Iv Krefeig ste, intel. ung der gründig Zelt, da ut soufpe. es durch. en hatte Als Dar- rie„Bar. aul Klee ist kräf. dend gts. chwelzen n Pic asd emals in- Einzel. ste, und Aus dem mal ein tter setz nne vet. Phantast cht noch indlichen nand be- gereinigt amenheit Bild ge- die Be- elbst die leinfällen W Luyken noch ein- T Caesar das Stück verläuft r Promo- 0 bis 1000 reiste et sche Lite. hrten ihn idamerika ndesrepu- ter Linie Hrter sel ulmeister, re volk igen vor ewordene 38 Jahren franken. in Stutt. Tolz- und ten- Buffo le für die chaft von das Hles- lichtet. —— ern, dab r beun⸗ Sie ver- cht dazu, Schutz zu rürde ich chlagen“ e Augen raffe ge- voll Wie er Ihren ewöhnt“ Hatte el auf die usbäcki⸗ enspiele, Karten idsechait im diese g Wirkte, der Wie in mein 1 legen ja jetit ch nicht Ja aud 18 folgt Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- erel, Verlagsleitung: H. Bauser. cbetredaktlon: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann; Politik: W. Herta- ichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber: yeuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- 1061 H. Schneekloth; Kommunales: Dr. koch; Sport: K. Grein; Land: G. Serr; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: l. Kimpinsky; Cher v. D. O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samti. eim, Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 50 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 Mannheimer ORO E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R f, 38, Telefon- Sammel- Nr. 2 4 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. E. Tel. 6 27 68. Bezugspr: Monatl. 3.50 DN zuzügl. 50 Pr Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 84 PI Zustellgeb.; Streifbandbezug 3.50 UM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 12. Jahrgang/ Nr. 92/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz. Donnerstag, 18. April 1957 eee Adenauers Vorschläge an Moskau Botschafter Haas überreichte im Kreml eine Verbalnote/ Brief an Bulganin veröffentlicht BOnnͥ Moskau.(Ap) Die Bundesregierung ist zu Verhandlungen mit der Sowjetunion in Moskau über handelspolitische Fragen, die Repatriierung deutscher Staatsangehöriger aus der Sowjetunion sowie über den Abschluß eines Konsular- vertrages bereit. Eine entsprechende Verbalnote der Bundesregierung wurde am Mitt- woch von Botschafter Haas dem stellvertretenden sowzetischen Außenminister Sacha- row in Moskau überreicht. Gleichzeitig hat Bundeskanzler Adenauer in seinem bereits am Dienstag überreichten Schreiben an den sowzetischen Ministerpräsidenten Bul- ganin, sung von der Die in Moskau überreichte Verbalnote hat folgenden Wortlaut: „Die Bundesregierung bezieht sich auf den Briefwechsel zwischen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer und seiner Exzellenz, dem Vorsitzenden des Ministerrates der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, Herrn N. A. Bulganin, und ist bereit, in Ver- handlungen mit der Regierung der Soziali- stischen Sowjetrepubliken über die Regelung von Fragen der deutsch-sowietischen Be- ziehungen einzutreten. Sie hat den Wunsch, in diesen Verhandlungen Vereinbarungen über die künftige Entwicklung des Handels- verkehrs zwischen den beiden Ländern und über die Durchführung der vom Leiter der sowjetischen Delegation bei den deutsch- sowjetischen Regierungsverhandlungen im September 1955 zugesagten Repatriierung der deutschen Staatsangehörigen aus der Union der Sozialistischen Sowietrepubliken in die Bundesrepublik Deutschland zu treffen. Sie wird ferner Vorschläge für gleichzeitige Verhandlungen zum Abschluß eines Abkom- mens über konsularische Befugnisse machen, das vor allem dazu dienen soll, einen ge- reglten Verkehr der mit der Wahrnehmung konsularischer Amtsbefugnisse betrauten Beamten mit den Behörden des Gastlandes und den sich im Gastland aufhaltenden eigenen Staatsangehörigen zu gewährleisten, Als Verhandlungsort schlägt die Bundes- regierung Moskau vor. Sie ist bereit, alsbald das gestern veröffentlicht wurde, sich energisch gegen die sowzetische Auffas- Existenz zweier gleichberechtigter deutscher Staaten gewandt. eine Verhandlungsdelegation nach Moskau zu entsenden, deren Leiter im Range eines außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters stehen und ermächtigt sein wird, die zu treffenden Vereinbarungen zu paraphieren. Der genaue Termin des Ver- handlungsbeginns kann unverzüglich auf diplomatischem Wege vereinbart werden. Als Ort der Unterzeichnung der zu treffen- den Vereinbarungen schlägt die Bundes- regierung Bonn vor. Die Botschaft bittet um Mitteilung, ob die Regierung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken mit den vorstehenden Ver- handlungsvorschlägen einverstanden ist. Die Botschaft benutzt auch diesen Anlaß, um dem Ministerium für Auswärtige An- gelegenheiten die Versicherung ihrer aus- gezeichneten Hochachtung zu erneuern.“ Der Staatssekretär im Bundes wirtschafts- ministerium, Dr. Ludger Westrick, wurde am Mittwoch in, politischen Kreisen der Bundes- hauptstadt als möglicher Kandidat für die Leitung der deutschen Delegation genannt, die nach dem Vorschlag der Bundesregierung in der Verbalnote in Moskau verhandeln soll. Westrick würde in diesem Falle den Rang eines außerordentlichen Botschafters haben. Botschafter Haas traf am Mittwoch noch- mals mit dem stellvertretenden sowjetischen Außenminister, Sacharow, zu einer Unter- redung zusammen, in der nach Mitteilung eines Sprechers der deutschen Botschaft Westmächte protestieren bei Puschkin Bürgerkriegs-Manöver in Ostberlin verstoßen gegen Viermächtestatus Berlin,(dpa/ AP) Gegen die bürgerkriegs- ähnlichen Kampfgruppenübungen, die am letzten Wochenende in Ostberlin stattfanden, haben die Botschafter der drei Westmächte in der Bundesrepublik in nahezu gleichlau- tenden Schreiben beim sowjetischen Bot- schafter Puschkin in Ostberlin protestiert. „Es gibt keine Rechtfertigung für derartige provozierende Mahbnahmen, besonders in einer Stadt wie Berlin mit ihrem Vier- mächte-Status“, heißt es in dem Schreiben. Die westalliierten Botschafter protestieren gegen diese„neuerliche Verletzung des Vier- mächte-Status von Berlin“ und weisen dar- auf hin, daß„die Sowjetbehörden auch Weiterhin für alle etwaigen, aus solchen Tätigkeiten entstehenden Beeinträchtigun- gen des Friedens und der Sicherheit der — Berlin verantwortlich gehalten wer- en Wenige Stunden vor dem Bekanntwerden des Protestschrittes trafen in Westberlin Informationen ein, nach denen für Mitte Mai ein 24stündiges Riesenmanôver aller verfügbaren Ostberliner Kampfgruppen vor- bereitet wird. Nach Informationen des Untersuchungsausschusses freiheitlicher Ju- risten, der auch über das erste Ostberliner Manöver am vergangenen Wochenende im voraus gut unterrichtet war, wird für die geplanten Uebungen mit einer Teinahme von rund 18 000 Kämpfern gerechnet. Der Verteidigungsminister der Sowiet- zone, Generaloberst Willi Stoph, hat gleich- zeitig das deutsche Volk aufgefordert,„mit allen Mitteln den westdeutschen Atomkrie- gern Einhalt zu gebieten“ In einer Rund- funk- und Fernsehansprache sagte Stoph, die Bundesregierung versuche gegenwärtig, die Gefahren der Stationierung von Atomwaffen in der Bundesrepublik und der Ausrüstung der Bundeswehr mit solchen Waffen zu ver- schleiern. Westdeutschland würde aber im Kriegsfall von einem„vernichtenden Gegen- schlag“ des Ostblocks getroffen werden. „Jeder soll wissen, daß die Verteidigungs- kraft der DDR angesichts der imperialisti- schen Kriegspläne weiter gestärkt wird.“ Athen feiert Erzbischof Makarios Der zypriotische Kirchenführer wurde wie ein Staatsoberhaupt empfangen Athen,(dpa) Wie ein ausländisches Staats- Oberhaupt ist der zyprische Erzbischof Ma- Karios am Mittwoch bei seiner Rückkehr aus dem Exil in der griechischen Hauptstadt ge- keiert worden. Ehrenkompanien waren auf- marschiert, eine Militärkapelle spielte, die Sriechische Regierung hatte Außenminister Averoff zur Begrüßung entsandt, und der Jubel der Bevölkerung kannte keine Grenzen. In seiner ersten großen Ansprache seit seiner Freilassung versicherte der Erzbischof vom Balkon seines Hotels aus der Menge, daß das Yprische Volk seinen Kampf um die Selbst- bestimmung verstärkt fortsetzen werde, bis 185 gerechten Ansprüche verwirklicht seien. auherte die Hoffnung, daß die britische Resierung kür das Anliegen der Zyprer Ver- r ee zeigen und die Zypern-Frage damit 15 demokratische, Freiheitliche und gerechte sung in Uebereinstimmung mit den Grund- 10 15 der Vereinten Nationen und dem Wil- 8 5 zyprischen Volkes finden werde. Die 1 en Argumente für ein Verbleiben der ngländer auf der Insel könnten das Recht auf Selbstbestimmung nicht aufwiegen. Schwere Kämpfe auf der Insel Celebes 1(dpa) Auf der indonesischen 1 7 8 885 ist es in der Nähe der Haupt- 8 3 zu schweren Kämpfen zwi- dische er indonesischen Armee und aufstän- 1 Gruppen gekommen. Die Aufständi- 25 1 zu der 5000 Mann starken 1 5 Bewegung Darul-Islam. Neun 8 7 Aungsbataillone wurden eingesetzt, um A1 N wiederherzustellen. Im Februar Seller 8 Gruppe militärischer und politi- Woll bersönlichkeiten in Makassar die Kon- e über Ostindonesien übernommen. Der ehemalige indonesi 1 381 1 esische Vizepräsident Dr. Hatta erklärte, die Bildung eines außer- parlamentarischen Notkabinetts durch Präsi- dent Sukarno stehe zwar im Widerspruch zur Verfassung; angesichts des heutigen Notzu- standes des Landes könne er jedoch die Handlungsweise des Präsidenten billigen. (Siehe oben). Gespräche über die geplanten deutsch- sowjetischen Handelsbesprechungen geführt wurden. Der Sprecher betonte, daß bisher noch kein Zeitpunkt für den Verhandlungs- beginn festgelegt worden sei. Der Brief des Bundeskanzlers Das vom 13. April datierte Schreiben Bundeskanzler Adenauers an den sowieti- schen Minister präsidenten, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, hat folgenden Wort- laut: „Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Ihren Brief vom 18. März, den Herr Bot- schafter Smirnow mir am 20. März über- geben hat, habe ich mit großer Aufmerksam- keit gelesen. Um das weitere Verfahren in den Fragen, über die auf Grund unseres Briefwechsels nunmehr in Verhandlungen eingetreten wer- den könnte, zu vereinfachen, wird der deut- sche Botschafter in Moskau Herrn Außen- minister Gromyko eine Note übergeben Ich selbst kann mich daher hier auf einige grundsätzliche Ausführungen beschränken. Ich bin, wie ich Ihnen sagen muß, betrof- ken, daß Ihr zweiter Brief auf die in Ihrem ersten Schreiben vom 5. Februar d. J. be- rührte Frage der Repatriierung überhaupt micht eingeht, obwohl ich in meiner Antwort mit großem Ernst darauf hingewiesen hatte, welche Bedeutung dieses Problem in den Augen der Bundesregierung und des deut- schen Volkes besitzt. Wir haben den Sinn der ins Auge gefaßten deutsch- sowjetischen Verhandlungen übereinstimmend darin ge- sehen, daß sie zu einer Verbesserung der beiderseitigen Beziehungen beitragen kön- nen. Dieses Ziel kann aber nur erreicht wer- den, wenn unser im September 1955 in Mos- kau erzieltes Uebereinkommen über die Repatriierungsfrage im Gesamtrahmen der jetzt zwischen unseren beiden Ländern zu lösenden Fragen verwirklicht wird. Sie haben sodann dem Bundesminister des Auswärtigen, Herrn von Brentano, vor- geworfen, daß seine Reußerungen in jüngster Zeit nicht im Interesse einer Verbesserung der Beziehungen zwischen unseren Staaten jägen. Dieser Kritik am deutschen Außen- minister, der das Vertrauen der Bundes- regierung ebenso wie mein persönliches Ver- trauen uneingeschränkt genießt, muß ich nachdrücklich widersprechen. Herr von Bren- tano hat in seinen Ausführungen über die Außenpolitik der Sowjetunion lediglich den Gefühlen des deutschen Volkes Ausdruck ge- geben, das in seiner Gesamtheit über die Haltung der Sowjetunion in der Frage der Fortsetzung Seite 2) In einer freundlichen Atmosphäre fand im Palais Schuumburg das mit Spannung erwartete Gesprach zwiscken Bundeskanzler Adendauer und den Atomwissenschaftlern statt(Siehe auck untenstehenden Bericht). Unser Bild zeigt(von linſes) die Professoren Hahn, Gerlach und von Weizsäcker kurz vor Beginn der Aussprache. Bild: dpa „Gegen generelle atomare Bewaffnung“ Klärende Aussprache zwischen Adenauer und den Atomwissenschaftlern Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach einem beinahe sechs- stündigen Gespräch über die politische und strategische Lage im Atomzeitalter zwischen Bundeskanzler Adenauer und fünf führen- den deutschen Atomwissenschaftlern wurde am Mittwochnachmittag ein von beiden Sei- ten gebilligtes Kommuniqué herausgegeben, das folgende Hauptpunkte enthält: 1. Der Bundeskanzler und die Wissen- schaftler glauben, daß mit allen zur Ver- fügung stehenden Mitteln auf die Regierun- gen in Ost und West eingewirkt werden muß, um zu einem Abkommen über eine allge- meine kontrollierte Abrüstung zu gelangen. Dadurch könnte den Menschen auf der gan- zen Welt die Furcht vor einem Atomkrieg genommen werden. 2. Die Bundesregierung will ihre An- strengungen darauf richten, durch ein Ab- kommen zwischen allen Mächten eine gene- relle atomare Bewaffnung der sich in Ost und West gegenüberstehenden Armeen zu ver- meiden. 3. Die Bundesregierung teilt die Besorg- nisse, die in der Göttinger Erklärung der Frankreich von Verkehrsstreik gelähmt Nur fünf Prozent der Eisenbahner versehen ihren Dienst Paris.(dpa) Ganz Frankreich und vor allem die Millionenstadt Paris sind seit den Morgenstunden des Mittwoch von einem 48 stündigen Verkehrsstreik weitgehend ge- lähmt. Nur 5 bis 15 Prozent der Eisenbahner in ganz Frankreich sind zum Dienst erschie- nen; die Züge zwischen den großen Städten verkehren nur sporadisch, wenn auch von einigen Grenzstationen gemeldet wird, daß internationale Züge mit einiger Verspätung abgefertigt werden konnten. In der Haupt- stadt Paris, in der sich auch das Fahrperso- nal der Metro(Untergrundbahn) und der Omnibuslinien zum Streik entschlossen hat, herrschte ein ausgesprochenes Verkehrs- chaos. Vor allem an den àußeren Boulevards kam es zu Verkehrsverstopfungen größten Stils, da die Pariser auf alle verfügbaren Kraftfahrzeuge und auf die ältesten Fahr- räder zurückgegriffen hatten, um wenigstens mit Verspätung an die Arbeitsplätze zu ge- langen. Am Vormittag hielt nur eine einzige Metro-Linie einen Notverkehr aufrecht, und von den fast 2000 Autobussen der Millionen- stadt waren in den Morgenstunden nur etwa 120 unterwegs. Eine Aussicht auf Besserung der Verhältnisse, die Hunderttausende zu „Zwangsfußgängern“ machten, ist noch nicht abzusehen. Zwiscen Gesfern und Morgen Einstimmig beschlossen hat die Bremer Bürgerschaft, in Kürze auf einer Sonder- sitzung Fragen der Atomforschung und des Schutzes der Zivilbevölkerung vor den Ge- fahren atomarer Strahlen zu erörtern. Zu der Sitzung soll ein namhafter Atomwissen- schaftler als Sachverständiger eingeladen werden. Bundeskanzler Adenauer hält ein Bun- des ministerium für Familienfragen weiter- hin für notwendig. In einem Kommunique über eine Besprechung der Vorstände der in der„Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fami- lienorganisation“ zusammengeschlossenen Verbände mit dem Kanzler wurde erklärt, Adenauer habe die Notwendigkeit des Mi- nisteriums bejaht. Prinz Bernhard der Niederlande wurde von Bundeskanzler Adenauer zu einem kur- zen Höflichkeitsbesuch im Palais Schaum- burg empfangen. Prinz Bernhard hielt vor der Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik einen Vortrag. Luftwaffen- Brigadegeneral Panitzki ist zum Chef des Stabes des künftigen General- inspekteurs der Bundeswehr, Generalleut- nant Heusinger, ernannt worden, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Ver- teidigungsminister Strauß hat mit dieser Er- nennung einen weiteren Schritt im Zuge der Reorganisation der Spitzengliederung der Bundeswehr unternommen. Unter Vorsitz von Vizekanzler Blücher fand im Wirtschaftskabinett eine grundsätz- liche Erörterung der wirtschafts- und finanz- politischen Fragen im Zusammenhang mit den Vorschlägen des Bundeswirtschaftsmini- steriums für eine konjunkturelle Zollsen- kung statt. Das Bundeskabinett wird vor- aussichtlich auch in seiner ersten Arbeits- woche nach Ostern über den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Erhard entschei- den, die Zölle für alle Waren der gewerb- lichen Wirtschaft um 30 Prozent zu senken. Dr. Friedel Volgger, der am 1. Februar wegen„Gefährdung der Staatssicherheit“ von den italienischen Behörden in Bozen verhaftete Mitherausgeber der deutsch- sprachigen südtiroler Zeitung„Dolomiten“, wurde gegen Kaution„bedingungsweise“ freigelassen. Die Freilassung wurde vom Präsidenten des Appellationsgerichtshofes in Trient verfügt. Auch fünf andere in Haft be- findliche Südtiroler sollen auf freien Fuß gesetzt werden. Ueber 20 Tote bei Absturz eines britischen Militärflugzeuges London.(dpa) Beim Absturz eines zwei- motorigen Transportflugzeuges der britischen Luftstreitkräfte in Südjordanien sind am Mittwoch sämtliche 22 Passagiere und die Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Die Maschine vom Typ„Valetta“ war vom Flugplatz Akaba gestartet und sollte bisher in Jordanien stationierte britische Soldaten nach dem Irak evakuieren. Ueber die Zahl der beim Absturz getöteten Besatzungsmit- glieder bestand am späten Mittwochabend noch keine Sicherheit. Der britische Außenminister Lloyd hat im Unterhaus erklärt, die britische Regierung sehe es als„allgemeinen Grundsatz“ an, daß sämtliche Streitkräfte der Nordatlantikpakt- organisation mit Atomwaffen ausgerüstet sein sollten. Der Minister beantwortete damit eine Frage des Labour- Abgeordneten Eric Fletcher, wie sich die britische Regierung zu einem deutschen Ersuchen einer Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen stellen würde.. Ermordet wurde das ägyptische Mitglied des UNO-Beratungsausschusses für Somali- land, Kamal Eddine Salah, in Mogadischu, der Hauptstadt von Somaliland. Dies gab der Präsident des UNO-Treuhänderrates, Rafik Asha, am Dienstag in New Lork be- kannt. Nähere Einzelheiten wurden noch nicht mitgeteilt. Die ägyptische Regierung hat die Besitz- rechte zweier französischer Banken in Kairo an die ägyptische Al Kahira-Bank übertragen. Die Aegyptianisierungsgesetze bestimmen, daß das Vermögen aller ausländischen Gesell- schaften und Banken in ägyptische Hände übergehen muß und daß alle leitenden Per- Sönlichkeiten Aegypter sein müssen. Polen plant, die Bemühungen zur Besied- lung und wirtschaftlichen Entwicklung der polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete zu intensivieren. Professor Stanislaw Kulczynski, der zum Vorsitzenden der neu gebildeten Parlamentskommission für die„polnischen Westgebiete“ gewählt worden war, forderte ein langfristiges Programm für den Aufbau in diesen Provinzen. 18 deutschen Atom wissenschaftler zum Aus- druck komme. Sie stimmt auch mit den Mo- tiven und Zielen überein und empfindet vol- les Verständnis für die Verantwortung, die die Atomwissenschaftler in sich fühlen. 4. Innerhalb der Aussprache über die poli- tische und strategische Lage, in welcher sich die Bundesrepublik, Europa und die Welt be- finden, wurde erneut klargestellt, daß die Bundesrepublik nach wie vor keine eigenen Atomwaffen produzieren wird. Deswegen be- stehe keine Veranlassung, an die deutschen Atom wissenschaftler wegen einer Beteiligung an der Entwicklung nuklearer Waffen heran- zutreten. 5. Die fünf an der Besprechung beteilig- ten Atomforscher haben zum Ausdruck ge- bracht, Hauptziel ihrer Erklärung sei Se- wesen, nicht nur die Bundesrepublik aus einem allgemeinen Verhängnis herauszu- halten, sondern eine Initiative zur Abwehr des die Welt bedrohenden Verderbens zu er- greifen. Sie haben die Meinung vertreten, in dem Staat beginnen zu müssen, dessen Bür- ger sie sind. An den Besprechungen nahmen von seiten der Regierung außer dem Bundeskanzler Verteidigungsminister Strauß, die Staats- Sekretäre Hallstein, Globke und Rust, sowie die Generale Heusinger und Speidel teil. Auf der anderen Seite waren die Professoren Gerlach, Hahn, von Laue, Riezler und von Weizsäcker vertreten. In politischen Kreisen Bonns fiel auf, daß Bundesatomminister Balke nicht zu den Besprechungen eingeladen worden war. Informierte Kreise wiesen dar- auf hin, daß Balke Vorsitzender der deut- schen Atomkommission sei, der wiederum drei der an den Besprechungen teilnehmen- den Professoren Mahn, Riezler und von Weizsäcker) angehörten. Bundespressechef von Eckardt erklärte, wie AP ergänzend be- richtet, der Bundeskanzler habe Balke„ganz bewußt“ nicht eingeladen, weil in der Aus- sprache nur die nukleare Bewaffnung, nicht aber die friedliche Nutzung der Atomenergie, für die Balke zuständig sei, behandelt wer- den sollte. Ergänzend erklärte Eckardt, Professor Hahn habe die Hoffnung geäußert, daß auch die übrigen Unterzeichner der Göttinger Er- klärung dem Kommuniqué zustimmen wür- den. Man habe 18 und wahrscheinlich sogar 24 Monate Zeit, ehe die Frage einer Aus- rüstung der Bundeswehr mit atomaren Waffen in ein akutes Stadium trete. Das Problem der Atombombenversuche ist nach Mitteilung Eckardts in den Besprechungen nicht angeschnitten worden. Die Frage des Schutzes der Zivilbevölkerung sei nur ge- streift worden. Der Bundeskanzler habe den Wissenschaftlern mitgeteilt, daß er ihnen Material über diese und andere Fragen zu- leiten werde. Es sei damit zu rechnen, daß die Wissenschaftler sich in nächster Zeit zum Zivilschutz äußern würden. Krishna Menon wurde indischer Verteidigungsminister Neu Delhi.(AP) Der indische Minister- präsident Nehru hat in seinem nach den Parlamentswahlen neugebildeten Kabinett den bisherigen Minister ohne Geschäfts- bereich, Krishna Menon, zum Verteidigungs- minister ernannt. Nehru, der den Posten des Verteidigungsministers zuvor selbst inne- hatte, behält neben dem Amt des Regie- rungschefs auch jenes des Außenministers bei. Insgesamt umfaßt das Kabinett zwölf Minister. Aus der Kabinettsliste ergibt sich ferner, daß S. K. Patil, der als erbitterter Gegner des Kommunismus bekannt ist, die Leitung des Ministeriums für Energiever- sorgung und Bewässerungsfragen übernahm. n N N N S N 8 e Stelle beginnt wieder die Ausweglosigkeit. Deswegen bringt Dr. Adenauer in seinem Brief auch klar zum Ausdruck, daß er den Seite 2 MORGEN Moes Kommentar Donnerstag, 18. April 1957 Die tieferen Ursachen Fast zur gleichen Zeit, als das Bundes- Presseamt am Mittwoch den Wortlaut des Kanzler-Briefes und der Verbalnote auf die Tische der Bonner Pressehäuser legen ließ, brachten Boten der französischen, englischen und amerikanischen Botschaften den ener- Sischen Protest gegen die im Ostsektor Ber- Uns abgehaltenen Kampfübungen in die Büros der Journalisten. Zur selben Zeit er- Huterte Bundeskanzler Dr. Adenauer im ersten Stock des Palais Schaumburg, sekun- diert von Minister Strauß und den Generalen Heusinger und Speidel, namhaften deutschen Atomforschern die außenpolitischen und Strategischen Grundgedanken der Bundes- regierung zur atomaren Rüstung. Jeder die- ser drei Vorgänge— der neue Brief an Bul- ganin, das Protestschreiben der Botschafter der Westmächte an Puschkin und die ernsten Gespräche im Kanzleramt— gilt für sich. Und doch müssen sie in engem Zusammen- hang gesehen werden. Die Welt lebt seit Jahr und Tag in Furcht. Der Westen fürchtet Aggressionen der So- Wiets und rüstet. Die Russen behaupten, von den Amerikanern eingekreist zu sein, und rüsten. Migtrauen regiert. Alle Versuche, einen Weg aus diesem Dilemma zu nden, scheiterten bislang. Um so lebhafter spricht man von Abrüstung. Aber das tut man seit Jahrzehnten. Es sei nur an die erste Haager Friedenskonferenz von 1899 erinnert, auf der Zar Nicolaus II. von Rußland vorschlug, alle Sprengstoffe zu ächten und den Rammsporn bei Kriegsschiffen zu verbieten. Das ist lange her. Inzwischen sind die ersten Atombomben explodiert. Für uns Deutsche ist die Lage doppelt un- sicher. Jeden Tag empfinden wir sorgenvoll die Zweiteilung unseres Vaterlandes. Be- mühungen um die Aufnahme von Handels- beziehungen mit der Sowjetunion oder um die Herstellung konsularischer Befugnisse bleiben in diesem Zusammenhang zweitran- gig. Vielleicht können sie dazu beitragen, die Atmosphäre zu verbessern. Aber im Kern geht es um etwas anderes. Dr. Adenauer schreibt es in seinem Brief an Bulganin mit den Worten:„Die zwischen unseren beiden Völkern entstandene Spannung und Ent- fremdung läßt sich nur dadurch beheben, daß re tieferen Ursachen beseitigt werden.“ Was mit diesen„tieferen Ursachen“ gemeint ist, liegt auf der Hand. Solange es dem deutschen Volk verwehrt bleibt, als ein Volk in Frieden geeint zu leben, dauern die Span- mungen in Mitteleuropa an. Das Enttäu- schende an dem Briefwechsel zwischen Adenauer und Bulganin, dessen Zustande- kommen allgemein mit großem Interesse auf- Senommen wurde, bleibt das starre Beharren des sowjetischen Ministerpräsidenten auf der These zweier deutscher Staaten. An dieser Sinn künftiger deutsch- sowjetischer Ver- handlungen nach wie vor in einer allgemei- nen Verbesserung der beiderseitigen Bezie- hungen sieht und nicht nur darin, daß man über alle politischen Spannungen hinweg die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen belebt. Das Winken der Sowjets mit dem Vertrag von Rapallo ist schließlich auch nicht mehr als Begleitmusik. Dem diplomatischen Beobachter mag sie auf- schlußreich erscheinen. Handfeste Möglich- keiten, aus der West-Ost-Spannung heraus und zu einer Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit zu gelangen, haben die Sowjets trotz der Beschwörung des Geistes von Ra- pallo noch nicht erkennen lassen. a Der Bundeskanzler schreibt in seinem in sehr bestimmtem Ton gehaltenen Brief, er habe sich von dem ernsten Willen leiten Iassen, der Sache des Friedens und der Ver- ständigung durch eine offerfe Darlegung der realen Verhältnisse zu dienen. Es würde un- seren gemeinsamen Bemühungen nur scha- den, wenn wir die Augen vor den entschei- denden Problemen verschließen wollten“. Gleichzeitig betont er den aufrichtigen Wunsch der Deutschen, als freies Volk in einer friedlichen Ordnung auch mit den Völkern der Sowjetunion zu leben. Damit ist eigentlich gesagt, was gesagt werden muß. Die Deutschen wollen keinen Krieg; wollen die Einheit ihres Vaterlandes. Die Sowjets könnten sich gute Nachbarschaft und freundliche Beziehungen erwerben, Wenn sie uns das Selbstbestimmungsrecht zubilligen würden. Aber wollen sie das? Bisher hat Bulganin starr all jene Thesen wiederholt, die nur allzu klar erkennen las- sen, daß wir einer Lösung des Problems der Wiedervereinigung kaum nähergekommen sind. Die Schwierigkeiten, die Moskau bei der Heimführung Deutscher aus der Sowjet- union bereitet, die Zurückhaltung vieler tausend Menschen, denen die Heimkehr nach Deutschland seinerzeit in Moskau im direk- ten Gespräch Adenauers mit Bulganin und Chrustschow zugesagt worden war, stellt keinen Beweis des guten Willens dar. Trotzdem bleibt es richtig, daß der Faden zwischen Bonn und Moskau weitergesponnen Wird. Ueber kurz oder lang wird es zu Verhandlungen kommen. Unter Umständen kann die deutsche Delegation, die bereits im Mai nach Moskau fliegen soll, neue Gesichts- punkte beisteuern. Man muß aber vor Illu- sionen warnen. Einen Erfolg kann wahr- scheinlich nur die zähe, ständige und unver- drossene Bemühung bringen. Hugo Grüssen(Bonn) Montan-Union-Staaten anworten Moskau Brüssel.(dpa) Vertreter des sechs Mon- tanunion-Staaten haben sich in Brüssel auf den Text gemeinsamer Noten an die Sowiet- union geeinigt, mit denen der jüngste Mos- kauer Gegenzug gegen den Gemeinsamen Markt und Eurotam zurückgewiesen werden 801l. Es ist die Antwort auf die sowjetischen Noten von Mitte März, in der den sechs Staaten Vorschläge für gesamteuropäische Wirtschaftsprogramme gemacht und gleich- zeitig die beiden Vertragswerke der sechs Als Versuch einer Vertiefung der Kluft zwi- schen Ost und West hingestellt wurden. Der Zeitpunkt der Ueberreichung der Antwort an Moskau steht noch nicht fest. Zonenpresse wartet auf Sprachregelung Noch keine Meldungen über Ausfall des Kirchentages/ Scharfe Kritik der westdeutschen Parteien Berlin 17. April Die Presse der Sowjetzone, einschließlich der„Neuen Zeit“ des für Kirchenfragen zu- ständigen stellvertretenden Ministerpräsi- denten Nuschke, hat bisher mit keinem Wort den Beschluß des Präsidiums des Evange- lischen Kirchentages erwähnt, das in Thürin- Sen geplante diesjährige große Laientreffen der evangelischen Christen abzusagen. Die soWjetzonale Nachr.-Agentur ADN teilte in einer von keiner Zeitung publizierten Drei- zeilen-Meldung lediglich die Tatsache mit, daß der Kirchentag nicht abgehalten werde, erwähnte aber nicht den Grund und sagte auch nichts darüber, wo er hätte stattfinden Sollen. 5 Kommunistische Kreise in Ostberlin liegen am Mittwoch eine gewisse Unsicherheit er- kennen, ob es Innenminister Maron gelingen werde, in der für die Presse in Aussicht ge- nommenen Sprachregelung die Schuld für das Scheitern der Verhandlungen„überzeugend“ auf die Evangelische Kirche abzuwälzen. Im übrigen wurde versichert, die Vorbereitungen für die Wahlen am 23. Juni seien wesentlich wichtiger als das„Tauziehen“ um den Kir- chentag. Auch auf den Parteibüros der CDU in Ostberlin war kein Kommentar zu den Erklärungen des Präsidiums in Erfahrung zu bringen. Eine vom„Neuen Deutschland“ am Mittwoch zweispaltig unter der Ueberschrift „Auf Kirchentag als Agent geworben“ ver- öffentlichte Eigenmeldung über eine Gerichts- verhandlung in Gera läßt nach Auffassungen in Westberlin die Richtung der zu erwarten- den Begründungen erkennen, mit denen die Bevölkerung der Sowjetzone von der Not- Wendigkeit der vom Innenministerium ge- stellten politischen Forderungen für die Durchführung des Kirchentages überzeugt werden soll. Bonner Stimmen Bonn(gn- Eig.-Bericht). Ohne Unterschied haben am Mittwoch Vertreter aller politi- scher Richtungen bedauert, daß der dies- jährige Evangelische Kirchentag nicht in der Sowjetzone stattfinden kann. Der Bevoll- mächtigte der Evangelischen Kirche bei der Bundesregierung, Bischof Kunst, erklärte, das Scheitern der Verhandlungen mit der Zonenregierung sei ein„schmerzlicher Vor- gang. Nach seiner Ansicht bedeutet die Tatsache, daß auch ersatzweise in West- deutschland kein Kirchentag abgehalten werden soll, keine Demonstration; vielmehr bleibe nicht mehr ausreichend Zeit für die Vorbereitung. Die Kirche sei in ihren Aeußerungen sehr zurückhaltend, um die Von unserem Korrespondenten Paul Werner Situation der Gemeinden in der Zone nicht noch mehr zu erschweren. Während die Bundesregierung offiziell jede Stellungnahme ablehnt, spricht die CDU/CSU in einer Verlautbarung davon, daß versucht worden sei, den Kirchentag zur politischen Tribüne für dàs Regime von Pankow zu machen. Da ein lebendiges und machtvolles Bekenntnis zum christlichen Glauben, das gleichzeitig ein Bekenntnis der Verbundenheit über die Zonengrenzen hin- weg darstelle, den Atheisten der SED ein Dorn im Auge sei, habe man den Kirchen- tag zu verhindern gewußt. Die Einheit des Glaubens aber werde niemals zu zerstören sein. Der stellvertretendę Vorsitzende der SPD, Mellies, meinte, es zeige sich jetzt in aller Deutlichkeit, was von dem ständigen Einheitsgerede der Machthaber in Pankow zu halten sei. Kirchentag in Nordrhein- Westfalen? (AP) Der nordrhein- westfälische Minister- präsident Fritz Steinhoff(SPD) hat am Mitt- woch dem Präsidenten des Deutschen Evan- gelische Kirchentags, Dr. von Thadden- Trieglaff, brieflich vorgeschlagen, den Kir- chentag 1957 in einer Stadt Nordrhein-West- falens abzuhalten. Steinhoff sicherte jede Unterstützung der Landesregierung zu. Der Brief des Bundeskanzlers Fortsetzung von Seite 1 deutschen Einheit tief enttäuscht ist. Ich möchte es mir im übrigen versagen, hier auf die unbegründeten schweren Beschuldigun- gen einzugehen, die in amtlichen Erklärun- gen der scwaetischen Regierung wiederholt gegen die Bundesrepublik erhoben worden sind und ständig weiter erhoben werden— Zeußerungen, die gewiß nicht im Interesse der Verbesserung der Beziehungen zwischen unseren Staaten liegen können.“ Das Streben des ganzen deutschen Vol- kes nach Wiederherstellung seiner nationalen Einheit kann nicht durch eine Berufung auf de angebliche Existenz zweier deutscher Staaten aus der Welt geschafft werden. Es ist unrealistisch, die sogenannte Deutsche Demokratische Republik, deren Staatsgewalt nicht legitim zustandegekommen ist und die von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird, als eine Realität im Leben des deutschen Volkes zu bezeich- nen. Es gibt aber eine Realität, die im geschichtlichen Werden Deutschlands ver- wurzelt ist: Das deutsche Volk ist ein Volk. Es verlangt nichts anderes als sein natür- liches Recht, in einer von ihm selbst frei- gewählten Ordnung in einem Staate zu leben, ein Recht, das auch von den Alliierten des letzten Weltkrieges, auch von der Sowjet- union, stets anerkannt worden ist. Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, ich habe mich bei diesen freimütigen Ausfüh- rungen von dem ernsten Willen leiten lassen, der Sache des Friedens und der Verstän- digung zwischen unseren Völkern durch eine offene Darlegung der realen Verhältnisse zu dienen. Es würde unseren gemeinsamen Be- Genosse Lysenko findet wieder Gnade Chrustschow rehabilitiert Stalins Lieblings wissenschaftler a Wien, im April Trofim Lysenko, jener Sowjetprofessor für Agrar wissenschaften, dessen Name unter Stalin ein Symbol für scheinwissenschsftliche Methoden und Unterdrückung jeder freien Forschungsarbeit bildete, hat nach längerer Ungnade und nach seiner vor zwei Jahren erfolgten Absetzung als Präsident der Sowjetakademie für Agrar wissenschaften einen neuen Protektor im kommunistischen Parteisekretär Chrustschow gefunden. Ly- senkos plötzliche Rehabilitierung ist deshalb von politischer Bedeutung, weil sie zeigt, wie sehr die kommunistische Parteiführung auf die Restalinisierung im geistigen Leben der Sowjetunion drängt und zwar um so mehr, je größer der Widerstand der Sowjetintelligenz dagegen ist. Chrustschow stellte sich mit einer Rede hinter Lysenko, dessen neue Düngemethoden er begeistert lobte. Diese neuesten Entdek- kungen werden aber von anderen sowjeti- schen Wissenschaftlern mit ähnlichen Zwei- keln aufgenommen, wie seiner Zeit Lysenkos Theorien über die genetischen Veränderun- gen in der Pflanzenwelt, die angeblich durch den Wechsel der äußeren Verhältnisse her- vorgerufen werden könnten. Von ihnen war nur Stalin begeistert, während die ernsthaf- ten Fachleute darin den Unfug eines poli- tischen Charlatans erblickten. Aber Chrust- schow, genau so halbgebildet wie Stalin, weiß es ebenfalls besser und erklärt: Es gibt Wissenschaftler, die Lysenkos Methoden in Frage stellen. Wenn man mich fragt, für wen ich stimme, so sage ich ohne zögern: Lysenko. Einige Wissenschaftler haben Lysenko aller nur möglichen Sünden beschuldigt, als er Präsident der Akademie war, Deshalb gaben wir unsere Zustimmung, als er zurücktrat. Es wurde behauptet, Lysenko dulde keine Opposition und ignoriere alle entgegengesetz- ten Ansichten! Ich kenne den Genossen Lysenko. Er weiß, wie man seine Meinung zu verteidigen hat und tut dies in geschickter Weise“. Diese Verteidigung Lysenkos durch den kommunistischen Parteisekretär ist beson- ders überraschend, da Chrustschow selbst im Februar 1954 in einem vor dem Zentral, komitee der Kommunistischen Partei er- statteten Landwirtschaftsbericht scharf gegen dessen agrarwissenschaftliche Theorien Stellung genommen und festgestellt hatte, durch diese Theorien sei der sowjetischen Landwirtschaft unschätzbarer Schaden zu- gefügt worden. Im Anschluß daran nannte die gesamte Sowjetpresse, von der„Prawda“ bis zu den wissenschaftlichen Fachzeitschrif- ten, Lysenko einen Tyrannen, der seine Gegner aus dem wissenschaftlichen Leben verbannt und statt dessen seine unfähigen Anhänger an die besten Posten gebracht habe. Inzwischen ist der unermüdliche Lysenko, der Typ des wissenschaftlichen So- Waetfunktionärs, wieder langsam die Treppe, die er unsanft heruntergeflogen war, herauf- gestiegen. Er hat es allerdings aufgeben missen, große, erstaunliche biologische Theorien zu entwrickeln. Statt dessen be- gnügte er sich in letzter Zeit mit kleinen Zweckarbeiten über Düngemitteln. Diese neue Tätigkeit Lysenkos ist und bleibt aber ein Sinnbild für knechtige Unterwürfigkeit im sowjetischen Geistesleben, wie sie die Führung im Kreml trotz des Widerstands von Wissenschaftlern und Intelektuellen Weiterhin erzwingen will. BwW.- mühungen nur schaden, wenn wir die Augen vor den entscheidenden Problemen ver- schließen wollten. Die zwischen unseren bei- den Völkern entstandene Spannung und Entfremdung läßt sich nur dadurch beheben, daß ihre tieferen Ursachen beseitigt werden. Ich bitte Sie, meine Ausführungen in diesem Sinne aufzunehmen und davon über- zeugt zu sein, daß das deutsche Volk den aufrichtigen Wunsch hat, als ein freies Volk in einer friedichen Ordnung auch mit den Völkern der Sowjetunion zu leben. Genehmigen Sie, Herr Ministerpräsident, den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hoch- achtung. Adenauer“ Stellungnahme der Parteien Der Vorsitzende der CDV /CSU-Bundes- tagsfraktion, Dr. Krone, begrüßte den Vor- schlag, Verhandlungen über die künftige Entwicklung des Handelsverkehrs zwischen beiden Ländern, über die Frage der Re- patriierung der deutschen Staatsangenörigen aus der Sowjetunion sowie der konsulari- schen Befugnisse aufzunehmen. Der Kanzler habe mit Recht unterstrichen, Moskau könne nicht verlangen, daß die Bundesrepublik irgendeine Legitimität Pankows anerkennt. Auch die Sozialdemokraten begrüßten grund- sätzlich die angekündigten Verhandlungen über die Handelsbeziehungen. Der stell- vertretende SPD-Vorsitzende Mellies be- dauerte jedoch, daß der„überraschend dürf- tige“ Antwortbrief keine neuen Vorschläge zur Lösung der Wiedervereinigungsfrage enthalte. Zustimmung fand der Vorschlag über die Aufnahme von Verhandlungen über die Handelsbeziehungen auch beim BHE. Auf diesem Wege könne erkundet werden, ob Fortschritte in der deutschen Frage möglich sind. Die Freie Demokratische Korrespondenz begrüßte es, daß Adenauer die Frage der Repatriierung angeschnitten hat und daß sie zusammen mit den Besprechungen über ein Handels- und Konsularabkommn behandelt werden soll. In der entscheidenden Frage der Wiedervereinigung habe der Brief- wechsel allerdings keinen Schritt weiter geführt. 5 Was ist eine Verbalnote? Im diplomatischen Verkehr mit auswär- tigen Staaten stellt die Verbalnote eine der Bedeutung nach weniger formelle und ge- wichtige Form als die eigentliche Note dar. Das kommt im Kopfbogen einer Verbalnote schon dadurch zum Ausdruck, daß sie ledig- lich die Bezeichnung„Auswärtiges Amt“ kührt, während die Note stattdessen die Wör- ter„Der Minister des Auswärtigen“ oder „Der Staatssekretär im Außenministerium“ aufweist. Ein zweiter wesentlicher Unter- schied zwischen diesen beiden Formen von Noten bezieht sich auf den Empfäger: Wäh- rend eine Note sowohl an Personen als auch an Behörden des jeweils angesprochenen Staates gerichtet werden kann, wird mit einer Verbalnote ausschließlich eine Behörde angesprochen. Nach den Regeln des diplo- matischen Schriftverkehrs rangiert das so- genannte Aide-Memoire an dritter Stelle nach der Note und der Verbalnote. Wie schon die Uebersetzung dieses Ausdrucks besagt, handelt es sich hier um eine„Gedächtnis- stütze“ für ein mündlich erörtertes Thema. Noch über diesen drei Arten steht der diplo- matischen Bedeutung nach das persönliche Schreiben an einen Regierungschef.(dpa) Briefe an die Herausgeber Die Warnung der Atomwissenschaftler Welchen politischen Machtfaktor die Na- tur wissenschaften, insbesondere die Atom- und Kernphysik, darstellen, erleben wir in unseren Tagen béesonders drastisch. Wir hö- ren in den täglichen Nachrichten hauptsäch- lich nur noch von Wasserstoffbomben und Kernwaffen. Wir brauchen nicht besonders hervorzuheben, daß die Atomwaffe das schrecklichste Gespenst darstellt, das der Menschheit je im Nacken saß. Müssen wir uns dann wundern, wenn sich die führendsten Wissenschaftler der Bundes- republik gegen die atomare Aufrüstung der Bundesarmee wenden und keine For- schungsarbeiten jemals annehmen? Oder billigt das deutsche Volk die Ein- führung dieser verheerenden Waffe in der Bundeswehr? Jeder Mensch, der weitsichtig genug ist, weiß, daß jede Waffe in den Händen der Militärs dazu verleitet, diese auch zum Ein- satz zu bringen. Was dann noch nach einem atomaren Kriege übrig bleibt, brauchen wir nicht weiter zu diskutieren. Dieser Appell der 18 Wissenschaftler leitet eine neue Epoche politischen und wis- senschaftlichen Denkens ein. Wir stehen an deren Beginn. Diese neue Zeit, die wir die zweite Aufklärung nennen können, wird sich wie eine Kettenreaktion über die Erde aus- breiten. Wir Wissenschaftler stehen eindeutig hinter unseren leuchtenden Vorbildern und billigen ihren Schritt in vollem Mage. Oder glaubt vielleicht jemand, daß diese Warnung aus der Luft gegriffen war und vom Winde verweht wird? Die ganze Welt wird darüber zum Nach- denken gezwungen. Vor allen Dingen auch diejenigen verantwortungslosen Wissen- schaftler, die in den USA, in England und in der Sowjetunion an Kernwaffen arbeiten. Wir Deutschen müssen stolz darauf sein, daß dieser Funke in unserem Lande von diesen weltberühmten Persönlichkeiten ent- facht wurde. Die übrige Welt kann nie mehr behaupten, daß wir eine kriegliebende Ma- tion sind. Jede Stellungnahme von seiten des Herrn Bundeskanzlers, die das Ansehen dieser hochqualifizierten Wissenschaftler herab- mindert, stellt ein Vergehen am deutschen Volke dar und muß auf jeden Fall unter- bunden werden. Seine Arroganz und dikta- torische Einstellung hat in der von hm ge- forderten vorherigen Aussprache mit den Wissenschaftlern eindeutigsten Niedersctzlag gefunden. 5 Ebenso ist Herr Strauß auf dem Holz- wege, wenn er glaubt, jemals deutsche Wis- senschaftler zu Forschungsarbeiten an ato- maren Waffen zu gewinnen. Jeder deutsche Staatsbürger hat doch in der demokratischen Republik immer noch das Recht der freien Meinungsäußerung, und noch eher diese großen Männer der Wissenschaft. Die Zeiten, zu denen Deutsche zu allem Ja und Amen sagten, sind endgül- tig vorüber.. Günther Au, Mannheim Ungereimtheiten des Strafrechts Der im„Mannheimer Morgen“ vom 12. April 1957 abgedruckte Artikel, der sich mit meinem Aufsatz ‚Die Organisationsdelikte“ in Heft Nr. 15/16 der„Neuen Juristischen Wochen- schrift“ befaßt, trägt eine irreführende Ueberschrift. Ich habe nämlich in meinem Aufsatz ausschließlich gewisse Mängel der einschlägigen Strafvorschriften und das Ver- halten anderer Staatsorgane, dagegen nicht die Rechtsprechung kritisiert. Ich habe mich ferner gehütet, eine Amnestie zu fordern, weil es sich hierbei um eine politische Frage handelt, zu der ich als Richter schweigen möchte. Deshalb ist auch der Schlußsatz Ihres Berichtes zum mindesten in dieser Form unzutreffend. Es kam mir mit meinem Aufsatz u. a, darauf an, der schon fast chro- nisch gewordenen Diffamierung der Justiz entgegenzutreten, die u. a. dadurch gekenn- zeichnet ist, daß man die Rechtsprechung für wirkliche oder angebliche Mängel verant- wortlich macht, die von anderen und nicht zuletzt vom Gesetzgeber zu verantworten wären. Die Ueberschrift Ihres Artikels, die aus Ungereimtheiten des Strafrechts kurzer- hand Ungereimtheiten der Strafjustiz macht, könnte einen beinahe daran zweifeln lassen, ob es noch einmal möglich sein wird, einer von gewisser Seite systematisch geschürten Hetze wirksam zu begegnen, die sich nicht zuletzt infolge der Gleichgültigkeit zur Ab- wehr solcher Angriffe berufener Organe in zunehmendem Maße auch dort einschleichen und Resonanz verschaffen konnte, wo man Sachlichkeit und Sorgfalt erwarten möchte. Ich darf hoffen, daß ein Abdruck meiner Zuschrift in Ihrer Zeitung dazu beitragen wird, den Schaden wenigstens teilweise zu beseitigen. 5 Dr. Günther Willms, Bundesrichter Donnerstag, 18. April 1957/ Nr. 5h — Kontrollplan für Abrüstung von den Vereinigten Staaten vorgeschlageg London.(dpa) In den Londoner Ab. rüstungsbesprechungen legte der Amerikan. sche Delegierte Stassen am Mittwoch einen Plan für ein Kontroll- und Inspektions- stem im Rahmen der UNO vor. Den Kern dieses Systems soll ein Kontrollausschug mit 14 Mitgliedern bilden. Fünf Staaten— nim. lich die Mitglieder des jetzigen Abrüstungs. ausschusses Großbritannien, USA, Sowiet. union, Frankreich und Kanada— würden ständige Sitze erhalten, während neun Län. der von einer Konferenz aller an einem Ab. rüstungsabkommen beteiligten Staaten ge. Wählt werden müßten. Dies Konstruktion würde dem Aufbau des Sicherheitsrates der UNO entsprechen. Auch das Vetorecht der künk ständigen Mitglieder soll nach dem amerikanischen Abkommen übernommen Werden. Neben diesem Ausschuß würde die Mitgliederkonferenz ein ständiges Organ dez Systems darstellen. Die Exekutive, die Kon. trollen durchzuführen hätte. soll von einem Generaldirektor geleitet werden, den der vorgesehene Ausschuß der 14 Mächte ernennt Eine das gesamte Gebiet der Rüstung um. fassende Kontrolle würde nicht die Aufgabe dieser Exekutive sein. Nach amerikanischer Auffassung müsse es genügen, daß ih Tätigkeitsbereich den begrenzten Aufgaben eines„Abkommens über den ersten Schritt“ angepaßt wäre. Notwendig sei jedoch en ausreichender Schutz vor einem Ueber. raschungsangriff. Der sowietische Delegierte stellte eine Stellungnahme zum Problem „Kontrolle und Inspektion“ für heute, Don- nerstag, in Aussicht. Jordaniens Politik auch weiterhin auf Nassers Kurs? Amman.(AP) Trotz des von König Hussen erzwungenen Regierungswechsels ist Jorda- nien offenbar nach wie vor entschlossen, dis groß arabische Politik auch in Zukunft u unterstürzen. König Hussein warf den„im. perialistischen Ländern“ am Mittwoch in einer Rundfunkansprache vor, die Einheit der arabischen Welt ihren eigenen Interessen zuliebe zerstören zu wollen. Und der neue Ministerpräsident Chalidi betonte, daß de Bemühungen um einen Zusammenschluß Syriens, Jordaniens und Aegyptens weiter gingen. 5 Nach einer Meldung des Senders Beirut sind der irakische Thronfolger Prinz Ab- dulillah und der türkische Ministerpräsident Menderes in Istanbul überraschend zu einer Geheimkonferenz zusammengetroffen, um über die letzten Entwicklungen in Jordanien zu beraten. Stellungnahme Eisenhowers zu NATO- und Nahostfragen Washington.(AP) Die Vereinigten Staaten betrachteten den Nordatlantikpakt nach wie vor als Grundlage der westlichen Verteidi- gung, erklärte Präsident Eisenhower auf seiner Presse konferenz Eisenhower machte in diesem Zusammen- hang kein Hehl aus seiner Enttäuschung über den Teilabzug der britischen Streit- kräfte aus der Bundesrepublik. Großbritan- nien sei im übrigen bisher das einzige Land, dem die Vereinigten Staaten offiziell und öffentlich Zusagen über die Lieferung ame- rikanischer Raketen waffes gemacht hätten. Im weiteren Verlauf der Pressekonferen drückte Eisenhower die feste Entschlossen heit der Vereinigten Staaten aus, den Frie- in Washington. den im Nahen Osten zu sichern, nisbeson- dere in Anbetracht der kritischen Lage in Jordanien. Als Grundlage für ein etwaiges Eingreifen betrachte die amerikanische Re. gierung die in diesem Jahr vom Kongreß angenommene Nahost-Doktrin sowie die Dreimächte-Erklärung der Vereinigten Staa- ten, Großbritanniens und Frankreichs von 1950, in der sich die drei Westmächte ver Pflichtet hätten, jedem Opfer eines Angriffs. krieges im Gebiet des Nahen Ostens beizu- stehen. Präsident Eisenhower sprach ferner die Hoffnung aus, daß eine Lösung des Suez- problems möglich sei, ohne den Sicherheits- rat der Vereinten Nationen damit zu befas- sen. Bei den amerikanisch- ägyptischen Ver- handlungen der letzten Zeit seien einige Fortschritte erzielt worden, so daß er die Hoffnung auf eine zufriedenstellende Lösung der Angelegenheit noch nicht vollständig aufgegeben habe. Mai-Aufruf des DGB stellt Wiedervereinigung in den Vordergrund Düsseldorf.(AP) Im Mittelpunkt der Mai- feiern des Deutschen Gewerkschaftsbundes wird in diesem Jahr die Wiedervereinigung Deutschlands stehen. In einem Aufruf appel liert der DGB- Vorstand im Einvernehmen mit dem„Internationalen Bund Freier Ge- werkschaften“(IBF C) an alle verantwort- lichen Kräfte in der Welt, die Wiederver, einigung in freier Selbstbestimmung und auf kriedlichem Weg herbeizuführen. Zur Wirt- schaftslage in der Bundesrepublik wird be- tont, daß im letzten Jahr beträchtliche Er- folge auf dem Gebiet der Arbeitszeitverkür. zung und der Rentengesetzgebung erzie worden seien, Gleichzeitig wird jedoch eine Wirtschaftspolitik verlangt, die Preissteige, rungen verhindere und die Kaufkratt sichere. Die Gewerkschaften erwarten die Fortführung der Sozialreform und eine% kortige Regelung der Lohnfortzahlung in Krankheitsfall. Eine neue Verhaftung in Bonn Bonn.(AP) Ein bisher unbekannter Au gehöriger des Bundesverteidigungsministe riums wurde am vergangenen Wochenen 15 verhaftet, wie erst jetzt aus dem Verte gungsministeriums verlautete, Die Eine“ heiten des Falles werden streng 1 gehalten. In informierten Bonner Kreise wird vermutet, daß es sich um einen 3 von Spionage für eine östliche Macht 85 5 delt. Die Untersuchungen gegen den 1 teten wurden dem Oberbundesanwalt 7 Karlsruhe übertragen. Es ist die zweite kes nahme eines Angehörigen des Verteidigung ministeriums innerhalb weniger Wochen. — Unsere nächste Ausgabe erscheint wegen des Karfreitags ers wieder am Samstag. t Nr 92 — Geistlic — Na Uebe auch F dem B. gelt W. fällig Kreuz sie auf Schaute zu? Oc zurück losgela seine 8 Christe Uns au seufzer aber, v mit un nem E manche ein gut wird, sonder dem V halten „We euch s den Fi am K wollen ausma chen in Au setzen, zunehr anfälle über i! müßte herum am Al einem form, meiner jener „Wein und e blieb 1 derer er wach „Vs nicht, nicht teiligt. wir 1a. gültig eines Nagel, nicht, digung heéraus mens vor ih allein uns Ve Lungel eigene gen à ments. du mi meine Gebet wenn Solche gibt Sich Z chen: deine auf de daß e würde WI Anlaß legt is sehen nic kertig nic sonde: Un. befeh Was deuts. nämli und v 268180 raffin von 8. An 2 Woch ein ke Geist. in Pe Srupp mach Ur Euger Hans in di litera Jaequ treter möge Zeitge mens suche ersch die 8 verhé wie! risch, dene: Spra- Seba. Sehr enth. kons keine mode Nr. 9 n ung schlageg ber Ab. erikanl. i ein tio en Kern Buß mit — nam. istungs. Sowiet. Würden un Län. vem Ab. iten ge. truktlon ates der acht der ch dem nommen arde die gan dez lie Kon. n einem den der ernennt. ing um. Aufgabe anischer ulgaben Schritt och ein Ueber. deglerte Problem te, Don- urs? Hussein Jorda. ssen, die unft 2 en„im- voch in heit der teressen er neue daß dle enschluß weiter Beirut nz Ab- räsident zu einer en, um rdanien vers 1 Staaten ach Wie erteidi- ver auf hington. ammen- uschung Streit- britan- e Land, ell und 1g ame- hätten. ferenz Mlossen- en Frie- sbeson- Lage in etwaiges che Re. 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Nicht nur er, auch seine Söhne Alexander und Rufus wurden Christen.— Auch Wir haben das Kreuz, das uns auferlegt ist, nicht selbst gewählt. Wir seufzen darunter: Muß es denn sein, Wie aber, wenn wir es 80 betrachteten: daß wir mit unserem Kreuz ihm ein wenig von sei- nem Kreuz abnehmen? Müßte dann nicht manche Bitterkeit sich lösen? Wäre es nicht ein guter Vorsatz, went uns etwas auferlegt wird, nicht nur an uns selbst zu denken, sondern den Zusammenbrechenden dort auf dem Wege nach Golgatha im Augen zu be- halten? . „Weinet nicht über mich, weinet über euch selbst und eure Kinder!“ sagt er ⁊zu den Frauen am Wege. Man hat das Leiden am Kreuz dadurch erschütternd machen wollen, daß man bis ins einzelne Qualen ausmalte, die ein Gekreuzigter durchzuma- chen hatte: die Hitze, die Fliegen, die sich in Augenwinkel, Mund und Nase nieder- setzen, keine Möglichkeit der Abwehr, die zunehmende Atemnot und Erstickungs- anfälle. Doch das alles löst nur Weinen aus über ihn. Mitleid ist zu billig. Sein Leiden müßte uns veranlassen, bei uns das Steuer herumzu werfen, Buße zu tun.— Es war am Anfang des letzten Krieges. Ich saß in einem Café. Ein Soldat kam herein, in Uni- form, mit amputiertem Arm. Eine Frau an meinem Tisch fing an zu weinen. Wie, wenn jener Amputierte sich zu uns gewandt hätte: „Weiniet nicht über mich, sondern über euch und eure Kinder!“ Jene Stunde im Café blieb mir in Erinnerung als Erlebnis beson- derer Rührung, aber Frucht ist daraus nicht erwachsen. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ An der Kreuzigung ist nicht nur die Handvoll Kriegsknechte be- teiligt. Sie ist Urbild, Gleichnis dessen, wie wir laufend mit ihm umgehen. Jede Gleich- gültigkeit, jeder Zweifel, jede Uebertretung eines Gebotes ist ein Hammerschlag auf den Nagel, der ihm ins Fleisch geht., Sie wissen nicht, was sie tun“,— eine solche Entschul- digung stünde uns schlecht an. Reinwaschen, herausreden können wir uns allenfalls vor menschlichen Spruchkammern, nicht aber vor ihm. Seine Bitte um Vergebung bleibt allein unsere Hoffnung. Auf sie sollten wir uns verlassen, nicht auf unsere Entschuldi- gungen. . „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ Der ihm dies alles auferlegt hat, bleibt also immer noch sein Vater. Ihm be- flehlt er sich noch an, als es zum letzten kommt. Aber seltsamerweise: er hat keine eigenen Worte mehr. Er muß sie sich bor- gen aus dem Gebetbuch des Alten Testa- ments.„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ und„Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ sind beide Gebetsworte aus den Psalmen.— Wohl uns, wenn mit unserem letzten Seufzer ein solches Vertrauen zum Himmel ginge. Es gibt Menschen, die jeden Abend, bevor sie sich zur Ruhe niederlegen, diese Worte spre- chen:„Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“ Viele sind mit diesen Worten auf den Lippen gestorben. Meinst du nicht, daß auch du mit deinen Sorgen ruhiger würdest, wenn du so betetest? Wir sollten den morgigen Karfreitag zum Anlaß nehmen: in der Last, die uns aufer- legt ist, nicht unser, sondern sein Kreuz zu sehen; nicht mitleidig über ihn, sondern buß- kertig über uns selbst zu weinen: nicht auf unsere vorgetäusche Gutheit, sondern auf seine Vergebung zu vertrauen; und ihm uns mit Leib und Seele anzu- befehlen. Karl Stürmer Was wir hörten: Gespräch zwischen Antonius und Paulus Die im Vordergrund gruppierten Pflanzen wurden zur Lebenszeit des Malers Grünewald als Medizinpflanzen gegen die Seuchen ver- wendet. Die Versuchung des hl. Antonius Die schreccenerregende Figur links vorn wurde von dem Schrift- steller Huysmans als ein vom„Antoniusfeuer“ befallener Kranker erkannt. Meister Mathis malte das„Antoniusfeuer“ Isenheimer Altar medizinhistorisch enträtselt/ Heilkräuter gegen Seuche mit botanischer Echtheit gemalt Der Isenheimer Altar, eines der bedeu- tendsten Werke der mittelalterlichen reli- giösen Malerei, das im Museum der elsässi- schen Stadt Colmar steht, ergreift mit seinen glühenden Farben und seiner expressiven Inbrunst jeden Betrachter. Der Arzt Dr. Wolfgang Kühn hat, in aller Ehrfurcht vor dem religiösen und künstlerischen Gehalt, mit den Mitteln des Medizinhistorikers und Pflanzengeographen das Werk des Malers untersucht und ist zu überraschenden Ergeb- nissen gekommen, von denen er im folgen- den berichtet. Kunsthistoriker, Religions wissenschaftler und Farbenphysiker finden immer neue Probleme, wenn sie das großbartige Werk Matthias Grünewalds betrachten, Das Welt- wunder der mittelalterlichen religiösen Male- rei, das in alllen Reisehandbüchern mit zwei oder drei Sternen ausgezeichnet wurde, ist je- doch meines Wissens niemals von einem Me- dizinhistoriker gründlich untersucht worden. Dabei gibt es eine Fülle von Anregungen und Aufschlüssen, die dazu angetan sind, unsere Kenntnis des Mittelalters und seiner Kultur außerordentlich zu bereichern. Das Altarwerk stand, wie sein Name an- deutet, ursprünglich nicht in Colmar, son- dern in der Kirche des Antoniterklosters Isenheim. Dieser Orden, von ungemeiner Wirksamkeit im frühen Mittelalter, hat ent- scheidend eingegriffen bei der Bekämpfung der Seuchen, die jene Zeit heimsuchten und verdunkelten. Kreuzritter und Pilger brach- ten die Kenntnis orientalischer Kunstwerke und morgenländischer Heilkräuter, zahl- reiche Reliquien, die an das Leben und Ster- ben der Märtyrer erinnerten, und eine Fülle von Andenken an die Stätten, die der Cristenheit heilig sind, in ihre Heimat mit. So übergab ein franzöischer Ritter, der aus Byzanz heimkehrte, das vollständige Reli- quar des heiligen Antonius Eremita seinem kleinen Heimatort in der Dauphinè, der seit- dem den Namen St. Antoine en Viennois trägt. Bald darauf verbreitete sich im Volke der Glaube, die heiligen Reliquien bewir- ten Wunderheilungen einer seltsamen, uner-. forschten Krankheit. Die Krankheit, die etwa seit dem neunten Jahrhundert West- europa furchtbar heimsuchte, trug den Namen„Ignis sacer“, das„Heilige Feuer“. Das Leiden trat seuchenartig auf. Seine Er- scheinungen waren grauenhaft und er- schreckten aufs heftigste die Menschen, die hilflos diesem schwersten aller Uebel gegen- überstanden. Tausende wurden Opfer der Seuche, vor allem in den landwirtschaft- lich ärmeren Provinzen Westdeutschlands und Frankreichs, wo die Krankheit, wie die Chroniken berichten, fast regelmäßig nach schlechten Getreideernten auftrat. Als die ersten Wunderheilungen vom „Heiligen Feuer“ im Wallfahrtsort von Saint Antoine bekannt wurden, begannen die Züge der Kranken, die von dieser Seuche befallen Waren, nach diesem Dorf. Sie kamen aus Allen Teilen Frankreichs. Bereits am Ende des elften Jahrhunderts war der Andrang der Kranken so groß, daß besondere Einrich- tungen geschaffen werden mußten, die sich ihrer Fürsorge widmeten. Zunächst bildete sich eine fromme Laienbruderschaft, die einige Zeit später vom Papst in den Rang eines geistlichen Ritterordens erhoben wurde. Diese Bruderschaft trug den Namen ihres Beschützers Antonius, der das früh- christliche Mönchtum im Orient begründet hatte. Die Antoniter behandelten und pfleg- ten die Kranken— der Volksmund nannte die Krankheit das„Antoniusfeuer“. Das An- sehen des Ordens wuchs schnell; er hatte es einer geschickten Organisation zu verdan- ken, mit der er ein Netz von Komtureien und daran angeschlossenen Hospitälern über das ganze christliche Abendland legte. Das Zentrum der deutschsprachigen Ordenspro- Ving wurde, wenn auch nicht das ganze Mittelalter hindurch, das Kloster Isenheim bei Colmar. Um die Wende des fünfzehnten Jahrhunderts, als die Pest und das„Anto- niusfeuer“ immer heftiger das Land heim- suchten, leitete der kunstfreudige Abt Guido Guersi, ein Sizilianer, das Kloster. Dieser Abt berief, etwa um 1510, den Aschaffenburger Maler Mathis Nithart, den die Kunstgeschichte lange Zeit Matthias Grünewald genannt hat, nach Isenheim. Ueber die Dauer seines Aufenthaltes in Isenheim ist nichts bekannt, er scheint je- doch von 1510 bis 1515 das Leben der Ordens- gemeinschaft geteilt zu haben. Was er in diesen Jahren an menschlichem Elend, an Qual und Entsetzen bei den verkrüppelten Kranken des Spitals gesehen hat, übersteigt unser Vorstellungsvermögen. Heute noch er- schüttern uns die höllischen Visionen seiner Tafeln, die grausigen Gestalten der„Versu- chung des Antonius“, das Leid und die Trauer auf den Bildern der„Kreuzigung“ und der„Grablegung Christi“. Die schreckenerregende Figur, die sich links im Vordergund der„Versuchung“ be- findet, war schon früh den Kunsthistorikern aufgefallen. Es war danm der Schriftsteller Huysmans, der die einleuchtende Erklärung fand: der Kranke ist vom„Antoniusfeuer“ befallen. Zwei Jahre verbrachte ich in Col- mar. Eines Tages fiel mir auf, daß von den beiden Altarflügeln eine außerordentlich gegensätzliche Stimmung ausstrahlt. Das Hauptthema der„Versuchung“ ist eine Höllensymphonie körperlicher und seelischer Qual; aus dem Bilde von dem„Gespräch zwischen Antonius und Paulus“, dem Zwie- gespräch der beiden Greise, spricht vollende- ter Wohlklang, abgeklärte Ruhe und mysti- sche Schau der letzten Geheimnisse. Diesen Kontrapunkt der Gesamtwirkung findet man in allen Einzelheiten wieder. Der Maler hat dem Kranken des Versuchungsflügels, den er mit medizinischer Realistik und Sach- kenntnis gestaltet hat, im Gesprächsflügel auf dem entsprechenden Teil des Vorder- grundes eine Gruppe Pflanzen gegenüber- gestellt, die mit einem Höchstmaß botani- scher Echtheit gemalt sind. Hat er damit nur Landschaftsstaffage geben oder etwas Bestimmtes Aussagen wollen? Ich bat den Professor Isler, der als der beste Pfanzen- geograph des Elsaß gilt, mich bei der ge- nauen botanischen Bestimmung dieser Pflan- zen zu beraten; mit seiner liebenswürdigen Hilfe hatte ich bald eine Liste von 14 Pflan- zen zusammen, die alle in der oberelsässi- schen Rheinebene beheimatet sind. Der zweite Schritt war, diese Pflanzen in allen er- reichbaren Kräuterbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts aufzusuchen und ihren mut- maßzlichen medizinischen Verwendungszweck festzustellen. Diese Arbeit hatte ein überraschendes Ergebnis: alle Pflanzen, die Mathis im Vor- dergrund des Gesprächsflügels gruppiert, sind zu seiner Zeit als Medizinpflanzen bei der Zubereitung von Umschlägen, Heilträn- ken und Salben und zur Behandlung des „Antoniusfeuers“ und ähnlichen brandigen Krankheiten verwendet worden. Aus einer Reihe zeitgenössischer Dokumente wissen wir, daß die Antoniter einige Heilmittel be- saſzen, deren Zusammensetzung ihr streng gehütetes Geheimnis war. Die Rezepte für die Mittel sind wahrscheinlich für immer verloren; die Vermutung ist aber durchaus gerechtfertigt, daß die 14 Heilkräuter des Isenheimer Altars ihre wesentlichen Grund- substanzen für die geheimen Mittel der Mönche bildeten. Im 17. Jahrhundert gelang es der Wissen- schaft endlich, die Ursache der Seuche zu entdecken, die beinahe 1000 Jahre lang als Gottesgeisel gefürchtet wurde, Deutsche urid französische Gelehrte stellten etwa gleich- zeitig fest, daß es sich bei dem brandigen „Antoniusfeuer“ und bei der epilepsiearti- gen Krampfseuche um Folgen einer und derselben Nahrungsmittelvergiftung han- delte. Der Erreger der Krankheit ist ein mikroskopisch winziger Pilz, der unter ge- wissen klimatischen Bedingungen im Mas- senbefall das Brotgetreide, vornehmlich den Roggen, verseucht. Er führt zu den Wohlbe- kannten, blauschwarz aus den Kehren her- vorragenden Wucherungen, die man in Deutschland„Mutterkorn“ bezeichnet. Die Wirkung von einem oder zwei solcher Kör- ner ist unschädlich, eine größere Quantität des Mutterkorngiftes ist verheerend. Es wirkt gefäßverengend, so stark und so aus- dauernd, daß kein Blut mehr in die End- gliedmaßen gelangen kann und der defini- tive Gewebstod eintritt. 5 Als dieser Kausal zusammenhang erkennt worden war, fiel es relativ leicht, des„Anto- niusfeuers“, oder, wie man es fortan Wissen- schaftlich nannte, des Ergotismus Herr zu werden. Die Krankheit erlosch, der Orden der Antoniter erlosch. Sein kunstfreudiger Isenheimer Abt Guido Guersi hatte jedoch Meister Grünewald inspiriert, das Haupt- werk seines gesegneten Wirkens zu schaffen: Das Thema des Isenheimer Altars ist die Gegenüberstellung von Leiden und Erlösung. Wir wissen heute, daß sich dieses hema auch in dem Detail wiederholt, das die Krankheit und ihre Heilmittel einander ent- gegensetzt. Dr. Wolfgang Kühn Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heiter, teil- weise auch leicht wolkig. Trocken. Tages- temperaturen 15 bis 20 Grad. Frühtempera- turen 5 bis 8 Grad. Schwacher, später mäßi- ger Süd- bis Südwestwind. Upersicht: Atlantische Störungen des Nord- meertiefs führen über den norddeutschen Raum, Süddeutschland bleibt unter Hoch- druckeinfluß. Später werden mindestens die Wolkenfelderzerstörungen auch unseren Raum fassen. Die Weiterentwicklung ist noch schwer abzusehen, da die von gestern vordringende Kaltluft in ihrer Wetter wirk- samkeit noch nicht beurteilt werden kann. Sonnenaufgang: 5.28 Uhr. Sonnenuntergang: 19.23 Uhr. Pegelstand vom 17. April Rhein: Maxau 418(—2), Mannheim 271 (75), Worms 193(1), Caub 204(6). Neckar: Plochingen 124(2), Gundels- heim 169(-), Mannheim 280(74). —½ „Alle, die da fallen“ Nun weiß auch der literarisch interessierte deutsche Hörer, wie das„Theater nach Maß“, nämlich nach dem Maß unserer Zeit, aussieht und welcher Methoden sich die jüngste fran- 208ische Dramaturgie bedient, um mit einer raffinierten Schocktherapie das Publikum Von seinen altmodischen Ansichten zu heilen. an zwei Abenden, im Abstand von einer Woche, wurde vom süddeutschen Rundfunk 80 konzentrierter Extrakt jener sonderbaren i eisteserzeugnisse geboten, mit denen eine n Paris ansässige internationale Autoren- Sruppe seit einigen Jahren von sich reden macht. Unter dem Titel eines„Antistücks“ von 1 sene Jonescu,„Die kahle Sängerin“, gab a n Enzensberger eine Einführung lter 15 Problematik dieser neuen Bühnen- Jae atur, wie sie auch von Arthur Adamov, 155. Audiberti und Samuel Beckett ver- 115 n Wird. So verschieden ihre Wege sein 20 auf denen diese Dramatiker nach e Ausdrucksmitteln für die S liche Situation der„Verfremdung“ 8 80 ahnlich ist ihre verblüffende, ja 25 5 Wirkung auf die Zuschauer, 9 8 die Absurditäten der Stücke 15 Eng und provoziert fühlen. Aber es sind, rische 1 nachweisen wollte, litera- dend 5 im profundesten Sinne, in Präch t Gesellschaft, Konvention und Sg ritisiert werden. Diese dialektisch 2885 3 Schauspiele, deren Kennzeichen ein enthülle ergründiger„schwarzer“ Humor ist, aer die dramaturgischen Tricks des keins 5 Theaters, ihre Personen sind 8 haraktere, denn der Mensch im ernen Massenstaat ist eine amorphe Er- Eu scheinung geworden, und daher muß das moderne Theater konsequenterweise die übliche Dramenstruktur auflösen. So ent- stehen eben jene avantgardistischen Stücke, in deren symbolischen Zeichen sich Sinn und Unsinn wunderlich vermischen. Sie haben keine Handlung, sondern bestehen aus mehr oder weniger philosophisch gemeinten Dia- logen, die zu ihrem Verständnis eines Er- klärers bedürfen. Aber wenn man in dieser Einführung, wie bereits in früheren Sendun- gen des Stuttgarter Radio Essay ein paar Kostproben solcher Art genossen hat, kommt man zu der Ueberzeugung, daß die Autoren entweder gar keinen Wert darauf legen, ver- standen zu werden— oder daß ihre Werke doch nicht so tief und bedeutend sind, wie sie sich den Anschein geben. Nachdem man also diesen Exkurs gehört hatte, war man seelisch einigermaßen auf Samuel Becketts Hörspiel„Alle, die da fal- len“ vorbereitet, das als deutsche Erstsendung in einer Gemeinschaftsproduktion des Nord- und Süddeutschen Rundfunks unter der Regie von Fritz Schröder-Jahn einen starken Eindruck hinterlieg. Der Verfasser, einer der führenden Repräsentanten des radikalen Situationstheaters, hatte vor einigen Jahren mit seinem„Warten auf Godot“ ein Gleichnis der absoluten Hoffnungslosigkeit im absolu- ten Nichts auf die Bühne gebracht, dessen sensationeller Erfolg mit dem neuen, kürzlich in London uraufgeführten Stück„Fin du Partie“ nicht mehr wiederholt werden konnte (vergleiche„MM“ vom 13. April 1957). Um 80 gespannter war man daher auf das Hörspiel, das Beckett für das Dritte Programm des Londoner BBC geschrieben hat. Auch hier gab es kaum eine Handlung, sondern nur vieldeutige Ueberlagerungen von Zuständen und Reflexionen, Stimmungen und Gefühlen. Eine alte Frau(Tilla Durieux) geht zum Bahnhof, um ihren blinden Mann abzuholen. Auf diesem Weg, begleitet von den natura- listischen Geräuschen einer ländlichen Klein- stadt, rollt ein ganzes Knäuel krauser Ge- danken ab, ein Selbstgespräch, verrückt und weise, bitter und humorvoll, ein bruchstück- hafter Monolog, aus dem die Andeutungen eines Schicksals sichtbar werden. Dazwischen lange Pausen, in denen nur ächzendes Atmen und das müde Schlurfen der Schritte zu hören ist, dann wieder kurze Begegnungen, Dialog- ketzen, in denen für einen Augenblick Er- innerungen, Wünsche, Sehnsüchte lebendig werden. Und als schließlich mit dem ver- späteten Zug der Blinde Eduard Marks) Europäer Kulturell zusammenschliegen Die„Europäische Linke“ hat vom 6. bis 8. April in Paris ein deutsch- französisches Professorentreffen durchgeführt. Fragen der europäischen Kultur, Zivilisation und des Humanismus sind besprochen worden. Zwei Arbeitsgruppen befaßten sich besonders mit folgenden Themen: Gleichwertigkeit der Di- plome, Professoren- und Studentenaustausch, freie Berufsausübung, bessere Koordinierung der nationalen Rechtssysteme, Gesundheits- union, Schaffung europäischer Laboratorien und europäisches Patentrecht. Sozialisten ü ber Gemeinsamen Markt Führende Persönlichkeiten der sozialisti- schen Parteien in den sechs Staaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und ankommt, keineswegs beglückt, daß seine Frau ihn erwartet, spürt man hinter seiner schroffen Haltung, hinter seinem Zynismus und seinem Gelächter eine seltsame Angst. Man erfährt, daß ein kleines Mädchen, das aus dem Zug stürzte, die Ursache der Ver- spätung gewesen ist, doch die Frage, ob der Blinde, der im gleichen Abteil saß, der Mör- der war, bleibt unbeantwortet. Das grobe Erlebnis dieses Abends hieß Tilla Durieux, ein Phanomen an Gestaltungskraft und Nuan- cierungskunst, eine faszinierende Stimme, die rauh und sanft sein konnte und vom fast schwachsinnigen Greinen, vom senilen La- mento jäh umschlagend in eine ironisch- überlegene Heiterkeit alle Farben und Töne einer weiten, aber gespenstisch verwüsteten Seelenlandschaft aufleuchten ließ. N am Werk Stahl wollen am 3. und 4. Juni in Luxem- burg gemeinsame Fragen prüfen, die sich aus der Errichtung des Gemeinsamen Markts, Euratom und der Freihandlszone er- geben. Die Konferenz ist vom neuen Ver- bindungsbüro der sozialistischen Parteien der Montan-Union in Luxemburg einberufen worden. Gewerkschaften und NATO Die NATO ist eine Maschinerie zum Schutz der Freiheit und Demokratie, die wir nach Jahrhunderten harten anhaltenden Kampfes gewonnen haben. Das schreibt der britische Gewerkschaftsführer Sir Vincent Tewson im Vorwort zu einer interessanten Broschüre über„Die Gewerkschaft und die NATO. Er, Tewson, sei überzeugt, heißt es weiter, die Ansicht von Millionen Gewerk- schaftlern auszudrücken, wenn er der NATO vollen Erfolg wünsche, einen so weitgehen⸗ den, daß das Schwergewicht ihrer Arbeit mehr und mehr auf die Segnungen des Frie- dens gerichtet werden könne, den die NATO so intensiv zu bewahren suche. Von französischen Waffen beeindruckt Eine aus Militärpersonen und Parlamen- tariern zusammengesetzte deutsche Mission hat unlängst eine Reihe französischer Rü- stungsbetriebe besichtigt und zeigte sich von dem Stand der Arbeiten sehr beeindruckt. Sie hat inzwischen bei Verteidigungsminister Strauß vorgeschlagen, in Frankreich eine größere Anzahl des 13-Tonnen-Panzers in Auftrag zu geben, der über große Feuerkraft und Beweglichkeit verfügt. Lebbhaftes Inter- esse fand bei der deutschen Delegation auch das neue französische Flugzeugmodell „Atar“, das in vertikaler Richtung starten und landen kann. Deutsche auf. französischer Kriegsakademie Drei höhere deutsche Offiziere genießen gegenwärtig auf Einladung französischer Stellen eine zweijährige Ausbildung auf der hohen französischen Kriegsschule, die Lehr- gänge für Generalstabsoffiziere durchführt. Das ist ein sichtbares Zeichen für das gün- stige deutsch- französische Klima und die enge militärische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. E Z U wird verlängert Die Europäische Zahlungsunion GZ U) wird auch in diesem kommenden Rechnungs- jahr(ab 1. Juli) weiterarbeiten. Das b kommen über die EZ U muß jedes Jahr ver- längert werden. Seite 4 MANNHEIM N Donnerstag, 18. April 1987/ Nr. hz Pressekonferenz und Fragestunde bei OB Dr. Reschke: Mai bringt Höhepunkte des Jubiläumsjahres Zahlreiche Tagungen und VI. Kultur- und Dokumentarfilmwoche/ Rückblick auf die Haushaltsberatungen Drei Punkte waren es, die Oberbürgermeister Dr. Hans Resckke in seinem Notiz- block für die April- Pressekonferenz im Weinzimmer des Rosengartens notiert hatte: 1. Einladung des Magistrats, der IHK und der Hafenvereine von Amsterdam und Rot- terdam; 2. Rüchblick auf die Etatberatungen und 3. Sechste Kultur- und Dokumentar- mwocke, wozu jedoch der Oberbürgermeister nicht selbst sprach, sondern Ober- organisator Dr. Kurt Joachim Fischer(der das alljdhrlich bekanntlich zum letzten Male macht, dann aber doch— erfreulicherweise— immer wieder rechtzeitig zur Stelle ist). Der Oberbürgermeister hat im Fümclub, dem Träger der Woche, den Vorsitz nieder- gelegt:„Weil sick das nicht mehr mit meinem Amt vertrug. Ich fing ja schon an, mit mir selbst zu korrespondieren.“ Die holländische Einladung an eine Mann- eimer Abordnung für 24. April erging, weil die Vertreter der beiden großen holländischen On jedem Stucke Hafenstädte Mannheim zu seinem 350. Stadt- jubiläum ehren und auszeichnen wollen. Bei einem Festakt soll die Schrift„Mannheim— Wahrzeichen des europaischen Rheines“ über- reicht werden. Der erste Artikel in ihr(Ver- fasser Prof. Dr. Jr. H. Gelissen) trägt den Titel„Die Niederlande grüßen Mannheim“. Die Verbundenheit der Rheinstädte soll bei diesem Treffen hervorgehoben werden, bei Seit Freitag vermißt Wird Karl Batzler Vermißt wird seit Freitag, dem 12. April, der 28jährige Karl Batzler. Batzler, wohn- haft in Mutterstadt, Lessingstr. 13, wurde zuletzt am Freitag ge- gen 23.30 Uhr in einem Lokal im Jungbusch gesehen. Batzler ist 15 Meter groß, breit- schultrig und kräftig gebaut. Sein schwarz- graues Haar ist in der Mitte gescheitelt. Er hat ein kantiges Ge- sicht, die Nase ist ein- gedrückt. Karl Batzler War zuletzt mit einem Freund zusammen und besuchte verschiedene Lokale im Hafen- und Jungbuschgebiet. Der Freund verabschiedete sich dann gegen 23.30 Uhr und ging zu seiner Arbeitsstelle. Batzler war zuletzt in animier- ter Stimmung. Wer Angaben über den Ver- bleib Batzlers oder sonstige Hinweise, die zum Auffinden des Vermißten führen, geben kann, möchte sich umgehend mit dem Polizei- amt in Mutterstadt oder jeder anderen Poli- zeidienststelle in Verbindung setzen. 0 Termine Heinkel-Roller-Club Mannheim: 18. April, 20 Uhr, Durlacher Hof“, Käfertaler Straße, Zusammenkunft. 5 Club Graf Folke Bernadotte: Am 18. April, 20 Uhr, Clubheim D 4, 15, Volkslieder und Spiele im Internationalen Kreis. 5 Veranstaltung in der Schönau: 18. April, 20 Uhr, Nebenzimmer des Siedlerheims, Mit- gliederversammlung des Kleintier zuchtvereins. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge: 18. April, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 3, Sprechstunde. 8 8 Wir gratulieren: Anton Schreck, Mannheim, Neue Eichwaldstraßge 26, vollendet das 83. Le- dens jahr. Sofle Hanbuch, Mannheim, Secken- heimer Straße 79, wird 75 Jahre alt, und Hu- dert Petermann, Mannheim-Feudenheim, Feld- straße 23, begeht den 70. Geburtstag. August Heckert und Frau Elise geb. Weidner, Mann- heim-Rheinau, Relaisstrabe 35, können Zol- dene Hochzeit feiern. Josef Grode, Mannheim, Käfertaler Straße 91, begeht sein 40. Dienst- jubiläum bei den Mannheimer Stadtwerken. Schneidermeister i. R. August Kraft, Ludwigs- hafen, Händelstraße 15, früher Mannheim, L 4, 1, wird 80 Jahre alt. Reinhold Günther, Mannheim, Erlenstraße 44, begeht seinen 85. Geburtstag. Sonntagsdienste Sonntagsdienst der Apotheken: Ab beute 18.30 Uhr Sonntags- bzw. Nachtdienst: Brücken- tor-Apotheke, U 1. 10(Tel. 2 55 82); Strohmarkt- Apotheke, N 4, 13(Tel. 2 45 63); Neckar-Apo- theke, Langstraße 41(Tel. 5 27 02); Roggenplatz- Apotheke, Waldhof, Hubenstraße 20(Tele- on 5 91 09); Linden-Apotheke, Sandhofen, Schönauer Straße 7a(Tel. 5 63 68); Industrie- Apotheke, Neckarau, Friedrichstraße 1-3(Tele- fon 8 21 83); Blumen-Apotheke, Käfertal, Lin- denstraße 22(Tel. 7 68 79); Alte Apotheke, Seckenheim, Kehler Straße 4(Tel. 8 62 32); Flora-Apotheke, Feudenheim, Hauptstraße 112 (Tel. 7 18 15). Zahnärzte: Morgen 10 bis 13 Uhr Zabnarzt Dr. Heinz Blattmann, Friedrich-Karl-Straße 1 (Tel. 4 16 71). dem Mannheim von seinem Oberbürger- meister, den Bürgermeistern Trumpfheller und Dr. Fehsenbecker und Oberverwaltungsrat Dr. Hahn sowie den Fraktionsführern, Ver- tretern der IHK, der Schiffahrts gesellschaften und der Hafendirektion repräsentiert wird. „Haltet den Rhein rein“ heißt ein weiteres Thema der Festschrift, dessen Verfasser der Präsident der Vereinigung der Handelskam- mern des Rheingebietes, K. P. van der Man- dele, Rotterdam, ist, der auch beim Rhein- schiffahrtstag in Mannheim(22. bis 25. Mai) sprechen wird. An deutscher Prominenz mußte Mannheim für diesen wichtigen Tag Absagen der Bundesminister Seebohm und von Brentano hinnehmen; der OB hofft jedoch, daß ein gebesserter Gesundheits- zustand die Teilnahme des führenden sozial- demokratischen Politikers Carlo Schmid er- möglicht. Weitere bedeutende Ereignisse, denen Mannheim im April und Mai entgegen- sieht, sind drei Ausschußtagungen des Deut- schen Städtetages: Am 29./30. April treffen sich die Vertreter des Kulturausschusses, am 9. Mai die des Wirtschaftsausschusses(Vorsitz Dr. Reschke) und am 17/18. Mai die des Sozialausschusses in unserer Stadt. Beim Rückblick auf die Haushaltsdebatten der vergangenen Woche herrschte Einmütig- keit darüber, daß das neue Verfahren(8 Tage Frist zwischen Etatreden und Diskussion) besser sei als die alte Methode(„Durchpeit- schen des gesamten Stoffes in 2 oder 3 Tagen“). Eine gewisse Diskussionsunergiebigkeit, die den Pressevertretern mißfallen war— vor allem, weil sich keine Anträge aus der Dis- kussion herauskristallisierten— begründete der Oberbürgermeister damit, daß es durch- aus für die Gemeinderäte eine Möglichkeit des„negativen Verwaltungsberichtes“ geben müsse, wobei unter negativem Verwaltungs- bericht zu verstehen sei, daß die Gemeinde- väter, auch die der Vororte, darauf hinweisen, was noch nicht geschehen ist, aber geschehen sollte(„Die Verwaltung schreibt in ihren Be- richten ja nur über das, was vollendet wurde.“) Hierbei dokumentieren die Stadt- räte meist ein Eintreten für Interessen ihrer Wählerschaft. Daß dies richtig und notwendig sei, bestritten die Journalisten nicht. * Dann hatte Dr. K. J. Fischer das Wort zur Kultur- und Dokumentarfilmwoche, die „Volksfeste sind im Pfälzer Land Bedürfnis“ Prozeß um Weinheimer Volksfest Die Weinheimer können aufatmen: Ihr Volksfest, vom 11. bis 20. Mai 1957, wird doch stattfinden. Wie die Klage bei der Mann- heimer Zivilkammer des Landgerichts auch ausgehen mag, ein rechts kräftiges Ur- teil kann keinesfalls mehr recht zeit i g vor- liegen. Grundsätzlich ist der Streit damit aber noch lange nicht geklärt. Und wenn nicht Einsicht und Vernunft mit in die Waagschale geworfen werden, steht ein langwieriger In- stanzenweg bevor. Landgerichtsrat Dr. Bauer machte einen„Vorschlag zur vergleichswei- sen Regelung“, nach dem die Kläger gegen die Stadt Weinheim noch jeweils ein Volks- fest zu zehn Tagen für die Jahre 1957 und 1958„erlauben“ sollen. Die Vorgeschichte der Klage zweier äuberst lärmempfindlicher Weinheimer ist schnell erzählt: Die Rechtsanwälte Dr. Kaeser und Schmitt verklagten die Stadt Weinheim, weil sie sich durch das geplante Volksfest auf dem Jahnplatz— dessen Anwohner sie sind- in ihrer nächtlichen Ruhe erheblich gestört fühlen. Schon einmal hatten sie wegen des Lärms der Karussells, der Schiegbuden, Auto- scooter und Lautsprecher revoltiert— als im Jahr 1952 Weinheim den 90. Geburtstag seiner Feuerwehr feierte. Damals hatte der Oberbürgermeister zugesagt, in abseh- barer Zeit werde der Jahnplatz nicht mehr für Volksbelustigungszwecke verwendet wer- den. Aber seither wurde noch kein Ersatz- Platz aufgetrieben. Und die 1200-Jahr-Feier im Jahr 1955 wurde nur ausnahmsweise noch einmal„geduldet“. Kläger Dr. Kaeser führte zur Begründung seiner Klage vor dem Landgericht folgendes aus: Er sei nicht„gegen jedwede Lärm- störung überhaupt, sondern nur gegen die Volksfeste“. Der Jahnplatz sei kein öffent- licher Platz, sondern Privateigentum des TSG (Turnverein Weinheim; 1. Vorsitzender ist der 2. Bürgermeister der Stadt).„Die uner- träglichen Geräuschstörungen brauchen von den Anliegern nicht geduldet zu werden“, er- klärte Dr. Kaeser kühl. Die Belästigungen seien gesundheitsschädlich. Ein medizinisches Gutachten sei angefertigt und Zeugen stün- den bereit. Die Stadt, fuhr Dr. Kaeser fort, habe das alles auch zugegeben, jedoch um Einsehen ge- beten.„Aber das Maß unseres Verdrusses ist gestrichen voll“, rief der Kläger aus.„Die Stadtverwaltung soll sich an die Vereinbarung (von 1952) halten.“ Für die Stadt Weinheim plädierte Stadt- rat und Rechtsanwalt Dr. Köhler. Er hatte eine Liste aller Veranstaltungen auf dem Jahnplatz seit 1911 vorgelegt und bestritt die „permanente Einwirkung des Lärms“ auf die Anwohner. Es seien alle Vorkehrungen ge- in diesem Jahr wieder vom 27. Mai bis 1. Juni veranstaltet wird, weil man mit diesem Termin(Woche Christi Himmelfahrt) gute Erfahrungen gemacht hat. Am äußer- lichen Ablauf wird nichts geändert, d. h. die öfkentlichen Vorstellungen sind wieder ab 18 Uhr, Donnerstag am ganzen Tag; Mitt- Woch wird eine Nachtvorstellung eingescho- ben und Samstagnachmittag ist Ausklang mit den besten Filmen der Woche. Die Vor- mittage sind wieder den Schulen reserviert. Angemeldet sind bereits 210 Filme, dar- unter 84 deutsche. Außerdem werden die 37 prämiierten deutschen Kulturfllme aus der Produktion 1956 zu sehen sein. Die Prämien- dokumente des Bundesinnenministeriums werden, wie im Vorjahr, im Verlauf der Woche in Mannheim von Professor Hübinger den Produzenten überreicht(Gesamtsumme aller Prämien: 565 000 DM). Elf Länder haben schon ihre Beteiligung zugesagt, darunter Itallen, Schweiz, Frankreich, England, Däne- mark, Schweden, Rußland, Polen, Amerika, CSR und Ungarn(außerdem die Sowjet- zonen-Defa). Die Filme, die aus Ostländern kommen, müssen den interministeriellen Aus- schuß in Bonn und die freiwillige Filmselbst- kontrolle passiert haben. Gewisse unlieb- same Ereignisse des Vorjahres haben hier offenbar kritisch gestimmt. Der Kurt-Oertel-Film über das Mann- heimer Nationaltheater(630 m, 20 Minuten Spielzeit) wird in der Woche uraufgeführt. Einige bedeutende abendfüllende Kulturfilme stehen außerdem auf dem Programm; 2. B. Jean Mitrys„Sinfonie Mechanique“ und die abendfüllenden deutschen Werke„Stählerne Arme“ und„Schöpfung ohne Ende“, zwei Auftragsfllme der Industrie(angeblich ohne jegliche Werbung), die beweisen sollen, daß auch in Deutschland gute Kulturfilme ge- macht werden können, wenn die nötigen Mittel vorhanden sind. Schwierigkeiten mit Berlin(gleichzeitig Filmfestspiele) gibt es nicht mehr, und auch der Aerger, so berichtete Dr. Fischer, mit den Vertretern der Filmtheater-Wirtschaft sei ausgeräumt. Die Herren werden sogar zu einer Diskussion nach Mannheim kommen; selbst der Syndikus der Verleiher hat sich angesagt. Da in dieser Woche auch der Kul- turfilmausschuß des Bundestages in Mann- heim tagt, wird sich am Rande der Woche wieder ein interessantes Rahmenprogramm Abspielen, obwohl heuer keine öffentlichen Diskussionsabende über(film-) kritische The- men vorgesehen sind.-kloth 0 Vergleichsvorschlag des Richters troffen, um die Lärmerzeugung beim Volks- fest auf ein Mindestmaß herabzusetzen. „Solche Volksfeste sind im Pfälzer Land Be- dürfnis“, rief Dr. Köhler aus. Viele Städte hätten die Volksfeste mitten in ihren Wohn- gebieten. Aber die beiden Kläger wollten nicht von ihrem Standpunkt abgehen. Sie hatten 132 Unterschriften gegen das Volksfest von An- wohnern gesammelt; inzwischen sind aller- dings viele wieder von ihrer Unterschrift ab- gerückt. Den Vorschlag des souveränen Rich- ters Dr. Bauer— Volksfeste nur noch zwei Jahre lang zu dulden— wollen sich beide Parteien bis zum nächsten Termin reiflich überlegen, denn der Instanzenweg kostet viel Geld. Die erste Schlacht für die Freunde des Volksfestes ist ohne Verluste gewonnen. H-e 5 Der erste Abschnitt —— der Jungbuschbruce wurde am 8. April von der MAN an Grün und Bilfinger übergeben. Auf diesem ersten Abschnitt sind die Arbeiter jetzt damit beschäftigt, die Verschalungen fur die später aufzugießende Fahrbahn anzulegen. Zum ersten Male wird die Straßendece fugenlos in Spannbeton ausgegossen. Jungbuschbrücke: In Bild: Steiger vier Monaten fertig MAN übergab den ersten Rohbauabschnitt an Grün& Bilfinger Seit die Hauptträger der Jungbuschbrücke am 14. Februar nach zwei vergeblichen Ver- suchen endlich eingeschwommen werden konnten, war es um das große Bauprojekt verhältnismäßig ruhig geworden. Für den flüchtigen Beschauer, den eiligen Passanten, den Laien vor allem, gab es nichts aufregen- des mehr zu sehen. Rot glänzend, spannt sich das Stahlgerüst heute über den Neckar und nur abends, wenn der Verkehr, der am Tage über die Notbrücke holpert, etwas abflaut, hört man es aus dem Innern des Stahlriesen rumoren. Völlig unbeachtet ging jetzt auch ein wichtiger Termin vorbei: Am 8. April wurde die erste Hälfte der Brücke von der Firma MAN der Firma Grün& Bilfinger übergeben. Grün& Bilfinger obliegt die An- lage der Fahrbahn. Nachdem die Hauptträgerkästen auf den Widerlagern ruhten, wurde mit dem Einbau der Paßstücke begonnen. Diese neun bis zehn Meter langen Stücke schlossen die letzte Lücke. Die Querträger wurden ein- gepaßt und verankert, die Geländer— zu- nächst provisorische— eingesetzt und aus- gerichtet. Bis Ende April soll die Rohmon- tage beendet sein. Anfang Mai wird die Unterführung in der Bunsenstraße in An- griff genommen. Da wegen der geringen Höhe Beton— er verlangt eine größere Bauhöhe— nicht verwendet werden konnte, wird hier ein Stahlblock die Verbindung zwischen der Rampe auf der Jungbuschseite und der eigentlichen Brücke herstellen. An Aus dem Polizeibericht: Billiges Reifen-Angebot US-Verkäufer festgenommen Auf dem Gelände des Autchofs boten zwei amerikanische Soldaten einem Fern- fahrer neue amerikanische Autoreifen sehr billig an. Sie wollten sogar die ganze Ladung eines Heeresfahrzeuges, mit dem sie gekom- men waren, abgeben. Der Geschäftsführer einer Firma, dem sie ebenfalls ein Angebot machten, wurde jedoch mißtrauisch und ver- ständigte die Polizei. Diese alarmierte noch die Mp, die amerikanische Kriminalpolizei und den Zollfahndungsdienst. Die Polizei konnte die beiden Soldaten daran hindern, mit dem Fahrzeug zu enfkommen. Die Sache war ihnen inzwischen etwas ungemütlich ge- worden. Die Soldaten wurden auf die Wache gebracht und das Fahrzeug mit 50 nagel- neuen LkwW- Reifen sichergestellt. Kohlenhalde brannte Auf dem Lagerplatz einer Firma in Rheinau geriet aus bisher ungeklärter Ur- sache eine Kohlenhalde in Brand. Es han- delte sich um etwa 1500 Tonnen amerika- nische Anthrazitkohlen. Angehörige der Firma löschten den Brand. Der Sachschaden Wird auf etwa 12 000 Mark geschätzt. Wenn der Vater mit dem Sohne In den frühen Abendstunden belästigten ein Vater und sein Sohn, die sich in einer Wirtschaft der Innenstadt zu einem Um- trunk niedergelassen hatten die Gäste. Die Wirtin forderte die Störenfriede ohne Erfolg auf, das Lokal zu verlassen. Als die Polizei zu Hilfe geholt worden war, um die beiden auf das Revier zu bringen, mußten bei dem Sohn, einem 27 jährigen Kraftfahrer, Polizei- griffe angewandt werden. Während sich der Vater, ein 50jähriger Arbeiter, mit dem Not- arrest abfand, trat der Sohn mit den Füßen um sich und schlug mit den Fäusten gegen die Zellentür. Er wurde deshalb bis zu seiner Ernüchterung ins Polizeigefängnis gebracht. Kellner angegriffen Kurz nach Mitternacht griffen zwei Brü⸗ der in einem Lokal in der Innenstadt einen dort beschäftigten Kellner an. Sie schlugen mit den Fäusten auf ihn ein und versetzten ihm Fußtritte. Der Kellner erlitt dabei Prel- lungen und Blutergüsse. Gegen den 38jähri- gen Kraftfahrer und den 33jährigen Han- delsvertreter wurde Strafantrag wegen Kör- perverletzung gestellt. Vier Blindgänger In der Nähe des Landfahrerplatzes in Neckarau entdeckte in den Morgenstunden ein Polizeibeamter, der sich auf Streife be- fand, eine Eier-Hand- Granate.— Gegen 13 Uhr wurde an der Jungbuschbrücke im Kies, der von einer Firma angefahren wor- den war, eine 10, 5- e m- Granate gefunden. Am Nachmittag stießen Erdarbeiter bei Bauarbeiten in der Nähe des Friedhofs in Käfertal auf einen weiteren Blindgänger. Weil Größe und Art des Geschosses nicht genau feststanden, mußte die Gefahrenstelle zundchst abgesperrt werden. Das Spreng- kommando aus Karlsruhe, das sich gerade in Mannheim aufhielt, stellte fest, daß es sich um eine 14 Kilo schwere Phosphor- bombe handelte. Das Sprengkommando holte außerdem noch einen Leuchtbombenblind- gänger ab, der in einem Garten an der Sell- Weide gefunden worden war. dem Sockel, der dicht neben dem Bahnglel errichtet wird, werden gerade die Verscha- lungen angebracht. Als Endtermin wurde den Firmen der 15. August zur Auflage ge. macht. Die Firma MAN glaubt für ihre Bau- aufgaben diesen Termin einhalten können. In einem völlig neuartigen Verfahren wird die Fahrbahn der Jungbuschbrücke zum ersten Male fugenlos in Spannbeton ausgegossen. Besondere Vorbereitungen Waren dafür notwendig. Beim Prozeß des „Vorspannens“ werden die Querträger, von der Mitte ausgehend, ausgelenkt. Da det Beton beim Abbinden„zusammenschrumpft“ und man diesen Schrumpfungsvorgang be. rechnen kann, weiß man schon jetzt, wie Weit die Querträger etwa ausgelenkt wer. den müssen. Diese Auslenkung beträgt i. schen vier und vierundfünfzig Millimeter Vorerst sind diese Berechnungen aber noch reine Theorie. Praktische Folgerungen wer. den die Fachleute erst ziehen können, wenn die Fahrbahn fertig ist. Von der MAN sind im Augenblick noch 55 Leute an der Brüche beschäftigt. Der Bau der Jungbuschbrücke wurde immer wieder„durch höhere Gewalt“ ver- 26gert. Vor allem Geländeschwierigkeiten machten zu schaffen. Zuerst erschwerte det niedrigere Wasserstand das Einschwimmen, Wenig später überschwemmte Hochwasser die Baustelle und setzte das Zwischen- montagegerüst unter Wasser. Nachdem dat Wasser, das zwei Meter hoch stand. abgelau. ken war, erwies sich das Vorland als völlig verschlammt. Durch diese Umstände ver- 26gerte sich der Termin der Fertigstellung um etwa einen Monat. Schle Wohin gehen wir? Donnerstag, 18. April Theater: Nationaltheater Großes Haus 1 bis 22.45 Uhr:„Ballettabend“(für die Theater- gemeinde Nrn. 5301 bis 6360).— Kleines Hau 19 bis 22.45 Uhr:„Die Räuber“(Miete P, Halb. gruppe II, Jugendbühne Gruppe A, Nrn, all bis 400 und freier Verkauf). Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institu 19.30 Uhr:„Oesterliche Musik“ mit Werken von Bach, Haydn und Händel(Schallplatten). Filme: Planken:„Was die Schwalbe sans Alster:„Judas“; Schauburg:„Der König und ich“; Capitol:„Die sieben goldenen Städte Palast:„Der braune Bomber“; Alhambra:„Del Fremdenführer von Lissabon“; Universum „Ein Herz kehrt heim“; Kamera:„Der Engel der ein Teufel war“; Kurbel:„Das Geheimn der Schwester Angelika“. Karfreitag, 19. April Theater: Nationaltheater Großes Haus 1 bis 22.15 Uhr:„Parsifal“(Miete F grün un kreier Verkauf, Einlösen von Umtausch. scheinen ist aufgehoben).—, Lleines ace bis 22 Uhr:„Die chinesische Mauer“(Miete gelb, Halbgruppe II und freier Verkauf).„ Filme: Planken:„Was die Schwalbe 12 8 Alster:„Judas“; 11 Uhr:„Meister des 1 schen Balletts“; Schauburg:„Der König ug ich“; Capitol:„Die sieben goldenen e Palast:„Der braune Bomber“; Alhembra „Der Fremdenführer von Lissabon“; Uniter. sum(nur Karfreitag)„Das fliegende Klassen, zimmer“; Kamera:„Jenseits allen Zweites! Kurbel:„Das Geheimnis der Schwester An. gelika“. Der gesamten Auflage unserer deni Ausgabe liegt ein Prospekt der nee schen Zucker Aktiengeselischaft Mannh bei. Erdal einfach glänzend 0 Erdal Rolfrösch ERDARL.- pflegt spielend ERDAL- schont und schützt ERDAL- schenkt Schuhen Spiegelglanz Nr. 9 — une leu Rest . Sa Sonn schu. Fo gebre die 1 Erlaß vers unte Di 5 Man: koms Rand Staat 2. Wort vor ist ab die 1 Fulle Krim ruke 3. missc und finde Beam sind Viel, 4. heim mene Aber nach Saria 8 miss zuvo Wir erlaß Auße moch Hals Staat 6. B., d Urla vork der sich 25 C. A „Ick Ich weiß 1 / Nr. 5 AN an schnitt eßende beton Steiger rtig Bahngleis Verscha · n Wurde HFlage ge hre Bau- Uten u Verfahren schbrücke annbeton reitungen Oz ef des äger, von Da der Hrumpft“ gang be. etzt, vie nkt wer- rägt zwi lillimeter. wer noch gen wer- en, wenn LAN sind er Brücke e Wurde alt“ ver- rigkeiten verte det wimmen, d chwWasser wischen⸗ idem das abgelau · als völlig ade ver- igstellung Schle 1 Haus 1 Theater- ines Haus D, Halb- Nrn, 0. Instit erken von ten). be sang Fönig un Städte“ bra:„Det niversum er Engel Jeheimni 1 Haus 1 grün und Imtausch. Haus 1 (Miete B be sang, les ruszl. önig uu Städte Uhambra. Univer- Klassen- Zweifels ster An- heutigen Süddent. Hannheln 121 Ar. 92/ Donnerstag, 18. April 1957 MANNHEIM Seite 3 neee Mit Bürste und Eimer kletterten in diesen Tagen zwei Männer eine Feuerwehrleiter Roch, und putzten die Lampen um den Wasserturm, auf daß sie dem Osterhasen gut keim- leuchten mögen. Bild: Burgſeld Resultat: Null! Amtliche Auskunſte höflich und zuvorkommend Sachverhalt: In Heddesheim uird an einem Sonntagabend ein Ehepaar durch Messerstiche schwer verletzt. Folgen: Das Ehepaar muß ins Krankenhaus gebracht werden. Die Kriminalpolizei nimmt die Ermittlungen auf. Die Staatsanwaltschaft erläßt Haftbefehl gegen den Täter. Die Presse versucht, ihre Leser über das Verbrechen zu unterrichten. Diese Bemühungen sehen so aus: J. Anruf beim Landespolizei- Kommissariat Mannheim. Antwort(sehr höflich und zuvor- kommend):„Wir bearbeiten den Fall nur am Rande. Die Untersuchung führt Herr Erster Staatsanwalt A.“ 2. Anruf bei der Staatsanwaltschaft. Ant- wort der Geschäftsstelle(sehr höflich und zu- vor kommend):„Der Herr Erste Staatsanwalt ist ab heute in Urlaub. Vertreten wird er dureh die Herren B. und C. Die ganzen Akten des Falles sind jedoch heute morgen durch die Kriminalhauptstelle der Landespolizei in Karls- ruhe abgeholt worden.“ 3. Zweiter Anruf beim Landespoligzei-Kom- missariat Mannheim. Antwort(sehr höflich und zuvorkommend):„Die ganzen Akten be- finden sick bei der Stadatsanwaltschaft. Aber Beamte der Karlsruher EKriminalhauptstelle sind heute im Landkreis Mannheim unterwegs. Vielleicht erreichen Sie die in Heddesheim.“ 4. Anruf beim Landespoligei- Posten Heddes- heim. Antwort(sehr köflich und zuvorkom- mench:„len darf Innen da gar nichts sagen. Aber die Herren aus Karlsruhe sind unterwegs 55 zum Landespolizei- Kommis- sdyiat.“ 5 5. Dritter Anruf beim Landespolizei- Kom- Missariat Mannheim. Antwort(sehr höflicn und zuvorkommench:„Wo dliie Herren sind, wissen Wir nickt. Aber wir sind durck einen Rund- erlaß verpflientet, beine Auskunft zu geben. Außerdem Hegt der Fall sehr schwierig. Ich möchte mir kein Dienststrafverfahren auf den Hals laden. Setzen Sie sich bitte mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung.“ 6. Anruf bei der Staatsanwaltschaft, Herrn B., der Ersten Staatsanwalt A. während dessen Urlaub vertritt. Antwort(sehr höflich und zu- vorkommend):„len bedaure, aber ich habe mit der Sache nichts zu tun. Vielleicht wenden Sie sick an Herrn C. 5 7. Anruf bei der Staatsunwoaltschaft, Herrn 5 Antwort(sehr höflich und zuvorkommenc): »Ick bin eben erst aus der Sitzung gekommen. Ich habe von der Sache wohl etwas gehört, weiß aber nichts genaues. Ich erfahre eben, daß die Akten von der Kriminalhauptstelle der Landespolizei in Karlsruhe abgeholt worden sind.“ 8. Anruf bei der Kriminalhauptstelle der Landespolizei in Karlsruke. Antwort(sehr köf- lich und zuvorkommend): Die bearbeitenden Beamten sind in Mannheim unterwegs. Sie werden sie bestimmt bei der Staatsanwalt- schaft erreichen.“ g. Zusammenbruch des Reporters, Der Ring nat sich geschlossen, ohne eine Information Rerauszulussen. 5 Ergebnis: Auskunftspflicht und Aus- unftsfreudigkeit der Behörden gegenüber der Oeffentlichkeit sind schlechthin vollkommen! Maxl „Eine Maus kletterte in den Himmel““: Expedition zu alten äthiopischen Kulturen Professor Dr. Jensen sprach im„Akademischen Winter“/ Hort des Christentums inmitten des Islam Ueber Abessinien, das neben Zgegypten und China das älteste Reich der Erde ist, sprach in der Vortragsreihe„Akademischer Winter“ Prof. Dr. Adolf Ellegard Jensen, der Ordinarius für Völker- und Kulturkunde an der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe- Universität. Abessinien oder, wie es korrekt genannt werden muß, Aethiopien ist inmitten des Islams ein Hort des Christentums: Zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich zum christlichen Glauben. Das Land ist zugleich eine Insel orientalischer Kultur im Neger- afrika. Auch das Christentum, das in Aethiopien schon im vierten Jahrhundert, also viel früher als in Mitteleuropa, über- nommen wurde, besitzt stark orientalische Wesenszüge: Charakteristisch ist die um- fangreiche Fastenzeit, ferner das absolute Verbot, Schweinefleisch zu essen. Diese Dinge haben in Aethiopien eine so große Bedeutung, daß es beispielsweise die christ- lichen Amhara ablehnen, die Europäer als Christen anzuerkennen, weil sie erstens Schweinefleisch essen und zweitens die äthiopischen Fastenzeiten nicht einhalten. Die semitisch sprechenden Amhara und ihre Stammes-Verwandten leben— als die herr- schenden Völker Aethiopiens— im Norden des Landes. Der südliche und südwestliche Teil des Reiches wird von Völkern bewohnt, die einen älteren Status der Kultur repräsentieren. Zu ihnen führte Prof. Jensens Expedition. Der Redner unterschied drei verschiedene Kul- turschichten: die alte Pflanzerkultur, die milotische und die kuchitische Kultur. Merk- male dieser alten Kulturen fand die Expe- dition im Süden und Südwesten des Landes. Prof. Jensen schilderte die alte Pflanzerkul- tur als„älteste Form des Pflanzertums, als das erste Stadium, in dem der Mensch nicht mehr jagte und Beeren sammelte, sondern zum Ackerbau überging“., In der milotischen Kulturschicht waren die Menschen sowohl mit dem Feldbau als auch mit der Viehzucht beschäftigt. Die milotische Kultur war eine Komponente der ägyptischen Hochkultur. Die kuchitische Kulturschicht zeichnet sich durch große Mannigfaltigkeit aus, 50 dag sich für sie keine einheitliche Charakteristik geben läßt. Prof. Jensen schilderte in Wort und Licht- bild seine Begegnung mit vielen südäthio- pischen Stämmen, bei denen Charakteristika dieser alten Kulturen heute noch lebendig sind. Obwohl zum Beispiel Völker der milo- tischen Schicht Ackerbau treiben, steht im Mittelpunkt ihres Denkens doch das Vieh, das eine kultische Verehrung genießt. Die Rinder haben große Bedeutung als Opfer- tiere. Auch bei der rituellen Reifungszere- monie für die Jünglinge des Stammes sind sie unentbehrlich. Alle Kühe tragen einen besonderen Namen. Frauen werden streng von allem ferngehalten, was direkt oder in- direkt mit den Rindern zu tun hat. Die Milch darf nur in Tongefäße gemolken werden; die Melkgefäße dürfen nur zum Melken, zu nichts anderem verwendet werden. Alle Völkerschaften des Südens sind in zwei Hälften gespalten, Diese Teilung ist auch für das Heiraten bedeutsam, weil Ehe- schliegzungen jeweils nur mit einem Mitglied der anderen Hälfte erlaubt sind. Eine Ehe- schließung innerhalb ein und der selben Stammeshälfte ist dort ebenso unmöglich wie bei uns eine Heirat zwischen Bruder und Schwester. Hafenrundfahrt mit Schülern aus Swansea Roger Frost beobachtete„deutsche Eigenarten“ in Mannheim Roger Frost ist 15 Jahre alt und gehört zu der Gruppe von fünf Mädchen und elf Jungen, die aus der walisischen Stadt Swansea in England drei Wochen nach Mannheim zu Besuch kamen. Roger hat sich eingewöhnt und bereits einige Beobachtun- gen gemacht. Während einer Hafenrundfahrt spricht er über die deutschen Eigenarten, die ihm im Vergleich zum englischen Alltag son- derbar vorkommen. Vorn am Bug k sitzt sein Klassenlehrer Mansel Thomas, ihm gegen- über die deutschen Lehrer Waller und Dr. Baumgart. Mit den englischen Schülern machen auch die Söhne und Töchter ihrer deutschen Gastgeber die Rundfahrt mit. Das Durchschnittsalter in der englischen Schülergruppe ist 14 Jahre. Roger stellt er- neut fest, daß ihm das System der Mann- heimer Quadrate über allem imponiert. Und nachdem seine wißbegierigen Fragen über die BASF und die vielen anderen tech- nischen Einrichtungen des FHafengebiets beantwortet sind, findet er Zeit zu Ver- gleichen zwischen seiner Heimatstadt und Mannheim. Er interessiert sich sehr für das Problem der„Teddy Boys“, wie man in England die randalierenden und„schräg“ gekleideten Jugendlichen nennt.„Bei uns war es ein richtiges Problem“, meint Roger ernsthaft. „Ich stelle fest“, meint er nachdenklich.„daß viele deutsche Kinder viel jünger aussehen, als sie sind.“ „Warum haben die Deutschen eine Vor- liebe für Anhänger jeder Art? Man sieht sie bei Fahrrädern, Motorrädern und Last- wagen. Bei uns hat niemand Anhänger.“ Dann rügt Roger— immer bemüht, nicht unhöflich zu erscheinen, denn er ist ja Gast in Deutsch- land— die wenig zu vorkommenden Auto- fahrer.„Beinahe wäre ich am ersten Tag überfahren worden, als ein Auto nicht— wie bei uns— vor dem Zebrastreifen hielt.“ Und außerdem, meint er, fahren die deutschen Wagen auf der falschen Seite der Straße Wie wichtig solche Schüler-Austausch- programme sind,, merkt man erst dann, wenn man im Gespräch die vielen— not- wendigerweise— falschen oder zumindest fehlgeleiteten Ansichten über das andere Land herausfindet. Roger Frost wird nach seinem ersten Auslandsbesuch bestimmt nachdenklicher und besser informiert nach Swansea zurückkehren. Und diese Nachdenklichkeit, verbunden mit Verstädnis und Sympathie, ist ja schließ- lich der Zweck gegenseitiger Besuche. H-e Aung CEN.„ BESGS mW ienEN „Meine Herren, ich danke Ihnen. 85 „Ich kam dieser Tage abends mit meiner vierjährigen Tochter am Friedrichsplatz unter den Arkaden entlang. Meine Tochter hatte sich kurz vorher an der Hand gestoßen und schrie deshalb ziemlich laut. Sie, meine Herren, wa- ren gerade im Begriff, eine Gaststätte zu be- treten, als ich mit meiner noch schreienden Tochter vorbeikam,.— Ich selbst war noch in Arbeitskleidung und Sie vermuteten vielleicht, ich wäre ein Sittenstrolch, der dem Mädchen etwas antun wollte. Sie verfolgten mich und meine Tochter bis an unsere Haustür. Dafür bin ich Ihnen dankbar. Wie leicht hätte es wirklich so sein können, wie Sie vermutet hat- ten. Dann hätten Sie ein Verbrechen verhütet und ein unschuldiges Kind gerettet. In einer Zeit, in der Menschen zum Teil so stur und abgebrüht sind, daß sie keine Zeit mehr für ihre Mitmenschen haben, muß man diese kleine Episode besonders hervorheben. Meine Herren, ich danke Ihnen. „Es gibt auch gewissenhafte Spielhallen-Besitzer“ „Im MM vom 12. und 13. März erschien eine Artikel-Serie des Pfarrers Dr. Karl Stürmer zu Jugendfragen. Der erste Aufsatz beschäf- tigte sich unter dem Titel„Spielhallen— Brut- stätten des Verbrechens?“ mit den sogenannten Sporthallenbetrieben und verurteilte sie sum- marisch, bedingungslos und unterschiedslos ohne jede Einschränkung. Als Besitzer einer Sporthalle in Mannheim, R 6, bitte ich Tol- gende Entgegnung aufzunehmen: Daß Spielhallen unterschiedslos Brutstät- ten des Verbrechens sind oder sein sollen, dürfte in dieser Allgemeinauslassung weit über das Ziel hinausschießen. Ein gewissenhafter Sporthallenbesitzer wird immer steng darauf achten— und zwar durch persönliche und lau- kende Ueberwachung seines Betriebes oder durch Einsatz einer verantwortungsbewußten Persönlichkeit daß keine Geheimbündelei von Jugendlichen betrieben wird oder gar Ab- sprachen zu verbrechen getroffen werden. Ein verantwortungsvoller Betriebsleiter, und solche gibt es sehr wohl, wird sogar unzuverlässigen und zweifelhaften Besuchern das weitere Be- treten seines Betriebes verbieten. Es ist ohne Zweifel auch in Mannheim vor- gekommen, daß eine nur sehr mangelhaft be- aufsichtigte Sporthalle von jugendlichen Tu- nichtguten bevorzugt besucht wurde. Aber das lag nachweisbar daran, daß sich der land- fremde Besitzer nie oder kaum persönlich um seinen Betrieb kümmerte, er ihn gar mit einer weiblichen jugendlichen Arbeitskraft besetzte, die von sich aus eine straffe Ueberwachung nicht durchführen konnte. Nur so läßt es sich erklären, daß es zur Zusammenschließung von mehr oder minder angeschlagenen jugendlichen Elementen kam. Für solche Ausnahmefälle aber ein gesamtes Gewerbe über einen Leisten zu schlagen, geht meines Erachtens zu weit. Hermann Klenk.“ Schicksalsschlag— und noch amtliche Belästigung! 5 „Vor einigen Wochen erlitt mein Mann auf der Straße einen Herzchlag. Ich befand mich in seiner Begleitung und konnte leider nichts mehr tun, um ihn zu retten. Geschäftsleute trugen ihn in ihre Wohnung und benachrich- tigten fünf Aerzte, von denen schließlich einer kam. Er stellte nur noch den Tod fest. Darauf- hin kam die Kriminalpolizei und untersuchte den Fall, was ich nicht im geringsten bean- stande. Nach vielem Fragen und Antworten mußte ich mit dem Polizeiwagen nach dem Polizeipräsidium fahren, um dort ein Protokoll zu unterschreiben. Dann ließ man mich mei- nes Weges gehen, ohne zu fragen, wie ich nach diesem Schreck und Schicksalsschlag nach Hause komme. Nun aber zu dem eigentlichen Kern meiner Angelegenheit: Wie kann die Kriminalpolizei in solch einem Augenblick verlangen, in dem ich völlig kopflos war, daß ich mit nach L 6 fahre? Das finde ich nicht mehr menschlich. Ich gebe zu, daß in der heutigen Zeit öfters solche Fälle vorkommen und niemand weiß, wie der Angehörige starb. Aber können nicht auch Ausnahmen vorkommen? Warum hat man sich nicht in derselben Stunde beim Krankenhaus(dreimonatiger Aufenthalt), beim Hausarzt usw. erkundigt? Dann wäre be- stimmt eine Aufklärung ohne Belästigung durchgeführt worden. Oder ist auch der plötz- liche Tod eine bürokratische Angelegenheit?“ Frau E. R. Kritik an der Rentenreform „Große Worte verkündete das neue Renten- gesetz. Die höchsten Sätze wurden als Beispiel gepriesen, aber die Sätze der gewöhnlich Sterblichen sind kleiner. Als Beispiel folgen- des: Früher war ich selbständiger Geschäfts- mann, durch Krieg und Kriegsfolge habe ich Erwerb, Heim und Gesundheit verloren. Bis- her bezog ich als Schwerkriegsbeschädigter (80 Prozent) eine Ausgleichsrente von 112 Mark dazu Versicherungsrente 78 Mark. Diese Ver- sicherungsrente wurde um 21 Mark, also auf 99 Mark erhöht und gleichzeitig die Ausgleichs- rente von 112 auf 91 Mark gekürzt. Damit lebt ein achtzig Prozent Schwerbeschädigter mit seiner Frau, die ebenfalls durch Kriegserleb- nisse erkrankte(zuckerkrank, gehbehindert, blind zu fünfzig Prozent). Ein anderer Fall: Eine Witwe mit Elternrente für gefallenen Sohn hatte insgesamt etwas über 100 Mark. Nun erreichte der neue Rentensatz die gleiche Höhe, die Elternrente wurde gestrichen. So sieht die andere Seite der Rentenverbes- serung aus. Und das sind keine Einzelschick- sale. 1 Für Ausbau der Rheinpromenade „Unsere Promenade, entlang des Rheins ist Wirklich sehr großzügig und kann am Rhein ihresgleichen suchen. Ziel der Stadt Mannheim sollte es sein, diese Anlage zu erweitern. Vor einiger Zeit hat man durch die Reiß-Insel einen etwa drei Meter breiten Wassergraben ausgehoben. Damit ist die Insel geteilt. Nun könnte man doch den Teil am Rhein etwas ausbauen und mit einem Steg über den soge- nannten Bellengraben mit der Promenade ver- binden. Mit der Zeit wird die bestehende Pro- menade zu klein; und die Menschen fühlen sich am Wasser wohl.“ A. R. Ueberreste der Pflanzerkultur-Schicht sind in den Hochländern des äthiopischen Südostens zu finden. Bei diesen Völkern spielt die Viehzucht nur eine geringe oder gar keine Rolle. Die Mythen besagen, daß den Menschen alles Gute vom Himmel be- schert wird, also auch die Körner, von denen sich die Menschen ernähren: Eine Maus Sei an einem Spinnfaden in den Himmel geklet- tert— so behauptet die Fama— um Kör- nerfrüchte zu fressen und sie zur Erde zu bringen. Da die Maus selbst nicht in der Lage War, mif diesen Körnern das Feld zu bestellen, übergab sie das Getreide den EIERLIK R Menschen. Als Gegenleistung und aus Dank- barkeit bauen die Menschen in manchen süd äthiopischen Stämmen ein Loch in den Getreidespeicher ein, damit die Mäuse sich immer ihren verdienten Anteil holen W . Junger Mann ohne Gedächtnis in Feudenheim aufgegriffen In der Andreas-Hofer-Straße(Feuden- heim) wurde am 9. April ein schwachsinniger junger Mann angetroffen, der angab, er heiße Gerhard Röther und sei am 18. Juli 1936 in Mannheim geboren. Sein Vater heiße Willi Röther und seine Mutter Marga Röther. Außerdem habe er einen Bruder Egbert und eine Schwester Gerda. Sie sollen in Feuden- heim wohnen. Alle Nachforschungen bei den Pfarrämtern, Schulen und Bürgern von Feudenheim nach dem Zuhause des jungen Mannes blieben bis jetzt erfolglos. Eine Ver- mißtenanzeige liegt nicht vor. Der junge Mann, der keinen Ausweis bei sich trug, wurde vorübergehend in der Pflegeanstalt Mosbach untergebracht. Der junge Mann hat blondbraunes Haar (Bürstenschnitt), einen auffallend großen Kopf, etwas schleppenden Gang, ist 170 em groß und 20 Jahre alt. Er trägt eine dunkel- blaue Kletterweste, braun-melierte Hose, grün- rot karriertes Hemd, braune Halb- schuhe und Weste oder Pullover. Er sah nicht verwahrlost aus. Wo wird der Junge ver- mißt? Die Kriminalpolizei in L 6(Telefon Nr. 5 80 41, Hausapparat 260) bittet um Mit- teilungen.„0 Schaut ihn euck nur an, den Kleinen Der rührt selbst das dichste Fell. Und er macht durch sein Erscheinen Triste Hinterhöfe hell. Ganz vertieft ist er am Proben, Von des„Bleesels“ Klang betört. Der Ballon schwebt wachsam oben, Daß den Künstler niemand stört Max Nix (Die Aufnahme wurde uns von der Leitung der großen Fotoamateur-Ausstellung, die am Samstag in 5 eröffnet wird, zur Verfügung ge- stellt.) 5 ... die immer neue Freude ELK STE! echt und recht 45 Seite 6 MORGEN Famillen-Noachtiehte n Arz berg/ Oberfranken Luisenhain Ihre Vermählung geben dekannt: Dipl.-Ing. Carl Schumann Margret Schumann geb. Wentges Ostern 1957 Mannheim Gluckstraße 5 * — Wegen der Vielzahl ist es uns nicht möglich, einzeln zu dan- den. So möchte ich auf diesem Wege, auch im Namen meiner Eltern, herzlichen Dank sagen für die mir zu meiner Konfirma- tion entgegengebrachten schö- nen Geschenke, Blumen und Glückwünsche. Wir wünschen Zugleich allen Freunden, Kun- den und Bekannten ein frohes Und gesegnetes Osterfest. A Gisela Barczykowski u. Eltern Mannheim, den 18. April 1957 Pflügersgrundstr. 41 DAMENSALON 3— 8 Für die uns anläglich unserer Hochzeit erwiesenen Aufmerk- samkeiten sowie für die vielen Blumen und Geschenke dan- ken wir recht herzlich. Hans Michel u. frau Mannheim, Fratrelstr. 4 — Die entzückende pol stermöbel-Sornitur! couch abklappbar mit 2 Sesseln DM 322. 5 RKombischrank 200 em, schönes, büfettähnl. Modell 420. Beachten Sie bitte unsere Schaufenster Auch auf Teilzahlung von Kriegerwitwe mit Eigenheim Wü. charakter- Vollen kath. Herrn kennenzulern. Alter 4858 J. Evtl. spät. Heirat. Suschrg unt Nr. P 06459 a, d. Verl. Frau; 30 J, geschg w. Herrn in fester Position zw. Heirat kennenzulern. Zuschrift. u. Nr. 06838 an den Verl, Mit Olivenél und Glycerin hergestellt und hervorragend parfümiert, gewährt Ihnen Palmolive- Rasierseife immer eine langanhal- tende, glatte und angeneh- me Rasur. 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Er hört überall Geräusche, auch wo gar keine sind, und vermutet in irgend- einem harmlosen Klappern gleich Gefahr, In weitaus den meisten Fällen wird des Guten zuviel getan. Wer einen gesunden Autoinstinkt hat, wird von selbst merken, wann ein Geräusch einen ernsthaften Scha- den ankündigt und wann es sich nur um irgendeine Belanglosigkeit handelt. Wer die- sen Instinkt nicht besitzt, sollte lieber ein mal zu oft zur Werkstätte pilgern. Vorsicht hat noch nie geschadet. Fahrer, die technisch interessiert sind, zeigen häufig die Neigung, Geräuschquellen ohne Inanspruchnahme eines Fachmanns selbst ausfindig 2zu machen und zu beseiti- gen. Dagegen ist nichts zu sagen. Nur ist eine gewisse Methodik nötig. Man kann sich über die Ursache, ja selbst über den Her- kunftsort eines Geräuschs enorm täuschen. Im Getriebe vermutet man es, und in der Kupplung, die man dann ebenfalls unter- sucht, ist es vielleicht auch nicht, sondern am Kreuzgelenk des Kardan oder an der Bremswelle. Fachleute, die solange entspre- chende Erfahrungen gemacht haben, bis ihnen der Geduldsfaden riß, haben es sich deshalb angewöhnt, erst den Herkunftsort eines Geräusches zu bestimmen, ehe sie auch nur einen Finger rühren. Diese Methode ist die einzig richtige. Ehe nicht das Geräusch Sanz einwandfrei lokalisiert ist, ist jeder Handgriff vergeblich. Diese Lokalisierung ist mit dem bloßen Ohr kaum vorzunehmen; es gibt dafür pra- Zzis arbeitende Abhörgeräte, ähnlich dem Ste- thoskop des Arztes. Der Laie wird sich, wenn er nicht ein ausgesprochener Bastler mit gut- eingerichteter Werkstatt ist, diese schwerlich anschaffen, und selbst wenn er sie haben könnte, würde er kaum etwas mit ihnen an- fangen können. Dazu gehört nämlich große Erfahrung und gute Typenkenntnis. Schließlich gibt es auch Geräusche, gegen die man klugerweise garnichts unternimmt. Hat eine zuverlässige Werkstatt alle lebens- wichtigen Teile kontrolliert, ohne in ihnen den Ursprung des Geräuschs oder einen De- fekt wahrgenommen zu haben, so läßt man die Sache auf sich beruhen. Man kann näm- lich, wenn man die Suche nach dem unbe- kannten Geräuschherd nicht aufgibt, langsam Rollende Landstraße Weit zuverlässigere Er- gebnisse als jede Probe- fahrt vermittelt ein Roll- prufstund für Kraftfahr- zeuge, der jetzt von einer Hamburger Firma in Be- trieb genommen wurde. Das Fahrzeug wird zur Untersuchung mit den An- triebsrädern auf zwei vo- tierende Walzen gesetzt und von den Prüfern„wie auf der Straße gefahren“. Eine Wasserbremse fegi- stiert Leistung des Mo- tors und den Kraftstoff- verbrauch(hinten links) Gleichzeitig werden Kupp- lung und Getriebe unter- sucht. Mit dem elektroni- schen Autotester(vorn lines) wird die eleꝶctriscke Anlage Überprüft. Ghia karossiert Chrysler-Modelle Die größten Personenwagen der Welt— 6, 40 m lang, 2, 08 m breit Die amerikanische Automobilfirma Chrys- ler Corp. hat die berühmten italienischen Ghia-Karosserie-Werke beauftragt, 50 Son- dermodelle vom Typ„Crown Imperial“ zu karossieren. Diese Luxuslimousinen die mit einem 325-PS-Motor der„Imperial-Serie“ ausgerüstet sind und mit einer Länge von 6,40 Meter und 2,08 Meter Breite als die größten Personenwagen der Welt bezeichnet werden, sind nach Mitteilung der Chrysler- werke Sonderanfertigungen im Auftrag ein- zelner Privatkunden. Außer elektrischen Tür- öfknern, Klimaanlagen und eingebauten Radio- und Fernseh-Empfängern haben die viertürigen Fahrzeuge, die bequeme Sitz- plätze für acht Personen bieten und in in- dividuellen Farbtönen lackiert sind, allen erdenklichen Luxus. Eine Mitteilung Umberto Segres, des Mit- inhabers der Turiner Ghia-Werke, einer der Wagen sei für Präsident Eisenhower be- stimmt und solle im Laufe der nächsten Woche nach Washington verschifft werden, wurde von Vertretern der Chrysler-Werke und des Weißen Hauses dementiert. Es wurde lediglich mitgeteilt, daß die Lieferung der Dienstwagen des Weißen Hauses zur Zeit durch die Fordwerke erfolge. Die Pri- vatfahrzeuge des Präsidenten und seiner Gattin seien allerdings nicht in diesen Ver- trag eingeschlossen. Der Präsident benutzt Cadlillacs, Chrysler- und Lincoln- Wagen, während seine Frau einen Chrysler fährt. Kein Winker- Verbot Vielleicht hörte jemand, wie zwei„Ein- geweihte“ tuschelten, ein führendes deut- sches Autowerk würde seine Wagen mit Blinkern ausrüsten, und schloß daraus mit messerscharfer Logik, die Winker würden in Deutschland abgeschafft. Der nächste fand noch das Datum heraus: Ab 1. Mai. Aus einer halben Wahrheit mag so ein Gerücht entstanden sein. Man weiß hinterher ja nie, Wie es zustandekam. Jedenfalls zog es im- mer weitere Kreise. Es stimmt zwar, daß man in Wolfsburg Blinker einbaut, aber nur für VW-Exportfahrzeuge nach den USA. Alle anderen Volkswagen, dazu Liefer- und Lastwagen weiterer deutscher Firmen blei- ben beim Winker. Mit Recht, denn die Ge- rüchte, daß nur noch Blinkleuchten als Fahrt- richtungsanzeiger für Kraftfahrzeuge zuge- lassen werden, entbehren jeder Grundlage. irrsinnig werden. Und was schlimmer ist: man kann Unsummen von Geld in die Suche hineinstecken, ohne ans Ziel zu gelangen; im besten Falle findet man schließlich, daß sich ein winziges, völlig unbedeutendes Blechteil- chen ein wenig verbogen hat, dadurch mit einem andere Teil Kontakt bekommt und nun entweder ständig oder bei bestimmten Schwingungsgraden des Motors, ein Ge- räusch von sich gibt. Bei solchen Geräuschen darf man sich beruhigt darauf verlassen, daß sie nach einiger Zeit wieder von selbst ver- schwinden. Rechter Außenspiegel für Lkw Nach den geltenden Bestimmungen muß jeder Lastkraftwagen mit einem Außen- und einem Innen-Rückspiegel ausgerüstet sein. Voraussetzung für den Innenspiegel ist je- doch freie Sicht nach hinten. Ist dies nicht der Fall, wie zum Beispiel bei Fahrzeugen ohne Fenster in der Rückwand des Führer- hauses, dann muß nach einer neuen Bestim- mung des Bundesverkehrsministers, der In- nenspiegel durch einen weiteren Rückspiegel auf der rechten Seite des Fahrzeugs ersetzt werden. Warnbrille für Autofahrer Die amerikanische optische Industrie hat ein elektronisches Warngerät entwickelt, das übermüdete Autofahrer am Einschlafen hin- dern soll. Ahnlich wie die modernen Schwer- hörigengeräte ist die Apparatur als Brillen- gestell geformt. Schließt der Benutzer für mehr als einen Augenblick die Augen, 80 bedecken die Wimpern eine photoelektrische Zelle, worauf ein akustiches Warnsignal er- tönt. Dadurch soll der Fahrer auf die dro- hende Gefahr aufmerksma gemacht werden, noch ehe sich ein Unfall ereignen kann. Frauen am Steuer Unter dem Namen„Club Italiano di Donne Automobiliste“(Clida) wurde in Rom der erste italienische Damen- Automobilclub ge- gründet. Auch in anderen italienischen Städten sind Zweigvereinigungen entstan- den. Die Gründung ist der Initiative von Maria Carbone d' Ambra und sechs weiteren unternehmungslustigen Römerinnen ent- sprungen. Ziel der„Clida“ ist der Zusam- menschluß aller Autofshrerinnen in einer großen Vereinigung, welche die Frau am Steuer materiell und moralisch gegenüber den autofahrenden Männern unterstützen Soll. Lastwagen mit Gasturbine Sowohl General Motors als auch Ford arbeiten intensiv an Versuchen, geeignete Verbrennungsturbinen für den Antrieb von Lastwagen zu entwickeln. Bei General Motors wurde das Fahrgestell eines zwei- achsigen Chevrolet- Schleppers mit einer Turbine ausgerüstet, die 200 PS entwickelt und einen treibstoffsparenden Regenerator besitzt. Die Vorzüge sind geringe Instand- haltungskosten, leichtes Anspringen bei Kälte und eine große Auswahl verschiedener Brennstoffe. Auch bei Ford wurde die Ver- brennumgsturbine in ein Lastwagenchassis eingebaut. In beiden Fällen ist offenbar die Wirtschaftlichkeit des Treibstoffverbrauchs noch nicht befriedigend. An Serienproduk- tion ist daher vorerst noch nicht zu denken. Neuer Mercedes-Schwerlaster mit 200 PS Als Weiterentwicklung des L 315, die bereits seit einem Jahr in den Export ging, bringt Mercedes nun den wirtschaftlicheren und stärkeren Sckhwerlastwagen L 326 auch auf den deutschen Markt. Fahrerhaus, Aufbau, Achsen und Rahmen— zum Teil durch stärkere Auslegung der größeren Leistung angepaßt— entsprechen dem L 315. Der Vorkammer- Dieselmotor mit Einzelzylinderköpfen(je zwei Ein- und Auslaßventile) wurde auf 10 810 cem gebracht und leistet 200 PS bei 2200 U/min. Dabei wird trotz höherer Durch- schnittsgeschwindigkeit der Verbrauch niedriger gehalten. Der Nutzlastfaktor von 11,34 (Leergewickt 6,4 t— Nutzlast 8,6 t) unterstreicht die Wirtschaftlicheit noch. Das Sechs- gang-Allklauengetriebe besitzt Synchronisation des 5. und 6. Ganges, kann jedoch auf Wunsch vollsynchronisiert geliefert werden.— Unser i Bld: Blick auf die Hinterachse des neuen Mercedes-Benz L 326, deren Differential ohne Achsausbau ausgewechselt werden kann. 300 PS entwickelt der V-S-Motor der Chevrolet Corvette Ss(Supersport), die von Arkus Duntov konstruiert wurde. Der Motor arbeitet mit Benzineinspritzung, die Karosserie, die vorn und hinten, auffclappbar ist, wurde aus Magnesium-Blech gefertigt, und das Fahrgestell ist aus Rohren konstru- iert. Viergangschaltung und Innenbackenbremsen an den Hinterrädern sind weitere be- kanntgewordene technische Eingzelkeiten. AP-Bild Der„fliegende“ Amerikaner In den USA fährt man auf Luft/ Der Schlager unter den neuen Modellen der amerikanischen Automobilindustrie in der höheren Preisklasse läßt sich mit dem Motto„Fahre auf Luft“ umschreiben. Nach- dem bereits versuchsweise Lastwagenmodelle mit Luftfederung ausgerüstet worden sind, kindet dieses System jetzt auch bei dem neuesten Repräsentationswagen von Cadil- lac, dem„Eldorado Brougham“, Eingang. Bei einem Preis von über 13 000 Dollar (54 600 DM) ist natürlich die Serie entspre- chend klein. Aber auch bei anderen Modellen des Jahrgangs 1958 dürfte die Luftfederung be- reits erscheinen. Mehrere Kautschukfabriken haben schon die Fertigung der dafür erfor- derlichen Teile aufgenommen. Man spricht davon, daß beispielsweise der neue Ford- „Edsel“ ebenfalls„auf Luft“ fahren soll. Neue Wagenfederung bei Cadillac Das Luftfederungssystem soll einige Vor- teile bieten, nämlich eine weichere Fede- rung, das wegfallen von Reparaturen, Schmierung und Wartung und die Einhal- tung einer einmal eingestellten Wagenhöhe. Die Systeme sind einander ziemlich ähnlich. Beim„Eldorado Brougham“ besteht die Luftfederung aus einer Hohlkugel, einer Gummimembrane, Halteplatten und einem Zylinder. Der Zylinder und die Gummi- membrane liegen in der am Rahmen befe- stigten Hohlkugel. Die Luft in der Hohl- kugel wirkt zusammen mit der Gummimem- brane federnd. Dazu gehört noch ein Luft- kompressor mit einer Luftreserve, die, Wenn nötig, über Ventile in das Federungssystem einströmt und so immer die eingestellte Wagenhöhe hält. Kraftfahrzeug- Mosaik Gegen Ende des vergangenen Jahres lieg Generaldirektor Vitger wissen, daß die Kölner Ford-Werke zur Frankfurter Auto- mobil-Ausstellung im Oktober 1957 mit einem neuen Typ an die Oeffentlichkeit treten. Es handelt sich dabei um einen 1,7 Liter-Wagen mit vier Türen. Der 17 M wird nicht nur breiter und wesentlich länger ge- Halten als die bisherige Taunus-Serie, er wird auch noch mit einigen anderen Neue- runge aufwarten. 5 Ein neuer Luxusbus entstand bei Mar- girus-Deutz. Der Reiseomnibus O 3500 H mit luftgekühltem 6-Zylinder-Deutz-Diesel von 125 PS erhielt als Luxus-Fernreiseaus- führung eine Pullmann- Bestuhlung und Rundumverglasung. 2 Unter künstlicher Sonne testete die Deutsche Dunlop Hanau helle Gummi- mischungen für Weißwandreifen, die gegen Alterung durch Sonnenbestrahlung nahezu unempfindlich sind. * Mit den beiden neuen Typen Rebell-Mo- ped und Rebell 100 geht Horex Bad Hom- burg) den Weg der allgemeinen Entwicklung zum leichten Motorzweirad mit kleinerem Hubraum. Gleichzeitig erweitern das Moped und das Kleinmotorrad das Bauprogramm 1957 auf eine Spannweite von 50 bis 400 cem, von 1,25 bis 28 PS. Daneben nahm Ho- rex die Produktion eines Vielzweckmotors für Einbau und stationäre Zwecke mit dem Imperator 18 auf. . Im Gegensatz zum Ausland ist der Auto- super in Deutschland bis heute ein nachträg- lich anzuschaffendes Zubehörgerät. Die Automobilfabriken sehen lediglich die Mög- lichkeit für den späteren Einbau eines Autoradios vor. Einer westdeutschen Pro- duktion von 847 829 Personenwagen im Jahre 1956 steht eine Produktion von 268 151 Auto- empfängern gegenüber. Unter Berücksichti- gung der Exporte könnte daher etwa jeder dritte Wagen mit Autoradio ausgestattet werden. Für alle Personenwagen, auch für die Vielzahl von Kleinfahrzeugen, werden geeignete Autoempfänger hergestellt, oft mit Spezialzubehör und dem Wagentyp ent- sprechenden Einbauteilen. * Der erste Kleinstwagen der Ostzone, „P 504¼, besitzt einen 500-c m-Motor von 18 PS. Das Fahrzeug, das erst 1958 in den Verkauf gelangen soll, hat einen kastenfôr mögen Karosserieaufbau. * Die Verkehrsunfälle im Bundesgebiet for- derten seit 1950 etwa 62 000 Menschenleben, 1,7 Millionen Personen wurden dabei ver- letzt. * Nach der StVO ist jeder Fahrer verpflich- tet, sein Fahrzeug bemerkbar zu machen, wenn er in der Dunkelheit wegen einer Panne einmal nicht weiter kann. Gewöhn- lich sind ja noch die roten Lichter an der Rückseite des Fahrzeugs vorhanden, vorn die Scheinwerfer, aber wenn die elektrische An- lage versagt, dann muß man schon zu ande- ren Mitteln greifen. Das bequemste in einem solchen Falle ist eine gute Taschenlampe, am besten eine Stablampe. Hat man dezu noch eine rote Vorsatzkappe, so kann man selbst oder durch einen Mitfahrer leicht andere nahende Fahrzeuge aufmerksam machen, auf jeden Fall äber Unfälle durch Auffahren verhüten. . Gluch muſß der Mens ch laben. und eine SALE M Nas Zebn Minuten Warten konnen Höllenqualen bedeuten. Eine SALE uanterdecten ⁊u rauchen, mach Farien Zum Vergnügen Seite 8 Donnerstag, 18. Statt Karben Beim Heilmgang unseres lieben Bruders und onkels, des hochwürdigen Herrn Geistlichen Rat Karl Ferdinand Schäfer Pfarrer i. R. an der Herz-Jesu-Pfarrei in Mannheim sind uns von allen Seiten so viele und tröst liche Zeichen herzlichster Anteilnahme zu- gegangen, daß es uns unmöglich ist, jedem einzeln zu danken. Wir bitten daher, auf diesem Wege unsern innissten Dank und ein herzliches„Vergelt's Gott“ entgegen- nehmen zu wollen. 5 PHIIIpPSburg/ Mannheim, den 18. April 1957 Familie Hermann Schäfer Familie Heinrich Schäfer Marie Rauch, Haushälterin Für die vielen Beweise herz- cher Anteilnahme sowie die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Man- nes, Herrn Ludwig Frieß sage ich meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Hrn. Dr. Har- tung, Herrn Pfarrer Heinzel- mann, den Diakonissenschwe- stern, dem Postamt I, der Post- gewerkschaft, d. Kameradschaft d. ehem. Schutztruppe Deutsch- Südwest-Afrika, den Hausbe- wohnern und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Völlig unerwartet verstarb mein innigstgeliebter, treusorgender Mann, Bruder, Schwager und Onkel Ernst Schlechte im 73. Lebensjahr. Mannheim, den 16. April 1957 Gartenfeldstraße 37 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hedwig Schlechte geb. Achtstätter Mannbeim, den 18. April 1957 Untermühlaustraße 11 Feuerbestattung: Samstag, den 20. April, um 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Im Namen der Hinterbliebenen Magdalena Frieß Mietgesuche 5 4- Zimmer-Wohnung mit Mansarde oder 3-Zim.-Wohng. per sofort od. im Laufe des Jahres gesucht. Angebote unter Nr. P 41251 an den Verlag. Amerikanische Familien suchen separ. möbl. 1- bis 3-Zim.- Wohnung., Miete bis 400,- DM. Strauß, Waldhofstr. 6, Tel. 5 08 17. 4 jet. nt. 2-TI.-Whs. Ladd Schein Vorn. Angebote u. Nr. 06626 an den Verl. Zimmer und Küche oder 2½ bis 3 Zimmer und Küche in Stadtmitte sofort zu mieten ges. Angeb. u. 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April 1987 Lortzingstraße 35 Eatrauern: Geschwister und Anverwandte Wohng. m. Mvz sucht If d. alle Stadtt. Wünsch, 8 8, 2 Beerdigung: Samstag, 20. April, 9.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzer schwerer Krankheit ist mein lieber Mann und unser guter Papa, Herr Kurt Benz Gastwirt Angeb. unt. Nr. 06049 a. d. Verlag. Möbl. Doppelbettzi., mögl. Zentrum, von zwei jung. Herren gesucht. 5 Preisangeb. unt. Nr. 06507 a. d. V. penslonär sucht Zimmer mit voller Verpfl., mögl. parterre.— G. Feit, Lu.- Oggersheim, Langgewannstr. 9. I Schlafstelle oder möbl. Zimmer zu mieten gesucht, Stadtzentrum.— Angebote u. Nr. 06625 a. d. Verlag. 2 Studenten suchen Doppelzimmer. Zuschriften an: Manfred Scherer, Dandstuhl/ Pfalz, Kirchenstraße 68. Berufstät. Herr, 44 J., sucht Zimmer od. Schlafstelle ab 1. 8. Neckarau u. Umgeb. Ang. u. Nr. P 41242 a. d. V. Ehep. su. möbl. od. leer. Zl., Mhm. o. Umgeb. Angeb. u. Nr 06627 a. d. V. 2-3 Zim., Kü., Bad, geg. Bkz. gesucht. Angebote u. Nr. 06628 a. d. Verlag. 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Heim, Oppauer Str. 28 Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen unseren innigsten Dank auszusprechen, die unserer 5 80 5 5 VVV Sondhoten: Kirsch, Sondh. Str. 223.325 Stanislawa Engelhardt 1„len Sales, tocenburg., Sievertstroße 3 Na g-Neckar das letzte Geleit gaben. Besonderen Dank Herrn H. H. Geistl. Rat Dörfer für die tröstenden Worte und Herrn Dr. Klingen für die Arztliche Betreuung. Mh m. Waldhof, den 18. April 1987 Altrheinstraße 13 Feudlenheim: Fro Wöhler, Hauptstraße 69(Schorpp · Filiole) K&fertal: jakob Geiger, Hollepunle Georg Engelhardt und Angehörige 5 Kdtertal- Süd: Albert Blau, Oorkheimer Straße 11 Schöngausledlung: Gertrud Kremet Kottowitzer Zeile 18 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 18. April 1957 Hauptfriedhof Christ, Friedericke, Zellerstraße 18 Scherer, Karl, Altrheinstragze 18 Krematorium 5 Bach, Johannes, Mittelstraße 4 Hild, Alfred, Dr. med. Weilerbach Pfalz. Friedhof Neckarau Weidner, Philipp, Mönchwörthstraße 17 Zeit 8.00 8.30 taompertheim: Emrich 8 Lindner Koiserstraße 19 Heidelberg: Heidelberger ſageblot 9.00 5 Brunnengosse 8-24 10.00 Seckenheim: Wilhelm Hartmogn Houptstroße 80 NMGRUEN 10.30 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr [Student su. möbl. Zim, mögl. fl. W. — 885 GEISTI Erproben Sie — nicht umsonst vertrauen Millionen Menschen auf dieses vielseitig wirksame, uralte Hausmittel für Kopf, Herz, Magen und Nerven! . ,,,, e, , 5 beschwerden— auck nervöser Art- sollte nlemand untätig er- dulden: wie wohl tut der echte KLOSTERFRAU MELISSEN- inn nach Gebrauchsanweisung 1 , . gen- Kirchliche Nachtiehten Evang. Kirche. Donnerstag, 18. April. Auferstehungskirche(Wa): 20.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl, Walter. Ohristuskirche: 20.90 Passlonsandacht u. hl. Abendmahl, Dr. Weber. Diakonissenhaus: 20.00 Passlonsandacht u. hl. Abend- mahl.— Emmauskirche(Schö): 20.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl. Ewald.— Feudenheim: 20.00 Pas- Sionsandacht u. hl. Abendmahl.— Friedenskirche: 20.00 Passionsand. u. hl. Abendmahl, Staudt.— Fried- richsfeld: 20.00 Passionsandacht u. l. Abendmahl, Birkholz.— Gna- denkirche(Ga): 20 00 Passionsand. u. hl. Abendm., Weber— Hafen- kirche: 20.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl, Voges. Johannis- kirche: 20.00 Passionsandacht u, hl. Abendmahl.— Käàfertal-Süd: 19,30 Passlonsandacht u. hl. Abendmahl, Staubitz. Konkordienkirche: 20.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl, Weigt.— Kreuzkirche: 20.00 Pas- slonsandacht und hl. Abendmahl, Stobbies. Lutherkirche: 20.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl, Heinzelmann/ Simon.— Faul-Ger- hardt-Gemeinde: 20.00 Passions- andacht u. hl. Abendmahl, Koch.— Markuskirche: 20.00 Passionsand. u. hl. Abendm., Adler,— Martins- kirche(IG-Siedl.): 19.00 Passions- andacht u. hl. Abendmahl, Luger. Matthäuskirche(Ne): 20.00 Pas- slonsandacht und hl. Abendmahl, Mühleisen.— Melanchthonkirche: 20.00 Passionsandacht u. hl. Abend- mahl, Dr. Stürmer.— Michaels- kirche(Rh): 19.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl, Fehse.— Neu- hermsheim: 20.00 Passionsandacht u. hl. Abendmahl.— Pauluskirche (Wa): 19.30 Passionsandacht u. hl. Abendmahl.— Neue Kirche Luzen- berg: 19.30 Passlonsandacht u. hl. Abendmahl.— Petruskirche(Wst): 19.30 Passionsandacht u. hl. Abend- mahl, Gscheidlen.— Pfingstberg- kirche: 20.00 Passlonsandacht u. hl Abendmahl, Eibler.— Sandhofen: 20.00 Pass ionsandacht u. hl. Abend- mahl, Pöritz.— Seckenbeim: 20.00 Passlonsandacht u. hl. Abendmahl, John.— Städt. Krankenhaus: 20.30 Passionsandacht u. hl. Abendmahl der Hausgemeinde, Ullrich. Thomaskirche: 20.00 Abendmahls- gottesdienst für Konfirmanden.— Prinitatiskirche: 20.00 Passionsand. u. hl. Abendmahl, Scharnberger — Unionkirche: 20.00 Passionsand. u. hl. Abendmahl. Leiser. Evang. Kirche. Karfreitag, 19. April. Kollekte für den Melanchthon- verein für evang. Schülerheime.— Kollekte nachmittags: für gesamt- Kirchliche Werke der Inneren Mis- sion(Bethel, Syrisches Waisenhaus u. a.).- Auferstehungskirche(Wa): 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Walter; 16.00 Gd., anschl. hl. Abend- mahl, Walter.— Bassermannkran- kenhaus: 9.48 Gd., anschlieg. hl. Abendmahl, Fuchs.— Christus- Kirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abend- mahl, Wälding; 17.00 Gd., anschl. hl. Abendmahl, Dr. Weber.— Diakonissenhaus: 10.00 Gd., Pr. Bangerter.- Emmauskirche(Scho): 9.00 Hgd.(Kirchenchor), anschl. hl. Abendm., EWald; 18.00&d., Albrecht. — Feudenheim: 9.30 Hgd., anschl. nl. Abendmahl, Kammerer; 19.00 Andacht, anschl. hl. Abendmahl. — Friedenskirche: 9.30 Hgd.(Kir- chenchor), anschl. hl. Abendmahl, Staudt; 18.30 Gd., anschl. hl. Abend- mahl, Staudt.— Friedrichsfeld: 9.30 Kgd., anschl. hl. Abendmahl, Birkholz; 20.00 Andacht, anschl. hl. Abendmahl, Birkholz.— Anaden- kirche(Ga): 9.30 Hgd.(Kirchen- chor), anschl. hl. Abendm., Weber: 20.00 Andacht, anschl. hl. Abendm., Weber. Hafenkirche: 6.30 Frühgd., Voges; 10.00 Had. anschließ. hl. Abend., Voges; 15.00 Gd, anschl. l. Abendm.(Neckarspitze), Voges: 20.00 Andacht, anschl. hl. Abend- 9.90 Frün 7 n n.. . 5 9. d., anschl. hl. Abendmahl. 17.00 Agd., anschl. hl. Abendmahl.— Käfertal-Süd: 9.30 Hgd.(Kirchenchor), anschließ, hl. Abendmahl, Staubitz; 18.00 Litur- gische Karfreitags feier.— Konkor- Genkirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Weigt; 18.00 Auftun- rung der„Matthäus-Passlon, von Hch. Schütz mit anschl. hl. Abend- mahl.— Kreuzkirche: 9.30 Hgd., anschlieg. hl. Abendmahl, Dekan Schmidt; 15.00 Passionsfeierstunde mit Lichtbildern; 18.00 Liturg. Gd., Landes.— Lutherkirche: 9.30 Hgd., anschlleg. hl. Abendmahl(Chor), Helnzelmann; 20.00 Matthäus-Pas- slon von H. Schütz.— Paul-Ger- nardt-Gemeinde: 9.30 Hgd., anschl. nl. Abendmahl, Lehmann,— Mar- kuskirche: g. 00 Frühgd., Adler; 10.00 Hgd., anschl. Beichte u. hl. Abend- mahl; 18.00 Agd., anschl. Beichte u. hl. Abendmahl, Kaufmann. Martinskirche(IG-Siedl.): 8.45 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Fehse. Matthäuskirche(Ne): 8.30 Frühgd., anschl. hl. Abendmahl, Kühn; 10.00 Hgd., anschl. hl. Abend., Kühn; 18.00 Agd., anschl. hl. Abendmahl (Rosenstr. 25), Mühleisem); 19.30 Agd., anschl. hl. Abendm., Mühl eisen.— Melanchthonkirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Wöll- ner; 20.00 Agd., anschl. hl. Abend- man, Dr. Stürmer.— Michaels- kirche(Rh): 10.00 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Luger; 15.00 Andacht; 20.00 Passlonsandacht. Neuherms- heim: 8.30 Hgd., Blail; 17.00 Abend- mahlsgd., Blall.— Pauluskirche (Wa): b.30 Hgd., anschl. hl. Abend- mahl, Rupp; 18.00 Andacht, anschl. Hl. Abendmahl. Neue Kirche Lüzenberg: 8.30 Ad., anschlieg. hl. Abendmaßi, Guincke; 18.00 Andacht. — Petruskirche(Wst): 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Gscheidlen; 19.30 Abendmusik.— Pfingstberg- Kirche: 10.00 Hgd., Eibler.— Sand- ofen: 9.20 Hgd., anschl. hl. Abend- mahl, Pöritz; 15.00 Gd., anschl. hl. Abendmahl, Uimrich.— Secken- heim: 9.30 Agd. in Suebenheim, Roesinger; 9.30 Hgd., anschl. 5 Abendmahl, John: 19.00 Liturg. Felerstunde, anschl. hl. Abendm., John.— Städt. Krankenhaus: 10.00 Ad., anschl. hl. Abendm., Ullrich. — Theresienkrankenhaus: 8.45 Gd., anschl. hl. Abendmahl, Fuchs.— Thomaskirche: 9.30 Hgd., Blail; 10.30 hl. Abendmahl; 20.00 Abend- mahlsgd., Blall.— Trinitatiskirche: 9.30 Hgd., anschl. hl. Abendmahl, Scharnberger; 18.00 Agd., anschl. nl. Abendmahl, Bender.— Unlon- Kirche(Ka): 9.30 Hgd.(Kirchen- chor), Leiser; 10.30 hl. Abendmahl; 20.00 Passionsandacht, anschl. hl. Abendmahl, Leiser. Ev.-luth. Gemeinde Mannheim. Am Gründonnerstag, d. 18. 4., ist um 19.30 Uhr Gottesdienst mit Beichte und Feier des hl. Abendmahls. Karfreitag ist um 183 Uhr Beichte und um 15.30 Hauptgottesdienst mit Feier des hl. Abendmahls. Beide Gottesdienste finden in Mannheim in der Schloßgkapelle statt. Roensch. Pfarrer. Evangelisch-Freikirchl. Gemeinde (Baptisten), Max-Joseph- Straße 12. Karfreitag 9.30 Uhr Feierstunde zum Karfreitag, P. Borkowski. Alt-Kath. Kirche. In Schloßkirche: 9 Uhr Amt d. vorgeweihten Gaben; 18 Uhr Leidensvesper- Geistliches Konzert zum Karfreitag.— In Er- 16serkirche: 9.30 Uhr Amt der vor- geweihten Gaben.— Karsamstag: In Schloßkirche: 20 Uhr Auf- erstehungsfeler: Taufwasserweihe. — In Erlöserkirche: 19 Uhr Auf- erstehungsfeier. faadean Filel bretferlig 300 g DNN zum Siecdlen 75 300 g DM n ohne Kopf 25 Kauplaue: Flamer e l 15 Markenware 7 f Ged. ęeche Ts fler Sehpelzer ls Dock Enmenlaler Hieran In Mannheim: 12, 17 Riectfeldstraße 31 0 Gsschöfts-Ameilgen U Laskt-Expreß, L 8, 6 Tel. 2 21 56. Umzüge, Transporte. Blähhale nur Akropintabletten 70 in Apoth. 2,75. Auch f. Kinder. Labor R. Delbele(14a) Gmünd Kleintransporte Günter Härtling, Lenaustrage 23, Tel. 5 14 13. Einhern- Kreuztæe Altbewährt bei Kreislauf- Störung., Leber- u. Gallebeschwerden. In all. 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April 1987 Der Oberbürgermelster Vetsteige fungen Zwangs versteigerung. Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Mitt. woch, 29. Mal 1987, um 14.30 Uhr in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, Ii. Flügel, Zimmer 213, das Grundstück des Franz Brecht, Schlosser in Neckarhausen, auf Gemarkung Neckarhausen, wie um stehend beschrieben,. Die Versteigerungsanordnung wurde am 28. Ja. nuar 19883 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft au machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei det Erlösvertellung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den Übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 5 56 ZvVd mithaftenden 2zu- behörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zu. schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahren herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserld; an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt Die Nachweise uber das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es t zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berech. nung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtz verfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Gemäß 8 74a ZvVd wurde der Grundstückswert auf 12 000,— DM festgesetzt. Grundstückbeschrieb: Grundbuch Neckarhausen Band 22 Heft 9. 5 Lab. Nr. 288; 2 Ar 68 qm, Ortsetter, Hofreite mit Gebàuden, Neugasse, Schätzwert: 12 000, DM. Zubehör: 100, DM. Mannheim, den 8. April 1987. 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Dazu kommen noch rund 170 000 DRK- Helfer und Helferinnen, sowie das Personal anderer Organisationen, wie des Arbeiter- Samariterbundes, der Johanniter und Mal- teser, so daß gegenwärtig rund eine Million Menschen in der Bundesrepublik für diesen Zweig des zivilen Bevölkerungsschutzes zur Verkügung stehen. Bei den bevorstehenden Haushaltsbera- tungen im Bundestag wird dem Schutz der Zivilbevölkerung für den Ernstfall auch im Hinblick auf die Atomdebatte ganz besonde- res Interesse zugewendet. Im Etat des Bun- desinnen ministeriums sind für das Haus- haltsjahr 1957/58 für den Zivilschutz rund 107 Millionen Mark eingesetzt. Davon sollen 57,9 Millionen für den zivilen Luftschutz, 40,55 Millionen DM für den Luftschutzwarn- dienst, 7,15 Millionen für das Technische Hilfswerk und 2,18 Millionen für die Bundes- anstalt für zivilen Luftschutz aufgewendet werden. Sozialdemokraten und Freie Demokraten haben angekündigt, daß sie diese Beträge für völlig unzureichend halten und für den Schutz der zivilen Bevölkerung Mittel for- dern, die es erlauben, den Gefahren moder- ner Kriege wenigstens in etwa begegnen zu können. Dem DRR werden für sein„Breitenaus- UMS CHAU IN BADEN-WURTITIEMB ERG Professor Runge 65 Jahre alt Heidelberg. Professor Dr. Hans Runge, Ordinarius für Geburtshilfe und Frauenheil- kunde in Heidelberg und Präsident der Deut- schen Gesellschaft für Gynäkologie, wird heute 65 Jahre alt. Seit über 20 Jahren leitet Professor Runge die Heidelberger Frauen- klinik, die sich in dieser Zeit zu einem der modernsten Krankenhäuser entwickelt und Weltruf erlangt hat. Fahrdienstleiter vor Gericht Tübingen. Vom Schöffengericht des Amts- gerichtes Tübingen wurde ein Fahrdienst- leiter wegen Transportgefährdung und Kör- perverletzung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Der Fahrdienstleiter hatte am 27. Dezember vergangenen Jahres einem in Rottenburg zur Weiterfahrt nach Horb be- reitstehenden Personenzug aus Versehen das Abfahrtszeichen gegeben, obwohl etwa 400 Meter vor dem Rottenburger Bahnhof ein Personenzug aus Richtung Horb am Haupteinfahrtssignal der eingleisigen Strecke Horb— Tübingen auf die Einfahrt wartete. Beim Zusammenstoß zwischen den beiden Zügen wurden, obwohl der draußen haltende Zug zurückstieg, um den Zusammenprall ab- zumildern, elf Menschen verletzt, darunter vier schwer. 366 Kisten Bücher freigegeben Stuttgart. Das Institut für Auslandsbezie- hungen in Stuttgart, das bereits Anfang die- ses Jahres 366 Kisten mit früher beschlag- nahmten Büchern aus den Vereinigten Staa- ten zurückerhalten hatte, konnte jetzt wei- tere 577 Kisten in Empfang nehmen. Sie enthielten Bücher, Zeitungen und Zeit- schriftenbände sowie Archivmaterial aus den Beständen des ehemaligen Deutschen Auslandsinstituts. Gegen Panzer im Naturschutzpark . Stuttgart. Der„Verein Naturschutzpark“ in Stuttgart hat bei der Kammer Lüneburg des Landesverwaltungsgerichts Braun- schweig den Erlaß einer einstweiligen Ver- kügung beantragt, in der die Bundesregie- rung angewiesen werden soll, ihre Abma- chungen über die britischen Panzermanöôver im Naturschutzpark Lüneburger Heide zu- rückzuziehen. Zuchthaus für Posträuber Waldshut/ Hochrhein. Die Große Straf- kammer des Landgerichts Waldshut hat zwei zunge Leute aus Düsseldorf, die nach einigen Raubzügen in ihrer Heimatstadt am 22. De- zember 1956 die Posthilfsstelle in Herrisch- ried auf dem Hotzenwald überfallen hatten, zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt. Der 23jährige Albert Sonnen erhielt wegen ge- meinschaktlichen schweren Raubs in zwei Fällen, räuberischer Erpressung, versuchten schweren Raubs und Verabredung zum schweren Raub sechs Jahre Zuchthaus, der 25 Jahre alte Karl-Heinz Wolf wegen der- selben Delikte fünf Jahre zwel Monate Zuchthaus. Wolf war an einem versuchten schweren Raub in Düsseldorf nicht beteiligt. Internationales Hundestelldichein Karlsruhe. Hunde aus neun Ländern geben sich über die Osterfeiertage in Karls- ruhe ein Stelldichein. An der in der Karls- ruher Schwarzwaldhalle stattfindenden Inter- nationalen Rassehunde- Ausstellung(CACIB) sind Hunde aus Italien, der Schweiz, Oester- pus Frankreich, Belgien, Holland, Luxem- 0 den USA und der Bundesrepublik be- J ligt. Im Mittelpunkt der Schau, der 7. Lan- steht wandsausstellung nach dem Kriege, 45 t am Ostermontag ein Wettkampf, bei em die schönsten Hunde prämiiert werden. bildungsprogramm“ und die Vorbereitung eines Luftschutzsanitätsdienstes aus haus- haltsrechtlichen Gründen nur Mittel für die Erfüllung sogenannter zentraler Aufgaben zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Arbeit draußen im Lande, so beispielsweise für die Lehrgänge, werden nicht erstattet. Das DRK setzt daher für diese Zwecke hauptsächlich ehrenamtliche Kräfte ein. Auch die Leiter der Lehrgänge zu einem großen Teil Aerzte— sind ehrenamtlich tätig. Das DRR veranschlagt den Schätzwert dieser ehren- amtlichen Leistungen in einem Jahr bei rund 170 000 Helfern und Helferinnen und einer wöchentlichen Dienststunde auf mindestens 15 Millionen Mark. Der vom DRK im Auftrag der Bundes- regierung vorbereitete Luftschutzsanitäts- dienst wird nach dem geplanten Luftschutz- gesetz beim Einsatz im Ernstfall den ört- lichen Luftschutzleitern unterstehen. Das DRK bereitet lediglich die Aufstellung der 110 Luftschutz-Sanitäts- Bereitschaften vor. bisher 800 000 Helfer aus Jede Bereitschaft wird 100 Helfer umfassen und soll möglichst auch über einen Strahlen- schutz-Trupp verfügen. Jeder Bereitschafts- zug soll über sechs Lastkraftwagen, einen Personenkraftwagen und ein Motorrad ver- fügen und auf Grund seiner Ausstattung in der Lage sein, einen Verbandsplatz einzu- richten. Bereitschaftsführer sollen nach Möglichkeit Aerzte sein, die in besonderen Lehrgängen auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Daneben führt das DRK sein eigenes Ar- beitsprogramm weiter. Es sieht vor allem den Ausbau der Unfallhilfs-Stellen zu einem 80 dichten Netz vor, daß eine Unfallhilfsstelle, die auch mit einer dezentralisierten Material- reserve ausgestattet sein soll, auf 1000 Ein- wohner kommt. Im Blutspenderdienst sollen zusätzliche Landeszentralen errichtet und die Zahl der Hilfskrankenhauseinrichtungen so erhöht werden, daß je zwei Depots für den Katastropheneinsatz auf eine Million Einwohner kommen. Polizei rettete Hunderte vor Flammentod Großbrand in Bonner Krankenhaus/ Polizeistreife rechtzeitig zur Stelle Bonn. Zwei Beamte der Bonner Polizei, der Polizeimeister Hunger und sein Fahrer Mathiesen, haben in der Nacht zum 17. April mehrere hundert Menschen vor dem Feuer- tod gerettet. Die beiden Polizisten bemerk- ten von ihrem Streifenwagen aus im Marien- hospital am Venusberg in Bonn einen kleinen Feuerschein. Sie fuhren sofort zum Kran- kenhaus und sahen zu ihrem Entsetzen, daß der linke Flügel des Gebäudes in Flammen stand. Der Polizeimeister Hunger gab sofort Großhalarm. Die Nachtschwester und sämtliche Pa- tienten hatten noch keine Ahnung von der Gefahr. Unter Einsatz seines Lebens drang der Polizeimeister durch die Flammen zu der Säuglingsstation des Hospitals vor und brachte die Säuglinge und mehrere kleine Kinder in Sicherheit. Dann wurden die anderen Insassen des gefährdeten Flügels auf nicht vom Feuer bedrohten Stationen untergebracht. Die Feuerwehren von Bonn, Beuel, Bad Godesberg und Köln nahmen sofort die Be- kämpfung des Brandes auf. In den frühen Morgenstunden wurde das in Rheinbach liegende Wachbataillon der Bundeswehr alarmiert. Wenig später wurden auch Ein- heiten des Grenzschutzes in Hangelar bei Bonn zur Brandstätte in Marsch gesetzt. Den Feuerwehren und den Soldaten des Wach- bataillons war es jedoch bereits gelungen, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Allerdings war das Feuer erst am Mitwoch- nachmittag gelöscht. Nach den Ermittlungen der Kriminalpoli- zei brach der Brand im Altbau des Kranken- hauses durch eine Stauung in der Heizanlage aus. Im Ost- und Westflügel des Kranken- hauses wurden die Dachstühle völlig zer- stört und Teile des zweiten Obergeschosses in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden sind So schwer, daß aller Wahrscheinlichkeit nach ein Neubau errichtet werden muß. Menschen kamen nicht zu Schaden. Ehrenstätte El Alamein Die Ehrenstätte El Ala- mein, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- sorge für 4200 Gefallene des deutschen Afrikakorps in der westägyptischen Wüste errichtete, soll erst in einigen Monaten einge- weiht werden. Der Volks- bund will zunächst die Unterlagen Über die Toten gewissenhaft überprüfen, damit eine Verwechslun- gen entstehen oder die Namen falsch wiedergege- ben werden. Die sterb- lichen Ueberreste der Ge- fallenen waren in mühe voller Arbeit aus teilweise verfallenen Gräbern um- gebettet worden. Unser Bild zeigt das Ehrenmal. Wie werde ich Millionär? Ein„Baulöwe“ muß aus der Schule plaudern/ Prozeßbeginn in Düsseldorf Düsseldorf. Vor der Ersten Großen Straf- kammer des Landgerichts in Düsseldorf hat der seit mehr als Jahresfrist vorbereitete „Baulöwen- Prozeß“ gegen den Düsseldorfer Baukaufmann Otto Küster, den Ministerial- dirigenten Max Büge vom nordrhein-west- fälischen Wiederaufbauministerium, drei weitere Regierungsbedienstete und einen früheren Mitarbeiter Küsters begonnen. In der voraussichtlich achtwöchigen Verhandlung sollen 30 Zeugen und Sachverständige, darun- ter Regierungsbeamte, Bankdirektoren, Architekten und Polizisten, gehört werden. Als„Baulöwen“ gelten Personen, die es verstanden haben, sich für eine Vielzahl von Bauprojekten Mittel des sozialen Wohnungs- baues zu sichern. Zur Verhinderung der- artiger Vermögensvorteile auf Kosten des Das Osterei der Wetterfrösche Wetterämter sind bei aller Zurückhaltung doch zuversichtlich Frankfurt.(AP) Bei aller verständlichen Vorsicht und Zurückhaltung ist man bei den Wetterämtern im Bundesgebiet und Berlin doch hinsichtlich des Osterwetters recht zu- versichtlich.„Mild bis warm, wechselnde Bewölkung, wenig Niederschläge, im all- gemeinen freundlich.“ So etwa lassen sich die Auskünfte einiger Wetterämter zusam- menfassen. Der deutsche Wetterdienst Hamburg rech- net für Norddeutschland in den Voroster- tagen mit teils heiterem, teils wolkigem Wetter. Es werde zumeist trocken und mild sein. Während der Osterfeiertage sei jedoch veränderliches Wetter und ein leichter Tem- peraturrückgang zu erwarten. Die Berliner dürfen in den Ostertagen mit Temperaturen über 10 Grad,„im allgemeinen freundlichem Wetter und Sonnenschein“ rechnen. Aller- dings seien kurze Schauer nicht ausgeschlos- Sen. Das Wetteramt Frankfurt wollte sich für das Rhein-Main-Gebiet nur bis Karfreitag festlegen. Bis dahin wird es„bei nur gerin- ger Bewölkung zumeist trocken und warm mit Temperaturen bis zu 20 Grad“ sein. per die Osterfeiertage lasse sich noch nichts genaues sagen. Es erscheine jedoch fraglich, Ob die Wetterlage dann noch so günstig sein Werde. In den bayerischen Bergen dürfen die Osterurlauber sich auf zumeist schönes Wetter freuen. Das Zugspitzobservatorium rechnet mit zunehmender Erwärmung, die in den Alpentälern zu Temperaturen bis zu 18 Grad führen könne. Am Mittwoch wur- den in Garmisch mittags bei strahlendem Sonnenschein 14 Grad über Null gemessen. Wenn auch das gegenwärtige Hochdruck- gebiet noch nicht so gekräftigt sei, daß mit Störungen überhaupt nicht gerechnet zu Werden brauche, so sei doch ein neuerlicher EKälterückfall nicht zu erwarten. Durch den Temperaturanstieg und die in der vergange- nen Woche noch niedergegangenen Schnee- fälle hat sich die Lawinengefahr erhöht. Das Observatorium warnte deshalb vor öster- lichen Hochgebirgstouren. Der Schritt Steuerzahlers hatte der nordrhein-westfä- lische Wiederaufbauminister bereits vor Jahren versucht, eine möglichst weite Streu- ung der öffentlichen Baukredite zu erreichen. Der entsprechende„Baulöwen-Erlaß“ stieg jedoch auf rechtliche Schwierigkeiten. Dem 44jährigen Angeklagten Küster wird Betrug und Bestechung vorgeworfen. Er war nach dem Krieg fast mittellos aus Magde burg nach Düsseldorf übergesiedelt und hatte 1946 ein kleines Bauhandwerksgeschäft übernommen. Heute gilt er als mehrfacher Millionär. Vor Gericht gab er an, seine Fach- kenntnisse während des Krieges bei einer Pioniereinheit und im Festungsbauwesen er- langt zu haben. Küster gelang es laut Anklageschrift, sich von 1949 bis 1954 Landesdarlehen in Höhe von 3 991 000 DM für den Bau von mehre- ren hundert Wohnungen für Landesbedien- stete zu verschaffen. Durch falsche Belege über Baukosten und Wirtschaftlichkeit soll er erreicht haben, daß die Darlehenszinsen teilweise erlassen und die Tilgung auf lange Zeit ausgesetzt wurden. Neben der Landes- regierung soll er auch die„Rheinischen Ver- sorgungskassen“ durch unrichtige Unter- lagen geschädigt haben. Wegen dieser Vor- würfe saß er bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft. Seinem Mitangeklagten kaufmännischen Leiter, Paul Cremer, wird vorgeworfen, Küster bei der Abfassung„fri- sierter“ Schlugabrechnunge geholfen zu ha- ben. Cremer ist heute selbständiger Hypo- theken- und Immobilienmakler. Ministerial- dirigent Büge und die übrigen drei Ange- klagten werden der passiven Bestechung be- schuldigt. vom Wege .. liegt im persönlichen Lebensbereich— und ist nicht versichert Kassel. Das Besorgen von Lebensmitteln nach der Arbeitszeit auf dem Heimweg zur Wohnung liegt im persönlichen Lebens- bereich und unterbricht den Unfallversiche- rungsschutz für den Weg zwischen Arbeits- stelle und Wohnung. Der Versicherungs- schutz lebt erst wieder auf, wenn der Arbeitnehmer den Weg betritt, auf dem er seinen Heimweg fortsetzt. Mit dieser Begründung wies das Bundes- scgialgericht in Kassel in diesen Tagen die Klage gegen eine Berufsgenossenschaft in Stuttgart auf Zahlung einer Unfallentschädi- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Die Tat gestanden Bad Kissingen. Der Mord an dem 47jäh- rigen Coburger Vertreter Erich Jungnickel, der am Sonntagmorgen in einem Steinbruch tot aufgefunden wurde, ist jetzt aufgeklärt. Die amerikanischen Soldaten Robert W. Ceeley und Fred A. Kloh, beide 19 Jahre alt, haben die Tat gestanden. Bleivergiftung durch Auspuffgase Bad Lippspringe. Nach Ansicht des Schweizer Professors Dr. Th. Bersin, St. Gal len, ist das Auftreten einer Bleivergiftung in breiten Bevölkerungskreisen zu befürchten, solange bleihaltige Kraftstoff-Abgase die Atmungsluft verschmutzen. Professor Bersin sagte am Mittwoch auf dem 3. Deutschen Aerosolkongreß in Bad Lippspringe, die bis- her angenommene Ungefährlichkeit der der- zeitigen Konzentrationen der Bleidrosole in der Nähe von starkem Motorverkehr er- scheine zweifelhaft, da die Werte sich auf gesunde Arbeiter bei achtstündigem Arbeits- tag bezögen. Am Straßenverkehr seien je- doch auch Kinder, Greise, Kranke und Frauen beteiligt. 5 Zehnjähriger bei Explosion getötet Nürnberg. Bei der Explosion eines Spreng- Körpers wurde in Nürnberg ein zehnjähriger Volksschüler getötet. Nach Mitteilung der Polizei hatte der Schüler einen sogenannten Signalkörper der Bundesbahn in der Nähe der elterlichen Wohnung gefunden und zu Hause mit dem Hammer bearbeitet. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung angeordnet, da die Signalkörper ständig unter Verschluß gehalten werden müssen und nur gegen Unterschrift ausgegeben werden dürfen. Die Signalkörper werden bei Katha- strophen beim Ausfall der üblichen Signale auf die Schienen gelegt, um den Lokomotiv- Sgumg ab. Der Kläger, der nur 50 Meter von seinem Betrieb entfernt wohnt, hatte nach Arbeitsschluß auf diesem kurzen Nachhause- Weg eine Metzgerei aufgesucht, um Wurst zu kaufen. Beim Verlassen des Geschäfts stürzte er und erlitt einen Knöchelbruch. Während das Oberversicherungsamt dies als entschädigungspflichtigen Wegeunfall ansah, verneinte das Landessozialgericht Baden- Württemberg den Versicherungsschutz, weil der Unfall noch während der Unterbrechung des Heimwegs eingetreten sei. Diesem Standpunkt schloß sich das Bundessozial- gericht an. führer durch den Explosionsknall vor einer Gefahr zu warnen. 5 Gepäckkontrolle mit Folgen Herleshausen. Sowjetzonale Volkspolizisten hielten am Montagabend die 43 Mitglieder des Musikvereins der kleinen Stadt Immen- hausen bei Kassel, die nach einem Gastspiel in Söllichau bei Merseburg wieder in die Bundesrepublik zurückkehren wollten, an der Zonengrenze fest. Die Musiker mußten die Nacht zum Dienstag, von Volkspolizisten bewacht, in einer Baracke im sowietzonalen Grenzort Wartha zubringen und durften ihre Heimreise erst am Dienstagnachmittag fort- setzen. Omnibus und Fahrer werden weiter- hin in der Sowjetzone zurückgehalten. Außerdem beschlagnahmte die Volkspolizei eine Anzahl neuer Musikinstrumente und Pelzmäntel, die sie bei einer Gepäckkontrolle im Autobus fand. BI CK NAClI1 RHEINLAND-PFALZ Geldstrafe„geerntet“ Alzey. Weil sie an Allerheiligen 1956 Wei- zen gesät hatten und der Aufforderung einer Gendarmeriestreife, ihre Arbeit einzustellen, nicht nachgekommen waren, sind zwei Landwirte aus Biebelsheim im Kreis Alzey vom Alzeyer Amtsgericht wegen Verstoß 8 got asiert: got geldonf! gegen das Gesetz zum Schutz der Sonn- und Feiertage zu 30 bzw. 25 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Die Bauern sagten in der Verhandlung, daß die Arbeit unaufschieb- bar und demzufolge gestattet gewesen sei. Der Vertfeter der Anklagebehörde, der selbst einige Acker besitzt, wies den Landwirten jedoch nach, daß er seinen Weizen noch nach Allerheiligen gesät habe. Dieser Weizen stehe jetzt recht gut. Beste deutsche Weine prämiiert Mainz. Von der Deutschen Landwirt- schaftsgesellschaft sind im Kurfürstlichen Schloß in Mainz die besten deutschen Weine aus allen Anbaugebieten des Bundesgebietes prämiiert worden. In einer Feierstunde wur- den 15 Ehrenpreise des Bundesernährungs- ministers und 89 Große Silberne Preismün- zen sowie 90 Silberne Preismünzen und 110 Bronzene Pfeismünzen verteilt. Einigung über Rheinbrückenbau? Mainz. Die Verhandlungen über den Neu- bau von Rheinbrücken bei Weisenau und Schierstein müssen nach Ansicht des rhein- land- pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrs- ministeriums bald zu einem Abschluß ge- bracht werden. Wie Staatssekretär Dr. Wil- helm Steinlein in Mainz sagte, ist das Land Rheinland-Pfalz auch fest davon überzeugt, daß es sich in Kürze mit Hessen darüber einige, welches Projekt den Vorrang erhalten soll. Diese Einigung sei notwendig, um über- haupt zu einem durch den Bund geförderten Brückenneubau zu kommen. Bankraub aufgeklärt Kaiserslautern. Der Bankraub von Bruch- mühlbach im Landkreis Kaiserslautern, bei dem zwei Männer am 14. Dezember 1956 in der Zweigstelle der Kreissparkasse Zwei- brücken rund 32 000 Mark in deutscher und französischer Währung erbeutet hatten, ist jetzt aufgeklärt worden. Wie die Kriminal- Polizei in Kaiserslautern bekannt gab, haben zwei in Basel wegen anderer Straftaten ver- haftete Männer, der 31jährige technische Zeichner Gerhard Friedrich Seel aus Saar- brücken und der 35jährige Handelsvertreter Ludwig Theobald aus Hamburg, am Samstag vor Beamten der Kriminalpolizei Kaisers lautern die Tat zugegeben. Für 11 000 DM Schmuck gestohlen Trier. Schmuckstücke im Werte von fast 11000 Mark haben unbekannte Diebe einem Frankfurter Arzt während seines eintägigen Aufenthalts in Trier entwendet. Aus dem unverschlossenen Zimmer seines Hotels stahlen die Diebe unter anderem eine Kra- wattenbrosche mit Brillanten im Werte von 3500 Mark, drei Damen-Brillantringe im Werte von 4800 Mark und eine Damenarm- banduhr im Werte von etwa 1500 Mark. Einsendeschluß: Mittwoch, 1. Mai 1957 Endspurt im großen„Bohnerwettstreit der Jugend“! Auf zum Endspurt im großen Bohnerwettstreit, liebe Jungen und Mädchen! Bald beginnen die Ausscheidungskämpfe um die Meisterschaſten. Sicher habt Ihr inzwischen schon fleißig trainiert. Jetzt wird es Zeit, den Lösungsabschnitt mit den Antworten auf einer Postkarte an die THOMPSON- oh mit seihlank iat Werke, Düsseldorf, abzuschicten. Bitte denkt daran: Einsendeschluß: Mittwoch, 1. Mai 1957. Das Datum des Poststempels ist dabei maßgebend. 1 9 4000 Preise im Werte von 100 000 DM Unter anderem Ausbildungsbei- hilfen von 3000 DM, Sparbücher, Armbanduhren, Zeltausrüstun- gen, Radios, Fahrräder, Photo- apparate, Fußbälle und vieles mehr könnt Ihr im großen Bohner- wettstreit der Jugend gewinnen! 7.2792 a Anzüge im Geschmacl unserer Zeit: vortrefflich im Sitz bewährt durch Oualitàt Sacco-Anzüge 159. 179. 198. 229. gute Anzüge auch für 98.— 119.— 129. 139. dazu Ubergangsmäntel aus Cheviot und Wollgabardine 119. 149. 175. 198. Modische Pesten, einfarbig und gemustert 28.— 32.— 34.— Das Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 O 5, 1-6— Von den Planken bis zum Gockelsmarkt 4. Seite 10 Donnerstag, 18. April 1957/ Nr. „Plötzlich krachte und splitterte es. Die Lampe war an den Fels gestoßen und zer- schellt. Rabenschwarze Dunkelheit umfing uns. Von den Wänden tropfte das Wasser, und die Feuchtigkeit drang bis auf die Haut. Auf dem Bauch robbend tasteten wir uns vorwärts... Das stammt nicht aus einem Wildwest- oder Abenteuerroman, sondern aus dem Tagebuch eine bayerischen Höhlen- korschers. Hunderte von Farbaufnahmen ha- ben die Mitglieder des Vereins für Höhlen- kunde von ihren unterirdischen Streifzügen im oberbayerischen und schwäbischen Ge- biet mitgebracht. Sie erschließen eine Welt von Fels- und Steingebilden, die voll über- raschender Wunder, voll unvermuteter Ge- fahren und voll ungeahnter Entdeckungen für die Wissenschaft steckt. Zuerst waren es nur sieben Leute, die im Juni 1954 den Verein für Höhlenkunde in München gründeten und sich daran machten, einmal die Erde„von unten her“ zu betrach- ten. Inzwischen sind es Dutzende geworden: Geologen, Paläologen, Prähistoriker, Studen- ten der Meteorologie und Zoologie und Na- turfreunde, denen die Entdeckerlust ihrer Bubentage noch in den Gliedern steckt: „Hier ist ein Felsenloch, da schauen wir hinein!“ Wer einmal die Tiefenangst und die erste Beklemmung überwunden hat, ver- sucht, mit Grubenlampe und Meßgerät im- mer tiefer in das Unerforschte vorzudringen. Da gibt es weiße, blaue und grüne Fels- baläste, Wände aus leuchtend roten, verstei- nerten Schwämmen, weiß herabhängende Sintervorhänge und gotisch anmutende Stalagmitensäulen, die wie Ueberreste eines unterirdischen Domes in die Höhe ragen: blaugrüne Seen sind von unergründlicher Tiefe. Aber auch Lehmlöcher sind da, in die man bis über die Knie versinkt, Felsspalten, in denen man nur bäuchlings mit ausge- streckten Armen vorwärtskriechen kann. Höhlenspinnen und Fledermäuse sind die Bewohner dieser lichtlosen Welt. Die jungen Leute, die erprobten Wis- senschaftler und die Fachspezialisten, die jeweils in besonderen Fällen hinzugezogen werden, kennen die Gefahren, die ihnen bei jedem neuen Einstieg drohen. Die Höhlen- fahrt kann nur zu leicht zur„Höllenfahrt“ Werden. Aber der Vorstoß ins Unbekannte und die Genugtuung, wieder ein Stück un- terirdisches Gelände erforscht und vermes- sen zu haben, wiegt alle äußeren Schwierig- keiten auf. Begeisterte junge Amateure opfern nicht nur ihre Freizeit, sondern legen auch ihr Taschengeld in Grubenlampen, Berghämmern, Seilen, Meß- und Prüfgerä- ten an. Eine der größten aktiven Wasserhöh- len Deutschlands, die Falkensteiner Höhle bei Urach, konnte bis zu einer Länge von Nach den neuesten Untersuchungsergeb- nissen der Geologen Dr. Hamann und Dr. Kockel müssen die bisherigen Vorstellungen über die Entstehung der Alpen revidiert werden, ohne daß bis jetzt schon eine Lö- sung dieses geologischen Problems abzu- sehen ist. Die beiden Forscher betreiben mit Unterstützung der Deutschen For- schungsgemeinschaft seit einiger Zeit Ge- ländeuntersuchungen in den deutschen Kalkalpen, wie man auf einer Tagung der „Technisch-Literarischen Gesellschaft“ er- fuhr. Ihre Forschungen haben die Unhalt- barkeit der bisherigen Theorien ergeben. Zum zweitenmal innerhalb dieses Jahr- hunderts wird eine für wohlbegründet ge- haltene Vorstellung über die Entstehung des Srößgten europäischen Hochgebirges erschüt- tert. Bis zur Jahrhundertwende glaubte man, daß die Alpen durch seitlichen Zu- sammenschub der Gesteinsschichten aufge- kaltet worden seien. Nähere geologische Aufnahmen liegen dann aber starke Zweifel an dieser Theorie aufkommen. Die Gesteins- schichten, vor allem in den deutschen Kalk- alpen, liegen teilweise nicht nach der chronologischen Folge ihrer Entstehung neben- oder übereinander, sondern ganze kilometerstarke„Pakete“ von Schichten scheinen in weiter Ausdehnung über jün- gere Schichten geschoben worden zu sein. Diese jüngeren Schichten erscheinen dann hier und dort als„Fenster“ an Stellen, wo durch Verwitterung die älteren Schichten abgetragen wurden. Damit war die Theorie des sogenannten Deckenbaus geboren, die — Wenn auch stark umstritten— seit Jahr- zehnten maßgebend war für alle weiteren Theorien der Alpenentstehung. Der Ge- danke, daß das Massiv der Alpen aus mäch- tigen, aus einer„Wurzel“ in den Zentral- alpen seitwärts fortgeschobenen Decken be- stehen solle, wurde ausschlaggebend für zahlreiche Hypothesen der Gebirgsbildung auch in anderen und außereuropäischen Gebirgen. Eine Zeitlang hielt man zum Beispiel auch den Harz für ein solches aus Schubdecken aufgebautes Gebirge. In den letzten Jahren mußten die An- hänger der Deckentheorie aber verschiedene Whisky zum Fensterputzen Als bei einer älteren Londoner Dame kürzlich zum Beginn des Frühlings der Fensterputzer erschien, fragte ihn die Haus- herrin, was für ein Mittel er benutze, um die Scheiben auf Hochglanz zu bringen. Am besten gibt man ein paar Glas Whisky ins Wasser!“ meinte er lächelnd.„Oh, das trifft sich gut“, antwortete die alte Dame,„ich habe noch einen Rest irgendwo stehen!“ Sie suchte eine Weile und übergab dem Mann dann eine Flasche, mit der er befriedigt ab- 20g. Nach getaner Arbeit erschien der Fensterputzer in sichtlich aufgeräumter Stimmung, lustig vor sich hin trällernd, bei der Dame und fragte, als er den Lohn ein- kassierte:„Glänzen die Fenster heute nicht besonders gut, Lady?“ Doch sein Gesicht wurde zusehens länger, als er die Antwort vernahm:„Allerdings, und ich bin froh, daß Sie den Whisky aufgebraucht haben. Er war doch zu nichts mehr nütze, nachdem meine verstorbene Schwester immer ihre rheumati- schen Füße darin gebadet hatte!“ — Grüne Felspaläste und rote Schwämme Geheimnisse der bayerischen Höhlen werden erforscht 2700 m ausgekundschaftet und katastermädig vermessen werden. Der Münchener Gruppe geht es vor Allem um die Erforschung der bayerischen Kalk. alpen, von deren Höhlenverhältnissen bisher noch keinerlei wissenschaftliches Material vorlag. In enger Zusammenarbeit mit den Instituten der Technischen Hochschule, der Universität, der Vor- und Frühgeschicht. lichen Staatssammlung und dem Geologs. schen Landesamt in München spüren ihre Mitglieder den unterirdischen Wasserläufen nach und erforschen ihre Beziehung zu Ge- steinsbildung und Oberflächengestalt. Neben dem bereits bestehenden Jura- Kataster, der in Nürnberg von der Naturhistorischen Ge. sellschaft betreut wird, wollen die bape. rischen Höhlenforscher in ähnlicher Form einen umfassenden Alpen-Kataster erstellen Gleichzeitig haben sie ich— in Verbindung mit der internationalen Höhlenforschung 2 der aussterbenden Fledermäuse angenom. men. Von den rund zwanzig in Deutschland vorkommenden Arten überwintern Vierzehn in Höhlen, während die restlichen in hohlen Bäumen, Ruinen oder Kirchtürmen Unter. schlupf suchen. Die Mitglieder der Münche. ner Gruppe haben in den letzten Jahren un- ter der Anleitung des Fledermausspezialisten Dr. Issel, Direktor des Natur wissenschaft. lichen Museums in Augsburg, Hunderte von Fledermäusen beringt und in ständiger Be. obachtung Lebensalter, Ortstreue, Wander- fähigkeit und Wanderwege verfolgt. Ziel dieser Aktion soll es sein, dem drohenden Aussterben der unentbehrlichen Insekten. vertilger— neben den Detailbeobachtungen für den Zoologen— auch praktisch Einhalt zu gebieten. 5 Für die schwäbischen Höhlen besteht eine eigene Höhlenforschungsabteilung in Tei- chingen. Schließlich wurde im Frühjahr 1933 ein Gesamtverband der deutschen Höhlen- und Karstforscher gegründet, der auch die öfkentlichen Schauhöhlen(Schellenberger Eis. höhle im Untersberg, Wendelsteinhönle, Sturmannhöhle bei Obermaiselstein u. 2.0 mit umfaßt. Wie viele Höhlen es zahlen- mäßig in Bayern gibt, läßt sich auch nicht annähernd sagen. Allein der Untersberg ist ein typischer„Schweizerkäse“ mit 250 Lö. chern. Aber es lassen sich aus der Fülle von Höhlen etwa 20 bis 25 interessante Objekte herausgreifen: das Laubensteingebiet bei Frasdorf(von den bekannten Höhlen konn- ten bisher 13 von der Münchener Gruppe identifiziert und vermessen werden), die Frickenhöhle im Kuhfluchtgraben bei Far- chant im Loisachtal, die Schachthöhlen im Zugspitzplatt(die bis zu 100 m in die Tiefe führen), die 28 Höhlen im Donaudurchbruch bei Weltenburg, die Felsenlöcher bei Schloß Brunn im Altmühltal oder die Mangfallhöhle unterhalb der Autobahn München Salzburg. Steinerne Rätsel— noch immer ungelöst N Wie sind die Alpen entstanden? Widersprüche zwischen ihren Vorstellungen und den Ergebnissen der immer intensive“ ren Forschung des Gesteinsaufbaus vor allem in dem aus Kalkgesteinen aufgebau- ten nördlichen Teil der Alpen feststellen Für mehrere angebliche Decken wurde nachgewiesen, daß es sich dabei geologisch um etwas anderes handeln müsse. Das gilt zum Beispiel für die sogenannte Inntal- decke. Die Untersuchungen der beiden Alpen- korscher machen jetzt auch die Existenz der Lechtaldecke, bisher das Musterbeispiel der Kalkalpinen Decken, außerordentlich un- Wahrscheinlich. In zäher Kleinarbeit im Gelände untersuchten sie die Gesteine die- ser angeblichen Decke in einem, kritischen“ Gebiet, wo sie durch ein„Fenster“ jüngerer Gesteine unterbrochen wird, und zwar in der Nähe des Hochvogels. Dabei stellte sich heraus, daß die Gesteine der„Decke“ nicht als Fremdkörper über den jüngeren Ge- steinen liegen, sondern unmittelbar mit den jüngeren Gesteinen zusammenhängen und einmal im gleichen Gebiet abgelagert wur- den. Durch die Vertikalbewegungen wäh⸗ rend des Auf wachsens der Alpen gerieten dann die jüngeren Gesteine stellenweise Unter die älteren Schichten. Durch sorgfältige Einzeluntersuchungen, an denen zur Zeit gearbeitet wird, muß nun eine neue Theorie für die Entstehung det Alpen gefunden werden. 4 Zur Weltausstellung 1953, die in Brüssel stalt finden wird, hat die belgische Post zwei Werte mit dem Wahrzeichen der Ausstellung, 1755 Atomium, herausgegeben. Das Atomium, ein etwa 100 Meter hohes Gebilde aus neun 1255 tallxugeln, die Atome darstellen, wird 95 Ausstellung überragen. Die beiden Werte ant 2 und 4 Franken. AP. Bild * 92/ — 1 Abbau leg.) amüchtit Linder 6 Milli D*) bei garantie entwurf dem Bur Schäffer der sich phundlko unter de ten des bt. Das on En ron Je 7 zur Tilg gegenüb lungsrat fällig der Bdl. che Deu Guthabe sprecher gerung Dr Hausha! Anlage England gleiche nach schüsser herabge Maßnah Großbri Willens angeseh zur Fes schatttsb Deutsch öffnung werden, eine K. WI dirigent Wirtsch hat ihr Regieru endet.! einem wird d indische Bundes, schränke konting Umfange Einfuhr aus der zum 30 diesem Indien Für der D und Butt nimmt weiter niert d Auslan Die Pr kür de wesent. manche Angebc Käs Weichk viel 2a Eier nach„ veränd Könner um 5 jetzt 8 den os Deshal und de Gef sorten preisvy Flei nicht wurde gen de Kalbfl. höhere Notier —— E Nr. n ne ermätig or allem n Kalk. n bisher Material mit den ule, der schicht. Geologl. ren ihre erläufen Zu Ge. t. Neben ster, der hen Ge. e baye. r Form stellen. bindung hung Senom. tschland vierzehn W hohlen nter. Münche. wren vn. zialisten schaft. erte von iger Be. Wander. gt. Ziel ohenden 2Sekten. htungen Einhalt eht eine in Pes ahr 1035 Höhlen zuch die ger Eis. inhönle, n u. a) Zahlen- ch nicht berg ist 250/ Lö. ülle von Objekte diet bel n konn- Gruppe ), die bei Far- hlen im ie Tiefe chbruch Schloß allhöhle alzburg. 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Das deutsche Pfundkonto bei der Bank von England entspricht zehn Jahresraten von je 7,5 MiII. Pfund(etwa 88,2 Mill. DM). zur Tilgung der deutschen Nachkriegsschuld gegenüber England. Wenn die Rückzah- jungsraten auf die englische Nachkriegshilfe falig werden, wird die Bundesregierung der Bd. den DM- Gegenwert zahlen, und de Deutsche Notenbank wird aus hrem Guthaben bei der Bank von England ent- sprechende Zahlungen an die britische Re- gerung leisten. zur Begründung verweist die Bundes- regierung darauf, es sei mr im Ministerrat der Organisation für Europäische Wirt- schaftliche Zusammenarbeit(OEEC) nahe- gelegt worden, die extreme Gläubigerstel- ung Westdeutschlands umerhalb der Euro- päischen Zahlungsunion durch vorzeitige Til- gung ihrer Auslandsschulden abzubauen. Dieser Empfehlung könme die Regierumg aus Haushaltsgründen nicht nachkommen, die Anlage eines Pfundkontos bei der Bank von England habe jedoch wirtschaftlich die gleiche Wirkung. Die englischen Wünsche nach deutschen Stationierungskostenzu- schüssen werden auf diese Weise merklich herabgedrückt. Uberdies werde die deutsche Maßnahme von der öffentlichen Meinung 7 Großbritannien als ein Beweis des guten Willens zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit angesehen und als ein Wertvoller Beitrag zur Festigung der deutsch- englischen Wirt- Schaftsbeziehungen gewertet. Der Banik Deutscher Länder könne allerdings die Er- öttmung eines Pfundkontos nur zugemutet werden, wenn sie von der Bumdesregierung eine Kursgarantie erhalte. Indienhandel mit Macht fördern Vp) Die unter Leitung von Ministerial- dirigent Dr. Werner von Bargen stehende Wirtschaftsdelegation der Bundesrepublik nat ihre Verhandlungen mit der indischen Regierung am 16. April in Neu Delhi be- endet. Das Verhandlungsergebnis wurde in einem Briefwechsel niedergelegt. Danach wird die Bundesrepublik für eine Anzahl indischer Exportgüter, deren Einfuhr in die Bundesrepublik noch mengenmäßigen Be- schränkungen unterliegt, weiterhin Einfuhr- kontingente gewähren und zwar in größerem Umfang als bisher. Das System besonderer Einfuhrkontingente für indische Exportgüter aus dem gewerblichen Sektor wird nur bis zum 30. September 1957 angewendet. Nach diesem Termin erfolgt die Einfuhr aus Indien innerhalb von Globalkontingenten. Für den Landwirtschaftssektor wurden Ein- kuhrkontingente bas zum 31. März 1958 ver- einbart. Indien wurde ferner zugesagt, nach Maß- gabe der vorhandenen Mittel technische Hilfe zu gewähren, wenn Indien dies wünscht. Die Frage der eventuellen Gewäh- rung deutscher Entwicklungskredite wurde nicht angeschnitten. Im Bestreben, den Ankauf indischer Waren zu erhöhen, hat die Bundesregierung eine Gruppe indischer Exporteure und In- Austrieller zum Studium der Absatzmöglich- keiten in die Bundesrepublik eingeladen. Beide Regierungen werden sich bemühen, Schwierigkeiten bei der Erteilung von Ein- reisevisa zu beseitigen, unter denen vor allem deutsche Geschäftsleute in Indien zu leiden haben. Weiterhin sind Verhandlun- gen über die Beseitigung der sich aus der Doppelbesteuerung für deutsche Firmen ergebenden Schwierigkeiten vorgesehen. Die Frage der Einfuhr deutscher Industrie-Aus- rüstungen innerhalb der geltenden indischen Einfuhrbestimmungen, d. h. der sogenannten notleidenden Geschäfte, wurde, wie es im Schlußkommuniqué heißt, im Geiste gegen- seitiger Hilfsbereitschaft erörtert. 5 Nachdem die indische Regierung durch ihre Importkontrollbekanntmachung Nr. 28 für Geschäfte unter 500 000 Rupien bereits gewisse Erleichterungen geschaffen hat, ist anzunehmen, daß auch für andere Geschäfte in Härtefällen gewisse Kompromißglösungen möglich sein werden. BIZ-Reichsbankguthaben mit Arrest belegt Der Vertreter von Vorzugsaktionären der deutschen Golddiskontbank in Berlin, Dr. Alfred W. von Arx, teilt mit, daß er, nach- dem die Abfindung der zum Teil in auslän- dischen Händen befindlichen Vorzugsaktien der Deutschen Golddiskontbank(Dec) immer wieder verzögert wird, am 15. April kür einen schweizerischen Aktionär bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel Guthaben der ehemaligen Deutschen Reichsbank mit Arrest hat bele- gen lassen. Bekanntlich hatte die Deutsche Reichsbank im Jahre 1939 die formelle Ga- rantie für Zahlung und Tranfer der vier- prozentigen DeGo-Vorzugsdividenten über- nommen. Die Dego-Vorzugsdividenten sind seit 1944 nicht mehr bezahlt worden. Durch den erwirkten Arrest soll die Erfüllung der Dividentengarantie in einem Testfall er- zwungen werden. Landesregierung als Groß unternehmer (AP) Das Land Nordrhein- Westfalen sei gegenwärtig an insgesamt 34 Unternehmen mit nominell rund 115,4 Mill. DM direkt be- teiligt, beilte das deutsche Industrieinstitut am 17. April in einer Untersuchung mit. An Versorgungs- und gewerblichen Unternehmen sei das Land Nordrhein-West- falen, abweichend von der Praxis anderer Bundesländer, nicht beteiligt. Aus den 84 direkten Beteiligungen werde dem Land für das Rechnungsjahr 1956/57 voraussichtlich ein Gewinn von 1,39 Mill. DM zufließen, doch ständen diesem Gesamtgewinn allein am aufgebrachten Zuschüssen zur Abdeckung von Verlusten aus Beteiligungsbesitz 633 000 DM gegenüber. Neue Landesbank Für Rheinland-Pfalz Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat jetzt dem Landtag ein Landesgesetz über die Neuordnung des Sparkassenwesens vor- gelegt. Mit dem neuen„Sparkassengesetz für Rheinland-Pfalz“ will das Land eine ein- heitliche Regelung und die Einordnung der Rheinland- Pfälzischen Sparkassen in die übrigen Organisationen der Wirtschaft des Landes erreichen. Neben einer eigenen Girozentrale für das Land ist dabei auch die Gründung einer „Landesbank von Rheinland-Pfalz“ vorge- sehen. Die Startbilanz dieser Landesbank soll nach einer Mitteilung von Staatssekretär Dr. Wilhelm Steinlein zunächst 350 bis 400 Mill. DM ausmachen. Das Stammkapital wird von den Gewährsträgern, einem eigens dafür zu gründenden Sparkassenverband Rheinland- Pfalz, dem Land und den Kommunalverbän- den des Landes, eingebracht. Hauptsitz bei- der Organisationen soll Mainz sein. Zweig- stellen sind in Kaiserslautern und Koblenz vorgesehen. Preisschwankungen sind wirtschaftliche Risiken Betrachtung über Währungs- Sicherung und Sicherheit „Die Anerkennung von Index-Preisgleit- Klauseln laufen im Endeffekt rauf hinaus, die bestehende Währungseinheit durch eine Indexmark oder ein System unterschiedlicher Indexwährung einheitlich zu ersetzen.“ Mit dieser Feststellung wandte sich der Wissen- schaftliche Beirat beim Bundeswirtschafts- ministerium gegen Preisgleit- und Index- Klauseln(vergl. MM vom 9. April). Nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in anderen Ländern starten vielfach Versuche, Geldforderungen an die allgemeine Preisentwicklung zu binden. Das bezieht sich sowohl auf Lohntarifverträge als auch auf Sparguthaben, Versicherungsverträge und dergleichen mehr. Der wesentliche Mangel dieser Index- bestrebungen ist, daß sie auf bestimmten Ge- bieten nur ein Ansteigen der, Werte zulassen, aber nicht eine Verminderung. Wenn wir uns die Entwicklung der Lebenshaltungskosten seit dem Jahre 1950 ansehen, so finden wir, daß es Index-Schwankungen zwischen 98(im Jahre 1953) und gegenwärtigen 114 gibt. Es ist aus praktischen Gründen irreal, daran zu glauben, daß bei sinkenden Indexwerten dem- entsprechend die Löhne gesenkt werden kön- nen. In Zeiten der Vollbeschäftigung ist das noch ebenso unmöglich wie in Zeiten, in denen Arbeitslosigkeit herrscht. Aber nicht nur auf dem Lohnsektor, auch auf anderen Gebieten erweist sich das Zurück- führen von Einkommens- und Ertragswerten auf einen niederen Index als unmöglich. Dennoch entsteht die Schwierigkeit, Kosten- Steigerungen innerhalb der erzeugenden oder verteilenden Wirtschaft aufzufangen, In nor- malen Zeiten, in denen die Wirtschaftsunter- nehmungen über ausreichende Kapitalaus- stattung verfügten, war dies eher möglich. Heute scheitert ein solches Vorhaben bereits an dem Mangel an Eigenkapital der Firmen. Wenn in heutigen Zeitläuften Kosten- Interessantes fut die Hausfrau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die Arbeitsgemeinschaft der verbraucher verbände“ gipt gemeinsam mit der zentralen Marke- und Freisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts-Gmbkfl. Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: In Nord- und Westdeutschland nimmt das Angebot von deutscher Butter weiter zu. In Süddeutschland dagegen stag- niert die eigene Erzeugung noch. Aus dem Ausland kommt noch laufend Ware herein. Die Preise werden sich vor Ostern weder kür deutsche noch für ausländische Butter wesentlich ändern. Allerdings gibt es in manchen Großstädten besonders preiswerte Angebote von Auslandsbutter. Käse: Für die gängigen Schnitt- und Weichkäsesorten wird man in der Regel so viel zahlen wie bisher. Eler: Trotz der zunehmenden Nachfrage nach„Ostereiern“ pleiben die Preise un- verändert niedrig. Die Zehn-Stück-Preise können in manchen Großstädten sogar noch um 5 Pf sinken. Am deutschen Markt ist 1 auch ein umfangreiches Angebot aus 5— ost- und südosteuropäischen Ländern. eshalb stehen die Preise für holländische und dänische Ware unter Druck. Geflügel: Das Angebot aller Geflügel- sorten ist reichlich und außergewöhnlich preiswert. 1 Die Rindfleischpreise werden sich t ändern. Auf den Lebendviehmärkten Wurden Rinder ebenfalls zu den Bedingun- E vergangenen Woche gehandelt. Für 555 fleisch muß dagegen vielfach mit etwas Gheren Preisen gerechnet werden, da die Notlerungen für Schlachtkälber trotz einer Frele Devisenkurse vom 17. Apr Geld 12 7 dere, e 60,37 1 75 Kronen 56,2 85,54 0 schwed. Kronen 80,94 31,10 10 19715 Pfund 11,747 11,767 oll. Gulden 110,29 110,51 100 belg. Francs 9,335 9,355 100 Sean, Franes 11901 1,1921 1 Schweizer Franken 95,72 99,92 4 Ital. Lire 6,6719 6,699 1 e 4,1974 4,2074 7 anad. Dollar 4,3683 4,3783 Schweizer Fr.(fre 97,948 98,145 100 österr. Schiling 100 Dl. 16,122 16,162 — deutlichen Verstärkung des Angebotes an vielen Großmärkten angezogen haben. Das War in der letzten Woche vor Ostern auch in den vergangenen Jahren der Fall. Preis- senkungen beim Schweinefleisch sind zu- mindest für die fettreicheren Stücke zu erwarten, da der Rückgang der Notierungen kür lebende Schweine in den vergangenen Wochen nur teilweise bis zum Endverbrau- cher durchgedrungen ist. Seefisch: Die Fischer waren alle bemüht, ihre Fänge noch in der Karwoche an Land zu bringen. Es wurden besonders Seelachs, Kabeljau und Rotbarsch gefangen. Von die- sen ist der Seelachs weiter der preiswerteste Frischfisch.. Kartoffeln: Speisekartoffeln der alten Ernte werden weiter reichlich angeliefert. Die Verbraucherpreise sind in manchen Ge- bieten schon auf 6 bis 7 Pf je Pfund für die guten Sorten abgesunken. Bevorzugte Sorten Kosten meist noch 8 bis 10 Pf je Pfund. Die Frühkartoffeleinfuhr ist jetzt schon wesent- lich umfangreicher als in den vergangenen Jahren um diese Zeit. Die Kleinverkaufs- preise bewegen sich in der Hauptsache zwi- schen 35 und 45 Pf je Pfund. Doch werden in manchen Großstädten auch schon 3 Pfund für 1.— DM abgegeben. Gemüse: Das Angebot von Frühgemüse ist sehr vom Wetter abhängig. Sicher ist das Wachstum durch die zum Teil starken Bodenfröste in der vergangenen Woche ge- hemmt worden. Inzwischen ist es jedoch wärmer geworden. Es wird wohl ausreichend Kopfsalat, Blumenkohl, Treibhaus-Salat- gurken, Treibhaus-Kohlrabi, Radieschen und Spinat geben; ob allerdings die Preise von Kopfsalat, Blumenkohl und Spinat schon wieder sehr niedrig liegen werden, ist zwei- felhaft. Reichlich und preiswert zur Ver- fügung stehen noch Weiß- und Rotkohl, gel- ber Wirsing, Möhren und Porree. Obst: Die Preise für einwandfreie Tafel- äpfel, Apfelsinen und Bananen werden vor den Feiertagen wahrscheinlich etwas an- ziehen, da die Nachfrage zunimmt, während das Angebot leicht zurückgeht. Für Zitronen W 422,50 D- O; 100 DM-O= 28,13 Düa-wy wird man nicht mehr zahlen als bisher. steigerungen überhaupt nicht mehr abgefan- gen werden könnten, dann müßten sie Auf möglichst viele Schultern als echtes kaufmän- nisches Risiko verteilt werden. In der Einigung im Kompromiß liegt die Lösung. Zum Beispiel dürfte die Praxis der Gleitklauseln nicht starr gehandhabt werden, sondern milde. Vielleicht in der Weise, daß bei langfristigen Lieferungsaufträgen Erzeuger und Abnehmer und eventuell dazwischenstehende Verteiler die Preisschwankungen halb zu halb oder ge- dreiteilt als echtes kaufmännisches Risiko verkrafteten. In der Praxis wird aber anders vorgegan- gen. Der Lieferant bemüht sich, das ganze Preisrisiko auf den Kunden abzuwälzen. Daß es dabei zu argen Preisstößen kommt, ist ebenso erklärlich wie schädlich. Im anglo- amerikanischen Sprachbereich nimmt man diese Dinge auf die leichte Schulter. Eine stetige, wenn auch nur leichte Entwertung der Kaufkraft des Geldes wird als unentrinn- bares Schicksal und gleichzeitig als kleineres Uebel angesehen, wenn nur Vollbeschäftigung und stetige Wirtschaftsexpansion erhalten bleiben können. Inmitten einer Welt von Währungsverfäl- schung schwimmt die Bundesrepublik wider den Strom. Mühselig kämpft sie sich durch, und es ist schwer, den erforderlichen Atem beizubehalten. Der Chronist muß eine Einschränkung machen; denn verderblich wäre es, den Kopf in den Sand zu stecken, weil man es nicht wahrhaben will, daß auch in der Bundes- republik Kräfte am Werk sind, die der schlei- chenden Geldentwertung das Wort reden. Grund: Es gibt keine leichtere Entschuldungs- aktion, als den echten Wert der Schuld durch Verdünnung der Kaufkraft des Geldes her- abzumildern. Man sehe sich doch einmal die Bilanzen an. Nicht nur die der Wirtschafts- unternehmen, sondern den großen Durch- schnitt einer jeden einzelnen Familien- und Haushaltsbilanz. Da gibt es Verschuldung bis zum Jahreseinkommen und darüber hinaus. Schulden, die vielfach nicht gemacht wurden, um dauernde Werte zu schaffen, sondern die nur gemacht wurden, um mehr zu ver- brauchen. Darin liegt der feine Unterschied. Soweit Schulden entstanden, um dauernde Werte anzuschaffen, soweit besteht auch wenig Interesse daran, die Kaufkraft des Geldes zu senken. Jene Schuldner aber— es sind nicht alle, aber viele—, die geborgtes Geld verbrauchten, die wünschen eben eine Entschuldungsaktion. Bei der unternehmerischen Wirtschaft sind dle Dinge nicht unbeeinffußt vom Ver- halten dieser kleinen Einzelschuldner, denn Kreditgeber ist nämlich großenteils die unter- nehmerische Wirtschaft selbst. Ihre Bilanzen weisen ein eigenartiges Gemisch von voll- und minderwertigen Positionen aus. Da ist die Forderung gegen Herrn Maier, die in der Zwischenzeit weniger wert geworden ist, neben dem etwa noch mit hochwertigem Geld geschafften Vorratsvermögen. Plus-Minus dieser Bilanzen gleicht sich jedoch aus. Es gibt eben in allen Bilanzen von Erwerbsunter- nehmen ein„Soll“ und ein„Haben“. Wirt- schaftlich abträglich ist die fehlende Stabili- In seiner Haushaltsrede 1957 hat der Bundes- minister der Finanzen zu der Binnen-Kaufkraft der DM Stellung genommen. Unser Schaubild zeigt die Kaufkraft von 1949 bis Juli 1956 nach internationalen Monatszahlen. Danach hat die DM ihre Kaufkraft besser gewahrt, als andere Wäh- rungen. tät, die Durchsichtigkeit von dem, was, auf der Sollseite stehend, Besitz verkörpert und dem, was, auf der Habenseite vermerkend, Schulden darstellt. Aus dem! Gesichtspunkt ist es zu ver- stehen, daß Dr. Beyer, das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Industrie- und Handelstages(DIHT), auf der Jahres- tragung zu Berlin am 10. April betont er- Härte, die deutsche Unternehmerschaft sei an einer leicht schleichenden Geldentwertung nicht interessiert(vgl. MM“ vom 11. Aprih. Füglich muß die Bundesrepublik weiter gegen den Strom schwimmen. F. O. Weber BASF Ludwigshafen 10% Div. und Kapitalerhöhung Der Aufsichtsrat der Badische Anilin-& Soda-Fabrik Aktiengesellschaft, Ludwigs- hafen a. Rhein, hat sich in seiner Sitzung vom 17. April dem Vorschlag des Vorstandes an- geschlossen, für das Geschäftsjahr 1956 eine Dividende von 10 v. H.(im Vorjahr 9 v. H.) auszuschütten. Vorstand und Aufsichtsrat sind ferner übereingekommen, der am 21. Mai stattfindenden ordentlichen Haupi- versammlung eine Erhöhung des Grund- kapitals von 510 Mill. DM um 102 Mill. DM auf 612 Mill. DM mit Dividendenberechtigung der neuen Aktien ab 1. Juli 1957 vorzuschla- gen, wobei den Aktienären der Gesellschaft über das die neuen Aktien zunächst über- nehmende Bankenkonsortium ein Bezugs- recht im Verhältnis 5:1 zum Kurs von 115 v. H. zuzüglich Börsenumsatzsteuer— Be- zugpreis zahlbar am 15. Juli 1957— gewährt wird. Bel einem gegenwärtigen über 183 lie- genden Börsenkurs der BASF-Aktien ist die Ausstattung des Bezugsrechtes recht spar- sam. Es liegt etwas über 10 v. H. des Aktien- Nennwertes. Die Geschäftsleitung sagt, die Notwendigkeit der Kapitalerhöhung sei in dem vor der Veröffentlichung stehenden Ge- schäftsbericht der Gesellschaft begründet; angesichts des ständig steigenden Geschäfts- volumens wurden zur Einrichtung neuer Fabrikationen sowie zur Ausweitung und Rationalisierung vorhandener Fabrikationen zusätzliche Mittel benötigt, die durch Ge- währung eines Bezugsrechts auf neue Aktlen an die Aktionäre der Gesellschaft von diesen aufgebracht werden sollten. Nachdem Bayer-Leverkusen bereits Aus- schüttung einer 100% igen Dividende bekannt- gab, steht zu erwarten, daß auch die Hoech- ster Farbwerke bei 10 v. H. landen dürften. Uebrigens ist beachtlich, daß in der letzten Zeit starke Nachfrage nach 8% igen Pfand- priefen der Hoechster Farbwerke herrschte. Da die Anleihe noch nicht begeben ist, dürfte es sich um eine unmittelbar bevorstehende Emission handeln. K URZ NACHRICHTEN China-Handelsverbot lockern (Ap) Zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten werden in Kürze Bespre- chungen über die Möglichkeit einer Lockerung des China-Embargos Handelsverbot mit China) beginnen, wie aus amerikanischen Regierungs- kreisen bekannt wurde. Vofbesprechungen über die Tagesordnung einer solchen Konferenz sind in Paris zwischen Vertretern der Atlantikpakt- staaten und Japans bereits geführt worden. Man glaubt, daß die Beratungen, die eine Lockerung der Beschränkungen anstreben sollen, in den nächsten Wochen in Paris beginnen werden. Gemeinsamer Markt in Lateinamerika (VWD) Die Möglichkeit der Errichtung eines Gemeinsamen Marktes für Lateinamerika äbn- lich dem, der in Westeuropa entstehen soll, wird einer der Haupttagungs-Ordnungspunkte auf der bevorstehenden Sitzung der UNO- Wirtschaftskommission für Lateinamerika (ECLA) bilden, Wie der Beiter der Informa- tionsstelle der ECLA, Antonio Ramos-Oliveira, in Washington mitteilte, sei der Gedanke eines solchen Gemeinsamen Marktes bereits vom Handelsausschuß der ECLA gepröft worden. Er werde auf der im kommenden Monat in La Paz stattfindenden Vollsitzung der ECLA weiter eingehend erörtert werden. Neue Manteltarifverhandlungen im Ruhrgebiet (AP) Für rund 200 000 Angestellte der metall verarbeitenden Industrie in Nordrhein-West- falen begannen am 17. April in Oberhausen zwischen der 16 Metall und den metall industriellen Arbeitgeberverbänden Verhand- Effektenbörse lungen über neue Manteltarifverträge. Zur Diskussion stehen in erster Linie Fragen der Neuordnung der Tätigkeitsmerkmale und der allgemeinen Arbeitsbedingungen. Die letzten Manteltarifverträge für die Metallverarbeitung des Landes waren am 31. Oktober bzw. 31. Dezember 1955 gekündigt worden. Dr. Hermann verläßt Fried. Krupp (AP) Wie die Firma Fried. Krupp, Essen, mitteilte, hat Direktor Dr. Hans Hermann Sei- nen Vorstandsposten bei dem Konzern aus Ge- sundheitsrücksichten niedergelegt. Dr. Her- mann, der die Verarbeitung innerhalb der Krupp-Werke leitete, war 1934 in die Stahlbau; anstalt der früheren Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen eingetreten und entwickelte dieses Unternehmen zu einer der bedeutend- sten Maschinen- und Stahlbauanstalten West- deutschlands. 8 Marktberichte vom 17. Apr 11 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (D) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. in Spinat etwas Uberstand. Täglich Spargel-Ver- steigerugnen um 14.30 Uhr, auch an den Feier- tagen.— Es erzielten: Treibhaus-Kopfsalat Stück A 2025, B 15—18; Spinat 8—15; Rhabarber 15—17; Kohlrabi Stück 35-40; Möhren 12; Rettich Stück 2040; Radieschen Bd. 20—25; Sellerie A 25—33, B 1624; Lauch 8—15; Spargel A I 252300, K II 237 bis 234, B 198220, C 117142. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 292295 DM Blei in Kabeln 135—136 DM Aluminium für Leitzwecke 250265 PM Westdeutscher Zinnpreis 940—949 DM Rhein-Main Bank AG in Mannheim Frankfurt a. M., 17. April 1357 Börsenverlauf: Bel ruhigem Vorfeiertagsgeschäft und im ögere Abweichungen großen und ganzen gut behauptet. im Verlauf nicht immer voll gehalten, Elektro- wiesen nur vereinzelte Werte etwas sowie Montane- und Bergbausktien Gruppe nach fester Eröffnung nicht ganz einheitlich, wobei frage ſhre Aufwärtspewegung esse für Kaufhausaktien, Banken und kleinere Abschläge allgemeinen wenig veränderten Kursen auf. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften Werte der Rheinstahl- und Versorgungswerte überwogen. Daimler setzten auf anhaltende Nach- der letzten Tage fort. Von Spezialpapieren zeigte sich stärkeres Inter- Schiffahrts anteile etwas freundlicher. Festverzinsliche Werte im großen und ganzen kaum verändert. Achtpro zentige Industrieanleihen teilweise leicht erhöht. (Nach VWD) Aktien 16. 4. 17.4 Aktien 16.4. 17. 4 Aktlen 16 4. 17 4 Accumulatoren 150 150%[Mannesmann 1382 18½[ Bergb. Neue Hoffg 141 14⁰ Adlerw. Klever 2 11 Metallges. 387 5 GHH Nürnberg— 25 3 )))V)VFCFC0VT in„ 8. 3 3 70% 77 N 5 8 15555 1687„„ Augsburg-Nürnb. 204 202%[Rheinstagl!l! 179% 179 Bayer. Motoren. 106 100 RRC 195 197 See en 5 14% 1 See 8 220% 5 eh. Hoesch A6 erger Tlefpau Schering 14 594 Buden 85 s Sener 10 0 Boeschnerke. ih wa Buderus 185 Schubert& Salz,) 7 Chem. Albert 137 128 Schwartz Storch. 220 220 Conti Gummi 263 203¼[Seil wolff 120 120 Daimler-Benz. 329 2³ Slemens& Halske 182 181 eh. Kloeckner w.: Degusss 24% 24%[Sinner 02 100 Kloeckner-Werke 15% 156 Demag 219%8 210 sudzucker 21% 218 Klöckn. Humb. D. 184½ 185 Dt. 5061„17%ö 17% v 1085 105 Kloeck Bergb. 140 1400/ Bt. Tincleum, Ver. Stahlwerke„80„70 Stanlw. Südwest. e, Bt. Steinzeug. 20% 30[wintershal.. 256, 227 Durlacher Hot 200 20% Zeig-I kon% 435 Eichbaum-Werger 216 714% Zellstott weldhof 105% 106 15 2 8 1 1 29 BAE en 5 eh. ver, Stahlw.! Seer e165 107 Badische Bank 195 19 Dt. Edelstahlwerk 212 212 10 Farben Liqu. Bayr. ki other. 204 2 guttenunien Ant.-Sch.)* 34½ 34½ u. Wechsel-BkK. 90 9 Hüttenunion 125½½ 120% Sch. 9% 18s“ cernmerzbank Gelsenk. Bergw. 13% 3% 1 N 289 52 200 Commerz- Bochum, Verein. 135% 1357 Farbenf Bayer 8 194 194%— 3 5 25 5 75 5 555 5 5 7 eu e Ban 8„ 74 amborn. ergb. e e 161 183 Süddeutsche 2 212½ 21³ Handels Unlon 25⁰0 425 Palten 2 An 320 320[Dresdner Banki) 18¼ 1% Phönix Rheinrohr 164%½% 164 ¼ . 5 19% 9 Rhein-Main Bank 220 220 Hüttenw. Stegerl.] 233 233 r„ ß 12 Srun Biianger 193% leo f eichspank-Ant. 70¼ 58 Rheinst. Union 174½: 176 ¼ Harp, Bergbau 5 108/ 109%½[Sbein, up- Rank 180 955 Rhein.- Westf. Halb. Zement. 28%% ese Wer zu e e, Holzmann f 23 Montan-Nachf. 8 3 855 107 tien Schemen: Js 50 is.& kütten w. F . e„ 184— eee 1 8 Zeche Erin 208½ 200 J 8 sStaklw. Bochum Linde's Eis. 222 22⁰ eh. GHH: Ludw. Walzmühle 100% f 103% Ituttenw. Oberh.. 14%(1460, h= RM- Werte Ne. 1 1 Seite 12 MORGEN Donnerstag, 18. April 1937 Ne. 9 Was sonst noch geschah. Ein Storchenschwarm legte am Dienstag- morgen den Verkehr auf dem Beiruter Flug- hafen lahm. Eine Ostasien-Maschine mußte eine dreiviertel Stunde lang über dem Flug- Platz kreisen, bis die Störche geruhten, wei- ter zu ziehen. Es war der erste groge Stor- chenschwarm, der in diesem Jahr über Bei- rut auf dem Fluge nach Europa beobachtet wurde. * Eine Super-Constellation“ der Lufthansa, die zum ersten Male die Süd-Amerikaroute kliegt, ist am 15. April von Montevideo nach Caracas weitergeflogen. In Uruguay waren die Passagiere der Maschine, die sämtlich Angestellte der Lufthansa sind, von Regie- rungsvertretern empfangen worden. * Das„UNO- Kinderhilfswerk“ hat für Hilfsprogramme in 10 Ländern über acht Millionen Dollar(36 Millionen DMW) zur Ver- fügung gestellt. Die größten Mittel sind für Mittel- und Zentralamerika vorgesehen. * Der ‚Wunderknabe“ des amerikanischen Fernseh-Quiz, der zehn Jahre alte Robert Strom, hat am Dienstagabend seine Erfolgs- serie fortgesetzt und durch die Beantwor- tung schwieriger wissenschaftlicher Fragen 192 000 Dollar(806 400 DW) gewonnen. Der New Lorker Junge, der die Zuschauer im- mer wieder durch seine meisterhafte Be- herrschung vieler Wissensgebiete verblüfft, Hat damit den höchsten Preis errungen, der jemals im amerikanischen Fernseh-Quiz ver- teilt wurde. Wenn der Junge es wünscht, kann er diesen Betrag in zwei weiteren Quiz- Veranstaltungen sogar noch auf 265 000 Dollar erhöhen. In jedem Fall erhält er die bereits gewonnenen 192 000 Dollar, die ihm jedoch in drei jährlichen Raten von je 64 000 Dollar ausgezahlt werden sollen, um die Ein- kommensteuer niedriger zu halten. * Die marokkanische Regierung hat die Vereinigten Staaten um die Lieferung von Weizen und Gerste gebeten, um die Gefahr einer drohenden Hungersnot in Marckko abzuwenden. Durch die anhaltende ungün- stige Witterung sind die Ernteaussichten des afrikanischen Staates auf ein Drittel der Normalernten gesunken. * In den beiden französischen Dörfern Bellentre-en-Tarentaise und Macot bei Gre- noble sind 448 junge Menschen unter 22 Jahre gegen die Kinderlähmung geimpft wor- den. Das verwendete Serum ist von Profes- sor Jean Lepine vom Pariser Pasteur-Insti- tut entwickelt und mehrere Jahre lang an Freiwilligen erprobt worden. Die Impfungen in den beiden Dörfern waren die ersten in größerem Maßstab, die in Frankreich vorge- nommen wurden. * Parksünder in Großbritannien müssen damit rechnen, daß ihr Wagen kurzerhand von der Polizei abgeschleppt wird. Eine neue Verordnung des britischen Verkehrsministers ermächtigt die Polizei, vom 1. Mai an alle Wagen abzuschleppen, die an verbotenen Stellen parken oder den Verkehr behindern. Die Polizei muß allerdings dafür Sorge tra- gen, daß die abgeschleppten Wagen sicher untergestellt werden. 5 Unter dem Geheul der Schiffssirenen und dem Jubel einer großen Menschenmenge ist die„Mayflower II“, eine getreue Nachbildung des berühmten Schiffes der Pilgerväter, am 16. April aus dem Hafen von Brixham aus- gelaufen. Das 180 Tonnen große Segelschiff wird in den nächsten Tagen von Plymouth aus die historische Atlantik-Uebefquerung von 1620 wiederholen und voraussichtlich Ende Mai in Plymouth im amerikanischen Staate Massachusetts eintreffen. * Auf der Suche nach immer neuen Zer- streuungen ist einer italienischen Reederei der Einfall gekommen, das gesellschaftliche Leben an Bord auf dem Fernsehschirm ein- zufangen. Aufnahmegeräte auf dem Dampfer „Cristoforo Colombo“ tragen dafür Sorge, daß die Passagiere gesellschaftliche Ver- anstaltungen auf Deck sowie das Treiben rund um die Schwimmbasins und in den Ballsälen von Aufenthaltsräumen oder von den Kabinen aus ungestört verfolgen und beklatschen können. * Der Gipfel des Aetna auf Sizilien, der in den letzten Tagen wieder schwach in Tätig- keit war, ist seit Dienstag in ein weißes Kleid gehüllt. Auch dem Gipfel des Gargano hat die scharfe Kältewelle, die Apulien in den letzten Tagen heimsuchte, eine Schneekappe beschert. Schneefälle werden außerdem aus den Abruzzen gemeldet. In Mittel- und Ober- italien ist dagegen eine Wetterbesserung ein- getreten. In Rom scheint seit Dienstag die Sonne. * Sehr erleichtert war dieser Tage ein öster- reichischer Bauer, als sich ein Schrotthändler in Linz endlich bereiterklärte, ihm ein kom- plettes deutsches Flakgeschütz abzukaufen. Damit war der Bauer die Kanone, wegen der er von Behörde zu Behörde gelaufen war, endlich los. Deutsche Soldaten hatten das Ge- schütz in den letzten Kriegstagen einfach vor dem Hof des Bauern stehengelassen, und der Bauer hatte es, um nicht mit den nachrücken- den Sowjets Schwierigkeiten zu bekommen, in eine Grube gefahren und zugeschüttet. Erst nach Abzug der Besatzungsmächte wollte er dann„sein Geschütz“ bei den Be- hörden anmelden. Aber keine Dienststelle wollte damit etwas zu tun haben. Erst nach langem Herumlaufen fand sich eine, die dem Bauern bescheinigte, daß er das Geschütz als Alteisen verkaufen könne, wenn er es selbst wieder ausgrabe und zum Händler bringe. Das hat der Bauer nun getan. * Die Zahl der Malaria- Erkrankungen geht in Südost-Europa und in der Sowjetunion stark zurück. Wie in Genf bekanntgegeben wurde, sind auf einer von der Weltgesund- heitsor ganisation Ende März nach Belgrad einberufenen viertägigen Regionalkonferenz gemeinsame Maßnahmen zur vollständigen Ausrottung der Malariaplage beschlossen worden. Die Bekämpfung der Malaria wird jedoch durch das zunehmende Unempfind- lichwerden der Malariamücken gegen das DDT-Pulver— dem preisgünstigsten Haupt- bekämpfungsmittel— immer schwieriger. * Die Sowjetunion hat ihre aktive Mitglied- schaft in der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen nach achtjähriger Abwesenheit wieder aufgenommen. Der Aus- tritt Rußlands zusammen mit den anderen Sowijetblockstaaten erfolgte im Jahre 1949, nachdem der Gesundheitsorganisation ein antikommunistisches Verhalten vorgeworfen Worden war. Die Verhandlungen mit den kommunistischen Ländern, die ihre Bereit- schaft zum Wiedereintritt bereits vor einem Jahr erklärt hatten, scheiterten zuerst an der Höhe der für die Zeit der nichtaktiven Mitgliedschaft zu entrichtenden Beitr die jetzt auf Grund eines Koenpromigyo schlages auf fünf Prozent des normalen 8 resbeitrages festgesetzt wurde. Albania Bulgarien und Polen nahmen ihre Mitgl. schaft erst kürzlich unter den selben Bed. gungen wieder auf, während analoge Tr. klärungen der Regierungen Ungarns, Num. niens, Weigrußlands, der Urkraine ung dg Tschechoslowakei in Kürze erwartet werde * „Künstlicher Löwengeruch“ aus elke Kasseler Apotheke hat sich als ein gil. artiges Mittel gegen die Wildplage in Sid. afrika erwiesen. Nach einm Bericht der J0. hannesburger Zeitung„Star“ hatte der Par. mer Jan Player vier Flaschen von dem Ptz. parat bestellt und fand seine kühnsten Er. Wartungen erfüllt. Player lebt im Zululaui und seine Pflanzung wurde dauernd 50h Flußpferden heimgesucht, die in Seine“ Zuckerrohrplantagen Verwüstungen anridb. teten. Nach dem gleichen Zeitungsberiet hat der betreffende Kasseler Apotheker he. reits früher in anderen Teilen Afrikas mit „ähnlichen Geruchswaffen“ geholfen. * Der„verrückte Bomber“ George Metegg der New Vork jahrelang mit selbstgeferi. ten Bomben terroriserte liegt im Sterben Das Tuberkuloseleiden des jetzt 58 Jährige hat sich so verschlimmert, daß er in eh Sauerstoffzelt gelegt werden mußte. Nac Ansicht der Aerzte hat Metesky, der 0 schweren Erstickungsanfällen geplagt v nur noch Wochen, allenfalls Monate, z leben. Metesky hatte bei seiner Verhaftug erklärt, er habe mit den Bomben an de Elektrizitätsgesellschaft Rache üben Wollen in deren Dienst er sich die Krankheit au. geblich zugezogen hatte. Jahren Vetkäbfe Schmerzhaftes Rheuma Muskel- und Gelenkschmerzen Ischias, schmerzen werden seit vielen Spezialmittel ROM AlL selbst in hartnäckigen Fällen mit her- vorragendem Erfolg bekämpft. 8 N Harnsäurelôsend, unschädlich. ROMIGAL ist ein polyvalentes(= mehrwertiges] Heilmittel, greift daher Ihre quslenden Beschwerden von mehreren Richtungen her wirksam an. Enthält neben anderen erprobten Heilstoften den hochwirksamen Anti- Schmerzstoff galloylamid, daher die rasche, durchgreifende und anhaltende Wirkung. 20 Tabletten M 1.48, Großpackung M 3.60. In allen Apotheken. Neuralgien und Kreuz- durch das hochwertige Nestjunge, zahme Kleiderschränke geschenke u. alt Jede Tasse NESCAEE ist 100 0% reiner Bohnenkaffee. Größtes Spez.-Lager Baden-Pfalz. Jetzt auch Kombischränke und Wohnmöbel 1. sehr grog. Auswahl. 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B 2 FFVVVVFTA Nr. 92 — Die Für sonnta der W wieder Zeit ke stersch schreib sind ab nech é stalter auch i gegant wahl s nicht i Publik kannt. das 150 essant nur wW Vorjab Saison aus m Rheinl Franss bein u Sonnte Steher As de hat sic GSpeye mit de — alle Warter die W wegne Altigs inneru die G. treffer Revan auch D Beide Ditchb zuweis legten der 2 nahm heren Verbii erklär an Sp und d Vereir etwa Ditchb geheir belast. Fugba erklär Direk Unter! lichen schore l 11 N von (Köln) Wilsor am M. den D nen. E 23 Ja! Bertre Manfr der dr mit 2: die Stewe 3232323883 MORGEN Seite 18 Alte Namen— aber neue Mannschaften: re kr, 92/ Donnerstag, 18. April 1957 . 5 Beitra promihm malen Jag. e Mitglied ben Bech. naloge dy. 8 Num. Für das Saisoneröffnungsrennen am Oster- el de sonntag um 14 Uhr auf der Zementbahn an wee der Weiherstraße hat der RC Friesenheim wieder ein Programm Vorbereitet, wie es zur aus eig Zeit keine deutsche Bahn— außer bei Mei- ein grob, sterschaften— in solchem Umfang aus- ge in Sit. schreibt. Am beliebtesten beim Publikum t der q. sind aber nun einmal die Mannschaftsrennen e der Par. nech 6-Tage-Art(Americaine). Die Veran- dem prz. stalter tragen dem allerorts Rechnung, und unsten k. auch in Friesenheim hat man unter den ein- n Zulula gegangenen Meldungen eine sorgfältige Aus- uernd um], Wahl getroffen. Neue Namen tauchen jedoch in selnen nicht im Programm auf. Die Fahrer sind dem en anti, Publikum vom Vorjahr her noch alle be- ingsberieh kannt. Unbekannt dagegen— und das macht theker be. das 150-Runden-Mannschaftsrennen so inter- Erikas mt essant— sind die Mannschaften, denn en. nur wenige der erfolgreichen Gespanne des Vorjahres gehen gemeinsam in die neue Saison. Ueberraschungen sind daher durch- aus möglich. Zu beachten sind vor allem die Rheinländer Franssen— Rudolphs, vormals Franssen/ Remagen bzw. Rudolphs/ Hühner- bein und die Münchener Paarung Alweck— Sonntag(Alt weck/ Auer, Sonntag/ Jacob), die Steher und Sprinter vereint. Das Sprinter- As der Vorderpfalz, Backof Dudenhofen), hat sich mit Mangolds Jugendpartner Kolleck (Speyer) zusammengetan. Sollte der Speyerer mit der gleichen Standfestigkeit wie in den — allerdings kürzeren— Jugendrennen auf- warten, wird dem„Hermännche“ im Spurt die Wertungspunkte so leicht keiner mehr wegnehmen. Handloser— Wicke sind den Altigs noch von Michelstadt in lebhafter Er- innerung. Schon verschiedentlich versuchten die Gießener noch einmal auf die Altigs zu treffen. Jetzt haben sie die Gelegenheit zur Revanche. Nach neuen Partnern haben sich auch Nawratil und Kl. Hinschütz umgesehen. Beide fanden sie beim RC Friesenheim. e Metesgz ostgekertig. n Sterben 58a er in ein uBte. Nach 5, der von Aagt win (lonate, Verhaftung enn an de den Wollen nkheit au. eee eee Fall Sunderland zieht Kreise Nicht weniger als zwölf prominente Lüga- Klubs werden nach einer Mitteilung des ehemaligen Sunderland- Direktors Ditchburn durch das Beweismaterial betroffen, das Ditchburn gegenwärtig sammelt, um nach- zuweisen, daß die Sunderland zur Last ge- legten Verfehlungen zur allgemeinen Praxis der großen Vereine gehören. Inzwischen nahm Edward Ditchburn auch mit dem frü- heren Manchester City-Direktor Bob Smith Verbindung auf, der bereits 1950 öffentlich erklärt hatte, daß unerlaubte Zuwendungen an Spieler ein weitverbreitetes Uebel seien und daß sich nur etwa ein Viertel der Liga- Vereine strikt an die Statuten hielten. In etwa zwei bis drei Wochen will Edward Ditchburn den großen Vereinen bei einer geheimen Zusammenkunft Einblick in sein belastendes Material geben und sie um ihre Unterstützung bei einer Reorganisation der Füßballgesetze bitten.„Weigern sie sich“, 80 erklärte der auf Lebenszeit ausgeschlossene Direktor Sunderlands,„so werde ich meine Unterlagen mit allen Einzelheiten veröffent- lichen. Dann kommen nur wenige unge- schoren davon!“ Buchholz ausgeschieden im Tennisturnier von Monte Carlo In der zweiten Runde des Tennisturniers von Monte Carlo unterlag Ernst Buchholz (Köln) am Mittwoch dem Engländer Robert Wilson mit 3:6, 6:4, 5:7. Buchholz hatte sich am Montag überraschend gegen den Schwe- den Davidson mit 9:7, 6:0 durchsetzen kön- nen. Bei den qunioren(für Teilnehmer unter 23 Jahren) konnte sich Peter Scholl gegen Bertrand Schneider mit 6:4, 6:3 behaupten. Manfred Bohnen ODDeutschland) unterlag in der dritten Runde dem Spanier Juan Couder mit 2:6, 1:6. Im Herren-Einzel konnten sich die Amerikaner Richardson, Mulloy und Stewart für die dritte Runde qualifizieren. ie Radsporl-veunde ⁊tehi's in die Pala Saison-Eröffnungsrennen in Friesenheim und Dudenhofen Nawratil holte sich Hoecker und der Neckar- auer versucht sein Glück mit Diehl. Die Altigs, nach dem Uebertritt von G. Ziegler und Neuser ins Profllager, aber ungekrönte deutsche Meistermannschaft, dürfen trotz- dem ihre Gegner auf keinen Fall unter- schätzen. „Der große Osterpreis von Ludwigshafen“, ein 1000-m-Fliegerrennen, Tandem-, Aus- scheidungs- und ein 4000-m-Einzelverfol- gungsfahren um„Die goldene Armbinde von Friesenheim“(die Zipp, Iggelheim, verteidigt) runden das Programm der Junioren ab. Für die Jugend A ist ein„umgekehrtes Ausschei- dungsfahren“ angesetzt, das heißt, diesmal scheidet der erste Fahrer jeder Spurtrunde aus. Ueber die Sprinterqualitäten des Nach- wuchses wird man dabei ein objektives Bild bekommen. Die Jugend B trägt ein Zehn- Runden-Punkteverfahren aus. Den Zuschauern hat die Bahn am Oster- sonntag einige angenehme Ueberraschungen zu bieten: Die Stehterrassen wurden erhöht und befestigt. Dadurch ist eine wesentlich bessere Uebersicht gewährleistet. Auch die Sitzplätze hat man wiederum in freiwilligen Arbeitsstunden erweitert. Annähernd 10 000 Besucher finden jetzt bequem Platz! Am Ostermontag, gleichfalls um 14 Uhr, treffen mit wenigen Ausnahmen fast die gleichen Fahrer in Dudenhofen noch einmal zusammen. Für das 50-km-Mannschafts- rennen wurden die Spitzenfahrer vom Frie- senheimer Eröffnungsrennen und Gabriel/ Sohl, Rülzheim, sowie Mangold/ Freund, Mannheim, angenommen. Bei der Jugend tritt auch der deutsche Jugendbeste Stärker, Frankfurt, an und wird sich den Sieg im Fliegerfahren kaum nehmen lassen. Die Junioren bestreiten zusätzlich ein 1000-m- Fliegerfahren und ein Punktefahren. erg Reizvolle Freundschaftstreffen an Ostern: Franbſurier Eintracht gasſiert bei Vatdhio An ausländischer Prominenz ist nur Vienna Wien vertreten Während das Fußball-Meisterschaftspro- gramm über Ostern sehr klein bleibt, ergibt sich— wie alljährlich— eine sehr umfang- reiche Liste von privaten Begegnungen, in der es nicht an reizvollen Paarungen fehlt, obwohl der Kreis der ausländischen Gäste nicht allzu groß ist, und an wirklicher Promi- nenz eigentlich nur den österreichischen Ta- bellenführer Vienna Wien umfaßt. Vienna spielt nach der Gründonnerstagsbegegnung mit Reutlingen am Ostersonntag beim Frei- burger FC. Im Mittelpunkt steht das Rückspiel zwi- schen Südwestmeister 1. FC Kaiserslautern und dem Sowjetzonen- Titelträger Wismut Chemnitz, der die erste Begegnung bei Flut- licht in Leipzig mit 3:5 verlor und diesmal gegen eine vermutlich ersatzgeschwächte Walter-Elf auf Revanche hofft. Süd-Spitzen- reiter 1. FC Nürnberg stellt sich am Oster- montag beim Hamburger SV vor und vervoll- ständigt damit drei Wochen nach seinem Schalker Gastspiel den privaten Kräftever- gleich der drei Altmeister. Ebenfalls am Ostermontag empfängt der SV Waldhof den Tabellenfünften der 1. Liga Süd, Eintracht Frankfurt, zu einem Freundschaftstreffen. Spielbeginn: 15 Uhr. Schalke 04 tritt auf seiner Reise nach Berlin am Ostersonntag gegen Vizemeister Tennis Borussia an. Am gleichen Tage wird das Berliner Turnier mit den Begegnungen VfR Frankenthal— Vik- toria 89 und Spygg Früth— Hertha BSC kortgesetzt. Im Westen erwartet Alemannia Aachen die tschechische Mannschaft von Ba- nik Kladno am Ostermontag. Die meisten Vereine der ersten Liga West sind ebenso Wie Schalke 04 auf Reisen. Der Duisburger SV weilt im Süden bei München 60(Samstag) und Ulm 46(Montag), Wuppertal stellt sich bei Eintracht Braunschweig vor(Montag), und Preußen Münster fährt in die Ostzone zu Lokomotive Leipzig(Sonntag) und Einheit Dresden(Montag). Der I. FC Köln und Mei- ster Borussia Dortmund treffen bei belgi- schen Osterturnieren in Brügge und Antwer- pen auf starke internationale Gegner. Im Norden wären neben dem Nürnberger Spiel noch die Begegnungen Eintracht Nordhorn gegen Rotation Leipzig und Werder Bremen gegen Lechia Danzig(beide Montag) hervor- zuheben. In der Frankfurter Festhalle: Letzimals Kunstturn-Duelt Bante- Stalder! Walter-Kolb-Gedächtnis veranstaltung mit glanzvoller Besetzung Die Frankfurter Festhalle ist am Oster- montag Schauplatz eines kunstturnerischen Leckerbissens. Zwanzig hervorragende Tur- ner aus zehn Nationen geben sich hier ein Stelldichein, um beim Dr. Walter-Kolb-Ge- dächtnisturnen einen Kür-Sechskampf(Reck, Barren, Bodenturnen, Ringe, Seitpferd, Pferdsprung) zu bestreiten. Die veranstal- tende Turn- und Fechtgemeinschaft Eintracht Frankfurt und deren 1. Vorsitzender Albert Zellekens, haben keine Kosten gescheut, um diese Veranstaltung zu einem„lebenden Denkmal“ für den allzufrüh verstorbenen DTB-Bundesvorsitzenden Dr. Walter Kolb werden zu lassen. Obwohl von verschiedenen Seiten des DTB angegriffen, wird diese Ver- anstaltung sicherlich zu einem kunstturne- rischen Höhepunkt im Jahre 1957 in Deutsch- land werden. Nicht alles, was der DTB in eigener Regie unternimmt, ist als das allein Richtige anzusehen, sondern auch aus priva- ter Initiative heraus kann Großes geschaffen werden. Davon wird sich Frankfurts neues Stadtoberhaupt, Werner Bockelmann, selbst überzeugen können und daraus seine Schlüsse ziehen, wenn er vielleicht in Kürze zum neuen DTB-Bundesvorsitzenden berufen Wird. Was die Frankfurter Veranstaltung be- sonders reizvoll macht, ist das Aufeinander- treffen von Turnern, die 1956 in Mebbourne nicht dabei waren, aber im Falle eines Star- tes mit Sicherheit Medaillen errungen hätten. An erster Stelle muß hier der Deutsch- Spanier Joachim Blume genannt werden. Der 22jährige Volkswirtschaftsstudent aus Barcelona wird in der Fachwelt sogar als bester Zwölfkämpfer der Welt eingeschätzt. Schade, daß in Australien das Duell zwischen dem Russen Tschukarin und Blume wegen Nichtteilnahme Spaniens ausfallen mußte. Blume gilt als großer Favorit des Ostertur- nens. Auch der frühere Weltmeister Sepp Stalder, ein fast unübertrefflicher Turner am Reck, fehlte beim Olympia, nachdem die Eidgenossen auf die Reise verzichteten. Der Dritte aus der Abwesenheitsliste von Mel- bourne ist der in Köln studierende Japaner Dr. Masami Ota, der sich in Melbourne wahr- scheinlich im Bodenturnen besonders einge- setzt hätte. Auch wenn die Russen diesmal fehlen, wird man in der Festhalle also Flach-, Hürden- und ein Trabrennen am Ostermontag: Meddeslieim eröſnei Neigen de, VUeranstallungen Hauptereignis ist ein Hürdenrennen für Vollblutpferde/ Die meisten Starter werden auch in Seckenheim erwartet Von den im Kartell südwestdeutscher Rennvereine zusammengefaßten ländlichen Vereinen eröffnet Heddesheim den Reigen der rennsportlichen Veranstaltungen kleine- ren Formats, mit einem Renntag, für den mit dem Ostermontag ein äußerst günstiger Termin gewählt worden ist. Auf der dem nordöstlichen Ortsausgang vorgelagerten Rennbahn werden sieben Rennen gestartet, die mit Flach- und Hürdenrennen sowie einem Trabrennen ein abwechslungsreiches Programm bilden. Entsprechend dem länd- lichen Charakter der Veranstaltung wird auch in erster Linie das in der Landwirt- schaft verwendete Pferdematerial angespro- chen. Jedoch werden neben Rennen für Warm- und Kaltblutpferde auch zwei Voll- blut-Rennen gelaufen, davon eines über Hürden, das auch das Hauptereignis bildet. Den Anfang macht der Preis der Ge- meinde Heddesheim über 1600 m für Warm- plutpferde: Prinzeß, die hier in erster Linie die Dreijährigen, Lore II, Format und Siri zu fürchten hat, sollte für einen Sieg in dieser Klasse immer noch gut genug sein.— Mit zwölf Pferden ist der für Vollblutpferde ausgeschriebene, über 1600 m führende Preis der Neuwiesen besonders stark besetzt. Hier fällt La Colere auf, die sicher nicht umsonst die weite Reise aus dem Elsaß zurücklegt. Ihr Sieg im gleichen Rennen des Vorjahres eröffnet ihr begründete Aussichten, wenn sie es auch diesmal in Hera, Altenau, Träg- heit und Galega mit besseren Gegnern zu tun hat.— Als Trabfahren für Warm- und Kaltblutpferde geht der Preis von Mucken- sturm über 2400 m. Prinz und Astor geben Wir hier die ersten Chancen in dem von sieben Trabern bestrittenen Rennen.— Für den Preis der Landschaft, der wieder über 1600 m führt und neben Warmblut- auch Kaltblut an den Start bringt, sehen wir für letztere, als die besseren Galoppierer die größeren Aussichten. Bauer und Galathee werden aber gegen den guten Warmblüter Schneesturm keinen leichten Stand haben.— In dem nur schwach besetzten Preis der Jugendlichen über 1000 m wird viel von den Fähigkeiten der jungen Reiter abhängen. Siri, falls sie erst hier herauskommt, vot Liane, ist unsere Meinung. Das Dr.-Rolli-Gedächtnis-Rennen, ein Hürdenrennen über 2800 m für Vollblut- pferde, ist sowohl nach Preishöhe als nach Klasse der Teilnehmer als Hauptereignis anzusehen. Der in Frankfurt schon zweimal über Hürden gelaufene Thales wird hier kaum zu schlagen sein. Seine Gegner sollten Galathee oder La Colere sein, falls sie erst hier gesattelt werden. Sonst sei auf Wild- ente hingewiesen. 5 Der abschließende Preis von der Berg- straße für Warm- und Halbblutpferde über 1600 m müßte zwischen Lore und Zigeuner liegen. Als weitere aussichtsreiche Bewerber nennen wir Ella und Gascogne. Für die Pferdesportfreunde wird dieser Renntag auch insofern von Interesse sein, Als die meisten der in Heddesheim starten den Pferde auch bei den Seckenheimer Mai. rennen am Ablauf zu erwarten sind. Nicht nach Ungarn zurück Der ehemalige Manager des ungarischen Fußballklubs Honved, Emil Oestreicher, de- mentierte am Mittwoch in Wien Meldungen in der ungarischen Sportpresse, daß die Fußballstars Kocsis und Grosics die Absicht hätten, nach Ungarn zurückzukehren. Oest- reicher ist der Sprecher einer Gruppe von ungarischen Fußballspielern, die jetzt als Flüchtlinge in Wien leben. Er erklärte, die beiden hätten„auch nicht die geringste Ab- sicht“, nach Ungarn zurückzugehen. Eine Meldung darüber war in dem Budapester Blatt„Nepsport“ erschienen. Oestreicher sagte, Kocsis und Grosics Warteten auf eine Entscheidung des Inter- nationalen Verbandes FIFA) über ihren Status, damit sie Verträge mit westlichen Klubs abschließen können. Kunstturner am Start sehen, die man nicht einmal im Olympischen Wettstreit bewun- dern konnte. Der deutsche Olympiasieger im Pferdsprung, Helmut Bantz, freut sich ganz besonders, dag es nochmals— und Wahr- scheinlich das letzte Mal— zu einem Zwei- kampf mit seinem alten Rivalen Sepp Stal- der kommt. Aus dem Feld der 20 Bewerber um den Gesamtsieg ragen noch Luxemburgs bester Mann Josy Stoffel und die 21 jährigen Finnen Leimuvirta und Kestola heraus. Kestola wagt bei seiner Reckkür einen schneidigen Doppelsalto als Abschluß. Ge- spant ist man natürlich auf die erstmals an- tretenden Polen Tomala und Kloska. Nicht zu unterschätzen werden auch die Tschechen Danis und Prorok sowie der Ungar Kemény sein. Die Besetzung: Schweiz: Sepp Stalder, Max Benker; Ungarn: Fer. Kemeèny, György Kuti-Sera; CSR: Ferdinand Danis, Vladimir Prorok; Polen: Jerzy Tomala, Jan Kloska; Finnland: Olavi Leimuvirta, Otto Kestola; Spanien: Joachim Blume; Luxemburg: Josy Stoffel; Schweden: Kurt Wigartz; Japan: Dr. Masami Ota; Deutschland: Helmut Bantz, Adalbert Dickhut, Robert Klein, Phil. Fürst. Einheitliche Rechtsordnung will der Deutsche Fußball-Bund Den Entwurf einer einheitlichen Rechts- ordnung werden die Fußball-Rechtswarte zusammen mit den Mitgliedern des Bundes- und Sportgerichts des Deutschen Fußball- Bundes DFB) am 27. April auf einer Tagung in der Sportschule des saarländischen Fuß- ballverbandes in Homburg(Saar) bespre- chen. Auf der Tagekordnung stehen auch die Rechtsprechung der ordentlichen Gerichte über Vorkommnisse im Spielverkehr und die Frage der Anrufung der ordentlichen Ge- richte in rein sportlichen Dingen. Die Rechts- verantwortlichen des DFB wollen sich weiter darüber klar werden, ob sich die bisher an- gewandetn Mittel zur Aufrechterhaltung und Förderung des sportlichen Geistes bewährt haben, oder was hier sonst noch zu tun ist. Wie der DFB- Pressedienst mitteilte, sind das DFB-Bundes- und das DFB-Sportgericht dazu berufen, Verstöße gegen die sportliche Auffassung und gegen die Bestimmungen zur Sicherung des sportlichen Verlaufs der Fußballspiele und Fußball wettbewerbe zu ahnden. Auch die 16 Landes- und vier Regio- nalverbände haben eine rechtsprechende Instanz. Es liege im Interesse des Fußball- Sportes, so heißt es in der DFB-Mitteilung, daß alle diese Sportbehörden in ihrer Bewer- tung von Verstößen gegen die Sportdisziplin übereinstimmten. Sie müßten außerdem ge- meinsam nach Mitteln und Wegen suchen, um aufkommende Unsportlichkeiten auf ein Mindestmaß herabzudrücken. Diesem Be- mühen diene die Tagung der Fußball-Rechts- Warte in Homburg. Hoad wieder auf Weltreise Australiens Wimbledonsieger und Welt- Tennisspieler Nr. 1, Lewis Hoad, ist von seiner Rückgratverletzung, die ihn für zwei Monate zur Ruhe zwang, wiederhergestellt. Er ver- ließ jetzt Sydney mit dem Flugzeug, um eine Weltreise anzutreten. Sein erstes Turnier will er in Neapel bestreiten. Im weiteren Verlauf der Tennissaison will Hoad seine Meistertitel von Frankreich und von Wim- bledon verteidigen und dann an den USA- Tennismeisterschaften teilnehmen. Weitere Sportnachrichten Seite 17 1 JJ Anzog! DIE FESTE FEIERN, WIE SIE FALLEN, ise hatte mich abgeholt vom Büro. Sie war in bester Laune. Wir bummeſten durch die Straßen, sahen Schabfenster an und standen plötzlich vor einem netten Tanz-Cafè. llse Wollte hinein. Noch vor einer Woche hätte ich sagen mössen:„Du, för einen 5-UhrTee bin ich aber gar nicht angezogen!“ Und mit dieser Bemerkung ich kenne mein lischen hätte ich ihr bestimmt die Stimmung gründlich verdorben. So aber stelſte ich zufrieden fest, daß ich heute meinen neben Anzug von K& Pe anhatte. den graben Sakko-Anzug, Prominent“. Das ist ein Anzog, den man im Büro fragen kann, aber duch dann, Wenn man mal aosgeht! Kein teurer, aber ein recht goter Der Kellner brachte uns einen Cocktail. Ja, Prosit, Ilse, preistbert sein? K& P überraschend guten, schweren, reinwollenen Stoff des M Prominent“. Natürlich in Kette und Schuß gezwirnt- und darunter auch echt Auche- ner Kammgarne. 138. Kann ein so guter Anzug so Sagi „ja“ und verweist auf den voll- MANNHEIM Oe, 7 PANKEN UND STurte ART. Mudsches man muß die Feste feiern, wie sie fallen! 5 5 Donnerstag, 18. April 1957 Nr. h — Seite 14 MORGEN dene Gestaltungen Leck den wens Entwieklung und Bedeutung des Pianos im Jan Neue Schallplatten Deutsche Sinfonik aus Amerika Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. v Franz Schubert: Sinfonie Nr. VIII h-Moll Zwei Standardwerke der deutschen Sinfonik sind auf dieser RCA-Aufnahme vereint: Beet- hovens„Fünfte“ und Schuberts„Unvollendete“, die h-Moll- Sinfonie. Und zwar in einer dergabe durch eines der bekanntesten Orche- ster der Vereinigten Staaten, durch das Bosto- ner Symphonie- Orchester unter der Leitung von Charles Münch. Um bei Schubert zu be- Sinnen: ich habe die„Unvollendete“, dieses von einem so unsäglichen Gefühl durchpulstes Werk, nur selten so schön gespielt gehört! Ch 8 Münch vollbr t mit den Bostoner Muikern hier ein Wunderwerk an klanglicher Reinheit und adeliger Empfindsamkeit. Wie er die Stimmen führt und gegeneinandersetat, dem Melos huldigt, ohne in sentimentale Schwärmerei zu verfallen, die Romantik ge- wissermaßen musikalisch reinigt und ihr dabei doch keineswegs„Gewalt antut“, das heraus- zuspüren ist wahrhaft ein beglückendes Erleb- nis. Dagegen war die Begegnung mit Beet- hovens fünfter Sinfonie, wie Münch sie inter- pretiert, beim ersten Male eine leise Enttäu- schung. Da schien der Präzisionsfanatismus der Amerikaner den inneren Gehalt des Werks zu erschlagen. Die Erinnerung an Furtwänglers oder Kleibers oder Böhms Beethoven steckt doch tief im Bewußtsein des deutschen Musik- fkreundes. Wer sich aber etwas„einhört“, dem wird doch bald offenbar, daß hinter dieser ganz akkuraten Befolgung der Tempi und der dyna- mischen Vorzeichen, hinter der Perfektion in Musical: Fröhliche Farmersleut' Sin II ist auch bei uns kein Unbekannter, verdankt ihm doch der gegen- wärtig in Mannheim laufende Monumental- Film Der König und ich“ die Texte(auch bei dem Film Carmen Jones“ zeichnete Hammer- Stein II für die Neufassung des Libretto ver- antwortlich). Oscar Hammerstein II als Texter und Richard Rodgers als Komponist und Ar- rangeur sind das wohl erfolgreichste Autoren- Team am New LVorker Broadway. Sie schufen in den Jahren nach 1943 das moderne ameri- kanische„Musical“. Musical, das heißt eine Mi- schung von Operette und Revue mit humoristi schen und dramatischen Akzenten. Vor 14 Jah- ren(am 31. März 1943) erlebte New Vork die Oscar Hammerst Der kleine Laden mit der großen auswahl — 07. N 1 ee N) assoge 2 Senait ee Kncber) Eigener Importservice USA- Frankreich UosSsR- Italien o. 8. Premiere von„Oklahoma!“ Das war das erste Gemeinschaftswerk aus der Werkstatt Ham- merstein II Rodgers. Tausende von Aufführun- gen waren ausverkauft. Und als„Oklahoma!“ nach Kriegsende vor zehn Jahren(am 13. April 1947) nach London kam, lief es genau 1543 Vor- stellungen. Am Broadway aber produzierte Hammerstein II und Rodgers weiter:„South Pacific“, Carousel“, und der„König und ich“ (ursprünglich ein„Musical“, das dann verfilmt wurde). Mit diesem Typ des Musik-Theaters hatten die Autoren die Mentalität der großen Masse fachen Sie einen Versuch Wir erföllen alle hre Plattenwönsche MUS IKHAUS MANNHEIM R 1, 7 Marktplatz- Ecke O. H. G. Das leistungsfähigesSchallplatten- Fachgeschäft der Amerikaner ins Herz getroffen. Das ist das Geheimnis der unwahrscheinlichen Publi- kumswirkung. Unkomplizierte Handlung, offene und gerade Sprache, Humor und Fröhlichkeit, ein Schuß Sentimentalität, das alles eingebettet in den Westen um die Jahrhundertwende, die Zeit der Farmpioniere; für Amerikaner die romantisch verklärte gute alte Zeit, mit Cow- boys und Cowgirls, mit reisenden Händlern, aufrechten Männern und finsteren Schuften. Das ist die Story von„Oklahoma!“, Sie erhält ihren Impetus durch eine schwungvolle Musik, eine Musik voll Vitalität, Charme und Fröh- lichkeit. Sie steht mit einem Fuß in europä- ischer Operettentradition, mit dem anderen in den Werken amerikanischer Komponisten wie Gershwin. Die folkloristischen Elemente, vor allem die Anregungen des Jazz sind ein fri- scher Wind im verstaubten Musiktheater.„Okla- homa!“ ist eine Musik mit Ausrufezeichen. Eine große Show(Schau) zur leichten Unterhaltung. Eine Philips Langspielplatte vereinigt die 16 schönsten Melodien, temperamentvoll ge- spielt und gesungen von einem Broadway- Ensemble, aus dem der klare Bariton von Nel- son Eddie hervorleuchtet. Einige der Melodien sind auch bei uns recht bekannt, so etwa„Okla- homa“,„Oh what a beautiful mornin'“,„People will say we're in love“ und„The surrey with the fringe on top“(33er Langspielplatte Philips BBL 7114). Mac subjektive Ausstrahlung fehlt, der darum aber nicht weniger künstlerisch ernst zu nehmen ist. Dann wird auch diese Wiedergabe m Ge- winn. Dabei ist nur schade, daß die Platte auf- nahmetechnisch bei den Tutti-Stellen des Or- chesters die hohen Töne nicht immer in ihrer ganzen Plastik eingefangen hat.(RCA 33er- Langspielplatte, LM-1923-A.)-hz- Anmutiges Musizieren Joseph Haydn: Cello-Konzert Opus 101 Haydn oder nicht Haydn das ist die Frage bei dem Cello-Konzert D-Dur, das jetzt durch Decca in einer Neuaufnahme mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter Karl Mün- chinger und Pierre Fournier als Solisten vor- liegt. Nach Joseph Haydns Tod erschien das Werk unter seinem Namen als Opus 101 bei einem Offenbacher Verlag. Aber dann behaup- tete der Cellist Niko Kraft, sein Sohn, Anton Kraft(17821820), hüler Haydns und ebenfalls Cellist, habe das Konzert geschrieben und nicht Joseph Haydn. Man hat seitdem lange an diesem Werk herumgerätselt, meinte jetzt allerlei Anzeichen dafür zu entdecken, Gag Haydn wohl nicht der Urheber sein könne, verwies besonders auf den für die damalige Zeit virtuosen und schwierigen Cello-Part, der für einen„Fachmann“ als Autoren spreche. Das Rätsel ist auch heute noch ungelöst. Aber Was tut's— wesentlich ist, daß mit diesem heiteren und beseligend dahinschwärmenden Werk eines der schönsten Cello-Konzerte der Wiener Klassik entstanden ist. Der Cellist Pierre Fournier versenkt sich bei der vorlie- genden Aufnahme ganz in den beschwingten und anmutigen Geist der Komposition, musi- ziert jederzeit sorgsam und peinlich genau und erschließt dabei doch den musikalischen Reich- tum mit Wärme und edler Tongebung. Das Stuttgarter Kammerorchester assistiert ihm mit seiner fast schon sprichwörtlich geworde- nen Akkuratesse und Elastizität(Decca 33er Langspielplatte LW 50 055).-tr- Meister Oscar Peterson spi Die Geschichte des Pianos im Jazz ist ein großes Kapitel für sich. Der bedeutende„Fats“ Waller, vor und Bluespiano kommend, hat als züler den blinden Art Ta- tum hervorg J(„gl.„Fats“ Waller als Pianist und Vo st). Von Tatum sagt Deutsch- lands„Jazz-P J. E, Behrendt:„Art hat sich noch konsequ als es schon Waller getan hat, zum piani den Charakter des Klaviers bekannt. hat er vor allem die tech- nischen Möglichkeiten des Pianos ausge- nutzt. Da gibt es rauschende Klavier- erlende Läufe, mächtig über- nichtete Akkorde und gleich- zeitig elegantes mozartisches Filigr: Das alles wird mit unglaublicher Finge keit serviert. Durch Tatum ist der Jazzpianist der Spitzenklasse seinem Kollegen in der Konzertmusik technisch überlegen.“ und ge S kaskaden einander Diesem mächtigen Einfluß konnte sich kei- ner der folgenden bedeutenden Pianisten ent- ziehen: Milt Bruckner, der blinde Engländer George Shearing, Lennie Tristano und der kanadische Neger Oscar Peterson, bereicherten das Spiel noch um jene Akkordtechnik, die ge- spielt wird wie früher nur Läufe. Gepaart mit Count Basies Kunst der„ausgesparten Musik“ wandelte sich diese Musik auch zu einer kontrapunktischen Kunst, die nun alle Möglichkeiten des Pianos ausschöpft. Ein sol- cher Meister ist Oscar Peterson, der auf dieser Platte Werke Duke Ellingtons— nur begleitet von Barney Kessel, Gitarre, und Ray Brown, Baß— darbietet. Die verschleppten Rhyth- men der rechten Hand und deren reiche Figu- ration erreichen die Brillanz eines Earl Hines, dominierend aber ist in der Wandlungsfähig- keit und der Beherrschung des Instruments, auch in der Interpretation des Ellingtonschen 7 Eine musikalische Weltreise von Spanien bis Tahiti Ausland-Sonder dienst vermittelt Schallplatten aus aller Herren Länder Es war vor fünf Jahren, in Montana am Flathead-See, in jenem Teil Amerikas an der Grenze Kanadas, wo der Westen noch ein Wenig wild und unberührt ist. Mit unserem Wagen, am Steuer saß Mr. Malouf, ein Pro- fessor der Völkerkunde, waren wir von der breiten, geraden Hauptstraße abgewichen und holperten über einen Feldweg. Unser Ziel: eine kleine Blockhütte, dahinter stand ein india misches Zelt. Dort wohnte Louie Nine Pipe, ein alter Indianer mit Catherine, seiner Frau. Der Professor kannte ihn gut, er brachte ihm als Geschenk eine große gefüllte Sacktüte aus dem Selbstbedienungsladen der Stadt mit. Wir un- terhielten uns lange mit dem alten Mann, einem der letzten Zeugen der Vergangenheit. Inzwischen schleppte der Professor einen schweren Koffer herbei: Ein Tonbandgerät. Louie Nine Pipe holte aus einer dunklen Ecke im Blockhaus eine Trommel. Und dann sang er: Beklemmende Kriegslieder, fröhliche Weck lieder, Liebeslieder Einige Jahre lang habe ich von Louie Pipe nichts mehr gehört. Dann sandten mir ameri- kanische Freunde einen Zeitungsausschnitt. Louie Nine Pipe war bei einem Besuch in der Stadt das Opfer des Verkehrs geworden: Töd- licher Unfall. Dieser Tage stieß ich ganz un- erwartet wieder auf seinen Namen: In einem Katalog des Electrola„Ausland-Sonderdienst“ Sibt es im Kapitel„Musik der Völker“ eine Platte mit„Songs and dances of the flathead indians“(Lieder und Tänze der Flathead- Indianer). Erstaunliche Möglichkeiten bietet dieser Sonderdienst. Interessante Platten aus vielen Ländern der Erde sind durch ihn in verhält- nismäßig kurzer Zeit erhältlich. Sie wurden importiert und werden in einem zentralen Lager in Berlin für die ganze Bundesrepublik bereitgehalten. Zum Beispiel: Im letzten Jahr Sing die Urlaubsreise nach Spanien. In Gra- nada sang eine Zigeunerin einen Flamenco, je- nen merkwürdigen Gesang, der seine Wurzeln in byzantinischer Kirchenmusik, in arabischer Ueberlieferung und in Zigeunerweisen hat. Im Sonderdienst-Katalog findet man unter„Spa- nien! eine ganze Auswahl von Flamencos. Großbritannien, Schottland, Frankreich und Portugal, Italien, Jugoslawien und Griechen 3 5. Louie Nine Pipe: Sänger der Flathead-Indiuner Herzen der Völker. land, Bulgarien, Rumänien und Ungarn, die Tschechoslowakei, Polen und Rußland sind mit ihrer Volksmusik vertreten. Daneben gibt es aber auch Aufnahmen aus Nordafrika(Marokko, Algerien, Tunis), aus Westafrika(Senegal, Gambia, Guinea, Liberia, Elfenbeinküste, Da- home), aus Asien von Israel, von Kurdistan, von der Türkei, von Syrien, Indien, Tibet, Vietnam, Korea, China, Japan, den Philippi- nen, Borneo, Bali, Malaya, Neuseeland und Tahiti. Auch aus allen Ländern von Nord-, Mittel- und Südamerika kommen fremde Klänge, auf Platten konserviert. Jazz und Swing, soweit er sonst nicht in den Katalogen deutscher Schallplattenflrmen aufgeführt ist, Negro- Spirituals und Gospel-Songs, internatio- nale Tanz- und Unterhaltungsmusik sind wei- tere Kapitel. Sehr interessant sind auch die Sprach- und Lehrplatten. Es gibt eine Sammlung von Na- tionalhymnen, Geräuschplatten und Tierstim- men und vor allem auch Dichtung und Thea- ter aus England und Frankreich(die Fabeln von La Fontaine zum Beispieh). Eine lehrreiche und unterhaltsame Welt- reise erschließt diese leicht zugängliche Plat- tensammlung, Musik und Ton hilft das Wesen fremder Völker zu erschließen und zu ver- stehen, selbst wenn man ihre Sprache nicht beherrscht. Denn die Musik kommt aus dem * Gitta Linds erfolgreichste Schallplatte„wei- Ber Holunder“, die auch in der DDR sehr be- liebt ist, wurde in vier Monaten 650 O000mal verkauft(nicht 650mal, wie es infolge eines Druckfehlers in unserer letzten Schallplatten- seite hieß). Gitta Lind ist übrigens in Trier geboren und war nach dem Besuch der Folk- Wangschule für Musik in Essen in den letzten Kriegsjahren zur Ausbildung in Musik, Tanz und Sprechen an der Mannheimer Musik- hochschule. elt Werke Duke“! Ellingtons Werkes die Künstlerpersönlichkeit von Oscar Peterson.(33er- Langspielplatte, Columdi 33 CXbl0 012.) Aol er Pianist„Fats“ Waller singt und spielt„Honey Hush“ Es gibt unzählige Jazz-Klevierstile ö Kern lassen sie sich jedoch auf drei redut ren: Den Blues- oder Boogie-Woogie-Stil 01 Ragtime-Piano mit seinen klaren, Scheren Tonbildern und den Stil, der, ähnlich wie d romantische Musik des vergangenen Jahrhun- derts, lang ausgehaltene Noten und Akkorde verwendet. Der berühmte„Fats“ Waller ge. — 0 7.3 an den Plonken 2 Niesenzuswall in Schallplaten 7 Vorfünrkabinen „ NMannheims erste schallplattenba hört in die zweite Kategorie, ist einer ihre Hauptvertreter und hat eine ganze Legion von Nachfahren und Schülern gehabt, unter denen die bedeutendsten der große Art Tatum(der kürzlich starb) und Count Basie wurden. Wo. bei Count später die dritte Stilart begründet und zur Meisterschaft entwickelte. Für„Fats“ Waller— der genau wie Sein Spitznahme(fat— fett) aussah— ist kenn. zeichnend, daß er neben den klaren scharfen oft auch lärmenden Tonbildern, die er mit de HEUTE NEU MoR SEN bei: Mannheims großes Radio. und Fernseh. haus in 03. 8 J(Kunststrageh, eee Telkamphaus, 15 000 Schallplatten nach Ihrer Wahl. Nur Fachbedienung! rechten Hand produziert, mit der kraftpoller linken eine ganze Rhythmusgruppe ersetten kann. Er erfand viele kleine, neckische Mel. dien, und wie Louis Armstrong liebt er den Sprechgesang, wobei er— oft noch mehr 4 der große Louis— Melodie und Text(nebst Publikum) verspottet. Die der Volksmusk entnommenen Stoffe und Weisen waren eben S C HAIL.L PLATTEN VA Passage Planken neben Alhambra-Kino oft nicht gerade sehr wertvoll, aber„Fats großer Erfolg beruht ja darauf, auf Solchen Grundlagen oft dennoch gute lustige un unterhaltsame Musik gemacht zu haben. Hu. ney Hush“ und„vou have been reading m mail“ auf der vorliegenden Platte sind Mü sterbeispiele dafür.(45er- Electrola- Platte 7 MW 108.) Koh 3» Nuke Ellington:„Skin Deen“ Ein Schlagzeugsolo, das ganze drei Minuten lang den Zuhörer nur noch auf der Stuhlkalte sitzen läßt, ein Donnerwetter auf Pauken, Trommeln und Becken, das ist„Skin Dee“ vital und mitreißend dargeboten von Due Ellingtons weißem Meisterschlagzeuger Louis Bellson. Es ist wahrhaft ein dramatisches Ge- schehen; ein Feuerwerk brennt ab. In der Ein: leitung steuern Duke Ellingtons Bläsergrupbe zielbewußt auf diesen Höhepunkt zu. Ein raff, niert arrangiertes Stück, ein virtuoser Schlag. zeuger.(Philips 45er Platte 321 204 BF.) 77* Kein Spülgeruch! 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Rat im kleinen Bonn Vorbereitungen nach dem Motto: Unmögliches wird sofort erledigt— Wunder dauern etwas länger Bonn, im April Weder das Kaiserreich noch die Weimarer Republik noch das„Dritte Reich“ haben je- mals eine Konferenz erlebt, zu der vierzehn Außenminister befreundeter und verbünde- ter Nationen nach Deutschland kamen. Auf Einladung der Bundesregierung wird sich der NATO-Rat, der sonst immer in Paris tagt, zu seiner Frühjahrssitzung vom 2. bis 4. Mai in der provisorischen Hauptstadt am Rhein treffen. 3 Mit den vierzehn Außenministern kom- men auch die ständigen Vertreter der NATO- Mitgliedstaaten aus Paris und möglicherweise die Verteidigungsminister. Dazu als Beglei- tung rund 500 Experten. Weiter haben sich 400 Journalisten aus aller Welt angemeldet. Die Erfahrung internationaler Konferenzen lehrt allerdings, daß davon tatsächlich nur je Hälfte kommt. 195 erste Problem organisatorischer Art war, genügend viel Betten im kleinen Bonn zu besorgen. Die Außenminister selber Woh- nen in ihren Botschaften. Für ihre Stäbe und für die Journalisten müssen Hotelzimmer besorgt werden, die nicht so Weit entfernt liegen dürfen wie Köln oder Königswinter. Von uunserem Korrenspondenten Heinz Medefind chenschauen stattfinden. Bonn hat für diese Massen keinen Platz. Lösung: Auszug nach dem benachbarten Godesberg, dessen Stadt- väter gegen die heftigen Proteste der Sozial- demokraten schlau genug waren, im vorigen Jahr eine Stadthalle zu bauen mit einem Saal für 900 Personen. Der Andrang ist ständig so groß, daß die Godesberger sich ihre Kunden aussuchen können. Sie waren dem NATO-Rat gnädig. Wohin mit der Presse? Der Sitzungssaal im Bundespressehaus hat nur 150 Plätze. Zu den Journalisten aus dem Ausland kommen für die Presse konferenzen natürlich die ständigen Bonner Korrespondenten hinzu. Ausweg: Sitzungssaal der CDU-Fraktion im Bundeshaus, Fassungsvermögen 350 Per- sonen. Hier werden, mitten im Trubel der Bundestagsarbeit, die Pressekonferenzen der NATO, wahrscheinlich mehrmals täglich, stattfinden. Daneben wird es ein Presse- hauptquartier im Gebäude des Presseclubs, unmittelbar neben dem Auswärtigen Amt, geben, wo der Pressechef der NATO laufend Informationen austeilen kann. Wo die Presse arbeitet, werden zusätzlich zwanzig Telefon- zellen und fünf Fernschreiber mit direktem (K- 40 .Mo. länder O-Hofo: Vinicſonen ober isgliedlerooten IA 60005 Mon) pokrU bl Angeblich ist dieses Problem aber bereits gelöst. Dann erhebt sich die Frage, wo die Kon- ferenz stattfinden soll. Da bei den offiziellen Besprechungen jeder Außenminister nur ein halbes Dutzend Mitarbeiter mitbringen wird, reicht der große Sitzungssaal des Auswär- tigen Amtes aus, selbst wenn man das tech- nische Personal, die Protokollführer und Stenographen hinzurechnet. Die Eröffnungs- sitzung soll aber in Gegenwart der Vertreter von Presse, Rundfunk, Fernsehen und Wo- Auslandsanschluß aufgestellt. Die Amerika- ner erhalten die Möglichkeit, ihre Berichte schleunigst nach Frankfurt zu geben, von wo sie auf Lochstreifen durch die Fernschreiber direkt nach New Vork gejagt werden. Die größte drahtlose Dolmetscheranlage der Welt wird bei dieser Konferenz zum erstenmal in Betrieb genommen. Keiner wird mehr über Kabel und Drähte stolpern. Jeder hat einen Kopfhörer, der durch eine Schnur mit einem kurzen Stab verbunden ist. Dieser Stab ist Sender und Empfänger zugleich. Gutachten für Minister Schröder Es werden dringend mehr Ingenieure und bessere Hochschulen gebraucht Von unserer Bonner Redaktion Bonn, im April In den nächsten fünfzehn Jahren ist eine Vermehrung der Studienplätze an den deut- schen Ingenieurschulen um mindestens 50 Prozent erforderlich, wenn bei stetigem Fortschreiten der Wirtschaft der Bestand mit dem Bedarf Schritt halten soll. Die Er- richtung einer neuen Technischen Hoch- schule ist nicht notwendig, wohl aber eine qualitativ bessere Ausrüstung der vorhande- nen. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens mit statistischen Mitteln, das im Auftrage von Bundesinnenminister Schröder ausgearbeitet und nun in Bonn be- kannt wurde. 7 Der augenblickliche Bestand an Ingenieu- ren und Technikern wird mit rund 360 000 angegeben, davon 73 200 Diplom-Ingenieure, 153 100 Ingenieure und 133 700 Techniker. Unter Berücksichtigung der wünschenswer⸗ ten und möglichen Produktionsentwicklung wird für das Jahr 1970 ein nötiger Bestand von 85 000 Diplom-Ingenieuren und 270 000 Ingenieuren errechnet. Wenn man davon ausgeht, daß heute viele Diplom- Ingenieure in Ingenieurstellungen arbeiten und diese bei einem größeren Angebot an Ingenieuren ihren eigentlichen Aufgaben zugeführt wer⸗ den können, so kann man feststellen, daß Bedarf und Bestand an Diplom-Ingenieuren m nächster Zukunft nicht wesentlich ausein- anderfallen werden. Für eine ordentliche Ausbildung an den bestehenden Hochschulen empfiehlt das Gut- achten: 1. Erhöhung der Zahl der Assisten- ten, 2. Neueinrichtung von Lehrstühlen, und 3. wesentliche Erhöhung der Stipendien für Studenten. — . Oleich ausschneiden Während das Ausbildungsproblem bei Diplom- Ingenieuren also in erster Linie qualitativ ist, sind die Mängel bei dem Inge- nieurnachwuchs vorwiegend quantitativer Art. Soll der voraussichtliche Bedarf gedeckt Werden, so muß die Kapazität der deutschen Ingenieurschulen bis 1970 insgesamt um 60 Prozent, speziell in Maschinenbau und Elek- trotechnik um 100 Prozent, erhöht werden. Das bedeutet die Errichtung weiterer 20 Ingenjierschulen mit je fünf Lehr- zügen, davon allein 10 für Maschinenbau und sechs für Elektrotechnik. Ein Lehrzug besteht aus sechs Klassen mit je 30 Studie- renden. Vermutlich wird es aber möglich sein, vorhandene Ingenieurschulen auszu- bauen, so daß die Zahl von Neubauten sich vermindert. Neben den quantitativen Erfordernissen steht an zweiter Stelle— wie bei den Hoch- schulen— die Forderung nach Ausstattung der Schulen mit modernen Laboratorien und Konstruktionssälen. Außerdem schlagen die Gutachter folgende Maßnahmen vor, um die Ingenieurausbildung„möglichst wirksam werden zu lassen“: 1. Vereinheitlichung des Aufbaus der Ingenieurschulen und des Zu- gangs zu ihnen, 2. ausreichende Besoldung der Dozenten, 3. Einführung von Stipendien für Studierende an Ingenieurschulen. Kann das Gutachten auch nicht— da es weithin auf systematischen Schäzungen be- ruht— als endgültige Aussage angesehen werden, so dürfte es doch bei der Diskussion um die Förderung des technischen Nach- wuchses ein willkommener Wegweiser in die erforderlichen Größenordnungen sein. Ein Knöpfchen gibt die Möglichkeit, sich die gewünschte der drei Konferenzsprachen, Englisch, Französisch oder Deutsch, einzu- stellen. Diese Dolmetscheranlage ist von der Herstellerfirma Siemens geliehen. Geliehen sind aber auch ein großer Teil der Fahnen, Dekorationen, Saalausstattungen usw., die eine Hamburger Firma zur Verfügung stellt mit der Devise:„Unmögliches wird sofort er- ledigt, Wunder dauern etwas länger“. Die provisorischen Anlagen und Aufbauten wer- den in der provisorischen Hauptstadt un- mittelbar nach der Konferenz wieder ver- schwinden. Kein Soldat weit und breit wird zur größ- ten Ueberraschung auf dieser NATO-RKonfe- renz zu erblicken sein. Den Verkehr regelt und die Sicherheit gewährleistet: die Polizei. In der Luft liegen die Themen der rein politischen Konferenz: 1. kritische Analyse der weltpolitischen Lage unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungen in Ost- Europa; 2. Umrüstung, nicht auf den spe- ziellen und akuten Fall Großbritannien allein abgestellt, sondern in weiterem Rahmen; 3. vielleicht amerikanischer Antrag auf Auf- nahme Spaniens in NATO; 4. wahrscheinlich Vorschläge für engere kulturelle und wissen- schaftliche Zusammenarbeit, um eine brei- tere Basis für das Unternehmen zu schaffen. Sinn der Konferenz ist nicht zuletzt: uns Deutschen das Gefühl zu vermitteln, daß wir nicht allein sind, sondern unsere Sicherheit in den Schoß einer großen und mächtigen Organisation gebettet haben. An dem riesengroßen runden Tisch im Sitzungssaal des Bonner Auswärtigen Amtes werden am 2. Mai die vierzehn Außenminister oder ihre Stellvertreter und die Ver- teidigungsminister der Atlantikpaktstaaten zur großen NATO- Konferenz zusammen- treten. Auf vollen Touren arbeitet zur Zeit das Protokoll des Auswärtigen Amtes, um die vielfältigen Fragen von der Ankunft, über die Betreuung bis zur Abfahrt zu klären(Siehe auch nebenstehenden Artike). Unser Bild zeigt den Sitzungssaal im Bonner Auswärtigen Amt, dessen Rückfront mit einer Weltkarte geschmückt ist, die aus Metall getrieben wurde. Bild: Keystone Italien will Energie durch Atomkraft gewinnen Staat und Privatwirtschaft sollen dabei Hand in Hand arbeiteff/ Gesetzentwurf schon fertiggestellt Von unserem Rorrespondenten Dr. Richard Wichterich 5 Rom, im April Italiens nunmehr feststehende Teilnahme am Gemeinsamen Markt und an Euratom (Buropäische Atomgemeinschaft) setzt wegen der traditionellen technischen und organisa- torischen Ueberlegenheit der übrigen Mit- Sliedsstaaten Deutschland, Frankreich, Bel- Sien, Holland und Luxemburg) ein Höchst- maß industrieller Leistungsfähigkeit voraus. Im Hinblick auf die damit verbundene wach- sende Industriealisierung genügen die ge- genwärtigen Energiequellen— ohnehin fehlt die Kohle fast ganz— nicht mehr. Statistische Tabellen, welche die Ver- gangenheit wie die mögliche Zukunft um- kassen, zeigen dies deutlich. Vereinfachend führen wir hier den italienischen Energie- verbrauch im Jahre 1955 an, der durch Kohle, Erdöl, Erdgas sowie durch Wasser umd geothermische Kräfte gespeist wird. Er betrug(aus Vergleichsgründen in Steinkohle- tonnen ausgedrückt) 46,1 Millionen Tonnen. Hiervon wurden 11,4 Millionen Tonnen aus Kohle, 12,8 Millionen Tonnen aus Erdöl, 4,1 Mill. Tonnen aus Methan, 17,8 Millionen Tonnen aus elektrischer Energie, d. h. aus Wasser und seothermischen Kräften, gewon- nen. 5 Der Energiebedarf für die kommenden zwei Jahrzehnte wird wie folgt angegeben: 1960 53,3 Millionen Tonnen; 1965 61,8 Millio- nen Tonnen; 1975 75,7 Millionen Tonnen, also eine Steigerung von fast 65 Prozent. In desen 20 Jahern wird sich zweifellos der italienische Energiehaushalt, so besonders bei Erdöl und Erdgas, dank weiterer Er- schließung solcher Vorkommen um etliches verbessern; erheblich weniger dagegen bei den einst unerschöpflich dünkenden Energie- spendern der Wasserkräfte, die, gemessen an Kohle, Erdöl, Erdgas, in der Vergangenheit den Hauptenergiebeitrag leisteten. Heute sind nämlich die sich noch rentierenden Nut- zZungsmöglichkeiten der Wasserkräfte auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Nun, da nach den Brüsseler Verhand- lungen über Gemeinsamen Markt und Eura- tom die Verwirklichung dieser Pläne in An- griff genommen werden dürfte, regen sich auch die verantwortlichen Parteien, allen voran die Christlich- Demokratische, die sich in diesen Tagen durch ihre prominentesten Sprecher für die resolute Förderung der Atomprojekte einsetzte. Denn die Erkennt- nas, daß die soeben dargetane breite Lücke in den Energiequellen gründlich und vor allem dauernd nur durch die jederzeit ver- kügbare Atomkraft ausgefüllt werden kann, treibt zu baldigem Handeln an. Erst jetzt erfährt die Oeffentlichkeit, daß die Regie- rung Segni durch ihren Industrieminister, den Liberalen Guido Cortese, einen Gesetz- entwurf ausgearbeitet hat, der in eigenarti- ger Weise die freie private Initiative mit der Staatsinitiative koppeln will. So wurde bekannt, daß der Minister die durchweg guten Erfahrungen der Vereinig- ten Staaten mit der Entfaltung privaten Unternehmungsgeistes beherzigen will. Auf der anderen Seite aber soll dem Staat das bedingungslose Monopol in der Herstellung der Energie und deren industrieller Nutzung vorbehalten sein. Im Gesetzentwurf, so in den Artikeln 30 und 31, ist ausdrücklich vom Staatsmonopol und von der Verhinderung privater Monopolbildung die Rede. Aber, so sagte der Minister,„,um den wachsenden Be- darf an Atomenergie so schnell wie möglich zu decken, um ferner die großen Investitions- kapitalien aufzubringen, sind zahlreiche Initiativen erforderlich, weshalb private Un- ternehmer nicht ausgeschlossen werden sol- len.“ Auf das deutsche Beispiel der Ein- setzung der Privatinitiative wird ausdrück- lich hingewiesen. Die privaten Unternehmer bedürfen hier, wie gewiß überall, einer Kon- zession. Der von den Privaten hergestellte nukleare Betriebsstoff ist von Beginn an Staatseigentum. Im Regierungsentwurf wird an anderer Stelle hervorgehoben, daß der Staat nicht darauf verzichte, seine Initiative„ohne Hemmungen und ohne Grenzen“ neben der Privatinitiative zu entfalten. Mit Nachdruck betont der Minister, daß sich der Staat bei fehlender oder unzureichender Privatinitiative das Recht vorbehalte, diese zu ergänzen oder gar völlig auszuschalten. Wie ernst es dem Kabinett Segni mit seinen Plänen ist, be- weist die längst geplante Errichtung einer großen Amtozentrale in Süditalien, die in Kürze durch die staatlichen Unternehmun- gen Finellettrica und E. N. I. in Angriff ge- nommen wird. Weitere Bauvorhaben unter- liegen gegenwärtig der Prüfung, so die Er- stellung von fünf Energiezentralen in ver- schiedenen Gegenden des Landes. Aus Washington bringen inzwischen die „Drei Weisen“ der Europäischen Atom- gemeinschaft(Etzel, Armand und Giordani) krohe Botschaft, die hier mit einem Seufzer der Erleichterung begrüßt wird. Die Be- ratungen in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten und die Begegnung mit Präsident Eisenhower waren sehr erfolgreich. Angeb- lich soll Europa in den nächsten zehn Jah- den mehr Uran von den USA erhalten als Amerika selbst, das vorab mit den tra- ditionellen Energiequellen noch ausreichend versorgt ist. Spanien will vom Kreml sein Gold haben Letzter republikanischer Staatschef lagerte 500 Tonnen nach Moskau aus Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im April Mit bemerkenswerter Verspätung haben die Madrider Zeitungen den aufsehen- erregenden Artikel der Moskauer„Prawda“ wiedergegeben, der die sensationelle Be- hauptung enthielt, von den über 500 Tonnen spanischen Goldes, das 1936 nach Rußland geschickt wurde, sei nichts mehr vorhanden. Als vor wenigen Monaten der letzte Minister- präsident der spanischen Republik, der Arzt Dr. Juan Negrin, im Pariser Exil starb, war es eine gewaltige Ueberraschung, daß er die Depotscheine für das während der Belage- rung Madrids durch Franco nach Ruhland gesandte Gold seinem politischen Erbfeind, nämlich Franco, hinterließ. Damals tauchte sofort die Vermutung auf, Spanien werde diese Dokumente benutzen, um mit der Sowjetunion über die Rückgabe der Goldreserve der Bank von Spanien zu verhandeln, die einen Wert von etwa zwei Milliarden Mark repräsentiert. Ob es darüber Wirklich zu einer Fühlungnahme mit Moskau kam, ist amtlich nie bestätigt worden. Die Gerüchte verdichteten sich jedoch, als sich Vertreter des Madrider Außenministeriums in die Sowjetunion begaben, um über die Rückführung spanischer Staatsangehöriger zu verhandeln, und als bald darauf Ab- gesandte des russischen Außenkommissariats, angeblich zum gleichen Zweck, nach Madrid kamen. Amerikanische Beobachter in Spanien verfolgten diese Entwicklung mit einiger Besorgnis, denn es schien von vornherein klar, daß Franco das Gold nur zurückerlangen konnte, wenn er dafür erhebliche Gegen- N leistungen anbot. Niemand zweifelte, daß diese Gegenleistung neben der Aufnahme des Handelsverkehrs, der auch im spanischen Interesse liegt, nur in der Herstellung diplo- matischer Beziehungen bestehen könnte. Es besteht Grund zu der Annahme, dag Franco von amerikanischer Seite auf die Rückwirkungen hingewiesen wurde, die eine Annäherung an Moskau auf seine Prestige in den Vereinigten Staaten hätte, wo er seit jeher als zuverlässiger Verbündeter gegen den Kommunismus gilt. Wenn der Artikel der„Prawda“ überhaupt einen Schluß zu- läßt, so nur den, daß sich Moskau und Madrid über die Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen nicht einig geworden sind. Natür- lich kann die Behauptung nicht ernst ge- nommen werden, über 500 Tonnen Gold hät- ten sich sozusagen in Luft aufgelöst und seien von der spanischen Republik bis zum 8. August 1938, also in knapp anderthalb Jahren nach ihrem Abtransport nach Ruß- land, restlos verbraucht worden. Tatsächlich wurde ein Teil des Goldes gegen sowjetische Kriegslieferungen aufgerechnet. Aber sie waren bei weitem nicht so umfangreich, um in 18 Monaten die gesamte Goldreserve der Bank von Spanien zu verschlingen und dar- über hinaus noch— wie die„Prawda“ ver- sichert— einen Saldo von 50 Millionen Dollar zugunsten der Sowjetunion zu hinterlassen. Wenn nicht alles täuscht, soll der Artikel der„Prawda“ nur einen Druck auf Franco ausüben, sich die Sache mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen noch einmal zu überlegen. 7 *. L und einsenden! 2 SUrscCHEIN b. FAREKRATALO G n Finrichtungshous MANHA, Kotistohe einsenden Name: Das große süddeutsche Einrichtungshœus PIRMASENS Ort; Strobe: 70 Schaufenster MANNHEIM KARLSRUHE An den Planken O02 Kaiserstraße 229 78 Schaufenster 4 PFPORZ HEIM Ostliche 46 Verkaufsloger Alle, die unsere interessante Ausstellung in diesen Tagen besuchten, Waren von den vorteilhoffen preisen der neuen Modelle begeistert. 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April 1957 Nr. 92 „Halbmetall“ von Landwirten angebaut Giktland soll industriellen Rohstoff liefern/„Selen-Farmen“ entstehen Der knappste Mineralrohstoff der moder- nen Industrie ist nicht Uran, ist auch nicht Platin oder Kupfer, sondern ein fast unbe- kanmtes„Halbmetall“, chemisch gesehen ein Zwischending zwischen den Metallen und Nichtmetallen: Selen. Seit man 1947 in den Vereinigten Staaten Selen-Klein- Gleichrichter erfand und die Stahlindustrie damit begann, ihre nicht- rostenden Stähle mit Selen zu legieren, seit sich Selen als unübertreffliches Entfärbemit- tei und zugleich als Rot-Rosa-Färbemittel für Gläser erwies, ist dieses graue, unschein- bare Pulver kostbar geworden, teurer als zum Beispiel Silber. Selen ist so knapp, daß heute in den USA eine eigene Bewirtschaf- tung auf freiwilliger Basis besteht und daß ein Parlamentsausschuß sich mit der Selen- versorgung der Vereinigten Staaten beschäf- tigen mußte. Ja, man wird demnächst damit beginnen, eine revolutionäre Methode zur Selengewinnung anzuwenden: Man will die- sen kostbaren Rohstoff auf Feldern, anbauen“. Pflanzen sollen das Selen aus hoch-selenhal- tigen Böden des„Wilden Westens“ der USA herausziehen, Farmer sollen„Selenfarmen“ anlegen und ihre Ernte als Rohmaterial für die Aufbereitungsanlagen liefern, wo man die Selengewächse verbrennen und aus ihrer Asche das begehrte graue Pulver ge- winnen wird. Tausende von Quadratkilometer Boden in Nebraska, Süd-Dakota und Colorado sind „selenhöffiger“ Boden geworden, seit die Bergbaubehörde auf diesen eigentümlichen Plan zur Verbesserung der Weltversorgung mit Selen verfiel. Vorher waren sie gefürch- tetes„Giftland“. Denn ihr Selengehalt ist so hoch(0,1 bis 0,3 Prozent), dag fast alle Pflanzen das hochgiftige Halbmetall aufneh- men und dadurch selbst giftig werden. Vor den„Pionierzeiten“ mieden die Indianer diese Zonen; Büffel und Hirsche fraßen die Siftigen Präriegräser nicht. Aber die wei- Ben Siedler wußten nichts von dem gefähr- lichen Geheimnis der Selenböden. Ihre Rin- der und Pferde waren die Opfer dieser To- deszonen, in denen Gräser und Kräuter ge- nau so grün und üppig wachsen wie anders- Wo. Zum erstenmal berichtete 1856 ͤ ein Arzt von der geheimnisvollen„Alkalikrankheit“ des Viehs, die mit plötzlicher Blindheit, Taumeligkeit und schneller Abmagerung be- ginnt und mit dem Tod endet, in leichteren Fällen sich in Freßunlust, Haarverlust und Mattigkeit äußert. Menschen sind bisher nur selten befallen worden, da ihre Nahrung relativ vielseitig ist und nie allein aus den Erzeugnissen des selenhaltigen Bodens be- steht. Erst vor etwa 20 Jahren erkannten die Wissenschaftler des Landwirtschaftsministe- riums die Ursache des dauernden Viehster- bens und der„Alkalikrankheit“. Inzwischen wurden bereits über 1000 Qradratkilometer besonders giftiger Böden durch die Regie- rung aufgekauft und die dort befindlichen Farmen niedergelegt. Sie sollen den Boden für die neuen Selenfarmen liefern, mit denen man den Fluch der„Giftbodenzonen“ in industriellen Rohstoff ummünzen will. Tunneldurchbrüche ohne Verkehrsbehinderung Tiefbau wird ungefährlich/ Kein Einstuz von U-Bahnschächten mehr Verblüffende Erfolge wurden an Tief- baustellen bei Verwendung einer mit pul- verisiertem Spezialton stabilisierten Flüsisg- keit erzielt. In Tiefen bis zu 40 Meter wurde die Flüssigkeit in einen Metallmantel gefüllt, um einen Ausgleich des Erddrucks auf die Wände der Senkkästen herbeizuführen. Es werden dazu auf 100 Liter Leitungswasser 50 bis 100 Gramm Ton gegeben. Diese thixo- trope Masse hat die Eigenschaft, nach kurzem Hüssigen Zustand, der für das Einfüllen in die Blechmäntel notwendig ist, zu einer gal- lertartigen Masse zu erstarren. Die durch den Erddruck erzeugte Spannungswirkung wird dadurch erheblich vermindert. Ein- brüche von Tiefbauwerken können auf diese Weise verhindert werden. Nach Fertigstel- lung der Bauwerke— Brunnen, Kanalisa- tionsschächte oder U-Bahntunnels— kann die thixotrope Masse durch eine bestimmte Erschütterung in den flüssigen Aggregat- Zustand zurückverwandelt und herausge- pumpt werden. Mit dieser Schutzflüssigkeit arbeitete man unter anderem beim U-Bahnbau in Stock- holm sowie bei einer Abwasserleitung, die durch einen Bahndamm in Berlin gelegt werden mußte. Wie Professor Lorenz von der Technischen Universität in Berlin-Char- lottenburg vor der„Arbeitsgemeinschaft für Forschung von Nordrhein-Westfalen“ aus- führte, ging es bei dem Abwasserprojekt dar- um, die Leitung durch den Bahndamm zu pressen, ohne daß der sehr starke S-Bahn verkehr unterbrochen werden mußte. Die Rohrleitung wurde auf ihrem 40 Meter lan- gen Weg durch den zehn Meter hohen Damm immer von einem Mantel aus thixotroper Flüssigkeit vor Brüchen geschützt. Auch der Bahnkörper erlitt während der„Operation“ keine Schäden.„. Professor Lorenz glaubt, daß dieses Ver- fahren von großer Bedeutung für die Zu- kunft sein könnte. Im Zuge der notwendigen Auflockerung des Straßensystems im Bun- desgebiet müßten in den nächsten Jahren an zahlreichen Stellen Unterführungen unter Bahndämme getrieben werden. Das könnte mit Hilfe einer Sicherung durch thixotrope Flüssigkeit in den meisten Fällen ohne Be- einträchtigung des Verkehrs erfolgen. Auch für den Schutz von Talsperren gegen Risse durch Erddruck können diese Flüssigkeiten verwendet werden. Sie halten nach den bis- herigen Untersuchungen fast unbegrenzt, da sich die gallertartige Masse nur bei ganz speziellen Erschütterungen verflüssigt. Gleichzeitig hat die Gallertmasse den Vorteil, Wasserundurchlässig zu sein und so einen weiteren Schutz der Bauwerke zu bieten. Stahlwerk mit eigenem Fernsehbetrieb Kamera beobachtet Schweißnähte/ Neue Wege der Werkstoffprüfung Den Zukunftsvisionen Charlie Chaplins, der schon vor Jahrzehnten in seinem Film „Moderne Zeiten“ riesige Fernsehgeräte den Produktionsablauf eines Werkes überwachen lieg, nähert sich die technische Wirklichkeit mehr und mehr. Aber das Fernsehen dient nicht, wie in dem Film befürchtet, der„Aus- beutung“ des Arbeiters. Es eröffnet vielmehr unerwartete Möglichkeiten der Kontrolle von Maschinen und Materialien. So hat jetzt ein deutscher Stahlkonzern in einem seiner Werke enen eigenen Fernseh- betrieb aufgenommen. Das Werk hat erstmals in Europa eine Anlage erstellt, die das Rönt- genbild von Schweißnähten auf Fernseh- schirmen sichtbar macht, so daß die laufende Produktion von Stahlrohren überprüft wer- den kann. Röntgenanlagen zur Prüfung von Rohren und Blechen gibt es seit einigen Jahr- zehnten. Neuerdings werden zur Ueber- prüfung auch Isotope eingesetzt. Dennoch konnten bis vor kurzem maschinell ge- schweißte Rohre nur stichprobenhaft unter- sucht werden. Erst vor einem Jahr wurde ein neues Gerät in Betrieb genommen, das sich für die direkte Betrachtung der Schweißnaht eignet; es schuf die Voraussetzungen zur modernen Fernseh-Prüfung. Dieses Gerät— es handelt sich um einen Röntgenbild verstärker— macht die das Metall durchdringenden Röntgenstrahlen mit Hilfe eines Leuchtschirms sichtbar, mit einem Fluoreskoschirm, wie er auch bei medizini- schen Röntgenuntersuchungen verwendet wird. Der Bild verstärker erzielt eine tausend- fach verstärkte Helligkeit, so daß es möglich wurde, Stahlrohre mit Wandstärken bis zu 20 Millimeter direkt zu durchleuchten. Mit dieser Anlage, die in den letzten zwölf Mo- naten ihre Bewährungsprobe ablegte, fuhr ein Prüfer auf einem Elektrowagen an den Rohren entlang. Auf diese Weise konnte das Werk die gesamte Rohrproduktion laufend überwachen; monatlich passierten rund 14 Kilometer Rohre das Röntgenauge. Die einzige dieser Prüf vorrichtung noch anhaftende Unzulänglichkeit wurde mit der Einführung des Fernsehens behoben. Vor dem Bildschirm auf dem Elektrowagen über- wachte bisher nur ein einzelner Prüfer die Schweißnähte. Seinen Platz nimmt jetzt eine Fernsehkamera ein, die das tausendfach ver- stärkte Röntgenbild auf einen Fernseh- empfänger überträgt. In einem separaten Raum können nun mehrere Experten des Schweiß werkes und der Röntgenabteilung das durchleuchtete Material gemeinsam be- trachten, wodurch die Sicherheit der Prüfung nahezu vollkommen ist. Der paradoxe Kühlschrank Im Sommer ein Kühlgerät/ Im Winter eine Heizungsanlage Russischen Ingenieuren soll es gelungen sein, Radiogeräte zu konstruieren, die mittels Wärme einer Petroleumlampe funktionieren. Die Modelle arbeiten nach dem Prinzip der Elektrothermik, deren Auswertung phan- tastische Perspektiven für die technische Zukunft eröffnet. Denn auch diese Vision wird vielleicht schon vor dem Jahr 2000 keine Utopie mehr sein: Ein Kühlschrank, der eine Wohnung heizt. Es handelt sich dabei um ein Gerät, das während der Sommermonate nicht nur die Funktionen eines Kühlschranks für Lebens- mittel übernimmt, sondern auch gleichzeitig die Wohn- und Arbeitsräume während der Sommermonate kühlt. Im Winter aber ver- waridelt sich die Apparatur mittels eines einfachen Schaltergriffs in eine leistungs- fähige Zentralheizung. Die Kälte- oder Wärmeentwicklung tritt dabei je nach dem Stromverlauf an den kalten Lötstellen gut leitender Metalle wie Kupfer auf. Solch ein Wundergerät, das zudem noch völlig ge- räuschlos, ohne bewegliche Teile und ohne chemische Substanzen arbeitet, gibt es freilich erst in Miniaturversuchsmodellen in ver- schiedenen Laboratorien der Welt, aber wie man aus hundert anderen Beispielen weiß, werden die unermüdlichen Wissenschaftler nicht eher ruhen, bis sie diesen„Kälteofen“ zu einer fabrikreifen Konstruktion ent- wickelt haben. In den USA ist bereits versuchsweise ein elektrothermischer Kühlschrank gebaut wor- den, der 400 Thermoelemente enthält. Er arbeitet aber noch mit Kühlwasser und ist daher sehr unförmig. Wie der Braunschweiger Professor Justi erklärte, der sich auch mit diesem Problem beschäftigt, müßten Sub- stanzen verwendet werden, die 200 bis 300 Mikrograd pro Volt erreichen, um eine Ar- beitstemperatur der Kältemaschine von minus 80 Grad Celsius zu erzielen. Diesem Ziel dienen Versuche mit Silber- und Queck- silbertellurit. Der mit elektrothermischen Elementen ausgestattete Kühlschrank würde bei wirtschaftlicher Herstellung und Arbeits- weise eine Revolution bedeuten und im Laufe der Zeit die Kompressor- und Absorber- kühlschränke verdrängen. Todesursache Lungenentzündung (df) In den industrialisierten Ländern zählt die Lungenentzündung noch immer zu den zehn häufigsten Todesursachen, obwohl sie viel weniger gefährlich geworden ist, seit Penicillin und andere Antibiotika zur Ver- fügung stehen. Einem statistischen Bericht der Welt-Gesundheitsorganisation zufolge ist die Lungenentzündung für Säuglinge und alte Leute sogar unter den drei häufigsten Todesursachen geblieben. Die Entdeckung der Antibiotika während des Krieges hat seither vor allem dazu beigetragen, daß diese Erkrankung bei Kindern und Erwach- senen in nicht vorgeschrittenem Alter Wesentlich seltener zum Tode führt als in den Vergleichsjahren vor dem Kriege. Die meisten an Lungenentzündung Erkrankten sind bisher durch Antibiotika in Neuseeland, der Schweiz, Italien, den Niederlanden, Ver- einigten Staaten und Schweden geheilt worden. elbstverständlich bis 20 den größten Weiten. das st eine besondere Stärke Hon C Sie haf sich seit Jahren bewährt 5 f unnd Wird immer wieder mit großer! liebe 8 Ein frauliches, durchgeknôpftes Kleid mit halbem Armel. n buntem Rayon. Rips. Sonderschnitt„. bis Größe 27 nur 2 Sommerliches Shan-Si-Kleid 9 in vielen schönen farben und Dessins, ganz durchgeknöpft, mit interessanter Faltenpartie und eingegrbeiteten ſaschen. bis Größe 56 nur 39* C S BENNIN KNA VFR . eee, ist doch vorteilhafter! 225 ͤ(. 1113 MANNHEIM, Am Porodeplatz, Ecke Breite Straße Herau verlas drucke chefre Dr. K. Eichen Feuille les: H Koch; Soziale H. Kin stellv. Bank, Bal. K Mannh Nr. 80 12. Ja W ES Staats War t Begra Anna gefäh morge S0 me Mense schlos durch Grabe Mädch zurufe dem Antw. aber Wahr! 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