— usgeber: Mannnhelmer Morgen Netwald— Druck: Mannheimer Groß- f rel. Verlagsleitung: H. Bauser. * Balladeng daktion: E. F. von Schilling; durch die K. Ackermann; Politik: W. Hertz- war, ache n mode; Wirtschaft: F. 0. weber; audereien iin das frei ic ders dann. 1 utschen TR. iges dem eri 2 Füße. vanlaßte, gc allen und stürmen, 1 gt war, ein ren und au u ccolomini pe eton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- fl. Schneekloth; Kommunales: Dr. Sport: K. Grein; Land: C. Serr: es: F. A. Simon; Ludwigshafen: I Empinsky; Chef v. D.: O. Gentner; gell: W. Kirches. Banken: Deutsche pub, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. om. Landesbank, Bad. Bank, samtl. heim, postscheck-Kto.: Karlsruhe 11, 67 b16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 * Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz ceschäftsstellen: Mannheim, n. 6. Telefon-Sammel-Nr. 248 81; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafenffh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pt Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pt Zeitungsgebühr u. 54 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 8 mier der e i lahrgang Nr. 119/ Einzelpreis 20 Pf Wortete der der Ruße g ich mit mir 0 Apotheker, zitterte noch dier patfioß drganischen 5 ter und mel Marius: geh r mit der 5 s verschlug; ratlos, schl sich zu dem irfen Sie wal mit meinen bei der gn Uhr? Es paßt. sechse, weil N 6168 viertenmal. 9 ick einverstun an in der 3 einen Korn. Theodor Fon ꝛewald. 9 das Gras ten sich um auch Marius ckneise, wähn ohne Begleit sdhe er die Säbel und pi 1 verbincllich, der Tasche Schwarze Pil iftich, die an biß len 5 dann ꝛiefien Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 23. Mai 1957 13 onn. a am Mittwoch einstimmig die gesetz verabschiedete. hebung rente, Die noch notwendige in einzelnen ist die Grundrente nach dem neuen Recht wie folgt angewachsen(in Klammern die bisherigen Zahlen): Bei einer Erwerbsminderung von 30 Pro- zent auf 30 DM(bisher 25), von 40 Prozent auf 38 DM(33), von 50 Prozent auf 48 DM (0, von 60 Prozent auf 60 DM(50), von 10 Prozent auf 80 D(67), von 80 Prozent aul 100 DM(85), von 90 Prozent auf 120 DM 100), von 100 Prozent auf 140 DM(120). Weiter sieht die 6. Novelle folgende Ver- besserungen vor: Der Höchstbetrag der Pflegezulage für Schwerstbeschädigte wird von 225 DM. auf 270 DM angehoben. Witwen erhalten eine einheitliche Grund- rente von 70 DM monatlich. Der französische Staatspräsident Paris.(dpa) Der französische Staatspräsi- dent René Coty versuchte am Mittwoch mit Nachdruck, das politische Vakuum auszufül- len, das durch die Niederlage der Regierung jeder frist ten nich um ö cht ausgetſ R. Viel 0 n wir erfan bends bei l Asben nach D. am Boden H die Tischph ekte man auß Ffliche Lari U nik eigt(bis 23. J dert Werken zuffet. rt beabsicht s Theaters Schauspiel“ is im Schnaß st seit 30 Ja 1. ö ster aus Bos g des Deuts erika-Haus) Mozartsaal gleitet von r von Schub (Zeughaus) Jahrhunder die im Kön noking We en.„Wer fal igel an, Bü nd gewiß ke gesucht hat ragte Jean, inen Mann nicht wahr! en 26gernd eite es in d zelend zum chts mehr zah Paul Fra mmen. Ex dem Man eschlagen, Taschen. V. ler in 1 Jacqueline, ausdiener, opte. Plôtal mir zu. 4 meine Tü, tel fürs al. einen arm er sogar ht, an den ochte. rtsetzung 11 Zechten benennen, da diese Gruppe, Mollet in ihrer 34. Vertrauensabstimmung zm Dienstagabend in Frankreich geschaffen wurde. Cotys Bemühungen um eine be- schleunigte Lösung der politischen Krise standen im Zeichen des Bestrebens, seinen für den 2, Juni vorgesehenen Staatsbesuch in den USA zeitgerecht zu ermöglichen. Coty eröffnete seine Besprechungen mit den verschiedenen politischen Parteien und empfing eine Reine von Fraktionsführern. Wahrscheinlich wird er am Freitag den er- sten Politiker präsentieren, der als Nachfol- ger des gestürzten sozialistischen Minister- präsidenten Mollet in Frage kommen könnte. Normalerweise müßte Coty zuerst eine Per- sönlichkeit aus dem Lager der gemäßigten 2 deren markantesten Vertretern das Drei- gestirn der ehemaligen Ministerpräsidenten Pinay, Reynaud und Laniel gehört, den Sturz der Regierung Mollet in der Nacht zum Mittwoch ausgelöst hat. Der in diesem Zu- sammenhang am häufigsten genannte Frak- tionschef der Unabhängigen, Antoine Pinay, lieg allerdings nach seiner Aussprache mit Coty kein Interesse an einer Kandidatur erkennen. Die Fraktion der Unabhängigen und Bauern, die den Ausschlag für den Sturz Mollets gegeben hatte, Wünscht, daß der sozialistische Algerienminister Lacoste auch Von unserer Bonner Redaktion 542 Millionen Mark erhalten die Kriegsopfer jährlich mehr, nachdem sechste Novelle zum Bundesversorgungs- Das Gesetz bringt mit Rückwirkung ab 1. Mai 1957 eine An- der Grundrenten um fünf bis 20 Mark, eine Vereinheitlichung der Witwen- eine Verbesserung der Pflegezulage für Schwerstbeschädigte und der Waisen grundrente sowie Besserstellungen bei der Ausgleichsrente und der Elternversorgung. Zustimmung des Bundesrates gilt als sicher. Die Grundrenten der Waisen werden um 5 DM auf 20 DM für eine Halbwaise und auf 30 DM für eine Vollwaise erhöht. Der Bezug von Waisenrente über das 18. Lebensjahr hinaus wird bis zur Vollendung des 25. Le- bensjahres Oisher 24. Lebensjahr) ermöglicht. Als neue Maßnahme soll ein sozialer Ausgleich in Form eines Zuschlages zur vollen Ausgleichsrente für die Beschädig- ten in Höhe von 20 DM und für die Witwen in Höhe von 15 DM dann gewährt werden, wenn die genannten Personen außer den Kriegsopferrenten über keine nennenswer- ten sonstigen Einkünfte verfügen. Die Erhöhungsbeträge zur Ausgleichs- rente für die Ehefrau und die ersten beiden Kinder eines Beschädigten werden von 20 DM auf 25 DM verbessert. Die Möglich- Suche nach Mollets Nachfolger beginnt empfängt die ersten Anwärter künftig auf seinem Posten in Algier bleibt. Diese bei einer Oppositionspartei ungewöhn- liche Stellungnahme unterstreicht die Be- deutung, die das Algerienproblem bei der Lösung der gegenwärtigen französischen Regierungskrise haben wird. Die Bonner Reaktion Zum Sturz Mollets erklärte Bundespresse- chef von Eckardt in Bonn, die Bundesregie- rung habe die Hoffnung, daß die Ratiflzierung der Europa-Verträge dadurch nicht gefährdet werde. Man glaube, daß sich im französischen Parlament auf jeden Fall eine Mehrheit finden werde. Wenn schon eine Regierungs- Krise habe kommen müssen, sei dies noch ein relativ günstiger Moment, weil sich die Ver- träge noch in den Ausschüssen befänden. Prophezeiungen könne man allerdings nicht machen. Auch in Finnland trat die Regierung zurück Helsinki.(AP) Die finnische Regierung unter Ministerpräsident Fagerholm ist am Mittwoch zurückgetreten. Es ist dies bereits die zweite Demissionserklärung des Koali- tionskabinetts innerhalb eines Monats. Fagerholm hatte seine Rücktrittserklärung erst vor knapp einer Woche zurückgenom- men. Die neuerliche Krise ergab sich durch neue Unstimmigkeiten zwischen den Koali- tionspartnern Sozialdemokraten und Bauernpartei— über das Programm für die Stabilisierung der Wirtschaft. Suez-Vorstofß ohne praktisches Ergebnis UNoO-Sicherheitsrat vertagt sich/ Keine gemeinsame Entschließung New Vork.(dpa) Der Weltsicherheitsrat bat seine Debatte über den Suezkanal ver- tagt, ohne eine offizielle Entschliegung ge- kaßt zu haben. Der Vorsitzende des Rates, der amerikanische Delegierte Cabot Lodge, laßte jedoch in einer abschließenden Erklä- kung die Ansichten der Mehrheit der Rats- mitglieder zusammen. Dabei sagte er, die i äsyptische Regierung werde sicherlich wün- chen, die in der Debatte vorgebrachten Fra- gen sorgfältig zu untersuchen und„konkrete Schritte zu erwägen, die getan werden müs- den um die entstandenen Zweifel zu beseiti- ben“ Der Sicherheitsrat erwarte nun die Aeypkische Stellungnahme und werde sich zu gegebener Zeit weiter mit der Frage befas- den. Der Rat stimmte dieser Erklärung ohne t fl Abstimmung 2d. Atomwaffen sind notwendig zur Verteidigung, meint Botschafter Steel betten len Eig. Ber.) Der britische Bot- 5 alter in Bonn, Sir Christopher Steel, hat m Mittwochabend in einer Rundfunkan- sprache erklärt, nichts, was in den vergan- 3 10 Jahren geschehen sei, habe etwas 5 der britischen Veberzeugung ändern Auen daß Atomwaffen im gegenwärtigen 1 der Welt notwendig seien. Atom- Berlin in den Händen der USA hätten 1948 15 in gerettet und Westeuropa vor Er- N bewahrt. Diese Waffen jetzt aufzu- Wil würde die Auslieferung an die über- Vältigende Stärke der herkömmlichen e Streitkräfte bedeuten, Steel gab 5 Versicherung ab, daß trotz aller Um- ben es bläne und dem Fortfall der Wehr- 58 in Großbritannien mindestens bis 1962 3 Streitkräfte in Höhe von 50 000 warm guf dem Kontinent stationiert sein würden. 8 britische Botschafter meinte, daß 5 der Insel stationierten amerikani- 20 5 und britischen Streitkräfte England 5 der ersten Ziele eines eventuellen 5 Atomangriffs machen würden. 8 Wir nehmen diese Streitkräfte bereit- Gars auf, weil wir wissen, daß sie die beste antie kür die Sicherheit sämtlicher NATO-Länder sind“. Schließlich erklärte Steel, die Engländer täten etwas, Was viel- leicht nur wenige andere Regierungen ihren Völkern zumuten würden: Sie verzichteten auf eine Verteidigung ihrer Heime und Städte gegen Luftangriffe, damit das Se- samte Potential darauf konzentriert werden könne, das Atomschwert vor Ueber- raschungsangriffen zu schützen. Höhere Renten für die Kriegsopfer Rückwirkend ab 1. Mai 1987/ Sechste Novelle vom Bundestag verabschiedet keit zum Bezug dieses Erhöhungsbetrages für Kinder von Beschädigten wird vom 24. auf das 25. Lebensjahr des Kindes aus- gedehnt. 5 Das Eindergeld für das dritte und jedes weitere Kind wird von 25 auf 30 DM erhöht. In der Elternversorgung werden die vollen Elternrenten für ein Elternpaar von 110 DM auf 130 DM, für ein Elternteil von 75 DM auf 90 DM erhöht. Um die gleichen Beträge von 20 DM bzw. 15 DM werden die für die Gewährung einer Elternrente maß- gebenden Einkommensgrenzen ausgeweitet. Als neues Element in der Elternversor- gung wird die Gewährung einer Elternbei- Bilfe in Höhe von/ der Elternrente in den Fällen vorgesehen, in denen die Vorausset- zung, daß der Verstorbene der Ernährer ge- wesen ist oder geworden wäre, nicht voll erfüllt ist. FD will VW- Sparer mit Aktien entschädigen Bonn.(dpa) Die FDP-Bundestagsfrak- tion hat die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage um Auskunft ersucht, ob sie bereit ist, nach der Privatisierung des Volkswagenwerkes die Volkswagen- Sparer mit Gratis-Aktien zu entschädigen. Ferner soll die Regierung mitteilen, ob noch vor Ablauf der Legislaturperiode des Bundes- tages die Eigentumsverhältnisse am Volks- Wagenwerk geklärt werden können und das Aktiengesetz so geändert werden kann, daß die Voraussetzungen für die Ausgabe von Volksaktien des Volkswagenwerkes gege- pen sind. Die Regierung soll auch sagen, ob sie beabsichtigt, die Privatisierung ande- rer Wirtschaftsbetriebe der öffentlichen Hand von sich aus in Angriff zu nehmen durch Rechtsverordnung zu bestimmen. Gute Kunde für Briefträger Bonn,(gn.-Eig. Ber) Die„beinahe un- menschliche Arbeit der Briefträger stand am Mittwoch für eine Weile im Brennpunkt der Bundestagssitzung, als der Zwergetat“ des Bumdespostministers debattiert wurde. Bundespostminister Lemmer versprach dem Briefträger durch die weitere Subventionie- rung von Hausbriefkästen mit 10 DM pro Stück einen Teil seiner Arbeit abzunehmen. Beachtung fand die Aeußerung Minister Lemmers, 62 Prozent aller Telefongespräche würden bereits im Selbstwähldienst geführt, Als vielbenutztes Bindeglied zwischen Nachbarvölkern ist der Rhein, früher einmal Inbegriſf natürlicher romantischer Schönheit, keute die be- deutendste Wasserstraße Westeuropas. An seinen Ufern kat sich die Industrie mit Vorliebe angesiedelt. Weltbekannte Werke stehen durch den Strom mit Uebersee in Verbindung. Die völkerverbindende Mission des Rheinstroms ist das Thema des Internationalen Rhein- tags 1957, zu dem Mannkeim im Jahr des Stadtjubilàums mit kistorischer Rechtfertigung als Tagungsort gewählt wurde. Denn die Pionierleistung der Schiffahrttreibenden dieser Stadt fand Anerkennung dureh ein internationales Vertragswerk,„Manngkeimer Akte“ ge- nannt, das seit 1869 die an den Strom angrenzenden Staaten in Schiffahrtsfragen genossen- schaftlich zusammenwirken läßt. Aus Anlaß des Rheintags 1957 finden unsere Leser duf Seite 3 dieser Ausgabe einen Aufsats von Professor Dr. Brecht„Der Rkein, ein europä- scher Stromè, sowie zusätzlich zu unserer Zeitung eine Sonderbeilage zu dieser Tagung. Unser Bild ist dem Buch„Ein Fotograf sieht Mannheim“ von Robert Häusser, erschienen im Bibliographischen Institut Mannkeim, entnommen. Adenauer und Strauß auf Reisen Der Bundeskanzler fliegt nach USA, der Verteidigungsminister nach London Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am heutigen Donnerstag fliegt Bundeskanzler Dr. Adenauer zum fünften Male innerhalb seiner Regierungszeit in die Vereinigten Staaten, um mit Präsident Eisenhower, Außenminister Dulles und dem amerikanischen Abrüstungsbeauftrag- ten Stassen die weltpolitische Lage und das Einigung in der Kartellfrage Die Befugnisse des Kartellamtes/ Kabinett wünscht Zollermächtigung Von unserem Wirtschafts- K orrespondenten Ernst Georg Bonn. Bundeswirtschaftsminister Er- hard hat mit zuständigen Vertretern der Regierungskoalition eine Einigung über die Probleme des Kartellgesetzes erzielt, die durch die jüngsten Beschlüsse des Rechtsausschus- ses zu dieser Materie aufgeworfen worden Sind. Danach wird dem Kartellamt uneinge- schränkt das Recht überlassen, Anträge auf Zulassung eines Kartells abzulehnen und eine Kartellgenehmigung nachträglich 2u widerrufen. Die Auferlegung eines Buß- geldes wegen Mißbrauches eines Kartells soll Allerdings nicht vom Kartellamt, sondern nur von den Oberlandesgerichten auf Antrag des Kartellamtes verfügt werden können. Außer- dem sollen die Oberlandesgerichte die Mög- Uüchkeit erhalten, die Maßnahmen des Kar- tellamtes in vollem Umfange zu überwachen. Bundestag und Bundesrat sollen die Bun- desregierung ermächtigen, in dem halben Jahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1957 nach eigenem Ermessen, ohne Zustimmung des Parlaments, die gewerblichen Zölle zu senken oder abzuschaffen, wenn dies der Verhinde- rung volkswirtschaftlich ungerechtfertigter Preissteigerungen dient. Das ist der Inhalt eines Gesetzentwurfes, den das Bundes- kabinett jetzt verabschiedet hat und dem Parlament vorlegen will. Der ursprüngliche Plan von Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard, durch den Bundestag eine lineare Zollsenkung von 30 Prozent für gewerbliche Einfuhrgüter beschließen zu lassen, ist— wie schon berichtet— fallengelassen worden. (Vergleiche Wirtschaftstei) Zwiscen Gesfern und Morgen Das Bundeskabinett hat beschlossen, dem Bundespräsidenten die Erneunng von Mi- Nisterialdirektor Dr. Guido Hertel vom Bun- desfinanzministerium zum neuen Präsiden- ten des Bundesrechnungshofs vorzuschlagen. Hertel würde damit Nachfolger von Prof. Oeftering, der erster Vorsitzender der Deut- schen Bundesbahn geworden ist. Chef des Bundespräsidialamtes wird der bisherige Staatssekretär im Bundesministe- rium, Karl Theodor Bleek. Er wird am 1. Juni den Posten übernehmen und damit Nach- kfolger des zum Botschafter in Rom ernannten Staatssekretärs Dr. Manfred Klaiber. Der Antrag der CDU/CSU und DP zur Privatisierung des Volkswagenwerks ist Wie erwartet— am Mittwoch im Bundestag eingebracht worden. Das Generalsekretariat der Christlichen Gewerkschaftsbewegung Deutschlands(CGD) in Essen teilte mit, daß die Brüsseler Vor- standssitzung des Verbandes Christlicher Gewerkschaften in der Europäischen Kohle- und Stahlgemeinschaft die CD mit dem Christlichen Bergarbeiterverband und dem christlichen Metallarbeiterverband als Mit- glieder anerkannt hat. Die Botschafter der Bundesrepublik und Italjens in den Vereinigten Staaten, Heinz L. Krekeler und Manlio Brosio, kündigten an, daß ihre Regierungen Wahrscheinlich in wenigen Wochen Atomenergie-Abkommen mit den Vereinigten Staaten abschließen würden. Nach Hamburg kommen will der Leiter der„SoWFACH“, einer Dachorganisation aller sowjetischen Schiffahrtunternehmen für den Ueberseeverkehr, Nikolajew. Wie Nikolajew erklärte, will er mit den verant- Wortlichen Leitern der Hafenverwaltung so- Wie mit mehreren Reedereien und nach Mög- lichkeit auch mit dem Hafensenator Ernst Plate persönliche Kontakte aufnehmen. Neue internationale Regeln zur Begren- zung der Auswirkungen des Luftkrieges wer- den gegenwärtig von Fachleuten des Roten Kreuzes ausgearbeitet. König Frederik von Dänemark beauf- tragte überraschend den bisherigen Mini- sterpräsidenten und Außenminister H. C, Hansen mit dem Versuch, eine Regierung auf der Grundlage einer Zusammenarbeit der Sozialdemokratie, der Sozial-Liberalen Venstre und der Rechtsstaatspartei zu bil- den. Die drei Parteien hätten zusammen 93 von 179 Mandaten im dänischen Parlament und damit die Mehrheit. Das indische Parlament hat einstimmig an Großbritannien, die Vereinigten Staa- ten und die Sowjetunion appelliert, die Kernwaffenversuche einzustellen. Einen neuen Luftinspektionsplan arbeiten gegenwärtig die Vereinigten Staaten aus. Nach einem Bericht der amerikanischen Zeitschrift „Nevrswreek“ sieht er eine Begrenzung des In- Spektionsgebietes durch Breitengrade Vor. Dem Bericht zufolge wollen die USA der So- Wietunion im Rahmen der Londoner Ab- rüstungsvernandlungen zunächst die unbe- schränkte Inspektion des Gebietes vorschla- gen, das durch den Nordpolarkreis octer den 66. nördlichen Breitengrad begrenzt wird. Damit könnte die Sowjetunion Grönland mit dem amerikenischen Luftstützpunkt Thule Sowie die nördlichen Teile Kanadas und Alas- Kas inspizieren, während den Vereinigten Staaten der Luftraum über Sibirien und Feilen des Bering-Meeres offenstände. Diese Grenze soll später möglicherweise zum 50. nördlichen Breitengrad nach Süden verlegt werden, wodurch Moskau, das Industriege- piet östlich des Urals, ganz Skandinavien, weite Teile Deutschlands, Großbritanniens und nahezu ganz Kanada in das Inspektions- gebiet einbezogen würden. Der britische Altphilologe Prof. Dr. Gill- pert Murray, einer der bedeutendsten In- terpreten und Uebersetzer griechischer Dich- tungen, ist am Montag im Alter von 91 Jah- ren in Oxford gestorben. Jugoslawien bekundete sein Interesse, wieder bessere Beziehungen zur Sowjetunion herzustellen. Staatspräsident Tito stellte in einem Interview fest, die Zeit sei nicht mehr kern, da sich die Beziehungen Jugoslawiens zur Sowjetunion und zu den Ostblockstaaten wieder gut entwickeln:„Dahin muß es kom- men, denn anders geht es nicht“. Kurz darauf erhielt diese zuversichtliche Beurteilung der Entwicklung des Verhältnisses zu Moskau ihre Bestätigung durch die Nachricht, daß der jugoslawische Verteidigungsminister, Armee- general Gosniak, im Juni einer Einladung seines sowetischen Kollegen Marschall Schu- kow zu einem Besuch in der Sowjetunion Folge leisten wird. deutsch- amerikanische Verhältnis zu er- örtern. Der Bundeskanzler soll die Ge- legenheit erhalten, vor Repräsentantenhaus und Senat seine Ansichten zur Außen- politik darlegen zu können. Die eigentlichen politischen Gespräche finden vom 27. bis zum 29. Mai in Washington statt. Vorher wird sich der Bundeskanzler einige Tage in der Nähe von New Lork bei seinem Freund, dem Bankier Heinemann, aufhal- ten. Begleiter des Bundeskanzlers sind Außenminister von Brentano und Bundes- pressechef von Eckardt, seine Tochter, Li- eth Werhahn, und der jüngste Sohn Georg. Der Themenkreis ist außerordentlich weit gesteckt. Im Vordergrund steht das deutsch- amerikanische Verhältnis im Zusammenhang mit den Londoner Abrüstungsverhandlun- gen, wobei auch die Meldungen über eine angebliche Kursänderung der amerikani- schen Außenpolitix eine Rolle spielen dürften. Darüber hinaus werden vom Aus- wärtigen Amt als Inhalt die NATO-Stra- tegie, die Pläne für die atomare Aus- rüstung der europaischen Länder, die bri- tischen Umrüstungsabsichten, die Europa- ische Integration und die politische Ent- wicklung im Raum der Ostblockstaaten ge- nannt. Bundesverteidigungsminister Strauß tritt ebenfalls heute in Begleitung von General- leutnant Heusinger eine zweitägige Reise nach Großbritannien an. Diese Reise ist der Auftakt von mehreren Auslandsbesuchen, bei denen Strauß militärpolitische Bespre- chungen und Verhandlungen über Rüstungs- lieferungen für die Bundeswehr führen Will. Bis zum Juli will Strauß noch Italien, die Schweiz und die Vereinigten Staaten be- suchen. Das Problem der Abrüstung muß gelöst werden, sagt Eisenhower Washington.(Ap) Präsident Eisenhower hat am Mittwoch auf seiner Pressekonferenz in Washington erklärt, die Vereinigten Staa- ten müßten der Möglichkeit eines Ab- rüstungsabkommens mit der Sowjetunion in Mrem eigenen Interesse weiterhin aufge- schlossen gegenüberstehen. Je mehr man über die Möglichkeit eines FKrieges nach- denke, desto deutlicher erkenne man, daß das Problem der Abrüstung gelöst werden müsse. Die Vereinigten Staaten müßten der Sowiet- umion gegenüber wegen ihrer Erfahrungen besonders vorsichtig sein. Trotzdem dürften sie sich aber der Möglichkeit eines Ab- rüstungsabkommens mit Moskau nicht ver- Schließen und darauf achten, in dieser Frage micht zu widerspenstig oder kleinlich zu sein. Eisenhower betonte, daß die allgemeine Spannung in der Welt verringert werden müsse, dies jedoch nicht ohne einen Fort- schritt in der Abrüstungsfrage geschehen könne. Es sei aber unnütz, schon jetzt auf ein endgültiges und drastisches Abkommen zu hoffen. Erforderlich sei ein erster, einfacher Schritt, der mit gutem Willen unternommen Werde, um die Wirksamkeit der Ueber- wachumgssysteme zu erproben und gleichzei- big das Vertrauen auf die Probe zu stellen, das beide Seiten zueinander nätten. , , 22 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 23. Mai 1957 Regierungskrise in Paris „Es wird einfacher sein, einen Mann zu finden als ein Programm, um eine Mehrheit wiederherzustellen“, meinten zahlreiche Ab- Seordnete nach der Vertrauensabstimmung, die dem Kabinett Guy Mollet das Ende be- reitet hat. Dies ist allerdings ein Dauerzu- stand in der französischen Nationalver- Sammlung. Durch dle große Zahl der Par- teien— es sind 13— gibt es wohl Stim- menmehrheit für bestimmte Fragen, aber selten eine dauerhafte Mehrheit, um die Ge- samtheit einer Politik zu unterstützen. Das algerische Drama hat dieses Phänomen nur noch verstärkt. Wenn man die Lage der Uebersichtlichkeit halber vereinfacht, dann wird die französische Politik in der Natio- nalversammlung(die 594 Abgeordnete zählt) durch vier Gruppen beeinflußt. Die Parteien der Rechten sind durch 174 Abgeordnete vertreten, die des Zentrums mit 171, die So- zialisten zählen 100 Abgeordnete und die Kommunisten und Progressisten 149 Vertre- ter, 298 Stimmen sind also für eine Mehrheit nötig. Im Vergleich zu der vorhergehenden ist diese am 2. Januar 1956 gewählte Kammer mehr links eingestellt. Gemeinsam unter dem doppelten Thema einer größeren sozla- len Gerechtigkeit und Frieden in Algerien den Wahlkampf führend, konnten damals die Sozlalisten und Radikalsozialisten dank des Prestiges von Mendès-France die Zahl Mrer Vertreter zum Nachteil der Rechten er- höhen. Nach dem Fall des Kabinetts Mollet, das mit 473 Tagen bisher in der Vierten Re- publile am längsten amtiert hat, ist ein grundlegender Wechsel der Mehrheit schwer denkbar,. Normalerweise wird ein Vertreter derjenigen Partel, welche die Regierung ge- Stürzt hat(in diesem Falle die unabhängige Rechte), zuerst mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt. Es ist aber vorauszu- sehen, daß es der Rechten nicht gelingen wird, eine Mehrheit zustande zu bringen. Ihr Wunsch, den sozialen Maßnahmen ein Ende zu bereiten, erhält wieder die Zustimmung der Sozjlalisten noch die der wichtigsten Zentrumsgruppe, der Volksrepublikaner (Katholische Partei mit 74 Abgeordneten). Im übrigen sind die Unabhängigen im Augenblick nicht daran interessiert, an die Reglerung zu gelangen, Sie sind im Gegen- teil bereit, ein Kabinett der nationalen Ein- heit zu unterstützen, das die augenblickli- che Politik in Algerien weiterführen würde, für den Gemeinsamen Markt und Euratom wäre und sich verpflichten würde, keine neuen Ausgaben zu schaffen. Gerade weil Mollet nicht alle Punkte dieses Programms Akzeptiert hat, entschieden sie durch ihre Stimmen den Sturz der Regierung, Da das, Zentrum sich nicht von der Sozialistischen Partei trennen will, wird diese der Schieds richter in der Krise sein. Doch wie wird das Programm aussehen? Die Sozialisten sind einstimmig für ihr So- zialprogramm, dessen wichtigster Punkt die Schulreform ist; sie sind aber tief gespal- ten in der Algerien-Politik. Normalerwelse müßte das Ende ihrer Regierungszeit die Minderheit stärken, die eine andere Politik in Algerien, vor allem Verhandlungen mit dem Gegner, verlangen. Doch diese Ent- Wicklung wird nicht schnell sein können. Sie wird durch die Tastache gebremst, daß Mol- let— um das Prestige in seiner Partei zu wahren— es vorgezogen hat, sich stürzen zu lassen, als Konzessionen in bezug auf das Sozlalprogramm zu machen. In der gegebenen parlamentarischen Situation wird der So- zlalistischen Partei auch in der Algerien- Politik die Schiedsrichter-Rolle zufallen. Ihr Nationalrat soll am Sonntag tagen, aber man nimmt in Paris nicht an, daß er etwas anderes tun wird, als Mollet der Treue sei- ner Partei zu versichern. Der neue Ministerpräsident wird nach Lage der Dinge nur aus dem Zentrum ge- Wählt werden können. Verschiedene Namen werden genannt: Pleven, Mitterand, Billie- res und Pflimlin. Jeder von ihnen wird kaum mehr als ein Uebergangsprogramm vorschlagen können. In jedem Fall sind alle Für die europäischen Verträge. Jacques Sergy(Paris) MAN Und a m Samstag geht's zum Schießstand Minister Strauß plant in großem Maßstab die bodenständige Landesverteidigung Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 22. Mai Wenn die Pläne, die in den Schubladen des Verteidigungsministeriums für den Auf- bau der Bodenständigen Landesverteidigung ruhen, verwirklicht werden, wird so mancher an freien Nachmittagen oder Samstagen auf den Schießständen seine Uebungen schlegen. Bis dahin hat es allerdings noch einige Weile. Den internationalen Verpflichtunge ent- sprechend und soweit die gesetzlichen Mög- lichkeiten reichen, beginnt man zwar schon jetzt mit der Aufstellung erster Lehr- und Versuchs verbände. Sie sollen vorerst 30 000 Mann umfassen, davon 30 000 für die Hei- mat-Luftverteidigung. Aber alles, was dar- über hinaus geschehen muß, um eine Art Miliz, wie sie Strauß vorschwebt, aufzuzie- hen, kann erst im Jahre 1958 geschehen, wenn der Bundestag die erforderlichen neuen Gesetze verabschiedet hat. In jüngster Zeit spricht die öffentliche Diskussion häufig von der„Schild- und Schwert-Strategie“, Dieses Bild ist jedoch unvollständig. Der Schild, das heißt die mobi- len Kampfdivisionen, bedürfen, um über- haupt operieren zu können, einer Basis. Hier liegt die eine Aufgabe einer Bodenständigen Landesverteidigung, wie sie alle NATO. Staaten kennen. Die Transportwege sind freizuhalten, das Depotwesen muß funktio- nieren, denn die Truppe bedarf des Nach- schubs und der Versorgung. Neben dieser Rücken- und Basissicherung für die Kampf- einheiten gilt es auch, das Funktionieren des öffentlichen Lebens zu gewährleisten, Nach der Konzeption des Verteidigungsministe- riums soll neben der Bundeswehr eine miliz- artige Truppe entstehen, die diesen weitge- spannten Aufgabenkreis zu erfüllen hätte. Nach der bisherigen Planung ist an Plonlereinheiten, Fernmeldetruppen, Flak und Raketenbatterien und Infanterie-Batall- lone gedacht,. Die Männer, die hier auf Grund der„Bundesverteidigungspflicht“ eingezogen werden, sollen eine sechsmonatige Ausbil- dungszeit mitmachen. Ihre Einsatz- und Uebungsplätze werden nicht weit vom Wohn- ort entfernt sein, damit sie schnell alarmiert werden können. Neben den„weißen Jahr- gängen“(1928 bis 1936) kommen auch solche Rekruten in Frage, die an sich zwölf Monate dienen müßten. Auch ältere Reservisten sol- len zur Auffüllung der Stämme, die aus Be- rufssoldaten und längerdienenden Freiwil- igen gebildet werden, herangezogen werden. Auf dem Ausbildungsprogramm stehen zwei bis drei Alarmübungen im Jahr. Selbstverständlich werden auch die Ein- heiten der Bodenständigen Landesverteidi- gung und der Heimat-Luftverteidigung mit den Verbündeten zusammenarbeiten. Den- noch ist die Struktur ganz anders gedacht, als die der Kampfdivisionen der Bundes- Wehr. Man stellt sich ein weitgespanntes, dezentralisiertes Kommandonetz vor, bei dessen Gestaltung gewisse Schweizer Erfah- rungen Pate stehen. Im Ernstfall gilt es, wichtige Betriebe, Brücken und Verkehrs- verbindungen gegen Sabotagetrupps, Fall- schirmkommandos und Luftangriffe zu schüt- zen. Schnelle Reaktionen am Ort sind not- Wendig, Deswegen soll der Rommandobe- reich auselnander gezogen werden, um selb- ständiges Handeln zu ermöglichen. Auf Kreisebene etwa muß gleichzeitig die Ab- klärung mit der zivilen Verwaltung erfol- gen. Soweit die Reißbrettpläne des Verteidl- gungsministeriums, die mit den Bündnis- partnern abgesprochen sind. Ihre Verwirk- lichung verlangt noch eine Anzahl Gesetze. Sie werden nicht ohne scharfe Diskussion über die Bühne gehen. Mancher ernstzuneh- mende Militärsachverständige bezweifelt, dag milizartige Formationen, wenn man von einfachen Bewachungsaufgaben absieht, in der modernen Militärplanung noch einen Platz haben, Besorgt erinnert man an den Volkssturm. Aber diese Parallele weist Strauß weit von sich, Ein anderes Problem steckt in der Frage, inwieweit das, was in der Schublade des Ministers liegt, in den zivilen Bereich hineingreift. Der Bundes- innenminister und die Länder-Innenmini- ster werden sich energisch zur Wehr setzen, sollte der Verdacht auftauchen, daß an eine allzu intensive Militarisierung gedacht wird. Nicht von ungefähr wandelte das Bundes- innenministerium längst den speziellen Ge- danken des Luftschutzes in die viel weiter gesteckte Vorstellung des Schutzes der Zi- Vilbevölkerung überhaupt um. Ein einziger Punkt schon zeigt, wie pro- lematisch diese Dinge sind und wie sorg- fältig sie ausdiskutiert werden müssen. Der Bedarf an Ingenieuren, Technikern, Fach- arbeitern ist groß. Die Bundeswehr macht große Anstrengungen, eigene Kräfte auszu- bilden. Für dle Bodenständige Landesver- teidigung und Heimat- Luftverteidigung kann man teilweise auf Reservisten zurückgreifen, die aber nicht daran denken, ihre gute 2z1- vile Stellung aufzugeben. Die gleichen Kräfte jedoch fordert der Bevölkerungs- schutz und verlangt die Wirtschaft für sich, die ja auch in Gang bleiben soll. Schließlich steigen den Abgeordneten Bedenken auf, wenn sie befürchten müssen, daß neben der Bundeswehr noch eine nationale Wehrmacht entsteht— finanzielle und politische Beden- ken. Wie schon gesagt: Alles das ist noch im Stadium der Planung. Das Verteidigungs- ministerium kann nicht mehr unternehmen, als die gesetzliche Grundlage erlaubt, es kann die ersten Kader aufstellen. Der Bun- destag lebt so in Zeitdruck, daß er diese Pro- bleme in diesem Jahr kaum mehr anpacken Wird. Und schließlich steht im Hintergrund Finanzminister Fritz Schäffer. Man wird wohl vergeblich nach Mitteln für eine solche gewaltige Planung suchen, wie sie dem Ver- teidigungsminister Strauß vorschwebt. Lage in Saarbrücken immer noch kritisch Allein-Regierung der CDU nicht gesichert/ Heute entscheidet sich CVP Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Saarbrücken, 22. Mai In der saarländischen Regierungskrise bahnt sich eine Entscheidung an. Der Landes- vorstand der Christlichen Volkspartei(CVP) wird heute, Donnerstag, entscheiden, ob die Partei ein Rumpfkabinett der CDU im Land- tag kurzfristig tolerleren wird, um später selbst in die Regierung einzutreten. Dem Vorstand wird das Resultat der während der letzten beiden Tage zwischen CDU und CVP geführten Verhandlungen über eine Koali- tions vereinbarung vorliegen, Diese Verhand- lungen, die an die Ende letzter Woche in Bonn geführten Gespräche der beiden Parteien mit Bundeskanzler Adenauer anknüpften, hatten sich noch einmal auf die Auswahl der CVP- Kandidaten für Ministerposten und auf die spätere Auflösung der CVP konzentriert. Bei Positiver Entscheidung des CVP- Vorstandes will sich der mit der Regierungsbildung be- auftragte Bundestagsabgeordnete Röder un- ter Umständen am Freitag oder Anfang der Volkskammer droht mit Gegenmaſnahmen Wurde Rosa Thälmann visitiert?/ Bonn soll sich entschuldigen Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin, 22. Mai Der Präsident der sowjetzonalen Volks- kammer, Dieckmann, hat überraschend Maß- naamen gegen Bundestagsabgeordnete enge- kündigt, die auf ihren Landreisen nach und von Berlin die Zonengrenzpunkte der DDR Passieren. Anlaß der Repressalien ist— nach Dieckmann ein Zwischenfall mit der Volkskammerabgeordneten Rosa Thälmann, die auf der Rückreise von einer Tagung in Westdeutschland nach Ostberlin durch Grenz- polizei der Bundesrepublik visitiert worden sein soll, wobei die von ihr in einem Koffer mitgeführten Druckschriften der„Vereini- gung der Verfolgten des Nazi-Regimes“ (VV) angeblich beschlagnahmt worden sind. Dieckmann verlas einen Protest der Volks- kammer, in dem es heißt, es würden unver- züglich gleichartige Maßnahmen gegen west- deutsche Parlamentarier in Kraft treten, wenn sich die Bundesregierung nicht beim Präsidium der Volkskammer entschuldige und versichere, daß eine Wiederholung sol- cher Vorfälle ausgeschlossen sei. 5 Ulbricht wettert gegen Westberlin In einem neuen Einschüchterungsversuch hat der erste SED- Sekretär Walter Ulbricht mit drohendem Unterton erklärt, wenn die Berliner Westsektoren nach den Plänen der NATO- Politiker als„Radarstation“ betrach- tet würden, bedeute dies für Westberlin eine „Katastrophe“. Er fügte hinzu, seitdem die Westsektoren von den Militaristen als Stütz- punkt mißbraucht würden, sei die Wieder- vereinigung Berlins von der Beseitigung der NATO-Agenturen sowie von einer Ausschal- tung der Revanche-Politiker und Militaristen aus den führenden Positionen der Westber- liner Verwaltung und Wirtschaft abhängig. Saat der Zwietracht Einen unverkennbaren Versuch, Unfrieden und Zwietracht unter die geistlichen Wür- denträger in der DDR zu tragen, läßt ein Ar- tikel des in Halle erscheinenden SED- Organs „Freiheit“ erkennen, in dem es unter Be- rufung auf die in der Zonenverfassung„ga- rantierte“ Meinungsfreiheit heißt, Pfarrer, die sich im Sinne des kommunistischen Re- gimes äußerten, könnten immer auf den Schutz des Staates rechnen.„Gewisse Kreise“ seien im Irrtum, wenn sie glaubten, auch in weltlichen Dingen Vorgesetzte der ihnen un- terstellten Pfarrer zu sein. Gemeint sind die Kirchenbehörden, denen das SED-Blatt zu bedenken gibt, daß die Partei vorbehaltlos zu allen jenen stehe, die„unser Vollt zum Kampf gegen die Kriegsgefahr æufrufen“. Seebohm erntet mehr Tadel als Lob Im Bundestag entwickelte sich eine mehrstündige Aussprache über die Verkehrspolitik Bonn, 22. Mai Von hundert Verkehrsunfällen in der Bundesrepublik werden 65 durch Unacht- samkeiten des Fahrers und nicht durch schlechte Straßen verursacht, erklärte Bun- desverkehrsminister Dr. Seebohm am Mitt- woch vor dem Bundestag. Er sprach wäh- rend einer großen Verkehrsdebatte aus An- jag der zweiten Beratung des Bundesver- Kkehrshaushalts. Der Verkehrsunterricht in den Schulen habe zu einem absoluten Rück- gang der Verkehrsunfälle bei Schulpflich- tigen geführt. Demgegenüber sei die Ge- samtunkallziffer ständig angewachsen, je- doch nicht im gleichen Mage wie der Straßenverkehr.. Vorher hatte Abgeordneter Ritzel(SpD) unwidersprochen folgende Unfallzahlen an- gegeben: 494 000 Unfälle im Jahre 1954, 568 000 im Jahre 1955 und 623 000 im letzten Jahre. 78 Prozent aller Unfälle haben sich in geschlossenen Ortschaften ereignet. Die Verkehrspolitik der Bundesregierung wurde im Verlaufe der über fünfstündigen Debatte von Sprechern aller Parteien kriti- Slert. Müller-Hermann(CDU/ CSU) setzte sich für die Durchführung von vier Prinzipien in der Verkehrspolitik ein: freie Konsumwahl, echter Leistungswettbewerb, Eigenwirt⸗ schaftlichkeit der Verkehrsträger und Nach- holung der Investitionen. Auf das„Sorgen- kind“ Bundesbahn eingehend, zitierte er deren neuen Präsidenten Oeftering: die Bun- desbahn weise zwar ständig steigende Ver- luste auf, werde aber von Jahr zu Jahr reicher. Um die Bundesbahn irmerhalb von Von unserer Bonner Redaktion vier bis fünf Jahren auf eigene Füße zu stel- len, sei es nötig, das Tarifwesen umzuge- stalten, die gemein wirtschaftliche Verpflich- tung(Betriebs- und Beförderungspflicht) zu lockern, zu rationalisieren und zu moderni- sleren, sowie stärker als bisher kaufmännisch zu denken. Der Bundesverkehrsminister verteidigte die Bundesbahn. Er sagte, wenn die betriebs- fremden Lasten rückwirkend für die letzten Jahre abgezogen würden, so ergäbe sich kein Deflzit mehr. Man müsse bedenken, daß jede Stunde Arbeitszeitverkürzung die Bundes- bahn 90 Millionen Mark jährliche Mehrbe- lastung und einen Mehrbedarf von 5000 bis 7000 Menschen koste. Mit Ausnahme der Schweiz und der Niederlande sei die Situa- tion der Bahn in den Nachbarländern noch schlechter als in Westdeutschland. Den schärfsten Schuß auf Dr. Seebohm gab der SPD-Sprecher Dr. Bleiß ab. Er er- klärte wörtlich:„In den Ansätzen und der Person Dr. Seebohms ist keine Gewähr für eine Gesundung des verkehrspolitischen Scherbenhaufens, dessen Beseitigung große Mühe kosten wird“, Der Sprecher der FDP, Rademacher, schlug vor, die Bundesbahn in eine AG. umzuwandeln, was keineswegs einer Privatisierung gleichkomme, da ja das viele Milliarden große Vermögen nicht auf dem Kapitalmarkt unterzubringen sei. Er forderte dazu auf, den Bau zweier deutscher Passagierschiffe mit je 30 000 BRT, deren Pläne bereits fertig seien, zu fördern. Bundesfinanzminister Schäffer erklärte sich gegen Schluß der Debatte bereit, 100 Millionen Mark zu bewilligen, um eine Ver- besserung des Straßenbaues durchführen zu können. Der Bundestag nahm den Einzelplan des Bundesverkehrsministers gegen die Stim- men der SPD und FDP in 2, Lesung an. Tumult bei der Wehrhaushalt-Debatte Umstellung auf Raketen-Geschosse dauert noch einige Zeit, sagt Strauß Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 22. Mai Der Bundestag beriet am Mittwoch den Etat des Verteidigungs ministeriums in Zwel⸗ ter Lesung. In den späten Abendstunden kam es zu einer scharfen Auseinanderset- zung zwischen dem Abgeordneten Jäger (CSU) und dem Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer. Der CSU- Sprecher Warf den Sozialdemokraten vor, immer wieder Nein zu sagen und an Stelle ihrer Wahl- parole„Sicherheit für alle“ Unsicherheit für das ganze Volk heraufzubeschwören, Erich Ollenhauer habe nicht nur die Stationierung alliierter Atomwaffen auf deutschem Boden verweigert, sondern die SPD verweigere auch den Soldaten der Bundeswehr durch Ablehnung des Verteidigungshaushaltes die notwendige Ausrüstung. Als Jäger ausrief:„Meine Herren, ich appelliere an ihr Gewissen., setzte ein Tumult ein, den der amtierende Bundestags- Präsident nur schwer zu beruhigen ver- nächsten Woche dem Landtag zur Wahl stel- len, Nach wie vor aber ist ungewiß, ob Röder die Stimmen des amtierenden Ministerpräsi- denten Ney und des früheren Fraktions- Vorsitzenden Albrecht erhalten wird. Beide Politiker haben sich in der Fraktion bisher nicht bereit gezeigt, die Entscheidung des Delegiertentages ihrer Partei, der eine Zu- sammenarbeit der christlichen Parteien gut- geheißen hat, zu respektleren. Röder braucht für seine Wahl aber mindestens eine der beiden Stimmen. Sollte Röder scheitern, so entstünde an der Saar eine chaotische Lage, Ein neuer Kandi- dat der CDU für die Regierungsbildung würde den gleichen Widerständen wie Röder gegenüberstehen, wenn er eine Koalition mit der CVP versuchen wollte. Eine Neuauflage der Koalition zwischen den früheren Heimat- bund-Parteien CDU, Demokratische Partei Saar und SD aber ist kaum noch denkbar, nachdem sich der Delegiertentag der DU tür die Zusammenarbeit mit der CV ent- schieden hat, Schlleglich würde sich auch die verschiedentlich diskutierte Notlösung, das amtierende Kabinett Ney bis nach der Bun- destagswahl beizubehalten, nur schwer ver- wirklichen lassen. Die CVP würde in diesem Falle wahrscheinlich von ihrer Zusage zu gemeinsamen Kandidatenlisten mit der CDU in der Bundestagswahl abrücken und erneut ein Zusammengehen mit der CSU in Bayern anstreben. Nach den erbitterten Auseinander- setzungen beim Delegiertentag würde sich vermutlich auch ein Teil der CDU-Fraktion dieser Lösung widersetzen. Armut ist eine Gefahr für die Freiheit Eisenhower und Dulles begründen das neue Auslandshilfe-Programm Washington, 22. Mai In einer Botschaft an den USA- Kongreß und in einer Rundfunk- und Fernseh- ansprache hat sich Präsident Eisenhower Wie schon kurz berichtet— nachdrücklich für die Billigung seines rund 16 Milliarden DM) eingesetzt. Dieses Geld soll in dem am 1. Juli beginnenden Haushaltsjahr ausgegeben werden. In seiner Botschaft an den Kongreß hatte der Präsident unterstrichen, die USA könnten es sich nicht leisten, die Hoffnungen der jungen, unab- hängigen Völker zunichte zu machen, die von der freien Welt Hilfe erhoffen. In seiner Rundfunkansprache sagte Eisenhower, die Verteidigung gegen die kommunistische „Verschwörung und Einkreisung“ könne sich micht allein auf Kanonen stützen. Denn die Freiheit werde nicht nur durch Kanonen, sondern auch durch Armut bedroht, die der Kommunismus für sich ausnützen könne. Die Ereignisse in Jordanien nannte Eisenhower als Beispiel dafür, warum die USA ihr Hilfs- programm fortsetzen müßten. Auslandshilfepro- jedoch unter dem Druck der Kritik um gramms in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar 500 Millionen Dollar kürzen müssen, Dollar für militärische Hilfe und Verteſdi- Staaten nicht die gewünschte Sicherheit er- halten. Dulles bezeichnete es als notwendig mit der Sowjetunſon zu einem Uebereinkom- men über die Verminderung der Rüstungen zu gelangen. Aber die Erfahrung habe ge- zeigt, daß Abkommen mit den Kommunisten nicht zuverlässig seien, wenn sie nur aut paplernen Uebereinkommen bestehen. Der In dem Auslandshilfeprogramm sind unter Außenminister unterstrich die Notwendlg- Donnerstag, 23. Mai 1957/ Nr 10 . Oesterreichs neuer Präsident leistete den Eid auf die Verfassung Wien.(W. O.-Eig.-Ber.) In der Bunde sammlung— einer gemeinsamen St der beiden Häuser des österreichischen p laments leistete am Mittwoch der 5 5. Mai gewählte Bundespräsident Dr. 42 Schärf den Ejd auf die Verfassung, Er rich, tete dann an die Abgeordneten eine u Ansprache, in der er ein Bekenntuls n Recht und Gesetz ablegte und Versiche werde versuchen, allen Staatsbürgern unparteiischer Präsident zu sein. Besond Beachtung fand jener Passus der n Schärfs, in dem er sagte, er werde al] daran setzen, um eines Regelung des 58 hältnisses zwischen Staat und Kirche zu n. reichen— onne daß Sentiments von gi geweclet werden. Der Präsident sprach de Wunsch nach Freundschaft mit allen Lin. dern aus und erklärte, die Neutralltz solle Oesterreich von allen fernhalten, ohne das Lan Kulturkreis auszuschalten d jedoch aus dem dem es angehört ö Positive Stellungnahme Gebhard Müllers zur Sparkommission Stuttgart.(tz- Eig. Ber.) Zu de: schlag des Ständigen Landtagsa usch eine dreiköpfige Sparkommisslon statt eines Sparkommissars in Baden Württemberg einzusetzen, äußerte sich Ministerpräsiden, Dr. Müller vor der Presse zustimmend die Regierung werde nach Verabschledung des Gesetzes durch den Landtag bemüht seln die Kommission möglichst bald ins Laber zu rufen. Müller verwahrte sich vor d pressekonferenz gegen die Beh Land Baden- Württemberg künk Jahren seines Bestehens nieht A. standegebracht, seinen Einfluß im Bundeg. rat und bei der Bundesregierung stark in die Wagschale zu werfen, Pie fünf Stimmen des Landes kämen im B Ausdruck. Der Ministerpräsident äußerte Zweite an der Rechtmäßigkeit der Ablehnung det Lottogesetzes in erster Lesung durch den Landtag. Die Landesregierung stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß das ge⸗ schäftsordnungsmäßig nicht richtig gewesen sei und daß jedes Gesetz in drei Beratun- gen behandelt werden müsse. Da die Lan- er Landez. auptung, das habe es in deg desregierung das Gesetz nicht zurückziehen; Werde, müsse es eventuell vom Landtag nochmals behandelt werden, falls sich der Geschäftsordnungsausschuß dem Standpunkt der Regierung anschließe. Gegen den Maulkorb-Paragraph wollen drei Länder stimmen Düsseldorf,(AP) Nordrhein- Westfalen wird am Freitag bei der Beratung des Vier- ten Strafrechtsänderungsgesetzes im Bun- desrat beantragen, den Paragraphen 109d mit den Schutzbestimmungen für die Bun- des wehr ersatzlos zu streſchen, Zu diesem Zweck soll der Vermittlungsausschuß ange- rufen werden. beschlossen, den sogenannten Maulkorb⸗ Paragraphen im Bundesrat abzulehnen Der umstrittene Paragraph 109 d lautet „Wer unwabre oder gröblich entstellte Behauptungen tatsächlicher Art, deren Ver- breitung geeignet ist, die Tätigkeit der Bun- deswehr zu stören, wider besseres Wissen zum Zwecke der Verbreitung aufstellt odet solche Behauptungen in Kenntnis ihrer Un- wahrheit verbreitet, um die Bundeswehr in der Erfüllung ihrer Aufgabe der Landes- verteidigung zu behindern, wird mit Ge- zängnis bestraft. Der Versuch Ist strafbar,“ undesrat voll zun Auch Hessen und- Hamburg e Händeln der Wel zaben 208180 seine ungli masc und e gesch Hug e Ft einen Ausrüstung und Dienstleistung und 900 Mil- lionen Dollar als Verteidigungsunterstützung ausgegeben werden. Ursprünglich hatte Eisenhower 4,4 Milliarden Dollar für die Auslandshilfe verlangt, hatte diese Summe Außenminister John Foster Dulles er- klärte am Mittwoch vor dem Senatsausschuß kür auswärtige Angelegenheiten, die G84 würden sich in dem Bemühen, ein Ueber- einkommen über die Verminderung der Rüistungen in der Welt zu erzielen, nicht allein auf die sowjetischen Versprechungen verlassen. Ohne die verlangten 2,8 Milliarden gungsunterstützung werden die Vereinigten anderem für das erste Jahr 500 Millionen keit, einen Anleihefonds zu errichten, der Dollar als Wirtschaftshilfe vorgesehen. Weiter vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, sollen 1,9 Milliarden Dollar für militärische den 19 Nationen zur Verfügung stehen sollte, die seit dem Ende des zweiten Weltkrieges entstanden sind. dpa) Dollars für den Nahen Osten sollen der Verkehrserschliegung dienen Karatschi.(dpa) Die USA haben für den mochte. Es prasselten Zwischenrufe, wie Ausbau des Verkehrsnetzes Im Nahen Osten Kriegshetzer und Provokateure. In betont 12,5 Millionen Dollar(55 Millionen Dx) zur ruhiger Weise antwortete Ollenhauer. Er Verfügung gestellt. Diese Summe soll um meinte, Jägers Rede sei weniger Ausdruck Rahmen von zweiseitigen Verträgen Aus, der Unruhe des Gewissens, als vielmehr der gegeben werden, die zwischen den USA un Versuch, einen Wahlschlager an den Mann Persien, der Türkei und Pakistan in Karat- zu bringen. Der SPD-Vorsitzende legte dar, schi abgeschlossen worden sind. Mit der ame- daß seine Partei den Abzug atomarer Streit- rikanischen Unterstützung soll vor allem 5 kräfte nicht ultimativ fordere, sondern Ver- Netz der Nachrichten verbindungen zwischen ums! sich; Bus gewe in eil leben Di Zeug und 2 ohne von 8 Pilot, Wurd Schm 3 handlungen wünsche. den Hauptstädten der Türkei, Pakistan, des Verteidigungsminister Strauß teilte am Irak und Persiens ausgebaut werden. 1555 Schlud der Debatte mit, dag im Rechnungs- Wirtschaktsgusschuß der Bagdadpalet- Stege jahr 19579 12 000 Wohnungen für die An- teilte mit, daß Großbritannien für die e gehörigen der Bundeswehr fertiggestellt kehrserschliefung in diesem Gebiet eine, werden sollen. Ueber die Bewaffnung der lion Pfund Sterling(rund 12 Millionen D Bundeswehr sagte der Minister, die Umstel- zngeboten habe,. lung auf Raketen werde noch einige Zeit noch entschieden werden müsse. dauern, weswegen noch herkömmliche Artil- Der Wirtschaftsausschuß hat den Entwurk lerie angeschafft werden müsse, einer Zollkonvention für die Mitgliedsstaaten Nach mehrstündiger Debatte wurde der empfohlen und angeregt, die Möglichkeiten Haushalt des Verteidigungsministeriums mit für eine Freihendelszone oder einen Gemein- 239 gegen 132 Stimmen bei drei Enthaltungen samen Markt im Nahen Osten zu unter- in zweiter Lesung gebilligt, Suchen. ö Der über deren Verwendung * LokGEN 957/ Nr. 110 ig/ Donnerstag, 23. Mai 1957 eee räsident las sonst noch geschah. lassung. 5 0 le des amerikanischen Staates Missouri „ Bundever em Dienstagabend abermals von Wirbel- men Sſtzung 00 n heimgesucht worden, die beträcht- niseten Pau n verheerungen anrichteten und den Ver- roch der am 4 von 16 Menschenleben verursachten. nt Pr. Aaoll ungestens 70 Personen wurden verletzt. Ins- ung. Er rich amt sind in zwei Tagen in Missouri und d eine kurz 25 benachbarten Teil von Kansas 53 Men- kenntnis aden dem Wüten der Stürme zum Opfer ge- ersiche Die kleine Ortschaft Fremont, etwa sbürgern kilometer südlich von St. Louis, wurde n. Besondet faktisch dem Erdboden gleichgemacht. Unter s der 5 207 Einwohnern gab es acht Tote und werde alleg enige 50 Verletzte. Auch in IIlinois entstan- ung des Ver, en durch Stürme und Wolkenprüche Sach- Virche zu er. maden und Verkehrsstörungen. ts von eint 5 t sprach 40 i außerordentlich schwere Wolkenbrüche, t allen Län. besleitet Von, heftigen Sturmböen, sind Wäh- Neutral end der letzten zwei Tage über dem mittel- jeln der Well kalienischen Gebiet der Abruzzen und des och aus de lise niedergegengen. Zwei Menschen wur- Es angehen Blitz erschlagen. Die Regenfluten vom ken Erdrutsche und gefen UDeberschwemmungen, mme Hauseinstürze er vor ommission In Athen hat sich am Dienstagnachmittag en Erdbeben ereignet, dessen Zentrum ver- dem Vor- mutlich 200 Kilometer süd- südöstlich der sausschuszez stadt lag. Von Schäden irgendwelcher Art n statt eines vurde nichts bekannt. Württemberg 5 sterpräsident immend. Die miedung geg bemüht zeln, d ins Leben der Landes. auptung, dag es in dien s nicht zu. im Bundes. ing stark in inf Stimmen at voll zum Im Prozeß um den verschwundenen Schatz gon Dongo sagte der Zeuge Luigi Grassi vor dem Schwurgericht in Padua aus, daß der ort Tremezzo am Comer See nicht von den Deutschen, sondern von den Alliierten bom- bardiert worden sei. Sie hätten dieses Bom- bardement als„Gegenschlag“ gegen die Er- gchiehung Mussolinis veranlaßt. Da die Kom- nunisten Nacht für Nacht fünf bis sechs zaschistische Soldaten in Dongo erschossen, hätten die Alliierten auch mit der Bombar- derung von Dongo gedroht, falls die Gefange- nen nicht sofort nach Como gebracht würden“ Der Zeuge Luigi Grassi war zu jener Zeit Chef der politischen Polizei von bongo und versuchte, Greueltaten gegen Ge laschistischen Führer, Plünderungen und Unterschlagungen zu verhindern. Wie er aus- sagte, hatte er rund 500 Millionen Lire(da- maliger Wert) aus dem„Schatz von Dongo“ für die Staatskasse sicherstellen können. Außerdem hat er— Was er durch eine Quit- tung belegte— fünfzig Kilogramm Gold nach Rom geschickt. Davon seien aber nur 300 Gramm angekommen. * erte Zweile lehnung dei durch den stehe nach daß das ge. tig gewesen ei Beratun- Da die Lan- zurückziehen m Landtag Ils sich der Ein britisches Wasserflugzeug ist in Pol- Standpunkt 8 e lenses(Balearen) kurz nach dem Start aus 5 Meter Höhe abgestürzt. Sämtliche an Bord befindlichen Personen, insgesamt 40, konnten Sofort nach dem Unfall von herbeieilenden Motorbooten geborgen werden. Die ver- unglückte Maschine, die sich auf dem Flug nach Manchester befand, konnte durch einen starken Luftstoß nicht genügend Höhe ge- winnen und rutschte ab. * aragraph men Westfalen 8 des Vier- s im Bun-; aphen 109 d ir die Bun- Zu diesem schuß ange- ide Hamburg Maulkorb. ehnen. 09 d lautet: entstellte deren Ver- it der Bun. res Wissen Ustellt oder 8 ihrer Un- Zundeswehr Die„Spirit of St. Louis II“ hat am Diens- tag den weltberühmten Flug von Charles Lindberg, der vor genau dreißig Jahren zum ersten Mal im Flugzeug den Ozean über- querte, wiederholt und ist am Dienstagabend nach einer Flugzeit von sechs Stunden und 41 Minuten auf dem Pariser Flughafen Le Bourget gelõndet. * Der schnellste Mann Europæs, der fran- zỹösische Testpilot Charles Goujon, ist mit seinem„Trident“-Düsenjäger tödlich ver- unglückt. Goujon hatte mit dieser Rekord- maschine, die über zwei Strahltriebwerke und eine„Nadelnase“ verfügt, eine Stunden- 5 1 geschwindigkeit von 2400 km im Geradeaus- t strafbar.“ Hug erreicht. 5 5 5 Fünfunddreigig Hindu-Pilger sind bei einem schweren Autobusunglück in Indien ums Leben gekommen. Unter ihnen befanden sich viele Frauen mit kleinen Kindern. Der Bus geriet auf einer durch Regenfälle auf- eit Der Rhein, ein europäischer Strom Kein Geringerer als Hölderlin hat in einem seiner gewaltigsten Gedichte den Rhein mythisch- groß und urgeschichtlich- tief besungen. Es ist, wie wenn die in so vielen Hinsichten schreckensreiche und erschrek- kende rheinische Geschichte vor dem Auge des dichterischen Sehers nicht bestehen könnte; sie ist wie zurückgeschmolzen in die ursprüngliche Lebensluft dieses„edelsten der Ströme“. In seinen Anfängen, so sieht es der Dichter, treibt ihn, da er„von den Brü- dern, dem Tessin und dem Rhodanus“ sich scheiden muß, seine„königliche Seele“ nach Asien zu. Aber inm, als einem Göttersohne, ist das Wünschen vor dem Schicksal, dem er zu gehorchen hat, nicht verstattet. Und 80 muß er,„aus günstigen Höhn glücklich ge- boren“— weshalb„ein Jauchzen sein Wort“ ist—, nachdem er die„heiligen Alpen“ ver- lassen, sich sänftigen: „Und schön ist's, wie er drauf, nachdem er die Berge verlassen, Stillwandelnd sich im deutschen Lande begnüget und das Sehnen stillt im guten Geschäfte, wenn er das Land baut, der Vater Rhein, und liebe Kinder nährt in Städten, die er gegründet.“ Was der zugleich in die Ursprünge zurück- wie in die Zukunft voraus weisende Blick des Dichters erschaut hat, scheint erst in unserer Gegenwart in wachsendem Maße das Be- wußtsein der Menschen zu erfüllen: Der Rhein, ein Bruder des Tessin und der Rhöne; der Rhein— ein europäischer Strom; der Rhein, der Städte gründet, das Land baut und sich„im guten Geschäfte“ stillt. Die furchtbaren Erschütterungen zweier jeidvoller Weltkriege naben, so will es schei- nen und so wollen wir es hoffen, die Herzen der Menschen geöffnet, um in einem bislang nicht gekannten Maße die länder- und VI ker verbindende Funktion des Rheins wahrzunehmen. Bestanden freilich hat sie, seitdem der Rheinstrom ein ge- schichtlicher Strom geworden ist. Doch lassen wir die Vergangenheit! Las- sen wir insbesondere auch die Nachklänge jener unter der Herrschaft des nationalstaat- lichen Denkens mächtig gewordenen An- schauung vom Rhein als einem Grenzstrom, und stellen wir uns zukunftswillig hinein in die Realität der Gegenwart: in ihr ist das Trennende des strategischen Gedankens hin- fällig geworden; uns beglückt das Von Professor Dr. F. J. Brecht Ver bindende und Versööanende der Rheinstromlandschaft, in der sich die Stämme Europas berühren und durchdrin- gen, und wie ein Symbol kultureller euro- päischer Einheit, wie eine Vorwegnahme und ein Versprechen auch der ange- bahnten wirtschaftlichen und der künftigen politischen Einigung Europas erscheint es uns, wenn auf der größten Binnenschiff- fahrtsstraße Europas an Schleppzügen die deutschen wie die holländischen, die belgi- schen und französischen und Schweizer Flag- gen flattern. Langsam, aber unaufhaltsam reift so das Bewußtsein der völkerverbinden- den Kraft des großen Stromes, an dessen Mittellauf zwei gewaltige deutsche Wirt- schaftszentren entstanden sind: das rhein- mainische Wirtschaftsgebiet von Mannheim und Ludwigshafen bis Mainz und Frankfurt und das mit der Kölner Bucht beginnende, einen kaum entwirrbaren Knäuel von Groß- städten umgreifende größte Industriegebiet des kontinentalen Europa. Ueber alle Staats- grenzen hinweg verbindet der lebenzeugende und geschichtsmächtige Strom die Bürger der Stadt- und Landgemeinden, die Gewerbeflei- Bigen und Handeltreibenden von den Alpen bis zum Meer. Es gent dabei natürlich nicht immer sanft zu und nicht ohne Rückschläge ab. Aber was seit über hundert Jahren die Verträge über Strombau und Schiffahrt zur stetigen Stei- gerung des Gefühls der Zusammengehörig- keit, des Aufeinanderangewiesenseins, ja der Lust des Miteinanderlebens beigetragen ha- ben, ist bedeutend und von unabschätzbarer Fruchtbarkeit. Mag man sich gelegentlich streiten um Anteile und Vorteile, auf den Schein pochend und am Buchstaben klebend gegen die genossenschaftliche Solidarität verstoßen: durch all das hindurch vollzieht sich der Prozeß des Zusammen- wachsens, in all dem wächst die Einsicht in die Genossenschaftlichkeit und Gemein- schaftlichkeit aller Beteiligten, und immer mehr setzt sich diese als das durch die Natur dieses Stromes selbst Gewollte und Gege- bene, als das Natürliche und Selbstverständ- liche durch. Er provoziert von sich aus die Synthese, er widersetzt sich der Trennung. Gelingt ihm, was er will, das Verbindende und Vereinigende, so sind die Menschen, die Dörfer und die Städte an seinen beiden Ufern lebensfroh, heiter und sicher; versagen sich ihm seine Kinder, folgen sie diesem seinem natürlichen Willen nicht, so verdüstern sich ihre Herzen in Zwietracht und Haß, verengen in Neid und Angst, verhärten sich in klein- lichen Instinkten. Daran zeigt sich, daß Ge- Treffpunkt von Rhein und Neckar nossenschaftlichkeit und Gemeinschaftlich- keit des Stromes Wunsch und Wille, sein eigenster Auftrag ist. Lange, allzulange haben wir in Europa als Charakterstärke gepriesen, was Engstirnig- keit und Halsstarrigkeit war; lange, allzu- jalnlge haben wird als Stolz bewundert, was ein Mangel an Lebenszutrauen war. Der rheini- sche Geist hat, dem Drängen seines Stromes nachgebend, am ehesten und am nachhaltig- sten und an allen Stellen den schroffen Na- tionalismus überwunden, Offenheit der Le- bensäußerung, Unbefangenheit und Ent- gegenkommen gewonnen; ihm ist wonl, wenn er heiter und aufgeschlossen leben darf; er gedeiht auf allen Gebieten, wenn Mißtrauen und blinzelnde Berechnung und alles, was das Dasein und Miteinandersein der Menschen mit schweren Gewichten behängt. zurück- gedrängt werden kann und ohnmächtig bleibt. Das gilt für den Atmungsbereich Basels oder Straßburgs wie für Mannheim oder Köln. Denkwürdig also mögen uns, im dank- baren Blick auf die Genossenschaftlichkeit der Lander und Stämme in der Berührungs- und Durchdringungslandschaft des Rheines, jene Schlußakte des Wiener Kongresses und die(Mainzer) Schiffahrtsakte von 1831 blei- ben, welche die Grundlagen dieser Genossen schaftlichkeit enthalten, und ebenso die Revidierte Mannheimer Akte von 18 68, in der sie schon eine sehr kräf- tige Form und eine fortschrittliche Auspra- gung erfuhr, so daß ihre Einrichtungen und Verfahren heute als Modell für vernünftige internationale Zusammenarbeit studiert wer- den.— Freilich gibt es immer noch eine geistig sich sehr vornehm dünkende Schicht von Menschen, die teils als überlegene Literaten, teils als eifernde Reformer auftreten, aber sich einig sind in der Skepsis gegen die hier zu Wort gekommene Betrachtungsweise. Sie erklären die in zäher und geduldiger Arbeit der Strom- und Hafenbaufachleute, der Ree- der, der Wirtschaftspolitiker und der Juristen aufgebaute Leistung— eine Leistung von Generationen— als doch offen- kundig in den Bereich von Technik und Or- ganisation gehörig und damit als kulturell sekundär oder subsidiär. Denn Technik und Orgemisation sind Erscheinungen der Zivili- sation, und Zivilisation(so sagen sie) sei nicht Kultur. Kultur ist diesen von sich und ihrer kulturbedeutsamen Geistigkeit sehr über- zeugten Figuren lediglich das, was an Kunst, Wissenschaft und Literatur geschaffen wurde — die Dome und die Gedichte, die musikali- schen und geistigen Leistungen. Der Rest ist die nobel abge wertete, nur als Voraussetaing der kulturellen Produktion amzusehende Zivi- lisation. Wichtig ist ihnen die Rheinpoesie; Schiffahrtsakte sind wenig interessant. Be- cteutend ist der kulturelle Zusammenhang:; Wirtschaft, Technik, Organisation sind höch- stens und bestenfalls als Grundlage zu be- trachten. Nun, wenn vir die Einheit Europas wol- len, werden wir diesen spezifisch deutschen Luxus der RKonfrontierung von Kultur und Zivilisation uns abgewönnen müssen. Kein anderes Volk hat sie so wie wir. Sie ist auch sachlich nicht berechtigt, sondern stammt aus einer langen, heute unwirksam geworctenen Deberlieferung, welche das naturgegebene Durchdrungensein von„Materie“ und„Geist“ auseinanderrig. Man sollte sich hüten(und sich schämen), eine Betrachtungsweise wie die hier angewandte als„materialistisch“ zu bezeichnen. Sie stammt vielmehr aus der praktisch verwirklichten Einsicht in das lebendige Ineinander von Leib und Seele, in jenes unauflösliche Verwobensein dieser Be- reiche, das wir„Natur“ nennen. Und so hat es auch der Dichter gesehen und verstamden, von dem wir ausgegangen sind: Hölderlin. Er hat weder einen Bei- trag zur romantisch- volkstümlichen noch zur national-pathetischen Rheinlyrik gegeben, als er die elementaren Mächte und die ge- schichtlichen und wirtschaftlichen— jawohl: wirtschaftlichen— Phänomene nannte, die dem Rhein zugehören: dem Rnein, der Städte gründet, das Land baut, die Kinder nährt und sich„im guten Geschäfte“ stillt; er, der Bru- der des Tessin und der Rhône— ein euro- päischer Strom. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute tags- über vielfach starke Bewölkung und ein- zelne Regenfälle. Tagestemperaturen um 15 Grad. In der kommenden Nacht teilweise aufklarend; Frühtemperaturen 4 bis 6 Grad. Am Freitag heiter bis wolkig, noch einzelne Schauer möglich, etwas wärmer als heute. Schwacher, nur in Schauern böiger Wind aus meist nördlichen Richtungen. Sonnenaufgang: 4.30 Uhr. Sonnenuntergang: 20.15 Uhr. Vorhersoge- Narte für 23. g. 22-2 Uhr. „ eykiavik 7 2 a 5 9 5015 03 e. +iois Pegelstand vom 22. Mai Rhein: Maxau 449(32); Mannheim 272 (745); Worms 184(31); Caub 164. Neckar: Plochingen 121(1); Gundels- heim 168(2); Mannheim 270(40). Der Montesi-Prozeß Im Skandalprozeß um den geheimnis- vollen Tod der 20jährigen Wilma Montesi gab der Staatsanwalt am Mittwochvormit- tag zum Schluß seines Plädoyers nochmals zu, daß die Verhandlung keinerlei Schuld- beweise gegen die drei Hauptangeklagten Gianpiero Piccioni, Uga Montagna und Sa- verio Polito erbracht habe. Er forderte das Gericht auf, die Hauptangeklagten und fünf weitere Angeklagte freizusprechen und stattdessen die Zeugin Adrianna Bisaccia wegen Vortäuschung einer Straftat und den 31 jährigen Michele Simola wegen falscher Zeugenaussagen zu verurteilen. Kronzeu- gin Anna Maria Caglio, hatte er zuvor Al eine„perfide Frau“ bezeichnet, deren Zeu- genaussagen unglaubhaft“ seien. 12 Strafverfahren gegen Adams Gegen den englischen Arzt Dr. John Bodkins Adams in Eastbourne, der kürzlich von dem Verdacht des Witwenmordes frei- gesprochen wurde, ist am Mittwoch nach Abschluß der Voruntersuchung ein neues Strafverfahren angeordnet worden. Ein Zeitpunkt für den Beginn des Prozesses wurde noch nicht festgelegt. Dr. Adams hat sich nunmehr wegen 15 Fällen zu verant- worten, in denen er angeblich Rezepte für seine Patienten fälschte oder falsche Erklä- rungen abgab, um die Leichen seiner Pa- tienten einäschern zu lassen. Der 58jährige Arzt, der sich gegen eine Kaution von 2000 Pfund(23 500 DM) auf freiem Fuße befin- det, erklärte sich für unschuldig. Die Staatsanwaltschaft behauptet, Dr. Adams habe in drei Fällen, um die Ein- äscherung zu erreichen, Erklärungen abge- geben, daß er kein finanzielles Interesse an dem Tod seiner Patienten hatte, obwohl er tatsächlich wußte, daß sie ihm Geld ver- machen würden. Dr. Adams nahm am Mitt- woch auf der Anklagebank sitzend an der Voruntersuchung teil, machte sich lächelnd Notizen und schüttelte gelegentlich den Kopf. I. e geweichten Straße ins Schleudern und stürzte nd 900 Mil- in eine tiefe Schlucht. Es gab keine Ueber- terstützung Lebenden. 5 7 1 Die spanische Polizei hat ein Privatflug- ese Summe zeug mit Schweizer Kennzeichen beschossen Kritik um und zur Landung gezwungen, als es versuchte, 0 ohne Genenmigung über die Ostpyrenäen b von Spanien nach Frankreich zu fliegen. Der Dulles er- Pilot, ein in Barcelona lebender Argentinier, atsausschuß wurcke verhaftet und an Bord aufgefundenes „ die Usa Schmuggelgut beschlagnahmt. ein Ueber- erung der jelen, nicht prechungen Millarden d Verteidl 5 Vereinigten Der März 1957 war ein ereignisreicher herheit er- Monat in der Geschichte der friedlichen Nut- notwendig zung der Atomkraft. Am 25. März haben bereinkom- die Vertreter der sechs Montan-Union-Staa- Rüstungen en in Rom das Abkommen über den Ge- g habe ge· en Markt und den EURATOM-Ver- mmunisten 1555 unterzeichnet. Damit fanden jahrelange e nur aus Jerhandlungen über die Zusammenarbeit ehen. Der der europäischen Staaten auf dem Gebiet Fotwendlg- der friedlichen Atomenergie verwertung ihren jchten, der oktiziellen Abschluß. schließlich, Die E 8 shen sollte, ener 1 5 und Nutzung der Atom- Veltkrieges W585 0 ringt Probleme mit sich, die weit (ape) augrei je Grenzen der einzelnen Staaten hin- 5 reichen. Noch auf keinem Gebiet der 5 bunclessenkorschung und der technischen Osten 0 wicklung war bisher die Zusammenarbeit dienen 85 Ländern und Kontinenten von so ent- 5 eidender Bedeutung, wie dies hier der en für den Lal ist. Die Durchführung von Atomener- men Osten dieprojekten ist langwierig und mit einem a DR) zur 0 an Hilfsmitteln und Fachkräften e soll um unden, der die Leistungsfähigkeit vie- agen 3 zer Staaten übersteigt; und verschiedene 89. 15 e beispielsweise auf dem Gebiet 1 be Physikalischen Forschung— haben allem das 1 nur dann Aussicht auf Erfolg, zwischen führt sle auf gemeinsamer Basis durchge- eistan, des Grun 1 Da überdies die gleichen rden. Der Stron skokke, aus denen Milliarden Kilowatt -Staaten bert aur den Haushalts- und Industriebe- r die Ver- fi 1 Zahlreiche radioaktive Präparate eine Mil- 8 Wissenschaftlichen Forschungen ge- onen DI) n wen, werden, auch bei der Herstellung rwendung ante nichtunsswaften Verwendung finden 0 1 1 Nutzung der 0 Sie die Schaffung von Organisa- ee 5 Ooralus, die dieses spaltbare Material lchkeiten. über dessen ausschließlich zivile Gemein- schung Aung wachen und die friedliche For- u unter⸗ us in den einzelnen Ländern fördern. In den letzten Jahren bemühte man sich * IAEA, EURATOM und CERN Die internationalen Organisationen zur friedlichen Nutzung der Atomergie auf verschiedenen Ebenen um die organisto- torische Vorbereitung einer solchen Zusam- menarbeit im gesamten Bereich der fried- lichen Nutzung der Kernenergie. Diese Phase ist jetzt erfolgreich abgeschlossen; für den Laien jedoch ist inzwischen die Zahl der in diesem Zusammenhang genannten Begriffe und Organisationen bereits ver- wirrend geworden. Im Grunde ist es aber gar nicht so schwer, sich zurechtzufinden, wenn man die beiden Hauptgedanken im Auge behält, von denen die Versuche zur Lösung der Atomprobleme ausgingen, näm- lich die Idee einer weltumfassenden Atom- behörde, die eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen darstellt, und die Idee eines europäischen Zusammenschlusses zu einer gemeinsamen Atomenergierentwick- lung. Die Forderung nach einer Weltorganisa- tion für die zivile Atomenergieentwicklung wurde zum ersten Male von Präsident Eisen- hower am 8. Dezember 1953 in seiner Rede vor den Vereinten Nationen klar ausgespro- chen. Wenige Monate später begannen die Vorverhandlungen, wobei bei der Sowiet- union und einigen Ostblockstaaten der Eisenhower-Plan zunächst auf Widerstand stieg. Anfang Dezember 1954 faßte jedoch die UNO-Generalversammlung den einstim- migen Beschluß zur Errichtung der Atom- behörde, und unmittelbar danach wurden die Verhandlungen über die einzelnen Punkte der Statuten aufgenommen. In den anfänglich weit auseinendergehenden Auf- kassungen über die Kontrollgewalt und die Stellung der Atombebörde zu der Organi- sation der Vereinten Nationen wurde schritt- weise eine Annäherung erzielt, und am 26. Oktober 1956 konnte schließlich im New Vorker UNO-Gebäude die Gründungsver- sammlung der Internationalen Atomenergie- behörde CAEA) stattfinden, auf der 81 Staa- ten vertreten waren. Gemäß ihren Statuten hat die Behörde alles zu unternehmen, was zur Nutzung der Atomenergie für ausschließlich friedliche Zwecke notwendig ist. Ihre Aufgabe ist es daher nicht nur, die Erforschung und Ent- wicklung der Atomenergie zu fördern und den Austausch von Fachleuten sowie von wissenschaftlichem und technischem Mate- rial zu unterstützen, sondern auch die erfor- derlichen Einrichtungen und Anlagen zu er- werben oder selbst zu schaffen und für die erforderlichen Sicherheitsmaßbnahmen Sorge zu tragen. Vor allem aber hat sie das ihr von den einzelnen Staaten überantwortete spaltbare Material zu verwalten, an Länder weiterzugeben, die es für die Durchführung friedlicher Forschungs- oder Energieprojekte benötigen und darüber zu wachen, daß diese Grundstoffe der Atomenergieentwicklung ausschließlich für die angegebenen Zwecke verwendet werden. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei, daß die Atomenergiebehörde nicht dem Vetorecht unterworfen ist. Die Tatsache, daß dem Leitungsausschuß der Behörde auch Staaten angehören, die nicht in der Atom- energieforschung führend sind oder über be- deutende Voräte an spaltbarem Material verfügen, bietet die Gewähr für eine wohl ausbalancierte internationale Entwicklung auf dem Gebiet der friedlichen Atomenergie- nutzung. Die Statuten der Internationalen Atom- energiebehörde treten in Kraft, sobald sie von 18 Nationen, darunter drei der fünf Staaten Großbritannien, Frankreich, Ka- nada, UdSSR und USA, ratifiziert sind. Zum Exekutivsekretär der Atomenergiebehörde wurde bereits im Oktober der Schweizer Fachmann Dr. Paul Jolles bestimmt; ihren Sitz wird die Behörde in Wien haben. EURATOM, die Atomenergiegemeinschaft der europaischen Staaten, ist ebenfalls mit der Vollmacht ausgestattet, spaltbares Ma- terial zu erwerben und zu verteilen, Vor- schriften über die Betriebssicherheit und den Schutz der Bevölkerung zu erlassen und darüber zu wachen, daß alle den einzelnen Staaten zur Verfügung gestellten Materia- lien und Einrichtungen ausschlieblich dem genannten Verwendungszweck dienen. Der EURATOM- vertrag, der in Rom von Bel- gien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Luxemburg unterzeichnet wurde, stellt sämtlichen Staaten Europas den Beitritt zur Atomgemeinschaft frei. Die wichtigsten vertraglich festgelegten Aufgaben der EURATOM- Gemeinschaft, die sämtlichen Mitgliedstaaten die Gleichberech- tigung garantiert, sind die Errichtung eines zentralen Forschungsinstituts, die Koordi- nierung der Investitionen, die Durchfüh- rung gemeinsamer Kernergieprojekte und der Austausch von Informationen. Das Zentralinstitut, das man bereits„das künf- tige Oak Ridge Europas“ nennt, soll mit Ein- richtungen zur Kernforschung sowie zur Isotopentrennung und Aufbereitung von Reaktorbrennstoff ausgestattet werden, Vor allem aber sollen hier Modellanlagen von Forschungs- und Leistungsreaktoren gebaut werden. Der EURATOM- Vertrag bildet den logi- schen Abschluß der bisherigen Bestrebungen zur Zusammenarbeit der europäischen Staa- ten auf dem Sektor Atomenergie. Begonnen hat diese Entwicklung bereits vor einigen Jahren mit der Schaffung zweier Vereini- gungen, die sich mit Aufgaben der Grund- lagenforschung beziehungsweise technischen Entwicklungsarbeit zur friedlichen Nutzung der Kernenergie befassen: Der Europäische Kernforschungsrat CERN— dient der reinen Grundlagenfor- schung auf dem Gebiet der Kernphysik. Er wurde im Jahre 1951 von zwölf europaischen Ländern— Belgien, Dänemark, Bundesrepu- blik Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Holland, Italien, Jugosla- wien, Norwegen, Schweden und der Schweiz — gegründet und bietet den hervorragend- sten Wissenschaftlern Gelegenheit, ihren Forschungsvorhaben in fruchtbarer Zusam- menarbeit mit Kollegen in großzügig aus- gestatteten Laboratorien nachzugehen. In der Nähe Genfs, wo die Organisation ihren Sitz hat, ist gegenwärtig das Zentrallabora- torium im Entstehen, das mit einem Syn- chrozyklotron für 600 Millionen Elektronen- volt und einem Protonenbeschleuniger für 30 Milliarden Elektronenvolt über zwei der energiestärksten Teilchenbeschleuniger der Welt verfügen wird. Zum Generaldirektor wurde vor drei Jahren der Kernphysiker Felix Bloch, Nobelpreisträger 1952 für Physik, gewählt. Der Beitritt zur CERN- Organisation steht allen europäischen Staa- ten offen. Forschung zu ausschließlich friedlichen Zwecken ist auch die Aufgabe der Europa- ischen Gesellschaft für Atomenergie. Im Gegensatz zu CERN beschäftigt sich diese Organisation jedoch nicht mit physikalischer Grundlagenforschung, sondern will aus- schließlich die Zusammenarbeit auf dem Ge- biet der Energietechnik fördern. Acht Staa- ten, nämlich Belgien, Frankreich, Großbri- tarmien, Italien, die Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz, waren die ersten Mitglieder dieser Organisation, der jedoch sämtliche Staaten Europas beitreten können. Präsident der Atomenergiegesellschaft, die, Mren Sitz in London hat, ist Nobelpreisträ- ger Sir John Cockroft, der Leiter des briti- schen Atomforschungszentrums Harwell. Beide Organisationen werden selbstver- ständlich eine sehr enge Zusammenarbeit mit EURATOM pflegen, aber naturgemag Werden sich diesen europaischen Institutio- nen erst durch die Verbindung mit der Welt- behörde für Atomenergie alle jene Möglich- keiten der friedlichen Atomkraftnutzung er- schließen, die die führenden Fachleute der Welt seit Jahren anstreben. 4 7 5 Seite 4 M A N N H E 1 M Donnerstag, 23. Mai 1957 u f. 11 18 Glossarium: i J : VI. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche: Endstation Sehnsucht Mannheim und Vater Rhein 4 5 1 alles ausstelzen! Viele Mannkeimer leben ein von den Was- V 8 K 1 1 dl ch 8 1 At Straßenbahn di d gerstraßen abgewandtes Teden, 585 e Om eZ] ana Zum le 1 En OWꝛjle 8 Om. 0 a e 905% Beh 15 selten an den Rhein oder den Neckar. Die n außerdem eing z beim alten Stadtbaumeister haben die Wohnstadt 80 eigentümlich in den Winkel der Ströme gelegt, das fast nur das Kurfürstenschloß Ausblich auf den Rlein hatte. Die Wohnstadt war noch vor Rundert Jahren mit einem Gürtel von Gärten umgeden, dann schlossen Wall und Graben die Sicht ab. Immer blieb Abstand von den Strö- men. Später haben Bahngleisanlagen, Brücken- auffahrt und Becce-Buckel- Rampen die Sperre vergrößert, als die sich das Kurfürstenschloß zwischen Wohnstadt und Rhein auftat. Vielleicht kennen sogar viele Mannheimer aus eigener Anschauung nicht, was draußen in der Welt als Charakteristikum Mannheims, die wassergeborene Stadt, hoch geachtet wird. Fast anderthalb Jahrhunderte lang haben die Ingenieure aus Flußläufen und Altwässern ein System von Stromhäfen und Industriehafen- bechen entwickelt, Voraussetzungen für die im Siedlungsgebiet an der Neclcarmundung aufge- baute Wirtschaftskraft. Die großen Verände- rungen durch den Wiederaufbau, der Struk- tur veränderungen 2u berücksichtigen hatte, sind wohl in der Hauptsache nur den Mann- keimern dekannt, die durch ihren Beruf irgendetwas mit dem Hafen zu tun haben. Aber die anderen? Die Töne vom lauten Lied der Arbeit und von der angeblich so verlockenden Hafen- melodie wollen wir hier lieber nicht anschla- hen, diese billigen Sentimentalitäten unter- schätzen den Wirklickkeitssinn der Mannkei- mer gewaltig. Krach im Hafen ist und bleibt Krack, und das Getue um die Kneipen, die dem Schißfsmann das Ausgeben des sauer ver- dienten Geldes versußen, haben die Schlager- sänger für sich gepachtet. Wer die fünf Bagger an der Arbeit sieht, die jetzt die Hafensohle tiefer legen, mag be- greifen, daß die Anlagen mit allen ihren Ein- richtungen nients Selbst verständliches sind. Schon ihre Pflege bedarf der Anstrengungen, aber sie müssen auch ständig weiter entwie⸗ elt und verbessert werden. Okne gute Bahn- anschlüsse und„schnelle“ Verbindungsstraßen für den Kraftwagenverkehr wären die besten Hafenanlagen nicht viel wert. Diese Hinweise dürften genügen, um be- greiflich zu machen, wie sehr die Mannheimer „dahinter her“ sein müssen, wie wenig sie sien auf Selbstverständlichkeiten verlassen dürfen, wie sehr sie sich auf sich selbst ange- Wiesen sehen, weil innen doch der keute sehr wesentliche belebende Antrieb höherer staat- licher Stellen fehlt. Ob nun gerade das auf ewige Zeiten zu den Selbstverständlichkeiten gesdhlt werden muß muß gans ernsthaft Amiecitia- Hauses Haarnetzen und Locken wickeln und Warte- ten darauf, frisiert zu werden. Der Vor- sitzende der Prüfungskommission, Klett, gab das Zeichen und nun hatten die jungen Mäd- chen eine halbe Stunde Zeit, eine Tages. Das Rohprogramm liegt vor/„Tag Langsam beginnt das Programm der VI. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilm- Woche, die am kommenden Montag in den Alster-Lichtspielen beginnt und mit einigen Sonderveranstaltungen auch in die„Schau- burg“ ausweichen wird, feste Konturen an- zunehmen. Täglich kommen neue Filme an, die in Morgen- und Nachtvorstellungen ge- testet und ausgewählt werden. Bei den so- genannten„Ostfilmen“ haben der inter- ministerielle Ausschuß in Bonn und die Frei- Willige Filmselbstkontrolle in Wiesbaden bisher neun Kurzfilme der DEFA(Scwjiet- zone), drei Einstundenfilme aus der Sowiet- union und einen chinesischen Kulturfilm freigegeben. Unter den sowjetischen Produk- tionen befindet sich auch der Dokumentar- Hm„Atomenergie für den Frieden“, In einer Pressekonferenz, bei der auch Oberbürger- meister Dr. Reschke anwesend War, gab Be- stern Dr. Kurt Joachim Fischer weitere Ein- Zelheiten des Programms— das am 28. Mai Dienstag) einen„Tag des deutschen Kultur- Flums“ vorsieht— bekannt. Danach werden in der festlichen Eröff- nungsvorstellung— deren Filme bereits in einer öffentlichen Vorstellung am Montag um 18 Uhr gezeigt werden— nach den Ansprachen die Filme„Opus 78“ Deutschland),„Der Mensch und das Auto- mobil“ Frankreich),„La grande Dixence“ Deutschland), Erwachendes London“ Eng- 1and),„Paris bei Nacht“(Frankreich) und Curt Oertels Dokumentarfilm über das Na- tionaltheater laufen. Am Mittwoch steht der indische Film„Pather Panchali“ auf dem Programm, ferner Filme aus Ghana, Polen, Ungarn, England, der Schweiz, der UdSSR, Holland, Belgien und Deutschland. Der Donnerstag bringt Tier- und Kinderfilme, europäische Dokumentarfilme,„On the Bo- Haarnetze und Lockenwickel im Festsaal Loss prechung der Friseur-Gesellen im Amieitia-Haus An einer langen Tafel im Saal des sagen die Modelle mit ersten lauter hübsche, und bei den zweiten sellen verdienten sich mit diesem Schwung das Lob und die Anerkennung ihrer Lehr- des deutschen Kulturfilms“/ Rege Ost-Beteiligung/ Auch Ghana ist dabei Wery“(USA) und, in einer Nachtvorstellung, Ausschnitte aus Filmen von Curt Oertel. Nach christlichen Filmen aus der Bun- desrepublik, Frankreich und Belgien, zu denen am Freitag die Filmbeauftragten der beiden Kirchen sprechen, werden der fran- 268ische Picasso-Film von Henri Clouzot und— als Uraufführung— der italienische Dokumentarfilm„Acipelago di Fioco“ zu sehen sein. Die Woche schließt am Samstag mit internationalen und deutschen Theater- lilmen und den besten Filmen der Woche, die in der Schlußvorstellung mit Preisen ausgezeichnet werden. In den Sonder veranstaltungen in der „Schauburg“ wird am Freitag(31. Mai) Fritz Genschow über die Schwierigkeiten der Jugend- und Märchenflimproduktion refe- rieren, und— als Programm, das sich beson- ders an die Aerzte wendet— sollen am Samstag(1. Juni) wissenschaftlich- medizi- nische Filme gezeigt werden, darunter der Henri- Fabianf-Film Über„Die schmerzlose Geburt“, ein amerikantscher Streifen über Epilepsie und einige UNESCO-Filme. In der Kunsthalle wird am Mittwoch darüber hin- aus eine Reihe von Schmalfilmen gezeigt. Auch der von Jean Mitry gedrehte Experi- mentalfilm„Symphonie Mecanique“, der im letzten Jahr nicht vorgeführt werden konnte, ist dabei. Die Franzosen haben überhaupt dieses Jahr ein bemerkenswertes Aufgebot an inter- essantenn Filmen gemeldet: Außer den von Pierre Braunberger nach Mannheim ge- schickten, auf Cinemascope gezeichneten Kurzfilmen„Surprise Boogie“ und„Soir de Fete“ wird auch der in seiner knappen Realistik bestechende Fabiani-Film„Men- schen von Paris“ zu sehen sein. 1 Engländer zeigen in Mannheim einen Dokumentarstreifen über Sir Winston Chur chill, Singapore und— als eine Art Recht- fertigung ihres Eingreifens im Nahen Osten — den Film„Der Suezkanal“. Als kanadi- schen Beitrag meisterhafter Skurrilität hat Norman MeLaren auch dieses Jahr wieder einen farbigen Zeichenfiim— den„Boogie Doodle“ gemeldet. Ein gewaltiges Frogramm, das— wie Dr. Fischer erklärte— durch eine relativ große Zahl abendfüllender deutscher Filme beinahe in Zeitnot geraten wäre. Gestern wurde in Wiesbaden über die Auswahl der deutschen Filme für die Berliner Festspiele entschie- den. Es wird hoffentlich nicht nur der„Ab- fall“ aus dieser Sitzung sein, den die Mann- heimer nächste Woche am„Tag des deut- schen Kulturfilms“ auf der Leinwand sehen Werden hwWẽ b Aus dem Polizeibericht: Hammer gegen Ehepaar Sehwere Verletzungen Auf einer Straße in Schönau kam es 2⁊u einer heftigen Ausein andersetzung zwischen einem Mann und einem Fhepaar. Der Mann schlug mit einem Hammer auf die Frau ein. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Auch der Ehemann mußte wegen einer Ver- letzung ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Der Täter wurde zur Klärung des Sachver- Halts vorläufig festgenommen. Fhosphorkanister gefunden Bei Grabarbeiten in der Wespinstraße entdeckten Arbeiter einen Phosphorkanister, der noch aus dem Krieg stammte. Er fing Plötzlich an zu brennen und mußte mit Sand gelöscht werden. Wer kennt den Mann? Auf der Heddesheimer Straße in Wall- stadt wurde ein etwa 60 jähriger Mann auf- gegriffen, der weder sprechen, lesen noch schreiben kann. Der Polizei gelang es bis- her noch nicht, die Angehörigen des Man- nes oder ein Heim, in das er gehören Könnte, ausfindig zu machen. Sieben Verletzte In den Abendstunden stießen auf der Casterfeldstraße, vermutlich durch beider- seltiges Verschulden, zwei Personenkraft- wagen zusammen. Bei dem Unfall wurden vier Personen verletzt. Zwei von ihnen an diesem Tag ihren Gesellenbrief erhielten, ein Abschlußfrisieren. Man sah bei den Außerdem mutige Frisuren, die eine eigene Note und eleganten Schwung hatten. Dle Ge- eine unverwüstliche Ausrede für zuspͤtz mende Schüler aller Klassen. Der Schaffner ih seiner Straßenbahn treu, den Fahrgast dz daran.(Wenigstens in der Hauptverfe An den Plattformen kleben die Menschen U Trauben. Sie sind aueh genau so„saubere, 401 e dem Führer lastet eine mächtige Kappe 00. hohe Verantwortung. Oft muß er im letzt Moment die Sandbremse betätigen. Wozu eh populdrer Schluger den Rat gibt;„Bremg m neißem Wüstensand... Ein politischer Fh rer kann haufig nicht mehr bremsen, wenn e dem Volk den Sand in die Augen gestreut hal Ist etwas passiert, kommt hinterher Meist ei andere Linie, Es gibt auch Untergrundbannei Moderne Straßenbahnen gehen mit einen blinſeenden Rotlicht in die Kurve, ältere Mo. delle quietschen nur. Immer mehr begegne man automatischen Türen. Herren, die auto. matisch vor Damen aufstehen, sieht man wen. ger. Im Zeitalter der Gleichberechtigung Könnte man diesen Vorgang allerdings auch ander ö R formulieren, etwa so: Die vitterlicne Dame fung bietet dem sitmuden Herrn ihren Stehplatz an Das Aussteigen ann problematisch werden Der Hinweis„Linke Hand am linken gr ist wichtiger als die Reflumeschilder im Wagen „Rechte Hand am rechten Griſſe wäre ein un⸗ freiwilliger Beitrag zur Unfallstatistik. Ebene unangenehm wie Unfälle werden Tartferhöhus gen empfunden. Weil sie bewirken, daß ehr. liche Fahrgdste mehr zahlen mussen.(Schwar⸗ fahrer sparen mehr). Ganz Raffinierte veß⸗ suchen der Tariferhöhung ꝛu entgehen, indem ste sich ein Moped oder ein Auto vcaufen. Wer täglich die Straßenbahn benutzt, kauft sich eine Monatskarte. Hausfrauen, die un Einkaufen fahren, ziehen die praktische Netz. carte vor. Koffer und Kinder unter 6 Jahren zahlen halbe Preise. Gespenster werden un die Geisterbahn verwiesen. In der Straßenbaßn = krisur, die zu Hause eingelegt worden War, vor ihren Lehrmeistern und Eltern auszu- frisieren. Zuerst waren die Zwischenprüf- linge des zweiten Lehrjahres dran, dann immer wieder gefragt werden. Vielleicht gidt die Anwesenheit der Schiffahrt-Eperten aus allen Rheinstromländern höheren Orts einige Anregungen. F. w. k. zeigten die 40 Gesellen und Gesellinnen, die „Geist und Körper sind eine Einheit“ Lettische Dichter-Philosophin Zenta Maurina sprach bei der GEDOR „Ich habe zwei Heimaten— die eine ist Riga, die andere ist das Herz der Welt.“ So stellte sich im Vortragssaal der Kunsthalle Zenta Maurina, Dozentin an der Universität in Upsala(Schweden), ihrem Auditorium vor. Die weißhaarige lettische Dichter-Philo- sophin, die im Rollstuhl ans Rednerpult ge- fahren wurde, sprach bei der Mannheimer Gedok(Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde) über„Das Leben als Wechsel- Wirkung im Aspekt unserer Zeit“. „Wir wollen den Menschen nicht als Gegensätzlichkeit, sondern als Ganzheit auf- fassen“, dieser Gedanke bestimmte leit- motivisch die Ausführungen der Dichterin. „Leib und Seele, Geist und Körper sind nicht zwei Gegensätze— sie sind zwei Pole, zwei Aspekte der Einheit Mensch.“ Auch Krank- heit und Gesundheit, Tod und Leben gehören in diesen Kreis, Im Verhältnis der Menschen untereinander aber klafft heute eine ab- grundtiefe Fremdheit. Von Mannheim nach Melbourne gelangt der Mensch heute schnel- ler als Goethe von Weimar nach Rom. Aber der Weg von Individuum zu Individuum ist in der modernen Welt viel weiter geworden. Im zweiten Teil ihres Vortrages charakte- risierte Zenta Maurina den östlichen und den westlichen Menschen, die östliche und die Westliche Kunst und schilderte dann die Unterschiede zwischen dem„homo sowieti- cus“ und dem„homo religiosus“, die beide die Bereitschaft, für ihre Ideen zu sterben, gemeinsam haben. Dem homo sowieticus ent- spricht im Westen der isolierte Mensch. Die Welt braucht heute aber den unjversalen Menschen, das Individuum, das die Einheit von Leib und Seele sucht. „Unsere ganze abendländische Kultur wurzelt im Leid— und in der Ueberwindung des Leids“, sagte Zenta Maurina im dritten Teil ihrer Ausführungen.„Wir leben nicht, um ein Raub der Traurigkeit zu werden. Wir leben, um den Schmerz zu überwinden.“ Die Referentin schloß mit den Sätzen:„Wir kön- nen das Göttliche im Menschen nicht streichen, ohne auch das Menschliche zu streichen. Wir können das Leben nur tragen, Wenn wir es in eine höhere Ordnung ein- fügen.“— Vor dem letzten Abschnitt ihres mit Blumen und herzlichem Beifall gefeierten Vortrages hatte Zenta Maurina ein Kapitel aus dem bald erscheinenden dritten Teil ihres autobiographischen Werkes„Die eisernen Glieder zerbrechen“ gelesen. Hk Odenwaldelub kelerte den Ma! „Der Mai ist gekommen, die Bäume schla- gen aus“ sangen die Mitglieder des Oden- waldelubs und fühlten sich in den Gesell- schaftsräumen des MRC von 1875 sichtlich Wohl. Die Ortsgruppe Mannheim des Oden- waldelubs hatte sich zur traditionellen Feier eines Maisonntags zusammengefunden. Ruck- sack und Wanderstiefel wurden zu Hause ge- lassen, und statt dessen eine kleine Künstler- schar aufgeboten, die für ein abwechslungs- reiches Programm sorgte. Karl Freudenberg fand zunächst herzliche Begrüßungsworte und dann starteten unter der geschickten Ansage von Erwin Ziehm Balettmeisterin Lotte Kissel-Gern mit dem Kinderballett, das Doppelquartett des Mar ‚Sängerhalle“ und das Orchester„Soprani“ hre Vorträge und Darbietungen. Tanz beschloß den Abend. kr. meister. Bevor Obermeister Rinderspacher die Ge. sellen lossprach, hatte er dle angenehme Auf- gabe, elf verdienten Mitgliedern der Innung die silberne Ehrennadel des Zentralverban- des und eine Urkunde zu überreichen. In be- Wegten Worten dankte er seinen Kollegen und Mitarbeitern in der Innung für hre jahrzehntelangen treuen Bemühungen um die Interessen des Handwerks. Unter den Aus- Sezelchneten waren auch der Vorsitzende der Prüfungskommission, Klett, und der Fachlehrer an der Gewerbeschule, Haas, die sich besonders um den Nachwuchs des Hand- Werles verdient gemacht haben. Mit der Aus- händigung des Gesellenbriefes verband Ober- meister Rinderspacher die ernste Ermahnung an die jungen Gesellinnen und Gesellen, dag Handwerk zu ehren und die Lehrmeister in dankbarer Erinnerung zu behalten. Die jun- gen Handwerker sollten nie aufhören, Wis- sen und handwerkliches Können zu erweil⸗ tern. Drei Gesellinnen und ein Geselle wurden für re besonderen Leistungen ausgezeich- net; unter ihnen erhielt Hildegard Ernst noch eine besondere Urkunde der Hand- Werkskammer, weil sle nicht nur im Damen. fach sehr gut abgeschnitten hat, sondern gleichzeitig noch die Prüfung im Herrenfach abgelegt hat. Vermutlich wird es in einigen Jahren Überhaupt so weit sein, daß die Ge- sellinnen auch das Herrenfach übernehmen müssen, denn der Andrang der weiblichen Jugend zum Friseurhandwerk ist sehr groß, während es an männlichen Lehrlingen man- gelt. Die Herren der Schöpfung werden sich also daran gewöhnen müssen, sich von den Damen die Köpfe waschen zu lassen.. ifa mußten ins Krankenhaus eingeliefert wer- den. Es entstand ein Sachschaden von 6000 Mark. Für 30 Minuten war der Stra- Benbahnverkehr nach Rheinau unterbro- chen. Gegen 5.25 Uhr stürzte auf der Nek- karauer Straße ein Radfahrer, als er zwei andere Radfahrer Überholen wollte. In die- sern Augenblick wurde er von einem vor- beifahrenden Pkw. zur Seite geschleudert. Er wurde mit einem vermutlichen Schädel basisbruch ins Krankenhaus eingeliefert. In der Nacht prallte auf dem Luisenring ein Pkw. auf einen auf der rechten Seite parkenden Möpelwagen. Der Fahrer des FkWw und ein Mitfahrer wurden verletzt. Sachschaden 3000 Mark. Mit dem Einmarsch der Chargen mehrerer Corporationen des Technischen Cartell- verbandes Deutschlands(TC V) begann am Wochenende im Amicitia-Haus der Fest- kommers der Katholischen Deutschen Stu- dentenverbindung Markomannia Ungenieur- schule Mannheim). Aus Würzburg, Karls- ruhe, Konstanz, Bingen, Friedberg, Saar- brücken und München waren Markomannen und Gäste zum 33. Stiftungsfest nach Mann- heim gekommen. An der Spitze der Fest- versammlung waren Stadtdekan Geistlicher Rat Nikolaus, Bürgermeister Grat, Pater Prinz zu Löwenstein, Studienrat Münch und Dozenten der Städtischen Ingenieurschule zu sehen. Ein Angeböriger der Markomannia war sogar aus den Vereinigten Staaten nach Mannheim gereist, um den Geburtstag seiner Verbindung miterleben zu können. Die Redner des Kommerses stellten in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen die großen sittlichen und geistigen Aufgaben, die den Ingenieuren heute gestellt sind. Die tech- nischen Studentenverbindungen wollen für das Fachwissen, das die Schulen lehren, einen geistigen Unterbau schaffen; sie wollen die Zweites 110er-Treffen. Die Kameradschaft der ehemaligen Angehörigen des Infanterie- Regiments 110 Mannheim- Heidelberg ver- angtaltet am Samstag, 20 Uhr, in der Fest- halle in Leimen eine Wiedersehensfeier. Es spielt ein Musikeorps, Vier Ansprachen wer- den gehalten. Am Sonntag, 10 Uhr, werden Kränze auf dem Fhrenfriedhof Heidelberg niedergelegt. sind sie jedenfalls unerwünscht, laut Schild „Bitte nicht spuken!“ Die Schaffnerinnen zwichen die Kafteh (manche Manner versuchen die Schaffnerinnen zu zwichen). Dies steht in keinem Verhältni zum Fahrpreis. Auch wer fahrt, sollte wiszen, wie weit er zu gehen hat. Es gibt Fälle, da ist die Mutter Schaffner, der Sohn Führer und der Vater Kontrollellt. Hier kündet sich ein volks wirtschaftlich be. achtenswerter Vorgang an: Der Uebergang von den städtischen Verkehrsbetrieben zur Fami- lien-Gmb f. Endstation Sehnsucht— alles aussteigen. ROLLIE Haben Corporationen Erziehungsaufgaben' K. D. St. V. Markomannia feierte ihr 33. Stiftungsfest sittliche Verantwortlichkeit des Technikers wecken, da nur so gewährleistet ist, daß dle Technik nicht zum Schaden, sondern zum Nutzen der Menschen eingesetzt wird. Die Studentenverbindung Markomannia bekennt sich zu dieser erzieherischen Aufgabe im Sinne katholisch-humanitären Erbes. Stadtdekan Nikolaus sagte den Markomannen humorvolle Worte und betonte, daß es not- wendig sei, zwischen der Korporation und der Kirche engen Kontakt zu halten. 5 am Sonntagmorgen versammelten sich die Markomannen in der Bürgerspitalkirche zu einem Festgottesdienst. Am Freitag hatte das Stiftungsfest mit einem Generalkonvent begonnen; dabei wurden der Rechenschafts. bericht für das abgelaufene Jahr vorgelegt und die Pläne für das neue Arbeitsjahr he- sprochen., Am Sonntagabend feierten die Markomannen einen„hochoffiziellen Cou- leurball“, der von Tanzmeister Geisert ge- leitet wurde; die e. k.-Combo spielte zum Tanz; Petrina Kruse Nationaltheater Mann- heim) und Kapellmeister H. G. Gitschel er- freuten mit Liedern und Arſen. Das den fest Klang am Montag mit einem erben zur Weinheimer Wachenburg aus. 7 pril schont lacklerte Möbel! Spiegel werden spiegelblank! Türen: Fingerabdrücke verschwinden! küptschrank; Pri reinigt geruchfreſ! Pril reinigt das „ganze“ Fenster! Zum Splllen: wie immer— pril! Peil beseltigt hart- — gassottanen Schmutz! .. MEHR ALS SIE VERMUTEN! Millionen Hausfrauen verwenden täglich Pril, denn Peil schafft Sauberkeit im ganzen Hause. Zum Geschirtspölen und Feg. sterputzen ist es lüngst unentbehrlich, Doch Pril kann meht, noch mehr als diese Bildet zeigen, denn Pril entspannt das Wasser. Das ist das Geheimnis seines Erfolges. Geschirt, Fenstet, Kacheln, Fliesen, Böden, Spiegel und alles wird spielend sauber und ttocknet im Nu glanzklar. Gewiß nehmen Sie Ptil zu viel mehr Arbeiten im Haushalt, als wir hier in Bildern zeigen können. kleid 08 Heilig und! Arszelt 0 cpricl beute vank Zur mein Volk Chor ange Wer Wal. den. gery gert „He sten Mär der Wer relit ein Wel er Wet 2 MACHEN SIE MIII Pril stellt die Frage: Und wozu nehmen Sie Pril? ach Bitte, ttagen Sie die Anwendungsmöglichkelten von Ptll, die nicht in dieser Anzeige zu sehen sind, in den unten- f stehenden Kupon ein. 1 Ihre Mühe wird belohnt werden] Bitte ausschneſden, auf Postkarte kleben und mit 10 pfennig Porto einsenden an Pri: Oulz, Düsseldotf l, Postfach 4643. 1957/ Vr. e n nellen Beh dem eind Ur zuspätpg Schaf ner g Fahrgast nan berſcehrszelt, Menschen 00 „sauber, 4 e Kappe zo er im letzt gen. Wozu 00 15„Bremg m. olitischer Fil sen, wenn n gestreut 30 her meist ei vgrundbahn en mit einen de, ältere Mo ehr begegng en, die auto. eht man wen igung könnt aueh 5 erliche Dame Stehplatz aß arisch werden linken Grip der im Waben. wäre eln un⸗ istik. Pden Fariferhöhur⸗ en, daß ehr en.(Schwar⸗ fſinierte ver gehen, indem vcaufen. enutzt, Rauft en, die zum lettische Netz. ter 6 Jahren erden an die Straßenbahn laut Schild die Karten Raff nexinnen n Verhältni ollte wiszen, Schaffnerin, Kontrolle. Raftließ be. bergang von aur Fami. losteigen. ROLLIE aben! Technikers ist, daß dle ndern zum Wird. Die nia bekennt ufgabe im Erbes. rkomannen laß es not- ration und en. gelten sich pitalkirche eltag hatte ralkonvent nenschafts- vorgelegt itsjahr be- ierten die ellen Cou- Jeisert ge- hielte zum iter Mann- Atschel er- Stiktungs. Exbummel nk — gellgem Jus/ Donnerstag, 23. Mal 1957 MANNHEIM . Seite 5 Liturgie für Schlesier vertriebenen- Gottesdienst am Sonntag, dem 26. Mal, hält für die eimatvertriebenen Schlesier Pfarrer Peschel eldelberg) im Kirchensaal des Wartburg spiz einen evangelischen Gottesdienst mit 15 Abendmahl, heimatlicher Liturgie und Predigt ab. Beginn: 15.30 Uhr. Um 17 Uhr icht Pfarrer Peschel über„Wo stehen wir beter im Clubsaal des Hospizes zu den erangelischen Schlesiern. 0. Süngerwettstreit 5 des Badischen Sängerbundes schlechte Beteiligung, Erkrankungen und da8 Fehlen der Hauptvereine überschatteten c Wertungssingen des Badischen Sänger undes Kreis Mannheim, Bezirk I. Von zehn meldeten kleineren und mittleren Ver- Anen kamen schlieglich nut acht zu Wort. e wurden von den Schiedsrichtern Dr. bun Friedrich Leucht(Aschaffenburg) und Alexander von Hamm(Michelstadt) geprüft. Zur Aufgabe waren der Vortrag eines allge- meinen, schwierigen Chorsatzes und ein Volkslied gestellt worden. Die einzelnen Chordarbietungen wurden von Emil Hacker 8 Beifall wðar bei diesem Wer- fungssingen der„Aurelia“ Mannheim unter II kikAnvokln naturrein ungefärbt Werner Knopf und dem„Liederkranz“ Waldhof unter Musikdirektor Bilz beschie- den. Das Wertungsgericht erteilte der Säün- gervereinigung Feudenheim und dem Sän- gerbund Sängerlust Sandhofen die Noten „Hervorragend bis Sehr gut“., Auf den näch- sten Plätzen folgten Liederkranz Waldhof, Männergesangverein Viktoria 1886 Waldhof, der einzige Frauenchor, der sich an dem Wertungssingen beteiligte,„Lindonia“, Au- rella Mannheim und der Männergesangver- ein Freundschaft Käfertal. Die Sieger des Wertungssingens werden nun gegen die Sie- ger des Bezirks II des Kreises Mannheim in Wettbewerb treten. Kr Wohin gehen wir? Donnerstag, 23. Ma1 Theater: Nationaltheater Großes Haus, 20.00 bis 23.00 Uhr:„Die Fledermaus“(Festauffüh- rung für Ehrengäste anläßlich des Rheintages, auer Miete, beschränkter Kartenverkauf).— Kleines Haus, 20.00 bis 22.00 Uhr:„Die chinesi- sche Mauer“(Miete G, Halbgruppe H, Th.-G. Gr. G und freier Verkauf). Konzert: Deutsch- Amerikanisches Institut, 19,30 Uhr?„Wunschkonzert— Beethovens 6. Symphonie“. 8 Fllme: Planken: König der Vagabunden“; Alster:„Ladykillers“; Schauburg!„Engels- gesicht“; Capitol:„Und immer lockt das Weibe; Palast:„Straße des Todes“; Alhambra:„K. u. K. Feldmarschall“; Universum:„Die Trapp-Fami- lie“; Kamera und Kurbel:„Die Bestie“. Partikulierer sind Stiefkinder der Rheinschiffahrt Anläßlich des KRheintages: Schifferverbände wenden sich mit ihren Sorgen an die Oeffentlichkeit „Partikulier-Schiffer sind die Stiefkinder der Tcheinschiffahrt“, das war der Tenor der Kurzreferate, die gestern von Willy EKlrdorf und Dr. Lorenz Rüttershoff als Ver- treter des Schiffer-Betriebsverbandes„qus et Justitia“ und von Rechtsanwalt Dr. R. Bell für die Arbeitsgemeinschaft der rheini- schen Kasko-Versicherungsgesellschaften bei einer Pressekonferenz im Weinzimmer des Rosengarten gehalten wurden. Partikulierer, das sind die„kleinen Leute“ auf dem Rhein. Sie besitzen ein, zwei, drei, seltener mehr Schiffe(oft gehört ein Schiff auch zwei oder drei Schiffern ge- meinsam). Unterschied zu den Reedern: Partikulierer haben keine Frachtzuführungs- organisation an Land, sie wickeln alle Frachtgeschäfte über ihren Verband„Jus et Justitia“ ab. Jus et Justitia: Recht und Ge- rechtigkeit; das bedutet, daß sie sich alle dem Grundsatz unterwerfen, wer zuerst im Hafen einläuft, der wird auch zuerst bela- den. Der Verband sorgt für die Organisa- tion der Fracht und die Abrechnung. Par- tikulierer sind also so etwas wie„Last- Taxifahrer“ auf dem Rhein. Sie sind aller- dings nicht verpflichtet, eine angebotene Fracht anzunehmen; sie können sie ableh- nen. Reeder arbeiten ohne Verband und Völlig selbständig. Vor etwa 40 Jahren gehörten 60 bis 70 Prozent aller Rheinschiffe Partikulierern. Heute sind sie nur noch bis zu 40 Prozent am Besitz beteiligt. Der Verband hat etwa 1300 Mitglieder aus dem Rheinstromgebiet (einschließlich Neckar und Main), davon sind 1100 tätig. Die übrigen 200 wurden im Krieg totalgeschädigt. Diese 200 sind die„Stiefkin- der“ des Verbandes, von denen eingangs die Rede war und für die Hilfe gefordert wird. 40 Prozent der Rheinflotte, das sind etwa 800 000 Tonnen Frachtraum und 100 000 PS. Der Kriegsverlust betrug 200000 Tonnen mit 10 000 PS. Wiederangeschaft werden konnten in den Nachkriegsjahren nur 10 000 Tonnen mit 1000 PS. Die Anschaffung eines Schiffes ist viel schwieriger als der Aufbau einer Existenz in anderen Gewerbezweigen. Ein Hand- Werker kann sich seine Werkstatt nach und nach einrichten. Ein Partikulier-Schiffer muß aber ein ganzes Schiff auf einmal an- schaffen. Selbst wenn er sich mit einem zweiten oder dritten teilt, verlangt dies einen beträchtlichen Kapitalaufwand: Ein 1350- Tonnen Schleppkahn kostet neu 450 000 Mark, ein 900-Tonnen-Motorschiff 600 000 Mark. Selbst wenn er sich mit einem gebrauchten Schiff begnügt, muß er 150 000 Mark ansetzen. Theoretisch könnten die kriegsgeschä- digten Partikulierer Mittel des Lastenaus- Um die Sorgen und Nöte der Kleingärtner Jahrestagung mit prominenten Gästen/ Lebhafte Diskussion Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke und Bürgermeister Dr. Julius Fehsenbecker waren die prominentesten Gäste bei der Jahres- tagung der Bezirksgruppe der Siedler und Kleingärtner e, V. Mannheim, zu der sich einige hundert Vereinsdelegierte eingefunden Hatten. Bezirksvorsitzender Martin KEnapp verwies in seinem Rückblick vor allem auf das empfindliche Nachlassen finanzieller Hilfe seit Kriegsende. Um so erfreuter wurde deshalb festgestellt, daß nun zum erstenmel wieder ein Betrag für die Kleingärtner und Siedler im städtischen Etat vorgesehen sei. Eine besondere Sorge nannte Knapp die Tat- sache, dafs die bereits 1954 endgültig fällige Uebereignung der Häuser der Schönausied- lung grundlos eingestellt worden sei. Er be- müngelte schließlich die schleppende Ver- Wirklichung der zwei, bereits 1956 beschlos- senen Daueranlagen„au“ und„Neckar- stadt“. Ober bürgermeister Dr. Hans Reschke ver- trat die Auffassung, daß nur in dringendsten Fällen Kleingarten-Gelände geopfert werden dürfe. Dr. Fehsenbecker lobte die Verbesse- rung zahlreicher Kleingartenanlagen. Richard Beck, Vorsitzender des Landesverbandes Ba- den- Württemberg, setzte sich für die Be- hebung der Kriegsschäden in der Schönau- sledlung ein. Im Rechenschaftsbericht wurde dargelegt, daß die Räumung von 485 Gärten mit insge- samt 145 500 Quadratmetern viel Sorge berei- tet habe. Stürmischen Widerspruch rief außerdem die Höhe der Siedlungs-Anlieger- kosten hervor. Es gehe nicht an, so wurde argumentiert, daß bei einem Siedlerhauswert von 4200 Mark für Anliegerkosten gesondert 3000 Mark verlangt würden. In einer Diskussion wurde gefordert, die Anliegerkosten nach dem Steuerwert des Hauses und nicht„nach dem laufenden Meter“ zu berechnen. Bei den Wahlen wurde der alte Vorstand erneut bestätigt, als Be- Zzirksvorsitzender Martin Knapp wieder- gewählt. Kr. gleichs in Anspruch nehmen. Allerdings ist die obere Grenze 35 000 Mark. Um sie zu beantragen, muß jedoch das Kaufobjekt nachgewiesen werden. Unter den gegenwär⸗ tigen Umständen und bei der jetzigen Marktlage sind die zum Verkauf angebote- nen gebrauchten Schiffe meist schon wieder in anderen Händen, ehe die Lastenaus- gleichs-Formalitäten erledigt sind. So kommt der Verband der Partikulier-Schiffer zu dem Schluß, daß für diesen Kreis der Schiff- fahrtstreibenden— im Gegensatz zu ande- ren Gruppen— bis jetzt nichts getan wurde. Der allgemeine Wirtschaftsaufstieg sei an ihnen vorübergegangen. Deshalb müsse den totalgeschädigten Binnenschiffern tatkräftig unter die Arme gegriffen werden. Da für die Anschaffung von Schiffen die normale Finanzierung nicht ausreicht, wird um Kredite mit verlängerter Beleihungs- dauer und günstigen Zinssätzen nachge- sucht(sechs bis acht Jahre ist die unterste Grenze bei Schiffskrediten). Bei der gegen- wärtig guten Konjunktur der Frachtschiff- fahrt wird die Amortisation eines Neubaues mit zehn Jahren angegeben. Gezielte Hilfe aus öffentlichen Mitteln, um die Partikulierer wieder auf eigene Schiffsplanken zu stellen, das also ist der Wunsch des Schiffer verbandes. Zur Wieder- gewinnung der Substanz werden auf einen Zeitraum von mehreren Jahren etwa 80 000 Millionen Kredite benötigt. Die feste Fun- dierung des Berufsstandes der Partikulier- schiffer trage zur Stärkung des Mittel- standes bel. Gegenwärtig arbeitet ein Großteil der 200 Partikulierschiffer, die im Krieg ihr Eigentum verloren haben, als „Setzkapitän“ oder Matrosen auf den Schiff- fen von Kollegen umd Reedereien. Schon zur Sicherung des Nachwuchses aus den alten Schifferfamilien sei es notwendig— wurde in der Pressekonferenz betont— ihnen wie- der zu einer Existenzgrundlage zu ver- helfen. Mac Aussprache über kommunale Probleme FDP- Stadträte berichteten Mitgliedern von ihrer Arbeit Im„Eichbaum- Stammhaus“ hatten sich die Mitglieder des Stadtverbandes der FDP eingefunden, um mit den führer Partei angehörenden Stadträten über Mannheimer Kommunalprobleme zu debattieren. Nach- dem W. Geppert— Finanz- und Verwal- tungsausschuß— und L. Keller— Tech- nischer Ausschuß— ausführlich über die Arbeit dieser Gremien berichtet hatten, konnte der erste Vorsitzende, Freiherr von Liebenstein, eine erfreuliche rege Diskussion leiten, an der sich alle Anwesenden betei- ligten. Besonders eindrucksvoll war die immer sachlich bleibende Aussprache, weil jeder Diskussionsredner an das Interesse der All- gemeinheit dachte und weil auch bei kniff- ligen Fragen die Kritik stets mit einem gut- gemeinten und durchdacht wirkenden Vor- schlag einer besseren Lösung endete. In den überwiegenden Fällen war der Abend daher für die Stadträte sehr wertvoll, die dem Wunsch der Mitglieder nach weite- ren Zusammenkünften solcher Art sofort zustimmten. Dem angedeuteten Grundsatz, als kleine Fraktion die aktivste Fraktion sein zu wollen, könnte hier eine wertvolle Hilfe zur Verwirklichung erstehen. Bemerkenswert von den Vorschlägen, die mit der Verkehrsplanung zusammenhängen, war der Plan, die Breite Straße zu verbrei- tern, den Lastwagenverkehr innerhalb des Ringes auf bestimmte Tagesstunden zu be- schränken und die einen flüssigen Verkehr behindernden Fahrzeuge aus der„grünen Welle“ zu nehmen. Nachdrücklich wurde nach einer schärferen Ueberprüfung des Ausgabenbudgets auch vor allem bei an sich geringfügigen summen verlangt. Darüber hinaus befaßte man sich mit den von der breiten Oeffentlichkeit lebhaft verfolgten Aktionen, wie Rennwiese, Mehrzweckhalle, Verkehrspläne, Wasserturm und Bahnhofs- Vorplatz. Sto Meisterliche Farbfotos Vortrag von Donald Welles Der amerikanische Farbfotograf Donald S. Welles war schon einmal in Mannheim, vor etwa anderthalb Jahren. Seinerzeit zeigte er einem sehr exklusiven Publikum eine ful- minante Auswahl seiner Farbbilder aus den USA. Damals schon baten ihn die von seinen Fotos stark beeindruckten Zuschauer, einen ganzen Vortrag hier zu halten. In Verbin- dung mit dem Deutsch- Amerikanischen Frauenarbeitskreis veranstaltet das Deutsch- Amerikanische Institut heute einen Licht- bilderabend von und mit Donald S. Welles. Seine quadratischen Farbbilder sind mehr als Konterfeis von Natur und Mensch, sie sind fotografische Aussagen über eine Nation. Der Vortrag heißt„Amerikas Profile“, Be- ginn 20 Uhr im Deutsch- Amerikanischen In- stitut. H-e 25 Jahre Seifenhandel Jubiläum bei Adolf Meyr Vor 25 Jahren hat Adolf Meyr, der in den zwanziger Jahren aus Augsburg nach Mannheim kam, im Habereckl-Bau seine Seifengroßhandlung eröffnet. 1936 zog er mit seinem Geschäft in die G-Quadrate um. Er beliefert Lebensmittel-, Spezereigeschäfte und Drogerien mit Wasch-, Seifen- und Putzartikeln. Neben seiner Frau und seinen Kindern, die sich im Geschäft jetzt schon nützlich machen, beschäftigt er vier Ange- stellte. Zum 25jährigen Geburtstag seines Geschäfts konnte er aus einer kriegszerstör- ten Ruine in einen von Architekt Ludwig Treiber, BDA, gestalteten fünfgeschossigen Neubau in G 3, 5 umziehen, der im Erdge- schoß Büro, helle Lagerräume und in den Obergeschossen sieben Wohnungen enthält. Mae Termine Schach-Zirkel Rheinau: 23. Mai, 20 Uhr, Wettkampf gegen Schach-Club Pfingstberg. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge: 23. Mai, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Sprechstunde. Arbeitskreis Film und Jugend: 23. Mal, 18.15 Uhr Rex- Filmtheater, 20.30 Uhr im Alster: Ein Herz aus Gold“. Institut für Erziehung und Unterricht: Am 23. Mai, 17.45 bis 19.30 Uhr, E 2, 1, Dr. Brauch: Vorbereitungen für die zweite Lehrerprüfung. — Gleicher Tag, 16 bis 18 Uhr, Bildstelle, Oberstudienrat Böhmann, Neuzugänge an Bild und Film. Club Graf Folke Bernadotte: 23. Mai, 20 Uhr, Clupheim, D 4, 15, Redakteur F. O. Weber: „Die gegenwärtige Situation der Mannheim Ludwigshafener Wirtschaft“. Club Berufstätiger Frauen: 23. Mai, 20 Uhr, Amerikahaus, Donald S. Welles:„Amerikas Proflle— A Photographic Impression“. Abendakademie- Veranstaltungen: 23. Mai, 18 Uhr, Hörsaal 138 der Wirtschaftshochschule, Prof. Schachtschabel über aktuelle Wirtschafts- tragen.— Gleicher Tag, 20 Uhr, Volksbücherei Sandhofen, Schallplattenkonzert: Mozart bis Schubert, Einführung Dr. Scharschuch.— Glei- cher Tag, 20 Uhr, Jugendheim Waldpforte, Farbtonfilm:„Des Feuers Macht“. Freireligiöse Landesgemeinde Baden: Am 23. Mai, 20 Uhr, L 10, 4-6, Dr. Schlötermann über„Indische Religionen“. Wir gratulieren! Erna Krust, Mannheim, St.-Klara-Heim, B 3, 19, wird 80 Jahre alt. Katharina Mack, Mannheim, S 4, 1, vollendet das 70. Lebensjahr. weitere Lokalnachrichten S. 6 Kosmelik- Wagner Mannheim Planken 0 6, 3 Telefon 2 12 97 Beseitigung von Sommersprossen ö Vetmie tungen f Aer Ser den 2 f K 0. 2 Welches ist Ih Liebfingsbonig? gei Reinmuth-Honig haben Sie die Wahl. Sie bekommen Otigingl Schwarzwälder Tannenhonig(Wirklich echten), Eurepölschen Weih- tannenhonig, feinen Akazjen- und Lindenblbtenhonig sowie an- dere Sorten, jeder Reinmoth-Honig ist garanflert echf, nafurrein, von köstlichem Wohlgeschmack- und prefswerf. Jahtzehnfelange Facherfahrungen kommen Ihnen zugute. Merken Sie sich also: Ronig-Neinmulh, verkaufsslellen Mannheim G 2,3, am Markt und p 2,6, gegenbber Meizgerel Maeder Leere u. möbl, Zimmer- Nachweis Im, Kundt, Alphornstr. 27, T. 50571 Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 82 Richard-Wagner-Strage 17, Mietgesuche Möpl. 21, vermietet Schäfer, U 4, 14 Leere Zimmer alle Stadt- telle 30/0. Wünsch, Imm. 3 3. 2 Leere u. möbl, Zim. a, Wohnungen m. BRA lfd. zu verm. u. zu miet. es., auch kür Amerikaner, durch mmob.-Huber, Augusta-Anlage 19. Telefon 4 33 70. Nähe Wasserturm. Zimmer u. wohnungen laufd. nach- zuweisen. Schwarz, Immobilien. Guteingeführtes Möbelhaus sucht in der Oststadt trockenen hellen Lagerraum ea, 200 qm mögl. ebene Einfahrt, Kellerräume ausgeschlossen, evtl. mit Garage für Lieferwagen. Angebote unter Nr. F. 54416 an den Verlag. Mannheim, 0 8. 7, Tel. 2 02 42. Möpl. Zimmer nur an Alt,, berufst. Herrn z. 1. Juni zu verm. J 1, 16 pt. J. Zim.-Wohng. Lindenhof, ohne Bkz, Prgl.-Karte u. LAG erf., zu verm. Immob, Franz, Stresemannstr. 2. Garage zu vermieten. Tel, 4 06 80. C N Biete schöne 2- Zimmer-Wohnung mit Kü., eingeb. Besen- u. Speise- kammer, einger. Bad, Miete 100.—, Stadtmitte; suche 2 Zimmer u. Kü. Waldhof, Sandhofen, Schönau. Miete bis zu 60, DM. Tel. 2 80 32. ö Geschäfte 5 Maenatr Waschsalon rankheitshalber an schnell ent- Kue enen Käufer abzugeben.— geb. u. Nr. 09110 an den Verlag. Damen-Friseur-Salon zut eingerlentet, krankheitsnhalber an Fachehepaar 2 verk. Wohnung vorhanden. Angebote unter Nr. obe? an den Verlag. Moderner deflagergreindpungsbeiren 5. ß Alters günst, zu verk. „ useh. u. AX 277 im Verl, Möbl, wohnung für Amerik. dringd. gesucht. Immobilſen Jos, Huber, Augusta-Anlage 10, Tel. 4 33 70. Kl. 1-Zi.-Wohng. ohne Bad,(Alth.) Lindenh., Almenh, Ne, v. Frl. ge- sucht, Angeb. u. 08910 a, d. Verlag. Möbl, Zimmer in Feudenheim(ruhig, mögl. mit Tel.) von Herrn gesucht. Angeb. u. Nr. 09089 an den Verlag. Leerzimmer m. Küche, od. Küchen- ben., Kreis Mhm. gesucht. Angeb. unter P 09065 an den Verlag. Möbl. Zim., mögl. Nähe Luisenring, von jung. Mann sof. gesucht. An- gebote unt. Nr. 09069 an den Verl. Mod. möbl. Zimmer, Badben,, Ztrhz, mögl., Garage v. Herrn zum 1. Juni od. spät, ges. Angeb. u. 09100 a V. 1-Zim.-Wohnung baldmögl. gesucht, evtl. Tausch segen 2-Zim.-Wohng. Angeb, u. Nr. F 09075 a. d. Verlag. Alt Wohng, m, Mvz sucht Ifd. alle Sfadtt. Wünsch, 8 3, 2. Möbl. Zimmer f unc möbl. Wehnungen auch für Amerikaner zu mieten gesucht. Immob. Grimmer, Hch. Lanz-Straßze 44, Tel, 4 00 53. eere u. möbl. Zim. f. Berufstät. Kundt, Alphornstr. 27, P. 5 05. Ad-Heparatur-Werksaue 7 tun trum V. Kaiserslautern, N eingerichtet mit Wasch- 7 ee Ersatzteil- „Nebenräumen, an tüch- tigen Rla-Melster sofort zu vermieten. Erforderlich 1 zahlung de. Zuschr. erb. u. P 54318 à. d. V. J dmertkan. famen suchen Wohnung 1. leer: 2 Zim- mer, Kü. u. Bad, kinderlos. 2. möbl.: 2 Zim., Kü, u. Bad, kinderlos, 3. möbl.: 3 Zim, Kü. u. Bad m, einem 14 J. alt. Kind. Alles separat, Lage gleich, Ab sofort oder später.— Angebote unter Nr. 09128 ͤ an den Verlag. Zimmer f. Frl. sucht wünsch, 8 3, 2. Amerikan. Offiz.-Fam. m. Kd. suchen separ, möpl. 2- bis 4-Zim.- Wohng. Miete v. 300, bis 450, DM. Strauß, Waldhofstr. 6, Tel. 3 08 17. Preisw. Zim. Wünsch, Imm., 8 3. 2. Gutmöbl. Zimmer (Zentrum) von berufst, Ehepaar sofort oder spät. 1. od. 15. 6. 57 gesucht., Angeb. unt. goss an den Verl. 2 Zim., Kü., geg. LAd zu mieten ge- sucht. Angeb. u. P 09112 a. d. Verl. Gutmübhl. Zimmer mit Badbenützg, u. Tel., auch Vor- ort, für Dame zu mieten gesucht. Telefon 4 00 53. Leerzimmer mit flieg. Wass. gesucht. Angeb, u. Nr. 09136 an den Verlag. Leagerraum im Zentrum Mannheims, eben- erdig(1. Stock), ea. 70-100 am zu mieten gesucht. Zuschr, u. Nr. P 54820 a. d. Verl. Graues Tigerkätzchen von Freitag auf Samstag entlaufen. Abzugeben bei Schuhsalon Madeleine, P 2. Weilßrotes Kätzchen am vergangenen Mittwoch in der Mozartstr. entl.* Finder erh, hoh. Bel. Tel. 2 10 24. Jen Mein, Ger Jandbheuſ. Heiteren Suheeiuns. 3 1 8 —— 2 Fürst Metternich, der Schlosherr von Johannisberg im Rheingau, führte eines Tages eine Unterhaltung mit einem ausländischen Diplomaten, der sich sei- ner politischen Erfolge rühmte. Als er im Verlauf des Gesprächs an einer Be? merkung des Gesandten zweifelte, rief dieser aufgebracht aus: „Ich gebe meinen Kopf dafür, daß meine Worte wahr sind!“„Ich nehme an,“ erwiderte Metternich lächelnd.„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.“ Mie Nuno so fstlichi leiclit æus sein OVERSTOLZ VOM RHEIN Das„Meisterklasse⸗ Kostüm“ ist mein bestes Kleidungsstück! Solche Worte der Bewunderung werfen ein kennzeichnendes Licht auf die neuen Kostüme, die bei a ENGELHORN in großer Auswahl dargeboten werden. 958, 139, 165, Kreditschecks im 1. Stock Sageeen 5 um 8 Mannheim 05 5 Von den Planken bis zum Gockelsmarkt Zelte 8 MORGEN „Schülerinen und Eltern setzen sich zur Wehr“, überschrieben wir am Donnerstag vergangener Woche einen Artikel, der von den Sorgen der Untersekundanerinnen in der Liselotteschule und iaren Eltern handelte. Drei Klassen mit 78 Schülerinnen waren in z Wei Klassen aufgeteilt worden. Waren bis- her 26 Schülerinnen in einer Klasse, so sind es jetzt 39. Die Eltern wollten versuchen, diese Verschlechterung zu verhindern, herr- schen doch an der Liselotteschule infolge des aufreibenden Schichtunterrichts besondere Verhältnisse. Im übrigen war für viele Schü- ljerinnen, die den Schulbesuch mit der mitt- leren Reife abschließen wollen, dies der Be- gimm des letzten Jahres, an dessen Ende es ein wichtiges Abgangszeugnis gibt. Unter der hohen Klassenfrequenz muß der Unterricht leiden. Infolge der verschiedenen Lehrpläne in den einzelnen Klassen wird jetzt von den Mädchen aus den aufgeteilten Klassen über- dies noch verlangt, Lehrstoff nachzuholen. (Manche Schülerinnen sollen zum Beispiel in- nerhalb von zwei Tagen die ganze Ilias nach- lesen und dann einen Aufsatz darüber schreiben.) * Gewiß, ob 26 oder 39 Schülerinnen in einer Klasse simd, ob sie sich jetzt besonders auf die Hosen setzen müssen, damit sie mitkom- men, ob vielleicht die eine oder andere infolge dieser Verschlechterung eine weniger gute Note in ihr Abgangszeugnis erhält, das sind keine welterschütternden Katastrophen. Aber für Eltern sind das senr ernste Sorgen, die nicht mit einer Handbewegung abgetan wer- den können. Weder zu unserem Bericht noch zu unserem Kommentar ging uns bis heute eine Erklärung oder Stellungnahme der Schulleitung zu. Wir finden das merkwür- dig und sind immer noch der Meinung, daß Schulangelegenheiten uns alle angehen und daß die Schule der Oeffentlichkeit, die diese Schulen mit ihren Steuergeldern unterhält, Rechenschaft schuldet. * Der Kulturausschuß des Gemeinderates, ein Gremium, das für höhere Schulen nicht unmittelbar zuständig ist, hat sich mit den Beschwerden der Eltern befaßt. In einer der Presse übergebenen Erklärung stellt der Aus- schuß fest, daß sich die Zusammenlegung der Klassen im Rahmen der geltenden Bestim- mungen die eine Richtzahl von 40 Schülerin- nen je Klasse vorsehen, hält. Unter solchen Voraussetzungen seien Zusammenlegungen unvermeidlich. In der Erklärung des Kultur- ausschusses ist allerdings von einer Zusam- menlegung von vier Klassen zu drei Klassen die Rede. Das würde bei einer Gesamt- schülerinnenzahl von 104 eine Klassenfre- quenz von 35 ergeben. Das ist aber genau der Vorschlag, den die Eltern der Schulleitung gemacht haben und der nicht akzeptiert wurde. In Wirklichkeit blieb— sicher aus durchaus guten Gründen— eine Klasse mit 26 Schülerinnen erhalten und die übrigen drei Klassen mit 78 Schülerinnen wurden in zei Klassen aufgeteilt, pro Klasse 39. Von dièsen Details ist in der Erklärung des Kul- turausschusses nicht die Rede. * In dem ganzen Hin und Her um diese Klassenaufteilung scheint es wichtig, auf die „Sind wir heute nur noch im Stande, das zu bauen, was praktisch und zweckmäßig ist oder gibt es nicht auch in unserer Zeit eine Architektur, die sich in der Qualität mit der Baukunst der Vergangenheit ver- leichen läßt?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich unter dem Titel„Bauen und Baukunst in unserer Zeit“ der Stuttgarter Kunst- Historiker Dr. Wolfgang Clasen in einem Lichtbildervortrag in der Kunsthalle; die Veranstaltung wurde vom„Arbeitskreis Film und Jugend“ in Zusammenarbeit mit der Vereinigung„Zeitgenössisches Geistesleben“ durchgeführt. Dr. Clasen ging von der Feststellung aus, daß sich auch in der Baukunst eine Imi- tation niemals neben organisch gewachse- nem Alten behaupten kann. Der Redner kritisierte pointiert die„08/15-Bauten des deutschen Wirtschaftswunders“; er wandte sich gegen das schematische Bauen„einer gepflegten Langeweile“, und griff den nach- ahmenden, historisierenden Teil des deut- schen Wiederaufbaues an.„Ist das imitie- rende Bauen nicht Betrug, ist das alles nicht nur Schein und Fassade?“ Der Referent be- tonte, daß er diese Bauweise nicht ver- spotten wolle; vieles gehe auf falsch ver- standenes Heimatgefühl, auf eine gewisse Hilflosigkeit und ein Mißtrauen gegenüber der Zeit zurück, in der wir leben. Er hob Mam hat vom Flachdach der neuen fünf- geschossigen Wohnhäuser in B 6, welche die „Kurpfälzischen Bau- und Treuhandgesell- schaft für Wohnungseigentum“ errichtet, eimen herrlichen Rundblick: Die Jesuiten- kirche, das Zeughaus, das Schloß, die Walz- mühle, die Lagernäuser im Hafen und die Liselotteschule grüßten herüber, als am Mitt- wochabend der Richtspruch gesprochen wurde, dessentwegen alle Gäste und Arbei- ter auf das Dach gekraxelt waren. Es handelt sich um drei Häuser mit 30 Zwei-, Drei- und Vier- Zimmer-Wohnungen. die später in das Eigentum ihrer Bewohner übergehen. Die hierfür notwendige Rechts- form wurde auf der Grundlage des Woh- nungseigentumsgesetzes vom 15. März 1951 in Verbindung mit dem Dauerwohnrecht gefun- den. Der einzelne Eigentümer schließt mit der Gesellschaft einen Dauerwohnrechts- vertrag ab und erwirbt zugleich den Rechts- anspruch auf Uebertragung der Wohnung ins Eigentum nach Ablauf der Fremdfinan- zierung. Durch dieses Verfahren ist eine gün- stigere Finæmzierung möglich, die dem ein- zelmen Bewerber für die Laufzeit der Finan- zierung erhebliche Zinsaufwendungen er- spart. Die Wonnungen in B 6 haben Kachelofen- Heizung in den Wohnzimmern Parkettböden: angenehm fallen die großen„Gesundheits- Diskussion über„Befehlsempfang und Zivilcourage Zur Klassenaufteilung in der Liselotteschule: Eltern vermissen Entgegenkommen Methode hinzuweisen, mit der diese unpopu- läre Maßnahme durchexerziert wurde. Die Eltern wurden zu einer Elternversammlung gerufen. Sie erwarteten, daß sie dort ge- meinsam mit der Schulleitung über mögliche Milderungen der Maßnahme beraten könn- ten. Wozu sollte sonst eine Versammlung gut sein? Stattdessen wurden sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Es war nur von einem „Befehl von oben“ die Rede. Die Schulleiterin lieg inzwischen wissen, daß sie als Beamtin nichts gegen Verordnungen ihrer vorgesetz- ten Dienststelle unternehmen dürfe. Sie dürfe einen Protest der Eltern nicht einmal befürworten. Das sind sehr merkwürdige Töne in einer Demokratie. Sind Beamten in verantwort- lichen Stellungen Befehlsempfänger, die alles, aber auch alles, was von oben kommt, widerspruchslos hinnehmen müssen? Dürfen Bürger in diesem Falle die Eltern— nur zu einer Versammlung kommen, um alles was von„oben“ kommt, widerspruchslos anzu- hören. Was soll man dazu sagen, wenn man hört, daß sich die Eltern in dieser Versamm- jung von einer Pädagogin, die etwas über den Umgang mit Menschen wissen sollte, so vor den Kopf gestoßen fühlten, daß sie spon- tan den Versammlungssaal verließen. Merk- Würdig, für wahr * „Wir Mannheimer sind keine Rebellen. Aber wir sind seit 1848 dafür bekannt, dag wir nicht den Mund halten, wenn uns etwas nicht paßt“, das sagte ein sehr ehrenwerter Donnerstag, 23. Mal 1937 Nr In — Mann in der letzten Elternversamml „Wenn man vernünftig mit Uns redet, d zeigen wir Einsicht, aber wir wollen m Achtung behandelt werden, die Erwachsenen zusteht.“ * In dieser Eltern versammlung w dem Thema„Belehlsempfang- duch ber n Zivilcourage gesprochen. Es wurde kein Hel daraus gemacht, daß sehr oft offenes Varg ohne Widerrede hingenommen wird, weil di Betroffenen Nachteile für sich oder ihre 5 8 gehörigen befürchten. Auch in der Eten. versammlung sagte eine Mutter: 5 Tochter will an dieser Schule ihr Abitu machen, ich möchte nicht, daß sie darunter leidet, wenn ich mich an einem Protest 155 teilige“. Keine Feigheit ist das. Denn solche Dinge kommen— leider Vor. Aber schlimm, sehr schlimm, wäre es um Unsere Schulen bestellt, wenn schon dort die Furcht herrschen sollte. Zivilcourage jedoch ist nicht ohne Risiko Sonst wäre keine Courage notwendig.„Sie können höchstens meine Tochter einmal ein Jahr sitzen lassen. Schon viele heute hervor- ragende Persönlichkeiten sind in ihrer Ju- gend einmal sitzen geblieben“, Sagte schließ. lich ein Schülerinnenvater und unterschrieb den Protest. Und alle anderen anwesenden Eltern taten desgleichen. Die Zivilcourage ist in Mannheim noch lebendig. Die Mannheimer werden auch in Zukunft ihren Mund nicht halten. MacBarchet „Meine Hände weg von„hilflosen“ Rehkitzen! Aufklärende Pressekonferenz der Jäger und Forstbeamten Kein Tier aus unserer Umwelt vermag schützt es. Damit Fuchs und anderes Raub-⸗ so stark die menschlichen Gefühle anzu- rühren wie das Reh in seiner scheuen An- mut. Einmal ein richtiges„Bambi“ ganz zu eigen haben, es hegen, pflegen und groß- ziehen zu dürfen, davon träumen die Kin- der. Aber gerade aus dieser menschlichen Anteilnahme erwachsen dem jungen Reh im Frühjahr die größten Gefahren: Da stoßen spielende Kinder oder spazierende Erwach- sene in verschwiegenem Dickicht auf ein „hilfloses“ Rehkitz, das scheinbar von seiner Mutter verlassen und dem Verderben preis- gegeben ist. Was liegt näher, als das arme Ge- schöpf zu„beruhigen“ oder gar es aufzu- nehmen und wegzubringen? Ist dieses Ver- halten richtig? In einer Pressekonferenz sprachen sich Forstmeister W. Fabricius, Oberförster F. Scholz, der erste Vorsitzende der Jäverver- einigung, Carl Seidler, und deren zweiter Vorsitzender, Dr. Max Egetemeyer, über ihre Sorgen aus, die ihnen das unverständ- liche und völlig naturfremde Verhalten der Kinder und der Erwachsenen jetzt, in der Setzzeit der Rehe, bereitet. Das Rehkitz ist keineswegs verlassen, wenn es einsam an- getroffen wird. In unmittelbarer Nähe hält sich aufmerksam die Rehmutter verborgen, Das Kitz hat noch keinen Fluchtinstinkt; wenn es sich niederlegt, handelt es instinkt- mäßzig richtig, denn seine braune Tarnfarbe Bauen und Baukunst in unserer Zeit Dr. Wolfgang Clasen sprach beim Mannheimer Arbeitskreis Film und Jugend hervor:„Wir müssen wollen und müssen das, Was an echtem Alten vorhanden ist, so ängstlich wie möglich bewahren.“ Mit Vorliebe wird so wies Dr. Clasen überzeugend nach— zur Imitation, zur Schein- und Fassadenbauweise gegriffen, Wenn es gilt, Repräsentativ-Bauten zu er- richten. Das War so im Dritten Reich, das ist heute so in der Stalin-Allee, und es gibt auch in Bonn anschauliche Beispiele dafür. Der Redner veranschaulichte mit sorgfältig ausgesuchten Lichtbildern, dag die moderne Architektur, wenn sie ehrlich und klar den Gesetzen ihrer Zeit gehorcht, den Vergleich mit der Baukunst der Vergangenheit nicht zu scheuen braucht; sie ist nicht nur in der Qualität ebenbürtig, ein solches Bauwerk kann sich auch im Gesamtbild neben einem Bau der Vergangenheit behaupten. Dr. Clasen skizzierte zum Schluß die beiden Richtungen moderner Architektur: Er nannte als Repräsentanten der einen Rich- tung die Architekten Mies van der Rohe und Gropius, die versuchen ihren sachlichen, strengen, technischen Konstruktionen ein Höchstmaß an Leichtigkeit und Durchsichtig- keit zu geben. Und er führte als Vertreter der anderen Richtung den Amerikaner Frank Lloyd Wright an, der seiner Architek- tur möglichst viel Bewegtheit und Aus- drucksstärke einzuverleiben sucht. Hk fenster“ auf. Die Bäder sind voll eingerichtet. Aufgekauft hat die„Kurpfälzische“ von Pri- vaten kriegszerstörte Grundstücke und sie zu einer größeren Perzelle zusammengefaßt. Damit verschwinden die früher üblichen häßlichen Innenhöfe, und es wird ein Wie- deraufbaubeitrag zu einem schöneren Stadt- bild geleistet. Die Gesamtkosten für diese drei Häuser betragen rund eine Million, deren Finanzie- rung sich wie folgt gliedert: I. Hypotheken (500 000, DM) von der Bundesversicherungs- Anstalt für Angestellte; 200 000,— DM Lan- desbau darlehen; 260 000, DM Eigenkapital der künftigen Eigentümer. Bauplanung und Leitung liegen in Händen des Mannheimer Architekten Edmund Wahl, den Rohbau er- stellte die Firma Karl Waldschmidt. Mann- heim-Neuostaeim, das moderne Flachde ch die Firma Emil Urban. Die Hypotheken der Bundesversicherungs- anstalt wurden zu einem Zinssatz von 6 Prozent bei einer Tilgung von 1 Pro- zent) gewährt. Für die heutigen Verhältnisse auf dem Kapitalmarkt sind solche Zinssätze geradezu märchen- und sagenhaft“. Darauf verwies Hauptgeschäftsführer Lindner von der Kurpfälzischen Bau- und Treuhand- gesellschaft in seiner Rede beim Richtschmaus im„Braustübl“.—„Dieses Nichtfest fällt in wild nicht aufmerksam werden, hinterläßt es auch noch keine eigene Witterung. Um 80 nachhaltiger und auffallender haftet ihm jede menschliche Witterung an., Sie ist 80 eindringlich und abschreckend daß die Geis vor ihrem nun erst hilflosen Kind flieht auch auf die Gefahr hin, daß sie selbst an Milchbrand zugrunde geht. Wenn nun wirk. lich ein Kitz in dieser Notlage angetroffen wird, soll sofort der Jagdpächter oder Forst. beamte benachrichtigt werden. Das Sammeln von Leseholz ist im Ma und Juni zur Schonung der Tiere untersagt, Auch Spaziergänger sollten nur die Wege be. nutzen. Der Wald ist nun eine große Kinder. stube, in die der unvorsichtige Mensch nur Angst und Unruhe bringt. Auch die jungen Hasen brauchen Schonung. In den Hecken brüten die Fasanen, deren Gelege immer wieder von mutwilligen Jungen Zerstört werden. Die Nistkästen der Vögel werden mit Steinen beworfen und beschädigt; zu einem Viertel müssen sie im Käfertaler Wald jährlich neu ersetzt werden. Daß solch burschikoses Verhalten strafbar ist, ist selbstverständlich. Auch wer ein Rehkitz oder einen Junghasen mitnimmt, kann empfindlich bestraft werden. Und noch eine große Gefahr: Wildernde Hunde und Katzen. Viel wird von der Forstwirtschaft und Jägerschaft zur Hebung und Pflege des Wild- bestandes getan. Sträucher für die Winter- äsung wurden gepflanzt und Vogeltränken angelegt; eine längere Schonzeit für die Hasen wird erwogen. Aber alle Bemühun- gen müssen vergeblich bleiben ohne die ver- stehende Rücksichtnahme der W a Ausgleich für Kinder a us US- Vergewaltigungen Kinder, die aus einer unerwünschten Verbindung zwischen amerikanischen Vätern und deutschen Müttern Vergewaltigung) stammen, können nach einem Rundschrei- ben des Bundesministers der Finanzen vom 17. Dezember 1956 unter gewissen Vorausset- zungen einen Ausgleich aus Bundesmitteln erhalten. Diese Unterhaltsregelung stützt sich auf den 8 40 des Gesetzes über die Abgeltung von Besatzungsschäden und sieht vor, des als Ausgleich die Beträge zu zahlen sind, die der Vater des Kindes gemäß Paragraph 1706 (Bürgerliches Gesetzbuch) zu leisten hätte. Der Ausgleich tritt rückwirkend vom 1. Pe, zember 1955 an in Kraft. Die Bedürftigkeit der Mutter spielt dabei keine Rolle. Anträge auf Gewährung eines Ausgleichs müssen bis zum 30. Juni 195 7 beim zuständigen Amt für Verteidigungslasten gestellt werden (Wohnsitz der Mutter). Auskünfte erteilen die Aemter für Verteidigungslasten. Radio-Durler hat in diesen Tagen ein neues Geschäft am Ring in 8 6, 26 eröffnet, Das Geschäft führt Fernseh- und Elektro- geräte und Schallplatten. Richtfest für 30 Eigentums wohnungen in B 6 „Kurpfälzische Bau- und Treuhandgesellschaft“ rechnet mit stärkerem Anreiz, Wohneigentum zu erwerben eine Zeit, in der Bauunternehmer graue Haare bekommen und die Geschäftsführer ihre letzten ver- lieren.. 1,5 bis 2 Milliarden der erststelli- von Baugesellschaften gen Finanzierungsmittel fehlen im sozialen Wohnungsbau bzw. sind nur zu katastropha- len Zinssätzen am Kapitalmarkt zu beschaf- fen, meinte Lindner. Der Bundeswohnungs- bauminister sei der einzige und letzte, der das noch nicht glauben wolle. Lindner prophe. zeite eine bittere Entwicklung: der Mietpreis werde von 1, 101,30 PM pro Quadratmeter auf 1,70—2,20 DM steigen Er meinte jedoch, eine solche Mietpreisgestaltung Könnte 14 stärkten Anreiz bieten, Wohnungseigentum zu schaffen. Lindner dankte den Vertretern der deutschen Bau- und Bodenbank, Karls- ruhe, als zwischenfinanzierendem Bankinsti- tut. Er dankte auch der Baufirma Karl Wald- schmidt, all ihren Männern, auch dem Planungsamt der Stadt, der Baupolizei 1 5 Finanzverwaltung und der Badischen Lan deskreditantsalt. Mit dem Bau in B 6 errichtet die Kur- pfälzische seit ihrer Gründung(195% die 200. Wohnung. Die Gesamtbausumme beträgt 7,8 Millionen. Weitere 139 Wohnungen 1 den zur Zeit gebaut. Nach ihrer Vollendung beläuft sich die Gesamtbausumme 75 12,5 Millionen. 0 Badi verst Zuch berei im 8 geflü Zur. gräb naue schen kei beka ahn! sche chos! weis gescl des chos unm antv von Frül das jedo tere res brüc june fall line: Ban 23 J Flüc Bur. gesc Plöt Mon Lade die Gesc und 1 Stra trag Stra Ver! ung und Dier bese keir nan 957/ Ir. 10 — age“ ersamml redet, 90 en mit der Erwachsenen Wurde neben uch über die de kein Hell es Unrecht ird, weil die 116 der ihre An- ö der Eltern- er:„Meine ihr Abitur Sie darunter Protest be. Denn solche vor. Ader um unsere t die Furcht ohne Risiko vendig. Sie einmal ein dute hervor- n ihrer gu- gte schließ. unterschrieb anwesenden nheim noch len auch in MacBarchet en! leres Raub. „ hinterläßt ung. Um so haftet ihm Sie ist so aß die Geis nd flieht- je selbst an nun wirk. angetroffen oder Forst. ist im Mal e untersagt. ie Wege be. bBe Kinder. Mensch nur die jungen len Hecken ege immer en Zerstört gel werden chädigt; zu Ttaler Wald Daß solch Fatis t sst in Rehkitz mti kann noch eine ind Katzen. schaft und e des Wild- lie Winter- „geltränken it für die Bemühun- ne die ver- völkerung. ak 1 ingen wünschten hen Vätern waltigung) undschrei- anzen vom Vorausset- idesmitteln stützt sich Abgeltung t vor, daß n sind, die graph 1708 sten hätte. om 1. De. dürktigkeit e. Anträge müssen bis digen Amt t werden te erteilen n. 0 Tagen ein 6 eröffnet. d Elektro- ben aer graue äftskührer zten ver- erststelli- n sozialen tastropha- u beschaf- vohnungs- te, der das r prophe- Mietpreis dratmeter ite jedoch, znnte ver- seigentum Vertretern IK, Karls- Zankinsti- arl Wald- uch dem olizei, der hen Lan- die Kur- 1954) die ne beträgt igen wer- ollendung me au Kloth 1. 119 Donnerstag, 23. Mai 1957 1 BUND ES-LANDER-SEITE Seite 7 — 250 Schiffbrüchige gerettet Bremen. Insgesamt 250 Schiffbrüchige ſurden von der Deutschen Gesellschaft zur gettung Schiffbrüchiger im vergangenen lahr aus Seenot gerettet, teilte die Gesell- akt am Mittwoch in Bremen mit. In dem gahresbericht wird hervorgehoben, daß die Boote insgesamt 434 mal alarmiert wurden, Lkw abgestürzt: zwei Tote Wiedenbrück. Zwei Todesopfer forderte am Mittwoch früh ein Lastwagenunglück aut der Autobahn Hannover Köln. Die polzei berichtete, daß der Hamburger Last- vermutlich durch Uebermüdung des kahrers ein Brückengeländer durchbrach, auf die darunterliegende Landstraße stürzte, gobei der 30jährige Fahrer und sein 34jäh- iger Begleiter den Tod fanden. Motor- nagen und Anhänger wurden völlig zer- rümmert. Zuchthaus für Menschenraub Berlin. Die zweite Große Strafkammer des Westberliner Landgerichts verurteilte den 28 jährigen Zimmermann Hans-Joachim 8 mal A Arpenpuder 8 Wird nichts„zu sphren“ sein- man bleibt den ganzen ſog erfrischt! 8 2 2 e e. eee. W Al eee 25„ eee eee Bading aus Magdeburg(Sowjetzone) wegen versuchten Menschenraubes zu vier Jahren zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Der bereits elfmal vorbestrafte Angeklagte hatte im Sommer vorigen Jahres versucht, einen geklüchteten Volkspolizisten aus Westberlin zurückzuholen. Soldatengräber in der CSR Kassel. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge hat jetzt zum erstenmal ge- nauere Nachrichten über den Zustand deut- scher Soldatengräber in der Tschechoslowa- kei erhalten, Die Bundesgeschäftsstelle gab bekannt, daß die deutschen Soldatengräber ahnlich wie in den polnisch verwalteten deut- schen Ostgebieten in vielen Orten der Tsche- choslowakei in Ordnung gehalten und teil- weise sogar von den Einwohnern mit Blumen geschmückt werden. Anfragen des Volkspun- des werden jetzt entweder von einer tsche- choslowakischen Dienststelle in Berlin oder unmittelbar von einzelnen Gemeinden be- antwortet. Baubeginn an der Pipeline Wilhelmshaven. Mit dem Bau der Pipeline von Wilhelmshaven ins Rheinland wird im Frühjahr 1958 begonnen. Die Arbeiten für das Tanklager der Gesellschaft werden jedoch entgegen einem bisher genannten spa- teren Termin noch im September dieses Jah- res aufgenommen, ebenfalls die Tanklösch- brücke am Jadebusen. Frecher Ueberfall Berlin. Am hellichten Tage verübten zwei junge Männer einen bewaffneten Raubüber- fall auf ein Goldwarengeschäft im Westber- liner Bezirk Wedding. Die Polizei konnte die Banditen, ein 21 jähriger Ostberliner und ein 23 Jahre alter Insasse eines Westberliner Flüchtlingslagers, festnehmen. Die beiden Burschen hatten sich in dem Goldwaren- geschäft mehrere Uhren vorlegen lassen. Plötzlich ergriff einer in einem günstigen Moment mehrere der vor ihm auf dem Ladentisch liegenden Uhren und stürzte auf die Straße. Sein Komplice hielt zunächst den Geschäftsinhaber mit einer Pistole in Schach und ergriff dann ebenfalls die Flucht. Oeffentliche Verhandlung Frankfurt. Die Erste Große Frankfurter Strafkammer hat beschlossen, die Schuld- trage an dem schweren Explosionsungludde, das sich am 7. Dezember 1955 in der Kölner Straße in Frankfurt ereignete, in öffentlicher Verhandlung zu klären. Bei dem Explosions- unglück war ein vierstöckiges Wohnhaus zu- sammengestürzt. 27 Menschen waren getötet und zehn schwer verletzt worden. In dem am Dienstag bekanntgewordenen Eröffnungs- beschluß hat die Strafkammer jedoch noch 5 9 Termin für die Hauptverhandlung ge- n Europas Flughäfen platzen aus den Nähten Umstellung auf Strahltriebmaschinen im Zivilluftverkehr— kostspieliger„Ritt ins Unbekannte“ Hannover. Als dieser Tage die Direk- toren der zehn westdeutschen Verkehrs- flughäfen von ihrer Konferenz in Hanno- ver wieder nach Hause flogen, fühlten sie sich mit den Pionieren der Luftfahrt sehr verwandt. Wie diese sahen sie sich vor Pro- bleme gestellt, die jetzt gelöst werden müssen, von denen aber noch niemand weiß, welche weiteren Folgen sich daraus ergeben. Die internationale Verkehrsfliegerei stellt auf den Betrieb mit Strahltriebmaschinen um, und auch die deutschen Flughäfen müs- sen, ob sie wollen oder nicht, zu diesem Unternehmen bis 1959/60 die Bodenorgani- sation stellen und mit einem noch unbe- grenzt hohen Millionenaufwand neue Appa- rate anschaffen und die Start- und Lande- bahnen verlängern. Ein Zurück von diesem„Ritt ins Unbe- kannte“ gibt es nicht mehr. Die Deutsche Lufthansa(West) hat vier und die Gesell- schaften der anderen westlichen Staaten in allen fünf Erdteilen haben etwa 265 Düsen- verkehrsmaschinen der zur Zeit führenden Muster Boeing 707 und DC-8 bestellt. Jede Maschine kostet etwa 25 Millionen DM. Diese Giganten der Luft fliegen mehr als doppelt so schnell wie die modernsten Vier- motorigen im augenblicklichen Weltlinien- dienst und sie nehmen bis zu viermal mehr Passagiere an Bord. Diese neuen Maschinen sind technisch bis zur letztmöglichen Reife durchkonstruiert, sie fliegen die rund 6000 km lange Strecke Frankfurt- New Vork in etwa 6,5 Stunden ohne Zwischen- landung, vorausgesetzt, daß Frankfurt sei- nen Rhein-Main- Flughafen für den Start solcher Flugzeuge ausbaut. Die zehn maßgebenden europäischen Häfen, die im internationalen Konkurrenz- kampf harte Bedingungen stellen, die Häfen Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, Genf, London, Paris, Rom, Stockholm, Wien und Zürich, sind gerade dabei, für Hunderte von Millionen ihre Häfen für den Düsen- luftverkehr herzurichten. Es bleibt also gar nichts anderes übrig, als auch Frank- furt, als den zur Zeit leistungsfähigsten westdeutschen Hafen, ebenfalls konkurrenz- fähig auszubauen, sonst müßte selbst die Lufthansa mit ihren neuen Düsenmaschinen von den ausländischen Häfen aus starten. Von dieser Ueberlegung ließ sich das Bun- desverkehrsministerium leiten, als es be- schloß, Frankfurt zum zentralen Düsenver- kehrsflugzeughafen der Bundesrepublik zu machen. Und der Leiter der Luftfahrtab- teilung in diesem Ministerium, Dr. Kurt Knipfer, konnte den Direktoren der zehn Häfen auf ihrer hannoverschen Tagung außer einigen ermutigenden Sätzen auf die Frage, was die Zukunft ab 1959/60 bringt, keine befriedigende Antwort geben.„Ich weiß es selbst nicht, ob es möglich sein wird, diese neuen und kostspieligen Verbindun- gen wirtschaftlich einzusetzen und auszu- nutzen“. Damit meinte Knipfer, ob später der Düsenverkehr wirtschaftlich das hält, was sich heute alle Welt von ihm ver- spricht. Da die Entwicklung nicht mehr aufzu- halten ist, Tausende von Spezialisten schon die Maschinen produzieren und der Linien- dienst für Deutschland bereits in eineinhalb Jahren beginnt, ist„höchste Zeit geboten!“ So sagt Dr. Klett, Stuttgarts Oberbürger- meister und Vorsitzender des Verwaltungs- rates der„Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen“(ADV). Klett denkt da- bei mehr an den Lärm, der die Bürger in Flughafennähe plagen wird. Dabei weiß moch niemand, wie stark er sein wird; es steht nur fest, daß bei den Erprobungen in Nordamerika das Geheul der Düsenwerke als unerträglich bezeichnet wird. Klett hat nun angeregt, daß sich ein Expertenaus- schuß Klarheit verschafft, zugleich wurden alle, die es angeht, aufgefordert, rechtzeitig Mabßnahmen zur Lärmbekämpfung einzulei- ten und überhaupt ruhigere Düsenmaschinen zu bauen. Die Maschinen sind flugfähig, es werden schon die Flugpläne nach allen Weltlinien entworfen, doch zuvor muß man die Boden- organisation darauf einrichten. Und dazu gibt es gegenwärtig mehr Forderungen als fertige Lösungen. So brauchen die neuen Maschinen„besenrein gefegte Startbahnen“, damit keine Fremdkörper die Düsen be- schädigen. Der Luftdruck und der Hitzeaus- stoß der auf dem Boden rollenden Ma- schinen sind so groß, daß sich die Fachleute ernstlich überlegen, die Maschinen nach der Landung auf Schienenwagen zu transpor- tieren. Andere Lösungen sehen unter- irdische Gänge zu den 3,5 bis 4,2 km langen Startbahnen vor und die dritte Möglichkeit wäre die, mit besonderen Flugzeugschlep- pern zu arbeiten. Zunächst muß sich Frankfurt auf den Verkehr mit Düsenmaschinen vorbereiten und dazu wird noch ein Ausweichhafen im Rhein-Ruhr-Gebiet benötigt. Aber auch die übrigen Häfen müssen sich allmählich wenigstens für einen kombinierten Betrieb 1 50 Kolben- und Düsenmaschinen einrich- en. Lastwagen auf Amokfahrt Göppingen. Die Amokfahrt eines ameri- kamischen Lastwagens führte am Dienstæg in Hattenhofen zu einer Serie von Unfällen, bei denen zwei Personen verletzt wurden und ein Sachschaden von etwa 5000 Mark ent- stand. Der Lastwagen führte eine Kolonne von drei aus Mennheim kommenden ameri- kemischen„Trucks“ an. Er überholte in der Ortschaft ein Pferdefuhrwerk, geriet dabei ins Schleudern und prallte gegen einen ent- gegenkommenden Personenwagen, dessen Insassen, ein Ehepaar, verletzt wurden. An- schließend rammte der Lastwagen ein abge- stelltes Pferdefuhrwerk, das in zwei Teile gerissen wurde. Die erschreckten Pferde gin- gem mit dem vorderen Teil des Fahrzeugs durch. Nach dem Unfall fuhr der Lastwagen beim Rückwärtsstoßen auf das ihm folgende zweite amerikanische Fahrzeug auf, das eben- falss beschädigt wurde. Ohne sich um die Unfallfolgen zu kümmern, setzten die Last- wagen anschließend ihre Fahrt fort. wobei der zweite der Kolonne infolge zu hoher Ge- schwindigkeit in einer Kurve gegen einen Gartenzaun prallte und umkippte. Er konnte jedoch vom dritten Truck wieder auf die Rä- der gestellt werden. Die Fahrer wurden von der Militärpolizei noch em Dienstagabend ermittelt. Schieber hinter Schloß und Riegel Große Futtermittel- und Getreideschiebung aufgedeckt Hamburg. Die Aufdeckung der größten Futtermittel- und Getreideschiebungen der Nachkriegszeit im norddeutschen Raum ge- lang der Hamburger Polizei am Dienstag mit der Festnahme der drei Haupttäter. Der 46 Jahre alte Futtermittelhändler Hans M. ist geständig, Großschiebereien und Schwarz- Ankäufe von Futtermitteln und Getreide im Wert von 150 000 D-Mark getätigt zu haben. Der 51 jährige Fuhrunternehmer Louis B. und Uran-Abbau in Baden-Württemberg Sechs Firmen bewarben sich um Schürfkonzessionen Stuttgart. Der Leiter des Geologischen Landesamtes für Baden- Württemberg, Prof. Kirchheimer, Freiburg, hat der Landesregie- rung einen Bericht über die Uranvorkom- men in unserem Lande vorgelegt und damit seine jahrelangen gründlichen geologischen Boden untersuchungen abgeschlossen. Den Erkundungen des Landesamtes zufolge be- finden sich in mehreren Gebieten vor allem der südlichen Landesteile Uranlagerstätten, so im württembergischen und badischen Kinzigtal, vor allem im Bereich des Klosters Wittichen und östlich von Lahr sowie in der Nähe des Kurhauses Badenweiler und im Hegau beim Hohentwiel. Die Untersuchungen haben ferner er- geben, daß an einen Uranerzabbau zu wirt- schaftlichen Zwecken in Baden- Württemberg aus Gründen der Rentabilität nicht gedacht werden könne, da die Erzvorkommen nicht genügend konzentriert auftreten. Berech- nungen haben ergeben, daß das heimische Uran nur mit einem Kostenaufwand von 800 bis 900 DM je Kilogramm meilerreif hergestellt werden kann. Der Weltmarkt- preis des Urans beträgt heute aber nur rund 150 DM. Dennoch liegen der Regierung, wie Prof. Kirchheimer vor der Landespres- sekonferenz bekanntgab, sechs Anträge von überwiegend großen Bergbauunternehmun- gen auf Erteilung der Schürfkonzession vor. Diese Firmen wollen sich nicht aus wirt- schaftlichen, sondern aus forschungs- und entwicklungstechnischen Gründen um die Auswertung der vom Geologischen Landes- amt aufgefundenen Uran-Lagerstätten be- mühen. Sie wollen an den Fundstätten ihr Personal schulen, um später dessen Kennt- nisse in fündigeren Gegenden in Uebersee nutzen zu können. An eine wirtschaftliche Ausnutzung des heimischen Urans kann nach Ansicht Kirchheimers nur mit Unterstützung von staatlichen Subventionen gedacht wer- den. Kirchheimer teilte mit, alle bisher be- kannten Uranvorkommen in der Bundes- republik seien als wirtschaftlich sehr unbe- deutend zu bezeichnen. Leider fehlten in Deutschland, im Gegensatz z. B. zu Frank- reich, die geologisch- strukturellen Voraus- setzungen für reichhaltige, abbauwürdige Uranvorkommen. 2 der 33 Jahre alte Hafenarbeiter Harry H. haben zugegeben, Getreide und Futtermittel gestohlen und sie an M. verkauft zu haben. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, kam sie der Bande auf die Spur, als eine Harburger Futtermittelgroßhandlung am 8. Mai eine Anzeige wegen Diebstahl erstat- tete. Harry H. und Louis B. gestanden, außer diesem drei weitere Diebstähle begangen und dabei Fischmehl im Wert von 2000 D-Mark gestohlen zu haben. Außerdem kauften sie unter der Hand von der Besatzung eines amerikanischen Frachters 70 Zentner Weizen. Sämtliche Waren setzten sie an den Futter- mittelhändler Hans M. ab. Nach Angaben der Polizei soll Hans M. insgesamt 3000 Zentner Futtermittel und Ge- treide im Wert von rund 150 000 D-Mark von mehferen, zum Teil noch nicht ermittelten Kraftfahrern 8 handelt haben. Er bezahlte für einen Sack Futtermittel zehn D-Mark und verkaufte ihn für 24 D-Mark weiter. Bei Verkäufen an aus- wärtige Mühlenbetriebe verlangte er den handelsüblichen Preis, um keinen Verdacht gekalrkt und dann weiterver⸗ Schwäbisch Hall in Gold Schwäbisch Hall. Zur 800-Jahrfeier der alten Freien Reichsstadt Schwäbisch Hall ist jetzt eine goldene Gedenkmünze geprägt worden. Das Münzbild zeigt die Ansicht der Stadt. Der Prägestempel, eine Meister- leistung der Graveurkunst, wurde in Origi- nalgröße(50 mm) in Stahl geschnitten. Das Gewicht beträgt 35 Gramm, der Gehalt an 7957 8 ist sehr hoch: 980/1000— Dukaten- gold. Omnibusse unter Polizeischutz Trier. Die Bahnbusse der Bundesbahn- direktion Trier fahren seit kurzem zwischen Neuwied und Plaidt im Kreis Mayen unter Polizeischutz. Diese Maßnahme ist, wie die Bundesbahndirektion Trier mitteilte, durch Ueberfälle auf Omnibusschaffner notwendig geworden. Am 28. April und 5. Mai hatten jeweils etwa zehn Jugendliche aus reinem Uebermut die Schaffner überfallen, verprü- gelt und zum Teil erheblich verletzt. Einer der Schaffner mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Am 12. Mai versuchten wiederum einige Jugendliche einen Schaffner zu überfallen. Die Bundesbahn hatte jedoch vorsorglich einige Bahnpolizisten in Zivil in dem Bus untergebracht. Es gab eine schwere Schlägerei, in deren Verlauf der Rädelsfüh- rer der Burschen erheblich verletzt wurde, so daß er in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Vier Jugendliche konnten festgenommen werden. Streit um den Hardtwald beendet Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe will die Landesregierung bitten, den Hardtwald, der die Stadt im Norden umschließt, zum land- schaftsgeschützten Gebiet zu erklären. Der Gemeinderat hat einstimmig eine Vorlage gebilligt, in der der Umfang des Schutz- gebietes festgelegt wird. Damit wurde ein zweijähriger Streit zwischen der Stadtver- waltung und weiten Kreisen der Bevölke- rung um dieses Waldgebiet beendet. Die Bevölkerung hatte sich in dieser Zeit ener- Zisch dagegen gewehrt, daß in den Hardt- wald Siedlungen gebaut werden. Nach der jetzt verabschiedeten Vorlage greifen ledig- lich die Erweiterung der Technischen Hoch- schule und die geplante„Waldstadt“ in das Hardtwald-Gebiet hinein. Brandstifter festgenommen zu erwecken. 100 Zentner gestohlener Ware konnte der Sonderstab von vier Kriminal- beamten, der die Ermittlungen fortsetzt, vor 5 Verhaftung des Großschiebers sicherstel- en. Panik in brennender Straßenbahn Triebwagen vermutlich durch Kurzschluß völlig ausgebrannt: 30 Verletzte Köln. 30 Fahrgäste wurden verletzt, als am Dienstagnachmittag in Köln-Deutz ein Stragenbahntriebwagen in Brand geriet. 19 der Verletzten konnten nach ambulanter Be- handlung wieder aus dem Krankenhaus ent- lassen werden. Drei Frauen erlitten schwere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen. Die Feuerwehr vermutet Kurzschluß als Brandursache. Nach Augenzeugenberichten schlugen plötzlich aus dem Vorder- und Hinterperron des einzeln fahrenden Triebwagens älterer Bauart Stichflammen. Obwohl sich der Wagen in voller Fahrt befand, gelang es dem Fahrer, die Straßenbahn nach 15 Metern zum Stehen zu bringen. Unter den Fahrgästen des dichtbesetzten Wagens brach eine Panik aus. Um die Aus- gänge entbrannte ein heftiger Kampf. Viele von ihnen verloren im Tumult Kleidungs- stücke und Schuhe. Andere schlugen in pani- schen Schrecken die Fenster des lichterloh brennenden Wagens ein und sprangen auf die Straße. Die Besatzung eines Krankenwagens der Feuerwehr, der Zufällig an der Unfallstelle vorüber kam, legte den Verletzten Notver- pände an, bis Hilfsmannschaften eintrafen. Der Triebwagen brannte trotz der Bemühun- gen der Feuerwehr aus. Die Hitze, die bei dem Brand des Straßen- bahnwagens entstand, war so stark, daß die Oberleitung durchschmorte, Sie flel auf den Boden. Dabei entstand ein großer Licht- bogen, der jedoch keinen Schaden anrichtete. Brandexperten der Kriminalpolizei unter- suchen noch die genaue Ursache des Un- glücks. Oberndorf/ Neckar. Der Brand in der Staatsdomäne Unterer Aichhof auf der Ge- markung Oberndorf, bei dem in der Nacht zum Dienstag das Wirtschaftsgebäude der Domäne bis auf die Grundmauern nieder- brannte, ist, wie inzwischen festgestellt wurde, von einem 19 Jahre alten Dienst- knecht gelegt worden. Der Brandstifter wurde von der Kriminalpolizei festgenom- men und hat die Tat zugegeben. Der Scha- den, der bei dem Brand in der Domäne ent- standen ist, beträgt nach neueren Schätzun- gen über 100 000 Mark. Esperanto-Weltkongreß in Mainz Mainz. Der Internationale Esperantobund will seinen 43. Weltkongreß im kommenden Jahr in Mainz abhalten. Wie Oberbürger⸗ meister Franz Stein mitteilte, werden zu der Veranstaltung vom 2. bis 9. August 1958 etwa 3000 Freunde der Welthilfssprache aus 50 europäischen und überseeischen Ländern er- wartet. Oberbürgermeister Stein, der selbst seit mehr als 30 Jahren Esperanto spricht, will im Hinblick auf den Kongreß innerhalb der Stadtverwaltung einen Lehrgang ver- anstalten lassen, an dem sich alle Beamten und Angestellten freiwillig beteiligen können. 8 Die Caſolgilumue den Hl zeigt den Aufstieg einer großen Marke. Sie kennzeichnet die erfreuliche Eigenart des BALI-TVPS. Der Raucher fühlt sich ihm fest verbunden, weil seine Erwartungen in eine unverfälschte Cigarette immer neu erfüllt werden. Herb und gehaltvoll im Ge- schmack und dennoch bekömmlich und schonend in der Wirkung, wird die BAL zum Inbegriff des erlebnisreichen Rauchens. Durch die 3-Stufenröstung erhält der naturreine Iabak seinen mild-würzigen Charakter und seine feine Herbheit. Die Er- folgskurve der B ALI steigt weiter an— immer mehr Raucher bekennen sich zu ihr. AI Seite 9 Donnerstag, 23. Mai 1937/ Nr. 119 Gegen New Vorker„Hungarians“: Zum Nöschtuß 1 füt den J. Ic Englands Cupsieger Aston Villa behauptete sich auch beim FSV mit 3:1 Toren Der 1. FC Kaiserslautern schlug am Dienstag im New Lorker Eintracht-Stadion in seinem Schlußspiel der Amerikareise die New Lorker„Hungarians“ sicher mit 4.1 Toren. Zur Pause stand das Treffen 1:0 für die Gäste. Wenzel erzielte in der ersten Halbzeit das Stimmen zum Spiel Sepp Herberger:„Von einer so erst- klassigen Mannschaft wie den Schotten konn- ten unsere Spieler viel lernen. Hoffentlich Raben sie gesehen, was ihnen noch fehlt. Wenn wir in einem Jahr so weit sind wie diese Schotten es heute waren, dann bin ich mehr als zufrieden.“ Sed:„Ick freue mich, daß ich mit mei- nem Tor wenigstens eine„Zu-Null«- Niederlage verhindern konnte.“ Kelbassa:„An die 78. Spielminute werde ich nock einige Zeit zurückdenken. So ein Pech, daß mein Schuß von dem am Boden Hegenden Torhüter geradezu magnetisch, unge- saugt! wurde. Ich war wie vor den Kopf ge- schlagen.“ Der schottische Torhüter LVoun ger:„Ich Ratte mir die deutsche Elf etwas stärker vor- gestellt. Als Kelbassd kurz vor Schluß schoß, stand mir allerdings das Glück zur Seite. Häß- lich fand ich das Pfeifkonzert der Zuschauer für ihre eigene Mannschaft— sie Ratte es nickt verdient.“ Dr. Peco Bauwens:„Der schottische Sieg war verdient, nur ist er etwas zu hoch ausgefallen.“ Vorläufe zum Stadtachter: einzige Tor durch einen Kopfball. Nach dem Wiederanpfiff erhöhte Schroer in der 52. Mi- nute auf Vorlage von Ottmar Walter auf 2:0. In der 61. Minute verwandelte Liebrich einen Elfmeter und stellte das Resultat auf 3:0, ehe die in New Vork lebenden Ungarn durch Ferenc Lody, der aus spitzem Winkel ein- schoß, ihr Ehrentor erzielten. In der 76. Mi- nute stellte abermals Wenzel den alten Ab- stand wieder her, als er im Mittelfeld eine Lücke erspähte und einen erfolgreichen Weitschuß loslieg. Die Besuchsreise des Südwestmeisters verlief mit fünf Siegen und einer Nieder- lage(zu Beginn in New Vork gegen eine dortige Auswahl mit 0:1) sehr erfolgreich. Die Lauterer traten am Mittwoch mit der Lufthansa die Heimreise an. Der englische Fußball- Pokalsieger Aston Villa gewann am Dienstag in Frankfurt/M. vor 10 000 Zuschauern gegen den FSV mit 3:1(1:0) und erzielte damit dasselbe Ergeb- nis wie am Samstag in Hamburg gegen die Kombination FC St. Pauli/ Altona 93. Die in stärkster Aufstellung angetretenen Gäste beherrschten mit ihrem schnellen und weit- maschigen Kombinationsspiel vom Anpfiff an das Geschehen. Eine Halbzeit lang leiste- ten die Frankfurter tapferen Widerstand und ließen in der 22. Minute lediglich einen Treffer Sewells zu. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Dixon auf 2:0. Drei Minuten später verkürzte Nauheimer auf 1:2. In der 57. Minute stellte Mceparland mit Kopfball das Endergebnis her. Trotz Feldüberlegenheit vermochte Aston Villa in der letzten halben Stunde die harte und sichere FSV-Abwehr nicht mehr zu überwinden. Nmicitia-Neter gegen Club und% In zwei Rennen werden morgen Der Mannheimer Regatta-Verein hat die Vorrennen zum Stadtachter zur Entlastung des sonntäglichen Programms auf Freitag abend in den Mühlauhafen angesetzt. Die Vorrennen beginnen 19.30 Uhr. In zwei Lau- ken gehen die fünf Konkurrenten des Stadt- achters an den Start. Es sind dies der MRV „Amicitia“, die MRG„Baden“, der„Club“, die Ruder- Gesellschaft Rheinau und der Lud- Wigshafener Ruder-Verein. Im ersten Lauf starten der„Club“, die RG Rheinau und die „Amicitia“, im zweiten Lauf die MRG„Ba- den“ und der Ludwigshafener RV. Der „Club“ schickt folgende Mannschaften ins Rennen: Gerlinger, Schad, Horst, Wittich, Feil, Bojarski, Biedermann, Kreutzer, Stm. Kalmbacher; die RG Rheinau: Schenk, Krenzlin, Sauer-Schmidt, Laube, Seibert, Zeller, Pattloch, Genazino, Stm. Biegel, die „Amicitia“ Hinze, Eimer, Schmidt- Volkmar, Lindner, Euringer, Maier, Bayer, Gäbler, Stm. Bichlmeier, die MRG„Baden“ Heck, Müller, Hackl, Florschütz, Gläser, Worms, Lehmeyer, Michel, Stm. Mayer und der Lud- Wigshafener RV Bushmann, Lüder, P. Leg- ler, Kopke, Fleckenstein, J. Legler, Gutfrucht, Hürlin, Stm. Wickmann. Die Sieger bestreiten den Hauptlauf am Sonntagvormittag. Die Vorrennen der fünf Achter stehen unter Leitung der Schieds- richter Dr. Stolze aden) und Josef Scholl (RG Rheinau). 2. Koblet will Steher werden Der Schweizer Berufs- Radrennfahrer Hugo Koblet teilte am Mittwoch in Paris mit, daß er sich in Zukunft als Dauerfahrer hinter schweren Motoren betätigen wolle. Dieser Entschluß überrascht nicht, denn der heute 32 Jahre alte Schweizer ist der wohl vielsei- tigste Fahrer der internationalen Extra- klasse. Als Straßenfahrer gewann er zahl- reiche große Rennen, u. a. die Italien-Rund- fahrt, die Tour de Suisse und die Tour de France, zusammen mit seinem Landsmann A. von Bueren siegte er in zahlreichen Sechs- tagerennen und sogar als Bahnfahrer beta- tigte er sich hervorragend und belegte zwei- mal bei Weltmeisterschaften den zweiten Platz im Verfolgungsfahren. Koblet hat sich in Paris den Schrittmacher August Wambst Noch keine Genehmigung aus Prag. die Endlaufteilnehmer ermittelt gesichert, mit dem zusammen er schon in dieser Saison an den großen Steherrennen auf den europäischen Radrennbahnen teil- nehmen will. Der in den letzten Jahren stagnierende Stehersport dürfte dadurch einen erneuten Auftrieb erfahren. Cherville boxt gegen Moore Für die Stuttgarter Berufsboxveranstal- tung am 2. Juni ist jetzt als Gegner für Welt- meister Archie Moore der belgische Schwer- gewichtsmeister Cherville gewonnen worden. Gleichzeitig wurde am Mittwoch von Promo- ter Willi Knörzer mitgeteilt, daß im zweiten Hauptkampf der Veranstaltung der Spanier Kid Gamero gegen Bubi Scholz antreten wird. Die beiden Hauptkämpfe gehen über zehn Runden. Ichmetzer leitet DSV- Saarbrücken Der Spielausschuß des Deutschen Fußball- bundes hat die Austragungsorte und die Schiedsrichter der Endrundenspiele der Ver- tragsspielermannschaften nunmehr komplett kestgelegt: 2. Juni, Berlin: Hamburger SV ge- gen Duisburger SV(Schiedsrichter: Kandel binder, Regensburg); Stuttgart: 1. FC Saar- brücken— 1. FC Nürnberg(Schreiber, Esch- Weiler); Wuppertal: 1. FC Kaiserslautern ge- gen Hertha BSC(Schulenburg, Hamburg); Ludwigshafen: Borussia Dortmund— Kik- kers Offenbach oder Hannover: Borussia Dortmund— Holstein Kiel Helmut Fritz, Oggersheim).— 9. Juni, Köln: Hamburger Sc— 1. FC Nürnberg Baumgärtl, Hagen); Frankfurt: Duisburger S 1. FC Saarbrük- ken(Schmetzer, Mannheim); Hannover: 1. Fc Kaiserslautern— Borussia Dortmund(Sku- balla, Hamburg); Essen: Hertha BSC— Hol- stein Kiel oder Kickers Offenbach(Ommer- born, Saarbrücken).— 16. Juni, Düsseldorf: Hamburger SV— 1. FC Saarbrücken (Tschenscher, Mannheim); Ludwigshafen: 1. FC Nürnberg— Duisburger S(Asmussen, Flensburg); Dortmund: 1. FC Kaiserslautern gegen Holstein Kiel oder Augsburg: 1. FC Kaiserslautern— Kickers Offenbach(Ter- nieden, Oberhausen); Braunschweig: Hertha BSC— Borussia Dortmund(Meißner, Nürn- berg). Amateurbexern fehlen Einreisevisa Für die zehn deutschen Amateurboxer, die an den Europameisterschaften in Prag teil- nehmen sollen, und ihre Begleiter sowie die bereits akkreditierten deutschen Journalisten liegen die Einreise-Visa für die Tschecho- Slowakei bisher noch nicht vor. Damit ist die Abreise der deutschen Staffel, die für Frei- tagvormittag von München aus vorgesehen War, in Frage gestellt. Auch DABV- Sport- wart Eugen Böhm, der als Mitglied des AIBA-Exekutiv-Komitees bereits am Frei- tagnachmittag an einer Sitzung in Prag teil- nehmen muß, und der für den gleichen Ter- min angeforderte Kampfrichter-Obmann Nüßgen(Frankfurt) sind noch ohne Visa. Die Militärmission der Tschechoslowakei in Berlin-Dahlem, bei der die Anträge recht- zeitig vor 14 Tagen gestellt wurden, erklärte auf Rückfrage, aus Prag läge noch keine Ge- nehmigung vor. Damit ergibt sich für die deutschen Boxer eine ähnliche Situation wie vor den Europa- meisterschaften 1953 in Warschau. Damals Wurden die Visa erst unmittelbar vor dem Abflug vom Ostberliner Flughafen Schöne- feld durch die Militärmission erteilt. Für die internationalen Verbände aber sollte man eine Prüfung dieser Angelegenheiten empfeh- len, soweit sie offizielle Titelkämpfe betref- Ten. Bobet behielt Gelbes Trikot Ein Italiener gewann am Mittwoch zum ersten Male eine Etappe im diesjährigen Giro d'Italia. Alessandro Fantini kämpfte den Holländer Dan de Groot auf dem letzten Teil- stück der 185 km von Cattolica nach Loreto nieder und fuhr mit fünf Sekunden Vor- sprung den Sieg auf der fünften Etaape nach Hause. Dritter wurde der Franzose Claude Leber vor dem Italiener Piero Baffi, der 22 Sekunden nach dem Sieger durchs Ziel fuhr. Der Franzose Louison Bobet behielt jedoch weiterhin das gleiche Trikot des Spitzenreiters der Gesamtwertung. Heute Phönix— VIR Mit seiner kompletten Liga-Elf wird heute, 18 Uhr, der VfR Mannheim auf dem Phönix- Platz hinter der Uhlandschule zu einem Freundschaftsspiel gegen Phönix antreten. Der Reinerlös aus diesem Spiel wird dem Projekt Platzanlage Hochuferstrage zu- fliegen. IIvesheim nicht ohne Schwächen Spygg. 03 Ilvesheim— 98 Seckenheim 5:0 Der Nachbar aus Seckenheim hatte in die- sem Freundschaftsspiel eine junge, einsatz- freudige Mannschaft zur Stelle, die jedoch in keiner Phase des Spieles den Gastgebern ge- fährlich werden konnte. Bei den Ilvesheimern zeigten sich jedoch trotz des zahlenmäßig kla- ren Sieges einige Schwächen. Wäre Verteidi- ger Lohnert nicht in einer so ausgezeichneten Form gewesen, dann hätten auch die Gäste sicherlich den einen oder anderen Treffer ge- bucht. Das schönste Tor erzielte Schweickert, is er den Ball aus der Luft in die Torecke jagte. Schweickert war mit zwei wei ren Treffern erfolgreichster Torschütze, Fährend die restlichen Tore aus einem von Fatzenmaier verwandelten Hand-EHlifmeter und einem Alleingang von Weber resultier- 4 Modisch oktuell ist dieser lumber in den Forben schwarz, rot, grün, blau. Mit farblich abgestimmten a Pospelierungen und Unterkragen nur Eine Velvethose mit effektvollen Nieten und Metallknöpfen, in betont enger Fußweite. ſascheneingriffe furbig abgesetzt nur SE NNUNKNN EVER ec, ß, B ARKAUF IST doch VORTEIIHAFETER! ten. MANNHEIM, Am Paradeplatz, Ecke Breite Straße 7 ö — Etwa fußball und Sch. zurven! porden, schauer geduziert urden. par das Schülern Inglande Fontiner Fünf beicte Me täne De Rahn. D Trikot rr ken, der die deut Weiß. N hymnen Schiedsr. Rahn ge dem Wi! um 17 Ball Zu. hatten s gestellt: Deut. ne); Gel una Di Auch Manns Heider ist, den ner für 9 1 1 Sein De dings al batte G. später Ring na behaupt Mittwoc Das ers Eind schen der wie er dure Gegner vom B Gelasse schon F mußte Mitteln kamen DAS Vorl. Mitt 19/ Donnerstag, 23. Mai 1957 MORGEN 2— Seſte 8 Etwa 77 000 Zuschauer erlebten das dritte gubball-Länderspiel zwischen Deutschland und Schottland. In den unteren Stehplatz- gürven waren diesmal Sitzplätze geschaffen porden, wodurch die Höchstzahl der Zu- ahauer von über 98 000 auf 77 00 zwar duziert, die Einnahmen jedoch erhöht Furden. Schon eine Stunde vor Spielbeginn war das Stadion fast besetzt, als sich die gchilermannschaften Deutschlands und znglands Englands Elf erstmals auf dem Kontinent spielend— 1:3(0:1) trennten. Fünf Minuten vor Spielbeginn erschienen beide Mannschaften, an der Spitze die Kapi- ne Docherty) und der Essener Helmut krikot mit weißen Hosen und roten Strümp- en, der Torwart im knallgelben Pullover, die deutsche Elf im traditionellen Schwarz- heit. Nach Abspielen der beiden National- mnen erfolgte durch den Schweizer Schiedsrichter Dienst die Platzwahl. Helmut Rahn gewann und entschied sich dafür, mit dem Wind im Rücken zu spielen. Pünktlich un 17 Uhr gab Schiedsrichter Dienst den Ball zum Anstoß frei. Die Mannschaften hatten sich in folgenden Formationen auf- gestellt: peutschland: Tilkowski(Westfalia Her- ne); Gerdau(Heider SV), Juskowiak(For- tuna Düsseldorf); Stollenwerk(1. FC Köln) lach dem 0:3 bahn, Die Schotten kamen im dunkelblauen, Pfeifkonzerte der 77000 Zuschauer in Stuttgart Sonderbericht aus dem Neckarstadion von Kurt Grein ist. 1:3(0:2) Toren nach Treffern von Collins nung im Jahre 1929 endete in Berlin 1:1 den nach dem Spiel in Basel und vor de Sonntag einen Gang zurückschalten, sah si blick den eigenen Strafraum abzuriegeln. Köln, Wien und Amsterdam— das waren seit Dezember vergangenen Jahres verheißungsvolle Stationen für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die mit Siegen über Belgien, Oesterreich und Holland bewies, daß der von Herberger be- schrittene Weg zur Bildung eines Spielerkaders für die Weltmeisterschaft richtig b Leider brachte Stuttgart gestern keine Fortsetzung dieser erfreulichen Ent- wicklung: Die deutsche Mannschaft unterlag der schottischen Vertretung klar mit tor für Deutschland erzielte Siedl in der 68. Minute. Damit blieb Schottland auch im dritten Spiel gegen eine Vertretung Deutschlands ungeschlagen. Die erste Begeg- unterlag die deutsche Auswahl in Glasgow) mit 0:2 Toren. Das Auffallendste bei den Schotten war ihre konditionelle Ueberlegenheit: Wer geglaubt hatte, sie wür- ermöglichte es sowohl mit allen Leuten zu stürmen als auch im nächsten Augen- ) und Mittelstürmer Mudie. Das Ehren- unentschieden und sieben Jahre später r Begegnung in Madrid am kommenden ch getäuscht. Ihre überragende Kondition Wewers(RW Essen), Szymaniak(Wupper- taler SV); Rahn(RW Esser), Schröder(Wer- der Bremen), Kelbassa(Borussia Dortmund), Schmidt(Borussia Dortmund), Siedl(Karls- ruher SC). Schottland: Vounger(Liverpooh); Caldow (Rangers), Hewie(Carlton Athletic); Mecoll (Rangers), Evans(Celtic), Docherty Preston Northend); Scott(Rangers), Collins(Celtic), Mudie(Blackpool), Baird Gangers), Ring (Clyde). Hammer gelitug mil englischer Härte zu Auch diesmal stand also in der deutschen Mannschaft ein Debutant: Willi Gerdau vom Heider SV, der von Hause aus zwar Stopper ist, den sich Herberger aber als idealen Part- ner für„Hammer“ Juskowiak gedacht hatte. Sein Debut in der A-Mannschaft fiel aller- dings alles andere als überzeugend aus. Zwar hatte Gerdau einen vielversprechenden Start, später wurde er dann aber von Linksaußen King nach Belieben ausgespielt. Böse Zungen behaupteten nach dem Spiel, Gerdau habe am Mittwoch gleich zwei Länderspiele bestritten: Das erste und das letzte. Einwandfrei bester Spieler in der deut- schen Mannschaft war Verteidiger quskowiak, der wieder geradezu englisch operierte. Wie er durch förmliches Hineingrätschen in den Gegner seinen Gegenspieler immer wieder vom Ball trennte, mit welcher Ruhe und Gelassenheit er Scott leerlaufen ließ, das war schon Klasse! Und im Gegensatz zu Gerdau mußte er seine Zuflucht nie in unsauberen Mitteln suchen. Juskowiak am nächsten kamen die beiden Außenläufer Stollenwerk und Szymaniak. Beide verrichteten ein un- geheures Arbeitspensum, mußten sich aber bei dem starken schottischen Angriff im Wesentlichen auf Deckungsaufgaben be- schränken. Stopper Wewers ließ jede Ueber- sicht vermissen und erlaubte sich dazu noch eine Menge Fehlschläge, deren erster beinahe zu einem Eigentor geführt hätte, wäre Til- kowski im Tor nicht gerade richtig gestanden. Im übrigen schien der Torwart aus Herne jedoch nicht seinen besten Tag zu haben. Gewiß, an den beiden ersten Toren war er schuldlos, aber als Collins in der zweiten Halbzeit das 0:3 erzielte, da reagierte er viel zu spät. Die Unsicherheit von Gerdau und Wewers hatte sich auch auf ihn übertragen. Schlechtester Mannschaftsteil war der Sturm. Rahn, auf den Herberger trotz der „Rückfälligkeit“ wieder zurückgegriffen hatte, begann recht verheißungsvoll, verfiel diesmal nicht in seine alte Dribbelleidenschaft, schal- tete sich mitunter sehr klug in das Mann- schaftsspiel ein, aber ihm fehlten die Leute, die er hätte einsetzen können. Schröder hatte besonders nach dem Wechsel einige starke Momente, blieb aber doch weit hinter seinen sonst gewohnten Leistungen zurück, wäh- rend Kelbassa von Borussia Dortmund ein Verheißung voller Start was nut Sttolteue: Dem Anspiel der Schotten fuhr Rahn energisch entgegen. Sie blieben aber trotz- dem im Ballbesitz und erst Gerdau unter- band den ersten Angriff. Nun starteten Rahn und Stollenwerk einen Gegenangriff, Schröder spurtete, wurde jedoch von dem sich werfenden schottischen Torhüter Loun- ger gestoppt. Ueberraschend gut kam der deutsche Sturm zu Beginn in Fahrt. Rahn drippelte sich an zwei Gegnern vorbei, in der Mitte aber stand keiner seiner Stürmer- kameraden, um die Flanke aufzunehmen. Ein schneller Vorstag des Linksaußen Bing Segen den in der Folge der Neuling Gerdau machtlos War. Das WAR DAS FühRUNGSTOR durch den Halbrechten Collins, der Rings Muster- vorlage wuchtig unter dem sich werfenden Tilkowski in die Maschen donnerte. In der Mitte Juskowiak. seine liebe Not hatte, wurde durch Szy- maniak abgefangen. Gleich darauf zischte ein Schuß Kelbassas über die Querlatte. Die deutsche Mannschaft spielte in den er- sten Minuten, daß man seine wahre Freude daran haben konnte, doch es war ein Stroh- feuer. Und die Schotten ließen die deut- schen Spieler erschreckend oft leerlaufen. Stopper Evans erwies sich schon bald als Hervorragender Abwehrspieler. Die Einheit in der deutschen Mannschaft ging immer mehr verloren, auch die Angriffe Sind zu durchsichtig angelegt. In der 19. Mi- mute lag danm die deutsche Elf mit 0:1 im Hin- tertreffen: Bei einem Angriff der Schotten war die deutsche Verteidigung nicht im Bilde, nach krassem Deckungsfehler paßte Links- außen Ring zum freistehenden Halbrechten Collins, der wenig Mühe hatte, einzuschießen. In der deutschen Elf sah mem fast nur noch Einzelaktionen, die gegen die gut dispo- mierten Schotten keinerlei Aussicht auf Er- folg hatten. Siedl steuerte dem gegnerischen Tor zu, gab unüberlegt zur Mitte, Wo kein Mitspieler zur Stelle war. Dann ertönte ein Pfeifkonzert gegen Rahn, als er unbehindert den Ball noch über den Kasten hob. Der schottische Stopper Evans unterband mit Bro- vour die wenigen geschlossenen Angriffe des deutschen Sturms. Dieser ausgezeichnete Ab- wehrspieler erstickte jede Entwicklung im Keime und erhielt ebenso oft Beifall auf offe- ner Szene. wie die deutschen Spieler mit Pfiffen bedacht wurden. In der 33. Minute folgte dann das zweite Tor der Schotten, das eigentlich schon lange in der Luft lag. Wieder einmal ließ Links- außen Ring den nur langsamen und unbe- holfenen Gerdau stehen, legte den Ball sei- nem mitgelaufenen Mittelstürmer Mudie schußgerecht auf den Stiefel, gegen dessen Geschoß aus nächster Näher Tilkowski Um ein Haar wäre eine Mi- nute später nach einem groben Fehler von Wewers der dritte Treffer gefallen. Die Schotten verstanden es vorbildlich das Spiel auseinanderzuziehen, dadurch ihre gefährli- chen Außen immer wieder einzusetzen und gingen damit auch mit einem verdienten Zweitore-Vorsprung in die Pause. lrohte eine Katastrophe Befriedigende Leistung erst nach Siedls Gegentor in der 68. Minute/ Deutschland- Schottland 1:3(O2) glatter Ausfall war. Gegen den robusten schottischen Stopper Evans konnte er sich einfach nicht durchsetzen und auch sein ständiges Wechseln auf die Flügel blieb er- folglos. Alles andere denn ein idealer Ver- binder war Schmidt, dessen Abspiel immer wieder in den Beinen des Gegners landete. Siedl gewann erst an Sicherheit als ihm der Anschlußtreffer gelungen war. Die Wirkung Wie in Amsterdam erreichte er aber nicht. In der schottischen Mannschaft gab es keinen schwachen Punkt. Torvrart VLounger blieb jederzeit Herr der Situation. Vor ihm standen mit Hewie, Caldow und Stopper Evans eine sehr stabile Deckung und die Auhßenlàufer imponierten sowohl im Aufbau ells auch in der Zerstörung. Prunkstück der Mannschaft war der Sturm. Hier ist in erster Linie der kleine Mittelstürmer Mudie zu nen- nen, ein ungemein torhungriger und blitz- schnell vorstoßender Mittelstürmer. Collins zeichnete sich nicht nur als zweifacher Tor- schütze, sondern auch als unermüdlicher Ball- schlepper aus, während Scott nicht ganz die Wirkung des wieselflinken Ring erreichte, der es gegen Gerdau allerdings auch wesent- lich leichter natte. SONDERRKLASSE waren die Schotten im Kopfballspiel, in dem sie ihren deutschen Gegnern das Nachsehen gaben. Hier setzt sich ein schottischer Stürmer gegen Szymaniak inks) durch. Rechts Verteidiger Gerdau Geider SV), der als Debütant in der deut- schen Nationalmannschaft eine besonders schwache Leistung bot. Leholtische Nbioeli berdlienle Londlertob 71 1 5 8 112 2 32 1 Nach Wiederbeginn glaubte man zunächstlich, wie die deutschen Ecken von der geg- an eine Wendung, denn die Einheit in der deutschen Elf war zunächst wieder herge- stellt. Aber auch dies war nur ein Aufflak- kern. Laufend wurden die Gegenspieler an- geschossen, selten kam eine Abgabe genau und dadurch hatte es der Gegner verhältnis- mäßig leicht, abermals die Initiative zu er- greifen. Aus einer Situation heraus, die voll- kommen harmlos aussah, kamen die Schot- ten in der 55. Minute zu ihrem dritten Tor. Collins, der drahtige Halbrechte, feuerte aus 30 Metern Entfernung einen Volleyschuß ab, der in der linken oberen Ecke einschlug. Tilkowski hatte hierbei kaum eine Reak- tion gezeigt. Geradezu anfängerhaft, was in den fol- genden zehn Minuten von der deutschen Elf geboten wurde. Mühelos stoppten die Schotten die wenigen deutschen Angriffe und zogen ihr eigenes Stürmerspiel fast aus dem Stand auf. Ein vierter Treffer von Mudie wurde wegen Abseits nicht aner- kannt; im Gegenzug trat Rahn wieder ein- mal in Aktion, dribbelte sich durch, doch sein Schuß ging an das Außennetz. Erstaun- e nerischen Verteidigung geklärt wurden. Endlich in der 68. Minute startete Kel- bassa einen Durchbruch, stoppte kurz und legte Siedl den Ball vor: Ein Bombenschuß und der Gegentreffer war markiert. Jetzt endlich kam Schwung in die deutschen Aktionen. Eine Minute darauf nahm wieder- um Siedl, der jetzt wesentlich aktiver wurde, eine Flanke von rechts auf, sein Drehschuß ging aber knapp daneben. Stollenwerk mußte dann kurz verarztet werden, stand aber bald wieder auf den Beinen. Die größte Chance, den zweiten Treffer zu erzielen, vergab dann Kelbassa, der endlich einmal Evans überlaufen konnte, aber überhastet den herausstürzenden Torwart anschoß. Stabil blieb die schottische Abwehr bis zum Schluß. Einmal allerdings mußte Torwart Vounger nochmals sein großes Können zei- gen, als er einen Scharf uss Schröders auf Vorlage von Siedl über die Querlatte fau- stete. Auch diese Ecke brachte— wie all die andern— nichts ein. Es blieb beim verdien- ten 3:1 für die Schotten. f EINEN SCcHLECHTEN TAd hatte vor allem der Essener Stopper Wewers, der in den Zweikämpfen mit dem schottischen agilen Mittelstürmer ren Zog. Mudie fast immer den kürze- Fotos: Gayer Der Super-Stratocruiser teiglich NRNESERVIERT Ur den President'- 1. Klasse-Dienst Das größte und bequemste Flugzeug im Trans atlantik- Dienst- der PA A- Super- Strato cruiser— ist reserviert für den President- 1. Klasse- Dienst. Täglich Deutschland: USA. M Geräumigkeit und Luxus— das sind die Vorzüge des President'- I. Klasse: Dienstes. Betten und Privatsalons stehen gegen geringen Zuschlag zur Verfügung. & Eine Besonderheit ist die Auswafil von Menüs während des Fluges: auserlesene Gerichte aus dem weltberühmten Restau · ole ERFAHREMSTE FTUSeESFETTSCHAFT DES WeE lr rant Maxim in Paris werden mit exqui- siten Weinen und Champagner gereicht. * Im Unterdeck erwartet den Passagier ein behaglicher Cesellschaftsraum mit Bar. Bei köstlichen Drinks in Gesellschaft von interessanten Reisegefährten aus aller Welt vergeht die Zeit, im Fluge * Pan American hat mehr als 60000 mal den Atlantik überquert. Diese Fluger fahrung ist Ihr Vorteil auf jedem einzelnen Flug. Buchung durch ihr Reisebüro oder PAN AMERTCAN 2 3020 Seite 10 MORGEN Donnerstag, 23. Mal 1987 Nr. Il — 1 Famlllen- Nachrichten 8— ne! DEIN UEENDWWUN SN. 2—— 90—— ER FULL IHN AETZT: 2 9 * 5 2 — 1 en — 3 Die K * Emaille- und Stahlgeschirr Waagen denen 8 Mein lieber, treuer Lebenskamerad, mein guter Vater und Schwiegervater,— Brotsehneide maschinen Flelschmeschlnen deen Te unser gütiger Opa und Uropa, Herr—— Sortengeräte ge Eini — Beckformen. feigröüöhrmaschinen malte „ 5 K 9 August Settelmaier 5 e 50 1 sen S . von 25 — 2 Kurze Oberpostsekretär i. R— S. MAN NN geidelber 15 R. 5— m. EN ab!(00 a 8 ö 1 5 25 9.————ßvð*õ ꝗõv zundesta“ wurde im Alter von 76 Jahren von seinem schweren Leiden erlöst. l 5 8— Adolf rl. K 1, 4 Tel. 23914 aut 2 . gecht en Mannheim, den 23. Mai 1957— 3 Schwetzinger Platz 5 verkaufen und finanzieren wir auf A Monate— nent das In stiller Trauer: 8——ů— 15 ü 8 neue Motorrũder und Roller 2* — 9* 1 L 5 Tina Sekteimaler geb. Haqel wõchemliche Rate ab o 4 5 zundesta 1 3 i Hans Hanbuch und Frau Elisabeth— Wir sind sehr gideklfen der 501 geb. Settelmaier— G a eng 8 und Angehörige— 5 über die Geburt unseres zweiten Kindeg behör 50 Nd Ang 9 5 N 51 rte — N. Dieter u. Gerda Hecker profess Die Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden. 20 geb. Kiemle en Bes 2 Wirtsche — z. Z. Heinrich-Lanz-Rrankenhaus Vorschla 2 Privatstation Dr. Schürrle rechtswi 81 sten vel E N nernd e! — 5 Wenn ———— pPolizeibe 5 a.—— nach seir Gott der Herr hat meinen lieben Mann, meinen her- 105 7 8— u nehr zensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel 193 2 5 8 bellen, d 3 f ANZEIGEN 5 Nachrichten vom Standesamt aas Oswald Dischinger 3 8 ban ven tür di Friedrich-Karl-Str. 2 fel. 43069 3 lichkeit F 8 Seit öber 30 Jahren qvtorislerte DK W.-Vertreto 85 3 85 1 N 1. eit öber 0 a 2 Ver 0 ande nach Vollendung des 76. Lebensjahres in die Ewigkeit Montag-Ausgabe 92 Mannbeim-Rheinau 85 abberufen. des 0 12 April: Postfacharbeiter Fred Adolf Keller, und Handha 5. Karin Liselotte Keller geb. Maaß, Relaisstr. 56, e. T. G“ 8 Mannheim, den 21. Mai 1957„Mannheimer Morgen“ Karin.— 26. April: Metzger Karl Alfred Herbert Schöne ung Erhard und b Zehntstraße 37 Anne Katharina Schene geb. Langendörter, sporwörthstr, b, unterbu In stiller Trauer: nehmen wir am Sonn- 9 10 un eng Katharina Sophie.— 5. 7 Schreiner Heribert Kartellt 5 1 endelin Schaupp, und Betti Lieselotte Hilda Schaupp geb. Wak. 6 — 55 N Hefner tag bis 18.00 Uhr ker, Relaisstr. 164, e. S. Michael Klaus Rermäng, 8 N 55 n entgegen. Verkündete: Elektriker Rudolf Klein, Karlsruhe 0 0 4 5 r Str. 43, une im Namen aller Angehörigen Annellese Becker, Dülken, Lock Kamg 36. Referendar f ling 8 5 an Bitte wenden Sie sich an Eckehard Johannes Ludwig-Helnze, Marpburgl Lahn, Liebigstr. 4%—bekkiste Zeerdigung: Freitag, den 24. Mal 1957, 11 Uhr, im Hauptfriedhof den Ptörtner im Rii und Herta Walter, Rerrensand 21.— Straßenbahnschafiner Loth eintrete Mannheim. rtner ck 1 7 Tech, Stengelhofstr. 5— 1 Anna r Lina Inge- erst ne urg Walter, Waldseestr. za.— Drechsler Willi Kari Schwemmf ö gebäude des Verlags am Wackenpursstr. 7, und Johanna Erna Zengerle geb. tre kommt. 3 Marktplatz.. 3 e Helmut Wörner, Roxheim, 1 g 1 1 nkerstr. 3, und se Hildeg Gudrun Fiedler, Schwabenheimet Zentral 8 g f Motorräder werden in Zahlung genommen. Satese 3 4 5 and e Beter Konrad Uri! 1 a 1 1 1 7 1 2 e, Herrensan und Elise Hildegard Gudrun Sacher, Unter. Für die FFC beim Heimgang 5 Ensingen, Hauptstr. 255.— Kraftfahrer Paul Heinrich Zünmer. Rechtse unserer li„ 5[Lui 8 ee. 1 und Helma Fleischmann, erheblic 1 Kraftfah tzeuge nischer TI 27.— Maler Ludwig Horst Ewald, Stengelhofstr. Schutzb 5 0 Nr. 13, und Christa Ballmann, Im Hummelhorst 4.— Kfm. est. Therese Keiber 5 Renault Vertretung Mantried Rerkin Adelt kalgle, Frankfurt hrain, Blanchardst f, entwer geb. Jakoby. verkaut Mannheim, Schwetzinger Str. 64. u. Neckarauer Str. 98-104 und Ursula Junghanns, Neuhofer Str. 60. Rec sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. 5 5 Besichtigung auch Sonntag! Telefon 8 21 07 Getraute: 27. April: Lagerist Josef Heini, Stengelhofstr. 1, ung 2 5 l Schenk-Kipp-Anhänger 5 5 Margit Stanzel, Plankestadter Str. 1.— Techniker Dieter Paul Bo 1 Mannheim, den 28. Mai 1957 20k, Relaisstr, 127, und Irmgard Jarmickei, Relalsstr. 11.— 4. Mal! Verschi Viehhofstrage 17-19 Hella Keiber Klektr. hydr., 3 Seiten, neu, mit Drechsler Willi Kari schwemmler, Wachenburgstr. 67, und Erna sekretä und alle Angehörigen 1400,— DM Nachlaß III O-UEATEIH Suche im Kundenauftrag: Johanna Zengerle geb. Strehl, Wachenburgstr. 63. rium) l Magirus Omnibus Einfam.-, Mehrfam.. Gestorbene: 283. April: Fr. Former Philipp Jakob Eder, 22, 9,, war d Al-sitzig, Schleb 5 eee bee ee S 28. Aprn; Ein Liebig e taster -Sitzig, ebedach, Dachrand- 1 8 I 10. 26. April: Elsa Liebig geb. Verglasung, zu verkaufen. 1& Tel. 223 81 i allen pr ee Kent ges yrs 2k. 2, 4 095 5 7. 7 2. 5 Anna Maria Der 1 5 Angeb. u. Nr. DPS 546 3 8 eb. Ns, 21. 3. 78, unheimer Weg 5. a ein. Pr J Bestattungen in Mannheim—— VWRekord-Verlen Hic, Dalberg. immobilien Winter. Heidelberg, 5. 8 i dem V straße 7, Kä.-Süd, Forster Str. 21, Treitschkestraße 3. Telefon 2 39 75. Mannheim-Seckenheim 5 im Rec Donnerstag, 23. Mai 1957 eee ee Selene 2. Arp fs et Second Class dan Angel wren. 1900 n 5 Juis, Hormigueros in erto Rico, und Erika Gerda Hoppe, Acher- Stellen Hauptfriedhof.- dusse“ fene:. 454) ner Straße 48.— 6. April: Schreiner Fritz Adam Laule, Wald- 8 8 8 1 100 5 3 9, 11 8 1— 88 1 er 3 5 5 5 er, uise, VT 5 g 2 Ahrer Ar. dr rgbo engenbacher Stra un Kohl, Friedrich, Jungbuschstraße is DM. 250% A. Leih-Hutas A Jol. 220 10 Inst 0 Nan Mohr, Zähringerstraßze 67.— 11. April: Maurer Horst Mas arge den 8 ae e ulan Ittersdorter Straße 4.— 18. April: ärschnermeis Korditzky, Mathilde, 8 2, 1„„ N FRw. Waiter, a Karlheinz Spitzmüller, Freiburger Strage 28, und kHfldegard Rar Bierwirth, Georg, Lange Rötterstrage 83 f Zeiss E Schwörzel U Zusse L. 10. 10 2 2439 Fa Arnold, Hauptstraße 200— Schuhmacher Erwin Jakob Schadt, Heinrich, Draisstraſſe 1. 7, 20-22 Ruf 2 22 84 4 n e Neue Schulstraße 32, und Maria Luise Christa D Wellenreuther, Johanna, F 5, 18s. Autoverlein HENRNRMAN N 3 23 49 1 e 5 1 995 und Friedhof Neckarau 5 3 5 vw, Rek. 57 m. Radio. Lenaustr. 32. Schwetz stratze 39.— Bankangestellter Alfred karl Raubach, Neuostheim, Fle Brucker, Henriette, Friedrichstraße 198 8 W e 3 Dürerstraße 22, und irmgard Lina Frieda Maurer, Ettlinger Str. 11 4 i a 5 3 75 55 2245 estorbe eronika Frleda testen ven der Triednefverwasut de tac Mannheim f Aute-Merleih Anzahlung 70 000, DM Sloggi, 1. 4, Ad.. Sabelrger Brahe fl,. 8. Apr Torben, sunt 8 5 80 Mercedes 100 Rekord u. Kapitän ſenperger geb. kloos, 3. 11. 31, Zähringerstraße 31.— 21. Aprün wo die Ohne Gewähr 2.— 5 8 ger geb.„ g. 11. 81, Zähringe Be p 8 55 2 b. wachrEn. Teleton 4 28 36. Rentenobjekt Oststadt Barbara Kettner geb. Gropp, 8. l. 71, Breisacher Straße 2. spreche Expott b U 27/50, 4. eee eee ee Neubau 1986, Miete 27 000, preis w., Preis 330 000, Anzahlun auch Zeiss& Schwörzel Wanne 80 000, PWM 5— 5 f un IU G 7, 20-22— Rut 2 22 84 l. Vetsteigetunge Gebr. Notorräder und Roller Bel Bereifungsfragen] Rentenobjekt Oststadt Warum in die Ferne schweifen? nue 0 5 ann usna Zwangsverstelgerung. Die Allg. Ortskrankenkasse Mannheim versteigert] Werden in Zahlung genommen. ee fachmann Miete 8 000,-, Preis 95 000, eee e 5 3 5 8 im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 23. Mai 1967, 1 PR W- REIFE 2-M. Vollauszahlung. U* mas DN Anhänger, 1 Lichtpausmaschine mit Entwicklungskasten, 1 Zeichen- Monzterste n werde 2 8 unkt: 6. Sämtl. neuesten Modelle lieferbar, Prospekt-Katalog 1 Barzahlung. Treffp maschine kompl., 1 Waren-Fckregal, gegen 8. Zuschrift bittet— gt. Ser Jal cke Lange Rötterstraße/ Cannabſchstraſe, um 14 Uhr. re 5 1 en er 2 Eg. gratis.— Auch Abgabe von Mietmaschinen.* 2 Ver Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenktaae Mannheim zerlag n. E. Anzüf rhef 41 70. Benzin 55 50 8 0.— der Siren ur IE ENT SONAR 5 3 5 5 8 einbea romaschinen 2 70: Zwangs versteigerung. Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Don Großgarage Rensch, Mannheim, Mannheim— Friedrichsring 40— Telefon 200 Damit nerstag, dem 4. Juli 19357, um 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen im-E wort 5 eee Lange Rötterstraßge 41-53. Hans Simon elde Amtsgericht Mannheim, Schloß, linker Flügel, Zimmer 213, das Grund- Leuschnerstr. 66 pt. re 19 U. u. Sa stück der Frieda Siefert geb. Weis, Ehefrau des Angestellten Hermann 8 8 Treuhand Kal merten ma annem-Walchot, Wie nachstehend beschrieben auf Ge- ee ar e u. Immobilienbüro immer markung Mannheim. 8 o mm. Die Versteigerungsanordnung wurde am 6. Oktober 19553 im Grund- 40 0 Mannheim, D 3, 15 toffeln buch vermerkt elm, D 3, Ware Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen Herkstaflgebäude Nutzraum 240 am Tel. 2 58 37 Einfüh Waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung us Seckenheimer Ldstr. Mitglied des RDM. 8 8 nächst zum Bleten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu verkaufen oder verpachten. 8. 95* 5. 2e gebe zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Immob. Grohmüller, Zehntstr. 29. N te Naben ILA* E. geben rlésverteilung erst nach dem Anspruch e 5 255 15 der übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Rec at, das der Versteige- l l 5 8 — 5 des Grundstücks oder des nach 3 55 8 e b wenn Sie re Anzeigen-Aufträge frühzeitig 8 bp ntgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags ö 5 die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des 5 1 und schriftlich erteilen. Unsere Setzerei 5 8 But zuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die 5 5 1 5 85 olle erbre Stelle des verstelgerten Gegenstandes tritt. Die 3 über das Un ALLE DA dann mehr Sorgfalt auf eine e en Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. i 5 1 1 gabe ver- Gem. f 74 Z UG. wird der Grundstücks wert auf 33 800, DRA gestgesetzt,— 155 1 Gestaltung und fehlerfreie Wiederg Fran Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue N 3 wenden. Gef Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen— 5 8 1 4 IAI 1 5 1 Nad digung und der die Befriedigung aus dem Grundstüc ezweckenden 5 elefon 5 88 5 5 Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem No- Es führt zu beiderseitigen Unannehmlichkei— tariat einzureichen. VW, Bj. 53, mit Schiebedach, gunstig inute grundbuch von. Lgb.-Nr. 202, 1 Ar 96 dm 05 9 75 1 5 375 5 1 5 7 4 ten, wenn Anzeigen— in allerletzter 3 run„ 1 5„ 82„ 5„ Werkt. 18 2 Amstag à. 7 5 Hofreite, Ortsettef, Neckargärten, Gärtnerstraße Nr. 34. 14 Uhr. K 2, 33, 2. St. rechts.* Zum Wandertag 8 euer ag vor dem Annahmeschluß telefonisch Handsc C vwW- Export 54, tadelloser Zustand, 1 gegeben— Hör- bzw. Druckfehler aufwelsen. 1 Mannheim, den 9. Ma 1 27 000 Em, zu verk. Tel. 7 61 46. e m Ko Notariat V hals Vollstreckungsgericht 3 3 5 75 uickly zu verkaufen. Tel. 5 91 27/48. 4 5 1 1 1 13 Zwangsverstelgerung. Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Mit- Aulcklv UOlsur dinen tportug.) 4 Helfen Sie uns derartige Miggeschicke zu vermeiden. 5 woch, dem 3. Juli 1957, um 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen in Mann- BMwW- Motorrad 250 com, gute Ber. in reinem Olivenöl. ½ Club-Dose(90 g) 2 0 58 heim, Schloß, linker Flügel, Zimmer 213, das Grundstück der Eheleute u. gut erh., 280, zu Verk. Spen- Dose(90 g Reichen Sie In 1 Aufträge bitte so früh wie 1088 8 1. Wilhelm Rothermel, Fransportunternehmer in Mannheim-Waldhof, lerei Hoffmann, Rheinkaistraße ga. eichen Sie Ihre Anzeigen-Au ge 1 2. seine Ehefrau Sofle geb. Petri, ebenda— Miteigentum je ½— auf Lloyd-Kombi- u. Kastenwagen 400 Ilsurdinen tportug.) 11 möglich ein. 5 Gemarkung Mannheim. u. 600 cem, neuwertig, als Gelegen- 2 1 200 U Die Versteigerungsanordnung wurde am 22. Juni 1986 im Grundbuch heit bei 500, DM N 4— in reinem Ollvens t ½ Club- Dose(125 g)* Keller vermerkt. kaufen bei Autohaus enk, 8 Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen Heidelberg, Bergheimer Straße 98, 5 sind spätestens in der Nee e 3 Tel. 2 11 88, Techn, Prütber, vorh. Seeluchs-Scheiben Annahmeschluß N zum Bieten anzumelden und bei Widerspru 28 Ubigers glaubha ui 4230 Km, gut eri 8 W! i 5 2 25 zu machen: sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der 1. B 2u N 5 n e N g · bose 1 für die Dienstag- bis Freitag-Ausgabe: i Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den Reifen-Berger, hm., Augarten 5 gd Übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht n der. straße 20-33. 1 2 N jeweils 11 Uhr am Vortage 8 JJ777))))%V%%%%%ͤ, ee 88. Am die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei- bar sof. zu verkaufen. Tel. 2 11 00. einfach- besond. vorteilhaft, 400 g. Dose* für die Samstag- Ausgabe: donnerstags zuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Goggo- Roller, 200 com, zu verkaufen. 5 5 Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über das] Angeb. u. Nr. 09126 an den Verlag. Eisbein 5 für die Montag-Ausgabe: freitags 18 Uhr . Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Mercedes 170 ba mit neuer Masch.(Oldenburger) 1 4 Der Grundstückswert wurde gem. 8 74a ZVG. auf 65 000, DM festgesetzt. zu verk.(Finanzierung möglich). Wirklich delik at 200 g· Dose L 1 g Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Schmidt, Qu 3, 6-7, Tel, 2 40 48. 5 1 Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- C d 9 1 5 5 5 der die 5 aus dem 8 bezweckenden K a u Orne 2 Se(deuisches) 4 5 1 Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten nges dem No- 8 1 4 N Hei 8 tariat ee a 5 5 Mert 180 od. Opel-Kapitän 34 fein geWör zt 35340 g-Dose 2 5 See a Grundstückbeschrieb: 5 zu kaufen gesucht. 5 a 50 1 1 1 Srundbuch von Mannheim, Band 1011, Blatt 29, Lgb.-Nr. 17137/ 10; Angeb. u. Nr. 09094 an den verlag. 2 eee 5 10 21 Ar 47 5 Hofreite mit Gebäuden und Gartenland, Drosselstrage 9, K 1 N 2 I M 1 J. N Anzeigen- Abteilung Lerchenstraße 4a. 7 l. 725 8 0 Schätzungswert: 65 000, DM, Zubehör:. a verieig N Nu I 5 FG MBH. 1 Mannheim, den 8. Mai 1957 Auto- Verleih, VW. Lim., Kabr., sehr N e J„ 5 Notariat V als Vollstreckungsgericht preiswert, Raule, Telefon g 60 52. Jeder Kann im Saen? Mitglieder Srhalten Rückvergütüng 1 ———ͤĩ——— 100 Df 1 110 Donnerstag, 23. Mai 1957 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 11 1 Die Kartellschlacht hat sich zerschlagen, nen Spötter in Bonn(Vergl. auch politi- hen Teil). Sie spielen damit auf die jüng- ge Einigung zwischen dem Bundeswirt- deltsminister und den Vertretern der Re- gerungskoalition über die am 20. Mai kri- ch gewordenen Kartellprobleme an. Kurze Vorgeschichte: Am 18. Mai setzte der geidelberger Universitätsprofessor Dr. Eduard nei N u ads CDi) im Rechtsausschul des — zmdeslages eine Formulierung durch, daß der 91 aut Gesetz zu gründenden Kartellbehörde das 4 echt entzogen wird, erte lte Ausnahmegeneh- nigungen zur Bildung von Kartellen 2u Wider- — zen. Außerdem sollte die Kartellbehörde nicht das Recht haben, Bußgelder(sie waren bis N 5 Höhe von einer Mill. DI vorgesehen) fest- Kindeg lecker diemle ler, und Gitta me, und str. 55, Heribert b. Wak. 43, ung lar Karl str. r Lothar na Inge-. emmſer, Strehl, ocheim, nheimer Vrich „Unter- Zimmer- chmann, elhotstr. Angest. dstr. 22, 17, und aul Bo- 4. Mal: ad Erna 22, 9, 74, in geb. big geb. Marie Str. 11 Frleda a Zwin⸗ April: en? achmann nen mit 12, DN Katalog . „ 1007 — eitig ann volle ver- kel- nute rch- sen. den. Uhr legen. Nach Wahls im Rechtsausschuß des zundestages angenommenen Vorschlag sollte der Genehmigungswiderruf und die Verhän- ung von Bußgeldern auf Klage der EKartell- behörde hin von ordentlichen Gerichten ver- zängt werden. 5 a 5 Die Wirtschaftspolitiker— an ihrer Spitze professor Erhard— liefen Sturm gegen die- en Beschluß des Rechtsausschusses. Die Firtschat selbst begrüßte Professor Wahls Vorschlag, in dem die rechtsethische und gechtswissenschaftliche Auffassung der Juri- sten verankert ist. Ganz grob verallgemei- nernd erwähnte man folgendes Beispiel: wenn— Gott behüte— jeder uniformierte Polizeibeamte ermächtigt wäre, Personen, die nach seiner Meinung straffällig geworden sind, zu mehr oder minder harten Strafen zu verur- teilen, dann würde wohl— einschließlich der Säuglinge— bald niemand mehr Gefängnisse nur von außen her kennen, Die Rechtsst lichkeit müsse gewahrt bleiben; eine ge icht- liche Rechtsfindung(Urteil) sei erforderlich. anders die Wirtschaftspolitiker, die da sagten, durch diese Zweigleisigkeit in der Handhabung des Kartellverbotes wird die Erhardsche Wirtschaftspolitische Linie völlig unterbunden. Was ist denn schon, wenn die Kartellbehörde eine Klage einbringt, dann dauert es monatelang, bevor verhandelt wird. Da die Ausnahmegenehmigungen für be- stimmte Kartelltypen jeweils auf drei Jahre bekfistet sein sollen, kann durchaus der Fall eintreten, daß die gerichtliche Entscheidung erst nach Ablauf der Genehmigungsfrist kommt. Auch die Konsumgenossenschaften(der Zentralverband Deutscher Konsumgenossen- schaften) meinten, der jüngste Beschluß des Rechtsausschusses würde die ohnehin bereits erheblich abgeschwächten wettbewerblichen Schutzbestimmungen des Gesetzentwurfes entwerten.. Rechtsauffassung widersprach Wirt- schaftsauffassung. Da die ganze Meinungs- verschiedenheit von einem, durch Staats- Sekretär Dr. Strauss Gundesjustizministe- rium) verursachten Eklat begleitet wurde, war diese Kartellangelegenheit bald zum staatspolitischen Problem Nr. 1 geworden. Der Bundeskanzler schaltete sich vermittelnd ein. Professor Erhard distanzierte sich von dem Verhalten, das die Regierungsbeamten im Rechtsausschuß an den Tag gelegt hatten, und nunmehr ist eine allseitig zufrieden- stellende Einigung zwischen Regierung und und Preisberichtsstelle der Deutschen sind im Verlauf der letzten Wochen stark gesunken. Das Schweinefleisch müßte dort, Wo die Verbraucherpreise noch nicht ent- sprechend zurückgegangen sind, ebenfalls preiswerter werden. In dieser Woche wurde auch nur in Stuttgart und Koblenz für Schlachtschweine mehr gezahlt als vor acht Tagen. Auf den übrigen Märkten wurden die Notierungen fast allgemein herabgesetzt. Mit Ausnahme von Westdeutschland kann auch das Kalbfleisch billiger werden. Unverändert werden die Rindfleischpreise bleiben. In die- ser Jahreszeit ist das Rinderangebot verhält- nismäßig gering. Die staatliche Vorratsstelle Will Aber in Kürze Gefrierfleisch auslagern. Damit dürfte das Gefrierfleisch preisgünstig bleiben. Kartoffeln: Alte Speisekartoffeln werden immer mehr von den italienischen Frühkar- tofkeln verdrängt. Die Preise dieser jungen Vare sind unter dem Einfluß umfangreicher Einkuhren soweit gesunken, daß sie in den nächsten Tagen kaum noch wesentlich nach- geben werden. Für runde Sorten zahlt man in der Hauptsache 20 bis 25 Dpf je Pfund. Die langen Qualitäten kosten meist 28 bis 35 Dpf. N Butter: Die Erzeugung steigt kräftig. Die Verbraucherpreise können, wenn es nicht schon geschehen ist, um rund 2 Ppf je 250 Gramm sinken. Geflügel: an den Verbraucherpreisen Wird sich im Süden, Südwesten und Westen — Marktberichte vom 22. Mai Randschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 8 Anfuhr mittel, Absatz zufriedenstellend. . kleiner Ueberstand, sehr schwache Scale 2 Spargel. Es erzielten: Erdbeeren in . Freilanderdbeeren& 140160; 73 8 3; Kirschen 60—72; Winterkopfsalat Stück 127 8 ommerkopfsalat Stück 1011; Spinat 10 bis . 10* 1 176—185; K II 155—163; B 142145; Durchmes Blumenkohl Treib Stück 250300 mn ab mm 1 35—90; 200250 mm 7077; 150 bis Seller 45—70; Kohlrabi Stück Freiland 15—18; erie 55; Lauch 20. 1 NE-Metalle Ble ray tkupter tür Leitzwecke 236, 0029,00 ie 121,00—122,00 ente Leitzwecke 250,00 265,00 Messin 3 er Zinnpreis 922,00 932,00 Messi 8. MS 58 213,00— 222,00 sing: Ms 63 250,00 256,00 DM DM DM DM DM DM Freie Devisenkurse 3 Geld Brief 1 dänische Kronen 60,305 60,425 100 a Kronen 58,635 53,755 1 wWedische Kronen 91,105 81,265 105 5 Pfund 11,723 11,743 100 Olländische Gulden 110,04 110.26 belgische Franes 8,35 6,35 100 kranzösische Francs 5% Schweizer Franken 000 italienische Lire 1,1901 1,1921 95,735 95,935 50 6,671 6,691 1 US-Dollar 4,1961 4,2061 kanadischer Dollar 4,395 4,405 100 Schweizer Franken(fr.) 97,94 98,14 100 e Schilling 16,126 16,166 8 432,50 DM-O; 100 DM-O= 24,55 DM-W Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucher verbände“ Landwirtsch Koalitionsparlamentariern erzielt worden: Dem Kartellamt wird im Gesetzentwurf zu- gestanden: a) uneingeschränkt Anträge auf Zulassung eines Kartells abzulehnen, p) Kartellgenehmigungen nachträglich zu widerrufen, c) die Entscheidungen des Kartellamtes können im Beschwerdeweg an das Ober- landesgericht widerrufen werden. Hinsichtlich jedoch der Auferlegung eines Bußgeldes wegen etwaigen Kartellmiß- brauchs soll nur von Oberlandesgerichten ent- schieden werden. Bei den Oberlandesgerich- ten— sie sollen übrigens die Möglichkeit ha- ben, die Maßnahmen des Kartellamtes in vol- lem Umfang zu überwachen— müßte die Kartellbehörde die Verhängung des Bußgel- des beantragen. Diese Lösung darf nicht als Kompromiß im schlechten Sinne des Wortes gewertet wer- den. Sie ist eine echte Einigung. Werden doch die sich aus verschiedenen Gebieten(Rechts- wesen und Wirtschaftsver waltung) ergeben- den Gegensätze überbrückt. Noch ein Gutes ist daran. Die Hoffnung Wächst, daß das Kartellgesetz noch in den letzten Tagen dieser Legislaturperiode des Kartellverbot ohne Gefährdung von Rechtssicherheit Den Politikern gelang es, echte Einigung zu erzielen Bundestages verabschiedet wird. Unser Bon- ner eg.- Korrespondent meldet, es sei offen, ob die obenerwähnte Einigungsformel schon dadurch verwirklicht wird, daß der Rechts- ausschuß seine abweichenden Beschlüsse revidiert, oder ob dessen Beschüsse erst im Wirtschaftspolitischen Ausschuß korrigiert werden. Die beteiligten Gremien sind jeden- falls bemüht, ihre Arbeiten zu beschleunigen. Der Rechtsausschuß will seine Arbeiten am Gesetz bis zum 24. Mai, der Wirtschaftsaus- schuß bis zum 27. Mad abschließen. F. O. Weber Bundeshaushalts-Ausgleich a uf Kosten der Hausfrau In Bonn verlautet zuverlässig, daß das Bundeskabinett dem Parlament zur zwei- ten Lesung des Bundesetats 1957/58 Vor- schläge zuleiten will, deren Zweck ist, den Bundeshaushalt trotz zusätzlicher Mehr- ausgaben auszugleichen. Die Bundesregierung hat sich mit der Er- höhung der Beamtengehälter von 155 auf 165 V. H. des Standes von 1927 bereiterklärt. Diese Bereitschaft an die Voraussetzung gebunden, daß die Ausgabenpositionen für Bauten des Bundesgrenzschutzes und der Zoll- 18 187 97 jährige H. Fuchs AG haucht ihr Leben aus Eine ganz e Wag gonfabrik Wird feilgeboten In der 1862 gegründeten H. Fuchs AG, Heidelberg, die noch im Herbst vergangenen Jahres rund 1800 Arbeiter und Angestellte beschäftigte, sind derzeit nur noch 250 Perso- nen tätig(Vergl. MM vom 27. November). Wie anläßlich der am 22. Mai abgehaltenen Hauptversammlung mitgeteilt wurde, Wir die Fertigung um die Jahresmitte etwa aus- laufen. Die Leitung des Unternehmens habe bereits seit einiger Zeit mit verschiedenen Interessenten Verhandlungen über den Ver- kauf der H. Fuchs AG aufgenommen, die je- doch— nach Angaben der Unternehmens- leitung— noch nicht zu irgendwelchen Ab- schlüssen geführt haben. Es werde erstrebt, die Fabrik so zu veräußern, daß bei einer späteren Produktion der größte Teil der ehe- maligen Fuchs- Belegschaft wieder beschäf- tigt werden könne. Die weitaus meisten der durch die Umstellung des Unternehmens ar- peitslos gewordenen Arbeiter und Angestellte hätten überdies neue Arbeitsplätze gefunden. Der Aufsichtsrat der H. Fuchs AG hat be- schlossen, die Beihilfen für ehemalige Be- triebsangehörige aus der Freiwilligen Unter- stützungskasse einstweilen weiter zu zahlen. Aufsichtsrat und Vorstemd wurden bei der anschließenden Hauptversammlung ent- lastet. Nachdem die Direktoren Dr. Ernst Barth Ende September) und Paul Pannicke (Ende Dezember) aus dem Vorstand ausge- schieden sind, liegt die Leitung des Unter- nehmens nun bei Direktor Eduard Möckel(A 22, Oktober) und bei Direktor Hermann Ruhe (ab 1. Januar)— beide in Heidelberg. Die der Hauptversammlung vorgelegte Bilanz spiegelt das triste Bild, das sich aus der Schilderung des Geschäftsablaufes ergibt, Interessantes fut die Mausttau Einkaufsberatef für den Küchenzettel gibt gemeinsam mit der zentralen Marke- Bonn, folgende Marktvorschau: Fleisch: Die Preise der Schlachtschweine des Bundesgebietes nichts ändern. In Nord- deutschland wird Jungmastgeflügel ein wenig mehr kosten als bisher. Die Nachfrage hat dort zugenommen. Käse: Während für deutschen Schnitt- käse und Dänenware unveränderte Preise zu finden sind, haben die Holländer ihre Forde- rungen während der letzten Tage erhöht. In den Niederlanden ist die Erzeugung von Schnittkäse im Frühjahr selbstverständlich größer geworden. Man hat dort aber keine nermenswerten Reserven, und die Kund- schaft besitzt auch keine großen Vorräte. Holland kann seine Ware also flott verkau- fen und stellt entsprechende Ansprüche. Eier: Das Angebot wird nicht gerade viel- seitig sein. Den größten Teil stellt die deut- sche Erzeugung, die ihren Höhepunkt im ganzen gesehen doch schon überschritten hat. Daneben wird es holländische und dänische Ware geben, sowie kleine Posten aus Bel- gien, Polen und Jugoslawien. Insgesamt blei- ben die Verbraucherpreise so, wie sie sind. Lediglich Firmen mit sehr großen Eier- umsätzen könnten ihre Preise vorübergehend leicht zurücksetzen,. Importware wurde ge- rade etwas billiger. Es handelt sich dabei aber um eine kurzfristige Erscheinung. Obst: Erdbeeren kommen jetzt auch aus der inländischen Ernte. Bei zunehmendem Angebot werden die Preise zwar nachgeben, ausgesprochen preiswert werden Erdbeeren in den nächsten Tagen jedoch noch nicht. Die Zufuhren von deutschen und ausländi- schen Tafeläpfeln lassen weiter nach. Auch Apfelsinen wird es weniger geben als bis- her. Für diese Obstarten muß man deshalb mit festen Preisen rechnen. Zitronen bleiben preiswert. Die Bananenpreise dürften noch etwas nachgeben. Gemüse: Kopfsalat ist reichlich preiswert vorhanden. Die Ernte von Winterkopfsalat und Treibware geht zwar zu Ende, doch da- für nimmt jetzt das Angebot von Freiland- Ware verstärkt zu. Die Lieferungen von Kohlrabi, Maiwirsing, Spitzkohl, Treibtoma- ten und Salatgurken steigen ebenfalls von Woche zu Woche leicht an. Die Preise haben entsprechend eine nachgebende Tendenz. Das Angebot von Spargel kann nur mit dem Ein- setzen wärmerer Witterung reichlicher und preiswerter werden. Die Preise von Blumen- kohl werden allmählich wieder sinken, da diese Gemüseart jetzt zunehmend auch im Inland geerntet wird. Sellerie alter Ernte wird knapper und teurer. Statt alter Möhren gibt es jetzt zunehmend Karotten aus der neuen Ernte. Seefisch: Die Preise von Rotbarsch, Kabeljau und Seelachs werden weiter auf einer mittleren Basis liegen.— Das Ange- bot von geräucherten Stückenfischen ist zur Zeit verhältnismäßig groß und entsprechend preiswert.— Die Heringsfänger haben in diesen Tagen die neue Saison eröffnet und hoffen noch im Juni die ersten Matjesheringe anlanden zu können. wider, wenn auch aus ihr deutlich hervorgeht, daß die Bilanzierenden besonderen Wert dar- auf legten, die Auflösungsnotwendigkeit des Betriebes zur Schau zu stellen. Ueber die ins Treffen geführten Argumente für die Betriebs- stillegung mag man unterschiedlicher Mei- nung sein. Es werden bestimmt verschiedene Faktoren zusammenwirken. Die behauptete Umsatzsteuervergünstigung der bundeseige- nen Werke in Watenstedt- Salzgitter viel- leicht ebenso wie die von dem Käufermono- pol(Eisen- und Straßenban nen) erzwungenen Zahlungsfristen. Eine nicht un maßgebliche Rolle dürfte aber die fiskalische Belastung spielen. Der Betrieb hat folgende steuerlichen Leistungen(vom Einkommen, Ertrag und Vermögen) laut Gewinn- und Verlustrech- nung erbracht: 1948/49 542 027,36 DM 1949/50 660 617,.— DM 1950/51 175 196,50 DM 1951/52 217 051,58 DM 1952/53 520 818,72 DM 1953/54 573 099,85 DM 1954/55 181 358,08 DM 1955/56 310 485,53 DM Insgesamt 3 180 654,62 DM Außerdem hat dieses Unternehmen jetzt noch etwa 1,5 Mill. DM an Lastenaus- gleichsabgaben zu entrichten. Was müßten das doch für Wucherer sein, die unter Preisdruck und rücksichtslosen Lohnforde- rungen einer solchen Belastung standhielten! kh/ Pünktchen Gewinn- und Verlustrechnung (in 1 00 DN) AUFWENDUNGEN 30. 6. 56 30. 6.55 Lohn- und Gehaltskonto 6 361 3 233 Abschreibungen 195 140 Zinsen 379 341 Steuern 310 181 außerordentl. Aufwend. 102 199 ERTRAGE Gewinnvortrag(ex. 1954)— 17 Rohertrag 5 6 713 4 913 außerordentl. Erträge) 265 1165 Verlust 571— Totale) 7549 6 095 25 DM- Eröffnungsbilanz(20. Juni 1948)—) Auf- und Abrundungsdifferenzen abgeschlossen ) einschließlich der Auflösung freier Rücklagen. Bilanzvergleich (in 1 00 DMW) ARTIVA 30. 6. 56 30. 6. 55 DMB!) Anlagevermögen 2 393 1 911 1765 Vorratsvermögen 6 358 7 664 1728 Wertpapiere 101 87 4 Forderungen 5 940 5 179 3172 flüssige Mittel 18 84 260 Rechn.-Abgrenzung 70 32— Verlust 571—— PASSLIVA Grundkapital 2 000 2 000 2 000 Rücklagen 228 227 800 Wertberichtigungen 108 62 46 Rückstellungen 668 718 549 Verbindlichkeiten 12 297 11 753 361 Rechn.-Abgrenzung 151 198 174 Bilanzsumme“) 15 452 14 958 3 931 Effektenbörse verwaltung entweder gekürzt, bzw. aus dem ordentlichen Etat in den außerordentlichen Etat verlagert werden. Was die Kürzung an- belangt, liegt sie auf der wirtschaftspolitischen Linie, denn Professor Erhard strebt ja eine Be- schränkung der Bauinvestitionsvorhaben der öfkentlichen Hand an. Außerdem soll— wie unser Bonner eg. Korrespondent meldet der besondere Steuerfreibetrag für Hausfrauen und mithel- kenden Ehefrauen im Zuge der Reform der Ehegattenbesteuerung von gegenwärtig 250 DM nur auf 500 DM und nicht— wie der Finanzausschuß des Bundestags empfahl auf 720 DM jährlich heraufgesetzt werden. Hinsichtlich der noch verbleibenden Dek- kungslücke soll sich das Bundeskabinett vor- stellen, daß alle Ausgabenpositionen um Sechs v. H. gekürzt werden, sofern sie 1. weder Rechtsansprüchen oder inter- nationalen Verpflichtungen, 2. noch Verteidigungszwecken dienen. Ursprünglich war hier nur eine fünf- prozentige Kürzung vorgesehen. Sollten Staatliche Subventionen zur Erhöhung der Getreidepreise oder sonstige Mehrausgaben für die Bauernschaft im Bundestag eine Menrheit finden, sollen sie nach dem Willen der Regierung nur verwirklicht werdegn, wenn dafür an anderen Ansätzen des Grünen Planes zugunsten der Landwirtschaft Ab- striche vorgenommen werden. Einem Antrag der Deutschen Partei, die Mittel zur Vergabe von Reparaturdarlehen an den Althausbesitz auf 100 Mill. DM zu verdoppeln, will die Re- gierung nicht widersprechen unter der Be- dingung, daß eine Finanzierung aus Anleihe- geldern im außerordentlichen Haushalt vor- gesehen wird. Höhere Frachten Wünsche der Binnenschif fahrt Im Rahmen der„Internationalen Rhein- tage“ in Mannheim hielt am 22. Mai 1957 der Zentralausschuß der Deutschen Binnen- schiffahrt unter Leitung seines Präsidenten, Dr. W. Geile, die Jahreshauptversammlung der Delegierten der Stromgebiete ab. Der von dem Geschäftsführer Dr. A. Bir- kendahl vorgetragene Bericht über die Ar- beit der Organisation läßt die allgemeine verkehrspolitische Problemstellung und die verschiedenen Tendenzen ihrer Lösung er- kennen und stellt die Tatsache heraus, daß alle Verkehrsträger zwar gestiegene Lei- stungen aufzuweisen haben, aber— was für die Binnenschiffehrt durch fundierte Ko- stengutachten nachgewiesen ist— infolge jahrelanger Unterbezahlung einem schlei- chenden Substanzverzehr ausgesetzt sind. Die Delegierten bekräftigten die Notwen- digkeit einer energischen Weiterverfolgung der Forderung auf Anpassung der Binnen- schiffahrtsfrachten an die gestiegenen Ko- sten. An den Bundeswirtschaftsminister er- ging der Appell, seine mit der nichtbewie- senen Gefahr für die Preisstabilität begrün- dete ablehnende Haltung gegenüber dieser — auch von der Verladerschaft und dem Bundesverkehrsminister— anerkannten Forderung aufzugeben. Zsch. Lohnfortzahlung kostet Handwerk 100 Mi II. D M (VWD) Gegen die vom Sozialpolitischen Ausschuß des Bundestages beschlossene„ge- spaltene Lösung“ der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall des Arbeiters wendet sich der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Nach Angaben des Handwerks bei Zugrunde- rechnungen des Handwerks unter Zugrunde- legung einer Krankheitsdauer von 24 Ka- jendertagen und einem durchschnittlichen Wochenverdienst eines Facharbeiters von 100 DM stellt das eine Belastung für das Handwerk von rund 100 Mil. DM jährlich dar. Staatssekretär Hartmann Nachfolger von Oeftering In den Aufsichtsrat der Volkswagenwerk mbH. ist an Stelle des neu zum Präàsidenten der Deutschen Bundesbahn gewählten Pro- kessors Oeftering(ehemaliger Ministerial- direktor im Bundesfinanzministerium und nachmaliger Präsident des Rechnungshofes) der Staatssekretär des Bundesflnanzministe- riums Dr. Alfred Hartmann aufgenommen worden. 5 Dr. Hertel erbt auch Zum neuen Präsidenten des Bundesrech- nungshofes hat das Bundeskabinett jetzt den Ministerialdirektor Dr. Guido Hertel vom Bundesfinanz ministerium dem Bundesprasi- denten vorgeschlagen. Dr. Hertel wird damit Nachfolger Prof. Oefterings. Zugunsten besserer Preisbeeinfſussung 30 Pprozentiger Z oOllsenkung ausgewichen Ob Erhard damit einverstanden ist, weiß in Bonn zur Zeit niemand zuverlässig. Der letzte Beschluß des Bundeskabinetts in Sachen Zollsenkung ist kein deutliches Aus- weichen(vgl. politischen Tei), Das Bundes- kabinett beschloß nämlich, im Bundestag zu beantragen, der Bundeswirtschaftsminister sei berechtigt— wenn er es für nötig halte — vom 1. Juli bis 31. Dezember 1957 befristete Zollsenkungen für Einfuhren gewerblicher Güter anzuordnen. Von Ausweichen war die Rede. Und wahr- lich, das Bundeskabinett ist sehr geschickt ausgewichen. Der Bundesminister für Wirt- schaft wird nämlich ermächtigt, Zölle zu sen- ken oder abzuschaffen. Es ist keine Rede von einer Begrenzung davon. Ja, wenn der Bundeswirtschaftsminister es Zwecks Ver- hinderung volks wirtschaftlich ungerechtfer- tigter Preissteigerung für nötig hält, kann er Zölle hundertprozentig senken, d. h. ab- schaffen. Insofern ist das Ausweichen des Bundeskabinetts als ein Ausweichen vor Forderungen zu werten, die über die ur- sprünglich vorgeschlagene 30% ige Zollsen- kung hinausgehen. Die SPD forderte 500%ige Zollsenkung; Erhard ließ durchblicken, daß er geneigt sei, stellenweise zwecks Beeinflus- sung der Preisbildung Zölle ganz außer Kraft zu setzen. Aber auch einer anderen Stelle wich das Bundeskabinett mit dieser Entscheidung aus, nämlich den Kreisen, die sich mit Zähnen und Klauen gegen die 30% ige Zollsenkung wehren. Diese Leutchen können jetzt sagen — falls Bundestag und Bundesrat dem Er- mächtigungsantrag der Bundesregierung ent- sprechen sollten—„da haben wir die Be- scherung“. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsmini- steriums erklärte— wie unser Bonner eg. Korrespondent meldet— am 22. Mai, die Preisentwicklung werde laufend sorgfältig Bank für Arbeit und Wirtschaft Mannheim Frankfurt a. M., 22. Mai 1957 Börsenverlauf. Kursrückgänge bis um einen Punkt und darüber hinaus. Besonders am Farben- markt drückten Abgaben für Schweizer Rechnung auf die Notierungen. Die Mehrzahl der Montan- papiere wies einen rückläufigen Trend auf. Elektro- und Versorgungspapiere sowie Motorenwerte schlossen sich der Allgemeintendenz an und verloren ein bis zwei Punkte. mit Ausnahme von Wintershall nachgebend. Am Bankenmarkt nur änderungen. Spezialpapiere nach beiden Seiten sowie Schering stärker abgeschwächt. Kali- und Erdölaktien vereinzelte kleinere Kursver- wenig verändert. Lediglich Deutsche Conti Gas Festverzinsliche Werte weiterhin freundlich und nur ge- ringfügig abweichend. Die Börse schloß in lustloser Haltung mit weiter nachgebenden Kursen. (Nach VWD.) Aktien 2 22 Aktien 21.5 22. 5 Aktien 215. 2 3. Acen 148½/ Mannesmann 178½ 178 Bergb.NeueHoffg 137½¼ 137 Adler werke 108½ f 108¼%[Metallges. 300 302 Gute Hoffnung 202 201 AE 163 ¼ 10%[Rhein- Braunk. 247 247 Bet Ges. Ruhrort 280 280 Asch zel!!! ĩ[71½ 71½[Rhein- Elektr. 165½ 85 5 MA. 187 B 188% Rheinstali! 14 174 eh. Hoesch a8 DMW 105 I e i 180%[ Hoeschwerke 136% 136 Bemberg 50 80 Salzdetfurtn 205% f 204 0 5 Berger Tiefpau 140 139%[Schering 238 284 eh. Kloeckner w.: nt 220 Schlossquellbrau. 217 217 Kloeckner-Werke 151 150 Buderus 58 180 Schubert& Salz.) 186 180 Klöckn. Humb. D186 185 chem Albert 132 132 Schwartz Storch. 220 220 Kloeckner- Bergb. 138 134% Conti Gummi 575 257 Seilind Wolff 755 1 Stablw. Südwestf. 10% 161 Daimler-Benz 84 245 Sieme a 14 7 5 Degusse 8 240/ f 240¼ SIR. 112 B 111 eh. Ver. Stahlw.: 5 BDemes 221½ 28 Südzucker 9 207 Dt. Edelstahlwerk“ 208 2 Dt FPrüddi! 00 104 VDM 7 5 108 108 Dortm. Hörder Dt. Linoleum 235— Ver Stahlwerke 5.50 5,50 Hüttenunion. 124 122 ¾ Dt. Steinzeug. 235 25[Wintershall 23% 20 Gelsenberg·g 130% 125 ö Durlacher Hof 200 200 Zeiß-I kon 295 Bochum. Verein 10 104 Eichbaum Werger 21½ 213% Zellstoff Waldhof 957 9⁵ Gußstahlw. Witt. 191 8 14 El. Licht& Kraft 122/ 120 ¼ 84 Hamborn. Bergab. 108 ½ 700 Enzinger Union 184 182%[Banken. 8 Handelsholding 200 5 Gebr Fahr 8— Badische Bank Phönix Rheinfohf 3 1 5 1. 5 233 10 Farben Liqu. Bayr. Hypothek.- 199% 199% kHlüttenw. Sieger!. 231 5 Ant.-Sch.. 34 3%[ u. Wechsel Be. 85/5 8½[ Niederrh Hütte 7 9 5 BASF 5 180% 180„ 0 Rheinst. Union 175,7, 7 ½¼ Ss lese 291 91 8 8 I Bnhein-Westf Farbenf. Bayer„ 18% Sa. re 155 1— 55 Eisen u. Stan! 201 7975 Feldmehie 332 2 Deutsche Ban., 189%½ 185/ ¼ RKunrst Ratuns 190 185 Felten& Guill. 188% 188 ½ Pt. Bankad(West 18è 18¼ Stählu Sudwestf 1297 8 Goldschmidt 185 1832 Dresdner Bank 210 Aug Thyssen-H. 8%¼ 204 ieee ad n Rank 157 157 Erin Bergbau 204 Grün& Bilfinger 75 175 Pfalz. Hyp- Bank 68½] 085/ 5 Harp. Bergbau 10% 105½ Reichsbank-Ant. 74 175 Investmentfonds Hdlb. Zement 200/ 200% Rhein Hyp-Benk 52 51½% Concentra 94.25[ 93.75 Hoechster Farben 178 17⁰ Deso(Vor zus) Deka fonds 102,50 102,10 Holzmann 5 235 232 Montan- Nachf.: Fondak J 98 9776 Klein, schanzl. u. B. 187 187 fkis.& Hütten w.: a Fondis 114% 114% %% 8 5 124½[ 124 Fondrre 413% f 193% Lahme yer 182 182 Eisenhütte 125%é 125% Investa 8 101,30 J 100,80 50 97 7c 97% Stahlw Bochum 5 rel. Electr. Dong 13, 13,05 Lindeis Eis. 222 210¼ eh. GRE: Onifonds 47,0 40,80 Ludw Walzmühle 104 104[Hüttenw. Oberh.. I 138 138¼ l Oscafonds. J 112,20 112,20 —— )= RM-Werte beobachtet. Sollten Preisüberhöhungen fest- gestellt werden, werde die Regierung nicht 268ern, von ihrer Ermächtigung zur Zollsen- kung Gebræeuch zu machen. Es wäre uange- bracht, eine solche Maßnahme schon jetzt an- zukündigen. Der Zweck liege vielmehr darin, überraschend aktiv werden zu können, onne daß die betroffenen Wirtschaftszweige vor- her gewarnt werden. Sachverständige wiesen am 22. Mai darauf hin, daß die Entscheidung des Kabinetts in der Zollfrage im Zusammenhang mit den Be- ratungen über das Kartellgesetz gesehen werden müsse. Hier hofft Minister Erhard, daß sich seine Vorstellungen gegenüber d eb weichenden Empfehlungen des Rechtsaus- schusses des Bundestages im Plenum schließ- lich durchsetzen werden. Unter diesen Um- ständen dürfte der Minister es hingenommen haben, daß der Plan einer linearen Zollsen- kung mit ihrer für Wirtschaft und Verbrau- cher stark psychologischen Wirkung fallen gelassen wurde. i Für die Praxis werden sich für die Wirt⸗ schaftsver waltung große Schwierigkeiten er- geben. Das kann jetzt schon vorausgesagt werden. Auf einigen Wirtschaftsgebieten— z. B. in der Textil wirtschaft— wird aber Wohl auch der Bundeswirtschaftsmimister Rücksicht walten lassen müssen. Alsogleich droht die verfassungsrechtlich begründete Anfechtung von wegen Gleichberechtigung Aller. A propos Gleichberechtigung. Wo bleibt sie? Agrar- und Finanzzölle(Verbrauchs- steuern) sind von der Zollermächtigung aus- genommen, Kaffee, Tee und Mineralöle be- Balten diese Abgabenbelastung weiter fort. Nicht ganz zu Unrecht, wenn auch Sterk übertreibend, sagte die SPD vom Kabinetts- beschluß, die Uebertragung einer Zoll voll- macht auf das Kabinett werde mehr oder weniger wirkungslos bleiben, ,da sich dort in verkleinerter Form die gleichen Schwierig- keiten auftürmen werden, die der Industrie- flügel in der CDU/ CSU-Fraktion jedesmæl einer Zollsenkung bereitet nat“. Von einer Niederlage Erhards kanm nicht gesprochen werden, eher von einem Sieg. Seine wirtschaftspolitische Linie hat sich bämlich durchgesetzt.— Am Papier vorläufig. Wie die Praxis sein wird, erweist erst die Zukunft. KURZ NACHRICHTEN (VWD) Erstmals seit Bestehen der Bank deutscher Länder haben die Goldreserven der Deutschen Bundesrepublik die 8-Md.-DM- Grenze überschritten. Dem Wochenausweis der Bank deutscher Länder zufolge sind sie per 15. Mai im Vergleich zur Vorwoche um 374 Mill. DM auf 38,03 Md. DM gestiegen. Durch die Aufstockung der Devisenreserven, aber auch durch die Entwicklung der Verbind- lichkeiten aus dem Auslandsgeschäft, die um 126 Mill. DM auf 576 Mill. DM geschrumpft sind, hat die deutsche Nettodevisenposition in der Woche zum 15. Mai eine erneute Erhöhung um insgesamt 195 Mill. DM auf 19,2 Md. DM erfahren. Barkäufe werden wieder beliebt Diesen Schluß kann man aus dem Jahres- bericht für 1956 des Wirtschaftsverbandes Teil- zahlungsbanken in Düsseldorf ziehen, der am 22 Mal seine Jahresversammlung in Baden- Baden abhielt. Aus dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß der Anteil der Kreditver- Käufe eine rückläufige Tendenz aufweist. 14,3 v. H. vom Gesamtumsatz des Einzelhan- dels oder 2,30 Mill. DM betrugen die Kredit- verkäufe— Zahlen, die dem Niveau des Jah- res 1953 entsprechen. Japans Kampf gegen Inflation (VWD) Die Bank von Japan sei darauf vor- bereitet, weitere restriktive Maßnahmen zur Verbesserung der japanischen Zahlungsbilanz zu ergreifen, falls die vor kurzem erfolgte Heraufsetzung des Diskontsatzes nicht den ge- wünschten Effekt haben sollte, sagte der Prä- sident der Bank, Masa Michi Lamagiwa. La- magiwa erklärte, die Heraufsetzung des Dis- kontsatzes sei ein Appell an die Industrie, die Verbraucher und die Kreditinstitute, sich den neuen Bedingungen der japanischen Wirtschaft anzupassen. Ee Seite 12 MORGEN 110 1 Donnerstag, 23. Mal 1957/ vr. in —— Gelegenheit! 88 9220 E Das Beste wär Ein Posten Waschmaschinen 00 8 Pfd. Trockenwäsche, Elektro- Md SND ERF helzung mit Garantie gegen bar im Sonderzug der Bundesbahn ANA 329, abzugeben.(Auch ohne PFINGSTEN 1957 ½%. lt. dun. [Beziehungen Preise, wie sie der 5 Useziehungskäuf. erhält) Außer- dem überaus angenehme Teil- zahlungsfinanzierung. N Se. um Hauptbhf. Ludwigshafen Ruf 6 21 98 Schaumgummi Matratzen, Kissen, Sitzbankauflagen Gummi- K apf, T 2. 3. SS Vetkäbfe Nommbiscnränze solide und formschéne Modelle 75 5 i 88. e DM 340. Nabe Markt 1 Bodenfräse zu verkaufen, Angebote unter Nr. PS 34321 an den Verlag. Neuw. Fahrrad„Torpedo“ für 180. zu verk. Wells, Gartenstadt, Neu- elchwaldstr. 19. Zw. 9 u. 15. T. 59471 arädr. Handwagen, 2.40 x1. 40 zu ver- kaufen. H 3, 4-6. on die ITALIENISCHE RIVIERA „ VARAZZE Hinfahrt am lage durch die Schwelzt Lozetn-MVler Waldstätter See— St. Gotthard— Logano Como Sesamtpreis(Bahnfahrt quf numefferten i Polstersſtzen, 5 lage Vollpension). ab DM 102, Selegenheſt zu Stadtrundfahrten in Mallend b. Genug U. zu einer Ausflogsfahrt NIZZZA— MONTE CARLO MONACO- ALASSIO- SAN REMO Kennkarte genugt!— Beschränkte Telſhehmetzahlf Umgehende Anmeldung nur bei: REISADIEN ST STRn, NMANN EAR Kofferschreibmaschinen tür Lehrzwecke Günstige Anschaffung durch Kleinste Teilzahlungen. N ANRIN US Frankfurt/M., Mainzer Ldstr. 32 1 Bandsäge, Rollen G 400 mm, 1 Kreissäge, 1 Kleinfräs maschine, 13er Handbohrmaschine mit Sta- tiv, 2 Elektromotoren(2 PS, 220% 360 V), 2 Stern- Dreieckschalter, 1 Schalttafel(12 Pol) einschl. Kun- denkreis gegen bar zu e a Zuschriften unter Nr. PS 54322 an Einige gebr. Kühlschränke prsg. Ab- den Verlag erbeten. 285. Rothermel, L 14, 13, a. Ring. An- und Verkauf von Gebraucht- Segenständen aller Art. Kutscher, Mittelstraße 53, Tel. 5 02 39. Kinderwagen, gut erh., Buchta, G 6, 14. Nähmaschine rep.-bedürft., 50, PM, Bett zus Klappb., 23, DM zu verk. Ehm, Lu., Friesenheimer Str. 102. Des Spezialgeschäft für Blusen und Röcke zu verk. Schaumgummi⸗- Matratzen Kissen Bankbelag alle Größen und Stärken Betten-Flieger Leichtmetall- Sportwagen zu verk. Gothein, Richard-Wagner- Str. 61. Bauholz— Steppdecken- u. Wäschenähere! 1 7. 15. Telefon 400 1 Abb etwa 40 Rahmenschenkel 10*15 em, MaNNHRIU. Freßgasse, P 4, 7 9 U, 7 5 3 1. m aten Rothqus zut 6 m lang, preisgünstig abzugeben. ànhe OEG-Bhf.(Welde-Bräu 5 3 1 Hentze, Waldhof, Oppauer Str. 2. A0 corunsus REISEBURO, ANNA der meistgekaufte Kühlschrank der Welt Gebr. Möbel zu verk. Heck, G 2, 22. N 7. Columbushaus Telefon 2 68 56/57 20 millionenfach bewährt! 4 Garagen 7 5 Gebr. Küche zu vkf. Witt, G 7, 29. Di 1 5 ten FRlSlbAlRE-Köblschränk aus Stahl, in bestem Zustand Eine gute Brille Brenn- und Bündelholz frei Haus Jar Debesfen SISswerfen 1 Kohlschränke:„„ 5 i e Fechmoceff. e 8 dag, im, nieht teilbar, abschlag- lt kein Luxus! eee ee 130 Etr. Tischmodell DM 614. 7 8 8 Sof. e Ker.. 8 7— 5 1 140 te. Schrongmocel 579 575.— nzuseh. Mhm., Jungbuschstr. 20. FJAummer v. 280 tr. Schrongmodell 5, 998,.— SCHREIE MASCHINEN tür Büro u. Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte, Teillzamlung und Miete, vom Fachgeschäft Friedrichs- 305. Bucher platz 10. Telefon 4 30 32/4 47 67 Kameras in großer Auswahl FOro-KRISTKEITZ Friedrichsring 40— Telefon 241 69 Speise- Eis W sserverzghefer Blank. Pelefon 5 05 42. Mongtsraten n ob UM 26.— Bek nntẽůmachongen Kassenlleferant— am Tattersall. i a SK nviEnE e vollkommen überholt DM 790,.—, 983, 993, Unverbindliche Vorführung- Bezugsqbellennachweis: NHL HTC ENS k Oefkentliche Ausschreibung. Die Arbeiten zur Seländeauffüllung an der Rohrhofer Straße sollen, vorbehaltlich der Bereitstellung der nlite im öftentlichen Wettbewerb vergeben werden. a Art und Umfang der Leistung: Ca. 33 000 bm Erdbewegung.* J 5 5 f 2 Eröftnungstermin: Freitag, den 31. Mal 1987, vorm. 10 Un FRIGIDOAIRE-Großhöndler, Montage- Garontle- und Kundendienst des Waschmaschinen Günstige Zahlungs bedingungen. Tlefbauamt— Techn. Verf taftung— K 7, Zimmer 3158. Vördruce FRISIDAIRE-Werkes der Adam Opel AG, Rüsselsheim, 15 55 85 8 8 bei unserer Abteilung Wasser- und Gleisbau, K 7, Eimmer 4185, ernill kor Norelbacden Fteippfalz Södhessen bequeme Teilz. Rothermel. Waldn. 5„ hunnbeim, 0 3. 9 5 lien, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft èrtellt wird eeleten 2 12 l 7 105 MANNHEIM Aalabiagen mod. Formen in allen i 12 + EW Städt., Tiefbauamt ebeinhäbsersfr. 273 und OVA, Pussoge p 7, gegenbber Go 7 leislagen Jost. S 2. 9 — Ruf: Sa-Nr. 458 66 in Rlesenauswahl mit einer Waage von Spezialhaus Jost, 8, 3 Dr. med., Schütz& Polle, 0 6, 8. Ab 29,30 DM. Schnitzeigerät tür Starmix, ganz neu, kom- plett, preisgünstig abzugeben. 4 Kaufgesbche Für m. nächste Versteigerung suche Unterrlekt J ich Schlafzi., Küch., gebr. Möpel. Witt, Versteig., G 7, 29. Tel. 2 56 81. 7 Nolt Altpapier laufend ab: 1 8 1 E e TaNzZsfühtF Fün sit Schneider, Telefon, 4 16 26. Tanzausflug Sonntag, 26, Mal 0 Helrat n ö Teilnehmerkarten bis Freitag abholen. 8 Egerländer, 32 Ju schuldl, geschied., M 2.7 e Br 2 8 Sucht Wohngemeinschaft mit Krie- gerwitwe m. Herzensbild. Spät. Ehe f 7 er kü U 10 möglich, Zuschr. u, 0840 a, d. Verl. Jg. Mann, 29 J., 1.65 groß, sehr Gebr. Nähmaschinen 5PIE GE mit Garantie ab 46, DM Nähmaschinen-stucky, Mhm., G 7, 13 I- und U-Träger sämtliche Profileisen(Unterlängen) neu und gebraucht zu verk., R. u, R. Berner, Mann- heim, Lager Bürgermeister-Fuchs- Straße 52. Telefon 5 16 44. 1 Stunde Fernsehen für 1.- DN Fernsehanschaffung leicht gemacht durch Fernsehen mit Münzautomat- Nach 24 Monaten Ihr Eigentum Ohne Anzahlung! Keine Kosten bei Aufstellung:— Postkarte genügt! In den fernseh-Geschätten E R. HGFELZ EN Mannheim NA. 8 TUNE Mittelstr. Schreibmaschinen neu u. gebraucht, auoh in bequemen Raten J0 SEF AR 2Z T Mannheim, N 3, 10 Ein schmucfter Neubau in den G-Quadrafen Eine kreunclliche helle Fassade inmitten von führt eine Tür in die Buchhaltung, wo der Chef — Angeb. u. Nr. P 53814 a., d. Verl. In den oberen Geschossen des Hauses legen häuslich, wünscht zuverl., charak- tervolle Dame zwecks Freiseſt- 3 enen en 5 eee 58 3 DN hat dort ein fünfgeschossiges Haus aufgebaut, haf man direkten Zugang zu den Lagerräumen. mer, einem kombinierten Wohn- und Küchen FFF das sich schen lassen kann. Endlich hat in diesem Auch sie sind hell und freundlich wie das ganze raum, einem Bad und einer Diele. Im fünften Urlaubspariner für Juni, von Endvierzigerin, gepfl. ansprechende Erscheinung, gesucht. Getrennte Kasse. Full- rerschein, Eytl. spät. Heirat. Zuschr. u. L 0342 a, d. V. erbeten Reise-Schrelbmaschine Doppelbeltcouch mit gut, Bezug u. Haarauflage 230, Seeberger, Mannh., 3 3, 13 Logeriacgan Teste ale„on let, hu l. rissigen Ruinen und Trümmerplätzen. Im G3 Quadrat wurde ein Anfang gemacht: Adolf Meyr Teil der Innenstadt westlich des Marktplatzes, der bisher von Baulustigen ein wenig vernach- lässigt war, ein Bürger die Initiative ergriffen. Das Haus von Ludwig Treiber, Architekt BDA, Neulußheim, gestaltet, ist jetzt flx und fertig. Schön und klar gegliedert Ist die Fassade: Breite Glasfenster, luftige Balkone mit fröhlichen Ge- ländern, Im Erdgeschoß ljegen die Büroräume der Seifengroßhandlung Meyr. Sie sind durch große„Schaufenster“, mit Vorhängen dünn ver- hüngt, hell belichtet. Vom Schreibtisch aus über- blickt man die Straße, sieht Kunden kommen und gehen. der Firma und seine Frau walten, durch die Inke Tür gelangt man in das Verkaufsbüro. Von dort Haus; keine dunklen Kammern und Ecken. Auf Holzregalen, die bis an die Decke relchen: lagern übersichtlich angeordnet die Seifen- und Wasch- mittel aller Fabrikate, Hautereme, Raser wasser, Shampoon, Scheuermittel, kurz alles, was im n Für Reinhaltung und Hygiene gebraucht Wird. Die Lagerräume sind ebenerdig so angeord- net, daß man die Waren mit einern Rollwyagen direkt an die Regale schaffen kann, Dem Lager- halter wird so manche schwere Schlepperei er- spart. Angeliefert werden die Waren über den Hof, der durch eine Einfahrt von der Straße her Wohnungen. Im zweiten, dritten und vlerten Stock je zwei Wohnungen mit einem Schlafzim- Stock liegt— etwas zurücksetzt— die Woh- nung des Hausbesitzers. Die Wohnungen, die ohne Mittel des sozialen Wohnungspbaues errich⸗ tet wurden— sind sehr gut ausgestattet Für die Seifengrofhandlung Meyr ist mit dem Einzug in den Neubau noch eine besondere Feler verbunden. Das Geschäft wurde in diesen Tagen 25 Jahre alt. 1933 wurde es gegründet. Zu- nächst war es im Habereckl-Bau. 1936 20g es in die G- Quadrate um(neben dem jetzigen Ge- schäft). Nachdem es im Krleg zerstört wurde, be- gamn vor einem Jahr der Neuaufbau. Nach an- Betritt man das Haus, so hat man von einem zu erreſchen ist. Dort können auch Großabholer fänglichen Schwierigkeſten bel der Gründung 1 kleinen Vorraum aus die Wahl: Nach rechts vorfahren. ging dann der Aufbau schnell voran. Mac 1 n N El engere an ung. N *—— 6 0 5 . MANNHEIM G 3, 5 fel. 227 03 jetzt in neuen Geschäftsräumen vo — f Am Neubau und Lleferung waren betelligt Am Neubau und Lieferung woren beteiligt str Eduerd Krauss Lucdvyig Mittmenn— Babuntetnehmung Neuſußhelm 2 Rolladenfabrik, Schwetzingen 8 Hens Gun Rudolf Schnörch ferrozzogeschäft 550 Steinmetzbetrieb, Altlußheim Mannheim, Schwetzinger Straße 116 25 2 2 2 5 5 1 Nik. Bleimling u. Söhne Johenn Janitschke 0 Stahlbau, Heidelberg, Brechtelstraße 25 Schreinerei, Mannheim, I 6, 13 Rheinbau Gmb Heinz Buchler a Mannheim, O 7, 14 Bauschlosserei, Mhm., Meerfeldstraße 66 Ludwig Köhler Mennheimer Aspholtgesellschoft 15 5058 6 SCHWEDEN-GERICMT Zimmergeschäft, Altlußheim, Schilletstr. Maebeg, Karl-Ludwig: Straße 14 Fre am elnfach zuzobereſten! Wilhelm Mollrich bachdeckergeschöft Friechtich Leist 2 bringen sie eine appetitiche Uber⸗ Mhme Neckarau, Rottfeldstraße Maletbetrleb, Mm., Rosengortenstr. 20— den Jisch- j 2 eee, Wi, e krus Noe. Noli teu* dhe nehmen nur: Spenglerel, Mannheim, H, 1.2 NMormor worte, Vhm. kriesenheimer str. 7e 1 Pattet ungefzcbte„ dirtel 7 Hohnthen“ kler- Ludwig Schöck Installotionsgeschätt M. u. H. Schöreck. mactarom mit dem hohen kigehalt, 50 g fett, Mannheim, Waldparkstroße 10 Tapeten- Linoleum, Mannheim, F 2, 9 Ziebatkmehl und ein wenig Locker. Gerhard Berger 5 Erwin Ballweg In dem zerlasssnen fett das Zwiebatkmehl leicht Sonitöre Anlagen, Mhm., Meetfeldsttoße Metollbou, Monnheim, M 2, 7 tösten, den Zucker hineintun, und die fertig O8. Bone böft 5 5 ekocßten dirtel 7 Kobncten kiermsttaton CCC Hens Hoyer derin wenden. Denn dit Apfelmus sstvisten. nmafsodee im, Weſhefstraße Slasetrel, Mannheim, M 5, 4 s0sSES ScMWEUENM-SERIc if mn klektro-Volz Beyrische Hypotheken · u. Wechselbenk 1 Mhm.-Kätertal, Rodesheimef Str. 78.80 Mannheim Otto Dreher Roy-Olfeuerungen— Glaserei, Mannheim, H 4, 22 5 5 Stottgart, Leibnizstraße 16 . Ofenfabrik Exotherm Ludwig Treiber Architekt BDA Eugen Kentner AG NMnm.-Nhe leb Neulußheim, Beomscholstraße! Mannheim, p 2. 8 ElEft· MACLCLAHONI 885 ———˙⁰³ꝛ b Q e 5„ UU 00 11 RAIN 5 75 — MORGEN Seite 13 T. 28028. J. ab 10 J. A HAMANN 18.30, 16, 13.30, 2¹ Rudolf Vogel in „K. u. K. Feldmarschall“ 1 UNweEns U Reute 20.50 Bühne Das Komemhödecgen Heute nur noch 18.30 und 18.00 Nur noch heute pak 13, 18, 17, 19, 21 Uhr NI DER VAdABUNDEN“ Tha viston-Parbzllm T. 2 02 02 Heute nur: As TE N 13.45 16.00 u. 8 705 Uhr Guinness, Katie Johnson Aab KILL Es- Farbf.)* 20233- Letzt. T 2 letzte Vorstell Fb Une 1 1 Walze„DiE RAP P.FAMIHLI r- Rob. Mitchum eee t Menn 8 be 20 —— 85 DIH BES TIE kpl. n 555 Ein Meister werle v. Fritz Lang U Brigitte Bardo ung Wurzer. 2 Wei. DiE KUR BEI 0 10.0 20 87 Ab heute„DIE BESTIR“* parks! 14, 16, 19, 20.10 Uhr Eine erreg. Kriminalgeschichte STRASSE DES TO0DES“* Anthony Steel, Odile Versois mals 10.00, 11.50 u. 22.20 Uhr ELER ROSE VoN TEXAS“ MSIER 447A *— nicht jugendfrei. Heute Donnerstag, 20. 30 Uhr, KEINE öffentliche Vorstellung! 56/50 lung an der der nltteſ 8.* 1* beim Stach drucke zin 415, erhält ird. Tiefbauamt — DON sehen entum geniigt! heim elstr. 84 egen ten zim- hen- ten oh- die ich ⸗ mit dere esen Zu- 8 in Ge 20 aK pPALAST THEATER A heute 1 400 1600 1800 2010 gugendliche nicht zugelassen An thony Steel Odile Versols Stanley Baker james Robertson Justlee Ein Sensations-Farbfilm von verblüffender Rasanz und Spannung! Saboteure am Werk! Nur noch heute l 10.00, 11.50, 22.20 dolde 1088 U. Teka Letzter Tagl 15.30, 17.50, 20.10 Hengst Maestoso Austria INGRID BERGMANN- GREGORNY PECK in dem dramatisch. Film v. ALFRED HITCHOCK Heute nur 2 18.30 u. 20.30 Ich mäſmple m Dich Achru xd heute 18.00 keine öffentl. Vorstellung PAR-Tnealer Augartenstraße 38 Telefon 4 38 10 OI KA FE RTAI Telefon 7 66 36 Nur Donnerstag, 18.30 und 21.00 Uhr Der herrliche Musikfarbfilm Relch mir die Hand mein leben mit Johanna Matz und Oskar Werner Kahnenessen Blissee die große Mode 2— KüintsrN SluBEN AM WAS S ER TUR MN Telefon 4 48 81 Nesfaurant mit französischen Spezialitäten — Dao das feine Eichbaum filsner— G HBORG ES 3558 ON Rötisseur 2— rzen der Stadt Telefon 2 62 12 vom Grill od. Altdeutsche Art Wartezeit 10 Minuten Lieferung auch ins Haus „Lotenstock“, MH 3. 5 in ne Unsere spezla lität: 1/2 Rähnche —— 7 Am Samstag, 25. Mal 1957, 20 Uhr, in der pesthalle Leimen Zweites HOer- Treffen Wozu alle Kameraden u. deren Angehörige herzl. eingeladen sind. Sonntag, den 28. Mai 1957, 10 Uhr Kranznlederlegung auf dem Ehrenfrledhef Stragenbahn- bzw. Omnibusverbindung nach Leimen hin und N zurück jederzeit. Die am 21. Mai 1957 stattgefundene Hauptversammlung hat be- Bine, 12% Dividende für das Geschäftsjahr 1956 auszuzahlen. le Veröffentlichung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlust- rechnung bitten wir im Bundesanzeiger einzusehen. Auf den Gewinnantellschein Nr. 4 werden ausgezahlt: aut DM 1000,— Aktien DM 120,.— DM 30,.— 1 25% Kapitalertragsteuer aut Dua 400,— Aktien . , 5% Kapltalertragsteuer Faulzteuen sind: Deutsche Bank A. G. Mannheim, Stuttgart und rankfurt M. sowie Bremer Bank in Bremen. VEREIN DEUTSCHER OELFABRIREN Geldvetlkeh, EGON RAPPENECK ER Su, e. BAUFHNANZFRUN GEN HyPOTHEKEN KAPIHTALANLAGEN Mannheim Rich. Wogner- Str. 4. 80.-Nr. 4 15 55 — —— 8 Inserieren bringt Erfolg! — UNIVERS UN Heute 20.30 Uhr Einmaliges Gastspiel der berühmten Literaten-, Maler- und Schauspieler- bühne unt. KA LORENTZ Das Home o dochkn Düsseldorf mit neuem Programm pHNNE Ex CiRcENSEs (Kleine Brötchen Große Spiele) Karten 1,80 bis 6,.— DM 11.00 Uhr im Universum Tel. 2 88 83 u. igarren- Schmitt, 0 2(Hauptpost) Tel. 2 43 18. Rheinterrassen Ruder- club Rheinpromenade 13 0 Parkgelegenheit- Tel. 2 42 72 J Zum Rheinfest heute Donnerstag, 20.00 Uhr TANZ 8 im großen Festsaal. Eintritt frei vom Grill. Quelle, UI. 3. Tel. 2 32 07. Aendern und Kunststopfen NIX E, Mannheim, N 4, 7. 1 Seschäöfts-Ameigen 0 Kleintransporte Günter Härtling, Lenaustraße 23, Tel. 5 14 13. Kaltwelle 9, Du Salon Hinz, Mannheim, sSchwet⸗ zinger Straße 20, am Tattersall. Last-EXpreß, L 8, 6 Tel. 2 21 56. Umzüge, Transporte. Ob zum Waschen oder Putzen Alles nur von BUCK benutzen. Böck-Selfen, Qu 2, 13 Badeeinrichtungen, dann Rothermel. Nah und Fern Umzüge nder. Tel. 3 878 ROrE Rabin rel. 33607 Erich Bentz, Karl-Mathy- Str. 7. Klavier- u. Flügeltransporte Feudenheim, Schiller. W. Kraus stage 24 Fel. 7 7 22. ZELIE Luftmatratzen, Campingartikel, Bootsmotoren OTO Schr Hart-fatboole Altes Fachgeschäft. Keplerstr. 42 EITTRANSPORTE Theuwissen. Telefon 8 14 62. Gärtner übernimmt Gartenarbeiten. H. N., Heidelberg, Postfach 187. Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12. iersjche rungen HNO NN 0% u Hut 2 Vetschiedenes 5 Ein JUNO- Vorführ.- Waschautomat für 8 kg Wäsche, 220 V, preis w. ab- zugeben. Alte Kunden ohne Anz., neue n. Vereinbarung. Rothermel, I. 14, 13, am Ring. Pflegestelle für 8 Monate altes Mäd- chen bei guter Bezahlg. gesucht. Adr. einzuseh. u. A 09116 im Verl. Mileilpieanos monatlich ab 18.- DM. Abe. piano. Vermietung ö Aleclle MANNHEIM. 0 3,9 0 Stellengesvehe 0 Frau sucht Heimarbeit. Angebote unter P 09074 an den Verlag. Alt. ordentl. Frau sucht Putzstelle vorm. in Haushalt oder Büro.— Angeb. u. Nr. 09102 an den Verlag. Putzfrau sucht zx wöchtl. Beschäf- tigung. Angeb. u. 09086 a, d. Verl. Zum ersten Mal in Mannheim! Vor föhrung bebte und morgen bei Rermas& Manke N 1. 3 Kurplelzstrabe Stellenangebote heim sucht einen Mittlere Apparatebau-Fabrik im Raume Mann- fabrlalons- ngemeur mit Konstruktionskenntnissen im Werkzeug- u. Vorrichtungsbau sowie mit Refa- Erfahrungen Bewerbungen mit Unterlagen u. Gehaltsansprüchen erbeten unter Nr. P 54317 an den Verlag. gesucht. jüngere Verkäuferin mit Steno- und Schreibmaschinen-Kenntnissen für grösseres Fachgeschäft in Büromaschinen— Büro- möbel— Bürobedarf u. Schreibwaren— in guter Lage am hiesigen Platze zum baldigen Eintritt Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf u. Zeugnis- abschriften unter Nr. P 54316 an den Verlag. einen versierten REIS Großunternehmen der Maschinen- industrie sucht für seine pfälzische Niederlassung ENDEN zum baldigen Eintritt. guten kaufmännischen Kenntnissen erhalten den Vorzug. Pkw wird zur Verfügung gestellt. Bewerbungen mit ausfünrl. Unterlagen, Lichtbild und Gehaltsansprüchen unt. Nr. P 54319 a. d. Verlag. und Zweirad Herren mit Branche- und Laufend Hilfsarbeiter zur sofortigen Einstellung Ehrlicher Junge als Glaserlehrling gesucht. Glaserei Dreher, H 4, 22. Suter Restauratienskoech gesucht. „Neckartal“ T 1, Breite Straße. sowie ehrliche fleizige Mausgehilfin für sofort gesucht. Bäckerei-Konditorei Otto Graf, Mhm.-Luzenberg, Sandhofer Str. 29 Laufmqdchen mit Stadtkenntnissen in Mann- heim und Ludwigshafen gesucht. Eilangebote an: Deutsches Druck- und Verlags- haus GmbH Mannheim, H 2, 3 u. Aushilfe gesucht. Bardame Vorzust, ab 20 Uhr. Adr. einzuseh. u. A 09086 im Verl. Tüchtige, branchekundige Verkduſerin Auf 1. Juli gesucht. Konditorei-Café Gerstel Mannheim, F 2, 43 Bedienung gesucht.„Atlantic“, S 1, 11 ſtlaschinen.-Stefcherin Und Nanerin gesucht. Beste Verdienstmöglichkeit. Angeb. u. Nr. 09115 a, d. Verlag. gesucht. Rheinische 5 e- dehwesplattenfabrix Rückhenmädchen Arthur Geyer Mannheim-Industriehafen F Telefon 5 15 62 Vulkaniseur 5 . Solides Mädel Relfen-Berger tür Haushalt u. Mithilfe im Ge- Mannheim, Augartenstraße 29-33 8 eee e. 5 elles d besliune Tuentige und zuverlässige zuverlässig. Hann Filialleiterin auch zum Anlernen, für chem. von chem. N Reinigung gesucht. gesucht. 1 Bewerbungen u. P 54417 a. d. V. VVV Tüchtiger Bäcker Laulmäbecnen bann, 507. gesucht R 4, 23(Laden) Ein perfektes Holel-Aimmermädchen Für 1. Juni gesucht. Vorzust. Hotel„Nassauer Hof“ Heidelberg, Plöck 1 Foto-Laborantin selbst., ab sofort gesucht. H. Babies, Sandhofen Scharhofer Str. 40 Pel. 5 61 85 Zuverl. Putzfrau für Freitagvorm. einige Std. gesucht. Käfertal-Süd, Deidesheimer Str. 47, II(nur vorm.) Solid. Mädchen für Fremdenzimmer gesucht(auch schulpflichtig). Pens. Wegener, Hch.-Lanz-Str. 34, Tel., 4 49 88. Junge Verkäuferin od. Ladenhilfe gesucht. Auf Wunsch Kost u. Woh- nung im Hause. Bäckerei Weber, Luzenberg, Eisenstraße 11. Perf. Hausangestellte in guten Ein- familien-Haush.(2 Pers.) bei gut. Bexahlg. sof. gesucht. Neuostheim, Ludw.-Richter-Str. 6, Tel. 4 15 98. Mädchen od. junge Frau für Küche u. Haush. zur Aushilfe für etwa 8 Woch. gesucht. Hoss, Wirtschaft „Zum Engel“ Mhm., Meßplatz 2. Ehrl., fl. Tagesmädch. a. d. Almen- Hof gesucht. Guter Lohn, geregelte Die Badische landesbausparkasse Karlsruhe ladet herzlich ein zu dem Farblichibild- Vortrag s dchbne Dadgertand am priENSTA G, dem 28. Mal 1957, 20.15 Uhr m MANNRHEIM,— Rosengarten- Musensaal Ein Streifzug durch die schönsten Teile unserer Heimat. — 200 Meisterfotos in Farbe* 35 Eine sehenswerte Veranstaltung für alle Fotollebhaber, Wander-, Heimat- und Eigenheimfreunde 15 Kostenlose Eintrittskarten sind erhältlich bei: 1. Badische Kommunale Landesbank 5 2. Landesbausparkasse P 7, OVA-Passage 3. Photohaus PHORA 4. Pförtner, Rosengarten Sonnteg, 26. Mal 1957: Wendlerfehrt ins Murgtal BAIERSBRONN Bahnfahrt durch das wildromantische Murgtal. Halt auf der Hin- v. Rückfahrt in Fotbech · Gusbach, Raumùnzach und Schönmòunzach. Unseste Wandet vorschläge: korbach— Stœubecten- Raumòbnzach 4 Std. Forbach— Herrenwieser See— Schwarzenbach- tolsperre- Raumùnzach 5 Sid. Schönmünzach— Schwarzenbach— Forbach 3 Sid. Schönmùnzach— Zwickgabel— Uberzwergeberg Schönmünzach 4 Std. Baiersbronn Kniebis— Balersbronn 5 Sid. Außerdem viele Möglichkeiten für kleinere Spazler- gänge in die Umgebung. — Fehrprels: ab Mannheim und zurück. DM 9.50. Fahrplan: Mannheim ab 6.40 Uhr 1 an 21.30 Uhr Forbach-Gausbach an 9.25 Uhr ab 19.06 Uhr Raumunzach an 9.40 Uhr ab 18.58 Uhr Schönmünzach an 9.55 Uhr ab 18.49 Uhr Balersbronn an 1 10.15 Uhr& ab 18.30 Uhr Fahrkarten: in der Schalterhalle des MANNHEIMER MoRGEN am Marktplatz. Freizeit u, gute Behandlung zu- gesichert. Tel. 4 36 98. lie Histheinung ISH gefallen 5 2 , in welchem Housheit geht es wohl nicht um die froges Wie befreien wir uns vom Waschtag? Welche Mo⸗ schine ist technisch so dusgereiſt, so bewöhrt, daß sie uns ganz und för immer unabhängig macht von dieser schweren, mühevollen Kleinorbeiſ⁊ Die Wohl fllt guf die n mit ihren vielen neuen Vorzügen, mit ihren 3 cutomatischen un 5 kombinierten Waschprogtommen. Wissen Sie, as eine CONSTRUCTA för Sie bedeutet? 0 Fortfoll der Waschküche Sönzliche Befreiung vom Waschtag Gewinn kostbarer Zeit Rußersfe Schonung des Woschgurs Die Sicherheit, ein bewährtes und ausgereiſtes Morkenfabrikat zu besitzen. Bei der Anschoffung helfen wir Ihnen mit unserem eigenen finonzierungssystem, auch ohne Ratenkosten und Aufs ge. Wasehverfükrung: am Donnersteg, den 23. Mai um 10, 15 und 17 Uhr am Freitag, den 24. Mai um 10, 15 und 17 Uhr MANNHEIM/ p, 11135 Telefon 209 88 DAS SROSSE SPEZIALHAUS AN DEN PLAN KEN Seite 14 MORGEN Donnerstag, 23. Mai 1937 Vr. 16 Nachruf qof den„Botijo“/ Ven lle F. Bert Ein Madrider Blatt veröffentlichte dieser Tage eine Reportage, die beinahe ein Nach- rut war— bestürzender Nekrolog auf ein Stück Spanien, das uns bisher als unvergäng- lich erschien, noch untrennbarer dem Bild dieses traditionsbewußten Landes zugehörig als der Stierkampf und die Mantilla. Er wer und ist ein Stück Spanien im wörtlichsten Sinn— der von ungezählten Generationen innig geliebte und noch heute von Millionen benutzte„Botijo“— der tönerne Wasser- Krug, romantische Version der antiken Am- Phoren, den heute noch bäuerliche Töpfer formschön und zweckvoll aus spanischer Erde drenen. Doch wie uns die Wochenschrift „Digame“ beweist, ist nun auch er zu einem langsamen Untergang verurteilt, verliert er beständig an Anhängern in einem Volk, das bisher nicht ohne ihn leben zu können schien. Wohl kreist er noch immer in der Ar- beitspause unter den Schnittern auf dem Feld und unter den Maurern auf der Baustelle. Der Torero nimmt zu ihm in den Pausen der Corrida seine Zuflucht und der Autobus chauffeur stellt ihn neben seinen Sitz in der Fahrerkabine. Man begegnet ihm selbst noch häufig in Madrid, wo sich um die ambulan- ten Straßenhändler und ihre mit Tonwaren Bläserquinteſt aus Dresden Musik im Schwetzinger Rokokothedter Mit besonderer Erwartung ging man die- ses Mal ins Schwetzinger Rokoko- Theater, zum angekündigten Konzert des„Ersten Bläserquintetts der Staatskapelle Dresden“, der Solistenvereinigung eines der berühm- testen und traditionsreichsten deutschen Or- chester. Die Dresdener Gäste(die Professo- ren Fritz Rucker, Flöte, Karl Schütte, Kla- rinette, und die Kammervirtuosen Alfred Tolksdorf, Oboe, Hans Wappler, Fagott, Heinz Lohan, Horn) hatten sich in sympa- thischer Reverenz mit der Auswahl ihres reichhaltigen Programms dem Charakter der „Schwetzinger Festspiele“ angepaßt. Sie boten leichtfüßige und nicht sehr problembe- ladene Musik, begannen mit Quintetten von Anton Reicha und Franz Danzi und dem Divertimento Bur von Joseph Haydn und Singen dann chronologisch weiter. So kam Paul Hindemith am Schluß zu stehen, wobei sich wieder einmal zeigte, wie wenig emp- tehlenswert so etwas ist. Hindemiths„Kleine Kammermusik für fünf Bläser“ Opus 24 Nr. 2 bietet einen reizenden musikalischen Spaß voller origineller Einfälle. Aber hier, Als Endpunkt eines klassisch- romantischen Programms, in einer Umgebung, die sich be- wußzt dem Vergangenen zuwendet, wirkte die Komposition nüchtern und deplaciert. Wer aber weniger Atmosphäre als Musik suchte, kam auf seine Kosten. Das Dresde- ner Bläserquintett spielte die Werke äußerst gediegen, betonte geradezu korrektes und einwandfreies Spiel, vermied jede Extra- vaganz einer„Ausdeutung“. Schlichtheit und dienende Zurückhaltung war das Wesen der Interpretationen, und so konnte etwa das schöne Andante des Haydn-Divertimentos (Brahms benutzte die Melodie für seine Or- chestervariationen) in seiner zarten und ernsten Wesenheit erblühen, konnten die anderen Werke seiner Zeitgenossen ihr sorg- loses Dahintändeln beibehalten, konnte das Gefüge der Hindemithschen Tonsprache klar und übersichtlich erklingen. Von August Klughardt(1847 bis 1902), einem kaum noch bekannten, aber zu seiner Zeit nicht Zu Unrecht geschätzten mitteldeutschen Kom- ponisten, spielten die Dresdener ein Quintett Opus 79, das der Autor dem Tonkünstler- verein zu Dresden widmete, eine angenehme, zuweilen munter tänzelnde, auch wieder Pastoral gefärbte Musik. Von einem neu- zeitlichen, jedoch gleichfalls, wenigstens im Westen, heute wenig bekannten Kompo- nisten, Helmut Riethmüller(er hatte vor 1945 bedeutende Funktionen am Kölner und Berliner Sender, ging dann an die Musik- hochschule Weimar), hörte man„Miniaturen für Flöte, Klarinette und Fagott“ Opus 31, freundlich, spielerisch, linear betont, aber keineswegs nach unseren Begriffen neu- tönerisch“. Ueberflüssig zu sagen, daß es starken Beifall gab, der die Leistungen und den Dank für diese seltene Begegnung einschloß. — tr beladenen Esel rasch ein Kreis von sachver- ständigen Begutachtern bildet. Jedermanti Wwägt mit bedächtiger Miene die verschiede- nen Exemplare von„Botijos“ in der Hand, denn es ehrt, in diesem Punkt Erfahrung zu besitzen und mit Kennerblick herauszufin- den, welcher Krug die Luft am leichtesten durchläßgt und das Wasser am kühlsten hält. Auf den Dörfern steht der„Botijo“ noch vor jeder Haustür im Schatten der Mauer und im Wind der Hochfläche. Er steht auch vor jeder Hütte in den Armenvierteln am Stadt- rand von Madrid, denn für die meisten Spa- nier, die ohne Kanalisation leben, ist er noch immer Trinkgefägs und Wasserleitung in einem. Trotzdem werden jedes Jahr weniger von den schön Seschwungenen, mit einem Dop- pelhenkel versehenen Tonkrügen verkauft, die beileibe nicht an die Lippen gesetzt wer- den dürfen, weil ihr Ausguß nur aus einem Kleinen, kreisrunden Loch besteht, aus dem das Wasser in lichtem Strahl fließt. Es fliegt aus dem emporgehobenen Gefàß in geome- trischem Bogen direkt in die Kehle des Trin- kenden. Das sieht leicht und mühelos aus doch wehe dem Fremden, der arglos glaubt, dem Beispiel der Einheimischen folgen zu Können. Erst wenn er von oben bis unten durchnäßt ist, gibt er in der Regel den hoff- nungslosen Versuch auf und merkt, daß man eritweder Spanier sein oder lange geübt haben muß, bis man das Kunststück be- Herrscht, den Strahl glatt und widerstands- los in sich hineinlaufen zu lassen. Es gibt aber— wir gestehen es beschämt— auch hartnäckige Fälle, in denen selbst ein mehr- jähriges Treining in der Badewanne nicht zum Erfolg führt. Bald wird man freilich dieses Tricks nicht mehr bedürfen, denn laut Statistik hat der „Botfijo“ bereits einen nicht mehr aufzuhal- tenden Rückzug vor jener herzlosen Mecha- nisierung angetreten, die allenthalben als Zivilisatorischer Fortschritt ausgegeben wird. Der Fortschritt ist in diesem Fall 2weifel- hafter als je. Er ist Ss, Weil das kalte Was- ser, das aus dem Hahn des Eisschrankes fließt, niemals das frische Wasser ersetzen kann, das im durchlässigen Ton von der dar- über streichenden Luft gekühlt wird. Nur Auge in Auge mit Bernard Buffet Ein Schnappschuß aus dem Münchner Kunstverein, der gegenwärtig hundert Bilder des jungen französischen Malers Bernard Buffet ausstellt. wer lange im Süden Selebt hat, weiß, wie Sroß der Unterschied zwischen kühl und kalt sein kann. Mit dem Niedergang des, Botijo“ droht die Vorstellung verloren zu gehen, wie köstlich und besänftigend an heißen Tagen und zur rechten Stunde ein Trunk frischen Wassers ist. Frisches Wasser ist ein natür- liches Getränk, Produkt einer tausendjähri- Sen Kultur. Eiswasser ist ein künstliches Er- Zeugnis, Folge einer elektriflzierten Barbarei, die keinen Raum mehr läßt für den ruhigen Genuß und die mediterrane Heiterkeit, für die klassische Lebenskunst des Südens, die sich in den schönen Tonkrügen ein ebenso gebrechliches wie dauerhaftes Symbol ge- Seben hat. Keystone-Bild Schlieben wir uns also der Trauer an, die Spaniens ältere Generation über die Dekadenz des„Botijo“ empfindet. Denn er ist mehr als ein durchlässiges Gefäß— er ist ein Gefäß von Transzendenz. Er sammelt in seinem tönernen Schloß, ein Gral ohne My- stik, ein Kelch lateinischer Klarheit, alle Winde Spaniens, die über den Karst der Steppe, über die Felsengrate der Sierra und über dliie duftenden Gärten der Levante- Kiiste gestrichen sind, um einen Hauch ihrer Weisheit in den nüchtern berauschenden Trunk zu versenken, der allein den Durst der Generationen zu stillen vermag— das Frische, nicht das eisgekühlte, das kühle, nicht das kalte Wasser. „Der Glasperlenspieler“ von Montagnolo Umfangreiche Hermonn· Hesse · Ausstellung im Schiller. Nationalmuseum Marbach Die Deutsche Schillergesellschaft at, wie hier bereits berichtet wurde, in Marbach am Neckar die in Deutschland bisher umfang- reichste Hermann- Hesse-Ausstellung eröff- met. Das ist nicht nur ein literarisches Ver- dienst. Denn von der menschlichen Entwick- lung, der geistigen Leistung und der gesell- schaftskritischen Chronistentat der Dichter- persönlichkeit Hesses— von der die Aus- stellung in etwa 500 Dokumenten berichtet ist bei uns, trotz seines Nobel- und Goethe- Preises, im allgemeinen wenig bekannt. Schon 1912 zog sich der im Württembergi⸗ schen Städtchen Calw) geborene Schwabe in einen einsamen Winkel der Schweiz zurück. Und er wird auch zu der zentralen deut- schen Hesse-Feier Ende Juni dieses Jahres in Stuttgart, anläßlich seines 80. Geburts- tages am 2. Juli, bei der der Freund Martin Buber die Festrede hält, nicht anwesend sein. Hesse gehört zu den wenigen deutschen Schriftstellern, die bereits im ersten Welt- krieg dem nationalistischen Deutschland ins Gewissen redeten: Am 3. November 1914 erschien in einer Züricher Zeitung sein humanitärer Aufruf:„O Freunde, nicht diese Töne“. In seinem Roman„Der Steppen Wolfe, der, wie alle seine Werke, in der Aus- stellung in der Erstausgabe ausliegt, be- kunmte der Weltbürger Hesse, daß jedes Volk und jeder einzelne Mensch, statt sich mit verlogenen politischen Schuldfragen in Schlummer zu wiegen, bei sich selber nach- forschen müsse, wieweit er selbst durch Feh- Jer, Versäumnisse und üble Gewohnheiten mit am Krieg und an allem anderen Welt- elend schuldig sei“. Das sei der einzige Weg, um den nöchsten Krieg vielleicht zu ver- meiden. Diese Zeilen vergessen sie mir niels, schrieb Hesse 1927.„Denn natürlich sind sie selber vollkommen unschuldig: Der Kaiser, die Generäle, die Großindustriellen, die Politiker, die Presse. niemand hat irgendeine Schuld.“ Und sehr viele Deutsche haben dem Dichter, der im stillen Monta- Snola bei Lugano bis heute immer tätig, zeit- bezogen und weltoffen und zugleich ein wenig romantisch vor allem um die Pro- bleme des spätbürgerlichen Verfalls im XX. Jahrhundert ringt, verziehen. Als Vierzig- jähriger war er ein„vaterlandsloser Geselle“ urid als Sechzigjähriger galt er seinen Lands- leuten als„unerwünscht“ Inzwischen sind Weitere zwanzig Jahre vergangen. Für den literarisch Interessierten ist die Ausstellung, die bis zum 15. Oktober dauert, eme Fundgrube. Von den Büchern abgesehen — unter denen die für diesen sensiblen Dich- ter so kennzeichnenden bibliophilen Privat- drucke besonders reizvoll sind— werden die meisten der vorgelegten Briefe, Handschrif- ten, Werkmanuskripte und Bilder erstmals der Oeffentlichkeit gezeigt. Wertvolle Leih- gaben aus Schweizer Privatbesitz haben das reiche Archivmaterial des Schiller-National- museums ergänzt. Das Lebenswerk Hesses ist chronologisch ausgebreitet. Die Vitrinen- Schau begintit etwa mit der ersten Gedicht- sammlung, die von der Baseler Buchhand- lung veröffentlicht wurde, in der Hesse 1899 tätig war. Sie umfaßt alle biographischen Frühwerke, unter denen die Erstausgabe des Romans„Unterm Rad“(1906) einen beweg- ten Jugendstileinband hat. Sie zeigt den bekernntnishaften„Demian“(1919), der un- ter dem Pseudonym„Emil Sinclair“ heraus- gegeben würde(was Hesse veranlaßte, den diesem Verfasser zuerkannten Fontane-Preis zurückzugeben) und zu dessen englischer Uebersetzung im Jahre 1948 Thomas Mann das Vorwort schrieb. Breiter Raum ist dem Studium der asiatischen Philosophie gewid- met(„Ich bin seit vielen Jahren davon über- zeugt, daß der europäische Geist im Nieder- Sang steht und der Heimkehr zu seinen asiatischen Quellen bedarf“ 1919), unter deren Eindruck die indische Erzählung„Sid- dharta“ entstand, die Hesse in einer Anmer- Kung als„mein wertvollstes Buch“ bezeich- net.(„„Am liebsten aber sind mir Knulp- und die kleine Dichtung Klingsors letzter Som- mer!). Unter den Spätwerken befindet sich auch die inzwischen vergriffene Idylle„Stu- dien im Garten“(1936). Von dem utopischen Bildungsroman„Der Glasperlenspieler“ lie- gen Manuskriptblätter mit eigenhändigen Korrekturen aus. Auch die Malereien des Dichters— mit Vierzig begonnen— sind instruktiv zusam- Mergestellt. Sie illustrieren seine Persön- lichkeit durch eine Entwicklung, die bei einem kubistisch- großflächigen Stil beginnt und die im Alter mehr und mehr zeichne- rischen und graphischen Elementen zuneigt. Aus dem Privatbesitz Hesses stammt ein sehr lebendiges Porträt des Schweizer Freundes Ernst Morgenthaler(1945); weitere Lebens- phasen wurden von den Malern Sturzenegger (1925) und Würtemberger(1905) charakteri- stisch festgehalten. Nicht minder sprechend sind die Fotografien seines Sohnes Martin (der saloppe Gärtner Hesse mit dem zer- beulten Strohhut wirkt wie„KRnulp)). Eben- Falls tief ins Private führt der Freund Gun- ter Böhmer— bei uns vor allem als Buch- Illustrator bekannt—, der sich als malender Biograph Hesses vorstellt. Auf einer Postkarte Hesses Jahre 1938 an Rudolf Anders— sie ist eine Antwort auf eine Umfrage— finden sich einige Sätze, die wie eine Autobiographie erscheinen:„Wenn ich ein Fürst Wäre“, heißt es da,„und ein gutes Theaterchen be- sähe, würde ich an allen Festtagen spielen lassen. Meistens Opern: Mozart, Gluck, Han- del, etwas Rossini, ein klein wenig Verdi, den Don Ranudo' von Othmar Schoeck. Ein- mal im Jahr den Sturm von Shakespeare, den Lear“, Maß für Maß“, Was ihr wollt', ebenso Büchners Leonce, den Zerbroche- nen Krug von Kleist und den Prinz von Homburg, Für mein Volk würde ich manch- mal Schiller, Hebbel, Ibsen, Hauptmann spie- den— aber nicht selber hineingehen.“ Günther Leonhardt Bert Brecht und Horst Wess Peter Suhrkamp an Außenminister Brenta Die merkwürdige Vorliebe unserer polith Künstlerische Werturteile zu fällen, hat 3 0 lich dazu Seführt, daß unser Außenminte Dr. Heinrich von Brentano, in einer Haus Baltsdebatte Bertolt, Brechts späte Lyrik 1 den Gedichten Horst Wessels verglich. Steg Verleger Peter Suhrkamp Übergibt jetzt 8 Zusammenhang damit der Oettentliche einen„Offenen Brief 5 den Wir hier in 5 Wesentlichen Teilen wiedergeben. 0 „Als ich davon hörte, daß Sie geehrte 5 1 5 ter Herr Dr. von Brentano, als Außenministe vor dem Bundestag in Bonn die späte Lyrik Bertolt Brechts mit der Lyrik Horst Wess. verglichen haben sollten, kam mir das 15 erst unglaubhaft vor. Außer dem„iN lied der Sa sind mir Gedichte von Hon Wessel allerdings nicht bekannt, in mir Je aber noch die Erinnerung an gemeine 206 in seinem Leben und seiner Erscheinung f Ich bemühte mich um einen authen schen Bericht. Und da lese ich eben in del Protokoll der Haushaltsdebatte des Bundes tages am 9. Mai 1957, daß! Sie tatsichl dem SPD-Abgeordneten Kahn-Ackermet geantwortet haben:„Sie waren der Mei Der Str nung, dag Bert Brecht einer der gröhten eln sich Dramatiker der Gegenwart sei. Man mag darüber diskutieren. Aber ich bin wohl de loten— Meinung, dag die späte Lyrik des Heri adliche Bert Brecht nur mit der Horst Wessels 21 a vergleichen ist.“ und die Ich will gerne glauben, daß Sie, geehrten gönnten Herr Dr. von Brentano, aus der späten Lyrik Brechts nur Lieder für den Politischen den Ozet Gebrauch kennen lernten. In der Auswahl. terer sie ausgabe„Gedichte und Lieder“ stehen ein 5 paar der„Buckower Elegien“ aus dem Som deren K. mer 1953; außerdem sind in der Feby 0 85 1 1 e 15 Hab. ate sic nummer der„Akzente“, der Münchener „Zeitschrift kür Dichtung“, einige Seht Stamme schöne Gedichte aus dem Nachlaß abge. gurgund druckt. Ihre Beurteilung der Gedichte von 25 Brecht hätte man stillschweigend üpergan⸗ Angelsac gen. Darauf kam es auch Ihnen im Momen bunt gewiß gar nicht an. Sie wollten den Men- n schen im anderen politischen Lager treffen friedlich Dafür war aber gerade der Vergleich mi di dem legendären Helden der Nazis unmög. Und die lich. Quell de Sie wissen, daß Brecht als Feind der Nazis ins Exil gehen mußte. In den rl, Schichte Jahren stand im Zentrum seines Lebens Kultur Denkens und Dichtens der Kampf gegen de 1 Nazis und gegen den Krieg der Nazis,, Und würde a da stellten Sie nun in einem lapidaren lite. von Fre rarischen Urteil den Namen Brechts neben den von Horst Wessel! Da tritt zutage dil Matie 2 Sie nur darauf zielten, vor einer nicht un. Republi: terrichteten, leicht zu beeinflussenden Gf fentlichkeit Brecht in seiner menschlicten eigentur Integrität zu erniedrigen, Schlag v Diese Wirkung Ihres Vergleiches müssen Sie beabsichtigt haben; wie hatte Ihnen bar we sonst gerade der Name von Horst Wesel Stroms. einfallen können Es ist Ihre Form des politischen Kampfes die mich aufregt. Die allgemeine Verwilde. rung überall in den Kämpfen von Parteien hat, Wo sie bei uns um sich greift, auf lange hinaus noch einen besonderen Akzent, A; Verleger zur Zeit des„Dritten Reiches habe ich genügend Erfahrungen gesammelt wie damals Minister Gegner ihrer Weltan- schauung unter den Schriftstellern und Künstlern in demagogischer Form mensch- lich zu vernichten trachteten. Ihre Aeuße- rung hat bei mir die Erinnerung daran wie. bare Gr der geweckt. Und damit die ernste Frage die Vô leben wir der Zeit des Nationalsozialismuz 1—— manenfi nale un Bürger rem als treibt. ES h geben, i BFT bard Nodck: Die Zürcher Verlobung Ein heiterer Roman Copyright 1956 by Lothor Slonvalef Verlog 20. Fortsetzung Ich zog den Morgenrock eng, kammte die Schlafunordnung aus meinem Haar und öff- nete. Frank grüßte mich mit einer würde vollen Verbeugung. Aus der Manteltasche nahm er ein Röhrchen mit Tabletten, füllte mein Zabhnputzglas mit Wasser und reichte mir beides. „Nehmen Sie zwei und trinken Sie nach, in einer Stunde ist Ihnen wieder gut.“ Ich saß auf dem Bettrand und schüttelte mich. Mein Magen war auch nicht in Ord- nung. Frank betrachtete mich lächelnd und ganz ohne Spott, dann brummte er mit rauchhei- serer. übernächtigter Stimme:„Tjaja, der Zwerg Perkeo im Heidelberger Schloß, an Wuchse klein und winzig, an Durste riesen- Srogß—“ „Wieso?“ fragte ich mißtrauisch. „Haben Sie gesungen.“ „Neinnn!“ „Doch.“ „Lieber Gott— Ich griff hilfesuchend nach seinen frostkalten Handen Jean hat's doch nicht etwa gehört?“ „Sie haben ihn sogar zum Mitsingen auf- gefordert. Es war fast wWie zu Bergliots Zei- 1. „Aber— Ich verabscheue Frauen, die sich betrinken, ich war verzweifelt über mich, zerknirscht Das ist schrecklich.“ „Schrecklich? Nö, es war ganz lustig.“ Frank befreite seine Hande sanft aus meiner Verzweiflung und strich mit dem Finger über das Abendkleid, das lebensmüde über der Reling der unteren Bettwand hing Im hel- jen Schneelicht wirkte sein Stoff so stumpf und farblos wie seine Besitzerin. „Wie bin ich ins Bett gekommen, Frank?“ „Prachtvoll“, versicherte er.„Sie schritten wie eine Königin die Treppe hinauf. Jean begleitete Sie. Er küßte Ihnen vor Ihrer Zimmertür die Hände, sagte Schlaf gut, meine Juliette“, darauf verabschiedete er sich von mir und ging in sein Zimmer.“ „— und war gewiß nicht von mir ent- setzt?“ Büffel zog die Augenbrauen schmerzhaft zusammen, als ob er Messerschärfen oder Sonst etwas Nervenansägendes hörte. Sie langweilen mich mit Ihrer kleinlichen Reue, Julchen. Zu Herrn Uris Zeiten waren Sie viel amüsanter.“ Er blickte einen Augenblick auf meine Ratlosigkeit herab, dann wandte er sich zur Tür. Die Hand auf der Klinke, schaute er noch einmal zu mir zurück. Wo wohnte er doch gleich?“ „Wer, Uri? In der Hieronymus-Kayser- straße“, sagte ich ungeduldig. „Richtig—“ Seine Schultern bebten vor Lachen.„Die Kayserstraße.“ „Was ist denn daran so komisch?“ „Der Hieronymus.“ „Sein Sie leise, Frank, ich möchte nicht. daß man Sie aus meinem Zimmer kommen Hf.“ Kaum war ich schlotternd ins abgekühlte Bett zurückgekrochen, öffnete sich meine Türe noch einmal um einen Spalt. „Was ist denn— zum Kuckuck!“ „Ihr Dutt, Frau Tomas, Ich habe ihn neute nacht an der Bar gefunden und sicher- heitshalber eingesteckt. Wenn er meinem Pips in die Hände käme— bei seinem Ideen- reichtum hätte er gewiß Verwendung dafür.“ Die falsche Haarpracht flog— ein bißchen zerzaust vom Aufenthalt in Franks Mantel- tasche— auf mein Bett. Ich konnte nicht mal „danke“ sagen. Es gibt Menschen, vor denen man immer einen gewissen reizenden Glorienschein be- hält. Und es gibt Menschen, vor denen man sich vom ersten Augenblick an blamiert und nicht aufhört, sich zu blamieren— die hat man meistens nicht besonders gern. ... und morgen früh war alles zu Ende. Mongen feisten wir in städtischer Verklei- dung in den Alltag zurück, Jean nach Zürich, Frank und Pips nach Berlin, Jacqueline nach Paris und ich nach Hamburg. Dieser Gedanke War trostlos. Er machte aus dem ersten Ja- nuar einen Bußtag kombiniert mit Ascher- mittwoch. Am Nachmittag bummelte Jean mit mir zur Chesa Veglia. ab und zu blieben wir stehen und küßten uns im Schutz des dich- ten, dämmerigen Schneevorhangs. Aber er Sagte„es“ nicht. „Du bist mißgestimmt, Juliette. Was ist dir?“ „Nichts«, murmelte ich, obgleich mir eine Menge„war“, Ich sehnte mich nach Ver- sprechungen und glühenden Beteuerungen, ehrlich gestanden: nach einem Heiratsantrag. Aber der blieb aus, sosehr ich von allen möglichen Themen her auf ihn zusteuern mochte. Jean sagte statt dessen:„Im Früh- ling mußt du mich einmal in Zürich be- suchen, Juliette. Aber erst wenn es richtig Warm und grün wird. Wir fahren dann an den Vierwaldstatter See „ und zum Rigi hinauf“, vollendete ich bitter, an meine Prospektweisheiten denkend. „Natürlich, zum Rigi auch. Der Rigi ist Sozusagen der Berg von uns Zürchern. Er Wird dir gewiß gefallen.“ Am liebsten hätte ich mit den Füßen ge- strampelt und laut geschrien. Ich wollte nicht seine verflixte Landschaft— und wenn sie noch so schön war—, ich wollte ihn! Jean sollte Sagen: Du mußt sehr, sehr bald 2 mir kommen, weil ich ohne dich nicht leben kann. Wenn du zu mir kommst, wird uns die Sanze Welt schnuppe sein— inklusive Rigi. Ich seufzte schwer. „Nicht traurig sein, Juliette.“ Jean zog Seinen Handschuh aus und wischte den Schnee von meinem Gesicht.„Morgen ist Auch noch ein Tag für uns.“ Sein breiter Rücken schützte mich vor dem aufkommen- den Wind. Plötzlich lachte er leise. „Weißt du, daß du mich heute nacht an Bergliot erinnert hast?“ „Unangenehm erinnert?“ „Nein, Sie benahm sich Manchmal etwas — außergewöhnlich, aber sie war immer echt. 2575 lügen konnte sie auch nicht, genau wie U.“ Weil ich doch nicht lügen konnte— ge- nau wie Bergliot—, stotterte ich:„Manch- mal hab' ich schon ein bißchen geschwindelt. Ist das schlimm?“ Ich sah zu ihm auf. Sein Haar und seine Wimpern waren dicht be- schneit.„Deinetwegen mußte ich schon ziemlich doll schwindeln.“ Aher sagte kleine Juliette!“ Eine Schneeflocke sezte sich auf mein Augenlid. Sekundenlang verschwamm Jeans schönes Gesicht vor meinen Augen, und als ich ihn wieder klar sehen konnte, wurde ich traurig. Jean war spürbar nah und doch meilen- Weit von mir entfernt. Armes Julchen, dachte ich und klappte endgültig mein„Bilderbuch“ zu. er erschrocken, In der Tür standen Lauffers und Franz, der Hausdiener. Hanni, das Zimmermädchen. noch so nah, daß wir noch immer nicht ge- Stütze mug auf der Hut sind vor den schlechten Jurden Angewohnheiten von damals— oder ist es weil unser Unglück schon so lange zurück- Sollte r liegt, daß man bei uns wieder anfang gekomn leichtfertig zu reden und auch in die allg. meine Formverwilderung gerät?— Gerade vereinig Sie, geehrter Herr Dr. von Brentano, Sollten Sn besser als ich wissen, daß man in der übri- gen Welt dafür uns gegenüber ein beson- ar ei ders empfindliches Ohr Bat. 01 3 In der übrigen Welt ist es übrigens 80 Rheins gut wie bei uns bekannt, daß Brecht Mer. als Syn Kist war, ein Marxist von eigener, person. licher Prägung; sie steht trotzdem nicht an Vor seine Stücke aufzuführen und ihn als Dich. s ter zu feiern... Es wird darüber geklagt deb] s die deutsche Dichtung, die deutsche Musik den, w. und die deutsche Kunst gegenwärtig in der zölle⸗ Welt keine Geltung haben. Wollen wir de le Von uns aus auch das noch schnöde ver-] geschie! leugnen, was das Feld draußen noch be- 1 hauptet? Abt Wie soll da noch Dichtung gedeihen, wo] tion ve die Staatsmänner sie so leichtfertig abtun! Wo aper Dichtung, Kunst und Musik ver- men“ kümmern, da verkümmert das Volk. Diese pration Wahrheit kann nicht ernst genug genommen Werden.“ der Scl 3 gien ur winkte aus dem Fenster, und es war zu neue I. Ende. 5 5 päische Wir fuhren kettenklirrend über den weichen Neuschnee, St. Moritz mit seinen Thema Seruhsam schlendernden Gästen und lass wie sel gen Schiläufern, mit seinen breitgedruckten n Sportankündigungen für die nächsten Tage nieman nahm gar keine Notiz von unserer Abfahrt Hause Es glitt zurück, weiß, mit grauem, tie“ hängenden Schneehimmel darüber. dt. Af Ich saß neben Jean. Knapp hinter un 4a 8 E kuhr der schwarze, schwere Wagen mit der KB-Nummer: sonnengebräunte, nachdenk- Erstr liche Gesichter hinter der Windschutzscheibe, Schier auf dem Dach, farbige Plaketten n Der Kühler, aber die Hupe klang längst nich d mehr so vergnügt wie auf der Herfabrt Selbst die Hupe wußte, daß Pips sie jettt durchs nicht mehr aus purem Uebermut benutzte. den f. Er dachte jetzt sicher an die Schule und al seinen Ferienaufsatz, den zu schreiben e Kongre von Tag zu Tag verschoben hatte. u- kung St. Moritz Bad sank hinter uns. Wir fu 5 ren durch Champfès, Silvaplana— an jedem Nieder Ort hing eine kleine Erinnerung: ein aur 400 34 flug mit Pips, eine Tasse Kaffee mit Jeal 15 5 ein Spaziergang mit Frank. Dort hatte 15 Lendi, gar dueline ihre Handschuhe verloren. 1 jetzt bogen wir nördlich ab zum oller Grundl „liebe Franks Wagen blieb plötzlich zurück und fahrt, hielt. Ich machte Jean darauf aufmerkcen Hinter Er hielt ebenfalls an, und gleich 1 5 f tauchte Pips Gesicht neben mir an det ken he Scheibe auf. U ö „Können Sie nich zu uns steigen. 1155 5 Thomas? Paps is nämlich nich sehr e As de lich. Fängt er doch ein Verhör an wegen de gef 15 1 d ich hab ein! Knallerei in der Silvesternacht, und ic 55 ihm gesagt: Wenn über eine dumme 1„ewa! mal endlich Gras gewachsen is, kommt siche Natur ein Kamel gelaufen, das alles wieder 5 terfrigßt— und peng, hatte ich eine klebe 4 Fortsetzung fols 7 7% Nr. 11h N Wessel T Brentarg der Polititer 1% nat Für aenminbee einer Haus e Lyrik mi lich. Brecht ibt jetzt 0 erkentlüchten er in geineg le, Seehrtez Snministe pate yr rst Wessel aur das ru. m„Sturm. von Hog m mir le *——— 9 5—— 1—— IN NMHNNMHQE NM Beilage zum„Mannheimer Morgen“ NTERNATIONALEER RHEINTN ANN 1 meine Züge being Authenti. ben in den es Bundes. tatsächlich lader ner Strom fließt... In seinem Fluß spie- leb, f f 35 Srößten gen sich die Lebenden und bergen sich die an 5 f l n. woll d Iten— in seinem Fluß weist sich die un- 1 5 Hern endliche Geschichte der Erde und der Meere 8 And die kurze Geschichte der Menschen. ie, geehrtet könnten wir die Wogen zurückholen, die in er spät N 8. pollfsctel ken Ozeanen sich ergossen, und die Bilder Auswanl. derer sichtbar machen, deren Antlitz und stehen eig 5 i dem Som, deren Körper, deren Kleider und deren Ge- WN ute sich darin spiegelten, wir würden Munchener. 5 inige 80 gtamme der Urzeit und Römer und Franken Mall age, purgunder und Alemannen, Deutsche und dichte von 1 bergan, Angelsachsen, Niederländer und Schweizer 1 u buntem Verein darin erblicken, bald Men- ger treffen friedlich gesellt, bald feindlich zerstritten. 0 bnd dieser Spiegel wäre ein untrüglicher . duell der politischen und der geistigen Ge- 920 schichte Europens, seiner Gesellschaft, seiner 5 Lebens kultur und seiner Wirtschaft. Vermutlich 8 0 22 würde auch der Pendelschlag der Geschichte daren lite, von Freiheit zur Knechtschaft, von Aristo- chts neben zutage, daf a 1 Republik, von Privateigentum zu Gemein- nden Of. enschlichen eigentum und alles in kurzem oder langem katie zu Demokratie, von Monarchie zu Schlag wieder zurück, nirgends sonst so faß- bes müssen 5 itte Ihnen bar werden wie rst Wessel Stroms, der den Caesar sah und die Ger- in den Bildern dieses 1 Kampfes manenfürsten, Kaiser und Könige, Kardi- Verwilde. nale und Bischöfe, Herren und Hörige, freie n Parteien „Auf lange Bürger und Leibeigene und der nach ande- Kent. Ab fem als menschlichem Gesetz seine Wasser Reiches gesammelt treibt. e Weltan. Hern und! Es hat lange Zeiten der Geschichte ge- 85 1 geben, in denen Flüsse eine kaum überwind- laran wie. bare Grenze bildeten— andere, in denen sie ste Frage die Völker verbanden und die ozialismus nicht ge· schlechten der ist es, ge zurück anfängt die allge- — Gerade no, Sollten der übri- ein beson- stärkste Stütze ihres Aufstiegs und ihres Reichtums wurden— 80 Euphrat und Tigris und Nil. Sollte nun die Stunde der Lande am Rhein gekommen sein— die Stunde der Wieder- vereinigung nach langer Trennung—, die Stunde der globalen Zusammen- arbeit nicht mehr nur auf der Basis der brigens 8d Rheinschiffahrtsakte, sondern mit dem Rhein echt Mar- T, persön- nicht an, als Dich- eklagt, dab che Musik tig in der en Wir da nöde ver- noch be⸗ als Symbol des einigen Resteuropa? Vor kast 150 Jahren hat Friedrich List jene berühmte Denkschrift geschrie- ben, welche den Wegfall der„Mauten und Zölle“ im Innern Deutschlands forderte. Es geschieht in seinem Geist, wenn heute in der Montan-Union eine partielle Integra- leihen, wo ig abtun? usik ver- olk. Diese genommen tion verwirklicht und im„Gemeinsa- men Markt“ die allmähliche Totalinte- Lration aller Rheinuferstaaten mit Ausnahme der Schweiz, dafür unter Zutritt von Bel- eien und Italien geplant ist und wenn die neue List-Gesellschaft die Frage der euro- päischen Integration als ihr wichtigstes Duema betrachtet. Wie groß das Ziel und ie schwer der Weg ist, darüber kann sich niemand im Zweifel sein, der am Rhein zu Hause und mit seiner Geschichte vertraut st. Aber gerade der Rückbliek auf das Erreichte gibt Kraft für das Erstrebte. Beere, S War dn über den nit seinen und Lass edruckten sten Tage, r Abfahrt lem, tiel- inter, uns n mit der nachdenk⸗ itzscheibe zetten am igst nicht Herfahrt sie jetat benutzte. le und an reiben ef Der Gedanke einer völligen Freiheit des Rheines, den der Wiener Kongreß durchsetzte, hat Eberhard Gothein als den kruchtbarsten Gedanken des gamzen Kongresses bezeichnet. Diese Charakterisle- 285 ist richtig; denn hierdurch ist der Medergang der Rheinschiffahrt, der fast 40 Jahre gewährt hatte, mit einem Schlag beendigt wor den, und diese Freiheit war die Grundlage für den Aufschwung der Schiff- Lat der Hafenstädte und weithin auch des Minterlandes. Erst der Wegfall der Schran- ben hat auch die moderne Schifrbarmachung nud Nutzung des Rheines möglich gemacht. 3 8 badische Oberst Tul 1a die erste Rbeinkorrektion durchführte, hat er ihn ein sewaltiges Wildwasser“ genannt. Diese seine Natur au zähmen, hätten unsere Vorfahren Wir ful ⸗ an jedem ein Aus- mit Jeal, latte Jac- 1.. Und Julierpaß rück und merksam. h darauf an der gen, Frau r kreund⸗ regen der Lich hab ne Sache mt sicher der run kleben“ ung folg. DER RHEIN Die Hlauptader des europäischen Wirtschaftslebens Von Professor Dr. Edgar im Mittelalter wohl nie gewagt, um nicht gegen eine göttliche Sat- zung zu verstoßen. Als ein Kurfürst von der Pfalz im 16. Jahrhun- dert bei den„Rheinleuten“, den Vertretern der Pfälzer Fischer, über seine Gerechtsame sich befragte, erhielt er das Weistum:„Es ist nicht Gebrauch von Alters zum Rheine zu bauen, sondern was er gibt und nimmt, so ist es Recht.“ In den Niederlanden hat man rela- tiv frühzeitig nicht nach diesem Weistum gehandelt, sondern durch Deichbauten sich gegen die Ueberschwemmungen zu sichern ge- sucht. Aber am mittleren und oberen Fhein ist es wirklich lange so Salin(Universität Basel) Sich dieser Tatsachen zu erinnern, ist heute besonders notwen- dig, da wir im Großen eine Entwicklung hinter uns und vor uns haben, wie sie im Kleinen sich vom 14. bis zum 19. Jahrhundert ab- gespielt hat. Aufwärts und abwärts war ja bis ins 19. Jahrhundert die Personen- und Warenschiffahrt auf dem Rhein, auch auf dem Oberrhein, sehr erheblich gewesen. Das„glückhaft Schiff“, dessen Fahrt von Zürich nach Basel der große elsässische Humorist Johannes Fischart besungen hat, war nur in der Fahrzeit, nicht in der Fahrt als solcher eine Ausnahme. Aber bald danach hat die Das Siebengebirge mit Drachenfels und Petersberg Der romantische Rhein ist in den letzten hundert Jahren zum Lastträger geworden, der die europäischen Binnenländer mit Weltmeeren und überseeischen Ländern verbindet. rechtens geblieben und erst das„aufgeklärte“ 19. Jahrhundert hat den Menschen zum Herrn der Natur erhoben, das 20. hat die Schön- heit der Landschaft nicht mehr geachtet, sondern die Kraft des Stromes ist von mehr oder minder häßlichen Zweckbauten gefesselt und genutzt. Vor der Rheinschiffahrtsakte soll aller- dings noch eines anderen Ereignisses gedacht werden, das zukunft- weisend in den gleichen Zusammenhang gehört: die Grüdnun g des Hafens von Mannheim. Das Stadtrecht von Mannheim datiert bereits in den Beginn des 17. Jahrhunderts. Aber nicht daß Mannheim 1720 die Residenz des Kurfürsten von der Pfalz ge- worden ist, sondern daß der im Ausland erzogene Kurfürst Karl Ludwig den Mut hatte, mit den merkantilistischen Traditionen zu brechen, auf Zölle zu verzichten und durch die Unbeschränktheit des Verkehrs den Freihafen von Mannheim und durch ihn sein ver- wüstetes Land zu entwickeln— das hat eine Oase des freien Ver- kehrs geschaffen, die beispielhaft wirkt inmitten von Städten urid Landschaften, die ihre Sperrmaßregeln um so mehr verschärften, je mehr die Unhaltbarkeit mrer übernommenen Position deutlich wurde. Ausbildung der Stapelrechte jeden durchgehenden Schiffahrtsver- kehr unmöglich gemacht, und gleichzeitig sind die Schiffer- und Fischer- Genossenschaften des Rheins, die lange Zeit sowohl tech- nisch wie sozial sich ausgezeichnet hatten, zu starren Gebietszünf- ten geworden. Einzig der Holzhandel hat einen internationalen Charakter behalten, und Mannheim als eine Art von Vorposten Hollands in Deutschland ist Mittelpunkt dieses Handels aus dem Schwarzwald, von Kinzig und Murg nach Holland geworden und geblieben. Einzig dieser Freiheit des Handels hatte Mannheim es zu verdemken, daß es allmählich ältere Rheinstädte, die in ihren Sta- peln erstickten, daß es Mainz und Speyer überholte, ähnlich wie aus gleichen Gründen Frankfurt es getan hat. Aber die Freiheit des Rheins hätte so wenig ausgereicht, um im 19. und im 20. Jahrhundert die gewaltige Zunahme des Rheinver- kehrs und der rheinischen Industrie und der rheinischen Bevölke- rung hervorzurufen, wie die Freiheit der Meere Welthandel erzeu- gen kann. Entscheidend war das zeitliche Zusammenfallen mit der ersten Etappe der industriellen Revolution, mit dem Ueber- gang von Holz zu Kohle und Stahl, mit der Nutzung der Wasserkraft für die Gewinnung elek- trischer Energie und vor allem mit der Entwicklung der neuen Verkehrsmiftel, Eisenbahn und Dampfschiff. Wer heute von Amsterdam bis Basel Aus- und Einlad an den Rheinhafen betrachtet, wer 1e Frachtschiffe studiert oder die Arbeits- verträge, welche die Lohnbedingungen der Hafenarbeiter regeln— der findet keiner- lei Güter mehr, wie sie früher transportiert worden sind, sondern fast nur noch Mas- sengüter des neuen industriellen Zeitalters und Agrar- und Kolonialprodukte, die frũ- her über Weltdistanz nicht oder nur in klei- nen Mengen transportierbar waren. Und wer an einem Tag mit guter Wasserführung vom Ufer aus in der Gegend alter Zwiste (etwa nahe Ingelheim, wo früher die Nach- bardörfer im Kampf um die Auen lagen) friedlich Schiff um Schiff an sich vorüber- ziehen sieht, der gewahrt die Flaggen aller Uferstaaten— und nicht nur die ihren— und der erhält den überwiegenden Ein- druck: wie der Rhein von den Alpen bis ins Tiefland die Wasser der Flüsse und Bäche in sich sammelt, so tummeln sich auf dem kreien Strom in friedlichem Wettbewerb die Schiffe mit den Flaggen und den Waren aller Nationen und erweist sich des einstigen Wildwassers menschen- und völker-verbindende Kraft. Und weiter: niemand, der von Basel den Rhein bis zum Meer hinab oder entlang kährt, kann übersehen, daß der Rhein, Weil er Wasserkraft abgibt und Abwässer auf- nimmt zum bevorzugten Standort vie- ler Industrien geworden ist, dag eine erhebliche Zahl der neuen Industriestädte ihm ihr Wachstum und ihre Blüte zu ver- danken haben. Nicht zufällig liegen die mei- sten Standorte der chemischen Grohindustrie Westdeutschlands und der Schweiz am Rhein — nicht zufällig haben außer den Städten des Kohlenbeckens die Rheinstädte am mei- sten der Aera von Kohle und Stahl zu ver- danken Aber verhehlen wir uns nicht: wie oft ist trotz der Freiheit des Stroms in höchst un wirtschaftlicher Weise diesseits und jen- seits einer Grenze das gleiche Werk, bis- weilen vom gleichen Konzern, gebaut Wor- den— nur darum, weil Zölle zwar nicht mehr von jeder größeren Rheinstadt, aber immer noch von jedem Uferstaat erhoben wurden und werden. Man betrachte die Ge- gend am Rheinknie bei Basel, wo drei Län- der aufeinanderstoßen, oder betrachte die Industrien jenseits der holländischen Grenze. Gewiß ist Weil und Grenzach und anderen Städtchen ihr Aufschwung zu gönnen, den sie der Zoll-Situation verdanken. Aber wie- viele Fabrikgebäude sind gebaut, die beim Fortfall der Grenzen unnötig gewesen wären — wieviele Maschinen gekauft, die an ande- rer Stelle hätten verwendet werden körmen! Wie viel Kapital ist durch zollpoli- tische Notwendigkeiten in falsche Kanäle Fortsetzung Seite 2) Sie lesen in dieser Beilage die Beiträge: Der Rhein- Hauptader des europäischen Wirt- schaftslebens, von Professor Dr. Edgar Salin (Universität Basel) a Was hat die Schiffahrt mit der Gerichtsbarkeit zu6 fun? Von Amtsgerichtsrat Dr. Specht, Schiff⸗ fahrtsgericht Mannheim Dreiklang von Wasser, Schiene und Straße. Von Dr. Fritz Uhlig, Geschäftsführer der Indu- strie- und Handelskammer Mannheim Aufsätze zur Diskussion zwischen den Rhein- oferlöndern: Direktor Erich Schuth(Fendel, Mannheim) Direktor Marcel Goossens(Plobvier u. Co. AntWerpen) Direktor R. Pélissiè du Rausds[Agent consblofre in Mannheim) Direktor Dr. H. Wanner(Lloyd AG., Basel Or. Van der Hoeven(Rotterdam) r 8 S S ee bohrter Nationalist wird heute noch behaup- ten können, daß diese äußerst seltsame Art von National-Liberalismus zum Heil aller Beteiligten gewesen ist, und nur er wird be- streiten können, daß wir Europäer unendlich viel Kräfte und unendlich viel Kapital ver- geudet haben, weil ein enger Natio- nalismus die Ausnutzung der besten Standorte und den Ueber- gang zu jener Massenproduk⸗ tion unmöglich macht e, wie sie den Anforderungen der neuen Technik entsprach. Hätte es einen einheitlichen europäischen Markt gegeben, so stünde die europäische Pro duktivität heute nicht So Stark hinter der amerikanischen zu- ru ek. Kommt es z u einem Ge- meinsamen Markt, 80 entstehen daher Chancen für einen wirt schaftlichen Aufschwung son dergleichen. Aber auch an festlichen Tagen darf der Nationalökonom nicht die Meinung aufkom- men lassen, als gebe es irgend einen wirt- schaftlichen Aufstieg ohne Verzicht und Opfer,. Schumpeter hat mit Recht die ganze Epoche des Kapitalismus als„Prozeß der so wird auch diesmal dem Aufblühen der einen Seite mancher Niedergang auf der andern gegenüberstehen. Je enger aber und je schneller der Zusammenschluß erfolgt, um So leichter lassen sich die notwendigen Opfer gemeinsam tragen. Vermutlich wird die Situation am meisten Schwierigkeiten für die Schweiz bieten, solange sie der Neutra- lität wegen sich einem Gemeinsamen Markt fernhalten muß. Für die übrigen Staaten aber ist zu sagen, daß ihnen abermals darum eine besondere Chance geboten ist, weil wie der die neue Stufe der Freiheit Zz Us ammenfällt mit einer neuen Etappe der industriellen Revo lution, mit dem Uebergang ins Zeitalter von Atomenergie und Automation. Es kann sein, daß hierdurch die Kchlen- frachten zurückgehen und die Rheinschifffahrt genau so wie die Eisenbahn eine erhebliche Einbuße erfährt. Aber vermutlich steht die- sem Negativum gerade für die Rheinstädte und staaten als Posivitum gegenüber, daß der Standort am Wasser zunehmende Ge- Wichtigkeit erhält. Und wenn dazu noch die Atomenergie genutzt wird, um auch die bis- her verödeten Teile der Stromufer indu- striell zu entwickeln, so könnte vom Boden- aufgebaut werden, wie sie den Träumen des alten Faust und des greisen Goethe ent- spräche. Dies sind Möglichkeiten der Zu- kunft,— nicht mehr als das. Ob sie Wirk- lichkeit werden, hängt nicht von der Wirt- schaft ab, sondern von der Politik, hängt davon ab, ob die klein gewordenen Groß- mächte Europas ihre Chancen erkennen und ob die Weltmächte ihnen sie wahrzunehmen erlauben. Aber selbst wenn diese Entschei- dung noch offen ist, sollte es nicht nach den Jahrzehnten und Jahrhunderten, in denen Europa sich zerfleischt hat, vor allem für die Jugend ein hoffnungs volles Bild sein: daß der Rheinstrom dank der neuen Technik die vVöl- ker nicht mehr trennt, sondern bindet und daß nur jener Staatsmann vor der Geschichte als schöpferischer Gestalter wird bestehen können, der unter Wahrung gesunder und lebenskräftiger Tradition kühn den Schritt wagt in einen neuen Aeon, der Zerspaltenes wieder einigt und der die Vision des Nthein-Dichters Hölderlin erfüllt von einem neuen, von aller Schuld gereinigten Germanien,— von der Priesterin, die wehr- los Rat gibt rings den Königen wie den Völ- kern Steht auf jedem Mannheimer Wunschzettel: Einmal nuch Herzenslust im Hufen herumgondeln In den Winkel von Rhein und Neckar haben Strombauingenieure großartige Anlagen gezaubert Das Wasser ist eine Welt für sich. Die Verbindungen zur Land welt kühren über schwankende Stege oder ein Fallreep, über Steile Treppen in der Kaimauer und über Landepontons. Die Menschen Auf dem Was- ser leben ihr eigenes Leben. Dort werden Kinder geboren, dort wohnen sie, dort arbei- ten sie, freuen sich und leiden, dort sterben Sie auch manchmal. Die Menschen auf dem Wasser telefonieren, feilschen und hadern miteinander und empfangen den Trost des Seelsorgers. Alles auf dem Wasser. Und die Menschen an Land wissen von all dem oft Wenig, wenn sie in ihren festen Häusern sitzen. Sogar Leute einer Stadt, die stolz Auf ihren Hafen ist(den Zweitgrößten Bin- nenhafen Europas), die Mannheimer haben oft kaum Einblick in die Vielfalt der Ge- schebmisse auf dem Wasser. Gerade weil dort alles„im Fluß“ ist, muß Ordnung herrschen. Für Ordnung sorgt, beinahe wie auf dem Lande, die Polizei. Ihre schnittigen kleinen Motorboote durchfurchen, weißen Schaum aufquirlend, das schmutzig- braune Wasser der Hafenbecken, patrouillie- rem am den Ufern des Rheins entlang. Wenn sie die Polizeiflagge(Bundesfarben in diago- naler Anordnung) am Mast zeigen, dann wis- sen die Schiffer: Langsamfahren oder stop- Pen, Polizei kommt an Bord. Acht bis zehn Prozent aller Schiffe werden im Jahr einmal Kontrolliert. Da ist es für zweifelhafte Exi- stenzen nicht mehr leicht, auf einem Rhein- Kahn anzuheuern, um„‚unterzutauchen“. Iuch der Rhein hut„Reviere“ Mannheim ist Angelpunkt für die Arbeit ger Wasserschutzpolizei. Hier ist, in dem Kürzlich eingeweihten Haus L. 6, 10-11, das Hauptquartier der Wasserschutzpolizei. Hier residiert hinter einer Tür mit Schiffsteuerrad und Schiffsglocke, Polizeirat Franz Drey. Von seinem Schreibtisch aus, an dem er in blauer Marineuniform mit drei breiten gol- denen Aermelstreifen wirkt, befehligt er seine kleine Flotille auf dem Rhein von Mannheim bis zum Bodensee, auf dem Nek- kar bis Stuttgart. Auf dem Rhein gibt es— wie bei der Landpolizei in den Stadtteilen— Reviere. Mannheim hat sein Revier in der Frucht- bahrhofstraßge, Stationen im Rheinauhafen, im Industriehafen und bei der Feudenheimer Schleuse. Zum Revier Karlsruhe gehören die Stationen Neuburgweiher und Kehl. Heidel- berg, Fherbach, Heilbronn, Lauffen, Stutt- gart sind Stützpunkte auf dem Neckar. Fünf Polizeiboote sind in Mannheim sta- Honiert. Sie sind der„verlängerte Arm“ vie- ler Behörden. Die Beamten an Bord leisten Dienste für Gericht und Staatsanwaltschaft, für Fürsorge-, Jugend- und Gesundheitsäm- ter, sie üben Gewerbe- und Feueraufsicht aus und müssen sich sogar im Veterinärs- Wesen auskennen. Was nicht alles passiert „Auf dem Neckar bei Mannheim wurde eine Auffahrt von Ruderbooten von der Was- serschutzpolizei-Station Feudenheim über- wacht“ heißt es im Tätigkeitsbericht. Blät- tern wir auf Gradewohl Weiter, so lesen wir: Auf Ersuchen des Wasser- und Schiff- fahrtsamtes Heidelberg wurde ein Geldtrans- port von der Schleuse Feudenheim zum Post- amt Feudenheim überwacht und gesichert. Mit einem Polizeiboot wurden Forelleneier zur Aufzucht in die Brutanstalt übergeführt. — Ein abgelaufener Personalausweis wurde eingezogen und dem Paßamt übergeben.— Bei Rheinkilometer 393,836 wurde ein Kabel durch den Rhein verlegt. Das Revier Mann- heim und die Station Rheinauhafen sorgten Fur die Sperrung des Schiffsverkehrs.— Ein im Eis festgefrorener Schwan wurde bei einer Fußstreife entdeckt und befreit.— Auf Ersuchen des Polizeipräsidiums wurde die Katharina X, verehelichte D. dem staat- Uchen Gesundheitsamt zur Untersuchung vorgefümrt.— Das französische Marinefahr- zeug General Exelmans', auf dem der bri- tische Feldmarschall Montgomery weilte, wurde von Booten der Wasserschutzpolizei begleitet.— Ein dreijähriges Kind, das von zu Hause weggelaufen war, wurde von der Besatzung eines österreichischen Motorschif- kes der Wasserschutzpolizei übergeben.— „Das Marmheimer Personenschiff, Lohengrin Wurde begleitet, weil sich unter seinen Passa- gleren eine Messerstecherei zugetragen hatte. — Die Beschädigung verschiedener Fahrwas- serzeichen(Schwimmerstangen) wurden bei einer Streifenfahrt festgestellt und dem Was- r- und Schiffahrtsamt gemeldet. Im —— wurde eine Bombe gefun- den und die Stelle sofort abgesperrt, bis das staatliche Munitionsräumkommando die Ge- fahr beseitigt hatte.— Ein Hundekadaver Wurde angetrieben und entfernt.“ Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeit der Wasserschutzpolizei. Fischwilde- rei, Betrug, einfacher und schwerer Dieb- stahl, Hehlerei, Unterschlagung, Nötigung und Verleumdung, das sind Straftaten, die auf dem Wasser genau so vorkommen, wie auf dem Land. Fahrensleute sind keine Engel. Sie geben aber keineswegs mehr An- laß zu Beanstandungen, als„Landratten“. Wenn etwas kracht und bricht Die Wasserschutzpolizeibeamten sind „Mädchen für alles“, Dort gibt es noch keine Spezialisierung in Kriminal-, Schutz- und Verkehrspolizei. Sie prüfen die Atteste und Patente der Schiffe und ihrer Besatzung. Bei Vergehen verteilen sie Straf- zettel, die bis 300 Mark kosten können. Sie überwachen Signale und Lichterführung, Tanklager und Tankboote,. An den Grenzen wurde ihnen auch die Paß- und Zollkontrolle übertragen. Eine Schiffsdurchsuchung ist eine ganz besondere Kunst. Wer da nicht in alle Schliche eingeweiht ist, der findet nichts, auch wenn ganze Säcke mit Schmuggelkaffee versteckt wären. Wasser, Sonne, Verkehr und Schiffe Das hört sich sehr romantisch an. Aber den Männern, die manchmal 24 Stunden auf Streifenfahrt sind, vergeht oft die Romantik. Trotzdem lieben sie ihren Dienst, weil er sie durch die Vielfalt seiner Aufgaben mitten ins Leben stellt. Hektor“ Beim Zusammenprall fiel ein Ma- trose von Bord und konnte durch einen mit- fahrenden Lotsen gerettet werden“. Ein Dutzend Unfälle auf dem Rhein, mindestens gerade so viele oder noch mehr auf dem Neckar, das ist etwa die Monats- bilanz der Wasserschutzpolizeidirektion Ba- den/ Württemberg. Es gibt auf dem Ober- rhein in Wirklichkeit noch mehr Zwischen- Fälle. Aber hier kreuzen Zwei selbständige Wasserschutzpolizeien herum. Nach dem Grundgesetz sind Polizeiangelegenheiten Ländersache. Deshalb hat auch Rheinland- Pfalz seine Wasserschutzpolizei. Auch in Lud- wigshafen gibt es ein Revier. Mitten im Rhein verläuft die Grenze. Das ist Also etwa so, als ob für jede der beiden Fahrbahnen der Autobahn zwischen Mann- heim und Heidelberg eine völlig unabhän- gige Polizei zuständig wäre. Trotz dieser merkwürdigen Regelung arbeiten die Kol- legen rechts und links des Rheins vorzüg- lich zusammen. Wenn etwas bricht und kracht, dann ist der Schaden bei Schiffen, die im Durchschnitt eine halbe Million Mark wert sind, kein Pappenstiel. Bei einem Autozusammenstoß ist ein 5000-Mark- Schaden oft schon ein Totalschaden. Bei Schiffen wäre das eine Bagatelle. Und so wie Autos in eine Repa- ratur werkstatt fahren— mit eigener Kraft oder abgeschleppt werden— so müssen Schiffe zur Reparatur auf die Werft. Wäh- renddessen sucht das Schiffahrtsgericht u- ständig für den Neckar) oder das Rhein- schiffahrtsgericht, beide in Mannheim unter dem Vorsitz von Schiffahrtsrichter Amts- Zerichtsrat Dr. Specht, nach der Schuld. Von einem war bis jetzt noch nicht die Rede: Was ist, wenn etwas bricht und kracht? Der Schiffsverkehr auf unserer Was- serstraße Rhein— sie ist so breit, dag man sie mit einer Autobahn vergleichen möchte ist so dicht, die Schiffe sind so schnell, dag gelegentlich immer wieder mal zwei zusam- menrumsen. Auch dann ist zuerst die Was- serschutzpolizei zur Stelle.„Motorschiff Anna kollidierte mit einem Schleppzug beim Ueberholmanöver“ heißt es im Monatsbe- richt, oder„das Motorschiff Landquart“ aus Basel hatte Grundberührung, es wurde durch ein anderes Motorschiff freigeturnt“ oder„Bei der Ausfahrt aus dem Hafenbek- ken kollidierte das Motorschiff Rheinland mit dem zu Berg fahrenden Motorschiff Hundert Jahre Schiffsbau Die Werft in Mannheim hat Tradition. Ueber 100 Jahre reichen die Anfänge der Schiffs- und Maschinenbau Ad zurück. Mit einem Zweigwerk in Neckarsulm zählt sie zu den größten Schiffswerften Südwest- deutschlands. In den hundert Jahren wurden über 1000 Schiffe und Bagger gebaut. Der Portier im Häuschen an der Werft⸗ straße hat dicke blaue Tätowierungen auf den Handrücken. Aus Büros, wo flinke Sekre- tärinnenhände auf Schreibmaschinen klap- pern, geht der Blick durch Fenster mit Blu- menbrettern hinaus auf das Wasser des Werfthafens. Krane schwenken ihre langen 1 Seite 2 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Donnerstag, 23. Mal 1957/ Nea us eue, —. geleitet worden! Nein,— nur ein Sanz ver- schöpferischen Zerstörung“ bezeichnet, und see bis zum Meer eine Industrie-Landschaft gendur Mannheim, die wassergeborene, von den Strömen umschlungene Stadt, versinnbildligt das Denkmal auf dem Mannheimer Marktplatz. Das von Johann Matthäus und Peter van den Branden gestaltete Wahrzeichen Manheims wurde der Stadt am 23. Mai 1767 von Kurfürst Karl Theodor geschenkt. Arme vorbei, Schlote qualmen, und das Rat- tern der Niethämmer, das Fauchen und Zischen der Schweißbrenner, ist so laut, daß man sein eigenes Wort kaum versteht, wenn die Doppelfenster nicht festgeschlossen sind. Die Männer der Werft sind mit der Schiffahrt eng verbunden. Direktor Fritz Scheller versàumt es nie— ebensowenig wie viele Arbeiter— seine blaue Schiffermütze aufzusetzen, wenn er durch die Werft géht. Die Mannheimer Werft ist„Voll werft“. Das heißt, sie baut die Schiffe flx und fertig mit Antrieb bis zur komfortablen Innenausstat- tung der Kajüten. Deshalb ist von den etwa 900 Arbeitern, Ingenieuren und Bürbange- stellten nur ein kleiner Teil„Schiffsbauer“. Schiffsbauer, das ist ein Lehrberuf, in dem man das Bauen der eisernen Schiffskörper lernt. Es ist gar nicht so leicht, dafür ge- nügend Nachwuchs zu finden, vielfach ein- fach deshalb, weil die meisten jungen Leute gar nicht wissen, daß man so etwas in Mannheim erlernen kann. Die Hellig oder Slip, so heißt die ins Wasser geneigte schräge Fläche, auf der Schiffskörper zusammengesetzt werden, ist 180 Meter lang. Die mit roter Mennige-Rost- schutzfarbe gestrichenen Rumpfstücke leuch- ten in der Sonne und kontrastieren hart mit dem Schwarz der Teerfarben. Eine lange Reihe riesiger Winden grenzt die Hellig ge- gen das übrige Werk ab. Sie lassen fertige Schiffe beim Stapellauf behutsam ins Was- ser gleiten. Sie holen auch reparaturbedürf- tige Schiffe aufs trockene Land. Fünf Neubauten und sechs Reparaturen liegen gegenwärtig auf der Hellig. Darunter Zwei massige Pontons für einen Schwimm- Der Mannheimer Freihafen wurde 1822 be- antragt, 1828 begonnen und 1840 endlich fertig- gestellt, nachdem 1837 auf dem linken Ufer in der Rheinschunze, dem späteren Ludwigshafen, ein Freihafen eingerichtet worden war. Die Konkurrenz brachte etwas Leben in die 26. gernden Entschlusse staatlicher Instanzen in der Landeshauptstadt. Bei der Hafenweine (7. Oktober 1840, die bei Regen und rauhem Wind vor sich ging wie am 17. März 1606 die Grundsteinlegung fur Stadt und Festung, sagte Oberbuͤrgermeister Ludwig J0 11: „Der Strom ist von seinen Fesseln befreit, die Aufnahme des direkten Verkehrs mit Hol- land hat sich erfolgreich durchgesetzt, Schiſe 1 ebel mit vollen hundert Lasten können bei jedem auf dem Land und auf den 1 e Wasserstand unbeschwert bis hierher, aber und nehmen. Und wenn man über nicht südlich weiter aufwärts gelangen; somit ist Mannheim der natürliche Stapelplatz nicht nur für den Nechar, sondern auch für den Oberrhein.“ Zeichnung: Walter Eimer kran, der im Rotterdamer Hafen eingesgg Wird. Spezialität der Mannheimer Werft zu Vom altersher Schwimmbagger. Kürzlich vu den zwei in die Schweiz und einer Sud nach Mittelamerika geliefert, Zur Zeit gehe drei neue 600-Tonnen-Motorschiffe für d „Rhenania“ der Vollendung entgegen U Werft ist auf zwei Jahre im voraus n Neubauaufträgen ausgelastet. Schiffsbauer arbeiten schwer. Bis zu Zentner wiegen die Eisenplatten, die dun überte Krane herangeschafft und zusammengefig krane Werden. Schweißbrenner zischen. Bei Win Matro und Wetter sind die Schiffsbauer draus Wess, auf der Hellig. Auch ihre Arbeit wird met, Da und mehr rationalisiert. In Montagehalle zeug werden Schiffsteile vorfabriziert, so das der in kürzester Zeit zusammengebaut werde Wass können. a Was ist nun aber, wenn plötzlich ein Hilfe Schiffsha varie passiert? Ist dann aud 21g Platz auf der Werft? Darauf ist man Stund Mannheim sehr bedacht. Pie Werft will als gen, Reparaturwünschen genügen können. Ein ausge leistungsfähige Reparaturwerft kann did in ih! ohne Neubauten auskommen, wie sollte ma sie ei. sonst Fachkräfte halten und Nachwuchs au her.! bilden können. Gegenwärtig ist die Hell geräu etwa zu zwei Drittel mit Neubauten, 1 Basel einem Drittel mit Reparaturen belegt. cchau Alle fehlenden Teile können en Ort un mend Stelle angefertigt werden. Da gibt es ein vor k Maschinenbauabteilung, eine Kesselschmiedd losse eine Kupferschmiede,. eine Dreherei, eil 5 de Gießerei und eine Malerei. 5 Natürlich muß nicht jedes Schiff trock 55 gelegt werden. Kleine Reparaturen werden Abe im Wasser erledigt. Zwei Schwimmkran 8 sind dabei behilflich. Diese 100-Tonen- un 0 20-Tonnen-Krane machen das, Was in eine at Autoreparaturwerkstatt die Hebebühne ld 5 stet. Mit diesen Kranen werden die 0 9 85 der- und Hinterteile“ der Schiffe 1— Heck) aus dem Wasser gehievt, Wenn Rude 58 2 und Schrauben auszuwechseln sind. 3 2 2 22 2 40 W. Frische Fische für die Schiie dad Das Leben im Hafen ist so vielfältig, 10 5 man immer wieder neues entdeckt. n e des Hafenbauamtes verlegen 15—5 bahngeleise, legen Wasserstellen an, he 1 3 Landestellen in Ordnung, Das„ 1 und Schiffahrtsamt stellt e bine zeichen auf: Auch auf dem Wasser 1 Stille „Einbahnstraßen“(gegenwärtig unter 15 1 Rheinbrücke), Ueberholverbote und auf 1 nalstrecken auch Geschwindigleeitsbenft 8 zungen. Wahrschauers tationen denti geln den Verkehr an unübersichtücheg 8 len. Sie entsprechen den Verkehrsampe 1080 e dem Land. Der Wasserstand wird gemes b Amerikanische und französische 8958 ar heiten üben Brückenschlag. Der Schitts——— kehr wird während dieser Zeit 1 8110 erzit Schnellboote der amerikanischen„R 16 0 River Patrol“ kreuzen auf. 1 der Bundeswehr gibt es noch nich 5 40 „schwimmende Markt“ 1880 We Schiffer mit frischem Gemüse, mit Londbe allem, was die Schiffersfrau in der 77 0 D braucht. Auch ein Boot mit einan n de dien wassertank kommt lämgsseits, und wen 10 1e Betriebsstoff ausgeht, kann unterwegs. bus selöl getankt werden. 1. dien 0 Teri Das Wasser ist eine Welt für i 8, und Verbindungen zum Land sind 5 r l ing führen über schwankende Stege ode lang Fallreep. Und doch ist das Leben 155 den ganz Wasser aufs engste verflochten m de. Thec Leben auf dem Land. Wo könnte 1 1 deut sen Verbindungen besser nachspüt Mensche duch der Hafenstadt Mannheim? Die etwwe 70 ieh wier schäftige Treiben im Hafen blickt, e e Wes es aus, als benutzten sie Als Arme 5 15 Jahr die Ausleger und Greifer 1 net ö gedämpft tuckernd zu hören. Nnbildlicht Peter van 1767 von lter Eimer m eingeset 1 Werkt zn, ürzlich wur einer sog= r Zeit gehe üffe für dh itgegen, Di voraus m. r. Bis zu n, die dure mmengefig 1. Bei Win ler draubeh t wird mel ontagehalle „ 80 daß 8 aut werde !ötzlich ein st dann aud ist man i t will alle znnen. Ein kann nich e sollte ma hwuchs aus t die Hell! bauten, elegt. an Ort un, gibt es ein selschmiede cherei, enn Biff trocken ren werden wimmkran Tonen- un yas in eine ebühne el die„ol. e Bug und venn Rude nd. chile elkältig, dal Kt. Männe gen Eisen. an, hallen Wasser“ Verkehr. ser gibt e. unter de nd auf Ke teitsbegrel. onen fe lichen Stel ampeln ad 1 gemessen Pionierein, Schiffsvel“ t gesperf 1„Rhin! Flufßmarin nicht) De 5edient di it Obst un r Kombüs em Frisci d wenn de⸗ rwegs Die- r sich. 55 chmal. S. oder elt Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag ns“ Donnerstag 23. Mal 1957 e Zwischen Basel und Rotterdam Kleine Schwäche für die große Fahrt Erfahrung des Reporters: Des Die Reise eines Rheinkahns beginnt in bescheidener Emsigkeit. Keine pompös tönenden Sirenen wie beim Auslaufen eines Hochseefrachters, kein wehmütig-stolzer Abschied an Reling und Kaimauer. Binnen- cchiklahrt ist Gewerbefleig, kein Abenteuer. boch ist auch Fluß wasser nicht von Gefah- gen frei. Und Wenn, Vor der Abfahrt, die (locke des Schleppschiffs gellt, nimmt der iter die Mütze ab. Kleines Zeremoniell der Besinnlichkeit, kleine Pause der Für- bitte, allen bekannt als alter Brauch,„In Gottes Namen“ geheißen. 5 Die Fahrt eines Schleppkahns ist leise, das Dröhnen, Rattern und Stampfen der Dieselmaschinen ist vom Schlepper her nur Der Strom empfängt das Schiff, gluckernd, silbrig klin- gelnd, dunkel rauschend, zischend an die Bordwand schlagend. Abschied vom Hafen. Der Schlepper sucht sich seine Anhängsel zusammen. Wendemanöver im blauen Mor- gendunst. Fordernde und schimpfende Rufe übertönen das beginnende Georgel der Lade- kräne. Taue werden gelöst und festgemacht. Matrosen und Schiffsjungen sind eilig unter- Wegs, die„Drähte“ gebend und verlangend. Dann legt sich der kleine Schlepper iris Zeug. Er stampft und schaukelt in dauern- der Anstrengung, liegt manchmal schief im Wasser, wenn die Last zu einseitig zerrt. Zu Tal mit leeren Kähnen schafft er mit Hilfe der Strömung immerhin seine zwan- zig oder fünfundzwanzig Kilometer die Stunde. Stromaufwärts aber sind die gro- gen, mit mehreren tausend Pferdestärken ausgerüsteten Schleppschiffe der Reedereien in ihrem Element. Stolz und ruhig ziehen sie eine lange Reihe von Kähnen hinter sich her. Die hämmernde Präzision des Diesel- geräusches beherrscht heute den Rhein von Basel bis Rotterdam. Nur noch vereinzelt schaufeln die schwarzen Raddampfer qual- mend den Strom. Eine große Reederei hat vor kurzem den letzten ihrer russigen Ko- losse verschrottet. Andere liegen verlassen in den Häfen und warten auf die kurzen Zeiten übergroßer Frachtenkonjunktur, in in denen dann auch die Messingteile der sechzigjährigen Dampfmaschinen blankge- rieben werden. 5 Solches Gnadenbrot für unrationelle Rie- sen ist freilich teuer genug. Es wird auch nicht mehr allzuoft gewährt. Schleppschiffe sind längst nicht mehr das alleinige bewe- sende Element. Motorschiffe sind die Trä- ger einer neuen beschleunigten Individuali- tät, die bei einer Fahrzeit von drei Tagen von Mannheim bis Rotterdam dem Schienen- Weg nicht mehr nachsteht. Die wenigsten sind motorisiert vom Stapel gelaufen. Die Lroße Mehrzahl besteht aus umgebauten Kähnen, deren Besitzer am Stammtisch in Ruhrort als Pioniere und nicht immer be- queme Neuerer mit etwas scheeler Auf- . aulsgefragt werden. Was man 3 erfährt, ist nicht immer erfreulich. mes steht fest: Die Ruh' ist hin. Die Stille und Freiheit, die den Schiffer bisher 80 fürstlich über den Landmenschen erhob, ist abgelöst von Terminhetze und knattern- der Explosionskraft. Die Fristen der Schul- dentilgung sind kurz, die Beträge hoch, Zeit- verlust gefährdet den Zahlungsplan. Da N auch einmal ein riskantes Uber- 0 Gver gewagt, die Umdrehungszahlen 15 Maschine klettern auch einmal über das e Maß hinaus und lassen das Schiff rzittern, daß in der guten Stube die Nipp- sachen das Tanzen anfangen. Wer fahren will, muß kalkulieren . Frachtpreise sind, bei ständig knap- de 55 gewiß nicht so schlecht, daß dun otwengielcelt kortschrlttlicher Erneue- o müßte. Aber manche Kal- Ae ist auf dem schmalen Grat hoher 8 e und Voller Beschäftigung aufgebaut 0 16 8588 bei einem kritischen Zugwind 90 Lenken geraten. Schiffskredit sollte 3 ristig sein wie Agrarkredit, sollte eine 2 Generation Laufzeit haben. Solche . Klingt kür einen Schiffseigner von 1 25 ein Kapitel aus dem Märchen- 5 n findet gar nicht viel dabei, wenn . r ben deu eme Lame zum boten. D. bei einem Aufwand von einer Wenslnilien— zur Hälfte durch einen elkredit der Maschinenfabrik auf vier Jahre finanziert wird. Die Bezirlcssparkasse Lebens ungemischte Freude wird auch des Heimatortes übernimmt womöglich den Rest in sechsstelliger Höhe. Was kann der Schiffer dafür, daß da manches an admini- strativer Planung nicht dahin gelaufen ist, wohin man es gerne gehabt hätte? Billige Mittel des Marshallplanes wurden meist für die Modernisierung von Schleppschiffen ge- geben. Die steuer begünstigten Darlehen zur Förderung des Schiffsbaues, gemäß dem be- rühmten Paragraphen 7d des alten Ein- kommensteuer gesetzes, sind an den selb- ständigen Schiffseignern der Binnenschiff- fahrt vorbeigeflossen. So wird denn das Leihkapital genommen, wo man es findet. Und die Motorschiffer fahren durch den Tag und durch die Nacht, vom Wechselver- fall getrieben. Soweit sie jung und ledig sind, haben die Matrosen gegen ausgedehnte Fahrzeiten nichts einzuwenden. Zuschläge schwellen die Lohntüte. Wird nur der blanke Wochen- lohn verdient, bekommt ein Matrose nach gültigem Tarif 75,95 Mark pro Woche Gum Der Rhein mit allen sei- nen wechselnden Eigen- tümkichteiten in Wind und Wetter hat diesen Schiſesmann erzogen und geprägt. Seine festen Hände gehen feinfühlig auf jede Laune des wan- delbaren Stroms ein. Kar- ten material nutæt inn nichts. Jede Veränderung der Fahrrinne muß er so- fort in den Griff behom- men. Von der meisterhaf- ten Beherrschung aller Handgriffe, von der Si- cherkeit in der Beurtei- lung jeder auftauchenden Situation und von der Entsckluß kraft, mit der er darauf reagiert, sind Men- schenleben und bedeuten: de wirtschaftliche Werte abhüngig. Vergleich: Steuerleute haben 89,03 Mark, Schiffsjungen 38,33 Mark Wochenlohn, Schiffsführer auf Motorschiffen 460 Mark und Kapitäne auf Schleppern 479 Mark monatliches Grundgehalt). Grundsätzlich gilt der Achtstundentag. Die Fahrzeit kann län- ger dauern, im Sommer vierzehn, im Win- ter zwölf Stunden. Die dreizehnte und vier- zehnte Stunde im Sommer und die zwölfte Stunde im Winter müssen als Arbeitsstun- den zusätzlich bezahlt werden. Zum Grund- lohn können Zuschläge kommen für Mehr- arbeit(25 Prozent), Nachtarbeit 60 Prozent) und Havariearbeit(50 Prozent). Sonntags- fahrten müssen bezahlt werden, wenn in einem Monat bereits an den beiden„Pflicht- sonmtagen“ gefahren worden ist. Hölzerne Schiffe, eiserne Matrosen Auf einem gut beschäftigten Motorschiff kann ein Matrose 90 bis 100 Mark an wo- chentlichem Nettolohn erreichen. Das Hier hreuzen sich Verkehrslinien: Schleppꝛuge schrauben sich zu dem Schiffsmann nicht zuteil braucht den Vergleich mit Facharbeiterlöh- nem der Industrie nicht scheuen, wenn man hinzurechnet, daß Wohnung, Wobnungsein- richtung, Heizung und Licht in der kleinen Matrosenwohnung im Schiffsbug frei sind. Trotzdem sind Matrosen rar. Vielleicht ist die lange Dienstzeit der Grund, vielleicht die Eintönigkeit des weig dieselbe Strecke fahrenden Daseins, vielleicht aber auch— vieles spricht dafür— der Mangel an Ge- selligkeit, der Verzicht auf Motorrad und Kino. Gewiß, zum Teil ist die Arbeit hart, im Hafen etwa, beim Laden und Löschen, aber darauf folgen die langen Fahrzeiten, die mit„Klar Schiff machen“, dem ständi- gen Putzteufel aller Schiffe, oder mit Lu- kenteeren nicht auszufüllen sind. Ueber- dies wird die Arbeit, wo es geht, erleich- tert. Niemand verlangt mehr, daß die An- kerkette mit der Handwinde hochgezogen wird, nur selten wird das Wasser zum Reinemachen noch mit dem Eimer, statt mit der Motorpumpe geschöpft. Die ältere Gene- ration erinnert sich noch an härtere Zeiten. „Früher“, erinnert sich einer,„gab es höl- zerne Schiffe und eiserne Matrosen. Heute gibt es eiserne Schiffe und hölzerne Ma- trosen Man bemüht sich, gute Matrosen zu hal- ten, tüchtigen Nachwuchs auszubilden. Sieb- zehnjährige, die ohne Vorbildung zur Schiff- fahrt kommen, werden sofort als Matrosen, nicht mehr als Schiffsjungen eingestellt. Die Matrosen wohnung nimmt immer mehr An- teil an dem Komfort, den sich der Prinzipal, der„Schiffsmann“, für seine eigene Woh- nung im Heck gönnt. Auf modernen Schif- ken braucht auch der Matrose nicht auf das Badezimmer zu verzichten. Dennoch Klagen über Klagen. Die meisten Schiffe sind unterbemannt, obwohl oft die Schifferfrau ihr Berufsbuch hat und zur Besatzung zählt. Die Wasserschutzpolizei macht wenig Feder- lesens und verhängt hohe Geldstrafen, wenn auf grogen Schiffen der zweite Matrose, auf kleineren der Schiffsjunge fehlt. Es mützt nichts, wenn die Bescheinigung des Arbeits- amtes bestätigt, daß ohne Erfolg nachge- tragt wurde. Der Wachtmeister hat seine Vorschriften. 5 In diesen Sorgen sind sich die Reedereien mit den selbständigen Schiffseignern, den „Partikulieren“, einig: Seltene Gemeinsam- keit zwischen sehr verschiedenen, im Wi- derstreit der Interessen nebeneinanderleben- den, nebeneinanderfahrenden Parteien. Die Partikuliere haben, von wenigen,„Schwarz- fahrer“ geschimpften Ausnahmen abgese- hen, ihren Verband, den Schiffer-Betriebs- verband„Jus et Justitia“. Das ist eine Or- ganisation, die dem Eigenleben, dem ökkent- liches Interesse bęeanspruchenden Ausnah- mecharakter der Birmenschiffahrt so recht angemessen ist, gegründet Anno 1933 unter Geburtshilfe des Staates als Körperschaft des öffentlichen Rechts, entstanden aus einer Erwägung der Schutzpolitik für den ge- werblichen Mittelstand. Seitdem gibt es öffentlich- rechtlich kestgesetzte Tarife, Staatliche Auflagen für die Reedereien, den Verband der Partikuliere mit„Pflichtquoten“ am Transportgeschäft zu beteiligen. Vor 1933 herrschten die freien Frachten, blühte die Saat der Agenten. In Ruhrort, der russi- gen, Asche atmenden Metropole des Kohle- transports, stand der längst verschwundene Fachwerkbau der Schifferbörse, die der Schiffmann mit steifem Hut und steifem Kragen besuchte, die Notierungen zu prü- fen und Verträge zu schließen. Der Pleite- geier der Wirtschaftskrise verdarb den freien Handel. Seitdem hissen die Partiku- liere am Mast den grün-weißen Wimpel mit dem„SBV“ des Schiffer-Betriebsverbandes. Sie tun es mit genossenschaftlichem Stolz, Berg Ganz genau wie am Land auch den Reedereiflaggen gegenüber. Wahrschein- lich wären ohne Verband und ohne sebun- dene Frachten die Erträge in der Hochkon- junktur für manchen höher. Doch die Erin- nerung an die mageren Dreißiger Jahre ist frisch und stärkt die Treue zur Gemein- schaft. yvüter und Sönne dienen dem Strom Schiffer familien sind wahre Dynastien. Generationen fuhren auf dem Rhein, eine weit verzweigte Verwandtschaft ist dem traditionellen Gewerbe treu geblieben. Zu- sammenkünfte an Land sind selten, man sieht sich im Vorbeifahren. Wenn das Schiff der Geschwister, der Eltern in Sicht Kommt, ist große Begrüßung. Die Männer schwen- ken vom Steuerhaus im ausladenden Schif- fergruß die Mütze und die Frauen stehen mit den Kindern lange winkend an der Woh- numgstür. Frage und Antwort zu Woher und Wehin— vorbei. Vielleicht trifft man sich einmal länger im Hafen, während eigentlich unerwünschter Wartezeiten. wenn ein Kohleschiff aus Uebersee den Termin nicht hält. Dann erst gibt es Gelegenheit zu abendlichen Gesprächen, zu gemeinsamen nach Süden, die Bahn auf der Brücke verbindet Osten und Westen. EKinderspielen, zum Sichkennenlernen und zu Streitereien. Sonst lebt die Familie in Ruhe und Ab- geschiedenheit. Rundfunk mit dem Batterie- gerät, Fernsehen auf Motorschiffen, wo eige- ner Strom erzeugt werden kann, Kreuz- worträtsel sind die Abendunterhaltung. Zeitungsbezug ist schwierig, höchstens beim Lebensmittelboot, das sich bei Bedarf längs- seits legt, gibt es Lesestoff zu kaufen. Im- merhin scheint es zu genügen. Früher gut besuchte Schifferkneipen, zu denen man sich Abends vom Matrosen an Land rudern lieg, sind nicht mehr so gefragt wie früher. Im Hafen hat man sein Stammlokal, wo die Post hingeschickt wird, das ist alles. Da iind dort klagen die Frauen über das geringe Quantum an„Abwechslung“, einige ziehen es vor, auf dem festen Land zu leben, Einige jüngere Schiffer müssen sich dagegen weh ren, zum Junggesellenleben verdammt zu werden. Sie wollen„keine Zahlkarte gehei- ratet haben.“ Es sind Ausnahmen. Zur Bin- nenschiffahrt gehört— ganz im Gegensatz zum Leben auf hoher See— die Frau, Die kleine, moderne, bis in den letzten Winkel ausgenutzte, penibel sauber gehaltene Woh- nung ist ihr streng geordnetes Reich. Das Familienleben hat nur beschränkten Raum, und die Kinder sind das Zentrum des ge- drängten Hausstandes. Allzufrüh, mit sechs Jahren, muß man sie hergeben, an ein Pen- sionat, ein Schifferkinderheim, um sie nur noch in den Schulferien wiederzusehen. Alles trägt den Charakter einer gewerbli- chen Einsiedelei, deshalb sind die Zimmer so hübsch, deshalb werden die Kinder 30 verwöhnt, deshalb sind Schifferehen wohl friedlicher als andere. Die Gleichberechti- gung der Geschlechter scheint auf einem Schiff erfunden worden zu sein. Die Frau versteht, das Ruder zu führen, der Mann Kartoffeln zu schälen. Die Kräfte müssen sich ergänzen und im Notfall auch ersetzen. Die Fahrt ist schneller geworden Der Motor allerdings hat diese familiäre Kollegialität erschwert. Hier wird der Mann zum Spezialisten. Die Fahrt ist schneller ge- worden, der Verkehr dichter, die Schreck- sekunde kann entscheidend sein. Ein großes Schiff vermag nicht so schnell und so leicht zu reagieren wie ein Kraftwagen. Das Ruder steuert es nicht allein, Strömung und Wind müssen in die Rechnung einbezogen werden, besonders bei der Talfahrt mit mehreren Laderäumen. Das Binger Loch, die Loreley, die„Hungersteine“, die, jahrezehntelang verborgen, in Jahren der Dürre auftauchen, die vielen Felsenbänke mit den wunder- lichen Namen, haben auch heute noch nicht ihre Schrecken verloren. Im Binger Loch und im„Neuen Fahrwasser“ bei Caub überneh- men zwar die Lotsen das Steuer, erfahrene Kenner der schmalen Fahrrinne. Aber alle anderen Gefahren muß der Schiffer, der Kapitän des Reedereibootes selbst kennen, aus langer Erfahrung, langer Bekanntschaft mit dem Strom, die die Windungen der Fahrt in das Gedächtnis eingegraben hat. Karten gibt es nicht, mit ihnen zu hantieren wäre auch viel zu umständlich im dichten Gedränge des Verkehrs. Spärlicher Ansatz zur Verkehrsregelung sind die„Wahr- schauer“, die zum Beispiel im Binger Mäuse- turm sitzen, beide Stromseiten beobachten und durch Flaggenzeichen die Fahrt frei- geben oder sperren. Der Beruf des„Wahr- zchauers“ ist weitläufig verwandt mit dem des Mannes in der Orderstation, einem klei- nen Kabäuschen aus Holz und Glas am Ufer. Zur Orderstation gehört nicht viel mehr als ein Telefon und ein Megaphon, um die Verbindung von Reederei zu Schiff her- Seite 4 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag zustellen, Anweisungen an den Schiffsfüh- rer zu geben. Schatten uuf dem Schifferberuf Schon sieht man auf neuen Schiffen, meist auf Tankern, die Aufbauten der Radar- Schirme, das erste wirksame Mittel, den Nebel, den schlimmsten Feind der Schiffahrt, zu durchschauen. Den anderen bleibt vor- läufig nichts als die Sirene und die Hoff- nung, daß sie der nächste im eigenen Mo- torenlärm auch hört. Bei guter Sicht spre- chen die Flaggen immer noch die Signal- Sprache der Flußfahrer. Es gibt die wichtige, auf der Steuerbordseite gezeigte blaue Flagge, die derjenige führt, der den Grund- satz des Rechtsfahrens und Linksüberholens erlaubtermaßen durchbrechen will. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem anderen lauen Tuch, das, zum Zeichen des Ueber- holenwollens, am Mast hochgezogen wird. Es gibt gelb- weiß- schwarze Zylinder für Schlepper, die dem Entgegenkommenden an- zeigen, daß angehängte Kähne nachkom- men, gelbe Bälle, die den Mast des letzten Schiffs im Schleppverband zieren, grüne Flaggen zur Ankündigung zollpflichtiger Güter, rot-weiße zur Kennzeichnung eines Wenn che ganze Familie fährt, werden Be- gegnungen zu kleinen Familienfesten. Silas r ſutzbedürftigen Schiffes, hellblaue Strei- nen um das Schifk, das gefährliche, explo- sive Güter trägt. Im Hafen werden Erfah- rungen ausgetauscht, gefährliche Situationen beschrieben, die man erlebt, und, um ein paar Zentimeter, gemeistert hat. Vielleicht ist ein Schleppseil gerissen, vielleicht hat unter dem flachen Stahlboden der Kies ge- knirscht, hat die Schraube Grund geschau- felt, vielleicht hat ein leichtsinniges Wenden des Vordermannes den Talfahrer in Angst- Schweiß gebracht. Schiffsbesitzer, Kapitäne und Schiffsführer sind dabei am Stamm- tisch unter sich. Matrosen suchen woanders ihre Gespräche, ihren Alkohol und ihr Ver- gnügen. Wenn Unternehmer unter sich sind, be- Herrscht noch ein anderes Thema die Runde. Es geht darum, ob man auch weiterhin im bisherigen Sinne„unter sich“ bleibt. Bis Kriegsende war Partikulierschiffahrt eine Sache der gleichen Namen. Man ererbte ein Schiff, vererbte es weiter, da und dort wurde modernisiert und neu gebaut. Erst nach 1948 Wurde der Schiffsbau als Kapitalanlage ent- deckt. Reiche Rerzte und Rechtsanwälte wurden Schiffseigentümer. Die Alten, Ein- gesessenen vermerken es mit Ingrimm. Sie haben kein Verständnis dafür, daß Filmstar Sonja Ziemann ein Motorschiff besitzt. Den Hintergrund für diese bitteren Gespräche bildet das Schicksal der alten Kollegen, die im Kriege ihr Schiff verloren haben und heute, sofern sie jung und kräftig genug sind, als Lotsen, Taucher, Schiffsführer und Arbeiter ihre Familien ernähren. Viele von den Alten aber haben nicht mehr als einen Bescheid vom Lastenausgleichsamt. Schiffer D. zum Beispiel, dessen Familie seit 1721 auf dem Rhein fuhr, gehört zu denen, die den zwangsweise aufrecht erhaltenen Fahr- betrieb während des Krieges mit dem ver- lust ihres Eigentums bezahlen mußten. Für 120 000.— Mark wäre sein bei Düsseldorf ge- sunkenes Schiff wieder herzurichten gewe- Sen. Sein Antrag auf Gewährung staatlicher Mittel wurde 1950, zu einer Zeit, als Arbeits- beschaffung im Vordergrund öffentlicher Kreditpolitik stand, als„nicht aufbauwürdig“ abgelehnt. Um den Schrottwert wurde er Von einem Betrüger geprellt. Das Lasten- ausgleichsamt erkannte einen Tageswert von 366 500.— Reichsmark an und stellte einen Teilbescheid über 18 333.— DM aus. Bekom- men hat Schiffer D. davon bisher keinen Pfennig. Er hat im übrigen noch Glück ge- habt, hat von einem kinderlosen Alten ein Schift gegen eine Rentenverpflichtung erwerben können. Aber viele andere sind nach einem Leben in Selbständigkeit, das Alters versicherung und Krankenkasse stolz verschmähte, heute in Not. Spenden der Glücklicheren können nur lindern, nicht helfen. Das ist die schwärzeste, bitterste Seite eines Gewerbezweiges, der mitten im wir- beligen Feld des deutschen Aufbaus steht. Es wird schwer sein, im gegenwärtigen Druck des Tonnagemangels das richtige Maß zu inden. Vielleicht ist die Versuchung zu groß, in der Motorisierung um jeden Preis die Zeichen der Zukunft zu sehen. Vielleicht ist der am klügsten, der abwartend seinen Schleppkahn beim alten läßt und darauf spekuliert, daß in kritischeren Zeiten Schleppkähne und Schlepplöhne begehrt werden. Die meisten Motorschiffe haben sich ohnehin für diesen Zweck einige zusätzliche PS einbauen lassen. Die alten Schleppkähne werden also kaum so schnell aus dem ge- wohnten Bild des deutschen Stroms ver- schwinden. Bis alle Motorisierungsträume gereift sind, wird ohnehin noch viel Wasser den Rhein hinabfließen. Hans Joachim Deckert Schiffs mann, sag mir's ehrlich Richter muß steuern können Was hat die Schiffahrt mit dem Gericht zu tun? Das Mannheimer Schiffahrtsgericht befindet über Werte, die in die Hunderttausende gehen Von Amtsgerichtsrat Dr. Specht/ Rheinschiffahrtsgericht Mannheim Wenn auf dem so geschäftigen Rhein- strom emsig Schiffe und Schleppzüge aller Rheinuferstaaten stromauf und stromab ziehen, wird von dem Beschauer nur selten bedacht, daß diese Verkehrsfülle auch eine negative Seite hat. Nicht immer wickelt sich der Schiffsverkehr reibungslos und ohne Zwischenfälle ab. Die Schwierigkeiten; die die einzelnen Schiffsführer zu meistern haben, werden aber jedem ohne weiteres verständlich, der sich vor Augen hält, daß für die Schiffahrt nicht etwa die gesamte sichtbare Wasserfläche des Flußlaufes be- kahrbach ist, sondern von jedem Fahrzeug je nach seinem Tiefgang eine ganz be- stimmte Fahrrinne eingehalten werden muß, die an mancher Stelle nur 50 bis 60 m Breite aufweist und ständig wechselnd ein- mal in Strommitte, dann wieder an diesem oder jenem Ufer verläuft. Es kommt noch hinzu, daß der Wasserstand des Rheins nicht ständig gleich hoch ist, sondern sich entsprechend der Witterung verändert. Mit dem Wasserstand ändert sich aber auch die Strömungs geschwindigkeit, die bei allen Schiffsmanövern berücksichtigt werden muß und auch nicht ohne Einfluß auf die Struk- tur der Flußsohle ist, wo sie laufende Ver- lagerungen der Untiefen hervorruft. Wasser haut keine Weichen In dieser wechselnden, oftmals sehr schmalen Fahrrinne muß sich nun der stromauf- und stromabgehende Verkehr also Bergfahrt und Talfahrt— begegnen. Die den Rhein benutzenden Fahrzeuge ver- fügen nicht alle über die gleichen Ma- schinenstärken. Es bewegen sich also in dieser Fahrrinne die unterschiedlichsten Schiffstypen, vom schnellaufenden Motor- güterschiff, das eine Geschwindigkeit von 15 bis 18 kmyst gegen den Strom entwickelt, bis zu dem starken; aber langsamer fah- renden Großschlepper mit einer Maschinen- stärke von 4000, PS, der bis zu acht und neun Lastkähne im Anhang hat, von denen jeder eine Ladung von 1000 und mehr Tonnen trägt. Diese Verschiedenartig- keit der Schiffs- und Schleppzugeinheiten hat zwangsläufig zur Folge, daß die Fahr- zeuge laufend wechselseitig überholen müssen, was sich auf dem Wasser wesent- lich schwieriger gestaltet als im Straßen- verkehr, da die einzelnen Schiffe, sobald sie in eine gewisse Nähe zueinander kommen, eine beachtliche Sogwirkung aufeinander ausüben. Der Verkehr auf dem Rhein spielt sich nun nicht nach dem Recht des Stärkeren Ab, sondern ist in einer Verkehrsordnung, der„Rheinschiffahrts- Polizei- verordnung“, normiert. Sie ist in allen Rheinuferstaaten gleichlautend, hat also für den Rhein von Basel bis zum Meer Gültig- keit. Die Rheinschiffahrts-Polizeiverordnung enthält in über 200 Paragraphen, die nicht weniger als 16 verschiedene akustische Sig- nale, also Sirenensignale, und rund 100 Flaggen- und Lichtsignale vorsehen, eine genaue Verkehrsregelung für die Schiffahrt aut dem Rhein. nicht zu den Seltenheiten gehören. Trotz dieser optimalen Verkehrsregelung lassen sich aber menschliches Versagen und Schwierigkeiten, die durch Strömung, Sog- Wirkung, Wind und Nebel verursacht wer- den, nicht ausschließen, so daß Schiffszu- sammenstöße, Auffahren von Schiffen auf Untiefen und andere Schadensfälle Entscheidung über die Sehuld⸗ frage bei derartigen Schiftsunfällen und über die sich daraus ergebenden zivilrecht- lichen Schadensersatzansprüche sowie die strafrechtliche Ahndung von Zuwiderhand- lungen gegen die Rheinschiffahrts-Polizei- verordnung ist nun die Aufgabe der Rhein- schiffahrtsgerichte. Für Fruchter und Fulthoot Die rechtliche Grundlage für die Tätig- keit der Rheinschiffahrtsgerichte findet sich in der Revidierten Rheinschiffahrtsakte von 1868. Dieses internationale Vertragswerk sieht vor, daß zum Zwecke der gerichtlichen Verhandlung von Straf- und Zivilsachen in den Rheinuferstaaten an geeigneten Orten Rheinschiffahrtsgerichte bestehen sollen. Dies bedeutet, daß die Uferstaaten einzelne ihrer allgemeinen Ge- richte mit Aufgaben der Rheinschiffahrts- gerichte zu betrauen hatten. In Deutschland wurden als Rheinschiffahrtsgerichte 1. In- stanz bestimmte, am fchein gelegene Amts- gerichte bestellt; seitens Frankreichs und Hollands einzelne ihrer Kantongerichte. In der Schweiz übt das Stadt- und das Polizei- Die Donnerstag, 23. Mai 1957 Nr. 10 —— gericht von Basel-Stadt die A Rheinschiffahrtsgerichtes aus. Die Gerichte sind in Strafsachen„ ständig für Untersuchung und Bestrabtt aller Zuwiderhandlungen gegen die an kahrts- und strompolizeilichen Vorschritt 8 Für die Zuständigkeit kommt es 8 allein auf die Verletzung einer destinmte! Vorschriftengruppe an und nicht etwa 80 auf, ob der Zuwiderhandelnde Zur 1 zung eines gewerblich genutzten Sent gehört. Also der Faltboot fahrer de. nachts ohne die vorgeschriebenen 2 5 auf dem Rhein fährt, hat sich wegen 80 widerhandlung gegen eine Schittahrtspoll. zeiliche Vorschrift vor dem Aheinschtt. ukgaben dei tahrtsgericht zu verantworten, mit der nicht uninteressanten Folge, daß er— kalls e verurteilt wird— neben der Strafe dene Gerichtskosten bezahlen muß und mit sei nem Fall vor das jeweilige Oberlandez. gericht oder die Rheinzentralkommission 1 Straßburg als Berufungsinstanz gehen in Nautische Erfahrung Vorausgeseg In Zivilsachen sind Rheinschiffahrtz. gerichte zuständig für alle Klagen Wegen der Beschädigungen, die Schiffer und Flö. her während ihrer Fahrt oder beim Anlan den anderen verursacht haben. Hierunter kallen Schiffszusammenstöße und Sonstige Unfälle, wie beispielsweise Kollisionen mit dem Ufer, mit Brücken oder sonstigen Bau. werken, Festfahrungen u. dgl.; denn die meisten dieser Unfälle lassen sich auf das Verhalten der Schiffsbesatzungen Während der Fahrt oder beim Anlanden zurück. führen.. Die sachliche Zuständigkeit der Rheln- schiffahrtsgerichte ist unabhängig von der Höhe des Streitwertes. Sie ist also auch dann gegeben, wenn die eingeklagte Scha ⸗ densersatzforderung die Wertgrenze, die sonst in Deutschland für die amtsgericht. liche Zuständigkeit mit 1000 DN gezogen ist, überschreitet. In der Praxis liegen de Streitwerte in Schiffahrtsprozessen ange. sichts der hohen Aufwendungen, die Schiffs. reparaturen erfobdern, immer wesentlich über 1000 DM. Die Rheinschiffahrtsgerichte die immer mit einem Einzelrichter besett sind, entscheiden also im Regelfalle über Schadensersatzansprüche, die in ihrer Grö- Benklasse eigentlich zur Zuständigkeit der mit drei Richtern besetzten Zivilkammern der Landgerichte gehören würden. Es ist keine Seltenheit, daß bei größeren Schiffs- unfällen, in denen Schiff und Ladung ver- lorenging, die Schadensersatzforderungen, über die der Schiffahrtsrichter zu urteilen hat, sich auf mehrere hunderttausend Mark belaufen. Nur um einen Begriff für die Wertgrößen zu geben, sei als Beispiel der Neuwert eines Motorschiffes von 1000 Ton- nen Tragfähigkeit genannt, der heute bei rund 600 000 DM liegt. Der Grund dafür, daß man in der 1. In- stanz die Entscheidung einem Einzelrichter übertragen hat, liegt nicht zuletzt darin, daß die Beweisaufnahmen mit ihren vie- len Zeugenvernehmungen— meist 20 bis 30 in einem Prozeß— nur kurzfristig anbe- raumt werden können, da die Zeugen im Regelfalle zu Schiffsbesatzungen gehören, die oft nur für wenige Stunden am Ge- richtsort weilen. Die Prozeßführung erfor- dert deshalb eine gröbere Anpassungs- fähigkeit als sie ein aus mehreren Richtern bestehendes Gremium haben kann. In Deutschland wie auch in den anderen Rheinuferstaaten wurden nur wenige Rhein- schiffahrtsgerichte errichtet und deren Be- zirke verhältnismäßig groß bemessen. Dies geschah aus der Erwägung, daß die Pro- zesse bei wenigen Richtern konzentriert werden sollten, die durch ständige Arbeit auf diesem Spezialgebiet über die erfor- derlichen Kenntnisse der Schiffahrtsver. hältnisse, der Fahrwassergegebenheiten und die notwendige nautische Erfahrung ver- fügen. 5 Im Oberlauf gespalten Im deutschen Strombereich bestehen Rheinschiffahrtsgerichte in Kehl, Mann- heim, Mainz, St. Goar und Duisburg. Ruhrort. Der Gerichtsbezirk des Rhein- schiffahrtsgerichtes Mannheim reicht von der deutsch- französischen Grenze an der Lautermündung oberhalb Karlsruhe bis Zur hessischen Grenze im Norden Mannheims. Das Amtsgericht Mannheim ist daneben M AN Schiffahrt guf Westdeutschen und west- europäischen Gewässern, besonders quf dem Rhein, seinen nälen— Anschlußdienste mit föhrenden Seereedereien von der Welt. Tronsportleistungen oller Art. Lochtergesellschaften mit bedeutenden Umschlags- und Logereinrichtungen an wichtigen Knotenpunkten des Verkehrs. FE NU E L SCHIFF FAHRT AKTIENGESETIIScHAFET N HN E I NM Nebenflössen und Ko- und nach allen Teilen SPEDITION LAGERUNG TRANSPORT Skseltschaft fog scnffF AH SPEDITION UNO AS FERET M. g. H. —— Mannheimer Ankerſabrik u. Hammerwerk SE SRU DER MHEUSss 8 2 85 5 Geschmiedete Schiffsunker ſſigHEIf und Frei formschmiedestücke Nr.! — Neck * uker bilde zeln, zein, der richt von 2 W. ne deut geri. Stro stän sche nacl korn mal Rec jew Ses ten 7/ Nr. L gaben dei achen zu- Bestrafung die 80 175 Schiff. schritten, e bomit destimmten etwa dar. mission in en Kann. Sgeseſz chiffahrtz. en wegen und Fl. im Anlan- Hierunter 1. Sonstige ohen Mit ö igen Bau. denn die h auf das während 1 Zurück. er Rhein- Von, der also auch igte Scha- die enze, itsgericht⸗ J gezogen liegen die en ange- ie Schiffs. Wesentlich tsgerichte, er besetzt alle über hrer Grö- igkeit der [Kammern 1. Es ist 1 Schifts. jung ver- derungen, urteilen end Mark kür die ispiel der 1000 Ton- neute bei der I. In- elrichter zt darin, hren vie- t 20 bis tig anbe. zugen im gehören, am Ge ng erfor- passungs- Richtern . anderen ge Rhein- eren Be- sen. Dies die Pro- zentriert ge Arbeit ie erfor- ahrtsver- eiten und ung ver- bestehen Mann- Duisburg- Rhein⸗ icht von an der e bis Zur mnnheims daneben eee eee eee n* 5 4 n N* Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Fr. 119/ Donnerstag, 23. Mal 1957 . noch Schiffahrtsgericht für den gesamten Leckar.. a Unterhalb Karlsruhe, wo beide Rhein- uker zum deutschen Staatsgebiet gehören, bildet die Abgrenzung der Bezirke der ein- zelnen Rheinschiffahrtsgerichte keine be- zonderen Schwierigkeiten, da der Strom in zeiner gesamten Breite einschließlich bei- der Ufer zum Bezirk ein und desselben Ge- richts gehört. Für den Oberrhein oberhalb von Karlsruhe bis Basel bestehen aber Rheinschiffahrts gerichte 2 21 5 nebeneinand er, und zwar für den deutschen Stromteil das Rheinschiffahrts- gericht in Kehl! und für den französischen Stromteil das Rheinschiffahrtsgericht beim Kantongericht Straßburg. Für die Zu- ständigkeitsabgrenzung zwischen dem deut- schen und dem französischen Gericht ist nach der Rechtsprechung der Rheinzentral- kommission der sog.„ Ta die tiefste Rinne des Stromes maßgebend. Es muß hier also in jedem Rechtsstreit geprüft werden, ob sich der jeweilige Schiffsunfall links oder rechts die- ses Talweges zugetragen hat, was nicht sel- ten erhebliche Schwierigkeiten bereitet. International verzuhnt Die Urteile der Rheinschiffahrtsgerichte, gleichgültig ob es sich um die Entscheidung eines holländischen, französischen, schwei- zerischen oder deutschen Rheinschiffahrts- gerichtes handelt, werden von allen Rhein- uferstaaten ohne weiteres anerkannt und sind überall, also auch im Ausland, voll- streckbar. Daß der Gerichtsbarkeit eines Rheinschiffahrtsgerichtes die Schiffahrttrei- denden aller Nationalitäten unterliegen, die in seinem Bezirk einen Schiffsunfall verur- sacht oder eine Zuwiderhandlung gegen eine schiffahrtspolizeiliche Vorschrift began- gen haben, versteht sich von selbst, da die Gerichtsbarkeit auf einer zwischenstaat- lichen Vereinbarung beruht. Alle Verfahren vor den Rheinschiffahrtsgerichten sind für die Beteiligten kostenfrei, nur die reinen Auslagen des Gerichts müssen ersetzt wer- den. Es gibt gegen das Urteil der 1. Instanz Berufungsmöglichkeiten. Der Rechtsmittel- weg ist in Rheinschiffahrtssachen sehr eigenartig und hat in keiner Rechtsordnung irgendeines Staates eine Parallele. Dem in der 1. Instanz beim Rheinschiffahrtsgericht Unterlegenen steht nämlich ein Wahlrecht zu, ob er die Berufung bei dem Obergericht des Uferstaates— in Deutschland bei dem übergeordneten Oberlandesgericht mit der Möglichkeit der Revision zum Bundes- gerichtshof— einlegen oder ob er als Be- rufungsinstanz die Zentralkommission für die Rheinschiffahrt in Straßburg anrufen will. Die Zentralkommission ist eine stän- dige Konferenz der Vertragsstaaten der Rhieinschiffahrtsakte, also der Rheinufer- staaten Schweiz, Frankreich, Holland, Bel- gien, der Bundesrepublik Deutschland und außerdem als Nicht-Rheinuferstaat Groß- pritannien. Wir haben also den einmaligen Fall, daß gegen die Urteile eines natio- nalen Gerichtes(Rheinschiffahrtsgerichte sind nationale Gerichte der Uferstaaten) Berufung eingelegt werden kann an eine internationale Institution. Diese eigenartige Duplizität des Rechts- weges, die eine internationale Verzahnung der Rheinschiffahrtsgerichte mit sich bringt, hat ihren Ursprung in den alten Rheinzoll- gerichten, die auf Grund des im Jahre 1804 zwischen dem Deutschen Reich und Frank- reich abgeschlossenen Octroi-Vertra- ges errichtet wurden. Die straff organisierte Zentralverwal- tung der Zölle in Mainz ist die Vorläuferin der Zentralkommission für die Rheinschiff- fahrt gewesen. Diese Regelung hat der Wie- ner Kongreß 1815 unter Beibehaltung der Die Situution am Rhein und im Mündungsgebiet des Neckars war die Grundlage dafür, daß die Mannheimer im 19. Jahrhundert nach der Befreiung der Sckiffahrtswege mit Hilfe von Dampfschiff und Eisenbahn in Handelsverbindung treten konnten mit den Seehäfen an den Rkheinmundungen und mit UVebersee. Unternehmen), den Mark jährlich übersteigen. Industrie(mit weltbekannten Der Standort war günstig für eine vielseitige deren Produktionsumsäqtze heute zwei Milliar- Zollabgabe den veränderten politischen Ver- hältnissen angepaßt. Für die Gerichtsbar- keit wurde bestimmt, daß nunmehr die Ge- richte der Uferstaaten in zwei Instanzen zur Entscheidung über Zolldelikte zuständig sein sollten und wahlweise daneben die Zentralkommission als Berufungsinstanz angerufen werden konnte, Hier stößt man zum ersten Male auf das wahlweise Beru- kungsrecht an ein internationales Gremium, kür das es kein Vorbild gab. Die Mainzer Akte dehnte 1831 die Zu- ständigkeit der für die Zölle geschaffenen Gerichtsbarkeit auch auf Zivilsachen, also auf Schadensersatzprozesse der Schiffahrt- treibenden untereinander, aus, die Bezeich- nung„Rheinzollgerichte“ blieb. Die Revidierte Rheinschiffahrtsakte än- derte die Bezeichnung„Rheinzollgerichte“ in„Rheinschiffahrtsgerichte“. Die Zentral- kommission blieb Berufungsgericht, auch die Duplizität des Rechtsweges blieb be- stehen. völkervernindender Strom Nach dem ersten Weltkrieg wurde durch den Versailler Vertrag bestimmt, daß in der Rheinzentralkommission, die seitdem ihren Sitz in Straßburg hat, auch die Schweiz, Belgien, Italien und Großbritan- nien vertreten sein sollten. Die fast 100 Jahre bewährte Rheinschiffahrtsgerichts- barkeit wurde im Jahre 1936 unterbrochen, als die damalige deutsche Regierung er- klärte, daß sie sich an dieses völkerrecht- liche Vertragswerk nicht mehr halten werde. Nach dem zweiten Weltkrieg ist die Rheinschiffahrtsakte und damit die Rhein- schiffahrtsgerichtsbarkeit in Deutschland wieder in Kraft gesetzt worden. Ein Bun- desgesetz hat im Jahre 1952 die Binnen- schiffahrtsgerichtsbarkeit auf die besondere Form der Rheinschiffahrtsgerichte abge- stimmt. Die völker verbindende Kraft des Stroms brachte die Rheinschiffahrtsgerichtsbarkeit hervor bereits zu einer Zeit, die noch ganz im einzelstaatlichen Selbstbehauptungsdrang und in der Wahrung der Souveränität be- kangen war. Diese Gerichtsbarkeit hat sich von Generation zu Generation bewährt. Mit den zunehmenden zwischenstaatlichen Verflechtungen wurde sie als Vorläufer und Beispiel für Einrichtungen erkannt, die Ordnung bringen in das nachbarschaftliche Zusammenleben. Unser tägliches Brot und der europäische Rhein Das tägliche Brot, das morgens zum Kaffee gegessen wird, danken wir— Europa Daß es alle Tage Brötchen und Brot gibt, hat Europa zur Voraussetzung: Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte nur eine gute Ernte auf den Getreidefeldern der Umgebung das tägliche Brot beschaffen, jede schwache Ernte nahm es vom Tisch. Reisende brachten die Kunde, daß Mißernten auf bestimmte Ge- biete beschränt bleiben, während daneben Vollernten und UDeberfluß auftreten. Es kam also darauf an, die Gebiete untereinander in Verbindung zu bringen und dafür zu sorgen, daß der Ueberfluß hier nicht vergeudet wurde unc der Mangel dort keine Hungersnot brachte. 1844 reiste der Mannheimer Aufkäufer Wil- helm Knippenberg nach Holland und später im Auftrag der Landesregierung in russische Gebiete, um Getreide für Mannheim zu be- schaffen, dessen Bevölkerung unter einer Folge schlechter Ernten litt. Damals wurden Fäden für ein Zusammenwirken geßnüpft, das nach und nach unabhängig gemacht kat von den schwankenden Ergebnissen der bäuerlichen Arbeit. Ein Netz von Beziehungen und Ver- bindungen sorgt seit dieser Zeit dafür, daß Gebiete des Mangels in Austausch treten kön- nen mit Gebieten, die mehr geerntet haben, als dort zum Verzehr gebraucht wird. Das Netz wurde so dicht und wirksam, daß„Kornkam- mern“ die Getreideversorgung der Länder übernahmen, die sich auf andere Erzeugnisse Auch das kommt vor: Ein Verkehrsträger nimmt den anderen auf den Rücken, aber das Verfakren läßt sich nicht umkehren. spezialisierten. Hätten nicht Kriege das Bild zerstört, wäre eine große Arbeitsteilung der Länder Europas zustandegekommen, ein Aus- tausch und Ausgleich von Erzeugnissen und Dienstleistungen nach Maßgabe der günstige- ren Standortbedingungen. 5 Solange das nachbarschaftliche Zusammen- spiel ungestört blieb, kam dem Europder das Schwanen der Ernte-Erträgnisse nicht mehr zum Bewußtsein. Was ihm die Felder der Hei- mat versagten, lieferten ferne Anbaugebiete. Dem weißen Brötchen auf dem Fruhstuchstisch ist es nicht anzusehen, ob das Getreide auf deutschen, französischen, afrikanischen oder überseeischen Feldern gewachsen ist. Wir nehmen Brötchen und Brot als Selbstverständ- lichkeiten hin, ohne zu bedenken, daß eine weit verzweigte Organisation, in Menschen- altern aufgebaut, vorausgesetzt werden muß für dieses ebenso unscheinbare wie großartige Ergebnis. Der die Völkergemeinschaft zerreißende Krieg unterbrach dieses Zusammenwirken. Ihr Blut wurde vergossen, ihr Gut verpulvert, ihre Friedenssckhlüsse säten die Saaten für neus Kriege. Nie fehlten dafur die Begriffe, neben denen der schlichte Anspruch auf das tägliche Brot wenig Beachtung fand. Aber der Verlust des täglichen Brotes sollte die Bedeutung der folgerichtig aufgebauten organisatiorischen Einrichtungen, die Austausch und Ausgleich gewährleisten, mit drastischer Deutlichkeit zum Bewußtsein gebracht Raben. Internationaler Rheintag in Mannheim 1957 Beilage zum„Mannheimer Morgen“ För den Text verantwortlich: Or. F. W. Koch Für die Anzeigen: Carl Faust, beide in Mann- heim, R I, 4. Bilder stellten zur Verfügung: Reiſsmuseum, Städtische Pressestelle, Stadl. liches Hafenamt Mannheim, Bechtel(I), Berger- hausen(1), Esso(I), Robert Häusser(0), F. O. Weber(2), Globus-Kartendienst(2), MM.Archiv. Hercusgeber: Mannheimer Morgen, Verleg, Druck: Mannheimer Großdruckerei „e eee eee ee e e ee———.—.——.——.— e „enen „eee„eee neee 0 5 „eee eee 58 eee eee N ee „%%%, „%„%„eee „ee„eee „nene„„ Seite 6 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Unter die Lupe genommen Güterströme aus allen Teilen der Erde Eigenart des Standorts Mannheim-Ludwigshafen: Schiffahrt schleppt bei, Bahn und Kraftwagen transportieren ab Von Regierungsdirektor Dr. G. NöGTIing Die drei großen Hafenteile: der staatliche Handelshafen und die Rheinauhäfen sowie der städtische Industriehafen bilden trotz der Verschiedenheit ihrer Entwicklung, des Aufdpaus und der Organisation des Hafen- betriebs eine Einheit. Drei große Komplexe Zentrum des Umschlags und der Lagerung von Stück-(Kaufmanns-)gütern ist der staat- liche Handelshafen mit 2 Stromhäfen und 5 Hafenbecken. Er liegt im Winkel zwi- schen Rhein und Neckar und wurde in den Jahren 1870 bis 1895 erbaut. An mehreren Kllometern Kaimauer(Steilufer) werden in riesigen Fallen Kisten, Tonnen, Ballen, Säcke, Gebinde, insbesondere auch Tabak, Wein, Fette, Oele, daneben in großen Spei- chern und Silos Getreide gelagert. Der groß- zügigste Teil der Anlage ist der 1895 in Be- trieb genommene Rheinhafen. Dazu kommen der Mühlauhafen mit 3 Werft⸗ und mehreren Stückguthallen und Getreide- speichern, der Neckarhafen unterhalb der Kurpfalzbrücke, der Altrhein- hafen, ein Mittelpunkt weltbekannter Fabriken, insbesondere der chemischen Industrie. Nachdem der Umschlag um die Jahrhun- dertwende auf über 5 Mill. t angestiegen und damit die Grenze der Leistungsfähigkeit des Handelshafens erreicht war, wurde 1896 bis 1901 der 9 km südlich gelegene Rheinauhafen von einer privaten Ge- sellschaft gebaut,. Rheinau ist ein ausgepräg- ter Spezialhafen für den Umschlag und die Lagerung von Kohlen. Die dort lagernden Sroßen Vorräte sind als ausgleichender Faktor von besonderer Bedeutung. Der pri- vate Thyssenhafen bildet das südlichste Hafenbecken. Der städtische Industriehafenwurde um die Jahrhundertwende gemeinsam von der Stadt Mannheim und dem Land Baden erbaut. Die Unternehmer konnten das zu Ansiedlung nötige Gelände käuflich erwer⸗ ben; man kam dadurch dem Bestreben, gröbere Investitionen nur auf eigenem Grund und Boden vorzunehmen, entgegen. Der Industriehafen ist ein Zentrum der Mühlenindustrie. Dicht hinter Duisburg Nach den Duisburg-Ruhrorter Häfen mimmt heute Mannheim nach Umschlag und Fläche unter den europäischen Binnenhäfen den zweiten Platz ein. Die in Mannheim zur Verfügung stehenden Anlagen sind zum Teil erheblich größer als die Einrichtungen in Duisburg-Ruhrort(z. B. Hallen-, Speicher- und Siloraum, Gleisanlagen). Für Mannheim ist der hohe Anteil an Stückgütern bemer- kenswert. Der beherrschende Zentralhafen am Ober- rhein verfügt für den Wasserumschlag über mehr als 30 km Verladeufer an 3 Strom- Häfen und 10 Hafenbecken. Er ist der größte Stückgut- und Getreidelagerbinnenhafen Deutschlands. Dem Landverkehr dienen 150 km Hafenbahn und 28 km Hafenstraßen. Leistungsfähige Kräne mit einer Trag- Fähigkeit von 1,5 bis 100 t, Verladebrücken, Drehbrücken, Fallrohre, pneumatische Saug- anlagen usw. garantieren eine schnelle Be- Wältigung der Verkehrsvorgänge. Für 220 000 t Setreide sind Lagermög- Üchkeiten vorhanden. Die Kapazität für die Treibstofflagerung wurde auf 192 000 000 1 gesteigert. 3 480 000 qm Lagerplätze für 175 Mill. t Greifergut und 300 000 qm ge- deckte Lagerfläche in Umschlaghallen am Wasser vervollständigen das Bild dieses lei- stungsfähigen Verkehrsinstruments. Die Umschlagsleistung kann mit über 10 000 00 t pro Jahr bei Acht- Stunden- Leiter des S 7 Werden. und des Güterumschlags im Rhein- Neckar- Wirtschaftsraum. Etwa 1100 Eisenbahnwaggons werden im Durchschnitt täglich im Handels- und Rheinauhafen be- und entladen, etwa 100 Schiffe abgefertigt und rund 10 000 Stra- Benfahrzeuge bewältigen allein im Han- delshafen den An- und Abtransport der verschiedensten Güter. Oberrheinhäfen und der Ausbau des Nek- karkanals blieben selbstverständlich nicht ohne Auswirkungen auf die Mannheimer Ha- fen. Mannheim ist aber nach wie vor der große binnenländische Stapel- und Handels- pla tz. Die hervorragenden Standortbedingun- Sem, die Großzügigkeit und Zweckmäßigkeit der Hafenanlagen mit ihrer modernen Aus- rüstung, die weltweiten Erfahrungen des hier ansässigen Speditionsgewerbes sowie die sinnvolle Abstimmung und die Flüssigkeit des Verkehrsablaufs haben ihm seinen Ruf als Schiffahrts-, Handels- und Verkehrs- zentrum erhalten. Mannheims Schwesterstadt Ludwig s- hafen leistet den zweitgrößten Umschlag der deutschen Oberrheinhäfen. Da die beiden Städte wirtschaftlich eine Einheit bilden, ist es erlaubt, die Umschlagshöhe mit über 13 000 000 t im Jahre 1956 zusam- menfassend zu betrachten. Der entschei- dende Anteil am Gesamtverkehr der deut- schen Oberrheinhäfen, der 1956 etwas über 17 000 000 t betrug, wird damit deutlich. Der Verkehr Lud wighafens umfaßt in erster Linie Massengüter zur Deckung des DSUTERANKUNFT J N Def Schiffe Bahn 8 6 4% I Bedarfs der ansässigen chemischen Industrie. Fast 60 Prozent entfallen auf die BASF, wei- tere rd. 20 Prozent auf die Firma Giulini und Raschig. Zu der Funktion des Hafens für die Versorgung der Industrie sowie als Um- schlags- und Lagerplatz für Getreide, Mine- ralöl und Eisen treten, wie bei Mannheim, die besonderen Aufgaben im Verkehr mit dem Saarland. Die Entwicklung der Großhäfen am Ober- rhein zeigt einmal mit besonderer Deutlich- keit die innige Verzahnung mit den politi- schen Ereignissen, zum anderen das Ausmaß der durch die Herstellung neuer Wasserstra- Ben gegebenenfalls eintretenden Verkehrs- verlagerungen, ebenso die erheblichen Aus- Staatlichen Hafenamtes Mannheim Schicht und 300 Arbeitstagen angenommen wirkungen der Tarifpolitik der anderen Verkehrsträger. Auf der Höhe bleiben Bemerkenswert ist der starke Rückgang des Anteils der deutschen Oberrheinhäfen am Gesamtaufkommen des Verkehrsgebietes nach dem zweiten Weltkriege, dem ein sehr bedeutender Anstieg in den Häfen Straßburg und Basel gegenübersteht. Die Mannheimer Häfen, für deren Ausbau die öffentliche Hand und private Unterneh- mer große Einsätze geleistet haben, sind ein Mittel zur Befruchtung der Wirtschaft. Es muß daher mit Nachdruck angestrebt wer- den, durch Ansiedlung verkehrsintensiver Betriebe die Umschlags- und Lagerkapazitä- ten in ein optimales Kräfteverhältnis zum Wärtschaftspotential des Raumes zu bringen. Die großen Flächen des Rheinauhafens bieten hierzu weite Möglichkeiten. Die Aufgabe des Hafens erstreckt sich keineswegs in seiner Funktion als Mittler beim Wechselverkehr zwischen Binnenschiff fahrt, Eisenbaun und Kraftverkehr; er ist auch Mittelpunkt der Warenlagerung Dreiklang von Wasser, Schiene und Straße Donnerstag, 23. Mai 1957/ Nr. 110 S— GE SAMͤIT- UMsSchHlLAG 1956 in den Häfen 5722 00 le 520 0. Schwefelties 5 Eisen, Schrott übrige Guter Mannheims pausenlos pulsierendes Trunsportwesen Aufgabe Nr. 1: Alle Einrichtungen auf das Höchstmaß ihrer Leistungsfähigkeit bringen Von Dr. Fritz Uhlig, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mannheim Im Mammheimer Hafen wurden im Jahre 1900 sechs Millionen Tonnen umgeschlagen. 1938 war der Umschlag etwa ebenso grog. Nach dem zweiten Weltkrieg sank er auf ein Mini- mum herab. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Hafen fast restlos zerstört worden war. Aber der Wiederaufbau ist mit starker finan- Zeller Unterstützung der Lardesregierung in Kurzer Zeit durchgeführt worden. Der Um- schlag des Mannheimer Hafens betrug 1956 7,1 Mill. t. Die Vorkriegszanlensind fast wieder erreicht. An erster Stelle der hier umgeschlagenen Güter stehen die Kohlen. Es folgen Kies und S a n d, an dritter Stelle Mineralöle. Die Zunahme des Verkehrs im Jahre 1956 gegenüber 1955 betrug 13,6 Prozent. Dieser Zuwachs ist in erster Linie auf die Steige- rung der Kohlen- und Mineralöl z Uf uhren zurückzuführen. Auch der Bau des Neckarkanals hat dem Mannheimer Hafen auf die Dauer keinen Schaden zufügen können. Es ist klar, daß die Kanalisierung des Neckars und insbesondere der Hafen Heilbronn dem Mannheimer Ha- fen ebenso wie anderen Oberrheinnäfen Ver- kehr abgezogen hat. Die gewaltige Entwick- jung des Hafens Heilbronn beweist sein Um- schlag im Jahre 1956 mit 5,2 Mill. t. Wenn im Jahre 1958 der Stuttgarter Hafen in Betrieb genommen wird, dürfte das einen gewissen Rückgang des Umschlags im Heilbronner Ha- len zur Folge haben, Für den Hafen Mann- heim, als dem wiehtigsten Lager und Umschlagsplatz am Ober- rhein, wird sich der neue Hafen Stuttgart kaum auswirken. Nur ist es notwendig, daß der Mannhei- mer Hafen, der vom Badischen Staat und später von der Generaldirektion der Badi- dischen Staats-Eisenbahn als ein Eisenbahn- hafen ausgebaut worden ist, sich mehr noch als bisher auf das in diesem Jahr- hundert neu hinzugekommene Verkehrsmit- tel, nämlich den Kraftwagen, einstellt. Die modernsten technischen Umschlagseinrich- tungen sind für die Benutzung eines Hafens ebenso wichtig wie die in dem Hafen vorhan- denen Uebergangsmöglichkeiten zu anderen Verkehrsträgern, zur Eisenbahn und zum Kraftwagen. In dieser Wechselwirkung, in diesem Uebergang des Verkehrs von der Wasser- straße zur Schiene und zur Straße liegt die groge Bedeung des Mannheimer Hafens. Die Stadt Mannheim ist z. Z. mit einer großzügigen Verkehrsplanung be- schäftigt, die sich aus der Erweiterung der Rheinbrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim im Zusammenhang mit innerstäd- tischen Verkehrsproblemen, wie der Lösung der Babhnhofsvorplatzfrage und des besseren Anschlusses des ständig wachsenden Stadt- teiles Lindenhof zur Innenstadt und zum Bahnhof, ergibt. Bei dieser Planung steht die straßen mäßige Verbindung des Mannheimer Hafens unter Umgehung der Innenstadt zur Autobahn, die sogenannte Sücktangente, im Vordergrund. Es kann nicht eindringlich genug darauf hingewiesen werden, daß die Südtangente für die Aufrechterhaltung des Mannheimer Ha- lens als wichtigster Platz des Güterumschlags zum Kraftverkehr am Oberrhein von ent- scheidender Bedeutung ist. Der Mannheimer Hafen kann den Wettbewerb mit dem neuen Stuttgarter Hafen nur bestehen, wenn er die gleichen guten Verbindungen und Ubergänge zum Straßenverkehr aufweist wie Stuttgart. Auf der linksrheinischen Seite liegt Mannheim gegenübef der Hafen Ludwig s- hafen. Sein Umschlag betrug im Jahre 1956 5,7 Mill. t. In erster Linie dient dieser Hafen als Lager- und Umschlagsplatz für die Lud- Wigshafener Industrie. Zusammen haben die beiden Häfen Mannheim und Ludwigshafen im Jahre 1956 insgesamt 12,9 Mill. t ungeschlagen, ein Beweis für die wirtschaft- liche Schwerkraft dieses Raumes am Ober- rhein. Die Wiederaufnahme des früher be- deutenden Verkehrs mit dem Saargebiet wird für die Häfen Mannheim und Ludwigshafen neue Aufgaben bringen. Eine enge Zusam- menarbeit sollte von allen Beteiligten ge- fördert werden. Verschiebungen im Wetibewerb Der Pein mit seinen drei großen See- häfen Antwerpen, Rotterdam und Amster- dam ist die natürliche Verkehrsstraße von der Nordsee nach Deutschland. Die Einfüh- rung des Staffeltarifs seitens der Deut- schen Reichsbahn am 1. Dezember 1920, durch den eine relative Verbilligung der auf weite Entfernungen zu befördernden Güter einge- 1 treten ist, hat zu Wettbewerbsver⸗ schiebungen zwischen den deut. schen Seenäfen und den belgischen und holländischen Rheinmün- dungshäfen geführt. Man hat versucht, mit Zu- und Ablauftarifen einen gewissen Ausgleich herbeizuführen. Der Ha- ten Mannheim ist an diesen Fragen ebenso interessiert wie an der Frage der Seehafen. ausnahmtarife, durch die eine Begünstigung der Ein- und Ausfuhr über die deutschen Seehäfen zum Nachteil der Binnenhäfen her- beigeführt worden ist. Ohne auf diese schwierigen Probleme im einzelnen einzu- gehen, kann gsagt werden, daß Binnenschiffahrt und Eisnbahn sich in der Nachkriegszeit nach anfänglichen Schwierigkeiten zu gemeinsamer Arbeit und, namentlich was den wichtigen Koh- lenverkehr auf dem Rhein betrifft, zu einer vernünftigen Arbeitsteilung zusam- mengefunden haben. Der künftigen Tarif. gestaltung der Deutschen Bundesbahn im Zusammenhang mit den Problemen des Gemeinsamen Marktes wird man vom Standpunkt des Mannheimer Hafens und der Mannheimer Wirtschaft besondere Aufmerksamkeit midmen müssen. Und damit kommen vir zu Mannheim, als Brennpunkt des Eisenbahn- Verkehrs. Die erste Eisenbahn im Großherzogtum Baden, als Staatsbahn zwischen Mannheim und Heidelberg gebaut, wurde am 12. Sep- tember 1940 in Betrieb genommen. Täglich verkehrten auf dieser Strecke in jeder Rich- tung vier Züge, die eine Fahrzeit von 28 bis 40 Minuten hatten, In Baden wurde also die Idee der Staatsbahn lange vor den anderen deutschen Ländern verwirklicht. Leider wurde beim Bau der Strecke ein großer Fehler gemacht. Es wurde, ab- Weichend von der Normalspurbreite anderer deutscher Eisenbahnen von 1, 435 m, eine Breitspur von 1,6 m gewählt. Diese ab- weichende Spur war natürlich auf die Dauer nicht zu halten. Im Jahre 1854 erfolgte der Umbau auf Normalspur. 5 1846 wurde die Main-Neckarbahn, die Verbindung von Frankfurt über Darmstadt nach der Strecke Mannheim— Heidelberg, Die 6RO SSM die Erzeugnisse der deutschen E Spitzenfabr der Gesellschaft Süddeutscher Möhlen, Mannheim, verarbeiten dank nevuzeitlichster technischer Aus- rüstung und bewährter kaufmännischer Tradition Erste Mer UHLEN von Ed. Kcuffmonn Söhne GmbH Freinkfurter Möhlenwerke A6 Großeinkeufs-Gesellscheift Konsumgenossenschaften mbH nnheimer Dempfmüöhle Mannheim God Frankfurt/M. Deutscher Hildebrand Nheinmöhlenwerke Mannheim Kunstmöhle Kinck AG Lodwigshefener Walzmühle LodwWigsbhafen locwigsmühle Gmb H. RIsTEIHUESER's NAchHf. rammstein Spedition— Schiffahrt— Lagerung i Hamburg/ Möhle Mannheim Worms Schleuse wen 8 rnte Wie auch die Hofenmöhle A6 ae e J amheim hochwertigen Aus londsweizen zu i Heffische Kunstmühle A6 ikuten vorm. C. n Frankfurt/M. g Walzenmühle Worms Herrenmöhle Senz AS, Heidelberg Sermaniaq- M oberrheinische Mehle wurden zum Qualitätsbegriff in ganz Deutschland Frankfurt/M. Werner& Nieele MANNHEIM Tel. 2 49 26/2 49 27 Bonames Gmbh hlenwerke, Mhm. SVG In allen Fragen des K RATTWAGEN-GUTERVERKEHRS berät Sie Straßenverkehrs- Genossenschaft NORD BADEN E. G. M. B. H. M ANNNEIM Zugelassen als Frachtenpröfstelle der Bund NMANNTIE IN Dit STADT DES VERKEHNS IM SUDWEST-RAUN NATHENAU STRASSE 17. TEL.-SA.-NR. 4 53 76 esansfalt för den Söterfernverkehr IAIIIIIIIAIIII Hauptsitz; MANN HEIM. B 6, 26 HENANIR Schiftshtt Spedition Umschlag tagetung Getteidebeatbeitung Autoverkehre Jank schiffahft Stenz abfef tigung Seever. trachtung Versicherung 37 Niederlassungen Mannhei direktion Ach doc der in allen ungen lrektior kurt und 1 Aus Asenbal Mannhei dich irn und wer Agkeiter geograpl chen P nung im t das nd 24 enn 1957/1 betrachte Cebiet sbesor gebiet, Jerlgürz dugtuun eee eee Nr. 119 . is und andere heim, ahn- ogtum nheim Sep- äglich Rich- on 25 e als den klicht. e ein „ab- derer eine e àab- Dauer e der „ die Stadt berg, eee 25 3 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Seite 7 — Mannheim. Aber auch der Pendlerver- kehr aus dem Odenwald und der Pfalz spielt eine beachtliche Rolle. Trotz Aller Bemühungen der Deutschen Bundesbahn ist es bisher noch nicht gelungen, den Berufs- verkehr reibungslos abzuwickeln. In den Zeiten des Arbeitsbeginns und Arbeits- schlusses nimmt er einen solchen Umfang an, daß die eingesetzten Züge nicht aus- reichen und starke Uberfüllungen auftreten. Außerdem sind die Fahrzeiten im Berufs- verkehr zu lang. Hier kann nur ein groß- zügiges Wagenneubauprogramm der Deutschen Bundesbahn hel- fen. War es bisher schon schwer, die Schichtzeiten der Mannheimer Firmen auf- einander abzustimmen, so wird durch den Uebergang der Wirtschaft zur 5 Tage- Woche das Problem des Be- rufsverkehrs noch schwierigen. Zum Teil arbeiten die Mannheimer Betriebe an Sams- tagen überhaupt nicht mehr, zum Teil wird aber an den Samstagen nach wie vor ge- arbeitet. Die Bundesbahn kann also an Samstagen die Berufszüge nicht ausfallen lassen. Für neue Schichtzeiten, die nachts anfangen und enden, müssen neue Berufs- züge gefahren werden. Auch der geän- derte Ladenschluß macht unter Um- ständen sowohl für das kaufende Publikum als auch für die Angestellten des Einzel- handels neue Abfahrts- und Ankunfts- zeiten auf den Mannheimer Bahnhöfen nötig. Kommt der Ringverkehr? Der Mannheimer Bahnhofs- und Vororts- verkehr könnte wesentlich erleichtert und verbessert werden, wenn es gelänge, einen Ring verkehr einzurichten. Dazu bietet die Riedbahn eine Möglichkeit, Sie läuft jetzt von Osten her in den Mannheimer Haupt- pahnhof ein. Es besteht aber schon lange ein Projekt, die Riedbahn durch den Mann- heimer Hafen von Westen her nach dem Hauptbahnhof einzuführen. Das würde Mannheim im Süden arbeiten. Das alles würde nach Schaffung einer Ringbahn weg- fallen. Wenn diese Ringbahn elektrisch be- trieben werden könnte, würde ein Berufs- schnellverkehr entstehen, wie ihn eine indu- strielle Großstadt wie Mannheim braucht. Die Stadt Mannheim nimmt bei ihren inner- städtischen Verkehrsplanungen auf dieses Projekt Rücksicht. In das große Elektrifizierungsprogramm der Deutschen Bundesbahn ist Mannheim einbegriffen. Von München und Stuttgart fahren die Züge bereits bis Heidelberg eleh-- trisch. Auf der Rheintalstrecke ist Offenburg erreicht, und die Elektrifizierung über Karls- ruhe nach Heidelberg, über Bruchsal und über Graben-Neudorf nach Mannheim wird in den nächsten Jahren fertiggestellt. Zur gleichen Zeit wird die Elektriflzierung der Deutschen Bundesbahn bis Frankfurt/ Main Und Iinksrheinisch von Mannheim über Lud- wigshafen— Mainz nach Remagen aus- geführt. Man wird etwa im Jahre 1960 von Hamm über Düsseldorf Köln elektrisch bis nach Basel und ebenso über Stuttgart nach München fahren können. Daß die Elektrifl- zierung der Strecke Heidelberg bis Mann- heim-Hauptbahnhof nicht schon früher er- folgt ist, hängt damit zusammen, daß im Hauptbahnhof bauliche Veränderungen Ver- längerung der Bahnsteige, neue Bahnsteig überdachungen) vorgenommen werden müs- sen. Auch ein neues Stellwerk muß gebaut werden. Bedauerlich ist, daß die Elektrifizierung der Riedbahn nicht gleichzeitig vorgesehen ist. Bei dem überaus starken Gü- ter- und Reisezug verkehr in dem Raume Frankfurt— Ludwigs hafen— Mannheim— Heidelberg muß die Riedbahn unbedingt in das weitere Elektrifizierungs- programm der Deutschen Bun- des bahn aufgenommen werden. Günstige Lage im Straßennelz Die Lage Mannheims im Stra- gennetz War bis an die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts schlecht. An die Berg- straße war Mannheim nur durch eine Kreis- straße von untergeordneter Bedeutung an- angeschlossen. Auch die Straße von Mann- heim nach Heidelberg war völlig unzurei- chend für den wachsenden Straßenverkehr. Es ist deshalb begreiflich, daß im Jahre 1926 zum Bau und Betrieb einer Autostraße zwi- schen Mannheim und Heidelberg die „Nordbadische Autostraßen gesellschaft“ gegründet wurde. Die Pläne dieser Gesellschaft gingen dann über in die Arbeiten der„Hafrab a“, einer Ge- sellschaft, die sich den Bau einer Autobahn von Norden nach Süden, von den Hanse- städten über Frankfurt nach Basel, zum Ziel gesetzt hatte. Mannheimer haben sich an der Gründung dieser Gesellschaft beteiligt und im Neckar(unterhalb der Kurpfulzbrucke) erinnert diese hochbetagte Winde für Hand- betrieb an die bescheidenen Anfänge der Verladetechnik eben. Hier entstand ein heim im Fahrplan der Deutschen Bundes- bahn seine Anerkennung gefunden hat. Ein Schmerzenskind ist nach WIe vor der Berufsverkehr. Etwa 60 000 Pendler aus der näheren und weite- ren Umgebung pendeln täglich nach Mann- heim, um ihrer Arbeit Hachzugehen und pendeln täglich zu ihrem Wohnort zurück. Friedrichsfeld geschaffen, und von Dabei handelt es sich insbesondere um die er teilte sich der Verkehr in der Richtung Strecke der Riedbahn und um die Rhein- ch Mannheim und in der Richtung nach talstrecke Graben-Neudorf— Schwetzingen eldelberg. Dadurch entstand im Eisen- mwerkehr eine völlig überflüssige Kon- 2 zwischen Mannheim und Heidel- g, die erst später durch den 1879 voll- ndeten Bau der Riedbahn von Frankfurt ber Groß-Gerau, Biblis nach Mannheim nd durch eine vernünftige Fahrplampolitik, ine gerechte Teilung des Verkehrs Zwi- 3 Mannheim und Heidelberg und nach löglichkeit eirie gleichzeitige Berücksich- ſeung beider Bahnhöfe, ausgeglichen wer- ſen konnte. Die Elektrifizierung er Bundesbahn wird weitere Verbesse- ungen bringen. Nach dem Krieg 1871 machte sich für en Eisenbahnverkehr auf der Rheintal- ſtrecke der Wettbewerb der Reichseisen- hann in Elsaß-Lothringen störend bemerk- bar. 1921 gingen die deutschen Länder- bahnen auf das Reich über, und wenn auch armheim nach wie vor zur Eisenbahn- krektion Karlsruhe gehörte, so ergaben aich doch aus der Grenzlage Mannheims n allen Eisenbahnfragen ständig Verhand- ungen mit den benachbarten Eisenbahn- dlrektionen Ludwigshafen, Mainz, Frank- kurt und Stuttgart. Man hat's nicht leicht Aus der geschichtlichen Entwicklung des Hsenbahnwesens ist zu erkennen, daß es Mannheim micht leicht gemacht worden ist, aich im Eisenbahnwerkehr durchzusetzen, und wenn es Mannheim trotz aller Schwie- Agkeiten doch gelungen ist, sich die seiner eographischen Lage und seiner wirtschaft- lichen Bedeutung entsprechende Anerken- zung im Eisenbahnverkehr zu erringen, 80 i das als ein Zeichen der inneren Kraft and Zähigkeit dieser Stadt zu werten. enn man den Jahres fahrplan 1957/1958 der Deutschen Bundesbahn betrachtet, der auch für das Rhein-Neckar- Gebiet neue günstige Reisezugverbindungen, lusbesondere im Verkehr mit dem Saar- kbiet, aufweist und wesentliche Fahrzeit- derlgüürzungen bringt, dann kann mit Ge- zugtuung festgestellt werden, daß Mann- Verkehr überg i ter, grundsätzlicher Fehler! Statt die Neckarbahn nach Mannheim 2u Füh- was von Friedrich List vorgeschlagen ſorden war und was auch der erste Staats- trag Zwischen Baden, Hessen und Frank- vorsah, wurde an der Strecke Mann- em— Heidelberg der Eisenbabhnknoten- nicht nur für alle über die Riedbahn nach Mannheim kommenden Züge die unmittel- bare Weiterführung nach dem Süden und damit eine wesentlich raschere Abfertigung dieser Züge bedeuten, es würde damit auch der Weg der Pendler, die von der Riedbahn kommen, und ebenso der Pendler, die von der Rheintalstrecke kommen, zu ihren Be- trieben erheblich verkürzt werden. müssen in vielen Fällen die Pendler, wenn sie von Süden kommen und bei Betrieben imm Norden der Stadt tätig sind, noch zur Durchfahrt durch die Stadt die Straßenbahn Das gleiche oder gllt für die Pendler aus dem Norden, die in Die Koklenverladebrücken zm Rheinauhafen, riesige U generationenlanger Erfahrungen den Omnibus benutzen. die uns heute ngetüme, die eine Handvoll Tonn ihre Ziele nach Kräften unterstützt. großen Arbeitsbeschaffungsprogramms Jetzt stadt Frankfurt en meistern, haben auf Grund geläufigen Formen. Es war àber erst der im Rahmen des nationalsozialistischen Regierung ins Leben gerufenen Organisation„Reichsautobahnen“ vergönnt, den Gedanken der Autobahnen zu verwirklichen. Am 21. März 1934 erfolgte der erste Spatenstich an der Autobahn Mannheim Heidelberg am Dossenwald bei Friedrichsfeld. Im Herbst 1935 war die Auto- bahnstrecke Mannheim Heidelberg-Darm- fertig. Der Verkehr auf dieser Strecke übertraf a1le Erwartungen, und im Lastwagenfern- verkehr stand Mannheim von den deutschen Städten an erster Stelle. Der Ausbau einer Autobahn nach dem Westen über Kaiserslautern nach Saarbrük- ken wurde geplant und in Angriff genom- men. Nach dem Einsturz der Autobahn- brücke über den ein bei Sandhofen-Fran- kenthal während des Krieges konnte der Verkehr auf dieser Strecke erst aufgenom- men werden, als nach dem Kriege diese Brücke(die auf den Namen des Bundes- präsidenten Theodor Heuss getauft wurde) kertiggestellt und als die Verbindung der neuen Autobahn Mannheim Kaiserslautern mit der Autobahn Mannheim— Frankfurt geschaffen war. Die Autobahn endet jetzt bei Kaiserslautern. Von Saarbrücken aus ist mit dem Bau einer Autobahn in Richtung Kaiserslautern begonnen worden. Im Zehnjahresplan des Bundesverkehrs- ministerium für Neu- und Ausbau von Bun- desautobahnen ist der Weiterbau von Karls- ruhe nach Basel vorgesehen. Später wird auch die Fortsetzung der Autobahn von We- sten über Heilbronn nach Nürnberg her- gestellt werden müssen, um eine durch- gehende internationale Autobahnverbindung West—Ost zu schaffen. Mannheim liegt also im Aufo- bahn netz außerordentlich gün- stig. Es ist die Nahtstelle zwi- schen Süd und Nord und wird auch in der West-Ost-Richtung eine besondere Rolle spielen. Die Autobahnstrecke Mannheim— Heidelberg ist die in der Deutschen Bundesrepu- blik am meisten befahrene Strecke. Bis zu 45 000 Fahrzeuge werden täglich hier gezählt. Eine Entlastung dieser Strecke ist dringend erforderlich. Sie wird wohl nur in einem Ausbau der Bundes- straße 37 zwischen Mannheim und Heidel- berg geschaffen werden können. Anschluß un Luftverkehr Der zivile Luftverkehr nahm in Deutschland seinen Anfang nach dem ersten Weltkrieg. Unter den ersten Städten, die sich für den Luftverkehr interessierten, befand sich Mannheim. Es zeigt sich also auch hier wieder, wie das wirtschaftliche Schwerge⸗ wicht eines Raumes nach dem neuesten Ver- kehrsmittel drängt. l Im Jahre 1924 wurde in Mannheim die Badisch-Pfälzische Flugbetrieb AG, damals unter der Firma Badisch-Pfälzische Luft- Hansa AG, gegründet, nachdem das Reichs- verkehrsministerium die Einrichtung eines Verkehrsflughafens in Mannheim- Neuost- heim genehmigt hatte. Die Gesellschaft hatte die Aufgabe, den zivilen Flughafen in Neuostheim für die drei Städte Manu: heim, Heidelberg und Ludwigs hafen auszubauen und zu verwalten. Im Gegensatz zu den meisten deutschen Flug- hafengesellschaften waren an der Badisch- Pfälzischen Flugbetrieb AG in starkem Maße industrielle Unternehmungen beteiligt. Die Gesellschaft war im Anfang nicht nur Flug- hafengesellschaft, sie besaß eigene Flug- zeuge und betrieb gleichzeitig eine Reihe von Luftverkehrslinien, 80 die Schwarz- Waldlinie von Mannheim über Karlsrume- Baden-Baden Villingen nach Konstanz und die Rheintallinie von Mannheim über Karls- ruhe Baden-Baden Freiburg i. Br. nach Basel. Ende der 20er Jahre wurde der Li- nienflugverkehr auf Weisung des Reichsver- kehrsministeriums von der Deutschen Luft- hansa übernommen, und die Badisch-Pfälzi- sche Flugbetrieb AG mußte sich auf die Ver- waltung ihres Flugplatzes beschränken. Welche Bedeutung der Flughafen Man- heim im Rahmen der 18 wichtigsten west- Transport- Gesellschaft m. b. H. MANNHEIM-LUDWIGSHAFEN Eigene Umschlagsanlagen, moderne Lagerhäuser Kies vertrieb Re e der e i Rheinschifffahrt oberseeverkehre Eigene Häuser: Kehl,. Karlsruhe. Heilbro Köln, Duisburg. RHE IN UNION Spedition Auto- Transporte Sammel-Verkehre nn, Mainz, Frankfurt, NRHESPAG HANNHEIN Rheinische Speditions- u. Schiffahrts- Gesellschaft m. b. H. Rheinkalstr. 11/13 Tel. 2 34/35 Schiffahrt Lugerei 6 Spedition Umschlag 1 Seite 8 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag deutschen Flughäfen einschließlich Berlin im Jahre 1987 hatte, ist daraus zu erkennen, dag Mannheim Im Passagier un d Frachtverkehr an 11. und im Post- verkehr an 9. Stelle stand. Nach dem Kriege wurde der Flughafen Neuostheim von den Amerikanern beschlag- nahmt und für andere Zwecke verwendet. Die Beschlagnahme besteht auch heute noch. ES ist leider versäumt worden, die Freigabe des Mannheimer Flugplatzes durchzusetzen und Mannheim wieder in den Linien- verkehr einzubeziehen. Bei den ständig wachsenden Anforderungen, die an die Größe, die Startbahn und insbesondere die Flugsicherung eines modernen Flugha- fens gestellt werden, erscheint es ausge- schlossen, dag Mannheim wieder am Linien- verkehr teilnehmen kann. Es ergeben sich aber für den Flughafen Mannheim zwei Probleme, die eine Lösung kinden müssen. Neben dem Langstrecken- Flugverkehr, der mit ständig zunehmenden Geschwindigkeiten und immer größeren Flugzeugen zum Weltluftverkehr Zeführt hat und der im transkontinentalen Verkehr mit Düsenflugzeugen noch eine weitere Stei- Serung erfahren wird, gewinnt die Frage des Zubringerverͤkehrs zu den großen Verkehrsflughäfen, aber auch die Frage des sogenannten Klein- Iuftverkehrs, an Bedeutung. Ein Zu- bringer verkehr mit Hubschraubern oder kleinen Flugzeugen nach Frankfurt oder Stuttgart wird bei der kurzen Entfernung nicht in Frage kommen, zumal nach beiden FHlughäfen eine gute und rasche Verbindung mit dem Kraftwagen über die Autobahn möglich ist. Es wird aber zu erwägen sein, ob nicht nach dem Flughafen Frankfurt eine Omnibus verbin- dung von Mannheim eingerichtet werden muß, um für Luftpassagiere aus dem Mannheimer Raum, die nicht mit eige- nen Kraftfahrzeugen nach dem Flughafen Frankfurt fahren, die Fahrt zu vereinfachen und zu verkürzen. Auch für eine bessere Bedienung des Luftfrachtver- K ehr s a us de m Mannheimer Raum nach dem Flughafen Frankfurt muß Sorge getragen werden. Des weiteren kann damit gerechnet wer- den, daß in nicht zu ferner Zeit auch ein Luftverkehr mit Kleinflugzeu- gen im Taxi- oder Charterverkehr oder auch mit eigenen Flugzeugen einsetzen wird. Auf diesen Verkehr muß der Mannheimer Flugplatz sich einstellen und heute schon die entsprechenden Vorbereitungen treffen. Denn daß der Raum Ludwigshafen Mann- heim Heidelberg mit anderthalb Millionen Einwohnern und einer beachtlichen wirt- schaftlichen Schwerkraft bei der weiteren Entwicklung, die der Luftverkehr nehmen Wird, nicht ausgeschlossen werden kann, ist eine Selbstverständlichkeit. N 8 Mit dem Hafen hat sich in Mannheim die Bahn entwickelt. Riesige Güterbahnhöfe und Rangierbahnhöfe entsprechen der durch Pro und contra . Meinungsverschiedenheiten.. in den besten Familien Nur keine Besorgnisse, das Gemeinsame ist in gesunden Lebensverhältnissen kraftvoller als das Trennende Wenn man die Geschichte der Rheinschiff- fahrt betrachtet, wird einem klar, welch Sroße Bedeutung die Rheinschiffahrts-Akte für die Entfaltung der Rheinschiffahrt gehabt hat. In den Zeiten der großen Kleinstaaterei bestanden bis zu 60 Zoll- und Abgabenstellen (anerkannte und nicht anerkannte) an den Ufern des Rheines. Zölle und Abgaben über- stiegen oft den Wert der Ware. Freiheit der Flüsse Die Bemühungen, alle Schiffahrtshinder- nisse zu beseitigen, fanden ihren erfolg- reichen Abschluß durch den Wiener Kon- S reh im Jahre 1814, auf dem Entscheidungen getroffen wurden, die sich als Ziel die Fre i heit der Flüsse gesetzt hatten. Der von dem Völkerrechtler Grotius im 17. Jahr- hundert geprägte Begriff von der„Freiheit der Meere“ fand auch Eingang in die so- Senannte Flußschiffahrts-Akte. Da unter den beteiligten Staaten über die Auslegung der Flußschiffahrts-Akte Mei- nungsverschiedenheften bestanden, dauerte es lange, bis im Jahre 1831 die Mainzer Akte und endlich im Jahre 1868 die Mannheimer Akte unterzeichnet werden konnte. Der entscheidende Artikel 1 der Mannhei- mer Akte hat folgenden Wortlaut: Die Schiffahrt auf dem Rheine und sei- nen Ausflüssen von Basel bis an das offene Meer soll, sowohl aufwärts als abwärts, unter Beachtung der in diesem Vertrage festgesetzten Bestimmungen und der zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Sicher- heit erforderlichen polizeilichen Vorschrif- ten, den Fahrzeugen aller Nationen zum Transport von Waren und Personen ge- stattet sein. Abgesehen von diesen Vorschriften soll kein Hindernis, welcher Art es auch sein mag, der freien Schiffahrt entgegengesetzt werden. Die Prinzipien der Mannheimer Akte wur- den auch durch die Kriege, die Europa und die Welt sowohl im vergangenen Jahrhundert als auch in diesem Jahrhundert heimsuchten, ncht angetastet. Der Versailler Ver- trag bestätigt 1919 in seinem Artikel 354 die Geltung der Akte in einer Form, die seine Ansicht über ihren unveränderten Fortbe- stand deutlich erkennen läßt. Es heißt dort: „ 1a Convention de Mannheim continuera à regler la navigation du Rhin.“ Die Kündigung der Mannheimer Akte durch die Deutsche Reichsregierung im Jahre 1936 brachte das Vertragswerk nicht zum Erliegen, zumal die deutsche Note den Grundsatz der Freiheit der Schiffahrt weiterhin anerkannte, während Von Erich Schuth Mannheim) Frankreich und Großbritannien gegen den Schritt protestierten. Der damalige Entschluß der deutschen Regierung wird sicherlich durch die Mißstimmung mütbestimmt wor- den sein, die dadurch entstand, daß das Hauptinstrument der durch die Mannheimer Akte zusammengeschlossenen Länder— die Zentralkommission— auf Weisung der Siegermächte ihren Sitz im Jahre 1919 von Mannheim nach Straßburg verlegen mußte. Nach dem zweiten Weltkrieg sahen die alliierten Mächte wie auch die Schweiz die Mannheimer Akte als fortbestehend an. Die Regierung der Deutschen Bundesrepublik Hat, Als im Jahre 1950 die deutsche Beteiligung en den Arbeiten der Zentralkommission erneuert wurde, die Erklärung abgegeben, „alle sich aus dem Mannheimer Ab- kommen vom 17. Oktober 1868 und aus den seitdem daran vorgenommenen Ab- änderungen ergebenden Rechte und Pflich- ten auf sich zu nehmen.“ Ziele der Zentrulkommission Die Mannheimer Akte bildet also heute in dem Umfang, in dem sie bis 1936 die recht- lichen Beziehungen der Beteiligten regelte, die rechtliche Grundlage für die Rheinschiff- fahrt. Die Zentral kommission bildet heute wie damals die gemeinsame Plattform für alle die Interessen der Rheinuferstaaten berührenden Fragen, in ihr haben sich Mit- glieder aller Rheinuferstaaten zur gemein- samen Erörterung aller auftauchenden Pro- bleme zusammengefunden. Die Aufgaben der Kommission sind in den Artikeln 43 bis 47 der Mannhei- mer Akte festgelegt und etwa die folgenden: Ueberwachung der 1814 aufgestellten Grundsätze der Freiheit der Schiffahrt, der Gleichbehandlung der Flaggen sowie der Freiheit von Abgaben und von Schiffahrts- hindernissen technischer, administrativer und Tiskalischer Art, Aufstellung des den Staaten gemeinsamen Schiffahrtspolizei- und Schiffahrtsverwal- tungsrechtes, Herausgabe eines jährlichen Berichtes über Verkehrsbedingungen und Verkehrs- leistungen der Rheinschifffahrt. Tätigkeit als Berufungsgericht gegen Ur- teile der Rheinschiffahrtsgerichte. Umstrittener Begriff Nach dem zweiten Weltkrieg ist es Zwi- schen der deutschen Bundesregierung und den Regierungen der anderen Rheinufer- Hafen- anlagen und Industrie bedingten Kapazität des Standorts. staaten zu einer ernsthaften Meinungsver- schiedemheit über die Rei chweite des Begriffes„Freiheit der Rhein- Schiffahrt“ gekommen. Im Jahre 1945 War die deutsche Rheinflotte zu mehr als 80 Prozent zerstört. Die Versorgung der west- deutschen Bevölkerung oblag überwiegend den Besatzungsmächten. Das wirtschaftliche Leben ruhte fast vollkommen, die zur Ver- sopgung der Bevölkerung und zur Bezahlung von Importen erforderlichen Devisen waren nicht vorhanden. Deshalb wurde von den Besatzungsmächten aus devisenrechtlichen Gründen die Anordnung getroffen, daß die mit der deutschen Schiffahrt innerhalb der deutschen Landesgrenzen zur Verladung ge- langenden Güter ausschließlich durch die deutsche Flagge verfrachtet werden konnten. Die anderen Rheinuferstaaten sahen in dieser Anordnung eine Verletzung des Freiheitsbe- Sriffes und des Grundsatzes der Gleich- berechtigung aller Flaggen auf dem Rhein. Gegen die Bundesregierung wurde der Vor- wurf einer monopolistischen und protektio- nistischen Schiffahrtspolitik erhoben, die mit dem Grundsatz der Mannheimer Akte unver- einbar sei. Darüber hinaus wurden die Grundsätze der Frachtenbildung im inner- deutschen Verkehr, die neben anderem in erster Linie das Festfrachtensystem beinhal- ten, als Verstoß gegen die Mannheimer Akte gekennzeichnet. Dieser Auffassung hat die deutsche Bun- desregierung entschieden widersprochen und darauf hingewiesen, daß der eigentliche Zweck der auf dem Wiener Kongreß, von 1814 und in der Mannheimer Akte von 1868 näher for- mulierten Schiffahrtsfreiheit die Beseitigung der in rechtlicher Beziehung bestehenden Hemmnisse war, die in den damals noch in Kraft befindlichen Zunftverhältnissen und in den Stapel- oder ähnlichen Rechten verschie- dener Städte am Rhein lagen. Es ist und bleibt die Auffassung der deutschen Rhein- schif fahrt, daß der Begriff der„Freiheit der Rheinschiffahrt“ ausschließlich die technische Durchführung der Schiffahrt ohne irgend- welche Hemmnisse durch die einzelnen Rheinuferstaaten gewährleisten muß, daß aber hierdurch die Souveränitätsrechte der einzelnen Staaten nicht angetastet sind und somit auch gesetzliche Verordnungen, die den Schutz der eigenen Schiffahrt eines Staates betreffen, nicht gegen den Freiheitsbegriff verstoßen. So hat sich auch keine deutsche Stelle jemals in einem internationalen Schiff- fahrtsabkommen die Freiheit nehmen lassen, im eigenen Lande Regelungen zu treffen, um das deutsche Schiffahrtsgewerbe zu schützen, das beinahe zu allen Zeiten hart um seine Existenz zu kämpfen hatte. Wie kunn Krise gemeistert werden? Zur Behebung der damaligen Spannungen, die schließlich in einer Verbal-Note der nie- derländischen Regierung im Jahre 1953 ihren Niederschlag fanden, ist auf Anregung der Rheinzentralkommission unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, A. Thierry, am 20. Fe- bruar 1952 eine internationale Rheinschiffahrts konferenz eröff- Keine Behörden- Eingrifie in die Fruchtpreisbildun Mannheimer Akte Existenzgrundlage Von Dr. H. van der Hoe ven(Rotterdam) Deutschland sowohl als die Niederlande betrachten mit Recht die Mannheimer Rheinschiffahrtsakte vom Jahre 1868 als das Grundgesetz für den Rhein. Trotzdem kann ein merkwürdiger Unterschied in der Be- deutung, die diesem Vertrag in beiden Län- dern zugemessen wird, Wahrgenommen wer- den. Die unterschiedliche Bewertung ist teils auf die unterschiedliche geographische und wirtschaftliche Lage Deutschlands und der Niederlande, teils auf innen- und aubenpolitische Traditionen zurückzuführen. Von ihrer andersartigen Grundeinstellung heraus gelangen Deutsche und Niederländer manchmal zu einer ganz entgegengesetzten Interpretation der Vertragstexte. Bei einer Betrachtung der Rolle, die die Mannheimer Akte in der heutigen Zeit spielt und spielen soll, kann die Tatsache außer Betracht gelassen werden, daß in ihrer Geburtsstunde an den Rheinufern die Kleinstaaterei blühte. Wenn auch ursprüng- lich die Mannheimer Akte mit das Ziel ver- Donnerstag, 23. Mal 105/ I 2 net worden. Sie stand im Zuse 2 den Beratungen des Gk onom ae* a Ausschussesder Zentralkosth ger Ne sion für die Rheins chif faba europa Sich schon seit mehreren Jahren mit 40 tönen. schaftlichen Lage der Rheinschiffat Für faßte. Im Verlaufe der Beratunge aul gent Ausschusses hatte es sich als zwe Interess herausgestellt, zu verschiedenen Prat Auffassungen und die Vorschläge der Schiffahrt zu hören. Zu diesem Zwecke ber die Regierungen der Rheinuferstaat dag Belgiens Delegationen ernannt, die us ch gr wel Resierunss- und vier Schlifehrge, ichen tern bestanden und die unter der A800 Zentralkommission für die Rheinschiffch 6 der Straßburger Rheinschiffahrtskonlgt zusammentraten. Der Zusammentiit 3 1 solchen Konferenz ist in der Geschichte N Zentralkommission einmalig, da es ni 0 deren Aufgabenbereich gehört, wirtschalt Probleme der Rheinschiffahrt zum Gd stand ihrer Erörterung zu Machen. Aug 10 sem Grunde erklärte auch Präsſdent Thierry in seiner Eröffmungsansprache die Konferenz lediglich den Zweck hz Wünsche und Anregungen der inte len Rheinschiffahrt entgegen zu nehmen N Zentralkommission beabsichtige nicht a Diskussion zu beeinflussen. 10 Empfehlungen Das Arbeitsprogramm der interna Rheinschiffahrtskonferenz basiert auf ehe Beschluß der Rheinzentralkommission Juli 1951. Die Konferenz sollte insbesont feststellen: pachse 1. wann die heute noch bestehenit mern Schranken zur Wiederherstellung derkt nach B heit der Scniktahrt im sinne der Mau ger ud mer Akte als Voraussetzung einer hie, trennt nationalen wirtschaftlichen Zusanme Binnen arbeit der Rheinreedereien und der Pat meister tikuliere beseitigt werden können, sten ii 2. ob Frachtverständigungen auf pri dem V wirtschaftlicher Grundlage ein gecgaa ind De Mittel sind, um Krisen erscheinungen reichen der Rheinschiffahrt zu vermeiden un mäbige welcher Art diese Verständigungen eh gen sollen, Mehrh. 3. ob Möglichkeiten außerhalb Frachtverständigungen bestehen, um e Krise in der Rheinschiffahrt auf fe Wege der Beschränkung des Angebole von Transportmitteln zu vermeiden, 4. ob eine ständige Organisation d Rheinreedereien und der Partikuliere u Vermeidung von wirtschaftlichen Krizen erscheinungen in der Rheinschiffahrt u privatwirtschaftlicher Grundlage mig flotte v lich ist und wie sie organisiert werdens eine R Die Konferenz hat ihre Empfehlill 925* gen in einer besonderen Schrift niedergetz interne die als„Graubuch“ bezeichnet wird u Prozen eine Reihe von sehr nützlichen Vorschies Die zur Beseitigung des ständigen und latent nimmt Erisenzustandes gemacht. Ihre Empfehlung ein. Si sind auch Gegenstand der Beschlüsse à also ei Regierungen aller Rheinuferstaaten gewesen Als Die im Jahre 1952 geäußerten Anregung das K und Reformvorschläge sind inzwischen iu tonner großen Teil in die Tat umgesetzt worden Die haben die Harmonie unter den Rheinuſe mit e. staaten weiterhin gefestigt. halben Möge die ehrwürdige Institution der 2 Die tralkommission, deren Rechtsstellung si schiffe auf die Mannheimer Akte vom 17. Oktobs 1868 gründet, weiterhin dazu beitragen, d die Rheinschifffahrt das völken verbindende Element bleibt da sleseit ehund je ist. tem Mi ccharfer allen Bundes He Die fotte h. esse An Meins sche Rl von teste i Endiscl Die Rheinf lande Stromn treibt Erst Bedar im int ferbet schaft bildet eine der n Die schen nachle gewicl bei. I weist durch Dienst Im dagter tere Kre! Frei Rhe! Daß Intere auffase offen für niederländische Binnenschiffahrt kolgte, über die Grenzen der deutsche Rheinstaaten hinaus die Bildung eines gi geren deutschen Wirtschaftsraums zu 1 möglichen, so hat doch seit dem Zustande kommen des deutschen Einheitsreiches unf der Auflösung der Teilstaaten als Völl rechtssubjekte die Akte für Deutscha keineswegs ihre Bedeutung und ihre Wi kungskraft verloren. Die Regelungen de Beziehungen Deutschlands zu den übrige Rheinstaaten— in erster Linie wohl de Niederlanden— ist nach wie vor eine de vornehmsten Aufgaben des Vertrages, Die Mannheimer Akte sichert Deutsc land und der deutschen Wirtschaft eine! freien Ausweg zu den Rheinmündunssbale und somit zu den Weltmeeren zu. Sie mat es den Niederlanden unmöglich, Bie transporte von und nach Deutschland 11 Wasserzöllen zu belasten und garantiert de deutschen Schiffen und ihren Ladungen den fremden Rheinhafen eine nichtig. minierende Behandlumg. Ohne die in diesel — Augusta- Anlage 33 BADISCHE KOMMUNALE LANDESBANK CIROZENTRALE- OEEENTLICHE BAN ETUND PEEANDBRIEEANOTLALL MANNHEIM Telefon 45172 Zentrolbank der badischen Sparkossen Gewährung von Hypothekendarlehen und Gemeindekrediten Investitions- und Betriebsmittelkredite Ausgabe von Pfandbriefen und Kommunolscholdverschreibungen Ausführung aller Bankgeschäfte seit Jahrzehnten bewährt als zuverlössige, wirtschaftliche Antriebs- une Hilfskraft in der Binnen-, Küsten- und Seeschifffahrt. —— Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Selte 9 1057 1— 23. Mai 1957 mmenl. e verstandene Rheinschiffahrtsfreineit nomie kitten sich die Gestade des Rheins und sei- Ikopele er Nebenflüsse nie zu den bedeutendsten irtahreh ropäischen Industrierevieren entwickeln ten 15 die Niederlande spielen dagegen tung ncht industrielle Interessen, sondern die 18 1 10; interessen der Verkehrs- und Hafenwirt- 85 Pran gchaft die Hauptrolle. Die niederländische Age de Ipdlustrie liefert für den Rheinverkehr nur weden bescheidenen Beitrag. Die großen erstaat N. niederländischen Seehäfen— Rotterdam in . die ad größerem Maße als Amsterdam be- ikkahrtyu nchen die Hauptsubstanz ihrer krafterzeu- 85 Alle enden Nahrung aus dem Durchfahrver- inschiffch ehr von und nach Deutschland. Paß der ahrtsk bheinweg frei bleibt, ist für sie eine abso- ute Lebensnotwendigkeit: er ist für die 01 niederländischen. Seehäfen die Lebensquelle. le es nicht! Jede deutsche Maßnahme, die diese Guelle wirtschattig weniger ergiebig zu machen droht, Wird zum Gegel daher in den Niederlanden mit unverhüll- chen. Aug 0 em Mißtrauen beobachtet und manchmal in Präsident scharfen Aeußerungen kritisiert. Seit jeher sprache 4 fallen die Seehafentarife der deutschen Zweck bah 5 zundesbahn in diese Kategorie. internatiq i nenen Leine Kürzung der Freiheit 3 pie niederländische Binnenschiffahrts- i flotte hat naturgemäß ein sehr großes Inter- 1 ese an einer ungekürzten Handhabung der Rheinschiffahrtsfreiheit. Der niederländi- ache hein und seine schiffbaren Ausflüsse von denen der Waal der weitaus Wich- tigste ist— sind mit dem gesamten nieder- lündischen Wasserstraßgermetz organisch ver- wachsen. Folglich gibt es keine spezifische bestelle merniederländische Rheinschiffahrt, die Hung d— nach Betriebsformen, Schiffstypen usw. von . Binnenschiffahrt scharf abge- nternatioaz ert aut ene! mission nn inspesona 1 übrigen 9 1 155 15 werden könnte. Der niederländische er intern U. 5 4. Betäti zinnenschiffer findet seine ätigung 1 Zusammen f und der 5 meistens abwechselnd auf den verschieden- innen ö sten inländischen Wasserstraßen sowie in zen auf pr dem Verkehr mit Belgien, Nordfrankreich ein geeignete und Deutschland. Von dieser abwechslungs- cheinungen! reichen Aktivität sind nur die im regel- ermeiden un mäbigen Linienverkehr(Börtfahrten) täti- ligungen gil een Schifker ausgenommen. Weitaus die Mehrheit der niederlämdischen Schiffer be- ußerhalb W ehen, um d. g Ir die Rheinflotte 1956 es Angeboh Niederländer an der Spitze meiden, za nisation dt Die führende Stellung innerhalb der rtikullere u Rheinfrachtflotte liegt bei den Nieder- ichen Kn ländern. Das kleine Königreich an der Schiffahrt ad strommündung besitzt nicht nur eine See- ndlage ng fiotte von 4 Millionen Tonnen, sondern auch rt werdens eine Rheinflotte von 3,2 Millionen Tonnen. mpfehlul Das bedeutet. daß die Holländer von dem b niedergetg internationalen Rheingeschwader allein 45,3 net wird u Prozent stellen. 1 Vorsclie, Die Deutsche Bundesrepublik undd latens nimmt mit 2 200 000 Tonnen die zweite Stelle empfehlung ein. Sie stellt 31,1 Prozent aller Rheinschiffe, eschlüsse d also ein knappes Drittel. aten gew: Als dritter folgt mit größerem Abstand Anregung das Königreich Be 1gien mit 900 000 Lade- Wischen zu tonnen, gleich 13,2 Prozent. t worden Die Franzosen haben Fheinschiffe n Rheinue mit einem Ladevermögen von rund einer b halben Million Tonnen(6,8 Prozent). tion der e Die Schweizer verfügen über Rhein- stellung df schiffe mit 300 000 Ladetonnen. u 17. Oktobe eitragen, de as völken leibt, de 8 treibt jedoch die sogenannte wilde Fahrt. Erst die Möglichkeit einer dem jeweiligen Bedarf folgenden freien Betriebsausübung im internationalen Verkehr gibt dem Schif- ferbetrieb eine einigermaßen sichere wirt- schaftliche Grundlage. In dieser Beziehung bildet die Mannheimer Rheinschiffahrtsakte eine der wichtigsten Existenzgrundlagen der niederländischen Binnenschiffahrt. Die Verkehrsleistungen der niederländi- schen Binnenschiffer tragen in nicht zu ver- nachlässigendem Maße zu dem Gleich- gewicht der niederländischen Devisenbilanz Idung schiffahrt er deutsche 1 12 bei. Der Handelsverkehr der Niederlande um ane niet beit jeher standig ein Dekialt auf das 5 15 0 durch Deviseneingänge aus dem Bereich der 1 te Dienstleistungen ausgeglichen werden muß. Deutsc Im Zusammenhang mit dem vorher Ge- d ihre Mi sagten muß auch der von den in- n teressjerten niederländischen den übrige Kreisen geführte Kampf um die je Wohl def Freiheit des ianer deutschen „ Rhein verkehrs betrachtet werden. trages Daß hier das niederländische wirtschaftliche Interesse und die niederländische Rechts- auffassung sich vollkommen decken, darf offen ausgesprochen werden. ert Deutz. ndungsbäfen u. Si mad 2 22 lic, Wer Behörden unerwünscht tschland nit Freiheit der Frachtpreis bil- wantiert del Ladungen 1. nichtdistrt- ue in diesen WM eie e eerrererene gung ohne behördliche Einmi- sehung ist ein Grundsatz der Mannhei- mer Akte, dessen ungekürzte Handhabung ein niederländisches Anliegen ist. Laut einer vielfach vertretenen niederländischen Inter- pretation der Akte gilt diese Freiheit sogar — den innerniederländischen Rheinver- ehr, es dürfen somit auf der niederländi- schen Rheinstrecke keine behördlichen Mannheimer Delegation nimmt Glüccwünsche zum Stadtjubiläum entgegen. Von links nach rechts: van Buiren, Oberbürgermeister Dr. Reschke, Bürgermeister Trumpfheller, Stadtrat Geppert, Stadtrat Vogel, Dr. Man von der Kall(Industrie- Frachtpreisregelungen in Kraft gesetzt wer- den. Für den innerdeutschen Verkehr be- stehen seit 1933 gesetzliche Frachtpreisrege- jungen, die anscheinend noch nie als im Widerspruch zu der Mannheimer Akte ste- hend angegriffen worden sind. Unbestritten ist in beiden Ländern, daß ein behördliches Eingreifen in die Frachtpreisbildung für den grenzüberschreitenden Rheinverkehr ohne Verletzung bzw. Aenderung der Akte nicht möglich wäre. Die seitens der Hohen Be- hörde der Montan-Union unternom- menen Versuche, eine Frachtpreis re- gelung* den gren z über- sSchreitenden Verkehr herbeizu- führen, sind in den Niederlanden auf einen heftigen Widerstand gestoßen. Die niederländischen Rheinschiff- fahrtskreise betrachten die Freiheit der Frachtpreisbildung im internationalen Ver- kehr als das einzig brauchbare Abwehr- mittel gegen die Auswirkungen der deut- schen Verkehrspolitik, die als Verkehrs- protektionismus empfunden wird Kumpf dem Protektionismus Seit jeher wird in den Niederlanden der Verkehr wie ein selbständiges Gewerbe und eine selbständige Erwerbsquelle betrachtet und behandelt. Verkehrsdienste waren und sind eines der wichtigsten niederländischen Exportprodukte. Weil der Europavertrag jedem teilnehmenden Staat seine währungs- politische Souveränität und Verantwortlich- keit beläßt, wird die niederländische Re- gierung stets auf die Handhabung einer ausgeglichenen Devisenbilanz bedacht sein müssen. Sie wird daher stets für eine unein- geschraänkte Einsatzmöglichkeit der nieder- ländischen Verkehrsmittel im europäischen Verkehr kämpfen. Des weiteren wird sie einen mermüdlichen Kampf gegen alle For- men und Arten des Verkehrsprotektionismus führen. Dies bedeutet nicht, daß in ihren Augen Seehafentarife grundsätzlich verpönt sein werden. Bei einer sinngemäßen Durch- bildung des Europamarktes würde diesen Tarifen jedoch ihr einseitig nationaler Charakter genommen werden müssen. Sie müßten in dem Verkehr nach und von den Seehäfen aller teilnehmenden Staaten An- wendung finden. Falls man der Meinung sein sollte, daß den norddeutschen Seehäfen auch in Zukunft ein besonderer Schutz als Ausgleich für den Verlust eines Teiles des Hinterlandes gewährt wer- den sollte, müßte dieser Schutz in der Form offener Finanz beihilfen gegeben werden. Gegen Anwendung der Eisenbahntarife zu derartigen Schutz- zwecken ist vom europäischen Standpunkt einzuwenden, daß sie den Effekt haben, den Druck der ungünstigen politischen Lage einseitig auf die anderen europaischen See- häfen àabzuwälzen, Im Europave rtrag ist dieser Fragenkomplex noch nicht end- gültig gelöst. Vorläufig dürfen die tarif- lichen Maßnahmen zugunsten der dureh die Spaltung Deutsch- lands in eine ungünstige Lage versetzten deutschen Nordhäfen beibehalten bleiben. Wie man sich die Dauerlösung vorstellt, ist aus dem Ver- trag nicht abzulesen. Nach niederländischer Ansicht muß das Prin zip der Nichtdiskriminie- rung das Leitmotiv der ganzen zukünftigen europäischen Verkehrsordnung sein. So- lange sie nicht verwirklicht ist, werden die Niederlande nicht dazu zu bringen sein, einer Professor Dr. Jr. H. Gelissen, Prũsident der Deutsch- Niederländischen Handelskummer, überreichte der Mannheimer Delegation als Geburtstagsgeschenk das Buch„Mannheim, Wahrzeichen des europäischen Rheines“. Regelung bezüglich Festfrachten im inter- nationalen Wasser- und Straßenverkehr freiwillig und ohne Wirtschaftlichen Zwang beizutreten. Damit ist gesagt, daß das Zu- standekommen einer europäischen Verkehrs- integration Vorbedingung für eine Revi- sion der Rheinschiffahrtsakte ist. Die- jenigen, die mit einer Erneuerung des Rheinregimes anfangen wollen, spannen das Pferd hinter den Wagen. Der grundsdtzliche Unterschied Der freien Konkurrenz der verschiedenen Verkehrsträger sollte nach der niederländi- schen„Verkehrsphilosophie“ ein großer Hinsicht Stadtrat Heckl, Stadtrat Kuhn, Konsul Dr. Klingen, Vizepräsident Klein, Dr. und Handelskammer), Redakteur F. Riegl. Raum gelassen werden. In jedem Lande auch in den Niederlanden— ist der Verkehr gebunden an Vorschriften zur Wahrung nationaler Belange. Nur insoweit weisen die Regelungen hüben und drüben einen grundsätzlichen Unterschied auf, daß man in den Niederlanden die Wahrung der nationalen Belange dadurch erstrebt, daß man günstige Existenzmöglichkeiten für einen gesunden, rentablen Verkehrsapparat schafft, während man in Deutschland— 80 wird die deutsche Verkehrspolitik wenig- stens in den Niederlanden beurteilt— die Rentabilität der Transportunternehmungen den Belangen oder vermeintlichen Belangen anderer Betriebszweige unterordnet. Die Erfahrungen in den Niederlanden haben den Beweis erbracht, daß eine nationale Eisen- bahngesellschaft nach privat wirtschaftlichen Grundsätzen betrieben werden und sogar Gewinne erzielen kann. Man muß sich in- dessen vergegenwärtigen, daß die Abstim- mung der Eisenbahnpolitik der europäischen Lämder auf gemeinsame europäische Ziele einen Finanzausgleich zwischen den ver- schiedenen europaischen Eisenbahnver- Waltungen, wenn nicht gar die Errichtung eines mammutartigen europäischen Eisen- bahnkonzerns, unvermeidlich macht. Kehren wir zu der Mannheimer Akte zurück. Sie ist gewiß in mancherlei revisionsbedürftig. Der heutige Zeitpunkt ist aber für eine Revision der denkbar schlechteste. Erst nachdem die Grundzüge der künftigen europäischen Ver- kehrspolitik klar ausgearbeitet sein werden, kann eine Revision des internationalen Rheinschiffahrtsrechts erfolgreich in Angriff genommen werden. Niemandem wäre damit gedient, wenn der Rhein der bevorzugte Exerzierplatz der Integrationsbestrebungen würde. Die rheinische Wirtschaft braucht nicht mehr„geschliffen“ zu werden. Sie hat bewiesen— die jubilierende Stadt Mann- heim nicht zuletzt—, daß sie auf eigenen Füßen stehen kann. Sie will sich gern eines Besseren belehren lassen, aber sie ist be- stimmt nicht gewillt, ihre eigene, bereits verwirklichte Integration, die in der Mannheimer Akte verankert ist, zu- gunsten einer noch nebelhaften Kümftigen allgemeinen europaischen Verkelirsintegra- tion, die erst noch klare Züge bekommen muß, preiszugeben. Einstweilen bleibe es somit bei der Mannheimer Akte! Belgien hofft uuf Arbeitsgemeinschult Verkehrszunahme macht Verdoppelung der Niederrheinstrecke erforderlich Von M. H. Marcel Goossens(Antwerpen) Im Hinblick darauf, daß Belgien als In- dustrielamd für einen Teil seines Kohlenbe- darfs und für die Rohstoffe ausschließlich auf Importe angewiesen ist, läßt sich das Beste hen einer umfangreichen Binnenflotte leicht erklären. Außer dem nationalen Verkehr, wofür der Schiffahrt ein Wassernetz von rund 1600 km zur Verfügung steht, finden die Schiffe ihre Beschäftigung in Inner frankreich. ab bel- gischen Binnens tationen und belgischen See- häfen nach den Nachbarländern und zum Rhein. Um diesen vielen Zwecken dienen zu körmen, besteht die Notwendigkeit, für ein 50 Urterschiedliches Schiffahrtsnetz mit klei- nen Kanälen neben den größten Wasserstra- gen jeweils für jeden Verkehr den geigneten Schiffstyp zur Verfügung zu stellen. Wenn mem das westeuropäische Wasserstraßennetz vor Augen nimmt, würd man leicht verstehen. warum der„Spitstyp“ in der belgischen Flotte am häufigsten vertreten ist. Die belgische Binnenflotte umfaßte am 1. Januar 1957 insgesamt etwa 5900 Einhei- ten, wovon über 70 Prozent motorisiert sind. Bei einer Gesamttonage von rund 2 350 000 f ergibt dies etwa 64 Prozent Motorschiffsraum. Diese Flotte ist unterteilt wie folgt: 3328„Spitsen“(internationale Bezeich- nung für Schiffe von 38,5 m Länge, 5,05 m Breite, die etwa 350 t Ladung nehmen kön- nen) mit einer Gesamttonage von 1 175 000 55 Etwa 415 Schiffe des Kempenaar- Typs (Schiffe von 400 bis 600 t), mit insgesamt 240 000 t. Etwa 390 Rheinschiffe mit einer Gesamt- tonnage von 425 000 t. Der Rest besteht aus kleineren Schiffen in der Größe von 50 bis 350 t. Hierzu kommen etwa 220 Tankschiffe mit insgesamt 55 000 t. 1956 wurden in Belgien insgesamt 134 Ein- heiten gebaut, davon waren 119 Einheiten motorisiert. Die Neubautonnage betrug 52 255 t. Hiervon waren 91 Einheiten mit 35 917 t für Belgien bestimmt. Vor kurzem wurde für Innerbelgien der Ausbau des Wasserstraßennetzes beschlossen, Wodurch in absehbarer Zeit die Maas bis Givet und verschiedene belgische Kanäle für 1350-t-Schiffe fahrbar gemacht werden. Zu- sammen mit diesem Ausbau der Wasserstra- Ben ist ein Neubauprogramm für die Binnen- schiffahrt geplant, so daß in wenigen Jahren in Belgien mit einer erheblichen Vermehrung der Flotte mit der Größe des Rhein-Herne- Kanal- Schiffes gerechnet werden kann. Im Rheinschiffsregis ter sind für Belgien 410 000 t Kahnraum und 575000. Motorgüterschiffe, also insgesamt 985 000 t belgischer Raum erfaßt. Was die Besitzverhältnisse in Belgien be- trifft, wäre zu erwähnen, daß insgesamt 3400 Einheiten mit 1 270 000 t Partikulierschiffern gehören. Die restliche Flotte gehört zu einem großen Teil Schiffseigentümern, die zwei und mehr Einheiten haben und aus diesem Grunde nicht alle als Reederei zu betrachten sind. Die in Deutschland und anderen Län- dern so ausgedehnten Werksreedereien, welche einen erheblichen Anteil der Gesamt- tonnage dieser Länder erfassen, sind in Bel- giem kaum vorhanden. Viele Faktoren, wie: Große Unterschiedlichkeit der Schiffs- typen, Vielfältigkeit der Aufgaben, sehr gestreute Besitzverhältnisse ohne irgendeine Konzernunterstützung für die Be- schäftigung stellen die belgische Schiffahrt dauernd vor neue Probleme. Mam könnte auch sagen, daß hierdurch die Flotte beweglicher ist, indem sie ohne groge Schwierigkeiten von einem Gebiet in ein anderes ausweichen kann. Durch die enge Verbundenheit der wésteuro- päischen Industrie und die immer spürbarer werdende Integration dehnt sich allerdings eine in einem Gebiet auftretende Flaute mei- stens sehr schnell auf die anderen aus. Für soviele Einheiten das nötige Schiffs- personal zu finden, ist nicht immer leicht. Ge- eignete Schulen für die Ausbildung des Schiffspersonals sind nicht vorhanden. Idealer Verbindungsweg Ueber Antwerpen und Gent— in unmit- telbarer Nähe der Scheldemündung— bietet Belgien einen idealen Verbindungsweg zum Rhein. Der Rheinverkehr hat einen beträcht- lichen Anteil an der Rolle, die diese Häfen als Transithäfen spielen— sie sind durch ausgedehnte Wassernetze, Eisenbahnlinien und Landstraßen mit den wichtigsten In- dustriezentren Westeuropas verbunden. Antwerpen, das bereits Ende des 15. Jahr- hunderts der erste Handelsplatz der Welt war, bietet mehr als 725 Abfahrten von regel- mäßigen Linien im Monat. Für viele Her- kunfts- und Bestimmumngsländer ist es der erste Anlaufs- bzw. der letzte Abfahrtshafen, womit enorme Vorteile verbunden sind. Dank der außerge wöhnlichen Leistungen und dem Arbeitseifer seiner Docker hat es mit Recht den Ruf, einer der schnellsten Häfen der Welt zu sein. Ein Investitionsprogramm von über vier Milliarden bfrs. umfaßt: den Ausbau eines fünften Hafenbeckens mit einer ganz modernen Ausrüstung, Schup- pen, Kränen usvv. die Verlängerung der Kais, Wo die Ver- ladebrücken für Massengüter aufgestellt sind, wo außer einer bereits im Betrieb befind- lichen neuen Verladebrücke bis Anfang 1958 zwei weitere große Brücken in Betrieb ge- nommen werden; Weitere Modernisierungen, Ausbauten und Anpassungen von bestehenden Anlagen, die für einen schnellen, modernen Hafenbetrieb erforderlich sind, wobei insbesondere die Art und Verschiedenheit des Güterverkehrs seine Berücksichtigung findet. Der Hafen Gent ist auch heute wieder cter Hafen für den gebrochenen Verkehr von Uebersee nach Nordfrankreich und zum Rhein. Nicht allein wird dort die Ladung aus Binnenschiffen von Seedampfern übernom- men und umgekehrt, in vielen Fällen wird die aus Fremkreich kommende Ladung für den Weitertransport zum Rhein in Rhein- schiffe überladen und umgekehrt. Auch für den Eisenbahnverkehr spielt Gent eine nicht unbedeutende Rolle. Die Entwicklung des Antwerpener Ver- kehrs nach dem letzten Kriege zeigt eine starke Zunahme des Rheinverkehrs mit Frankreich und der Schwiz, aber eine un- günstige Entwieklung des Ver- Kehrs mit Westdeutschland. Dies dürfte nicht im Einklang stehen mit den gro- N dels- 2„ 0 5 0 „% 9%%r⸗ 7 0 Die weltweiten Verbindungen und dds pulsierende Hafenleben der regen Han- und Indlustriestacdt Mannheim erfahren in diesem Jahr eine Krönung durch die große internationcile Schiffahrts- und Hafentagung. Weltweit sind auch die Verbindungen des bekannten Hauses Engelhardt mit 20 Ländern der Erde. Eine eigene, direkt von den persischen sehörden ausgestellte Export-Lizenz ermöglichte uns jetzt wieder den persönlichen Einkauf eines großen Postens echter Orient-Ieppiche zu äuherst günstigen Preisen. Es sind laufer prächtige Stücke iypisch-morgenländischer Teppichknüpfkunst mit einer herrlichen, ornamentalen Furbenharmonie: Orient- Teppiche, die Sie begeistern werden. Bedchfen Sie die Sonderschau in unseren Schaufenstern. Teppich RDIN ex · AOBeISTOrfe KUnstsTnassé MANNHEIM · x · 1/12 reiter on 21¹⁰5 , Seite 10 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Ben Sympathien, deren sich Antwerpen meint in Deutschland erfreuen zu dürfen. Durch seine liberale Wirtschaftspolitik, die sofort nach dem letzten Kriege zu dem bekannten Aufstieg mit hohen Löhnen Se- führt hat, hatte Belgien— vielleicht ver- dient— den Ruf,„das teure Pflaster West- europas“ zu sein. Anderer Aber hat die- Ses Beispiel einer liberalen Wirtschaftspolitik es Deutschland in gewissem Maße ermöglicht, sein Wirtschaftswunder zu verwirklichen. Wie hätte Deutschland st nach einem ver- lorenen Kriege, wäre es nur von Nachbarn mit der wohlbekannten ‚austerity Politik“ umgeben gewesen, sich eine solche Politik der freien Wirtschaft leisten können! Der Vater dieser deutschen Politik, Bundeswirt- Schaftsminister Professor Erhard, hat hier- Aus nie ein Hehl gemacht. Durch die Entwicklung der letzten Jahre trifft heute jedoch die Bezeichnung„das teure Antwerpen“ nicht mehr zu. Im Juli 1951 hat die Wirtschafts- konferenz für die Rheinschiff- kahyt in Straßburg Maßnahmen empfoh- jen, um Substanzverluste der Schiffahrt in Tukunft zu vermeiden, die in erster Linie Als Folge unzureichender Frachten anzu- sehen waren. Die belgische Binnenschiff fahrt war— ohne Werksverkehr und auf Grund der liberalen Wirtschaftspolitik, die es trotz Bestehen von Beurtkontoren jedem Ausländischen Schiffahrtstreibenden ermög- licht, auf gleichberechtigter Basis an dem imerbelgischen Verkehr teilzunehmen Brtimmt eins der Opfer dieser latenten Krise in der Rheinschiffahrt. Belgien hat da- her auf die Schaffung der Arbeitsgemein- Schaft für die Verwirklichung der Emp- fehlungen der Straßburger Wirtschaftskon- ferenz große Hoffnung gesetzt. Die Frachlenspirale Als 1955 durch den plötzlichen Um- schwung infolge der immer steigenden Kon- Junktur die„Frachtenspirale“ drohte, sich Von ihrem äußerst gedrückten Stand in eine nicht kontrollierbare Höhe zu entwickeln, hat das Gewerbe sich bereit erklärt, im Rahmen von Pools und Konventionen dafür zu sorgen, daß keine unvernünftige Frach- tenpolitik geführt wurde. Es bleibt daher eine berechtigte Hoffnung für eine gleich- mäßige Beschäftigung der verschiedenen Schiffahrtstreibenden 2u angemessenen Sätzen bestehen. Weiter hofft man, daß die Mannheimer Akte die nötige Gewähr bieten wird, um auf die Dauer die Freiheit der Rheinschiff- fahrt beizubehalten, und daß dem Gewerbe die Möglichkeit erhalten bleibt, für die durch den Gemeinsamen Markt entstehenden neuen Probleme und Bedürfnisse geeignete Lösungen zu finden. 88 Sox Die in Aussicht genommene Verwirk- lichung des Gemeinsamen Marktes soll da- zu beitragen, die westeuropäische Wirtschaft enger zusammenzubringen und sie in die Lage versetzen, sich den großen Mächten gegenüber in Zukunft entsprechend be- haupten zu können. Durch Konzentration und Rationalisierung im Rahmen dieses großen Marktes wird man bestrebt bleiben, die Gestehungspreise herabzusetzen, um die Konkurrenzfähigkeit zu steigern und die Lebensfähigkeit der westeuropäischen Industrie aufrechtzuerhalten. Man wird auf die Dauer Verkehre, die durch Subven- tionen und Ausnahmetarife ermöglicht wer- den müssen, nicht aufrechterhalten können. Die Bedeutung der Wasserfracht als Faktor der Gestehungspreise ist bekannt. Eine leistungsfähige und moderne Rheinschiff- Fahrt wird aus diesem Grunde ein bedeuten- der Faktor in dieser westeuropàischen Wirt- schaftsintegration sein. Eine gesunde Trans- Portpolitik soll es ermöglichen, für die Schüffahrt auf die Dauer solche Sätze zu behalten, dag außer einer normalen Ver- Zinsung des Kapitals angemessene Ab- schreibungen vorgenommen werden und die erforderliche Modernisierung des Rhein- schiffsparkes weitergeführt werden kann. Andererseits soll es für das Gewerbe der Verladenden Wirtschaft gegenüber Pflicht bleiben, durch eine gerechte Frachtenpolitik und erforderliche Anpassung der Flotte ihre Transporte unter den günstigsten Bedin- gungen durchzuführen. Auch bleibt das Problem einer besseren Verbindung zwischen Antwer pen und dem Rhein bestehen. Im Rahmen des Gemeinsamen Marktes wäre zu empfehlen, dag diese Frage auf inter- nationaler Ebene mit der nötigen Aufmerk- samkeit geprüft wird. Wenn man heute den regen Verkehr auf dem Niederrhein betrach- tet und berücksichtigt, daß durch die regel- mäßige Zunahme des Verkehrs, die Arbeits- Zeitverkürzung, die Durchführung der ge- planten Moselkanalisierung, die Main-Do- nau- Verbindung usw. sich der Verkehr zeitweise noch mehr konzentrieren wird, so Könnte die Frage auftauchen, ob die Nie- derrheinstrecke auf die Dauer als einzige Verbindung zwischen dem Rheingebiet und den Bene Ju xhäfen ausreichen wird. Die Katastrophe am Mittelrhein im vergangenen Jahr, wodurch die Schiffahrt wochenlang unterbrochen bzw. gehemmt wurde, sollte Anlaß zu rechtzeitigen Uberlegungen geben, um ähnliche Verkehrsstockungen künftig insbesondere am Niederrhein vermeiden zu können. Die beabsichtigte Inbetriebnahme und Benutzung in größerem Rahmen der neu entworfenen Schubschiffe und die zunehmenden Abmessungen und Ge- schwindigkeiten der Neubauten werden ebenfalls eine Entlastung des Nie- Der Hufen Straßburg steht Mannheim kuum nuch In Frankreichs Rheinschiffahrt halten Von R. Pelissié du Raus as Mannheim) Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts und mit der die Französische Revolution auslösenden liberalen Geistesströmung wurde der Begriff Freiheit der Rhein- Schiffahrt ins Leben gerufen. Am 16. November 1792 stellte die französische Regierung eigentlich in bezug auf Schelde und Maas— den Grundsatz auf, der im Laufe des 19. Jahrhunderts schließ- lich triumphieren sollte:„Der Lauf der Flüsse ist gemeinschaftliches und unver- Auhbßerliches Eigentum aller durch ihre Was- ser benetzten Gegenden; eine Nation kann nicht ohne Ungerechtigkeit das Recht auf die ausschließliche Benützung der Fahr- rinne eines Flusses beanspruchen oder zu verhindern suchen, daß die an die oberen Ufer angrenzenden Nachbarländer die glei- chen Vorteile genießen.“ Bereits 1803 wurde in Regensburg zwi- schen der französischen und der deutschen Regierung ein Abkommen getroffen, worin der Rhein als gemeinsamer Strom beider Länder bezeichnet wurde. Im Jahre 1804 erfolgte die Unterzeichnung der sogenann- ten Octroy-Konvention, welche den inter- nationalen— oder besser binationalen— Charakter des Stroms noch eingehender bestimmte. Der Pariser Friedensvertrag vom 30. Mai 1814 und der Wiener Kongreß trugen schließlich zu einem entscheidenden Fort- schritt bei: Sie gaben bekannt, daß der Rhein nicht nur Frankreich und Deutsch- land gemein sei, sondern auch dem Handel Donnerstag 28. Mal 10%(y b derrheins durch eine Verdoppe- Unter lung dieses Verkehrsweges er- wit de! forderlich machen. Eine enge Zusammen- 1955 80 arbeit, nicht allein auf behördlichem Wege, Stra sondern zwischen Schiffahrtstreibenden und Industrie der betreffenden Länder sollte es 05 d ermöglichen, für diese Probleme die rich- 33 tigen Lösungen für eine fernere Zukunft ler 8 zu finden. 5 Eine bessere Kenntnis unserer gegen- nit d seitigen Sorgen wird das Verständnis für die ſas 5 bestehenden Schwierigkeiten erleichtern. de Die vielen Kontakte, die für eine enge chat Wirtschaftliche Zusammenarbeit erforder- mische lich sind, werden das Vertrauen zwischen Gleiche unseren Ländern festigen und vertiefen im tuch 8e Geiste einer europäischen Zusammenge- zu die hörigkeit. In Straßburg wehen ten di vor dem Gebäude des ewa; Europarates die Fahnen Die aller Mitgliedsländer. den f. Straßburg ist auch Sitz 90 Pro sich Einfuhr und Ausfuhr die Waage der Zentralcommission desen fur die Rheinschiffahrt, ſahre die seit anderthalb Jahr- be aller Uferstaaten dienen solle. So kann kunderten(seit 1816) Ele- Millior man also erst von diesem Zeitpunkt an von mente für eine vernunft den fr. einer wahren internationalen Rheingemein- gemäße Zusammenarbeit Kohler schaft sprechen. Auch die Mainzer Konven- der Länder am Rhein produb tion vom 31. Mai 1831 befaßte sich mit die- aufgebaut hat. Die Arbeit den ser neuen Situation. Endlich öffnete a Zent Ik 2 Jahre Gies Mannheimer Rte am 17 0k. e alkemmissſon heide tober 1868 den HFahrzeugen aller bewegt sich in einem Frzeue Nationen zum Transport von Rahmen, den die„Mann- landw. Waren und Personen“ den freien heimer Akte“ auf Grund Hhurgisc Zugang auf dem Rhein. freier Vereinbarungen 1868 Die Damit war die internationale festgelegt hat. Mann- Jahr 2 Rhein gemeinschaft endgültig her- keimer Akte und Zentral- allein gestellt: Frankreich, angeregt durch seine kommission haben Schritt- turpro Uberalen Traditionen und sein Interesse als macherdienste fur Europa bauser „ 5 55 1 akti- geleistet, der Europarat und 1 r und oft sogar bestimmender Weise an 5 5 angeli. der Entstehung dieser Gemeinschaft mit- 3 0 gelt 18 gewirkt. in eine bessere Zukunft. nen ji Doch schon bald nach dem Inkrafttreten. der Mannheimer Akte mußte sich Frank- 85 reich für fast 50 Jahre vom Rheinstrom zu-. rückziehen. Als es sich 1918 wieder seinen nahen Ufern nähern konnte, hatten gründliche Str Aenderungen die wirtschaftliche und poli- sdarlä sche Bedeutung d heins— un son- ders 1 e 8 585 Regulierung des Flußbetts und Vertiefung kung des zum Transport der zur Ein- ni 5 Entwicklung der europàischen Industrie, der Fahrrinne ausgeführt worden. Straß- Ausfuhr bestimmten Waren erforderliche Vorkr die gegen Mitte des 19. Jahrhunderts begon- burg hatte sich zu einem modernen Hafen Handwerkszeugs, d. h. einer geeignete wurde nen hatte, war innerhalb dieser Jahre entwickelt, welcher der mit Beendigung der Schiffsflotte, gedacht werden. Diese Auf. gegan enorm vorangegangen und der Rheinver- Regulierungsarbeiten einsetzenden Ver- gabe konnte zwischen den Jahren 1918 ui An kehr hatte mit dieser Entwicklung Schritt kehrszunahme durchaus gewachsen war. 1924 durch die mit dem Versailler Fre- ach schalten. Außerdem waren zu Beginn des Um die Möglichkeiten dieser wunder- 3„ Verhant.“ im 21 20. Jahrhunderts bergwärts von Mannheim baren Wasserstraße jedoch voll auszunut- N 8 5 kahrte und Karlsruhe umfangreiche Arbeiten zur zen, mußte nun vor allem an die Beschaf- Im Jahre 1939 bestand die französtsee kehr Rheinflotte aus 350 000 t Kahnraum, 50 000 zwar Ps Schleppkraft; auch hatte Frankreich uf verze den Vorkriegsjahren— allerdings mit eil. 1956 ger Verspätung im Vergleich zur Konkur- währ renz— mit dem Bau von Motorgüterschit, lioner fen begonnen. Bei Kriegsausbruch verfügt porty Mannheimer Werftbetrieb für Schiſfsneubau und Reparaturen. es über 16 dieser Fahrzeuge. Als im Jahre 1945 die Feindseligkeiten eingestellt wurden, hatte die französische Flotte durch die Kriegseinwirkungen er heblich gelitten. Mehr als ¾ der Fabr. zeuge waren gesunken oder so stark be- schädigt, dag sie nicht mehr repariert wer- den konnten. Es wurden alle Mittel aufge- Wendet, um einerseits die erreichbaren Fahrzeuge so rasch wie möglich wieder flott zu machen und um andererseits den Bau moderner Fahrzeuge, die als Ersatz der end- gültig in Verlust geratenen dienen Sollten, zu fördern. Diese Aufgabe konnte bereit im Jahre 1950 als erfüllt angesehen werden. Zur Zeit verfügt die französische Rhein- schiffahrt über 250 000 t Kahnraum jeder Größe, über 30 000 PS Schleppboote, die fast ausschließlich nach 1945 gebaut wurden, 80 wie über 160 Motorgüterschiffe, ebenfalh jüngster Bauart Damit hat sie ihren Vor- kriegsstand überflügelt. Diese umfangreiche Flotte hat— ie alle Rheinflotten— Anteil an den gesam- ten Rheintransporten ohne Rücksicht aul Nationalität, doch versorgt sie naturgemal insbesondere den Hafen Straßburg. Dieser hat sich seit 1918 bedeutend entfaltet. Die Hafenanlagen nehmen heute eine Fläche von etwa 150 Hektar ein, die von fast 20 km Kaimauern, Dämmen und ausgebau- ten Anlegestellen umgeben sind, Durch diese Gasamtanlage bahnt sich ein etwa 100 km langer Schienenweg. Um annähernd den Platz zu bestimmen den die französische Rheinschiffahrt und mit ihr der Hafen Straßburg im Vergleich zur Wirtschaft des Landes einnehmen, 80 darf gesagt werden, daß der Hafen Straß burg unter allen französischen Häfen an fünfter Stelle steht. 0 Im Jahre 1956 wurden aus dem Rhein- verkehr 6 550 000 Tonnen umgeschlagen, wo. mit Straßburg praktisch an dritter Stelle TREIB“Tͤ STROM EVYER KOHLE KOKS HEIZ O UND SCHMIER STOFFE DUNGEMITTEI SCHIFFAHRT M. STONE VER IAGERHAUSGESEIISeHAFI VERKAUF S ORGANISATION HAU P MSCHLAG IM GANZEN BUNDFESGEBIET TS ITZ MANNHEIM geeigne Diese en 1913 und zailler Frie- n Verhand. Französische raum, 50 fol ankreich n gs mit eint. ur Konkur- rgüterschik⸗ ich verfügt dseligkeiten französische ungen er. der Fahr- stark he ⸗ ariert wer. ittel aulge · Treichbaren wieder flott s den Bau itz der end- nen sollten, te bereit len werden. sche Rhein aum jeder te, die fast vurden, 80 „ ebenfalls ihren Vor- at— Wie len gesam- Ksicht aul zaturgemäb irg. Dieser kaltet. Die ine Fläche e von fast ausgebau- nd. Durch ein etwa bestimmen, fahrt und Vergleich ehmen, 80 ken Strab⸗ Häfen an m Rhein · lagen, wo- der Stelle eee, lionen Tonnen Jahre 1956). 1 119/ Donnerstag, 28. Mal 1957 *—— nter Duisburg und fast auf gleicher Stufe dem 2 sogar überholt hatt e. Hafen von Mannheim steht, den es Straßburg tauscht seine Güter mit fast amnem Drittel der wents aus; oder französische ische geichgewicht. zuch schon vor Dieses zur die Jahre 1928 bis 1937 be Zufuhren etwa /, die Abfuhren französischen Departe- sein Hinterland ist jedoch mehr weniger auf die 13 Ostdepartements beschränkt, obwohl auch rege Verbindungen Marseille, Lyon und Reims bestehen. as den Hafen Straßburg Rheinschiffahrts- Wirt- — besonders charakterisiert, ist das n den Ein- und Ausfuhren gehaltene und damit Phänomen bestand dem Kriege. Wenn man sich zieht, so stell- ten die ehra 8 des Gesamtverkehrs dar. Die Einfuhren setzen sich besonders aus zusammen, die den festen Brennstoffen 50 Prozent der Gesamtziffer darstellen und diesen Prozentsatz oft noch übersteigen. Im jahre 1956 entfielen 2. B. von den 3,5 Mil- Sparte Kohlen, Koks Importwaren allein auf die und Briketts fast 2,5 Millionen Tonnen. Straßburg steht unter den frenzösischen Häfen in bezug auf den Kohlenimport an erster Stelle. nehmen in produkte Platz den zweiten keide(290 000 t), ein Die Erdöl- weitem Abstand (300 000 t Diesen folgen dann das Ge- ö verschiedene Industrie- Erzeugnisse(100 000 t) und schließlich die im landwirtschaftlichen Produkte, Holz, metal- lurgische Produkte usw. Die Verteilung der Abfuhren ist von allein die K al ehr zu Jahr veränderlich. Beständig sind itrans porte. Dieses Na- turprodukt wird in der Gegend von Mül- hausen im Oberelsaß in Gruben gewonnen und mit Spezialwaggons nach Straßburg angeliefert. Dieses Exportgut beziffert sich zeit 1926 auf mehrere hunderttausend Ton- nen jährlich und ist in den letzten Jahren sogar noch angewachsen. Im Jahre 1950 würden 750 000 Tonnen(gegenüber 655 000 f im Jahre 1930) und im Jahre 1956 sogar nahezu eine Million Tonnen erreicht. Straßburg ist seit 1950 Exporthafen der saarländisch- lothringischen Kohle. Auf diese Kategorie entfielen im Jahre 1955 1 300 000 Tonnen. Doch ist diese Ziffer, die in den Vorkriegsjahren bei weitem nicht erreicht wurde, im Jahre 1956 auf 450 000 t zurück- gegangen. An dieser Stelle darf in Erinnerung ge- bracht werden, daß der Hafen Straßburg im Zusammenhang mit seiner Rheinschiff- fahrtstätigkeit auch einen regen Warenver- kehr mit dem übrigen Frankreich— und zwar auf dem Kanal- und Bahnweg— zu verzeichnen hat. In den Jahren 1955 und 1956 betrug der Bahnverkehr 6 000 000 t, während der Kanalverkehr fast 1,5 Mil- lionen Tonnen erreichte. Der Straßentrans- ist schwieriger festzuhalten, portverkehr de cee doch kann man im Jahre 1956 von etwa 1,5 Millionen sprechen. Wenn auch die französische Flagge im Straßburger Hafenverkehr die erste Stelle einnimmt, so sind doch auch die anderen Rheinflaggen dort reichlich vertreten. So- wohl die deutsche als auch die holländische Flagge haben in den Jahren 1955 und 1956 je etwa 2000 Fahrzeuge in Straßburg ge- löscht oder beladen und hierbei mehr als eine Million Tonnen Güter transportiert. Die französische Rheinschiffahrt und der Hafen Straßburg bilden demnach eine wich- tige Grundlage der Wirtschaft unseres Lan- des, Ihr Einfluß wirkt sich auf ganz Ost- frankreich, einschließlich des Pariser Be- zirks, aus. Neben ihrer Bedeutung für Han- del und Industrie hat die französische Rheinschiffahrt in unserer Gesamtwirtschaft einen ihr eigenen politischen Charakter aufzuweisen. Tatsache ist, daß die Wirt- schaft der wichtigsten westeuropäischen Länder speziell auf dem Rhein im Inter- esse des Gemeinwohls miteinander wett- eifern kann. Gerade der Rhein kann vermittelnd dazu beitragen, daß sich die Menschen verschiede- ner Nationen besser verstehen lernen und daß sie wechselseitig aus den jedem Lande eigenen Fähigkeiten Nutzen ziehe n. Durch den Rhein und seine Hafenstadt Straßburg kann Frankreich, das dem internationalen Warenverkehr— im Westen durch den At- lantik, im Süden durch das Mittelmeer— so Weit geöffnet ist, am besten auch mit seinen Nachbarn im Osten und Norden zu- sammenarbeiten, die ja gemeinsam mit ihm 3 Ss Hauptstück Westeuropas bil- en. verschiedenurtige„Systeme“ gefährden Grundsätze Schweizerische Rheinschiffahrt für freiheitliche Ordnungswerke Von Dr. H. Wanner Gase) Wenn auch ein Schweizer eingeladen wird, anläßlich der Mannheimer Rheinschiff- kahrtstage einige Gedanken zu äußern, 80 kann ihm diese Aufgabe nicht schwer fal- len. Ist doch der Name der festlichen Stadt eng verbunden mit der berühmten Mann- heimer Akte. In diesem völkerrecht- lichen Vertrag haben schon 1868 die Rhein- uferstaaten die Grundsätze der Freiheit und Rechts gleichheit für alle auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen verkeh- renden Schiffe verankert. Die als Hüterin dieser Freiheit eingesetzte Rheinzentralkom- mission verstand es, ein Regime zu führen, das dem Unternehmergeist in allen Rhein- uferstaaten freie Entfaltungsmöglichkeit lieg. Dieser Grundlage verdankt die Rhein- schiffahrt ihre erfreuliche Entwicklung. Nach dem zweiten Weltkrieg erlitt die integrale Freiheit beachtliche Einschränkun- gen: Man glaubte, innerstaatliche und grenz- überschreitende Rheinverkehre unterschei- den und für die innerstaatlichen Rheinver- kehre nationale Ordnungen mit staatlicher Frachtfestlegung schaffen zu müssen. Zwangsläufig sind 80 verschiedenartige „Systeme“ entstanden. Diese Verschieden- artigkeit widerspricht aber der Nichtdiskri- minierung und Harmonisierung, also jenen Grundsätzen, mit denen supranationale In- stitutionen auf ein geeinigtes Europa hin- arbeiten, wollen. Zwei Lösungsmöglichkeiten stehen Wahl- weise zur Verfügung. Schlagwortartig könnte die eine als plan wirtschafflich, die andere als privat wirtschaftlich charakterisiert werden. Die planwirtschaft- liche beruht auf staatlicher oder überstaat- licher Lenkung. Beamte greifen ordnend Im Rheinmuündungshafen Rotter dam: Stattliche Rkeinfrachter wirken neben Ozean- riesen doch recht bescheiden, aber sie veręnüpfen das Binnenland mit der weiten Welt. ein; sie nehmen den Reedereien den Cha- rakter freier Unternehmen und stempeln sie zu ausführenden Organen. Eine der- artige Lösung kann nicht im Sinne einer starken europäischen Einigung liegen. Stärke wird nicht durch Beamte gebildet, sondern durch eine Vielzahl unternehmungsfreudiger Persönlichkeiten, die auf der Grundlage von Freiheit, Recht und Verantwortung kame- radschaftlich und loyal zusammenarbeiten Wollen. Für die privatwirtschaftliche Lösung hat die im Jahre 1952 von der Rheinzentral- kommission einberufene Wirtschafts- konferenz den Weg gewiesen: In Frachtenkonventionen sollen Ree- der und Partikulierverbände eine staatsfreie Ordnung schaffen, und um die Erhaltung solcher Konventionen zu gewährleisten, sol- jen sie in Poolverträgen die anfallen- den Transportgüter unter sich aufteilen. In dieser Richtung sind 1954/55 mit dem soge- nannten Or dnungswerk der Rhein- Schiffahrt beachtliche Anfangserfolge erzielt worden. Wenn die mühsam geschaf- fene Gleichgewichtslage schon heute wieder gefährdet ist, so tragen jedenfalls die schwei⸗ zerischen Rheinschiffahrtsgesellschaften keine Schuld daran. Die nächste Zukunft wird zeigen, ob es gelingt, ein neues, freiheit liches Ordnungswerk der Rhein- schif fahrt aufzubauen und damit die Eingriffe staatlicher und überstaatlicher Behörden in das unternehmungsfreudige Rheinschiffahrtsgewerbe zu verhindern. Voraussetzung für das Gelingen ist nicht nur die kameradschaftliche Loyalität der Reedereien mit Anerkennung der Ansprüche von Minderheiten, sondern auch die lang- fristige Lösung des Partikulier pro- blems. Dabei rechtfertigt sich wohl ein klarer Trennungsstrich zwischen Partiku- lieren und sogenannten„Sofareedern“. Partikuliere sind Schiffseigner, die als Schiffsführer selbst ein Schiff betreiben und vielleicht ein zweites und drittes Schiff Ver- Wandten oder Bekannten zur Führung an vertrauen. Sofareeder“ aber sind Speku- lanten, die in anderen Branchen erzielte Ge- winne aus steuertechnischen oder anderen Gründen in Rheinschiffen investierten. Es wäre nicht einzusehen, weshalb auch Speku- lanten des Schutzes teilhaftig werden sollen, Basels Hafen Kleinhüningen an der berühmten Dreiländerecke: Das linke Rheinufer gehört zu Frankreich, rechts oben die Fabriken stehen auf deutschem Boden. der den Partikulieren allseitig zugebilligt Wird. Sind Reeder und Partikuliere in der Lage, im Geiste freiheitlicher Verständigung ein neues Ordnungswerk aufzubauen und allmählich auch in betrieblicher Hinsicht kollegial zusammenzuarbeiten, so bleibt für die staatlichen und überstaatlichen Behör- den die grundlegende Aufgabe, die bestehen- den Wasserstraßen zu erhalten, neue Was- Serstraßen zu erschließen und auf dem Rhein mit all seinen Nebenflüssen eine frei- heitliche Rechtsordnung zu gewährleisten. In Mannheim mündet der Neckar, der nun bis hinauf nach Stuttgart von Güterschiffen befahren werden kann. Wie lange geht es noch, bis die Schiffe auchüber Basel und Rheinfelden hinaus in den Bodensee fahren, bis die süddeutschen, österreichischen un d ostschweizerischen Ge- biete an die große Wasserstraße angeschlossen werden? Die Rheinschiffahrt ist der historische Exerzierplatz des Europagedankens. Möge der wahrhaft europäische Geist, der in der Mannheimer Akte verankert ist, anläßlich der Mannheimer Rheinschiffahrtstage eine Renaissance erleben und allen Teilnehmern zum Bewußtsein bringen, daß nur ein Weg zum Ziele führt: die Zusammenarbeit in Freiheit! Jeder Schiffsmann kennt den großen Sckifsmast auf der Neckarspitze RHEINISOCHE HYPO THEKRENBANN SEGERUNOET 1871 MANN HEIN pfendbriefe und Kommuneilschuldverschreibungen Hypotheken- und Kommunql-Darlehen Seite 12 Mannheimer Morgen/ Zum Internationalen Rheintag Vater Rhein am Scheidewege Ursprünglich wollte der Rhein zum Schwurzen Meer Warum er seine Absicht zweimal geändert und die Nordsee vorgezogen hat Von Professor Dr. E. Becksmann Universität Freiburg) Das Bild, das das Stromgebiet des Rheines uns in der Natur und auf der Karte bietet, ust so vertraut, daß es als Faktum hingenom- men wird. Irgendwie einschneidende Ver- Anderungen vollziehen sich ja unter unseren Augen nicht und sind auch aus Historischer Zeit nicht bekannt. Und doch weist seine Ge- Staltung Merkwürdigkeiten auf, die uns An- laß zu forschendem Fragen werden. Die Probleme beginnen schon ctort, wo der Rhein aus dem Hochgebirge der Alpen her- Austritt. Wäre es nicht für ihn viel einfacher Se wesen, seine Laufrichtung einfach beizu- behalten und sich der Donau anzuschließen? Unter den heutigen Verhältnisse ginge das lerdings nicht mehr, denn der Spiegel des Bodensees liegt um rund hundert Meter tiefer als die Donau zwischen Sigmaringen und Um. So biegt nun der Hochrhein nach We- sten ab, um sich zwischen Schwarzwald und den Ausläufern des Jura hindurchzuzwängen. Mit diesem Stück seines Laufes zielt er aber genau auf den Sundgau und die Burgun- dische Pforte. Warum folgt er nicht dieser Richtung weiter? Sein Wasser würde sich danm über die Rhone ins Mittelmeer ergie hen. Nur etwa 50 Meter Höhenunterschied, den die Technik mit dem Rhein-Rhone-Kanal Über- Wunden hat, hindern ihn, diesen Weg ein- Zuschlagen. Offenbar zieht ihn der Oberrheingraben, ein langgestreckter Einbruch der Erdkruste, Von dieser Möglichkeit ab und führt ihn in Richtung Nordsee. Am nördlichen Ende des Oberrheingrabens aber stellt sich dem Strom ctkie Gebirgsmauer des Taunus-Hunsrücks entgegen. Fünfzig Meter Höhenanstieg haben den Weg zum Mittelmeer verhindert; eine mehrfach so hohe Gebirgsmauer wird, wenn Auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten, vom Mittelrhein in einem so reizvollen Engtal durchbrochen. Daß etwa eine tief klaffende Spalte in der Erdrinde dem Rhein zum Durchbruch durch das Schiefergebirge ver- holfen haben könnte, ist eine zu abenteuer- nch anmutende Ausweichvorstellung, als daß mem sie diskutieren müßte. Daß der Rhein auf dem Wege zur Nordsee dieses Hindernis bewältigen konnte, nachdem er sich an Scheidewegen, die ihn andermfalls nach Osten zum Schwarzen Meer oder in das südliche Mittelmeer geführt haben würden, für das nördliche Meer entschieden hat, wurde wohl durch Ereignisse in weiter zurückliegender Zeit ermöglicht. Sie zu ermitteln und aufzu- Klären, bedürfen wir der Methoden der Geo- logie als der Wissenschaft von der Geschichte der Erde. Steigen wir an den steilen Hängen des Mittelrheins zu einem der Aussichtspunkte hinauf, dann weitet sich oben das Blickfeld: Wir blicken auf eine weite Trogfläche, in die das Engtal scharf eingeschnitten ist. Hier Die Wolfsangel im Wappen Das ist in Wahrheit das Zeichen der Mann- heimer Wesensart, wie eine Harpune scharf und schneidend, das Ziel energisch suchend. Mit spitzen Widerhaken sich festbeißend, in Haß und Liebe zäh. Aus einer Rede von Dr. Fritz Wichert Oben, 150 oder 200 Meter über dem Fluß, sto- Ben wir auf eine Ablagerung typischer Rhein- Kiese, in denen sich Gerölle unverkennbar Apiner Herkunft finden. Daß hier der Rhein einmal entlanggeflossen ist, kann nicht be- Zweifelt werden. Es lassen sich auch tiefer hier und da Reste von kiesigen Rhein- Ablagerungen finden. Hier handelt es Sich Aber um das höchste Vorkommen, das noch Gerölle aus den Alpen enthält, eine Fest- Stellung, die, wie wir weiter Sehen werden, sehr wichtig ist. Ohne Schwierigkeiten lassen sich die Schotterreste zu durchlaufenden Terrassen verbinden. Die durch das erste Auftreten von Apinem Material charakterisierte Terrasse beginnt bei Bingen hoch über dem Fluß, Steigt aber merkwürdiger weise flußabwärts bis in den Raum von Trechtingshausen noch etwas an, um sich dann in Richtung Kölner Bucht zu senken und dem heutigen Fluß zu ähern. Schließlich verschwindet sie unter der Oberfläche. Durch Bohrungen wurde kestgestellt, daß im niederrheinischen Grenz- Sebiet die Basis der Rheinkiese mit Alpen- Material fast 200 m unter der Oberfläche Uegt. Aus diesem Verhalten ist 20 schließen: Hebung und Einschneiden im Gebirge, Sen- kung und Absatz des Transportgutes, das älteste unten, das jüngere weiter oben, im Gebiet des Niederrheins. Flußaufwärts im Lingebrochenen Graben des Oberrheins lie- Sen die gleichalten Ablagerungen natur- gemäß auch wieder tief, am tiefsten im Be- reich um Heidelberg, wo ihre Basis fast 400 Meter unter der Oberfläche erbohrt wer- den konnte. Die Mauer des Schiefergebirges ist die Bruchzone, an der sich diese Scholle gehoben hat, während der Oberrheingraben Als sich immer wieder senkender Schokter- Fang fungierte. Der Rhein hat also die He- bung des Schiefergebirges im Laufe des Eis- Zeitalters miterlebt und mit ihr sogar im gro- Ben und ganzen Schritt halten können. Dag im das auch heute noch nicht ganz leicht Fällt, zeigen u. a die Gefälls verhält nisse: Auf der Strecke Man nhei Mainz beträgt das Gefälle nur 0,07 Pro- mille, um beim Binger Loc h bis auf 1 und Sar 2 Promille anzusteigen. Der Durchschnitt für die Strecke Bingen— Koblenz beläuft sich auf immerhin noch 0,29 Promille. Nun sind aber auch aus dem dem Eiszeit- alter vorausgehenden wesentlich längeren Zeitabschnitt des Pliozäns Rhein- Ablagerun- gen bekannt, die im Gebirge noch etwas höher, in den Senkungsgebieten aber tiefer 7 9 Europaische Wasserscheide heute und vor rd. 5 Millionen ehren 5— Zum 77. N legen. Sie enthalten keinerlei alpine Gerölle mehr. Das Quellgebiet dieses Pliozänen Ur- Rheins lag also sicher nicht in den Alpen. Wür haben es im südlichen Teil des Ober- rhein-Grabens, vielleicht in der Gegend des Kaiserstuhls, zu suchen. Die euro- päische Wasserscheide, die den Einzugs- bereich der Nordsee von dem des Mittel- und Schwarzen Meeres trennt, lag vor Jahrmillio- nen viel weiter nördlich als heute. Der Ur- Rhein war damals ein reiner Mittelgebirgs- fluß und ist es geblieben bis vor knapp einer Million Jahren! Aber wohin flossen damals die Wässer aus seinem heutigen alpinen Eirzugsbereich? Im Sundgau liegen Schotter der Zeit des oberen Pliozäns, die sowohl Gerölle aus den Alpen wie dem Schwarzwald und den Vo- gesen führen und sich durch die Burgun- dische Pforte ins Rhone-Gebiet verfolgen lassen. Die Wässer des Alpen-Theins und der Aare flossen damals ins Mittelmeer. Tat- sächlich hat also die Wegscheide an der Sund gau-Pforte, wie aus dem Kartenbild ver- mutet, flußgeschichtlich eine Rolle gespielt. Die Wasserscheide im südlichen Oberrhein graben kann nur sehr flach gewesen sein. Offenbar hat es nur geringer Bewegungen der Erdkruste bedurft, um die Wässer des Alpen- Rheins und der Aare zum Oberrheingraben abzuleiten und dem Ur-Rhein und damit der Nordsee zuzuführen. Jetzt erst, an der Wende zum Eiszeitalter, erfolgte die sprunghafte Verlegung der europäischen Wasserscheide bis auf den Alpenkamm; von dieser Zeit an weist die Wasserführung des Rheins die Eigenschaften von Hochgebirgs- flüssen auf; erst seit dieser Zeit kann man von einem Rhein in unserem Sinne Sprechen. Gehen wir nun noch einen Schritt zeitlich rückwärts bis in das ältere Pliozän und das jüngere Miozän, dann bietet sich uns im heu- tigen Oberlaufgebiet des Rheins wieder ein anderes Bild. Sowohl von Norden(Vogesen und Schwäbische Alb) wie von Süden(Alpen) luden Flüsse den mitgebrachten Schutt in der Senke des Alpenvorlandes ab. Weder der Rheingraben noch die Burgundische Pforte waren damals in Funktion. Der Geröllfächer aus dem Gebiet des Alpen-Rheins, der Aare und sogar der oberen Rhone zog, wie sich aus Untersuchung der Gerölle ergab, nach Nordosten zur Donau, die damals als Samm- ler für die teils von Norden, teils von Süden kommenden Wässer sich ausbildete und bei Wien in das damalige mediterrane Meer mündete, das sich nach Osten zurückzog und schließlich zum Schwarzen Meer zusammen- schrumpfte. Die Entwässerung des Alpen-Gebirges entlang der Vorland-Senke ist viel natür- licher“ als das, was der heutige Rhein uns Mannheim heute lehnt sich an eine 24 em lange Rheinfront an: Im Suden lie karmundung gruppieren sich die Strom- zeigt. Das Rhone- wie das Donau- System sind deswegen auch viel älter als der Rhein in seiner heutigen Gestalt. Daß es an der Wende der Tertiärzeit zum Eiszeitalter einem Mittelgebirgsflug wie dem Ur-Rhein möglich wurde, bis in diese Rand- senke vorzudringen und sich einen Teil des Hochgebirges tributàr zu machen, liegt in eier uralten Strukturlinie„rheinischer“ Richtung begründet, die die Erdkruste vom norwegischen Raum über die Hessische Senke und den Oberrheingraben sowie, etwas nach Westen versetzt, den Untergrund der Rhone- Saone-Senke bis zum Mittelmeer durchzieht. Aehnlich, wie auch im Ablauf der mensch- lichen Geschichte bestimmte Züge trotz man- nigfacher Aenderung der Gesamtsituation immer wieder zum Ausdruck kommen, ist es bei dieser, die Erdkruste offensichtlich bis in Sroße Tiefe durchziehenden„Hranaht“, Nur dadurch, daß dieses erdgeschichtliche Element am Südende des Oberrheingrabens in den Raum der viel jüngeren alpinen Randsenke einläuft und hier verschiedenartig motivierte Tendenzen von Bewegungen der Erdkruste sich überschneiden, hat die eigenartige Kon- stellation herbeigeführt, die für die Heraus- bildung des Rheinstromes in seiner heutigen Gestalt notwendig war. Wir dürfen es aber nicht mit der Betrach- tung der Entwicklung des Rheinlaufs selbst bewenden lassen. Schon zur Zeit des Abflus- Ses durch den Sundgau zur Rhone haben sich im süddeutschen Raum östlich des Rheingra- bens einschneidende Veränderungen im Flußnetz vollzogen. Die Entwässerung er- folgte schon seit der Wende qura-Kreide-Zeit nach Süden in die damals sich andeutende Senke im Bereich des heutigen Alpenvorlan- des, in die in der Oberkreide und später noch mehrmals das Meer eindringen konnte. Die heutige hydrographische Situation des rechts- rheinischen Südeutschlands ist, soweit sie dem Rhein tributär ist, erdgeschichtlich ge- sehen jung, wenn auch nicht ganz so jung Wie der von den Alpen bis zur Nordsee rei- chende Rhein. In dem Maße etwa, wie der Unterlauf der Donau sich mit dem Zurückweichen des Mündungsgebietes in östlicher Richtung ver- längerte, mußte sich ihr Oberlauf anheben, um das erforderliche Mindestgefälle halten zu können. Daß im Gebiet der Schwäbischen Alb eine gegen Westen und Südwesten zu- nehmende Hebung eingetreten ist, zeigt die heutige Lage der mit Austern bewachsenen Kliffküste des über 20 Millionen Jahre alten Meeres der Untermiozänzeit auf der Süd- Seite der Schwäbischen Alb, die man vom Ries bis nördlich des Hegaus verfolgen kann. Diese Hebung im Bereich der oberen Do- nau hatte aber eine Verringerung des Gefäl- les der linksseitigen Zuflüsse zur Folge, viel- jeicht sogar stellenweise auch eine Umkehr der Gefällsrichtung. Nun hatten es die nur erst kurzen rechten Nebenflüsse des Ur- Rheins, der Ur-Neckar und der Ur-Main, verhältnismäßig leicht. In breiter Front er- folgte im jüngeren Pliozän der Angriff auf die geschwächte linke Seite des Donau- Systems von der Ausgangsstellung im Raum Odenwald Spessart. Die bekannte Ablen- Kung der Wutach zum Rhein ist nur eine Kleinigkeit in diesem Geschehen. Der Ne k- kar fing nicht nur— außer Brigach und Breg— die Flüßchen der Ostabdachung des Schwarzwaldes ab,; er entrigß auch Kocher und Jagst der Donau. Der Main, ursprünglich nur ein kleines Flüß- chen aus dem südwestlichen Spessart und nördlichen Odenwald, griff durch bis zum Fichtelgebirge und bis weit in den unter- fränkischen Raum. Schätzungsweise/ des vormaligen linksseitigen Zuflusses der Donau bis unterhalb der Einmündung der Naab Singen ihr durch diesen Eingriff des Rhein- systems verloren. Für den Ur-Rhein mag das etwa d seiner Wassermenge beim Ein- tritt in das noch ganz niedrige Schieferge- birge als Zuwachs bedeutet haben, und für den heutigen Rhein mit seinem erheblichen, aus den Alpen und dem Alpenvorland stam- menden Wasserzuwachs ist das immerhin noch ½-v Diese Zahlen veranschaulichen die Größenordnung des Kraftzuwachses, den allein das Vorschieben der Wasserscheide im rechtsrheinischen Süddeutschland dem Ur- Rhein brachte. Es ist die Frage, ob ohne diese Vergrößerung der Wasserführung die He- bung des Rheinischen Schiefergebirges s0 grenze entgegen. Donnerstag, 23. Mai 1957 N. 1h — S RUSS AN Von Hans Dreihunderfönfzig Jah Arbeit und Wohnung Stadt der Quadrate, d Schlangen von Autos. D-Zöge, Lastzüge- St Werkzeuge, Generato Dieselmotoren. Arznei Kraft, Energie för Mef Baumstämme, Sdatgot Tormhohe Speicher. U Kräne bewegen die G Autobohn, Friedrichspl Kinos mit schreienden Nachtkoabaretts, Tanzb Schulhävser, Bäder. D Schloß: Hepfe Heim e Förstliche Zeiten in G Wiedergeboren: Einen Cunsthalle, Zeughaus Stätten für Bilder, för Strahlend geläutert qu Manchmal entdeckt no ln engen Straßen, bei Dicht hinter Beton- un Namen, gestorben, do Furhyängler, Dalberg Stadt der Kontakte, fo Leichtlebig, offen— ste Maimarkt, Filmwoche, Sröße an Mannheim Das sich im Gleichkl Das sich erhalte, ge 8 Silberfontänen in Blumenonlagen. Sleißendes Leuchten quf nassem Asphalt. Qoalmender Schriftzug qus tausend Kaminen. Schleppkähne vieler Nationen dabei. Söterverkehr öber dröhnende Bohlen. Siedlungen, Hochhäbser Wachsen empor, Handelszentralen, Geschäfte und Banken, Neve Fabriken, ein Forschungslabor. Große Hotels. Traditionsreiche Namen. irchen und Brücken und Schloßgartenpfade. Altes Barock und versqchlichter Stil. Folsendes leben bei Arbeit und Spiel. Das Tradition und Moderne vereint. Wo die Bewegten Erlebnis erwarten. Das alte Mannheim sein stilles Gesicht: Slänzender Geister beschwyörender Bann. Männer, vom glühenden Genius besessen. Menschen mit Herz und mit Börgersinn. ang gefunden hat, stalte, entfalte. Heute und morgen: Lebendige Stadt! ren, Maschinen. industrie. all und Chemie. „Setreide und Kohlen, nd Tanker am Ki. reifer Wie Pranken: qtz, Wasserturm, Ring. Neonreklamen. ars, Synkopen und Swing. e Rheinpromendde. iner alma mater, badern versteint. 0 ebes Theqter, und Rosengarten Plastik, Mosik, s Trümmern und Krieg. ch den prüfenden Gästen dämmrigem Licht, d Slaspalästen ö ch nimmer vergessen. und Bassermann jedes Interesse, ts neber Beginn. Bälle. Die Messe. an's neue und alte, enusgeb enz. ackerel. metredal K. Ac MANNHEIM 8 n Werner Beck rss Dreimal zerstört und viermal erstanden, a Stadt zwischen Hadrdt, Pfalz und Odenwald, 1 Lmpln Zwischen zwei Flüssen, gleich stählernen Banden: gel. W re alt. Rhe för Dreihunderttausend, l Kom. er Wirtschaft, der Kunst. 3 Straßenverkehr brandet lärmend und brausend. un Nheinschiff-Sirenen durchdringen den Donst. — Und Straßenbohnwagen. rom ohne Halt.. Jahrs — V B die F gung die 8. lichke land lands Verei genie! Nach wärtigen gen„A Die SP. oftiziell europäis Die gestellt tung al und d deutsch bildung würde. als Zwi für-Sch einbaru damtde solle: F D. also au, 2. Di von Ko Die L. Lon ministe einem don Be kurzer in alle sollen. Umrüs dern Rheing verhältnismäßig glatt hätte bewältigt wer⸗ den können. Es ist ein folgenschweres, dramatisch an- mutendes Naturgeschehen, das sich vor uns entrollte, nachdem wir begannen, uns über einige Eigentümlichkeiten im Verlauf des Rheines zu wundern und ihnen forschend nachgingen. Es ist der Kampf um die europäische Wasserscheide 2 W- schen den nördlichen und den südlichen Meeren. Ein Ursprünglicher Mittelgebirgsfluß, begünstigt durch Wieder- auflebende uralte„rHeinische“ Tendenzen in der Erdkruste, die just zur rechten Zeit in Erscheinung traten, bringt es ferti„seinen Einzugsbereich gerade durch die Zone eines Sstiimidigen Hin und Her Zwischen östlicher und westlicher Entwässerungsrichtung in der Vorleandsenke hindurch bis in die Zentral- alpen Vorzutragen, etwas früher aber schon, große Teile des rechtsrheinischen Süd- deutschlands der Donau zu entziehen. Was sich vor unseren Augen so gut wie über- haupt nicht verändert, ist das Ergebnis ent- zifferbarer erdgeschichtlicher Vorgänge, die erdings nach ganz anderen als den uns gewohnten Zeitmaßen abgelaufen sind. Das erste Dumpfschij Das erste Dampfschiff(„ Hriedrien Wilhelm bekamen die erstaunten Mannheimer am 1. September 18256 au sehen. Bildliche Darste. lungen dieses Ereignisses sind nicht bexanmt, Annette von Proste-Hulskoſ hat aber in einem Brief aus Köln den Stapellauf dieses Dampf- ungeheuers reiævoll geschildert? So ähnlich durften auch die Mannkeimer das Auftauchen des rauchenden und fauchenden Fahrzeuges empfunden haben. Annette v. Droste-Hülsboß schreibt: gelcommen, da das neue Dampfschiff„Friedrich Wilhelmi, das größte und schönste Schiff uin man sagt, was noch den Rhein befahren hat, vom Stapel gelassen, probiert und getauft Wurde. Das erstere sah ich micht, denn es war schon auf dem Wasser, als wir uns durch die Vollsmenge gearbeitet hatten; dann aber zaen wir es ganz nahe(wir standen auf de, Schißßs brücke) mehrere Male eine Strecke des Rheins herauf und herunter mit türkische Musi und beständigem Kanonenfeuer durch die Schiſesbruche segeln mit einer Schnellig. keit, die einen schaindeln machte. Ein so großes Dampfschiſf ist etwas föchst Imposantes, man kann wokl sagen, Fürchter. liches. Es wird, uie Du wohl weißt, durch Hi. der fortbewegt, die, verbunden mit dem Ce- rausch des Schnellsegelns, ein solches Gesisch verursachen, daß es auf dem Schiffe Schier halten muß, sich 2 verstehen. Doch dieses 10 nicht das eigentlich àAengstliche. Aber im Schriſfe stent eine hohe dice Säule, aus det unaufhörlich Dampf hinausströmt in einer Mauen Rauchsdule mit ungeheurer Gewalt und mit einem Gerdusch, wie das der Flamme bei einem brennenden Hause. Wenn das Schiff stille steht, oder wenn der Dampf so start wird, daß er die Sicherkeitsventile öffnet, 30 fängt das Ding dermaßen an au brausen und zu heulen, daß man meint, es wollte sogleich in die Luft ſnegen. Kurz, das Ganze gleicht einer Höllenmaschine“. * Friedrich Wilhelms zwar ein plumper Rad- dampfer mit Mast, Schlot und primitivem Steuerruder, 152 Fuß lang, mit den Rädern 55 Fuß breit, Tieſgung ungeladen 4 Fuß 2 Zoll. 55 Maschine entwicbelte 60 Pferdekrüfte eine für Iszb erstaunliche Leistung. Das Schiff setele am 19. September die Fahrt zu Berg fort. Die Fahrt von Köln bis Kehl dauerte(an sieben Tagen(74½ Stunden. Für die Rüchreise nach Köln genügten 27 Stunden. Der erste am Oberrhein stationierte Hamp- fer ¶ Ludwig) traf am 9. Juli 1827 in Mann- heim ein. Erst nach durengreifenden Veründe: rungen konnte das Schiſf am 5. Juni 1830 sei- nen Dienst auf der Strecke Mannheim Mains beginnen, Es traf jeden zweiten Abend fünf Ihr im Freihafen ein und verließ Mannheim wieder am folgenden Morgen acht Unr. Der Dampfer hatte jeweils boo bis 1000 Zentner Speditionsgut und einige Passagiere an Boſd. So bin ich gestern recht. ier an. zeption britisck Genere marsch lord 4 Richar- Verteic von Ge Als Sen Be des Gle und A. teicigu neuen ringer ten bri mit me ten- un Wie verlaut ministe 2 P Was konfer tigsten tischer der V. schuss Dieser heitsre der U des Ri rung n beigen konfer kannt. tragte gend! aufnal chung Haupt An heitsre genmi Wilsor beauft ten G der P mobili nale 8 Die le Präsid Ne schaft ist in um ir gen fi ler A. am he New preck Außen