f. Mol Morgen Groß- Mannheimer D Mannheimer 1 verlagsleitung: H. Bauser. Vexlag- nucker Geschäftsstellen: Mannheim, N 1, 8-3 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 31 und 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/Rh., Amtsstr. 2. . daktion: E. F. von Schilling; ingakoceng cb aermann; Politur: W. Hertz Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3.30 DN i en b. ac rtschaft: Y. O. weber; zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DI 5 dite bands e, Gilles, K. Heinz; Loka- zuzügl. 60 Pf Zeitunzsgeb. u. 54 Pf Zu- 5 n ute. eekloth; Kommunales: Dr. stellgeb. Streitbandbez. 3,50 DM zuzügl. 05 dene e 5 2 K. Grein; Land: C. Serr; 2,60 DM Porto. Bei Abholung im Verlag bra bach 5 4 simon; Ludwigshafen: oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- ner 0 ae chef v. D.: O. Gentner; scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Ulig 2* Kirches. Banken: Südd. Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz Tits R. nd die 8. Abeln- ain Bank, städt. Spark. Adelmann: werbg.: C. Faust. Bei Nient- e häufig pz 5 m. Landesbank, Bad. Bank, samtl. erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- Bad Wenden postscheck-K to.: Karlsruhe 22 2— B d d d P f 1 walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für ger gen assiematen nn. r. 5 50. Unabhängige Zeitung Badens un er Pfalz eee ee e eee 1 8 ein NM. estickten 95 1 8 85 1 85 ihm ei 1. lahrgang Nr. 24/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplat: Dienstag, 29. Januar 1957 des priyate 12 mangelt ee ums einbrach n 1807/0 f. ng an de it seinen 1. te Bee Uropa-Mar vor letzter Hürde ik 5 Pal. J n Scheinen, 3 1 8 55 3 2 170 3 2 2 22 2 e des See zuittig ist jetzt nur noch die Einbeziehung überseeischer Gebiete Kompromiß für Landwirtschaft mie und q Brüssel.(dpa ap) Die Brüsseler Außenminister-Konferenz der sechs Montan- den aus öffentlichen Mitteln soll dabei der boten 15 Union-Staaten konnte ara Montag in ihrer Schlußsitzung erwartungsgemäß keine A e öffentliche Mittel 1 n fin über die Stellung der überseeischen Gebiete in einem gemeinsamen europä- unbesehen etw'a in einen gemeinsamen In- ben den il knigune une. vestitionsfonds gegeben werden, sondern daß ober des per ischen Markt erzielen. Es ist der Konferenz aber in der Diskussion ge lungen, den nur für überprüfte Projekte von Fall zu Fall Iusensaal de vertrag über eine Atomenergiegemeinschaft unterzeichnungsreif zu machen, bedeu- ABer dem Ju. isiKhochschle inglischen ln. idelberg da meyer an de tende Fragen des herauszuschälen, Einbeziehung der Die Außenminister Wollen Arm 4. Februar er Brucknetz in einer zweiten Konferenz in Brüssel nach dig ist, un dieser Lösung suchen. Möglicherweise findet it den Mitten ene Woche darauf auf Einladung des fran- Ausdruck 2 zseischen Minister präsidenten Mollet noch ene Konferenz der Regierungschefs in Paris ntenpult bat seat. 5 5 Aufführung Die Grundsätze für eine Assolierums der azise Einsiis Iberseelschen Gebiete lauten: 1. Es soll kein tvollen Nash weng zur Assolierung überseeischer Ge- dei aller spar biete und abhängiger Länder der Mitglied- uch die Gab dtsaten bestehen. Die Bestimmungen über eren Bette die Teilnahme der Ueberseegebiete am Ge- meinsamen Markt Sind„Kann- Bestim- em Werk, ab. mungen“ 2. Die Assoziierung überseeischer Tenor-Parſz Gebiete soll nur im Einverständnis der Be- nur gelegen völkerung geschehen. 3. Die Form der Teil- doch true nahme der einzelnen überseeischen Länder Sibylla Plate nd Hans Ola beherrschten igen der vor. 5 Vorstoß führender Demokraten 70 Von unserem Korres erf ionclthecher hen„Ariadne erlich- gefühl, geglückt! 8. oßzen Haug d Washington. Obwohl die Annahme der Hisenhower-Doktrin mit einigen Einschrän- kungen durch den Kongreß als gesichert gilt, Scheint der Preis dafür der Kopf des Außen- ministers Dulles zu sein. Dies deutete sieh pie berichtet— durch den ernsten Vorstoß ließ hier dd einer Gruppe von führenden demokratischen stens in iz genstoren an, die— wie schon kurz berichtet 1 Verganzene— eine Untersuchung der Amtsführung Dul- mpenlicht ge les insbesondere in Nahost-Fragen ver- 1 Werk, das] langten. Es besteht gegenwärtig zwer keine atischer ist 2 Aussicht, daß sich die Mehrheit des Senats entscheidende nnter die derzeitigen Angriffe stellt. Die all- Vor allem eee Aich st aber, daß die Angriffe, Arlene Slate 5 sie kortgesetzt werden, das Prestige des 1, hat auch l Außenmiriisters im Kongreß und im Ausland aut und de 80 gefährden können, daß er resigniert In hrer Soprzu Regierungskreisen erklärt man, gewisse r ergreife Kreise bestünden darauf, daß nach dem er 80 Scume Rücktritt des Britischen Premiers fairerweise nerin meu auch Dulles gehen müsse. lis„Butter 8 5 partie gen Abzug„sofort und bedingungslos (dpa) Die UNO- Vollversammlung begann am Montag ihre Debatte über den Bericht, den UNO- Generalsekretär Dag Hammar- Sjöld über die Lage im Nahen Osten vor- gelegt hat. Delegierte der arabischen Staaten treten gleich nach Beginn der Aussprache mit aller Entschiedenheit dafür ein, daß Israel„sofort und bedingungslos“ seine Truppen auch aus dem Gaza- Streifen und dem Gebiet des Golfs von Akaba zurückzu- aiehen habe. Hammarskjöld hatte in seinem Bericht ebenfalls diesen Abzug gefordert und vor- okknungen ah durfte, au Stone best Material un. tinktsicherbe usetzen, ch war an die Leitung Ra eichtum oll en in feinste erfülltes uu s Klangvolt r Bühne tri men Unterd zeugende me. rde denn al Slater-Sto⸗ r um ein 19 „ Algier.(dpa AP) Kurz vor der Algerien- ess) und Eil Debatte der UNO-Vollversammlung, die in- un herzliche zwischen um einige Tage verschoben wurde, U bebann am Montag in Algerien der von der Unabhängigkeitsbewegung ausgerufene acht- — die Seneralstreik, dem sich auch in das Her g Frankreich lebende Algerier angeschlossen haben. Nach den bisherigen Berichten ist Laich der Streikaufruf in Algier, Constantine und J0 falt en 3 Städten nur teilweise befolgt wor- weißen Hen Gemeinsamen Marktes zu klären und eine Reihe von Grundsätzen die für die Lösung des wichtigsten noch strittigen Problems— die Ueberseegebiete— gültig sein sollen. und Gebiete soll nicht nach einem einheit- lichen Schema, sondern individuell gestaltet werden. Der deutsche Standpunkt zur Stellung der Ueberseegebiete im Gemeinsamen Markt wurde in der Schluß konferenz von Staats- sekretär Hallstein umrissen; Hallstein ver- trat eindeutig die deutsche Auffassung, daß die gemeinsame Aufbauarbeit in den Ent- Wwicklungsländern in Uebersee keine Mitver- entwortung für die Reste einer Kolonial- politik bedeuten dürfe. Deutschland plädiert ferner dafür— ohne daß dies absolut starre Bedingungen sein sollen— daß die sozialen Aufwendungen, also die Aufwendungen für den Bau von Schulen, Krankenhäusern und dergleichen, von den wirtschaftlichen In- vestitionen getrennt werden. Für Investitio- Die Opposition gegen Dulles wächst Nahost-Debatte in der UNO pondenten Heinz Pol geschlagen, entlang der gesamten iSraelisch- Agyptischen Waffenstillstandslinie UNO- Streitkräfte zu stationieren. Vom israelischen Außenministerium war der Hammerskjöld- bericht am Sonmtag als ‚ negativ und unkon- struktivé bezeichnet worden. Israel möchte die Räumung des Gaza-Streifens und eines Teils ägyptischen Hoheitsgebietes am Golf von Akaba davon abhängig machen, daß die freie Schiffahrt durch den Golf von Akaba garantiert und der Gazastreifen einer israe- lischen Zivilverwaltung unterstellt wird. Der israelische Ministerpräsident Dæ vid men Surion schlug gleichzeitig in einem P- Interviewy vor, die Sinai-Halbinsel solange der Ueberwachung der UNO- Streitkräfte zu unterstellen, bis Begypten sich bereiter klärt, einen Friedensvertrag mit Israel zu schließen. Einwände von Indien und Saudiarabien? (AP) Einige Verbündete und Freunde Aegyptens im àsiatisch-afrikznischen Staa- tenblock haben Präsident Nasser gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß sie es ungern sehen würden, wenn der Suezkanal als Druck- mittel benutzt würde, um den Abzug der israelischen Truppen aus dem Gaze-Streifen und dem Küstengebiet des Golfs von Akaba 21 erwirken. Einwände sollen insbesondere von Saudiarabien und von Indien erhoben worden sein. Der Suezkanal wird nach Mitteilung des UINO-Räumungskommandos innerhalb von zwei oder drei Tagen auf einer Länge von 75 Kilometern— etwa der halbe Weg zwi- schen Port Said und Suez— geräumt sein. Der Generalstreik in Algerien Nur teilweise befolgt/ Debatte in der UNO wurde verschoben der Streik auch auf einzelne Eisenbahnlinien ausgedehnt werden soll. Nach Meldungen der Regierungspresse beteiligen sich bisher über 150 000 Afrikaner an dem Boykott, den Verkehrsminister Ben Schoeman vor dem Parlament in der vergangenen Woche als „Politisches Manöver“ und Machtprobe zwi- schen dem„Afrikanischen Nationalkongreß“ als Vertretung der Eingeborenenbevölkerung und der Regierung bezeichnet hatte. Mittel bewilligt werden, wie es auch bei den Investitionen in den àsiatischen Entwick- lungsländern geschieht. Diese deutsche Auffassung ist in der Konferenz nicht unbestritten geblieben. Vor allem die Franzosen plädieren für eine Blanko- Beteiligung der übrigen Länder am Wirtschaftlichen Aufbau der Uebersee- Länder. Außer den Fragen, die mit der Auf- nahme der Ueberseegebiete in den Gemein- samen Markt zusammenhängen, stehen für die Außenministerkonferenz am 4. Februar noch eine Reihe anderer Themen auf der Tagesordnung, die in dieser Konferenz nicht erledigt werden konnten: Die Frage, wie die Zollsätze der sechs Länder des Gemein- samen Marktes nach außen, dritten Ländern gegenüber, bestimmt werden sollen. Auch über die Transportprobleme, die für den Gemeinsamen Markt gelöst werden sollen, ist noch nicht endgültig verhandelt worden. Allgemein wird als das wichtigste Ergeb- nis der Brüsseler Konferenz das Kompro- miß in der Frage der Stellung der Land- wirtschaft im Gemeinsamen Markt bezeich- net. Man hat sich hier auf eine Sonder- regelung geeinigt. Sie sieht vor, daß der Abbau der Zölle und Kontingente in dem- selben Rhythmus erfolgt, wie für die indu- striellen Produkte. Dabei sollen aber wäh- rend der 12 bis 17 Jahre dauernden Ueber- gangsperiode des Gemeinsamen Marktes die Agrarsysteme der einzelnen Länder wei⸗ terbestehen. Die institutionellen Fragen der künftigen europaischen Gemeinschaft sind in der Kon- ferenz vollkommen gelöst worden, Ein Par- lament aus 225 Abgeordneten— je 60 Fran- zosen, Italienern und Deutschen, je 20 Bel- giern und Holländern und fünft Luxembur- gern— soll die Organe der Gemeinschaft kontrollieren. Organe sind die Euratom-Be- Hörde und eine europäische Kommission für den Gemeinsamen Markt, die den Weisun⸗ gen des Ministerrats unterliegt. Als beraten- des Organ ist ein Wirtschafts- und Sozial- rat vorgesehen, der aus Arbeitgebern, Ar- peitnehmern und einer dritten Gruppe von freien Berufen, Fachleuten und Verbrau- chern zusammengesetzt sein soll. Zur För- derung und Entwicklung der Wirtschaft der sechs Länder und zur Linderung von Här- ten, die bei dem Zusammenschluß der Wirt- schaften entstehen, sollen eine Reihe be- sonderer Einrichtungen geschaffen werden. Außerhalb der Tagesordnung haben die Außenminister am Montag den Präsidenten Fortsetzung Seite 2 London weist Vorwürfe Ungarns zurück Amerikanischer Protest in Budapest/ Wieder Verhaftungen London.(dpa) Außenminister Selwyn Lloyd wies im Unterhaus die Beschuldigung zu- rück, daß die in Ungarn verhafteten vier englischen Studenten Spione seien. Auf eine Anfrage erklärte er, daß keiner der Studen- ten von einer Regierungsstelle irgendeinen Spionageauftrag erhalten habe. Gleichzeitig teilte er jedoch mit, daß zwei der Verhaf- teten während ihres Militärdienstes die übliche Ausbildung in der Geheimdienst- arbeit erhalten hätten und einer russisch gelernt habe. Nach Angaben Lloyds ist es dem britischen Geschäftsträger in Budapest pisher noch nicht gestattet worden, sich mit den Studenten in Verbindung zu setzen. In langwierigen Verhandlungen lich wieder um eine greifbare Form der europäischen Idee gerungen. von Brentano(zigarettenrauckend), flankiert von Staats- sekretär Hallstein(links) und Botschafter Ophuls(rechts), hatte Gelegenheit, sich nicht nur wurde in Brussel end Bundesaußen minister Heinrich mit den großen Entwicklungslinien des geplanten Gemeinsamen Marktes zu beschäftigen, sondern auch mit der Natur so profaner Dinge, wie Bier und Schinken. Die entscheidende Frage, die gestellt war, lautet: sind es land wirtschaftliche Produkte oder Industrieprodukte? Wenn es Industrieprodukte sind, dann werden sie von Anfang an den harten Wettbewerbs- regeln des Gemeinsamen Marktes unterworfen. Sind es Agrarprodukte, dann wird diese Frage erst in I2 oder mehr Jahren akut. Bild: Keystone Vor neuen sozialpolitischen Fragen cDo/ csu. Antrag zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle erwartet Von unserer Bonner Redaktion der Anspruch auf Arbeitsentgelt und Unter- halt für Angestellte oder Arbeiter auf sechs Wochen festgelegt. Zum Ausgleich der ent- stehenden Aufwendungen soll für Betriebe bis zu 100 Beschäftigten ein Ausgleichsstock errichtet werden. Bonn. Wie aus dem Sozialpolitischen Aus- schuß des Bundestages verlautet, verlaufen die Arbeiten an der Reform der Knapp- Schafts versicherung planmäßig. Man erwar- tet, daß der Ausschuß sie bis Anfang Fe- pruar abschließen kann. Unmittelbar danach wird er in die Beratungen über die Gleich- stellung aller Arbeitnehmer in der Frage der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall eintre- ten. Hierzu liegt ein Antrag der SPD vor. Auch im Bundesarbeitsministerium ist ein Gesetzentwurf fertiggestellt. Dieser Wird Wahrscheinlich als Initiativantrag der CD/ CSU eingebracht werden. In Bonn spricht man davon, daß der Entwurf des Arbeits- ministeriums sich den Tarifvereinbarungen des Metallarbeiterstreikes in Schleswig-Hol- stein annähere, In dem Antrag der SFD Wird Pflichtgrenze bei der Sozialen Kranken- versicherung soll erhöht werden (dpa) Nachdem die Versicherungspflicht- grenze in den Renten versicherungen für An- gestellte von 750 auf 1250 DM Monatsgehalt erhöht wird, hat sich das Parlament dem- nächst auch mit der Heraufsetzung der Pflichtgrenze in der Sozialen Krankenver- sicherung zu befassen. Dem Sozialpolitischen Ausschuß des Bundestages liegt dazu bereits seit Monaten ein Initiativgesetzentwurf der CDU/CSU-Fraktion vor, die Pflichtgrenze von 500 auf 600 Mark monatlich zu erhöhen. Die Soziale Krankenversicherung(Orts-, Land-, Betriebs- und Innungskrankenkassen, Seekrankenkasse, knappschaftliche Kranken- kassen und die Ersatzkassen für Arbeiter und Angestellte) umfaßt derzeit rund 20,3 Millionen Mitglieder, von denen etwa 3,5 Millionen über der bisherigen 50 Mark- Pflichtgrenze liegen, also freiwillig Ver- sicherte sind. Von den Trägern der Sozialen RKrankenversicherung, insbesondere aber von den Land-, Betriebs- und Innungskranken- Die amerikanische Gesandtschaft in Buda- pest hat gleichzeitig bei der ungarischen Re- gierung Beschwerde dagegen eingelegt, daß es ihr verwehrt wird, mit dem am 12. Ja- nuar verhafteten Amerikaner Richard Ror- back in Verbindung zu treten. Die Verhaftungswelle in Ungarn hält weiter an. Das ungarische Gewerkschafts- organ„Nepakarat“ meldete, daß eine kassen, wird eine Erhöhung der Eflicht- stadts feindliche Organisation ausgehoben Srenze auf 600 Mark noch nicht für aus- reichend gehalten, um der Lohn- und Ge- worden sei, die sich zweier Jungen im Alter haltsentwicklung Rechnung zu tragen. von 10 und 12 Jahren als Informations- zuträger bedient habe. Die Jungen hätten den Auftrag gehabt, vor allen Dingen mili- tärische Geheimnisse auszukundschaften. CDU- Entwurf zum Miteigentum Die Sozialausschüsse der CDU/CSU haben einen Gesetzentwurf zur Regelung des Mit- eigentums von Arbeitnehmern ausgearbeitet. 570 000 Wohnungen sind im vergangenen Jahr, nach einer Mitteilung des Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Wiederauf- pau und Wohnungswesen, Paul Lücke(CDV), Zischen Gesfern und Morgen Für eine Erweiterung des Handelsver- kehrs zwischen Nepal und Tibet auf der Grundlage bestehenden chinesisch- nepelesischen Abkommens sprach sich der chinesische Ministerpräsident Tschou En-lai amerikanischen Luftstreitkräfte in Groß- britannien nicht zum Abzug bewegen sollte, antwortete Butler mit„No, Sir“. Forderungen der Landwirtschaft zum S8 Wie am Wochenbeginn von den Sozialaus- schüssen mitgeteilt wurde, besteht begrün- dete Aussicht, daß der Entwurf noch in die- ser Legislaturperiode im Bundestag einge- bracht wird. Der Entwurf sieht vor, daß in gewerblichen Betrieben mit mehr als 100 Be- id anger Ueber 15 000 Mann— Truppen und Poli- 5 er das fle 5— sind in Algier eingesetzt, um n Sinn für! dur Ruhe und Ordnung zu sorgen. Sie zwan- r auch dh gen die Inhaber der geschlossenen Läden, e zeit, ab ihre Geschäfte wieder aufzumachen. Die eine andele? Casbah— das Eingeborenenviertel Algiers ewußtsen? wurde mit einem Stacheldrahtverhau um- ing, nach geben, zu gleicher Zeit blockierten Panzer- irgaret zu einheiten die in die Stadt führenden Straßen. eduld und Nach Ansicht einiger Beobachter kann diese nigfaltiges Woche zu einer entscheidenden Kraftprobe zwischen den französischen Behörden und end seinen? den algerischen Kämpfern werden. die aun Nach einem Bericht der„New Vork Ti- ter, 1 1 1955 soll eine Fühlungnahme zwischen Un- 2 ee 1 erhändlern der französischen Regierung nd 8 berech und der algerischen Unabhängigkeitsbewe- inen 1. 11 in Vorbereitung sein. Als Ort des ge- 1 i. 5 Zusammentreffens wird Tunis ge- 5 gel 5 Zweck der Fühlungnahme soll die 25 15 gung des algerischen Aufstandes sein. begeistert, Stammeskämpfe in Johannesburg 8 üb sich und Johannesburg.(dpa) icherte. Erh 8 von Johannesburg kam es zu rs bedurfte höri eren Zusammenstößen zwischen Ange- du mich en, Die 1701 mehrerer afrikanischer Stämme. nversations de 118 VFC ihr durch Afrika anner und Frauen das Feuer. 30 elles Gele zunge ner wurden nach den Auseinanderset- dieses Lac n in ein Krankenhaus eingeliefert. en endete bereitete, 9 r ihr ein e 5 sie ihm“ in Be linien ab Fah rtsetzung l. Im Eingeborenen- 5 3000 afrikanischen Zuhörern lehnten 8 die Führer der Eingeborenen- 8 erung eine Beendigung des drei Wo- n andauernden Boykotts der Omnibus- b, den die Eingeborenen nach einer r e ee ausgerufen hatten. Auf ersammlung wurde angekündigt, daß gebaut worden. Für das Jahr 1957 könne man mit Sicherheit voraussagen, daß min- destens 300 000 Sozialwohnungen in ihrer Finanzierung gesichert seien. Hinzu würden voraussichtlich 200 000 bis 230 000 Wohnein- heiten des steuerbegünstigten und frei finan- zierten Wohnungsbaues kommen. Der Berliner Senat forderte in einer Er- klärung erneut das volle Stimmrecht für die Berliner Abgeordneten im Bundestag. Gleichzeitig begrüßte der Senat den Beschluß des Bundestagsausschusses für Gesamtdeut- sche und Berliner Fragen, 20 Millionen Mark für den Ausbau des Europahauses, des Reichspatentamtes und des Bendler-Blocks von der Bundesregierung zu fordern. Vize- kanzler Franz Blücher hat seine seit längerer Zeit vorgesehenen Besprechungen mit dem Berliner Senat über die weiteren Wiederauf- baupläne Berlins aufgenommen. Der britische Lordsiegelbewahrer und Innenminister Butler wies im Unterhaus entschieden die Anregung eines Labour- Abgeordneten zurück, die in Großbritannien stationierten amerikanischen Streitkräfte zum Verlassen des Landes zu veranlassen. Auf die Frage des Labour-Abgeordneten Davies, ob die von Präsident Eisenhower angekündigte Möglichkeit einer militärischen Intervention der USA im Nahen Osten nicht als„außerordentlich gefährlich für den Weltfrieden“ anzusehen sei und ob man die Grünen Plan standen im Mittelpunkt einer Besprechung zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und den drei geschäftsführenden Präsidenten des Deutschen Bauernverban- des, Edmund Rehwinkel, Bernhard Bau- knecht und Otto Freiherrn von Feury. Ein anderer Punkt der Aussprache war die For- derung des Bauernverbandes, zu den Schlußverhandlungen über die Schaffung eines Gemeinsamen europäischen Marktes gehört zu werden. Drei Grenadierdivisionen der Bundes- wehr werden im Juli schon kampffähig sein, aber noch nicht ihre volle Mannschaftsstärke haben. Im Verteidigungsministerium rechnet man damit, daß die drei Divisionen zusam- men 30 000 Soldaten zählen, wenn sie der NATO unterstellt werden. Bis zum Jahres- ende sollen die Divisionen auf ihre Plan- stärke von zusammen 39 600 Mann gebracht werden. Der Generalstreik der griechischen Zyprer in Nikosia, der am Freitag der ver- gangenen Woche aus Protest segen Gewalt- taten der türkischen Bevölkerung und gegen ein angebliches Versagen der britischen Sicherheitsorgane in diesem Zusammenhang begonnen hatte, wurde am Montag beendet. Fünf neue Atomkraftwerke baut die Sowjetunion zur Zeit bei Moskau, Lenin grad und Woronesch. Sie sollen zwischen 1958 und 1960 den Betrieb aufnehmen. schäftigten die Arbeitnehmer am Ertrag der Unternehmer zu beteiligen sind. Die Ertrags- beteiligung soll durch Bildung von Miteigen- tum der Arbeimehmer am Kapital ihres Unternehmens oder durch überbetriebliches Miteigentum oder in anderer geeigneter Form verwirklicht werden. Die Sozialaus- schüsse weisen darauf hin, daß rund fünf Millionen Beschäftigte in Betrieben mit über 100 Beschäftigten tätig sind. am Sonmtag in Katmandu, der Hauptstadt Nepals, aus. Tschou ist seit einigen Tagen in Nepal. Er kehrt dann nach Indien zurück. bevor er nech Ceylon weiterreist. Auf den Bermuda-Inseln sollen die ge- planten, allerdings noch nicht offiziell bestä- tigten Drei-Mächte- Besprechungen zwischen den USA, Frankreich und Großbritannien stattfinden. Die Bermudas waren schon ein- mal im Dezember 1953 Tagungsort eines . Rücktritt Botschafter Conants von Präsident Eisenhower angenommen Bonn.(dpa/ AP). Der amerikanische Bot- schafter James B. Conant wird die Bundes- republik am 19. Februar verlassen. Der amerikanische Präsident Eisenhower hat das Rücktrittsgesuch des Botschafters„mit tief- stem persönlichen Bedauern“ angenommen. Aus einem vom Weißen Haus veröffentlich- ten Schriftwechsel ergibt sich, daß Conant, der früher Präsiderit der Harvard- Universi- tät war, im September gegenüber Außen- minister Dulles äußerte, er wolle sich Mitte Februar„aus persönlichen Gründen“ ins Privatleben zurückziehen. Conant wird sich nach der Riickkehr aus Deutschland in New Vork niederlassen und sich Schulfragen wid men. Ueber einen Nachfolger Conants ist noch nichts bekannt. Der Verteidigungsminister der USA, Char- les Wilson, teilte in Washington mit, daß die Vereinigten Staaten mindestens bis zum Jahre 1960 eine Streitmacht von 2 800 000 Mann unter den Waffen halten werden. Wilson sagte vor dem Militärausschuß des Repräsentantenhauses, dieses Programm sei von Präsident Eisenhower gebilligt worden. Der Verteidigungsminister wandte sich ge- gen den Vorschlag, die Streitkräfte um 800 000 Mann zu vermindern. Eine solche Herabsetzung wäre nicht gerechtfertigt und würde„bedeutsame Veränderungen der überseeischen Stationierungen“ erfordern. Eine kleine Atombombe, die als Defensiv- waffe einen nuklearen Angriff auf die Ver- einigten Staaten verhindern soll, wird gegen- wärtig in den USA entwickelt. Seite 2 73 MORGEN — 9 Dienstag, 29. Januar 1957 Eurafrika Die außerordentliche Bedeutung des Ge- meinsamen(europäischen) Marktes dringt immer stärker in das allgemeine Bewußt sein. Um so leichter wird man es verstehen, Werm die Tatsache, daß die Konferenz der Außenminister dieses Vertragswerk noch nicht unterschriftsreif machen konnte als eine Enttäuschung empfunden wird. Viele Türden haben die Minister aus dem Wege geräumt, aber eine blieb noch stehen. Es handelt sich um die Frage, ob und in welcher Form die überseeischen Gebiete der Partner- Staaten— insbesondere Frankreich— in den Gemeinsamen Markt einbezogen werden Sollen. Dieses Problem ist tatsächlich vielschich- tig und kompliziert. Man hat ihm keines- Wegs Genüge getan, wenn man sagt: Last doch die Framosen in Afrika machen, Was Sie wollen— wir werden uns doch nicht dem Verdacht aussetzen, Handlanger einer ver- fehlten Kolonialpolitik zu sein! Man muß schon mal den Atlas aufschlagen und sich einen bildlichen Eindruck davon verschaffen, was denn eigentlich diese überseeischen Ge- biete in Afrika sind Dieser Begriff kenn zeichnet ein riesiges Territorium. Franzö- sisch Afrika reicht von der Küste des Mittel- meeres bis zum Kongo, und dann schließt sich Belgisch Kongo an, jenes Gebiet, von dem heute jedes Schulkind weis, daß es große Uranvorkommen hat. Neueste For- schungen haben ergeben, daß auch die Frank- reich unterstehende Region Afrikas, und Zwar gerade die Sahara, reich an Boden- schätzen ist. Man findet dort Erdöl, Kohle und Erze. Es fehlt nicht an weitreichenden und kühnen Plänen, die Reichtümer wirt- schaftlich zu nutzen. Aber dazu braucht man Geld und— was noch erheblich schwerer wiegt— politisch einigermaßen befriedete Verhältnisse. Leider lassen die Nachrichten aus dem Schwrarzen Kontinent nicht hoffen, daß eine Politische Befriedung bald erreicht werden könnte. Angefangen von dem gerade in die- sen Tagen wieder blutigen Rassenkampf in Südafrika über die gruseligen Erinnerungen an Mau-Mau in Kenia bis zu dem problema tischen Freiheitskampf in Nordafrika, der Zur Zeit in Algerien Tag für Tag Todesopfer fordert, bietet Afrika das Bild eines Konti- nents, der sich im Aufbruch befindet, ohne daß man bereits sagen könnte, welche poli- tischen Strukturen er herausbilden werde. Dieses Afrika war für Europa stets ein Wag- nis und Abenteuer; früher oder spater wird es jedoch für Europa Leben oder Tod be- deuten. Wie Wahr dieser Satz ist, haben wir vor wenigen Wochen erst angstvoll erlebt, wäh- rend der Suez-Krise. Der Wahrhaft zukunfts- entscheidende Wert Afrikas für Europa liegt jedoch nicht am Suezkanal, durch den das Oel aus Rrabien tratisportiert wird, sondern in der Tatsache, daß Allein der Wirtschaft- liche Verbund zwischen dem Alten und dem Schwarzen Kontinent uns Europäern die Chance bietet, uns einen Wirtschaftsraum ⁊u schaffen, der neben den Würtschaftsräumen der USA und der Sowjetunion sowie auch neben dengenigen, die in China und Indien langsam aber stetig heranwachsen, bestehen Kann. Eurafrika— das ist das Losungswort Für ein Kardinalproblem, gegenüber dem die Gegenwartsschwierigkeiten selbst der fran 268ischen Politik in Nordafrika nicht mehr als einen so oder so gearteten Uebergang darstellen. Noch einleuchtender wird die Sache, wenn man sich fragt, Was geschehen würde, wenn Europa es versäumte, Eurafrika zu bilden; würden nicht die Ame- rikaner liebend gerne einspringen? Und Werm auch die Amerikaner in Afrika ver- Sagen sollten, würden nicht die Sowjets alles tun, um ihr Einflußgebiet auszudehnen? Einen Anschauungsunterricht über das dra- matische Ringen der Großmächte um die aufstrebenden Lander bieten Uns ja die Vor- gänge im Nahen Osten und wir sollten nicht Vengessen, daß Aegypten bereits Afrika Ist. Es besteht kein Zweifel, daß es für Europa eine Aufgabe auf Leben und Tod ist, Afrika wirtschaftlich zu erschlie- Ben, den Menschen dort ein befriedigendes Leben zu ermöglichen und politische Ver- hältnisse amustreben, die weniger krisen- anfällig sind als gegenwärtig. Afrika befin- det sich im Aufbruch, wir können es nicht zurückhalten; wir können nur versuchen, es zum Partner und Freunde zu gewinnen. Das muß auch der beherrschende Gesichtspunkt bei den weiteren Verhandlungen über den Gemeinsamen Markt bleiben. Frankreich hat recht, wenn es erklärt, Eurafrika sei nicht eine rein französische, sondern eine gesamteuropäische Aufgabe. Die anderen europsischen Länder wiederum haben recht, wenn sie nicht mit dem Makel einer ver- fehlten Kolonialpolitik belastet werden wol- len. Frankreich selbst könnte den größten Teil der Schwierigkeiten beseitigen, wenn es sich entschließen würde, in seinen über- seeischen Gebieten eine liberalere Politik einzuschlagen. Es ist beruhigend zu wissen, dals in Paris sich gerade während dieser Tage solche Bestrebungen kräftig äuſtern. Wilfried Hertz-Eichenrode Dienstag, 29. Januar 1957 Ng — Herberge für Könige und Präsidenten Blair House, ist ein Wahrzeichen der politischen Hauptstadt der westlichen Welt Washington, im Januar Es sieht so aus, als ob Washington in diesem Jahre mehr hohe und höchste Be- sucher sehen wird, als je zuvor. Den Anfarig macht in diesen Tagen der Wüsten und Oelkönig Saud von Saudi-Arabien. Ihm folgt auf dem Fuße Abdul Ilah, der Kronprinz von Irak. Kurz nach den arabischen Näch- ten werden in bunter Reihenfolge der deut- sche Bundespräsident, Tito, und der neue britische Premierminister erwartet. Weiter- hin, wenn auch noch kein genauer Termin feststeht, sind Besuche von Dr. Adenauer, des französischen Ministerpräsidenten und voraussichtlich am Ende des Jahres— des Generals Franco und vielleicht auch der Königin Elisabeth von England vorgesehen. Das ist nur eine vorläufige Liste. Aufteilung der Französischen Union? Weitgehender Plan bringt die Pariser Regierung in eine schwierige Lage Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 28. Januar In Paris herrschte in diesen Tagen poli- tische Hochsaison. Als erster innenpolitischer Punkt ist debei das Ergebnis der am Sonn- tag stattgefundenen Stichwahlen im ersten Sektor des Seine- Departements zu verzeich- nen. Die Nachwahlen haben wieder einmal bestätigt, wie stabil die politische Haltung der französischen Bevölkerung ist. Fast alle Parteien haben bei den Nachwahlen unge- Fähr dieselben Prozente und Stimmen er- zielt wie 1952, als schon einmal eine Stich- Wahl in diesem Wahlkreis stattfand. Als einziges bedeutendes Ergebnis kann man die katastrophale Niederlage des rechtsradi- kalen Kandidaten Pierre Poujade feststellen, der sein ganzes Prestige und die anscheinend nicht geringen Finanzmittel seiner Bewe- gung in die Waage geworfen hatte und mit 19 000 Stimmen neben den 72 000 Kommuni- sten und den 170 000 konservativen Unab- hängigen absolut lächerlich abschneidet. Der Sieg des konservativen Kandidaten Tardieu stärkt hingegen seinen Freunden, die in der Kammer ja bereits über 100 Sitze einneh- men, wesentlich den Rücken, und dies am Vorabend der Debatte über Algerien in den Vereinten Nationen. Eine starke Belastung der Regierungs- position ist unvorhergesehenerweise Ende letzter Woche durch eine Entscheidung des Ausschusses der Nationalversammlung für die überseeischen Gebiete entstanden. Dieser Ausschuß hatte über die sogenannten Aus- führungsgesetze zum Rahmengesetz für die überseeischen Gebiete zu beraten, das Wesentliche politische Reformen im schwar- zen Afrika und in Madagaskar vorsieht. Nachdem aber vor einigen Wochen die Re- gierung dem Lande Togo mit Rücksicht auf dessen Sonderstellung als Mandatsgebiet der Vereinten Nationen den Status einer auto- nomen Republik zugestanden hatte und nach- dem sie dabei ist, denselben Status auch dem unter ähnlichen Bedingungen stehenden Lande Kamerun zuzubilligen, hat sich im Ausschuß der Nationalversammlung eine Mehrheit aus Kommunisten, Christlichen Demokraten und Abgeordneten der Kolonial- gebiete gefunden, die die Regierungsvor- schläge abgewiesen und durch das viel weit- gehendere Projekt ersetzt haben, die ge- samten afrikanischen Gebiete der französi- schen Union in 13 autohome Republiken um- zu wandeln. Die Regierung und besonders der Mini- ster für Uebersee, Deferre, der gerade vor den Vereinten Nationen einen recht günsti- gen Ausgang für die Debatte über Togo er- reichen konnte, befinden sich jetzt in einer recht unangenehmen Lage. Wahrscheinlich ist den sozialdemokratischen Ministern die Entwicklung, die die Kommission vorgeschla- gen hat, im Prinzip gar nicht so unange- nehm, aber gegenüber ihren radikalen Ver- bündeten und gegenüber den konservativen Unabhängigen, mit denen sie immer stärker rechnen müssen, können sie es sich nicht er- lauben, so weit zu gehen, wie die Kommis- sion es vorsieht. Andererseits ist es jetzt nicht mehr denkbar, daß die Regierungsvor- schläge in der Form angenommen würden, in der die Kommission sie abgewiesen hat. Man wird also den afrikanischen Gebieten sehr schnell viel weitgehendere Autonomien zusichern müssen, als es für dieses Jahr noch vorgesehen war. Diese Entwicklung wird um so drängen- der, als die afrikanischen Parteien und die afrikanischen Gewerkschaften Tendenzen haben, sich immer stärker von den Schwe- stergruppen im Mutterland zu lösen. So haben unlängst die afrikanischen Sektionen der Sozialdemokratischen Partei eine eigene afrikanische Sozialdemokratische Partei ge- bildet, die nur noch in Fraktionsgemeinschaft mit den Sozialisten des Mutterlandes bleibt, und auf der anderen Seite haben sich vor Wenigen Tagen die kommunistischen Ge- Werkschaften in Afrika ebenfalls von der kommunistischen CGT des Mutterlandes ge- löst. Als positives Ergebnis kann die Regierung in diesen Tagen die schnelle Zustimmung Werten, die die Nationalversammlung einem Gesetzentwurf gegeben hat, der für die ge- samte Arbeitnehmerschaft Frankreichs eine zusätzliche Sonderurlaubsperiode von zwölf Tagen für Bildungszwecke gewährt. Dieser Urlaub wird natürlich nicht automatisch von allen Arbeitnehmern gleichzeitig angetreten werden können, aber er gibt der Arbeiter- bildung in Frankreich ganz neue, großzügige Möglichkeiten. Von unserem Korrespondenten Heinz Pol In der Tat scheint Washington nach einer kurzen Pause, die nicht zuletzt durch die Krankheitsfälle Präsident Eisenhowers verursacht wurde, wieder auf dem Wege zu sein, sich mit einiger Berechtigung und ohne falsche Bescheidenheit„the capitol of the world“ nennen zu dürfen. Der Strom regie- render Fürsten, militärischer und ziviler Staatsoberhäupter sowie prominenter poli- tischer Führer enthüllt die Tatsache, daß Washington zumindest die politische Haupt- stadt der westlichen Welt ist. Und alle Vor- bereitungen sind getroffen worden, um die Gäste würdig zu empfangen. Zum Empfange bereit steht direkt gegen- über dem Weißen Hause im offiziellsten Viertel der Stadt das Blair House. Eigent- lich sind es zwei benachbarte schmale Häu- ser, fast 200 Jahre alt, aber mit Geschmack modernisiert. Hier werden seit etwa 15 Jah- ren alle Gäste von Rang und Ansehen untergebracht. Es ist das feudalste Hotel der Welt, das außerdem noch den Vorzug hat, daß die Gäste, die hier Komfort und aus- gezeichnete Verpflegung finden, keinen Pol- lar dafür zu zahlen haben. Sie sind von dem Augenblick an, da sie amerikanischen Boden berühren, Gäste der Vereinigten Staaten. Das Budget des Blair House ist ein tie- fes Geheimnis des State Departments. Nie- mand weiß, was es den amerikanischen Steuerzahler im Jahr kostet, Könige, Dikta- toren und Minister präsidenten zu Besuch zu haben. Aber einzelne Ziffern sickern doch hin und wieder in die Oeffentlichkeit durch. So betrugen die„Unkosten“, nämlich der Verbrauch an Egwaren, Wein, Kognak usw., in manchen Jahren mehr als eine Million Dollar. Natürlich hängt es davon ab, Wieviele Besucher kommen und wie lange sie bleiben. Die offizielle Besuchszeit beträgt im allgemeinen nicht mehr als eine Woche, in der Regel sogar nicht mehr als drei bis Vier Tage. Die Ausgaben für einen Minister- Präsidenten und seine Begleitung belaufen sich auf rund 5000 Dollar pro Tag. Die Spe- sen für einen König, eine Königin oder orientalische Fürsten mit großem Gefolge haben jedoch gelegentlich eine Höhe von rund 50 000 Dollar pro Tag erreicht. König Ibn Saud erscheint zum Beispiel mit einem Gefolge von 45 Würdenträgern, alles Män- ner. Obwohl nicht alle von ihnen im Blair House untergebracht werden können, ist doch jedes Mitglied der zahlreichen Gefolgschaft ein Gast der amerikanischen Regierung. Für Ibn Saud, dem Besitzer der ergiebigsten OI- quellen Arabiens, ist keine Ausgabe zu teuer. Das Blair House wird vom State Depart- Tauziehen um Wohnungsbau-Gelder Landesregierung hat 120 Millionen Mark auf Regierungspräsidien zu verteilen Von unserem Korrespondenten Fritz Freffz- Eichnöfer 8 Stuttgart, im Januar Für den soglalen Wolmungsbau ii Baden- Württemberg stehen im Baujahr 1957/8 wieder insgesamt 200 Millionen Mark aus Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung. Während es sich bei rund 80 Millionen DM um sogenannte gebundende Mittel Haridelt, die für die Wohnraumbeschaffung für So- Wietzonenflüchtlinge, Umsiedler und Eva- Kkuierte Verwendung finden missen, ist es Aufgabe des Stuttgarter Innen ministeriums, die für den allgemeinen sozialen Wohnungs- bau zur Verfügung stehende Summe von rumd 120 Millionen„im Benehmen mit den beteiligten Ministerien und nach Arihörung der Regierungspräsidien, der kommunalen Spitzenverbände und der anerkannten Ge- schädigten verbände“ 80 gerecht wie möglich auf die vier Regierungsbezirke zu verteilen. Wie nicht anders zu erwarten War, ist auch in diesem Jahr wieder ein erbittertes Tauiehen der Regierungsbezirke, die sich Sarrrt und sonders benachteiligt fühlen, im Garig, um einen möglichst grogen Teil von der ohnehin nicht ausreichenden Gesamt- summe zu bekommen. Konnte man sich im vergangenen Jahr nach harten Auseinander- setzungen schließlich darauf einigen, daß Südwürttemberg-Hohenzollern 12,3 Prozent, Südbaden 17,8 Prozent, Nordbaden 28,2 Pro- Zerit und Nordwrürttemberg 41,7 Prozent der frei verfügbaren Mättel erhielten, so fand der Vorschlag des Innenministeriums, auch in diesem Jahr wieder denselben Vertei- lungsschlüssel aAmzuwenden, allseits wenig Gegenliebe. Die Regierungspräsidien und die kommunalen verbände wünschen die An- Wendung eines neuen, ihrer Ansicht nach gerechteren Verteilungsschlüssels, der nicht nur Größe und Einwohnerzahl eines jeden einzelnen Regierungsbezirks, sondern auch den Anteil an Vertriebenen, Flüchtlingen und sonstigen Zuwanderern, den Umfang der Kriegszerstörungen und des Wohnungs- defizits sowie übergeordnete landesplaneri- sche Gesichtspunkte berücksichtigt. Auch die umterschiedliche Belastung durch die Ge- Währung von Wohnumngsbauprämien Soll stärker als bisher berücksichtigt werden. Werm man bedenkt, daß ein Prozent mehr oder weniger immerban die runde Summe von 1.2 Millionen DM. ausmacht, ist es ver- ständlich, daß nicht nur um Prozente, son- dern auch um Zehntelprozente hart ge- stritten wird. Wie der zuständige Referent des Innen- ministeriums wissen lieg, ist bis jetzt noch micht entschieden, ob die neuen Mittel wie- der nach dem Vorjahrsschlüssel oder auf Grund neuer Berechnungen und Leber- legungen verteilt werden. Die Entscheidung soll in der ersten Februarhälfte fallen. ment verwaltet. Die wirkliche Leitung d Hauses liegt jedoch in den Händen I Frau Victoria Geaney, die wohl für gekrönte und ungekrönte Staatscberhä ter Fleisch, kauft sowie Bettwäsche, Seife und tücher Zurechtgelegt hat, als irgend Hausdame sonstwo in der Welt. Sie ist gen ihrer außerordentlichen Tüchtigkeit Umsicht so beliebt, daß manche Gäste, de. Gemüse und Spirituosen eth. Hand. eins we. d Vor sie nach Washington kommen, sich durch ihre Botschafter erkundigen lassen, ob etwa Frau Geaney gerade auf Ferien 105 nicht wenn sie ins Blair House kommen. Frau Geaney, die übrigens schon im Blalt House tätig Familie an die Regierung verkauft War, bevor es von der Rar. Wurd spricht viele Sprachen. Ueberdies lest 2 den Gästen Munde ab. Einst beklagte sich ein Minister. präsident mitten in der Nacht über jeden Wunsch sozusagen von Seinen Rheumatismus. Mrs. Geaney war sofort Zu Stelle, fuhr zum nächsten Krankenhaus m! ließ sich für den Rest der Nacht ein besan. ders konstruiertes Heizkissen geben. Wenn das Blair House nicht von Gästen bewohnt wird, dient es in der Zwischenzeit als Empfangssalon für Besucher aus dem Ausland, die zwar prominent genug um eines offiziellen Empfanges zu werden, aber— da sie nicht 8 sia teilhattig Persönlich eingeladene Gäste des Präsidenten der Ver. einigten Staaten sind— im Hause selbzt nicht wohnen können. Die Mitglieder de Kongresses und leitende Köpfe des Wirt. schaftslebens und der Finanzwelt finden Ge. legenheit, bei einem Lunch im Blair Hole interessante Gäste zu treffen, die das Ste Department ihnen vorstellt. So wird zun Beispiel Erich Ollenhauer, wenn er im Fe. bruar nach Washington kommt, im Bla House offiziell empfangen werden, und e wird damit amerikanische gerechnet, dag mindestens 5 Politiker, Parlamentarier Industrielle, Verleger usw. zu diesem Emp- fang eingeladen werden. ö Europa-Markt. Fortsetzung von Seite 1 und die Vizepräsidenten der Hohen Behörde der Montan-Union, deren Mandat abläuft, neu gewählt Die Wahl bestätigte den Prä- sidenten der Hohen Behörde, René Mayer, sowie die Vizepräsidenten Franz Etzel und Albert Coppe in ihrem Amt. Interesse an deutschi-französischer Zusammenarbeit Frankreich sei stark daran interessiert, innerhalb der europäischen Atomgemein- schaft gemeinsam mit der Bundesrepublik eine große bauen, sagte Isotopen- Trennungsanlage 2 am Montag ein Mitarbeiter des französischen Staatskommissars für Atom- energie in Mainz. Ein solches Werk diene dazu, aus dem Uram die spaltbaren Uran- Isotope auszusondern. Bundesministerium für Europa-Fragen ESn-Eig.-Ber.) Die Errichtung eines de. sonderen Ministeriums für Europa- Fragen, zumindest eines eigenen Staatssekretariates wird in Bonn für wahrscheinlich gehalten, nachdem Außenminister von Brentano in Brüssel eine entsprechende Anregung ge- geben hat. Bundespressechef von Eckardt Wies darauf hin, daß im Kabinett noch nicht darüber gesprochen worden sei. Bei einer Verwirklichung des Gemeinsamen Marktes und der europäischen Atomgemeinschait würde aber der Außenminister so über- lastet sein, daß nicht abzusehen sei, wann er jemals zu Hause sein Amt ausüben könne. SPD: Europäische Zersplitterung Die SPD gebnis der kritisierte am Montag das r- Brüsseler Außenministerkonfe- renz. Wem nicht an einer Zersplitterung der Aufgaben der europäischen Vereinigung ge- legen ist, den könne es nicht zufriedenstel. len, daß zu den bereits bestehenden drel Europaparlamenten noch ein viertes aus det Taufe gehoben werden solle. Die Sozialisten der sechs Montan-Union-Länder hätten demgegenüber gefordert, ein einziges und mit ausreichenden Kompetenzen ausgestattetes gemeinsames bilden. europäisches Parlament Der Konflikt von Organisation und Geist Gedanken zu dem in Berlin eingeleiteten Wandlungsprozeß der Freien Demokraten Mehr als ein Dutzend Pressefotografen erwarteten mit schußbereiter Kamera am letzten Mittwoch in der Ankunftshalle des Flugplatzes Berlin-Tempelhof die Passagiere des Nachmittagsflugzeuges aus Frankfurt am Main. Im Flugzeug selbst war während des Sanzen Fluges ein dauernder Platzwechsel zwischen verschiedenen Herrn zu beobachten, die recht lebhafte oder auch sehr intime Ge- spräche miteinander führten. Ihr gemein- sames Reiseziel war nicht nur Berlin, sondern auch der FDP- Parteitag, der dort vom Don- nerstag bis Samstag abgehalten wurde. Unter innen befanden sich drei Vertreter der saar- ländischen Schwesterpartei, der DPS, mit dem Vorsitzenden Dr. Heinrich Schneider. Doch für diese gewichtigen Ankömmlinge interessierten sich die Berliner Pressefoto- Srafen in der Halle zunächst gar nicht. Das Leuchtfeuer, das sie mit ihren Blitzlichtern entfachten, galt vielmehr einem untersetzten farbigen Mann. Es war der amerikanische Boxer namens Pompey, der zwei Tage später den Berliner Gerhard Hecht in vier Minuten Kk. O. schlug. Erst später bemühte sich auch noch einer der Fotografen um Feinrich Schneider. Die Saarpolitiker waren also in den Augen der Fotomänner von sehr zweit- rangigem Interesse. ö Aber auch auf dem Parteikongreß der Freien Demokraten spielten die Vertreter der DPS nicht die Rolle, in der sie sich selbst vielleicht gerne gesehen hätten. Selbstverständlich ließ es sich unser Lands- matin, der FDP- Vorsitzende Baden- Würt⸗ ternbergs, Dr. Wolfgang Haussmann, als be- grüßzender Präsidialvorsitzender nicht ent- gehen, die Verdienste der Freunde von der Saar um die Rückgliederung dieses Gebietes gebührend zu würdigen. Das Nein der Freien Demokraten zum europäischen Saarstatut im Bundestag und Schneiders Aktivität, im Saarland selbst dieses Statut zu Fall zu bringen, wurden noch einmal heftig und demonstrativ beklatscht. Danach waren die Männer von der DPS aber praktisch in der Versenkung verschwunden. Heinrich Schnei- der kam nicht mehr, wie auf dem Würz- burger Parteitag im April vergangenen Jah- res, offiziell zu Wort. Damals fanden zwar seine starken Worte von einem deutschen Alleingang zur Wiedervereinigung mit der derzeitigen Sowjetzone großen Beifall, aber inzwischen scheint die Furcht vor Schnei- dems nationalistischer Courage doch auch bei der FDP um sich gegriffen zu haben. Ein Anschluß der DPS an die FDP, so wie sich die Christlichen Demokraten und Sozial- demokraten der Saar bereits mit ihren bundes republikanischen Parteifreunden zu- Sammmmengeschlossen haben, fand dann auch in Berlin noch nicht statt. Die DPS unter- scheidet sich, über Schmeiders nationalisti- sche Tendenzen hinaus, auch noch weit- gehend in anderen prinzipiellen Fragen von der FDP. Beispielsweise haben die Saar- demokraten(aus naheliegenden taktischen Gründen) in ihrem Mitgliederbereich nichts gegen die Konfessionsschule und pflegen auch ein durchaus konziliantes Verhälttuis mit den Gewerkschaften. Für die Bundes- tagswahlen ist allerdings, wie der Presse- komferenz am Abschluß des Berliner Par- teitages zu entnehmen war, eine Blockbil- dung FDP-DPS vorgesehen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über die Fünf- Prozent-Klausel war dafür entscheidend. Wenngleich also die Saardemokraten nicht ganz befriedigt von Berlin wieder abziehen mußten, ist doch auf diesem FDP- Parteitag die Voraussetzung dafür geschaffen worden, daß eines Tages die Fusionierung zwischen DPS und FDP kommen wird. Ein Vorbehalt ist allerdings zu machen: Es ist dafür not- wendig, daß die FDP über die Bundestags- wahlen hinaus dem in Berlin eingeschlagenen Kurs treu bleibt. Das heißt, daß das Rezept, das in Berlin eime betonte Geschlossenheit der Partei nach innen und außen bewirkte, nämlich der Kompromiß zwischen den abso. Hut liberalen Kräften der Partei und denen, die 1952 in Bad Ems mit nationaler Brust- Wölbung das„Deutsche Programm“ verkün- deten, Wirksam bleibt. In Bad Ems hieß es damals in dem von Friedrich Middelhauve vorgetragenen„Deutschen Programm“:„Wir bekennen uns zum Deutschen Reich als der überlieferten Lebensform unseres Volkes und als der Verwirklichung seiner Einheit“. In Punkt zehn des eben beschlossenen Ber- liner Programms, das alle Kennzeichen eines Wahlprogramms hat, wenn auch behauptet wird, es solle sozusagen für Zeit und Ewig keit Geltung behalten, heigt es:„Die fried- liche Wiedervereinigung mit Mitteldeutsch- land und dem ostdeutschen Gebieten in einem Deutschen Reich mit freiheitlicher Ordnung ist unser oberstes Ziel. Alle innen- und außenpolitischen Anstrengungen müssen in erster Linie der Erreichung dieses Zieles dienen.“ In dieser Richtung sind sich Zwei⸗ fellos die Saardemokraten vor allem mit dem zahlenmäßig starken Landesverband von Nordrhein- Westfalen heute schon einig. Reinhold Maier, der in Bad Ems der Wackerste Gegner der deutsch-nationalen Richtung in der FDp war, hat sich nicht nur trotz der Formulierung des Punktes zehn im Berliner Programm nunmehr zum Parteivorsitzenden wählen lassen, sondern hat selbst in seiner Rede mehrmals die nationale Tonleiter angeschlagen. Dennoch besteht wohl die Gewißheit, daß unter seiner Führung die FDP genugend liberale Sub- stanz und Geisteshaltung behält, um Rechts- rutschtendenzen nicht zu einer Lawine wer- den zu lassen. Es ist aber nicht zu übersehen, daß die Freien Demokraten gerade mit ihrem Libe- ralismus als Geisteshaltung und organisato- rischem Prinzip in Konflikt geraten sind. Um es richtig zu sagen: sie tragen diesen Konflikt seit ihrer Gründung eigentlich mit sich herum. Dieser Konflikt stellt sich 80 dar, dag man bisher sowohl der Bundes- tagsfraktion als auch den Landesverbän- den individuelle Entscheidungsfreiheit und Standortbestimmung in Einzelfragen zubil- ligte. Der Erfolg war, mehr noch nach in- nen als nach außen, daß die Partei manch- mal mehr einem Debattierverein mit hun- dert Meinungen glich, die alle Anspruch auf Uberale Anerkennung erheischten, denn einer politischen zielstrebigen Partei. Daß sich auf diese Art im modernen Staat mit seinen Massenorganisationen keine Blumen- töpfe mehr gewinnen lassen, haben junge Leute in der Parteiführung, vor allem der 37jährige Bundeswahlkampfleiter Döring aus Nordrhein- Westfalen, eingesehen. Die Konsequenz daraus war eine Zentralisierung der Parteiführung, und sie wurde in Berlin in ersten Schritten gezogen. Man redete nicht mehr so sehr der Gewissensentschei- dung des Einzelnen das Wort, sondern es Wurde einmal gesagt, wo es ums Ganze geht, sollten für Bundestagsfraktion und Bundes- Vorstand der Partei Mehrheitsbeschlüsse un- umstößlich maßgebend sein. Wo aber jenes bewußte Ganze aufhört und anfängt, ist unklar. Die Stoßrichtung der Partei im Wahl- kampf zielt in das Herz der Mittelschicht. Diese Mittelschicht, so sagt Reinhold Maier, ist nicht identisch mit dem gewerblichen Mittelstand. Dieser gehört zwar dazu, aber daneben sind noch„die Landwirte und Bauern, die freien und selbständigen Be- rufe“, und dann, das hörte man zwar aus anderem Munde, die Facharbeiter.„Das sind“, so sagte Maier,„unselbständige und doch freiheitliche Menschen, welche aus der Masse heraus wollen.“ Und die Gespräche mit seinen unmittelbaren Landsleuten aus dem Remstal dürften Reinhold Maier dazu bewogen haben, gleich eine dicke Lanze für die Bauern zu brechen, für deren Erzeug- nisse er einen kostendeckenden Preis inner. halb des Wirtschaftssystems fordert. Wel Gott, in diesem Lager könnte man, wenn für die Bauern nicht oftmals liberal gleich antichristlich wäre, mit solchen Parolen Wählermassen gewinnen. Ansonsten brachte das Berliner Pro- Sramm nichts wesentlich Neues. Es soll überdies auf einem weiteren Parteitag in Mai in Hamburg noch genauer modifiziert werden. Ob die FDP nun nach der Wahl mit den Christlichen Demokraten oder den Sozial- demokraten eine Koslition eingehen wird?— Man war in Berlin bemüht, sich von beiden Seiten nachdrücklich abzusetzen, wenn auch die Regierungspartei mehr, ja fast in allen Belangen, Tadel erhielt. Der Wähler sol nicht den Eindruct haben, als könnte er gleich eine der beiden großen Parteien wäb. len, weil ja nach der Wahl sich die D doch für eine Koalition mit der einen odet anderen entscheiden wird und im Kunhag. del um Sitze so viele schöne Grundsätie über Bord gehen. Die FDP sollte sich ein- mal ernsthaft überlegen, was einer der Delegierten in die Debatte warf, nämlich: vielleicht auf eine Koalition überhaupt verzichten. Es lieſſe sich denken— selbst. verständlich ohne den Fall einer großen Koalition—, daß der Wähler eher und ein, dringlicher von dem Willen dieser Parte eine Vorstellung bekäme, wenn sie auf eine Mitbeteiligung an der Regierung in 1 5 verzichtete und durch jeweils neuen Ent scheid darüber, wem sie im Bundestag ibre Stimmen geben will, wirklich zu einem gulativ und Korrektiv in der Bundespo Re- litik würde. Dr. Mende meinte in seinem Ber- liner Referat sinngemäß, man müßte au einmal um der eigenen Geisteshaltung 15 len auf Ministersessel verzichten Können, Man müßte ... Ob mans kann? Wolfgang von Groppet Marple Brieftre persön! ten der womit Perry, fangrel. schlitz Knöche hatten unter über d Schwere offensic drängni er riet zu vere Vier als ihr Südsche den Es Gege der Ras Montgo anschlä Negers richtete Bombe der Zint werden Das trieben. Luftwra aus der einen 1 waffen Eine cester, deutsch einem men. 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Dennoch kann sich Marples jetzt offensichtlich ein klares Bild von den Be- drängnissen seiner Beamten machen, denn er riet den Postkunden an, die Briefschlitze zu vergrößern. Der Vier britische Soldaten kamen ums Leben, als ihr Panzer wagen auf vereister Straße in Südschottland ins Schleudern geriet und in den Esk-Fluß stürzte. Gegen zwei Befürworter der Aufhebung der Rassentrennung in den Omnibussen von Montgomery(Alabama) wurden Bomben- anschläge verübt. In der Wohnung eines Negers explodierte ein Sprengkörper und richtete Sachschaden an. Bei einer anderen Bombe im Haus eines Geistlichen versagte der Zünder. Sie konnte unschädlich gemacht rden. We! 8 Das letzte mit Propellermotoren ange- triebene Kampfflugzeug der amerikanischen Luftwaffe vom Typ F-51 Mustang ist jetzt aus dem Dienst gezogen worden. Es erhält einen Ehrenplatz im amerikanischen Luft- waffen-Museum in Ohio. * Eine erst vor zwei Monaten nach Glou- cester, Massachusetts(US), gekommene deutsche Frau eines Amerikaners ist bei einem Brand in ihrer Wohnung umgekom- men. Ihren vier Monate alten Sohn rettete sie, indem sie ihn aus einem Fenster Warf. Nach Ansicht der Feuerwehr ist Frau Bea- trice, deren Mann als Reporter bei einer Zeitung arbeitet, im Rauch erstickt. Die Ur- sache des Feuers ist nicht bekannt. * Ein amerikanischer Düsenbomber vom Typ B-47 hat den amerikanischen Kontinent von Kalifornien Zur Atlantikküste unter Ausnutzung eines starken Luftstroms in der Stratosphäre in drei Stunden und 47 Minu- ten überflogen. Die zurückgelegte Strecke war rund 4300 km lang. Die Erprobung eines Fluges in einem solchen Luftstrom, der militärische Bedeutung haben karm, war nach amtlicher Mitteilung Hauptzweck des Fluges. 8 Die Bergufigsarbeiten zur Hebung des im Suezkenal versenkten Zementschiffes„Akka“ sind für die Taucher der deutschen Hebe- schiffe„Energie“ und„Ausdauer“ nicht lebensgefährlich, wie Kapitän Wilhelm Klo- Stermann dem Kairoer dpa-Vertreter er- klärte. Er bestritt damit Gerüchte, daß durch die versenkte Munition eine Lebensgefahr für die Taucher bestehe. Das Wrack sollte ursprünglich gesprengt werden.) . Die syrischen Erdölarbeiter forderten die volle Lohnzahlung für die Zeit, in der sie wegen der Zerstörung der Erdölleitungen und Pumpanlagen nach der britisch-fran- 268ischen Intervention im vergangenen No- vember arbeitslos waren. * Die französische Nationalversammlung hat mit 347 gegen 241 Stimmen eine von den Katholischen Volksrepublikanern einge- brachte Gesetzvorlage abgelehnt, nach der alle Schankstätten in Frankreich künftig an einem Tag in der Woche zu schließen ge- habt hätten. 5 * Flurschäden durch Manöverübungen sind nicht nur in Deutschland ein Problem. Aus Mangel an geeignetem Uebungsgelände muß jetzt die niederländische Armee dazu über- gehen, statt der schweren Gefechtspamzer sogenannte Spielzeugtanks zu verwenden, die auf vier Gummiradern fahren. Dadurch soll erreicht werden, daß sich an den Infan- terle-Uebungen die Panzerverbände beteili- gen können, ohne daß sie große Schäden an- richten. 5 Vier Ballons mit Flugblättern, in denen das bulgarische Volk aufgefordert wird, dem Beispiel Ungarns zu folgen und sich gegen seine kommunistischen Machthaber zu er- heben, sind in Saloniki niedergegangen, wie die griechische Polizei mitteilte. Die Pipinsburg Wird ausgegraben Befestigte Siedlung der vorchristlichen Eisenzeit am Rande des Harzes Am Westrande des Harzes, nahe bei der Kreisstadt Osterode, werden auf einem in das Tal des Flüßchens Söse hineinragenden Bergvorsprung seit längerer Zeit Aus- grabungen durchgeführt. Eine der gewaltig- sten urgeschichtlichen Befestigungsanlagen Niedersachsens— die Pipinsburg— wird hier planmäßig untersucht. Mächtige, heute noch eine Höhe von fünf Metern erreichende Wälle sichern das Pla- teau dieses Bergvorsprunges gegen den ein- Ein mittelalterlieher Sil- berschatz wurde von einem Zimmermann auf seinem Gartengrundstüche am Stadtrand von Peine gefunden. Der Schatz wurde nach den bisheri- gen Feststellungen etwa um das Jahr 1379 vergra- ben. Die dreiunddreißig Zz. T. gestempelten Silber- barren stammen bis auf zwei aus Braunschweig. Zu den Geldstücken ge- Rören über 200 Prager Groschen des Böhmen- königs Karl I., einige braunschweigische Lõwen- pfennige, zwei Hambur- ger Witten aus der Zeit vor 1379 und Münzen aus der Mark Brandenburg von 1373. Unser dpa-Bild zeigt einen Numismatiker bei der Sichtung des Schatzes.— Eine germanische„Konservenfabrik“ bei Husum zig möglichen Zugang von Süden. Bedeu- tung und Alter dieser zu drei Systemen zu- sammengefaßten Befestigung waren bisher unbekannt. Im Mittelalter stand hier eine kleine Herrenburg; durch schriftliche Ueber- lieferungen ist nur das Jahr ihrer Zerstö- rung, 1365, bekannt. Bei Steinbrucharbeiten kamen in großer Menge urgeschichtliche Fundstücke zum Vorschein, die eine starke Besiedlung während des letzten vorchrist- lichen Jahrtausends vermuten ließen. Ob- 5 Wohl die systematische Ausgrabung, die un- ter anderem durch finanzielle Zuschüsse der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Landes Niedersachsen ermöglicht wurden, auch noch in den folgenden Jahren fort- geführt werden muß, kann heute schon fest- gestellt werden, daß diese mächtige Be- festigung eine der aufschlußreichsten ur- geschichtlichen Fundstätten im Süden Nie- dersachsens geworden ist. Drei große Benutzungsperioden lassen sich feststellen: die mittelalterliche Besiede- lung kann bis ins 10. Jahrhundert n. Chr zurückverfolgt werden. Besonders stark aus- geprägt sind jedoch die beiden älteren Be- nutzungsperioden aus der frühen bis mitt- leren La-Teène-Zeit(5. bis 2. Jahrhundert V. Chr.) und aus der jüngeren Hallstattzeit (6. Jahrhundert v. Chr.). Diesen drei Perio- den entsprechen auch einzelne Bauabschnitte der Befestigungsanlagen: gemörtelte Mauern, Trockenmauerwerk sowie Holz-Erde-Kon- struktionen. Das reichhaltige, vielgestaltige Fundmaterial läßt deutlich während der La- Tene- und der Hallstattzeit starke Tenden- zen zum keltischen Kulturbereich Mittel- und Süddeutschlands erkennen, die dazu be- rechtigen, engere Verbindungen zwischen jenen Gebieten und der Pipinsburg anzu- nehmen. Andere, in ihrer Ausprägung bis- her nur hier festgestellte bronzene Schmuck- stücke und Rohbronzestücke lassen auf ein Werkstattzentrum mit eigenen kulturellen Schöpfungen schließen. Vergleiche mit ähnlichen Anlagen in Mit- tel- und Süddeutschland erlauben uns, auch in der Pipinsburg eine dauernd benutzte, stadtähnliche und umwehrte Siedlung anzu- nehmen, der im 5. und 4. vorchristlichen Jahrhundert bei den Auseinandersetzungen zwischen den von Norden vorstoßenden Ger- manen und den vom Süden vorgedrungenen Kelten vielleicht eine wichtige Stellung zu- kam. Für die bisher noch völlig ungeklärte Siedlungsgeschichte Südniedersachsens in ur geschichtlicher Zeit ergibt sich dadurch ein völlig neues Bild. Trocknen, Räuchern, Einsäuern: alte Erfindungen/ Korn teurer als Fleisch Zu einer ungewöhnlichen Entdeckung führte die Untersuchung einer frühgeschicht- lichen Siedlung der römischen Kaiserzeit in der Nähe von Husum bei Westerohrstedt durch Dr. Heinz, Husum. Dort fand sich in- nerhalb eines germanischen Dorfes eine Ofenanlage, die gewissermaßen eine prä- historische, Konservenfabrik“ darstellt, näm- lich eine Getreidedarre, in der das Getreide über scharfem Feuer getrocknet und so vor dem Verderb geschützt wurde. Sie ist in ihrer Anlage den heutigen Ge- treidedarren immer noch gleich, deren mo- dernisierte Nachfolger bei der Rettung der Getreideernte vom Jahre 1956 im Bundes- gebiet durch Trocknung eine wichtige Rolle spielten. In einem ovalen Ofen von minde- stens einem Meter Durchmesser mit einer Lehmkuppel wurde in einer vorderen Kam- mer Feuer entfacht, in einer hinteren Kam- mer wurde auf Lagen von Tonscherben oder auf Sand das Getreide gelagert, über das Menschenopfer vor 3500 Jahren Bronzezeitliche Kulthöhlen in Niedersachsen bisher unbekannt Unweit des niedersächsischen Städtchens Holzminden wurde eine bronzezeitliche Kult- höhle entdeckt, aus der eine große Anzahl von Menschenknochen geborgen werden konnte. Dieser Fund regte zu einer weiteren Untersuchung an. Die Ueberlegung, daß der alte Höhlen- ausgang zur Bronzezeit tiefer als heute ge- legen haben könnte, führte die Ausgräber dazu, das lose Geröll auf dem Höhlenboden beiseite zu räumen. Dabei traf man auf eine Oeffnung, die zu einem tiefer gelegenen Hohlraum führte. Auf einer großen flachen Steinplatte war wie auf einem Altar, der Schädel eines Säuglings und ein bronze- zeitlicher Schatzfund ausgebreitet. Der Schatz bestand aus mehreren kleinen Fingerringen, drei bronzenen Dolchklingen und einem Bronzepfriemen mit der dazugehörigen Fas- sung aus Hirschknochen. Der Fund gehört der alteren Bronzezeit, etwa der Zeit um 1500 v. Chr. an. Es ist sicher, daß die Höhle vor rund 3500 Jahren von den Bewohnern des Weser- gebietes zu kultischen Handlungen auf gesucht wurde. Die vielen, zum Teil auf geschlagenen Menschenknochen sprechen hier, wie bei anderen schon bekannten Kulthöhlen, für Menschentötung und Anthropophagie. Den Kinderschädel mit den Bronzebeigaben auf der Steinplatte wird man am chesten als eine Teilbestattung bezeichnen dürfen. Der- artige Teilbestattungen, bei denen man nur den Kopf als den Sitz des Geistes beisetzt, sind in Alteuropap häufig vorgenommen wor- den. Waren bronzezeitliche Kulthöhlen bisher in Niedersachsen unbekannt, so schließt die neu entdeckte diese Lücke. Wegen ihrer Wichtigkeit wird das Niedersächsische Lan- desmuseum in Hannover in den nächsten Jahren an Ort und Stelle eine umfangreiche Ausgrabung in und vor der Höhle durch- führen. dann der Rauch und die Hitze hinwegstri- chen und das Getreide trockneten. Eine mikroskopische Analyse der Kohleschichten zeigte, daß man offenbar vorwiegend Gerste in dem vorzeitlichen Westerohrstedt anbaute. Der Fund ist eine interessante Demon- stration der Methoden der Lebensmittelkon- servierung, wie sie damals schon recht fort- geschritten betrieben wurde. Räuchern, Ein- säuern, Trocknen und Salzen sind alles Er- findungen, die teilweise schon in sehr frühen vorgeschichtlichen Perioden gemacht wur- den, wenn auch die Fundbeweise nicht über- all vorhanden sind. Die kleine Anlage in Westerohrstedt zeigt aber auch, welche Mühe man sich vor 1800 Jahren mit der Aufbewah- rung kleiner Erntemengen gab— denn nur ganz geringe Mengen ließen sich in dem Ofen konservieren—, und welchen Wert ge- rade das Getreide damals darstellte. Der Feldbau lieferte nur einen kleinen Teil des „täglichen Brotes“, Ackerbauerzeugnisse waren knapp und teuer. Noch 1000 Jahre spa- ter kostete Brotkorn in Schleswig-Holstein etwa das Doppelte wie das reichlich vorhan- dene Fleisch— ein Preisverhältnis, das uns heute unvorstellbar erscheint. Wein gab es schon vor den Römern Ergebnisse der österreichischen Kulturpflanzenforschung In Linz Oonau) fand man bei Aus- grabungen Reste von donauländischer Kul- turrebe, von bodenständigen Pflaumen, Zwetschen, Kirschen, Kornelkirschen und Wildnüssen, die auf vorrömische Zeit hin- weisen. Pfirsiche und Aprikosen sind auf das 1. Jahrhundert vor Christus datiert. Man glaubte bisher, diese Früchte seien von den Römern mitgebracht worden; aber sie schei- nen entlang der Donau direkt vom Pontus gebiet her eingeführt worden zu sein. Die Donau war in alter Zeit die wichtigste Ost- West- Handelsstraße. Bei Ausgrabungen in Lorch und Wels fand man Emmer, Zwerg- weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen und Ackerbohnen, die beweisen, daß auch sämtliche Getreidearten und Hülsenfrüchte donauländische Züchtung ohne römische Vermittlung sind. Die Römer brachten neue Arten nur im Gemüsebau und bei den Zier- pflanzen. Diese Funde bestätigen die neuere Auf- fassung, daß die dichte römische Besiedlung Oesterreichs sich nicht aus besonderem kolo- nialem Eifer Roms für das Donaugebiet er- klärt, sondern aus der Tatsache, daß das Donaugebiet(wie Gallien, das heutige Frankreich) auf die Einbeziehung in die rö- mische Zivilisation weitgehend vorbereitet War. Erste Zwischenbilanz im Montesi- Prozeß In ihrer Zwischenbilanz nach Abschl! der ersten Phase des Montesi-Prozess sind sich die Beobachter lediglich darin einig, daß der wegen Begünstigung angeklagte ehe- malige römische Polizeipräsid Saverio Polito gewollt oder ungewollt zur Zentral- figur des Prozesses geworden ist. Die Haupt- angeklagten, der„Marchese“ Ugo Montagna und der Sohn des ehemaligen Außenmini- sters, Piero Piccioni, scheinen dagegen in den Hintergrund getreten zu sein. Man glaubt, daß Polito der Mann ist, der den Schlüssel zum Geheimnis um den Tod der Montesi in Händen hält. Während es die anderen Angeklagten bei ihrer Verteidi- gung mehr oder weniger der Staatsanwalt⸗ schaft überlassen konnten, die Belastungs- momente gegen sie zu finden, hat sich der ehemalige Polizeipräsident nicht gegen Zeu- genaussagen oder Verdachtsmomente 2⁊zu verteidig sondern gegen amtliche Doku- mente, die in seinem eigenen Büro und Po- lizeipräsidium entstanden. Polito hatte am 5. Mai 1953 mit eigener Unterschrift bescheinigt, daß Wilma Montesi bei einem Fußbad am Strand von Ostia er- trunken sei. Die Staatsanwaltschaft macht ihm zum Vorwurf,— und Polito kann die- sen Vorwurf auch nicht entkräften— daß er alle notwendigen krimialistischen Ermittlun- gen bei diesem Fall unterlassen habe: Lei- chenobduktion, eine Untersuchung, ob Rauschgiftspuren im Blut der Toten vorhan- den waren und Einholung von Sachverstän- digen-Gutachten. Polito konnte außerdem in der ersten Verhandlungsphase nicht bestreiten, daß er Piccioni ein falsches Alibi verschafft hatte. Polito hat sich zudem nach Auffassung der Beobachter einer äußerst verzweifelten gefährlichen Taktik bedient, als er vor dem Gericht in Venedig erneut versuchte, die Richter von der„Fußbad-These“ zu über- zeugen und davon, daß er das Opfer eines Komplotts geworden sei. Am Mittwoch werden die Verhandlungen zunächst mit der Vernehmung der Eltern von Wilma Montesi fortgesetzt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute vorübergehend stark wolkig und auch ge- ringer Regen möglich. Dann, sowie am Mitt- woch, meist aufgelockerte Bewölkung und niederschlagsarm. Tagestemperaturen in der Ebene um 6 Grad, nachts leichter Frost zwi- schen minus 1 und minus 4 Grad, örtlich im Odenwald und Bauland auch bis minus 6 Grad. Heute noch mäßiger südwestlicher Wind, morgen windschwach mit wechseln- den Richtungen. Sonnenaufgang: 8.03 Uhr. Sonnenuntergang: 17.16 Uhr. Vorhersoge Norte Tür. 22 22:2 Uhr.— 5 Pegelstand vom 28. Januar Rhein: Maxau 357(10); Mannheim 189 (19); Worms 117(4); Caub 154(7). Neckar: Plochingen 141(723); Gundels- heim 210(745); Mannheim 200(14). Was wir sahen: Wer will noch mal? Herman Melville, der große amerika nische Romemcier, hat es sich bestimmt nicht träumen lassen, daß man 75 Jahre nach sei- nem Tode aus dem berühmtesten seiner Werke,„Moby Dick“, einen teuren und schlechten Film, aus seiner Novelle„Benito Cereno“ aber ein billiges und noch schlech- teres Fernsehspiel„Zwischen Meer und Him- mel“ machen würde. Letzteres geschah in München, und weil ein Unglück selten allein kommt, waren es gleich zwei Autoren Gerhard Buchholz und Rurt T. Hoffmann— die diese phemtastische Abenteuergeschichte bearbeiteten. Da sah man doch gleich, was Versierte Filmleute alles fertig bringen, wenn man sie hemmumgslos dichten läßt. Es wurde 8 haarsträubende Klamotte. Das Original, as die gespenstischen Vorgänge suf einem Panischen Sklavenschiff schildert, ist eine Samumlung schaurig- grotesker Situationen und Figuren, aber die Bearbeiter erfanden dazu in hurtiger Fabulier freude noch eine rührselige Rahmenhandlung mit frommen Mädchenideelen, bpuhfertiger Männerreue, christlicher Seelenrettung und Liebe auf den 27 85 Blick. Na wenn das nichts für das eutsche Fernsehprogramm ist! Franz Josef Wild inszenierte dieses Panoptikumstück in 8 Besetzung und mit viel farbiger . Warum aber zu Melville 5 Wenn doch Karl May so nahe 288 Der Bæyerische Rundfunk sollte sich 1 1 beliebten Volksschriftsteller für ähn- Rar Fälle vormerken. Schlimmer kanm es bei 8 5 bestimmt nicht werden. Außerdem 4 n Seine Stoffe wenigstens Humor, und ie Gestalten, die er erfunden hat, sind doch recht wackere menschliche Wesen, was man Von den Homunculi, die„Zwischen Meer und Himmel“ auftauchten, beim besten Willen nicht behaupten kann. Da wir nun schon einmal beim Nörgeln sind, mag auch gleich das neue Fernseh-Quiz des Südwestfunks besprochen sein, das aus dem Großen Saal des Kurhauses in Baden- Baden übertragen wurde.„Wer will noch mal?“ fragte Quizmaster Helmut M. Back- haus, und da es Leute gab, die dieses neckische Spiel(nach bewährtem Muster) tatsächlich mitmachten, tummelte sich bald eine Schar ziemlich erwachsener Prüflinge auf der Bühne, die einem milden Examen unterzogen wurden. Herr Backhaus ent- wickelte dabei den Charme eines Gymnasial- professors, und so hatte diese ganze Ver- anstaltung die Atmosphäre eines verregneten Klassenausflugs, der mit sparsamen Musik- eimlagen aufgelockert wurde. Nebenbei bemerkt: unsere liebenswürdi- gen Fernseh-Ansagerinnen kultivieren die gleiche Unsitte, die auch bei ihren Rundfunk- Kolleginnen herrscht. Wenn ein Mitwirken- der einen zweiten Vornamen hat, den er— in getreuer Kopie eimer weitverbreiteten merikanischen Mode— nur mit dem An- farnngsbuchstaben zeichnet, so wird diese ge- wichtige und anscheimend unentbehrliche Imitiale bei der Ansage mitgesprochen: Hel- mut M. Backhaus. Aber großes Emm Punkt ist ein Schriftzeichen, das für sich allein steht und in der Sprache eigentlich nicht ver- wendet werden kann, weil es weder als Laut noch als Abkürzung einen Sinn ergibt. Und im übrigen— warum so geheimnisvoll? Man möchte doch gern wissen, mit wem man es zu tun hat. Helmut M. Backhaus? Warum dürfen wir nücht erfahren, ob er Max oder Moritz heißt? Wenn dieser Visitenkæarten- und Adregbuchstil in unseren Funk- und Fern- sehanstalten weiter Schule macht, könnten wir eines Tages vor ungeahnten phonetischen Problemen stehen. Drum, Freunde, redet im Klartext. Die babylonische Verwirrung der toten Sprache ist ohnehin groß genug. E. P. Modernes Gesundheitswesen Was soll eine Badekur? Wissenschaftlich forschende Balneologie ist noch nicht alt. Sie strebt danach, die Ge- samtheit der Heilfaktoren eines Kurortes zu umschließen: Kurmittel, Klima, Diät, Hygiene, Umwelt, Kultur. Wir wissen: auch am besten Badeort ist der Arzt noch wichtiger als die Quelle. Ein Heilbad ist so gut wie seine Aerzte. Zum Heilerfolg gehört aber auch die richtige Gestimmtheit des Patienten, gehört schließlich auch das aktive Mittun des Kur- teilnehmers, der sich in einem„Lehrgang zur Gesundheit“ befindet. Diesen Gesundungswillen zu wecken, dies Selbstvertrauen und den inneren Auftrieb zu geben, ist die Kunst des Badearztes, des Heil- und Hilfspersonals, auch mit Hilfe des„Mi- lieus“, Hierzu gehört ein sorgfältig dosierter Wechsel von Ruhe und Bewegung(Reizen). Leider fehlt es heute vielfach vor allem an der notwendigen Ruhe im Kurort. Dies erfor- dert intensive Bekämpfung des äußeren und inneren Lärmes, auch der Betriebsamkeit und„Zerstreuung“. Auch auf Erhaltung einer schlackenarmen, fettarmen, vatamin- und mineralreichen Ernährung muß Wert gelegt werden. Im übrigen: Kampf dem Ueber- gewicht, der Ueberreizung und Ueberan- strengung der Verdauungsorgane und damit des Kreislaufes! Zur Kunst, das Leben zu verlängern gehört auch Kultur, sinnvolle Form, Vorsorge, vorbeugende Gesundheits- pflege. Dies sollte man am ehesten lernen können in unseren Badeorten, in der„Kur“, wo die Reize der ortsgebundenen Heilmittel: Klima, Milieu und Wässer rhythmisch dosiert einwirken. Je einseitiger die Beanspruchun- gen hastigen hetzenden Berufslebens, um so notwendiger die große rhythmische Pause und dabei das langsam steigende, also dosierte Ausgleichstraining. Denn nur in einem ge- sunden Körper wohnt ein gesunder Geist, und nur dann haben wir volle Gesundheit im Sinne der Begriffsbestimmung der Weltge- sundheitsor ganisation. Die angelsächsische Welt treibt Recreation. Wir können von die- ser weniger geregelten Form des Ausgleichs- sportes in unsere heutigen Badekuren eines ergänzend einbauen: mehr bewußtes Trai- ning in Form spielerischer Gruppenbewe- gungstherapie in Form von lockerndem Sport und Spiel. Sprachstörungen Sprachstörungen als Ausdruck einer neu- rotischen Allgemeinstörung werden heute nicht nur mehr beachtet, sondern sind auch Wirklich häufiger. Dies zeigen die Erfah- rungen der schulärztlichen Tätigkeit, der Kindergärten und der Erziehungsberatungs- stellen. Nach Angabe der Sprachheilfürsorge im Landschaftsverband von Nordrhein- Westfalen ist mit ein bis zwei Prozent sprachgestörter Kinder zu rechnen. Wie häufig sterben Verletzte an Fettembolie? Es war bekannt, daß es speziell nach Ver- kehrsunfällen mit schweren Knochenbrü- chen nicht selten dadurch zum Tode kam, daß Fett aus den Knochen in die Lungen ein- wanderte und dann später durch den Blut- kreislauf in die Hirngefäße gelangte und dort eine embolische Verstopfung hervor- rief. Angaben über die zahlenmäßige Häu- figkeit dieser Todesursache fehlten jedoch. K. A. Kraus vom Pathologichen Institut der Medizinischen Akademie Düsseldorf stellte an 85 innerhalb eines Zeitraumes von weni- gen Minuten bis zu 17 Tagen nach einem Verkehrsunfall Verstorbenen fest, daß in insgesamt 37,6 Prozent aller Fälle eine Fett- embolie nachgewiesen werden konnte. Niedrige Tische Die Mode dient nicht immer der Gesund- erhaltung des Menschen. Seinerzeit war es die Schnürkleidung der Frauen, die zu einer Beeinträchtigung der inneren Organe führte, heute sind es manchmal die zu niedrigen Tische und unzweckmäßigen Stühle und Sessel in den modernen Wohnungen. Sie zwingen, wenn man sich an solchen Tischen betätigen will, zu übermäßig gekrümmter Körperhaltung und zu einem Sitzen in der Stellung eines halb zusammengeklappten Taschenmessers. Damals wie heute muß vor Gesundheitsschädigung gewarnt werden. Gewiß, vielfach dienen die niedrigen Tische nur der innerarchitektonischen Zierde. Will man aber auf ihnen schreiben, hand- arbeiten usw. geht dies auf Kosten der Be- quemlichkeit und einer gesunden und physiologisch zweckmäßigen Körperhaltung. Und wie häufig wird an solchen Tischen hantiert, werden Schulaufgaben gemacht — gerade in einem Alter, in dem sich Haltungsfehler zu Dauerschädigungen aus- bilden können. Wer sich Möbel kauft, sollte all dies bedenken zumal das zunehmende Längen wachstum der neuen Generationen beachtet warden muß. eee ee eee eee. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 29. Januar 1957 Nr. 2 Durch Tiefkühlung: Knusprig- frische Brötchen von vorgestern Eine neue Methode in „Wie war es doch zu Köln vordem mit Hein- zelmänncken so bequem; denn war man faul und legte sich hin auf das Ohr und pflegte sich, da kamen bei Nackt, ek man's gedacht, die Männlein und hackten und backten und xwicketen und zwackten und en ein Faulpelz noch erwacht— war all sein Tagwerk schon gemacht Soweit August Kopisch und die Heinzel- mänmchen. Wie bekannt, streute seinerzeit eine Schneidermeisterin ein paar Erbsen und die geplagte Menschheit wartet noch heute darauf, daß die Heinzelmännchen wiederkommen. Die Bäckerburschen aber haben alle Chancen, in Zukunft auch ohne Heinzelmännchen bis früh um sieben auf Präsident Sieber Heute 50 Jahre Heute begeht der Präsident der Hand- Werkskammer Mannheim, Robert Sieber, seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Anlaß hat Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit Präsident Sieber in seiner Eigenschaft als Präsident des baden-württembergischen Handwerkstages ein persönlich gehaltenes Glückwunschschreiben übermittelt, in dem er auch seinen Dank für die Aufbauarbeit in Baden- Württemberg ausgesprochen hat. 02 Dokumentarfilmwoche Vom 27. Mai bis 1. Juni Wie in den vergangenen Jahren wird auch 1957 Mannheim wieder Schauplatz der Kultur- und Dokumentarfilmwoche sein, die diesmal vom 27. Mai bis zum 1. Juni in den „Aster“-Lichtspielen läuft. Nach den Er- Tahrungen der vergangenen Jahre werden 1957 keine parallel laufenden Tagungen mehr stattfinden. Da es sich bei der letzten Kulturfilmwoche als bedauerlich erwiesen hat, daß durch das starke Angebot auslän- duscher Filme die deutsche Produktion offen- Bar zu kurz kam, wird diesmal durch die Einschaltung eines„Tages des deutschen Kultur- und Dokumentarfilms“ versucht werden, den besonderem Problem des deut- schen Kulturfilms gerecht zu werden. Das 350. Stadtjubiläum Mannheims hat die Stadtverwaltung veranlaßt, die VI. Kul- tur- und Dokumentarfilmwoche 1957 in einen desonderen Rahmen zu stellen, der es er- möglichen wird, eine größere Anzahl vor allem ausländischer Interessenten nach Mannheim zu bitten. Anfang März wird es möglich sein, über Flamung und Programm nähere Einzelheiten bekanntzugeben. 0 — Der Mann schleppt, bar nun der Moneten, Dis Beute Richtung Schloß hinauf, Man sieht es klar an den Paketen: Er kommt vom Winterschlußverkauf. Kleid, Binder, Sacko, Hose, Weste: Greift nur hinein! Die Wahl ist schwer. Der letzte Schrei heißt Reste, Reste. Dann sind die Lager wieder leer Max Nix/ Bild: Steiger Termine Abendakademie- Veranstaltungen am 29, Ja- Nuar: 20 Uhr, Kunsthalle, Farblichtbildervor- trag von Kunstmaler Rudi Baerwind:„Die Be- deutung von Farben und Formen in der neuen Malerei“;— 20 Uhr, Katholischer Gemeinde- aal, Pfingstberg, Lichtbildervortrag von Dr. N. — Pröbleren Sie auch Mittelmeer · Zitronen und Gropefruits v. Holst, Eisenberg/ Pf.:„Venedig— Märchen- stadt zwischen Europa und Orient“;— 20 Uhr, Volksbücherei, U 3, 1, Dienstag-Kollegium: Hans Egon Holthusen, Das Schiff, Aufzeichnun- gen eines Passagiers(Ltg. Dr. Drese). Verein für Naturkunde: 29. Januar, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Farblichtbildervortrag von Prof. Gottfried Pfeiffer, Heidelberg:„Ama- zonien, Landschaft und Wirtschaft“. Städtisches Institut für Erziehung und Un- terricht: 29. Januar, 17.30 bis 19 Uhr, E 2, 1: Jaspers„Vom Ursprung und Ziel der Ge- schichte“(Dr. Meuse). Christlich- Demokratische Hochschulgruppe an der WII Mannheim: 29. Januar, 20 Uhr, Wirt- Schaftshochschule, Vortrag von Prof. Dr. H. Müller, Freiburg:„Miteigentum und Gewinn- beteiligung in volks wirtschaftlicher Sicht“. CVI: 29, Januar, 20 Uhr, K 2, 10, Vortrag von Prälat D. Maas, Heidelberg:„Israel in Ver- gangenheit und Gegenwart“. Wir gratulieren! Katherina Renner, Mann- heim-Rheinau, Karlsruher Str. 6, wird 73 Jahre alt. Heinrich Hochadel, Mannheim, Krappmühl- straße 35, begeht den 81. Geburtstag. Mannheimer Bäckereien/ Frische Ware bis zum Ladenschluß dem Ohr liegen zu bleiben: Die Brötchen werden nämlich in aller Ruhe am Nachmit- tag gebacken und wandern dann in den Tiefkühlschrank Backwaren von gestern— heute frisch im Verkauf: das ist kein Widerspruch, sondern in zehn Mannheimer Bäckereien gang und gäbe. Die einkaufende Hausfrau allerdings merkt gar nichts davon und würde ihrem Bäckermeister gar keinen Glauben schenken. Wenn er ihr berichten würde, daß sie soeben krische Brötchen von gestern eingekauft RE Bäckereien haben Stoßgeschäfte. Oft rei- chen die Waren des Bäckermeisters an Samstagen nicht aus, oft ist aber auch der Vorrat der Bäckerei zu groß ausgefallen und am Samstagnachmittag stehen die Regale dann noch voller Brot und anderer Back- waren. Das gab den Anstoß zu vielen wis- senschaftlichen Versuchen, um einen Aus- gleich zu schaffen. Im neuen Tiefkühlverfah- ren von Backwaren scheint jetzt das„Ei des Kolumbus“ gefunden zu sein. Direktor Roll von der Bäckergenossen- schaft erläuterte die Vorteile des neuen Ver- fahrens und in einer Mannheimer Bäckerei wurden, gemeinsam mit dem MM- Reporter, Kostproben vorgenommen: Frische Brötchen und tiefgekühlte Waren vom Vortag waren nicht zu unterscheiden; ja, es schien sogar, daß die„tiefgekühlten“ Brötchen einen kräf- tigeren Geschmack hätten. Eine Ansicht, die auch die Wissenschaftler, die das Verfahren entwickelt haben, vertreten. Durch das La- gern im Tiefkühlschrank„zieht“ die Ware erst richtig durch. Das Tiefgefrieren von Backwaren ist eigentlich keine Erfindung der jüngsten Zeit. Bereits 1934 wurde in der Trierer Konditor zeitung über das Verfahren berichtet. Es ge- riet jedoch bald wieder in Vergessenheit und erst in den letzten zwei Jahren erinnerte man sich der damaligen Versuche. Das Prinzip des tiefgekühlten Einfrostens ist einfach: Durch die niedrigen Temperatu- ren von weniger als minus 18 Grad Celsius wird das sogenannte„Altbackenwerden“ unterbunden. Sofort nach dem Backen wer- den Brötchen, Plundergebäck, Hefegebäck, Blätterteig, auch Brotlaibe in den Tief- kühlschrank gelegt. Die Waren können dann Stunden oder auch Tage darin bleiben. Das Altbackenwerden beruht auf einer Umwandlung von verkleisterter Stärke in einen kristallinen Zustand. Das bei der Ver- kleisterung gebundene Wasser wird bei die- sem Vorgang wieder frei. Durch die Niedrig Temperatur kann dieser Vorgang nicht statt- finden. Das Brötchen im Tiefkühlschrank wird konserviert. Tritt in der Bäckerei ein plötzliches Stoß- geschäft auf, kann auf die eingelagerte Ware zurückgegriffen werden, Der Brötchenkorb wird nochmals kurz in den Backofen ge- schoben und die Ware rasch erhitzt. Schon im nächsten Augenblick steht der Korb mit „frischen Brötchen“ im Laden bereit. Natürlich verursacht die Anlage Betriebs- kosten. Täglich sind etwa 1,.— Mark an- zusetzen. Diese Unkosten werden aber durch das Auffangen der täglichen Waren-Rest- bestände wieder ausgeglichen. So wirft die Anlage im Endeffekt noch einen nicht zu unterschätzenden Gewinn ab; denn es gibt einfach keine unverkaufte Ware mehr. Auch die Arbeitszeit kann bei den Bäckern jetzt besser eingeteilt werden. Plundergebäck wird beispielsweise schon am Nachmittag ge- backen. Bereits um 7.00 Uhr des nächsten Morgens stehen die Schnecken, Wiener Hörnchen, Amerikaner oder auch Laugen- brezeln im Schaufenster der Bäckerei. Vier Gründe sprechen so für das neue Verfahren: Der Betriebsablauf kann aus- geglichener gestaltet werden, Mehrarbeit zum Wochenende ist unnötig, die Produktion kann durch größere Herstellungsmengen rentabler gestaltet werden und Stoßgeschäfte kühren nicht mehr zum„Ausverkauf“, Und frische Ware bis zum Ladenschluß und ein gröhtmögliches Sortiment ermöglichen dem Verbraucher einen angenehmen Einkauf. reich- Heimliche Gefahren lauern in der Drogerie Experimentalvortrag von Dr. W. Fontaine in der Friedrich-List-Schule Wenn ein Kunde guten Muts und ahnungslos eine Drogerie betritt, kann es ihm plötzlich passieren, daß er entweder mit einer Agfa-Kamera oder der Drogist mit einer zerschlagenen Nase wieder heraus- kommt. Nicht weil ein Verkaufsdiktator ihm die Kamera mit Gewalt aufzwang und er sich ebenso wehrte, sondern weil dieser Ver- käufer ein Musterschüler der modernen Verkaufstaktik war, wie sie angehenden Drogisten in dem Kurzfilm einer Photo- firma vorgeführt wurden. Wer einem sol- chermaßen geschulten Verkäufer in die Hände fällt, wird nicht ohne Kamera ein Geschäft verlassen Die zerschlagene Nase hat andere Ursa- chen: Die Chemie.„Die Chemie im Alltag des Drogisten“ hieß auch das Thema, das Oberstudienrat Dr. Willy Fontaine im An- schluß an den Film in seinem Experimental- vortrag in der Aula der Friedrich-List- Schule für den Drogisten verband Baden be- handelte. Und es zeigte sich einmal, wie harmlose Stoffe in Verbindungen gefährlich werden können. Da können Brände aus- brechen, wenn in einer Ecke eine Flasche Leinöl ausgelaufen ist, oder es fährt gar eine ganze Drogerie gen Himmel, weil durch irgendeine Unachtsamkeit Kalisalpeter und Glyzerin in gefährliche Nachbarschaft gerie- ten. Die Nase dagegen war vielleicht das Opfer einer Explosion, verursacht durch die Reibung, die beim Eindrehen des Glas- pfropfens in eine Flasche mit sauerstoff- reichem Stoff entstand. Der Pfropfen fuhr dem Drogis ten ins Gesicht. Ein Trost für die Kunden, daß es in diesem Fall die Nase des Drogisten war, aber unangenehm ist es doch. Zu einem Experimentalvortrag gehören auch die„Feld-, Wald- und Wiesen- versuche“, meinte Dr. Fontaine, und deshalb wurde auch eine Blume in flüssige Luft ge- taucht, wonach sie sich in hundert Teile zerbröckeln lieg, ein Apfel mußte nach der gleichen Prozedur mit dem Hammer zer- schlagen werden, er glich einem Gipsmodell aus Schneewittchen. Die Anwendung der flüssigen Luft ist jedoch auch wichtig für die Industrie. Dr. Fontaine wollte nur ver- anschaulichen, wie es mit flüssiger Luft möglich ist, elastische Stoffe zu pulverisie- ren. Er verfolgte reine Zwecke und er- mahnte seine Schüler, die einen großen Teil des Publikums stellten, jedem Nachahmungs- eifer zu entsagen, wenn sie nicht mit dem Sprengstoffgesetz in Konflikt geraten woll- ten. Die Gefahren sallen gebannt und nicht heraufbeschworen werden. ifa Patenschaft für Dyrenfurth übernimmt Ludwigshafen Die Stadt Ludwigshafen will die Paten- schaft für die niederschlesische Stadt Dyren- furth/ Oder im Kreis Wohlau übernehmen, verlautete am Montag vom Kreisverband Ludwigshafen des Bundes vertriebener Deutscher. Der Stadtrat wird in Kürze einen offiziellen Beschluß fassen. Die Wahl fiel auf Dyrenfurth, weil während des Krieges viele Ludwigshafener in der dortigen chemi- schen Industrie tätig waren. Ursprünglich wollte Ludwigshafen die Patenschaft für die böhmische Chemiestadt Aussig übernehmen, mußte jedoch zurücktreten, da deren Bürger bereits von der Stadt München betreut wer- den. Wie außerdem bekannt wurde, wollen die Heimatvertriebenen auf dem Ludwigs- hafener Hauptfriedhof mit Unterstützung der Stadt ein Mahnmal zum Gedenken an die Toten des deutschen Ostens und die auf der Flucht gestorbenen Heimatvertriebenen errichten. Zwischen Sternchenbasteln und Rock'n'Roll Programmheft der Jugendheime will sinnvolle Beschäftigung zeigen Als kürzlich im Jugendheim Erlenhof mit Jugendlichen und maßgeblicher Promi- nenz Über das Thema„Gibt es ein Halb- starken- Problem“ diskutiert wurde., äußerte einer der jungen Anwesenden seine Skep- sis gegenüber„Sternchen-basteln“ in den Jugend- Gemeinschaften; hierfür könne die Jugend nicht begeistert werden. Aber auch „Rocken Roll“ wollte man nicht als die Autorisierte Freizeitgestaltung der heutigen Jugend gewertet wissen. Also was dann? Viele junge Leute wissen zweifellos sich selbst so zu beschäftigen, wie es ihren Inter- essen entspricht. Viele andere wissen das zwar auch, aber ihnen fehlen die äußeren Gegebenheiten, die örtlichen Möglichkeiten dazu. Nicht jeder passionierte Fotojünger hat Gelegenheit, sich in der beengten Woh- mung ein Fotolabor einzurichten— um nur ein Beispiel zu nennen. Aber manches junge Mädchen, mancher junge Mann, denken auch:„Was soll ich heute nur anfangen?“ Für die einen wie für die anderen soll das Programmheft der Jugendheime, das in die- sem Winter erstmals in 3000 Exemplaren von der Abteilung Jugendförderung heraus- gegeben wurde, ein Wegweiser sein. In anderen Städten ist die Herausgabe derartiger Programmhefte schon zur Selbst- verständlichkeit geworden,. Mannheim kommt in dieser Beziehung etwas spät, doch kann das Heft— was äußere Aufmachung wie Inhalt betrifft— sehr wohl gegenüber der Konkur- renz bestehen. Der Werkleiter des Jugend- heims Erlenhof, Rottweiler, ist für die gra- phische Gestaltung verantwortlich, In Art der Linolschnitttechnik sind seine kräftigen charakteristischen Zeichnungen gehalten, die in blau-gelb- grauem Farbdruck das Titel- blatt schmücken und den Textteil des Heftes als Unterdruck beleben. Von organisatori- schem Talent zeugen die Lagepläne mit Ab- bildungen der einzelnen Jugendheime, mit Hinweis auf entsprechende Straßenbahn- und Omnibusverbindungen. In knappem Text stellen die Heimleiter ihr Heim vor, nebenstehend findet sich jeweils eine Pro- grammübersicht. Am fachgerecht geleiteten, handwerk- lichem und kunstgewerblichem Arbeiten mit Ton, Holz, Metall und Farbe beteiligt sich neben den Bastelarbeiten— die interessierte erwachsene Jugend. Der Tanz kommt zu sei- nem Recht, und in den Tanzkursen, die auch gute Gesellschaftsformen lehren, steht auch „Rock'n Roll“ zur Diskussion. Mustzieren, Sport, Gymnastik, Kochen, Fotografieren, um nur einzelne Programmpunkte herauszuneh- men, stehen als Arbeits gemeinschaften neben den Möglichkeiten, in den Büchereien zu lesen, Quiz-, Film- oder Schallplattenabende zu besuchen. qu. — Ungarn-Familie Laszko: Wiedersehen an der Bergstraße Bild: Steiger Eine ungarische Familie fand zusammen Frau und Sohn waren in Mannheim, der Mann in Hemsbach gelandet „Laszko Andras Deutschland Hemcebach Neugasse 5“ stand in einem Telegramm, das am Mittwochnachmittag die in der Jugend- herberge Mannheim mit ihrem Sohn unter- gebrachte Flüchtlingsfrau Maria Laszko er- hielt. Es sagte ihr, daß ihr Mann, den sie über das Rote Kreuz schon in ganz Europa suchen ließ, in Hemsbach, 20 Kilometer von ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsort entfernt wohnt. Wenige Stunden später lagen sich die Ehe- gatten in den Armen. Mehr als zwei Monate hatten sie sich nicht gesehen und nichts von- einander gehört. Andras Laszko mußte am 22. November vorigen Jahres Hals über Kopf aus Budapest flüchten. Er gehörte zu den Führern des Streiks nach der Niederwerfung des Volks- aufstandes. Als er eines Morgens in die Fabrik kam, teilten ihm seine Arbeitskame- raden mit, daß die Polizei ihn suche. Andras konnte nur seinen Vater davon verständigen, daß er nach Oòsterreich fliehe. Er kam später über das Lager Bad Antogast nach Weinheim, Wo er als Dreher in einer bedeutenden Indu- striefirma beschäftigt wurde. Ein Arbeits- kollege nahm ihn vor wenigen Wochen in sein Haus in Hemsbach auf. Andras Laszko hatte am Mittwoch gerade eine Meldung an den Suchdienst des Süd- deutschen Rundfunks gerichtet, als er aufs Bürgermeisteramt gebeten wurde. Aus der Jugendherberge Mannheim hatte Herbergs- vater Willi Ruffler angerufen, um heraus- zufinden, ob das im Telegramm angegebene „Hemcbach“ Hemsbach an der Bergstraße sein soll, ob es dort eine Neugasse gibt und ob dort ein Ungarnflüchtling wohne. Er wollte ganz sicher gehen, um beide Teile vor einer Enttäuschung zu bewahren. Nach wenigen Stunden wußte er, daß jener Andras Laszko der Mann ist, den die in der Jugendherberge untergebrachte Maria Laszko Al J 8 För gie Kornevalszel Gan 4 fo D. 1% ebe pub 2 * sucht, seit sie am 18. Dezember ihrem Mann über die Grenze gefolgt ist. Noch am gleichen Tag war die Famille wieder vereint. Während Klein-Andras sich eine überdimensionale Tafel Schokolade zu Gemüte führte, die der Vater zur Begrüßung gerade noch auftreiben konnte, schmiedeten die Eheleute Zukunftspläne. Dem Mann ge- fällt seine Arbeitsstelle und die Gegend 80 gut, daß er bleiben will. Und seine Frau ist überall zufrieden, wenn die Familie nur nicht noch einmal getrennt wird. lor Aus dem Polizeibericht: Ausgefallenes Hobby endet in Untersuchungshaft Seit Mitte Oktober vergangenen Jahres Waren in Mammnheim immer wieder Automa- ten ausgersubt worden. Nach mühevoller Kleinarbeit gelang es der Kriminalpolizei jetzt, fünf Jungen im Alter von 16 bis 17 Jah- ren als Täter zu ermitteln und festzunehmen. Einer der Beteiligten gab zu, in der Zeit von Oktober 1956 40 bis 50 Automaten aufgebro- chen zu haben, Die anderen wollen„nur“ bei 20 bis 25 Diebstählen mitgemacht haben. Sie wurden vorläufig in Untersuchungsheft ge- nommen. Zerstörungswut Einige Burschen in Feudenheim scheint die Zerstörungswut gepackt zu haben, denn an fünf Personenkraftwagen rissen sie im Schutze der Dunkelheit Außenspiegel, Schei- benwischer, Radioantennen und Kühlerfigu- ren ab. Auf einem Fahrradabstellplatz wurde auch ein Herrenfahrrad erheblich beschädigt aufgefunden; vermutlich waren hier die glei- chen Täter am Werk. An der Heizsonne verbrannt In ührer Wohnung hatte eine 68 jährige Frau eine Heizsonne eingeschaltet und über- sehen, daß sich ihre Kleider daran entzünde- ten. Der brennenden Kleider konnte sie slch zwar noch entledigen, erlitt aber am ganzen Körper so schwere Verbrennungen, daß sie kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus Starb. Lebensgefährlich verletzt Eine 66jährige Frau wurde von einem Pkw angefahren und erheblich verletzt, als sie die Schwetzinger Straße überqueren wollte. Sie hatte den herannahenden Wagen nicht gesehen, weil sie hinter einer Straßen- bahn hervorkam. Es besteht Lebensgefahr., Witwe wurde wach gestreichelt Weil ihr jemand sanft die Wangen strei- chelte, wachte in einer der letzten Nächte eine fünfzig Jahre alte Witwe in ihrer Lud-⸗ wigshafener Wohnung auf. Als die er- schrockene Frau die Augen aufschlug, sah sie einen unbekannten Mann vor ihrem Bett stehen und rief laut um Hilfe, Der Fremde, der durch die nicht verschlossene Wohnungs- tür in das Schlafzimmer eingedrungen sein Familientragödie in der Lameystraße Dreifacher Selbstmord/ Motiv: Wirtschaftliche Notlage Entsetzt stürzte gestern früh ein Gastwirt ans Telefon, um die Kriminalpolizei zu ver- ständigen: Er hatte gerade einen Einschreibe- brief von einer seiner Angestellten erhalten, die ihm mitteilte, daß sie aus dem Leben scheiden wolle. Sein Anruf kam zu spät. Kurz zuvor waren die 44 jährige Frau, ihre 65 jäh- rige Mutter und der 64 jährige Ehemann in ihrer Wohnung in der Lameystraße von Polizeibeamten tot aufgefunden worden. Hausbewohner waren durch starken Gas- geruch, auf die Tragödie aufmerksam ge- worden. Die von ihnen alarmierten Polizisten fanden die Familie in der Küche um den Tisch sitzend. Sämtliche Gashähne waren geöffnet. Die Wohnungs- und Hausschlüssel lagen auf dem Tisch,. Die Wohnung war aufgeräumt und sauber. In der Wohnung lagen ver- schiedene Abschiedsbriefe, darunter eine letzte Willenserklärung, in der genau be- stimmt wurde, welche Zahlungen noch zu erledigen sind und wie der restlich ver- bleibende Besitz aufgeteilt werden soll. Die Gründe für den dreifachen Selbstmord sind noch nicht genau bekannt. Es wird ver- mutet, daß wirtschaftliche Schwierigkeiten für den Entschluß ausschlaggebend waren. In ihrem Brief an den Arbeitgeber hatte die Frau angedeutet, daß die Pläne ihres Mannes nicht zu verwirklichen seien und sein Beruf als Kulturfllm- Regisseur keine Möglichkeit zur wirtschaftlichen Sicherung der Familie mehr böte. lori muß, bat sie jedoch, still zu sein. Wie dle Ludwigshafener Polizei mitteilte, hat der Unbekannte in der gleichen Nacht auch noch eine andere Frau in ihrem Schlafzimmer besucht und gestreichelt. Auch dort wurde er durch Hilferufe verscheucht. In beiden Fal- len wurde nichts gestohlen. Was der Mann Wirklich wollte, konnte bisher noch nicit geklärt werden. Vielleicht handelt es sich um einen Geistesgestörten. Salto kostete den Wagen Zu eilig hatte es offenbar eine 25]Ahrige Angestellte, die mit einem Pkw auf der Weinheimer Straße in Füchtung Käfertal fuhr. Der Wagen geriet ins Schleudern, fuhr gegen einen Begrenzungsstein und über. schlug sich. Glücklicherweise blieb die Feh- rerin unverletzt, der Wagen mußte schwer- beschädigt abgeschleppt werden. Wegen Schlittschuhen„ausgerutscht“ Ein junger Mann hatte im Eisstadion ein Paar Schlittschuhe gestohlen. Er verkaufte sie einem anderen jungen Mann für 25 Mark Als der Käufer mit den Schlittschuhen am nächsten Tag im Eisstadion auftauchte, er- kannte der Besitzer sein Eigentum wieder, Gemeinsam suchten sie nach dem Dieb, fan- den ihn und zeigten ihn an. Schwere Verbrennungen dureh Starkstrom Bei Arbeiten an den Babhnmstromleſtungen verunglückte gestern ein 28jähriger Hlek trilger in der Nähe des Bahnhofes Fried- richsfeld-Süd. Der junge Arbeiter gehörte zur Fahrleitungsmeisterèi Friedrichsfeld und war gegen 8 Uhr auf einen Stahlmast det Oberleitung am Gleis bahnhof Mannheim und Rangierbahnhof Heidelberg geklettert. Der Mast sollte ge- erdet und stromlos sein. Dies war jedocli oftenbar nicht so. Der Arbeiter erlitt Ver. brennungen zweiten Grades am Hinterkopf zwischen Rangier- 6 24 Die 8 Eine Brauns gese tate! 740 Sta Laster enthe en, enmitlick Der 80 dkreiste ürchtete, k be übers egenböck e Statis dle Kreisv- zählte dkreiste icht 10 000 eisverwe le Mittei rech sti mer Wie N er waltung Neben lose ei agen in echbearbe ach vor d eilen mitt belt wid müßten A dannägig 8k e! der nor Ichaffe.„1 der Landl gam zusam lch ausge sche, Wirt. ache Maß! Von de ztammt d Lügen: Li stiken.“ C Formen A gkeptische ren von tikelübers längst in beweisen“ geradezu zu Jahr! chen Le Bürokrati rechner, c läufe ber Sortierma lich drei stehen in bau des 8 baden mi um uns Heringe Nordseefi kelehen geben. Di RI Frank kammer urteilte Mischon hafen) w und gef! Jahr un Haftbefel mitangek Iggelhein Raubvers Richter drei Jah hatte An Gastwirt dergeschl verletztes halt zu v um Hilfe Plan zu dem 32 ü Gastwirt schaftet handlung zu milde und Geskßg. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Mae Lernschwestern für Krankenpflegeschulel Die bei den Städt. Krankenanstalten Mann- heim bestehende Krankenpflegeschule be- ginnt am 1. April mit einem neuen zwel. jährigen Lehrgang und abschließendem Staatsexamen. Zu diesem Lehrgang Können noch junge Madchen mit guter Gesundhel und erfolgreichen Besuch einer achtklasslgel Volksschule, die das 18. Lebensjahr voll- endet haben, zugelassen werden. Die Auf, bildung erfolgt kostenlos. Neben freier Kost und Wohnung erhalten die Schülerinnen en monatliches Taschengeld. Anmeldungen un Anfragen sind an die Verwaltung der Städt. Krankenanstalten Mannheim zu Fichten.“ Wohin gehen wir? Dienstag, 29. Januar Theater: Nationaltheater Großes Haus 20 bis 22.45 Uhr:„Pique Dame“(Miete K, I 0 Er, K und freier Verkauf). 1 Konzert: Deutsch- Amerikanisches dati 19.30 Uhr: Aus der Geschichte der Metrope tan Opera(Schallplatten). 11 Filme: Planken;„Der senräge Otto“ Alte „Der Mann, den es nie gab“ Capitol:„Der 13 atsche; Palast:„Meln Wille ist Gesetz, 9. 1 11.50, 22.20 Uhr:„Das Gangstersyndikat“, bambra:„Nichts sis aerger mit der fies, Universum:„Die Stimme der Sehnsucht,% mera; La Perversa“; Kurbel;„Der Seefu Durch Baum ein farb. nenwage Pfeffelbe Birkenfe einen Ba ebenso v fall dur Straße g ren Verl geliefert. 800 J Neust ger aus Reidelbe kamen neustsd elert y Wein* Weinker vierstün lern get pause a. Keine 6 weinabe und di Brauch 57/ Vr —. 24 Dienstag, 2 ld: Steiger nen andet m heraus- ngegebene Bergstraße ibt und ob Er wollte Vor einer daß jenet die in der ia Laszko eee Iszel! Sul ae man aner rem Mann le Familie ndras sich Kolade 2u Begrüßung Hmiedeten Mann ge- Gegend 80 e Frau ist e nur nicht Lor 1. Wie dle „ hat der auch noch Hafzimmer t wurde er eiden Fäl- der Mann och nicht es sich um i 25 Jährige auf der K kfertal dern, fuhr ind Über. die Feh- e schwer- utscht“ tadion ein verkaufte 1 25 Mark. huhen am zuchte, er- m wieder. Dieb, fan- en 1 mleitungen ger Hlek· es Fried · r gehöre hsfeld und Umast der Rangier- jerbahnhof sollte ge- var jedoch erlitt Ver. Hinterkopf ankenhaus Mae legeschule ten Mann- zchule be- uen zwel⸗ Ueßßendem ng können Jesundhel Itklassigen jahr voll- Die Aus. reler Kon rinnen eln ungen un der Städt. chten.“ ü a. Haus 2000 K, Ine 2s Instit Metropol 0% Algte! „Der Tol 8612 9% kate; A Heidelb g, 29. Januar 1957 BUNDES-LANDER-sETTE Seite 4 „Mit Zahlen kann man alles beweisen“ Eine S Braunschweig.„Jeder Landkreis hat den setzten Dienststellen im Laufe des Jah- 740 Statistiken vorzulegen. 200 allein über Lastenausgleich. Die Gesamtzahl der in enthaltenen Fragen und Spalten Aus- chnen, War Uns bisher nicht möglich. ſemulch imd es jährlich weit über 10 000. Der so Klagt, ist der Niedersächsische ſreistag. Was er nicht Wag te, weil er urchtete, man werde ihm vorwerfen, ex be überelkris den vielen Statistiken über legenböcke, Obstbzume und Kartoffelkäfer e Statistik über Statistik angefügt, Hat dle Kreisverwaltung Peine nicht gescheut: zählte genau und bekam heraus, daß der dkreistag sich erheblich verschätzt hat: icht 10 000, Sondern 34 000 Fragen haben die eisverwaltungen jährlich zu beantworten! de Mitteilung darüber schließt kritisch: Durch ständig neue Erhebungen wird die 555 Wieder geforderte Vereinfachung der ſerwaltung von oben her verhindert.“ Neben den regulärer! Statistiken gibt es nllose einmalige Erhebungen durch Um- agen in den verschiedenen Ressorts. Die echbearbeiter der unteren Instanzen, können ach vor der Häufung umfangreicher Stati- allen mitunter kaum ihrer eigentlichen Ar- beit widmen. Die Gemeinden klagen, sie müßten Aushilfskräfte einstellen, da das ganmäßige Personal die Statistiken neben SENOUSSI1 Ne 16 eee leicht ger normalen Verwaltungsarbeit nicht Ichaffe.„Darf man wohl sicher sein“. meint der Landkreistag,„daß dieses Sanze müh- zam zusammengetragene Material auch Wirk- lich ausgewertet und in verwaltungspollti- sche, Wirtschaftspolitische und gesetzgeberi- che Maßnahmen umgesetzt wird?“ von dem englischen Staatsmann Disraeli ztammt das Wort:»Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Stati- stiken.“ Obgleich es in den verschiedensten Tonnen Allgemeingut geworden ist und eine dkeptischere Zelt das vor über hundert Jah- ten von der„Kölnischen Zeitung“ als Ar- kkelüberschrift geprägte„Zahlen beweisen“ längst in das„Mit Zahlen karm man alles beweisen“ umwandelte, ist die Statistik mit geradezu beklemmender Gewalt von Jahr zu Jahr mehr in alle Bereiche des öffent- chen Lebens eingedrungen. Statistik und Bürokratie regieren uns. Zwei Elektronen- rechner, die monatlich 1.75 Millionen Durch- ute bewältigen können, und 30 neueste Sortiermaschinen, darauf eingerichtet, täg- lich drei Millionen Lochkarten auszustoßen, stehen in dem 13stöckigen Hochhaus-Neu- bau des Statistischen Bundesamtes in Wies- baden mit seinen 1 500 Bediensteten bereit, um uns jederzeit vorzurechnen, wieviel Heringe im letzten Jahr in die Netze der Nordseefischer schwarmen und wieviel On- telehen noch immer Anlaß zu Aergernis geben. Die 24 Millionen Formulare der gro- BIIck NAcff RHEINLAND. PFALZ „Viel zu milde“ Frankenthal. Die Zweite Große Straf- kammer des Landgerichtes Frankenthal ver- urteilte den 26jährigen Arbeiter Reinhold Mischon aus Iggelheim(Kreis Ludwigs- hafen) wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Für einen mitangeklagten 32jährigen Arbeiter aus Iggelheim, der der Beihilfe zum schweren Raubversuch beschuldigt wurde, setzten die Richter die sechsmonatige Gefängnisstrafe drei Jahre zur Bewährung aus. Mischon hatte Ankang August 1956 einen Iggelheimer Gastwirt mit einem Kartoffelstampfer nie- dergeschlagen und versucht, dem Schwer- verletzten die Brieftasche mit 3000 Mark In- halt zu rauben. Da der Gastwirt jedoch laut 77 Hilfe rief, flüchtete er ohne Beute. Der 5 n zu diesem Raubüberfall stammte von eee der die Verhältnisse in der 750 irtschatt vorher genau ausgekund- ktet hatte. Zahlreiche Zuhörer der Ver- handlung bezeichneten das Urteil als„viel zu milde“. Durch Windschutzscheibe geschleudert Aanmelden. Mit Sperialgeräten mußte karbiger amerikanischer Soldat aus den eee seines völlig demolſerten Perso- Feger befreit werden, der zwischen Birken 41 und Thallichtenberg im Kreis . e mit hoher Geschwindigkeit gegen 3 um seprallt war. Der Soldat wurde 1 8 Sein Beifahrer, der bei dem Un- 12 50 urch die Windschutzscheibe auf die S geschleudert worden war, mit schwe- Ten e een in eln Militärhospital ein- 800 Trinkfeste tranken 1000 1 Wein Neustadt/ Weinstraße. 800 4 5 trinkfeste— zer aus Neustadt, Ludwigshafen,. erg, Schwetzingen und Saarbrücken zum traditionellen„Weinabend“ in 55 zusammen, der zum 62 Male ge- en 8 Eintausend Liter Neustädter Felten en von den sangesfreudigen Rete rn ausgetrunken, während das 8 18 nur von männlichen Künst- dae— d, Programm ohne Zwischen- 92 er Bühne des Saalbaues abrollte. weinzbe 3 Dame durfte den Herren- 15 910 1 Den Weinausschank Mauch Bedienung hatten nach altem aktive Sänger übernommen. amen Neusta feiert tatistik über die Statistik/ 34 000 Fragen jährlich /, Lügenpakete“ zen Wohnungszählung des vergangenen Herbstes liegen Zählern und Gezählten noch unverdaut im Magen. Sie war so kompliziert, daß die 50 000 Zählern und Oberzähler in Schulungskursen eigens einen ganzen Berg Verhaltungsmaßregeln lernen mußten. Ihre Veranlasser schwören auf ihren Nutzen für die Allgemeinheit, während die Kritiker be- haupten, bis sie ausgewertet sei, werde das Ergebnis längst nicht mehr den Verhält- nissen entsprechen. Für die große Hand- Werkszählung, unter der fast gleichzeitig alle Handwerkermeister stöhnten, waren Formulare auszufüllen voller überflüssiger Fragen und so schwergewichtig, daß sie an die Peinlichkeit einer Steuererklärung er- irmerten. Im Krieg zwischen den USA und Spanien von 1898 fielen von je 1 000 amerikanischen Matrosen neun. Zur gleichen Zeit starben in New Vork von 1 000 Einwohnern 16. Ergo, 80 behauptete der Werbeleiter der Kriegs- marine, sei einem als Besatzungsmitglied eines Kriegsschiffes ein sicheres und län- geres Leben beschieden denn als Zivilist. Er hatte nur verschwiegen, daß die Matrosen ausnahmslos junge, gesunde Menschen, die 16 von 1 000 New Lorker Toten aber meist alte Leute oder Säuglinge waren. Eine Statistik kann also nur auswerten, wer von richtigen Voraussetzungen ausgeht. Wie aber, wenn es bei einer Statistik um Einnahmen geht? Gibt es da nicht viele, die aus„An- gabe“, aus Prestige größere Summen nennen, Als der Wahrheit entspricht— oder kleinere. weil sie befürchten, das Finanzamt könne von der Sache Wind bekommen? Wer will entscheiden, welche von beiden Gruppen die größere ist? Wenn dann noch im Gemeinde- parlament einer kleinen Stadt ein Ratsherr öfkentlich versichert, bei statistischen Erhe- bungen handele es sich im allgemeinen„um die größten Lügenpakete, die nach oben ge- schickt werden“, möchte man am Wert Aller Erhebungen irre werden. Trotzdem: Ein moderner Industriestaat ist ohne Statistik nicht denkbar. Alle Ein- würde, die erhoben werden, können die Sta- tistile daher nicht grundsätzlich treffen. Wohl Aber sollten wir darüber wachen, daß sie nicht zum„Betrieb“ erstarrt, sich nicht im- mer eifriger auf alles nur Erreichbare aus- dehnt und, wo sie schon nötig ist, auf alles Ueberflüssige verzichtet. Eine unlängst vom Bundesrat angenommene Entschließung ver- Blechsünder muss Verwarnungen statt Anzeige Essen. In Nordrhein-Westfalen wird die Verkehrspolizei künftig bei geringfügigen Straßzenverkehrsunfällen mit ausschließlich Sachschaden keine Anzeige mehr erstatten, sondern gebührenpflichtige Verwarnungen erteilen. Wie Regierungsdirektor Freund vom nordrhein- westfälischen Innenministe- rium in Essen auf der zehnten Arbeitstagung für Verkehrswesen des Polizeiinstituts Hil- trup mitteilte, sei mit einem Durchführungs- erlaß in den nächsten Tagen zu rechnen. Die Neuregelung ist an folgende Voraus- setzungen gebunden: Das Einverständnis der betroffenen Kraftfahrer muß vorliegen; der Unfall darf nur auf leichtere Uebertretun- gen der Verkehrsbestimmungen zurückzu- führen sein und keinen höheren Sachschaden als 200 DM verursacht haben. Anzeigen er- folgen weiter in allen Fällen, bei denen Alkoholgenuß, Verstöße gegen Vorfahrt-, Ueberhol- und Abblendvorschriften, über- höhte Geschwindigkeit, Nichtbeachten von Verkehrsregelungen, oder falsches Abbiegen, Wenden, sowie Benutzung der falschen Fahrbabm zu Unfällen führen. Auch bei Un- Fällen infolge technischer Mängel am Fahr- zeug bleibt es beim Anzeige verfahren. Nach Mitteilung des Regierungssprechers soll das in Hamburg und München bereits erprobte neue Verfahren sich besonders auf die Unzahl kleiner Unfälle erstrecken, bei denen bisher zum Beispiel beim Auffahren Keine Nachsicht oder unentbehrliche Unterlagen? dient volle Billigung. Sie lautet:„Die stati- stischen Arbeiten, mit denen sich die Stati- stischen Laridesämter beschäftigen müssen, naben einen Umfang angenommen, der nicht mehr vertretbar erscheint. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung deshalb, dafür Sorge zu tregen, daß bestehende Statistiken nur dann fortgeführt und neue Statistiken nur dann eingeführt werden. wenn es aus dringenden Gründen der Konjunktur- und Wirtschaftspolitik erforderlich ist oder im allgemeinen Staatsinteresse liegt und wern als gesichert angesehen werden kann. dag entstehende Mehrkosten durch entsprechende Einsparungen im bisherigen Erhebungspro- gramm der Bundesstatistik voll gedeckt werden.“ Hoffentlich wird in der Praxis nach diesen Grundsätzen verfahren. Für alle, die Stati- stiken lesen, aber zum Schluß noch eine kleine Geschichte: Ein Gegner des gemein- samen Unterrichts von jungen Männern und Mädchen auf den amerikanischen Hoch- schulen hatte als Grund dagegen angeführt, ein Drittel aller Studentinnen habe, statt zu studieren, Professoren geheiratet. Er hatte recht. Es gab nämlich damals auf jener Hochschule nur drei Studentinnen und eine war die Frau eines Professors geworden. Dr. Gerhard Weise Wenn die Katzenmutter auf Mäusefang geht paßt„Bumbi“ auf die Jungen auf. Das Rehkitz, das bei einem Jagdpächter im Kreis Wangen/ Allgqu lebt, fühlt sich als„Kindermädchen“ sehr wohl. Banditen raubten 105 O00 D-Mark Kripo sagt:„Einer der größten Banküberfälle der letzten Jahre“ Essen. Zwei junge Männer überfielen am Montagmorgen in Essen einen Geldtrans- port der Städtischen Sparkasse und erbeu- teten 105 000 Mark. Dieser Raub ist nach der Höhe der Beute und dem Vorgehen der Täter einer der größten Banküberfälle in den letzten Jahren im Bundesgebiet Die Ermittlungen der Essener Polizei ergaben, daß die beiden Männer in einem gestohlenen Volkswagen vor der Kassenfiliale ruhig den Sparkassen- wagen erwarteten, der von der Filiale das Geld zur Hauptkasse bringen sollte. Wäh- rend der Kassenbote das Geld holte, bat einer der Täter den Fahrer des Sparkassen- wagens, der vor seinem Wagen auf und Ab en sofort blechen n bei geringfügigen Unfällen an Kreuzungen oder bei unvorsichtigem An- fahren nach dem Parken der geringe Blech- schaden in keinem Verhältnis zu der da- durch verursachten Polizeiarbeit stand. Mit durchschnittlich zehn Stunden für jeden Fall hat die Polizei des Bundesgebietes nach sach verständigen Schätzungen für die Be- arbeitung von 590 000 Verkehrsunfällen des Jahres 1956 etwa sechs Millionen Arbeits- stunden aufgewendet. ging, um eine belanglose Auskunft. Nach- dem der Bote den Geldkoffer im Koffer- raum des Wagens verstaut hatte, bestiegen Bote und Fahrer den Wagen und wollten abfahren. In diesem Augenblick wurden die Vordertüren des Wagens aufgerissen. Dem rechtssitzenden Kassenboten wurde mit vorgehaltener Pistole zugerufen:„Halt dich ruhig oder ich schieß dich kaputt“. Dann drangen die Täter mit Faust- und Pi- stolenschlägen auf die beiden ein und zerr- ten sie aus dem Wagen. Sie sprangen dann in den Sparkassenwagen, fuhren 700 Meter weit durch die Stadt und luden dort Auf offener Straße den Geldkoffer in einen be- reitstehenden braunen Fordwagen um. Da- mit flüchteten sie weiter. Obwohl die Fahndung der Polizei wenige Minuten später einsetzte, fehlte bis Aun Montagnachmittag jede neue Spur von den Tätern. Ein in der Nahe der Sparkasse wohnen- der Gärtnermeister berichtete der Polizei, daß er den braunen Wagen der Täter und die beiden Männer in den letzten Wochen wiederholt vor der Sparkasse gesehen habe. Polizeirat Dr. Künnecke von der Essener Kripo, der die ersten Untersuchungen leitete, hält die Täter für„ausgekochte Jungen“. Sie sind etwa 27 und 30 Jahre alt, hatten große Leukoplastpflaster quer über die Nase geklebt und sollen Essener Mundart gespro- chen haben. Blitz und Donner im Winter Straßen wurden zu Eisflächen/ Es gab viel Blechschaden Frankfurt. Mit Blitz, Donner und Hagel errtluden sich in der Nacht zum Montag die ersten Wintergewitter über dem Rheinland, Hessen und Pfalz. Die heftigen Donner- schläge weckten viele Menschen aus dem Schlaf. Längere Zeit war in verschiedenen Gegenden auch ein Wetterleuchten zu beob- achten. Die Gewitter verzogen sich jedoch überall sehr schmell. Nach Auskunft des Frankfurter Wetteramtes wurden sie durch einen plötzlichen Kaltlufteinbruch ausgelöst. Das milde Westwetter wird vorläufig weiter anhalten. In Südhessen war das Gewitter von einem Sturm besleitet, der in den Gär- ten und Wäldern zahlreiche Aeste von den Bäumen riß. Der Hagelschlag trug dazu bei, viele mit„Stinktieren“ Polizei will mit„wachsamer Nase“ gegen qualmende Fahrzeuge vorgehen Stuttgart. Das baden- württembergische Innenministerium hat die Polizei angewiesen, die Qualm- und Rauchentwicklung bel Kraft- fahrzeugen in vermehrtem Umfang zu kom- trollieren und bei Verstößen mit aller Schärfe eimzuschreiten. In einer Mitteilung des Inmen- ministerium heißt es, dæeß diese Maßnahme aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Hygiene dringend erforderlich sei. Aus allen Kreisen der Bevölkerung kämen neben Be- schwerden über Sicht- und Verkehrspehin- derung durch qulamende Fahrzeuge immer wieder berechtigte Klagen, daß durch die wachsende Motorisierungsdichte in Wohn- gebleten dle Atemluft immer mehr verunrei- nigt werde. Allgemein bestehe Finverneh- men darüber, daß die Abgasreinigung ebenso Unsere Korrespondenten melden außerdem: Deutsche verprügelten Amerikaner Amberg. Vor einem Amberger Gasthaus wurden drei amerikanische Feldwebel von zehn Deutschen so verprügelt, daß einer von ihnen mit schweren Verletzungen in das Nürnberger Militärhospital eingeliefert wer- den mußte. Nach Mitteilung der amerikani- schen Armee in Nürnberg hatten die drei Amerikaner das Gasthaus betreten, um sich belegte Brote zu bestellen, als sie von einem Deutschen aus der Gaststätte gewiesen Wur- den. Als die Soldaten das Lokal verließen, seien sie von zehn Männern grundlos ange- fallen und verprügelt worden. Polizei schoß auf 13jährigen München. Ein 15jähriger Lehrling, von dem angenommen wird, daß er einen Wa- gen stehlen wollte, konnte in München erst nach aufregender Jagd und Waffengebrauch von der Polizei festgenommen werden. Eine Komzertbesucherin hatte in der Nähe der Oper beobachtet, dag der Bursche sich an dringend wie die Verkehrslärmbekämpfung ist. Als Hauptursache für das Qualmen wird in der Mitteilung überreiche Kraftstoffzufuhr genannt. Sie werde oft absichtlich herbei- geführt, um aus den Motoren höhere Lei- stungen herauszuholen. Zur Verhinderung übermäßiger Rauchentwicklung empfiehlt das Ministerium vor allem, an Steigungen recht- zeitig zurückzuschalten, die Origine lplomben an den Einspritzpumpen nicht zu verletzen, die Einspritzaggregate bei Nachlassen der Motorleistung zu überprüfen und die Luft- filter regelmäßig zu reinigen. Außerdem soll- ten die in den Fabrikvorschriften vorgesehe- nen Treibstoff- und Schmierölqualitäten ver- wendet und bei Zweitaktmotoren das vorgeschriebene Mischungsverhältnis beim Treibstoff eingehalten werden. ihrem Wagen zu schaffen machte. Zur Rede gestellt, suchte er das Weite. Ein Taxifahrer und eine Funkstreife verfolgten ihn. Der Flüchtende versteckte sich hinter einem einem Schuppen und kam auch dann nicht hervor, als die Polizei ihm zwei Warn- schlüsse vor die Füße feuerte. Um den Jun- gen festnehmen zu können, schoß einer der Beamten schließlich gezielt und verletzte ihn am Hals. Explosion im Schrottlager Merchweiler/ Saar. Bei einer Explosion in einem Altmateriallager eines Schrott- händlers in Merchweiler ist ein 17ühriger Hilfsarbeiter ums Leben gekommen. Er war mit einem Schneidbrenner an einem alten Stahlrohr beschäftigt, als sich die Explosion ereignete. Vermutlich enthielt das Stahlrohr einen Sprengkörper. Schmidt war auf der Stelle tot. Giftkäufer werden überprüft Saarburg. Zahlreiche Personen, die in den letzten Monaten in Saarburger Drogerien Straßen in blanke Eisflächen zu verwandeln. Die Kraftwagen krochen in der Nacht zum Montag und am Montagvormittag Wie Schnecken dahin, Auf zahlreichen Straßen kn es zu Verkehrsunfällen, die allerdings in den meisten Fällen sehr glimpflich ab- gingen. Verbogene Stoßstangen und Kot- flügel waren durchweg das Ergebnis der Karambolagen. Besonders schwer hatten es in der ver- gangenen Nacht die„Kapitäne“ der Land- straßen, die Fernfahrer. Durch das plötz- ch hereinbrechende Glatteis verlor man- cher die Gewalt über seinen schweren Last- mig. Vom Autobahnabschnitt rankfurt- Heidelberg wird wieder eine ganze Serie von Unfällen gemeldet, an denen in der Mehrzahl Lastzüge beteiligt waren. Rund 20 000 Mark Sachschaden entstand in der Nhe von Gernsheim, als ein Lastzug auf zwei haltende andere Züge auffuhr. Fünf Verletzte gab es auf der Autobahn in der Nähe von Pfungstadt, wo ein Lastzug wegen eines Unfalles auf die andere Fahrbabnseite wechselte. Im gleichen Moment, als der Lastzug wieder nach rechts den grünen Streifen überqueren wollte, kam er ins Schleudern und stieß mit einem entgegen- kommenden Personenwagen zusammen. Die fünf Insassen des Pxw mußten ins Kranken- euis gebracht werden. Auf dem utobabn- abschnitt Frankfurt— Limburg bildete sich auf dem Parkplatz eines Rasthauses unter einem dort abgestellten Lastzug so schnell Glatteis, daß der Wagen ins Rutschen geriet und gegen einen anderen Lastzug stieß. In den größeren Städten von Hessen und Feinland-Pfalz gab es bei den durch das Glatteis hervorgerufenen Unfällen durchweg nur Blechschäden, weil sich die meisten Autofahrer nur sehr vorsichtig, durch die Straßen bewegten. und Apotheken ein bestimmtes Pflanzen- schutzmittel gekauft haben, werden zur Zeit von der Trierer Mordkommission über- prüft. Sie müssen Angaben darüber machen, Wie sie das Mittel verwendet haben. Die Kriminalpolizei will auf diese Weise ermit- teln, ob dieses Gift direkt oder auf Umwe- gen in die Hände von Personen gelangt ist, die möglicherweise am Tode des fünfjähri- gen Werner Tatsch schuldig sind. Der Junge War am 17. Januar mit einer Praline vergif. tet worden, die mit dem Pflanzenschutzmit- tel gefüllt war. Raubmörder festgenommen Bacharach/ Rhein. Die Gendarmerie in Bacharach hat den achtzehnjährigen Manfred Blau aus Velbert und den neunzehnjährigen Franz Josef Hegenberg aus Velbert in Bacharach festgenommen. Blau hatte vor einigen Wochen seine Großmutter in Velbert mit einem Hammer im Bett erschlagen und ihr 850 Mark geraubt. Keystone-Bild UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Schwere Bluttat Waiblingen. Einer schweren Bluttat, deren nähere Umstände noch nicht geklärt werden konnten, ist in Schorndorf die 48 Jahre alte ungarndeutsche Maria Bach zum Opfer ge- fallen. Sie wurde tot in ihrem Wohnzimmer aufgefunden. Nach den bisherigen Ermitt- lungen der Stuttgarter Mordkommission ist die Frau vermutlich von ihrem Marm, dem 51 Jahre alten Hilfsarbeiter Martin Bach, schon am Samstag durch einen Stich ins Herz getötet worden. Bach selbst wurde von der Polizei mit einem nicht lebensge- fährlichen Messerstich in der Herzgegend aufgefunden und ist nicht vernehmungs- fähig. Er war kurz zuvor noch einer Ver- Hänpk NRONA wandten blutbespritzt entgegengekommen und hatte ihr gesagt, daß seine Frau tot in der Wohnung liege. Die Besucherin alar- mierte darauf sofort die Polizei. Durch Leuchtgas vergiftet Tuttlingen. Durch unbemerkt in elne Wohnung eingedrungenes Leuchtgas sind in Spaichingen drei Menschen vergiftet worden. Die Wohnung wurde gewaltsam geöffnet, weil die Nachbarn kein Lebenszeichen von den Bewohnern mehr vernahmen. Man fand zwei Frauen, eine 21jährige und ihre Tante, röchelnd und mit schweren Gasvergiftungen vor. Das 14 Monate alte Kind der jüngeren Frau lag tot auf dem Boden. Schon Tage zuvor war in dem Haus und in der Um- gebung ein auffälliger„Benzingeruch“ wahrgenommen worden, dessen Ursache aber nicht festgestellt werden konnte. Auf den Gedanken, daß es sich um Leuchtgas han- deln könnte, kam zunächst niemand, weil das Haus nicht an die Gasleitung angeschlos- sen ist. Erst nach dem Unfall wurde die an dem Wohnhaus vorbeiführende Gasleitung freigelegt, zumal da auch andere Anwohner über Kopfschmerzen und Uebelkeit klagten. Es stellte sich heraus, daß das Rohr gebro- chen war. Das entweichende Gas konnte durch die gefrorene Straßendecke nicht nach oben entweichen und drang durch das Erd- reich in das Haus ein. Brutaler Ueberfall Erlangen. Ein unbekannter Farbiger in Zivilkleidung hat am Stadtrand von Erlan- gen eine 19 jährige Elektroassistentin verge- Waltigt. Der Mann hat das Mädchen, das sich auf dem Nachhauseweg befand, in eng- lisch angesprochen. Er folgte ihr, obwohl sie sich seine Annäherungsversuche verbeten hatte. In einer einsamen Straße warf der Unbekannte das Mädchen in den Straßen- graben und verging sich an ihr. Raubüberfall und Notzucht Ulm. Auf dem Heimweg nach einem Gast- hausbesuch wurden in Eggingen ein junger Mann und seine Braut von zwei etwa 22 Jahre alten Burschen überfallen. Der zunge Mann wurde trotz heftiger Gegenwehr überwältigt und festgehalten, seine Braut wurde von beiden Tätern mißbraucht. An- schließend nahmen die Burschen den Ueber- ktallenen das Geld ab und flüchteten. Die Täter konnten bereits ermittelt und fest- genommen werden. Wieder leichter Frost Freiburg. Ueber das Wochenende ist im Schwarzwald zeitweilig Tauwetter bis in höchste Lagen eingetreten. Seit Montag- morgen herrscht jedoch in Lagen über 800 Meter wieder leichter Frost. Die Schnee- höhen haben bis in die mittleren Lagen stark abgenommen. In den höher gelegenen Win- tersportgebieten lagert noch eine Schnee- decke von 20 bis 40 Zentimeter. Die Schnee- beschaffenheit wechselt zwischen Pulver- schnee, Harsch und Naßschnee. Gebiets weise sind leichte Neuschneefälle aufgetreten. Gute Sportmöglichkeiten bestehen nur in hohen Lagen, sonst ist der Wintersport nur stellen- weise möglich. Das Wetteramt Freiburg sagt Weiterhin veränderliches, verhältnismäßig mildes Wetter mit Wechsel zwischen Frost- wetter mit Schneefall und Tauwetter mit Regen bis in höhere Lagen voraus. e e MORGEN Nach längerer Krankheit verschied am 27. Januar 1957 mein innigstgeliebter Mann, mein treusorgender Vater und Schwiegervater, unser quter Opa, unser lieber Schwa- ger und Onkel, Herr Heinrich Mintrop Direktor i. R. im Alter von 79 Jahren. Mannheim, den 29. Januar 1957 Medicusstrage 10 Die Beerdigungszeit bitten wir dem Bestattungskalender zu entnehmen. In tiefer Trauer: Frau Ella Mintrop geb. Renger Prof. Dr.-Ing. habil. Hermann Mintrop u. Frau Charlotte geb. Linge Heiner u. Christa und Anverwandte Mit aufrichtiger Trauer geben wir Kenntnis von dem Tode des langjährigen Leiters unserer süddeutschen Niederlassungen Herrn Direktor i. R. Heinrich Mintrop Herr Direktor Mintrop stand jahrzehntelang an der Spitze unserer Niederlassungen in Mannheim und deren angeschlossenen Betriebe. Seine Verdienste um die Entwick lung unserer Firmen und seine ehrenamtliche Tätigkeit in Ausschüssen und Ver- bänden unserer Branche fanden nicht nur im eigenen Hause, sondern auch in Krei- sen der Berufskollegen hohe Anerkennung. Der Verstorbene war zu seiner Zeit einer der bedeutendsten Vertreter des süd- deutschen Kohlenhandels und hat durch seine Persönlichkeit richtunggebend wir- ken können. Ehre seinem Andenken. Mannheim, den 28. Januar 1957 Hugo Stinnes mb Math. Stinnes GmbH Geschäftsführung Geschäftsführung Mülheim-Ruhr/ Mannheim Meine herzensgute, treusorgende Gattin, unsere liebe Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Herre geb. Hall ist nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden für immer von uns gegangen. Mannheim, den 26. Januar 1957 N 4, 9 In tiefem Leid: Johann Friedrich Herre und Anverwandte Feuerbestattung: Siehe Bestattungskalender. Nach langem Bangen und Hoffen wurde uns die Ge- wipheit, daß auch unser jüngster Sohn, Bruder und Karl Sauer . 23. 2. 24 nicht mehr in die Heimat zurückkehrt. Er folgte seinem auch im Osten gefallenen Bruder Fritz. Mhm.- Neckarau, den 24. Januar 1957 Blumenstraße 22 Onkel 17 Die Hinterbliebenen: Karl Wilhelm Sauer u. Frau Bertha Albert Sauer, Herbert und Dieter Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Am 25. Januar 1957 hat mein Mann, unser Vater und Großvater, Herr Karl Wilhelm Sauer im Alter von 70 Jahren und 6 Monaten sein irdisches Leben beendet. Mhm.- Neckarau, den 29. Januar 1957 Blumenstraße 22 Die Hinterbliebenen: Frau Bertha Sauer 8 Albert Sauer, Herbert u. Dieter Die sterbliche Hülle 8 in aller Stille den heiligen Flam- i mien übergeben. Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenen Leiden, verstarb nach einem arbeitsreichen Leben, am 26. Ja- nuar 1957, unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßg- mutter, Schwiegermutter, Tante, Schwester und Schwä⸗ gerin, Frau Katharina Rößler verw. Petri, geb. Busch im Alter von 78 Jahren. Mannheim, den 29. Januar 1957 Beilstraße 10 In stiller Trauer: Die Kinder und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 30. Januar 1957, 11.30 Uhr, im ö Hauptfriedhof Mannheim. Nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden, ist meine geliebte Frau, meine liebe Tochter, Schwägerin, Nichte und Kusine, Frau Leni Schweizer geb. Bühler kurz vor Vollendung ihres 30. Lebensjahres in die Ewigkeit heimgegangen. Mhm.-Feudenheim, den 28. Januar 1957 Damaschkering 49 In tlefem Leid: Georg Schweizer Maria Bühler und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 30. Januar 1957, 14.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Plötzlich und unerwartet verstarb am 27. Januar 1957, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Oma, Schwester, Schwa- gerin und Tante, Frau Gertrud Kirsch geb. Neubauer kurz vor Vollendung ihres 58. Geburtstages. Mannheim, den 29. Januar 1957 8 Speyerer Straße 27 In tiefer Trauer: Familie Wilhelm Kirsch und alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, den 31. Januar 1937, 14 Uhr, im Friedhof Neckarau. Statt Karten — Für die überaus herzliche und liebevolle. in Wort und Schrift sowie tür die schönen Kranz- und Blumenspen den beim Heimgang unseres lieben Va- ters und Opas, Herrn Heinrich Trautwein Metzgermeister sprechen wir auf diesem Wege unseren tiefempfundenen Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Simon für seine trostreichen Worte, dem Sàn- gerchor der Fleischerinnung Mannheim, Herrn Obermeister Schliemann für die Kranzniederlegung und seine liebevollen Worte am Grabe. Auch recht innigen Dank unseren lieben Hausbewohnern und Familie Paul Rist für die überaus schönen Kranzspenden und allen denen, die unserem lieben Vater das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 26. Januar 1957 Laurentiusstraßge 18 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paula Schönleber geb. Trautwein Kurz nach ihrer Pensionierung verstarb am 26. Januar 1957 an den Folgen eines tragischen Unglücksfalles unsere langjährige bewährte u. beliebte Mitarbeiterin, Frau Franziska Becker Wir werden ihr ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren. Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma Kaufhaus HANSA Mannheim Am Paradeplatz „ Durch einen tragischen Unglücksfall wurde uns am 26. Januar 1957, unsere liebe, gute Schwester, Schwägerin und Tante Franziska Becker geb. Kallenberger jäh entrissen. Mannheim M 3, 11 Stuttgart/ N.“ Schottstrage 11 den 29. Januar 1957 In tlefem Leid: Paul Kallenberger Hella Kallenberger geb. Ehlert Elisabeth Franke Hans Franke und Töchter Feuerbestattung: Mittwoch, den 30. Januar 1957, um 13.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 7 Plötzlich und unerwartet, für uns alle noch unfaßbar, ver- schied nach kurzem Kranksein mein geliebter Mann, mein lieber Papa, Opa, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Franz Leger Er war ein Mensch voll Liebe und Güte. Mhm. Neckarau, den 28. Januar 1957 Neckarauer Straße 69 In stiller Trauer: Aenne Leger geb. Rohrbach Karlheinz Leger u. Frau Gisela geb, Schwechheimer Enkel Klaus und alle Anverwandten Feuerellrung: Mittwoch, den 30. Januar 1957, 14 Uhr, im Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Alois Leist Operzusßtonrer A. D. im Alter von 71 Jahren von seinem schweren, mit. Geduld ertragenen Leiden, zu erlösen. 2 Mhm.- Rheinau, den 28. Januar 1957 Herrensand 16. In tiefer Trauer: Anna Leist und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 30. Januar 1957, 14 Uhr, im Fried- hof Rheinau. Heute verschied nach kurzem und schwerem Leiden mein lieber Mann, Schwager und Onkel, Herr Karl Hörner im Alter von 74 Jahren. Mannheim, den 28. Januar 1957 Hansastraße 24 In tiefer Trauer: Frau Anna Hörner geb. Pfeiffer und Anverwandte Feuerbestattung: Mittwoch, den 30. Januar 1957, 13 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 29. Januar 195 Hauptfriedhof Reber, Magdalena Waldhof, Fichtenweg 16 Weber, Adam Se, Meersburger Str. 43 Körber, Wilhelm Rathenaustraße 16 Martin, Josef,, H 7, 88 Krematorium schmitt, Adole Kleinfeldstraſe 30, Grimm, Helene Wiesbad., Schützenstr. 3 Herre, Elise N 4, 0 Friedhof Feudenheim Schmitt, Valentin Höhenstraße s. n Mitgetellt von der Frledhofver. waltung der Stadt Mannheim. Ohne Gewähr in der och Nongbskt Fisch! Wie immer auch am Wochenanfang frisch von der See: Höfle Herne 0 „ 2 Pfund pür Kenner u Feinschmecker duslernnsch, 0 küchenfertig, 300 8 Jetzt die ersten Norweger Riesen- Mens „ Unser wochenschlager; Hering n dan 4* 2 Portionen 2— NGE DEE Breite Str. Tel. 54048. 1 straße; Neckarau: Schul Dienstag, 29. Januar 1957/ Nach lar nuar 195 und On Mhm. Osterstr. Beerdig Rheinau statt Für die sowie f. Heimga sagen v Besonde Ida für der Ver Mhm.“ Hochsta durch spreche Unser seine Kranzn die let: Manr Mittels 1 — dlas ist t Sie den — in 0 aber aut Nerven. . Suche Zimmer Heinricr MORGEN Seite 7 1957/. 1 29. Januar 1957 Nee sowie n Sän- 1 die nigen eraus letzte eines terin, chaft ingen Washington, Ende Januar verhältnismäßig ruhigen Pe- die Wolken des Unheils Riesenkuppel der Gene- Vereinten Nationen in Nach einer node ziehen sich iederum über der im Vordergrund steht zum zweitenmal r Konflikt zwischen Israel und der arabi- den Welt. Mitunter lassen sich notdürftig 5 ammengeflickte Waffentsillstände sozusa- en verewigen. So ist zum Beispiel der kores.- che Waffenstillstand bereits mehrere ehre alt, ohne daß es zu einer Krise ge- emmen wäre, Aber im Nahen Osten sind ite Interessengegensztze zu scharf, ist u viel ſhnamit angehäuft, als daß man mit Not- kungen zu einer dauerheften Beruhigung 3 könnte. Für die Vereinigten Staaten g diplomatisch gesehen, die Situation noch unglizierter als sie es im Spätherbst 1956 Fer. Der Eisenhower-Plan für den Nahen Osten ist noch nicht unter Dach und Fach; ſdle Ereignisse zwingen aber Washington, in ſenem Augenblick zu handeln, in dem die ſichtlinien noch nicht festgelegt sind. Man Algerien- ein heißes Eisen für die USA Washington möchte weder Frankreich noch die Araber enttäuschen Von unserem Korrespondenten Heinz Pol ist infolgedessen auf Improvisationen ange- Wiesen. Die Situation wäre noch erträglich, wenn es sich nur um die wiederauflebende Krise im Nahen Osten handeln würde. Aber in die- sen Tagen wird sich die Generalversamm- lung mit zwei anderen ungewöhnlichen, heiklen Themen befassen, an denen sicihi die Westmächte, und in erster Linie die Vereinig- ten Staaten, leicht die Finger verbrennen können. Man wird die Zypern-Frage und die im Grunde unhaltbare Lage in Algerien de- battieren. Das Zypern-Problem steht infolge der strategischen Lage der Insel in einem engen, aber indirekten Zusammenhang mit der Krise im Nahen Osten. Algerien ist da- gegen ein wesentlicher Bestandteil der in einer Umbildung begriffenen arabischen Welt. Was sich in Nordafrika abspielt, kann weder materiell noch ideologisch von dem getrennt werden, was im Ræume zwischen Kairo und Ankara geschieht. Die algèrische„Front der Nationalen Be- freiung“, der offenbar erhebliche Mittel zur Verfügung stehen, hat die Delegierten der Generalversammlung und die breite Oeffent- lichkeit in den letzten Wochen mit einer Fülle von Material bombardiert, um zu be- weisen, daß der Freiheitskampf des algeri- schen Volks ebenso echt sei wie etwa der des ungarischen Volkes. Die Parallele stimmt nicht, aber dennoch bestehen gewisse Aehn- lichkeiten. Infolgedessen befindet sich Washington GEusammen mit den übrigen Westmächten) in einem erheblichen Dilemma. Während der ungarischen Revolution hat die Regierung der Vereinigten Staaten immer wieder offiziell betont, daß der Drang eines Volkes nach Freiheit und Selbstbestimmung der entscheidende Faktor im Leben der Nation sei, und daß ein Regime, welches die- sen Drang gewaltsam unterdrücke, sich gegen Menschenrechte und gegen alle Moral- begriffe vergehe. Aber es ist kaum zu erwarten, daß die amerikanische Delegation bei den Vereinten Nationen sich in dieser Weise hinter die Bestrebungen der algeri- schen„Front der Nationalen Befreiung“ stellt. Täte sie es, so würde dies einen offenen Bruch mit Frankreich bedeuten. Die französische Regierung ist mehr denn je ent- schlossen, alles zu tun, um zu verhindern, daß die Vereinten Nationen sich in irgend- einer Weise in den Disput einmischen. Wenn aber die Vereinigten Staaten sich bemühen, im algerischen Konflikt eine neu- trale Stellung einzunehmen und gar die De- legationen anderer Länder dazu zu bringen, das ganze Problem nur oberflächlich zu be- handeln und schließlich eine Resolution anzunehmen, die nichts besagt, so besteht die Gefahr, daß das Prestige der USA in der arabischen Welt, das seit der Suez-Krise hoch ist, auf einen gefährlich tiefen Punkt sinkt. Denn eins ist sicher: die Sowjet-Dele- gation bei den Vereinten Nationen wird die eifrigste Befürworterin und Förderin aller algerischen Loslösungsbestrebungen sein. Die„New Lork Times“ veröffentlicht einen langen Brief des Präsidenten der Indian League der Vereinigten Staaten. Der Präsident heißt J. J. Singh und ist einer der bekanntesten indischen Persönlichkeiten, die seit langem in New Lvork ansässig sind und als Verbindungsbrücke zwischen dem Westen und dem Osten dient. In dem Brief fordert Singh, daß Washington ohne Zögern die Sache der algerischen Freiheitskämpfer unterstütze und fährt fort: „Die asiatischen Völker können verste- hen, daß die Amerikaner empfindlicher reagieren, wenn Europäer, wie z. B. die Ungarn, von kommunistischer Tyrannei zerschmettert werden. Auf der anderen Seite erwarten sie Verständnis von den Amerikanern, daß die asiatischen Völker tiefer betroffen sind, wenn algerische Frei- heitskämpfer von französischer Tyrannei zerschmettert werden. Asiaten und Afri- kaner hoffen, daß ihr Glaube an die mo- ralische Führung der Vereinigten Staaten auch in Zukunft gerechtfertigt sein wird.“ Das ist die Stimmung, mit welcher der Westen zu rechnen hat. Die„Freiheitskämp- fer“ von Zypern sprechen und agieren ähn- lich. Sicherlich sind die Vereinten Nationen ihrer ganzen Struktur nach auch nicht in der Lage, Konflikte von diesem Ausmaß und von dieser Tiefe befriedigend zu lösen. Die UNO ist ein öffentliches Forum, das größte politische Forum der Welt. Man spricht, pla- diert und verhandelt. Die Welt schaut zu, vor allem die Welt der jungen Völker. Und die Entschließungen und Beschlüsse der Ge. neralversammlung oder des Sicherheitsrates haben— wenn auch selten einen tatsäch- lichen— doch einen großen moralischen Ein- fluß. Deshalb dürfen gerade in diesem so überaus kritischen Augenblick labiler Ver- hältnisse im Gesamtbereich des Mittelländi- schen Meeres Debatten und Resolutionen über Algerien oder Zypern, selbst oder ge- rade weil sie zu nichts Konkretem führen, nicht auf die leichte Schulter genommen werden. In Washington nimmt man die Sache sehr ernst. Mitarbeit in der CDU wünscht die FVP in Schleswig-Holstein Kiel.(dpa) Die Freie Volkspartei in Schleswig-Holstein wird sich entgegen dem Beschluß ihres Bundesvorstandes nicht der Deutschen Partei anschließen, sondern künftig in der CDU mitarbeiten. Diese Entscheidung traf, wie der FVP-Landesvor- stand am Montag mitteilte, eine außer- ordentliche Mitgliederversammlung des Lan- desverbandes mit 90 Prozent der abgegebe- nen Stimmen. In der Mitteilung heißt es, die in Bonn getroffenen Vereinbarungen zwischen FVP und Dp trügen den besonde- ren Verhältnissen Schleswig- Holsteins nicht Rechnung. heim anuar 195 nweg 16 Str. 43 18 1 50„„ enstr. 15 5 Zelt 90) 10.0 10.30 N 0 ü 0 11.00 1300 13.0 14000 Frledhofver-. t Mannheim. WA hr auch am trisch 1 0 Eschmecker BEE 075. Mittel- 1: Schulstt, von ö rpaomillen- Nachtliehten das ist unser Haus g rezept gegen Erkältung! Erproben Wulen echlen KLOSTERFRAU MELISSENGEIST Per 8 blauen packung mit den 3 Nonnen— uch bel Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Suche Heinrich-Lanz-Str. 44. Tel. 4 00 53 FFG Leere Zimmer tur Berufst. ach langem, 85 1957 mein lieber und Onkel, Herr Friedrich Müller Mh m. R¹eln a u, den 29. Januar 1957 Osterstraße 5 Beerdigung: Rheinau. statt Karten für die vielen wohltuenden Beweise sowie für die überaus schönen Kranz- Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Klara Brenner geb. Mangold agen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. mit dgeduld ertragenen Leiden, verschied am 27. Ja- Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager In tiefer Trauer: Katharina Müller und Sohn Horst und alle Anverwandten Mittwoch, den 30. Januar 1957, 14.45 Uhr, im Friedhof liebevoller Anteilnahme und Blumenspenden beim Besonderen Dank Herrn Dr. Schulz in Seckenheim und Schwester Ida für ihre liebevolle Betreuung. Herzlichen Dank all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.-Seckenheim, den 29. Januar 1957 Hochstätt 15 rernseh-Musikschr., Vorführ.-Gerzt, Jos. Brenner und Angehörige Für die überaus herzliche Anteinnahme beim Tode un- serer lieben Verstorbenen, Frau Katharina Reinecker geb. Kurz sprechen wir hiermit unseren tiefsten Dank aus. Mannheim, den 29. Januar 1957 N Im Namen der Hinterbliebenen: Familie Robert Reinecker Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die Überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Raimund Mohr Taubstummenoberlehrer sagen wir auf diesem wege allen unseren innigsten Dank. Mannheim, den 29. Januar 1957 Rheinhäuserstraße 19 Frau Anna Mohr geb. Stephan mit Kind und Angehörigen Statt Karte f 5 Fur die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen, Herrn Horst Richter durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. 9 880 besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Heinzelmann für 1 trostreichen Worte sowie der Firma Hans Bayer für die ranzniederlegung u. allen denen, die unserem Heimgegangenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den Mittelstraße 99 29. Januar 1957 Im Namen der Hinterbliebenen: Gertrud Richter anzuüge, Mäntel, Kostüme Uraltes Vor dem Schlafen 1 bis 2 Eß- löffel KLOSTERFRAU MELIS- SENGEIST in heißem Zucker- Wasser oder Tee nehmen— erven. Nehmen Sle ihn nach Gebrauchsanweisung. Mietgesuche Hausrezepf: Preisw. Zim. Wünsch, Imm., 8 3, 2. Kreislaufſtörungen werden oft verursacht durch veränderten Blutdruck Adernverkalkung und vorzeitiges Altern. Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervösen Herzbeschwerden, Ohrensausen, Angst- und Schwindelgefühl, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich Hsmoskleran, leder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. Schon Hunderttausende gebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Grundkomplex mit herzstärkenden und blutdruckregulierenden Dro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwei v. d. neuest. 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Januar 1957 Polizeipräsidium— II Ein besonderes Angebot Ab Dienstag stehen in unseren Läden zum Verkauf von Allgäuer Milchkälbern: Kalbs-Rollbrat 55 5 N 500 Gramm 5 2.48 2.30 Kalbs-Haxen 2.58 500 Gramq mm 2.68 Kalbs-Brust 500 Gramm Kalbfleisch zum Braten mit Beilage, 500 Gramm Kalbs-Kotelett 500 Gramm Kalbsschnitzel ohne Beilage, 500 Gramemm Itallenischer Blumenkohl blütenweiß, Stück MAN E.6 h. 15 Wecer Kahn n ON SON Kaufen Mitglieder erhalten Rück ergltang 5 Ad n 4 ee N 7 5 a 0 2 sene se Ve g 2 . über ie Stck 200 Gabordinehosen 1 3. oni,„„„de Sports kkkos 100 in stropozierfahigen Quclitäten 1 5 nur Bw.-Goborclinemäntel Herren-Anzöge 200 in strapozierfähigen 49. „„„Nor und Dufflecodts 39. mit zusõtzlichem Winterfufter nur Qualitäten —„ 8 Gelee 1 9 Herren-Wintermöntel g 00 80 Fersch 1 chnitten in guten Qudlitsten„„·Dbor 725 ad re 3 0 3 20˙ Mondco-Hemclen an in farbenfroh enmd 300 in farbenfrohen Karos, 75 Der deen a forme„ nor das beliebte Hemd 200 5 fotben 5 9* för Beruf und„CC Herrenhöte N 75 — 2 00 W amen ade a aus Haarfiizg„. nur f 00 0 I 1 ce 0* 0 5 uber MANNH FHM, Am Poradeplatz, Ecke Breite Straße V.. FRANKFURT 7.. 5 AUNSC EIG. BREMEN. DORTMUN O OSSFELDORF DUISBURG. ESSEN 8 CHARLOTTEN BURG BLN.-NEUKOLILLIN. SIN.-STFSLTHTZ. BOCHUM BRAUNS ö i 1805 3 5 Aba 8„ ALTONA- IIBG.-BARMBEK. HANNOVER. KARLSRUHE. KGLILN. MANNHEIM. M. GLAD BACH. MOUNCHEN-W. BARMEN. W.-ELBERFELD. WIESBAD N Ir. 24 L Di. 1 8706 Zuei Die Nationalme Fonntasses dals mit 3: mit ihren fbener war; Bcher als i * deuts- ungsvolls die Rießbe 3 I ve Die ges 1. und 11 kopameiste 1 Septem ausschußs bendes in eignisse 8 stellt. Die zcnalen S. den. DHV. stellte die klar herat ligkeit vo Anschluß ten werd wird vom einberufer Gründung ber Tag d gangen. Vorjahr e ö berücksich Sieger Die le blen Hal am Sonnt nehmern Siegerpret ren Jagd langen P Sprünge) den) auf lern in H. G. V glanz. Vo ins Steche dernisse möhle by den dritte Der 5 Wallach Eröftnun; Magnus pis unter Sekunden besten P ist das nach eine Turnierp Sie er Buchwale Hindernis linken V. nung.„K fund. Da bedeuten das ist des Pfere wichtiger überlegte kann, da ver.“ Mi nach Har des Kror Tierärztl. dem Ope zunächst Bronzedr eee eee N 1 Miele-x (42 Kc, Buntwia⸗ mangel geben. den Ver 708 8 FUN Ab EN Dienstag. 29. Januar 1987 MORGERE Seite 9 E 1 Zweites Eishockey-Länderspiel gegen Italien: erste NC. N- Sturm bester fflannschaſtsteil Zwei Treffer Endres“ beim knappen 3:2-Erfolg/ B-Team gewann 4:1 deutsche Eishockey- teanalmannschaft besiegte Italien am Fantagsbend vor 3500 Zuschauern in Bad Tln mit 3:2(0:0, 1:0, 2.2) und bestätigte da- mit ihren 4.1-Sieg vom Samstag. Die Ita- lever waren bei weitem besser und gefähr- ncher als in Garmisch und setzten die deut- ache Abwehr häufig unter Druck. Held des liges war der Tölzer Torhüter Buchinger, der durch seine tollkühnen Paraden den Sieg deutschen Mannschaft sicherte. Wir- gungsvollster deutscher Mannschaftsteil War die Rießbersee-Sturmreihe Pittrich/ Endres Die verjüngte —— M verstärkt Zusammenarbeit Die gesamtdeutschen Meisterschaften am 9. und 11. August in Grünau und die Eu- z opameisterschaften am 31. August und am September in Duisburg wurden auf der ausschußsitzung des Deutschen Ruderver- bendes in Hannover als die wichtigsten Er- eignisse der kommenden Saison herausge- gell Die Zusammenarbeit mit der sowiet- nalen Sektion Rudern soll verstärkt wer. ben. DRV-Präsident Dr. Wülfing Hannover) gtellte die Bedeutung der einzelnen Vereine klar heraus, unterstrich jedoch die Notwen- dügkeit von Renngemeinschaften, wenn der Anschluß an die internationale Klasse gehal- ten werden soll. Der Deutsche Rudertag wird vom 18. bis zum 20. April nach Köln einberufen. Die Jubiläumssitzung zum 75. Gründungstag ist für den 19. April geplant. ber Tag des Rudersports wird am 5. Mai be- gangen, Im Terminkalender sind die im Vorjahr eingeführten„Hauptregatten“ un- berücksichtigt geblieben. Siegerpreis für Schockemöhle Die letzten Wettbewerbe des internatio- nalen Hallenreitturniers in Hannover waren am Sonntagabend den erfolgreichsten Teil- nehmern der Veranstaltung vorbehalten. Im Siegerpreis der Springpferde, einem Schwe- ren Jagdspringen über einen 700 Meter langen Parcours mit 14 Hindernissen(19 Sprünge) siegte Alwin Schockemöhle(Ver- den) auf Freya im Stechen mit null Feh- lern in 35,0 Sekunden vor Olympiasieger H. G. Winkler(Warendorf) auf Sonnen- glanz. Von den 34 Teilnehmern kamen acht ins Stechen. Hier blieben über erhöhte Hin- dernisse wiederum sechs fehlerfrei. Schocke- mönle brachte Marsalla außerdem noch auf den dritten Platz, Breitsamer, während im Füssener Sturm nur Markus Egen gefallen konnte. Das erste Drittel verlief ausgeglichen. Im zweiten Drittel aber übernahmen die Ita- liener die Initiative und belagerten ständig das deutsche Tor. Nicht ganz verdient erzielten jedoch die Deutschen durch Breit- samer in der 28. Minute den Führungstreffer, als der beste italienische Spieler, Crotti (Mailand) auf der Strafbank sag. Im letzten Drittel glich dann zunächst Coletti zum 1:1 aus, ehe Endres durch zwei feine Treffer, beide auf Vorlage Pittrichs erzielt, die Gast- geber mit 3:1 in Führung brachte. Acht Min. vor Schluß kam Italien durch Darin noch auf 2:3 heran. Nach ihrem 3:2-Sieg am Samstag in Lamdshut gewann die deutsche B-National- marmschaft das zweite Spiel am Sonntag in Deggendorf gegen Italien B vor 2000 Zu- schauern mit 4:1(1:0, 2:1, 1:0). Die junge deutsche Vertretung war den Gästen in Aus- dauer und Schnelligkeit überlegen. Wegen der schlechten Eis verhältnisse, die ein tech- nisch gutes Spiel nicht zuließen, wurde die Drittelspielzeit auf 15 Minuten verkürzt. Das im ersten Drittel erzielte Führungstor des Weßlingers Edelmann wurde von Zerbetto zumächst ausgeglichen. Riedelsheimer und Foßmann(beide Bad Tölz), die im ersten deutschen Sturm standen, erhöhten dann auf 4:1. Floßmarm war dabei zweimal erfolg- reich. Vor 2500 Zuschauern gewann der 8 Rießersee am Sonntagabend das Freund- schaftsspiel gegen die Canadian Flyers mit 6:5(1:1, 3:2, 2:2), Poitsch war mit drei Toren erfolgreichster Spieler, die weiteren Treffer fielen durch Gumrodt, Frottier und Kappel meier. Der Sieg des deutschen Altmeisters, bei dem Nachwuchs-Torwart Hobelsberger und der kanadische Trainer Lorne Trottier die besten Leistungen boten, verdient um so mehr Beachtung, als mit Hoffmann, Biersack, Fittrich, Breitsamer und Endres fünf Stan- dardspieler ersetzt werden mußten. Kein Schnee— Kein Sport Durch die warme Witterung in Garmisch waren die Veranstalter der Internationalen Wintersportwoche am Montag gezwungen, alle sportlichen Wettkämpfe dieses Tages abzusagen. Zwar fielen in der Nacht zum Montag im Tal zwei Zentimeter Neuschnee, aber schon in den Morgenstunden war der Schnee wieder geschmolzen. Durch die Un- gunst des Wetters blieb die Wintersport woche damit zum ersten Male in ihrer Ge- schichte einen Tag veranstaltungsfrei. Knapp ein Jahr nach dem Kronbeinbruch: daspis macht wieder groſte Sprünge Der Kreis des Wunders um den Fuchswallach schloß sich in Hannover Der Kreis des Wunders um den Fuchs- wallach Jaspis schloß sich in Hannover. Im Eröftnungsspringen des CHI-Turniers war Magnus von Buchwaldt Helmstorf) auf Jas- pis unter den fehlerfreien Reitern. Mit 55,2 Sekunden kam von Buchwaldt mit seinem besten Pferd auf den achten Platz. Jaspis ist das erste Turnierpferd der Welt, das nach einem Kronbeinbruch wieder auf den Turnierplatz zurückkehrt. Sie erinnern sich: Im April 1956 ritt von Buchwaldt mit Jaspis in Nizza. Nach einem Hindernis blieb Jaspis stehen. Mit seiner linken Vorderhand war etwas nicht in Ord- nung.„Kronbeinbruch“, war der erste Be- kund. Das war bisher für ein Pferd gleich- bedeutend mit dem Todesurteil. Kronbein— das ist der zweite Zehenknochen im Huf des Pferdes. Für ein Springpferd ein lebens- wichtiger Knochen. Magnus von Buchwaldt überlegte nicht lange:„Wenn einer helfen kann, dann ist es Prof. Henkels in Hanno- Ver.“ Mit einem Eilgüterzug kam Jaspis nach Hannover. Fünf Tage nach dem Bruch des Kronbeins in Nizura lag Jaspis in der Tierärztlichen Hochschule in Hannover auf dem Operationstisch. Prof. Henkels richtete zunächst die Knochenmasse mit Hilfe von Bronzedraht und gab durch drei Silber- schrauben dem Khchen wieder Halt.„Für die Weide und das Gnadenbrot langt es“, glaubten damals die Experten, als Jaspis das„Krankenbett“ in der Tierärztlichen Hochschule Hannover verließ. Auf der Weide erholte sich Jaspis schnell. Bald sprang er vor lauter Uebermut über Brenn- nesselbüsche. Was keiner erwartete, wurde Wirklichkeit. Jaspis sprang wieder! Bald ging der temperamentvolle Fuchswallach an der Longe über Hindernisse. In Bad Sege- berg stellte Magnus von Buchwaldt Jaspis das erste Mal wieder auf einem Reitturnier vor. In Hannover schloß sich jetzt der Kreis der wunderbaren Heilung von Jaspis. Im Eröffnungsspringen ging er in 35,2 Sekun- den über den 520 Meter langen Parcours. Als Magnus von Buchwaldt mit dem 12jähri- gen Fuchswallach aus der Bahn trabte, da schnaubte Jaspis und schüttelte den Kopf, als Wenn er sagen wollte:„Na bitte, wer sagt es denn, das ging doch genau so gut wie früher!“ Der aufmerksame Beobachter sieht, daß Jaspis die linke Vorderhand im- mer etwas höher hebt, als die rechte. Außer Jaspis haben bisher vier Trab- pferde und ein Galopprennpferd eine solche Fraktur überlebt. Aber keines der Pferde machte wieder so große Sprünge wie Jaspis. ALTMEISTER ANDERL OSTLER war zusammen mit FPössinger auf der Olympia- Bobbahn von Garmisch- Partenkirchen bei den Läufen um die bayerische Zweier- Meisterschaft der Schnellste. In 1:25,28 holte sich der auch für die Weltmeisterschaf- ten in St. Moritz gemeldete Grainauer den Titel. Keystone-Bild Bodentemperatur betrug 62 Grad: Sonnenglui forclerle Jahtern das Letele ab Fangio Sieger in der Gesamtwertung Das 13. Rennen für Formel I Rennwagen um den Großen Preis der Stadt Buenos Aires gewann am Sonntag der argentinische Weltmeister Juan Manuel Fangio auf Mase- rati vor seinem französischen Stallgefährten Jean Behra. Die Scuderia Ferrari wurde auf die Plätze drei bis fünf verwiesen, die Peter Collins(Großbritannien), Mike Hawthorn (Großbriatnnien) und Luigi Musso(Italien) belegten. Er folgten als Sechster Stirling Moss(Großbritannien) auf Maserati ach Uebernahme von Mediteguy, Argentinien), Cesare Perdisa(Italien) auf Ferrari, Graf Berghe von Trips Deutschland) auf Ferrari, Alejandro de Tomaso(Argentinien) auf Maserati und Harry Schell(USA) auf Mase- rati. Fünf weitere gestartete Wagen, dar- unter der Ferrari des als Privatfahrer erst- mals wieder in einem großen Rennen ange- tretenen Argentiniers José Froilan Gonzales, beendeten das Rennen nicht. Das dritte und letzte Rennen der argen- tinischen Saison, das nicht für die Welt⸗ meisterschaft zählt, wWwar bei sengender Hitze und aufgeweichter Asphaltbahn(Bodentem- peratur: 62 Grad) eine mörderische Prü- kung. Mehrere Fahrer, darunter auch Graf Berghe von Trips, waren zeitweise der Ohn- macht nahe und konnten erst nach Behand- lung mit Eispeuteln n fer Box die Fanrt kortsetzen. Die Gesamtstrecke vol 282,4 Km war in zweimal 30 Runden mit einer halbstündigen Zwischenpause zurückzulegen. Die ersten 30 Runden gewarm Fangio vor Behra und Castellotti(der später an Musso abgab)., den zweiten Teil des Rennens Collins vor dem schnieidig fahrenden Behra und Fangio. Ins- gesamt hatte aber Fangio die beste Zeit Von 2:22:30.3 St.(118.987 Km) vor Behra mit 2:22:54, 8. Perdisa und Graf Berghe von Prips lagen am Schluß eine Runde, die beiden Letzten fünf bzw. neun Runden zurück. 20-Punkte- Programm Argauers zur Vorbereitung auf Fußball-Länderspiel Der Oesterreichische Fußballbund begann nach Wiener Presseberichten am Montag mit den Vorbereitungen für den am 10. März in Wien stattfindenden Fußball-Länderkampf Oesterreich— Deutschland. Im Haus des Fußballbundes versammelten sich die Trai- ner und Sektionsleiter der A-Ligavereine, um sich in Form einer offenen Aussprache mit der Situation im österreichischen Fuß- balllsport auseinanderzusetnen. Bundeskapi- tän Josef Argauer hat nach Studium der Trainingsmethoden des Auslands ein des Großen Preises von Buenos Aires 20-Punkte- Programm ausgearbeitet, das im Mittelpunkt der Diskussionen stand. Da das Deutschlandspiel vor Beginn der österreichischen Meisterschaftsrunde aus- getragen wird, hat der Fußballbund be- schlossen, daß alle im Aufgebot genannten Spieler ab 19. Februar zur Verfügung stehen müssen. Argauer wird Ende der Woche die Namen jener Spieler bekanntgeben, die die Kader für das A- und B-Team bilden wer- den. Für jede Mannschaft sollen vorerst je 18 Spieler nominiert werden, von denen dann je 15 eine Berufung erhalten. Die Aus- lese Wird bei drei Probespielen erfolgen. Die dem A- und B-Team-Kader angehörigen Spieler dürfen an keinem Auslandsmateh res Klubs teilnehmen. Selbst bei Freund- schaftsspielen in der Heimat dürfen sie nicht mitwirken. Damit will man erreichen, dag Teamkandidaten nicht durch Verletzungen ausfallen. Oesterreich will mitmachen Der Oesterreichische Eishockey- Verband dat sich entschlossen, an der Weltmeister- schaft vom 24. Februar bis 2. März in Moskau teilzunehmen. Der Beschluß wurde gefaßt, obwohl Tirol keine Spieler für die National- mannschaft stellen will. Der Verband be- Schloß dennoch die Teilnahme, weil Oester- reich im Jahre 1958 die Welttitelkämpfe in Wien ausrichtet und im Hinblick darauf Er- fahrungen sammeln möchte. Nach Meldun- gen aus Moskau stehen nunmehr für das Weltturnier neben dem Titelverteidiger UdSSR als Teilnehmer fest: Schweden, CSR, Finnland, Polen, Japan, Oesterreich und Sek- tion Eissport der Sowjetzone. Es steht noch offen, wie sich die LIH G zu der Meldung von Oesterreich und der Sowjetzone stellt, de beide Verbände nicht zur Spitzengruppe im Eishockey zählen. Für die Teilnahme aàn einem Weltturnier in der Kategorie A hätten beide zuvor einen Sieg im Turnier um den Junior-Cup erringen müssen. Ina Bauer bei der Kunstlaui WM Bei den Kunstlauf-Europameisterschaften in Wien(Mitte Februar) starten Ina Bauer, Gabriele, Weidert, Gitta Hägeler, Manfred Schnelldorfer, Hans-Jürgen Bäumler, Ma- rika Kilius/ Franz Ningel, Rita Paucka/ Peter Ewiet und im Eistanz Sigrid Knake/ Günter Koch. Für die Weltmeisterschaften in Colo- rado Springs(März) wurden gemeldet: Ina Bauer, Manfred Schnelldorfer, Kilius/ Ningel und Knake/ Koch. Pruust Südwest-Billardmeister Ueberraschungssieger bei den südwest- deutschen Billardmeisterschaften der Kl. II in Stuttgart wurde der 20 Jahre alte Mann- heimer Student Hendrik Pruust, der erst vor zwei Jahren das Billardspiel erlernte. Nach Ausschaltung seines Lehrmeisters E. Kiesewetter stand er in der Entscheidungs- partie dem Cannstatter Spitzenspieler Ka- mitz gegenüber, den er mit 400:286 Punkten besiegte. Tischtennis-Ergebnisse Zwei Remis-Partien gab es zu Beginn der Rückrunden-Punktespiele im Tischtennis. In der Bezirksklasse kamen die Post- SG und die zweite Mannschaft des Mrd in Sand- hofen bzw. Weinheim gegen die jeweiligen Reserven der Gastgeber zu 38:8-Achtungs- erfolgen. Den höchsten Sieg des Tages lan- dete der Sc Käfertal, der sich auf der Schwetzinger Platte überlegen mit 9:1 durch- Setzte. Die übrigen Ergebnisse dieser Klasse: FC Friedrichsfeld II— TV Waldhof 9:4, TV Gorxheim— TTC Hockenheim 7:9. Frauen- Bezirksklasse: TSG Rheinau— TV Waldhof 1:7; SV 50 Ladenburg II— Post Sd 1:7; FTC Weinheim II— SV Ladenburg I 3:7; TV Schwetzingen— Sc Käfertal 3:7. Hamburger SV: Wir sind kein Gewerbeverein: lord sag, Hein“ zum Nema Hundesliga Vertreter St. Paulis macht Zweifel an spielerischem Aufschwung geltend Die in den letzten Wochen immer wieder in den Vordergrund gestellte Frage einer zukünftigen Bundesliga stand im Mittel- punkt von Besprechungen der Interessen- gemeinschaft der Oberliga Nord am Sams- tag in Hamburg. Obwohl die Aussprache keine entscheidende Bedeutung hatte— nur der Bundestag kann die Einführung eines neuen Spielsystems beschließen—, ist die Antwort der norddeutschen Vereine inter- essant. Mit Ausnahme von Werder Bremen, bedingt Eintracht Braunschweig und St. Pauli, die die Einführung einer zweigeteil- ten Bundesliga für ein erstrebenswertes Ziel halten, sprachen sich alle anderen Klubs gegen diese Spielklasse aus. Der HS erklärte:„Eine Bundesliga bedeutet Profi- Fußball. Der Norden kann sich jedoch höch- stens mit dem Süden, nie mit dem Westen wirtschaftlich messen, wir sind ein Sport- verein und kein Gewerbeverein.“ St. Paulis Vertreter Richard Sump meinte zu der Möglichkeit eines spielerischen Fortschritts bei der Einführung der Bundesliga:„An einen spielerischen Aufschwung sollten wir nicht glauben, nicht einmal an eine Auflok- kerung. Im Gegenteil, es wird dann noch verbissener gekämpft, mehr verteidigt als bisher, der Abstieg würde weit schmerz- licher als aus der regionalen Liga emp- funden.“ Obwohl die norddeutschen Vereine bei einem Durchschnitt von 7300 Zuschauern keinen geldlichen Ueberfluß haben, sind sie durchweg bereit, einer Verbesserung des Vertragsspieler-Statuts, vor allem einer Zahlung von zusätzlichen Prämien zuzu- stimmen. Was sie für notwendig halten, ist eine gewisse Selbständigkeit der Vertrags- spielervereine im DFB. Allerdings war nie- mand in der Lage, einen Weg zu dieser Selbständigkeit zu weisen, die sogar inner- halb des Norddeutschen Fußball- Verbandes (im Gegensatz zum Süden) fehlt. Toto-Quoten Totoquoten. Zwölferwette: 1. R.: 230 DM;: 2. R.: 15,50 DPM; 3. R.: 2, 70 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 55 DM; 2. R.: 4,70 DM; 3. R.: 1 DM. Siebener-Punktauswahlwette: 1. R.(19 Punkte): 10 400 DM; 2. R.: 440 DM; 3. R.: 26 DM. Lottoquoten. Gewinnklasse 1: 500 000 DM; Gewinnklasse 2(mit Zusatzzahl) 85 801 DM; Gewinnklasse 2(ohne Zusatzzahh: 3959 DM; Gewinnklasse 3: 62 DM; Gewinnklasse 4: 3,30 DM. iht f Sonderangebot: Hochglanz pol., autom. Bel. aun e rate 12,.— DM. Vetkävfe Nur in Apelhe 1 denheim, Hauptstr. 41. Vitrine, Nußbaum gelbar, Plattenst. f. 50 Pl. Acella- Tap. m. Telef.-10-FPlattenwechsler, ztour., 2 Saphire für alle Platten nur 199,— DM, Anz. 20,.—, Monats- Radio-Wöllmer, Mhm., Schwetzinger Pl. 1 u. Spie- Feu- r Aulantagen mod. Formen in allen Preislagen. Jost. bipl. f UR 8 2.4 Aunmt fer Abr Aapengläser O 4, 3, an den Planken Telefon 527 78 nur T 3, 22 Argus wäsche Fritz Dröll& Co. 0 Spezlolabtellung: Uasleht bote Augenglasel Lieferant aller Rranken kassen Sonderangebot Kraft, Mhm., Burgstraße 24. Runder Ausziehtisch zu verkaufen. Einige gebr. Herde preisg. abzugeb. Rothermel, L 14, 13, am Ring. in neuen und gebrauchten Kohle-, Gas-, Elektroherden Ofen, Kühlschränken usw. Kermas& Manke, Mhm. 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Aber der Berg bleibt nicht lange, wie von unsichtbaren Händen unterwühlt bildet sich in seinem Gipfel ein Krater. Er frißt sich, immer größer wer⸗ dend, von innen heraus in den Getreideberg und verzehrt ihn. Noch ehe der Greifer des Krans seine nächste Ladung entleert, ist der erste Haufen verschwunden. Er ist durch ein Gitter in die unterirdische Auffanggrube des Getreidespeichers gerieselt. Dort wurde das Getreide auf einem Förderband entführt und auf verschlungenen Wegen und Rohren irgendwo in diesem mächtigen Bau auf einen Ruheplatz gebracht. Einige tausend Toten Getreide lagern schon in dem neuen Speicher, genauer gesagt, in dem ersten fertigen Bauabschnitt. Daneben stehen Betonmischmaschinen, anderes Baugerät und Eisenstangen stehen wie Krallen aus dem Fundament heraus. Sobald die Gefahr des Einfrierens vorbei ist, werden hier die Bauhendwerker weiter werken. Denn auch der zweite Bau- abschnitt des Speichers soll noch bis zur Getreideernte fertig werden. Vom städtebaulichen Gesichtspunkt her, ist der Bau dieses neuen Speichers recht interessant, bildet er doch den endgültigen Abschluß der fheinkaibebauung. Er soll zu einem weithin, von Ludwigshafen und dem Rhein und von der Stadt her sichtbaren, markanten Wahrzeichen Mernheims werden. Dieser neue Spei- cher steht an historischer Stelle. Hier nahm die Entwicklung des Mannheimer Hafens ihren Ausgang. An dieser Stelle zweigte einst eine Wasserader vom Rhein ab, die eine Verbindung mit dem Neckar herstellte. Daraus entstand der frühere Hafenkanal, der inzwischen längst zugeworfen, aber den alten Schiffern noch gut in Erinnerung ist. Vor über hundert Jahren, 1836 war dort der Beginn des Mannheimer Hafens. Es entstand der Zollhafen mit den 1850 gebauten Zollhallen. Diese historischen Gebäude sind dem letz- ten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Nur die ausgebrannten Back- An Neubau und Lieferung waren beteiligt: Statische Berechnung und konstruktive Bectrbeſtung INGENIEUR SU RO dipl. IN. A. GEISSLREITER NS. W. BOXHEIMER Beratende Ingenleute vB! MANNHEIM— Drosselstraße 7-9— ſelefon 51965 G. SCHNEPF DACHDECKEREI Mannheim Tielstrage 7 Telefon 3 39 89 Ausführung von Dachdeckerarbeiten Schreinerei Wilhelm Nuß 67, 12 Telefon 313 96 Schreinerarbeifen Heizungs- und Lftungsbau emu Heidelberg Römerstraße 42, Tel. 2 39 11 Mannheim Seckenheimer Str. 73, Tel. 4 41 62 ENGEIZBENT BAU SU Ss basewdert Fritz Bauschlosserei Ausführung von Schlosserarbeiten Mannheim K 3, 25 Tel. 3 11 86 Ausführung von Rohr- u. Stabgeländer sowie eisernen Treppen u. Stehlbeuerbeken Franz Willinger Schlossermeister, Mannheim Lindenhofstr. 78, Tel. 4 38 91 Ausführung der Malerarbeiten EDMUND M005 Malereibetrleb MANNHEIM. Werkstett R 7, 39 ſelefon 31275 dal. Jan Mhm., R 7, 39 Telefon 4 46 67 Lichtpausen— Fotokopien Karl Bichweiler . Bahn- und Tieibuu- Unternehmung MANNHEM-ALMENHOF Im Senntelch 9. Telefon 8 28 22 Ausführung von Oberbavarbeiten planung und Ausföhrung von Anschlußgleisen Gleisinstandsetzung · Tiefbau Der Rheinvorlandspeicher ist der Abschluß der Rheinkai- Bebauung. Das Bild zeigt den ersten fertigen Bauabschnitt, einen Getreidespeicher mit Schüuttbodenteil und Maschinen- turm. An ihn wird ein Getreidesilo angebaut. Daran anschließen wird sich ein Büro: nochhaus. Alles zusummen wird zu einem markanten Wahrzeichen fur Mannheims Hafen Werden. stein-Fassaden standen noch und erinnerten an eine vergange„ Wirtsc Zeit. Ehe sie abgerissen wurden, hat das Hafenamt Lichtbild diesem Zi davon für sein Archiv aufgenommen. Heute bestimmt gra piederauf ton das Bild. elten ausg und ein 1 Der Platz, an dem der Mannheimer Hafen vor 100 Jahte Wuchs in seinen Ausgang nahm, an dem der neue Rheinvorlandspeig cherbauter der WTAG entsteht, ist ein bevorzugter Platz geblieben Dan ere laufen auch heute noch alle Fäden des vieladrigen Wasser- u 05 Landstraßennetzes zusammen. Dort führt die Hafenbahn ven itt 1e bei, dort soll auch eines Tages die Südtangente, die Sroßze 20 lagge mi fehrtsstraße zum Hafen gebaut werden. Daß diese Straße belt dieser gro Wirklichkeit wird, das ist der Wunsch der Hafenleute an eh chat weh Mannbeimer Stadtverwaltung. Diese Straße soll kreuzung Der ers rel den ganzen Autoverkehr in den und aus dem Hafen flielen! 3 r i sen. Sie soll an die Autobahn und nach Ludwigshafen a deu und baben. Nach letzten Verkehrszählungen sind es zehntalseht gabweise Lkw- Einheiten täglich, die im Mannheimer Hafen verkehren, pach dem Nicht weit weg vom neuen rad. Rnetnvoriendtpeldes ligung, die moderne Hubbrücke im Bau, über die Eisenbahn und Strahe on als B: kühren werden und von wo aus sich die Straßen fächerförm den als& in das Hafengebiet verteilen: Verbindungskanal und Land, wie eine 5 Uer gz zungenstraßße, Binnenhafen-, Güterhallen- und Werfthallenstralt 5 und am Rhein Fruchtbahnhof- und Rheinkaistraße. 3 155 Jes Der neue WTAG-Speicher hat also eine Schlüsselstellung iy dersufbau Mannheimer Hafen. Aber nicht nur deswegen bemühte sich du 3 55 Hafenneubauamt gerade an dieser Stelle ein repräsentzthe fngrobe 1 markantes Gebäude zu errichten. Er ist der Schlußsstein en rassaden Rheinkaibebauung. Das übrige Rheinvorland bis zur Rheinbrüch fonisch sci hin wird nicht mehr bebaut. Dort sollen Grünflächen angeleg wilkomm. werden. Das Hafenneubauamt möchte hier endlich verwirk, Zwei N lichen, was sonst an keiner Stelle mehr möglich ist, Stadt uu Esern: II Rhein und Hafen zu einer Einheit zu verknüpfen. Die bicderg auto Isolierung von Schloßpark, Friedrichspark und Rnehworlal das zel durch trennende Bahn- und Straßenbahnlinien sollen aufgehobel kann es s werden. Es sollen eine landschaftliche Verbindung von Rhen ratur gem und Stadt geschaffen werden. Hier sollen die Hafenrundfehrte Ein Schi beginnen, hier soll Ausgangs- und Zielpunkt der Passagler, Handurd Schiffahrt sein, hier sollen Bürger und Fremde spüren: Mam. ster. Urn heim ist eine Stadt am Rhein. Ader aus An Neubau und Lieferung waren beteiligt. Sei über 100 Jaßren Verglasungen S C RRIE S HEIN Telefon 284 — Tören Fenster GEORG BAU ATEN — Klappläden S ENAUES WIEGEN MIT Waagen Harb VERKAUF SBURO H. GuldE MANNHEIM, P7, 70/8 TELEFON 31677 Mennheim, früher Parkring 23 jetzt: U 4, 194- ſel. 31580 Elekko-Werner Ausführung der elektr. Licht- u. Kroft-Anlagen Ausführung der Blitrebleiter- Anlage D AVI D G 1 8 2 E R 1 Dechdeckermeister MANNHEIM. Schwetzinger Straße 62. Telefon 47% Ausführung von Stahlbeueirbeiten KAI. 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August 1955, Richtfest Wasser. ul Juni 1956) mit seinem ersten Bauab- kenbahn zn eimitt fertig geworden. Die rot-weiß-rote lie großze 2u flagge mit den schwarzen Lettern„WTAG“ e Straße del dieser großen 5 und Lagergesell- 1 0 weht vom Turm. 1 8 Hepen erste Bauabschnitt umfaßt den soge- neunen annten Schüttbodenteil und Maschinenturm. n fließen 1 ist ein straff gegliederter reiner Zweck- Hen Ascii dau und wurde in der bewährten Platten- Zzehntausent bauweise aufgeführt, Diese Bauweise wurde verkehren. bach dem Krieg vom Hafenneubauamt ent- wickelt. Die Betonplatten sind keine Ver- ndspeicher Aleidung, sie haben vielmehr eine Funk- in und Stra don als Bauelemente. Pie Betonplatten wer- fächerthrngz en als Außen- und Innenseite der Mauer Rund Lan, ie eine Verschalung aufgestellt. Der Zwi- kthall gchenraum wird mit einer Betonmasse aus- b e gelüllt. Diese Bauweise erlaubte ein schnel- 5 ſes Bautempo, gerade 8 e Wie- 5 ſufbau des kriegszers örten Mannheimer ante une een so dringend nötig War. Daß sie 05 ach daf erdem durch die Aufgliederung in plat- präsentatiyez tengroße Rechtecke die riesigen fensterlosen hlußstein Ae essaden auflockert und auch ein architek- r Rheinbrück tonisch schönes Bild gibt, macht sie doppelt chen an kommen. lich we Möglichkeiten gibt es, Getreide zu st, Stadt mn Kern: Im Schüttboden und im Silo. Ein „ n ü chüttbodenspeicher besteht aus mehreren Die bichertg lagen. In jeder Etage wird das Getreide Nheinvorlaut eta zwei Meter hoch„aufgeschüttet“. Port en aufgehobel kann es sorgfältig überwacht. seine Tempe- ig von Reh ratur gemessen und umgeschaufelt werden. mrundfehrten Ein Schüttbodenspeicher kann auch im er Passagler. Handumdrehen in ein Lagerhaus kür Stück- ter umgewandelt werden. Ein großer de Vergange Jen Ein Speicher mit m ist der erste Bauabschnitt des WTAG-Spei- chers gebaut. In dem 29 Meter hohen, 24 Meter langen und 20 Meter breiten Speicher sind ohne Keller acht Geschosse unter- gebracht. In jedem Geschoß können pro Quadratmeter 1,5 Tonnen, im Erdgeschoß pro Quadratmeter zwei Tonnen und im Keller unbeschränkte Gewichte gelagert werden. Sechs der Geschosse sind als Schüttböden eingerichtet. Die zweite Lagermöglichkeit neben Schüttböden— sind die Silozellen. Das sind nebeneinanderliegende, vom Dachgeschoß bis zum Keller des Speichers durchgehende Betonzellen, die von oben bis unten mit Getreide vollgeschüttet werden können. Es leuchtet ein, daß mit ihnen der Speicher- raum am besten ausgenutzt wird. Allerdings liegt in ihnen das Getreide-zig Meter hoch übereinander. Silozellen sind also nur dann praktisch, wenn es sich um große Mengen von Getreide handelt, und vor allem, wenn das Getreide so trocken ist, daß es nicht umge- schaufelt oder in einer sonstigen Form zur Behandlung zugänglich sein muß. Nach den modernsten Erfahrungen wer- den beim Speicherbau Schüttböden und Silos nebeneinander angewendet, und zwar zu einem Viertel Schüttböden und drei Vier- tel Silos. Dieses Verhältnis wird auch im WTAG- Speicher verwirklicht sein. Der fer- tige erste Bauabschnitt faßt in seinen Schütt- böden(und Zellen) 4250 Tonnen Schwer- getreide. Im Keller ist für 750 Tonnen ver- packte Güter Platz. Das macht zusammen 5000 Tonnen. Nach dem Plan wird der ge- samte Rheinvorlandspeicher, Schüttböden und Silozellen zusammen, eine Kapazität von 20 000 Tonnen haben. Mit seiner Fertig- stellung hat der Mannheimer Hafen, der einstmals der größte Getreide- Binnenhafen Europas war, nicht nur seine Vorkriegs- Lagerkapazität erreicht(200 000 Tonnem sondern sogar überschritten. Wie ein Kommandostand mit großen Glasfenstern sieht der Silomeisterraum aus. Er ist die„Nervenzentrale“ des gewaltigen Betongebäudes. Von den Fenstern blickt man auf die graue Flut des Rheins, auf dem in kast nie abreißender Kette die Fracht- schiffe vorbeiziehen. Man sieht auf die Kai- mauer, wo die Schiffe festgemacht haben, aus deren Leib ein Kran Getreide schöpft. Auf einem Tisch vor dem Fenster des Silomeister- raumes stehen allerlei Geräte. In kleinen Töpfen sind Getreideproben. Sie werden auf W Tas- eine alte Speditionsfirma Mit dem neuen Rheinvorland- Speicher hat die Westfälische-Transport-AG(WTAG) Dortmund, nach der Mannheimer Fendel- AG — nach den Worten ihres Vorstandsmitglie- des Dr. Wolfgang Dix— ihren ersten Pflock am Oberrhein eingeschlagen, an dem das Netz ihrer Schif fahrtslinien aufgehängt wer den kann. Die WTAG war ursprünglich eine Grümdung des Fheinisch- Westfälischen Kohle- syndikates und der Dortmunder Hütten- werke. Sie hatte ihre wichtigsten Stütz- Punkte im östlichen Ruhr-Zechengebiet. Ihr groger Aufstieg kam mit dem Ausbau des mitteldeutschen Kanalnetzes. Die Niederlassungen der WTAG liegen entlang des Rhein-Herne-Kanals, der heute schon fast keinen Durchgangsverkehr mehr erlaubt und nur zu einer Wasserstraße für Anlieger geworden ist. Am Wesel-Dattelm- Kanal mit seiner Verlängerung nach Hamm, und schließlich am Dortmund-Ems-Kanal den folgenden Jahren war die Aufwärtsent- Wicklung der WTAG eng mit der Erweite- rung des Kanalnetzes verknüpft. Vor allem als der Mittellandkanal bis zur Elbe gebaut wurde und über die Havel eine Verbindung nach Berlin schuf wurde die Versorgung der deutschen Hauptstadt eine wichtige Aufgabe der Transportgesellschaft. Jetzt ergab sich auch die Möglichkeit, die Getreideernte aus dem weiten mitteldeutschen Raum per Schiff nach dem Westen zu bringen. Und so er- wuchs der WTAG(einst von den Kohle- und Hüttenwerken gegründet) eine neue Auf- gabe: der Getreidetransport. Von da an ent- standen in allen großen Erntegebieten um Braunschweig und Hannover die WTAG-Ge- treidespeicher. Im süddeutschen Raum war die Gesell- schaft bisher nicht vertreten. Wie Vorstands- mitglied Dr. Dix bekanntgab, ist jedoch Mannheim auch die Grenze der Pläne. Reine die beinahe eine Viertelmillion Tonnen Schiffsraum(etwa 250 Schiffe) umfaßt, müsse auch auf den Rhein. Von insgesamt neun Millionen Tonnen transportierten Gütern im Jahre 1956 entfielen zweieinhalb Millionen Tonnen auf den Rhein und davon etwa 25 Prozent auf den Oberrhein. Bei solchen Mengen sind ein eigenes Lagerhaus und eigene Entladegeräte für eine Gesellschaft Wirtschaftlich. 5 Die WTAG entschloß sich in Mannheim ein modernes großes Lagerhaus zu bauen. Das Hafenamt hat einen Platz ausgesucht, an dem kein kleiner„Schuppen“ hingestellt werden kann. Aber die WTAG glaubt, daß der Mannheimer Hafen zwar keine unbe- schränkte Steigerung seines Umschlages und seines Lagerraumes mehr verträgt, daß er aber seine Bedeutung als Drehscheibe auf dem Oberrhein behalten wird. Auch die in Deutschland nötige Vorratshaltung von Ge- — Apothekerwaagen gewogen, Staubgehalt und Feuchtigkeit werden festgestellt. Es ist ein richtiges kleines Labor und der Silomeister weiß mit seinen Geräten und Formeln umzugehen. Die Wand aber, dem großen Fenster gegenüber, ist bedeckt mit einem riesigen Schaltbild, mit Schaltern, Lämpchen und tickenden Zählwerken. Von hier aus wird das Getreide auf seinem Weg durch den Speicher vollautomatisch gelenkt und kontrolliert. Es ist ein Wunderwerk. Dieser riesige Speicher wird nur von Silo- meister Jansen und drei ständigen Arbei- tern bedient. Und wer einmal das Labyrinth der Röh- ren und der darin laufenden Förderbänder und Elevatoren gesehen hat, wie sie im so- genannten„Schwalbennest“ und„Pendel- rohrverteiler“ zusammenlaufen, kann den Wert der Automatik dieser Maschinenanlage ermessen. In Eisenbahnwaggons oder in Schiffen kommt das Getreide an. Mit einem Vier-Tonnen-Halbportalkran(bis Maiſquni kommt noch ein Drehwippkran hinzu) wird es ausgeladen und in eine Auffanggrube ge- schüttet. Dort beginnen die Förderbänder, die das Getreide über den Maschinenturm mit seinen fünf Hauptelevatoren auf die Böden befördern. Aber bis es dort hin ge- langt, wird es auf vielerlei Art behandelt. Vier stationäre Waagen modernster Kon- struktion fassen 750 Kilogramm. In einer Trockenanlage, die von einer koksbeheizten Warmluftanlage im Keller gespeist wird, können bei vier Prozent Wasserentzug fünf Tonnen Getreide pro Stunde getrocknet werden. Eine weitere, gleich große Trocken- anlage ist vorgesehen. In zwei weiteren Zellen kann Getreide begast werden. Die Entstaubung, von den Fachleuten Aspiration genannt, schafft in einer Schicht mit Zwei Zwillingsaspirateuren 960 Tonnen. In dieser Anlage wird aller Unrat, kleine Steinchen, Strohhalme oder Käfer, aus dem Getreide herausgenommen. Es summt und brummt züren: Mann- 8d a f e 8 8.. 5 elektrischer Lastenaufzug im Innern kommt mit Endstation Emden, dessen Hafen lange Kanalschiffahrt sei heute nicht mehr mög- treide für Krisenzeiten wird die Mannhei- i es. Mat dabei zustatten. Nach dièeser Konstruktion von der WTAd verwaltet wurde. Auch in lich, eine Gesellschaft mit einer Binnenflotte, mer Speicher füllen.. 1 080 in e„ 1 eee eee 2* eteiligt: ö 5 Ausführung 3—— der o 2 5 2 'ahren„„ EN b FRITZ SCHMITT l Spenglerei— Installation sanitäre Anlagen— Kanalbau 1 lieterte die Hochspannungsschaltanlage Langstr. 22.34— Telefon b 3 15 1 Treinsformatoren Niederspennungs- Kraft- — und Lichtverteilung 5 0 s TEINWRRKk — 5 Elektromotoren lieferte die 3 orkring 2 Scheltwarte und Steuergeräte 5 e ö August Kösiner& Sohn Tel. 31580 Kabel und Leitungen i mMmdschinelten Eni kungen suckowstr. 6— Telefon 4 35 78 för den neuerstellten Rheinvorland- e en f der Kunststeinarbeſten „ SROWN, BOVERI& ci. 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Schließlich tragen sie Landwirtschaft forder ktreundschaftlichem Geiste. Dr. Adenauer 5 selbst das Risileo bel eventuellen Absatz- M1111* t habe großes Verständnis für die Anliegen i Heinrich Mintrop + fkür Personalbuchhelter schwierigkeiten. Der Markt funktioniere also, f 255 1 a rden der deutschen Landwirtschaft gezeigt, sich Einer der Großen der süddeutsch rr et enen der CCCCCCC0CCCC C0„. Aber andererseits die endgültige Entschei- 1 1 Mintrop 5 um m erscheint eine Aussprache mit den.. 5 d über die hoh d 8 de treſctor der Hugo Stinnes Gmb, Wurtacbatrunternehmen werden in den Gunsten der Landwirtschaft können in vol- 5 e 1 ist im Alter von 79 Jahren 92 nächsten Monaten einige Sorgen wegen der Umstellung der Sozialabgaben für ihre Ar- beitnehmer haben. Stichtag für die Erhöhung der Beiträge zur Renten versicherung von 11 Auf 14 v. H. und für die Ermäßigung der Bei- träge zur Arbeitslosen versicherung von 3 auf 2 v. H. der Einkünfte ist der 1. März dieses Jahres. Vom selben Termin an werden Ange- stellte, die zwischen 750 DM und 1250 DM im Monet verdienen, versicherungspflichtig, wenn sie noch nicht 50 Jahre alt sind und nicht nachweisen, daß sie und der Arbeit- geber für eine berufliche Lebens versicherung zusammen Beiträge entrichten, die minde- Sbens den 14 v. H., die in die Rentenversiche- rung gezahlt werden müssen, entsprechen. Doch damit nicht genug. Ab 1. April wird die Beitragsbemessungsgrenze zur Arbeits- losenversicherung von 500 DM auf 750 DM Monatseinkommen heraufgesetzt. Schließlich ist— wie im politischen Teil der heutigen Ausgabe gemeldet wird— ge- plant, die Versicherungspflichtgrenze der Kremkenversicherung von 500 DM Monats- einkommen auf 600 DM zu erhöhen. Wenn des entsprechende Gesetz in Kraft tritt, ist vorläufig noch unbestimmt. Die Haupt- schwierigkeit liegt in der Ausarbeitung von entsprechenden Tabellen für den Abzug der Soziallasten. Sie müßten zu einem einheit- chen Termin fertiggestellt sein. Sicher ist aber, daß den Unternehmen durch die verschiedenen Umstellungstermine erhebliche Mehrarbeit zugemutet wird. Die Bemühungen der Krankenversicherungsträ- ger, alle Umstellungsmaßnahmen in der Ren- den-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung auf den 1. März vorzuziehen, dürften an der Schwerfälligkeit der Gesetzesmaschimerie scheitern. Geringe Bereitschaft Anleihen zu zügeln Bundes wirtschaftsminister Professor Er- herd empfing æm 28. Januar urn 17 Uhr Ver- treter der Konsortialbanken, um mit ihnen Möglichkeiten zu erörtern, die Welle der Stastlichen Anleihen und Industrie-Anleihen auf dem Kapitalmarkt einzudämmen. Es ist das zweite Kapitalmarktgespräch bei Erherd, nachdem in der Vorwoche bereits Geheimrat Vocke und Präsident Bernard von der Bank deutscher Länder sowie Beauftragte des privaten Bankgewerbes den Minister aufge- sucht hatten.(Vergl. MM vom 23. I., 24. 1. und 26. Jenular.) Nach wie vor wird an einen staatlichen Emissionsstop(ein Verbot der Auflage öffentlicher Anleihen) nicht gedacht. Es wird auch betont, daß die Konsortialban- ken selbst ein großes Interesse darem haben, Umfang und Bedimgurigen der neuen Emis- kleinen Gewinnen ab. Schlecht ist auch bei sionen 80 zu gestalten, daß der Kapitalmarkt Konsortialbanken vormöten, die sowohl die Frage einer eventuellen freiwilligen Emis- Sionsbeschränkung über diese Institute als auch Ueberlegungen berühren könnte, das Absatzrisiko für neue Anleihen nicht mehr von den Bankenkonsortien tragen zu lassen. Die Kapitelmarktgespräche in Bonn, von denen wie obenstehend unser Bonner eg- Korrespondent berichtet, dauerten noch bei Redaktionsschluß an. lem Umfange nicht sofort, sondern erst nach und nach erfüllt werden. Das ist nach An- gaben unterrichteter Kreise das Ergebnis einer Aussprache, die Bundeskanzler Dr. Adenauer am 28. Januar mit den geschäfts- führenden Präsidenten des Bauernverban- des, Rehwinkel, Bauknecht und Freiherr von Feury, führte. Nach offlzieller Darstellung verlief das eineinhalbstündige Gespräch in Bauernverbandes vorbehalten. Ihre Verwirk- lichung hänge auch von der finanziellen Lage des Bundes ab. Der Bauernverband hatte neben den schon im Vorjahr gewährten Strukturhilfen des Bundes über 615 Mill. DM und den Steuererleichterungen über rund 400 Mill. DM ü zusätzliche Subventionen des Staates von etwa 1,4 Md. DM für 1957 verlangt, „Leipziger Feuer“ überwand Wiederaufbau- Schwierigkeiten 23 Mill. Prämien- Einnahmen; 5,3 Mill. Eigenhaftendes Kapital; 6 v. H. Di v. Die 1819 gegründete Gesellschaft steht in Arbeitsgemeinschaft mit der„Alte Leip- ziger“ Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit, Frankfurt, und der„Leip- ziger Allgemeine“ Transport- und Rückver- sicherungs-AG. Sie legte der für den 28. Ja- nuar 1957 einberufenen Hauptversammlung Sowohl die DM-Eröffnungs-Bilanz als auch die DM-Rechmungsabschlüsse bis einschließ- lich 1954 vor. Die Anstalt, die ihren Sitz seit Gründung in Leipzig hatte, mußte in- kolge der Nachkriegsumstände ihren Sitz in das Bundesgebiet verlegen. wo sie zunächst in Bonn, ab September 1956 in Frankfurt/ Main domixiliert. Die Umstellung des volleingezahlten, 1942 auf Grund der Dividendenabgabeverordnung von 5 Mill. RM auf 7 Mill. Ru erhöhten Grundkapitals, erfolgt im Verhältnis 2:1 auf 3 500 000 DM unter Bildung einer voll do- tierten gesetzlichen Rücklage von 350 C00 DM und freier Rücklagen von rund 1 450 000 DM Darmit hat die Gesellschaft Kapitalausstat- tung mit eigenhaftenden Mitteln im Gesamt- betrage von 5,3 Mill. DM, die in einem sehr günstigen Verhältnis zum übernommenen Versicherungsobligo stand, beibehalten können. Die Prämieneinnahme, die infolge des Weg- falls der sehr bestandsdichten mittel- und ostdeutschen Gebiete nach 1945 stark be- schmutten worden war und seinerzeit kaum 5 Mill. RM im Jahre betrug, konnte in der DM.-Zeit bis 1954 auf über 18 Mill. DM stark erhöht werden. Für 1956 wird die Prämien- eimnahme seitens der Verwaltung mit über 23 Mill. DM angegeben. Daraus ist der außerordentliche Aufschwung der Leipziger, Feuer nach der Währungsreform ersichtlich. Wie Vorstandsmitglied Dipl.-Kfm. Hans Wolff bei einer Pressekonferenz ausführte, war mit einem Anteil von 40 v. H. die Feuer- Versicherung der stärkste Versicherungs- Zweig. 5 Im Gegensatz zu den meisten deutschen Sach- und Schadenversicherungsgesell- schaften hat bei der„Leipziger Feuer“ die Kraftfahrt-Versicherung ein Uebergewicht nicht erlangt. Stärkster Versicherungszweig ist mit einem Anteil von rund 40 v. H. die Feuer- Versicherung. Der Schadenverlauf in dieser Sparte konnte mit Ausnahme der ersten beiden DM- Geschäftsjahre und des Jahres 1953 befriedigen, Die Kraftfahrt-Ver- sicherung schloß fast in allen Jahren mit der„Leipziger Feuer“ die Lage in der Haft- K URZ NACHRICHTEN (c) Die Bankaufsichtsbehörden der Länder haben auf ihrer Sitzung am 28. Januar in Frankfurt beschlossen, mit Wirkung vom 1. Fe- druar die Höchstzinssätze für Sicht- und Ter- mineinlagen herabzusetzen. Die Sätze für Kün⸗ digungs- und Festgeld mit einer Laufzeit von einem Jahr und mehr und die Sätze für son- stige Einlagen werden um ½ v. H. ermäßigt; alle übrigen Sätze um ½ v. H. Unverändert bleiben die Zinssätze für Spareinlagen. Versicherung gegen den„schlimmsten Fall“ (Ap) Eine Kriegsristko-Versicherung für amerikanische Privat- Investitionen im Aus- land ist am 27. Januar vom amerikanischen Amt für internationale Zusammenarbeit GCA) eingeführt worden. Die Versicherung soll in Kraft treten, sobald entsprechende Abkommen mit ausländischen Regierungen getroffen sind, worüber bereits Vorbesprechungen begonnen haben. 5 Jugoslawiens Außenhandelslücke ) Das Deflzit in der Außenhandelsbilanz Jugoslawiens hat sich nach einer amtlichen qu- goslawischen Mitteilung während des letzten Jahres wesentlich verringert. Der jugoslawi- sche Export betrug im Jahre 1956 320 Mill. Dol- jar(1,3 Md. DM), das sind 63 Mill. Dollar (264,6 Mill. DM) mehr als im Vorjahr. Dagegen steigt das Importvolumen gegenüber dem Vor- Jahre um 31,3 Mill. Dollar(131,5 Mill. DM) auf 470 Mill. Dollar(1,9 Md. DM) an. Das eigent- liche Deflzit von 150 Mill.(630 Mill. DM) ver- ringert sich jedoch durch die amerikanische Wirtschaftshilfe in Höhe von 100 Mill.(420 Mill. DW) und durch Außenstände in Höhe von 100 Mill. und durch Außenstände in Höhe von weiteren 7 Mill.(29,4 Mill. DW) auf rund 43 Mill. Dollar(180,6 Mill. DM) gegenüber 80 Mill.(336 Mill. DW) im Jahre 1955. Irak-Abkommen verlängern (AP) Die irakische Regierung hat der von der Bundesrepublik vorgeschlagenen Verlän- gerung des deutsch-irakischen Handelsabkom- mens um ein weiteres Jahr bis zum 13. Januar 1958 zugestimmt. Wie das Bundes wirtschafts- ministerium bekanntgab, enthält das 1951 un- ter zeichnete Abkommen unter anderem Be- stimmungen über Meistbegünstigung auf dem Gebiet der Zölle und Gebühren sowie der Schiffahrt. Der Warenverkehr ist durch die zur Zeit geltenden Einfuhrbestimmungen bei- der Partner weitgehend liberalisiert. Klöckner-Anleihe über 35 Millionen Ein unter Führung der Deutschen Bank- Gruppe stehendes Konsortium legt am 31. Ja- nuar die seit längerem geplante Anleihe der Klöckner-Werke AG, Duisburg, zur Zeichnung auf. Der Gesamtbetrag lautet über 35 Millio- nen DM zum Ausgabekurs von 98 bei 8 Pro- zent Verzinsung. Wie aus Bankkreisen zu hören ist, sind bereits größere Beträge der An- leihe zur Zeichnung fest vorgemerkt worden. 10 v. H. bei Schwartz- Storchen AG. Wir erfahren von der Brauerei Schwartz- Storchen AG, Speyer, daß das Geschäftsjahr 1955/56 80 günstig verlaufen ist, daß der für den 12. Februar einberufenen Hauptversamm- lung eine Dividende von 10 v. H. vorgeschlagen werden kann. Nicht wie infolge eines Ueber- tragungsfehlers in unserer Ausgabe vom 25. Januar irrtümlich berichtet, 7 v. H. pflicht-Versicherung, die die einzelnen Jahre 1885 be oder minder großen Verlusten be- astete. Die Kapitalmarktanlagen konnten seit dem 21. Juni 1948 von 11. Mill. DM auf 21,3 Mill. DM Ende 1954 günstig entwickelt werden, Wobei einer gesunden Bestandsmischung und der Liquidität besonderes Augenmerk ge- widmet wurde. Der Anteil der Ausgleichs- forderungen(21. Juni 1948 ist 8,63 Mill. DM, Eride 1954 ist 7,12 Mill. DM) an der Gesamt- aktiwa girig vom 21. Juni 1948 von 73. v. H. Auf 33 v. H. Ende 1954 zurück, was die Durchschnittsverzinsung der Kapitaleinlagen verbesserte. Die Bilanzsummen entwickelten 8 im Laufe der Jahre wie folgt(in Mill. M): DMEB) 13.09 1952 22,12 1948/4925) 15,98 1953 23,58 1950 17.54 1954 25,42 1951 18,99 Die uneinheitliche Entwicklung der Ge- winn- und Verlustrechnung hängt mit dem schlechten Verlauf der Feuerversicherung in den ersten beiden DM-Geschäftsjahren und dem überdurchschnittlichen Aufwand für Pensionsrückstellungen(21. Juni 1948 3,61 Mill. DM; 31. Dezember 1954= 4,93 Mill. DMW) zusammen: Jahre Gewinn Verlust DM DM 1948/495— 467 947,80 1950— 102 956,12 1951 466 732,82— 19525³) 108 274,56— 1953 54 114,80— 19540 181 514,25— insgesamt 810 636,43 570 903,92 1948/54 239 732,1— Hieraus wurde der HV die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent auf das Grundkapital vorgeschlagen, wobei der Rest von etwa 30 000 DPM auf neue Rechnung vor- getragen wird. 0 Die steuerliche Belastung der DM-Rech- nungsabschnitte für 1954(ohne Versicherung und Feuerschutzsteuer) belief sich auf rund 2.4 Mill. DM und übersteigt somit die Rück- stellungen um ein Beträchtliches; entspricht etwa zwei Drittel des Aktienkapitals. Für das Geschäftsjahr 1955/6 wird mit- geteilt, daß eine Besserung des Verlaufs der Haftpflicht-Versicherung nicht zu verzeich- nen gewesen sei, die Kraftfahrt-Haftpflicht in 1955 ungünstig abgeschlossen habe und die Feuer- und Leitungswasser- Versiche- rungen in 1956 einen angespannten Verlauf zeigten. Es wird jedoch erwartet, der Haupt- versammlung Mitte dieses Jahres für diese beiden letzten Geschäftsjahre über befrie- digende Gesamtergebnisse berichten zu kön- nen. Pünktchen ) verlängertes Geschäftsjahr ) nach Bildung einer Disposſtionsrückstellung für bevorstehende Sonderausgaben(300 000 DM) ) nach gewinnmindernder Behandlung von 385 000 DM hingegebener ſe-Darlehen Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 4545.40; Tendenz ruhig: inl. Roggen 41,30—41,60; Tendenz ruhig; Weizen- mehl Type 405 62,5064; Type 550 39,5061; Type 812 36,50—58; Type 1050 54,50—56; Tendenz ruhig; Brotmehl Type 1600 49,5051; Roggenmehl Type 997 555,25; Type 1150 5353,25; Type 1370 5151,25; Tendenz rumig; Braugerste 4444,75; Tendenz ruhig; Futtergerste inl. 3738; Sortiergerste 35 bis 37; ausl. nicht notiert; Tendenz ruhig; Industrie- gerste nicht notiert; Inlandshafer zu Futter- zwecken 34—35; dto. für Industriezwecke nicht notiert; Tendenz ruhig; Auslandshafer 36; Tendenz ruhig; Mais 39—40; Tendenz ruhig; Welzenkleie prompt 23,50—24; dto. per März/April 24,2524, 75; Effekten börse Süddeutsche Bank A. G., Filiale Mannheim i Frankfurt a. M. „ 28. Januar 1957 Börsenverlauf. Bei uneinheitlichem verlauf zumeist neue Kursabschläge, die vereinzelt 3 und 4 Punkte ausmachten. Die Geschäftstätigkeit war unterschiedlich. Von den stärkeren Anfangsver- lusten konnte später verschiedentlich etwas aufgeholt werden. Am Montanmarkt verblieben jedoch Kursverluste von 2 Punkten. Das Bezugsrecht für Ford-Werke wurde am ersten Notierungstag mit 5 bis 5½ bezahlt. Von Spezialpapieren gaben Zellstoff Waldhof und Philipp Holzmann mehrpro- zentig nach. Banken tendierten unregelmäßig, wobei Abschwächungen überwogen. Hlektro- und Ver sorgungswerte 5 EKallaktien ermäßigt. an den Rentenmärkten hielt das Angebot an, so daß verschiedene Pfandbriefe und Industrieobligationen erneut leicht nachgaben. Nach VWD) Aktien 28. 1 28 l. Aktien.. 28,1 Ak tien 28 1. 24.1. 1 1 110 g 165% Mannesmann 166½ 166/ eh. GHH: Kleyer 1 1 Metallges, 38⁵ 382 15³ a8 e 1% 188% Aken Staunk.% 2 SergdWeuektetfg.. 137 Bergb. Neue Hoffg. 55 Aschzell] 80½ 80% Rhein. Elektr. 173½ 172 B GHH Nürnberg 199 197 B Augsburg-Nürnb. 210 207 Rheinstahl 161 160% Bet. Ges. Ruhrort 295 Bayer. Motoren 107% f 107½¼ WE 4 203½ 204 B 5 8 Berger Lie. 1** 911 Salzdetfurtn. 227 227 D 131 Schering„— 264. SUVA 238 Schlossquellbrau. 240 250 8 eg 133. 122²¹ Buderus 173 1710 Schubert& Salz.) 109 109 Hoesch werke 12 51 6 Chem Albert. 140%½ 14% Schwartz Storch. 215 215 Altessener Bergw. 13 Conti Gummi 250 258 Senwolff 112% 113 Industriewerte 5. Daimler-Benz. 302½ 301½ Siemens& Halske 189 Degussa 249 249 Sinner. 114 113 8 5 Demag 21% 216 Südzucker 207 207 eh. Kloecknerw.: Dt. Erdé'li.. I½%½ 169 VDN 5 177 Kloeckner- Werke 1471 145 Dt. Linoleum 2286 225%½[Ver Stahlwerke. 5,60 5,00 5 D 5 Ot. Steinzeug. 244 24⁴ Wintershall 221 220 88 7 5 161 120 Durlacher Hof 20⁰⁰ 20⁰⁰ Zeiſß-I kon 223 222 VV'äꝶ s 168* Elechbaum-Werger 20 21% Zellstoff waidhof 108¼ 107 eee ee 55 El. Licht& Kraft 127½ 127 5 5 45255 15 Ban ken eh. ver. Stahlw.: zebr. Fahr. 259„ Badische Banx 190 190 1 IG Farben Liqu. Bayr. Hypothek. eee e e Ant.-Sch.)— 35¼ u. Wechsel- BK. 206½½% 204½ Hüttenunion 1345 132 %%% 11% J Selsenk. Bergw. 33 120% B r„ Commerz. Rum. 255 rarbent Beger ib 189%[u. Credit. Ban 20% ¼20 Sugstahle Witt. 182, 183“ Farbwerke Höchst 181 12⁰ Deutsche Bank) 23 2½ Hamborn, Berg. 10% 105 Teldmühle. 4 3 Süddeutsche Bank 159, 15% Handels nien— 250 Telten æ Gui. 92 18% Dresdner Bank) 2%„%[ Phönix Rheinrohr 170% f 167½ Goldschmidt 17 2 Rhein-Mam Bank 200 200 Hüttenw. Siegerl. 220 220 Srrtzner Kanser 190% 1 Seele Bep.-Bank%, ie, Flederrh. Hütte 180 175 Grün& Bilfinger 157½½ 154 f[ Reichsbank-Ant.. 62 61 BI Rheinst. Union 101 147 Harp. Bergbau 100% f 100% Rhein. Hyp.-Bank 170 170 Rhein- Westf. 5 eien Dego(Vorzug) 48 he Eisen u. Stan! 12½ 1705, Kl in. unn Montan Ruhrst. Hatting 169 1068 ein, Schanzlin. 182 182 Stahlw. Süd Labem. 3535 10 167 Nachfolger 55 e 5 75 ahme ver eh. Eis. u. Hütten ·. Fan 100 98% Fa Zeche Erin. 280 280 Linde's Eis. 218 217½ Neue Eisen-Hutte 126 B 124½ Ludw. Walzmühle I 106 0⁰ Stahlw. Bochum 120 12⁰ „ AM. Werte en Kg. (bis. ann fen N ben. Ein Mann, dessen emsige Betriebsg fast jeder Haushalt in Süddeutschland spürte, denn er gehörte zu jenen, die 0 1 nicht. den Kockherd mit Kohle versorgten wia sich auch um reibungslose Belieferum a0 Arbeitsstätte mit Kohle bemünten. Heinrich Mintrop trat vor fast zwe rationen am 16. Mai 1899 in ein im R gelegenes Unternehmen der Firma St i Ceſſ Ahrgel . innes e Bereits vor dem ersten Weltkrieg 11 seine Zelte in Mannheim auf, wurde ba rist, später Direktor und schließlich Lei von Hugo Stinnes Gmb und Mattig nes, Mannheim, Karlsruhe, erhaltenen Niederlassungen. Ein Mann von diesem Format konnte du ämtern nicht ausweichen. Er trug gie 5 Würde und versagte nie jemandem Rat, 1 von ihm gefordert wurde. 41s Vorsttze, zahlreichen. Gremien der Wirtschaft diele selbst Ueberanstrengungen nickt, denn Heß rich Mintrop hatte sein Leben seiner grole Liebe gewidmet— der Kohle. ter ch 8 0 Kehl, Wüirgug Streit um Wein- Einfuhren dauert an (eg) Bundesernährungsminister Pr. abt hat am 28. Januar mit den Vertretern g Importeure, des Weinhandels und der i zer noch keine Einigung über die Frage g. zielen können, ob und in welchem Unten die Weineinfuhr verstärkt werden soll. e Gespräch soll in einigen Wochen wieder au genommen werden. Bis dahin sollen bel neuen Ausschreibungen für Weinimport erfolgen. Dem Weinhandel wurde allerdi vom Minister zugesagt, daß von diesem 90. übergehenden Ausschreibungsstopp a5 wichen werden solle, falls die infandscte Weinpreise erneut steigen. vom 28. Januar— Roggenkleſe 2222,75; Weizen- Bolimehl 24,80! Weigen-Nachmehl 31,75—3%50; Tendenz rule Rapsschrot 30; Sojaschrot 3737, 50; Erdnußscht nicht notiert; Palmkernschrot 33; Kokosschrot Leinschrot 40; Tendenz ruhig; Hünnerkörnerfutt 43—44; Malzkeime 25—26; Biertreber nicht notler Trockenschnitzel 24—25; Dorschmehl 74-17; Risch mehl 65—71; Tendenz ruhig; Speisekartoffeln 9 50 kg frei Mannheim 5,75—6; Tendenz ruhig;. senheu lose 1010,50; Eugzerneheu lose 15— Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt bis 4; Weizen- und Roggenstroh Znkdrahtgepte“ 4,80—5,10; Tendenz ruhig.— Die Preise verse sich als Großhandels- Durchschnittspreise 9 100 Kg bei Waggonbezug prompte Lieferung Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VD) Auftrieb: 29 Ochsen; 256 Bullen; Kühe; 153 Kühe; 277 Kälber; 2089 Schweine; e Schaf. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen 102—116; B 80—90; Bullen A 103116; B 00-4 Kühe A 60—95; B 63-80; C 55—65; Färsen A 105 U 116; B 98-107; Kälber Sonderklasse 178-105 K bis 170; B 135—148; C 123—132; D 105120; Schwe A 127—136; BI 126-136; B II, C 126137; D 12 136; E 120—128; Sauen GI 115120; Schafe ni notiert.— Marktverlauf: Großvieh in allen de tungen schleppend, die Spfitzenpreise erreicht nur nicht angekörte Jungbullen, Kälber sdilee rößerer Ueberstand; Schweine langsam, ausw 55 Heidelberger Schlachtviehmarkt WD) Auftrieb: 9 Ochsen; 42 Bullen; 50 KI. 48 Färsen(insgesamt 149 Rinder); 178 Kälber“ Schweine; 16 Schafe. Preise je ½ kg Leben gewicht: Ochsen A 107/114; Bullen A 10-1 B 100—102; Kühe A 735-86; B 70-863; C 52-410 D! Fürsen A 106—114; B 100102; Kälber A 100-1 B 142—156; C 125—140; D bis 120; Schweine A nd notiert; I BI und C 127135; D 1-4 Sauen G1 105125; Lämmer, Hammel und Sd nicht notiert,— Marktverlauf: Großvieh in al Gattungen schleppend, Ueberstand: Kälber sche pend Ueberstand; Schweine schleppend, Vebe stand; Schafe schleppend. Ueberstand Handschuhsheimer Obst- und Gemilse-Grofmat o) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielt Aepfel A 15—25; B 1014; C 6; Weißkohl Rotkohl 13; Wirsing 12: Feldsalat 200 Rosen 40; Möhren 12—13; rote Rüben 9-10: Sellerie 4 25; Lauch 2025; Zwiebeln 18-20; Kresse 13. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 319, 25822) f Blei in Kabeln 138,00—13900 Aluminium für Leitzwecke 250,00 265,00 Wesbdeutscher Zinn-Preis 923,00—932,00 zwecken not.:h-handeld- 27 RDO Deo Freie Devisenkurse 7 Geld Bret 1000 Italienische Lire 6,668 6,665 100 belgische Frances 6,344 98,864 100 französische Franes 1,1901 1,132 100 Schweizer Francs 95,57 95,½7 100 holländische Gulden 109,989 110,205 1 kanadischer Dollar 4,375 4,388 1 englisches Pfund 11, 11½5 100 schwedische Kronen 90,693 691,055 100 dänische Kronen 60,465 60,505 100 norwegische Kronen 58,64 50, 100 Schweizer Frankem(fr.) 97,0 90% 1 U8-Dollar 4,1957 4,20% 100 sterreichische schilling 16,10 16, 100 D- W= 435 DRM-O; 100 DM-O= 20,41 D — Soziale Ordnung als Aufgabe der Wirtschaftspolitik erheischt, Scheuklappen fallen zu lassen Das Bibelwort„im Schweiße deines An- gesichts sollst du dein Brot essen“ scheint. in heutigen Zeitläuften abgelöst zu sein von der Parole„im Schweiße deines Angesichts sollst du dich vergnügen.“ Streben nach Macht beherrsche an Stelle von Autorität (Ansehen, Fachgröße, Maßgeblichkeit), Stre- den nach Besitz an Stelle von Eigentum be- herrsche die heutige Gedankenwelt. Mit diesen Feststellungen wurde ein Aus- sprache-Abend der Hermann-Ehlers-Gesell- schaft, Bonn, einer Evangelischen Studien- gemeinschaft für öffentliche Verantwortung, der in Stuttgart abgehalten worden ist, ein- geleitet. Die Hermann-Ehlers- Gesellschaft trat in Stuttgart zum erstenmal an die süd- deutsche Oeffentlichkeit. Die Referenten wa⸗ ren die Bundesminister Professor Siegfried Balke(Atom) und Professor Ludwig Erhard (Wirtschaft). ö Balke vertrat die Auffassung, die soziale Ordmung würde vielfach als Intervention Eingriff) des Staates betrachtet. Dabei Sei Das Solidaritäts- 50 eine Ordnung des staatlichen Ausbaues, bel dem dle Familie die Keimzelle der Gemeinschaft und in erster Linie maßgebend ist. Die übrigen Gemeinschaftsbildungen treten nur hilfsweise substdlar hinzu, Jede größere Gemeinschaft soll nur insoweit zur Erfüllung der Gemeinschafts- aufgaben herangezogen werden, als die kleineren Gemeinschaften diese Aufgaben nicht erfüllen können, Dem Staat selbst als der größten um- tassendsten Gemeinschaft soll also nur ein mög- Uchst kleiner und geringer Rest von Aufgaben verbleiben. 8 system sei eine Verfälschung organisch wach- sender, bzw. gewachsener Ordnung, das bloße. Leistungssystem Verirrung zum Materialis- mus. Balke sieht die Problematik des Tages in der Trennung von Wirtschafts- und So- zialpolitik. Man könne jedoch nicht sagen, dan wirtschaftlich richtig sei, was sozialpoli- tisch unverträglich ist, ohne letztlich sowohl Hxistenzhunger als auch Existemzangst, ja Existenzgefräßigkeit auszulösen. Ordnungs- formen, die bestehen bleiben, können nicht aus der augenblicklichen Wirklichkeit her- vorgehen, denn die Werte bleiben, wenn auch die Formen Wandlungen unterliegen. Bundeswirtschaftsminister Erhard stellte die Frage, ob die soziale Frage Aufgabe der Wirtschaftspolitik sei. An sich reichten die Mittel der Wirtschaftspolitik ellein hier nicht aus. Man könne die Wirtschaftspolitik höch- stens als Oberbegriff bezeichnen. Entweder Wächst das Gemeſnverständnis bezüglich der Wertung, oder wir haben sle überhaupt nacht. Vorstellung über Sinn und Wert des Lebens war früher einheitlich, Dazu gehörte die Auffassung, daß nichts schlecht ist, weil es zweckhaft gemeint ist Wirtschaften ist jedoch Zweck aber nicht Sinn des Lebens. Fluch unserer Zeit, sei alles zu organisieren: Lebem, Glück, Hunger und natürlich das Sattessen. Dabei leben wir uns immer weiter auseinander. Wirtschaftspolitik könne— so meinte Er- hard— Entartungen in gemäßigte Formen zurückdrängen, wobei zu beachten sei, daß es Aufgabe des Wirtschaftsministers Freiheit ein Ganzes ist und unteilbar. Es Sei beachtlich, daß die Nutznießer der Frei- heit, je mehr sie sie lieben und um ihre Erweiterung bestrebt seien. vor der Verant- wortung furchtsam zurückschreckten. Unter Verantwortung werde gemeinhin Rechen- schaftslegung verstanden und nicht das Ge- wissen, das vom Menschen ausgehen soll und in ihm wohnt. Es fehlten halt die Maßstäbe, meinte der Bundeswirtschaftsminister und forderte, daß die Organisation aus der Anonymität heraustreten müsse. Es würde Mißbrauch mit dem Wort Ord- nung getrieben zugunsten eines bequemeren Lebens. Erhard wies auf die zahlreichen Marktordnungswünsche hin, die er als Bei- spiel anführte. Was man sich unter Ordnung heute mißverständlich vorstelle, entspreche einer Ausschaltung des Wettbewerbs. Als ob sei, neue Berufe zu erfinden, um die Menschen unterzubringen. Aber die Menschen wollten nur Ordnung anerkennen, die man rauschen höre. Eine geräuschlose Ordnung, an die glaubt nie- mand. Je mehr Sand im Getriebe quietsche, desto besser dünke es ihnen., Aufgabe der Wirtschaftspolitik sei— Erhard unterstrich dies— die Entartung der Ordnung zu verhin- dern. Keine Ordnung aufkommen zu lassen, die eigentlich Unordnung bedeutet. Mit an- deren Worten: Abwehr der falschen Wege stehe im Vordergrund der wirtschaftlichen Aufgabenstellung und nicht Umänderung und Herumbasteln. Allerdings seien die Or- ganisationen im heutigen Leben so mam- muthaft geworden, daß brutale Macht ohne Verantwortung gegeneinander und mitein- ander kämpfe. Die Abneigung, primitivste Wahrheiten zu glauben, fuße darauf, daß sie zwingend seien, diese primitivsten Wahrhei- ten. Zu den Entartungen, denen die Wirt- schaftspolitik entgegenzuwirken habe, ge- höre die Ueberforderung der Wirtschaft in jeder Hinsicht. Die Ueber forderung, die von allen Seiten die Wirtschaft bedrohe. Da habe beispielsweise in der Diskussion, ob Einkommenserhöhungen(Lohnsteigerung) die Zunahme der Produktivität(der wirt- schaftlichen Leistungsfähigkeit) überrunden dürften, jemand gesagt: Es sei ganz richtig, daß eine Ueberschreitung der Produktivität durch Lohnerhöhungen Preiserhöhungen aus- 168e. Aber darum gehe es nicht, und des- Wegen sei das unwichtig, denn es würde eine Neuverteilung des Sozialproduktes(des ge- samten Volkseinkommens) gefordert. „Gefordert, ja gut, aber ich kenne nie- manden, der bereit ist, von seinem Einkom- men etwas freiwillig abzugeben. Alle wollen sie mehr. Nicht nur die Arbeitnehmer, son- dern auch die Landwirtschaft, der Mittel- stand und jeweils der, der glaubt, ein anderer verdiene mehr.“ In diesem Zusammenhang kam der Bun- deswirtschaftsminister auf jene übergebiet- lichen Sozialbestrebungen zu sprechen, die darauf abzielen, eine soziale Harmonisierung über die Staatsgrenzen hinaus dadurch zu erzielen, daß der soziale Höchststand jeweils auf andere Länder verpflanzt Wird. Dies könne keine Organisationsfrage sein, son- dern lediglich eine Frage des Leistungsergeb- nisses. Die Harmonisierung stelle sich von selbst ein. Allerdings erst als Frucht der Arbeit. Eine Vorleistung darauf— 80 dh als Geschenk, das ohne Arbeit und Leist erworben würde— bleibe ein Wunschtral gegenüber den Realitäten. Im vorhin könne der Lebensstandard des Arbeiters“ der Bevölkerung im Ruhrgebiet nicht 1 ger des Arbeiters oder der Bevölkerung Sizilien gleichgeschaltet werden. Erst he der sizilianische Arbeiter leistungsme seinen Kollegen im Ruhrgebiet erreich, könne dies gelingen. a Die Freiheit könne man nicht atomistet In Wirtschafts-, Sozial-, Handels- oder d dere Politik aufteilen. Man müsse sich Hüte die Menschen irre und wirre werden au Sen. Weh all denen, die den Sinn mit 4 Zweck verwechseln und den Zweck mit dt Sinn des Lebens. „Naturgemäß konnte das Thema nicht!“ nähernd ausdiskutiert werden, besondes“ die Diskussion zu sehr moral- theologie“ Charakter annahm. Dennoch schien sies“ lehrreich und gab den zahlreich erschienen Wirtschaftlern und Politikern zu den Denn immerhin war man sich nach anf lich vielleicht zu pessimistischer uss“ Balkes schließlich zuzugestehen geneigte“ men auf der Suche nach einer Antwort e hin eine Vorstellung dafür gefunden es wie die soziale Ordnung von heute und nd gen beschaffen sein sollte. Dennoch war d ser Ausspræcheabend eine Bereicherung alle Teilnehmer, die das Bewußtsein mit nach Hause nahmen, daß die soziale Ordn als Aufgabe der Wirtschaftspolitik nur de gemeistert werden Kann, wenn wieder inneren Zusemmenhänge zwischen 80 und Wirtschaftspolitik hergestellt werde. F. O. Weber „. 8 1957/ rg — p F eutschen 0 rop(bis 10 E, Mannzen derstorben, Betriebsnmz ut schlang 550 * die nießt u. 'rgten, gon elleſenng Rten. ast ztwef ge im Rufrgee ma Stinnes e erieg schlug Wurde Proz Blick Leiter gh Matthias g dehl, Würzbu, fonnte Ehren trug sie ndem Rat, 00 1s Vorosttzer chaft scheute ⸗ fit, denn nen seiner groge uhren ster Pr. Lübt Vertretern 1 Und der i die Frage en Ichem Umten erden soll. Da en wieder zu n sollen ke Weinimport arde allerdin on diesem vt zsstopp abg 2 ine mehl 24,50 Tendenz rung 0; Erdnufßschrt Kokosschrot nnerkörnerfutte er nicht notiert nl 74—78; Fisch Sse kartoffeln p lenz ruhig; Wit eu lose 15-4 adengepregt Ankdrahtgepte, Preise verstelg mittspreise. de Lleferung dseestation. 256 Bullen; 9 Schweine e wicht: Ochsen 116; B 100—4% Färsen A 1050 se 178105; A 05120; Schwen 6137; D 126 20; Schafe nich eh in allen 0 preise erreich Kälber schlech langsam, ausge 5 Bullen; 50 Kü 178 Kälber!“ len A 104 ; C 52-10 D ilber A 10-4 schweine A ni 1387 D 18-1 roßvieh in all 1: Kälber schi leppend, Uebe tand. milse-Groſman tel. Es erzielt Weißkohl= t 200 Rosengt 0: Sellerie u 0 Kresse 130, 819, 2—322,5 U 138,00—13900 0 250,00—265,00 0 923,00—93200 U GOV DG 10 Geld Brie 6,568 6665 8,344 6586“ 1,1901 1,121 95,57 95% 99,989 110,205 4,375 4308 1,7 11% 50,695 91,055 50,465 60,505 58,64 55,5 7,93 99,13 4,1957 4,2050 16,10 16,1 5= 2,1 DA —— —— uf— 80 g Und Leisen Wunschtrau Im vorhine. S Arbeiters jet nicht 5. evölkerung n. Erst wel eistungsm biet erreich nt atomisler Jels- oder 4. e Sich hüte Verden 20 Sinn mit d weck mit ce ema nicht e besonders,“ theologisch chien Sie 8d 1 erschienen 1 zu denke nach anfan cher Aust eicherung! Itsein mit s ziale Ordnut. litik nur dee n wieder 0 schen Soll, it werden F. O. Webel MORGEN Seite 18 Fr. 24/ Diensdag, 29. Januar 1987 .———— 1 2 5 2 an 2 Telefon 5 20 00 T. 50050. 2. Woche 13, 15, 17. 19, 21 Uhr M HANMBRa V S. Ziemann, W. Markus, W. Siller Aue Germaine Damaxr, Walter Giller its. c n 16.00, 18.13, 8 N Cs: Clifton Webb, Gl. Grahame UDNTUERSU „Der Mann, den es nie gab“ 6 Meßpl., Tel. 51186 capi 24, 1829. ib, 21 Uhr ER TOLPATSCH Narkn⸗ und Lewis-Groteske J 1, 6 Tel. 5 02 76 IU 13.40, 15.50, 3 Igdl. ab 10 J. Der gro e Erfolg:. 1— Abent.-Farbf, in Cinema- DIE RUR SEI T. 51895. J. ab 10 J. 2 8 a. 13.30, 16, 18.30, 21 N ILE 81 GEsETZ-„DER SEE- FUCHS“ ane leere John Wayne- Lana Turner Heute letztmals 9.50, 11.50 vorm. und 22.20 Uhr Spätvorstellung: Der spannende Kriminalfilm „Das Gangster-Syndikat“ Telefon 5 00 51 15.30, 18.00, 20.30 Rudolf Schock „Die stimme der Sehnsucht“ Ein überwältig. Farb-Musikfilm 6 55 Telefon 4 03 9 oik Ktan 4 4 48. 2 „LA PERVERSA“ X (Eine unmoralische Frau) X XK— nicht jugendfrei. DER SCH RAGE OTTO“„Niehts als Arger mit der Liebe“ 5 mit Viktor de Kowa Rx 8 Im Hebe waAMobur ler- Ruf 5 11 96 Sie haben selten soviel zu lachen 8 Das sprudelt, quirit und purzelt durcheinander Tolle Einfälle, urkomische, umwerfende Situationen! 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Deuischer ewerkschaftsbund Ortsausschuß Mannheim Donnerstag, den 31. Januar 1957. 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus Vortrag über „Arbeitsrecht in der Praxis“ Es spricht: Arbeitsgerichtsrat Fr. Luft Arbeitsrichter, Funktionäre und interessierte Mitglieder sind freundlichst eingeladen. Werkvorföhrung des hervorragenden Elektro-Rasierers .* Cina Sep e ink 5 1 Der große Erfolg: Wir spielen weiter! RUTH LEUWERIR Die Jranp-Familie Täglich: 16.00, 16.18, 20.30 Uhr Der Lachschlager für die ganze Familie! Fame Hesselbach Im Urisud DI. u. Mi. 15.30, 18.00, 20.30 Uhr Meaalmgtars. G0 em 29. und 30. Januar 1737 in unserer kundendienst- Station Memnheim— Moltkestr. 4 am kKalserring erneuern bei D.- u. H.-Unter wasche 0 D E e 1 SONJA ZTIHMANN— GUNNAR MOLLER 1 8 7, 10 Tarbfim. HOTTANDMADEIL Telefo 5 — 2 Beginn: 15.45, 17.45 und 20.00 Unr sowie Kürzen und Aendern von Trikotwäsche. NIX E, N 4. 7. 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Persönlich haftende Gesellschafter sind Alfred 3 e in Mannheim ter Bauer, Staatsbediensteter in Affolterbach. u 033 3 55 1957 Plastiks-Vertrieb Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Neuostheim, Grünewaldstraße 9). Der Gesell- schaftsvertrag ist am 7. Dezember 1956 abgeschlossen, Gegenstand des Unternehmens ist: Der Handel mit Kunststofferzeugnissen und zuge- hörigen Waren. Das Stammkapital beträgt 20 000, PN. Geschäftsführer ist Artur Brendel, Kaufmann in Mannheim., Sind mehrere Geschäfts- Führer bestellt, wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer mit einem Prokuristen vertreten. Is nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die öffentlichen Bekannt- machungen der Gesellschaft werden im Bundesanzeiger oder seinen Nachfolgeorganen erlassen. B 1034— 21. 1. 1987 Westfalentransport Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hagen, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweig- niederlassung der Westfalentransport Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung mit dem Hauptsitz Hagen.(Geschäftslokal; Mannheim, Schwetzinger Straße 28). Der Gesellschaftsvertrag ist am 13. Januar 1947 abgeschlos- sen und am 16. Oktober 1947, 22. Mai 1930 und 3. April 1954 in 8 8 (Kündigung), 9(Gehalt), 5 11(Eflichten der Gesellschafter) und 8 12 (Stammkapital, am 27. Mai 1952 in 8 6(Vertretungsbefugnis), 8 8 (Ausscheiden durch Tod) sowie§ 10, der aufgehoben wurde und am 20. Dezember 1956 in 8 6, Absatz 1(Vertretungsbefugnis) geändert worden. Gegenstand des Unternenhmens ist: In- und Auslandsspedition und Lagerei. Das Stammkapital beträgt 5000.— DM. Die Gesellschaft hat zwei Geschäftsführer, von denen jeder allein vertretungsberechtigt 18t. Geschäftsführer sind: Walter Bauret und Heinz Holthaus, beide Spedi- teure in Hagen. Veränderungen: A 349— 19. 1. 1957 J. Louis Haas in Mannheim(Käfertaler Straße 190). Josef Kellerer, Hans Leinhas und Ingetraud Hügel, alle in Mannheim, haben Gesamtprokura. Jeder ist mit einem anderen Prokuristen ver- tretungsberechtigt. A 403— 23. 1. 1957 Friedrich Metzger in Mannheim(L. 8, 5), Inhaber ist Walburga Emma Haag geb. Metzger, Kaufmann in Mannheim. A 607— 23, 1. 1957 Gebrüder Fox in Mannheim(Neckarau, Hasenacker- straße 17-25). Die Firma ist geändert in: Wilhelm Fox Nutzeisen und Schrott OHG. A 2435— 23. 1. 1957 Ernst Betz, Rohrleitungsbau, Blechbearbeitung und sanitäre Anlagen in Mannheim Neckarvorlandstraße 20). Die Pro- kura von Babette Betz geb. Bienfait ist erloschen. A 2472— 23. 1. 1957 Landvatter& Co. in Mannheim(UT 6, 20). Die Ge- sellschaft ist aufgelöst. Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf Fried- rich Landvatter, Kaufmann in Mannheim. 4A 2759— 19. 1. 1957 Einfuhrhandel Mannheim Hans Werle Kd in Mann- heim(E 2, 1-3). 2 Kommanditisten sind aus der Gesellschaft ausgeschie- den. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Hans Werle, Kaufmann in Mannheim ist alleiniger In- haber der Firma. Die Firma ist geändert in; Einfuhrhandel Mannheim Hans Werle. A 2800— 19. 1. 1957 Fritz Wenthe& Co., Uhren, Schmuck und Süber- waren(vorm. Jean Lotterhos) in Mannheim(T 1, 3). Fritz Wenthe ist aus der Gesellschaft ausgeschieden, Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Waldemar Schönig, Kauf- mann in Mannheim, ist alleiniger Inhaber der Firma. Die Prokura von Marla Wenthe geb. Berg ist erloschen, Die eingetragene Prokuristin Jlona Schönig geb. Gvurieza hat nunmehr Einzelprokura. A 3362— 23. 1. 1957 H. Roth KG in Mannheim(Landzungenstraße 10. Reinhold Hünger in Mannheim hat Prokura. B 142— 24. 1. 1957 Math. Stinnes Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim: Zweigniederlassung, Sitz: Mülheim a. d. Ruhr.(Ge- schäftslokal Mannheim: Karl-Ludwig-Straße Na), Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen hat Werner Hartmann in Essen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mülheim a. d. Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 1/7 bekannt- gemacht. B 186— 22, 1. 195) M. Marum Gesellschaft mit beschränkter Haftung 1. L. in Mannheim. Gerhard Lehner ist nicht mehr Liquidator, Pr. Adolf Kulzinger, Rechtsanwalt in Mannheim ist zum Liquidator bestellt. B 377— 25. 1. 1957 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft in Mannheim. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 15. Dezember 1956 ist die Satzung in f 8, Absatz 5(der Vorstand), 5 9, Absatz 2 und 3 durch Neufassung und 4 durch Streichung, S 11, Absatz 1, 2 und 3, 88 12 und 14, Absatz 1(Aufsichtsrat), 5 16, Absatz 1 Hauptversammlung) und 8 23 (Reingewinn) geändert. Eduard Max Hofweber und Dr. Wilhelm Knolle sind nicht mehr Vorstandsmitglieder. Die Direktoren Dr. Franz Ahl- grimm und Dipl.-Ing. Günter Lindner sind nunmehr ordentliche Vor- standsmitglieder. Generaldirektor James D. Wormley in Mannheim ist zum Vorstandsmitglied und Vorsitzer des Vorstandes bestellt. Er hat Alleinvertretungsbefugnis. Die Prokura von Theodor Lanig ist erloschen. B 425— 24. 1. 1957 Daimler-Benz Aktiengesellschaft Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Stuttgart. Gesamtprokura mit einem Vvorstandsmitglied, einem stellvertretenden Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen haben Dr. Hanns Martin Schleyer in Stuttgart und unter Beschränkung auf die Zweigniederlassung in Mannheim, Dr. Günter Barié in Weinheim/ Bergstraße. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart ist erfolgt und im Bundesenzeiger Nr. 10%7 bekanntgemacht. E 464— 21. 1. 1937 Nothilfe Krankenversicherung Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit in Mannheim. Erazbergerstraße 9-13). Direktor Ger- hard Knox in Mannheim ist zum stellvertretenden Vorstandsmitglied pestelit, seine Prokura ist erloschen. Gerhard Deutsch in Mannheim hat Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen. B 986— 23. 1. 1987 Süpag Süddeutsche Papiermanufaktur Aktien- gesellschaft in Mannheim(Windeckstraße 87-89), Die Prokura von Josef Hommen ist erloschen, Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen hat Albert Obst in Schwetzingen. Erloschen: A 32 19. 1. 1957 Alols Brugger in Mannheim. Die Firma ist erloschen, A 1131— 25. 1. 1957 Georg Kreuziger in Schriesheim. Die Firma ist erloschen. A 2674— 23, 1. 1957 wilhelm Fox Nutzeisen u. Schrott Hd in Mann- neim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Handelsgeschäft ist mit dem CC Sonderangebol- Hue diese Noche Die Volks waschmaschine mit B-Relzung 985 und Zeitschalter, 220 u. 110 Volt. nur DM* 14 Kilo Wäsche blütenweiß in einer Stunde. Dazu die passende Schleuder 109 mit Kupferkess el„„ 175 12 Kilo Naßg wäsche in 2 Minuten handtrocken. vorfünrung tägl. ab 11 bis 18 Uhr in T 2, 8. Gückseite Woolworth) Veranstalter M. Maler, Mannheim Inserieren bringt Erfolg! Von ungewöhnlichem Ausmaß för eine enorme Qualität: Ein besonden schwerer mech. SNMYRNA- TEPPICH 100% Wolle vollkommen durchgewebt, verschiedene Orlentmuster 190,290 om.... nor OM 168, 5 240/340 om... nur DM 268, Wir garaniſeren ihnen deför, doß dieses Angebot selbst im Winter- Schluß- Verkauf vom 28. Januor bis 9. Februar 1957 etwas Einmalige ist. . eee MANNTHIEIM, Breite Straße J 1, 3-4 Ruf: Sammel-NMummer 5 4206 HAMBURG, HANNOVER, BREMEN, MANN REIM, KARLSRUHER Acheter e Ss KR Firmenrecht übergegangen auf die offene Handelsgesellschaft in Firma Tel. 3 2186, Umzüge, Transporte Gebrüder Fox in Mannheim. ALTONA,. KIEL. LUBRECK. scHlESwIG. TIMMENDORF 8 8 ä 88 8 Seite 14 MoRGERN Der Unbekonnteste der Impressionisten kine große Ausstellung von Camille pissctto im Kunstmoseum Bern Nach den 780 Werken von Paul Klee, die Als letztes hier gezeigt worden waren, hat das Kunstmuseum Bern erneut eine Aus- stellung zusammenbringen können, die die merksamkeit der internationalen Kunst- freunde erregt. Eine kleinere Zusammen- stellung von Pissarro- Werken, die im ver- gangenen Sommer in der Pariser Galerie Durand-Ruel zu sehen war, konnte durch Leihgaben von etwa 40 schweizerischen Mu- seen und Sammlern, einem italienischen Sammler und schließlich den Münchener Staatsgemälde-Sammlungen so wesentlich erweitert werden, daß sie nunmehr 122 Oel- bilder und 17 Blätter in den verschiedensten Sraphischen Techniken umfaßt. Seit der Pariser Gedächtnisschau vom Jahre 1904 soll dies die umfassendste Pissarro-Ausstellung sein, die je veranstaltet wurde, und eine gleichwertige Uebersicht seines Lebenswer- kes wird sich auch so leicht nicht wieder zu- sammenbringen lassen. Im Kunstmuseum Bern bleibt sie bis zum 10. März geöffnet. Die ältesten Arbeiten, drei Tuschzeich- nungen venezuelischer Landschaften und das Oelbild einer krugtragenden Negerin, hat Pissarro noch in seiner Heimat gemalt, der dänischen Antillen-Insel St. Thomas, wo er 1830 geboren wurde. 1855 kommt er nach Paris, besucht den von ihm verehrten Corot, dessen Schüler er sich fortan nennt, und be- Sinnt als 25jähriger ein konsequentes Stu- dium. Schon auf seinen frühen Bildern ist eine intime Poesie der Landschaft spürbar, ein Naturgefühl und eine optimistisch-gläu- ige Lebensweisheit fast schon franziskani- scher Art, und immer wieder hat er die Sleichen Felder, Gärten, Bäume und dörf- lichen Häuser von Pontoise oder von Eragny im Wechsel der Stimmungen und der Jah- reszeiten gemalt. Mag auch die Technik sich in immer neuen und sehr unterschiedlichen Phasen ändern, von den ersten Einflüssen Corots, Courbets und Millets über den Im- pressionismus und den Divisionismus bis zu einem ganz freien Altersstil, so bleibt diese Ehrfurcht vor der Natur immer bewahrt. Gerade Cézanne war es, der einmal sagte, dag„Pissarro sich von allen Malern am meisten der Natur genähert“ habe. Obwohl er älter war als die anderen Im- Pressionisten, hat er etwa gleichzeitig mit innen zu malen begonnen, und als einziger ist er auf allen Impressionisten-Ausstel- jungen von 1874 bis 1886 vertreten. Es mag vor allem der Einfluß Millets sein, der ihn Wie sonst keinen anderen das Menschenbild auch in der Landschaft bewahren läßt. Cé- zanne, Monet oder Renoir haben zwar viele Portraits geschaffen, aber in der freien Natur wird ihnen der Mensch unwichtig, seiner Persönlichkeit beraubt, kaum mehr als eine Silhouette oder eine malerische Schatten wirkung. Nur Pissarro kennt die Grenze, wo der Mensch auch in der Landschaft noch seinen Charakter behält, ohne daß gleich ein Portrait daraus würde. Als wohl ein- ziger von ihnen malt er auch Szenen des ländlichen Lebens, von den„Bäuerinnen beim Kühehüten“(1882) bis zur„Mittags- une“(1899), aber wenn Millet einst aus dem Thema fast ein Denkmal machte, bleibt bei Pissarro die Wirklichkeit des täglichen Lebens auf dem Lande bewahrt. Koltur-Chronik Arnold Gustavs, der„Inselpastor“ von Hid- densee und Freund Gerhart Hauptmanns, ist im Alter von 81 Jahren gestorben, meldet die Ost- berliner Zeitung„Der Morgen“. Gustavs, der 53 Jahre auf Hiddensee zubrachte, hat ein Buch mit„Erinnerungen an Gerhart Hauptmann“ veröffentlicht. In seinen letzten Jahren schrieb er das Heimatbuch über die Insel Hiddensee. In der wissenschaftlichen Welt war Pastor Gustavs als besonderer Kenner alter Sprachen geachtet. Das Wiener„Theater der Courage“ hat Günther Weisenborns Stück Das verlorne Gesicht“, das in dieser Saison herausgebracht werden sollte, wieder vom Spielplan abgesetzt. Wie der„Bildtelegraf“ am Montag meldet, soll der Entschluß des Theaters darauf zurückzu- führen sein, daß Weisenborn zum korrespon- dierenden Mitglied der sowjetzonalen Aka- demie der Künste ernannt wurde. Hans Günther Grimm vom Mannheimer Na- tionaltheater sang auf Einladung der Academia Pro Arte in Heidelberg mit starkem Erfolg „Die Winterreise“ von Franz Schubert. Er wurde dabei am Flügel von dem Mannheimer Pianisten Erwin Schmieder begleitet, der übri- gens demnächst drei Konzerte in Finnland geben wird und auch vom finnischen Rundfunk zu Bandaufnahmen eingeladen wurde. Nach 1886 beginnt ihn vorübergehend die Pointillistische Technik von Seurat zu locken. Er hoffte, seinen Bildern damit noch mehr Licht mitgeben zu können, war aber doch bald wieder enttäuscht davon. Seine letzten Lebensjahre stehen unter den Ver- suchen, den Ausdruck noch freier und spon- taner werden zu lassen. Als er in den neun- ziger Jahren ein Augenleiden bekommt und nicht mehr in der freien Natur malen dark, zieht er nach Rouen, und von 1896 ab ent- stehen dort seine späten Bilder von neb- ligen Quais, rauchenden Schiffen, weiten Brücken und müden Dockarbeitern. Alles ist dabei auf das Einfachste und Wesentlichste zurückgenommen, die expressiven Linien werden verstärkt und jedes unnütze Detail fortgelassen. Eine„Steinbrücke zu Rouen im Morgennebel“ von 1896, ein„Nachmittag über St. Sever“ von 1898, vor allem auch sein allerletztes Bild aus Le Havre aus dem Todesjahr 1903, daneben noch zahlreiche Stadtlandschaften aus Paris lassen erken- nen, daß Empfindung und Kraft bis zum Schluß nicht nachlassen, daß die Kraft der Zeichnung und der Reichtum der Farbe be- wahrt sind, und daß dies alles sich mit einer wunderbar weisen Abgeklärtheit vereint. Die vor vier Jahren auch erstmals deutschsprachig erschienenen„Briefe an seinen Sohn Lucien“, die nicht nur ein be- Zzwingendes menschliches Dokument sind, sondern auch eine der wertvollsten Quellen zur künstlerischen Entwicklung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mögen das In- teresse an Pissarro wieder neu belebt ha- ben. Warum er so lange hinter den anderen Impressionisten zurücktrat, weshalb seine farbflimmernden und wie Perlmutt aufsprü- henden Landschaften der„douce France“, seine lyrischen Visionen eines sich gleichsam Zzersplitternden Lichtes und ebenso seine späten Hafen- und Seebilder von der Kanal- küste in den deutschen Museen so selten sind, und weshalb selbst Scheffler in seinem Buch über die großen französischen Meister des 19. Jahrhunderts ihn nicht einmal er- wähnte, ist nach dieser Ausstellung nicht mehr recht zu begreifen. Ulrich Seelmann-Eggebert Camille Pissarro: Selbstbildnis us dem Todesjahr 1903) Aus der Berner Pissarro- Ausstellung, über die wir łeute berichten. „Rigoletto“ im Rokoko-Thedter Drei Aufführungen der„Deutschen Operngastspiele“ in Schwetzingen Das seit einigen Jahren durch deutsche Mittel- und Kleinstädte reisende Ensemble der unter der künstlerischen Leitung von Intendant Walter E. Eberhard stehenden „Deutschen Operngastspiele“ war über das Wochenende mit einigen Aufführungen von Verdis„Rigoletto“ ins Schwetzinger Rokoko- Theater eingekehrt. Die ernsten und wage mutigen Bemühungen der Gastspiel-Gemein- schaft, gute Opernkunst in Orte zu tragen, die ein eigenes Theater nicht besitzen, ist zweifellos verdienstvoll, wenn auch nicht verkannt werden kann, daß der dauernde Wechsel der Spielstätten, wie überhaupt die mannigfachen Schwierigkeiten des Reisens mit dem für Opernauf führungen nun einmal notwendigen großen vokalen, instrumentalen und technischen Aufgebot die eine oder an- dere Aufführung in ihrem künstlerischen Gesamtergebnis gelegentlich ein wenig be- schatten. Namen von Rang wie Willy Dom- graf-Faßbaender(der als Inszenator der „Rigoletto“-Aufführung fungierte) und Ge- neralmusikdirektor Dr. Ernst Cremer(der von seiner früheren Mannheimer Tätigkeit her besten Ruf hat und als Leiter des Ham- burger Symphonie-Orchesters das aus her- bem Geist geborene elementare Melos der Rigoletto-Musik plastisch und eindringlich deutete), üben anscheinend starke Zugkraft auf ein breites Publikum aus. In geschickt gebauten, allerdings reichlich viel Umbauzeit beanspruchenden Bühnen- bildern von Kurt Mayer-Pfalz ließ Domgraf- Faßbaender mit lebendigem Theatersinn das Schicksalhafte und Unheimliche der Hand- lung spürbar werden, soweit es sich aus der Spektakelnden Schauerromamtik des Textes überhaupt herauskristallisieren läßt. Auf Grund seiner und des Kapellmeisters gewis- Senhafter Vorarbeit erhoben sich auch die Gesangsleistungen zu manchmal beträcht- licher Höhe, wenngleich infolge der reichlich Starken stimmcharakterlichen Unterschied lichkeit der Solisten Klang und Farbe ins- besondere der Duo-Gesänge(Gilda/ Herzog, Gilda /Rigoletto) und vor allem des großen Quartetts im Schlußakt an Ohrgefälligkeit beeinträchtigt erschienen. Es wer bezeich- nend, daß gerade nach diesen Kulminations- punkten, die stets bombensicheren Szenen Applaus hervorzurufen pflegen, sich keine Hand rührte. In der dieser Besprechung zugrunde lie- genden Aufführung vom Samstagabend sang ein Athener Bariton, Thanos Burlos(der nach dem Zettel mit Oskar Stolz und Theo Lien- hard alternierte) den Rigoletto. Er ist ein guter Schauspieler, doch bleibt der Klang seiner an sich kräftigen Stimmittel allzu sehr belcanto- fern, ebenso wie dem angenehm eingedunkelten Tenor Nicolo Jussas für die Partie des leichtfertigen Herzogs der Reiz einer legato geführten lyrischen Kantilene fehlt. Auch diese für die Partie zu massive Stimme hat die Neigung zu einem etwas„fa- serigen“ Klang, und obgleich der Sänger ge- legentlich mit seinem„langen Atem“ zu kokettieren suchte, blieb sowohl nach dem galanten„Freundlich blick' ich auf diese und jene“! wie nach dem berühmten„donna e mobile“ der erhoffte Beifall aus. Mit sauber gebildeten schönen Pianotönen und gepfleg- tem Ziergesang wartete Norah Koppermann als Gilda in ihren Soloszenen auf. In den Duetten freilich erdrückte, wie schon ange- deutet, das stimmliche Schwergewicht der männlichen Partner den zarten lyrischen Schmelz ihres Soprans. Sehr bemerkenswert, gesanglich wie darstellerisch und vor allem in der genialen Szene des Mordangebots, war Kammersänger Georg Hruschkas künstlerisch durchdachte Interpretation des skrupellosen Sparafucile, fesselnd auch die im Quartett mit gut kontrastierendem Altklang singende Maddalena Hanna Kappes“ Hans Kümmel schleuderte als Monterone mit gemäßigter Stimmwucht seine Flüche, und die in den kleineren Partien wirkenden Kröfte, sowie der rhythmisch exakt singende Herrenchor gliederten sich gefügig der Aufführung ein, die am Schluß im Zeichen lebhaften und an- haltenden Beifalls stand.— Am Montag gastierte das Ensemble in Ludwigshafen. . Musik alter Meister Konzertabend in der Mannheimer Durch gepflegtes Musizieren zeichnete sich ein kleiner Künstlerkreis in der gut be- suchten Mannheimer Schloßgkirche aus. Die Organistin Emmy Kallenheim-Bastian eröff- nete das Programm mit Präludium und Fuge in g-Moll von Girolamo Frescobaldi. Schon bei den ersten Takten zeigte sich, daß die Künstlerin der Aufgabe mit viel Einfüh- lungsvermögen begegnet war, die eigene Linie Frescobaldis sorgfältig wahrend. Die Solisten fanden bei dem Geistlichen Konzert für drei Singstimmen und Orgel von J. Vierdank ausgewogen zueinander. Emmy Eallenheim-Bastian hielt die begleitende Orgelstimme dezent zurück, Cläre Frank- Deuster zeigte schöne Ausdruckskraft, Anny Hammer begeisterte durch strahlenden So- Pran, ebenso Erich Kallenheim mit seinem Schloßkirche gepflegten volltönenden Baß. Fein durch- dacht und mit prägnanter Ausdruckskraft spielte die Organistin den zweiten Satz aus dem Orgelkonzert d-Moll von Bach- Vivaldi. In der folgenden Motette für zwei Soprane, Baß und Orgel erfreute die Kunst aus- drucksvoller Veränderung, wie sie Dietrich Buxtehude eigen ist. Cläre Frank-Deuster gestaltete ihre Partie gut, Anny Hammer überzeugte auch hier wieder durch ihr her- vorragendes Stimmaterial, bestechend klar im Vortrag, so auch Erich Kallenheim mit seinem gewinnend warmen Baß. Emmy Kallenheim-Bastian schloß das Konzert mit der Fuge in c-Moll von J. S. Bach ab. Die einheitliche Geschlossenheit der Bachschen Komposition fand durch die Organistin in- nige Würdigung. isp. Dienstag, 29. Januar 1957 0 Nr. — „Leben qus zweiter Hund“ Eine Urcofföhrung in Wien In der Wiener Presse waren wiederholt e an ee Wiener Bühne zu lesen, die zur Zeit nur„nachspielen“ Wagnis von Uraufführungen dem Nachbar land überlassend. Tatsächlich gehen die Ur. auf führungen immer mehr an 5 gen kleinen Kellertheater über, di recht eigentlich ihre Bulstenzberechtin beweisen. So hat die„Tribüne seine die„Arbeiterpriester“ mit großem Ert herausgebracht, die sich inzwischen Jg auß deutsche Bühnen erobern konnten. Ob d eben am gleichen Ort uraufgeführte Schal spiel„Leben aus zweiter Hande sich 55 hier aus gleichfalls weitere Bühnen Wird erobern können, ist zweifelhaft. In diesem Mutter-Tochter-Konflikt liegt gewiß ein grobes Thema, ein Strindberg. Thema sogar. Die durch eine Sescheiterte Ehe vom Leben enttäuschte Mutter Verkrallt sich in das Leben der Tochter, es ihr Stück kür Stück entreißend(die Beziehung zum Vater, zur Freundin, zurn Verlobten, schliel. lich sogar noch zu einem Waisenkind. dem sie Schutz sein will, zerstörend), 80 dasz der gealterten Tochter sch lich nichts als die Fflege der später gelähmten Mutter bleibt Da nach einem Streit die Mutter mit ge⸗ richtsärztlich festgestellten„Würgemalen“ tot neben dem Lehnstuhl liegt, wird die Toch⸗ ter des Mordes angeklagt. Man nimmt an der Gerichtsverhandlung teil, ist selbst das Ge. richtssaal-Publikum; ein alter, immer Wirk. samer Theatertrick, mit dem sich aber leider die Kenntnis des Handwerklichen der Auto- rin erschöpft. Denn als die Angeklagte alt. steht, sich schuldig bekennt und den Hergang der Tat zu schildern beginnt, sind es nur jose Szenen, zwischen die als stummes Bild das hohe Gericht gestellt wird, zum Zeichen dessen, daß es sich um das fortlaufende Be. kenntnis der Angeklagten, um eine drama- tische Rahmener zahlung handle. Das ge. schieht mit naiver Unkenntnis des Metiers, und so trifft auch der etwas überraschende Schluß im Gerichtssaal, wo bewiesen Wird daß das gerichtsärztliche Gutachten falsch, die Angeklagte unschuldig, ihre Schuld nur ir ihren Gedanken lag, die Tote sich u Tode gefallen hat, recht eigentlich ins Leere: die Angeklagte steht in jedem Fall nur als armer Hund und nicht als tragische Pigur vor uns. Da ist nichts in scharfen Kontrasten und mit grellen Farben gegeneinander ge- setzt, da wird zaghaft und fast entschuldi- gend nur bewiesen, daß schließlich beide arme Wesen sind; was zwar dem Gerechtig- keitssinn der Autorin Ehre macht, aber lei- der auch jede dramatische Schlagkraft nümmt. Des ist alles bieder und brav, Kurz eben: Strindberg, bereitet als Hausmanns- kost, Oder eigentlich schon mehr als diate- tische Schonkost. Nichtsdestoweniger wurde hier eine Reihe dankenswerter, mit Menschenkenntnis und Humor gesehener Rollen geschaffen, und die Aufführung unter der sorgfältigen Regie von Norbert Kammil kann getrost in Wettstreit mit großen Bühnen treten. Das ist vor allem das Verdienst der Hauptdarstellerin Kitty Stengel, die mean in der Rolle der Angeklag- ten damit seit langer Pause wiedersieht, Sie spielt mit einer Noblesse, einer inneren Ver- Haltenheit und einer doch durchschlagenden Bewegtheit, wie sie auf der deutschsprachi- gen Bühne heute nur wenigen Schauspielern eigen sind. Auch Eva Sandor als die vom Leben betrogene Mutter, die nun die Tochter betrügt, stellt eine scharf umrissene Figur him. Ebenso fügen sich alle übrigen trefflich ins Gesamtbild. Aber das Wunder des Abends, dessentwegen es sich lohnt, sich dis. sen Strindberg aus zehnter Hand anzusehen, ist eime ganz junge Schauspielerin: Lydia Weininger spielt das von der Angeklagten bemutterte Waisenmädchen. Von dieser schmalen, anmutigen, aber keineswegs be- merkenswert hübschen Darstellerin geht ein solcher Zauber aus, sie ist von einer so be- benden Gefühlsintensität und einer Hold- heit, wie sie unter dem Nachwuchs kaum an- zutreffen sind.— Starker Beifall, der vor allem der prächtigen Ensembleleistung gelt aber wohl auch den achtenswerten Bemühun- gen der Wiener Autorin. Elisabeth Freundlich Kürzlich Der amerikanische Geiger Vehudi Menuhin wird nach einem Bericht der Sowietzonen-Nadl- richtenagentur ADN im April mehrere Kon- zerte in Budapest geben. Die französische Chansonette Lueienne Boyer wird Ende ke. bruar zu einem Gastspiel in der ungarischen Hauptstadt erwartet. C ROMAN VON JOHN SEDGES Aus dem Amerikanischen von N. o. SC ARPTI Presserechte: Scientia, Hamburg 20. Fortsetzung „So, kleines Fräulein“, sagte er entschlos- sen. Er legte sie wieder ins Bett, küßte sie uf beide Wangen, gab ihr den Teddybären in den Arm und zog leicht an der blonden Locke auf ihrem Kopf. Dann ging er in sein Zimmer, rasierte sich und wechselte das Hemd. Als er bereit war hinunterzugehen, kam gerade sein Sohn Tom. Und Mary öffnete die Haustür. Er hörte ihre erste Frage:„Ist Daddy zu Hause, Mutter?“ Gesegnet sei sie dafür, daß dies stets ihre erste Frage war. Sie lief die Treppe hinauf und stürzte in sein Zimmer. Tom war hinter ihr. Er glich Völlig dem alten Thomas, ein robuster, rot- Kköpfiger Bursche. Mary war dunkel. Edward Hatte ihr seine eigenen braunen Augen ver- erbt, und von Margaret hatte sie das dunkle Lockenhaar. Aber sie hatte nichts von Mar- garets tapferer, unbefangener Haltung. Sie Sing schüchtern einher, immer ein wenig Ungewigs, welchen Empfang sie finden würde. Es mußte ihm als Vater zufallen, meinte er, den Schatten von ihr zu nehmen, damit auch sie wie jene gehen könnte, die im Lichte wandeln. Seltsam, dag Margaret nicht begreifen konnte, was er meinte, wenn er versuchte, es ihr zu erklären! Er streckte die Arme zuerst seiner Toch- ter entgegen, und dann spürte er, wie sein Sohn seinen Arm ergriff und ihn wegziehen Wollte.„Erst die Damen!“ sagte Edward. „Mary ist keine Dame“, meinte Tom ver- Achtlich.„Sie ist nur ein Mädchen.“ „Für dich ist sie eine Dame, junger Mann!“ 5 Tom klammerte sich an seinen Arm. „Daddy, könmte ich ein Zweirad kriegen? Mein Dreirad ist entzwei. Und ich bin schon zu grog. Ich könnte es Sandy geben, wenn Sie älter ist.“ „Ach, laß mich in Ruhe, Junge. Ich kann dir nichts versprechen, ohne mit Mutter zu reden.“ Mary hatte kein Wort gesagt. Er spürte, wie sie sich an ihn klammerte, die Arme um ihn geschlungen, den Kopf an seiner Brust. „Wie geht's, Liebling? War's schön heute?“ „Ja“, flüsterte sie. „Gehen wir jetzt zu Tisch!“ Auf diesem Gebiet hatte er einen Sieg über Margaret errungen. Im Seatonhaus aßen die Kinder abends nie mit den Eltern. Sie bekamen ihr Abendessen, und dann würde der Tisch für die Eltern und ihre Gäste gedeckt. „Das mag für die Engländer gut sein“, hatte Edward gesagt. ‚Sie wollen ihre Kin- der nicht um sich haben, aber mir ist es lie- ber.“ Es kam zu einem Vergleich, und vom künften Geburtstage an durften die Kinder bei Tisch sein. Er nahm seinen Platz ein und lächelte über einen Blumentopf hinüber zu seiner Frau. Hattie brachte kleine Suppenschalen, setzte sich hin und verzog sich wieder. Das Familienmahl hatte begonnen, und es nahm den gewohnten Ablauf, und so sollte es blei- ben, solange er lebte— das hoffte er. Er hörte, was die Kinder zusagen hatten, antwor- tete ihnen, um ihnen eine Freude zu machen und auch um sie zu korrigieren, und Mar- garet schloß sich mit ihrer natürlichen Leb- haftigkeit an. Sie hatte sich seine Worte vom Morgen zu Herzen genommen und war zärtlich zu Mary. Es war ganz wie an ande- ren Abenden, und dennoch war es ihm voll bewußt, daß es ein seltener Abend war und daß, trotz der Anwesenheit der Kinder, er und Margaret miteinander allein waren. „Ich habe heute mit Vater und Mutter zu Mittag gegessen“, berichtete er ihr.„Roast beef und so weiter— ich werde heute abend micht viel essen können.“ „Roastbeef und was noch?“ fragte Tom mit großem Interesse „Apfelkuchen.“ „Wir haben heute Huhn und Pfirsich kompott“, sagte Margaret. 5 Belanglose kleine Worte, und doch war er die game Zeit einer weichen Stim- mung in ihren Augen bewußt. Spürten die Kinder etwas Magisches in der Luft? Hatte er als Kind je das silbern glitzernde Gewebe verspürt, das sich über den Tisch hinweg zwischen seinen Eltern spann? Nein, er hatte es nicht bemerkt, aber vielleicht hatte es in jenem Hause auch gar kein solches Gewebe gegeben. In jedem ehrbaren Hause lagerte eine tiefe Zurückhaltung zwischen den Generationen, und dies war ein ehrba- res Haus, so wie es auch seines Vaters Haus gewesen war. Aber eines hatte er entdèckt; wenn Margaret geistreich war und ihr La- chen scharf klang, dann zog er sich, obgleich er mitlachte, zurück, denn er merkte, daß sie nach Einsamkeit begehrte. Wenn sie aber ihren Witz beiseite tat und nicht laut lachte, dann durfte er sich ihr näbern, und sie würde ihm nicht zurückweisen. Ach, wie kläg- lich empfand er ihre Zurückweisung! Selbst nach Jahren hütete er sich noch immer davor. Denn sie, die Frau, war ihrem Wesen nach einsamkeitsbedürftig, und er war es nicht, und das war es, Was ihn überraschte. Anfangs war Edward tief verwundet ge- wesen, und damals hatte er Margaret in seiner Torheit manchmal beschuldigt, sie liebe ihn nicht mehr. Sie sagte, das sei unsinnig, und doch vermochte sie nicht zu erklären, Warum sie ihn nicht in ihrer Nähe dulden konnte.„Laß mich“, hatte sie wiederholt, „laß mich, Ned, bitte!“ „Warum aber, Margaret?“ „Woher soll ich das wissen? Nur rühr mich nicht an!“ Ein- oder zweimal hätte er sich gern an- deren verheirateten Männern anvertraut. Aber sein tiefwurzelndes Feingefühl ver- bot ihm das. Und so bezwang er seinen Ver- druß, und einmal, als sie ihm die Tür ver- sperrt hatte, fand er sich mit der Demüti- gung ab und beschloß zu warten. bis sie zu ihm käme. Doch ihr Stolz gab dem seinen bächts nach. Sie kam nicht, und nun ärgerte er sich über sich selber und näherte sich ihr Wieder, wern auch nur mit Worten. Damit es nicht mehr als Worte sein soll- ten, hatte er eines Abends, nach dem Essen, den Salon dazu ausgesucht. Es war vor ihrer Reise nach England. Mary war damals ein Baby, und mar hatte sie früh zu Bett ge- bracht. Er hatte ein Manuskript gelesen, und Margaret spielte ruhig Klavier, ganz der Musik hingegeben. Er hatte hinter ihr gesessen, hatte ihren geraden, anmutigen Rücken beobachtet, die Wange, die sich ihm zuwandte. Und dann hatte er gesprochen. „Margaret!“ Beim Klang seiner Stimme, so leise sie geklungen hatte, war sie zusammengefah- ren, und ihre Hände hatten heftig die Ta- sten angeschlagen. „Ja?“ Ihr Stimme tönte leidlich heiter. „Sollen wir nicht ein wenig miteinander sprechen?“ Auf die Freude, mit der sie sich sogleich zu ihm wandte, war er nicht gefaßt gewe- sen.„Ach, Neck, wirklich?“ Er hatte das Manuskript auf den Tisch gelegt, und sie kam und setzte sich ihm ge- genüber.„Margaret, wenn du mit mir spre- chen wolltest— warum hast du es nicht ge- sagt?“ „Aber du bist ja wie ein Stein gewesen“ klagte Sie. Er war ganz verblüfft.„Ich? Du wats doch meilenweit von mir entfernt!“ Sie schüttelte den Kopf und sah ihn work os an; dann zog sie die Oberlippe zwischen die Zähne. i „Du hast dich sehr verändert, seit uu verheiratet sind“, hatte er ihr vorgeworfen, „Früher hast du mir alles gesagt.“ Sie redete noch immer kein Wort. „Siehst du“, sagte er, wider Willen ver. ärgert.„Du hilfst mir auch jetzt nicht. Mas ist denn zwischen uns nicht in Ordnung“ Die Zartheit ihrer Haut, weiß schim- mernd gegen das schwarze Haar, war einel ihrer Reize, und sie war tief errötet.„el kann nie von dir weg“, hatte sie gesagt, unt Zzu seinem Entsetzen sah er, wie sie zu. term begann, wie ihre Hände derart beben, daß sie sie in ihrem Schoß verschränkte. Sie wollte von ihm weg! Er halte seu, demlang gewartet, bis die erste Kränkung verwunden war. Dann hatte er so ruhig uf möglich gesagt:„Du hättest es mir doch 5 gen sollen, wenn du von mir weg wollte Möchtest du für einige Zeit zu deinen E. tern? Hattie kann schon für mich sorgen Oder willst du nach Boston oder nach Ne Lork? Oder auch nach England?“ „Wir haben doch immer gesagt, daß u miteinander nach England fahren wollen erwiderte sie. a Die Sinnlosigkeit ihrer Lage, wie sie en- ander gegenübersaben und doch darum kämpften, einander wiederzufinden, war be schämend für ihn.„Es wäre bequemer, 1 0 wir vergessen könnten, daß wir verheiral sind, sagte er mit einer plötzlichen Eins bung.„Stellen wär uns doch einmal vor. d' alles so Wwäre wie früher.“ 9 Fortsetzung folg die ehrgenl. fHerausg verlas. drucker. chefred br. K. 4 Elchenre Feullletc les: H. Koch; 8 Soziales H. Kim! Stellv.: Bank, K Bad. Kor Mannhei Nr. 80 01 — 12. Jah. k 8 B mini Parl euro scha nan Wei⸗ tion Nac Furler stehen- Woche ein Al werde weiter funktic Eurato auch der ne sionier lich di. die H liches, von F fassun halb Furler Die päische Fonds rung, Der direkt demmn? Kompe unters Monta. 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