usgeber! Mannheimer Morgen 5 Druck: Mannheimer Groß- * Verlagsleitung: H. Bauser. tredaktion: E. F. von Schilling: E. ackermann; Politik: W. Hertz- urodez Wirtschaft: V. O. Weber; eton: W. Gilles, K. Heinz: Loka- 1 K. schneekloth; Kommunales: Dr. boch sport: K. Grein; Land: G. Serr; es: F. A. simon; Ludwigshafen: Eimpinsky; chef v. D.: O. Gentner; b.: W. Kirches. Banken: Sudd. Rhein-Main Bank, Städt. Spark. l Kom. Landesbank, Bad. Bank, sãmtl. heim, postscheck · Kto.: Karlsruhe Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. der pegt. Mittwoch der auch Sseur der rogbritan. der Gul dt, genleht dutschland oritannien den US „KRuk. kx räsidenten ktion dez erlin) ge. e- Stittung in delt. bramatiler N ——— Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannbeim, R 1, 16, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 und 4 12 48; Heidel- berg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen)Rh., amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. 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Die Der französische Ministerpräsident Mollet lürte nach Schluß der Konferenz, sie habe in befriedigendes Ergebnis gebracht, be- beute„aber nur einen Schritt“. Die Zukunft kuropas hänge von den weiteren Schritten nder eingeschlagenen Richtung ab. Der bel che Außenminister Spaak, dem von den onkerenzteilnehmern besondere Anerken- ung für seine immer wieder bewiesene tat ältige Initiative gezollt wurde, sagte, zwar erschienen, zien nicht alle seine„Wünsche und Träume“ 1 Gemüt fällt worden, aber er sei ebenfalls zufrie- m eini- a. feen imatkunde-„ 18 11 0 1 tigen pal. Am härtesten ist in Paris um das schwie- Cepräges ie Problem der Einpeziehung der Ueber- entlichung, degebiete in den Europäischen Markt und rer Ober- n Zusammenhang damit, um die Investitio- äufer ein- e Wieder- lichen hel- 5 1 Einzelheiten dieser Investitionen werden r sich mit n einer Konvention festgelegt, die zunächst äktigt, von für künk Jahre abgeschlossen würd, und dem enn ertrag als Anhang beigefügt werden soll. gium Pel- ach den Worten des deutschen Sachver- öde Pro. fändigen, Botschafter Ophüls, gilt der der Städ- Grundsatz, daß Frankreich und die anderen verbandes assen-Bre- sammlun, ril 1957 in sich eine geschichte „ die der Rettet das als fünf instarchix“ A 0 nder, die Aufbauhilfe erhalten, keinen gipfelt in Bankoscheck bekommen, sondern daß ge- en Opfern meinsam über die Verwendung der Mittel um fernen entschieden wird. Welches Gremium dafür miedeten ständig sein wird und in welcher Form ergejagtenſie Mitbestimmung der Länder ohne Kolo- 8 Taumel en gesichert werden soll, müssen Arbeits- lessen Al- Suppen der sechs Länder in Paris noch im heute ge- einzelnen festlegen. agt, wurde] Ueber die Höhe der Beiträge wWẽar es am . es nicht dienstagabend auf der Konferenz zu einer urde, son- ernsten Krise gekommen, die dadurch über- 190 11 unden wurde, daß Frankreich seine For- 4 aut derungen von zunächst einer Milliarde Dol- hörte man er auf 581,25 Millionen herabsetzte. Da die och haben Aubauhilfe zusätzlich sein soll, mußte Beste ge- Frankreich seinen Anteil von 200 Millionen von einem Dollar zusätzlich zu seinen laufenden Auf- kußßapplaus ſendungen aufbringen, wie Botschafter Ophüls erläuterte. Dabei räumte er aller- in Vortrag dings ein, daß eine Kontrolle hierüber nicht v betitelt möglich sei. 17 Die jährlichen Beiträge der Mitgliedstaa- aal stalt. fen für den Investitionsfonds beginnen nied- lig und erhöhen sich von Jahr zu Jahr. Die Zundesrepublik zahlt in diesen fünf Jahren unter sei Horbenko Mittwoch, therkirche, Landtag billigt vier Einzelpläne oßen Haus heim 1 Ensemble n Termn Stuttgart. Der Landtag von Baden-Würt⸗ Für dir ſenberg degann am Mittwoch mit der wei dateien a Lesune des Etats fur 1957,56. In einer 10 ncht einmal drei Stunden dauernden Sit- 55 zung billigte der Landtag ohne jede Aus- 125 rache die Einzelpläne des Landtags, des — daatsministeriums, des Rechnungshofes und be wuäblte che Ministeriums für Vertriebene, entspre- darin, del; 55 den Vorschlägen des Finanzausschus- m die qu Zynismus Auch der zweite Nachtragshaushalt für mer meer- 113 laufende Rechnungsjahr in Höhe von e Männer 15 Millionen Mark fand die Billigung des e Der Umfang des Haushalts 1956/57 st damit auf über 2½ Milliarden Mark an- von men gewachsen. e hin mud, Ebenfalls ohne Begründung und Aus- gestutzten rache nahm der Landtag einstimmig ein daran ge, in lativgesetz aller vier Fraktionen an, das zeute liebe ne Erhöhung der Diäten der Landtagsab- Von Lebe ſereneten von 300 auf 350 Mark monatlich, Nacht, in ger Unkostenzuschüsse für Tätigkeit der war ange aut gordneten in ihren Wahlkreisen von 150 auch in ur 200 Mark monatlich und eine Erhöhung ten Son-. Zuschüsse für die Fraktionen von 40 an 60 Mark je Abgeordneten ab 1. April 1957 vorsi Eiben pe nit berg: tele Zuschuß des Staatsministeriums ist 256 1 Besoldungserhöhungen von 2,5 auf ben onen Mark angestiegen. Erstmalig Mark 1055 hier auch ein Betrag von 12 000 ech ür die Kosten des Sachverständigen- 5 ſusses für Verwaltungsvereinfachung. insamkelb bof 175 baden-wüttembergische Rechnungs- ersperen ewas eitet mit einem Kostenaufwand von nn, sie in pi be Über einer Million Mark. Das Ver- einen ebenenministerium kostet die Steuerzah- te de ie 2, Millionen Mark, neun Millionen sie beges. weniger als i a 3 75 ng, die un ger als im vergangenen Etatjahr. von ihne! n Fenster- r Stimme Lied 21 d in ihrer Beanstandungen des Rechnungshofes en werde. geschl. 1 In der Versetzung von Landes- u gere 9— zu anderen Behörden auf län- önnte dit dade eit sieht der Rechnungshof von rollte u Hauser Lürttemberg eine Umgehung des cönnte Es des Besplanes und eine Verletzung lach mie! en eWilligungsrechtes der Volksver- chreiben sätzlich Die Verwaltungen müssen grund- wit willi 50 mit den im FHaushaltsplan be- ung fol lech en Stellen auskommen, erklärte der 8 munsshof in einer Denkschrift zu der ushnaltsrechnung für das Jahr 1954. paris.(dpa/ AP) Mit einer vollen Einigung über alle entscheidenden Fragen eines Furopäischen Marktes und einer Atomg emeinschaft ist die zweitägige Konferenz der Regierungschefs der Montan-Union- Staaten am Mittwoch in Paris zu Ende ge- Verträge sollen bald— möglicherweise in der zweiten Märzhälfte— in kom unterzeichnet werden. Vorher werden die Vertragstexte noch einmal von Sach- verständigen durchgesehen und den Regierungen Frankreichs, Italiens, der Bundes- republik und der Beneluxstaaten zugeleitet. Nach Ansicht des französischen Außen- ministers Pineau ist keine Außenministerkonferenz über das Thema Europäischer Markt und Atomgemeinschaft mehr nötig. In ihrem Schlußkommuniqué bekräftigten die Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Dr. Adenauer, den Willen ihrer Länder, die Bemühungen um eine immer engere europäische Integration fortzusetzen. nen gerungen worden, die von den Mitglied- staaten für die Entwicklung der Uebersee- gebiete aufgebracht werden sollen. Nach Mit- teilung von deutscher Seite wurde beschlos- sen, für einen gemeinsamen Investitions- ktonds Beiträge von insgesamt 581,25 Millio- nen Dollar(rund 2,5 Milliarden Mark) zu leisten. Die Bundesrepublik und Frankreich zahlen je 200 Millionen Dollar, Belgien und Holland je 70 Millionen, Italien 40 Millionen und Luxemburg 1,25 Millionen Dollar. Diese Beiträge gelten für einen Zeitraum von fünf Jahren. Den Löwenanteil an diesen Investi- tionen erhält Frankreich mit 511,25 Millionen Dollar. Holland empfängt 35 Millionen, Bel- gien 30 Millionen und Italien fünf Millionen Dollar, die zur Entwicklung seiner Gebiete im Süden des Landes bestimmt sind. Frankreich erhält keinen Blankoscheck 19,4, 25,8, 32,2, 45,3 und 77,3 Millionen— ins- gesamt 200 Millionen Dollar. Nach den Beschlüssen der Regierungs- chefs werden die Ueberseegebiete der Mit- gliedstaaten voll in die Zollunion ein- bezogen und erhalten auch einen gemein- samen Außenzoll mit den Ländern der Marktgemeinschaft. Die Einfuhrzölle für Zitronen, Erze, Bananen, Kaffee und alle anderen Kolonialwaren werden in zwölf Jahren stufenweise beseitigt, so wie es im Handelsverkehr zwischen den sechs Ländern in Europa geschehen wird. Für Lieferungen aus den sechs Ländern in die Uebersee- gebiete gilt im Prinzip das gleiche. Es wird jedoch möglich sein, daß die Ueberseegebiete für bestimmte Einfuhren Zoll erheben, um nicht einer schrankenlosen Konkurrenz der europäischen Industrieländern ausgesetzt zu werden. Der gemeinsame Außentarif bedeutet, daß für die Außenzollpolitik die Interessen der Ueberseegebiete mitberücksichtigt wer- den müssen. Eine praktische Folge davon für die Bundesrepublik ist beispielsweise, daß der Zoll für die Einfuhr von Bananen, Kaffee und anderen Kolonialwaren aus drit- ten Ländern erhöht wird, während die Zoll- sätze für die gleichen Artikel aus den Uber- seegebieten abgebaut werden. Alle übrigen Bestimmungen des Vertrages über die Zollpolitik hinaus sind in dem Sonderstatut für die Ueberseegebiete einst- Etatberatungen im Eiltempo Höhere Abgeordneten-Diäten von unserer Stuttgarter Redaktion Kritisch wird auch vom Rechnungshof vermerkt, daß einzelne Verwaltungen nicht immer die tariflichen Bestimmungen be- achteten und Angestellte zu hoch einstufen oder verdiente Arbeiter, wie Handwerker und nichtbeamtete Hausmeister, durch die Uebernahme in das Angestelltenverhältnis belohnen, Dagegen haben die beharrlichen Beamstandungen von über- und Auherplan- mäßigen Ausgaben in den letzten Jahren zu einem wesentlichen Rückgang dieser Verstöße geführt. Europäische Millionen für Afrika Einigung der Regierungschefs über den Investitionsfonds des Gemeinsamen Marktes weilen ausgeklammert. Weder die sozialen Bestimmungen noch die Regeln für die Ein- gliederung der Landwirtschaft oder die Be- stimmungen über die Freizügigkeit der Ar- beitskräfte gelten für Uebersee. Nur eine wichtige Ausnahme gibt es: das im Vertrag über den Gemeinsamen Markt verankerte Niederlassungsrecht gilt auch für die Ueber- seegebiete. Deutsche Firmen können sich also, sobald der Vertrag in Kraft ist, genau so unbeschränkt in Algerien oder West- Neuguinea niederlassen wie in Frankreich oder Holland. Bei den Ueberseegebieten wird unter- schieden zwischen 1. Kolonialgebieten, Wie z. B. Französisch-Aquatorialafrika und Bel- gisch-RKongo. 2. Gebieten, die wie Algerien, Martinique und Réunion, nach französischem Recht Teile des Mutterlandes sind, und 3. Gebieten wie Marokko und Tunesien, die zwar unabhängig sind, aber doch sehr enge Wirtschaftliche Bindungen zu Frankreich haben. Während bei den Kolonialgebieten erst nach fünf Jahren darüber vermandelt werden kann, welche weiteren Vertrags- bestimmungen auf sie angewendet werden sollen, müssen die sechs Regierungen für Algerien und andere französische Uebersee- Départements binnen zwei Jahren beschlie- gen, ob weitere Bestimmungen dieses Ver- trags kür diese Gebiete gelten sollen. Die unabhängigen Staaten können sich dem Markt durch frei ausgehandelte Verträge anschließen. Dabei muß festgelegt werden, in welchem Umfang die Vertragsbestimmun- gen für diese Länder angewendet werden Sollen. Dies könnte zum Beispiel auch für Libyen gelten. Kein Privateigentum an Kernbrennstoffen Bei den Verhandlungen über die Grün- dung einer Europäischen Atomgemeinschaft wurde die letzte offene Frage durch eine Konzession der Bundesrepublik gelöst. Da- bei ging es darum, ob die Kernbrennstoffe Eigentum der Atomgemeinschaft oder Pri- vateigentum sein sollen. Die Bundesrepublik, die zunächst für eine Regelung im Sinne des Privateigentums eintrat, stimmte zu, daß angereicherte Kernbrennstoffe Brenn- stoffe mit mehr als 0,7 Prozent Gehalt,— Eigentum der Gemeinschaft sein Werden. Die Verfügungsfreiheit der Unternehmen, die solche Kernbrennstoffe verwenden, wird praktisch aber nicht eingeschränkt werden. Ein begeisterter Empfang wurde dem britischen Königspaar bei seinem Besuck in der Hauptstadt Portugals, Lissa- bon, bereitet. Fähnchenschwingend sdumten Elisabeth von Englund und ihr Gatte, den Staatspräsident Lopes ihnen gab.(Von. Elisabeth, Staatsprdsident Lopes und der Herzog von Edinburgh.) die Portugiesen die Straßen, als Königin der Herzog von Edinburgh, au dem Empfang fuhren, Madame Lopes, Königin Bild: Keystone links nach rechts: Atomraketen für Luftabwehr der USA Wilson:„Radioaktive Ausstrahlungen fallen kaum ins Gewicht“ Washington(dpa/ AP) Die USA haben ihre Luftverteidigung mit Atomwaffen ausge- rüstet, um einen möglichen feindlichen An- griff mit den zur Zeit wirkungsvollsten Mit- teln abzuwehren. Diese sensationelle Mittei- jung, die die größte Umwälzung im der Luft- Abwehr ankündigt, wurde der Presse am Mittwoch von dem amerikanischen Verteidi- gungsminister, Charles Wilson, übergeben. Nach der Mitteilung sollen sowohl die Bord- raketen der Düsenjäger, wie auch die Flak- raketen vom Typ„Nike-Hercules“ und „Talos“, die vom Boden abgeschosserr wer- den, Atomsprengsätze erhalten. Wilson versicherte, daß die Gefahr der Explosion solcher Waffen in geringen Höhen Eisenhower für Sanktionen gegen Israel? Erneute Konferenz im Weißen Haus/ Fraktionsführer dagegen Washington.(dpa) Präsident Eisenhower periet am Mittwoch zum zweiten Male mit den Kongreßführern der beiden politischen Parteien über die mögliche Anwendung von Sanktionen gegen Israel wegen der israe- lischen Weigerung, entsprechend dem UNO- Beschluß die israelischen Truppen voll- ständig von ägyptischem Boden zurück- zuziehen. Wie der republikanische Senator RKnowland nach der zweieinhalbstündigen Aussprache im Weißen Haus erklärte, „wurde kein endgültiger Beschluß gefaßt“. An der Aussprache im Weißen Haus nahmen auch Vizepräsident Nixon, Außenminister Dulles und der amerikanische Chefdelegierte bei der UNO, Lodge, teil. Vor der Zusammenkunft erklärte der demokratische Senator Lyndon Johnson vor Reportern, daß er sich jeder Anwendung von Sanktionen gegen Israel widersetzen werde. wenn nicht eine ähnliche Maßnahme gegen Aegypten und die Sowjetunion ergriffen werde. Auch Senator Knowland hat sich entschieden dagegen ausgesprochen, daß die Vereinigten Staaten die Verhängung von Sanktionen unterstützen. Der demokratische Senator Hennings erklärte nach der Aus- sprache mit dem Präsidenten: Der 211 gemeine Sinn dessen, was der Präsident uns sagte, War, daß wir die UNO unterstützen müßten, wenn die UNO sich für Sanktionen entscheidet.“ Kanada und Dänemark machen nicht mit Inzwischen äußerte der kanadische Außenminister Pearson vor dem Unterhaus in Ottawa, Kanada lehne die Verhängung von Sanktionen gegen Israel ab, ehe nicht alle anderen Möglichkeiten erschöpft seien, um den freiwilligen Rückzug Israels aus dem Gaza- Streifen und dem Gebiet von Akaba zu erreichen. Der dänische Ministerpräsident und Außenminister, Hansen, erklärte im gleichen Sinne, Dänemark könne an Sanktionen mili- tärischer oder wirtschaftlicher Art gegen Israel nicht teilnehmen. Zwiscen Gesfern und Morgen Für wesentliche Verbesserungen bei der Gewährung der. Entschädigungsrente nach dem Lastenausgleich hat sich der Lastenaus- gleichsausschuß des Bundestages einstimmig ausgesprochen. Die Ausschuß vorschläge müs- sen noch vom Plenum bestätigt werden. Ent- schädigungsrente soll künftig schon gewährt werden, wenn die sonstigen Einkünfte des Berechtigten insgesamt 300 Mark monatlich nicht überschreiten. Bisher lag die Einkom- mensgrenze bei 250 Mark. Der neue Einkom- mensfreibetrag erhöht sich für die Ehefrau um 100 Mark(bisher 75 Mark) umd für jedes unterhaltsberechtigte Kind um 50 Mark(bis- her 35 Mark). Ferner soll die Entschädigungs- rente künftig bereits im früheren Alter ge- währt werden als bisher. Das Luftschutzgesetz wird voraussicht- lich noch vor Ostern vom Bundestag verab- schiedet werden können. Der Bundestags- ausschuß für innere Verwaltung hat auf einer Sitzung in Berlin die zweite Lesung des Regierungsentwurfes abgeschlossen. Wie aus dem Ausschuß verlautet, hat sich eine Mehrheit der Abgeordneten dafür ausge- sprochen, daß der Bund den überwiegenden Anteil der Kosten des Baues von Luftschutz- räumen übernimmt. In Parlamentskreisen verstärken sich die Bestrebungen, die Behandlung Wichtiger Gesetzesvorlagen durch den Bundestag bis Ende Mai abzuschließen. Eine Anzahl Plenar- sitzungen der letzten Zeit und die Fülle neuer Anträge besser erkennen, daß der Wahlkampf immer stärker in das Parlament eindringt. Man befürchtet, daß diese Atmo- sphäre der Arbeit nicht zuträglich ist und schwer korrigierbare Fehlentscheidungen heraufbeschwören kann. Aus diesem Grund will man nur noch die Gesetze unter Dach und Fach bringen, deren Verabschiedung Wirklich drängt. Arbeitsfreie Werktage zählen hinfort als Urlaubstage. Der Erste Senat des Bundes- arbeitsgerichts in Kassel hat entschieden, daß der Samstag bei der Berechnung der Ur- laubszeit auch dann mitzählt, wenn dieser Tag für einen Arbeitnehmer auf Grund eines besonderen Vertrags arbeitsfrei ist. Der amerikanische Generalkonsul für Baden- Württemberg, Theodore J. Hadraba, der seit Juli 1955 in Stuttgart amtiert, ist als Botschafter und Beigeordneter des Bot- schafters an die amerikanische Botschaft in Wien berufen worden. Der Generalkonsul wird sein neues Amt Anfang März antreten. Zwischen der CSU in Bayern und der Christlichen Volkspartei(CVP) des Saar- landes sind, wie verlautet, seit einigen Wo- chen Gespräche über ein Wahlabkommen im Gange. Ziel der Erörterungen sei es, dag die CVP eigene Vertreter— man rechnet mit drei Mandaten— in den Bundestag ent- senden kann, ohne mit der CDU des Saar- landes fusionieren zu müssen. Der BHE- Vorsitzende, Minister von Kessel, sagte in Bonn, seine Partei werde weder direkt noch indirekt mit der CDU oder der SpD Bünd- nisse für die Bundestagswahl eingehen.— Der Landesvorstand der FDP Baden-Würt⸗ tembergs hat ebenfalls beschlossen, für die Bundestagswahlen in allen Wahlkreisen des Landes eigene Kandidaten aufzustellen, kei- nerlei Wahlabsprachen mit anderen Par- teien oder Organisationen zu treffen und den Wahlkampf absolut selbständig zu rühren. In Nürnberg tagt die Große Tarifkom- mission der Deutschen Angestelltengewerk- schaft DAC), um darüber zu beraten, ob die rund 300 000 deutschen Arbeitnehmer bei den Alliierten zu einer Streikurabstimmung aufgerufen werden sollen. Die Deutsche An- gestelltengewerkschaft fordert für die deutschen Arbeitnehmer eine acht- bis zehn- prozentige Lohnerhöhung und die Volle ar- beitsrechtliche Gleichstellung der bei den Alliierten Beschäftigten mit den übrigen deutschen Arbeitnehmern. Der Haushaltsauschuß des Bundestages erhob Bedenken gegen eine Verkürzung der Arbeitszeit im öffentlichen Dienst von 48 auf 45 Stunden. Durch einen Zufallsbeschluß im Beamtenausschuß war, da eine Anzahl Ab- geordneter der Regierungskoalition fehlten, die Dienstzeitverkürzung auf 45 Stunden be- schlossen worden, Einstimmig einigte sich der Haushaltsausschuß darauf, das Plenum auf die unvermeidlichen neuen Belastungen der öffentlichen Verwaltung durch not- wendige Mehreinstellungen hinzuweisen. Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerk- schaftsbundes erklärte demgegenüber in einem an alle Bundestagsabgeordneten ge- richteten Schreiben, daß die gewerkschaft- liche Forderung nach einer Arbeitszeit- verkürzung auch im öffentlichen Dienst ver- wWirklicht werden müsse. „Praktisch nicht besteht“. Gegnerische Flug- zeuge könnten mit den Atom-Abwehrge⸗ schossen in weitem Umkreis vernichtet wer- den. Die radioaktiven Ausstrahlungen bei anwendung dieser Waffen würden kaum ins Gewicht fallen. Es seien im übrigen alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bei der Entwicklung dieser Waffen und für ihren Einsatz getroffen worden, um schädliche Auswirkungen bei Unfällen auf dem Boden oder in der Luft auf ein Mindestmaß ein- zuschränken. Großbritannien will 65 500 Soldaten entlassen (dpa) Die britischen Streitkräfte sollen im neuen Finanzjahr um rund 65 500 Mann ver- ringert werden. Dies geht aus Haushaltsvor- anschlägen für die britische Armee hervor. DieHaushaltsvoranschläge sehen eine Gesamt- Stärke der Landstreitkräfte von 443 000 Sol- daten vor. Das sind 42 000 Mann weniger als im Vorjahr. Von den 443 000 Soldaten wer- den im neuen Haushaltjahr 300 000 Mann in Europa Dienst bun, gegenüber 340 000 Mann im Vorjahr. Die Verringerung der Land- Steitkräfte betrifft also fast ausschließlich die in Europa stationierten Truppen. Diese Zah- len gelten, wie AP ergänzend meldet, jedoch nur für die ersten Monate des neuen Haus- Haltqahres, da der Gesamthaushalt erst spa- ter verabschiedet wird. Für das ganze Haus- haltsjahr ist mit weiteren Verringerungen des Mannschaftsbestandes zu rechnen. Einsparungen in Frankreich (AP) Der französische Finanzminister Paul Ramadier hat nach Mitteilung gut- unterrichteter Kreise die Absicht, die Re- gierung zur Kürzung ihrer Ausgaben um insgesamt 250 Milliarden Franc(etwa drei Milliarden DW) während des laufenden Haushaltsjahres zu ersuchen. Das Sparpro- gramm sieht unter anderem eine Kürzung der Militär-Ausgaben um 100 Milliarden Franc(etwa 1,2 Milliarden Mark) vor, was einer Kürzung von sieben Prozent des ordentlichen Militärhaushalts entsprechen Würde. Chrustschow für Gipfelkonferenz Der sowjetische Parteisekretär Chrust- schow hat im Gespräch mit dem amerikani- schen Publizisten Joseph Alsop erklärt, die Sowjetunion sei bereit, ihre Truppen aus den Ostblockstaaten abzuziehen, wenn die West- mächte alle ausländischen Militärstützpunkte dufgäben. Chrustschow sprach sich ferner für eine neue Gipfelkonferenz über Fragen einer„friedlichen Koexistenz“, der Ab- rüstung sowie über Handels- und Kultur- abkommen aus. Polnisches Parlament wählt Cyrankiewiez wieder Warschau.(dpa) Der am 20. Januar ge- wählte neue polnische Sejm(Parlament) trat am Mittwochnachmittag zu seiner kon- stituierenden Sitzung zusammen. Den Vor- sitz führte der älteste Abgeordnete des neuen Sejm, der 54jährige Boleslaw Drob- ner. Auf der Eröffnungssitzung wählte das Parlament einstimmig den Abgeordneten Czeslaw Wyceck zum neuen Parlaments- präsidenten Sejm-Marschalh). Er wird von der polnischen Nachrichtenagentur PAP als „gut bekannter Führer der Bauernbewe- gung“ bezeichnet. Das Parlament wählte ferner Jozef Cyrankiewiez(Vereinigte Ar- beiterpartei) erneut zum polnischen Mini- sterpräsidenten, nachdem Cyrankiewiez den Rücktritt seiner Regierung erklärt batte. Der erste Parteisekretär Gomulka hatte die Kandidatur Cyrankiewicz dem Sejm vorge- schlagen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, Donnerstag, 21. Februar 1957 Ein heilsamer Markt? Paul Henri Spaak, Belgiens Außenmini- ster, hat recht: nicht alle„Wünsche und Träume“ sind auf der quälenden Pariser Konferenz in Erfüllung gegangen. Was bleibt, ist der Schlagschatten eines europäischen Wirtschaftsraumes, ein Umriß mit wenig Profil. Es droht der Eindruck zu entstehen, als habe der„dunkle Erdteil“, um dessen Einbeziehung es ging, seinem Namen noch dadurch besondere Ehre gemacht, daß er die Zukunft Europas in sein ungewisses Schwarz getaucht hat, in dem Gefahren und Möglich- keiten gleichermaßen wohnen. Dem nur all- mählich Gestalt gewinnenden Vertragswerk über den Gemeinsamen Markt haftet viel mehr der Schweiß der Edlen, viel mehr die Hartnäckigkeit der Sachverständigen an, als der Europa-Elan der Herzen und Fahnen. Doch mit der umjubelten Verbrennung von Grenz- barrieren— das hat sich mittlerweile ge- zeigt— ist es allein nicht getan. Europa wird mehr und mehr eine Angelegenheit des Mili- tärs und der Wirtschaft. Man mag dies be- klagen, aber man wird sich desto leichter darüber trösten, wenn man in unserer Zeit den freien Handel als das letzten Endes Wirksamste Instrument zur Ueberwindung von Grenzen betrachtet. Wirklich bedauernswert ist das schiefe Bild, das in den letzten Tagen von diesem Gemeinsamen Markt entstehen mußte. Während der nun abgeschlossenen Pariser Konferenz ist alles getan worden, um das ganze, ohnehin hinter dem Schleier des Ge- heimnisvollen versteckte Unternehmen als eine bloße Einbeziehung unruhevoller Völ- ker in das prosperierende Nachkriegseuropa darzustellen. Diese„Assoziierung der Ueberseegebiete“ ist aber wirklich nicht der alleinige Sinn und Zweck des europäischen Marktes. Sein Ziel bleibt vielmehr die Schaffung eines bitter notwendigen Lebens- rundes für die Wirtschaft unseres Konti- nents, von der wir leben und die, so ge- sehen,— nach einem Wort Walther Rathe- naus— unser Schicksal ist. Die Entwicklung der Ueberseegebiete ist nur die Eintrittskarte in die erstrebte ge- meinsame Wirtschaftswelt. Es war für die Franzosen als den Sachwaltern logischen Geistes keine geistlose Idee, von den übrigen Partnern zum Ausgleich für die Auswei- tung rer Absatzgebiete eine Abgabe zu verlangen, um aus einer Riesenzahl von Quadratkilometern erst einmal einen Markt aufzubauen.„Wenn ihr verkaufen wollt“, so sagen sie,„so helft uns erst einmal, revol- tierende Eingeborenenstämme in kau- kende und konsumierende Kunden zu ver- Wandeln.“ Die fast panische Angst, in das trübe, gefährliche Gewässer französischer Kolonialpolitik zu gelangen, war zunächst größer als alle wirtschaftliche Lockung. Die Wirksamkeit solcher Bedenken geht schon daraus hervor, daß die Bundesrepublik sich Ueber bereitgefunden hätte, eine Art „Marshall-Plan“ mit verlorenen Zuschüssen für die Nordafrika-Länder aufzuziehen, als zahlendes Mitglied eines allgemeinen In- vestitions-Topfes zu werden. Die Möglichkeit von Fehl investitionen be- Steht freilich weiter. Ob ihre Wahrscheinlich- keit größer ist, als im„normalen“ Wirt- schaftsleben, hängt stark von den Einzelhei- ten ab, die auszuarbeiten die sechs Regie- Turngschefs der Montanunion-Staaten ihren Sachverständigen überlassen haben. Was wir einstweilen genau wissen, ist, Was Wir zu zahlen haben., 200 Millionen Dol- lar, in fünf, jährlich wachsenden Raten einem Ivestitionsfonds zu überweisen, sind natür- lich kein Almosen. Aber dieser Betrag ist wiederum nicht so hoch, daß er sich nicht mit anderen— auch nicht risikolosen— Aufbau- leistungen vergleichen liege. 200 Millionen und 380 Millionen, die die übrigen fünf Montanunion-Länder in die hilfsbedürftigen Gebiete Nordafrikas fließen lassen, sind schließlich viel zu wenig, um die Sahara in einen Garten Eden zu verzaubern. Guy Mol- let, der zunächst eine wesentlich höhere Summe verlangt hatte, sprach ja denn auch von einem„ersten Schritt“, dem weitere zu folgen hätten. Ein erster Schritt ist diese Beteiligung an Frankreichs Sorgen indessen auch in einer anderen Bedeutung. Zunächst wird der Investitionsfonds für die Ueberseegebiete nur als Vorstufe für einen wesentlich grö- Beren zu betrachten sein, der notwendig wird, um auf dem Kontinent die Wirkung eines Gemeinsamen Marktes in geordnete, sinnvolle Bahnen zu lenken. Der Aufbau von Produktionsanlagen, der über die Kraft der einzelnen National wirtschaften hinaus- geht, die Erschließung von zurückgeblie- benen Gebieten in Süditalien, in Frankreich, Aber auch an der deutschen Zonengrenze, oder der Ausbau der Verkehrswege, kann ja ebenfalls nur aus einer irgendwie ge- meinsam verwalteten Kasse bestritten wer- den. Die Erfahrungen, die bei der Verwal- tung des jetzt geplanten Fonds entstehen, werden— beflügelnd oder hemmend— rich- tungsweisend sein für alle weiteren Ein- richtungen ähnlicher Art. Europas Pech hat es gewollt, daß man mit dem Schwierigsten beginnt. Denn so sehr Frankreich daran ge- legen sein muß, die übrigen fünf Partner durch ein Mitspracherecht an die Verant- wortung für ihre afrikanische Politik zu ket- ten, so sehr werden im Einzelfall die Mei- nungen darüber auseinander gehen, wo, Wann und wofür die Verwendung der Mil- lionen am angebrachtesten erscheint. Schwer vorherzusagen, wie Frankreich reagieren Wird, wenn es spürt, in seiner Kolonial- politik nicht mehr souverän zu sein. Es ist nicht zu erwarten, daß Geldgeber tatenlos zusehen werden, wie ihr Besitz von einem Teilhaber vertan wird. Wenn sonst nichts bewirkt würde als— aus europäischer Ver- Awortung heraus— eine befriedigende und befriedende Politik in Nordafrika zu machen, schon dann hätte sich der Gemeinsame Markt als ein heilsamer Markt erwiesen. Ein erster Schritt sind diese 580 Millionen Dollar für alle Aufgaben, die der große Raum, in dem wir uns entfalten sollen, Stellt. Sie sind schlieglich auch ein erster Schritt in die Erfahrungen hinein, die uns die vertrackte Auswirkung eines Eingriffs n den Außenhandels-Mechanismus besche- ren wird. Die überseeischen Gebiete haben zum Teil noch höhere Einfuhrzölle als die kontinentalen Staaten. Auch sie werden nun über die Höhe der Zollmauer, die beispiels- weise die Bundeserpublik umgibt, mitbe- stimmen. Wenn wir für Bananen, Kaffee, Oelfrüchte und andere Kolonialwaren hö- here Preise bezahlen müssen, weil der künf- tige europäische Zolltarif höher ist als bis- her unser eigener, dann werden wir ein Zweites Eintrittsgeld für Europa entrichten. Nein, alle Träume und Wünsche sind nicht gereift. Aber Europa liegt in keinem Traum- land. Europa kostet nicht nur Entschlüsse, sondern auch Anstrengung und Geld. Wer Europa für keinen Luxus, sondern für eine Chance des Ueberlebens hält, wer sieht, daß das kommende Zeitalter der Automaten und Atommeiler nur zu gewinnen ist, wenn man die Gaben der Technik in Gemeinsamkeit zu nutzen weiß, der wird kein Freibillet er- Wartet haben. Hans-Joachim Decker Großes Interesse in Kanada für bevorstehenden Besuch Ollenhauers Ottawa.(dpa/ AP) Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer, der sich gegenwärtig auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten befindet, wird nach Mitteilung der deutschen Botschaft in Ottawa am Samstag zu einem dreitägigen Besuch in der kanadischen Hauptstadt erwartet. Ollenhauer wird mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Louis St. Laurent. Außenminister Pearson und dem Oppositionsführer John Diefenbaker zusammentreffen und an einer Parlaments- sitzung teilnehmen. Der Besuch des deut- schen Oppositionsführer in Kanada wird mit großem Interesse erwartet. Die Presse hat Ollenhauer als„eventuellen deutschen Bun- deskanzler nach den Septemberwahlen“ an- gekündigt. Schäffers Warnungen werden diesmal nicht leicht genommen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die letzten Tage brachten in Bonn ernste Beratungen über die Haushaltsituation des Bundes und die Ausgabefreudigkeit des Bundestages. Bun- desfinanzminister Schäffer sprach gegenüber dem Bundeskanzler und den führenden Leuten der Regierungskoalition sorgenvolle Mahnungen aus, die in diesem Fall zum Teil als berechtigt anerkannt werden. Die Gefahren, die Schäffer aufzeigt, er- geben sich aus Anträgen, die dem Parlament vorliegen oder noch zu erwarten sind. Nach unseren Informationen bewegen sich die aus ihnen zu erwartenden zusätzlichen Anforde- rungen an den Etat zwischen einem Mini- mum von 3,5 Milliarden und einem Maxi- mum von 5 Milliarden Mark. Der Bundes- finanzminister ist der Auffassung, daß hier nicht nur für den Bundesetat, sondern auch für die Währung Schwierigkeiten auftauchen. 21. Februar 1957 W 2 2 7 Frankreich erwartet weitere Schritte. Die ausgehandelten Verträge über Gemeinsamen Markt und Euratom Paris, 20. Februar Als eine zufriedenstellende Etappe hat der französische Ministerpräsident das Er- gebnis der Iz3stündigen schwierigen Ver- handlungen bezeichnet, die in Paris zwischen den Regierungschefs der sechs Staaten statt- gefunden haben, die im Prinzip bereit sind, eine europäische Gemeinschaft zur Aus- nützung der Atomkraft Euratom) und einen gemeinsamen europäischen Wirtschaftsmarkt zu bilden. Die Ministerpräsidenten und die Außenminister in ihrer Gesamtheit seien sich aber darüber klar, daß es sich nur um eine Etappe handele, fuhr Guy Mollet fort. Mit anderen Worten: Die Vertragstexte, über die seit Monaten verhandelt wird, haben be- deutende Fortschritte gemacht, wichtige Fragen haben, zumindest auf dem Papier, ihre Lösung gefunden; aber als gänzlich ab- geschlossen können die Beratungen dennoch nicht bezeichnet werden, ja vielleicht werden die Vertragstexte, wenn sie erst einmal von den Parlamenten gutgeheißen sind, immer wieder neue Auslegungen, Vervollständi- gungen und Ergänzungen brauchen. In Paris ist man in den Regierungskrei- sen und allgemein im„europaischen Lager“ recht zufrieden, ja man fragt sich, ob die Er- folge der französischen Unterhändler— auch Wenn es zum Teil nur Scheinerfolge sind nicht in den Partnerländern, vor allem in Holland der Bundesrepublik, den Ratifizie- rungswillen der Regierungen nicht vor große Schwierigkeiten stellen werden. Nachdem den französischen Thesen bereits früher er- hebliche Konzessionen gemacht worden waren(Angleichung auf sozialpolitischem Gebiet usw.), haben sich nun die Minister- präsidenten im Prinzip mit der„Assozi- Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan jerung der überseeischen Gebiete“, die unter der Verwaltung eines der sechs europäischen Partner stehen, einverstanden erklärt. Die Sonderkonvention, die die Maßnahmen ent- halten soll, die diese Prinzipien verwirk- lichen, wird zwar nur auf fünf Jahre abge- schlossen; doch stellt sie praktisch ein Mini- mum dar, das auch nach den fünf Jahren nicht zuungunsten Frankreichs unterschrit- ten werden soll. Der vorgesehene Investie- rungsfond ist allerdings nur mit 580 Millio- nen Dollar auf fünf Jahre ausgerüstet, wo- mit man sich ja keine großen Sprünge er- lauben kann. Er wird auch Belgien, das ebenfalls überseeischen Besitz hat, sowie Italien für seine Fördergebiete gewisse An- teile auszahlen; doch nur Frankreich wird mehr erhalten als es einzahlt. Wenn die Jahresraten auch verhältnismäßig gering sind gegenüber den bisher von Frankreich in seinen überseeischen Gebieten vorgenom- menen Investierungen, so ist doch auf jeden Fall im Prinzip die Sonderstellung Frank- reichs auf diesem Gebiet von den Partnern anerkannt worden. Ein weiterer, nicht unwichtiger französi- ser Erfolg, vor allem auch auf diploma tischem Gebiet, ist die von den fünf anderen Partnern akzeptierte prinzipielle Einbezie“ hung Algeriens in den Gemeinsamen Markt. Hier handelt es sich nicht um eine Asso- ziierung, sondern um eine klare Einbezie- hung. Bei der bekannten juristischen Hal- tung der Pariser Regierung, die Algerien schlechtweg als einen Teil des Mutterlandes betrachtet, blieb hier kein anderer Weg offen. Auch bei den Verhandlungen über das zweite Vertragswerk, den Euratom-Plan, hat Bonner Echo auf den Pariser Kompromiß Bundeskanzler Adenauer: Ein großer Schritt auf dem Weg nach Europa Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 20. Februar Bundeskanzler Dr. Adenauer und Außen- minister von Brentano kehrten am Mitt- Wochmittag von der Pariser Konferenz nach Bonn zurück. Der Kanzler sagte auf dem Flugplatz Wahn:„Wir sind durch diese Kon- ferenz, trotz aller Schwierigkeit bei den Verhandlungen, auf dem Wege nach Europa einen großen Schritt weitergekommen.“ Die Parteien äußerten sich zu dem Pa- riser Kompromiß am Mittwoch noch sehr zurückhaltend. Sie möchten zuerst den vol- len Inhalt der Ausarbeitungen über Eura- tom und den Gemeinsamen Markt kennen- lernen. Die CDU/CSU erklärte, der Wille der maßgebenden Repräsentanten, unbe- dingt und trotz erheblicher Schwierigkeiten zu einer Einigung zu gelangen, sei ein- Die Bundeswehr soll sparen Haushaltsausschuß strich 183 Stellen der Wehrersatz- Organisation Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 20. Februar Der Haushaltsausschuß des Bundestages nahm am Mittwoch bei der Beschlußfassung über die Wehrersatzorganisation erhebliche Personaleinsparungen vor. Von 591 angefor- derten Beamtenstellen wurden 125 und von 681 Angestelltenstellen 58 gestrichen. Bei die- ser Entscheidung schlossen sich die Abgeord- neten der Koalition der Auffassung des Bundesrechnungshofes an, daß infolge der Einschränkung der Musterungen Einsparun- gen möglich seien. Der Haushaltsexperte der CDU/CSU, Abgeordneter Vogel, betonte, es sei Ziel der Koalition, beim Aufbau der Wehrverwaltung so sparsam wie möglich vorzugehen. Einziehungstermin unverändert (AP) Die ersten für das Heer vorgesehe- nen 10 000 Wehrpflichtigen sollen terminge- recht am 1. April eingezogen werden. Einbe- rufungen von Wehrpflichtigen für die Luft- waffe und die Marine sind, nach einer Mit- teilung des Bundesverteidigungsministe- riums, zunächst nicht vorgesehen; sie waren auch nicht in Aussicht genommen. Das Mini- sterium teilte mit, daß für die 10 000 Wehr- Pflichtigen, die für sämtliche Verbände des Heeres einberufen werden, keine besonderen Einheiten aufgestellt werden. Sie sollen den bereits bestehenden Einheiten zugeteilt wer- den. Bei der Aufteilung auf die Heeresver- bände und die einzelnen Truppengattungen werde„gemäß den dienstlichen Notwendig- keiten“ die Berufsausbildung der Wehr- pflichtigen in„weitestgehendem Umfang“ berücksichtigt werden. Wehrstrafgesetz hat Vorrang (dpa) Der Rechtsausschuß des Bundes- tages beschloß am Mittwoch mit knapper Mehrheit der Koalitionsparteien, zunächst das Wehrstrafgesetz zu behandeln. Für die Beratung sind sieben Ausschuß- Sitzungen anberaumt. Bei der Beratung des Wehrstraf- gesetzes im Verteidigungsausschuß ist trotz des Widerstandes der SPD die Auffassung durchgedrungen, daß Straftaten von Soldaten bei Trunkenheit schärfer bestraft werden sollen als bei Zivilisten. Angenommen wurde ein SPD-Antrag, daß ein Untergebener, der ein Vergehen auf Befehl beging, nicht straf- verfolgt wird. Britische Düsenjäger für die Marine (AP) Das Bundesverteidigungsministerium Hat bei der britischen Flugzeugfabrik Hawker Siddeley 68 Düsenjäger vom Typ, Sea Hawk“ (Seefalke) für die Bundesmarine bestellt. Der Vertrag über die Lieferung, die einen Ge- samtwert von etwa 55 Millionen DM dar- stellt, wurde am Mittwoch in Bonn unter- zeichnet. Das Bundesverteidigungsministe- rium verhandelt außerdem über die Bestel- lung von weiteren 16 englischen Kampf- maschinen im Werte von rund 27 Millionen DM vom Typ„Fairey Gannet“, die als U- Boot-Jäger ausgerüstet sind. Ein Vertrag über die Lieferung von etwa 50„Sycamore“- Hubschraubern im Gesamtwert von 33 Mil- lionen DM steht vor dem Abschluß. drucksvoll gewesen. Er dokumentiere die weltpolitische Perspektive, in der man die europäischen Probleme heute zu sehen habe. Die SPD äußerte erhebliche Besorgnisse und wiederholte ihren Wunsch, die Materie so schnell wie möglich kennen zu lernen. Auch die FDP meinte, daß die bislang be- kanntgewordenen Einzelheiten keineswegs ausreichten, um ihre grundsätzlichen Beden- ken zu beseitigen. Beide Oppositionsparteien geben der Befürchtung Ausdruck, daß die Bundesrepublik unnötigerweise in die fran- 268ische Kolonialpolitik hineingezogen werde. Unterausschuß konstituiert In Bonn konstituierte sich am Mittwoch der Bundestagsunterausschuß„Euratom und Gemeinsamer Markt“. Er wählte den Abge- ordneten Furler(CDU) zu seinem Vorsitzen- den. Furler ist zugleich Präsident der Mon- tan- Versammlung. Dem Unterausschuß ge- hören Mitglieder des Auswärtigen Ausschus- ses, des Wirtschaftspolitischen, des Agrar- politischen, des Atom- sowie des Verkehrs- ausschusses an. Seine Aufgabe wird darin bestehen, von der Regierung über alle Fragen unterrichtet zu werden, die sich aus den ver- einbarten Verträgen ergeben. Zonengrenze wird nicht zur Zollgrenze (dpa) Der Gemeinsame Markt in Europa wird nicht dazu führen, daß beim Interzonen- handel zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone die Zonengrenze zur Zollgrenze wird. Das versicherte der Senatsdirektor der Abteilung Wirtschaft, Otto Busack, am Mitt- woch in Westberlin. Entsprechende Verhand- lungen, die eine befriedigende Lösung zur Folge haben werden, seien zwischen den zu- ständigen Stellen bereits im Gange. Busack forderte, daß Westberlin in allen Gremien, die mit dem Gemeinsamen Markt zu tun hätten, vertreten ist, damit die Westberliner Wirtschaft vom Start an zu den Partnern ge- hört. Carlo Schmid macht müssen fortentwickelt werden sich die französische Auffassung auf einen 9. sen, zußerc fuhr* mal de unde! am giert ktobe der wichtigsten noch offenen Gebiete zumi dest zum Teil durchgesetzt. Den einſlül. reichen staats wirtschaftlichen Tendenzen ge. mäß werden die Euratom- Behörden 115 nur die Nutzungsrechte, sondern auch 5 Eigentumsrecht an den wichtigsten s materialien haben, die somit dem Eigentum der Privatwirtschaft entzogen werden. Kurt Sieveking Eine Würdigung zum 60. Geburtstag Der langjährigen Sekretärin d Bürgermeisters in der Hansestadt Hand Dr. Kurt Sieveking. der heute(Donnerstae in Bonn seinen 60. Geburtstag feiert, kallen auch bei längerem Nachdenken keine Bege. benheiten ein, die ihren Chef treffend 8. rakterisjieren könnten. Den in diesen Pag 10 nach Anekdoten um den Bügermeister ub Präsidenten des Bundesrats heischenden Journalisten begegnet Sekretärin Altmüller mit dem einzigen Himweis, daß ihr Chef immer sehr korrekt sei. Die einzige Anek- dote um den Bürgermeister und Bundesrats Präsidenten: er habe schon als Bub nur drei Wünsche für das spätere Leben gehabt, näm- lich entweder Lokomotivführer, General- direktor der Hapag oder Bürgermeister von Hamburg zu werden. Trotz dieser scheinbaren Farblosigkeit hat Dr. Kurt Sieveking in den mehr als drei Jahren seiner Regierung sehr viel an ökkent⸗ licher Beliebtheit gewonnen, obwohl es ihm an der Kunst der großen Geste Sebricht, die sein Vorgänger, der Sozialdemokrat Max Brauer, geschickt zu handhaben Wußte. Sieveking gehört nicht zu den geschäftigen Naturen in der Politik. Lange prüfend und reserviert, immer unauffällig und wenig spontan, ist der mittelgroße Sechziger ein Gegner großen Spektakels. Die Hamburger, die als eingefleischte Demokraten, ahnlich den Württembergern, die Leute ohne Getue und Getöse schätzen, spüren, daß ihr Bür- germeister ein lebhaftes Gefühl dafür hat, auf was es in dieser größten Stadt West- deutschlands ankommt. ö Der Lebenslauf des heute Sechzigjähri- gen mutet fast wie ein systematisches Trai- ning auf den Posten an, den er jetzt beklei- det: Gelehrtenschule des Johanneums, Jura- studium in Heidelberg, München und Mar- burg, 1924 in der Amerikastelle des Aus- wärtigen Amtes tätig, 1925 Junior einer an- gesehenen Hamburgischen Anwaltsfirma, 1936 Syndikus und später Generalbevoll- mächtigter des international verzweigten Bankhauses Warburg& Co, nach dem FKriege Sematssyndikus. Er blieb auch wäh⸗ rend der Amtszeit von Max Brauer dessen engster Mitarbeiter und wurde zum intimen Kenner der Hamburger Verwaltung und ihrer Personalien, bis er 1951 die konsulari- sche Vertretung der Bundesrepublik in Schweden übernahm. Sieveking trat dann drei Jahre später an das Hamburger Steuer- rad in einem politischen Klima, das ge- Wöhnlich so wohltemperiert ist wie alles im Leben der nichtern- geschäftlichen Gesell- schaft am Elbeufer. Nur einmal machten politische Böen dem Regierungschef das Le- ben schwer. In den Juniwochen des ver- gengenen Jahres, als die Sozialdemokraten gehofft hatten, mit Hilfe unzufriedener DE- Rebellen Dr. Sieveking mitsamt seinem Hamburg-Block von den Senatssesseln ver- drängen zu können. Sie kehrten aber schließlich grollend auf ihre Oppositions- bäpkke zurück. In der ihm eigenen Art, die er seit fast einem Jahr nun auch als Präsident des Bundesrates Praktiziert, hatte er gezeigt, wie er mit ge- lernten Parlamentariern, denen vom Re- gierungsblock, wie denen der Opposition, aus- kommt, wie er sich mit Bonn und in der par- lamentarischen Auseinandersetzung schlägt: Er hat etwas von der Distanz dessen der nicht aus dieser Sphäre kommt und sich nie von ihr abhängig fühlt. Gert Kistenmacher einen neuen Vorstoß Er fordert die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Polen : München, 20. Februar Der SPD- Bundestagsabgeordnete Carlo Schmid forderte in einer Ansprache über den Bayerischen Rundfunk am Mittwoch eine Prüfung der Frage, ob es nicht endlich an der Zeit wäre, normale diplomatische und wirt- schaftliche Beziehungen zu Polen aufzu- nehmen.„Man sollte sich dabei nicht so sehr vor dem Argument fürchten, das vor einigen Jahren ein echtes Argument gewesen ist, daß Der Nahe Osten hat die Qual der Wahl Arabische Länder haben sich zwischen Eisenhower- und Schepilow-Doktrin zu entscheiden Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im Februar „Die Proteste möchte ich hören, die der Westen loslassen würde, wenn Rußland einen ähnlichen Vorschlag wie den Eisen- hower-Plan für den Nahen Osten, nur mit umgekehrten Vorzeichen, machen würde“, sagte kürzlich ein arabischer Diplomat. Nun, die Schepilow- Doktrin, wie sie hier in Kairo leich nach ihrer Verkündung durch den in- zwischen abgetretenen sowjetischen Außen- minister getauft wurde, ist da und auch die Proteste des Westens. Noch ist die Eisenhower-Doktrin ein un- beschriebenes Blatt. Trotzdem sind die ara- bischen Fronten bereits erkennbar. Und was das Bemerkenswerte ist, sie verlaufen nicht entlang den staatlichen Grenzen, sie gehen zum Teil mitten durch die Länder, trennen Regierung und Volk und gewisse Bevölke- rungsklassen. Libanon und Irak sind ein- deutig für Eisenhower, mit Ausnahme einer gewissen nasser freundlichen Opposition in Bagdad. König Hussein in Jordanien lobte den Plan, obwohl sein Premier Nabulsy noch keine Stellung bezogen hat. In Syrien ist das Kabinett Assali gegen den Eisen- howerplan, aber in Aleppo sind bereits blu- tige antikommunistische Demonstrationen erfolgt. Die Armee mußte eingreifen. In Kairo hüllt sich Nasser in Schweigen, aber er läßt seine Sprecher in den offlziösen Zei- tungen reden. Sie alle kritisieren heftigst die amerikanische Doktrin. Das große Rat- sel bleibt König Saud, von dem amerika- nische Stimmen nach seinem Besuch in den Staaten glauben versichern zu können, Eisenhower habe ihn überzeugt. Aber man würde in Kairo nicht überrascht sein, wenn die amerikanischen Staatsmänner sich in der Beurteilung der vorsichtigen, oft un- durchsichtigen Sprachgebung eines stets orientalisch höflichen Gastes getäuscht hät- ten. Sauds Bericht an Nasser bleibt abzu- warten. Während so die arabische Welt in ihren Sympathien und Antipathien zu noch vagen amerikanischen Versprechen und handfesten russischen Protesten zerrissen ist, stellt sich Dulles in dem einzigen Punkt, in dem die Araber sich einig sind, in der bedingungs- losen Räumung Gazas und der Sinai-Halb- ingel von israelischen Truppen nämlich, in gewisser Form auf die Seite Tel Avivs, in- dem er seine Unterstützung in der Frage der freien Schiffahrt durch den Golf von Akaba verspricht. Das ist eine Lebensfage für den Staat Israel und die letzte und wichtigste Waffe der Araber zur Aufrechterhaltung des israelischen Boykotts. Es kann nicht über- raschen, daß die ägyptische Presse einstim- mig ist in ihrer empörten Kritik über diese Haltung von Dulles, wobei sie auffallend zu übersehen vorgibt, dag der amerikanische Staatssekretär seine guten Dienste als Ver- mittler anbietet, für den Fall, daß Israel die fraglichen Gebiete räumt. In diesem Augenblick einer zunehmenden Animosität gegen die bislang noch recht un- klaren Hintergründe der Eisenhowerschen Politik tun sich die Sowjets leicht, in den arabischen Ländern eine psychologische Offensive zu lanzieren, mit der sie alle Aus- sicht haben, in gewissen Regierungs- und Bevölkerungskreisen am Boden zu gewinnen. So schreibt die Egyptian Gazette:„Der Westen beweist einen auffallenden Mangel am Verständmis, daß für unsere Länder, an- gesichts der grogen sozialen Probleme, der vielen wirtschaftlichen Projekte, der Struk- tur-Aenderungen unseres öffentlichen Le- bens, die Verteidigung westlicher Wirtschafts- Positionen(lies Petroleum) nicht das Wich- tigste ist. Für uns ist die Gefahr, in den Kalten Krieg hineingezogen zu werden, er- schreckender als die Angst vor den Teufeln, die Eisenhower an die Wand malt. Schepilow hat das Offensichtlich richtig gesehen“, fährt die Zeitung fort, und fordert daher die Ent- fernung aller fremden Militärstreikkräfte aus dem Nahen Osten. Die Annahme dieses Vor- schlages wäre ein unendlicher Gewinn für Alle arabischen Staaten. Aber von den Ver- einigten Staaten das zu erwarten, heißt zu- viel verlangen. Und obne Zweifel war sich Herr Schepilow darüber im klaren. Immer- hin“, schließt die Gazette,„die russische Propaganda-Aktion hat ihr Gutes, sie zwingt Washington dazu, die Lage zu klären. Ruß- land bietet Wirtschaftshälfe ohne Bindungen an, Amerika protestiert. Was also hat Ame rika zu bieten?“ man mit Staaten, die die DDR anerkannt haben, keine Beziehungen aufnehmen sollte, erklärte Schmid. Die juristischen Folgen, die man daran zu knüpfen pflege, seien rech häufig Phantasien.„So etwas geht, ohne juristische Folgen zu erzeugen, wenn man über das nötige diplomatische Geschick ver: fügt und die Situation diplomatisch vorbe- reitet hat.“ a 5 Eine andere Frage sei, ob die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Polen der Sowjetunion gelegen käme,„deren Zange, n die sie heute politisch und militärisch Polen durch die DDR und sich selbst zu nehmen vermag, dadurch bedeutend gelockert wer- den würde“. 35 Die Über atomare Waffen verfügenden Mächte würden immer mehr bestrebt seil. die politischen Pifferenzen der Welt unter sich zu regeln, erklärte Schmid weiter. b Betrachtung des bisherigen Verlaufs der A l rüstungsverhandlungen zeigt dies gan- 955 lich.“ Dies reduziere den politischen Wert 1 anderen Staaten„vorwiegend auf die 8 5 von Hilfsvölkern, deren Bedeutung viellel weniger in ihrem Menschenpotentia ihrer geographischen Lage liegt“. Kurz berichtet Zwischen der Sowjetzone und der 95 wyjetunion wurde ein Abkommen über gegen seitige Warenlieferungen zwischen del 9 0 und der Sowjetunion für 1957 in Ob unterzeichnet. Nach einem Bericht der 155 vy etzonen-Agentur ADN sieht das Abko 5 men eine„bedeutende“ Erhöhung der 6 genseitigen Warenlieferungen vor. 5 in einer Die schwedische Regierung hat, 1 äußerst scharf gehaltenen Note die 18 rung der Sowjetunion für den Tod schwedischen Diplomaten Raoul W verantwortlich gemacht, der von schwedischen Regierung am 7. Februat 106 sowjetischer Seite offlziell mitgeteit Wines — am 17. Juli 1947 angeblich infolge 3 Herzinfarktes in einer Zelle des Moska Lubjanka- Gefängnisses gestorben Sei 19 05 In der schwedischen Note heißt es, 775 a1 den sei nicht bereit, diese Angelegenhei sich beruhen zu lassen. Wie der L, Als in allenberg d n sol!“ Bürger ſerüͤbt doch ann Die Im purde ürtliche versick Kärnte über d gangen licht s In e der Cl eine B on Ae Hörsaa konnte daß ei! ragen Vermit und d chen und vo estikte Ein eine Ei die am führte. telle Schlaft Die Ar ücks Vier Wrack 661 B Stockh. stellter völlig brücke gekipp schlage nicht konmte nach dem 80 der„H Schiff in ein dern an de Toten. der be Die U Tauche Bel Jazz- ville Gebäu Testste Dynlar wagen ES wu Der be strong 1000 f. sion h 0 Der in San Mutter (Texas wehrsc für di baben ich we erinne Die Tanga: akrikan Amok! toria-s nach Polizei penvel Spürhn stützt beamt. nachde Gefan; worde — Vas sonst noch gescha g rtstag es Ersten Hamburg, onnerstag ert, fallen me Bege. tend cha. zen Tagen eister und schenden Altmüller mr Chef ge Anek mdesrats- nur drei abt, näm- General- ister von — plosigkeit r als drei an öffent- hl es ihm bricht, die trat Max 1 Wußte. schäftigen tend und id wenig Eiger ein mburger, „ ähnlich me Getue ihr Bür- akfür nat, iat West⸗ bzigjähri- hes Trai- zt beklei- ms, Jura- und Mar- des Aus- einer an- altsfirma, ralbevoll- zweigten ach dem uch wäh⸗ er dessen a intimen ung und consulari- ublik in rat dann r Steuer- das ge- alles im 1 Gesell⸗ machten f das Le- des ver- mokraten ener DP. seinem seln ver- en aber hositions- ast einem ndesrates mit ge- om Re- a0n, aus- der par- schlägt: ssen, der sich nie macher stoß nerkannt n sollte“, gen, die en recht. ht, ohne enn man nick ver- n vorbe- ufnahme olen der Zange, in ch Polen nehmen ert wer kügenden ebt sein, elt unter er.„Eine der Ab- mz deut- Wert der die Rolle vielleicht a5, als in „(A der So- er gegen. der BDR Ostberlin der So- Abkom- K. der be: R in einer e Rege- Tod des allenberg wie der ruar von t wurde ge eines Toskauer zein 5 ö Schw. heit auf 9 MORGEN 3 Seite 3 44/ Donnerstag, 21. Februar 1957 wieder ist auf Brüssels berühmtesten er, das Männeken Pis, ein Anschlag übt worden, bei dem die Statue selbst nicht beschädigt wurde. Die noch un- bekannten Täter hatten offenbar die Ab- acht, das Männchen von seinem Sockel zu ben, in den sie ein Loch geschlagen hatten. zuberdem unterbrachen sie die Wasserzu- r und damit das charakteristische Merk- des von allen Fremden und Belgiern be- Funderten steinernen Männchens, vor dem zm Dienstag vorsichtshalber ein Polizist po- iert war. Ein ähnlicher Anschlag war im Oktober 1955 auf die Statue verübt worden. * Im österreichischen Bundesland Kärnten gurde jetzt als ein besonderer Zweig der örtlichen Versicherungsinstitute die„Bären- lersicherung“ eingeführt. Diese Versicherung all für jene Schäden aufkommen, die in Kanten von Bären angerichtet werden. die ber die Karawanken nach Oesterreich ge- engen. Diese Bären dürfen in Oesterreich licht geschossen e in einer Wiener Universitätsklinik führte ger Chirurg Professor Schönbauer kürzlich eine Blinddarmoperation durch. die in dem don Kerzten und Studenten dicht besetzten Hörsaal im Farbfernsehen verfolgt werden konnte. Dies war der erste Fall in Europa, daß eine Operation im Farbfernsehen über- ragen wurde. Die Apparatur wurde durch ermittlung der amerikanischen Botschaft und des Generalsekretärs des Amerikani- chen Aerzteclubs zur Verfügung gestellt und von Freunden Oesterreichs in den USA stiftet. * Ein Todesopfer forderte eine Lawine, die ane Einheit Schweizer Truppen überraschte, die am Piz Palue eine Gebirgsübung durch- führte. Eine andere Lawine riß an der Bau- stelle des Kraftwerkes Grand Disense eine Schlafbaracke von Arbeitern in die Tiefe. bie Arbeiter befanden sich während des Un- gläcks auf der Baustelle. Vier schwedische Taucher untersuchten das rack des Hamburger Frachters„Harburg“ 61 BRT), der am letzten Samstag im dtockholmer Schärengebiet gesunken ist. Sie gtellten fest, daß das Achterdeck des Schiffes zöllig zertrümmert ist. Die Kommando- brücke ist zersplittert, der Schornstein um- gellppt, und alle Aufbauten sind zer- gchlagen. Nach Ansicht der Taucher ist es nicht möglich, das Schiff zu heben. Bisher tonnte noch nicht geklärt werden, ob sich nach dem Zusammenstoß des Schiffes mit dem schwedischen Tanker„Tinny“ an Bord der„Harburg“ eine Explosion ereignete. Das Schifk liegt mit einem Winkel von 40 Grad in einer Tiefe von 20 bis 40 Metern auf dem Meeresgrund. Einer der Taucher fand an der Backbordseite des Schiffes einen Toten. Man glaubt, daß es sich um einen der beiden umgekommenen Heizer handelt. die Untersuchungen des Wracks durch die Taucher werden fortgesetzt. * Bel einem Konzert der amerikanischen Jazz-Rapelle von Louis Armstrong in Knox ville(Tennessee/ USA) explodierte vor dem Gebäude ein Dynamit-Sprengkörper. Nach Feststellungen der Polizei war ein Stück Dynamit aus einem vorbeifahrenden Kraft- wagen vor das Gebäude geworfen worden. Es wurde geringer Sachschaden angerichtet. Der bekannte Negertrompeter Louis Arm- strong witzelte vor etwa 2 000 weißen und 1000 farbigen Zuschauern, als er die Explo- sion hörte„das ist alles in Ordnung Leute — es ist nur das Telefon“. * Der 17jährige James Clifford Parks hat in San Diego(Kalifornien) gestanden, seine Mutter und seinen Stiefvater in Wichita Falls (Texas) am Sonntag mit insgesamt 16 Ge- wehrschüssen getötet zu haben. Als Grund für die gräßliche Bluttat gab er an:„Sie bdaben mich niemals etwas tun lassen, Was ich wollte— 80 lange ich mich überhaupt erinnern kann.“ * Die bisher größte Fabhndungsaktion in Tanganjika endete mit der Verhaftung eines Arikanischen Polizeibeamten, der bei einem Amoklauf in einer Ortschaft nahe am Vik- toria-See 34 Menschen getötet hatte. Da- nach war eine große Fahndungsaktion der Polizei eingeleitet worden, die durch Trup- benverbände, Angehörige eines Stammes, Spürhunde und Erkundungsflugzeuge unter- dützt wurde. Der afrikanische Polizei- beamte wurde in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er vorher bei seinem Versuch, der Gefangenernahme zu entgehen, verwundet worden war. Der rote Marschall und die britische Lady Schukow suchte auf seiner Indienreise Publikumserfolge/ Lady Mountbatten lief ihm den Rang ab Lady Mountbatten, die Gemahlin des letzten britischen Vizekönigs in Indien, ist in Delhi ein immer willkommener Gast. Ihre enge persönliche Freundschaft mit Minister- präsident Nehru hat alle Krisen des britisch- indischen Verhältnisses ohne Schaden über- standen, und ihr alljährlicher Besuch in In- dien dürfte, obschon er rein privater Natur ist, manche offizielle politische Mission an Wirkung übertreffen. In diesem Jahr fiel der Besuch der Lady mit dem Aufenthalt des sowjetischen Mar- schalls Schukow in Delhi zusammen. Wenn Nehru mit seinen beiden Ehrengästen aus dem Westen und dem Osten in der Oeffent- lichkeit erschien, achtete jeder darauf, wie er seine Aufmerksamkeit verteilte, und im- mer lief die schlanke, liebenswürdige Eng- länderin dem vierschrötigen, jovialen So- Wzetmarschall den Rang ab. Schukoww war durchaus auf Publikumserfolge bedacht und bestand zum Beispiel darauf, nicht in den vom indischen Protokoll vorgesehenen Li- mousinen, sondern in offenen Wagen durch die Stadt zu fahren; aber trotz seiner mit goldenen Litzen und funkelnden Orden ge- schmückten Uniform schenkte ihm auch die Oeffentlichkeit weniger Beachtung als der mit unauffälligem sportlichen Chic geklei- deten Lady, die Schulen, Hospitäler und Elendsviertel besuchte. Schukows Kontakte waren auf das Ver- teidigungsministerium und das indische Mi- Ramas goldenes Wenn Gandhi den indischen Bauern klar machen wollte, was die Freiheit be- deutet, für die sie kämpften, dann erinnerte er sie gerne an das„goldene Zeitalter Ra- mas“. Mit dem Namen dieses Gott-Königs der indischen Sagenwelt sind zahlreiche Ge- schichten von einem nahezu paradiesischen Reich auf Erden verknüpft,— Geschichten, die jede indische Mutter ihren Kindern er- zählt und die auch in den entlegensten indischen Dörfern bekannt sind. Eines der volkstümlichsten Feste auf dem ganzen Subkontinent macht alljährlich den bunten Märchenzauber um Rama für alle Inder lebendig, und viele Bauern träumen davon, daß der große Herrscher eines Tages noch einmal erscheinen wird und dann auch für sie ein goldenes Zeitalter beginnt. In dieser Fabrik arbeitet nur ein Mann, und trotz- dem spucht sie alle fünf Minuten einen Waggon Zement aus. Während (rechts) die alte Wind- mühle an längst ver- gangene Zeiten erinnert, wird man bei Besichtigung dieses Amsterdamer Wer- ces darauf aufmerksam gemacht, daß die Auto- mation nicht mehr aufzu- halten ist. Am 1. März wird diese vollautoma- tische Fabrik in Betrieb genommen. Keystone-Bild litär beschränkt. Die indische Regierung legte großen Wert darauf, daß die militäri- sche Freundschaftsmission nicht zu politi- schen Zwecken mißbraucht wurde. Das hat den Sowjetmarschall zwar nicht daran ge- hindert, die amerikanische Mittelost-Politik öffentlich als einen„Schritt zum Kriege“ zu verurteilen; aber im allgemeinen hat man doch Provokationen von der Art politischer Brandreden wie sie Bulganin und Chrust- schow auf ihrer Indienreise erhalten ha- ben, verhindern können. Von der indischen Generalität wurde Schukow als„der große Feldherr des zwei- ten Weltkrieges“ gefeiert, und der Marschall seinerseits lobte die indischen Streitkräfte Wegen ihrer hervorragenden Disziplin. Hin- ter diesen Freundlichkeiten verbargen sich auf der einen Seite die betont antikommo- mistische Haltung des indischen Offliziers- korps und auf der anderen Seite das Be- fremden der sowjetischen Gäste darüber, wie stark noch heute die britischen Tradi- tionen in der indischen Wehrmacht weiter- Wirken. Sie sind sichtbar in vielfältiger Form, angefangen bei den Uniformen und dem Drill nach englischem Vorbild bis zur Ausrüstung mit englischen Waffen oder etwa der Tatsache, daß ein waschechter englischer Admiral noch immer Ober- befehlshaber der indischen Kriegsmarine ist. Nehru empfing den sowjetischen Mar- schall am Ende seiner Indienreise zu einem anderthalbstündigen Gespräch unter vier Augen. Dabei hat Schukow unter Hinweis auf die unzureichende und veraltete tech- nische Ausrüstung der indischen Streit- kräfte ein früheres sowjetisches Hilfs- angebot wiederholt. Einzelheiten dieses Gespräches sind bis jetzt nicht bekannt geworden; aber es sah fast wie eine indische Antwort aus, daß die indische Re- gierung am Tage der Abreise Schukows den Kauf eines englischen Flugzeugträgers für die indische Marine und die Lieferung von 38 britischen Canberra-Bombern für die in- dische Luftwaffe veröffentlicht hat. Lady Mountbatten brauchte nicht auf „Audienzen“ beim indischen Regierungschef zu warten; sie wohnte als Nehrus persön- licher Gast in seinem Hause und begleitete ihn sogar auf einigen seiner Wahlreisen. Ueberall wurden ihr von der Presse freund- schaftliche Kemmentare gewidmet; vom„ro- ten Marschall“ dagegen schreiben die indi- schen Zeitungen, daß er ein von der indi- schen Regierung zu seiner Verfügung ge- stelltes Flugzeug abgelehnt habe, und sie knüpfen daran die Vermutung, daß in Schukows sowjetischer Düsenmaschine, mit der er über ganz Indien und Burma geflogen ist, Kameras für Luftaufnahmen(lies Spio- nage) installiert gewesen sind. Zeitalter nicht Wirklichkeit geworden Ein„Gott“ regierte indisches Dorf/ Seine Herrschaft endete in furchtbarem Blutbad Die Bauern von Mokhimpur glaubten vor einigen Wochen, daß sich ihre Träume jetzt erfüllen würden, und erst nach einem furchtbaren Blutbad kehrten sie in die Wirklichkeit dieses Jahrhunderts zurück. Mokhimpur ist ein kleines Lehmhüttendorf, knapp hundert Meilen von der indischen Hauptstadt entfernt. Es liegt abseits der Straße und erhält nur selten Besuch von Fremden, es sei denn von herumwandern- den Bettelmönchen. Ein solcher„Sadhu“, von denen es zwischen fünf und acht Mil- lionen in Indien gibt, erschien nun im letz- ten November in Mokhimpur und erklärte den Bauern, er sei der Gott Ramachandra, auf den sie so lange gewartet hätten. Der„Gott“ versetzte sich in Trance und begann, in einer wirren Sprache zu pre- digen. Die Bauern räumten ihm ihre beste Hütte ein, und nach einigen Tagen hatte der Sadhu das ganze Dorf„bekehrt“. Von den Opfergaben seiner Gläubigen konnte er besser leben, als das je einem der armen Bauern von Mokhimpur möglich gewesen ist. Bald erkürte der Gott eine Dorfschöne, die von sich selber behauptete, sie sei be- reits als„Götter-Braut“ geboren worden. Unter der Herrschaft des Götterpaares erwachte das Dorf zu einer hektischen Lebendigkeit. Es wurden orgiastische Tanz- feste veranstaltet, bei denen auch die Frauen die ihnen sonst auferlegte Zurück- haltung und züchtige Scheu völlig ver- gaßgzen. Der Gott verwandelte sich dann von Rama in Krischna, den heiteren Amor der indischen Sage, und es ging hoch her in dem einstmals so stillen Mokhimpur. Als Ende Januar zwei Mohammedaner aus einer benachbarten Ortschaft in das fröhliche Dorf kamen, wurden sie von den Bauern so lange verprügelt, bis sie sich vor dem Sadhu in den Staub warfen und ihn als Gott anbeteten. Die Mohamme- daner konnten schließlich flüchten und be- nachrichtigten die nächste Polizeistation. Am folgenden Tag erschienen sechs Poli- zisten in Mokhimpur, von denen nur drei zu ihrer Station zurückkehrten. Die ande- ren waren von den wütenden Bauern in Stücke gehackt worden. Eine zweite Polizei- aktion endete damit, dag einer der Con- stabler erschlagen und ein anderer zu Tode gebissen wurde. Als schließlich 250 Mann Verstärkung vom Polizei- Kommando der Distriktstadt Moradabad eintrafen, ging der Hexentanz in Mokhimpur schnell zu Ende. Mit aufge- pflanztem Bajonett wurde das Dorf ge- stürmt. Der Gott, der gerade mit schriller Flötenmusik zum Tanz aufspielte, fiel— in die Schulter getroffen— zu Boden. Die besessenen Bauern versuchten zunächst, Widerstand zu leisten; aber nach einer wei- teren Feuersalve der Polizisten gaben sie sich geschlagen. Fünfzehn Tote blieben auf dem Schlacht- feld zurück. 37 Bauern— mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Mokhimpur— wurden zusammen mit dem verwundeten Gott ins Gefängnis nach Moradabad ab- transportiert. Dort stellte sich heraus, daß der selbsternannte Rama früher Botenjunge im Provinz ministerium gewesen war, den man wegen schlechten Betragens hinausge- worfen hatte. Die Bauern von Mokhimpur aber werden gewiß weiter davon träumen, daß eines Tages mit Ramas Hilfe für sie das wirkliche goldene Zeitalter beginnen wird. H. W. Berg Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute an- fangs noch bedeckt und Regenschauer, spä- ter Allmählich auflockernde Bewölkung. Tagestemperaturen 6 bis 8 Grad, in der Nacht zum Donnerstag teilweise Klar. Tiefst- temperaturen im Flachland nur wenig unter null Grad. Verbreitet Bodenfrost, in Oden- wald und Bauland auch leichter Frost. Am Freitag nach örtlichem Frühnebel wolkig bis heiter, im wesentlichen trocken, Tages- temperaturen 8 10 Grad. Heute mäßiger, zunächst noch vereinzelt böiger Wind Zwi- schen West und Nordwest. Am Freitag schwacher Wind auf Süd drehend. Sonnenaufgang: 7.26 Uhr. Sonnenuntergang: 17.55 Uhr. Vorherscge-Harte für. 21 222 2 Uhr * 8 napofondo looo geybfcvik 8 5 815 0 75 8 eadenm Monaheim.* Select 62 05 S 5„ E 15 5 2 5 2 0 010 oo. 5 5 r 1015 1015.2 Der Montesi-Prozeß Die fünfte Woche des Montesi- Prozesses in Venedig begann mit der aufsehenerregen- den Aussage des Amateur-Hellsehers Nata- lino del Duca, er habe von einem Kriminal- beamten gehört, daß der angeklagte Jazz- pianist Gianpiero Piccioni„im Römischen Polizeipräsidium seine Verantwortung für den Tod Wilma Montesis zugab“. Von diesem Beamten, Francesco Servello, wisse er auch, daß die Freilassung Piccionis, dessen Vater seinerzeit Außenminister war, durch eine „Weisung des Innenministeriums, die direkt von(dem damaligen Ministerpräsidenten und Innenminister) Mario Scelba kam“, veranlaßt worden sei. Del Duca war früher mit der Be- hauptung hervorgetreten, Adolf Hitler lebe noch und befinde sich im Nordpolargebiet. Der Gerichts vorsitzende, Mario Tiberi, er- klärte, er hoffe, daß sich der Zeuge der Trag- weite seiner Aussagen bewußt sei und wolle ihn ausdrücklich daran erinnern, daß er unter Eid stehe. Der mitangeklagte frühere Polizeichef von Rom, Saverio Polito, nannte die Aussage del Ducas„völlig unzutreffend“, Der Polizei- beèeamte Servello, der später selbst in den Zeugenstand gerufen wurde, betonte:„Ich sagte Signore del Duca niemals etwas über den Fall Montesi, weil ich darüber nichts wußte“. Er habe lediglich einen kleinen Posten bei der Kleiderkammer der Polizei- kaserne von Rom. Ein Anwalt des wegen Beihilfe zum Tot- schlag angeklagten Ugo Montagha, Filippo Lupis, erklärte:„In seinem Buch„Erinne- rungen an die Zukunft schreibt del Duca, daß sich Adolf Hitler im Jahre 1950 am Nord- pol befand, langes Haar hatte und unrasiert War, weil sich seine Mitarbeiter weigerten, ihn zu rasieren oder ihm die Haare zu schnei- den. Ich möchte wissen, wie der Zeuge zu der- art vielen Einzelheiten kam. Hatte er die geträumt?“ Staatsanwalt Cesare Palminteri protestierte gegen die Frage, aber andere Rechtsanwälte unterstützten Lupis. Del Duca behauptete daraufhin ferner, im November 1955 habe ihm„ein junger Richter aus Fras- cati“ mitgeteilt, es gebe genügend Beweise gegen Piccioni, aber sie würden niemals ans Tageslicht kommen.„Im Himmels willen“, rief ein Verteidiger Piccionis, Giacomo Augenti,„laßt uns diesen Aussagen ein Ende bereiten. Sonst erzählt er(del Duca) noch, daß einer der Anwälte oder Richter der Schul- dige ist.“ Das amerikanische Industriekuratorium für atomenergie(Atomic Industrial Forum) ver- ölkentlichte einen Jahresrückblick über den anteil der amerikanischen Privatindustrie und wirtschaft an der Nutzbarmachung der tomenergie für friedliche Zwecke, aus dem 5 bedeutende Steigerung der wirtschaft- ichen Aktivität in den USA auf allen Gebie- Während des Jahres 1956 hervorgeht. Der Bericht des Industriekuratoriums, 580 über 270 amerikanische Privatfirmeri A den hebt hervor, daß die amerikani- 0 Atomindustrie während des Jahres 1956 eee über 59 neue Atomreaktoren „ hat und mit der Konstruktion 320 Teils dieser Anlagen bereits begonnen 8 2 Bei dreißig dieser Reaktoren Bandelt 1 8 um Forschungs- oder Materialprü- eser bei den übrigen 29 um Kraft- 5 ren. Die Forschungs- und Material- ein onen wurden von privater 89 15 zanischer Seite, von der US-Regierung attrenn indischen Käufern bestellt. Die Nie reaktoren sind für den Antrieb von dellenle 5 Handelsschiffen sowie als Mo- Wee Agen für die US-Atomenergie-Kom- 105 on(AEO) und für kleinere Elektrizitäts- de in den Vereinigten Staaten bestimmt. en ger. den 59 Bauaufträgen, so heißt es in 0 ericht Weiter, hat die amerikanische 58 e im vergangenen Jahr den Bau Nei N Reaktoren weitergeführt, die weden 5 in Auftrag gegeben worden deakfe 2 gehören sieben Reaktoren oder chilke modelle für den Antrieb von Kriegs- U. Reg drei Kraftreaktoren, die von der de 65 900 bestellt wurden— darunter 00-Kilowatt-Anlage für das Elektri- 0 a 8 1 en der Atomenergieentwicklungsprogramme Arbeit an der Zukunft schreitet rüstig voran Jahresbericht der amerikanischen Atomindustrie zitätswerk in Shippingport, die bis 1958 fer- tiggestellt werden soll; vier Kraftreaktoren, die von privater Seite in Auftrag gegeben worden waren; zwei Forschungsreaktoren für die AEC und ein weiterer für eine Uni- versität. Zwei von der„Armour Research Founda- tion“ in Chicago und dem„Battle Memorial Institute“ in Columbus bestellte Forschungs- reaktoren für industrielle Aufgaben wurden im vergangenen Jahr fertiggestellt. Bis zum Jahre 1956, so geht aus dem Be- richt hervor, hatte die amerikanische Atom- industrie 28 von verschiedenen Stellen der amerikanischen Regierung in Auftrag ge- gebene Reaktoren gebaut. In dieser Zahl sind die von der AEC gebauten Atomkraftanlagen und-reaktoren nicht enthalten. Die im vergangenen Jahr von privater amerikanischer Seite erteilten Bauaufträge für Kraftreaktoren kommen zum Teil von kleineren Elektrizitäts gesellschaften und Städten. So haben sich drei Elektrizitäts- gesellschaften aus Florida zusammenge- schlossen, um eine Atomkraftanlage von 200 000 Kilowatt zu bauen, die voraussicht- lich bis 1963 fertiggestellt werden soll. Die 14 Exportaufträge für Forschungs- und Testreaktoren wurden der amerikani- schen Atomindustrie von folgenden Ländern erteilt: Italien, Holland, Schweden, Kanada, Bundesrepublik Deutschland, Japan, Brasi- lien, Dänemark, Spanien und Venezuela. Weitere neun Forschungsresktoren wer- den, wie der Bericht betont, im Auftrage der amerikanischen Regierung gebaut und sind für das Atomflugzeug- Entwicklungspro- gramm und die medizinische Forschung be- stimmt. Außerdem hat die amerikanische Indu- strie im vergangenen Jahr Kontrakte für den Bau von acht Uranerzaufbereitungswer- ken, fünf Anlagen für die Herstellung von Kernbrennstoffen und einer Reihe anderer für die Grundstoffe der Atomindustrie not- wendiger Werke abgeschlossen. Weitere 184 amerikanische Firmen haben, wie es in dem Bericht heißt, im vergange- nen Jahr zum ersten Male Radioisotope für ihre experimentellen Entwicklungsarbeiten verwendet, womit die Gesamtzahl der ame- rikanischen Firmen, die Abnehmer für Radioisotopen sind, sich auf 1121 erhöhte. Außerdem haben 20 US-Industriegesellschaf- ten im vergangenen Jahr größere Strahlen- korschungslaboratorien gebaut oder mit deren Bau begonnen. Der Bericht hebt außerdem als besonders bedeutungsvoll die Tatsache hervor, daß sich im vergangenen Jahr private amerikanische Versicherungsgesellschaften zu drei Syndi- katen zusammengeschlossen haben, die für die verschiedenen Atomanlagen und die in ihnen beschäftigten Arbeiter Versicherungen in der Gesamthöhe von über 110 Millionen Dollar abgeschlossen haben Kernenergie-Nachrichten „Gegengift“ gegen strontium- 90 (AD). Nach einer Mitteilung der Ameri- kanischen Akademie der Wissenschaft ist Mitarbeitern der französischen Atomener- gie- Kommission im Tierversuch der Nach- Weis gelungen, daß bestimmte Harze eine Art Gegengift gegen Strontium-90 bilden können. Die bisher erzielten Resultate werden im Rahmen der Bemühungen um Immuni- sierungs“- Verfahren, die eine Ablagerung des langlebigen und dadurch auf die Dauer gefährlichen Radioisotops Sr-9 im Kno- chengewebe verhindern, als vielversprechend bezeichnet. Während die Knochen der nicht mit den Harzverbindungen behandelten Rat- ten einen hohen Grad an Radioaktivität zeigten, konnte bei den behandelten Ver- suchstieren festgestellt werden, daß deren Körper weitgehend vor einer Absortion von Strontium-90 geschützt waren. Aslatisches Atom- Zentrum (df) Die Vereinigten Staaten wollen etwa 20 Millionen Dollar für die Errichtung eines asiatischen Atom-Zentrums zur Verfügung stellen. Diese Anlagen, die in Manila errich- tet werden sollen, werden von den Staaten des Colombo-Plans betrieben. Amerika steigert Ausgaben für Reaktoren (df) Die amerikanische Atomenergie- Kommission hat im letzten Rechnungsjahr mit 177 Millionen Dollar ihre Ausgaben für die Reaktorentwicklung fast verdoppelt. Da- von wurden für Flugzeug-Antriebsreaktoren nahezu 50 Millionen Dollar und für Schiffs- reaktoren annähernd 41 Millionen Dollar aufgewendet. 5 Bestrahlung von Kunststoffen (df) In einem britischen Atommeiler ist die Bestrahlung von in Deutschland herge- stellten Kunststoffen(Folien, Fäden und Ge- weben) mit Gammastrahlen aufgenommen worden, um dadurch bestimmte qualitative Eigenschaften des Kunststoffes(Elastizität, Färbefreudigkeit, Temperaturbeständigkeit usw.) zu verbessern. Zahnräder einer Darm- städter Firma wurden in einem englischen Atommeiler bestrahlt, um später durch den Abrieb genau festzustellen, welche Schmier- Glart sich für den Betrieb dieser Zahnräder am besten eignet. Allgemein können Ver- schleißmessungen bei bestrahlten Werkstük- ken wesentlich schneller und kostensparen- der vorgenommen werden als nach den bis- herigen Methoden des mechanischen Ver- schleißes bis zur Vernichtung des Werk- stückes. a Graphit-Fabrik (df). In Newburn Hough an der Tyne (England) wird für rund 18 Millionen Dol- lar eine neue Fabrik für nuklearen Graphit gebaut. Das Werk soll 1958 fertig werden und wird etwa 10 000 Tonnen Graphit pro Jahr herstellen. Bis jetzt gibt es in England nur eine einzige Graphitfabrik, die den un- geheuer steigenden Bedarf nicht auf die Dauer decken kan. Atomstrahlung und Gummi (df) Zur Erforschung der Wirkung von Kernstrahlung auf Gummi und zur Entwick- lung von Gummierzeugnissen, die durch Atomstrahlung nicht geschädigt werden, hat die amerikanische Goodyear Tire and Rub- ber Company ein besonderes Laboratorium, das erste seiner Art, errichtet. Als Strah- lungsquelle dient radioaktives Kobalt. Eine der wichtigsten Aufgaben des Laboratoriums soll darin bestehen, Gummireifen und an- dere gummihaltige Produkte zu entwickeln, die in Flugzeugen mit Kernantrieb verwen⸗ det werden können. Gewöhnlicher Gummi ist für diese Zwecke unbrauchbar, da Atom strahlung Kautschuk brüchig macht und zur Verhärtung führt. Konservierung durch Strahlen (df) Die amerikanische Armee wird mit einem Kostenaufwand von drei Millionen Dollar ein neues Laboratorium zur Erfor- schung der Sterilisation von Lebensmitteln und Medikamenten durch radioaktive Strah- len errichten. Das Labor soll über einen eigenen Reaktor verfügen. Seide 4 MANNHEIM Donnerstag, 21. Februar 1957 Nr. Lokalkommentar: Starre, plumpe Maßnahmen schaden den Gemeinden Die Sorgen der Städte wachsen. Es wer- den an ihre Einrichtungen und ihre Lei- stungsfähigkeit wachsende Ansprüche ge- Stellt, aber die Mittel fließen ihnen nicht so Zu, daß sie auch nur den billigen Wünschen der Bevölkerung Rechnung tragen könnten. Die Städte stehen jetzt vor größeren Aus- Fallen durch die Gewerbesteuersenkung und sehen sich steigenden Ausgaben für ihr Per- sonal gegenüber. Die laufende Rechnung Wird dadurch noch mehr festgelegt und um den letzten„Spielraum“ gebracht. Schlimm ist es um Sachgebiete bestellt, die großen Kapitaleinsatz erfordern. Bisher Konnte das nicht vorhandene Kapital ge- UHehen werden. Durch die bekannten Kredit- restriktionen sind die Gemeinden vom Kapitalmarkt praktisch verdrängt worden. Wenn am Kapitalmarkt Geld zu haben ist, sind die Zinssätze so hoch, daß keine Auf- sichtsbehörde die Zustimmung zu einer Der- jehensaufnahme gibt. In untereinander sehr verschiedenen Ton- arten wird den Gemeinden bedeutet, daß sie sich in diese Situation zu schicken hätten: Wer spürt, daß seine Gemeinde mit der Verkehrsraumnot, der Schulraumnot und der Wobmraumnot noch keineswegs fertig ge- Worden ist, liest mit Unbehagen im Dezem- U 1 0 berbericht der Bank deutscher Länder Aus- Iassungen über die kommunalen Investitio- nen, die dem Sachverhalt nicht gerecht Werden: Die Investierungen der Gemeinden (Wiederaufbau, Nachholbedarf, Anpassung en die veränderte Situation) müßten„wie- der auf ein normaleres, der Leistungsfähig- heit der Gesamtwirtschaft besser entspre- chendes Niveau“ zurückgeführt werden. In Zukunft können dringend Investitionen nur unter Verzicht auf weniger wichtige Vor- haben aufrechterhalten werden. Leider klärt der Bericht nicht darüber aut, was mehr Was weniger wichtig ist. Kein Zweifel, das knappe Kapital soll so gelenkt werden, daß den Gemeinden ein ge- ringerer Anteil als bisher zuffiegt. das nur gut geht. Da sich die Menschen nicht ohne weiteres genügend Schulraum und Wohnraum oder Ordnung im Verkehr vor- enthalten lassen, wird man die Maßnahmen ncht so plump und starr wie bisher hand- haben dürfen, die den Kapitaleinsatz regeln. Keine Gemeindeaufsichtsbehörde kann auf die Dauer dabei verharren, jede Darlehens- aufnahme zu verweigern, die über 7,5 Pro- zent hinausgeht. In allen Schulraumnöten und Verkehrsnöten wird man den Städten zu Hilfe kommen müssen, wie man ihnen mit Wohnbaufördermitteln behilflich ist, wenn man die Gemeinden nicht so ausstatten Will, dag Sie selbst mit ihren Sorgen fertig werden. Zur Zeit laufen in den Städten— auch in Mannheim! noch genügend Vorhaben. Auslaufen dürfen sie nicht, wenn uns unangenehme Stockungen erspart bleiben Sollen. Der leidige Sachverhalt, daß immer noch Weniger Kapital gebildet wird als der grogen Nachfrage entspricht, übt nach wie vor eine antreibende Wirkung auf die Zinshöhe aus. Aber ein noch so hoher Zins holt nicht mehr Kapital aus dem Markt heraus, als vorhan- den ist. Deshalb richtet sich die Aufmerk- Samkeit auf die Kapitalmarkt-Konferenz, die Vertreter der Wirtschafts- und Finanzmini- sterjen von Bund und Ländern sowie der Notenbank in der kommenden Woche in Bonn abhalten. Eine von den Banken ge- gründete ständige Komission will künftig alle Kreditgesuche prüfen und in eine Rang- ordnung bringen, damit beim Bundeswirt- schaf tsministerium nur volks wirtschaftlich gerechtfertigte Anträge zum Zug kommen. Im Zusammenspiel dieser Kommission und der Kapitalmarkt-Konferenz sollten die Sorgen der Gemeinden größere Berücksichtigung finden als es im letzten Jahr der Fall war. F. W. k. Filmspiegel Capitol:„Akte XP 15“ Ein Atomforscher soll ent- ein Mauer- blümchen ver-, und ein Verbrecherring über- führt werden. Nur letzteres gelingt. Der Atomonkel ersinnt im Hotelzimmer eine Kernwaffe, und eine fremde Macht will des- halb seinen Kopf für sich haben. Diesen ver- Ständlichen Wunsch findet die Polizei unan- gebracht. Sie schreitet ein. Selbstredend sind Alle— Polizisten, Verbrecher und Neutrale Muster an Selbstkontrolle. Gefühle finden bei innen nicht statt. Und als dann im Chef- Sangster das nationale Gewissen zu pochen beginnt, bleibt der forsche Atomforscher im Land, belohnt mit der gleichfalls demokra- tisch geläuterten Braut.— Außerhalb dieser paradoxen Drehbucheinfälle sind die tech- nischen Mittel dieses Edelreißers nahezu per- kekt angewandt. Lewis Allen inszenierte das Werkchen mit Edward G. Robinson, George Raft, Audrey Totter und Peter von Eyck mit routinierter Hand. H-e Wenn Bürgermeister Trumpfheller entfaltet Unternehmer-Initiative: Stadt kauft Koksöfen in 48 Monatsraten Gaswerk erarbeitet sich acht Millionen für Neuanschaffungen/ Gemeinderat stimmte einmütig zu Das Mannheimer Gaswerk wird zwei neue Horizontal- Raummeròfen erhalten. Das wurde in der nicktößfentlicken Sitzung des Gemeinderates am Dienstag beschlossen, gab Bürger- meister Jakob Trumpfheller gestern in einer Pressekonferenz auf dem Rathaus bekannt. Das war eine nüchterne Mitteilung. Was bedeutet sie? Der Aufbau der zwei Oefen kostet nämlich, einschlieglich einer Anzahl notwendiger Nebenanlagen, runde acht Millionen Mark. Das ist ein schöner Batzen Geld. Woker soll ihn die Stadtverwaltung bei der gegen- wärtigen schwierigen Lage auf dem Kapitalmarſet nehmen? Aus Steuergeldern und durch Darlehen läßt sich diese neue Investition nicht fnanzieren. Da kamen die Fachleute auf eine gute Idee: Die Stadtwerke sollen sich Millionenbetrag selbst verdienen. Im Gaswerk auf dem Luzerſberg sind Segenwärtig zwei moderne Horizontal- Kammeröfen in Betrieb. In ihnen wird durch Verkokung von Kohle Gas gewonnen. Die beiden Oefen reichen jedoch nicht aus. Deshalb werden noch zwei alte Vertikal- Oefen mitbenutzt, die eigentlich schon längst ausgedient haben Lebensdauer 25 Jahre), und in denen die Kohle weit weniger wirtschaft- lich, als in den modernen Hokizontal-Oefen verarbeitet wird. Das Mannheimer Gaswerk braucht also dringemd zwei neue Oefen. Die Gasproduktion wird restlos aufgebraucht. Reserven in der Kapazität der Produktions- anlagen sind nicht vorhanden. Der ver- brauch steigt ständig an. Das ist die Lage. Was aber kann getan Werden, wenn es nicht möglich ist, Darlehen Zu erträglichen Zinsen für die Investitionen im Gaswerk zu beschaffen? Die Erbauer der Oefen, die Firma Koppers, Essen, kann die Anlage nur kurzfristig vorfinanzieren(36 Monate). Niemand kann die Garantie über- mehmen, daß es in dieser Zeit gelingen wird, das Kapital für die Rückzahlung zu beschaf- ken. Aus diesem Dilemma heraus zeigte jetzt Bürgermeister Trumpfheller dem Gemeinde- rat einen gangbaren Weg. Natürlich. es ist kein Weg ohne Risiko., Aber Fachleute und Sachverständige haben die Angelegenheit überprüft und glauben, daß man dieses Ri- siko eingehen kann. Es ist der Weg, der bis- her von kommunalen Betrieben kaum ge- gangen wurde. Praktiken dieser Art waren mur in der Privatindustrie üblich.„Wir ent- falten freie Unternehmer-Initiative for- mulierte der erste Bürgermeisetr. Auf eine einfache Formel gebracht: Das Gaswerk verarbeitet im Auftrag Kohle zu Koks und zieht daraus einen Gewinn. der es Vom ritterlichen zum durch Uebernahme eines Lohnauftrages den ermöglicht, die unbedingt notwendigen Oefen zu bezahlen.„Stahlhunger“ ist das Schlagwort, das gegenwärtig eines Engpaß der europäischen Wirtschaft kennzeichnet. Zur Stahlherstellung aber wird Koks und noch einmal Koks gebraucht. Die Zechen mit eigenen Verkokungsanlagen können den Be- darf nicht mehr befriedigen. So bleibt den Stahlherstellern nichts anderes übrig, als bei kommunalen Betrieben Kohle im Lohn- dienst verkoken zu lassen. Die Stadtverwaltung Mannheim hat jetzt zwei Verträge abgeschlossen. Nach dem ersten Vertrag wird sie von der Firma Gode- froid, Brüssel, jährlich mit 100 000 Tonnen importierter amerikanischer Kohle beliefert. Daraus wird in Mannheim Koks hergestellt. Dieser Koks wird nach einem zweiten Ver- trag an eine Stahlhütte abgegeben. Diese Hütte hat einen Bedarf von einer Million Tonnen Koks jährlich, der natürlich von Mannbeim nur zu einem Bruchteil gedeckt werden kann. Die Verträge sind auf fünf Jahre abgeschlossen. Aber es besteht ein Optionsrecht(Verlängerungsrecht) auf zehn Jahre. Diese beiden Verträge heben Risiken einer eventuellen Kohlepreiserhöhung auf. Sollte der Kohlepreis steigen, wird ja auch der Kokspreis steigen. Wo liegt nun der Nutzeffekt und Gewinn für das Mannheimer Gaswerk? Bekanntlich entstehen bei der Verkokung(Erhitzung unter Luftabschluß) aus 100 Tonnen Kohle etwa 75 bis 77 Tonnen Koks. Außerdem Ne- benprodukte: Gas, Benzol, Teer und eine Anzahl andere Stoffe. Aus 100 000 Tonnen Kohle werden zum Beispiel 33 Millionen Kubikmeter Gas gewonnen. Zur Beheizung der Oefen(in denen diese 100 000 Tonnen heldischen Menschen Vortrag über das Nibelungen-Lied im„Akademischen Winter“ Niemand weiß, wer um das Jahr 1200 aus dem Sagen um Siegfried, Krimhild und Brümhild, um den Kampf und Untergang der Burgunden das große, mehr als 2300 Strophen umfassende Nibelungen-Lied geschrieben hat. Nachdem sich die Forschung heute über die zwel Dutzend erhaltenen Handschriften des Epos und auch über die Stoffgeschichte einigermaßen einig geworden ist, beschäftigt mam sich num, der neuzeitlichen wissenschaft- lichen Betrachtungsweise folgend, mit den geistigen und kultur geschichtlichen Grund- lagen der Dichtung. Das ist natürlich nicht so einfach, denn jetzt begibt sich die germanistische Forschung fort von den umverrückbaren Buchstaben der Texte auf den schwankenden Boden der Auslegung und der weltanschaulichen Be- trachtung. Nur wenige Gelehrte haben dazu durch ihre intime Kenntnis der mittelalter lichen Dichtung und der geistigen Grund- lagen dieser Zeit die Legitimation. In der Vortragsreihe des„Akademischen Winters“ trat jetzt einer dieser wenigen hervor: Pro- kessor Dr. Gottfried Weber, Odimarius für ältere Germanistik an der Universität Frank- kurt, bekannt durch seine Forschungen über Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg. ö In seimen Ausführungen vor einem gro- Ben Zuhörerkreis im Kunsthallen-Saal ent- wickelte Professor Weber die Ergebnisse sei- ner Beschäftigung mit dem Nipelungen-Lied, Wie er sie im letzten Kapitel eines demnächst erscheinenden Buches über das Epos nieder- geschrieben hat. Danach hat der unbekannte Dichter des Liedes mit vollem Bewußtsein ein oppositionelles Werle vorherrschende Weltbild er ritterlichen Gotik geschrieben. Es sei dichterische Absicht gewesen, meinte der Referent, ‚die Unhalt- barkeit des Ritterlichen zu demonstrieren“. Diese Ansicht, die Professor Weber durch Schilderungen der geistigen Grundlagen der Uebergangszeit von der Romantik zur Gotik untermauerte, war der Kern des Vortrages, der im übrigen noch ein plastisches Bild jener großartigen Dichtung gab, die das Geschick über menschlicher Gestalten in einer gott- fernen Welt erleben läßt. r. Gas damals Kohle in Koks verarbeitet werden), braucht man aber nur 13 Millionen Kubikmeter Gas. Das übrige Gas kann zur Unterfeuerung von weiteren Oefen verwendet werden, für die bis jetzt Koks benutzt wurde. Dadurch wer- den etwa 20 000 Tonnen Koks zum Verkauf frei. Außer dem Gas wird auch Teer gewon- nen. Aus 100 000 Tonnen Kohle Teer im Wert von 420 000 Mark, daneben noch Benzol im Wert von 270 000 Mark. Der Profit ist also offensichtlich: Kohle wird zu Koks verarbei- tet. Mit dem Erlös aus dem Koks wird die Kohle bezahlt. Die Zwischenprodukte, die bei der Produktion gewonnen werden, sind Ge- winn. Wenn man sich das so ausrechnet, möchte man am liebsten in das Geschäft schon morgen einsteigen. Aber das geht nicht. Die jetzigen Anlagen des Gaswerkes reichen gerade für den Bedarf. Reserven sind keine da. Also müssen erst die zwei Oefen gebaut werden. Die Stadtverwaltung hat jetzt auch mit den Erbauern der Oefen, Koppers(Essen), ein Uebereinkommen erzielt. Die Liefer- termine, die zunächst auf zwei Jahre fest- gesetzt waren, wurden erheblich verkürzt. Der Bau der Oefen beginnt in Kürze. Der erste Ofen soll am 15. April nächsten Jahres, der zweite bis 15. Juni 958 fertig sein. Für je- den Tag, an dem die Oefen früher fertig sind, bezahlt die Stadt 1000 Mark Prämie, denn jeder Tag früher bedeutet ein Vielfaches an Gewinn. Legt man die Preise der US-Kohle zugrunde, so werden sich die Oefen in drei Jahren, bei Ruhrkohle als Preisbasis, schon in zwei Jahren bezahlt machen. Die ganze verlockende Geschichte hat nur einen Haken: Wenn sofort mit dem Bau be- gonnen wird, dann werden auch sofort, nämlich schon im April, die ersten Raten källig. Einnahmen kommen jedoch erst nach der ersten Kokslieferung im April nächsten Jahres. Mit dem Lieferwerk der Oefen ist die Tilgung der Acht-Millionen-Rechnung auf 48 Monate vereinbart. In diesem Jahr wer- den Monatsraten in Höhe von etwa 2,350 Millionen Mark fällig. Ihre Beschaffung ist noch nicht ganz klar. Aber wenn alle Stränge reißen, dann kann der ab nächsten Jahr produzierte Teer(im Wert von 420 000 Mark pro Jahr) auf fünf Jahre im Voraus verkauft werden(Abnehmer sind genügend da). Fürwahr ein kühnes Geschäftsprojekt. Bürgermeister Trumpfheller aber glaubt, daß es der einzige gangbare Weg aus dem Dilemma ist. Deshalb hat auch der Ge- meinderat dieser Vorlage einmütig zuge- stimmt. Bürgermeister Trumpfheller schloß, höchst befriedigt ob seiner Transaktion:„Ich hoffe, daß unser Geschäft gut einschlägt und ich bedaure nur, daß ich nicht mehr Bürger- meister bin, wenn die Oefen ganz bezahlt sind MacBarchet Wasser, Gas, Strom und Iram 5„ Were ht sure Die Tarife der Versorgungs- und Ver- kehrsbetriebe sollen erhöht werden, gab Bürgermeister Trumpfheller gestern auf der Pressekonferenz bekannt, auf der er den Abschluß der Gaswerksverträge(Vergl. „Stadt kauft Koksöfen auf 48 Monatsraten“) erläuterte. Wasser, Gas, Strom und Straßen- bahn werden also teurer. Wir werden über diese Tariferhöhungen, die am nächsten Dienstag dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden, noch ausführlich be- richten. Mac Rundgespräch: Mannheims Polizei hat viele Sorgen Bürgermeister, Polizeidirektoren, Landtagsabgeordnete und Gemeinderäte diskutierten/ Höherbewertung gefordert Die Polizei hat viele Sorgen. Zwei gro- teske Episoden beweisen das: In einem Städtchen nahe Mannheim war eiri Unfall Passiert. Die Polizei wurde alarmiert, und Eile tat not. Aber es war nicht möglich, rasch einen Polizisten zum Unfallort zu be- ordern, weil einer der Schupos mit dem einzigen Fahrzeug des Reviers— mit einen Fahrradl zur Viehzählung unterwegs war. So geschah, was geschehen mußte: Die hohe Polizei sank zum„Anhal- ter“ herab: Wäre der des Weges kommende Privatwagenfahrer nicht höflich und hilfs- bereit gewesen, die Polizei hätte ihre Auf- gabe nicht erfüllen können! Was sich an anderer Stelle Baden- Württembergs ereig- nete, ist fast noch grotesker: Ein Beamter der Landespolizei war unterwegs, um im Landfahrerlager nach dem Rechten zu se- hen. Auf der Landstraße kam es bald zu einer sehr ungleichen Begegnung: Während sich der Hüter der öffentlichen Ordnung im Schweiße seines Angesichts mühsam auf einem Fahrrad abquälen mußte, winkten ihm die Zigeuner, aus mehreren Opel-Kapi- tänen lächelnd, freundlich und huldvoll zu. Kommentar: Das geht gut, solange Friede und Eintracht herrschen. Was aber soll wer- den, wenn es einmal hart auf hart geht? Die beiden Episoden wurden in dem Rundgespräch erzählt, zu dem die Fach- abteilung Polizei(Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr) eingeladen hatte. Thema war die„Höherbewertung des Polizeidienstes“. Die Diskussion weitete sich bald in eine Grundsatzdebatte vieler aktu- eller Fragen des Polizeidienstes aus: Die Bildung von Großrevieren in Mannheim wurde diskutiert, der Staatszuschuß für die Mannheimer Polizei kritisch untersucht. fer- ner wurden die weitere Rationalisierung, Modernisierung und Technisierung gefor- dert und vor allem wurde das Problem hie staatliche, hie kommunale Polizei aufgerollt. Die Tatsache, daß Baden- Württemberg nur für 805 und nicht für alle 850 Mannhei- mer Polizeibeamte einen staatlichen Zuschuß zahlen will, war Anlaß für teils bittere, teils resignierende Kommentare:„Man will der kommunalen Polizei die Luft wegnehmen!“, erklärte Polizeidirektor Glunk. Bürgermei- ster Trumpfhbeller deutete an, daß eines Tages eine Situation entstehen könne, die es den Gemeinden fast unmöglich mache, weiter eine eigene Polizei zu unterhalten. Obwohl der Aufgabenbereich der Polizei enorm ge- Wachsen sei, dürfe nicht übersehen werden, daß heute ein Polizeibeamter im Schnitt 341 Mannheimer betreue. Kriminaldirektor Rie- ster erinnerte daran, daß die Mannheimer Polizei nicht nur die Einwohner der Quadra- testadt zu schützen hat, sondern daß mitunter (Zu Ausverkaufszeiten) 1,5 Millionen Men- schen in Mannheim sind. Zur Arbeitszeitverkürzung— die meisten Mannheimer Polizisten müssen wöchentlich 60 bis 70 Stunden arbeiten— erklärte Direk- tor Glunk:„Mannheim ist die erste Stadt in Baden- Württemberg, die versucht, die 48 Stunden-Woche einzuführen“. Der Vier- Schichten-Dienst, der die 48-Stunden- Woche garantiert und der versuchsweise in den Polizeirevieren Neckarstadt-Ost und Neckar- stadt- West eingeführt wurde, habe sich aus- gezeichnet bewährt. Der nächste Schritt werde eine ähnliche Maßnahme in den Re- vieren I und III sein. Für die Angleichung der kommunalen Polizei an die Landespolizei im Stellen- schlüssel und in der Besoldung sprach sich Hugo Vetter, der Sekretär der Bezirksfach- abteilung Polizei in der OT V, aus.„Der Ab- teilungsführer in der Stadt und der Posten- führer auf dem Land tragen die gleiche Ver- antwortung!“ Dieser Auffassung schloß sich auch Landtagsabgeordneter Kurt Angstmann an:„Dies e Regelung der Stellenbewertung bringt keine Ersparnis.“ Rudolf Pfeiffer, der Geschäftsführer der OTV erklärte:„Wir bestreiten nicht, daß die Stadt viel getan hat, aber es muß noch mehr geschehen. Auch in der Besoldung.“ Bürger- meister Krause replizierte und wies auf die große Gefahr hin,„daß eine Berufsgruppe im öffentlichen Dienst gegen die andere aus- gespielt wird“. Auch unter den einzelnen Bundesländern sei ein Wettlauf im Gange: „Die Länder konkurrieren sich gegenseitig in die Höhe! Das sind Dinge, die den Haus- halt mit Sicherheit umwerfen!“ Das Ende einer solchen Entwicklung könne eine Kata- strophe sein, nach der die Löhne und Ge- hälter für alle Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst tiefer liegen würden als heute. Bürgermeister Trumpfheller schlug vor, daß alle interessierten staatlichen, kom- munalen und gewerkschaftlichen Instanzen auf höherer Ebene zusammenkommen, um diese schwierigen Fragen zu beraten und zu regeln. Hk. Zermeister Walter Krause überreichte — * Au H Aus dem Polizeibericht: Autodieb folgte ins Cafe Schlüssel aus der Manteltasehge In der Schwetzinger Vorsta 5 19j̃ahriger Lehrling aus der Pale be 9 1 5 nommen, weil er des Autodiebstahls* 7 1 tigt wurde. Er gestand, auf den einen Pkw mit sechs Warenkoffern len zu haben(vgl.„MM sowie einen ebenfalls auf gestellten Opel-Kapitän. Der ju hatte es besonders auf Aube 10 sehen, die beim Aussteigen den Autoschit sel in die Manteltasche steckten. Er fol 1 üärmt ihnen in ein Lokal und stahl dort aleSchlls:) Run sel. Inzwischen konnten den Eigentümer Fü Auto und Ware zurückgegeben werden 55* Verräterische Federn a Unbekannte Diebe holten sich in 3. Nacht aus einem Hühnerstall in der Nab ſalakist des Rangierbahnhofs drei Hühner, von denen aten zwei wieder sichergestellt wurden. In der Ger Umgebung des Tatorts wurden nämlich Hüh. Pen We nerfedern festgestellt, die die Spur der eine Diebe verrieten. glesgtel Schwer verletzt bare Se Eine Gehirnerschütterung, R 0 zungen und einen Oberschenkel 1 armbruch zog sich der Fahrer eines Pw, 20 alkon als er mit seinem Wagen gegen eine Ab ist sperrung der Bundesbahn rallte. Beim. Plätz Ueberholen eines in der Rheinaustraßze hal- been 0 tenden Omnibusses hatte er die Herrschaft) Klein über seinen Wagen verloren, der ins Schleu- mme dern geriet und gegen die Schranke fuhr, pruct Sachschaden rund 1500 Mark. gang Unerklärliche Verletzungen helicht In der Beilstraßze flel mitten in der Nacht al-! ein Mann auf, der an einer Hauswand iunhein lehnte und einen hilfsbedürftigen Eindruck f= machte. Am Hinterkopf hatte er eine Ver- fegen letzung. Nachdem er in seine nahegelegene fal ne Wohnung gebracht worden war, wurden 9e erh dem 79jährigen, der unter Alkoholeinfug zucht Sestoh. vom 18. Februar den Planken ab. stand, eine Oberschenkelfraktur, Rippen- dem he brüche und ein Schlüsselbeinbruch festge- 1 Um! stellt. Bis jetzt konnte noch nicht geklärt tragt werden, auf welche Weise er sich die Ver- beinal- letzungen zugezogen hat. ndert Gitt ins Bier 1 Wure In einer Käfertaler Wirtschaft ließ sich men f ein Mann ein Glas Bier bringen, in das er schne! ein flüssiges Gift goßg. Anwesende Gäste ge Sin konnten ihn jedoch daran hindern, das Glas 5 ahr auszutrinken, Der Vergiftungsversuch dürfte ese ge auf eine häusliche Auseinandersetzung zu- rückzuführen sein. Die Polizei nahm den Mann für einige Zeit in Gewahrsam. 1 farbi Wäse Man! Veronika-Hakmann-Preis an 39 Schülerinnen verliehen An 39 Mannheimer Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren wurde der„Veronika Hakmann-Preis“ verliehen. Diesen Preis der von der Mannheimer Stadtverwaltung vor sieben Jahren gestiftet wurde, erhalten Kinder, die sich in der Schule und zu Hause durch Hilfsbereitschaft auszeichneten. B Mädchen bei Kakao und Kuchen Buchpre und Theaterkarten, 2 Der Veronika-Hakmann-Preis wird im allgemeinen erst am 21. September, dem Geburtstag des Mannheimer Schulmannes Dr. Anton Sickinger, ausgehändigt. In die- sem Jahre jedoch wurde die Preisverteilung aus Anlaß der 130. Wiederkehr des Todes, tages von Johann Heinrich Pestalozzi vor- verlegt. Veronika Hakmann, nach der der Preis benannt ist, war 61 Jahre lang Haus- angestellte bei einer Mannheimer Familie, Johann Peter Hebel, der in Mannheim Schulvisitator war, hat der Treue und Für. sorge dieser Frau in einem seiner Werks ein literarisches Denkmal gesetzt. 7 Der Akademische Gottesdienst der Evan: gelischen Studentengemeinde zum Ende des Wintersemesters findet heute, Donnerstas 20.15 Uhr, im Andachtsraum der Wirtschafts- hochschule statt. BUPREBA-Nachrichten: Großes Pferderennen im Mozartsaal Gertrud Jahoda vom Wationaltheater wird beim Bühnen- und Presseball am 4. März in rosengärtlichen Mozartsaal punkt 21.30 Uhr ein„Pferderennen“ über das konfettibestreute Parkett galloppieren lassen. Es dürfen gich nuf 0 Herren beteiligen; die Gewinner erhalten Cut. scheine im Wert von 20 Mark. Start und Ziel ist der Mozartsaal, woselbst die„Musiſte“ in die Uniformen einer Zikuskapelle gewandelt ist und auch ältere„Gdule“ zu Höchstleistunt gen anspornen wird. Noch zwölf Tage Wohin gehen wir? Donnerstag, 21. Februar ö Theater: Nationaltheater Kleines Haus 5 bnpl. B bis 22.45 Uhr:„Die Räuber“(Miete O, 1 8 ashere gruppe I, Th.-G. Gr. O, Jugendbünne Gr. C, damen. Nr. 201 bis 300 und freier Verkauf). 0 gen, 8 Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institu. 19.30 Uhr, Schallplattenkonzert: Toscanini diri- iert(Tschaikowski: Sinfonie Nr. 6 h-Moll. 7 un Filme: Planken: Zwischen Zeit und 2 705 8 keit“; Alster:„Richard III.“; Capitol. 0 amtlich, XP 18“; Palast:„I A in Berlin“; alben deu un „Kleines Zelt und große Liebe“; Univers 12 ien verk „Der Schwan“; Kamera:„Drei Sünderinnen beim, L. Kurbel:„Die scharlachroten Reiter“. Straße! Eine Tasse Bohnenkaffee J5 Pfennig!“ 5 Köstlicher Kaffee für wenig Celd! Ek-EXTRAKIT IN PUIVER FORM ä MANNHEIM Seite 5 7/ Nr./ Donnerstag, 21. Februar 1957 —. 5 — Aus einer Café tasche Wurde em Sehnen an Zwiebelsuppe, 0 hering Mecklenburger Art, Pfäl- Münchener Weißwurst s verdäch.] prankfurter Kranz das War das n Planken enungsmenu einer gastronomischen en gestch.] durch deutsche Lande, die gestern von walisten der Fach- und Tagespresse im Holzkistl“ des Palasthotels Mann- Hof unternommen wurde.„Das ist inn wirklich etwas einmaliges“, erkehrsdirektor Dr. Vogel, als durch Bar und Gaststätte des Münchener Innenarchi- erden. ken Walter von Breunig beendet war. 1 in der Tat: Dieses Wiedererstandene h in der fgpkist!“ das ganz im altdeutschen Stil der Nabe galten ist und auf dessen Wiedereröff- von denen Generalkonsul A. Steigenberger beson- N 10 Wert legte, is t etwas einmaliges, Weil Spur aer ene nahezu ideale Synthese zwischen blegter Gastlichkeit und gepflegter Atmo- lire geschaffen wurde. opfperlet- rektor Arno Kuhnt, der die„Pre- und Ober- ren“-Gäste namens des Steigenberger- 8 Pkw zu, elkonzerns begrüßte, definierte das neue eine Ab- Azkist!“(Fassungsvermogen insgesamt te. Beim plätze) als einen Ort, an dem bei zivilen traßze hal- en der Bürger zum Dämmerschoppen, Herrschaft kleinen Feier und zum kleinen Imbiß is Schleu- mmenkommen soll, ohne das Hotel in ke führ Spruch nehmen zu müssen(ein besonderer gang von der Augustaanlage aus er- 15 lglient ihm das). Mit einem„Holzkistl- der Nacht heaial- Trunk“ auf die Jubiläumsstadt Hauswand zunheim und ihre Einwohner versprach Eindruck zusammen mit seinem Direktions- eine Ver- legen Günter Theuni en das neue egelegene gal nach der Devise„Wr werden uns urden de Eeröbte Mühe geben“ zu führen. holeinfluß Architekt Walter von Breunig, der vor Rippen- em halben Jahr mit dem Wiederaufbau h koste. fn Umbau der alten„Holzkistl“-Bar be- it geklärt ragt wurde, wies besonders auf die die Ver- deinal-Holzschnitzereien aus dem 17. Jahr- ndert hin, die als Wandschmuck verwen- b wurden, und dankte allen beteiligten lieg sich men kür ihre„minutiöse Arbeit in einer in das er sdmellebigen Zeit.“„Gute und schlechte de Gäste ge sind wohlverpackt in dieser Fiste, das Glas fer ihre Adresse, Wenn sle jetzt auf die sagte er, als er mer Mannnhe Er folgte rärmte v nean Rundgang gentümern er Führung ich dürfte use geht, heißt Erfolg,. ö 8. Werk offiziell an die Direktion des ahm den 5 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein farbiger Prospekt„Die tägliche Freude Wäsche von Braun“ der Firma Braun, Mannheim, Breite Straße, K 1, bei. reis ehen Holzkiste wurde eine Intarsie“ Holzkistl-Bar im Palasthotel Mannheimer Hof eröffnete gestern Palasthotels übergab. Dr. Hermann Hartwig schloß den Dank der Mannheimer Fremden- verkehrs-Organisation in seine kurzen Worte ein, als er erklärte:„Aus einer Holzkiste ist einè Intarsie geworden“. herrschte eitel Freude und Strahlen über das gelungene Schmuckstück im Keller des Palasthotels auf den Gesich- tern von Direktoren und Gästen.(Ueber die Einrichtung des„Holzkistl“ vgl. Seite 7 der gestrigen Ausgabe.) Die melodiösen Weisen des Bar-Duos Ossi Reichel, das bis 31. März für Unterhaltung sorgen wird, taten das ihre dazu. Und es ist anzunehmen, daß auch Generalkonsul A. Steigenberger, der gestern abend das neugeborene„Kind“ seiner Hotel- familie besichtigte, sich an dieser Freude beteiligte und wacker mitstrahlte W b Ansonsten Landeszuschuß beantragt für Riedbahn- Kreuzung Der Landtag von Baden- Württemberg wird sich im Zusammenhang mit der am Mittwoch beginnenden zweiten Beratung des neuen Haushaltsplanes auch mit einem An- trag der Mannheimer CDU-Lendtagsabge- ordneten Dr. Berta Konrad und anderer nordbadischer Abgeordneter beschäftigen, in dem der Landtag aufgefordert wird, im neuen Etat einen Zuschuß des Landes an die Stadt Mannheim von 700 00 DM für die Beseitigung der schienengleichen Kreuzung der Bundesstraße 44 mit der Riedbahn beim Bahnhof Mannheim-Waldhof bereitzustel- len. Im Haushaltsplanentwurf sind hierfür bisher keine Mittel vorgesehen, wobl aber ein weiterer Zuschuß in Höhe von 1,5 Mill. DM für den Wiederaufbau der kriegszerstör- ten Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen im Zuge ger Bundesstraßen 44 und 37. o- Ein Durchblick gestern eröffnet wurde gesuchte Einrichtung eines gastronomischen Mannheimer geselliger Treſfpunkt sein wird. originelle, mit einem kostbaren Wandteppich in das neue„Holakistl“ des Palusthotels Mannkeimer Hof— das — zeigt die mit Geschmack und Liebe aus- Schmuclstuchs, das nun wieder für viele Holzarbeiten aus dem 17. Jahrhundert, eine verkleidete Bur und— als Verbindung zwi- schen Bar und Gaststätte— eine holægeschnitete Eichentür sind neben den leiblichen Genũssen die Hauptanziehungspunkte des neuen Lokals, das Architekt W. v. Breunig im Auftrag des Steigenberger-Hotelkonzerns ges taltete. Bild: Bohnert& Neusch Moderne Gabeln ohne gefährliche Spitzen In der Wohnberatungsstelle ist der Tisch geschmackvoll gedeckt „Es ist jetzt zwölf Uhr und wir könn- ten gleich zum Mittagessen dableiben“, sagte ein junger Mann, der bewundernd vor einem einladend gedeckten Tisch stand. Der junge Mann gehörte zu der Klasse einer Fach- schule in Kaiserslautern, die gekommen war, um die jetzt eröffnete Ausstellung„der gedeckte Tisch“ in der Wohnberatungsstelle in N 1, 21, zu besichtigen. Ja, die praktische Erprobung der auf den Tischen ausgestell- ten„Geräte“ ist eigentlich das einzige, was noch fehlt. Aber das wäre ja auch zuviel verlangt. Trotzdem ist der Gedanke reiz- voll: Wie ißt es sich wohl mit den modernen Suppenlöffeln, die viel breiter und runder geworden sind? Die frühere„Ei-Form“ der Löffel ist ganz aus der Mode gekommen. Ist der Mund des modernen Menschen breiter geworden? Natürlich nicht. Vielmehr führt man diese Löffel auf andere Art zum Mund und iBt so bequemer und zwangloser. Auch die Stiele der Löffel sind handlicher und gefäl- liger geworden. Die Gabeln haben breitere Schaufeln, Sie sind auch ungefährlicher: die Spitzen sind stumpfer. Bei den Messern geht die Tendenz dahin, die Schneiden kür- zer zu halten, nur so lange, wie man sie Wirklich zum Schneiden braucht, um die gewonnene Länge dem Griff zuzuschlagen, so daß das Eßgßgerät besser in der Hand liegt. Das alles sind Kleinigkeiten, die man in dieser interessanten Schau, der zwölften, die gemeinsam vom Deutschen Werkbund und der Städtischen Kunsthalle veranstaltet wird, sehen kann. In fünf Wohnnischen sind Tische aufge- baut. Schon sie sind sehenswert: zum Bei- spiel ein sehr vornehm und modern wirken der Ausziehtisch mit Nußbaumplatte oder ein Tisch mit dicker Teak- Holzplatte. Auf den Tischen ist für jede Gelegenheit gedeckt: Frühstücks- und Mittagstafel oder ein Tee- tisch. Fast alle großen Porzellan-Manufak- turen bieten heute moderne Gedecke. Sie sind blütenweiß und glatt, ohne Verzierung und Schnörkel, höchstens mit einem dünnen Rand. Dieses schlicht-weiße Porzellan ist ein beruhigender Kontrast zu den durch viele Farben lebendig gestalteten mo- dernen Wohnräumen. Jenaer Glas und Kunststoff-Geschirre, aber auch Metall- schalen und feine Gläser für Getränke ver- vollständigen die Ausstellung. Eine Auswahl finnischer Keramik in harmonischen For- men und Farben ist besonders sehenswert. Die Wohnberatungsstelle hat ihren Tisch wieder einmal vorzüglich gedeckt. Gewiß wird nicht jedem alles gefallen. Aber jeder Besucher kann hier eine Menge von Anre- gungen finden. Wichtig vor allem erscheint, daß sich nicht nur Schulklassen von Kaisers- lautern, sondern vor allem auch alle Mann- heimer Schüler damit beschäftigen, bietet sich doch hier wirklich eine Gelegenheit der Erziehung zur„guten Form“. Mac Terminkalender Freireligiöse Landesgemeinde Baden: Am 21. Februar, 20 Uhr, L 10, 4-6, Landesprediger Dr. Schlötermann über die heiteren Gedichte Christian Morgensterns. SPD, Unterbezirk Mannheim: 21. Februar, 18 bis 20 Uhr, Lokal„Badischer Hof“, Fried- 2 Sprechstunden(Stadtrat Otto Desch- er). Reisedienst Stürmer: 21. Februar, 20 Uhr, Auditorium Maximum der Wirtschaftshoch- schule: Filmabend der AEROPA:„Mallorca Flugreise ins Paradies“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Internatio- naler Kreis): 21. Februar, 20 Uhr, D 4, 15, Prokurist H. Bartmann:„Arbeitspsychologie aus der täglichen Praxis“. Abendakademie-Veranstaltung: 21. Februar, 20 Uhr, Apollolichtspiele, Rheinau, Lichtbilder vortrag von Dr. Roßnagel:„Sind die Sterne unser Schicksal?“. Institut für Erziehung und Unterricht: Am 21. Februar, 17.45 bis 19.30 Uhr, E 2, 1, Dr. Brauch: Vorbereitung für die zweite Lehrer- prüfung;— gleicher Tag, 16 bis 18 Uhr, Stadt- bildstelle E 2, 1, Prof. Böhmann, Konrektor Schlick: Neuzugänge an Bild und Film. VDI(Arbeitskreis Heizung und Lüftung): 21. Februar, 19 Uhr, Gewerbeschule I, C 6, Saal 39, Vortrag von Dipl.-Ing. Friedrich Weber, Stuttgart-Zuffenhausen, über:„Neuzeitliche Lüftungs- und Klimaanlagen für Büro, Ver- waltungsgebäude und Wohnungen“. DGB, Ortsausschuß Mannheim: 21. Februar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, stellvertretender Direktor der AOK Mannheim, Vogel, über Krankenversicherung. Junge Union, Bezirk Lindenhof: 21. Februar, 20 Uhr, Weinhaus Vorreiter“, Rheinaustraße 6, Versammlung mit Tonfilmen. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim: 21. Februar, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprech- stunde. Wir gratulieren! Anna Werle, Mannheim, Schimperstraße 9, begeht den 81. Geburtstag. Georg Bär, Mannheim-Neckarau, Kleine Str. 10, wird 86 Jahre alt. im Alter Veronika- en Preis rwaltung erhalten zu Hause O22 vor- der der ng Haus- Familie. lannheim und Für⸗ r Werke 0 er Evan- Ende des nnerstag, tschafts⸗ g I iter wird März im 1.30 Uhr bestreute sich nur ten Cut. und Ziel usikte“ i gewande stleistun- Vetkä ble a 7 bas kinderzimmer strahlt! Denn Pril entspannt das 8 Wasser und macht alles blitzsauber. 5 Achtung! Junge Herren und junge Damen! „Rock n-Roll“schuhe? Bitte werden staunen. Us-Waren- u. Textillager W N 1, 10 HKadefabau). zugeben. Nahestraße 35. Perserzeichnung, günstig sofort gegen bar zu Gr. 2x3, 185, und 2½& 3½, 285 Haben Sie schon ein Paar neue Sie sich dieselben bei uns an. Sie Filiale: Mannheim, Breite Straße, 1 Baukompressor, 3,5 ebm Leistung und 1 Rohölmotor MWM, Diesel, 12 PS, zu verkaufen. Adresse ein- zusehen unt. A 19822 im Verlag. Gebr. Auszieht. zu vk. Witt, G 7, 28. 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RAMA ist eben überall- über alles gelobt 8 1 9 Seite 6 B U N D E 8 85 LAN D E R 5 8 E ITE Donnerstag. 21. Februar 1957/ N Rüdesheim bangt um seinen Fremdenverkehr Auf dem Kriegsfuß mit der Bundesbahn/ Ein schwieriges Verkehrsproblem ist zu lösen Rüdesheim. Wer einmal in Rüdesheim stammenden und mehrfach erörterten Plan gung der Bahnanlagen in der heutigen seine Sorgen in ein Gläschen Wein gießen wollte, weiß ein Lied zu singen von den völlig unzulänglichen Verkehrsverhältnissen, die dort herrschen. Ueberfüllte Fußgänger- wege, kilometerlange Autoschlangen auf der Bundesstraße 42 innerhalb und außer- halb des Ortes, blockierte Straßen durch parkende Autos und an den Hauptgefahren- stellen, der schienengleichen Kreuzung der B 42 mit der rechten Rheinstrecke der Bun- desbahn und— unterhalb des Bahnüber- gangs— der Anlegestelle der Autofähre nach Bingen, kleine und größere Autounfälle am laufenden Band, Kreischende Menschen und guietschende Reifen beleben dieses Bild, das sich in der Fremdenverkehrssaison tagtäg- lich, vor allem an den Wochenend- und Feiertagen bietet. Bei dem sehr dichten Zug- verkehr auf dieser Bundesbahnstrecke, in der Mehrzahl Güterzüge, bleiben die Schran- ken in Spitzenzeiten bis zu 25 Minuten ge- schlossen, ununterbrochene Sperrungen von 15 Minuten sind an der Tagesordnung. 15 bis 20 Autos wurden je Minute und Richtung an den Ortseingängen gezählt. Die Fähre wird bei Bedarf in einem 10-Minuten- Verkehr betrieben und hat in den Jahren 1955 und 1956 je rund 100 000 Kraftfahrzeuge aller Art befördert. Das Verkehrs-Dilemma in diesem kleinen Weinort am Rhein ist nicht neu. Bereits vor dem ersten Weltkrieg sollte hier Abhilfe geschaffen werden. Das ist nur möglich durch eine wesentliche Verbreiterung der allzu engen Ortsdurchfahrt und durch Beseitigung des schienengleichen Bahnüberganges. Die Stadtväter von Rüdesheim haben nun in einer Denkschrift den aus dem Jahre 1913 BICK NACH RHEINLAND-PFALZ Zahlenlotto lohnt sich Mainz. Rund 800 000 Mark hat das Zah- lenlotto gleich im ersten Monat seiner Ein- tührung in Rheinland-Pfalz eingebracht. Der Reingewinn aus dem Lotto ist nach dem Lottogesetz im Landeshaushalt zur Förde- rung kultureller, sozialer und sportlicher Zwecke zu verwenden. Wegen der Beein- trächtigung der Wettumsätze des Toto durch das Lottospiel werden die Leistungen des Toto an die Sportbünde in Rheinland-Pfalz aus Ueberschüssen des Lottos auf 90 000 Mark je Spieltag aufgefüllt. „Des Münchners Traum“ Mainz. Fast sieben Stunden lang wurde auf einer Prunkfremdensitzung im kurfürst- Uchen Schloß zu Mainz an der„närrischen Achse“ Mainz-München geschmiedet. Das Münchner Prinzenpaar Karl III., Uralter von Asbachia, und Prinzessin Ariane, die mit großem Gefolge erstmals in Mainz er- schienen waren, stellten sich in einem „Staatsakt“ den begeisterten närrischen Untertanen am Rhein vor. Münchner und Mainzer Narren überboten sich in witzigen Darbietungen, Die fesche Münchner„Prin- zengarde“— stramme Münchner Madln— marschierten im Stechschritt in die Herzen der 1 200 Besucher aus nah und fern, Die Begeisterung erreichte ihren Höhepunkt, als M Oberbürgermeister Thomas Wim- Mer eine halbe Stunde nach Mitternacht den Sprung auf die„heißen Bretter“ wagte und in der Bütt die neuentdeckte Freundschaft en Mainz und München feierte,„Des Münchners Traum“ heißt das Gedicht. Oberbürgermeister bekannte, es sei in sei- ner„Jugend“, vor 40 Jahren, für den Fa- sching entstanden. Kein gewöhnlicher Sterblicher Pirmasens, Weill das Gericht feststellen WII. wieviel Alkohol ein 42jähriger Kauf- mann aus Heilbronn vertragen kann, ohne Lahruntüchtig zu werden, muß sich der Kaufmann jetzt emem ärztlichen Testver- ahren unterziehen, Der Kaufmann, der seit 29 Jahren Schnapsvertreter ist, muß sich vor dem Schöffengericht Pirmasens wegen Trun- kenheit am Steuer und fahrlässiger Körper- verletzung verantworten, Er meinte jedoch: Ich kann mehr vertragen, als gewöhnliche Sterbliche“ und bestritt entschieden, mit 1,40 Promille Alkoholgehalt fahruntüchtig ge- Wesen zu sein. Das Gericht setzte die Ver- handlung aus, bis das Ergebnis des Test- vorliegt. Noch 600„Kaiserliche“ Mains. In Tcheinland-Pfalz gibt es noch Der 600 Versorgungsempfänger der ehe- maligen kaiserlichen Armee, Ihre Zahl ist in den letzten Jahren zwar stark zurück- gegangen, steigt zur Zeit aber noch einmal leicht an. Diese Entwicklung ist auf den Umstand zurückzuführen, daß mehrere ehe- malige Angehörige der kaiserlichen Armee in jüngster Zeit aus dem Arbeitsprozeſ aus- geschieden sind und jetzt die ihnen zuste- hende Versorgung erhalten. Die Versor- gungsbezüge werden zentral von der rhein- hessischen Bezirksregierung in Mainz für das ganze Land ausbezahlt. Straßenverhältnisse bessern sich Birkenfeld. Ueber zwei Drittel der 70 Kilometer Bundesstraßen im Kreis Bir- Kkenfeld sollen noch dieses Jahr erneuert werden. So sieht es ein Gesetzentwurf für den Ausbau der Bundesfernstraßen vor, der gegenwärtig beim Bundesrat liegt. Nach die- sem Ausbauplan würde die Bundesstraße 41 von der Saargrenze bei Birkenfeld bis nörd- nch Bad Kreuznach in einer Länge von 71,3 Kilometern(rund vlerzig Kilometer im Kreis Birkenfeld) erneuert. Dabei müßten 16,3 Kilometer neue Ortsumgehungen und 14,3 Kilometer Ortsdurchfahrten neu ange- legt, zwei schlenengleiche Bahnübergänge beseitigt und sleben Brücken von mehr als zehn Meter Länge umgebaut oder neu- angelegt werden. Außerdem sind 19,7 Kilo- meter(rund 12 Kilometer im Kreis Birken- feld) der Bundesstraſse 269 von Birkenfeld bis Longkamp(Kreis Bernkastel) zu er- neuern. Wieder aufgegriffen, die Bahn durch einen Tunnel um das bebaute Stadtgebiet herum- zuführen, das sich eng an den Höhenzug mit dem Niederwalddenkmal anlehnt. Hinter dem Tunnel in Richtung Geisenheim müßte ein neuer Personenbahnhof gebaut werden, da der jetzige außerhalb der vorgeschlagenen Streckenführung liegt. Den Stadtvätern ist daran gelegen, die Rheinfront von den zwei- tellos nicht sehr ansehnlichen Bahnanlagen zu befreien. Auf diese Weise könnte auch die Bundesstraße, die heute dicht neben den Gleisen herläuft, ausreichend verbreitert werden. Das Tunnelprojekt hat— unter dem Vor- behalt tragbarer Baukosten— die Zustim- mung aller Beteiligten einschließlich des Hessischen Landesamtes für Straßenbau gefunden, mit einer Ausnahme— der Bun- desbahn, die grundsätzlich anderer Meinung ist. Sie führt, ganz abgesehen von der Kosten- frage, eine Reihe interessenbedingte Ge- sichtspunkte ins Feld, unter anderem auch die Begründung, dag die Fahrt an der schönen Rheinfront von Rüdesheim vorbei einen zusätzlichen Werbefaktor für den Fremdenverkehr überhaupt und speziell für den Bahnverkehr bedeute, der auch im Inter- esse der Stadt nicht aufgegeben werden sollte. Die Bundesbahn, die das Tunnel- Projekt bis zum zweiten Weltkrieg wesent- lich gefördert hat, ja, deren Interessen für diese Lösung maßgebend gewesen sein sollen, will stattdessen einen seit Jahren ausgearbeiteten Vorentwurf des Hessischen Landesamtes verwirklicht sehen, der vor- schlägt, die Linienführung der Straße und der Gleise zu belassen, eine Umgehungs- straße als Durchgangsstraße außerhalb von Rüdesheim und von der Bahn unmittelbar am Rhein unter Zuhilfenahme des Strom- bettes sowie eine Unterführung für Per- sonenkraftwagen im Bahnhofsgebiet und Fußgängerunterführungen zu den Anlege- stellen der Schiffahrt zu bauen. Das gewichtigste Argument gegen den Rü- desheimer Vorschlag sind die Baukosten, die sich nach einem von der Stadt Rüdesheim eingeholten Kostenvoranschlag einer Privat- firma für den reinen Tunnelbau und für die Verlegung der Bahnanlagen nach dem jetzi- gen Preisstand auf rund 25 Millionen DM belaufen, von der Bundesbahn jedoch auf 36 Millionen veranschlagt werden. Die dann noch entstehenden Kosten für die Straße selbst sind in diesen Summen nicht enthal- ten. Gegenüber dem Projekt der rheinwär- tigen Führung der neuen Straße, dem Plan des Landesamtes für Straßenbau, würde das Tunnelprojekt insgesamt um 15 bis 20 Mil- lionen teurer sein. Zwei weitere ebenfalls erörterte Lösungsvorschläge, eine Tieferle- Streckenkührung oder eine Verlegung der Bundesbahn weiter hinaus auf den Rhein, stehen nicht mehr zur Diskussion. Der Tun- nelbau wäre nach Ansicht der meisten Be- teiligten eine ideale und endgültige Lösung des Rüdesheimer Verkehrsproblems, selbst bei einer zu erwartenden weiteren Verkehrs- zunshme, insbesondere durch den in Hrwä⸗ gung gezogenen Wiederaufbau der Hinden- burgbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim als kombinierte Straßen- und Eisenbahn- brücke. Dieser Brückenverbindung kommt durch die Rückgliederung des Saargebietes erhöhte Bedeutung zu. Im Brückenbaupro- gramm ist der Wiederaufbau der Hinden- burgbrücke für 1959/60 vorgesehen, Rüdes- heim, das sich mehr und mehr zum wichtig- sten Fremdenverkehrsort am Mittelrhein entwickelt hat, fürchtet den Rückgang sei- nes Fremdenverkehrs, wenn das Tunnel- projekt nicht zum Zuge kommt. Die dauern- den Störungen durch die Bahn würden sich, so sagen die Stadtväter, nach der Durchfüh- rung der Elektrifizierung noch steigern, ganz abgesehen von einer weiteren Beein- trächtigung des Landschaftsbildes, Die Lö- sung der im Rhein-Nahe-Eck anstehenden Verkehrsprobleme sind ein Anliegen des rhein-mainischen Wirtschaftsraumes und des gesamten westdeutschen Verkehrssystems, und die Stadt Rüdesheim hofft, daß der Bundestag und die Bunderegierung als die letztlich entscheidenden Stellen das Tunnel- Projekt unterstützen werden. Gerhard Rietz Garagenhaus am Zoo Als letztes Gebdude der neuen Zoo-Randbebauung in Berlin wird das Gara- genhaus in der Buda- pester Straße in den nächsten Wochen fertig. Es bietet etwa 470 Einstell- plätze fur Kraftfahrzeuge. Der Betonbau hat ein- einhalb Kellergeschosse und dreieinhalb Geschosse uber der Erde. Die Kraft- fahrzeuge gelangen über Rampen von der Straße; in die obeßen und unte- ren Stockwerke. Entspre- chend den Übrigen Bauten wird das Garagenhaus in Sichtbaton lusgeführt, das heißt, der Beton wird nicht putzt.— Unser dpa- Bild zeigt einen Blick auf das neue Garagenhaus mit den an der Außenfront liegenden Treppenaufgùn- gen. „Automation mit Humanismus meistern“ Ansehen der Volksschule heben/ Vorschläge zur Schulreform Stuttgart. Vorschläge zur„überfälligen“ Schulreform machte am Dienstagabend in Stuttgart der Ulmer Oberstudiendirektor Dr. Felix Messerschmid, eines der maß- gebendsten Mitglieder des„Deutschen Aus- schusses für das Erziehungs- und Bildungs- wesen“. Dr. Messerschmid betonte vor dem Ausschuß„Presse- Funk- Film“ und dem Kkulturpolitischen Ausschuß der nordwürt- tembergischen CDU, daß jede Schulreform das gesamte Schulwesen als Einheit betrach- ten und unsbesondere die Wandlung der Gesellschaftsform berücksichtigen müsse. Eine besondere Bedeutung komme dabei dem humanistischen Element zu, das in allen Schulen, auch in der Volksschule, eine Wesentliche, in der höheren Schule aber die bestimmende Rolle spielen müsse. Nur 80 Werde es möglich sein, Probleme wie die Automation menschlich zu meistern. Volksbefragung um gekündigten Chefarzt Rastatts Bürger gaben beliebtem Arzt Rastatt. Unter den rund 25 000 Ein- wohnern der mittelbadischen Kreisstadt Rastatt brodelt seit Wochen der Aufruhr. Geschossen wird aber nicht mit Pulver und Blei, sondern mit Entschließungen, Protest- versammlungen und Volksbefragungen. Die kommunale Revolutionsstimmung hat sich Mitte Dezember des vergangenen Jahres entzündet, als dem bisherigen Chefarzt des Städtischen Krankenhauses, Dr. med. Hein- rich Schüler, von der Stadtverwaltung in lakonischer Kürze mitgeteilt wurde, daß der mit ihm abgeschlossene Anstellungsvertrag auf Probe über den 30. Juni 1957 nicht mehr verlängert werde. Gründe für die Kündigung des Arztes, der seit zwanzig Jahren in Rastatt tätig ist, wurden nicht angegeben. Aus einer nicht- fentlichen Stadtratssitzung verlautete je- doch, daß Dr. Schüler eine langjährige Er- fahrung an größeren Krankenhäusern oder Universitätskliniken fehle, Da die Stadt ihr Krankenhaus beträchtlich zu erweitern ge- denke, brauche sie eine„ärztliche Koryphäe“, deren Namen allein schon eine starke An- ziehungskraft auf die Patienten ausübe. Diese Begründung löste in der Stadt einen Sturm der Entrüstung aus. Eine breite, alle Schichten der Bevölkerung umfassende Interssengemeinschaft bildete sich für Dr. Schüler. In einer überfüllten Protestver- sammlung forderten mehrere Redner die Revision des Beschlusses, und in einer Reso- lution wurde der Gemeinderat gebeten,„im Interesse der Stadt und des Kreises Dr. Schüler weiterhin als Chefarzt des Kranken- hauses zu belassen und die Kündigung zu- rückzuziehen. Weder der Gemeinderat noch die Stadtverwaltung reagierten bisher auf diese Resolution. In den letzten Tagen fuhr die Interessen- gemeinschaft für Dr. Schüler nun ihr Unsere Korrespondenten melden außerdem: Lebenslänglich für Raubmörder Wuppertal. Das Wuppertaler Schwur- gericht verurteilte den 28 jährigen Schleifer Hams Piotrowyski aus Velbert wegen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerem Raub zu lebenslänglich Zuchthaus, Der Angeklagte erhielt außerdem wegen versuchter Not- zucht, widernatürlicher Unzucht, Erpressung. Betrug und Nötigung zwei Jahre Gefäng- nis. Piotrowski hatte im Juli vergangenen Jahres den 26jährigen Schreiner Heinz Webersen erschlagen und beraubt. Die bei- den bewohnten in Velbert ein Zimmer. Jugendliche Banden festgenommen Berlin. Der Westberliner Kriminalpolizei ist es jetzt gelungen im Bezirk Spandau 12 Miglieder von zwei Einbrecherbanden Ju- genlicher im Alter von 16 bis 20 Jahren fest- zunehmen. Die Jugendlichen haben bei der Vernehmung zugegeben, in Spandau zahl- reiche Klosk- und Ladeneinbrüche sowie Kraftfahrzeugdlebstähle begangen zu haben. 400 Schüler im Streik Iserlohn, Die 400 Schüler der katholischen Volksschule von Hemer bei Iserlohn sind auf Beschluß ihrer Eltern in einen Schul- streik getreten. Wie der Vorstand der Eltern- versammlung mitteilte, geht es darum, die seit dem Abzug der belgischen Truppen aus mehr Stimmen als dem Gemeinderat schwerstes Geschütz auf: Sie startete eine Volksbefragung der Bürger. Die Aktion hatte einen überwältigenden Erfolg. Nach dem vorläufigen Ergebnis haben sich von den 13 279 wahlberechtigten Bürgern 8 951 oder 67,9 Prozent für den Verbleib des gekündigten Chefarztes aus- gesprochen. Das sind 2,5 Prozent mehr, als bei der letzten Gemeinderatswahl. am 11. November 1956 von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten. Ob jetzt der Gemeinderat Farbe beken- nen und die echten Gründe für die Kündi- gung des Chefarztes nennen wird? Im einzelnen regte Dr. Messerschmid für die Volksschule eine„Sekundärschule“ als Oberstufe an, deren Bildungsgehalt im Boden der Muttersprache wurzeln sollte und nicht etwa durch Abstriche aus dem Bildungsgehalt der höheren Schule zu ge- winnen sei. Neben der höheren Schule ist nach Ansicht Dr. Messerschmids eine„Stu- dienschule“ mit höchsten Anforderungen denkbar, deren oberste Klasse eine Art von „Studium generale“ bieten sollte. In der höheren Schule sollten die Versetzungen nur etwa beim Uebergang in die Mittel- und in Oberstufe durch den Zensurendurchschnitt bestimmt werden, sonst alljährlich durch „Gutachten“, die den ganzen Schüler um- fassen. Die besten Hinweise zur Schulreform können nach Auffassung des Referenten aus praktischen Versuchen gewonnen werden. Dazu müßte aber der Ermessensbereich der Schule erheblich ausgeweitet werden. Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer, der Landesvorsitzende der nordwürttember- gischen CDU, stimmte in der Diskussion dieser letzten Forderung bei, betonte jedoch, daß sie bei den Schulleitungen nicht immer Gegenliebe finde. Der Minister vertrat die Ansicht, daß die Umgestaltung der Volks- schule, die unbedingt wieder zu Ansehen kommen müsse, ein Kernpunkt der Schul- reform sein sollte., In Baden- Württemberg liefen bereits an 250 Volksschulen Versuchs- kurse mit dem Ziel, neue Formen der Schulgemeinschaft und neue Arbeitsweisen zu gewinnen. Zu einer anderen Anregung Professor Messerschmids sagte der Kultus- minister, daß bereits Versuche im Gange seien, für besonders begabte Volksschüler mit Hilfe von Förderkursen und über tech- nische Aufbauschulen Uebergangsmöglich- keiten zum Studium an höheren technischen Lehranstalten oder technischen Hochschulen zu schaffen. Gute Straßen bis ins kleinste Dorf Präsidium des Deutschen Landkreistages tagte in Würzburg Würzburg. Das Präsidium des Deutschen Landkreistages, die Spitzenorganisation aller deutschen Landkreise, befaßte sich auf einer Tagung am Dienstag und Mittwoch in Würzburg mit aktuellen Problemen des Straßenbaues, der Außenwerbung, des„Grü- nen Planes“ und des Lastenausgleichs. Vier entsprechende Entschließungen wurden an- genommen. Unter dem Motto„Gute Straßen ins kleinste Dorf“ heißt es in einer Resolution: „Ein Recht auf gute Straßen haben auch jene Staatsbürger, die abseits großer Ver- kehrsadern wohnen“, Die Verantwortlichkeit des Bundes beschränke sich nicht nur auf die Bundesstraßen, vielmehr sollte auch den kleineren Landstraßen als Vermittlern des Verkehrs zwischen den großen Durchgangs- wegen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Landkreistag empfiehlt daher, dem Raume Hemer freigewordene Schule neu zu belegen. Der Schulausschuß der Stadt Hemer hatte dem Stadtparlament eine Empfehlung zugeleitet, in der vorgeschlagen Wird, die belgische Schule den 120 Schülern der Gemeinschaftsschule zur Verfügung zu stellen. Die Eltern der katholischen Volks- schule vertreten jedoch die Ansicht, daß den 400 katholischen Volksschülern diese Schule eher zustehe. Erfolgloser Banküberfall Frankfurt. Ein frecher Raubüberfall auf eine Frankfurter Bankfiliale scheiterte an der Geistesgegenwart des Kassierers, Gegen Mittag betrat ein etwa 30 bis 40 Jahre alter Mann den Kassenraum der Bank in der Frankfurter Altstadt, zog sich einen durch- sichtigen Strumpf über den Kopf und for- derte mit vorgehaltener Pistole die Heraus- gabe von Geld. Der Kassierer und eine 19 jährige Angestellte ließen sich jedoch nicht verblüffen, Auf ihre lauten Hilferufe hin mußte sich der Rauber ohne Mitnahme von Geld zurückziehen, nachdem er einen Schuß abgegeben hatte, der glücklicherweise nie- maden traf. Straßeneinsturz bei Bamberg Bamberg, Die einzige zu dem katholischen Jugendheim auf Burg Feuerstein, südlich die für den Straßenbau bestimmten Mittel nach einheitlichen, gesetzlich festgelegten Gesichtspunkten auf die verschiedenen Bau- lastträger zu verteilen, In einer weiteren Entschließung wendet sich die Landkreis- vertretung gegen die Auswüchse der soge- nanmten Aufenreklame. Darin heißt es: „Eine kleine Anzahl von Firmen, die insge- samt nur einen Bruchteil der deutschen Wirtschaft repräsentleren, führt leider immer noch eine Außenwerbung durch, die alle Bemühungen um den Schutz des Land- schaftbildes gefährdet.“ Auf der Würzbur⸗ ger Tagung wurde erstmals auch die Frage der Randplanung der Großstädte ange- schnitten. Der Landkreistag will sich in Zu- kunft den Problemen der sogenannten „interkommunalen Zusammenarbeit“, der Koordinierung gemeinschaftlicher Anliegen der Großstädte und der umliegenden Land- kreise, besonders widmen. von Bamberg, führende Straße ist auf einer Länge von fast 250 Metern und einer Breite von über 40 Metern eingebrochen. Das von rund 50 Jugendlichen und Nonnen bewohnte Heim kann bis auf weiteres nur zu Fuß über Waldwege erreicht werden. Das Auto fährt wieder mit Frankfurt. Autofahrer, die ihren Wagen im Urlaub nicht vermissen möchten, ihn und sich selbst aber für eine weite Reise schonen wollen, können ihr Auto wieder durch die Bundesbahn mitnehmen lassen, Auf der Strecke Hamburg Hameln— Basel sind seit 1. Februar bis zum 9. Mai täglich Auto- transportwagen eingesetzt. Neue elektrische Schnellzugslokomotiven Frankfurt. Die Bundesbahn wird in den nächsten Tagen die ersten elektrischen Schnellzugslokomotiven einer neuen Bau- reihe in Dienst stellen. Die vierachsigen Lokomotiven haben eine Höchstgeschwin- digkeit von 150 km/std. und wiegen rund 84 Tonnen. Die Maschinen der vorangegan- genen Serie aus dem Baujahr 1936 waren sechsachsig und hatten ein Gewicht von über 108 Tonnen. Seit 1945 hat die Bundes- bahn 864 elektrische Lokomotiven in Auf- trag gegeben: 115 Schnellzuglokomotiven, 41 schwere Güterzuglokomotiven, 123 schwere und 69 leichte Mehrzwecklokomotiven. 12 UMS CHAU IN BADEN-WURTTIEM BERG Von Woche zu Woche mehr Stuttgart. Die Zahl der Fernsehteilnehm im Bereich des Süddeutschen Rundfunſ steigt weiterhin von Woche zu Woche gta an. So wurden allein im Monat Januar nid Weniger als 4228 neue Fernsehgenehmiguf gen von der Post erteilt. Damit erhöhte gi die Zahl der angemeldeten Fernsehteilnehm! in Nord württemberg und Nordbaden auff. 48 000. Davon sind fast 12 000 Geräte in Stut gart, über 8000 in Mannheim, 4350 in Kar ruhe, 2350 in Heidelberg, 1645 in Pforzkei in Betrieb. Auch die Zahl der Rundtunktei nehmer erhöht sich laufend. Zusammen n. kast 10 500 neuen Rundfunkgenehmigung hat sich die Zahl der angemeldeten Run Funkgeräte auf fast 1,15 Millionen erhöl Von den„Ermittlern“ des Süddeutsche Rundfunks wurden im Januar wieder 2200 Schwarzhörer und mehr als 500 Fer sehteilnehmer erfaßt, die sich bisher über Zählung der Teilnehmergebühren gedrüd hatten. N Bundesfachschule für Weinküfer Heilbronn. Im neuen Kellereigebäude d Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt f Wein- und Obstbau in Weinsberg ist jet die Bundesfachschule für das deutsche Wel küferhandwerk eröffnet worden, Das ne Kellerelgebäude der Weinsberger Weinbaſ schule, das gerade zur Eröffnung der Bu desfachschule fertig geworden ist, enth großzügige und mit allen neuzeitlichen II richtungen ausgestattete Ausbildungsrä In viermonatigen Kursen sollen an d Schule jeweils 30 junge Weinküfer in Unterrichtsstunden theoretisch n in wein wirtschaftlichen, betriebswirtschah lichen und kaufmännischen Fragen ausgf bildet werden. Geistesgegenwüärtiger Omnibusfabre Leonberg. In einer scharfen Linksxur der vereisten Stuttgarter Straße in Leo berg kam ein vor allem mit Schulkind voll besetzter Omnibus ins Rutschen u prallte gegen einen Lieferwagen, der 4 der rechten Straßenseite eben entladh wurde, Das schwere Fahrzeug, deszen Bren sen nach dem Zusammenprall nicht me funktionierten, schob den Lieferwagen 10 Stück vor sich her, fuhr die steile rec Straßenböschung empor und rollte dann 4 der abschüssigen Straße weiter, bis es d Fahrer durch geschicktes Mansvrieren 9 lang, den Bus so auf die linke Böschung lenken, daß er sich in Schräglage fest 1 Wäre das nicht gelungen, hätte 7 55 Aufprallen auf die weiter unten stehen Häuser kaum vermeiden lassen. Von Insassen wurde niemand verletzt, Werkunterricht sehr beliebt Stuttgart. Kultusminister Wilhelm Sim tendörfer hat einigen Landtagsabgeerdne auf Anfrage mitgeteilt, daß das A mit immer größerem Erfolg bemüht 10 möglichst vielen Volks- und Mittels 1 Badlen- Württembergs Werkunterricht f zuführen. Bei Schulhausneubauten 0 geeignete Räume schon in die i 0 bezogen und in den Lehrplan 0. 9 zwei Stunden Werkunterricht eingeset. den. An den Pädagogischen Instituten Akademien gilt Werkunterricht als 5; liches Pflichtfach für sämtliche Ae Für die Lehrer fortbildung steht in E 1 ein Werklehrerseminar zur Verküc 1 dem jeweils 30 Lehrkräfte in ee f Lehrgängen in Aufgabe und Techn Werkunterrichts eingeführt werden, Uranuhr mißt Erdalter Tübingen. Ueber neueste physt Methoden für die Altersbestimmu Erde und der Vor geschichtliche 1700 sprach Professor Dr.-Ing. Krüger Proles Antrittsverlesung in Tübingen Dr. Krüger ist der Nachfolger de verstorbenen Professors Kossel al 4 Lehrstuhl für Physik an der 1. Tübingen. Die einzelnen Perioden de von den ältesten Schichten bis tien ließen sich heute mit der radlonrtine oder Uranuhr zeitlich genau bee festlegen, sagte Professor Krügel. 30 sogenannten Kohienstoffunr odel te n karbonmethode sei es möglich, A 11 einige tausend Jahre zurückliegen nisse und Funde zu datieren. S 2 e — Nr. 44/ Dormerstag, 21. Februar 1957 MORGEN Seite Karl Kolb Unternehmen gewidmet hat. Mannheim- Neckarau, den 21. Februar 1957 Am Montag, dem 18. Februar 1957, verstarb unerwartet unser Werkmeister, Herr Wir verlieren mit dem Verstorbenen einen Mitarbeiter, der in unermüdlicher Schaffensfreude seine umfassenden Erfahrungen an verantwortlicher Stelle dem Durch seine stete Hilfsbereitschaft, seine menschliche Aufgeschlossenheit und sein freundliches Wesen war er bei allen Mitarbeitern geliebt und geschätzt. Wir werden dem Verstorbenen immer ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheimer Ketten- u. Maschinenfabrik Weidner& Lahr Gmb. E[ Lerschle dene: von Badeeinrichtungen bei Rothermel zu besichtigen. A 02098 im Verlag. Maskenverleih, modern, Telefon 427 77. Maskenverleih, K 3, 15, 4. St., re. Es lohnt sich, die große Ausstellung Liebhaberduartett sucht Cellistin). Zuschr. unt. P 02102 an den Verl. Kapelle(4 Manm) Fastnachtdienstag ktreil— Adresse einzusehen unter Fotokopien sofort: Lingott, U 6, 12. Suche Beschäftigung mit 1-t-Wagen mit Verdeck, gleich welcher Art. Angeb. unt. 02093 an den Verlag. gepflegt, Merrenbhemden repariert Kleiderpflege Schmitt, L 14, 17. i Hlegesielie unter Nr. 02031 an den Verlag. für Säugling gesucht.— Angebote Hasken-Verleih 2 Nach kurzer Krankheit entschlief heute, sanft und wohlvorbereitet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel, Herr Johann Karl Ries im 87. Lebensjahr. Mannheim, den 20, Februar 1957 Lange Rötterstrage 98 In tiefer Trauer: Frau Katharina Ries geb. Oestringer Georg Maier u. Frau Rosel geb. Ries BER fe Jakob Ries u. Frau Line geb. Flach Gottlob Häusermann u. Frau Else geb. Ries mehr Willi Ries u. Frau Maria geb. Herbert nteilnehm Enkel und Urenkel Rundfun 1 7 sta Beerdigung: armes 23. Februar, um 10.30 Uhr im Haupt- T nich friedhof Mannheim. genehmigu erhöhte 810 mteilnehm adden auf f. äte in Stut 50 in Kar 7 Schwi n Pforzhei Unsere über alles geliebte treue Mutter, Wieger- undfunktel mutter und Oma, Frau sammen n 9 a Hedwig Kohl w deten Run E 1 0 We. nen erhöl geb. Heyl d 5 1 5 ist am 18. Februar 1957 im Alter von 68 Jahren a on uns gegangen. W f 9 Wan In tiefer Trauer: 5 en 120 Rudolf Kohl und Frau Herta 55 geb. Zabilski Heinrich Back u. Frau Käthe inküfer geb. Kohl 5 1 Albert Dech u. Frau 1 95 85 f geb. Kohl 3 1 Albert Krieg u. Frau Eule 1 Seb. KO erg ist jeſ Friedrich Kohlmann u. Frau utsche Welt Mathilde geb. Kohl 5 N und 17 Enkelkinder 5 15 10 Peageifteg: Freitag, 22, Februar, 14.00 Uhr im Friedhof 8 en eudenheim. oitlichen dungsrä len an d cüfer in Ind praktis demirtacu Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, agen ausgf Bruder und Onkel, Herr 1 Ignaz Kuhbach ö Ist am 19. Februar 1937 kurz vor Vollendung seines 78, Lebens- i jahres für immer von uns gegangen. 1 0 Schule 0 155 n 3007 20. Februar 1957 endortts 2 1 0 Toronto(Cenada). . In stiller Trauer: 5 Bren Christina Kuhbach geb. Köhler essen Wineim Berberich u. Frau Alma geb. Kuhbach nicht mel Ferdinand Weigel u. Frau Hisa geb. Kunbach erwagen Erich Weigel(Enkel stelle rec Beerdigung: Freitag, 22, Febrüar 1937, um 11.30 Uhr im Haupt- Ite dann trledhof Mannheim. bis es d zvrieren Böschung age festtu tte sich 9 n stehend n. Von d Nach langer treuer Mitarbeit in unserem Hause zt. verschied unerwartet Herr ellebt Josef Mittmesser helm Sim bgeordnett im Alter von 59 Jahren. Ministeriu 1 müht let, Graphische Kunstanstalt küttenche Gebrüder Müller f el 0 nebst Belegschaft danung el Einäscherung; Donnerstag, 21. Februar 1957, um 13,00 Uhr öchentl WI 5 1 Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. igeselz stituten u als orden VVT. Studieren l in Eßling PCC dddTdGbTbbbdßGTGãGãfß((f(ãfãͤ d erfügung, eimonatig Technik d Statt Karten den, Für die liebevolle Anteilnahme in wort und schrift sowie die zahlreichen Kranz und Blumenspenden, die uns beim ter Heimgang Unseres lieben Entschlafenen, Herrn 11510 8 5 Leo Friefß 1 eo Frie ben g 100 stadtinspektor i. R. r bel Proles 8 Wurden, sprechen wir auf diesem Wege unseren 485 kürt lefempfundenen Dank aus. 1 auf Janz besonders danken wir Frl. Pr. Friedmann für ihre Univen Arztlichen Bemühungen, der Geistlichkeit von St. Boni- kazius für ihre Seelsorge und die trostreichen Worte, der en der Stadtverwaltung Mannheim, seinen ehemaligen Arbeits- ins Tert und Krlegskameraden, den Hausbewohnern sowie allen, aktiven dle dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. en er. Illt Mannheim, den 21, Februar 1987 der Radl 5 füngere, l. Anna Frieß geb. Kaiser ende Eiel und Angehörige und Verkauf billigst. Laden af COPEWWEUI und Rheuma · Schmerz bei Newwensehmefzen und in krifischen lagen hilft des Jahr- zehnte bewährte Citrovanille. Bevorzugt wegen der raschen. erſrischenden Wirkung. leicht vorröglich. Brillich empfohlen. ia Apotheken in labletten, Oblaten, Pulvern VANILLIE Schmerzen. 2. N Für die uns anläßlich unserer Vermählung erwiesenen Auf- merksamkeiten danken wir auf diesem Wege recht herzlich. Emil Veith und Frau Ursula geb., Kern Sandhofen— Waldhof Unterneugasse- Zellstoffstr, — Nach schwerer Krankheit und einem arbeitsreichen Leben ist unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Margarete Glock im Alter von 70 Jahren in die Ewigkeit eingegangen, Jlvesheim, den 19. Februar 1937 Feudenheimer Straße 100 In stiller Trauer: Johann Bierreth u. Frau Barbara Adam Uhl geb, Glock und alle Anverwandten Beerdigung: Freitag, den 22. 14.30 Uhr, im Friedhof Feudenheim. Februar 1937, Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen! Unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Katharina Klein geb. Cautz ist im Alter von 86 Jahren, wohlvorbereitet, für immer von uns gegangen. Mhm.- Gartenstadt, den 19. Februar 1957 Waldpforte 110, früher Käfertal, Winkelweg 17 In stiller Prauere: Die Kinder und alle Anverwandten Beerdigung: Freitag, 22, Februar, 14.00 Uhr Friedhof Käfertal. Seelenamt: Mittwoch, 27. Febr., 7.00 Uhr St.-Laurentius-Kirche. Nach kurzer Krankheit starb am 18, Februar im Alter von 69 Jahren unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater und Bruder, Herr Heinrich Schweitzer Ilvesheim, den 21, Februar 1957 Kallstadter Straße 47 In tie fer Trauer: Heinrich Schweitzer Klaus Kaufhold und Frau Juliane Jakob Huber und Frau Katharina Aug. Hoffmann und Frau Emma und alle Angehörigen Beerdigung: heute Donnerstag, 21. Februar, um 14.30 Uhr im Friedhof Ilvesheim. Nach schwerem Leiden wurde meine lebe Frau, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Anna Schmidle geb, Schäfer im Alter von 31 Jahren erlöst. Mannheim,; den 19. Februar 1957 Augartenstraße 18 In stiller Trauer: Karl Schmidle undd alle Angehörigen Die Beerdigung findet auf Wunsch der Verstorbenen in Schwet- zingen am Freitag, dem 22. Februar, um 15.00 Uhr statt. In tiefer Erschütterung teile ich allen Freunden und Bekannten die schmerzlſche, unfagbare Nachricht mit, daß mein getreuer Lebenskamerad, mein lieber, herzensguter Vater, Herr Heinrich Krug Kammermusiker für immer von uns gegangen ist. Mannheim, den 19. Februar 1957 F 5, 12 8 Charlotte Krug geb. Treptow und Tochter Charlotte 15.00 Uhr Krematorium In tiefem Leid: Feuerbestattung: Freitag, Hauptfriedhof Mannheim. 22. Februar, Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 21. Februar 1957 Hauptfriedhof Rückert, Babette, Hardheim Böhm, Anna, Langenzell Hasch, Anna, Luisenring 42 Fuchs, Marla, Riedfeldstraße 34 Zeit 5 10,00 0 10,30 . 1 11.00 11.30 Krematorium Mitmesser, Josef, Wallstattstraße 3 Friedhof Käfertal Heck, Katharina, Waldhof, Hubenstraße 13 Friedhof Wallstadt Rudolph, Katharina, Mosbacher Straße 36. 13.00 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Bek Gnnimachungeg 5 8 N 3, 12 Kunststraße E Saugrundstück Angestellter sucht sonn, möbl. 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Februar 1957 Die Kanalisationsarbeiten für 1000 m Abwasser-Sammelkanal in Neustadt an der Weinstraße Wer- Rohrprofile bis E 600% 09, Kanaltiefe bis Stadtverwaltung. Der Gelegenheitsarbeiter Hermann W durch rechtskräftiges Urteil des Amtsgerichts Mannh 1 nuar 10857 wegen fortgesetzter gzewerbsmäßiger Abgabenhinterziehung 1, R, zu 4 Monaten Gefängnis, 100,.— DM Geldstrafe und 164,55 PR Wertersatzstrafe Die beschlagnahmten amerikanischen Zigaretten wurden eingezogen. verurteilt. olfram aus Mannheim wurde eim vom 11. Ja- Für den Fasching das echte Bayr. Dirndl ab 25. DM von Wäsecne-Speck N 3, 12 3 Brautbetten 2 Oberbetten, je 4 Pfd. weige Daunenfüll,, 4 Kissen, je 2,5 Pfd. weiße Halbdaunenfüllg., Inlett garantiert federdicht, farbecht, Zusa. 294, DM(auch Teilzahlg. bis 12 Mon.). Verlangen Sie un- bedingt kostenlos Musterangeb., ehe Sie anderweitig kaufen.— Schreiben Sie aber mögl. heute noch an die Firma J. C, Wehrle/ Nachf. (14a) Göppingen/ Württ. Stepp- u. Daunendecken, sowie Betten- u. 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Platzchancen für deutsche Fahrer Das kleine Flandernstädtchen Edelaire ist am Sonntag Schauplatz der achten Welt meisterschaft im Querfeldeinfahren. Sie sollte einen neuen Triumph für Frankreich bringen, das in der 1950 zum ersten Male entschiedenen Welt meisterschaft mit Robic 1950), Rondeaux(1951-1953) und Dufraisse (1954-1956) bislang sämtliche Gewinner des Regenbogen-Trikots stellte. Frankreichs hohem Favoriten Andre Dufraisse droht am meisten Gefahr aus seinem eigenen Lager, und hier vor allem von Meunier, der letztes Jahr in Luxemburg nur um 39 Se- kunden hinter Dufraisse im Ziel lag. Zu beachten ist ferner der Schweizer Bieri, den Dufraisse vor zwei Jahren in Saarbrücken nur um 18 Sekunden hinter sich lassen konnte. Deutschland ist mit vier Fahrern vertreten von denen man dem Saarbrücker Profifahrer und Sieger in der Deutschen Meisterschaft, Günther Debusman, am ehe- sten Chancen einräumen kann, sich in der Spitze zu placieren. Aber auch der Ama- teur Ruffenach(Saarbrücken) 1956 in Luxemburg siebenter— ist nicht zu unter- schätzen. Da auch der Berliner Amateur Psarski bereits über internationale Erfah- rungen verfügt, ist es um die deutsche Mannschaft— auch in der Nationenwertung — nicht schlecht bestellt. Der deutsche Meisterschaftszweite Wolfshohl(Köln) ver- Vollständigt das Aufgebot für Edelaire, das für die deutschen Fahrer gute Placierungs- chancen birgt. Moore akzeptierte Spieser Halbschwergewichts- Box weltmeister Ar- chie Moore(USA) erklärte sich am Montag in New Vork bereit, seinen Titel am 5. oder 12. April gegen Chuck Spieser(USA) zu ver- teidigen. Die National Boxing Association (NBA) hatte ihm eine Frist bis zum 18. März gestellt, erklärte sich aber mit dem neuen Termin einverstanden. Cavicchi„geht aui die Dörfer“ Der ehemalige Europameister im Schwer- gewichtsboxen, Franco Caviechi(Italien), kam am Montag in Bologna in der zweiten Runde eines auf zehn Runden angesetzten Kampfes gegen den Belgier Al Bernard zu emem K.-O.-Sieg. Spitzengruppe der 2. Morgen abend im Musensaal: Saat- Nuswalilboxet stellen sien de? Mad HDH ,xꝗ et Roths Kampf gegen international erprobten Halbweltergewichtler Schirra dürfte Höhepunkt des Abends werden Es ist eine Tatsache, die offenbar nicht aus der Welt zu schaffen ist: Mannheims Freunde des Amateurboxsports werden mit Eintritt der kalten Jahreszeit auf„Spar- ration“ gesetzt; dies um so mehr, nachdem es nun auch der KSV 84 aufgegeben hat, gegen den ständigen Rückgang der Besucherzah- len in der Halle hinter der Uhlandschule— bedingt durch die Bauarbeiten am Alters- heim— anzukämpfen. Bleibt also der SV Waldhof einziger Verein, der mit größeren Veranstaltungen auch im Winterhalbjahr an die Oeffentlichkeit zu treten vermag. Aber an den zehn Fingern ist auszurechnen, wel- ches Risiko er mit der Verpflichtung einer erstklassigen Staffel und der Austragung eines Heimkampfes im Rosengarten eingeht (und warum also Monate zwischen den ein- zelnen Starts liegen). Stichwort Heimkampf: Morgen abend, um 20 Uhr, ist es wieder einmal soweit. Die Staffel der drei deutschen Meister klettert erstmals in diesem Jahre im Musensaal durch die Seile. Zwar fehlt noch Klahm, der nach seiner Sperre wegen Vereinswechsel für Mannschaftskämpfe erst am 1. Juni frei wird; im übrigen aber tritt die Mannschaft in bester Aufstellung an. Was auch angebracht sein dürfte, nach- dem wir die vertraglichen Abmachungen mit dem Gegner eingesehen haben. Die Staf- fel, die sich als saarländischer Mannschafts- meister in Mannheim vorstellt, ist mit der Repräsentativstaffel des Landesverbandes Sgdar identisch. Durchweg in zahlreichen Auswärts und Auslandsstarts erprobte und geschliffene, dazu kämpferisch den Gastgebern wohl in nichts nachstehende Boxer. Gerade das also, was man sich als Gegner für die Schützlinge Jackl Hoffmanns Wünscht. Den Stamm der Gäste bilden die bekannten Spitzenkräfte des Boxklubs Völk- lingen, die„Lücken“ schließen Repräsentativ- kämpfer aus den übrigen Boxsport treiben- den Vereinen an der Saar. Aus vereinsinternen Gründen fehlt ledig- lich der ursprünglich gemeldete„Star“, oder besser: der bekannteste der Mannschaft: Weltergewichtler Grauß aus Fraulautern, der sich kürzlich durch seinen Punktsieg über Polens Europameister Drogosz in die vorderste Reihe der DABV-Auswahlboxer schob. Diese Schwächung wird jedoch durch den Start des Ungarn-Flüchtlings Zsiska ausgeglichen, der in seiner Heimat seit Jah- ren als der nach Laszlo Papp stärkste Mittel- gewichtsboxer galt und jetzt die Kampfer- laubnis für deutsche Mannschaften erhalten hat. Nach ihm darf man besonders auf Wer- ner Schirra, Mitglied der Kernmannschaft des DABV, gespannt sein; der zweimalige Gewian der Landesmeisterschaft und der Ruf als stärkster Halbweltergewichtler an der Saar sind die beste Empfehlung dafür, daß Willi Roths Kampf zu einem Höhepunkt des Abends wird. Ueberhaupt erhalten die Begegnungen ihren besonderen Reiz dadurch, daß die Asse der Geste in den Gewichtsklassen kämpfen, in denen auch der SV Waldhof seine stärksten Kräfte einsetzt. Das gilt so- wohl für die Fliegengewichtsbegegnung Ed- gar Basels gegen den dreifachen Landesmei- ster Widersporn, wie für Willi Kohrs Kampf gegen Olympiateilnehmer und Mitglied der Kernmannschaft Kurt Schirra, für Böttchers Ausein andersetzung mit Zsiska, oder das Fighter-Duell Roth— W. Schirra. Neben Böttcher, Roth, Ritter, die übri- gens für den Rußlend-Länderkampf in en- gerer Wahl stehen und mit Klahm und Kohr auch an den Ausscheidungskämpfen zu den Europameisterschaften in Prag teilnehmen, kommen bei den Gastgebern im Bantam Hans l, im Welter Größmann, im Halbmittel Müller und im Halbschwer Zenk zum Ein- satz. Die Saarstaffel steht mit Widersporn, Jost, Pack, K. Schirra, W. Schirra, Schmidt, Pech, Zsiska, Strauß und dem Trierer Keß- ler, der für den zunächst gemeldeten Schwer- gewichtler Bartholmà einspringt.—1— Zieht sich der Mannheimer vom Rennsport zurück? Hur Hlöchet hätte Weiß gefährlich werden können Ueberlegener Sieg des Schwarzwälders beim 30-km-Langlauf der Deutschen Nordischen Skimeisterschaften Der Harzer Skiverband, dem in diesem Jahr die Ausrichtung der Deutschen nordi- schen Skimeisterschaften übertragen worden ist, hat kein Glück: Nachdem die Meister- schaften schon Anfang Februar wegen der ungünstigen Witterung abgesagt werden muß ten, herrschte bei der Eröffnung eben- fallls kein ideales Winterwetter. In dem 470 Meter hoch gelegenen Altenau war die Schneedecke trotz Schneefalls in der vergan- genen Nacht so dünm, daß alle Langlauf pisten am acht Kilometer entfernten und 700 m hoch gelegenen„Torfhaus“ abgesteckt werden mußten. In dieser Höhe schneite es stark, als 37 Läufer am Mittwochvormittag zum ersten Wettbewerb der Meisterschaften, dem 30Km-Langlauf, in die Spur gingen. Das Rennen wurde zu einem großen Erfolg für den Schwarzwälder Skiverband, denn mit Siegfried Weiß, Oskar Burgbacher(beide Skizunft Brend) und Heinrich Schwer(Scho- mach) kamen drei Schwarzwälder unter die Liga Süd auf Reisen: Waldo-Sehlußttio muß auf der hu sein Der 1. FC Pforzheim bringt 3:0-Erfolg in Ulm als Empfehlung mit Das Rennen um die beiden ersten Plätze in der 2. Liga Süd ist so gut wie gelaufen. Nach einjähriger Abwesenheit dürften 1860 München und der SSV Reutlingen wieder in die Reihe der Oberligaclubs eintreten. Auch die Abstiegsfrage scheint so gut wie entschie- den zu sein, denn für den Karlsruher FV und den VfR Heilbronn besteht fast keine Aus- sicht mehr, in der zweiten Vertragsspieler- Klasse zu bleiben. Und all diese Entscheidun- gen sind bereits elf Spieltage vor Beendigung der Serie so gut wie sicher. 8 Die 24. Runde sieht die fünf in der Tabelle in Führung liegenden Clubs auf fremdem Gelände spielen. Dabei heißt es für 1860 München auf Draht zu sein, wenn man beim VII. Neustadt, der auf eigenem Platz bisher nur eine Niederlage erlitt, keine unliebsame Ueberraschung erleben will. Eine leichte Aufgabe scheint dem Tabellenzweiten SSV Reutlingen beim Schlußlicht VfR Heilbronn bevorzustehen. Aber auch für die Achalm- Städter heißt es am Neckarstrand aufzupas- Sen. Ob Dritter oder Vierter in der Tabelle, dieses Fragespiel wird zwischen den punkt- gleichen ASV Cham und Ulm 1846 noch ein Weilchen andauern. Die Spieler aus dem Bayrischen Wald scheinen am Sonntag beim Karlsruher FV einem Punktgewinn näher zu sein, als die Ulmer beim TSV Straubing. Fünfte im Bunde ist die Spygg. Neu- Isen- burg, die versuchen will, beim nicht ganz Sattelfesten SV Wiesbaden zu beiden Punk- ten zu kommen. Wenig zu bestellen sollte der SV Darm- stadt 98 beim bisher auf eigenem Gelände ungeschlagenen FC Singen 04 haben. Erfolgs- chancen rechnen sich Hessen Kassel(beim VB Helmbrechts) und Bayern Hof(beim FC Hanau 93) aus. Aber mehr wie eine Punkte- teilung sollte dabei kaum für die reisenden Clubs herauskommen. Für den SV Waldhof wird es von der Ab- wehr abhängen, ob es gegen den 1. FC Pforz- heim zu beiden Punkten reicht. Der 3:0-Er- kolg in Ulm spricht für die Goldstädter, deren Angriff durch diesen Erfolg Auftrieb erhal- ten haben dürfte.— Es spielen: VfL Neu- Stadt— 1860 München; VfR Heilbronn— SSV Relitlingen; Karlsruher FV— ASV Cham; TSV Straubing— Ulm 1846; FC Singen 04 SV Darmstadt 98; FC Hanau 93— Bayern Hof; SV Waldhof— 1. FC Pforzheim; SV Wiesbaden— Neu-Isenburg; VfB Helm- brechts— Hessen Kassel. Schwedische Eishockey-Siege Die schwedische Eishockey-National- mannschaft gewann am Dienstag in Stock- holm vor 12 000 Zuschauern das Länderspiel gegen die USA mit 3:2(1:0, 1:1, 1:1) und ab- Solvierte damit eine erfolgreiche General- probe für die am Sonntag in Moskau begin- nende Weltmeisterschaft. Der schwedische Tabellenzweite Grums IK schlug am Dienstag vor 2000 Zuschauern in Füssen den Deutschen Eishockeymeister EV Füssen mit 6:5(2:1, 2:3, 2:1) Toren. In dem nahezu ebenbürtigen Kampf fielen bei den schwedischen Gästen die saubere Schei- benführung und gute Steilpaß kombination Auf, Der beste Mannschaftsteil bei Füssen War die Verteidigung mit Beck und Egger- bauer und überraschenderweise der Nach- wuchssturm, der drei der fünf Tore erzielte, während der erste, in der deutschen Natio- nalmannschaft spielende Sturm mit Pfef- ferle, Egen und Trautwein leer ausging. Die Tore schossen für EV Füssen Kleber(2), Krötz(2) und Beck(1) und für Schweden Segermann(2), Wallström, Waller, Sundh und Adrian(je I). Vi gegen MIK und Schalke Der VfB Stuttgart wird am 3. März im Neckarstadion gegen MTK Budapest(Vörös Lobogo) ein Freundschaftsspiel austragen. Voraussetzung ist, daß das Innenministerium in Bonn die Einreiseerlaubnis für die Ungarn erteilt. Am 9. März(Samstag) wird der VfB — ebenfalls im Neckarstadion— in einem Freundschaftsspiel gegen Schalke 04 antreten. ersten Fünf. Nur die beiden Bayern Helmuth Hagg und Xaver Hindelang konnten sich zwischen das Schwarzwälder Läufertrio schieben. Am Start fehlte der Mannheimer Hermann Möchel, der in letzter Mimute abgesagt hatte. Dies kam um so überraschender, als sich Möchel zur Zeit in sehr guter Form befindet. Erst vor 14 Tagen konnte er in einem 8-km- Lauf in Oberstdorf die gesamte Allgäuer Elite um über vier Minuten„abhängen“. Gustl Berauer, Langlaufreferent des Deut- schen Skiverbandes, vermutet, daß sich Möchel vom aktiven Skisport zurückziehen werde. Schade, mit 33 Jahren hätte er sicherlich noch einige Jahre Zeit hierzu ge- habt Hermann Möchel wäre wohl der einzige ernsthafte Konkurrent an diesem Tag für Siegfried Weiß gewesen. Der Schwarzwälder lief ein ausgezeichnetes Rennen. Nach der ersten Runde— die 15 km lange Strecke war nicht allzu schwer und wies einen Höhen- unterschied von 120 m auf— lag Weiß be- reits über Zwei Minuten vor dem Bayern Hagg, seinen Vereinskameraden Burgbacher und Schwer, sowie dem Allgäuer Hindelang. Bis zum Kilometer 22 dehnte er seinen Vor- sprung auf 3:15 Minuten aus und erreichte schließlich, obwohl er 14 Minuten nach dem Startläufer auf die Strecke gegangen war, mit großem Vorsprung als Erster das Ziel. Zu seiner„Begrüßung“ brach erstmals die Sonne durch die Wolkendecke Um den zweiten Platz gab es noch einen verbissenen Kampf. Die Spur war in der zweiten Runde stark vereist. Das entschied vermutlich zugunsten des Vorjahrsmeisters Helmuth Hagg, denn der wesentlich ältere Oskar Burgbacher, der sich bis km 22 auf den zweiten Platz vorschieben konnte, hatte nicht mehr die Kraft zu einem entscheiden- Amerikaner wollen von Sailer lernen: den Endspurt. So wurde er von Helmut Hagg mit 10 Sekunden Abstand auf den dritten Platz verwiesen. Die Leistung des deutschen Vorjahrsmeisters verdient, obwohl er von Weiß mit über vier Minuten Abstand geschlagen wurde, volle Anerkennung, denn er hatte in diesem Jahr nicht mehr für die 30 km trainiert, sondern sich ganz auf die 15-km- Distanz spezialisiert.„Wenn ich schon da bin, kann ich auch die 30 km mit- laufen“, meinte Hagg, der schon vor dem Rennen auf Siegfried Weiß getippt hatte und für sich selbst nur einen 5. bis 7. Platz erhoffte. Ergebnis des 30 km Langlaufes: 1. und deutscher Meister Siegfried Weiß(Schwarz- wald) 1:57,15; 2. Helmut Hagg(Bayern) 2:01,32; 3. Oskar Burgbacher(Schwarzwald) 2:01,42; 4. Raver Hindelang Bayern) 2:03,34; 5. Heinrich Schwer(Schwarzwald) 2:04, 10. Donnerstag, 21. Februar 1937/ Nr. 44 717 Waldsportplatz im Blicknunkt In den Punktespielen der nord 1 Fußball-Amateurliga geht es den scheidungen entgegen. Für den Titel 8 men praktisch nur noch Vorjahresmeister Amicitia Viernheim, der VfL Neckarau ud ASV Feudenheim in Frage. Viernheim kann am Sonntag auf dem Weg zum erneute Titelgewinn einen großen Schritt vorwärts kommen, Wenn ihm auf eigenem Platz ein Sieg gegen den VfL Neckarau gelingt. Ohne Schwierigkeiten müßte sich d. ASV Feudenheim gegen das Schluglicht durchsetzen und dadurch seine Position 1 Vorderfeld der Tabelle behaupten. Wande! Plankstadt in Feudenheim auf verlorene Posten steht, könnte dem VfB Bretten 8 den ASV Durlach wenigstens ein Teilerfolg gelingen. Beim Nachbarnduell Forchheim Segen Daxlanden muß der Gast in besserer Form als zuletzt aufspielen, wenn er seinem Konto zwei weitere Punkte gutschreiben Will. Weinheim, das sich schon im Vorspiel gegen dem DSC Heidelberg durchsetzte Wird diesen Erfolg auf eigenem Platz wohl ie. derholen. Birkenfeld muß man in Schwet⸗ zingen mindestens eine Remis-Chance ein- räumen, dagegen dürften die Pforzheimer Rasenspieler und Phönix Mannheim in Lei- men bezw. in Hockenheim um Punktverluste kaum herumkommen. Dann würde vor allem die Situation für die Mannheimer recht bedenklich. Es ist nicht ausgeschlossen, daß in dieser Saison drei Vereine absteigen Mit Plankstadt und Bretten stehen zwei da. von bereits fest. Es spielen: FV Weinheim— DS Heidel- — berg; Spfr Forchheim— FV Daxlanden: VfB Bretten— ASV Durlach; Fy Hocken- heim— Pbönix Mannheim; ASV Feuden- heim— TSG Plankstadt; Amicitia Viern- heim— VfL Neckarau; SV Schwetzingen SV Birkenfeld; VfB Deimen— VfR Pforz- heim. In Karlsruhe gegen Rumänien Ringer-Länderkampf mit stärkster Staffel In einem Ringer-Länderkampf stehen sich am 30. März in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe die Nationalmannschaft von Rumänien und Deutschland gegenüber. Den Vorkampf verlor die deutsche Staffel in Bukarest mit 3:5. Beim Rückkampf wird der DAB keinerlei Experimente eingehen und seine zur Zeit stärkste Mannschaft auf- Stellen. Die Besetzung der einzelnen Klassen steht noch nicht fest. 5 Eine junge schwedische Ringer-National- staffel wird zu Ostern gegen eine deutsche Ringermannschaft zu mehreren Kämpfen antreten. Nach den bisherigen Planungen Werden die Schweden in Karlsruhe, Pforz- heim und Wiesental auf die Matte gehen. Die endgültige Terminfestlegung trifft der deutsche Ringrichter Werner Artmann (Karlsruhe), der am 28. Februar und 1. März in Goeteborg den Länderkampf Schweden gegen Finnland leitet. Eishockey-Weltmeisterschaft: est 1958 wiede/ Kanada- dss In Moskau dürften nur die Tschechen der Sowjetunion gefährlich werden Man hat in Moskau alles versucht, um die Kanadier und Amerikaner doch zu einer Teilnahme an der 24. Welt meisterschaft im Eishockey zu bewegen. Aber selbst die Lok- kungen mit großzügigen Tagesgeldern, Krim-Urlaub usw. vermochten diese Länder nicht umzustimmen. So bleibt der Sowjet- union nichts übrig, als eine Rumpf-Welt- meisterschaft auszutragen, deren Wert na- türlich beschränkt ist. Dem über die Absage erstaunten Sportpublikum in der UdSSR verschwieg man den wahren Grund des Boykotts wegen des Eingreifens in Ungarn, man erklärte das Ausbleiben der Uebersee- Nationen mit finanziellen Schwierigkeiten und politischem Druck. Auch mittel klassige Eishockeyländer wie die Schweiz, Italien und Westdeutschland fehlen bei dem Tur- nier vom 24. Februar bis 5. März. Dafür Joni weiß um das Heheimnis des richtigen gleitens Die Tempo-Regulierung beherrscht er wie kein Zweiter/ Oesterreichs Ski-Asse in den USA Mit Ander! Molterer, Josl Rieder und Putzi Frandl ist Toni Sailer nach USA ab- gereist. Es gehört keine große prophetische Gabe dazu, um vorherzusagen, daß der drei- fache Olympiasieger auch bei den drei Groß- veranstaltungen in der neuen Welt im Mit- telpunkt stehen wird. Aber die Amerikaner haben Oesterreichs Asse nicht zur Fremden- verkehrswerbung oder zum Autogramm- schreiben hinüber geholt, sie wollen lernen, vor allem von Toni Sailer. Man ist es bei dem 21 jährigen Kitzbüheler nicht erst seit Cor- tina gewöhnt, daß er seine Rennen gewinnt, aber noch immer staunen selbst die Fach- leute, Wie er sie gewinnt. Das hat sich in dieser Saison nicht ge- andert. Oesterreichs Sportwart Friedl Pfeiffer kommentierte Sailers jüngste Erfolge:„Er ist seiner Umgebung schon um etliches voraus. Für ihn ist das Gleiten eine Wissenschaft, die er jetzt zu einer ungeheuren Meisterschaft entwickelt hat. Nicht nur, daß er auf jeder Piste die schnellste und beste Linie findet— er bereitet sich auf jedes einzelne Rennen richtig vor. In Fachkreisen weiß man seit langem, daß Toni Sailer seine Rennen in den flachen Stücken und im zweiten Teil der Strecke mit un wahrscheinlicher End geschwindigkeit ge- winnt. In Kitzbühel nahm er einem entfes- selten Molterer auf dem Schlußstück über den Hausberghang vier Sekunden ab. In Badgastein holte er nach seinem Absitzer drei Sekunden gegenüber dem Sieger Leitner auf, und in Garmisch- Partenkirchen war er am Horn auf Wasserschnee und Gras im unteren Teil der Olympiastrecke einfach nicht zu bändigen, so daß Damen-Trainer Fritz Huber begeistert ausrief:„Für mich ist er der Allerbeste!“ Ein Vorarlberger Skifabrikant hat Toni Sailer vielleicht am besten und eingehend- sten studiert. Sein Urteil:„Toni weiß um das Geheimnis des richtigen Gleitens. Er hat seine Ski immer so am Hang, daß sie die ge- ringste Reibung aufweisen. Darüber hinaus beherrscht er die Tempo- Regulierung wie kein Zweiter. Seine Bindung ist stets weiter hinten aufmontiert als bei allen übrigen Läu- fern. Dadurch werden die Bretter vorne ent- lastet, sinken nicht ein und sind auch hinten leichter zu belasten. Alles läuft mühelos, zu- mal Sailer mit Vor- und Rücklage seine Ge- schwindigkeit beliebig korrigieren kann. Er wein genau, wann und wo er aufrecht, ge- bückt oder mit großer Vorlage fahren muß. Mir macht es Freude, Sailer immer wieder einen neuen und noch schnelleren Ski zu präsentieren.“ Zweifellos ist Toni Sailer mit seiner groß- artigen Gleittechnik als Abfahrer und Rie- senslalom-Spezialist genau so ein Bahn- brecher und Wegbereiter, wie es der Nor- weger Stein Eriksen vor ihm mit seinen Laufschritten und Stockstößgen im Slalom War. Erst wenn die übrige Weltelite das Sailersche Prinzip des bestmöglichen Glei- tens im athletischen und technischen Sinne voll beherrscht, wird die Ueberlegenheit des Kitzbühelers vor allem auf den flachen Stücken der Rennpisten ausgeglichen werden Können. Wenn Sailer auch noch im Slalom den „Lauf“ am Hang mit seinen dynamischen Figuren und rationeller Stockarbeit zur Per- fektion entwickelt, könnte der Ski- Athlet aus Kitzbühel die Elite bei der Weltmeister- schaft 1958 in Badgastein noch eindeutiger beherrschen, als 1956 bei den Olympischen Spielen in Cortina. Und die Amerikaner sind gut beraten, wenn sie bei diesem Mann in die Lehre gehen. Vier Punkte für Füssen? ScR brennt in Bad Zu Beginn der Saison sah es gar nicht danach aus, als sollten die schwarz-gelben Füssener in diesem Jahr ihren sechsten Mei- stertitel im Eishockey unter Dach und Fach bringen. Aber jetzt dürfte es am neuen Titel- gewinn der Allgäuer keinen Zweifel mehr geben. Nach mehreren Niederlagen durch den ewigen Riwalen Sc Rießersee nahm der EV Füssen im entscheidenden Augenblick Revanche und warf die Männer um Biersack und Eipe Hoffmann aus dem Rennen, so daß höchstens der EC Bad Tölz den Füssenern noch den Titel streitig machen kann. Hier der Tabellenstand: 1. EV Füssen 4 31:8 8:0 2. EC Bad Tölz 5 8 3. SC Riegersee 5 18:20 64 4. VfL Bad Nauheim 5 12:35 2:8 5. ERC Mannheim 5 15.29 0710 Sollte dem Sc Riehßersee am Samstag in Bad Tölz ein Sieg gelingen, so käme der augenblicklich in erster Linie dem verlust- punktfreien EV Füssen zugute, da die * Tölz auf Revanche Garmischer und Tölzer dann je vier Minus- punkte aufwiesen. Was die Weiß-Blauen aus Rießersee zu einer besonderen Leistung be- Flügeln könnte, wären die Revanchegedan- ken, denn auf eigenem Eis wurde der Alt- meister geradezu deklassiert. Füssen wird Sich auf der Reise zum VfL Bad Nauheim (Samstag) und zum Mannheimer ERC, den schwächsten Endrundenteilnehmern, wohl kaum einen Punktverlust erlauben. Als in Garmisch der EC Bad Tölz gegen Rießersee 2:3 gewann, fehlte beim SCR der gesperrte Fries. Aber auch mit ihm hätte sich die nervenstarke, taktisch klug geführte Tölzer Mannschaft kaum überraschen lassen. Spielen die Schützlinge von Mike Daski wie- derum so unbeschwert, so kann es für den SCR eine neue Niederlage geben.— Sowohl in Bad Nauheim als auch in Mannheim ge- wann der SC Rießersee nur knapp, obwohl die Vertreter der Nordgruppe leistungsmäßig erheblich schwächer sind. Punktverluste der Füssener wären hier große Ueberraschungen. nehmen an ihm einige Mannschaften teil, die nur billige Punktelieferanten sein kön- nen, wie Japan, Oesterreich und DDR. Auch Polen und Finnland können nur um die Plätze kämpfen, sie haben in dem Achter- Feld keine Chancen auf einen der drei er- sten Ränge. Es ist schade, daß der Zweikampf zwi- schen Kanada und Rußland, der seit 1954 den Weltmeisterschaften seinen Stempel aufdrückt, jetzt unterbrochen wird. Seit dem Aufstieg der Russen zur Weltklasse haben von den Vereinsmeisterschaften Kanadas nur die Penticton V's, die 1955 in Krefeld mit 5:0 über UdSSR siegten, voll zu über- zeugen vermocht. Dagegen waren 1954 die Lyndhurst Motors(1:7-Niederlage) und 1956 die Waterloo Kitchener Dutchmen(0:2) eine mehr oder weniger große Enttäuschung. Dieses Jahr hatte Kanada erstmals die Ab- sicht, eine Nationalmannschaft an Stelle eines Clubs nach Europa zu senden. Nun, auf die sportliche Delikatesse eines erstmals stattfindenden Länderspiels Kanada UdSSR zweier wirklicher Nationalmannschaften wird man sich erst 1958 bei der 25. Jubi- ljäums-Weltmeisterschaft freuen können. In Moskau dürfte es ziemlich sicher sein, daß die Sowjetunion ihren Weltmeistertitel von Cortina 1956 erfolgreich verteidigt. Nur dle Tschechen, die heuer einige gute Ergebnisse gegen russische Auswahlmannschaften her- ausholten, können vielleicht gefährlich wer- den. Schweden sollte den dritten Platz ein- nehmen, nachdem es die Reise nach Mos- kau nicht mit der stärksten Mannschaft an- tritt, sondern einer verjüngten Vertretung den Vorzug gab. Die Schwedenauswahl stützt sich im wesntlichen auf die Provinzvereine, in ihr fehlt auch der Saisonschützenkönig „Lille-Lulle“ Johansson, der Ehemann der früheren deutschen Eiskunstlauf-Weltmei- sterin Gundi Busch. Die„Schlüsselspiele“ unter 28 Partien in Moskau werden folgende Begegnungen sein Schweden— CSR(27. 20, UdssR CSR (2. 3.) und UdssR— Schweden(5. 3“. Nur wenige Fachleute zweifeln daran, daß die Russen auf eigenem Eis ihre dritte Weltmeisterschaft gewinnen. Kanadas Bi- lanz mit 16 Titeln wird aber weiter un“ erreicht bleiben. Zweimal war die Tschecho, slowakei und je einmal Schweden, USB und England im Besitze des höchsten Titels. Blitz-K. o.-Sieg von Valdes Der kubanische Boxer Nino Valdes be- siegte am Dienstagabend vor 17 000 Zu- schauern im Londoner Earl-Court-Stadion den britischen Schwergewichtsmeister Joe Erskine durch technischen K.o. in der ersten Runde. Der Kampf dauerte nur zwel Minu- ten und drei Sekunden. Der kubanische Schwergewichtsboxer gab dem britischen Meister nicht eine Chance. Sofort zu Beginn der ersten Runde mußte Erskine nach einer schweren Rechten von Valdes bis fünf 1 Boden gehen, Kaum hatte er sich, merkeli angeschlagen und glasigen Auges, erhoben, da schickte ihn Valdes erneut zu Boden. Noch einmal raffte er sich mühsam auf, 5 als er dann erneut zusammensackte, stopp 5 Ringrichter Jack Hart den Kampf. 12 en affel tehen Halle von Den el in wird gehen auf- assen onal- itsche pfen ingen Forz- ehen. der mann März jeden en teil, kön- Auch die hter- 1 er- Zwi- 1954 mpel dem laben aadas feld über- 4 die 1956 eine nung. Ab- telle Nun, mals 48SR aften Jubi- . v daß von r die nisse her- Wer- ein- Mos- t an- tung tützt cönig der mei- en in sein: CSR aran, lritte Bi- un⸗ cho- und 5 Zu- idion Joe rsten Iinu- ische zqchen ginn einer f 2 klich oben, den. aber pple Nr. 44/ Dormerstag, 21. Februar 1957 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite eee Geringe Steuersenkungs-Chance vergünstisungen für Bergbau (eg) Der Finanzausschuß des Bundestages will noch in diesem Monat die Anträge auf lineare Einkommensteuersenkung und an- dere Steuererleichterungen diskutieren, die ihm von den verschiedenen Fraktionen und Abgeordnetengruppen zugegangen sind. Als rermin ist der 27. Februar vorgesehen. Pie Chancen für eine zehnprozentige oder sogar fünfzehnprozentige Tarifsenkung werden je- doch in Bonn nach wie vor nur gering ein- geschätzt. Der Ausschuß befürwortet, daß dem Bergbau neue Steuervergünstigungen für Untertageinvestitionen gewährt werden. Solche Investitionen sollen bei kleinen Zechen in künf Jahren, bei größeren Zechen in zehn Jahren zur Hälfte vom steuerpflichtigen Ge- winn abgeschrieben werden können. Auch der Erzbergbau, der Braunkohlenbergbau und der bayerische Pechkohlenbergbau sol- len in die Neuregelung einbezogen werden. Endgültige Beschlüsse hat der Finanzaus- schuß jedoch noch nicht gefaßt. Er hat sich jedoch am 20. Februar grund- sätzlich geeinigt, bei der Neuabteufung von Schachtanlagen des Bergbaus eine weit- gehende Abschreibung zu gewähren. Im ersten Jahr sollen insgesamt 75 v. H., zusam- mengesetzt aus der Sonderabschreibung von 50 v. H. und der Normalabschreibung von 25 V. H., abgeschrieben werden können, wenn es sich um Untertageanlagen, sowie um solche Uebertageinvestitionen handelt, die im ursächlichen Zusammenhang mit dem Untertagebetrieb stehen. Vom Bergbau war ursprünglich eine völlige Bewertungsfreiheit des Untertagevermögens gefordert worden. Wachstumsschwierigkeiten im Ost-West/ West-Ost-Handel Versprechungen ersetzen nicht Lieferfähigkeit Der Warenaustausch der Bundesrepublik mit den Ostblockländern wird immer leb- hafter. Er nahm im Vergleich zum Vorjahr im Jahre 1956 um über 70 v. H. zu. Die Entwicklung kennzeichnen folgende Ziffern: Gesamtumsatz in beiden Richtungen: 1954 689 Mill. DM 1835 1049 Mill. DM 1936 1818 Mill. DM Gegenüber dem Jahr 1954 ist also eine Verdreifachung des Warenaustausches ein- getreten, wobei im Jahre 1956 die deutsche Ausfuhr 924,7 Mill. DM die westdeutsche Einfuhr 892,8 Mill. DM an Wert erreichte. Es ergab sich mit 32 Mill. DM hierbei ein relativ geringer deutscher Ausfuhrüberschuß. Innerhalb des gesamten Außenhandels der Bundesrepublik spielen die Ostblock- länder auch in den vergangenen Jahren nur eine geringfügige Rolle. Ihre Beteiligung betrug. 5 1956 3 0% 1955 2 9% des gesamten westdeutschen Außenhandels- umsatzes. Das Ergebnis ist durch die Schwie- rigkeiten im Handel mit Ungarn in den letzten Monaten des Vorjahres sehr stark beeinträchtigt worden. Auf die einzelnen Ostblockländer entfielen 1956 folgende Außenhandelswerte: Land Einfuhr Ausfuhr Millionen DM Polen 240,5 298,7 UdSSR 222,5 288,9 CSR 139,9 159,9 Ungarn 143,3 98,4 Rumänien 59,5 50,4 Bulgarien 32,9 28,3 Interessantes fut die Hausttau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher verbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts-GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Während der letzten Tage konnte die Butterer zeugung im Westen der Bundes- republik etwas verstärkt werden. In Nord- und Süddeutschland dagegen ging die But- terproduktion etwas zurück. Seit Tagen kommt nun laufend neue Auslandsware über die Grenzen. Hauptsächlich liefern Däne- mark, Schweden und Oesterreich. Es wird aber auch Butter aus Norwegen, Finnland und aus Uebersee geben. Damit bessert sich die Versorgung allmählich. Zunächst werden die Verbraucherpreise allerdings noch auf dem augenblicklichen Stand bleiben. Käse: Die Preise für holländische Schnitt- käse sind bereits gesunken und werden wahrscheinlich allmählich weiter nachgeben. Die Preise für dänische und deutsche Ware werden sich wohl kaum ändern. Sie werden aber weiterhin niedriger sein als die Preise für Hollandware. Fette: Obwohl die Preise für Speiseôl am Weltmarkt aufwärts gerichtet sind, könnte es im Bundesgebiet zu einer Sen- kung der Verbraucherpreise kommen. Grund: Die Lieferfirmen haben reichliche Vorräte und die Hausfrauen allem Anschein nach ebenfalls. Schmalz bietet weiterhin günstige Einkaufsmöglichkeiten. Die Lieferanten ver- fügen auch hier über erhebliche Bestände. Inländisches Schmalz hat niedrigere Preise als amerikanische Ware. Das Schmalz aus den USA könnte aber unter dem Eindruck des scharfen Wettbewerbs preiswerter werden. Eier: Den höheren Sommerzoll tragen tatsächlich die ausländischen Lieferanten. Das Eierangebot im Ausland ist so reichlich, daß die Exporteure mit ihren Forderungen entsprechend zurückgehen mußten. Für die deutschen Hausfrauen bleiben die Eier 80 preiswert wie bisher. Das Angebot aus der deutschen Erzeugung nimmt laufend zu. Geflügel: Es bleibt bei den niedrigen Ge- flügelpreisen. Ausländische Gänse und En- ten werden verschiedentlich als„Schlager“ angeboten. Die Pfundpreise liegen dabei um 1,90 DM. Seefisch: Endlich hat sich das Wetter auf See beruhigt. Damit können die Fischdamp- fer auch größere Fänge einbringen. So wird hauptsächlich Seelachs angelandet. Aber auch Kabeljau, Rotbarsch und Schellfisch sind reichlicher in den Fängen vertreten als bisher. Die Hausfrauen werden nun also günstigere Einkaufsmöglichkeiten finden. Fleisch: Frisches Rindfleisch wird soviel kosten wie bisher. Kalbfleisch kann in Süd- deutschland, teilweise aber auch in Süd- Westdeutschland etwas teurer werden. Das Angebot aus den Winterkalbungen läßt hier schon nach. Die Notierungen sind entspre- chend gestiegen. Die Preise für Schlacht- schweine sind zuletzt praktisch nur in Süd- westdeutschland noch etwas gesunken. Preis- senkungen für Schweinefleisch sind im Bun- desgebiet nur dort noch möglich, wo die wiederholten Preisrückgänge für Lebendvieh bisher nicht voll bis zum Verbraucher durch- gedrungen sind. Kartoffeln: Die Verbraucherpreise können noch sinken. Das Angebot ist bei der milden Witterung reichlich. Salatkartoffeln gibt es in dieser Jahreszeit natürlich kaum noch. Vorhanden sind vor allem stärkereiche Sor- ten wie„Ackersegen“. Obst: Die Qualität der Lageräpfel wird bei der milden Witterung durchaus nicht besser. So bleiben die Preise für wirklich gute Tafelware fest. Spitzenqualitäten kön- nen sogar etwas mehr kosten als bisher. Die Preise der B- und C-Ware dürften da- gegen nicht anziehen. Das Angebot aus dem In- und Ausland bleibt noch immer beacht- lich. Für Apfelsinen wird man soviel zahlen wie bisher. Mit den Mandarinen geht es so- wohl mengen- als auch qualitätsmäßig zu Ende. Ein Anlaß zu Preiserhöhungen ist in- folgedessen nicht vorhanden. Zitronen blei- ben preiswert. Gemüse: Etwas weniger als in den letzten Tagen können Weigkohl, Porree, Zwiebeln, ausländischer Salat sowie Blumenkohl ko- sten. Die sinkenden Salatpreise konnten auch den Preis für Chicoree drücken. Für Rotkohl wird man soviel zahlen wie bisher. Wirsing, der im Augenblick besonders gefragt ist, kann dagegen ein wenig teurer werden. Marktberichte vom 20. Februar Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielten: Aepfel A 15—25, B 10—14, C 6—8, Feldsalat 100130, Spinat geputzt 35, Weißkohl 8-10, Rotkohl 15—16, Wirsing 12, Rosenkohl 45—50, Karotten 9—13. Selle- rie 18-23, Lauch 18—25, Zwiebeln 16-20. NE-Metalle Elektrolyt-RKupfer für Leitzwecke. DEL.-Notiz 8 DM 296,00— 299,00 Blei in Kabeln DM 137—138 Aluminium für Leitzwecke DM 250—265 Westckeutscher Zinn-Preis DM 909—918 — In diesem Zusammenhang stellt der Verein zur Förderung des Hamburgischen Wärtschaftslebens fest, daß ein Handelsver- trag mit der UdssR für die Abwicklung der gegenseitigen Geschäfte durchaus von un- tergeordneter Bedeutung sei(vergl. MM vom 13. 2. Ohne Vertrag den Rußland-Handel vorangetrieben). Auch die Vereinbarung von Zuteilungslisten(Kontingentslisten) tragen nicht wesentlich zur Förderung des Handels bei. Dies beweise die unbefriedigende Ent- wicklung des sowjetischen Handelsverkehrs mit Frankreich und Oesterreich. Mit diesen beiden Ländern sind solche Abkommen zu- standegekommen. Das vorjährige Ergebnis des Außenhan- dels mit der Sowjetunion zeigt außerdem nach Ansicht von Osthandelskaufleuten, daß die Befürchtung, die Bundesregierung habe durch mangelnden Eifer bei der Aus- gestaltung der Ostbeziehungen die deutsche Wirtschaft in Gefahr gebracht, von den öst- lichen Märkten verdrängt zu werden, in Wirklichkeit nicht besteht. Im Vergleich zu anderen west- europäischen Ländern zeige es sich, daß diese auch nicht besser ins Ge- schäft gekommen seien. Vor Osthandels-Illusionen in den kom- menden Jahren wird vom Verein zur För- derung des Hamburgischen Wirtschaftslebens jedoch gewarnt. Man dürfe die Erwartungen nicht allzu hoch schrauben. Zwar sei der sowjetische Bedarf an westlichen Industrie- gütern sehr groß, das sowjetische Angebot jedoch relativ uninteressant und gering- kügig. In der gleichen Zeit, in der diese Ham- burgische Organisation diese Erklärung ab- gibt, bezeichnete der sowietzonale Minister für Außenhandel und innerdeutschen Handel, Heinrich Rau, in einer in Berlin abgehalte- nen SED- Versammlung die Nichterfüllung des sowjetzonalen Ausfuhrplanes als eine besonders ernste Angelegenheit. Im neuen Jahr seien— nach Raus Ausführungen— bereits wieder neue Rückstände zu verzeich- nen. Rau nannte als Ursache dafür, daß die Organisation der Arbeit in vielen Betrieben nicht in Ordnung sei. Von einem Mangel an Effektenbörse Frankfurt a. M., Aufträgen oder an Produktionsmaterialien könne nicht die Rede sein. Rau wies auf die politischen Auswirkun- gen einer Nichterfüllung der Exportverpflich- tungen hin.„Wie soll sich 2. B. ein unab- hängiger Nationalstaat auf unsere tech- nische Hilfe orientieren, wenn er die Erfah- rung macht, daß wir Verträge nicht einhal- ten?“ Eingehend legte der Minister dann dar, welche wirtschaftlichen Schäden der Sowjetzone entstehen würden, wenn sie nicht durch planmäßige Ausfuhr die not- wendigen Einfuhren finanzieren helfe. Die Sowjetzone führe zum Beispiel für die Be- völkerung mehr Getreide ein, als der Staat durch Erfassung und Aufkauf aus der eige- nen Landwirtschaft erhalte.„Wir brauchen 9,8 Millionen Tonnen Steinkohle, aber da- von fördern wir nur 2,7 Millionen Tonnen Selbst. Den Rest von über 7 Millionen Tonnen muß importiert werden. Ein Drittel unseres Walzstahlbedarfs kommt aus dem Import. Der gesamte Bedarf an Baumwolle in Höhe von 95 000 Tonnen kommt aus dem Import, ebenso ein großer Teil der Wolle und anderer Rohstoffe für unsere Konsumgüterindustrie. All das muß importiert, und all das muß be- zahlt werden. Aber bezahlen kann man nur, wenn man vorher exportiert hat.“ Rau kündigte an, daß im Rahmen der Staatlichen Plankommission der Sowjetzone eine Wirtschaftskommission oder ein Wirt- schaftsrat geschaffen werden soll. Dieses leitende Gremium soll im wesentlichen ge- bildet werden aus dem Vorsitzenden der Staatlichen Plankommission und aus den für Wirtschaftsfragen im Präsidium des Ministerrates zuständigen stellvertretenden Ministerpräsidenten bzw. Ministern. Die jetzigen, von stellvertretenden Minister- präsidenten geleiteten Kommissionen für verschiedene Wirtschaftsgebiete sollen dabei mit den entsprechenden Abteilungen der Staatlichen Plankommission verschmolzen werden. Jedes Mitglied des neuen Gre- miums soll sowohl für die Planung als auch für die operative Anleitung und Kontrolle auf dem ihm unterstehenden Gebiet verant- Wortlich sein. Bank für Arbeit und Wirtschaft Mannheim 20. Februar 1957 Börsenverlauf.(VWD) Die freundliche Grundstimmung blieb erhalten, obwohl sich nur ge- ringe Unternenmungslust zeigte. Die Stimmung gestützt. am Montanmarkt waren Mannesmann wurde durch Hoffnungen auf höhere Dividenden weiter begehrt. Deutsche Edelstahlwerke ver- Zeichneten in Erwartung eines günstigeren Umtauschverhältnisses einen Kursgewinn von etwa vier Punkten. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften verzeichneten veränderte Kurse. Elektro- und Versorgungspaplere waren gehalten, bei ruhigem Handel nahezu un- lediglich Siemens tendierten etwas leichter. Fest lagen Motorenwerte unter Führung von Bayerische Motorenwerke, die auf Gerüchte über die Aufnahme der Flugzeugmotorenproduktion laufend gefragt waren und etwa zehn Punkte über Vortag bis 113½ bezahlt werden mußten. Großbanken-Nachfolger setzten ihre Aufwärtsbewegung bis um drei Punkte fort. Allgemeine Industriewerte und Lokalpaplere rohig und nur vereinzelt stärker abweichend. Anhaltende Abgaben in Zellstoff-Waldhof drückten die Notlerung auf 108. Die Börse schloß ruhig. An den Rentenmärkten blieb die Lage unverändert. Aktien 19. 2. 20 2. Aktien 19. 2 20. 2. Aktien 19 2. 02 Accumulatoren 144 144 Mannesmann. 168½ 170 eh. GH: Adlerw. Kleyer 112 11⁵ Metallges. 405 420 U i 140 1405 AES„ 184½ 184 hein Braunk. 247 247 a ee 1370 Aschz el! 80 80 hein. Elektr. 109 100 GH Nürnberg 19% 134 Aussburg-Nürnb. 203 202 Rheins tal! 101%¼ 10%[Bet. Ges. Ruhrort 203 20⁰ Bayer, Motoren 104 107 RW WM§ö 199 199 Bemberg 57½ 380% Salzdetfurten. 103 ¾ 193¾ Berger Tiefbau 133 134 Schering 200 20⁵ eh. Hoesch a BBC An,. Schlossquellbrau.-— 137 137 Buderus 107 107%[Schubert& Salz.) 168 8 108 Hoeschwerke 1 1 Chem. Albert 139% 138 Schwartz Storch. 200 209 Kltessener Bergw. 132 132 Conti Gummi. 258½ 258½ Seilwolfft 120 120 Industriewerte Daimler-Benz 302 Siemens& Halske 189% 189 Degussa 247 24½[Sinner 110 110 Dends 105 2 Südzucker 7 1900 eh. Kloeckner w.: Bt. Erddẽ! 4 VDN 3 8 b. ce:, er enen„ 2% fer oe. s Ot Steinteus 204— N 5 1755 5 Eloeckner-Bergb. 137½ 137½ Durlacher Hof eiB- Ikon 2 5 5 Bichbaum- Werger 21 215½[Zellstoff Waldhof 110¼ 109/ Stahlw. Südwestf. 160 1669 El. Licht& Kraft 125 12⁵ Enzinger Unlon 5 128 B a n a 184 5 eh. Ver. Stahlw.: Gebr Fahr Badische Ban 4 5 10 Farben Lau. Bayr. Hypothek. e Ant.-Sch.)) 30 35%[u Wechsel-BK. 205 207 l 128 128½ BASF 3 170% Commerzbank) 11½ 11 8 Bergw 132% 132½ Casella. 1 270/ 273 Commerz: Bochum. Verein 132 132 Farbenf. Baer 189% 189 ¼ u. Credit-Bankx 204½ 204%[ ußstahlw Witt. 173 174 Farbwerke Höchst 176½ 177 Deutsche Bank)„e, Hamborn. Bergb. 105¼ 107% Feldmühle 1 324 320 Süddeutsche Bank 20⁰ 202 Handels Union 238 238 Felten& Guill. 193 163[Presdner Bank)„%„/ Phönix Rheinrohr 169 169 Goldschmidt 172 17⁴ Rhein-Main Bank 207 200 Hüttenw Siegerl. 223 223 Gritzner Kayser. 190½ 190½ Pfälz. Hyp.-Bank 103 107, Niederrh. Hütte 171 171 Grün& Bilfinger 15½ 154 5 Reichsbank-Ant.%% 0%. Knemst. Union 15½ 15½ Harp. Bergbau 105% 105 Rhein. Hyp.-Bank 7555 108%[ Rhein- Westf Holen gamen 20 250 Dego(Vorzug).%] 5%] Eisen u. Stan! 170 170 olzmann 2 2 8 Klein, Schanzliin: i 8 i Nano Stahle, Südwestt. 40% 109, . a 5 85 1 3 1 Aug Thyssen-H. 104 163 Lahme yer eh. Eis. u. en- N f 8 3 98 e Zeche Erin 203 2³ Linde's Eis 220%½ 22½½[Neue Eisen-Hutte 124 124 Ludw. Walzmühle l 100 10⁰ Stahlw. Bochum 117% 118 )= RM-Werte Neubelebte Diskussion um Bundesbankgesetz (eg) Die Diskussion im Bundestagsaus- schuß für Geld und Kredit über die Gestal- tung des Bundesbankgesetzes ist durch einen Vorschlag neu belebt worden, den der Aus- schußvorsitzende Hugo Scharnberg(CDU) jetzt seiner Partei vorgetragen hat. Scharn- berg will die Widerstände gegen ein einstufi- ges Notenbanksystem unter anderem dadureli überwinden, daß den Präsidenten der Lan- deszentralbanken größere Kompetenzen zu- gewiesen werden, als dies im Entwurf der Bundesregierung vorgesehen ist. Auch 8011 die Bank deutscher Länder nicht in„Bun- desbank“ umgetauft werden. Die SPD-Bundestagsfraktion setzte sich am 20. Februar dafür ein, daß das Direk- torium der künftigen Bundesbank sich aus acht M²ütgliedern des engeren Vorstandes und zehn Vertretern der Landeszentralban- ken zusammensetzen soll. Damit hätten die Landeszentralbanken das Uebergewicht. Ihre Beauftragten wären vom Bundespräsi⸗ denten auf Vorschlag des Bundesrates nach Anhörung der jeweiligen Landesregierung zu bestellen. 85 KURZ NACHRICHTEN (LSW) Gegen eine Senkung der Gewerbesteuer sprach sich die Gruppe Cc des Städte- verbandes Baden-Württemberg bei einer Ar- beitstagung in Achern aus. Der Gruppe C00 gehören etwa 66 Mittel- und Kleinstädte bis zu 20 000 Einwohnern in Nord- und Südbaden an. Die Bürgermeister äußerten die Befürchtung, daß bei einer Senkung der Gewerbesteuer der 3 nur schwer ausgeglichen werden nne. 860 Millionen für den Wohnungsbau (LSW) Ueber 860 Mill. DM Baugeld sind dem Wohnungsbau im abgelaufenen Jahr durch die öffentlichen Bausparkassen— Landesbau- sparkassen— zugeflossen. Nach einer Mitteilung der Badischen Landesbausparkasse ist dies das höchste Auszahlungsergebnis seit Bestehen der öffentlichen Bausparkassen im Bundesgebiet. Die Zahl der seit 1948 mit Hilfe der öffentlichen Bausparkassen Landesbausparkassen „ Wohnungen beträgt gegenwärtig 45 000. 8 Verbraucher sollen Preise dämpfen (AP) Die Verbraucher sollen in Zukunft besser darüber aufgeklärt werden, welche Nahrungsmittel sie in der jeweiligen Jahres- zeit zu den günstigsten Preisen und mit höch- stem Nährwert kaufen können. Auf Antrag der Sozialdemokraten hat der Ernährungsausschuß des Bundestages die Bundesmittel zur Auf- klärung der Verbraucher für das Rechnungs- jahr 1957/58 um 250 00 DM auf 750 000 DN erhöht. In parlamentarischen Kreisen hofft man, daß eine bessere Aufklärung der Ver- 2 sich auch preisdämpfend auswirken wird. Gegen Begünstigung der Zonengrenzbetriebe (Wo) Das Bundesfinanzministerium(BFM) wendet sich gegen die Vorschläge parlamen- tarischer Kreise, daß Zonengrenzbetriebe eine 50prozentige Ermäßigung der Umsatzsteuer er- halten sollen. Das BFM weist darauf hin, daß eine Umsatzsteuervergünstigung auf Grund des Standortes eines Unternehmens mit dem deut- schen Umsatzsteuersystem nicht vereinbar sei. Ferner bestehe die Gefahr von Steuervermei- dungen, die sich nur schwer verhindern ließen. Hanomag- Verhandlungen in Argentinien 5 Zu Verhandlungen mit der argentinischen Regierung ist ein Mitglied des Vorstandes der Hanomag AG, Hannover, nach Buenos Aires geflogen. Wie die Gesellschaft mitteilt, ist einer der wichtigsten Punkte der Besprechungen die seit langem erhoffte Freigabe des im Dezem- ber 1955 beschlagnahmten Vermögens der Hanomag Argentinia S. A. In dem vor kurzem von der Hanomag ver- öfkentlichten Geschäftsbericht für 1955/56 ist darauf hingewiesen worden, daß die Liefe- rungen von Traktoren und Traktorenteilen nach Arentinien auf Grund eines Vertrages mit der argentinischen Regierung auch nach Ablauf des zweiten Vertragsjahres im Frühjahr 1957 weitgehend von der Neuordnung der Verträge abhängen. Es ist anzunehmen, daß dieses Thema jetzt ebenfalls eingehend behandelt wird. Die geplante Errichtung einer Fabrika- tionsstätte in Argentinien ist von der Hanomag seit Ende 1955 zurückgestellt worden. 0 Freie Devisenkurse 25 Geld Brief 1000 ital. Lire 6,665 6,685 100 belgische Franes 8,345 8,355 100 französische Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,63 95,83 100 holländische Gulden 110,00 110,22 1 kanadischer Dollar 4,38 4,39 1 englisches Pfund 11,741 11,761 100 schwed. Kronen 80,95 81,11 100 dänische Kronen 60,475 60,595 100 norweg. Kronen 56,695 58,815 100 Schweiz. Frank.(fr.) 97,84„04 1 US-Dollar 4,1966 4,2068 100 ö§sterr. Schilling 16,115 16,155 100 OM-W= 427,50 DM-O; 100 DM-O= 24,84 DMW Die Zeche zahlt die gesamte Volkswirtschaft Rund funkrede des Bundes wirtschaftsministers Wir veröffentlichen nachstehende Rundfunkrede des Bundeswirtschaftsministers, die Professor Erhard am 15. Februar hielt. Die Rede hat lebhaften Protest der Gewerkschaften, besonders der 10 Metall, hervorgerufen. Hierbei forderte die IG Metall in ihrem offiziellen Organ den Rücktritt des Ministers, der„immer wieder Oel ins Feuer der sozialen Spannungen gieße“, DGB-Vorsitzer Wilm Richter erklärte, man müsse den Eindruck haben, als ob der Wirtschaftsminister ein Minister der Unternehmer sei. Auch die SPD beschuldigte Erhard, die Oeffentlichkeit gegen die Sozial- demokraten aufzuhetzen. Erhard seinerseits wies alle diese Vorwürfe zurück und übergab den Wortlaut seiner Rede der Oeffentlichkeit,„damit jeder deutsche Staatsbürger sich sein eigenes Urteil bilden kann, ob der Bundeswirtschaftsminister oder die Gewerkschaften in der Beurtei- lung dieses Streiks vernünftig und richtig gehandelt haben“. 9 8 Metallarbeiter in Schleswig-Holstein 115 en ihre Arbeit wieder aufgenommen. Der E Streik, den Deutschland seit Jahrzehn- en erlebte, ist somit nach 16 Wochen beendigt . 16 Wochen also ruhte die Arbeit in 5 größten Industrie Schleswig-Holsteins, in reren Lande, das zu den ärmsten der Bundes- Ting zühlt, das nach dem Krieg von das bilinssströmen überschwemmt wurde und 15 bis heute die wirtschaftlichen Folgen der ingliederung von Millionen Menschen noch nicht überwunden hat. 5 5 97 mich zu diesem Streik bisher in 78 entlichkeit nicht geäufdert, weil ich die seit 2 55 7 so intensiv geführten Verhandlungen mir e e wollte. Zudem mangelte es vert 1 der ressortmäßigen Geschäfts- Nandi ung auch an der unmittelbaren„Zu- 885 8 Nunmehr aber, d. h. nach der l dieses Streiks, kann ich endlich 05 je zahlreichen Anfragen antworten, die ir als Wirtschaftsminister in den letzten 5 5 zugegangen sind. Es handelt sich da- Bel Anfragen aus allen Teilen der deutschen 05 erung, die durchweg von einer echten 199 7 um die Auswirkungen solcher Ausein- n auf unser Wirtschaftliches Sein 1 5 Waren und oft in der Frage gipfelten, 230 Wir zu erwarten hätten, wenn solche Vor- 8e in Deutschland Schule machen sollten. Imre Mittelpunkt dieser Briefe steht vor allem 40 8 wieder die Frage: Wer bezahlt nun sentlich die Zeche? Sind es die Arbeiter, die 16 Wochen auf Teile ihres Lohnes verzichtet haben; sind es die Gewerkschaften, die erheb- liche Streikgelder auszahlen mußten; sind es die bestreikten Unternehmen, die nicht produ- zieren konnten; sind es die Kunden dieser Un- ternehmen, denen die Ware fehlte;— Kurz, wer zahlt nun diese mehr als 300 Millionen Mark, die unserer Volkswirtschaft durch die Arbeitsruhe auf den Werften und in den an- deren betroffenen Betrieben verlorengingen? Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig: Die Zeche zahlt unsere gesamte Volkswirt- schaft, d. h. wir alle, die Verbraucher und auch Sie, die Millionen Familien in Stadt und Land, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer. Die weitere bange Frage, die mir in solchen Zuschriften immer wieder gestellt wird, lautet dahin: Können wir uns denn in Deutschland solche Produktionsausfälle und Belastungen der gesamten Wirtschaft leisten? Das eine ist sicher: Dieser Streik ist in unserem Volk ab- solut und weithin unpopulär gewesen, um 80 mehr, als in seinem Verlauf die schlichten Ge- bote der Fairneß und des guten Geschmacks gröblich verletzt wurden. Diese Art des Ar- beitskampfes hat dem Ganzen, nicht zuletzt der Idee der freien Entscheidung und Selbstver- antwortlichkeit der Sozialpartner, schwer ge- schadet. Ich habe hier gewiß nicht die Absicht, mich zum Richter darüber aufzuwerfen, ob die For- derungen der Gewerkschaften berechtigt waren oder ob das Recht auf Seiten der Arbeitgeber lag, wenn sie die Forderungen der Gewerk- schaften abwiesen. Immerhin ist nicht zu ver- kennen, daß sie das mit dem guten Gewissen von Männern tun konnten, die in dem soge- nannten Bremer Abkommen den Metallarbei- tern weit entgegengekommen Waren und täg- lich erwarten konnten, daß die Gewerkschaften nicht unmittelbar anschließend neue und zu- sätzliche Ansprüche erheben würden. Es bedarf keiner Frage, daß das Streikrecht unantastbar ist und bleiben soll. Trotzdem ist die Frage berechtigt, ob wir es uns anderer- seits leisten können, nein mehr, ob es nicht eine fast tödliche Gefahr für das Ganze be- deuten müßte, wenn dieses schlechte Beispiel Schule machen würde. In der Tat: Diesem Streik sind in gefährlichem Maße klassen- kämpferische Züge aufgeprägt worden, die Wir längst vergessen glaubten.— Wer einmal in jener kleinen Zeitung geblättert hat— den Streiknachrichten—, die die Gewerkschaften Während der Arbeitsruhe in Schleswig-Holstein täglich herausgaben, der muß erschrecken vor der Unbedenklichkeit, ja Unverantwortlichkeit, mit der hier Haß gesät wurde. Zum Glück sind die Schleswig- Holsteiner Menschen eigenen Schlages, die für ihre Ziel- strebigkeit ebenso bekannt sind wie für ihre unerschütterbare Wohlanständigkeit. So dürfen wir also hoffen, daß an ihnen auch diese Klas- senkämpferische Stimmungsmache der Streik- wochen wirkungslos abgeglitten ist. Das aller- dings entschuldigt keineswegs jene Verant- wortlichen, denen es allem Anschein nach dar- auf ankam, eine Atmosphäre tiefen Mißtrauens zu sden, Migtrauen aber— einmal in die Men- schen eingepflanzt— läßt sich nicht schnell und nicht leicht wieder ausrotten. Und selbst die gesündeste Volkswirtschaft erträgt es nicht, wenn sich die in ihr wirkenden Menschen haß- erfüllt anfeinden und zerspalten. Wer hat nicht auch davon sprechen hören, daß dies nicht zuletzt ein politischer Streik gewesen sei? Wer anders als die parteipoli- tischen Freunde des überwiegenden Teils der Gewerkschaftsführung, d. h. als die sozial- demokratische Opposition, könnte vor Wahlen Vorteile von einer wirtschaftlichen und so- zialen Unruhe erwarten, die mit der Arbeits- niederlegung gewissermaßen als politisches Nebenprodukt fast automatisch anfällt? Das ist gewiß ein harter Vorwurf, und ich möchte des- Halb auch nicht ohne weiteres bereit sein, an solche Zusammenhänge zu glauben.— Immer- hin erklärte sich die SPD-Fraktion des Bun- destages mit den Organisatoren des Streiks ausgerechnet in einem sehr kritischen Stadium der Auseinandersetzung sehr betont soli- darisch, und die örtlichen SPD-Gruppen ver- fuhren ähnlich. Der zweite Vorsitzende der SPD sandte zu alledem noch ein ermutigendes Telegramm an die Streikleitung in Kiel. End- lich und vor allem aber versuchte die sozial- demokratische Opposition im Bundestag, eine gesetzliche Regelung im Sinne der Streikziele durchzusetzen, obwohl es das erste Prinzip je- des demokratischen Parlaments ist, Gesetze niemals unter dem erkennbaren Druck irgend eines interessierten Bevölkerungsteiles zu be- raten und zu beschließen;— ja, das selbst denn nicht, wenn eine Mehrheit des Parla- ments oder gar alle Fraktionen einhellig die gestellten Forderungen gutheißen sollten. Die Parteipolitik hat also mit dem Streik in Schleswig-Holstein immerhin einige bemer- kenswerte Berührungspunkte aufzuweisen ge- habt. Und dennoch will ich nicht annehmen oder gar behaupten, daß die Sozialdemokraten — mögen sie auch in innerem Widerspruch und zerspalten teils für, teils gegen die von mir geführte Wirtschaftspolitik sein— die erste Gegelenheit benutzen wollten, um sich aufs neue jene längst überholten klassenkämpfe- rischen Thesen zu eigen zu machen, wie sie in den Streik-Nachrichten verbreitet wurden. Das möchte ich überhaupt einmal sagen, daß sich die Spo nicht einerseits zu einer freien Wirtschaftsordnung bekennen und gleichzeitig das Wirtschaftsprogramm der Gewerkschaften gutheißen kann, das das Gegenteil von Markt- wirtschaft ist. Diesen Widerspruch verdaut selbst nicht das einfachste Gemüt. Die Gewerkschaften sind ja schließlich eine kraftvolle Organisation, ja wohl der mächtigste Wirtschaftsverband überhaupt. Ihre Arbeit ist für die soziale Befriedigung unentbehrlich. Gerade darum aber bedarf es keines Hin- weises, daß auch die Tätigkeit dieser an Men- schen und finanziellen Mitteln so überaus rei- chen Organisation dem Interesse und Wohl 2238 ganz en Volkes untergeordnet bleiben muß.. Ich weiß aus persönlicher guter Erfahrung sehr genau, daß die maßgebenden Führer der Gewerkschaften nicht anders denken. Darum glaube ich sehr wohl sagen zu können, daß die schweren Entgleisungen, die wir in Schleswig- Holstein erlebten, nur daraui zurückzuführen sind, daß die Gewerkschaften von einem kri- tischen Zeitpunkt ab die Streikstimmung mit Mitteln wachzuhalten gezwungen waren, deren Gefährlichkeit sie wohl erkannten, daß sie aber schließlich die Geister nicht mehr zu bannen vermochten, die sie selbst gerufen hatten. Sie wissen es ja selbst, daß unser Volk bzw. unsere Wirtschaft seit Jahren in einem steilen Aufstieg steht. Alle Schichten des Vol kes haben an dem allgemeinen Fortschritt teil- haben dürfen, und ich glaube, daß das auch jeder zu würdigen weiß. Es liegt mithin in nie- mandes rechtverstandenem Interesse, daß der ja noch längst nicht vollendete Aufbau unserer Wirtschaft und unseres sozialen Lebens sol- cherart gestört werden. Es ist schon schlimm genug, wenn jede Volks- und Berufsgruppe sich zu Lasten aller anderen bereichern will; aber wenn das gar in einer bewußt geschürten Atmosphäre des Klassenhasses und der sozialen Zwietracht geschieht, dann sollen und müssen alle Redlichen sich dessen bewußt sein, daß höchste Gefahr im Verzuge ist. Wir sind in 5 unserre geistigen und materiellen Maßlosigkeit drauf und dran, unser Glück zu verspielen, Hiere spreche ich wieder alle an, wenn ich sage: Möge unserem Volke der Katzenjammer — au seigener Schuld heraufbeschworen— er- spart bleiben. Auch von dem Streik in Schleswig-Holstein muß nun— da er zu Ende ist— gesagt wer- den, daß er sich im Grunde für niemanden gelohnt hat. Ich weiß mich mit der Mehrheit des deutschen Volkes, insbesondere mit der Arbeiterschaft und den Frauen, einig, wenn ich sage: So geht es nicht! 1 Seite 10 MORGEN Donnerstag, 21. Februar 1957 Nr. 4.— — Die Zeit der Mordkommandos muß vorbei sein! Die Israelis können nicht Jerusalem, im Februar „In allen Kulturländern der Welt wird der Versuch, einen Menschen zum Selbst- mord zu zwingen, als unmoralische Tat beurteilt. Warum nun wird der Versuch, unseren Staat, ein ganzes Volk also, zum Selbstmord zu zwingen, anders beurteilt?“ Diese Frage wird in den Straßen Israels immer und immer wieder gestellt. Sie ist eine müßige Frage, weil sie an der Tatsache Ab 22. Februqr, 18 Uhr sind sämtliche Abteilungen des Mennheimer Morgen nur noch öber Telefon Sd.-Nr. 24931 zu erreichen! nichts ändern kann. Diese Tatsache, das Ul- timatum an Israel, den Gazastreifen und den Dingang in den Golf von Eylath zu räumen, ohne ausreichende Garantien für die eigene Sicherheit zu bekommen, hat natürlich mit moralischen Kategorien nichts zu tun. Sie ist das Ergebnis einer politischen Konstellation, die der einfache Mann in der Straße nicht so ohne weiteres verstehen kann. verstehen, warum ihr Sicherheitsbedürfnis nicht anerkannt wird Von unserem Korrespondenten M. V. Ben- gavriel Niemand in Israel— die äußerste Rechte ausgenommen— ist an einer Vergrößerung des Staatgebietes interessiert. Die beiden Dinge, an denen man wirklich inteèressiert ist, sind zwei ganz primitive Probleme, die den Staat und jeden seiner Bewohner be- treffen: die Abwehr der allnächtlichen Ueberfälle durch Mordbanden aus dem Gaza- streifen und die Möglichkeit, mit allen Na- tionen Seehandel zu treiben. Durch die Be- setzung des Gazagebietes und jenes Punktes am Eingang zur Eylathbucht, wo die Aegyp- ter eine Kanonenstellung eingerichtet hatten, um den israelischen Hafen zu blockieren, schienen diese beiden, für Israel und jeden seiner Bürger lebenswichtigsten Probleme gelöst. Es war nicht die idealste, aber die ein- zig praktische Lösung. Eine Garnison in einer Wüste, ein paar hundert Kilometer vom Mutterland entfernt unterhalten zu müssen, stellt in jeder Beziehung eine Be- lastung für das Verteidigungsbudget eines armen Staates im Aufbau dar, da diese Garnison einer Nachschublinie zur See und einer Rückendeckung durch Kriegsschiffe bedarf. Die Verwaltung von Gaza wieder mit seiner sehr armen Bevölkerung, für deren wirtschaftliche Entwicklung Aegypten in den acht Jahren der Okkupation kaum so viel getan hatte, wie Israel in den drei Monaten seit der Besetzung, geht auf Kosten der vielen Tausenden von jüdischen Neueinwanderern, die in Nordafrika täglich in ihrem Leben bedroht waren. Man ist 80 naturgemäß in Israel über diese beiden Er- oberungen, zu denen man durch die Um- stände gezwungen wurde, nicht restlos be- Tito sucht Anschluß an Europa Jugoslawien möchte mit der OEEC zusammenarbeiten Von unserem Korrespondenten Karl Rau Belgrad, im Februar In diesen Tagen traf die Regierung Jugo- slawiens eine Entscheidung auf dem Wirt- sSchaftssektor, der auch höchste politische Bedeutung zukommt: Tito erklärte sich be- reit, mit der Europäischen Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit(OEEC) zu- sammenzuarbeiten. Außerdem, so ließ die Belgrader Regierung wissen, werde Jugo- slawien alle Bemühungen zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Marktes unterstützen. Mit dieser Entscheidung will die jugo- slawische Regierung zunächst beweisen, daß sie in ihrer Außenpolitik unabhängig ist und auch Entscheidungen treffen kann, die jedem anderen Ostblockstaat verwehrt sind. Nach den ungarischen Revolutionsereignissen wurde Jugoslawiens Stellung sowohl dem Osten, als auch dem Westen gegenüber Auhßerst delikat. Bis zu diesem Zeitpunkt stand die Freundschaft Titos mit dem Kreml Wieder in voller Blüte, während sich im gleichen Maße die Beziehungen zum Westen, besonders zu den USA, abkühlten, eine Tat- sache, die in der brüsken Ablehnung der Amerika-Reisepläne Titos ihren Ausdruck fand. Nachdem dann der Kreml den jugo- slawischen Nationalkommunisten die Haupt- schuld für die Entwicklung in Polen und Ungarn in die Schuhe schob, zieht sich jetzt die„aktive Koexistenzpolitik“ Titos— im Westen Schaukelpolitik genannt— in der unangenehmen Situation zwischen zwei Stühlen. Belgrad lebt jetzt in der nicht unberech- tigten Furcht, von dem Ostblock erneut wirt- schaftlich und damit auch politisch unter Druck gesetzt zu werden. Seit Wochen befin- det sich eine jugoslawische Wirtschaftsdele- Sation in Moskau, ohne positive Resultate erreicht zu haben. Die vom Kreml und Pankow gemeinsam zugesagte Hilfe beim Ausbau der jugoslawischen Aluminiumindu- strie wurde zurückgezogen und auch Bulga- rien hat praktisch bereits wieder den Wirt- schaftsverkehr mit Jugoslawien eingestellt. Wenn Tito nun in dieser Situation plötzlich erklärt, an der europäischen Wirtschafts- organisation und am Gemeinsamen Markt interessiert zu sein, so will Belgrad damit eine drohende, für Jugoslawien kaum noch zu ertragende wirtschaftliche Isolierung ver- meiden. Nicht minder bedeutungsvoll scheint der sich abzeichnende Wechsel des wirtschafts- politischen Kurses zu sein. Der für 1957 auf- gestellte„Gesellschaftsplan“ zielt ausdrück- lich auf eine raschere Einschaltung der jugo- slawischen Wirtschaft in den Weltmarkt, auf eine Liberalisierung des Güteraustausches mit dem Ausland und in weiterer Zukunft auf einen Uebergang zum Marktsystem in- nerhalb Jugoslawiens ab. Dazu wäre not- wendig, im internen Wirtschaftsleben selbst weitgehend auf die bislang gehandhabten kommunistischen Grundprinzipien des zen- tralen Dirigismus und der Planwirtschaft zu verzichten. geistert, so daß sowohl die Regierung wie die Oeffentlichkeit es kaum als ein nationa- les Unglück betrachten würden, wenn man sie wieder los werden könnte. Selbstver- ständlich aber nur unter einer Vorausset- zung: daß der alte Zustand der täglichen Bedrohung durch Mordkommandos und der Blockade der Schiffahrt nicht wiederkehrt. Die Logik dieser Forderung hätte in den guten alten Zeiten, da im Vorderen Orient der Gegensatz zwischen Amerika und Ruß- land noch nicht aktuell war, auch die UNO überzeugt und die beiden Gegner— Israel und Aegypten— wären gezwungen worden, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Da aber die beiden großen Konkurrenten im Werben um die Liebe und das Petroleum der arabischen Völker sich zumindest dahin einigten, das Problem aus der lokalen in die globale Sphäre herauszuheben, wurde die Logik des Verlangens Israels, ihm die primitivsten Sicherheitsgarantien zu ge- währen, nicht im notwendigen Maße zur Kenntnis genommen. Rußland ist gegen Israel, weil seit Be- Sinn der bolschewistischen Herrschaft Zio- nismus und Gebrauch der hebräischen Sprache als Hochverrat verfolgt wird und Weil die israelische Armee zu viele russische Waffen in Sinai aufgedeckt hatte. Amerika aber, das erste Land der Welt, das im Jahre 1948 den Staat Israel anerkannte, kann nun nicht zurückstehen, wenn es im arabischen Lebensraum konkurrenzfähig bleiben will. Um so mehr, als auch eine dritte Macht an der Existenz des Staates Israel nicht nur desinteressiert ist, sondern ihm entschieden keindlich gegenübersteht: das amerikanische Petroleumkapital. Diese Macht, die noch am 12. Mai 1948, also zwei Tage vor der Grün- dung des Staates, die Unabhängigkeitserklä- Tung Israels zu verhindern suchte, setzt nun ihr ganzes Gewicht dafür ein, daß die petro- leumproduzierenden Staaten der Region, zu denen Israel nicht gehört, auf Kosten des Schwächsten befriedigt werden. Nachdem Frankreich und England aus dem Vorderen Orient verdrängt worden sind, bleibt Israel als einziger in die Rechnung nicht passender Faktor übrig und soll dementsprechend be- handelt werden. Vom ölpolitischen Stand- punkt aus gesehen, ist diese Logik unan- greifbar. Vom moralischen aus freilich ist sie dem einfachen Mann auf der Straße nicht verständlich. Wenn sich auch das Bild fast stündlich ändert, ist es doch als fast sicher anzuneh- men, daß Ben- gurion dem Ultimatum der UNO nicht nachgeben wird. Nicht allein, weil er sich auf das Vorgehen Indiens in der Kaschmirfrage und auf das Verhalten Ungarns der UNO gegenüber berufen könnte, sondern ganz einfach deswegen, weil es nicht seine und seines Staates Sache sein kann, das amerikanisch- arabische Petroleum- geschäft zu fördern. Das heißt also, daß die Dinge sich weiter komplizieren werden, wenn nicht, wie es hier schon öfter geschah, i letzten Augenblick ein Wunder geschieht. Dieses Wunder müßte in einer Erklärung Aegyptens bestehen, daß es sich mit Israel nicht im Kriegszustand befindet und dem- gemäß sich alle Aktionen enthalten wird, die dem Waffenstillstandsabkommen von 1949 und der Konvention von Konstantinopel vom Jahre 1888 widersprechen. Eine solche Erkla- rung würde das politische Bild des Vorderen Orients über Nacht sehr eindeutig zu seinem und der ganzen Welt Vorteil ändern. * CENERALSEKRETAR Dag Schimmer o Gosnsierenue Ceela ent füfr * 2222 5 78 eneilite qnitgiſeue. LU nAuAAuAuα•8 nu nn 22 a8. * 22 AA nnr e 2 2 Stiklr 887 nale Cgleder I 5 Us CR. FN. Nat Serge ige. eb Mfglſecbe. Sli Miigiedte. Senſnelbeuesen CI Ul) 4.0 2 gal Acc) een LTO) Besohndele, en die Vereinten Jaſionen angeschlossene Hößperschasten De Oigahjsa fo ge Die Weltorganisation der Vereinten Nationen steht vor der schweren Aufgabe, den durch den Krieg am Sue kanal in Aufruhr geratenen Nahen Osten zu befrieden. Unser Schaubild gibt einen Ueberblick über die Einrichtungen der UNO. Die Vielzahl der angeschlossenen Körperschaften läßt erkennen, wie weitgespannt das Arbeitsfeld der Vereinten Nationen ist. Kommt nicht nur Harich vor Gericht? Anzeichen sprechen für mehrere Verfahren gegen Wissenschaftler der Zone Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin, im Februar In Ostberlin mehren sich die Anzeichen dafür, daß in dem zu erwartenden Prozeß gegen die Gruppe Harich der ganze Komplex sogenannter revisionistischer Wissenschaftler mit einbezogen wird. Politische Beobachter in Berlin fragen sich, ob die Justiz der Zone bei ihrem Bemühen, die„führende Rolle der Partei“ durchzusetzen, es wagen wird, auf den Stil der Prozesse in den Volksdemo- kratien zurückzugreifen. Von einer Verhaf- tungsaktion gegen Wissenschaftler ist bisher nichts bekannt. Zuverlässig verlautet ledig- lich, daß die zentrale Parteikontrollkom- mission— also keine Justizbehörde— ein Verfahren gegen den Oberassistenten am Institut für Wirtschafts wissenschaften der Deutschen Akademie der Wissenschaften, Dr. Benary(SHD), eingeleitet hat. Benary gehört zu den Wissenschaftlern, die vom ersten Sekretär Ulbricht scharf an- Segriffen worden sind, weil sie angeblich Auffassungen vertreten haben sollen, in denen die„führende Rolle der Partei der Arbeiterklasse“ in Frage gestellt wurde. Im Mittelpunkt eines anderen Prozesses sollen Landwirtschafts wissenschaftler stehen, die in den vergangenen Monaten angeblich ver- sucht haben, die Agrarpolitik der Einheits- partei zu torpedieren und deren Ansichten von Dozenten einiger Universitäten Mittel- deutschlands positiv aufgenommen würden. Wie in diesem Zusammenhang bekannt Wird, ist gegen den Leiter der Forschungs- Sruppe Standortverteilung der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaf- ten, Dr. Matz Einheitspartei), und gegen einen weiteren Mitarbeiter dieses Institutes, Dr. Seidler Einheitspartei), von der Kon- trollkommission der Partei ebenfalls ein Verfahren eingeleitet worden. Den beiden Wissenschaftlern wird ähn- liches vorgeworfen, wie dem Leiter des In- stitutes für Agrarökonomie, Dr. Vieweg, der sich auch vor der Kontrollkommission ver- antworten muß. Vieweg soll die Agrarpolitik der Zone als fragwürdig hingestellt haben. Er soll verlangt haben, das Tempo der Kol- lektivierung der Landwirtschaft zu begren- zen und schließlich ganz zu stoppen. Der für Agrarfragen zuständige Sekretär im Zen- tralkomitee, Mückenberger, habe sich, wie das„Informationsbüro West“ berichtet, scharf gegen die von Vieweg vertretenen Thesen geäußert. Nach Mückenbergers Aus- führungen soll Vieweg unter anderem vor- geschlagen haben, bäuerliche Familien- betriebe zwischen 30 und 40 Hektar zu er- richten, die unterschiedliche Behandlung der Bauern je nach Größe ihres Besitzes aufzu- heben und die diskriminierende Bezeichnung „Großbauer“ fallen zu lassen. Mückenberger habe Vieweg schließlich Wegen dessen Aeußerung angegriffen, daß in der Zone ein ökonomischer Zwang zum Eintritt in die land wirtschaftlichen Produktionsgenossen- schaften bestehe. Rau verteidigt Ulbricht (AP) Das Politbüromitglied der Zone Heinrich Rau hat erneut Walter Ulbricht verteidigt und alle gegen den Ersten Sekre- tär der SED gerichteten Angriffe scharf zu- rückge wiesen. In einer Parteiversammlung in der Warnemünder Warnow-Werft er- klärte Rau, das Zentralkomitee habe Sich auch in jüngster Zeit wieder„einmütig hin- ter Genossen Walter Ulbricht“ gestellt. Die SED werde mit Geduld wissenschaftliche Diskussionen zur Klärung aller theoretischen Fragen führen. Rau kündigte an, daß der angebliche„konter revolutionäre Agent“ Pro- kessor Wolfgang Harich und seine Gruppe demnächst vor Gericht gestellt werden. 0 ergiebig- 80 Aromatisch- o bequem! Ox. Kaffee tropagemablen' ist iuftdicht verpackt, damit Sie inn immer frisch genießen können. VX KAT TEE. Aervenl fgachhelug Geschäfts- Anzeſgea M kg Riehtig sehen tut not! Augengläser nach Laas 5 Arztlich. Verordnung fertigt nach der Natur an. Montag, 25. Februar u. Dienstag. 26. 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Februar 1957 — Seite 11 Nr. 44*5—— 5 2 — . durch aubild ssenen ren ist. 0 Zone rd ähn- des In- veg, der on ver- politik haben. ler Kol- begren- Der für m Zen- ich, wie erichtet, tretenen rs Aus- m vor- zmilien- zu er- ung der aufzu- ichnung berger dessen zone ein in die nossen- r Zone Ulbricht Sekre- zarf zu- mmlung Art er- be sich tig hin- Ut. Die aftliche etischen aß der it“ Pro- Gruppe den. er tte of. Letzter Tag! bank E 13, 18, 17, 19, 21 Uhr Ii Palmer Willy Birgel Zwischen Zeit und Ewigkeit x ALKHATABNA T. 50050 Letzt. Tag 18, 15, 17. 19, 21 „Kleines Zelt und große Liebe“ Morgen:„Uns gefällt die welt“ —— ron 4 46 47 l 5 Asten 1448, 1.48 ung 20 URNIVER SUA 1550, 15.00, 25.20 Laur. Olivier in: Richard III ũ GRACE Der Schwan 5 60.45 in Orig.-E. E.. At. Unt)] KELA —— aplf01 Am Meßpl., T. 5 11 86 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Telefon 4 03 96 0 Letzt. Tag: Gg, Raft, E. Robinson DIE RAMERA 14. 16. 18.15. 20.30 Krimin.-Reißer:„AKTE XP 15% Sophia 3 80 d f 5 dsf 71 6. 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Zwischen dem Elend und dem Ruhm liegen die fünf Jahre, die Buffet auf dem Gut des französischen Dich- ters Jean Giono zugebracht hat. Hier nun wurde der Maler, was er heute ist: ein Ar- mutsprophet im Märchenschloß, ein Elends- schilderer im Luxus, kurzum, ein lebendes Paradoxon. Träume aus lrlond Sean O' Caseys neues Stück in Berlin in Eisenbahnerstreik in Dublin, 1913, und Traumtänze in einer goldglühenden Stadt, soziale Empörung um einen Schilling, den man den Arbeitern verwehrt, und Lieder von„Derlweißen Busen“— das Schauspiel des Tren Sean O' Casey, das jetzt im Westberliner Schlogpark- Theater zum ersten Male deut- schen Zuschauern vorgeführt wurde, ist ein Höchst seltsames Gemisch, das den Titel trägt„Rote Rosen für mich“. Sein Armleute-Pathos wirkt zerschlissen, und die Poesie, die auch verjährten Streitig- keiten und gelösten Fragen Kraft und Glanz erhalten könnte— sie wird zwar reichlich ausgestreut, ist aber selbst recht blaß und schlaff; sie ist vielleicht das eigentliche Un- Slück dieses Textes. Man möchte es auf den UVebersetzer, Robert Schnorr, schieben, weil man dem Dichter, für den doch O' Casey längst zu Recht gehalten wurde, solche an- maßzende, platte Sprache, solchen blechernen Metaphernpomp nur ungern zutraut,. Die Situationen aber enthalten manchmal eine Weniger anfechtbare Lyrik, die der Regisseur Leo Mittler in Berlin mit Maßen und Ge- schick ausklingen läßt. Er setzt sogar, ohne die Lyrik(der Vorgänge, nicht der Worte) zu Stören, aus eigenem Vorrat manche Dramatik Hinzu. Die Aufführung dieses vor zwölf Jah- ren abgefaßten Rückblicks kann er trotz aller Kunst nicht rechtfertigen. Der Held des Schauspiels, der Arbeiter Ayamonn Breydon, strebt auf vielen Wegen mach Vollkommenheit, er malt, dichtet und deklamiert, beweist als Protestant den Katholiken wie den Gottesleugnern Duld- samkeit, er liebt ein schönes Mädchen und hält zu den Kameraden, die um neue Rechte Kämpfen. Vor allem spricht er eine Menge, Über die Vielfalt des Lebens, die Dornen am Wege, die Absichten Gottes, die Herrlichkeit Shakespeares, die Farben Tizians, Ruskins Reformideen und die Gedankenfreiheit. Er Sitzt daheim, streitet sich mit der Mutter, umarmt sie dann wieder, hadert mit der Ge- nebten, beschwichtigt fanatische Freunde bis er in den blutigen Streik zieht und fällt. Am Ende liegt Ayamonn aufgebahrt in der protestantischen Kirche, und sein alter, kau- ziger Hauswirt spielt dem Toten noch einmal das Läed von den roten Rosen, die das arme, aber wunderschöne Mädchen in der Hand hält. Das zerrinnt, ist öfter wehleidig als rüh- rend, eher gesprächig als überredend. Das Volk von Irland wird durch einige elende und beschränkte Nachbarn der Breydons verleib- cht, durch gute Leute, die von vergangener Schönheit träumen, dann wieder reglos brü- ten oder gläubig rasen. Eine Lichtfigur am Rande ist der protestantische Pfarrer, der mit den Unterdrückten fühlt und die Eiferer der Gemeinde in aller Toleranz nicht übel andonmert. Hens-Dieter Zeidler spielt den vielseiti- gen Ayamonn, er härtet die Rolle so sicher, er ist so„da“ und auch darüber, dag man diesen Darsteller wohl zur Elite rechnen muß. Berta Drews, Karl Hellmer, Rudolf Fernau Waren ihm nicht ebenbürtig, aber vom Re- gisseur immerhin in die gleiche Richtung ge- lenkt, auch sie spendeten dem weichen Wort Konturen. SR. Leicht könnte man der Versuchung er- liegen, den kometenhaften Aufstieg des jun- sen Malers als das Resultat geschickter Kunsthändler-Manipulationen zu deuten und abzutun. Die erste große deutsche Buffet- Ausstellung, die derzeit in der Fränkischen Galerie in Nürnberg zu sehen ist, lehrt es anders. Möglich, daß man Buffet zuviel Ehre antat, als man ihn mit Picasso verglich, denn die beängstigende Vielschichtigkeit und Wandlungsfähigkeit des Spaniers ist seine Sache nicht. Eher das Gegenteil: eine manische Einseitigkeit. Kein Zweifel den- noch, daß sein Werk alle Insignien der Größe hat— einer Größe allerdings, die den Betrachter beunruhigt, quält un ängstigt. Kein Lichtstrahl fällt in die Trost- losigkeit der Buffetschen Bilderwelt, auf die bleichen, abgezehrten, anämischen Akte, auf das Elendsszenarium all der blutigen Tier- kadaver, Fischgräten-Stilleben und erstorbe- nen Landschaften. Ein Regisseur der Hoff- nungslosigkeit, ein Arrangeur aller Welt- und Lebensängste: wo er hinblickt, verblas- sen Farben, schwindet Heiterkeit, stirbt Leben, schrumpfen Mensch, Tier, Pflanze und Ding. Wie Leichengeruch geht es über manche Bilder hin. Da die eindringliche Wirkung der Buffet- schen Arbeiten nicht gut geleugnet werden kann, behaupten manche, Buffet sei gar kein echter Maler, sondern vielmehr ein Graphi- ker, den es auf das Gebiet der Malerei ver- schlagen habe. Die primär graphische Struk- tur vieler Bilder gibt dieser These den Schein der Stichhaltigkeit. Aber eben nur den Schein. Denn das 1946 gemalte„Still- leben mit Gemüse“ zeigt, daß Buffet die Farben mit einer an Bonnard erinnernden Sensibilität zu setzen weiß. Auch das 1955 entstandene„Bildnis M.R.“ und manch andere Arbeit ist zwar stark konturiert, aber durchaus von der Hand eines legitimen Malers gemalt, und in einem verblüffenden „Seestück“ variiert Buffet die verschiedenen Grau- Töne so virtuos, dag man das Fehlen der Farbe kaum bemerkt. Unsinnig also, zu sagen, Buffet könne nicht malen. Wenn er viele seiner Bilder in ein graphisches Ge- rüst einspannt, wenn er das melancholische Grau seiner Palette nur selten und wie zögernd durch schüchterne Karmin-, Smaragd- oder Chromgelbtöne auflichtet, dann hat das andere Gründe— Gründe, die in seiner Veranlagung und seinem Schick- sal beschlossen liegen. „Rote Rosen för mich“ Im Berliner Schloßpark- Theater wurde jetzt das Schauspiel„Rote Rosen für mich“ des irischen Dramatikers Sean O' Ca- sey als deutsche Erstauf- führung dargeboten. Unser Bild zeigt eine Sze- nen-Aufnahme mit Hans- Dieter Zeidler und Re- nate Danz in den Haupt- rollen.(Siehe auch unse- ren Bericht auf dieser Seite.) AP-Foto In Frankreich hat man aus seinen Bil- derm Querverbindungen zur Kunst der deut- schen Gotik und Hieronymus Boschs her- auslesen wollen. Dagegen wäre einzuwen- den, daß die Absurdität mancher Höllen- darstellungen Boschs und der gotischen Maler nur Gegenbild der göttlichen Ord- nung ist, während Buffets Bilder von einer solchen Ordnung nichts wissen, ja offenbar nicht einmal etwas ahnen. Dem widerspricht auch nicht, daß Buffet mehrere Kreuzigungs- Szenen gemalt hat, denn dabei ging es ihm nicht um das religiöse Symbol, sondern um ein weiteres Symbol der Hoffnungslosigkeit. Viel eher könnte man Parallelen zwischen der mit exakten sprachlichen Mitteln flxier- ten Ixrationalität Kafkas oder Samuel Becketts aufzeigen. Zumal Beckett hat in einem Drama„Warten auf Godot“ und in seinem Roman„Molloy“ das Schrumpfen und Austrocknen der menschlichen Psyche und Physis mit tödlicher Präzision be- schrieben. Möglich aber auch, daß Buffet in seinen Bildern nur den Schock der Armut ab- reagiert und mithin einer Art Wieder- holungszwang unterworfen ist. Denn er hat bislang eigentlich nur ein einziges Bild, dies Aber in vielen Variationen gemalt: das Bild „Trostlosigkeit“. Der Deutungen sind also viele. Ein Maler, ein Monomane, ein Manie rist. Einer, der die Welt durch die graue Brille betrachtet. Bliebe zu fragen, ob man das tun soll, respektive tun darf. Die alten Kirchenväter jedenfalls hielten die Schwer- mut für eine Todsünde. Aber das ist schon kein Problem der Aesthetik mehr, sondern eines der Moral. Hellmut Kotschenreuther Eine sentimentale Romanze Edmond Rostands„Cyrano de Bergerac“ im Torturmthecter Sommerhausen Savinien de Cyrano de Bergerac, der zu Anfang des 17. Jahrhunderts in Paris lebte, ist ein vergessener Dichter. Wer kennt schon seine Tragödie„Der Tod des Agrippina“, wer seine satirischen Reiseberichte von Mond- und Sonnenfahrten, und doch haben sie Swift und auch Voltaire, Corneille und Sanz besonders Molière zu Anleihen ange- regt: in die„Fourberies de Scapin“ Mie Gaunerstreiche Scapins) hat Molière mit der Unbekümmertheit des Genies eine ganze Szene aus Cyranos Komödie„Le pédant joué“ übernommen. Edmond Rostand, der um die Jahrhundertwende außerordentlich beliebte und erfolgreiche französische Lyri- ker und Dramatiker, aber hat dem Herrn von Bergerac mit der schönen Seele und der häßlichen Nase, dem rauflustigen„Dä- mon der Tapferkeit“ und glänzenden Wort- fechter, mit der Komödie„Cyrano de Ber- gerac“ ein romantisches Denkmal gesetzt, das sich in Frankreich noch heute bedeuten- der Beliebtheit erfreut und von Ludwig Fulda geistreich ins Deutsche übertragen wurde. * Edmond Rostands charmant ersonnene, lyrische Mantel- und Degen-Komödie kreist um die reizende Roxane, die schöne Base des häßlichen Cyrano. Als der ihr sein leiden- schaftliches Dichterherz zu Füßen zu legen im Begriff ist, erfährt er, daß sie das ihre bereits dem hübschen Christian zugedacht hat, einem eitlen Dümmling mit einer glat- ten Visage. Cyranos Liebe zu Roxane aber ist so groß und selbstlos, daß er, stolz und demütig verzichtend, dem törichten Müngling seinen blendenden Geist leiht, ihm Liebes- briefe für Roxane diktiert und sie in einem nächtlichen Gespräch unter ihrem Balkon, bei dem sie glaubt mit dem Geliebten zu plaudern, restlos für Christian erobert. Ro- xane und Christian werden unter dem Schutze Cyranos heimlich getraut, allerdings kann er nicht verhindern, daß ein eifersüch- tiger Nebenbuhler das junge Glück gleich Wieder stört. Christian wird in den nächsten EKrieg geschickt und bleibt, eine jungfräuliche Witwe hinterlassend, auf der Wallstatt. Im Kloster, wohin sich Roxane zurückzieht, er- kenmt sie schließlich, daß nicht Christians Er- scheinung, sondern Cyranos schneller Witz und der Zauber seiner Liebesworte ihr Herz entführten. Aber es ist zu spät: auch Cyrano macht sich mittlerweile zum Sterben bereit; irgendein Lümmel hat dem kecken Spötter hinterrücks den Schädel eingeschlagen. In einem letzten Ausfall gegen die Dummheit und die Feigheit verröchelt er seine schöne Seele. * Luigi Malipiero, Direktor, Regisseur, Bühnenbildner, Kostümeur und Hauptdar- steller des mainfränkischen Torturm-Thea- ters„Der kleine Bogen“, in Sommerhausen, der auf seiner Spielplan- Vorschau Ibsens „Peer Gynt“ und beide Teile des„Faust“ an einem Bühnenabend ankündigt, hat dieses Stück für seine winzige Bühne bearbeitet und dabei die Romanze des heigblütigen Cyrano mit mutigem Geschick von allem Beiwerk befreit, hat von den Über vierzig Rollen dreißig weggestrichen und legt sich, eine Art Ritter von der traurigen Gestalt 2elebrierend, auch in der Rolle des schlag- fertigen Cyrano de Bergerac noch tapfer ins Zeug. Er zeigt Draufgängertum und Irmere Größe, Ritterlichkeit und ein patrio- tisches Herz, blendenden Witz und ein in Liebe glühendes Herz, alle die schönen Eigen- schaften, die die Franzosen, als Ausdruck ihres Nationalcharakters, so sehr an diesem Bühnenhelden lieben; nur die tröstliche Selbstironie, die das schüchterne Herz des raubelitzigen Ritters erst eigentlich zieret, kommt ein bißchen zu kurz in seiner Dar- Stellung. * Dabei ist ein wenig Spott und Ironie von- nöten in solch pompösem Spektakulum, da- mit die sentimentale Melancholie der Ro- manze, aber auch das waffenklirrende Hel- dentum sich neutralisieren. Luigi Malipiero aber meinte, er müsse die„zarten Töne der Dichtung“,„das innige Liebesspiel“ beson- ders herausheben. So ernst genommen, ge- Tiet die beabsichtigte und die unbeabsichtigte Heiterkeit in zwielichtiges Durcheinander, das dadurch gewiß nicht erhellt wurde, daß Malipiero glaubte, das alles mit fünf Dar- stellern bewältigen zu können, die abwech- selnd in neue Masken schlüpften. Daß er dabei so,]ööhl den Christian als auch den nebenbuhlerischen Grafen Guiche von Frauen Ungeburg Matly und R. Bauer) spie- len ließ, war sicherlich originell, wenn auch micht eben glücklich. Sehr hübsch geriet Ste- phan Orlacs Studie des dichtenden Zucker- bäckers Ragueneaul Das Interessamteste aber War Malipieros Bühnenbild mit dem Spalier seiner überdimensionalen Floretts umd den grimsenden Theatermasken. * Der„Cyrano de Bergerac“ erwies sich also nicht geeignet für das Miniatur-Unter- nehmen des vielseitigen Luigi Malipiero,. Er hat schon wesentlich gliicklichere Hände ge- habt bei anderen Experimenten. Wgi. Donnerstag, 21. Februar 1957 Nr. 40 —— Koltur-Chronik Der Filmschauspieler O. W. Fischer der amerikanischen Filmgesellschaft U International-Pictures aus dem Vertrag für di (mit 100 000 Dollar dotierte) Titelrolle in 150 Film„My man Godfrey“ entlassen worden 10 Gesellschaft trennte sich von O. W. h obwohl der Eilm bereits halb ferti 8 besetate die Rolle mit David Niven. Das 8 dio beschränkte sich auf die knappe Mittelung daß der Vertrag mit Fischer wegen unübe brückbarer Differenzen“ gelöst worden sei 55 unterrichteten Kreisen verlautete indessen 1 scher habe sich keinerlei Anweisungen küle 0 und seine Rolle nicht so auffassen Wollen, 55 es der Regisseur wünschte. Das Studio ide auf dem Standpunkt gestanden, daß sich 55 scher entweder hätte anpassen müssen oler der Film ruiniert worden wäre. 2 Fischer und seiner Partnerin June Alhyson habe es zwar keine Reibereien gegeben abe Mis Allyson sei die dauernde„Mechere Fischers offensichtlich langweilig Seworden. Fischer selbst erklärte, er sei nach Amerika gekommen, um sein Bestes als Künstler 2 90 ben. Der Regisseur Henry Koster sei ein ebensg guter Künstler wie er, und wenn zwei der. artige Menschen Meinungsverschiedenheiten hätten, dann sei eine Trennung der beste Aus- weg,„Wir scheiden als gute Freundes, meinte Fischer,„schließlich ist das kein Verbrechen. Wir leben nicht in der Hitler-Zeit.“ Im übrigen sei er mit der Lösung sehr zuffieden und habe bereits fünf neue Angebote von anderen Studios erhalten. 4 Der Bildhauer Knud Knudsen erhielt von der Stadt Frankfurt/ Main den Auftrag für eine überlebensgroße Bronzebildnisplastik, die zum Andenken an den Schauspieler Joachim Cott- schalk im Großen Haus der Städtischen Bünnen in Frankfurt aufgestellt werden soll. Gott- schalk, der 1941 mit seiner jüdischen Frau und seinem Kind in den Tod ging, als er ihre Deportation nach Theresienstadt nicht mehr verhindern konnte, hatte in Frankfurt vor dem Kriege seine ersten großen Erfolge. Knud Knudsen, der 1916 geborene Sohn des Berliner Theaterwissenschaftlers Professor Hans Knud- sen, hat Joachim Gottschalk noch persönlich gekannt. Generalmusikdirektor Alexander Krannhals hat seinen Vertrag mit dem Badischen Staats theater Karlsruhe verlängert. Er war 1955 pon Amsterdam als Opernchef und Leiter der Sin- kfoniekonzerte nach Karlsruhe gekommen. Die Rockefeller-Stiftung in New Vork hat für Forschungszwecke 8 104 849 Dollar(über 24 Millionen DM) zur Verfügung gestellt, Von dieser Summe gehen auch verschiedene Beträge nach Deutschland und Oesterreich. So erhält Professor Walter Killy von der Freien Uni- versität Berlin 5 100 Dollar(über 21 000 PY) für ein Studium neuer deutscher Literatur in den Vereinigten Staaten und Kanada. Professor Berthold Spuler, Direktor des Seminars für Kultur und Geschichte des Vorderen Orients an der Universität Hamburg, erhält 3 000 Dollar (12 600 Mark) für eine Reise nach den Ver- einigten Staaten und Kanada zum Erfahrungs- austausch mit den dortigen Nahost-Instituten. Der Kölner Universität werden 3 500 Dollar (14 700 DM) zur Anschaffung von Lehrmaterial über Lateinamerika, der Wiener Universität 3 600 Dollar für die Ergänzung der Ausrüstung des Pharmakologischen Instituts gewährt. Weitere Zuwendungen gehen nach Italien, Norwegen, Schweden und Frankreich. Ein„Verband der internationalen Musik- Wettbewerbe“ mit dem Sitz in Genf wurde von Vertretern der Musik- Wettbewerbe von Brüs- sel, Budapest, Genf, Genua, Lüttich, München, Paris, Prag, Warschau und Vercelli in Gent gegründet. Die Anregung zu dem Zusammen- schluß war von dem Komitee des Genfer Mu- sik- Wettbewerbs ausgegangen. Sein Präsident Henri Gagnebin, teilte dazu mit, es habe sich darum gehandelt, den Mißständen zu begegnen, die sich in den letzten Jahren aus der Vielzahl der Wettbewerbe ergaben. Es seien auch Fra- gen der Wettbewerbsprogramme und der Regle. mente für die Jurys besprochen woßden. Es& darauf hingewiesen worden, daß es Musiker gebe, die von einem Wettbewerb zum anden reisen, um die Preise einzusammeln, und dad gewisse Musik- Wettbewerbe mehr aus tourist schen als aus künstlerischen Gründen veran- staltet würden. In Nürnberg soll bis zum Sommer 1968 ein neues Schauspielhaus mit einem Kostenaufwand von drei Millionen Mark entstehen. Das neue Theater wird im Gebäude eines ehemaligen amerikanischen Filmtheaters eingebaut, das etwa hundert Meter von der Nürnberger Oper entfernt liegt. „Liebeszauber auf Sizilien“ heißt eine Ope- rette des in Westberlin lebenden Filmkompo. nisten Wolfgang Zeller, die im Leipziger Operettentheater uraufgeführt wurde und laut Sowjietzonen-Agentur ADN— ein beten stertes Premierenpublikum fand. Den Test schrieben Ika Schafheitlin und Helmut Gauer die beide mit dem Komponisten zur Premiere aus Westberlin nach Leipzig gekofnmen Waren. Zeller ist unter anderem mit Musik zu etwa 130 Filmen hervorgetreten. „Heidelberg im Bild der Jahrhunderte“ lau- tet das Thema einer Ausstellung, die im Som. mer dieses Jahres im Heidelberger Schloß ge. zeigt werden soll. Die Stadt als Veranstaltern Will dazu wertvolle Werke aus dem In- und Ausland zusammenstellen. ist vo. Nixersgl. . ROMAN VON IJOHNSEDGES Aus dem Amerikanischen von N. o. SC ARI Presserechte: Scientia, Hamburg 40. Fortsetzung „Ich denke nicht daran zu lachen“, sagte Margaret sanft.„Ich finde, daß das gariz Wunderbar und reizend von dir ist— etwas, Was eine Frau kaum erwarten kann, wenn sie einmal mehr als zwanzig ist. Ich bin wahrhaftig gesegnet.“ „Wirklich?“ Edward wünschte, er hätte tief in ihre Seele eindringen können. Befrie- digte er jetzt endlich jedes ihrer Bedürf- nisse? Nichts, was sich an der Oberfläche begab, war wichtig, wenn er nur gewiß sein durfte, daß sie in den Fundamenten ihres Wesens mit ihm zufrieden war. Seine Auf- Fassung von dem Wesen der Liebe war jetzt die einer schützenden, aber auch überwäl⸗ tigenden Zärtlichkeit, die nicht so sehr ver- larigte als spendete. Konnte das, was er zu spenden vermochte, ihre Träume erfüllen? „Wirklich“, sagte sie von ganzem Herzen. In diesem Augenblick kam die Unterbre- chung. Tommy schlenderte zu einem späten Frühstück ins Zimmer. Es kam ihm nicht in den Sinn, daß er irgendwo un willkommen Sein könnte, und er erschien mit der ganzen Leuchtkraft ungehemmter Jugend. Wenn Edward an seinen Sohn dachte, bedauerte er nur, daß er ihn nach dem alten Thomas Seaton und somit auch nach Tom Seaton ge- narmt hatte. Die beiden hatten aus ihrer Vorliebe für Tommy kein Hehl gemacht, und das hatte Tommy gewissermaßen ein Ent- rinnen aus der ein wenig schärferen väter- lichen Zucht Edwards ermöglicht. So sah Edward seinen frischen jungen Sohn, der in der letzten Zeit dermaßen ge- Wachsen war, daß er auf Stelzen zu gehen schien, mit allzu betonter Fröhlichkeit ein- treten. „Viel Glück zum Hochzeitstag“, sagte er lässig.„Noch recht viele solcher und so wei- ter.“ Margaret setzte sich heiter und ruhig an den Tisch, um ihrem Sohn den Kaffee ein- zuschenken. Edward blieb stehen und zün- dete seine Pfeife an. „Kann ich noch was für die Gesellschaft von heute abend tun?“ fragte er. „Nichts, mein Lieber“, erwiderte Marga- ret. Kein Mensch hätte glauben können, dag sie eine Minute vorher eine junge, errötende Gattin in den Armen ihres Mannes gewesen War. Jetzt war sie die reife Frau, die Mutter eines erwachsenen Sohnes. Edward beobach- tete sie unter den Lidern hervor und empfand die Erregung eines heimlichen Liebesaben- teuers. Niemand außer ihm kannte diese Frau. Insbesondere der junge Tommy wußte nichts von ihr. Edward zog die goldene Uhr, in die der Name Mark Haslatts eingraviert war.„Ich werde jetzt Mary abholen“, erklärte er. „Tu das, Lieber“, sagte Margaret bei- läufig.„Ich dachte selber daran, aber wenn du gehst, werde ich Sandy abholen. Sie kommt eine Stunde später. Es wäre sehr wünschenswert, daß sich die Mädchen über die Amkunftszeit endlich einmal einigten.“ „Mary bringt es immer fertig, allein zu kommen, und weshalb, das kann auch nur sie allein, allein verkünden“, sang Tom mit Fistelstimme. Die beiden Eltern sahen ihn streng an, aber sein glattes, rosiges Gesicht war völlig unschuldig. Edward verließ brüsk das Zim- mer. Die leichtfertige Geschwätzigkeit der Generation seiner Kinder war ihm sehr zu- Wider, aber dagegen gab es kein Mittel. Hemmte man sie an der einen Stelle, 80 brach sie an der anderen durch. Er Sriff sorgenvoll nach Hut und Mantel. Doch an solch einem Morgen konnte man selbst einer empfindungslosen Jugend gegen- über seine schlechte Laune nicht bewahren. Der Sonnenschein funkelte auf dem Schnee, Sanz wie es sich für Weihnachten geziemte. Die Kaufleute von Chedbury, deren Ge- schäftsjahr die Erwartungen um einiges übertroffen hatte, waren so verschwende- risch gewesen, auf dem großen Platz einen mächtigen Christbaum aufzustellen und die Laternenpfähle mit Girlanden von Lichtern zu umwinden. Edward genoß den Spaziergang durch Chedbury. Obgleich es ein Feiertag war und er nicht die Absicht hatte, ins Büro zu ge- hen, konnte er es sich doch nicht versagen vorüberzuschlendern, denn es war noch zu früh für den Zug. Und als er an der Tür War, trat er ein. In den letzten Jahren hatte er das ganze Gebäude für die Druckerei und den Verlag in Anspruch genommen. Die Büros waren mit bestem Geschmack eingerichtet. Mit Margarets Hilfe hatte Ed- ward in seinem Privatbüro just die richtige Stimmung geschaffen, hatte es vergrögert, indem er es mit dem einstigen Büro seines Vaters und des alten Mather vereinigte. Die Wände waren in Eiche getäfelt, und gegen- über der Tür, oberhalb seines Schreibtischs, hing ein Porträt seines Vaters. Es wurde heute natürlich nicht gearbeitet. Noch immer war das Unternehmen von ge- Werkschaftlichen Einflüssen frei. Edwards Blutdruck war um einige Punkte höher als nötig, weil er ein halbdutzendmal über sei- nen Schreibtisch hinüber einer Gruppe von Männern standhalten mußte, die verlangten, er dürfe nur Angehörige der Gewerkschaft anstellen. John Carosi hatte sie dazu veran- laßt, das wußte Edward Wohl, und hin und Wieder war er schon nahe daran gewesen, dern Burschen auf der Stelle zu entlassen, Wenn er nicht gerecht genug gewesen wäre, inn seiner vorzüglichen Leistungen wegen immer wieder zu befördern, bis John Carosi heute sein erster Vorarbeiter war. Der Mann War ein überzeugter Sozialist, und doch s0 gerecht und ehrlich, daß er Edward er- jaubte, gegen die Gewerkschaft zu wettern. Und Edward mußte anstandshalber auch Carosis Gegengründe anhören. Auch gegen Baynes hatte Edward auftre- ten müssen, und das sehr lebhaft. Als Har- rows Erfolg eine kleine Ueberschwemmung von Romanschriftstellern über die Brüder Haslatt einbrechen ließ, hatte Baynes, von Sandra aufgereizt, erklärt, die Büros müß- ten nach New Vork verlegt werden, und nur die Druckerei sollte in Chedbury bleiben. Davon wollte Edward nichts hören. Edward fuhr regelmäßig alle vierzehn Tage nach New Vork, obgleich Baynes, nach Sandras Seitensprung mit Peter Pitt, so weit vernünftig geworden war, daß man sich auf inn verlassen konnte. Drei Jahre vor diesem Jahr, das jetzt seinem Ende zuging, waren die Familien Haslatt und Seaton ebenso wie das Haus der Brüder Haslatt, das damals auf der Höhe seines wohlgegründeten und dauern- den Aufblühens stand, durch Sandras Affäre bis in die Tiefen erschüttert worden. Nur Sandra vermochte zwei so wenig miteinan- der zu vereinbarende Dinge wie Liebe und Geschäft zu vermischen, und das hatte sie auch getan. Mehr und mehr war sie für die Reklame und für die Bearbeitung des Publi- kums verantwortlich geworden, und. zeigte tatsächlich Begabung für diese went erfreulichen, aber wesentlichen Aspekte de Verlagsgeschäftes. So hatte sie auch die nötigen Vorkehrungen für Peter Pitts An. kunft in New Vork, für seine erfolgreich Vortragsreise und für den Verkauf seine Bücher, einschließlich der„Versengten Blume“, an Filmgesellschaften getroffen. Nicht einmal Edward hatte dahinter meln vermutet als Geschäftstüchtigkeit. Baynes hatte später, mitten in seinem Elend, ein 8e. spenstisches Grinsen zustande gebracht, al er seine Not bekannte. n „Ich komme da nicht mit, Ed. Sie drückt Peter Pitt, wo sie nur kann, und dabei 8 sie's doch immer mit ihm. Unser e satz ist höher als je. Ich weiß nicht, ob f sie lieben oder hassen soll.“ Jene Mitternacht vor drei Jahren,. Baynes von New Vork kam und ins, 1 stürzte, ließ sich nicht vergessen. a licherweise war Edward noch nicht zu 1 gegangen. Mit den Jahren brauchte er 1 niger Schlaf, während Margaret mehr 1 benötigte, und so hatte er noch in der Bib 5 thek gesessen, die Füße an den Kamin 15 streckt, und eines von dem Stoß von 1 nuskripten gelesen, mit denen er nie 11 wurde. Das Haus war still, die Fami 1 schlief. Aus der Ferne eines phantastische“ Romans, der von einer Bergbesteiguns 1 delte, hatte er einen Schrei gehört, und 40 er aufschaute, stand Baynes, bleich wie e Geist, an der Tür. Nichtsdestoweniger bemühte sich Bayne“ ungezwungen zu wirken. Da bist du 40 — ich hatte gehofft, daß ich dich noch 10 treffen würde. Hast du eine Zigarette! meinen bin ich fertig.“ Fortsetzung folg He. vel aru ch. pr. Ele ten les: KO 802 H. ste Ba! Bat Ma! Nr. Dal Sar lie Hit Ta; 18 ma die hel ruf fü Sa! del als gat die dus fü 9 ger del der Lu 20. die bül Sas erk „er Tüb Ver noc Vet kre Wie Me ein S0 der Zen Zuse 8e 5 Jar Ko. Ind Siel ein Hel alle d