1957/ Nr. g — ock eirche sten stanz ichen Abend. Seh) und J. anheimer J. Trahmt wurde en Orgelher. »Präludun ta und B rischen, Roh 2¹⁸ Auberge. der Wert alt dergabe legte rigen Stellen ng. Kontraste den Vortrag trich Bunte der Morgen. chael Jospig Konzert von ern aus Sche. ein innigeg Ube irdische Gesänge. Er gehend unter id mit Ueber. itliches Werk 8 Simeon tür olf Schweiger n Programm da es aus bs. efangen vom ven Diskant 18 der Solo. eiten des Pe. 20 K uljus Kopsch aterstadt Ber. als Jurist und vatorium Mu- in begann er en Oper. Sie k und Olden. er das Blüth- Jahre lang als Yrchesters eine seiner Feder en, Lieder und ind symphoni⸗ te Kopsch die sellschaft, de. muldigen“ von Großen Haus eaters Schwe. ch einer Mel. r ADN lang- all. Der Kom- es gleichnami⸗ n Text er, von zungen abge. iethmüller is und bereitz rmusikalischen lern hervorge- der Urauffün- or Dr. Ka ate von Oper. debütierte be a“ mit trium- junge Amer cher Abstan- ebensjahr vel e schon zu de che Perfektio segnen sich 1 es jungen Vi ind auswendgz gen auf ihrer auf München junge Karalen m Bayerischen Dallapiccoles ys„Chant di er klanglichen rtoks Ballet. 5 K. Sch. lich mit einer Albert Camus erstellte, ist- me Heidelberg n Spielzeit es ach Heidelberg veiteren persb, orständen und eaters werden hold Johannes schule für Mü. lelte in einem arfolg Kompc, „ Pfitzner und Vortragszyklt annheims un merstag, J. le. r Mannheimer Thema Lie ———— werden?“ vohnt.“ blonde Kop Hut war al. — ich will s erg hinunte unter seine“ , Sagte 80 1 leben!“! ſtrachtete“ „Löschen 8 Sagt! steckte seine vun liefen s eit den Bei r einen Bie erkte el, di grünen Aue gerötet bat d. Er wWar 80 bewußt, M benutzt d 8 anderes“, den War w heit, diese“ esen kü Katzengleiche J e eee haft war b. tlichen Mar, amüsant twas, was n Wagen en ach Chedbuf achte er he einen Man nen Sie. Setzung fal Morgen Groß- sgeber: Mannheimer 55 Druck: Mannheimer uckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. 8 ktredaktlon: E. F. von Schilling: 28 Ackermann; Politik: W. Hertz- Blerenroge; Wirtschaft: F. O. Weber; feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch: Sport: K. Grein; Land: G. Serr; gozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: K. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner: stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank. sämtl. Mannheim, postscheck-K to.: Karlsruhe Fr. 80 016, LudwigshafenſnRh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstenen: Mannheim, K 1, 8 Tel.-Sa.-Nr. 4 4161 und 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.): LudwigshafenRh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. 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Das sind die wichtigsten Bestimmungen einer Empfehlung, die der Bundestag am Mittwoch nach mehrstündiger Debatte nahezu einstimmig(gegen vier CSU- Stimmen) angenommen hat. In der vorher abgegebenen Regierungserklärung hatte Bundesinnenminister Schröder versichert, die Bundes- regierung werde alles tun, um Berlin seine alte Bedeutung zurückzugeben. Außerdem überwies der Bundestag einen Antrag an die Ausschüsse, wonach die Berliner Abge- ordneten das volle Stimmrecht erhalten sollen. Die Grundlage für die große Berlin- Debatte im Bundestag bildete ein gemeinsamer Antrag von SPD, FDP und BHE. In dem verabschiedeten Antrag wird der Bundesregierung außerdem empfohlen, die organisatorischen Voraussetzungen für die Verlegung von Bundesministerien und Dienststellen nach Berlin zu schaffen. Bei neuen Bundesbehörden soll in der Mehr- zahl aller Fälle Berlin als Sitz bestimmt werden. Die Bildung eines Unterausschusses, der sich mit diesen Fragen beschäftigen und dem Bundestag vierteljährlich berichten soll, ist in absehbarer Zeit zu erwarten. Ein ent- sprechender Antrag soll noch in den Aus- Schüssen geprüft werden. In einer Regierungserklärung gab Innen- minister Schröder einen Ueberblick über die bisherigen Leistungen für Berlin. Die Mittel für ein neues Parlamentsgebäude würden zur Verfügung gestellt, sobald ein entsprechender Beschluß vorliege. Schröder wies darauf hin, daß allein im laufenden Jahr im Rahmen des Aufbauplanes 280 Mil- lionen für den Ausbau Berlins als Haupt- stadt bereitgestellt würden. Eine Verlegung von Bundesministerien stehe zur Zeit leider außer Frage, weil die verfassungsmäßige Einheit der Regierung mit den gesetzgeben- den Körperschaften gewahrt bleiben müsse. Nach Darstellung des Ministers sind aber bereits in Bonn und in Berlin gleich viel Bundesbedienstete tätig. Für den Ausbau des Schlosses Bellevue als Sitz des Bundes- präsidenten würden laufend Mittel bereit- gestellt. In der Debatte wurden nur geringfügige Meinungsverschiedenheiten laut. Das Haus war aber weit davon entfernt, einen geschlos- senen Willen zu demonstrieren. Vor halb leeren Bänken, in Anwesenheit des Berliner Sowjetzonen-Wirtschaft in Nöten Leuschner fordert Einschränkung des Kohleverbrauchs/ Plan wird geändert Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. Der Vorsitzende der Staatlichen plankommission und stellvertretende Mi- nisterpräsident in der Sowjetzone, Bruno Leuschner, hat auf der 30. Tagung des Zentralkomitees der Einheitspartei die wirt- schaftlichen Schwierigkeiten bestätigt, in die die Zone durch internationale Ereignisse, unvollendet gebliebene Investitionen und Migverhältnisse im Planablauf des vergan- genen Jahres geraten ist. Als schwierigstes wirtschaftliches Problem bezeichnete Leusch- ner die Kohleversorgung, da der Steinkohle- und Koksimport aus Polen in den letzten drei Monaten des Jahres 1956 ͤ sehr stark zu- rückgegangen sei. Leuschner forderte, die eigene Kohleförderung zu steigern und ab sofort den Verbrauch einzuschränken. Wenn das Kohleproblem 1957 und in den kommen- den Jahren nicht gelöst werde, könne auch in allen anderen Fragen der Wirtschaft kein Aulstieg erreicht werden, da von der Kohle- körclerung die gesamte weitere wirtschaft- liche Entwicklung der Deutschen Demokra- tischen Republik abhänge. Leuschner lieg keinen Zweifel darüber, dag die Zone mit diesem Problem„aus eigenen Kräften“ fertig werden müsse. Zur Versorgung der Bevölkerung erklärte Leuschner, daß mit einer weiteren Erhöhung der Importe nicht gerechnet werden könne. Es sei darum notwendig, sich stärker auf die Steigerung der Marktproduktion aus der eigenen Landwirtschaft zu konzentrieren. Bei der beabsichtigten Steigerung des Waren- fonds gegenüber 1956 werde es zwar möglich sein, die Versorgung mit Fleisch, Fisch, Mar- garine, Eiern, Fernsehempfängern und ande- ren Industriewaren zu verbessern, doch bei Butter, tierischen Fetten, Käse, Milch, Kaffee, Kakaoerzeugnissen, Brennstoffen und eini- gen anderen Produkten könne der Fonds „nur ganz geringfügig“ erhöht werden. Leuschner stellte den zuständigen Ministe- rien für 1957 die Aufgabe, zusätzlich eine Million Tonnen Braunkohlenbriketts, drei Millionen Tonnen Siebkohle und bis zu 200 000 Tonnen Steinkohle zu erzeugen. Leuschner kündigte eine Aenderung des Plans für 1957 an, da die Versorgung mit Kohle, Stahl und Baustoffen noch nicht voll gesichert sei.„Wir haben uns weitgehend von übertriebenen Vorstellungen und Illusionen freigemacht, die vielleicht in schönen Plan- zahlen ihren Niederschlag finden könnten, aber keine Wirklichkeit sind“, sagte Leusch- ner. Er forderte ein straffes Kommando in der Wirtschaft, um eine koordinierte Leitung des Wirtschaftsablaufs zu sichern. Israel verlangt erneut Garantien Asiatisch- afrikanische Staaten erwägen wirtschaftliche Boykottmaßnahmen New Vork.(dpa/ AP) Israel hat UNO- Generalsekretär Hammarskjöld gebeten, von Aegypten Zusicherungen über einen„gegen- seitigen Verzicht auf kriegerische Handlun- gen“ im Golf von Akaba zu erlangen. Die israelische UNO-Delegation stellte fest, eine Dositive Reaktion würde eine„baldige Ver- wWirklichung der UNO- Beschlüsse“ erleich- tern, die den sofortigen und Vollständigen Rückzug von israelischen Truppen aus dem Gebiet von Gaza und des Golfs von Akaba verlangen. Aegypten forderte inzwischen eine neue 5 der UNO-Vollversammlung über die a Israels, seine Streitkräfte von den ptischem Gebiet zurückzuziehen. Die nc ch. akrikanische Staatengruppe der 5 O plant, falls Israel nicht dem UNO- ee nachkommt, die UNO-Staaten auf- 5 5 ern, jede finanzielle und wirtschaft- iche Hilfe an Israel einzustellen. Eisenhower nimmt Stellung 1 Nahostkonflikt sprach Präsident 0 0 1 10 auf einer Pressekonferenz in 1915 5155 die Ueberzeugung aus, daß Israel 848 5 ührende Achtung für die Mensch- 9 esitze, um den UNO- Beschlüssen ent- 8 seine Truppen aus dem Gaza- 3 und vom Golf von Akaba zurück- 1 5 n. Der Frage, ob sich die USA an tuellen Sanktionen Wirtschaftlicher Art Segen Israel a i 5 schließen wür 71 isen- nower aus. ürden, wich Eisen a Ungarische Regierung will jede Gegenrevolution zerschlagen Budapest(dpa) Die ungarische Regierung e an, dals sie mit Hilfe einer 01 Oizeimacht jede Art von Gegen- on zerschlagen werde. St inister Mar 8 l e. Staatsminister e dee 8 Regierung werde Slters ewaffnen ie ere sein sollte.„ 8 8— Zentralorgan„Nepszabadsag“ a igte den Fürstprimas von Ungarn, e Mindszenti, er mißbrauche sein 85 1 8 Aune rikanischen Botschaft dazu, 5 den amerikanischen Klerus einen 5 Auszuüben. Mindszenty fahre auch e noch fort, jene Priester zu verfolgen, die ihr Gefühl der Treue gegenüber der Volksdemokratie nicht verleugnet haben. Im Ungarnflüchtlingslager Mödling bei Wien kam es zu Tumulten, als eine unga- rische Repatriierungskommission dort ein- traf. Von den etwa 1800 Insassen des Lagers zeigten nur zwei Interesse für die Rück- kehrbedingungen nach Ungarn. Bisher sind 1800 ungarische Flüchtlinge aus Oesterreich Wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Bürgermeisters, Dr. Otto Suhr, begann der sozialdemokratische Abgeordnete Willy BrTand t, der gleichzeitig Präsident des Ber- liner Abgeordnetenhauses ist, mit der Be- gründung des Ausschußgantrages. Es wurde von ihm anerkannt, daß eine Uebersiedlung der gesamten Bundesregierung nicht möglich sei. Er kritisierte jedoch, daß der Vier- Mächte-Status Berlins vielfach nur als Fei- genblatt diene, um weitreichenden Entschei- dungen auszuweichen. Im weiteren Verlauf der Diskussion spra- chen überwiegend die Berliner Abgeordneten des Bundestages, wobei einige von ihnen außerten, der Verlauf der Debatte sei außer- ordentlich unbefriedigend. Dr. Gerd Buce- rius(CDV), der ursprünglich die Uebersied- jung der Bundesregierung nach Berlin inner- halb eines Zeitraumes von zwei Jahren ge- fordert hatte, sagte, das Positive an dem jetzt vorliegenden Antrag sei die Einmütigkeit, mit der man darüber rede. Sein Inhalt bleibe aber weit hinter den Vorstellungen zurück. Wörtlich sagte Bucerius,„es ist sehr bequem, in diesem Teil Deutschlands zu leben, und ich habe Zweifel, ob hiervon der richtige Ge- brauch gemacht wird“. Der BHE- Abgeordnete Johannes-Helmut Strosche meinte, man solle den kühnen Entschluß fassen, aus der Etappe an die Front der Wiedervereinigung nach Berlin zu gehen. die Alterspräsidenten des Bundes- tages, die Berliner FDP-Abgeordnete, Frau Lüders, erklärte zum Abschluß, Form, Art und Tenor der Debatte hätten sie zum Teil peinlich berührt. Bei keiner anderen Sache sei es so notwendig, daß sie aus dem parteipolitischen Bereich herausgenommen Werde. Stimmrecht für Berliner Abgeordnete gefordert Nach der Debatte um die Stellung Ber- lins kam es zu einer lebhaften Aussprache liber die Stellung der Berliner Abgeordneten im Bundestag. Ein Antrag der SPD, FDP und des BHE, der volles Stimmrecht für die Berliner fordert, wurde einstimmig an die zuständigen Ausschiisse überwiesen. Ver- treter der CDU, an ihrer Spitze Bundes- innen minister Dr. Schröder, wandten sich gegen ein Stimmrecht der Berliner Abgeord- neten im gegenwärtigen Zeitpunkt. Der FDP-Vorsitzende Dr. Reinhold Maier reiste dieser Tage zum ersten Male seit seiner Wahl zum Parteiführer in Berlin vom Remstal in die Bundeshauptstadt Bonn. Er stattete dort den Vorsitzenden aller anderen Parteien— dusgenommen die FVP— Höflichkeitsbesucke ab. Auf dem Wege zum Führer der CDU, dem Bundeskanzler, wurde Reinhold Maier im Palais Schaumburg von einem bewaffneten und bekelmten Soldaten begleitet. Nun, denkt Maier, der Soldat ist Zum Schutze des Kanzlers du und notwendig,— die Wahlschlacht wird aber von den Partei- führern ohne Soldaten geführt Bild: AP Speidel zum NATO-General ernannt Er wird sein Amt in Paris bereits Anfang April antreten Paris(dpa/ AP) Das NATO-Hauptquartier gab am Mittwochabend offiziell die Ernen- nung von General Hans Speidel zum Ober- befehlshaber der Landstreitkräfte im NATO- Mittelabschnitt bekannt. Wie aus der Mittei- lung hervorgeht, wird Speidel sein Amt An- kang April übernehmen.(Siehe Seite 2) Als erste Bundesländer werden Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg in das NATO-Luftverteidigungssystem mit der amerikanischen Flugabwehrrakete„Nike“ einbezogen. Dies geht aus einem Schreiben Bonn setzt sich für Freihandelszone ein Richtlinien der Bundesregierung für die Verhandlungen in der OEEC Von unserem Korrespondenten Ernst Georg Bonn. Die deutsche Delegation wird sich in den Verhandlungen des Ministerrates der Organisation für europäische wirtschaft- liche Zusammenarbeit(OEEC) am 12. und 13. Februar in Paris dafür einsetzen, daß eine europäische Freihandelszone errichtet wird. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch der Delegation entsprechende Weisungen erteilt. Es ist grundsätzlich positiv zu den Vorschlä- gen eines Arbeitskreises der OEEC einge- stellt, der eine Freihandelszone für möglich und funktionsfähig hält. Der geplante Ge- meinsame europäische Markt wäre durch das Freihandelssystem so zu ergänzen, daß die Zollschranken zwischen allen der OEEC an- gehörenden europäischen Staaten nach und nach abgebaut werden könnten. FD gegen Gemeinsamen Markt und Euratom (dpa) Die Freien Demokraten werden die Verträge über den Gemeinsamen Markt und die europàische Atomgemeinschaft(Euratom) ablehnen, falls es bei dem bisher be- kannt gewordenen Inhalt der Vertragswerke bleibt. Dies kündigte am Mittwoch der FDP- Wirtschaftsexperte Robert Margulies(Mann- heim) an. Er forderte, daß das Parlament trotz berechtigter staatsrechtlicher Einwände über den Inhalt der Verträge noch vor ihrer Unterzeichnung unterrichtet wird. Schweiz hat großes Interesse Der Schweizer Außenminister Petitpierre hat Ende vergangener Woche mit schwedi- schen Regierungsmitgliedern in Stockholm über„aktuelle europäische Fragen“ beraten. Auf einer Pressekonferenz in Bern deutete Petitpierre jetzt an, daß die Schweiz einer künftigen europäischen Freihandelszone gro- Bes Interesse entgegenbringe und ihr nicht ablehnend gegenüberstehe. Mit den schwe- dischen Verhandlungspartnern sei auch die Frage der Atomgemeinschaft und der Atom- erzeugung besprochen worden. Zwischen Gesfern und Morgen Den 70. Geburtstag feierte am Mittwoch in hervorragender geistiger und körperlicher Frische der Erzbischof von Köln und Vor- sitzende der Fuldaer Bischofskonferenz, Kar- dinal Joseph Frings. Bundeskanzler Dr. Aden- auler, der nordrbein- westfälische Minister- präsident Fritz Steinhoff und der Aposto- lische Nuntius für Deutschland, Erzbischof Dr. Aloysius Muench, waren die prominen- testen persönlichen Gratulanten. Unter den schriftlichen Gratulationen war ein Glück Wunsch der Vorsitzenden der Sozialdemo- kratischen Partei Deutschlands, Erich Ollen- hauer und Wilhelm Mellies. 30 Abgeordnete der CDU, der Deutschen Partei und der FDP haben im Bundestag den erwarteten Antrag auf eine lineare Senkung der Einkommensteuer um zehn Prozent eingebracht. Der Antrag geht auf die Initiative der CDU- Abgeordneten Dr. Dresbach und Dr. Wellhausen zurück. Er sieht ferner den Fortfall des Notopfers Ber- lin auch für juristische Personen vor. Dr. Hans Schulten, dem gegenwärtig zur Behandlung eines hohen sowjetischen Re- gierungsbeamten in Moskau weilenden deut- schen Facharzt für Blutkrankheiten, ist vom sowjetischen Erziehungsministerium mitge- teilt worden, daß eine weitere Behandlung seines Patienten nicht mehr erforderlich sei. Es wurde ihm freigestellt, nach Köln zu- rückzukehren. Der Name des Patienten ist noch immer von den Sowjets nicht bekannt- gegeben worden. Wie berichtet, soll es sich um den ehemaligen stellvertretenden Mini- sterpräsidenten und jetzigen Minister für Maschinenbau, Malyschew, handeln. Der Ehrensold, der mit hohen Auszeich- nungen des ersten Weltkrieges verbunden war, wird künftig, nach einem Beschluß des Ausschusses für innere Verwaltung, wieder ausgezahlt werden. Da die Beratung des Ordensgesetzes noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wurde eine Vorwegregelung angenommen,„um eine Ehrenschuld gegen- über diesen Soldaten zu erfüllen“, wie es in einer Verlautbarung der CDU/CSU heißt. Der Haushaltsausschuß des Bundestages nahm am Mittwoch mit Mehrheit den vier- ten Nachtragshaushalt an, in dem rund 1,4 Milliarden Mark Stationierungskosten für alliierte Truppen enthalten sind. Wie die SPD mitteilt, forderte der Ausschuß auf Antrag des SPD-Abgeordneten Rätzel die Bundesregierung auf, Auskunft darüber zu geben, ob über die Stationierungskosten hinaus noch weitere Kosten für den Haus- halt entstehen. Nobusuke Kishi, der amtierende japani- sche Ministerpräsident, erklärte, Japan er- wäge, die Frage der für März geplanten britischen Kernwaffenversuche bei den Weihnachtsinseln vor die UNO zu bringen. Vorher werde die japanische Regierung Großbritannien ein zweites Mal auffordern, die für die japanischen Ernten und die Fischerei gefährlichen Versuche nicht durch- zuführen. Der erste japanische Protest ist inzwischen von der britischen Regierung ab- gelehnt worden. Das britische Unterhaus billigte ohne Abstimmung die Sonderausgaben von ins- gesamt 29,8 Millionen Pfund(rund 350 Mil- lionen Mark), die die britische Suezinterven- tion gekostet hat. Die britische Teil- mobilisierung im Suez- Konflikt, die rund 36 000 Mann erfaßte, ist wieder abgebaut worden. Heeresminister Hare teilte im Unterhaus mit. es seien 25 000 Reservisten eingezogen und rund 10 000 Entlassungen in den kritischen Monaten zurückgestellt worden. Alle betroffenen Soldaten der regu- laren Armee und die Reservisten seien jetzt bis auf 500 entlassen. Der Ministerpräsident von Rotchina, Tschou En-lai, beendete seine fast zwei Monate währende Reise durch die süd- asiatischen Staaten, die durch einen Ab- stecher nach Moskau, Warschau und Budapest unterbrochen worden war. Von Ceylon— der letzten Etappe— flog Tschou En-lai nach China zurück. Verteidigungsminister Duncan Sandys bestätigte im britischen Unterhaus, die bri- tische und die amerikanische Regierung und ihre Stabschefs prüften gegenwärtig Pläne, nach denen Großbritannien gewisse ameri- kanische Waffen erhalten soll. Sandys be- tonte zu seinen Washingtoner Erörterungen: „Ich erkläre der amerikanischen Regierung, daß wir aus wirtschaftlichen und militäri- schen Gründen gegenwärtig die Form und den Umfang unserer Streitkräfte überprü- fen. Die Regierung hat beschlossen, eine wesentliche Verminderung des Mannschafts- bestandes, des Materials und der finanziellen Aufwendungen anzustreben“. von Bundesverteidigungsminister Franz Jo- Sef Strauß an den Bundestagsabgeordneten Ritzel(SPD) hervor.„Nach ursprünglichem Zögern“ erklärten sich die drei Bundesländer mit dem Nike-Projekt grundsätzlich einver- standen. Die Pläne für den Führungsstab Wie aus dem Verteidigungsausschuß des Bundestages verlautete, will der Ausschuß „inmerhalb der nächsten vier Wochen“ in die Beratung des Organisationsgesetzes der Bun- deswehr eintreten. Strauß plant die Errich- tung eines„Führungsstabes“, an dessen Spitze ein Generalinspekteur als„oberster Soldat“ der Bundeswehr, gegebenenfalls ein Vier-Sterne-General stehen soll. Der„Füh- rungsstab“ soll sich aus fünf Inspekteuren, je einen für Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätswesen und Heimatverteidigung zu- sammensetzen. Oberbefehlshaber bliebe der Bundesverteidigungsminister. Uber die Spit- zengliederung der Bundeswehr beriet auch der Verteidigungsrat der Regierung. Wie Verlautet, soll Generalleutnant Heusinger, derzeit Vorsitzender des militärischen Füh- rungsrates, für den Posten vorgesehen sein. Lohnfortzahlung bei Krankheit erhält im Bundestag keinen Vorrang Bonn.(gn.-Eig.-Bericht) SPD-Abgeordnete versuchten am Mittwoch im Sozialpolitischen Ausschuß des Bundestages zu erreichen, daß der Gesetzentwurf über die Lohnfortzah- lung im Krankheitsfall für Arbeiter der Re- korm der Rnappschafts versicherung in der Beratung vorgezogen werden sollte. Die Vertreter der Koalition im Ausschuß lehn- ten den Vorstoß ab. Sie erinnerten daran, daß ein bestimmter Fahrplan aufgestellt worden sei. Gebe man ihn preis, so setze sich der Bundestag der Gefahr aus, unter den Druck des schleswig- holsteinischen Streiks zu geraten. Der Parteitag der Nenni- Sozialisten in Venedig Venedig.(KP) Der Sekretär der italieni- schen Sozialdemokraten(Sarragat-Soziali- sten), Matteo Matteotti, setzte sich auf dem Parteitag der Nenni- Sozialisten als Gast- redner für eine sofortige Wiedervereinigung der vor zehn Jahren abgespalteten Links- sozialisten mit seiner Partei ein. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für eine derartige Angliederung sei jedoch ein kla- res Bekenntnis der Anhänger Nennis zur westlichen Solidarität und ein endgültiger Bruch mit den Kommunisten. Aus dem Nachlaß der IG Farben werden Zwangsarbeiter entschädigt Frankfurt.(ck Eig.-Ber.) Nach über zwei- jährigen Verhandlungen ist am Mittwoch zwischen den Liquidatoren des ehemaligen I1G-Farben-Konzerns und dem Vertreter der jüdischen Wiedergutmachungsorganisation ein den sogenannten Wollheim-Prozeß be- endigendes Abkommen unterzeichnet wor- den. Demnach wird ein Betrag von 27 Mil- lionen Mark zur Entschädigung jüdischer und von drei Millionen Mark zur Entschä- digung nichtjüdischer ehemaliger Konzen- trationslagerhäftlinge in einer Stiftung be- reitgestellt. Aus dieser Stiftung sollen den ehemaligen KZ-Häftlingen, die in zur IG- Farbenindustrie gehörigen Werken Zwangs- arbeit verrichteten, Entschädigungen aus- 1 werden(Näheres siehe Wirtschafts- eil). Seite 2 MORGEN O RGE Kommentar Donnerstag, 7. Februar 1937 Der neue Sowjetplan Die Sowjets haben es nicht leicht. Die leichtzugänglichen Lager asien zu verlagern, ein Unternehmen, wie es in historischer Zeit wohl kaum von einer Herrschaft in diesem Ausmaß unternom- men wurde. Als dritte Erschwerung müssen wir den Zwang zur Neuentwicklung einer atomaren Industrie in Rechnung stellen. Rechnen wir weiter, daß Erschließung neuer Rohstoffquellen in jeder Volkswirtschaft je alter sie wird, um so teurer wird, da die sich erschöpfen. Wirtschaftsdiktatur hat nun im vierzigsten Bedenken wir außerdem, daß sich ein Volk Jahre ihres Wirkens die Grenzen deutlich Werden lassen, die der Methodik der totalen Kommandoòkonomik gesetzt sind. Der gleiche Zugführer, der vor einem Menschen- alter sein zwar verbeultes und aus allen Fugen zischendes Dampfwägelchen mit zwei, drei Wagen hintendran gerade schlecht und recht auf breiten Schienen zockeln lassen konnte und der mitunter mit Verspätung von drei Tagen durch die Steppe kreuchte, heute soll er einen Elektro-Turbo-Mon- ster-Zug mit der Genauigkeit von Minuten und Sekunden dirigieren. Es zeigt sich, daß dies selbst beim besten Willen mit über- Alterten Methoden nicht zu machen ist. Die Wirtschaft widersetzt sich dem Diktat und offenbart dies durch Verluste und ver- Schleig von katastrophenhafter Auswirkung. Schon Jahr und Tag ist es der unent- Wegte Kummer aller Obersten Sowjets, dag Alles was an Planung vorbereitet und er- Wogen wird, sich schließlich in der Praxis doch als Stückwerk zeigt und die Regierung in ihrer ganzen Politik vor allerschwierigste Probleme stellt. Was beispielsweise sich in Ungarn und in Polen gewissermaßen unter Unseren Augen abspielt, es ist, vom sonsti- Sen Versagen abgesehen, in erster Linie Auswirkung der vorgeplanten Wirtschafts- automatik, die statt des angepriesenen Reichtums nichts als Not und Hunger pro- duziert. Die Lähmung jedes individuellen Antriebs und der Totschlag des Persönlichen vermag vielleicht— obwohl es nicht erwie- sen ist— den subjektiven Krisenfaktor einer Kapitalwirtschaft auszuschalten, setzt aber an die Stelle dieses Uebels eine Dauerkrise von weit umfassender Natur: die Unter- drückung des Menschen und des Mensch- lichen, auch Allzumenschlichem. Wenn es vor Jahresfrist der riesige Ge- treidemangel war, der die Sowietwirtschaft hart an den Rand des Hungers brachte(Un- garn und Polen war nur die für uns sicht- bare Erscheinung), so offenbart der von Per- Wwuchin und Finanzminister Swerew vor- getragene Plan für 1957, daß man es höch- sten Ortes eingesehen hat, daß es trotz über wundener Getreidenot wie bisher weder im Tempo noch im Wesen weitergehen kann. Mangel an Korn und Futtermitteln War nämlich 1955 weder zufällig noch vom Klima her bedingt. Es war Befehl, wenn angeordnet wurde, daß sich der Reihen- abstand des Pflanzguts zu verringern hätte. Man wollte auf diese geniale Weise ohne Urbarmachung Land gewinnen. Es war die Auswirkung der allerhöchsten Anordnung, werm der Radabstand der Traktoren und Erntemaschinen nicht mehr paßte und da- her der ganze, teure Maschinenpark der Kol- chosen und Swochosen ausfiel und umgear- beitet werden mußte. Es war darm wiederum Befehl, wenn alles, was nur Beine hatte, die Universitäten wie die Aemter, ja sogar die Industriearbeiter, auf die Felder mußte, um die Ernte einzubringen, was trotzdem nicht gelang. ie erste Folgerung des neuen Planes ist daher die Verringerung zentraler Anordnung zugunsten größerer örtlicher Verfügung. Man kann in Moskau gar nicht wissen, was in Taschkent im Einzelnen zu machen ist. Will man es dennoch plangemäß behaupten, 80 führt dies neben falschen Anweisungen zu einem Uebermechanismus bürokratischer Natur. Die zweite Folgerung des neuen Planes heißt Rationalisierung. Nach Jahren rein statistischer Berechnung und mecha- nischer Verfügung über Material und Men- schen, muß man die Frage stellen, was wann und wo und wie benötigt wird. Es genügt nicht mehr, daß etwa in Leninogorsk ein elektrischer Bleischmelzofen hingezaubert wird, der dann so viel an Elektrizität weg- frißt, daß dadurch die Erzwerke in Altaj lahmliegen. Die schönsten Werke und Natur- vorkommen nützen nichts, wenn sie sich nicht organisch in das Ganze fügen. Und dieses Ganze ist ein so empfindlicher und Vielschichtiger Prozeß, daß er auf Planpapier nur eben dürr und dürftig aufgerissen wer- den kann. Die menschliche Erfahrung und Iebendige Vermittlung ist vorläufig wenig- stens noch nicht durch Abstraktionen, und selen sie noch so wissenschaftlich erprobt, förmlich zu ersetzen. In hundert Jahren sind Wir vielleicht weiter. Als Drittes hat der Oberste Sowiet Beschluß zu fassen, daß das seit Jahren angesetzte Tempo von mehr als zehn Prozent Vermehrung jeder Produktion nicht durchzuhalten ist. Dem unrentablen Raubbau muß gesteuert werden. Der neue Plan sieht darum ein Wachstum von 1d. 7 Prozent für angemessen an. Dabei ist keine Erntesteigerung in diesem Jahre vorgeplant. Trotz jährlich um Millionen wachsender Be- völkerung, trotz der Verpflichtung Osteuropa, China und dem Orient zu helfen, scheint in der Landwirtschaft ein Maß erreicht, das sich im Augenblick nicht überdehnen läßt. Auch das Verteidigungbudget ist einige Milliarden weniger geworden, wenn das auch mehr der Optik einer propagierten Ab- rüstung zuliebe bestimmt sein mag. Im ganzen ist es immer noch die leichte Indu- strie, die sich beschränken muß. Die schwe- ren Industrien und vor allem der Maschinen- bau erfreuen sich auch weiterhin stärkster Förderung. Im Endeffekt bedeutet dies ja Wohl, daß der zivile Bedarf leidend bleibt. Einzig der Wohnungsnot soll nun energischer zu Leibe gerückt werden, obwohl auch hier der Anschlag ständig hinter der Wirklichkeit zurückbleibt. Rußland wächst mehr an seiner völlig ungeplanten Menschenkraft als an der Fähigkeit der Planwirtschaft und Industrie. Wir wollen keineswegs verkennen, daß die Schwierigkeiten dieser Oekonomik nicht ausschließlich Folge mechanischer Komman- do wirtschaft sind. Es ist gewiß ein anderes, alte Kulturen wie in Westeuropa wirtschaft- lich anzureichern oder noch völlig uner- schlossene Gebiete anzuforsten. Die Erstaus- stattung einer Wirtschaft ist die teuerste. Dazu kommt der Entschluß, den Schwer- punkt dieses ungeheuren Landes aus ver- schiedenen Gründen nach Sibirien und Ost- nicht durch Jahrhunderte nicht einmal durch Jahrzehnte am gleichen Hungerstrang be- Wegen läßt, Chrustschow und sein Sowjet also sowohl den Lebensstandard erhöhen wie die Ausbeutung vermindern müssen, so ist doch wohl ersichtlich, was alles auf die Sowietwirtschaftskapitäne zukommt. Wenn man auch oberflächlich meinen könnte, daß solche wahrhaft riesenhaften Unterfangen am besten durch ein eisernes Befehlssystem gemeistert werden, so zeigt die Praxis eben doch, daß dies nicht stimmt. Die Sowjets müssen langsam sogar begreifen, daß die Freiheit des Einzelmenschen ein größeres volks wirtschaftliches Kapital ist als jeder Staatsfundus. Ob sie es je fertig bringen, werden vernünftige Wirtschaftsplanung ohne Staatssklaverei und ohne Willkür und Un- menschlichkeit zu zeitigen, undenkbar ist es nicht. aber noch immer höchst unwirklich. Dr. Karl Ackermann Donnerstag, 7. Februar 1957/ Nr.. —— Algerien-Frage plagt die UNO Im Politischen Ausschuß ringt Frankreich um die Anerkennung seiner Rechte in Nordafrika Paris, 6. Februar Die Algerien-Debatte im Politischen Aus- schuß der Vereinten Nationen zeigt, wie rasend schnell sich in der gegenwärtigen Weltgeschichtlichen Etappe die politischen Gegebenheiten und Strukturen verwandeln können. Als die Vereinten Nationen vor zwölf Jahren in San Franzisko gegründet wurden, hätte sich niemand vorstellen kön- nen, daß sie einmal in einer Welt, die so stark unter dem Eindruck der übergroßen Machtstellung zweier Großstaaten steht, eine Art von Revanche der Kleinen bedeuten könnten. Die Sowjetunion benützt heute die ungefähr 30 kleinen und mittleren Staaten der afro- asiatischen Gruppe als Vortrupp zum Angriff auf einige der schwächsten Stellen des westlichen Systems, nämlich auf die Ueberreste der kolonialistischen Politik Frankreichs und Englands. Aber um diese zahlenmäßig bedeutsame Gruppe, zu der such halb faschistische und halbfeudale Staaten gehören, für ihre eigenen Ziele be- nützen zu können, müssen die Sowjets der Gruppe Genugtuung zuteil werden lassen, die jeder einzelne dieser kleinen Staaten ihr Fünf-Prozent-Klausel heute im Parlament Der Ansturm der kleinen Parteien erscheint abgeschlagen Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 6. Februar Der Ansturm der kleinen Parteien gegen die Fünf-Prozent-Klausel des Bundeswahl- Sesetzes, an dessen Spitze sich die SPD mit einem eigenen Antrag gestellt hat, scheint endgültig abgeschlagen zu sein. Nach einem langwierigen und tagelangen Hin und Her teilte die Landesgruppe der CSU am Mitt- Wochvormittag mit, daß sie ebenfalls aus staatspolitischen Erwägungen die von SPD, BHE und DP beantragten Aenderungen des Bundeswahlgesetzes nicht verantworten könne. Damit dürfte eine Mehrheit aus CDU, CSU und FDP am heutigen Donnerstag schon in der ersten Lesung die Anträge auf Milderung der Fünf-Prozent-RKlausel ab- lehnen. Das Tauziehen um die Aufweichung der Sperrklausel und um die Verbündeten um die Regierungsbildung von 1957 erreichte in den letzten 48 Stunden ein erschreckendes Ausmaß. Die kleinen Parteien suchten auf der einen Seite Fühlung mit der CDU/CSU, auf der anderen Seite mit der SPD. alles mit dem Ziel, trotz der Anerkennung der vom Parlament beschlossenen Sperrklausel durch den Bundesgerichtshof Wege zu fin- den, die wieder in den Bundestag führen. Ein weiteres Element der schwierigen Bera- tungen war die Neigung der CSU eventuell über Bayern-Partei und BH einen Ein- bruch in München zu erzielen und die dor- tige Regierungskoalition, die von der SPD angeführt wird, aufzubrechen. heblichen Mißstimmungen. Deshalb führte die Fraktionssitzung am späten Dienstag- abend zu keinerlei Ergebnissen. Der Kanz- ler versuchte durch Ueberweisung der An- träge an die Ausschüsse, einen Zeitgewinn zu erzielen. Sprecher wie Dr. von Brentano, Theo Blamk, Otto Lenz, Dr. Hellwig wider- Setzten sich jedoch dem Versuch, der die CDU in den Verdacht eines zwielichtigen Verhaltens bringen könnte. Auch massive Angriffe des Bundesverteidigungsministers Franz Josef Strauß, der die CDU mahnte, ihre starke Position nicht auszunutzen, sondern an die Koalition von 1957 zu den- ken, wurden zurückgewiesen. Sprecher der CDU betonten: 1. Wähler und Staatsbürger hätten kein Verständnis dafür, wenn das mit Mehrheit zustandegekommene Wahl- gesetz jetzt noch geandert würde. 2. Der Bundestag selbst kann in der letzten Phase seiner Legislaturperiode unmöglich eine Sperrklausel wieder aufheben, deren Not- Wendigkeit als staatspolitisch gilt. 3. Es geht nicht an, in dieser Frage die klare Ent- scheidung des Bundesverfassungsgerichtes zu mißgachten. In der CSU waren die Auffassungen durchaus geteilt. Dem Landesvorsitzenden Seidel und Bundesminister Franz Josef Strauß standen Männer. wie Stücklen, gegenüber, die schlieglich am Mittwochmor- gen, nachdem die Landesgruppe noch einmal getagt hatte, die Entscheidung für die Ab- lebmung der Abänderungsanträge zur Fünf- Prozent- Klausel erreichten. In Bonn erwartet man, daß die kleinen politischen Gruppen nunmehr versuchen werden, Wahlabsprachen mit den beiden großen zu erreichen. Außerdem finden neben den Besprechungen zwischen Deut- scher Partei und Bayern-Partei zur Zeit Zwischen CDU und CSU kam es zu er- auch Verhandlungen zwischen BP, FVP und BHE über die Bildung eines konservativen Blocks“ statt. Rechtsexperten des Bundesta- ges untersuchen zur Zeit, inwieweit Ver- suche, durch Zusammenschluß die Sperr- klausel zu umgehen, zu einer Wahlanfech- tung führen würden. Gärung unter den Winzern führte zu ergebnisloser Demonstration Bonn.(eg-Eig. Ber.) Eine Ansammlung von 1800 rheinhessischen Winzern erlebte die Bundeshauptstadt am Mittwoch. Die Wein- bauern waren in zwei Sonderzügen der Bundesbahn nach Bonn gekommen, um, wie ihr Verbandsgeschäftsführer Dünges sagte, „in gezügelter Gärung“ die Bundesregierung zu fragen, wann endlich den frostgeschädig- ten Weinbaubetrieben eine staatliche Finanz- hilfe gewährt wird.„Unsere Fässer sind leer, das Maß ist voll“, hieß es auf den Pla- katen, die die Winzer bei ihrem Demonstra- tionszug vor dem Bundesernährungsministe- rium mitführten. Bundesernährungsminister Lübke lehnte es jedoch— wie erwartet— ab, die Weinbauern zu empfangen, weil er nicht unter dem Druck von Demonstrationen zu verhandeln geneigt war. Ein Beamter seines Ministeriums hörte sich die Forderungen der Winzer an, nahm jedoch keine Stellung dazu. Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan nicht hätte abringen können. Die Ameri- kaner wollen andererseits die Afro-Asiaten durch eine für diese günstige Politik am gänzlichen Abgleiten in den Ostblock ver- hindern, und müssen ihre alte Hausmacht, die zwanzig ibero- amerikanischen Republi- ken plus Haiti bei der Stange halten. Frankreich, wäre es nicht kolonialistisch vorbelastet gewesen, hätte in diesem Rah- men seit 1945 ein großes Spiel wagen kön- nen: statt der Kleinste der großen Fünf zu sein, hätte es die Rolle des Größten der kleinen Vierzig spielen und mit Indien, den Arabern und zahlreichen Südamerikanern die Möglichkeiten, die die Vereinten Na- tionen den kleineren Staaten zu ihrer Selbst- behauptung gegen die Ubergroßen geben, zu seinen Gunsten ausnützen können. Das Erbe der Kolonialzeit hat Frankreich diese Ent- Wicklung verbaut. Nun muß es am eigenen Leibe erleben, dag die UNO den„Kleinen“ die Möglichkeit gibt, den„Größeren“ das Leben sauer zu machen unter der Bedingung, daß diese nicht allzu groß sind. Wenn Frank- reich die Kompetenz der UNO in der Algerien-Frage unter dem Druck der Welt- meinung hat anerkennen müssen, so ist das ganz im allgemeinen ein Sieg der Kleinen Über die Größeren. Amerika kann seinerseits nur wünschen, daß der ganze algerische Komplex so schnell und so geräuschlos wie möglich aus dem Wege geräumt wird, ohne Frankreich und die Araber allzu sehr vor den Kopf zu stoßen. Wobei es heute so aussieht, als wäre es Auhßenminister Pineau und seinem Stab bei der UNO doch gelungen, den amerika- nischen Verantwortlichen klarzumachen, daß 1. Frankreich als Verbündeter um einiges wichtiger ist als die Araber und 2. dieses Bündnis durch eine Haltung Amerikas in der Algerien-Frage, die sich zu sehr von der französischen distanzieren würde, ernstlich gefährdet wäre. Die USA haben im dritten Kapitel der Algerien-Debatte, nach den Re- den der Außenminister Frankreichs und Sy- riens(letzterer als Wortführer der Araber), durch die Erklärungen von Außenminister Dulles klar zum Ausdruck gebracht, daß über Algerien, wenn möglich, überhaupt keine Be- schlüsse gefaßt werden sollten, und daß die Beratungen im Politischen Ausschuß rein informatorischen Charakter tragen sollten. Außenminister Pineau hatte den französi- schen Standpunkt über die Zugehörigkeit Algeriens zum Mutterland, über die großen Verdienste der französischen Verwaltung, die ja zum Teil unbestreitbar sind, und über die Inkompetenz der UNO wortreich und mit- unter leidenschaftlich verteidigt. Auf die pathetische Reden folgten sehr gemäßigte Vorschläge, die Frankreich auf- fordern, Algerien schrittweise die Unab- hängigkeit zuzugestehen, und andere Länder Wird Dahlem Ulbricht gefährlich? Die Wiederaufnahme in das Zentralkomitee Wirft ragen auf von unserer Korrespondentin Angela am nde Berlin, 6. Februar Die Wiederaufnahme des ehemaligen Kaderchefs der SED, Dahlem, in das Zentral- kormitèee der Partei hat erneut die Frage nach Ulbrichts Stellung aufgeworfen. Dahlem, der als Spezialist einer anpassungsfähigen und verdeckten Taktik angesehen wird, gilt als scharfer persönlicher Gegner des ersten Par- teisekretärs Ulbricht. 1953, als die Entwick- zung in der Zone auf den 17. Juni zutrieb, hatte das Zentralkomitee Dahlem vorgewor- fen, gegenüber den Versuchen imperialisti- scher Agenten, in die Partei einzudringen, völlige Blindheit bewiesen zu haben. Er Wurde seiner Funktionen enthoben und aus dem Zentralkomitee und dem Politbüro, dem er seit 1950 angehörte, ausgeschlossen. In der Erklärung des Zentralkomitees hieß es wei- ter, Dahlem habe sich zu seinen Fehlern nicht parteimäßig verhalten. Er war nämlich nicht bereit, öffentliche Selbstkritik zu üben. Die strenge Rüge der Partei ließ Dahlem in der politischen Versenkung verschwinden, bis er im März 1955 als Stellvertreter des Staatssekretärs im Staatssekretariat für Hochschulwesen wieder ein Amt erhielt. Im Zuge der Entstalinisierung wurde Dahlem im Juli 1956 offiziell durch das Zen- tralkomitee rehabilitiert. Auch nach seiner Rehabilitierung blieb Dahlem im Hinter- grund. Die Vermutungen, daß er Ulbrichts Position bedrängen könnte, scheinen aber jeder Grundlage zu entbehren. Vielmehr deuten alle Anzeichen zur Zeit darauf hin, daß Ulbricht die Zügel fest in der Hand hat. Es wird darauf hingewiesen, dag Dahlem seine führende Position als Mitglied des Politbüros und Kaderleiter der Partei nicht wieder eingenommen hat. In der Partei ver- fügte Dahlem nicht über eine feste Gefolg- schaft. Neben Dahlem wurde der ehemalige Vorsitzende der Ostberliner SED, Jen- dretzky, in das Zentralkomitee gewählt. Als einziger aus der Gruppe Herrnstadt-Zaißer War er ebenfalls im Juli rehabilitiert worden. Dieser Gruppe war vorgeworfen worden, eine defaitistische, gegen die Einheit der Partei gerichtete Fraktion gebildet zu haben, die Veränderungen in der Staats- und Partei- führung anstrebte, Jendretzky erhielt eine Parteirüge und wurde damals ebenfalls aus dem Politbüro und dem Zentralkomitee aus- geschlossen. Die Aufnahme des stellvertretenden Kulturministers Abusch in das Zentral- komitee unterstreicht den Wunsch der SED, die Schriftsteller, Künstler und Intellek- tuellen der Zone parteilich zu führen. Abusch ist bereits in den vergangenen Mo- naten gegenüber dem„dichtenden“ Minister für Kultur, Becher, auf kulturpolitischem Gebiet stärker in Erscheinung getreten. An- ton Ackermann, der bis 1948 die Theorie vom besonderen deutschen Weg zum Sozialismus vertrat und wegen Unterstützung der Zaißer- Herrnstadt-Gruppe ebenfalls eine strenge Rüge erhielt, um im Juli 1956 rehabilitiert zu werden, ist nicht wieder in das Zentral- komitee aufgenommen worden., Er übt jetzt die Funktion eines Leiters der Hauptabtei- lung Film aus, ist aber durch ein schweres Magenleiden nicht voll arbeitsfähig. „Partei-Botschafter“ sollen Kominform ersetzen Moskau baut eine neue Organisation der ideologischen und machtpolitischen Lenkung auf Belgrad, im Februar Schon kurz nach dem Ausbruch der ungarischen Revolution begannen sowohl im Westen als auch im Osten jene Stimmen nicht mehr zu verstummen, die von einer Wiedergründung der erst vor Jahresfrist im Zeichen der Enstalinisierung und der wie- der erblühenden Freundschaft mit Tito auf- gelösten kommunistischen Internationale „Kominform“ wissen wollten. Wie Belgrader Kreise wissen wollen, haben die Anfang Januar in Budapest ver- anstaltete Ostblock- Konferenz und die in der Zwischenzeit erfolgten Moskau Besuche nahezu aller osteuropäischen Parteichefs und nicht zuletzt die Anwesenheit von Tschou En-lai im Kreml jetzt dazu geführt, an Stelle der stark stalinistisch belasteten und„histo- risch überlebten Kominform“ eine neue Form der Zusammenarbeit aller kom- munistischen Parteien in Ost und West aus der Taufe zu heben: Das System der„Par- tei-Botschafter“. Man war sich im Kreml darüber klar geworden, daß nach den schwe- ren Erschütterungen im eigenen Machtblock auch eine neue Form der kommunistischen Internationale gefunden werden mußte, um einer weiteren ideologischen und macht- mäßigen Aufspaltung im sowjetrussischen Einflugbereich entgegen zu wirken. Von unserem Korrespondenten Karl Rau Eine nach den alten Grundsätzen wieder- gegründete kommunistische Internationale hätte den Kreml auf Grund der neuen Situation in Osteuropa zu zweigleisigen Kon- takten gezwungen, das heißt man hätte mit den nationalkommunistischen Volksdemokra- tien Polen und Jugoslawien anders verfahren missen als mit den dem Kreml treu geblie- benen Volksdemokratien Tschechoslowakei, Rumänien, Bulgarien und Albanien. Da aber eine Rückkehr zu den starren Befehlsformen des alten Kominform-Apparates nicht mehr ratsam erschien, fand man nun das System der Partei- Botschafter. Aehnlich vrie in der offlziellen zwischenstaatlichen Diplomatie sollen nun auch zwischen den einzelnen kommunistischen Parteien des Westens und Ostens Partei- Botschafter ausgetauscht wer⸗ den, deren Hauptaufgabe es ist,„die Erfah- rungen im Aufbau des Sozialismus in den einzelnen Bruderparteien zum Wohle der internationalen Arbeiterklase auszutauschen.“ Mit dieser neuen Form der internatio- nalen kommunistischen Zusammenarbeit könnten auch die nationalkommunistischen Kräfte in Jugoslawien Titos und Polen Gomulkas einverstanden sein. Jede Neu- organisation in der Art des aufgelösten„Ko- minform“ würde nicht nur im Westen, son- dern auch im Osten selbst als eine Rückkehr zu den Formen und Methoden des Stalinis- mus bewertet werden. Die neue Form der Partei- Botschafter, so stellt man nun fest, sei echt leninistisch und entspräche dem Prinzip der Gleichheit und Gleichberechti- Sung aller kommunistischen Parteien. Es bleibt nun abzuwarten, welche prak- tischen Auswirkungen diese kommunistische Partei-Diplomatie zeitigen wird und wie sich die Nationalkommunisten Tito und Gomulka zu dieser sich neu entwickelnden Zusammen- arbeit mit Moskau und den übrigen Volks- demokratien stellen werden. Fest dürfte be- reits heute stehen, daß der Kreml auch auf dieser Basis weder auf seinen ideologischen, noch auf seinen machtmäßigen Führungsan- spruch verzichten wird. Für die kommunistischen Parteien des Westens ändert sich durch diese Partei- Diplomatie nichts. Es ist völlig gleichgültig, ob die westlichen Kommunisten früher ihre Befehle von der„Kominform“ erhalten haben, oder ob diese Befehle nun in Zukunft von den im Kreml akkreditierten Partei- Diplomaten entgegengenommen und weiter- geleitet werden. Es frägt sich nur, ob sich nach den Entwicklungen in Polen und Ungarn die kommunistischen Arbeiter in den west- lichen Nationen diese, ohne Zweifel geschickt getarnten Moskauer Fesseln anlegen lassen Wollen. beschwören, einer zukünftigen Bind Algeriens und der übrigen nordafrikanisch Länder an Frankreich auf der Basis 5 Gleichberechtigung nicht entgegenzutrete Das Klima der UNO ist den Arabern in di 5 Tagen nicht ganz so günstig, wie Sle 1 einigen Wochen hofften. Amerikas Eiullg macht sich mäßigend geltend. 5 Generalleutnant Speidel zieht in Fontainebleau ein Nicht ganz zwölf Jahre ist es f deutsche Wehrmacht in Reims bedingen l kapitullerte. Zehn Jahre nach dieser Kaps lation, am 9. Mai 1955, wurde die Bun repubiite als künkzehntes Mitglied in die dr. ganisation der Atlankikgemeinschaft MaT0, aufgenommen. Wieder zwei Jahre später übernimmt ein deutscher General den Befehl über die Landstreitkräfte in Mitteleurop Das Bundeskabinett hat für den Poe Generalleutnant Dr. Hans Speidel benennt nachdem der Oberbefehlshaber der alllier. ten Streitkräfte in Europa, General Lauris Norstad, die Bundesregierung gebeten hatte. für diesen Posten einen deutschen General vorzuschlagen. Speidel wird amerikanische, britische, französische, niederländische, bel- gische und deutsche Truppen befehligen. Im Juli 1955 führte General Speidel die ersten sechs deutschen Offiziere in das grobe Hauptquartier der Atlantikstreitkräfte in Europa(SHAPE) im alten französischen Königsschloß Fontainebleau bei Paris ein, Damals trug Speidel noch Zivil. Nach den Be- grüßzungsreden in Deutsch und Englisch at- meten die Verantwortlichen auf und freuten sich, daß alles glatt gegangen war. Gab es doch nicht wenige französische Offiziere, die sagten:„Wenn die Deutschen kommen, wol- len wir lieber gehen.“ Damals war noch nicht daran zu denken, daß ein Deutscher eimen höheren Posten übernehmen könnte. Heute gab es nur noch aus britischen und unbedeutenden französi- schen Kreisen einige Einwände gegen den ehemaligen Generalstabschef Rommels. Er gilt jedoch als fähiger und makelloser Mann und hat sich in den vergangenen Jahren während der Verhandlungen über den EVG- Vertrag und den deutschen Wehrbeitrag offensichtlich in besonderem Maße das Ver- trauen der Alliierten erworben. Die NATO entstand im April 1949, als es klar wurde, daß der sowjetische Expansions- Wille auch nach Kriegsende die Politik Mos- Kaus beherrschte. In dem 14 Artikel umfas- senden Atlantikpakt verpflichteten sich die Mitgliedstaaten zu kollektiver Abwehr eines bewaffneten Angriffs gegen einen oder mehrere von ihnen in Europa oder Nord- amerika. Die Laufzeit des Vertrages erstrecht sich auf zwanzig Jahre. Danach hat jeder Mitgliedstaat das Recht, den Pakt zu Kündi- gen und nach Ablauf einer einjährigen Kün- digungsfrist auszuscheiden. H. S.(dpa) Keine Veränderung im Verhältnis zur Presse in Bonn Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Verwaltungsan- ordnung für eine„gemeinsame Geschäftsord. nung der Bundesregierung“ wird in Kürze veröffentlicht. Dies teilte am Mittw-och der stellvertretende Pressechef Krüger mit. Krü: ger bezeichnete Pressemeldungen, in denen behauptet wurde, man wolle den Bundes. ministern einen Maulkorb umbinden oder ihr bisheriges Informationsrecht schmälern, als„unzutreflend“. Die Bundesregierung gel unter Federführung des Bundesinnenmint steriums im Augenblick dabei, der bisherigen vorläufigen Geschäftsordnung eine endgül- tige Fassung zu geben. Der vorgelegte Ent. wurf sehe keine Veränderung, sondern ledig- lich eine„Fixierung“ des bestehenden Zu- standes vor. Die Vorlage der„gemeinsamen Geschätts⸗ ordnung“ räumt dem Bundespresseamt eine Art Oberaufsicht und Koordinierung der Pressereferate der einzelnen Ministerien ein Das bedeutet jedoch keine Neuerung. Schon bisher wurden dié einzelnen Ressorts durch die vorläufige Geschäftsordnung verpflichtet Wesentliche politische Verlautbarungen vor der Herausgabe dem Bundespresseamt be- kanntzugeben. Synode nicht in Halle? Berlin.(à.-E.-Eig.-Bericht) Der Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands tri heute, Donnerstag, unter dem Vorsitz von Bischof Dibelius zu einer Tagung in Berlin zusammen. Sie dient der Vorbereitung der nächsten Gesamtdeutschen Synode, die vom 3. bis 8. März in Halle stattfinden soll. In diesem Zusammenhang schreibt der e, gelische Pressedienst, die Synode werae Wahrscheinlich nicht in Halle, sondern f Berlin-Spandau tagen. Bei dieser Festste 6 lung bezieht sich der Pressedienst auf 1 Erklärung des sogenannten„Demon tischen Blocks“ der Parteien der Zone II Dienstag, in der die Beratung über die 5 litärseelsorge der Bundeswehr auf dem 5 biet der Deutschen Demokratischen 1 blikk als unmöglich bezeichnet wird. li- andere Haltung, so heißt es in der Er 55 rung, würde der kompromißglosen Gesn schaft gegen die NATO widersprechen. 1 22 Was! Die gedenke Rindern zugrund ung feuchte zer die 5 Orka zum Die nordwes heim. M. zum Op. land zu brachte Die im Hau ungünst, der Was gesunken Schweiz Mehr etzt kr. dungsku gemelde pester Kursteil Gebrauc kungsmi Zudapes panzer Zwal dem K Bezirk sche Ze wandler mit dert angeblic gen kör Bürgern Schwind sich in freut. M bei eine ihr den nach d lieh. In 1 gebeten konbüch hindern Mann h zu kinde tigen J zustehe noch ne ger hat weit er buch 8 wurde. Die Leaven- dag auf teil get J. Ed- schen F den wi. am 1. in Kitz ser nac weil sie hatte. Die week“ neimco Seändet Seemar Sesprur nachge: zufolge des Ta Martiqt er Mit! code e zwische meer Stützpi wurde. Der Schuko such à indisch neuen eingese — Wied be WK Der wieder mit ver Gemeii satz al. medail dem V Länder Zwölf einzeln Zeichn. Schicht. anferti rigen europa möchte die Ae Frage Vergar dafür Nation haben einen len kö Schulb kreta! Europ einger. Be wWe Bey nende in Bri das G. der EI straße senes 957/ Nr. v — n Bind Trikanischen r Basis der Senzutreten, ern in diesen e Sle eg vor kas Einfluß eidel ein her, Seit N er Kapitu. die Bundes. 1 in die Or- akt NATO) ahre später den Befehl Litteleuropa den Posten el benannt, der alliiet. „eral Lauri beten hatte, ben General erikanische, dische, bel- hligen. Speidel die u das große itkräfte in anzösischen Paris ein, ach den Be- nglisch at- ind freuten ar. Gab es kiziere, die nmen, wol- Zu denken, ren Posten ds nur noch n französi- den wird. Der jetzt 28 jährige Edwards war am 1. März 1953 verurteilt worden. Er hatte gegen den mmels. Er loser Mann zen Jahren den EVG- Vehrbeitrag e das Ver- 1949, als es & pansions- olitik Mos- kel umfas. en sich die Wehr eines inen oder der Nord- es erstreckt hat jeder 2 kündi⸗ rigen Kün⸗ R. S.(dpa) 9 Bonn altungsan- schäftsord⸗ in Kürze ſtwoch der mit. Krũ- „im denen n Bundes- nden oder schmälern, zierung sel nnenmini⸗ bisherigen e endgül- legte Ent- tern ledig- enden Zu- Geschäfts- eamt eine rung der terien ein. ing. Schon orts durch erpflichtet, ingen vol zeamt be- 7 Rat der ads tritt vrsitz von in Berlin itung der die vom n soll. In ler Evan je werde ndern in Feststel- auf eine Demokra- zone vom r die Mi- dem Ge- en Repu- ird. Eine er Erklä- Gegner hen. Vr. 32 Donnerstag, 7. Februar 1957 MORGEN Seite 2 Was sonst noch gescha ng. Prockenheit seit Menschen- gegenwärtig Tausende von Rindern in Südwestafrika an Wassermangel zugrunde gehen. Durch Trecks in noch keuchte Gebiete versuchen die Herdenbesit- zer die Reste ihrer Bestände zu retten. * Die größte gedenken läßt Orkanartige Stürme suchten in der Nacht zum Dienstag Schottland. Irland und die nordwestlichen franzö schen Küstengebiete beim. Mehrere Menschen fielen den Stürmen zum Opfer. Der Orkan führte auf dem Fest- land Zu schweren Verkehrsstörungen und brachte zahlreiche Schiffe in Seenot. * Die Schweizer wurden erneut ermahnt, im Haushalt Strom zu sparen. Durch die ungünstige Wasserführung der Flüsse ist der Wasserspiegel in den Stauseen weiter gesunken. Die Stromerzeugung in der Schweiz ging dadurch stark zurück. * Mehr als 8000 Schweizer haben sich bis letzt freiwillig zur Teilnahme an Ausbil- dungskursen für die Panzernahbekämpfung gemeldet. Unter dem Eindruck des Buda- pester Volksaufstandes sollen künftig die Kursteilnehmer an Samstagnachmittagen im Gebrauch pehelfsmäßhiger Panzerpekämp- kungsmittel unterwiesen werden, die sich in Budapest bei der Bekämpfung sowjetischer panzer bewährt haben. * Zwanzigmal„beerdigte“ eine Frau aus dem Kreis Falkenberg im oberschlesischen Bezirk Oppeln ihren Mann. Wie die polni- sche Zeitung„Sztandar Mlodych“ berichtet, wanderte sie von Kreis zu Kreis und bettelte mit dem Vorwand, weil sie aus Armut ihren angeblich verstorbenen Mann nicht beerdi- gen könne. Schließlich griff die polnische Bürgermiliz sie auf und entlarvte den Schwindel mit dem verstorbenen Mann, der sich in Wirklichkeit bester Gesundheit er- kreut, Mut für dieses Treiben hatte die Frau dei einem gutmütigen Pfarrer gefunden, der ur den Schwindel glaubte und 600 Zloty aach dem amtlichen Zwangskurs 600 DN lieh. E In Turin hat ein Fußballfreund darum gebeten, das Einstampfen von 178 499 Tele- fonbüchern des Jahres 1956 solange zu ver- hindern, bis er sie durchblaättert habe. Der Mann hofft, in den Büchern einen Totozettel zu kinden, den er zum Nachweis seiner rich- tigen Tipreihe braucht, damit er den ihm zustehenden Gewinn von rund 13 800 Mark noch nachträglich erhält. Der Turiner Bür- ger hatte den glückbringenden Zettel, so- weit er sich erinnert, in sein altes Telefon- buch gelegt, das inzwischen eingezogen wurde. 1 Die amerikanische Armee hat in Fort Leaven worth(USA) bekanntgegeben, daß das auf Tod durch den Strang lautende Ur- teil gegen den farbigen Soldaten Thomas J. Edwards wegen Ermordung einer deut- schen Frau am 14. Februar vollstreckt wer- in Kitzingen die 25jährige Martha Strowas- ser nach seinen Angaben im Zorn erwürgt, weil sie inn als Neger lächerlich gemacht hatte. * Die amerikanische Zeitschrift„News- week“ berichtete, daß der sowjetische Ge- heimcode für Funksprüche von Schiffen geändert werden mußte, da ein sowjetischer Seemann mit den Codebüchern über Bord gesprungen ist und in Frankreich um Asyl nachgesucht hat. Es handelt sich dem Bericht zufolge um den Funker Alexis Linahatschew des Tankers„Chersen“, der das Schiff in Martiques verlassen hatte. Die Papiere, die er mitnahm, sollen angeblich den Geheim- code enthalten, der für den Funkverkehr zwischen sowjetischen Schiffen im Mittel- meer und einem geheimen sowjetischen Stützpunkt bei Valona(Albanien) benutzt wurde. 1 Der sowjetische Verteidigungsminister Schukow, der Indien zur Zeit einen Be- such abstattet, erklärte in Utakamand vor indischen Rekruten, daß im Falle eines neuen Krieges wahrscheinlich Atomwaffen eingesetzt werden würden. Deutsche fast in jedem kanadischen Ort Jeder 86. Bewohner Kanadas ein deutscher Nachkriegseinwanderer Rund 185 000 Deutsche sind nach dem Kriege nach Kanada eingewandert. Bei einer kanadischen Gesamtbevölkerung von etwa 16 Millionen heißt das, daß jeder 86. Be- wohner Kanadas ein deutscher Nachkriegs- ein wanderer ist. Und man merkt diesen starken deutschen Zustrom nach Kanada überall. Es gibt heute keinen kanadischen Ort mehr, in dem nicht wenigstens ein Deutscher wohnt. Wer bei einer Reise durch Kanada seine deutschen Landsleute aufspüren Will.“ der findet sie bald. Beim Besuch einer Papier- mühle an der pazifischen Küste fragt man den Manager:„Beschäftigen Sie Deutsche?“ Er antwortet:„Natürlich, eine ganze Menge!“ und aus seiner Personalabteilung erscheint bald darauf eine Sekretärin mit der Liste Aller dort arbeitenden Deutschen; es sind über ein Dutzend. Das gleiche erlebt man in einem nicht weit entfernt liegenden Kupfer- bergwerk. In einem gepflegten Restaurant in Mon- treal setzt man sich zum Abendessen an einen Tisch. Sobald Oberkellner und Kellner hören, daß man sich mit seinem Partner deutsch unterhält, beginnen auch sie, deutsch zu sprechen. Der Bankangestellten in Ed- monton legt man einen Reisescheck vor. Sie sieht am Namen, daß man selber Deut- scher ist.„Are you German?“ fragt sie, und dann unterhält man sich auf deutsch weiter. Beim Spaziergang durch die Straßen einer Stadt, im Wartesaal eines Bahnhofes oder in einem Postamt findet man mit Leichtig- keit Landsleute. Man erkennt aber nur die- jenigen, die erst seit kurzer Zeit im Lande sind. Sie geben ihre Herkunft durch typische Erkennungszeichen preis, wie etwa die un- vermeidliche Aktentasche, einen Lederman- tel, einen Lodenhut. die Kreppschlenschuhe. Man merkt auch an ihrem noch etwas un- sicheren Benehmen, daß sie Fremde im Lamde sind. Auf dem Bahnhof in Edmonton warten junge Deutsche auf einen Zug nach dem Westen. Sie sind erst ein halbes Jahr in Kanada und haben zum Winter keine Ar- beit. Sie hoffen, in Vancouver einen„job“ zu finden. Sie sehen etwas verbittert und ent- täuscht aus. Man tröstet sie, sagt ihnen, daß es eine ganze Weile dauert, bis man seinen festen Platz in Kanada gefunden hat, und mam erzählt ihnen von der eigenen puntbewegten Vergangenheit als Telegramm- bote, Lackierer und Bauarbeiter. Sie scheinen das aber nicht recht zu glauben und blicken ungläubig drein. In Vancouver stehen zwei Deutsche an einer Straßenecke. Sie sind beide vor vier Monaten gekommen. Zunächst arbeiteten sie in einem Holzfällerlager, für 1,80 Dollar die Stunde, Das war ihnen zu wenig Geld. „Wir konnten nur 180 Dollar im Monat sparen!“ sagen sie. Mam erzählt ihnen, dag man nach vielen Jahren in Kanada immer noch keinen Job gefunden habe, der so große Sparrücklagen ermöglicht. Aber sie sind zu- Versichtlich, daß sie„big money“ machen werden. Diejenigen Deutschen, die es schon zu etwas gebracht haben, findet man weniger leicht. Es muß einem gesagt werden, daß zum Beispiel die„Canada Ropes Ltd.“, eine großze Seilfabrik südlich von Vancouver. die Alle jagen nach dem Glück Gründung des schlesischen Textilingenieurs Lothar Herzog ist, der vor fünf Jahren mit Agtrizen 37 Cents in seiner Tasche an der Pazifikküste ankam. Herzog eröffnete un- längst ein Zweigwerk im amerikanischen Staate Washington. In Fort Saskatchewan in der Provinz Alberta befindet sich die„Peace River Glass Co.“, ein Glaswerk im Werte von einer Million Dollar. Der Leiter und Mitbesitzer dieses Unternehmens ist der deutsche Glas- fachmann Schuller, der eine neue Art von Isoliermaterial für Erdölleitungen ent- wickelte. Das Isoliermaterial besteht aus Glaswolle, die später mit Asphalt getränkt Wird. Das Material ist so gefragt, daß die Fabrik in drei Schichten arbeiten muß. Der deutsche Grundstücksmakler H. in Vamcouver lebt in einem der besten Wohn- viertel der Stadt. Er besitzt sein eigenes Haus, dessen luxuriöse Inneneinrichtung be- trächtlichen Wohlstand verrät. Zwischen die- sem erfolgreichen Kanadadeutschen und dem deutschen Neuankömmling, der verschüch- tert auf dem Arbeitsamt nach einer Be- schäftigung fragt, scheint eine unüberbrück- bare Kluft zu liegen. Aber der Neuankömm- ling wird in einigen Jahren vielleicht eben- so Wohlhabend sein. Immerhin, vor einigen Jahren ging auch Grundstücksmakler H. zum Arbeitsamt in Vancouver, um sich seinen ersten„job“ zuteilen zu lassen. Natürlich gibt es sehr viele Deutsche in Kanada, die niemals ihr eigenes Haus oder ein dickes Bankkonto haben werden, aber die Möglichkeit dazu besteht für jeden— ein wenig Geschick, Draufgängertum und wohl auch Glück vorausgesetzt. Verkehrsmittel helfen beim Zusammenwachsen einer Nation Winterliche Fahrt quer durch Kanada/ Wie eine Ozeanreise auf Rädern/ 4800 km ohne umzusteigen Jeden Nachmittag um 4 Uhr verläßt der „Super- Continental“, der modernste Trans- kontinentalzug der kanadischen Eisenbahn- gesellschaft„Canadian National Railways“, den Bahnhof von Montreal, um in 72 Stun- den und fünf Minuten(in drei Tagen und drei Nächten) nach Vancouver zu fahren, das 4800 Kilometer entfernt ist und am ent- gegengesetzten Ende Kanadas liegt. Diese Strecke ist genau so weit wie die von der kanadischen Atlantikküste bis nach Hamburg. Aber nicht nur wegen der riesi- gen Entfernung kommt es dem Reisenden vor, als unternehme er eine Ozeanreise auf Rädern. Wenn sein Zug durch die endlosen Ebenen der Prärie fährt, wenn er sich in den Rocky Mountains an tiefen Schluchten vor- bpeiwindet oder wenn er für lange Stunden durch die verschneiten Wälder des Kanadi- schen Schildes rollt, dann wird dem Reisen- den klar, daß ihn— wie auf einem Schiff— nur die dünne Stahlwand und das Fenster seines bequemen und gemütlich warmen Ab- teils von der Einsamkeit und der bitteren Kälte dort draußen trennen. Der„Super-Continental“ besteht fast nur aus Schlafwagen und Speise- und Aufent- haltswagen. Für den Lokalverkehr ist nur ein Wagen vorhanden. Der Zug wird von Diesellokomotiven gezogen, und da man in keinem kanadischen Eisenbahnwagen die Fenster öffnen kann— sie alle haben ihre Klimaanlagen—, ist er beispielhaft sauber. Um einen täglichen„Super- Continental“ Verkehr von Montreal nach Vancouver und von Vancouver nach Montreal durchführen zu können, braucht die„Canadian National“ zehn Züge. Für ihren anderen Transkonti- nentalzug, den ebenfalls täglich verkehren- den„Continental“, der etwas langsamer ist, werden sogar zwölf Züge benötigt. Das Kon- kurrenzunternehmen, die„Canadian Pacific Die Bundesregierung werde die Pläne für eine europdische Postunion in Parallele zur europaischen Wirtschaftsunion unterstützen, erklärte Bundespostminister Ernst Lemmer (Mitte) am 5. Februar aus Anlaß der Eröffnung der Frankfurter Europäischen Post- conferenz vor der Presse in Frankfurt. Lemmer betonte, das ganze Deutschland und nicht nur eine Teil müsse in die lebenswichtige Integrationsbewegung einbezogen werden. Die Bundesrepublik werde die Sowqetzone auf dem bevorstehenden 14. Weltpostkongreß in Ottawa, an dem die Delegierten von 94 Postverwaltungen teilnehmen, vertreten. Die Sowjetzone ist nicht Mitglied des Weltpostrates. dpa-Bild Railways“, braucht für ihre entsprechenden Züge, den„Canadian“ und den„Dominion“ die gleiche Anzahl. Die Kanadier sind sehr stolz darauf, daß man nur in ihrem Lande den Kontinent durchqueren kann, ohne umzusteigen. Wer etwa von New Vork nach San Franzisko fährt, muß mehrmals den Zug wechseln. Die Unkompliziertheit, mit der sich eine kanadi- sche Reise durch Nordamerika vollzielt, ist für jeden Europäer frappierend. In Montreal gibt man dem Schaffner den Fahrschein und die Schlafplatzkarte und wird dann nie mehr danach gefragt, selbst nicht, wenn man in Vancouver den Bahnhof verläßt. Nur zwei Stunden braucht der„Super- Continental“, um die 200 Kilometer von Montreal nach Ottawa zurückzulegen. Hin- ter der Landeshauptstadt windet er sich dann in die Felslandschaft des„Canadian Schield“ hinein, die jetzt im Winter noch ein- samer und verlassener wirkt als im Som- mer. Irgendwo nördlich der Nickelstadt Sud. pury trifft der Zug dann mitten in der Nacht auf seine„andere Hälfte“, die aus Toronto kommt und nun angekuppelt wird. Erst wenn Winnipeg erreicht ist— 30 Stunden nach der Abfahrt— hat der Zug den Kana- dischen Schild durchquert und beginnt dann seine 22stündige Fahrt durch das Flachland der Prärie. Es gibt sehr viele Ostkanadier, die noch nie im Westen waren. Die riesige Entfer- nung und der Preis einer Reise machen das klar. Eine Rückfahrkarte von Montreal nach Vancouver kostet rund 160 Dollar. Für sei- nen Schlaf wagenplatz zahlt man im Durch- schnitt 50 Dollar, für Verpflegung während der Fahrt etwa 60 Dollar. Für die Fahrtkosten allein, ganz abgesehen vom Aufenthalt im Westen, müßte ein durchschnittlich verdie- nender kanadischer Arbeiter also schon ein ganzes Monatsgehalt opfern. Wem es in seinem Abteil zu langweilig wird, der sieht sich im Leseraum des Zuges oder in der Bar nach Gesellschaft um. Hier merkt man dann bald im Gespräch mit den schnell und leicht geknüpften Bekanntchaf- ten, daß heute mehr und mehr Kanadier ihr ganzes Land kennen lernen und daß eines Tages die modernen Verkehrsmittel dem Re- gionalismus und dem provinziellen Isolatio- nismus doch ein Ende setzen werden. Bei dem von der kanadischen Bundesregierung gewünschten„Zusammenwachsen zu einer kanadischen Nation“ spielen Schnellzüge und Flugzeuge eine sehr große Rolle. Klaus E. Neumann Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute wechselnd wolkig mit Aufheiterungen, trok- ken. Tagestemperaturen zwischen 9 bis 12 Grad. In der Nacht zum Freitag meist klar, Tiefsttemperaturen nahe null Grad. Oertlich etwas Bodenfrost, in ungünstigen Lagen von Odenwald und Bauland auch kurz dauernder leichter Frost. Oertlich Frühnebel. Tagestemperaturen noch etwas ansteigend. Leichter südwestlicher bis südlicher Wind. Uebersicht: Eine schwache Störung z0g gestern mit etwas Regen über unseren Raum. Vor einem sehr kräftigen Tief west- lich der Biskaya setzt sich mindestens vor- übergehend wieder Hochdruckeinffuß durch. Anzeichen für ein Ende der milden Wit terung sind für die nächste Zeit nicht ge- geben. Sonnenaufgang: 7.50 Uhr. Sonnenuntergang: 17.31 Uhr. Vorhersage- Karte Tür. 22. 2 Uhr 92585 N e, loog: N. 100571010 Pegelstand vom 6. Februar Rhein: Maxau 377(3), Mannheim 228 (10), Worms 161(11), Caup 232(18). Neckar: Plochingen 147(5), Gundels- heim 190(11), Mannheim 248(—2). Der Montesi-Prozeß Italiens großer Skandal-Prozeß um den geheimnisvollen Tod der 20 jährigen Wilma Montesi brachte am Mittwoch eine echte Sensation. Die Förstersfrau Irma Mangia- pelo de Felice brach im Zeugenstand plötz- lich in Tränen aus und widerrief ihre frü- heren Aussagen, durch die der unter Tot- schlagsanklage stehende Sohn des chemali- gen italienischen Außenministers Piceioni, der Jazz-Pianist Gianpiero Piceioni, schwer belastet worden war. Unter dem atemlosen Schweigen der schluchzend:„Es ist nicht wahr, daß ich Gianpiero Piccioni am 10. April 1953 mit Wilma Montesi in Capocotta gesehen habe.“ Piccioni wird beschuldigt, die am 11. April 1953 am Strande von Ostia tot aufgefundene Wilma Montesi dort bewußtlos ausgesetzt und damit ihren Tod verschuldet zu haben. Er selbst gibt an, er habe Wilma überhaupt nicht gekannt. Als das Publikum die Tragweite der Aus- sage erfaßte, erhob sich im Gerichtssaal ein ungeheuerer Tumult. Piccionis Verteidiger Carnelutti sprang erregt auf und rief:„das zeigt, wie die Zeugen eingeschüchtert wor- den sind.“ Nachdem die Ruhe wiederherge- stellt War, sagte die Zeugin:„Untersuchungs- richter Sepe hat mich zu der Aussage ver- amlaßt, daß ich sie iccioni und Wilma) ge- sehen habe, aber ich habe sie gar nicht gese- hen“, und dann mit tränenerstickter Stimme: „Ich bin unschuldig, ich bin unschuldig. Ich War damals schwanger und wußte nicht, was ich sagte.“ 5 Die Anwälte wurden von der Aussage der Förstersfrau völlig überrascht. Ihrem Antrag, die Verhandlung auf Grund der ver- änderten Sachlage auf Donnerstag zu ver- tagen, gab das Gericht statt. Das Werden Europas Wieder Europa- Aufsatzwett⸗ bewerb Der Europarat hat auch in diesem Jahr Weder einen Schüler-Aufsatzwettbewerb mit Verschiedenen Themen zur Europäischen Gemeinschaft ausgeschrieben. Der beste Auf- Satz aller Altersgruppen wird mit der Gold- medaille des Europarates ausgezeichnet. An 955 Wettpewerb nehmen Schüler aus zehn 1 8 in drei Altersgruppen teil, die 5 bis Vierzehnjährigen sollen eine im 20 5 von der Schule zu bestimmende 3 mit erläuterndem Text zur Ge- 3. Erdkunde oder Architektur Europas 3 igen, die Vierzehn- bis Sechszehnjäh- n Frage beantworten, in welches i Land sie gern einmal fahren 18 8 und ihre Antwort begründen. Für 5 bis zu 18 Jahren wird die 585 en welche Ereignisse der letzten „5 einen überzeugenden Beweis 1 erbracht haben, daß die verschiedenen . Europas gemeinsame Interessen 1 und durch ihren Zusammenschluß 5 5 Auftrag in der Welt erfül- e Die Arbeiten sollen über die 8 hörden bis zum 31. März an das Se- Fur 8 des Deutschen Komitees für den zuropäischen Schultag, Bonn, Kaiserstr. 43, eingereicht werden. Bewerbung für Europa- Kolleg nete für das im Oktober begin- 85„ 1957/58 am Europa-Kolleg 25. Werden bis zum 1. April 1957 an 3 1 Alsekretariat des Deutschen Rates ra uropbäischen Bewegung, Bonn, Kaiser- 1 5 3e 43, erbeten. Bedingungen: Abgeschlos- enes Hochschulstudium, Beherrschung der französischen und englischen Sprache, gute Allgemeinbildung, ledig(Ausnahmen mög- lich), Alter unter 30 Jahre. Für Lebens- unterhalt und Studium werden Stipendien gewährt. Eimheitli ches Geschichts lexikon Das Internationale Schulbuchinstitut in Braunschweig, das sich um eine Angleichung der Unterrichtswerke in den europäischen Ländern bemüht, ist mit den technischen Arbeiten für die Herausgabe eines europä- ischen Geschichtslexikons beauftragt Wor- den. Bis zum nächsten europäischen Schul- Huchkongreß im September in Holland soll das Institut eine Anzahl von Studien für die- ses Lexikon vorlegen. Auslandssemester anerkannt Alle Mitgliedsstaaten des Europarats mit Ausnahme von Osterreich, Griechenland und der Türkei haben noch vor Jahresende in Paris eine Konvention über die Anerkennung von Auslandssemestern unterzeichnet. Sie soll das europäische Abkommen über die Gleichwertigkeit der zum Hochschulstudium berechtigenden Schulabgangszeugnisse von 1953 und die europäische Kulturkonvention von 1954 ergänzen. Artikel 2 sieht vor, da alle Auslandssemester von Studenten der modernen Sprachen an der Universität eines anderen Mitgliedsstaats des Europarats an- erkannt werden. Artikel 3 will diese Aner- kennung nach Prüfung durch die Regierun- gen auf die Natur wissenschaften ausdehnen, um auch dem Mangel an hochqualifiziertem wissenschaftlichem Personal besser begeg- nen zu können. Artikel 4 bestimmt, daß durch spezielle zwei- oder mehrseitige Abkommen akademische Prüfungen eines Landes in einem anderen gewertet werden können. Allmählich will man damit zur gegenseitigen Anerkennung aller Prüfungen und Diplome gelangen. Ost- West- Seminar in Berlin für Ausländer Ihr erstes diesjähriges Ost-West-Seminar veranstaltet gegenwärtig die Europaische qu- gendkampagne in Berlin. 20 junge Ausländer werden von namhaften Wissenschaftlern und Publizisten über die Ostprobleme und die politischen Auswirkungen der jüngsten Ereignisse im Ostblock unterrichtet. Auftrieb für Europa Auf italienische Initiative wird für Pfing- sten(9./ 10. Juni) in der Nähe von Rom eine große Europakonferenz mit 1500 Teilneh- mern, vor allem Parlamentariern, vorberei- tet. Aus Westdeutschland und Frankreich werden je 300 Gäste erwartet. Aufgabe der Tagung ist, nach Abschluß der Brüsseler Ver- hemdlungen auf politischer Ebene der euro- päischen Idee neuen Auftrieb zu geben. Krebs gemeinsam bekämpfen Die französische Sektion der Sozialisti- schen Europabewegung hat auf ihrem Kon- greg Mitte Januar in Paris die Schaffung einer europäischen Krebsforschungsgemein- schaft gefordert. Sie hält die Verwirklichung eines derartigen Planes für vordringlich, weil die erforderlichen Mittel für eine er- folgreiche Forschung kaum von einem ein- zelnen Land aufgebracht werden können. Geld für Verständigung Die vor einigen Monaten in Brüssel durch belgische Initiative gegründete und vom ehemaligen französischen Botschafter in Bonn, Frangois-Poncet, geleitete europäi- sche Austauschzentrale mit Sekretariat in Paris hat bereits eine größere Anzahl von Austauschprojekten unterstützt. Grundsatz- lich organisiert sie selbst keinen Austausch, sondern leistet nur finanzielle Hilfe. Für dieses Jahr hat ihr dafür die private ameri- kanische Ford- Stiftung einen Betrag von rund 40 Mill. Frances zur Verfügung ge- stellt. Am Ende des Jahres wird der Zu- schuß nur dann erneuert, wenn europäàische Stellen eine etwa gleichgroße Summe spen- den. Die Zentrale förderd überwiegend Aus- tauschreisen von Angehörigen gleicher Be- rufe. Im Mittelpunkt steht dabei die Stär- kung der deutsch- französischen Verstän- digung. Der Umfang der deutschen finan- ziellen Unterstützung ist je nach der Lei- stungsfähigkeit der Organisatoren unter- schiedlich. Auch andere Länder, Italien, die Benelux- Staaten, die Schweiz und Oester- reich sind in das Programm einbezogen. Die Zahl der mitarbeitenden privaten Organi- sationen wächst ständig. Eine sinnvolle Koordinierung erscheint deshalb dringend notwendig. Dazu ist jedoch die europäische Austauschzentrale nicht ermächtigt. Konferenz- Inflation Kürzlich hat sich die Europäische Produk- tivitätszentrale HPZ) in ihrem Bulletin ein- gehend mit der„Konferenz- Inflation“ be- faßt. Sie kommt dabei zu Erkenntnissen und Empfehlungen, die zwar keineswegs neu sind, der Erwähnung aber deshalb immer wieder bedürfen, weil sie so wenig Beach- tung finden. In sechs Punkten lassen sich die Beobachtungen und Vorschläge der EZ zum Zwecke sinnvollerer Konferenzen zusammen- fassen: 1. Oft beauftragen die Regierungen Delegierte mit zu vielen Arbeitsgebieten. Deshalb trifft man auf den verschieden- artigsten Konferenzen häufig die gleichen Leute. 2. Die Bedeutung der sründlichen Vorarbeit für Konferenzen wird meistens unterschätzt. 3. Die Kontakt möglichkeiten von Mensch zu Mensch werden nicht immer gut ausgenutzt. Sprachschwierigkeiten sind dabei ein beträchtliches Hindernis. 4. Die Zahl der Delegierten ist häufig zu klein oder zu groß. 5, Die Konferenzen sind meistens zu lang oder zu kurz. 6. Der Konferenzort Soll nach den Gründen der Zweckmäßigkeit gewählt werden, nicht nach„konferenzfrem- den“ Gesichtspunkten. Auch ein Weg zur Integration Vier europäische Lack- und Farbenfabri- ken aus Frankreich, Italien, der Schweiz und Holland haben sich zur Verbilligung und Intensivierung ihrer Forschung zu einer Ge- meinschaft zusammengeschlossen:„European Color Corporation COLOR“. Sie werden re Forschungsprojekte koordinieren und Sämtliche Ergebnisse und Erfahrungen regelmäßig austauschen. Die verantwortli- chen Direktoren oder Ingenieure treffen sich drei- bis viermal jährlich für eine Woche in Paris, Zürich, Mailand oder Rotterdam, um die Arbeiten ihrer Laboratorien auszuwer- ten und neue Richtlinien aufzustellen. Außerdem besitzen sie gemeinsam die Mit- tel, um größere Forschungsaufträge an For- schungsinstitute zu erteilen, etwa das Bat- telle-Institut in Frankfurt/ Main. Bemerkens- wert ist, daß es sich bei den vier Betrieben um mittlere Untemmehmungen handelt. Werbung auf dem Rhein Ein französischer Werbedampfer, sonst im Ausflugsverkehr auf der Seine, wird dem- nächst von Amsterdam den Rhein aufwärts bis Basel fahren. In allen großen Rheinhafen legt das Schiff mehrere Tage an. Ein Aus- stellungsraum auf dem Dampfer wirbt für Frankreich als Reiseziel und für französi- sche Erzeugnisse. Zuschauer erklärte sie e n 8 Seite 4 MANNHEIUu — Dormerstag, J. Februar 1987 Fr. 1 Von Manheim/ Pennsylvanien unterwegs: Farbige Glassammlung zum Stadtjubiläum Ankunft Anfang März/ Miß Denise Abbey war als Botschafterin guten Willens in Mannheim zu Besuch Eine Auswahl Glaswaren aus Baron Stie- gels ehemaliger amerikanischer Glasmanu- faktur in Manheim Pennsylvanien(US) ist Zur Zeit unterwegs nach Deutschland. Mig Denise Abbey, die Leiterin des Deutsch- Amerikanischen Instituts in Mannheim, hielt Sich bei einem Besuch der USA auch mehrere Tage in Manheim auf. Dort sprach sie mit Miles H. Keiffer, dem Vorsitzenden des Komitees, das im amerikanischen Manheim die Vorbereitungen zur Beteiligung am Mannheimer 350-Jahr-Jubiläum trifft. Miß Abbey begutachtete ungefähr 30 Stücke die- ser seltenen und wertvollen Sammlung— Seschätzter Liebhaberwert etwa 2500 Dollar, das sind rund 10 000 Mark— aus der Stiegel- Manufaktur. Die Anfang März in Bonn erwarteten Glasartikel bestehen aus alten, bunt einge- Färbten Salzstreuern, Likörflaschen und -Släsern, Weingläsern, Weihnachtslichtern, Milchkännchen und Glashumpen. Blau, bern- stein, amethyst und grün sind die am meisten vertretenen Farben. Dieses Stiegel-Glas wird Während des Jubiläums-Jahres wahrschein- lich im Mannheimer Deutsch- Amerikanischen Institut ausgestellt. Besitzer der Sammlung ist Miles H. Keiffer. Ihm gehört ebenfalls eine riesige Wandtafel in den Abmessungen zweieinhalb mal drei Meter, auf der fünfzig indianische Pfeil- und Speerspitzen montiert sind. Das Alter der historischen Waffen wurde nach chemischen Testen auf 2000 bis 10 000 Adolf Gengenbach feiert goldene Hochzeit Heute kann Adolf Gengenbach, früher Buchdruckereibesitzer und Verleger des „Mannheimer Tageblatts“, mit seiner Gat- tin Maria, geborene Leopold, das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Die goldene Trau- ung nimmt beute Pfarrer Dr. Barner in der Johanniskirche Heidelberg vor. Adolf Gengenbach, der im 84. Lebens- jahr steht, lebt seit über einem Jahrzehnt in Heidelberg, Kuno-Fischer-Straße 7. In Mannheim gehörte er lange Jahre dem Stif- tungsrat der Johannis- Kirchengemeinde auf dem Lindenhof an. Mit Kirchenrat Dr. Klein gründete er das Evangelische Gemeinde- blatt. Adolf Gengenbach hat am Mann- heimer Leben stets lebhaften Anteil genom- men. Er war ein eifriger Sänger, Berg- steiger, Schwimmer, Ruderer und Skiläufer, er ließ kein Konzert und kein Theaterstück Aus. Stolz war er besonders auf seine Mit- gliedschaft bei der„Räuberhöhle“ Lange Jahre war Adolf Gengenbach Hauptschrift- leiter des„Mannheimer Tageblattes“, hat aber seine Funktionen in den Zwanziger Jahren seinem Schwiegersohn Dr. Helmut Cron übertragen, der einer der Gründer der „Deutschen und Wirtschaftszeitung“(Stutt- gart) und jetzt Ehrenpräsident des Deutschen Journalistenverbandes ist. K. S. Arbeiter-Sängerbund hielt Hauptversammlung ab Auf einer gesunden und guten finan- ziellen Grundlage steht der Arbeiter-Sän- gerbund Mannheim von 1865 erfuhren die Mitglieder auf einer Jahreshauptversamm- lung. Stadtrat Georg Fischer leitete nach dem Geschäfts- und Kassenbericht die Wahl des Vorstandes. Christian Kühner und Karl Layer wurden zum ersten und zweiten Vorsitzenden bestimmt. Der neu- gebildete Vorstand hat sich zahlreiche Auf- gaben gestellt. So wird der Arbeitersänger- bund an dem Jubiläumskonzert der Stadt Mannheim teilnehmen und im Mai beim Wasserturmsingen mit der Chorgruppe Wirth zu hören sein. 05 Bei der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt, Windeckstrage 104-106, be- ginnen am 11. Februar wieder Tages- und Abendlehrgänge im Autogen- und Licht- bogenschweißen. Ferner laufen dort Rohr- schweißer-, Kesselrohrschweißer-, Dampf- Kessel- und Druckbehälterschweiger-, Stahl- hochbau DIN 4100-, Leichtmetall- und Lehr- schweißer- sowie Schweißingenieur-Lehr- gänge, die alle mit einer Abschlußprüfung enden.— Anfragen sind zu richten an die Lehr- und Schweißtechnische Versuchs- Anstalt Mannheim, Windeckstraße 104-106, Telefon 4 61 20. Neue Festsäle und eine neue Tanzfläche Tanzschule Lamadé z0g nach M 4/ Rosen und Flieder, Tulpen und Nelken, berückende Abendkleider und prominente Gäste, Glückwünsche und Telegramme— das war der beschwingte Rahmen für den„klei- nen Tanzabend“, mit dem Bertl und Otto Lamadé in M 4, 7, die neuen Räume ihrer Tanzschule eröffneten.(Eine Feier für die tanzbegeisterte Jugend war vorausgegangen.) Der Umzug von D 4 nach M 4 fällt für die Lamadeés in ein ereignisreiches Jahr: Senior- chef Otto Lamadeé feiert den 50. und seine Schule den 25. Geburtstag. Wiederholt schon 2z0g die Schule um, ehe sie nun in bezaubernd schönen Räumen eine Bleibe für die Dauer fand. „Es ist uns gelungen, einmal etwas Neues zu schaffen!“, sagte Otto Lamadé. Bauherr und Architekt hatten gemeinsam den Sprung über den eigenen Schatten gewagt. Resultat: eine 200 qm große Tanzfläche, die durch ihre Raumgliederung und durch die Nuancierung Jahre geschätzt. Gefunden wurden diese Stücke alle in der Gegend von Manheim Pennsylvanien. Auch diese Tafel soll die Reise über den Ozean antreten und im In- stitut gezeigt werden. Nach der Resonanz, die Miß Abbeys Be- such in Manheim auslöste, und vor allem nach den eingehenden Berichten über das Mannheimer Jubliäum von 1957 in amerika- nischen Tageszeitungen(u. a. Intelligencer Journal“ Lancaster) zu urteilen, ist das Ko- mitee dort eifrig bemüht, die Freundschaft der beiden gleichnamigen Städte durch mög- lichst große Aktivität zu vertiefen. Die Klei- derfabrik William Noggle and Sons schickt von sich aus eine Kollektion historischer und moderner Kinderbekleidung, die auch in Mannheim bleiben soll. Diese Ausstellung wird ebenfalls im Deutsch-Amerikanischen Institut zu sehen sein. Miß Denise Abbey hat in Manheim/ Penn- sylvanien mit viel Elan die Werbetrommel für Mannheim gerührt. Ihr zu Ehren wurde ein Bankett gegeben, wobei die Teilnahme Manheims am Mannheimer Jubiläum bis ins Detail eröftert wurde. Miß Abbey zeigte Farbaufnahmen unserer Stadt, um die Bür- ger von Manheim optisch zu unterrichten. Sie erzählte— all dies verzeichnete mit minu- tiöser Genauigkeit der„Intelligencer Jour- nal“ von Lancaster— von ihrem Institut, dem früheren Amerika-Haus, und dem ge- Währten städtischen Zuschuß von 160 000 bis etwa 200 000 Mark pro Jahr. Die Freundschaft zwischen Manheim und Mannheim ist zwar erst jüngeren Datums, aber deshalb nicht minder herzlich. Im Som- mer 1956 kam für einige Tage die Manheimer Schönheitskönigin Miß Rose Weidman nach Mannheim zu Besuch. Im gleichen Jahr be- suchte Chefredakteur E. F. von Schilling während eines USA-Aufenthalts auch die Schwesterstadt in Pennsylvanien. Nun wer- den auch zum Jubiläum— wahrscheinlich erst im Mai zum Rheintag— einige Man- heimer Honoratioren aus USA angereist kommen. Die Stadtverwaltung von Mann- heim wird sich im März mit einer Einladung an alle in Manheim oder Lancaster geborenen und zur Zeit in Deutschland sta- tionierten US-Soldaten erkenntlich zeigen. Stadtrundfahrt, Hafenbesichtigung, ein Essen und abends ein Opernbesuch im neuen Natio- naltheater sind vorgesehen. Diese„Botschafter des guten Willens“, Wie sie im amerikanischen Jargon genannt werden, sind also ebenso zahlreich wie pro- minent. Für die Idee der praktischen Völker- Verständigung sind diese gegenseitigen Be- suche von großer Bedeutung. H-e Zündung in Wort und Bild gefiel Gewerbeschülern Wenn von Motoren die Rede ist, wenn es Sozusagen nach Benzin riecht, dann sind die Jungen von heute natürlich mit Leib und Seele bei der Sache. Das zeigte sich gestern vormittag in der Mannheimer Gewerbe- schule, wo etwa zweihundert zukünftigen Kraftfahrzeug- Handwerkern, Elektrikern. Automechanikern und Tankwarten in der Aula eine willkommene Abwechslung und Bereicherung ihres normalen Schulunter- richts geboten wurde. Ueber Fragen der Zün- dung und der Diesel- Einspritzung Sprach Bosch-Vortragsingenieur Martin Lingner vor dem jungen Zuhörerkreis. Mit Beifall wur- den zwei lehrreiche Filme über die Grund- sätze der Dieseleinspritzung unter dem Motto„Sündenbock Zündkerze“ Vorgeführt. Die aus dem üblichen Rahmen fallenden Schulstunden wurden in Zusammenarbeit zwischen der Gewerbeschule und dem Mann- heimer Bosch-Dienst Heinrich Kocher ver- anstaltet. 0 Gildenfreunde tot- der Filmclub lebt Freunde der Gilde der Filmkunsttheater stellen ihre Arbeit ein „Der Filmclub ist tot— es lebe die Galde“ hieß die Ueberschrift eines MM Artikels am 10. November 1955. Der Mann- heimer Filmclub wollte zu dieser Zeit seine Tätigkeit einstellen, da für ihn keine echte schöpferische Aufgabe mehr bestand. Regel- mäßige Vorstellungen in den Alster-Licht- spieler durch die„Freunde der Gilde deut- scher Filmkunsttheater“ mit filmhistorisch interessanten und wertvollen Streifen waren damals geplant und der seit 1953 bestehende Mannheimer Filmelub sollte geschlossen von der neuen Vereinigung übernommen wer- den. Der Start der„Freunde der Gilde“ War auch vielversprechend: Im November 1955 girng der. erste Streifen über die Alster- Leinwand; es war F. W. Murnaus 1924 ge- drehter Stummfilm„Der letzte Mann“, in der Hauptrolle mit Emil Jannings. Es folg- ten unter anderem„Panzerkreuzer Potem- kin“ von S. M. Eisenstein,„Vampyr“ von Carl Dreyer und„Die Nibelungen“ von Fritz Lang. Auch die Avantgarde kam zu ihrem Recht mit Herbert Vaselys umstrittenem Film„Nicht mehr fliehen“. Das Programm umfaßte so einen weiten Rahmen und man hatte Gelegenheit, die schon fast„legen- dären“ Filme der frühen Zeit zu sehen. Es gab natürlich auch am Rande viele Probleme mit einer solchen spezifischen Vorführungsreihe. So mußte Schallplatten musik eingeblendet werden, da es sich meist um Stummfilme handelte. Trotzdem war die Mitgliederzahl der „Freunde der Gilde“ in Mannheim im Laufe der Zeit auf 600 angewachsen. Sie besuch- ten allerdings die anspruchsvollen Film- abende nicht regelmäßig. Auch die Filmclub- Mitglieder, die mitflerweile geschlossen der neuen Vereinigung beigetreten waren, er- schienen nicht mit akkurater Pünktlichkeit. Die„Gesellschaft der Freunde der Gilde“ konte so in Mannheim nicht dauerhaft Fuß fassen. Wie kürzlich in einer Filmclub-Ver- anstaltung bekannt gegeben wurde und wie Dr. Bernhard Künzig von den Alster-Licht- spielen bestätigte, soll die Institution nun in Mannheim nicht mehr weiterbestehen. Von den 50 Gildetheatern in der Bundes- republik wagten überhaupt nur ein rundes Dutzend das Risiko einer Verführung von kilmnhistorischen Werken. Davon sind nach dem ersten Jahr bereits wieder drei Theater ausgestiegen, da die Vorführungen sich finanziell nicht tragen ließen. Ein kleiner Trost für Marntheim: Auch in der Universitätsstadt Heidelberg konnten sich die Veranstaltungen nicht durchsetzen, ja, es gelang nicht einmal. genügend Mit- glieder für einen Start der Reihe zu inter- essieren. Für den Mannheimer Filmclub aber ergibt sich nun die Aufgabe, wieder ver- stärkt Zentrum der Diskussion über das Me- dium Film zu werden. reich In den Straßengraben fahrender Lastzug aus Nordrhein- Westfalen. ſeollerte gestern vormittag auf der Autobahn zwischen Edingen und Friedrichsfeld ein in Rientung Karlsruhe Er war aus noch ungeklärten Gründen ron der Fahrbahn abgekommen, uͤberschlug sich auf der Böschung und blieb— die Räder nach oben— liegen. Fahrer und Beifahrer krochen mit leichten Verletzungen aus dem Führerhaus. Der Lastaug hatte Paraffin geladen. Der Sachschaden wird auf 30 000 Mark geschätzt. Bild: Thomas US⸗Offiziere besichtigten frisches Fleisch Deutsch-Amerikanischer Beratungsausschuß tagte im Schlachthof Zwischen halben geschlachteten Ochsen, leblosen Schweinsköpfen und prallen Wür- sten bewegte sich ein Trüpplein amerika- nischer Offiziere und deutscher Zivilisten. Nach weit über dreimonatiger Pause tagte wieder der deutsch- amerikanische Bera- tungsausschug diesmal im Städtischen Schlachthof. Direktor Dr. Lämmler führte nach einem kurzen Vortrag die Gäste durch sein Reich. in dem vergangenes Jahr 37 515 Stück Großgvieh, 11 657 Kälber, 12 000 Schweine und 12 016 Schafe geschlachtet und Verarbeitet wurden. Den Vorsitz führte zum ersten Mal der neue Bereichskommandeur, Oberst Natha- niel R. Hoskot, dem auf deutscher Seite Bürgermeister Dr. Julius Fehsenbecker gegenüber saß. Für General Mellnik war Oberst Ackert erschienen. Zahlreiche höhere US-Ofkiziere vervollständigten das bunte Bild im Belegschaftsraum des Schlachthofs, der als Sitzungsraum diente. Schlachthofdirektor Dr. Lämmlers Ein- ladung war nicht ohne„Hintergedanken“ ergangen: Warum soll nicht auch Fleisch vom Mannheimer Schlachthof an die US- Armee oder zumindest an die Wacheinheiten verschiedener Nationalität geliefert werden? Quartiermeister Oberst Adamscti klärte diese Frage an Ort und Stelle: Die US-Trup- pen erhalten ihr Fleisch aus den USA direkt. Aber Mannheimer Fleisch für die Wach- einheiten soll Gegenstand einer besonderen Besprechung sein. Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke war inzwischen eingetroffen und machte den Rundgang durch die Schlachthallen mit. UsS- Oberstleutnant Schumacher ließ einen farbigen Filmstreifen und ein Tonband über die Arbeit des ibm unterstehenden„Euro- bean-Exchange-Service“(die Europäische Marketenderei der US-Armee) ablaufen. Thema: Kundendienst auf 800 000 Quadrat- kilometern“, Die Bilderserie zeigte anschau- Amrum.„ BESC NW EN Nationaltheater- Besichtigung „Mit großer Freude konnte ich die Botschaft vernehmen, daß es den Steuerzahlern von Mannheim endlich erlaubt sei, ihr National- theater zu besichtigen. Jedoch war ich etwas betrübt, als ich las, daß wir dafür den Betrag von einer Mark entrichten sollen. Es kommt mir bestimmt nicht auf die eine Mark an, aber ich glaube doch annehmen zu dürfen, daß die Mannheimer Bevölkerung genug Opfer(zwei Tombolen) aufgebracht hat, um enentgeltlich ihr, wie es in der letzten Zeit so oft geheißen hat, Nationaltheater zu besichtigen. Am Tag der Offenen Tür wird bei den städtischen Dienststellen und sonstigen sehens- werten Objekten ja auch kein Eintrittsgeld ver- langt!“ K. S. Polizei hat korrekt gehandelt In der Rubrik„Anregungen und Beschwer- den“ nahm ein Leser Ihrer Zeitung zu dem Vorkommnis Stellung, bei welchem ein 28 Jahre alter Bauarbeiter auf die Polizeiwache verbracht worden war, dort plötzlich unter Vergiftungserscheinungen zusammenbrach und kurz darauf im Krankenhaus starb. Der Ein- sender macht der Polizei den Vorwurf, daß man den Betreffenden sofort ins Krankenhaus hätte bringen müssen. Ich habe die Zuschrift zum Anlaß genommen, den Sachverhalt noch- mals zu untersuchen. Die beiden bei dem Vorfall im Dienst be- Kleiner Tanzabend zur Eröffnung der Farben imponiert. Auch die künstlerische Ausgestaltung, vor allem die Metallplastik von Eugen Roth mit ihren reizvollen Licht- und Schatten wirkungen unterstreicht den modernen, aber dennoch behaglichen Cha- rakter dieses Neubaus. Die im Erdgeschoß liegende große Tanzfläche kann durch zwei Faltwände in zwei Räume unterteilt werden. Ein Stockwerk tiefer findet der Besucher einen Sgrafito- Wandschmuck, eine in den Wandverputz eingravierte Komposition mit tänzerischen Motiven. Der Neubau wurde von den Architekten Wilhelm und Helmut Hettin- ger unter Mitarbeit von Herbert Kaicher er- richtet. Otto Lamadé machte zu Beginn des Abends, assistiert von seinem Sohn Peter, der sich zur Zeit auf den Tanzmeisterberuf vor- bereitet, die Honneurs. Die Hauskapelle Kar! Wehrle spielte zum Tanze auf, und der Haus- herr bereitete seinen Gästen in seiner char- manten Art einen sehr vergnüglichen. einem findlichen Polizeibeamten melden übereinstim- mend, daß der Mann in der Uebernachtungs- Herberge in H 4, 30 angekleidet im Bett lie- gend angetroffen wurde und auf Befragen er- klärte, daß er außer Bier nichts getrunken habe. Er roch stark nach Alkohol und schwankte. Ein Gegenstand, in welchem sich evtl. eine Flüssigkeit befand, konnte in dem Zimmer nicht vorgefunden werden. Auch konnte keine der im Zimmer befindlichen Per- sonen sachdienliche Angaben machen. Obwohl nach Sachlage angenommen werden konnte. daß der Betreffende lediglich unter Alkohol- einwirkung stand, wurde auf der Wache un- verzüglich über die Berufsfeuerwehr für alle Fälle ein Krankenkraftwagen angefordert. Man stellte nochmals die Frage, ob er Gift zu sich genommen habe, was er, Zigaretten rau- chend, verneinte. Es traten dann plötzlich heftige Schmerzen ein, weshalb die beengen- den Kleidungsstücke geöffnet wurden. Gleich- zeitig traf auch der Krankenkraftwagen ein und überführte den Betreffenden in das Städtische Krankenhaus, wo kurz nach der Einlieferung der Tod eintrat. Nach Sachlage muß angenommen werden, daß der Verstor- bene bewußt die Frage, ob er eine giftige Flüssigkeit zu sich genommen habe, verneint hat, um die Einleitung eines Rettungsversuches zu verhindern. Im übrigen darf ich darauf hinweisen, daß in unserem Polizeibericht von einem„Heim“ die Rede war. Es handelt sich um eine Herberge, in welcher überwiegend erwachsene Personen schlafen. Der von uns gewählte Ausdruck wurde in Ihrer Bericht⸗ erstattung insofern verändert, als dort von „Jugendheim“ die Rede ist. In einem solchen Jugendheim hätte wahrscheinlich der Heimleiter unmittelbar einen Krankenwagen angefordert, wenn einer der Jugendlichen unter verdächtigen Erscheinungen hilfsbedürf- tig wurde. Der Leiter des Beherbergungs- betriebes wandte sich dagegen an das nächste Polizeirevier. Nach Sachlage ist den beteilig- ten Polizeibeamten m. E. kein Vorwurf zu machen, sie haben pflichtgemäß gehandelt. Dr Rudolf Leiber Polizeipräsident Warum wird so schlecht gestreut? Wo bleibt in Mannheim die Durchführung der Streupflicht? Es ist eine Schande, daß die Werktätigen kaum, ohne die Knochen zu ris- kieren, ihre Arbeitsplätze aufsuchen können. Im Zeitalter des Radio ist wohl heute jeder, Hausbesitzer wie Stellvertreter, Privatbesitzer von Grundstücken wie auch Behörden, Firmen Usw. rechtzeitig von dem Eintreten der Ge- fahrenzustände unterrichtet, um beizeiten das Nötige zu veranlassen! Ich denke heute noch mit Schaudern an den vergangenen Winter, als ich in Ausübung meines Botenamtes im Auf- trage der Stadtverwaltung mehr als einmal schwer stürzte. Beschwerden bei der Polizei wurden ungnädig aufgenommen und erst im Verlaufe des weiteren Vormittags einige Poli- zeibeamte zur Kontrolle losgeschickt. Vorbeu- gen ist besser als heilen! Auch der sonstige Straßenzustand ist stellenweise verheerend. Löcher, Buckel und sonstige Verzierungen sind Gefahrenquellen, aber keine Zierde der Stadt! F. H. Verlängerung der Sonntagsrückfahrkarten Nach dem immer mehr Firmen dazu über- gehen, die verkürzte Arbeitszeit auf fünf Tage zu verteilen, um der Belegschaft den arbeits- freien Samstag zu ermöglichen, gewinnt die Anregung, die Gültigkeit der Sonntagsrück- fahrkarten zu verlängern, besondere Bedeu- tung. Es wird vorgeschlagen, daß der Beginn der Sonntagsrückfahrkarten auf den Freitag um 12 Uhr vorverlegt wird und daß die Be- endigung am Montag um 24 Uhr bestehen bleibt. Ein großzügiges Entgegenkommen von seiten der Bahn wird bestimmt den Dank vie- ler Interessenten ernten. Ich bin überzeugt, daß hierdurch dem verlängerten Wochenende sehr gedient wäre und daß durch diesen zu- sätzlichen Tag mancher Besuch und manche Reise mehr geplant wird. E. H. lich die Entwicklung dieses gemeinnützigen Unternehmens, das der deutschen Bevölte. rung aus der Zeit der mageren Jahre ab „PX“ noch gut in Erinnerung ist. Die Leistungen dieser Armee-Verkauiz. läden in Europa sind imponierend, II 00 Artikel liegen auf Lager, 1000 Last- und Personenwagen sind ständig mit Waren unterwegs; allein zwei Millionen„Hambur- ger“(Frikadellen) werden monatlich von US-Soldaten gegessen. 21 000 Angestellte arbeiten im EES-Service, davon sind nut 2,8 Prozent Amerikaner. Sechs bis sieben Prozent der Waren werden in der Bundes- republik gekauft— das ist ein Wert von rund 40 Millionen Mark im Jahr. Im Raum Heidelberg-Mannheim arbeiten 1 300 ERg Angestellte. Ueber das umfangreiche Hilfsprogramm der amerikanischen Einheiten zur Weil. nachtszeit 1956 berichtete der Armeegeist. liche Major Porter. Er führte im einzelnel die freiwilligen Zuwendurigem an Bedürt. tige(hauptsächlich Kinder) an und empfal für nächste Weihnachten rechtzeitige Koor dinierung dieser Aktionen. Sitzungsleite Oberst Hoskot regte abschließend die BI. dung einiger Unterausschüsse an. H- Aus dem Polizeibericht: Erfundener Raubüberfall aus Angst vor Strafe Einen Raubüberfall im Herzogenriedpat hat ein junger Mann erfunden, weil er del elterlichen Strafe entgehen wollte. Er batte Geld, das er eigentlich zu Hause abgeben sollte, mit seinen Freunden in Wirtschaften ausgegeben und wollte das vor seinen Eltem verbergen. So erfand er die Geschichte dil Ihr zwei Unbekannte im Herzogenriedpert überfallen und um 120 Mark beraubt hät ten.„MM“ vom 2. Februar.) Die Uberprl. fung dieser Angaben ergab, daß der jung Mann diesen Uberfall erfunden hat. Nicht einzuschüchtern Zwischen C1 und D1 wollte ein Kaul. mann gerade in seinen parkenden Wagen steigen, als ein unbekannter Mann zu ihm trat und eine Frage an ihn richtete. Bevor der Gefragte antworten Konnte, hielt det Unbekannte ihm eine Spielzeugpistole, die einer richtigen Waffe täuschend ähnlich sal, Vor und verlangte 500 Mark. Der Kaufmann entriß ihm geistesgegenwärtig die Pietct und ließ ihn von einem gerade vorüber gehenden Polizeibeamten festnehmen. Ungeklärter Todesfall Eine 38 jährige Kontoristin aus Stuttaa hafte sich vor zwei Tagen in einem Mann. heimer Hotel eingemietet und war seit dem nicht mehr gesehen worden. Als ihr Zim: mer schließlich geöffnet wurde, fand man s bewußztlos in ihrem Bett. Sie wurde sofcrf ins Krankenhaus gebracht und starb datt ohne das Bewußtsein noch einmal erlangt l haben. Es ist noch nicht geklärt, ob en natürlicher Tod vorliegt, oder ob die Frau sich mit einem Gift das Leben genommel hat. Terminkalender Kameradschaft ehemaliger I1ber Mannheim: 7. Februar, 20 Uhr, Lokal„Zum Zwischenakt“, B 2, 12, Kameradschaftsabend. Verband der Dolmetscher und Uebersetzer: Dr. Monfort, Heidelberg, spricht am 7. Februar. 19 Uhr, im Viktoria-Hotel über Erlebnisse und Praktische Erfahrungen beim Dolmetschen auf Ausstellungen in Paris. Freireligiöse Frauengruppe: Am 7. Februar, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Vortrag von Dr. Lilo Schlötermann. Club„Graf Folke Bernadotte“(Internatio- naler Kreis): 7. Februar, 20 Uhr, D 4, 15, Vor- trag von Pfarrer H. Weigt:„Was bedeutet für Deutschland der Verlust seiner Ostgebiete?“ Abendakademie: 7. Februar, 20 Uhr,„Unser Kino“, Schönau, Farblichtbildervortrag von Prof. Dr. Thüring, Karlsruhe:„Flug in den Weltraum“. Kurs„Aktuelle Wirtschafts- fragen“ fällt am 7. Februar aus DGB: 7. Februar, 19.30 Uhr, Gewerkschafts- haus, Vortrag von Rektor Wilhelm Stahl:„Ist eine Schulreform notwendig?“ Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim: 7. Februar, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprech- stunde für Sowjetzonenflüchtlinge. Vertriebenen-Ausschuß der CDC: 7. Februsr. 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Heimat- vertriebene und Sowietzonenflüchtlinge. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 7. Februar, 17.45 bis 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeit und Bildung(Dr. Schorb);— gleicher Tag, 16 bis 18 Uhr, gleicher Ort, Neuzugänge an Bl und Film(Prof. Böhmann, Konrektor Schlich VDI: 7. Februar, 20 Uhr, Amerikabel Elentbiidervortrag von Dipl.-Ing. Hans Harfe. Die Entwicklung der Zugförderung in den e einigten Staaten und Deutschland“. 27 50 Wir gratulieren! Unsere Zeitungsträgen Lina Bronner, Mannheim, B 5, 11, wird 65 111 alt. Gustav Brunner, Mannheim-Feudenhei Uvesheimer Straße 77, begeht seinen 1b. 15 burtstag, und Peter Rettig, Mannheim, 127 waidenstraße 23, vollendet das 79. Lebensſelt Wohin gehen wir? Donnerstag, 7. Februar Theater: Nationaltheater Kleines Haus 4 bis 22.30 Uhr:„Die Entführung aus dem Sera (Miete B, Halbgruppe II, Th.-G. Gr. C, freies Verkauf). Uu Konzerte: Musikbücherei U 3, 1, 20 U. Klavierkonzert mit Jacqueline Eymar; Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Unt Wunschkonzert(Schallplatten). 5 durch Filme: Planken:„Durch die Wälder— de, die Auen“; Alster:„Unterbrochene Capitol:„Zarak Khan“; Palast: die drei Musketiere“, 9.50, 11.50, „Früchte der Liebe“; Alhambra: ohn Geschichten“; Universum:„Herrscher den Krone“; Kamera:„Frauen in Erpresserhän Kurbel:„Geheimring 99“. 1 klärte henliga bveranst. Dienstas tallziffel republis Vergleic Ursache gebiet s. iche Ve Bonn deutsche akuten dern die — 5D Achtze Heid. eines E der Nack ein 18je einige S fahrer i sich auf zahren preis un einen Fe wehr de veranlaf zu er gr. kannte am Hei. der inz beschrei inn auff legt mis haus. L Grund Geld fü Schy Schw setzt ih: Gaswerl mren ge Stillegus tung sc heitsgrü imerbet kahren den mul täglich; selbst v nicht en nächst c Göpp allem ii lingen, i treten. I bis jetz. aber die det wer. Zahl de liegt. N: ist die e keine 1 dings k wie keit ken wer sten nu ihm die kärbung gegen b bei dem kaum n zu wer Kreises um. Alle Januar Baden- Januar- husten: Karl baden fordert, Jugends der une men. G wirte v gnügun; Tanz- innern. tung de Nordba- daß d Faschin großer eee 1987/ Nr. g — m ewischen 9 Karlsruhe runden ron die Räder n aus dem 50 000 Mark ild: Thomas leisch athof meinnützigen hen Bevölke. en Jahre al; ist. dee- Verkaufs. jerend. 11 000 0 Last- und mit Waren en„Hambur. jonhatlich von Angestellte von sind nur Is bis sieben der Bundez. ein Wert von mr. Im Raum n 1 300 EEG lilfsprogramm 1 Zur Wein- Armeegeist im einzelne! an Bedürf. und empfall zeitige Koor Sitzungsleite end die Bl an. H- Härte der Präsident der Peranstaltung, ur. 32/ Donnerstag, 7. Februar 1957 BUND ES.-LANDER-SEITE 3 Ursache der hohen Unfallquote: Das Straßennetz „Deutsche Straßenliga“ fordert Sofortmaßnahmen/ 12 645 Verkehrstote im Jahre 1956 Bonn. In der Verkehrssicherheit auf den deutschen Straßen könne bereits von einem akuten Notstand“ gesprochen werden, er- „Deutschen Stra- Professor Dr. Strickrodt, auf einer seiner Organisation am n Bad Godesberg. Die Un- tallziffern im Straßenverkehr der Bucer republik seien bei einem internationalen Vergleich„beschämend und traurig“. 4555 Ursache der hoben Unfallquote im Bundes- gebiet sei nicht in erster Linie das mensch- iche Versagen der Verkehrsteimehmer, on- dern die Tatsache zu nennen. daß das deut- henliga“, Dienstagabend 1 ——— UMS CHAU IN BAD EN-WOURTTEMB ERG Achtzehnjähriger überfiel Taxifahrer Heidelberg. Dank der Aufmerksamkeit eines Heidelberger Taxifahrers konnte in der Nacht zum Mittwoch von der Bahnpoligei ein 18 jähriger festgenommen werden, der einige Stunden vorher einen anderen Taxi- hrer überfallen hatte. Der Bursche hatte sich auf eine Landstraße außerhalb der Stadt kahren lassen, fragte dort nach dem Fahr- preis und versetzte dem Fahrer unversehens enen Fausthieb ins Gesicht. Heftige Gegen- wehr des Uberfallenen und lessen Hilferufe veranlagten den Burschen jedoch, die Flucht zu ergreifen. Ein Kollege des Fahrers er- kannte den Täter noch in der gleichen Nacht am Heidelberger Hauptbahnhof auf Grund der inzwischen veröffentlichten Personen- beschreibung und machte die Bahnpolizei auf inn aufmerksam. Der überfallene Taxifahrer ßegt mit einer Nierenprellung im Kranken- haus. Der Täter gab vor der Polizei als Grund für den Ueberfall an, er habe sich Geld für ein Moped verschaffen wollen. Schwetzinger Gaswerk stillgelegt Schwetzingen. Die Stadt Schwetzingen hat etzt ihr 84 Jahre altes, abgewirtschaftetes Gaswerk stillgelegt und bezieht künftig ren ganzen Gasbedarf von Heidelberg. Die Stillegung des Werkes war von der Verwal- tung schon vor längerer Zeit aus Sicher- heitsgründen empfohlen worden, da außer imerbetrieblichen Schwierigkeiten mit Ge- kahren für die Bevölkerung gerechnet wer- den mußte. Der Raum Schwetzingen braucht täglich 20 000 cbm Gas. Ob die Stadt später selbst wieder ein Gaswerk baut, ist noch nicht entschieden. Der Gemeinderat will zu- nächst die Entwicklung abwarten. Epidemische Gelbsucht Göppingen. Im Kreis Göppingen, vor allem in den Städten Göppingen und Eis- lingen, ist die epidemische Gelbsucht aufge- treten. Dem staatlichen Gesundheitsamt sind bis jetzt zehn Fälle bekannt geworden. Da aber die epidemische Gelbsucht nicht gemel- det werden muß, wird angenommen, daß die Zahl der Erkrankungen wesentlich höher liegt. Nach Mitteilung des Gesundheitsamtes ist die epidemische Gelbsucht im allgemeinen keine lebensbedrohende Krankheit. Aller- dings könnten gegen ihre Ausbreitung so gut herfall rate zogenriedpark „ Weil er der Ute. Er hatte ause abgeben Wirtschaften seinen Etem schichte, del ogenriedpart beraubt hät Die Uberprü⸗ a8 der junge Nat. 1 te ein Kaul. nden Wagen ann zu ihm tete. Bevof e, hielt det igpistole, die ännlich sah, r Kaufman die Pistcle de vorüber⸗ men. I l us Stuttgart mem Mann- var seit dem Is ihr Zim. tand man sie vurde solo starb dort al erlangt ärt, ob en ob die Frau genommen ange an Bil tor Schlick merikaha Jans Harres in den Ver- tungsträgerln wird 65 Jaht Feudenheim, inen 76. Ge. iheim, Rall. Lebensialt, 7 ua r s Haus 200 dem Serail Ir. C, kreiel 1, 20 Uk, Eymar;— 19.30 Unt der— durch 2 Melodie er Graf un 22.20 Uhr. „Salzburget scher ohne serhänden wie keine behördlichen Maßnahmen ergrif- fen werden, weil ein Erkrankter seine Näch- sten nur solange anstecken könne, als bei ihm die auf die Gelbsucht hinweisende Ver- kärbung noch gar nicht eingetreten ist. Da- gegen brauche ein an Gelbsucht Leidender, bei dem die Krankheit sichtbar geworden ist, kaum noch als Ansteckungsquelle gefürchtet zu werden. In mehreren Gemeinden des Kreises Göppingen geht der Keuchhusten um. Allein in Süssen erkrankten seit Anfang Januar 16 Kinder an Keuchhusten. In ganz Baden- Württemberg sind in der letzten Januar-Woche insgesamt 89 Fälle von Keuch- husten aufgetreten. Jugendschutz im Fasching Karlsruhe. Der Bezirksjugendring Nord- baden hat alle Eltern und Erzieher aufge- fordert, auch in der Faschingszeit an den Jugendschutz zu denken und sich der Kin- der und Jugendlichen besonders anzuneh- men. Gleichzeitig soll der Appell die Gast- Wirte und Veranstalter von Faschingsver- nügungen an das Gaststätten-, Alkohol- Tanz- und Rauchverbot für Jugendliche er- mern. Der Bezirksjugendring, die Vertre- tung der 16 großen Jugendorganisationen in nage bagen, weist nachdrücklich darauf hin, W 1 8 während der gszeit mit ihr. 1 e en Verlockungen in sche Straßennetz den modernen Erforder- missen nicht gewachsen sei. Nach den vor- gen Ermittlungen des Statistischen Bun- antes kamen im vergangenen Jahr im gebiet 12 645 Personen bei Verkéhrs- ums Leben. Die Strahenliga ist der Zusammenschluß der am Ausbau des deutschen Straßennetzes interessierten Institutionen und Organisa- tionen, darunter die Gemeinden und Ver- bände der gewerblichen Wirtschaft. Professor Strickrodt forderte eine„höchst- mögliche Priorität“ für den Straßenbau im Gesamthaushalt der Nation. Im Prinzip be- grüße die Straßenliga das von der Bundes- regierung vor kurzem verabschiedete Rah- menprogramm tür den Straßenbau. Ein auf mindestens zehn Jahre bemessenes Pro- gramm entspreche der besonderen Natur von Verkehr und Straßenbau. Allerdings müsse die Bildung von Schwerpunkten ver- langt werden. Zur Finanzierung des Gesamt- programms sollten die Milliarden herange- zogen werden, die der Straßenverkehr in Form von Steuern und Abgaben jährlich an den Staat abführe. Als Sokortprogramm schlägt die Straßenliga vor, sämtliche im Bundeshaushalt 1957 enthaltenen Straßen- bau- Positionen unverzüglich freizugeben, um Zusammenballung von Reparaturarbei- ten in der Hauptreisezeit zu vermeiden, Die dafür eingesetzte Summe von 1,2 Milliarden DM solle ungekürzt zur Verfügung gestellt werden. Die Abgeordneten Müller-Hermann (CDU) und Schmitt(SPD) sicherten der Straßenliga auf der Veranstaltung die Un- terstützung durch ihre Parteien im Bundes- tag zu. Eine vom Verkehrsministerium, dem HURKR-Verband Haftpflicht-, Urifall- und Kraftverkehrsversicherer) und den Straßen- baudirektionen durchgeführte Analyse der Verkehrsunfälle förderte das überraschende Ergebnis zutage, daß im vergangenen Jahr nahezu ein Drittel aller verunglückten Kraftfahrer ohne Beteiligung eines zweiten Verkehrsteilnehmers getötet wurde. Der Hälfte aller Unfälle lag ein Abkommen von der Fahrbahn„aëòns unbekannter Ursache“ zugrunde. Dieser dunkle Punkt in der Unfallstatistik ist— wie die Fachleute heute zu wissen glauben— auf die Wirkung des des„dunklen Loches“ zurückzuführen, das jeder Kraftfahrer aus seiner nächtlichen Fahrpraxis kennt. Blendung durch entgegen- kommende Fahrzeuge oder ungenügende Ausleuchtung der Fahrbahn begrenzen die Sicht mitunter auf wenige Meter, wobei — sofern man ehrlich genug ist, dies einzu- gestehen die Weiterfahrt häufig auf „bloßen Verdacht“ erfolgt. Die Beseitung der Straßenbäume, die das Scheinwerferlicht reflektierten, sowie die zunehmende Auf- tragung dunkler Fahrbahndecken, die das Licht absorbieren, erhöhen die Gefährlich- keit der nächtlichen Straßenbenutzung. Auf einer Prüfstrecke zwischen Hannover und Celle wurden 15 verschiedene Systeme auf ihre Eignung getestet, das den Nacht- fahrer bislang begleitende Unsicherheits- gefühl auszuschalten. Die meisten Systeme beruhen auf reflektierenden Markierungen, die Fahrbahnmitte und Randstreifen be- grenzen und die Kurvenführung durch ela- stische Leitbänder sichern. Die Erkennbar keit des Stragenverlaufs erhöht sich dadurch um 500 v. H. die Verwandschaft der benutz- ten Mittel mit den optischen Landehilfen des Nacht-Flugzeugverkehrs ist unverkenn- bar. Leider bezieht sich diese UVeberein- stimmung auch auf die Kosten. Sie betra- gen bei Anwendung des einfachsten 17 000, bei Anwendung des teuersten Verfahrens nahezu 14 00 DPM je Straßenkilometer. Dennoch hat der Bundesverkehrsminister angekündigt, daß in den nächsten Jahren die wichtigsten Bundesstraßen und Autobahnen mit einem der im Gebrauchstest bewährten Lichtleit-System ausgerüstet werden sollen. Mehr als vierzig Autos im halb von zwei Stunden stießen im dichten Nebel zusammengestoßen Auf einem etwa vier Kilometer langen Stück der Autobahn Frankfurt- Kassel kam es nördlich und südlich der Urselbachtalbrüche zu einer Serie von Verkehrsunfällen. Inner- Nebel etba vierzig Fahrzeuge zusammen. Einige Personen wurden dabei leieht verletzt, der Sachschaden ist beträchtlich. Weitere Zusammenstöße ereigneten sich auf der Autobahn- Verbindungsstraße Frankfurt- Wies- baden. Hier stießen acht Wagen zusammen, Sechzehnjähriger gesteht Doppelmord Ueberraschende Wendung/ Hohenlimburger Verbrechen aufgeklärt Hohenlimburg. Der Sexualmord an den vier- und fünfjährigen Schwestern Edelgard und Angelika Schiffner in Hohenlimburg ist mit der am Mittwochmorgen erfolgten Ver- haftung des 16jährigen Lehrlings Dieter Braun aus Hohenlimburg aufgeklärt worden. Die Sonderkommission zur Aufklärung des bestialischen Verbrechens teilte am Mitt- woch mit, daß der Täter unter dem Druck des Beweismaterials ein umfassendes Geständnis abgelegt hat. Patenschaft mit Hindernissen Hannoveraner suchen Patenschaftsurkunde für die Schlesier Hannover.„Mir und den meisten Mit- gliedern des Aeltestenrates wer nichts be- kannt, daß Niedersachsen die Patenschaft für Schlesien übernommen haben soll“, sagte in Hannover der niedersächsische Landtagspräsident Dr. Hofmeister. Darauf- hin wurde in den Regierungsakten geblät- tert und nichts gefunden. Schließlich legte ein Vertreter der Landsmannschaft der Schlesier eine Abschrift von einer Urkunde vor, derzufolge im Oktober 1950 die nieder- sächsische Regierung die Patenschaft über- nommen hat.„Ein Kabinettsbeschluß dar- über wurde nicht gefaßt“, versicherte nun die Staatskanzlei und regte an, das Ver- bandsbüro der schlesischen Landsmann- schaft in Bonn um Auskunft zu bitten. Der Vorsitzende dieser Landsmann- schaft, der niedersächsische Vertriebenen- minister Schellhaus, der wenige Minuten von der Staatskanzlei in Hannover entfernt amtiert, wird also aus Bonn erfahren, daß die niedersächsische Regierung von ihm eine Auskunft wünscht. Der Sache nach geht es darum, daß auf Antrag der FDP im nieder- sächsischen Landtag das Wappen Schlesiens neben dem von Niedersachsen, als dem Pa- tenland, gezeigt werden soll.„Dazu ist ein formeller Antrag nicht erforderlich“, meinte der Landtagspräsident und lehnte die Bitte der FDP, den Antrag drucken und verteilen zu lassen, ab.„Nur muß man genau wissen, ob das mit der Patenschaft auch stimmt, sonst verärgern wir die anderen Lands- mannschaften.“ Zum Beweis der übernommenen Paten- schaft wurde nun daran erinnert, daß der damalige Ministerpräsident in Hannover, Hinrich Kopf, eine Urne schlesischer Erde treuhänderisch in Verwahrung genommen habe.„Wo ist diese Urne, die jahrelang im Dienstzimmer des Kabinettschefs stand“, wurde gefragt und amtlich geantwortet: „Beim Regierungswechsel hat sie Herr Kopf mit nach Hause genommen.“ Ueber den Ort, wo in Zukunft diese Urne stehen soll, kann man sich einigen, kaum aber über den zwei- ten Absatz des FDP- Antrages, offiziell neben der Fahne Niedersachsens auch die von Schlesien zu hissen. Und in dem Augenblick, als dieser Antrag formuliert worden war, muß Rübezahl, der schlesische Berggeist, das störrische Niedersachsenroß geritten haben. Denn das Gelbweiß von Schlesien läßt sich von der gelbweißen Heimatstandarte von Hellweges Deutscher Partei und dem Gelb- weis der Welfenprinzen, die noch nicht auf ihren Anspruch auf das„Königreich Han- nover“ verzichtet haben, nicht unterscheiden. E. Weger Verkehrsbeschränkungen in Kraft Stuttgart. Auf vielen Straßen Baden- Württembergs sind jetzt dem Verkehr zum Teil sehr wesentliche Beschränkungen auf- erlegt. Manche Straßen dürfen nur mit ge- ringer Geschwindigkeit und andere nur von Fahrzeugen bis zu einer bestimmten Ge- wichtsgrenze befahren werden. Die Ver- kehrsbeschränkungen, denen ein schon vor Monaten ausgearbeiteter Plan des Innen- ministeriums zugrunde liegt, dienen dem Schutz der Straßen vor Frostaufbrüchen. Der Mordfall nahm damit eine über- raschende Wendung, zumal die Polizei auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend wie wir in unserer gestrigen Ausgabe berich- teten— einen in Haft genommenen 22 Jahre alten Mann aus Wanne-Eickel als dringend tatverdächtig bezeichnet hatte. Er wurde eine Stunde nach der Festnahme Brauns kreigelassen. Die Leichen der vor einer Woche ermor- deten beiden Kinder waren in einem Wald- stück am Stadtrand von Hohenlimburg auf- gefunden worden. Ihre Beisetzung fand am Dienstagnachmittag unter großer Anteil- nahme der Bevölkerung statt. Der Lehrling wurde in der Wohnung sei- ner Eltern festgenommen. Er ließ sich wider- standslos abführen. Der Junge stammt aus einer ehrbaren Familie und hat noch sechs Geschwister. Die Polizei ist über die ver- precherische Geschicklichkeit verblüfft, mit der Braun bei der Tat vorging. Die Spuren waren sorgfältig verwischt und die gräßlich zugerichtete Leiche an Stellen verschleppt worden, die nur durch Zufall entdeckt wer- den konnten. Dieter Braun soll ausgesagt haben, daß er bei der Vorbereitung der Tat durch spie- lende Kinder gestört wurde. Er habe deshalb mit den beiden Mädchen ein neues Versteck aufgesucht, das er in einer Grube fand. Diese deckte er mit Aesten zu. Als eines der beiden Mädchen weglief, eilte er hinterher und er- schlug das Kind mit der Faust. Die Leiche versteckte er 25 Meter von der Grube ent- fernt an einem Abhang. Später ermordete er auch das andere Mädchen. Am Mittwochmittag wurde Braun unter scharfer Polizeibewachung vom Hohenlim- burger Rathaus in einem Polizeiwagen in ein Gefängnis gebracht. Der Hilfsarbeiter macht den Eindruck eines 14jährigen. Bankräuber sprang ins Wasser Erst 8000 DM aus Tresor geangelt, dann von Polizei aufgefischt Werl. Einen dreisten Raubüberfall unter- nahm ein 23jähriger Arbeiter auf die Spar- kasse der Stadt Wickede an der Ruhr. Wie die Polizei in Werl mitteilte, war er mit vorgehaltenem Revolver und mit einem ab- geschnittenen Damenstrumpf maskiert in den Schalterraum getreten, als die beiden Sparkassenbeamten gerade für die Mittags- pause schließen wollten. Der Bandit zwang beide mit den Worten „Hinlegen, sonst knallt's“, sich mit dem Ge- sicht zur Wand auf den Fußboden zu legen. Dann stopfte er in aller Ruhe Banknoten im Betrag von 8000 DM in eine Aktentasche und verschwand. Die beiden Sparkassenbeamten nahmen sofort die Verfolgung auf und alarmierten die Polizei. Dadurch gelang es dem Täter nicht mehr, seinen in der Nähe der Kasse mit laufenden Motor abgestellten Wagen zu erreichen. Wild um sich feuernd, suchte er sein Heil in einem Sprung in die Ruhr, um mit seiner Beute ans andere Ufer zu schwim- men. Dort wartete jedoch bereits die Polizei auf ihn und führte den vor Nässe triefenden und vor Kälte frierenden Banditen ab. Der geraubte Geldbetrag konnte sichergestellt werden. dock gab es nur Blechschaden. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Mit abgesägten Schrotflinten Ramstein. Sämtliche Wachmannschaften der 12. amerikanischen Luftflotte werden künftig mit abgesägten Schrotflinten Auf Posten ziehen, teilte das Hauptquartier der Luftflotte in Ramstein Pfalz mit. Diese Waffe, so wurde erklärt, habe sich bei Versuchen im Kampf gegen Einbrecher als zweckmäßiger erwiesen als halbautomatische Pistolen oder Karabiner. Sie haben nämlich eine größere Streuung und biete daher eine gewisse Ge- währ, daß der Dieb getroffen werde, ohne daß man ihn gleich schwer verletzte. Im ver- gangenen Jahr hatte die Luftflotte durch Diebstähle Verluste in Höhe von rund 90 000 Mark. „Beide Schularten gleichberechtigt“ Mainz. Kultusminister Dr. Eduard Orth hat in Mainz Besprechungen mit Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissen- schaft über die Schulsituation in Rheinland- Pfalz geführt und dabei erneut betont, daß er an der verfassungsmäßig verankerten Gleich- rangigkeit von Konfessions- und Simultan- schulen festhalte und für den Schutz beider Schularten sorge werde. Außerdem wurden Fragen des Lehrernachwuchses besprochen. Minister Orth sagte dabei, daß Vorausset- zung für die Zulassung zur pädagogischen Hochschule unbedingt das Abitur bleiben müsse. US-Aerzte überprüften Gaststätten Mainz. Die von amerikanischen Soldaten bevorzugten Gaststätten der rheinland-pfäl- zischen Landeshauptstadt Mainz sind von Aerzten der amerikanischen Stationierungs- kräfte auf Sauberkeit und einwandfreies Funktionieren der sanitären Anlagen über- prüft worden. In Begleitung der Aerzte, die von der amerikanischen Militärpolizei be- auftragt worden waren, befanden sich Be- amte des deutschen Gewerbeaufsichtsamtes. Die deutschen Beamten kontrollierten gleich- zeitig die Sauberkeit der Schankstätten und Kücheneinrichtungen. Wie ein Sprecher der US-Armee mitteilte, hatten sich amerika- nische Soldaten über Mängel in Mainzer Lokalen beschwert, die sie unbedingt besei- tigt haben wollten. Einigen Gastwirten ist zur Auflage gemacht worden, ihre sanitären Einrichtungen modernisieren zu lassen, an- dernfalls müßten die zuständigen US-Armee- kommandostellen diese Lokale für amerika- nische Besucher sperren lassen. Saaldach stürzte ein Worms. Aus noch ungeklärter Ursache stürzte im Stadtzentrum von Worms das etwa 250 Quadratmeter große Dach eines einstöcki- gen Saalbaus ein und zerstörte große Teile des Mobiliars. Personen kamen bei dem Ein- sturz nicht zu Schaden. * Völlig naturrein, ohne beschwerende künsfliche Geschmackszusdtze, werden die feinen Tabake für die SUPRA-Mischung verarbeifel. Darcuf beruht das echte, klare Aroma von SUPRA und— unfersfützt durch den„Aktiv-Filter“— ihre erfreuliche Leichtigkeit. Seite MORGEN Donnerstag, 7. Februar 1957/ Nr Bundesanwaltschaft verlangt neuen Müller-Prozeß .. und Urteil wegen Mordes/ Verteidigung:„Dr. Müller zu hart bestraft“ Karlsruhe. Der Prozeß gegen den Otter- berger Zahnarzt Dr. Richard Müller, der am 18. Juli 1986 nach mehrwöchiger, verschie- dentlich unterbrochener Verhandlung vom Schwurgericht Kaiserslautern wegen gefähr- Ucher Körperverletzung und fahrlässiger Tötung seiner Frau zu sechs Jahren Gefäng- mis verurteilt wurde, soll noch einmal ver- handelt werden, wenn der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes nicht von sich aus das Schwurgerichtsurteil abändert und Mül- ler wegen Mordes verurteilt. Diesen Antrag stellte am Mittwoch in der Revisionsverhand- lumg vor dem Bundesgerichtshof der Vertre- ter der Bundesanwaltschaft. Die Verteidiger des Angeklagten, der nicht selbst vor Ge- richt erschienen war, forderten zwar auch die Aufhebung des Schwurgerichtsurteils, aber de verlangten vom Bundesgerichtshof die Feststellung, daß das Schwurgericht Dr. Mül ler zu hart bestraft habe, weil es die zwei⸗ Lelhaften Indizienbeweise für und nicht Segen den Angeklagten hätte werten müssen. Der Senat wird seine Entscheidung über die Anträge am Samstagmittag verkünden. Oberstaatsanwalt Kirchhof als vertreter der Bundesanwaltschaft verlangte die Auf- hebung des Urteils mit der Begründung, das Schwurgericht habe, abgesehen von dem naheliegenden Mordverdacht und der ver- weigerten Hilfeleistung, außer Acht gelas- sen, daß Müllers Tat auch unter dem Ge- sichtspunkt der Brandstiftung an seinem Wagen zu beurteilen sei. Im Falle der schwe- ren Brandstiftung stehe darauf eine Min- deststrafe von zehn Jahren Zuchthaus, wenn eine Person in dem Brand umkommt. Es sei auch fehlerhaft, wenn das Schwur- Sericht den Vorsatz verneint habe, weil die Tat anscheinend nicht von langer Hand vor- bereitet worden sei. Für die Verurteilung genüge auch der bedingte Vorsatz. Ganz offenbar habe Müller damit gerechnet, daß seine Frau in den Flammen den Tod finde. Der Kaiserslauterner Rechtsanwalt Dr. Kuntze dagegen erklärte in seinem Plädoyer, das Schwurgericht habe sich bei der Ver- urteilung Dr. Müllers wegen Körperverlet- zung nur auf die Vermutung gestützt, es habe zwischen den beiden Eheleuten im Wagen ein Streit stattgefunden. Aber dieser angebliche Ehestreit sei nicht dadurch zu be- weisen, daß der Schmuckring von Frau Mül- ler in einiger Entfernung vom Wagen ge- funden wurde, und daß die Eheleute eine halbe Stunde vor dem Wagenbrand in Ge- genwart von Zeugen eine Auseinanderset- zung hatten. Das technische Gutachten, wo- nach Müller den Wagen in Brand gesetzt habe, sei nur die Folge des ersten medizini- schen Gutachtens gewesen, wonach Frau Müller zur Zeit des Brandbeginnes nicht mehr gelebt habe. Dagegen sei es nach dem Zweiten medizinischen Gutachten durchaus denkbar, daß Frau Müller im Wagen nach dem verschwundenen Ring gesucht und sich dabei hinter das Steuerrad gesetzt habe, und daß sie die Benzinkanister neben sich auf die Sitze gestellt habe, wo sie später gefun- den wurden. Und daß sie dann selbst den Brand unvorsichtigerweise verursacht habe. Die Zweifel an der Zuverlässigkeit der Be- weise müsse das Gericht zugunsten des Zahnarztes in die Waagschale werfen. H. W. Schmidt Zwei Tote— vier Schwerverletzte Kulmbach. Ein mit sechs Personen besetz- ter Volkswagen fuhr im dichten Nebel bei Untersteinach(Kreis Kulmbach) gegen einen Baum, Dabei wurden der 28jährige Fahrer und ein 50jähriger Mann auf der Stelle ge- tötet. Zwei Frauen und zwei Kinder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Autobus vom Zug erfaßt Haßfurt /Main. An einem beschrankten Bahnübergang der Strecke Schweinfurt Bamberg wurde in der Nacht zum Mittwoch bei Haßfurt/ Main ein mit 32 Personen besetzter Autobus von einem Güterzug ge- rammt. Ein Insasse des Autobusses wurde auf der Stelle getötet, ein weiterer erlag in den frühen Morgenstunden seinen Verlet- zungen. Sechs zum Teil lebensgefährlich verletzte Fahrgäste befinden sich in ver- schiedenen Krankenhäusern der Umgebung. Nach Mitteilung der Bundesbahndirektion Nürnberg war die Schranke nicht geschlossen. „Frauenschreck“ festgenommen Bielefeld. Nach mehr als einem Jahr ist es jetzt einem Polizeibeamten gelungen, den Bielefelder„Frauenschreck“, einen 33jähri- geri Mann, festzunehmen. Der Täter hat aus noch nicht eindeutig geklärten Motiven seit Ende 1955 meist in den Abend- und frühen Morgenstunden Frauen auf der Straße heim- lich mit einer kalkartigen Flüssigkeit be- spritzt, die nur schwer aus der Kleidung zu entfernen war. In den meisten Fällen be- merkten die Betroffenen den Schaden erst bei der Heimkehr, so daß der Mann lange Zeit seien Treiben fortsetzen konnte, ohne gefaßt zu werden. Netzkarten gelten nicht im Saarland Bonn. Die Jahresnetzkarte und die Netz- karte für die ganze Bundesbahn können vorerst noch nicht auf den Strecken der Deutschen Bundesbahn im Saarland benutzt werden. Wie die Deutsche Zentrale für Fremdenverkehr mitteilt, gelten bis zur wirtschaftlichen Eingliederung des Saar- landes Ende 1959 in die Bundesrepublik auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens besondere Tarifregelungen. US-Soldat abgeurteilt Berlin, Der 25jährige Sergeant Donald E. Duncan, der am 12. Januar im Westberliner Bezirx Zehlendorf hintereinander zwei Frauen und ein löjähriges Mädchen über- fallen hatte, ist von einem Kriegsgericht der amerikanischen Armee zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Duncan, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, war geständig. Er führte zu seiner Entschuldigung an, daß er zur Tatzeit betrunken gewesen sei. Allen drei Ueberfallenen war es seinerzeit ge- lungen, dem Täter zu entkommen. — Sehr milde Strafe für vergeßlichen Schrankenwärter Hannover. Der Tod von fünf Me kand vor dem Landgericht Hannover ei milde Sühne. Das Gericht verurteilte 2 27 jährigen Bundesbahn-Betriebswart en fahrlässiger Tötung und Transportgeliir. dung zu sechs Monaten Gefängnis mit v 5 jähriger Bewährungskfrist. Er hatte als Tar. dienstlelter und Schrankenwöärter im 80 4 mer vergangenen Jahr ch der Durchtehn des D-Zugs Hamburg—Basel die Schr seines Bahnübergangs geöffnet und 1. eine ihm gemeldete Lokomotive ver Als die Lokomotive den geöffneten Uberge 5 Passierte, erfaßte sie einen rsonenw N und zertrümmerte ihn vollstän 18. Die 8 Insassen, ein Ehepaar mit Kindern und 56 kannten, waren auf der Stelle tot. Tatgegen dem Antrag des Staatsanwalts, der wege grober Fahrlässigkeit ein Jahr Cetdgg gefordert hatte, betonte das Gericht in der Urteilsbegründung, nach vielen Jahren weer Pflichterfüllung nur ein einmalſes Versagen vor. Deswegen seien mildernde Umstände zuzubilligen. schen Pe Hege Erfolgreiche„Entrümpelung“ Mainz. Ueber 2000 veraltete und über- holte Vorschriften. insbesondere auf den Gebieten des Polizei-, Veterinaer-, Gesund. heits- und Vermessungswesens, sind in den letzten Jahren in Rheinland/ Pfalz der„nt, rümpelungs“-Aktion des Innenministerium zum Opfer gefallen. 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Auch Viererbobs ohne Chance Nach den Pitelkämpfen der Zweier wer- den am kommenden W ochenende in St. Mo- ritz die Viererbob-Weltmeisterschaften ent- schieden. Die beiden deutschen Schlitten sind dabei erneut ohne Chance. Rösch kennt zwar die Olympiabahn von den Kämpfen der Zweierbobs, aber der Ohlstedter Schlitten nerlei Trainingsmöglichkeit. Favoriten sind neben den im Zweier erfolgreichen Itallenern und den stets sehr schnellen Amerikanern vor allem die Schweizer mit so erfahrenen Steuerleuten wie dem achtfachen Weltmeister Fritz Feierabend und Max Angst. Nach wie vor zweitklassig: Deulsches Cisliocke) kam keinen Schriti weiter Entwicklung auf dem Tiefpunkt/ Zu kleines Spielerreservoir/ Gruppenteilung beschleunigte Rückgang Die deutsche Eishockey-Nationalmann- schaft unterstrich in den Länderspielen der vergangenen Woche die Feststellung des DEV- Vorstandes, daß sie gegenwätig zu schwach ist, um an einem solch schweren Turnier wie der Weltmeisterschaft in Mos- kau teilzunehmen. Klarer als jede noch so untermauerte Erklärung sprechen das 4:1 und 3:2 über Italien sowie das ziffernmäßig täuscheride 7:4 über Polen dafür, auch wenn es Siege Waren, Diese Erfolge wurden gegen z,wWeitklassige Gegner errungen, und die Mit- tel, mit denen man sie erzielte, waren eben- falls zweitklassig. Alle drei Länderkämpfe blieben spielerisch eine Enttäuschung. Sie sind kein Ruhmesblatt in der Geschichte des internationalen Spielverkehrs, sondern viel- mehr der I-Punkt auf die schon früher ge- troffene Feststellung, daß sich Deutschlands Eishockey in einem Tiefpunkt seiner Ent- Wicklung befindet und daß es in den letzten drei Jahren nicht einen Schritt weiter, wohl aber viele zurückgegangen ist. Auf der Suche nach dem Grund bleibt man immer Wieder an dem kleinen Spieler- reservoir hängen, das dem DEV zur Verfü- „Reform dringend notwendig“: JC uch Koseltstangen füt Hmaleurstalus werden Fußball und Radsport aus dem Olympischen Programm gestrichen? im Auftrage des Präsidenten des Inter- nationalen Olympischen Komitees, Avery Brundage(USA), hat das IOC-Büro in Lau- danme die internationalen Sportfachverbände um eine Stellungnahme zu der Frage ge- deten, ob und in welcher Form sie ein Neu- bzw. Umgestaltung des olympischen Wett- kampfprogrammmes für erforderlich halten. Die Antworten auf diese Frage werden bis Anfang April erwartet, um dann dem Exekutivausschuß der IOC bei seiner im juni in der Schweiz stattfindenden Sitzung vorgelegt zu werden. Diese Tagung wie- derum hat die Vorarbeit für den im Sep- tember in Sofla stattfindenden Kongreß des Internationalen Olympischen Komitees zu leisten. Gründe für Olympia-Defizit Während die australische Regierung eine Untersuchung angeordnet hat, um herauszu- finden, wodurch bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne ein Defizit von rund 200 000 Pfund(etwa 2 Milllonen DM) ent- stand, geben führende Männer des Organi- Sations- Komitees bereits eine Erklärung. General Bridgeford, der Chef der Exekutive, stellte klar heraus, es sei durchaus möglich gewesen, die Spiele zu einem Geschäft zu machen, aber dann hätte die Durchführung Wohl eine weltweite Kritik an Australien hervorgerufen. Bridgeford meint, daß bei einem Gesamtprojekt von 5 Millionen Pfund die 200 000 Pfund keine Rolle spielen dürf- ten, die durch den lebhaften Touristenver- kehr aus Anlaß der Spiele für das Land Australien, den Staat Victoria und die Stadt Melbourne als gemeinsame Träger des Defl- zits leicht wieder hereingekommen wären. Als Gründe für das Deflzit gibt Brigadier Elliot als Leiter des Amtes Unterbringung und Verpflegung an: Gesteigerte Kosten im Olympischen Dorf, die durch den Tagespreis von L 10(etwa 33 DM) pro Teilnehmer nicht gedeckt wurden, etwa 50 000 Pfund(500 000 DMW) Verlust durch Zurückziehung von fast 500 Aktiven als Folge der politischen Krise in Ungarn und Aegypten. General Bridgeford aber macht im übrigen die generelle Preis- steigerung in Australien weitgehend verant- wortlich. Entgegen der ursprünglichen Kal- kulation von 1,25 Millionen Pfund kosteten alleine die Bauarbeiten der verschiedenen Olympiaanlagen 2,3 Millionen. Buchholz mußte aufgeben Im Herrendoppel der internationalen kranzösischen Hallentennismelsterschaften mußten die deutschen Spieler Buchholz und Hermann im Viertelfinale aufgeben, da Buchholz eine Muskelzerrung erlitt. Das Er- Sebnis des Kampfes gegen die Franzosen Monlinari und Remy lautete bei Abbruch: 6.3, 725, 2:6, 072. Im Viertelfinale konnten sich neben Molinari/ Remy auch Davidson/ Malcolm Fox, sowie Kurt Nielsen und Tor- ben Ulrich Dänemarlt) behaupten. Verschiedene Gründe sind es, die dem IOC eine Programmreform als dringend not- wendig erscheinen lassen. Einmal sind die Teilnehmerzehlen stäneſig im Steigen begrif- fen. Sie haben in Melbourne trotz der räumlich großen Entfernung eine Rekord- hölle erreicht, so daß für Rom 1960 ein wei- teres Anwachsen erwartet wird. Eine Olym- piareform wird aber auch aus anderen Grün- den befürwortet: Seit der Schaffung des olympischen Standardprogramms hat sich in der Bedeutung der eimelnen Disziplinen z Weifellos ein Wandel vollzogen. Sportarten, die vor Jahrzemnten noch mit an erster Stelle standen, haben in der Zwischenzeit an Be- deutung verloren, während sich andere Dis- ziplinen stark in den Vordergrund geschoben haben. Außerdem wird eine Streichung des Fußball- und Radsportprogramms angestrebt. Begründet wird dieses Ersuchen damit, daß beide Sportarten über ausgedehnte Berufs- organisationen verfügen, deren Wirken in hohem Maße dazu beitrage, den Amateur- status zu gefährden. Das IOC sei jedoch be- reit, sich auch weiterhin für ein Olympia- Fußballturnier einzusetzen, sofern die Pro- fesslonals, Staatsamateure und Lizenzspieler sich auf die Weltmeisterschaften beschränken und die Olympiabeteiligung den reinen Amateuren überlassen. Die Olympiawertung soll in Zukunft ein- heitlich erfolgen. Es gehe nicht an, so betont das IOc, daß beispielsweise ein Turner theoretisch in der Lage sei, im Zwölfkampf sieben Goldmedaillen zu gewinnen, während der Siegespreis für einen leichtathletischen Zehnkämpfer auf eine Goldmedaille be- schränkt bleibe. Die Mannschaftswertungen beim Reiten und modernen Fünfkampf soll- ten ebenfalls entfallen, weil sie den Begriff „Olympiasieger“ entwerten. In Mailand gung steht. Nachwuchstalente gibt es an- scheinend nicht, denn außer Torwart Bu- chinger und seinem Tölzer Vereinskamera- den Eberl im Sturm trifft man immer wie- der auf die Namen, die schon in den letzten drei Jahren im Vordergrund standen. Egen, Unsinn, Endres, Breitsamer oder Pittrich, Beck, Eggebauer und Ambros sind nicht stärker geworden. Egen und Unsin bilde- ten sogar direkte Enttäuschungen., zeigten nur noch einen Bruchteil ihres früheren Könnens. Zuschauer-Sprechchöre wie„Egen raus“ hat man bisher noch nicht gehört. Das bliep Garmisch beim Länderspiel gegen Po- len vorbehalten. Die Gruppenzweiteilung der Oberliga, so glücklich sie für die finanzielle Situation der Vereine war, hat sportlich anstatt des Auf- triebs den Rückgang beschleunigt. Die Kluft zwischen Süd und West ist nicht nur in der Meisterschaft, sondern auch in der National- mannschaft verstärkt worden. Die Nottingham Panters, Harringay Ra- cers und die CSR-Nationalmannschaft waren in dieser Saison Gegner, bei denen die Spanne des deutschen Eishockeys zur Welt- klasse deutlich wurde. Italien und Polen aber erschienen nicht als ideale Partner. Ihr Kampfeinsatz war vorbildlich, aber die Mit- tel sind nicht wählerisch, die Spielanlage primitiv und die Realisierung der Chancen vom Zufall abhängig. Bel aller Schnelligkeit mußte ihr„Zufalls-Eishockey“ einen auf hohe Erwartungen eingestellten Zuschauer- kreis enttäuschen, der von Tschechen und anglokanadischen Klubmannschaften ver- Wöhnt war. Italien und Polen hatten jeweils die bes- seren Torchancen, die Deutschen allerdings in den entscheidenden Situationen den klare- ren Kopf. am schwächsten wirkte Deutsch- land gegen Polen, das mit einem körperlichen Einsatz auf wartete, der jedem Stilgesetz Hohn sprach. Obwohl die Polen 28 Straf- minuten erhielten, gab es erst in der 59. Mi- nute die Entscheidung zu einem im Ergebnis klaren Sieg. Die deutschen Spieler wurden nicht mit dem erdrückenden Einsatz der Polen fertig. Innen fehlte einfach die Kraft. Sie mußte fehlen, weil der DEV 24 Stunden vor dieser Begegnung den EV Füssen gegen die gleichen Polen, den SC Rießersee aber zu einem ent- scheidenden Punktspiel gegen den EC Bad Tölz antreten lieg. Diese drei Vereine aber stellten praktisch die Nationalmannschaft. Ob dem Ansehen des deutschen Eishockey damit gedient ist, müde und ausgelaugte Spieler in Länderkämpfe zu hetzen, mag dahingestellt bleiben. Sportlich ist es jeden- falls nicht zu verantworten. Dr. G. Sabetzki Drei Aufbauspiele des DFB Zu den Vorbereitungen des Deutschen Fußball-Bundes auf die Verteidigung der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden gehören neben der planmäßigen Schulung der Spieler auch drei Aufbauspiele im Juni, die nach Berlin, Süd- und Südwestdeutschland ver- geben wurden. Außerdem sind zwei Ubungs- spiele vor dem Länderkampf gegen Schwe- den(am 20. November in Hamburg) im nord- deutschen Raum und in Westdeutschland vorgesehen. Kernmannschaft für die Mré-Rockeyertolg in Cöttingen Die Mid beteiligte sich am Wochenende an einem großen Hallenhockey-Turnier der Universität Göttingen und belegte in dem zwei Tage dauernden Wettbewerb gegen starke Konkurrenz einen beachtlichen fünf- ten Platz. Diesem Erfolg kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als die Mann- heimer im Gegensatz zu den übrigen Mann- schaften keine Auswechselspieler zur Ver- fügung hatten. Nach einer 2:4-Niederlage gegen die Bergakademie Clausthal und einem 03 gegen die Universität Göttingen, blieben die Mannheimer überraschend hoch 8:1 über den Favoriten Grün-Weiß Kassel siegreich. Auch in ihrem letzten Kampf gin- gen die Mannheimer siegreich vom Parkett. Sie hatten nach einer dramatischen Ausein- andersetzung den EC Braunschweig knapp, aber verdient 3:2 bezwungen. Der erfolg- reichste Mannheimer Torschütze war Meindl, der es auf acht Treffer brachte. Dann folgte Koch, der dreimal ins Schwarze traf. Ficht und Chermak blieben je einmal erfolgreich. Das Mra-Team trat in der Aufstellung Lauermann, Offerhaus, Dingeldein, Koch, Meindl, Ficht und Chermak an. W. S. Europameisterschaften: gechzig Gore in de engeren Wall Mannheim wird durch Kohr, Roth, Klahm und Ritter vertreten Der Haupt- und technische Ausschuß des DABV haben beschlossen, für die Auf- stellung der deutschen Mannschaft für die Europameisterschaften in Prag, die Ende Mai stattfinden, in allen zehn Gewichtsklassen Prüfungskämpfe mit je vier Teilnehmern pro Gewichtsklasse durchzuführen, Diese Prüfungskämpfe sollen zu Ostern stattfinden. Der Austragungsort ist noch nicht bekannt. Sofern keine irregulären Entscheidungen, darunter auch Verletzungen, vorkommen, werden die Sieger dieser Prüfungskämpfe zu den Europameisterschaften fahren, Vor der Reise nach Prag werden die Teilnehmer am den Europameisterschaf ten noch zu einem Lehrgang zusammengezogen. Für diese Prü- fungskämpfe wurden zunächst 60 Boxer ausgewählt, von denen nach Vorliegen der Gegen den Ringveteranen Laurent: ax Nesch bot einem neuen be. o. Sieg? Sein Hauptaugenmerk im Training galt der Verbesserung der Deckung Ein Fighter der alten Garde will am Frei- tagabend in der Hamburger Ernst-Merck- Halle dem 25jährigen Stuttgarter Mittel- gewichtler Max Resch den Weg zur euro- pälschen Spitzenklasse erneut verbauen. Mickey Laurent, 38 Jahre alt, bisher nur von den Exwꝛeltmeistern Johnny Sazton und Randy Turpin sowie Frankreichs Europa- meisters Charles Humez entscheidend be- siegt, will erneut das schaffen, was dem Eng- länder Alex Buxton vor einem Jahr gelang: den Rechtsausleger Resch mit seiner starken Rechten entscheidend treffen. In Fach- kreisen bezweifelt man jedoch, daß der fran- 26sische Ringveteran dazu noch fähig ist, und Turin: allen wieder Eisheckey- Angstgegner Die deutsche Eishockey-Nationalmann- schaft steht am Freitagabend in Mailand und 24 Stunden später in Turin gegen Ita- lien vor schwereren Aufgaben als vor 14 Tagen beim 4:1 und 3:2 in Garmisch-Par- tenkirchen und Bad Tölz. Gerade in diesen Spielen zeigte sich erneut, wie anfällig das deutsche Team ist. Das kann sich im Hexen- kessel italienischer Eisarenen, wo es schon einmal zum Abbruch eines Länderspiels mit Deutschland kam, sehr unangenehm aus- wirken. Hinzu kommt die starke Belastung des kleinen Kreises deutscher Spitzenkräfte, die auch in diesen Doppelkampf nicht so frisch gehen, wie man sich das bei einer in- ternationalen Begegnung wünschen möchte. Die sechs Füssener treten noch am Donners- tagabend auf eigener Bahn gegen die Cana- dlan Flyers an, fahren gleich anschließend mit dem Bus nach Innsbruck, um dort den Zug zu erreichen, der das deutsche Team in der Nacht vor dem Spiel nach Mailand bringt. Die Aufstellungen: Deutschland: Tor: Bu- chinger, Edelmann; Verteidigung: Jochems, Huber; Beck, Eggebauer; Ambros; 1. Sturm: Unsin, Egen, Trautwein; 2. Sturm: Pittrich, Endres, Breitsamer; 3. Sturm: Rampf, Probst, Eberl: Ersatz: Ffefferle.— Italien: Ferraris, Bolla; Tucei, Darin; Gianfranco, Bedogni; Coletti, Crotti, Furlani; Agazzi, Tomei, Oberhemmer; Branduardi, Mac- chletto, Alberton. Das erste der drei Auswahlspiele gegen USA bestreitet am Freitag in Düsseldorf eine kombinierte Mannschaft aus Spielern von Mannheim, Krefeld, Bad Nauheim und Düsseldorf. Die nächsten Begegnungen mit den Vankees gehen dann am 14. Februar in München und am 16. Februar in Dortmund vor sich. zumal Reschs ganzes Training auf eine Ver- besserung der Verteidigung abgestellt ist.— Im Rahmenprogramm riskiert der Frank- furter Mittelgewichtler Erich Walter gegen den Westfalen Guder die Chance eines Titel- kampfes. Weltergewichtsmeister Hase erhält mit Cifuentes(Spanſen) einen schlagbaren Gegner. Nach dem Rückschlag der Buxton-Nieder- lage ist Resch langsam wieder auf den Weg des Erfolges zurückgekehrt. Trainer Otto Schmidt legte besonderen Wert auf boxerische Verbesserung, die Voraussetzung für den Einsatz der Linken sein sollte. Boxt Resch gegen den Ringfuchs Laurent, der in Berlin gegen Stretz nur nach Punkten unterlag, so konzentriert und überlegt wie zuletzt gegen Lopez, dann ist trotz der sprichwörtlichen Härte des Gegners ein neuer entscheidender Erfolg durchaus möglich. „Star-Parade“ zugunsten Louis Der im vergangenen April unbesiegt als Weltmeister im Schwergewichtsboxen zu- rückgetretene Rocky Marciano kündigte an, daß er und andere prominente Sportler der Vereinigten Staaten dem früheren Weltmei- ster Joe Louis helfen wollen, seine Steuer- schulden zu begleichen. Marcieno erklärte, daß ihm von einer Fernsehgesellschaft 5000 Dollar für ein Auftreten in einem Programm geboten worden seien, mit dem Joe Louis ge- holfen werden soll. Sein Honorar werde er wie auch die anderen Sportler, die zu dieser Sendereihe eingeladen wurden, an Louis überweisen, der dem amerikanischen Staat rund eine Million Dollar zu wenig gezahlter Steuern schuldet. Marciano meinte im Übri- gen, daß die Steuerbehörden Louis„etwas entgegenkommen“ sollten. Mareiano betonte dabei erneut, daß er nicht wieder in den Ring zurückkehren werde. Startbereitschaft 40 für die Prüfungskämpfe ausgesucht werden. Die 60 köpfige Kern- mannschaft hat folgendes Aussehen: Fliegengewicht: Homberg(Düssel- dorf), Wächter(Leverkusem), Friedrichs (Lübeclc), Krucik(Oynhausen); Kruschinskl (Bremen), Kondritz(Goch). Bantamgewieht: Hahner(Essen), Albrecht Hamburg), Malchow(Wein- heim), Goschka(Hamburg), Schrader Fre- chen), Bittner(Celle). Federgewicht: Mehling(Celle), La- garden(Goch), Schmitz Dormagen), Johann- peter Hamm), Bauer(Stuttgart), Parfenowa (Misburg). Leichtgewieht: FHerper Oüssel- dorf), Rudhoff(Rüsselsheim), Klaus(Wolfs- burg), Bomme Mamburg), Bley(Backnang), K ohr(Mannheim). Halbwelter gewicht: Kurschat (Berlin), Roth(Mannheim), Johannpeter (Hamm), Rogosch(Schalke 04), Schulz(Kai- serslautern), Schirra Völklingen). Weltergewicht: Koch Gottrop), Johannpeter Hamm), Grauß(Fraulautern), Glamann(Hamburg), Caspar Düsseldorf), Theurer(Stuttgart). Halbmittelgewicht: Keul Mus- seldorf). Kienast(Wittem), Krammer(Rosen- heim), Meinhardt Hamburg), Lagarden 11 (Goch), Klahm(Mannheim). Mittelgewicht: Vogt(Nürnberg), Meyer Mannover-Münden), Sechting Ham- porn), Schönberg HKHamburg), Peek(Köln), Nitschmann(Kie). Halbschwergewieht: Mildenber- ger(Kaiserslautern), Krenz(Essen), Busse (Hamburg), Rittmeyer Dortmund), Ingber (Wolfsburg), Hermanns(Trier). Schwergewicht: Ritter(Mann- heim), Witterstein(Kempten), Horoba Mort- mund), Pautz HHannover), Lahr(Rüssels- heim), Willer Leverkusen. Schachclub Käfertal Halbzeitmeister Im entscheidenden Vorrundenspiel der Gruppe III der Mannheimer Schachbezirks- klasse schlug der Titelverteidiger Käfertal den bisherigen Tabellenführer Weinheim knapp mit 4½:3½ und sicherte sich damit die erneute Tabellenführung und den inoffiziel- len Titel eines Halbzeitmeisters. Durch den Steg Käfertals ergab sich, daß die drei spiel- stärksten Vereine dieser Gruppe, Käfertal, Viernheim und Weinheim punktgleich die Vorrunde beendeten und nur das bessere Brettpunkteverhältnis den Ausschlag für Käfertal ergab. An den Brettern 2, 3, 5 und 7 siegten für Käfertal Schmalz gegen Schanz, Kolb gegen Zopf, Kober gegen Schlüter und Krieger gegen Bauer und den entscheiden- den halben Punkt holte Landwehr mit seiner Remispartie gegen den ehemaligen badischen Jugendmeister Hein, Weinheim.— Der Ver- gleichskampf der 2. Mannschaften endete ebenfalls mit einem Sieg von 5:3 für Käfer- tal. Donnerstag freitag Sonnabend die letzten 3 Tuge der ganz großen Gelegenheiten! 15 MANNHEIM- UND RESTBESTANDE Breite Straße I Saite e MORGEN Porträt eines gescheiten Mannes Zu Cor! Brinitzers Uichtenberg · Monographie Georg Christoph Lichtenberg, 1742 bis 1799, trug eine über den Ohren aufgerollte Pe- Tücke und einen Zopf mit einer Schleife, War bucklig und auch sonst keine Schön- Beit. Doch wer in seinen Schriften nach Zöpfen und Buckeln suchte, würde fehl Sehen. Er hatte die Tugend, die nicht vielen Denkern unter seinen Landsleuten gegeben ist: Klar zu sein. Ueberdies war er originell, Was ihm später Schopenhauer bestätigte: „Man kann die Denker einteilen in solche, die zunächst für sich, und solche, die sogleich für andere denken. Jene sind die echten, Sid die Selbstdenker, im zwiefachen Sinne des Wortes, sie sind die eigentlichen Philo- sSophen. Denn ihnen allein ist es Ernst mit der Sache. Auch besteht der Genuß und das Glück ihres Daseins eben im Denken. Die anderen sind die Sophisten, sie wollen scheinen und suchen ihr Glück in dem, Was Sie dadurch von anderen zu erlangen hoffen, hierin liegt ihr Ernst. Lichtenberg ist ein Muster der ersten Art.“ Auch Goethe wußte ihn zu schätzen, Wenngleich mit einiger Reserve. Nietzsche und Wagner, Tolstoi und Hebbel liebten ihn. Dieser hätte lieber mit Lichtenberg ver- gessen als mit Jean Paul unsterblich sein mögen. Der Schatz seiner Aphorismen und Briefe wurde aber erst in unserem Jahr- hundert gehoben, sehr zum Nachteil von Lichtenbergs Nachruhm. Denn sein jüngster Herausgeber, Max Rychner, hat recht, wenn er ihn zu den wenig gelesenen Autoren zählt. Er ist weder bequem noch immer einfach und verlangt in jedem Falle von seinem Leser Mitdenken und Selbstdenken. Er hat also alle Voraussetzungen, unpopulär zu sein. * Die Einfälle, die er seinen ‚Sudelbüchern“ emwertraute, gehören zum Geschliffensten, Was menschlicher Geist gedacht und deutsche Sprache ausgedrückt hat. Das Wortspiel steht ihm stets zur Verfügung, noch mehr das Spiel des Gedankens: „Mit größerer Majestät hat noch nie ein Verstand still gestanden“, sagt er spöttisch über einen Dummkopf auf der obersten Sprosse der sozialen Leiter. Bei dieser Seite seines Schaffens hat er erst in Karl Kraus einen würdigen Nachfolger erhalten. Als Psychologe, richtiger: als Seelenkenner ist er Nietzsches unmittelbarer Vorfahr, und wenn er sich mit seinen Träumen beschäftigte, hat er manche Einsicht der Psychoanalyse vor- weggenommen, mehr noch jener seelischen Zwischenbereiche, die man heute als para- Psychologische Erscheinungen zusammen- faßt. Eine seiner berühmtesten Traumerzäh- kungen ist besonders aufschlußreich durch die Hemmungen, die den Träumer hinder- ten, das Erlebte früher zu berichten: „Es gibt viele Bemerkungen, die man sich öfters aus falscher Philosophie bekannt- zumachen schämt, so wie man auch, wenn man Englisch oder Französisch lernt, aus falscher Scham manche Töne nicht nach- spricht, ob man es gleich könnte. Ich lag einmal in meiner Jugend des Abends um elf Uhr im Bette und wachte ganz helle, derm ich hatte mich eben erst niedergelegt. Auf einmal wandelte mich eine Angst wegen Feuer an, die ich kaum bändigen konmte, und mich dünkte, ich fühlte eine immer zu- nehmende Wärme an den Füßen wie von einem nahen Feuer. In dem Augenblick king die Sturmglocke an zu schlagen, und es brannte, aber nicht in meiner Stube, son- dern in einem ziemlich entfernten Hause. Diese Bemerkung habe ich, soviel ich mich jetzt erinnern kann, nie erzählt, weil ich mir nicht die Mühe geben wollte, sie durch Ver- sicherungen gegen das Lächerliche, das sie an sich zu haben scheint, und mich gegen die philosophische Herabsetzung mancher der Gegenwärtigen zu schützen.“ * Man könnte darum meinen, Lichtenberg sein kein mutiger Mann gewesen. Er war es, Serade weil er sich seine Hemmungen ein- Sestand und im Labyrinth seiner Seele nach ihren Ursachen forschte. Im übrigen nahm er seinen Beruf als Professor ernst, das heißt: er bekannte seine Gesinnung, wo es ihm nötig schien. Zum Märtyrer war er freilich nicht geschaffen; er wußte es auch selber: „Wo alles geht, da dünkt mich, muß man mitgehen. Hat man etwas gegen den Weg einzuwenden, den die Menge eingeschlagen hat, so wird man sicherlich besser verstan- den, wenn man sich etwas zur Gesellschaft hält, als wenn man hinten stehen bleibt und bloß nachruft.“ Hier spricht der weltkluge Mann des 18. Jahrhunderts. Und Klugheit war es wohl auch, wenn er den geschmacklosen Versuch Lavaters, den jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn zum christlichen Glauben zu bekehren, nicht unter eigenem Namen be- antwortete, sondern unter einem Pseudonym, das freilich jedem deutlich war, der Grie- chisch konnte. Der Titel dieser Schrift, eines kleinen Meisterwerkes satirischer Kunst, lautete: „Timorus, das ist Verteidigung zweier Israeliten, die, durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttin gischen Mettwürste bewogen, den wahren Glauben angenommen haben. Von Conrad Photorin, der Theologie und Belles Lettres Kandidaten.“ Photorin— das war Lichtenberg. Die Satire erschien 1773, sechs Jahre vor Les- sings„Nathan“, für dessen Helden der gleiche Mendelssohn Modell gestanden hatte. Satire wie Drama gehören zu den edelsten Zeugnissen des Toleranzgedankens in der Aufklärung, um so edler, als sie nicht blind sind und bei Lichtenberg auch den Be- Weisgründen der Göttinger Mettwürste ihren Anteil an der Bekehrung der Israeliten zu- kommen lassen. Denn an diesen Grund hatte Lavater in seinem Eifer nicht gedacht. Lichtenberg konnte ihn so wenig ausstehen wie alle Schwärmer, und man darf es nicht im Sinne von Voltaires Religionsspötterei verstehen, Wenn er schrieb: „nn einem theologischen Werk habe ich einmal gesehen: der allerauferstandenste Heiland. Lavater sagt in seiner Monats- Schrift, zweites Stück, gleich auf der ersten Seite: Wir existieren am existentesten!“ Wer dächte dabei nicht an einen gewissen schein philosophischen Jargon unserer Zeit? Und wer bedauerte nicht, daß wir keinen Lichtenberg haben, ihn zu geißeln? Welch unermeßglichen Stoff fände er vor, wo das „Wesen west“ und öde Schaums gerei die Vernunft preisgibt, weil sie mit ihr nichts anzufangen weiß und sich nur dort glück- lich fühlt, wo es düster ist und nebelt. * Lichtenberg gehört zu stern, der nicht e 1 existentesten“ existie Fröhlich und guten Mutes. Wie so viele bedeutende Männer seines Jahrhunderts war er ein Ver- achter nebuloser Hirngespinste, der Systeme, den hellen Gei- ler gar„am der Empfindsamkeit, der Professoren und der Schulmeister, des Geniekultes und Klopstocks. Man muß ihm zugute halten, daß er— verwurzelt im Rationalismus und ge- legentlich sogar im Aberglauben, der Wesentlich zum überspitzten Rationalismus gehört— manche fortschrittliche Erscheinung seiner Zeit mißverstanden oder überhaupt nicht verstanden hat. Dafür hatte er ein um so wacheres Organ für andere Erscheinungen, die wirklich fort- schrittlich waren. Er schätzte den englischen Parlamentarismus und die Verfassung, mit der sich die Engländer zu regieren verstan- den. Zweimal war er auf der Insel, und jedesmal kehrte er bereichert und mit wei⸗ terem Horizont in die kleinbürgerliche Atmosphäre Göttingens zurück. Der gelehrte Professor der Mathematik und Physik, dem die Geschichte der Natur wissenschaften nicht umwesentliche Facherkenntnisse verdankt, scheute sich nicht— avis rarissima unter seinesgleichen—, das Theater in London zu besuchen und eine Schrift über den be- rühmten Schauspieler Garrick und eine andere über den Satirenzeichner Hogarth zu verfassen. Auch ärgerte er sich, daß es in England schon Seebäder gab, als man in Deutschland dergleichen noch nicht kannte; und er schrieb darüber ebenfalls einen Auf- satz. Der britische Empirismus hatte es ihm angetan; so experimentierte er selber und kam zu erstaunlichen Einsichten: S „Die Welt muß noch nicht sehr alt sein, weil die Menschen noch nicht fliegen kön- nen. Wer will sagen, wie weit die Perfek- tibilität des Menschen geht? Wer will be- haupten, daß die Menschen nie werden flie- gen lernen?... Durch Räder, die sich schnel- ler bewegen lassen als die bewegte Luft, läßt sich alles erreichen.“ Damit war das Prinzip des Propellers erkannt, zwei Jahre nachdem Montgolfier seinen Ballon mit erwärmter Luft hatte stei- gen lassen. * Der gescheite Weltmann, der gelehrte Professor, der erste deutsche Anglomane hat aber auch andere Wesenszüge kast umheimliche, wenn man an die Gesellschaft denkt, in der er lebte. Mit 35 Jahren nahm er ein 13jähriges Mädchen in sein Haus und machte es zu seiner Geliebten. Er hatte sie kermengelernt, als sie am Stadtwall Blumen verkaufte, und einer seiner britischen Freunde hatte ausgerufen:„God almighty, 8 G. C. Lichtenberg what a handsome girl this is!“ Sie muß wirklich sehr schön gewesen sein, dazu von einer himmlischen Sanftmut und rührenden Liebe zu dem verwachsenen Mann. Als sie siebzehn war, starb sie. Und Lichtenberg be- kannte einem Jugendfreunde, dem Pfarrer Gottfried Hieronymus Amelung, das Ver- hältnis zu der Jungfer Stechardin. Der Brief ehrt ihn wie den Empfänger, der ihn trotz Lichtenbergs gegenteiligem Wunsch unter seinen Papieren verwahrte. Später heiratete er und hatte neun Kin- der: Eine Frau, die keine Kinder haben wolle, möge er fortjagen, riet er einem Freunde. Auch diesmal ging er unter seinen Stand(sie war die Tochter eines Weiß- gerbers), was an Goethes Ehe erinnert. Wenn er sie aber als„Wohlgeborene, inson- ders Hochzuehrende, liebe Hexe“ amredet, so denkt man an Mozarts Liebesbriefe. Die Ehe war ungemein glücklich, obwohl die Ge- sellschaft die Nasen rümpfte. Was kümmerte es ihn, den berühmten Professor? „Zwei Seelen, die sich vereinigen“, schreibt er,„vereinigen sich doch nie so ganz, daß nicht immer noch der beiden so vorteil- hafte Unterschied bliebe, der die Mitteilung so angenehm macht. Wer sich sein eigenes Leid klagt, klagt es sicherlich vergeblich. Wer es der Frau klagt, klagt es einem Selbst, das helfen kann und schon durch die Teilnahme Hilf e.* 18 S 1 Anders als Schopenhauer oder Kant, war Lichtenberg ein Lobredner der Ehe, der Donnerstag, 7. Februar 1957 Nr. 92 ——— Liebe, der Sinnlichkeit, der„heiteren V. klärungen der Geschlechtlichkeit“, von de Max Rychner sehr schön sagt, sie müden mit der pie Jelei Alters 5 und, ande doch auch ein ist.“ Lichtenber „Sparen und arbeiten muß freilich g Ordre du jour sein, und in der Welt gibt dazu für Menschen von Gefühl kein größe 4 Reizungsmittel als n ine Ehe, von der n habe wohl ni Welt. Friede und häus 8 ganzen Tag, Liebe für unsere Kinder und Kinder U unserer kür uns, keinen Pfennig Schulden.. Wer das sehen will, der komme zu uns!“ * Carl Brinitzer, Jurist seines Zeiche Aber seit langem Liebhaber der Literatur(er hat früher einma! sehr hübsch Machiavellis„Mandragola“ ins Deutsche übertragen), geboren in Hamburg,. wWohnhatt in London, Lichtenbergs bevorzugtem Auf. enthalt, hat eine sehr unpedantische und lesbare Monographie über G. C. Lichtenberg geschrieben mit dem treffenden Untertitel „Die Geschichte eines gescheiten Mannes“ (Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins Tübingen; 331 S.). Das Biographische steht im Vordergrund; j Teilnahme am den Bericht, der Erzählung bepor- zugt und das erfundene Selbstgespräch zum Zwecke der Vergegenwärtigung nicht scheut, Einige Schiefheiten und eine gewisse Anglo manie, die der Verfasser mit seinem Helden teilt. wird man ihm als Liebhaber gern zugute halten(so wurden beispielsweise die Sansculotten keines üperall in Deutsch. land verdammt; auch kann man das törichte Gutachten der Göttinger Theologischen Fakultät über das Theater nicht als charak- teristisch für das deutsche Urteil über diese Eimrichtung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts betrachten). Doch darauf kommt es in einem Buche weniger an, das keine kritischen Ziele verfolgt und Liebe lauter sprechen läßt als Kritik. nens, Schönen Wesentlich ist vielmehr, daß hier ein Autor unserer Zeit der so allgemein über die Schulter angesehenen Aufklärung Gerechtig- keit widerfahren läßt; daß er sich nicht scheut, Voltaire und Lichtenberg, Swift und Pierre Bayle, Kant und d' Alembert große Männer zu nennen; daß er mit allen guten Geistern der Vernunft, der Freiheitsliebe und der Menschenwürde im Bunde steht. Dieser„Lichtenberg“ ist ein Buch der Huma- mität und lüberaler Gesinnung— ein seltenes Buch also in einer Zeit, in der auch die Toleranz fanatische Züge anzunehmen be- reit ist, statt ihre Existenzberechtigung durch vorbildliches Handeln unter Beweis zu stel- len. Männer wie Lichtenberg lehren uns freilich, die Hoffnung nicht zu verlieren. Denn„aòs dem, was der Mensch jetzo in Europa ist, müssen wir nicht schließen, was er sein könne.“ Das war zu seiner Zeit rich⸗ tig. Wieviel mehr gilt es also für das Zeib Alter der allgemeinen Rebarbarisierungs? Horst Rüdiger Eine Iasse Bohnenkaffee für 15 Pfennig! Haben Sie schon festgestellt, wieviel eine gute Tasse Bohnenkaffee aus ALI- dem reinen Bohnenkaffee- Extrakt— kostet? Sie werden überrascht sein, denn Sie geben dafür nur 15 Pfennige aus! Und das Wichtigste: ALI Express-Kaffee schmeckt köstlich. Er ist zu 100% Ali NAhRUNGS- Un aus reinem Bohnenkaffee hergestellt! KAFFE E-EXTRAKI PULIVERFO RN K ERNRUussMITTELGESELLSCHAETT MBR. MRCHEN 34 e Ur. 8: 1 Ab Fal ee, e 6 57/ Nr. 22 7 teren Ver. Von deneg ie müten des Zeſt. en zusam. Sgleichende der denn rdenwesen Un freilich die Lelt gibt es in größerez eine solche Wurcde, sie hen in der mügen den Linder und n Pfennig der komme ö Zeichens er schönen ehr hübsch Deutsche „ Wohnhaft igtem Auf. tische und Lichtenberg Untertitel Mannes“ dann Leins, ische steht nahme am Zericht, der ung bevor- spräch zum icht scheut, 188e Anglo. em Helden raber gern Isweise die in Deutsch. das törichte eologischen als charak- über diese Hälfte des och darauf ger an, das und Liebe hier ein in über die Gerechtig. sich nicht Swift und bert große allen guten eiheitsliebe unde steht. der Huma- ein seltenes auch die ehmen be- igung durch eis zu stel- lehren uns 1 verlieren. ch jetzo in liehen, wWas r Zeit rich- 1 das Zeit- fierung?“ rst Rüdiger werde akk errah Nr. 82/ Donnerstag, 7. Februar 1957 Seite 9 Telefon 5 00 50 ALHaNMBR 13, 15, 17, 19, 21 Marianne Koch, Paul Hubschmid „Salzburger Geschichten“(Fbf.) UNIAUERSU Telefon 5 00 51 15.30, 18.00, 20.30 O. W. 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Februar 1957, jeweils nachm. von 15.00 bis 18.00 Uhr. Wir bitten, die Kinder nach Möglichkeit bei der Anmeldung durch einen Erziehungsberechtigten vorzustellen. Geburts- und Impf- schein sind vorzulegen. Zeugnisse nicht erforderlich. Aufnahmeprüfung am 12. und 13. März. 15 Makrelen-Fileis 90 in Tomaten und Ol.. 200. Dose 8 0 3 in feinstem Ol Dose Sild Sardinen .. hingt nut Qualiias Seite 10 — INDULSTRIE- UND HANDELSBLATT Donnerstag, 7. Februar 1957/ Nr. 11 EZ U-Guthaben steigt wieder Kräftiger Nach Mitteilung der Bank deutscher Län- der schließt die deutsche Abrechnung mit der Europaischen Zahlungsunion(EZ U) für Januar 1957 wieder mit einem höheren deut- schen Ueberschuß nämlich von 122,9 Mill. Dollar(= 516,2 Mill. DM)— ab(im Dezem- ber 1956 94.6 Mill. Dollar 397,3 Mill DMW). Dieser Januar-Ueberschuß wird zu einem Viertel(30,7 Mill. Dollar) durch Gutschrift bei der EZU und zu drei Vierteln durch Gold- bzw. Dollarzahlung(92,18 Mill. Dollar) en die Bundesrepublik Ausgegeben. Unter Berücksichtigung der fälligen Ratenzahlun- Sen aus den Sonder vereinbarungen mit Dänemark, Frankreich und Norwegen, die insgesamt 4,2 Mill. Dollar(S 17.6 Mill. DM) tragen, errechnet sich per Ende Januar das Guthaben der Bundesrepublik wie folgt: Stand 31. 12. 1956 707,4 Mill. 8 E 2,9 Md. DM) + Gutschrift 30,7 8(S 128,94 Mill. DM) — Sonderraten 4ů2 5(= 17,64„ DM) Nach Bereinigung sämtlicher Posten er- höhte sich das Westdeutsche EZU- Guthaben von 707,4 Mill. Dollar(ca- 2,9 Md. DMͤ) auf 733,9 Mill. Dollar(SA 3,1 Md. DMW). Steuersenkung ist wichtig Müßiger Streit um die Methode Die SPD hat jetzt in ihrem volkswirtschaft- lichen Pressedienst den Plan einer linearen Einkommensteuersenkung eindeutig abgelehnt. Nach ihrer Ansicht würden eine Senkung der Verbrauchssteuern, eine Erhöhung des Arbeit- nehmerfreibetrages und eine Abschwächung der Progression bei mittleren Einkommen zu gerechteren Wirkungen führen, als dies durch eine allgemeine Tarifermäßigung möglich sei. „Naturgemäß werden durch lineare Senkung die Spitzeneinkommen vorteilhafter behandelt als die Vielzahl der kleinen und mittleren Ein- kommen“, schreibt der Pressedienst. Da streiten sich also die Leute darüber herum, wie die Steuern Sesenkt werden sol- len. Die jüngste Vergangenheit lehrt, daß der lachende Dritte in diesem Streit der Steuerverordnende und einnehmende Finanz- minister ist; denn über die Diskussionen um das„Wie“! der Steuersenkung wird sie hinausgezögert, und im Endergebnis sogar So abgeschwächt, dag bisher nur Steuer- reförmchen stattfanden, aber keine Steuer- reform. Es kann sich doch heute nicht mehr darum handeln, wie de Steuergesetzgebung noch mehr kompliziert werden könnte. Sie ist durch den Einbau von Sondermaßnah- men kompliziert genug. Jetzt geht es eigentlich nur darum, die Steuergesetze gründlich zu vereinfachen. Die unteren Einkommen werden dadurch ebenso 42 1957 Felge. 500 DM EIMRoAnnEN 8 ä — mittelbar oder unmittelbar— betroffen Wie die höheren Einkommen(vergl. Dia- Sramm). Erst wenn wir wieder zu Steuer- Sätzen gelangt sein werden, die die Preis- bildung, das ganze Wirtschaftsleben nicht mehr verzerrend beeinflussen, erst dann würde Ordnung geschaffen sein. Eine Ordnung, die zu schaffen eigentlich nicht schwer ist, solarige die Staatskassen mehr einnehmen als ausgeben; solange Finanzminister Geld horten, die eigentlich der Steuerzahler sparen könnte, um sie als Ersparnisse über den Kapitalmarkt der Wirtschaft zuzuleiten. Tex Steuererleichterung Fkür die Tabakindustrie (eg) Der Finanzausschuß des Bundsstages hat am 6. Februar seine Beratungen über eine Novelle zum Tabaksteuergesetz ab- geschlossen und empfohlen, der Zigaretten und Rauchtabakindustrie eine Steuererleich- terung zu gewähren, die sich nicht auf die Verbraucherpreise auswirkt. Die Industrie soll mit der Steuererr Zigung ihre gestie- nen Selbstkosten abdecken und die Qua- ihrer Erzeugnisse verbessern können. Es ist sowohl eine Senkung der Steuersätze als auch die Einführung der sogenannten Gruppenbesteuerung vorgesehen. Bd“ gegen Zentralisierung der Bankenaufsicht (Eg) Auch die Bank deutscher Länder (Bd) hat sich jetzt gegen die Einführung einer zentralen Bankenaufsicht ausgespro- chen. In einem Schreiben an Bundeswirt- schaftsminister Prof. Erhard empfiehlt die Notenbank, zunächst die Verabschiedung des Bundesbankgesetz auzuwarten und dann das Kreditwesengesetz überhaupt neu zu fassen. Der Gesetzentwurf zur Errich- tung eines Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen würde die Einflußnahme des Zentralbanksystem auf das Bankwesen we sentlich beeinträchtigen. Die bisherige Ban- kenaufsicht der Länder habe den Vorzug, daß eine Zusammenarbeit mit der Noten- bank regional besonders leicht zu bewerk⸗ stelligen sei. Die Ablehnung des Regierungs- entwurfs für ein Bundesäufsichtsamt durch den Bundesrat am 8. Februar gilt als sicher. Straßenbau-Sofortprogramm fordert die Straßenlig a (eg) Ein Sofortprogramm für den Straßen- bau befürwortete der Präsident der Deut- schen Straßenliga, Professor Strickrodt, bei einer parlamentarischen Abendveranstaltung in Bonn. Danach sollen— um das Baujahr 1957 rationell ausnutzen zu können die im Entwurf des neuen Bundeshaushalts vorge- sehenen Straßenbaumittel über 1,2 Md. DM sofort freigegeben werden, ohne Rücksicht darauf, daß der Etat vom Parlament noch nicht verabschiedet ist. Zu dem vom Bundeskabinett beschlos- senen langfristigen Straßgenbauprogramm meinte Prof. Strickroth, daß es zwar in einer Systematik dem derzeitigen Stand der Er- kenntnis entspreche, in seinem materiellen Gehalt und in seiner Größenordnung aber doch nur ein Mindestmaß darstelle. Eine Ausweitung des Programms werde schon in den nächsten Jahren unvermeidlich sein. Die Straßgenliga fordere, daß die Grundfinanzie- rung des Programms aus allgemeinen Steuer- geldern vorgenommen werde, im übrigen aber die jährlichen Mehremnahmen aus der Mineralölsteuer und der Kraftfahrzeugsteuer als zusätzliche Hilfe für den Straßenbau zweckgebunden werden. In der Diskussion deuteten die Bundes- tagsabgeordneten Müller-Hermann(CDU) und Helmut Schmidt(SPD) an, daß ihre Fraktionen in der Straßenbaupolitik eine Annäherung anstreben. Müller-Hermann sagte, die CDU/CSU werde in jedem Fall an ihrem eigenen Gesetzes vorschlag festhalten. 16 Farben entschädigt ehemalige Zwangsarbeiter 30-Millionen-DM- Vergleich mit Wollheims Leidensgenossen Keine Etappe des Weges vom Recht zum Unrecht und von da wieder zum Recht blieb Norbert Wollheim erspart. Die Geschehnisse des Jahres 1933 überraschten ihn als Student der Nationalökonomie an der Universität in Berlin. Im Jahre 1943 wurde er wegen seiner jü- dischen Abstammung mit Frau und Kind nach Auschwitz deportiert. Seine Angehöri- Sen sah er niemals wieder; er selbst wurde bald zur Arbeit in das zu den Betrieben der ehemaligen IG- Farbenindustrie AG. Seh- rige Bunawerk Monowitz eingeliefert. Im Jahre 1945 machte er einen Evakuie- rungsmarsch durch ganz Deutschland mit, um schließlich im Konzentrationslager Belsen von alliierten Truppen befreit zu werden. In der ersten Nachkriegszeit befaßte er sich mit dem Wiederaufbau jüdischer Gemeinden in der britischen Zone Deutschlands und über- siedelte schließlich nach den USA. Von dort aus erhob Wollheim beim Landgericht Frank- furt a. M. Klage auf Entschädigungszahlung kür die Zeit seiner Zwangsarbeit. Die Dritte Zivilkammer des Landgerichtes Frankfurt Verurteilte die beklagte IG-Farben in Liqui- dation zur Zahlung von 10 000 DM. Doch in- des hatte der Fall Wollheim den Charakter eines Musterprozesses angenommen. 2300 ehemalige KZ-Häftlinge— jüdischer und nichtjüdischer Abstammung— meldeten vor- Sorglich Ansprüche an, als die Sache beim Oberlandesgericht in Frankfurt im März 1955 zur Berufungsverhandlung gelangte Die Liquidatoren der 16- Farbenindustrie AG. bestritten den moralischen Anspruch Wollheims und seiner Leidensgenossen nicht. Sie versuchten jedoch, mit Hinweis auf die Wirklich Schuldigen an den Einweisungen zur Zwangsarbeit, nämlich die Vertreter des nationalsozialistischen Regimes, den Rechts- anspruch von sich abzulenken. Rechtsnach- folger der NS-Regierung sei die heutige Bun- desregierung. Schließlich wurde der Prozeß ausgesetzt, und es setzte ein emsiges Ver- handeln um einen außgergerichtlichen Ver- gleich ein, der den Fall Wollheim in sich ein- beziehend, für alle ehemaligen Zwangsarbei- ter Entschädigung sichern sollte. Nach dem ersten Wollheim-Urteil in Frankfurt vom 10. Juni 1953 hätten die 18. Liquidatoren schätzungsweise rund 60 bis 70 Millionen DM an Entschädigung für bereits bekannte ehemalige KZ-Häftlinge bezahlen müssen. In den Bilanzen der IG-Farben i. Li. wurden dementsprechend Rückstellungen ge- macht. Es betrugen die Rückstellungen für ungewisse Schulden, unter die außer diesem K URZ NACHRICHTEN Facharbeiter gehören zu den Mangelberufen (AFP) Eine von den Arbeitsämtern der Bundesrepublik durchgeführte Sondererhebung ergab, daß Facharbeiter der verarbeitenden Industrie, besonders der Metallindustrie, drin- gend benötigt würden. Männliche Mangelberufe seien außerdem zur Zeit Tischler, Zimmer- maler, Lackierer und Elektroleitungsbauer, Facharbeiter der Bauberufe, der Landwirt- schaft und des Bergbaues. Ein Ueberangebot bestehe demgegenüber an Hilfsarbeitern sowie an kaufmännischen und Verwaltungsangestell- ten. Export-Rekord der USA WD) Die Exporte der Vereinigten Staaten erreichten nach Angaben des Us-Handels- ministeriums im vergangenen Jahr mit 18 955,2 Mill. Dollar(etwa 79,6 Md. DM) einen neuen Höchststand. Sie lagen damit wertmäßig um 22 V. H. über den Exporten von 1955 mit 15 541 Mill. Dollar(etwa 65,2 Md. DM). Wie das Handelsministerium weiter mitteilt, waren die smerikanischen Lieferungen an das Ausland im Rahmen des gemeinsamen Sicherheitsprogram- mes 1956 um rund 420 Mill. Dollar(etwa 1,8 Md. DM) höher als im vergangenen Jahr. UsS-Export-Import-Bank verlieh 4,9 Md. DM (VWD) Die amerikanische Export-Import- Bank hat 1956 insgesamt 193 Kredite im Ge- samtbetrag von 1,16 Md. Dollar(etwa 4,9 Md. DMM) nach 38 verschiedenen Ländern vergeben, teilte der Präsident der Bank, Samuel C. Waugh, mit. In zehn Fällen hat die Bank Re- gierungen Kedite zur Finanzierung der Einfuhr von Industrieerzeugnissen oder zur Bezahlung technischer Dienstleistungen gewährt, die sich auf zusammen 855,7 Mill. Dollar belaufen. Hier- von entfallen allein 500 Mill. Dollar auf einen der britischen Regierung zum Ankauf von Erd- 61 und anderen US-Erzeugnissen eingeräumten Kredit. Marktberichte vom 6. Februar Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz gut mit Ausnahme von Apfeln und Sellerie. Es erzielten: Apfel A 15 bis 25, B 10—14, C 6—8; Feldsalat 80—120; Weiß- Kohl A 1012, B 6—8; Rotkohl 15; Wirsing 12; Rosenkohl 40—50; Möhren 12—13; Rote Beete 9-10; Sellerie 20—25; Lauch 20—30; Zwiebeln 18-20; Kresse 5090. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 303, 50—306,50 DN Blei in Kabeln 137—138 DM Aluminium für Leitzwecke 250265 DM Westdeutscher Zinn-Preis 930—939 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,666 6,686 100 belg. Franes 8,345 8,365 100 franz. Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,605 95, 805 100 holl. Gulden 110,025 110,245 1 kan. Dollar 4,3785 4, 3885 1 engl. Pfund 11,743 11, 763 100 schwed. Kronen 80,97 81,13 100 dän. Kronen 60,56 60,68 100 norw. Kronen 58,705 53,825 100 Schwreizer Fr.(frei) 97,78 97,98 1 US-Dollar 4,1962 4, 2062 100 österr. Schilling 16,115 16,155 100 DM-W= 432,50 DM-O; 100 DM-O= 24,55 DM Entschädigungsanspruch natürlich auch an- dere Positionen fielen: in der RM-Abschlußbilanz 173 Mill. in der DM- Eröffnungsbilanz 64 Mill. in der Bilanz 1953 113 Mili. in der Bilanz 1954 100 Mill. in der Bilanz 1955 106 Mill. Am 6. Februar 1957 gelang es, die lang- wierigen Entschädigungsverhandlungen mit den ehemaligen KZ-Häftlingen zu Ende zu bringen. Es wurde ein Abkommen unter- zeichnet, wonach als Entschädigung für die während der nationalsozialistischen Herr- schaft im Lager Auschwitz befindlichen und für das IG-Zweigwerk Monowitz arbeiten- den jüdischen Anspruchsberechtigten 27 Mill. DM nichtjüdischen Anspruchsberechtigten 3 Mill DM insgesamt 30 Mill. DM bereitgestellt werden. Das Abkommen bestimmt— wie unser Frankfurter ck- Korrespondent meldet daß die IG-Farben i. Li. den Betrag von 27 Mill. DM einer Stiftung überreicht. Aus der Stiftung sollen dann die Zahlungen an die jüdischen Anspruchsberechtigten ge- leistet werden. Nach Mitteilung der jüdischen Wieder- Sutmachungsorgarisation(Conference on Jewish Material Claims Against Germany) hat sich der ehemalige Auschwitz-Häftling, Norbert Wollheim, bereit erklärt, beim In- krafftreten des Abkommens seine Klage Segen die I18- Farbenindustrie i. Li. zurück- zuziehen. Bis jetzt liegen nach Mitteilung der jüdischen Wiedergutmachungsorganisa- ion rund 3000 Schadensersatzforderungen vor. Man rechnet damit, daß Häftlinge, die länger als sechs Monate in Auschwitz ge- arbeitet haben, eine Entschädigung von 5000 DM erwarten können; Häftlinge, die eine Effektenbörse Frankfurt a. M., Kürzere Zeit dort tätig waren, sollen vor- aussichtlich 2000 DM bekommen. Zu seinem Inkrafttreten bedarf der Ver- trag noch der Zustimmung der Aktionärs- hauptversammlung der IG-Farben i. Li. Außerdem muß auf behördlichem Wege oder durch Gesetz eine endgültige Frist zur Einreichung der Entschädigungsanträge ge- setzt werden. Die an dem Abkommen betei- ligten jüdischen Organisationen rechnen, daß es sich um etwa 5000 noch lebende An- spruchsberechtigte handeln dürfte. F. O. Weber Jnſetessantes fü, die austꝛau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts-mbff, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Mit sinkenden Preisen können die Verbraucher zunächst noch nicht rechnen. Wohl sind die deutschen Molkereien in der Lage, nach und nach etwas mehr Butter zu liefern. Sie erhalten von der Landwirtschaft allmählich auch größere Milchmengen, wie es in dieser Jahreszeit üblich ist. Im Ganzen ge- sehen steht indessen etwa soviel Butter zur Verfügung, wie verbraucht wird. Die neuen Einfuhren aus dem Ausland, die zu niedri- geren Preisen hereinkommen können, wer- den erst gegen Monatsmitte eintreffen. Käse: An den Verbraucherpreisen dürfte sich nichts ändern. In Holland, dessen Preis- veränderungen für die Verbraucherpreise im Bundesgebiet durchaus eine wichtige Rolle spielen, sind die Notierungen gestiegen. Die Exporteure haben ihre Forderungen noch nicht erhöht. Fette: Für Schmalz werden die Verbrau- cher in den nächsten Tagen unveränderte Mitgeteilt: Badische Bank Ad. Filiale Mannheim 6. Februar 1957 VWD) Börsenverlauf: Selbst kleinste Umsätze drückten die Kurse. Montanwerte gaben vereinzelt stärker nach, darunter Phönix-Rhein-Rohr, Deutsche Edelstahlwerke und Niederrheinische Hütte. Die übrigen Werte dieses Marktgebietes verzeichneten Abschläge bis zu einem Punkt. IG-Farben- Nachfolgegesellschaften und IG-Farben-Liquis bei kleinsten Umsätzen Knapp behauptet. Elektro- Werte gaben auf erneute Abgaben für ausländische Rechnung allgemein leicht nach. Kali- und Erd- Zlaktien zumeist behauptet, deutsche Erdöl-Bezüge fanden am zweiten Notierungstag mit 11¼ Auf- nahme. Von Versorgungspapieren gaben Rheinisch- westfälische Elektrizitätswerke um drei Punkte nach. An den Lokalmärkten hielten sich die Kursab weichungen in engen den zwei Punkte höher Aufnahme. Banken teils Rentenmärkten ergaben sich nur noch vereinzelt über der Vorwoche merklich nachgelassen hat. Grenzen. Feldmühle fan- gut behauptet, teils etwas freundlicher. an den kleinere Kursabschläge, da das Angebot gegen- Aktien 2 6. 2. Aktien 2 6.2 Aktlen 2 6. 2. Aceumulatoren 145 ¾ 14% Mannesmann 166 165¼ eh. GHH: Adlerw. Kleyer 110 110 Metallges. 330 380 Hüttenw. Oberh. 146 144½ AEG. 184 183¼%[Rhein- Braunk. 248 248 Bergb. Neue Hoffg. 138%½ 139 AschzelIl 79% 79% Rhein. Elektr. 170 17⁰ GHH Nürnberg 194½ 194 Augsburg-Nürnb.] 200 20½ Hheinstahl!. 4 16%½ 10%] Bet. Ges. Ruhrort 202 202 Bayer. Motoren. 105 105½½[RWEHWE. 204% 202 Bemberg] 36½ 87½ Salzdetfurtn.. 232½ 102% Berger Tiefbau.— 5 8. 202 204 eh. Hoesch AG BISS 2 ossquellbrau. 250 250 5 Buderus 18s 107%M Schubert& Salz.) 109 F 1 Chem. Albert 138½] 138½[Schwartz Storch. 215 215. 131 Conti Gummi. 254 250 Seilwolft 114 11⁴ Industriewerte Daimler-Benz. 300 30⁰ Siemens& Halske 190% 189 ¼ Degussa 245 245½[Sinner 112½ f 113 Demag 1 5 15 Südzucker 25 207 eh. Kloecknerw.: Dt. Erdöl 2 M 175 1 5 Dt. Linoleum. 229 228 Ver. Stahlwerke. 5.40 5„25 e 100 160 35 Bt, Steinzeus,. 20% Wintershall. 22% 221½ Kloeckner-Bergb. 120% 136 eee, ß Eichbaum-Werger 13 15 5 Zellstoff Waldhof 10% 105% 5 t& Kraft . 8 7„174½%½ 175½ Banken eh. Ver. Stahlw.: ee bank i 10% 10% Badiscne Bank. 100 1% pt. Edelstanlwerk 203½ 203 18 Farben Liqu. Bayr. Hypothek. Dortm. Hörder Ant.-Sch.)). 36% 30½½ u. Wechsel- Bk. 204 200 a ene 132½] 132 asp.. 0,[ gommerzbank). II 1½ñͥ Selsenk. Bergw. 13¼ 133% Casella. 4 268½ 209 Commerz. Bochum. Verein 132 130 Farbenf, Bayer. 191½ f 190%½ u. rsdit-Bank. 20⁵ 204 Gußstahlw. Witt. 5 Farbwerke Höchst 180% 180% Deutsche Bank) 23½¼ 2³ Hamborn. Bergb. 105 105 Eeldmühle. 323 22 suddeutsche Bank 10% 19%[ Handels Union 245 240 Felten& Gulll. 188½ 186 Dresdner Bank) 23¼ 23¼ Phönix Rheinrohr 169 167½ Goldschmidt 174 173%[Rhein-Main Bank 200% 206 ¼ Hüttenw. Siegerl. 220 220 Gritzner Kayser. 1900 100 Pfälz. Hyp.-Bank 162 5 Niederrh. Hütte 170 171 Grün& Bilfinger 151½ 153 Reichsbank-Ant.. 61 60 Rheinst. Union 101½ 151½ Harp. Bergbau 90 90 Rhein. Hyp.-Bank 170 755 Rhein. Westf. Hdlb. Zement. 243½ J 248½ Dego Vorzug). 48 47— Eisen u. Stan! 169½ 169% Holzmann.. 44 187 Nn n Rührst. Hatting 10 103 Elein, Schanzlin. 184 enn Stahlw. Südwestf. 109/ J 168¼ Fnorr. 445 727 2 Aug. Thyssen-H. 101 100% Lahme yer 180 180 eh. Eis. u. Hütten- Zeche Erin 201 201 EAT? 98½ 9359 werke: Linde's Eis 217 217 Neue Eisen-Hütte 123 122 Ludw. Walzmühle 106 10⁰ Stahlw. Bochum 120 119 ) RM-Werte . Mengenmäßig gute Ernte Qualität läßt zu wünschen (LSW) Die Getreideernte im Jahr 10 hat in Baden- Württemberg nach dem Erg nis der besonderen Ernteermittlung mite' 14,9 Millionen Doppelzentnern die Vorſch 0 ernte um 6,7 v. H. und den Durchschnitt 9 Jahre 1950 bis 1955 um 12,8 v. H. übertrah, ken. Das Statistische Landesamt von Belt Württemberg, das diese Ergebnisse 6. Februar bekanntgab, weist jedoch dard 9 hin, daß ein Teil des Getreides mag Auswuchses und zu hoher Feuchtigkeit b minderer Qualität war. Von der gesenen Getreideernte entfallen 74 Millionen Pop. pelzentner auf Brotgetreide und 7,5 Mülle Doppelzentner auf Futtergetreide einschlleh. lich Braugerste und Mais. Die Hülsenfrucht, ernte blieb dagegen mit 6 700 Doppekzent mern um 14 v. H. hinter dem Vorjehresertrag und um 7,6 v. H. hinter dem Sechssahrigen Mittel zurück. Bei den Kartoffeln lag ger Hektarertrag mit 241,9 Doppelzentnern un ein Drittel über dem des Vorjahres. Da zu- dem die Anbaufläche um vier v. H. erpel⸗ tert wurde, brachte die Ernte mit rund 32 Millionen Doppelzentnern 38,5 V. H. mer ue als 1955 und 24,3 v. H. mehr als um Durch. schnitt der vorangegangenen künf Jahre Die Zuckerrübenernte überschritt mit nahen 6,2 Millionen Doppelzentnern die gute Vor- 5 jahresernte um 3,9 v. H. und lag um fast 85 ein Viertel über dem Durchschnittsertrag 80 Die Oelfruchternte blieb mit 31 680 Doppel.. zentnern um ein Zehntel hinter der Vor- jahresernte zurück, ebenso die Tabakernte mit einem vorläufigen Ergebnis von 122 000 Doppelzentnern. Die FHopfenernte brachte mit 12 950 Doppelzentnern fast ein Fünftel weniger als die des Vorjahres. 1 0 tr 20 * D Preise finden. Etwas unsicher ist die Lage der amerikanischen Schmalzpreise. Man fürchtet an der Ostküste der USA einen Streik, der auch anziehende Schmalzpreise bringen könnte. Die Preise für französische und belgische Ware sind zwar niedrig, Liefe- rungen nach der Bundesrepublik sind jedoch nur schwer möglich. In diesen beiden west- lichen Nachbarländern bremsen scharfe B veterinärpolizeiliche Maßnahmen, wegen der in dort herrschenden Maul- und Klauenseuche, die Ausfuhr.— Aehnliche Verhältnisse gel ten für Speck.— Die Preise für Speisel Werden voraussichtlich nicht mehr weiter eee sinken. Dafür spricht auch die Lage auf dem US-Markt, wo der Preisrückgang zum Still- stand gekommen ist. ö Eier: Weiterhin sehr vorteilhafte Ver- braucherpreise. Die Verbraucher werden 80. ö Viel zahlen wie in der letzten Woche. Es wer- den nun auch mehr deutsche Eier auftau- chen. Es ist fraglich, ob die kommende Um- stellung auf den höheren Sommerazoll die Verbraucherpreise anhebt. Das Auslandsan- gebot ist in diesem Jahr ausgesprochen reich- lich. Die Lieferländer könnten daher ge- 2zwungen sein, die Zollerhöhung selbst zu tragen. Geflügel: Die Verbraucherpreise geben Weiter leicht nach. Die Qualität der Ware it zwar gut, die Nachfrage ist jetzt aber mäßig Fleisch: Nachdem die Notierungen fit Schlachtschweine in den letzten Wochen immer wieder gesunken sind, besteht fir Schweinefleisch weiterhin Aussicht aal Sünstigere Einkaufsmöglichkeiten. Kalb⸗ fleisch kann apgesehen von Süd- und Süd. westdeutschland auch etwas weniger Kosten als in der letzten Woche. Unverändert blei- ben die Rindfleischpreise. Seefisch: Heftige Stürme behindern nach wie vor die Fischerei. Die Anlandungen sind umureichend, und die Verbraucherpreise werden infolgedessen hoch bleiben. Ver- hältnismäßig preisgünstig sind noch See- lachs und Katfisch. Kartoffeln: Die Verbraucherpreise sinken Das milde Wetter führte zum Teil zu einet deutlichen Angebotsverstärkung. 3 Obst: Apfelpreise praktisch unverändert B- Qualitäten sind noch immer reichlich vor- handen. Etwas höhere Preise als in der let. ten Woche dürfte es für Apfelsinen, Mande rinen und Bananen geben. Die Lieferländer haben ihre Forderungen erhöht. Zitronen- preise können eher nachgeben als ane Gemüse: Verhältnismäßig knapp Wi Feldsalat sein. Für einwandfreie 1 ware wird man mehr zahlen müssen ab bisher. Zu einem leichten Preisanstieg kan es kür Endivien, zu einem leichten 2 rückgang besonders für italienischen 3 salat kommen. Preiswerte Einkaufsmöglicl- keiten werden Weiß- und Rotkohl. nicht e“ ten auch Wirsing und Grünkohl hang Wirsing und Grünkohl sind nicht allzu 1 lich. während Möhren, Sellerie, ien und Rote Beete etwas weniger kosten 12 ten wird für Rosen- und Blumenkohl 1 zu zahlen sein als in den letzten 1 Diese beiden Erzeugnisse werden besondels rege gekauft. — Aus Sauuslag. 9. Febeuas iat Schluß. heesdùmeu gie deslialł uiclit diese lalueude letale gelegeulieit WINTER Anibss Nauf MANN HEIM 58 I, I SREITE STRAS8 E Kaufgesuche es. Preis ꝑKl. Kinderbett zu kf. 18 Verl. Angeb. unt. Nr. 0994 an 4 d- Guterhalt. Ladentheke Sb ie lage regale zu kaufen e 7 85 unter Nr. 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Es wer- Eier auftau- mende Um- merzoll die Auslandsan- ochen reich- daher ge- 8 selbst 2 reise geben der Ware ist aber mähig. erungen fil ten Wochen besteht für ussicht auf ten. Kalb⸗ 1- und Süd ger Kosten ändert blei⸗ findern nach dungen sind aucherpreise eiben. Ver- noch See- reise sinken. eil zu einet Inwerändert, ꝛichlich vor- in der leta- ven, Manda- Lieferländer Zitronen- Is anziehen. mapp Wird je Gärtner: müssen dl nstieg Kann hten Prels- chen Kopf ufsmöglich⸗ I, nicht sel- ohl bieten. allzu reich i Zwiebeln osten dür- akohl mehl ten Tagen, besonders eee re, c he ges. Prei an den Verl. . sowie Wand ucht. Angel. d. Verlag. 3 bmaschineh. uft laufend nd Verkauf, „Tel. 5 02 d, — — efon 4 16 28 3 7 nschten 014 6 g, 7. Februar 198 MORGEN Seite 11 Mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Dr. Alfred Hanemann Landgerichtspräsident i. R. ist am 2. Februar 1957 im Alter von 84 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 7. Februar 1957 Frau Dora Hannemann geb. Mohr Erika Hanemann, Studienrätin Dr. Wilhelm Hanemann, Oberregierungsrat Angelika Hanemann geb. Peters Michael und Dorothee Die Einäscherung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. Der Herr über Leben und Tod hat heute nacht meinen innigst geliebten Mann, unseren herzens- guten Papa, meinen lieben Sohn, meinen besten Bruder, Onkel und Schwager,. Herrn Jakob Bartsch Zollsekretär im Alter von 49 Jahren nach zwel schweren Gallen- operationen, die er mit überaus großer Geduld er- tragen hat, versehen mit dem heiligen Abendmahl, zu sich in die Ewigkeit gerufen. Mhm.- Lindenhof, den 6. Februar 1957 Donnersbergstraßge 19 In stiller Trauer: Frau Anna Bartsch geb. Fertig Töchter Helga und Margot Frau Emma Bartsch Familie Theo Bartsch und alle An verwandten Beerdigung: Freitag, den 8. Februar 1957, um 13.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Plötzlich und unerwartet ist mein lieber Gatte, mein lieber Vater, Bruder, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Josef Gutfleisch Lackierer im Alter von nahezu 66 Jahren verschieden. Mannheim, den 5. Februar 1957 Kobellstraße 12 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Herr Fern der geliebten Heimat verschied gestern abend nach langem schwerem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Max Seichter Metzgermeister im Alter von 74 Jahren. Laudenbach, Neckarhausen, Weinheim, Muldenstein, den 6. Februar 1957 In tiefer Trauer: Marie Seichter, Gattin Walter seichter und Frau Hilde Max seichter und Frau Hildegard Karl Schöfer und Frau Margarete geb. Seichter Arthur Seichter, vermißt Regine Seichter, Schwiegertochter und 8 Enkelkinder Die Beerdigung findet am Freitag, 8. Februar, um 15.00 Uhr vom Trauerhause, Bahnhofstraße 26, aus statt. Nach langem schwerem Leiden verstarb am 6. Februar 1957 unsere liebe, herzensgute Mut- ter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schw gerin und Tante, Frau Maria Ecker geb. Schwind versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im Alter von 82 Jahren. Mhm.- Käfertal, den 7. Februar 1957 Innere Wingertstraße 21 In stiller rauer: Heinrich Geiger und Frau Anna geb. Ecker Peter Berg und Frau Sannchen geb. Schäfer Fritz Hildenbrand u. Frau Frieda geb. Ecker Karl Metzger und Frau Trudel geb. Geiger Enkel, Urenkel und Anverwandte Beerdigung: Samstag, 9. Febr., 10.30 Uhr Friedhof Käfertal. Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ver- schied, fern der Heimat, kurz vor Vollendung ihres 70. Le- bensjahres, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Martha Hübner geb. Weinhold Mannheim, den 6. Februar 1957 Fratrelstraße 4 In tiefer Trauer: Oma, Lieselotte Tscherner geb. Hübner Martin Tscherner Hans Martin Tscherner und Angehörige Beerdigung: Freitag, 8. Febr., 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die wohltuende und liebevolle Anteilnahme so- wie die überaus schönlen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Wilhelm Dauth Katharina Gutfleisch geb. Himmel Beerdigung: Freitag, 8. Februar, um 9.30 Uhr im Haupt- kriedhof Mannheim. sage ich auf diesem Wege meinen innigsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Dr. Friebis für seine zuverlässige, ärztliche Betreuung, Herrn Pfarrer Wöllner für seine trostreichen Worte, der Direktion, den Kolleginnen und Kollegen der Fa. Daimler-Benz, Mannheim- Waldhof, dem Stammtisch und den Haus- bewohnern und allen denen, die des Verstorbenen in Wort und Schrift gedachten und ihm das letzte MIASCRE-SPECK N 3, 12 Kunststraße N 3, 12 Seit 1887 bekannt für Wohnhaus, 3 Xx 2 Zimmer, Küche zu preiswerte Wäsche für alle Zwecke 4 7 0 Immobilien 5 verkaufen. 1 Wohnung wird frei. Imm.-Friedmann, Kàfertaler Str. 39 1-Familien-Haus bei 25 000 bis 30 000 DM Anzahlg. sofort zu kf. gesucht (evtl. Neuostheim). 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Schimperstraße 29 Mein geliebter Mann und treuer Lebenskamerad, unser herzensguter Vater, unser lieber Schwager und Onkel, Herr 5 Richurd Feuerbacher ist am 5. Februar 1957, kurz nach 18 Uhr für immer von uns gegangen. Mannheim, den 6. Februar 1957 Lulsenring 14 Hauptfriedhof In tiefem Schmerz: Emilie Feuerbacher geb. Löffler Richard Feuerbacher und Braut sowie alle An verwandten Schnörr, Karl, In Kunze, Wilhelm, Müller, Johanna, Feuerehrung am Freitag, 8 1 1„8. Febr., 13. 5 Hauptfriedhof Menne 5 e Krematorium Friedhof Käfertal 9 5 Uebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Groß- mutter, Tante und Schwägerin Emilie Brand geb. Ewald Friedhof Neckarau Friedhof Sandhofen Bohrmann, Käthe 5 heute nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von Jahren sanft entschlafen. Mannheim n den 5. Februar 1957 August-Bebel-Straße 75 In tiefer Trauer: Ernst Brand u. Frau Maria geb. Bundschuh Irma Brand Hans L. Sautter u. Frau Emm eb. Brand Enkelkinder: 3 Brigitte, Johanna, Thomas und Stefan Beerdi 1 1 im Rück gebäude. R 1. erdigung: Freitag, 8. Februar, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 8 Mannheim, den 7. Februar 1957 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 7. Februar 1957 e Gremm, Paula, Käfertal, Auf dem Sand 33a Müller, Kunigunde, Rheinau, Hallenbuckel Reinhard, Wilhelmina, Langstraße 47 Kruse, Franz, Waldhof, Weizenstraße 2 Stark, Christine, Heinrich-Lanz- Straße 36 Singler, Michael, Sonnenschein 9 Kammer, Katharina, Rheingoldstraße 63. Ohne Gewähr Todesanzeigen für die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner Aannneimer M RGE 5 anzeigen- Abteilung Im Namen der Hinterbliebenen: Aenne Dauth Selstreade id Beethovenstraße 10 Neckarvorlandstraße 153. 13.00 14.00 14.30 „ Sandhofer Straße 242 14.00 Friedhof Seckenheim Schnabel, Johann, Zähringerstraße 74 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim 12/13. entgegengenommen. — 80 ergiebig 80 aromatisch—— 90 bequem! „VOX. 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Die größte Zeitung Italiens, der„Corriere della Sera“, Stellt die bange Frage:„Wird das in Kürze zu erwartende feierliche Begräbnis Arturo Toscaninis auf dem Cimetero Monumentale in Mailand auch das Begräbnis der Scala“ sein?“ und knüpft daran die Forderung: „Alles muß geschehen, um die lyrischen Kunstinstitute zu retten!“ Die Mailänder Scala, die ein deutscher Musikhistoriker der Jahrhundertwende als „den seit alten Zeiten als unfehlbar gelten- den Gerichtshof für italienische Opern- neuheiten“ bezeichnete und der ein Toscanini zu ständig wachsendem Ruhm verhalf, ist motleidendes, auch hierin überragendes Vor- bild für alle— alle!— übrigen großen ita- lienischen Opernbühnen geworden. Sie drohen samt und sonders ihre Pforten zu schließen, wenn nicht der bisher freigebige, heute eisernem Sparwillen frönende Fiskus veichere Subventionsmittel auswirft. Es war der in jeder Hinsicht eigenwillige Toscenini, der in den zwanziger Jahren die Scala von jedweder behördlicher Bevor- Quintefto Chigiono Kammermusikabend in Ludwigshafen Das war ein außergewöhnliches Konzert, dieser Abend mit dem Quintetto Chigiano im Ludwigshafener Feierabendhaus der BASF. Man vermag kaum zu sagen, was nun eigentlich mehr diesen Eindruck bestimmte, das exquisite Programm mit Meisterwerken aus der Gattung des Klavierquintetts, oder aber die verblüffenden Interpretationen, die einne ganze Welt von Stimmungen und lieb- chen Gedanken beschwören konnten, ohne in der Technik artistisch und in der Auf- Lassung partiturfremd zu werden. Im Mittelpunkt des Programmes stand das Klavierquintett des zeitgenössischen russischen Komponisten Dimitri Schostako- witsch, ein selten gehörtes, in östlichen Re- sionen aber sehr bekanntes und gelobtes Werk. Es brachte dem Komponisten im Jahre 1941 den Stalinpreis Erster Klasse ein. Doch auch im Westen spricht das Kla- vierquintett nicht weniger an, wie sich jetzt wiederum in Ludwigshafen zeigte. Die Mu- sik ist sehr licht, fern aller Gefühlsschwel- gerei und vom Pathos unbelastet, auf klare Linien bedacht; sie ist tonalitätsfreundlich, aber keineswegs im alten Sinne harmonisch betont. Der erste Satz besteht aus Prälu- dium und Fuge, die gänzlich anderen Cha- rakter als ihre barocken Vorbilder haben. Die Fuge setzt zart, mit sordino- gedämpften Violinen an und entrückt in eine sanfte Stimmung von eigentümlichem, märchenhaf- tem Reiz. Darauf folgten ein tänzerisches umd außerst farbiges Scherzo, ein verklär- tes und inniges Intermezzo und schließlich ein wiederum tänzerischer, diesmal mit deutlich spanischen Rhythmen durchsetzter Abschnitt als Finale. Das Leichte und Unge- Zzwungene der Musik, Glück, Freude und Träume traten in der Wiedergabe durch das Quintetto Chigiano auf das schönste und vollendetste hervor. Die Streicher(Riccardo Brengola, Mario Benvenuti, Giovanni Leone, Lino Filippini) und das Klavier(Sergio Lo- renzi), das hier bei Schostakowitsch ein weitgehendes Eigenleben führt, verbanden sich zu einem ebenso delikaten und inten- siven wie technisch perfekten Spiel. Gleiche Aufmerksamkeit, gleiches Ver- gnüigen an unbedingter, in jeder Note voll- endeter Interpretation zeigten die Gäste bei Boccherinis Quintett C-Dur mit seinem spie- lerischen Allegretto und der beschwingten Polonase. Wunderbar erblühte das Varia- tionsthema des Mittelsatzes gleich einer ge- heimnisvollen, verwunschenen Vision. Zum Schluß gab es dann Robert Schumanns Quin- tett Es-Dur, eines der bedeutendsten Werke der Quintett-Literatur. Selten hört man diese Komposition so konzentriert und musi- Eantisch, dabei aber doch mit sicherem Ge- spür für edles und echtes romantisches Ge- Fühl vorgetragen, wie es an diesem Abend durch das Quintetto Chigiano geschah. Der Beifall wollte kein Ende nehmen.=tr- mundung— lies: poläitüscher Bevor- mundung im Zeitalter des Faschismus freimachen wollte, um ihre künstlerische Be- rufung um so reiner zu entwickeln. So ent- stand, beispielgebend für ganz Italien, das „autonome Operntheater“ unter dem schon damals unbestrittenen Meister, der in den Anfängen des Faschismus die Scala als seine Domäne betrachten durfte und dem die ver- mögenden Fabrik- und Kaufnherren der lombardischen Metropole reichlich Mittel zur Verfügung stellten. Andere Opern- bühnen folgten mit mehr oder minder Sroßgem Erfolg. Kein Zweifel dürfte erlaubt sein, daß die kostspielige, aber wegen des weltweiten, auch auf die Millionen alljähr- licher Touristen ihre Anziehungskraft nicht verfehlenden Opernbühnen reichlich Lohn eintrugen, Künstlerisch wie wirtschaftlich. Wirtschaftlich freilich nur indirekt, aber ein- deutig zugunsten des Fiskus, dem die Ein- nahmen aus dem steigenden Fremdenver- kehr erheblich zugutekamen. Solcher autonomer Theater gibt es heute ein gutes Dutzend, und der der Opernmusik ergebene Ausländer empfindet deren geog- artige Leistungen als willkommene Ergän- zung seines, geistiger Entspannung und unvergeglichen Eindrücken gewidmeten Italienaufenthaltes. Die Namen dieser Kunst- stätten brauchen nur anzuklingen, um bei den musikoffenen deutschen Italienfahrern solche beglückenden Erlebnisse wachzurufen: Neben der alle überragenden Mailänder Scala sind es, ihrer künstlerischen Bedeutung mach, die Oper in Rom, das Samn-Carlo- Theater in Neapel, das Fenice in Venedig, das Comumale in Florenz, Mittelpunkt des „Maggio Musicale“, das Comunale in Bologna, das Carlo Felice in Genua, das Regio in Turin, das Verdi-Theater in Triest, das Comunale in Cagliari(Sardinien) und die ehrwürdige Accademia di Santa Cecilia in Rom, die in erster Linie die symphonische Musik pflegt. Diese Aufzählung mag genü- gen, wenn es auch daneben etwa zwölf Sogenannte Traditionsoperntheater und un- gezählte Provinztheater gibt. Ausnahmslos sind alle diese Theater Zuschuß unternehmen. Längst ist die von Toscanini mit der Scala eingeleitete „autonome“, ihre Grenzen nur in der Gebe- freudigkeit ihrer Bürger findende Existenz fragwürdig geworden. Denn Wirtschafts- Krisen und Geldentwertung verminderten die Mittel und Spenden; auch dem reinsten Idealismus wurden die Flügel gestutzt Schon während der faschistischen Zeit half der Staat mit bedeutenden Subventionen nach, wodurch die für die Programmgestaltung und die Rollenbesetzung bis dahin maß- gebenden, nur von der Kunst inspirierten Antriebe erlahmten und sich vielfach politi- sche Gesichtspunkte aufdrängten. Nach dem letzten Krieg nahm der der Kunstförderung sich nie verschliegende René Hinds: Magisches Puzzle Lore Dauer zeigt in ihrem„Mannheimer Kunstsalon“ nächstens„Magische Puzzles“ von: René Hinds; zur Eröffnung am 9. Februar, 16.30 Uhr, spricht der Heidelberger Journalist Heinz Ohff. Staat die Subventionen wieder auf, und der demokratische tat es großzügiger und zudem absichtsloser als sein faschistischer Vorgän- Ser. Das Beispiel der Scala mag hier genü- In der, wie stets, verhältnismäßig kurzen Saison 1954/55 erhielt die Oper einen Zuschuß von 789 Millionen Lire(5,27 Mil- lionen Mark), während die Einnahmen etwa den gleichen Betrag ausmachten. Also trotz der für die meisten Börsen unerschwing- lichen Eintrittspreise brachten diese nur die Hälfte des Finambedarfs der Scala auf, ja Weniger, da trotz dieser erheblichen Zu- schüsse die meisten der letzten Jahre mit wachsendem Defizit abschlossen. Nun, da das Budget ministerium zum Schutz der Währung drakonische Sparmag- nahmen ergreifen muß, sollen die unzurei- chend gewordenen Subventionen eher herab- gesetzt, denn erhöht werden, wodurch in Zukunft die Möglichkeit der Abdeckung der uferlos gewordenen Schulden nur durch Auf- nahme von Hypotheken möglich sein wird. In anderen Operntheater, so in Neapel, ist die finanzielle Situation besonders beunruhi- Send. Sie ist so verzweifelt, daß sich in die- sen Tagen die Bürgermeister der betroffenen Städte zu einer Notgemeinschaft zusammen- geschlossen und auf den Bittweg nach Rom begeben haben, um bei der Regierung Segni Hilfe in extremis zu erlangen. 5 Aber soeben hat der Schatz- und Budget- minister Zoli im Senat erklärt, der Staat Darwin vor Gericht Foto: H. Zemann habe sein Aeußerstes getan, und seine weit- herzige Zuschuß wirtschaft Cünf Milliarden Lire für 1957%8) sei schlecht gelohnt worden. Er erwähmte nicht einmal die auch bei den Opernbühnen eingerissene Unsitte des Star- Wesens— 80 soll die heute vom Publikum besonders geschätzte Sängerin griechischer Herkunft Maria Meneghini- Callas für jedes Auftreten eine Gage von 1,8 Millionen Lire (= 12 000 Mark) beziehen—, sondern legte besonderen Wert auf die Feststellung, daß der„Ausstattungsluxus“ besonders für Inszenesetzung und Choreographie) neuerlich So verschwenderisch sei, daß der Haupt- Applaus der Menge zu Beginn, also beim Heben des Vorhangs, sich geltend mache. Dieser übertreffe bei weitem den Beifall über die sängerischen Leistungen der Dar- steller am Ende der Vorstellung. Zusammen- kassend erklärte der Minister auf Befragen, die Zahlungsschwierigkeiten seien der über- triebenen Ausgaben wirtschaft zuzuschreiben. Eine Kontrolle der formell noch„autonomen“ Theater tue dringend not. Mit einer Erhöhung der Zuschüsse sei keineswegs zu rechnen. Radikale Einsparungen und, im äußersten Falle, finanzielle Hilfeleistung durch die bislang kaum beanspruchten Kommunalver- Waltungen scheinen daher zur Abwendung der Schließung der Operntheater unvermeid- lich zu sein. Richard Wichterich 4 3„% N e Deofsche Erstaufführung des amerikanischen, Schauspiels„Wer den Wind sät...“ in Karlsruhe In den zwanziger Jahren spielte sich im Staat Tennessee ein absonderlicher Kampf unter den amerikanischen Protestanten ab. Auf der einen Seite standen die„Fundamen- talisten“, von denen der Journalist Mencken schrieb:„Das Buch der Offembarung Johan- nis hat für diese theologischen Wolken Wandler eine Autorität wie militärische Be- fehle in Kriegszeiten“; auf der anderen Seite standen die„Modernisten“, die Glauben und Wissen zu vereinigen suchten. Aber die Fun- damentalisten drückten im Jahr 1925 ein Ge- setz durch, das allen Lehrern verbot, die Theorien Darwins in der Schule vorzutragen, weil sie im Widerspruch, zum ersten Buch Moses stünden. Nun stachelten in der kleinen Stadt Day- ton die Modernisten dem Biologielehrer Scopes auf, das Gesetz zu übertreten und sich auf frischer Tat ertappen zu lassen. Daraus entwickelte sich der„Affenprozeß von Dayton“. Die Anklage machte sich die These des Wiedertäufers Billy Sunday zu eigen:„Wenn der Mensch vom Affen ab- stammen soll, warum sind dann so viele Affen übriggeblieben? Warum haben sich nicht alle zu Menschen entwickelt?“ Der Prozeß wurde ein Volksfest mit Würstchen und Bibelverkäufern, mit flie- genden Händlern, die Eis am Stiel und Trak- tate gegen Darwin ausschrien. Finster blickende Hinterwäldler und spottlustige Journalisten gaben sich in Dayton ein Stell- dichein. Der dreimal durchgefallene Präsi- dentschaftskandidat William Jennings Bryan trat als Zeuge der Anklage auf. Einer der besten liberalen Anwälte, Clarence Darrow, verteidigte den Schulmeister und entlarvte Bryan als bigotten Ignoranten. Daytons Wahrsager prophezeiten, am Ende des Pro- zesses werde Darrow von einem Blitz aus heiterm Himmel zerschmettert. Scopes wurde zu 100 Dollar Strafe verurteilt. Bryan regte sich so auf, daß ihn acht Tage später der Schlag traf. Aus diesem Stoff haben die Amerikaner Jerome Lawrence und Robert E. Lee das Schauspiel„Wer den Wind sät.. gemacht, das 1955 am Broadway ein Erfolg war und jetzt vom Bad. Staatstheater in Karlsruhe zum ersten Male in Deutschland gezeigt wurde. Wenn man das Stück miüt den ironischen Kommentaren der„Baltimore Sun“ und den sachlichen Berichten der„New Vork Times“ vergleicht, so hielten sich die Autoren ge- nau an die Tatsachen, übernahmen das Rededuell Darrow-Bryan fast wörtlich, änderten nur die Namen, verlegten den Schlaganfall in den Gerichtssaal(der Prozeß fand aber im Freien statt) und führten Pastors Töchterlein ein, das deri Lehrer liebt und zwischen Moses und Darwin schmerzvoll hin- und hergerissen wird. So entstand auf dem Hintergrund einer bigotten, hinterwäldlerischen Kleinstadt eine interessante Gerichtsreportage, in der das Recht auf Wahrheit, die Freiheit der Lehre verteidigt wird. Das Karlsruher Publikum mochte der Ansicht sein, das Stück entbehre auch heute und bei uns nicht der Aktualität. Es feierte die Aufführung mit langem, begeistertem Beifall, vor dem die Einwände gegen den „Karlsruher Stil“ dieser Premiere verstum- men möchten. Denn Intendant Paul Rose, sorgsam von Bühnenbildner Wilfried Otto Unterstützt, schuf keine düstere, bedrückende Heimstatt religiöser Eiferer. Er betonte das Jahrmarkthafte dieses Prozesses, der bei ihrn kein flinkes Verhör, kein rasches Duell War. Der Regisseur lieg die Schauspieler bedeut- Sam sprechen und bedeutsam schweigen, legte viele Kunstpausen ein und erweiterte den Text mit Gedankenstrichen. So erin- nerte die Premiere an eine Veranstaltung von Wagnersängern, die zur Erholung schau- spielern und das, was sie zu sagen haben, mit allen Mitteln unterstreichen Wie elegant Wirft dagegen der Ironiker Henry Louis Mencken, der über diesen Prozeß in der „Baltimore Sun“ berichtete, seine Pointen Weg. Wüe köstlich augenzwinkernd belehrt er, ohne ins Pathos zu fallen! Hans Bayer Donnerstag, 7. Februar 1937 Ir.. — Claudette Sore Klcvierabend im Amerikahabs Claudette Sorel, eine amerikani. ö zertpianistin französischer 9 stellte sich im Mannheimer Deutsch 720 kanischen Institut mit einem 208 buntscheckigen, doch— vor Allem in b nischer Hinsicht— höchst à a Programm als außergewöhnlich tafese Musiziertemperament vor. 818 begann Beethovens F-Dur-Sonate Nr. 2 3 1 10, spielte das Werk für deutsche Cn 90 leicht ein wenig zu Künf und Sache doch mit strahlender Ausdrucks klarheit in den raschen Ecksätzen wie gestochen der Vortragspräzision. Mit feinem st 1 für das Wesentliche einer Komposition 11 Claudette Sorel in der fesselnden wiede gabe der P- Dur-Variationen von B. 1 (aus Opus 21) überzeugend den Hauptakzen auf das Spielerisch-Improvisatorische 1 Werkes, gibt sie der H-Moll-Prelude(00. Nr. 10) von Rachmaninoff durchaus die gemäße, zu äußerlich dekorativer neigende Klangplastik und umkleid Es-Dur-Prelude des gleichen Kor mit dem ganzen Zauber eines feinstgespon, nenem schwärmerischen Legatospiels 10 besonders imponierendem Elan ging fl Pianistin den schwierigen technisch-formalet Problemen der klangkühnen, mit vitaler Un ruhe-Energie geladenen Sonate Nr. 7(op. 0 von Serge Prokofieff zu Leibe. Gestützt au ein absolut sicher funktionierendes Cecdlächt! nis vollzieht sie den Vortrag des trieb kräftigen vertrackten Werkes mit kast me. chanischer Glätte, federnder Akkordtechng und sorgsamem Ausgleich zwischen rhytl. mischer Exaktheit, kurzatmig hämmeradet Härte und weicher Klanglichkeit. Der zweite Teil des Abends brachte dam eine Reihe kleiner Klaviersachen von unter. schiedlichem Wert. Von Edward Macbowel. dem amerikanischen Spätling der Romanti der viel in Deutschland gelebt hat und klang. lich eingängige, technisch anspruchspolt Klaviermusik für den bürgerlichen Salon de Jahrhundertwende schrieb, spielte Claudette Sorel überlegen paradierend ein Prälud 0 sowie unter Kufbietung perlender Passagen kunst das Charakterstück„Witches“ Dance („Hexentanz“). Ferner hörte man eine tech- nisch ziemlich komplizierte, gedanklich ze doch nicht sehr reizvolle Suite des Amen. Kkaners Paul Nordoff., eine kleine Kompos. tion von Abram Chasins mit leicht orientz lischem Einschlag, Alexander Skriabins ge. kühlsgesättigtes wohlklingendes Nocturne füt 15 et c mponist a-Moll-Caprice in der Bearbeitung von Lis — alles in virtuoser Glätte einem dankba und lebhaft applaudierenden Publikum a Klingendes Brillant-Feuerwerk dargeboten C, 0, Kultur-Chronik Karl Fischer vom Mannheimer Nationa“ theater ist abermals zu einem Gastspiel an d. Städtischen Bühnen Frankfurt eingeladen wol. den und dirigierte dort Verdis„Othello“ 1 Bernd Aldenhoff in der Titelrolle. Jacqueline Eymar, eine französische Piat stin, spielt am Donnerstag, 7. Februar, 20 Un in der Mannheimer Musikbücherei Werke yu Mozart, Brahms, Fauré, Debussy, Milhaud u Ves Nat. ö Bilder des Heidelberger Malers Willi Kramm zeigt die Züricher„Galerie Paleſ vom 8. Februar bis 5. März. ö Die Städtische Kunsthalle Mannheim 2% vom 9. Februar bis 3. März eine Ausstellung „Finnland— Kunst in Handwerk und Ind“ strie“. 5 Die Mannheimer Volks- und Musikbücher (Herschelbad) stellt im Februar und Min Aquarelle von Ninon Soyer und Farblithe, graphien von Wolfram Kurzenberger aus. Der Badische Kunstverein Karlsruhe ze vom 10. Februar bis 3. März„Rumänische Volle kunst“ und eine Follektivausstellung dt achtzigjährigen Dora Horn-Zippelius Kall, ruhe). 5 Als erste Schauspielinszenierung im Großen Haus des neuen Mannheimer Nationalthesten gelangt am 9. Februar William Shakespeste „Heinrich IV.“ in der Uebersetzung von A. v. Schlegel zur Aufführung. Unter der Rest von H. J. Klein wirkt nahezu das gesamt Schauspiel-Ensemble in der Aufführung Paul Walter entwarf die Bühnenbilder, Gert Schulte die Kostüme. Die Bühnenmusik 1 Ponierte Theo Greß. Wegen der langen Spie dauer beginnt die Vorstellung bereits um 193 Uhr. 5 0 Das fünfte Mannheimer Akademietoni des Nationaltheater-Orchesters am Montag. 5 und Dienstag, 12. Februar, 20 Uhr, im 1 sgal des Rosengartens bringt Haydns Sinfol mit dem Paukenschlag, ein Klavierkonzert u Rivier, Sinfonische Variationen für Klavier 15 Orchester von Franck und Kodalys e Suite. Solistin ist Monique de la Brucholleri es dirigiert Professor Herbert Albert. — . ROMAN VON JOENSEDGES Aus dem Amerikanischen von N. O. 8 CARPTI Presserechte: Scientia, Hamburg 28. Fortsetzung „Mich mit ins Haus nehmen? Das wollen Sie wagen?“ fragte Harrow. „Warum nicht?“ Sandra sah Harrow herausfordernd an. „Ich habe gesehen, wie Ihre Mutter mich gestern abend durch ihre Lorgnette gemu- Stbert hat. „Vielleicht sind Sie ihr sympathischer.“ „Schön. Wenn die Federn fliegen, werden es nicht meine sein.“ Er stieg aus und folgte ihr mit befan- genen Schritten durch die große Haustür. „Din schönes Haus“, murmelte er,„die Flügel sind wunderbar. Man mußte Genie haben, um diese Geländer rumd um alle Dächer aufstellen zu lassen.“ „Das hat mein Vater getan.“ Er straffte die Schultern und bereitete sich vor, einer schönen alten Dame mit Lorgnette und einem schläfrigen alten Mann in formlosem Tweedanzug zu begegnen. Der alte Thomas Seaton war nicht im großen Salon, doch das bemerkte Harrow nicht. Denn Margaret war da— Frau Faslatt, Korrigierte er sich. Die halbe Nacht lang hatte er sie vor sich gesehen, wie sie in Mrem eigenen Hause gewirkt hatte, wie sie gekommen und gegangen wer— so Zufrie- den, daß es ihn wütend gemacht hatte. Aus dieser Wut heraus waren ihm die Gedanken gekommen, die er nachher vor Chedbury Ausgesprochen hatte. Sie war eine Königin, in der Nähe besaß ein Königreich und schien sich doch nüchts daraus zu machen. Liebte sie diesen langweiligen Haslatt? Wie konnte sie das? Und doch wirkte sie unzugänglich— eine leidenschaftliche Reinheit vielleicht. Den Ge- danken an Leidenschaft verdrängte er. Er wollte sie respektieren, vielleicht ein wenig anbeten. Das Leben war tatsächlich unge- Wöhnlich leer. Heiter ging er auf sie zu, als er diese schöne, lebhafte Frau bei Tageslicht wieder- Sah, die er gestern abend an ihrem eigenen Egtisch gesehen hatte.„Frau Haslatt!“ rief er.„Welch ein glücklicher Zufall! Ich hatte nicht erwartet, daß ich Sie so bald wieder- sehen würde!“ Er faßte ihre Hand mit seinen beiden Händen, und die alte Frau Seaton, die am Fenster saß, beobachtete das mit gehobenen Brauen. Sie war verwittert, ohne darum Sanfter geworden zu sein, und jetzt betrach- teten ihre kühlen grauen Augen diesen un- gehobelten jungen Mann, der Margarets Hand hielt. Ein Genie hatte Margaret ihn genammnt. Sie war zu weltklug, um einem Genie nicht zu mißtrauen, wenn sie es auch schätzte. Es gab nichts Gefährlicheres. Und Edward, der arme Junge, hatte nichts von einem Genie. Margaret hatte einen guten Man geheiratet, einen ausgezeichneten Mann, der ihr das Leben bequem machte und es zu Reichtum brachte, aber er hatte keinen Funken Genie. Glücklicherweise ent- stammte dieser Kerl da unmöglichen Tiefen. Die Haslats waren keine Aristokraten, aber es War doch eine ansehnliche neuenglische Familie— vielleicht nicht gamz zu den vor- nehmen Kreisen des Ortes gehörig, aber doch auch keine Krämer. „Guten Tag, Herr Harrow“, leise und frostig. „Guten Tag, Madame Seaton“, erwiderte er pompös und beugte sich über die schmale alte Hand, die sie ihm entgegenstreckte. sagte sie Nur ein Mensch von niedriger Geburt konmte so übertrieben sein, das spürte sie. Nichtsdestoweniger war sie von den Tiger- augen, so in ihrer Nähe, aufgerüttelt. Sie Waren nicht dunkel, wie sie geglaubt hatte. Sie waren grüngelb— eine unerfreuliche Farbe. Sie entzog ihm ihre Hand. Sandra hatte sich in einen Stuhl gewor- fen.„Er will auf dem Sporn“ bauen“, ver- kündete sie. Sie nahm den Hut ab und schüttelte ihr kurzes Haar. „Zunächst muß ich feststellen, wem er gehört“, sagte Harrow. Er setzte sich mit solcher Selbstverständlichkeit neben Mar- Saret auf das Sofa, dag sie unwillkürlich von ihm abrückté. 5 „Ich könnte mir vorstellen, daß jeder froh wäre, wenn er ein Stück Granit ver- kaufen könnte“, sagte sie. „Ich will jeden dazu bezaubern und be- rücken“, sagte er und richtete seine Tiger- augen auf sie.„Es soll jedem unmöglich sein, mich abzuweisen.“ Frau Seaton wurde plötzlich von einem tiefen Mißbehagen übermannt; dieser Mensch War ihr gründlich unsympathisch. Schließlich hatte sie doch noch nie in demselben Zim- mer mit dem Sohn einer Waschfrau geses- sen. Sie stand auf und ging langsam zu der offenen Glastür.„Euer Vater hat lange genug geschlafen“, sagte sie zu ihren Töch- tern.„Ich sehe ihn dort unter der Ulme mit dem Taschentuch über dem Gesicht. Ich werde ihn wecken und ihm sagen, daß er mich unterhalten soll.“ „Wunderbar, daß er noch zu unterhalten vermag“, erklärte Lewis.„Welch eine glück- liche Ehe, Madame!“ Sie neigte den Kopf, ohne auf diese freche Bemerkung einzugehen, und sie sahen, wie sie ihren grauen Rock langsam die Stufen hinuntergleiten ließ. Die Sommerluft war mit einem Male erstickend. So nahe neben Harrow zu Sitzen, War unerträglich, und Margaret stand auf. „Ich muß jetzt heimgehen— die Kinder Warten auf ihr Mittagessen.“ „Laden Sie mich ein“, sagte Harrow urwerschämt.„Ich möchte Mary wieder- sehen, dieses schöne Kind. Irgendwo wird sie in die Seiten meines Buches verflochten wer- den, eine zarte, grüne Ranke.“ „Wir haben nur ein ganz einfaches Mittagessen.“ a Margarets Stimme protestierte unwillig, aber er ließ das nicht gelten.„Es ist Mary, die ich sehen möchte.“ Er folgte ihr mit festen Schritten aus dem Raum, und Samdra, die aus dem Fenster spähte, sah mit einigem Erstaunen, wie ihre ältere Schwester in dem Wagen saß und rasch davongetragen wurde. Tom trat in die- sem Augenblick ins Zimmer. Fr begann früh Srau zu werden, und das verlieh ihm eine gewisse falsche Vornehmheit. „Verdammt stilles Haus!“ „Wo stecken denn alle?“ „Wege, sagte Sandra und starrte noch immer auf eigentümliche Art aus dem Fenster. bemerkte er. l VIII Als Edward an jenem Abend in sein Haus trat, war nichts zu merken, was darauf hingewiesen hätte, daß in seiner Abwesen⸗ heit etwas Animalisches hier eingedrungen War. Die geräumige Halle war ruhig, und da er sich verspätet hatte, wußte er, daß Mar- garet oben war und das jüngste Kind zu Bett brachte, und daß Mary und Tom sich wuschen und umzogen, wie sie das vor dem Abendessen tun mußten. Er stieg langsam die Treppe hinauf. Durch die halboffene Tür sah er Margaret mit Sandy in den Armen neben dem Bett. chen, Sie trug den langen blauen Schlafrock. den er besonders gern hatte, und sein 1 schlug beim Anblick ihrer Schönheit 55 wenig schneller. Die Ehe hatte ihr gut Kin damit schmeichelte er sich. Sie War 15 geblüht wie eine Rose in sanftem Sonde schein. Er, der, ohne große Ansprüche e, Rosenliebhaber war, verglich seine Frau seinen heimlichen Gedanken gern mit 900 Rose. Doch seine seelische Scheu war so b daß er nur ein- oder zweimal zu ihr von 1 ser Aehnlichkeit zu sprechen vermocht hat Warum er nicht imstande gewesen War, 10 Verbindungstür zwischen sich und Marea offenzuhalten, wußte er nicht, und 0 dachte er darüber nach. Vielleicht 1 sie zu sehr, und seine eigene stolze 2295 haltung wehrte sich gegen eine 1 Selbstenthüllung. 80 ęrobzigie war. Wesen, so verständnisvoll, so sehr War u. Herkunft der seinen überlegen, da 5 ganze alte Empfindlichkeit in ihm wach bie und desto mehr auf der Hut Wðar, Margaret nicht sagen konnte, wie 1 empfand. Die Unsicherheit seiner 1 Atmosphäre entsprang seiner e 4 über sich selber ein Urteil zu fällen besser war als andere Männer, das wulle“ nicht. Wäre er dessen sicher e, hätte er zu jeder Zeit offen mit seiner 4 sprechen können; zu dieser Erkenntnis er nun gelangt. zeln Wie die Dinge standen, konnte ef 1 obgleich sein Herz rascher schlug, obgleich in das Kinderzimmer ging und sie samt f, Kind in die Arme nahm, nur sagen babe sollte dich gar nicht anrühren— ich ort mich noch nicht gewaschen.“ Diese 1 55 sprachen seine Lippen, während sein sche gendes Herz sie anbetete. 1% Mit seinen scharfen Sinnen glaubte 2 merken, daß in dem Kuß, den sie un eine gewisse Zurückhaltung lag. Diese lichkeit ließ ihn völlig verstummen. 100 Fortsetzung rahm B seid als Ven d Ch. Dr. Ele Feu les: Ko 802 Ste Bar Bac Nr. der ners dem brit. hatt ben (ohn entv die wer Stell nere Sem min. lutic gen eine kein der Will. der vert scha batt Erfo misc in be strei Prod veru bau Wirt, Dom tage teren