957/ Nr. h — Ster n Köln Heimat tritt in 5 * Westdeut. ur deutsche ank„Eyg 10 rau sei eine e. etes ad ne sich, ken ast alle Per. schuldet und mzupumpen tina— d nichts mehr ten Resolll. e Schwester druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. ich selbst 90 stellen, dag Damen ver, ein verwan⸗ chen in einen Ladenhüter“ männlichen sing etwa 8: 80 geriet it. Auch ein nett ist und boten wird, beschränken zegen neigte ung; in der nen auf de“ merpflanzen von Peynet Elf Albrecht befleißigten rechend, der de, denn der i ist bis aul auf unnötig anzen recht r Hochsom- ürdig. onja Luyken 4 ußenminister nende seine em Rücktritt tler zu einet derne Kunst. en alle jene, r Kunst ver- ästhetischen 1 dekadenten mn dieser Er. n, sind des lig“, betonte ngreß seinen zer Kunst in dort gesehen athologischen ung mensch. hienen. Sche⸗ r Kunst ab aen arbeiten- ares Bewußt. ent des gei. urellen Ent. rmalistischen sen Produßt hinzu,„Wa nie Wahrhal menschliche 1 fortschritt⸗ n der Wärme 3 or der Erb- arsmesse, in durch den Reinholt der Stad- geben. Nach ich der Vor ers„Wallen. ur Jopp in- bachim Reck. ſrken Beifall wurde dieset auß in fran: und mit ro, essor Rudel Uührte, wurdc gerufen. 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März 1937 Die Offensive der Narren prunkvolle Rosenmontagszüge an Rhein, Main und Neckar/ Der Karneval erreicht den Höhepunkt An der Narrenfront, Rosen montag.(AP dpa) Hoch her ging's am Rosenmontag entlang der„Hauptkampflinie“ und auf den„Nebenschauplätzen“ der Narretei zu beiden Seiten des Rheins, des Mains und des Neckars, wo Millionen von Närrinnen, Narrhallesen und Jecken bei strahlendem Vorfrühlingswetter zur Offensive 8 prunkvollen Rosenmontagszüge zu sehen in dieszährige Karnevalssaison übergingen. Millionen kamen, um die und sich dem närrischen Regiment der Karnevalsprinzen und Ihrer Lieblichkeiten, das noch bis zur Mitternachtsstunde des heutigen Fastnachtdienstags dauert, zu unterwerfen. Den Kölner Rosenmontagszug, der in diesem Jahr unter dem Motto„Laßt Blumen sprechen“ stand, sahen rund 1,5 Millionen Jecken, Der Rosenmontagszug in der Dom- stadt war 3,5 Kilometer lang. Vier Stunden lang zogen mehrere tausend Angehörige der 30 größten Kölner Karnevalskorps in ihren bunten Traditionsuniformen sowie zahl- reiches Fuß- und Reitervolk in farbenpräch- tigen Kostümen, 60 Spielmannszüge und Musikkapellen durch die Stadt. Mit don- nernden Rlaaf-Rufen wurde Prinz Willy III. auf seinem 16 Meter langen Prunkwagen begrüßt, der mit 60 000 roten und Weihen Nelken geschmückt war. Er schleuderte ins- gesamt 20 000 Blumensträußchen und meh- rere Zentner Bonbon unter das närrische Volk. Auch der sowjetische Botschafter in Bonn, Smir now, sah von der Ehren- tribüne vor dem Rathaus dem närrischen Treiben zu. Ueber 400 000 Menschen drängten sich in Mainz, um den närrischen Konvoi zu sehen. Saarbrücken wurde für die drei tollen Tage in„Narrbrücken“ umgetauft. Der Rosenmontagszug verzichtete hier fast ganz auf politische Anspielungen. Nur Bun- deskanzler Adenauer wurde als Melker bei der Saarwirtschaftskuh gezeigt. Der Düsseldorfer Rosenmontagszug erhielt durch internationale Beteiligung sein besonderes Gepräge. Aus Belgien und der Schweiz waren Gäste gekommen, die von etwa 600 000 Narren ebenso begeistert um- jubelt wurden, wie der kilometerlange Rosen- montagszug, an dem 42 Karnevalsgesellschaf- ten und 600 Musiker teilnahmen. Auch Duisburg konnte eine Rekord besucherzahl am Rosenmontag melden. Fast eine Million Menschen waren aus nah und fern herbeigeströmt und liegen in begeister- ter Stimmung, bei Tanz, Gesang und Schun- keln den drei Kilometer langen Zug mit 70 Wagen Revue passieren. Bei sinkendem Rheinhochwasser und stei- gendem Weinpegel im Blut forderte der „Karnevalsbazillus“ in den westdeutschen Zentren des fröhlichen Treibens Hundert- tausende von„Opfern“. In Dortmund vermochte der fünf Kilometer lange Rosen- montagszug sich nur mühsam seinen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Die Glasvitrinen der Kaufhäuser auf den Bürger- steigen waren vorsichtshalber mit Brettern vernagelt, um sie vor der schunkelnden Menge zu schützen. In der Bundeshauptstadt Bonn stand der Rosenmontagszug unter dem Motto „Bonner Welttheater— Vorhang auf“. Uber 100 000 Zuschauer füllten die Straßen Bonns. Die Bundesministerien und städtischen Be- hörden hatten bereits in den frühen Vor- mittagsstunden die Arbeit eingestellt. Die Frankfurter„Maagard“ unter- nahm einen Handstreich auf den Hessischen Rundfunk. Sein Intendant mußte sich be- reit erklären, den Narrhallamarsch künftig als Pausenzeichen zu verwenden. Britische Düsenjäger malten Luftschlangen in den blauen Himmel über Aachen, als sich der kilometerlange Zug durch die überfüll- ten Straßen schlängelte. Unter den 23 Musik- kapellen waren auch eine flämische Stü- dentenkapelle aus Löwen(Belgien) und ein Fanfarenkorps aus Verviers. Von der gesamten Narrenfront wurden ansonsten keine weiteren Ereignisse ge- meldet. Die Polizeistunde wurde bis zum Aschermittwoch aufgehoben. Das ist der Tag, an dem die„Narrengilden“ an den Rhein, Main, Neckar oder andere, nahe der „Haupftkampflinie“ liegende Gewässer zie- hen, um die leeren Geldbörsen traditions- gemäß auszuwaschen. Adenauer zum Karnevalsfest eingeladen Der Gemeinderat von Menaggio, einem Nachbarort von Caderabbia, Wo Bundes- kanzler Adenauer gegenwärtig seinen Ur- laub verbringt, hat den deutschen Regie- rungschef zum Karnevalsfest eingeladen. Die auf kostbarem Pergament geschriebene Einladung wurde ihm zusammen mit einem roten Nelkenstrauß, der mit den Farben Italiens und Deutschlands geschmückt war, am Montag vom Karnevalsvorsitzenden Pro- fessor Renzo Perego überreicht. Der fröh- liche Maskenumzug in Menaggio, den Ade- mauer sich ansehen wird, findet am heutigen Dienstag statt. Israel gibt endlich nach Ben Gurion entschließt sich für Truppenabzug aus ägyptischem Gebiet Jerusalem,(dpa) Nach mehrtägigem poli- tischen Ringen sind die letzten Hindernisse beseitigt worden, die dem Rückzug der israelischen Truppen aus Aegypten noch im Wege standen. Der israelische Minister- präsident Ben Gurion hat sich am Montag trotz starken innenpolitischen Widerstands entschlossen, den Gaza- Streifen und ein Ge- biet am Golf von Akaba zu räumen. Ueber Art und Zeitpunkt des Rückzugs hat sich der israelische Generalstabschef Dayan be- reits in einer eilig einberufenen Bespre- chung in Lydda mit dem Oberkommandie- renden der UNO-Polizeitruppe. General Burzis, geeinigt. In beiden Gebieten sollen nach dem israelischen Rückzug UNO- Poli- zeieinheiten stationiert werden. Als die Einladung an Burns zu den Be- sprechungen mit Dayan im UNO-Haupt- quartier einging, war Burns gerade auf der Fahrt von El-Arish zur Kanalzone. Ein UINO-Aufklärungsflugzeug wurde ausge- samdt, um ihn abzufangen, während ein Zweites Flugzeug in El-Arish bereitgestellt Wurde, um ihn nach Lydda zu bringen. Dayan hatte die Vollmacht, über den so- kortigen und vollständigen Truppenrückzug aus Aegypten zu verhandeln, wie ein Spre- Sorgen um Militärseelsorge Die Tagung der Gesamtdeutschen Synode der EKD/ Niemöllers Bedenken Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. In gespannter Atmosphäre hat die Gesamtdeutsche Synode der Evange- lischen Kirche Deutschlands am Montag in Berlin-Spandau den Militärseelsorge-Vertrag beraten. Die Synode kann grundsätzlich nur Ja oder nein zu dem Staatsvertrag sagen; sie kann lediglich Abänderungswünsche zu dem Entwurf eines entsprechenden Zustim- mungsgesetzes einbringen, das den Staats- vertrag in ein gültiges Kirchengesetz um- wandeln soll. Der Bevollmächtigte der Evan- gelischen Kirche bei der Bundesregierung, Prälat Kunst, erläuterte den Staatsvertrag. Der Leitgedanke sei gewesen, daß die Mili- tärseelsorge stark von den beteiligten Lan- deskirchen mitgetragen werde. Der Vertrag stelle einen Kompromig dar, dem die Kir- chenkonferenz weitgehend zugestimmt habe. Umstritten sei jedoch noch der Beamten- status des. Militärpfarrers. Der Artikel 23 des Vertrages bestimme, daß der Militär- pfarrer, wenn es das Interesse der Kirche erfordere, zurückgezogen werden könne. Bedenken gegen einige Artikel des Seel- sorgevertrages wurden von Sydonalen der hessisch-nassauischen Landeskirche vor- Sebracht. Kirchenpräsident Niemöller stimmte weitgehend den Ausführungen Prälat Kunsts zu. An die Synodalen gewandt, erklärte er jedoch, es dürfe nicht der Eindruck ent- stehen,„wir müssen den Vertrag so hin- nehmen, weil wir sonst den Rat desa- Vouieren“. Zu den einzelnen Bestimmungen des Vertrages eingehend, betonte Niemöiler, der lebenslängliche Beamtenstatus der Mili- tärpfarrer sei nicht Akzeptierbar. Niemöller Prach in diesem Zusammenhang von der Befürchtung, die Militärseelsorge könne sich ahnlich wie vor 15 Jahren entwickeln. Der Sydonale Jakobi, Oldenburg, wandte sich Segen Artikel 7 des Vertrages, wonach auch 5 Kinder der Soldaten im Rahmen 277 Militärseelsorge betreut und aus der 1 wilgemeinde herausgenommen werden sol- tördert urch würde das Kastendenken ge- 8 8 Kunst erwiderte auf die verschie- 15 4 edenken, die Militärseelsorger müß- en auf Lebenszeit er- Arbeit un sonst sei eine kontinuierliche daß 5 Der Vertrag garantiere, Milltärs 5 auf die innere Gestaltung der unt elsorge keinen Einfluß ausüben e. Mit einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung wurde der Vertragsent- Wurf an den zuständigen Ausschuß über- Wiesen. Die Gegenstimme wurde von Nie- möller abgegeben, der eine offene Diskus- sion des Vertragswerkes wünschte. Wie ver- lautet hat der synodale Professor Vogel, um der östlichen Version von einer einseitigen Begünstigung der Bundeswehr durch die evangelische Kirche zu begegnen, einen An- trag eingebracht; sinngemäß wird darin von Professor Vogel ein„starkes Wort“ der Sy- node gegen die Anwendung von Atomwaf- fen, insbesondere der Anwendung taktischer Atomwaffen in der Bundesrepublik gefor- dert. cher des israelischen Außenministeriums in Jerusalem mitteilte. Unterrichtete Kreise versicherten, daß sich der Rückzug auch auf die israelische Verwaltung im Gazastreifen erstreckt. Grundlage für die Entscheidung Ben Gurions zugunsten des Rückzugs War ein Schreiben Eisenhowers, in dem zusätz- liche Erläuterungen der künftigen ameri- kanischen Politik für den Gaza- Streifen und den Golf von Akaba gegeben wurden. In Jerusalem wird für entscheidend gehelten, daß zahlreiche andere Länder Israel zuge- sichert haben, der frühere Zustand an Israels Grenzen werde nicht wiederkehren. Aller- dings liegt dafür keine vertragliche oder andere Schriftliche Fixierung vor. Ben Gurion hatte die Entscheidung zum Rückzug getroffen, ohne eine formale Zu- stimmung seines Kabinetts abzuwarten. Eine zunächst für Montag einberufene Kabinett- sitzung wurde wieder abgesagt. In unter- richteten Kreisen wurde daraus der Schluß gezogen, daß sich aus Besprechungen Ben Gurions mit den israelischen Parteien eine Mehrheit für die Regierung ergeben habe. Auch die außenpolitische Debatte des isra- elischen Parlaments ist auf Dienstag ver- schoben worden. In Jerusalem nimmt man an, daß Ben Gurion im Parlament die Ver- trauensfrage stellen wird, falls das Kabinett seine Entscheidung nicht einstimmig billigt. Trotz der Bemühungen Ben Gurions, in nahezu pausenlosen Verhandlungen mit den Parteien, deren Zustimmung zum Rückzugs- beschluß zu gewinnen, scheint sich die Oppo- sition auch in den beiden linksstehenden Koalitionsparteien Mapam und Achduth Haavoda verstärkt zu haben. In Regierungs- kreisen hofft man jedoch, daß sich die beiden Parteien bei der Abstimmung der Stimme enthalten werden. Daß Ben Gurion trotz des starken innenpolitischen Widerstandes Dayan zu den Verhandlungen ermächtigt hat, zeigt nach Ansicht politischer Beobachter in Jeru- salem, wie groß der Druck von außen gewesen sein muß. Hinzu kommen Ueberlegungen, daß eine weitere Verzögerung bei der Räu- mung die moralische Position Israels schwä⸗ chen würde. Sei mir gegrüßt, Du Narr, der, ohne sich zu zieren, der Welt heut zeigt sein fröhlich- dumm Gesicht, Dein Grinsen kann zur Selbsterkenntnis führen— Du hast Bekennermut, doch viele hab'n den nicht! vg Bild: Hausser Brentano machte bei Dulles Besuch Unterredung über Ost- und Nahostfragen/„Völlige Uebereinstimmung“ Washington.(AP/ dpa)„Unsere beiden Re- gierungen stimmen in allen wesentlichen Fragen völlig überein“, erklärte Bundes- aubenminister von Brentano am Montag nach seiner ersten Unterredung mit dem amerika- mischen Außenminister Dulles. Die Unter- redung der beiden Außenminister dauerte an- mähernd zwei Stunden. Die Fragen, die bei dieser Zusammenkunft noch nicht angeschnit- ten werden konnten, sollen bei einem zweiten Treffen am heutigen Dienstag besprochen Werden. Bei der ersten Unterredung wurden nach Mitteilung von Brentanos in erster Linie Nahostfragen und osteuropäische Probleme erörtert. Brentano sagte, am Dienstag sollten die Beziehungen zur Sowjetunion, NATO- Probleme, die europäische Integration und noch einige andere Themen angeschnitten Zwischen Gesfern und Morgen Die Regelung des deutschen Beitrags für die Stationierungskosten der britischen Trup- pen in der Bundesrepublik hat nach britischer Darstellung keinerlei Einfluß auf die briti- schen Pläne für eine Herabsetzung der Streit- kräfte in Deutschland. Dies erklärte ein Sprecher des britischen Auhßen ministeriums. In einem Aufruf hat der Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Metall alle Ar- beiter und Angestellten der Metallindustrie und des Metallhandwerks aufgefordert, bei den kommenden Betriebsratswahlen keine Stimme für„Unorganisierte, Gewerkschafts- einde und Gegner der Demokratie“ abzu- geben, sondern nur Kandidaten zu wählen, die auf den Listen der IG Metall stehen. Die 380 000 Deutschen, die neben anderen nationalen Minderheiten heute noch in Ru- mänien leben, sind mit 1500 Vertretern in den örtlichen Verwaltungsorganen und im rumänischen Parlament vertreten. Dies teilt die„Föderalistische Union europäischer Volksgruppen“, deren Generalsekretär der Däne Povl Skadegaard ist, in ihrem Februar- bulletin aus rumänischen Quellen mit. Ru- mäniens Minister für lokale Wirtschaft sei ebenfalls deutscher Abstammung. Mehrere Millionen Sowzetbürger in eini- gen Unionsrepubliken der Sowjetunion, ein- schließlich der Hauptstadt Moskau, gingen am Sonntag zur Wahlurne, um die örtlichen Sowjets auf der Kreis- und Provinzebene zu wählen. Da sie nur die Möglichkeit hatten, aus den ihnen vorgelegten Einheitslisten die Namen unbeliebter Kandidaten zu streichen, steht der Wahlausgang von vornherein mehr oder weniger fest. Um eine möglichst impo- mierende Wahlbeteiligung zu erreichen, wur- den die Bürger den ganzen Tag über durch Lautsprecher zur Stimmabgabe gemahnt und innen diese durch Musik und Tanz in vielen Stimmlokalen schmackhafter gemacht. 5 Der sowjetische Chefdelegierte Sobolow übernahm den Vorsitz im UNO-Weltsicher- meitsrat für den Monat März. Er löste den Schweden Gunnar Jarring ab und wird auf Grund des monatlichen Wechsels im April selbst von dem britischen Delegierten Sir Pierson Dixon abgelöst werden. Der Rechtsberater des amerikanischen Senatsunterausschusses für Staatssicherheit, Robert Morris, hat in einem Fernsehinter- view die Ueberzeugung ausgedrückt, daß sich in den Vereinigten Staaten noch immer Kommunisten in einflußreichen Regierungs- stellen befinden. Er wisse jedoch nichts von Plänen, die zur Zeit gegen irgend jemanden in der Regierung Ermittlungen einleiten. Morris betonte, die Gefahr kommunistischer Infiltration und umstürzlerischer Tätigkeit sei in den Vereinigten Staaten gegenwärtig größer als in den vorangegangenen Jahren, weil sich die von den Sowjets ausgehenden Gefshren seither wesentlich erhöht hätten. Washington solle die Zahl der in den Ver- einigten Staaten tätigen offiziellen Sowjet- vertreter einschränken. Die pro- westliche thailändische Regie- rung des Ministerpräsidenten Pibul Song- ram hat bei den ersten allgemeinen Wah- len einen knappen Sieg davongetragen. Nach veröffentlichten ersten amtlichen Er- gebnissen gewann die Regierungspartei„Seri Manangassila“(, Sitz des Steines“) bisher 83 der 160 durch Wahl zu besetzenden Sitze in der Nationalversammlung. Zwei Sitze sind noch nicht entschieden. Die Thamathi- Ppat-Partei, die die Regierung unterstützt, erhielt zehn Sitze. Die in der Opposition stehenden rechtsgerichteten Demokraten gewannen 29 Sitze, während die restlichen 16 bisher vergebenen Sitze auf kleinere Parteien und Unabhängige entfallen. Wei- tere 160 Abgeordnete der Nationalversamm- lung werden vom König auf Vorschlag der Regierung ernannt. Der diesjährige Kongreß der Sozialisti- schen Internationale, der vom 3. bis 5. Juli in Wien stattfindet, wird eine Reihe höchst aktueller Probleme behandeln. Der fran- 2z6sische Delegierte in der Abrüstungskom- mission der Vereinten Nationen, Jules Moch, wird über das Abrüstungsproblem berichten; der Führer der Labour Party, Gaitskell, wird die Debatte über die inter- nationale Situation und die kollektive Sicherheit einleiten. Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer wird über die wichtigsten europäischen Projekte, die europäische Atomgemeinschaft und den Gemeinsamen Markt, berichten. Der Kongreß wird außer- dem das Problem der Wiedervereinigung Deutschlands erörtern und u. a. auch einen Bericht über die Bemühungen um die poli- tischen Gefangenen in Osteuropa entgegen- nehmen. werden. Auf die Frage, ob Dulles sich auf Grund der israelischen Bereitschaft zum Rückzug der israelischen Truppen von àgyp- tischem Territorium optimistisch gezeigt habe, sagte von Brentano:„Wir sind darüber alle optimistisch.“ CDU: Ollenhauer hat guten Eindruck gemacht Die Amerika-Reise des SPD-Führers Erich Ollenhauer war nach Ansicht der CDU/CSU ein Erfolg und ein Mißerfolg zugleich. Der Pressedienst der Partei stellte am Montag Test, daß Ollenhauer zweifellos einen guten Eindruck gemacht habe.„Integre Politiker, die zudem noch charaktervolle Persönlich- keiten sind, werden in den USA immer ge- schätzt.“ Einschränkend fügt jedoch der Pressedienst hinzu, dag Ollenhauer nicht die SPD sei. Für Ladenschluß zuständig sind die unteren Verwaltungsbehörden Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Ministerrat von Baden- Württemberg hat am Montag eine erste Zuständigkeitsverordnung zum Ladenschlußgesetz verabschiedet, dię im Wesentlichen besagt, dag die sich aus dem Gesetz ergebenden Zuständigkeiten auf die unteren Verwaltungsbehörden übertragen werden. Das bezieht sich sowohl auf die Festsetzung der Ladenöffnungszeiten an ver- kaufsoffenen Sonntagen vor Weihnachten, bei Messen und so weiter, als auch auf Son- derregelungen, wie etwa den Verkauf von Frischmilch, Bäckerwaren oder Frischobst. Eine zweite Verordnung für den Ladenschluß in den grenmnahen Gemeinden liegt dem Ministerrat vor, ist jedoch noch nicht verab- schiedet worden, da sie noch der Abklärung mit dem Regierungspräsidium Südbaden bedarf. Diese Verordnung regelt den Begriff der grenznahen Bezirke. Bayern geht eigene Wege (AP) Das bayerische Arbeitsministerium unterbreitete am Montag Vertretern des bayerischen Einzelhandelsverbandes, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Deutschen Angestelltengewerkschaft einen Vorschlag zur Regelung der Montags-Laden- schlußzeiten, nach dem für Bayern eine Aus- mahmeregelung vom Bundesladenschlug- gesetz getroffen werden soll. Da sich die all- gemeine gesetzliche Regelung nicht bewährt habe, heißt es in dem Vorschlag, sollen in Bayern künftig auch Lebensmittelgeschäfte, Blumen- und Tabakwarenverkaufsstellen 8 bereits um sieben Uhr öffnen dür- Seite 2 MORGEN ORG N Kommentar Dienstag, 5. März 1957 Kleiner Büfettkommentar So närrisch kann ein einzelner gar nicht Seim, daß er die Politik überböte. Wehe über uns arme Narren, die wir uns anstrengen, mit allem Aufwand von Stimme und Stand- Punkt so etwas wie eine verkehrte Welt aufzuziehen. Verkehrter als die Welt ist, kann sie schon gar nicht mehr werden. Oder Sollten wir närrischen Geister uns etwa unterstehen, der oberen Welt einen Spiegel vorhalten zu wollen? Aber die Fratze, die uns da vom Hügel der Staatsweisen ent- gegengrinst, die können wir gar nicht ab- Spiegeln. Sie macht uns höchstens erstarren. Was sind wir für kleines Schelmen- gelichter. Wir unterstehen uns ja nicht mehr, Kronen zu stehlen. Wir bemogeln höchstens den Fiskus und haben noch obendrein Angst dabei. Aber Kronen? Wo gibt es denn noch Kronen zu stehlen? Selbst Englands Königin seufzt unter der ihren und fühlt sich wohler im Hute der Mode. Sie muß es geschehen las- Sen, wenn sich unter ihrem Szepter die Vôl- ker und Völklein immer unartiger gebärden, nach Unabhängigkeit schreien und selbst an der Goldküste eine schlechte Silbermünze eigener Prägung dem goldenen Pfund der Krone vorziehen. Und welche Narrheit muß sie erst dulden in Ländern, die noch vor gar nicht so langer Zeit zu ihrem Reiche gehör- ten. Was führen doch diese Aegypter und Israeli da auf! Wissen sie überhaupt, was sie treiben? Welcher Aschermittwoch ihren verrückten Umtrieben folgt? Rein in den Gazastreifen, raus aus dem Gazastreifen. Das tönt doch nun hin und her, daß uns der Kopf schwindelt. Selbst Ben Gurion hat alle Not, den seinen oben zu halten. Und erst Nasser! Ob er wohl noch einmal seinen Suezkanal zustopfen möchte? Was hat er denm nun von der Narrheit? Weder Freude, noch Geld. Ein schlechter Karnevalsumtrieb, fürwahr. Wozu haben die Russen ihre Offlziere nach Syrien geschickt? Gibt es denn etwa in jener unruhigen Republik eine Krone zu stehlen? Oder sollte es sie nach den Kro- nen der Wüstenkönige gelüsten? Aber das sind doch nur arme Schnorrer, die nach Amerika reisen und Backschisch einheimsen. Allerdings auch der Kreml braucht offenbar Backschisch. Er kann nur keinen bekommen. Das ist der Kummer. Nun leiht er also seine Soldaten aus, ganz wie die andern. Wallen- stem würde sich im Grabe herumdrehen darüber, daß ihm nicht eimflel, seine Musch koten in Länder zu schicken, da Milch und Honig fließt. Er ließ sie immer nur im Hei- ligen Reich herum ziehen, bis alles ratzekahl gefressen war und der Krieg den Krieg nicht mehr ernährte. Die militärischen Schelmenkappen unserer Zeit haben das Offenbar viel besser heraus. Ernähre Du meme Besatzer, ich ernähre Dir deine Be- Satzer. El, Was ist das für ein demokratisches Spielegen Beneidenswertes Jahrhundert, in dem kein Mangel mehr herrscht. Wir schweben im Ueberflus. Wir haben genug Vernich- tungsraketen und Atombomben, mehr als genug. Sogar wir deutschen Narren, die wir stets Großmeister der Narrheit gewesen sind, auch wir werden künftig nicht ohne Geheimnis mehr sein. Unsere Physiker— ein närrisches Hoch sei ihnen gebracht— sie haben unter unsäglichen Mühen den Amerikanern und Russen ihr streng gehüte- tes Geheimnis nun abgejagt. Auch wir wer- den in Zukunft Atome zu schmelzen ver- stehen. Vom Spalten verstehen wir schon genug, nachdem wir selber östlich und west- lich entzwei sind. Aber das brauchen wir ja nicht unbedingt wahr haben. Es kommt immer darauf an, wie man sich fühlt, sagte Coués. Und wir fühlen uns ja so als ein Volk, ein Reich und ein Bonn, daß wir es einiger gar nicht mehr haben wollen. Außer- dem haben wir erst kürzlich wieder ganze Volksteile an unserer Bodenseegrenze ins Reich heimgeführt. Da wird das kleine Trümmerchen jenseits der Elbe auch nicht mehr lang auf sich warten lassen. Die Hol- länder haben ja auch schon einer Grenz- revision halb und halb zugestimmt. Das alles erfüllt uns mit soviel Wonne und Hochstim- mung, daß wir schon gar nicht mehr mer- ken, wie vormärzlich bereits die Sonne geschienen hat und welche herrliche Fas- nacht uns heuer beschert wurde. Wir wollen daher auch nicht vergessen, daß unser großer Außenminister Washington im Sturm erobert hat. Ollenhauer ist ja schon Wieder weg. Sogleich hat unser Brentano derm festgestellt, daß die Washingtonesen entschieden anders denken als unsere Sozial- demokraten Das hat uns Ollenhauer ganz anders erzählt. Wer hat nun die Narren- mütze auf dem Kopf? Wahrscheinlich nur wir kleinen Leute, die den Mut haben, überhaupt noch einem Politiker Glauben zu schenken. Im übrigen, was brauchen wir Fasnacht? Von morgen an wird erst richtig Verrückt gespielt. Wir haben ja wieder Kasernenhöfe, Ahoi! Euer Augustin Herzlicher Empiang für Nixon im Staate Ghana Accra.(dpa) Der amerikanische Vize- präsident Nixon ist in Acera eingetroffen, um an den Feierlichkeiten zur Gründung des neuen afrikanischen Negerstaates Ghana teilzunehmen. Der neue Staat wird aus der bisherigen britischen Kronkolonie Goldküste und dem britischen Teil der ehe- maligen deutschen Kolonie Togo gebildet. Nixon, der sich auf einer Afrikareise be- findet, wurde bei seiner Ankunft von einer 10 000 Kköpfigen Menschenmenge begrüßt. Nixon hatte als erster der anläßlich der Unabhängigkeitsfeierlichkeiten in Accra an- Wesenden auswärtigen Delegierten Ge- legenheit, mit dem Ministerpräsidenten des neuen Staates Ghana, Kwame Nkrumah, ein etwa halbstündiges privates Gespräch über wirtschaftliche und politische Probleme in Westafrika zu führen. Nixon, der nach einer dreitägigen Influenza noch etwas an- gegriffen aussah, erklärte nachher:„Wir haben einen herzlichen und freien Mei- nümgsaustausch über die Beziehungen zwi- schen Ghana und den USA geführt.“ Vor allem habe man über die Auswirkungen der zukünftigen politischen Entwicklung Ghanas auf Afrika und die gesamte internationale Situation gesprochen. Mollet bringt mageres Ergebnis heim Der Besuch des französischen Minister präsidenten in den USA erfüllte nicht die in Paris gehegten Erwartungen Paris, 4. März Die offiziellen Kommentare in Paris haben den Amerika- Aufenthalt von Minüsterpräsident Guy Mollet als einen gro- Ben Erfolg dargestellt. Das ist eine Sprach- regelung, die für Amerika- Reisen durch europäische Regierungschefs und Außgen- minister schon seit Jahren obligatorisch er- scheint. In Wirklichkeit gab es bei den Ge- Sprächen in Washington, die zwischen den französischen und nordamerikanischen Staats- männern stattfanden, kaum größere Ueber- raschungen und es konnte auch keine ge- ben. Die Einladung an Guy Mollet bedeu- tete, daß es Eisenhower und seinen Bera- tern daran lag, die durch den Suezkonflikt gestörten Beziehungen zu Frankreich, dem „ältesten Verbündeten Amerikas“, definitiv wieder auf eine freundschaftlichere und Sachlichere Basis zu stellen. Der persönliche Kontakt mit dem gut englischsprechenden französischen Premierminister, der sich als gewiegter Politiker den amerikanischen Parlamentariern und Journalisten gegen- über als ein schlagfertiger, volkstümlicher Mann von der Straße zu geben verstand, hat sicherlich zur Erreichung dieses Zieles beigetragen. Ueber die europäischen Ziel- setzungen Mollets und über Sinn und Inhalt des NATO- Bündnisses herrschte von vornherein Uebereinstimmung zwischen Washington und Paris; diese konnten in dem ziemlich nichtssagenden Schlußkom- muniqué der Besprechungen nur in den ge- wohnten Ausdrücken unterstrichen werden. In Paris legte man einige Tage lang gro- Ben Wert darauf, daß es Mollet und Pineau möglich gewesen sei, sich in die amerikanisch; israelischen Verhandlungen einzuschalten und zwischen Tel Aviv und Washington zu ver- mitteln. Einige Tage lang feierte also die hie- sige offlziöse Presse eine Art von Einschwen⸗ ken Amerikas auf die Linie der französischen Nahost-Politik; doch zeigen die Ereignisse der letzten 48 Stunden, daß Amerika weiter auf seinem Willen verharrt, die Araber durch eine freundschaftliche und zu vorkommende Haltung nicht in die Arme der Russen zu treiben, so daß von echten Garantien an Israel eigentlich nicht die Rede sein kann. Mollets Intervention in Washington hat also die Lage im Nahen Osten nicht grundlegend verändert. Von einer gemeinsamen Politik Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan des Westens gegenüber den Arabern oder gar einer„totalen gemeinsamen Politik“ kann nicht die Rede sein. Amerika will weiterhin an Stelle der aus dem Nahen Osten bis auf weiteres ausgeklammerten Franzosen und Engländer dort allein seine Politik des guten Einvernehmens mit allen spielen. Ueber Algerien wurde in Washington kaum gesprochen. Die Amerikaner üben Vorläufig keinen direkten Druck auf Frank- reich aus, aber lassen sich auch keineswegs mit der tatsächlichen Algerien-Politik von Mollet identifizieren, wenn sie auch vor der UNO die Prinzipien, die der Minister- Präsident in seiner Rede vom 9. Januar theoretisch aufgestellt hatte, gutgeheißen haben. Die Reise des Vizepräsidenten Nixon nach Marokko ist aber ohne Zweifel einem indirekten Druck auf Frankreich in Nord- Bonner Rätselraten afrika gleichzusetzen, wenn dieser Umstand auch hier offiziell nicht erwähnt wird. Die Amerika-Reise mit ihrem anschlie- Benden Abstecher nach Kanada(der nicht unwichtig sein kann, da Kanada ja in der Nahost-Frage eine Politik verfolgt, die der französischen wesentlich näher kommt als die amerikanische) hat also im Grunde nur eine Stabilisierung des Verhältnisses zwi- schen Paris und Washington auf der Basis des Status quo zur Folge, der mit dem Ein- greifen der USA gegen die Suez- Expedition und der amerikanischen Rückendeckung für Frankreich in der Algerien-Frage vor der UNO umschrieben ist. Es bleibt nun abzu- Warten, ob dieses Ergebnis Mollet wesent- lich bei der Bewältigung der wirtschaft- lichen und politischen Schwierigkeiten hel- ken wird, die daheim auf ihn warten. um Mikojans Besuch Regierungsstellen beteuern, nichts zu wissen Bonn, 4. März Das seit einigen Tagen andauernde Rätsel- raten um den angeblichen Besuch des so- Wjetischen stellvertretenden Ministerpräsi- denten und Handelsministers Mikojan in Bonn geht weiter. Nach allen am Montag vorliegenden Informationen gehen die bisher bekannt gewordenen Darstellungen über den Rahmen reiner Kombinationen und Speku- lationen nicht hinaus. Ein maßgebliches Mit- glied der sowjetischen Botschaft in Bonn bezeichnete am Montag auf Anfrage erit- sprechende Pressemeldungen als„übertrie- ben“, Nachdrücklich versicherte er:„Ueber den Besuch des Ministers ist uns noch nichts bekannt“. Hierzu verlautet aus verschiedenen Bon- ner regierungsamtlichen Quellen, daß man ebenfalls von Besprechungen Mikojans mit der Bundesregierung nichts wisse. Die bis- herigen, weder von deutscher noch von so- Wietischer Seite bestätigten Versionen be- sagten, daß Mikojan im Anschluß an einen Aufenthalt in Wien im April nach Bonn kommen werde, um Besprechungen über die deutsch- sowjetischen Handelsbeziehungen zu Grenzverhandlungen mit Moskau Die Polen wünschen eine Revision/ Schwierige Besprechungen Moskau.(dpa) Der polnische Außenminister Rapacki ist, wie berichtet, zu Grenzverhand- lungen mit der sowjetischen Regierung in Moskau eingetroffen. Nach amtlicher polni- scher Mitteilung soll ein Abkommen über die Markierung der„polnisch- sowjetischen Staatsgrenze an der Gstsee“ unterzeichnet werden, Rapacki wurde von dem sowjeti- schen Außenminister Gromyko und dem ersten stellvertretenden Aubenminister Pa- tolitsche% empfangen. Aus polnischen Mit- tellungen über die Verhandlungen girig nicht hervor, ob über den gesamten Verlauf der polnisch- sowjetischen Grenze in Ostpreußen oder nur um das Stück dieser Grenze„an der- Ostsee“ verhandelt werden soll. Die pol- nisch- sowjetische Grenze in Ostpreußen war auf der Potsdamer Konferenz 1945 vorbe- haltlich eirier Friedensregelung festgelegt worden. Sie trennt Ostpreußen in einen unter sowjetischer Verwaltung stehenden nördlichen und einen unter polnischer Ver- waltung stehenden südlichen Teil. Bei seiner Ankunft in Moskau sagte der polnische Außenminister, er sei überzeugt, daß die Verhandlungen zur weiteren Ent- wicklung der brüderlichen und freundschaft- chen Beziehungen beider Länder„auf der Grundlage des proletarischen Internationa- ismus“ beitragen. Außenminister Rapacki Wurde später in Moskau von Ministerpräsi- dent Bulganin und von Außenminister Gro- myko empfangen. Eiczelheiten über die Unterredungen wurden nicht bekanntgege- ben. Für die Deutschen soll in Polen mehr getan werden Warschau.(dpa) Der polnische Publizist Tadeusz Jackowski schlug in einem von der Zeitung„Zycie Warszawy“ veröffentlichten Artikel die Ernennung eines Regierungs- beauftragten für die deutsche Bevölkerungs- gruppe vor. Jackowski vertrat die Ansicht, daß die meisten der noch in Niederschlesien lebenden Deutschen in die Sowjetzone oder in die Bundesrepublik ausreisen möchten. Es sei unmöglich, Deutsche nur deshalb für alle Zeiten in Polen festzuhalten, weil sie brauch- bare Facharbeiter sind. Nach Ansicht Jackowskis hat die polnische Regierung bisher keine klare Politik zum Pro- blem der deutschen Minderheit entwickelt und die Frage der Eigentumsverhältnissę nicht erörtert. Es seien auch eine Reihe„chau- vinistischer Uebergriffe“ vorgekommen. Es müsse schnell etwas getan werden,„Wir haben kein moralisches Recht“, schrieb der polnische Publizist,„ausländische Staatsbür- ger, die die Grenzen überschreiten wollen, kestzuhalten. Die Abreise Deutscher aus Polen ist durch das Fehlen diplomatischer Bezie- hungen zwischen Polen und der Bundesrepu- lik verlangsamt worden. Dadurch ist das Problem zweifellos noch viel komplizierter geworden. Die nicht zu einer Zusammen: Arbeit bereite Haltung Bonns vergrögert die Schwierigkeit.“ 5 führen. Ferner hatte es geheißen, daß der sowjetische Minister möglicherweise auch die von Botschafter Smirnow angekündigte Delegation seines Landes für die Ende April beginnende Industriemese in Hannover lei- ten würde. Ungarns wirtschaftliche Schwierigkeiten Die ungarische Wirtschaft hat die Folgen der Oktober-Revolution noch nicht über- Wunden. Dies geht aus einer Erklärung des Leiters der ungarischen Handelsdelegation zur Leipziger Frühjahrsmesse, Gyoergy Colosz, auf einer Pressekonferenz in Leipzig hervor. Im Februar sei es gelungen, den Export auf etwa 70 bis 80 Prozent des Stan- des von 1956 zu bringen. Kohlenproduktion und Industrieerzeugung stünden noch unter dem Stand vom September 1956. Erst im Laufe dieses Jahres könne die Produktion auf einigen wichtigen Gebieten ihre frühere Höhe wieder erreichen.(dpa) 17 Tote bei Absturz eines amerikanischen Transportflugzeuges Tokio.(dpa) Siebzehn Personen— fünf- zehn Japaner und zwei Amerikaner— kamen am Montag wahrscheinlich ums Leben, als eine amerikanische Transport- maschine vom Typ C 46 wenige hundert Meter vom amerikanischen Hugstützpunkt Miho entfernt in das Japanische Meer stürzte. Nach Ansicht von Beobachtern auf dem Flugplatz, der an der Westküste der japanischen Hauptinsel Honshu(Hondo) liegt, hatte sich der Pilot der Maschine bei einem Ländemaflsver in der Entfernung Verschätzt und wollte einen neuen Anflug Versuchen. Babel stürzte die Maschine senk- recht in die Tiefe. Dienstag, 5. März 1957/ Nr. 4 —— Knigge für Sowietmenschen „anstandsbüchlein für gesunde Lebensart“ 1 5 Hamburg, i 5 Die Leningrader Sektion der„Gen schaft zur Verbreitung politisch losophischer Kenntnisse“ Dae put. Büchlein unter dem Titel„Für eine 5 sunde Lebensart“ heraus. Beim Blätter, stößt man auf ein 65 Seiten langes Ka 100 über„Das gute Benehmen in allen Leb 5 arten“. Bei diesem„philosophisch 991 tischen Werk“, wie es der Verlag Deng b handelt es sich um eine Art Knigge für 3 Sowetmenschen. Allüberall in der Udssn steht man vor den Buchläden um di R Anstandsbüchlein Schlange. Und Wabrlig es gibt da für den Sowietmenschen 8 5 Neuigkeiten zu erfahren, die man sich 5 durch„Selbststudium“ erst allmählich 1 eignen muß. Ab 1957 wird der Frau in 965 Sowjetunion der rechte Ehrenplatz 1 dem Mann eingeräumt; natürlich keine 155 gel ohne Ausnahme: Geht der Genosse 85 Uniform, so gebührt der Uniform 155 damit dem Uniformträger eine höhere Ehr als der Genossin ohne Uniform. In diesem Falle hat die Frau nach li über zu wechseln. Gehen beide, Genossin und Ge. nosse, in Uniform, so bleibt es nach dem Lehrbuch egal, wer links und wer rechts geht; Rangunterschiede werden nicht be⸗ achtet. Nur Generale gehen immer rechts auch wenn sie mit einer Frau in der Oel. fentlichkeit erscheinen und keine Uniform tragen. Muß man niesen, so gehört es sich nicht, darauf mit einem„Wohl bekomm's“ oder„Gesundheit, Genosse“ zu antworten Dies wäre nach diesem Anstandsbüchlein ein Beweis für„bürgerliche Abweichung.“ Blu- men oder Broschen oder Armbänder ge- hören nicht zum Kleid und Anzug. Nur Orden dürfen getragen werden, und Je mehr, desto besser. Die sowjetische Genos- sin soll ihr Haar, ihre Fingernägel, die Schuhe und den Schal„in Ordnung halten“ Farfüm benutzt der Genosse nur nach dem Rasieren, die Genossin im Restaurant und in der Oper, aber nicht in starker Dosie- rung. Es ist jedermann gestattet, im Pyjama(Hausanzug) sich zu Tisch zu setzen, nicht aber im Schlafanzug. Dieses Beklei⸗ dungsstück dient nur zum Baden, heißt es in dem Leningrader Anstendsbüchlein, Die Suppe ist zu löffeln und nicht aus dem Teller zu trinken. Rülpsen und Schneu-⸗ zen ohne Papier und Taschentuch darf nur „auf nicht stark besuchten Straßen“ er- folgen. Wer ins Ausland reist, muß an der Grenze einen Hut vorweisen können; in der Sowjetunion selbst zeichnet den Träger ger Mütze die„sozialistische Gesinnung“ aus. (real) Der italienische Ministerpräsident, Segni, hat Giuseppe Tognl, einen Exponenten des rechten Flügels der christlich- demokratischen Partei, zum Leiter des neugeschaffenen Mini- steriums für staatliche Beteiligungen ernannt. Togni gilt als Vertrauensmann der Indu- striellen. Er übernimmt mit dem Posten eine Art Ueber ministerium, dessen Aufgabe es sein wird, alle staatlichen und halbstaat- lichen Betriebe zu kontrollieren und ihre Be- ziehungen untereinander zu regeln und zu koordinieren. Das neue Ministerium beein- flußt rund 60 Prozent der gesamten italieni- schen Industrie. Wegen der Butter ist nichts in Butter Die Hintergründe der jüngsten Regierungskrise in Finnland Helsinki, Anfang März Die finnische Regierung hat die Karenz- zeit nicht ausgenutzt, die ihr durch die fünfte Sitzung des Nordischen Rates in Helsinki gewährt wurde. Eine Woche lang War die drohende Regierungskrise durch die Anwesenheit von 250 skandinavischen Gästen aufgeschoben worden, und man hatte gehofft, daß sich die streitenden finnischen Parteien während dieser Zeit auf einen Kompromiß in der Frage der Milch- und Butterpreise einigen würden. Aber schon wenige Tage nach dem Abschluß der interskandinavischen Konferenz trieb die Agrarpartei ihren Koalitionspartner, die Sozialdemokraten, in eine ausweglose Zwangslage: Die Bauern widersetzten sich hartnäckig jeder Herabsetzung des Butter- preises. Dieser Dickköpfigkeit standen die Sozialdemokraten schließlich ratlos gegen- über, und am 1. März mußte Minister- präsident Fagerholm den Regierungsaustritt der Agrarminister annehmen. Zum zweiten- mal ist eine finnische Regierung über die fatalen Butterpreise gestürzt. Auf den Tag genau vor einem Jahr, am 1. März 1956, war in Finnland über dem Butterpreis jener folgenschwere General- streik ausgebrochen, der dem Land über 50 Md. Finmark kostete und der die Wirt- schaft an den Rand der Katastrophe getrieben at. Damals hatten die Sozialdemokraten die 1....— Das grüne Wunder. „ Wer melhet wen von unserem Korrespondenten Walter Hanf EKoalitionsregierung mit den Bauern wegen einer Preiserhöhung für Milch und Butter verlassen, heute sagten ihnen die Bauern wegen einer Preissenkung die Mitarbeit in der Regierung auf. Während des ganzen Jahres waren alle Versuche, Finnlands ver- fahrene Wirtschaftslage zu stabilisieren, an jenem verhängnisvollen Butterpreis geschei- tert. Dieses eine Jahr zeigte die völlige Hilfslosigkeit der beiden Regierungsparteien, die von Interessen-Gegensätzen, Intrigen und einer inneren Unsicherheit nahezu ge- lähmt sind. Die ersten Kommentare der Zei- tungen auf die neuerliche Regierungskrise lesen sich dementsprechend auch wie Nekro- loge auf die gesunde und politisch-saubere Gesinnung der beiden staatstragenden Par- teien. Noch am Vormittag des 1. März konnte Staatspräsident Kekkonen den Regierungs- chef Fagerholm von einem Demissions- gesuch abhalten, und Kekkonen versuchte offensichtlich, seine Agrarpartei zum Ver- bleiben in der Regierung zu überreden. Aber die Gegensätze sind inzwischen so groß ge- worden, daß man den Ausbruch der Krise bestenfalls wieder verschieben könnte. Dem Ministerpräsidenten selbst sind die Hände gebunden. Nicht nur die starre Haltung der Agrarpartei brachte Fagerholm in die gegen- wärtige Zwangslage, sondern auch die er- bitterten Machtkämpfe innerhalb der eige- nen Partei. Seit etwa einem halben Jahr besteht die Einheit der Sozialdemokratischen Partei Finnlands nur noch nach außen hin. Die Aktionsfähigkeit der Partei Ist durch zwei rivalislerende und intrigierende Interessensgruppen lebensgefährlich ange- schlagen. Diese beiden Parteiflügel, ein „rechter“ unter dem Parteisekretär Leskinen und ein„linker“ unter Verteidigungsminister Skog, bekriegen einander in aller Oefkfent- lichkeit mit den schärfsten und gröbsten Polemiken. Leskinen hatte in einer Partei- zeitschrift behauptet, daß die sozialdemokra- tische Partei Finnlands„eine überreife Frucht mit einem verfaulten Kern“ sei, und er informierte eine erstaunte Oeffentlich. keit von zersetzenden Intrigen und einer makabren Cliquen- und Klüngelwirtschaft. Darauf griff Verteidigungsminister Skog seinen Regierungschef, den Ministerpräsiden- ten Fagerholm, verschiedene Male in derart unerhörter Weise an, daß Fagerholm kurz vor der Tagung des Nordischen Rates von seinem Rücktritt sprach. Ein außzerordent- licher Parteikongreß, der auf Ostern dieses Jahres festgelegt wurde, soll die Einheit der Partei wieder herstellen, aber bis zu diesem Zeitpunkt werden die Sozialdemokraten alle Sanierungsmaßnahmen für die Wirtschaft aufschieben müssen. Sollte die Regierungskrise schnell bei⸗ gelegt werden, so wäre damit kaum etwas gewonnen. Fagerholms Kabinett wird bis zu dem Parteikongreg mehr oder weniger als Interimsregierung fungieren. Polit ist es schon seit Wochen erledigt. Haare aus dem Zopf Der Zopf obrigkeitsstaatlichen Denkens ist noch keineswegs ganz verschwunden. Die Ge- wöhnung an die demokratischen Freiheiten geht eben nur langsam vor sick. Das Recht, öffentlich mitzureden, muß hierzulande erst noch zum selbst verständlichen Gut des Staatsbürgers werden. Ist der alte Zopf auch noch nicht ver- schwunden— Haare muß er gelegentlich dock lassen. Ein erfreulicher Beschluß des baperi- schen Landtages, der vor einiger Zeit gefaßt Wurde, ist ein Beweis dafür. In München ging es um die leidige Frage der geheimen Schuler- bögen, die in Baden- Württemberg Schüler- beobachtungsbogen genannt werden. Darin trägt der Lehrer seine Beobachtungen und Eindrucke uber Leistungen, Charaftereigen- schaften und Verhalten des Schülers ein. Wah- rend die Eltern in Baden- Württemberg seit längerem das Recht haben, Einsicht in die Bögen zu nehmen, war dies den Eltern in Bapjern versagt. Seit langem protestierten sie gegen diese Geheimhaltung. Der Landtag kam nun ihren Wünschen entgegen. Er ersuchte durch Beschluß die Staatsregierung, die gehei- men Schũlerbögen durch offene zu ersetzen. Man kann gegen die offenen Schülerbögen gewiß Einwände haben und für ihre Geheim- Nach den Er. i den. haltung manche Grunde fin 44 rache fahrungen der jüngsten Geschich 5 25 es heute jedoch notwendiger denn je, mit 15 Geheimhaltung von Akten äußerst ee umaugehen. Geheime Akten sind, wie 2 weiß, eine stets festzustellende Bebteterctz nung von Diktaturen und haben mit dem. danken der Demokratie im Grunde nichts 11 mein. Dennoch— es gibt gewisse Pinge, 55 tatsachlich geheimgehalten werden e 5 Katalog der Begrundungen stimmt aller 9 5 oft beden lich. Gerade weil Bezeichnungen, 150 „Streng geheim“ und„Staatsgeheimnis 50 immer eine Ausstrahlung haben, die den 15 50 gläubigen Staatsbürger vor Respelet ee in die Knie sinken läßt und ihn oft 11 ö sein Recht auf Unterrichtung allzu eien aufzugeben. Wieviel Mißbrauch damit. ben wird und wieviel lächerliche Geheim krämerei oft dahinter stecht, bleibt dem Staatsbürger meistens verborgen. die Im Falle der Schillerbögen haben sich 175 Eltern nicht beeindrucken lassen und mit 5 folg von ihren Rechten Gebrauch.. Ueber alle Einwände hinweg ein Beere für, daß sich der Sprung uber den Scha 3 5 bezahlt macht, willfäkrigen Untertanengeistes 8. Hellmenn . 54 Was Eine tung Scl ten Ber gegen Nacht* Wenn den ein werden und ein Zwei ein II. amerike daß sie Leiche pen Vel ehen h tötet Ur Vater 8 aum ers Das New Ve post i! nach Eu sollen 8 and lei und Kö! werden. Japa Ohren der Oh dieben men in lagen u Ohren- zostenle pan„G In d nach ei gen aus Mann v Brüder erschlas mit Be teuer drei be derbrar Auf unglück im Schu Hochzei stürzte Fahrer Die Ell pöllig 2 Insasse den 80 Lebens, Nach zur dei Wocher der Jo: am Mit seine g Tochter Verbre- Schieds einen ten Al verstec m der sich Zu ger qu kaufen sten motiv schiede wieder Am wurde hof“ geweih von H wurde gischer Empfa! Dienst Diese Europe den R. von Pe In etwa Kilogr. gere E mark schnitt deere Was u — In d kunks aparte muß e revolu- hig Ja! einen und de ist nu grosche ter le Brecht er zus Weill s ihrer 1 schlug, wollte, jener kehlte. Grusel applau schen aggres und p. wohlge zeiska! tion, Luxus Morits Die aus de Bettle schille Sesper zum E Art IIe tät, die pflege Nr. 54 chen bensart⸗ „Gesell- 1 und phi. hte ein eine ge- Blättern 8 Kapitel n Lebens- Sch- poll. dezeichnet, e für den . UdSSR im dieses Wahrlich, zen einige sich wohl lich an- au in der itz neben keine Re- ehosse in orm und nere Ehre in diesem s über- und Ge- aach dem er rechts nicht be⸗ er rechts, der Oef- Uniform rt es sich ekomm's“ ntworten. chlein ein ng.“ Blu- nder ge- zug. Nur und je e Genos- ägel, die halten“, nach dem rant und r Dosie- ttet, im u setzen, s Beklei · heißt es Hein. Die aus dem Schneu- darf nur Ben“ er- B an der n; in der räger ger ng“ aus, (real) it, Segni, nten des ratischen len Mini- ernannt. er Indu- sten eine gabe es albstaat- ihre Be- und au n beein- italieni- st durch gierende n ange- gel, ein Leskinen minister Oefkfent-⸗ gröbsten Partei- emokra- iberreife Sei, und kentlich⸗ id einer irtschaft. er Skog räsiden- n derart Im kurz Ates von rordent- n dieses eit der diesem aten alle irtschaft ell bei⸗ m etwas vird bis weniger Politisch den Er- erscheint mit der maßvoll bie man terschei⸗ dem Ge- ichts ge · inge, die sen. Der Herdinos agen wie is“ noch n leicht geradezu verfühnt, ſchtfertig getrie· neimnis- bt dem gich die mit Er- jemacht: piel da- Schatten t macht. eilmann r. 54 Dienstag, 5. März 1987 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g. Eine amerikanische Forschungseinrich- schlug in einem in Genf veröffentlich- en Bericht ein neues„unfehlbares Mittel“ gegen den Kater nach einer durchzechten Jacht vor: Honig. In dem Bericht heißt es; wenn ein Betrunkener alle halben Stun- gen einen EBIöffel voll Honig nimmt, dann erden inn einige Portionen ernüchtern And einschlafen lassen.“ * Zwei Schuljungen, ein 13jähriger und ein 11 jähriger Bruder aus Arlington im amerikanischen Staat Virginia, gestanden, und seine 6b sie ihren Vater erschossen Leiche sechs Wochen lang in einem Schup- en versteckt haben. Sie sagten, in Fern- chen hätten sie gelernt, wie man Menschen tet und die Leiche beiseite schafft. Der Vater saß vor dem Fernsehapparat als sie in erschossen. 6 Das amerikanische Postamt auf dem gew Vorker Flughafen hat erstmals Luft- ost in Papiersäcken zur Beförderung nach Europa weitergegeben. Die Papiersäcke len sechs Tage lang erprobt werden. Sie and leichter als die bisherigen Stoffsäcke und können nach der Ankunft vernichtet werden. 4 Japan beging am Sonntag erstmals den „Obrentag“, der der Pflege und Heilung der Ohren gewidmet ist. Spezialisten von eben Universitäten und Fachschulen nah- men in Tokio unter freiem Himmel in An- lagen und an belebten Straßenkreuzungen ohren- Untersuchungen vor und gaben kostenlos Ratschläge. Am 4. Juni ist in Ja- pan„Gute-Zähne- Tag“. * In der japanischen Stadt Kawasaki hat nach einem Polizeibericht ein vor drei Ta- gen aus einer Heilanstalt entlassener junger Mann von 18 Jahren seine Eltern, seine vier Brüder und seine Schwester mit der Axt erschlagen. Die sieben Leichen übergoß er mit Benzin und setzte sie in Brand. Das feuer ergriff das Haus der Familie und drei benachbarte Häuser, die sämtlich nie- derbrannten. t Auf der Rückfahrt vom Fotografen ver- unglückte am Wochenende bei Altstätten im Schweizer Rheintal eine dreizehnköpfige Hochzeitsgesellschaft. Ihr kleiner Bus stürzte einen Abhang hinab, nachdem der Fahrer einen Schwindelanfall erlitten hatte. Die Eltern des Bräutigams kamen in dem völlig zertrümmerten Bus ums Leben. Neun Insassen, unter ihnen das Brautpaar, wur- den schwer verletzt. Drei schweben in Lebensgefahr. 5 Nach einer Großfahndung, die sich bis zur deutschen Grenze erstreckte, wurde am Wochenende der 45 Jahre alte Doppelmör- der Josef Berglas festgenommen. Er hatte am Mittwoch vergangener Woche in Zürich eine geschiedene Frau und seine 14jährige Jochter mit einem Hammer erschlagen. Der Verbrecher wollte sich, wie er in einem Ab- schiedsorief mitteilte, nach der Tat unter einen Eisenbahnzug werfen. Doch im letz- ten Augenblick verließ ihn der Mut. Er versteckte sich darauf in einer Scheune in der Nähe von Seebach(Schweiz), wo er sich zwei Tage aufhielt. Als ihn der Hun- ger quälte, Wollte er sich einen Laib Brot kaufen. Dabei wurde er von einem Poli- zisten erkannt und festgenommen. Als Tat- motiv gibt der Doppelmörder an, seine ge- schiedene Frau habe sich geweigert, ihn wieder zu heiraten. Am südwestlichen Stadtrand von Paris wurde am Sonntag der erste„Flugbahn- hof“ der französischen Hauptstadt ein- geweiht, der für den ständigen Verkehr von Hubschraubern bestimmt ist. Feierlich wurden acht große Hubschrauber der bel- gischen Luftfahrtgesellschaft Sabena in Empfang genömmen, die den ständigen Dienst zwischen Paris und Brüssel versieht. Diese längste ständige Hubschrauberlinie Europas soll vorerst zweimal täglich in bei- den Richtungen beflogen werden. Der Flug von Paris nach Brüssel dauert 1 Stunden * In Dänemark fiel der Butterpreis um etwa eine Krone(rund 60 Pfennig) pro Kilogramm. Der Preissturz ist auf niedri- gere Exportpreise zurückzuführen. In Däne- mark folgt der Inlandspreis dem durch- schnittlich bei der Ausfuhr erzielten Preis. Was wir sahen: — Haus ohne Mauerwerk, ohne Holz und ohne Ziegel Frank L. Wrights„Lufthaus“ kann im Koffer verpackt und . Der betagte Frank Lloyd Wright, Ame- rikas hochberühmter und fortschrittlichster Architekt, hat ein Haus entworfen und kon- struiert, das völlig aus Fiberthin hergestellt ist, einfach aufgeblasen wird und dann wie- der zusammengefaltet und in einen kleinen Handkoffer gepackt werden kann. Er nennt dies seltsamste aller Häuser„Lufthaus“ (Air House). Das von ihm verwendete Fiber: tain ist ein papierdünnes Material, ein sehr Widerstandsfähiges Nylonfabrikat. Dieses Fiberthin hat die mannigfachsten Vorzüge: es bietet trefflichen Schutz gegen Wetter, Schimmelpilz, Ungeziefer und Insekten, und es sieht auf den ersten Blick etwa wie zu- sammengerolltes Segeltuch aus. Bei näherer Prüfung indessen stellt es sich als ein äußerst strapazierbares, feuer- sicheres und fast unzerreißbares Material dar. Man hat ein Automobil vom Boden emporgehoben und es an Fiberthin-Strän- gen in der Luft gehalten. Ohne diese ge- waltige Stärke des Materials hätte natür- lich Frank Lloyd Wright sein Lufthaus nie- mals entwerfen und konstruieren können. Ursprünglich war es als billiges Material zum raschen Aufschlagen beweglicher La- gerschuppen gedacht. Wright erkannte in- dessen sofort die Möglichkeiten des Mate- rials für den Häuserbau der Zukunft. So entstand sein Lufthaus, das von der bisher üblichen Konstruktionstechnik im Bau- wesen völlig abweicht. Im Wrightschen Lufthaus gibt es keine harten Metalle, kein Holz, keine Ziegel, kein Mauerwerk— nichts als Fiberthin. Es wird im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Bal- lon aufgeblasen und braucht nichts als einen überaus niedrigen Druck, um das Dach unter Spannung zu halten, An der Ba- sis des Hauses befindet sich eine Fiberthin- Röhre, in die entweder Sand oder Wasser gepumpt wird. Auf diese Weise wird das Lufthaus am Boden verankert. Ein kombi- niertes Crysler-System für Heizung und Luftkühlung hält das Haus aufgeblasen, während es zugleich Sommerkühle und Winter wärme liefert. Am Farbfernsehgerät das Mittagessen auswählen Sehr optimistischer Blick auf die Speisenkarte im Jahre 2000 In einem Presseinterview äußerte sich Don Roth, Besitzer eines wegen seiner her- vorragenden Küche bekannten Restaurants in Chicago, darüber, wie er sich die Speisen- karte im Jahr 2000 vorstellt: Er ist fest davon überzeugt, daß die Prophezeiung, die Menschheit werde bis dahin ihre Mahlzeiten in Form von Kapseln oder Pillen zu sich nehmen, niemals in Erfüllung gehen werde, einfach deshalb, weil damit kein Genuß für Augen, Zunge und Magen verbunden ist. Im Gegenteil, gute Gaststätten würden Ge- richte aus aller Herren Länder anbieten, die von großen Küchenchefs zubereitet und tiefgefroren, vielleicht mit Raketen, an ihren Bestimmungsort befördert werden. Die schwere Arbeit in der Küche werde wahr- scheinlich durch Automatisierung immer leichter, und die Küchenchefs könnten sich dafür um so mehr der künstlerischen Seite res Berufs widmen. Ob es überhaupt noch gedruckte Speisen- karten geben werde, bezweifelt der ameri- kanische Fachmann; er nimmt vielmehr an, daß die Kunden über ein Farbfernsehgerät am Tisch ihre Auswahl treffen werden und zuschauen können, wie ihre Speisen zu- bereitet werden, während sie dem Küchen- chef ihre Sonderwünsche mitteilen. aufgeblasen werden Ob Sie es nun glauben oder nicht: das Lufthaus verändert nie seine Form und Gestalt, auch nicht, wenn Leute durch die Türen hineingehen. Das Lufthausdach kann die größte Schneelast tragen, und wenn ein Mann auf ihm herumspaziert, ist keinerlei Einbuchtung zu sehen. Das ganze Haus wiegt etwa 200 Pfund und läßt sich in ein Paket von rund drei Fuß Länge und drei Fuß Breite zusammenlegen; es geht also in einen Autokoffer hinein. Gefällt einem sein Wohnort nicht länger oder ärgert man sich über die lieben Nachbarn, dann braucht man bloß die Luft aus dem Haus abzubla- sen, das Wasser aus der Fiberthinröhre am Boden auszulassen und das Haus zusam- menzufalten. Vielen wird die Sache reichlich phanta- stisch vorkommen. Sie werden sich fragen: ist ein derartiges Haus im Ernst eine Heimstätte? Was geschieht z. B. wenn das Haus doch Löcher bekommt? Alle Fragen wird man sehr bald authentisch beantwor- tet bekommen. Denn das Lufthaus Frank Lloyd Wrights wird im Mai in New Vorker Coliseum in der 2. Interna- tionalen Hausbau-Ausstellung„Showcase For Better Living“(Schaukasten für besse- res Leben) zu sehen sein. Für diese Aus- stellung hat der Architekt zwei seiner Luft- häuser entworfen, ein größeres und ein kleineres. Das große Lufthaus bleibt wäh- rend der neuntägigen Ausstellung ständig aufgeblasen. Das kleinere dient Demonstra- tionsz wecken. Es wird daher mehrmals am Tage nach dem Coliseum gebracht, aufge- plasen und wieder zum Transport verpackt werden. Dr. R. v. Dyck Eisbein oder das Leben! Die Türe des Polizeiamtes gestohlen/ Diebesgeschichten aus den USA Ganze Häuser zu stehlen ist in den USA schon nichts Neues mehr. Das Beispiel einiger kühner Diebe, die vor zwei Jahren in Florida mit einem ganzen Haus verschwanden, hat Schule gemacht! So erschien kürzlich der Eigentümer eines Drei-Zimmer-Fertighauses betrübt bei der Polizei: sein Haus samt In- ventar wurde ihm gestohlen, als er eine Nacht bei Freunden verbrachte. Karneval in Viareggio: Die Maskenzüge von Viareggio wie auch die von Niaaa sind typische Formen des modernen Karnevals. Die Ausgestalter der Karnevalswagen bringen alljährlich neue Einfälle, und die großartigen Umauge längs der Strandpromenade des schönen toskanischen Städtchens sind eine Darbietung von Kunst, Witz und Laune und gutem Geschmack. (Bürger-) Schreck in der Abendstunde In den Fernsehbüros des Hessischen Rund- kunks hat man eine auffallende Vorliebe für aparte Stoffe. Ein möglichst rauhes Gewebe muß es sein, in grellen Farben, mit leicht kevolutionären Dessins, wie man sie vor drei- hig Jahren trug. Vermutlich will man damit einen unabhängigen Geschmack beweisen und den braven Bürger schockieren. Letzteres ist nun mit der Aufführung der„Drei- Sroschenoper“ besonders gut gelungen.„Epa- ter le bourgeois«“— das war auch Bertolt Brechts, des Verfassers, streitbare Devise, als 5 zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill seine„Dreigroschenoper“ schuf, die bei rer Uraufführung 1928 wie eine Bombe ein- schlug, was damals eine ganze Menge heißen wollte, weil es auf dem deutschen Theater zu jener Zeit wahrlich nicht an Sensationen dehlte. Die versnobte Gesellschaft, zwischen Gruseln und Entzücken hin- und hergerissen, applaudierte begeistert den antikapitalisti- schen Fanfaren dieser Songs, hinter deren aggressiver Unmoral sich ein ernstes soziales und politisches Anliegen verbarg. Das war, wohlgemerkt, 1928, als Arbeitslose und Poli- zeiskandale, Schieberprozesse und Korrup- tion, krasse Not und verschwenderischer Luxus den soziologischen Hintergrund dieser Moritat bildeten. n Diese Geschichte aus den Londoner Slums, 0 dem Milieu der Verbrechen, Dirnen und 9 hatte ein eigentümliches Fluidum, 5 Uernd zwischen parodistischer Komik und Sespenstischem Realismus. Sie war vulgär bis 5 Exzeß und zugleich auf eine sonderbare irt moralisch, freilich nicht von jener Morali- 15 die Pfarrer und Richter zu repräsentieren hegen, denn es war ja eine Anklage der Armut gegen den Reichtum, der Gesetzlosen gegen das Gesetz. Kurzum ein sehr verwir- rendes Stück, das in die Untergangsstimmung einer verworrenen Zeit paßte. Dann kam der Untergang. Und nach 1945, als verschiedene Bühnen wieder die„Drei- groschenoper“ aus der tausendjährigen Ver- senkung hervorholten, zeigte es sich, daß die Wirkung ihres frechen Witzes verloren ge- gangen war, verschüttet in den Trümmern der Städte, in dem Elend der Bombennächte, in dem Jammer des großen Sterbens. Da saßen im Parkett nicht mehr die Satten, Reichen, Zufriedenen, die aufgerüttelt und herausgefordert werden mußten, sondern die Zuschauer wußten selbst nur allzu gut, daß erst das Fressen und dann die Moral kommt. Die antikapitalistischen Fanfaren klangen falsch. Die Welt hatte sich gründlich ver- ändert. Nun verfiel man in Frankfurt, der Stadt der Brecht-Premieren, auf die unglückselige Idee, dieses unzeitgemäße Zeitstück als Fern- sehauf führung herauszubringen, bei der die Regie von Michael Kehlmann sich im wesent- lichen an den vordergründigen Handlungs- ablauf klammerte und dabei die Ironie ver- gag. Wenn die Darsteller ihre Rollen so ernst nehmen, wie sie gar nicht gemeint sind, und nicht dazu angehalten werden, in einer be- wußt überhöhten und distanzierenden Stili- sierung gewissermaßen den doppelten Boden dieses literarischen Taschenspielertricks sicht- bar zu machen, wird das Ganze zu einer ge- schmacklosen Farce. Richard Münch als Mackie Messer hatte nichts von den souverä- nen Allüren eines Gentleman, mit denen Ru- dolf Forster(dessen Maske er zu kopieren Eine gehörige Portion Unverschämtheit zeigte ein Dieb in Detroit, der ausgerechnet aus dem Benzintank eines Polizeiautos Ben- zin abzapfte, um seinen Zementmixer in Be- trieb zu setzen. Aber er hatte Pech. Er wurde geschnappt, noch ehe er mit dem Mixen be- Sinnen konnte. Weniger schnell als hre Kol- legen in Detroit waren die Polizisten in Steubenville, Ohio. Noch immer fahnden sie nach dem Dieb, der mit der Tür des Polizei- amtes das Weite suchte. Was der Dieb damit anstellen wollte? Man weiß es nicht, wie auch ein Ehepaar in Minneapolis noch heute dar- über nachsinnt, was die Diebe, die ihre Wohnung durchwühlten und heillose VUnord- mung schafften, wirklich suchten. Denn mit- gehen ließen sie nach all der Mühe nur ein Päckchen Zigaretten und eine Apfelsine. Auf weit schwerere Sachen hatten sich die Diebe verlegt, die in Detroit in einem Zeit- raum von drei Monaten 200 Gullideckel stah- jen. Sie wurden bis heute nicht gefaßt. Sehr bescheiden, sehr hungrig, ohne Geld, doch sicherlich nicht ganz ohne Sinn für grotesken Humor war jener Räuber, der 2 Atlanta in einen Delikatessenladen ging, den Verkäufer mit vorgehaltener Pistole in Schach hielt, sich ein Eisbein langte, es seelenruhig verzehrte und wieder von dannen 20g. Weniger einleuchtend ist das Verhalten eines Diebes in Portland, Oregon, der die Scheibe eines abgestellten Automobils zer- prach, um ein Glas Pfeffergurken zu stehlen. Schwer enttäuscht waren die Diebe, die in Coolidge, Arizona, das Büro eines Kinos durchsuchten und in der Kasse nur zwei Cents fanden. Sie steckten das Geld ein und zertrümmerten dann vor Wut über diese geringe Beute die Büroeinrichtung. Nicht Weniger wütend als diese Diebe sind die Fuß- gänger in Ocean City, New Vork, und mit mehr Recht: denn eines Nachts verschwanden Unbekannte mit den Planken einer über einen Bach führenden Brücke. Die Gläubigen Amerikas sind erschüttert darüber, daß Diebe auch vor Kirchentüren nicht halt machen umd aus einer protestan- tischen Kirche in Great Bend, Kansas, das Notizbuch des Pastors, aus einer Kirche in Louisville, Kentucky, einen Filmstreifen mit dem Titel„Nimm Deine Familie in die Kirche“ stahlen. Aus einem Pastorenhaus in Parkersburg, West Virginia, verschwanden eines Nachts 25 Pfund Spaghetti, und in der folgenden Nacht holten sich die Diebe dazu zwei Gallonen Spaghettisauce. O. W. Reschke Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heiter bis leicht bewölkt, im ganzen zunehmende Be- Wwölkung, noch meist trocken. Tagestempera- turen zwischen 11 bis 14 Grad, nachts zum Mittwoch Tiefsttemperaturen im Flachland immer noch um, örtlich etwas unter null Grad. In Odenwald und Bauland bis minus 3 Grad. Schwacher Wind zwischen Süd und Südwest. Uebersicht: Der nach Osten zurück weichende hohe Druck gab polarer Meeres- luft den Weg nach Norddeutschland frei, Während südlich der Mittelgebirge die milde Luft weiter altert. Später muß jedoch auch bei uns mit mindestens leichter Verschlech- terung gerechnet werden. Sonnenaufgang: 7.02 Uhr. Sonnenuntergang: 18.15 Uhr. Pegelstand vom 4. März Rhein: Maxau 554(43), Mannheim 300 (87), Worms 444(64), Caub 482(84). Neckar: Plochingen 186(-), Gundels- heim 238(12), Mannheim 503(382). Der Montesi-Prozeß Die sechste Verhandlungswoche des Mon- tesi-Prozesses endete am Samstag mit der aufsehenerregenden Verurteilung eines der Hauptbelastungszeugen zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis wegen falscher Aus- sagen vor Gericht. Ezie De Santis, ein Hell- seher aus Mailand, hatte am Samstag als Zeuge ausgesagt, daß Wilma Montesi zusam- men mit den beiden Hauptangeklagten Piero Piccioni und Ugo Montagna sowie mit dem „Schwarzen Schwan“ Anna Maria Caglio am 9.4.1953 seine Wohnung in Mailand besuchten. Am 9. 4. 1953 ist, wie die bisherigen Ermitt- lungen ergeben haben, Wilma Montesi, von zu Hause verschwunden. Zwei Tage später fand man ihre Leiche am Strand von Ostia, und wie die Sachverständigen in ihrem Gut- achten erklärten, ist der Tod Wilma Montesis mit großer Wahrscheinlichkeit am 9. April eingetreten. Hellseher De Santis hatte die Sleiche Behauptung während der gericht- lichen Voruntersuchung in einem Schreiben an Untersuchungsrichter Sepe aufgestellt. Bei der Gegenüberstellung des Hellsehers mit Anna Maria Caglio am Samstagvormittag er- klärte diese jedoch bestimmt, sie habe Ezio De Samntis noch nie gesehen. Die Erklärung des„Schwarzen Schwan“ schlug wie eine Bombe ein. De Santis wurde Wegen falscher Zeugenaussage sofort im Ge- richtssaal verhaftet, und da der Staatsamwalt den Widerruf De Santis, den er nach kurzer Bedenkzeit aussprach, für unzureichend an- sah, wurde er sofort zur Höchststrafe 1% Jahre Gefängnis— verurteilt und ins Ge- fängnis eingeliefert. Vor diesem sensationellen Zwischenfall hatten die Verteidiger der Hauptangeklagten versucht, Anna Maria Caglio— dem„SchwWar- zen Schwan“— ein ähnliches Schicksal zu bereiten. Sie beantragten, Anna Maria Cag- lio, die während der beiden letzten Tage in ihren Aussagen die Angeklagten Piero Pic- cioni, Ugo Montagna und den Ex- Polizeichef Polito schwer belastete, wegen falscher Aus- sagen vor Gericht anzuklagen. Die Verteidiger erklärten, insbesondere die Behauptung der Zeugin, daß die Gäste in Montagnas Jagd- hütte unbekleidet zu Festen erschienen seien, stellten„reine Phantasie“ dar. Ebenso un- Wahr sei, daß man ihr Leben bedroht habe, damit sie Piccioni und seine Mithelfer nicht bei der Polizei amzeigte, und daß die Haupt- Alngeklagten führende Mitglieder eines Rauschgiftringes seien, der für das Spurlose Verschwinden mehrerer Frauen verantwort- lich sei. Diese falschen Aussagen stellten eine „Beleidigung des Rechts“ dar und müßten unverzüglich bestraft werden. Dagegen erklärte Staatsanwalt Palminteri, der Prozeß sei noch nicht abgeschlossen. An- dere Zeugen müßten noch gehört werden, die die Aussagen Fräulein Caglios bestätigen oder widerlegen könnten. Das Ersuchen der Verteidigung müsse daher zurückgewiesen werden. Auch das Gericht schloß sich nach lägerer Beratung diesem Standpunkt am. rpc c——————c—ç—jçt——————————ß— suchte) alles Laute und Grobe wohltuend dämpfte und als Verbrecherstar mit der un- nachahmlichen Eleganz gesellschaftlicher For- men um so zwielichtiger und faszinierender wirkte. Münch war pathetisch und ordinär, kurzum ohne Format, und als seine Braut Polly schien sich Ida Krottendorf aus einem treudeutschen Heimatstück versehentlich in diese Ganoven- Unterwelt verirrt zu haben. Nur Hannelore Schroth mit ihrer über- raschenden Leistung als Spelunken-Jenny und Willy Trenk-Trebitsch als hintergründi- ger Peachum, von Käthe Lindenberg als Frau Peachuns trefflich assistiert, zeigten die dem Stück angemessenen Konturen, während Albert Hoerrmann seinen Tiger-Brown wie- derum in einer anderen Manier anlegte, die aus dem Rahmen fiel,. So blieb von diesem Gemisch unterschiedlicher Auffassungen und Qualitäten, Schwächen der Regie und Män- geln der Besetzung zuletzt der Eindruck einer peinlichen, zotenhaften Moritat übrig, an der nicht einmal die Schauspieler ihre reine Freude haben konnten, ganz zu schweigen von den Zuschauern, die bis dato nichts von der„Dreigroschenoper“ wußten und nun ein Stück von haarsträubender Unanständigkeit und Absurdität erlebten. Die parodistische Absicht wurde nicht verstanden, der Schuß ging daneben. Es war zuviel Hautgoùt für den bürgerlichen Gaumen, zu starker Tobak für den Familienkreis. Das Fernsehen ver- trägt solche Experimente nicht. E. P. Modernes Gesundheitswesen Vor Grippe schützen Die Grippe oder Influenza ist eine schon seit langem bekannte Krankheit. Neben der mehr oder weniger bedeutungslosen Ge- legenheitserkrankung bricht sie plötzlich aus gänzlich unbekannten Gründen irgendwo als Epidemie aus. In einem unheimlich raschen Seuchenzug verbreitet sie sich über ganze Länder, ja ganze Erdteile. Eine solche Gräppe-Epidemie überflutete schon anfangs des 16. Jahrhunderts von Malta aus Europa. Die letzte große und bösartige Epidemie, fälschlicherweise„Spanische Grippe“ ge- nanmt, ging 1918 von den Schützengräben des ersten Weltkrieges aus. Sie suchte alle Länder Europas heim und dauerte mit Unter- brechungen bis 1923. Damals erkrankten rund 10 Millionen Menschen, wovon unzäh- lige starben. Meist gehen solche Epidemien entlang den großen Verkehrswegen, Weshalb man früher auch sagte:„Die Grippe reist mit der Eisenbahn.“ Neben den großen Wellen spielen sich aber fast zu allen Zeiten mildere, weniger umfassende Schübe ab. So werden zur Zeit einzelne Landstriche Deutschlands von der Grippe überfallen. Irnolge des Fortschritts auf dem Gebiet des Arzneiwesens ist es heute leicht, hundert Chemikalien aufzuzählen, die mit mehr oder weniger Recht„gegen die Grippe ins Feld“ geführt werden können. Der Arzt und selbst der Patient wird neuerdings von solchen An- preisungen überschüttet. Sicher aber ist eines, daß es„das“ Mittel gegen die Grippe immer noch nicht gibt, wohl aber etwas anderes. Unser Organismus besitzt natürliche Ab- wehrstoffe gegen alle möglichen Krankheits- erreger. Und selbst das gefürchtete Grippe: Virus braucht uns nicht zu schrecken, wenn wir vorbeugend alles tun, damit die Er- krankung nicht erfolgt; denn selbst die ge- fährlichsten Krankheits-, Gifte“ verursachen alllein noch keine Schwindsucht, Cholera oder Was auch immer. Dazu ist es aber erforder- lich, daß wir auch im Falle der Grippe unserem Körper die lebensnotwendigen und gesunderhaltenden Vitamine in reichlichem Maße zuführen. Da die Grippe aber vor- wiegend in einer vitaminarmen Zeit um sich greift— fehlendes Frischgemüse und Obst im Winter— müssen wir unserem Organis- mus auf künstlichem Wege die nobwendigen Vitamine in ausreichender und konzentrier- ter Menge beschaffen. Wie die ärztliche For- schung festgestellt hat, übertrifft die Kom- bination gewisser Vitamine oft deren Einzel- wirkungen. Viele Vitamine haben außerdem eine so enge funktionelle Bindung zuein- ander, daß man auf das eine ungern ver- zichtet, wenn man das andere gibt. Hier haben die Multi- oder Foly-Vitamine ihre besondere Berechtigung. Diese Vitamine, deren bekanntesten Prä- parate in Gelatine-Kapseln in allen Apo- theken erhältlich sind, haben auf Grund ihrer Wirkungsweise und äußeren Arznei- form besondere Vorzüge. Durch die Stabili- tät der Gelatine- Verkapselung ist eine Ver- änderung dieser hochempfindlichen Bau- steine unseres Körpers ausgeschlossen. Selbst nach langer Aufbewahrung ist ihre Verwen- dung weiterhin garantiert. Durch die Klein- heit und Glätte der àußeren Form aber sind sie außerdem leicht schluckbar, und selbst empfindliche Patienten und Kinder haben mit der Einnahme überhaupt keine Mühe. Aber nicht nur vorbeugend wirken solche Foly- oder Multivitamingaben, auch wäh- rend der Rekonvaleszenz fördern sie die Regeneration, machen uns frisch und lei- stungsfähig und verhindern den gerade bei der Grippe so gefürchteten Rückfall. 1 1 1 1 „ Seite 4 MANNHEIM Das Fest der Feste Zimmer, Kurz- und Klein kommentar: Macht doch, bitte, mal Pause i m Gemeinderat Der Gemeinderat bereitet eine schwer- wiegende Sitzung vor: Da einerseits so viele Ausführungsreife Beschlüsse vorliegen, die durch Liegenlassen nicht klein zu kriegen sind, anderseits der Stadtkämmerer mit dem Zählen der dafür erforderlichen Gelder nur schleppend vom Fleck kommt, ist die Ge- meinderatstätigkeit in Mannheim für die nächste Zeit aussichtslos und unbefriedigend. Stadtrat Kühn bediente sich des bekannten Bei lusten ung Heiserkeit NHO ill Slogans„Mach mal Pause“, als er vorschlug, diese Tätigkeit für den Rest des Jahres ein- zustellen und nicht zu tun, als ob. In seiner Rede vor den Fraktionschefs führte Kühn u. a. aus, daß der Vorrat an Beschlüssen auch dann eine solche Pause rechtfertige, wenn Bundeswirtschaftsminister Professor Dr. Ludwig Erhard zu seiner nächsten Rede in Mannheim einen unvor- stellbar grogen Kredit zu volkstümlichen Sätzen mitbringen würde. Die Fraktions- chefs waren von Kühns kühnem Vorschlag so durchschlagend überzeugt, daß mit einer längeren Sitzpause des Gemeinderats ge- rechnet werden muß oder kann oder darf. Einmütig wiesen sie einen Vorschlag zurück, diese Pause so lange auszudehnen, bis der letzte Beschluß abgewickelt und ab- gespulert ist. Dagegen bestehen in der Tat bedeutende Bedenken grundsätzlicher Art. Bahner schlug zwar für diesen Vorschlag scharfe Klingen, aber als schüchterner An- fänger kam er gegen die kompakte Majo- rität der anderen nicht auf. Obwohl, bei Licht besehen, seine Auffassung, daß alle Ge- meinderats-Arbeit für die nächsten drei Jahre nur in der strengen Enthaltung von solcher bestehen kann, ungemein viel für Sn Al 13 Vollenden Sie die Körperpflege mit „Smola“. Nehmen Sie desodorie- Uebe 3 Puder ODE — mm— sich hätte, muß um des guten Beispiels willen jeder einzelne Stadtrat aufgefordert werden, für dieses Unterlassen seines Tuns eine Form zu finden, die das gute Beispiel wahrt. In Zeiten der Vollbeschäftigung wäre es nicht zu vertreten, die Arbeit des Gemeinde- rats auf niedrigste Drehzahlen zu bringen. Journalisten sollen sich anheischig ge- macht haben, eine Vorrichtung zu entwer- ten, die unentwegt klappert, ohne daß das Handwerk stattfindet. Bie Frage eines Wis- begierigen, ob sich der Gemeinderat bereits um ein entsprechendes Pausenzeichen umge- sehen hätte, beantworteten die Fraktions- chefs(nach kurzer Verständigungsprobe) unisono: Wir werden Euch die Flötentöne schon noch beibringen! Koch- Schüler hieß BUPREBA und rauschte von gestern abend bis heute früh durch sämtliche Säle, Raume, Garderoben und Toiletten des städtischen Rosengartens, die am Rosenmontag-Vormittag für diesen edlen Zweck in entsprechend karne- valistischen Zustand versetzt wurden. Mit dem„Frühlingsstimmenwalzer“ lei- Dienstag, 5. März 1957/ Nr 4 —— en deutsche — LE Tr. 8 tete Edith Jäger das kurze Eröffnungsprogramm auf der Bühne des Musen- saales ein(Bild J), mus kelprotzig gefolgt von einem Kraftakt des National- theater-Balletts(Bild 2).— HKarnevalistischer Friede brach aus, als Prinz Gustl I. von Fisconien und vom Großen Feuerio mit der„illegitimen“(aber reizvollen)„Lallehadg“- Prinzessin Georgina I. aus dem Hause derer von Gips Film der Woche— mit Leiche auf dem Reißbrett: G-Männer jagen nach geheimnisvoller F-Akte Zu dem neuen Kriminalfilm„Mord im Tunnel“ von Wolfpeter Urelly-Borban Spannung, Düsternis und eine schiefe Ebene— das sind die drei Komponenten eines erregenden Kriminalfllms, der jetzt nach jahrelangen Vorbereitungen— von der „Hoch- Tief- Film GmbH“ herausgebracht wurde. Regie führt Wolfpeter Urelly-Bor- ban, der sich schon mit seinem kaprizösen Lustspiel„Rund um den Bahnhofsplatz“ einen Namen in der szenischen Gestaltung machte. Auch dieses Werk, obwohl ein aus- gesprochener Thriller, verrät in jeder Phase die Hand eines Meisterregisseurs: Was hier „gedreht“ wurde— von der Rampe bis hin- ter die Kulissen— ist einer der markantesten Filme der letzten 350 Jahre. Die Handlung, ein typischer Unterwelt- Stoff, ist denkbar eimfach: Bei städtebau- lichen Grabarbeiten, die im Jahre 1980 eine neue Aera der Verkehrsplanung einleiten sollen, wird in einem— 1975 wieder Zuge schütteten— Tunnel die grausam verstüm- melte Leiche eines Unbekannten gefunden. Fieberhaft sucht die Polizei nach Anhalts- Punkten, die zur Ergreifung des Täters füh- ren können. In grandiosen Rückblenden wird eines der interessantesten Kapitel der Kri- minalgeschichte auf der Spezial-Leinwand des Stadtplanungs-Konzerns lebendig. Die schiefe Ebene des Tunnels, die sich später als Tunnel: Ausbau zur eine versteckte Steilwand entpuppt, ist der Psychologische„Aufhänger“ einer hinrei- Bend interpretierten Story. Und erst in letz- ter Minute erfährt der Zuschauer, daß der ermordete Unbekannte ein Tiefbauingenieur War, der in einem gekrümmten Tunnel sein Leben aushauchte. Er mußte durch einen teuflischen Plan sterben, weil er ein An- hänger Bismarcks(und der nach ihm be- nammten Straßen) war * Politisch sind deshalb auch die Motive, die Urelly-Borban(gleichzeitig Drehbuch- autor) der an die Nerven gehenden Ge- schichte zu Grunde gelegt hat. Prachtvoll ist die Atmosphäre schleichenden Intriganten- tums von der Kamera(Eduard Linsenknobel) eingefangen worden, und der Regisseur hat auch nicht vergessen, die aus amerikanischen Filmen bekannten G-Männer mitspielen zu lassen, die einer geheimnisvollen F-Akte machjagen und dann auch den raffinierten Mord begehen, der erst Jahre später ent- deckt wird. * Von grausamer Realistik die Szene, als das Opfer auf ein Reißbrett geschnallt und im Tunnel lebendig begraben wird. Lebens- echt bis zum Zerreigen das Blutbad in einem Achterbahn möglich Ungeahnte Perspektiven: Ständiger Jahrmarkt in Mannheim Gestern abend verlautete aus vertrau- licher Quelle, daß sich der Neuner-Ausschußz am Fastnachts wochenende noch einmal zu- sammengesetzt hat. Die Ausschußmitglieder Waren entschlossen, das Aeußerste dafür zu tun, daß doch noch eine brauchbare Empfeh- lung an den Gemeinderat zustande kommt und den Stadträten die Entscheidung in der Frage G-Plan oder F-Plan erleichtert wird. Das angestrebte Sitzungsziel konnte über- raschender weise erreicht werden: Es soll in Kürze dem Gemeinderat empfohlen werden, sich doch für das umstrittene Tunnel- Projekt zu entschließen, weil es Möglich- keiten in sich berge, die bisher noch nicht genügend beachtet wurden. Die überraschende Entscheidung flel, ob- Wohl Tunnel-Oberverfechter Uran nicht an- Wesend war. Er konferiert zur Zeit ständig und geheim mit einem kurafristig nach Mannheim geeilten Gutachter namens Dr. Nassinger aus Ulm, weshalb er Wenig Zeit hat. In seiner Abwesenheit wurde die er- Weiterte Tunnel- Konzeption von den Ober- bauräten Katz und Grünlauf in überzeugen- der Weise vorgetragen, und zwar folgender. maßen: Da der Längsschnitt des Tunnelplanes einer Achterbahn des Jahrmarktes gleicht, weil ja nicht nur der Bahnhofsvorplatz unterfahren werden muß, sondern auch die stadtseitigen Rampen der neu geplanten Lindenhofüberführung— vor allem eine Straßenbahnlinie ist zu unter führen— kann das Tunnelprojekt gleichzeitig zu einer gigantischen Achtferbahn-Autostragen-Ver- Snügungsstrecke ausgebaut werden, die in Sas kung⸗ 7 20 unden der ganzen Welt einmalig sein würde.(Vor- teil: Ständig ein Jahrmarkt in Mannheim.) An beiden Zufahrten zur Achterbahn⸗ Tunnelstrecke werden Vergnügungssteuer- Zuschläge erhoben, und zwar 235 Pfennige Pro Durchfahrt, was beiderseits berechnet eine halbe Mark pro Durchfahrt ergibt, woraus eine Jahreseinnahme von 3,5 Mil- lionen resultiert, nachdem man 20 000 Be- nützer in jeder Fahrtrichtung täglich er- Wartet. Dipl.-Ing. Wick hat zwar ermittelt, daß die Durchfahrt nicht sehr Zügig sein wird, weil die Straßgenbreite in der Haupt- tunnelkrümmung wie an dessen Ein- und Ausfahrt nur mit 7,50 m Vorgesehen ist (Obwohl es nach den Straßenbaugesetzen an dieser Stelle 9,50 bis 10 m sein müßten), aber Wicks Argument, daß die dadurch ent- stehenden Verstopfungen ein bequemes Kassieren der Vergnügungstaxe an den bei- den Achterbahn-Eingängen garantieren, hat die Stadtväter vollauf versöhnt und be- friedigt. Hauptschlager dieser neuen Konzeption (die unsere keineswegs schöngefärbte Zeich- nung zeigt): 3,5 Millionen Jahreseinnahme ergeben in 20 Jahren 70 Millionen, nach vorgesehener baldiger Tariferhöhung um 50 Prozent 100 Millionen DM. Damit können sämtliche Verkehrsprobleme in Mannheim in Jahresetappen leicht gelöst werden. Der bisherige F-Plan-Verfechter Borelus blieb angesichts solcher Achterbahn-Auto- straßen- Vergnügungsstrecken Aspekte stumm. Das Achterbahn-Projekt soll dem Gemeinderat am Aschermittwoch zur Htolk Annahme empfohlen werden. G-Plan: Hereinspazlert, hereinspaziert! Der Tunnel unter dem Mannheimer Bahnhofsplatz Rathaus-Korridor; die kalte Rebellion unter- gebener Beamter, die von der Gegenseite gewonnen worden sind, um vorher den Initiator der F-Akte seelisch mürbe zu machen. 8 Urelly-Borban hätte keine bessere Beset- zung für seine Typen finden können: Er wählte Menschen aus Aemtern, aus einem alten Barockschlog und von der Straße, die Maurer Ziegler- zwei Einer ist dick und heißt deshalb ,der Dicke“; der andere ist dünn und lang und heißt deshalb„der Lange“, Im bürgerlichen Leben heißt der Dicke Hans Maurer und ist Kaufmann, und der Lange Walter Ziegler, geht dem ehrenwerten Beruf eines Maler- meisters nach, Im Karneval— aber auch außerhalb desselben— sind sie seit zehn Jahren als musikalisch- originelles Straßen- sänger gespann für die Mannheimer zu einem Begriff geworden.„Mir bringe Eich uff Schwung“, heißt es in der ersten Strophe ihrer Erkennungsmelodie(„Mariechen saß weinend im Garten“). Und sie verstehen es, dieses„Uff-Schwung- bringen“, mit Zieh- harmonika und Leierkasten und sinnigem Wechselgesang. Aber das ist ja hinreichend bekannt. Weniger bekannt ist, daß sie in die- ser Fasnachtssaison ein Jubiläum beim „Feuerio“ feiern. „Mir hawe nen domols halt genumme“. Soviel der Lange über den Dicken, der sich damals die ersten karnevalistischen Sporen verdiente. Aber der Prang zur Bütt ist Hans Maurer tief eingewurzelt: Sein Großvater Schenk spielte eine maßgebende Rolle im „Butzebabbe“, einer Vorläufergesellschaft der heutigen„Neckargärtler“ in der Neckar- stadt, deren Mitglieder in jenen Zeiten hef- tig bei der Gründung des„Feuerio“ mit- halfen. Und heute ist Ziegler sehr froh, dag er damals den Dicken„genumme hot“ Die Straßensänger-Idee stammt vom Lan- gen, und Hems Becker vom Nationaltheater tanate(Bild 3). Als(fast) letzter BUPREBA- Gast verließ Walter Pott Organisator dieses glänzenden Balles„Im Karussell der Freude“ Ballon mehr, als auf unserem Foto zu seken sind, dds Fest, das ihn eine große Menge Arbeit gekostet und den Besuchern viel Freude gemacht hat. Die V 255 aliser — der fr City gchoben. delverl uptune uglische zicht be noch nie vor einer Kamera gestanden habefomitee und deshalb durch eine faszinierende Natüpanehme lichkeit ihres Spieles bestechen. Was hieſlasnahr abrollt, ist dem Leben abgelauscht, und Aae — mit einem hw/ Bilder: Steiger 5 bedurfte keiner großen Stars, um dies Film zum Erfolg zu verhelfen; Diese Der der le steller spielen sich selbst. * „Mord im Tunnel“ wurde mit dem aufge bundenen Bären, mit der Schönfärb-Plaketteht dem Plan-Preis und der Unterpflasterlransfer Medaille ausgezeichnet.„Mord im Tunnel 80 C ist ein großer Film, der sich würdig Meister. Dumpfbellers„Der Tarif steigt“ ee Werken wie„Millionengrab“ oder gar Jacke] Und er ist hochaktuell, weil solch ein Mon i im Tunnel heute jeden Tag geschehen kammer I Moritz Alelm 29. B. nen ne dpanjens 0 2 1 der Narren jubilieren ne Spe sollte die beiden neuen Partner in der Sialelerge 1946/47 unter seine Fittiche nehmen. Aben nac das war bald nicht mehr notwendig. Die befürrow den harmonierten so prächtig und kamen überraschend gut an, daß sie bald Über 5 begeistert gefeiert wurden. Walter Ziegen Une mit seinen aktuellen exten(bei denen angehen im Vertrauen gesagt, auch seine mit einen Herz für den Karneval ausgerüstete Fra, half), und der dicke Maurer, den der Sch“ fers-Dottl entdeckte. ö „Ich bin uff die Welt kumme, war m. drei Johr in de Kinnerschul uff de Bin 1 Sschdanne un hab nie was bsunneres mach misse— mei bleedes Gsicht geniegt“, meint Metec der Dicke dieser Tage, und grinste treuheried dazu. Wer glaubt ihm nicht, daß er mit, Lei un Seel“ dabei ist, wenn es darum geht, Er: ollendu eignisse jeder Art und Güte durch den Kakalprit 5 Zu ziehen? beinen Zehn Jahre Maurer-Ziegler: Das ist engrogen Lokalereignis, das gebührend gefeiert(un 55 1 begossen) werden muß. 5 Hallenr „Mariechen saß weinend im Garten“ 5 1 Wenn die beiden auf der Bühne stehen, 8 leg. Er ein dankbares Publikum lachend im Par), eine Ge kett. Max Ni Ich an Schließt die Geschäfte um 13 Uhr! 8 885 Der Verband des Einzelhandels Mann perde heim empfiehlt den Einzelhandelsfirmenzif 171 mit Rücksicht auf das karnevalistische Trel ei drei ben, die Geschäfte am Dienstag bereits unter 149 13 Uhr zu schließen. unter F. Alfons J 4. „Narretei on Ice Eine neue Veranstaltung Das muß man sagen: Der Abend im Eisstadion war Wohlgelungen. Warum aber, Herr Präsident, so früh aufs Eis? Das hätte doch noch im Mai Zeit gehabt. Die einzelnen Nummern Programmfolge in Anlehnung an keinen Großverein, daher noch nicht dage- Wesen) waren etwas kalt, was wohl an der Temperatur des Eises(oder des Chronisten) lag. Der Eisclown war beinah hervorragend. Aber warum nur immer auf die linke Backe fallen, die rechte(Backe) hätte mehr Ab- wechslung gebracht. Farbenprächtig anzu- sehen waren die Elferräte, die man hierher vergewaltigt hatte. Das Eisballett hätte mehr Ausgefeilt sein können, dafür ließ es aber n Präzision etwas zu wünschen übrig. Hut ab vor einem Rat(Elfer), der sich aufs Eis begibt. Warum aber immer nur auf das Tor des Gegners(schiegen)? Der Torwart des 2 825 8 n , 725 88 z Utz J. Lallehaag war ein„Beeser“(Er hielt A dicke Tor mit dem Besen rein; wirkte origin luck, war aber nicht einmalig.) Die Presse gewant 11:11. Alles in allem ein netter Abend,„— das man wohl(oder wohlwollend) sagen kann: Es war eismalig. 5 Dr. Knurbel * Der vorstehende Bericht(aus elferrät licher Feder) behandelt das Eishockeymatdt f Lallehaag gegen Mannheimer Presse, eint Bereicherung des Jubiläums-Fastnachts en, Tes, zu der am vergangenen Wochenend! ammerhin)) 1750(zahlende!) Zuschauer ge kommen waren und wo der MERC d vielen Eilsäufern und Eilsäuferinnen rudi fehler: muß Eisläuferinnen heißem), 19 hübsches Rahmenprogramm gestellt 1 Das Ganze: Eine glänzende Idee— die des nächstemal nichts als besserer enn bedarf, Das kann dann eine wirklich 8800 Sache werden, zu der alljährlich we 1 Narren strömen. 104 ist die schönste Achterbahn der Welt! Zeichnung: Wils — er MORGEN Seite 3 1957/ Nr 84/ Dienstag, 5. März 1957 — Rückblick auf die„Deutschen“ in Oberammergau: Der 27jährige Zollbeamte aus Sonthofen, beo Behr, konnte bei den Deutschen Alpi- 1 Sbimeisterschaften am Laber in Ober- umergau seinen Titel eines Kombinations- isters erfolgreich verteidigen,. Während den Damen die 20jährige Ulmerin Hanne- re Basler die Nachfolge von Ossi Reichert ret, Beide sewannen die zwei Riesen- zuke, Während im Spezialtorlauf der Her- gen Beni Obermüller seinen ersten Meister- tel unter Dach und Fach brachte und bei ben Damen Sonja Sperl den Titel errang. packen je vier Damen und vom Freitag bis Sonntag in bemenbe(Frankreich) stattfindende Arl- g⸗Kandahar-Rennen die Koffer. Beni eermiller Hans-Peter Lanig, Peter Schenk nd Fritz Wagnerberger tragen die Hoffnun- 15 des DSV, Während bei den Damen die beutsche Meisterin Hannelore Basler, Sonja Nunmehr erren für das — Englands Liga steckt zurück Trevor Fords Sperre aufgehoben Die von der englischen Fußballliga auf lubestimmte Zeit ausgesprochene Sperre des P 5 ſaliser Nationalspielers Trevor Ford(Car- out— der zit City) wurde am Sonntag in London auf- * 1235 ene oben. Ford erhielt das unbefristete 1 jelverbot, weil er in Zeitungsartikeln Be- 115% beuptungen über unerlaubte Zahlungen an ider: Steiger Aglische Berufsspieler aufgestellt hatte und cht bereit gewesen War, diese vor dem tanden habeikemitee der Liga 2u beweisen 3 88 rende Natürhnehmen. Seine Berufung segen iese n. Was hieſlasnehme hatte am Sonntag Erfolg, weil uscht, und eisstgestellt wurde, daß sein Verhalten gegen um diesentene Satzung der Liga verstößt. Ford hatte : Diese Darn der letzten Woche bereits ein Angebot des ischen Vereins FC Valencia erhalten. Er fürde aber lieber in England spielen. Es mt nun darauf an, ob Cardiff City ihn iter beschäftigen will oder in einen anderen Klub einwilligt. it dem aufg Arb-Plakettehe 6 5 Interpflasterſransfer in einen im Tunnel. Scholz jetzt gegen Correa rdig Meister. be a Nach seinem K. o.-Come back gegen den lch ein Mordbanier Francesco Frances wird der Ber- chehen kannlner Mittelgewichtler Gustav Scholz bereits Moritz Allem 29. März in der Berliner Funkturmhalle nen neuen Kampf bestreiten. Diesmal ist Fpanlens Mittelgewichtsmeister Manolo Cor- — der Gegner. Correa stand bereits mehr- leren 2 in deutschen Ringen. Der hochgewach- e Spanier wurde u. a. vom deutschen in der Saisgſſeltergewichtsmeister Günter Hase und des- emen. Abeen nächsten Titelkampfgegner Siegfried dig. Die begurrow nach Punkten besiegt. Heinz Satt- ind kamen sr, ein Stallgefährde von Scholz, traf in 1 a bald überazznien zweimal auf Correa, wobei er zuerst alter Ziegen Unentschieden erreichte und wenige i denen infochen später nach Punkten unterlag. e mit einen rüstete Fraß en der Scha ele, Obermüllet- und dann lange nichts Eine große Lücke klafft hinter der Spitzenklasse im alpinen Skisport Sperl, Marianne Seltsam und Susi Sander dabei sind. Man verzichtet darauf, eines der talentierten, erst 16jährigen Mädel wie Heidi Biebl(Oberstaufen) oder Anneliese Maggl (Garmisch) schon ins internationale Fege- keuer zu schicken. Wie Sportwart Hans Urban meint, ist auch noch nicht daran gedacht, sie im kommenden Jahr bei den Weltmei- sterschaften in Badgastein einzusetzen. In Chamonix wird man auch Sepp Behr(Sont- hofen) vermissen, der lieber an den inter- nationalen Zoll- Meisterschaften teilnimmt. 5 Erschreckend schlecht sieht es in der Spitzenklasse bei unseren Herren aus. Zwi- schen Sepp Behr und Beni Obermüller, die seit Jahren zu den besten und zuverlässig- sten alpinen deutschen Skiläufern zählen, entschied in letzter Zeit jeweils nur die Tagesform die bessere Placierung. Diesmal War der Sepp wieder vorn, aber wie es aus- gesehen hätte, wenn auch die Abfahrt hätte entschieden werden können, weiß man nicht. Nach diesen beiden Klasseläufern klafft eine Sroße Lücke. Etwas freundlicher dagegen sieht es trotz des Aderlasses bei den Damen aus. Neben der 20jährigen Deutschen Meiste- rin Hannelore Basler und der Zweitplacier- ten, Marianne Seltsam verdienen Susi San- der und Sonja Sperl Beachtung, aber ihnen Kann in den nächsten Jahren Konkurrenz in den 16 jährigen Mädel Heidi Biebl und Anneliese Maggl erwachsen. NICHTS VERLERNT hat anscheinend Bubi Scholz. Nur vier Runden dauerte sein erster Kampf nach 2Imonatiger Zwangspause, dann flog für den spanischen Mit- telgewichtsboxer Fran- ces in der Oldenburger Wester-Ems-Halle das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. Auf unse- rem Bild duckt der Ber- Iiner(links) einen An- griff seines Gegners ab. Foto: dpa Zweitschlechteste Pflicht— zweitbeste Kür: Ina widerlegi Jnesen der Kunsttauf-, Professoren Jubel im Broadmoore-Hotel: Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften endeten mit 3:1-Erfolg des amerikanischen Kontinents Im Broadmoore Luxus-Hotel in Colorado Springs, das ein eigenes Eisstadion, ein prächtiges Schwimmbad, Golf- und Tennis- plätze besitzt, herrschte bei der Siegesfeier der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften im Lager der Amerikaner und Kanadier große Freude. Der amerikanische Kontinent hatte den Zweikampf mit Europa ganz überlegen mit 3:1 gewonnen. David Jenkins gewann den Weltmeistertitel bei den Herren, Carol Heiß bei den Damen und die Kanadier Bar- bara Wagner/ Robert Paul bei den Paaren. Hätten nicht die Engländer Markham/ Court- ney den Tanzwettbewerb gewonnen, so hätte es eine völlige Niederlage für den alten Kontinent, der einst im Eislaufsport die erste Geige spielte, gegeben. Als es im Jahre 1952 durch Hinzunahme des Eistanzes erstmals vier Weltmeistertitel zu erringen gab, da war Europa mit 3:1 noch tonemgebend. Die Französin Du Bief, das deutsche Ehepaar Falk und die Engländer Westwood/ Demmy holten, die Punkte für Europa, nur Dick Button gewann einen Zäh- Besonderes Geburtstagsgeschenk für Thiedemann: me, war 5 uff de Bin meres mad de Dicke“ feierte seinen 100. Sieg lest mein Meteor“ beim Reitturnier in Kiel Schnellster im Stechen des Sa-Springens te treu herz“ 8 me Ein besonderes Geburtstagsgeschenk zur 1 5 Jollendung des 39. Lebensjahres machte h den Kalkelpritz Thiedemanns Olympiapferd Meteor Das Bt eienem Reiter in Kiel mit dem Sieg im 81(unc Groben Preis von Schleswig Holstein“, . Adem Jagdspringen der Klasse Sa beim Hallenreitturnier in der Kieler Ostseehalle. 0 0 55 8 8 5 b 0 Dieser Erfolg war gleichzeitig Meteors 100. nd im Par,pes. Er hatte nach der vorjährigen Saison Max Nene Gesamtzahl von 98 Siegen und holte dich am Samstag in Kiel im M- Springen die 13 Uhr!. 3 Schleife seiner Turnierlaufbahn. or 7000 Zuschauern bewältigten 13 debe den 470 Meter langen Parcours mit . tische Trel 1 Hindernissen(13 Sprüngen) fehlerlos. be 1 8 drei fehlerfreien Ritten im Stechen war ö ger 14 Jahre alte Meteor mit 32,4 Sekunden unter Fritz Thiedemann der Schnellste vor Akons Luetke-Westhues auf Ala(32,7) und ar hielt delete Thiedemann auf Finale(34,1). Der Dicke“ hatte bei seinem Jubiläumssieg te originel gi Sei 5 gewan lc, da er zwei Hindernisse berührbe, die aber nicht fielen. Ins Stechen war auch Magnus von Buchwaldt mit Japsis gekom- men, der hier aber zweimal verweigerte, 80 daß sein Reiter aufgab. am Nachmittag hatte Georg Rüsch (Schönböken) auf Kiel ein mittelschweres Jagdspringen gegen 52 Konkurrenten ge- wonnen. Der Siegerpreis der Amazonen fiel an Renate Freitag(Verden) mit Freya. Die schwere Dressurprüfung gewann Willi Schultheis Hamburg) auf Doublette. Papageno Schnellster in Neuß Beim Auftakt der deutschen Galopp-Rermn- saison 1957 blieben am Sormtag in Neuß Ueberraschungen nicht aus. Bei neun Rennen gab es am Totalisator dreimal dreistellige Siegquoten. Das Hauptereignis, das Narzis- Sen-Hürdenrennen über 2800 Meter, war dem Höchstgewicht Papageno(K. Hammer) nicht zu nehmen. Firmament und Legende kamen alf die Plätze. ler für Amerika. Aber schon 1953 hieß es 2:2, als Tenley Albright die europàische Sieges- serie bei den Damen beendigte. Zwar konnte die Deutsche Meisterin Gundi Busch 1954 nochmals die Ehre Europas in dieser Kon- kurrenz retten, aber von 1955 an waren die Amerikanerinnen ebenso unschlagbar, wie es die amerikanischen Männer schon seit 1948 sind. Die Vertreter des Sternenbanners er- hielten 1957 nun plötzlich wieder Verstär- kung durch Kanada., das letztmals mit Bar- bara Ann Scott(1948) und Dafoe/ Bowden (1955) Weltmeiter im Einzel- und Paarlauf gestellt hatte. Die 18jährige Barbara Wag ner und ihr 19jähriger Partner Robert Paul haben sich seit dem Vorjahr. als sie in der Welt meisterschaft nur Fünfte waren, erheb- lich verbessert. Ihr Sieg über das deutsche Meisterpaar Kilius/ Ningel schlug wie eine Sensation ein, denn man hatte Wagner/ Paul überhaupt nicht in den Kreis der Favoriten einbezogen(). Ob die Kanadier den höch- sten Titel auch errungen hätten, wenn die tschechischen Europameister Suchankova/ Delozal und das ungarische Geschwister- Paar Nagy Nagy hätte mitmachen können, ist immerhin fraglich. a Jedenfalls ist das Paarlaufen neben dem Eistanzen als britischem Reservat der ein- zige Wettbewerb, in dem Europa gegenwär- tig noch mit Amerika zu konkurrieren ver- mag. Bei den Herren ist niemand da, der die Dynastie der Jenkins als Nachfolger des unvergeßlichen Dick Button stürzen kann, und bei den Damen wird wohl die 17jährige Carol Heiss noch lange regieren, bis sie 1960 das Ziel eines Olympiasieges erreicht hat. Wenn Carol einmal abtreten wird. kann ihre jüngere Schwester Nancy(Achte in Colo- rado Springs) in ihre Fußstapfen treten. Mau hat hier also das Gegenstück zu dem Brüderpaar Alan Hayes und dem 20jährigen David Jenkins. Kann bis Squaw Valley die deutsche Meiste- rim Ina Bauer ihr Manko in den Pflichtfiguren wettmachen? Die Krefelderin bewies erneut, welch hervorragende Kürläuferin sie sein karm. Bei der Europameisterschaft in Wien schob sie sich durch die beste Kür vom 15. auf den 10. Platz vor und bei der Welt- meisterschaft gelang ihr ein„Rösselsprung“ durch die zweitbeste Kür vom 19. auf den 11. Rang. Nie zuvor hat es im Eiskunst- laufen eine junge Dame gegeben, die eine so schlechte Pflichtläuferin und eine so hervor- ragende Kürläuferin war. Selbst die Eislauf- „Professoren“ schüttelten den Kopf, denn nach ihrer Meinung kann in der Kür nur brillieren, wer bereits in der Pflicht unter den Besten zu finden war. „Drücken's halt ein Auge zu“ Im Auftrage des Organisations-Komitees in Garmisch- Partenkirchen bat Hanns Kilian (Garmisch) den Bundesfinanzminister, daß der erzielte Ueberschuß der XI. Internatio- nalen Wintersportwoche in Höhe von 22 000 DM der Stadt Garmisch- Partenkirchen er- Halten bleiben möge. Als Begründung führte er an, daß die Vorbereitungen für die Bob- weltmeisterschaften 1958 und den Arlberg- Kandahar-Wettbewerb 1959 schon jetzt be- ginnen müßten. Ohne den in diesem Jahr er- zielten Ueberschuß sei das Organisations- Komitee gezwungen, für die großen repra- sentativen Veranstaltungen wieder Zuschüsse amzufordern. Flyers spielten unentschieden gegen EV Füssen Die kanadischen Eishockeyspieler der RCAF Flyers Zweibrücken trugen am Sonntag- abend in Zweibrücken ein Freundschafts- spiel gegen den EV Füssen aus, das unent- schieden 6:6(2:3, 3:2, 1:1) endete. Füssen ge- flel durch sein kraftvolles und schnelles Kombiniationsspiel. Ein Sieg der deutschen Mannschaft hätte eigentlich mehr dem Spielverlauf entsprochen, Schußpech verhin- derte aber weitere deutsche Tore. Der Kampf war bis zur letzten Minute spannend. Die Treffer der Füssener erzielten Egen(2), Eggebauer, Unsin, Kleber und Pfefferle. Rieder Kombinationssieger beim Skirennen in Mont Tremblant Der österreichische Skiläufer Jos! Rieder holte sich am Sonntag nach seinen Siegen im Abfahrtslauf und un Slalom bei den Ski- rennen in Mont Tremblant(USA) den Aue- bee Kandahar-Pckal. Rieder bewältigte seine beiden Abfahrten in 2:35, bzw. 232,8 und blieb damit erheblich unter dem alten Rekord von 2:39,0, den der Franzose Panni- sett vor acht Jahren aufgestellt hatte. Zwei- ter in der Kombination wurde der Kanadier Art Tommy vor dem Amerikaner A. Dave Jacobs und den beiden Oesterreichern An- derl Molterer und Martin Stroltz. Puzzi Frandl holte sich am Sonntag den Sieg im Abfahrtslauf mit neuer Rekordzeit von genau drei Minuten und gleichzeitig den ersten Platz in der Kombination. Ferenc Puskas Name zieht Ferenc Puskas und Sandor Kocsis, die sich gegenwärtig in Wien— wie auch ver- schiedene andere Honved- Spieler— An- gebote von Profiklubs unterbreiten lassen, erhielten die größten Versprechungen bish vom Ac Mailand(Kocsis) und FC Barce- jlona(Puskas). In beiden Fällen wird von Summen in Höhe von 140 000 Dollar ge- sprochen. Wolfshohl läßt aufhorchen Der erst 18 jährige Kölner Amateur Rolf Wolfshohl unterstrich seine hervorragende Veranlagung mit dem vierten Platz beim Querfeldeinrennen um den Martini-Preis in Paris, der alljährlich als Weltmeisterschafts- revanche ausgetragen wird. 17 Sekunden hinter Weltmeister André Dufraisse, der sich wie beim Welttitelkampf am Vorsonntag auch diesmal allen Konkurrenten überlegen erwies, wurde Wolfshohl im Spurt um den zweiten Platz nur ganz knapp von Jodet (Frankreich) und Sforacchi(Italien) besiegt, während er Könner wie Schmit(Luxemburg) und Meunier(Frankreich) hinter sich ließ. Bei der Welt meisterschaft in Edelaire, deren Ergebnis wegen der überaus schlechten Bodenverhältnisse von vielen Seiten als irregulär bezeichnet wurde, war Wolfshohl Siebter geworden. Radsportverband unter bisheriger Führung: Gel gegen Frauen-Weltmeisterschaft Auf der 104. Sitzung des Radsport-Welt⸗ verbandes wurde Achille Joinhard(Frank- reich) als Präsident ebenso wiedergewählt wie die Vizepräsidenten Soler(Spanien) und Standaert Belgien). Für den aus- geschiedenen Vizepräsidenten Kai Holm Dänemark) wurde der Schweizer Luethi berufen. Erwartungsgemäß wurden die Radweltmeisterschaften von 1958 endgültig an Frankreich vergeben. Der Titelkampf im Querfeldeinfahren wird in Limoges ausge- tragen, während die Bahn-, Kunstfahrer- und Radballweltmeisterschaften im Pariser Prinzenparkstadion stattfinden. Die Titel- kämpfe der Amateur- und Berufsstraßen- fahrer werden auf einem 18-kKm-Rundkurs bei Reims abgehalten. Als neue Mitglieder wurden die Verbände von Marokko, Tune- sien und Aethiopien in die UCI aufgenom- men. Die in erster Linie von den Ostblock- ländern und der Sowjetzone vorgeschlagene Einführung von Radweltmeisterschaften für Frauen wurde mit 42:35 Stimmen abge- lehnt, wobei sich vor allem Italien, die Schweiz und der Bund Deutscher Radfahrer dagegen aussprachen. Dem Internationalen Olympischen Ko- mitee wird die UCI folgende Vorschläge für olympische Rad wettbewerbe vorschlagen: Zulassung von drei Bewerbern(davon zwei endgültige Starter) für das Fliegerrennen, Ersetzung des I-km-Zeitfahrens durch ein S-km-Verfolgungsrennen mit zwei Startern pro Nation, Abschaffung des Tandemfah- rens. Die Mannschaftswertung des olympi- schen Straßenrennens soll nicht mehr nach den Zeiten, sondern nach Punkten gemäaß der Plazierung erfolgen. Das Reglement des vom 17. bis 22. September in Leipzig erst- mals erfolgenden Kriteriums für Amateur- Steher wurde von der Ul gebilligt. Bis 1958 zurückgestellt wurden die Anträge des BDR, der Sowjetzone und der CSR auf Er- höhung ihrer Stimmenanzahl. Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 1 313,50 DM; 2. R.: 76,85 DM; 3. R.: 9,65 DM. Zehnerwette: 1. R.: 1 065,80 DM; 2. R.: 66 DM; 5 3. R.: 8,60 DM. Siebener-Punktauswahlwette: 1. R.: 5 940,95 DM; 2. R.: 161,20 DM; 3. R.: 12,50 DM. r Abend, 8 lend) sagen Dr. Knurbel zus elferrät, hockey match Presse, eine stnachts jah. Wochenend schauer ge. MERC mit nen Oruck⸗ jeißen), eig stellt hatte L die das Ausführung rklich grobe h Tausende loch KUHMARK Raucher mit Geschmack haben ein gutes Gefühl für das Echte und Wertbeständige. Bei der Auswahl ihrer Zigarette lassen sie allein das Aroma entscheiden. Ob mit, ob ohne Filter- das feinmilde Aroma der Kurmark gewährt vollendeten Genuß. 2 5 1 wie in den besten N Seite 6 MORGEN Zwei Sonnen über Freiburg Freiburg. Der Frühlingshimmel über Frei- burg bot am Sonntagnachmittag ein selten zu sehendes Naturschauspiel. Neben der Sonne, vor der zeitweise ein schwacher Dunstschleier vorüberzog, trat am westlichen Himmel plötz- lich eine„Nebensonne“ auf. Strahlen der Sonne, die auf Eiswolken in etwa 4000 Meter Höhe flelen, bewirkten das Spiegelbild. Die „Nebensonne“ erstrahlte in allen Farben des Spektrums. Ihr Glanz war mitunter so stark, daß man sie nur kurze Zeit betrachten konnte. Rechtzeitig eingegriffen Talheim. Mit Gewalt ist der stark betrun- kene Fahrer eines mit 80 Personen besetzten Privatomnibusses an einer Haltestelle der Bundesstraße 27 von Fahrgästen an der Wei- terfahrt gehindert worden. Der 41jährige Fahrer hatte in Heilbronn gezecht und sich dann ans Steuer des Bus gesetzt, der im Auf- trage der Bundesbahn die Strecke Heil- bronn—Ochsenburg befährt. Unterwegs war den Fahrgästen die Unsicherheit des Chauf- keurs aufgefallen, als dieser Zickzack-Linien fuhr und gerade noch einem ihm entgegen- kommenden Motorrad ausweichen konnte. Der Fahrer wurde von der Polizei vorüber gehend festgenommen. „Schwarzer Schwan“ in Holstein Stellau. Die Holsteiner haben nun auch mren„Schwarzen Schwan“ der allerdings nichts mit der Zeugin im Montesi- Prozeß zu tun hat. Er ist ein richtiger tintenschwarzer Schwan, der in der Nähe von Stellau in Hol- stein seit einigen Tagen auf den durch den kleinen Fluß Stör überschwemmten Wiesen in majestätischer Einsamkeit abseits von sei- nen weißen Artgenossen steht. Eine Herde von mehreren Hundert hellen Wildschwänen meiden offensichtlich das„Schwarze Schaf“ ihrer Gattung. Die Ornithologen nehmen an, daß der schwarze Schwan aus einem Zoo ent- flogen ist, da diese Art nur in Australien lebt und es unwahrscheinlich ist, daß das Tier die weite Reise auf eigenen Schwingen zurück- gelegt hat. Katastrophaler Straßenzustand Sinsheim. Der Kreistag des Kreises Sins- heim übte scharfe Kritik an dem gegenwär- tigen katastrophalen Zustand der Straßen im Kreisgebiet. Die Tatsache, daß die Frost- schäden in diesem Jahr noch weit ausgedehn- ter sind als im Vorjahr, veranlaßte den Kreis- tag zu der Feststellung, daß der jetzige Zu- stand bereits wieder ebenso schlimm ist, wie unmittelbar vor der Währungsreform, obwohl seither Millionenbeträge für die Straßen in- Vestiert worden seien. In der Sitzung wurden Zweifel laut, ob die Straßenbauämter in ihrer gegenwärtigen Struktur in der Lage sind, mit diesen Verhältnissen fertig zu werden. Bean- Standet wurde, daß Bund und Land ihre Straßen vernachlässigten und deshalb auch Alle Anstrengungen zur Verbesserung der Kreisstraßen vergebens seien. „Seelenlose Fanatiker“ gegen„weltfremde Träumer“ Erbitterte Fehde erhitzt bayerische Gemüter/ Es soll Alleebäumen an den Stamm gehen München. Sogar der bayerische Innen- minister August Geislhöringer mußte das Rednerpult im Landtag besteigen und zu einer Frage Stellung nehmen, die unter dem wuchtigen Schlagwort„Alleebäumemord“ seit Tagen die Gemüter erhitzt. Es fing damit an, daß auf der etwa zehn Kilometer langen Autostraßge Pfronten-Füssen im All- reichen Schürfstellen an Alleebäumen und der stereotype Satz in Polizeiberichten „rannte an einen Baum“ deutlich genug die Gefahren, die Baumbepflanzung an zu schmalen Straßen, zu nahe am Fahrbahn- rand, hervorriefe. Die Oberste Baubehörde erwarte doch eine wesentliche Besserung, Wenn die wirklich gefährlichen Bäume im Laufe der Zeit entfernt würden. Die Proteste klärung gegen die Heimatbünde und Natur- schutzverbände Stellung, die Bäume höher bewerteten als Menschenleben. Straßen seien nun einmal für den Verkehr da, und nicht für die Pflege von Alleen. Eine Münchner Zeitung erhielt bei einer Umfrage„pro oder contra Alleebäume“ in den ersten Tagen 80 viele Zuschriften wie kaum bei einer ande- ren Befragung zuvor. Alles in allem sind die Dienstag, 5. März 1957/ Nr Von Lokomotive erfaßt Straubing. Ein mit drei Per. PRkW wurde in der Nähe von See bayern an einem unbeschrankten 84 gang von der Lokomotive des Personen traubing— Cham erfaßt und etwa 50 1 mitgeschleift. Der 61 Jährige Fahrer und 8 53 Jährige Mitfahrerin wurden auf der 81 getötet, die 47jährige Schwester der Getöt erlitt lebensgefährliche Verletzungen. 55 1 „Grand Prix Eurovision“ Frankfurt. Den„Grand Prix Eur i 8 Ovis ton! einen in jedem Jahr ausgetragenen i8lon Säu eine Reihe der die Straße begrenzenden Bäume gefällt wurde. Kurz entschlossen setzte sich der Heimatpfleger von Schwa- ben, Dr. Weitenauer, in den Zug und fuhr nach München zur Obersten Baubehörde, um zu protestieren. Ihm war nämlich ein Ministerialerlaß dieser Behörde in die Hände gefallen, der das Ende für alle Alleebäume in Bayern zu bedeuten schien. Danach sollten an den„klassifizierten Straßen“, also an den Bundesstraßen und den Landstraßen 1. Ord- nung, alle Bäume aus Gründen der Verkehrs- sicherheit entfernt werden. Ein Sturm der Entrüstung brach los. Der Heimatbund All- Sau telegrafierte an Ministerpräsident Dr. Högner, er solle doch dieser„Verwüstung der Landschaft“ Einhalt gebieten und diese „uferlose“ Maßnahme abstoppen lassen. Num goß die Verkehrswacht Memmingen auch noch Oel ins Feuer. In einer ebenfalls an den Ministerpräsidenten gerichteten Ent- schließung forderte sie, alle Alleebdume am Straßenrand zu fällen. Besonders wurde an die Feststellungen des Heidelberger Medi- ziners, Professor Dr. Karl Bauer, erinnert, daß beim Aufprall auf Bäume besonders schwere Verletzungen und Materialschäden entstehen. Spiritus rector dieses Schreibens War ebenfalls ein Mediziner, der Memmin- Ser Chefarzt Dr. Friedrich Kuhn, der zu- leich Vorsitzender der Verkehrswacht ist. Die bayerische Oeffentlichkeit teilte sich in Bäumefeinde und Bäumeanhänger. Die einen warfen den anderen vor, sie seien Seelenlose Fortschrittsfanatiker; diese nann- ten die Verteidiger der Bäume weltfremde Träumer, denen Bäume wichtiger seien als Menschenleben. Inzwischen sind die Dinge etwas zurechtgerückt worden: nicht alle Bäume an Straßen, sondern nur die verkehrsgefährdenden“ Stämme sollen ent- fernt werden. In Verhandlungen mit den Heimat- bünden und Naturschutzverbänden hat dies das bayerische Innenministerium ausgehan- lich ter, der Verbände seien nur gerechtfertigt ge- wesen, wenn man wirklich alle Bäume hätte entfernen wollen. Gegen das Abholzen wirk- doch kein vernünftiger Mensch etwas haben. Trotz dieser vernünftigen Erklärungen des Innenministers geht die Fehde munter wei- jetzt doch wohl schon mehr um des Streitens willen. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub nahm in einer scharfen Er- ten Tagen des Monats am 4 3 e ger Abendhimmel auf. Auf„ öngffas 3 unserer Sternkarte vom* Nr. Srl 20 nächtlichen Himmelsbild W 0 3 e in den dunklen Vormit-*. 5 ternachtsstunden nicht verzeichnet, da er bei Sonnenuntergang in unmittelbarer Nähe des Westhorizonts steht. Bis etwa 20 Uhr kann man nach ihm im Bild Stein- bock Ausschau halten. Die Venus bleibt unsichtbar. 2 Der rote Mars im Bild 8 Stier ist nach wie vor in der ersten Nachthälfte „Baumfreunde“ weit in verkehrsgefährdender Bäume kötne gt. desverkehrsministeriums Neuanlage von Straßen niemand wehtun kann. Der Sternenhimmel im März Der Sonnenlauf kündigt den Frühling an. Am 20. März erreicht die Sonne den Frühlings- Schnitt- punkt ihrer Jahresbahn mit dem Himmelsàquator. In diesen Tagen geht sie nahezu genau im Osten auf und im Westen unter. Tag und Nacht sind je 12 Stunden lang. Merkur, der sonnennächste Tra- bant, taucht in den letz- ist er cαν e Krebs 4 Greg Serranf Wird es also der Mehrzahl der Alleebäume vorerst noch nicht an den Stamm Allerdings liegt bereits ein Erlaß des Bun- am Rand angepflanzt werden dürfen. Ihre Aufgabe als Begrenzung werden schwarz- weige Pfähle übernehmen, Chanso er hollät. mit (Etwa„Genau 19 der Ueberzahl. So wettbewerb, gewann am Sonntag d dische Komponist Guus Jansen Chanson„Net als toen“ damals“), gesungen von der dun 195 Charrie Brokken, An der nde dieses Wettbewerbs, die in diesem 8 Großen Sendesaal des Frankfurter Nun kunkhauses stattfand, beteiligten sich Küng. ler aus zehn europäischen Ländern. Die vez anstaltung wurde von 102 Fernsehsendern 1 zwölf europäischen Ländern übertrage Deutschland, dessen Beitrag„Telefon- Tehe kon“ von Margot Hielscher gesungen Wurd kam zusammen mit Luxemburg auf den vier ten Platz. gehen. vor, daß bei der keine Bäume mehr an denen sich Gerd Schmitt Menschliches Versagen Hamburg. Menschliches Versagen führt zu dem Eisenbahnunglück am Samstag h Hamburg-Eidelstedt, bei dem sede Gies arbeiter den Tod fanden. Dies teilte am Mon. tas der Leiter des Hamburger Kriminalamt Oberstaatsanwalt Dr. Thiemann, mit, De Schnellzug PD 75 von Lindau nach Kiel va am Samstag— wie wir gestern meldeten in eine mit Gleisarbeiten beschäftigte Kd lonne gefahren, die nicht gewarnt worde. War. Der Vorwurf der Fahrlässigkeit ricitz sich gegen zwei Eisenbahner, die als Siche rungsposten die Aufgabe hatten, die Arbeite zu warnen. Gegen sie soll ein Strafverfahre eröffnet werden. Stier.“ N eee Wohnhausteil eingestürzt Offenbach. Im Offenbacher Stadtteil Ble. ber stürzte bei Nacht die Vorderfront eine zweistöckigen Wohnhauses ein. Menschel kamen nicht zu Schaden, da die Wohnunge in der Vorderfront und eine dichtbesetzü Gastwirtschaft im Erdgeschoß kurz vor den Einsturz geräumt werden konnten. Es wirt vermutet, daß ein unmittelbar vor dem Hau für Kabelarbeiten ausgehobener Graben del Einsturz verursacht haben könnte. Die Zahl der Studierenden Bonn. Die Zahl der Studierenden an de delt. Daß Alleebäume sehr gefährlich wer- den können, bewies der Innenminister den Landtagsabgeordneten, die das Thema in der parlamentarischen Fragestunde an- schnitten, mit statistischen Zahlen eines Dozenten der Münchner TH. Danach stan- den von 1659 Verkehrsunfällen auf fünf Bundesstragenteilstrecken mit rund 140 km Gesamtlänge 129 Unfälle im Zusammenhang mit Alleebäumen, das heißt durchschnitt- lich 7,6 Prozent. Dabei wurden aber 16 Per- sonen getötet und 76 erheblich verletzt. Zu- dem, meinte Geislhöringer, zeigten die zahl- sichtbar. Der hellste Planet der März-Nächte ist der Jupiter. Er geht bei Sonnenuntergang auf und erst bei Sonnenaufgang unter. Er ist leicht zu finden, weil er der hellste Stern am Nachthimmel ist und zwischen den beiden hellen Fixsternen Regulus im Löwen und Spika in der Jungfrau steht. Er taucht erst nach Mitternacht zusammen mit Antares im Skorpion am Himmel auf. Eine besondere Beobachtungsgelegenheit gibt es im Bild Fische, wo sich ein Komet aufhält, der vor- aussichtlich am Abendhimmel so hell sein wird, daß man ihn mit bloßem Auge sieht. Dort, wo der Abendhimmel nicht vom Schein des Großstadtlichts zu sehr aufgehellt wird, lohnt es sich auch nach dem Tierkreis- oder Zodiakallicht und nach möglicherweise sicht- bar werdenden Nordlichterscheinungen Aus- schau zu halten. Der Wechsel der Mondphasen beginnt mit dem Neumond am 1. März im Bild Wasser- mann. Erstes Viertel ist am 9. im Bild Stier. Der Vollmond am 16. gehört zum Bild Jung- frau. Am 23. ist letztes Viertel im Bild Schütze. Der Neumond am 31. gehört zum Bild Fische. 65 Hochschulen im Bundesgebiet hat 30 erhöht. Wie das Statistische Bundesamt mit teilte, betrug im Sommersemester des ver. gangenen Jahres die Zahl der Studenten ins gesamt 134 397 gegenüber 126 683 im gleichen Semester des Jahres 1955. Im Sommerseme ster 1953 betrug die Zahl der Studierende mur 113 621. Unter den 134 397 Studierende des Vorjahres befanden sich 25 587 Studen tinnen. Die Zahl der ausländischen Studen ten an den deutschen Hochschulen wurd 1956 mit 7 340 ermittelt, gegenüber 3 795 1 Vorjahre. f Verkäufe J Spikäkl Spezleihaus Jost. 8 2.0 Laufend ge bfauchte Herde dillig abzugeben. HERDHAUS ScHINDLER N 7, 11(Kaiserring), Tel. 2 60 87 Kleiderschränke Größtes Spez.-Lager Baden-Pfalz Jetzt auch Kombischränke und Wohnmöbel 1. sehr grog. Auswahl. Bekannte Preiswürdigkeit. Möbel- Streit, Mannheim, B 6, 1. Kein Laden! Kein Laden! Persone waagen ab 29,50 DM. Dr. med. Schütz& Polle, 0 6, 8 Einige gebr. Herde preisg. abzugeb. Rothermel, L 14, 13, am Ring. Hulanlagen mod. Formen in allen Preislagen. Jost. S 2. 4 Schaumgummi- Matratzen Kissen- Bankbelag alle Größen und Stärken Betten-Flieger Eigene Steppdeckennäherei Mannheim U 4, 20 Tel. 2 60 00 Nähe OEG-Bhf..(Welde-Bräu) Uebermaß-Perserteppich Ca. 3½ ð4½ u. Perserteppich Ha- iz, Größe 3xâ sowie 2&3 Perser- teppich zw. 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Kartoffeln. % Milch, 50 fg Sanella und etwas Salz einen Kartoffelbrei bereiten und die Hälfte davon in eine gefettete Form geben. Die gehackten Heringe darauflegen und dann mit dem rest- lichen Kartoffelbrei bedecken. Darauf die Blumenkohlröschen garnieren. Alles mit einer holländischen Sauce oder mit einer pikant abgeschmeckten Mehltunke übergießen und 40 Minuten überbacken. iinumnnunummmunmmmmmmmmmmmmmumenun Wußten Sie schon- daß ein paar Flöckchen Sanella. vor dem Uberbacken auf dem Auflauf verteilt, ihn saftiger machen? daß Semmel- brösel ihm die köstliche Kruste geben? Mn unnunummmmmum nim Mienen S0. liebe Hausfrau. das wär's für heute! Aber Koch mit, unsere Sanella- Küche, probiert weiter Rezepte aus. Bald hören Sie wieder von mir, wie Sie Ihre Mahl- zeiten mit Sanella gut und schmackhaft zubereiten können. 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Es war schon eine romantische Ge- schichte damals. Kurz nach der Hochzeit 20g das junge Paar in das Schloß Mainau ein, das lange leer gestanden hatte. „Wir waren eigentlich gar nicht sehr be- gelstert, als wir auf die Mainau kamen“, gesteht Graf Bernadotte heute.„Denn die Insel war so zugewachsen, daß man den See nur noch von zwei Fenstern im Obergeschoß⸗ des Schlosses sehen konnte“. Der neue Ver- walter der„Tropeninsel im Bodensee“ stand vor einer schwierigen Entscheidung: ent- weder ließ er den Park so, wie ihn der da- SENOUS Sl Ne 16 eier reis 4ei bt. malige Besitzer der Insel, der badische Großherzog Friedrich I., 1853 angelegt hatte, oder er Eing mit Axt und Schere an die „Wildnis“ heran. Seit dem Tod des Groß- herzogs im Jahre 1907 war nichts mehr am Park geändert worden. Aber die Natur hatte sich, durch die ungewöhnlichen klimatischen Bedingungen begünstigt, mächtig weiter ent- wickelt, und die robusteren Bäume und Sträucher drohten die edlen und seltenen Gewächse zu verdrängen. In einigen Jahren wäre die Mainau wahrscheinlich„erstickt“. Was die Insel heute ist und wie sie sich alljährlich Hunderttausenden in der Pracht ihres Parks und ihrer Gartenanlagen mit vielen schönen und seltenen Pflanzen— auch Palmen und Citrusfrüchte gehören dazu— darbietet, ist das Werk des„könig- lichen Gärtners“ Lennart Bernadotte. Jene völlig unkonventionelle, weltmännische und aufgeschlossene Art, die den Prinzen aus- zeichnet und die sich jedem Besucher sofort mitteilt, bewährte sich auch bei dieser, für einen Prinzen gewiß ungewöhnlichen Auf- gabe. Bernadotte hatte zwar in Schweden und Deutschland Landwirtschaft studiert, „aber davon hatte ich für diese Arbeit gar nichts“. Er hebt hervor, daß seine Mitarbeiter gelne Pläne wirkungsvoll in die Praxis um- gesetzt haben; daß er selbst oft genug Hand „Widerstand unverständlich“ Heidelberg. Ein Sprecher des Hauptquar- ters der amerikanischen Armee in Europa erklärte em Freitag zur Frage der Errich- tung von„Nike“-Abschußbasen in Deutsch- land, den Amerikanern sei es umverständ- lich, daß in Deutschland immer wieder gegen solche Abschußgbasen protestiert werde, die doch zum Schutz und nicht zur Bedrohung der Zivilbevölkerung eingerichtet würden. In den Vereinigten Staaten erhielten alle Großstädte zu ihrem Schutz„Nike“-Batte- rien, ohne daß jemand daran Anstoß nehme. Das Hauptquartier lehnte es ab, nähere Aus- kunft über die Errichtung weiterer in Ba- den- Württemberg vorgesehener Abschuß- basen zu erteilen. So viel bis jetzt bekannt ist, sind Abschußbasen für kerngelenkte Luftabwehr-Raketen vom Typ„Nike“ in den Kreisen Heilbronn und Pforzheim vorge- schen. Kloster wird Künstlerzentrum Frankfurt. Das ehemalige Karmeliter- Kloster in der Frankfurter Inmenstadt, dessen Wiederaufbau mit Ausnahme der histo- rischen Kirche abgeschlossen ist, soll zu emem Kunstzentrum werden. Der Berufs- verband der Bildenden Künstler hat in dem unter Denkmalschutz stehenden Ge- bäude große Ausstellungs- und Atelier- räume erhalten. Andere Räume wurden dem Frankfurter Schauspielhaus für Theater- proben und Arbeits gemeinschaften zur Ver- fügung gestellt. Das Karmeliterkloster ist alljährlich Schauplatz von Freilichtspielen des Schauspielhauses, In einem anderen FHugel des Klosters sind eine Mütterbera- tungsstelle und Teile des Städtischen Sozial- amtes untergebracht. Selbstmörder blockierte Verkehr Hamburg. Ueber eine Stunde lang war in der Nacht zum Montag der Kraftfahrzeug- und Fußgängerverkehr auf der Hamburger Elbbrücke blockiert, weil sich ein 44 Jähriger Arbeiter von einem 60 Meter hohen Brücken- bpleiler in die Elbe zu stürzen drohte. Schließlich gelang es jedoch der alarmierten Polizei und Feuerwehr, den emgetrunkenen Selbstmörder“ wieder auf den sicheren Boden zu bringen. Der erste tödliche Unfall Speyer. Der erste tödliche Unfall auf der im November eingeweihten Rheinbrücte bei Speyer hat sich am Sonntag ereignet. Ein 60 jähriger Vertreter stürzte mit seinem Moped beim Ueberholen eines Pkw aus noch ungeklärten Gründen auf die Fahr- bahn. Er wurde schwer verletzt und starb kurze Zeit später im Krankenhaus. anlegte, erwähnt er nur am Rande:„Da man über meine Neuerung anfangs nicht gerade beglückt war, schlichen wir oft lange um eine alte Linde, ehe wir die Axt anlegten“. Die Bedenken seiner Verwandtschaft— die Insel kam 1928 durch Erbschaft an das schwedische Königshaus— konnte ihn nicht hindern, den alten Park aufzulockern, Durchblicke zum See zu schaffen und die Gärten anzulegen. Zur Mainau gehören aber nicht nur Park und Gärten, sondern auch Landwirtschaft und Wald, und in der Hoch- saison beschäftigt die Mainau- Verwaltung über 150 Personen. Die Insel war zwar früher schon für jedermann zugänglich, doch erst in den dreißiger Jahren kamen mehr und mehr Gäste in Bernadottes„Paradies“, Er ließ einen Reiseandenken-Kiosk bauen, der als Veteran aus der ersten Fremdenverkehrs- zeit im vergangenen Herbst abgebrannt ist. Aber die Besucher wollten nicht nur An- denken kaufen.„Unsere Gäste fragten im- mer wieder, wo sie Kaffee trinken oder Würstchen kaufen könnten, und so bauten Wir eine Gastwirtschaft. 1937 war die „Schwedenschenke“ fertig. Bei der Eröff- mung zu Pfingsten hatten wir aber zu wenig Personal, und so habe ich mich hinter den Zapfhahn gestellt und meine Frau hat in der Küche Bratwürste gebraten“. Ein Primz hin- ter der Theke— das konnte mücht lange ver- borgen bleiben.„Auf einmal kamen die Re- porter, und natürlich auch die Konstanzer. Es war— ganz ungewollt— unsere erste große Werbung für die Mainau“, berichtet der Prinz. Bald nach dem Kriege setzte der Be- sucherstrom wieder ein;„jetzt haben wir in den drei Pfingsttagen so viele Gäste wie einst im ganzen Jahr, konstatiert Lennart Bernadotte. Er ist sich der Gefahren des Fremdenverkehrsbetriebes durchaus be- wuht, aber auf seiner Insel, die das belieb- teste Ausflugsziel am Bodensee geworden ist, gleicht die Natur vieles wieder aus. Harmo- nie, Stille und Frohsinn bestimmen die Atmosphäre der Insel; sie überträgt sich auf jeden Besucher, der noch vor den Wundern der Natur staunen kann. Im Jubiläumsjahr des Parks— 1953— entschloß sich Bernadotte zu einer notwen- digen, aber kostspieligen Maßnahme: er lieg zuerst die Kirche, dann das Schloß auf der Mainau gründlich renovieren. Das Schloß, von Giovanni Caspare Bagnato 1739— 1746 erbaut, stammt noch aus der Zeit, als die Mainau eine Deutschordenskommende war. Bernadotte hatte es schon vor einigen Jahren so umbauen lassen, daß er nicht mehr nur die Sommermonate, sondern das ganze Jahr über mit seiner Familie auf der Mainau wohnen konnte. In einem Flügel des Schlos- ses ist das„Internationale Institut Schloß Mainau“ untergebracht, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiern kann. Hier finden regelmäßige Tagungen und Lehr- gänge, vor allem für Jugendleiter aus aller Welt, statt. Aber auch sonst ist die Mainau mit Konzerten und Veranstaltungen ein Seistiges Zentrum am Bodensee. Auch die Lindauer Nobelpreisträger-Treffen— Graf Bernadotte ist ihr Protektor— enden tradi- tionsgemäß mit einem Empfang auf der „Tropen- Insel“. Dr. Jürgen Buschkiel Die„Tropen- Insel“ im Bodensee Aus einem fast zugewacksenen alten Park hat Graf Bernadotte einen Garten mit selten; sten Pflanzen geschaffen. Hier wacksen auck Palmen und Citrusfrüchte. Bild: Lauter wasser Ein Park für die Jugend Bundesgartenschau in Köln soll Musteranlage zeigen Köln. Eine der bleibenden Anlagen, die im Rahmen der Bundesgartenschau in Köln errichtet werden, ist der große Jugendpark. Während er zunächst nur als Jugendspiel- Platz auf Zeit geplant war, hat sich nun die Stadt Köln entschlossen, hier eine Dauer- anlage zu schaffen, die als Muster für ähn- liche Anlagen dienen soll, wie man sie nach und nach in allen Kölner Stadtteilen er- Hannover baut romantische Gasse Fassaden von mittelalterlichen Fachwerkhäusern werden umgesetzt Hannover. In Hannover ist damit begon- nen worden, im Altstadtzentrum eine„ro- mantische Gasse“ aus Resten mittelalterli- cher Fachwerk-Häuser aufzubauen. Kunst- historisch und stadtgeschichtlich wertvolle Hausruinen waren während des Neubaues von Hannover vorsichtig abgetragen und das Balkenwerk, sowie andere Bauelemente ge- sammelt worden. In jahrelanger Arbeit haben Künstler und Bauhandwerker diese Einzelteile präpariert, repariert und sie aus einer Vielzahl von Häusern so zusammen- gestellt, daß aus Originalstücken die Häuser- rassade für eine mindestens 300 Jahre alt wirkende Altstadtgasse errichtet werden kann. Um diese Gasse voll auszugestalten, Werden außerdem noch vier Fachwerlhäu- ser, deren Renovierung sich nicht mehr lohnt, abgebrochen und ihre Fassade an der neuen Stelle wieder aufgebaut. Bei diesem Unternehmen, für das sich viele Fachleute aus allen Teilen des Bundes- gebietes und sogar Architekten aus dem Auslande interessieren, geht es der Stadt- verwaltung in erster Linie um den Aufbau einer Original mittelalterlichen Fassade. Bis jetzt steht in dieser Gasse erst ein altes Haus, das ursprünglich abgerissen werden Sollte, da es Kriegszerstört war und einzu- fallen drohte. Mit einem großen Kosten- aufwand wurde dieses Fachwerkhaus doch gerettet und nach altem Muster in bunten Farben und Goldverzierung ausgemalt. An diesen Bau werden nun die anderen Ver- fahren angelehmt. Hinter den Fassaden ent- stehen allerdings neuzeitliche und hygienisch einwandfreie Wohnungen, deren Stockwerke nicht einmal von den romantischen Fassa- 3 getragen, sondern nur verkleidet wer- en. Die neue und doch alte Häuserfront soll bis auf unscheinbare Einzelheiten müttel- alterlich wirken, So wurde es im Plan fest- Selegt und so wird die Gasse gebaut. Die eisernen Beschläge zum Beispiel wurden von Kunstschlossern angefertigt, obwohl die handelsüblichen zwar billiger aber nicht in stilechter Ausführung geliefert werden kön- nen. Inzwischen hat Hannover in der Nähe dieser Gasse ein halbes Dutzend Fachwerk⸗ Gebäuden renovieren lassen. Als nächstes wird dann die Fassade des ausgebrannten Schlosses in der Altstadt hergerichtet und der Platz um die mittelalterliche Markt- kirche, zu der die„romantische Gasse“ führt, stilverwandt, doch neu, ausgestaltet. E. W. richten will. Geistiger Mittelpunkt des Jugendparks wird ein„Haus der offenen Türe“ sein; Attraktion die große Sportbühne im Zentrum, die ebenso für Rollschuh- und Eislauf, wie für Tanz, für Sport- und Theater veranstaltungen geeignet ist. Jugend- licher Romantik kommt man mit der großen gepflasterten Feuerstelle entgegen, mit Zelt- lagerplatz, Bootssteg, Takelanlagen und Vogelvolieren. Kleinere Plätze für die ver- schiedensten Sportarten werden ebenfalls in dem Jugendpark zu finden sein, der sich durch einen prächtigen Baumbestand und ausgedehnte Wiesen auszeichnet. Achtzehn offizielle Veranstaltungen sind während der Ausstellungsdauer hier vor- gesehen, darunter Internationale Treffen und Ost- West- Begegnungen. Der Ministerpräsi- dent von Nordrhein- Westfalen rief zu einem kulturellen Wettbewerb für die Jugend auf, der sich in der Thematik auf Köln einstellt und Preise im Gesamtwert von 2000 DM vorsieht. Einen Schildbürgerstreich allerdings scheint die Stadt Köln mit den Eintritts- preisen zu diesem Jugendpark demonstrieren zu wollen. Während Mitglieder einer Jugend- organisation eine Monatsdauerkarte zum Preis von einer Mark erhalten, muß der nicht- organisierte Jugendliche jedesmal den vollen Eintrittspreis von 1,80 DM zahlen. Wollte er sich täglich hier bei Sport und Spiel oder im„Haus der offenen Tür“ auf- halten, müßte er monatlich 54 DM aufbringen. Hat nichts mit Fasching zu tun Schwere Zwischenfälle in Lüneburg Lüneburg. Britische Soldaten randalierten auch in der Nacht zum Sonntag wieder in Lüneburg, nachdem schon in der Nacht zum Samstag reihenweise Fensterscheiben von deutschen Wohn- und Geschäftshäusern zer- trümmert worden waren. Die erheblich ver- stärkte britische Militärpolizei und deutsche Polizeistreifen hatten alle Hände voll zu tun, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Nach Angaben der Polizei wurde ein Streifen-Jeep Pferde mit Bier getränkt? Rasten nach Faschingszug in Menschenmenge: 1 Tote, 5 Schwerverletzte Deggendorf. Bei einem schweren Unfall nach Abschluß des Faschingsumzugs im Fischerdorf bei Deggendorf in Niederbayern wurde eine 80jährige Frau getötet und fünf Personen, darunter zwei Kinder, schwer verletzt. Bei der Rückkehr eines Fest- wagens auf einen Bauernhof scheuten die Pferde, als der Bauer vom Wagen stieg, und galopplerten führerlos in eine Menschen- gruppe hinein. Zwei Landpolizisten gelang es, die Pferde zum Stehen zu bringen, als sie auf der Straße weiterrasen wollten. Beide Pferde wurden einer Blutprobe un- terzogen. Die Landpolizei hegt nämlich den Verdacht, daß sie„betrunken“ waren. Wie- viel„Promille“ die Gäule hatten, wird sich aber erst in einigen Tagen herausstellen. Die Polizei weiß noch nicht, wo Blutproben von Pferden auf den Alkoholgehalt untersucht werden könmen. Die Polizei vermutet, daß ein faschingsfroher Täter den Gäulen Bier zu saufen gegeben hatte. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Mord auf der Landstraße Wetzlar. Mit einem Schädelbruch und elner Schnittwunde am Kopf ist am Samstag- abend der 48jährige Adolf Weber aus Fel- Ungshausen(Kreis Wetzlar) auf der Land- straße zwischen seinem Heimatort und Rod. heim-Bieber tot aufgefunden worden. Weber lag tot auf der Fahrbahn, mit den Händen in den Taschen und seinem Hut auf dem Kopf. Er trug Hoch alle Wertsachen bei sich. Das Wetzlarer Amtsgericht gab bekannt, daß Weber mit einem scharfkantigen Werkzeug erschlagen worden sein muß. Die Wies- badener Mordkommission vermutet, daß Webers Leiche auf die Fahrbahn geschleppt wurde, um einen Unfall vorzutäuschen. Plattdeutsch als Amtssprache Hamm. Der Gemeinderat von Sandbochum bei Hamm in Westfalen hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, zur Pflege der heimat- lichen Mundart nur noch Plattdeutsch in den Sitzungen zu sprechen. Wie die Gemeinde- verwaltung von Sandbochum mitteilte, hat sich der Bürgermeister bereit erklärt, für die der plattdeutschen Mundart unkundigen Gemeindevertreter und Zuhörer zu dolmet- schen. Außerdem hat sich der Gemeinderat von Sandbochum entschlossen, zur— wie es heißt—„Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen“ die Anrede„Herr“ wegfallen zu lassen und stattdessen das „Du“ einzuführen. „Fachmännische Arbeit“ Berlin. 25 000 bis 30 000 Mark erbeuteten Geldschrankknacker in einem Warenhaus im Westberliner Bezirk Kreuzberg. Es war die erste„fachmännische“ Geldschrankknacker- arbeit seit Ende 1952 in Westberlin. Die Ein- brecher drangen durch eine ausgebombte Wohnung vom Nachbarhaus in den Tessor- raum und öffneten den Geldschrank mit der Militärpolizei von schottischen Soldaten umge worfen. In Wendischendorf, einem Stadtteil Lüne- burgs, drangen etwa 30 Soldaten in ein Lokal ein und zertrümmerten die Einrichtung. Sie ergriffen die Flucht, bevor die Polizei er- schien. An mehreren Stellen im Stadtzen- trum kam es zu schweren Schlägereien zwi- schen Angehörigen verschiedener britischer Truppenteile. Deutsche wurden dabei nicht belästigt. Man vermutet, daß die Zwischen- fälle auf Meinungsverschiedenheiten zwi- schen den von Zypern nach Lüneburg ver- legten Schotten und den schon vorher dort stationierten Wallisern zurückzuführen sind. Von offizieller britischer Seite wurden dle Zwischenfälle am Sonntag als„sehr ernst“ bezeichnet. Der Kommandeur der britischen Militärpolizei im Bundesgebiet ist am Sonntag von Herford nach Lüneburg ge- Fahren, um den Einsatz seiner Polizei selbst zu leiten. Ueber einen Teil der Garnison wurde eine Ausgangssperre verhängt. Die schottischen Soldaten mußten strafexerzieren. Der britische Standortälteste, Brigadier Macdonald, und Regierungspräsident Dr Krause wollen am Montag die Ausschreitun- gen erörtern. einem tragbaren Azethylen-Schweiß gerät. Sie nahmen nur Papiergeld mit. Die Nacht- wächter haben nichts bemerkt, da sie das Warenhaus nur von außen kontrollieren. Bisher fehlt noch jede Spur von den Tätern. Amputierter Dompteur arbeitet mit Erfolg Hannover. Mit großem Erfolg debutierte der beiderseitig beinamputierte Dompteur „Tonga“ in einem Varieté in Hannover. Mit dem anderthalbjährigen Leopardenmänn- chen„Banko“ zeigte der junge Dompteur schwierige Dressurakte, die den ungeteilten Beifall des Publikums und der Fachleute erhielten.„Tonga“ ist der erste Dompteur, der trotz schwerster Körperschäden in der Manege mit Raubtieren arbeitet. Als Zwölf- jähriger verlor er 1945 auf der Flucht von Deutsch-Eylau(Westpreußen) beide Beine und die rechte Hand. Bei seinen Dressuren arbeitet er ohne Waffe und ohne Peitsche. UMSCHAU IN BAD EN-WURTTIEMB ERG Bundesgerichtshof wird größer Karlsruhe. Bereits in wenigen Wochen wird in Karlsruhe mit der Errichtung eines Erweiterungsbaues für den Bundesgerichts- hof begonnen werden, nachdem der Karls- ruher Gemeinderat das vom Gericht ge- wünschte Baugelände längs der Herrenstraße zur Verfügung gestellt hat. Zunächst wollte der Stadtplanungsausschuß an dieser Stelle in unmittelbarer Nähe des jetzigen Gerichts- Sitzes kein Gerichtsgebäude erstehen lassen, sondern bot dem Bundesgerichtshof ein Ge- lande Ecke Karl- und Herrenstraße aàn. Gleichzeitig schlug er vor, die neuen Räume des Gerichtshofes in einem Hochhaus unter- züUbringen. Dieser Vorschlag wurde jedoch vom Präsidenten des Bundesgerichtshofes mit der Begründung abgelehnt, ein solches Hochhaus werde zu teuer. Entlang der Her- renstraße wird nun ein rund 70 Meter Langes vierstöckiges Gebäude erstehen, das die Raumnot des Bundesgerichtshofes beseitigen soll. In einem alleinstehenden eineinhalb Stockwerke hohen Gebäude wird ferner ein großer Sitzungssaal für die erst- und letzt- imstanzlichen Senate eingerichtet. Eichener See wieder da Lörrach. Der auf der Hochfläche des Din- kelberges zwischen Schopfheim und Wehr in regelmäßigen Abständen und ohne sicht- baren Zufluß zutage tretende Eichener See ist vor einigen Tagen wieder zum Vorschein gekommen. Vermutlich hat sich die Karst- spalte, über der er liegt, infolge der Schmee- schmelze und der starken Regenfälle der vergangenen Woche so mit Wasser angefüllt, daß er wieder an die Erdoberfläche trat. Der See hat bisher seine größte Tiefe noch nicht erreicht, die über drei Meter betragen kamn. Zur Zeit ist er etwa 200 Meter lang und rund 100 Meter breit. Die Bewohner des in der Nähe gelegenen Dorfes Eichen rechnen nach mren Erfahrungen damit, daß der See nun- mehr mehrere Wochen bestehen bleibt, ehe er wieder versickert. Birnenförmige Geige Erlangen. Eine neuartige birnenförmige Geige ist von einer Erlanger Geigenbau- firma entwickelt worden. Diese Geige wird zum erstenmal auf der Frankfurter Messe im März der Oeffentlichkeit gezeigt werden. Das Instrument, das„Zöllergeige“ genannt wird, hat abweichend von den normalen Geigen, nicht vier sondern fünf Saiten, Die fünfte Saite ist eine mitschwingende C-Saite, die besonderes Nacherklingen und erhöhte Tragfähigkeit aller Töne bewirkt. Die Schallöffnungen der Zöller-Geige befinden sich nicht mehr auf der Geigendecke, son- dern an den Seiten. Das neuartige Musik- instrument soll nach modernsten mathe- matisch- physikalischen Berechnungen ent- worfen worden sein. „Pony-Hotel“ im Hochschwarzwald Feldberg/ Schwarzwald. Mitten im Hoch- schwarzwald, zwischen dem Feldberg und dem Titisee, wird in wenigen Monaten in Bärental das erste deutsche„Pony-Hotel“ seine Pforten öffnen. Die Idee zu dieser neu- artigen Erholungsmöglichkeit stammt von einem 36jährigen Berliner Zahnarzt, der wiederum durch das Buch„Dick und Dalli und die Ponys“ der Schriftstellerin Ursula Bruns und den danach gedrehten Film„Die Mädels vom Immenhof“ inspiriert wurde. Der Zahnarzt kaufte zur Verwirklichung seiner Pläne einen alten Bauernhof in Bàrental, der gründlich umgebaut wird und 15 Fremden- betten aufnehmen soll. Schon in etwa acht Wochen werden in Hamburg 15 aus Island eingeführte Ponys eintreffen und in den Schwarzwald weitertransportiert werden. Stallungen für die Ponys sind kaum nötig, Weil die sehr genügsamen Tiere auch in ihrer recht rauhen Heimat Sommer wie Winter im Freien leben. Mit den sehr„frommen“ Ponys können auch Gäste, die wenig oder keine Er- fahrung mit Pferden haben, durch den Hoch- schwarzwald reiten oder mit dem Ponywagen Fahrten unternehmen. f e „nimm doch PHluips MANNHEIM Dienstag, 5. März 1987/ Nr. 8⁴ 8 . Ein beliebter Ober-Mann Setzt zur Büttenrede an, Und man sieht ihn hier gelassen Heitere Gedanken fassen. Seine Miene wird gespannt. (Hand umkrampft den Büttenrand.) Der Betrachter ahnt verschwommen: Jetzt muß gleich Pointe kommen. Mannemer Fastnachtszüge von Anno dazumal FPolizeilverordnung 1807 verbot Maskentreiben auf der Straße Mannheims Jubiläums-Fas- nachtszug war etwas ganz Be- sonderes. Aber war er präch- tiger als jene ersten Mann- heimer Züge, die freilich im eigentlichen Sinn nur festliche Schau-Züge waren und noch nicht viel von Witz und Humor wußten? Damals das heißt vor über 100 Jahren— war es nicht die gesamte Bevölkerung, die den Zug trug, sondern die Mannheimer Gesellschaft, die Sehr begüterten höheren Schich- ten, die nicht wollten, daß Mannheim hinter Mainz zurück- stände, das 1837 seinen ersten Fasnachtszug gehabt hatte. So 20g denn beifällig angestaunt 1840 der erste Mannheimer Fasnachtszug durch die Stra- Ben:„Hubertus und seine Ge- Sellen“. Man sah darin den Auszug der Nibelungen in den Spessart, Kaiser Maximilian und seine Jagdgesellschaft, einen Jagdzug aus der Zeit des 30 jährigen Krieges und eine Parforce- Jagd des Herzogs von Pfalz- Zweibrücken. Vielleicht noch pompöser war der Fasnachtszug des folgenden Jahres:„Hochzeit Kaiser Fried- richs II mit Isabella von Eng- land“. Er zeigte auch schon Karnevalsanklänge in den Fi- güren eines Prinzen Karneval, eines Narrenherzogs und-Her- zogin und eines Till Eulenspie- gels. Außerdem waren ein Va- ter Rhein, ein guter und ein böser Geist mit von der Partie. Zu Maskentreiben auf der Straße war wohl von jeher Neigung vorhanden, es war aber durch die Mannheimer Polizeiordnung von 1807 ver- boten. Sie besagte:„das Lär- men der Masken, das Musizie- ren auf den Straßen und das Herumlaufen der Masken bey hellem Tage ist unter Strafe 7 Nachstehend veröffentlichen wir eines der reifsten Spätwerke des einzigen dichtenden Polizeipräsidenten Westeuropas, Dr. Rudolf Leiber, das die hohen literari- schen Qualitäten dieses Nestors anspruchsvoller Vers- kunst zeigt. D. Red. Ich will a hSnmneue Theater Meinem Namensvetter, dem jetzigen Intendanten Dr. Hans Schiller ehrfurchtsvoll gewidmet.) 's Theater is fertig, mer dut schon beginne. Bloß ich steh noch immer am Zeughaus hinne. Vor Jahre, midde im Trümmerfeld, Rot ma mich dort uff die Seit hingstellt. Des konnt ich zur Not e paar Johr vertrage, dock jetzt will ich fort, des muß ick eich sage, an en annere Platz, sunscht geb ich kad Rukh. Was Rot'n der Schiller mit'm Zeughaus zu du? Gell, do staunt Ihr, wie ich pälzisch redd! Ich war jo bei eich in pälzische Städt. Zier Sproch hauwich nit nur in Mannem vernumme, in deer Palz bin ich ad nach Oggerse kumme. Wär ich länger bei eich wohne gebliwwe, tt ich sicher die„Glock“ uff pälzisch g'schriuwe. Am Theater in B war mein einstiger Platz. Dafur mecht ich jetz de rechte Ersatz. Wer find dann for mich die passende Stätt? Dem geb ick sofort die Schillerplakett. s is schad, daß mei Freund nit mitgehe kenne, de Dalberg un Iffland, die werre schãd schenne. Jetz dischkutiernse am Goetheplatz rum, wohi ich am beschte als Denkmal kumm. An de Goetheplatz ging ich, an irgend e Eckle, nor mißt ihr mich nit zu arch versteckle. Ihr kennt mich sogar an de Friedrichsplatz stelle. Ich heeß jo ad Fritz un hab Wasserwelle. Bis jetzt war in Mannem for mich nit viel los. Nor in Feidene habt ihr e Schillerstrooß. Beeilt eick, ich will zu meim liewe Theater! Do g'heer ich hi, ich bin doch sein Vadder. Wann ihr mir den kldũne Gefalle nit dut mach ich uff m Denkmal eich dauernd ũ Schnut! (gez.) Friedrich v. Schiller N 1 von Z2astündigem Gefängnis verboten.“ Maskenbälle und Redouten gab es im 19. Jahrhundert genug, unter anderen auch im Mühlauschlößchen, und sie wurden mit großem Vergnügen besucht. Besonders ge- schätzt waren die Maskenbälle im Konzert- Saal des Nationaltheaters, die bei Bedarf auch die Bühne und das Theater miteinbezogen. Zeitweilig gab es dort Tagmaskenbälle(be- Sinnend morgens 7 Uhr und endend nach- mittags 2 Uhr) und Nachtmaskenbälle wie Üblich, vermutlich für die, die nicht genug bekamen. Lustig waren die gegenseitigen Neckereien durch witzig-anzügliche Tragant Figürchen, die der berühmte Konditor Brech- ter aufgebracht hatte. Man nahm sich eine Portion davon mit und verschenkte sie auf dem Ball mit kleinen boshaften Sticheleien. Und meistens blieb man dabei unerkannt, da eine der beliebtesten Masken der fest- geschlossene Domino war. Wenn man noch Madame Bronners„Mas- kenverleihanstalt unter Diskretion für den hohen Adel und ein verehrungswürdiges Publikum“ erwähnt und eine(wohl nach ale- mannischem Vorbild) vor nahezu 100 Jahren entstandene„Narrenschule“, die in„Helden gedichten“ allerlei Donquichotterien ehr- samer Bürger besang, dann sieht man, daß sich auch anno dazumal schon mancherlei Fasnachtliches in Mannheim tat. rei Wir gratulieren! Joseph Kröll, Mannheim- Neckarau, Wörthstraße 6a, vollendet das 85. Le- bensjahr. Georg Heß, Mannheim-Seckenheim, Auf dem Kegel 2, wird 75 Jahre alt. Ha! Da ist sie] Unverhüllt Wird von Beifall sie umbrüllt. In des Buttenredners Zugen Malt sich Karnevals-Vergnügen. Neuer Anlauf: Kopf gesenkt. (Ober-Kappenbruder denkt, Um, mit seines Geistes Waßfen, Einen schönen Schluß zu schauen.) Mords- Applaus. Der Saal erbebt, Als das letzte Wort entsckwebt. Ende: Tadellose Haltung In der Bütt'(und der Verwaltung)... Max Nix/ Bilder: Steiger Historischer Beitrag zum 350. Stadtjubiläum: Mannemannen: Die Fuß kranken der Völkerwanderung Weil sie Plattfüße hatten, erfand der alte Benz das Automobil und begründete den Ruf„Mannem vorne“ Als die Völker der alten Germanen vom kalten Norden nach dem warmen Süden zogen,— heute machen ihre Nachkommen zur Freude der Reisebüros eine ähnliche Entwicklung durch,— zottelte hinter dem großen Völkerstrom ein müder Haufen na- mens Mannememnen her, der vorwiegend aus Fußkramken bestand. Dieser letzte Haufen des Völkerstroms fiel auch durch unverkenn- bare Bauchansätze auf, weshalb die Manne- mannen vorwiegend müde waren und von Bewegung nicht mehr hielten, als unbedingt vermeidbar war, was 1500 Jahre später zur größten Erfindung der Menschheit durch Karl Benz führen sollte. Nahe dem Zusammenfluß von Rhein und Neckar hatten die Mannemannen vom Laufen endgültig die Nasen voll, riefen den Italienreisenden ein„steigt uns in die Tasch'““ nach, streckten alle Viere wie Käfer von sich und gründeten„Käfer- ta!“ als ersten Vorort des jetzigen Mann- heims. Wegen der bevorstehenden kalten Jahreszeit mußten die an sich müden Krie- ger schaffen; sie bauten hier ein Haus hin und da ein Haus hin(gerad' so wie heute). Mittlerweile hatte sich am Neckar eine Mühle aufgetan, von der die Mär ging, daß die Mannen gegen Bezahlung mit einer Speckseite ihre Alte oben abgeben konnten, Worauf unten ein Junge herauskam. Dar- nach wurde dieser Platz Jun gbus ch ge- nannt und ist es für manche noch heute, nur hat sich die Währung geändert. Eines schönen Tages landete am hiesigen Rheinufer eine Barke, der ein besserer Herr entstieg und sich den Eingeborenen als Kur- fürst Theodor vorstellte. Da es damals in Ludwigshafen noch keine Chemie und Schorn- steine gab, fand Theodor Luft und Aussicht schön, kaufte das Gelände für ein kleines Schloß und zahlte bar! Diese Zahlungsweise erscheint heute völlig unglaubhaft, findet ihre Erklärung aber darin, daß die damalige Hautevolee vorwiegend aus der Branche der Raubritter kam, deren gute Erfahrungen sbäterhin von allen Besatzungsmächten mit nachhaltigstem Erfolg übernommen wurden. Wie gesagt, der Kurfürst zahlte bar und gab der bis dazu etwas planlosen Bautätigkeit neue Impulse, indem er für sich und seine bescheidene Umgebung eine kleine Bleibe in Auftrag gab. Die müden Mannemannen wur- den munter, ihr schlummernder Geschäfts- geist erwachte, und so bauten sie dem kleinen Kurfürsten einen Kasten hin, in dem sämt- liche damaligen Käfertaler Einwohner mit ihren Hühnern in den Zimmern mehr Platz gefunden hätten, als die„Gemeinnützige Baugesellschaft“ ihren Opfern jemals bieten Wird. Auch hatte man schon damals hellsehe- Tisch erkannt, daß die Behörden in Germa- nien eines Tages aufquellen würden wie Hefeteig auf der Zentralheizung, und so be- suchen wir heute die beliebteste und demo- Kkratischste Institution, das Finanzamt, im Schloß. Bevor es jedoch so weit war, zogen die Mannemarnen von diesem Schloß aus einen Kreis, in welchen sie Haus an Haus eng an eng, in Quadrate eingeteilt, hinein- bauten. Die Namensgebung erfolgte nach dem Motto„In der Kürze liegt die Würze“ mit Buchstaben und Zahlen, die nur von einheimischen Gedächtniskünstlern behalten werden können. Da die leiblichen Genüsse Wein. Weib und Gesang damals in der Pfalz nur durch mühseliges Laufen zu erreichen waren, ent- schlossen sich zwei geniale Nachkommen der Germanen- Hinterbliebenen, der Fortbewe- gung mittels eigener Plattfüße ein Ende zu bereiten. Der alte Benz schuf der Welt erstes Auto(Mannem vorne), und wurde dafür vom Magistrat in der Augusta-Anlage mit einem Denkmal bedacht, für das vor 2000 Jahren jeder griechische Steinmetzlehrling bei der Gesellenprüfung glatt durchgefallen Wäre. Fast gleichzeitig baute nicht weit von Mannheim Gottlieb Daimler das erste Motor- rad, wofür ihm alle ollen Tanten und Poli- zeibeamten heute noch gram sind. Er merkte jedoch bald, was die aus dem Boden schie- genden Motorrad-Fabriken für Kuckucks- eier ausbrüteten, und so schaltete er auch auf Autos um. Es ist verbürgt, daß diese beiden genialen Männer, die maßgebend für den Fortschritt, richtiger die Fortfahrt der Menschheit waren, im Leben nie zusam- menkamen; dafür wurden sie zwangsweise nach dem Tode vereint, indem man die „Daimler-Benz-Aktiengesellschaft“ gründete, Was wiederum zur Folge hatte, daß an- nähernd 10 000 Menschen allerlei Geschlechts ganz gut, der Fiskus sehr gut und die Initiatoren bestens davon lebten. Mißglückt ist den Mannemannen-Nach- fahren allerdings dann völlig ihre Absicht, den Stern ihrer Stadt auch am sportlichen Himmel erstrahlen zu lassen. Weit über die Grenzen des Vaterlandes hinaus drang die Kunde vom denkwürdigen Boxkampf Ten Hoff gegen Walcott, der nicht nur alle Kas- sen, sondern auch die Tribünen zum Ein- sturz brachte. Damals kam das Wort„Man- nem hinne“ auf, was die Mannemer sehr verdroßg, weshalb sie sich ihrer berühmten Zehn Jahre erinnerten. redeten sie davon, fünf Jahre sammelten sie und dann bauten sie, was kaum noch je- Theatertradition mand glaubte, tatsächlich. Die Ausmaße blieben zwar ein wenig unter denen des Colosseums zu Rom, aber das ist nur auf die bescheidene Differenz in der Einwohner- zahl beider Städte zurückzuführen.„Mannem vorne“ schallte es wieder durch die Lande, und weil das so gut klingt, soll in Zukunft auch noch„Mannem unten“ gerufen werden. Das wird dann der Fall sein, wenn der von einigen Germanen-Nachfahren projektierte Maulwurfsgang unter dem Bahn- hofsvorplatz tatsächlich verwirklicht werden Sollte. Gerdy Neyr Straßgenbahn- Umleitungen am Faschingsdienstag Wegen des Faschingstreibens am Fast- nachtsdienstag werden die Breite Straße und die Planken zwischen 13 und 24 Uhr gesperrt. Die Straßenbahnen und die Rhein-Haardtbahn werden umgeleitet. Die Bahnen fahren entweder über die Bismarck- straße, die Rheinstraße und den Luisen- ring oder über Friedrichsring, Wasser- turm. Die Rhein-Haardtbahn verkehrt über Schloß, Paradeplatz, Rheinstraße und Luisenring. 0 Straßensperrungen a m Faschingsdienstag Am Fastnachtsdienstag werden die Planken, die Heidelberger Straße und die Breite Straße vom Paradeplatz bis zum Kurpfalzkreisel zwischen 13 und 24 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Als Durch- fahrtsstraßen stehen die Einbahnstraßen zwischen P 1 und P 2 bis U 1/ U 2; zwischen K /K 2 bis E 1/E 2: die Kunststraße und die Freßgasse zur Verfügung. 0 2 Termine Volkstümlicher Wassersport Mannheim: Am 5. März, 19.11 Uhr, Bootshaus Sandhofer Straße, Fastnachtskehraus. 8 Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 5. März, 19.11 Uhr, Kolpingsaal, Kostümball„Gesellen- schlorum“(Wochenversammlung am 6. März fällt aus). 5 Arbeiter-Sängerbund Mannheim: 5. März, 19.30 Uhr, 19.30 Uhr, Lokal Faßold, närrische Singstunde mit Tanz. Anthroposophische Gesellschaft Mannheim: 5. März, 20 Uhr, Goethesaal, Rathenaustraße 5, Der ADA Raucher läßt sich durch nichts beeinflüssen. Vortrag von Prof. Walter Donat, Erlangen! „Vom alten Orient zur abendländischen Intel- lektualität“. Tanzschule Lamadé: 18.11 Uhr, Amicitia-Haus, Kehraus. Karnevalsgesellschaft„Pilwe“; 5. März, 14.11 Uhr, großer Fastnachtszug in Neckarau. 5. März, Eine Tasse Bohnenkaffee für 15 Pfennig! Haben Sie schon festgestellt, wie- viel eine gute Tasse Bohnenkaffee aus ALI- dem reinen Bohnen- kaffee-Extrakt— kostet? Sie wer- den überrascht sein, denn Sie geben dafür nur 15 Pfennige aus! Und das Wichtigste: ALI Express-Kaffee schmeckt köstlich. Er ist zu 100% aus reinem Bohnenkaffee Nr. Ludi lich mon durù polit sitio. des mont zu b die Scha! weic Bunde Vero inter Frei der Wür Tun Ause Sätz mit 8011 sold die sehe mit nach ent! wen len Wol eige Wok mit Woh 100 f Nr. 34 sicht, tlichen der die ng die „ Ten e Kas- n Ein- „Man- r sehr ihmten Jahre ten sie ch je- Ismaße en des ur auf ohner- annem Lande, ukunft erden. er von Ktierte Bahn- verden Neyr n: Am Straße, März, sellen- März, rrische anheim: aße 5, ingen! Intel- Uhr, „14.11 een Ar, 34/ Dienstag, 5. März 1957 n ²˙ INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Selte g a Spätzündung bei Erhard endlich ein suter Einf a1! Der Bundes wirtschaftsminister Professor Dr. Ludwig Erhard benutzte— nach uns vertrau- lich zugegangenen Informationen— die rosen- montãäglicke Besinnungsstunde endlich duau, darüber nachzuden een, wie er sich mit seinen politischen Gegnern aus der großen Oppo- zitions partei) verständigen könne. Zu diesem Behufe soll das gesamte Archiv des gundeswirtschaftsministeriums am Rosen- montag auf den Kopf gestellt worden sein, um zu belegen, wann, wie und an welchen Stellen die wirtschaftspolitische Linie der Planwirt- schaftler wider Wilken von der Erhards ab- weicht. Das Ergebnis war uberrasckend. In 3538 Fällen wurde auf Veranlassung des zundeswirtschaftsministers durch Maßnahmen, Verordnungen, Anregungen durch Abschluß internationaler Abkommen oder Verträge die Freizugigkeit der deutschen Mirtschaft schritt- und schrittenenweise immer mehr erweitert. In der gleichen Zeit hat die Opposition in 3538 Fällen weniger in 3538 Fällen mehr Freiheit für die Wirtschaft gefordert. Das spielte sich 80 ab, daß von dem verstorbenen Wirtschaftsminister Nordrhein- Westfalens, Pro- fessor Dr. Erie Nölting, angefangen, bis zu dem gegenwärtig hock im Kurs stehenden irtschaftsegperten der Opposition, Dr. Deist, die westdeutschen Sozialdemokraten zunächst die Maßnahmen Erhards als reaktionären und unsoꝛzialen wirtsckhafts politischen Unfug be- zeichneten. Hatte die Sache Erfolg gehabt, dunn wurde bekauptet, es sei zu wenig Freizügig- keit geschaffen worden, und Erhard sei daran schuld, daß seine Maßnahmen nicht von noch größerem Erfolg begleitet worden seien. In der vorerwähnten rosenmontäglicken Be- zinnungsstunde gelang es Erhard— ute aus obener wähnten gutunterrichteten Kreisen ver- lautet— einen Modus für wirtschaftspolitische zusammenarbeit mit der Opposition zu finden. Erhard will in Zukunft zunächst nur Ein- gchrünkungen der wirtschaftlichen Freiheit ver- künden, anordnen und vereinbaren. Wenn da- gegen der zwangsläufig aus parteipolitischen Grunden zu erwartende Protest der Opposition erfolgt, will Erkard dem in Form von Em- pörung geũußerten Freiheitsbegehren statt- geben, um so seine Ziele in voller Ueberein- stimmung Zwischen CDU/ CSV und der Oppo- sition zu verwirklichen. Erhard will damit der sp die Chance eines Rollenwechsels geben. Die Opposition braucht nicht mehr„Prediger des Unheils“ zu bleiben, der sie bisher war, gondern kann sich freimùtig und ohne sich— wie in der Vergangenheit— zu blamieren zu den Grundsätzen der Erhurdschen Wirtschafts- politik bekennen. Eine Rüch frage bei dem oppositionellen Wirtschaftsegperten Dr. Deist ergab, daß diese Erhardsche Plunung den vollen Beifall der gro- ßen Oppositionspartei findet. Es wird nur dar- an bemängelt, daß Erhard etwas zu ängstlich ist, indem er die praltische Anwendung seines planes zunächst versuchsweise auf den I. April und ähnliche„tolle Zeiten“ beschränken Will. F. O. Tuchmacher ) Es handelt sich um die SpD, von der in jüngster Zeit verlautet, sie wolle deer freien Initiative jeden möglichen Spielraum belassen und sei nur „wider Willen“ planwirtschaftlich. Wohnkultur heben dureh Wohnbauförderung (LSW) Das Innenministerium von Baden- Württemberg hat einen Erlaß zur Ausfüh- rung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes (Wohnungs- und Familienheimgesetz) her- ausgegeben. In dem Erlaß sind die Grund- sätze kür die Förderung von Bauvorhaben mit öffentlichen Mitteln festgelegt. Danach soll mit öffentlichen Mitteln nur der Bau von solchen Wohnungen gefördert werden, für die eine gewisse Mindestausstattung vorge- sehen ist. Verlangt wird u. a. ein Kochraum mit ausreichender Entlüftungsmöglichkeit, nach außen entlüftbare Speisekammer oder entlüftbarer Speiseschrank. In Küchen mit weniger als fünf Quadratmetern Fläche sol- len Einbauschränke vorhanden sein, bei Wohnküchen abtrennbare Kochmischen mit eigener Belüftung und Entlüftung. Jede Wohnung soll ein Wannen- oder Brausebad mit Warmwasserversorgung haben. Bei Wohnungen mit mehr als fünf Räumen müs- sen Toilette und Bad getrennt sein. Zur Lagerung von Brennstoffen und anderen Vorräten soll ausreichender Nebenraum in und außerhalb der Wohnung vorhanden sein. Als besondere Betriebseinrichtungen sind ferner vorgeschrieben: eine Waschküche mit Waschkessel und einfachem Zubehör und Trockeneinrichtungen. In Häusern mit über fünf Stockwerken müssen ein Personenauf- Zug, eine Müllschluckanlage und Hausfern- sprecher mit Türschlieganlage eingebaut sein. Schatzwechsel-Abgabesätze wieder erhöht (VWD) Mit Wirkung vom 4. März hat die Bank deutscher Länder die Abgabesätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundes- bahn sowie für Vorratsstellen wechsel um 1/8 V. H. erhöht. Die neuen Sätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn mit einer Lauf- zeit zwischen 60 und 90 Tagen belaufen sich jetzt auf 4% v. H., bei einer Laufzeit zwischen 30 und 59 Tagen auf 4½¼ v. H. Für Vorrats- stellenwechsel stellen sich die neuen Sätze bei einer Laufzeit zwischen 60 und 90 Tagen auf 4½½ V. H., bei einer Laufzeit zwischen 30 und 59 Tagen auf 43 v. H. Die Abgabesätze für unverzinsliche Schatz- anweisungen des Bundes, der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundespost bleiben unverändert. Der Einfluß des Weltmarktes auf die Preisbildung Das Jahr 1956 entwiekelte sich nicht günstig Preisbewegungen sind die Nervenreflexe der Wirtschaft; sie verursachen hühner- aAugenartige Schmerzen, wenn sie den Ver- braucher an seinem neuralgischen Punkt treffen. Ein solcher neuralgischer Punkt sind die Lebensmittelpreise, also die Preise für jland wirtschaftliche Produkte. In einem kürzlich veröffentlichten Lage- bericht des Bundeswirtschaftsministeriums wird darauf hingewiesen, daß in den ver- gangenen drei Jahren der Erzeugerpreis- Index für land wirtschaftliche Produkte um insgesamt 11,7 v. H., der für industrielle Er- zeugnisse um 6,7 v. H. und der Lebenshal- tungskosten-Index um 6,3 v. H. gestiegen ist, womit dieser um fast 2 v. H. den während der Korea- Verwicklungen erreichten Höchst- stand übertrifft. Eine weitere Erhöhung der Erzeugerpreise für Verbrauchsgüter um 0, 7 v. H. fand im Januar 1957 statt. Der bundesdeutsche Verbraucher ist be- sonders neuralgisch veranlagt. Steht doch immer wieder das Schreckgespenst der In- flation vor ihm, wenn von Preisanstieg die Rede ist. Entsinnt sich doch niemand mehr daran, daß seit eh und je Preisbewegungen — sich in gewissen Grenzen haltend— zu den Erscheinungen des Alltags gehören. Daß man sich dessen nicht mehr erinnern kann, ist leicht verständlich; denn diese— die zeit- genössische— Generation der Bundesbe- wohner hat einfach keine normalen Zeiten mitbekommen. Seit dem Jahre 1914 beherr- schen eher unerfreuliche denn erfreuliche politische Entwicklungen das wirtschaftliche Geschehen. Aber was im Laufe von mehr als 30 Jah- ren vergessen wurde, muß beizeiten wieder in Erinnerung gebracht werden, nämlich daß Preisschwankungen zum Normalbild des wirtschaftlichen Geschehens gehören. Das Jahr 1954/55 hat uns etwas verwöhnt. Die westdeutschen Einfuhrpreise sind nicht gestiegen. Das innerdeutsche Preisgefüge blieb— jedenfalls im wesentlichen— unver- andert; denn stellenweise auftretende Preis- steigerungen wurden hinlänglich aufgewo- gen durch ebenfalls stellenweise auftretende Preissenkungen. Im Laufe des Jahres 1956 allerdings stiegen die Einfuhrpreise um mehr als fünf v. H.; der innerdeutsche Preisindex um etwa drei Punkte in der Großhandels- stufe. Die Erhöhung der Einfuhrpreise war nicht allein eine Folge der im letzten Quartal 1956 durch den Suezkonflikt ausgelösten Preis- Steigerungen; vielmehr wirkte sich hierin auch der im Frühjahr 1956 aufgetretene Preisumschwung auf den Weltagrarmärkten aus: Einfuhrpreise für Nahrungsmittel(1950 100) Warengruppe 1955 1956 1956 1956 1956 Dez. März Juni Sept. Dez. Getreide 94 98 100 102 107 Reis 11 i Hülsenfrüchte 112 118 119 157 155 Gemüse n n e Obst u. Trockenfr. 163 160 171 162 148 Südfrüchte 67 78 92 96 73 Kaffee, Kakao, Tee, Gewürze 104 97 100 101 102 Zucker 73 75 75 77 106 Oelfrüchte, pfl. Oele 82 88 90 83 94 Schlachtv. u. Fleisch 111 112 116 119 119 Fisch 15 121 121 l 12 Schmalz 86 82 80 8⁴ 97 Fisch- und Walöl 77 78 78 78 83 Butter 101 102 97 99 100 Käse 101 99 97 100 100 Eier 109 102 79 103 80 Auf den wichtigsten Weltmärkten für Nahrungs- und Futtermittel(Getreide, Oel- K URZ NACHRICHTEN Werkfernverkehrs- Statistik verbessert (VWD) Bei der Bundesanstalt für den Güter- ternverkehr waren Ende 1956 insgesamt 13 559 Unternehmen mit 22 265 im Werkfernverkehr eingesetzten meldepflichtigen Kraftfahrzeugen registriert gegenüber 12 541 Unternehmen mit 20019 Kraftfahrzeugen Ende 1955. Nach Mit- teilung der Bundesanstalt stellt diese beträcht- che Zunahme keine echte Vermehrung des Bestandes an Fahrzeugen des Werkfernver- kehrs dar,. Sie sei vielmehr im wesentlichen auf die intensiver durchgeführten Straßen- kontrollen zurückzuführen. Erfolg der Landmaschinenhersteller (dpa) Die Mechanisierung in der Landwirt- schaft des Bundesgebietes ist im vergangenen Jahr weiter fortgeschritten. Wie aus statisti- schen Erhebungen hervorgeht, verkaufte die westdeutsche Industrie in den ersten drei Quar- talen 1956 für 1,21 Md. DM Landmaschinen und Traktoren im Bundesgebiet. Im gleichen Zeit- raum des Vorjahres beliefen sich die Inlands- Verkäufe auf 1,16 Md. DM. Erholung des Sterlingraumes D) Die Gold- und Dollarreserven des Sterlingraumes haben sich im Februar 1957 um 63 Mill. Dollar(etwa 268,6 Mill. DM) auf 2147 Mill. Dollar(etwa 9,0174 Md. DM) er- höht, wie das britische Schatzamt mitteilte. Im Januar 1957 hatten sich die Währungsreserven Freie Devisenkurse Geld Brlef 1000 ital. Lire 6,667 6,687 100 belg. Francs 8,343 8,868 100 franz. Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,645 95,845 100 holl. Gulden 110,01 110,23 1 Kkanad. Dollar 4,385 4,395 1 engl. Pfund 11,747 11, 767 100 schwed. Kronen 80,935 81,095 100 dän. Kronen 60,485 60,605 100 norw. Kronen 58,725 38,845 100 Schweizer Fr.(fre) 9776 97.96 10 1 US-Dollar 4,1966 4, 2066 DM-W= 429,— DNM- O; 100 DM.O= 25,28 DM-W um 49 Mill. Dollar auf 2 084 Mill. Dollar ver- ringert. Konfiszierte Banken finden keine Käufer? Der ägyptische Finanzminister, Dr. El Keissouni, hat jetzt die Durchführungsverord- nung zum Gesetz über die Aegyptisierung der Banken erlassen. Fachkreise sehen die größte Schwierigkeit bei der Zegyptisierung der Banken und Versicherungsgesellschaften darin, das nötige Privatkapital für den Erwerb der Aktien zusammenzubringen. Möglicherweise werden sich die bestehenden ägyptischen Ban- ken an dem Kauf der ausländischen Banken beteiligen. Anscheinend hat zumindest die ägyptische Nationalbank diese Absicht. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VD) Inl. Weizen 45,50—45,80, Tendenz ruhig; nl. Roggen 41,50—41,90, Tendenz ruhig; Weizen- mehl Type 405 62,5064, Type 550 59,5061, Type 312 56,5058, Type 1050 54,5056; Brotmehl Type 1600 49,3051; Roggenmehl Type 997 55—55,25. Type 1150 8333,25, Type 1370 5151,25 Tendenz ruhig; Braugerste 4444,50, Tendenz ruhig; Futtergerste inl. 36-37; Sortiergerste 34—35, französische 36, 50, Tendenz ruhig; Industriegerste nicht not.; Inlands- hafer zu Futterzwecken 3435, dto., für Industrie- zwecke nicht not., Tendenz ruhig; Auslandshafer 34,3035; Mais 37,50—36,50, Tendenz ruhig; Wei- zenkleie prompt 21,5022, dto,. per April Juni 21,75 bis 22,25; Roggenkleie 20, 7521,25; Weizenbollmehl 22,75—23,50; Weizen-Nachmehl 3036, Tendenz ru- hig; Rapsschrot nicht not., Tendenz ruhig; Soja- schrot 36; Erdnußschrot 42; Palmkernschrot 32; Kokosschrot 32,50; Leinschrot 38-39, Tendenz ruhig; Hühnerkörnerfutter 4343,75: Malzkeime 25—26; Blertreber nicht not.; Trockenschnitzel 21—22; Dorschmehl 74—78; Fischmehl 65—71. Tendenz ru- nig; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 5.—, Tendenz ruhig; Wiesenheu lose 8—9; Luzerne heu lose 13,5014; Weizen- und Roggenstroh binck- fedengepreßt 3.80—4; Weizen- und Roggenstroh zinkdrahtgepreßt 4,0 5,10 Hafer-Gerstenstroh nicht not., Tendenz ruhig.— Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 Kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Schlachtviehmarkt Mannheim (VWD) Auftrieb: 25 Ochsen; 326 Bullen; 138 Kühe; 145 Färsen(insgesamt 652 Rinder); 216 Käl- ber; 2139 Schweine; 8 Schafe.— Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 108-115. B 98107; Bul- früchte, pflanzliche Oele) hatten sich im Jahre 1954 Preissenkungen durchgesetzt, die bis zur Jahreswende 1955/56 anhielten. Aller- dings im Jahre 1956 verlief die Entwicklung gerade umgekehrt. Es wirkte sich hierbei das amerikanische Landwirtschaftsgesetz aus, das eine Entschädigung für Anbaubeschrän- kungen vorsieht. Durch den Suezkonflikt wurden überdies die Preise für Oel, Zucker, Oelfrüchte, Tee, Reis und Gewürze stark beraufgetrieben. Hierbei ist die Entwicklung der Frachtrate nicht ganz unbeteiligt, denn der Index(für die Bundesrepublik) der See- frachten stieg: 19541) 1955 1956 100 132 166 100 108 119 bei der Trampschiffahrt bei der Linienschiffahrt ) zweites Halbjahr Bei den importierten Industriestoffen zei- gen sich unterschiedliche Preistendenzen. Der Index der Einfuhrpreise für den gewerb- lichen Sektor, der überwiegend industrielle Rohstoffe und Halbwaren umfaßt, hat sich im Jahresablauf 1955 um mehr als drei v. H. erhöht. Das hängt mit den weltweiten Investi- tionen zusammen, die im internationalen Ge- schäft zu einem Anziehen der Preise von NE- Metallen, Eisen, Stahl und Kautschuk usw. geführt haben. Bei besonders frachtempfind- lichen Gütern(US-Kohle und Erze) flel natür- lich auch die oben erwähnte Steigerung der Seefrachtraten ins Gewicht. Allerdings war auf einigen Rohstoffmärkten um die Jahres- wende 1955/56 ein merklicher Preisrückgang zu verzeichnen; so bei Kautschuk(30 v. H. bis Jahresmitte 1956) und bei NE-Metallen. Die Verteuerung der Rohstoffeinfuhr durch Preise wichtiger Grundstoffe 1950 100 220 N 2220 200 200 Syebstsh 7 480 2 180 140 D— 160 25 1 4 Sręihlosile ou! 40 420 eine 1 nil 120 440 55 440 400 Seummolle A 700 5 2 As * 0* 7480 5„ Holle 1 70 3 70 e ee So eee 60 ſſahoshsum** 50 aner 5 RRR 50 250 250 230 1 25 230 240— 240 190 222 2 190 7 Schnimmolæ.. 4 150 5 2 1 430 2 35 130 a— 110— 30110 0* 2 9 1 90 80— 80 70. 70 , fcuscblit 60—7 60 4 50 RR 1 50 495 4955 17956 vo m 4. März jen A 106116, B 98106; Kühe A 85—100, B 66—83, C 64—72; Färsen A 108116, B 100105; Kälber Skl. 175—183, A 160170, B 150—158, C 135—145, D 115 bis 130; Schweine A 125—127, BI 125—130, B II 125—130, C 125—130. D 125—129, F 120127; Sauen G1 114 bis 120, G II 105—110; Lämmer und Hammel A 85-100; Schafe A 75.— Marktverlauf: Großvieh langsam in allen Gattungen Ueberstand; Kälber belebt. aus- verkauft; Schweine langsam, ausverkauft; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 6 Ochsen; 67 Bullen; 41 Kühe; 47 Färsen(insgesamt 161 Rinder); 157 Kälber; 538 Schweine; 23 Schafe.— Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 106116; Bullen A 100115, B 93 bis 100; Kühe A 80—90, B 74—81. C 63—70; Färsen A 109115, B 97106; Kälber A 150163, B 133—148, C 120—130, D 100—112; Schweine A, BI, B II. C und D 122—130; Sauen G I 110117: Schafe A 6090, B 70-75.— Marktverlauf: Großvieh in allen Gat- tungen langsam, Ueberstand; die Preise für ab- gekörte Auktionsbullen lagen über Notiz; Käl- ber langsam, geräumt; Schweine langsam, kleiner Ueberstand; Schafe mittel. geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielten: Apfel A 15—25, B 10—14, C 6—8; Feldsalat 45—75; Spinat geputzt 35; Weißkohl 8-10; Rosenkohl 35 bis 45; Radieschen Bd. 4045; Sellerie 16-23; Lauch 18—25; Zwiebeln 16-20. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke Blei im Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinn-Preis 297—300 DM 136—137 DM 250265 DM 914—923 DM die Suezkrise spiegelt sich in folgender Ta- belle wider: 1950 100 Warengruppe 1955 1956 1956 1956 1956 Dez. März Juni Sept. Dez. Baumwolle 91 100 99 88 97 Wolle 66 67 75 81¹ 8⁴ Garne, textile Halbwaren 92 91 93 94 95 Häute, Felle, Leder 93 9¹ 87 86 86 Kautschuk 118 93 81 91 106 Holz 137 136 136 133 138 Steinkohle 156 163 170 172 181 Erdöl 101 112 io 110 181 Eisenerz 171 182 192 182 183 Eisen und Stahl JJJJJJ%%%%%%% NE-Metalle ae Woraus ersichtlich ist, daß die Suezkrise auch in Westdeutschland für einen Teil der aus Uebersee bezogenen Waren heftige Preissteigerungen mit sich gebracht hat. Die Ursache der Preissteigerungen am Welt- markt ist jedoch nicht nur allein die Suez- krise. Bei importierten Textilrohstoffen spielen die Ereignisse um und in Aegypten keine Rolle. Das ist eine Folge der weltum- spannenden Ausweitung der Nachfrage. Ge- Wisses Pendeln(zeitweise auch nach unten) ergab sich durch die erhöhte Baumwoll- einfuhr aus Ueberschußbeständen in den USA in den Sommermonaten. In den kommenden Monaten wird vor- Allssichtlich von der Preisentwicklung auf den internationalen Märkten für Industrie- rohstoffe kein gleichstarker Auftrieb auf das binnenländische Preisniveau ausgehen, Wie dies im abgelaufenen Zeitabschnitt der Fall war. Für Rohstoffe aus dem Investi- tionsgütergebiet ist eher mit einem Absin- ken zu rechnen, da die Konjunktur in Investitionsgütern ja eine Abschwächung aufweist. Dagegen dürfte auf den Ver- brauchsgüterrohstoffmärkten voraussichtlich die Preistendenz weiterhin festbleiben. Es ist nicht zu verkennen, daß die Wirt⸗ schaft in der Bundesrepublik überaus em- pfindlich für Weltmarktpreisschwankungen geworden ist. Das hängt mit der durchge- machten, nach oben zeigenden Lohnent- Wicklung der letzten eineinhalb Jahre zu- sammen. Das Bundeswirtschafts ministerium meint hierzu, daß infolge der erweiterten Nachfrage, die teilweise in den steigenden Löhnen begründet ist, die Wirtschaft ien- Statide war, die erhöhten Kosten auf die Preise abzuwälzen. Eine Mäßigung in den Lohnforderungen und erhöhte Spartätigkeit sind daher nach Ansicht des Ministeriums notwendig, um den Preisauftrieb von der Kosten- und Nachfrageseite her zu dämp- ken, desgleichen Zurückhaltung in den staatlichen Ausgaben. Das Bundeswirt- schafts ministerium nimmt aber an, daß sich der Konjunkturaufschwung im Konsum- güterbereich noch verstärken dürfte, und daß aich sonst, insbesondere als Folge des Exports, die konjunkturellen Wachstums- tendenzen erhalten bleiben werden. Verschiedentlich läßt das Bundeswirt- schaftsministerium Besorgnisse über die mögliche Preisentwicklung wie nie zuvor erkennen. Zwischen den Zeilen ist zu lesen, daß es nicht davor zurückschrecken wird, Wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit der Notenbank, die notwendigen Barrieren ge- gen einen weiteren Preisauftrieb zu errich- ten, wenn nicht ausreichend die Staatsaus- gaben verringert, das Spargeldaufkommen erhöht und die Lohnforderungen dem echten Produktivitätsfortschritt angepaßt werden. Dies sollte in der gesamten Volkswirtschaft nicht als eine routinemäßige Warnung be- trachtet werden. Tex Effektenbörse Januar-Sparsamkeit guter Jahres-Anfang Im ersten Monat des neuen Jahres hat sich der Spareinlagenbestand bei den öffentlichen Sparkassen um 324 Mill. DM auf 15,44 Md. DM erhöht. Da sich die Sparkonten öffent- licher Stellen im Januar um 27 Mill. PM ver- minderten, betrug die Zunahme der privaten Sparguthaben 351 Mill. DM gegen 326 Mill. DM im Januar 1956. Zinsgutschriften Waren an diesem Ergebnis mit 26(i. V. 20) Mill. DM beteiligt. Es verdient hervorgehoben zu Wer- den, daß die Vorgänge auf den steuerbegün- stigten Konten auf diese Entwicklung nur einen verhältnismäßig geringen Einfluß hat- ten. 152 Mill. DM Gutschriften auf solchen Konten standen 87 Mill. DM Lastschriften, bedingt durch das Auslaufen von Sparverträ- gen, gegenüber, so daß der Bestand an steuer- begünstigten Spareinlagen einschließlich der Zinsen um 66 auf 1537 Mill. DM zunahm. Die nicht steuerbegünstigten Spargut⸗ haben privater Einleger sind demnach im Januar 1957 um 285 Mill. DM angewachsen. Im Januar 1956 waren es 362 Mill. DM; da- mals gingen die steuerbegünstigten Sparein- lagen um 36 Mill. DM zurück. Der Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahrsmonat be- stätigt erneut die seit längerem beobachtete Abflachung der Kurve des Spareinlagen- zuwachses. Auf der anderen Seite kann das Januarergebnis jedoch, gemessen an den ge- gen Ende 1956 verzeichneten sparpolitischen Ereignissen, als Symptom für eine gewisse Konsolidierung betrachtet werden. Dabei bleibt jedoch zu bedenken, daß der Januar stets ein besonders guter Sparmonat ist. Man wird also die weitere Entwicklung abzuwar⸗ ten haben, ehe ein Urteil über die Gesamt- lage gefällt werden kann. 5 Maꝛrginalie 4% Tlatesflee des Wettbewerb ist es nickt, wenn ein an Fachkräftemangel leidender Betrieb an die Belegschaft anderer Be- triebe(es muß nicht die Konkurrenz sein, son- dern es können gleichartige Betriebe in ande- ren Bezirken, Kreisen und Ländern sein) Werbeschreiben richtet:„Treten Sie in unsere Dienste. Wir bieten Ihnen mindestens soviel Lohn wie in Ihrer biskerigen Stellung und gaben daruber hinaus großzügige Arbeiter- wohnungen gebaut, die Sie billig und billigst bewohnen können.“ Sozialer Meist— von den die Regel bestätigenden Ausnahmen abgesekhen— handelt es sich um Massensiedlungen, in denen die Arbeitnehmer, die einander schon im Betrieb ständig zu Ge- sicht bekommen, keine anderen Gesichter sehen. Da weiß die Frau des Gießereiarbeiters Müller genau, wann in der Werkzeugdreher- familie Maier eine Gans gebraten wird und neidet es ihr, egal ob diese Gans aus Anlaß des Geburtstages Herrn Maiers oder eines sei- ner Familienungehörigen, oder zur Verlobung Fräulein Maiers, oder Maier jun. auf den Tisch kommt. Und erst der neue Hut Frau Schulzes, der der Kollegengattin Schulte schwer in die Augen sticht. 2 Billig wohnen. Ja wer möchte das nicht? Dock soll aus einem Ding richtiger Nutzen gezogen werden, muß dafur— auch für die Woknungen— xicktiger Preis bezahlt werden. Das billige Wohnen, das hier der Abwerber verheißt, gent ja eigentlich auf Steuerzakler- kosten, auf Kosten der Verbraucher, auf Kosten der Allgemeinkeit. Wieviel in der Zwi- schenzeit verfallene und unbewohnbar gewor- dene Altbauuohnungen hätten mit weniger Aufwand allerdings gegen entsprechend nöhere Mietleistung— um dasselbe Geld, mit dem hier Neubauwohnungen erstellt worden sind, modernisiert und angenehm ausgestattet werden können? Nock immer ist der Prozent- satz der wegen Verfallenkheit unbewohnbar werdenden Wohnungen so groß, daß der Woh- nungsbdau(von neuen Wohnungen) nicht Schritt kält mit dem wachsenden Bedarf. Abgesehen davon, wäre es nicht besser, den Arbeitnehmern zur Schaffung von übersckhau⸗ barem Eigentum, d. kh. zur Schaffung eigener Wohnungen zu verhelfen? 5 Der Chronist schüttelt den Kopf und meint: „Hier ist der soziale Wettbewerb auf Abwege geraten.“ Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 4. März 1957 Börsenverlauf: Durch den Ausfall der Düsseldorfer Effektenbörse infolge des Rosenmontags und der sich wieder verschärfenden Lage im Nahenosten blieb die Unternehmungslust sehr gering. Außerdem ließ die Verschärfung am Geldmarkt keine größere Unternehmungslust aufxommen. Der Grundton war jedoch nicht unfreundlich, und im allgemeinen kamen Abschlüsse auf Vorwochen⸗ schlußbasis zustande. IG-Farbennachfolgesellschaftten tendierten uneinheitlich, wobei im allgemeinen kleinere Kursbesserungen überwogen. Die Werte der Schwerindustrie hatten überwiegend nur pro- zentbruchteilige Veränderungen aufzuweisen. Hüttenwerk Oberhausen auf Grund höherer Dividen- dener wartungen stärker beachtet. Kali- und Erdöl aktien teilweise etwas freundlicher.— Flektro- papiere knapp behauptet. Rentenmärkte bei kleinsten Umsätzen wenig verändert.— Verschiedene Pfandbriefe auf letzter Basis angeboten. Aus technischen Gründen entfällt die Börsenbeichterstattung in der Ausgabe vom 6. März 1937 * (morgige Ausgabe). 4. 3. Aktien 1. 3. Aktien 1. 3 4.3 Aktien 1. 3. 4 3. Accumulatoren 143 144 Mannesmann 170% 170% eh. GH: 8 Adlerw. Kleyer 107 110 Metallges. 3 tte zs e 13% adein: Sraunk.:% b Bete eee% Asch zelt! 79%8 79% Rhein Elektr. 16 168 eee e, Augsburg-Nürnb.] 201 20 Rheinstahl. 1d 180%[ Setk. Nurnvers 25 Bayer Motoren 11 10% RWE% 3 3 8 10 3 Salzdetfurtng 192/ 192 erger efba 5 Scherin 3 1 2 CCC 240 e 8 88 en eee een e Buderus 170%[109% Schubert& Salz.) 165 165 Hoeschwerke 137 137/ Chem. Albert 137 138 Schwartz Storch. 209 209 Altessener Bergw. 132— Conti Gummi 258½ 258 Seilwolff 122 122 Industrie werte 132— Daimler-Benz. 303 303 Siemens& Halske 189% 181 5„ 215% 5 Sinner„0 110 emag 2 215½½[Südzucker 209 209 5 Dt Erdöl! ö tTTTTTTTTTVVVTTVVVVTTVVJVVVA Dt. Linoleum 227 22% Ver Stahlwerke— 5.20 Closckner- Werke 140 130/ Ot. Steinzeug 232 232[Wintershall 228½ 227%] Flöckn. Humb D. 180 183 Durlacher Hof 204 204 Zeiß-I kon 215 215 Eloeckner-Bergb 134 134 Eichbaum-Werger 215¼ 215½½[Zellstoff waidhof 104½% 103 Stahlw. sudwestf 64 166 El. Licht& Kraft 7 15 3 Enzinger Union 2 2 f Gebr. Fahr 03 103 Sadische Bank 188 188„ 1 Farben Liqu. Bayr. Hypothek. Ot. Edelstahlwerk 205 5 204 B Ant.-Sch.) 30% 30% u Wechsel-Bk. 210 211 Dortm Hörder BASF 175[170 Commerzbank) 11 11 Hüttenunion 120 127 Casella 8 270 27%[Commerz- Selsenk Bergw. 133 133½½, Farbenf. Bayer 188 187% u. Credit- Bank 203½ 205½[Bochum Verein 1% 133/ Farbwerke Höchst] 170½ 170% Deutsche Bank) 2 22 Gußstahlw Witt. 174— Feldmühle 328% 320 süddeutsche Bank 202½ 203 Hamborn, Bergb. 0% 100% Felten& Gum. 10s 193 POresdner Bank) 2½ 2%] gandels Union 43 244 Goldschmidt 174½ 175% Rhein-Mam Bank 200 200 Phönix Rheinrohr 403 101½ Gritzner Kayser 100% 190%[Pfalz. Hyp.-Bank 103 162 Rütten Sieserl. 220 225 Grün& Bilfinger 151 151 Reichsbank- Ant. 63%¼ 02 Niederrh. Hütte 122 173 Harp. Bergbau 102½ 103 Rhein. Hyp.-Bank 168 108 Rheinst. Union 152 152 Hdlb. Zement 257 257 Dego(Vorzug) 48 48 Rhein- Westf. Holzmann 242 242 Eisen u Stau 106 169% Klein, Schanzlin 182 182 Montan Ruhrst. Hatting 104— Knorr 315 Nachfolger Stahl Südwestf. 164 166 Lahmeyer 183 183 eh. Eis. u. Hütten- Aug Thyssen-H. 161½ 161½ Enno werke: Zeche Erin. 200 200 Linde's Eis 222 222 Neue Eisen-Hütte] 122 12³ Ludw. Walzmühle I 10% 10% IStahlw. Bochum 127 B l 127 B J RRM- Werte Seite 10 MORGEN Dienstag, 5. März 1957/ Nr 54 ——mn 5 Familien/ Nachriehten 10 Man dels register Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Statt Karten Für die liebevolle Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, die uns beim Heimgang Unserer lieben Frau und Mutter, Frau Hilda Lederer geb. Kirchgeßner Neueintragungen: A 3376— 25. 2. 1957 Ludwig Röhner, Großhandel in Gewürzen, Da u. Kolonialprodukten in Mannheim(Käfertal, Rüdesheim Inhaber ist Ludwig Karl Röhner, Kaufmann in Mannheim. men 5 8 8 8 8 er zuteil wurden, sprechen wir auf diesem wege unseren tief- Str. 40). empfundenen Dank aus. Ganz besonders danken wir den Herren Aerzten sowie den Schwestern des Städtischen Krankenhauses Nach einem arbeitsreichen Leben wurde am 3. März 1957 mein A 3377— 28. 2. 1957 Ludwig Wieland in Mannheim(Metallveredel 8 Abtlg. M 9a für die liebevolle Pflege. Neckarau, Rheintalbahnstraße 28-30). Inhaber ist Ludwig 1 lieber Mann, unser guter Väter, Schwiegervater, Opa, Bruder, Mm. Neckarau, den 5. März 1957 Wieland, Kaufmann in Mannheim. Schwager und Onkel Herr Altriper Straße 22 Im Namen der Trauernden: A 3378— 28. 2. 1957 Schaum und Plastic, Siegfried Grimm in Mann- 9 1* heim(Groß- und Einzelhandel mit schaumgummi- und Plastikerzeu nissen sowie Be- und Verarbeitung von Schaumgummi, Kunstschaum und Plastik, O 4, 17). Inhaber ist Siegfried Grimm, Kaufmann in Mann heim. 15 Josef Lederer Hermann Fritz Veränderungen: tatt Karten Für die innige Anteilnahme durch Wort und Schrift, sowie die A 1050— 1. 3. 1957 Nicolaus Zilke Nachf. in Mannheim(Kheinau, Neu und 3. vielen Kranz- und Blumenspenden, die uns beim Heimgang hotfer Straße 32). Inhaber ist Anna Kimpel geb. Mentz, Kaufmann in LEng nach schwerer Krankheit im Alter von nahezu 55 Jahren in meines lieben Mannes, unseres guten Vaters Mannheim. 550.1 1 z Wigkei J rufe 2 2 2 1615— 2. 2. 1957 Gustav Brunner KG in Mannheim(CLagerstr Fuzz) die Ewigkeit abberufen. Heinrich Schnurr 1 Kommanditist ist in die Gesellschaft eingetreten. e 5 zan a A 1856—. 28. 2. 1957 Gg. L. Volz Hoch-, Tief- und Eisenbet. EB 8 8 zuteil wurden, danken wir herzlichst. Besonderen Dank Herrn Mannheim-Seckenheim(Hauptstraße 123). Die Prokura von 2 7 1 Mannheim-Feudenheim, den 5. März 1957 Stadtpfarrer Dr. Straub, der Direktion und Belegschaft der geb. Flik ist erloschen. AR Ve 8 r Firma Hommelwerke, Herrn Dr. Schäfer, dem Kleingärtnerverein g 5 2 Hauptstraße 117„Au“, dem Ortsverband des Vdk Käfertal und allen denen, die ral 26. 2. 1957 8. wegmann& F. C. Menger in Rrannheim G g 88 dem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben. Plankenhof). Kommanditgesellschaft. Franz Karl Menger ist aus der Ge. In tief Tra 1: sellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig ist 1 Kommanditist in die Gesell. N N Mh m. Käfertal, den 5. März 1957 schaft eingetreten. Die Firma ist geändert in: S. Wegmann KG. 8 d Berta Fritz geb. Schindele Wönisspßener Straße ds Barbara Schnurr 8 A 2826— 25. 2. 1957 Rita Schuhgroßhandlung Heinrich Woringen RG e g. und alle Angehörigen in Mannheim(Luisenring 40). 1 Kommanditist ist aus der Gesellschaft heißt Jakob Weber und Frau Inge geb. Fritz ausgeschieden, 1 Kommanditist ist in die Gesellschaft eingetreten, Die Waltr 5 8 Einlagen von 3 Kommanditisten sind erhöht. Diens Enkelkinder Bernd und Bettina verset B 17— 26. 2. 1957 Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft in Mann. 7 D TTFTPFPFFFbFbTTbPbbwbw ww ã yTVTTTVTTPTPTPTPTPTPTTbTbTTbTbTcc. heim. Die bisherigen stellvertretenden Vorstandsmitglieder Dr.-In Deitlhauser, München, Kurt Lotz, Heidelberg und Dipl.-Ing. Meine een 2 8 Mayer, Heidelberg sind zu ordentlichen Vorstandsmitgliedern bestellt 7 g Bestattungen In Mannheim Die Prokuren von Bruno Haas, Hans Köckritz, Dr. Friedrich Müllner Beerdigung am Mittwoch, 6. März 1957, 15.00 Uhr Friedhof Feudenheim 5 5 F Pal Dienstag, 5. März 1957 2 107— 28. 2. 1357 Rhenus Gesellschaft tür Schiffahrt, Spedition unt . 0 Zeit Lagerei mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannhei Hauptfriedhof Mannheim, Hauptsitz: Frankfurt a. M.(Geschäftslokal in Manne 14.6,. e n Rheinkaistraße 2). Richard Sauer ist nicht mehr Geschäftsführer. I elefon Holl, Jakob, Waldhof, Waldstraße 99. 11.00 8 5 5 5 N N Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M. Friedhof Käfertal ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 30/1957 bekanntgemacht. 5 1 5 aten 7C̃ ¾ A B 394— 1. 3. 1957 Andreae-Noris Zahn Aktiengesellschaft Filiale— F. heim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Frankfurt a. M. Gesa Friedhof Neckarau lokal in Mannheim: L 2, 510). Hans Bangert ist nicht mehr Vorstands- mitglied. Mayer, Lisette Bertha, Rosenstraße 9. 111.00 8 5 5 5 5 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M 8. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 35/1937 bekanntgemacht 5 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 5 Am 2. März 1957 verschied nach langer, schwerer Krankheit unser Mitarbeiter, Georg Weltz im Alter von 64 Jahren. 9 B 431— 26. 2. 1957 Agricultura Gesellschaft mit beschränkter Haft. Ohne Gewähr Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Düsseldgg (Geschäftslokal in Mannheim; Rheinau, Rhenaniastraße 128130). Andreas Peters, Kaufmann in Düsseldorf ist zum Geschäftsführer bestellt. Herr Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 244/1956 bekanntgemacht. B 767— 26. 2. 1957 Nickel& Seitz Gesellschaft mit beschränkter Haf- In mehr als 4 Jahrzehnten hat der Entschlafene in treuester Pflichterfüllung CCC 15 . a 2 1 g 0 2 schäftslokal in Mannheim: Piffenèstraſe 5). Durch Beschluß der Gesell- seine ganze Arbeitskraft in den Dienst unserer Bank gestellt. Dem Vverstor- die haben LLL Vo. ſeite schakterversammlung vom 3. Oktober 1956 ist der Gesellschatterertteg benen, der sich bei Vorgesetzten und Mitarbeitern großer Wertschätzung er- VVVVVCVCVCVVCVCVVCVCVVVCVCVCVVVV ewigen Frieden. 5 5 2 5 8 85 4 gereichten Urkunde, auf die Bezug genommen wird. Sind mehrere Ge- kreute, werden wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren. 5 wenn Sie Ihre Anzeigen-Aufträge frühzeitig schäftsführer vorhanden, so vertreten je zwei von ihnen zusammen oder 5 und schriftlich erteilen. Unsere Setzerei kann 5 e 1 9 8 5 e Gesellschaft. Die rekti etri g f dann mehr Sorgfalt auf eine geschmackvolle Ssellschafter versammlung kann für den Einzelfall die Art der Ver- Direktion, Betriebsrat und Mitarbeiter der n 0. wiedergabe 8 tretung abweichend von diesen Bestimmungen regeln. Gegenstand des SUDD E UTS CH E BAN K AG ö 8 Unternehmens ist jetzt: Die Durchführung von Tief- und Straßen- 9 wenden. bauten aller Art und aller damit verbundenen Geschäfte. 0 Filiale Mannheim 5 Es führt zu beiderseitigen Unannehmlichkei- Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Freiburg l. Br. Nagl. 9.50 5 ten, wenn Anzeigen— in allerletzter Minute ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 26/57 bekanntgemacht. 1 dern vor dem Annahmeschluß telefonisch durch- B 921— 26. 2. 1957 Carl Fr. Cappel, Zweigniederlassung der chemi- Abenteue gegeben— Hör- bzw. Druckfehler aufweisen. Kalien-Aktiengesellschaft in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Fulda. 8 8(Geschäftslokal in Mannheim: T 2, 4) Ernst Halfmann in Frankfurt a. M. Helfen Sie uns derartige Müßgeschicke zu vermeiden. hat Prokura. Er vertritt die Gesellschaft mit einem Vorstandsmitglied. Reichen Sie Ihre Anzeigen-Aufträge bitte so früh wie 2270000 ist er- letzlich und unerwartet folgte meine liebe, gute Wohnschrank möglich ein. f 3 5 Mutter, unsere Schwester und Schwägerin, Frau mit Kleiderfaen A N Schluß ö 9 E 88 a s 180 in Bi nnahme 2 EE i 885 em in Birnbaum 372. B 366— I. 3. 1957 Freie Wohnungsbau- Gesellschaft mit beschränkter In Hey Martha Schmidt 20 em,„ 398.— kür die Dienstag- bis Freitag-Ausgabe: Haftung in Mannhenn. Die Gesellschaft ist aut Grund des 3 2 des Ge- i 250 em 442.— 8 setzes über die Auflösung und Löschung von Gesellschaften und Ge- im Alt 58 Jene 9 Monat polet nöb I MRCHNICH jeweils 11 Uhr am Vortage nossenschaften vom 9. Oktober 1934 von Amts wegen gelöscht. 0 er von 2 n ihrem vor onaten ver- olstermöbe 4 9 1 jehti ir 1 storbenen, unvergessenen, tiefbetrauerten Mann in den Qu 2, 5 Mannheim du 3, 3 kür die Samstag-Ausgabe: donnerstags 18 Uhr e beabsichtigen wir im Handelsregister von Amts für die Montag-Ausgabe: freitags 18 Uhr HRA 2825— Chroma-Plastik Inhaber wilhelm Hudetz in Mannheim. ö Zur Geltendmachung eines Widerspruchs gegen die Löschung wird eine — 1 5 nheim, den 2. März 1957 97 Frist von 3 Monaten ab Veröffentlichung bestimmt. 5 In stiller Trauer: 2 2 f 75 ö Mannheimer 8 Gisela Ihle a n. Mone 11 GRUEN Herbert Schmidt 7 14 r Geschäfts Anzelge g und alle Angehörigen nn, ee 3 Anzeigen- abteilung annliem, O 6, 22 Beerdigung: Mittwoch, 6. März, 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 5 EII TRANSPORTE Umzüge Transporte. Hühn, T. 390286 Theuwissen. Telefon 5 14 62. Beitfedernreinigung bei RIE K ER, Holzstraße 9 ö Mima I Telefon 2 13 35 ö Farbige Träger- u. 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Weder Waren Nationen vertreten: Spanier oder Ita- Uener, noch Innungen: Bäcker oder Schorn- steinfeger, oder Waffengattungen: Matrosen oder Husaren. Man trug Russenblusen, ohne Lleich in den Verdacht des Leninismus zu kommen. Ich persönlich Allerdings kann mich an einen sehr reizenden Matrosen er- irmern, an den seligen Ringelnatz. Aber der War echt. Stillvergnügt und total betrunken Saß er da, seine Matrosenbluse war bis tief unter das Zwerchfell ausgeschnitten, und man konnte auf seiner Männerbrust die aufgemalte Tätowierung sehen: ein Herz und darin der Name Renée. Eigentlich war es nicht nötig, denn die baumlange Renée saß dem kleinen Ringelnatz außerdem auf den Knien und sie spielten große Liebe und Seemarmsbraut. In dieser Zeit war man überhaupt leger und erfinderisch, was die Kostüme anlaugte. Der skurrile Zeichner Schaefer-Ast erschien meist in einem total zerrissenen hellblauen Hemd, die Aermel hochgekrempelt. das Sternenbanner als Schärpe umgeschlungen, die langen Beine in Zimmermannshosen aus schwarzem Samt. Manchmal aber trug er einen schütteren Backenbart, eine Schiffer- fräse, und dazu einen bunten Fischerstroh- hut aus Mecklenburg, manchmal auch einen Turban. Später wurde er seriöser und er- schien iti Kapitänsuniform, mit vielen gol- denen Knöpfen und Tressen, berauschend unecht. Die Erfindungsgabe überließ man gern den Akademie-Schülern und den ganz jun- gen Malern. Richard Ott, der Sammler von Kinderzeichnungen, lebte noch nicht in „Die ideale Geliebte“ Operetten-Uraufföhrong in Nürnberg Hermann Hermecke, Textautor von„Liebe in der Lerchengasse“ bis„Doktor Eisenbart“, und Gerhard Winkler, der Komponist von „O mia bella Napoli“ und„Premiere in Mai- land“, haben jetzt zusammen die Operette „Die ideale Geliebte“ geschrieben. Sie wurde von den Städtischen Bühnen Nürnberg- Fürth im Nürnberger Opernhaus mit viel Ausstattungszauber erfolgreich uraufgeführt. Hermecke sagt selber, daß er ganz ein- fach eine Operette schreiben wollte. also keines der heute so gesuchten und meist nicht gefundenen Musicals. Die Handlung weicht auch nicht sehr vom Operetten- Klischee ab, ist schon im Vorspiel leicht 2 durchschauen, hat aber jene Prise Ironie, die Distanz schafft und auch das vergnüglich macht. Das Stück spielt in einem jener sagenhaften mittelamerikanischen Operet- tenstaaten, der hier Pelagua heißt und natürlich vor der Pleite steht. Es gilt des- Halb, den ersten Steuerzahler des Landes, Morphirio Dubiosa, der durch drei nord- amerikanische Heiraten und Scheidungen reich geworden ist, zu halten. Margarita Colon, der neue Kultusminister des Länd- chens, eine nicht nur schöne, sondern àuch Kluge Frau, übernimmt diese Aufgabe und 168t sie natürlich glänzend. Sie reist dem romantiksüchtigen Herrn nach Europa nach und spielt ihm ebenso die deutsche Fürstin wie die„verruchte“ französische Chansonette vor, so daß er sie zuletzt sogar dann heiratet, Als sie sich als eigene Landsmännin entpuppt. Sie ist für ihn die„ideale Geliebte“. f Gemard Winkler hat dazu eine Musik geschrieben, die unbefangen Anregungen aufnimmt, sie geschickt verarbeitet und vor allem wirkungsvoll instrumentiert ist. Bei imm steht neben dem Lied der Tanz, der zündet. Willi Auerbach hatte auf große Aus- stattungsoperette inszeniert. E. W. Sautter die entsprechenden Bühnenbilder aus dem Märchenland des Reichtums und des Nichts- tums dazu geschaffen. Auf nichts war ver- zichtet, sogar der Jahrgang 1937 rückte mit einer Militärkapelle an. Karl Mäkorey war der reiche Pelaguaner, wie er im modernen Märchenbilderbuch steht. Gretel Hartung als weiblicher Kultusminister spielte und sang wem Aussehen gemäß blendend. Kurt Leo Sourisseaux und Gerda Hensel waren ein Wärbliges Buffopaar. Die hier besonders Wichtigen Tärze hatte Hildegard Krämer mit Elan einstudiert. Der von Edgar Schmidt- Bredow musikalisch geleiteten Aufführung dankte Szenen- und langer N achte von Odo Schöfer München, sondern in Berlin und Sab einmal ein surrealistisches Fest in seinem Atelier im Roten Haus am Nollendorfplatz. Wer nicht taruzte, konnte die Großstadtlichter in ihren Farbenspielen und die auf- und ab- Sausende Hochbahn beobachten. Ott hatte bemerkenswert dekoriert, von Papier- Schöpfungen à la Salvadore Dali bis zur mit Pailletten beklebten Kitschpostkarte. Er selbst erschien als der Pariserisch-japani- sche Maler Foujita, mit Ponies und Schlitz- Augen, betörend dekadent. Ich selbst war, faul und bequem, in die Tracht einer polni- schen Auswanderin vom Zwischendeck ge- schlüpft: taillierte Jacke mit Schinkenärmeln, rotes Kopftuch und ein zweites Tuch als Bündelchen für meine„letzten Habselig- keiten“. Wir ahnten in diesen Jahren schon vieles, aber so genau doch wieder nicht, daß dies nun für eine Weile das Kostüm Europas werden sollte. Ein einziges Mal machte ich es mir noch bequemer. Während die schöne Maud, die Frau von George Grosz, sehr elegant daher- kam, in schwarzem Abendkleid und mit Siftgrünen langen Handschuhen, von einem Schwarm Männer umgeben, hatte ich mich in einen türkischen Longschal gewickelt, ließ die eine Schulter frei— ich zeigte sie schon bald als kalte Schulter— und mit einem Bastuntersetzer auf dem Kopf glaubte ich nun als„Tamagrafigur“ erkannt zu werden. Aber da ich eine saure Miene aufsetzte, denn der große Wirbel in der Philharmonie erschien mir greulich, rief man mir höhnisch „Heilige Eulalia“ nach. Man hatte den Bast teller für einen Heiligenschein gehalten. Noch schlimmer erging es zwei sehr jun- gen Mädchen, die als Engel mit goldenen Flügeln auf das Fest der Kunstgewerbe⸗ schule„Pri-Alb-Stra“ gegangen waren(Spa- ter saß in den gleichen Räumen der Prinz Albert-Straße die Gestapo, eine gründ- lichere Verwandlung zum tierischen Ernst konnte es wohl nicht geben). Den Mädchen Wurden sofort die Flügel unter teuflischem Gelächter abgerissen, leider besagen sie nicht genügend Humor, um mit Gelächter zu quittieren, sondern verliegen weinend die Veranstaltung. Das Echte war immer in Ge- fahr: der von Kopf bis Fuß als südamerika- nischer Gaucho eingekleidete Oz Schmal hausen, Schwager von George Grosz, verlor auf dem gleichen Fest sämtliche originalen Attribute wie die Bombilla mit silbernem Röhrchen zum Mate-Tee-Trinken, den breit- randigen Hut und die Maiskolben-Pfeife. Einige Kunstgewerbejünglinge, besonders von der Dekorationsbranche, hüllten sich als Maharadschas in weiße Seide— einer von ihnen war Mahrenholz— und mußten dafür häßliche Bemerkungen einstecken. Oder aber sie brillierten in verrückten Einfällen: einer hatte einen hohen Hut auf, in den er eine Kuckucksuhr eingebaut hatte. Ab und Zu 20g er an einer Schnur, dann öffnete sich im Hut ein Türchen und heraus sprang schreiend der Kuckuck. Die Vorbereitungen für derlei Maskierungen dauerten oft Wochen und waren eigentlich das Schönste. Beliebt war auch eine Maske, das Gesicht hinten zu tragen. Aber es war wie bei Anekdoten: die Pointe verrauschte zu schmell. Ein junger Dichter dagegen, Faulkner- Verehrer, weißblond wie Sti Hög aus der berühmten„Marie Grubbe“, schminkte sich als Neger, klebte sich einen weißen Bart an, Käthe Olshausen- Schönberger: Karneval der Tiere Foto: Pergamon- Archiv Warf ein Nachthemd über und sich selbst aufs Rad und fuhr die Gänge der Akademie am Steinplatz entlang, wo viele Jugendliche mit Geschrei das Goldene Kalb hinter sich her zogen, ein überlebensgroßes Gebilde, auf dem man auch reiten konnte. Sein Bruder, Kunsthändler, wandelte bedächtig oder eher gehemmt als eiserner Ofen durch die gleiche Gegend, mit einem Ofentürchen am Ende des Rückens, das er jungen Damen strikt zu öffnen verbot. Das Verbot reizte, die Damen kichérten und öffneten das Tür- chen, um es Kreischend wieder ins soge- marmte Schloß zu werfen: es schimmerte da- hinter verdächtig blank. Diese lustigen Jahre sind vorbei. Heute Wäre es passend, als Pythia zu gehen: mit dem modernen Pudel- oder Tituskopf, auf hohem Sandalettenkothurn Wandelnd. in ein weißes Laken drapiert und Horoskope ver- teilend und aus der Hand lesend.— 80 po- sitiv wWwie möglich! Man wird sich um eine Solche Anti-Kassandra reißen! Kafkas„Amerika“ quf der Bühne Zur Uraufführung des von Max Brod drumatisierten Romons im Schauspielhaus Zörich Der Dramatisierung von Franz Kafkas Romanen„Der Prozeß“(durch André Gide) und„Das Schloß“(durch Max Brod) folgte nun— wiederum von Kafkas vertrautem Freund und treulichen Bewahrer Max Brod besorgt— die dramatische Transponierung des„leichtesten“ seiner„doppelbodigen“ epischen Werke: des 1912 unter dem Titel „Der Verschollene“ begonnenen Romans „Amerika“. 1913 erschien daraus das Ka- Pitel„Der Heizer“ in der von Rowohlt be- Sonnenen und von Kürt Wolff glanzvoll fortgesetzten avantgardistischen Bücherei Der Jüngste Tag“, später aus dem Nach- lag das ganze, umfangreiche, aber keines- Wegs druckfertige und durchaus nicht„von letzter Hand“ gefeilte Fragment, dessen ab- Sründige Vieldeutigkeit durch die offen- baren Lücken noch vergrößert wird. Kafka selbst empfand diesen Roman als eine Nach- ahmung von Dickens'„David Copperfield“. „Meine Absicht war“, so notierte er in sein Tagebuch,„einen Dickens-Roman zu schrei- ben, nur bereichert um die schärferen Lich- ter, die ich der Zeit entnommen, und die matteren, die ich aus mir selbst aufge- steckt hätte“. Und eine Art realistisches Märchen wie die Großstadtromane von Dik- kens ist es in der Tat. Aber nichts von der gefühlvollen Sozialromantik des behaglichen alten Engländers ist darin, nichts von des- sen bezaubernder Liebenswürdigkeit und gesundem Humor. Kafkas Humore sind düster, ausweglos, bedrückend. Auch dieses „leichtere“ Werk ist schwer befrachtet. Die unüberwindlichen Instanzen, die undurch- dringliche Hierarchie des grausigen„Pro- zesses“ und des beklemmenden„Schlosses“ ist auch hier vorhanden, im freiheitlichen „Amerika“, das Kafka, albtraumgleich, mit dem ganzen Instanzenapparat der k. und k. Monarchie bevölkert, in der er lebte: der „Obermaschinist“, der„Oberkellner“, der „Oberportier“, die„Oberköchin“, sie be- zeichnen— in leichteren, Weniger dämoni- schen Inkarnationen— hier die übergeord- neten, drohenden Gewalten der späteren kafkaischen Romane. Ein Parzival, der 16jährige Karl Rog- mann, den das 35jährige Dienstmädchen verführt hat und der wegen seines nicht ohne Folgen gebliebenen Fehltritts lieblos von den Eltern nach Amerika verfrachtet wird, geht unschuldsvoll durch dieses Se- Fährliche Traum-Amerika: ein reiner Tor. Sein Gerechtigkeitsglaube und sein Gerech- tigkeitsbegehren zwingen ihn von Station zu Station, wo immer ihm Ungerechtigkeit Widerfährt, die, es ihm unmöglich macht, sich zu verteidigen. Nicht anders, nur freundlicher in den Farben, ist sein Weg als der des„K.“ im grauen, zermürbenden „Prozeß“. Aber„Roßmann und K., der Schuldlose und der Schuldige“, schreibt Kafka in sein Tagebuch, noch ehe er den Roman beendet, sie werden„schließlich beide unterschiedslos strafweise umgebracht, der Schuldlose mit leichterer Hand, mehr zur Seite geschoben als niedergeschlagen“. Dies war offenbar der von Kafka beabsich- tigte Schluß. Bei Max Brod, in der Verwandlung des Romans in eine„Tragikomödie in 16 Bil- dern“, die das Schauspielhaus in Zürich zur Uraufführung brachte, schließt Karl RoßgB3- manns Werdegang an der gleichen Stelle, an der das Romanfragment schließt: bei Karls Aufnahme— nach seiner Ausschlie- Bung aus der menschlich- unmenschlichen Gemeinschaft— durch die zehnte Werbe- truppe des Naturtheaters Oklahoma. Nur, daß Brod das von Schalter zu Schalter Gehetztwerden des sich Bewerbenden streicht. Statt dessen fügt er hinzu: die „Gnade“, die aus dem Munde des„Per- Sonalchefs“ ertönt, begleitet von Engels- musik, die von Reklame-Engeln mit Papp- Flügeln geblasen wird,— bei welcher heils- armeeähnlichen Engelschar sich auch eine hingebungsvolle Liebe von Karl befindet: bei Brod eine Verschmelzung der kafka ischen Figuren Fanny und Therese.„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.“ Und:„Das Unbeschreibliche, hier ist es getan; das Ewig- Weibliche zieht uns hinan.“ Bei Brod wie bei Goethe. Wie Kafka sich dazu verhalten hätte, Wissen wir nicht. Max Brod, aus jahrzehnte- langer intimer persönlicher Kenntnis Kaf- Kas, glaubt Gründe zu haben, diesen Schluß Wagen zu dürfen. Immerhin läßt auch er das große Theater von Oklahoma sprich: das Paradies— die Menschen„nur einmal“ zur Mitwirkung rufen:„Es ruft nur heute.. Wer jetzt die Gelegenheit ver- Paßt, versäumt sie für immer.“ Und 80 schließt auch die Bühnenbearbeitung mit kafkaischer Unentrinnbarkeit und Unerbitt- lichkeit. Die Aufführung in Zürich, unter Leonard Steckels Regie, gab dem lebhaften— wenn- gleich, im Ganzen gesehen, durchaus nicht immer dramatischen— Geschehen ein Mög- lichstes an Farbigkeit und Bewegung; die Bühnenbilder Teo Ottos stellten in Andeu- tungen ein märchenhaftes New Vork der Jahrhundertwende auf die Szene; und die klingende und klingelnde Musik von Rolf Langnese verband die Vielzahl der rasch abrollenden Bilder aufs glücklichste zu einem im zwiefachen Sinne harmonischen Ganzen. Karl Roßmann, der jugendliche Held des Stückes, war Peter Brogle, und man hätte sich keine bessere, packendere und sympathischere Darstellung dieses„ver- schollenen“ Lausbuben, der ein reines Kind ist, wünschen können. Meisterlich: die rüh- rend ehrliche, rasch und beschämt hinge- hauchte Erzählung seiner Verführung, an der Rampe ad spectatores gesprochen Reicher Beifall schloß den Abend. O. K. Dienstag, 5. März 1937 Nr 0 5 2 Musik in der Kirche Konzert der Evangelischen Singgemeings Als eine Art„Generalprobe“ ö Dr. Erich Gruber in der Dpeng lag Kirche Mannheim-Feudenheim ein Kot 0 das er mit seiner„Singgemeinde der 0 Selischen Jugend Badens“ gab. Auf 5 Treffen in Mannheim hatte der gemisch Chor eine Vortragsfolge aus alter Und ne 0 geistlicher Chormusik erarbeitet, mit 88 demnächst über die Zonengrenze 2005 will. Charakteristisch für solche Konzaß Wie sie heute von der evangelischen Kirch erstrebt werden, ist, daß sie im Grund keine Konzerte sind, vielmehr Zwiege spräche mit der Gemeinde über die Reli gion, letztlich Feierstunden, in dere Mittelpunkt die Verehrung Gottes steht So hatten auch bei dieser Chormusik des Badischen Singgemeinde die Zuhörer eine durchaus aktive Funktion. Sie Wurden aut. gefordert, Strophen oder ganze Lièder 98. meinsam mit dem Chor zu singen, wurden somit in das Mysterium der Gottesyer. ehrung durch den Gesang einbezogen. Bei einer derartigen Auffassung ger Kirchenmusik scheint das Künstlerische An- liegen wesenlos zu werden. Und doch— auch bei dem in Feudenheim Sebotenen Programm, das die Kunst der Kompo- nisten und der Sänger in eine dienende Rolle verwies, konnte die musica Sacra ihre Macht und Größe zeigen. Gewiß, die Vor- träge der Singgemeinde waren nicht immer Sleich zwingend und überzeugend ausge. staltet, dafür war wohl die Vorbereitung. zeit zu kurz. Aber man konnte erleben, Wie ein begeisterungsfähiger und elastischer Chor mit kunstvollen und Stilgerechten Vorträgen die Stimmung und Frlebens⸗ bereitschaft eines Zuhörerkreises aufzu- schließen vermag. Komponisten des Vorbarocks(Heinrich Schütz, Philippus Dulichius, Hans Leo Haß ler, Melchior Franck, Michael Prätorius) und der heutigen Zeit Ernst Pepping, Siegfried Reda, Erich Gruber) boten den„Rohstoff“ der Feierstunde, die somit auch musikalisch eine durchdachte Anlage zeigte. Denn beide Komponistenkreise treffen sich in dem Be- mühen, Reinheit und Innigkeit religiösen Empfindens durch schlichte Satzkunst aus- zudrücken. 2 tr⸗ Koltur-Chronik Professor Eugen Jochum(München) wird auch in diesem Jahr die musikalische Leitung des Würzburger Mozartfestes übernehmen, das vom 15. bis zum 30. Juni stattfindet, Außer dem Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks werden das Köckert-Quartett, der Rundfunkchor, das Professoren-Quartett des Bayerischen Staatskonservatoriums Würzburg und das Städtische Philharmonische Orchester mitwirken. Die Intendanz des Berliner Schiller- und Schloßparktheaters hat Samuel Becketts neues Stück„Fin de Partie“, das bisher noch kein Pariser Theater zur Uraufführung finden konnte, für eine deutsche Erstaufführung er- worben.— Das 1956 in London uraufgeführte Schauspiel„Blick zurück im Zorn“ des eng- lischen Schriftstellers John Osborne wird in März im Berliner Schloßpark-Theater für Deutschland erstaufgeführt. Im Rahmen der Schwetzinger Festspiele 1957 wird am Samstag, 25. Mai, im Konzert- saal des linken Zirkelbaus das Sinfonie-Or- chester des Süddeutschen Rundfunks Stutt⸗ gart Werke von Respighi, Richard Strauß und Beethoven spielen. Solist ist Gaston Maugras, Paris(Oboe); Dirigent Hans Müller-Kray, Das Orchester des Hessischen Rundfunks Frankfurt wird am Freitag, 31. Mai, im Ro- kokotheater Schwetzingen konzertieren. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Haydn, Beethoven und Bartok. Solist ist Heinz Schröter, Klavier, Dirigent Otto Matzerath. Die Städtische Bühne Heidelberg hat mit dem Theater der Stadt Baden-Baden erneut ein Austauschgastspiel ihrer Ensembles abge- schlossen. Die Baden-Badener werden am 26. April mit Bertolt Brechts Stück„Der gute Mensch von Sezuan“ nach Heidelberg kom. men, während die Städtische Bühne Heidel- berg am 19. Mai mit Albert Camus“ Belage- rungszustand“ in Baden-Baden gastiert. N Im Mannheimer Nationaltheater(Kleines Haus) wird das Lustspiel„Das Kaffeehaus von Kurt Adalbert nach Goldoni) am Diens- tag, 5. März, 19.30 Uhr, zum letzten Male ge- Spielt.. Ueber das Wesen der modernen Fotografie spricht am Mittwoch, 6. März, 20 Uhr, im Rah- men des Vortragszyklus der Mannheimer Kunsthalle Professor Dr. J. A. Schmoll, ge- nannt Eisenwerth, Ordinarius für Kunst. geschichte der Universität Saarbrücken im Vortragssaal der Kunsthalle. C ROMAN VON JOHNSEDGES Aus dem Amerikanischen von N. O. S CARPI Presserechte: Scientia, Hamburg 50. Fortsetzung Insgeheim hatte Edward seine italienische Schwägerin sehr gern, wenn er auch er- kannte, daß es einen Niedergang für die Fa- milie Seaton bedeutete. Aber die neuen Zei- ten waren eigentümlich. Nichts war so, wie es früher gewesen war. Seine eigene Mutter, de es doch im Grunde überhaupt nichts an- Sing, hatte sich über diese Eheschließung aufgehalten.„Ich hätte nie geglaubt, daß Wir durch die Seatons mit Südchedbury ver- Werdt sein würden“, hatte sie beißend ge- Sagt. e wußte vermutlich auch nicht, wie nahe Baynes und Sandra fünf Jahre vorher einer Scheidung gewesen waren. Sandra war sogar schon nach Reno gefahren. Diesmal War es, wie er vermutet hatte, des Geldes Wegen soweit gekommen, und der Bewerber war kein anderer als Harold Ames, jetzt Direktor einer New Lorker Großbank. Doch es wurde nichts daraus. Die anderen Direk- toren waren zusammengetreten und hatten Harold nach heftiger Diskussion erklärt, es Würde das Vertrauen der Klienten zur Bank beeinträchtigen, wenn er sich von seiner Aten Frau scheiden ließe, um eine andere zu Heiraten, die wohl auch nicht mehr ganz jung war, aber sündhaft jung aussah. Und Sollte er doch auf seinem Entschluß beharren, so müsse man ihn bitten, zu gehen. Harold dachte an den großen Verlust an Ansehen, den das bedeuten würde, er erinnerte sich auch an seinen kahlen Schädel, über den Sandra unkluge Scherze gemacht hatte, und zog sich vorsichtig zurück, bevor irgend et- Was an die Oeffentlichheit gedrungen war. Sandra war unverzüglich heimgekehrt und tat, als hätte sie nur eine kleine Vergnü- SUngsreise unternommen. Mit ihrem unfehl- baren Instinkt brachte sie einen Roman Über Neu-Mexiko mit, den ein Kriegsteilnehmer geschrieben hatte, der nun, an Tuberkulose sterbend, seine letzten Tage im Sonnerischein verbringen wollte; um allen Vorwürfen die Spitze abzubrechen, war sie ganz offenherzig gewesen. „Ich erkenne jetzt, daß Harold mich nur als eine Art von Schatten meiner Schwester geliebt hat“, hatte sie zu Margaret gesagt. „Ich wWar albern gewesen“, setzte sie ehrlich Binzu,„und ich werde es nicht wieder sein. Baynes ist ein Erzengel und viel zu gut für mich.“ Ja, Baynes war, auf seine trockene Art, ein Engel, das mußte Edward zugeben. Nachdem ihre Mutter in jenem unerhört schneereichen Winter an einer Lungenent- zündung gestorben war, als Chedbury fast eine Woche lang ohne Licht und Kohle blieb und ganz Neu-England unter einem harten Winter litt, hatte Baynes Louise in das New Vorker Büro mitgenommen, wo sie die neuen Rechenmaschinen beherrschen lernte und die Kasse der Firma verwaltete. Edward behandelte sie mit gemäßigter brüderlicher Zärtlichkeit, und bei ihr war immer weniger Zärtlichkeit für andere Menschen festzustel- len. Sie bewohnte eine Zweizimmer wohnung in New Vork, die sie mit den Möbeln ihrer Mutter einrichtete, entwickelte großes In- teresse für Museen und war, zu Edwards Ueberraschung, so etwas wie eine Sachver- ständige für japanische Kunst geworden. Sie hatte einige wenige, ebenfalls vielbeschäf- tigte Freunde, und vermutlich fühlte sie sich Slücklich. Er, jedenfalls, hatte nie etwas für Louise zu tun vermocht. Margaret zog ihre perlgrauen Handschuhe an. Das graue Kostüm war hell genug, mit ihrem weißen Haar zu wetteifern, und paßte, wie sie sehr wohl wußte, gut zu ihren ro- sigen Wangen und blauen Augen. Ihre klei- mer Eitelkeiten amüsierten Edward und be- wirkten, daß er sie nur noch zärtlicher liebte. Neben ihr sah Mary wie eine warme, dunkle kleine Taube aus— eine entzückende Taube übrigens in dem fröhlich geschwenk- ten braunen Rock. Edward gefielen die neuen langen Röcke, nach den Jahren der engen kurzen Röcke. „Soll ich es ihm sagen?“ fragte Margaret ihre Tochter. „Sagen? Was?“ fragte Edward.„Natür- lich muß man es mir sagen!“ „Mary erwartet noch ein Kind“, verkün- dete Margaret. Mary lächelte ihrem Vater zu. Die Ehe, die all seinen Erwartungen und Wünschen widersprochen hatte, war sehr glücklich ge- worden. Von ihres Mannes Verehrung um- hüllt, war Mary, nachdem ihre Mädchenzeit ein Ende gefunden hatte, nachgiebig und anschmiegsam geworden. „Lew wird überrascht sein“, sagte sie. „Wann kommt er denn zurück?“ „Nächste Woche.“ Harrow war nach London geflogen, um sich mit seinen englischen Verlegern über eine Kürzung seiner Tantiemen auseinan- derzusetzen. Die inneren Schwierigkeiten eines sozialistischen Englands gingen ihn nichts an, hatte er bereits telefonisch er- klärt, und er habe nicht die Absicht, sich von Engländern ausplündern zu lassen. „Ich glaubte, ihr würdet das nicht noch einmal riskieren“, brummte Edward.„Als die Zwillinge zur Welt kamen, erinnere ich mich ganz deutlich, daß Lewis erklärte, nun Wolle er keine Kinder mehr.“ „Das hat er gesagt“, erwiderte Mary. Ihre dunklen Augen blickten schalkhaft, aber mit tiefer Weltklugheit in die seinen. „Du hast es doch nicht absichtlich dahin kommen lassen?“ fragte Edward. „Nicht eigentlich“, sagte sie zweideutig. Ihre weichen roten Lippen zogen sich im alten Eigensinn zusammen. Ach ja, sie hatte sich sehr weit von ihm Weg entwickelt. Die Zeiten, da er sie wie sein eigen Fleisch gespürt hatte, waren lange vergangen. Sie war eine reizende, ziemlich distanzierte Frau geworden, die nur hin und wieder in ihm noch die Erinnerung an ein überempfindliches kleines Mädchen aufrührte. Wenn er sie verloren hatte, schien nichtsdestoweniger die Freundschaft zwi- schen ihr und ihrer Mutter gewachsen zu sein— weniger eine Beziehung zwischen Mutter und Tochter als vielleicht die zwi- schen zwei Frauen, die einander endlich nahezukommen vermögen. Er gab nicht vor, daß ihm das verständlich sei, zumal wenn er sich an die frühere Gegnerschaft erin- nerte und daran, wie oft er versucht hatte, sein Kind zu trösten. „Na, auf Wiedersehen“, sagte er seufzend. „Du wirst das mit deinem Manne ausmachen müssen. Die Aerzte sind wenigstens jetzt besser, als sie vor zehn Jahren waren. Im- merhin— wenn möglich, keine Zwillinge mehr!“ Die beiden Frauen lachten, und das war seine Absicht gewesen. Er beugte sich, um seiner Tochter einen Kuß zu geben; seine trockenen Lippen waren frostig und berühr- ten das üppige Rot ihres vollen Mundes nicht. Er konnte Lippenstifte, die Flecken auf seinem gestutzten weißen Schnurrbart verursachten, nicht leiden. „Leb wohl, Dady“, sagte Mary gemüt- lich.„Wenn du auf dem Weg hinunter die Indianer siehst, sag ihmen doch, daß sie her- aufkommen und sich zum Mittagessen be- reitmachen sollen. Ich wünschte, ihr könn- tet bleiben, aber Mutter sagt, daß du keine Lust hast.“ „Nein, nein, ich möchte meine Mahlzeiten in Frieden verzehren“, erklärte er. Aus dem bequemen Wagen blickte er aut seine Tochter, die an der Schwelle ihres Hauses stand. Der Wind spielte mit ihren kurzen braunen Locken; von der wissenden Zufriedenheit in ihren Augen abgesehen, hätte sie ein Mädchen sein können. Be- stimmt sah sie noch jung genug aus, 11 Harrows Tochter zu sein. Er winkte, un dann, als der Wagen sich in Bewegung setzte, sagte er zum Chauffeur: „Fahren Sie vorsichtig in den Kurven. Meine Enkel haben sich Wahrscheinlich ir- gendwo hinter einem Felsen versteckt. Unter der Decke suchte seine Haun wie gewöhnlich, Margarets Hand. Es W¾7 eine Freude für ihn, Hand in Hand neben ihr zu sitzen und zu beobachten, wie 1 vertraute Landschaft von Chedbury imme näher kam. 5 „Ich fragte mich schon, wozu Mar; 1 diese Negliges haben wollte“, sagte Mar aret lächelnd. 15 5„Ist ein Kaiserschnitt nach Tümtun e Big nicht gefährlich?“ fragte er besorgt. zehn Jahren, als die Zwillinge das 155 der Welt erblicken wollten, war es 1 0 gewesen, dag Marys Gestalt zu zart Wes um alle normalen Funktionen zu erfüllen, 1 zu zart, wie Edward meinte, um mit 8 so ungeschlachten Mann wie Lewis Harr 15 verheiratet zu sein; doch bei diesem 1 7 len Bilde wollte er nicht verweilen. In Nacht nach Marys Hochzeit hatte er 5 schlafen können. Was würde der 1 mit seinem kleinen Kinde anfangen? Es 910 beinahe besser gewesen, nicht zu e sie sich in jener Nacht, als sie Ae aufgehalten hatte. Doch schon der na Ari le- g nit Marys Stimme tele Morgen hatte ihnen 1 Sie wsreß in konisch Nachrichten geb. n de einem kleinen Ort in Maine, 1 e ganze Nacht gefahren, und jetzt 0 von dem Friedensrichter getraut werden.) Gortsetzuns folgt Im Natiol ganin organ schätz und v tische darin, herzu- gen n gar fe liche rekte gen 2 desrel gung wolle des V dersa! Jer am G UNO- Gebie nister einen scheid biete stimm getrof über Herut schen Gebie setzt Die Alarn Diens Verm. das F Gurio bene 80lI. Na seit J teien nach seiner Israel derun habe. lungs: Schiff die Si . Ja wird mit d ende Staat. haber sind s nesier kehrs deleg: Ein bekan haber bereit dung ö leutn: geäuß stand Di. Suche Jakar sichts Bevöl den à Eigen des a1 das v. 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