/ Nr. 1 — te Her nstlerische in Mann. expflichtet. nit Mang Jun tanzte urch zahl. e Künstle. altheaterz lich nicht T nach der es Groblen ch die Ex. erraschend die le. ensichtlich I zu Dore ich analy. a8 Gegen. A für ihre chaltet, 32 n, Wo sie aus Stim. nöpkungen erklärende ingen wie große Ge. en Zyklen, noch für harakterl. Einklang r lauteren Besessen. m Gareig Da gelten das be. das eksta. Wilde Tau. ngen gez nach Un- Materie. ebensache. r Dimitri eiter der angige, an lelnd zwi. m Genre. und“ ver. g undd be. ente. Kla. Hier eins. sionen des ische muß in hinter. ken Ein. ofindungs- gebotenen „ die der ndnis 2u- herzlichen rx. k im Hol. chen Resi- Chor und onservato. Reinartz, er Mozart- 1500 Ker⸗ ich illumi⸗ n Barock im Licht öhepunkte später- Geistlichen Jochum irtenmusik ht— He- eldete fit te Karten. nden die garo“, die verzeichnis „Die Zau- Staatsoper o in Alba“ le Entfüh · chen Bü; ssen beim ing Wegen adt Essen igkeit mit 1 1958 ge- iner Klage indigungs⸗ r Verwal- unbefrie· dieser Be- berufliche nicht zu- gung hat- in einem ner Ober- gerausgeber: Mannheimer Morgen kerlag. Druck: Mannheimer Groß- nuckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; br, K. Ackermann; Politik: W. Hertz- ichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; feullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. zoch; Sport: K. Grein; Land: R. Pierro; gozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: l. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; gtellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche bank, Dresdner Bank, Städt. Spark., bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl Mannheim, pPostscheck- Kto.: Karlsruhe ur. 86 816, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz 92. 5, ee Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-86, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DNM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 54 Pf Tustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bel Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr r 1 Jahrgang/ Nr. 139/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges., m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 6+. Bonn. Wie am Dienstag präsident Eisenhower beruhigt in seiner gotschaft den Bundeskanzler und macht sich die Auffassung zu eigen, daß Vorschläge nur in engster Uebereinstimmung mit den be- troffenen ausgetauscht werden dürften. Das schreiben Eisenhowers an den Bundeskanz- er habe, so erfährt man in Bonn, an Klarheit nichts zu wünschen übriggelassen. Das be- deute aber nicht, daß die Abrüstungsvor- schläge des amerikanischen Unterhändlers in Bonn bekannt wurde, hower an Bundeskanzler Dr. Adenauer eine Botschaft gerichtet, in der die amerika- nische Haltung in der Abrüstungsfrage noch einmal mit aller Deutlichkeit klargestellt und erklärt wird, daß die USA in der Abrüstungsfrage keinerlei Vorschläge ohne eingehende Konsultation der NATO- Verbündeten machen würden. Der aufsehen- erregende Schritt des amerikanischen Präsidenten ergab sich aus gewissen Mißver- ständnissen, die bei den Londoner Abrüstungsverhandlungen aufgetreten sind. Die NATO-Staaten hatten protestiert und betont, daß sie bei allen Entspannungsvorgän- gen, die ihre eigenen Gebiets- und Hoheitsrechte berühren, befragt werden müßten. Von unserer Bonner Redaktion hat Präsident Eisen- Stassen auf ein totes Gleis geraten sind. Es werde lediglich die Art des Vorgehens rich- tiggestellt und verhindert, daß Entwicklun- gen eintreten, die später entweder an den nationalen Parlamenten scheitern oder im Zug der Verhandlungen erhebliche Schwie- rigkeiten heraufbeschwören müßten. Wie erst am Dienstag in Bonn bekannt wurde, hatte Stassen in London mit dem so- wWietischen Delegationsführer Sorin vor eini- „Bundesregierung hat keine Schuld“ Brentano unterstreicht deutsches Interesse an der Abrüstungsfrage Von unserer Bonner Redaktion Bonn.„Es liegt ganz bestimmt nicht an der Bundesregierung, wenn die Bekanntgabe der amerikanischen Abrüstungsvorschläge in London verzögert worden ist“, erklärte Außenminister von Brentano am Dienstag in Bonn. Er wandte sich damit gegen Vor- ürke, daß die Bundesregierung hartnäcki- gen Widerstand gegen eine Rüstungskon- ſrolle leiste. Der Außenminister sagte weiter, es handele sich um Behauptungen, die ent- weder von einer unglaublichen Verkennung der Lage ausgingen oder aber den deutschen Standpunkt bewußt verzeichneten. Er Wun- dere sich über das Ausmaß der dabei zutage getretenen Phantasie, denn kein Land in der Welt könne mehr an einer Abrüstungsver- einbarulig interessiert sein als die Bundes- kepublik, da sie die Voraussetzung für eine Intspannung sei, in deren Verlauf auch an- dere kür Deutschland wichtige Fragen ge- löst werden könnten. Die Abrüstungsvorschläge würden im zu⸗ ständigen NATO-Rat in Paris erörtert. Auf Befragen verneinte der Minister jedoch, dag in diesem Gremium Vorschläge über eine In- spektionszone in Europa vorgelegt oder be- sprochen worden seien.„Wenn solche Vor- schläge“, so sagte der Außenminister,„der Bundesregierung bekannt werden, dann WOI- len wir sie sorgfältig prüfen und uns einer Inspektion nicht widersetzen, wenn sie sinn- voll und wirksam ist.“ Man dürfe aber nicht vergessen, daß es die deutsche Aufgabe sei, in den Komplex der Abrüstung die Frage der Teilung einzubeziehen. Wenn auf diesem Wege von der Sowjetunion versucht werden sollte, die Anerkennung der DDR zu errei- chen, dann müsse die Bundesregierung na- türlich nein sagen. Eigene deutsche Vor- schläge sind nach den Angaben des Außen- ministers nicht geplant, weil dies eine„maß- Rom.(AP) An der Lösung der über sechs Wochen alten italienischen Regierungskrise h rotestiert r e.„Aber en selbst. men ver und di Was Si allen Da- olg, wie lie erfah- genseitig. „ eigenes chenhaft! J sie alle, are sonst a uns das bers von „die uns lte. Dort in den ten sofort, Leute ge. erheirate, m Mann das ist jf b die Woh- en gehen e Tochtel a, einvel- bejahte alle Ein- ir haben d der Dame Telefon- mich mi meinem 1 morgen ig folg. ö ist am Dienstag auch der christlich-demokra- tische Senatspräsident Merzagora geschei- terk. Wenige Stunden nach der Rückgabe Sei- „nes Sondierungsauftrags an Staatspräsident Gronchi beauftragte dieser am Nachmittag endet, di den Generalsekretär der Christlichen Demo- raten, Amintore Fanfani, mit der Bildung einer neuen Regierung. Fanfani behielt sich edoch eine Annahme des Auftrags vor, bis 3 Besprechungen geführt dat. Fanfani gehört zu den einflußreichsten olitikern der Democratia Cristiana. Wie er mach seinem Besuch im Hause Gronchis er- Härte, wird er sich um die Bildung einer Koalitionsregierung bemühen, doch ver- nehlte er nicht, daß sich die Schwierigkeiten zeit Beginn der Krise erhöht haben. Eine Koalitonisregierung mit Hilfe der anderen Mittelparteien hatte auch Senatspräsident Merzagora vergeblich angestrebt. Landtagswahl in Sardinien brachte eine Ueberraschung Rom(dpa/ AP). Nach überraschenden Er- tolgen bei mehreren Gemeindewahlen muß- ten die italienischen Kommunisten bei einer Srögeren Wahl erstmalig wieder eine Nieder- lage einstecken. Bei den Regionalratswahlen Candtagswahlen) auf Sardinien am Sonntag üßzten sie fast fünf Prozent der Stimmen ein, Hauptgewinner der Wahl war über- Laschend der neapolitanische Bürgermeister, Reeder und Multimillionär Lauro, dessen Volksmonarchistische Partei bei ihrem erst- maligen Auftreten auf der Insel neun Prozent er Stimmen eroberte. Lauro hatte einen Fropagandafeldzug geführt, der alles bisher gewesene in den Schatten stellte. In weni- zen Wochen hatte er rund 150 Parteilokale döltnet und mit Fernsehapparaten ausge- Kattet, ganze Schiffsladungen von Geschen- 108e Ueberschätzung der deutschen Möglich- keiten und Zuständigkeiten“ bedeuten würde. Ein sowjetrussischer Vorschlag auf eine 800 Kilometer breite Inspektionszone sei ihm offiziell nicht bekannt. Die Sozialdemokraten erklärten nach der Pressekonferenz, wenn Brentano behaupte, ihm seien keine Pläne über eine europäische Inspektionszone bekannt, dann könne man nur feststellen, daß er der am schlechtesten informierte Minister in Europa sei. Oder aber sollte es möglich sein, fragen die Sozialdemo- Kraten weiter, daß der Bundeskanzler seinen Außenminister wieder völlig übergangen habe? Zu Besuch bei Gromyko war Moskau- Botschafter Haas Moskau.(gr. Eigen- Ber.) Botschafter Dr. Wilhelm Haas stattete dem sowjetischen Außenminister, Andrej Gromyko, am Diens- tag im Moskauer Außenministerium einen Besuch ab. Das Gespräch, das auf Wunsch der Deutschen Botschaft zustandekam, dauerte eine halbe Stunde und diente dazu, größere Klarheit in die Frage der vor- gesehenen deutsch- sowjetischen Verhandlun- gen zu bringen. Ueber den Inhalt des Ge- sprächs ist nichts bekannt; aber es scheint klar, daß eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist, und daß vermutlich eine offizielle sowjetische Antwortnote auf die deutsche Note vom 23. Mai zu erwarten ist. In der letzten deutschen Note war die Zu- sage gefordert worden, daß das Problem der Repatriierung während der deutsch-sowieti- schen Verhandlungen grundsätzlich erörtert werden sollte. Die sowjetische Seite dagegen hatte nur erklärt, gewisse praktische Fragen der Repatriierung einzelner Deutscher be- handeln zu wollen. Italien noch immer ohne Regierung Merzagora gescheitert/ Jetzt soll es Fanfani versuchen ken verteilen lassen und überall Verspre- chungen gemacht. Die Ergebnisse: Christlich-sozlale Partei 31(bisher 30) Sitze, Komunisten 13(15), Volksmonarchisten 6(0), Nationalmonarchi- sten 4(5), Nenni- Sozialisten 6(5), Sozialbe- wegung 3(4), Sardinien-Partei 5(%, Saragat- Sozialdemokraten 1(J), Liberale 1(J. Eisenhower beruhigt Bonn Botschaft an Adenauer/ Keine Abrüstungs vorschläge ohne Beiragen der NATO-Partner ger Zeit eine eingehende Unterredung, bei der er seine Gedanken schriftlich übergab. Offenbar bezogen sich seine Vorschläge über eine kontrollierte Zone nicht nur auf den Polarbereich, wie verschiedentlich gemeldet Wurde, sondern berührten auch die Interes- sen anderer NATO-Mitglieder. Die Botschaf- ter im Ständigen NATO-Rat in Paris berie- ten daraufhin eingehend die hierdurch ent- standene Sachlage. Sie machten aus ihren Bedenken kein Hehl. Der Vertreter der Bundesrepublik, Botschafter Herbert Blan- kenhorn, hatte jedoch Anweisung, sehr ge- mäßigt vorzugehen und ausdrücklich zu be- tonen, daß die Bundesregierung an einem er- folgreichen Abschluß einer ersten Phase der Abrüstung als Test für die Absichten der So- wWietunion außerordentlich interessiert sei. Die Bundesregierung wolle auch nicht ihr eigentliches Anliegen, nämlich die Wieder- Vereinigung, schon zum gegenwärtigen Zeit- punkt und von sich aus derart ins Spiel brin- gen, daß hierdurch der Fortgang der Londo- ner Abrüstungsverhandlungen blockiert werde. Deutschland wünsche nicht, sich den Vorwurf zuzuziehen, es hintertreibe eine Weltweite Entspannung. Nach amtlicher Bon- ner Auffassung gilt es im Gegenteil, die Dinge soweit vorwärtszutreiben, bis der Punkt erreicht ist, wo das Problem der Tei- lung, sei es wegen der Gefahr der Verhär- tung, sei es wegen der Weiterentwicklung der Entspannungsbemühungen, zwingend ange- Packt werden muß. Gemeinsames Vorgehen des Westens in London erwartet London.(AP). Der amerikanische Diplo- mat Julius Holmes ist am Dienstag in Lon- don eingetroffen, wo er als Stellvertreter des amerikanischen Abrüstungsbeauftragten Stassen an den Verhandlungen im Ab- rüstungsunterausschuß der Vereinten Na- tionen teilnehmen soll. Der Unterausschuß tritt am Donnerstag zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Die vier westlichen Mitglieder des Londoner Abrüstungs-Unterausschusses werden vor- aussichtlich einen gemeinsamen Abrüstungs- vorschlag vorlegen. Die Tatsache, daß der britische Außen- minister persönlich an der letzten Montag- sitzung des Ausschusses teilgenommen hat, hat in London Spekulationen ausgelöst. Man spricht davon, daß die Außenminister der künf Ausschußstaaten in London zusammen- treffen wollen, um die Besprechungen fort- zusetzen. Zaghafte Lockerung Mittwoch, 19. Juni 1957 Eine Reise durch Skandinavien unternimmt gegenwärtig der indische Ministerprũsident Nehru. Von Damaskus kommend, HRielt er sich zunächst in Kopenhagen auf, Wo er vom dänischen Ministerpräsidenten Hansen(im Bild links) begrüßt und von einer Landsmäͤnnin mit Blumen geschmücht Wurde. Nehru reiste dann nach Finnland weiter, wo er erklärte, die Kernwaßfen-Eæplo- sionen bildeten die größte Gefahr für die unterentwickelten Länder. Diese unterernähr- ten Völker, die keine große physische Widerstandskraft hätten, seien besonders bedroht, Bild: dpa Gomulka verhandelt in Pankow Polens KP-Chef für„gute Beziehungen mit dem ganzen deutschen Volk“ Berlin.(dpa/ AP) Die polnische Regierungs- und Parteidelegation, die von dem ersten Se- kretär der Vereinigten polnischen Arbeiter- partei, Gomulka, und Ministerpräsident Cy- rankiewicz geleitet wird, traf am Dienstag auf dem Ostbahnhof, dem früheren Schlesi- schen Bahnhof, im Berliner Sowjetsektor ein. Die polnischen Gäste, die mit den Macht- habern der Sowjetzone Verhandlungen über die politischen und wirtschaftlichen Bezie- hungen zwischen beiden Staaten führen wer- den, wurden auf dem Bahnsteig von dem ersten SED- Sekretär Walter Ulbricht und dem Minister präsidenten Grotewohl begrüßt. In einer kurzen Ansprache auf dem Bahn- hof betonte Gomulka, Polen sei an guten Be- ziehungen mit„dem ganzen deutschen Volk“ des China-Embargos Bonn ist bereit, sich dem Vorgehen anderer Länder anzuschließen Bonn.(AP) Die Bundesrepublik ist be- reit, sich dem Vorgehen anderer westeuro- päischer Staaten und Großbritannien anzu- schliegen und die Bestimmungen über den Handelsverkehr mit dem kommunistischen China denen über den Handelsverkehr mit den anderen Staaten des Ostblocks anzupas- sen, teilte das Auswärtige Amt am Diens- tag mit. Es wurde jedoch betont, die Bun- desregierung werde nicht einseitig vorgehen und keine einseitigen Beschlüsse treffen, sondern hoffe auf eine entsprechende Rege- lung im Rahmen der Pariser Besprechun- gen über das China-Embargo. Nach Ansicht der Bundesregierung muß auch in dieser Frage die westliche Einheit erhalten blei- ben. Sie habe begründete Hoffnung, daß sich auch der Pariser China-Ausschuß diese Haltung zu eigen machen werde. In Bonner Wirtschaftskreisen wurde diese Mitteilung nicht mit ungeteilter Freude auf- genommen. Es wurde insbesondere darauf hingewiesen, daß andere Staaten, vor allem Großbritannien, das China-Embargo bereits effektiv aufgehoben hätten, deutscherseits offensichtlich noch bis zum Abschluß der Pariser Besprechungen, die sich noch über einige Zeit erstrecken könn- ten, beibehalten werden solle. Bemängelt wurde auch der von der Bundesregierung zum Ausdruck gebrachte Wunsch, sie wolle die Liste der nicht unter die Handels- beschränkungen fallenden Warengruppen so klein wie möglich halten. Siehe Seite 13.) Zwischen Gesfern und Morgen Die 48-Stunden-Woche für angestellte Aerzte forderte der Verband der angestell- ten Aerzte Deutschlands(Marburger Bund). Nachdem für das Krankenpflegepersonal die Arbeitszeit tariflich geregelt worden sei, so heißt es in einer Verlautbarung,„ist eine angemessene Regelung der Arbeitszeit der angestellten Aerzte eigentlich eine selbstver- Stämdliche Konsequenz.“ Es sei keine Selten- heit, daß Aerzte 58 Stunden ohne Unter- bprechung Dienst tun müßten. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Paulssen, vertrat in Konstanz die Ansicht, daß die Sozialpartner zu Schlichtungsvereinbarun- gen verpflichtet werden sollten. Falls sich der Deutsche Gewerkschaftsbund nicht freiwillig zu einer solchen Verpflichtung entschließen könne, müsse ein entsprechendes Gesetz ge- schaffen werden. Die neuen deutschen Seestreitkräfte be- gannen mit Uebungsfahrten einzelner Ge- schwader und Scheinangriffen eines Schnell- bootverbandes auf mehrere Minensuchboots- flottillen in der westlichen Ostsee bei hoch- sommerlichem Wetter ihre erste große ge- meinsame Uebung. An der fünftägigen Uebung, in deren Verlauf sich höchste Offi- ziere der Bundeswehr über den Ausbil- dungsstand der Bundesmarine informieren wollen, nehmen 52 schwimmende Einheiten von 60 bis 720 Tonnen teil. Erneut abgelehnt wurde eine Haftbe- schwerde des Stabsoberjägers Peter Julitz vom Luftlandejägerbataillon 19 in Kempten, der sich im Zusammenhang mit dem Ma- növerunglück an der Iller in Untersuchungs- haft befindet. Der ebenfalls in Unter- suchungshaft sitzende Stabsoberjäger Josef Schäffler hatte keine neue Haftbeschwerde eingelegt, wie ursprünglich von der Staats- anwaltschaft erklärt worden war. Der Deutsche Bundeszugendring hat ener- gisch gegen das Reiseverbot protestiert, das die Sowietzonen-Behörden vor kurzem für Studenten, Oberschüler und Lehrer ausge- sprochen haben. Die Sowietzonenregierung wird vom Jugendring ersucht, in ihrem Be- reich die gleichen Voraussetzungen für Rei- sen Jugendlicher aus der Bundesrepublik zu schaffen, wie sie im Westen gelten. Bundeswohnungsbauminister Preusker hat einen Herzanfall erlitten und muß sich einige Tage völlige Ruhe auferlegen. Mit einer argentinischen Delegation ge- führte Verhandlungen über die Rückgabe des deutschen Eigentums in Argentinien und den Beitritt der Bundesrepublik zu dem zwischen Argentinien und den westeuropäischen Län- eee Neuer Atomwaffenversuch in den USA Las vegas(Nevada)(dpa). Die mehrfach verschobene vierte Atomwaffenexplosion in der gegenwärtigen amerikanischen Ver- suchsreihe wurde am Dienstag in der Wüste von Nevada ausgelöst. Der atomare Spreng- satz wurde von einem Ballon getragen. Der Feuerschein der Explosion war bis Los An- geles zu erkennen. dern vereinbarten multilateralen Handelsab- kommen, dem sogenannten Pariser Club, sind erfolgreich abgeschlossen worden. Wie ver- lautet, sieht die Vereinbarung vor: Rückgabe des im Krieg beschlagnahmten deutschen Vermögens, Aufhebung der über deutsche Firmen nach dem Sturz Perons verhängten Interdiktion, Beitritt der Bundesrepublik zum Pariser Club sowie Konsolidierung der argentinischen Handels- und Finanzschulden gegenüber der Bundesrepublik. Eine umfangreiche Senatsuntersuchung der amerikanischen Abrüstungspolitik im Senatsunterausschuß für Abrüstungsfragen hat der demokratische Senator Humphrey angekündigt. Wie Humphrey als Vorsitzen- der dieses Unterausschusses erklärte, soll vor allem geklärt werden, welche Rolle Stassen in dieser Politik spielt und mit wel- chen Vollmachten er augenblicklich in Lon- don verhandelt. 0 Das Urteil gegen fünf amerikanische Kommunisten, die im August 1952 zusam- men mit neun anderen Parteimitgliedern der amerikanischen KP zu Freiheitsstrafen ver- urteilt worden waren, wurde jetzt aufgeho- ben. Während die fünf Häftlinge, deren Ur- teil annulliert worden ist, aus der Haft ent- lassen werden, soll gegen die anderen neun eine neue Verhandlung stattfinden. König Feisal vom Irak beauftragte den Politiker Ali Dschaudat El- ayubi mit der Re- gierungsbildung, nachdem der bisherige Re- gierungschef Nuri Es-said den Auftrag für eine neuerliche Kabinettsbildung aus Ge- sundheitsrücksichten zurückgegeben hatte. Während es. interessiert. Es habe den Wunsch, daß die Oder-Neiße-Linie keine„Trennungslinie“ sei, sondern das deutsche und polnische Volk vereine. In der Bundesrepublik sei ein ständiges und bedeutendes Wachsen der po- litischen Kräfte zu verzeichnen, die sich für gute Beziehungen mit Polen und den an- deren Nachbarn Deutschlands einsetzen. Go- mulka betonte weiter, Polen glaube an die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen allen Ländern, unabhängig von ihrer Gesell schaftsordnung. Es betrachte diese Zusam- menarbeit als bedeutsam für die Zukunft Deutschlands und Europas. In seiner Ansprache lieg Gomulka nichts über die Spannungen zwischen den Kommu- nisten Polens und der Sowjetzone durch- blicken, die nach allen Anzeichen während der voraussichtlich drei Tage dauernden Be- ratungen in Ostberlin beigelegt werden sol- len. Er erklärte vielmehr, die Beziehungen zwischen Polen und der Sowjetzone hätten sich auf der Grundlage der„Freundschaft, der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Hilfe“ entwickelt. Linke Oppositionsgruppe übernimmt Führung der„Falken“ Stuttgart.(AP) Auf der sechsten Bundes- konferenz der Sozialistischen Jugend Deutschlands, der„Falken“, in Stuttgart, haben sich die Delegierten für eine Verla- gerung der bisberigen sozialpolitischen Aktivität zugunsten einer intensiveren politisch- ideologischen Bildungsarbeit der „Falken“ ausgesprochen. Die neue, politisch stärker orientierte Linie fand ihren Aus- druck in einer weitgehenden Umbesetzung des 20köpfigen Vorstandes, dem jetzt elf neue Mitglieder angehören. Auch bei der Wahl des ersten Vorsitzenden gab es eine Aenderung. Karl-Heinz Prall(Frankfurt/ Main) wurde mit 83 Stimmen von den 150 stimmberechtigten Delegierten neugewählt. Der bisherige Vorsitzende Heinz Westphal (Frankfurt/Main) unterlag mit 67 Stimmen. Stellvertretender Vorsitzender wurde Dr. Hans-Joachim Heydorn Darmstadt). Auch die führenden Köpfe der am weitesten links orientierten Oppositionsgruppe innerhalb der Falken-Organisation, Harry Ristock Berlin), Fred Gebhard und Heinz Eglinger (beide Stuttgart), wurden zum ersten Male in den Vorstand gewählt. Dehlers Klage gegen Adenauer wurde abgewiesen Bonn.(AP) Die Zweite Zivilñkammer des Landgerichts Bonn hat gestern die Klage des früheren FDP- Vorsitzenden Dr. Dehler ge- gen Bundeskanzler Adenauer auf Heraus- gabe einer Kopie der Tonbänder abgewiesen, auf die Gespräche aufgenommen worden wa- ren, die im Dezember 1955 stattgefunden und einen Monat später zum Austritt der FDP aus der Regierungskoalition geführt hatten. Die Herausgabe von Kopen dieser Ge- spräche war von Bundeskanzler Adenauer mit der Begründung verweigert worden, eine eventuelle öffentliche Verwendung könne zu einer außenpolitischen Schädigung der Bun- desrepublik führen. Wie ergänzend bekannt Wird, begründet das Gericht die Entscheidung damit, daß für die in der Klage angeschnit- tene Frage nicht der Rechtsweg über die ordentlichen Gerichte zuständig sei, weil es sich um eine Hoheitsfrage handele. Zuständig sei vielmehr die Verwaltungsgerichtsbarkeit. 7 . c FP Seite 2 MORGEN Mittwoch, 19. Juni 1957 Klare Fronten Das große Rätselraten kann beginnen. CDU und SPD haben für die richtige Vor- aussage von Wahlergebnissen großzügig Preise versprochen. Es bleibt eine Frage des Temperaments, ob man die für vier Jahre entscheidende Prozentzahl über den Dau- men des Zufalls anpeilen will, oder ob man es kür sicherer erachtet, politische und Psychologische Faktoren in rechenhafter Weise in Erfolgsziffern zu verwandeln. Nachdem nun alle Wahlprogramme der grö- Beren Parteien bekannt sind, ist jedenfalls das innenpolitische Terrain für alle speku- lativ begabten Köpfe offen. Die SPD, die mit ihrem am Sonntag in Dortmund vorgelegten Zehn-Punkte-Pro- gramm den Reigen der großen Wahlkon- Sresse beschlossen hat, darf für sich in An- spruch nehmen, die Haltung einer auf die Chance der Regierungs verantwortung rech- nenden Mittelpartei konsequent fortgeführt zu haben. Ollenhauers Referat ließ erken- nen, daß die Parole„Sicherheit für alle“ so stark auf der erwarteten Wählersehnsucht aufgebaut ist, daß die Parteiführung bereit war, auf frühere, umwälzende Programme weisen Verzicht zu leisten. Die zehn Wahl- kampfziele sind— von„Frieden durch Ab- rüstung“ über„Stabile Währung und sta- pile Preise“ bis zu„Alter ohne Not“— der Umriß eines bewahrenden, erhaltenden Pro- gramms, dem man eher den Vorwurf man- gelnder Präzision, als den revolutionären Eifers machen könnte. Aufschlußreicher als der offizielle The- menkatalog ist in der Tat Ollenhauers Rede gewesen, die mit der Ablehnung aller wirt- schaftlichen Experimente den Grund für künf- tige Koalitionsgespräche legte. Die Partei- spitze scheint realistisch genug zu denken, um auf die Möglichkeit eines sozialdemokrati- schens Alleingangs keine Luftschlösser zu bauen. Man stellt sich beizeiten auf den Kom- promiß ein und läßt von der angefeindeten Planwirtschaft nur soviel übrig, wie sich hin- ter Forderungen nach einem Nationalbudget und nach„demokratischer Kontrolle“ von Atomwirtschaft und Montanindustrie ver- bergen kann. Der Partner, dem diese Zuge- ständnisse nützen sollen, ist eindeutig die FDP. Von der Großen Koalition mit der CDU, die in den Reihen der SPD allezeit ihre Für- sprecher hatte, spricht im Augenblick nie- mand. Die Gefahr, daß im dritten Bundestag das demokratische Spiel zwischen Regierung und einer geniigend starken Opposition durch eine falsche Bruderschaft der Großen Schaden nehmen könnte, ist glücklicherweise nicht Ak Ut. Die Taktik von CDU und SPD verfolgt andere Ziele. Ob damit auch wünschenswerte Formen der Zusammenarbeit, etwa eine Eini- gung über die wichtigsten Fragen der Außen- Politik, ausgeschlossen bleiben, kann natur- gemäß erst beantwortet werden, wenn sich der Pulverdampf des Wahlkampfes verzogen haben wird. de Zu rücksichtsvoll Macmillans lange hinausgezögerte und sorgfältig mit den westlichen Alliierten ab- gestimmte Antwort auf Bulganins Botschaft vom 20. April hat in Amerika und auf dem europäischen Kontinent mehr Beifall gefun- den als in England selber. Der Brief enthält gerade genug Kritik an Moskau, speziell Wegen des sowjetischen Vorgehens in Un- garn, um diejenigen nicht zu verletzen, bei denen die Empörung über die Ereignisse in Budapest noch lebendig ist. Er ist anderer- seits verbindlich genug, um denjenigen zu gefallen, die einen baldigen Besuch des bri- tischen Premierministers in Moskau wün- schen, sei es auch nur, um die Unabhängig- keit der britischen Politik von Washington zu dokumentieren. Wenn trotz Macmillans taktischem Ge- schick die Stimmen in England sowohl in der Presse wie in den Clubs wie unter den Poli- tikern zum guten Teile kritisch sind, so hat das seinen Grund erstens darin, daß der Pre- mierminister mit seinen auf die Abrüstungs- frage bezüglichen Ausführungen zu spat kam und auch nichts Neues bot. In dem Augen- blick, da sein Brief in Moskau übergeben wurde, war er bereits durch den etwa gleich- zeitig von Sorin im Londoner Lancaster- House übergebenen neuen Sowjet-Vorschlag der vorübergehenden Einstellung von Ver- suchen mit Atom- und Wasserstoffbomben auf zwei oder drei Jahre überholt. Man ist in London ein wenig verärgert, daß der Westen— vielleicht durch den internen Streit um Stassens etwas hemdsärmelige Methoden im Umgang mit Amerikas europaischen Alli- jerten— die Initiative wieder einmal an die Russen verloren hat. Auch die auf die europaische Sicherheits- frage und die Teilung Deutschlands bezoge- nen Ausführungen Macmillans haben in den Augen vieler seiner Landsleute keine be- sondere Gnade gefunden. Die Stimmung ge- genüber der Bundesrepublik ist in England augenblicklich nicht so freundlich wie noch vor einigen Monaten. Dazu haben wohl ne- ben der heftigen deutschen Reaktion auf die eigenwilligen britischen Maßnahmen zur Herabsetzung der britischen Rheinarmee, vor allem die kürzlichen Demonstrationen von Heimatvertriebenen und Sudetendeutschen und besonders der Umstand beigetragen, daß der Bundeskanzler es im Licht des Wahl- kampfes für richtig gehalten hat, diesen De- monstrationen durch telegrafische Botschaf- ten aus den USA, die Unterstützung seines Prestiges angedeihen zu lassen. Derartige Vorgänge haben den alten Verdacht wieder aufleben lassen, daß man vor unangeneh- men Ueberraschungen durch die deutsche Außenpolitik keinen Augenblick sicher sein könne. 0 Nicht umsonst erinnerte die„Times“, die diesmal Arm in Arm mit der Beaverbrook- Presse marschierte, den Premierminister daran, daß in den Augen vieler Europäer die bösen Entwicklungen der letzten 100 Jahre zum guten Teil von„gesamtdeutschen Regierungen, welche ihre Außenpolitik frei wählen und auch ändern konnten“, verur- sacht worden seien. Die Tadelsnote wäre unverkennbar, auch wenn die„Times“ nicht Vorher in dem gleichen Artikel schon be- mängelt hätte, daß manche Sätze des Mac- millan-Briefs an Bulganin mehr an die deutsche als an die sowjetische Adresse ge- richtet schienen, selbst wenn man nicht ge- rade behaupten wolle, sie seien von der Rücksicht auf die bevorstehenden west- deutschen Wahlen diktiert worden. Die Moral ist klar: auch wenn die britische Re- glerung bisher in der Abrüstungsfrage etwas hinter Stassens Eifer zurückgeblieben ist, so meinen die durchaus einflußreichen Kreise, deren Meinung in der„Times“ Ausdruck findet, daß die Rücksicht auf die deutsche Empfindlichkeit in der Wiedervereinigungs- frage von Macmillan zu Ungunsten des Ab- rüstungsproblem vielleicht etwas zu weit getrieben worden ist. Die„Times“ stimmt auch mit Macmillan nicht überein, wenn er die Teilung Europas und Deutschlands als Hauptursache der Spannung in Europa be- zeichnet. Ihr erscheint sie lediglich als ein Symptom, und sie glaubt, daß der Westen bemüht sein müsse, eine Entspannung ein- zuleiten, die dann eines Tages, möglicher- weise auf dem Weg über einen Nicht- angriffspakt zwischen NATO und War- schauer-Pakt, indirekt zu der Befriedigung der britischen wie der westdeutschen Wünsche beitragen könnte. Auf jeden Fall wollen die„Times“ und einflußgreiche politi- sche Kreise in England jetzt einen Anfang mit der Entspannung auf dem Gebiet der Abrüstung machen, wozu nach ihrer Mei- nung der Macmillan-Brief nicht genügend beigetragen hat. Dr. K. H. Abshagen(London) Mittwoch, 19. Juni 1957/ Nr. 189 — Wien ist über die Versöhnung mit Bonn glücklich Abschluß des Vermögensvertrages hat die Atmosphäre zwischen den Bruderstaaten endgültig bereinigt Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitne Wien, 18. Juni Während der Schluß und Höhepunkte des Adenauer-Besuchs in Wien, bei der Un- ter zeichnung des deutsch- österreichischen Vermögensvertrages im Kongreßsaal des Bundeskanzleramtes(fast auf die Minute Zur gleichen Zeit stand wenige hundert Me- ter entfernt, in der Schatzkammer in der Hofburg, Adenauer vor den Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches), vor allem aber auch bei dem beiter- geselligen Abgesang während des großen Empfangs des deut- schen Botschafters in Wien, als Adenauer und Raab Arm in Arm dem Ausgang Zzu- schritten,— bei allen diesen Anlässen des großen Wiener Versöhnungsfestes trat bei den Wissenden und an der inneren Ge- schichte der deutsch- österreichischen Be- ziehungen seit 1945 Beteiligten mit verblüf- fender Gleichstimmigkeit die Erinnerung an den September und Oktober 1955 in das Be- Wußtsein. Damals, in den Wochen vor dem Brentano- Besuch, schienen vielen die deutsch- österreichischen Beziehungen hoff- nungslos verfahren, der Zwietrachts-Apfel des sogenannten„Deutschen Eigentums“ schien das Verhältnis der beiden Regierun- gen für eine unabsehbare Zukunft zu be- lasten. Der österreichische Außenminister Figl hat in seiner kurzen Ansprache nach der nunmehrigen Unterzeichnung des Vermö- gensvertrages betont, daß das Zustandekom- men dieses Vertrags in achtzehn Monaten intensiver Arbeit ein Beispiel dafür biete, daß selbst die schwierigsten Fragen gelöst Mao Tse-tung: Widersprüche sind möglich Eine Rede des chinesischen Staatschefs vom Februar jetzt veröffentlicht Peking, 18. Juni Der chinesische Staatschef, Mao Tse-tung hat in einer Rede in Peking die Ansicht ver- treten, daß auch in kommunistischen Staaten Gegensätze zwischen Führung und Volk möglich sind. Er wandte sich aber gleichzei- tig dagegen, Gegensätze im Volk durch Zwangsmaßnahmen zu beseitigen. China sei zwar noch nie so einig gewesen wie heute, doch gebe es bestimmte Widersprüche zwi- schen der Regierung und den Massen der Bevölkerung.„Sie schließen Widersprüche zwischen den Interessen des Staates, kollek- tiven und individuellen Interessen, zwischen Demokratie und Zentralismus, Widersprüche Zwischen denen, die in führenden Positionen sind, und den Geführten ein.“ Mao Tse-tung sprach auch von Widersprüchen, die aus den „bürokratischen Methoden gewisser Staats- funktionäre“ herrühren. Der chinesische Parteiführer stellte fest, die Ereignisse in Ungarn hätten dazu geführt, daß„einige unserer Intellektuellen das Gleichgewicht verloren haben“. Im ganzen gesehen, sei es aber in China ruhig geblieben. Die Haupt- kräfte der Gegenrevolution seien überwun- den. 5 5 Die Aeußerungen Mao Tse- tungs über die Möglichkeiten von Widersprüchen zwischen kommunistischer Führung und Bevölkerung stehen in einem gewissen Widerspruch zu den in führenden Kreisen der Sowjetunion geäußerten Ansichten. Mao Tse-tung hielt die Rede bereits Ende Februar dieses Jahres. Sie wurde aber erst— fast vier Monate spä- ter— am Dienstag in Peking überraschend Veröffentlicht. Bis dahin waren Teile der Rede nur andeutungsweise bekannt gewor- den. Die Aeußerungen des chinesischen Par- teiführers und Staatschefs spielten aber in ideologischen Auseinandersetzungen der Parteiführungen verschiedener kommunisti- scher Staaten bereits eine erhebliche Rolle. Mao Tse-tung unterstreicht, daß bei einer Führung unter zentraler Lenkung keinerlei Zwangsmaßnahmen getroffen werden soll- ten, um ideologische Fragen zu lösen. Die Diktatur des Proletariats sollte nur die Feinde des Volkes unterdrücken. Sie dürfe nicht gegen die Massen des Volkes angewen- det werden. Er sprach sich für den Grund- satz des„demokratischen Zentralismus“ aus. Der chinesische Staatschef teilte mit, daß in letzter Zeit in China„einige ungesunde Tendenzen“ aufgetreten seien, und daß„eine kleine Zahl von Arbeitern und Studenten“ in einigen Orten gestreikt haben. Er führte diese Streiks darauf zurück, daß einige mate- rielle Forderungen nicht erfüllt wurden, und daß führende Funktionäre eine bürokratische Haltung eingenommen haben. Mao Tse-tung sagte abschließend, China sei gegen einen neuen Welkkrieg, aber es fürchte ihn auch nicht. Er würdigte die Unterstützung der Sowjetunion beim Wirt- schaftsaufbau Chinas und äußerte, China misse von der Sowjetunion alle Erfahrun- gen übernehmen, die für China nützlich sind. werden können, wenn auf beiden Seiten Vertrauen und guter Wille vorhanden seien. Und er hat später inoffiziell erklärt, daß dieser Tag, gleich hinter dem der Unter- zeichnung des österreichischen Staatsvertra- ges, für ihn der schönste Tag seines Lebens sei. Beide Worte waren keine diplomati- schen Phrasen oder Höflichkeitsflockeln, sondern Ausdruck jener Spontanietät, die zu den liebenswerten(wenn auch gewiß manchmal nicht ungefährlichen) Eigenschaf- ten des österreichischen Regierungschefs der ersten schweren Nachkriegszeit und jeztigen Außenministers gehört. Mit Recht hat sein Kollege von Brentano noch am gleichen Tag in einem Gespräch mit den deutschen Journalisten darauf hingewiesen, daß ein solches Wort im Munde eines Man- nes, der sechs Jahre seines Lebens in Kon- zentrationslagern verbracht hat, besonders schwer wiege. Figl sprach aber dabei nur aus, was im Grunde alle Oesterreicher emp- finden: daß die völlige Bereinigung des Ver- hältnisses zum deutschen Nachbar- und Bruderstaat auf die Dauer eine unerläßliche Vorausetzung für die innere Festigkeit und Solidität der österreichischen staatlichen Existenz darstellt. Deshalb war der Adenauer-Besuch für Wien weit mehr als einer der vielen Staats- besuche, die die österreichische Hauptstadt in den letzten Jahren erlebt hat. Er war ein epochemachendes politisches Ereignis. Die unverwüstliche, die Sympathien der Wiener im Sturm erobernde Vitalität des„Alten“, sein trockener Humor, seine weltmännische Jovialität krönten die mühevolle Arbeit aller Menschen, die seit Jahr und Tag, anfangs oft angefeindet und vielfach unbedankt, hüben und drüben an der Besserung der Beziehun- gen gewirkt haben. Dabei muß man, um der historischen Wahrheit und Gerechtigkeit wil- len, feststellen, daß diese Bemühungen in Oesterreich nicht nur auf den Bereich der Volkspartei beschränkt blieben, wenngleich naturgemäß die ideellen Verbindungen zur Bonner Mehrheitspartei hier gewährleisteten, daß immer ein Boden für Ausein andersetzung und Begegnung gewahrt blieb. Was nun den umfangreichen Vermögens- vertrag betrifft, so ist es gewiß noch zu früh, um alle psychologischen Aus- und Rückwir- kungen in der österreichischen Oeffentlich- keit in allen Nuancierungen schon abschät- zen zu können. Doch kann man bereits sagen, Landtag fordert Landesentwicklungsplan Künftig Erschließungskostenbeiträge für noch nicht bebautes Land? Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 18. Juni Nach dem Wirtschafts- und Verkehrs- Ausschuß des Landtags von Baden- Würt⸗ temberg hat sich nunmehr auch dèéssen Ver- Waltungs- und Wohnungsbauausschuß ein- mütig für die möglichst schnelle Ausär- beitung und Vorlage eines Landesentwick- lungsplanes durch die Regierung ausge- sprochen. Im Rahmen des Landesentwick- lungsplanes soll insbesondere auch ge- prüft werden, wie die bisher wirtschaftlich zurückgebliebenen Gebiete stärker geför- dert werden können und durch welche Maß- nahmen die anhaltende Abwanderung der Menschen vom Land in die Städte, vor allem in die industriellen, dicht besiedelten Zentren, abgestoppt werden kann. Der Verwaltungsausschuß hat die Be- handlung des von der Landesregierung im letzten Herbst vorgelegten Gesetzentwurfes zur Neuordnung der Verwaltungsgerichtsbar- keit in Baden- Württemberg erneut mit Rücksicht auf entsprechende Gesetzgebungs- pläne des Bundes bis auf weiteres zurück- gestellt. Der Verwaltungs- und Wohnungsbauaus- schuß des Landtags von Baden-Württem- berg ersuchte die Landesregierung am Dienstag, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der den Gemeinden und Städten künftig die Möglichkeit einräumen soll. Erschlie- gungskostenbeiträge auch für solche Grund- stücke zu erheben, die zwar erschlossen, aber noch nicht bebaut sind. Bisher können die Kommunen nur die Besitzer bebauter Grundstücke zu Erschliegungskostenbei- trägen heranziehen. Mitglieder des Aus- schusses vertraten die Auffassung, die bis- herige Regelung bedeute für die Gemeinden, die zumelst Hut grobem finanziellen Auf- Wand immer neues Baugelände erschliessen müßten, eine unbillige Härte. Es sei nicht einzusehen und durch nichts gerechtfertigt, Weshalb nicht auch die Grundbesitzer zu den Erschließungskosten herangezogen werden sollen, deren Grundstücke durch die Er- schließung in jedem Fall an Wert gewonnen hätten, gleichgültig, ob sie nun bebaut seien oder aus irgendeinem Grunde noch frei stünden. Zusatzantrag zum Lottogesetzentwurf Vierzehn Abgeordnete der CDU-Fraktion des baden-wW²ürttembergischen Landtags haben zu dem Initiativ-Gesetzentwurf der FDP/DVP, der die Einführung des Zahlen- ljottos im Lande vorsieht, einen Antrag ein- gebracht, wonach der Reingewinn aus dem Zahlenlotto im Staatshaushalt zur Förde- rung kultureller und sozialer Zwecke ver- Wendet werden soll. Die Sportverbände, so fordern die CDU-Abgeordneten, müßten am Reingewinn in der Weise beteiligt werden, daß ihnen der Betrag, den sie seither aus dem Toto-Aufkommen im Durchschnitt der Jahre 1954 bis 1956 erhalten hätten, auch Künftig in gleicher Höhe aus dem Aufkom- men von Toto und Lotto gewährleistet bleibt. Die Verteilung der Gelder solle nach Richtlinien der Landesregierung erfolgen, die der Zustimmung des Landtages be- dürfen. daß er in seiner, in den ersten österreich schen Kommentaren hervorgehobenen 55 bindung von Anerkennung des Prinzips det Unverletzlichkeit rechtlich erworbenen Pri. vateigentums und Vertragstreue(d. h im konkreten Fall Vereinbarkeit mit dem Wort laut des österreichischen Staatsvertrag) de allerdings in jüngstvergangener Zeit 50 mig brauchten„natürlichen Rechtsempfinden deg Volkes“ durchaus entspricht. Die Arbeit der Mitglieder der vorbereitenden Gemischten Kommission wurde bei der Unterzeichnung von den beiden Außenministern Sewürdigt Von Seiten der österreichischen Oeffentlich. keit und besonders der öffentlichen Meinung Wiens aber wird in diesem Zusammenhang immer wieder das Verdienst des Deutschen Botschafters in Wien, Dr. Müller-Graaf her- vorgehoben, der, zusammen mit seinen Mit- arbeitern, von der so äußerst schwierigen Besatzungszeit an, da die derzeitige Bot- schaft nur eine„Wirtschaftsmission“ War, mit sehr viel Takt und Einfühlungsvermögen zu jenem Abbau der Ressentiments beitrug, der die Voraussetzung für das in jeder Hinsicht vollständige Gelingen der Generalbereini- gung durch Kanzlerbesuch und Vertragsab- schluß schuf. Der Selbstmord Sherwoods und die Schuldfrage Monterey(Kalifornien).(dpa) Die Witwe des 41 jährigen amerikanischen Krebsfor- schers Dr. William Sherwood, der zwei Page vor seiner Vernehmung durch den„Aus- schuß für unamerikanische Umtriebe“ durch Einnahme von Gift Selbstmord begangen hat, gab dem Ausschuß die Schuld am Tode ihres Gatten. Sie erklärte, ihr Gatte sei von finanziellen Sorgen bedrückt gewesen und durch die Furcht, daß sein Ruf in der Oeffentlichkeit durch die Vernehmung lei- den könne, unter starken Druck gesetzt worden. In einem Abschiedsbrief hatte Sherwood geschrieben:„Ich fühle mich durch den Aus. schuß bedroht.... In zwei Tagen würde ich durch das Aufsehen ermordet worden sein, das eine solche Vernehmung erregt.“ Eine Abschiedsnotiz für einen Freund lautete: „Die Spuren des Ausschusses sind mit zer- störten Leben und zerstörten Karrieren übersät.“ Neuer Ministerpräsident in Kanada Ottawa(dpa). Nach 22 Jahren ununterbro- chener liberaler Führung hat Kanada eine konservative Regierung erhalten. Doch ist ein politischer Kurswechsel zunächst nicht zu erwarten. Der neue Premierminister John Diefenbaker kann nur über 110 von insgesamt 265 Sitzen im Unterhaus verfügen. Daraus ergibt sich, daß seine politische Bewegungs- freiheit beschränkt ist. Sein Regierungspro- gramm muß Rücksicht auf die Sozialisten und Sozialkreditler nehmen, die insgesamt 44 Mandate innehaben. Jede dieser beiden klei- nen Parteien kann zu seinem Sturz beitragen. Bei den Wahlen am 10. Juni hatten die Liberalen 67 Sitze verloren, während die Konservativen von 51 auf 110 Mandate zur Stärksten Partei des Landes aufrückten, je- docht nicht die absolute Mehrheit erzielten. Der neue Ministerpräsident teilte mit, er beabsichtige, am kommenden Montag nach London zu fliegen, um dort an der Konferenz der Minister präsidenten der Commonwealth- Länder teilzunehmen. Frankreich am Ende seiner finanziellen Reserven Paris.(AP) Die französische Regierung hat die Liberalisierung der Einfuhren bis auf weiteres aufgehoben, um dem katastropha- en Devisenschwund Einhalt zu gebieten. Offenbar haben die bisherigen Maßhnahmen zu keinem Erfolg geführt. Die Gold- und Dollarreserven Frankreichs sind jetzt nahezu aufgebraucht. Ministerpräsident Bourges- Maunoury gab bekannt, daß man Wahr- scheinlich Ende dieses Sommers auf die eiserne Reserve der Bank von Frankreich in Höhe von 860 Millionen Dollar zurückgreifen müsse(siehe auch Wirtschaft). Unsere nächste Ausgabe erscheint wegen des Fronleichnamfestes erst am Freitag zur gewohnten Stunde. Luftschutz in den Vereinigten Staaten Ein Warnsystem, Schutzräume und Evakuierungspläne sollen vor Atombomben schützen Washington, 17. Juni Mit Parolen wie„Heute bereit— mor- gen am Leben“, mit Millionen von Druck- schriften und zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen versucht die Federal Ci- vil Defence Administration FCDA— Bun- desbebörde für zivile Verteidigung), den 171 Millionen Amerikanern klarzumachen, daß sie sich heute um den Luftschutz kümmern müssen, wenn sie„morgen“— im Falle eines nuklearen Angriffes auf die USA am Leben bleiben wollen. Das ist nicht ein- fach, denn viele Amerikaner meinen, daß es gar keinen Zweck habe, sich irgendwie vor der Wasserstoffbombe schützen zu wollen. Dementsprechend verzeichnet auch der letzte Jahresbericht der FCDA, daß die Teilnahme der Bevölkerung an der zivilen Verteidi- gung„in vielen westeuropäischen Ländern“ größer sei als in den Vereinigten Staaten. Trotzdem spricht die Bundesbehörde in ihrem Bericht für das Etatjehr 1955/56 von beträchtlichen Fortschritten auf allen Gebie- ten des zivilen Luftschutzes. Sie gibt die Gesamtzahl ihres angestellten Personals und der freiwilligen Helfer für Ende Juni 1956 mit 4 471 073 an. Hierbei sind aber nur 42 der 46 Bundesstaaten berücksichtigt, weil, wie es in dem Bericht heißt, die FCDA „nicht in der Lage war, von sechs Staaten Zahlen hierüber zu erhalten.“ Damit ist bereits der wunde Punkt des Luftschutzwesens in den USA berührt: die Bundesbehörde für zivile Verteidigung hat keinerlei Befugnisse gegenüber den Einzel- staaten. In dem„Federal Civil Defence Act“ (Gesetz über die zivile Luftverteidigung, das der Kongreß 1950 unter dem Eindruck des Korea-Krieges verabschiedete, ist ausdrück- lich festgelegt,„daß die Verantwortung für die zivile Verteidigung in erster Linie bei den einzelnen Staaten“ und den örtlichen Behörden liegen soll. Die Bundesregierung, und damit die FCDA, sind lediglich beauf- tragt, für die„notwendige Koordinierung und Anleitung“ der einzelstaatlichen Tätig- keit auf dem Gepiet der zivilen Verteidi- gung Sorge zu tragen. Die sich daraus er- gebende Notwendigkeit, über jede Frage des Luftschutzes mit den Regierungen der eifer- süchtig über ihre Rechte wachenden Bundes- staaten zu verhandeln, hemmt die Arbeit der Bundesbehörde in beträchtlichem Maße. Als die Bundesbehörde für zivile Ver- teidigung 1950 ins Leben gerufen wurde, mußte sie eine völlig neue Organisation auf- bauen. Das frühere Amt für zivile Verteidi- gung war nämlich nach Kriegsende als über- flüssig aufgelöst worden. Die neue Behörde hat trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich gearbeitet. Sie hat ein Bundeswarnsystem aufgebaut, durch das 200„Schlüsselpunkte“ in allen Teilen der USA innerhalb von acht Minuten über einen bevorstehenden Angriff informiert werden können. Gegenwärtig nimmt man an, daß von der ersten Warn- meldung bis zum Bombenabwurf ein bis drei Stunden Zeit bleiben. Interkontinen- tale Ferngeschosse mit Atomsprengköpfen bezieht man in die Kalkulation vorläufig nicht ein Weiterhin hat die Bundesbehörde für zivile Evakuierungspläne entwickelt. Der beste Schutz vor der H-Bombe sei, mög- lichst weit vom möglichen Ziel wegzukom- men, sagen die Sachverständigen. Sie haben Ueberlegungen angestellt, die zu folgenden Ergebnissen führten: Eine Wasserstoffombe, deren Explosiv- kraft der von 20 Megatonnen Millionen Tonnen) normalen Sprengstoffes entspricht — das schwerste Kaliber, mit dem man bis jetzt rechnet— würde in einer Zone von 16 Kilometern rund um den Explosionspunkt nicht nur alles zerstören, sondern buch- stäblich alles„auslöschen“. Dieses Gebiet wird als A-Zone bezeichnet. In einem„A“ umgebenden, acht Kilometer breiten Ring— der B-Zone— würde so schwerer Schaden entstehen, daß sich die Instandsetzung der meisten Gebäude nicht mehr lohnen würde. Die ebenfalls acht Kilometer tiefe C-Zone würde„mäßigen Schaden“ davontragen, das heißt, dag Gebäude ohne größere Instand- setzungsarbeiten nicht benutzbar wären. In der D-Zone würde nur leichter Schaden entstehen. Ein Beispiel: Würde eine 20 Megatonnen-Wasserstoffbombe in der geo- graphischen Mitte Washingtons explodieren, so würde die ganze Millionenstadt in der A-Zone liegen und somit ausgelöscht wer- den. Die Beamten der FCDA schätzen, daß in der A-Zone alles Leben vernichtet würde, in der B-Zone wäre die Chance des Ueber- lebens 3:10. In der C-Zone 7:1 und in der D-Zone schon 98:100. Selbst wenn sich im unmittelbaren Wirkungsbereich der Wasser- stoffbombe alle Leute in guten Schutzräu- men befänden, würde man mit 40 Prozent Verlusten rechnen müssen.„Um eine gute Aussicht auf Ueberleben zu haben, müßte man wenigstens 15 Meilen(24 Kilometer) vom Explosionspunkt einer H-Bombe ent- fernt sein“, sagte ein Beamter. Darauf basieren die Evakuierungspläne der Bundesbehörde für zivile Verteidigung. Man glaubt zum Beispiel, Washington in- nerhalb von drei Stunden völlig evakuieren zu können. Manche Amerikaner stehen je- doch, wie FCDA-Beamte berichten, diesen Plänen skeptisch gegenüber. Die Evakuier- rung geschieht im Rahmen eines„Ueber- leben-Plan- Programms“(Survival Pan Pro- gram), das sich auf die„kritischen Zielge- biete“ und die für die Aufnahme von Eva- kuierten und für andere Hilfeleistungen Vor- gesehenen Gebiete erstreckt. In diesen Ge. bieten befinden sich insgesamt 71,6 Prozent der amerikanischen Bevölkerung. Als den besten Schutz vor Atomangriffen betrachtet die amerikanische Behörde eine Kombination von Evakuierung und Schutz- raumbauten. Sie hat ein umfassendes Schutzraumprogramm ausgearbeitet, für das schätzungsweise 30 bis 60 Milliarden Dollar aufgebracht werden müßten. Das Programm steht daher vorläufig nur auf dem Papier Zu den vorbeugenden Maßnahmen, die 3 Fcp in den letzten Jahren ergriffen hat gehört schließlich die Lagerung von Medi- kamenten, Nahrungsmitteln, Generatoren, leichten Rohren für Wassernotleitungen un anderem Material außerhalb der besondel gefährdeten Gebiete. Ferner stehen, übel das ganze Land verteilt, 1900 fahrbare 7 zarettausrüstungen bereit, die jeweils m- einem Lastzug transportiert werden. Zu der Ausrüstung gehören 200 Betten un komplette Röntgen- Einrichtungen. 5 Ausrüstungen sollen im Ernstfall nahe 4 die betroffenen Gebiete herangebracht 0 in den am Ort verfügbaren Gebäuden, 10 spielweise Schulen, zur Einrichtung von La zaretten verwendet werden. Die Bundesbehörde wendet sich mit 1 publizistischen Mitteln ständig an. rikanische Bevölkerung, um 2zu S 5 daß sich jeder Haushalt für den Erns 12 vorbereitet. Die Amerikaner sollen 1 Hilfe- Ausrüstungen sowohl in der Wohn als auch in den Autos haben. Sie sollen 557 ner— das rät die FCDA— zu Hause 5 dig einen Sieben-Tage-Vorrat an e teln und im„Familienauto“ einen Vorrat ö weitere drei Tage bereithalten. ist e wen in d Men bild Um! er 1 dies tene das wð²ũ wr eine gene Bete Plät Woh betr nan. scha ran gen sich ben lich! Leb nick nes der (14 auc! dan meh reli. sie mit, ben Sch. Gla Wor (Jo. 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Aus dieser Sachlage heraus ist viel- leicht das sehr eigenartige Wort entstanden, der Herrgott habe das Dorf, der Mensch die stadt und der Teufel die Großstadt geschaf- en. Bei oberflächlichem Zuschauen mag es o den Anschein haben. Wer aber tiefer schaut, der wird nicht so schnell und ver- nichtend, sondern vorsichtiger und richtiger und günstiger über die Großstadt urteilen. Denn es gibt deutliche Anzeichen dafür, daß zwischen all dem Lärmen und Hasten und Treiben der Großstadt— vielleicht als Ant- wort des Menschen darauf— eine besondere pflege und ein gutes Wachstum inneren Le- bens gedeiht. Es Wäre freilich natürlicher und schöner, wenn man dieses verborgene Leben nicht suchen müßte; wenn es die Kraft hätte, auch das äußere Bild der Stadt zu formen. Es ist ein seltenes und beglückendes Erlebnis, wenn man einmal in eine Gegend kommt, in der die Kultur und der Glaube und der Mensch und die Landschaft eine Einheit bilden. Dort wird der Mensch von seiner Umwelt getragen und gesichert; dort wohnt er nicht nur, dort ist er verwurzelt. Aber diese Gegenden werden leider immer sel- tener. Am Fronleichnamstag ändert sich auch das Bild der Großstadt ein wenig. Manche werden wohl denken, sie ziehe für einen Tag eine Maske auf, und dann zeige sie am fol- genden Tag wieder ihr wahres Gesicht. Betende Menschen auf den Straßen oder plätzen der Stadt sind fürwahr ein unge- Wwohntes Bild. Aber wenn wir dieses Bild betrachten, dann zeigt es uns etwas: Daß nämlich die Menschen, die wir sonst ge- schäftig arbeiten sehen und deren Tagewerk randvoll gefüllt ist mit Aufgaben und Sor- gen und Taten, auch beten können; daß sie sieh auch in der Oeffentlichkeit zum Glau- ben an Gott bekennen wollen. Die Aufdring- lichkeit und Gewalt des„großstädtischen“ Lebens hat in ihnen die Welt des Glaubens nicht umstürzen können. Mit dem hl. Johan- nes dürfen sie sprechen:„Das ist der Sieg, der die Welt überwindet, unser Glaube“ (1 Joh., 5, 4). Freilich kann der Glaube überall leben, auch in Katakomben. Aber er tut es nur dann, wenn eine untergehende Welt nicht mehr zu retten ist. Wenn sie jede Form des religiösen Glaubens vernichtet, dann macht sie zwar die Christen zu Martyrern, aber da- mit ist ihr nicht geholfen, und dem Glau- ben ist— wie die Erfahrung lehrt— kein Schaden zugefügt. Von dieser Welt ohne Glauben und gegen den Glauben gilt das Wort des Herrn, daß sie schon gerichtet ist (J0, 3, 18). Die Christen unserer Tage wis- sen, daß die Welt sich noch nicht endgültig entschieden hat, Sie sehen daher in ihrer Umwelt eine Aufgabe, die innen gestellt ist. Sie denken apostolisch. Das war immer die Voraussetzung für einen neuen Aufstieg. Wenn das eigentliche Leben einmal an die Oberfläche kommt, dann ist das ein An- ruf kür uns, zu prüfen, ob wir dieses Leben vernachlässigt haben, vielleicht sogar 80 sehr, daß es verkümmert ist. Gestorben ist es wohl in keinem oder in fast keinem Menschen. Das wissen die Seelsorger, die oft überrascht sind, daß sie selbst bei Men- schen, die fast ein ganzes Leben lang an- geblich„ohne Glauben auskamen“, doch Ansatzpunkte finden, um dem Glauben wie- der Kraft zu geben und ihn zur Mitte der Persönlichkeit zu machen. Es kommt uns selbstverständlich vor, daß die Beter sich aus dem Lärm der Groß- stadt in die Gotteshäuser oder in ihre Wohnung oder in eine stille Natur zurück- ziehen. So zeigt sich uns die Großstadt. Das ist ihre Maske. Der seltene Zustand, daß einmal Straßenbahnen und Autos und Mo- torräder anhalten, um die Beter nicht zu stören, ist wohl doch das Bild, das— trotz seiner Seltenheit— der Wirklichkeit besser gerecht wird. Der Dauerzustand ist die Maske der Großstadt, die Ausnahme ist ihr Gesicht. Wer es anschaut, der blickt in eine Tiefe inneren Lebens. K. Fuchs Spanier stöhnen:„Estos Americanos ee Warum sind die Amerikaner unbeliebt?/ Machtstellung weckt Abneigung und Mißtrauen, meint Zeitung„Pueblo“ Die Madrider Zeitung„Pueblo“ hat dieser Tage eines der heißesten Eisen angefaßgt, das es für die internationalen Beziehungen Spaniens gibt. Es hat die anti- amerikani- schen Ausschreitungen, zu denen es kürzlich in Taipeh kam, zum Anlaß genommen, um ein Thema zu untersuchen, das auch in Ma- drid aktuell ist und demnächst sogar noch Aktueller werden dürfte. Warum, so fragt das Blatt, sind eigentlich die Amerikaner unpopulär? Warum sind sie nicht so beliebt Wie sie es sein müßten, da sie Milliarden Dollar ausgeben, um mehr als 60 Ländern in der einen oder anderen Form— wirt- schaftlich, militärisch oder technisch— zu helfen? Warum gelingt es ihnen nicht, sich die Sympathie von Völkern zu erwerben, die sie nicht als Satelliten, sondern als gleich- berechtigte Verbündete behandeln? Damit wird zum ersten Male vor aller Oeffentlichkeit ein Problem angeschnitten, das den maßgebenden Kreisen des Regimes schon länger Sorge bereitet: die Reaktion der Bevölkerung auf die Anwesenheit der Ame. rikaner, deren Zahl zum Entsetzen der Spa- nier ständig zunimmt. Ueber das Bündnis, das Franco vor nahezu vier Jahren mit den Vereinigten Staaten schloß, waren seine Landsleute nicht begeistert. Die oppositio- nellen Kräfte übten heftige Kritik. Sie be- dienten sich dabei eines Arguments, das Franco an der empfindlichsten Stelle treifen sollte— daß er nämlich als Chef einer natio- nalen Bewegung einen Teil der nationalen Souveränität durch die Abtretung von Stützpunkten veräußert habe. Andere er- kannten zwar den Pakt von Madrid als di- plomatischen Erfolg an, verwiesen aber àuf die sozialen und wirtschaftlichen Belastun- gen, die sich daraus ergeben. Wenn man die heutigen Schwierigkeiten betrachtet, muß man diesen Pessimisten nachträglich zu- stimmen. Besonders während der letzten Monate hat sich die Situation der Amerikaner ver- schlechtert, ohne daß man sagen könnte, wo- ran es eigentlich liegt. Denn sie benehmen sich in Spanien nach wie vor so unauffällig wie nirgends sonst. Man hat ihnen, bevor man sie auf diese stolze und empfindliche Land losließ, tausendmal eingeschärft, die Beine weder im wörtlichen noch im übertra- genen Sinn auf den Tisch zu legen. Und sie halten sich mit einer fast ängstlich zu nen- nenden Genauigkeit an den psychologischen Leitfaden, der ihnen mitgegeben wurde. Aber es hilft alles nichts. Sie tragen keine Uniform, sie haben sogar ihr Zivil dem spa- nischen Geschmack angeglichen, sie verzich- ten auf schreiende Krawatten und auf alles, was typisch amerikanisch erscheinen könnte — und trotzdem gehen sie den Spaniern auf die Nerven. Szenen wie die folgende kenn- zeichnen die Situation: auf der eleganten Calle Serrano in Madrid wollen zwei Ameri- kanerinnen mit einem überlangen Straßen- kreuzer aus der am Bürgersteig geparkten Wagenreihe ausscheren. Ein schräg vor ihnen auf der Fahrbahn haltenndes Taxi sperrt den Weg. Sie fordern den Chauffeur durch Zeichen auf, Platz zu machen, ohne daß dieser reagiert. Er schaut ihnen ruhig zu, während sie sich durch Vor- und Zu- rücksetzen herauszuwinden suchen. Eine Menschenmenge sammelt sich an. Schließ- lich versuchen sie es nochmals mit ihrem kärglichen Spanisch, aber der„Taxist“ bleibt bockbeinig. Und nun tun sie das dümmste, was man in einer solchen Lage machen kann — sie fangen an zu schreien. Was tut der Chauffeur? Anstatt vorzurücken, läßt er den Wagen zurückrollen, so daß er ihnen vol- lends die Ausfahrt sperrt. Die Zuschauer aber klatschen ihm Beifall. Solche Vorkommnisse hören langsam auf, Einzelfälle zu sein. In einer Gasse der Ma- drider Altstadt muß sich eine Auslän- derin auf dem schmalen Bürgersteig durch eine Schar spielender Kinder drängen, die 80 in ihr Spiel versunken sind, daß sie nicht ausweichen. Sie schiebt vorsichtig einen Halbwüchsigen Knaben etwas auf die Seite — gleich ist ein älterer Spanier zur Stelle, der laut zu protestieren beginnt:„Estos extranjeeros..., wobei er mit den Auslän- dern natürlich wiederum Amerikaner meint, auch wenn er es nicht ausdrücklich sagt. Wenn es so weitergeht, werden sich die Spanier aus Protest gegen die Amerikaner in eine Hal- tung hineinsteigern, die man bisher bei innen nicht kannte— eine allgemeine Ab- lehnung der Fremden. Das Problem wird noch weit schwieriger, wenn in Kürze die Stützpunkte fertig wer- den. Dann tauchen nämlich amerikanische Uniformen im Straßenbild auf— die ersten fremden Uniformen, welche die Spanier seit den Tagen Napoleons im eigenen Land sehen. Es ist schwer vorauszusagen, wie sie den Anblick ertragen werden. Vermutlich schlecht. Noch steckt in jedem von ihnen ein Stück jenes berühmten Alcalden von Mosto- les, der am 2. Mai 1808 die Fackel des Auf- ruhrs gegen die framzösischen Okkupanten entzündete. Gewiß— die Amerikaner sind keine Okkupanten. Aber darauf kommt es, wie„Pueblo“ meint, im Grunde auch gar nicht an. Weder das durch die Anwesenheit fremder Truppen verletzte Nationalgefühl noch der Neid auf den höheren Lebensstan- dard sind nach der Ueberzeugung des Blat- tes für die Unbeliebtheit der Amerikaner verantwortlich zu machen. Sie sind unpopu- lär, weil die Vereinigten Staaten die stärk- ste Macht der Welt sind. Daß eine solche Machtstellung immer wieder Abneigung und Mißtrauen weckt, wisse man nirgends bes- ser als in Spanien, das noch heute unter den Folgen der Feindschaften leide, die es sich in der Zeit seiner Weltherrschaft zugezogen habe. Dabei sei es letzten Endes gleich, ob die Macht mit dem Schwert erkämpft oder mit weißen Handschuhen erworben werde. Keipe Geldopfer und keine noch so offene Großzügigkeit würden daher die Amerika- ner beliebt machen. Macht sei das einzige, Was niemals verziehen werden könne, denn sie bedeute— gewollt oder ungewollt— im- mer Einmischung in fremde Angelegenhei- ten. Ein offenherziges Wort fürwahr, dem we nig hinzuzufügen ist. Es stellt den Amerika nern keine freundliche Prognose für die künftige Zusammenarbeit mit Spanien. Man darf danach gespannt sein, wie sich das Verhältnis der beiden ungleichen Bundes- genossen weiterentwickelt, wenn jetzt aus der Theorie ihrer Partnerschaft militärische Praxis wird. Flugblätter im Kampf um Nachfolge des Regimes Raschelndes Papier als Waffe der stummen Opposition/ Bericht über die heutige Stimmung in Spanien Die spanische Innenpolitik wird schon seit einer Reihe von Jahren auf hektogra- phierten Blättern ausgetragen. Sie sind die Wunderwaffe, zu der alles im Kampf um die politische Zukunft seine Zuflucht nimmt. Die öffentlichen Auseinandersetzungen kön- nen nicht dort stattfinden, wo sie eigentlich hingehören— vor die Oeffentlichkeit. Zwar wurden nach der kürzlichen Regierungsum- bildung die Schrauben der Pressezensur ge- lockert, soweit es möglich schien. Aber zu- gleich haben sich auch die Gegensätze ver- schärft, denn während die Falange von ihrem Piedestal stürzte, gelang es den Monarchi- sten, die Vorstufen zum Thron ihrer künf- titigen Macht zu ersteigen. Indem der Kampf um die Nachfolge des Regimes in seine Endphase eintrat, hat die Erbitterung auf allen Seiten zugenommen. So ist es nicht weiter erstaunlich, daß jetzt noch häufiger als bisher maschinengeschriebene Informationen, vertrauliche Berichte und anonyme Flugblätter zirkulieren. Wer den Faden der Entwicklung nicht verlieren will, muß immer wieder in die Flut diskret raschelnder Papiere hinein- greifen, die von geheimnisvollen Verviel- fältigungsapparaten ausgespuckt werden. Es vergeht kaum ein Tag, obne daß man vor die Frage gestellt wird:„Haben Sie das Manifest der Gruppe X. schon gelesen?“ „Op der Streikaufruf der Studenten Wohl befolgt wird?“ Die Opposition der anti- monarchistischen Kreise bereitet den Or- ganen des Regimes ernste Sorgen. Wie es scheint, ist die Polizei entschlossen, schär- fer durchzugreifen. Bezeichnend für die Stimmung, die ge- genwärtig herrscht, ist ein Dokument, das in den Falangekreisen von Hand zu Hand geht. Es enthält scharfe Angriffe auf die Katholische Laienkongregation„Opus Dei“, der vorgeworfen wird, sie habe durch Syste- matische Wühlarbeit die Position der Par- tei untergraben und Franco zu einem kal- ten Staatsstreich verführt, der ihn selbst am meisten schade. Die von ihm geduldete Kritik an den bisherigen Regierungen falle Auf ihn selbst zurück, denn als Regierungs- chef sei er für die angeblichen Fehler der Vergangenheit ebenso verantwortlich wie für die Maßnahmen der Gegenwart. Das ist ein rauher Ton, wie er von der Falange nie gegen Franco angeschlagen wurde, solange sie noch an der Macht be- teiligt war, Daß es jetzt hart auf hart geht, ist Vielleicht noch deutlicher aus einem weiteren Schriftstück abzulesen, welches aus einem ganz anderen Lager stammt. Es Wird einer dem„Opus“ angehörenden Per- sönlichkeit zugeschrieben, die an zentraler Stelle des Regierungsapparates zu finden ist und mit ihren Berichten vermutlich un- mittelbaren Zugang zum Staatschef hat. Das sehr eingehende Dokument analysiert sämt- liche heute bekannten Kräfte, die als Geg- ner der Restaurationspolitix anzusehen sind und daher zur Opposition gerechnet werden müssen. Nach ideologischen Ge- sichtspunkten teilt es die Feinde des Regi- mes in vier Hauptgruppen und zwar in Kommunisten, Sozialisten, Syndikelisten falangistischer Herkunft und in Liberale, die wiederum in eine republikanische Mehrheit und in vereinzelte liberale Monarchisten zerfallen. Als besonders aktiv gelten die Rommu- nisten, die allerdings nach den Studenten- unruhen vom Februar 1956 am stärksten von Verhaftungen betroffen wurden und seitdem die Taktik gewechselt haben. Sie beschränken sich, wie der Bericht hervor- hebt, auf Einzelaktionen, wobei sie vor allem in den akademischen Kreisen Freun- de zu werben suchen. Wesentlich Wwortkarger ist der Bericht in bezug auf die sozialistische Opposition. Im- merhin dürfte feststehen, daß an den Uni- versitäten eine„Asociacién Socialista Uni- versitaria“ existiert, die vor allem in Bar- celona und Madrid über zahlreiche Mitglie- der verfügt. Dagegen wird unter dem Sammelbegriff „Sindicalistas“ eine lange Reihe bekannter Namen aufgezählt, die innerhalb der Fa- lange und der Syndikate eine maßgebende Rolle spielen. Man findet darunter sogar leitende Redakteure der beiden großen Zeitungen„Arriba“ und„Pueblo“, die beide den monarchistischen Kurs Francos mit Nachdruck bekämpfen. Es ist bezeichnend für den Grad der Verwirrung, den die in- nenpolitische Entwicklung erreicht hat, daß selbst das als regierungsoffiziös geltende „Arriba“ zur Oppositionspresse gezählt wird. Ein vielleicht noch reizvolleres Bei- spiel der allmählich paradox gewordenen Situation geben die falangistischen Studen- tengruppen ab, die zum Teil aus den Hun- dertschaften der Parteijugend, der soge- nannten„Wache Francos“ hervorgegangen sind. Daß ausgerechnet die Wache Francos von dem Bericht als anti-franquistisch ein- gestuft wird, ist ein politisches Kuriosum, das wohl nur in einem so widerspruchsvol- len Land wie Spanien möglich ist. Bei den Liberalen gilt der Ex-Falangist Ridruejo, der nach seiner jüngsten Verhaf- tung gegen eine Kaution von 30 000 Pesetas auf freien Fuß gesetzt wurde, als die aktivste Erscheinung. Von der Organisation, die er leitet, heißt es, daß sie bereits ausgespro- chenen Partei- Charakter habe und in den Provinzen über zahlreiche Ortsgruppen ver- füge. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, daß die Widerstände gegen die restaurative Politik Francos weit verbreitet sind. Sie dürften sogar größer sein als es der Bericht zum Ausdruck bringt, denn er erfaßt nur die aktiven republikanischen Gruppen, hinter denen nur ein Teil des Volkes steht, das bisher seine Meinung nicht bekunden konnte. L. Barth Wetterbericht 8 mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Zunächst meist heiter, zeitweise auch Wolkig und örtlich Gewitterbildung. Zum Freitag etwas wolkiger. Höchsttemperaturen anfangs noch 25 bis 28 Grad und zeitweise schwül. Später etwas niedrigere Tagestemperaturen. Früh- temperaturen 13 bis 16 Grad. Schwacher Wind wechselnder Richtungen, in Gewittern strichweise Böen. Uebersicht: Die geringen Druckgegen- sätze über Deutschland bleiben erhalten. Dadurch kommt es auch weiterhin zu ört⸗ lichen Gewitterbildungen. Sonnenaufgang: 4.17 Uhr. Sonnenuntergang: 20.38 Uhr. Wassertemperatur: 18 Grad. 285 21 a„ 5 Paris. 5 de 18 heim 4 * V 2, 8 n is 2 0 Pegelstand vom 18. Juni Rhein: Maxau 504(32); Mannheim 356 (456); Worms 274(10); Caub 241(18). Neckar: Plochingen 177(56); Gundels- heim 180(25); Mannheim: 366(18). Holz von der Arche Noah? Seit über einem halben Jahrhundert gibt es Augenzeugen für das Vorhandensein der 5000 Jahre alten Arche Noah. Professor Parrot will Reste der uralten Arche auf dem 5650 Meter hohen Berg Ararat gesehen haben. 1917 will ein zaristischer Flieger die genauen Umrisse des berühmtesten Schiffe der Menschheit entdeckt haben, und 1950 wurden erstmals Luftaufnahmen dieses sensationellen Fundes gemacht. Das hölzerne Schiff, erzählte der Russe, habe die Form eines modernen Kriegsschif- fes und sei überdacht. Das Wrack befand sich am Ufer eines zugefrorenen Gebirgs- sçes. Auffallend Wwͤar ein unge wönnlich gro- ger Türeingang. Die Arche sol 0 4 sehen haben, wie wir sie uns nach bib! scher Darstellung vorstellen. Der Zar schickte zwei Abteilungen Solda- ten auf den Berg, die Zeichnungen und Aufnahmen nach Petersburg schickten, Die Arche soll einige hundert kleine Räume, Ställe und Käfige gehabt haben. Das Holz war mit einer wachsähnlichen Masse über- 2z0gen. Im vorigen Sommer machte der südfran z6sische Kaufmann Navarra zusammen m seinem 12jährigen Sohn eine Forschungs- reise nach dem biblischen Berg, um den Be- richt des Propheten Moses über die Sintflut nachzuprüfen. In schwer zugänglichem Glet⸗ schereis beobachteten sie dunkle Streifen, Reste der alten Arche. Als sie ein Loch in das Eis schlugen, sahen sie das Ende eines schwarzen Balkens. Die beiden waren vor Begeisterung halb verrückt. a Von dem behauenen Balken sägten di Franzosen drei Stücke ab und brachten sie Slücklich nach Frankreich. Dort wollen Fachleute festgestellt haben, daß die Bal ken wenigstens 5000 Jahre alt sind. 5 Modernes Gesundheitswesen Gepudert zum Arzt? Wenn eine Patientin aus Krankheitsgrün- den den Arzt aufsucht, sollte sie ihre Wangen und Lippen nicht schminken. Diesen Rat gab kürzlich Frau Dr. med. Luise Geller in der Zeitschrift der Barmer Ersatzkasse. Ein ge- schminktes Gesicht, das ohne die künstliche Farbe blaß und müde aussieht, erweckt bei der ärztlichen Untersuchung einen falschen Eindruck und vermag die Diagnose zu ver- schleiern. So schildert Frau Dr. Geller, wie vor einiger Zeit eine 29jährige Patientin, blühend aussehend, beim Arzt über allge- meine Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Un- fähigkeit zur Arbeit Klagt. Es handelte sich um eine schwere Blutarmut. Sind die Lippen ochrot gefärbt, dann kann dem Arzt die eigentlich leicht-bläuliche Verfärbung der ippen bei Herzbeschwerden verborgen blei- ben. Wichtiger als Schminken und Pudern ist aber peinliche Sauberkeit des ganzen Kör- pers, wenn man zum Arzt geht. Fleisch für salzlose Diät Aus Kreisen von Medizinern ist man schon mehrfach mit der Bitte an die Arbeits- gemeinschaft für Ernährungsfragen heran- getreten, ihre Mitglieder auf die Notwendig- keit der Herstellung von salzlosen Fleisch- waren aufmerksam zumachen. Obgleich bisher die Bedenken gefußert wurden, daß der Be- darf an salzlosen Fleischwaren zu gering ist, als daß man ein Programm für die Herstel- zung solcher Lebensmittel aufstellen könnte, wird jetzt wiederum von der Aerzteschaft betont, daß die Zahl der Kranken, die koch- Salzfreie Kost benötigen, in den letzten Jah- den noch gewachsen ist. Zu diesem Kreise gehören insbesondere Schwerherzkranke, die zu Oedembildung neigen und auch solche enschen, die an gewissen Formen von Blutdruckkrankheiten leiden. Bei vielen die- ser Kranken kommt die durchzuführende medikamentöse Behandlung überhaupt erst dann zur Wirkung, wenn die Kost streng Kkochsalzfrei ist. Est wird für sehr notwendig gehalten, daß die in Betracht kommenden Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren sich dazu entschließen, kochsalzfreie Waren her- zustellen. Weiterhin wird darum gebeten, sich auch um die Herstellung kochsalzfreier Kaàse zu bemühen. Z ahnkaries bei Vier jährigen Bekanntlich werden zahlreiche Kinder, noch ehe sie die Schule besuchen, von Zahn- karies befallen. Wie der Deutsche Ausschuß für Jugendzahnpflege mitteilt, ergaben Un- tersuchungen im Sommer 1956 in Lübeck, daß die Zahl der betroffenen Kinder wesentlich höher liegt, als man bisher angenommen hatte: Der Kariesbefall bei den Vier- bis Fünfjährigen lag schon zwischen 72 Prozent bis 78,5 Prozent. Die Hoffnung, vom Geburts- jahrgang 1950 ab würde die sogenannte Nach- kriegswelle der Karies dank der besseren Aufzucht der Säuglinge unter Friedensbedin- gungen allmählich abklingen, hat sich bisher nicht erfüllt. Auch konnte eine Senkung der Karieserkrankungen trotz großer Erfolge der Rachitis-Stoßprophylaxe nicht erreicht wer- den. Geisteskrankheit und Molekularchemie (df) Zur Erforschung der Zusammen- hänge zwischen Molekularchemie und Gei- steskrankheit hat das California Institute of Technology ein spezielles Forschungspro- gramm eingeleitet, das von der Ford-Stif- tung finanziert wird, und dessen Leitung dem Nobelpreisträger Dr. Linus Pauling übertragen wurde. Dr. Pauling wird sich vor allem der Erforschung abnormer Ferment- moleküle und der Wirkung künstlich ent- wickelter Fermente im Organismus widmen. Er ist der Ansicht, daß es eines Tages gelin- gen wird, viele durch abnorme Ferment- moleküle verursachte Krankheiten mit Hilfe synthetischer Fermente zu heilen. Als Bei- spiel dafür nannte Dr. Pauling die Phenyl- ketonurie, eine erblich bedingte Stoffwech- selstörung, die sich unter anderem in geisti- gem Zurückbleiben äußert. SPOr t verhütet Verkehrsunfälle Eigene sportliche Betätigung, bei der der moderne Mensch seinen Bewegungsdrang ausleben und sich dadurch abreagieren kann, ist in letzter Konsequenz geeignet, zahlreiche Verkehrsunfälle zu verhüten. Zu dieser Feststellung gelangte kürzlich Pol.-Rat Hunold vom Polizei-Institut Hil- trup. Der Mensch der Jetztzeit sei viel mehr Spannungen ausgesetzt als der frühere Mensch einer geruhsameren Zeit, er brauche deshalb„Entladungen“ anderer Art. Das englische Volk habe beispielsweise in seinem von allen Kreisen der gesamten Oeffentlich- keit betriebenen Sport, sozialpsychologisch gesehen, sehr wichtige„Entladungsmöglich- keiten“, Dies mag unter anderem auch eine Erklärung für die„entkrampfte“,„gemä- gigte“ und„abgeklärte“, ja sogar menschlich wohltuende englische Fahrweise sein. Bei uns Deutschen— so schreibt Pol.-Rat Hunold in seiner Broschüre„Polizei im Straßenverkehr“— ist die Bedeutung des Sports für die breite Oeffentlichkeit noch längst nicht erkannt. Der Masse der deut- schen Bevölkerung bleibt schließlich nichts anderes übrig, den elementaren Lebensdrang unbewußt in der„Bewegung mit Motor- kraft“ abzureagieren. Wo hätte sie eine bes- sere Möglichkeit als auf der Straße im Ver- kehrsgetriebe! Die stunden- und tagelang durch die„ratio“ unterdrückten Kräfte aus der Triebschicht brechen aus. Die Enthem- mung wächst und die sonst durch geistige Kräfte gesteuerte Einsicht für das Gefah- renrisiko sinkt. Die Beherrschung des Mo- tors gleicht die sonstigen Minderwertig- Kkeitskomplexe aus. Mit dem gesteigerten Selbstbewußtsein wachsen Renommiersucht und Rücksichtslosigkeit. Der Drang zur schnellen Bewegung wächst zum„Geschwin- digkeitsrausch“. Wenn man jetzt noch die für den deut- schen Menschen typischen Merkmale der Be- triebsamkeit, Aktivität und Dynamik psy- chologisch entsprechend einordnet und wür- digt, so kann man verstehen, daß die Hauptgründe, die das Fehlverhalten des deutschen Menschen im Straßenverkehr ver- ursachen, erst im Bewegungsverkehr spon- tan ausgelöst werden und deshalb eine ge- ordnete Hand unbedingt notwendig, die Ordnung selbst jedoch für die Polizei sehr schwierig ist. 5 Bestrahlung macht unreifes Obst genuß fähig 5 Forschungsabteilung des nord- ame- rikanischen Heeresverpflegungsamtes hat bekanntgegeben, daß ihre Versuche zur Bestrahlung mit energiereichen Elektronen erfolgreich gewesen sind. Durch diese Ent- deckung soll es ermöglicht werden, Obst in unreifem Zustand zu ernten und obne vor- herige Konservierung zu verschicken. An Ort und Stelle könnten dann die Früchte durch kurzdauernde Bestrahlung rasch in Vollkommen genußfähigen Zustand gebracht werden. Die für diese Maßnahmen erforder- liche Apparatur ist so klein und handlich, daß sie nicht nur in jeder Feldküche, son- dern auch in jedem Haushalt verwendet Werden könnte. Diese Entdeckung wurde im Laufe der seit Jahren von amerikanischen Heereschemikern durchgeführten Unter- suchungen über die Möglichkeiten der Strahlungskonservierung für Lebensmittel gernacht. Es fiel dabei auf, daß die Elektro- nenbestrahlung bei unreifen Früchten alle jene chemischen Veränderungen bewirkte. die für den natürlichen Reifungsprozeß kennzeichnend sind. So verschwindet der saure Geschmack unreifer Aepfel, weil sich die Essigsäure, die ihn bewirkt, in andere Säuren umwandelt, die für den Duft und Geschmack des reifen Obstes verantwortlich sind. Der gleiche Prozeß der Umwandlung von Essigsäure in die aromatischen Stoff die nur den reifen Früchten zueigen sind wird durch diese Bestrahlung ausgelöst und Wesentlich beschleunigt. 5 Diätmilch Während es in Deutschland nur wenige, auf ärztliche Rezepte hergestellte Milch- erzeugnisse gibt, die der Diät in Kranken häusern dienen sollen, hat man in den USA bereits ein recht umfangreiches Programm kür Diätmilch ausgearbeitet. Es wurde bei- spielsweise eine natriumarme Milch ent- Wickelt, die wie normale Milch schmeckt, aber nur 10 Prozent des Natriumgehaltes gewöhnlicher Milch aufweist. Bei einer Spezialmilch für Kinder und Greise wurde mit Enaympehandlung das Milcheiwei leichter verdaulich gemacht, In das Pro- gramm der Diatmilch gebört ferner die Lie- ferung von Ziegenmilch, für die eine Spe- zialfarm mit 500 Tieren zur Verfügung steht. Von fünf Ziegenrassen wird die Mileni gemischt und dann an Kunden verkauft, die Allergien gegen das Eiweiß in der Kuhmilch haben. Eine Art Joghurtmilch, die auf an- deren Pilzkulturen aufgebaut ist als die normale, ist ebenfalls im Handel erhältlich. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 1b. Jun 1657/ dy 1 Lokalkommentar: Startschuß ist gefallen Triffter ins Ziel? Eine Lösung ist gefunden, das heißt: Der Stadtrat hat sich nach jahrelangen Ueber- legungen jetzt zur An nah m e einer Lösung entschlossen. Dem Sitzungsbericht wird der Leser entnehmen, daß auch diese Lösung noch ihre Schwierigkeiten hat. Eine jeder- mann befriedigende Verkehrslinienführung iSt nicht zustandegekommen. Das hängt aber auch damit zusammen, daz wir heute abhängig sind von Situationen, die wir vorgefunden haben; sie sind keine günstige Ausgangslage für eine ideale Lösung Unserer Verkehrsnöte. Weder bei der Wahl des Bahngeländes noch bei der des Brücken- Kopfes hatten unsere Ahnen eine Ahnung von den Verkehrsbedürfnissen des 20. Jahr- hunderts. Hätten sie sich vor 120 Jahren beim Bahnbau oder vor 90 Jahren beim Brücken- bau anders besonnen, so täten sich die heute Wirkenden leichter. Schon Friedrich Walter fragte: Wie hätten sie(unsere Ahnen) ahnen können, daß der richtige Standort für den Hauptbahnhof am Neckar(auf dem rechten Ufer!) gewesen wäre Das jetzt beschlossene Ergebnis hat viele Vorstadien gehabt. Wer ihm gerecht wer- den will, denke sich einmal aus, die Bera- tungen wären vor fünf oder drei Jahren abgeschlossen und das Ergebnis ausgeführt Worden. Die Katastrophe wäre schon da(ö), weil die Verkehrsentwicklung alle bisheri- gen Annahmen glatt über den Haufen ge- worfen hat. Mußte doch auch die neue Vor- lage, die dem Gemeinderat gestern unter- breitet wurde, mit der Aufhebung eines älteren Beschlusses beginnen, weil er auf überholten Voraussetzungen aufgebaut wor- den war. Auch damals hatten Fachleute ihr reiflich erwogenes Urteil abgegeben. Es wird für die Nichtfachleute unter den Stadt- räten immer schwieriger, gewissenhaft ihres Amtes zu walten, wenn auch bewährteste Fachkräfte das Richtige so leicht verfehlen. Die jahrelangen Kontroversen haben aber nun dazu geführt, daß wohl so ziemlich alle Einzelheiten hin und her gewendet, von allen Seiten betrachtet und begutachtet wurden. Das Ergebnis kann(unter nicht ab- zuändernden Grundbedingungen) ein hohes Maß zeitgerechter, vernunftgemäßer Anfor- derungen erfüllen, ohne dem Perfektionis- mus der Technik und des Verkehrs sozu- sagen alles auszuliefern. Man sollte gerade auch die Nichtfach- leute in ihrer Gewissenhaftigkeit bestärken, Wenn sie sich über so schwierige und ver- wickelte, so kostspielige und bindende Dinge schlüssig werden müssen. Je gewissenhafter sie sind, desto klarer und gründlicher müssen sich die Fachleute fassen. Dieser unbequeme Zwang kann die heilsamsten Folgen haben. Die Fachleute mögen mitunter anderer Mei- nung sein, aber ein blind mit ihnen durch dick und dünn gehender Gemeinderat wäre sehr viel unheimlicher als die Stadträte, die auch heute noch ihr kritisches Wort äußern und damit denen auf die Nerven fallen, die auf ihren Zeitplan deuten und„Es ist aber jetzt höchste Zeit!“ rufen. Man hat nicht jedem Stadtrat das Gut- achten Professor Sills zum Studium gegeben, man hat dessen Auffàssufig, ob die Straßen- bahn besser am Boden bleibt oder auf die höhere Ebene gestellt werden soll, in der Plenarsitzung kaffeelöffelweise bekanntge- geben. Wenn die Frage der Verkehrssicher- Beit von der Werksleitung der Verkehrsbe- triebe bejaht werden kann, werden wir eine hochgeführte Straßenbahn erhalten. Viel- leicht erinnert man sich, daß einmal ein ähnlicher„Tausendfüßler“ Bahnhofsplatz und Lindenhof verbinden sollte. Damals wurden asthetische Gründe dagegen geltend gemacht. Jetzt ist von einem eleganten Bauwerk die Rede— das kann durchaus sein, aber etwas mehr Zeit und Gelegenheit zum Durchprü- fen der in diesem Zusammenhang neuen Lösungsvorschläge hätte man dem Gemein- derat gönnen sollen. Es hätte auch nichts geschadet, wenn je- mand seinen Verdruß darüber geäußert hätte, daß die jetzt angenommenen, sehr viel höheren Verkehrsfrequenz-Ziffern auf ein einziges Brücken-Aggregat(oder Brücken- Konglomerat) angewendet werden müssen. Die Doppelstädte Mannheim- Ludwigshafen liegen sich gegenüber wie andere Städte am Rhein, die heute so viele Brücken haben wie Mannheim Neckarbrücken Hat. An dieser Stelle kommen zu den alten Versäumnissen nun wieder neue. Wir kön- nen es nicht ändern; wir haben es tatsächlich nicht gekonnt, das àndert aber nichts am tieftraurigen Sachverhalt, daß alle Lösungs- versuche die Verkehrsnöte nur bis zu einem gewissen Grade meistern, weil das„Kon- zentrat“ auf eine einzige Uebergangsstelle durchgreifende Lösungen auch bei hohem und noch höherem Kostenaufwand nicht zu- läßt. Die jetzt angenommene Verkehrslinien- führung soll für 20 Jahre ausreichen. Sie schafft ohne Zweifel Luft, ob aber für 20 Jahre? F. w. Kk. Wohin gehen wir? Mittwoch, 19. Juni Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr„Der Barbier von Bagdad“(Miete K, Th.-G. Gr. K, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Lysistrata“(Miete M, Halbgruppe I, freier Verkauf). Filme: Planken:„Der Adler vom Velsatal“; Alster:„Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris“; Capitol:„Verdammt in alle Ewig- keit“; Palast:„Auf der schwarzen Liste“, 22.30 Uhr:„So beginnt ein Leben“; Alhambra:„Ba- demeister Spargel“; Universum:„Schicksal am Matterhorn“; Kamera:„Verliebt in eine Köni- gin“; Kurbel:„Nachts auf den Boulevards“; Schauburg:„Der Gasmann“; Deutsch-Ameri- kanisches Institut 16.00, 18.00 Uhr:„Die Ge- schichte New Lorks“. Donnerstag, 20. Juni Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Zaubergeige“(Miete E, Th. G. Gr. E, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Lysistrata“(Miete D, Halb- gruppe I, freier Verkauf). Filme Aenderungen): Planken 11.00 Uhr: „Madame Butterfly“; Palast 14.00 Uhr:„Garten des Bösen“. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 Entspanntes Lächeln auf den Zügen von Tiefbaudirektor Borelly: Klare Gemeinderatsmehrheit für den H-Plan Gestern fiel im Sitzungssaal des Carl-Reiß-Museums eine Entscheidung von großer Tragweite Gestern nachmittag ging— wie bereits angekündigt und erläutert— Mannheims Ost-West- Straßen-Planung nebst den zu lösenden Problemen Rheinbrücken kopf, Lin- denhofuberfuhrung, Bahnhofsvorplatz und Autobahnanschluß über die Bühne des Ge- meinderats. Es war der H-Plan— ein Kompromiß der Verwaltung aus F- und G- Plan— für den der erste Straßenbauer Hamburgs, Prof. Otto Sill, vor dem Neuner- Ausschuß ein empfehlendes Obergutachten abgegeben hatte, worauf der Plan in die- sem Gremium eine Mehrheit fand. Aber dies und auch das Ja-Wort von Oberbürger- meister Dr. Hans Reschke, Stadtkämmerer Dr. Otto Spuler, Hochbaudirektor Peter Urban und Tiefbaudirektor Wolfgang Borelly sowie das Wohlwollen der staatlichen Dienststellen des Finanz ministeriums und der staatlichen Baubehörden im Schloß ge- nügten keineswegs, um den H-Plan glatt über die Bühne zu bringen. Es war ein hartes Ringen und Diskutieren, bis der Gemeinderat schließlich nach drei Stunden ebenfalls bei einer Gegenstimme(Dr. Heine, SPD) und einer Enthaltung(Keller, FDP) mit großer Mehrheit„Ja“ sagte und Plan-Ausarbeiter Borelly zufrieden und entspannt lächeln konnte. Nun kann also gebaut werden und es besteht keine Gefahr mehr, daß eines Tages die Rheinbrücken- Neukonstruktion voll- endet ist, aber auf der Mannheimer Brük- kenkopfseite keine leistungsfähigen Zu- und Abfahrten vorhanden sind. Bis es aber gestern abend so weit war, mußte Tiefbau- direktor Wolfgang Borelly noch etliche Prü- kungen bestehen. Das ist aber nicht ver- wunderlich, stand der Gemeinderat doch— wie der Oberbürgermeister einleitend selbst sagte— vor einer Entscheidung von unge- Wöhnlicher Tragweite, die weit in die Zu- kunft wirkt und deren Größenordnung finanziell gesehen(39 Millionen!) im Leben einer Gemeinde(glücklicherweise!) auch nicht alltäglich ist. Noch einmal die Aenderungen des H- Planes skizzierend(vgl.„MM“, 18. Juni, „Der Schloßgarten wird nicht zerschnitten“), stellte Dr. Reschke klar heraus, daß der neue Plan keine Arbeit Professor Sills sei. Sill habe vielmehr den Verwaltungskompro- miß begutachtet„im Sinne einer bestäti- genden Stellungnahme“. Der H-Plan sei vornehmlich ein Vorschlag im Grundsatz- lichen; konkret sei er dort, wo unmittelbar mit der Arbeit begonnen werden müsse. Dann erläuterte Tiefbaudirektor Borelly den 39-Millionen-Komplex, wie wir ihn be- reits schilderten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich Bund und Land an der Finanzierung in starkem Maße beteiligen werden, da sie an einer leistungsfähigen Regelung im Raume Mannheim größtes In- teresse haben. Bis Frühjahr 1958 müßten die Zufahrten vollendet sein, weil bis zu diesem Termin die erste Brückenhälfte fer- tig wird. Die zweite Längsbrückenhälfte wird ein Jahr später vollendet. Der H-Plan bringe die Erfüllung vieler Wünsche. Die folgende Diskussion zeigte, wie schwierig— selbst für einen gewieften Stadtvater kaum noch überschaubar— und wie fachlich kompliziert das gesamte Pro- blem geworden ist. Denn neben vielen wertvollen Anregungen lagen einige Dis- kussionsbeiträge recht schief. Der elegante„Schlenker“ kostet vier Millionen Fraktionschef Heck(SPD)(„Ich hatte das ‚Vergnügen', dem Neuner-Ausschuß an- zugehören“) stimmte zwar generell zu, weil der Kompromißplan dringende Anliegen be- rücksichtige, übte aber Kritik an der hoch- gelegten Straßenbahnrampe und stellte auch die Hochstraße, welche die Zufahrt von Mannheim nach Ludwigshafen neben dem Parkring bildet, in Frage. Waren seine Aus- führungen noch klar und präzise, auch die folgenden zustimmenden Aeußerungen von Stadtrat Serin i(Mannheimer Liste), wur- den die Dinge bedeutend komplizierter und unverständlicher in der Schau von Dipl.-Ing. Schmechel(CDU). Er verlas Forderun- gen Professor Sills(die der H-Plan durch- aus erfüllt) und meinte, die aus ihnen zu ziehenden Schlüsse gingen weit über das hinaus, was man von Borelly gehört habe (eine Kritik, die völlig unbegründet blieb). Auch er hatte Bedenken gegen die hochge- führte Straßenbarm. Genuer hatte Stadtrat Keller FDP) die Pläne studiert, der hervorhob, daß mit dem Fortfall des Schloßgartendamms vor dem Eisstadion zwar wenige Meter Grün für die Geschlossenheit der Anlage im Schloß- garten gewonnen werden, der Preis hierfür aber, nämlich der„elegante Schlenker hin- ter dem Eisstadion herum“, mit vier Millio- nen DM zu hoch sei. Dann sollte besser der Schloßggartendamm nach Borellys F-8-Plan erhalten bleiben und eine saubere Straßen- führung durch Entfernung des häßlichen „Schloßanhängsels Amtsgericht“ angestrebt werden.— Dies wiederum, flocht der OB ein, sind Zuständigkeitsfragen, die über die Kompetenzen des Gemeinderats hinaus- gehen(das Schloß untersteht staatlicher Ver- waltung). Borelly entkräftet Einwände Stadtrat Prof. Schachtschabel be- fürchtete LkwW- Lärmbelästigung zwischen den Quadraten L 5 und Lo und damit Stö- rung des Vorlesungsbetriebs für die Wirt- schaftshochschule.(LkwW- Lärmbelästigung gibt es dort aber nur in der ersten Baustufe, im Endzustand keineswegs.) Er war jedoch — nachdem er ebenfalls noch Bedenken ge- gen die hochgeführte Straßenbahnrampe an- gemeldet hatte— für grundsätzliche Zustim- mung im allgemeinen, aber für das weitere Suchen nach Verbesserungs möglichkeiten in den Einzelheiten.„Das geht nicht“, belehrte den Professor und alle anderen Diskussions- redner, die in diesem Sinne sprachen, später SPD- Maier, der den Antrag der Ver- waltung an den Gemeinderat genau gelesen hatte:„Wenn wir heute annehmen, können Wir später die hochgelegte Stahlbetonbrücke der Stragenbahnauffahrt nicht mehr disku- tieren, denn der Beschluß für ihren Bau ge- hört zu dieser Vorlage.“ Anschließend sprach Gemeinderat Locherer von der zuerst geplanten„Untertunnellierung“ des Bahn- hofsplatzes im G-Plan. Nun verfalle man in das gegenteilige Extrem und wolle eine „Stelzenstraße“(„ Tausendfüßler“ nannte sie Locherer) in luftiger Höhe bauen.— Weitere Diskussionsredner waren die Stadträte Dr. Bergdolt, Dr. Martini und Bahner. Zum Diskussionsabschluß enkkräftete Tiefbaudirektor Borelly etliche Einwände und stellte Irrtümer klar: 1. Kein LꝑKW-Ver- kehr vor dem Schloß nach Vollendung des H-Planes. 2. Die Straßenbahnhochführung hat technisch- praktische Gründe. Absolute Verkehrssicherheit kann garantiert werden. 3. Die Hochstraße neben der Parkringrampe ist zweckmäßig, aber bei Tieflage ergeben sich Grundwasser schwierigkeiten. Es gibt keine Möglichkeiten des Kanalanschlusses und es müßte ein eigenes Pumpwerk gebaut werden. Die Fahne: ein altes Symbol der Treue Auch wären dann jegliche Fußgänger-Zu- gangs möglichkeiten zum Schloßpark unter- bunden. Stadtrat Maier hatte(als Einziger?) klar erkannt, wo der Hase dieser Sitzung im Pfef- fer lag: nämlich in den Punkten c und d der Vorlage:„Stellen Sie formellen Antrag über deren Ausklammerung?“ fragte ihn deshalb Dr. Reschke. Maier tat es nicht, nachdem Erster Bürgermeister Trumpfheller rettend eingegriffen hatte:„Die Sicherheit, die Direk- tor Borelly für die Straßenbahn- Hochstraße garantiert, muß der Werksleiter(d. h. Trumpfheller selbst) übernehmen können..“ Der OB konnte abstimmen lassen. Resultat siehe oben. Die ersten Arbeiten beginnen Demnach sind alle alten Beschlüsse des Stadtrats in dieser Sache aufgehoben. Die Verwaltung verhandelt jetzt mit Bund und Land wegen den Kostenbeteiligungen sowie mit der staatlichen Hochbauverwaltung we- gen Zurücknahme der Schloßwachthäuschen um zehn Meter. Folgende Arbeiten stehen an: a) Bau der ersten Vorlandbrücke; b) Herstel- lung der Brückenabfahrten nach Osten mit allen Kunstbauten; c) Herstellung der Ab- fahrt in Richtung Parkring; d) Herstellung der hochgelegten Straßenbahnauffahrt als Stahlbetonbrücke. Diese Maßnahmen, die alle noch 1957 be- gonnen werden müssen, kosten 8,3 Millionen DM. 6,5 Millionen sind im Haushalt bereit- gestellt. Der fehlende Betrag(1,8 Millionen) muß im ersten Nachtragshaushalt veran- schlagt werden.-kloth 0 Anschließend beschäftigte sich der Stadt- rat noch mit der„Feststellung des Jahres- abschlusses der Stadtwerke für das Wirt- schaftsjahr 1955“. Der Bericht wird in unse- rer nächsten Ausgabe nachgetragen. Prozession an Fronleichnam beginnt um 8 Uhr Die Fronleichnamsprozession am Don- nerstag beginnt um 8.00 Uhr auf dem Markt- platz mit einer Meßfeier, zu der sich die Teilnehmer in der herkömmlichen Ordnung aufstellen. Der Prozessionsweg führt vom Marktplatz(Erste Station) zum Ring und zur Liebfrauenkirche(Zweite Station). Von der Liebfrauenkirche geht die Prozession über den Ring und Rheinstraße zum Zeug- hausplatz ODritte Station), von dort durch C 4— D 4, C 3— D 3, C 2— C 3 usw. zur Jesuitenkirche(Vierte Station). Die polnische Gemeinde feiert um 9.00 Uhr ihr Opfer auf dem Zeughausplatz und schließt sich dort der Progession An. 0 MGV Flora beging die Weihe seiner neuen Vereinsfahne Farbenprächtiges Bild: sechs junge Mäd- chen, weißgekleidet, tragen eine Fahne durch den Saal auf die Bühne, wo sie entrollt wird und die Flora-Farben rot-grün zeigt. Zu dem festlichen Akt am Sonntagvormittag in der Aula der Wirtschaftshochschule klingen wie auf Verabredung— die Mittagsglocken der Mannheimer Kirchen Der Männergesangverein„Flora“ feierte an diesem Tag seine neue Fahne. Zwei Fah- nen des Vereins hatten nicht das glückliche Geschick, das in den Wünschen der Festgäste für diese dritte Fahne zum Ausdruck kam: die Vereinsfahnen von 1874 und 1922 gingen bei der Zerstörung des Vereinsheimes im zweiten Weltkrieg verloren. Flora- Präsident Richard Geißler begrüßte zahlreiche Gäste aus näherer und weiterer Umgebung. Vertreter der Stadt und der Kir- chen, Delegierte von befreundeten Vereinen: wer zählt die Namen! Eine Fahnenweihe sei besonderer Höhepunkt in der Geschichte eines Vereins, meinte Richard Geißler. Als „überzeugende Demonstration eines ungebro- chenen Gemeinschaftsgefühls“ würden sie der Oeffentlichkeit Zeugnis ablegen von der meist stillen Arbeit des Vereins. Der Festakt wurde umrahmt von Darbie- tungen des Flora-Chors, des Streichquartetts Wangers, eine Streichorchesters und einem gemeinsamen Lied Liederhalle-Flora. Die musikalische Leitung lag in den altbewähr- ten Händen von Musikdirektor Max Adam. Große Ausdruckskraft zeigte der Flora-Chor insbesondere in„Auf ihr Brüder, ehrt die Fahnenweihe des MV„Flora“ in der Aula der Wirtsckhaftshochschule: Richard Ceißler (rechts) erster Vorsitzender der„Flora“, (Uns), der Pate der neuen Fahne. und„Liederhullen“-Präsident Georg Schäfer Bild: Schnürle Lieder“ aus dem„Deutschen Parnaß“ von Goethe. Die Festansprache hielt der Vizepräsident des Badischen Sängerbundes, Franz Hespeler, Karlsruhe. Die Fahne sei ein Treuesymbol, das schon die alten Römer gekannt hätten, sagte Franz Hespeler. Und daß die neue Fahne ehrender Begleiter sein möge, das wünsche er im Auftrag des geeinten Badi- schen Sängerbundes. Die festliche Stimmung ließ die Herzen der Florianer höher schlagen. Nach dem feierlichen Entrollen der Fahne wurde den Frauen, durch deren unermüdliche Tätigkeit die neue Fahne Gestalt gewonnen hatte, mit dem Flora- Wahlspruch„Klar und rein sei unser Wein am deutschen Rhein“ der Dank des Vereins zum Ausdruck gebracht. Liederhallen-Präsident Georg Schäfer weihte sodann in seinem neuen Amte als Pate der Flora die Fahne.„Möge die treue Verbundenheit zwischen diesen Vereinen Weiter fortbestehen und möge die Fahne die Flora in eine sorgenfreie und friedvolle Zu- kunft führen“, wünschte Georg Schäfer. Am Nachmittag versammelten sich alle Sangesfreunde im Vereinsheim der Flora. Karl Steegmann hatte ein Großprogramm Vorgesehen, das sich über mehrere Stunden hinzog. Zunächst überbrachten die befreun- deten Vereine Geschenke und die Florasänger Philipp Bickelhaupt, Heinrich Graseck(50 Jahre), Karl Mitsch(40 Jahre) und Rudolf Schneider(25 Jahre) erhielten die Ehren- nadeln für lange Vereinszugehörigkeit. Franz Hesperle und Oskar Baumann, der Vizeprä- sident der Liederhalle, wurden als Ehrenmit- . in die Flora aufgenommen. Im weiteren erfreuten Konzertsängeri Eigler-Fendt, Friedrich Haag, Friedjof Schrö⸗ der und Manfred Ebert mit Solovorträgen begleitet jeweils von Musikdirektor Max Adam. Auch die Hauskapelle Ebert schlieg- lich erhielt den herzlichen Beifall der Fest- versammlung, die noch lange Stunden in 82. mütlicher Runde beisammensabb. reich- erte Aus dem Polizeibericht: Finder und Verlierer trafen sich auf der Wache Auf dem Gehweg in E Vormittagsstunden ein Mann en 15 jacke, in der sich neben Ausweispapi en auch ein Geldbetrag von 300 Mark peiden Der Finder lieferte seinen Fund Sof. der Polizeiwache ab. Er wollte 0 8 aut der gehen, als sich auch schon 40 Wie- welchen en Kiesen we elohnung sein Eigentu 1. fang nahm. 5— Emp. Ueberfall in Sandhofen Auf der Schönauer Polizei schien eine Frau und gab a, 5 Uhr in Sandhofen von einem Undeles 8550 überfallen worden zu sein. Als 86 15 wehrte, habe der Fremde sie mehnnelh Gesicht geschlagen und verletzt. Schliehlich entriß er der Frau die Handtasche, 155 8 e von 25 Mark deim un üchtete. Die Fahndung 1255 War erfolglos. e e e käuber wurde beobachtet Ein 22jähriger Arbeiter aus hafen wollte gegen 2.20 Uhr ane der Innenstadt ausräubern. Er hatte 5 die obere Türfüllung eingeschlagen und 1 durch diese Oeffnung in das verkau- häuschen eingedrungen. In diesem A 5 blick tauchten einige in der Nähe are Leute auf, die den Dieb beobachtet hatten . ihn fest, bis die Funkstreife 5 raf. Unfälle im Strandbad Beim Fußballspielen rutschte auf dem nassen Gras der Spielweise ein junger Mann aus. Er schlug mit dem Kopf 80 Unglück. ich auf den Boden, daß sein Bewußtsein gestört wurde und er zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden mußte. In den Nachmittagsstunden gerieten Zwel jüngere Mädchen in Wassernot. Das eine Mädchen hatte vermutlich einen Herzanfall das andere hatte Wasser geschluckt, geriet in Angstzustände und ging unter, Den Mäd- chen wurde noch rechtzeitig geholfen. Deutschland-Flieger landen in Mannheim 23 Maschinen des Deutschlandfluges 1957 — die Flugzeuge gehören zur Gruppe II des Wettbewerbes— fliegen am Freitag den Flughafen in Mannheim an. Die Maschinen landen zwischen 10.10 Uhr und 11.43 Uhr auf dem Flugfeld in Neuostheim. Die Stadtver- waltung wird die kurze Zwangspause, die den Piloten vorgeschrieben ist, dazu benut- zen, die Teilnehmer zu verpflegen und ihnen Erinnerungsplaketten zu überreichen. Der Deutschlandflug 1957, an dem in drei Grup- pen 115 Maschinen beteiligt sind, ist die zweite flugsportliche Veranstaltung dieser Art nach dem Kriege. Unter den 115 Besat- zungen sind so prominente Piloten wie der Präsident des Deutschen Aero- Clubs, Harald Quandt, Elly Beinhorn, der Pour- le- mérite Träger Julius Buckler, Flugkapitän Ernst Siebert, Wolf Hirth, Generalmajor a. D. Adolf Galland, Flugkapitän Fritz Wendel und Klaus Kühl und E. H. Schmelzinger, die Deutschlandflugsleger des Vorjahres. Der Zutritt zum Flugplatz Mannheim-Neuost- heim ist am Freitag freigegeben. nE Kranke halfen einem Kranken: Kinderwunsch: Ein Roller Der Vater hat noch Sorgen In der urologischen Abteilung von Pro- fessor Lurz im Diaſconissenerunenkaus liegt ein Mann schwer darnieder. 38 Jahre ist der Flüchtling alt. Zehn Jahre lang war er von seiner Familie getrennt. Schließlich hat er in Mannheim Fuß gefaßt, hat gearbeitet und gespart und wohnt jetat in einer hübschen ſeleinen Wohnung am Damaschſcering. Dann überraschte inn die Krankheit Mit einer Nie- rensteinoperution fing es an. Komplikationen führten zu einer Embolie. Dem Mann mußte der Fuß abgenommen werden. Eine Infeb. tion zwang zu einer weiteren Operation: Die Niere wurde entfernt. Der schwergeprüfte Mann ist Familien- vater. Er hat einen sechsjunrigen Jungen, der wie alle Kinder gern in der Sonne herum: tollt und spielt. Was versteht ein Kleiner Junge von Infektionen, Embolie und Opera- tionen. Er begreift nicht, warum Papa 100, chenlang im Bett liegen muß und er weiß auch nicht, daß nach einiger Zeit dus Gehalt ausbleibt. „Alle Kinder haben einen Roller, Papa hat mir doch duch einen versprochen“ klagte er seiner Mutter. Den Patienten im Dialconis- genſerunſcenhaus ging das æu Herzen. In aller Stille sammelten sie und gestern nachmittab war es sobeit. Sie konnten dem kleinen Jun- gen einen nagelneuen Roller schenken. Der Vater freute sich mit dem Kind. Aber er hat immer noch Sorgen. Wie wird. wenn er langsam wieder gesund wird 5 1e Eristenz seiner Familie sichern können, (allein die Wohnung kostet 118⁸ Marx Miete“ Er hat bei Amerifanern auf dem Büro gen beitet. Ob ihm irgend jemand e ten als Heimarbeit verschaffen kann? Ma Terminkalender Schwerhörigenverein: 19. Juni, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule, Hörmittelbera- tung;— 138.30 Uhr, E 2, 1, Ablese- und Film- abend. Internationaler Jugendelub: 19. Juni, Cole- man- Kasernen, Diskussion mit amerikanischen Joldaten über die Todesstrafe; Abfahrt 19.30 Uhr, Amerikahaus(per Bus). Filmelub: 19. Juni, 20 Uhr, Amerikahaus, „Lady of Shanghai“. Internationaler Ball für junge Leute, am 19. Juni, 19 Uhr, Musensaal; Veranstalter: Deutsch-Amerikanischer Frauenarbeitskreis. Deutscher Naturkundeverein: 19. Juni, 19,30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Arbeits- abend der Botanischen Arbeitsgemeinschaft. Wertheimer: 19. Juni, 20 Uhr,„Wittels- bacher Hof“ U 4, 13, Zusammenkunft. Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädig- ten, Sozialrentner und Hinterbliebenen: Am 19. Juni keine Sprechstunde. Club„Graf Folke Bernadotte“: 20. Juni, 20 Uhr, D 4, 15, Diskussions abend. 1 1+ 1 1 Exkursion von Hemsbach zum Waldnerturm un verein für Naturkunde: 20. Juni, botanische 1 5 152„Bahn- Spaziergang nach Weinheim; Treffpunkt; k hof Hemsbach: 10.10 Uhr; Abfahrt Bahnhof Mannheim 9.34 Uhr. 8 Sportangler- Vereinigung Mann 5 20. Juni Ausflug: Neckartal— Oden Nibelungenstraße usw; Abfahrt: 1 85 latz Kirchwelhplatz 6.45 Uhr, Rheinau Karlsp 7 Uhr.. Verein für Deutsche Schäferhunde, 8 gruppe Neckarau: 20. Juni, Uebungsplatz 2 karau, Am Waldweg, Schutzhundeprüfung. ginn 6 Uhr. f N Gesamtdeutscher Block /B HE: 20. Jun Agen 20 Uhr, U 4, 5, Sprechstunden; anschlieben Vorstandssitzung. g. Wir gratulieren! Elise Ritter, Manas Neckarau, Maxstraße 38, begeht den 78. 5 burtstag. Magdalene Hillenbrand, W hafen, Slegfriedstraße 28(krüher Menu; Vienhofstraße 3), feiert heute den 71. Gebur tag. Der„MM. wünscht alles Gute. heim-Süd: Am che 1 in den Herren- Papieren s befand okort Aut ade Wie- der Ver- rechende in Emp. ache er. sen yel ekannten sie sich mals ing chließzlich e, in der c befand Polizei Ludwigs. Kiosk in tte schon Und war Verkaufs- Augen- rbeitende t hatten. veife ein- auf dem zer Mann Unglück Wuhtsein Uung ins zuhte.— erzanfall, Tt, geriet Den Mäd- en. n uges 1957 pe II des itag den laschinen Uhr auf Stadtver- ause, die u benut- nd ihnen en. Der ei Grup- ist die g dieser 15 Besat- wie der „ Harald - meérite- n Ernst Dr A. D, Wendel nger, die res. Der -Neuost- E — ler gen von Pro- aus liegt e ist der er von hat er in tet und Rübschen ig. Dann iner Nie- kationen n mußte e Infek- tion: Die a milien- ngen, der gherum- kleiner Opera- pd Wo⸗ er weiß s Gehalt r, Papd 1 Klagte alonis- In aller chmittag zen Jun- N. nd. Aber e d— die können Miete): ro ged. aibarbei⸗ ? Mac otanische turm un ct: Bahn- Bahnhof Süd: Am Wald Neckarau arlsplatz le, Orts- atz Nek- ung. Be- ni, 17 bis chliebend annheim- 78. Ge Ludwigs annheim, Geburts- Jq- nqturrein ist sor ihr Filter, ein weiferer Vorzuq von SUPRA] N 0 0 ſſſpa Auch der„Aktiv-Filfer“ ist nqaturrein. Unsere 20jährige Erfahrung in der Herstellung von Filferzigareften qarqanfiert seine zuverlässige Wirksamkeil. Ein Filfer qus feinen Pflanzenfasersfoffen, der nur Vorfeile hat! 2 5 225 5 1 5 2 5 5 Ausgewählte naturreine Spifzenfabake. J b b en l„ N 5. i e 10 75 bilden die SUPRA-Mischung. eee 0 b i. 9 15 5 a i i 15 e e e e e 25 Sie verleihen ihr das zart-befontfe Aroma und 8 5 1„ zugleich duffige Leichfigkeit., eee 0. 5 111151111 2 F ,,, 7 f e 9 e 5 45 7. 6aVk 111 f 5 2282 25 8 2222 5 2 557 4 2222822757327 2322824 222523 7 2 i 223528 22222225 8* 2 25 2288 8 90 0 55 e 55 f 8 e e e. 5 N 22 75 A 5 lin dimmdlien,&i, 9 7 7 CCN cr HAN * 8 N. * 8 MORGEN Nach kurzer schwerer Krankheit ist am 17. Juni 1957 Kaufmann Mhm.-Neuostheim, den 19. Juni 1957 Grünewaldstraßge 3 n te er en William Mohnen, und Enkelkinder sorgender Vater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Herr Jakob Mohnen im 91. Lebensjahr, wohlvorbereitet, für immer von uns gegangen. Hanny Rothfuß geb. Mohnen Charles Mohnen u. Frau, New- Jersey John Mohnen u. Frau, California Beerdigung: Freitag, den 21. Juni 1957, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Erste Seelenmesse: Donnerstag, den 27. Juni 1957, 7 Uhr, St.-Pius-Kirche Neuostheim. unser lieber, treu- S F.: New-Lork unser guter Vater und Großvater, Herr Güterdirektor a. D. im 73. Lebensjahr für immer von uns. Mhm.- Sandhofen, den 19. Juni 1957 Leinpfad 109 In stiller Trauer: Margarethe Breymann Am 17. Juni 1957 ging nach langem schwerem Leiden mein lieber, treuer Mann, Wilhelm Breymann Wir nehmen von ihm Abschied in tiefer Dankbarkeit für alles, was er uns in un- endlicher Liebe, Fürsorge und Opferbereitschaft ein Leben lang gab. Beerdigung: Mittwoch, den 19. Juni 1937, 15 Uhr, im Friedhof Sandhofen. geb. Reimer u. Familie Nach langer schwerer Krankheit folgte unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Johanna Rosina Hoppe geb. Fritz im Alter von 82 Jahren, wohlversehen mit den Bl. Sterbesakramenten, unserem lieben Vater in die Ewig- keit nach. Mannheim, den 17. Juni 1957 . Eu kleter Frauer: 5 Friedrich Held u. Frau Mathilde geb. Hoppe Norbert Hoppe u. Frau, Sandhofen und Enkelkinder 25851 841811 1 Beerdisung: Freitag, den 21. Juni 1337, 11 Uhr, im Haupt- kriedhof Mannhenn.— Am 16. Juni 1937 hat der Allmächtige unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Oma, Frau Bertha Leroy Wwe. geb, Heigl im Alter von 80 Jahren zu sich genommen. Wer sie gekannt hat, weiß, was wir verloren. Mannheim, den 18. Junt 1957 Alphornstraße 27 In tlefer Trauer: Georg Leroy Ludwig Becker u. Frau Elisabeth geb. Leroy Erica Leroy Wwe., geb, Delank Familie Karl Nagel und 9 Enkelkinder Beerdigung: Mittwoch, den 19. Juni 1957, 11 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim. Meine liebe Schwester, Schwägerin, Tante und meine treue Freundin, Fräulein Elsa Thürnagel ist am 16. Juni 1957 für immer von uns gegangen. Mm. Almen hof, den 19. Juni 1957 1 teldstraßge 99 N In tlefer Trauer: Familie Fritz Thürnagel a Fräulein Else Böhler Beerdigung: Mittwoch, den 19. Juni 1957, 10 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim. Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme, die überaus schönen Kranz- und Blumen- Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 19. Juni 1957 Hauptfriedhof Stohner, Johann Kleine Riedstraße 4. Thürnagel, Elsa Niederfeldstraße 99 Weber, Johann Waldhofstraßge 134. Leroy, Berta Wi Gössel, Ferdinand Sohrauer Weg 51 Bausenhardt, Marie n Gerner, Wilhelm Möhlstraße 168 Blase, Maria Weinnenn Krematorium Weckesser, August Rheinhäuserstraße 36 Geißinger, Barbara Weinheim Thum, Seyfried Sandhofen, Hanfstraße Friedhof Käfertal Brecht, Elisabeth Waldhof, Glasstraße 9 Hauer, Bertha Kleiner Anfang 12 Friedhof Neckarau Ziegler, Karl Luisenstrage 34 12.30 Hermann, Martha Acdllerstraße 38 13.00 Lipponer, Sofie Rheingärtenstraße 33 13.30 Bürner, Max Almenstrage 33 14.00 Die Beerdigung von Frau Marie Vetterolf findet erst am Frei- tag, dem 21. Juni 1937, 13 Uhr, statt. 5 5 Friedhof Sandhofen Breymann, Wilhelm Leinpfad 19 Friedhof Rheinau 5 Sogno, Auguste Philippine Gustav-Nachtigal-Str. 35 14.00 Mitgetellt von der Frledhofver- Waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) spenden und all denen unseren innigsten Dank zu sagen, die Unseren lieben Entschlafenen, Herrn Michael Schwing das letzte Geleit gaben. Insbesondere gilt unser Dank Herrn Pr. Schad, den Herren Kerzten und schwestern des Städt. Kranken- Hauses, für ihre Bemühungen, Herrn Kaplan Garloff für seine trostbringenden Worte, der Betriebsleitung und Belegschaft der Firma Esch& Co,, dem Gesangverein„Frohsinn“ sowie dem Sparverein„Deutscher Michel“. M hm. Feudenheim, den 18. Juni 1957 Weinbergstraße 24a In stiller Trauer: Maria Schwing geb. Gauch u. Angehörige 8 FT Inken Magen ist der echte KLOSTERFRAU MELISSENGEIST genau 80 gut wie für Kopf, Herz und Nerven. Nehmen Sie ihn nach Gebrauchsanweisung— zu Hause wie auf Reisen(Zz. B. bei plötzlich auftretendem Kopfweh, bei Mattigkeit, Ubelkeit, schlechtem Schlaf usw.). Verlangen Sie in Apotheken und Drogerien die Reisepackung! i e e e,, ce,, 0, Annahmestellen: er können Sie Anzeigen z0 Otiginobhlerupreisen aufgeben! Almenhof: H. Schimpf, Brentanostroße 1? Neckarstadt. Ost: Heinz Baumann, friedrich- Ebert Straße 46 Neckarau: Anito Groß, vormals Ocppinget, fischerstroße gheingut Chr. Srall, inh. lozio Durler, Dänischer ſisch 2 tadenburg- Neckarhausen: Hans Schmieg, tadenburg, Sievertstroße 3 feudenheim: Frau Wöhler, Hauptstraße 67[Schorpp- Filiale) Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28 Köfertal: Jakob Geiger, Haltepun Köfertel-süd: Albert Blatt, Dorkbeſmer Straße J Sandhofen: Kirsch, Soncih. Str. 423.325 Schögeusledlung: Gertrud Kremer, KHM ef Zeile 18 . Statt Karten Am 14. Juni 1957 wurde unser herzensguter Vater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel. Herr Ferdinand Gössel im Alter von 57 Jahren von seinem schweren Leiden erlöst. Mhm.- Schönau, Sohrauer Straße 51 Limburgerhof/ Pfalz, Lessingstraße 4 u S iirer Fraue Frau Friederike Berberich(Tochter) und Kinder Teja und Clio Amalie Rabe geb. Gössel Helene Schertel geb. Gössel Emma Seiler geb Gössel und alle Verwandte Beerdigung: Mittwoch, den 19. Juni 1957, 11.30 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim. 5 Sa., 22. 6. Mannheim Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist mein lieber Mann, mein guter Vater und Schwieger- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Josef Kraus im Alter von 76 Jahren, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, für immer von uns gegangen. Mhm.- Waldhof, den 17. Juni 1957 Schlenenstraße 13 In stlller Trauer: Philippine Kraus geb. Keller Gertrude Schmitt geb. Kraus Heinrich Schmitt und Anverwandte Beerdigung: Freitag, den 21. Juni 1957, 10 Uhr, im Haupt- Friedhof Mannheim. Preis etwa 64 000, DM, Anzahlung hafen, Ludwigstr., 6(Haus Cutiveh) ö schönes Baugelände Nach kurzer Krankheit ist meine gute, liebe Frau und unsere treusorgende Mutter, Frau Berta Hauer im Alter von 78 Jahren sanft entschlafen. Mhm.- Waldhof, den 17. Juni 1957 Kleiner Anfang 13 In tiefer Trauer: Albert Hauer Familie Albert Hauer, USA Michael Baier u. Frau Berta geb. Hauer Familie Willi Hauer 5 5 Familie Frwin Hauer Enkelkinder und An verwandte Beerdigung: Mittwoch, den 19. Juni 1937, 14 Uhr, im Friedhof Käfertal. Plötzlich und unerwartet verstarb unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, und Onkel, Herr August Weckesser im Alter von 81 Jahren. Mannheim, den 17. Juni 1957 Rheinhäuserstraße 56 In Stiller rauer: Ludwig Sutter u. Frau Luise geb. Weckesser Adolf Weckesser u. Frau Sophie Faul Bauer u. Frau Emma geb. Weckesser Feuerbestattung: Mittwoch, den 19. Juni 1957, 13 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedrich Waldmann zuteil wurden sowie für die vielen Kranz- und Blumenspen- den, ist es uns ein Herzensbedürfnis allen Freunden, Be- kannten und FHausbewohnern unseren herzl. Dank auszu- sprechen. 7 Besonderen Dank Herrn Willers für seine trostreichen Worte, der Firma BAsfFf für den warmherzigen Nachruf und die Kranzniederlegung, insbesondere seinen Vorgesetzten und den Arbeitskameraden, die ihn während seiner schweren Krank- heit besuchten und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 19. Juni 1957 K 3, 15 Elisabeth Waldmann geb. Hördt Brittwoch, 19. Juni 1957 Nr. 1309 VV: N. Spronz, Spezlal Fr. 21 6. Heidelberg Mannheim Weinheim Ladenburg 15.00 16.00 Hotel Francks Weinst 17.00—19.00 Hotel Wartburg-Hospiz F 4, 7-9 9.00—10.00 Hotel Wartburg kiospiz, f 47 10.30 11.30 Gasth.„Bergstrag e“ 12.00 13.00 Bahnhotel Schwetzingen 13.30— 14.30 Bahnhofhotel Falken S ruchleiden Das sSpronzband, ohne feder, ohne Schenkel bequem, freltrogend. Im in- und Ausland self Johr erfolgreich! Auch hnen konn's gefrejung bein Wohffaf werden.— tohfend begeſsterſe 0g enen, ehdten gen und zu? abschreiben, Bond. 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St. Josef: Messen 7.00, 8.00, 11.00; Andacht 19.30.— St. Peter: Messen 6.30, 7.30, 9.00, 10.00, 11.30; Andacht 20.00.— St. Bonifatius: Messen 6.30, 8.00, 8.35, 11.00; Andacht 19.30.— St. Nikolaus: Messen 6.30, 8.00, 11.15 Andacht 19.30.— St. Pius: Messe 7.00; Andacht 20.00.— Feu- denheim: Messen 6.30, 7.30, 3.15, 9,00, 11.15; Andacht 19.30.— Secken- heim: Messen 6.30, 8.30, 10.30 An- dacht 20.00.— Don-Bosco-Kapelle: Messe 6.30.— Neckarau: Messen 7.00, 8.00, 10.15.— Käfertal Messen 6.00, 7.00, 8.00.— Friedrichsteld: Messe 11.00; Andacht 19,30.— Waldhof: Messen 7.00, 9.00 An- dacht 14.00, 19.30.— Waldhof: st. Lioba: Messen 6.30, 8.00, 16.30; An- dacht 19.30.— Wallstadt: Messen 6.30, 8.00; Andacht 19.30.— Messen 6.30, 3.00, 11.00, And. 19.30.— Rhein.: Marienkapelle: Messe 11.15,— Johanniskirche: Messe 11.15. Pfingstberg: Messen 7.00, 8.30, 100 Andacht 19.30.— Almendhof: Mes. gen 6.00, 6.30, 7.15, 11.00 Andacht 19.30.— Gartenstadt: Messen 6.80, 8.00, 10.30; And. 19,30.— Schönau: Messen 6.30, 8.00, 8.45, 11.00; An- dacht 20.00,— Ilvesheim: Messen 7.15, 9.15; Andacht 19.30.— Bruder- HKonrads-Kapelle: Andacht 16.30.— Städt. Krankenhaus: Messen 5.85, 8.15, 11.15; Andacht 20.30.— Kran- kenhaus Bassermannstraße: Messe 10.00 Uhr. Entlaufen 9 Freie Berufe ö Enflaufen! Schwarz-gelb-brauner Schäferhd., 4 Monate alt, am Samstag Autob.- Parkplatz Lorsch. Mitteilung geg. Belohnung an Tel. 2 46 47 Mann- heim erbeten. Bekonntmoe e hungen Lampertheim. 8 N 4/51 Besch Zur Abnahme der Schlußrechnung Lampertheim, den 13. Juni 19 Iu 8 Konkursverfahren über das Vermögen der Firma. Krenkel, Inhaberin Irmgard Lenk geb. Krenkel, früher Lampertheim, Hospitalstraße?, jetzt Schwetzingen, Zähringer Straße 33— Az. 8 N 4/51. und zur Erhebung von Einwen. dungen gegen das Schlußverzeichnis bzw. zur Beschlußfassung über die Einstellung des Verfahrens nach 8 204 KO. wird Termin auf Donnerstag, den 23. Juli 1937, 9 Unr, Zimmer 14, bestimmt. 57 5 Das Amtsgericht Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige vergibt folgende Arbeiten: Mannbeim- Schönau 2. Erd-, Maurer-, Isolier- und Beton Mannbeim- Schönau Mannheim-Feudenheim Sohrauer Straße, III. B.-A. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mann Joseph Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Baugesellschaft Mannheim mb 1. Erd-, Maurer-, Isolier- und Betonarbeiten für den Block BBB in arbeiten für den Block B/ Sch in 3. Erd-, Maurer-, Isolier- und Betonarbeiten für die Wohnbauten in Mannhbeim- Schönau, Sohrauer Straße, III. B.-A.“ 4. Zimmererarbeiten für die Duplexhäuser Typ„Z“ am Aubuckel in 5. Zimmererarbeiten für die Wohnbauten in Mannheim- Schönau, — bei der Ge- heim mbH, Max- Familien- zeigen 115. VM Don blelen gelesen garantiert rein 8 feines Jafelöl— elikate Waffeln zweffoch gefollt . being nut Qualilät 0,37 B-Liter-· Dose 2 240 g. öte 7 Staa wied gend kona Man es Lan- wärt dape Päss Lane Poli: Foth Run Sove nen, der das gaxis verr von 9225 Wier Lied weis mit vblir Pre 11 Nr. 1 — 1 men, aten, id af elben. bg. r amt Bahnhofs 4,70 olstr. 4 7•9 Düsien 6932 — ieee — —ůů— zahlung 65 000,— 27 000— n 250 47 7 — felz Hunt hnraum- rk. Ang. Verlag. eee 7 Mehrtam. zättshauser, neldelberz on 2 5. —— verkaufen, 07 im Verl. —— nn 8 b, 15, — tal Messen drichsteld: 109.30.— 9,00 An- aldhof: St. „16.30; An- at: Messen — Messen „ Rhein.: 11.15. 11.15. „8.30, 100; dhof: Mes. Andacht lessen 6.80, Schönau: 11.00; An- m: Messen — Bruder. cht 16.30.— lessen 5.35, 0.— Kran- aße: Messe Inhaberin alstraße 2, 1 Einwen sung über in auf mtsgericht 3 eim mb ck BB in B/ Sch in bauten in wuckel in Schönau, 1 der Ge- nbH, Max- eee, Nr. 139/ Mittwoch, 19. Juni 1957 — 2— MANNHEIM E So etwas Leises! Kurpfalz bedeutet auch Kulturpfalz Eine Zeitschrift berichtet Wissenswertes vom Oberrhein Aus der Zeitschrift„Kurpfalz“, Organ des vereins„Kurpfalz“, lernen die Leser nun auch einmal den älteren Dalberg kennen, den Kanzler der Universität Heidelberg. der auch Domscholastiker von Speyer und Bischof von Worms War. Mit seinem Freunde, dem Friesen Rudolf Agricola, brachte Dalberg neuen Schwung in das Geistesleben und in die Hochschulstudien. Dalberg hatte in Ita- lien neben den Rechts wissenschaften haupt- sächlich Cicero, Plinius, Livius und Sallust studiert. In Heidelberg gab er die dort er- worbenen Kenntnisse auf so anregende Art Iräumen von Piroska von Budapest naeh Budapest „Ich denke oft an Piroschka“ heißt der ritel eines reizenden Films, der in Ungarn spielt. Man kann aber auch an Piroschka denken und von ihr träumen, wenn Piroska Sovanka auf der Geige spielt. Piroska So- vanka, ein charmantes Mädchen aus Buda- pest, gehört zu einer Zigeuner-Musikergruppe, die seit einigen Tagen in Mannheims Ungari- schem Restaurant„Budapest“ zu hören ist. Wochenlang währten die Bemühungen, diesen Musikern die Einreisebewilligung des deutschen Innenministeriums zu verschaffen. Der gleiche Referent, der einen Strich durch die Deutschland-Tournee des Moskauer Musik so scharf wie Gulasch Bild: Steiger Staatszirkus“ gemacht hatte, sagte immer Wieder:„Wir haben in der Bundesrepublik genug Musiker“. Es gab Dutzende von Tele- konaten zwischen Mannheim und Bonn und Mannheim und Budapest. Schließlich klappte es doch. Die Musiker trafen ein.„Meine Landsleute kamen mit einem Paß der gegen- wärtigen ungarischen Regierung“, stellt Bu- dapest-Wirt Lederer seine Musiker vor,„die Pässe sind außen rot und innen rot, aber diese Landsleute sind keine Kommunisten, keine Politiker, sie sind Künstler“. Und ob sie es sind. Der Pianist Janos Fothy, 32, geboren in Budapest, leitete eine Rundfunkkapelle, die Teufelsgeigerin Piroska Sovanka fiedelt, wie das nur Zigeuner kön- nen, und Jenòô Nyare, mit einem Bärtchen auf der Oberlippe, 46, geboren in Kisber, schlägt das Cimbal. Alle drei sind Künstler mit un- garischem Blut und ungarischem Herz. Das verrät ihre Musik, ob sie ungarsche Tänze voh Brahms, Werke von Rimskij-Korssakoss, Operetten-Melodien von Emmerich Kälmän, Wiener Walzer- Seligkeit oder italienische Lieder spielen. Wie sehr sie geradezu artisti- sche Meister auf ihrem Instrument sind, be- weist Jenö Nyare. Er läßt sich sein Cimbal mit einer Tischdecke zudecken und spielt blind“, Mac weiter, daß die Hochschule erneut große An- ziehungskraft ausübte. Dalbergs Bibliothek erlangte durch lateinische, griechische und hebräische Bücherschätze Berühmtheit. Die Dalbergs zählten zu den ersten Familien des Reiches.„Ist ein Dalberg da?“ hatte der kaiserliche Herold zu Beginn jeder Sitzung zu fragen und dem Familienvertreter einen bevorzugten Platz anzuweisen. Als Glied die- ser erlauchten Familie wurde Universitäts- kanzler Dalberg immer wieder zu großen Diensten herangezogen und ausgezeichnet. Sein längerer Aufenthalt in Ladenburg inter- essiert die Lokalgeschichtler. Dalberg starb am 23. Juli 1503. Seine Verdienste um das oberrheinische Geistesleben sind bedeutend. In einem anderen Artikel würdigt Kurt Baumann die Bedeutung des Hambacher Fe- stes vom 27. Mai 1832. Das„Kurpfalz“-Heft bringt wieder gegenübergestellte Maler- und Schriftstellerporträts. Diesmal werden die Maler Schmitt-Groß und Otto Laible und die Schriftsteller Siegfried Einstein und Geno Hartlaub in Wort und Bild dargeboten, außerdem Ludwig Herthel und Gustav Seitz. Neben einer Arbeit über die Mannheimer Produktenbörse von Dr. J. P. Buß inter- essiert ein zusammenfassender Bericht der Ergebnisse von Untersuchungen, die Bau- direktor Wilhelm Hallbauer über Struktur- veränderungen in unserem Raum vorgelegt hat. Professor Dr. Heimerich konnte diesen Untersuchungen Stellen entnehmen, die er- neut und mit neuen Argumenten den Unsinn der unproduktiven Verhältnisse aufdecken. (Als Dr. Bockelmann sich in Ludwigshafen verabschiedete, sagte er als Ergebnis seiner Einsichten in so viele unbefriedigende Sach- verhalte: So kann's nicht bleiben!) Oskar Bischoffs Bericht über Valentin Kesselschläger(Nagelschmied, Kirchendiener und Lokalpoet) leitet über zu dem Bericht von der Hauptversammlung des Vereins Kurpfalz, der ein gut besuchter Heimatabend im Feierabendhaus Frankenthal besonderen Nachdruck verlieh. Neben dem Bericht wurde die Frankenthaler Resolution abgedruckt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig laggt. In Zitaten aus Zeitungsberichten spie- gelt sich die gute Aufnahme, die der Heimat- abend hüben wie drüben gefunden hat. Es waren großartige Sachen dabei, die mit ihrem überwältigenden Humor sich in der Erinne- rung behaupten. Um diese Beiträge herum hat die Schriftleitung Dr. Walter Siebler) einige Zutaten mit Salz und Pfeffer garniert, So daß der kurpfälzische Ruf:„So etwas Lei- ses“ nur den Charakter einer anlockenden Irreführung haben könnte. F. W. K. Der Meister des Jo Jo Bild: Steiger Jo-Jo: Früher Waffe, heute Spielzeug Jo-Jo-Meister von USA, Billy Panama, zeigt seine 200 Tricks Wer weiß heute noch, was ein Jo-Jo“ ist? Die heute Dreißigjährigen erinnern sich noch an die bunten Holzrollen, die man an einer langen Strippe auf und ab tanzen las- sen konnte. Es ist etwas Eigenartiges um dieses für jeden erwerbbare Jo-Jo-Spiel: Man spielt es beim Spazierengehen. in der Straßenbahn, oder im dicksten Verkehrs- gewühl. Was man aber mit den zwei runden Holz- scheiben— verbunden durch einen Mittel- stift und an einer 1,07 Meter langen Schnur befestigt— alles anstellen kann, das zeigte der zweimalige amerikanische Jo-Jo-Meister Billy Panama vor der Presse. In seinen Händen beginnen die Jo-Jo's zu leben, zu tanzen und zu fliegen. Er kommandiert sie durch ein leichtes Fingerzwirbeln aus dem scheinbaren Ruhestand mit pfeilschneller Fixigkeit in seine Handfläche zurück. Wenn man einem Wiesbadener Ingenieur glauben darf, der die Geschwindigkeit mathematisch berechnete, so landen die bunten Jo-Jo's in Billys Hand mit 150 Meilen pro Stunde(240 Stundenkilometer). Billy Panama— ein schlanker Ameri- kaner— wird sechs Wochen lang den Mann- heimern zeigen, wie man ideenreich Jo-Jo spielt. Er wird vornehmlich die Jugend zwi- schen elf und 14 Jahren ansprechen— in die- sem Alter gibt es die begabtesten Spieler— aber auch ältere Semester sollen und dürfen Jo-Jo Spielen. Billy tritt im„Universum“ vor Abendliches Chorkonzert in Feudenheim „Deutsche Einheit“ sang in Chorgemeinschaft mit Mutterstadt Zu einem„Chorkonzert im Rahmen des 350 jährigen Jubiläums der Stadt Mannheim“ hatte der Männergesangverein„Deutsche Einheit“ Mannheim-Feudenheim eingeladen, und die Feudenheimer pilgerten in Scharen zu der Veèranstaltung. Es war ein imposantes Bild, als sich der Chor, diesmal in Gemeinschaft mit dem Män- nerchor„Liederkranz“ aus Ludwigshafen- Mutterstadt auf der Bühne der Feudenheimer Volksschul-Turnhalle aufgestellt hatte und den Eingangschor vortrug. Mit Begleitung von Hans-Georg Gitschel am Flügel wurde„Das Dörfchen“ von Franz Schubert fein nuan- ciert unter der umsichtigen musikalischen Regie von August Schmelzer dargeboten. Erich Riemen, erster Vorsitzender des MV Deutsche Einheit“ begrüßte die Gä- ste und wünschte genußreiche Stunden. Be- sonderer Höhepunkt des Abends war die Dar- pietung des Hornquartetts vom Pfalzorchester in Verbindung mit den Männerchören. Frenz Schuberts„Nachtgesang im Walde“ war treff- lich ausgesuchtes Bravourstück. So recht in Ohr und Herz der Zuhörer sang sich Hans Günther Grimm, der für diesen Abend vom Nationaltheater importiert war. Für„Frühlingsglaube“,„Du bist die Ruh“ und„Ständchen“ gab es herzlichen Beifall. Die große Wandelbarkeit der Chöre zeigte sich in der weitgespannten Vortragsfolge. Neben den deutschen Liedern und Volkswei- sen wurde„Das Glöckchen“(russisches Volks- lied),„Im Dorf da geht die Glocke schon“ (Volksweise aus der Bretagne) und die tessi- nische Volksweise„Pferde zu vieren traben“ vorgetragen. reich Blick auf die Leinwand Planken:„Der Adler vom Velsatal“ Den Drechbuchautoren war Ganghofer kein Fremder: ein Wilderer, ein wegen Mor- des unschuldig Verurteilter, eine treue blonde und eine finster-dunkle Schönheit — um diese vier Typen rankt sich die Hand- fung, die für einen Heimatfilm zu spannend, kür einen Kriminalfilm zu unkompliziert ist. Immerbin verstand es Schauspieler-Regis- seur Richard Häußler, die Waltraud Haas, Renate Ewert, Claus Holm und Kurt Heintel zu einer geschlossenen Ensembleleistung zu führen, die geschickt in die Schönheit Kärn- tens eingebaut wurde. Kim. Palast:„Auf der schwarzen Liste“ Mit dem amerikanischen Journalisten John Desmonn(Larry Parks) kehren auch die rauhen Sitten„a la Chikago“ in London ein: Menschenraub, brutale Folterungen, Re- volverschießereien im Maschinengewehr- Stakkato und mit Hieb und Stich unterstri- chene Aussprachen reihen sich aneinander. Die oft überraschenden Einfälle der Regie und Fotografie reißen einige spannende Situa- tionen aus der wenig fesselnden Handlung. Sto Kamera:„Verliebt in eine Königin“ Verliebt in eine Königin waren a) ein pausbäckiges goldlockiges Mädchen namens Julie und b) ein smarter, ritterlicher, natür- lich ganz britischer Knabe namens John, und beide wollten um jeden Preis Königin Eliza- beth von England bei ihrer Krönung sehen. Man sieht hübsche englische Landschaften, ein wenig von London, ein wenig von Eliza- beth, alles ist in jeder Hinsicht rührend und obendrein hübsch bunt. KmwWẽ]J Kurbel:„Nachts auf den Boulevards“ Kein französischer Sittenfilm, wie man sus dem Titel schließen könnte, sondern eine amerikanische Kriminalgeschichte. Nach einem schwachen Drehbuch wird umständ- lich ein durch ein paar Verfolgungen und etliche Kinnhaken nur wenig gewürzter Fall aufgerollt, die Lebensgeschichte der jungen, entwurzelten Amerikanerin Monice. Sehr schöne Aufnahmen aus der Seine-Stadt ge- ben das Lokalkolorit, aber wenn endlose Dialoge die Geschehnisse ersetzen müssen, geht auch diese Atmosphäre verloren, und die Spannungsmomente schrumpfen zu kur- zen Episoden. Fesselnd ist nur das über- zeugende Spiel von Anne Baxter. Steve Forrest ist als ihr Partner zu statuenhaft um den gleichwertigen Gegenpol zu bilden. gebi Alhambra:„Bademeister Spargel“ Humor ist Glücksache. In diesem Film ist Paul Hörbiger die Glücksache. Alle an- deren Darsteller plätschern am Rande als mehr oder weniger humorige Figuren dahin. Der Film gibt ihnen zu ihrer Entfaltung nicht viel mit. Er legt auch Hörbiger keinen Urhumor in seine Rolle. Das lustige Moment wird durch die Kunst des Mimen erzeugt. Man lacht und mon freut sich auch vieler gelungener Szenen. Im Mittelpunkt steht der Familienzwist, der seine Blüten treibt und der nach allen Regeln der Filmkunst variiert durcheinandergerüttelt wird. habo Schauburg: „Fünf Millionen suchen einen Erben“ Dieses war die zweite Rühmann-Reprise, und die dritte folgt sogleich. Regisseur dieses Verwechslungs-Gauner-Eustspiels ist Carl Boese. Es freut den Betrachter, einen wesent- lich schlankeren Oskar Sima— ohne Glatze —„wiederzusehen“, einen gut aufgelegten Heinz Rühmann und einige Darsteller, die heute nicht mehr leben. Etwas von der guten alten Zeit des Films ist zu spüren, und was dem Zelluloidspaß an brillanter Technik fehlt, macht Rühmann in seiner Doppelrolle wieder wett. H-e Universum:„Von der Liebe besiegt“ Luis Trenker hat den Roman geschrieben („Schicksal am Matterhorn“); er führt auch Regie. Der alte Berg- und Filmhase umgeht sorgsam alle Heimatschnulzen-Klippen und greift mit vollen Händen in die Konflikte rund um das makellos fotografierte Matter- horn. Die Story des lebensmüden Konstruk- teurs(Wolfgang Preiß) ist so heillos fehl- konstruiert, daß alles weitere im Sog des Unglaubwürdigen untergeht. Bergsteiger- Fans kommen zu kurz, denn es wird mehr intrigiert und von Lebensweisheiten aus dem Lesebuch geredet, als am Matterhorn herumgeklettert. Marianne Hold ist allzeit hold— auch im Sturm. H-e dem Hauptfilm jeden Sonntagvormittag auf und demonstriert zehn Minuten lang seine Fingerfertigkeit. Er beherrscht 200 Jo- Jo- Kunststücke. 0 In zwei großen Mannheimer Kaufhäusern (Anker und Hansa) ist ab 24. Juni bis Anfang August täglich von 16.30 bis 18.30 Uhr eine „Jo-Jo- Schule“ eingerichtet. Billy Panama — er gewann die alle fünf Jahre ausgetra- genen Us- Meisterschaften von 1947 und 1952 sorgt för körperliche Frische! Sie befreit in der Wärme sommerlicher Toge von störendem Körpergeruch! 2 ns 8 2 Weed dd eee ee 8 eee eee 27 re S — sucht gute Jo-Jo-Spieler, die nach Erler- nung der Vielen Tricks unter Umständen in der geplanten deutschen Jo-Jo-Mannschaft mitspielen können. Damit die Beteiligung am Spiel auch einen äußeren Anreiz bietet, ist als Preis für den besten Mannheimer Jo-ꝗdo- Spieler ein Fahrrad ausgesetzt. Der Name Jo-Jo Englisch: Vo- Vo) ist seit rund 40 Jahren bekannt. Das Spiel selbst scheint von den philippinischen Inseln zu stammen, jedoch ist die genaue Herkunft dunkel geblieben. Im griechischen Museum in Athen sind Abbildungen von Kindern mit Jo-Jo's zu sehen, die vor 2000 Jahren an- scheinend diesem Geschicklichkeits-Zeitver- treib frönten. Auf den Philippinen wurden in früheren Jahrzehnten die Jo-Jo's aus Steinen hergestellt und als Waffe benutzt. H-e Mannheimer Kabarett: Klischnigger mit Haus im Metropol Zwei Ober tragen ein Haus— nicht grö- Ber als ein Seifenkarton— auf die Bühne. Plötzlich hebt sich das Dach, und eine Hand lugt gespenstisch hervor. Es folgt ein Bein, das andere, und endlich entfaltet sich der Klischnigger(Kautschuk- Artist) Chester Tooko zu seiner ganzen Größe. Daß so viel Mensch in so wenig Raum Platz hat, ist kaum zu glauben. Nach allerlei Körper-Falt- Kunst- stücken verzieht sich der Gummimann wie- der in seine Box: Ein verblüffender Trick. Les Milon Ormanis heißt eine Nummer mit Akrobatik und Musik. Ein fünfjähriges Mäd- chen beherrscht so erstklassig seinen kleinen Körper, daß ihr erwachsener Partner auf Klaumauk verzichten könnte. Die Kleine wird bestimmt einmal große Artistenklasse. Unter dem Namen Rimano zeigt der gleiche Artist sehr akurates Ball- Jonglieren. Ritha et Taro tanzen gut aufeinander abgestimmt und bestechen durch ihre saubere Haltung. Doris Dorita fegt tanzend übers Parkett. Der Conférencier Jochem Schwarz ist noch ein- mal dageblieben und bietet einige hübsche neue Gags. Im Improvisieren erweist er sich als absolut sattelfest. Mit Hildegard Schuch- mann bringt er einen Sketch. Jack Oehl spielt mit seinen Solisten. H-e Sonntagsdienste Sonntagsdienst der Apotheken: Ab heute, 18.30 Uhr, Nacht- bzw. Sonntagsdienst: Pelikan- Apotheke, Qu 1, 3(Tel. 23775); Pestalozzi- Apotheke, Seckenheimer Straße 70(Tel. 40613); Engel-Apotheke, Mittelstraße 1(Tel. 52088); Roggenplatz-Apotheke, Waldhof, Hubenstr. 20 (Tel. 59109); Linden-Apotheke, Sandhofen, Schönauer Straße 7a(Tel. 56368); Marien-Apo- theke, Neckarau, Marktplatz(Tel. 82403); Süd- Apothek e, Käfertal, Mannheimer Straße 86 (Tel. 76556); Kronen-Apotheke, Meerfeldstr. 32 (Tel. 21518); Brücken- Apotheke, Seckenheim, Hauptstraße 80(Tel. 86994); Brunnen-Apo- theke, Feudenheim, Hauptstraße 44(Tel. 72126). Zahnärzte: Heute 15 bis 17 Uhr, 20. Juni 10 bis 13 Uhr, Dr. Adolf Größle, D 2, 11(Tele- kon 22715). Heilpraktiker: 20. Juni, Wilhelm Höffling- hoff, Feudenheim, Schützenstraße 3(Tel. 72035). Einige möbl. Zimmer sof. zu verm. Immob. Franz, Stresemannstr. 2. Zei Nięrenleiden, Nierensteinen: ſeinocher Hirschquelle Klinisch erpfobt m Prospekte durch die Mineralbrunnen AG., Bad Uberkingen/ Wörtt. Mietgesuche i gtohen Erfolgen Für Werksangehörige suchen wir folgende Wohnungen: 2 Zimmer, Köche, Bac es 6b bis cs am 2³ bis 3 Zimmer, Köche, Bad etwa 7 am Im Süden vorgelagerte Orte bevorzugt. Angeb. erbeten mit Angabe des Bezugstermins und der Mietbedingungen: Weiland KG Metallwerke, Mannheim-Neckarau, Ohmweg 3-5 G 2,5, am Markt, oder P 2,6, Daß sie es lesen, lohnt sich! Es handelt sich vor allem um lhre Gesundheit, um Ihr Wohlbefin- den, um ihre Schaffenskrafl.— Allein die Abhandlung von Dr. med. W. Stappert in dem 488 eiligen Büchlein ‚FHonig, die Naturkraft för Gesunde und Kranke“ ist Ihr Lesen werf. Sie be- kommen die kleine Broschöre kostenlos in den Reinmuth- Honig- Verkaufsstellen. 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Bis zum Abschluß aller Baupläne müssen noch einmal rund 43 Millionen DM eingesetzt werden. Diese Zahlen nannte Finanzminister Dr. Franck bei der Eröffnung einer Wiederaufbau- Ausstellung, die anläß- lich des 500 jährigen Bestehens der Albert- Ludwig-Universität jetzt im neuen Lesesaal der Freiburger Universitätsbibliothek gezeigt wird. Dieser Lesesaal mit 190 Plätzen ist Selbst ein kleines Musterstück des Universi- täts- Wiederaufbaus: ein geschickt in die gegebenen baulichen Verhältnisse der 55 Jahre alten Bibliothek eingefügter, hochmo- derner Saal mit Klimaanlage und allen tech- nischen Neuerungen, vor allem aber abge- trennt von jedem Straßenlärm. Der Finanzminister hob mit Recht her- vor, daß der Wiederaufbau der Universität Freiburg eigentlich ein Neubau gewesen ist. Als ein Bombenangriff im November 1944 UMS CHAU IN BADEN. WURTTIEM BERG Wirtschaftsspion verurteilt Bruchsal. Wegen Diebstahls, Beraubung und Verrats von Geschäftsgeheimnissen ver- urteilte das Schöffengericht Bruchsal einen 29 jährigen technischen Zeichner zu acht Mo- naten Gefängnis. Der junge Mann hatte sich als Inhaber einer internationalen Gesell- schaft für Kunststoffe ausgegeben und seine nicht vorhandenen Waren in zahlreichen Fachzeitschriften im In- und Ausland ange- priesen. Bei einer Brettener Firma, die Kunststoffe verarbeitet und mit der der An- geklagte durch seine Inserate in Verbindung gekommen war, entwendete er Pläne, Re- zeptionen und Skizzen und schickte Muster des Werkes mit Herstellungserläuterungen in die Tschechoslowakei. 8. Deutscher Postsängertag Karlsruhe. Nahezu zweitausend Postsänger aus dem gesamten Bundesgebiet und Oester- reich trafen sich am Sonntag und Montag in Karlsruhe zum 8. Deutschen Postsängertag. Den Höhepunkt der Veranstaltungen, an denen als Vertreter des Bundespostministers Staatssekretär Dr. Steinmetz teilnahm, bil- dete ein Freundschaftssingen mit 25 Post- gesangvereinen. Die beste Leistung bot hier- bei der Ma„Sängerkranz 1902“ aus Essen, der den ersten Preis und damit die„goldene Kette“ erhielt. Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Neckargerach. Auf der Neckartalstraße, in der Nähe von Neckargerach, prallten zwei Motorräder mit voller Wucht aufeinander. Der eine Fahrer war auf der Stelle tot, wäh- rend der andere nach seiner Einlieferung ins Mosbacher Kreiskrankenhaus starb. Ein Bei- fahrer schwebt in Lebensgefahr, die Frau des sofort getöteten Fahrers erlitt schwere Verletzungen. Der eine Motorradlenker war, offenbar infolge zu hoher Geschwindigkeit, Auf die linke Fahrbahnseite geraten. Verhängnisvolle Schwarzfahrt Tauberbischofsheim. Auf der Bundes- straße 27 zwischen Tauberbischofsheim und Großrinderfeld forderte ein Verkehrsunfall zwei Todesopfer. Ein Motorrad wurde in einer abfallenden Linkskurve aus der Fahr- bahn getragen und prallte gegen einen Baum. Der 17jährige Fahrer und sein 18 jähriger Bei- fahrer, zwei Landarbeiter aus der Gegend, waren auf der Stelle tot. Sie waren auf der Heimfahrt vom Tauberbischofsheimer Musik- fest und hatten vermutlich dem Alkohol all- zusehr zugesprochen. Außerdem hatte der Fahrer, der keinen Führerschein besaß, das Motorrad seines Dienstherrn ohne dessen Er- laubnis benutzt. Ueberfall auf Taxifahrer Ulm. In Ulm ist ein Taxifahrer von einem Fahrgast überfallen und niedergeschlagen worden. Der Unbekannte ließ sich an den Stadtrand fahren und schlug dort plötzlich dem Fahrer eine volle Bierflasche auf den Kopf. Obwohl der Fahrer zunächst durch den Schlag benommen war, wehrte er sich heftig und floh dann. Noch immer ist in Ulm der Mord an einem Taxifahrer ungeklärt, der vor mehreren Monaten am Stadtrand über- fallen und getötet wurde. Kurz nach dem Start Villingen. Eine Viertelstunde nach der Abfahrt zu einer Urlaubsreise nach Italien ist ein Villinger Ehepaar bei Peterzell tödlich verunglückt. Beim Ueberholen eines Last- zuges an einer unübersichtlichen Stelle der Straße stieß ihr Wagen mit einem entgegen- kommenden Auto zusammen. Die Wucht des Aufpralls war so groß, daß die beiden Insas- sen auf der Stelle tot waren. Die vier Insassen des anderen Wagens wurden schwer verletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf über 10 000 Mark. Zwei schwere Kletterunfälle Nürtingen. Auf der Schwäbischen Alb im Gebiet bei Schopfloch stürzten innerhalb weniger Stunden zwei jugendliche Kletterer ab. Bei den Kesselwänden flel ein 22 jähriger junger Mann aus Backnang eine 40 m hohe Felswand hinunter. Er wurde nach zweiein- halbstündigen Bemühungen von der Stutt- garter Bergwacht geborgen und mit schwe- ren Verletzungen ins Kirchheimer Kranken- haus übergeführt. Am Reußenstein stürzte ein 21 jähriger Kletterer aus Nürtingen aus zwölf Metern Höhe ab. Auch er wurde von der Bergwacht Stuttgart geborgen, in der Schopflocher Rettungshütte versorgt und dann ins Nürtinger Krankenhaus gebracht. 80 Prozent aller Gebäude der Hochschule zerstörte, durfte die Freiburger Alma mater den traurigen Ruhm für sich in Anspruch nehmen, die am stärksten zerstörte deutsche Hochschule zu sein. Aber diese trostlose Lage bot auch eine enimalige Chance, und das Wiederaufbaubüro unter Leitung von Baudirektor Horst Linde, der vor kurzem die Leitung der Hochbauverwaltung von Ba- den- Württemberg übernommen hat, wußte diese Chance vorbildlich zu nutzen: nach zwölf Jahren hat sich die Freiburger Uni- versität zu einer der modernsten und schön- sten Hochschulen entwickelt. Es ging dabei nicht nur darum, Zerstörtes wiederaufzu- bauen und moderne Architekturformen und Bauerfahrungen einzusetzen. Die Freiburger Universität krankte wie manche andere Hochschule daran, daß sie viel zu klein geworden war— das vor 50 Jahren erbaute Kollegiengebäude war für 2000 Studenten berechnet, heute studieren 7000 Studenten in Freiburg—; nachteilig hatte sich aber auch ausgewirkt, daß die Institute und Kli- niken weit und ohne rechten Zusammenhang in der ganzen Stadt verstreut waren. Diesen Zustand zu überwinden, Platz für künftige Entwicklungen zu schaffen und die „Einheit der Wissenschaften“ auch baulich wieder herzustellen, soweit es historische und städtebauliche Gesichtspunkte zuließen, war das Ziel des Neuaufbaus. Der Staat er- warb durch Kauf und Tausch neues Gelände, vorhandene Areale wurden abgerundet oder erweitert, und die Einrichtungen der Hoch- schule faßte man in drei„Zentren“ zusam- men, die untereinander durch Alleen und Grünflächen verbunden sind. Das Klinik- viertel mit den wiederaufgebauten und neu- erstellten Kliniken war schon vor 30 Jahren geschaffen worden; da die Kliniken beson- ders viel Platz zur Erweiterung brauchen, wurde dieses Gelände erheblich vergrößert. Fast ganz unabhängig von früheren Anlagen konnte man das„Institutsviertel“ gestalten, in dem nun fast alle Institute der theoreti- schen Medizin und der Natur wissenschaften zusammengefaßt sind: eine große Grünfläche — eine dieses Gelände durchschneidende Straße wurde aufgehoben, eine zweite soll noch beseitgt werden—, die allen Straßen- lärm fernhält, und darin locker verteilt die imposanten Bauten der neuen Institute. Das dritte Zentrum umschließt die Ge- bäude der geisteswissenschaftlichen Fakul- täten und der Selbstverwaltung: das Kolle- giengebäude, die Universitätsbibliothek, die mit Tagungs- und Diskussionsräumen wie- deraufgebaute„Alte Universität“ und die Universitätskirche. Das verbindende Haus zwischen diesen Gebäuden wird das neue Kollegiengebäude sein, das soeben begonnen wurde und einen Teil der Geisteswissen- schaften aufnehmen wird. Diese drei Zen- tren bestimmen jetzt das Bild der Alberto- Ludoviciana; sie passen sich zugleich aus- gezeichnet in die Gliederung und das Ge- samtbild der Stadt Freiburg ein und sichern einen ständigen und regen geistigen Aus- tausch. Auf ein von der Stadt getrenntes, konzentriertes„Universitätsviertel“ hatte men nicht nur aus den gegebenen städte- baulichen Verhältnissen, sondern bewußt aus dem Leitgedanken des ganzen Wiederauf- baus verzichtet: man wollte die Universität nicht von„ihrer“ Stadt und umgekehrt trennen. Bl. Flugzeugabsturz: Neun Jote Konstanz. Ein zweimotoriges Flug- zeug vom Typ DC 3 der Schweizer Luftver- kehrsgesellschaft Swissair stürzte am Diens- tagnachmittag in den Bodensee. An Bord der Uebungsmaschine waren ein Fluglehrer, fünf Piloten in Ausbildung und drei Bordmecha- niker. Nach bisher vorliegenden Meldungen wird befürchtet, daß alle neun Flieger ums Leben gekommen sind. — Wie eine stählerne Takelage. wirken die Montage- Laufstege unter den Spannseilen der neuen Nordbrüche in Düssel. dorf. Die Stege, die für die Montage der Spannseile benötigt werden, werden später wie. der entfernt. AP. Bild München rüstet zur 800-Jahrfeier Festzug soll ein„riesiges Lichtspektakel“ werden/ Veranstaltungen ohne Ende München. Die Münchner rüsten zu ihrer 800-Jahr-Feier im nächsten Jahre: Bürger- ausschüsse tagen, Programmkonferenzen treten zusammen, Künstler entwerfen, und noch mehr Straßen als sonst werden aufge- rissen, damit man im Jubiläumsjahr endlich eine Saison ohne Straßenaufbrüche habe. Das ganze Jahr 1958 wird natürlich im Zeichen des Stadtjubiläums stehen, aber das offizielle Festprogramm gruppiert sich um den 14. Juni. An diesem Tag vor 800 Jahren hat der Kaiser Friedrich II. den„Markt Mün- chen“ beurkundet. Die Ansiedlung an der Salzstraße bestand da freilich schon einige „Gefahrenquelle“ darf Haus betreten Einstweilige Verfügung gegen Waffenhändler Schlüter zurückgewiesen Hamburg. Das Hamburger Amtsgericht wies am Dienstag den Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen den Waffenhändler Otto Schlüter zurück. Die Verfügung war von dem Hauswirt Schlü- ters beantragt worden. Er hatte verlangt, daß dem Waffenhändler das Betreten sei- ner Geschäftsräume untersagt werden sollte, weil er eine Gefahrenquelle für seine Um- welt darstelle. Nach zwei Attentaten, die auf den Waffenhändler verübt wurden, seien seine Nachbarn gefährdet. In der Begründung erklärt das Amts- gericht, das Verbot, die Geschäftsräume zu betreten, sei kein geeignetes Mittel, um neue Attentate auf Schlüter auszuschließen. Die Anschläge würden sich dann gegen den Stellvertreter Schlüters richten. Die Gefahr eines Anschlages auf Schlüter in seinen Ge- schäftsräumen sei außerdem nicht größer als auf der Straße und in öffentlichen Ver- kehrsmitteln. Außerdem bestehe die Gewähr, daß die staatlichen Sicherheitsorgane einem nochmaligen Attentat auf den Waffenhändler vorbeugen könnten. Für eine Stillegung des Geschäftsbetrie- bes bestehen nach Feststellung des Gerichts keine gesetzlichen Gründe. Das Hamburger Amt für Wirtschaft und Verkehr hat den Geschäftsbetrieb Schlüters genehmigt. Die Feuerpolizei erhob keine Einwände gegen die Lagerung von Munition, auch nicht nach dem ersten Attentat. Wenn dem Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung statt- gegeben worden wäre, würde der Geschäfts- betrieb Schlüters damit lahmgelegt, da seine Mutter, die ihn vertreten konnte, bei dem Zweiten Attentat ums Leben kam. Der Anwalt des Hausbesitzers will gegen das Urteil Berufung einlegen. Zeit: hatte doch schon der etwas rabiate Gründer der Ansiedlung, Heinrich der Löwe, die Brücke und die Zollstätte des Bischofs von Freising zerstört, damit der einträgliche Salzhandel durch seine Gründung ging. Aber die Münchner haben sich nun eben geeinigt, den Geburtstag ihrer Stadt auf den 14. Juni 1157 festzusetzen. Die Geburtstagfeierlichkeiten beginnen schon in der Nacht vom 13. zum 14. Juni. Die Straßenbeleuchtungen verlöschen, und durch die dann mittelalterlich dunklen Straßen be- wegt sich der Festzug. Ein Festzug mit ganz besonderem Gepräge: er besteht nur aus Fußgängern. Auf großen Leichtmetallgestel- Jen tragen sie Darstellungen aus der Stadt- geschichte mit sich. Allerdings werden die Szenen und Bider mehr die Kulturgeschichte Münchens zeigen; der Festzug vor hundert Jahren, bei der 700-Jahr-Feier, ist den ver- anitwortlichen Männern von heute zu, histo- risierend“ gewesen. Der Zug von 1958 8011 ein„Kunstfest“ werden, ein„riesiges Licht- Spektakel“. Tausende von Mitwirkenden werden Tausende von qualmenden Fackeln tragen. In ihrem Schein tanzen die Schäffler, Neunzig Menschen starben„nassen Tod“ Das„verlängerte Wochenende“ wurde zur Katastrophe Hamburg. Milllonen haben das durch den Tag der Einheit,, verlängerte Wo- chenende zur Erholung im Freien benutzt. Bei herrlichem Sonnenschein und Hoch- sommertemperaturen waren alle Badegelegenheiten überfüllt. Aber nicht jeder konnte erholt den Heimweg antreten. Mehr als neunzig Ertrunkene sind zu beklagen, die meisten davon Jugendliche, die außerhalb von Badeanstalten badeten. Die Zahl der Opfer von Verkehrsunfällen hielt sich mit ihren vierzig Toten in„normalen Grenzen“. Die am vergangenen Wochenende, beson- ders am Sonntag, herrschende sommerliche Hitze mit Temperaturen bis zu 30 Grad (Mannheim 31 Grad, Karlsruhe 30, Stuttgart 29, Tübingen 28 Grad) entlud sich am Sonn- tagabend in schweren Gewittern, die weite Landstriche Baden- Württembergs heim- suchten und Niederschläge brachten, welche im Raum Tübingen und Stuttgart allein ein Drittel der durchschnittlichen Nieder- schläge des Juni ausmachten. Durch Blitz- schläge wurden in mehreren Gemeinden des Landes Brände verursacht, die meist die betroffenen Gebäude einäàscherten und hohen Sachschaden anrichteten. Auch am Nachmittag und Abend des Der„Kuckuck“ darf in die Kaserne Uniform schützt nicht vor Zugriff des Gerichtsvollziehers Bonn. Auch der Soldat der Bundeswehr wird dem„Kuckuck“ bewaffneten Gerichts- Vollzieher machtlos ausgeliefert sein, wenn er Zahlungsverpflichtungen nicht einhält. ES würde dem säumigen Soldaten auch nichts nützen, wenn er etwa pfändbare Gegenstände in Waffenkammern aufbewah- ren sollte. Ein jetzt vom Bundesverteidi- gungs ministerium veröffentlichter Erlaß Stellt fest, daß ein Vollstreckungsbeamter Zutritt in die Kaserne und in die Wohn- räume der Soldaten hat, um seines Amtes zu Walten. Selbst wenn dem Beamten aus Gründen des Geheimnisschutzes das Be- treten von Räumen, Anlagen, Schiffen oder sonstigen Fahrzeugen grundsatzlich unter- sagt ist, muß nach der Verfügung der Unsere Korrespondenten melden qußerdem: Sparkassenraub Nienburg/ Weser. Bei einem bewaffneten Raubüberfall auf die Nebenstelle der Kreis- sparkasse Nienburg in Liebenau/ Weser haben vier maskierte Räuber am Dienstag rund 10 000 DM erbeutet. Wie die Polizei in Nien- burg mitteilt, drangen die Räuber, bei denen es sich nach Zeugenaussagen um junge Män- ner handelt, kurz nach Schalteröffnung in den Kassenraum ein und bedrohten die sechs Angestellten mit Pistolen. In Seltunden- schnelle rafften sie etwa 10 000 DM in Geld- scheinen zusammen und entkamen un- erkannt mit einem vor der Sparkasse abge- stellten schwarzen Opel- Kapitän. 300 Hektar Torfmoor in Flammen Vechta/ Oldenburg. Seit Sonntagmittag stehen im Füchtelermoor(Kreis Vechta) fast 300 Hektar Torfmoor in Flammen. Grobe Mengen des zur Trocknung lagernden Torfes wurden vernichtet. Die Dürre und der am Disziplinarvorgesetze des Soldaten dafür Sorge tragen, daß die Vollstreckung durch Herausgabe der Gegenstände trotzdem durchgeführt werden kann. Allerdings muß der Vorgesetzte auf jeden Fall darauf hin- Wirken,„daß durch die Zwangsvollstreckung kein besonderes Aufsehen erregt wird.“ Der Hauptfeldwebel darf nicht gegen den Willen des Soldaten von dem Inhalt eines diesem zugestellten Schriftstückes Kenntnis nehmen oder den Soldaten auffordern, ihm den Inhalt mitzuteilen. So steht es in einem Erlag des Bundesverteidigungsministers über Zustellungen, Ladungen, Vorführungen 888 Zwangsvollstreckungen in der Bundes- Wehr. Sonntag herrschende Wind begünstigten die Ausdehnung des Brandes. Der Schaden wird auf 120 000 Mark geschätzt. Die Polizei ver- mutet, daß das Feuer durch Zigarettenreste entstanden ist. Goldschmuggler mit Spezialkorsett Basel. An der Grenze zwischen Basel und dem Elsaß sind französische Zöllner am Wo- chenende einem raffinierten Schmuggel auf die Spur gekommen. Bei der Paßkontrolle in einem aus Italien kommenden internatio- len Schnellzug wurden sie auf einen jungen Rumänen aufmerksam, der im Abteilnetz ein dickes Bündel türkischer Banknoten zwischen Zeitschriften versteckt hatte. Die mißtrauisch gewordenen Zollbeamten veranlagten dar- auf bei dem Reisenden eine Leibesvisitation, die ein überraschendes Ergebnis hatte. Der Rumäne trug unter der Kleidung ein Spezial- Korsett, in das nicht weniger als zehn Kilo Goldbarren eingenäht waren. Montags zogen schwere Gewitter über das Land hinweg. In Wolfach wurde am Nach- mittag der Kernerhof völlig eingeaschert, nachdem der Blitz in das Anwesen einge- schlagen hatte. Wohn- und Oekonomie- gebäude standen sofort in hellen Flammen, so daß sich die Feuerwehr darauf beschrän- ken mußte, ein Uebergreifen des Brandes auf die benachbarten Gebäude zu verhin- dern. Das gesamte Inventar wurde vernich- tet, nur das Vieh konnte gerettet werden. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest. Rund 4000 Morgen Heide brannten am Montag in der Garlstedter Heide im Kreis Osterholz bei Stade. Mehrere Feuerwehren und ein Trupp der Bundeswehr konnten den gefährlichen Brand jedoch eindämmen. Auch aus der Sowjetzone werden mehrere Wald- brände, besonders aus der Gegend von Kottbus und Spremberg gemeldet. Heftige Gewitter gingen in den Nach- mittags- und Abendstunden über Süd- und Südwestdeutschland nieder, Durch Blitz- schlag wurden mehrere Gehöfte in Brand gesetzt. Wegen Unwetterschaden sind mehrere Alpenstraßen und-pässe vorübergehend für den Verkehr gesperrt. In Oesterreich ist nach einer Mitteilung des ADAC München vom Dienstag das Drautal zwischen Linz und Oberdrauburg gesperrt. Der Grenz- übergang von Italien nach Frankreich ist gegenwärtig nur über Ventimiglia oder Tenda möglich. Gesperrt sind die Pässe Kleiner Sankt Bernhard, Larche, Mont Cenis, Mont Genevre. Der Große Sankt Bernhard ist wohl passierbar, jedoch wegen der noch nicht gänzlich behobenen Ver- murungen nicht zu empfehlen. Ein Toter und fünf Verletzte Berlin. Einen Toten, vier Schwer- und einen Leichtverletzten forderte ein Autozu- sammenstoß auf der Potsdamer Chaussee im Westberliner Bezirk Zehlendorf. Ein Perso- nenkraftwagen stieß mit einem Kleinwagen vom Typ Isetta zusammen. Der Fahrer der Isetta kam dabei ums Leben. Sein Beifahrer und eine Frau und zwei Kinder, die in dem anderen Wagen fuhren, mußten mit schwe- ren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Fahrer des Wagens wurde leicht verletzt. Schärfere Anforderungen an Fahrlehrer Bonn. Die Anforderungen an Fahrlehrer sollen in Zukunft verschärft werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Entspre- chende Bestimmungen sind in einer neuen Verordnung über Fahrlehrer im Kraftfahr- zeugverkehr enthalten, die die, Bundesregie- rung jetzt dem Bundesrat zugestellt hat. ziehen vermummte Flagellanten hinter mit- telalterlichen Pestkarren her, drehen sich zierliche Rokokopärchen. In der Frühe des Festtags werden die Münchner und die Fest- gäste von Bläsern geweckt. Auf dem„Alten Peter“ erklingt die eigens komponierte Fest- fanfare und von allen Türmen der Innen- stadt schallt das Echo. Dann fängt die Ju- biläumsglocke an zu läuten, die größte Glocke Münchens, für das Jubiläumsjahr von der Luitpold-Stiftung gestiftet. Auf dem Ma- rienplatz hält Kardnial Wendel ein Ponti- fikalamt, auf dem Königsplatz ist der evan- gelische Festgottesdienst. Der Münchner Stadtrat tritt mit der bayerischen Staats- regierung zu einer Festsitzung zusammen. Am Abend wird das neuerbaute Cuvillies- Theater im Apothekentrakt der Residenz mit „Figaros Hochzeit“ eröffnet. Dann reiht sich Fest an Fest, Veranstal- tung an Veranstaltung. Das Gerüst bilden die Festkonzerte der Münchner Philharmo- niker, des Symphonieorchesters des Bayeri- schen Rundfunks, die Festaufführungen der Staatsoper und des Staatsschauspiels. Die Konzerte sind zumeist Münchner Musikern gewidmet. Eine besondere Rolle spielen natürlich in München die Kunstausstellungen:„Mün- chens Beitrag zur europäischen Malerei“ heißt die eine,„Münchner Malerei vom Mit- telalter bis 1800“ die andere. In der Residenz ist ab Juni die Rokokoausstellung des Euro- parats zu sehen, eine Schau dieses euro- päischen Zeitalters wie sie in solcher Voll- ständigkeit noch nie geboten wurde. Die alte Bürgertradition Münchens wird am 22. Juni lebendig; erstmals Werden Schäfflertanz und Metzgersprung am Fisch- brunnen des Marienplatzes zusammen ge- zeigt. Die Innungen werden in ihren alten Trachten aufziehen, allein 4000 Schweine- metzgergesellen kommen zu ihrem Stif- tungsfest. Auf dem schier unerschöpflichen Programm stehen noch eine internationale Chorwyoche mit Sängern aus Frankreich, Eng. land und USA, das„Deutsche Turnfest“ mit Festzug und Feuerwerk, eine Deutsch- Amerikanische Woche, eine Woche„Europa in Lied und Tanz“ mit Volkstanzgruppen aus allen europäischen Ländern, ein Blumen- korso und schließlich auch ein großes Jubi läumsfeuerwerk, das die Stadt München ihren Bürgern stiftet. Es versteht sich von selbst, daß jeder Münchner Verein, jede Bür- gervereinigung noch ein eigenes Jubiläums- programm hat. Sogar das Künstlervölkchen von Münchens Montmartre, die Schwabin- ger, Wollen sich beteiligen, obwohl 1 bing schon viel älter ist als die Mutterstadt. Gerd Schmitt Schweres Omnibusunglüde 38 Verletzte Siegen(Westfalen). Eine schweres 8 busunglück forderte am Dienstagmorgen 1 70 der Bundesstraße 62 zwischen Eiserfeld— Salchendorf im Landkreis Siegen 5 4 Schwer- und 34 Leichtverletzte, Wie die l lizei mitteilte, kam der mit 43 Arbeitern 1 besetzte Autobus aus Hahn(Ober wes ein wald) auf der Fahrt nach Weidenau 1 einer abschüssigen Straßenkurve ins Se 4 dern, riß fünf Begrenzungssteine. überschlug sich, wobei der Wagen 1 85 1 5 beschädigt wurde. Der leichtverletzte 5 rer gab bei der ersten Verden ee die Bremsen versagt hätten. Nach e der Polizei zeigte der Tachometer 80 4 55 denkilometer, nur wenige Meter von 300 5 kallstelle entfernt befindet sich ein tiefer Steilhang. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bonn. Sieben Milliarden Bäume 1 8 den letzten acht Jahren im Bundesge viel pflanzt worden, nachdem 700 000 e durch die Alliierten nach dem zweiten 1 85 krieg kahlgeschlagen worden Waren. 55 5 Zahlen erinnerte der zweite 2 2 5 Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, len frühere niedersächsische Ministerpräsi 5 Kopf, am Dienstag auf der Jubilee 5 der Schutzgemeinschaft in Bad Honne 1 5 Rhein. Die Schutzgemeinschaft begeht in 115 sen Tagen ihr zehnjähriges F Mitglieder versammlung der Schutzge. schaft hat den bayerischen Landtassbrug 1 5 ten Dr. Hans Ehard zum Präsidenten un 995 früheren niedersächsischen wuintsterpr erz ten Hinrich Kopf zum Stellvertretenden PI sidenten gewählt. des Han! verb bescl sells, siche Se B krisc Heid heir dann Drei! gescl zum forde im V Verte reits Man: Zeit. erhel errei glück berg ster. sich liege siche (Wor Satzz. winn vinn winn Nr. 109 sgel⸗ Wie P-Bild ter mit- nen sich ühe des die Fest- n„Alten rte Fest- r Innen- die qu- be Glocke von der em Ma- Ponti- er evan- lünchner Staats- sammen. uvilllès- denz mit ranstal- t bilden Aharmo- Bayeri· igen der 8. Die lusikern irlich in „Mün- Malerei“ om Mit- Nesidenz Euro- 28 euro- er Voll- ns wird werden n Fisch- nen ge- en alten hweine- m Stif- pflichen ationale ch, Eng- est“ mit Deutsch- „Europa pen aus Zlumen- es Jubi- Lünchen ich von de Bur- iläums- rölkchen nwabin- Schwa- terstadt. Schmitt ück Omni⸗ gen auf eld und 1 vier die Po- rn voll- wester⸗ Sieg) in Schleu- im und cheblich te Fah- an, daß tteilung o Stun- der Un- 100 m Wald sind in biet ge- ar Wald n Welt- An diese nde der Id, der räsident stagung mef am t in die- en. Die gemein- räsiden- und den räsiden⸗ en Prü- 5—— MORGEN Fr. 189/ Mittwoch, 19. Juni 1957 Herberger prüft Kandidaten: leue Kräfte für die Nationalelf! Schweinfurt erlebt am Donnerstag eine erste WM-Prüfung des deutschen Fußballs. Allerdings tauchen nur wenige neue Namen auf. Ob der Kölner Sturm für die Folge Eckels Irbe übernehmen und mit Szymaniak das Außenläuferpaar bilden kann, Börstler, Zä- gel oder auch Buchenau den Vorstoß in den engeren Kader erreichen, wird sich zeigen müssen. Zweifellos ist die Besetzung des B Sturmes mit Siedl, Geiger, Buchenau, Zägel und Vollmar höchst interessant. Er erscheint stärker als die A-Fünferreihe mit Rahn, Mor- lock(anstatt Bergmeier), Schröder, Börstler und Hans Schäfer. Das Endspiel Borussia Dortmund— Ham- burger SV kührte zu einem Ausfall von Po- sipab, Seeler, Schmidt, Peters, Kelbassa, für die aber neue Chancen kommen dürften. Schäfer(Siegen) zog sich in Hannover eine Verletzung zu, 80 daß sich eine Chance für Koll Duisburger Sp) ergeben dürfte, der zweifellos in den Endspielen der entschei- dende Mann seiner Mannschaft war. Max Morlock dürfte Bergmeier Vertreten, der nicht für Schweinfurt abkömmlich ist. Da auch Berti Kraus in der Liste der ein- geladenen Spieler steht und gegen EKaisers- lautern eine starke Leistung bot, kann er jede der beiden Mannschaften wirksam im Angriff verstärken. Die vorgesehenen Aufstellungen: B-Mannschaft: Sawitzki; Erhard, Keck; Eckel, Liebrich, Semmelmann; Siedl, Geiger, Bu- chenau. Zägel, Vollmar.— A-Mannschaft: Tilkowski; Juskowiak, Schmidt; Sturm, Koll, Szymaniak; Rahn, Morlock, Kraus, Schröder, Börstler, Schäfer. Drei Tore Kördels Der FSV Frankfurt unterlag am Montag- abend in einem Spiel der Flutlichtrunde Schalke 04 vor etwa 8000 Zuschauern mit 023(0:1) Toren. Der Halbrechte Kördel schoß alle drei Treffer. Die westdeutschen Göste hatten ein zwar technisches Plus, die Frank- furter lieferten ihnen jedoch eine zumeist ebenbürtige Partie. Nur der Schußkraft Kör- dels, der in der 4., 54., und 77. Minute je- weils mit Weitschüssen aus etwa 20 m Ent- fernung erfolgreich war, hatten die Schalker den eindeutigen Sieg zu verdanken. SVW— SG Leutershausen heute abend auf dem Waldhof-Platz Im Rahmen der Jubiläums- Veranstaltun- gen des SV Waldhof spielt heute abend die Liga-Mannschaft des SV Waldhof gegen den Endspielteilnehmer um die deutsche Hand- ball- Meisterschaft, die Sd Leutershausen. Wie die Geschäftsstelle des SV Waldhof be- kanntgab, wird Leutershausen in Endspiel- Besetzung antreten. Spielbeginn: 18.30 Uhr auf dem Waldhof-Platz. Doch noch Juli-Spiele? Der Beirat des Deutschen Fußball-Bun- des wird sich am kommenden Samstag in Hannover mit einem Antrag seiner Landes- verbände befassen, die Spielsperre im Juli beschränkt aufzuheben, um den Toto-Ge- sellschaften für vier Wochen ein Programm sicherzustellen. Segelregatta auf dem Altrhein Bei lachendem Sonnenschein und einer trischen Nordostbrise machten Segler von Heidleberg, Worms und Mannheim am Alt- rhein ihre schnittigen Boote startklar, um dann auf dem durch Bojen gekennzeichneten Dreikilometer-Dreieckskurs auf die Reise geschickt zu werden. Es ging dabei um den zum zweiten Male ausgefahrenen Heraus- forderungspreis„Mannheimer Altrhein“, den im Vorjahr Otto Blömer(Worms) errang. Als Verteidiger des Wanderpreises, fuhr er be- reits am Vormittag mit 58:55 Min, vor dem Mannheimer Günter Stettin(63:09) die beste Zeit. Im zweiten Lauf am Nachmittag kamen erheblich schnellere Zeiten heraus. Blömer erreichte 51:45 Min. und blieb somit erneut glücklicher Gewinner des Preises. Der Heidel- berger Kortner blieb mit 56:49 Zweitschnell- ster. Einen berrlichen Endkampf lieferten sich bei den 15er Jollen der lange in Führung liegende Mannheimer Fritz Biedermann, der sich erst auf den letzten Metern von Goldbach Worms) verdrängen ließ. kr Jubiläumsveranstaltung im Eisstadion: K lasteboxe- als Hegner fur Homberg. Noll und Lohe Waldhofs verstärkte Boxstaffel tritt am Samstagabend zum Vergleichskampf gegen den BC Salzburg an Was die Waldhof-Boxer als derzeit er- Folgreichste Abteilung der Blau-Schwarzen an Beiträgen zum Jubiläumsprogramm des Vereins leisten, schließt sich würdig an die Reihe sportlicher Grohßveranstaltungen an, die die Staffel in den letzten Jahren zu einer der prominentesten der Bundesrepublik ge- macht haben. Der Vergleichskampf im Waldhofstadion(gegen die Senwelzer Städte- Auswahl) zeigte zwar noch nicht, wie man dem Aderlaß des Abgangs von Basel und Ritter begegnen will. Aber er zeigte, daß man den bisherigen Weg fortsetzen will, selbst wenn es gelegentlich Niederlagen ge- ben sollte. Und er bewies außerdem— und das ist für den erfolgreichen Aufbau wohl der Wertvollste— durch die prächtige Stei- gerung aller Kämpfer die moralische Stärke der Staffel, die Trainer Willy Roth die Arbeit nücht unwesentlich erleichtern wird. Was sich der SVW als nächstes vorge- nommen hat, ist eine Aufgabe, deren Schwie- rigkeitsgrad den der letzten Kämpfe zumin- dest erreichen dürfte. An Stelle der ursprüng- lich für den Jubiläumskampf am 22. Juni vorgesehenen Staffel von Liverpool wird sich in Mannheim(Eisstadion, 20 Uhr) der BC Salz- burg vorstellen. Diese Mannschaft nimmt in Oesterreich fast die gleiche Position wie der SV Waldhof in Deutschland ein; auch er holte bei den letzten Landesmeisterschaften drei Titel, auch er stellt einige Boxer der Spitzenklasse. Da in den Reihen der Gäste beim Start in Mannheim außer den Stützen des Box-Clubs Salzburg weitere zwei österreichische Titelträger sowie drei Salz- burger Landesmeister stehen, tritt den Waldhöfern praktisch eine kleine National- staffel entgegen. Man tat im Mannheimer Lager gut daran, sich gegen diesen Gegner nach starken Gastboxern für die unteren Ge- wichtsklassen umzusehen(schließlich geht es am Samstag ja nicht so sehr um Sieg oder Niederlage, als vielmehr um eine Werbung für den Boxsport). Die beiden Kämpfer, die die Blau- Schwarzen am Samstag verstärken, dürften besondere Anziehungspunkte dieser Veranstaltung werden: Manfred Malchow, Weinheims Vollblut-Fighter im Bantamge- wicht, und Manfred Homberg, der Europa- meister im Fliegengewicht, der erstmals nach seinem Titelgewinn an den Start geht. Kein Zweifel, daß sein Kampf einer der Höhe- punkte des Abends werden wird. Sein Geg- ner, der Salzburger Paul Schnugg, ist ein Kämpfer, der dem Düsseldorfer an Erfah- rung zumindest ebenbürtig sein dürfte. Schließlich steht in seinem Rekord die drei- malige Erringung der österreichischen Lan- des meisterschaft in ununterbrochener Rei- henfolge. Nicht weniger Mühe wird Manfred Malchow) mit Pögel haben, der sich als her- vorragender Techniker überlegen den regio- nalen Titel holte. Schwer wird auch die Auf- gabe Walli Kohrs sein. Sein Gegner: Rupert Schnugg, zweifacher Titelträger im Leicht- gewicht, Rechtsausleger, dessen Stärke der genaue und blitzschnelle Konter ist. Kohr wird gut daran tun, über seinen stürmischen Angriffen einmal nicht die Deckung zu ver- gessen. Das einstimmige Urteil des technisch wie kämpferisch stärksten Teilnehmers holte sich Halbweltergewichtler Conny König bei den Oesterreichischen Meisterschaften in Wien. Zur Wucht seiner Schläge kommen glänzendes Reaktionsvermögen und flinke Beine, so daß es erneut aller Erfahrung be- dürfen wird, will sich Willi Roth auch gegen diesen Gegner behaupten. Zwei Kämpfer, die in konzessionslosem Schlagaustausch ihre Chancen suchen, stehen sich im Halbmittel gegenüber. Wende, der Salzburger Landesmeister, machte bisher mit seinen Kontrahenten wenig Umstände. Meistens ging er als K. o.-Sieger aus dem Ring. Welche Figur er gegen Willi Klahm abgibt, werden wir sehen. Noch immer kann sich der Waldhöfer rühmen, nicht einmal am Boden gewesen, geschweige denn entschei- dend geschlagen worden zu sein. Böttcher darf sich auch gegen den Oesterreicher Mühl- berger auf sein gutes Auge und den „Bumms“ seiner Linken verlassen. Die Vor- Stellung zuletzt gegen Büchi war, obwohl er sein Stehvermögen nicht zeigen mußte, über- zeugend genug, um von ihm auch diesmal beide Punkte erwarten zu dürfen. Die übri- gen Paarungen: Halbschwer: Zenk(Wa) ge- gen P. Frauenlob; Halbmittel: U Müller(Wa) gegen Sassmann; Welter: Nemeth(Wa) gegen Hlawna; Feder: Betzga(Wa)— Auer.—1— Ausländische Typen mit deutschen Piloten Donnerstag beginnt dle, Deuischland- Flug Die Vorjahrs-Sieger Kühl/ Schmelzinger starten für Fliegergruppe Offenburg Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm wird am Fronleichnamstag um 11.15 Uhr auf dem Flughafen Stuttgart- Echterdingen das Startzeichen für 115 Sportflugzeuge geben, die am Deutschlandflug 1957 teilnehmen. Braunschweig, beim ersten Deutschlandflug im vergangenen Jahre Startplatz, wurde diesmal als Zielflughafen gewählt. Die Ma- schinen, die je nach Durchschnittsgeschwin- digkeit in drei Gruppen mit verschiedenen vorgeschriebenen Strecken eingeteilt sind, werden vier Tage lang die Bundesrepublik in allen Richtungen befliegen. Die Route reicht von Saarbrücken bis Lübeck, von den Ostfriesischen Inseln bis Bad Reichenhall. Als Zwischenlandeplätze sind Nürnberg, Kassel und Bremen vorgesehen, wo die ein- zelnen Gruppen jeweils wieder zusammen- treffen. Am Nachmittag des 23. Juni werden die Sportflieger in Braunschweig erwartet. In den nach Sichtflugregeln geflogenen Wettbewerb sind Zuverlässigkeitsprüfungen eingebaut, die jeweils auf einer Teilstrecke des Rundfluges am 20. und 22. Juni absol- viert werden, so drei Reisegeschwindigkeits- prüfungen, zwei Ziellandeprüfungen über ein Hindernis und ein Meldeabwurf(Ziel- Kreismeisterschaften auf dem Platz der SG: Dyei heiße Jage fut die Leichtathleten Die MG gewann zwölf, der Der Leichtathletik-Kreis Mannheim trug in diesem Jahr seine Meisterschaften an drei aufeinander folgenden Tagen aus, Er, erreichte damit einmal, daß die Athleten VfR Mannheim sieben Titel am Start, so daß der VfR hier leer aus- Sing. In dieser Klasse dominierte die Post Seiz dien allein fünf Meisterschaften holte, Wobei Nitsch sowohl die 200, als auch die ohne Ueberanstrengung an mehreren Wett 800 m gewinnen konnte. Gut in Form ist bewerben teilnehmen konnten und verband damit zum andern auch die Meisterschaften der A-Jugend, sowie die Ermittlung der Besten in der B-Jugend. Sportwart Gruber(VfL Neckarau) hatte die Meisterschaften bis ins einzelne vorbe- reitet, die Sd Mannheim ihre Platzanlage in tadellosem Zustand, so daß die Veran- staltung reibungslos abrollen konnte. Aus- schlaggebend aber für das gute Gelingen dieser Meisterschaften war die gute Form einer Reihe von Athleten. An der Spitze der Leistungen stehen die 10,8 und 49,0 von Helfrich(VfR) über 100 bzw. 400 m. Es fol- gem die 1,81 m von Weber(MTO) im Hoch- sprung, dann die 1:58,4 von Bühn(Mrd) über 800 m, sowie Wickersheimers(MTG) 1500 m Zeit von 4:10,0. Von den drei Staf- feln holte sich VfR die Meisterschaft über 4-mal-100-m in 43,8— vor drei Tagen war VfR in Ludwigshafen 43,3 gelaufen— sowie die 4-mal-400-m in 3:25,8, dafür schaffte die Mr einen Doppelerfolg über 3-mal- 1000-m in 7:54, 4. Sämtliche Kreismeister- titel der Männer fielen an die MTG(12) und VIR(7).. Bei den Frauen war Ursel Beeth nicht Das Ergebnis der Obduktion: Der Dortmunder Berufsboxer Karl Heinz Bick ist an„Gehirnblutung, hervorgerufen durch die Einwirkung stumpfer Gewalt auf den Kopf“, gestorben, Dies ist das Ergebnis der am Dienstagvormittag vom Portmunder Auntsarzt vorgenommenen Obduktion der Leiche des 23jährigen deutschen Ex-Meisters im Leichtgewicht, der in den frühen Morgen- stunden des Sonntag nach seinem Titelkampf gegen Meister Manfred Neuke Delmenhorst) starb. Bick hatte in der zehnten Runde nach emer schweren Schlagserie den Kampf auf- gegeben, obwohl er bis dahin kein einziges Kart heinz Hic starb an Hehitnblulung „Durch die Einwirkung stumpfer Gewalt auf den Kopf“ völligen Heilung der Operationsnarben ge- standen, sagte die Polizei, darüber lägen ihr keine Unterlagen vor. Als Todesursache komme dies aber auch nicht in Frage. Wie weiter mitgeteilt wurde, hat die Staatsanwaltschaft noch nicht entschieden, ob Anklage erhoben werden soll. Dies sei je- doch sehr unwahrscheinlich. Auf jeden Fall Werde sich eine eventuelle Anklage nicht gegen Neuke richten. Die Leiche Bicks wurde zur Beisetzung freigegeben, die am Freitag in Dortmund stattfinden soll. auch die Schwetzingerin Werner, die in 12,5 die 100 m und mit 5,14 m den Weitsprung gewann. Den Frauen machte die weibliche A-qugend, bei der TSV 64 Schwetzingen dominierte, allerdings etwas vor, erzielte sie doch in etlichen Uebungen wesentlich bes- sere Leistungen. Kinzinger(MTC), warf den Speer 35,82 m und die Spargelstädterin Hartung übersprang im Hochsprung 1,43 m. Interessanterweise mußten sich bei der männlichen Jugend sowohl die Mrd als auch der VfR mit einem Titel begnügen, während hier der Sc Käfertal mit vier Er- folgen hervorstach, darunter auch der Adam Zahnleiter-Gedächtnispreis für den Staffel sieg über 4-mal-100-m. Gute Placierungen Mannheimer Reiter in Wiesbaden Wohl das größte pferdesportliche Ereig- nis dieses Jahres war das Wiesbadener Pfingstturnier. Dabei behaupteten sich die Starter des Reitervereins überraschend gut. Auf starke internationale Konkurrenz trafen die Mannheimer Teilnehmer in zwei Mam- mutspringen mit 124 Startern aus sieben Na- tiomen. Dabei kam Helmut Gerard auf„Ga- beline“ mit nur einem Abwurf über den schweren Parcours mit 22 Hindernissen, Ihm stand der junge Michael Himmelsbach nicht viel nach, dessen„Querkopf“ nur zweimal abwarf. In einem Jagdspringen der Klasse L., ebenfalls international besetzt, errang A. von Saghy auf„Dollarprinz“ den zweiten, Hel- mut Gerard auf„Gabeline“ den vierten und M. Himmelsbach auf„Woge“ den fünften Platz bei 140 Startern. In diesem Springen Wurden die Mannheimer Reiter gemeinsam mit Fritz Thiedemann, Walter Schmidt und Renate Freytag placiert. Weit vorn kam auch Walter Pausch auf„Querkopf“ in der schwe- ren Prüfung der Jagdeignung S ein, in der fast 40 Prozent der Teilnehmer stürzten. Der nächste Start des Mannheimer Reiter- vereins ist für den 31. Juli in Baden-Baden vorgesehen. Mal am Boden war. Die Obduktion 5 vom WEST. SsUb.stloek atersuchungsrichter angeordnet worden.. i Wie die Dortmunder Polizei Weiter mit- 1 2* 50 1 DER„MGORGEN--HFGTG tellte, läßt es sich nicht mehr detatelen in welcher Runde die tödlichen Schläge flelen. 8 ktsp. Letzte 6 Punktsp. 1 le vor einigen Wochen erfolgte 3 Nr. Piste verein in ne men ee, Sastvereld 2 8 Operation Bicks könne zwar eine körperliche— Schwächung verursacht, niemals aber den 1 Hamburger SV 110% 110 10% 111 Bor. Dortmund 1 2 1 2 2 1 . haben. Zu 8* 8 2 Alem. Rachen I 0 1/0 0 10 1 0/12 2 VfB Stuttgart 1 1 1 0 1 1 entlich geä ten Gerüchten, Bick sei vo 5 dem Kampf e worden oder habe 3 fk Mannheim 211% 0 0 2111/2 2 2 Fort. Düsseldůorf 0 1 11 0 1 ter dem Einfluß von Medikamenten zur 4 vn Frankenthal 1 1 1/ 2 2 211 1/0 1 1 Werder Bremen 2 2 1 2 0 1 %% ð- ⁰¹1wꝗ˙:ꝛ̃¾ d. ⅛˙¹wwm é Uoam ·]ym̃] ⁵u ³ĩ¹ũ ũ- ¼ rx... d ð v ͤ ß,:. 4— 5 St. Pauli Hbg. 1 11/22 21111/ 2 1 2 Bor. Neunkirch. 1 1 11 1 1 Toto-Quoten 0 J. Regensburg 1 2 2/2 20 f 21/0 10 II. Bochum 0 1 1 0 0 0 Zwölterwette: 1. R.: 9163,18 DM; 2. R.: 245.85 8 5 1 3. R.: 18,35 DM.— Neunerwette: 1. R.: 7Meidericher SV O 0 1% 0 011 21% 2 2 Spvgg Fürth 1 0 1 1 1 0 % Dx;: FVV** er wie 1 3 515 33 210 1 05 Saarbrücken 122)( Braunschweig 1 0 0 1 1 0 1 8 3 5 2,55 DM. Punktauswahlwette: 72 2 0 101 0 2 0 VfL Osnabrück 1 1 1 H.(19 P): 18 138,90 DL; 2. R.; 294, 10 DM;. Fhönix Ehafen 1 11/ 2 00 5 N . R. 20,95 PRI. 10 Tus Neuendorf 0 0 1/1 2 21 01% 2 2 Schweinfurt 051 1 1 1 1 1 8 Lottoquoten 11 Fsv Frankfurt 1 1 2/ 0 2 21 1 0% 0 2 2 Preuß. Dellbrück 1 U 1 1 1 1 Gewinnklasse 1(5 Gewinnzahlen und Zu-. wiesen!) 368 078 DM: Gewinnklasse 2(5 Ge- 12 Tenn.-Bor. Berl. 211/22 20 11/211 Holstein Kiel l 2 2 1 2 2 1 mnzahlen): 5 1 f 4 Ge- 3 f f 1 wnnzahlenz; 9250 15 Sn 4 6 85 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Sigi Kronenbitter, Kickers Stuttgart c) Reportertip winnzahlen): 4,50 PM. abwurf). Die Ziellandeprüfungen finden auf den Flugplätzen Eiel-Holtenau, Lübeck Blankensee und Itzehoe am 22. Juni statt. Der Meldeabwurf erfolgt am zweiten Tage des Fluges nach dem Start in Nürnberg. Wie schon beim ersten Deutschlandflug sind auch diesmal wieder ausländische Typen mit deutschen Piloten vertreten. Die aus- ländischen Baumuster entstammen der ame- rikanischen, englischen und französischen Produktion. Unter den startenden Piloten und Begleitern befinden sich bekannte Namen, wie Adolf Galland, Julius Buckler, Albert Falderbaum, Harald Quandt, Wolf Hirth, Elly Beinhorn und die Vorjahres- sieger Kühl/schmelzinger, die diesmal für die Fliegergruppe Offenburg starten. Galland, Jagdflieger des zweiten Welt- kriegs, fliegt eine amerikanische 150-PS- Piper PA 18(Höchst geschwindigkeit 210 Kmy/st). Die schnellste Maschine ist eine Beech-Bonanza B 35 mit einem 185-PS- Conti-Motor, die eine Höchst geschwindigkeit von 300 kmist entwickelt. Harald Quandt, der Präsident des Deutschen Aero- Clubs, startet wieder auf einer Ceßna 180(225 PS, 260 km/st). Langsamste Maschine ist eine deutsche Motorraab, ein aus einem Segler entwickeltes Motorflugzeug, das es mit einem 55-PS-Porsche-Motor auf 120 km)/st bringt. Beim Abflug am Donnerstag wird vom Stuttgarter Flughafen alle zwei bis drei Minuten ein Sportflugzeug starten. An den ersten beiden Tagen des Deutschlandfluges 1957 fliegen die Wettbewerbsteilnehmer die baden-württembergischen Städte Offenburg, Friedrichshafen, Konstanz, Aalen, Karlsruhe, Mannheim und Baden-Baden an. Morgen abend: 07— SV Waldhof Das Jubiläumsspiel der SpVgg. 07 Mann- heim gegen die Ligamannschaft des SV Wald- hof auf dem Sportplatz an der Autobahn am Donnerstag beginnt um 17.30 Uhr. Abwehrreihen überragten SV Waldhof(Amat.)— Kurpfalz Neckarau 1:1 In einem schönen Freundschaftsspiel trennten sich die Amateure des SV Waldhof und der VfB Kurpfalz Neckarau mit einem gerechten Unentschieden. Die Begegnung stand im Zeichen der beiden Hintermann- schaften, gegen die sich die Stürmer nicht durchsetzen konnten. Bei ausgeglichenem Spielverlauf verlief die Partie bis zur Pause torlos. In der 78. Minute konnte Kränzle die Gastgeber nach einer Vorlage Müllers in Führung bringen. Waldhof hatte mit Lorenz einen neuen Mann im Tor, der seine Sache ausgezeichnet machte. Den Bombenschug des Gästelinksaußen Reinhardt wenige Mi- nuten vor Schluß konnte er allerdings nicht Halten. 5 Radsport-Notizen: Städte-Kampf in Feudenheim Am Donnerstag, 15 Uhr, startet der RV Feudenheim auf seiner Bahn am Neckar- kanal einen Vier-Städte-Kampf, den je zwei Fahrer aus Ost-Berlin, Frankfurt, Stuttgart und dem Kreis Mannheim bestreiten. Ost- Berlin dürfte mit den Sowietzonen-Mann- schaftsmeistern Brandis-Höflisch die besse- ren Aussichten haben. Frankfurt: Sauer (Winterbahnmeister)— Bratengeier, Stutt- gart: Kienle— Riegler, Kreis Mannheim: Kl. Hinschütz— Baumann. Für die nicht am Städte-Omnium(I100O-Meter-Fliegerfahren, 1000-Meter-Zeitfahren, 4000-Meter-Mann- schaftsverfolgung) Beteiligten ist ein Aus- scheidungsfahren ausgeschrieben. Das Feld des 200-Runden-Mannschaftsrennens ist we⸗ sentlich stärker besetzt als bei der letzten Veranstaltung. Das gilt sowohl für die Klasse der Fahrer, als auch für die Zahl. Bisher haben ein Dutzend Mannschaften gemeldet, von kN REAN N HANT Seng Viel A ZuvtRIASs sI Sind 5 F eure rr ENU. SCRAUMSTOFF-ERZEU(ON iss EC HNISSCHE GU MMLIWAR EN darunter die Sieger vom Neckarauer Aschen- bahnrennen, Kl. Hinschütz-Backof. * Das Aschenbahnrennen des RC Neckarau am Montagnachmittag im Waldwegstadion stand unter keinem guten Stern. Kurz nach Beginn mußte die Veranstaltung wegen eines Gewitterregens unterbrochen werden. Von den gemeldeten Mannschaften war nur knapp die Hälfte am Start, so daß mit zwei unerwartet erschienenen Teams aus Pforz- heim schließlich nur acht Mannschaften das Rennen aufnahmen. Die Zuschauer kamen aber doch auf ihre Kosten, denn die Fahrer des RC Neckarau errangen einige schöne Er- folge. Im Mannschaftsrennen war es vor allem Kl. Hinschütz, der mit dem Dudenhofe- ner Backof das Tempo bestimmte, die Wer- tungen kassierte, und auch vom reichen Prämiensegen den größten Teil abbekam. Ergebnis: 150-Runden-Mannschaftsrennen: 1. Backof-Hinschütz(Neckarau Dudenhofen) 26 P., eine Runde zurück 2. H. Hinschütz- Baumann(Neckarau-Reilingen) 19 P.,. Kolleck-Kötz Oudenhofen-Neckarau) 11 P.; Ausscheidungsfahren: 1. Kolleck, 2, Barth (Wiesbaden), 3. Feuerstein(Oberhausen). ** Beim Bahnrennen in Saarbrücken(am Montagnachmittag) dominierten wieder die Mannheimer Fahrer vom RRC Endspurt. Rudi Altig siegte vor Sonntag, Auer, Hap- peler im Fliegerfahren und sein Bruder Will gewann vor Hoecker und Nawratil das Aus- scheidungsfahren. Im Mannschaftsrennen Placierten sich die„Endspurtler“ in der Reihenfolge: 1. Gebr. Altig 20 P., 2. Nawratil- Hoecker 8 P., eine Runde zurück, 3. Krimme- Wagner 23 P., vor allen übrigen Teilnehmern. * Der Mannheimer ARK B„Solidarität“ ver- zeichnete am Sonntag durch M. Gerstner seine ersten diesjährigen Erfolge auf der Bahn. Mit seinem Heidelberger Partner Gie- ser siegte der Mannheimer in Bad Homburg (Taunus) im 100-Runden-Mannschaftsrennen mit zwei Runden Vorsprung vor den Frank- furter Mannschaften. Zuvor hatte M. Gerst- ner mit Rundenvorsprung das 30-Minuten- Punktefahren gewonnen. Siebenstündige Entscheidungen in Braunschweig: E. Voll me- ⁊ eimal im Finale siegreich Damen-Einzel wurde zum Höhepunkt der Tennismeisterschaften Die Entscheidungen der nationalen deut- schen Tennismeisterschaften dauerten im Braunschweiger Bürgerpark bei sengender Sonne länger als sieben Stunden. Erfolg- reichste Teilnehmerin war Erika Vollmer (M.-Gladbach), die sich in Abwesenheit der Titelverteidigerin Edda Buding nach pracht- vollem Zweistundenkampf mit 3:6, 6:4, 10:8 über Margot Dittmeyer das Einzel holte, 30 Minuten später mit der Berlinerin Inge Vogler im Doppel gegen das junge Nieder- rhein-Paar OstermanmLäst 4:6, 8:6, 2:6 unterlag und schließlich doch beim dritten Finale im Mixed an der Seite von Engel bert Koch entscheidend zum 6:2, 6:2 über Inge Pohmann und Horst Hermann bei- trug. Die nur in zwei Wettbewerben an tretenden Titelverteidiger setzten sich er- neut durch. Milan Branovic bezwang, wie bereits berichtet, den nach gutem Start schnell nachlassenden Rupert Huber 3:6, 6:1, 6:2, 6:4 im einer knappen Stunde, und Buch- holz Hermann erreichten durch eine gute Leistung das 8:6, 6:3, 6:0 über Huber/ Scholl. Höhepunkt des Braunschweiger Schlug- tages war das Dameneinzel, das eines der schönsten Endspiele der Nachkriegszeit brachte. Erika Vollmer startete zu defensiv, und so machte die Linkshänderin Margot Dittmeyer zunächst viele Punkte auf Vor- hand. Dann kamen die Stopbälle der Rhein- länderin besser. Trotzdem hatte Margot Dittmeyer bei 4:4 und 4:0 im zweiten Satz die Möglichkeit des Sieges. Sie spielte je- doch zu zaghaft, und so kam Erika Vollmer zum Satzausgleich. Eine Energieleistung brachte die Münchnerin im dritten Satz nach 2:5-Räckstand noch auf 6.5, aber Erika Vollmer schaffte schließlich doch noch das 10:8, obwohl sie mitten im Satz gestürzt War. Damit war die vierte Einzelmeister- schaft gesichert. Wesentlich schwächer war das Finale der Herren. Rupert Huber spielte nur im ersten Satz gut, war am Netz sehr sicher und kam zum 6:3. Als ihm dann jedoch bei 1:0 im zweiten Satz drei Ueberkopfschläge mig langen, ließ er stark nach. Mit langen Schlägen entlang der Grundlinie passierte Milan Branovic seinen Gegner am Netz und holte sich die drei restlichen Sätze mit 6:1, 6:2, 6:4. Im Doppel zeigten Ernst Buchholz und Horst Hermann eine gute Leistung. Beide machten am Netz kaum Fehler und waren vor allem im Aufschlag stärker. 30 Minuten Pause nach dem schweren Einzel genügten nicht für Erika Vollmer. Renate Ostermann und Gisela List spielten die Meisterin von der Grundlinie aus lau- fend an. Da Inge Vogler kaum einen Auf- schlag durchbrachte, setzten sich die Mädels vom Niederrhein schließlich mit 6:4, 6:8, 6:2 durch. Nach zweistündiger Pause wurde Erika Vollmer im Mixed zur großen Partnerin für Engelbert Koch. Das 6:2, 6:2 über Inge Poh- mann und Horst Hermann war nie ge- fährdet. Pokalendspiel in Friedrichsfeld Am Donnerstag(Fronleichnam) findet auf dem Sportplatz des FC Germania Friedrichs- feld das Endspiel um den Kreispokalsieger der B-Klasse statt, für das sich der Polizei- Sportverein Mannheim(durch 3:1-Sieg über VfL Hockenheim) und der Sc Rot-Weig Rheinau(durch 3:2-Sieg über TG Friedrichs feld) qualifiziert haben. Spielbeginn 18 Uhr, Vorspiel 16.30 Uhr. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipschein des Württemberg Badischen Totos im West-Süd-Block für den 30. Wett⸗ bewerb vom 22./23. Juni 1957 bei. Seite 10 NLORGEN Zwischen Freiheit und Fetischismus Ein Bericht über die derzeitige Lage in Französisch-Westafrika/ Von Werner Holzer Unser Mitarbeiter Werner Holzer, von dem wir kürzlich einen Bericht in zwei Fortsetzungen über die Lage in Marokko veröffentlicht haben, hat auf seiner Reise auch Französisch-Westafrika besucht. Wir beginnen heute mit dem Abdruck seiner Schilderung über dieses französische Kolonialgebiet, das durch die voraussichtliche Teilnahme der Bundesrepublik am Gemeinsamen europäischen Markt, in den die französischen Kolonialgebiete mit einbezogen wurden, auch für uns an Interesse gewonnen hat. Die beiden französischen Ingenieure, die in Dakars geschäftiger Avenue Albert Sarraut die westafrikanische Niederlassung einer großen französischen Firma leiten, haben ein Gesellschaftsspiel für Neulinge aus Europa entwickelt. Als die beiden jungen Männer vor einigen Jahren voller Tatendrang nach Dakar kamen, hatten sie wie alle Europäer die Vor- stellung, auch in Westafrika könne man in europäischen Entfernungen denken. Es dauerte lange, bis sie die wirkliche Größe des Landes erfaßt hatten, das auf den Landkarten Als„Französisch- Westafrika“ verzeichnet ist. Um es ihren Besuchern leichter zu machen, haben sie deshalb aus einer Afrika-Karte den westafrikanischen Teil herausgeschnitten und auf ein Stück Pappkarton aufgezogen. Jeder Gast wird mit diesem gezackten Stück- chen Karton vor eine Europa-Karte in glei- chem Maßstab geführt und erhält die Auf- gabe, Westafrika in Europa unterzubringen. Die Ueberraschung der Gäste, wenn sie fest- stellen müssen, daß diese Aufgabe unlösbar ist, bleibt immer die gleiche. Die Entfernung von Dakar im Westen bis an den Tschadsee im Osten entspricht der Ent- fernung von Paris bis fast an den Ural, weit östlich von Moskau. Ebenso eindrucksvoll wie die West-Ost-Ausdehnung Westafrikas ist die Entfernung von der algerischen Grenze im Norden bis hinunter an die Elfenbeinküste im Süden. Sie ist größer als die Strecke von Trondheim in Norwegen bis Syrakus auf Sizilien. Das kleine Stückchen Pappe bedeckt Aber auf der Europa-Karte auch noch Städte wie London, Nizza, Rom, Istanbul, Dnjepro- petrowsk, Woronesch, Leningrad und Stock- holm. In diesem ganzen Gebiet leben knapp 18 Millionen Menschen, nicht ganz so viel wie in New Vork, London und Hamburg zu- sammen. Seit dem ersten Weltkrieg hat sich die Bevölkerungszahl Westafrikas ver- doppelt. Die Statistiker haben ausgerechnet, daß sie sich in den nächsten zehn Jahren wiederum auf rund 36 Millionen verdoppeln wird. Beamteter Herrscher über dieses Reich ist Frenkreichs Hochkommissar Gaston Cusin. Seit Westafrika und das etwas kleinere Französisch-Aquatorialafrika von Frankreich in den Gemeinsamen Europäischen Markt eingebracht wurden, ist die internationale Politik in die westafrikanische Hauptstadt Dakar eingezogen. Europa wird seitdem dort unten in der Nähe des Aequators mehr zitiert als in den europäischen Hauptstädten. Es War deshalb für niemand eine besondere Ueberraschung. als der zurückhaltende Hohe Kommissar kürzlich die Pressevertreter in seine Residenz bat, um ihnen die offizielle framzösisch-westafrikanische Meinung über die Fragen des Gemeinsamen Marktes mit- zuteilen. Nachdem er auf die Mittlerstellung Frankreichs zwischen Europa und Afrika Hinge wiesen hatte und für seine Verwaltung in Anspruch nahm, eine gute Atmosphäre der Zusammenarbeit zwischen Afrikanern und Europäern zu schaffen, erklärte er den Presseleuten, daß die Investition öffentlicher Gelder aus Europa die Voraussetzung für die Verwirklichung„Eurafrikas“ sei. Dieses Staatskapital aus Frankreich, Deutschland. Italien und den Benelux-Staaten wird nach Meinung des Hohen Kommissars in West- Afrika die Voraussetzungen dafür schaffen, daß privates europàisches Kapital sich in die Wirtschaftliche Entwicklung einschaltet. Die Sensation hatte sich Gaston Cusin gamz für den Schluß seiner Erklärung auf- Sespart:„Es war unser(Frankreichs) Be- streben, Europa mit diesem Vorhaben zu ASSsOziieren, um zu vermeiden, daß die gro- Ben imperialistischen Mächte der Welt, die russische und die amerikanische, eine un- zweideutige Herrschaft über diese Länder errichten.“ Als der amerikanische General- Konsul in Dakar später den Wortlaut der Erklärung des Hohen Kommissars in einer Sendung von Radio Dakar hörte und ihn ein paar Tage danach in der Zeitung„Paris- Dakar“ nachlesen konnte, war er nicht wenig darüber überrascht, daß sein Land von einem Verbündeten eine„imperialistische Macht“ genammt wurde. Er nahm die Ohrfeige mit fast englischer Gelassenheit hin. Als ich ihn fragte, was er von der Aeußerung des Hohen Kommissars halte, zog er sich elegant aus der Affäre:„Wissen Sie“, sagte er,„ich bin ja doch sehr froh, daß die Franzosen endlich eingesehen haben, daß die Sowjets eine im- perialistische Macht sind.“ Nicht alle Franzosen teilen den„eur- afrikanischen“ Optimismus des offiziellen Frankreichs. Maurice Vois in, Chefredak- teur und Herausgeber der Wochenzeitung „Echos d' Afrique Noire“, gab mir die Mög- lichkeit, die Meinung der anderen Seite zu hören. Wern er auch seine Zeitung im Untertitel„Wochenschrift für französisch- afrikanische Brüderlichkeit“ nennt, ist er selbst doch ein Wortführer jener unzu- friedenen Franzosen, die von ihren Geg- nern„petit blancs“, die kleinen Weißen, Senannt werden. Ginge es nach Voisin, so würde weder Frankreich noch irgendein anderes europäisches Land auch nur noch einen Pfennig in Schwarz-Afrika inve- stieren.„Jeden Sous, den wir hierher brin- sen, könnten wir genau so gut zum Fenster hinaus werfen“, meint Voisin. Er und seine Freunde haben sich auch schon ausgedacht, Was man mit all dem vielen Geld tun könnte, das man in Westafrika nach ihrer Ansicht verschwendet: Mit Gewalt Ruhe in Algerien schaffen. Davon, daß man in Al- Serien vielleicht auch verhandeln könnte, Wollen die„kleinen Weißen“ nichts wissen. Sie mißtrauen der offiziellen französischen Politik heute ebenso wie den Afrikanern, und wenn man sie über Rassenfragen reden hört, so fühlt man sich in, die Zeiten der Nürnberger Rassengesetzgebung des Dritten Reiches zurückversetzt. Europa sollte nach ihrer Meinung spätestens an der Südgrenze Algeriens aufhören und sich laut Voisin darauf beschränken, die abendländische Kultur“ und die„weiße Rasse“ zu ver- teidigen. Einstweilen führt die Wochenzei- tung für kfranzösisch- afrikanische Brüder- lichkeit einen erbitterten Kleinkrieg gegen alle Bemühungen der französischen Verwal- tung, die Gegensätze zwischen Afrikanern und Europàern zu vermindern. In einem besonders wesentlichen Punkt haben diese Bemühungen aber bereits in gesetzgeberischen Aufgaben eines Parla- ments, die Regierungen sind für alle Fragen der Verwaltung zuständig. Auswärtige Be- ziehungen, Zölle, Sozialgesetzgebung, Luft- fahrt und das Heerwesen haben allerdings die Franzosen für ihre Zentral-Verwaltung Vorbehalten. Unter„Auswärtige Beziehun- gen“ fallen auch Fragen des Außenhandels und der Währung. Außerdem wird das Ju- stizwesen zunächst noch Sache der französi- schen Verwaltung sein. Im übrigen steht aber der französischen Zentral- Verwaltung des Hohen Kommissars ein Zentral-Parla- ment der afrikanischen Föderation gegen- über, der Grand Conseil. Dieser Große Rat, dessen Mitglieder in indirekter Wahl ge- Wählt werden, hat die Möglichkeit, auf die Zentral- Verwaltung der Franzosen in ge- Wisser Weise Einfluß zu nehmen. Die Bundesrepublik wird zusammen mit Frankreich den Löwenanteil der Investitio- nen in West- und Aequatorialafrika tragen. Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jah- ren rund 580 Millionen Dollar, das heißt mehr als 2,4 Milliarden Mark, in diese Ge- biete fließen. Die Bundesrepublik wird dazu 840 Millionen Mark beisteuern. Noch ist aber der Vertrag über den Gemeinsamen Markt von den Parlamenten der sechs Montan- Union-Staaten nicht ratifiziert. * Dakar— was für eine Stadt! Wenn die Flugzeuge über dem Meer zur Landung auf dem Flugplatz der Halbinsel Kap Verde ansetzen, liegt Westafrikas Hauptstadt da wie ein Stück von New Vork. Vielgeschos- sige schneeweiße Bauten stechen in den Himmel, manchmal schmal wie ein Hand- tuch, andere liegen flach und weit gebaut an den breiten Straßen und Plätzen. Das Tempo des Wachstums dieser Stadt ist nur zu vergleichen mit dem südamerikanischer Riesenstädte. Vor fünfzig Jahren lebten hier gerade 18 000 Menschen. Vor zwanzig Jah- ren, als Europa den zweiten Weltkrieg auf sich zukommen sah, waren es bereits 80 000. Aber noch immer war es beinahe unerträg- lich, hier zu leben. Gelbfieber und manchmal auch die Pest waren gefürchtete Gäste. Vor zehn Jahren noch gab es in ganz Dakar Behausungen aus alten Benzinkanistern, B man noch immer in den sogenannten Elendsvierteln von Dakar an. Doch werden diese primitiven Siedlungsstätten auch hier bereits im Rahmen des sozialen Woh- nungsbaues nach und nach durch kleine saubere Häuschen ersetzt. West- und Aequatorialafrika zum Ziel ge- führt. Seit Mitte Mai sind diese Teile des Schwarzen Kontinents nicht mehr weitge- hend von Frankreich regierte Kolonien. Westafrika ist heute eine Föderation von acht halbautonomen Territorien. An der Spitze dieser Föderation steht zwar weiter- hin der französische Hohe Kommissar, aber jedes dieser Territorien wird jetzt von einer afrikanischen Regierung regiert, die sich in ihre Arbeit nur mit einem von Frankreich ernannten Gebietschef teilen muß. Die Mini- ster dieser Regierungen wählt die jeweilige Territorial- Versammlung. Diese Territorial- Versammlungen selbst setzen sich nach dem Ergebnis der allgemeinen Wahlen zusam- men, bei denen Männer und Frauen wahl- berechtigt sind und afrikanische und euro- päische Stimmen gleich bewertet werden. Die Territorial- Versammlungen haben die ambusmatten, Blechen und Brettern trifft (Bilder: Holzer) kein Haus, das höher als zwei Stockwerke gebaut war. Und heute? 1957 zählt man 320 000 Einwohner, fast 100 000 mehr als 1955. Rund 35 000 Europaer leben ständig in der Stadt. In der nach Osten offenen, dem Atlantik abgewandten Bucht von Dakar, ist ein großer moderner Hafen entstanden. Die Tonnage der Schiffe, die den Hafen 1956 benutzten, liegt mit fast zwölf Millionen Nettotonnen fast um das Dreifache höher als 1954. Damit ist Dakar nach Marseille und Le Havre an die dritte Stelle unter den Häfen der Französischen Union aufgerückt. Man kann sagen, daß Dakar diesen Auf- schwung seiner günstigen geographischen Lage verdankt. Es ist der am weitesten nach Amerika vorspringende Punkt des afri- kanischen Landmassivs. Man kann aber auch sagen, daß der Hafen etwa seit der Suezkrise im vergangenen Herbst einen er- Mittwoch, 19. Juni 1887/ r 1 Dakar, die Hauptstadt von Französisch- Westafrika, hat in den letzten zehn Jahren den Charakter einer modernen Großstadt angenommen. Lichte Hocihäuser mit allem erdenklichen Komfort geben den neuen Vierteln der Hauptstadt ein fast amerikanisches Gepräge. und Villen Westafrikanischen staunlichen Aufschwung genommen hat, weil die Schiffe— zum Teil noch heute— den großen Umweg um den ganzen Konti- nent machen mußten. Vor allem aber scheint Dakar von der bitteren französischen Nie- derlage in einer anderen Kolonie profitiert zu haben: viele der Franzosen, die Indo- china verlassen mußten, sind nicht nach Frankreich zurückgekehrt, sondern haben sich mit ihrem beträchtlichen Vermögen in Westafrika niedergelassen. Man sagt, dies sei meist nicht ganz freiwillig geschehen, sondern eine Folge französischer Bestim- mungen, die das Kapital zwangen, in den Kolonien zu bleiben. Wenn auch die alten Westafrikaner unter den Franzosen oft Wenig freundliche Worte für die Geschäfts- praktiken der Neuankömmlinge finden, eines muß den Neuen jeder zugestehen: Sie haben sich ausgezeichnete Architekten ge- sucht, die ihnen für ihr Geld die modern- sten Gebäude Westafrikas bauten. Wie alle ehemaligen Kolonialstädte hat auch Dakar zwei Gesichter. Ist das neue Da- kar in stärkerem Maße ein Teil des 20. Jahr- hunderts, als die meisten traditionsbeladenen Städte Europas, so ist das andere Dakar ent- artetes Afrika. Hier leben die Menschen noch in Benzinkanister-Häusern und armseligen Bretterbuden, Menschen, die meist noch im Busch oder Dschungel aufgewachsen sind und in die Stadt zogen, um das 20. Jahrhundert zu erobern. Der Weg nach Dakar führte sie über einige hundert Kilometer und durch zwei Jahrtausende. Denn so groß ist der Sprung, den die Afrikaner tun müssen, wenn sie aus dem primitiven Leben des Landes in die Stadt überwechseln. Die Bidonvilles, die Städte aus alten Kanistern und Abfallholz, sind aber nicht die Heimat einer verwahr- losten, verzweifelten Menschengruppe. Die meisten ihrer Bewohner scheinen keinen Augenblick daran zu zweifeln, daß dieses Leben am Rande der modernen Stadt nur ein Uebergangsstadium ist.„Wissen Sie, wir haben hier jetzt mit dem sozialen Wohnungs- bau angefangen, weil sonst alle Stragenschil- der Dakars als Baumaterial in den Bidonvil- les verschwinden“, sagte mir lächelnd ein Spöttischer Franzose. genheit, ganz, als seien sie die alleinigen Herren dieses Landes. Wenn man versucht. diese Leute über Europa zu befragen, 80 8 hält man oft die verblüffende Antwort: „Franzosen, Deutsche, Engländer, alles das gleiche“. Der Haß gegen die Fremden ist noch nicht bis nach Westafrika vorgedrungen. Eine Tatsache, die Europa nicht zuletzt den guten Gedächtnis der Afrikaner verdankt. Sie haben noch immer nicht vergessen daß es arabische Krieger waren, die in den alten Zeiten die Menschen Schwarzafrikas als Skla- ven verschleppten. Die Araber sind deshalb noch heute in den Augen der Afrikaner in stärkerem Maße„Imperialisten“ als die Wei. Ben. 3 Fortsetzung kolgt Kommunistische Gefahren drohen dem indochinesischen Königreich Lacs Washington.(AP) Unterstaatssekretir Walter S. Robertson vom amerikanischen Außenministerium hat in einer in der ver- Sangsenen Woche abgegebenen und jetzt veröffentlichten Erklärung vor dem Auen politischen Ausschuß des amerikanischen Senats auf die Gefahren hingewiesen, die dem indochinesischen Königreich Labs von kommunistischer Seite drohen. Laos hat eine fast 1000 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit dem kommunistischen China und Nordvietnam. Robertson führte aus, die kommunistische „Pathet Lao“- Bewegung habe offen gegen die laotische Regierung revoltiert. Sie erwei⸗ tere ihre Taktik seit einiger Zeit jedoch dahingehend, daß sie— nicht zuletzt auf Betreiben des Peking-Regimes und Nord- Vietnams— auf eine Koalitionsregierung dränge, in der Nichtkommunisten und Kom- munisten vertreten sein sollen. Dabei gehe es ihr in Wirklichkeit um nichts anderes als um eine„Erleichterung der kommunistischen Infiltration und umstürzlerischen Tätigkeit“, Neue Spitzenorganlsation von Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst Köln.(AP) Elf selbständige gewerk⸗ schaftliche Organisationen des öffentlichen Dienstes aus der Bundesrepublik und West- berlin haben sich zu einer„Gemeinschaft tariffähiger Verbände von Arbeitnehmern des öffentlichen Dienstes“ mit dem Organi- sationssitz in Köln zusammengeschlossen. Die neue Spitzenorganisation gehört dem Deutschen Beamtenbund an und bezweckt den Abschluß von Tarifverträgen für den Bereich des öffentlichen Dienstes der Bun- desrepublik und des Landes Berlin. Der„Ge- meinschaft tariffähiger Verbände“ gehören an: Der Berufsverband der Wehrbedienste- ten, der Bund deutscher Kommimnalbeamten und angestellten, die Gewerkschaft der Po- Iizei, der Deutsche Postverband, die Gewerk- schaft deutscher Lokomotivführer und-An- Wärter der Verband der weiblichen An- Wärter, der Verband der weiblichen An- gestellten, der Verband der Beamten, An- Stadt Berlin, außerdem der Verband höherer Angestellter des öffentlichen Dienstes, der Bund deutscher Forstmänner, der Bund der Sozialversicherungsbeamten und-Angestell- ten und der Bund der Strafanstaltsbedienste- ten Deutschland. Nur am Abend, wenn die Sonne im Westen im Atlantik versunken ist, macht sich das Elend in den Straßen Dakars breit. Die Scheinwerfer der Autos huschen dann über die Gestalten hinweg, die wie Tote in eigen- artigen Verrenkungen am Rande der Straße schlafen. Manchmal fällt das Licht einer Stra- Benlaterne auf ein Gesicht, aus dem die Lepra eine schreckliche Fratze gemacht hat. Aus den kleinen Moscheen dringt das monotone Beten der schwarzen Mohammedaner. Bett- ler jammern um ein Almosen und Straßen- händler versuchen mit unendlicher Ausdauer den Fremden zum Kauf billiger Ketten zu überreden. Wer aus dem unruhigen arabischen Nor- den Afrikas kommt, spürt, daß diese Afrika- ner keine Minderwertigkeitskomplexe haben. Sie bewegen sich mit lächelnder Ungezwun- 0 „„ 2405 Anleil. Odenwald Im Sommer ist Odenwaldquelle ein wunderbar er- frischendes Getränk. Ihr natürlicher Mine- rolgehalt erhõſt dem Körper die notyen- dige Spannkraft. 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Juni 1937 — Chorgesang ond Liturgie Zum kvangelischen Landes-Kirchengesdngstag in Heidelberg in der Kirchenmusik beider Konfessio- nen hat sich ein Umbruch vollzogen. Mehr, als es noch vor einigen Jahrzehnten üblich War, besinnt man sich heute auf die litur- gische Funktion der Chor- und Instrumen- falmusik im Kirchenraum. Die Musik soll nicht als eigenständiges Element die gottes- dienstlichen Handlungen begleiten und aus- schmücken, auch nicht nur künstlerischen Ueberlegungen und subjektiven Eingebun- gen folgen. Sie findet heute vielmehr erst dann ihre Berechtigung, wenn sie sich den Siungehalten der gottesdienstlichen Feier unterordnet, wenn siè ein Stück der Litur- gie Wird. Damit ist der Musik in der Kirche eine bedeutsame und überragende Stellung zu- iesen, sie ist nicht Schmuck, sondern Be- standteil der Gottesdienste. Vom Kirchen- musiker und auch vom Instrumentalisten und Chorsänger verlangt diese Einordnung der Kirchenmusik natürlich eine bestimmte Haltung. Für ihn ist die Musik nicht in erster Linie als Kunstwerk wesentlich, seine Fahigkeiten werden nicht nach den Geset- des Konzertsaales gemessen. Freilich, ein Künstler ist auch der Organist, der Kan- tor und der Komponist. Dazu aber muß er ein gläubiger Mensch sein, der in seiner Kunst einen geistlichen Auftrag sieht. Die Sorge mancher begabter junger Men- schen, die sich der Kirchenmusik verschrei- ben wollen, es körme die Unterordnung des Künstlerischen innerhalb des sakralen Be- reiches sie vielleicht einmal zu einer Aus- einandersetzung zwischen künstlerischem Wollen und liturgischer Notwendigkeit füh- ren, ist gewiß weniger begründet, als es 0 0— Täglich eine gute Tat ck dachte immer, die Welt ist so schlecht, weil wir allesamt ständig so wenig Gutes tun. Das war nock anders, erinnerte ich mich, als jn noch Pfadfinder war. Es war ein Kinder- ipiel, täglich die gute Tat zu tun. Leider wurde es mit zunehmender Reife und längeren Hosen immer fader, bis ich's, ich gestehe es, ganz vergaß. Leider, leider. Diese Schweinerei, überlegte ich neulich, muß eine andere werden. Ich fing also wieder an, 365, beziehungsweise 366 gute Taten pro Jahr zu absolvieren. So was muß man, wußte ich, ohne Hoffnung auf Anerkennung oder gar Dank durchführen. Also nicht eta wie je- ner Verlassene, der sich eine Lebensretter- Medaille ansteckte, weil er seinen Plan, die Braut zu ermorden, beuwundernswerterweise aufgegeben hatte. Ich bot einem pilgernden Mädchen auf ein- gamer Landstraße einen Sitz in meinem Wagen an. Die Holde lief ins Feld. Der Schutz- mann, der mich einholte, warnte mich. Meine personalien wären jetzt auf der Schuarzen Liste für Chaussee- Casanovas. len Ratte zwei Karten für eine Operette. Aber ich konnte nicht gehen, und da die gute Tat noch nicht erfolgt war, schenkte ich sie Freunden. Seither melden sie sich nicht mehr und sprechen garstig über meinen muͤsilca⸗ lischen Geschmaucſle. 5 Ein alter Herr am Nebentisch ließ, wie ien 3 5 552 5 s Eine Sedenkqbssfellung im Sadffäfdmossbm zo fort erspante, seinen Regenschirm stehen. Schon war ich mit dem Calabreser hinter ihm her auf der Straße. Der Trottel war zwar verschwunden. Dafur stand der Ober hinter mir, wollte die Zeche und den Schirm, der seinem Wirt gehörte. Dann gewahrte ick Rauch über einem nahen Wald, hielt an und schꝛirrte zur Hilfe. Auf einem Hügel stand ein Auto in Flammen. Der Fahrer sah sich alles bewegungslos an. Ich holte meinen Feuerlöscher und stürmte zur Kutastrophenstutte hinauf. Nun erst wurde der Mann da oben nervös und schrie mir zu:„Blei- ben Sie lieber, wo Sie sind. Die alte Karre ist doch nicht mehr zu retten.“ Die Versicherung genuͤgte mir und, wie sich der Leser Wohl gchon ausgerechnet kat, auch ihm. In einer Telefonzelle fand ick ein Notizbuch mit offenbar wicktigen Adressen. Also gleich brachte ich es dem Verlierer, der zwei Stra- en entfernt wohnte. Sein Weib nahm's mir ab, duren fog die Seiten, blichete mich empört an, als ob ich inr unangenehme Nummern auf- geschrieben hätte und schrie ins Speisezimmer: „Also dazu gehst du abends immer mit dem Hund so lange ums Haus! Und wer ist Bertha?“ Seither habe ich meinen Spleen wieder an den Wagel gehüngt und laß die Welt so schlecht bleiben wie sie ist. Egon Jameson zunächst den Anschein haben mag. Das wurde jetzt wieder in Heidelperg deutlich, Wo sich die badischen Kirchenchöre über das Wochenende zum 33. Evangelischen Landes- FKirchengesangstag trafen. Ueber 4 000 Chorsängerinnen und sänger kamen zusam- men, das entspricht etwa 125 Chören, dar- unter auch die Chöre der Man! mer evan- Selischen Gemeinden. In den Gesprächen, den Versammlungen und besonders in den Festgottesdiensten in der Stadthalle und den Kirchen Heidelbergs zeigte es sich da, welche künstlerischen Möglichkeiten dem evangelischen Kirchenmusiker in seinem Aufgabenkreis offenstehen, und daß litur- gische Notwendigkeit und Bestimmung kei- neswegs dem Können und der Individualität des Kirchenmusikers entgegengesetzt sein müssen. Außerst aufschlußreich war in diesem Zusammenhang die Uraufführung von Heinz Werner Zimmermanns„Psalm-KRonzert zum Trinitatisfest“ während einer Geistlichen Abendmusik in der Heidelberger Peters- kirche. Die Komposition des 27/jährigen ist für Baßbariton, fünfstimmigen gemischten Chor, drei Trompeten, Vibraphon und Kontrabaß geschrieben, hat Psalmverse als textliche Grundlage und ist in fünf deutlich von- einander getrennten Abschnitten gegliedert. Grundlage des Werkes ist ein rhythmisiertes Sekunden-Motiv. Uberhaupt lebt die ganze Komposition aus einer Unruhe, die ständig durch Synkopen und jazz-ähnliche Rhythmik genährt wird. Dies ist eine festgefügte, kühne Musik, die mit den Traditionen bricht, die an das Unterbewußte und Unbewußte in der Seele des Gläubigen zu appellieren scheint, die sich Mittel bedient, wie sie fremde Völker bei ihren Religionsausübungen benutzen. Das klingt für europäische Ohren profan, und vielleicht würde man auch Bedenken an- melden müssen, wenn Heinz Werner Zimmer- mann seine Aufgabe nicht so geistreich, zwin- gend und unter Beachtung der liturgischen Gegebenheiten gelöst hätte. Diese Aufführung, an der Hans Olaf Hudemann(Baß), die Kantorei der Friedens- kirche Heidelberg- Handschuhsheim und Be- zirkskantor Erich Hübner als Dirigent mit- wirkten, zeigte mehr als die vielen An- sprachen, Grußworte und Vorträge bei diesem Treffen die freizügige und lebendige Ausein andersetzung der evangelischen Kir- chenmusik mit ihrem Auftrag. Ernst Pepping, Johannes Driessler und der verstorbene Meinhard Poppen, dessen Leben und Werk immer wieder besonders ehrend gedacht wurde, kamen als Vertreter neuzeitlicher Kirchenmusik neben Bach, Buxtehude, Her- mann Schein und Heinrich Schütz zur Auf- führung. So rundete sich an diesen zwei Tagen in Heidelberg der Eindruck von Wollen und Bestrebungen der evangelischen Kirchen- musik ab, deren getreueste Paladine die Kirchenchöre sind: Mit alten und neuen Kunstschöpfungen sich einzuordnen in die Verkündigung des Wortes Gottes, in die Verehrung des Allerhöchsten. Egon Treppmann „Der Tod ist verschlungen in den Sieg“ heißt das letzte Blatt, 1956 kurz vor seinem Tode entstanden, mit dem die erste Gedenk- ausstellung für den Maler Rolf Müller-Lan- dau abschließt. 25 Aquarelle, alle noch nie öffentlich ausgestellt, und 50 Farbschnitt- monotypien, die ersteren aus den Jahren von 1947 bis 1952 und die anderen daran an- schließend von 1932 bis 1956, sind jetzt(bis zum 30. Juni) in den Räumen des Saarland- museums zu Saarbrücken zu sehen. Man möchte den Titel jenes spätesten Blattes auch sinnbildhaft nehmen: waren einem in den vergangenen Jahren bisweilen inner- halb der so überreichen Produktion Müller- Landaus auch Arbeiten begegnet, denen die Zeichen der Krankheit und Erschöpfung auf- lasteten, so war sein Oeuvre eben doch fruchtbar und begnadet genug, um nun eine solche Auswahl wirklich höchster Qualität, so gut wie ohne Wiederholungen oder gar Schwächen, berzugeben. Saarbrücken verzichtete darauf, eine Ge- samtausstellung zu bieten. Diese wird im August in Ludwigshafen innerhalb der Jahresausstellung der Pfälzischen Sezession veranstaltet werden, deren Mitbegründer und deren Vorsitzender der Verewigte war. Alexander Calder: Kopf(um 1939) Aus der Ausstellung des amerikanischen Plastikers in der Kunsthalle Basel, uber die wir keute be- richten. Foto: Peter Heman In Alexander Calders Märchenwald Die Basler Kunsthalle konfrontiert den amerikanischen Könsfler mit Fernand Leger Bereits 1929 hatte der damals noch nicht 31 jährige Amerikaner Alexander Calder eine Ausstellung in der Berliner Galerie Neumann-Nierendorf zeigen können, doch ist sie der bis heute einzige umfassendere Ein- blick in sein Schaffen für Deutschland ge- lieben. 1947 stellte ihn Arnold Rüdlinger in der Berner Kunsthalle gemeinsam mit dem schweizerischen Drahtplastiker Bodmer und dem französischen Maler Leger aus, und 1948 gewinnt Calder den Großen Preis für Plastik auf der venezianischen Biennale. Erst seit daher ist er eigentlich für Europa entdeckt. Aber erst jetzt wieder hat Arnold Rüdlinger, inzwischen Leiter der Kunsthalle Basel geworden, an seinem neuen Wir- kungsort wieder einen umfassenderen Querschnitt durch Calders Entwicklung zu- sammenzutragen vermocht, und wiederum konfrontiert er diesen mit dem Schaffen von Fernand Leger. 56 Stabiles und Mobiles, dazu 14 Ge- mälde, Gouaches und Tuschblätter sind bis zum 23. Juni im großen Obersaal der Basler Kunsthalle vereint. Beim Eintreten meint man, in einen Zauberwald des Märchens geraten zu sein— gleichsam in ein Dik- kicht von schwebenden, vibrierenden und tanzenden Zweigen und Blättern aus Draht, ae Mam hat jetzt im Saarlandmuseum auf die Aduarelle aus dem vorletzten Schaffensjahr- fünft zurückgegriffen und sie mit jenen Farbschnittmonotypien verbunden, deren Vorstellungswelt und deren Formensprache organisch aus den Aquarellen er wuchsen und mit denen Müller-Landau zuletzt nicht nur etwas ganz Eigenes gab, sondern wohl auch die reifste Ausprägung seiner ausdrucks- starken, kultivierten, leuchtkräftigen Kunst erfuhr. Die frühesten von ihnen bleiben noch am Stimmungshaften, zwischen Titeln wie„Mondnacht“ und„Saitenspiel“, aber sie sind nicht ins Erzählerische geweitet, son- dern bereits zum Zeichen erhoben. Immer mehr jedoch wendete Müller-Landau sich dann am Abend seines Lebens den mythi- schen und schliefllich den christlichen The- men zu: von„Rampf mit dem Kentaur“ und „Er opfert seinem Gott“ über das„Lied der Erde“ genannte Triptychon bis zu dem im Jahre vor seinem Tode geschaffenen Blatt mit dem beziehungsreichen Titel„So gehe dieser Kelch von mir“. Von den 50 Farbschnittmonotypien, alles kostbare Handabzüge auf chinesischem Reis- faserpapier, sind allein 24 Blätter aus saar- ländischem Besitz. USE die schon der leiseste Lufthauch in den Reigen nichts als ästhetisch schöner Gleich- gewichtsspiele bringt. Rüdlinger erinnert im Katalogheft an Kleists Worte über die „Ruhe, Leichtigkeit und Anmut der Be- wegungen“ im Marionettentheater, und es gibt wohl keinen treffenderen Vergleich für die verspielte, selbstgenügsame Zwecklosig- keit dieser marionettenhaft sich bewegen- den Drahtkörper von Calder.„Der Wald“, „Lilie“,„Espen“,„Schneegestöber“ 80 nennt er seine in die Schwerelosigkeit der Poesie enthobenen Drahtgespinste, die mit aller Präzision und Raffinesse des Schmiede- handwerks zu nichts als lebendiger Form und lebendiger Bewegung gestaltet sind. Wenn in Basel bei„Lily Pads“ über einer schwarzen Matte sich rote Flecken wie See- rosen in der Brise wiegen, wenn das Laub der„Espen“ zu zittern beginnt und die „Lilie“ scheu zurückweicht, möchte man an die„hängenden Gärten“ der Sage denken, die hier gleichsam als plastische Tusch- malerei in den Raum geschrieben erscheinen. Als Landschaftsmaler und als Zeichner einer Polizei-Zeitung hatte Calder einst begonnen, bis er über Bijouterie-Waren und über die Bekanntschaft mit Mondrian und Leger zur Gruppe Abstraction-Crèation stieß. Damals hat er seine plastischen Spielereien mit Draht Verkertigt, die diese Ausstellung zeigt: zwei Karicatarenhaft zurecht gebggene Köpke, dener jedoch die weiteren Schritte über chile sogenannten Stabiles und die ersten in sich beweglichen Konstruktionen sich kon- sequent bis zu den heutigen Mobiles(das Wort stammt von Jean Arp) ableiten lassen. Das ganze untere Stockwerk füllt die Austellung des Lebenswerkes von Fernand Leger. Gegenüber der in München gezeigten Auswahl sind manche Wiederholungen in- nerhalb des Oeuvres beseitigt, dafür ist es jedoch um 40 fast durchweg meisterliche Werke aus schweizerischem Privat- und Museumsbesitz wieder bereichert. Die Basler Kollektion ist dadurch erfreulich geschlos- sener, im Gesamteindruck qualitätvoller ge- worden. Und sie fügt sich gut mit Calder zusammen: gibt Leger vornehmlich in seinem Spätwerk die in die Monumentalität gesteigerte Wirklichkeit unseres technischen Jahrhunderts, so wird diese von Calder in die kaligraphische Traumwelt einer magisch- märchenhaften Dichtung gerückt. Beides, gegensätzlich und doch wieder harmonisch zusammenklingend, sind Aspekte der Zeit. Bei Calder möchte man das Vegetative und das Unbewußte verkörpert sehen, bei Léger die vom Menschen beherrschte Gesetz- mäßigkeit der Maschinenwelt. Daß die Basler Austellung beides vereint, setzt ihr das Zeichen ganzheitlicher Gegenwart auf. Ulrich Seelmann-Eggebert Koltur-Chronik Georg Swarzenski, der langjährige General- direktor der Frankfurter Städtischen Museen, ist im Alter von 81 Jahren in Boston gestorben. Swarzenski, der am 11. Januar 1876 in Dresden geboren wurde, erhielt 1906 einen Ruf nach Frankfurt am Main, wo er als Direktor des alt- berühmten Städelschen Kunstinstituts, seit 1928 als Generaldirektor der Städtischen Museen in 30 jähriger Tätigkeit zu einem der vorbildlichen Museumsleiter unserer Zeit aufstieg. 1933 wurde Swarzenski seines Postens als Generaldirektor der Frankfurter Museen und seiner Professur an der Frankfurter Universität enthoben. 1937 ging er nach Amerika, wo er von 1939 bis 1956 als Leiter einer Abteilung des Museums der Schönen Künste in Boston seine kunsterzieheri- sche und organisatorische Arbeit fortsetzte. Eine Büste des Schauspielers Joachim Gott- schalk wurde am Freitag im Großen Haus der Frankfurter Städtischen Bühnen enthüllt. Frankfurt wolle damit einen Darsteller ehren, der von 1934 bis 1937 zu einem lebendigen Be- standteil der Frankfurter Theatergeschichte ge- worden sei, sagte bei einer Feierstunde der Kulturdezernent der Stadt, Dr. vom Rath. Joachim Gottschalk hatte 1941 Selbstmord be- gangen, da er sich nicht von seiner jüdischen Frau trennen wollte, Seine Frau folgte ihm in den Tod. Die Büste schuf der Berliner Bild- hauer Knud Knudsen. Die Stadt Ueberlingen verlieh am Sonntag zum vierten Male den„Bodenseeliteraturpreis“. Diesjähriger Preisträger wurde der 57 Jahre alte Schriftsteller und Wissenschaftler Profes- sor Dr. Richard Beitl aus Schruns im Montafon, der sich vor allem durch seine volkskundlichen Forschungen über Vorarlberg einen Namen ge- macht hat. Professor Beitl hat unter anderem auch ein Wörterbuch der Volkskunde heraus- gebracht und seine wissenschaftlichen Erkennt- nisse in zwei Romanen künstlerisch verdichtet. Der Literaturpreis der Einheitsgewerkschaft der Sowjetzone(FDGB) wurde dem in der So- wietzone lebenden Schriftsteller Kurt Bartel und dem Schriftsteller Valentin Rabis aus der Bundesrepublik zuerkannt. Wie das FDGB- Organ„Tribüne“ am Samstag meldete, erhielt Kuba den Preis für sein Filmszenarium „Schlösser und Katen“, in dem ein wichtiger Abschnitt der neuesten deutschen Geschichte, die Bodenreform auf dem Lande und die Her- stellung des Bündnisses zwischen der Arbei- terklasse und den Bauern mit„realistischer Kraft“ und„überzeugender Parteinahme für Für Raucher, die zu wählen wissen oM 1.25 den Sozialismus“ gestaltet werde, Rabis zeige in seiner preisgekrönten Erzählung„Am seide- nen Faden“, vom Konflikt in einer jungen Ehe ausgehend,„realistisch die gesellschaftlichen Verhältnisse in Westdeutschland im Jahre 1951 zur Zeit des hessischen Metallarbeiterstreiks“. Dabei werde die„Scheinblüte des westdeutschen Wirtschaftswunders entlarvt“ und ie„Gefahr der militaristischen Restaurierung mit eindeu- tiger Parteinahme dargelegt“. Das 111. Niederrheinische Musikfest in Aachen brachte im Rahmen seiner großen Chor- und Sinfoniekonzerte die Uraufführung der„Missa orbis factor“ für Doppelchor und Orgel von Karl-Heinz Hoene(Aachen) und als dsutsche Erstaufführung das Oratorium Söfneligesang des Heiligen Franziskus“ des östeèfreichischen Musikpreisträgers Franz: Mixa. Wolfgang Sawallisch, der Aachener Generalmusikdirektor, dirigierte die Uraufführung des zweiten Kla- vierkonzerts von dem Aachener Komponisten Wolfgang Meyer-Tormin mit Rudolf Dohm als Solisten.— Das 112. Niederrheinische Musik- fest wird im nächsten Jahr in Duisburg statt- finden. An der zehnten Hauptarbeitstagung des In- stituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt, die vom 11. bis zum 17. Juni in Lindau am Bodensee stattfand, nahmen zahl- reiche Musikpädagogen und Musikwissen- schaftler aus der Bundesrepublik und der Schweiz teil. Unter vielen Vorträgen, die sich mit musik pädagogischen Fragen beschäftigten, musikalischen Darbietungen ausgewählter Sing- und Instrumentalgruppen und Studiokonzer- ten ragte besonders die Uraufführung der 1941 geschriebenen Komposition„Lamentatio Jere- miae“ von Ernst Krenek hervor. Das niederländische Kulturleben steht seit dem Wochenende im Zeichen des 10. Internatio- nalen Holland-Festivals. 18 Städte werden bis zum 15. Juli den Freunden des Theaters, der Musik und der bildenden Kunst ein reichhal- tiges Programm mit einer gediegenen inter- nationalen Besetzung bieten, nachdem am Samstag festliche Aufführungen von Strawin- skys„The Rake's Progress“ in der Amsterdamer Oper und von Verdis„Requiem“ durch das Cleveland- Orchester in Scheveningen den fest- lichen Auftakt gegeben haben. Vetkäbfe Gelegenheitskauf! 1 Nordmende- Fernsehschrank aus nicht gezahlt. 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Schwarzen IIste Ein Aufklärungsfum ber die Liebe im Leben der Frau freitag 82 premiere (An der neuen Kanalbröcke) Donnerstag, 20. Juni, 15 Uhr(Fronleichnam) 4 Städte-Kampf Berlin(Ost)— Stuttgart— Fronkfort— Mannheim im 1000-m-Mal-, 1000-m-Zeit- und 4000-m-Verfolgungsfahren, dazu SpiElHAUs MIT TEISTIR 47 Tetkfod 51186 Sachas Guitrys großer Farbfilm der Superlative! NapOr EON Maria Schell, O. W. Fischer, Michele Morgan, Orson Welles u. a. 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Der Veranstalter: Das Solopersonal des Mannheimer Nationaltheaters Eintritt 15,.— DM. Der Reinerlös aus dem Kartenverkauf kliegt — und yeget. Speisen im Restaurant der Unterstützungskasse des Nationaltheaters Mannheim Zu. *— Planken- Stuben, pa Ronkos! ROSEN GARTEN SO MUSENSAAIL sohNrac, den 30. Juni 4957- 18.30 Uhr Fröhlicher Seiblank Bohner- Wettstreit der Jugend! mit Peter nkenfeld dazu ein internationales Varietè Die 3 Freinkelins Rix Ohli Die 4 Wilkes Fre es splelt: Erwin Kahle mit seinem Tanz- und Unterhaltungsorchester Durchführung: Gastspieldirektion Otto Hofner GmbH, Köln Karten für Jugendliche auf allen Plätzen 0,75 DRM, kür Erwachsene auf allen Plätzen 2,— DM, ab sofort in den bekannten Vorverkaufstellen und täglich, auch sonntags, an der Kasse im Rosengarten. 8 . KugtünsiN SfuBENX . 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Fahrpreis: ab Mannheim u. zurück DN 8,60 Fahrplan: Heidelberg. ab 7.30 Uhr K an 21.15 121— Mannheim ab 8.00 Uhr an 20.42 55 Oberwesel an 10,24 Uhr ab 18.18 1 5 Bad Salzig an 10.41 Uhr ab 18.03 16 5 Boppard an 10.46 Uhr ab 17.56 des„MANN- Fahrkarten im Schalterraum HEIMER MORGEN“ am Marktplatz. das! akfizl. am erklä prels 0 v. zollar aul Ober: wiede 50 Pl Ve ärt, en Dane preis bei. + ten e schen zweit desre r Deuts heute den 8 50 1 stile roh auf 1 günst 100 D ar Hot aumen 57 Hoy klient m zu. E ste öln kür den ag8, tal Zur Mittel- derung bunkte shöhe. liche isrück. kfahrt M 8,60 15 Uhr 42 Uhr 18 Uhr 03 Uhr 56 Unr MANN- INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 13 Butter-Profit dem Finanzminister (A) In die seit Wochen schwebende mandersetzung über die verschieden- Festsetzung des Butterzolls für däni- 7 50 Butter vom Hauptzollamt Flensburg von der Oberfinanzdirektion Kiel sei das Bundesfinanzministerium bisher„nicht akkiziell eingeschaltet“ worden, 5 wurde am 18. Juni vom Bundesfinanzministerium erklärt. Als im März dieses Jahres die preise für dänische Butter schlagartig um 60 v. H. gesenkt wurden, hatte das Haupt- wlamt Flensburg den Wertzoll von 50 Pf aut 40 Pf herabgesetzt. Später hatte die Oberkinanzdirektion EKlel diese Maßnahme wieder Korrigiert und den Zoll erneut auf 50 Pf erhöht. vom Bundesfinanzministerium wurde er- Härt, diese Maßnahme sei zu Recht getrof- en worden, da Zwar der Butterpreis in banemark selbst, nicht aber der Ausfuhr- preis für dämische Butter gesenkt worden E rex) Welch ein Verbrechen. Es Profitier- en einige Verbraucher vom niedrigen däni- hen Inlandspreis für Butter. Das verstößt Aeitellos gegen das Grundgesetz der Bun- desrepublik, das besagt, daß alle Menschen r dem Gesetz gleich seien. Wenn also endwo ein Profit herausschaut, dann naß er flugs vom Finanzminister einkas- gert werden, damit der Nutznießer nicht dde Menschen seien. Der Finanzminister ist i bekanntlich kein Mensch, sondern er ist der Staat schlechthin. i Das erinnert an einen framösischen K 6 ig an Ludwig XIV., der mit der Peitsche in der Hand das Parlament besuchte und zur die Bemerkung dessen 1. Präsidenten, er vom Interesse des Staates sprach, er- Iiderte: L' Etat c'est moi( Der Staat bin . die französische Geschichte Edouard Fournier:„Esprit dans Thistoire“) will es besser wissen:„Unmöglich, daß der Staat Ludwig XIV. gewesen sei. Nein, der Staat war vielmehr Matarin, der„leitende Mini- ster“(was man von Fritz Schäffer heute nicht mehr sagen kann). farginalie 4% Tistenftech e: Weleh Wahlgeschenk! Radio Budapest richtete am 17. Juni in einem Kommentar zum Adenauer-Besuch in Wien heftige Angriffe gegen den deutsch- österreichischen Vermögensvertrag, den er als„Wahlgeschenk“ der Oesterreichischen Volkspartei an die Partei Adenauers bezeich- nete. Nachdem der ungarische Rundfunk zu- erst überhaupt gegen die Rückgabe deutschen Eigentums auftrat, behauptete er anschlie- hend, daß, wenn schon deutsches Eigen- tum in Oesterreich zurückgegeben werde, auch Bürger der Deutschen Demokratischen Republik ihren Anteil erhalten müßten. Der ungarische Kommentator hat nicht un- recht, soweit er die Benachteiligung Mittel- deutschlands anspricht. Insofern ist der Ver- mögensvertrag das Geschenk einer ehrlichen ese Regierung an die zweite Rehe(westdeutsche) Regierung. So nach „ Brineip, daß sich Elherligtelæit stets, selbst- effet; Eplieh eit ist die Vorausset 5 b. der„Deulstſten Demokratischen R bie“ allerdings nicht zutreſfen dürfte, denn mit scheinkeiliger Begrundung stiehlt— in der tommunistischen Fachsprache heißt das Wort vedpropriiert“— seit ihrem Bestehen die Pan- wer Regierung das Eigentum der Unter- tanen. Seit wann ist es eigentlich Mode, für Vereitelte— na seien wir mal vornehm— „Eapropriution“ Schadensersatæ zu fordern? Im China-Handel wird auf„Gelb“ geschaltet 5 Bundesrepublik hebt generelles Aus fuhr verbot auf Wenn von Politit die Rede ist, dann schielt der Wirtschaftsredakteur. Er schielt auf Ertrag oder Verlust, die mit dem politischen Geschäft verbunden sind. Je nachdem, ob ertragverheißend oder verlustandrokend, befürwortet oder verurteilt er den politischen Handel. Es ist daker nicht empfehlenswer einmischen, die vorwiegend politischen Geha t, daß sich Wirtschaftsredakteure in Dinge t Raben. Dock wo liegt die Grenze? In Zeit- lduften, in denen jegliches wirtschaftliches Handeln flugs in Politik umgemünzt wird und umgekehrt, sind solche Grenzen mitunter nicht zu ziehen; füglich mußte auch der Wirt- schaftsredakteur in den sauren Apfel beißen und sich— was wie gesagt nicht empfeh- lenswert ist— mit Dingen befassen, die seh Die Bundesrepublik habe sich entschlos- sen, die Ausfuhrbestimmungen nach der Volksrepublik China den Bestimmungen für die Ausfuhr nach den übrigen Ostblock- staaten anzupassen, wird im politischen Teil der heutigen Ausgabe gemeldet. Im Zusam- menhang mit diesem Entschluß steht, daß die Sonderausfuhrverbotslisten für China und außerdem die verschärften Bestimmun- gen der China-Embargopolitik im Vergleich zu der Ausfuhrkontrolle zu den übrigen Län- dern des Ostblocks wegfallen.. Im Jahre 195d beschlossen— unter dem Druck der Ereignisse um Korea— die 14 Länder des Nordatlantikpaktes Beschränkun- gen für den Ost-West-Handel. ES wurden Embargolisten aufgestellt, d. h. Ausfuhrver- botslisten, die sich wie folgt gliederten: 1. grundsätzlich verbotene, 2. mengenmäßig auf Basis der Lieferun- gen von 1934/38 beschränkte. 3. lediglich kontrollierte Ausfuhren, 4. die China-Spezialliste. Für den Handel mit China und Nord- korea waren auch die in den Listen 2—3 an- geführten Ausfuhren grundsätzlich verboten. Die„China special-list“ ließ also so gut wie keine Möglichkeiten mehr offen. Daraus er- klärt sich, daß der Direkthandel zum Bei- spiel der Bundesrepublik im Jahre 1955 nur 9,6 Mill. DM betrug, der indirekte Handel— über dritte Länder— dagegen 305 Millionen DM. Das verallgemeinernde Verbot(Em- bargo)— entstanden aus politischer Er- regung, die mit dem Koreakrieg zusammen- hing— war seit seinem Entstehen heiß um- stritten. Selbst seine Erfinder— die ameri- kanischen Politiker— stießen in ihrer Hei- mat auf scharfen Widerspruch. Wahrscheinlich bestand die Absicht, China „auszuhungern“. Nebenbei sagte man sich, daß jede Verbesserung der innerchinesischen Ver- sorgungslage durch Lieferungen an China von Mao Tse-tung benützt würde, die Rüstungs- produktion voranzutreiben und die Erzeugung kriedlicher Güter hintenanzustellen. Die Gegner des China-Embargos in der Westlichen Welt— unter ihnen besonders die Engländer wandten ein, daß die jetzige Handelspolitik der Westmächte prak- tisch zu einem Außenhandelsmonopol der Sowjetunion in China führe. 80 v. H. des chinesischen Außenhandels habe Rußland infolge des China- Embargos für sich zu monopolisieren vermocht. Darüber hinaus habe China die günstigeren Handelsbe- ziehungen des Westens mit den übrigen osteuropàischen Staaten weidlich ausgenutzt. Auf dem Umweg über Polen seien Waren nach China gegangen. Das Bundes wirtschaftsministerium in meldete sich auch just als der Bun- Ae aneler aut Besuch in Noskau 5 Verlautete aus Kreisen, die dem Ministerium Erhard nahestehen:„Ueber das voraussicht- liche Ausmaß des künftigen deutsch- rus- sischen Handels liegen bisher nur Schätz- ungen vor, die sich bei zwei bis zweieinhalb Md. DM auf jeder Seite bewegen. Im Bun- deswirtschaftsministerium weist man in diesem Zusammenhang darauf hin, daß eine Frankreich will 30prozentige Einfuhrminderung Zweite Entliberalisierung angeordnet Wo) Der Beschluß des französischen Mnisterrates, die Einfuhrliberalisierung porläufig zu suspendieren, wird durch eine kurze Veröffentlichung im„Journal Officiel“ vom 18. Juni bestätigt. Daraus geht hervor, daß nicht nur die Einfuhrliberalisierung aus den Staaten des Europäischen Wirtschafts- dates. sondern auch aus den USA und Ka- 85 suspendiert ist. Bezug genommen wird üglich auf die seit dem 1. Januar 1956 er- dchlenenen verschiedenen Läberalisierungs- sten, ihre Berichtigungen und Zusätze, de- en Anwendung am 18. Juni aufgehoben 3 Weitere offizielle Texte stehen bisher Der neue Fünemzmimister Felix Gaillard hat erklärt, daß die Devisenbehörde vor- Huktg durchschnittlich 50 v. H. der beantrag- ten Einfuhrbeträge genehmigen werde. Ver- mutlich bezieht sich diese Maßnahme nur zur die jetzt entliberalisierten Produkte, eso nicht auf die bisher kontingentierten Waren. Außerdem bleibt offen, ob die Im- porteure weiterhin für 50 v. H. ihrer bean- lragten Einfuhrbeträge Bardepots leisten müssen oder nicht und ob die 15prozentige kinkuhrtaxe, die bisher auf die meisten lberalisſerten Produkte erhoben wurde, jetzt auch aufgehoben wird. Die Agence Eco- nomique et Financiere(Agefi) behauptet, daß dle Verpflichtung zur Bardepotleistung eben- ls hinfällig geworden sei. Der französische Finanzminister hat fer- der erklärt, daß die zuständigen Stellen sich emühen werden, das Einfuhrvolumen auf das Ende 1955 festgestellte Niveau herabzu- drücken, als die Einfuhren aus dem Ausland monatlich zwischen 95 und 110 Md. ffrs(etwa 1,1 bis 1,3 Md. DM) lagen. In den letzten Monaten beliefen sie sich auf durchschnitt- lich 150 bis 160 Md. ffrs(etwa 1,8 bis 1,9 Md. DMW). Sie müßten also um ungefähr 30 v. H. reduziert werden. Der Finanzminister hat gleichzeitig betont, daß Energiestoffe von diesen Restriktionen nicht berührt werden sollen. Andererseits bleiben die Produkte der Montan-Union außerhalb des Verfü- gungsbereiches der französischen Regierung. Der bisherige Liberalisierungssatz Frank- reichs für OEEC-Einfuhren betrug zwar 82,7 v. H., war aber auf den Einfuhren von 1948 kalkuliert. In Wirklichkeit machten die liberalisierten Produkte im Jahr 1956 nur 44 v. H. der französischen Einfuhren aus den OEEC-Ländern aus. Weitere zehn v. H. flelen unter den Staatshandel und 46 v. H. verblie- ben kontingentiert. Der Finanzminister hat weiter erklärt, er hoffe, Anfang 1958 wenigstens einen Teil der jetzigen Maßnahmen wieder rückgängig machen zu können. Die Regierung werde in den nächsten Tagen wieder ein Sanierungs- programm vorlegen, das eine solche Relibe- ralisierung der Einfuhren möglich machen Soll. Die jetzige Entliberalisierungsmaßnahme ist die zweite, die Frankreich seit Kriegsende vorgenommen hat. Die erste, die ebenfalls „Provisorischen“ Charakter hatte, erfolgte im Februar 1952, als die Devisenlage Frank- reichs ebenso kritisch wie zur Zeit war, d. h. die Devisen für die laufenden Zahlungen auf- gebraucht waren und der inflatorische Druck sich rasch verstärkte. K URZEZ NACHRICHTEN Deutscher Uhren-Export verdoppelt 50(AP) Im Uhrenexport steht Westdeutschland eute an zweiter Stelle hinter der Schweiz. Zu den stärksten Konkurrenten gehört Japan. Wie as Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte, lies der westdeutsche Export von Klein- und Croßuhren von 99,4 Mill. D im Jahre 1952 aut 197, Mill. Dt im Jahre 1956. Besonders sünstig hat sich die Ausfuhr von Kleinuhren — Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60,32 60,44 100 norwegische Kronen 56,55 56,68 100 schwedische Kronen 81,02 61,138 11,705—11,725 109,95 110,125 1 englisches Pfund 100 holländische Gulden 100 belgische Francs 8,331 3,351 100 zanzösische Franes 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,76 95,96 1000 italienische Lire 6,688 6,708 1 Us-Dollar 4,1958 4,2058 1 kanadischer Dollar 4,4037 4,4137 100 Schweizer Franken(fr.) 97,93 93,13 100 österreichische Schilling 16,133 16,173 100 DA-W= 427,50 DM. O; 100 DM-O= 24,64 DRL- w. * entwickelt. Der gesamte Uhrenexport ein- schließlich Zubehör- und Ersatzteile erhöhte sich in der gleichen Zeit von 117,2 Mill. DM auf 226,6 Mill. DM. Damit wurde 1956 eine Export- quote von 43 v. H. erreicht, gegenüber 38 v. H. in der Vorkriegszeit. In Posen„Ausverkaufs“- Anzeichen (AP) Zahlreiche, auf der internationalen Po- sener Messe vertretene westliche Firmen ern- ten jetzt die Früchte ihrer Gespräche mit pol- nischen Interessenten. Britische, Schweizer und deutsche Firmen berichten, daß sie bereits ihr gesamtes Ausstellungsgut verkauft haben. All- gemein beurteilen die westlichen Aussteller die künftigen Handelsbeziehüngen mit Polen mit „ruhigem Optimismus“. Zeitungspapier könnte billiger werden (AP) Das US-Handelsministerium nimmt an, daß künftig das Weltangebot an Zeitungsdruck papier die Nachfrage übersteigen wird. Für 1959 beziffert das US-Handelsministerium den fellte einer erheblich auf politischer Ebene liegen. gewisse Zurückhaltung auf deutscher Seite geboten erscheine, da man berücksichtigen müsse, daß Rot-China demnachst mit be- trächtlichen Importwünschen an die Bundes- republik herantreten werde. Auf das in Aussicht stehende China-Geschäft möchte man in Bonn unter keinen Umständen ver- zichten, zumal man darüber unterrichtet 18, daß England bisher mit Rot-China han- delspolitisch nur gute Erfahrungen gemacht hat.(prompte Zahler). Man neigt in Bonn dazu, das Rot-China-Geschäft auf einein- halb bis zwei Md. DM im Jahr zu bewerten. Die Chinesen legen mehr Wert auf kom- plette Fabrik- Installationen als auf die Einfuhr von Einzelmaschinen— entspre- chend ihrer im Vergleich zu den Russen Weit geringeren industriellen Erfahrung.“ Zwischengeschaltét: Chinas Wirtschaft ist von steigender Produktion und steigendem Außenhandel gekennzeichnet. Seit dem 1. Oktober 1949— dem Tag, da Mao Tse- tung in Peking die Bildung der Chinesischen Volksregierung verkündete— wurden u. à. folgende Aufbau-Erfolge erzielt: 1949 1956 Straßennetz 75 000 km 180 000 Km Eisenbahnnetz 24 000 km 26 300 km Elektr.-Erzeug 5,96 Md. KWh 12,3 Md. KWh Kohlenförd. 68,87 Mill. t 93,6 Mill. t Stahl 1,01 Mill. t 2,8 Mill. t Rohöl 735 000 t 1,5 Mill. t Hier ist nicht zu unterschätzen, daß die chinesische Versorgungslage dennoch stets größeren Schwierigkeiten ausgesetzt ist, denn in China leben nach den letzten stati- Oesterreich gibt deutsches Eigentum zurück Vermögenswerte bis zu 260 000 Schilling werden voll übertragen Der„Vertrag zwischen der Republik Oesterreich und der Bundesrepublik Deutsch- land zur Regelung vermögensrechtlicher Be- ziehungen“ ist in sechs Teile mit insgesamt 120 Artikeln gegliedert. Er dient im wesent- lichen zur Bereinigung der zwischenstaat- lichen Fragen, die sich aus den Artikeln 22 und 23 des österreichischen Staatsvertrages ergeben. Der erste Teil enthält die Bestimmungen über die Uebertragung von Vermögenschaf- ten, Rechten und Interessen an deutsche Staatsangehörige. Solche Vermögenschaften, Rechte und Interessen in Oesterreich, die am 8. Mai 1945 Eigentum einer natürlichen Per- son deutscher Staatsangehörigkeit waren und durch den Staatsvertrag auf die Repu- lik Oesterreich übertragen wurden, Werden diesen Personen oder deren Erben bis zu 42 120 DW) mit Wirkung vam Tage des In- krafttretens des Vertrages übertragen. Deut- schen natürlichen Personen werden ihre An- teile an Personengesellschaften sinngemäß übertragen. 5 s Im allgemeinen ist für die Wertermitt- lung der Einheitswert, beziehungsweise Steuerwert vom 1. Januar 1948 maßgebend. Wenn das Vermögen die Wertgrenze von 260 000 Schilling nicht übersteigt, wird es voll. übertragen. Uebersteigt es diese Grenze, 80 Werden Vermögensteile im Wert von insge- samt 260 000 Schilling übertragen. Die Aus- wahl der zu übertragenden Vermögensteile tritt das österreichische Finanz ministerium, tunlichst im Einvernehmen mit dem Begün- stigten. Die Vermögenswerte werden im jetzigen Zustand übertragen. Anträge für die Vermögensrückübertra- gung sind innerhalb eines Jahres beim Finanz ministerium in Wien zu stellen. Falls alle Vertrags voraussetzungen zur Uebertragung vorliegen, sind die Sperr- und Verwaltungsmaßnahmen, die für sol- ches deutsches Eigentum verhängt wurden, Effektenbörse ertgrenze von 260 000 Schilling(etwa stischen Angaben vom November 1954 582,6 Millionen Menschen. Im Jahre 1980 dürfte China eine Milliarde Bewohner haben. Nach Angaben aus dem Jahre 1953 stellt die land wirtschaftliche Bevölkerung 82 v. H. der Gesamtbevölkerung(477,3 Millionen Menschen). Pro Kopf und Nase stehen nur 0, Hektar bebauter Boden zur Verfügung, denn die gesamte bebaute Fläche Chinas be- läuft sich lediglich auf 97,5 Mill. Hektar. Nach den Planungen chinesisch-volksrepu- blikanischer Experten kann China noch etwa 53 Mill. Hektar urbar machen. Zweifellos handelt es sich um einen sehr interessanten Handelspartner, der durch die bisherigen Embargobestimmungen ausge- schaltet worden ist. Die chinesischen Be- sucher der Hannoverschen Frühjahrsmesse 1957 erklärten sofort bei ihrem Eintreffen, in erster Linie aus Informationsgründen ge- kommen zu sein. Sie wünschten aber auch, Bestellungen vorzunehmen oder einzuleiten. Daß von seiten der westlichen Welt seit dem Korea-Krieg praktizierte Embargo gegen- über China wurde als unwirksam und nutz- los bezeichnet. Nun sind die Embargobestimmungen von Bonn aus einfach beiseitegeschoben worden. Im Herbst reist der Ostausschuß der deut- schen Wirtschaft nach Peking. Es ist ver- früht zu sagen die Verkehrssignale für den China-Handel seien auf„Grün“ gestellt. Vorläufig haben wir noch„Gelb“ geschaltet. Wann„Grün“ kommt, ist noch abzuwarten. Möglicherweise kommt es, bevor ein Han- delsabkommen mit der UdssR zum Ab- schluß gelangt. Dann dürfte die zukünftige Ausweitung des deutsch-russischen Handels von dem Wachstum des deutsch- chinesischen Handels beeinflußt werden, denn die Wün- sche beider Bewerber(der UdssR und China) um Außenhandelsbeziehungen mit der Bundesrepublik können wahrscheinlich nicht gleichzeitig voll befriedigt werden. F. O. Weber unverzüglich aufzuheben. Sieht das Finanz- ministerium die Voraussetzungen nicht als erfüllt an, dann kann der zuständige Schlichtungsausschuß angerufen werden. Der zweite Teil betrifft die Geltend- machung von Forderungen. In seinem ersten Abschnitt sind die Forderungen österreichi- scher Staatsbürger behandelt. Im Staatsver- trag(Art. 23/3) wurde Oesterreich verpflich- tet, auf alle aus der Zeit zwischen 13. März 1938 und 8. Mai 1945 stammenden noch offe- nen Forderungen zu verzichten.„Unbescha- det der Gültigkeit bereits getroffener Rege- lungen.“ Diese„Unbeschadet-Klausel“ gibt die Möglichkeit, den Forderungsverzicht für die schon geregelten Forderungen nicht an- zuwenden. 5 Sehr viel Raum in dem Vertrag nimmt der dritte Teil ein, der 8 Aitipßti⸗ tüten und Wertpapi 5 0. unternehmen und Bausparkassen sowie mit den gewerblichen Schutzrechten befaßt. Darin wird unter anderem festgelegt, dag Reichsmarkguthaben österreichischer Staats- bürger, die bei Kriegsende bei einer west- deutschen oder Berliner Filiale eines Geld- oder Kreditinstitutes bestanden, als geregelt gelten. Auch für sie bleibt somit der An- spruch bestehen. Er ist allerdings von der deutschen Währungsreform von 1948 betrof- fen, die zum Beispiel bei Sparguthaben eine Abwertung von 10:1, in bestimmten ande- ren Fällen von 100:6,5 verfügte. Auch bei Wertpapieren bleibt der Anspruch bestehen, sofern sie durch die Bestimmungen über die Wertpapierbereinigung„geregelt“ wurden. Für das komplizierte Kapitel der gewerb- lichen Schutzrechte Gatente, Marken, Lizen- zen usw.) ist eine Uebergangslösung getroffen worden. Grundsätzlich verbleiben deutsche Marken, die in Oesterreich eingetragen und geschützt sind, den Inhabern. Oesterrei- chische Unternehmen oder Zweigniederlas- sungen, die als deutsches Eigentum an Oesterreich flelen, können diese Marken bis Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 18. Juni 1957 Börsenverlauf. Die Tendenz bei mittlerem Geschäft nicht einheitlich. Kursschwankungen an fast allen Märkten in engen Grenzen. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften bis zu einem Punkt ermäßigt. Am Montanmarkt glichen sich die Auf- und Abschläge im allgemeinen aus. Tarif- und Elektro- papiere erzielten behauptete oder leicht gebesserte Kurse. Von Spezlalwerten standen Dynamit Nobel und Metallgesellschaft im Vordergrund des chere Notierungen für Commerzbank-Nachfolger, während sich die übrigen Banken nur Interesses. Am Bankenmarkt ergaben sich schwä⸗ wenig veränderten. Festverzinsliche Werte nicht unfreun dlich. Industrieobligationen und öffentliche An- leihen teilweise leicht erhöht, Pfandbriefe zu letzten Kursen im Handel. Nach VWD.) Aktien 14. 6. 18. 6. Aktien 14. 6. 18. 6. Aktien 14. 6. 18 6. Acc uu„„ 14% 157%[Mannesmann 155½ 150 Bergb. Neue Hoffg 132 132 Adler werke 107 107 Metallges. 401 402 Gute Hoffnung 202 202 AS[1 16½[Rhein- FBraunk. 245 244 Bet. Ges. Ruhrort.(7268) Asch zel. 2 70 Rhein- Elektr.. 160% 160½ MAT. 187 186 Bheinstahl!. 17 159 ½ eh. Hoesch ad SN 5 n R VW 98 18½%[ Hoeschwerke 128 128 Bemberg 70 Salzdetfurtn 205 204½ T7 5 5 Berger Tlefbau 140% 141 Schering 282% 284 eh. Rloecknerw. „ 212 208%[Schlossquellbrau. 217 217 Kloeckner- Werke 142½[ 143½ Buderus 313 170% Schubert& Salz.) 101 101 Klöckn. Humb. D. 180%½ 189 ¼ chem Albert 136% 130% Schwartz Storch. 220 220 Kloeckner- Bergb. 136 130 Conti Gumm. 251 253 Seilind. Wolft 120 415 Stahlw. Sudwestf. 100 158 Daimler-Benz 350 349 Siemens Stämme 179¼ 7 Degussa 240 240 ITT 11¹ 5 Bees% ir, deer: 10% is Bored Bender 201 255 D o 10 3 Dt. Linoleum 234½ 223 Ver, Stahlwerke 845 5,30 Hüttenunion. 122 123 Dt., Steinzeug 234 234 Wintershall! 230 230 Selsenberg 13% 135% Durlacher Hof 20⁰ 206 Zeißl-Ikoen 193½ 10%[Bochum. Verein 135 135 Eichbaum- Wer ger* 21% Zellstoff Waldhof,%[ 34½ 5 Witt. 14 65 1 5 Ei Licht& Kraft 12 120 8 mborn, Bergb. 51 i 180 anſcen Handeisholdi— 202 Sehr anf es i i Sadisene Sen 18 s Spin Rneinzhf 16 05 ben Bayr. Hypothek. Hüttenw. Slegerl. 233 2352 VVV 8 u. wechsel- BE. 1%[10 Nfederrh. Hütte 102 162 BASF. 170% 108¼[Sommerzbank)„ 3% J Rneinst. Union 170— 5— 2380 Commerz Rhein.-Westf. Far bent. Bayer 178 174 u. Sredit- Sent 138, 173 Eisen u. Stahl! 18 108 Feldmühle 320 Deutsche Bank) 14½ 1 Ruhrst. Hatling. 100 161 Felten& Gun. 1 Pt. Sansact west) 166, 100, Stanlw. Südwestt. 100 158 „ 1805 1 5 Dresdner Bank)„%„16% Aug, Thyssen-H. 148½ 140 Eritzner-Kayser 151 137 Dresdner Bank A6 205 20⁵ Erin Bergbau, 260 200 Grun& Bilfinger 108% 168 Pa. Ryp-Bank 157 1 a Harp. Bergbau 15 98% n 1 975 55%% Investmentfonds 8 Halb Zement 201 201 550 54 7 Soncentra 4 93½½ 93 kioechster Farben 107% 100% Peso(Vorzug) Dekafonds— 101 Holzmann 8 230% 220 Montan- Nachf.: Fondsk 5—7 V 97 51 Klein, Schanzl.u.B. 189 189 C 1137 113½ Knorr 1 5 221 321 Eisenhütte bondra 1938[ 193½ anden VV!!! n. 5 5% 8 Stemiw. Bochum. 17 117 rel Eleetr. oll) 13,77 Linde's Eis 207 205/ eh. Gg: VVV 40,40 Ludw Walzmühle 104 104 IiHüttenw. Oberh.. 137 137 Usca fonds. 113,70 Weltbedarf auf 14,9 Mill, t, das Weltangebot aber auf 16,3 Mill. t. e RM-Werte Heidelberger Schlachtviehmarkt 1 5„ Macht die Montan-Industrie schiffbar (Ap) Der Marktausschuß des Montan- Parlaments regt in einem vom CDU- Bundes- tagsabgeordneten Dr. Wolfgang Pohle abge- faßten und am 18. Juni veröffentlichten Be- richt an,„daß die Förderung des Baues von Schiffen, die für den Kohle- und Erztransport besonders geeignet sind, Gegenstand ge- meinsamer Ueberlegungen der Hohen Be- hörde und der Regierungen der Mitglied- staaten sein sollte“. Die Anregung des Marktausschusses bezieht sich in erster Linie auf Kohlenfrechter, die zwischen den USA und Europa eingesetzt werden sollen. Alle Bemühungen, die zu einer stärkeren Unabhängigkeit der Gemeinschaft von dem sehr variablen Frachtenmarkt führen könn- ten, müßten von der Hohen Behörde unter- stützt werden. Sowohl unter dem Gesichts- punkt des verfügbaren Frachtraumes als auch dem der hohen Frachtraten dürfte kein Engpaß für die weitere Ausweitung der Stahlindustrie der Gemeinschaft entstehen, heißt es in diesem Zusammenhang im Bericht Pchles, der während der am 24. Juni in Straßburg beginnenden Sitzungsperiode des Montan- Parlaments zur Diskussion gestellt wird. Der Ausschuß ist auch der Ansicht, dag eine Verminderung der Transatlantikfrach- ten für amerikanische Kohle durch den Ab- schluß langfristiger Lieferverträge und lang- kfristiger Frachtverträge erreicht werden könne. 5 Wie Pohle in einem anderen Abschnitt seines Berichtes mitteilt, haben sich bei der Durchführung der von der Hohen Behörde im vergangenen Jahr erlassenen Entschei- dung über den Ruhrkohleverkauf Schwie- rigkeiten ergeben. Beschwerden, meist nie- derländischer Herkunft, seien bei der Hohen Behörde eingelaufen, von denen vier berech- tigt gewesen seien und ein Eingreifen der Hohen Behörde erfordert hätten. Insbeson- dere sei eine niederländische Beschwerde über die Zulassung von Großhändlern erster Hand berechtigt gewesen. spätestens 31. Dezember 1960 weiterbenut⸗ zen, 5 Die Bundesrepublik verpflichtet sich, für einen Teil des zurückzugebenden deutschen Eigentums eine Ablösung im Betrag von 22,5 Mill. DM zu zahlen. Diese Ablösezahlung ist innerhalb von drei Monaten nach In- Kkrafttreten des Vermögensvertrages zu ent- richten, weil die Wiener Regierung für das von der ehemaligen sowietsichen Besat- zungsmacht zurückgegebene deutsche Eigen- tum Ablöselieferungen leisten muß. Beamte des österreichischen Bundeskanz- leramtes erklärten, daß der Vertrag nur für Staatsbürger der Deutschen Bundesrepublik Gültigkeit habe und daß die Möglichkeit, ob Oesterreich deutsches Eigentum unter der 260 000-Schillinggrenze an Staatshürger Ostzone 4a 0 110 de, Werds Sich d gehend danach richte, rung das in ihrem E geleg chische Vermögen behandelt. Marktberichte vom 18. Juni Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb 16 Ochsen; 326 Bullen; 112 85 2 rel Kühe; 97 Färsen(insgesamt 551 Rinder); 249 Kälber; 2037 Schweine; Preise je% kg Lebendgewicht: Ochsen A 105—116; Bullen A 105117; B 100108; Kühe 86—103; B 76-90; C 72—80; Färsen A 108116; B 100 bis 110; Kälber Skl. 184190; A 165—178; B 155—164; C 135—153; D bis 130; Schweine A 110120; BI 110 bis 127; B II 110128; C 110128; D 114128; E 1135 bis 125; Sauen G1 98114; Lämmer, Hammel und Schafe nicht notiert.— Marktverlauf: Großvien langsam in allen Gattungen, Ueberstand, Kälber N geräumt, Schweine schleppend, Ueber- stand. 5 (VW- Auftrieb: 14 Ochsen; 82 Bullen; 49 Kühe; 7 Färsen(insgesamt 192 Rinder); 181 Kälber; 675 Schweine; 7 Schafe. Preise je gewicht: Ochsen A 100110; 106—114; — 102107; Kühe A 89-100; B 85—93; C 72-87; Färsen A 108—117; B 971053; Kälber A 166182; B 155—165; C 135—152; D 120; Schweine A 108126; B I 110128; B II 110128; C 120128; D 120—128; Sauen GT 100110; Lämmer, Hammel und Schafe nicht notiert.— Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand, Kälber langsam, Ueberstand, Schweine langsam Ueberstand, Fett- schweine schwer verkäuflich, Schafe geräumt. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Bei guter Anfuhr normaler Absatz, teil- Weise geringer Ueberstand. Es erzielten: Blumen- Kohl St. 30-60; Bohnen ausl. 35—40; Erbsen 18 bis 20; Salatgurken St. 60—85; Karotten Bd. 1012; Kartoffeln alt 6,50—7; dto. neu 60 kg Sack ausl. lang 1718; Oberkohlrabi St. 8—12; Petersilie Bd. 10—12; Radieschen Bd. 1011; Rettiche Bd. 1014; dto. St. 9—11; Rotkohl 33—35; Kopfsalat St. 8—16; Schnittlauch 9—10; Spargel I 130140; TT 110—120; III 90—100; IV 50—55; Tomaten ital., brutto für netto 55—60; dto. holl. Steige 10,50—11,50; Weigkohl 10—12; Wirsing 24—26; Zwiebeln ausl. 20-22; Zepfel 30—50; Apfelsinen 45-65; Aprikosen 70—80; Bananen Kiste 13—14; Erdbeeren A 70-80 B 60 bis 65; Himbeeren 130-140; Johannisbeeren rot 40 bis 50; dto. schwarz 100—110; Sügkirschen A 60 bis 90; B 35—55; Stachelbeeren rot 40-80; dto, grün 28—30; Zitronen Kiste 3034; dto. Stück 12—14. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt WD) Anfuhr in Obst mittelmäßig, in Ge- müse groß. Bel Obst Absatz zufriedenstellend, in Gemüse in fast allen Erzeugnissen große Ueber- Stände. Morgen Mittwoch keine Versteigerung, dafür Honnerstag(Fronleichnam) 11.30 Unr. An Uieferschlug 9.30 Uhr, Es erzielten: Erdbeeren in Schalen 130—150; Freiland A 90-4100; B 6085; Ron- serven 30-55; Walderdbeeren 200; Johannisbeeren rot 40—50; schwarz 150162; Stachelbeeren unreif 30—40; rot 50; Himbeeren 60-80; Kirschen A 60 bis 72; A 45—55; B 30—40; Salat Stück 8—10; Ueber- stand; Rhabarber 20; Gurken Stück 300700 E 68 bis 80; 350500 8 5060; B 4050; Erbsen 1413; Weiß kohl ohne Interesse; Rotkohl 20-22; Wirsing 12; Blumenkohl Stück 250300 mm Durchmesser 3035; 200250 mm 2580; 150200 mm 16—23; B 10 bis 15, Kohlrabi Stück Freiland A 6-10; Spargel A I 120—126; A II 100—104; B 6064; C 20. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Witterungsbedingt schwächere Anliefe. rung, klotter Absatz. Es erzlelten: Spargel 41 175 bis 136; A II 100115; B 76.89 C 35—44; Erdbeeren Auslese 100129; A 70—92; B 3869; C 45—54; Pre- Ware 40—44; Kirschen A 60—93; B 40—59; C 2539; Stachelbeeren A 30—36; B 2029; Himbeeren Aus- lese 105149; A 90—104; B 6089; 5059; Sauer- Kirschen 4059; Johannisbeeren schwarz 175184; dato. rot 3083; Rhabarber 23—25; Erbsen grüne Ware 15—16; dto, überreife Ware 10. NE-Metalse Elektrolytkupfer für Leitzwecke 271,5 N Blei in Kabeln Wb 255 Aluminium für Leitzwecke 250.00—265,00 DRA Westdeutscher Zinnpreis 920,00 929,00 PRT Messing: Ms 58 203.00— 209,00 PN Messing: Ms 63 234,00—240,00 DN SS n 2 Seite 14 Ein Jahr Dienst als Krankenpflegerin Junge Mädchen helfen, ein dringendes Problem In der Bundesrepublik fehlen 30 000 Schwestern. Jede einzelne Krankenschwe- ster ist überlastet und kann kaum noch all ihren vielen Pflichten nachkommen. Aerzte und Krankenhäuser haben bereits die ver- schiedensten Vorschläge gemacht, um den Schwestern zu helfen und ihnen die Arbeit zu erleichtern. Aber in der Praxis ist bis- her wenig erreicht. In aller Stille hat jetzt die evangelische Kirche begonnen, von sich aus etwas zur Lösung des Problems zu tun, wobei es ihr darauf ankam, die Krankenschwestern bald möglichst zu entlasten und ihnen Hilfs- kräfte zur Seite zu stellen. In Mehlem am Rhein, einem kleinen Vorort von Bad Godes- berg und sozusagen Vorposten der Bundes- hauptstadt Bonn, ist ein neues Hilfswerk entstanden. Im Haus der evangelischen Frauenhilfe bereiten sich junge Mädchen auf das diakonische Jahr vor. Präses D. Held, der dazu aufgerufen hat, sagt:„Es ist be- kanmt, daß das Personal für Krankenhäuser, Altersheime, Waisenhäuser von Jahr zu Jahr weniger wird. Die wirtschaftliche Ver- nachlässigung der wichtigsten sozialen Be- rufe rächt sich bitter, und der materiali- stische Geist der Zeit hindert oft die Men- schen, ihr Leben pflegerischen Berufen zu widmen. Unser Aufruf richtete sich an evan- gelische Mädchen über 17 Jahre.“ Der Aufruf war nicht vergebens. Schon ist die zweite Gruppe junger Mädchen in Mehlem in einem vierzehntägigen Kursus ausgebildet worden und hat die Tätigkeit in Kranken- oder Pflegehäusern aufgenom- men. Im adretten olauweißkarrierten Mie- derrock mit weißer Bluse und der blendend weigen Schürze der Krankenpflegerin tun sie ihren Dienst. Manche von ihnen setzten das Diako- nische Jahr an den Anfang ihrer Berufs- ausbildung. Das sind jene jungen Mädchen, die einen Fürsorgeberuf ergreifen wollen, die beabsichtigen Theologie zu studieren, um Vikarin zu werden, oder ähnlichen Ausbil- dungen entgegengehen. Ihnen ist das dia- Das interessiert die Frau 8 Das Max-Planck-Institut für Arbeitsphy- Siologie hat Fragebogen von 2700 Kindern ausgewertet, die in diesem Jahre in die höhe- ren Schulen eingetreten sind. Es wurde fest- gestellt, daß 60,9 Prozent der Jungen und 54 Prozent der Mädchen in einem Maße ner- vös sind, daß ihre geistige und körperliche Entwicklung gefährdet erscheint. * Mehr als 16 000 Schülerlotsen sind heute in der Bundesrepublik tätig. Wenn sich die Erfolge ihres Wirkens auch kaum in exek- ten Zahlen ausdrücken lassen— sie beste- hen ja gerade darin, daß Unfälle vermieden werden—, so kann doch kein Zweifel daran bestehen, daß dieser Dienst schon vielen Kindern zum Segen gereicht hat. Bei dem Jahrestreffen bewährter Schülerlotsen, das kürzlich in Köln stattfand, konnte Bundes- Verkehrsminister Dr. Seebohm immerhin berichten, daß nach vorliegenden Beobach- tungen die Verkehrsunfallziffern der Schul- jugend, vor allem in bestimmten Großstadt- teilen durch den Einsatz der Schülerlotsen um 40 bis 60 Prozent gesenkt wurden. Ins- gesamt könne man damit rechnen, daß durch Schülerlotsendienst und die verschiedenen Verkehrserziehungsaktionen seit 1951 jähr- lich 600 Kinder vor dem Tod auf der Straße bewahrt wurden. * Die Verstöße gegen die Gesetze zum Schutze der arbeitenden Frauen, Mütter und Jugendlichen haben einen großen Umfang angenommen, ohne jedoch ausreichend ge- ahndet zu werden. Die personelle Besetzung der Gewerbeaufsichtsämter ist nämlich völ- lig unzureichend. Es fehlt besonders an Ge- Werbe- Inspektorinnen, die die Arbeitsbedin- gungen der Frauen und Mädchen zu kontrol- lieren haben. In Nordrhein-Westfalen gibt es für 160 000 Betriebe nur 67 männliche und 22 weibliche Gewerbe- Inspektoren. * Nach einer Entscheidung des Bundesge- richtshofes besteht kein Widerspruch zwi- schen dem Aussteueranspruch der Töchter und der Gleichberechtigung der Söhne. Auch heute noch hat die Tochter Anspruch auf eine Aussteuer, wenn der Bruder eine teure Berufsausbildung erhielt. Falls eine Tochter jedoch wie ihr Bruder studieren durfte, kann sie nicht noch einmal die Geldmittel des Vaters für eine Aussteuer in Anspruch nehmen. * Aus einer kürzlich durchgeführten repra- sentativen Umfrage in Westdeutschland ging Ehefragen anderswo Die Bereinigung einer Ehebruchsaffaire ist in Samoa eine öffentliche Angelegenheit. Der Uebeltäter, der die Rache des Beleidig- ten fürchtet, muß mit allen männlichen An- gehörigen seiner Familie vor dem Hause des Gekränkten erscheinen. Er Wartet in tiefer Reue, bis dieser herauskommt— auch wenn es viele Stunden lang dauert. Bei dem heißen Klima in der Südsee kann das allein schon eine harte Buße bedeuten. Vielleicht erst am späten Abend erscheint der Beleidigte und spricht das Versöhnungs- wort. Ein allgemeines Gelage, bei dem der Uebeltäter Wertvolle Matten als Ent- schädigung überreicht, setzt einen Schluß- strich unter die Affaire. 4. In Uruguay kann eine Ehefrau die Scheidungsklage gegen ihren Mann ein- Teichen, ohne einen besonderen Grund an- zugeben. Erscheint sie im Laufe eines Jahres dreimal vor Gericht und bringt ihren Wunsch auf Scheidung immer wieder vor, So spricht das Gericht die Scheidung aus. * Die Frau in Abessinien nimmt im Volks- leben eine hervorragende Stellung ein. Tritt sie Als Klägerin vor Gericht auf, so gilt ihre Aussage unter Eid ohne weitere Unter- suchung als bewiesen. Wird eine Ehefrau angeklagt, so erscheint ihr Mann für sie vor Gericht. Er verbüßt auch an Stelle seiner Frau die Strafe. Im Ehe- und Familienleben in Madagas- kar steht die Sorge um zahlreiche Nach- kommenschaft an erster Stelle. Das Mäd- chen ist am geachtetsten, das die meisten Kinder mit in die Ehe bringt. Jedoch be- darf die Ehescheidung keines besonderen Zeremoniells. Man trennt sich— und findet schnell wieder einen anderen Gefährten. ** Für die Frauen der afrikanischen Ur- Wälder ist das Kind die Erfüllung ihres Lebens. Hat ein Mann mehrere Frauen und bekommt die zweite oder dritte Frau zu- erst ein Kind, so ist das eine große Schande für die erste Frau. Die junge Mutter muß mit ihrem Säugling zu ihren Eltern ziehen, denn sie muß die Rache ihrer Neben- buhlerinnen fürchten, die dem Kinde nach dem Leben trachten. fem. hervor, daß von 500 bis zur Eheschließung berufstätig gewesenen Frauen 492 auch nach ihrer Verheiratung weiter berufstätig blei- ben. Die meisten dieser Frauen beginnen ihre Ehe ohne ausreichende Aussteuer und helfen durch ihren Arbeitslohn mit, die Abzahlungs- käufe zu finanzieren. * In München wurde die Interessenge- meinschaft der„Scheidungsopfer“ gegrün- det. Sie kämpft gegen den 8 48 des Ehege- setzes, der eine Ehescheidung auch gegen den Willen des schuldlosen Ehepartners unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Die Vereinigung will erreichen, daß keine Ehe getrennt werden kann, wenn der schuldlose Ehepartner es nicht wünscht. * Zwischen der Bundesrepublik und Eng- land wurde eine neue Form des Besucher- austausches begonnen: 35 deutsche Frauen weilten bei 35 Engländerinnen zu Besuch und zwar jeweils in Familien, die in bezug auf soziale Stellung und Beruf des Mannes der Familie des Gastes entsprachen. Da die Interessen von Gast und Gastgebern dadurch ahnlich sind, kann der Austausch besonders anregend und fruchtbar sein. * Die bisherige Vertreterin Oesterreichs bei den Vereinten Nationen, Legationsrätin Dr. Johanna Monschein, wurde zur Gesandtin — und zwar mit dem Amtsbereich in Nor- wegen— ernannt. Sie ist die erste öster- reichische Frau, die ihr Land bei einer aus- wärtigen Regierung vertritt. * Nach Mitteilung des Bundesernährungs- ministeriums gibt es in der Bundesrepublik jetzt 600 Meisterinnen ländlicher Hauswirt- Schaft. * Im Textileinzelhandel entfallen heute 30 bis 40 Prozent des gesamten Umsatzes auf Markenartikel. g zu lösen Konische Jahr eine wertvolle Vorbereitungs- zeit. Wer dieses Jahr als hauswirtschaft- liches Jahr im Sinne einer späteren Aus- bildung berücksichtigt sehen will, findet auch hier Entgegenkommen. Aber erstaunlicher- weise sind diese jungen Mädchen in der Minderzahl. Die meisten von ihnen stehen bereits im Beruf. Es sind Arbeiterinnen, Verkäuferinnen, Schneiderinnen, zuweilen auch Schülerinnen, die sich entschlossen haben, ein Jahr zu opfern. Sie haben ihren Arbeitsplatz verlassen, oft auf ein gutes Ein- kommen verzichtet, um zu dienen und Zu helfen. In vielen Fällen hat der Arbeit- geber erstaunlich viel Verständnis aufge- bracht und den jungen Mädchen die Rück- kehr an den Arbeitsplatz garantiert. Manche aber gingen ein Wagnis ein, um dem Zug ihres guten Herzens zu folgen. Die Vorbereitung in dem Haus der evan- gelischen Frauenhilfe ist knapp und gehalt- Voll. In vierzehn Tagen haben die jungen Mädchen Erste Hilfe, Bettenmachen, das An- und Auskleiden von Kranken und Ar- beiten im Krankenzimmer erlernt. Ein Arzt, eine Schwester und eine Vikarin bilden das Unterrichtsteam in dem Mehlemer Haus, und nun haben die frisch gebackenen Helferinnen schon die Häuser gewählt, in denen sie ar- beiten wollen. Sie sind in die Sozialver- sicherung aufgenommen und haben neben Unterkunft und Beköstigung ihr kleines Taschengeld. FyYH) 4 Eine Krankenschwester für 80 000 Ein- wohner, das ist das Fazit einer Arbeits- und Aufklärungskampagne der UNICEF und WHO in Pakistan, die vor allem der hohen Kindersterblichkeit begegnen will, als deren Hauptursache Malaria und Tuberkulose gel- ten. Beratungszentren für Mutter und Kind wurden eingerichtet, Untersuchungen und Impfungen vorgenommen, zu denen sich die Bevölkerung auch in weitem Ausmaß ein- fand. Die Hauptschwierigkeit für eine Fort- führung und Ausweitung der Arbeit besteht jedoch darin, daß die Familien aus abergläu- bischen Vorstellungen heraus nicht zulassen Wollen, daß ihre Töchter zu Krankenpflege- rinnen ausgebildet werden. Zu einem Kran- kenpflegekursus, den die UNICEF startete, meldeten sich nur sieben junge Mädchen von Westpakistans 44 Millionen! Mittwoch, 19. Juni 1957 Nr. 15 —— Sommer, Sonne, Gartenfeste— dieses dekorative Modell aus der Sommerkollektion des Hauses Lanvin-Castillo, Paris, ist aus Chemiefaser. Weißer Mousseline wurde reich ver- arbeitet und drapiert. Eine Aehrenranke schmucht das großzügige Decolleté. Foto: Vogue Studio- Silverstein Revolution im Badezimmer Römische Architekten schafften ein allgemeines Problem aus dem Wege In den römischen Wohnbauten beginnt sich eine Neuerung einzubürgern, die Schule bilde gemacht haben muß: Immer noch bleibt das Bad, wenn ein Familienmitglied es be- machen dürfte; ein neuer Typ Bad zimmer, nutzt, solang für alle anderen blockiert. Da- durch den die Wohnungsreformatoren eme mit will das„Mehr-Personen-Badesimmer“ ärgerliche Eigenschaft des herkömmlichen Typs überwinden wollen. Der heutige Mensch ist ein äußerst vornehmer Badender geworden; ohne Mosaik, Chromglanz und möglichst Marmor läßt er sich kaum mehr herbei, in die Wanne zu steigen. Es wäre, scheint es, unter seiner Würde. Andererseits hat die Badestube die alte Grundanlage be- Wahrt, die schon zu Vorväters Zeiten den Familienfrieden zu einem gebrechlichen Ge- der römischen Baumeister nun aufräumen. Der häusliche Krieg, der mit jedem Tag neu an der Badezimmerschwelle über die Frage, wer zuerst hinein darf, entbrennt, braucht nicht näher ausgemalt zu werden. Jeder kennt ihn. Jeder hat schon mitgefoch- ten, besonders am Morgen, wenn alle auf einmal zum Tagesstart antreten, der unwei- gerlich im Bad stattfindet. Wie soll es nicht Interessenkonflikte geben, wenn zur selben Mode ohne Sensationen Berlin zeigt das Neueste für die Saison 1957½/ö58 In Berlin ist bei mehr als dreißig Grad im Schatten der Winter ausgebrochen. Wäh- rend die halbe Stadt in überfüllten Omni- bussen zum Wannsee und zur Havel strebt, geht es hinter den Kulissen der Mode bei gedampfter Trommel Klang:„Erster Frost“ —„Fallendes Laub“—„Feuerzangen- bowle“—„Schußfahrt in St. Moritz“, Es ist das alte Lied: In den heißesten Tagen des Jahres wird die Wintermode aus der Taufe gehoben und im Schneesturm des Januar- Februar führen die Mannequins Sommer- Das sportliche Ensembote— die Tendenz der neuen Modelinie. dreß und Urlaubskleider vor. Die Mode ist der Zeit immer um ein paar Nasenlängen voraus * Pelz ist das Stichwort kür den Winter 1957½ö58. Pelz in allen Variationen. Heinz Oestergaard bringt Cocktailkleider, deren décolletiertes Vorderteil aus Ozelot ist, S& E statten die modisch weiten, gerade geschnittenen Mäntel mit voluminösen Pelz- Kragen aus und bei Schwichtenberg und Staebe-Seeger, bei Lindenstädt und wie sie alle heißen, spielt der Pelz als modisches Beiwerk, als Kragen und Futter und Aermelaufschlag eine wichtige Rolle. * Und doch sucht man in Berlin vergeblich nach Sensationen. Das Gestrige ist vervoll- kommnet worden, Schnitt und Material sind zu höchster Vollendung gesteigert. Das Aus- gefallene, die modische Extravaganz, ist nur das amüsante Glanzlicht, nicht aber bestim- mend für die Gesamtlinie. Die modische Devise drückt sich eher im Negativen aus: Man trägt keine langen Ko- stümjacken. Aber die kurzen Jäckchen kann man gürten oder taillieren, die Taille lose andeuten oder ganz verwischen, kann sie vorn sehr kurz und hinten abgerundet tra- Sen— erlaubt ist, was gefällt. Der große Zug in der Mode greift ein Thema mit Variationen wieder auf, das die Durchschnittsfrau in Deutschland eigentlich immer vernachlässigt hat: die modische Ver- Vollkommnung— das Ensemble, das Kom- let. Erst so ist man angezogen“, kom- mentieren die Modeschöpfer und zeigen: weite, gürtellose Mäntel zu schmalen, ein wenig saloppen Kleidern, die grundsätzlich im Farbton harmonieren; tadellos sitzende Etui-Kleider(Reißverschluß vom obersten bis zum untersten Wirbel) mit dreiviertel- langen losen oder gegürteten Jacken aus dem gleichen oder harmonierenden Material. Okt sind enge Kleider von kleinen Jacken ergänzt, die den Eindruck vortäuschen, es handele sich um ein Kostüm. Was die Farben anbelangt, die sind winterlich gedämpft, doch Beige-Töne sind noch immer aktuell. Kleider für den Abend sind mit Vorliebe in Ballerinenlänge gehalten und zeichnen sich durch die Kostbarkeit der Materialien aus: Spitze und— noch immer— Brokat, Chiffon, Organza, und ein sehr wirkungsvol- Jes neues Material, Woll-Satin. Ueberhaupt gibt es stoffliche Neuheiten in Fülle: Jersey- Lamé(ein bezauberndes Material) persisch bedruckter Samt, Satin-Shetland und Duve- tine Schotten. Wer zählt die Stoffe, nennt die Namen Gehringer und Glupp räumt daneben fast ein Drittel seiner gesamten Kollektion dem kleinen, schwarzen Nachmittagskleid ein, das nun schon fast„unsterblich“ ist. * Entscheidendes hat sich auf dem Gebiet der Hutmode getan. Waren gestern noch die kleinen„Kochtöpfe“ aktuell, so sind nun über Nacht die Aufschlaghüte da, große Filz- hüte à la Greta Garbo, die über der Stirn Ganz neu im Modellbild— der Aufschlaghut. Zeichnungen: Rosemarie Meitzner nach oben geschlagen werden. Wem das nicht gefällt, der hat auch hier die Wahl. Das Ge- genstück zum Aufschlaghut ist das winzige Tortelettchen(das vom Kochtopf übrigge- blieben ist). Es wird weit nach vorn in die Stirn gesetzt und von einem Schleier um- hüllt. Gleichermaßen spitz bleiben die Schuhe, die bleistiftdünnen Absätze haben sich nicht gewandelt. Eva 1958 wird chic und ein wenig salopp, kostspielig und— ganz Dame sein. Ilse Tubbesing Zeit jeder in höchster Eile, aber in gewasche. nem Zustand, sich irgendwohin stürzen muß — Vater ins Berufsleben, die Sprößblinge zur Schule, die Hausfrau in ihren Haushalt. Kommen noch Untermieter hinzu, Hausgäste und Kinder in Ueberdurchschnittszahl, 80 nimmt der kalte Badezimmerkrieg offene Formen an. Man muß eiserne Nerven kaben, um unbeirrt unter der Brause au stehen und seelenruhig die Rasur zu beenden, wenn an der Tür schon der Nächste trommelt. Im Mehr-Personen-Badezimmer dagegen kann jeder seine Anliegen ungestört betrei- ben; die ganze Familie einträchtig zur sel- ben Zeit: Durch ein geschicktes Teilungs- system ist der Raum in kleine Parzellen ge- gliedert, so daß die diversen Einrichtungen voneinander getrennt sind. Das Kolumbusel rationeller Badezimmergestaltung also., Ein Mittelraum, und um ihn herumgruppiert in Kojen die einzelnen nützlichen Dinge, derent- wegen der Zivilisationsmensch das Bade- zimmer aufsucht— Wanne, Brause, Hand- Waschtoilette, die hygienischen Vorrichtun- gen. Alle also können ohne Hemmung gleich- zeitig ans Werk gehen. Ein lustig anzusehendes Bienenhaus des Badens, Erfrischens, sich Herrichtens, Eilis verschwindet man in der auständigen „Wabe“. Keine Karambolagen, keine Rei. bungen, wenn man von einer Koje zur näck, sten wechselt. Man braucht dabei nicht erst lang Türen zu öffnen und zu schließen, denn die Räumchen haben fast alle luftige Durch. gänge, in denen Vorhänge auf leuchtenden abwaschbaren Stoffen flattern. Die Wanne ist aus Raumspargründen zur Sitzwanne ver- kürzt— für den eiligen Zeitgenossen genus Und damit wirklich keiner Warten muß, sind statt der üblichen Waschtoilette deren 2m da, im Bedarfsfall auch drei. Eine dave zeigt kleinste Formen und ist für den Nach- wuchs bestimmt. So ist das Ganze die rich, tige, rationalisierte Bademaschinerie, wie de Zeit sie fordert. Man kann sich diese Badezimmer, de Familiengröße angepaßt, schon im, „bestellen“, wenn das Haus noch im Bau d. Der Architekt berät einen, welches jewel kür eine Familie die richtige Kombinat, wäre. Das geht speziell in Italien, Wo 0 Wohnung gekauft, nicht gemietet wird, 1 aus zwanglos vor sich, denn ohnedies Kl tern die Interessenten, wenn kaum die none“ Mauern stehen, häufig schon auf dem Bau gerüst herum, damit ihre Spezia f bei Zeiten Gehör finden., Das Mehr-Felse nen-Badezimmer erfordert natürlich etws mehr Raum als das altherkömmliche 1 Aber es zeigt sich schon, daß die Mieter 5 Ende gern auf anderthalb oder zwel Suan meter Wohnvolumen verzichten, Wenn 1 Badefriede ins Haus einkehrt! 5 Männer kritisch betrachtet Die Würde des Mannes wirkt wie ein 1 Leder gebundenes Buch: Niemand 2 zweifeln, daß auch der Inhalt sehr be tend ist. Der Mann bildet und erzieht die 0e 7 den Mann erzieht die Frau. Jea Alle Grunde der Männer wiegen ges Gefünl der Frauen an Wert ni del. 0 n ein richt cht auf. . 1 10 Der Manm lebt von seinem kleinen 5 10 men und dem großen Gefühl, daß es 0 l nicht geht. wünsche wagt dae Voltaire Nr.! 1 sachte ten Ee 00 U „e V0 weine Lopfs telnig Eine und be sundh werde ſhren! Desſe 1 1 Bec mit und 25 Bel Wa bale Klin und I/ Nr. W — ction des zich ber- Iwerstein gewasche. ürzen muß j Blinge zur Haushalt. Hausgäste ttszahl, 80 ieg offene ven kaben, zu stehen den, wenn mmelt. er dagegen tört betrei⸗ ig zur sel- Teilungs- zellen ge- wrichtungen Folumbusel 3 also., Ein ruppiert in 18e, derent.- das Bade- use, Hand- Vorrichtun⸗ ung gleich. enhaus des ens. Zilis zuständigen keine Rei- e zur näch- i nicht erst jeben, denn tige Durch ⸗ euchtenden Die Wanne wanne ver- ssen genug. muß, sind deren zwel zine davon den Nach. ze die rich- rie, wie die immer, det im voratd im Bau 18 3 hes jewel ombinatiol en, Wo die wird, über edles klet- n die hohen dem Bau. zialwünsche ſehr-Perso- rlich etwa nliche Bal 5 Mieter al ei Quadrat. wenn nuf H. A rachtet wie ein wagt dae sehr bede“ 10 e Welt, dh Jean Pa n ein rich, licht auf, Voltaite nen Einkah es ohne ß (Fol ur 139/ Mittwoch, 19. Jun 1957 8 2 ain die durch schãdljche Bakterien verur- sachten Fäufnisvorgänge. hre unmittelba- den Folgen zeigen sich als lästige Blähun- n Und anders peinliche Darmstòrungen. die verursachen aber auch einen aſſge- meinen Vergiftungszustang, der sich in bepfschmereen, Schlaflosigbeit, Hautun- tenigkeiten u. a. äußern kann. ine Kur mit NU A- TREE M üverhütet und beseitigt diese Störungen ſhrer Ge- gundheit. Oſe schädlichen Darmbakterien helden vernichtet und die Giftherde mit hren Folgen verschwinden. Heshalb Zur Darmgesundung: Mürafeem wach Prof. Dr. med. Wilska· In allen Apotheken Step. U. Daunendechen Aufarbeitung u. Neubeziehen Riesenauswahl in Bezugstoffen ROSE SCHEDEL. Untermühlaustr. 70. Besuch er- folgt unverbindlich. Ruf 5 04 80 SGeschäfts- Eröffnung Empfehle Inland- und Exoten- vögel sowie alle Futtersorten und Käfige. Katharina Knaus, Mannheim Bürgermeister-Fuchs-Str. 6 Beteiligungen ö Tätige Teilhaberschaft bei(20 000, Einlage gesucht, Angebote unter Nr. P 64363 an den Verlag. Stellenongebote — Wir stellen ab sofort ein: stahlbduschlosser Elektroschweiger Eisenwerk und Apparatebau GEB R. K NAU ER K G. Mannheim-Industriehafen— Lohnbüro Tüchtiger sowie gewissenhafter Schriftsetzer als Ableger in unsere Anzeigensetzerei gesucht. Druckerei- Buchbinder MANNHEIMER GROSSDRUCKEREI, R 1, 4-6 NACHWUCHSKRAFTE für die gehobene Laufbann der Bundeszollver waltung werden zum 1. 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Ich sitze auf einem moosüberwachsenen Stein, vor mir stoßen ein paar alte Tannen in die Höhe, sacht beugen sich ihre Wipfel im Wind, als wollten sie den Himmel grüßen, dar heute in leuchtendem Blau über uns aufgehängt ist. Guten Tag, kleines Dorf. Diesen Gruß darf zwar keiner deiner Bewohner hören, denn sie sind alle sehr stolz darauf, daß du kein Dorf bist, sondern dich Stadt nennst und ein richtiges Wappen führst. Der Bür- germeister, der um diese Zeit im„Hahnen“ sein Viertele trinkt, würde auf den Tisch schlagen und mir breit und rund erklären, daß seiner Stadt— und auf das Wort„sein“ Würde er den Ton legen— im Jahre Sound- Soviel die Stadtwürde verliehen worden sei, meinetwegen vielleicht für die Gestellung tapferer Soldaten oder nur, weil der Herr Abt ein paar Hektoliter tiefbraunes Bier dem Kaiser schickte, oder weil diesem viel- leicht auf der Durchreise ein Mägdelein gar sehr gefiel, wer weiß? Du hörst einen Hahn krähen, einen Hund bellen, einen Mann Holz spalten. Sonst ist es überall ruhig, ganz ruhig. Wie kleine farbige Würfel schichten sich die Häuser hintereinander. Sie glimmen in gelblichem Ocker, in rötlichem Braun. Und einer der stolzen Besitzer wollte etwas Besonderes tun: er tünchte sein Haus in dichtem Waschblau. Da steht es nun protzig zwischen den bescheidenen Kameraden und schämt sich bis zu mir herauf. Siehst du dort das lindgrüne, große Haus, das ist das Kino. Musik unserer Zeit programm der Kranichsteiner Ferienkurse Die XII. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik, die das Kranichsteiner Musik- institut vom 16. bis 28. Juli 1957 in Darm- stadt veranstaltet, sind in diesem Jahr erst- mals verbunden mit den vom Hessischen Rundfunk veranstalteten„Tagen für Neue Musik“. Der Hessische Rundfunk veranstal- tet in Darmstadt zwei Orchester- und Chor- konzerte unter der Leitung von Otto Matze- rath und Hermann Scherchen und zwei Kammerkonzerte unter Mitwirkung nam- Hafter Solisten und Kammermusikvereini- gungen. Die Programme verzeichnen Ur- und deutsche Erstaufführungen neuer Werke von Claude Ballif, Pierre Boulez, Earle Brown, Reinhold Finkbeiner, Roman Hau- benstock-Ramati, Hans Werner Henze, Ri- chard Hoffmann, René Leibowitz, Edward Steuermann, Karlheinz Stockhausen und Bernd Alois Zimmermann. Otto Matzerath wird Igor Strawinskys„Canticum sacrum“, Hermann Scherchen Weberns„Augenlicht“ und Schoenbergs Orchesterstücke opus 16 aufführen. Besonders geehrt wird Alban Berg mit Aufführungen des Kammerkon- zerts, des Violinkonzerts und der Drei Or- chesterstücke. Im Rahmen der Ferienkurse sind wieder mehrere Uraufführungskonzerte dem Thema „Musik der jungen Generation“ gewidmet. Neben bereits bekannte Namen Pierre Boulez, Luciano Berio, H. U. Engelmann, Luigi Nono, Henri Pousseur, Karlheinz Stockhausen, Camillo Togni) treten neue oder weniger bekannte Namen junger Kom- ponisten: Roland Kayn und Joachim Lim- mer Deutschland), Luc Ferrari Frankreich), Herman Van San(Belgien), Bo Nilsson (Schweden), Gunther Schuller und Christian Wolff(USA), Aldo Clementi, Franco Evange- listi, Giacomo Manzoni und Salvatore Marti rano(Italien), Cornelius Cardew, Maxwell Davies, Alexander Goehr und Marc Wilkin- son(England), Juan Hidalgo(Spanien) und Milko Kelemen(Jugoslawien). In den inter- Pretatorischen Aufgaben wirken u. a. die Do- zenten der Ferienkurse Edward Steuer- mann und David Tudor, André Gertler und Severino Gazzelloni, Heinz Rehfuß und an- dere Solisten) mit. Außerdem wurde das Dresdener Kammerorchester(Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle) gewonnen, das unter der Leitung von Wolfgang Fortner und Bruno Maderna zwei Abschlußkonzerte unter dem Thema„Webern und die junge Komponistengeneration“ einstudiert. eW- Zwei Tage in der Woche wird gespielt, und zweimal in der Woche wechselt das Pro- gramm. Schon nachmittags muß man Plätze bestellen. Mit Reißnägeln findest du dann abends Zettel an die paar Bankreihen gehef- tet:„Herr Huber“, daneben„Fräulein Maus“ — aha, denkst du, denn Frau Zippler hat dir die Geschichte der beiden erzählt—„Herr Metzgermeister“,„Karle“. Um acht Uhr sind die Plätze eingenommen. Um halb neun Uhr werden die Zuschauer ungeduldig. Die Chefin erscheint im weißen Mantel, die Brille wackelt auf der Nase, und sie ver- kündet mit spitzer Stimme, der Vorführer sei erst von der Bahn gekommen und habe noch nicht gevespert. Das Publikum ruft bravo und wünscht guten Appetit. Das ist das Kino. Blaue, flüchtige Rauch- fahnen flattern jetzt aus seinem Schornstein und winken mir fröhlich zu. Felder laufen, durch schmale, grüne Streifen voneinander getrennt, in ihrer Vielfalt über die Hänge, die neugierig bis an die Rückseite der Häuser vorkriechen. Die Berge schicken den Wald weit hinunter ins Tal, wie durch ein Fenster sehe ich das Dorf von Bäumen ein- gerahmt dort unten liegen. Ein Kirchturm und ein hoher Schornstein wachsen daraus hervor. Friedlich, wie Brüder stehen sie nebeneinander, der schöne Turm und der häßliche Schornstein. Der Turm überragt das hohe Kirchenschiff, Mönche schauten von ihm aus schon vor Jahrhunderten das Tal entlang. Siehst du dort drüben die große Scheune? Sie gehört mitsamt den vielen Feldern am Hang dem reichen Kaufmann. In seinen fünf Schaufenstern liegen grelle Stoffe, stehen bunte Gießkannen und grüne Weinflaschen, in Reih und Glied hat er sie antreten und ausrichten lassen. Im Laden aber steht der Kaufmann, seine Augen sind weit aus den Höhlen getreten, und darüber wölbt sich wie gelbes Pergament die kahle Kopfhaut. Du brauchst ihn gar nicht lange zu betrach- ten, um zu verstehen, warum ihn die Margret nicht heiraten will, obwohl er sie mit Frau- lein anredet und ihr bereitwillig die Türe öffnet und schließt, was er sonst nur bei der Frau Pfarrer tut. Und du wirst es der Margret nicht verübeln, daß sie gestern mit dem Knecht des Lehnbauern vom Tanz weg- ging. Eine breite Straße zieht sich durch das Dorf. Sie ist fast leer, nur ein paar kleine, schwarze Punkte beleben sie. Die Eisen- bahnlinie begleitet die Straße, verschwindet aber bald in dem kleinen Loch, das dort in den Berg gebohrt ist. Auf diesem Berg liegt der Friedhof. Dort an der Mauer siehst du Fronleichnam Foto: Archiv ein frisches Grab, die Sonne hat die Kränze noch nicht gedörrt, die daraufliegen. Den alten Lehrer haben sie vor ein paar Tagen hinuntergebettet, und von ferne klang der Chor der Kinder:„. singt mir zur letzten Stunde, beim Abendschein.“ Dort an der Straße— das dritte, vierte Haus ist der„Stern“. Dort erzählte uns gestern abend der Küfer von dem Mörder, den sie im vorigen Jahr in den Wäldern ingen, wo er in einem Loch unter Moos und Zweigen hauste. Des Küfers Zunge ging schwer, und Strich neben Strich auf seinem Bierfilz zeigte die Zahl der Gläser, die er getrunken. Wir glaubten ihm nicht alles, was er unter Schneuzen und Räuspern von der Gefangennahme des Mörders und von der ruhmvollen Rolle erzählte, die er selbst dabei spielte. Wir ließen ihn unsere Zweifel mer- ken. Wütend wechselte er das Thema, tauchte den linken Zeigefinger ins Bier und zeich- nete damit abenteuerliche Landkarten auf das braune Holz des Tisches. Und mit der Rechten setzte er dann zum Angriff an, er- oberte Land um Land, bis der Sternwirt Feierabend bot und nichts mehr zu erobern übrigblieb. Eine Wolke liegt über dem Dorf. Auf der Straße beschlägt der Schmied ein Pferd. Ein paar Mundharmonikaklänge flattern zu mir herauf. Laut jubelt eine Stimme der Sonne entgegen. „Verkannte Kunst“ im Kampf gegen die Verkennung Kunstausstellung der Rohrfestspiele Will das Sehen lehren Zu allen Zeiten sind Künstler und ihre Werke verkannt worden: sie erfreuten sich einer aus dem Zeitgeschmack geborenen, von späteren Generationen nicht mehr an- erkannten Ueberschätzung oder sie erlitten von den Zeitgenossen eine für nachfolgende Betrachter kaum noch verständliche Miß achtung. Solange noch die Aufgeschlossen- heit des Publikums nur den Kunstwerken zuteil wird, die mindestens zwei Menschen- alter zuvor entstanden sind, wird es Fehl- Urteile geben. Die notwendige Folgerung aus diesem Tatbestand: das Publikum muß „sehen“ lernen. Auf dem Weg zu diesem Ziel setzt die soeben eröffnete Kunstausstellung der 11. Ruhrfestspiele in Recklinghausen(16. Juni bis 31. Juli) einen Meilenstein.„Verkannte Kunst“ ist ihr Titel; sie zeigt 187 Werke Vorwiegend der letzten hundert Jahre, deren gewissenhafte Ueberprüfung eine Aufnahme in den Sammelbegriff„verkannte Kunst“ rechtfertigte. Denn während der Vorberei- tung dieser Ausstellung merkte Reckling- hausens Museumsdirektor Grochowiak, daß die Dinge nicht so einfach liegen, wie er sich das vorher gedacht hatte. Fälle echter Ver- kennung sind seltener, als man annimmt. Van Goghs Bilder zum Beispiel wären wahr- scheinlich mehr gekauft worden, wenn sich der Künstler nicht in die Einsamkeit von Arles zurückgezogen, sondern im Kunstzen- trum Paris gelebt hätte. Mancher andere Maler gälte vielleicht heute nicht als von seinen Zeitgenossen„verkannt“, wenn er seine Werke zu erschwinglicheren Preisen abgegeben hätte. Auf der anderen Seite zeigte es sich, daß die Ueberschätzten, wie Piloty, Kaulbach, Makart und andere im 19. Jahrhundert gefeierte und heute besten- falls belächelte Maler, handwerklich sehr viel konnten: nicht ihre Kunst, sondern die von ihnen gewählten Motive erwiesen sich aus dem zeitlichen Abstand als schlecht. Die Ausstellung in Recklinghausen ver- tuscht solche Einsichten nicht, bietet keine Scheidung in Schwarz und Weiß, sondern überläßt dem Publikum die Stellungnahme. Gewiß wird mancher Besucher ratlos vor diesem oder jenem Bild stehen und nicht wissen, ob es nun,„objektiven Maßstäben“ entsprechend, zu seiner Entstehungszeit unter- oder überschätzt worden ist. Man hätte da vielleicht die pädagogische Absicht durch kurze Bemerkungen zu den Bildern deutlicher machen sollen— ohne natürlich „Holzhammermethoden“ anzuwenden. We- sentlicher aber ist, daß die Ausstellungs- besucher angeregt werden, überhaupt einmal das Zustandekommen von künstlerischen Werturteilen zu bedenken. Frühestes Werk der Ausstellung ist des Niederländers Her- cules Seghers! Farbradierung einer hüge- ligen Landschaft— Seghers war wirklich verkannt und lebte und starb in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts trotz seiner bahnbrechenden Erfindungen des farbigen Kupfertiefdrucks und des Drucks auf Lein- Wand in verlassener Armut, während sich heute die Fachleute um die wenigen von ihm erhaltenen Arbeiten reißen. Als zeitlich nächstes Werk sieht man Caspar David Friedrichs auch von Goethe unterbewertetes Altarbild„Kreuz auf dem Berge“, und dann setzt mit Bildern Corots die Fülle der ver- kannten Arbeiten ein. Impressionisten, Ex- pressionisten, Kubisten, Futuristen— gegen sie alle wurde Sturm gelaufen. Erschütterndste Beispiele der Ausstellung sind jene Bilder, die im Hitlerstaat als„ent- artet“ gebrandmarkt und jene anderen, die offiziell als„Kunst“ bezeichnet worden sind. Als Gruppe zusammengehängt sieht man die auf der Züricher Auktion für Spottpreise ins Auland abgeschobenen Werke Chagalls, Feiningers, Matisses, Picassos, der„Brücke“. und„Blauer Reiter“-Maler, Noldes, Corinths und vieler anderer. Von mehreren Bildern Oskar Schlemmers zeugen nur noch Photos: die Originale sind in Berlin auf einem Schei- terhaufen öffentlich verbrannt worden. Da- neben rufen Photos oder farbige Reproduk- tionen von anerkannten„artgemäßen“ Male- reien Zieglers, Hommens, Hilz', Paduas und anderen die Erinnerung wach an zwölf, Jahre, in denen ein„Führer“ bestimmte, was in Deutschland Kunst sei oder nicht. Scham- rot muß werden, wer seinerzeit um solche Vorkommnisse wie etwa den ausgestellten Brief Zieglers an Nolde wußte, mit dem Nolde das Malverbot mitgeteilt wurde, und sie nicht verhindern half.„Markante“ Worte Hitlers, Erlasse, Veröffentlichungen der NS- Presse— das alles wird original, abschrift- lich oder photokopiert als Warnung vor Augen geführt. Aber man sieht auch einen Artikel von Professor Heuss aus dem Jahre 1936, in dem er mit bewunderswertem Mut und Geschick öffentlich gegen die damalige Kunstpolitik zu Felde zog. Und man gewahrt erschrocken, daß Hitlers Vermessenheit bei Kaiser Wilhelm II. vorweggenommen war— sagte der Kaiser doch 1901 bei der Einwei- hung der Berliner Siegesallee:„Eine Kunst, die sich über die von Mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr.“ Sonja Luyken Mittwoch, 19. Juni 1957 Nr. 19 — Ein Volksdenkmal? Diskussionen um Reg Botlers Monument Der englische Archi j Butler, Schöpfer des pe* dells für ein„Denkmal des unde kann politischen Gefangenen“(wir veröfkentllen ten ein Foto davon am 7. Jun, wellt 1555 zeit in Berlin. Unser Mitarpeiter 0 0 die Gelegenheit wahr, sich mit ihm 10 Halten seines Entwurfs zu unter. Dunkelblaues Hemd, grüne Wol ein temperamentvoll-ungezwu sprächspartner Erscheinung 1 G treten des Bildhauers Reg Bufler 5 0 in Buntingford in England geboren 1 und auf dem Umweg über die Arch zur Bildhauerei fand, entsprechen„ gar nicht dem Bild, das man sich 1 lande im allgemeinen von einem Engländer zu machen pflegt. Butler, der eben aus d. 8 Dahlemer Museum kommt, ist der 56 wunderung ob der Kunst der alten Meist g voll. Aber daneben hält er auch den Pore Wagen für eine phantastisch gute Plastik, Rasch kommt das Gespräch auf die. derne Kunst. Er verwahrt sich lebhaft d. 5 gegen, ein„moderner“ Bildhauer 2 50 „Ich bin einfach ein zeitgenössischer Künzt⸗ ler. Was ist überhaupt modern? Natürlich da sind Klee und Mondrian. Aber Mon⸗ drian ist zu sehr Endpunkt, an dem men sich heute nicht mehr. orientieren kann 5 gibt schon wieder eine Akademie 905 eine des 20. Jahrhunderts. Das Geheimnis der Kunst ist es, zu vergessen, daf man Künstler ist. Auf der Straße— da kinden Sie das vielfältige, komplizierte Leben das zu bewältigen auch dem modernen Künst- ler aufgegeben ist.“ Das klingt überraschend aus dem Munde eines Mannes, dessen Entwurf zu einem Denkmal des unbekannten politischen Ge- kangenen“ während der Ausstellung in der Londoner Tate-Galerie nicht nur von einem hitzköpfigen ungarischen Emigranten als „Versöhnung der Leiden des ungarischen Volkes“ bezeichnet und zerdrückt, sondern auch von der seriösen englischen Presse heftäg kritisiert worden ist. Die Rezensenten stießen sich vor allem am technizistischen Charakter der Stahlrohr- Konstruktion, die die drei Frauengestalten am Fuße des Denkmals überragen soll. Was es mit der Symbolik dieser Konstruktion, die fatal an die Mehrzweck-Antenne über dem Gebàude der Deutschen Bundespost in Westberlin er- innert, auf sich habe? Butler läßt dem Ge- sprächspartner die Wahl zwischen einem englischen Galgen, einer französischen Guillotine und dem Wachturm eines Kon- zentrationslagers. Diese Vieldeutigkeit laßt nun freilich das game Projekt fragwürdig denn die Symbolik des Denkmals soll ja in Richtung Osten—„gezielt“ sein. Sdhmver denkbar, daß die sowjetzonale Presse sich die Gelegenheit entgehen ließe, aus der Vieldeutigkeit der Symbolik puplizistisches Kapital zu schlagen. In Berlin mehren sich die Stimmen, die verlangen, daß man es Butler zur Auflage mache, hier Klarheit zu schaffen. Denn es geht bei diesem Denkmal schließlich nicht um die Lösung eines primar ästhetischen, sondern eines primär politisch- humanitären Problems. Um die drei Frauengestalten am Fuß des Denkmals braucht man dagegen nieht besorgt zu sein; Butler, der ja kein ungegen- ständlicher Bildhauer ist, hat genugsam be⸗ wiesen, mit welch intuitiver Kraft er den menschlichen Körper in den bildhauerischen Griff zu bekommen versteht. Ueberhaupt ist dieser englische Bildhauer kein Doktti- när, kein Lart-pour-art-Apologet, kein Elfenbeinturm-Künstler; er schafft, wie er immer wieder betont,„nicht fürs Museum, sondern für die Menschen auf der Straße“, So ist auch die Problematik seines Denkmal- Eritwurfs nicht Ausdruck der Problematik seines Wesens, sondern der Zeit, in die er hineingeboren worden ist. Eine Epoche wie die unsere, in der es keine allgemeingültigen Ideale mehr gibt und in der die Freiheit nicht nur im Osten unterdrückt wird— eine solche Epoche macht es den Künstlern doppel. schwer, Monumente von kraftvoll-eindeu- tiger Symbolik zu schaffen. Der„Fall But⸗ ler“ gäbe den Beweis dafür, wenn es eines solchen Beweises überhaupt noch bedürfte. Hellmut Kotschenreuther Ikrawatts Symphonische Musik der zeitgenössischen Komponisten Gustav Mahler, Adolf Schönberg, Philipp Jarnach und Igor Strawinsky beendete am Sonntag in der Hamburger Musikhalle dle am Pfingstmontag begonnene zweite Bundes- Schulmusikwoche, zu der außer 1700 Musik- erziehern aus der Bundesrepubliæ auch zul. reiche Gäste aus dem Ausland erschienen waren. Kulturchronił auf Seite 11 Die letzten Jahre Albert Bassermanns Von Else Bassermann 6. Fortsetzung Als wir nach Hause kamen, erzählten wir Alles brühwarm meinem Hubby! Der wollte sich krank lachen und sagte:„Kinder,— Ausgeschlossen!“ Da klingelte es: eine De- esche aus Hollywood vom Dieterle.„Habe zwei wunderschöne Rollen für Sie— bitte Akzeptieren— pro Tag 1500 Dollar.“ Wir sahen uns an— dann lachten wir alle drei. „Hubby, welches Glück!“ Am nächsten Tag klingelte dauernd das Telefon. Das Büro wollte wissen, ob wir an- genommen hätten. Die Dame aus Vermont Wollte Bescheid haben. Ich konnte immer nur erwidern, daß wir leider schon vergeben Wären. Am nächsten Tag fuhren wir nach Hollx- wood, diesmal mit der Bahn, es war eine Herrliche, bequeme Fahrt. Wär hatten ein Appartement im Beverly Hills Hotel, und mein Mann lernte wieder seine neuen Rollen. Er lernte das Englisch Kinderleicht— ich kochte, und Carmen half mir dabei! Es waren ein paar wunderschöne Wochen. Aber schon wieder drohte neues Unglück! Man durfte nur 14 Tage im Hotel bleiben— ein neues Gesetz. Ich ging zum Hoteleigentümer:„Wir wis- sen nicht, wo wir hingehen sollen. Wir sind bei Warner Brothers engagiert, bitte behal- ten Sie uns länger als 14 Tage!“ Copyright by Mannheimer Morgen Er schüttelte bedauernd den Kopf:„Sorry — it is the law!“ „Aber Sie können uns doch nicht auf die Straße setzen!“ Und er:„Die Straße ist breit!“ Meine Freundin Maria Teamska half uns Schließlich in unserer Not. Sie hatte in Los Angeles eine wunderschöne Vierzimmerwoh- nung mit Wäsche und jedem Komfort ent- deckt. Wir fuhren hin, waren begeistert und mieteten sie sofort. Mein Mann wurde ja immer abgeholt mit dem Auto und wir be- nutzten den Bus, um Besorgungen au machen. Uns gegenüber war ein schönes Schwimmbad, kurz— wir hatten wieder Glück! Nach diesem Film, er hieß„Bel Ami“, hatten wir wieder genug Geld und fuhren diesmal zur Erholung nach Atlantic City! Eine bezaubernde Großstadt am Atlantischen Ozean! Herrliche Geschäfte, schöne Kinos. Nizza ähnelt dieser schönen Meeresküste am meisten. Dort waren wir unbeschreiblich glücklich. Mein Hubby konnte sich nun end- lich einmal richtig sorglos ausruhen. Wir hatten ein„colored girl“, ich kochte mit Lei- denschaft, und Carmen half mir, dann gin- gen wir alle ins Meer baden und legten uns nachher in die Sonne auf bequemen Liege- Stühlen. Wenn wir dann gegessen hatten mir bereitete das Kochen wirklich großes Vergnügen, und welche Wonne, wenn es ihm so gut schmeckte— ruhten wir wieder aus, Carmen machte den Abwasch, und um 5 Uhr wanderten wir drei recht behaglich und ver- gnigt ins Kino! Dann Abendessen zu Haus, und danach löste mein Hubby gewöhnlich englische Kreuzworträtsel und ich schrieb kleine Feuilletons für die Basler National- zeitung. Wenn ich fertig war, las ich sie mei- nen beiden Geliebten vor und war selig, Wenn sie Hubby gefielen! Am nächsten Tag tippte er sie dann ab, korrigierte manchmal den Stil und besonders die Interpunktion. Wir verlebten viele Monate in Atlantic City. Es war für mich die allerschönste Zeit unserer Ehe. Ich hatte Albert Bassermann so ganz für mich, diesen himmlisch guten, vor- nehmen Menschen. Im Sommer aber be- kamen wir eine Depesche von den Gebrüdern Rank aus London. Sie forderten meinen Mann für eine phantastische Gage für den ersten Farbfilm„Die roten Schuhe“. Die Rolle war nicht hervorragend, aber die Gage wirklich großartig. Wir nahmen an, gaben unsere gemütliche Wohnung in Atlan- tie City auf und flogen von New Vork nach London. Dort hatten wir erst ein recht ab- scheuliches Quartier, aber bald verschaffte man uns in„Bulls Hotel“ in Geralds Cross nahe London ein sehr gemütliches Obdach. Hubby wurde jeden Morgen mit dem Auto abgeholt und abends wieder heimgebracht. Carmen und ich mußten unterdessen ver- suchen, bessere Nahrung zu verschaffen. Denn in England war alles noch rationiert, und im Hotel wäre Hubby bald verhungert, wenn wir nicht dauernd herumgerast wären, um etwas Zusätzliches zu ergattern— es war grauenhaft! Aber Gott sei Dank, im August Waren Filmferien, und da flogen wir in un- sere geliebte Schweiz, und zwar nach Flims, dort konnte mein Mann sich endlich wieder erholen und vor allen Dingen wieder kräf- tige Nahrung erhalten. Nach vier wunder- schönen Wochen— der Ort Flims hat einen richtigen Märchentannenwald— kamen wir dann wieder zurück in Bulls Hotel. Brecht hatte ein Stück geschrieben„The Master Race“— und bat uns beide, Rollen darin zu übernehmen. So fuhren wir alle wieder nach New Vork— diesmal auf einem holländischen Dampfer. Aber zuvor wurde in Zürich Hubbys 80. Geburtstag gefeiert!— Wenn man Hubby ansah, so elastisch, 80 vital, so rosig und braun im Gesicht, immer heiter, niemals launisch oder verbittert, so konnte man glauben, er habe sich in der Jah- reszahl seiner Geburt geirrt, er sei nicht 1867 sondern 1887 geboren. Keine Spur von Alterserscheinungen, kein Lebensüberdrußg, immer bereit, neue Rollen zu lernen— und besonders englisch zu spielen machte ihm den meisten Spaß. In Zürich bereitete man ihm Ovationen, riesige Blumenarrangements wurden ihm gesandt. Das Zürcher Schauspielhaus wollte absolut ein Ehrengastspiel, aber mein Hubby wollte wieder nach New Vork! Wir spielten dort das Brechtstück, dann Ibsens „Wildente“. Er erntete wie immer Lor- beeren und hohe Anerkennung. In Deutschland war inzwischen der Friede wieder eingekehrt. Die Nazis hatten ihre grandiose Niederlage und Deutschland bat, der„Größte“ von allen seinen Schau- spielern möge endlich heimkommen. Zu- gleich aber forderte auch Wien ihn an, und Hubby entschloß sich zuerst einmal für Oesterreichs Hauptstadt. Man wollte im Deutschen Volkstheater„Baumeister Sol- ness“ und den„Tod im Apfelbaum“, mit Hubby in den Hauptrollen, geben.„Der Tod im Apfelbaum“ war in Amerika ein großer Erfolg mit Lionel Barrymore gewesen und hatte nun einen geradezu phänomenalen Erfolg in Wien mit Hubby. Bevor wir aber nach Wien fuhren, muß- ten wir erst in Zürich stationieren. Direk- tor Hirschfeld legte großen Wert darauf, daß wir dort die Premiere vom„Tod im Apfelbaum“ vom Stapel ließen. Der Regls- seur, Walter Firner, hatte das Stück aus dem Englischen ins Deutsche Übersetzt und Wollte es nun auch in Zürich mit uns inste“ nieren! Zuerst spielten wir den„Baumeister Solness“. Hubby war ein herrlicher Bau meister, die Hilde eine sehr talentierte Schauspielerin Beate Fink. Ich gab die Frau Solness, die durch den Verlust ihrer 3 zu einem lebenden Leichnam geworden 15ʃ. Es war meine Lieblingsrolle, ich habe 1 viel lieber gespielt als die Hilde Wangel die ich früher in Berlin viele Male mit mes nem Hubby gespielt habe. Und dann kam der„Tod im Apfelbaum“— ich hatte beim Lesen dieses Stückes, auch beim e des Films, nicht den Eindruck, daß mi, 5 Rolle des Großvaters ein großer Erfolg 5 erzielen sei! Aber wie hatte ich mich 035 täuscht! Albert Bassermann gab ihm 9 Seele— er war 80 bezaubernd, dal spontan nach der ersten Pause ihn a und küßte! Ich konnte nicht anders, aber ds riß es mich einfach hin. Ich fühlte erst el mal wieder so recht, mit welchem Genie 1 zusammenlebte, wie reich mich Gott m diesem Gatten beschenkt hatte! 5 Nach vier Wochen fuhren wir dann e Wien und wurden dort mit hohen 1 empfangen. Der damalige Bürgermens Körner gab uns ein Empfangsessen in 5 haus— die schönsten Wiener Schnitzel, 5 ich je gegessen hatte— der blaue 8 90 walzer umflutete uns mit seinen himmlis 5 Melodien, und man hätte denken coſplich Wien sei noch die alte, unbeschrei 5 schöne Stadt von einst, wo wir uns 1 hatten und wo wir die ersten glückli 185 Tage unserer 44 Jahre dauernden Vere gung erlebt hatten. Fortsetzung folgt) fer au verlas truck chefre pr. K licher rell. es: H boch: 82a fl. KI stellv. Bank, bad& Hann! Ir. 8e bees 12. J. ear 25 — te— a ee —— 4 TTTCꝓTFFCT