am Rhein, 650 km von dessen Mündung an der Schwelle eines dicht besiedelten, kon- sumkräftigen, aber auch produktionsfähigen Hinterlands. An der Schwelle, denn Ende der Zwanziger Jahre hatte die Tullas che Nheinkorrektion den Endpunkt der Groß- schiffahrt bei Mannheim fixiert. Im Ortsbild konkretisierte sich diese Ent- wicklung im allmählichen Ausbau des staat- Lale nzendelshatene, in den ersten eisernen die 8 anen und in Lagerhäusern, an denen D sernen Kähne der nun anhebenden 1 mofschleppschiffahrt anlegten. Wenn die- Vage 18 Anbeginn in hartem Konkur- e mit dem am Gegenufer heran- 1 en und von Bayern her kräfti 158 8 n Lu d wi Ss hA fen zurückgelegt wubcle, hat das die Initiative beider Städte mur gefördert. 3 Sorgen mit Schienen 7 4 9 zeitater aich wer es im nun anhebenden aünstig 5 Eisenbahnen, das Binnenland zuschlleßen 11 rasch Wachsenden Hafen an- en Ander 75 lannheimer Kaufleute entwar- an für n von Friedrich List den den Grunchi Süchwestdeutsches Bahnnetz, des- stadl- arme die Strecke Frankfurt Darm- sollte Hinder un—Lerlsruhe—Ba sel werden zunächt nu misse und Intrigen liegen es aber behn 1 der ersten deutschen Staats- n Sim-Heidelberg kommen, und genen es ein böser Scherz des 5 en Partikularismus., der die Fernbah 8 1 hn schliegßli 41 8 85 lang und 5 die Bergstraße ent- Stad 5 den beiden rivalisierenden 5 Friedrichsfeld als Kno- . Es war Eimsicht in die Er- des Standorts und Beweis ihrer gewaltigen wirtschaftlichen Kraft, daß die Stadt Mannheim die Konzessionen für den Bau beider Direktbahnen erwarb und auf eigene Kosten die Strecke über Schwetzingen nech Karlsruhe baute. Selbstverstäandlich hatte diese rapide Ent- wicklung ihre Rückwirkungen in der Stadt! Der Adel verließ die ihm fremde Atmosphäre und räumte seime Paläste in der Oberstadt aufstrebenden Bürger familien. Diese nahmen aber nicht nur die glänzende Fassade ver- blichener Zeiten in Besitz, sondern setzten fortan und bis auf den heutigen Tag mit einem vorbildlichen Mäzenetentum Traditio- nen fort, die mit dem Fortzug des Hofs ab- gerissen waren. Mannheim wurde wieder eine geistige Welt, glänzend repräsentiert durch das in städtische Regie übernommene Natio- naltheater, wieder einmal wiäe einst unter Stermitz bahnbrechend in seiner Musikpflege, weithin bekannt durch seine Kunsthalle, mehr nach innen, bier aber sehr bedeutsem wir- kend mit seinen wissem schaftlichen Vereinen und stadtgechichtlichen Sammlungen, endlich auch in weithin sichtbare geistige Partner- schaft mit Städten wie Köln tretend durch die Gründung einer Städtischen Wirtschaftshoch- schule(1907). Cetrenntes überbrücken Weniger auffallend zeigt sich dieser steile Aufstieg zunächst in der Einwohnerzahl. Der Handel, und geræde der hier so entscheidende Großhandel und das Speditionsgeschäft, be- schäftigt nicht viele Kräfte. Anfang der vier- ziger Jahre leben hier erst 23 000 Menschen. Aber von verschiedenen Seiten her drängt die Entwicklung auf ein Ziel weiter, die Be- schäftigung großer Menschenmengen an einem so günstigen Punkt. Schon die Unruben von 1848 hatten erwiesen, daß das flache Land mit seiner Realteilung des Grundbesitzes in Not geriet und in der zunehmenden Auswan- derung des einzige Ventil für seine Ueber- völkerung sah. In den sechziger Jahren wird im Zuge der Liberalisierung der Zunftzwang aufgehoben und die Freizügigkeit für jeder- mann gestattet. Gleichzeitig befreit die revi- dierte Rheinschiffahrtsakte die Schiffahrt grundsätzlich und faktisch von allen noch hemmenden Zöllen und Abgaben. 1867 schließt die zweigleisige Eisenbahn- Straßenbrücke das rechts- und links- rheinische Eisenbahnnetz zusammen. Damit galt nurmehr der Vorzug der Lage, und darin War Mannheim allen anderen Städten am Rhein oberhalb von Köln überlegen. Mann- heim wurde der erste Getreideimportplatz Deutschlands, verteilte die Ruhrkohle, aber auch Erdöl, Metalle über ganz Süddeutsch- jand, wird mit weltbekannten Firmen und musterhaft ausgebauten Anlagen der größte Binnenhafen Europas. Goldenes Zeitalter 1895-14907 Aber eine Gefahr drohte: Was wird, wenn die immer wieder diskutierte Korrektur des Oberstroms Tatsache werden und den Rhein zur Großschiffahrtsstraße umgestalten Würde? Das einzige Mittel war die Ausge- staltung des fast reinen Standorts für Han- del in eine Industriestadt. Fruchtbare An- sätze dazu waren schon vorhanden, be- stimmten aber noch lange nicht den Charak- ter der Stadt, die erst 1865 langsam in den Grüngürtel der ehemaligen Festungswälle hineinzuwachsen begann, auch erst 2000 Ar- beiter familien beherbergte. 1890 waren es 79 000 Seelen. Die geringe Industrie aber lag raumbeengt und entwicklungsunfähig teils in der Altstadt selbst, teils unmittelbar an ihrem Rand. Der Staat aber verschloß sich dem Drängen Mannheims, den Friesenhei- mer Altrhein zum Industriehafen auszu- bauen aus Furcht, sich hier eine Konkurrenz für seinen eben großhzügig modernisierten Und sehr einträglichen Handelshafen heran- zuziehen. Die Stadt stellte der Industrie 1900 den mit eigenen Mitteln voll ausgebauten In- dustriehafen zur Ansiedlung ohne Ge- winn, nur gegen Erstattung der anteiligen Selbstkosten, zur Verfügung. Der Erfolg war unwahrscheinlich. Binnen sieben Jahren setzten sich 71 Firmen an diesen prachtvollen Stromhafen. Hier entstand das damals größte Zellstoffwerk der Welt, mit ihm glücklich verbunden eine riesige Papierfabrik, ent- stand das größte europäische Mühlenzen- trum, konzentrierte sich der„Verein deut- scher Oelfabriken“ unter Auflassung seiner übrigen Werke im Reich u. v. a. Im Süden der Stadt baute gleichzeitig unter Verwer- tung der Bahn nach Schwetzingen ein Unter- nehmerkonsortium den Hafen Rheinau, an dem heute das Kraftwerk, ein Stahlwerk, zahlreiche chemische Industrien, die Süd- deutschen Kabelwerke u. a. liegen. Die Stadt war im letzten Moment gerettet. Sprunghaft stieg der Hafenumschlag, die Bevölkerungs- zahl, so im„goldenen Zeitalter“ Mannheims zwischen 1895 und 1907 jener von 3,3 auf 7,8 Mill. Tonnen, diese von 91 auf 194 000. Von allen Seiten strömen Arbeiter in die Stadt, finden in einer in ihren Bran- chen wie in den Betriebsgrößen breit streu- enden Industrie leicht und rasch gut bezahlte Arbeit. Aber so schnell kann die Stadt rãum- lich diesem Ansturm nicht nachgeben, also bildet sich jene eigenartige Physiognomie einer Industriemetropole heraus, in der die Dörfer Wohnsitz für eine un verhältnismäßig große Arbeiterzahl bleiben, die, dort ver- wurzelt, täglich zu Zehntausenden in ihre Arbeitsstätten einpendeln. Mannheim ist weniger eine Großstadt, als man bei ihren heute rund 300 000 Einwohnern vermuten sollte, als vielmehr eine„Agglomeration“ zahlreicher zwar eingemeindeter, aber geo- graphisch klar voneinander abgesetzter und noch durchaus von eigenem Leben und Selb ständigkeitsdrang erfüllter Orte um einen überragenden Kern, dessen kraftspenden- des Herz am Rhein schlägt. Von hier strahlt ein dichtes und vielgestaltiges Nahverkehrs- netz in das weite Wohnfeld der Arbeiter und Angestellten aus. In vielem ganz analog, und doch wieder grund verschieden, hat sich Ludwigs hafen entwickelt. Hier war nicht der Han- del, sondern die chemische Industrie der pri- mär gestaltende Faktor. Diese neigt aber von sich aus ebenso zur Selbstvergröhßerung und Anziehung branchenähnlicher Betriebe, wie der Handel bunt streut und daher eine ee eee ee e eee eee 3JFFF Rastlose Geschäftigkeit erfüllt den„Seehafen im Binnenland“, Potential und Kapazitat sind durch den Wiederaufbau gewachsen ähnlich bunte Industrie nach sich zieht. So ist Ludwigshafen mit zahlreichen bedeuten den Werken, der riesigen BASF, mit Raschig, Benckiser, Knoll, Giulini u. v. a. Firmen ein erstaunlich einseitiger Standort der chemischen Industrie geworden, die zwar in Mannheim ebenfalls kräftig vertreten ist, Aber doch z. B. weit hinter der eisenver- Arbeitenden Industrie zupücksteht Wie Mannheim ist Ludwigshafen àber bis nach Landau hinauf Magnet für einen starken Einpendlerstrom. Rationalisten wünschen Wohnsitz und Arbeitsort zwecks Vermei- dung überflüssiger Wege vereint. Offenbar nehmen aber weite Kreise der heute Einpen- delnden die Nachteile von Zeitverlust und Anfahrtsweg gern in Kauf zugunsten materieller und ideeller Vorteile des Woh- nens auf dem Lande. Pulsierende vitale Kraft Der Krieg hat beide Stadtzentren, die Industrie und die Hafenanlagen furchtbar zerschlagen, ungeheuere Werte vernichtet, Aber das Wertvollste, die hier an der Neckar- mündung seit jeher pulsierende Vitalität, offenbar nicht verletzen, geschweige denn schwächen können. Noch gähnen in Mann- heim gewaltige Baulücken in den Quadra- ten der Innenstadt, sind viele einstige Be- wohner des Stadtkerns an den Ostrand der Stadt oder in Vororte gesprengt. Aber in er- staunlich kurzer Zeit, beginnend schon vor der Währungsreform, sind die Produktions- stätten, die Hafenanlagen und die Fabriken, die Banken und Versicherungsgesellschaften wieder erstanden. Beide Städte haben i hr Antlitz gewandelt. Beide haben sich der modernen Glas-Betonbauweise zuge- Mannheim und Ludwigshafen haben schon neunzig Jahre diese Gitterbrücke gemeinsam(Februar 1867). Die Pfalz rechts und links des Rheins strebt Über dieses nüchterne Bauwerk(Sinnbild für die Napoleon æu dun kenden harten Realitäten, die wir mit sagenhafter Treue beibehalten) wieder zusammen. Die gesam te Kraft des Standosts findet in dem massiven Gebilde ihren Ausdruck. Hlld: Richerd Häusser.(Aus dem neuen Buch: Ein Fotograf sieht Mannheim, Verlag des Bibliographischen Instituts.) wandt. Für das während des Tiefststandes unserer Baukultur entstandene Ludwigs- hafen ist dieser Wechsel der Stadtphysiogno- mie ein reiner Gewinn. In Mannheim wird man den Verlust wertvoller Bauten aus der Barockzeit beklagen, wenn es auch gelungen ist, deren wichtigste Denkmale wie das Schloß, das alte Rathaus, das Zeughaus, die Jesuitenkirche wiederbherzustellen, Die Zahl aktigten hat sich seit 1936 von 48 000 auf 84 000 gesteigert, was allein schon Licht auf die urwüchsige Regenera- tionskraft des Standorts wirft, der 1955 in 281 Industriebetrieben einen Produktions- umsatz von 2,66 Milliarden DM erreichte, eine Summe, die sich im eben abgelaufenen Jahr noch gesteigert hat. Rechnet man Lud- wigshafen als einen zwar selbständigen, aber doch zum Gesamtstandort gehörigen Teil hinzu(wozu man sowohl geographisch, wie im Hinblick auf die innige wirtschaftliche Verflechtung beider Teile berechtigt ist), dann steht man hier einer Ballung vorwie- gend industrieller Großbetriebe gegenüber, deren Produktionsumsatz mit 4,2 Milliarden DM die von Stuttgart(3,7 Mrd.) und von Frankfurt(3.1) nicht unwesentlich übersteigt. Es gehört zur Konstanz in den Lebens- äuberungen der Stadt, daß über dem mate- riellen Aufschwung das geistige Leben nicht verkümmerte. Alsbald nach Friegsschluß nahm die schwer angeschlagene Stadt die 1933 der Universität Heidelberg angeglie- derte Wirtschaftshochschule wieder auf. Der große Vortragssaal der Kunsthalle faßt oft nicht die Zahl der dort regelmäßig zu an- spruchsvollen Vorträgen zusammenströmen- den Hörer. Die Sammlungen der Kunsthalle sind um kostbare Werke vermehrt worden. Kürzlich öffnete der für das völlig zerstörte Nationaltheater geschaffene Neubau seine Pforten. Aber jedes Jahr stellt neue Probleme. Hatte sich seit 1900 der Wasserweg rasch bis Basel verlängert und Mannheim aus seiner alten Schlüsselstellung in der großen Schif- fahrt verdrängt, später gefolgt von der Neckarkanalisierung mit dem vorläufigen Endpunkt Heilbronn, so steht jetzt ein Hafen Stuttgart vor der Vollendung und lenkt die Mannheimer Aufmerksamkeit auf sich. Neue Probleme erwachsen aus dem Anschluß des Saargebiets, das zum allseitigen Gedeihen kester an Deutschland zu binden mit eine Aufgabe des ihm nächstliegenden und zu- gleich stärksten Industrie- und Umschlags- platzes wird sein müssen, zumal die bis- herige unnatürliche Ablenkung des Güter- stroms auf Straßburg fortan schwinden und dem naturgegeben und historisch vorgezeich- neten Weg zu den südwestdeutschen Kunden weichen wird. Ob die Moselkanalisierung sich dabei störend auswirken wird, muß die Zukunft zeigen. Davon ganz unabhängig Werden die bisherigen Wege zur Saar einen erheblich verstärkten und modernisierten Ausbau erfahren müssen. In seinem nördlichen Einzugsbereich be- rührt sich seit langem Mannheim mit Frank- kurter Interessen; aber es wird sich darauf einrichten müssen, daß ihm neuerdings auch im Süden mit Karlsruhe ein rasch ausgrei- fender Wirtschaftspartner erwächst. In der Landespolitik hat Mannheim über dem Be- stand eines Staates zu wachen, den es durch sein entschiedenes Votum mit aus der Taufe gehoben hat, wenn auch sicher nicht in der Hoffnung, damit vorwiegend eigenen Inter- essen die Wege zu ebnen. Denn auch dies ist ein Erbe der einstigen Rheinfestung, deren Beruf es war, den Kampf für das schutzbedürftige Hinterland auf sich zu nehmen: Nie den Blick verloren zu haben für die größeren Zusammenhänge. n N 8 n 8 Zelte 26 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Donnerstag, 24. Januar 1987 Nr. Helga Klein(heute Frau Erny) von der Sg Mannheim hielt sich an große Vorbilder: Sie gewann in den Jahren 1952 und 1953 zwei deutsche Meisterschaften im 200-m-Lauf und lerönte ihre sportliche Laufbahn mit dem Gewinn der Silbermedaille in der 4xI0OO-m- Staffel dei den Olympischen Spielen in Helsinki. Trägt Mannheim seinen Namen als„Sportstadt“ zu Recht? Auch der Sport ruht nicht auf seinen Lorbeeren aus Gesunde Breitenarbeit unserer Vereine sorgte auch in der Nachkriegszeit für stolze Erfolgsserie Unvollständig wäre das Bild über die Entwicklung der Stadt Mannheim, das zu zeichnen sich vorliegende Jubiläumsausgabe bemüht, fände ein Gebiet keine Berücksich- tigung, daß zwar ebenso wie das Arbeits- leben des Menschen unter dem Gesetz von Uhr, Zahl und Maß steht, das aber als Gegengewicht gegen die technisierte Arbeits- welt des 19. Jahrhunderts entstand, weil es dem in Fabriken und Kontoren eingesperr- ten Menschen Erholung und Entspannung bietet und ihm ein Quell der Kraft und Lebensfreude ist. Von einem Faktor ist hier die Rede, der nicht zuletzt dazu beigetragen hat, das Gesicht der Stadt zu formen und ihr Ansehen zu steigern: Vom Sport. Mannheim— die lebendige Stadt. Auch für die Sportvereine hat dieser Slogan Gültigkeit. Der Sport unserer Stadt lebt nicht nur von vergangenem Ruhm, von gro- Ber Tradition. Er ist ständig bemüht— trotz vieler mißlicher Verhältnisse, die ein derartiges Unterfangen aussichtslos erschei- nen lassen— den Ruf Mannheims als Sport- stadt zu erneuern, auch wenn heute die An- lagen fehlen, um beispielsweise wie früher große internationale Radrennen zu starten; auch wenn heute keine internationalen Tennisturhiere ausgetragen werden wie in den Jahren zwischen 1923 und 1933, als es für Spieler von internationalem Format Ehrensache war, in Mannheim anzutreten; auch wenn die Ruderer der Hochburg Mannheim, die es einst zu Weltmeister- Ehren brachten und Meisterschaften serien- weise für sich entschieden, einmal ohne Titel und Trophäen von den großen Regatta-Plät- zen zurückkehren. Die Kette Mannheimer Sporterfolge, die aus der Vergangenheit in die Gegenwart kührt, ist trotzdem nahezu ununterbrochen. Ein unmögliches Vorhaben wäre es nun, in diesem Rahmen alle Leistungen, alle Namen aufzuzählen, die den Ruf Mannheims als Sportstadt begründeten und weiter führten, aber zumindest die herausragenden Erschei- nungen sollen erwähnt werden. Den Grundstein legten die Leichtathletik Pioniere des TSV 1846, des VfR Mannheim, der Mr und des Phönix. Es sei an Apfel, Hebel, Neumann, Wellenreuther, an Necker- mann, Greulich, Weinkötz und aus jüngerer Zeit an die SG-Meistersprinterin Helga Klein erinnert; Namen, die auch heute noch einen guten Klang haben. Die Krone aber für die Verdienste, den Ruf Mannheims als Sportstadt verbreitet Es begann mit einem Staffellauf„Rund um Mannheim“: Meisterschaften in Massen für die Leichtathleten Die Pioniere dieser Sportart waren Turnverein von 1846, VfR, Mannheimer Turngesellschaft und Phönix Hat die Leichtathletik, der Ursprung der Olympischen Spiele und heute noch ihr Mittelpunkt, auch in Mannheim die ihr ge- bührende Pflege gefunden? 5 i In diesen Tagen des Rückblicks erinnern Wir uns, daß die Anfänge der Mannheimer Leichtathletik schon vor dem ersten Welt- krieg lagen. Aber ihre eigentliche Geschichte beginnt 1919: Der Beginn eines strahlenden Aufstiegs.— 1919 organisierte die MTG den „Staffellauf rund um Mannheim“, der von dem damaligen kleinen Platz im Schloß garten zum Bahnhof und dann über den ge- samten Ring zurück in den Schloßgarten führte. Die breite Offentlichkeit unserer Stadt wurde schlagartig von der„neuen“ Sportart gepackt. Den ersten Lauf gewann der TV 1846 vor VfR und MTG. Damit sind schon die damaligen Leichtathletik- Pioniere ge- nannt, zu denen auch noch der Mannheimer Phönix zählte. In den 11 Läufen bis 1930(als die Strecke geändert werden mußte) siegte achtmal die MTG, es waren die Jahre ihrer Glanzzeit. 1921 errang die MTG die erste süddeut- sche Meisterschaft durch ihren Sprinter Carl Fritz, sowie einen deutschen Rekord mit der 4 400-m-Staffel, 1922 vier süddeutsche Mei- sterschaften(u. a. durch Junium im Speer- Werfen) und die erste deutsche Meisterschaft durch Otto Neumann über 400 m; 1924, als Für die MTG auch Arthur Hebel über 400 m Hürden eine deutsche Meisterschaft gewann, Wiederholte Neumann diesen Erfolg, wurde 1928 erneut deutscher Meister und errang im gleichen Jahr auf der Olympiade in Amster- dam eine Silbermedaille in der deutschen 4 400-m- Staffel. In Apfel-Hebel-Neumann-Wellenreuther, jeder mehrfacher deutscher oder süddeut- scher Meister, hatte die MTG damals eine Staffel von Spitzenkönnern wie sie selten zu- sammenkommen,„die erfolgreichste und vielseitigste Staffel der deutschen Leichtath- letik“, wie zu jener Zeit eine Sportzeitung schrieb. Sie stellte deutsche Rekorde in der Schwedenstaffel, Olympischen Staffel und über 44400 m auf. Ihren größten Erfolg ver- zeichnete die Staffel, als sie 1924 vor 50 000 Zuschauern in Berlin als Vereinsstaffel vor den Verbandsstaffeln von Berlin, Nord- deutschland und Westdeutschland die Schwe- denstaffel in Weltrekordzeit gewann.— Aber diese Spitze wurde auch durch ein breites Fundament getragen: 1924 gewann die MTG die deutsche Vereins meisterschaft gegen die damaligen Hochburgen Frankfurt, Berlin, München, Westdeutschland usw. Damit war die Leichtathletik in Mann- heim fest eingewurzelt. Das unerbittliche Auf und Ab des Sports ließ nun auf einer Allgemeinen, breiten Grundlage andere große Könner besonders in den Vordergrund treten. In Karl Neckermann bekam Mannheim einen Klassesprinter, der 1935(200 m) und 1939 (100 m in 10,3) deutsche Meisterschaften er- rang, 1936 Olympiateilnehmer war, 21 Län- derkämpfe bestritt und 1938 mit Scheuring, Borchmeyer und Hornberger über 4 100 m für Deutschland die Europameisterschaft in der Rekordzeit von 40,1 Sekunden gewann, die erst vor wenigen Monaten von der deut- schen Nationalstaffel unterboten werden konnte. Auch die 4c 100-m- Staffel des Post- Smit Feuerstein, Herrwerth, Köster und Schmitt kam 1939 zu einer deutschen Mei- sterschaft, und schließlich hatte Mannheim 1936 in Berlin noch einen weiteren Olympia- teilnehmer in Bernhard Greulich vom TV 1846, der damals mit hervorragenden Lei- stungen im Hammerwerfen auf wartete. Noch einer soll nicht vergessen sein;: Gustav Wein- kötz aus Friedrichsfeld. Vierter im Hoch- sprung bei den Olympischen Spielen in Ber- lin, mehrfacher deutscher Meister und Re- hordmann, der beute der Mannheimer Leichtathletik als begabter und erfahrener Trainer zur Verfügung steht. Mit dem letzten Blatt dieser stolzen Bi- lanz soll bereits auf die Nachkriegszeit vor- gegriffen werden: Helga Klein(heute Frau In Wellenreuther, Neumann, Hebel und Apfel — jeder war mehrfacker deutscher oder süd- deutscher Meister— hatte die MTG einmal eine Staffel von Spitzenkönnern, wie sie sel- ten zusammenkommen. Erny) von der Sg Mannheim hielt sich an große Vorbilder, errang 1952 und 1953 deut- sche Meisterschaften über 200 m, sie wurde in Helsinki Fünfte in 24,4 Sekunden, womit sie den deutschen Rekord einstellte und ge- wann eine Silbermedaille in der deutschen 4 100-m-Frauenstaffel. Der Rückblick auf so schöne Erfolge er- weckt Stolz. Aber Sportruhm vergeht schnell, wenn er nicht ständig erneuert wird. Inzwi- schen ist das Band von der Vergangenheit zur Gegenwart und Zukunft wieder geknüpft worden. Als 1945 die Sportstätten verwü- stet, viele Stützen der Mannheimer Leicht- athletik gefallen oder verzogen waren, haben in unauffälliger und entsagungsvoller Arbeit Männer wie Kramer und Kehl vom VfR, Buß von der MTG, Frieg vom TSV 46 und viele andere den Wiederaufbau begonnen. Er war schwer genug. Inzwischen stehen der Mann- heimer Leichtathletik nun auch wieder jün- gere Kräfte mit Initiative zur Verfügung. Hoffen wir auf tatkräftige Unterstützung, die bisher bedauerlicherweise hier vielfach nich so war wie anderswo, hoffen wir auch auf weniger Zersplitterung, damit sich enttäu- schende Abwanderungen wie die der Rhein- auer Könner Handrich, Kocher und Schobei nicht wiederholen. Daß das Mannheimer Stadion auch nach dem Umbau wie bisher für gröbere Leicht- athletik- Veranstaltungen zur Verfügung steht, ist ein dringendes Anliegen, nachdem be- dauerlicher weise noch mehrere Vereine ohne eigene Uebungs- und Wettkampfstätte sind Von den Vereinen mit einer entsprechenden Aktivitas verfügt z. Z, nur die Mrd über eine eigene vollwertige Wettkampfanlage, die unter sehr großen Opfern wiedererrichtet Wurde, und so ist der MTG-Flatz zum häufi- gen Schauplatz leichtathletischer Veranstal- tungen geworden. a 5 Von unseren alten Meistern wirkt Dr. Otto Neumann heute für das Sportfach an der Heidelberger Universität, Karl Neckermann ist bei allen Veranstaltungen unermüdlich als Starter zur Stelle, Bernhard Greulich und Dr. Schäffner— auch ein ehemaliger erfolg- reicher Aktiver— arbeiten in ihren Vereinen für die alten Ziele. Wenn es z. B. um einen jahrzehntelang so glanzvollen Namen wie Eintracht Frankfurt vorübergehend etwas stiller geworden und eine ehemalige„Großmacht“ der Leichtathle- tik wie Finnland zurückgefallen ist, ist das ein ganz normaler Vorgang im sportlichen Leben. Doch Mannheims Leichtathletik kann mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Unter anderen hat sich der Sprinter Helfrich vom VfR im vergangenen Jahr ganz erfreulich verbessert, und auch die badische Mann- schaftsmeisterschaft der MTG in der Sonder- klasse ist ein schöner Erfolg. Ein Mann wie Heinz Fütterer hat in wenigen Jahren Karls- ruhe aus der Mittelmäßigkeit zur Hochburg gebracht. Auch in Mannheim arbeiten junge Athleten mit eisernem Fleiß und werden im- mer weitere Freunde gewinnen für diese Sportart. Die vielen hervorragenden Leistungen, die dieser Rückblick aufzählte, bleiben im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Das ist recht und gut— aber nicht das einzige Ziel des Leichtathleten. Nicht jeder ist dazu ver- anlagt, auf Rekordjagd zu gehen; aber den Körper zur persönlichen Bestleistung auszu- bilden und durch Sport gesund zu erhalten, das ist das Ziel, dessen Erreichung ihm jede Mühe wert ist. Robert Bec R und hinausgetragen zu haben gebührt dem SV Waldhof, der„Waldhotf-Schule“, Unzäh- lige begeisterte Anhänger hat dieser Tra- ditionsstil dem Fußballsport gewonnen. Denken wir an Otto Siffling, einen der größten Spieler, die der deutscene Fußball je hervorgebracht hat, denken wir an den „Drei-H- Sturm“ Herberger, Höger, Hutter. Vergessen wir hier aber auch nicht Langen- bein, Rohr und Striebinger vom VfR, die ebenfalls das Nationaltrikot trugen und Fritz Balogh, das begnadete Fußball-Talent des VfL Neckarau. Größer noch als die Erfolge im Fußball— VER 1949 Deutscher Meister, Waldhof 1940 im Pokalendspiel— waren die des SV Waldhof and des VfR im Handball. Zwei- mal sicherten sich die VfR-Frauen den deutschen Meistertitel und die Handballer des SV Waldhof, die ebenfalls lange zur deutschen Spitzenklasse zählten, erkämpften sich 1933 die Meisterschaft. Aber auch der Turfsport,„Badenia“ und Mairennen müs- sen in diesem Zusammenhang erwähnt werden, Renntage, an denen ganz Mann- heim auf den Beinen war. Die Schwer- Athletik— ihr Grundstein wurde vor 75 Jahren gelegt— lag den Mannheimern ebenso am Herzen, wie das Schauturnen im Rosengarten, das einst richtungweisend war. Und immmer noch unvergessen sind die gro- en Erfolge der Kajak-Fahrer Lutz Zahn und Helmut Noller. Kurz: Es gibt wohl keine Sportart, die in Mannheim nicht eine Pflege- stätte gefunden hätte. Und wie ist es heute? Ruht der Mann- heimer Sport auf seinen Lorbeeren aus?— Mit Fug und Recht kann diese Frage ver- neint werden. Würdig knüpft er an diese große Tradition an und setzt sie fort. Vier Olympiaͤkämpfer— Edgar Basel, Willi Roth, Ernst Steinhauer, Herbert Kirschner— ver- traten die Farben unserer Stadt in Re bourne. Drei Waldhofboxer— wieder p Basel, Silbermedaillen-Gewinner von Ha. sinki, Europameister und Träger des l. bernen Lorbeerblattes dabei— drei Wall. hofboxer standen in den Endkämpfen um die deutsche Meisterschaft, alle ch kehrten mit der Meisterschärpe zurück: 175 Triumph, wie er in der deutschen Borer. geschichte nur noch einmal durch Colo Köln im Jahre 1925 verzeichnet wurde Zye deutsche Meisterschaften sicherte sich d Mannheimer Kanugesellschaft, die auch in vergangenen Jahre mit Europameisterin Gisela Amail die mit Abstand beste Fahrerin des deutschen Kanuverbaudg stellte. Den dritten Titel für den Mannheim Wassersport holte sich Herbert EKirschne; von der KG Neckarau im Einer-Canadiet Auch Radfahrer— die beiden Altigs fahren von Sieg zu Sieg— Kegler— man denke an Weltmeister Winkler— Sportflieger und Baseballer erneuerten den Ruf Mannheing als Sportstadt. Und der MERC gab in den letzten Wochen und Monaten geradezu en Klassisches Beispiel für die Fortführung der Eishockey-Tradition: Vor einem Jahr ergt stieg er zur Oberliga auf; heute steht er 0 der Endrunde um die deutsche Meisterschatt Sportstadt Mannheim! Nicht Zuschaller. Rekorden verdanken wir diesen Ruf, nicht Mammutveranstaltungen, die den Sport zun Geschäft werden lassen, auch nicht einer über das übliche Maß hinausgehenden Förderung und Unterstützung durch eine dem Sport besonders wohlwollende Stadtverwaltung Wohl aber unzähligen Meisterschaften, gro- ben sportlichen Leistungen der Bürger und hervorragender Breitenarbeit der Vereine. Redlich verdient ist dieser Ruf, Und das ist es, was die Sportler mit besonderem Stol erfüllt. Kurt Grein Im Tennissport: WWVeltklasse trat in unserer Stadt an Aber auch heute hat sich Mannheim wieder einen Namen gemacht Wenn wir die Geschichte des Mannheimer Tennissports überblicken, so zeichnen sich drei Epochen ab, die mehr als ein halbes Jahr- hundert bestimmen. Die erste geht bis 1914 und ist dadurch gekennzeichnet, daß damals sowohl im„Deutschen Tennisbund“ æls auch in der aktiven Ausrichtung des Tennissports Pionierarbeit geleistet wurde. Zwar brachte Mannheim zu jener Zeit keine überragenden Spieler persönlichkeiten hervor, wie in der zweiten Epoche seiner Geschichte, aber den- noch hat es schon damals eine beachtliche sportliche Rolle gespielt. Zunächst einmal durch die Veranstaltung von Clubkämpfen mit den bene chbarten Clubs Heidelberg, Frankfurt, Darmstadt und Freiburg, aber auch mit Straßburg, Wo Otto Proitzbeim spielte und von dort aus dem Mannheimer Tunis wertvolle Anregungen sab. Einen gaAllz besonderen Reiz erhielten diese Begeg- nungen dadurch, daß Mannheims Mænnschaft in den Jahren von 1911 bis 1913 durch den unvergeßlichen österreichischen Meister Curt von Wessely verstärkt war. Die gesamte euro- päische Spitzenklasse beteiligte sich an den Mannheimer Internationalen Tennisturnie- ren, und Krönung dieser internationalen Akti- vität wer im Jubiläumsjahr der Stadt Mann- heim und im Rahmen des Internationalen Tennisturniers 1909 auf der Anlage am Fried- richsring der Länderkampf zwischen Deutsch- land und Belgien. Viel intensiver und erfolgreicher wurde jedoch der Mannheimer Tennissport in der zweiten Epoche seiner Geschichte, in der Zeit bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. In vortrefflicher Weise hat man es verstanden, die Voraussetzungen für einen Aufstieg gro- gen Formates in einer Verbindung von Spit- zen- und Breitenarbeit zu schzffen, wie es dank der günstigen Verhältnisse in Mann- heim wohl nur an wenigen anderen Plätzen möglich gewesen ist. Eine Reihe von jungen Spielern, die begabt und idealistisch genug waren, in der anspruchslosesten Weise im Tennissport aufzugehen, hatten zunächst ein- mal außerhzlb des Tennisclubs— auf den öflentlichen Plätzen— diesem Sport gehul- digt, Tennisfelder geschaffen und in Ordnung gebracht und die Bälle selbst gesammelt. Die- ses Training bewies sich als äußerst wirksam und alle diese Spieler hatten bereits vor Ein- tritt in den Tennisclub eine beachtliche Spiel- Stärke erreicht, die genügte, um schon im Jahre 1920 zwei erstklassige Mannschaften aufzustellen, die domals im Südwesten kaum zu besiegen waren. Während aus der ersten nen Klassesprinter hatte Mannheim in Karl Neckermann, der 1935 und 1939 deutschi Aeisterschaften errang, 1936 an den Olympischen Spielen teilnahm, 21 Länderkümpfe be- tritt und 1938 mit Scheuring, Borchmeyer und Hornberger die Europameisterschaft übe, 1x 100 Meter in der Rekordzeit von 40,1 Sekunden gewann. Unser Bild zeigt Nechermann beim Länderkampf zwischen Deutschland und England in Köln im Jahre 1939. Vor Scheu- ring und den Engländern Holmes und Sweeney geht er durchs Ziel. 3 Epoche Mannheims bekannte Spieler wie Ge- brüder Rotschild, Kuhn, L. Klopfer, 8. Oppenheimer u. a. m. hervorgegangen sind Waren es in der zweiten Epoche des Mann- heimer Tennis die Nachwuchskräfte Bus Lorenz, Salmony, Waldeck, die hinzugekom- men sind und später Joachim und Heinz Hl. debrand, die die Spielstärke der Mannheimer Mannschaft erheblich verstärkten. Die Beteiligung der Schulen hat den Mannheimer Tennis starken sportlichen Aul. trieb gegeben, was man nicht außerachtlassen darf, wenn man die großen Erfolge des Mennheimer Tennis in dieser Zeitspann; Kritisch betrachten will. Hinzu kam der Idea- lismus und die Opferfreudigkeit vieler Mit. glieder, die sich mit Rat und Tat und Gel jederzeit zur Verfügung gestellt haben, In den Jahren von 1923 bis 1933 ist es gelungen die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in den großen Medenspielen dreimal zu erringen Einmal als Club und zweimal im Rahmen de badischen Mannschaft. Stets war die Mann. heimer und badische Mammschaft in Süd deutschland allen anderen überlegen und en den Endkämpfen beteiligt. Es wurden in die- sen Jahren auf der Anlage am Friedrichsring nicht allein internationale Turniere von gräb. tem Ausmaß ausgetragen, sondern auch Lip. derkämpfe und Clubbegegnungen mit fas allen europäischen Vertretungen und aut vielen überseeischen Ländern. Es gibt kaum einen Spieler von internationalem Forma der nicht zu jener Zeit in Mannheim ge- wesen ist.. Oeberall hochgeschätzt Mannheim war eine Hochburg im Tenn“ geworden und durch die Erfolge Seile“ Spitzenspieler im In- und Auslend hoch- geschätzt, so daß sogar Helen Wills ihres einzigen Start in Deutschland im Juni 10% in Mannheim durchführte. Die großen inter- nationalen Erfolge, die das Mannheimer Ten. nis in seiner Geschichte jemals feiern konne waren der Sieg von Dr. Buss im Jahre 10 beim internationalen Tennisturnier um del Hindenburgpokal gegen mehrere Weltklas- spieler, sowie der des Doppelpaares Buh. Oppenheimer im Jahre 1932 beim inter, nationalen Herrendoppel in Bad Hombulz ebenfalls gegen Paarungen der Weltklasse Der 2. Weltkrieg— er brachte auch da Verlust der Platzanlage, auf der ein Bun gebaut wurde— unterbrach diese glanzvalt Entwicklung und man war gezwungen,, der von vorn anzufangen. Mannheim d aber in dieser dritten Epoche seiner% schichte ganz besonders stark benachtellgt da die einzige noch zur Verfügung stehen Platzanlage des im Jahr 1929 gegründete Tennis- und Turnierelub Grün- Weiß 1 5 heim am Neckarplatt, weit außerhalb der Stad liegend, jahrelang nach Kriegsende psc nahmt war und die Einrichtungen des Ci hauses noch bis zum Jahre 1954 nicht benut werden konnten. Da auch andere Platzan“ gen in Mennheim dem Krieg zum Opfer fie jen, machte sich hier vor allem der Mang an Spielgelegenheit ungünstig bemerke Trotz aller Schwierigkeiten konnten jed 1 beim Wiederaufbau des Mannheimer Ten, in kurzer Frist beachtenswerte Fortschtit erzielt werden. Die beiden führenden Chu der alte„Tennisclub Mannheim“„ „Tennis- und Turnierelub Grün-Weig“ ha 10 sich schon 1947 zu einem Ciub„Tennis-. Turnierklub Mannheim“ zussmmengese 02 sen und auf diese Weise versucht, auf 5 alten Mannheimer Tradition aufen Wenn auch noch keine internationalen f kolge wie früher erzielt wurden, 80 ist 0 chen recht Beachtliches geleistet dong. and es sind aus Mannheim neue Spieler u vorgegangen, wie Helmrich, Feldbausch 115 BZungert, die im deutschen Tennis einen 15 ten Namen und dem Manmheimer Len 0 sport manchen schönen Erfolg e haben. Der Anschluß an die große Epoche e Tennis ist zwar noch nicht gelungen, i besteht die Hoffnung., daß aus dem Kresse, Jugend Spieler erwachsen, die dazu 3 sind, die groge Tennistradition ee wieder aufleben zu lassen. Dr. J. P. Nr. 20 ee N Ein Mann elemer wirtscl mehr für eir mene Vie Gaudi rigen luden, des Re nach allmäl werde! rung d Deutsc Ruder. sinnfã haupt: ES einem geistig sives J langt sieben rennen lichkei ihrer einem der M Sieg d. sonder ten ui und S. Nic gerade hohe des die de glanzv geacht Gründ innern eins, o oder auch mit eb das O. 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Und daz rem Stolz Grein an r wie Ge opfer, St. gen sind, es Mana te Busz Zugekom · Jeinz Hl. mnheimer hat dem chen Aul⸗ achtlassen folge des eitspanne der Ides- ieler Mi. und Geld haben, In gelungen, afl in den erringen men de- lie Mann- in Süd en und en en in die. drichsring von gröh. auch Lan- mit fe und auch zibt kaum n Format heim ge- ſtzt im Tenn ge seine nd hoch ils ihren Juni 1000 gen inter. imer Ten. rn konne, Jahre 100 r um den ſeltklase- res Bil im inter- Homburg Itklasse. auch det in Bun Same Agen, Wie. heim de einer 0. zachteilg stehend gründeten i Mann. 5 der Stad beschla⸗ des Club nt benuln Platzanle- Opfer fie. er Mange emerkber en jedod der Tenn ortschriſ den Clubs und ds eib habe mnis- ut ngescllot t, aut de zubaueb nalen 1 o ist do 0 worde pieler hel, ausch u einen + Tenns gebrach Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 27 Nr. 20/ Donnerstag, 24. Januar 1957 —— ů Drinnen und draußen: Mannheims Ruderei hat guten Ruf Mühlauhafen— die ideale Strecke für glanzvolle Regatten Eine an zwei Strömen gelegene Stadt Wie Mannheim, für die das Wasser Lebens- element und eine der 5 Grundlagen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung ist, bietet Seit mehr als 80 Jahren Entfaltungsmöslichkeiten für eine aus England zu uns herübergekom- mene Sportart das Rudern. Vielleicht ursprünglich nur als nettes Gaudi betrachtet, WOZ die breiten, unschie- rigen und unkippbaren Boote förmlich 9 juden, entwickelte sich mit dem Aufkommen des Rollsitzes, mit der durch Ausleger w eit nach Außenbord verlegten Dolle und den allmählich schmäler, leichter und schneller werdenden Booten unter der straffen Füh- rung des im Jahre 1883 in Köln gegründeten Deutschen Ruderverbandes ein Zweig der Ruderei zu steigender Beliebtheit und zum sinnfälligen Ausdruck dieser Sportart über- Das Rennrudern. 5 gibt wohl kaum eine Sportart, die einem Menschen derart hohe Körperliche, geistige und nur durch monatelanges, inten- sives Training erreichbare Qualitäten abver- langt wie die unbarmherzigen, pausenlosen sieben Minuten eine 2000-Meter Ruder- rennens. Schwer hat es diese Sportart, Mög- lichkeiten zum einwandfreien Austragen mrer Wettkämpfe zu finden. Der Sieg in einem Ruderrennen ist nicht nur ein Sieg der Mannschaft über die Gegner und ein Sieg des einzelnen Ruderers über sich selbst, gondern manchmal auch ein den Widrigkei- ten ungleicher Wind-, Wasseroberflächen- und Stromverhältnisse abgetrotzter Erfolg. Nicht in Mannheim—, wo die schnur- gerade, stromlose, durch Kaimauern und hohe Gebäude windgeschützte ideale Strecke des Mühlauhafens seit Jahrzehnten für die deutsche Ruderjugend den Rahmen zu glanzvollen Begegnungen abgibt—, un- geachtet des Umstandes, daß der aus der Gründungszeit übernommene Meinungsstreit innerhalb der Funktionäre des Regattaver- eins, ob die Regatta„in dem Mühlauhafen“ oder„auf dem Mühlauhafen“ stattfindet, uch heute noch regelmäßig aufflackert und mit ebenso wechselndem Erfolg ausgeht, wie das Oxford-Cambridge-Rennen in London. Wer sich auf der Mannheimer Regatta ein Programm ersteht und sein Interesse vor- nehmlich auf die Namen der startenden Ver- eine(oder noch vornehmlicher auf den des eigenen) richtet, findet Stoff genug zu be- sinnlicher Betrachtung. Da sind nämlich vor den großen, klassischen Rennen die Kaiser- achter, Großherzogsvierer, Rheinmeister- schaft usw. ganz klein gedruckt die Sieger dieser Rennen, bis in die achtziger Jahre zurückreichend, aufgeführt, Vereine und Ruderer von Weltruf darunter und zwischen- durch immer wieder—„Mannheim“. 7 5. Dasselbe begegnet dem Leser, wenn er die Programme der großen Regattaplätze wie Mainz, Franklurt, Hamburg, Berlin-Grünau und der deutschen Meisterschaften auf- schlägt. Manche dieser Preise können gar nicht mehr oder nur noch unter anderen Aus- schreibungsbedingungen ausgesetzt werden, weil sie ihre Heimat endgültig in Mannheim gefunden haben. Prunkstücke der deutschen Ruderei der Besitz eines einzigen lieh manchen deutschen Ruderverein sich glück- lich preisen sind zu Dutzenden nach Mannheim gelangt, deutsche Meisterschafts- siege wurden geradezu in Serien errungen, und verliehen Mannheimer Ruderern den Ruf letzter ruderischer Vollendung, wenn nicht sogar zeitweise so etwas wie den Nim- bus der Unbesiegbarkeit. Und schlägt man gar ein Programm der Olympischen Spiele auf— aber da steht nicht Mannheim oder Mannheim-Ludwigs- hafen, sondern— Deutschland. Ja, Mannheims Ruderei hat schon im Land und draußen einen guten Namen. Aber es muß immer wieder darum gerungen wer- den. Denn wir erleben es Jahr um Jahr, daß sich in irgendeiner Ecke unseres Vaterlandes eine bis dahin kaum bekannte ehrgeizige Mannschaft, von einem Feuerkopf geführt, erhebt und nach den Sternen greift, den Sternen, die sehr hoch hängen und die im funkelnden Glanz lockender Begehrlichkeit zu erhalten Sache der obersten ruderischen Führung von jeher war und in alle Zukunft zu sein hat. Was wißt ihr, die ihr eine kleine Zeitungs- notiz von einer ruderischen Begegnung lest oder bei Gelegenheit eines der Bootshauser von innen oder außen seht, von dem, was dahintersteckt! Was die Trainingsmann- schaften, die Ausbilder und die anderen ver- ant wortlichen Träger dornenvoller Ehren- ämter leisten in ihrer ständigen Sorge um die Erhaltung und Mehrung überkommenen Erbgutes an Mensch, Material, gutem Ruf und gutem Geist! Wir Mannheimer Ruderer werden weiter in unseren Vorstandssitzungen sinnen und planen. Wie die, die vor uns waren und an die, wenn's hoch kommt, ein Bild im Klub- zimmer gemahnt, werden wir weiter wirken, auf daß es mit dem Bootshausaufbau voran- geht, daß neues Gerät und das Geld für die Regattabesuche beikommt, daß man drau- Ben Mannheim nennt, und sei es auch nur durch die bewundernde Anerkennung einer Mannschaft, die tapfer und in Ehren unter- legen ist. Schönste Freude, wenn ihr uns eure Jun- gens und Mädels schickt! Und Lohn aller Mühen: Der Anblick möglichst vieler Boote auf dem Wasser und das Gefühl, daß es eben weitergeht. Josef Schneider . 12 8 0 Mannheims Ruderei hat im Land und auch draußen einen guten Namen. Aber es muß immer wieder darum gerungen werden. Unser Foto ist ein Zielbild aus dem Mükhlaukafen. Die schnurgerade, styomlose und durch Kuimauern und hohe Gebäude windgeschützte Strecke bietet schon seit Jahrzehnten den idealen Rahmen für glanzvolle Regatten. Ein Bild dus besseren Tagen des SY Waldhof! Es stammt noch aus erfolgreich“ in weitestem Maße. Unser Bild zeigt diesen Parade- der Zeit, als man landauf und landab Paradesturm der drei„H“ den konnte:„So spielen können wie die Waldhöfer. Die Elf mit dem Stoß seufzer hören Entstanden auf einer Sandwüste: sturm inmitten der Mannschaft. Endemann, Skudlarek, Willmann, G. Lidy, Engelhart, Walter, Her- verwirklichte die Synthese„schön und berger, Hutter, Höger, H. Bausch, G. Roth und G. Ruppert. Von links nach rechts: Hölzer, „Waldhof- Schule“ Traditionsstil der Blau-Sd Warzen Nicht nur schön fürs Auge, sondern auch erfolgreich/ Waldhöfer Fußball-Kunst als Vorbild für andere Wenn in diesen Tagen Mannheim das 350 jährige Jubiläum als„lebendige Stadt“ fest- lich begeht, wird einer ihrer prominentesten Sportvereine nicht nur mitfeiern, wie der ge- samte Mannheimer Sport, er wird auch auf sein eigenes 50jähriges Bestehen Zurück- blicken: Der SV Waldhof! Die Reihe der Gratulanten wird dann ein sehr hoher Herr, nämlich„König Fuß- ball“ persönlich, anführen, denn gerade er profitierte viel von der Pionierarbeit, die Waldhofs Fußballer in einer Reihe von Spie- lergenerationen geleistet haben. Es ist eine besondere Art Pionierdienst, der mit dem Namen Waldhof verknüpft ist, und den Blu- menstrauß, den besagter hoher Gratulant mitbringen wird, mag eine Schleife mit dem Aufdruck in goldenen Lettern zieren:„Der Waldhof- Schule in Anerkennung und Dankbarkeit gewidmet!“ Stiltradition gibt es im Fußball da und dort, und es läßt sich aus der Entwicklung mancher Mannschaften mit ausgeprägter Spielkultur ablesen, daß die ihnen eigene Art, guten Fußball zu spielen, etwas Boden- ständiges darstellt und sich weder verpflan- zen noch ausrotten läßt. Da wachsen die Fußballbuben wie Pilze aus der Erde, alle spielen das gleiche System, denselben Stil, den nämlichen Rhythmus, und es vererbte sich von Generation zu Generation. Genau dies aber gilt auch und in beson- derem Maße für den Waldhof-Fußball(mit dem einzigen Vorbehalt einer gewissen Stag- nation in der jüngsten Vergangenheit, die indes allenthalben herrscht) und durch die Nachkriegs verhältnisse mitbedingt ist! Viel- leicht mit dem Unterschied, daß die Talente im blauschwarzen Dreß nicht wie Pilze aus der Erde wuchsen, sondern wie üppiger Spar- gel aus dem Sandboden schossen. Und so mag der tiefe Sandboden der tie- fkere Grund(und beileibe kein Kuriosum) sein, dag die„Waldhof-Schule“ in erster Linie von diesen mitnichten auf Sand ge- bauten Grundelementen des Fußballspiels getragen wurde! Von der Balltechnik als der Kunst des mühelos- virtuosen Umganges mit dem Ball auch in bedrängtesten Lagen und auf engstem Raume. Von der Körpertechnik, die eine aalglatt- geschmeidige Gewandtheit in einem Maße erlaubte, daß man oft ver- sucht war, von„körperlosem“ Fußballspiel zu sprechen. 1895 gewann Franz Blohmann die erste„Deutsche“ Eiche, KSV und A setzen eine große Tradition fort Seit 75 jahren wird in Mannheim Kraftsport getrieben/ Wegbereiter Wwar Leonhard Holländer Das Jahr 1957 bringt auch für die Schwer- ahleten unserer Vaterstadt ein Jubiläum: Vor 75 Jahren legte Leonhard Holländer den San e kür den Mannheimer Kraftsport. Andlate: Linker Schlogflügel! Dort gab der amals weltbekannte Artist Wilson ein 1. 55 und forderte Mannheims„starke Ammer“ zum freien Ringkampf heraus. Für 5 1 585 Holländer Sab es da kein Zögern; 14 1 lte sich dem Kraftstrotzenden Wilson 8 ihm ein Unentschieden ab. Die 880 Ser Jahre waren die Zeit der Heraus- dekungskämpfe im Ringen in allen Srößeren deutschen Städten. Karl Abs, der walige Deutsche Heros“ und eigentliche J 8 8 der deutschen Schwerathletik, war e den Kraftsport populär zu 1 8. Seine Herausforderungskämpfe 5 85 5 überall volle Kassen. Auch im da- 1 n Saalbautheater, WO Abs seine Geg- 05 5 auf die Schultern warf, bis er 1.„As“ Leonhard Holländer a Ser Minuten hatte Abs zu tun. ehe er Her 8er beststand. Daß Holländer diesem Relbes 8 lange standhielt, war Mannheims e e Ereignis. Bald danach, im 5 884. wurde der„Athletenklub Mann- a Le gegründet, dem zwei Jahre später Maunken ls tendchub, Schwetzingervorstadt eim v. 1886“ folgte. Der bis dahin wilde 1 8 „wilde Kraftsport wurde somit in geordnete dune dere Bahnen geleitet. 1895 war erste 7 Mannheimer Franz Blohmann die 8 eutsche“ im Ringen fällig. 2 1 5 Sportlichen Erfolge der beiden „de un 5 Schwerathlekctik-Pioniervereine . 586“ seien an dieser Stelle beson- mit eine mt: Die„34er“ holten 1909 in Bonn riege 1 0 21 Mann starken Rundgewichts- 1 Leitung von Karl Kessler und . Take! den kaiserlichen Staatswander- um sich denn drei Jahre später in Frankfurt diesen Preis entgültig zu erwer⸗ ben. Einen ähnlich großen Erfolg verzeich- neten auch die„86er“, die nach dem ersten Weltkrieg den vom DASV ausgesetzten Ver- bandswanderpreis für die meisten Siege bei deutschen Meisterschaften endgültig se- wannen. In der Zeit der Jahrhundertwende existierten in Mannheim neben„84“ und „86“ noch etwa zehn weitere Athleten- Ver- eine; Namen wie Franz Blohmann, Hans Allgeier, Philipp Feil, August Bracher, Karl Freund, Philipp Heß, Heinrich Stiefel, Otto Klein, Karl Groß, Karl Merkle sen., Frido- lin König um nur einige der erfolgreichsten zu nennen— waren jedem sportinteressier- ten Mannheimer geläufig. Die Schwer- athletik fand aber auch in den Vor- orten Sandhofen, Neckarau. Feudenheim, Käfertal und Waldhof Pflege. Die Krone der Erfolge erreichten drei Kraftsportler, Robert Rupp, Fritz Hünenberger und Eugen Mühlberger, die Europameister wurden. Der Sandhofener Robert Rupp holte sich den Titel 1926 im Ringen der Halbschwergewichtsklasse in Riga; Fritz Hünenberger 1921 in derselben Gewichts- klasse im Gewichtheben in Offenbach und schließlich Eugen Mühlberger 1930 im Gewichtheben der Federgewichtsklasse in München. Von den damaligen„Mannheimer Athleten“ die weit und breit berühmt— und gefürchtet waren, wurden auch bei olympi- schen Spielen und Weltmeisterschaften gute Ergebnisse und vordere Plätze erreicht. Deutsche Meistertitel holten im Ringen die vorzüglichen Leichtgewichtler Heinrich Stie- fel und Philipp Heß(1913 und 1919), Halb- schwergewichtler Robert Rupp(1926); im Gewichtheben die Elite der„86er“, nämlich: Eugen Mühlberger(J), Willi Reinfrank(7) und Fritz Hünenberger, die zusammen ein Dutzend deutsche Meistertitel kassierten. In der Nachkriegszeit wurde die Schwer- athletik in Mannheim von einer verhätnis- mäßig kleinen, aber erlesenen Zahl von Ver- einen betrieben. Die früheren Clubs der Innenstadt vereinten sich in der„Kraftsport- Vereinigung 1884 Mannheim“. Das Haupt- gewicht, speziell beim Ringen, hat sich auf die Vororte verlagert, Wo insbesonders RSC Eiche Sandhofen und ASV Feudenheim ab- Wechselnd die„erste Geige“ zu spielen ver- standen. Die Sandhofener wurden sechsmal badischer Ringermeister, während es die Feudenbeimer auf zwei Titel brachten. Zwei- mal wurden auch die„84er“ badische Titel- träger im Gewichtheben; hier konzentrierte sich jedoch das meiste Interesse auf den großen Widersacher AC 92 Weinheim. Insge- samt wurden sieben deutsche Meistertitel nach Mannheim gebracht: Karl Glaser und Albert Walter vom KSV 84 waren 1950 die besten Einzeljongleure der Meister- und Allgemeinen Klasse und Willi Brunner(TB Germania Mannheim) wurde 1954 Deutscher Meister im Steinstoßen der Schwergewichts- klasse. Manfred Spatz(ASV Feudenheim) brachte es 1950 im Bantamgewicht in Friesen- heim und 1953 im Federgewicht in Stuttgart- Feuerbach zum deutschen Titel; auch die zwei Meisterschaften des Ex-Viernheimers und heutigen Feudenheimers Heinrich Götz seien an dieser Stelle genannt. Götz holte sie sich im Freistilringen der Bantam- und Federgewichtsklasse 1953 und 1954, nachdem dieser zuvor von 1948 bis 1951 viermal deut- scher Jugendmeister geworden war. Mit zahlreichen Erfolgen in den verschiedenen Altersklassen— vor allem Maass. Friedrich, Bender, Brunner, Hammer, Maier, Schölch und Hertlein verdienen hier Erwähnung— wird die Meisterschaftsliste der Mannheimer Kraftsportler ergänzt. Kurt Schaller Eine dritte Voraussetzung für guten, so- zusagen rassereinen Fußball fehlte nicht: Ausgeprägtes Stellungsspiel, immerwähren- des Freilaufen und Sichanbieten, verwirrende Positionswechsel, die das Abspiel des ball- kührenden Mitspielers in verschiedensten Richtungen ermöglichte und zugleich dem Gegner die planmäßige Deckung und Störung des Zusammenspiels erschwerte. Ja, schon zu Zeiten, da der heute so ge- läufige Begriff„Spiel ohne Ball“ noch längst nicht geprägt war, betrieb man es im Wald- hoffußball— keineswegs nur in der jeweili- gen Liga, wie bereits angedeutet, sondern in allen Mannschaften, angefangen bei den „Schülern“!— in ausgeprägtem Umfange. Und ebenso war man sich frühzeitig der Vorzüge des Spiels in den freien Raum be- wut und verstand, sich ihrer zu bedienen. Alles Dinge, die heute noch das A und O des Mannschaftsspiels Fußball bedeuten. Pionierdienste des SVV So kam zur Technik am Ball und zum Kombinationsfußball im Mittelfeld noch die taktische Fertigkeit, dem Spiel Zielklarheit umd Torstrebigkeit zu verleihen, wiewohl dies gerade bei technisch versierten Spielern nicht selbstverständlich ist, vielmehr eben die Ballvirtuosität leicht dazu verleitet, Ziel und Richtung, ja Zweck und Sinn alles Spie- lens aus dem Auge zu verlieren. Schön (fürs Auge) und erfolgreich(nach Toren) zu spielen, danach trachtete die „Waldhof-Schule“. „So spielen können wie die Wald- höfer.., diesen Stobseufzer konnte man landauf, landab hören, und darin liegt der Hauptwert des erwähnten Pionierdienstes, das wäre als größte Leistung der„Waldhof- Schule“ zu rühmen: daß es dieser Stil und die Spielkultur waren, die dem Fußballsport unzählige begeisterte Anhänger geworben, die Spieler und Mannschaften vieler anderer Vereine zum Nacheifern und damit zur Ver- vollkommnung ihres eigenen Könnens be- flügelt und angefeuert haben. Waldhöfer Fußballkunst und ihr Tradi- tionsstil als Vorbild für andere— in diesem Zusammenhang erscheint die Frage unwich- tig, ob der zahlenmäßige Erfolg immer da- mit Schritt gehalten hat. Oder ob vielleicht nur etwas mehr Kraft, Wucht und Härte ihr spielerisches Können zu diesem und je- nem Sieg hätten führen können.(Vom omi- nösen„Fall Lidy“, der ihnen den vielleicht größten Erfolg ihrer Geschichte vorenthielt, nicht zu reden). Fußballstile werden immer von Spieler- persönlichkeiten geschaffen und getragen! Im Falle„Waldhof- Schule“ standen sie in der jeweiligen Mannschaft auf dem grünen Rasen beziehungsweise graugelben Sand, denn als in Nürnberg-Fürth, in München und sonstwo berühmte Trainer am Werk waren, blieb man auf dem Waldhof noch lange schön unter sich und sparte Geld. Auch was Spieler betrifft, blieb man unter sich, aber gerade diese Waldhöfer„Inzucht“ schlug zum Guten aus! Die Spieler(-persön- lichkeiten) schufen sich ihren Stil selber. ohne fremde Hilfe, und sorgten ungestört dafür, daß er gewahrt blieb und sich fort- erbte. Wenn man das heutige„Gerig“ um Trainer und Spieler sieht, möchte man lächeln, muß aber gleichzeitig auch staunen darüber, was auf dem Waldhof ohne fremde Mittel und ganz auf sich allein gestellt, ge- schaffen wurde. Kleine Stil-Studie Einige Namen von Spielern als zu ihrer Zeit markanten Trägern der„Waldhof- Schule“ mögen diese Ausführungen ergän- zen. Es kann freilich nur im engen Rahmen dieser kleinen Stil-Studie geschehen und muß sich darauf beschränken, aus der An- fangszeit die den Dränger und Torjäger Heiner Schwärzel in die Gasse schickenden Halbstürmer Fritz Kräger und Karl Ende- mann sowie den Mittelläufer Peter Strauch (auch um die Vereinsgründung besonders verdient) aus der die erste Spielklasse schaf- fenden Elf von 1914 als Spiel- und Stil- macher zu nennen. Noch markanter traten die Elemente der „Waldhof-Schule“ hervor, als Schwärzels Nachbarn die Ballkünstler und Meistertak- tiker Seppl Herberger und Willi Hutter wur⸗ den, Karl Höger und Simon Skudlarek an den Flügeln stürmten; Endemann war in- zwischen Mittelläufer geworden. Die Elf mit dem Paradesturm der drei„H“ verwirklichte die Synthese„schön und erfolgreich“ in wei- testem Maße, und das Scherzwort(mit ernstem Hintergrund) flachspielen hieße zwei Zentimeter unter der Gras- bzw. Sand- narbe spielen, soll damals auf dem Wald- hof entstanden sein. Es gab Abgänge, auch die drei großen „H“ veränderten sich, doch der Rückschlag wurde gut verkraftet, und mit dem Mittel- läufer alter Schule im Hans-Kalb-Stil, Her- mann Brezing, mit einem neuen Stil-Expo- nenten, Albert Brückl, sowie dem voller Tricks steckenden„Karlche“ Engelhart wurde die bewährte Linie fortgesetzt, in Willi Walz und Fritz Weidinger kamen tor- drängende Außen hinzu, Peter Haber er- gänzte die Reihe druckvoller Waldhof-Seiten- läufer, die ehedem mit Schorsch Lidy und Otto Wollmann begonnen und über die Ge- brüder Philipp und Hans Bausch und Willi Schäfer geführt hatte. Neue Kräfte wuchsen auf und aus dem immer noch nicht grünen Rasen an den Schießständen: Die Dribbler Willi Pennig und Karl Ofer flankierten den Modellfußballer Albert Brückl. Und dessen allzu frühes Ab- leben brachte ein junges Talent ans Licht, das bald in der ganzen Fußballwelt bekannt werden sollte: Otto Siffling. Ein begnadeter Könner, der bei aller Eigenwilligkeit, die seinem Spiel zuweilen anhaftete, zu einem der größten Spieler des deutschen Fußballs wurde. Wie unser„Holz“ in der deutschen Na- tionalelf aus dem„unauffälligen“ Halbstür- mer und Mittelfeldstrategen eines schönen Tages zum Torjäger der berühmten„Bres- jau-Elf“ wurde und mit einem Schlage das seit Edmund Conens Abgang bestehende Mittelstürmerproblem löste, das Otto Nerz und Seppl Herberger so große Sorgen be- reitet hatte,— das war großartig und un- vergeßlich und fand nur in dem später auf- tauchenden Stern Fritz Walter eine Paral- lelel Typische„Waldhof- Schüler“ Dem Siffling-Stil am nächsten kam Karl Bielmeier, gleichfalls ein seltenes Ta- lent, wenngleich nicht ganz formbeständig und dann am besten spielend, wenn er einen Sonntag pausiert hatte, aber dennoch ein typischer„Waldhof-Schüler“ mit dem lan- gen und doch präzisen Flachpaß, in dem Sifkling ein unerreichter Meister war. Und aus jener Generation wäre vor allem noch Ernst Heermann zu nennen, der als Halb- rechter begann, später aber— es kam die taktische Umstellung zum„WM- System“, und Hans Tauchert vollzog sie reibungslos! ein gar prächtiger Stopper wurde, dessen Abschläge und wuchtigen Kopfbälle ihn auch auf diesem betont defensiven Posten noch konstruktiv spielen ließen. In den letzten Jahren vor dem Weltkrieg hatte Waldhofs Liga wieder ein anderes Ge- sicht, dem der als Stürmer, Läufer und Ver- teidiger gleichermaßen hochbegabte Schorsch Siegel, der vom Stürmer zum hochklassigen Abwehrspieler„umgeschulte“ Helmut Schnei- der(Trainer des Deutschen Meisters Bo- russia Dortmund), neben dem Stopper Heer- mann die aufbaustarken Außenläufer Han- nes Mayer und Karl Ramge sowie der schon vorher als eine der typischsten Waldhof- talente hervorgetretene Ludwig Günderoth ebenso das Gepräge gaben wie zwei weitere Sprößlinge des würzigen 1921er Waldhof- Jahrgangs außer Ramge: Reinhold Fanz und Seppl Erb, wobei wir das zwei Meter lange Mittelstürmertalent Schorsch Pfeiffer nicht vergessen wollen. Ihr größer Erfolg war die Erreichung des Pokalendspiels 1940. Soviel über unsere Jubilarin„Waldhof- Schule“, die fast so alt ist wie der Sport- Verein Waldhof selber, auch wenn sie sich in der Nachkriegszeit noch nicht wieder so eindrucksvoll in Szene zu setzen vermochte, wie es ihr jahrzehntelang unter günstigeren Voraussetzungen zu tun vergönnt war. Die Zeiten sind anders geworden, und den kunst- vollen Stil virtuoser Ball- und Körpertechnik und präziser Kombination im sauberen Flachpaß mit beidfüßig perfekter Ballkon- trolle fortzusetzen, mag der heutigen Gene- ration verständlicherweise nicht leichtfallen. Daß es ihr dennoch gelingen möge, auch an die Tradition des Stils, eben jene„Waldhof Schule“, wieder anzuschließen, sei unser Jubiläums-Wunsch. Hans PfogcH . Seite 28 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Zeitalter der Massen Jahresringe einer schnellwüchsigen Stadt Einwohnerbewegung, Gemarkungsfläche und städtisches Grundeigentum seit 1800 Von Der Plan A zeigt das Stadtgebiet um 1800. Umrechnung des Vermessungsergebnis- in Metermaß ergibt eine Gemarkungs- fläche von 2445 ha mit 552 ha( 22,60%) stadteigenem Grundbesitz.— Die Stadt hatte 1800 eine Bevölkerung von rund 20 000, die kast ausschließlich im alten Stadtkern wohnte. Wie der Plan zeigt, gehörte damals noch ein Teil des heutigen Stadtgebiets von Lud- wigshafen zu Mannheim. Die Rheinschanze und Kriegswörth umfassende linksrheinische Gemarkungsfläche ging bei der Durchfüh- rung des Friedensvertrags von Lunéville (1801) verloren. Nach Norden erstreckte sich das histo- rische Gemarkungsgebiet von Mannheim mit einer Spitze bis zum Karlstern und riegelte so den westlichen Gemarkungsteil von Ka- fertal von diesem Ort ab. Der Riegel wurde 1882 durch einen Flächenaustausch beseitigt, durch den Mannheim den heute vom Gas- werk und Daimler-Benz in Anspruch ge- nommenen Teil von Luzenberg und eine kleine Fläche beim Bahnhof Käfertal er- hielt. Die Einbuße einer städtischen Gemar- kungsfläche von 20 ha bei diesem Tausch wurde durch Zugang von 137 ha, als Folge der Verlegung der Neckarmündung beim Oppauer Rheindurchstich, und zwar des Teils der Friesenheimer Insel links des Nek- Kars, reichlich ausgeglichen. Der im Plan schraffierte stadteigene Grundbesitz umfaßte, außer dem li 1 nischen Kriegswörth, die historischen Ge- wanne: Rosengarten und Kuhweide am Ge- biet r heutigen Oststadt), die Kuhplatte (heute Schwetzingerstadt bis Schlachthof), den oberen Altneckar(Luisenpark), die Neu- wiesen(Sport- und Rennplatz), das Hinter- schlädig(Stephanienpromenade), alles links des Neckars, und Ochsenpferch(beim Elekr. Werk und Pumpwerk), Huthorst, Hohwiesen, der Weiße Sand und die Fohlenweide(Kran- kenhaus), die Schafweide, Pfeifferswörth und Sellweiden, diese beiden zwischen Nek- karkanal und Fabrik Wohlgelegen(jetzt Kall-Chemie), rechts des Neckars. Die Ge- Srheil- As Stadtvermessungsdirektor i. R. H. Becken bach wanne im Bereich der durch Begradigung des Neckarlaufs trockengelegten Niederun- gen bildeten die wertvollste Bodenreserve für die Stadterweiterung. Wenn auch Mannheim seinen raschen Aufstieg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in erster Linie der günstigen Lage der Stadt an der Mündung des Neckars in den Rhein verdankt, so wurde die Entwicklung zur Großstadt doch stark beeinflußt und geför- dert durch Lage und Ausmaß des stadt- eigenen Grundbesitzes. Ein ausgedehntes Areal war der Stadt bei Schleifung der Festungswerke zugefal- len, wozu insbesondere ein breiter Gelände- streifen zwischen Ringdamm und Stadt- graben gehörte, aus dem die Stadt bis in die 1880er Jahre den Geländebedarf für den Wohnungsbau deckte Leider fehlte damals eine von städtebaulicher Vorausschau ge- tragene Planung, so daß das Maß der ver- tretbaren Ueberbauung bei der Fortsetzung der Stadtquadrate bis zum Ring stark über- schritten wurde. Bei dem großen Bodenvor- rat der Stadt hätte man Bremen und Frank- kurt/ Main zum Muster nehmen und eine den alten Stadtkern einschließende Grünanlage schaffen können. Nach den Ergebnissen der Katasterver- messung von 1892 hatte das Gemarkungs- gebiet ein Ausmaß von 2384 ha und der stadteigene Grundbesitz von 685 ha ein- schließlich der öffentlichen Flächen, Wege, Straßen, freie Plätze und Wasserläufe. Der Anteil des stadteigenen Grundbesitzes an der Gemarkungsfläche betrug 28,7%— die Einwohnerzahl war auf 83 000 gestiegen. Für die Aufgaben der gewaltig aufstre- benden Stadt reichte das Gemarkungsgebiet nicht mehr aus. Bei den rasch aufeinander- folgenden Industrieniederlassungen waren seine Grenzen bereits an mehreren Stellen überschritten worden, so insbesondere im Norden gegen Käfertal und im Süden gegen Neckarau. Erweiterungen nach den drei ofkfkenen Seiten waren erforderlich, die vierte Seite bildete der Rhein. Die zwölf Eingemeindungen Aus Anlaß des 1826 bis 1862 ausgeführ- ten Rheindurchstichs bei Oppau mußten von den pfälzischen Gemarkungen Oppau und Friesenheim Teile abgetrennt werden. Nach der Uebergabe in die badische Landeshoheit wurde die neu entstandene„Friesenheimer Insel der Gemarkung Sandhofen zugeteilt. Am 1. Juli 1895 erfolgte die Loslösung der Friesenheimer Insel von Sandhofen und Mre Eingliederung nach Mannheim. Der Zu- gang der 717 ha großen Inselfläche brachte zwar keinen Gemeindebesitz, dafür aber wertvolle Uferfronten für die industrielle Erschließung der Altrheinufer und ins- besondere für den Bau des Industriehafens. Das für die Industriesiedlungen notwendige Gelände mußte später von der Stadt erwor- ben werden. Neben der Unterbringung der EKläranlage zur Reinigung des Schmutzwas- sers diente der größere Teil der Rheininsel zur Ablagerung der anfallenden Schlamm- massen bzw. zum landwirtschaftlichen An- dau. Die im Jahre 1882 vollzogene Regullerung der Gemarkungsgrenze zwischen Mannheim und Käfertal hatte für beide Vertragspart- ner keine befriedigende Lösung gebracht. 8 8 Od 2 Org to 2 ge 2 b Halb Die Stadt hatte ein begreifliches Interesse daran, das zur Gemarkung Käfertal ge- hörige und teilweise schon von Industrien besiedelte Ufergelände bei Waldhof für wei- tere Industrieanlagen in ihre Hand zu be- kommen; ebenso erstrebte sie das freie Ver- kügungsrecht für das ihre Wassergewinnungs- anlage im Käfertaler Gemeindewald in An- spruch genommene Gebiet. Andererseits war die Landgemeinde Käfertal durch den 3 km westlich vom Ort entstandenen Ortsteil Waldhof stark belastet und drängte nach Vereinigung mit Mannheim. Die am 1. Januar 1897 vollzogene Ein- gemeindung von Käfertal brachte dem seit der Grenzregulierung von 1882 fast wald losen Gemarkungsgebiet von Mannheim einen ausgedehnten Waldbestand, der einen Wertvollen Vermögenszuwachs bildete. Das Gemeindeeigentum belief sich auf insgesamt 1071 ha, d. s. 2 der 1776 ha großen Gemar- Kkungsfläche. Mit dem beträchtlichen Zugang schnellte der stadteigene Anteil an der neuen Fläche der Stadtgemarkung auf über 38% hinauf. Nahezu den gleichen Zuwachs wie Kä- kertal brachte die Eingemeindung von Nek- karau am 1. Januar 1899. Mit dem Zugang an Gemarkungsfläche von 1730 ha erhielt die Stadt einen Zugang an gemeindeeigenem Grundbesitz von 371 ha. Die Eingemeindung brachte eine beträchtliche Verlängerung der Rheinuferfront nach Süden, den Neckarauer Wald(jetzt Waldpark) und die Reißinsel. Das ehemalige Bauerndorf hatte in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine Wandlung zur Industriegemeinde durchge- macht, deren drängende Aufgaben den An- schluß an den Verwaltungskörper der Groß- stadt zur Notwendigkeit machten. Daneben hatte die Stadt großes Interesse an der Be- seitigung ihrer bis dicht an den Lindenhof und die Schwetzingerstadt heranreichenden Gemarkungsgrenze. Die durch eine Privatgesellschaft betrie- bene Erschließung von Neuostheim auf dem südlich des Neckars gelegenen Gemarkungs- teil von Feudenheim, die notwendig gewor- dene Erweiterung des Landhausviertels am Westausgang von Feudenheim und das Ver- langen der Gemeinde nach neuzeitlichen Ver- sorgungs- und Verkehrseinrichtungen gaben den Anstoß zu der am 1. Januar 1910 er- kolgten Vereinigung mit Mannheim. Wenn auch die Gemarkungsfläche von Feuden- heim mit nur 781 ha wesentlich hinter jener von Käfertal und Neckarau zurücksteht, so bildet doch der gemeindeeigene Grund- besitz, der mit seinen 380 ha nahezu die halbe Gemarkungsfläche von Feudenheim einnimmt, eine wertvolle Bereicherung des Grundvermögens der Stadt. Damals kamen u. à. auch das spätere Flugplatzgelände und das von Neckarau bis zum Bahnhof Käfer- tal sich erstreckende große Gelände unter- halb des Hochgestades in die Hand der Stadt. Die letzten Vorkriegseingemeindungen brachten Mannheim wertvolle Gebietserwei- terungen im Norden und Süden. Am 1. Ja- nuar 1913 wurde die Vereinigung der Ge- markung Sandhofen vollzogen. Die Anregung zur Einverleibung der stark mit Industriebevölkerung durchsetzten Land- gemeinde ging von Sandhofen aus. Sie hatte zum Zweck, Sandhofen den Genuß der groß- städtischen Einrichtungen(Wasserversor- gung und Kanalanschluß) zu verschaffen. Die Stadt andererseits hatte Interesse daran, sich die an den Stadtteil Waldhof anschließen- den Industriesiedlungen näher zu bringen und sich die noch offenen Uferstrecken am Altrhein und am Rhein für künftige Indu- striesiedlungen sicherzustellen. Die Gemarkung Sandhofen umfaßte 2437 ha Gesamtfläche mit 684 ha gemeinde- eigenem Grundbesitz. Von letzterem ent- fielen zwei Drittel auf Wald. Der Scharhof war der Landgemeinde Sandhofen im Jahre 1899 einverleibt worden und ging mit dieser an Mannheim über. 0 Auf ennem südlich der Gemarkung Neckarau von der Gemarkung Seckenheim abgetrennten Gemarkungsteil, zwischen dem Verschiebebahnhof und dem Rhein, war in der Hand einer Geländegesellschaft die groß- zügige Rheinauhafenanlage mit ausgedehn- ben Lager- und Industrieplätzen entstan- den, deren Verwaltung die vorwiegend land wirtschaftlich eingestellte Mutterge- meinde nicht gewachsen war. Die Bildung eines selbständigen Nebenortes mit einem Stabhalter konnte auf Dauer keine befrie- 1 4 1 eee hpb tre dene re- vt e 1 1 * . ν,' Rheinpfalz 24. Janus 2 2 Plan 4— Die städtische Gemarkung im Jahre 1800 digende Lösung bleiben. Der unhaltbare Zu- stand drängte nach enger Verbindung mit Mannheim. Mannheim hatte Interesse an dem zukunftsreichen Industrie- und Ver- kehrsgebiet mit seinen großen Wasser- fronten. Die Vereinigung kam am 1. Januar 1913. Der von Seckenbheim abgetrennte Gemar- kungsteil Rheinau umfaßte 959 ha, wozu noch 70 ha(a) der Gewann Mallau südlich dem Verschiebebahnhof kamen. Die 1029 ha betragende Gesamtfläche verringerte sich um eine von der Gemeinde Seckenheim geforderte Teilfläche der Mannheimer Ge- markung und zwar um das bei der Ein- gemeindung von Neckarau zugefallene Ackerland im Kloppenheimer Feld(b) nörd. lich dem Verschiebebahnhof von 225 ha. Danach brachte die Eingemeindung von Rheinau einen Flächenzugang von(1029 ha — 225 ha) 804 ha, dabei einen Zugang zum stadteigenen Grundbesitz von 146 ha. Letzterer beschränkte sich im wesentlichen auf den Riemen- und den Dossenwald nördlich der Rheintalbahn. Hatten die Eingemeindungen vor dem ersten Weltkrieg der Stadtgemarkung eine große Längsausdehnung am Rhein, mit reichlich Rohland für neue Industrieansiede- lungen am Wasser gebracht, so drängten die U burg, Monnhe Strumpfind woren einst Deutschlonds größte Strumpffobrik, sie wurden aber im jahre 4 vonrussischen Truppen ols Reporotionsleistung demontiert. Heute steht E LBE O mit seinen drei neu aufgebauten Werken Augs- und einer Belegschoft von ober 1500 on der Spitze der westdebotschen vorausschauenden Maßnahmen der Stadt- planung nach fürsorglicher Bereitstellung von Rohbauland für die Wohnraumlenkung in östlicher Richtung. Hier bildete nördlich des Neckars die bis dicht an die Vororte Käfertal und Feudenheim reichende Gemar. kung Wallstadt ein Hindernis. Mit ihrer Eimgemeindung am 1. Juli 1929 sollte Vor- sorge getroffen werden, daß in dem künfti- gen Wobhnungsgebiet keine Industrie- und Gewerbebetriebe angesiedelt werden. Die Gemarkungsfläche von 674 ha, von der nur 18 ha vom Ort Wallstadt überbaut waren, bildete eine große Baulandreserve kür die Stadt, an gemeindeeigenem Grund. besitz besaß Wallstadt 110 ha. * Die am 1. Oktober 1930 vollzogene Ver- einigung der Stadtgemeinde Friedrichsfeld und der Landgemeinde Seckenheim mit der Stadt Mannheim werden zusammen behan. delt, denn für beide waren die gleichen Gesichtspunkte maßgebend. Durch den Ausbau als Eisenbahnknoten- punkt und durch die daraufhin erfolgte Ansiedelung industrieller Unternehmen war Friedrichsfeld mit seiner ausschließlich Ackerbau treibenden Bevölkerung auf einer nur 225 ha großen Gemarkungsfläche 21 einem Ort von über 4400 Einwohnern am gewachsen. Da die Industrieunternehmen im und kiel us frie e ä crret cer Ne richsfe Die der Ge Jeile i schiebe sollte durg-F nach N jagen die 1 Mannh Frank Wünsc sation geländ Frie xums fl, elgenen eine G entfiel. und 2. an ert 372 he Hache kungs! Bel tern m. der auf de karha: heim meinde! Mann sen ist kung feld N stande d Bei derten 1. Okt Vollzu Gemei derten kunge War heim erfolgt vom 1 4 7 bel . b r Stadt- tstellung alenkung nördlich Vororte Gemar. lit ihrer te Vor- 1 künfti. rie- und N. ha, von überbaut dreserve Grund ene Ver- lrichsfeld mit der n behan- gleichen nknoten· erfolge men wat chließlich auf einer lache 2 nern an- mehmen Nr. 20/ Donnerstag, 24. Januar 1957 J gtentells auf den benachbarten Gemar. kungen Seckenheim und Edingen lagen und 80 der Stadtgemeinde Friedrichsfeld die Ge- meindesteuern entgingen, wurden die Lasten der Gemeinde aus der Ansiedlung der in den Betrieben Beschäftigten auf die Dauer un- tragbar. Seit Jahren War Friedrichsfeld be- müht, die Steuereinnahmen von jenen Be- trieben durch eine Erweiterung seiner Ge- markungsgrenze zu erhalten. Um der dro- nenden behördlichen Maßnahme einer n euen Grenzziehung zugunsten von F riedrie eld zu entgehen, entschied sich Seckenheim zur Eingemeindung nach Mannheim, und Fried- nüchsfeld schloß sich an. Die Stadt Mannheim war am Besitz bel. ger Gemarkungen, besonders der N en geile im Raume zwischen Neckar und Ver- ö in sier iesem Raum jebebahnhof, interessiert. In d e sem 5 0 die geplante Hafraba(Autobahn Ham- Frankfurt-Basel) mit ihrem Anschluß 5. entstehen; in diesem Raum jagen auf Friedrichsfelder Gemarkung auch die Hauptstrecken Mannheim-Frankfurt, Mannhei Heidelberg und Heidelberg Frankfurt. Die beiden Gemeinden hatten Wünsche nach Verbesserung ihrer Kanali- sation und nach Erschließung von Bau- gelände. Friedrichsfeld brachte mit seiner Gemar- Funsfläche von nur 225 ha einen gemeinde- elgenen Besitz von 23 ha. Seckenheim hatte eine Gemarkungsfläche von 1687 ha; davon entfielen 59% auf Acker- und Wiesenland und 24% auf Wald. Die Gemeinde besaß an ertragbaren Flächen 261 ha, an Wald 372 ha und eine gemeindeeigene Gesamt- fläche von 723 ha, d. 8. 38% der Gemar- kungsfläche. Bel den Eingemeindungen wurden inso- tern nicht alle Erwartungen erfüllt, als Teile der Bahnstrecke Friedrichsfeld- Frankfurt auf den Gemarkungen Edingen und Nek- karhausen außerhalb der Gemarkung Mann- heim verblieb. Die Forderungen dieser Ge- meinden nach Eingemeindung konnten von Mannheim nicht erfüllt Werden. Infolgedes- sen ist in der Zwischenzeit auf der Gemar- kung Edingen vor dem Bahnhof Friedrichs- keld-Nord der Nebenort Neu-Edingen ent- standen. Gewinn durch Crenzverlegungen Bei der Vereinigung der drei„abgeson- derten Gemarkungen“ mit Mannheim am 1. Oktober 1930 handelte es sich um den Vollzug eines Hoheitsaktes gemäß 8 105 der Gemeindeordnung, derzufolge die äbgeson- derten Gemarkungen den Nachbargemar- kungen zufallen sollten. Bei Straßenbheim war bereits die Vereinigung mit Heddes- heim angeordnet, als nach der inzwischen erfolgten Eingemeindung von Wallstadt vom Verwaltungsrat von Straßenheim die Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 2 Plan B el fel 2 11 6 58 5 1* 1 25„4e 5 1 7 1 5 ers hein 8* 1 4 15 LIDE 5 8 Heddesheim . N= 91 E 5 5 15 2 2 8 W N a Ludwiigshefen 228522 Weshefr 2 85 6 7 i 8 4 6 4 f 75 1. 12. 2. —— 1 15 72 7 1 cererahof 2 snd 175 ee im 5— 3„—. 25 2 18 a 7 ted 2 2. 7 45 f A 8 e 7 1 f.—.0 35. 7 N A 7 5 N — = Plan B— Mannheim heute und die Eingemeindungen Pläne: Städt. Vermessungsabteilung Vereinigung mit Mannheim angestrebt meindeeigener Grundbesitz auf der Gemar- wurde. Obwohl es sich bei den drei Ge- kung Straßgenheim. markungen um große Domänengüter han- delte, wurde ihre Vereinigung mit Mann- heim als Abrundung der Gemarkungsfläche begrüßt. Der Zugang an Gemarkungsfläche betrug im ganzen 1153 ha, davon 10 ha ge- Mannheim grenzt jetzt von Straßenheim nordöstlich bis zum Rhein auf 17 km an Hessen an. Durch die zwölf Eingemeindungen war die Gemarkung Mannheim von 2384 ha im Jahre 1892 auf 14 368 ha im Jahre 1910 an- gewachsen. Die Einwohner 1 war in der gleichen Zeit von 83 000 auf 271 000 gestie- gen. Zum stadteigenen Grundbesitz, der im Jahre 1892 685 ha umfaßte, waren durch die Eingemeindungen 3518 ba und durch Grundstückserwerbungen im Rahmen der sta gen Bodenpolitik weitere 866 ha hin- zugekommen, so daß er 1930= 5069 ha be- trug. In der Zwischenzeit ist die Gemarkungs- fläche nur unwesentlich verändert worden. Neben einigen kleineren Zuschnitten aus Anlaß benachbarter Feldbereinigungen an der östlichen Grenze nördlich des Neckars, brachte die Grenzverlegung mit Brühl einen größeren Flächenzugang im Süden der Gemarkung. Hier waren 1944 225 ha von Brühl an Mannheim abgetrennt worden, um im Anschluß an das Industriegebiet im Stadtteil Rheinau die Möglichkeit zur Ver- lagerung von Industrien aus der Stadt zu schaffen. Die Abtretung eines Gemarkungs- teils wurde von der Gemeinde Brühl abge- lehnt und die Eingemeindung der ganzen Gemarkung gefordert. Die Teilabtretung mußte daher auf Grund behördlicher An- ordnung vollzogen werden. Nach dem Krieg focht die Gemeinde die gegen ihren Willen durchgeführte Teilab- tretung an und erreichte 1948 die Rückglie- derung der 1E Teilfläche zemarkung seit den gen von 1930 insgesamt 127 ha zus Mannheim heute Am I. Januar 1957 hatte Mannhein kortgeschriebene Einwohnerzahl 290 000. Mit dieser Einwohnerzahl steht Mannheim unter den Städten des westdeut- schen Bundesgebietes(mit Berlin) an 17. Stelle. Die Gemarkung umfaßt, bei einer Längs- ausdehnung von über 20 km mit 25 km Rheinfront, eine Gesamtfläche von 14 495 ha oder rund 145 Quadratkilomese Mit dieser Gemarkungsfläche rückt Mannheim bei den Städten über 100 000 Einwohner an die 15. Stelle. Nach der sich errechnenden Bevöl- kerungsdichte von 20 Einwohnern auf den ha steht Mannheim hinter Bremen sogar an z weiter Stelle und wird von den kleineren Städten nur noch von Wiesbaden und Lü- beck unterschritten. Mit seinem bedeutenden stadteigenen Grundbesitz von 3068 ha innerhalb der Ge- markungsfläche, d. i. 35 Prozent, nimmt Mannheim die 7. Stelle unter den Groß- städten ein. Eine rund Mannheimer Brunnen Es gibt in der jungen Stadt Mannheim keine jahrhundertealten Brunnen wie die prächtigen, auf die Nürnberg und andere ehemalige Reichsstätte so stolz sind, die ehr- würdigen, denen wir vor so vielen Rat- häusern des Schwabenlandes begegnen, die heimlich- verträumten, wie sie in Beerfelden, Külsheim und anderen fränkischen Land- städtchen rauschen. Die Brunnendenkmäler auf dem Marktplatz und dem Paradeplatz sind keine Brunnen; dieser ist längst ohne Wasser, jener durch ein hohes Eisengitter vor zerstörungslustigen Menschen abge- sperrt. Die beiden Brunnenschalen im Schloßhof sind verschwunden; was sonst noch rauscht und plätschert, wie die Wasser- speier am Wasserturm oder Brunnen in neuen Anlagen, ist kaum der Rede wert. Im alten Mannheim gab es viele Brunnen. Sie waren die einzigen Wasserspender für die Bevölkerung, denn es gab noch keine Wasserleitung. Die Hausfrauen mußten täg- lich mit Eimern und Kannen zum Brunnen gehen. In vielen älteren Haushaltungen hatte man noch vor Jahrzehnten die Wasserbank in der Küche, auf der Wassergefäße ihren Platz einnahmen. Hatten die Frauen oder Dienstmädchen das Vergnügen, am Brunnen mit anderen Wasserholerinnen der Nach- barschaft etwas zu„schwätze“, so war doch mit dieser Art der Wasserversorgung auch mancher Kummer verbunden, besonders im Winter, wenn die Pumpbrunnen eingefroren waren. Dafür war der Jugend ein kosten- loser Spaß geboten, weil sich auf der Eis- fläche des übergeflossenen Wassers so schön glennen ließ. Die am Auslaufrohr hängenden Eiszapfen wurden geschluzt. Das War fast so gut wie die Zuckerbollen von der Messe. Wohlhabende Bürger hatten eigene Brunnen im Hof oder Garten; es sollen noch einige, allerdings abgedeckt, vorhanden sein. Später gab es an den Plätzen der Stadt kleine gußeiserne Brunnen, am Paradeplatz, am Marktplatz, vor der U 2- Schule. Da konnte jeder seinen Durst löschen, es kostete nur einen Hebeldruck. Auch an die Hunde war gedacht, denn am Brunnenfuß waren zwei kleine Wasserschalen angebracht, in denen sich das Ueberlaufwasser für die Vierbeiner sammelte. Auch diese Brunnen sind verschwunden. Von den alten Dorf- brunnen der Vororte stand noch vor weni- gen Jahren ein Ziehbrunnen in Käfertal, dessen runder Brunnenstein dem Verkehr weichen mußte. W. N. 1607-1957/ 350 jahre Stadt Mannheim Beilage zum Mannheimer Morgen Nr. 20 vom 24. Januar 1957/ Bilder lieferten die Städtischen Museen und die Städtische Pressestelle, das MM- Archiv, Oskar Leichsenring und Rickard Häusser. Zwei Bilder wurden dem Band„Ein Fotograf sieht Mannheim!“(Verlag Biblio- graphisches lnstitut Mannheim) entnommen. Luftaufnahme: Aero-Lux/ Verantwortlick für den Anzeigenteil: Carl Faust, für den redał-. tionellen Teil: Dr. F. W. Koch. Druck: Mann-. heimer Großdruckerei. gen, Einzelmöbeln, bequemen hafte Preise! Was dürfen Ihre Möbel kosten? Seien Sie ruhig anspruchsvoll, langen Sie ohne Scheu möglichst viel für Ihr Geld. Schön eingerich- tet zu wohnen, muß nicht immer beuer sein. Unsere Möbel- Schau mit vielen schönen Zimmer- Einrichtun- stermöbeln zeigt erfreulich vorteil- Ver Pol- H 2, Vorwärts durch Sparen Kaufe Koffer und Lederwaren im grolen Fachgeschäft Die große Marktecke H 2,1 4 Schreib L* 1 Michaelis-Drogerie Aus Trümmern wieder neu AM MARKTPLATZ G 2, 2 Errichtet 1834 ir 5 auf, nie ber ß 8 5 9 Neu erbaut 1949 Midro-Haus Das Haus der O 8 MANN HEMD J, 1000 UHRE Nüf deutsche und Schwelzeft Marken mit schelftlicher Sarantie e Attac 2 Gfoßes Lager in in Modeschmuck Trauringe Go d- und Silberwaren laufend neue Eingänge Bestecke ——— Das Fachgeschiiſt am Paradeplatz 3 as E 25 EINZI GES COtORTABOR DER Uber 20 Jahre im Dienste der Fotografie 2. AN DER KUNHPFALZBRUCKE KTMEIIS(Komeratausch) SCHMALFILM 20BEIUR für Aufnahmen und Dunkelkammer INDUSTIHIEIUFNIHME PpORTRAITS NN FN STADT NUrE MUTZEN Seit 1188 H 1, 6-7 BREITE STRASSE Das Fachgeschäft för Sie PELZE ScHIRNE 8 5— 0. 5— 8 8 5 ö N 9*. W—„„ 2 7 e een N — 5 5 Seite 30 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Donnerstag, 24. Januar 1957/ N r. 20 e J. Roeckl Handschuhe Mögen in Jahrhunderten Formen sich wandeln— 1 Am Paradeplatz Dem guten Schmuckstück 5 OF CY 4 KU ο⁰ετνν O 7,925[Vetter-Passage]- Ruf 51477(21477) Die weltbekannte 1839 in München von Jaob Roeckl gegründete Lederhand- schuhfabrik J. Roeckl, die vor dem Kriege in über 20 Städten Deutschlands eigene Verkaufsstellen unterhielt, besaß in Mannheim 8 heute in dem Monumental-Neubau der Sparkasse einbezogene Haus D 1, 2, in dem sich die hiesige Filiale bis zur Zerstörung des Gebäudes im September 1943 befand. Das Grundstück, dessen wechselvolle Geschichte mit dem Jahr 1714 beginnt, wurde von den Erben des Geheimen Kommerzienrates Roeckl der Städtischen Sparkasse verkauft. Von 1943 bis zur Fertigstellung des neuen Ladens im Sbarkassen-Neubau am 15. November 1953, war die Verkaufsstelle provisorisch in F 2, 6, untergebracht. Jetzt befindet sie sich wieder an ihrer historischen Stelle, am Paradeplatz. 1859 Hate und ſee- Import droßröstere! f 1. 4 Wilhelm Ilbrecht Ob die Nachricht, daß das Kaffeetrinken bereits um 875 n. Chr. in Persien Sitte gewesen sei, zutrifft, lägt sich nicht beweisen. In Arabien verbreitete sich das Kaffeetrinken auf jeden Fall erst im 15. Jahrhundert, und zwar unter heftiger Opposition. Das gleiche trifft für Agypten zu, wo die Kaffeehäuser von 1532 vom Pöbel gestürmt wurden. Auch in Konstantinopel mußte sich der Kaffee zunächst gegen stärkste Opposition von Kirche und Staat seinen Platz erkämpfen. In Hamburg entstand im Jahre 1679 das erste Kaffeehaus. In Preu- Ben fand der Kaffee in Friedrich II. einen starken Gegner. Er machte 1781 den Kaffeehandel zum Monopol. Aber letzten Endes überwand der Kaffee doch alle Hindernisse. Er wurde zum Volksgetränk. In Deutschland kam in den„besten Zeiten“(vor dem ersten Weltkrieg) auf den Kopf der Bevölkerung ein Durchschnittsverbrauch von sechs Pfund. Als im Jahre 1859 in Bremen die Kaffee-Import- und Kaffeehandelsfirma Wilhelm Albrecht gegründet wurde, importierte das damalige deutsche Wirt- schaftsgebiet(Zollunion) schon rund 60 000 Tonnen Rohkaffee im Jahre; das War bereits ½ des Verbrauchs der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Bremen und Hamburg sind die beiden Tore für den Uberseehandel geblieben. Im Jahre 1929 wurde die Rösterei der Firma nach Mannheim verlegt. Albrecht-Kaffee ist nicht nur in Mannheim, sondern weit über die Grenzen der Stadt hinaus ein Begriff geworden. Auch aus der Pfalz und aus dem Hessischen kommen die Kunden zur Breiten Straße F 1, Y, wo sich die Großrösterei— nachdem die alten Geschäftsräume total zerstört worden sind— seit August 1951 be- finden. Dort ist die modernste Röstanlage eingerichtet worden. Nach der Währungsreform wurde der Kaffee mit enorm hohen Verbrauchs- steuern belastet, um den Kaffeekonsum dadurch zu drosseln. Heute ist der Kaffee wieder„auf dem Wege“, zu einem Volksgetränk zu werden. 4 in Verbindung mit der Magie der Edelsteine ist das Besondere zu eigen, Persönlichkeit und Lebensstil vollendet zu gestalten. Immer noch wandert die Sonne über den Horizont— doch um wie vieles genauer messen unsere Uhren die Zeit wie damals, da Peter Henlein die erste tragbare Uhr erfand. Seit Jahrzehnten im Dienst für Zeitmessung und schönen Schmuck Vnlleunalld Uhrmachermeister und Juwelier P 4, 13 Eingang Plankenlichtspiele P 4, 13 AI ASE för Werbung ung eumebslsbebfung grell Ces 281R. 3 ROF 43961 EON 0 KMS ARE NrER Schilden EIN 1e ORA PIANKENHOF l ib, gule Lenore 1878 Georg Günther un. kur E. Günther Uhleindis treiß e 5— Telefon 5 0108 0 8 Im Jahre 1878 gründete der Großvater des derzeitigen Inhabers, Michael Günther, in Edingen bei Heidelberg ein Spenglerei- und Installationsgeschäft, 1898 übernahm der älteste Sohn Georg das väterliche Geschäft. In zäher 4 Arbeit, gestützt auf bestes fachliches Wissen, hat er sein Unternehmen zu einem solchen Ansehen emporgeführt, daß die Fa. Georg Günther in der engeren und weiteren Umgebung Mannheims, nicht zuletzt in der einschlägigen Fachwelt, zu einem Begriff wurde. Im Januar 1953 schied Herr Georg Günther aus seinem arbeitsreichen, von Erfolg getragenem Leben. Im Jahre 1948 übernahm in wirtschaftlich schwerster Zeit sein Sohn, Herr Kurt E. Günther, die Firma. Durch sein umfassendes, fachliches Können ist es ihm gelungen, den bestehenden Blechbearbeitungs-Installations- Autogen- und Elektro-Schweißbetrieb noch weiter auszubauen und die Fertigung von Be- u. Entlüftungsanlagen sowie Absauganlagen anzugliedern. Je 1936 1886 JOhôpmes Noth Mannheim— H 7, 20— Am Luisenring Telefon 3 19 91 Spezlalgeschäft für: Parkett- und Stabfußböden jeglicher Art, Schleifarbeiten, Versiegeln, ferner thermopl. Bodenplatten, Plastikfliesen, Gummiböden. f NMANNHE INA. SSECKEN HEIN Immobilien HIERONTMI Mannheim O 7. 12 Telefon 331 41 2 Inn ALeppiche kuf mon im Spezialgeschäöft. N Seit Jahren in Mannheim und jetzt am richtigen Platz. e Vom einfachsten Bouels bis zum schwersten kammgarn- Edeltournay- Teppich. 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Dem Geschäft ist eine neu- zeitlich eingerichtete Reparatur werkstatt angeschlossen. Bergmann& Mahlund bolker k 1. 15 Die im Jahre 1888 ͤ von Bergmann& Mahland gegründete Firma wurde im Johre 1910 von dem heutigen Inhaber Christian Gaubatz übernommen. Als Fachoptiker hat sich der Inhaber einen anerkannten Ruf erworben, so daß das Geschäft in weiten Kreisen bekannt geworden ist. Bis 22. Februar noch Telefon-Nr. 3 16 8ʃ 1893 Wäscherei Georg Gebhardt n 7, 38 Seit über 60 Jahren ein Gütebegriff. Die Wäscherei wurde im Jahre 1893 gegründet und ist die älteste am Platze. Spezialität war immer das Waschen und Bügeln von Hemden, deren vorbild- liche und schonende Ausführung allgemein anerkannt wird. Stück-, Kilo- wäsche und Gardinen in einwandfreier Ausführung. Kürzeste Lieferzeiten, falls gewünscht, bei Hemden- Schnelldienst. Aue, Sautec IMMOBILIEN. FINANZIERUNGEN Kaiserring 36 Telefon 43938 1900 Erste Mannheimer Bean r Josef Ams summen, 1 2. 15d Herr Josef Ams gründete 1900 obige Firma als damals einzige seiner Art. Sein Sohn, der jetzige Inh. Josef Ams. gründete 1930 ein Zweiggeschäft in der Elchendorffstraße 9 mit der modernsten Spezialanlage zur Herstellung von Brezeln. Dieses Geschäft wurde 1943 durch Fliegerschaden vernichtet. Das Stammhaus wurde modernisiert und vom Sohn Josef Ams übernommen. 1903 Eisfabrik uncl Süß mostkelterel Käfertaler Straße 37— Ruf 5 34 45 Lederer& Co. Bis zum Jahre 1930 eine Bier- und Mineralwasser-Handlung, verlegte sich der Gründer, Johann Lederer, dann auf Roheis-Erzeugung und Süßmost- herstellung. 1950 wurde die Firma in Lederer& Co. umgewandelt. Unsere Spezialität: Apfelsaft, Traubensaft, Johannisbeer-Süßmost 1904 (schwarz) und prima Apfelwein. Aulofedern, Reparatur u. Handel Gottlieb Ringle doawabe 90 Huf- und Wagenschmied Gottlieb Ringle, der die Firma vor rund 50 Jahren gründete, baute noch die alten Viktoria-Kaleschen, beschlug die Pferde und führte alle zünftigen Schmiedearbeiten aus. Kaleschen und Kutschen starben allmählich aus und aus dem Handwerk wurde nach und nach ein industrieller Spezialbetrieb für Autofedern. In den zwanziger Jahren begann die Wandlung. 1949 starb der Gründer. Die Firma wird heute von seinem Sohn, Schmiede- meister Oskar Ringle und seiner Tochter Gertrud geführt. Beggerbetrieb, Hoch- u. Tiefbau Georg Grab K Kolpingstraße 4. felefon 420 21 Das Unternehmen, das durch den inzwischen verstorbenen Seniorchef Gg. Grab gegründet wurde und von den beiden Söhnen Hans und Erich Grab als persönlich haftende Gesellschafter weitergeführt wird, befaßt sich vor allem mit Enttrümmerungs-, Abbruch- und Kanalisationsarbeiten. Durch persönlichen Fleiß hat der Inhaber das Geschäft zu einem leistungsfähigen, weithin bekannten Unternehmen mit geräumigem Lagerplatz in der Gerwig- straße auf dem Luzenberg ausgebaut. Wir planen, fabrizieren, montieren, Gaosfeuerungsanlagen, Olfeuerungsonlagen jeder Größe ADOLF BAUM M AN N HE I Telefon 423 21 und 1 5 — . 1 —— 1 14 — J 4, 13 ng beiten, fliesen, U EN 38 I 57 en, Em Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 31 ori AUE bedingt auch GES UNDFES FINANZIEREN! Finanzierungsberatung Hypothekenvermitflung für Neubauten i Umschuldung zwecks Erbauseinandersetzung b. dgl. Verwertung von Liegenschaften Vermietungen Wirtschaftsböro Dr. R. B05CH MaNNTIEIM, O 7, 20(kunststr.), Tele fon 533 36/3188 DbRückERHEI Wilhelm Haug Seckenheimer Straße 72 eleſon 438 15 Gegründet von Robert Haag, wird der Druckereibetrleb seit 1939 von dem Sohn Wilhelm Haag geführt. Durch Kriegseinwirkung im Jahre 1943 total zerstört. Im Jahre 1949 begann der Wiederaufbau und heute befindet sich der Betrieb in der Seckenheimer Straße 92. Pelzhaus Baum n 1, IA Im Jahre 1900 von Toulouse nach Mannheim zurückkehrend, nahm der Gründer der Firma Pelzspezlalhaus Edwin Baum, zunächst die Stelle eines Werkmeisters bei einer bekannten, hiesigen Pelzfirma an, bis es ihm 1918 gelang, sich unter Mithilfe seiner Frau selbständig zu machen. Erstklassige Maßarbeit hat dem Unternehmen schnell weite Anerkennung verschafft. Tanzschule Stündebeek Mannheim P7, 1. An den Planken Telefon 31566 Der fachwissenschaftliche und künstlerische Ruf der Schule ist begründet durch die langjährige Tätigkeit als gesellschaftlicher Leiter in ersten Hotels und Kurhäusern im In- und Ausland. private Handels- u. Röhere Handelsschule 5 Vvinc. Stock und TLefter Dr. Krauß Mannheim, Haus Fürstenberg am Wasserturm Friedrichsplatz 1 Telefon 4 38 00 begründet 1899 Staatlich anerkannte kaufm. 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Churfürstlichen Cnaden newen Stadt vnd Vestung Manheim Häuslich niderzulassen gemeynt, accordirt vnd bewilligt“. Wie alle Bücher Sehen Sie bei Vergebung der Druckaufträge jener Zeit, Wurde auch dieses Werk im Handsatz hergestellt nicht nur auf die Höhe des Preises, sondern auch und auf der Handpresse ausgedruckt. oder Miß erfolg“ dem Zufall zu überlassen Wäre auf leistungsfähige Firmen. Wenn Sie ſhre „ 8 5 in unserer Zeit ist die Herstellung eines Buches oft auf Wenige Wochen T beschränkt, die Fertigung einer Tageszeitung sogar nur auf wenige Stunden. Auch bei Cebrauchsdrucksachen sind die Lieferzeiten dank der schnellaufenden Maschinen denkbar kurzfristig. Dabei kommt aber der Cestaltung der Drudesache keinerlei nebensachliche Bedeutung zu. hre personlichen Wünsche in Einklang zu bringen mit den hand- werklichen Crundsãtzen der Typographie bei gleichzeitiger Ausnutzung aller Werbetechnischen Möglichkeiten, sind die besonderen Aufgaben unseres Hauses. damm besuchen Sie uns einmal. Deutsches Druck- und Verlagshaus Imbi, Mannheim 1 2, 3, Fernsprecher 31071 Mannheimer Croßbdrucłerei Am Marktplatz, Fernruf 412 48 N Gipfel 7/ Nr. 1 N — U ung Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 9 Nr. 20% 1 Noch war die Klage des Hungers nicht verstummt, der seit dem Mißgwachs des Jahres 1846 den Odenwald in die Verzweif- lung trieb und selbst die reiche Handelsstadt am Rhein, das bürgerstolze Mannheim, zur Armenküche machte, da schwoll auch schon vom Schwarzwald herunter ein neues Lied, Gas den Ministerkonferenzen zu Karlsbad, Frankfurt und Wien noch schlechter in den Ohren klang. Es war das Lied der Freiheit, das die„entschiedenen Verfassungsfreunde“ im Herbst des Jahre 1847 angestimmt, und das am 30. September zu jenem denkwür- digen Freispruch vor dem Mannheimer Hof- gericht führte, der das Ansehen des badi- schen Staates bedenklich untergrub. Der da kreigesprochen wurde, war der Verleger Heinrich Hoff aus Mannheim, der es gewagt hatte, ein„Deutsches Volksliederbuch“ herauszugeben. Der ihn verteidigte, war der Rechtsanwalt Friedrich Hecker, Sohn des Hofrat Hecker. Damut war gewissermaßen Tonart und Akkord bestimmt, der die Bewe- gung dieser Jahre tragen sollte: Freiheit des Rechts und freies Wort. Und die den Tanz der Freiheit aufspielten, waren Juristen und Männer von der Feder. Friedrich Hecker Fremde und Ausländer Sie waren es auf beiden Seiten, sowohl in der ministeriellen Partei, den„Kosaken des Rückschritts“, wie bei den„Beduinen des Fortschritt“, wie sich die Fronten in Mannheim gegenseitig zu beschimpfen lieb- ten. Sie waren es aber in Mannheim in noch ganz besonderer Weise. Wenn irgendwo in Deutschland der Eingesessene Leidender der Weltgeschichte ist und die Historie von Fremden umgetrieben wird, so war dies Wohl in Mannheim in jenen achtundvierziger Jahren in hohem Maß der Fall. Wir haben uns zwar so gewöhnt, das eingesessene liberale Handelsbürgertum als Träger jener innerdeutschen Unruhe zu bezeichnen, die sich vergeblich mühte, den abgestorbenen Körper eines deutschen Reiches aus dem Moder zu erheben, und Mannheimer Hono- ratioren wie Bassermann, Engelhorn, Itz- stein, Welcker für die Motoren der Bewe- gung anzusehen. Sie waren es nur sehr be- dingt. Ihre ständige Sorge, daß„in Mann- heim Ruhe und Frieden erhalten bliebe“, die e sie in ihren Briefen und Eingaben zu be- Gustav v Es waren Russen, Polen, Schweizer und Framzosen, die diese Jahre unserer Stadt- geschichte zeichneten. Wohl kann es nicht geleugnet werden, daß ursprünglich die ein- geborenen Läberalen, die Weller, Streuber, Mathy, Löwenhaupt, der Dichter Heinrich Schnauffer und der Goldschmied Engelhorn, die alte Itzstein, Welcker, Jörger, Basser- manm die Rufer nach dem freien Deutsch- land waren. Als in Paris das Julikönigtum zusammenstürzte, zögerten sie nicht einen Augenblick, im Aulasaal das Volk herbei- zurufen und die von Struve verfaßte und verlesene Petition nach Karlsruhe abzusen- den, in denen die vier unabweisbaren Mann- heimer Forderungen: Vol ksbewaff- nung, Pressefreiheit, Schwur- gerichte und ein deutsches Parla- ment einstimmig als Panier erhoben wur- den. Aber schon als der radikale Hecker in der Heidelberger Märzversammlung die Republik verlangte und als gar Franz Sigel, ler Sohn des Sinsheimer Oberamtmanns und ehemaliger Leutnant im Mannheimer vier- ten Regiment, die Volksbewaffnung forderte, da schieden sich die Geister. Man wollte sich nur zu einer Bürgerwehr ermannen. Es wurden 14 Kompagnien und zwei Bataillone unter der Leitung des ersten Bürgermeisters Adolf v. Trützschler Gi l Gipfel der Verwirrung: Otto von Corvin-Wiersbitzk läßt Artillerie der Aufstandischen am Ein Redakteur verhaftet den andeten Revolutionäres Zwischenspiel 1848/49 Zwei bewegte Jahre im Kampf um Volksherrschaft und Nationaleinheit Von Dr. Karl schwören liebten, dampfte ihre öffentliche Beredsamkeit und freiheitliche Meinungs- äubßerung zur passiven Reform-Liebhaberei und wohl auch zu festlichem Vereinskraft- meiertum. Es waren die Fremden und Aus- länder, die in Mannheim der Geschichte Pate standen. Da war vor allen andern jenes merk- würdig Rivalenpaar, der Spanier von Uria- Sarachaga, und jener andere fremdlän- dische Kopf, der Litauer von Struve, Sohn eines russischen Staatsrats. Beide sind sie nach Ausbildung Juristen, nach ihrer Ab- kunft Adelige, in ihrer Bildung hochbegabte Leute. Der Spanier war amtlicher Zensor Mannheims, ein Mann, der ob seiner schar- fen Streichstifte und seines schroffen Auf- tretens als Regierungsrat 1844 von Freiburg nach Mannheim versetzt wurde. Der Russe aber war der Chefredakteur des in der katholischen Spitaldruckerei verlegten„Jour- nal“, zu dessen Leitung ihm der Bezirks- körster Freiherr Josef von Gemmingen aus Altbreisach verholfen hatte. Wann immer diese Männer aufeinanderprallten, sprühten Stahl und Eisen aneinander. Seit 1845 hatten darum die Mannheimer ihre Sensa- tion. Wenn das„Journal“ zuvor als rück- schrittlich verschrien war und von der „Abendzeitung“ und dessen Leiter, Johann Peter Grohe, weit in den Schatten gestellt wurde, so verging nun kein Monat, fast keine Woche, an denen der hitzige Slave und der finstere Spanier sich nicht balgten. Da- bei war Struve damals alles andere als ein Jakobiner. Er stand noch ganz und gar auf dem Boden von Recht und Ordnung und wünschte nur die Freiheit, die in der Ver- fassung Badens und den Bundesakten garantiert war. Aber die Zeit und seine Gegner trieben den Publizisten immer mehr über sich selbst hinaus. Als er gar wegen „Holzdiebstahls“ bestraft wurde, weil er als Vorstandsmitglied des Badevereins ein paar Weidenbüsche vom Badeplatz entfernen ließ, da mag in diesem Mann der Michael Kohl- haas wach geworden sein, der ihn dann zu 50 gefährlichen Abenteuern wie den Struve- putsch im Spätjahr 1848 und schließlich in den Badischen Aufstand hineintrieb, nach dessen Zusammenbruch er, enttäuscht zwar, aber nicht gebrochen, mit vielen anderen in den Vereinigten Staaten politisches Asyl fand. Jolly aufgestellt. Dagegen taten sich nun- mehr die„Exaltierten“ zu einem Freikorps zusammen. Sein Oberbefehlshaber wurde Leutnant Sigel, der im Juli 1849 nach der Schlacht bei Waghäusel die Reste der ge- schlagenen Revolutionsarmee in die Schweiz geleitete und später in den USA Brigade- general und Nationalheld wurde. Wenn auch Vorübergehend die Sensenmänner Siegels sich mit der Bürgerwehr unter der Führung von Friedrich Hecker, der zum Oberst aus- ersehen wurde, recht und schlecht vertrugen, so wurde doch der Riß, der zwischen Libe- ralen und Redikalen klaffte, immer größer. Als schließlich Karl Mathy, der zusammen mit seinem Freund Bassermann einen Buch- verlag betrieb, mit Gervinus die„Deutsche Zeitung“ redigierte und als Staatsrat ins Badische Ministerium berufen worden war, den radikalen Redakteur der ‚Seeblätter“, Josef Fückler, auf dem Karlsruher Bahnhof verhaften ließ, weil er auf den Bürgerkrieg himarbeite und angeblich ausländische Frei- scharen anwerben ließ, da wurde der Riß zwischen Liberalen und Radikalen unheil- bar. Es fehlte wenig und Mathy wurde in seiner eigenen Vaterstadt gelyncht. Zorn über den Zensor Und doch tauschten sich die Radikalen in Mannheim über ihre Kraft. Als Alexander von Soiron, den wir wohl ebenfalls als aus- Rhkeindamm, zusammen. N angeklagt Die Rechtsanwälte Eller und Brentano verteidigten ihn. Er wurde frei- Ackermann ländischer Herkunft ansprechen müssen, obwohl er in Mannheim geboren und hier als Obergerichtsadvokat amtierte— sein Vater War kaiserlicher Postmeister in Heidelberg, der aus Lüttich stammte— als dieser am 9. April aus Frankfurt herüberkam, da jubelte ihm ganz Mannheim zu. Soiron gehörte zu jenem Kreis der Liberalen, due auf dem Weg der friedlichen Reform die politischen Verhältnisse Deutschlands bes- sern wollten. Er wurde im Mai zum Vize- präsidenten des deutschen Parlaments in Frankfurt gewählt. Dort entfesselte er ob seiner selbstbewußten Handhabung der Pra- sidentschaft den Zorn Lorenz Brentanos, jenes anderen Mannheimers aus fremden Blut, der bis zum bitteren Ende dem radi- kalen„Donnersberg“ angehörte und der danm später die„Illinois Staatszeitung“ in Chikago leitete. Er stammt aus dem Tremez- zaner Zweig einer lombardischen Adels- familie. Allerdings lebte die Familie schon seit mehreren Generationen in Mannheim. Aber die Liberalen waren nicht mehr Herr der Lage. Am 16. April demonstrierten die Mannheimer gegen Uria-Sarachaga. Es kam zu einem heftigen Tumult. Die Menge drang in die Wohnung des Zensors ein. Aber Uria war ein furchtloser Mann. Er ließ sich micht zur Abdankung bewegen. Zu seinem Schutz wurde am 17. April das Grenadier- bataillon des Karlsruher Leibregiments mit einer Abteilung Artillerie nach Mannheim abgestellt. Im Oberland war inzwischen der Hecker-Aufstand ausgebrochen. Die Ver- haftung Ficklers hatten Hecker und Struve veranlaßt, den Marsch auf Karlsruhe zu unternehmen. Aber das Gefecht bei Kandern Beduinen des Fortschritts gegen Kosaken. und die Einnahme von Freiburg beendeten diesen abenteuerlichen Freischarenzug, Hecker und Struve flohen in die Schwelz. In Mannheim aber, wo die Kunde von der Niederlage noch nicht eingetroffen War, ver- suchten die Redakteure Grohe und Heinrich Hoff die Revolution auszulösen. Nassauische Truppen rückten ein. Der Stadtdirektor be- ruhigte den Gemeinderat, und dieser lies sich auch zu der Erklärung herbei, das Ganze sei ein Mißverständnis. Inzwischen beherrschten die Sensenmänner Sigels alle Straßen. Am 26. April kam es zum Tumult. Die Sturmglocken wurden geläutet. Die Menge wogte durch die Stadt. In der Breiten Straße wurde das Pflaster auf- gerissen, an der Rheinbrücke eine Barrikade aufgerichtet. Die Nassauer hatten sich auf die Schiffbrücke zurückgezogen. Gewehr- schüsse flelen. 700 Mann der Bayerischen Wachmannschaft auf der Rheinschanze be- gannen zu feuern. Weiter geschah nichts. Am Abend war alles wieder ruhig. Das Ende war die Proklamation des Kriegszustandes durch den Großherzog. Mathy unterschrieb sie. Die Strafbayern, zusammen mit den Hessen 7000 Mann, zogen am 1. Mai, just zur Zeit des Maimarkts, in Mannheim ein. Generalleutnant von Thurn und Taxis über- nahm das Stadtkommando. In weinerlichen Eingaben versuchte die Stadtverwaltung und zwei Bürgerdeputationen die Loyalität der Stadt zu beweisen. Am 11. Mai wurden die Truppen wieder abgezogen. Die Stackt hatte die Kosten der Bundesexekution zu tragen. Es war ein hübsches Sümmcehen. Die- ser Maimarkt war ein schlechtes Geschfft geworden. Cewählter Bürgermeister nicht bestätigt Schwer lag die Not auch weiter auf der Stadt. Erwerbslosigkeit und wirtschaftlicher Niedergang schuf immer wieder politische Unzufriedenheit. Schließlich kam es zu Klei- neren Reibereien. Um die Ordnung aufrecht zu erhalten, bildeten die arrgeseheneren Mitglieder der Schützengesellschaft eine Art antirevolutionäre Bürgergarde. Ein„Neuer vaterländischer Verein“ unter dem Protek torat von Bassermann wollte auf friedliche Weise Einheit, Freiheit, Gesetz und Ordnung propagieren. Für eine Deutsche Eriegsflotte sollte gesammelt werden. Es kam kein Geld Grohe war des Hochverrats gesprochen. Ebenso Heinrich Hoff. Die radi- kale„Abendzeitung“ erschien auch wieder. Brentano und der Abgeordnete Sachs hatten die Kaution gestellt. Auch Struves Wochen- zeitung„Deutscher Zuschauer“ erschien erneut unter heftigem Protest seines Be- gründers. Florian Mördes und David Sauer- länder waren die neuen Herausgeber. Es gab zu dieser Zeit drei Tageszeitungen in Mann- beim: die konservative„Morgenzeitung“, die sich im Jahre 1849 zum ultralinken Organ ummauserte, das„Journal“, das seit Struves Ausscheiden wieder friedlicher zu werden versprach und eben die radikale „Abendzeitung“. Die Trommel rief zum Streite Als es in Frankfurt im September zu Straßenkämpfen kam, da wurde auch in Mannheim wiederum getrommelt. Eine Menge rottete sich vor dem Rathaus zusam- men und verlangte Herausgabe der be- schlagnahmten Waffen der Bürgerwehr. In- zwischen wurde in Südbaden erneut ge- putscht. In Lörrach rief Struve die deutsche Republik aus. Ein Mammnheimer, der Student Karl Blind, wurde„Schriftführer der provl- an der Rheinlust und am Zollgebäude auffahren und Ludwigshafen in Brand schießen. sorischen Regierung Deutschland“. Badische Truppen schlugen den Aufstand nieder. Struve wurde gefangen und nach Rastatt eingeliefert. Hecker aber verließ Europa, um in der neuen Welt auf einer Farm die Frei- heit und das Recht zu finden, das seine Heimat ihm nicht geben konnte. In Mann- heim aber tat sich wiederum nichts von Bedeutung. Bei Großsachsen wurde der Heidelberger Personenzug zum Entgleisen gebracht. Dafür kamen nun die Preußen niclit mit der Eisenbahn, sondern per Dampf- boot den Rhein herauf. Ein Reichskorps nahm fürsorglich rischen Mannheim und Heidelberg Quartier. Am 16. Oktober feierten sie Königs Geburtstag mit Festmahl und Parade in der Stadt. Nach ihrem Abzug ent- hüllten die Mamnheimer ein Denkmal für die Kämpfer der Napoleon-Zeit auf den Zeug- hausplanken. So ging der Winter hin mit einer Trauer feier in der Trinitatiskirche für den in Wien erschossenen Robert Blum. Das„Morgen- blatt“ taufte sich zur„Badischen Zeitung“ um und ging zu den Roten über. Basser- mann, nunmehr Unterstaatssekretär und Sendbote der Frankfurter Reichsgewalt, war in Berlin gewesen und hatte dort„Gestal- ten, die ich nicht schildern will“ erblickt. Dafür mußten die Mannheimer viel Spott einstecken. Die„Abendzeitung“ schrieb, das achtundwierziger Jahr sei die erste geschicht- liche Tat der Demokratie gewesen, es seien aber fürder neue Taten nötig. Um diese zu vollbringen, ging man ans Vereinegründen. Nach Art des Jakobiner- klubs schuf man ein Netz von Volksvereinen, 400 an der Zahl im ganzen Großherzogtum. In Mannheim saß der provisorische Landes- ausschuß. Man jammerte in diesem über die wachsende Reaktion und den gescheiterten Aufstand. Lorenz Brentano tat sich sehr her- vor, nachdem Struve gefangen saß und Hecker außer Landes ging. Er wurde num Nach Aquarellen von Franz Artaria n 2 N N N Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Donnerstag, 24. Januar 1957 Nr. 8— er— * 85 7 . 5. 5 n 8 Zeite 10 tur Neuwahl des Oberbürgermeisters auf- seine abermalige Ablehnung durch das gestellt, und wie es in Mannheim so zu gehen pflegt, zwar gewählt, aber nicht bestä- tigt. So war es im Jahre 1847 bereits dem Mehlhändler Valentin Streuber ergangen, und so geschah es abermals im Juni 1849. Die Büngermeister wahlen sind von Zeit zu Zelt der schwache Punkt in Mannheims Stadtgeschichte. Dafür wurde Brentano im Dewember zum Major der neuorganisierten Bürgerwehr gewählt, in der die Radikalen mehr und mehr die Oberhand gewannen. Es gärt und gärt Als sich im Frühjahr 1849 die Wasser des Odenwaldes wieder mit Gewalt zu Tale Wälzten und Schlamm und Trübung in den Neckar rheinab trugen, da fing es auch in Mannheim an zu gären. Die Radikalen wurden schon im März erbost, als Struve und sein Adjutant Karl Blind in Freiburg zu acht Jahren Zuchthaus wegen Hochver- rats verdonnert wurden. Mathy und Basser- mann, Soiron und Itzstein, die Häupter der Altliberalen, wurden heftig angegriffen. Die Abgeordneten Brentano und Sachs traten dus der Kammer aus, Die wiederholte Neu- Wahl Brentanos zum Bürgermeister und Stadtamt goß nicht gerade Oel auf das Ge- woge. Als in der Pfalz die Republikaner und Nationalisten sich zusammenrotteten und Reichsminister General v. Peucker das Mannheimer Garnisonkommando in Bewe- gung setzte, da bliesen auch die Radikalen in Mannheim zur zweiten Revolution. Am zehnten Mai nahmen die bewaffneten Pfäl- zer Ludwigshafen ohne Schwertstreich ein. Die Mannheimer forderten gebieterisch ihre Bürgerwaffen aus dem Zeughaus wieder. Hoffmann von Fallersleben beschrieb diese Unruhe in der Pfalz als wunderliches Schützenfest und Karnevalsaufzug. Arme Leute mit Schleppsäbeln und ausgemusterten Gewehren stolzierten Würdenträgern gleich auf der Rheinschanze einher. Es sei zum Lachen, Aber als dann in Offenburg der Sturz des Ministeriums beschlossen wurde und Brentano nebst einem Konstanzer mit der Neubildung der Regierung betraut wur- den, da verging das Lachen. Der Ausschuß der Volksvereine trat in Aktion. Das Militär des Großherzogs begann zu meutern. Die Bundesfestung Rastatt fiel in die Hand der Aufständischen. Die Eingekerkerten in Bruchsal, darunter Struve und Blind, wur- den befreit. Die befohlene Revolution Mannheim erhob sich erst, als durch Maueranschlag die Revolution befohlen Wurde. Oberst von Roggenbach wollte seine Garnison abrücken lassen, obwohl Uria und der Stadtdirektor zum Widerstand entschlos- sen Waren. Am 14. Mai wurde ein Sicher- Beitsausschuß gewählt, der nie zusammen- trat und Rechtspraktikant Florian Mördes als Ordnungsmann der Revolution aus- ersehen. Er enthob Roggenbach und den Polkzeiassessor ihres Postens. Bereits am Ubernächsten Tag wurden die Dragoner anstandslos auf die neue Regierung ver- eidigt. In Karlsruhe nahm man nicht im mindesten Notiz von diesen Vorgängen. Die Häupter der provisorischen Regierung nahmen den Mannheimer Abgesandten Karl Hoff höchst ungnädig auf, da man sie aus den Betten geholt hätte. Die Dinge gingen 8 5 . . 2 . e —— . NI, ncht Jterpellirenz en 1 (ier Stlusgt rern die Stadt illuminieren. Ludwigshafen wurde in Brand geschossen. Das Geschützkom- mando der aufständischen Artillerie führte der frühere preußische Offizier Otto von Corvin und der Schweizer Artillerieleut- nant Arnold Steck. Mieroslawski meldete großsprecherische Siege, obwohl er sich be- reits auf Heidelberg abgesetzt hatte. Er ver- suchte bei Germersheim den Preußen den Rheinübergang zu wehren. Es gelang ihm nicht. Nach der Schlacht bei Waghäusel zog er seine in Auflösung begriffenen Truppen nach Sinsheim ab. In Mannheim zogen inzwischen die Preußen ein. Trützschler, Streuber und der Freiheitssänger Schnauffer wurden verhaf- tet. Graf Schlieffen ließ die Bürgerwehr ent- waffnen und alle Ortsfremden aus der Stadt ausweisen. Roggenbach übernahm wieder das Stadtkommando. Das„Journal schrieb, daß jetzt erst die eigentliche, einige, Der Parlaments kulscher. Karikatur auf Aleqander v. Sotron, Vizepräsident des Parlaments in Mannheim noch immer höchst gemächlich. Deshalb berief Struve eine Volksversamm- lung auf dem Marktplatz ein. Auch sie ver- Hef in schönster Ruhe. Die Radikalen im Landesausschuß wurden immer ärngerlicher. Sie liegen Mördes durch den unglücklichen von Trützschler ablösen, der aus Sachsen stammte, einer angesehenen Beamtenfamilie angehörte, Assessor am Appelationsgericht in Dresden war und sich aus reiner Begei- sterung in die Nationalbewegung gestürzt hatte. Er mußte diesen Idealismus mit der Er- schließung durch das preußische Standgericht am 14. August an der Mannheimer Friedhofs- mauer bezahlen. Neben dem jungen Sigel wurde der Abgeordnete Raveaux, Sohn eines in Köln eingewanderten Franzosen, mit dem Oberbefehl der revolutionären Neckararmee betraut. Heroische Leichenfeier Bei Heppenheim kam es zur ersten Ge- fechtsberührung mit hessischem Militär. Sigel wurde zurückgeworfen. Seine Truppen Wenkten nach Mannheim herein und ver- breiteten Schrecken. Sigel wurde abgelöst. Zwischen Struve und Brentano gab es harte Differenzen. Dafür hatte sich der Groß- Herzog mit dem Berliner Hof verständigt. Es konmte nur noch Tage dauern, bis die Preufſen kamen. Die Revolutionsfanatiker aber stritten sich herum und versäumten sich mit der Pfalz zu einigen oder gar Hilfe von anderswo zu rufen. Lediglich was krei- Willig gezogen kam, ward freudig auf- genommen. So strömten allerlei gescheiterte Scholaren, Handwerksburschen, Offiziere aus Ungarn, Polen, Frankreich und der Schweiz ins Badener Land. Um dieses Theater zu krönen wurde Louis Mieros- lawski zum Obertfeldherr und General ernannt. Sohn einer Französin und eines polnischen Offiziers, hatte er in Revolutions- Kämpfen in Polen und Sizilien mitgewirkt. Wie er selbst sagte kam er, um für die badi sche Revolution eine heroische Leichenfeier zu bereiten Es gab nicht viel zu feiern. Am 15. Juni wurde von Brentano und zwei an- deren Radikalen die Diktatur gebildet. In Mannheim machte jeder, was er wollte. Am 15. Juni operierte Prinz Wilhelm von Preußen bereits zwischen Hirschhorn und Marmnheim. Die Aufständischen Warfen zwar die Reichstruppen aus Käfertal und die Mecklenburger wurden an der Ladenburger Brücke blutig abgewiesen. Da eroberten die Preußen Ludwigshafen. Mieroslawski ver- suchte nur noch Mannheim zu verteidigen. Er ließ die Kettenbrücke unterminieren und innerlich und wahrhaftig gerechtfertigte Revolution ausgebrochen sei, die je in Mannheim gemacht wurde. Das Lied war aus. Der Rest war Farce mehr als Trauer spiel. . Im Schwurgericktssaal des Kaufhauses um 13. August 1849. Standgericktsverhandlung gegen Adolf von Trütsschler. ö Handzeichnung von Galeriedirektor Götzenberget Kampf um der Mensdiheit große Gegenstände Zeitgenössische Berichte über die Revolution und ihre Opfer C. v. Struve: Zensoren und Denunzianten „Die Censur wurde von Tag zu Tag schär- fer, sie strich nicht blos, sondern sie denun- cirte auch der Polizei, was ihr nicht gefiel und jede Denunciation der Censur war mit einem Verbote oder einer Geldstrafe gleich- bedeutend. Ich hätte unter der Wucht der auf solche Weise mir aufgebürdeten Arbeits- last und unter dem Schmerze erliegen müs- sen, welchen mir die immer wiederkehren- den eben so gehässigen als Kleinlichen Ver- folgungen bereiteten, hätte mich nicht das feste Vertrauen auf die unüberwindliche Kraft der Wahrheit und des Rechts und die innige Theilnahme aufrechterhalten, welche mir hier in Mannheim von den angesehen- sten und hochherzigsten Männern gezollt wurde. Es wurde allgemein anerkannt, der Kampf, welchen ich mit der hiesigen Censur und Polizei führe, sey ein Kampf der Ver- ktassungstreue und des Rechts gegen Verfas- sungsverletzung und Unrecht. Die Zahl der Männer, welche daher, nach und nach an diesem Kampfe Antheil nahmen, wurde immer größer und im Augenblicke, da ich dieses schreibe, hat sich der von mir begon- nene Kampf in dem Maße erweitert, daß mehr oder weniger die ganze Bürgerschaft Mannheims in denselben verflochten ist, und daß man demselben auch von entferntern Punkten des deutschen Vaterlandes mit Spannung folgt. Das Gefühl des Unrechts, Welches die hiesigen Behörden an mir ver- übten, hat meinen Muth nicht gebeugt, meine Thatkraft nicht gelähmt, es hat vielmehr als meine Kräfte dermaßen in Besitz genom- men, daß jede Faser und jeder Nerv meines Körpers von Unwillen sprüht, jeder Gedanke und jegliche Bestrebung meines Geistes nur nach dem einen Ziel hin gerichtet ist: den Kampf für Recht und Freiheit fortzusetzen, bis zum letzten Hauche meines Lebens und nicht zu ruhen und nicht zu rasten, bis das Recht gesiegt über das Unrecht, die Freiheit über die Unfreiheit.“ J. Stern: Pie mahnende Sprache der Gräber „Ueber'm Neckar“ nennt der Mannheimer, was der Sachsenhäuser mit„dribb der Bach“ bezeichnet, das jenseitige Ufer des Flusses. Ueber'm Neckar bettet die pfälzisch- badische Stadt seit vierzig Jahren ihre Todten. Läßt mann, über die Kettenbrücke gehend, die so- genannte Neckarvorstadt, die ein Lied voll gebrannten Herzeleides über die letzte Sturm- und Krachperiode zu singen weiß, zur Linken und wendet sich stromaufwärts, 80 erreicht man in einigen Minuten den Friedhof, dessen Portal dem Fluß zugekehrt ist. Das niedrige durch einen Damm ge- schützte Ufer steigt jenseits der Landstraße um ein Geringes, das aber genügt, die Stätte der Todten vor Ueberschwemmungen und Verwüstung durch den Eisgang zu sichern. Er ist noch jung, der wohlgepflegte Friedhof und nur in seinem ältesten Theile gewährt er dem Besucher Schatten, aber an histori- schen Erinnerungen ist er reich und manches Denkmal hemmt unsere Schritte. Ich bin da gerne gewandelt, die Todten wissen Einem oft mehr zu sagen, als die Lebenden und dann— man braucht ihnen nicht zu antwor- ten.— An der nordöstlichen Mauer fesselt uns das Erbbegräbniß der Familie Basser- mann. Hier ruht der ei-devant Liberale, der in den„Bassermann'schen Gestalten“ fort- lebt. Schlimmere Gestalten, als er in Berlin gesehen haben wollte, haben ihn in den Jahren der Reaktion, der er die Wege be- reiten geholfen, verfolgt und nicht mehr von ihm gelassen, sie haben ihm endlich die Das bittere Ende: Erschießung des hochbetagten Valentin Streuber, am II. Oßctober 1849, der nach umständlichen Standgerichtsverhandlun- gen zum Tode verurteilt worden war. Als Richter dieser Ausnahmegerichte fungierten Angehörige der preußischen Armee. Waffe in die Hand gedrückt, mit der e seinem Leben ein Ende machte. Mächtigere Erinnerungen kommen über uns, wenn wir die Grenze des ältesten Theiles der Todten- stätte erreichen. Jenseits der Mauer August von Kotzebue, diesseits Karl Ludwig Sand, hier haben sie zum zweiten Male Ruhe ge. funden.— Hinüber jetzt auf die andert Seite, auch da erhebt sich ein hohes Denkmal und die Fünf, die es deckt, haben fünfund- „Bassermannsche Gestalten“ Karikatur auf eine Redewendung aus den Jahre 1848 stellt, Mann) 0 Die Gründe legte, vy sagen: die Zei werde eine W. strenge geword wachsen dieses tische dieses unterst men un einlud, war de ses VöI der ih Tüchtig von 24 eine F. lange 2 Nun gen wu zügiger zurück, heimer War, al Zerstör Aufgab Staatsb wie be wogen miltari Brücke sich fr. Ein wohnen außerh mehr zwanzig Jahre darauf warten müssen. 0 lange war ihr Name für Holz, Marmor unt Granit verpönt, aber er lebte in den Her und im Gedächtniß aller Freunde der Fre“ heit. Wir stehen am Grabe der fünf Ople die 1849 das Standrecht in Mannheim gelb dert; kein Verbrechen, sondern nur die Ni. derlage der Sache, der sie sich reinen Herzei und in voller Ueberzeugung geweiht, habe diese Männer mit dem Leben bezahlen mi sen, Märtyrer im höchsten heiligsten Siu des Wortes.„Standrechtlich erschossen Was will das sagen? Es ist die letzte, dd grausamste Konsequenz des„Vae victis 5 ist nicht die Gesellschaft, die eines ihre Glieder richtet, es ist der Sieger, der den Unterlegenen das Urteil spricht. Revolutiot tribunal und Standrecht— ich weiß keine Unterschied zwischen Beiden zu finden, 5 „Recht“ ist dort wie hier das gleiche: Ich bin die Gewalt, Du hast Dich mir entgegel gestellt, Du bist in meinen Händen, ich ff über Dich; stirb oder geh' ins Zuchthau Wolle zu spinnen. Fünf Opfer hat das See recht in Mannheim gefordert; diese Tin waren genau so schuldig, wie tausen Andere, die verschont blieben, Aber es 60 „Exempel zu statuiren“, und man könnt auf den Gedanken kommen, die Fünf ele nach einem bestimmten Plan ausgeles worden. Ein ehemaliger preußischer Oft und Beamter: von Trützschler, ein Gemeinde- rath der Stadt Mannheim, der ehrenfesk Valentin Streuber, das Muster eines Bürtel zwel Soldaten: Lacher und Dietz und enull ein Dorfschullehrer, der engbrüstige, schwäch liche Höfer.— Wir verlassen den Friedhi, doch ehe wir uns wieder zur Stadt wende suchen wir den tiefen Winkel am südwen lichen Abhang alif; hier ist ein heiliger 50 f In diesem Winkel standen sie vor den 2% Gewehrmulern, die Frützschler, Streb und Genossen; nicht Einer von ihnen 3 wie ich von Augenzeugen weiß, gewanket un gezittert, im Angesicht des Todes haben“ ein Heldenthum gezeigt, wie es nur das wußtsein einer hohen, guten Sache in t Brust pflanzen kann. Wie von Geistersti men tönt uns das:„„Exoriare aliquis eiche Ohr, nicht blutige Rache, sondern glorree Arküllung heischend, und nicht eher 0 stummen wird dieses mahnende Wort, 1 das einzige Deutschland sich sonnt im 1 der Freiheit und Gleichheit. Alles dess Was Menschenantlitz trägt.“ irgend tember keiner hoher am Or heim.! Zeiten schen Mannb ist der zurück Period schaft! veUrop man Bedeu- Rang. konzer gien a beschr besone gerade Südwe indust 7 Nr. 9 7 zenberger nde ut der er Mächtigere wenn wꝛir r Todten. ler Augußzt Wig Sand. Ruhe ge. lie andert s Denkmal 1 fünkunc. * aus dem Müssen. 8 armor unt en Herzen der Fre. Unf Opler eim gefor ir die Nie en Herzen int, haben ihlen müt⸗ sten Sinn aossen“ letzte, dl victis“, ines ihre „ der den wolution eib keine! inden, di ne: Ich bit entgegel. „ ich richt Zuchthaud das Stand. liese Fun e tausent ber es gal an könnt Fünk seis ausgelesel er Offlalt Gemeinde ehrenfest s Bürgel nd endlid e, Schwäch, Friedhct it wenden 1 Südwest ger Boden den 2% „Streube innen he, wanket un haben e Ir das B. the in dd eisterstiſ. 83 105 glorreich eher e Wort, 55 im Licht es dessen 1957 Mannheimer Morgen/ Stadtjubilum Seite 11 Mr. 20/ Donnerstag, 24. Januar —— Mannheimer Freihafen 1840— Lagerhallen, Zollamt, vor dem berühmten„Europäischen Hof“ Rauchfahne eines der ersten Rheindampfer Entfesselte Lebenskräſte Schiffahrt und Schiene begründen neues Zeitalter Weitblickende Kaufleute hier— verhängnisvolle Mißgriffe der Verwaltung dort Von Paul Riedel, Beigeordneter der Stadt Mannheim a. D. Die Privilegien, die der kurfürstliche Cründer der Stadt Mannheim in die Wiege legte, waren so außerordentlich, man möchte sagen: von so modernem Geist getragen, daß die Zeitgenossen annehmen konnten, hier werde dlirch bewußten, staatspolitischen Akt eine Wirtschaftsmetropole geschaffen, deren strenge Rationalität ohne den Ballast lästig gewordener Uberlieferungen, wie sie ge- wachsenen Städten anhafteten, allein auf dieses Ziel ausgerichtet war. Die quadra- tische Gestaltung des Stadtplanes schien dieses Gesetz absoluter Zweckmäßigkeit zu unterstreichen. Und wenn der Kurfürst Fla- men und Wallonen, Franzosen und Italiener einlud, in dieser Stadt Heimat zu finden, so war der unverkennbare Grundsatz, der die- ses Völkergemisch zusammenführen sollte, der ihrer wirtschaftlichen Brauchbarkeit. Tüchtigen Zuwanderern wurde Freiheit von Zöllen und Steuern zugesichert, also eine Förderung, wie sie damals und noch lange Zeit später unerhört war. Nun, aus diesen Träumen und Erwartun- gen wurde nichts. Bald mußte man die groß- zügigen Versprechungen auf ein Minimum zurückschrauben, so daß die Lage der Mann- heimer Wirtschaft keineswegs günstiger War, als die älterer Städte. Bald stellten die Zerstörungen dem jungen Gemeinwesen Aufgaben des Neuaufbaues, zu dem die Staatskasse nicht so viel beisteuern konnte Wie bei der Gründung, und schließlich über- wogen auch für Mannheim sehr bald die miltärischen Interessen dieses pfälzischen Brückenkopfes die Rücksichten auf einen sich frei entwickelnden Handel. Ein geistreicher Statistiker hat festge- stellt, daß in Mannheim mehr Rheinpfälzer wohnen, als in irgendeinem anderen Ort außerhalb der Rheinpfalz, daß aber auch mehr Schwaben hier ansässig sind, als in irgend einer anderen Stadt außerhalb Würt⸗ tembergs. Ein anderer hat behauptet, daß in keiner Großstadt außer Chemnitz ein so hoher Prozentsatz der Einwohnerschaft nicht am Orte selbst geboren ist, wie in Mann- beim. Die Tatsache, daß Mannheim zu allen Zeiten einen starken Sog ausübte, daß Men- schen aus der Fremde kamen und„echte Mannheimer“ wurden, besteht. Ganz gewiß ist der aufgeschlossene liberale Geist darauf zurückzuführen. Freilich hat er sich lange Perioden hindurch nicht gerade auf wirt- schaftlichem Gebiet gezeigt. Als man vom „europäischen Mannheim“ sprach, meinte man wohl seine kulturelle und politische Bedeutung, nicht aber seinen wirtschaftlichen Rang. Erst in den letzten hundert Jahren konzentrierten sich die Mannheimer Ener- gien auf die Gewerbe, ohne sich auf sie zu beschränken. Die Stadt, die ehedem als ganz besonderer Verkehrsknotenpunkt galt, die geradezu Handelsmetropole des deutschen Südzwestens genannt wurde, ist in der großen industriellen Entwicklung eine der mächtig- sten Industriestädte geworden. Nach den vorliegenden Zahlen hat keine Stadt der Bundesrepublik, bezogen auf den Kopf der Einwohner, eine größere Industrieproduktion als Mannheim. Mannheim hat mit seiner Schwesterstadt Ludwigshafen zusammen(die man im Wirtschaftlichen wohl als Einheit betrachten darf) eine wertmäßig höhere Pro- duktion seiner Industrie als beispielsweise Frankfurt oder Stuttgart. Dabei hat seine Verkehrs- und Handelsbedeutung keinesfalls abgenommen. Provinzialisierung! Mit diesem Wandel ist freilich eine Ent- Wicklung parallel gegangen, die häufig mit Bedauern konstatiert wird und die selbst alte Freunde Mannheims dazu verführt, von einer„Provinzialisierung“ zu spre- chen: Während früher in Mannheim der Sitz für Entscheidungen war, die von hier aus auf weite Gebiete ausstrahlten, sind heute wesentliche Unternehmungen an Gruppen und Konzerne gebunden, die an anderen Stellen Kopf und Hirn haben. Wer darüber pessimistisch werden möchte, hat die Ten- denzen, die heute nicht nur die deutsche Wirtschaft bewegen, nicht begriffen. Wir sind in eine Zeit der zentralen Entschei- dungen gekommen, in der nicht mehr an jedem Ort selbständige Wirtschaftspolitik gemacht werden kann, und es sind auch in immer steigendem Maße nicht mehr die Fir- men, die Ausmaß und Art der Produktion und des Verbrauches bestimmen. Zollpolitik, Steuerpolitik, Verkehrspolitik, Agrarpolitik, Sozialpolitik, Geldpolitik sichern oder bedro- hen die Existenz des einzelnen wie der ge- samten Wirtschaft. Die Berufsgruppen in der Wirtschaft bestimmen heute die Wirtschafts- politik der Unternehmer; die Gruppen sind „Gegenspieler“ der Regierung und der Par- teien; und sie entscheiden dort, wo früher vielleicht Dispositionen des Einzelnen den Gang der Dinge regelten. Tradition der FTraditionslosen Es ist bemerkenswert, daß die Mannhei- mer Wirtschaft zahlreiche Männer in ihren Reihen zählt, die über den Bereich ihres eigenen Unternehmens hinaus sich großen gemeinsamen Aufgaben ver pflichtet fühlen, daß auf dieser heute allein entscheidenden Ebene der Wirtschafts- politik sich Mannheimer genau so bewähren, wie damals, als es darauf ankam, wirtschaft- liche Pionierarbeit zu leisten. Wir erinnern nur daran, daß es ein Mannheimer Unter- nehmer war, Dr. Walter Raymond, der in dem Chaos der Nachkriegszeit die ungeheuer schwierige und undankbare Aufgabe über- nahm, als Vorsitzender der deutschen Ar- beitgeberverbände Brücken zu schlagen, auf denen sich unter völlig veränderten Verhält- nissen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Festzug bei der Einweihung der Kettenbrücke 1845 sinnvoller Zusammenarbeit trafen. Fast zehn Jahre hat dieser Mann mit Zähigkeit ein Werk geschaffen, das ein fast zwangsläufig erscheinendes Miß trauensfeld in eine Stätte gemeinschaftlicher Arbeit und gegenseitiger Achtung wandelte. Wir denken an Dr. Leon- hard Hammerbacher, der neben seiner er- folgreichen und höchst difflzilen Leistung als Leiter eines der größten deutschen Elektro- unternehmens, neben seiner Tätigkeit als Präsident der Industrie- und Handelskam- mer Mannheim noch das Amt eines Präsi- denten des Deutschen Industrie- und Han- delstages übernahm, und dort eine Wirksam- keit entfaltete, die auch für die Entscheidun- gen des Bundeswirtschafts ministeriums We- sentliches beitrug. In der internationalen Rheinschiffahrt ist der Mannheimer Groß- reeder Schuth einer der maßgebenden An- reger, und im Verband des Groß- und Außen- handels hat der Mannheimer Kaufmann Ro- bert Margulies als einer ihrer Präsidenten ein gewichtiges Wort. Es wären noch andere Männer anzuführen, die durch ihre Tätigkeit Bürgen dafür sind, daß Mannheim keineswegs Gefahr läuft, „Provinziell“ zu werden. Freilich muß man sie mit den Maßstäben des Heute messen und nicht eines Gestern, das alten Mannheimern vielleicht noch vertraut ist. Das ja gerade ist das Geheimnis der Mannheimer Entwick- lung, daß sich die Bürger dieser Stadt je- weils den Notwendigkeiten der sich stets wandelnden Gegenwart gewachsen gezeigt haben und daß sie über den Kreis ihres eige- nen Schaffens hinaus den Blick dem Ganzen zuwenden. Das ist Tradition in dieser so traditionslos verschrieenen Stadt. Wenn wir die Privilegien des Stadtgrün- ders als„modern“ bezeichnen, so deshalb, weil sie auch für eine neuzeitliche Wirtschaft als richtunggebend anerkannt werden kön- nen, Aber wir dürfen dabei nicht vergessen, daß wesentliche Gegebenheiten, die wir heute als selbstverständliche Voraussetzun- gen jeder wirtschaftlichen Tätigkeit ansehen, damals noch nicht vorhanden waren. Die Güterproduktion war im wesentlichen auf die Kraft des Menschen angewiesen, die unterstützt wurde durch die Kräfte, die Pferd und Rind, Wasser und Wind zur Verfügung stellten. Der Transport war im Binnenland auf das Pferdefuhrwerk angewiesen, selbst die Binnenschiffahrt, die in recht kleinen Booten vor sich ging, konnte die Pferdekraft nicht entbehren, da auf den meist reißenden Flüssen Segelschiffe oder Ruderboote nicht verkehren konnten. Eine Ausnahme bestand lediglich für die Holzflößerei. Was im Bin- nenland befördert wurde— und zwar zum weitaus größten Teil auf den Landstraßen— waren daher keine Massenverbrauchsgüter, sondern Luxuswaren mannigfacher Art. Der eigentliche Lebensbedarf für Nahrung, Klei- dung, Wohnung mußte aus der nächsten Um- gebung befriedigt werden. Dabei ist zu be- denken, daß der Markt ein typischer An- gebotsmarkt war; also nicht der Verbraucher bestellte beim Hersteller oder Händler, son- dern dieser bot an, was er gerade hatte. Und dieses Angebot wurde für die meisten Städte dadurch wesentlich verringert, als die großen Handelsmetropolen wie Köln oder Mainz ein Stapelrecht hatten, d. h. jede diese Stadt be- rührende Ware mußte zunächst auf ihrem Markt angeboten werden. Schließlich er- schwerten und verteuerten die zahlreichen innerdeutschen Zollgrenzen den Handel ganz erheblich. So eng begrenzt war der Bezirk wirt- schaftlicher Möglichkeiten, als das privile- gierte Mannheim sich anschickte, seinen Weg zu machen. Es hatte wohl seine Vorzüge: In der Garnison stand ein stets bereiter Abneh- mer Mannheimer Erzeugnisse zur Verfügung Die herbeigerufenen französischen, walloni- schen, holländischen Bürger Mannheims ver- standen sich sehr gut auf ihr Handwerk und die weite Umgebung lieferte Rohstoffe für den lokalen Gewerbefleigß. Vor allem war durch die Festung und die, fliegende Brücke“ eine West-Ost-Straße eröffnet worden, die mit den über Frankfurt— Mainz und über Straßburg laufenden Wegen um so eher die Konkurrenz aufnehmen konnte, als durch sie die unter einer Herrschaft stehenden Gebiete zu beiden Ufern des Rheines zusammenge- faßt wurden und als die Kurpfalz immer mehr auch politisch die Verbindung zwischen Osten und Westen wurde. Die Nord-Süd- Straße ging freilich fern von Mannheim über die Bergstraße nach Heidelberg; und wenn noch Collini beklagte, daß die großen deut- schen Verkehrsstraßgen nicht notwendig über Mannheim führen, so erweist das, daß diese Kalamität solange nicht beseitig werden Sitz der von mm angeregten Industrien wurde, wie der Markgraf von Baden die von ihm protegierten Gewerbezweige nicht in seiner Hauptstadt Karlsruhe ansiedelte, son- dern in Pforzheim, so wurden auch die kur- pfälzischen Gewerbepläne nicht so sehr in Mannheim wie vielmehr in Frankenthal durchgeführt. Hier entstand die pfälzische Porzellanmanufaktur, hier wurde das Tuch für die Uniformen der pfälzischen Armee hergestellt, und hier wurden auch die Ar- beitskräfte, die der Kurfürst heranbilden lieg, angesiedelt. Märchenhafter Aufstieg Bis zum Beginn der dreißiger Jahre stockt das wirtschaftliche Geschehen; der Absatz der Mannheimer Hersteller kann den Weg- zug der anspruchsvollen Kundschaft, die mit der Hofhaltung verbunden war, nicht über- winden. Man hört immer wieder Klagen über den nachlassenden Geschäftsgang, über die gefährliche Konkurrenz anderer Städte, über unzumutbare Einschränkungen durch die um ihre Existenz ringenden Zünfte. Und dann verändern sich, etwa im Laufe eines Jahrzehntes, die Voraussetzungen wirt- schaftlicher Tätigkeit so grundlegend und für Mannheim so völlig neue Aussichten bie- tend, daß der„amerikanische“ Aufstieg be- ginnen kann. An erster Stelle ist hier die Regulie- rng des Rheines zu nennen. Durch umfassende Korrektionsarbeiten, für die am Oberrhein insbesondere der badische Oberst Tul1la Verantwortung und Leitung über- nimmt, wird der Rhein wirtschaftlich nutz- bar gemacht. Versandungen werden ausge- baggert, im Stromlauf liegende Felsengrup- pen gesprengt, die Ufer befestigt, der Weg des Flusses, wo es erforderlich ist, begradigt. Man nimmt dem gefürchteten Strom seine Wildheit und verhindert die ständigen Schwankungen in der Wasserführung. Jetzt erst ist der Strom auch von größeren Schiffen befahrbar. Dabei ergibt sich, daß trotz aller Wasserbauarbeiten der Charakter des Stro- mes in seinem Oberlauf völlig anders bleibt als in seinem Unterlauf. Die Schiffe, die von Mannheim bergwärts fahren, müssen mit Mannheims erster Hauptbahnhof 1842(auf Tattersall-Gelände) bei der„Hasenhütte“ konnte, bis der Rhein den gesteigerten Nord- Süd-Verkehr aufnehmen konnte. Die Verlegung des Hofhaltes nach Mann- heim brachte den Mannheimer handwerk- lichen Betrieben einen starken Auftrieb, da nunmehr der Bedarf sich vervielfältigte und vor allem sich auch auf jene Luxuswaren erstreckte, für die ein spezialisierter Handel und ein sehr qualifiziertes Handwerk benö- tigt wurden. Schneider, Goldschmiede, Per- rückenmacher, Zuckerbäcker und andere Ge- werbezweige, die dem verfeinerten Ge- schmack dienten, konnten es wohl mit der Konkurrenz anderer Residenzstädte aufneh, men. Aber soweit der Hof selbst, wie es im Zeitalter des Merkantilismus üblich war, die Industrien durch Einrichtung groger Manu- fakturen förderte, war nicht Mannheim der vorgesehene Standort. Wie der Kurfürst von Sachsen nicht Dresden, sondern Meißen als Große Herrengesellsckaft im Mohrenkopf 1830. Die Uniformierten gehören den verschiedenen Formationen der Bürgerwehr an Rücksicht auf den Grund des Flußbettes wesentlich anders konstruiert sein als die- jenigen, die man wirtschaftlich auf dem Nie- der- und Mittelrhein einsetzen kann. Es er- gibt sich sehr bald, daß das für Mannheim kein Schaden ist: Jahrzehnte lang müssen die vom Niederrhein kommenden Schiffe hier umladen, und dieser Zwang legt den Gedanken nahe, hier auch Lagerplätze zu errichten. Als zweites kommt hinzu, daß gerade in dieser Zeit das Dampfschiff seinen Er- oberungszug antritt. Mit der überlegenen Kraft der Maschine können die Schwierig- keiten, die auch der regulierte Strom noch immer der Schiffahrt bereitet, überwunden werden. Die Schiffe können in erheblich grö- geren Ausmaßen gebaut werden, und damit einen Massentransport, wie ihn bisher nur die Seefahrt kannte, ermöglichen. Und Seite 12 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum e 9 — Mannheim aus der Vogelschau 1850— Baumschulgärten fassen die Wohnstadt ein. Aus der ehemaligen Hockhwasserdamm geworden, der mit schattenden Bdumen zum Spaziergang einlädt. Der Bahnhof liegt außerhalb des Rings. Eine Schißf- drücke verbindet nach längerer Pause Mannheim wieder mit Ludwigshafen. schließlich verkehren die Schiffe viel schnel- ler und somit, bezogen auf den Gesamtauf- Wand, auch billiger. Mannheimer Schiffer gründen eine eigene Dampfschiffahrts-Ge- sellschaft und betreiben die Schleppschiff- fahrt, die bis zum heutigen Tage maßgeblich den Binnenverkehr bestimmt. Mannbeim bleibt auch für diese Schiffe Endpunkt der Niederrheinschiffahrt; es kann seine Lager- möglichkeiten erweitern und bietet dem Handel ein weites Tätigkeitsgebiet. Man war sich hier schon sehr früh darüber klar, daß nunmehr die Funktionen, die bisher den See- häfen vorbehalten waren, auch einem Hafen wie Mannheim zugute kommen müßte. „Seehafen im Binnenland“ wird Schlagwort. Im Jahre 1825 passierte das erste Dampfschiff Mannheim; bereits im folgen- den Jahre erhält eine Gesellschaft, an der der für Verkehrsfragen aufgeschlossene Stuttgarter Verleger Cotta beteiligt ist, eine Konzession zum Betrieb der Dampfschifffahrt von Mannheim bis Basel. Im Jahre 1828 wurde für Mannheim die Einrichtung eines Freihafens genehmigt; der Grundstein wurde allerdings erst im September 1834 gelegt, die Einweihung konnte 1840 statt- finden. Während im Jahre 1832 in den soge- nannten„Beurtfahrten“ in Mannheim aus Amsterdam 11 848 Zentner Waren ankamen, Und unsere Stadt damit beträchtlich hinter Mainz(165 963 Zentner), Köln(138 392 Zent- ner), Düsseldorf(71 541 Zentner) und sogar Koblenz(19 271 Zentner) zurückblieb, nahm Mannheim im Jahre 1833 bereits mit 114 888 Zentner den zweiten Platz hinter Köln (204 162 Zentner) ein und hatte damit Mainz (111 870 Zentner), Düsseldorf(61 516 Zentner) und Koblenz(17 940 Zentner) überholt. Aber schon drohte eine neue Gefahr: die Rhein- Schanze wurde von der bayerischen Re- gierung im Jahre 1837 zum Freihafen erklärt und machte sich als Konkurrenz bemerkbar. Wie klar man die sich hiermit ergebenden Möglichkeiten erkannte, drückte Oberbür- germeister Jolly in seiner Festrede zur Hafeneinweihung aus: „Der Strom ist von seinen Fesseln be- kreit, die Aufnahme des direkten Ver- kehrs mit Holland hat sich erfolgreich durchgesetzt, Schiffe mit vollen hundert Lasten könen bei jedem Wasserstand un- beschwert bis hierher, aber nicht südlich weiter aufwärts gelangen; somit ist Mannheim der natürliche Stapelplatz nicht nur für den Neckar, sondern auch für den Oberrhein.“ Aus Anlaß des festlichen Tages taufte die Kölner Dampfschiffahrts- Gesellschaft ihr neues Schifk auf den Namen„Mannheim“, und in herzlichen Reden wird die Verbun- denheit der beiden nunmehr wichtigsten deutschen Rheinhafen gefeiert. Im Jahre 1843 Umwallung ist ein schützender wird die Mannheimer Dampfschleppschiff- fahrts- Gesellschaft gegründet; bereits 1847 kommen mehr als eine Million Zentner Wa- ren aus Holland im Mannheimer Hafen an. Freilich ist dieser Aufschwung zu einem ganz erheblichen Teil auch darauf zurückzu- führen, daß in eben diesen Jahren der Bau von Eisenbahnen kräftig vorangetrie- ben wurde., Schon damals erkannten weit- blickende Köpfe, daß ein Ausbau der Bin- nenschiffahrt Zentralisation des Verkehrs und damit auch des Handels auf einige wich- tige Punkte bedeuten mußte, daß aber die Eisenbahnen eine Streuung dieser Aufgaben über das ganze Binnenland ermöglichen würden. Für Mannheim war ein solcher Widerstreit der Meinungen nicht gegeben; denn da hier, wie es Oberbürgermeister JoIIly ausgesprochen hatte, praktisch die Schiffahrt vom Niederrhein und von Holland her endete, konnten die Eisenbahnen, wenn man sie volks wirtschaftlich richtig anlegte, die Aufgabe der weiteren Verteilung über- übernehmen. Bereits im Jahre 1833 hatte der Mannheimer Kaufmann Newhouse(dessen Nachkommen heute unter dem Namen Neu- haus in Schwetzingen die bekannte Zigarren, fabrik betreiben) in diesem Sinne Vorschläge für den Bau von Eisenbahnen in Baden gemacht, Für die Entwicklung Mannheims zur Wirtschaftsmetropole am Oberrhein war es entscheidend, daß solche Pläne— aller- dings erst nach langen und nicht immer kruchtbaren Debatten— von den Ministern Winter und Nebenius aufgegriffen wurden. Aber leider verhinderten politische Erwä- gungen die Durchführung des wirtschaftlich Vernünftigen, So baute Baden zunächst seine Eisenbahnen in einer anderen Spurweite als derjenigen, die unter anderen Bahnverwal- tungen vereinbart worden war. Daß damit das Tätigkeitsfeld der eigenen Eisenbahn ungebührlich eingeengt wurde, hatte man offensichtlich übersehen. Noch unbegreiflicher ist, daß der fast allmächtige Minister Blit- tersdorf durchsetzen konnte, daß die Eisen- bahn im Norden weder nach Mannheim noch nach Heidelberg geleitet wurde, weil ihm die politische Einstellung der Mannheimer und der Heidelberger nicht paßte.(Es ist der gleiche Minister, der Vertretern der Stadt Lahr den Wunsch nach Anschluß an die Eisenbahn mit der Bemerkung abschlug: „Lassen Sie sich Ihre Eisenbahn durch Ihre liberalen Abgeordneten bauen!“). Daß mit dieser unmöglichen Linienführung gerade die Absichten, die Nebenius und Winter in bezug auf den Eisenbahnhafen Mannheim verfolgten, durchkreuzt wurden, kam der Regierung offenbar nicht zum Bewußtsein. Minister Nebenius, von Blittersdorf über- spielt, antwortete den Mannheimer Be- schwerdeführern, daß Mannheim sich nicht beklagen könne; man habe der Stadt ja kei- nen bestehenden Vorteil genommen, sondern lediglich eine erwartete Begünstigung nicht gewährt. So mußte denn durch ein nicht eben glückliches Flickwerk doch noch der An- schluß zum Mannheimer Hafen gefunden werden, den man besser und billiger hätte haben können. Es soll allerdings nicht ver- schwiegen werden, daß auch aus Mannheim Stimmen der Unvernunft zu hören waren. Als nämlich die eigentliche Hafenbahn ge- baut werden sollte, da erhoben sich sehr laut Proteststimmen, die der Befürchtung Aus- druck gaben, daß hierdurch die Transport- arbeiter des Hafens brotlos würden. 1855 vergeht sich die badische Regierung wiederum gegen ihre eigenen Pläne und In- teressen, als sie mit Frankreich einen Ver- trag über einen Rheinbrückenbau Kehl Straßburg abschließt, dessen Bedingungen eine starke Förderung Kehls zum Nachteile Mannheims bedeuten. Damals hat der preu- Bische Gesandte beim Bundestag, Otto von Bis mare k, mit aller Deutlichkeit auf die verhängnisvolle Folgen solcher Politik hin- gewiesen: Mannheim könne, so urteilt er, bei einer vernünftigen Förderung durch die Re- gierung ein Wirtschaftsplatz von größter Bedeutung werden, Kehl dagegen werde im wesentlichen Einfallstor für französische Waren sein. Es liege nicht im gesamtdeut- schen Interesse, mit einem außerdeutschen Staat Vereinbarungen abzuschließen, die man einem deutschen Staat, nämlich Bayern, bezüglich der Brücke nach Ludwigshafen, ver weigere. Wenn Mannheim trotz wieder- holter Benachteiligung durch kurzsichtige politische Interessen und Intrigen, trotz einer geradezu beispielhaft un vernünftigen Ge- staltung seiner Eisenbahnverhältnisse einer der wichtigsten Eisenbahnpunkte Deutsch- lands wird, wenn sein Umschlagverkehr zu Schiff wie auf der Schiene immer mehr an- Wächst, so daß schließlich der Verschiebe- bahnhof Mannheim nächst Hamm, das den Donnerstag, 24. Januar 1957 Nr. 3 — 2 Rangierbetrieb für den gesamten Ruhrb versieht, und nach Wustermark, dag Großstadt Berlin mit Waggons zu Versor hat, an dritter Stelle steht, so bestätigt d nur die Ansicht Bismarcks, daß dieser Platz unter gegebenen natürlichen und politis Voraussetzungen zum Samm elplat des süddeutschen Verkehrz 10 stimmt ist. Und eben diese politischen Vorausset gen, die alle jene technischen Errungenschal. ten erst voll zur Auswirkung kommen lieh, waren in den dreißiger Jahren durch dde richtung des Deutschen Zollverein geschaffen worden. Damit waren die 8 deutschen Handelsschranken gefallen dl einer großzügigen deutschen Wirtschafts 15 tik unüberwindliche Grenzen gesetzt hatten damit verschwanden aber auch, und dag 1 für die Flüssigkeit des Verkehrs noch 50 gleich bedeutsamer, die vielen lokalen 9 5 derrechte. Noch bis Ende des ersten Dritteh des neunzehnten Jahrhunderts bestanden 11 die Stapelrechte von Köln und Mainz. Außerordentliche Steigerung Erst als alle diese Sondervorteile len, konnten die Vorteile der Rdela reg rung, der Einführung der Dampfschiffe der Eisenbahnen sich für die gesamte Wirt. schaft und für den durch mannigfache Um. stände begünstigten Platz Mannheim au Geltung kommen. Die Revolutionierung der Wirtschaft brachte eine außerordentliche Steigerung des Verkehrsstromes und Zugleich eine erhebliche Standortverlagerung. Ge. treide und die Erzeugnisse der eben jetzt ihren gewaltigen Aufstieg nehmenden Ruhr. industrie wurden auf weite Entfernungen Heinrich Lanz 35 Jahre Das Stromerzeugungszentrum für Mannheim ele ven Nordbaden ane Vorderpfalz Werk I Werk GROSSKRAFTWYERK NMANNHE INN AKTIEN GESETLSCHAFET von 8 erkülle durch eich de waren kam). damal. Umsch rend d Verbr⸗ Mann! 80 sta Weltki etwa 2 Uchkei König. und v. men.( treidel Ausme kannte hatte Jakob und d: ungar! durch Man erre rung e Wegfle. aregulle. Uffe te Wirt. che Um- eim Nur rung der dentlichg Zugleich ng. Ge ben jetut en Ruhr. nungen 4 7 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Nr. 20 Ponnerstag, 24. Januar 195 rtfähig. Die Zeiten, da der Kurfürst Pfalz mit seinem Vetter von Nassau- zwelbrücken einen Vertrag auf Lieferung von Saarkohle abschloß, diesen aber nicht üllen konnte, weil der schwarze Brennstoff durch den Transport zu teuer Wurde und man zich daher weiter mit Holz und Torf begnügte, waren Vorbei. Im Verhältnis zu Hamburg kam Mannheim noch der Vorteil zugute, dag damals fast allenthalben die Seehäfen nur Umschlagsplätze für Getreide wurden, wäh- rend die Lagerung im Binnenland, näher den Verbrauchszentren, sich konzentrierte. In Mannheim entwickelte sich diese Funktion in 80 starkem Maße, daß es vor dem ersten Weltkrieg mit seiner Lagerkapazität von etwa 270 000 Tonnen mehr Einlagerungsmog- lichkeiten aufzuweisen hatte als Berlin und Königsberg, die in dieser Statistik an dritter und vierter Stelle stehen, zusammengenom- men. Gleichzeitig entwickelten sich hier Ge- treidehandelsfirmen von einem europäischen Ausmaß, wie man sie anderweitig nicht kannte. Schon vor mehr als hundert Jahren hatte die Mannheimer Getreidehandelsfirma Jakob Hirsch Söhne eine Filiale in Budapest und damit Zugang zu dem überaus wichtigen ungarischen Weizenmarkt. Als im J ahre 1847 durch Migernten der Mehl- und damit auch transpo von der r Brotpi bedrohlich anzog, entstandte der badische Staat einen Mannheimer Ge- treide kaufmann nach Ruhland; mit 8000 Zentner Weizen kehrte er zurück, und mit deren Hilfe gelingt es, den Brotpreis, der auf das Doppelte angestiegen war, ler auf eine normale Basis zu stellen. Mannheimer Firmen hatten als erste ihre ständigen Ver- treter in Rußland, Kanada und den Vereinig- ten Staaten. Die drei gröhten argentinischen Getreideexportflrmen waren durch verwandt- schaftliche Beziehungen mit Mannheimer Handelshäusern verbunden, und die erste Einfuhr australischer Braugerste nach Europa erfolgte für Mannheimer Rechnung und ging nach Mannheim. Zeitweise war für die Preisgestaltung von Auslandsgetreide aller Art in Europa neben London und Rot- terdam Mannheim ausschlaggebend. Noch bis auf den heutigen Tag ist das Schiedsgericht der Mannheimer Börse international aner- kannt. Einen wichtigen Einfluß erlangte der Mannheimer Getreidegroßmarkt auf dem Gebiet der Braugerste. Da in unserer Ge- gend, gleichsam vor den Toren von Mann- heim, drei verschiedene Anbaugebiete von Braugerste höchster Qualität gelegen sind und ihre Erzeugnisse auf den Mannheimer Markt bringen(Rheinpfalz, Taubergegend und hessisches Ried), die je nach den Jahr- gängen in ihrer Güte unterschiedlich sind, hat sich in Mannheim ein Braugerstenhandel entwickelt, der in Sachkenntnis denjenigen anderen Börsen, die meist nur die Erzeug- nisse eines Gebietes zu beurteilen haben, überlegen ist. Holz und Kohle Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß Holz das erste Massengut war, das auf dem Rhein verkehrte, und lange Zeit waren die Holzanfuhren aus dem Schwarzwald und— über den Neckar auch dem Odenwald recht beträchtlich. Inzwischen ist die Holzanliefe- rung aus dem Schwarzwald zu einem wesent- lichen Teil nach Karlsruhe verlagert, wäh- rend die bedeutendsten Mannheimer Firmen in hohem Maße ausländische Hölzer einfüh- ren und vertreiben, Ahnlich ist es mit einer Reihe anderer Geschäftszweige, in denen der seit langem hier ansässige Handel durch die Aufnahme von Auslandsprodukten sein An- gebot erweitert hat, so besonders in Wein und Tabak. In hohem Maße hat insbeson- dere der Rohtabakhandel, der zugleich die Vergarung übernimmt, die tabakbauende Landwirtschaft Nordbadens und der Pfalz Mannheim Ludwigshafen im Jahre 1869— Große Verùnderungen werden sichtbar: Die Wohnstadt hat an der Heidelberger Straße den Ring erreicht. Neue Bahnanlagen stellen über die neue Gitterbrücke die Bahnverbindung mit der Pfalz ker. Im Mündungsgebiet des Neckars zeichnen sien Hafenbauten und Fabrißen ab. Ein üppiger Grüngürtel schmückt die leine Stadt, die keine Kleinstadt mehr ist. Im Jubiläumsjahr 1907 ist Mannheim innerhalb des Rings mehr als dicht besledelt ung über den alten Stadtkern hinausgewacksen. gefördert und zu Höchstleistungen gebracht, da er von jeher für die Bauern und für die „erarbeitenden Fabriken nicht nur Mittler, ondern in bedeutendem Umfang auch Kre- ditgeber War. Mengenmäßig den größten Umsatz hatte der Mannheimer Kohlengroßhandel. Fast alle großen Montangesellschaften des Ruhr- gebietes haben in Mannheim ihre riesigen Läger, in denen bis zu einer Million Tonnen in Reserve gehalten werden können. Dies war in einer Zeit notwendig, in der Kohlen fast ausschließlich den billigen Transportweg der Wasserstraße suchten und Oberrhein und Neckar für Massentransporte noch nicht er- schlossen waren. Damals war Mannheim für die Zeiten behinderter Schiffahrt, also beson- ders für den Winter, das Kohlen-Reservoir für ganz Süddeutschland und darüber hinaus für die Schweiz, Vorderösterreich und Nord- italien. Das Ruhrkohlen- Syndikat hatte im Mannheimer Kohlenkontor Weyhenmeyer seine Abrechnungsstelle für sämtliche Koh- lentransporte nach dem Oberrhein und die Rheinische Braunkohlenindustrie hatte in Rheinau ihre Läger und ihre Schiffahrts- Abteilung. Wenn auch durch die Freimachung der Rheinschifffahrt bis Basel und der Nek- karschiffahrt bis fast nach Stuttgart Mann- heim die frühere Bedeutung verloren hat, und wenn auch die Reichsbahn wie neuer- dings die Bundesbahn durch Sondertarife einen großen Teil der Kohlentransporte auf den Schienenweg gezogen haben, steht die Kohle doch noch immer mengenmäßig an der Spitze der in Mannheim umgeschlagenen Handelsgüter. Die Niederlassungen der gro- gen Bergbau-Gruppen wie Haniel, Stinnes, Thyssen und Röchling betreiben in Mann- heim neben dem Kohlenhandel meist auch Eisenhandel; teilweise sind ihnen Abteilun- gen für Treibstoffe und Düngemittel ange- gliedert. Während im Eisenhandel zunächst im wesentlichen die Produkte des Saargebie- tes angeboten wurden, haben sich immer mehr die rheinischen Werke in den Vorder- grund geschoben, und mit einer Vertriebs- stätte der Ilseder Hütte ist neuerdings auch die niedersächsſsche Schwerindustrie in unse- rem Raum vertreten. In der Treibstoff wirt- schaft spielt Mannheim von jeher eine füh- rende Rolle. Schon zu einer Zeit, als Petro- leum ausschlieglich für Beléuchtungszwecke verwandt wurde, hatte Mannheim das be- deutendste Mineralöllager des Binnenlandes. Je stärker Benzin als Kraftstoff zur Geltung kam, um so umfangreicher wurden auch die Lagerkapazitäten, und Mannheim konnte dank seiner ausgedehnten Tankanlagen an der Neckarspitze seinen Rang als größter Umschlagplatz für Treibstoff erhalten. Zelt- weise haben die Schwester städte Mannheim und Ludwigs hafen fast ein Drittel der ge samten deutschen Treibstoff ein fuhr auf sich vereinigen Können. industrie fördert Handel Schon bei Beginn eines regelmäßigen Ver- kehrs mit den niederländischen Rheinmün- dungs-Häfen wurde Mannheim ein Haupt- handelsplatz für Kolonialwaren, Gewürze, Kaffee und andere tropische Erzeugnisse; und seit geraumer Zeit ist auch der Mannheimer Samengroßhandel in das internationale Ge- schäft erheblich eingeschaltet. Der Vertrieb von Chemikalien hat die gleichen Wandlun- gen durchgemacht wie die Chemie selbst und steht in gewisser Wechselbeziehung zur Mannheimer chemischen Industrie. Neben dem Handel mit chemischen Grundstoffen und Düngemitteln ist heute der Großhandel mit pharmazeutischen Präparaten von höch- ster wirtschaftlicher Bedeutung. Mannheim ist tatsächlich neben Frankfurt und Stuttgart die Handelsstadt des deutschen Südwestens geworden, und doch wird heute dieser Ruf noch überstrahlt von seiner Geltung als Industriestadt. Na- türlich wird eine Stadt des Handels auch im- mer in gewissem Umfang industrielle Tätig- keit anregen. Aber für Mannheim kann man 100 JAHREN LNEIMIIIEI HEMIKALIEN Cal Holſniugtr d. ſleliut illi seiner-Arf:zöhlk. Zeichen Gosmotor zum Loufen brachte, beglnm- couf. bouend quf seinem Werk= mit der Gründung dera cheinischen Gosmotorenfobrib gem& Cie. im Johre 1883 die Cesdüce der Moferen Werke Mentihisim AG. Erfolgreiche Arbeſt und welt- schouerder Unternefmungsgeist ſisßzen dos Under nehmen wochsen, so doßʒ es heute zu den grꝭtten Min dem: eu Oel Hren fee gonnen. Der Erfolg dbertrof die Erworfungen. Schon im Jahre 1922 wor die Produlion dero gesſiegen, daß die domoſige Abteifung„Statio ndrer Moſorenbou“ der Firma gen& Ce. vom Aufomobilbou getrennt und als Motoren- Werke Monnheim AG. vorm. Benz Abt. ctut. Motoren- bou selbstöndig wurde. Zahlreiche bedeutende Erfindungen trugen dazu bei, dem Werk Weltgeltung zu bringen. Dos 918 EIL Mopp 4 Jahre, nochdem Curl gens in der Silvesternacht von 1879/80 seinen ersten Zweitoks. ist ein Begriff för Quslität und Betriebs- sicherheit der Mannheimer Dieselmotoren MOTOREN WERKE MANNHEIM AG vVoRM. BENZ ABT. STAT. MOTORENBAU 8* 8 5 8 Selte 14 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum — 1 Donnerstag, 24. Januar 1957/ Nr 9 — „Er stellt halt ganz Mannem uf de Kopp“ sag- ten die Mannheimer über ihren Oberbürger- meister Otto Beck(18911907). kteststellen, daß ein ganz bewußter Wille diese Ergänzung, die er als notwendig erkannte, auch geschaffen hat. Bei der Eröffnung des städtischen Industriehafens im Jahre 1907 betonte Oberbürgermeister Beck, daß die Stadtverwaltung der Industrie günstiges, am Wasser gelegenes Gelände zur Verfügung stellen müsse. Im Bereich des staatlichen Handelshafens waren sämtliche Hafenanla- gen im Staatsbesitz, das Gelände wurde an die interessierten Firmen nur verpachtet, wo- bei man größten Wert auf großen Umschlag legte, also die Handelsfirmen bevorzugte. So- weit die Industrie Massengüter verarbeitete, deren Antransport auf dem billigen Wasser- weg sich als vorteilhaft erwies, mußte sie Wert darauf legen, auf eigenem Gelände mit eigenen, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Anlagen ihre Werke zu errichten. Diese Mög- Uchkeiten eröffnete ihr der Industrie- hafen. Ausdrücklich betonte der Oberbür- germeister, daß man bei dem Verkauf von Gelände an ansiedlungswillige Firmen nied- rige Preise fordern werde und daß der Indu- striehafen von Gebühren jeder Art frei blei- ben sollte. Dem Beobachter von heute fällt es leicht, festzustellen, daß alle die günstigen Momente, die den schnellen Aufstieg Mann- heims zur Verkehrs- und Handelsstadt er- möglichten, durchaus zeitlich bedingt, und daher vorübergehend waren. Wir wissen heute, daß die Rheinschiffahrt nicht für alle Zeiten bei Mannheim endigen konnte; wir wissen auch, daß die Politik der badischen Eisenbahn, die den Hafen Mannheim als eine ergiebige Einnahmequelle förderte, nicht eine dauernde Wirtschaftsblüte gewährleisten kann. Man konnte im Jahre 1907 noch nicht voraussehen, daß die badische Eisenbahn ein- mal in der Deutschen Reichsbahn aufgehen wird, und daß diese dann ihre volkswirt- schaftliche Aufgabe darin sieht, die deutschen Seehäfen zu fördern. Aber daß in einer sich immer stärker industrialisierenden Wirt- schaft eine Stadt sich nur behaupten kann, wenn sie aus eigener Kraft die Vorausset- zungen dafür, wenn es sein muß, auch gegen den Willen der Regierung schafft, das haben weitsichtige Männer der Verwaltung und der Wirtschaft in Mannheim begriffen Freilich hatte Mannheim auch schon vor- her eine Industrie, die sich kräftig entwik- kelte. Von alters her war hier ein Gewerbe ansässig, das die Erzeugnisse der Umgebung verarbeitete und dem örtlichen Markt anbot; mit der wachsenden Stadt waren auch sie größer geworden, und die günstigen Voraus- setzungen, die ihnen Verkehr und Handel boten, brachten auch für sie Absatzerweite- rungen und damit Vergrößerungen ihrer Er- zeugungsstätten. Da waren andere, einstmals handwerkliche Betriebe, die sich auf den neuen Bedarf umzustellen verstanden und dank ihrer technischen Meisterschaft sich zu Fabriken ausweiteten. Zu allen Zeiten gab es Weiter in Mannheim erfinderische Köpfe, die nun nicht mehr wie der Fahrradkonstruk- teur Drais oder der Blitzableiterbauer Hem- mer, wie der Handelsschulprofessor Bür- mann, der um 1800 von einer Telegraphie träumte(„daß man durch Pulverblitze in einer Nacht mit jemandem in Ostindien, ja durch stationierte Schiffe über Meer in Ame- rika sprechen könne“) oder der in Mannheim ansässige William Fardely, der einen„Zeiger- telegraphen“ konstruierte, auf die wirtschaft- liche Auswertung ihrer Ideen verzichten mußten. Es gab weiter in Mannheim einige Männer, die schon frühzeitig die Erkennt- nisse der chemischen Forschung fabrikato- risch auszunutzen verstanden; sie waren geradezu das Urbild des praktischen Gelehr- ten und wurden die Väter der vielfältigen Mannheimer chemischen Industrie und auch derjenigen der„Chemiestadt“ Ludwigshafen. Durch Otto Becks Förderung Durch Otto Becks Politik der Wirt- sSchafts förderung wurde der Kranz der Mannheimer Industrie um wesentliche Unternehmen bereichert, zugleich aber auch den eingesessenen Werken der Boden für eine weitere Entfaltung geebnet. Schließlich war es nach dem zweiten Weltkrieg dringende Aufgabe der Stadt, als Ergänzung zu den bestehenden Betrieben solche hierher zu ziehen, die vor allem Frauen und Angestellte beschäftigen. Das Uberangebot von Ange- stellten war nur vorübergehend und ver- schwand mit der zunehmenden Konjunktur fast ganz. Die Notwendigkeit, für Frauen zu- sätzliche Arbeitsgelegenheit zu schaffen, blieb eine Daueraufgabe. Die Mannheimer Vor- kriegsindustrie war, mehr als in anderen Großstädten, in der Hauptsache Männer- industrie, und da die Löhne verhältnismäßig hoch lagen, bestand auch nicht wie ander- wärts der Zwang, durch Frauenarbeit den Familienverdienst zu erhöhen. Nach dem Kriege mußten viele Frauen ihren Haushalt ohne einen männlichen Verdiener bestreiten und waren daher auf Arbeit angewiesen. Es kommt hinzu, daß infolge der Wohnungsnot, aber auch der Wohngewohnheiten, die Ehe- frau vielfach durch ihre Hausarbeit nicht voll in Anspruch genommen wird und daß die Ansprüche, die heute die Lebenshaltung stellt, einen Zusatzverdienst durch die Frau als höchst erwünscht erscheinen lassen. Kaum eine andere der großen deutschen Industriestädte zeigt ein so mannigfaltiges Bild ihrer gewerblichen Erzeugung wie Mannheim. Neben den großen Unternehmen der Elektro-, Maschinen- und Fahrzeugher- Industrie im Norden der Stadt und neue Anlagen der städtischen Gasversorgungsbetriebe am Luzenberg. stellung stehen die Werke der chemischen! dustrie, angefangen von der Verarbeitung* Grundstoffe bis zu den Verästelungen er Seifenherstellung, der Zündholzfabrikatio der Gummi- und Zelluloidverarbeitung d n der Zellstoff- und Papiererzeugung. Man heim, das bedeutendste Mühlenzentrun Deutschlands, ist zugleich Sitz der grögten Zucker erzeugenden Gruppe, des Führende internationalen Kork-Konzerns und ebe der größten Werke der Steinzeugindustrig Die Glasherstellung, die Seilindustrie 10 Juteverarbeitung bilden weitere mächtig Pfeiler seines gewerblichen Aufbaues. Una der Bekleidungsindustrie sind zu den schen früher hier ansässigen Firmen neue Unter. nehmen von bestem Ruf hinzugekommen Wenn es eine Sicherung gegen Krisen gibt, dann dürfte sie in dieser starken Streuung der Mannheimer Produktion liegen Mannheim ist damit zugleich Mittelpun und Rückhalt eines starken Industriebezirkeg geworden, mit dem es in engsten Wechsel. beziehungen steht. Die außerordentlich dichte Besiedlung der nordbadischen Rheinebene die Zersplitterung des landwirtschaftlichen Besitzes in kleinste Einheiten und die Selt jeher starke Zuwanderung aus anderen Lan. desteilen— in den letzten Jahren erheblich verstärkt durch die Vertriebenen aus den Ostgebieten und die Flüchtlinge aus der 80. jetzone— haben der Mannheimer Wirt. chaft die Aufgabe einer ausreichenden Lebenssicherung für immer größere Men. schenmassen gestellt. Die Kräfte, die von die. ser Stadt ausstrahlten, waren hinreichend, dem Rhein-Neckar- Wirtschaftsraum Exil. stenz und Gesicht zu geben. Man möge sich nur einmal vergegenwärtigen, wie viele Un. ternehmen in einem recht weiten Umkrelz durch Mannheimer Banken gefördert und zur Blüte gebracht wurden, wie viele Wege durch Mannheimer Verkehrsunternehmungen er- schlossen wurden und für einen wie grogen Teil der Bevölkerung der Mannheimer Ein- zelhandel willkommene Einkaufsmöglichkel. ten bietet; und man möge auch einmal auf. zählen, in welchem Umfang Mannheimer Fir. men in der weiteren Umgebung sich Produk- tionsstätten geschaffen haben, in welchem Maße auch die Industrien dieses Gebietes als Lieferanten und Abnehmer mit dem Platz Mannheim in engsten wirtschaftlichen Be- ziehungen stehen. Dann wird man verstehen, daß Mannheims Wirtschaftsgeschichte und Mannheims künftige Aufgaben nicht dort be. grenzt sind, wo das Stadtgebiet aufhört. Es hat keiner Reglementierung und keines Dirigismus bedurft, um der Mannheimer Wirtschaft den Weg zu weisen. Es waren Männer, die den Erfordernissen der Zeit ge- recht wurden, aus den Gegebenheiten der Vergangenheit das Notwendige der Gegen- Wart erkannten und die Zukunft gestalteten Und es hat— vielleicht ist das sogar das Ent- scheidende— immer wieder auch in der Ver- Waltung dieser Stadt Männer gegeben, die, unbürokratisch und mit Wagemut, Möglich- keiten und Aufgaben rechtzeitig erfaßten und erfüllten. Gewiß werden sich die wirtschaft- lichen Bedingungen Mannheims weiterhin ändern. Aber aus der Geschichte dürfen wir die Gewißheit herleiten, daß die lebendige Stadt auch den Aufgaben der Zukunft ge- Wachsen sein wird. N. 4 Für Mannhe aber Er zechs T. tungen). kleine Exemple Konkurr im ganz Usten g. lesehunf hatten mal am weise neuester unter 0 Richtun. waren. viduelle gimmte der Ste dunte chen, s Bemühu 80 12 liche H deszeitu mannt klentie duxspa Tal-Anz der sich mann-E Mannhe demokr. gtimme das„N „Schwa. vorwieg „Mannb gen Fol radikale die Ko und die seit 193 tung, d- derholt Inhalt dings 8. Gan- die Pa. merkte dieser 2 lich abs sellscha krieg s. tenen S käre Ur Die GROSSMUNLEN der Gesellschaft Söd deutscher Mühlen, Mannheim, verarbeiten dank neuzeitlichster technischer Ausröstung und bewährter kqufmönnischer Tradition die Erzeugnisse der deutschen Ernte Wie quch die hochwertigen Auslondsweizen zu Spitzenfſabrikuten Oberrheinische Mehle wurden zum Uualitätsbegriff in ganz Deutschland Mannheim Frankfurt/M. Devtscher Hafenmöhle A6 in Frankfurt/M. Worms Herrenmühle krste Mannheimer Dumpfmöhle von Ed. Kcoffmonn Söhne mbH Frankfurter Möhlenwerke Ab Großeinkaufs-Cesellschuff Lonsumgenossenschaften mblf Homburg/ Mühle Mannheim Hefftsche Kunstmöhle A6 vorm. C. Senz AS, Heidelberg Mannheim Sodlramsteln Locwlgshafen Worms pfälzische Möhlenwerke Mannheim Frankfurt/M. Werner& Nicola Hildebrand heinmöhlenwerke Kunstmöhle Kinck A6 Ludwigshafener Walzmühle Ludwigsmühle mbh Walzenmühle Bonames mbh Sermanio-Mühlenwerke, Mennheim Im ſahire I⁰νον zur S0 J ahr- Feier der Stadtgründung baute Architekt Rardh das Haus unserer Ban und hielt dabei ein Stuch Stadt geschichitè fest in den bemerhens- 0 ten Fassgadenreliefs, deren zerstörten Teile nach dem Kriege wieder hergestellt reurd en. Inmitten des neureitlich wiederaufgebauten Stadtkerns ist dieses Gehüude im alten Stil erhalten. Die mit ihm verbundene Tradition, urꝛelnd in der 1847 gegründeten und von uns 1922 übernommenen Mannheimer Darleihgusse, führen wir fort im Bestreben, der heimischen MWirtschaſt zu dienen. Dabei stützen wir uns auf die lang- jährigen Beziehungen und das Vertrauen, dessen wir uns bei in- und ausländischen Geschüſtsfreunden erfreuen. Alle bank mäßigen Geschäfte erledigt fur sie IH. FASSHOLD& CO. MANNHEIM FS-Nr. 046 334 BANK 5 2, 1 Sa.-Nr. 2 28 71 Nr. 9 —— schen In. itung der agen der drikation tung und . Mann. zentrum 5 Srößzten ährenden nd einez dustrie trie, die S. Und in den Schon e Unter. kommeg. ttelpunkt ebezirkez Wechsel. ich dichte einebene, aftlichen die seit ren Lan. erheblich aus den der So- er Wirt. ichenden re Men. von die. reichend, m Ex. nöge sich viele Un- Umkreis t und zur ge durch 18en er- e großen mer Ein- glichkei. mal aui. imer Fir. Produk- welchem oietes als em Platz hen Be- erstehen, hte und dort be- jört. ad keinez mheimer s Waren Zeit ge- ten der Gegen- stalteten. das Ent- der Ver- ben, die, Möglich- ten und rtschaft- veiterhin irfen wir ebendige Unft ge⸗ Donnerstag, 24. Januar 1957 Mannheimer Morgen/ Stadtjubiläum Seite 13 .— Erfahrung und Neuerung nicht trennen Ziel: Mit verantwortliche Bürgerschaftspolitik Die Mannheimer Presse vor 30 Jahren in der Erinnerung eines Journalisten Für einen jungen Journalisten War das Mannheim der zwanziger Jahre ein hartes aber großartiges Bewährungsfeld. Es gab zechs Tageszeitungen(ohne die Vorortzei- tungen). Sie hatten für heutige Verhältnisse kleine Auflagen. Ueber 20 000 bis 25 000 Exemplare kam keine hinaus. Um so hefti- er war jedoch der Wettbewerb und um 80 ger die von jedem Journalisten gefor- derte Leistung. Wegen dieser herzhaften Konkurrenz war Mannheim als Presseplatz im ganzen Reich bei Verlegern und Journa- Usten gefürchtet und berühmt zugleich. Die lesehungrigen und anspruchsvollen Bürger batten den Vorteil davon. Sie konnten drei- mal am Tag je nach der Erscheinungs- weise morgens, mittags und abends— die neuesten Zeitungen kaufen Und sie fanden unter den sechs Blättern alle politischen Richtungen, die repräsentativ für Mannheim waren. Jede Zeitung hatte noch ihren indi- viduellen Leserkreis und damit ihren be- gimmten Platz im gesellschaftlichen Gefüge der Stadt, alle zusammen spiegelten die dunte Vielfalt der politischen, wirtschaft- chen, sozialen und geistigen Interessen und Bemühungen der Bürgerschaft. Spiegel des Tages 80 lasen die Demokraten und die bürger uche Hautevolee dle„Neue Badische Lan- Geszeitung(vom Volksmund, Der blaue Aff“ genannt), oder wenn sie mehr rechts klentiert waren und mit der Deutschen Dllxspartei sympathisierten— den„Gene- fal-Ameiger“(Generalanstreicher genannnh, der sich später, als er 1929 in das Basser- mäann-Haus am Marktplatz zog, in„Neue Mannheimer Zeitung umtaufte. Die sozial- demokratischen Leser hatten ihre„Volks- stimme“, Katholiken und Zentrumswähler das„Neue Mannheimer Volksblatt“(als „Schwarze Kattl“ bekannt), und die nicht vorwiegend partelorientierten Bürger das „Mannheimer Tageblatt“, wegen seines gro- gen Formats„Kuhhaut“ geheißen. Auch die radikalen Gruppen hatten Tageszeitungen, die Kommunisten die„Arbeiter-Zeitung“ und die Nationalsozialisten, allerdings erst geit 1932 als siebte Mannheimer Tageszei- tung, das„Hakenkreuz-Banner“. Beide wie- derholt verbotenen Zeitungen spielten nach Inhalt und Ansehen jedoch nur eine— aller- dings sehr unerfreuliche— Schattenrolle. Ganz anders als heute beherrschten also die Parteizeitungen das Feld. Aber man merkte schon in den zwanziger Jahren, daß dieser Zeitungstyp, der noch aus der in deut- lich abgrenzbare Schichten gegliederten Ge- sellschaft aus der Zeit vor dem ersten Welt- krieg stammte, zu der inzwischen eingetre- tenen Strukturwandlung in eine mehr egali- täre üngegliederte Gesellschaft nicht mehr Von Dr. Helmut Cron(Stuttgart) recht paßte. Gerade die jungen Journalisten hatten dafür ein gutes Organ. Sie verstan- den sich untereinander trotz aller parteipoli- tischen oder weltanschaulichen Differenzen viel besser als mit ihren alten Kollegen glei- cher Parteicoleur. Daraus hätte sich mit der Zeit ein ganz neuer Pressetyp entwickeln lassen, wenn nicht die braune Flut alle die guten Ansätze zerstört und die besten Mann- heimer Journalisten davongejagt hätte. Plumper und rücksichtsloser! Unter den Journalisten gab es damals nicht nur bekannte Politiker, die, wie Rudolf Geck, im Reichstag oder im Landtag saßen, bekannte Feuilletonisten, die auch als Schriftsteller Namen und Rang hatten, wie Stahl, Schnack, Belzner und Droop. Noch viel mehr haben sictrumeiner Erinnerung jene Kollegen eingeprägt, die für die Oeffentlich keit unscheinbarer als Lokalredakteure wirk- ten. Es waren Männer darunter, die den heute leider ausgestorbenen klassischen Typ des Lokalredakteurs verkörperten, Sie wa- ren, wie Moritz Espenschied, in Mannheim groß geworden, kannten die Stadt, ihre Ge- schichte und alle ihre Menschen, Familien und Vereine mit einer Gründlichkeit und Sicherheit wie ein stets präsentes Lexikon. Archive hatten sie nicht nötig. Starb eine stadtbekannte Persönlichkeit, schrieben sie den Nachruf mit allen Einzelheiten und Da- ten frei aus dem Gedächtnis. Die jahrzehnte- lange Erfahrung in ihrem Beruf, der täg- liche Umgang mit allen maßgebenden Per- sönlichkeiten der Stadt, ihr nachsichtiges Verständnis für menschliche Eitelkeiten, ihr kluges Maßhalten mit Lob und Tadel, ihre bescheidene Art, hinter ihrer Aufgabe zu- rückzutreten, machte sie, wohin sie auch ka- men, willkommen und respektiert. Sie hat- ten vielleicht keinen besonders imposanten Ausbildungsgang, aber sie hatten einen na- türlichen Herzenstakt und eine rücksichts- volle Art in der Behandlung von Menschen, dramatischen Spannungen und sensationel- len Begebenheiten, eine Fähigkeit, die Wiß- begler des Lesers zu befriedigen, ohne an- dere zu verletzen, wie sie unserer in der Regel viel plumperen und rücksichtsloser ge- wordenen Zeit(oder soll man sagen: vielen Lesern:) verloren gegangen ist. Diese alten Herren ließen sich keine Bürgerausschußsitzung entgehen. Von An- fang bis Ende saßen sie als fleißige Chro- nisten auf der Pressetribüne. Auch nur einen Teil des immer umfangreichen Berichts jun- gen Kollegen zu überlassen, wäre ihnen Wie sträflicher Leichtsinn erschienen. Sie wa- ren schließlich schon Jahrzehnte lang hier zu Hause, kannten jedes Thema von Grund auf, ebenso die Persönlichkeiten und Mei- nungen der Stadtverordneten, sie hatten Oberbürgermeister und Bürgermeister kom- men und gehen sehen. Aus dieser langen und weiten Erfahrung waren sie jedem Neuling überlegen. Auch im städtischen Etat kannten sie sich glänzend aus. Da sie Mei- ster des Registrierens waren, eigneten sie sich freilich weniger zu Gesprächspartnern des Oberbürgermeisters, wenn Wege aus schwierigen Situationen überlegt werden mußten. Dazu waren die imperativen Typen des politischen Journalismus besser geschaf- fen. Aber der alte Schlag des Lokalredak- teurs hat doch mit seiner maßvollen und klugen Unterrichtung vieles zur Klimatisie- rung einer guten Bürgergesinnung beige- tragen. Sie hatten es nicht leicht, mit den Neue- rungen zurecht zu kommen, die damals von der jungen Journalistengeneration einge- führt wurden: mit dem anderen, attraktive- ren Umbruch etwa, oder mit der bis dahin unbekannten Verwendung von Fotos und Zeichnungen im Textteil oder der Pflege von Lokalreportagen, unabhängig von aktuel- len Ereignissen. Sie haben ihre jungen Kol- legen darin aber nie behindert, sie ließen ihnen auf fairste Weise die Chance, ihre Vorstellungen von einem modernen Journa- Usmus auch zu verwirklichen. Nicht nur aus diesem guten Kontakt von Alter und Jugend, von Erfahrung und Neuerung hat die Mann- heimer Presse damals profitiert. Auch der größere Zustrom von„studierten“ Journa- listen hat der Qualität der Zeitungen wert- volle Antriebe gegeben. Jetzt wurde namlich nicht mehr nur das Tagesereignis registriert oder das Vergangene rekapituliert, man be- schäftigte sich viel intensiver als früher auch mit Fragen der künftigen Mannheimer Ent- wicklung. Aus Lokalredakteuren wurden Kommunalpolitiker. Kritik dient dem Leben Das war für die Gewaltigen des Rat- hauses eine Ueberraschung. Denn jetzt tauchten Vorschläge, Meinungen und Kriti- ken auf, die in das Vorrecht der Rathaus- fraktionen meist nicht hineinpaßten. Das aber hatte zur Folge, daß der Kontakt von Rathaus und Presse sich verlebendigte. Und das Erfreuliche daran war, daß dieser Kon- takt nicht kanalisiert wurde mit Organisatio- nen oder in der Schablone von Pressekonfe- renzen, sondern daß die Gleichgestimmtheit des geistigen Horizonts ihn schuf und er- hielt. Es gab damals in Mannheim eine vor- zügliche geistige Prominenz.„Die“! Presse hatte bisher nicht so recht dazu gehört, höchstens in einzelnen wenigen Persönlich- keiten. Unter Oberbürgermeister Heimerich wurde sie außer in diesen Persönlichkeiten auch in ihrer Funktion anerkannt. Daraus sind für die verantwortungsbewußte Presse und für die Verwaltung gleich wertvolle Kontakte entstanden, die auch nach drau- Ben hin Mannheims Ruf als„lebendige Stadt“ vertieften. Leider haben die schweren wirtschaft- ichen Sorgen in den Krisenjshren ihre Schatten auch über diese Zusammenarbeit geworfen. Aber ein Grund war gelegt, im In- teresse der Stadt und ihrer Bürger den von den radikalen Elementen immer schamloser inszenierten Rathaushändeln in gemein- samer Verantwortung mit Vernunft zu be- gegnen Als schließlich die Vernunft der Unvernunft, die bessere Einsicht der engstir. nigen Torheit 1933 unterlag, wurde ein wich- tiges Kapitel Mannheimer Stadtgeschichte und Mannheimer Pressegeschichte zugeschla- gen. In der Rückschau erfüllt es aber trotz aller Enttäuschung jeden, der daran beteiligt War, mit dankbarer Befriedigung und läßt hoffen, daß die damals gewonnenen Erfah- rungen auch heute und für die Zukunft noch Maßztsäbe erfreulicher mitverantwortlicher Bürgerschaftspolitik liefern. Junge Mannheimer gewinnen auch dieser Situation die besten Seiten ab. Selbstvergessen spielen sie zwischen Verladebühnen und eingefrorenen Schißfen, als ob nicht nur das Wasser, sondern auch das Eis eigentlich so recht ihr Element wäre. Unter riesigen Ver- ladebũühnen und zwischen geräumigen Schißfsleibern gedeiht wohl kaum eine gefühlvolle Romantik. Aber auf den nüchternen kritischen Sinn der jungen Mannheimer kann man sich verlassen. TAUNUS 11S M de Luxe 2-Farben- Kon dreifach abge Blünkhope. Schefbenwo Rückfahrsch Verchromte Schlouchlose V7 Abgenspiegel 55 56125 km/h bination, setzt 2-Klong- Horn schanlage einwerter Radblenden eſgwandretten Meke- up. K biegel Weiße Kunststoff. Deckenbespennung Klappbare Mittel- Armstötꝛe Zu besichtigen Agrippinahaus, am Tattersall in unseren Ausstellungsräumen Z welgbetrleb Ludwisshafen a. Rh., HANS KOHLHOFF MANN HE IM Mundenheimer Straße 199— in Mannheim im Agrippinahaus am Tattersall Telefon 436 51, 4 41 45 u. 4 60 63 Telefon 8 21 14 HABICHT 1932 ACK ERSCHLEPPER RAUPEN SCHLEPPER L AS T WAGEN 6ENERALVERTRETUNG 1957 HANOMAG-VERTRIEBSG ESELLSCHAFT ERICH HABICHT G- M- B- H. MANNHEIM Seckenheimer Landstr. 204 Fernruf 4 40 93/94 Fernschreiber 046-314 Das neue Vetwaltongsgebäude det Brown, Boveri& Cie. AS. in Monnheim. kin weiter Weg war es von der einstigen korförstlichen Residenz an der Möndoung des Neckars in den Rhein bis zut bedeutenden Handels- und Industriemetropole Mannheim. Seit Beginn dieses Jahrhunderts haf unser Unternehmen diese Ent- Wicklung wesentlich mitbestimmt. Mannheim ist aber keine rußige, graue Fabrikstadt geworden, sondern haf sein heiteres ond freundliches Antlitz durch die Jahrhunderte be- Wahrt, Wenn guch die Zerstörungen des letzten Krieges tiefe Narben 20Uröckließen. Heute wachsen neben riesigen Fabrichollen moderne Verwaltungs- gebövde empor, in denen viele Fäden der Wirtschaft zusammenlaufen. Zusammen mit den truditionsreichen Stätten der Kunst und den neuzeit- lichen Wohnsiedlungen prägen die Bauten der industrie das Gesicht unserer Großstadt. BROWN, BOVFHERI A CIE. AG., MANNHEIM 1 flerausgeb druckerei. chetfredakt pr. K. Ack kichenrode reullleton: Verlag. —— les: H. Sch Koch; Spo Sozlales: fl. Kimpin W Bank, Rhe 1 Stellv.: Bad. Kom. I Mannheim, 9 r. 80 018, 12. Jahrg Be! am Dor Dr. Rei Dehler. stätigte Spitze Den b „verehrte digte Ma partei gläubig prinzip der ober werden s mit einer sagte, We inkaufsfreude Zentrum der k Zentrum der Stadt ein Im Mark die 1 ö rheinisch beweis ot bleiben v s D n n Mit d Reinhold wählt w. herigen sen), Dr. berg), Di falen), F. vorstand wurden! Eduard Dehler a U imer das CS A- Haus 2 Wenn so viele Mannhe Gerhard demokrat vorstand Alterspré Dr. Lücdde ische Ferfigkleidung ihrem Einkaufshaus fur mod Zu ste wurden, rhein-We Hessen) Bundesv. Württem Nowack Dademac gegen 93 tag für k stellten d lin sei d icht zbletzt die in Generationen bewährten machen, so bedebtet das n N——— 8 Anerkennung der N SS CS A-Orondsätze D Der e kraten ir * übrigen Redner 1 0 Borkauf dual SI Liel ist ö e n—— n at . n —.— n IN Bonn mit der Bundest⸗ Sb, Ei Parole a Sitzung schusses . igkei ürd it der Mode it den E ist C&A jehungskraft qof alle —— N V—— D 8 S preisy. FSS S S n n— D N S r D S Bonn. U. 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