t und Stutt. er bei det m Alberti. auf Wurde ng Dresd- FLunstanti- am Main non ange- Kunstaus- em Stutt- leitet vo Seiten von t Zundes- Ausstellung n Erfolg“ kurt schon Stuttgart zunächst gepflegte, t vor. Au e bis auf N Anklang stand ge- t-Eirstein, cht gerade ste Maler- or Rosen- Tlangwer⸗ dicht ge- ler sicher, den„Drei er ausge- erdem der leuer mit nd Albert n Wilhelm lolf Berg- infacht in gleichfalls r. Phik ver- Jans-Theo unserer m Westen Lichter fi- modellie- ionen des Spielende den Spie- ait seiner intiert, ja gibt auf ig beweg- ven, Willy maschine“ Von den n Werken msetzende mit inter- gartern ist bemer ge- Uistischen u den un- IX Acker- ischen be- genwillige „ Manfred d Walter Mschinger kern. Dannecker diele“ vom Urauffüh⸗ 1e Witwe“ ung durch s. Damit sehen, ein Festspiele chauspiel- 47/7 Ein- ng hat die ne Prämi- nn. en veran- jele unter nann vom et werden der Paul- Welt“, di- mm nennt „ je drei „ Verdis Pfltzners Iban Berg eethovens B. Als Di- ms Knap- er, Eugen leger und n voraus- en verge- amm mit „ t. Meine em Tode Reparva⸗ äuft eine Mietern, mit dem ben Ihre ökter ge- Aaffee mit anderen icher und mer aus ner Frau. At sehen. Als ich Valentine e dann 50 nicht die — We! id breiter nes Zeug. S Maurer urze Zeit ine Ver- „Wie ich spielte in ine große die Leute drache zu Utter von uhr, war 8, Als die 1 in allen Ind dann tine Ver- War.“ 3 Valen- führte?“ ing folgt) Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: B. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein: Land: C. Serr; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. 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April 1937 Pankow erwägt Gegenmaßnahmen Regierungserklärung Grotewohls verwirft atomare Bewaffnung, Gemeinsamen Markt und Euratom Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin. Mit einer fast 90 Minuten dauernden Regierungserklärung eröffnete der Ministerpräsident der Sowzetzonen-Regierung, Otto Grotewohl, die 22. Volkskammer sitzung, die in erster und zweiter Lesung das für die Kreis- und Gemeindewahlen am 23. Juni gültige neue Wahlgesetz verabschieden soll.„In tiefer Sorge um die Erhaltung des Friedens in Europa bemüht“, polemisierte der Ministerpräsident im Namen seiner Regierung und in scharfer Form gegen Welt, die unter dem Deckmantel einer at republik die Möglichkeit zur Herstellung räumen wollen“. Grotewohl appellierte an das Gewissen der friedliebenden Welt, die wiederholten Forderungen der Sowjetunion nach Auf- hebung der atomaren Stützpunkte in Europa und der Bundesrepublik zu unterstützen und den Vorschlägen des Kreml nach einer„Zeit- weiligen“ Unterbrechung der Atombomben- versuche zuzustimmen. Der Bundesregierung warf der Ministerpräsident vor, sie habe ihre politische Handlungsfreiheit völlig den Ent- scheidungen der Amerikaner ausgeliefert, und damit ein Verbrechen am deutschen Volk begangen. „Auch Politiker sind sterblich, aber das Volk ist unsterblich“, heißt es in der Regie- rungserklärung, die aus der Lagerung von Atombomben in der Bundesrepublik für die „jene militärischen Kreise Westeuropas und der omaren Aktionsgemeinschaft der Bundes- atomarer Massenvernichtungswaffen ein- Sowjetzonenregierung das Recht auf„un- bedingt notwendige Gegenmaßnahmen“, u. a. für den Luftschutz der Zivilbevölkerung, in Anspruch nimmt. Die Verantwortung für eventuelle Folgen treffe ausschließlich die Politiker in der Bundesrepublik, die bisher jeden Versuch der Regierung der DDR, zu einer Entspannung zu gelangen, abgelehnt oder unbeantwortet gelassen hätten. Zum Recht der„unbedingt notwendigen Gegen- maßnahmen“ zählt der Ministerpräsident die die Stationierung sowjetischer Soldaten auf so wjetzonalem Territorium. Er fügte hinzu, die Anwesenheit sei nicht unbefristet und deutete auf die Möglichkeit ihrer Ver- ringerung für den Fall an, daß auch die anderen ausländischen Truppen auf deut- Keine Suez-Garantie für Israel Eine Stellungnahme Eisenhowers/ UNO-Truppen räumen Kanalzone Washington.(dpa) Präsident Eisenhower erklärte am Mittwoch auf seiner Presse- konferenz in Washington, die USA hätten Israel keinerlei Zusicherung gegeben, daß sie den Anspruch Israels auf die freie Durch- fahrt seiner Schiffe durch den Suezkenal unterstützen würden. Eisenhowers Ausfüh- rungen zu der umstrittenen Frage der israe- lischen Durchfahrtsrechte erweckte bei poli- tischen Beobachtern den Eindruck, daß die USA in dieser Streitfrage eine neutrale Hal- tung einnehmen. Eisenhower erklärte den Korrespondenten, daß Aegypten für sich das Recht beanspruche, israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den Kanal zu verweigern, Weil zwischen Aegypten und Israel nach ägyptischer Auffassung noch immer Kriegs- zustand bestehe. Eisenhower bestätigte aus- drücklich, daß die USA Israel nur für den Gaza-Streifen und den Golf von Akaba Zusicherungen gemacht haben. Die UNO-Polizeitruppe wird voraussicht- lich in Kürze die Suezkanalzone räumen. Wie verlautete, hat der UNO- Befehlshaber, Ge- neralmajor Burns, angeregt, den Haupt- stützpunkt seiner Einheiten von Abu Suweir in der Kanalzone nach Rafah im Südteil des Gaza- Streifens zu verlegen. Der israelische Ministerpräsident Ben Gu- rion bekräftigte vor dem israelischen Par- lament das Recht Israels auf Selbstverteidi- gung für den Fall, daß seine freie Schiffahrt behindert werden sollte.„Wenn wir erneut kämpfen müssen, dann kämpfen wir in einer Lage, in der die Weltmeinung unser Recht anerkennen wird“, sagte er. Frankreich hat Israel einen Franc-Kredit im Werte von 126 Millionen Mark zum An- kauf von Lebensmitteln und Industrieerzeug- nissen eingeräumt, teilte der israelische Fi- nanzminister Levi Eshkol mit. Darüber hin- aus habe sich Frankreich an dem Bau einer Erdölleitung zwischen Eilath und Haifa interessiert gezeigt, sei jedoch noch keine bindenden Hilfsverpflichtungen eingegangen. Neuer Ministerpräsident in Persien ernannt Teheran.(AP) Schah Mohammed Reza Pahlewi hat am Mittwoch Menuchehr Egh- bal zum neuen persischen Ministerpräsiden- ten ernannt. Eghbal ist Nachfolger des bis- herigen Ministerpräsidenten Ala, der im Zusammenhang mit der Ermordung dreier amerikanischer Staatsbürger durch persische Banditen sein Amt niedergelegt hat. Der Schah nahm das Rücktrittsgesuch Alas am Mittwochnachmittag an. Eghbal, von dem man erwartet, daß er in aller Kürze ener- gisch gegen das Bandenunwesen in den persischen Bergen vorgehen wird, begann sofort mit der Bildung seines Kabinetts, das dem Schah heute vorgestellt werden soll. Inzwischen wurden drei Mitglieder der Räuberbande, die durch ihren Ueberfall auf die Amerikaner die Regierungskrise aus- lösten, in einem zweistündigen Gefecht durch Dorfbewohner getötet. Wirbelsturm-Katastrophe in Texas Bisher wurden 21 Tote und 300 Verletzte geborgen Dallas(Texas).(AP) Uper die westlichen Stadtteil von Dallas in Texas fegte ein Wirbelsturm hinweg und richtete schweren Sachschaden in Wohnvierteln und Industrie- betrieben an. Nach den ersten Meldungen kanden mindestens 21 Menschen den Tod. Wahrscheinlich wird sich die Zahl noch er- heblich erhöhen. Die Zahl der gemeldeten Verletzten schwankt gegenwärtig zwischen 300 und 400. Der Wirbelsturm begann sein Vernich- tungswerk etwa 15 Kilometer südlich der 400 000 Einwohner zählenden Stadt und z0g langsam als dunkler Luftschlauch auf die Stadt Zu, in der gerade der Nachmittags- berufsverkehr in vollem Gange war. Von der Innenstadt aus war deutlich zu beobachten, Wie der Tornado auf seinem Weg alle Gegen- stände ansaugte, einige Male herumwirbelte und dann seitlich seiner Bahn abwarf. Meh- rere neue Wirbelstürme bedrohen inzwischen die Stadt Dallas erneut. Für die Nordwest- ecke von Texas wurde erneut Sturmwarnung gegeben. Ein Tornado traf auch die Stadt Avenger. Schneesturm in Colorado Der schwerste Frühlingsschneesturm in 22 Jahren begrub den amerikanischen Staat Colorado unter einer über einen Meter hohen Schneedecke. In den ganzen Rocky Far ne wurden Straßen, Eisenbahnen und ernsprechleitungen unterbrochen, Bisher wurden fünf Todesopfer gezählt. Internationale Garantien sollen Polens Grenzen schützen 5 Kalkutta, Zum Abschluß seines Indien- 5 Sprach der polnische Ministerpräsi- 115 Cyrankiewicz, den Wunsch aus die Er- Järung der Bundesregierung, sie werde keine Revision der deutsch- polnischen Grenze Sewaltsam erzwingen, sollte in einem inter- nationalen Uebereinkommen niedergelegt Werden. Garantien für Polen dürften nicht nur auf bloßen Erklärungen beruhen, son- dern müßten durch derartige konkrete Maß- 1 Gewicht erhalten. Cyrankiewicz er- 5 Weiter, Polen werde die Vereinigung eutschlands unterstützen, wenn sicher- gestellt sei, daß es seine Nachbarn nicht be- drohen werde. Da Polen nicht allein dem deutschen Militarismus gegenüber zu stehen wünsche, müsse es sich auf die Allianz mit anderen Staaten stützen. In dem Moment, in dem Deutschlands Friedfertigkeit als ge- sichert anzusehen sei, bestehe keine Not- Wendigkeit mehr für den Warschauer Pakt und für die Stationierung sowjetischer Trup- pen in Polen. schem Gebiet nach einem immer noch gül- tigen sowjetischen Vorschlag um ein Drittel reduziert würden. Neben ihrem Beitritt zur Westeuropa ischen Union und der NATO hat die Bun- desregierung nach Grotewohl durch ihre Unterschrift unter die Verträge über den Gemeinsamen Markt und Euratom ein wei- teres Hindernis auf dem Wege zur Wieder- vereinigung aufgebaut, weil dieser prak- tisch das Ende des Interzonenhandels be- deute. In Grotewohls Regierungerklärung wird der Gemeinsame Markt als ein von den USA ins Leben gerufenes Instrument dargestellt, das dem Zweck dienen soll, über ein verstärktes ökonomisches Potential Europas die Schlagkraft der NATO zu er- höhen. Zur Wiedervereinigung, heißt es in der Reglerungserklärung, sei dem Vorschlag zur Bildung einer militärisch begrenzten Zone mit kontrollierter Abrüstung, zunächst in beiden deutschen Staaten, eine besondere Be- deutung beizumessen. Es würde dadurch im Herzen Europas ein„Friedensraum“ geschaf- ken, von dem aus„mächtige Impulse“ für eine umfassende Regelung vordringlicher Fragen, wie die der deutschen Einheit, ausstrahlen könnten. Kommunalwahlengesetz angenommen (dpa) Nach ganztägiger Sitzung nahm die Sowijetzonen- Volkskammer am Mittwoch- abend das Gesetz über die Wahlen für die örtlichen Volksvertretungen in der Sowjet- zone an. Das Zonenparlament schuf damit die gesetzliche Grundlage dafür, daß in Mitteldeutschland im Juni die seit drei Jahren überfälligen Kreistags- und Ge- meindewahlen stattfinden können. Bulganins Noten Sollten keine Drohung sein Moskau.(dpa) Die Sowjetunion wies den Vorwurf zurück, daß in den Bulganin-Noten an Norwegen und Dänemark eine Drohung enthalten sei und daß Moskau eine„Atom- diplomatie“ gegenüber den skandinavischen Völkern befolge. Das Ziel der beiden Bot- schaften sei es,„Nordeuropa zu einer Frie- denszone in einer unruhigen Welt zu machen“. Die Sowjetunion verlange nicht von Nor- wegen, sich sofort von der Nordatlantikpakt- Gemeinschaft zurückzuziehen, sie fordere auch nicht die skandinavischen Länder auf, ihre freundschaftlichen Beziehungen mit den SA abzubrechen.„Aber als gute Nachbarn halten wir es für angebracht, daß wir auf die Gefahr aufmerksam machen, die aus der Teilnahme Dänemarks und Norwegens an der NATO entsteht“. Generalleutnant Hans Speidel wurde gestern in Fontainebleau in sein Amt als Befehlshaber der VNATO- Landstreitkräfte in Mitteleuropa eingeführt.— Unser Bild zeigt(von linles): General Valluy Frankreich), Oberbefeklskaber der alliierten Streitkräfte in Mitteleuropa, Speidel, Generalmajor Hon- to(Belgien), Generalstabschef der NATO für Mitteleuropa, und General Jussieu-Poft- edrrur, einen ehemaligen französischen Widerstandskämpfer, der zum Stellvertreter Spei- dels ernannt wurde. Bild: AP Streit der Bonner Wehrexperten Berendsen(CDU) und Erler(SPD) zur Frage der Ausrüstung der Bundeswehr von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Diskussion um die Ausstattung der Bundeswehr mit atomaren Waffen ist zum beherrschenden innenpolitischen Thema geworden. In einem Beitrag im Pressedienst der(DU, der in der Bundeshauptstadt Auf- sehen erregt hat, erklärte dazu der Wehr- experte der CDU, Berendsen, die Bundeswehr müsse taktische Waffen erhalten mit dem Ziel, gegenüber den aggressiven Absichten eines unberechenbaren möglichen Gegners abschreckend zu wirken. Nur das Vorhan- densein einer solchen Ausrüstung garantiere, daß der Raum der Bundesrepublik bereits an seiner jetzigen östlichen Grenze verteidigt werden könne. Berendsen, der im Namen seiner Frak- tion schreibt, wirft den Sozialdemokraten Nervenschwäche gegenüber den sowietischen Drohungen vor. Die Bedenken wegen der Joseph Angenfort aus der Haft entlassen Schröder: Besser Begnadigung im Einzelfall, als eine allgemeine Amnestie Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundespräsident hat am Diens- tag dem früheren Vorsitzenden der kommu- nistischen„Freien Deutschen Jugend“ in der Bundesrepublik, Joseph Angenfort, bedingte Strafaussetzung gewährt. Angenfort war vom Bundesgerichtshof zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Demit ist der einzige Kommunist, der wegen Hochverrats und Staatsgefährdung eine Zuchthausstrafe zu verbüßen hatte, begnadigt. Der Gnadenakt des Bundespräsidenten fand in Bonn starke Beachtung. Der Schritt erfolgte während der Vorbereitungen zur Bundestagsdebatte über eine Amnestie für politische Häftlinge, die heute, Donnerstag, auf der parlamentarischen Tagesordnung steht. Bundesinnenminister Schröder er- klärte, die Begnadigung liege auf der Linie der Bundesregierung, die eine allgemeine Amnestie ablehne und an ihrer Stelle indi- viduelle Gnadenerweise befürworte. Die Bemühungen des Bundestagspräsiden- ten Dr. Gerstenmaier in der Frage der Am- nestierung von Kommunisten eine einheitliche Haltung der Fraktionen herbeizuführen, sind gescheitert. So werden die entgegengesetzten Standpunkte der Koalitionsfraktionen auf der einen Seite, SpD und FDP auf der ande- ren Seite in der heutigen Bundestagssitzung hart aufeinanderprallen. Zziscen Gesfern und Morgen Zur Erhaltung des Sonntags alles zu tun ist die in einer Entschließung enthaltene Forderung des Württembergischen Evange- lischen Landeskirchentages an die Abge- ordneten aller Fraktionen des Bundestages. Die Einführung der gleitenden Arbeitswoche in der eisenschaffenden Industrie zeige die Bedrohung des Sonntags in der industriel- jen Gesellschaft. Etwa 60 Gesetzesänderungen werden nach Angabe des rheinland- pfälzischen Finanz- ministers, Dr. Nowack, durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Ehegatten- besteuerung erforderlich. Der Bundestag werde wegen Zeitdruck lediglich eine Ueber- gangslösung treffen können. Auf mindestens zwölf Milliarden Mark bezifferte der Mini- ster die Kosten der Wiedergutmachung natio- nal sozialistischen Unrechts nach dem Bun- desentschädigungsgesetz. Der Bundestag ist von nur sieben Milliarden Mark ausgegan- gen. Das Direktorium der Deutschen Partei DP/FVPH) hat beschlossen, einen selbstän- digen Wahlkampf zu führen und von zen- tralen Absprachen für die Bundestagswahl mit anderen Parteien abzusehen. Abreden in vereinzelten Wahlkreisen bedürfen der Zustimmung des Direktoriums. Einen Appell an den amerikanischen Prä- sidenten Eisenhower und Außenminister Dulles richtete der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages DIHT), Wil- helm Vorwerck, um Rückgabe des im zwei- ten Weltkriege in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten Eigentums von 30 000 deutschen Einzelpersonen und Firmen. Wenn men die Rückgabe dieser Ver- mögenswerte verweigere, so bedeute dies, daß man die 30 000 betroffenen Deutschen für den Krieg verantwortlich mache. 90 Prozent des„kleinen“ deutschen Eigentums in Oesterreich werden ihren früheren Eigentümern bald zurückgegeben, erklärte der Staatssekretär im österreichi- schen Finanz ministerium, Dr. Withalm. Der neue Gesandte der Bundesrepublik in Damaskus, Dr. Walter Weber, hat dem syrischen Staatspräsidenten Kuwatli sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Weber War bisher Leiter des Nahostreferats der Handelspolitischen Abteilung im Auswär- tigen Amt. Er löst den bisherigen Gesandten von der Esch ab. Aus Kreisen des Außenministeriums in Washington verlautete, die Bundesrepublik habe über den Ankauf von 1500 Kilogramm angereicherten Urans in den USA nach- gesucht, doch bestehe über diese Zahl noch kein Ubereinkommen. Der Bummelstreik im niederländischen Kohlenrevier ging zu Ende. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind sich im Grundsatz über die Forderungen der Gewerkschaften einig geworden. Die Arbeit soll umgehend wieder normal aufgenommen werden. Rund 3000 Kesselschmiede in den Werf- ten am Merseyfluß in Nordengland haben in einer Abstimmung beschlossen, entgegen den Weisungen der Gewerkschaftsführung die Arbeit nicht aufzunehmen. Die amerikanische Atomenergiekommis- sion kündigte eine neue Serie atomarer Ver- suchsexplosionen auf dem Uebungsgelände von Nevada an. Die Versuche sollen um den 15. Mai beginnen und während des Sommers weitergeführt werden. Mit der Ernennung des 38 Jahre alten Fliegerobersten Eduardo MeLoughlin zum neuen argentinischen Luftfahrtminister Wurde die viertägige Krise der Regierung Aramburu beendet. Der neue Minister war kür dieses Amt von 20 hohen Offlzieren der argentinischen Luftwaffe vorgeschlagen wor- den, die die Regierungskrise dadurch aus- gelöst hatten, daß sie von Staatspräsident Aramburu ultimativ verlangten, die Ernen- nung des Brigadegenerals Guillermo Zinny als Luftfahrtminister rückgängig zu machen. Die Offlziere erzwangen zuvor eine Ver- schiebung der Vereidigung Zinnys. Die amerikanische Bevölkerung wurde zur Spende von 100 000 Dollar aufgerufen, um den 153 in Johannesburg(Südafrika) wegen angeblichen Hochverrats angeklagten Farbigen und Europäern zu helfen. Den Aufruf haben führende Persönlichkeiten der Kirche, der Gewerkschaften und der Hoch- schulen unterschrieben, unter ihnen auch Eleanor Roosevelt. In dem Aufruf wird dar- auf hingewiesen, daß der Hilfsfonds„auf Bitte hervorragender Südafrikaner, die sich der Rassentrennung widersetzen“, ein- gerichtet wurde. Es stehe bei dem Prozeß weit mehr auf dem Spiel als Schuld oder Unschuld der Angeklagten. Lagerung atomarer Munition werden von Berendsen zurückgewiesen. Eine radioaktive Ausstrahlung sei nicht zu befürchten. Ebenso würden die Lager mit Atommunition kein besonders Ziel darstellen. Die Industrie- gebiete in Westdeutschland seien weitaus gefährdeter. i Der Militärenperte der SPD, Fritz Erler, wandte sich indessen, wie dpa berichtet, noch einmal gegen die Ausrüstung der Bundes- wehr mit Atomwaffen. Er betonte, daß sei- ner Ansicht nach sonst auch die anderen Bündnispartner der USA Atomwaffen ver- langen würden. Damit wäre der allgemeinen Verteilung von Atomwaffen Tür und Tor Se- öffnet. Sie könnten dann auch in die Hände von un verantwortlichen Politikern kommen. Vor allem sei es möglich, daß damm auch die Sowjetunion ihre Vertragspartner mit Atomwaffen beliefere. Von einem Sprecher des Verteidigungs- ministeriums wurde erklärt, es gebe keine Geheimniskrämerei in der Frage der Lage- rung von Atommunition, wenn auch Einzel- heiten aus Geheimhaltungsgründen nicht bekanntgegeben werden dürften. Das Atom- Ministerium hat vom Verteidigungsministe- rium auf Wunsch Auskünfte darüber erhal- ten, ob und wo alliierte Atomwaffen in def Bundesrepublik lagern. Raketen-Pläne in Holland und Dänemark Washington.(dpa) Die Niederlande er- warten in Kürze die Lieferung ameriks- nischer Raketen vom Typ„Honest John“ („ Ehrbarer Hans“) zur Verstärkung der Feuerkraft ihrer Heeresartillerie. Diese Mit- teilung machte der niederländische Vertei- digungsminister Cornelis Staf zum Abschluß seiner Besprechungen in Washington, Die dänische Verteidigung wird umgrup- piert. Durch die Verlegung von Bereit- schaftskräften aus Jütland soll die dänische Hauptinsel Seeland verstärkt werden. Dies ist einer der Grundzüge der neuen dänischen Verteidigungsordnung. Ein weiterer Grund- zug wird der Einbau neuer Waffen, vor allem ferngesteuerter Raketen, sein. Die Zahl der Berufssoldaten mit Spezialausbildung sol erhöht und die der normalen Einberufungen herabgesetzt werden. Starke Sowjetflotte in Ostsee-Häfen stationiert Oslo.(Ap Im Zusammenhang mit den warnenden Botschaften Bulganins an die Ministerpräsidenten Norwegens und Däne- marks haben maßgebliche norwegische Stellen Informationen über Größe und Stützpunkte der sowjetischen Flotte in der Ostsee veröffentlicht. Nach Ansicht nor- wegischer Kreise entspringt die Warnung an Dänemark der sowjetischen Befürchtung, die dort stationierten starken Flotteneinhei- ten könnten im Falle eines Krieges wie in einem Kessel gefangen sein. In den Häfen der Ostseeküste liegen danach sieben Kreu- zer, 80 Zerstörer, 150 Unterseebocte, 300 Minensuchboote, 250 Torpedoboote und 400 Hilfsschiffe. Die Hauptquartiere sind Kron- stadt und Pillau(Ostpreußen). Andere sowjetische Marineeinheiten sind u. à. in Swinemünde, Stolpmünde und Kolberg sta- tioniert. 5 e 5„„ 3 2 N r.. n 0 2 Seite 2. 5 MORGEN Donnerstag, 4. April 1957/ Nr. 90 Kommenta Donnerstag, 4. April 1957 Grotewohl hat gesprochen Der scharfen Note Bulganins an die Adresse Dänemarks und Norwegens folgte nun eine ebenso heftige Aeußerung Grote- Wohls, des Ministerpräsidenten der DDR ge- gen die Bundesrepublik. Beiden ist gemein- sam, daß sie sich gegen die Lagerung atoma- rer Waffen in diesen Ländern wenden. Der Ausfall gegen Bonn wird noch durch die Kri- tik am Gemeinsamen Markt bereichert. Dem Schreiben Bulganins, kaum war es versandt, folgte alsbald eine pflaumenweiche Abschwä- chung. Es sei ja nicht so gemeint gewesen, man wolle in guter Freundschaft leben und im übrigen sei das Ganze nur ein guter Rat von Nachbar zu Nachbar. Es sollte uns nun wundern, ob Grote- wohl hinter seinem Donnerkeil morgen nicht auch eine Friedenstaube hersendet. Aller- dings ist seine Rede um einige Grade zu un- versöhnlich und kategorisch, als daß sie ohne Verlust des Ansehens einen solchen Rück- zieher vertrüge. Ausdrücke wie„Neofaschis- mus“ als Gattungsbezeichnung für die Vor- gänge in Westdeutschland oder die Behaup- tung, die Bundesrepublik sei kein fried- liebender Staat mehr, sind etwas allzu un- versöhnlich dahingesagt, als daß sie nach- träglich noch als Freundesrat herabgemildert werden könnten. Fragt sich allerdings, àn welche Adresse der ostdeutsche Minister- präsident überhaupt seine Brandrede richt- strahlen wollte. Er konnte sich ja kaum der Illusion hingeben, daß seine Worte in der Bundesrepublik sonderlich Eindruck machen könnten, da man hier seine Pappenheimer ja kennt. Ergo waren sie wohl für den inneren Gebrauch der DDR bestimmt. Abgesehen da- von, daß Grotewohl immer wieder einmal seine unverfälschte Gesinnung durch starke Reden beweisen muß, um nicht in den Ge- ruch des Sozialdemokratismus zu geraten, scheint man solche scharfen Appelle zu be- nötigen, um einige unpopuläre Maßnahmen im eigenen Lager durchsetzen zu können. Eines dieser wenig volkstümlichen Dinge ist offenbar der von Grotewohl so sehr heraus- gehobene Luftschutz. Es scheint nicht 80 ganz einfach zu sein, den Genossen eine Maßnahme schmackhaft zu machen, die man lange genug immer wieder herabgewürdigt und als Kriegstreiberunternehmen ange- prangert hatte. Auch bei uns ist der Luft- schutz keine Bewegung, die auf besondere Begeisterung der Bevölkerung stieße, aber in Mitteldeutschland hat man doch wohl seine liebe Not damit, die Betriebsarbeiter zu allen übrigen Sonderleistungen nun auch noch zu freiwilligen Luftschutzmaßnahmen anzueifern. Das schafft selbst eine dialektisch dressierte Jugendbewegung nicht. Wenn die ostzonale Regierung infolgedessen gezwun- gen ist, den Luftschutz und andere mili- tärische Leistungen zu kommandieren, mug sie das natürlich vor ihren Parteiformationen begründen, sonst passiert Hr das gleiche wie mit den unmotivierten Leistungssteigerun- gen in den Betrieben, sie bleibt in ihrem Be- Kehl stecken und erntet nichts als Rück- schläge. Niemand im Westen gibt sich der minde- sten Illusion hin, was es heißen soll, wenn Grotewohl ankündigt, daß die Ausrüstung der Bonner Armee mit Atomwaffen unbe- dingt mit Gegenmaßnahmen östlicherseits beantwortet werde. Es ist hier nicht der Ort zu untersuchen, ob der Bonner Beschluß son- derlich weise oder überhaupt praktikabel ist, daß aber die Sowjetunion nur mit den aller- größten Bedenken ihre westwärts gelagerten Brüder mit Atomgeschütz versehen wird, ist unabweisbar. Was wäre wohl geschehen, wenn die ungarische Armee mit Atomkano- nen ausgerüstet gewesen wäre? Sind aber die von Zweifeln zerfressenen ostzonalen Volks- demokraten für Moskau vertrauenswürdiger? Wir haben sichere Unterlagen dafür, daß in der deutschen Volksarmee die Dinge nicht zum Besten stehen und daß gerade im ober- sten Befehlsbereich Mißtrauen und panik- artige Gefühle sich eingenistet haben. Wie soll man da Grotewohls starke Worte anders Werten als das ganz gewöhnliche Bramar- basieren eines Gernegroß. Was aber den Gemeinsamen Markt be- trifkt, den Grotewohl zum Mittel einer „atomaren Aggressionsgemeinschaft“ stem pelt, so schreit auch hier ein Nerven- schwächling vor dem Streich. So weit sind Wir noch lange nicht, daß sich das Zollgefüge gegen Mitteldeutschland richten könnte. Das Stolze Röglein Europäischer Markt ist ja kaum erst aufgezäumt, wer weiß denn, wo- hin es reiten wird? Wenn aber die Ostzonalen auch dagegen bereits Maßnahmen anzukün- digen beginnen, so möchten wir wohl wissen, Worin sie bestehen sollen. Wenn Pankow wiederum die Grenzen dichten und erneut eine Luftbrückenatmosphäre schaffen sollte, wer ist denn dabei der Hauptleidtragende? Westdeutschland ist auf Deutschlands Osten Wirtschaftlich kaum mehr angewiesen. Das ist für alle, die ihr Deutschland lieben, sehr bedauerlich, aber es ist nun so. Umgekehrt kann man aber nicht dasselbe sagen. Das wWeig auch Grotewohl. Darum ist auch sein heftiger Fanfarenstoß so wenig konsequent. Entweder wir im Westen sind Faschisten und Aggressoren, wieso kann Grotewohl dann die Verhandlungen begrüßen, die Bulganin mit Adenauer führt? Oder die Bonner Re- gierung ist frei von jeder imperialistischen Absicht, wozu dann dieser Aufwand von Zorn und Heftigkeit im Tenor eines Minister- präsidenten, der vor der Volksvertretung spricht. Das laute Unternehmen ist ein Böl- lerschuß, der höchstens Spatzen schrecken kann. Im ganzen weder ehrlich noch durch- dacht. Dr. Karl Ackermann Die Sowjetzone und die Tschechoslowakei haben, wie aus informierten Kreisen in Warschau bekannt wurde, den Reiseverkehr nach Polen erheblich eingeschränkt. Nach dem Bericht hat die Sowjetzone neuerdings die Organisation von Gesellschaftsreisen durch das offlzielle Reisebüro der DDR mit der Begründung untersagt, daß die Polen ihre Propaganda gegen die Sowjetzone ver- stärkt hätten. Parteienhandel an der Saar dauert an Nun versucht es Röder mit der Bildung eines Kabinetts aller vier Parteien Saarbrücken, 3. April Mit dem Beschluß der CDU, daß an Stelle des gescheiterten Minister präsidenten Ney nun der Bundestagsabgeordnete Röder versuchen soll, eine neue Regierung zu bil- den, sind die Koalitionsgespräche im Saar- gebiet in ein neues Stadium getreten. Bereits Anfang der nächsten Woche will Röder nach Fühlungnahme mit den anderen Parteien seiner Fraktion berichten, welche Koalitions- möglichkeiten sich anbieten. Zumächst soll Röder noch einmal den Versuch zur Bildung eines Kabinetts aller vier Parteien machen. Röder hat dabei eine günstigere Ausgangsposition als Minister- präsident Ney, der von der Demokratischen Partei Saar Heinrich Schneiders von vorn- herein als künftiger Regierungschef abge- lehnt worden war. Es wird aber auch für Röder schwierig sein, die gegenseitigen Antipathien zwischen der Christlichen Volks- Partei und der DPS so weit zu überbrücken, daß beide Parteien zu gemeinsamer Re- gierungsarbeit bereit sind. Dieser Versuch dürfte doch durch die persönlich bedingten Widerstände erschwert werden, auf die Röder bei führenden Politikern der CVP stoßen wird. Von der endgültigen Einstel- humg der CVP zum neuen Kandidaten der CDU wird unter anderem auch abhängen, ob nach dem eventuellen Scheitern einer Vier-Parteien-Koalition eine Dreier-Lösung unter Einschluß der CVP möglich sein wird. Die auf Wunsch der Union von den bei- den christlichen Parteien eingesetzten Ver- handlungskommissionen baben für eine Verständigung zwischen beiden Parteien bereits wertvolle Vorarbeit geleistet. Wie man hört haben es die Unterhändler der CVP zwar abgelehnt, sich auf einen festen Termin für die Auflösung ihrer Partei ein- zulassen, sie haben aber die grundsätzliche Bereitschaft erkennen lassen, einen solchen Schritt zu tun. Zugleich wurde bereits ein Von unserem Korresdondenten Wolfgang Feucht mögliches Abkommen über gemeinsame Kandidatenlisten der beiden Parteien für die Bundestagswahl erörtert. Dadurch könnte sich eine Absprache der CVP mit der baye- rischen CSU erübrigen. Wie weit die Zwei- fel der CDU an der durch interne Gegen- Sätze zum Teil widerspruchsvollen Politik der CVP ausgeräumt werden können, hängt jetzt unter anderem von den Gesprächen ab, die die CVP noch in dieser Woche mit der CSU in München und dem zur Zeit noch mit ihr verbündeten Zentrum in Düsseldorf füh- ren will. Sollten sich die Annäherungsbemühun- geri zwischen den beiden christlichen Par- teien wider Erwarten erneut festfahren, Wäre mit einem Kabinettschef Röder als Aus- weg auch eine Neuauflage der alten Heimat- bund- Koalition zwischen CDU, DPS und SPD möglich. Die SpD wird aber in jedem Falle erklären müssen, wie sie die Beteili- gung an einer neuen Regierung mit ihrem Antrag, den Landtag aufzulösen vereinbaren will. Der entsprechende Antrag der SPD, der wohl nicht zuletzt durch interne Kritik an der Koalitionsfreudigkeit der Parteifüh- rung veranlaßt worden war, wird allerdings — das ist heute schon sicher— im Landtag die notwendige Zweidrittel-Mehrheit nicht bekommen. Gleitende Arbeitswoche im Bundestag Der Arbeitsminister hat eine entsprechende Anfrage zu beantworten Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 3. April Wenn der Bundesarbeitsminister am heu- tigen Donnerstag vor den Bundestag tritt, um zu einer Großen Anfrage der CDU/ CSU Stel- lung zu nehmen, hat die Diskussion um die „gleitende Arbeitswoche“, einen Höhepunkt erreicht. Drei Fragenkomplexe zeichnen sich im Text der CDU-Anfrage und in den Vor- besprechungen der Fraktionen und Aus- schüsse ab: 1. Sind wirtschaftliche Erwägun- gen ausreichende Gründe für die Einführung der siebentägigen Arbeitswoche? 2. Was sind die Folgen der inzwischen in Nordrhein- Westfalen angelaufenen Regelung? 3. Soll die Sonntagsarbeit im gesamten Bundesgebiet einheitlich geregelt werden? Nicht ohne Bedacht haben sich die Arbeit- geber für die Einführung der gleitenden Arbeitswoche ausgesprochen. Sie nehmen zwar eine Arbeitszeitverkürzung hin, die zum Beispiel bei den Männern am Siemens-Mar- tin-Ofen 11,3 Stunden pro Woche(von 53,3 Aktuelle Themenstellung in Königswinter Briten messen dem deutsch-englischen Gespräch große Bedeutung zu Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, Anfang April Vor einigen Wochen hat der britische Außenminister, Selwyn Lloyd, in einer Rede vor der Anglo-German Association erklärt, die deutsch- englischen Beziehungen seien zur Zeit so gut, wie kaum je seit 50 oder 60 Jahren. Daß es sich hier um mehr als freundliche Worte handelt, ist klar ersichtlich aus der Förderung, die das britische Außenamt allen Organisationen angedeihen läßt, die sich um die Pflege deutsch- englischer Beziehungen bekümmern, wie beispielsweise die erwähnte Anglo-German- Association in London, zu deren Patronen flach einer noctr zu Zeiten der Regierung Eden gefällten Entscheidung der jSWellige Außenminister ex officio gehört. Das tätige Interesse àuch weiter Kreise aller Parteien gilt auch der Deutsch-Englischen Gesellschaft und ganz besonders den seit einer Reihe von Jahren von dieser Gesellschaft jedes Frühjahr veranstalteten deutsch- englischen Gesprächen in Königswinter. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß nam- hafte britische Politiker in den Tagungen in Königswinter das wertvollste Forum für den freimütigen Austausch von Meinungen und Erfahrungen zwischen Politikern beider Län- der sehen. Man verweist darauf, daß beispiels- weise der Schock, den die englischen Teil- nehmer, darunter führende Mitglieder sowohl der konservativen wie der labourparteilichen Parlamentsfraktionen, im Frühjahr 1955 durch die von einem Teil der deutschen Gesprächs- partner geäußerten Bedenken gegen die Re- militarisierung und gegen das westliche Bündnissystem empfingen, sich auf lange Sicht als ungeheuer nützlich erwiesen habe. Vom heutigen 4. bis 7. April findet das diesjährige deutsch- englische Treffen in Kö- nigswinter statt. Sein Programm ist vor einigen Wochen in London in der Sitzung eines vorbereiteten Ausschusses aufgestellt worden, zu der erstmalig englische Freunde von Königswinter, durchweg„Prominente“ aus Politik, Publizistik und Geistesleben, eingeladen hatten. Man sieht in England den diesjährigen Aussprachen in Königswinter mit besonderem Interesse entgegen, weil die Themenstellung besonders aktuell ist. In vier Arbeitsgruppen sollen Europas gemeinsame Ziele, die Zustände hinter dem Eisernen Vor- hang, die Atlantische Gemeinschaft und die Frage einer Reorganisierung des Nordatlan- tikpaktes sowie das Emporkommen des Afro- Asiatischen Blockes diskutiert werden. Unter den britischen Teilnehmern werden sich eine Reihe prominenter Abgeordneter von allen drei parlamentarischen Fraktionen befinden. auf 42 Stunden) beträgt. Auf der anderen Seite aber behaupten sie, einen Produktivi- tätszuwachs zu gewinnen, der vornehmlich auf der um sieben bis acht Prozent besseren Ofenausnutzung bei kontinuierlicher Arbeits- weise beruhen soll. Fachleute schätzen die Gesamtkostenersparnis gegenüber der bisher üblichen unterbrochenen Arbeitsweise auf zehn Prozent. Aus den gleichen Gründen ist man in den USA, in England, Frankreich, Holland und Italien bereits zur ganzwöchigen Arbeit in der Stahlindustrie übergegangen. Belgien hatte sie vor zwei Jahren eingeführt, inzwischen aber wieder abgeschafft. Die wirt- schaftlichen Vorteile sind also unbestreitbar. Die direkten Folgen der kontinuierlichen Arbeitswoche: die Zahl der zu leistenden Sonntagsarbeit pro Jahr steigt von 280 auf 300 Stunden. Der Arbeiter hat nur noch neun Sonntage im Jahr frei. Die Anzahl der Sonn- tage, an denen er bis 14 Uhr oder ab 14 Uhr am Sonntag arbeiten muß, steigt von 18 auf 27. Bisher mußten drei Schichten auf den Sonntag verzichten, in Zukunft werden es vier sein. Kein Zweifel besteht also an der Tatsache, daß der Sonntag durch die Neu- regelung immer mehr eingeebnet wird. Was die dritte Frage anbelangt, so hat der Bundesarbeitsminister bisher keinen Zweifel daran gelassen, daß er eine einheitliche Rege- lung der Sonntagsarbeit im gesamten Bun- desgebiet als notwendig ansieht. Bayern ist entschieden gegen die gleitende Arbeitswoche. Man wird auf jeden Fall immer auf den Artikel 140 des Grundgesetzes stoßen, der dem Staat den Schutz des Sonntags aufgibt. „Wenn die 8pD regieren wird...“ Ollenhauer für gelenkte Wirtschaft/ Eine Frau soll Minister werden 5 3 35 Bonn, 3. April Die Sozialdemokratische Partei wird für den Fall, daß sie in der nächsten Bundes- regierung über einen entscheidenden Ein- fluß verfügt, an ihrem Standpunkt festhal- ten, daß die Schlüsselindustrie einer öffent- lichen Kontrolle unterworfen wird, die„eine gewisse Lenkung“ ermöglicht, sagte der SPD-Vorsitzende Ollenhauer am Mittwoch vor Vertretern der Auslandspresse in Bonn. Als Schlüsselindustrie bezeichnete Ollen- hauer die Kohle-, Eisen-, Stahl- und che- mische Industrie.. Der SPD-Vorsitzende nannte es aller- dings eine offene Frage, ob diese Kontrolle unverzüglich oder erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden solle. In je- dem Falle sollten alle darauf abzielenden Maßnahmen eine möglichst breite Zustim- mung der Bevölkerung haben. Als mögliche Formen der öffentlichen Kontrolle der Schlüsselindustrie erwähnte Ollenhauer die Verstaatlichung, die gemischte Eigentums- form und die effektive Kontrolle ohne Be- rührung der Eigentumsfrage. Entscheidend werde sein, daß eine Form gefunden werde, bei der öffentlichen Hand eine Kontrolle ausüben könne. Auf die Frage, welches die Hauptziele der Finanzpolitik einer SPD- Regierung sein wür- den, erklärte Ollenhauer, die SPD werde versuchen, ihren Grundgedanken einer großen Steuerreform durchzusetzen. Die Re- korm würde auf eine Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen abzielen und zwar durch ein verändertes Lohn- und Einkom- mensteuersystem und durch Abbau der in- direkten Massensteuern. Ollenhauer vertrat in diesem Zusammenhang den Standpunkt, steuert werden. 72 8 5 Zur Zusammensetzung einer SPD-Regie- rüng sagte Ollenhauer, er hoffe, dag es darin auch eine„Frau Minister“ werde geben kön- nen. Er sagte unter Hinweis auf die führen- den SPD-Mitglieder, die SPD verfüge zwar nicht über ein Schattenkabinett wie die bri- tische Opposition, sie habe aber eine Gruppe von Männern und Frauen, die eine maßgeb- liche Rolle in einer sozialdemokratischen Re- gierung spielen könnten. Ollenhauer be- stätigte die am Vortage von Bundesaußen- minister von Brentano gemachte Aeußerung, daß sich Koalition und Opposition über die große nationale Aufgabe der Wiedervereini- gung als höchstes Ziel einig seien, tiefgehende Meinungsverschiedenheiten bestünden je- doch über die Methoden, um dieses Ziel zu erreichen.(AP) Verkehrssünderkartei vom Vermittlungsausschuß empfohlen Bonn.(dpa) Der Vermittlungsausschuß von Bundesrat und Bundestag hat sich am Mitt- woch für die Einrichtung einer Verkehrs- sünderkartei ausgesprochen. Wie die SPD- Fraktion mitteilte, soll diese Kartei nicht nur zu statistischen Zwecken gebraucht, sondern auch zur Beurteilung von rückfälligen Ver- kehrssündern herangezogen werden. Gegen die Verkehrssünderkartei wurden verfas- sungsrechtliche Bedenken sowie Befürchtun- gen geltend gemacht, daß ein großer Ver- Waltungsapparat erforderlich sei. Die Ver- kehrssünderkartei soll voraussichtlich beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg geführt werden. die hohen Einkommen könnten stärker be- Schleichende Regierungskrise in Italien Minister präsident Segni buhlt überall um Freunde/ Vermutungen über eine Einparteien-Regierung Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, Anfang April Von dem Reisefieber, das in den letzten Wochen die Politiker fast aller europäischen Staaten befallen hat, blieben die Männer der italienischen Politik bisher am meisten ver- schont. Sogar die seit mehr als einem Jahr geplante Reise des Präsidenten der Republik, Gronchi, nach Ländern des Nahen Ostens, 80 nach Libanon, nach der Türkei und Persien, wurde im letzten Augenblick abgesagt. Viele Gründe wurden hierfür angegeben: Die hartnäckige Erkältung des Staatschefs, die ihn hinderte, auch anderen Pflichten der Repràsentation nachzukommen, der Rücktritt des Präsidenten des erst vor kurzem gebil- deten Verfassungsgerichtshofs, Enrico de Nicola, der starke Meinungsverschiedenheiten innerhalb dieses höchsten, über die Einhal- tung der Verfassungsgrundsätze wachenden Organs enthüllte, und endlich die sich seit Wochen hinschleppende Krise des Kabinetts Segni. Die Auffassung ist allgemein— und hierin stimmen die Pressemeinungen von weit rechts bis weit links überein—, daß die derzeitige Dreierkoalition nach dem Ausscheiden der Republikaner in ihren letzten Zügen liegt. Wenn sie noch nicht auseinandergebrochen ist, so hat dies zwei Gründe: einmal das In- teresse aller Regierungsparteien(Christliche Demokraten, Liberale, Sozialdemokraten), den Termin der erst im vorgerückten Frühjahr 1958 fälligen Wahlen im Interesse eines guten Ausgangs möglichst weit hinauszuschieben, und zweitens, die in den letzten Wochen be- sonders hervortretende Geschicklichkeit des Ministerpräsidenten Segni, auch außerhalb der Koalition Freunde für seine redliche Politik zu gewinnen. Aber dieses heiße Be- streben einer überall herzliche Sympathien genie ßenden Persönlichkeit genügt nicht, um die sachlichen Schwierigkeiten der Tages- politik, wie z. B. die bald neu zum Austrag kommenden Meinungsstreitigkeiten über die Agrarpakte, zu bannen. Diese Streitigkeiten bestehen nicht nur zwischen Regierungs- parteien und Opposition, sondern auch inner- halb der großen Christlich- Demokratischen Partei selber, also in jedem Falle auch inner- halb der Regierungskoalition. Diese Gegen- Satze zu überbrücken, gelang Segni bisher nicht. Die heiklen innerpolitischen Probleme werden vertagt, weil der sonst so dynamische Regie- rungschef ängstlich darauf bedacht ist, die Einigkeit unter den Koalitionspartnern Tag für Tag zu erkämpfen und allen gefährlichen Debatten im Parlament auszuweichen. Die Situation scheint unhaltbar zu wer- den, da besonders wichtige Beratungen und Abstimmungen bevorstehen und geschlossene Fronten erfordern. Genannt seien nur, neben den erwähnten Beratungen über die Agrar- pakte, die Ratiflzierung der soeben geschlos- senen Verträge über Gemeinsamen Markt und Euratom sowie die zahlreichen Budget- bewilligungen. Schon werden die kommenden Regierungskombinationen genannt, wobei, falls der Staatschef sich nicht zur Auflösung der beiden Häuser des Parlaments ent- schließen sollte, die„einfarbige“, nur aus Christlichen Demokraten bestehende Regie- rung als die wahrscheinlichste angesehen wird. Als Kandidaten für die Minister- Präsidentschaft werden genannt: Der Vor- sitzende des Nationalrats seiner Partei, der derzeitige Budgetminister Andono Zoli, der ehemalige Ministerpräsident Giuseppe Pella und wiederum Segni. Ob sich allerdings ein nur aus einer Partei zusammensetzendes Kabinett, das einmal bei der Rechten, ein andermal bei der Linken Stimmenhilfe in Anspruch nehmen müßte, Lange halten kann, obne seiner politischen Linie untreu zu werden, ist zum mindesten zweifelhaft. Verhandlungen wurden abgebrochen (dpa) Ein Versuch von Vertretern der drei Koalitionsparteien, ihre scharfen Gegen- sätze wegen des Gesetzes über die land- wirtschaftlichen Pachtverträge zu überbrük- ken, wurde am Mittwoch nach über sechs- stündigen Verhandlungen ohne Einigung abgebrochen. Die Verhandlungen sollen er- neut aufgenommen werden. — Das Saar- Schiedsgericht hat sich konstituiert Saarbrücken(dpa) Das Schiedsgericht zu Auslegung des deutsch- französischen Saar. vertrages hat sich in Saarbrücken konstl. tuiert und wurde am Dienstag vom amtie- renden Ministerpräsidenten Dr. Hubert Ney empfangen. Der Präsident ist Professor Ro. bert Ago(Italien), sein Stellvertreter Profes. sor Fernand Dehousse(Belgien). Jede der beiden Regierungen hatte zwei ordentliche und zwei stellvertretende Mitglieder zu er. nennen, wobei von den von ihr ernannten ordentlichen und stellvertretenden Mitglie. dern jeweils nur eines Staatsangehöriger dieses Staates sein durfte. Von der Bundes. regierung wurden ernannt die Professoren Adolf Schule(Tübingen) und Karl Maris Hettlage(Mainz), außerdem der Schwede Lagergren und der Schweizer Hans Huber, Frankreich hat den Staatsrat La Roque und Professor Gaudemet, sowie den Belgier Georges Kaekenbeck und den Norweger Hambro ernannt. Der Sitz des Gerichts ist Saarbrücken. Abbruch von Wahlgesprächen zwischen CSU und Bayernpartei München(tt-Eig. Ber.) Die Gespräche zwi- schen der CSU und der Bayernpartei, die Wahlhilfe der Christlichen Demokraten an die Bayerische Landespartei zum Thema hatten, sind nun endgültig abgebrochen wor. den. Der Abbruch der Besprechungen geht auf einen Beschluß des geschäftsführenden Landesvorstands der CSU zurück, der gestern in München tagte. Besonders Bundesvertei- digungsminister Strauß, der an der Sitzung teilnahm, soll sich gegen eine Fortsetzung der Gespräche gewandt haben. Die CSU be: gründete ihren Entschluß mit den aggres- siven Aeußerungen der Bayernpartei gegen „Bonner Zentralismus, Militarismus und Preußentum“. Es bleibt bei 48 Stunden Wochenarbeitszeit für Beamte Bonn.(gn- Eig. Ber) Der Bundestag wird nunmehr in der nächsten Woche das Beam. tenrechtsrahmengesetz verabschieden kön- nen, nachdem der zuständige Ausschuß am Mittwoch die seinerzeitige Entscheidung, die Arbeitszeit für Beamte von 48 auf 45 Stun- den zu verkürzen, wieder aufgehoben hat, Es bleibt damit bei 48 Stunden. Gegen die- sen Beschluß stimmten der CSU-Abgeord- nete Kramel, der zugleich Vorsitzender des Beamtenbundes ist, sowie die Fraktionen der SPD und FDP. Die CDU/ CSU begründete die Ablehnung einer verkürzten Arbeitszeit mit den hohen finanziellen Belastungen, die sonst eintreten würden und mit der Stellung des Beamten im öffentlichen Leben und im Staate, die nicht mit der eines Arbeitneh- mers zu vergleichen sei. Mehrheit für Europa- Verträge im belgischen Parlament sicher Brüssel.(dpa) Im belgischen Parlament ist den Verträgen über den Gemeinsamen Markt und die Europäische Atomgemein- schaft bei der Ratiflzierungsdebatfè Seine groge Mehrheit sicher. Der ehemalige bel“ gische Senatspräsident Struye Ründigte adi „Zweifellos einstimmige“ Billigung der Ver- tragswerke durch die christlich-soziale Op- position in beiden Häusern des Parlaments an. Damit bleiben als mutmaßliche Gegner nur die wenigen kommunistischen Abgeord- neten. Struye sprach am ersten Tag der Senatsdebatte über das Budget des bel gischen Außenministeriums. Die Debatte Wurde zu einer Huldigung für Außenmini- ster Spaak aus Anlaß seiner bevorstehenden Amtsübernahme als NATO-Generalsekre- tar und wegen seiner führenden Rolle bei dem Zustandekommen der beiden Europa- Verträge. Wirtschaftshilfe der USA für Marokko befremdet Frankreich Rabat.(Ap) Die Vereinigten Staaten haben Marokko eine Wirtschaftshilfe von 20 Millionen Dollar(etwa 84 Millionen Mark gewährt. Ein entsprechendes Abkommen wurde im marokkanischen Außenministerium unterzeichnet. Frankreich fühlt sich des- wegen offensichtlich übergangen. Vor ame- rikanischen Versuchen, Frankreich in Nord- afrika zu verdrängen, warnte der stellvertre: tende französische Außenminister, Staats- sekretär Faure, in scharfer Form. Faure er- klärte, die Vereinigten Staaten könnten Marokko und Tunesien„nur in Ubereinstim- mung mit Frankreich“ unterstützen. Die USA irrten, wenn sie glaubten, sie könnten Völ- ker, die gerade erst ihre Freiheit erhalten hätten, besser verstehen als Frankreich selbst. Frankreich hatte vor einiger Zeit ein Hilfsangebot für die beiden ehemaligen Pro- tektorate Tunesien und Marokko zurück gezogen, um größere Zugeständnisse von beiden Ländern zu erlangen. Kein Rücktritt des jordanischen Ministerpräsidenten Amman.(dpa) Die Regierungskrise in del jordanischen Hauptstadt Amman scheint vorüber zu sein. Der erwartete Rücktritt der Regierung Nabulsi ist bis jetzt nicht erfolgt In einer Kabinettssitzung wurde beschlossen, daß es Nabulsi überlassen bleiben soll, ob ef seinen Rücktritt unterbreiten will oder nicht Ministerpräsident Nabulsi und sein Kabinett hatten— wie gemeldet—„provisorisch“ be- schlossen, dem König ihren Rücktritt an- zubieten. Jordanien hat inzwischen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Sowjetruß- land beschlossen, wie am Mittwoch in einet Verlautbarung mitgeteilt wurde. Zusammenstöße in Chile kosten 41 Menschen das Leben Santiago de Chile,(dpa) Panzer und Sol. daten patrouillierten am Mittwoch durch die menschenleeren Straßen der chilenischen Hauptstadt Santiago, über die die Regierung ein Ausgangsverbot verhängt hat. Bei Zu- sammenstößen zwischen Militär und De- monstranten waren 41 Menschen ums Leben gekommen und 120 verletzt worden. Zu den blutigen Unruhen in Santiago kam es nach einer Serie von Demonstrationen gegen die Erhöhung der Fahrpreise bei den öffent- lichen Verkehrsmitteln. Zweimal versuchten die Demonstranten den Regierungspalast stürmen. 5 5 for mit die der 2 Dei rot. suc Sich Bo) nes Fal gen ene Wa. täg Fal der Ale Fal der Fal aus dec 57/ Nr. 80 icht gericht zu hen Saar. en konst!l. om amtie. lubert Ney fessor Ro. ter Profes. Jede det ordentliche der zu er- ernannten n Mitglie- ngehöriger er Bundes. drofessoren ar! Maris Schwede ans Huber. Roque und n Belgier Norweger rerichts ist rächen artei räche zwi- partei, die ꝑkraten an im Thema chen wor- ingen geht führenden ler gestern adesvertei- er Sitzung ortsetzung e CSU be- n àggres- irtei gegen zmus und den mte estag wird das Beam- den kön- sschuß am sidung, die 45 Stun-. hoben hat. Jegen die- -Abgeord- nder des tionen der begründete Arbeitszeit ungen, die r Stellung en und im Arbeitneh- träge cher Parlament meinsamen omgemein- batte Sine jalige hel- digte dis z der Ver- oziale Op- darlaments he Gegner Abgeord- a Tag der des bel- 2 Debatte uhenmini- stehenden jeralsekre- Rolle bei n Europa- 8A ꝑkreich n Staaten shilfe von nen Mark Abkommen linisterium sich des- Vor ame- in Nord- ztellvertre- r, Staats- Faure er- könnten ereinstim- n. Die USA anten Völ⸗ it erhalten Frankreich er Zeit ein Uigen Pro- 0 zurück- nisse von denten rise in der n scheint cktritt der t erfolgt. eschlossen, Soll, ob er oder nicht n Kabinett brisch“ be- Kktritt an- Aufnahme zowjetrubß- B in einer ile ben r und Sol. durch die nilenischen Regierung t. Bei Zu- und De- ims Leben n. Zu den m es nach gegen die en öffent- versuchten spalast 20 Nr. 80/ Donnerstag, 4. April 1957 NLORGEN Seite Was sonst noch gescha g. im Montesi-Prozeß stellten Gericht, Stauts- anwalt und Verteidiger bei einer Besichti- g des Jagdschlosses Capocotta überrascht und übereinstimmemd fest, daß die äAuherst primitiven Räumlichkeiten kaum so ein- jadend wirken, um dort Orgien zu feiern. Anna Maria Moneta Caglio, die selbst nur einmal Vormittags in Capocotta gewesen ist, hatte aber gerade die rauschenden Feste in Capocotta zum Mittelpunkt ihrer Anklagen gegen ihren früheren Geliebten Ugo Mon- tagna gemacht. Der Jagdhüter de Felice sagte aus, daß 1953 nicht einmal die jetzt erst installierten sanitären Einrichtungen fumktioiierten. Die Räume seien nur zum Unterstellen von Jagdgeräten benutzt wor- den. 5 * Den beiden deutschen Hebeschiffen„Ener- gie“ und„Ausdauer“ ist es in gefahrvoller Arbeit gelungen, im Suezkanal das mit Sprengstoffen aller Art gefüllte Wrack des Agyptischen Zerstörers„Abukir“ aufzurich- ten. Das Wrack ist nun durch Trossen mit den beiden Bergungsschiffen verbunden, die jetzt ausgepumpt werden müssen, damit die „Abukir“ gehoben wird. Der Zerstörer wird darm in den großen Bittersee abgeschleppt. Die Bergungsaktion wird voraussichtlich bis Sonntag beendet werden können. ** Eine vierköpfige indische Familie— die Eltern und ihre beiden Söhne— ist bei New Hanover in der südafrikanischen Provinz Natal auf bestialische Weise ermordet wor- den. Man fand die Leichen in Stücke ge- hackt in einer Hütte bei dem Ort. Die blut- verschmierte Axt lag auf dem Boden. Von den Tätern fehlt jede Spur. * Der zehnjährige Robert Strom gewann durch die richtige Beantwortung dreier Wissenschaftlicher Fragen bei seinem achten Auftreten in einer New Vorker Fernseh- Quiz-Sendung 128 000 Dollar(rund 640 000 DW). Der„Wunderknabe“ konnte die Namen von Wissenschaftlern, die die Beschaffenheit von Gasen erforschten, richtig angeben, fer- ner einige Kategorien von Sternen definieren und Berechnungen über den elektrischen Strom lösen. Robert Strom hat nun die Chance, seinen Quiz-Preis auf 192 000 Dollar zu erhöhen, ohne daß er nach den neuen Quiz- Bestimmungen seinen bisherigen Ge- winn aufs Spiel setzt. 1. Gymnastische Uebungen von einer Stunde täglich müssen sich alle sowjetischen Solda- ten einschließlich der Offiziere vom 10. April an unterziehen. Das Organ der sowjetischen Marine veröffentlichte einen Befehl des Ver- teidigungsministers Marschall Schukow, daß jeder Angehörige der Roten Armee bis zum Minister täglich eine Stunde trainieren müsse, um der Gefahr übermässigen Fett- ansatzes zu begegnen. Offiziere in Stabsstel- lungen sollen in gesonderten Gruppen, ent- sprechend ihrem Alter, zusammengefaßt werden. Aehnliche Maßnahmen zur Erhal- tung der„schlanken Linie“ der Soldaten hatten die amerikanischen Streitkräfte be- reits vor einiger Zeit eingeleitet. 0 In einer Marine-Fliegerstation in Kali- fornien werden gegenwärtig Experimente mit einem Hubschrauber durchgeführt, den die Truppen künftig, Mann für Mann, auf den Rücken geschnallt, für ihre Fortbewe- gung in der Luft mit Geschwindigkeiten bis zu 110 Stundenkilometern benutzen sollen. Der Motor betätigt die über dem Kopf rotierenden Schraubenflügel. Bisherige Ver- suche haben die Brauchbarkeit und Luft- sicherheit der leichten Maschine bewiesen. *. Der Seit über 12 Wochen andauernde Boykott der Verkehrsomnibusse in Johan- nesburg und Umgebung, der von 145 000 Fahrgästen mehrerer Vorstadtbezirke we- gen einer Fahrpreiserhöhung ins Leben ge- rufen worden war, ist jetzt zum Teil be- endet worden. Während der ganzen Zeit wanderten die Bewohner dieser Stadtteile täglich etwa 15 km zu Fuß oder fuhren mit Fahrrädern zu ihren Arbeitsplätzen. Am 1. April konnte die Verkehrsgeselllschaft den normalen Linienverkehr in den Vorort Alexandra unter Beibehaltung der alten Fahrpreise vorerst mit 57 Omnibussen wie- der aufnehmen. Der Differenzbetrag zu dem Fahrpreis, der den Boykott auslöste, wird aus einem Fonds der Handelskammer ge- deckt. Vom Atomreaktor zum Stellarator Die„heiße Sonne“/ Kernverschmelzung bei Millionen-Temperaturen USA liegen im„Rennen“ an der Spitze In unserer Ausgabe vom 2. April berich- teten wir, daß die USA mit dem Bau eines „Stellarators“, einer Anlage für die Bändi- gung der Kernfusionsenergie für friedliche Zwecke, beginnen werden Der Name„Stel- la rator“ soll, wie wir bereits erwähnt haben, darauf hinweisen, daß die Fusionsenergte, die in ihm gebändigt werden soll, die Ener- giequelle von Milliarden Sternen(Stella— der Stern) ist. Dieser Stellarator soll im Forrestal-For- schungszentrum an der Princeton-Universi- tät in New Jersey gebaut werden. Er erfor- dert nach den Worten des Vorsitzenden der Atomenergie- Kommission. L. Strauss, be- achtliche Geldmittel. Die Arbeiten sollen im Sommer beginnen, sobald der Kongreß die nötigen Gelder bewilligt hat. trauss er- klärte:„Wir sind noch an der Schwelle der Forschungen. Wir haben zwar noch keine sensationellen Durchbrüche zu neuen Ent- deckungen erzielt, aber wir haben auch noch keine Rückschläge erlitten, die so groß sind, um unseren Eifer zu dämpfen. Die Arbeit wird energisch vorangetrieben.. Viele Jahre intensiver Arbeit sind vielleicht noch erforderlich, um eine Thermonukleare An- lage zu bauen, die mehr Energie liefert, als sie zum Betrieb erfordert.“ Strauss deutete an, daß im Stellarator das Ziel zur Verschmelzung von Wasserstoffker- nen zu Helium auf dem Wege über höchste Temperaturen erreicht werden soll. Wasser- stoffkerne sind bei Temperaturen von meh- reren Millionen Grad zu verschmelzen, die in der H-Bombe durch eine Atomspaltungs- bombe erzeugt werden. Im Stellarator will man diese Temperaturen durch Schockwel- len erreichen, die gegen ein in einer Röhre konzentriertes Gas gerichtet werden. Starke Magneten sollen das Gas so im Zentrum der Röhre konzentrieren, daß es bei Erreichen von Sonnentemperaturen nicht die Wände der Versuchsanlage erreicht. Das Gas soll durch das starke magnetische Feld so lange kestgehalten werden, als zur Einleitung des Verschmelzungsprozesses notwendig ist. Auf die Frage, welche Macht in dem dra- matischen Wettrennen um die Erschließung der größten Energiequelle der Erde und des ganzen Kosmos' an der Spitze liegt, sagte der Admiral:„Ich kann nur nach meiner be- sten Ueberzeugung, aber nicht auf Grund meiner Kenntnis der Dinge sagen, daß wir vor der Sowjetunion liegen.“ Sowohl die Amerikaner als auch die so- wjetischen Wissenschaftler haben zwei Wege beschritten, um die Kernfusionsenergie zu bändigen. Einmal durch Erzielung höchster Temperaturen, und zum zweiten durch Ein- schaltung eines„Katalysators“, der eine Kernverschmelzung auch bei normalen Tem- peraturen ermöglicht(hierzu unseren Arti- kel auf dieser Seite„Wichtige Entdeckung einem Zufall zu verdanken“). An dem„Rennen“ nach dem ehrgeizig- sten Ziel der Atomwissenschaft, der Zäh- mung des Prozesses der Verschmelzung leichter Elemente zu Helium, ist neben den USA, der Sowjetunion, Großbritannien, In- dien, Frankreich und Kanada neuerdings auch die Deutsche Bundesrepublik beteiligt. An zwei Stellen zugleich— in Göttingen und Hamburg— sind anscheinend die theoreti- schen Grundlagen für den Fusionsprozeß und seine Kontrolle soweit geklärt, daß bald mit praktischen Versuchen begonnen werden kann. In Göttingen sind die Vorarbeiten unter der Leitung von Professor Werner Heisen- berg geleistet worden, in Hamburg von einer Forschergruppe, die sich vor allem um die „Studiengesellschaft für Kernenergie- Ver- wertung in Schiffahrt und Industrie“ gebil- det hat. Auch hier bieten sich bisher zwei Wege an, um die Kerne des Wasserstoffs un- ter Freiwerden gewaltiger Energiemengen zu verschmelzen: Erstens die heiße Um- Wandlung, d. h. die Erreichung von Sonnen- temperaturen von mehreren Millionen Grad, bei der die gegenseitige Abstoßungskraft zweier Wasserstoffkerne überwunden und der Fusionsprozeß in Gang gesetzt werden kann;: zweitens die Verschmelzung auf„kal- tem Weg“ mit Hilfe der My-Mesonen. Es hat den Anschein, als konzentrierten sich die Anstrengungen der Deutschen auf den ersten Weg. Der zweite ist ihnen ver- schlossen, da My-Mesonen nur in sehr kost- spieligen Atom-Beschleunigern hergestellt werden können, über die die deutschen For- scher noch nicht verfügen. In Hamburg will man die für den ersten Weg notwendigen enormen Temperaturen durch eine Methode erreichen, die der Ge- schäftsführer der„Studiengesellschaft“, Dr. Diebner, schon im Krieg erfolgreich an- wandte, als er die Hafthohlladung als Pan- zerbekämpfungswaffe entwickelte. Es ist daran gedacht, in einer Stahlkugel eine Ex- plosion so stattfinden zu lassen, daß sich Ex- plosionswirkung mit Hitze und Druckwelle auf das Deuterium(schwerer Wasserstoff) im Kugelmittelpunkt konzentrieren. Bei diesem„Rennen“ hat sich— auch durch das deutsche Beispiel wieder bestätigt — gezeigt, daß die Wissenschaft unweigerlich immer mehr zum Eigentum aller Kultur- nationen wird, daß gerade in äußersten Grenzbereichen nur alle zusammen die Wahrheit suchen können, und daß als Kon- sequenz die eine oder andere Nation besten- fals hoffen kann, eine Zeitlang um eine Na- senlänge voraus zu sein, nur um diesen win. zigen Vorsprung im nächsten Augenblick wiede zu verlieren. Auch in den USA gehen die Schätzungen dahin, daß eine industrielle Auswertung des Fusionsprozesses erst in den Sechzigerjahren denkbar ist. Wichtige Entdeckung einem Zufall zu verdanken Die„kalte Sonne“/ Katalytische Kernverschmelzung/ Schweres Teilchen mit Lebensdauer von 20 Minuten gesucht Am 20. Februar 1957 teilte der Sender Moskau in einer deutschsprachigen Sendung mit, es sei sowjetischen Wissenschaftlern ge- lungen, Wasserstoff bei„normalen“ Tempe- raturen(also ohne die bisherigen notwen- digen Temperaturen von mehreren Millionen Grad) in Helium umzuwandeln. Experimente im sowjetischen Institut für Kernphysik seien erfolgreich verlaufen. Bei dieser Um- wandlung sollen Mesonen, Elementarteilchen, die zweihundertmal schwerer sind als Elek- tronen, eine entscheidende Rolle spielen. Kurz vorher, auf einer Tagung der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft in Monterey(Kalifornien), berichteten wis- senschaftliche Mitarbeiter der Universität Kalifornien ausführlich von der Endeckung einer Kernreaktion, die ebenso wie die Kern- spaltung und die Kernverschmelzung große Energiemengen freisetzt. Im Gegensatz zu den beiden genannten Prozessen jedoch sind bei der„katalytischen Reaktion“, wie Dr. Luis W. Alvarez, der Leiter der Arbeits- gruppe, diesen Prozeß nennt, weder Uran beziehungsweise andere spaltbare Stoffe noch extrem hohe Temperaturen wie etwa bei der thermonuklearen Verschmelzung des Wasser- Stoffs erforderlich. Der Reaktion, die vorerst nur in Labo- ratorien mit äußerst starken Partikelbe- schleunigern ausgeführt werden kann, liegt die Tatsache zu Grunde, daß ein sogenann- ter My-Meson, ein negatives Elementarteil- chen, den Kern eines Atoms schweren Was- serstoffs mit dem eines Atoms gewöhnlichen Wasserstoffs zu einem Heliumatom zu ver- schmelzen vermag. Dabei wird ein Teil der Masse der beiden Wasserstoffkerne in Ener- gie umgewandelt,. Im Grunde ist dies ein ahnlicher Vorgang wie bei der Wasserstoff- bombenexplosion, aber mit dem großen Unterschied, daß die Temperatur, bei der sich die Reaktion vollzieht, keine Rolle spielt. So hatte beispielsweise der verflüs- sigte Wassertoff, nämlich das Medium, in dem Dr. Alvarez die Reaktion ablaufen lie- gen, eine Temperatur von minus 240 Grad Celsius. Die Endeckung selbst verdanken die Wissenschaftler einem Zufall. In eine soge- nannte Blasenkammer, in der ebenso wie in der Wilsonschen Nebelkammer die Flug- bahnen von Atompartikeln sichtbar gemacht und sogar photographiert werden können, wurden energiestarke Teilchen aus dem Bevatron, einem riesigen Partikelbeschleuni- ger, eingestrahlt. Bei der Beobachtung des Experimentablaufs stellten die Physiker nun in einigen Bahnspuren Lücken fest, deren Auftreten zunächst verblüffte. Man erklärte dies dann aber damit, daß bei einzelnen Atomen an Stelle des negativen Elektrons ein negatives, mehr als 200 mal schwereres My-Meson, das in Zyklotronen und anderen kostspieligen Beschleunigungsmaschinen er- zeugt werden kann und nur höchst selten auch bei der Untersuchung kosmischer Strah- len gefunden wird, um den Atomkern kreist. Mit diesem bildet es ein sogenanntes Meso- Atom; dieses ist im Vergleich zu dem ge- wöhnlichen Atom so winzig, daß es bei einer Kollision dessen Elektronenhülle ohne wei- WIIId teres durchdringen und mit dem Atomkern verschmelzen kann. Verbindet sich nun beispielsweise ein Proton(Atomkern des gewöhnlichen Wasser- stoffs) durch die katalytische Wirkung eines solchen My-Mesons mit einem Deuteron (Kern des schweren Wasserstoffs), so ent- steht eine Abart des Elementes Helium— Helium-3— unter Abgabe einer Energie von 5,4 Millionen Elektronenvolt. Das My-Meson wird dabei nicht verbraucht, sondern kann sich mit einem anderen Deuteron verbinden, das wiederum mit einem Proton verschmilzt und erneut ein My-Meson mit 5, 4 MeV Ener- gie freisetzt. Es kann also eine Art Ketten- reaktion der Keruverschmelzung ausgelöst werden, wenn genügend My-Mesonen an dieser Reaktion beteiligt werden. Aber hierin liegt die große Schwierig- keit, die vorläufig eine technische Nutzbar- machung des neuentdeckten Prozesses ver- bietet. Wie Dr. Alvaraz berichtete, stammte die im Verlauf eines Experiments erzeugte Energie von der Fusion ganz vereinzelter Wasserstoffatome. Und zwar waren es nur So viel, daß der Vorgang mit außerordent- lich empfindlichen Meß geräten gerade noch registriert werden konnte. Um aber verwert- bare Energie zu erzeugen, müßten minde- stens hundermillionenmal mehr My-Mesonen wirksam sein als bei diesem Versuch. Hin- zu kommt noch, daß die My-Mesonen außer- ordentlich kurzlebig sind und schon nach ein bis zwei Millionstel Sekunden wieder zerfallen. Die Lösung dieses Problems sieht Dr. Al- varez darin, an Stelle des My-Meson ein anderes, ähnlich schweres Teilchen als Kata- lysator zu finden, das jedoch eine„Lebens- dauer“ von etwa 20 Minuten haben müßte. Es könnte in dieser Zeit Millionen von Reak- tionen auslösen und damit genügend Energie freisetzen, die für den Betrieb elektrischer Generatoren, Motoren und anderer schwerer Maschinen verwertbar wäre. Daß es ein solches Teilchen geben muß, wurde an Hand von Untersuchungen an kosmischen Strahlen bereits festgestellt— aber man hat es noch nicht erntdeckt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wechselnd bewölkt mit zunehmenden Aufheiterungen, nur anfangs noch örtlich Schauer. Später überwiegend trocken, allmählich etwas wär mer. Mittagstemperaturen bis über 15 Grad, nachts frostfrei. Schwach windig. Sonnenaufgang: 5.58 Uhr. Sonnenuntergang: 19.01 Uhr. 20 fo J%% 0 5101s . . Haporondo . 1 Vorhersage-Karte För uu. SZ 2 Uhr. 0 6 2 2— i 2 gelgtod 1025 O windstill 0 Nordwind OA Ostind wolkenlos 10 Km/h 20 KI heiter halb bedeckt Sud wind e wWestwine 3O KI 40 Km h wolkig bedeckt WARM FRONT KALT FRONT am Soden ni der Hehe AAA. K orL SON — warme(ate Luftströmung Schaber Z Gewitter 9Niesein * Schnee Regen Nebel N, Niederschlagsgebiet Cuttdruck in Milſibar. Temp. id C Grad H AnHoch- 7 Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 3. April Rhein: Maxau 448(1), Mannheim 314 (=I), Worms 236(8), Caub 246(16). Neckar: Plochingen 125(-=), Gundelsheim 171(19), Mannheim 318(3). Der Prozeß Adams Der Richter im Londoner Mordprozeß gegen den englischen Arzt Dr. Adams, Sir Patrick Arthur Devlin, lehnte einen Antrag der Verteidigung ab, die Mordanklage fallen zu lassen. Chefverteidiger Lawrence hatte diesen Antrag am Mittwochvormittag mit dem Hinweis gestellt, es sei der Anklagever- tretung nicht gelungen nachzuweisen, daß Dr. Adams im Jahre 1950 die Witwe Morrell durch allzu starke Rauschgiftinjektionen er- mordet habe. Sir Arthur Devlin entschied jedoch, die Entscheidung über den Fall solle den Geschworenen vorbehalten bleiben. Damit scheinen alle Aussichten auf eine vorzeitige Beendigung des Prozesses gegen Dr. Adams zunichte zu sein. Der Richter wies in seiner Ablehnung des Antrages darauf hin, daß er an Fragen rühre, die von Rechts wegen nur durch die Jury ent- schieden werden dürften. Der Antrag der Verteidigung war erfolgt, nachdem am Dienstag auch der zweite medizinische Gut- achter der Anklage, Dr. Ashby, im Kreuz- verhör des Verteidigers hatte zugeben müs- sen, daß die Möglichkeit eines natürlichen Todes der 81 jährigen Witwe Morrell, die an Arterienverkalkung litt, nicht ausgeschlossen sei. Verteidiger Lawrence hatte erklärt, die Anklagebehörde habe kein Beweismaterial vorgelegt, das eine Fortführung des Ver- fahrens gegen Adams rechtfertigen könne. Statt einen Mordfall zu beweisen, habe die Anklage nur„obskure Andeutung einer sol- chen Möglichkeit“ gemacht. Nach der Ablehnung seines Antrags, des- sen Annahme eine Einstellung des Ver- fahrens gegen Dr. Adams bedeutet hätte, wird Chefverteidiger Lawrence, einer der brillantesten britischen Anwälte, nun die Zeugen der Verteidigung zur Vernehmung aufrufen. Europäer Europarat geht ins neunte Jahr Die Beratende Versammlung des Europa- rats in Straßburg tritt vom 29. April bis 4. Mai zum ersten Teil ihrer neunten ordent- lichen Sitzungsperiode zusammen. Ihr folgt die Versammlung der Westeuropäischen Union(WEU) vom 6. bis 8. Mai, ebenfalls in Straßburg. Schuman: Europäische Regierung wird kommen Ein gemeinsames Exekutivorgan für alle schon bestehenden europäischen Einrichtun- gen forderte der ehemalige französische Außenminister Robert Schuman in einer Kundgebung der Schweizer Europa-Union in Basel. Schuman erklärte, er sei davon über- zeugt, daß früher oder später eine euro- Päische Regierung kommen werde, die von einem frei gewählten überstaatlichen Parla- ment zu kontrollieren sei. Wollvereinigung erörtert Probleme des europäischen Marktes will die Internationale Wollvereinigung vom 27. Mai bis 1. Juni in Cannes beraten. Die Konferenz behandelt unter anderem auch neue wissenschaftliche Forschungsergebnisse für Wolle und internationale Lieferbedin- Sungen. Europa- Initiative für Wohnungsbau Der im vergangenen Jahr errichtete Europäische Sonderfonds für Flüchtlinge und Bevölkerungsüberschuß hat mit der Verwirklichung seiner ersten Projekte be- Sonnen. Als vordringliche Aufgabe wird der Wohnungsbau angesehen. Der Fonds ge- währt Italien, Westdeutschland, Griechen- am Werk jand und der Türkei für Kreditgesuche zu- nächst eine Priorität, die möglicherweise auch auf Oesterreich ausgedehnt wird. Italien hat die Unterstützung des Woh- nungsbaues vor allem zu Gunsten seiner in verschiedenen französischen Gebieten be- reits arbeitenden Staatsangehörigen durch den Fonds erhalten. Italienische Arbeiter in Forbach an der französisch- deutschen Grenze können als sogenannte„Kastors“, also unter Einsatz ihrer eigenen Arbeits- kraft, 20 Wohnungen errichten. 90 Prozent der erforderlichen flüssigen Mittel stellt der französische„Crédit Foncier“ zur Verfü- gung, 10 Prozent der Europäische Fonds. Aehnliche Projekte sind in einer anderen lothringischen Stadt geplant, ferner in den Alpen und im Bezirk von Paris. Aus der Bundesrepublik liegen dem Fonds zwei Anträge vor. Der erste betrifft die Beteiligung an der Finanzierung einer neuen Gartenstadt bei Karlsruhe zur Unter- bringung von Ostflüchtlingen. Der Zuschuß des Fonds soll 25 Prozent der Baukosten und insgesamt 1,2 Mill. DM betragen, die voraussichtlich von Schweizer Banken zu einem günstigen Zinssatz zur Verfügung ge- stellt werden. Die Anlagen des Fonds sol- len in höchstens 15 Jahren amortisiert sein. Ein zhnlicher Plan ist für Hamburg vorge- sehen. „Konkurrenzfähig nur durch Gemeinsamen Markt“ Nur durch den Gemeinsamen Markt und die vorgesehene Freihandelszone kann im europzischen Raum ein Wirtschaftsgebiet entstehen, das in der Großraumwirtschaft unserer Zeit konkurrenzfähig ist. Diese Mei- nung vertrat der CDU-Bundestagsabgeord- nete Dr. Paul Leverkühn, Vorsitzender der Europa-Union und Präsident des Institutes kür Asienkunde in Hamburg, in einer CDU- Versammlung in Celle. Er halte es für ver- fehlt, bei den vorsichtigen Fristen der An- laufzeit von Opfern zu sprechen, die die deutsche Wirtschaft durch den Gemeinsamen Markt zu bringen habe. Eine Volkswirt- schaft, die von 1948 bis 1957 Erfolge erzielt habe wie die deutsche, könne sich ohne Schwierigkeiten dem europäischen Wirt- schaftsraum einfügen. Mit Hilfe des Grünen Plans werde das auch der Landwirtschaft möglich sein. Milchpreis und verbrauch gestiegen Der Verband der Europäischen Landwirt- schaft(CEA) hat auf Grund von Berechnun- gen der„Preisberichtsstelle des Schweize- rischen Bauernverbandes“ eine Uebersicht über die Milchpreisentwicklung in Europa zwischen 1955 und 1956 herausgegeben. Da- hach ist der Milchpreis in dieser Zeit nur in Frankreich konstant geblieben. Um fast ein Drittel stieg er in Finnland, ebenfalls stark in Norwegen und Westdeutschland. Trotz der Preiserhöhungen wird in Westeuropa mehr Milch getrunken als vor dem Kriege. Durch- schnittlich sind damals 104 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung getrunken worden, 1954/55 116 Kilogramm. Nur in der Bundes- republik, Oesterreich, Dänemark und Schwe- den ist der Verbrauch gesunken. Am stärk- sten zugenommen hat er in Norwegen um 58 Kilogramm, gefolgt von England mit 47 sowie Holland und Belgien mit je 24 Kilo- gramm. Interessant ist die Feststellung, daß die meiste Milch in nordischen Ländern ge- trunken wird, die wenigste indLadwGbmf! trunken wird, die kleinste Menge in Frank- reich. Bessere Arbeitsteilung vordringlich Europas Land maschinenbau zu zersplittert/ Ergebnisse der Pariser Messe Die internationale Landwirtschaftsaus- stellung, die Anfang März in Paris abgehal- ten wurde, hat in mancher Beziehung ein beachtliches Ereignis aufgewiesen. Sie überraschte zunächst durch ihren stets wach- senden Umfang, der die wirtschaftliche Be- deutung der Bauernbetriebe nicht nur für Frankreich unterstreicht. Bei der zunehmen- den Modernisierung, die in allen europäi- schen Ländern gefördert wird, erhöht sich die Aufnahmefähigkeit der Landwirtschaft für industrielle Erzeugnisse jeder Art be- trächtlich, nicht nur für Ackerschlepper und Maschinen, auch für FHaushaltsapparate, Kleinmotoren und sogar Luxuswaren. Ein weiteres Bedeutsames Merkmal der Pariser Ausstellung ist die umfassende inter- nationale Beteiligung. Es gibt wohl in der Welt keine zweite leudwirtschaftliche Ma- schinenmesse dieser Art. Alle Erzeuger, die auf Ausfuhr Wert legen, treffen sich jähr- lich einmal in der französischen Hauptstadt. Sehr eindrucksvoll zeigten sich diesmal neben anderen die Stände von Porsche, Deutz und Hanomag. Auch der Einfluß ame- rikanischer Firmen wächst. Wiederum fiel es auf, wie stark die Zer- splitterung der Erzeugerfirmen für land- wirtschaftliche Maschinen noch ist. Das gilt nicht nur für Frankreich, genauso für das Ausland, das mit einer Ueberzahl von Mo- dellen vertreten war. Es ist mehr als frag- lich, ob sich dieser Zustand auf die Dauer aufrechterhalten läßt. vor allem angesichts der jenseits des Ozeans gegebenen starken Konzentration. Mit der Verwirklichung des Gemeinsa- men Marktes wäre gerage für landwirt- schaftliche Maschinen eine bessere euroogi- sche Arbeitsteilung mit Spezialisierungs- oder Konzentrationsabkommen sehr erstre- benswert und nützlich. Erste Beispiele für den Willen zur Koordinierung liegen bereits vor. Die Zusammenarbeit der Acker- schlepperabteilung der Renault- Werke mit einer deutschen Dieselmotorenfabrik hat schon zu sehr befriedigenden Ergebnissen geführt. Auf diesem Wege sollte man fort- schreiten, um den Zulieferbetrieben der Landwirtschaft ihre Wettbewerbskraft zu erhalten und weiter auszubauen. Zivilluftfahrt geht vorerst den anderen Weg Die bisherigen Versuche privater Flug- Gesellschaften und des Europarats, eine wirtschaftliche Koordinierung der euro- päischen Zivilluftfahrt zu erreichen, müssen bis auf weiteres als gescheitert gelten. Die- sem Gedanken lag der Wunsch zugrunde, beim Uebergang zu Düsentransportflugzeu- gen ein gemeinsames europäisches Aus- rüstungsprogramm aufzustellen, in den USA größere Serien zu bestellen und gleichzeitig das in Europa verwendete Flugmaterial mehr zu vereinheitlichen. Auf diese Weise hätte man beträchtliche Einsparungen erzie- len können. Deshalb wurde die Schaffung einer europäischen Finanzierungsgesellschaft für Flugmaterial nach dem Muster der für die Eisenbahn gegründeten EUROFIMA er- wogen. Ein erster Sachverständigenbericht hatte als Sofortmaßnahme die Errichtung einer europäischen Transportflugzeugfabrik empfohlen. Aber alle Anregungen blieben ohne prak- tische Folgen. f N N 0 1 N ö Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 4. April 1957/ Nr. 8 Ein Sieg für den Kurpfalzgedanken: Die Schönste kam aus Schifferstadt Wahl der„Miß Mannheim 1957“ im Musensaal war eine vergnügliche Veranstaltung Der Kurpfalzgedanke hat wieder einen Sieg errungen:„Mig Mannheim 1957“ heißt Barbara Thomas und kommt vom andern Rheinufer, aus Schifferstadt. Vom Publikum des ausverkauften Musensaales wurde sie am Dienstagabend gewählt. Es war allerdings ein artes Rennen: Die Siegerin hatte nur 16 Stimmen Vorsprung vor ihrer Konkur- rentin Ursula Hörrle, die zwar in Mannheim arbeitet, aber auch in Ludwigshafen Wohnt. Erst auf dem dritten Platz landete eine waschechte Mannkeimerin. Die fünf ersten Siegerinnen wurden reich beschenkt, die Zuschauer im Saal vorzüglich unter- halten— alle hatten ihr Miß-Vergnügen. Ein langer, mit Schweinwerfern an- gestrahlter Laufsteg teilte den Musensaal in Zwei Hälften. Links und rechts saß an weiß gedeckten Tischen eine festlich gekleidete Gesellschaft. Sektkübel blinkten und Pfropfen knallten. Die Misswahlen haben ein Stamm- publikum aus allen Bevölkerungskreisen ge- funden. Natürlich sind die Fachleute der Modebranche, Make-up- und FHaarkünstler Vertreten, die sich gern einmal etwas vor- machen lassen; Verwandte und Bekannte der Anwärterinnen, aber auch viele Leute— vom Bankkaufmann bis zum Kriminal- hauptkommissar— die Spaß und Unterhal- tung haben wollten. „Erster Durchgang“— so heißt in der Miss-Sprache der erste Auftritt in dem die Kandidatinnen über den Laufsteg paradieren müssen. Aus etwa 40 Bewerberinnen hatte die Jury zuvor zehn Mädchen herausgesucht. Sie waren kaum wiederzuerkennen, als sie jetzt ins Rampenlicht traten. Am Tag zuvor in unscheinbarer Alltagskleidung, erschienen sie jetzt auf dem Laufsteg in ausgesuchten Abendkleidern eines großen Berliner Mode- hauses und die Köpfchen von Friseur Fritz Kirschner(Mannheim) und der Chef- kosmetikerin Pollack von Margret Astor mit viel Geschick zurechtmodelliert. Es ist nicht leicht, den Bann der Steifheit zu brechen: Unten im Saal ein Publikum, das für sein Geld unterhalten werden möchte, oben auf der Bühne junge Mädchen, die zum größtenteil zum erstenmal vor soviel Men- schen stehen. Wie ein kleines Kücken stand eines von ihnen in den Garderoben hinter der Bühne und umklammerte eine Stuhl- jehne, weil seine Hände vor Aufregung zit- terten. Aber dann, auf der Bühne, ging es dann doch gut. Zu jeder Miss gehört eben auch ein bißchen Mut, sozusagen„Mig Wit Aber noch etwas gehört zum ersten Durch- gang: In einem kleinen Frage- und Antwort- Spiel sollten die Bewerberinnen dem Publikum zeigen, daß sie auch etwas„aëẽf der Platte“ haben. Der routinierte Miss-Conferencier Hanns-Dietrich von Seydlitz würzte diese Unterhaltung mit launigen Geistesblitzen. Dann konnte wirklich niemand mehr„miß- gelaunt“ sein. Manche Fragen an die Kandidatinnen waren höchst aufschlußreich. Von Seydlitz: „Welches ist die deutsche Bundeshymne?“ Antwort:„Deutschland, Deutschland über alles!“ Von Seydlitz:„Da müssen wir noch zwei, drei Jahre warten; jetzt sind wir erst bei der dritten Strophe.“ Nach der amerika- nischen Nationalhymne befragt, kam die Antwort schnell:„Vankee-Poodle“. Von Seydlitz:„Wer war Pluto?“ Antwort:„Das ist doch der Hund aus dem Film Susi und Strolch!“ Von Seydlitz:„Haben Sie schon mal etwas von Gandhi gehört? Antwort:„Ja, der hat doch Fastenkuren gemacht!“ Dazwi- schen gab Seylitz seine Spässe zum Besten: „Haben Sie auch einen Fernsehapparat? Heutzutage haben so viele Leute Matt- scheide“ Kindliches Gestaltungsvermögen in Schönau Zeichen-, Werk- und Handarbeitsausstellung aus drei Schulen Ein Zigeunerwagen rast durch die vom Gewitter grell durchzuckte Nacht; in ein- töniger Winterlandschaft ducken sich zwei Raben auf kahlem Geäst; durch das Dunkel der Martinsnacht tragen Kinder ihre Later- nen: Das sind Bilder, die neben vielen an- dern, in einer Zeichen-, Werk- und Hand- arbeitssausstellung der drei Schönauer Termine Fhora: 4. April, 20 Uhr, O 7, 5, Schallplatten- abend:„Schöne Stimmen“ Kameradschaft ehemaliger 119er: 4. April, 20 Uhr, Lokal„Zwischenakt“, Generalversamm- lung. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge: 4. April, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zim- mer 5, Sprechstunde für Sowietzonenflüchtlinge. Freireligiöse Landesgemeinde Baden: Am 4. April, 20 Uhr, L 10, 4-6, Frau Dr. Schlöter- mann über das Thema:„Haben wir Freireli- giösen ein Recht, Ostern zu feiern?“. CDU Mannheim-Stadt: 4. April, die Sprech- stunde des Vertriebenenausschusses fällt aus. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 4. April, 17.45 bis 19.30 Uhr, Institut E 2, Dr. Brauch: Vorbereitungen für die zweite Lehrer- prüfung.— Gleicher Tag, gleicher Ort, 16 bis 18 Uhr: Professor Böhmann, Konrektor Schlick: Neuzugänge an Bild und Film. Club Graf Folke Bernadotte: 4 April, 20 Uhr, Clubheim, D 4, 15, Unterhaltungsabend im Internationalen Kreis. VDI. Nordbadisch- Pfälzischer Bezirk: Am 4. April, 17.30 Uhr, Saal 39 der Gewerbeschule I, 6, Jahres versammlung. Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau: 4. April, 20 Uhr, Lokal Flörsch, Monatsversammlung. Arbeitskreis Film und Jugend: 4. April, 18.15 Uhr im Rex- Filmtheater, 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen:„Berliner Ballade“. Badisch- Pfälzischer Luftfahrtverein: 4. April, 20 Uhr, Eichbaum-Stammhaus, Monatsversamm- lung mit Lichtbildervortrag. Abendakademie Mannheim: 4. April, 20 Uhr, Saal der Industrie- und Handelskammer, Vor- trag von Prof. Bindoff über:„Die wirtschaft- liche Stellung Großbritanniens heute“. Wir gratulieren! Ludwig Strobel, Mannbeim- Rheinau, Relaistraße 65, vollendet das 85. Le- bensjahr. Juliane Czaja, Mannheim, Lang- straße 39, begeht den 80. Geburtstag. Eva Kreß, Mannheim-Waldhof, Sylter Weg 11, wird 75, und Wilhelm Hausch, Mannheim, H 1, 1, wird 71 Jahre alt. Philipp Back, Mannheim-Feuden- heim, Hauptstraße 26, wird 60 Jahre alt. 7 Schulen über das Wochenende gezeigt wur- den. Darunter befanden sich Aquarelle von packender Intensität der Aussage und dich- tem Stimmungsgehalt. Wo auch die Form- sicherheit noch fehlt und die Gesetze der Perspektive noch nicht erfaßt sind, da drük- ken die Farben das innere Fühlen des Kindes aus: Die trostlose Trauer des Be- gräbniszuges, den Jubel der Jahrmarkts- nacht, das Visionäre einer Wolkenkratzer- landschaft. Die Ausstellung, die erstmals in Schönau gezeigt wurde, war, viergestaffelt, in einem Treppenhaus der Kerschensteiner- Schule untergebracht. Das war eine gerade- zu ideale Lösung, die die Spannung des Räumlichen abwechslungsreich nutzen konnte. 4 5 Phantastisch bunte Masken, Hampelmän- ner, handbedruckte sackleinene Wandbe- hänge waren am grünen Schutzgitter der Treppe aufgehängt. Im hellen Licht der vorspringenden Glaswände zeigten sich die fleißigen Ergebnisse des Handarbeits- unterriehts vom Buchzeichen und ge- häkelten Topflappen bis zur feinen Kreuz- stichstickerei der Leinenbluse und zun selbstgenähten verzierten Nachthemd. Fein- ste Faltschnitte klebten an den Fenstern. Viele Werkarbeiten der Jungen stan- den im Dienst der Sachkunde: Planwagen der Völkerwanderungszeit, Wagenburg und Zugbrücke, der Limes mit Wachturm und Palisadenzaun. Die ausgestellten Arbeiten, darunter auch Tonvasen, Knetflguren und Glasmosaik- Arbeiten, bezeugten das aus innerem Reich- tum kommende Gestaltungsvermögen des Kindes. ak Kirchenmusik a m Passionssonntag Der Cäcilienchor der Liebfrauenkirche veranstaltet am 7. April um 19.30 Uhr in der Liebfrauenkirche eine Kirchenmusik zum Passionssonntag. Der Chor, Elfriede Leingang(Sopran) und Fr. Schröder(Tenor) werden unter Leitung von Organist Hans Eggstein den„Kreuzweg“ von Hermann Si- mon nach Gedichten von Ruth Schumann singen. Die Ansprache wird Rektor Konrad Haug halten. 0 5 Reisen wird zur Erholung im, President“ Pribatsalon: Sie genießen luæuriõse Gerdumigłeit, viele eingebaute An- nehmlichikeiten und den aufmerksamen Service der PAA Manchmal erhielt er aber auch recht schlagfertige Antworten, die ihn nicht wenig verblüfften. Ein Mädchen, das schon acht Jahre im Mannheimer Bachchor singt, wußte, was eine„Etude“ ist und ging nicht in die Falle. als Seydlitz fragte, wann Chopin die Solitüde bei Stuttgart komponiert habe. Auf die offenbar von Steinbeck(„Of Mice and Men“) inspirierte Frage, vor was sie sich mehr fürchte, vor Mäusen oder Männern, antwortete sie:„Vor beiden, wenn's dunkel ist.“ Begründung:„Mäuse kribbeln so. „Wissen Sie, was ein Geigerzähler ist? Ist es der Mann, der aufpaßt, ob das Orchester vollzählig ist? Haben Sie schon einmal etwas von dem Hundepalast— dem„Doggenpalast in Venedig gehört?“ Schon bei diesem ersten Durchgang kristallisierten sich die beiden Spitzen- kandidatinnen heraus: Barbara Thomas. die schwarzhaarige, 1.80 Meter große, 18jährige Arzttochter aus Schifferstadt, und die 18jäh- rige, blonde Ursula Hörrle. Dieses reizende Mädchen aus Ludwigshafen, das in einer Mannheimer Getreideimport-Firma arbeitet, erwarb sich besonders viel Sympathien, als es„Que sera“ mit wohlklingender Stimme Sang und als Getreideimport-Sekretärin das Gerstenkorn im Auge treffsicher als„Weg- schisser“ definierte. Zweiter Durchgang: Der ganze Strauß mehr oder minder hübscher Mädchen in modischen Shorts und Pullovern, Die Schif- ferstädterin— vorher mit strengem Kno- ten— trug jetzt ihr Haar offen, und der Beifall nahm für geübte Ohren das Wahl- ergebnis vorweg.(Mario Tuala sang.) Die Mädchen zeigten sich nochmals in hübschen deutschen Landestrachten und unterhielten so das Publikum, bis die Jury, bestehend aus Frau Edith Krüger-Pott, dem Schriftsteller Fritz Nötzold, dem Vizepräsidenten des Ein- zelhandelsverbandes Karl Katten, dem Opal- Pressechef Fritz Weidemann und einem Reporter des„Mannheimer Morgen“— die Stimmzettel ausgezählt hatte. Interessant auch diese Seite der Veranstaltung hinter den Kulissen kennenzulernen, weil es all- jährlich mit der Wahl Unzufriedene gibt, die „Schiebungsgerüchte“ verbreiten. Es ging Alles ganz korrekt, die Zählung wurde durch ein Protokoll mit den Unterschriften aller Jury- Mitglieder besiegelt. Die Stimmzettel werden zur Nachprüfung in Hamburg auf- bewahrt. Glanzvoller Abschluß ohne„Mig-Klang“: Vorhang auf, Barbara Thomas mit der „Miss-Mannheim“-Schärpe über dem Bade- anzug auf dem Opal-Thron, umgeben von ihren fünf„Kolleginnen“: Ursula Hörrle, Helga Trummer, Inge Löhnert und Christa Vogel. Nach„Miß-Brauch“ reich beschenkt, zogen sie von dannen, erfreut über ihren „Miß-Erfolg“ und ihr„Mißg- Geschick! Mac 8 Mig Mannheim 19 D — 8 ee rbara Thomas(Mitte) aus Schifferstadt Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: In Bauhütte eingekleidet Ausreißer kamen nicht weit Gegen 3.50 Uhr kontrollierte eine Funk- streife einen Motorradfahrer, der sich nicht ausweisen konnte und auch über die Her- kunft seines Fahrzeuges widersprechende Angaben machte. Wegen Diebstahlverdachts wurde er deshalb festgenommen. Bei nähe- rer Ueberprüfung ergab sich, daß der Fest- genommene mit einem anderen jungen Mann aus der Psychiatrischen Klinik Heidelberg ausgerissen war. Die beiden hatten in Hei- delberg eine Bauhütte aufgebrochen und sich mit den vorgefundenen Kleidungsstücken eingekleidet, um nicht erkannt zu werden. Das Motorrad hatten sie in Seckenheim ge- „Ein Inspektor kommt“ zur Oberprima Liselotte-Unterprima führte Priestleys Stück zweimal auf Die Unterprimanerin Mischi Thomas zündete sich eine dicke Zigarre an. Die Klassenlehrerin schaute wohlgefällig zu, wie das Mädchen gewaltige Schwaden in die Luft paffte. Mischi stak in einem dunklen Herrenanzug, saß an einem Plüsch- und- Pleureusen-Stil-Tisch und blickte auf ihre Familie. Sie spielte Artur Birling, den kontaktlosen Fabrikbesitzer in John B. Priestleys berühmtem Bühnenstück„Ein In- Spektor kommt“. Es ist ein lieber Brauch aller Unterpri- men geworden, für die scheidenden Oberpri- men des Liselotte- Gymnasiums ein Schau- spiel aufzuführen. Vor zwei Jahren war es „Leonce und Lena“ von Büchmer, vergange- nes Jahr ein Laienstück und jetzt gar das anspruchsvolle Priestley-Stück. Die jungen Damen der Unterprima hatten versucht, eine niveauvolle Aufführung zu präsentieren, Was ihnen auch gelang. Dem Bühnenbild (Karin Claß, Uta Piper, Edith Tielsch) sah man nicht an, daß es aus allen möglichen Not- requisiten zusammengestellt worden war. Die stocksteife Familienatmosphäre in Eng- land von 1912 kam naturgetreu in der Turn- halle der Elisabethschule zur Wirkung. Helga Großmann und Dorothee Gremm teilten sich in die Regie der Aufführung. Sie hatten das Stück stark verkürzt inszeniert land- USA. Dank der beschränkten Platzzahl des angemessenen Zuschlag erhältlich. Nur PAA bietet den luxuriösen, President“ 1. Klasse- Dienst im riesigen Zweideck · Super: Stratocruiser: Täglich Deutsch- & Der Super · Stratocruiser ist mit 14000 PS das größte und stärkste Flugzeug im Flugdienst Deutschland- USA. President. I. Klasse- Dienstes kann sich jeder Fluggast viel Bewegung ver- schaffen: breite Gänge, sehr weiter Abstand von Sessel zu Sessel. Weiche Betten und Priuatsalons sind gegen Buchung durch ihr Reisebüro ader durch DiE ERFAHRENSTE FtUSS ESELLSCHAFT OERWEUT und die Akzente sorgsam verteilt, So bekam jede junge Dame des Ensembles„ihren“ Auf- tritt. Und über dem intensiven Spiel der Unterprimanerinnen vergaß das Auditorium bald, über die Perücken und die hellen So- Pran- Männerstimmen zu lächeln. Daß trotz- dem mitunter hörbar gekichert wurde, mag mehr an den bekannten Gesichtern der Mit- schülerinnen als an der Interpretation ge- legen haben.) Sprachlich nahezu perfekt trat Helga Wolf als Sybil Birling(die Mutter) auf. Ihre hochnasige Mimik war einer Schauspielschü- lerin würdig. Sehr profiliert sprach auch A. von Mühlenfels, die Tochter des Mannhei- mer Oberstaatsanwalts. Marianne Schmitz — ihre ältere Schwester hatte vor zwei Jah- ren mit großem Erfolg die Lena in Büchners Stück dargestellt— als Sohn Eric Birling spielte hübsch blasiert, Jutta Westhoven als versnobter Adligensohn, Susanne Lichten- stein als Hausmädchen und Gunda Redlich als eiskalter Inspektor Goole gaben sich red- lich Mühe, und im Souffleurkasten mühte sich Edith Tielsch, nicht gehört zu werden. Es wäre schade, wern das Stück nach zweimaliger Aufführung ohne Wiederholung bliebe. Vielleicht verstehen sich ernsthafte Jugendorganisationen dazu, die jungen Damen für weitere Interpretationen zu ge- winnen. H-e stohlen. Der zweite Beteiligte hatte vor der Kontrolle rechtzeitig flüchten können. Tabletten eingenommen Bei einer Kontrolle im Oberen Luisen- park wurde in der Nacht ein junger Mann aus Heidelberg unter einer Bank bewußtlos aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht Er hatte offenbar eine größere Dosis Tablet. ten eingenommen. Nach Auskunft des Arz- tes besteht jedoch keine Lebensgefahr. Es ist noch nicht geklärt, ob der junge Mann Selbstmordabsichten hatte. Verkehrsunfälle nehmen wieder zu Nachdem im Januar und Februar die Zahl der Verkehrsunfälle beträchtlich zurückge- gangen war, brachte der März wieder eine erhebliche Zunahme. Im Mannheimer Stadt- gebiet wurden von der Polizei 470 Verkehrs- unfälle erfaßt; sechs Personen wurden dabei getötet und 224 verletzt. Im Februar waren es„nur“ 356 Unfälle mit sechs Toten, 164 Verletzten und einem Sachschaden von 196 000 Mark. Im März belief sich der Scha- den auf etwa 163 000 Mark. Zwei Verletzte In den Nachmittagsstunden wurde auf der Güterhallenstraße ein 17jähriger von einem Personenkraftwagen angefahren und schwer verletzt, als er hinter einem Pkw die Fahr- Das modisch Richtige Aus einer großen Auswahl Zu bewoßt niedtigem Preis MANNHE INN HkElDb FIRE RG bahn überqueren wollte. Im Krankenhaus wurden eine schwere Gehirnerschütterung und andere Verletzungen festgestellt. Es be- steht Lebensgefahr.— Beim Einbiegen von der Zellstoffstraße auf den Radweg der Sand- hofer Straße prallte eine Radfahrerin mit einem Motorrad zusammen und erlitt dabei neben einer Verletzung am linken Unter- schenkel eine Gehirnerschütterung. Ihr Flug nach Amerika Smgenehm wie nie zuvor Fllegen Sle naCSCcvh New vork im Super-sStratoccrulser der Pa g & Eine besondere Uberraschung sind die Mahlzeiten während des Fluges: auserlesene Gerichte aus dem berühmten Maxim in Paris werden mit erstrangigen Weinen und Champagner serviert. gefährten vergeht die Flugerfahrung ist Ihr N Mehr als 60000mal hat PAA den Atlantik überquert. Diese lm Unterdeck findet man den behaglichen Gesellschafts- raum mit Bar. Bei einem Drink mit interessanten Reise- Zeit, im Flug“ Vorteil auf jedem einzelnen Flug. BNN ANMERTLCGA N Nr. 80/ Donnerstag, 4. April 1957 MANNHEIM Seite 3 dt Steiger te vor der nen. n Luisen- nager Mann bewußtlos 8 gebracht sis Tablet- t des Arz- gefahr. Es inge Mann der zu ar die Zahl zurückge- ieder eine mer Stadt- Verkehrs- vden dabei uar waren Toten, 164 aden von der Scha- de auf det von einem md schwer die Fahr- Richtige SWI 2 755 DEI BERG ankenhaus chütterung elt. Es be- biegen von der Sand- arerin mit litt dabel eri Unter- g. Cewerkschafts- Kundgebung gegen den Einzelhandel vor über 2000 in den Gewerkschaften HBV Handel, Banken und versicherungen) und NGG(Nahrung, Genuß und Gaststätten) organisierten Angestellten des Mannheimer Einzelhandels sprach sich gestern abend in der Wandelhalle des Rosengartens HBV- Hauptvorstandsmitglied Werner Ziemann (Hannover) für ein„freies, ungeteiltes Wochenende“ aus und sagte den Einzelhan- delsangestellten volle finanzielle Unterstüt- zung in dem Kampf zu, den die Gewerk- schaften gegen den Antrag des Einzelhandels- verbandes auf Einstufung Mannheims als „Grenzgemeinde“ führen. Dadurch würden in Mannheim die Geschäfte samstags erst um 18 Uhr geschlossen. Der Geschäftsführer der Gewerkschaft HBV in der Ortsverwaltung Mannheim, Gustav Kühnle, definierte die Versammlung als„Warnung vor unüber- legten Anordnungen der Mannheimer Ge- schäftswelt“. Neben ihm sprachen Gewerk- schaftsvertreter aus Heidelberg und Karls- ruhe. Wir werden in der Freitagausgabe ausführlich über die Kundgebung berichten. hW „Neptunus J“ getauft mit Sekt und Rheinwasser Es war ein diesiger Himmel und es regnete leicht, als gestern vormittag„Nep- tunus I“, ein mit grünen Girlanden ge- schmücktes kombiniertes Personen- und Schleppboot in das Mannheimer Hafenwasser eintauchte. Auf den Hellingplätzen der Mann- heimer Werft hatte das Hämmern und Schweißen aufgehört. Die Arbeiter verfolgten in kleinen Gruppen das Schauspiel. Manche hatten sich zum Schutz gegen den Regen unter die großen Schiffsleiber der Neubauten geduckt. Leise summten die Winden, die großen Schwungräder drehten sich, Zenti- meter um Zentimeter kroch das neue Schiff auf seinem Schlitten die schiefe Ebene der Helling hinunter. Immer größer wurde die Entfernung von dem Holzpodest, auf dem die kleine Festgesellschaft stand: Der Eigen- tümer des neuen Schiffes, der Rotterdamer Reeder de Jong und seine Gattin, die das neue Schifflein auf holländisch und deutsch getauft und ihm„allzeit gute Fahrt“ ge- wünscht hatte. Fritz Scheller, der neue Direk- tor der Mannheimer Schiffswerft im Mantel und mit Schiffermütze, und Chefingenieur Grünther. 5 Das neue Schiff ist 20,5 Meter lang, 5,2 m breit, hat eine Seitenhöhe von 2,2 Meter und achtern einen Tiefgang von 1,7 Meter. Es wird mit zwei 150-PS-Schnelläufer-Diesel- motoren(zusammen 300 PS), die durch Oel- druck gesteuert werden, ausgerüstet. Im Rotterdamer Hafen soll es Stauer— das sind Hafenarbeiter— befördern, und auch Schlepp- und Verholdienste leisten. Das schnittige Schiffchen mit seinem hohen Auf- bau ist nicht der erste Auftrag des holländi- schen Reeders für die Mannheimer Werft. Eine ganze Anzahl von Kranpontons und eine Motorbarkasse wurden bereits geliefert. Diese elfte Bestellung sollte jedoch besonders gefeiert werden, und war schon ein Ereignis in der Mannheimer Werft, die sonst Stapel- läufe in aller Stille ohne Zeremoniell abzu- wickeln pflegt. Mac Fettschmelze brannte Etwa 30 000 Mark Schaden Gestern nachmittag gegen 16 Uhr entstand in der Fettschmelze eines Industriebetriebs an der Friesenheimer Straße ein größerer Brand, der wahrscheinlich durch den Arbeits- vorgang ausgelöst wurde. Eineinhalb Lösch- züge der Mannheimer Feuerwehr, tatkräftig unterstützt durch Betriebsangehörige, lösch- ten das Feuer in einer Stunde. Der Sach- und Maschinenschaden wird auf 20 000 bis 30 000 Mark geschätzt. Mac Wohin gehen wir? Donnerstag, 4. April Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.00 bis etwa 23.00 Uhr:„Der Rosenkavalier“ mit Ks. Kurt Böhme(Miete H, Th.-G. Gr. H und kreier Verkauf, Umtausscheine sind aufge- hoben).— Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr: „Das Tagebuch der Anne Frank“(Miete D, Halbgruppe 1 und freier Verkauf). Filme: Planken:„Wie ein Sturmwind“; Alster:„Auch Helden können weinen“; Capitol: „Wo Männer noch Männer sind“; Palast ist wegen Umbauarbeiten einige Tage geschlossen; Alhambra:„Die liebe Familie“; Universum: »Wenn wir alle Engel wären“; Kamera:. zaun einem Tag wie jeder andere“; Kurbel:„Wölfe in der Nacht“. Prälat Maas sprach über Israel: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist!“ Ueber die Geschichte des jüdischen Volkes beim Christlichen Verein Junger Männer Prälat D. Hermann Maas aus Heidelberg — einer der profilierten Männer der evan- gelischen Kirche— sprach im Heim des „Christlichen Vereins Junger Männer“ über „Israel in Vergangenheit und Gegenwart“. Prälat Maas ist bekannt dafür, daß er sich ohne Rücksicht auf seine Person— dies gilt besonders für die Zeit der Naziherrschaft— für die Juden eingesetzt hat und weiter ein- Setzt. Erst kürzlich druckte der„MM“(am 17. November 1956) einen Brief des Prälaten unter der Ueberschrift„Israel in Notwehr“ Ab. Dieses Schreiben, in dem sich der streit- bare Kirchenmann bedingungslos für die israelische Sache verwandte, löste eine län- gere Leserdiskussion aus— mit Stimmen für und gegen des Prälaten Auffassung über Recht oder Unrecht im israelisch- arabischen Konflikt. Der hochbetagte, aber erstaunlich jung wirkende Prälat war der erste Deutsche, der nach dem zweiten Weltkrieg offiziell auf Ein- ladung der Regierung nach Israel reisen durfte. Seine Kontakte dorthin aber stammen bereits aus der Zeit der Jahrhundertwende, als er Ben Gurion, Theodor Herzel, Martin Buber und Chaim Weizmann kennen und schätzen lernte. Sie alle, so sagte der Prälat, verband die Liebe zu Zion. Und aus dieser Liebe sei der heutige Staat Israel entstanden. Das Geheimnis der jüdischen Rasse sei nur zu ergründen, wenn man dieses„Volk der Bibel“ liebe und an seinem harten Schicksal teilzunehmen sich bemühe.„Wer einem Ju- den begegnet, sollte immer daran denken, daß dieser vielleicht alle Verwandte, Be- kannte oder Freunde im KZ verloren hat.“ Beim 6. Zionistenkongreß in Basel(1905) stand zur Diskussion, das Hochland von Uganda zur Heimstàtte und zum„Nachtasyl“ der Juden zu erklären.„Dann aber haben die Frommen protestiert«, sagte Maas.„Gerade die Verfolgten und Leidenden unter ihnen lehnten das Anerbieten ab, weil es für sie nur ein Zion gab.“ Mit anderen Worten: Die Juden wollten immer nur nach Palästina, in das Heilige Land, aus dem sie im 15. Jahr- hundert von den Türken vertrieben wurden. Der Prälat schilderte seine Erlebnisse in Palästina, wo er 1933 einige Monate ver- brachte. Damals und später lernte er die anti- jüdische Hetze des berüchtigten„Groß- mufti von Jerusalem“, Husseini, kennen und fürchten. Maas sprach ohne beschönigende Zusätze von der Taktik der Engländer, die Juden nach dem zweiten Weltkrieg nicht Kleine Chronik Chow-Chow- Club zeigt Sieger a uf der Rennwiese Auf dem Gelände der Rennwiesen-Gast- stätte werden am Sonntagvormittag die Chow Chow- Clubsieger 1957 ausgestellt. Chow- Chow ist eine asiatische Hunderasse. Ueber 50 erstklassige Tiere— zum Teil aus dem Ausland— sind für die interessante Schau angemeldet. Auch der internationale und nationale Championesse, die Bundes- slegerin 1955, KAI-MEN-TT„Jumpi“(Be- sitzer Adolf Metzger, Schriesheim, Berg- straße) wird erwartet. Ein bebilderter Kata- log wurde aus diesem Anlaß vom Veranstal- ter, der Landesgruppe Baden-Pfalz-Saar im Allgemeinen Chow-Chow-Club(München) herausgegeben. Am Sonntag um 10 Uhr be- ginnt das Richten. Gegen 17 Uhr wird die Schau zu Ende sein. 0 Gegen die„Motorferien“ Film der Barmer Ersatzkasse Mitglieder der Barmer Ersatzkasse sahen in den Alhambra-Lichtspielen den Film „Sommer, Sonne, Ferien“, der eine sinnvolle Urlaubsplanung pries. Wandern und Rad- fahren im Gegensatz zu strapaziösen „Motorferien“ wurde besonders herausge- stellt. Der im Auftrag des Verbandes Deut- scher Jugendherbergen gedrehte Gorder- Film zeigte Jugend auf Fahrt, in der Her- berge oder im Zelt. Kr Mit Bockwurstessen tagte der Frauenchor 08 Der Frauenchor 08 hielt dieser Tage seine Generalversammlung ab. Der Kassenbericht und der Zuwachs von aktiven und passiven Mitgliedern im abgelaufenen Jahr bewiesen eine erfreuliche Entwicklung. Ehrenvorsit- zende Frau Hölz dankte der gegenwärtigen Vorsitzenden Frau Schick für ihre selbstlose nach Palästina hereinzulassen. Erst als dann am 14. Mai 1948 der letzte Engländer das Mandatsgebiet verlassen habe, sei durch Ben Gurion der Staat Israel proklamiert worden. Seitdem gelte der Grundsatz für den jungen Staat:„Jeder Jude auf der gan- gen Welt kann hier einwandern, denn das Land ist ihm von Gott verheißen.“ Unerschöpflich ist das Wissen dieses Mannes über Israel, der sein Leben mit dem Schicksal des jüdischen Volkes verknüpft hat. Der Prälat darf als einer der aufrech- testen Kämpfer gegen den Antisemitismus gelten. Wenn er seinen Vortrag vor dem „Verein Christlicher Junger Männer“ mit politischen Bemerkungen beschloß, so ist das aus seiner geraden Haltung zu ver- stehen; mag auch manchen die kompromiß- lose projüdische Einstellung des Firchen- mannes irritieren. Und der Redner, der dieses Jahr zur Feier seines 80. Geburts- tages nach Israel eingeladen wurde, schloß mit einem Wort, das in seiner Bedeutung tiefer reicht, als alle vordergründigen Peu- tungen dieses Volkes, seiner Geschichte und seines Lebenserhaltungskampfes:„Wer in Israel nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ J. Hesse Dr. Max Silberstein wurde 60 Jahre alt Seit über zwei Jahren wirkt er als OLG-Präsident in Karlsruhe Einer der volkstümlichsten deutschen Richter ist gestern 60 Jahre alt geworden: Dr. Max Silberstein, seit über zwei Jahren Oberlandesgerichtspräsident in Karlsruhe. Wer ihn je auf Mannheims Straßen sah, mit seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit, ahnte wohl kaum, daß dieser Mann in seinen Schwurgerichtsverhandlungen die ausge- kochtesten Verbrecher„weich“ bekam. Als Mannheimer Landgerichtspräsident leitete er gern die schwierigen Fälle selbst. Mit großer Güte, beißender Ironie, intellektueller Schärfe, viel Verständnis und, wenn es sein mußte, auch mit Härte, fand dieser vorbildliche Richter immer den Weg zum gerechten Urteil. Seit Dr. Max Silberstein in Karlsruhe arbeitet, sieht mean ihn leider weniger in Mannheim. Die Mannheimer Jugend verlor in ihm einen besonderen Freund, der sich immer ihrer schwierigen Probleme selbstlos antahm. Sein Lebensweg ist gekennzeichnet von jener untadelligen Haltung, die bei aller natürlichen Toleranz den idealistischen Juri- sten auszeichnet. Am 3. April 1897 Kam er in Mannheim zur Welt. Humanistisches Gym- nasium und juristisches Studium an den Universitäten Heidelberg und München folg- ten. Im Juli 1922 wurde er in Mannheim als Gerichtsassessor in den Staatsdienst über- nommen. 1927 avancierte er zum Staatsan- walt. In Offenburg war er einige Zeit als Landgerichtsrat tätig, doch kehrte er 1931 nach Mannheim zurück. der großen Stadt Vereinsarbeit. Der Vorstand wurde entlastet, mehrere Frauen erhielten für fünfjährige und zehnjährige treue Mitgliedschaft Ehren- nadeln und Geschenke. Dirigent Endlich bat, auch in Zukunft eifrig die Singstunde zu besuchen, damit das 50. Vereinsjubiläum im nächsten Jahr würdig begangen werden könne. Mit einem Bockwurstessen bei Musik und Unterhaltung klang der Abend gemüt- lich aus.—0— Männergesangverein Lindenhof mit neuem Vorstand Im Probelokal des Männergesangvereins Lindenhof(Mannheimer Ruderclub) fand die Jahreshauptversammlung statt. Wegen Er- krankung des 1. Vorsitzenden Willy Herr- mann wurde einstimmig Paul Müller als Nachfolger gewählt. Frank Link wurde 2. Vorsitzender, Heinrich Walch Kassenwart und Willi Pfitzenmaier Schriftführer. Der ausscheidende Vorsitzende Willy Herrmann wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. o- Tanzschule Harry Fränkle eröffnete in S1, 10 Eine neue„Schule für modernen Gesell- schafts-Tanz“ etablierte sich am Wochen- ende in Mannheim. Tanzmeister Harry Fränkle(Mitglied des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes) und seine Frau Alice sind schon seit einigen Jahren in Mannheim und Umgebung in der Ausbildung zum Ge- sellschaftstanz tätig. Harry Fränkle betreute vor allem Jugendverbände und Schulen. Er war früher Turniertänzer der Internationa- len Tanzturnierliga(Zürich). Nun ist seine Schule in S 1, 10„seßhaft“ geworden. Auf dem Ausbildungs- Programm stehen 13 Stan- dard- und Modetänze vom Wiener Walzer bis zum Cha-Cha-Cha im Pinguinstil. hk Es blieb nicht aus, daß ein solcher Mann 1933„zwangsbeurlaubt“ und schließlich in den„Ruhestand“ gesetzt wurde. Schließlich verhaftete man ihn mehrmals, bis er 1939 nach Frankreich emigrierte. Im Jahre 1946 sah mam ihn wieder in Mannheim, wo er zu- nächst Landgerichtsdirektor und 1949 Land- gerichtspräsident wurde. Dr. Max Silberstein feierte seinen 60. Ge- burtstag fern von Mannheim. In kurzen Ab- ständen bekommt man ihn noch zu sehen, bei sehr prominenten Anlässen. Aber ,der Max“, wie ihn seine Freunde nennen, wird immer zu Mannheim gehören. H-e Oberlandgerichtsprùsident Dr. Mam Silberstein Völkerverbindender Fußball führt Schüler zusammen Heute kommt aus Bruay-en-Artois(bei Lille) eine Schüler-Fußballmannschaft nach Mannheim. Sie wird von Schülern des Les- sing-Gymnasiums betreut, die auch für Un- terkünfte in ihren Familien gesorgt haben. Dieser Besuch geht zurück auf die zwei Jahre, die Monsieur Lesieur, der die Mann- schaft begleitet am Lessing- Gymnasium unterrichtete, und auf Abreden, die mit Stu- dienrat Karl Beck getroffen wurden. Die Söhne der Mannheimer Familien sind zu einem Gegenbesuch im Juni oder Juli ein- geladen. Die zwölf jungen Franzosen stehen un- mittelbar vor der Reifeprüfung. Sie sehen sich in Mannheim um und tragen am Frei- tagmittag auf dem Platz beim Planetarium ihr Spiel aus. Noch wichtiger als das Spiel und seine Ergebnisse sind die Kontakte, die bei dieser Gelegenheit zustandekommen und die Vorstellungswelt der jungen Men- schen àus eigener Anschauung bereichern. Dieser praktische Schüleraustausch geht ganz privat vor sich, aber man darf hoffen, daß auch Schulverwaltung und Stadt ihn wohlwollend betrachten und fördern. f.. k. Mannheimer Kabarett: Musik auf dem Kopf mit Hammann im„Maletropol“ Ein nicht gerade magerer, pummeliger Herr mit Strohhut und karierter Weste sitzt auf einem Barhocker und redet Unsinn. Er blödelt mit entwaffnendem Lächeln über Liebe, Ehe und Politik, erzählt charmant ur- alte Witze und läuft am Ende des Pro- gramms zu großer Form auf: Heinz Ham- mann aus Hamburg, der das neue Programm im Mannheimer„Metropol“ conferiert, ist eine quecksilbrige Betriebsnudel, die ihr Publikum mit Schunkelliedern, Seemanns- garn und„Zicke-zacke-hoi-hoi-hoi“ mühe los in Schwung(und die Treppe zur Orient- Bar hinunter) bringt. Die von Hammann angesagten Nummern haben sich diesmal ausschließlich auf Tanz und Akrobatik kapriziert: Mony Guy ist eine rassige Tänzerin, die zu ihrem choreo- graphischen Können eine ausgezeichnete Fi- gur mitbringt; Lisa Chelbaer hüpft im Bast- röckchen und in anderen Kostümen graziôs über das Parkett; und Eri Rogal— der junge, charmante Star der, Rogals“— zeigt mitreißende und bis ins kleinste Detail aus- gearbeitete Tanzstudien, die hervorragende Körperbeherrschung und eisernes Training Verraten. Bei der geglückten Kombination aus be- stechender Artistik und Musikalnummer er- weisen sich die„Rogals“ mit Eri als die tra- gende Darbietung des Programms: Musik im Kopfstand und eine beachtliche Akrobatik- Leistung eines Trios, das diesen Universal- Akt in harter Arbeit zu anerkennenswerter Vollendung gebracht hat. Eindrucksvoll sind auch die Vorführungen von Fred Wolter mit verblüffenden Handstand-Tricks, der als „Tarani“ den Stand auf einem Finger zeigt und die Schule artistischer Prominenz nicht verleugnen kann. Rudi Hoffmann begleitet mit seinen„Synkopothers“ in echt weaneri- scher Wandlungsfähigkeit das Programm und spielt zum Tanz. hw Ianzendes Heinzelmännchen in der„„Roten Mühle“ Heinzelmännchen waren seit ihrem ersten Kölner Auftreten immer nächtens aktiv. Die- sem bewährten Brauchtum sind sie auch in der„Roten Mühle“ treu. Dort ist es eigent- lich ein charmantes Heinzelmädchen, das mit Kapuze und Mäntelchen seine Purzel bäume und Sprünge auf der Bühne vollführt: die schwarzhaarige Dagmar Römhild. Sie unterhält mit temperamentvollen Tänzen ihre Zuschauer. Von gleicher Haarfarbe ist die exotische Sythana. Ein„Danse d'amour“ und ein tibetanischer Feuertanz zeigen die Spanne ihres Repertoires. Der tibetanische Feuertanz mit richtigen flackernden Flam- men ist eine eindrucksvolle Schau, nicht we- niger spannend aber das Nachspiel, wern sich zwei Ober mit nassen Lappen um das Löschen des tibetanischen Feuers bemühen und sich dabei den begeisterten Beifall der Gäste verdienen. Um den Reigen schöner Frauen vollzumachen, zeigt auch noch Made- leine ihre Kunst: Artistik in tänzerischem Gewand. Was Madeleine wirklich alles kann, sieht man in ihrem Auftritt mit Puc als Part- ner: Ausgezeichnete, springlebendige akro- batische Uebungen. Sie ist beinahe so be- weglich, wie die Bälle von Kurt Berger. Die- ser junge Jongleur in roten Hosen und Kar- iertem Frack hat nur wenige Requisiten: Ein paar Bälle, ein paar Homburg-Hüte und ein paar Zylinder. Aber mit ihnen zeigt er schwierigste Tricks. Sechs Bälle gleichzeitig in der Luft sieht man öfters, aber schon ein Ball mehr ist eine Leistung, die viel schwe- rer ist, als man gemeinhin annimmt. Ila Hartmann sagt an und bringt komische Ge- sangsparodien. Wolfgang Zickermann mit seinen Musikern spielt zum Tanz. In der Pause unterhält das Grinzing-Duo, in dem jetzt der Ungar Lavos Karvali verträumt die Fiedel streicht. Mace Prof. Stanley Th. Bindoff spricht am Donnerstag, 4. April 1957, 20 Uhr, im Gro- en Saal der Industrie- und Handelskam- mer Mannheim. Professor Stanley Thomas Bindoff spricht über das Thema„Britain's Economic Position Today,(„Die wirtschaft- liche Stellung Großbritanniens heute“). Pro- kessor Stanley Thomas Bindoff hat seit 1951 am Queen Mary College der Universität London den Lehrstuhl für Geschichte ine. Zu seinen Veröffentlichungen zählt ein N Buch über„The Tudor Eng- nd“. ——.—— 2——2˖ üö2“˖ᷣꝗ[2J2ͥ.—— — Seite 6 MORGEN Donnerstag, 4. April 1957/ Nr. 0 Für den Lehrer voller Tücken „ist der Gebrauch des„Tatzensteckens“/ 29 Lehrer verurteilt Stuttgart. Landesregierung und Landtag von Baden- Württemberg haben, wie wir be⸗ reits kurz berichtet haben, die vor allem auch von der Gewerkschaft Erziehung und Wis- senschaft geforderte Erweiterung des durch einen Erlaß des Stuttgarter Kultusministe- riums vom Januar 1953 stark eingeschränkten (und hinsichtlich seiner Rechtsmäßigkeit hef- tig umstrittenen) Rechtes der körperlichen Züchtigung der Schulkinder durch die Lehrer abgelehnt und sich den Standpunkt der Schulverwaltung zu eigen gemacht, daß die Anwendung der körperlichen Züchtigung in den Schulen als Strafe und Erziehungsmittel mit den heutigen Grundsätzen der Pädagogik nicht zu vereinbaren sei. Während der Erlaß des Kultusministeriums Körperstrafen nur bei besonders verwerf- lichem Verhalten“ von Schülern wie Roh- Beitsvergehen und beharrlicher böswilliger Widersätzlichkeit bei Jungen ab des dritten Schuljahres zuläßt und die körperliche Züch- tigung von Mädchen jeden Alters auf jeden Fall untersagt, erklärte sich die Novelle der Lehrer gewerkschaft zum Prügelstrafenerlaß mit dem generellen Verbot der körperlichen Züchtigung der Mädchen nicht einverstan- den. Vielmehr sollte der Erlaß durch die Aufnahme folgender Formulierung erweitert Werden:„Bei Schülern des ersten und zwei- ten Schuljahres und bei Mädchen jeden Alters bedarf es einer besonders sorgfältigen Prüfung, ob eine körperliche Züchtigung erforderlich und angebracht ist.“ Uber- einstimmung zwischen Schulverwaltung und der Gewerkschaft Erziehung und Wissen- schaft herrschte jedoch darüber, daß Körper- strafen als Ahndung für Unaufmerksamkeit und mangelhafte Leistungen nicht angewandt Werden dürfen. Daß der Gebrauch des„Tatzensteckens“ auch bei Beachtung des Erlasses des Kultus- ministeriums voller Risiken für den Lehrer steckt, zeigten nicht nur die Ausführungen eines Vertreters des Justizministeriums zu der umstrittenen Rechtslage der körperlichen Züchtigung in den Schulen, sondern auch die amtlichen Mitteilungen darüber, daß seit dem 1. Januar 1953 in Baden-Württemberg insgesamt 72 Verfahren gegen Lehrer Wegen der körperlichen Züchtigung von Schul- kindern anhängig wurden, von denen 29 zu einer Verurteilung führten. In vier von die- sen 29 Fällen hat das Kultusministerium darüber hinaus auch noch Dienststrafverfah- ren eingeleitet. Das Justizministerium verwies darauf. daß sich der Bundesgerichtshof zwar im Jahr 1954 mit der körperlichen Züchtigung von Schulkindern durch die Lehrer befaßt habe, ohne jedoch eine endgültige Entscheidung darüber zu treffen, ob die Körperstrafe in der Schule nun erlaubt oder verboten sei. Das Oberste Gericht der Bundesrepublik habe dabei Zweifel darüber geäußert, ob nach der heutigen Anschauung über Er- ziehungsfragen die körperliche Züchtigung als Gewohnheitsrecht angesehen werden könne und die Notwendigkeit der körper- lichen Züchtigung überhaupt verneint. Dar- überhinaus habe der Bundesgerichtshof fest- gestellt, daß die„Prügelstrafen-Erlasse“ der Kultusministerien bei der gerichtlichen Be- handlung eines Falles keine strafrechtliche Bedeutung hätten,„wohl aber bei der Urteils- findung der ministerielle Erlaß als strafmil- dernder Umstand zu berücksichtigen sei.“ Allerdings, so wußten die Hausjuristen des Justizministers zu berichten, habe das Ober- landesgericht Hamm in einem Einzelfall ent- gegen der Auffassung des Bundesgerichts hofes aus dem Erziehungsauftrag des Lehrers heraus eine„angemessene maßvolle Züch- tigung“ zugelassen. Die von einigen Landtagsabgeordneten vorgetragene Empfehlung, die Landesregie- rung möge die Staatsanwaltschaften an- Weisen, in Bagatellfällen keine Strafverfah- ren gegen züchtigende Lehrer durchzuführen, wurde aus rechtsstaatlichen Uberlegungen heraus als nicht zulässig zurückgewiesen. Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer er- klärte denn auch, die Landesregierung habe keine Möglichkeit, auf die Rechtssprechung der Gerichte Einfluß zu nehmen. Lehrern, Unsere Korrespondenten melden außerdem: Zwei Ordensschwestern verurteilt Coburg. Die Erste Große Strafkammer beim Landgericht Coburg hat zwei Ordens- schwestern aus Hochstadt(Oberfranken) Wegen fahrlässiger Tötung zu je sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Die Ange- Kklagten, die 48 jährige Schwester Wernhardis und die 42jährige Schwester Gemella wur- den für schuldig befunden, am 10. April 1954 im Kreiskrankenhaus Hochstadt den Tod von drei Säuglingen verursacht zu haben. Sie hatten die Kinder zusammen mit zwei weiteren Säuglingen in ein Kinderbett ge- legt und sie in Decken und Kissen so ein- gehüllt, dag die drei Säuglinge während der Nacht erstickten. Schwerer Autobahnunfall Kassel. Bei einem schweren Verkehrsun- Tall auf der Autobahn zwischen Kassel und Hann.-Münden in der Nähe der Werra- brücke ist am Mittwoch eine 20 Jahre alte Frau in der Schlafkabine eines Lastzuges ums Leben gekommen. mr 26jähriger Mann, der auf dem Beifahrersitz saß, wurde lebens- gefährlich verletzt, während der 20 Jahre alte Fahrer mit leichteren Verletzungen davon- kam. Der mit Kühlschränken beladene Last- zug war im dichten Nebel bei einer Ge- schwindigkeit von 75 km auf einen anderen die wegen der körperlichen Züchtigung eines Schülers vor Gericht gestellt würden, könne höchstens in der Weise Rechtsschutz gewährt werden, daß ihnen wegen der nach ihrer Freisprechung verbleibenden Kosten ein Ausgleich gewährt werde. 8 Polizei räumte Lebensmittelgeschäft Bad Kreuznach. Polizeilich geschlossen und ausgeräumt wurde ein Lebensmittel- geschäft in Bad Kreuznach. Bis auf die Wenigen un verderblichen Warenbestände Wurden alle Lebensmittel mit Lastwagen in die Müllgrube gebracht. Anlaß zu dieser Maßnahme gab eine Geschäftskontrolle der Gewerbepolizei, bei der kaum wiederzuge- bende Verhältnisse angetroffen worden Waren. Auf ungezählten Lebensmitteln lag, wie die Polizei mitteilte, fingerdick der Staub. Aus den Kühlschränken mußten die städtischen Arbeiter den Schmutz mit Schau- feln entfernen. Hinter teilweise ausgelaufe- nen Konserven und eingemachtem Obst nisteten in den Regalen Mäuse. Bonbons, Zucker und Schokolade waren verschimmelt. Inn den Hülsenfrüchten führten Käfer und Würmer ein ungestörtes und nahrhaftes Dasein. Der Inhaberin, die angab, daß sie mit ihrem Lehrmädchen die anfallende Ar- beit nicht mehr bewältigen konnte, wurde die Einzelhandelsgenehmigung entzogen. Bevor die Polizei das Geschäft schloß, gab sie dem Leiter des Amtsgerichts Kreuznach, dem Amtsarzt und einem Vertreter der Amtsanwaltschaft Gelegenheit, die Zustände zu besichtigen. Lastzug aufgefahren. Der vordere Lastzug hatte plötzlich gestoppt, als ihn ein Fern- fahrer, dem der Treibstoff ausgegangen war, um Filfe bat. „Radioaktiver Metallkörper ist harmlos“ Bonn. Das Hauptquartier der britischen Rheinarmee wies darauf hin, daß der in der vergangenen Woche verlorengegangene und bisher noch nicht wiedergefundene radioak- tive Stab ein normaler Teil eines militäri- schen Uebungsgerätes ist. Er werde für die Ausbildung von Truppen im Gebrauch des Geigerzählers bei Uebungsmessungen von Radioaktivität benützt. Bei ordnungsgemäßer Anwendung sei er durchaus harmlos. Schäd- liche Auswirkungen könnten nur dann ein- treten, wenn er am Körper, beispielsweise in der Tasche getragen wird. Modernster Leuchtturm Kiel. Der modernste Leuchtturm an den deutschen Küsten soll bis 1960 in der Flens- burger Förde, ungefähr eine Seemeile süd- lich des jetzigen Feuerschiffs Flensburg, ge- baut werden. Wie die Wasser- und Schiff- fahrtsdirektion Kiel mitteilte, sollen die Maschinen und das Feuer des Stahlbeton- turms über eine Impulssteuerung fern- bedient werden. — Am Tod von 450000 Juden schuldig? Stellvertretender Leiter der„Judenvernichtungsaktion Ungarn“ verhaftet Frankfurt. Der Stellvertreter des Beauf- tragten Himmlers für die Judenvernichtung in Ungarn, der frühere SS-Obersturmbann- führer Hermann Krumey, ist nach Mitteilung des Frankfurter Oberstaatsanwaltes Buch- thal verhaftet worden. Er wird der Beihilfe zum Mord an mehreren hunderttausend Juden sowie der räuberischen Erpressung zahlreicher Juden verdächtigt. Krumey, der aus dem Sudetenland stammt, vor einigen Jahren mit Flüchtlingskrediten in Korbach (Hessen) eine Drogerie eröffnet hatte und jetzt dem Kreistag von Waldeck als Abgeord- neter angehört, war in den der Bundesregie- rung übermittelten Ermittlungsergebnissen österreichischer Behörden über die Juden- verfolgungen in Wien als einer der Verant- wortlichen verzeichnet. Der Oberstaatsanwalt sagte, Krumey habe einem vom SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann geleiteten Sonderkommando an- gehört, das bei der Besetzung Ungarns durch die deutschen Truppen im März 1944 als„Be- ratungsstelle der ungarischen Regierung für Judenfragen“ errichtet worden sei. Dieses Kommando habe in einer Blitzaktion bis Juli 1944 mindestens 450 000 Juden in Kon- zentrationslager verschleppt und vergast. Nur ein geringer Prozentsatz habe sich durch die Hergabe von erpregten Millionenbeträ- gen das Leben retten können. Ursache des Hotelbrandes geklärt Köln. Der am Montagnachmittag in dem Kölner„Excelsior- Hotel“ ausgebrochene Kellerbrand, bei dem neun Feuerwehrleute durch Verbrennungen verletzt wurden, ist durch Funkenrückflug bei Schweißarbeiten entstanden, teilte die Kölner Polizei jetzt mit. Bei dem Feuer, das zunächst an Hotel- Wäsche Nahrung fand und sich dann schnell Weiter ausbreitete, sind Teile der Keller- räume ausgebrannt und durch die folgende Explosion einer Azetylen- und einer Sauer- stoff-Flasche größere Glasschäden angerich- tet worden. Malskat- Fälschungen abgewaschen Lübeck. In der Lübecker Marienkirche sind in aller Stille in den letzten Tagen im Hochchor die Malskatschen Wandmalereien abgewaschen worden. Die angeblich aus dem Mittelalter stammenden 21 Feiligenfiguren wurden im Lübecker Bilderfälscher- Prozeß als Fälschungen entlarvt. Der Maler Lothar Malskat gab im Prozeß zu, die drei Meter hohen Heiligenbilder im gotischen Stil nach eigenen Entwürfen und Skizzen aus Kunst- büchern gemalt zu haben. Kunsthistoriker hatten jahrelang diese Kalkmalereien als echt anerkannt und als„einzigartige Doku- mente mittelalterlicher Kunst“ gepriesen. Dazu erklärte der ehemalige Beauftragtz der jüdischen Hilfsorganisation„Waada“ in Budapest, Joel Brand, er habe seinerzeit stets mit Krumey verhandelt, wenn die 88 bereit gewesen sei, gegen Millionenbetrag zum Tode bestimmte Juden freizulassen. Er habe auch mit Krumey Besprechungen ge. führt, als Himmler den Vorschlag gemacht habe, für 10 000 Lastwagen einer Million Juden die Ausreise nach Amerika, Palästina oder in einen anderen Staat zu gestatten. Die Ss habe ihn mit einem Kurierflugzeug nach Istanbul geflogen, wo er mit einem Vertreter Roosevelts und später in Palästina mit einem Vertreter der britischen Regierung über dis. ses„Tauschgeschäft“ verhandelt habe. Die daraufhin in der westlichen Welt geführten Protestaktionen, an denen sich auch Papst Pius beteiligt habe, waren nach Ansicht Brands der Grund für Himmler gewesen, im Juli 1944 die Vergasungen einzustellen, wo- durch allein in Budapest noch 180 000 Juden das Leben gerettet worden sei. Der Drogist Krumey war nach der Beset- zung des Sudetenlandes im Jahre 1938 bei einer Vorstellung von Himmler sofort zum SS-Obersturmbannführer ernannt worden. Während des Krieges war er zuerst in Lodz für die Umsiedlung von Deutschen und Polen verantwortlich. Bei der Entnazifizierung wurde er zunächst als Belasteter, später als Minderbelasteter eingestuft. Der Leiter des Sonderkommandos, SS- Obersturmbannführer Eichmann, soll sich jetzt in Südamerika aufhalten. Auto gegen Krankenfahrstuhl Mayen/Eifel. In voller Fahrt raste ein Personenauto gegen den von zwei Personen begleiteten Krankenfahrstuhl eines 37 Jahre alten Kriegsinvaliden. Der Invalide wurde getötet, seine beiden Begleiter mußten schwer verletzt in ein Krankenhaus ein- geliefert werden. Fast 2000 Abiturienten Mainz. Von 2096 Abiturientinnen und Abiturienten haben in diesem Frühjahr in Rheinland/ Pfalz 1984 die Reifeprüfung be- stamden. 319 Kandidaten wurden von der mündlichen Prüfung befreit. Im Herbst vorigen qahres hatten sich 2148 höhere Schü- ler und Schülerinnen zum Abschlußgexamen gemeldet, doch wurden 52 nicht zugelassen. Der größte Teil der Abiturienten war in den Regierungsbezirken Rheinhessen und Pfalz beheimatet. 978 kamen aus den Regierungs- bezirken Trier, Koblenz und Montabaur. Im Regierungsbezirk Montabaur konnten von 100 zugelassenen Oberprimanern rund 25 Prozent von der mündlichen Prüfung be- freit werden. eee, aue eee, eee. Ein frisches Ei zum Fröhstück das kann sich jetzt ſeder leisten. 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Er nungen ge. is Semacht er Million „ Palästing statten. Die gzeug nach 1 Vertreter mit einem über dis. habe. Die geführten auch Papst n Ansicht wesen, im bellen, wo- 000 Juden der Beset- e 1938 bei ofort zum t worden. st in Lodz und Polen Zziflzierung später als ndos, 88. soll sich stuhl raste ein Personen s 37 Jahre de wurde mußten haus ein- 1 men und ühjahr in ükung be- von der n Herbst lere Schü- uBexamen ugelassen. ar in den ind Pfalz gierungs- abaur. Im nten von rn rund ükung be⸗ ein lat Sie en en ES. bt Nr. 80/ Donnerstag, 4. April 1957 BUND ES-LANDER-SEITE Selte 7 Der Vogelwelt zum Schutz und zur Pflege Bodensee ideale Forschungsstätte/ Ein Jahrzehnt Vogelwarte und Beringungszentrale Radolfzell Stuttgart. Auf uralten Straßen kehren in diesen Wochen die Geschwader der Zug- vögel nach Europa zurück. Feldlerchen, Stare, Möwen, Wildenten, Gänse, Schwäne, Reiher, Krähen eröffnen den Zug. Die Schwärme der Kiebitze, Schnepfen, Störche, Rauchschwalben, Drosseln und anderer Singvögel folgen. Von Afrika und den Mit- telmeerküsten bis nach Polen und Finnland hinauf erstrecken sich die„Flugrouten“. Jedoch ist das Europa unserer Tage kein Vogelparadies mehr. Die fortschreitende In- dustrialisierung, Kultivierung und Betonie- rung der Landschaft stört das Bestands- gleichgewicht der Natur empfindlich. Die Nahrungsreviere verengen sich. Die zuneh- mende Verdrahtung auf dem Land gefähr- det besonders die Großvögel. Auf der. Schwäbischen Alb sind vor kurzem die letz- ten Uhus ausgestorben. Der Storchbestand in Baden- Württemberg ist von 1948 bis 1956 von 253 Horstpaaren auf 148 zurück- angen. 9 Zusammenspiel der Vögel mit ihrer Umwelt und ihre Verhaltensweisen erfor- schen und auch Maßnahmen zur Beseiti- gung schädigender Faktoren vorzuschlagen, sind héeute Hauptaufgaben unserer beiden westdeutschen Vogelwarten. Sie stehen in Wilhelmshaven(mit der Nebenstelle und ursprünglichen Zentrale Helgoland) sowie in Radolfzell(bis 1944 aus Vogelwarte Ros- sitten in Ostpreußen). Galten die Unter- suchungen dieser beiden verdienstvollen Vogelwarten ursprünglich mehr dem Vogel- zug, so liegt das Schwergewicht heute dar- auf, möglichst den ganzen Ablauf eines Vo- gellebens erforschend und hegend unter die Fittiche zu nehmen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Ornithologen erstrecken BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Römische Vorhalle freigelegt Trier. Bei Ausgrabungen in unmittelbarer Nähe der aus dem 3. Jahrhundert stammen- den römischen Palastaula in Trier(constan- tinische Basilika) sind Uberreste einer fast 68 m langen und 13 m breiten Vorhalle frei- gelegt worden. Wie Dr. Wilhelm Reusch vom Rheinischen Landesmuseum Trier mitteilte, diente die Halle möglicherweise den in Trier residierenden weströmischen Kaisern als klei- ner Audienzsaal. Aus Wein wurde Wasser Pirmasens. Statt Wein hatten Kontroll- beamte der Bundesbahn bei der Revision einer Kantine in 34 Flaschen, die mit, St. Martiner Goldmorgen“,„Weyerer St. Michel- berg Silvaner“ und„Bockelsheimer Mandel- garten“ etikettiert waren, reines Wasser ge- kunden. Eine 42jährige Frau, die den Wein verbraucht und die leeren Flaschen mit Was- ser gefüllt und Wieder Verkorkt hatte, wurde zu sechs Wochen Gefängnis und 150 Mark Geldstrafe verurteilt. 955 Polizeistreifen verstärkt Neustadt/ Weinstr. Die deutschen Polizei- streifen und die französischen Gendarmerie- posten in Neustadt und Landau sind ver- stärkt worden. Besonders in den Randgebie- ten der beiden Städten sollen nach Einbruch der Dunkelheit gemeinsame Patrouillen ein- gesetzt werden, die teilweise motorisiert sind. Anlaß zu dieser Verfügung war der ernste Zwischenfall, der sich nach der Verlegung algerischer Truppenteile in Neustadt ereig- nete. Obwohl der betrunkene algerische Kurier, der eine 24jährige französische Aus- tauschlehrerin überfiel und mit einem fest- stehenden Messer bedrohte, wenige Stunden später festgenommen werden konnte, ist die Bevölkerung in Neustadt noch immer stark. beunruhigt. Von Bewohnern der städtischen Randgebiete wurde bereits erwogen, eine „Bürgerwehr“ zu bilden. In den Fachgeschäf- ten sind Gaspistolen und andere Abwehr- waffen, für die kein Waffenschein notwendig ist, ausverkauft. a sich heute von der Ueberprüfung der rück- kehrenden Bestände und ihres Heimkehr- vermögens bis zur Analyse der Herbstzüge und der Schicksale von Einzelvögeln und Vogelgemeinschaften in den südlichen Win- terquartieren. Zu der Vervollkommnung dieser„Vogelschau“ gehört ferner die syste- matische Registrierung von Ortstreue, Paar- bildung, Nestkämpfen, Nachwuchszahlen, Brutpflege, Reifung, Lebensdauer, Verlusten und Minderungsursachen bei den kurzlebi- gen wie den langlebigen Arten, von den Meisen bis zum Adler. Eines der wichtigsten Hilfsmittel bei dieser umfassenden Kleinarbeit ist die Be- ringung. Ausgesuchte Mitarbeiter befestigen an einem Bein des Vogels kleine Metall- ringe mit Aufschriften oder einer bestimm- ten Färbung. Der Beringung folgt das An- legen einer Kennkarte. Bisher wurden rund 387 000 Vögel mit Radolfzell-Ringen ver- sehen. 436 ehrenamtliche Mitarbeiter stehen der Vogelwarte Radolfzell zur Verfügung. Hinzu kommen noch 170 wissenschaftliche Beobachter für vogelkundliche Ermittlun- gen. Radolfzell ist Beringungszentrale für den Raum Südbaden bis hinauf nach Bran- denburg in der Sowjetzone(wo Zusammen- arbeit besteht mit der Vogelwarte Hidden- see, die keine eigenen Ringe ausgibt) sowie für Oesterreich und Luxemburg. Die Zahl der zurückgesandten Ringfunde beträgt jährlich etwa 1000. Der Bodensee bietet der Vogelwarte Radolfzell ideale Forschungsmöglichkeiten. In einem Umkreis von 20 Kilometer befin- den sich allein fünf größere und mehrere kleine Naturschutzgebiete. Sie stellen als Stand- und Rastquartier, Zuzugs- und Durchzugsrevier, Nahrungs- und Tummel- platz ein Vogelparadies dar. Der Radolfzeller oder Untersee mit seiner abwechslungsreichen Ufergliederung hat als Lebensraum für Wasservögel im deutschen Binnenland nicht seinesgleichen. In Verbindung mit der„Inter- national Wildfowl Inquiry“(London) ermit- telt die Vogelwarte Radolfzell regelmäßig die im Spätherbst im Unterseegebiet und im Westende des Ueberlinger Sees rastenden Wasservögel nach Art und Zahl. Hierbei wurden schon bis zu 80 000 Fluggäste an einem einzigen Tag gezählt. Einmal stellte man allein im Ermattinger Becken nahe der Insel Reichenau an einem Tag 25 000 BI3B- hühner, 11 500 Tafelenten, 6 500 Kolbenenten. 4 500 Krickenten, 1 000 Stockenten sowie Hunderte von Reiher-, Spieß-, Schell, Schnatter- und Löffelenten, Höckerschwäne, Zwergtaucher und Haubentaucher fest. Fer- ner werden beispielsweise seit 1947 regel- mäßig zur Herbstzeit die zu Zehntausenden im Schilfrohr des Untersees nächtigenden Rauch- und Uferschwalben beobachtet. 32 800 von ihnen wurden bisher beringt. Ihr Lebens- gebiet wurde dabei von Schweden bis nach Belgisch-Kongo und Angola erfaßt. Professor Schüz, der die Vogelwarte Radolfzell leitet und auch Direktor des Staat- lichen Museum für Naturkunde in Stuttgart ist, bedauert, daß die Vogelwarte Radolfzell heute noch nicht die Einrichtungen Rossit- tens wieder besitzt. Die Vogelwelt ist in viel- facher Beziehung auch die Welt des Men- schen— auch für den Dienst an ihr sollten genügend Mittel bereitstehen. Ein Kraftwerkriese entsteht in Stuttgart Fur die Technischen Werke der Stadt Stuttgart wird gegenwärtig im Stadtteil Gaisburg ein großes Bloclekraftwerłk gebaut, das schon nach der Fertigstellung des ersten Bau- abschnitts im Frühsommer 1958 in der Stunde 100 000 Kilowatt liefern soll. Nach dem Bau des zweiten Teils wird der Kraftwerkriese das Dampflraftwerk Münster mit seiner Stunden kapazität von 185 000 Kilowatt uberflügelt haben. Zur Zeit wird am Rohbau des neuen Kesselhauses und an der Montage der Stahlgerüste für das Maschinenhaus gearbei- tet. Das Bauwerk wird einmal 60 Meter hock sein. Links im Bild der Rohbau des Kessel- hauses, rechts das zukunftige Maschinenhaus. Verblüffend einfacher Trick Mechaniker legte 35 Großhändler herein/ 50 000 DM Beute Hamburg. Mehr als 35 Hamburger Groß- händler sind auf den„großen Bluff“ eines 32 jährigen Mechanikers hereingefallen und dabei um mindestens 50 000 DM geschädigt worden. Der flüchtige Täter konmte jetzt nach monatelanger Fahndung im Interzonen- Da wurden panzerfeste Straßen weich Mond- und Kraterlandschaften in und um Baumholder Baumholder. Der Beginn der Manöver- saison auf dem Truppenübungsplatz Baum- holder, während der sich die Gesamtbelegung an NATO-Truppen auf über 20 000 Mann er- höht, bringt dem Bauamt der Stadt Alarm- stimmung. Die von der staatlichen Straßen- bauverwaltung vor fünf Jahren mit panzer- festem Betonbelag ausgebauten Hauptstra- Ben weisen schon seit einem Jahr wieder starke Beschädigungen auf. Die übrigen Landstraßen sowie eine Hauptstraße der Stadt wurden von Bürgermeister Walter Mayer in einer Unterhaltung als Mond- oder Kraterlandschaften bezeichnet. Die im städti- schen Etat vorgesehenen 90 000 Mark, die von Finanz ministerium, Gemeindeaufsicht und Landesrechnungshof als Zzü hoch beanstandet Werden reichten bei Weitem nicht aus, um die Straßen in e Eu bringen. Vor dem zweiten Weltkrieg Habe die Stadt nur 30 000 Mark für diese Arbeiten aufzuwenden brau- chen, da sie einen Zuschuß von der Wehr- macht bekam. Heute sei vom Landesentschä- digungsamt keine Hilfe zu erwarten, da die- ses nur nachweisbare Einzelschäden aber keine laufende Abnutzung ersetze. Neben dem starken Militärverkehr mit Panzern, Dr. Suhrs Flugzeug schweren Raupenschleppern und Artillerie- fahrzeugen müßten die Straßen auch die Be- lastung durch mehr als 2000 zugelassene amerikanische Privatautos aushalten. Wegen der allgemeinen Verschuldung(450 Mark je Kopf der Bevölkerung) und der Beanstan- dung durch die zuständigen Finanzaufsichts- behörden könne die Stadt die unbedingt er- forderlichen Gelder für die Straßen nicht aufbringen, erklärte Bürgermeister Mayer. Sie sei deshalb dringend auf Hilfe von Bund und Land angewiesen. zug Hamburg Berlin festgenommen wer- den. Nach Mitteilung der Polizei hatte sich der Mechaniker auf einen verblüffend einfachen Trick spezialisiert, auf den seine„Kunden“ jedoch stets hereinfielen. Mit einem gemie- teten Lieferwagen fuhr er seit September vergangenen Jahres bei verschiedenen Ham- burger Auslieferungslagern vor und begann dort sofort mit dem Aufladen wertvoller Waren. Niemand hinderte ihn daran, da je- der ihn für einen Kunden hielt. Oft halfen ihm die Lagerarbeiter sogar noch beim Auf- laden. Seine Beute reichte vom Fernseh- und Rundfunkgeräten über ganze Stoffballen bis zu wertvollen Persianerfellen. Schließlich kam die Kriminalpolizei dem raffinierten Betrüger auf die Spur, der über die Zonengrenze zu fliehen versuchte. Bei der Paßkontrolle konrite er jedoch gestellt werden. Die Polizei konnte nur noch einen Teil der Beute sicherstellen. Vier Hehler, bei denen er seine„Waren“ abgesetzt hatte, wurden ebenfalls verhaftet. „Unsere Messungsergebnisse stimmen“ „.. doch was sie bedeuten, ist noch unklar“, sagte Professor Gerlach Dortmund. Vor einer zunehmenden Strahlungsbelastung durch atomare Reak- tionen warnte am Dienstag in Dortmund Prof. Dr. Walther Gerlach, der Leiter des ersten physikalischen Instituts der Univer- sität München. In einem Vortrag, den er auf einer Ta- gung deutscher Kernphysiker zum Thema „Die physikalischen Grundlagen der Strah- vom Blitz getroffen Ueber Sowjetzone in Gewitter geraten/ Pilot fing Maschine ab Bonn. Einiges Glück und die Geschick- lichkeit des Piloten haben den Berliner Re- gierenden Bürgermeister Dr. Otto Suhr, Fi- nanzsenator Dr. Haag und zahlreiche andere Passagiere, die am Dienstagnachmittag mit einer viermotorigen Verkehrsmaschine von Berlin-Tempelhof nach der Bundesrepublik flogen, vor einem Unglück bewahrt: Ueber dem Gebiet der Sowjetzone war das Flug- zeug in ein Gewitter geraten und von einem Blitz getroffen worden. Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, schlug der Blitz in den Bug der Maschine ein, raste an der Außenwand entlang und fuhr dann zu dem Höhenleitwerk wieder hinaus, das leicht beschädigt wurde. Der Pilot fing das Flugzeug jedoch sofort ab und konnte einige Zeit später sicher auf dem Köln-Bonner Flughafen Wahn landen. Die geringfügigen Beschädigungen wurden sofort repariert. lengefährdung“ hielt, vertrat er die Auf- fassung, daß die Möglichkeit einer radio- aktiven Verseuchung durchaus gegeben sei. Wenn auch zur Zeit die gefährliche Grenze des Gehalts an radioaktivem Strontium in der Atmosphäre durch Atombombenver- suche noch nicht erreicht sei, könne man mit Sicherheit damit rechnen, daß im Jahre 1965 die Menge des durch Uranspaltung künstlich erzeugten Strontiums in der Atmo- sphäre über der Grenze liege, an der für den Menschen die Gefahr beginnt. „Unsere Messungsergebnisse stimmen“, sagte Prof. Gerlach.„Was sie jedoch bio- logisch bedeuten, ist uns noch unklar.“ Im Institut von Prof. Gerlach beschäftigt man sich zur Zeit damit, den bedeutenden Unter- schied zu klären, der sich zwischen engli- schen und amerikanischen Radioaktivitäts- messungen ergeben hat. Prof. Gerlach forderte abschließend eine strenge Kontrolle aller Arbeiten mit radio- aktiven Stoffen und die hundertprozentige Sicherung der menschlichen Existenz, ehe weiterhin mit Atombomben experimentiert wird. dpa-Bild UMS CHAU IN f BAD EN-WURTTEMB ERG Nach drei Jahren aufgefunden Heidenheim. In einem verfallenen ehe- maligen Luftschutzkeller ist die Leiche der seit Februar 1954 vermißten, damals 67 Jahre alten Rentnerin Theresia Spingler aus Ober- stotzingen von Beamten der Heidenheimer Kriminalpolizei und der Stuttgarter Mord- kommission aufgefunden worden. Die Polizei hat daraufhin als dringend tatverdächtig den 22 Jahre alten Anton Diwo aus Sont- heim/ Brenz festgenommen. Der junge Mann hat die Tat inzwischen gestanden. Der Fall war von der Staatsanwaltschaft Ulm vor kurzem erneut aufgegriffen worden. Sie hatte auch veranlagt, daß der Luftschutz- keller aufgegraben wurde. Umbau der Brücke Eberbach Eberbach. Noch im Juni dieses Jahres soll mit dem vollständigen Umbau der über den Neckar führenden Straßenbrücke Eberbach begonnen werden. Wie der Leiter des Heidel- berger Straßenbauamtes, Oberbaurat Arthur Höhl, erklärte, werden zur Zeit die Arbeiten zu dem mit 1,8 Millionen Kosten veranschlag- ten Brückenbau ausgeschrieben. Ein Vorent- wurf des Straßenbauamtes sieht vor, daß die Brücke ein gänzlich neues Oberteil erhalten soll. Die Gesamtbreite ist auf 14 Meter ge- plant. Die Fahrbahn, die bisher nur 5 Meter maß soll auf 8,50 Meter erweitert werden. Das Gesamtprojekt hofft man bis zum Herbst 1958 fertigstellen zu können. Motorradunfall: 2 Tote Hirschhorn. Auf der Neckartalstraße kamen zwischen Hirschhorn und Eberbach zwei junge Leute aus Lauerbach und Hütten- thal in Nordbaden bei einem Motorradunfall ums Leben. In einer Kurve streifte ihre Ma- schine die Bordsteinkante. Der Fahrer und sein Begleiter stürzten auf die Straße und erlitten so schwere Kopfverletzungen, daß sie noch am Unfallort starben. 52 000 Liter Wein gefälscht Heilbronn. Gegen einen 51 Jahre alten Weinhändler aus Tiefenbach und dessen 21 und 17 Jahre alten Söhne ist von der Polizei Anzeige wegen Betrugs und Vergehen gegen das Weingesetz erstattet worden. Nach einer Mitteilung der Polizei haben die Beschuldig- ten von August bis September 1956 minde- stens 52 500 Liter Wein im Verkaufswert von rund 100 000 Mark verfälscht. Zum verfäl- schen der Weine seien etwa 31 000 Liter Import-Wein, 6500 Liter Obstmost und 1700 Liter spanischer Dessertwein verwendet worden. 5 Das erste britische Dampfschiff, das den Weg um das Kap der Guten Hoffnung fand, begegnete in Fernost nock den slolzen Dreimaslern des Reeders ASTOR. OS T ASIEN DAM DO R F PFSCHIFEFYO ENTERPRISE. 1825 %%% ͤ;ũùlU Der Ruf der As TOR beruht auf dem edlen Aroma und der überlegenen Güte der Tabakmischung. 8 Die As TOR ist leicht, doch voller Aroma; ihren vollkommenen Genuß sichert das schützende Mundstück aus Naturkork. Die As TOR repräsentiert echte Rauchkultur. e Mlle lb, Heere, I XKONIGSFORMAT Mr KORRKMUNDSTUCER H A M B U N 1 Seite 8 Donnerstag, 4. April 1957/ Nr. 80 Handball am Sonntag: Altes spricht fur Ceulershausen- Goppingen Regionalmeister eröffnen am Sonntag Gruppenspiele um„Süddeutsche“ Am Sonntag beginnen die Spiele um die süddeutsche Meisterschaft im Feldhand- ball. Allerdings nicht mit vollem Programm, da der Vertreter Mittelbadens erst noch Zwischen dem Karlsruher Sc und dem SG St. Leon ermittelt werden muß. Es hat ganz den Anschein, als sollte die Entscheidung Zwischen Frischauf Göppingen und dem deutschen Vizemeister, der Sa Leutershau- Sen, liegen. Vor allem die Kempa-Elf dürfte es nicht schwer haben, sich gegen den TSV Ansbach, TSV Hofweier oder den Meister der mittelbadischen Verbandsliga als Grup- Perisjeger durchzusetzen. Etwas schwerer ist die Aufgabe der Sd Leutershausen, die zwar Spielerisch klar über Post München und dem TSV Zuffenhausen zu stellen ist, in Tus Schutterwald aber einen Konkurrenten hat, dessen kämpferische Qualitäten nicht zu unterschätzen sind. Der nordbadische Meister Bat im ersten Spiel am Sonntag Platzvorteil, den er zu einem klaren Sieg, falls er kom- plett antreten kann, gegen Post München ausnützen sollte. In der zweiten Runde um den Kreis- pokal ist die interessanteste Begegung in Friedrichsfeld zu erwarten, wo der TV auf den Sieger der Nachholbegegramg TSV 1846 Mannheim— TV Brühl trifft, die bereits am Samstagnachmittag ausgetragen wird. Der VfR Mannheim gastiert in Birkenau, wäh- rend die TSG Ketsch den TV Großsachsen erwartet. In beiden Fällen sollte es Siege der Platzvereine geben. Höpner-pompey am 10. Mai: Der als zweiter Herausforderer des Halb- schwergewichts- Weltmeisters Archie Moore S) geltende Trinidad-Neger VLolande Pompey teilte am Mittwoch in London mit, er werde Am 10. Mai in Hamburg zu einem 10-Runden- Kampf gegen den Hamburger Willi Höpner antreten. Nach Auskunft von Höpners Trai- ner pausiert dieser jedoch seit einem halben Jahr wegen einer Erkrankung des Ellen- bogengelenks und will Mitte April erstmals in Frankfurt wieder in den Ring steigen. Erst nach Ausgang dieses Treffens(im Schwergewicht gegen Robert Eugene-Bel- Sien) könne im Hinblick auf die Verletzung Höpmers über Pläne zu weiteren Kämpfen mit dem Hamburger gesprochen werden, sagte der Trainer. Viernheim bereits am Samstag Der ASV Durlach und Amicitia Viernheim bestreiten das ursprünglich auf den 7. April festgesetzte Punktspiel der ersten nordbadi- schen Fußball- Amateurliga bereits am Sams- tagnachmittag. Den Viernheimern genügt be- reits ein Unentschieden zur endgültigen Sicherstellung der Meisterschaft. 5 Waldhof-Bus nach Ulm Zum Punktspiel seiner Ligamannschaft bei Um 46 setzt der SV Waldhof am Sonn- tag einen Omnibus ein, in dem noch einige Plätze frei sind. Interessenten, die die Wald- höfer an die Donau begleiten wollen(Ab- Tahrt 10 Uhr,„Drehscheibe“), erfahren Na- heres in der SVW- Geschäftsstelle, Tel. 59364. Wegen der Pokalspiele sind in der Be- Zirksklasse nur vier Begegnungen angesetzt. Tabellenführer 98 Seckenheim tritt dabei im Lokalkampf beim SV Ilvesheim an. Hier ist, da für den Spitzenreiter die beiden Punkte zur Meisterschaft genügen, Ilvesheim dage- Sen vom Abstieg bedroht ist, eine kampf- betonte Partie zu erwarten, die völlig offen ist. Die drei übrigen Begegnungen(SV Wal- hof— Laudenbach, TSG 62 Weinheim— 99 Seckenheim, Hemsbach— 09 Weinheim) seher die Gastgeber leicht im Vorteil. In den unteren Klassen kommt es an diesem Sonntag zu entscheidenden Spielen. In der A-Klasse stehen sich TSV Viernheim und Oberflockenbach gegenüber. gewinnen die Hessen auch diese Partie, dann ist ihnen die Meisterschaft praktisch sicher. Während der Ausgang des Spieles 64 Schwet⸗ zingen— 07 Seckenheim als offen bezeich- net werden darf, sind bei TSG Rheinau— ATB Heddesheim die Gäste als Sieger zu erwarten. In der B-Klasse Nord hat Nlankstadt bei vier rückständigen Begegungen nur einen Verlustpunkt weniger als Rheinau. Die noch ausstehenden Spiele missen also noch ge- wonnen werden, will man bei der Verge- bung des Meistertitels noch mitsprechen. Möglich, daß diese nervliche Belastung am Sonntag in der Begegnung mit Neulußheim den Ausschlag zu Gunsten der Gäste gibt. In der zweiten Staffel ist Badenia Feudenheim auch in Schriesheim nicht gefährdet. In den Spielen Wallstadt— 50 Ladenburg und TSV Lützelsachsen— TV Neckarhausen erwarten Wir die Platzherren leicht im Vorteil. Bei den Frauen fehlen dem TSV 1846 nur noch zwei Punkte zur Kreis meisterschaft, die im Spiel gegen Sandhofen geholt werden sollten, zumal die Mädel aus Mannheims Norden nicht in stärkster Besetzung antre- ten können. Der VfR will die Runde mit einem Sieg über Heidelberg beenden. Meisterschaft geht vor Der Spielausschuß des Süddeutschen Fuß- ball- Verbandes hat die für Ostern vorge- sehene Pokal-Vorschlußrunde verlegt und dafür die rückständigen Meisterschaftsspiele der ersten und zweiten Liga angesetzt. Den vier noch im Pokalwettbewerb stehenden Vereinen FSV Frenkfurt, Schweinfurt 05, Bayern München und Hessen Kassel) wurde der Vorschlag unterbreitet, die Vorschlug- runde am Mittwoch, dem 1. Mai, zu bestrei- ten. Die Auslosung erfolgt erst, wenn die Stellungnahme der Vereine vorliegt. Die nachzutragenden Meisterschaftsspiele sollen an folgenden Tagen ausgetragen werden: 1. Liga Süd: 21. April: Bayern München ge- gen Viktoria Aschaffenburg; Schwaben Augsburg— VfR Mannheim;— 2. Liga Süd: 20. April: VfR Heilbronn— Hanau 93; Bayern Hof— Ulm 46;— 21. April: SSV Reutlingen— Hessen Kassel;— I. Mai: SV Wiesbaden— SSV Reutlingen. Ungarn erwartet UdSSR Das nächste Fußball-Länderspiel Ungarn gegen Sowjetunion ist nach einer von der sowietzonalen Nachrichtenagentur ADN ver- breiteten Mitteilung des ungarischen Fuß- ballverbandes für Oktober in Budapest ge- plant. Titelverteidiger Schuler nur Dritter: „Kurpfat a sieltte beste Hsphati-Negle: Veberlegener Doppelsieg durch Blum Die zwanzig besten Einzelkegler standen sich im Kampf um die Einzelmeisterschaft des Vereins Mannheimer Kegler gegenüber. Ueber sechs Stunden ging es auf den Asphalt- bahnen„rund“; der letzte Durchgang ver- langte mit je 200 Kugeln von den Spielern das Letzte ab. Nach einigen schwächeren Er- Sebnissen kam A. Blatt als erster Spieler über„800“, eine Holzzahl, die später nur noch zweimal überboten werden sollte. Für deri ersten Höhepunkt der Endkämpfe sorgte Fritz Spatz, der überaus sicher und gleich- mäßig warf und vor allem im Stechen kaum eine Chance ausließg. Mit Serien von 208, 203, 221 und 213 für je 50 Kugeln erreichte er schließlich die großartige Holzzahl von 845. Die nächstfolgenden Spieler kamen nicht über 790; lediglich Altmeister Hahn trumpfte mit 795 Holz nochmals auf. Auch Titelvertei- diger Schuler(791) kämpfte vergeblich, an die von Spatz erreichte Holzzahl heranzu- kommen. Der nach den ersten vier Runden über- legen führende Blum stand jedoch als Mei- Ster praktisch bereits fest. Er benötigte nur 763 Holz, um den führenden Spatz einzu- holen, was für den jungen Spieler kein Pro- und Spatz in der Einzelmeisterschaft blem bildete. Mit 210 und 231 Holz auf den beiden ersten Bahnen war Blum nicht bes- ser als Spatz. Zwar gab es auf der dritten Bahn mit 191 einen kleinen Schönheitsfehler, aber dann kam er mit seinen letzten 30 Kugeln auf 228 Holz, so daß er mit insge- samt 860 Holz Spatz noch um 15 Holz über- bot. Mit einer Gesamtleistung von 2501 Holz für 600 Kugeln, also dem hervorragenden Durchschnitt von 417 wurde Blum verdient Einzelmeister vor Spatz, dessen 2405 Holz ebenfalls noch ein ausgezeichnetes Ergebnis bilden. Dieser Sieg der beiden Spitzenspie- ler von„Kurpfalz“ ließen den diesjährigen Mamnnschaftsmeister als erfolgreichsten Ver- ein aus den Verbandsspielen hervorgehen. Titelverteidiger Schuler mußte sich mit dem dritten Platz begnügen. Endstand: Asphalt- Einzel meisterschaft der Männer: 1. Fritz Blum(Kurpfalz) 2501 Holz; 2. F. Spatz Kur- Pfalz) 2405; 3. Schuler(Goldene 7) 2390; 4. Koob Ghein-Neckar) 2374; 5. Hahn(Gol- dene 7) 2369; 6. Kling(KG 1910) 2362; 7. Werger ulver) 2355; 8. A. Blatt Um e Hoor) 2354; 9. Karle(Glückauf) 2353; 10. Zick(Um e Hoor) 2352. H- In der Bereichsklasse: Letele Schach- Nundle bringt Entscheidung Lampertheim, Sandhofen und Seckenheim dürften Titel unter sich ausmachen, Die Kämpfe in der Schach-Bereichsklasse gehen ihrem Ende entgegen. Sie nahmen in diesem Jahre einen überaus spannenden Verlauf, da es keiner Mannschaft gelang, einen entscheidenden Vorsprung herauszu- holen. Sehr stark ist der Bezirk Mannheim Vertreten, der allein sechs der zehn Vereine stellt, von denen drei, Lampertheim, Sand- hofen und Seckenheim, die Meisterschaft unter sich ausmachen werden. Mannheim 1865, das mit guten Aussichten in die Kämpfe ging, konnte sich nicht in dem er- warteten Ausmaß durchsetzen und hat, nach Verlustpunkten auf dem vierten Platz lie- gend, nur eine geringe Chance auf den Titelgewinn. Sandhofen, 1865 und Seckenheim leiste- ten sich bereits in den ersten Runden eine Niederlage, während Lampertheim allein ohne Punktverlust blieb. Ein 4:4 gegen 1865 brachte für Lampertheim den ersten und bis jetzt einzigen Minuspunkt. In der fünf- ten Runde fiel Sandhofen durch eine Nie- derlage gegen Mosbach stark zurück, fand aber in der achten Runde durch einen 4/:3½.-Sieg gegen die 1863er erneut An- schluß, da auch Seckenheim in dieser Runde gegen Mannheim 1910 unterlag. Sek- kenheim und Sandhofen bilden mit vier Verlustpunkten eine Runde vor Schluß die Spitzengruppe, so daß das Zusammentreffen der beiden in der letzten Runde von großer Bedeutung sein wird. Nach Verlustpunkten steht mit nur einem Minuspunkt Lampert- heim allerdings am günstigsten, wobei je- doch noch die Spiele gegen Seckenheim und Mosbach nachgeholt werden müssen, wäh- rend die Begegnung gegen Sandhofen 3:4 für die Mannheimer bei einer Hängepartie Protest) steht. H- Schach-Bereichsklasse Mannheim 1865 8 5 1 2 37½¼⁰.26½ 11:5 Seckenheim 71 e Sandhofen 7 5 0 2 32¼:23½ 10:4 Lampertheim T 9:1 Handschuhsheim 8 4 0 4 35½:28½ 8:8 Mosbach 71 3 11 3 200 727 Mannheim 1910 8 3 1 4 31:33 70 Schwetzingen 8 5:11 CFW Weinheim 8 2 1 5 28½:35½ 511 Wiesloch 8 0 0 8 1747 0.16 Ein modischer Top- Coat aus VoIIZwirn-BM.-Sabardine- Markenqualität- in international beliebter Linienführung. Besonders floff die effektvolle Messinggarnitur an Schulter, Sörtel und Armel. Bevorzugt Werden die Farben marine, schwarz und farbig changierend nur Barkquf ist Joch vorteilhafter! MANNHEIM, Am Paradeplatz, Ecke Breite Straße 4 N deut vor zwis künf ents sche brac zeit“ Das nur? lich Das gege Kal ditic lich auch I. Zz Wel rasd sich sert Mü une zuse gefä Lau Ang sehe Stur nau. hatt am mer Leis Flüs länç spie Am (We. 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Das Verständnis innerhalb der Elf War da- gegen recht gut. Die Mannschaft ließ auch im Kampfgeist keinen Wunsch offen. Eine Kon- ditionssteigerung erscheint jedoch noch mög- lich und nötig, wenn der erfolgreiche Weg auch in Zukunft beschritten werden Soll. In spielerischer Hinsicht standen die Gäste zweifellos über ihrem Gegner. Die Ueber- raschung bildete die deutsche Abwehr, die sich im Vergleich zu Wien erheblich verbes- sert zeigte, wenn sie auch keine allzu große Mühe hatte, sich gegen den im Schuß recht unentschlossenen Sturm der Holländer durch- zusetzen. Die Gastgeber blieben jedoch immer gefährlich, da vor allem Hollands rechter Läufer Notermanns, der Beste seiner Elf, das Angriffsspiel unermüdlich ankurbelte. Abge- sehen vom linken Flügel konnte der deutsche Sturm nur wenig überzeugen. Bei der ge- nauen Manndeckungs Mittelstürmer Kraus hatte es hierbei gegen Stopper van der Hart am schwersten— kamen die deutschen Stür- mer kaum zum Zuge. Enttäuschend wWðar die Leistung Helmut Rahns auf dem rechten Flügel, der— allerdings meist von zwei Hol- ländern bewacht— durch ungenaues Ab- spiel manche gute Chance zunichte machte. Am besten geflelen neben Torwart Tilkowski (Westfalia Herne) der rechte Verteidiger Juskowiak sowie der rechte Läufer Szyma- niak und Stopper Wewers. Die Folländer versuchten mit ihrer Kampfkraft und Härte zum Ziele zu kom- men. Auffallend war jedoch die Schuß unsicherheit des niederländischen Angriffs. Die Abwehr schlug sich tapfer und gab kei- nen Zentimeter Boden kampflos preis. Die Holländer waren allerdings nicht so ausge- glichen wie ihre Gegner besetzt. Man sah bei ihnen einige überragende Einzelkönner, aber auch Spieler, die kaum ein Durchschnitts- format erreichten. Im Felde hatten die Gast- geber sehr schöne Szenen. In Strafraumnähe waren sie jedoch zu drucklos und liegen sich hier oft den Schneid abkaufen. Tikowski ohne fehl und Tadel Die Meinungen über die besten deutschen Spieler gingen bei den Fußballexperten ziemlich auseinander. Es waren wohl Szy⸗ maniak, Schröder, Juskowiak und Tilkow- Ski. Einen eigentlichen Ausfall hatte die deutsche Elf nicht zu verzeichnen, obwohl der Kaiserslauterner Verteidiger Schmidt eine bedenklich lange Anlaufszeit benötigte. Hans Tilkowski empfahl sich für neue Berufungen. Er spielte völlig fehlerfrei und ist im Augenblick zweifellos Herkenrath vorzuziehen. Der Düsseldorfer Erich Jus- kowiak unterstrich auch in Amsterdam seine internationale Klasse. Eimfach glänzend wa- ren seine befreienden Kopfballstöße und seine Härte am Mann. Karl Schmidt be- nötigte eine lange Anlaufzeit. Mit zuneh- mender Spieldauer wurde er immer sicherer und spielte nach der Pause fast fehlerfrei. Horst Szymaniak war erneut der große Halt für seine Mannschaft, obwohl er etwas indisponiert ins Spiel ging(Nervenentzün- dung). Vorzüglich seine weiten Pässe und Vorlagen in den freien Raum. Im Zwei- Kampf War er unerbittlich. Der Essener Heinz Wewers ist am Mittwoch in die Nationalelf hineinge wachsen. Er hat aller- dings immer noc einen„schwachen rechten Fuß“. Herbert Erhardt wurde seiner Son- deraufgabe auch diesmal gerecht. Er spielte schmucklos, aber zweckmäßig und streng nach Herbergers Dispositionen. Hart am Mann, ging er keinem Zweikampf aus dem Lück hatte Frans de Munck bei diesem Schuß Willi Schröders aus halbrechter Position. Die 10 000 deutschen lachiachtenbummler hatten schon den Torschrei auf den Lippen, denn hier wäre auch der Hechtsprung des hol ändischen Schlußmanns vergeblich gewesen; der Ball g ing aber, Zentimeter am Pfosten vorbei, ins Aus. Im Hintergrund rechts: Verteidiger Wiersma. Knapp mit 2:1(1:0) Toren gewann Deutschland am Mittwoch vor 65 000 Zu- schauern im Olympia- Stadion von Amsterdam das 17. Fußball-Länderspiel gegen Holland. Der Sieg der deutschen Mannschaft, in der Torwart Tilkowski und der linke Sturmflügel mit Siedl und Schmidt ihr Länderspieldebut gaben, war durchaus verdient. Nach den Siegen über Belgien und Oesterreich hatte man diesem Länder- spiel gegen Holland wegen seiner bekannt starken Abwehr mit gemischten Ge- fühlen entgegengesehen. Die deutsche Mannschaft, die gegenüber Wien nur auf drei Posten umgeändert war, erhielt besonders im Angriffsspiel durch die Neulinge Siedl(Karlsruher Sc) und Schmidt Borussia Dortmund) auf dem linken Flügel neue Impulse. Diese beiden Spieler schossen für Deutschland auch die Tore, wobei die sich bietenden Chancen blitzschnell ausgenutzt wurden. Siedl erzielte in der 33. Minute das 1:0 für Deutschland, als Hollands Stopperriese van der Hart einen Ball zum Torwart zurückgeben wollte, Siedl aber dazwischensprang und einschoß. Holland kam in der 63. Minute nach einer schönen Kombination durch den Halb- rechten Wilkes zum 1:1-Ausgleich, bevor der Dortmunder Schmidt im Sturz den Ball noch überlegt ins leere holländische Tor zum 2:1 einstoßen konnte. Wege. Helmut Rahn war die große Ent- täuschung. Er konnte an die ausgezeichne- ten Leistungen der letzten Zeit keinesfalls anknüpfen. Gegen München und Wien war er nur ein Schatten. Er übertrieb die Dribb- lings und Alleingänge und hatte für ein deutsches Zusammenspiel wenig Sinn. Willy Schröder war der Regisseur im deut- schen Angriff. Er zeigte sich als blendender Techniker und kluger Taktiker, der Schwä⸗ chen des Gegners kaltblütig auszuwerten verstand. Berti Kraus hatte gegen den eisen- Harten holländischen Stopper Van der Hart einen schwierigen Stand, er war allerdings auch körperlich seinem Gegenspieler unter- legen. Auch mit seiner Schnelligkeit und einem Ausbrechen auf die Flügel konnte er keine Wirkung erzielen. Alfred Schmidt kam erst nach seinem Torerfolg besser zum Zuge. Dann gelangen ihm einige seiner Kabinetts- stücken. Vorher war er jedoch verschiedent- lich ein Hemmschuh im Angriff, da ihm manches danebengelang und er oft aussichts- reiche Kombinationen abreißen ließ. Gerhard Siedl erfüllte alle Erwartungen. Er spielte seine Schnelligkeit aus, brillierte mit einigen Einzelaktionen und ist nicht nur ein guter Techniker, sondern auch ein gefährlicher Torschütze. Der rechte holländische Läufer Notermans war der beste seiner Mannschaft. Er kurbelte immer wieder das Spiel der Niederländer an, fand jedoch bei seinem Sturm nicht das nötige Verständnis. Neben ihm zeichnete sich noch der routinierte Stopper Van der Hart und im Angriff der erfahrene Wilkes aus. Auch Torwart de Munck und die Verteidiger Wiersma und Kuys lieferten eine gute Partie. Klaassens hatte neben guten auch schwache Szenen. Im holländischen Sturm erreichte außer Wilkes keiner mehr als ein inter- nationales Durchschnittsformat. Schiedsrichter Leafe(England) war ein souveräner Spielleiter. Er hatte ein sicheres Auge für alle Regelwidrigkeiten und war ein idealer Unparteiischer. Jehle des holländischen Stoppess ergab Führungsſot Das mit holländischen und deutschen Fahnen geschmückte Amsterdamer Stadion hatte sich bei strahlendem Frühlingswetter und idealen Boden verhältnissen nur langsam gefüllt. Eine Stunde vor Spielbeginn waren die weiten Zuschauerränge kaum zu einem vierten Teil besetzt. Die Zeit bis zum Anpfiff wurde durch eine unermüdliche Musikkapelle verkürzt. Um 16.25 Uhr betraten beide Mannschaf- ten, von den Zuschauern freundlich begrüßt, gemeinsam das Spielfeld, die Holländer in ihren traditionellen Orangehemden und wei- Ben Hosen, die Deutschen in schwarzen Hosen und weißen Trikots. Die Musikkapelle spielte zunächst die deutsche und anschließend die niederlän- dische Nationalhymne. Die Platzwahl wurde von den Spielführern Rahn(Essen) und Wiersma(Eindhoven) dem rechten hollän- dischen Verteidiger, vorgenommen. Wiersma gewann die Wahl und entschied sich mit dem Wind zu spielen. Die Mannschaften: Holland: Munck(Fortuna Geleen). Wiersma PSV Eindhoven), Kuys(NAC Breda). Noter- mans, van der Hart beide Fortuna Ge- lee), Rlaassens(VVV Venlo). Bosselaar De (Sparta Rotterdam), Wilkes(VVV Venlo), Appel Fortuna Geleen), immermans(A0 Den Haag) van der Gijp Feyenoord Rot- terdam).— Deutschland: Tilkowiski (Westk. Herne). Juskowiak(Fortuna Düs- Seldorf), Karl Schmidt(1. FC Kaiserslau- tern). Szymaniak(Wuppertaler SW), We- wers(Rot-Weiß Essen), Erhardt(SpVgg Fürth). Rahn(Rot-Weiß Essen), Schröder (Werder Bremen), Kraus(Kickers Offen- bach), Alfred Schmidt Borussia Dortmunch, Siedl(Karlsruher Sc).— Schiedsrichter: Leafe(England). Nach nervösem Beginn gab es ein gleich- wertiges Spiel, bei dem beide Tore abwech- selnd in Gefahr kamen. Nach fünf Minuten schoß Wilkes knapp über das deutsche Tor. Auffallend war, daß Szymaniak den hol- ländischen Halbrechten Wilkes deckte, wäh- rend Erhardt bei Timmermans blieb. Rahn versuchte einen Torschuß, der aber Torwart de Munck auf dem Posten sah. Später über- trieb dann der Essener Rahn seine Allein- gänge und verhinderte den Fluß der deut- schen Angriffsaktionen. Spielmacher im Sturm war der Bremer Schroeder, der durch sein Kluges Abspiel seine Klasse unterstrich. Der Herner Tor- Wart Tilkowski hatte einige gute Szenen, die sein Selbstvertrauen merklich festigten. In der 13. Minute schien das 1:0 für Deutsch- jand fällig. Der vom holländischen Verteidi- ger Kuys abgelenkte Kopfball des Offen- Dacher Kraus ging aber nur an den Pfosten. Bei einem Schuß van der Gijps zeigte sich Tilkowski ebenso auf der Höhe, wie bei der Bombe von Timmermans. In der 23. Minute hatte die deutsche Mannschaft durch Schroe- der erneut einen Pfostenschuß zu verzeich- nen. Fünf Minuten später gab es dann im deutschen Strafraum eine gefährliche Situa- tion, doch konnte Tilkowski den abgelenkten Schuß Timmermans abwehren. Der einzige Treffer vor der Pause ergab sich àus einem groben Abwehrfehler des sonst vorzüglichen holländischen Stoppers van der Hart. Durch die Sonne geblendet, hatte er den mitgelaufenen Karlsruher Siedl nicht gesehen. Der Linksaußen sprang in die Durchgabe, und er hatte keine Mühe, das Leder in die lange Ecke zu schießen. Dieser Treffer gab den Deutschen merk- lichen Auftrieb, so daß Fluß in die Angriffs- aktionen kam. Jetzt machten sich auch die deutschen Besucher auf den Rängen bemerk- bar, die in Sprechchören wie„Deutschland noch ein Tor“ ihre Mannschaft anfeuerten. Allmählich wurden auch die Holländer wie- der stärker, doch gelang ihnen trotz Schwa- chen der deutschen Abwehr bis zum Seiten- wechsel der Ausgleich nicht. Zweimal hatte Appel seinen Gegenspieler Wewers stehen gelassen, die Schüsse des holländischen Mit- telstürmers gingen aber am Tor vorbei. Kurz vor der Pause hatte Siedl noch ein- mal eine hervorragende Szene. Er spielte sich bis dicht an das holländische Tor heran, scheiterte aber im letzten Moment an dem herausstürzenden de Munck. Einige Minuten vor der Pause stießen Hollands Linksaußen van der Gijp und Helmuth Rahn mit dem Kopf zusammen. Der Folländer blieb auf dem Felde liegen und mußte Hilfe in An- spruch nehmen. Ausgleich durch Wilkes Nach Wiederbeginn brauchten beide Mann- schaften einige Zeit, um wieder ins Spiel zu kommen. Der erste gefährliche Schuß fiel in der 50. Minute durch Siedl, der aber das Tor zu hoch anvisiert hatte. Der Düsseldorfer Verteidiger Juskowiak, diesmal sehr sicher und selbstbewußt, erntete für einen Rück- zieher Sonderbeifall. Eine schöne Angriffs- kombination endete mit einem Schuß des Karlsruhers Siedl, den de Munck in höchster Not nur abklatschen konnte. Seine Vorder- männer bereinigten dann die Situation, In der 58. Minute wechselten die Holländer ihren Verletzten Rechtsaußen Bosselaar aus. Für ihn spielte Clavan(ADO Den Haag). Erst in der 60. Minute erreichten die Niederländer die erste Ecke, die von Timmer- mans über das Tor geschossen wurde. Jus- kowiak erhielt anschließend wieder Sonder- beifall für eine akrobatische Einlage. Nach einem Zusammenspiel mit Clavan, der sich gut einfügte, glückte dann dem holländischen Angriffsregisseur Wilkes in der 65. Minute der Gleichstand, nachdem Juskowiak ver- geblich versucht hatte, im Hechtsprung an den Ball zu kommen. Der Ausgleichstreffer brachte den Gast- gebern merklichen Auftrieb. Angefeuert von den jetzt begeistert mitgehenden Zuschauern gab es nun einige heikle Situationen im deutschen Strafraum, die aber mit Glück be- reinigt wurden. In dieser Drangperiode war vor allem der Neuling Tilkowski im Tor die angenehme Uberraschung. Aber schon bald fanden sich die Deut- schen wieder besser zusammen. Sie trugen nun ihrerseits gefährliche Gegenangriffe vor, die durch ihre Zweckmäßigkeit bestachen. Auf Vorlage Schröders erzielte dann der Dortmunder Alfred Schmidt in der 76. Mi- nute den entscheidenden Treffer. Schmidt hatte de Munck zuerst angeschossen, doch prallte das Leder von ihm zu Schmidt zurück, 85* 42 5* Stimmen zum Spiel Dr. Bauwens: Unser Sieg ist ver- dient, obwohl es manchmal brenzlig aus- sah. Unsere Mannschaft hat fast zu schön gespielt. Ick freute mich über die sportlich gute Leistung unserer Elf und über das sehr objektive Publikum. Bundestrainer Herberger: Ick zähle das keutige Spiel zu den guten Länder kämpfen. Erfreulich, daß es trotz des vollen Einsatzes beider Mannschaften absolut anständig verlief. Ich glaube, daß unser Sieg verdient war. Geschlossene Ab- wehrleistung bei Holland, gutes Mittel- feldspiel bei uns. Fritz Walter: Bei weniger Klein- spiel wäre der Kampf udahrscheinlich frü- her zu unseren Gunsten entschieden wor- den. In der Differenz sind wir um ein Tor zu schlecht weggekommen.“ Horst Szymaniak:„leck bin glück- lich, daß wir gewonnen haben und daß es bei uns so gut gelaufen ist. Wilkes war zweifellos mein bisher stärlester Ldnder- spielgegner.“ Spielausscehuß mitglied Ho Ool- boom:„Wir sind trotz der Niederlage zufrieden. Mit den Toren hatten Wir aller- dings ein wenig Unglück. Das erste für Deutschland war ein reines Geschenk. Am besten haben mir auf deutscher Seite Sæiymaniak und Wewers gefallen.“ Spielausschuß mitglied Stein- vorte:„Wir waren in Wien— das Am- sterduamer Spiel war besser. Rahn fel allerdings gegen Wien stark ab.“ Frans de Munck:„Deutschland nat durch zwei ausgesprochene Glüchstore gewonnen. Sæymaniak war für mich der beste Deutsche.“ 3 der dann geistesgegenwärtig— am Boden liegend— seine Chance wahrnahm. Nachdem Tilkowski neun Minuten vor Schluß bei einem gehechteten Ball wieder eine große Szene hatte, schien in der 83. Mi- nute das dritte deutsche Tor fällig. Rahn hatte sich bis kurz vor das holländische Tor durchgespielt, wurde aber im letzten Augen- blick am Torschuß gehindert. 8 In der Endphase nahmen die Holländer ihren Stopper van der Hart mit nach vorn Er sorgte wohl für mehr Druck, eine Ergeb- nisänderung gelang aber nicht mehr, obwohl die beiden deutschen Verteidiger Schmidt und Juskowiak leicht angeschlagen Waren. Der Essener Wewers, unterstützt von Erhardt und Szymaniak, waren nicht mehr auszuspie- len. Zum Schluß hatten die Deutschen alle Mann zurückgezogen und verteidigten ge- schickt den knappen Vorsprung. Reicht es zum Remis? Faarmeisie, erste: Gruppensieger starten zur Endrunde Im Kampf um die deutsche Mannschafts- meisterschaft im Ringen stehen sich am Wochenende die Gruppensieger von Nord- rein- Westfalen, der Pfalz, dem Saargebiet, Baden, Hessen, Württemberg, Bayern und Norddeutschland gegenüber. Dabei sollte Heros Dortmund zu einem sicheren Erfolg über Schifferstadt kommen. Wiesental, das beim Saarlandmeister VfL Heusweiler an- tritt, kann ein Remis herausholen und der Hessenmeister Einigkeit Aschaffenburg dürfte einen knappen Punktsieg über den schwa- bischen Meister TSV Münster erringen. Haushoher Favorit ist Neuaubing, das beim Nordmeister VI. Wolfsburg antritt. Es rin- gen: Heros Dortmund— Schifferstadt; VII Heusweiler— KSV Wiesental; Einigkeit Aschaffenburg— Münster; VfL Wolfspurg gegen Neuaubing. KSC-Handballer wahrten Chance Durch einen 13:12-Sieg über die Tschft Beiertheim wahrten die Handballer des Karlsruher Sc ihre Chancen auf ein Ent- scheidungsspiel um die mittelbadische Hand- ballmeisterschaft gegen die SG St. Leon. St. Leon hat die Pflichtspiele mit 30:6 Punk- ten bereits abgeschlossen. Die Karlsruher dagegen treten am Samstag noch gegen Bretten und am Sonntag gegen Niederbühl an. Gewinnen sie die beiden Begegnungen EINE KARAMRBOLAGE zwischen Hollands Mittelstürmer Appel schen Tor. Entschlossen hatte sich der deutsche Schluß dieser und der zu Hilfe eilende linke Verteidiger Schmi hatte er ihn allerdings endgültig unter sich begraben. ſegne. Wiesenials um Ringer-Mannschafts meisterschaft auf ihrem Platz, 10. April das Entscheidungsspiel St. Leon bestreiten. FSV unterlag in Prag Die tschechische Nationalelf besiegte am Mittwoch in Prag den Frankfurter SV mit 5:1(1:1) Toren. Nach einer Meldung des Prager Rundfunks wohnten dem Spiel, das von dem öͥ sterreichischen Schiedsrichter Stoll geleitet wurde, fast 20 000 Zuschauer bei. Wertvolle Ruder-Filme werden in Mannheim vorgeführt Der Badische Ruder-Verband läßt am Samstag in den Bootshäusern der MRG „Baden“ und des MRC von 1875 drei Filme zeigen, die für den Ruderernachwuchs und die aktiven Rennruderer von besonderem Wert sind. Die Vorführungen im Bootshaus der„Baden“ beginnen am Samstag um 17.30 Uhr und im Bootshaus des MRœ um 20.30 Uhr. Gezeigt werden ein Farbfilm von den 46. Europameisterschaften in Bled (30 Minuten Spieldauer), ein weiterer Film von Bled mit instruktiven Aufnahmen aus- gesuchter Spitzenmannschaften(15 Minuten) und ein dritter Film(20 Minuten), der als Dokumentarfilm vom Meisterschaftsrudern in Heilbronn zu werten ist. Sonntagabend um 20.30 Uhr werden die Filme im Boots- haus der„Amicitia“ gezeigt. dann müssen sie am gegen und Tilkowski unmittelbar vor dem deut- mann dem Gegner entgegengeworfen, aber ebenso wie dt(rechts) den Bali verfehit, Sekundenbruchteile später Fotos: AP Seite 10 MORGT N Donnerstag, 4. April 1957/ Nr. 1 Nr. Der Peter Für die liebevolle Anteilnahme, die uns beim Heim- 00 beim 570 1 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteinahme, die zahlreichen Kranz- 5 gang unseres lieben Vaters, Herrn 135 Et irkel7 Höhnchen und Blumenspenden sowie allen denen, die unserem lieben, guten Eiernodeln mit hehe 5 Mutterle, Frau 5 Eigehalt. Die sind ergie. 5 Henriette Bender A n . 8 Auf jedem Pakel eine b Anenbeiner durch Wort, Schritt und Blumenspenden zuteil Bild-Rezeple, nur wurde, sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Wer 1 die letzte Ehre erwiesen, sagen wir innigsten Dank. Mae 0 e e 5 5 5 Mhm.- Neckarau, den 4. April 1957 und 5 Besonders danken wir Herrn Willer für die trostreichen, lieben Worte Schulstraße 31 lisc 5 sowie Herrn Dr. Lieske für die liebevolle Betreuung. Die trauernden Hinterbliebenen 5 1 a Mannheim, den 3. April 1987 1955 . Karl-Benz-Straße 124 b 5 5 5 Im Namen der Hinterbliebenen: 25 i Anne Ruckenbrod-Bender das f J N Gel ä Mietgesuche 555 5 Wu! 5 Für einen leitenden Mitarbeiter unseres Hauses suchen wir 1 f + 0 alle 4- bis 5-Zimmer-Wohnung 8 i oder entsprechendes Häuschen lich Für das mitfühlende Gedenken und die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- 5 in Ludwigshafen, Mannheim oder näherer Umgebung zu mieten. 5 110 gang unserer lieben Entschlafenen, Frau 5 Angebote erbeten an: 8 550 8 SS Fila N— dor Katharina Riebel 0 80 0 5 a 41 1 12 E 5 I H REH VERMAHLUNG GEBEN BEKANNT: ros . geb. Weinbrecht———— 5 8 l sagen wir aus tiefstem Herzen Dank all denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen a 1 Dr. Kurt Quensell 50 g haben. Besonderen Dank den Herren Aerzten und Schwestern des Diakonissenkrankenhauses 5 UDWISSHAFENAM RHEIN Dipl.-Kaufmann— a sowie Herrn Pfarrer Wöllner für seinen geist lichen Beistand. 5 tuo wðissTRAs5E 69% 8 f i 8 3 Friederike Quensell 5 Mannheim, den 4. April 1957 5 i geb. Beck 5 1 5 2 N 4. 0 0 5 Die trauernden Hinterbliebenen Ladenlokal zZ. Z. Mannheim 2)0ũ0 23. April Einbeck Hann,) f a 5 8 2 8 Schopenhauerstraße 5 Sophienstraße 17 f] lin nur sehr guter Lage für 5. Apr 11 1987 feine Branche zu mieten gesucht. 0 un 2 7 3 Zuschr. unter Nr. 05484 an f 1 8 mit Bad und Zentralheizung in Nach langer schwerer Krankheit ist mein lieber Mann und guter Statt Karten 5 den Verlag bester Osbötadtiage g e h U 6 Lebenskamerad, unser Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 5 Bekanntmachon EI a g 8 Für die vielen Beweise herz- Beamter, LAG-Berechtigt., sucht 2. Bkz kann gestellt werden. Christian Stegmaier licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- zm. 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April 1957 MORGEN Seite 11 —— stolz, um sich herumzustreiten, hatte ein 2 2 Von berühmten Leuten„ 0 gutes Gedächtnis und erinnerte sich später Allerlei Unglaubliches 85. 5.. noch genau, wer an Cora Lynn nichts bezahlt 8 Toscaninis unbeugsamer Lebenswille Soll ich außerdem noch über meine Jahre batte. Als sie auf der Höhe ihres Ruhmes Belohnter Einbruch getroffen hatte, der— wie sich bei näherer Als Arturo Toscanini in voller Schaffens- Buch führen?“ stand, drängten sich natürlich die Filmleute Als der sicherste Ort der Welt galt von Besichtigung herausstellte— einer der bei- 8 2 18 1 S D kraft seinen 80. Geburtstag feierte, erhielt er von den Mitgliedern seines Orchesters eine wertvolle Armbanduhr überreicht, die nur alle zehn Jahre einmal aufgezogen zu werden brauchte. Sinnend betrachtete der Maestro dieses Wunderwerk der Technik, und sein Gesicht nahm einen melancho- lischen Zug an. „Was bedrückt Sie, Meister?“ fragte einer der Musiker. „Ach“, seufzte Toscanini,„ich dachte nur eben daran, wie viele von euch nicht mehr am Leben sein werden, wenn ich diese Uhr das nächste Mal aufziehe!“ Leider fand er selbst doch nicht mehr die Gelegenheit, die Uhr aufzuziehen, da er kurz vor seinem 90. Geburtstag abberufen wurde. * Sechs Jahre später hatte Toscanini sich alle besonderen Ehrungen verbeten und verbrachte seinen Geburtstag wie gewöhn- lich mit angestrengter Arbeit bei Orchester- proben für ein bevorstehendes Konzert. Trotzdem fand sich ein Freund bei ihm ein, um zu gratulieren, und fragte den Meister, ob es nun eigentlich der 86. oder der 87. Ge- burtstag sei. „Weiß ich selbst nicht genau!“ entgegnete Toscanini.„Ich führe genau Buch über meine Proben und Schallplattenaufnahmen sowie über meine Konzertverpflichtungen. Nachteil der Polarforschung Der kürzlich verstorbene amerikanische Polarforscher Admiral Byrd erklärte einmal einem Journalisten:„Sie können jeden For- schungsreisenden fragen, worin die größten Schwierigkeiten einer Expedition bestehen, und jeder wird Ihnen antworten, daß es sehr Viel einfacher ist, den Pol zu erreichen oder heil wieder zurückzukehren, als das dafür nötige Geld aufzubringen. Ich persönlich habe hundertmal mehr Angst vor einem alten amerikanischen Miliardär, als vor einem Monat Polarsturm!“ Kunst der Diplomatie Frau Clare Booth-Luce, die ehemalige amerikanische Botschafterin in Rom, die zur Zeit an einer neuen Komödie„Eine Frau in der Politik“ arbeiten soll, antwortete auf due Frage eines Bekannten, ob es sich bei diesem Stück um eigene Erinnerungen handle: „Zwei Dinge habe ich in der Diplomatie ge- lernt: niemals auf eine Frage allzu offen zu antworten und alles zu sagen, ohne etwas zu enthüllen!“ Späte Rache In ihren Anfängen hatte Edwige Feuillère oft Nebenrollen beim Film gespielt, wobei sie sich des Pseudonyms Cora Lynn be- diente. Mehr als einmal blieben die Pro- duzenten dem jungen Ding die vereinbarte Gage schuldig. Aber Edwige Feuillère, zu um ihre Mitwirkung. Einer von ihnen malte ihr eines Tages in beredten Worten seinen neuesten Plan aus, einen großen Abenteuer- film, der den Titel„Der Pirat“ tragen sollte. „Aha“, nickte Edwige Feuillère, ‚es handelt sich also um Ihre Autobiographie!“ Toscaninis Herz Daß Arturo Toscanini bis ins höchste Alter rastlos tätig sein konnte, verdankte er zu einem guten Teil der strikten Disziplin, die er sich zeitlebens auferlegte. Als ihm wenige Wochen vor seinem Tode eine Ver- ehrerin deshalb Komplimente machte und meinte, er habe das Herz eines Zwanzigjäh- rigen, antwortete der Meister lächelnd: „Aber nur deshalb, Madame, weil ich kaum von ihm Gebrauch gemacht habe!“ Der Nachruf— so oder so „Ich bin gut dran“, meinte vor einiger Zeit Edouard Herriot im Gespräch mit einem Freunde.„Wenn ich einmal nicht mehr bin, so werden die Politiker von mir sagen: ‚Man muß seine politischen Fehler schon verzeihen; war er doch ein Schriftsteller!“ Und die Literaturkritiker werden ihrerseits erklären: „Als Schriftsteller war er nichts Besonderes; er war halt ein Politiker!“ Ob sich Herriot nicht geirrt hat? Wird nicht auch die Nachwelt ihm, dem Politiker und auch dem Schriftsteller, einen Kranz winden? jeher die Bank of England, und kein Mensch würde es für möglich halten, daß es einem Einbrecher gelingen könnte, in ihre wohl- beschützten Räume einzudringen. Trotzdem ist dieser un wahrscheinliche Fall in der Ge- schichte des ehrwürdigen Instituts einmal eingetreten. In den vierziger Jahren des ver- gangenen Jahrhunderts erhielten die Direk- toren der Bank einen anonymen Brief, des- sen Verfasser ankündigte, daß er demnächst den unterirdischen Schatzkammern der Bank einen Besuch abstatten würde. Die Direk- toren glaubten zunächst an einen Schaber- nmack, begaben sich aber zum angekündigten Zeitpunkt vorsorglich in den Keller und war- teten ab. Tatsächlich erschien der angekün- digte Einbrecher durch die Planken des Fuß- bodens. Er war durch eine alte Abflußröhre gekrochen, die er bei Reparaturarbeiten, an der Kanalisation entdeckt hatte. Als An- erkennung für seine Ehrlichkeit erhielt er von der Bank 800 Pfund Sterling ausgezahlt — und die nötigen Arbeiten wurden unver- züglich vorgenommen, um eine Wieder- holung solcher Besuche ein für alle Mal zu verhindern. Ein weißer Wal im Atlantik Die Besatzung des ägyptischen Frachters „Mohamed Ali el Kebir“, der dieser Tage in Genua einlief, berichtete, daß sie im Atlantik einen weißen Wal schwimmend an- den künstlichen Meeresungeheuer war, die sich im Vorjahr bei den Aufnahmen zu dem Film„Moby Dick“ an den Canarischen Inseln losgerissen hatten und ins Meer hin- aus abgetrieben worden waren. Das über 30 Meter lange und rund 30 Tonnen schwere Ungetüm befand sich, wenn es auch offen- sichtlich von Wind und Wetter etwas mit⸗ genommen war, noch immer in leidlichem Zustand. Scharen von hungrigen Möwen umkreisten es, und es wird seine Reise ohne Ziel wahrscheinlich noch einige Zeit fort- setzen, bis es dem Wüten eines Sturmes end- gültig zum Opfer fällt. Flugversuche Große Mühe kostete es der Polizei, bis es ihr gelang, Almond Perkins davon abzu- halten, weiter in seinem alten Ford auf den verschiedenen Pisten des Flugplatzes von Pearland(Texas) mit Höchstgeschwindigkeit dahinzurasen. Der offensichtlich stark unter Alkohol stehende„Rennfahrer“ protestierte wütend dagegen, daß man ihn an der Fort- setzung seiner„wissenschaftlichen Experi- mente“ hinderte. Er sei fest davon über- zeugt, so erklärte er, daß auch ein Auto fliegen könnte, wenn man ihm nur vorher auf dem Boden die nötige Startgeschwindig- keit verschafft habe. frau Aktiv- 5 Kapseln. Diese Kapseln bieten zusätzliche Kräfte für Mann und Frau. Sie dienen zur Steigerung der Leistung und beugen vorzeitigem Altern vor. 48 Kapseln DM 2.85(150 Kap- seln DM 7, 50). In Apoth. u. Drog. , Verkäbfe tur“: Weizenkeim- und Knoblauchöl, ver- eint und verstärkt durch lebenswiditige Vitamine in den geruchfreien Kloster- Habs fl, ö Kaufgesuche J Rnabenfahrrad (10—14 J.), gut erhalten, zu gesucht. P 35787 an den Verlag. Preisangebote unter Nr. kaufen Altmapier au Schneider, Telefon 4 16 26. laufend ab: Guterhaltene und Broschüren erb. unter Nr. P 05395 à. 5 5 Pfälzische Heimatbücher (auch Mundart) zu kaufen gesucht. 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Die Forderung wird damit begründet, daß bei der letzten Aufstockung des Bürgschafts- Volumens im Sommer 1955 von einer Aus- fuhrhöhe von 25 Md. DM ausgegangen Wurde, während der Export inzwischen àuf über 30 Md. DM angestiegen sei. Ferner sei zu berücksichtigen, daß bei den Ausfuhr- bürgschaften und-garantien wertmäßig die Geschäfte überwiegen, die nicht nur eine Produktionstechnisch bedingte längere Lie- lerzeit erfordern, sondern darüber hinaus in der Regel längerfristig zu kreditieren sind. Keine Ausgleichszahlungen kür Schrottlager- Vermehrung (VWD) Die Hohe Behörde der Montan- Union hat beschlossen, keine zusätzlichen Ausgleichszahlungen für die Erhöhung der Schrottvorräte bei den Unternehmen der Ge- meinschaft ab 1. August zu erheben. Damit hat die Hohe Behörde dem Antrag des Ge- meinsamen Büros der Schrottverbraucher in Brüssel Rechnung getragen, in dem die Hohe Behörde ersucht wurde, die Zunahme der Schrottvorräte nicht mit derselben Zusatz- umlage zu belasten wie die Erhöhung des Schrottverbrauchs. Art. 7 der neuen Schrott- entscheidung 2/57 gibt der Hohen Behörde das Recht, einen abweichenden Beschluß über die Schrottvorratshaltung zu fällen, ohne den Ministerrat erneut zu konsultieren. Der Beschluß der Hohen Behörde soll ver- meiden, daß die Schrottverbraucher der Ge- meinschaft ihre Schrottbestände bis zum 1. August erhöhen und damit möglicherweise ein Ungleichgewicht auf dem Schrottmarkt hervorzurufen. Da die zusätzlichen Aus- Sleichszahlungen für die Erhöhung der Vor- ratshaltung erst ab 1. August in Kraft treten sollten, hätte diese Gefahr bestanden. Fragliche Steuerbegünstigung für kleine Gewerbetreibende Wie unser Bonner eg.-Korrespondent meldet, stößt der Plan, den Gewerbetreiben- den mit Jahreseinkommen bis zu 6000 DM den Vorteil der Gewerbepauschalierung zu- Sutekommen zu lassen, auf Schwierigkeiten. Dieses Vorhaben geht auf einen Vorschlag der Länderfinanzminister zurück. Es sollte eine Steuervereinfachung dadurch erzielt Werden, daß die Einkommensteuer für diese Gewerbetreibenden auf die Dauer von vier Jahren„pauschaliert“ würde. Solche Ge- Werbetreibende hätten in den Jahren 1958 bis 1960 nicht mehr Steuern zu zahlen, als in der Veranlagung für das Jahr 1957 fest- zulegen ist, gleichgültig, ob sie etwa 1960 mehr als 6000 DM verdienen. Vertreter des Bundesfinanzministeriums haben jedoch am 3. April vor den Abgeordneten des Bundes- Sünstigung sei nicht mehr möglich, weil die Neufassung der Ehegattenbesteuerung nach dem Karlsruher Verfassungsgerichtsurteil ihr rechtlich und materiell entgegenstehen würde. Die Abgeordneten des Finanzausschusses haben im übrigen Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier ersucht, Schritte gegen eine Illustrierte einzuleiten, die die Fotos dieser Volksvertreter veröffentlicht und sie sum- marisch beschuldigt hat, für die vom Ver- fassungsgericht aufgehobene Form der Ehe- gattenbesteuerung(gemeinsame Steuerver- anlagung) verantwortlich zu sein. Der Fi- namzausschuß bezeichnete diese Veröffent- lichung als unqualiflzierbar. Die SPD hob hervor, daß auch aus ihren Reihen Abge- ordnete gegen die gemeinsame Steuerveran- lagung der Einkünfte von Ehegatten ge- stimmt hätten. Zu diesem Streit um die Urheberschaft der Ehegattenbesteuerung ist zu bemerken, daß der Hauptwiderstand gegen Abschaffung der gemeinsamen Veranlagung bei den Fi- nanzministern der Länder lag, die eine größere Einnahmesucht als der Bundes- finanzminister bewiesen. Schließlich sind auch die Länder die Hauptnutznieger der Einkommensteuer, da ihnen zwei Drittel dieses Aufkommens zufließen. Es ist eine alte (eg) Der Deutsche Bauernverband hat am 2. April erneut die Forderung erhoben, kostendeckende Agrarpreise zu gewähren. In einer endgültigen Stellungnahme des Verbandes zum„Grünen Plan“ 1957 heißt es, Ziel und Auftrag des Landwirtschafts- gesetzes sei es, Ertrag und Aufwand inner- halb der Landwirtschaft auszugleichen. Die bisherige Entwicklung habe eindeutig er- wiesen, daß dieses Ziel im wesentlichen nur durch kostendeckende Preise erreicht wer- den könne. Es sei nicht gut, den Ausgleich zwischen Aufwand und Ertrag in erster Limie durch Subventionen anzustreben, wie es der Grüne Plan vorsehe. Freilich handele es sich dabei um eine politische Entscheidung. Zu fordern sei allerdings, daß in den Grünen Plan nur solche Maßnahmen aufgenommen werden, die unmittelbar dem Ausgleich von Aufwand und Ertrag dienen. Die Vorhaben zur Verbesserung der Agrarstruktur, denen sicherlich größte Bedeutung beizumessen sei, sollten, getrennt vom Grünen Plan, in einem auf lange Sicht aufzustellenden Son- derplan, zusammengefaßt werden. Der Bauernverband bemängelt daß die Subventionen für Düngemittel und Diesel- Kraftstoff nicht so heraufgesetzt worden seien, daß auch die Preissteigerungen dieser Waren abgefangen werden. Auch fehle die vom Verband geforderte Verbilligung von Pflanzenschutzmitteln und Vergaserkraft- stoff. Die Auszahlung der Milchsubventionen dürfe nicht„durch Verquickung mit einem veterinärpolizeilichen Gesamtprogramm“ kompliziert werden. * Kommentar ist eigentlich überflüssig. Es wird vielfach behauptet, daß die Klage der Landwirtschaft über unzulänglichen Ertrag unberechtigt und Modekrankheit sei. Eine Weiterhelfen Die FDP hat— wie unser Bonner eg.“ Korrespondent meldet— im Bundestag einen Vorstoß zur Aufwertung der privaten Lebens- versicherungen unternommen. Sie meint, daß nach der Rentenreform jetzt etwas Entschei- dendes getan werden müsse, um die Rechte der Privatversicherten nicht allzusehr gegen- über denen der Sozialversicherten zu schmä- lern. Die Lebens versicherungen sollten in Höhe des am Stichtag der Währungsreform vorhandenen Deckungskapitals im Verhält- nis 1:1 aufgewertet und in Form von Monats- renten ausgezahlt werden, die 50 DM je an- gefangener 10 000 DM Deckungskapital aus- zumachen hätten. Versicherte, die älter als 70 Jahre sind, sollten eine Vorauszahlung von fünf Jahresrenten für jedes Lebensjahr er- halten, das das 70. Lebensjahr überschreitet. Ein entsprechender Gesetzentwurf, den die FDP in nächster Zeit einbringen will, dürfte dem Bund Kosten von zunächst 70 Mill. DM jährlich verursachen. Außerdem soll die Möglichkeit, Versicherungsbeiträge als Son- derausgaben vom steuerpflichtigen Einkom- men abzusetzen, verbessert werden. Ver- sicherungsgesellschaften wären hinsichtlich der Lebens versicherungen von der Körper- Geschichte, doch bleibt sie ewig neu Neue, alte und uralte Bauernfor derungen Modekrankheit, die allerdings seit des deut- schen Reichskanzlers Caprivis Zeiten(1890 bis 1894) andauert, denn seit jenen Zeiten wohl sind infolge der Uebermittlung durch Presse und später durch Rundfunk diese Klagen zu jedermanns Gehör gedrungen. Wer jedoch in der Geschichte blättert, findet, daß Unzufriedenheit der Bauern in jeder Geschichtsepoche zu verzeichnen war. Leider auch dann, wenn es den Bauern ein- mal besser ging als den übrigen Bevölke- rungsteilen. Da schreibt beispielsweise A. Hagelstange in seinem 1897 erschienenen Buch„Die sociale Lage des süddeutschen Bauernstandes im Mittelalter“: „Gerade die Erscheinung des sich immer mehr steigernden Luxus muß man mit in die Betrachtung hineinziehen, wenn man die gewaltige Massenerhebung der Landbevöl- kerung im 16. Jahrhundert von allen Seiten richtig würdigen will. Der Bauer Süddeutsch- lands war eben, wie wir sahen, im allge- meinen nicht der in dumpfer Knechtschaft hinbrütende Proletarier, der nur auf den günstigen Augenblick wartete, um auf Bar- rikaden sich verlorene Menschenrechte wie- derzuerobern, nein, im Gegenteil: er war eine durch Reichtum und Wohlleben übermütig gewordene Natur, die infolge der Ueppigkeit und Schwelgerei von der Gier nach immer größerem Besitz erfaßt wurde. Und diese Gier nach Mehr war es, die in Verbindung mit tasächlich bestehenden rechtlichen Miß verhältnissen einen Brenn- stoff anhäufte, in den dann der reformato- rische Gedanke als zündender Funke hin- einschlug.. Die Revolution... scheiterte und wurde auf diese Weise zu jener ge- Waltigen Bremse, die verschuldet hat, dag die so schön begonnene Weiterentwicklung Slücklicher ländlicher Verhältnisse im werbesteuer zu befreien. Im Zuge der seit der Währungsreform er- folgenden dauernden wenn auch nur schrittchenweisen— Aufwertung von Alt- Sbarer-Ansprüchen wäre die Verwirklichung des FDP- Vorschlages ein bedeutsamer Fort- schritt(gl. MM vom 8. Dezember 1956). Es ist nur fraglich, ob er sich in dem angedeute- ten Maßstab auf einmal verwirklichen läßt; denn nach versicherungsmathematischen Be- rechnungen betrüge der damit verbundene Mehraufwand ein Mehrfaches der von der FDP genannten summe von 70 Mill. DM jährlich. Erfinder im Wehrdienst Prämiieren (eg) Nicht nur Arbeitnehmer der Privat- Wirtschaft und Angestellte und Beamte im öflentlichen Dienst, sondern auch Soldaten sollen eine Vergütung erhalten, wenn sie während des Dienstes Erfindungen oder Verbesserungsvorschläge gemacht haben, die vom Arbeitgeber übernommen werden. Das hat der Bundestagsausschuß für gewerb- lichen Rechtsschutz und Urheberrecht jetzt empfohlen. Die wirtschaftliche Verwertbar- keit der Erfindung, die Aufgaben des Ar- beitnehmers im Betrieb und der Anteil des dung sollen für die Bemessung der ve gütung ausschlaggebend sein. Ein entspre chender Gesetzentwurf wird voraussichtit schon in der nächsten Woche vom Bunde tag verabschiedet werden. Jetzt auch Attacke gegen die Gewerbesteuer (AP) Das Deutsche Industrie- Instig (Köln) hat am 2, April im Namen der ind striellen Unternehmerschaft der Bundesrepg blik die Gemeinden in einer Erklärung au gefordert, jetzt einen„weiteren Beitrag 2 steuerlichen Entlastung der Wirtschaft g leisten und die Sätze der ihnen zuflie gende Gewerbesteuer zu senken. In der Erklärung heißt es, durch die n 1. Januar 1957 in Kraft getretene Erhöhung der Freibeträge für die Gewerbesteuer u der Staffelbeträge bei der Ermittlung de Steuermeßzahlen für den Gewerbeertig seien„noch nicht einmal die dringlichstg Wünsche der Wirtschaft erfüllt“ worden. D in den letzten Jahren stark gestiegene Aub kommen an Gewerbesteuern mache die Er mäßigung dieser Steuer ohne weiteres mög lich. Das Deutsche Industrie- Institut beton die dadurch entstehenden Steuerausfäl brauchten nicht von den Gemeinden allen getragen werden: Eine Erhöhung der 20 weisungen der Länder an die Gemeinde sei der Ausweg und angesichts der über durchschnittlich gestiegenen Steuereinnab men der Länder auch„durchaus vertretbar Zur Begründung seiner Forderung nad einer Ermäßigung der Gewerbesteuer weis das Institut darauf hin, daß die gesamte Steuereinnahmen in der Bundesrepubli von 1952 bis 1956 um 42,2 v. H. angewachsen seien, das Aufkommen an Gewerbesteuen jedoch in der gleichen Zeit um 61 v. H. ge. stiegen sei. Der Anteil der Gewerbesteuer a1 den Steuereinnahmen der öffentlichen Han habe sich im Laufe dieser Jahre von sech v. H. auf neun v. H. erhöht. Sumpfe der Ueppigkeit und Habsucht stek- ken blieb.“ Mag sein, daß diese Stimme etwas ein- seitig ist, vielleicht so einseitig wie heutzu- tage der Städter mit verhaltenem Groll dem Bauern gegenübersteht. Wertvolle Ergän- zung dieses Quellenmaterials finden wir in dem Buch„Der oberdeutsche Bauer zur Zeit der Entstehung der neuzeitlichen Kultur“ von E. Tross: „Die Folge war, daß der Bauer— wenn man den Geldwert betrachtèt— weniger für seine übrigen Ausgaben besaß als bisher, daß er vor allem seine Lebensführung ein- schränken mußte, daß der„arme Mann“ im anderen Sinne des Wortes arm wurde. Die neue Kultur drückte also den Bauern nicht nur in seiner sozial- kulturellen Stellung relativ herab, sie führte auch das Sinken seiner absoluten Stellung und seine größere Ausnutzung, seine finanzielle Minderung, herbei. So erweist sich das Urteil, das der bayerische Kanzler Dr. Simon Eck 1571 ab- gübt, als durchaus richtig. Als Ursache der großen Armut der Untertanen betrachtet er den allgemeinen Luxus, wodurch„den Un- tertanen nicht allein mit den Landsteuern und Aufschlägen, sondern auch mit den un- aufhörlichen Scharwerken, mit den viel- seitigen Wandeln und Straffen, mit Renten, Gülten, Stiften und Arbayten und derglei- chen unerschwinglich viel von den Herr- schaften auferladen wird... usw.“ Woraus ersichtlich ist, daß es aus ge- schichtlicher Sicht besser gelingt, die jewei- lige agrarpolitische Lage stereoskopisch, d. h. körperhaft zu betrachten. Die Gewinnung des plastischen Bildes setzt allerdings vor- aus, daß man die Dinge von allen Seiten betrachtet und an Unwägbarkeiten nicht achtlos vorübergeht. Tex Britischer Exportüberschuß des Jahres 1956 (AP) Großbritannien hat im Jahr 195 einen Ausfuhrüberschuß von 233 Mill. Pfund Sterling(etwa 2,959 Mill. DM) erzielt, wie au dem von der britischen Regierung am 2. Apr veröffentlichten Jahresbericht„Economt Curvey“ hervorgeht. 1955 hatte der britisch: Außenhandel ein Defizit von 79 Mill. Pfund Sterling(etwa 924,3 Mill. DM) aufgewiesen Während der Berichtszeit hatte sich die Suez krise noch nicht in vollem Umfang auf di britische Wirtschaft ausgewirkt. Nach dem Bericht stieg der britische E. port im Jahr 1956 um zehn v. H., während de Import nur um eins v. H. zunahm. Für das laufende Jahr wird in dem Bericht eine wei. terhin günstige Entwicklung vorausgesagt wenn auch die Zuwachsrate geringer sein werde. Ein Sprecher des britischen Schatz. amtes erklärte dazu, daß eine weitern günstige Entwicklung mit„begründete Sicherheit“ zu erwarten sei, falls der Suez kanal ohne weitere Verzögerungen wieder. eröffnet und der àm 4. April vorläufig Ende gehende Streik nicht erneut ausbrechen werde. Wer sie bat, ist zu beneiden. Viehhofstraße FRANZ Isk seg Tel. 4 37 63 u. 402 87 NN Bluthochdruck, Schwindelge fühl Arterlenverkalkung. Herunrohe. 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D iegene Au. ache die Er diteres ug titut beton euerausfalh inden allen ng der 2 Gemeinde der über euereinnah. vertretbar lerung nad steuer weis e gesamten desrepubli ngewachsen erbesteuen 31 v. H. ge. besteuer a lichen Hand e von sech schuß Jahr 195 Mill. Pfunt ielt, wie au am 2. Apr „Economi ler britisch Mill. Pfund uf gewiesen ch die Suez ang auf di ritische E vährend de m. Für da at eine wei. rTausgesag ringer sein nen Schatz. e Weiterhn begründete s der Suez zen wieder. orläufig 2 ausbrechen gefühl Astörungen laflosigkelt osin- Dragees ten in diſſen fẽombinatiog Mineralsglöz- ene wertvolle orden schötzt.. cg. OM 12.50 o Uhr werde ung im Voll. erkte, Rund. Heizkörper, atsvollzſeher, Agütung Die vom 14. März bis 3. April auf einer Nilinsel bei Kairo veranstaltete Deutsche Industrie-Aus- stellung war mit 425 beteiligten Firmen und einer Ausstellungsfläche von 65 0% am die größte In- dustrie-Ausstellung, die Deutschland jemals im Ausland veranstaltet hat. An einem der letzten Tage statteten der ägyptische Staatspräsident Nasser und zahlreiche ägyptische Minister der Ausstellung einen zweistündigen Besuch ab.— Unser Bild zeigt Staatspräsident Nasser(Mitte) bei der Besich- tigung des Ausstellungsstandes der Brown, Boverie& Cie A0, Mannheim, im Gespräch mit dem Werbeleiter von BBC, Dipl.-Ing. Blänsdorf. Im Bild links: der ägyptische Industrieminister Aziz Sedky, daneben der deutsche Botschafter in Kairo, Pr. Walter Becker. Privataufnahme Frankreichs Kampf mit der Inflation Tauziehen um wirtscha Frankreich hat schon kurz vor Abschluß der Verträge über den„Gemeinsamen Markt“ und„Euratom“ Maßnahmen zur Er- schwerung der Einfuhren erlassen vergl. MM vom 22. März„Währungsreform oder Franc-Ab wertung“), die im framzösischen Inland, aber auch bei allen Hamdelspartnern Frankreichs, auf Protest stiegen. Nun hat die Pariser Regierung— wie VWD meldet— die Verpflichtung zur 25 prozentigen Bardepot-Stellung bei Einfuhr von Montan-Erzeugnissen aus Ländern der Gemeinschaft ehoben. Eine entspre- chende Verordnung des französischen Finanz ministeriums wurde am 2. April im „Journal Officie!“ veröffentlicht. Die auf Grund des Dekretes vom 15. März 1957 be- reits vorgenommenen Bardepotzahlungen können sofort zurückerstattet werden. Die Maßnahme erfolgt auf Grund von heftigen Protesten der Hohen Behörde der Montan-Union, die in der Stellung eines Bar- depots von 25 v. H. des Einfuhrbetrages vor Beantragung einer Importlizens eine Dis- kriminierung zwischen französischen und nichtfranzösischen Erzeugern von Montan- erzeugnissen sah. Die Bestimmung war im Rahmen der französischen Importbeschrän- kungen vom 15. März 1957 verfügt worden. Der Präsident der Hohen Behörde, Rene Mayer, hatte darauf verwiesen, daß diese Mabnahme gegen die Bestimmungen des Montanvertrages verstoße. Nach einer anderen Meldung fordert der tramösische Arbeitgeberverband(Comité National du Patronat Francais) die Verein- heitlichung der freamzösischen Ausfuhrver- gütungssätze auf der Basis von generell 15 v. H. des Ausfuhrwertes. Die gegenwärtigen Rückzahlungssätze beliefen sich— 80 führt der Verband aus— nur auf durchschnittlich acht v. H. und trügen nur zum geringen Teil daau bei, die zwischen französischen und ausländischen Preisen bestehenden Unter- schiede auszugleichen. Es ist das erste Mal, daß der fran- zösische Arbeitgeberverband offiziell eine Erhöhung der Exportvergütungssätze for- dert. Der Verband erklärt, daß eine sol- che Erhöhung im Rahmen der von Frank- reich eingegangenen internationalen Ver- pflichtungen erfolgen könne. Guy Mollet, der französische Minister- präsident, und sein Finanzminister Rama- dier haben indes mit den fünf großen fran- zösischen Automobilfabriken eine wirt- schaftslenkende Vereinbarung getroffen und unterzeichnet. Danach verplfichten sich die Automobilwerke, von drei zusätzlich herge- stellten Personenkraftwagen zwei zu expor- Effektenbörse Frankfurt a. M. fktliche Befehlsgewalt tieren, während sich das Finanz ministerium Zu weiteren steuerlichen oder anderen Maß- nahmen zur Verminderung der Nachfrage auf dem Binnenmarkt verpflichtet. Für 1957 ist die Produktion von 780 000 PKW vorge- sehen, wovon 190 000 anstatt 132 000 expor- tiert werden sollen. Im Jahre 1956 waren 662 600 Pkw hergestellt, davon 110 400 ex- portiert und 1955 561 500, davon 92 000 aus- geführt worden. Das Finanzministerium rechnet mit zusätzlichen Deviseneinnahmen von 100 Mill. Dollar(etwa 420 Mill. Mark). Die Lieferfristen auf dem Binnenmarkt wer- den beträchtlich ansteigen. Das Preisproblem ist ebenfalls vorläufig geregelt worden und zwar in dem Sinne, daß Preiserhöhungen auf dem Binnenmarkt nicht vorgesehen sind. Die Regierung will dafür der Automobilindustrie ihre Export- bemühungen durch alle gegenwärtig auf dem Gebiet der Exporthilfe bestehenden Möglichkeiten erleichtern, Sie beabsichtigt ferner, auch auf andere export- orientierte Idustriezweige dieses Exportquotensystem auszudehnen. Jedermanns-Kapitalismus Die Stille Revolution in USA Der„Jedermanns- Kapitalismus“ in den USA hat nach Feststellung des Präsidenten der New Vorker Effekten-Börse, Keith Fun- ston, dazu geführt, daß heute rund 120 Mil- lionen Amerikaner direkt oder indirekt Aktienbesitzer sind. Funston bezeichnet den Jedermanns- Kapitalismus als„eine Revolu- tion im Investitionsgeschäft“. Wie er im Wirtschaftsteil der New LVorker„Herold Tribune“ feststellt, ist heute jeder zwölfte Amerikaner direkter Aktienbesitzer, was gegenüber 1953 eine Zunahme um ein Drit- tel bedeutet. Die Zahl der direkten Aktien- besitzer gibt Funston mit zehn Millionen an, während 110 Millionen Amerikaner durch Lebens versicherungen, Pensionskas- sen oder Sparguthaben indirekt am Aktien- besitz beteiligt sind. Die ständige Ausweitung des Eigentums an den amerikanischen Industrieunterneh- men biete den großen und kleinen Unter- nehmen das Kapital, das sie im Zeitalter der wirtschaftlichen Expansion brauchen. Die Zukunft sei höchst vielversprechend, erklärt Funston und die Börse tue alles, um diese Entwicklung zu fördern. Sie versuche, das Geheimnis um Aktien und Kurszettel zu lüften und jeden mit den Vorgängen am Kapitalmarkt vertraut zu machen. Vor Schwarzmarkt-Notierungen des Rubels kapituliert (AP) Der angesehene Finanznachrichten- dienst„Pick's World Currency Report“ wies am 2. März darauf hin, daß die teilweise Ab- wertung des Rubel durch Einführung eines Vorzugs-Umtauschkurses unmittelbar auf die bisher größten Goldverkäufe der Sowiet- union an den Westen folgte. „Ernste monetäre Schwierigkeiten im russischen Währungsraum sind offensichtlich geworden“, stellt der Finanzdienst dazu kest. Die Teilabwertung sei erfolgt, um die sowie- tischen Goldlieferungen an das Ausland wie- der vermindern zu können. Man habe damit praktisch teilweise vor den Schwarzmarkt- notierungen des Rubel kapituliert. Trotzdem sei noch eine noch drastischere Reform und eine Welle von ähnlichen ‚Angleichungen“ in den übrigen Ostblockländern zu erwarten. Moskau sei zu diesem Schritt durch die schwache wirtschaftliche Haltung der Ost- bplockländer und seinen eigenen Mangel an harter Währung gezwungen worden. Nach dem Bericht hat die Sowjetunion in den ersten drei Monaten dieses Jahres Gold im Werte von 756 Mill. DM in westliche Län- der ausgeführt, das sind bereits 20 v. H. mehr als im ganzen vergangenen Jahr. K URZ NACHRICHTEN Zinsverbilligung für Saarwirtschaft (VWD) Vorstand und Aufsichtsrat der saar- ländischen Investitionskreditbank Aktiengesell- schaft haben mit Wirkung vom 1. April 1957 den Zinssatz für Kredite aus Mitteln der Bank um weitere 0,5 v. H. auf 6 v. H. P. a. gesenkt. Mit dieser Verminderung der Kreditkosten sol- len, wie die Bank am 3. April mitteilte, die Kreditnehmer der Bank während der Ueber- gangszeit kostenmäßig entlastet und darüber hinaus den saarländischen Unternehmen ein Anreiz geboten werden, die zur Anpassung ihres Wettbewerbsniveaus an das Wettbewerbs- niveau der bundesdeutschen Wirtschaft erfor- derlichen Rationalisierungsmaßnahmen in An- griff zu nehmen. Ausfuhr-Selbstinspektion in Japan (VWD) Zur Sicherung der Qualität und Ver- packung von Export-Waren hat die japanische Regierung ein Inspektionssystem eingeführt, was von deutschen Importeuren begrüßt wird. Auf Grund dieses Systems müssen die japa- nischen Fabrikanten und Exporteure die von der Regierung für Exportgüter festgesetzten Normen erfüllen. Wie die Handelskammer Hamburg hierzu erklärt, werden mit den Regeln für Qualität und Verpackung zunächst hohe Standards ge- sichert. Bie Exportnormen für japanische Waren hinsichtlich der Qualität umfassen etwa 200 Artikel, die für Verpackung annähernd 30 Er- zeugnisse. Der Exportstandard ist aufgeteilt in Mindestqualitätsforderungen und Klassen für die Bewertung der Qualität. Während die Qualitätsnormen die Brauchbarkeit der japa- Rhein-Main Bank A0 in Mannheim „ 3. April 1957 Börsenverlauf: Bei etwas lebhafteren Umsätzen ergaben sich an fast allen Märkten Kursbesserun- gen von 1 bis zu 2 Punkten. Im Vordergrund standen erneut einige Werte der Schwerindustrie. Thyssenhütte auf die nunmehr veröffentlichten Abschlußziffern für 1955½%“7 und die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung sowie die angekündigte neue Kapitalerhöhung stärker gesucht. Werte der Rheinstahlgruppe lagen gegenüber dem Vortag ruhiger und teilweise im Kurse leicht nachgebend. Im Verlauf setzte sich eine Sonderbewegung in 18 -Farben-Nachfolgern durch, als bekannt wurde, daß Farbenfabriken Bayer die Dividende auf 10 Prozent erhöhen wollen u. außerdem eine Kapital- erhöhung vorschlagen. Von Spezialpapieren verzelchneten Demag u. Schering mehrprozentige Kurs- gewinne. Elektro- und Kaliaktien setzten hre Aufwärtsbewegung des Vortages allgemein fort. Am Bankenmarkt zeigte sich stärkeres Interesse für Deutsche Reichsbank- Anteile, Rentenmärkte im gro- Ben und ganzen wenig verändert. Verschiedene Industrieobligationen leicht erholt. Ak tien 2. 4. 3. 4. Aktien 2. 4. 3.4 Aktien 2.4. 24. Jceumulatoren 154½ 15%[Mannesmann 182 182¼ eh. GH: Adlerw. Kleyer 105 105 MNMetallges. 385 385 Hüttenw. Oberh. 144 1455 AEG... 76% 180 Rhein- Braunk. 240 240 Bergb, Neuefloffg 140 140 ½ Aschzell. 70½[7½ Rhein Elektr. 100 1009 GHff Nürnberg 1900 199 Augsburg-Nürnb. 200 100 Rheinstagl! 17⁴ 178 Bet. Ges. Rubrort 283 283 Bayer. Motoren. 110% 109 RWE„„ Bemberg] 806 87 Salzdetfurtn 202 200 B Tiefbau 138 55 Schering 1 280½ 5 eh. Hoesch A8 V Schlossquellbrau. 230 2 1 Buderus: 17% 179%(Schubert& Selz)% Boeschwerke. 10% 44% Chem. Albert 130 13%[Schwartz Storch. 2135 215 Conti Gumm.. 26½ 202 Seilwolft 120 120 e* 4317 3 Siemens& Halske 18 8 eh. Kloecknerw.: egussa 248½¼ Sinner 5 1 9 Bebe, de:. 1 68 BF „Er 5 1 DM 5 8 b. 138 138 Pt. Lineleum. 20 2% Ver staniwerke 50,75 Stent Südwest Pt. Steinzeug. 235 258[Wintershall FFT Durlacher Hot. 206 T 206 Zeiß-Ikon 21% 21% Eichbaum-Werger 212½ 1— Zellstoff waldhof 10½ 104 eh. Ver, Stahlw.: El. Licht& Kraft 125 275 1 neger Union 10 184%[Senken e Gebr. Fahr 104 T 104 T[Sadische Bank 192 192 Hüttenunlon 130%] 130½ 18 Farben Liqu. Bayr., Hypothek. 5 Gelsenk. Bergw. 130% 137 ant-Sen) 34%] 3%[u wechsel- Bk. 210% 219%[Sochum. Verem 13% 13% Sas J 18% gommerzbank) 9%% gugstanlw Witt. 170 181 Casella 281½ 28½[Commerz Hamborn. Bergb. 113 113½ Farbenf,. Bayer. 194% f 197½ u. Credit-Bank 223 222 Handels Union 205 265 Farbwerke Höchst 184%[183½[Deutsche Bank) 17¼[Phönix Rheinrohr 168 170 beldmühle. 33% 32 P Süddeutsche Bang 2% 220%[ Büttenw. Steserl. 2 250 Felten& Gulll. 164% 107%½, Dresdner Benk) 20% 20% Niederrh. Hüfte 181½ 182 Goldschmidt 180% 183%[Rhein-Main Bank 221 221 Rheinst, Union 105¾ 109 Sritzner Kayser. 100% 190% kale Hyp.-Bank 15 157 Rhein.-Westt. Grun& Bulfinger 155 155 Reichsbenk- Ant. 71 0 Eisen u. Stani 188¼ 103 Harp. Bergbau 112 113³ Rhein. Hyp.-Bank 174 5 Runrst. fiatting 170 175 . Zement. 257 257½% Dego(Vorzug).. Stahlw Südwestf 170% 170% 1 5 aug Thyssen-EH,. 10 100%ò Knorr 302%[Nachfolger Zeche Eis,. 270 270 Lahme yer 184 180 eh. Eis. u. Hütten- FFC 98/ werke: Linde's Eis. 220% 220%[Neue Elsen-Hütte 123 127 Ludw Walzmühle l 10% f 10% IStahlw. Bochum 127%½ 130 2. = RRMM- Werte nischen Exportwaren garantieren, zielen die Verpackungsvorschriften darauf ab, die gute Beschaffenheit der Waren vom Zeitpunkt der Verschiffung bis zur Ankunft beim auslän- dischen Importeur zu erhalten. Neben der sogenannten Selbstinspektion durch Fabrikanten oder Exporteure, unter die ein Großteil der Ausfuhrgüter fällt, besteht die obligatorische Inspektion, die für alle Artikel angewendet wird. Sie wird durch besondere Regierungsorgane durchgeführt oder von pri- vaten Organen, welche bei der Regierung ein- getragen sind. Zu den Waren, die ausschließlich von Reglerungsorganen geprüft werden, ge- hören u. a. Seidengewebe, Reyon, Stickerei- spitzen, Tee, Mandarinen und Hülsenfrüchte. Erstes deutsches Gasturbinen-Kraftwerk Die Stadtwerke Bremen bauen zur Ver- sorgung eines neuen Wohnblocks mit Wärme und gleichzeitig zur Spitzenstromerzeugung ein ölgefeuertes Gasturbinen-Kraftwerk mit zwei Gasturbinen von je 25 000 Kilowatt Leistung, für die der Brown, Boveri& Cie AG, Mann- heim, der Auftrag erteilt wurde. Es handelt sich dabei um das erste Gasturbinen-Spitzen- kraftwerk für die öffentliche Energieversorgung in Deutschland. Während bisher Kraftwerke auf Dampfbasis mit Kohle beheizt werden mußten, handelt es sich bei den mit Gasturbinen betriebenen Kraftwerken um Einrichtungen, bei denen der Brennstoff, vor der Turbine verbrennend, seine Energie unmittelbar an die Schaufeln der Tur- bine abgibt. Mannheimer Leben 8 v. H. Dividende Infolge eines Uebertragungsfehlers wurde im gestrigen Bericht über die HV der Mann- heimer Lebens-Versichèerungs-Ad, Mannheim, erwähnt, daß für das Jahr 1954 eine fünf- prozentige und für das Jahr 1955 eine acht- prozentige Dividende zur Ausschüttung kommt. In Wirklichkeit kommt sowohl für das Jahr 1954 als auch für das Jahr 1955 je eine acht- prozentige Dividende auf das eingezahlte Grundkapital von 350 000 DPM zur Auszahlung. Dividenden- Vorschläge Farbenfabriken Bayer Ad, Leverkusen— 10 v. H.(HV: 23. 5.) Deutsche Werft A8, Hamburg— 10 v. H. (HV: 14. 5.) Victorla-Werke AG, Nürnberg- 8 v. H. (HV: 13. 4.) August-Thyssen-Hütte 46, Duisburg-Hamborn 8 v. H.(HV: 10. 5.) Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG, München— 8 v. H.(HV: 26. 4.) Marktberichte vom 3. Apr Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz befriedi- gend. Es erzielten: Aepfel gesetzt 23—30, A 14—23, B 10—13, C 6—8; Treſphauskopfsalat Stück über 100 g 20—25, 150—200 f 27—35; Feldsalat 40—70; Spi- nat 10—15; Spargel A 1 250, A II 225. C 150; Rha- barber 20; Rotkohl 12; Rote Beete 10; Rettiche Bd. 60—65; Radieschen Bd. 28-30; Sellerie A 16-20, B 10 bis 15, C 6—8, Ueberstand; Lauch 8-13, Ueber- stand; Zwiebeln 16—18. NE-Metalle Elektrolyt-Kuptfer für Leitzwecke 298,75—301,75 PM Blei in Kabeln 137-1389 PM Aluminium für Leitzwecke 250265 DM Westdeutscher Zinnpreis 934—944 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital, Lire 6,666 6,686 100 belg. Franes 8,338 8,358 100 franz. Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,66 95,86 100 holl. Gulden 110,195 110,415 1 kanad. Dollar 4.38 4,39 1 engl. Pfund 11,742 11,762 100 schwed. Kronen 81,06 61,22 100 dän. Kronen 60,0 60,52 100 norw. Kronen 53,73 58,85 100 Schweizer Fr.(frei) 97,93 96,13 1 US-Dollar 4,1974 4,2074 100 österr. Schilling 16,116 16,156 100 DM-W= 422,50 DM-G; 100 DM-O= 25, 13 DM-MN „%%„„„„%„„„ 0 „„„„4„ . 2„* „„ 5* 2„ 3„ 2„ 2„„ „„„„„„„„„„„„„„6 0 „ 2 6„„„„„„„ 0 „„% 2 eee„ W D 5 5„%%%%„„%„„%„„„„%% „%%%„%„„„%„„ 0 „„%%„%„„%„„„% 60„ 5 eee ene 1 7 * NR . ä —* 5 2 15 Ci. 5 5 Caugliaus Dettet . Dos Kaufhaus Vetter und die Opal- Werke freuen sich, 2 der Monnheimer Bevölkerung die neugewählte . MISS MAAU REAN 5 vorstellen 20 können. a In einem fesflichen Pavillon vasefer S TRUMPFP ABTEILUNG Wird sich Ihnen Miss Mannheim om Freitag, den 5. April 1957 von 10 bis 12 und 14 bis J7 Uhr Semstegg, den 6. April 1957 von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhe z Ur Beratung beim Fin kouf bee: O PAL-STRUM fk und zur Erföllung von Autogrammwönschen z ur Verfögung stellen. Abch Sie sind herzlich eingeladen, Mannheims Schönheitskönigin und offizielle Vertreterin für die Miss-Germany-Wahl bei uns kennenzulernen. Seite 14 MORGEN 5 Donnerstag, 4. April 1957/ Nr. Die chinesische Gefahr in Indonesien Hat die Staatskrise zur Erkenntnis der innenpolitischen Situation bei den Regierenden beigetragen? Diakarta, Ende März Die Situation in Indonesien hat sich etwas entspannt, nachdem Staatspräsident Su- Kkarno seinen Plan aufgab, die Kommunisten an der neuen Regierung zu beteiligen, und damit eine der wichtigsten Forderungen der Rebellen erfüllte. Aber noch immer beharrt der Staatspräsident auf seinem Wunsch, einen„Nationalen Rat“ unter Einbeziehung der Kommunisten zu bilden, der gegenüber den Beschlüssen und Maßnahmen des Kabi- netts oder des Parlaments Vetorecht besit- zen Soll. Noch vor acht Jahren war die Kommu- nistische Partei Indonesiens eine bedeutungs- lose Splittergruppe mit knapp 5000 Mitglie- dern. Heute zählt sie weit über eine halbe Million Parteigenossen und errang bei den Jetzten Parlamentswahlen mit sechs Millio- nen Wählern annähernd ein Viertel aller abgegebenen Stimmen. Nach den Nationa- sten Sukarnos und den beiden großen Moslem-Parteien ist die„Partei Komunis Indonesia“ jetzt die viergrößte Partei der jungen Republik, und zugleich die mit Ab- stand am besten organisierte politische Be- wegung des Landes. Zahlreiche Kommunisten sind während der letzten Jahre in führende Stellungen bei Behörden, Gewerkschaften und im Schul- wesen gelangt. Im Parlament haben die Kommunisten 39 Mandate. Die Durchsetzung der Polizei und Armee ist den Kommunisten allerdings mißlungen. Gerade während der letzten Wochen hat die entschlossene anti- kommunistische Haltung der Armeeführung der zivilen Opposition den Rücken gestärkt und entscheidend zur Vermeidung eines volksdemcekratischen Abenteuers beigetra- Sen. Die innenpolitische Stellung der Kommu- nisten, die noch vor einem Jahr Sukarno Von unserem Mitarbeiter Jürgen Pechel einen„Verräter“ nannten und seine Regie- rung als„semikolonialistisches System“ an- griffen, wurde im September 1956 durch den Abschluß eines indonesisch- sowjetischen Wirtschaftsabkommens erheblich gestärkt. Die sowjetische Regierung erklärte sich damals bereit, Indonesien einen Kredit von 100 Millionen Dollars zu gewähren, da die Gold- und Dollar-Reserven der indonesi- schen Staatsbank unter das verfassungs- mäßig vorgeschriebene Minimum gesunken Waren und sich die Außenhandelsbilanz des jungen, noch immer unter den Nachwirkun- gen des Krieges leidenden Landes rasch verschlechterte. Diesen Betrag verwendete Indonesien in erster Linie für den Bezug von Kapitalgütern aus Polen, der Tschecho- Slowakei und der Sowjetunion. Im Aus- tausch hierfür lieferte es einen wesentlichen Prozentsatz seiner Gummi-, Oel- und Zinn- exporte an den Ostblock. Außerdem wurden rumänische Techniker nach den Erdölfeldern Sumatras entsandt, und eine ungarische Firma erhielt den Auftrag zum Bau einer großen Zementfabrik. Heute wird der wachsende kommunisti- sche Einfluß in Wirtschaft und Politik mit allgemeinem Erschrecken festgestellt. Viele Indonesier neigen dazu, dem chinesischen Bevölkerungsteil hierfür die Schuld in die Schuhe zu schieben, dessen Ausweisung oder Enteignung von nationalistischen Gruppen verschiedentlich gefordert wurde. Obwohl in Indonesien nur etwa drei Millionen Chinesen leben, was nicht einmal vier Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht, hat diese Minderheit es doch durch ihre Anspruchs- losigkeit, ihren Fleiß und ihre unbestreitbare Geschäftstüchtigkeit verstanden, die Füh- rung in Handel und Gewerbe zu erringen. Diese Entwicklung wurde noch durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwi- Wieder Sturm im syrischen Wasserglas Ehrgeiziges Offizierskorps kann von der Politik nicht lassen von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, Ende März Wiederum tobt ein Sturm im syrischen Wasserglas. Und wie immer steht die Armee im Mittelpunkt des Geschehens. Syrische Offlziere können offensichtlich von der Politik nicht lassen. Die Sache begann schon in Kairo im Februar anläßlich der Sitzung der„Großen Arabischen Vier“. König Saud war gerade, umworben und gefeiert, aus Washington, Madrid und den neuen nordafrikanischen Bruderstaaten Marokko und Tunis zurück- gekommen. Obwohl er als geborener Beduine bemüht war, dem arabischen, nicht immer bequemen Freund Nasser die Treue zu halten, Wollte er im Schlußkommuniquè doch auch das verankert sehen, womit Eisenhower und Dulles ihn breit geschlagen hatten:„Die Ge- fahr des Kommunismus.“ Aber er fand un- erwarteten Widerspruch beim syrischen Ver- bündeten. Verteidigungsminister Khaled El- Azm und sein Chef des Nachrichtendienstes, Oberst Abdul Hamid Sarradsch, hinreichend bekannt durch seine prosowietischen Nei- gungen, erklärten rundweg, sie hätten keine Kenntnis von einer kommunistischen Unter- grundbewegung, welche die Stabilität des Nahen Ostens bedrohe. Worauf der König Saud empört aufbegehrte und sie alle beide als„kommunistische Agenten“ brandmarkte. So unterblieb der beabsichtigte Zusatz im Kommuniquè der Kairoer Tagung, aber die Sache fand ihr Nachspiel in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Saudische Einflüsse sind auch dort wirksam. Die Krise erreichte ihren Höhepunkt, als Minister Azm die Todesstrafe von fünf Ver- urteilten im großen Verschwörerprozeß in lebenslängliche Zwangsarbeit umwandelte. Der extremistisch-linke Flügel der Armee verlangte eine Revision des Gnadenaktes. Rechtsgerichtete, konservative Kreise ver- suchten die willkommene Gelegenheit wahr- zunehmen, 120 rosarote Offiziere, unter ihnen den verhaßten Leiter des syrischen Geheim- dienstes Sarradsch, aus ihren Schlüssel- stellungen zu vertreiben. So zeichnen sich die Fronten in Armee und Regierung hauptsächlich als pro- und anti- kommunistisch ab. In Wirklichkeit geht es um all das, was stets Syriens innere Ruhe störte:„Für den Irak oder gegen den Irak; Anschluß an die haschemitisch- arabische Gruppe Irak und Jordanien oder ein Groß- Syrien unter eigener syrischer Führung. An- schluß an den westlich orientierten Bagdad Pakt oder an Nassers Neutralitätsfront, die wegen ihrer antiwestlichen Tendenz den großen Massen gefällt und der von Sarradsch geleugneten Sympathie-Bewegung Anlaß zu prosowaetischen Manifestationen schenkt.“ schen Djakarta und Peking, und die von Sukarno immer wieder betonte Freundschaft mit den kommunistischen Machthabern unterstützt. Seit der Anerkennung Pekings hat die chinesische Kolonie Tausende von kommu- nistischen Lehrern aus dem Mutterland nach Indonesien kommen lassen. Das führte dazu, dab heute beispielsweise in Surabaja von den 17 chinesischen Schulen 15 kommunistisch sind. Und in den anderen Städten der Repu- blik ist das Verhältnis ähnlich. Diese Entwicklung könnte für den Be- stand der Demokratie in Indonesien einmal äußberst gefährlich werden, wenn nicht der indonesische Volkscharakter mit seinem tief empfundenen Patriotismus, seiner stark aus- geprägten Freiheitsliebe und Toleranz auf die Dauer jeden kommunistischen Beherr- schungsversuch zum Scheitern verurteilt. Der Kommunismus hatte bisher in Indo- nesien ein wertvolles Anfangskapital in der absoluten Unkenntnis der Bevölkerung über seine wirklichen Ziele. Aber dieses Kapital ist während der letzten Wochen weitgehend verwirtschaftet worden. Die Kommunisten hatten den Bogen ihres politischen Ehrgeizes überspannt. Und es gibt heute bereits viele politische Beobachter in Djakarta, die die gegenwärtige Krise als einen möglichen Wendepunkt für den Kommunismus in Indo- nesien ansehen und seinen allmählichen Rückzug zur politischen Einflußlosigkeit vor- hersagen. Kurz nach einem Kuß, den der Regierende Bürgermeister von Berlin, Otto Suhr, der SPD-Bundestagsabgeordneten und früheren Bürgermeisterin Berlins, Frau Louise Schröder, auf die Wange hauchte, wurde dieses Bild aufgenommen. Suhr hatte die Ehre, Frau Schröder an ihrem 70. Geburtstag am vergangenen Dienstag den im Vor- dergrund liegenden Ehrenbürgerbrief der Stadt zu überreichen. Bild: AP George Allans Charme und Witz sind unentbehrlich Der„Hofnarr“ des Weißen Hauses gewann die Freundschaft der letzten drei Präsidenten der USA Washington, Anfang April Der Mann, den Präsident Eisenhower am öftesten sieht, der ihm sozusagen kaum von der Seite weicht, ist eine Persönlichkeit, über die sich das politische und diplomatische Washington seit vielen Jahren den Kopf zer- bricht. Der intime Freund Eisenhowers heißt George E. Allen, stammt aus dem Südstaat Mississippi, ist ein sehr wohlhabender Indu- strieller und Finanzier. Ein wohlbeleibter, jovialer Herr, dessen riesiges Doppelkinn Kragen und Schlips verdeckt, der über so viel Charme und Witz verfügt, daß er bereits mit den beiden Vorgängern Eisenhowers, nämlich den Präsidenten Roosevelt und Truman, be- freundet war. Die Freundschaft mit Eisen- hower scheint freilich tiefer zu gehen. Die beiden sind sozusagen unzertrennlich, und in Washington fragt man sich, ob nicht der amüsante Allen vielleicht auch einen politi- schen Einfluß hinter den Kulissen ausübe, der weitaus größer und entscheidender sei, als man bisher geahnt habe. Ein Mann, dem es gelungen ist, Feund von drei Präsidenten zu sein, ist selbst in den Vereinigten Staaten, wo persönliche Bezie- hungen eine außerordentliche Rolle spielen, ein Phänomen. Seiner Herkunft nach ist er ein Demokrat. Der Staat Mississippi ist von jeher demokratisch gewesen und wer dort etwas werden will, muß mit dem Apparat der demokratischen Partei Hand in Hand arbeiten. Dies tat der junge Allen und setzte die Beziehungen fort, als er nach Washington Von unserem Korrespondenten Heinz Pol ging und dort seine geschäftliche Karriere begann. Er war gerade Direktor eines der größten Hotels der Regierungshauptstadt, als er durch einen Senator seines Geburtsstaates dem Präsidenten Roosevelt vorgestellt wurde. Die beiden gefielen sich auf den ersten Blick, vielmehr auf den ersten Witz, den Allen machte, und Roosevelt lud ihn bald zu seinen privaten Pokerpartien ein. Außerdem gab er ihm gewisse Aufträge, wWwo Allen die Regie- rung sozusagen gesellschaftlich repräsentierte. Häufig nahm ihn auch Roosevelt mit auf seine Bootsausflüge über das Wochenend. Durch Roosevelt und seinen Kreis lernte Allen natürlich alles, was in Washington Rang und Namen hatte, kennen, nicht zuletzt den Senator und Vize-Präsidenten Truman. Nachdem Truman Präsident geworden war, wurden die Beziehungen enger, und Allen, der ein faszinierender Redner ist, bekam oft den Auftrag, Reden Trumans zu verbessern und mit„Pointen“ zu versehen. Aber Allen hatte bereits während des Krieges in London, wo er in halboffizieller Weise für die Regierung tätig war, den Ge- neral Eisenhower kennengelernt. Der General liebte nicht das Pokerspiel, er zog Bridge vor. Allen kannte alle Spiele und es flel ihm des- halb nicht schwer, Bridgepartien für Eisen- hower zu arrangieren, besonders in den kriti- schen und nervösen Tagen vor der Landung in der Normandie. Die Beziehungen wurden so intim, daß Allen nicht nur eine große Farm in unmittelbarer Nähe der Farm Eisenhowers in Pennsylvania kaufte; er erklärte auch 1952 seinem Gönner Truman und seinen demokra- tischen Freunden, daß er für den republika- nischen Kandidaten Eisenhower stimmen würde. Niemand fand etwas dabei. Allen ist viel zu beliebt und offenbar auch zu einfluß. reich im geschäftlichen und politischen Leben der Nation, als daß man es wagen würde, ihm etwas übelzunehmen. Es gibt sogar ein hartnäckiges Gerücht, daß Allen, als ihn Eisenhower über seine Meinung befragte diesem 1956 abgeraten habe, sich noch einmal als Präsidentschaftskandidat aufstellen 2 lassen. Tatsächlich war Allen, wie er erklärte, „zu beschäftigt“, um im November 1956 Zeit zu haben, zur Wahlurne zu gehen. Auch das nahm ihm niemand übel, am we. nigsten Eisenhower. Die beiden sind in den letzten Monaten unzertrennlicher denn je, Allen fehlt bei keinem Golfspiel und bei keinem Urlaub, den der Präsident antritt, und er ist fast jeden Tag, meistens in den Spätnachmittag- oder Abendstunden, im Weihen Haus anzutreffen. Es ist denkbar, dal die beiden Männer nur über Dinge sprechen, die weit außerhalb ihrer eigentlichen geschäft. lichen und beruflichen Interessensphären liegen. Aber diese Annahme erscheint un- wahrscheinlich und Allen hat in gelegent- lichen Interviews halb und halb zugegeben, daß der Präsident ihn mitunter um einen Rat frage. Eisenhower wiederum erklärt, daß Allens Unterhaltungstalent viel dazu beitrage um ihn nach des Tages Mühen und Arbeit aufs angenehmste zu entspannen. Manche nennen deshalb Allen den„Hofnarren“ der Präsidenten, aber Leute, die es wissen müs- sen, erklären, daß sine Rolle zumindest Eisenhower gegenüber weitaus einflußreicher sei als nur die eines Anekdotenerzählers. en NOPF WEL G und Rheuma- Schmerz bei Zahn- und Nervenschmerzen, z0¹e io krilischen legen hilft das krampf. lesende, allbewäbrie CHROVANILLE. Auch bei Uabehagen und Weile: köhligkei bevorzugt wegen rasches erlrischendet Wirkung. Leichi verlrã glich id Apotheken in ſableſſen, Oblalen, Fulverm CITROQVANTILLE nimmt Schmerzen. Schuhhaus ROSEMTHAI Mannheim, C 2, 8 das gute Schuhhaus mit den billigen Preisen! 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Seite 16 — MORGEN Donnerstag, 4. April 1957 N Die Reihe der Uraufführungen im Olden- burger Dramatiker wettbewerb wird fortge- Sctzt. Mit Heinrich Roßbachers„Weg nach Crezy“ hatte das Preisrichterkollegium sein Trumpf-As auf den Tisch gelegt. Oder viel- mehr— da ein solches nicht aufzufinden gewesen und ein erster Preis dementspre- chend nicht verliehen wurde— den König. Doch wollte er nicht stechen. So spielte man jetzt im Schloßgtheater die Dame aus: Ger- trud Fussenegger aus Oesterreich. Ihr Mu- Senkind„Im Strom— dein Haus“ erhielt einen Förderungspreis. Einer Dame gegen- über soll man nicht ungalant sein. Sagen Wir: es war nicht begeisternd. Da ist also eine Wirtschaft an einem Fluß. Sie gehört dem urigen Eggebrecht. Sein Sohn ist von Beruf Ingenieur und Träumer. Er will ‚den Fluß verbauen“, weil in ihm so oft jemand ertrinkt. Dann gibt es noch den Nöcken aus dem Fluß. Der hat einen Haß auf die Menschen und schickt sein Liebchen Elsbeth, um sie zu verderben. Hannes, der frevle Flußbandiger, wird von Elsbeth umgirrt. Aber der Alte ist es, den stracks der Schlag rührt, als er erfährt, daß in dem See, den der Sohn aufstauen will, Auch sein Haus ersaufen würde. Hier ist zu- Sleich zwanglos das im Wettbewerb gefor- derte Generationsproblem berührt(wenn auch sonst nicht weiter durchgeführt). Der Schlaganfall hindert den Papa kei- neswegs, alsbald wieder putzmunter zu sein und zudem plötzlich die Elsbeth ge- Shelicht zu haben. Vom Staudamm ist nicht Weiter die Rede, denn der Sohn ist irgend- Wohin fortgezogen. Den Konstruktionsplan Für den Staudamm hatte Elsbeth verbrannt Gagte sie). Nachher soll er allerdings irgend- wie wieder da sein(Konsequenzen ergeben sich daraus nicht.). Uebrigens stellt sich auch ein Baby ein, das kurze Zeit gewiegt und dann auf der Bühne vergessen wird. Zum Kranichsteiner Musiktage Die lnternaflonqlen Ferienkurse Das Kranichsteiner Musikinstitut Darm- Stadt veranstaltet vom 16. bis zum 28. Juli auf der Mathildenhöhe in Darmstadt die „XII. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik“, an denen wieder Komponisten und Musiker aus zahlreichen Ländern teimeh- men. Mit diesen Ferienkursen werden zum ersten Male die vom Hessischen Rundfurik veranstalteten„Tage für Neue Musik“ ver- bunden. Die Dozenten der Ferienkurse sind Wolf- gang Fortner(Heidelberg- Freiburg), René Leibowitz(Paris) und Alexander Jemnitz Budapest) ür Komposition, Edward Steuer- mann und David Tudor(New Vork) für Kla- jer, André Gertler Grüsse!) für Violine, Heinz Rehfußg(Zürich) für Gesang und Se- rino Gazzelloni om) für Flöte. Pierre Boulez[Paris), Luigi Nono(Venedig) und Farlhetnz Stockhausen(Kölm) leiten Arbeits- gemeinschaften, in denen Werke von Schön- berg, Webern und der jungen Generation analysiert werden. In einer anderen Arbeits- gemeinschaft erarbeiten Wolfgang Fortner und Bruno Maderna(Mailand) in öffentlichen Proben Werke junger Komponisten mit dem Dresdener Kammerorchester. Die Ergebnisse leser Seminare sollen in zwei Schlußkon- erten unter dem Thema„Webern und die unge Generation“ zusammengefaßt werden. Theodor W. Adorno hält eine Vorlesungs- reihe„Kriterien der Neuen Musik“, Peter Gradenwitz(Tel Aviv) spricht über das hema„Der Orient und die Musik des Westens“. In Diskussionen werden neue musikalische Entwicklungen und Tendenzen behandelt. m Rahmen der„Internationalen Ferien- kurse für Neue Musik“ wird wieder der in- ternationale Wettbewerb um den Kranich- einer Musikpreis, diesmal mit den Fächern Klavier und Violine, mit je 1000 Mark ausge- ſchrieben. Mehrere Konzerte und Musikver- taltungen werden auch in diesem Jahr der die Kurse begleiten. Die Tage für Neue Musik“ des Hessi- Rundfunks, die vom 16. bis 29. Juli nden, sehen zwei Orchesterkonzerte nter Leitung von Otto Matzerath und Her- ann Scherchen und zwei Kammerkonzerte dp Premierenpublikum „. Wird alles zu Wasser“ Zur Uraufführung von Gertrud Fusseneggers„Im Strom dein Haus“ in Oldenburg Schluß bringt der alte Eggebrecht die Els- beth vom Fluß, wo sie irgendwie ertrunken War, und tappt dann, heiser etwas von Schuld rufend, davon. Der vorherrschende Eindruck ist bei die- sem Stück der einer starken Verworrenheit und eines beklagenswerten Dilettantismus in der dramaturgischen Anlage. Der Stil schwankt zwischen sagenhaften Surreali- täten und blubo-kernigem Heimatfilm. Bis zum Schluß wartet zudem der Zuschauer vergebens darauf, daß eine mysteriöse Ge- stalt, die zu Anfang kurze Zeit die Bühne bevölkerte und Lorenz genannt wurde, sich Wieder einmal zeige. Die Folgerungen aus der Tatsache, daß dieses oft unfreiwillig komische Werk das zweitbeste Stück von 168 eingereichten war, liegt auf der Hand. Der Dramatiker wettbewerb soll übrigens im nächsten Jahre fortgesetzt werden. Von Karl Heinz Rühl(Regie) angeleitet, agierten die Schauspieler diesen Mischmasch einigermaßen lustlos. Karin Behrmanns Elsbeth gehörte neben dem interessanten, schwarz-weißen Bühnenbild(Wolf Gerlach) und den Wellengerieselprojektionen mit unterlegtem magischen Ton zu den Aktiva dieses Abends. Das Publikum im lücken reichen Parkett hörte sich alles mäuischen- still an. Skandale gehören heutzutage offen- bar der Sage an wie Nöck und Nixe. Der Beifall allerdings, der den Mitwirkenden für ihre Mühe dankte, tröpfelte dann nur dürftig dahin. Er benetzte auch die sich uldvoll verneigende Autorin. W. H. Das Bildnis eines vergommelten Einige Male hatte man den Urauffüh- Tungstermin schon verschoben, aber am 27. März konnten Stockhohms Zeitungen endlich zufrieden feststellen, dag„das größte Theaterereignis der Saison beinahe aus allen Kulturländern Beobachter und Journalisten“ Angezogen hatte. Das Königlich Dramatische Theater führte— wie schon kurz gemeldet Eugene O'Neills zweites posthumes Schauspiel auf, das den schwer übersetz- baren Titel„A touch of the poet“ mitbe- kommen hat. Man kommt dem Inhalt des Stückes vielleicht am nächsten, wenn man „Ein Anflug von Poesie“ übersetzt oder „Vielleicht ein Dichter“, In sich abgeschlossen und vollständig ist„A touch of the poet“ Teil eines gewaltigen Zyklus, der neun Dramen umfaßte und dessen Manuskripte O'Neill in einem Anfall von Verzweiflung verbrannte. 150 Jahre amerikanischer Ge- schichte sollte dieses überdimensionale dra- matische Fresko festhalten, das ein amerika- nisches Zeit- und Sittendokument von wahr- Haft Zolaschen Ausmaßen hätte sein können. Mindestens fünf der Schauspiele hätten eine Aufführungszeit von acht bis zehn Stunden erfordert, und sie sollten nach O'Neills Vor- stellungen an zwei aufeinanderfolgenden Abenden über die Bühne gehen. Allein schon Aus diesem Grund weigerten sich die Broad- Way- Theater in New Vork, die Schauspiele auf ihren Spielplan zu setzen; sie seien für das amerikanische Publikum„unverdaulich“. „A touch of the poet“ fordert indessen dem nicht diese antike Theatergeduld ab. Mit vier Akten und einer Spielzeit von vier Stunden steht es gerade- zu als Episode in dem gigantischen Epos, das O'Neill nur noch als Torso hinterließ. Die Handlung des Schauspiels setzt an einem Julimorgen des Jahres 1828 ein. In der rauchgebeizten Wirtshausstube einer amerikanischen Kleinstadt nahe Boston be- richtet der ausgediente Korporal Jamie Cre- gan dem Hausknecht von den amourösen Abenteuern des Hausherrn, des ehemaligen Majors Cornelius Melody. Auf diese Weise Soll das Publikum die Verbindung zu dem vorausgegangenen Schauspiel des Zyklus fin- den, und gleichzeitig werden die generösen Charakterzüge der FHauptfigur skizziert. Dieser Cornelius Melody schlurft dann auf die Bühne als abgewrackter und vergam- melter Galan, der sein körperliches und Sgelisches Gleichgewicht erst wieder durch einige Morgen- Whiskys findet. Melody ist Selbst der Sohn eines Kneipiers, aber durch Tollkühnheit und selbstsicheres Auftreten hat er sich bis zum Major in Wellingtons ruhmreicher Armee hinaufgedient, der seinen irischen Helden bei der Schlacht von Tala- vera auch persönlich auszeichnete. Nach dieser Schlacht ging das Leben des Majors Ausstellung von 80 konnen Die Galerie Valentien zeigt im Stuttgarter Hotel Marquardt eine Ausstel- lung„80 Ionen“, die bis Ende April geöhnet ist.— Unser Bild gibt eines der Ausstellungsstücke wieder. Foto: Galerie Valentien Melody nicht mehr weiter. Seit 20 Jahren läuft der irische Emigrant in seiner pom- pösen Operettenuniform herum, führt in byronscher Manier Monologe vor dem Spie- gel und lebt von seinen Erinnerungen als FKriegsheld und Frauendompteur. Als Publi- kum für seine arroganten Sprüche hat er sich drei Landstreicher ausgewählt, die er mit Whisky traktiert, nur damit er seine martialischen und galanten Abenteuer los- Werden kann. ONeill hat in dem Major Melody das großartige Bild eines Parvenus gezeichnet, der wieder in Armut und Vergessenheit ver- sackt ist. Eine große Rolle für einen großen Schauspieler. Schwedens attraktivster Mime, Lars Hanson, griff auch sofort die hundert Verwandlungen des Majors Melody auf, und die besten Szenen des Schauspiels waren seine Monologe vor dem Spiegel,— als Affektierter Geck, der seine Vergangenheit re kapitulierte, als gebrochener Mann, der endlich den Hanswurst im Spiegel sah. In vier Stunden wurden diese Vergangenheit und die hohle Offiziersehre erbarmungslos Kultur-Chronik Der Hamburger Schauspieler Heinz Sailer ist am Montag im Alter von 65 Jahren gestor- ben. Sailer, der aus Wädenswil in der Schweiz stammte, begann seine künstlerische Laufbahn 1911 in Mülhausen, spielte später in Wiesba- den und Wien und kam schließlich über Stutt- gart und Düren nach Frankfurt an der Oder, Wo er von 1924 bis 1925 Intendant war. An- schließend ging Sailer an das Hamburger Thalia-Theater, dessen Ensemble er zunächst bis 1932 und dann nach dem Kriege wieder bis zu seinem Tode angehörte. In der Zwischenzeit hatte er mehrere andere Engagements, darun- ter in Erfurt. Seine letzten Rollen in Hamburg waren der Wermelskirch in„Fubrmann Hen- schel“ und der Richter in„Barfuß in Athen“. Hanna Ludwig vom Opernhaus Düsseldorf sang am Dienstagabend in der zweiten Auf- führung des„Rosenkavalier“ von Richard Strauß im Mannheimer Nationaltheater den Oktavian an Stelle der erkrankten Arlene Slater-Stone. Der Düsseldorfer Gast eroberte sich mit seiner schönen, den wechselvollen Part in allen Nuancierungen ausfüllenden Stimme und der charmanten Eleganz seines Spiels schnell die Herzen des Mannheimer Publikums. Hanna Ludwig paßte sich anmutsvoll in den Rahmen der prächtigen Aufführung, die in den Zwischenakten und am Ende mit großem Bei- fall bedacht wurde. Mit einer festlichen Aufführung der komödie „Wie es euch gefällt“ wurde am Dienstag in der englischen Shakespeare-Stadt Stratford-on- Avon die 98. Spielzeit des Shakespeare-Memo- rial-Theaters eröffnet. Peggy Asheroft spielte die Rosalinde, eine ihrer Glanzrollen, in der sie zuerst vor 25 Jahren aufgetreten war. Salons Eogene O' Neills nachgelassenes Schauspiel„A touch of the poet“ vom Dramatischen Thecter Stockholm braufgeföhrt und allmählich zerschlagen. Die Katastrophe schien unvermeidlich, aber der Zyklus und die kommenden Generationen Amerikas for- derten ein versöhnliches Ende. Und die Zu- kunft des Zyklus sowie Amerikas wurde Sesichert. Sie begann bereits am Ende des Schauspiels mit Melodys Tochter Sara, die sich mit dem Sohn des Todfeindes einläßt, Während der Major auf dessen Geheiß von einigen Polizisten halb totgeprügelt wird. Wegen seiner eigenen Offiziers- und der Tochter Jungfrauenehre hatte er sich das Haus des reichen Schwiegerschnes als Ziel eines abendlichen Amoklaufes ausgesucht. Das Schauspiel erhält seine innere Span- mung aus diesem Vater-Tochter-Konflikt eine Variation des O'Neillschen Vater-Sohn- Themas, und in Sara sind bereits die ro- busten, taghellen und realistischen Züge der Amerikanerin von morgen sichtbar. Sie hat die europäische, in diesem Fall degenerierte Noblesse ihres Vaters bereits abgetan, und ihr Rückfall in den Adelsstolz ist eine der Szenen, die eine weniger pietätvolle Regie hätte streichen können, In Sara setzt sich das unbelastete und initiativreiche Amerika Segen den europäischen Ahnenkult durch, überwindet der Realifätensinm den„Anflug von Poesie. Sara liebt zwar gleichfalls eineti vermutlichen Poeten— daher wohl auch der Name des Stückes— dem man allerdings zur Finanzierung seiner exzentrischen Aus- flüge in die Natur eine Baumwollspinnerei in Aussicht gestellt hat. Ganz deutlich schlägt hier O'Neills Kritik an der amerikanischen Mentalität durch, die der Dichter ja nicht sonderlich schätzte. Vor Lars Hansons Major Melody und Eva Dahlbecks Tochter Sara, die den folgenden Teil des Dramenzyklus bestreiten Sollte, ver- hlaßzten die übrigen Mitspieler mehr oder Weniger zu Randfiguren. Sif Ruud spielte die großherzige und durch die Armut ver- härmte Ehefrau Nora, die den versoffenen Offizierskomòôdianten hingebungsvoll liebt und bewundert. Auch ihr Leben endete offensichtlich mit der Schlacht von Talavera. Einige Rüpeleien von shakespearischer Def- tigkeit und Farbe gewährten den strapa- zierten Nerven des Publikums etwas Ent- spannung, andere Szenen aber wirkten de- Plaziert und befremdend. Sie sollten offen- sichtlich an Vergangenes(im Zyklus) er- innern oder Kommendes andeuten. Sie sind sinmlos, weil weder das eine noch das andere vorhanden ist. Regisseur Molander hätte die Aufkführungszeit wesentlich verkürzen kön- nen.„A touch of the poet“ ist bei aller Abges schlossenheit und Vollendung irgendwo Stückwerk geblieben, Dem Schauspiel fehlt der Rahmen des Zyklus, die ganze Breite und Tiefe der Entwicklung. Walter Hanf Her- Neve und neuste Tendenze d Jonge berliner Maler stellen aus Die Gruppe von fünf jungen Berling Malern, die derzeit im„Haus am Waldses also im prominentesten Westberliner 99 stellungshaus, an die Offentlichkeit tritt,! mit der Malergruppe identisch, die vor 10 zem die„Neue Gruppe“ gesprengt hat. V. dieser Künstler haben gegenständlich beg nen und sind heute in einen Bereich vo gestoßzen, in dem Gegenständliches ungegen ständlich und Ungegenständliches gegen ständlich begriffen werden kann, obscha nicht begriffen werden muß. In diesen Reich, einem rechten Zwischenreiché, Alles im Fluß und alles möglich geworden neue Aufbrüche und Durchbrüche, neue En, wicklungen, neue Entdeckungen, aber aug Erstarrungen und Schrumpfungsprozesse. Dem einen oder anderen Maler könnteg nun widerfahren, daß seine Substanz sid hier, wo sie der Regeneration durch q Figürliche entraten muß, allzu rasch ver schleißt; Hermann Bachmann scheint diese Gefahr am stärksten ausgesetzt. Aber aud G Alfred Winter-Rust, der Lyriker unter de Es fünf Malern, hat an solchem Ort viel d der Hiritergründigkeit seines Beginns Vet. joren, und der blasigen, aufgequollenen, ge dunsenen Schwell formen, auf die Gerhat Bergmann das heute noch anwendbare Fob menvokabular der Malerei offensichtlid reduziert wähnt, wird man ebenfalls nic recht froh. Diese Bilder repräsentieren nich das Ziel, sondern allenfalls die Etappe eing Wegs. Da Bachmann, Bergmann und Winte n Rust ohne Zweifel ungewöhnlich bega ein sind, wird man sich auf„Mutationen“ gefal 1855 machen müssen. g. Die profilierteste und vorbildloseste n seite scheinung unter den jungen Berliner Malen Schr dürfte Arno Beckmann sein, der sich, aus selbstbewußt und lapidar„Arno“ nennt. Die, mit ses Selbstbewußtsein ist nicht ganz un gese berechtigt. denn er besitzt etwas, was ma strul eine„Malfaust“ nennen könnte. Er spachtel ken nicht ohne Pathos, breite Farbbänder au Schr dunkle Hintergründe und glaubt, mit Hilt jüng eines nicht näher definierten„energetische doch Prinzips“ nicht näher definierte„Vorgänge Weis Ebenen und Kräfte klären“ zu können; seit hera Bilder heißen„Schmiede des Vulkan Schr „Niflheim“,„Traum des Dädalos“ de Koal Maler ist anscheinend in der Mythologie be Opp. wandert. Nur transponiert er sie, die do nahr eigentlich nur bildhaft begriffen werden„das kann, ins Vage, Vieldeutige, Unkontrollier lang bare. Dies freilich mit so explosivem Tem Haus perament und mit so pastos-barockem Pin, f Selstrich, daß man seinen Arbeiten zwar d Bun Liebe, keinesfalls aber die Achtung ver Bun weigern kann. gene Arnos Irrationalität kontrastiert scharf 2 Kalt der Rationalität Harry Köglers, dessen Kun unk aus der Ausdrucksspannung zwischen ab, Bun; gezirkelt- geometrischen und amorphen Form. Elementen lebt. Kögler liebt es, Dinge und 1 Dingfragmente der gegenständlichen Wel gleichsam zu„verfremden“ und in Sein 5 Kompositionen einzubauen; die Bildfläch Wirch von diskreten Farben belebt. Die grö. Velle Ben Vorbilder— etwa Juan Gris, Leger und Bun Le Corbusier— schimmern zwar immer Wie, ten der durch, aber das ändert nichts daran, dal sten Köglers Bilder auf eine frostige und karg sere! Art perfekt sind. Er hat. wenn auch nur aud Gesc einem schmalen Sektor, den Anschluß an der bis internationalen Standard gefunden. erha Die eigentliche Bedeutung der Ausstellus en ist indessen nicht auf künstlerischem, Son. L. 55 dern auf kunstpolitischem Gebiet zu suchen Last sie bewirkt u. a., daß die Berliner Künstler. et schaft, die durch den Zerfall der„Neuen 72 Gruppe“ das Zentrum verloren hat, nel strukturiert wird. Zugleich hört man davon daß einige gegenständliche Maler sich zusam- menzuschließen im Begriff sind; sie folgen damit dem Beispiel der„Jungen Realiste in Düsseldorf. Auch das ist positiv zu be. Werten, zeigt es doch, daß ein Teil der jun. gen Maler und Bildhauer die L'art pot Part- Anschauung, die in Berlin zuweilen eine Lart pour les artistes- Anschauung 20 werden droht, nicht mehr bedingungsiu in Akzeptiert. Kennzeichnend für die nüchtern Einstellung dieser jungen Berliner Realisten — dies Wort in weitestem Sinne verstan. den— ist es, daß sie nicht gegen, sondem . undi die 5 Dame 19. Fortsetzung Ja. Und sie hat besonders auf den Alters- terschied 8 meiner Stiefmutter und sich immer. einander zu besuchen.“ Er zuckte die Schultern und setzte hinzu: 0 a5 Kommt 32 in allen Familien vor. Da- 3 Sie Valentine sehr?“ 8 Sie war immer sehr gütig gegen verspricht's mir auch immer, aber sie ist doch meistens etwas spitz.“ Am letzten Sonntag auch?“ Das. ich nicht. Ich bin mit den l meisten Kinder hielten sie inn vahrscheinlich für einen starken, klugen lann, 5 sie im Leben leiten und schützen Copyright by Verlag Kiepenheuer 8 Witsch, Köln, und Heſeng Stressovo nießerischen Augen zusah. Wie gern wäre er stark. klug, der beste aller Menschen ge- Wesen! Und er hatte viele Ideen, er steckte sogar voller Ideen. Wenn er sie nicht alle verwirklichte— und selbst wenn er sie ver- Wirklichte, was immer zu einem Fiasko ge- führt hatte—, dann waren stets nur die äußeren Umstände daran schuld. Aber war's ihm nicht immerhin geglückt, Abgeordneter zu werden? Endlich begann man jetzt seinen Wert zu erkernen. Das ganze Land würde von ihm sprechen, und er würde gar Minister und ein großer Staats- mann werden. „Haben Sie sich in Ihrer Jugend nie in Valentine verliebt? Sie war doch kaum zehn Jahre älter als Sie.“ Er setzte eine gekränkte Miene auf:„Nie im Leben.“ „Und waren Sie später nicht in Arlette verliebt?“ „Ich habe sie immer nur als meine Schwe- ster betrachtet.“ Er hatte noch die naive Bilderbuchvor- stellung von der Welt und den Menschen. Er nahm eine Zigarre aus seiner Tasche, Wunderte sich, daß Maigret nicht auch eine rauchte, zündete sie bedächtig an, stieß lang- sam den Rauch aus und sah ihm dann ver- träumt nach, wie er in die Luft stieg und sich schließlich auflöste. „Sollten wir uns nicht auf die Terrasse Setzen? Es gibt da bequeme Sessel, und man hat einen herrlichen Blick auf Strand und Meer.“ Er lebte das ganze Jahr amm Meer, wurde aber nicht müde, es aus einem behaglichen Sessel zu betrachten. Frisch rasiert, gut an- gezogen, sich ganz als der bedeutende Mann gebend, der sein Schäfchen ins trockene ge- bracht hat, saß er dort und genoß das Schau- spiel, als sähe er's zum ersten Male. „Und Ihr Bruder Theo?“ „Sie möchten wissen, ob er in Valentins verliebt gewesen ist?“ 5 „Bestimmt nicht. Ich habe nie etwas Der- artiges bemerkt.“ „Und in Arlette?“ „Erst recht nicht. Ich war noch ein Junge, als er schon seine ersten Liebesabenteuer Hatte, vor allem mit kleinen Mädchen“, wie ich diese Frauen nenne.“ „War Arxlette in ihn verliebt?“ „Vielleicht hat sie mal für ihn ge- schwärmt, wie meine Frau immer sagt, wenn sie von den Verliebtheiten junger Mädchen spricht. Sie wissen ja, wie so éètwas ist. Es hat nichts weiter zu bedeuten. Und der Be- weis dafür ist ja auch, daß sie sich schon bald danach verheiratet hat. 8 „Hat Sie das überrascht?“ „Was?“ 6 „Daß sie Julien Sudre geheiratet hat.“ „Nein. Vielleicht ein ganz klein wenig, Weil er nicht reich war und wir uns Arlette nur in einem luxuriösen Leben vorstellen konnten. Eine Zeitlang war sie sogar ziem- lich smobistisch. Aber sie hat das bald wie- der überwunden. Ich glaube, sie hat Julien aus wirklicher Liebe geheiratet. Er war sehr anständig. Mein Vater Wollte ihr eine be- trächtliche Mitgift geben, denm wir waren damals noch äußerst vermögend, aber er hat sie ausgeschlagen.“ „Und sie auch?“ „Ja. Und so mußte sie sich von einem ag zum anderen an ein bescheidenes Leben gewöhnen, Wir selber haben das freilich auch gemußt, aber erst viel später.“ 5 sich Ihre Frau und Axlette gut?“ „Ich glaube ja. Obwohl sie sehr ver- schieden sind. Mimi hat Kinder und ein ganzes Haus in Ordnung zu halten. Sie geht wenig aus.“ „Hat sie nie dazu Lust gehabt? Und hat sie sich nie gewünscht, nach Paris zu ziehen?“ „Ihr graut vor Paris.“ „Aber hat sie nicht Heimweh nach Dieppe? „Vielleicht ein wenig. Doch jetzt, da ich Abgeordneter bin, können wir leider nicht dort leben. Meine Wähler würden das nicht verstehen.“ Alles, was Charles Besson sagte, paßte 50 ganz in die Seebadatmosphäre, mit dem Meer, das so blau wie auf einer Ansichts- postkarte aussah, mit den Felsen, die in der Sonne kunkelten, mit den Badegästen. die sich nacheinander auf ihren Stammplätzen niederließen, als ob sie gleich fotografiert werden sollten. Existierte diese Bilderbuch- welt wirklich, oder war es nur ein Trugbild? Hatte dieser Selbstzufr iedene dicke Mann mit seiner Einstellung zur Welt und zum Leben recht? War die Rosa wirklich tot? Oder war das auch nur ein Phantasiegespinst? „Sind Sie nicht überrascht gewesen, Ihren Zruder am Sonntag hier zu treffen?“ „Im ersten Augenblick ein bißchen, Ich glaubte ihn in Deauville oder vielmehr, da es schon Anfang September und die Jagd auf ist, in irgendeinem Schloß in Sologne. Theo, wissen Sie, ist immer noch fürs Mon- däne, Als er noch Geld hatte, führte er ein verschwerderisches Leben und war stets sehr Sroßzügig gegen seine Freunde. Und sie er- innern sich hun daran und laden ihn jetzt N seits ein.“ nur für etwas sind. Sie machen nicht Front Un gegen die Abstrakten; sie wollen nur doku- mentieren, daß sie schließlich auch noch d. sind. Das wird man ihnen gerechter wels 5 nicht verdenken können. rune Hellmut Kotschenreuthe mine Such 5 Ort „Verfügt er noch über irgendwelcht tigke Mittel?? Nöâů kran „Geldmittel? Ich weiß es nicht. Jedenfalls über nur geringe. Aber er braucht ja als Jung: regu Seselle auch nicht viel.“ Moll Trotz allem schwang in diesen Worte L ein Unterton von Neid mit— der Neid de Zzeiti Mannes, der selber vier Kinder auf den Auss Buckel hat, auf den, der all dieser Sorge! gege ledig ist. such „Er ist immer noch sehr elegant, aber de Sekr. kommt daher, daß er seine Anzüge sel risch schont. Er ist viel in der ersten Gesellscha reick Eiengeladen. Gelegentlich wird er wohl aud der kleine Geschäfte machen. Wissen Sie, er id 9 ein sehr gescheiter Kerl, und wenn er Le Zuk Wollt hätte. 1 Und Scherlicn auch Charles, wenn er ge. der Wollt hätte. Vere „War er gleich bereit, zu Valentine mik Drär zukommen?“ eine „Nicht sofort.“ Alge „Hat er Ihnen gesagt, warum er hier ist!“ „Ich hoffe, Herr Kommissar, Sie nobe ihn nicht in Verdacht. 5 „Ich verdächtige niemanden, Herr Bess Wir unterhalten uns nur, wie man sich 15 1 So unterhält. Ich versuche mir ein mögli präs deutliches Bild von der Familie zu machen Veld „Nun, wenn Sie meine Meinung höre über wollen, Theo ist. obwohl er das heftig 85. par! streitet, im Grunde sehr sentimental. einig hatte einfach Heimweh nach Etretat, wo u, 1885 als Kinder immer unsere Ferien verbra haben Schon als meine Mutter noch lebe kamen wir jeden Sommer her.“ 5 „Ich verstehe.“ „Ich babe ihm erklärt, es gebe keines Grund, daß er weiter mit Valentine ver köm zankt bleibe, und sie habe auch nichts melt nent gegen ihn. Und da ist er dann schließlicd mitgekommen.“ Fortsetzung bol