— — re, Und t 1— fleht jetzt gan lennoch, e Sing wie Ber schien d Schatten bezweifele s verloren ö alt wie et, m weißem el, der mit eine extia · uben flat 8 der aus- Eine Tüte einer Man- der Mann ungen ge⸗ 1 beobach- auben! Der Jur wenige un Schnee tter, wann e aufdbrin- ich, wissen bes, um sie nd starrte Kostbaren den keinen nan dachte lie Tauben egenbrach- bstachtung ickten ihn hinunter „on denen ne Tauben en Von den n geerblen lig Wilder en Fersen is auf del in Mantel e Flicken. genährten te abrup zum Büld Irmern en Narren dig Wissen inn trieb ischkalell. Vielleicht geheime anständige gonnte. U kbar, del geschrech ge Lösung nd länger rau leben Frau lieb- ſantel Sal talt nach um, griß iner Hand s um un sagte e n.„Abel 2 Humber! Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soxiales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säàmti. Mannheim, Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr, 80 616, Ludwigshafen Rh. Nr. 28 743 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim,* 1, 6, Telefon-Sammel-Nr. 2 4951; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); LudwisshafenſRh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 D zuzügl. 6 Pf Zeitungsgebühr u. 54 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,8% DVM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,5% DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gim Anzeigenpreisliste Nr. 13 Anz.-Ltg.;: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nieht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Bückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 12. Jahrgang/ Nr. 160/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz eee Kommt Gromyko nach Bonn? Brentano erwartet einen baldigen Beginn der deutsch-sowjetischen Verhandlungen Baden-Baden/ Bonn. (dpa) Bundesaußenminister von Brentano erwartet den Beginn der deutsch- sowzetischen Verhandlungen in Moskau für Ende dieser Woche, spätestens zu Anfang der nächsten Woche. Er teilte dies am Wochenende in seinem Urlaubsort Baden-Baden nach einer dreistündigen Unterredung mit dem deutschen Botschafter in Moskau, Dr. Haas, mit. Dr. Haas hatte zuvor eine Rück- sprache im Auswärtigen Amt in Bonn und wird voraussichtlich am heutigen Montag vom Bundeskanzler empfangen werden. Zusammen mit der deutschen Verhandlungs- delegation wird er dann— voraussichtlich im Verlauf der Woche— nach Moskau reisen. Gegenwärtig wird von der Delegation, die unter Leitung von Botschafter Dr. Lahr steht, an der„Marschroute“ für die Mos kauer Verhandlungen gearbeitet. Von den einzelnen Ministerien— Auswärtiges Amt, Finanzen, Wirtschaft, Ernährung, Inneres— und dem Ostausschuß der deutschen Wirt- Schaft werden Denkschriften verfaßt. In ihnen wird auf die einzelnen Punkte der be- vorstehenden Verhandlungen eingegangen: den deutsch- sowjetischen Handel, die Kon- sularbeziehungen und die Rückführung deut- scher Staatsangehöriger. Die deutsche Delegation hat sich darauf eingerichtet, daß die Moskauer Besprechun- gen etwa zwei Monate dauern. Danach sollen das Handelsabkommen und andere Verein- barungen in Bonn unterzeichnet werden. Das müßte durch die Außenminister der beiden Länder geschehen. Es ist deshalb nieht aus- geschlossen, daß der sowjetische Außenmini- ster Gromyko zur Unterzeichnung nach Bonn kommen wird. Es wäre der erste Besuch eines sowjetischen Ministers in der Bundes- hauptstadt. Ein Abrüstungs-Appell der sowjetischen Gewerkschaften Moskau(dpa) Der Zentralrat der so- Wjetischen Gewerkschaften hat im Namen von 47 Millionen Mitgliedern an den briti- schen Premierminister Macmillan und Prä- sident Eisenhower appelliert, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ein Abkommen zum sofortigen Verbot der Versuche mit Atom- und Wasserstoffbomben zu erreichen. In inhaltsgleichen Botschaften erklärte der SED beklagt sich über Opposition Kritik an der„Nationalen Front“/ Aufruf zum Bundestagswahlkampf Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin. Der Berichterstatter, der wegen der Ereignisse in Moskau um eine Woche verschobenen 32. Tagung des Zentral- komitees der SED, Friedrich Ebert, beklagt sich in einem jetzt veröffentlichten Referat über oppositionelle Strömungen in der Be- völkerung. Nach einer Würdigung des Wahl- ergebnisses vom 23, Juni, das nach seiner Auffassung die Regierung in Pankow als einzige legitime Regierung Deutschlands be- stätige, kritisierte Ebert zuerst die Kreis- und Gemeindekandidaten, die während der Wahl vorbereitungen jeder grögeren politi- schen Ausein andersetzung mit den Wählern aus dem Wege gegangen seien und damit die Verantwortung trügen, wenn die Teil- nahme der Bevölkerung an den Rechen- schaftslegungen„allgemein nicht besonders stark“ gewesen sei. Das Politbüro sei bei diesem Stand der Lage wiederholt gezwun- gen worden,„in die Durchführung der Wahl- arbeiten einzugreifen“. Zu den„Gegnern“, die sich gegen die Ein- heitsliste und die Nichtzulassung von Oppo- sitionsparteien ausgesprochen und jede Mög- lichkeit ausgenützt hätten, Verwirrung zu stikten und die Wähler für ihre politischen Absichten zu gewinnen, zählt das ZK offen- bar auch gewisse Kreise der„Nationalen Front, der bürgerlichen Blockparteien, der Gewerkschaften und der„Freien Deutschen Jugend“, Während letztere nach Ebert nur einen schwachen Einfluß auf die Jugend aus- zuüben imstande ist, hätten die Gewerkschaf- ten ihre Aufgabe nur„völlig unzureichend“ erfüllt und sich in der Hauptsache der No- minierung der Kandidaten„gewidmet“, Dro- hend heißt es in dem Bericht, man müßte unter diesen Umständen prüfen, ob die Struktur der Gewerkschaften noch der Ent- wicklung entspreche oder ob die Gewerk- schaftsarbeit in den Kreisen verändert wer- den müsse. Es sei auch eine Tatsache, daß man zu Beginn der Wahlbewegung in vielen Orten nicht viel von der„Nationalen Front geschen habe. Auch in diesem Fall erscheine Eile prinzipielle Ausein andersetzung über deren Aufgaben„dringend notwendig“. Auf die bevorstehenden Wahlen zum Bun- destag eingehend, forderte Ebert die in der Nationalen Front zusammengeschlossenen Parteien und Massen organisationen der So- Wjetzone auf,„in jeder möglichen Form so auf den Wahlkampf in Westdeutschland ein- zuwirken, als würden wir selbst unmittel- bar an ihm teilnehmen.“ Dabei sollen alle zur CDU/ su in Opposition stehenden Kräfte unterstützt werden,„die eine Neuorientie- rung der Politik der Bundesrepublik wollen, die auf den Frieden, die Sicherheit und die Verständigung orientiert sein Soll.“ Nach einem vom ZK veröffentlichten Kommuniqué haben die Tagungsteilnehmer nach Entgegennahme eines Berichtes von Ulbricht über die letzten Ereignisse in Mos- kau die Ausbootung der„parteifeindlichen Gruppe“ der sowjetischen KP einstimmig gebilligt. In dem Kommuniqué werden je- doch nur Malenkow, Kaganowitsch und Mo- jotow genannt, während der ebenfalls ge- maßregelte frühere Außenminister Schepilow micht aufgeführt würd. Harte Kritik am Abrüstungsausschuß Chrustschow setzt seine Schimpfreden fort/ Warnung an die Prager Genossen Prag.(dpa) Der erste sowjetische Partei- sekretär Nikita Chrustscho-w übte am Wochenende scharfe Kritik an den Be- sprechungen des Abrüstungs-Unterausschus- ses der Vereinten Nationen in London. Er erklärte in einer Massenversammlung in Mährisch-Ostrau, diesen Ausschuß könne man genau so gut einen NATO-Unteraus- schuß nennen, da außer der Sowjetunion alle vertretenen Länder Mitglieder des Atlantik- paktes seien. Die NATO sei„von Imperia- listen aufgebaut worden, um das sowjetische System und die Volksdemokratien zu ver- nichten“. Es sei daher schwierig, in diesem Kreise über die Abrüstung zu sprechen. 5 Vermutlich als Warnung an die kommu- nistischen Führer in Prag, die noch als hart- näckige Stalinisten gelten, sagte Chrustschow, er wolle sich nicht in die inneren Angelegen- heiten der Tschechoslowakei einmischen.„Ich Wage nicht, auch nur ein einziges Wort dar- über zu sagen, weil die ganze Welt zuhört. Ich sage aber, daß die stupide Politik Rakosis B in ein Schlachthaus verwandelt 5* Während sich Chrustschow in Mährisch Ostrau aufhielt, besuchte der sowjetische Ministerpräsident Bulganin das Industrie- gebiet von Brünn. Er erklärte dort, die So- Wjetunion werde ihre Freundschaft mit der nee„wie einen Augapfel“ hü- en. Regierungsumbildung in Rumänien Bukarest.(dpa) Der Bukarester Rund- funk gab am Sonntag eine Umbildung der rumänischen Regierung und die Entfer- nung des kürzlich gemaßregelten Partei- kunktionärs Miron Constantinescu von sei- nem Kabinettsposten bekannt. Constanti- nescu war bisher stellvertretender Minister- präsident und Minister für Unterricht und Kultur. Sein Nachfolger in diesem Ressort ist Atanase Stoica. Als Nachfolger von Grigore Preoteasa wurde Ion Gheorghe Maurer zum neuen Außenminister ernannt. Maurer soll dem 1954 hingerichteten damaligen Justizminister Lucretiu Patrascanu politisch nahegestanden haben. Patrascanu galt als Anhänger des Nationalkommunismus. Zentralrat, die sowietischen Werktätigen seien über das fortgesetzte Atomwettrüsten und die Atomwaffenversuche, die die Ge- sundheit und das Leben der Menschen ge- Fährden, sehr besorgt. Die werktätige Bevöl- kerung der Sowjetunion unterstütze die bei den Londoner Abrüstungsgesprächen unter- breiteten Vorschläge, alle Kernwaffenver- suche sofort für zwei bis drei Jahre einzu- Stellen. USA und Pakistan wollen asiatische Sicherheitssysteme stärken Washington.(dpa) USA- Präsident Eisen- hower und der pakistanische Regierungs- chef Suhrawardy haben am Wochenende nach Abschluß ihrer dreitägigen Besprechun- gen in Washington ihre Entschlossenheit bekräftigt, sich jeder Aggression zu wider- setzen. Im Schlußkommuniquè über die Ver- handlungen sprechen sie sich außerdem für eine Unterstützung und Stärkung der in Asien bestehenden kollektiven Sicherheits- systeme aus. Der internationale Kommunis- mus wird im Schlußkommuniquè als„weiter- hin die größte Gefahr für die Sicherheit der freien Welt“ bezeichnet. Eisenhower hat in den Besprechungen die Hoffnung ausge- drückt, daß örtliche Streitfälle wie die Kaschmirfrage und der Streit um das Wasser des Indus-Beckens„schnell, gerecht und dauerhaft in Uebereinstimmung mit den UNO- Grundsätzen gelöst werden mögen“, „Atom-Alarm“ in den USA zeigte Schwächen auf Washington.(dpa) Rund 95 Millionen Amerikaner— das sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Vereinigten Staaten leben in Gebieten, die bei einem Ueber- raschungsangriff mit Atombomben mit Ver- Wüstungen zu rechnen haben. Das ist die vorläufige Bilanz des amerikanischen„Atom- Alarms“, Bei dem am vergangenen Freitag die Verteidigung der Vereinigten Staaten gegen einen über den Nordpol einfliegenden Feind erprobt werden sollte. Nach den Schät- zungen des Amtes für Zivilverteidigung wur- den bei dem angenommenen Angriff minde- stens 191 strategisch wichtige Ziele„ver- nichtet“. Allein in der Stadt New Lork wur- den über zwei Millionen Menschen„getötet“ und weitere zwei Millionen„verwundet“. Montag, 15. Juli 1957 FFF Der Leichtathletik-Länderkampf zwischen Deutschland und Polen endete am Sonntag im Stuttgarter Neckarstadion mit einem Sieg der Gäste von 117.103 pPunften. Im 400m Lauf mußte sich der Olympiazaweite Karl Friedrich Haas(Mitte) von dem Polen Swatowski um Brustbreite schlagen lassen. Für beide wurden 47,5 Sek. ge- stoppt. Lines der Pole Proske, der mit 48,4 Sek. Vierter wurde(Ausführlicher Bericht im Sportteil.) Adenauer: Die Sowjets ändern sich nicht Der Kanzler zur„weltpolitischen Bedeutung“ des 15. September Bochum.(dpa) Der Führungswechsel in Moskau wird nach Ansicht von Bun- deskanzler Dr. Adenauer nicht zu einer Aen- derung der sowjetischen Politik führen. Der Kanzler erklärte am Wochenende auf einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Westfalens in Bochum, Stalin habe zehn Jahre gebraucht, um Alleinherrscher ⁊zu werden, und Chrustschow sei auf dem be- sten Wege, die Nachfolge des roten Diktators anzutreten, weil er die rote Armee hinter sich habe. Säbelgerassel im Nahen Osten Pakistan bietet Vermittlerdienste in der Palästina-Frage an Washington.(dpa) Der pakistanische Ministerpräsident Suhrawardy, der zur Zeit in den USA weilt, schlug am Sonntag in einem Fernsehinterview vor, den Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nach- parländern durch Verhandlungen außerhalb der Vereinten Nationen zu schlichten. Sowohl die USA als auch Pakistan könnten sich be- mühen, die beiden Parteien zusammenzu- bringen. Er sei bereit, die Rolle eines Ver- mittlers zu übernehmen. Die Palästina- Frage müsse gelöst werden, wenn der Frie- den im Nahen Osten gesichert werden solle. Der israelische Generalstabschef Mosche Dayan kündigte am Wochenende an, Israel werde gegenüber arabischen Angriffen seine Politik der Vergeltung fortsetzen, die sich pisher als erfolgreich erwiesen habe. Israel sei heute militärisch stärker als vor einem Jahr. Die syrische Reaktion auf die letzten Zwischenfälle an der israelischen Grenze ist nach Ansicht von Beobachtern ungewöbhn- lich scharf. Der syrische Ministerpräsident Sabri El-Assali erklärte am Wochenende, wenn Israel„und die Staaten, die hinter ihm stehen“, einen Angriff auf die arabische Welt beabsichtigten, werde sie„doppelt so stark zurückschlagen“. El-Assali fügte hinzu, es gebe auch noch befreundete Staaten, die die arabische Welt beim Angriff auf Agyp- ten geschützt hätten. Diese Formulierung wird um so stärker beachtet, weil in der sy- rischen Hauptstadt Damaskus verlautete, daß die syrische Regierung sowjetische Flot- teneinheiten zu einem Besuch im syrischen Hafen Latakia einladen werde. Die Anwe- senheit sowjetischer Schiffe in syrischen Gewässern dürfte nach Ansicht von Be- obachtern eine deutliche Demonstration ge- gen Israel sein. In der vergangenen Woche war es an der Syrisch- israelischen Grenze zu blutigen Zwi- schenfällen gekommen, bei denen mehrere israelische Soldaten verletzt worden waren. Zwiscen Gesfern und Morgen Dr. Max Hörchner, einer der wenigen Richter, die vom Reichsgericht an den Bundesgerichtshof übernommen wurden, ist am Freitagabend mitten in einer Präsi- dialsitzung an einem Herzschlag zusam- mengebrochen. Er starb kurz darauf im Bundesgerichtshof. Dr. Hörchner War erst 58 Jahre alt. 1951 war er als Richter an den Bundesgerichtshof gekommen und hatte 1953 den Vorsitz im Ersten Straf- senat übernommen. Die Bundeswehr wird in der nächsten Zeit ferngelenkte französische Panzer- abwehrraketen ausprobieren. Das Vertei- digungsministerium hat in Frankreich 1000 solcher Raketen zu Uebungszwecken be- stellt. Wie bekannt wird, hat die Waffe eine Reichweite bis zu zwei Kilometern und eine große Durchschlagskraft. Sie kann von einem Mann bedient werden. Papst Pius XII. hat in einer Enzyklika zur Hundertjahrfeier von Lourdes den Ma- terialismus in Ost und West scharf Kritisiert und mit Nachdruck eine Rückkehr zu christ lichen Prinzipien gefordert. Die Feiern in dem berühmten französischen Wallfahrtsort beginnen am 11. Februar 1958, dem Tag, an dem vor hundert Jahren die Muttergottes der vier zehnjährigen Bernadette Soubirous zum ersten Male erschien. Sie dauern ein Jahr. Millionen von Besuchern werden im Jubiläumsjahr in Lourdes erwartet. Gewerkschaften und Arbeitgeber der belgischen Metallindustrie haben sich ge- einigt, um den Streik von 200 000 belgischen „ Metallarbeitern nach knapp zweiwöchiger Dauer zu beenden. Die Gewerkschaftsver- treter nahmen einen Kompromißvorschlag der Arbeitgeber an, der eine zwei- pis dreiprozentige Lohnerhöhung vom 1. Januar 1958 an vorsieht. Ein vertrag über Zusammenarbeit auf sozialpolitischem Gebiet ist nach Mitteilung der Sowietzonen-Agentur ADN zwischen dem Sowjetzonen-Arbeitsminister Fritz Ma- cher und dem polnischen Minister für Ar- beit, Stanislaw Zawadzki, unterzeichnet worden. Danach sollen künftig Bürger des einen Staates, die sich im anderen Staat auf- halten, die gleichen Leistungen aus der So- zialversicherung für Arbeiter und Ange- Stellte und àus der Sozialfürsorge wie die eigenen Bürger dieses Staates erhalten. Das polnische Parlament, der Sejm, hat ein Gesetz zur Bekämpfung des weitverbrei- teten Schwarzen Marktes gebilligt, in dem die„Spekulation“ mit Lebensmitteln und anderen Waren sowie Dienstleistungen unter Schwere Strafen gestellt wird. Außerdem wurde der Fünf jahresplan für die wirtschaft- lüche Entwicklung des Landes in den Jahren 1956 bis 1960 einstimmig gebilligt. Der Plan sieht unter anderem eine Steigerung der Kchlenproduktion, bedeutende Industrie- Investierungen, den weiteren Ausbau der Schiffahrt, Verbesserungen des Schulwesens sowie Fördermaßnahmen für die Landwirt- schaft, hauptsächlich in den polmisch verwal- teten deutschen Ostgebieten, vor. Der Staatspräsident des kommunistischen Nordvietnam, Ho Chi Minh, ist zu einem mehrtägigen Besuch in der sowjetischen Hauptstadt eingetroffen. Er wurde auf dem Moskauer Flugplatz von Außenminister Gromyko und weiteren hohen Sowietfün- rern begrüßt. Der neunzehnzährige Prina Juan Car- los von Bourbon, der älteste Sohn des spanischen Kronprätendenten, wurde am Samstag in Saragossa nach zweijähri- gem Besuch der Militärakademie zum Leut- nant der spanischen Armee befördert. Die Verleihung der Offizierspatente an die ins- gesamt 248 Kadetten seines Jahrgangs erfolgte in besonders feierlicher Form. Die Bedeutung, die in der spanischen Oeffent- lichkeit der Beförderung des Prinzen zum Ofkizier eingeräumt wird, und die Besuche von Juan Carlos vor wenigen Tagen in Madrid bei Staatschef Franco und mehreren Ministern sind nach Ansicht von Beobach- tern eine weitere Etappe auf dem Wege zur Verankerung der 1931 gestürzten Monarchie im Volk. Marokko wird Spanien über 2 Milliarden Peseten(rund 170 Millionen DMW) zurückzah- len, die ihm während des vierundvierzig- jährigen spanischen Protektorats über die Nordzone des Landes geliehen worden waren, wie das spanische Außenministerium jetzt bekanntgab. Die Rückzahlung wurde in dem am 7. Juli unterzeichneten spanisch-marok- kanischen Abkommen vereinbart. Dies Ab- kommen sieht auch eine Vereinheitlichung der marokkanischen Währung vor, AP-Foto Die Bundestagswahl bezeichnete Dr. Adenauer als ein weltpolitisch bedeutendes Ereignis, denn wenn nach dem 15. Septem- ber eine Regierung ans Ruder komme, die die von der SP aufgestellten Wablparglen verwirklicht, dann bedeute dies das Ende des Nordatlantikpakts und der Londoner Konferenz. Ein Regierungswechsel in der Bundesrepublik werde sogar dazu führen, daß ganz Westuropa in den kommunistischen Sog gerate. SP verteidigt ihre NATO-Politik Bonn,(AP). Eine von der SpD gebil- dete Bundesregierung werde die NATO- Partner der Bundesrepublik, auf Grund der Revisionsklausel der Pariser Verträge auf- fordern, die Mitgliedschaft der Bundesrepu- blik in der NATO zu überprüfen, erklärte am Wochenende ein SpD- Sprecher in einer neuen Stellungnahme zu den Angriffen Bun- deskanzler Andenauers. Gleichzeitig mit der Aufforderung zur Anwendung der Revisions- klausel werde die SPD ihre Pläne für die Schaffung eines europaischen Sicherheits- systems, durch das auch die Wiedervereini- gung herbeigeführt werden soll, vorlegen. Die Revisionsklausel beinhaltet, daß die Mit- gliedschaft der Bundesrepublik in der NATO überprüft werden kann, wenn sich neue Aspekte für die Wiedervereinigung Deutsch- lands ergeben. Der SPD- Sprecher betonte, seine Partei fordere nicht die generelle Auf- lösung der NATO. Der hessische Ministerpräsident Zinn er- klärte auf der Landesdelegiertenkonferenz der hessischen SPD am Sonmtag in Frankfurt, die Nürnberger Aeußerung des Bundeskanz- lers, mit dem Wahlsieg der SPD sei der Un- tergang Deutschlands verknüpft, bedeute eine Verunglimpfung nicht nur der SPD, son- dern aller Deutschen. Zinn sagte anschließend auf einer Pressekonferenz, die sozialdemo- kratischen Ministerpräsidenten würden allen offiziellen Veranstaltungen fernbleiben, bis die Gegenseite diese Aeußerungen zurück- genommen habe. Die hessische SPD-Landesliste Frankfurt a. M.(dpa) Der hessische Ministerpräsident Dr. h. c. Georg August Zinn steht an der Spitze der SPD-Landes- liste Hessen für die Bundestagswahl. Auf die folgenden Plätze nominierten am Sonn- tag in Frankfurt die 128 Delegierten aus den SPD- Bezirken Hessen Süd und Nord Willi Birkelbach(MdB), Lucie Beyer MdB), Wen- zel Jaksch(MdB), Ludwig Metzger(Md), den zweiten Bundesvorsitzenden der Ge- werkschaft Bau, Steine, Erden, Georg Leber, Holger Börner, Heinrich Ritzel(MdB), Wil- helm Reitz(MdB), Karl Wittrock(Md), Gerd Jahn, Hans Merten(MdB), den ersten Vorsitzenden der Postgewerkschaft Karl Stenger, Harry Bading und Georg Stierle (MdB). Unter den 20 übrigen Kandidaten sind der ehemalige deutsche Botschafter in Indien, Professor Dr. Meyer, Professor Brill und Herm. Schmidt-Vockenhausen(Md). Die Koalitionsziele des BHE Bremen.(Ap) Unter bestimmten Vor- aussetzungen sei der Gesamtdeutsche BlOck/BHE bereit, sich nach der Bundes- tagswahl einer Regierungskoalition sowohl mit der SPD als auch mit der DU anzu- schließen, erklärte der Bundesvorsitzende des GB/BHE, von Kessel, in Bremen. Vor- aussetzung sei jedoch, daß keine der beiden großen Parteien die absolute Mehrheit erreichten und insbesondere auch zu politi- schen Zugeständnissen vor allem in der Wi dervereinigungsfrage bereit seien. Tunis.(AP/ dpa) Der Weltkongreg Internationalen Bundes freier Ge- schaften GBEFOG) beendete seine Arbei- n am Samstag in Tunis mit der Annahme n zwei Entschließungen, in denen„unver- liche Verhandlungen über eine Feuer- Stellung“ in Algerien und ferner eine brüstungsübereinkunft und die Sicherung des Weltkriedens gefordert werden. Jedes Wirksame Abkommen über eine Ab- ung, so heißt es, müsse mit der Lö- Sung anderer internationaler Probleme wie beispielsweise der Deutschlandfrage ver- bunden sein. Entschließungen wurden ohne Ge- er timme angenommen, doch übte die aAnmzösische Delegation Stimmenthaltung. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerk- l tsbundes Willi Richter ist erneut in den Vorstand des IBFG gewählt worden. 8 7 W. te Der neue Aga Khan erteilte 50 Sektenführern den Segen Genf.(dpa) Der einbalsamierte Leichnam es verstorbenen geistlichen Oberhauptes der mohammedanischen Ismaili-Sekte Aga g Wird am Donnerstag von Genf nach Assuan in Aegypten geflogen und soll dort noch am gleichen Tage beigesetzt werden. Die Witwe des Verstorbenen, sein Nachfol- Ser, Prinz Karim, und voraussichtlich auch die beiden Söhne Ali Khan und Sadruddin werden mit dem leichen Flugzeug nach uan fliegen. Der 19 jährige Prinz Karim, der als 49. m der in Afrika und Asien rund 20 Mionen Mitglieder zählenden Sekte den tel„Aga Khan IV.“ annahm, hat am amstag in der Villa Aga Khans bei Ver- i in der Nähe von Genf 50 Sektenfüh- rern und deren Familien zum erstenmal als 1 8 geistliches Oberhaupt den Segen er- Die Verwalterin der Rennställe Aga ns, Frau Germaine Vuillier, lüftete am Wochenende das Geheimnis, das bisher die Entscheidung der Nachfolge umgab. Nach r Mitteilung wählte Aga Khan seinen el Prinz Karim deshalb als Nachfolger, 1 er sich klar gewesen sei, daß Ali n nicht gleichzeitig die Rennställe des Verstorbenen betreuen und die geistlichen Pflichten des Sektenoberhauptes erfüllen 3 8 . Paris, 15. Juli Die Frage der Ausdehnung der der Re- erung Mollet für Algerien bewilligten ondervollmachten auf das Mutterland ist bei, für das Kabinett Bourgès-Maunoury echte Gefahr zu werden. Der Wider- a gen die abseschwächte Neu- de egierungsvorschlages, ist im nt im Wachsen. Am Wochenende er innenpolitische Ausschuß der Natio- wersammlung den neuen Vorschlag abge- nt, wobei die Stimmenthaltung der tholischen Volkspartei(MRP) entschei- ö zugeben, daß lttel und Wege gefunden werden müssen, m den Attentaten zu steuern, die von Al- g auf französischem Boden gegen Algerjer verübt werden und die rere Dutzend Tote pro Monat fordern, ei die Täter nur sehr selten zu fassen sind. der anderen Seite aber ist das Mig- uen gegen die noch immer viel zu weit- chige Fassung der Sondervollmachten groß, vor allem weil an vielen Stellen Ses-Maunoury und einigen seiner Mi- Das Wetter von der Wetterwarte Mannheim ichten bis Dienstagabend: Wechselnd It mit zeitweiligen Aufheiterungen. eine Schauer, nur mäßig warm. Tages- temperaturen etwas über 20 Grad. 3 cher bis mäßiger Wind um West. Gewerkschaften der freien Welt nahmen Stellung zu Abrüstung und Algerien MORGEN f Die Strategen rechnen nicht mehr mit Zypern Der Weg zu einer politischen Lösung erscheint geebnet/ Das Unterhaus sucht nach einem Weg Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 14. Juli Das Unterhaus hält am heutigen Montag eine ganztägige Debatte über Zypern ab. Es ist zu erwarten, daß die Regierung, die mit dem nach London berufenen Gouver- neur der Insel, Feldmarschall Harding, län- gere Beratungen abgehalten hat, einen neuen Versuch machen wird, die Initiative zu einer politischen Lösung des Zypern- Problems zu ergreifen. Auf der Insel selbst Rerrscht seit einiger Zeit einigermaßen Ruhe, die Terrorakte haben nachgelassen und die militärische Aktion gegen die Frei- heitskämpferorganisation EOKRA ist bis auf kleinere örtliche Polizeimaßnahmen abge- schlossen. Statt dessen ist ein lebhafter Flugblattkrieg im Gange, der nicht nur von der Regierung und der EORKA geführt wird, sondern in den auch eine Reihe anderer Zypriotischer Organisationen, griechischer und türkischer Richtung, eingegriffen haben. bemerkenswert ist, daß in diesem Flugblatt- krieg erstmalig von einer griechischen Or- ganisation, deren Führer und Hintermänner Allerdings einstweilen noch unbekannt sind, die Forderung nach einem„freien Zypern“ ohne Erwähnung der„Enosis“, das heißt der Wiedervereinigung mit Griechenland, aufge- stellt worden ist. Vom britischen Standpunkt hat sich der außenpolitische und der strategische Aspekt der Zypern-Frage seit dem Suez-Unterneh- men grundsätzlich gewandelt. Dieses erwies die Ungeeignetheit Zyperns als Hauptbasis der britischen Wehrmacht im Nahen Osten. Die kürzliche Reise des Verteidigungsmini- sters Duncan Sandys durch den Nahen Osten hat den Entschluß gezeitigt, die Hauptbasis für die englischen Bodentruppen nach Kenya zu verlegen. Man benötigt damit nicht mehr„Zypern als Basis“, sondern nur noch „eine Basis auf Zypern“, und zwar nur für einige Staffeln der Royal Air Force. Damit erscheint der Weg zu einer neuen politischen Konzeption in der Zypernfrage geebnet. Wor- auf es ankommt ist, eine Lösung zu finden, die sowohl für die zypriotische Bevölkerung, Gibt es einen christlichen Staat? Eine Arbeitstagung in Heidelberg versuchte, ein aktuelles Problem zu klären Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Heidelberg, 14. Juli Unter dem Thema„Kirche und Staat“ veranstaltete der Christlich- Demokratische Hochschulring an der Universität Heidelberg über das Wochenende eine Arbeitstagung, auf der Propst Hans D. Asmussen aus Hei- delberg, der Leiter der bayerischen Landes- zentrale für Heimatdienst, Dr. Thomas Ell- wein aus München und Professor Dr. Os- wald von Nell-Breuning S aus Frankfurt, die Referate hielten. Die Ausführungen Nell- Breunings über„christliche Politik“ bildeten einen Höhepunkt der Tagung und klärten manches, was bei den Protestanten Asmussen und Ellwein noch offen geblieben war. Ge- meinsam meinten alle drei Redner, daß zwar 95 Prozent aller Deutschen Kirchensteuer bezahlten, jedoch nur eine Minderheit davon als überzeugte Christen anzusehen sei. Die Aufgabe bestehe also darin, einen Staat für Widerstand gegen Bourgès-Maunoury Algerien-Vollmachten erneut abgelehnt/ Gerüchte am Nationalfeiertag Von unserem Korrespondenten Joseph RO van nister zugetraut wird, daß sie die Sonder- gesetze auch gegen mißliebige liberal ge- sinnte Staatsbürger des Mutterlandes an- wenden könnten, besonders während der drei Monate dauernden parlamentslosen Zeit in den Sommerferien. l. Im Zusammenhang mit der Debatte uber die Sondervollmachten kursterten am Wo- chenende sonderbare Gerüchte in Paris über Unruhen die angeblich arm 14. Juli aus- brechen könnten. In der Tat hatte die Re- Sierung für die große Parade, die am Sonn- tagmorgen stattfand, 4000 Mann Fallschirm- jäger direkt aus den Kämpfen in Algerien nach Paris geholt, wo sie, von einem Teil der Menge beklatscht, an dem Vorbeimarsch vor dem Präsidenten der Republik teilnah- men. Es ist aber keineswegs anzunehmen, daß diese Maßnahme, die vor allem einen moralischen Wert haben sollte, mit irgend- welchen Staatsstreichplänen in Zusammen- hang zu bringen ist. Symptomatisch ist nur, daß überhaupt solche Gerüchte zirkulieren konnten. Blutiger Zwischenfall (dpa) Nach der Parade zum National- feiertag kam es in dem Pariser Vorort Auber- Villiers zu einem blutigen Zwischenfall. Drei Angehörige der algerischen Schutztruppe, die an der Militärparade teilgenommen hatten, wurden beim Spazierengehen von Algeriern nieder geschossen. Einer war sofort tot, die anderen sind schwer verletzt. Die Attentäter konnten fliehen. eine solche Bevölkerung zu schaffen. Dieser Staat dürfe das Leben nach christlicher Ueberzeugung nicht erschweren, jedoch könne er nicht mehr als ein christlicher Staat bezeichnet werden. Dr Ellwein befürwortete das subsidiäre Staatsprinzip, das den Staat nur dort ein- greifen lasse, wo Bürger oder Gruppen allein nicht mehr weiterkämen. Er erkannte die Tendenzen an, aus dem Raume der Kirche heraus in die säkularisierte Welt zu wirken. Die Grenze werde aber dort überschritten, Wo sich die Kirche mit dem Wort Gottes indenti- flziere, anstatt sich unter das Wort zu stellen. Heute bestehe die Gefahr weniger darin, daß die Kirche unmittelbare Forde- rungen gegen den Staat erhebe und durch- setze. Gefährlich erschienen vielmehr die Nebenerscheinungen, die man als Bündnis von einzelnen Vertretern der Kirche mit einer bestimmten Partei ansehen könne. Es entstehe der Eindruck, daß der aktive und drängende Teil dabei die Parteien seien, und daß sich die Kirchen drängen ließen. Während Dr. Ellwein wenig davon hielt, für die Kirche institutionelle Sicherungen im staatlichen Bereich einzubauen, strebte Propst Asmussen derartige Sicherungen zur Abwehr gegen bolschewistische Kräfte an. Nach einigen Auseinandersetzungen herrschte Einmütigkeit darüber, daß auch ein Minimal- programm von sittlichen Begriffen und Wer- ten, Wie es etwa der SPD-Abgeordnete Dr. Arndt aufgestellt habe, als gemeinsames Programm für verschiedene Weſtanschauun- gen anerkannt werden könne, und daß es auch in einem solchen Sinne gemeint sei. Professor von Nell-Breuning sah es als unmöglich an, ein Regierungs- oder Partei- programm aus der christlichen Glaubens- lehre und dem Sittengesetz zu entwickeln. Die Zweckmäßzigkeitsentscheidungen des Po- litikers— wie beispielsweise eine Diskont- senkung— ließen sich aus Grundsätzen des Glaubens allein nicht ableiten. Menschen. die im Glauben völlig übereinstimmten und dem gleichen Sittengesetz nachlebten, könn- ten trotzdem in den Zweckmäßzigkeitsent- scheidungen, in der Ueberprüfung von Tat- sachen und Erfolgsaussichten im politischen Bereich der verschiedenstens Meinung sein. Daher habe der Heilige Stuhl selbst in rein katholischen Ländern niemals den Aus- schließlichkeitsanspruch einer einzigen ka- tholischen Partei anerkannt. Viel sei indes- sen schon erreicht, wenn im politischen Han- deln und in den Programmen von Parteien und Regierungen nichts enthalten sei, was dem christlichen Glaubens- und Sittengesetz zuwiderlaufe. für Griechenland, für die Türkei, wie schlieglich für die konservative Gefolgschaft Macmillans annehmbar ist. Die Entlassung des Erzbischofs Makarios aus dem Exil auf den Seychellen hat zu- nächst nicht zu einer wesentlichen Annähe- rung zwischen ihm und der britischen Re- gierung geführt, wozu beigetragen haben dürkte, daß man auf englischer Seite den Fehler machte, den Erzbischof nicht direkt von den Seychellen nach London zu bringen und Verhandlungen mit ihm einzuleiten. Vorläufig besteht wenig Aussicht auf ein nützliches Gespräch mit ihm, solange er von Athen aus für sich das Recht in Anspruch nimmt, als alleiniger Vertreter aller Zyprio- ten, einschließlich des türkischen Bevölke- rungsteiles, anerkannt zu werden. Mit der Mitarbeit des griechischen Bevölkerungs- teiles wäre nur zu rechnen, wenn London sich bereit fände, in absehbarer Zeit Zypern volle staatliche Selbständigkeit— innerhalb oder, nach freier Wahl der Bevölkerung, auch außerhalb des Commonwealth— zuzu- gestehen. Man ist sich andererseits darüber Klar, daß eine Zustimmung der Türkei nur dann zu erreichen wäre, wenn die griechi- sche Anschlußbewegung ausgeschaltet würde. Man denkt in London deshalb etwa an eine unter die Autorität der NATO oder der Vereinten Nationen gestellte verfas- sungsmäßige Regelung, welche den Anschluß sowohl an Griechenland wie an die Türkei ausschließt. Das sind vorläufig Ideen, wie sle im Schoße der britischen Regierung in jüngster Zeit diskutiert worden sind. Es ist noch nicht zu übersehen, auf welchem Wege man an mre Verwirklichung gehen will. Das Ver- mittlungsangebot des ausgeschiedenen NATO- Generalsekretärs Lord Ismay besteht nach englischer Auffassung noch zu Recht, und man hofft, daß Ismays Nachfolger, der Belgier Paul-Henri Spaak, als Nicht-Eng- länder vielleicht mehr Aussicht haben wird als Ismay, Griechen und Türken zur Teil- nahme an einer neuen Zypern- Konferenz zu überreden. Die Selbständigkeit Zyperns, min- destens zunächst innerhalb des Common- Wealth, wäre die erwünschteste Lösung. Der Fall Girard und Montag, 13. Juli 1957/ Nr. 160 . probleme der Studienförderung diskutierten Studentenvertreter in Berlin Berlin.(AP) Probleme der student. schen Sozialpolitik standen im Mittel. punkt der am Wochenende beendeten Oele. giertenkonferenz des Verbandes Deutscher Studentenschaften(VDS) in Westberlin, Die Studentenvertreter bekräftigten in mehre. ren Entschließungen ihre zum Teil von den Auffassungen des Bundesinnenministerſumz abweichenden Vorstellungen von einer hoch. schulgerechten Studienförderung. Sie traten für eine Festlegung der für die Stipendien. vergabe maßgeblichen Normalstudiendauer durch die Fakultäten der einzelnen Hoch. schulen ein und forderten die Ausdehnung der Studienförderung entsprechend dem „Honnefer Modell“ auch auf die nicht-Wis. senschaftlichen Hochschulen, die pädagogl. schen und berufspädagogischen Ausbildungs. stätten und die Ingenieurschulen. Der Erste Vorsitzende des VDS, Wittneben, wandte sich vor Pressevertretern gegen Bestrebur- gen, die Studienförderung durch ungenü. gende Bereitstellung von Mitteln in eine Hochbegabtenförderung umzuwandeln. Der VDs halte an dem Betrag von 85 Millionen Mark zur Verwirklichung des„Honnefer Modells“ an den wissenschaftlichen Hoch. schulen fest. Tankstellenstreik an der Saar fand ein rasches Ende Saarbrücken,(dpa). Der Benzinver- kaufs-Streik der Tankstellen an der Sa wurde nach etwa 14stündiger Dauer am Samstagnachmittag beendet. In der Nacht neus in B Übe pro⸗ mer bad bell sche Ent rene vor! (das übe Ges Fre län „sic ver. Zwe zum Samstag um null Uhr hatten zahlreiche Tankstellen im Saarland die Abgabe von Benzin eingestellt und ihre Tankstellen ge. ö schlossen. Eine Reihe von Tankstellen großer Benzinfirmen war jedoch dem Streikaufruf nicht gefolgt. Die saarländischen Tankstellen. besitzer wollten mit ihrem Streik die Forde- rung unterstreichen, ihre Handelsspanne von drei bis vier Prozent an die in der Bundes- republik üblichen etwa zehn Prozent anzu- gleichen. Wie der Automobilfachverband mit. teilte, wurde der Beschluß zum Abbruch des Streiks gefaßt, nachdem die Saarregierung zugesichert hatte, am Dienstag über Maß nahmen zugunsten des Tankstellengewerbes zu entscheiden. die Gerichtsbarkeit Stellvertretender USA-Minister warnt vor Kurzschluß reaktionen Baltimore, 14. Juli Der stellvertretende amerikanische Ver- teidigungsminister Quarles warnte am Sonn- tagabend den Kongreß, durch eine Rende- rung der bestehenden Gesetze die Gerichts- e Gerichte über ameri- kanische T 5 Jes, der auf einem Treffen chemaliger ameri- kanischer Kriegsteilnehmer in Baltimore sprach, wandte sich insbesondere gegen de Kritik, die im Zusammenhang mit dem„Fall Girard“ an den zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten abgeschlos- senen Truppenstationferungsverträgen ge- übt wurde. 5 Viele Amerikaner, erklärte Quarles, schienen die in Uebersee stationierten Trup- pen ausschließlich als Beschützer fremder Staaten zu betrachten und dabei die sehr Wichtige Rolle zu übersehen, die diese Streitkräfte in der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten selbst spielten. Die USA würden viele, wenn nicht alle ihre Stützpunkte in Uebersee aufgeben müssen und damit ihre eigene Verteidigungskraft schwächen, wenn die Truppenstationierungs- verträge aufgehoben würden. Revision der Außenpolitik gefordert Der demokratische USA-Senator Mike Mansfield forderte am Wochenende eine Re- vision der amerikanischen Politik gegenüber dem Ostblock und Europa. Die Regierung Eisenhower, sagte der Senator, müsse ihre uppen aufheben zu wollen. Quar- „unverantwortliche Furcht“ vor der Sowjet· union aufgeben, zu einer„positiven Friedens- aktion“ übergehen, und Außenminister Pul. les solle die osteuropäischen Länder bereisen, um„Veränderungen hinter dem Eisernen Vorhang aus erster Hand kennenzulernen“, Mansfield, der Mitglied des außenpolitischen Senatsausschtsses Ist, sprach vor dem Sent In Europa könne schwerlich jemals Fre. den herrschen, wenn nicht wenigstens Polen und die Tschechoslowakei ihre Unabhängig- keit wieder erlangten, sagte der Senator. P85 setze wesentliche Kontakte mit dem Westen voraus, damit diese Länder von der sowjet. schen Politik, die eine Verewigung der Tei- lung Deutschlands bezwecke, getrennt wür: den. 3 Mansfield schlug ferner eine Konferenz der USA mit den Mitgliedstaaten des Ge- meinsamen Marktes und der Europäischen Atomgemeinschaft vor. Nach seiner Meinung reichten die militärischen Vorkehrungen der NATO nicht mehr aus, um die Bindungen zwischen den USA und Europa zu erhalten, Europa sei jetzt in Abrüstungsstimmung, sagte Mansfield.„Wir haben schon den An- fang einer Abrüstung— einer einseitigen Abrüstung, noch ehe irgendein Abkommen in dieser Frage erzielt ist.“ Er hob die Notwen- digkeit hervor,„den lebenswichtigen engen Zusammenhang zwischen der westlichen Zivilisation mit anderen Mitteln zu ver- stärken.“ Tabakanbauer in der Zwiekmühle Tabakanbauer befinden sich in der ten Zwickmühle, die eine Mischform Marktwirtschaft und Marktordnung zu- bringen konnte. Die Marktordnung jegt, denn den Landwirten wird mit Empfehlungszwang„nahegelegt“, be- de Anbauflächen mit Tabak zu be- lanzen. Weiter wird der Verbraucherpreis Tabakerzeugnisse staatlich festgesetzt. nfang und am Ende also steht der Das, was dann dazwischen liegt, soll marktwirtschaftlich entwickeln. Par- Auch in der Mitte wird geplant. Der geber verordnet nämlich, wieviel In- bak den Erzeugnissen beigemischt ug. Da kommt es dann so, daß bei der Preis- ing(Errechnung der Kosten), vom Draucherpreis zurückgerechnet wird. Von ausgehend, wird die Steuer— sie muß ktrichtet werden— berechnet, sodann die ellerkosten, die Verpackung. Erst dann das Produkt selbst, und bei ihm geht lie Berechnung von außen los. Das e für das Deckblatt(der Zigarre) und ter und so fort. Für die sogenannten agetabake“ scheint dabei wenig übrig me Bewertung ist schon deswegen sehr erig, weil im Jahre 1938 z. B. nur drei en in Frage kamen, während jetzt s 10 Erntestufen bzw Arbeitsklassen echnen ist. Bei näherem Besehen gestal- sich diese Vergleichbarkeit wie folgt: dan den Hektarrohertrag eines land- naftlichen Betriebes inde mäßig un- 80 ergeben sich— 1938 100 Pro- Jahre 1956 folgende Indices: eee. 1— lekctarrohertrag bei Kühen 221 5 ö ektarrohertrag bei Schweinen 245 9% ctarrohertrag bei Kälbern negetabaken ist das Verhältnis WIR TSCHAFTS-KABEIL. 25⁵² 95 zlemlich nach, wie sich aus nachstehendem Vergleich der Hektarerlöse in den drei— wahllos herausgegriffenen— landwirtschaft- lichen Gemarkungen ergibt: Hektar-Rohertrag für Einlegetabake 1938/ RM 1956/ DM Ladenburg 2879,32 5 356,77 Rohrbach/ Sinsheim 3 623,79 7059,49 Schatthausen 3196,60 5 848,77 Das ergibt natürlich nicht die vorteilhaften Preisindeces, wie sie bei Kühen, Schweinen und Kälbern erwirtschaftet werden konn- ten. Das aber ist nicht der Bauern einzige For- derung. Sie wollen selbstverständlich den von ihnen angebauten Tabak verkaufen. Und da hapert es am meisten. 5 Bereits im Vorjahr blieben in dem hei- mischen Tabakanbaugebiet beträchtliche Ta- bakmengen übrig. Die hohe Hand(Landwirtschaftsministerium) griff hilfreich ein, und mit Hilfe zinsverbilligter Sonderkredite konnten rund 8000 Zentner Einlegetabake(treuhänderisch fermentiert) „Weitergewälzt“ werden. Vier Wochen vor Beginn der normalen jahreszeitlichen Ta- bakversteigerungen wurden— am 10. Juli 1957— diese rund 8000 Zentner feilgeboten — und blieben restlos liegen. a Letzte Hilfe versprechen sich die Tabek- anbauer davon, daß eine„Auffangstelle“ ge- schaffen wird, die ihnen ihren Tabak ab- nimmt, aufbewahrt, marktordnend verwal- tet und verteilt, Sollte einmal— vielleicht durch Ungunst der Zeiten— Tabakmangel eintreten, dann könnte die Auffangstelle ihre Bewährungsprobe dadurch ablegen, daß dem Verbraucher geholfen wird und nicht nur dem Bauern, Diese Auffangstelle war bereits einmal in der Diskussion. Sie kam nicht zustande, Weil man in ihr eine Verstärkung des „marktordnenden Elementes sah“ und als „Gegengewicht“ die Verminderung des— ebenkalls dem lenkungs wirtschaftlichem Be- egs 80 günstig. Der Index hinkt reich entstammenden— Beimischungszwäan- 5 8 a 5 5 5 2 5* 5 f 5 1 f„ 3 öfkentliche ges verlangte. Die Auffangstelle könnte in der Tat sich dem Verbraucher gegenüber nur dann bewähren, wenn wieder einmal Mangel einträte an Tabaken. Solange aber Tabake nicht abgesetzt werden können, „Wälzt“ die Auffangstelle immer wieder unabsetzbare Ware von Jahr zu Jahr fort. Wahrscheinlich waren auch die Abnehmer von Tabaken etwas überfordert, daß sie jetzt— wie bemerkt, vier Wochen vor Be- ginn des normalen jahreszeitlichen Verkau- fes— solche Mengen Tabak abnehmen soll- ten. Wenn das schon jetzt der Fall ist, dann wird das mit der Auffangstelle— gleich- gültig ob staatliche Vorratshaltung oder genossenschaftliche Einrichtung— auch der Fall sein Mit Recht wies Kreisbauernverbandsvor- sitzender Friedrich Schmitt in einer Ver- sammlung in Seckenheim auf das Beispiel der Johannisbeeren hin, die er vor drei Jahren zu 7 DM je Zentner verkaufte, ob- Wohl er für das Pflücken allein damals 8 DM bezahlen mußte. Mit Recht sagt Friedrich Schmitt heute: Ich habe die Jo- hannisbeersträucher halt verringert, weil ich nicht auf meine Kosten kam. Deshalb kosten Johannisbeeren heute 90 Dpf(je Pfund). 5 Es ist die Wiederaufrollung des bibli- schen Problems der sieben fetten und sie- ben mageren Kühe. Wer dem Bauern zu- mutet, in Zeiten allzuüppiger Ernte zu Ver- lustpreisen zu wirtschaften, der müßte das erfordert die Gerechtigkeit— densel- ben Bauern in Zeiten des Mangels höhere Preise widerspruchslos zugestehen. Oder wollen wir es riskieren, daß unsere Tabakanbauer eingeschüchtert durch jetzige Erfahrungen— die Anbaufläche wei- ter schrumpfen lassen, damit in Zeitläuften in denen am Weltmarkt Tabak wieder knapp wird, bei uns überhaupt kein Tabak mehr vorhanden ist?. 0 In Seckenheim konnte man sich des Ein- drucks nicht erwehren, daß die Bauern, von teilweisen Marktanordnungen in die Enge getrieben, nur dle eine Möglichkeit der Lösung sehen, nämlich zu noch mehr Markt- . 8 1 4 ordnung zu gelangen. Und doch ist vorstell- bar, daß durch Anpassung an erntebedingtes Angebot, die Tabakpreise einzupendeln wä— ren. Wenn nämlich— unter Verzicht auf Preisbindung bei Tabakerzeugnissen— auch der Tabakpreis freigegeben würde, dann würden die Tabakbauern sich der Ueberbe- stände in Schwetzingen mit viel leichterem Herzen zu Verlustpreisen entledigen. Sie wüßten nämlich, dag irgendwann einmal auch für sie die Zeit reif ist, diese Verluste durch entsprechende Preiserhöhungen Wie- der hereinzubringen. F. O. Weber Wird Vermittlungsausschuß angerufen Noch niemals sahen wirtschaftspolitische Kreise einer Bundesratssitzung mit so gro- Bem Interesse entgegen, wie gerade jener, die am 19. Juli über die Haltung des Bun- desrates zum Notenbankgesetz(vergl. MN vom 10. Juli) und zum Kartellgesetz(vergl. MDG vom 9. Juli) entscheiden soll. Falls der Bundesrat nämlich den Ver- mittlungsausschuß wegen beider oder eines dieser Gesetze anruft, ist das Inkrafttreten der betreffenden Gesetze auf unbestimmte Zeit vertagt. Bei beiden Gesetzen hat der Wirtschafts- ausschuß des Bundesrats empfohlen, von einer Anrufung des Vermittlungsausschusses abzusehen. Beim Kartellgesetz äußerte der Rechtsausschuß des Bundesrates Bedenken; beim Bundesbankgesetz der Finanzausschuß. In der Hauptsache sehen die Landes- justizminister die Gefahr von Kompetenz- Konflikten zwischen Kartellbehörde und Fachaufsichtsbehörden usw. auftauchen. Die Bedenken des bundesrätlichen Finanzaus- schusses gegen das Bundesnotenbankgesetz sind hauptsächlich darin begründet, daß die Länder keine Bindung hinsichtlich der An- lage ihrer flüssigen Mittel bei der Noten- benk wünschen. Auch hinsichtlich der Be- setzung des Notenbankdirektorlums sind die. Tängerminister anderer Ansicht als der Bun- destag. 55 Abraham Frowein F Einer von der alten Garde, einer der noch die Ausblunge der Gründerzeit mitgemacht hat, Abraham Frowein(geb. am 19. Septem- ber 1878), Fabrikant aus Wuppertal- Elberfeld, ist am 12. Juli verstorben(ugl. NMH v. 13, Juli, Seite 1).. 5 Abrahum FHroweins Besonderheit war, daß er weit über die Grenzen der von ihm gelei. teten Betriebe hinauszubliecen verstand. Er entstammt einer alten bergischen Industyiel- lenfumilie Frowein& Co., KG d. A., Wuppef- tal-Elberfeld; Frowein& Nolden Gmb H, Düssel. dorf). Als politisches Geschehen mehr und mehr in die Wirtschaft eingriſf, sette Froweln die Gründung des Reichsberbandes der Deut. schen Industrie durch, dessen stellvertretendef Vorsitzender er bis 1033 war. Gleichzeitig war er Vorstandsmitglied der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeber verbände. Im Jahre 1001 wurde Frowbein zum Präsidenten der deutschen Gruppe der Internationalen Handelsxkammef und noch im gleichen Jahr zum Prüsidenten der Internationalen Handelskammer selbst ge. wählt. Das Ansehen, das Froweln der deutschen Wirtschaft dure seine Tätigkeit in der Inter- nationalen Handelskammer erworben hat, führte dazu, daß die deutsche Gruppe auch wahrend des Krieges nicht aus der Kammef ausgeschlossen wurde. Wie weitblickend Fro: wein war, geht daraus hervor, daß er 8 im Jahre 1932— damals etwas bespöttelt für die Bildung eines größeren Wirtschafts. gebietes in Europa und den Abbau der Zölle einsetzte. Abraham Frowein(der Vorsitsende des Aufsichtsrates der Anker-Kaufstätte Gmbll, Mannheim; der Kaufhalle mbH, Köln; def Deutschen Allgemeinen Versicherungs- Ag, Dusseldorf; der Union Modegroßhandel Gmb ll, Köln, der Raufhof 40 Köln und dergleichen mehr) war ein Mensch des Verstehens un der Verständigung. Bezeichnend für inn is, daß er schon früh Kontakt mit führenden Männern der Sozialdemobratie unterhielt un inn mit dem verstorbenen DB-Vorsitsenden Hans Böckler 5 ein herzliches Verhältnis vel. band. 1 g 5. 2 2. — Nr. 160 —— Tung Berlin tudentl. Mittel. n Dele- zutscher Iin. Die mehre. von den teriumg r hoch. 2 traten dendien. endauer 1 Hoch. Wandlte ztrebun- ungenü. in eine m. Der LIllionen onnefer 1 Hoch- Saar Ainver- er Saar uer am Nacht Hlreiche be von len ge- 1 großer ꝑKkaufruf stellen- Forde- nne von Zundes- it anzu- nd mit- uch des gierung 1 Maß- ewerbes eit Sowjet. riedens- ter Dul- ereisen, Lisernen lernen“, litischen 1 Senat. Is Frie- is Polen hängig tor. Das Westen sowWjetl⸗ der Tei- nt wür ferenz des Ge- bäischen Meinung gen der dungen halten. mmung, den An- seitigen amen in Jotwen⸗ 1 engen stlichen zu Ver“ — der noch gemacht Septem- Iberfeld, 19. Juli, bar, daß m gelei⸗ and. Er dustriel Wuppef⸗ Düssel- ur und Frowein V Deut- retendet tig war ung der re 1001 eutschen camme/ sidenten elbst ge⸗ eutschen r Inter- en kat, pe auch Kammer nd Fro- er gien Ittelt tschafts- er Zölle de des GmbH. In; def ngs-A. mbll. gleichen ans und inn ist, renden zelt und zenden us ver —— Nr. 180 Montag, 15. Juli 1957 MANNHEIM Seite 8 Mannheimer Fremdenverkehr: An neunter Stelle der deutschen Städte Geschäftsbericht des Verkehrsvereins verzeichnet starken Zustrom auswärtiger Besucher Mit jährlich 975 Fremden- Uebernachtungen auf je 1000 Einwokner steht Mannheim im Fremdenverſcehrs-Rennen unter den deutschen Großstädten an neunter Stelle, heißt es im Geschäftsbericht 1956/57(JI. April 1956 bis 31. März 1957) des Mannheimer Ver- kehrsvereins, dessen Mitglieder heute abend diese erfreuliche Erfolgsbilanz entgegen- nehmen werden. Der Bestand an Fremdenbetten in Mannheim belief sich am 1. April auf 1790, das sind 31 Prozent mehr als in der Vorkriegszeit(1939, 1373 Betten). Nicht zuletzt ist die„Auffüllung“ der in Mannkeim so dringend benötigten Uebernacktungs- möglichkeiten auf das im Juni 1956 eröffnete Palasthotel„Mannheimer Hof“ und andere Hotelbetriebe zuruczuführen. Nach einer Auszählung, die nach dem neuen Unterkunfts verzeichnis der Hotellerie in Baden- Württemberg vorgenommen wurde, übertrifkt Mannheim jetzt sogar— Was das prozentuale Verhältnis zwischen Hotelzim- mern mit und ohne Bad betrifft— die Kur- päder des Landes. In aufschlußreichen Ta- bellen und Statistiken vermittelt der Ge- schäftsbericht einen Ueberblick über die Entwicklung des Fremdenverkehrs: Wäh- rend 1950/51 nur 88 259 Fremdenmeldungen vorlagen und 140 792 auswärtige Besucher (davon 15 119 Ausländer) in Mannheim übernachteten, waren es im vergangenen Geschäftsjahr 188 815 Meldungen und 304 300 Fremdenübernachtungen; davon 62 251 Aus- länder.„Obwohl“, so fährt der Bericht fort, „sich auch 1956/57 bei der Abwicklung von verschiedenen Veranstaltungen eine Mehr- zweckhalle am Rosengarten fehlend be- merkbar gemacht hat, ist es auch in dieser Zeitspanne gelungen, eine Vermehrung der Fremdenverkehrszahlen zu erzielen“. Für den einzelnen Gast ergab sich eine Ueber- nachtungsdauer von 1,61 Nächten. Bei den Ausländern stehen nach wie vor die Amerikaner mit 17 021 Uebernachtungen an der Spitze. Es folgen Holland, Schweiz, England, Frankreich, Italien, Oesterreich, die skandinavischen Staaten und Spanien Portugal. 98 Russen und 85 Australier übernachteten in Mannheim. Die Bedeutung der Industrie- und Handelsbeziehungen Mannheims wird an diesen Zahlen beson- ders deutlich, und welche Anziehungskraft der Rhein auf Kaufleute, Wirtschaftler und Touristen ausübt, wird dadurch bewiesen, daß die Gäste aus den Benelux-Staaten, der Schweiz, Frankreich und Oesterreich mit 28 836 Uebernachtungen 46,2 Prozent des Ausländer sollen Mannheim kennenlernen Erstes Praktikantentreffen/ Dr. Hahn war„Fremdenführer“ „Ich habe fast nichts zu tun, aber Sie sind alle so freundlich“, sagte die kleine schwarzhaarige Dänin mit den dunklen Mandelaugen; und die blauäugige Fränzösin aus Marseille meinte, es singe ihr gut, nur das Essen schmeckt nicht. Der Geschmack ist jedoch verschieden, denn der junge Hollän- der am Ende der Tafel hatte sich schon die dritte kalte Platte geholt und war bester Laune. Gut gelaunt waren die anderen Aber auch: denn Schweden, Norweger, Finninnen, Dänen, Holländer, Franzosen, Engländer und dazwischen ein paar Mannheimer, Leute vom AlhSEC-Romitee, und Oberverwal- tungsrat Dr. Hahn, saßen lebhaft plaudernd beim ersten Praktikantentreffen im„Kanz- lereck“. Die 60 ausländischen Praktikanten in Mannheim hatten sich schon beim Ball der Wirtschaftshochschule vor kurzem kennen- gelernt und werden nun für die Zwei- bis dreimonatige Dauer ihres Mannheimer Aufenthalts vom AlESEC-Komitee(As- soeiation Internationale des Etudiants en Sciences Equonomiques et Commerciales) der Mannbeimer Wirtschaftshochschule betreut. Die AIESEC-Romitees arbeiten auch mit der IA ESTE(International Association for the Exchange of Students for Techmical Expe- rience) zusammen, so daß sich unter den etwa 30 Praktikanten, die zum ersten Tref- ken ins„Kanzlereck“ gekommen waren, Ver- treter der wirtschaftswissenschaftlichen und der technischen Fakultät befanden. Der erste Vorsitzende des Mannheimer AIESEC-RKomitees, Wolfgang Nader, erläu- terte den Sinn dieser Praktikantentreffen. Das Komitee habe sich neben der Praktikan- ten-Vermittlung zum Ziel gesetzt, auch die private Betreuung der Ausländer zu über- nehmen und in gemeinsamen Veranstaltun- gen, Fahrten und Treffen, die ausländischen Studenten mit der deutschen Kultur, den Menschen und ihren Problemen vertraut zu machen. Er besprach das Programm, Horst Guckert vom Club Graf Folke Bernadotte Eine„motorisierte Sundstreudose“ lud die Praktikanten zu den Veranstaltun- gen des Internationalen Kreises im Club herzlich ein. Für den ersten Abend stand auf dem Programm ein Vortrag von Oberverwal- tungsrat Dr. Hahn über Mannheim. Er er- klärte die Bedeutung des Hafens und die Anlagen der Industrie- und der Wohnviertel an Hand von Karten und verglich die wirt- schaftliche Struktur Mannheims mit Stutt- gart und Frankfurt. Mit Farblichtbildern unternahm er dann einen Informationszug durch die Stadt und wies die Gäste auf die baulichen Besonderheiten hin, die„sie un- bedingt auch besuchen müssen“. Hifa gesamten Mannheimer Ausländerverkehrs ausmachten. Der von Dr. Kulzinger als erstem Vor- sitzenden und von Dr. Vogel als Geschäfts- führer des Verkehrsvereins unterzeichnete Geschäftsbericht befaßt sich weiter— neben organisatorischen und mitgliedschaftlichen Fragen(der Mitgliederstand beträgt zur Zeit 782 im Vergleich zu elf Mitgliedern im Jah 1950)— mit Werbemaßnahmen, dem monatlichen Veranstaltungsprogramm, Stadt- prospekten und der Sparte„Veberörtliches Auskunftsmaterial“. Darunter ist besonders eine Sondernummer„Mannheim“ der von der Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr herausgegebenen„Deutschland-Revue“ zu nennen; außerdem brachten die Zeitschriften „Baden- Württemberg“,„Baden“ und„Hei- delberger Fremdenblatt“ Mannheimer Son- dernummern heraus. Plakat- und Filmwerbung, Unterstützung durch Rundfunk und Presse, Informations- reisen, Orientierungstafeln und Schaufen- ster werbung sind weitere Rubriken des Be- richtes, der unter anderem auch den Nord- pol-Flug des„Mannemer Drecks“ mit zwei hübschen japanischen Stewardessen er- wähnt. Interessant sind auch die Zahlen über Tagungen, Kongresse und Gesellschafts- reisen, die bei 23 Groß veranstaltungen 12 174 auswärtige Besucher in Mannheim übernach- ten ließen. Der Zimmernachweis im Haupt- bahnhof tätigte in der Berichtszeit 15 714 Vermittlungen. Der Erfolg einer guten Fremdenver- kehrsarbeit ist nur möglich, wenn alle städtischen und staatlichen Dienststellen, so- wie Institutionen der Wirtschaft, des Ver- kehrs und der Gastronomie die Bestrebun- gen des Verkehrsvereins tatkräftig unter- stützen. Dieses Hand- in-Hand- Arbeiten hat sich von Jahr zu Jahr intensiviert, heißt es im Bericht des Verkehrsvereins.„Ge- schäftsleitungen und Personal der Hotels, Gaststätten, Kaffeehäuser und Unterhal- tungsbetriebe haben alles getan, um dem Gast den Aufenthalt in Mannheim so er- innerungswürdig zu gestalten, daß er sich zum häufigen Wiederkommen entschließt und andere zu einer Fahrt nach Mannheim veranlaßt“. Die erfolgreichen Zahlen über die Stei- gerung des Fremdenverkehrs geben diesen Bemühungen recht. hw) Kleine Chronik der großen Stadt Stadtplan-Ausgabe 1957 berücksichtigt Anderungen Der amtliche Stadtplan von Mannheim— Ausgabe 1957— ist fertiggestellt und liegt in den Buchhandlungen auf. In geschmack- voll abgestimmten Farben vermittelt der Plan im Maßstab 1: 15 000 ein übersicht- liches Gesamtbild der Stadt Mannheim ein- schließlich aller Vororte sowie der Lud- Wigshafener Innenstadt. Das Vermessungs- und Liegenschaftsamt hat die Ausgabe 1957 Auf den letzten Stand gebracht. Die neue Siedlung in Schönau Nord, die Bäder im Stollen wörth-Weiher, der Ausbau der Ben- jamin-Franklin- Village in Käfertal sind be- reits berücksichtigt. Der Winterhafen in Ludwigshafen und die Not-Holzbrücke über den Rhein sind gelöscht. Selbst die Umtaufe der Nuitsstraße in Mozartstraße am Natio- maltheater ist berücksichtigt. Die Straßen- bahn und Buslinien der Verkehrsbetriebe sind ebenfalls„up to date“. Das Straßen- verzeichnis trägt erstmals dem Umstand Rechnung, daß Straßen- oder Platzbezeich- nungen unter einem falschen Anfangsbuch- Zur Entfernung von Oelspuren auf den Straßen wurde dteses neue Spezial-Fuhrzeug der Städtischen Straßenreinigung honstruiert. Es ist ein„Mannheimer Original“, wurde nach den Angaben des Leiters der Städtischen Straßenreinigung, Baurat Scheuerer, ent- Wicheelt und damit das erste seiner Art im Bundesgebiet. g Oelspuren sind durch ihre Glätte Gefahrenpunkte erster Ordnung, vor allem, weil sie oft viele 100 Meter lang sind. Zuweilen entdecken Kraftfahrer erst nach 500 Metern oder sogar nach einem Kilometer, daß Oel aus ihrem Tan fließt. Auck bei Verkehrsunfällen Wird häufig der Oeltank lech. In jedem Fall alarmiert die Polizei den Städtischen Fuhrpark. Bisher wurden die Spuren unter Einsatz eines im Fuhrparh Tag und Nacht bereit- stehenden, sandbeladenen Lb mit Streuanhänger beseitigt. Dazu waren zwei Mann Per- sonal erforderlich. Die neue,„motorisierte Sandstreudose“ benötigt aber nur einen Mann zur Bedienung. Sie ist eine Miniaturausgabe des Kuka-Müllwagens. An Stelle von Müll wird Sand in die Trommel geschüttet. Dieser ffießt durch die Umdrehung der Trommel auf einen elektrisch angetriebenen Streuteller, der ihn auf die Fahrbahn schleudert. Der Streuvorgang ist vom Führersitz aus zu regulieren und durch die Seitenspiegel des Fahr- zeugs zu beobachten. Die gesamte Streutechnib ist auf ein altes Mercedes- Fahrgestell V 70 montiert. Durch die Ein-Mann-Bedienung ist es möglich, das Fahrzeug Tag und Nacht einsatzbereit zu halten. S. Bild: Steiger staben gesucht werden können. Die Straße „Am Grünen Hag“ ist z. B. sowohl unter „Am Grünen Hag“, als auch unter„Grünen Hag, Am“ zu finden. 0 Bausteine für die Orgel legte das Sommerfest Der große Saal des neuen Gemeinde- hauses, der geräumige Kirchplatz mit dem schmucken Bach- Gymnasium sowie die moderne Turnhalle waren anläßlich des von der evangelischen Gemeinde Neckarau ver- anstalteten dreitägigen Sommerfestes in ein Dorado für Durstige und Opferfreudige verwandelt worden. Zweck und Sinn dieses von Pfarrer Kühn und vielen Helfern vor- bereiteten Festes war die Beschaffung von Mitteln für die Orgel der Matthäuskirche. Zum Gelingen trug auch die Geschäftswelt (Tombola) bei. Kindergarten, Jugendkreis, Mäner- und Frauenkreis, Gesang- und Sport- vereine stellten sich gern in den Dienst der guten Sache. Besuch und Stimmung ließen für das erwartete Ergebnis hoffen. Kr Tanz und Blumen bei den„Afrikanern“ Soziale Unterstützung von Hinterbliebe- nen betrachten die Mitglieder des Verban- des ehemaliger Angehöriger des Deutschen Afrika-Korps, Kreiskameradschaft Mann- heim, als oberste Aufgabe ihrer Organisa- tion. Um Mittel für diese sozialen Belange zu gewinnen, hatten sie Freunde und Görner zu einem Blumenfest in das Rhein- terassenrestaurant des MRC von 1875 einge- laden. Vorsitzender Willi Kraft erteilte nach seinem Willkommengruß dem Ansager Wer- ner Machefski das Wort. Unterstützt von dem Orchester Wolff(Ludwigshafen) erntete die kleine Hansi Emetz singend und fan- zend großen Beifall. Mit einer gediegenen Panzschau überraschten drei Turnierpaare der Tanzschule Leo Helm. Eine reichhaltige jumentombola paßte gut zu dem sinnvoll dekorierten Podium und, da jeder gute Stimmung mitgebracht hatte, hatte der har- monische Abend das erhoffte Ergebnis. Kr Gemeindehaus und Kindergarten der evangelischen Westpfarrei Feu- denkeim in der Andreas-Hofer-Straße wurden gestern nachmittag in einer Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben. Wir wer- den über den Neubau in der Dienstagausgabe ausführlich berichten. Bild: Fokina Wochenend- Chronik: Abkühlung, rauhe Winde und rauhe Sitten Schwerer Unfall in Schönau/ Polizist ins Knie gebissen Ein recht rauher Wind blies übers Wo- chenende durch die Straßen. Auch aàam Strandbad fröstelten die Badegäste: Im Wasser war es wärmer als draußen. 6000 Menschen gingen im Strandbad und 2500 im Herzogenriedbad ins Wasser, bei Tempera- turen von 21(Rhein) und 22(Sommerbad) Grad Celsius. Beide Tage begannen mit Lufttemperaturen von 16 Grad, die am Samstag bis 25,7 Grad und am Sonntag nur bis 22 Grad hinauf gingen. Vereinzelte Regen- schauer trugen nicht dazu bei, die Spazier- gänger in Massen aus den Häusern zu lok- ken. Die meteorologische Tendenz blieb wei- terhin unfreundlich, es muß sogar mit noch stärkerer Abkühlung gerechnet werden. Waren noch am vorigen Wochenende wegen der großen Hitze die sontäglichen Straßen beinahe menschenleer, so prome- nierten gestern Tausende von Schaulustigen durch Planken, Breite Straße und Innen- stadt. Trotzdem war der Durst nicht viel geringer als an heißen Tagen. Vier Personen schliefen ihre Räusche auf der Polizeiwache aus, anderde wurden durch die Trinkerei nicht müde, sondern recht aktiv, nur leider im falschen Sinn: 19 Personen gerieten in Streit, schlugen sich herum oder sangen aus voller Kehle; mehrere Verletze kamen nach- her ins Krankenhaus zur ambulanten Be- handlung. Zu den erlittenen Schmerzen haben diese 19 Ueberstarken noch Anzeigen wegen Ruhestörung und groben Unfugs zu Se wärtigen. Mehrere Autos schleuderten und über- schlugen sich auf der Autobahn, dabei ver- letzten sich drei Personen leicht. Ein schwe- rer Unfall passierte auf der Braunschweiger Allee in Schönau, als zwei hintereinander fahrende Motoräder aus der Kurve gerieten und stürzten. Ein Fahrer wurde tödlich ver- Jetzt, die anderen vier— auf einem Motor- rad hatten drei junge Leute gesessen!— mußten ins Krankenhaus. Alle fünf waren erst 19 Jahre alt Bei einer Polizeistundenkontrolle in einem Jungbuschlokal morgens um 3.45 Uhr Wehrte sich eine Frau, als die Beamten sie wegen ihrer Weigerung, das Lokal zu ver- lassen, mitnehmen wollten. Sie machte ihrem Unmut über die polizeiliche„Abfuhr“ dadurch Luft, daß sie einem Polizeibeamten ins Knie bis He Aus dem Polizeibericht: Herr mit Damenkleidern nachts in fremdem Haus Mit alkohol-benebeltem Kopf und Damen- kleidern über dem Arm lief nachts ein frem- der Mann in einem Schönauer Haus herum, Als man ihn fragte, woher die Kleider stammten und was er zu suchen habe, wußte er von absolut nichts mehr. Ob der sonder- bare Besucher ein Dieb ist, oder nur aus alkoholischer Laune heraus handelte, müssen die weiteren polizeilichen Ermittlungen er- geben. Falscher Geheimpolizist Als Angehöriger der Geheimen Polizei bezeichnete sich ein zunächst unbekannter Motorradfahrer, als er versuchte, in Sand- ofen einen Taxifahrer zu kontrollieren. Als dieser nach dem Ausweis des„Geheimpoli- zisten“ fragte, fuhr der falsche Beamte schleunigst auf seinem Motorrad davon. Bei der sofort eingeleiteten Fahndung wurde das geparkte Motorrad gefunden und sicherge- stellt. Später kam dann der Eigentümer zur Polizeiwache und meldete den Verlust an. Er gab zu, der falsche Geheimpolizist zu sein. Lehrling bestahl Schule Nach Schulschluß schlich sich ein 14jäh- riger Lehrling in ein Zimmer der Uhland- schule ein und stahl aus einer Schublade 10,70 Mark, die der Schulklasse gehörten. Es ist wahrscheinlich der gleiche Dieb, der vor einiger Zeit in der gleichen Schule einge- brochen ist. Jetzt wurde er erwischt und kestgenommen. Kurvenraserei: Auto umgekippt Auf der Autobahnausfahrt in Neuostheim ging ein Auto zu schnell in die Kurve; der Fahrer verlor die Kontrolle, der Wagen reunde Mannheims fuhren ins Frankenland Sommerliche Exkursion nach Oehringen, Langenburg und Weikersheim Die sommerliche Fahrt zu Kulturgeschicht- lich bedeutsamen Stätten gehört seit Jah- ren wieder zu den traditionellen Veranstal- tungen der„Gesellschaft der Freunde Mann- heims“. Zum ersten Male führte sie jetzt über ein Wochenende in eine an berühmten Baudenkmälern und großen historischen Ueberlieferungen, aber auch an landschaft- lichen Schönheiten ungewöhnlich reiche Um- gebung: zu den Schlössern des Hohenloher Landes. Der Vortrag des Prinzen Constan- tin zu Hohenlohe-Langenburg im letzten Winter hatte die Anregung zu diesem Un- ternehmen gegeben. Das Versprechen wurde nun erfüllt— nicht zuletzt dank der umsich- tigen Vorbereitung der Fahrt durch Ober- archivrat Dr. Jacob und seine Mitarbeiterin Frau Burger. Dr. Waldeck begrüßte auf dem weiträu- migen Marktplatz von Oehringen rund 150 Mitglieder und Freunde des Vereins. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt über Sins- heim, Wimpfen und durch das reizvolle Kochertal erstand das einprägsame Bild einer der Hohenlohischen Residenzen: das hochgiebelige Schloß des 17. Jahrhunderts, der kleine Hofgarten, der charaktervolle Fachwerkbau des Rathauses und die gotische Stiktskirche. a Bald war Neuenstein erreicht— der Mit- telpunkt des einst reichsunmittelbaren Ter- ritoriums. Das riesige Schloß, eine Wasser- burg des 13. Jahrhunderts, birgt heute die bedeutenden Kunstsammlungen des Hauses Hchenlohe-Langenburg. Prinz Constantin führte durch die drei Geschosse; mit humor- vollen Worten ließ er einzelne Stücke aus dieser ältesten fürstlichen„Kunst- und Wunderkammer“ lebendig werden. Ueber das aus dem frühen 14. Jahrhun- dert stammende Burg-Schloß Stetten ging es nach dem hoch über dem schmalen Tal der Tagst gelegenen Schloß Langenburg. Fürst Gottfried zu Hohenlohe- Langenburg be- grüßte die Mannheimer Gäste. Eigenart und Schönheit des Hohenloher Landes offenbarte der Weg nach Weikers- heim, dem baulich eindrucksvollsten der großen Renaissance- Schlösser Frankens. Mit herzlichen Worten dankte Dr. Waldeck Prinz Constantin, dem liebenswürdigen Führer Man war sich einig in dem Wunsch, dieses noch Beschaulichkeit und Ruhe atmende Land wieder zusehen, um die Eindrücke zu erweitern und zu vertiefen. bm. stürzte um und blieb neben der Fahrbahn liegen. Zwei junge Männer im Auto wurden verletzt, eine Straßenlampe erheblich be- schädigt. Der Sachschaden beträgt rund 3000 Mark. Fahrzeuge wieder beigeschafft Während der vervangenen acht Wochen zeigten viele Besitzer von Kraftfahrzeugen den Verlust ihrer Autos, Motorräder und Roller an. Die örtliche und überörtliche Fahndung stellte 14 Autos, 20 Motorräder und sieben Roller sicher, so daß die Eigen- tümer der Fahrzeuge jetzt wieder motori- siert sind. Mütterberatungsstelle für die Innenstadt Im Gebaàude der privaten Handelsschule Vinc. Stock in M4, 10, ist für die Innenstadt eine neue Mütterberatungsstelle eingerichtet worden. Die Mütterberatungen finden im Erdgeschoß dieses Gebäudes, in den Rãumen des Seminars für Sozialberufe, an jedem 1. und 3. Mittwoch eines Monats, in der Zeit von 14 bis 15 Uhr, statt. Erste Beratung in diesen Räumen: Mittwoch, 17. Juli. 0 50. Geschäftsjubiläum z um 74. Geburtstag Heute kann Adam Emig das 50. Jubiläum seiner Spenglerei in der Rheinhäuserstraße 63 und zugleich seinen 74. Geburtstag feiern. Der Jubilar stammt aus Lauterbach und lebt schon über 50 Jahre in Marnheim. Während des Kriegs wurde sein Geschäft zerstört. 1945 hat er es wieder aufgebaut, und erst nachdem das Geschäft wieder stand, ging er an den Aufbau des Wohnhauses. Heute führt der Sohn den Betrieb weiter. ifa Iermine Nordbadische Jäger vereinigung, Kreisverein Mannheim: 15. Juli, 20 Uhr,„Kleiner Rosen- garten“, U 6, 19, Zusammenkunft. Kleingärtner-Verein Mannheim-Neckarstadt E. V.: Das Vereinslokal befindet sich jetzt in, der Gaststätte„Tivoli“, Riedfeldstraße 22; Kas- senstunden wie bisher freitags von 19 bis 21 Uhr. Club„Graf Folke Bernadotte“: Am 15. Juli, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag von Prof. Pr. E. Plewe:„Die wirtschaftliche und kulturelle Ent- wicklung Tunesiens“. a Städt. Institut für Erziehung und Unterricht, E 2, 1, 15. Juli, 17 bis 18.30 Uhr, Volksschul⸗ oberstufe Dr. Schorb). Internationaler Jugendelub Mannheim-Lud- wigshafen: 15. Juli, 20 Uhr, Amerikahaus,„Die parteipolitische Konzeption der SPP“(mit Dis- Kussion). Deutscher Naturkundeverein— Geologische Arbeitsgemeinschaft: 15. Julia, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend. Wohin gehen wir 7 Montag, 15. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„König Lear“(Miete A, Th.-G. Ar. A, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Simplicius Simplicissimus“ und 15 Heimkehr“(Theatergemeinde Nr. 7421 bis 8480). Filme: Planken:„Der Mustergatte“; Alster: „Die Monte-Carlo-Story“; Schauburg: Vulkan im Blut“; Capitol:„Flug nach Hongkong“; Pa- last:„Wer fuhr den grauen Ford“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Menschenraub in Singapur“; Al- hambra: Der Untertan“; Universum:„Die Magd von Heiligenblut“; Kamera:„Die Straße der geschminkten Lippen“; Kurbel:„Faustrecht in Kenia“; Deutsch- Amerikanisches Institut 18.00 Uhr: The Film Hour. Sonstiges: Neuer Meßplatz 20.00 Uhr: Scala- Eisrevue. bee e „ Montag, 15. Juli 1957/ Nr. 1 W N UBERRAGENDER TEILNEHMER des Leichtathletik-Länderkampfe s gegen Polen War der 22 jährige Kölner Manfred Germar, der über 100 m die Jahresbestleistung von 10,3 Sek. einstellte und im 200-m-Lauf mit 21,0 Sek. seine große Klasse ein- drucksvoll unterstrich Außerdem verhalf er der 4x100-Meter-Staffel bei einem Rückstand von fast fünf Metern mit einem tollen Finish noch zum möglich gehal- tenen deutschen Staffelsieg. Unser Bild zeigt Germar(links) als Schlußläufer der Staffel im Ziel vor Stanizewski. Foto: Gayer Der DFB als Ankläger: fleun flonale Sperre füt Nolf Heige: Außerdem wurde dem Nationalspieler die Amateur- Eigenschaft aberkannt Nationalspieler Rolf Geiger wurde am Samstag auf der Stuttgarter Verhandlung vor dem Verbandsgericht des Württember- ischen Fußball- Verbandes wegen Ver- stoßes gegen das Amateurstatut mit neun Monaten Sperre vom 25. Juni 1957 bis zum 25. April 1958 unter Nichteinrechnung der Sommerpause bestraft. Außerdem wurde Geiger die Amateureigenschaft abgespro- chen. In dem zweiten Anklagepunkt, den Stuttgarter wegen sportwidrigen Verhaltens (olympischen Meineid geschworen) zu be- strafen, stellte sich das Gericht auf den Standpunkt, hierzu nicht befugt zu sein. Die weiteren Strafen: Sperre der Fuß- ball-Abteilung(Jugend ausgenommen) der Stuttgarter Kickers vom 1. bis 15. August 1957 und 3000 DM Geldstrafe; der jetzige Vorsitzende Metzler darf zwei Jahre kein Amt in einem Verband oder Verein führen, dazu 2000 DM Geldstrafe; der frühere Vor- sitzende Scriba und der frühere Spielaus- 8 Welz je 300 DM Geld- strafe. Gegen das Urteil können die Stuttgarter Kickers innerhalb von sieben Tagen Beru- kung einlegen. Ankläger im„Fall Geiger“ war der Deut- sche Fußballbund, vertreten durch Kurt Ott Gad Homburg) als Mitglied des DFB-Kon- trollausschusses. Die Satzungen des Würt- tembergischen FV sehen vor, daß in einem Wichtigen Fall, an dem auch der DFB inter- essiert ist, dieser als Ankläger zugelassen ist. Ott beantragte, die Kickers mit einem Monat Spielsperre und 3000 DM Geldstrafe wegen Verstoßes gegen die Amateurbestim- mungen zu belegen, Metzler mit sofortiger Amtsenthebung und 1000 DM. zu bestrafen, dazu ein Jahr die Fähigkeit abzusprechen, ein Amt zu übernehmen, und Scriba für sechs Monate die Möglichkeit zu nehmen, einen Verein zu leiten, dazu 500 DM Strafe. Für Welz sah die Anklage 500 DM und einen Verweis vor. Bei Rolf Geiger lautete die Anklage auf je zwölf Monate Sperre wegen Verstoßes gegen das Amateurstatut und wegen sportwidrigen Verhaltens, zu- sammengefaßt in 18 Monate. Dazu Aberken- nung der Amateureigenschaft. Wie der Ankläger, so bezweifelte auch das Gericht, daß sich Geiger eines Ver- stozes gegen die Amateurbestimmungen nicht bewußt gewesen sei. Rechtsanwalt Dr. Ruisinger führte als Vertreter Geigers im Auftrage des VfB Stuttgarts als strafmil- dernde Tatsache wirtschaftliche Schwierig- keiten in der Familie Geiger an. Die Selbstbezichtigung der Kickers konnte nicht als strafmildernd in Betracht gezogen werden, da der Verein damit auf eine Be- strafung Geigers ausging, der ihn verlassen wollte. Für die Stuttgarter Kickers bedeutet die Sperre bis zum 15. August bereits den Verlust von zwei Punkten, da sie am 11. August zu ihrem ersten Meisterschafts- spiel gegen FSV Frankfurter antreten müssen. Angriff wirbelte wie in alten Zeiten: Der- Handballauswahl gelang Revanche Sechs Tore Robert Wills/ Sowjetzonenauswahl unterlag mit 14:19 Die A-Mannschaft des Deutschen Hand- ballbundes schlug am Sonntag vor 70 000 Zu- schauern in Leipzig die A-Auswahl der So- vyjetzone mit 19:14(11:8) Toren. Im April hatte die Sektionsmannschaft das erste Spiel in Hannover mit 16:13 Toren gewonnen. Das Splel wurde entschieden durch eine unerwartet gute Leistung des westdeutschen Angriffs, der wie in alten Zeiten„wirbelte“ und vor allem in der Konzentration vor dem Tor dem Gegner klar überlegen war. Dazu kam, daß die beiden ostdeutschen Torhüter (vor der Pause Groß, Dynamo Berlin— nach der Pause Sesselmann, Fraureuth) nicht so sicher waren wie seinerzeit in Hannover und beim B-Spiel am Vortage in Magdeburg. Außerdem überraschte die DHB-Auswahl durch sehr aufmerksames Deckungsspiel, das von dem 3Z2zfachen Altinter nationalen Mar- kus Bernhard(Bayern München) großartig organisiert war. In ausgezeichneter Verfas- sung präsentierte sich auch der gegenüber dem Portugal-Länderspiel erneut verbes- Serte Torwart Dieter Nau(Mainz-Mombach), der durch die gute Vorarbeit seiner Vorder- leute schon bald eine erfreuliche Sicherheit erlangte. Auffallend war die diesmal fehlende Konzentration im Schuß beim Sowjetzonen- sturm, der zahlreiche Gelegenheiten durch Überhastetes und ungenaues Schießen ver- gab. Die Partie war in der ersten Viertel- stunde bei wechselseitiger Führung ausge- glichen. In der 21. Minute kam die westdeut- sche Elf durch einen von Robert Will ver- wandelten Vierzehnmeter erstmals 7:6 in Front. Dieser knappe Vorteil konnte bis zum Seitenwechsel durch die drei Tore von WIII Käsler und Schwenker auf den vorentschei- denden Vorsprung von 11:8 ausgebaut wer- den. Die größte Trefferdifferenz ergab sich bis zur 38. Minute, als der Westen mit 14:9 im Vorteil lag. Ein energischer Endspurt brachte durch drei Treffer von Baronsky(2) und Erwin Porzner die DHB-Elf entschei- dend mit 19:13 in Vorteil, worauf Claus-Die- ter Matz Dynamo Berlin) 60 Sekunden vor dem Abpfiff des sehr sicher leitenden tsche- choslowakischen Schiedsrichters Korbel noch auf 14:19 verkürzen konnte. Dle Tore schossen für den Sieger Robert Will(6), Schwenker(5), Porzner(3), Baron- Sky(2), Stahler, Käsler und Tiemann(je J). Für die DDR war Hirsch mit vier Treffern der erfolgreichste Werfer(darunter zwei Vierzehnmeter). In den Rest teilen sich Matz, Wende(je 3, Aßmann(2), Langhoff und Niescher(je 1). Die Partie wurde völlig verdient zugun- sten der teilweise im Angriff wahrhaft ent- tesselten DHB-Elf entschieden, die nach dem Sieg vom Publikum lebhaft gefeiert wurde. Rekordmann Swatowski eee! Im Leichtathletik-Länderkampf unterlag Deutschland mit 103:117 Punkten Der Sieg Polens stand nie in Frage Weitere Sportereignisse: Zweiter Spieltag der Toto- Ueberbrückungsrunde brachte durchweg knappe Ergebnisse/ Bei den Spielen gegen die Auswahlmannschaften der Sowjetzone siegte die deutsche A-Auswahl mit 19:14, während die zweite Garnitur mit 12:24 Toren unterlag/ Für eine Sensation der Ruderwelt sorgte der deutsche Skuller-Meister Klaus v. Fersen durch seinen Sieg über den Olympiazweiten und Henley-Sieger Stuart MeKkenzie bei der Regatta in Luzern/ Ger- hard Hecht verlor nach umstrittenem Urteil Box-Europatitel an Calzavara u große leberlegenlieit in den ſechnischen Nebungen Ueberragender Teilnehmer war der Kölner Manfred Germar/ Lauer überraschend auf dem zweiten Platz noch gut davongekommen“. Die heute zu den stärksten Leichtathletik-Nationen der Welt zählenden Polen entschieden am Wochenende im Stuttgarter Neckarstadion den Länderkampf gegen Deutschland klar mit 117:103 Punkten für sich. Von den 20 Konkurrenzen gewan- nen die Polen 13(davon fünf Doppelsiege) und die Deutschen sieben(drei).— Ausschlaggebend für den Sieg der Gäste war ihre Ueberlegenheit in den techni- schen Uebungen. Während in den Läufen die Gastgeber eine Führung von 73:59 Punkten herausholten, gingen die Sprünge mit 14:30 und die Würfe mit 16:28 Punkten verloren. Lediglich im Kugelstoßen gelang Deutschland ein knapper 6:5-Erfolg. Im Hammerwerfen und Stabhochsprung zeigten sich die deutschen. Schwächen besonders kraß. Ueberragender Teilnehmer war der 22 Jahre alte Manfred Germar, der die beiden Sprintstrecken gewann und mit einem großarti- gen Schlußlauf die 4x 100-m-Staffel für Deutschland entschied. Sein Klubkamerad Martin Lauer erwies sich als großer Kämpfer, dessen zweiter Platz im 200-m-Lauf zu den größten Ueberraschungen des gut organisierten Länderkampfes zählte. Die Offiziellen des Deutschen Leichtathletik- Verbandes und die Aktiven machten trotz der Niederlage zufriedene Gesichter. Die allgemeine Auffassung war: „Wir sind Mit 60:50 Punkten flel die Führung Po- lens im dritten Leichtathletik-Länderkampf gegen Deutschland nach dem ersten Tag im Stuttgarter Neckarstadion nicht so klar aus, wie man es erwartet hatte. Entscheidend hierfür waren vor 20 000 Zuschauern, die be- geistert mitgingen, die Steigerung einiger deutschen Techniker und Läufer, die sich zwischen die Polen schieben konnten, beson- ders aber die hervorragende Form des deut- schen Doppelmeisters Manfred Germar. Der Kölner gewann die 100 m in 10,3 Sekunden, mit denen er die europäische Jahresbest- zeit einstellte, und verhalf obendrein der deutschen Staffel bei einem Rückstand von drei Metern mit einem tollen Finish noch zum Sieg, der den Abstand zu den Polen auf zehn Punkte zusammenschrumpfen lieg. Da- neben gab es nur noch einen deutschen Er- folg, und zwar den Doppelsieg über 110 m Hürden, wo hinter Europarekordmann Mar- tin Lauer(14,2) der kämpferisch starke Nürnberger Stürmer mit 14,4 Sekunden den zweiten Platz belegte. Einen deutschen Sieg hatte man über 400 m erwartet, doch ent- täuschte hier Karlfriedrich Haas nach zu langsamem Beginn, als er dem polnischen unterlag. Der zweite Ausfall in der deut- schen Mannschaft war der Sindelfinger Rich- ter, der im Weitsprung nach an die 7,50-m- Sprünge des vergangenen Wochenendes an- knüpfen konnte und nur Vierter wurde. Für die Polen gab es am ersten Tage neben sie- ben Siegen(davon zwei Doppelerfolge) durch Piatkowski im Diskuswerfen mit 53,51 m einen neuen polnischen Rekord. Der kämpferische Höhepunkt des ersten Tages waren ohne Zweifel die 800 m. Ed- mund Brenner legte sich kurz nach dem Start vor den beiden Polen an die Spitze des Feldes, ging die ersten 200 m in 25 und die ersten 400 m in 54,3 Sekunden an, wurde dann aber eingangs der Kurve von Mako- maski überspurtet. Auf der Zielgeraden kämpfte sich Stracke, der vorher vergeb- lich versucht hatte, an den beiden Polen vorbeizuziehen, auf der Innenbahn an Bren- ner und Matyjek vorbei, gefährdete auch noch Makomaski, doch hatte er vorher zu- viel Kraft verloren, um noch zu gewinnen. Brenner fehlte auf den letzten Metern das Spurtvermögen, als ihn Matyjek abflng. Ueber 400 m begann Poerschke nach zwel Fehlstarts auf der Außenbahn zu schnell. Haas dagegen ließ sich zu lange treiben, ver- suchte dann auf der Zielgeraden an Swa- towskl vorbelzugehen, der aber mit kurzen Schritten nach einem packenden Brust- an- Brust-Kampf um Zentimeter vorlag. Beim 5000-m-Lauf lag bis zu 3000 m der Weseler Ludwig Müller an der Spitze. um Brustbreite Kryszkowiak und Zimny zogen dann leicht vorbei und passierten Seite an Seite das Ziel. Eine erfreuliche Ueberraschung war der zweite Platz von Martin Bührle im Dis- kKuswerfen, der keinen Wurf unter 50 m hatte und trotz verbesserungsbedürftiger Technik mit 52,00 m deutsche Jahresbest- leistung erreichte. Grabowski brachte es im Weitsprung bereits im zweiten Versuch auf 7,66 m. Im Hochsprung hielt Theo Püll bis zu 1,97 m(zweiter Versuch) mit. Lewadowski versuchte vergeblich, die neue polnische Re- kordhöhe von 2,04 m zu überspringen. Ergebnisse: 110 m Hürden: 1. Lauer O) 14,2, 2. Stürmer(D) 14,4, 3. Kotlinski(P) 14,6, 4. Kardas(P) 15,0. Stand: 8:3 für Deutsch- land.— 400 m: 1. Swatowski(P) 47,5, 2. Haas(D) 47,5, 3. Poerschke(D) 48, 2, 4. Proske (P) 48,4; 13:9 für Deutschland.— Diskus- Werfen: 1. Piatkowski(P) 53,51 m(neuer pel- nischer Rekord), 2. Bührle(D) 52,00 m(deut- sche Jahresbestleistung), 3. Wachowski(P) 51,68 m, 4. Klick(D) 49,5 m; 17:16 für Deutschland.— 100 m: 1. Germar D) 10,3 (deutsche Jahresbestleistung), 2. Jarzembow- Ski(P) 10,6, 3. Hary(D) 10,7, 4. Foik(P) 11:4; 24:20 kür Deutschland.— Weitsprung: 1. 3. Iwanski(P) 7,33 m, 4. Richter(D) 7,30 m; 28:27 für Deutschland.— Hammerwerfen: 1. Cieply(P 59,60 m, 2. Niklas(P) 55,32 m, 3. Storch(D) 54,66 m, 4. Wiegand(D) 52,43 m; 35:31 für Polen.— 5000 m: 1. Kryszkowiak (P 14:22, 2, 2. Zimny(P) 14:22, 2, 3. Müller(D) 14:29,2, 4. Paetoẽw-(D) 15:07,0; 43:34 für Polen.— Hochsprung: 1. Z. Lewandowski (P) 2,00 m, 2. Püll(D) 1,97 m, 3. Skupny(P) 1,94 m, 4. Bähr(D 1,94 m; 50:38 für Polen.— 800 m: 1. Makomaski(P) 1:48,7, 2. Stracke (D) 148,9(deutsche Jahresbestzeit), 3. Maty- Grabowski(P) 7,66 m, 2. Doell(D) 7,37 m, jek(P) 1:49, 2, 4. Brenner(D) 1:49,3; 57:42 fu Polen.— 4 mal 100 m: 1. Deutschland(Knör. zer-Pohl-Fütterer-Germar 40,6(europäische Jahresbestzeit), 2. Polen(Baranowski-Folk⸗ Jarzembowski-Staniszewski) 40,7; Stand nach dem ersten Tage: 60:50 Punkte für Polen. Rund 20 000 Zuschauer hatten sich im Stuttgarter Neckarstadion versammelt, al am Sonntag der zweite Tag des Leichtathle- tik-Länderkampfes Deutschland- Polen mit dem 400-m- Hürdenlauf eingeleitet wurde Es war kühler als am Samstag, und ein leich. ter Nieselregen drückte auf die Stimmung, Gleich der erste Start glückte. Nahezu gleich- auf liefen die vier Konkurrenten in die Ge-, gengerade ein. In der Kurve löste sich der polnische Rekordmann Kotlinski vom Felde und steuerte einem jederzeit ungefährdeten Siege zu. Die beiden deutschen Teilnehmer Fischer und Janz, kämpften verbissen und- verwiesen den zweiten Polen auf den letzten Platz. Gleich die nächste Laufkonkurrenz brachte Hochstimmung in die Massen. Am 200-Meter-Start richteten vop innen nad außen Germar, Barandwski, Lauer und Swatowski ihre Startblöcke ein. Bereits nach 50 Metern war Manfred Germar der überragende Mann. Locker lief der Kölner seinem dritten Sieg entgegen. Mit der glän- genden Zeit von 21,0 Sek. unterstrich er nachdrücklich seine absolute Weltklasse. Die große Ueberraschung dieser Konkurrenz war der als Ersatz eingesprungene Hürden- spezialist Martin Lauer, dessen unerhörtet Kampfgeist den zweiten Platz für die deut- schen Farben sicherte. Die polnischen Klassesprinter hatten gegen die beiden in Hochform befindlichen Kölner keine Chance. Eine harte Ausein andersetzung entspann sich im Kugelstoßen. Der 24jährige polnische — Student Sosgornik legte gleich mit dem ersten Versuch 16,94 m vor und verbesserte damit den polnischen Rekord um 10 em. Deutschlands Rekordmann Hermann Ling- nau wurde dadurch angespornt und beant- Wortete diese Leistung mit emem saupetet 17,03-m-Stoß. Damit war bereits die Kon- kurrenz entschieden. Hermann Lingnau hatte eine gute Serie und kam dabei viermal übef 16,50 m. 5 Eine klare Angelegenheit für den 28jäh- rigen polnischen Weltklasseläufer Krzyszko- Wwiak War der 3000-m- Hindernislauf. Von der ersten Runde an diktierte der athletisch ge- Wachsene Armeeleutnant das Streckentempo, Sein Vorhaben, den Weltrekord zu verbes- (Fortsetzung nächste Seite) Sektions-Auswahl klar überlegen: Zweite Garnitur des D seht schwach Die Handballer der Sowjetzone siegten verdient mit 24:12 Toren Mit 24:12(13:3) trug die B- Mannschaft der Sektion Handball der Sowjetzone einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg über die sehr schwache zweite Garnitur des Deut- schen Handball-Bundes davon. 15 000 Zu- schauer im Magdeburger Grube-Stadion sahen eine während des ganzen Spieles überlegene Sektions-Auswahl, in der es kaum einen schwachen Punkt gab. Links- außen Haberhauffe mit sleben und Rechts- außen Eisenhardt mit sechs Toren waren die erfolgreichsten Stürmer ihrer Mann- schaft, während für den DHB der linke Flü- Meidericher SV unterlag Preußen Dellbrück mit 2.3 Toren: Joſo- lleberbrückungsyuncle mii knappen Ergebnissen Nur Oppau und Straubing machten Ausnahmen/ BSC Oppau TSC Zweibrücken 7:0(6:0) Der zweite Spieltag der Toto-Ueber- prückungsrunde brachte bei den 12 Spielen durchweg knappe Ergebnisse. Ausnahmen machten lediglich der BSC Oppau gegen TSC Zweibrücken mit einem hohen 7:0 Erfolg der Oppauer und der TSV Straubing, der den ASV Cham mit 5:2 besiegte. In den Spielen, in denen Erstligisten mit Gegnern aus der zweiten Liga gepaart waren, trafen die klasse- höheren Mannschaften jeweils auf harten Widerstand. Im Norden hatte die Begegnung Altona 93 gegen FC St. Pauli mit 3000 Zuschauern guten Besuch gefunden. Die Gäste gewannen dank des durchschlagskräftigeren Angriffs durch Tore von Porges und Heitmann bei einem Gegentreffer von Sturm zum 1:1 verdient mit 2:1(1:0). Dabei lieh Sommerfeld für St. Pauli noch eine Elfmeterchance aus.— Der Heider SV zeigte sich vor 1000 Besuchern dem VfR Neumünster mit 3:1(2:0) überlegen. Die Tore schossen Bannasch(2) und Schmidt für den Heider SV, Rieck(2:1) für den Gast. Bester Spieler des Feldes war der zweifache Tor- schütze Bannasch. Der Duisburger Sp trat gegen die Spyg Herten mit zahlreichem Ersatz an und hatte vor 3000 Zuschauern Mühe, zu einem knap- pen und glücklichen 4:3(3:2) Erfolg zu kom- men. Die jungen Duisburger Spieler hinter- ließen durchweg einen guten Eindruck, aus- schlaggebend für den Sieg war die Läufer- reihe mit Bermel Wacker Müller. Bermel, Arndhoff(2), und Büsgen schossen die Duis- burger Tore, während Breier, Rauchmann und Schröder für Herten erfolgreich waren.— Der Wuppertaler SV hatte als Gast des VfB Marathon Remscheid ebenfalls nicht seine beste Vertretung zur Stelle, u. a. fehlten Szymaniak, Probst und Haase. Die 2000 Zu- schauer waren von den Leistungen beider Mannschaften etwas enttäuscht, vor allem ließ die Entschlosssenheit der Remscheider Stürmer zu wünschen übrig, sonst hätte der 2:0 Pausenvorsprung der Gäste durch Tore von Beck und Piontek kaum zum 2:0-Siege ausgereicht.— Der in der Oberliga- Ver- gleichsrunde so erfolgreich gewesene Meide- richer Spy wurde zu Hause vor 2000 Zu- schauern von Preußen Dellbrück mit 2:3(0:0) geschlagen. Die Meidericher hatten hierbei das Pech, Nolden I in der 50. Minute wegen einer Angina zu verlieren. Der Platzverein ging durch Köhler in Führung, Schwier, Keß- leru nd Güse stellten das Ergebnis auf 3:1 für Dellbrück, ehe Schönknecht in der 80. Minute einen Foulelfmeter zum 3:2 vrwandeln konnte. In Berlin gab es zwei Begegnungen. Der Pokalsieger, Spandauer SV, schlug vor 2000 Zuschauern Union 06 Berlin sicher mit 5:3 (5:83). In disem Spiel waren die Spandauer Klar überlegen und führten durch Tore von Knöfel(3) und Betz schon 4:0, als die leicht- sinnige Abwehr unnötige Gegentreffer der Gäste verschuldete. Ziegeler schoß für Span- dau das fünfte Tor.— Vor 2000 Zuschauern besiegte Viktoria 89 Berlin den Berliner SV 92 knapp, aber verdient mit 2:1(1:0).— Obwohl Viktoria ohne vier Stammspieler antrat und u. d. Strehlow und Jonas ersetzt hatte, war sie während des ganzen Spieles leicht über- legen. Piron(6.) und Gierczewski(67.) schos- sen einen 2:0- Vorsprung heraus, der von Roch in der 87. Minute auf 2:1 verkürzt wurde. Vor nur 200 Zuschauern gab es einen un- erwartet hohen 7:0(6:0) Sieg von BSC Oppau gegen TSC Zweibrücken. Trotz des hohen Sieges konnten die Oppauer nur im ersten Abschnitt gefallen. Rupp(3), Barchet(2), Braun und Mack teilten sich in die Torerfolge. — Beim 2:2(0:1) Unentschieden zwischen ASV Landau und FV Speyer erreichten die Gäste beide Tore nur durch Elfmeter, die beide Niebler verwandelte. Snodka und Prinz schos- sen die Tore für Landau.— Das zweite Un- entschieden gab es zwischen Bayern Hof und VIB Helmbrechts, die sich bei gleichwertigen Leistungen vor 4000 Zuschauern mit 1:1(1:1) trennten. Dorn schoß in der 27. Minute das Führungstor für den Platzverein, Drescher glich in der nächsten Minute aus. Der TSV Straubing siegte vor 1000 Zuschauern gegen ASV Cham 5:2(3:0). Durch Tore von Buhl(3), Murr und Ernst führten die Straubinger be- reits 5:0, als die Gäste im Endspurt durch Koller und Kowalik noch zwei Tore aufhol- ten.— Karlsruher FV gewann 1:0(1:0) beim VfR Heilbronn. gel Salzmann/ Kirsten und Mittelstürmer Frohwein die meisten Treffer erzielten. Mit 6:0 nach den ersten sechs Minuten, sorgte die Sowjetzone sogleich für einen sicheren Vorsprung, den sie vor allem dem schwachen Start des DHB-Torhüters Knip- hals verdankte, der auch während des wel. teren Spiels eine Reihe schwerer Fehler machte, ohne daß jedoch sein Nachfolger Steinle in der zweiten Halbzeit sicherer ge. wirkt hätte. Nach dem 6:1 ging es über 10.1 und 1313 in die Halbzeit, ohne daß die west- deutsche Elf auch nur die geringste Chance gegen die wesentlich besser plazierten Würfe und klüger herausgespielten Chancen der Sektion hätte wahrnehmen können. 16.5 20:7, 22:9 lauteten die weiteren Zwischen- stände. Während die beiden Verteidiger Kremer und Lünninghöner enttäuschten, er- reichten nur der linke Läufer Hansch, Salz. mann und Kirsten zeitweise das Niveau ihrer ostzonalen Gegenspieler. Die Torschüt- zen für die Sektion: Haberhauffe 7, Eisen- hardt 6, Zander 4, Kretschmar 3, Tiede- mann 2, Hoffmann und Stein je 1; für den DHB: Kirsten 6, Frohwein und Salzmann je 2, Schmitz und Borchers je 1. — War Ihr Tip richtig! Altona FC St. Pauli Hamburg 12 2 Heider SV VfR Neumünster 311. Marath. Remsch. Wuppert. SV 0.2 2 Spygg. Herten Duisburger S 34.2 Meidericher SV Pr. Dellbrück 2 2 Spandauer SV Union 06 Berlin 8 15 Vit. 89 Berin BSV 92 Beriin 24 J! Bayern Hof- Vin Helmbrechts] 1-1 VfR Heilbronn Karlsruher Fy 04 2 78 V straubing A8 Cham 5 5 As Landau F Speyer 2² U BSC Oppau 180 Zweibrücken] 70 UI Lottozahlen: 26— 30— 34— 40— 4 — 44(Zusatzzahl: 26). 5 Nr. — 66! ò⁰ͤ ff.... ߧꝗql1i. ¶ p 7˙ ⅛— eine Sieg Ger- hen 2 57:42 flu 4(Knör⸗ opäische Kki-Folk⸗ Stand Kte für sich im nelt, al Htathle- dlen mit Wurde in leich- immunge u gleich- die Ge: sich der m Felde ahrdeten mehmer sen und: n letzten kurrenz sen. Am en nach er und Bereits mar der Kölner er glän- trich er asse. Die ꝑKurren Hürden- erhörter lie deut- nischen eiden in Chance, sntspann dolnische nit dem besserte 10 em. n Ling- 1 beant- Alete ie Kon- Au hatte nal über n 28)äàh⸗ rzysZzko- Von der tisch ge⸗ tempo, verbes- 4 Istürmer ten. Minuten ir einen em dem 8 Knip⸗ des wei⸗ Fehler ichfolger erer ge- ber 10.1 le west⸗ Chance n Würfe cen der en. 16ʃ5, wischen⸗ rteidiger nen, er- B, Salz- Niveau orschüt⸗ „Eisen- Tlede⸗ für den alzmann 5 6 Nr. 100 Nr. 160 Montag, 15. Juli 1957 MORGEN Seite 5 leichtathletik-Länderkampf (Fortsetzung) zern, konnte er bei den ungünstigen Voraus- setzungen allerdings nicht ausführen. Aus- gerechnet mit dem Start zum 3000-m-Hinder- nislauf setzte ein heftiger Regenschauer ein. Ueberlegen gewann Krzyszkowiak diese Konkurrenz mit der verhalten erlaufenen Zeit von 9:00, 8. Der Olympiavierte Heinz Laufer stellte sich in verbeserter Form vor und erreichte als Zweiter mit 911,6 eine unter diesen Bedingungen gute Zeit. Deutsch- jands zweiter Vertreter, Blankenhagen, sorgte mit einem starken Spurt für den drit- ten Platz. Lawrenz stürzte Gleich nach dem Start zum 1500-Meter- Lauf merkte man, daß es den Läufern in diesem Rennen weniger auf eine gute Zeit als auf den Platz ankam. Vorsichtig belauer- ten sich die Gegner, und jeder von ihnen vertraute auf seinen Spurt. Unter Führung des favorisierten Polen Lewandowski wur- den die 400 m in 59,6 Sek. passiert und die 800 m in 2:04,00 Min. Beim Einkurven in die vorletzte Runde stürzte der Berliner Olaf Lawrenz, der in einer Wasserpfütze auf der Innenbahn ausgeglitten war. Beim Einbie- gen in die Schlußrunde konzentrierten sich die drei in Führung liegenden Läufer auf ihren Spurt. 300 Meter vor dem Ziel über- raschte der Berliner Volksschullehrer Doh- row den führenden Lewandowski und Sing an die Spitze, die er bis zum Einbiegen in die Zielgerade behauptete. Dann mußte er sich jedoch den stärkeren Spurtreserven des 27 jährigen Polen Lewandowski beugen. Erwartungsgemäß setzten sich die beiden polnischen Dreispringer Malcherczyk und Schmidt sicher durch und kamen mit den guten Leistungeen von 15,40 bzw. 15,36 zum Doppelsieg. Die beiden Deutschen Strauß und Wiener enttäuschten jedoch keineswegs und erreichten, was in ihren Möglichkeiten lag. Gegen die leistungsstarken Polen hatte man ihnen ohnehin keine Chance gegeben. Mit einer starken Leistung warteten die peiden deutschen Zehntausendmeterläufer Walter Konrad und Xaver Höger auf, die bereits von der ersten Runde an das Konzept übernahmen. Kameradschaftlich sich ab- ljösend, umkreisten sie in gleichmäßigem Tempo die Bahn und passierte die 1000 m in 2:50,0, 2000 m in 543,0, 3000 m in 8:43, 0, 4000 m in 11:41, 0, 5000 m in 14:44, 0. Die bei- den Polen hatten von Anfang an keine Chance und lagen schon nach den ersten Runden aussichtslos zurück. Bei der 8200 Meter-Marke löste sich Walter Konrad von seinem Mannschaftskameraden und ging jetzt auf eine gute Zeit aus. Er konnte es, denn der deutsche Doppelsieg war nicht mehr 2 gefährden. Enthusiastisch feierten die Massen den Münchener, als er in der letzten Humde nochmals alle Kraft hineinlegte und spurtend durchs Ziel ef. Seine 29.50, Min. bedeuten eine deutsche Jahresbestzeit. Ka- ver Höger erreichte ebenfalls eine ausge- zeichnet Zeit. „Ich fühlte mich der Turnerei verpflichtet“: Werner Bockelmann Hundesoorsitzender de, Jurne- Turntag beschloß Einführung eines Turn-Groschens zugunsten einer Bundesturnschule in Frankfurt Der außerordentliche Deutsche Turntag wählte am Sonntag im Lüdenscheider Apollo-Theater den Frankfurter Oberbürger- meister Werner Bockelmann zum 1. Vor- sitzenden des Deutschen Turnerbundes. Die Wahl erfolgte einstimmig. Bockelmann, der bereits als Frankfurter Stadtoberhaupt Nachfolger des verstorbenen Dr. Walter Kolb wurde, tritt damit auch Kolbs Erbe als Tur- nerführer an. Nach der Wahl wurde Werner Bockel- mann durch den amtierenden Vorsitzenden, Franz Wilhelm Beck, und den stellvertreten- den DTRB-Vorsitzenden, Oscar Drees, unter dem jubelnden Beifall der 294 Delegierten in den Saal geleitet. Der außberordentliche Deutsche Turntag hatte vor der Wahl am Sonntag keine wei- teren Kandidaten vorgeschlagen.„Ich nehme diese Wahl gern an“, sagte Bockelmann, „aber bitte vergleichen Sie nicht. Ich werde Dr. Walter Kolb nicht imitieren können. Jeder muß seinen eigenen Stil leben. Ich fühle mich der Turnerei verpflichtet und bitte um gute und freundliche Zusammenarbeit. Es wäre mein schönster Tag innerhalb mei- ner bis 1960 währenden Amtszeit, wenn ich in dieser Zeit einmal einen Deutschen Turn- tag in der Ostzone eröffnen könnte. Möge dieser Tag nicht mehr fern sein.“ Zum Pressewart wählte der Turntag für den zurückgetretenen Würzburger Studien- rat Dr. Josef Goehler den Offenbacher Rek- tor Hermann Präder, der bisher Landes- pressewart in Hessen War. Dem Turntag wohnten unter anderen der nordrhein- westfälische Finanzminister Willy Weyer und DS- Präsident Willi Daume als Ehrengäste bei. Minister Weyer überreichte im Auftrage des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz I. Klasse an die stell- vertretenden DTB-Vorsitzenden Oscar Drees und Carl Gerhardts. Professor Carl Diem und der Saarbrücker Carl Burk wurden zu Ehrenmitgliedern des Deutschen Turnerbun- des ernannt. Ehrenoberturnwart Eugen Eichhoff(Lü- denscheid), der am Samstag 60 Jahre ge- worden war, und Bundeskassenwart Albert Zellekens unterbreiteten dem Turntag den Plan der in Frankfurt zu errichtenden Bun- desturnschule, für die ein Kostenaufwand von 3,25 Millionen DM erforderlich ist. Mit Mehrheit wurde die Einführung eines Turn- groschens zugunsten der Bundesschule be- schlossen. Danach zahlt jedes der 1,3 Millio- nen DTB- Mitglieder für drei Jahre 10 Pfen- nig pro Jahr als Eigenfinanzierung. Von der Bundesregierung werden für dieses Projekt 1,5 Milionen DM, vom Lande Hessen 700 000 DM, von der Stadt Frankfurt 300 000 DM sowie ein Grundstückswert von ebenfalls 300 000 DM bereitgestellt. 250 000 DM Werden in Form von Spenden aufgebracht. Eugen Eichhoff mahnte die Turner zur Opferbereit- schaft und überreichte als erster einen Scheck üer 10 000 DM als gutes Beispiel. Hauptausschuß und Vorstand des DTB hatten bereits vorher in interner Sitzung die seit längerer Zeit geplante Amerika- reise einer Männer- und Frauenriege bejaht. In 30 Tagen sollen insgesamt 60 Schau- turnen veranstaltet werden. Oscar Drees als Vorstandsmitglied und Olympiasieger Hel- mut Bantz als Riegenführer wurden als Be- gleiter gewählt. Die USA-Reise soll im Ja- nuar oder im Februar statfinden. Oberturnwart Dr. Dommel berichtete, daß Bundeskunstturnwart Rudolf Spieth beim ITB-Kongreß in Zagreb(Agram) zum 2. Vorsitzenden der Technischen Kommission des ITB gewählt worden sei. Auf Veranlas- sung von DTB-Frauenwartin Irmgard För- ster sei die deutsche Auffassung vom Frauenturnen weitgehend berücksichtigt und die Gruppengymnastik aus dem internatio- nalen Wettkampf gestrichen worden. Nach dem vierten Stechen: Winklers füngter Sieg in Hachen Im Stafettenspringen der Dreiermannschaften hatte Deutschland Pech Nachdem sich H. G. Winkler(Warendorf) pereits vor acht Tagen mit Halla das inter- nationale Championat für Springpferde ge- sichert hatte, gewann er am Sonntag mit Halla vor 50 000 Zuschauern auch den Gro- gen Preis von Aachen aach dem vierten Stechen mit nul! Fehlern gegen Alwin Schockemöhle auf Bacchus mit acht Fehlern. Winkler hatte bereits 1954 mit Orient den Großen Preis von Aachen für sich entschie- den. Zum Großen Preis, einem Sa- Springen über 1000 m mit 23 Sprüngen und Höhen bis zu 1,60 m, waren 34 Pferde unter Rei- tern aus 12 Nationen an den Start gebracht worden. Zehn Pferde qualifizierten sich für das erste Stechen, sechs Pferde kamen ins zweite Stechen und davon blieben Winkler auf seiner Halla, Schockemöhle aaf Bacchus und Ex weltmeister Goyoaga(Spanien) auf Fangio mußte aufgeben: Hroßer Preis oon Zeims fut Hlusso Behra und Evans auf den Plätzen/ Zwei Todesstürze Bei den internationalen Automobilrennen am Sonmtag auf der Rennstrecke von Gueux bei Reims in der französischen Champagne ereigneten sich zwei Todesstürze, die den britischen Rennfahrern Hugh Mackay Fraser und Bill Whitehouse das Leben kosteten. Der 30 jährige Fraser verlor in einer Kurve die Gewalt über sein Fahrzeug, während am Cooper-Rennwagen von Whitehouse bei einer Geschwindigkeit von 180 km /st ein Rei- ten platztè. Der Wagen überschlug sich meh- rere Male und explodierte schließlich in eifleni Kornfeld. Beide Fahrer starben im Krankenhaus. Im Hauptrennen, dem Grand-Prix für Formel-I-Renriwagen, kam der sieggewohnte Weltmeister Fangio(Argentinien) nicht zum Zuge. Zwei Runden vor Schluß mußte er aufgeben. Sieger wurde Musso(Italien) auf Ferrari mit 198,537 kmſist, nachdem er mit 202,207 km /st die schnellste Runde gefahren war. Behra(Frankreich) auf Maserati und Dicht an der 80-Meter-Marke Als die beiden deutschen Teilnehmer im Stabhochsprung, Reißmann und Zech, Hereits mit rem Latein am Ende waren, packten die Polen erst richtig aus. Wazny und Janiss zewski steigerten sich regelmäßig und lan- deten mit jeweils 4,30 Metern den erwarte- ten polnischen Doppelsieg. Als einziger der Deutschen überquerte Willi Reißmann die vier Meter, während der Nürnberger Rudolf Zech mit 3,80 m stark enttäuschte. Der beste Speerwerfer der Welt, Janusz Sicllo, zeigte, was man von ihm erwartete. Der 24jährige Sportstudent Warf dreimal dicht an die 80-Meter-Marke heran und no- tierte seinen besten Versuch mit 79,49 Me- tern. Besonders beeindruckte sein gewaltiger Evans(Großbritannien) auf Vanwall folgten auf den Plätzen. Bei den Formel-II-Rennwagen siegte Trintignant Frankreich) auf Ferrari mit 184,090 km/st vor seinem Landsmann Lucas (Cooper) und dem Briten Marsh(Cooper). Ein Porsche mit Christian Göthals wurde Fünfter(173,726 km /st). Im Zwölf-Stunden-Rennen für Sport- Wagen, das in der Nacht zum Sonntag um null Uhr gestartet worden war, gab es in Abwesenheit der britischen Jaguars einen dreifachen Ferrari- Sieg. Gendebien/ Frere (Belgien) siegten mit 2008,9 Km(167,4 km /st) vor Seidel/ Hill Deutschland/ USA) und den Italienern Madero/Munarone. Die Poérsche- wagen mit Storez/ Bonnier(Frankreich/ Schweden) und von Frankenberg/ Barth (Deutschland) beendeten das Rennen zusam- men auf dem sechsten Platz und wurden gemeinsam Sieger in der Klasse bis 1600 cem. Fahnenkönig für den dritten Stichkampf übrig. Winkler und Schockemöhle blieben erneut fehlerfrei, Goyoaga mußte mit vier Fehlerpunkten(Abwurf) ausscheiden. Das entscheidende vierte Stechen, in dem es über Hindernisse bis zu einer Höhe von zwei Metern ging, wurde damit zu einer rein deutschen Angelegenheit. Der junge Schockemöhle, die große Ent- deckung in diesem Jahr, riß mit Bacchus zweimal, während Winklers Halla trotz ihrer Verletzung fehlerfrei über die Hindernisse setzte und ihrem Reiter damit den zweiten Sieg des Schlußtages von Aachen brachte. Winkler hatte zuvor auf Nakäri das Trost- springen„Die letzte Chance“ ebenfalls ohne Fehler mit 62,0 Sek. vor dem Türken Gönenli auf Esmeraltin mit 0/65, 9 Sek. gewonnen. Ergebnis Großer Preis von Aachen: I. H. G. Winkler Deutschland) auf Halla, 0 Feh- ler im vierten Stechen; 2. Alwin Schocke- möhle Deutschland) auf Bacchus. acht Fehler im vierten Stechen; 3. Francisco Goyoaga (Spanien) auf Fahnenkönig, vier Punkte im dritten Stechen; 4. Fritz Thiedemann (Deutschland) auf Finale und Raimondo d In- 260(Italien) auf Posillipo, je vier Punkte im zweiten Stechen; 6. C. Figueroa(Spanien) auf Bandit, acht Punkte im zweiten Stechen. 7. Goyoaga(Spanien) auf Toscanella, Rai- mondo d'Inzo(Italien) auf The Quiet Man und Fritz Thiedemann auf Meteor, je vier Punkte im ersten Stechen. Das Stafettenspringen der Dreiermann- schaften, bei dem zwölf Teams über den 700-m-Parcours mit 14 Hindernissen und 17 Sprüngen um den Preis des Bundesinnen- ministers kämpften, gewann sehr sicher die itallenisch-franzöische Mannschaft mit Le- frant auf Caballero, R. d Inzeo auf The Quiet Man und de Fombelle auf Grand Veneur, die trotz je eines Fehlers von Caballero und Grand Veneur auf 255,6 Sekunden Gesamt- zeit kam. Deutschland I mit Anna Clement (Nico), v. Buchwaldt Flugwind) und Helge Köhler(Armalva) unterliefen zwei Fehler, so daß es mit 258,2 Sekunden ebenso geschlagen blieb wie Deutschland II(Winkler auf Fah- nenjunker, Thiedemann auf Finale und Lütke-Westhues auf Ala), das mit 274,4 Se- kunden Vierter wurde. Nicht am Gegner— am„Unparteiischen“ scheiterte der Europameister: Armzug. Kopyto, der ebenfalls schon über 80 Meter gekommen ist, sorgte mit 75,32 Me- tern für den polmischen Doppelsieg und ver- wies dabei Deutschlands Rekordmann Heiher Will auf den dritten Platz. Enttäuscht War mam hier von dem Münchener Dr. Maier, dem sämtliche Würfe miglangen. Als letzte Konkurrenz stand die 4x-400-m- Staffel auf dem Programm. Beide Mann- schaften hatten vier etwa gleichstarke Läu- ker nominiert. Polens Startmann Mach wech- selte mit einem Meter Vorsprung vor Fried- rich und gab den Stab an Proske weiter. Deutschlands zweiter Mann Jürgen Kühl Sing auf der Gegengeraden an dem Polen Vorbei und konnte als erster an Pörschke übergeben. Pörschke lief furios los, konnte aber den starken Polen Makomaski nicht ab- schütteln. In der Zielkurve schnitt er den Deutschen, daß dieser ins Straucheln geriet und einige Meter zurückfiel. Pörschke kämpfte sich jedoch wieder bis auf etwa einen Meter heran und übergab an Carl Friedrich Haas. Der Olympia-Zweite über- zeugte als Schlußmann mit einer großharti- gen Leistung. Auf der Zielgeraden über- spurtete er seinen 400-m-Bezwinger Swa- towski und stellte dadurch den zweiten deutschen Staffelerfolg sicher. Ergebnisse des zweiten Tages: 200 Meter: 1. Germar(D) 21,0 Sek., 2. Lauer(D) 21,4, 3. Swatowski(P) 21,8, 4. Baranowski(P) 21,9. — 1500 Meter: 1. Lewandowski(P) 3:49, 4, 2. Dohrow(D) 350,5, 3. Orywal(P) 3:57,6, 4. Lawrenz 4:06, 2.— 10 000 Meter: 1. Konrad D) 29:50,(neue Jahresbestleistung), 2. Höger (D) 30:05, 0, 3. Plonka(P) 31:19,4, 4. Graj(P) 31:52,0.— 400 Meter Hürden: 1. Kotlinski(P) 52,0, 2. Fischer(D) 52,6, 3. Janz(D) 53,0, 4. Janiak(P) 53,2.— 3000 Meter Hindernis: 1. Krzyskowiak(P) 9:00,8, 2. Laufer(D) 9 11,6, 3. Blankenhagen(D) 912,0, 4. Ziol- Kowski(P) 9:18,0.— Dreisprung: 1. Mal- cherzeyk(P) 15,40, 2. Schmidt(P) 15,36, 3. Strauß(D) 14,68, 4. Wiener(D) 14,67.— Stab- hochsprung: 1. Wazny(P) 4,30 Meter, 2. Ja- iszewski(P) 4,30, 3. Reißmann(D) 4,00, 4. Zech(D) 3,80.— Kugelstoßen: 1. Lingnau(D) 17,03 Meter, 2. Sosgornik(P 16,94, 3. Kwiat- kowski(P) 16,77, 4. Urbach(D) 16.69. Speerwerfen: 1. Sidlo(P) 79,49, 2. Kopyto(P) 75,32, 3. Will(PD) 75,05, 4. Meier(D) 69,33.— Vier-mal-400-Meter-Staffel: 1. Deutschland (Friedrich-Kühl-Poerschke-Haas) 312,2 Min., 2. Polen 3:12, Min. Als das halbe Dutzend deutscher Journalisten etwa acht Stunden vor der Europameisterschaft in der Mailänder Vigo- rellibahn beim Wiegen erfuhr, daß der Fran- z0se Esparaguerra den Kampf zwischen Hecht und Calzavara leiten würde, hatten die meisten ein ungutes Gefühl. Schon vor Zz Wei Jahren in Bologna, als Neuhaus seinen Titel en Cavicchi verlor, übersah Esparaguerra alle Unsauberkeiten des Italieners und lei- tete genau so, wie es das entfesselte Pübli- kum wollte. In Mailand übertraf er sich selbst. Das begann schon vor dem Kampf. Der Franzose erschien in Hechts Kabine, gab Anweisungen, wie die Bandagen nach inter- nationalen Regeln zu wickeln seien und stieß nur wenige Minuten später auf Betreiben des italienischen Managers seine Anordnun- gen wieder um, als er die Entfernung der in- ternational erlaubten Leukoplaststreifen Zwi- schen den Fingern forderte. Wer zu diesem Zeitpunkt noch nicht Be- scheid wußte, wurde endgültig in der fünf- ten Runde belehrt. Wegen routinemäßigen Haltens hatte Esparaguerra den Titelvertei- diger zweimal ermahnt. Dann reichte die Tatsache, daß Hecht in der Distanz reflex- mäßig das Knie etwas hob, ohne Calzavara auch nur zu stören, zu einer Verwarnung, die selbst das Publikum mit Murren quittierte. Da wurde es allen deutschen Fachleuten klar, daß Hecht nur eine Chance hatte: den K. o. Sieg! Als ich Esparaguerra vor dem Kampf fragte, ob er mit alleiniger Entscheidung aus- gestattet sei, antwortete er lächelnd:„Ich und der Himmel“. Nun, es War ein italienischer Himmel, der sich über der Vigorellibahn Wäölbte. Und es wurde auch eine italienische Entscheidung. Vor 28 Jahren machte der erste deutsche Boxer die gleiche trübe Er- fahrung wie Hecht: Hein Müller mußte gegen Donaglia Dutzende von Fouls einstecken. Sein Begleiter trug ihn aus dem Ring mit plutunterlaufenem Rücken und einer Wirbel- Sdulenverletzung. Bonaglia hatte durch Tref- ker entscheidend gewonnen, die selbst in den rauhen USA-Ringen oft beanstandet wer- den. Aber er wurde Europameister, wie das Gesetz des Publikums es befahl. Ein Gesetz. zn dem auch Hein Domgörgen, Gustav Eder, Heinz Neuhaus und jetzt Gerhard Hecht scheiterten. Wenn in Mailand ein Sieger gegeben wer- den mußte, dann konnte er nur Hecht hei- MERC in Cortina Wie wir vom Mannheimer ERC erfahrel,, wird die Eishockeymannschaft am 27. Juli im Olympia- Stadion von Cortina ein Freundschaftsspiel gegen den HC Cortina bestreiten. gen. Der Berliner wirkte müt seinen beid- händigen Geraden zwar etwas einseitig, nutzte die Lücken nicht mehr so gekonnt Wie bei seinen großen Kämpfen und war auch nicht explosiv genug, um eine vorzei- tige Entscheidung zu erzwingen. Aber der 34 jährige teilte sich die schwere 15-Runden- Distanz in angenehm kühler Mitternachts- stunde so geschickt ein, daß er noch die Kraft besaß, in den beiden letzten Runden stärker zu sein als sein um sechs Jahre jüngerer Gegner. Hecht, mit 79,1 kg um 400 Gramm schwe- rer als sein um fünf Jahre jüngerer Gegner, begann zunächst sehr konzentriert. Mit beid- händigen Geraden boxte der Berliner bis zur sechsten Runde einen klaren Vorteil heraus. Dann jedoch griff Calzavara beherzt an. Seine beste Szene hatte der Italiener in der achten Runde, als er mit einer harten Rech- Hur ein k. o- Sieg fiätie echt den Jitel teilen können „Haus-Ringrichter“ Esparaguerra machte unterlegenen Calzavara zum Punktsieger/ Wann greift die EBU ein? ten zum Kopf von Hecht durchkam. Der Kampf wurde sehr verbissen und erst in der 15. und letzten Runde ließ der Titelverteidi- ger etwas nach. In keinem Falle aber dürfte Calzavara den zum Siege notwendigen Vor- sprung von fünf Punkten herausgeholt haben. Bruno Müller will für seinen Schützling Hecht offiziell Protest einlegen. Die Aussicht auf Erfolg erscheint gering. Aber die Euro- päische Box-Union sollte sich mit dem Thema von Titelkämpfen in Italien ernst- haft befassen. Die Mailänder Promoter, die ihre Karten zu Preisen zwischen 10 und 100 DM verkauften, sind finanziell so stark, daß sie jedes andere europäische Angebot aus- schalten können. Wenn die Titel dann jedoch bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich in Italien bleiben, hat das mit Sport nichts mehr zu tun. Internationale Ruderregatta in Luzern: Sensationen durch Mit einem Sieg über Italiens Olympia- sieger von Moto-Guzzi, Mandello del Lario, schuf Etuf Essen im Großen Vierer mit Steuermann die große Ueberraschung des ersten Tages der internationalen Ruder- regatta auf dem Rotsee bei Luzern. Bei idea- jen Verhältnissen(bedeckter Himmel und ruhiges Wasser) lieferten sich die beiden Boote einen äußerst scharfen Kampf. Mit dem kräftigen Endspurt konnten die Essener die Italiener im Endspurt um eine Länge ab- fertigen. Etuf verbesserte dabei den Bahn- rekord um 4,5 Sekunden. Ausgezeichnet hielt sich auch die Gießener Rudergesellschaft, die Belvoir RC Zürich sicher auf den dritten Platz verweisen konnte, Ein weniger schönes Rennen gab es dagegen im Zweier ohne. Lediglich zwei Boote hielten die gerade Fahrtlinie ein. Seeclub Zürich mußte als Zweiter disqualifiziert werden, nachdem das Antwerpener Boot unter Protest aufgab. Die wichtigsten Ergebnisse: Zweier mit: 1. Het Spaarne Haarlem 7:17,9 Min., 2. Seeclub Lu- zern 7:23,6, 3. Grasshoppers Zürich 7:30, 0; Vierer mit: 1. Etuf Essen 6:36,6 Min., 2. Moto- Guzzi Mandello del Lario 6:40, 1, 3. Gießener RG 77 6:48,9, 4. Belvoir RC Zürich 6:55,7, 5. SM Genf 7:00,22, 6. Passauer RV 7:17, 4; Pilatus-Achter: 1. Cornell University(USA) 610,8, 2. SV Laga Delft 6:18, 3. RK Thalwil Etuf und u. rersen 6:21,4, 4. Ulmer RC 6:21, 7, 5. RC Reuß Luzern 622,5, Frankfurter RC 1884 gab auf; Damen: Doppelvierer: I. RV Neptun Konstanz 3:05, 2, 2. Belvoir RC Zürich 3:16,8 Minuten. Der Deutsche Meister im Einer, Klaus von Fersen Oüsseldorfer R), errang am Sonntag einen großen Erfolg. Von Fersen besiegte im großen Einer den australischen Henley- Sieger und Silbermedaillen-Gewinner von Melbourne, Stuart Mackenzie, in einem großartigen Finish mit einer halben Luft- kastenlänge. Fersens Zeit betrug 7:28,1 Min., Mackenzie wurde mit 7:28,6 Min, gestoppt. Hinter Rolf Larcher(Schweiz) und Stefano Martinoli talien) belegte der Konstanzer Thomas Schneider vor Henri Stenacker (Belgien) noch den fünften Platz. Auch in den übrigen Wettbewerben hiel- ten sich die deutschen Boote ausgezeichnet. Etuf Essen gewann den Vierer ohne in 637,7 Min. vor der Gießener Rudergesell- schaft in 6:49, Min. Im Vierer mit Steuer- mann siegte die Moto-Guzzi-Mannschaft von Mendello del Lario(Italien) in 6:32,1 Min. vor der Gießener RG in 635,6 Min. Der RC Friedrichshafen gewann den ersten Junioren- Vierer mit Steuermann in 7:02,6 Min. und die Renngemeinschaft Ruderclub/ Saar Saarbrük- ken war im zweiten Junior-Vierer mit, in 729,9 Min. erfolgreich. jeweils beiden besten Mannschaften der drei Bahn einen neuen Weltrekord über 1500 m Bourlos Etappensieger Jean Bourles von der Regionalmannschaft Frankreich-West gewann am Sonntag die 16. Etappe der Tour de France, die von Barce- lona über zwei hohe Pässe der Pyrenäen in 220 km Länge nach Aix-les-Thermes führte, mit großem Vorsprung vor dem Feld. Jaco- ques Anquetil von der französischen Natio- nalmannschaft blieb weiterhin als Führer in der Gesamtwertung im Besitz des gelben Trikots. Auf der ersten Pyrenäden-Etappe der Tour-de-France-Radrundfahrt verunglückte der Rundfunksprecher Alex Virot von Radio Luxemdburg am Sonntag tödlich. Er beglei- tete die Fahrer auf einem von seinem Freund Wagner gefahrenen Motorrad. Auf der Pyrenäen-Straße von Barcelona nach Ripoll kam die Maschine kurz vor Ripoll auf dem Schotter ins Rutschen. Ein Zylin- der des Motorrades stieß gegen einen Kilo- meterstein, Wagner velror die Gewalt über die Maschine, die in einen zehn Meter tie- fen Abgrund stürzte. Virat war sofort tot. Wagners Zustand ist sehr bedenklich. Frauen-Handball WM begann mit Ueberraschungen Die Frauen-Handball-Weltmeisterschaft auf kleinem Feld(sieben Spielerinnen) be- gann am Samstagabend in Jugoslawien mit unerwarteten Ergebnissen. In der Gruppe A unterlag Handball- Weltmeister Rumänien in Virovitica gegen Oesterreich überraschend mit 1:3(1:1). Unerwartet war auch der hohe 9:2-(5:0) Erfolg Ungarns über Schweden (Gruppe B). Die stark verbesserte jugosla- wische Mannschaft schlug Polen in der Gruppe C mit 11:3(5:0). In ihrem ersten Spiel bei der Frauen- Handballweltmeisterschaft auf kleinem Feld gewann Deutschlands Sieben am Sonntag mit EIMER MHR u n 20 fIANDFRIED 5 1.25 7:4(3:1) über Polen, das am Samstag gegen Jugoslawien mit 3:11 unterlegen War. Unab- hängig von dem Ausgang des Montagspiels gegen Jugoslawien steht Deutschland damit bereits in der Zwischenrunde, die von den Gruppen bestritten wird. Jungwirth unterbot Rekord Mit der sensationellen Zeit von 3:38,1 Min. hat der Tscheche Stanislav Jungwirth am Freitag auf der berühmten Prager Houstka- aufgestellt. Jungwirth unterbot mit seiner phantastischen Leistung den erst am Don- nerstag in Aabo von den beiden Finnen Olavi Salsola und Olavi Salonen gelaufenen Rekord um 2,1 Sekunden. Die Zwischenzeiten waren: 400 Meter: 54,9 Sekunden, 800 Meter: 1:54, 2 Minuten, 1000 Meter: 2:24,5 Minuten, 1200 Me- ter: 2:53, 4 Minuten. Jundwirth, der einen ausgesprochen un- geschickt wirkenden Stil läuft, hat bei den Olympischen Spielen in Melbourne den sech- sten Platz belegt. Seine beste Zeit war bisher 3:40,9 Minuten. Am nächsten Freitag wird er im Londoner White City Stadion über eine Meile starten und dabei auf den irischen „ über 1500 Meter, Ron Delany, treffen. Italien gewann Centropa-Turnier Das 5. Internationale Tennisturnier um den Centropa-Pokal für Nachwuchsspieler bis zu 23 Jahren gewann am Sonntag in Garmisch- Partenkirchen zum fünften Male Italien mit 16 Punkten vor Frankreich(9) und Deutschland I(acht Punkten). Den vier- ten und fünften Platz belegten die zweite deutsche Mannschaft mit sechs und Deutsch- land III mit einem Punkt. Oesterreich und die Schweiz waren bereits am ersten Tag ausgeschieden. Die frühere deutsche Meisterin Edda Buding(Baden-Baden), der eine Grippe zu schaffen machte, mußte die Endspiel-Teil- nahme kampflos der Italienerin Lueia Bassi überlassen, die ihrerseits im Finale Margot Dittmeyer(München) mit 6.4, 6:4 besiegte. Die übrigen Einzelsieger im Pokalwett⸗ bewerb: Herreneinzel: Sergio Jacobini UIta- lien)— Wilhelm Bungert Mannheim) 57, 6:4, 6:4. Herrendoppel: Sergio Jacobini/ Fer- ruccio Bonetti(Italien)— Pierre Jauffret/ Christian Viron(Frankreich) 6:4, 4:6, 64. Gemischtes Doppel: Florence de la Cour- tie Jauffret Frankreich)— Edda Buding/ Wolfram Schneiders 376, 6:3, 62. f Ostberliner Sieg im Senatsachter Bei hervorragenden Wasser- und Wind- bedingungen gewann ASK Vorwärts Ost- berlin am Sonntag den Senats-Achter bei der 70. Internationalen Hamburger Ruder- regatta in der glänzenden Zeit von 631,7 Minuten mit einer halben Lange vor Njord Leiden(Holland) in 6:33,7. An dritter Stelle beendete der Homberger Ruderelub Ger- mania das Rennen in 6:42,7 Minuten. Als letztes Boot kam der Hamburger und Ger- mania-Ruderclub in 6:50,8 Minuten ans Ziel. a Die hervorragende Kondition, eine tak- tisch kluge Einteilung auf der 2000-Meter- Strecke und die saubere Wasserarbeit ver- halfen den Soldaten des ASK- Achters(Ar- meesportelub) zum glatten Sieg. Das hollän- dische Boot versuchte zwar auf den letzten 500 Metern durch einen kräftigen Endspurt an den Ostberlinern vorbeizugehen, schei- terte aber an deren Aufmerksamkeit. Der Bug des ASK-Achters ragte weit aus dem Wasser heraus. Das Boot war nach so- Wietischer Bauart einen halben Meter kür- zer als die drei übrigen und ging vom Start Weg in Führung. e e—. l 8 55 — — Seite 6 MORGEN— Montag, 18. Jul 1957/ Nr, 1% eee Erst im letzten Kampf fiel die Entscheidung: oltehers Jiefschlag gefährdete den Waldhof- Sieg Aber Klahm zwang Tahedl zur Aufgabe und sicherte seiner Mannschaft doch noch den 10:8-Erfolg gegen Reutlingen Die Boxstaffel des Sy Reutlingen hätte in krüheren Jahren für den SV Waldhof einen prächtigen Hauptkampfgegner abge- geben. Diesmal war sie für den Aufgalopp der Waldhöfer, die in 8 Tagen den Rück kampf in Salzburg bestreiten, bestimmt. Daß die Gäste, die noch immer eine gute Mannschaft zur Verfügung haben, keines- Wess einverstanden waren, nur einen Trai- Ainigsgegner abzugeben, zeigt das knappe Resultat von 1018, das erst im letzten Kampf Sichergestelt werden konnte. Der Ausgang Jäßt aber auch erkennen, wie ein einziger Kampf den Mannschaftssieg gefährden Kann. Diesmal war es das Pech von Bött- cher, dem bereits in den ersten Sekunden des Kampfes gegen Jackermeier ein Tief- Schlag unterlief, der zu seiner Disqualifika- tion führte. Daß man in der Gästèecke be- müht war, Jackermeier durch Zeichen zu Verstehen zu geben, daß er unten bleiben Solle, war überflüssig. Aber es ging ja„um die Punkte“ eber 0:4 und 8:2 schien Waldhof einem klaren Sieg entgegenzusteuern, als Bött- chers Pech, die unvermeidbare Niederlage von Nemeth gegen den sehr guten Steckel und die Aufgabe des noch unfertigen Un- garn Maezkowies die Gäste auf 8:8 auf- schleßen lieg. Der Hauptkampf Klahm gegen Tahedl erhielt somit noch eine dramatische Steigerung, da er jetzt zugleich die Ent- scheidung über den Mannschaftssieg brin- gen mußte. Tahedl, früher einer der Besten seiner Gewichtsklasse, kam nach einem schweren Motorradunfall erst in diesem Jahre wieder in den Ring. Für unerfahre- nere Gegner dürfte sein Können noch aus- reichen. Gegen den unermüdlich angreifen- den Klahm wurde es jedoch zu einem harten Gang für den alten Haudegen. Daß seine kurzen Haken in der 2. Runde auch bei Klahm Wirkung zeigten, zeugt für die Härte des Treffens, das der erschöpfte Reut- linger mit Recht nach der 2. Pause aufgab. Es War für beide Seiten eine prächtige Lei- stung. Willi Roth hatte in der 1. Runde mit dem überraschend starken Raach viel Arbeit, zu- mal er sich die Rechte verletzte. Ein Schlag- überkfall ließ aber dann den bis dahin gleich- Wertigen Raach den Anschluß verpassen und nach einem Niederschlag kam aus der Reut- Unger Ecke, in der Ziglarski mit bewährter Meisterschaft sekundierte, das Handtuch zur Aufgabe. Zwei schwere Schläger standen sich am Halbmittelgewicht mit Bitch Wa) und Oberhofer gegenüber. Der genauer lan- dende Waldhöfer kam nach drei Nieder- schlägen in der 2. Runde zu einem Aufgabe- sleg. Die ersten Punkte für die Gäste holte Floten im Bantamgewicht. Hans(Wa) schien in der 2. Runde nach zwei schweren Nieder- schlägen am Ende zu sein, holte sich dann aber sicher die dritte Runde, so daß der ent- täuschende Floten mit ebenfalls zwel Nie- derschlägen und zwei Verwarnungen gegen eine von Hans froh sein konnte, noch einen knappen Punktsieg gerettet zu haben. Betzga(Wa gefällt immer besser. Sein K.-o. Erfolg in der 2. Runde gegen den guten Neu War eine prächtige Leistung des Waldhöfers Da die Gäste keinen Leichtgewichtler hatten, Sprang hier der Weinheimer Späth gegen Kohr(Wa) ein, der in der 1. Runde einen guten Kampf bot, dann aber nachlieg und zur 3. Runde wegen einer Augenbrauen- verletzung nicht mehr antreten konnte. Im Weltergewicht kam Steckel, einer der Besten der Gästestaffel gegen Nemeth zu einem Punktsieg, da er die bessere Uebersicht Hatte, klarer traf und den Mannheimer mit der Rechten immer wieder abzufangen ver- Stand. Im Falbschwergewicht zeigte die Neu- erwerbung Maczkovies, dag er noch viel, Wen nicht alles lernen muß. Für die Wald- hofstaffel besitzt er vorerst noch nicht das richtige„Maß“. Schmids Sieg durch Aufgabe des Waldhöfers in der 1. Pause kam erwar- tet. Klahm ging im abschließenden Rampf mit guter Deckung hinter Tahedl her. Mit gutem Auge, allerdings etwas unbeweglich auf den Beinen, funkte der Reutlinger in jede Deckungslücke, wobei es wiederholt bei Klahm einschlug. Klahm hatte aber immer etwas mehr„drin“ und seinen Schlagserien War auch der Reutlinger nicht gewachsen, zumal er Klahm nur bremsen, nicht aber zu- rückwerfen konnte. Klahms Aufgabesieg mach zwel Runden wurde begeistert aufge- nommen. Erwähnenswert war auch die Lei- stung von Noe als Ringrichter, der die Kämpfe sicher leitete. Hr. Höhepunkt war die 4x 400-m- Staffel: Die„sea e H⁰¹it schöpfte den Lalim ab US-Divisionsauswahl gewann klar mit 98:79 Punkten gegen die MIG Mitreigend wie ein spannender Film war das Duell zwischen den 4x 400-m-Staffeln der US-Divisionsauswahl und der MTG. Von Wechsel zu Wechsel verschob sich immer wieder die Führung nur um Zentimeter, die meiste Zeit kämpften sich die Läufer Brust und Brust über die Bahn. In 3:26,8 zerrig die MTG- Staffel das Zielband und eine Sekunde später ging der letzte der farbigen langen Garde über die Linie. Fünfhundert Zuschauer fieberten auf dem MTG-Platz von Anfang bis zum Schluß bei diesem Kampf mit, den die Amerikaner kla- rer als erwartet mit 98:79 Punkten gewan- nen. Allerdings enttäuschte die MTG in eini- gen Wettbewerben, wo sie nicht zur Bestform fand. Vor allen Dingen blieb der große Zwei- Kampf zwischen der„schwarzen Katz“ Jim Watts und Schmidt aus, da sich bei Schmidt eine Knöchelverletzung bemerkbar machte. So gewann der drahtige Neger die 100 m in 11.3 im toten Rennen mit seinem Landsmann Dennis, während Schmidt mit 11.4 als Dritter durchs Ziel ging. Im Weitsprung genügten Watts 6.50 m um Schmidt der mit 6.46 m eine seiner schwächsten Leistungen zeigte, zu schlagen und beim Dreisprung wagte Schmidt nur einen Sprung, der ihm mit 12.39 m den vierten Platz brachte, während Watts klar mit 13.61 m gewann. Bereits in den ersten drei Wettbewerben gab es klare Siege der Gäste. Ueber 110 m ließ James Jones mit 15.9 Sek. den mit 16.3 Sek. seine„Normzeit“ erreichenden Richter hinter sich, das Kugelstoßen machten mit über 13 m Smith(13.20 m) und Seal Morse Badische Schwimm- Meisterschaften: flachilt konnie nut einen iel uerleidigen Kunst- und Turmspringen wurde Die herausragende Leistung bei den Ba- dischen Schwimm- Meisterschaften, die am Wochenende im Heidelberger Thermalbad ausgetragen wurden, waren die 4:47,66 Min. über 4x 100 m Schmettern, mit denen die Mannschaft des Karlsruher Turnvereins 1946 den vom Bremer Sc gehaltenen deutschen Rekord einstellte. Ueberragende Teilnehme- rin aber war Ursel Brunner(Nikar Heidel- berg), die sich drei Einzeltitel erkämpfte (400 m Kraul in 5:11,86 Min., 100 m Rücken in 119,9 Min. und 100 m Kraul in 1:06,9 Min.) Wobel sie auf den Kraulstrecken ihre eigenen deutschen Rekorde jeweils nur knapp ver- fehlte, Außerdem war Ursel Brunner am Die Ergebnisse der Schwimm-Meisterschaften 200 m Kraul Herren: 1. Zippelius, Karlsruher TV, 21/4 2. Machill 2:17,86; 3. Scheuffler 220,6(beide SV Marmhbeim).— 200 m Brust Damen: 1. Helga Wobst, Neptun Karlsruhe, 316,9; 2. Barb. Hübner, Mannheim, 3:17,2; 3. Ingrid Scheib, Nikar Hei- delberg, 318,5.— 4K 100 m Rücken Damen: 1. 8 Nikar Heidelberg(Schündelen, Brunner, Beck, Peter) 786,6; 2. Karlsruher TV 600,9; 3. Neptun Karlsruhe 6:12,4,.— 44200 m Brust Herren: 1. Nep- tun Karlsruhe 11:38,6; 2. SV Mannheim 12:01,4; 3. SC Pforzheim 12: 12,1.— 4K 100 m Lagen Damen: 1. Karlsruher TV 5:43,1; 2, Neptun Karlsruhe 603,8; 3. SV Nannbeim 6:10,66.— 200 m Schmettern Her- Ten: 1. Zippelius, Karlsruher TV, 230,2; 2. Katzorke, Neptun Karlsruhe, 2:89,86; 3. Obermayer, SV Mann- meim, 2:52, 2.— 4,100 m Rücken Herren: 1. Nikar Heidelberg(Burkhard, Michelfelder, Biehlmeier, Miersch) 3:04,00; 2. BSC Pforzheim 313,5; 3. TSV Mannheim, 322,5.— 400 m Kraul Damen: 1. Ursel Brunner, Nikar Heidelberg, 5:11,6; 2. Dietlinde Schündeien, Nikar Heidelberg, 613,3; 3. Barbel Goseinlak, Karlsruher TV, 624,0.— 1300 m Kraul Herren 1. Scheufler, SV Mannheim, 20:86,5; 2. Link, KRarisruher TV, 21:45,6; 3. Kölmel, Neptun Karls- ruhe, 22780, 7.— Kunstspringen Damen: 1. Bärbel Urban, TSV Mannheim, 128,96 Punkte; 2. Ursel IIlss, Nikar Heidelberg, 116,35 Punkte; 3. Doris Büttner, TSV Mannheim, 93,92 Punkte. 4 200 m Brust Damen: 1. Neptun Karlsruhe 14: 10,1; 2. Nikar Heidelberg, 14.29,1; 3. SV Mannheim 14:34, 2.— 100 m Kraul Herren: 1. Machill, SV Mannheim, 101,0; 2. Link, Karlsruher TV; 3. Miersch, Nikar Heidel- Berg(beide 101,5).— 100 m Rücken Damen 1. Ursel Brunner, Nikar Heidelberg, 1:19,9; 2. Groseiniak, Karlsruner TV, 122,8; 3. Schtindelen, Nikar Hei- Adelberg 128,3.— 44100 m Schmettern Damen: 1. Karlsruher TV 614,0; 2. Neptun Karlsruhe, 641,4.— 4% m Kraul Herren:(Fritz-Schmidt-Gedächtnis- Stakkel) 1. V Mannheim 9.472; 2. Karlsruher Ty 10708,5; 3. Neptun Karlsruhe 10.10, Kunstspringen Männer: 1. Friedrich, TSV Mann- Heim, 110,40 Punkte; 2. Hünnerfauth, FSSV Mannheim, 99 72 Punkte; 3. Sachs, BSC Pforz- heim, 99,72 Punkte— a1 m Schmettern Herren: 1. Karlsruner TV 4:46: 2. SV Mannheim 516,0; 3. Nikar Heidelberg 5:22, 9.— 100 m Kraul Damen: 1. Ursel Brunner 106,9; 2. Ute Peter 114,4; 3. Diet- linde sScmündelen 1174(alle Nikar Heidelberg). 100 m Rücken Herren: 1. Miersch, Nikar Heidel- Berg, 1107/6; 2. Engelmann, BSC Pforzheim, 112,4 3. Miller, Sy Mannheim, 116,2.— 200 m Brust Herren 1. Sutter 246,3; 2. Bodinger 2:49,4; 3. Peu- Fert 252,0(alle Neptun Karlsruhe).— 100 m Schmettern Damen: 1. Inge Hofmann, Karlsruher TV, 130,1; 2, Ursula Keller, SV Mannheim; 3. Inge Wodst, Neptun Karlsruhe(beide 134,2).— 400 m Kraul Herren: 1. Zippelſus, Karlsruher TV, 3:02,1; 2, Scheufler, SV Mannheim, 304,6; 3. Mach, Sy Mannheim, 3:19, 1.— 4 100 m Kraul Damen: 1. Narlsruher TV 329,1; 2. SV Manheim 546,2; 3. Nep- un Karlsruhe 546,6;(die haushoch überlegene Staktel von Nikar Heidelberg mit Peter, Scheſb, Schündelen, Brunner, die die strecke in 5112, be- Wältigt natte, wurde aus unbegreiflichen Grün- den disqualiflzlert; siehe auch Tert).— 4100 m Lagen Herren: 1. Neptun Karlsruhe 4:46,38; 2. 8 Mannheim 457,0; 3. Neptun Karlsruhe(2. Mann- schaft) 5:03, 3. zu klarem Erfolg der Mannheimer Nikar-Staffelerfolg über 4x 100 m Rücken in 5:56, Min. beteiligt, schwamm auch in der überlegen davonziehenden Heidelberger Da- men-RKraulstaffel mit, die allerdings wegen eines Fehlers bei der letzten Wende dis- dualifiziert wurde. Der Mannheimer Schwimmsport blickte in erster Linie mit Interesse auf das Ab- schneiden von Manfred Machill, der im ver- gangenen Jahr drei Kraul-Titel kassiert hatte. Diesmal aber war ihm starke Kon- kurrenz erwachsen, vor allem in dem jun- gen Karlsruher Peter Zippelius, der die 200 m in 217,4, die 400 m in 5:02,1 Min. für sich entschied. Während Machill über 200 m nur knapp um drei Zehntelsekunden geschla- gen wurde(Horst Scheufler vom SV Mann- heim kam auf den dritten, Peter Newoezyn vom VWM auf den sechsten Platz), mußte er auf der 400-m-Distanz auch Scheufler Passieren lassen, der hinter Zippelius in 5:04,36 den zweiten Platz belegte. Manfred Machill gelang die Titelverteidigung aber auf der Kraul-Kurzstrecke, denn mit 101,0 Min. war er im Ziel deutlich vor den zeit- gleichen Hans Link(KTV 46) und Ekkehard Miersch(Nikar), für die 1:01,5 Min. gestoppt wurden. Der Heidelberger Rückenrekordler Miersch holte sich auf„seiner“ Strecke natürlich den Titel im Alleingang in der Zeit von 1:07, Min. Im Zeichen des überlegenen Schwimmstils des Mannheimers Horst Scheufler standen die 1500-m- Kraul. Das„Marathon“ gewann er in 20:56, Min. und war damit im Ziel rund eine Bahn vor dem Zweiten, dem Karls- ruher Hans Link. Bei den Staffeln der Her- ren gab es für den SV Mannheim zweite Plätze über 4K 200-m-Brust hinter Neptun Karlsruhe(1:38,86 Min.), über AxlO0-m- Schmettern hinter der KTV-Rekordstaffel und über 4x 100-m-Lagen wiederum hinter Neptun Karlsruhe(4:46,55 Min.). Dafür hielten Sich die Schwimmer des SV Mannheim an der Fritz-Schmidt-Gedächtnisstaffel Über 4x 200 m Kraul schadlos, denn in der guten Zeit von 9:47,22 Min. verwiesen sie KTV und ESN 99 auf die Plätze. Die Mannheimer Damen schnitten mit wechselndem Erfolg ab. Barbara Hübner (TSV 46) kam Über 200-m- Brust knapp hin- ter Helga Wobst(KSN 99) auf dem zweiten Platz ein, Ursula Keller(SVM) reichte es über 100-m-Schmettern hinter Inge Hofmann (KTV 46) ebenfalls nur zum zweiten Platz. Zu einem besonderen Erfolg für Mann- heim wurde aber in diesem Jahre das Kunst- und Turmspringen, denn alle vier Titel gin- gen an den TSV 46. Beim Kunstspringen der Damen hatte Bärbel Urban als Titelvertei- digerin in Ursel Rilss(Nikar Heidelberg) zwar eine harte Konkurrentin, doch die große Erfahrung entschied für die Mannhei- merin, Das Kunstspringen der Herren sicherte sich in Abwesenheit des Karlsruher Titelverteidigers Werner Kanne der Mann- heimer Rolf Friedrich vor dem Karlsruher Helmut Hühnerfauth, Das Turmspringen irn Neuen Heidelberger Schwimmbad bildete den Abschluß der Meisterschaften. Auch da- bel waren Bärbel Urban und Rolf Friedrich erfolgreich und wurden gut bewertet. U. Wüst * Watts schon vom Start Weg eine 1785 Füh⸗ kafkeltea vor Zimmermann und Bundenthal unter sich aus. MacAlhaney führte über 1500 m Leger zu seiner persönlichen Jahresbestzeit. Mit 4:07,7 lag er nur knapp hinter den 4:06,9 des Amerikaners während der Leutnant Stern- berg erst auf dem dritten Platz einkam. Mac Alhaney gewann auch mit knappem Vor- sprung in 1:58,5 vor Rau und Bühn die 800 m. Eine groge Enttäuschung brachte der Hoch- sprung, da Weber noch immer an einer Zer- rung leidet und nur 1.75 m schaffte, So daß Hoover(1.80) und Zerbo einen Doppelsieg feierten. Ausgezeichnet hielt sich dagegen über 400 m Stöfkler mit 51.3 Sek. und verwies die beiden Farbigen Goss und Prettmann auf die Plätze. Sehr gut schlug sich auch Herrmann beim Hammerwerfen, der das Ge- rät zum ersten Mal mit 41.55 m über die 40 m Marke beförderte und Moore um zwei Meter Hinter sich lieg. Ganz überlegen lief Wickers- heimer in 9.13, 2 die 3000 m nach Hause, wäh- rend Frank in 9:20,8 die ständigen Angriffe von Childers parierte und zwei Sekunden vor dem Amerikaner die Linie passierte.„Norm- leistungen“ gab es auch beim Diskus, wo Franke 38.41 m genügten um Smith und Spiess auf die Plätze zu verweisen. Ueber 200 m schüttelte Dennis in 22.4 Sek. mit einem starken Endspurt wiederum Schmidt ab, der auf 22.8 kam. Mit guten Leistungen über- Taschten die Amerikaner beim Stabhoch- sprung, wo Folger 3.60 m und Lollar 3.50 m sprangen und Bischoff keine Chance ließen, der seine Standardhöhe mit 3.40 m schaffte. Beim Speerwerfen gab es den erwarteten Sieg von Heiselbetz der mit 55.36 m seinen Konkurrenten Smith(50.70) klar schlug. Ueber die abschließenden 4x10 m gab es kei- nen Zweifel an dem späteren Sieger, als Tung Herausliek, so daß selne S me- raden ungefährdet in 43.7 Sele. den letzten Steg des Tages schafften. Trotzdem war die gute Leistung der MTG-Staffel überraschend die mit 44.4 Sek. ihre beste diesjährige Staf- felzeit schaffte. H. M. Piggott reitet wieder Orsini Der englische Crack- Jockey Lester Pig- gott wird den Erlenhofer Derbysieger Orsini auch im Großen Preis von Nordrhein-West⸗ falen am 28. Juli in Düsseldorf reiten. Pig- gotts glänzender Ritt in Hamburg-Horn trug Wesentlich dazu bei, daß Orsini das Derby gegen Windfang knapp gewann. Die Strecke im Großen Preis von Nordrhein- Westfalen ist mit 2600 m jedoch 200 m länger als die Derbydistanz. Man darf gespannt sein, ob Orsini, von dem viele glauben, dag er mehr ein Pferd für Distanzen bis 2000 m ist, auch diese Aufgabe lösen wird. Mogul schlug Derby-Zweiten Im Großen Preis von Köln(35 000 DM, 2400 Meter) siegte der Erlenhofer Mogul (II. Hiller) leicht mit drei Längen über den Derby-Zweiten Windfang, der allerdings vier Kilo mehr zu tragen hatte.— Toto: 43/13, 11; EW: 64; Zeit des Rennens: 234,2 Minuten. Weltrekord im Hochsprung Juri Stepanow(Sowjetunion) hat den Weltrekord im Hochsprung mit einer Lei- stung von 2,16 Metern um einen vollen Zen- timeter verbessert. Der bisherige Weltrekord von 2,13 Metern war am 29. Juni 1956 von dem Amerikaner Charley Dumas aufgestellt worden. NUR ZU EINEM KNAPPEN 10:8-SIEG kam die Boxstaffel des SV Waldhof am Samstagabend gegen die Vertretung des SSV Reutlingen. Hermann Betzga(unser Bild), der sich erstaunlich verbessert hat, kam nach prächtiger Leistung in der zwei- ten Runde zu einem K. 0.-Sieg über den guten Neu. Foto: Gayer Karlsruher Kanu-Regatta: ſaunleimes stareien in gelienenen Hgoolen Bei einem Unfall auf der Autobahn wurden die eigenen zum Teil zerstört Programmgemäß begannen am Samstag die Oberrhein-Kreismeisterschaften und die badischen Kanutitelkämpfe auf der neuen Regattabahn im Karlsruher Stichkanal. In- folge eines Unfalles, der sich auf der Auto- bahn bei Bruchsal ereignete und bei dem die Boote von Mannheimer Vereinen zerstört Wurden, konnten die Paddler des Wasser- Sportvereins Mannheim- Sandhofen der Mann- heimer Paddelgesellschaft, des VW Mann- heim und des Kanuclubs Lampertheim nicht an allen Rennen teilnehmen. In geliehenen Booten betstritten die durchweg unverletzt gebliebenen Kanuten einige Rennen. Am ersten Renntag standen die Ent- scheidungen auf der langen Strecke auf dem Programm. Die Senioren mußten dabei 10 km, die Jungmannen 6 km und die Frauen und Jugend 3 km zurücklegen. Witterungs- und Wasser verhältnisse waren ausgezeichnet, 80 daß gute Zeiten gestoppt wurden. Einer-Kanadier, männl. Jugend A: 1. KG Neckarau, 2. KSG Mainz-Mombach, 3. Nek karau. Zweier-Kajak, Männer: 1. Kc Kon- Stürtz, 2. VIII Stüttgart, 3. Ke Stuttgart. Kan- Vekfstnigüung Einer-Kajak, männl. Jugend A: 1. WSV Schierstein, 2. SpVgg Neckarsulm. Einer Canadier Jun.: 1. Bühler KG Neckarau; Sen: 1. Brandbeck, Kasteler KG. Zweier-Kajak, Frauen: 1. Mainzer Kanuvereinigung, 2. Mannheimer Kanugesellschaft. Einer-Kajak, Männer: 1. Helmlinng(Mannheimer K), 2. Fach(Frankfurter RV), 3. Lerch Mannheimer KG). Vierer-Kajak, männl. Jugend A: 1. Mannheimer KG, 2. VW Mannheim, 3. Main- zer KV. Einer-Kajak, Jungmannen: 1. Schulz (Frankfurter KV), 2. Wondratschek(Rhein- brüder Karlsruhe), 3. Gruber(KSG Mainz- Mombach. Einer-Kajak, Männer, Junioren: 1. Eble(TG Heilbronn), 2. Schneier Neckar- sulm), 3. Künstler Kasteler RRC). Zweier- Kajak, Männer, Jun.: 1. Frankfurter KV, 2. TSV Gernsheim, 3. Rheinbrüder Karlsruhe. Zweier-Kajak, männl. Jugend: 1. Frankfurter EV, 2. KSG Mainz-Mombach, 3. KG Neckarau. Einer-Kajak, Frauen: 1. Schneider(KG Mannheim, 2. Walter(TSG Darmstadt). Zweier-Kajak, Jungmannen: 1. Union Bök- kingen, 2. SV Wiesbaden, 3. KG Maxau Karlsruhe. Vierer-Kajak, Senioren: 1. 788 Darmstadt, 2. Mainzer Kanuvereinigung. Die Kurzstrecken-Rennen brachten teil- weise sehr spannende Kämpfe und knappe Entscheidungen. Nachdem sich die Mannhei- mer Spitzenfahrer, Weltmeister und Olym- piateilnehmer Frnst Steinhauer, die mehr- fache deutsche Meisterin Gisela Amail und der gleichfalls erfolgreiche Günther Krämer vom Aktiven Sport zurückgezogen haben, lie- kerte sich der starke Nachwuchs teilweise recht verbissene Kämpfe. Erfolgreichster Verein war der KG Mannheim, die vier Doppelmelsterschaften Ladenburg Meister der Klasse B Am Samstag trafen die Ladenburger ge- gen die dritte Mannschaft des TTC Grün- Weiß Mannheim und siegten mit 6:3 Punk- ten. Nach den Einzelspielen stand das Me- denspiel 3:3. Den Ladenburgern gelang es dann, die drei Doppel für sich zu entscheiden und somit den Gesamtsieg auf 6:3 zu stellen. Die Ergebnisse: Herren-Einzel: Steig leiter(L.)— Dr. Lobewein(W) 3:6, 613, 6:2; Dörker(()— Suchanek(M) 611, 6:1; Helmle (L.) gegen Krenz(M) 6:2, 4:6, 4:6; Dr. Kurtz (L.)— Löb(Nx) 6:4, 4:6, 618, Bormann(L.) Hefermehl(M.) 1:6, 6:1, 316. Herren-Doppel: Steigleiter/ Dörfer(L.)— Suchanek /Löb(M.) 6:1, 6:2; Dr. Kurtz /Helmle(L.) Dr. Lobe wein/ Hanbuch(L.) 613, 2:6, 6:2; Foerstner/ Bormann(L.)— Krenz, Loos(M.) 611, 6.4. Am Sonntag mußten die Ladenburger zu dem entscheldenden Spiel um die badische B-Klassen- Meisterschaft gegen die TSG 78 Heidelberg antreten und siegten mit 712 Punkten. Ergebnisse: Heren-Einzel: Dörfer (L) gegen Adam(H) 610, 6:1; Steigleiter(LY) gegen Hornung() 610, 6:1; Helmle(I) gegen Günthner() 6:0, 6:2; Dr. Kurtz(I) gegen Fiedler(HI) 614, 3:6, 7.5; Bormann L) gegen Tolkemitt(H) 4:6, 8:3, 715. Herren- Doppel: Steigleiter/Helmle(I)— Loefer/ Hornung(E) 6˙3, 6:1 Foerstner/ Dörfer L) gegen AdamOnderka(H) 6:2, 517, 64; Dr. Kurtz/ Bormann(L)— Fledler/ Günthner H) 57% 9, 10. Das erste Herren-Hinzel von Adler(L ge- gen Loefer mußte kampflos an die Heidel- berger abgegeben werden, weil Adler bei den Deutschen Studentenmeisterschaften in Frei- burg an der Schlußrunde im Heren-Einzel teilnimmt. Uebergewicht in den Einzeln 10 Blauwein MTC)- 170 Grünwein II 227 Die letzte Medenspielbegegnung der B-Gruppe zwischen den beiden Mannheimer Klubs hatte zwar keine Bedeutung mehr für den Gruppensieg entwickelte sich aber dennoch zu einer harten Auseinander- setzung. Das Endresultat spiegelt das wahre Kräfteverhältnis nur ungenau wieder, wenn man bedenkt, daß die Mrd mit vier Drei- satz-Nlederlagen recht unglücklich gekämpft Hat. In den Einzeln gab es glatte Slege ledig- Iich durch Wolfmüller(MTC) über Röchling, Während umgekehrt Schwab(Grünweig) gegen Coring, der zu den harten Schnitt- bällen seines Gegners keine Einstellung fand, ne gefährdet war. Nach der entscheidenden, durch Emig, Ank, Künzler, Hanbuch und Schwab errungenen Bl-Führung von Grün- Well, wurden die Doppel beiderseits nur noch mit halber Kraft gespielt. Die Ergebnisse(Mrd zuerst): Coring Schwab 2:6, 0:6: Groß— Emig 6:4, 316, 316; Möhrle— Hanbuch 8:6, 1:6, 316; Wolfsmül⸗ ler— Röchling 612, 613; Scharnofske Künzler 4.6, 57, Joschek— Ank 4:6, 9.7, 4:6; Möhrle/ Groß— Schwab /hmig 3:7, 57; Wolf müller/ Scharnofske— Röchling /Zenz 6.2, 611; Coring/ Joschek— KUnzler/ Ank 612, 5:7, 3:6. erringen konnte und zwar im Zweierkajak der Frauen, Zweier-Kajak der Männer, durch M. Schneider im Einer-Kajak det Frauen und im Vierer-Kajak der Frauen. Ergebnisse vom Sonntag: Mannschafts- kanadier(Jugend) 500 m: 1. Kanu- Club Mainz-Kostheim 1.51 Min., 2. Kanuklub Rheinbrüder Karlsruhe 1.53 Min,, 3. Wasser- Sportverein Lampertheim 1.54 Min.; Vierer- Kajak(Männer jun.) 1000 m: 1. Frankfurter Kanu-Verein 3.29 Min., 2. Kanu-Club Lam- pertheim 3.31 Min., 3. Kanuklub Rheinbrüder Karlsruhe 3.41 Min.; Einer-Canadier Gun. Jungm.) 1000 m: 1. Bühler, Kanu- Gesell schaft Neckarau 4.27 Min., 2. Kapf, Kanu- Klub Mannheim 5.26 Min.(Jun.), 3. Hauch, Wiesbadener Kanu- Verein 5.20 Min.(Jung- mann); Zweier-Kajak(Männer sen.) 500 m. 1. Darmstädter TSG 1846 1.55 Min., 2. Mann- helmer Kanu- Gesellschaft EKanu-Klub Konstanz 1.56,5 Min.; Zweier. Kajak(Frauen sen) 500 m: 1. Mannheimer Kanu- Gesellschaft 2.11 Min,, 2. Neuwieder Wassersportverein 2.12 Min., 3. Mainzer „., 125 Canadier(männl. Jugend) 500 m: 1. Schnei- der, Kanu-Club Mainz-Kostheim 2.42,5 Min, 2. Seidel, Kanu- Gesellschaft Neckarau 244 Min., 3. Hübner, Kanu- Club Mainz-Rost- heim 2.45,5 Min. Vierer Kajak(männl. Jugend A) 500 m: 1. SpVgg. Neckarsulm 143,5 Min., 2. Main- zer Kanu- Vereinigung 1.45, Min., 3. Mann- heimer Kanu- Gesellschaft 1.47 Min. Einer- Kajak(Frauen sen.) 500 m: 1. Schneider, Mannheimer Kanu- Gesellschaft 2.23 Min, 2. Scherzinger, Mainzer Kanu- Vereinigung 2,24 Min,, 3. Heiles, Neuwieder Wasser- Sportverein 2.25 Min. Vierer-Kajak(Jung- mannen) 500 m: 1. Kanu- Club„Undine“ Saarlouis 1.42 Min., 2. Kanuclub Rheinbrü- der Karlsrume 1.47 Min., 3. Kanu- Club Lam- pertheim 1.48 Min. Zweier-Kajak(männl. Jugend A) 500 m: 1. Wassersportverein Schierstein 159 Min., 2. Kanu- Gesellschaft Neckarau 2.00 Min., 3, SpVgg Neckarsulm ohne Zeit. Vierer-Kajak(Frauen sen) 500 m: 1. Mannheimer Kanu-Gesellschaft 2.00 Min. 2. Neuwieder Wassersportverein 2.00,5 Min. 3. Frankfurter Kanu- Verein 2.01,5 Min.— Mannschaftskanadier(Männer) 1000 m: 1. Wassersportverein Lampertheim 3.43 Min. 2. Wiesbadener Kanu-Verein 3.44 Min. 8. Wassersportverein Lampertheim 3.48 Min. Sieg und Niederlage der Kanuten Mit einem Sieg und einer Niederlage pe- endeten Deutschlands Kanuten den am Wo- chenende in Prag ausgetragenen Kanu-Drei- lünderkampf Tschechoslowakei— Deutsch- land— Frankreich. Gegen die Tschechoslo- wWakei verlor Deutschland mit 48:51 Punk. ten, gewann aber über Frankreich klar mit 66:33. Die CSR schlug Frankreich mit dem gleichen Ergebnis. Kolb verbesserte eigenen Rekord Der Leichtgewichtler Willi Kolb Weil im Dort) erreichte am Sonntag bei den würt, tembergischen Meisterschaften in Kirchheim/ Neckar im beidarmigen Drücken eine Leistung von 11/5 Kilo. Damit verbesserte er seinen erst vor einer Woche in Stuttgart aufgestell- ten deutschen Rekord um zwei Kilo. Nur 31453 Punkte Mit 31 433 Punkten blieben die Leicht. athleten von Phönix Ludwigshafen am Wochenende bel einem Durchgang zur Deu schen Mannschaftsmelsterschaft im Lud- wigshafener Südweststadton wesentlich unter ihrer Vorſahresleistung. Die Lud. Wigshafener mußten bel diesem Versuch, 2u dem sie den US Heidelberg als Partner ein- geladen hatten, allerdings auf einige Ver- letzte verzichten. Die relativ beste Lel⸗ stung gelang dem Pfalzmelster Moray im Hammerwerfen mit 54,69 Metern. Pfalzmel- ster Bremicker schaffte im Hochsprung J. Meter. Ueber 100 Meter siegte Savari(USC Heidelberg) in 10,9 Sek. Keller(USC Heidel- berg) gewann über 1500 m in 3:54, Minuten. Im Weitsprung schaffte Grawitz(Phönix Ludwigshafen) 6,90 Meter und Schober (Phönix Ludwigshafen) lief die 800 Meter in 1:54,00 Minuten. 1.56 Min., 3 Nr. 1 — 1 —— Mr. 100/ Montag, 18. Juli 1957 MORGEN Seite 7 5 „Club“-Erfolge in Stuttgart Während der Vierer m. Stm. sowie der zweler mit und ohne Steuermann des Mann- heimer Ruder-Clubs die Farben Mannheims in Vichy vertritt, weilte ein weiteres Dramatischer Verlauf des 100-km-Mannschaftsrennens: Württemberg und lessen vutden ausgeschalieſ Drei Siege der Amicitia Der: Mannheimer RV Amicitia startete am Wochenende bei der Ruderregatta in Ofkenbach und verzeichnete einige schöne Erfolge.* e 150 0„ ee eee Vier Mannschaften der Friesenheimer Trainingsgemeinschaft qualifizierten sich zum Endlauf um die Meisterschaft Ergebnisse: Samstag: 2. Senloren-Elner: 8 7 2 2242 2 15 2 abgegeben batten. Bereits am ersten Tag Die Voraussagen der Radsportexperten Ablösen. Als sie kurz vor der zweiten Wer- den und sollte mit Willi Altig zu gleicher 1% Landen Peer, kam der Club bei den Jugendrennen zu er- treulichen Erfolgen. So ging der Jungrude- rer Gig-Vierer m. Stm. der Leistungs- gruppe II nach hartem Bord-an-Bord- Kampf mit einer Sekunde Abstand Als Zweiter hinter Rheinclub„Alemannia“ Karlsruhe durchs Ziel, während Speyer mit fünk Sekunden Abstand den nächsten Platz belegte. In der gleichen Bootsgattung Lei- der um die Friesenheimer Radrennbahn an- sässigen Vereine trafen beim Vorlauf zur Deutschen Mannschafts- Meisterschaft in Pforzheim ein: Nicht nur drei, sondern so- gar vier Mannschaften aus diesem Raum nehmen am nächsten Sonntag am Endlauf in Friesenheim teil. Lediglich zwei bayeri- sche Teams Spiegel/ Weiß und Sonntag Jakob tung(alle 25 Runden bei 300 Runden) das Rennen wieder aufnahmen, verloren sie— noch geschwächt vom Sturz— in der Jagd um die Punkte, eine Runde gegen das Feld. Rohr war es, der sofort wieder vorstieß und die beiden unerschrockenen Kämpfer konn- ten ihre Verlustrunde gegen das immer schneller fahrende Feld wieder gutmachen. Doch ihre Tapferkeit war umsonst. Kaum Zeit ablösen. Während der Jagd hielt er sich nun ständig am Hinterrad der Mannheimer, bis deren Geduld ein Ende hatte, und sie den Dudenhofener— Rudi packte ihn als ablö- sender Fahrer an der Hose und schob ihn hoch in die Kurve— gewaltsam vom Hinter- rad brachten! In der 254. Runde waren wohl alle gestürzten Fahrer(auch der schwerver- letzte Kl. Hinschütz wieder im Rennen, aber die Altigs, Nawratil/Hoecker und Sonntag/ Ruderclub Würzburg Gahn); 3. Gießener Ruder-Club Hissia(Loh). 2. Junior-Achter: 1. Amicitia Mannheim mit 1½ Längen Vor- sprung; 2. Frankfurter Ruderverein 1865; 3. Ruderverein Hellas Offenbach. Sonntag: 1. Jungmann-Vierer: 1. Ruder- verein Emscher Wanne-Eickel; 2. Amicitia Mannheim; 3. Ruderclub Aschaffenburg; 4. Amicitia Mannheim. 3. Jungmarm-Vierer stungsgruppe 1 konnten die MRC-Jungrudet vermochten in die Phalan schaf- wieder beim Feld, brach dort die Fehde 0 B 1 rer den Tübinger RV klar mit 3:49,3— 4:00, 0 ten. V zwischen den favorisierten Mannschaften Jakob lagen mit den Spitzenmannschaften 1. Abt.: 1. Amicitia Mannheim mit 1¼ Län- distanzieren. Schließlich kam der Jahrgang 8 voll aus. Bratengeier/ Sauer jagten bereits wieder rundgleich und Bratengeier/ Sauer gen Vorsprung; 2. Mannheimer Rudergesell- 1941/2 zu einem weiteren Erfolg, als die 5 eine halbe Runde vor der Meute, als Hin- hatten ebenfalls eine Verhüstrumde fuse Schaft Ben Frankfurter Rudergesell- Mannschaft des MRO die Strecke in 3:44, 8 Am Samstagabend nahmen 14 Mann- schütz Backof und die Gebrüder Altig mit fahren. Das Rennen war endgültig entschie- schaft Nied; 4. Frankfurter Ruderclub außerster Kraft nachspurteten und den den und die letzten Spurtrunden brachten Fechenheim. 5 vor WSV Waldshut(3:50,9) und Undine Of- fenbach(4:00) meisterte. Zum Ausklang des Tages stellte der MRC in einem weiteren Wettbewerb durch seine Jungruderer einen weiteren Abteilungssieger in 3:40,9 vor RG er(3:41, 7). 3 Leicbtgewichts-Juniorvierer, Sk belegte der Mannheimer Ruderclub am Sonntag in 5:42, 1 Min. den dritten Platz hinter der Stuttgarter RG(5:32,3 Min.) und dem Cannstatter RC in 5:39 Min. schaften aus Hessen, Württemberg, Bayern, Pfalz und Baden auf der Pforzheimer 333 Meter-Zementbahn am Buckenberg das 100- km-Mannschaftsfahren auf, um sich die Teilnahme am Endlauf zu erkämpfen. Die Norddeutschen qualifizierten sich in Hildes- heim.) Die Sympathien der 4000 Zuschauer erkämpften sich vorerst das jüngste Paar, die Mannheimer Nachwuchsfahrer Rohr/ Karg. In der 22. Runde stürzten sie beim Rangliste des Tischtennis-Bundes: Frankfurtern die bevorstehende vierte Wer- tung noch abnahmen. Rohr/ Karg verloren abermals eine Runde und gaben den aus- sichtslos gewordenen Kampf auf. Die Unlust nach den ununterbrochenen Jagden für neue Vorstöße nützten überra- schend Spiegel/ Weiß aus. Unbemerkt kamen sie vom Feld weg und kamen binnen kürze- ster Frist zu Rundengewinn. In der Gesamt- wertung lagen sie jetzt vor den nach Punk- ten führenden Gebr. Altig, Sonntag/ Jakob und Backof /Hinschütz, die sich in jeder Spurtrunde spannende Duelle bis zum Band nur noch Platzverschiebungen unter den Fa- voriten. Das einleitende Fliegerfahren gewann Rudi Altig knapp vor Walter, Rohr und Gru- ber, während sein Bruder Willi im Ausschei- dungsfahren vor Auer, Hoecker und Wond- ratsch siegte. Ergebnis: Vorlauf zur Deutschen Mann- schafts-Meisterschaft: 100 km 2:21:55 Std.: 1. Gebr. Altig(RRC Endspurt Mannheim) 35 P., 2. Jakob/ Sonntag(München) 18 P., 3. Nawratil/ Hoecker(RRC Endspurt Mannheim/ RC Friesenheim) 17 P., 4. Wagner/ Baumann Holland wieder Baseballmeister Die Kämpfe um die europäische Baseball- meisterschaft wurden am Freitagabend in Mannheim beendet. Im letzten Spiel der Runde besiegte Holland die belgische Ver- tretung mit 13:0 Punkten und verteidigte damit seinen Titel mit Erfolg. Die Holländer bewiesen besonders im siebenten Durchgang ihre große Klasse, als sie neun Punkte erzielten. Ihr überragender Mann war wie- der Werfer John Schmidt. Die italienische Mannschaft besiegte in einem weiteren tk am K 5 1 22 3 um die Punkte lieferten. Immer wieder ver-(Heidelberg/ Reilingen) 2 P., 5. Spiegel/ Weiß Spiel des Freit 5 5 l , Jyeundopter und Hanne Schlaf an der Spitze e e e e e e e e e Jayer 0 wegzukommen, hatten jedoch stets wachsame Hinschütz Dudenhofen/ Neckarau) 22 P., 7. Deutschland den dritten Platz. 89 555 Seit fünf Jahren nimmt der Münchener den ersten Platz ein Aufpasser am Hinterrad. Da vollführten Kienle/ Wondratsch(Stuttgart) 15 P.,(alle jegte den vierten und Belgien den fünften Nen Auf seiner Jahreshauptversammlung in Säckingen gab der Deutsche Tischtennis- Bund die Rangliste des Jahres 1957 bekannt, in der weiterhin— wie erwartet die deut- sche Exmeisterin Hanne Schlaf(Eintracht Salzgitter), 9. Dietmar Schmidt(TSV Mil- pertshofen), 10-12. Ernst Gomolla(MTV Salzgitter), Heinz Harst FV Neckarsulm), Hans-Werner Schippers Rheydter Sp), 13. Josef Wenninghoff(TTV Metelen), 14./15. Wolf Berger Eintracht Frankfurt), Dieter Baumann/ Wagner ein Bravourstückchen. Nachdem sie kurz zuvor eine Runde verloren hatten, rissen sie aus, machten die Verlust- runde gut und gingen sofort anschließend er- neut auf die Reise. Für Nawratil/ Hoecker schien es zu diesem Zeitpunkt mit der Teil- nahme am Endlauf vorbei zu sein, denn teilnahmeberechtigt am Endlauf). erg latz. Nach Grünwald kommen 32 Spieler: Vorbereitung auf die Fußball- Wi 8 Frankfurt) und der fünfmalige deutsche 5. 5 3 Einzelmeister Konny Freundorfer(TSV Michalek(TTS Mörfelden) 16. Clemens e 8 1 8 1 lerka Milbertshofen) die ersten Plätze einnehmen. Tiedmeyer(TTV Metelen); Ranglisten- 41005 5 Elles der 237. Runde— Hoecker stieß Nach dem Vorbild des Weltmeisterschafts-Aufgebots aus dem Jahre 1934 Männern Damit steht der Münchener seit künt Jah- stärke: Karl-Heinz Harmansa(Preußen Stars en in 1 durch— Hinschütz jak der ren, Hanne Schlaf seit vier Jahren ununter- Krefeld), Güntner Matthias(Grünweiſ Ber- wider die 11 7 i N ral erkannte. In der bayerischen Sportschule München- nehmer am Grünwalder Lehrgang, der sich rauen. prochen an der Spitze der deutschen Tisch- lin), Rudi Piffl(Stuttgarter Kickers), Heinz een 4 18 108, sofort gefolgt von Grünwald werden heute 32 Fußball- vom 15. bis 27. Juli erstreckt, folgende Spie- tenniselite. Ueberraschungen bedeuten der Raack(Grünweiß Berlin); aus Mangel an 211185 8 Jakob und Bratengeier/ Sauer spieler erwartet, die unter Leitung von Bun- ler fest: Torleute: Tilkowski, Sawitzki, Schelle vierte Rang von Poldi Holusek(Milberts- Ergebnissen nicht eingestuft: Hans Rock- 1 100 1 Ben Sent mier die Gebr. Altig 5 5 destrainer Sepp Herberger damit in das ent- Ewert, Görtz; Verteidiger: Juskowiak, nu-Club hofem), der bisher den zweiten Platz inne- meir München). n 810 1 einer Wenig scheidende Stadium der Vorbereitung des Schmidt, Zastrau, Sandmann; Läufer: Eckel, anuud hatte, und die Einstufung des seit einem Damen: I. Hanne Schlaf Eintracht Frank- 3 9 0 Tat hinreißen: Backof war(bei DFB auf die Weltmeisterschaft 1958 eintre- Sturm, Borutta, Herbert Schäfer, Graetsch, Wasser. Jahr für Grünweis Berlin spielenden Ost- furt), 2. Uschi Fiedler(Grün wein Berli, eportlicklegsterschaktslauf) neutralisiert wor⸗ ten. Es handelt sich dabei nicht um einen Coll, Szymaniak, Jagielski, Mai, Stollenwerk; Vierer. zonen-Ersten Günther Matthias, dem nur 3./. Erna Bell(Eintracht Frankfurt), Anne- einem Mels 5 Lehrgang im landläufigen Sinn, sondern mehr Stürmer: Rahn, Peters, Waldner, Evers, Merurter Ranglistenstärke zuerkannt wurde. Bei den gret Thöle(Rotweifb Hamburg), 5. Evi Graf um ein Beisammensein der für den WM- Schröder, Bergmeier, Biesinger, Kraus, Alfred b Lam. Damien verdankt Meisterin Erna Brell Ein-(SV Völkingen), 6. Oda. Mielenhausen GPS 2 Kader ausgesuchten Spieler, bei dem es Schmidt, Börstler, Zägel, Vollmar, Auern- abrüder tracht Frankfurt) ihren dritten Platz, den sle Braunschweig), 7.-9. Helga Naumann(1. FC ſiegen Schwammgummischläger neben dem persönlichen Kennenlernen vor hammer und Hans Schäfer. r CJun. mit der Hamburgerin Annegret Thöle teilt, Saarbrücken), Ulla Paulsen Hamburger l allem darauf ankommt, jeden einzelnen Spie- Wegen Urlaubsschwierigkeiten haben Keck Gesell. in erster Linie dem Titelgewinn, da hre SV), Gerda Schlertn(TTC Barmen), 10/11. Künftig darf im deutschen Tischtennis- ler mit seinen ureigenen Aufgaben als Mit- und Gerdau absagen müssen, auch die Teil- Kanu. sonstigen Ergebnisse nicht allzu überzeu- Hilde Gröber DTC Kaiserberg), Marta sport nur noch mit genormten Noppengum- glied des WM-Kaders vertraut zu machen. nahme des Düreners Schnellinger ist frag- Hauch, gend sind. Wilke(Blauweiß Harsum), 12. Anita Haacke mischlägern gespielt werden. Damit entfällt Das Beispiel des Weltmeisterschaftsaufgebots lich, da er als Schüler schwerlich die nötigen Jung- Herren: 1. Konny Freundorfer(TSV(Blauweigß Berlin); Ranglistenstärke: Gisela das Spielen mit Schwammgummi- oder Kork- 1954 stellt das beste Vorbild dar, um erneut Ferien erhält. Uwe Seelers Fahrt nach Mün- 500 m F ilbertshofen), 2./. Erich Arndt(TTG Mör- Fersching(ESG Karlsruhe), Eva Fischer schlägern. Diese Entscheidung traf der deut- eine Mannschaft zu formen, die in freund- chen hängt vom Grad der Behebung seiner „Mann. telden), Josef Seiz(TTC Burgkunstandt),(Kickers Stuttgart), Helene Klonisch(Trc sche Tischtennisbund auf seiner Hauptver- schaftlich-kameradschaftlichem Geiste und Verletzung ab, während dem Münchener Un.. 4. Poldi Holusek(TSV. Milbertshofen), 5. Dülken), Hertha Maier ORC Ingolstadt), sammlung in Säckingen. Der bisherige Vor- mit dem nötigen technischen Rüstzeug ver- Börstler zugestanden wurde, nur an den Zweier. Pieter Köhler Mainz 05), 6./7. Kurt Seifert Edith Schmidt(Kickers Stuttgart); aus stand des deutschen Tischtennisbundes mit sehen, ihrer großen Aufgabe in Schweden ge- Tagen nach Grünwald zu kommen, die ihm nheimer(Germania Wiesbaden). Bernie Vossebein Mangel an Ergebnissen nicht eingestuft: Karl-Heinz Eckert an der Spitze, wurde ein- Wachsen sein wird.. sein Beruf erlauben. Koll und Stollenwerk 8 FCEtl. Bochum), 8. Herbert Gomolla GTV Margot Gloede(ESG Karlsruhe). stimmig wiedergewählt. Bis zur Stunde stehen als Teil- wurden noch nachträglich eingeladen. inzer i Schnei⸗ 5. „5 Min. Für die vielen Beweise herz- 0 g ö 5„ Für uns unfaßbar, ging plötzlich und unerwartet unser über Verm 1 etun Au 244 Famillen · Noe hrlehten alles geliebtes gutes Mütterlein, Frau licher Anteilnahme, die wir an-. en 3 2-Kost⸗ läglich des Heimganges unserer 2-Zi.-wWhg. m. Kü., Bad u. Loggia merksamkeiten 4 15 Auguste Ritter Ww. lieben Entschlafenen, Frau VF herzlichst. N 500 m: geb. 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Leih alzmel 8 Namen aller Hinterbliebenen darf ich hierfür 6 Behandlung als Privatpatient ohne Krankenschein! 5 Kundt, Alphornstr. 27. T 505 71 amts Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen sind, nach 8 2¹ mee aufrichtig danken. 5 Rrankenhauspflege 3. 2. od. 1. Klasse nach Wahl!: der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: 5 i Ersatz für verdienstausfälle durch Krankentagegeld f 5 71 4 Gruppe A Nr, 77 276 vom 20. Mai 1957; Gruppe B Nr. 69 450 vom Heidel- Mhm.- Neckarau, den 15. Juli 1957 G 1 eit viele sonstige Vorteile! 2 Dis 2 42 Ammer 27. November 1956; Gruppe B Nr. 77 921 vom 21. März 1957: Gruppe B . 8- Erschwinglicher Beitrag und viele sonstige Vort 5 Nr. 62 026 Wem 18. Jef uf Gruppe E Nr. 5 ll voin b. Tun! 185 Grape 2 N n 5 0 5 5 5„ 573 5 linute eichplatz 8 Genaue Unterlagen erhalten Sie kostenlos, wenn Sie unseren Wonnung Nr. 83 338 Ven 6. Juni 19½ Gruppe B Nr. 88 218 vom 3. Julf 1957, Grub Phönix Frau Katharina Strauß Prospekt Nr. 1 anfordern! 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Dreieinhalb Jahre muß der frühere Lagerführer des Camp 21 im ameri- Kanischen Kriegsgefangenenlager 404 bei Marseille, der heute 42 Jahre alte Kraftfahrer Otto Keppelen aus Schwetzingen für seine Kameradenschinderei im Gefängnis büßen. Die Große Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe stellte nach mehrwöchiger Haupt- Verhandlung, bei der weit über hundert Zeugen vernommen wurden, fest, daß Kep- pelen„wie ein Berserker“ unter seinen mit- gefangenen Kameraden wütete. Er machte sich einen Spaß daraus, schwerverwundeten Soldaten mit einem Knüppel auf ihren Am- putationsstumpf zu schlagen, er hieß die mit- gefangenen Kameraden sich gegenseitig ohr- keigen, und wenn einer vor Hunger den letz- ten Rest der dünnen Brühe aus dem Koch- geschirr leckte, mußte er beiseite stehen und Zusrufen:„Ich darf meinen Topf nicht ab- lecken, ich bin ein Schwein.“ Dapach wurde ihm das Essen entzogen. Das Gericht stellte fest, daß Keppelen seinen Kameraden in mindestens fünfzig Fällen das Essen auf grausame Weise entzogen hat, daß er nach- gewiesenermaßen in sechzehn Fällen leichte Körperverletzung und in vierzehn Fällen ge- Fahrliche Körperverletzung an seinen Mit- gefangenen beging, die er dauernd mißhan- delte. Es wurden dem„Herrn Lagerführer“ auch sechzehn Fälle der Anstiftung zur Kör- perverletzung nachgewiesen, in denen er die jugoslawischen Lagerwachen, die gefürchte- ten„Jabos“ anwies, auf die deutschen Kriegsgefangenen einzuschlagen. In der Urteilsbegründung sagte der Ge- richts vorsitzende, es sei auch den drei vom Gericht vernommenen Geistlichen aus dem Kriegsgefangenen-Camp 21 nicht möglich ge- Wesen, den Angeklagten zu entlasten. Viel- mehr bestätigte ein Pastor, daß Keppelen seine Mitgefangenen geschlagen habe. Ein anderer Zeuge sagte aus, daß Keppelen als Lagerführer vom Kriegsgefangenen-Camp 21 sechs Uhren am Arm trug. Keppelen selbst hatte das Verfahren gegen sich beantragt, nachdem eine Ilustrierte sich mit dem Ka- meradenschinder aus Camp 21 beschäftigt hatte. Keppelen hatte geglaubt, daß seine Taten bereits verjährt seien. Da er aber vor Jahren einmal über seine Lagerführung ver- nommen worden war, obwohl damals die amerikanische Besatzungsmacht ein Straf- verfahren gegen ihn verhinderte, war die Verjährungsfrist unterbrochen worden. Keppelen verzichtete jetzt auf das letzte Wort und zeigte sich von dem Urteil unge- rührt. Zunächst hatte er alle Beschuldigun- gen empört zurückgewiesen und erklärt, er habe die Ordnung mit Gewalt aufrecht er- halten müssen, denn da er gehorchen ge- lernt habe, habe er den Amerikanern ge- horcht, die von ihm Disziplin verlangten. Korporationen erlitten eine Schlappe Studentenbund begrüßt Lizenzentzug/ Die„Farbentragenden“ wehren sich Bonn. Der Schritt des Senats der Tech- nischen Hochschulen Darmstadt, der den farbentragenden und schlagenden Verbin- dungen die Lizenz entzogen hat, wurde am Wochenende vom Internationalen Studen- tendund in Bonn begrüßt und anderen Hochschulen und Universitäten der Bundes- republik zur Nachahmung empfohlen. Die betroffenen Darmstädter Korporationen und die Deutsche Burschenschaft kritisierten da- gegen die Maßnahmen unter Berufung auf das im Grundgesetz garantierte Recht der Vereinigungsfreiheit und der freien Entfal- tung der Persönlichkeit. Der Internationale Studentenbund er- klärte, die Tatsachen hätten gezeigt, daß die Korporationen„durch Farbentragen in der Oeffentlichkeit und Schlagen von Bestim- müngsmensuren ihre Aufgaben doch augen- scheinlich weit mehr darin sehen, dem Aka- demiker im allgemeinen und dem Korpora- tionsstudenten im besonderen das Gefühl einer angeblichen Höherwertigkeit seiner Ehre anzuerziehen.“ Die Korporationen hät- ten sich durch ihr Verhalten in Gegensatz zu Anderen Studentenverbänden und zur Hoch- schulgemeinschaft gestellt. Sie wollten ihren antiquierten Lebensstil der Universität mit Allen Mitteln aufdrängen. Die vom Lizenzentzug betroffenen Darm- Städter Korporationen stellten sich auf den Standpunkt, daß Dehre und Forschung an den Hochschulen durch Farbentragen und Bestimmungsmensuren nicht beeinträchtigt werden. Somit fehle auch die Grundlage für die Bedingung, daß nur solche Korporatio- nen lizensiert werden, die auf Bestimmungs- mensuren und uneingeschränktes Farbentra- gen verzichten.„Die Korporationen sehen es Als ihre Aufgabe in einer Welt zunehmender egoistischer Abwendung von jeder Pflicht- erfüllung, die akademische qugend zu Selbst- verantwortung und zum Dienst an größeren Gemeinschaften zu erziehen.“ Die Burschen schaft bestritt dem Verband Deutscher Stu- dentenschaften das Recht, zum Problem des Farbentragens Stellung zu nehmen, da er zu politischer Neutralität verpflichtet sei. „Ritter der Ehrenlegion“ Mainz. Mit einer für Ausländer äußerst seltenen Auszeichnung hat der französische Staat jetzt den Mainzer Gutenbergforscher Prof. Dr. Alois Ruppel, geehrt. Der franzö- sische Generalkonsul in Mainz, Jean Giovoni, überreichte ihm am Sonntag in Namen des Präsidenten der französischen Republik die Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion und das Kreuz der Ehrenlegion. Er betonte dabei, daß Frankreich mit dieser Ehrung nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen Prof. Ruppels, sondern vor allem auch dessen Bemühungen um eine deutsch- französische Annäherung und die europäische Einigung anerkennen wolle. Der Generalkonsul erin- nerte dabei an die Freundschaft, die Prof. Ruppel seit vielen Jahren mit dem großen Europäer Robert Schuman verbinde. Die Ehrung bedeutet zugleich eine Anerkennung der Verdienste, die sich Prof. Ruppel be- reits im ersten Weltkrieg um die Rettung wertvoller Archive in Frankreich erworben hat. Er war damals von der deutschen Regie- rung beauftragt worden, Pfarr- und Gemeindearchiven sowie zahl- reiche Bibliotheken zwischen Metz und Verdun vor der sicheren Vernichtung zu retten. Auf diese Weise konnten unersetz- liche Werte und Quellen für die Wissenschaft und für private Zwecke gesichert werden. Ueber das Ergebnis dieser erfolgreichen Be- mühungen hat Prof. Ruppel bereits 1917 in Veröffentlichungen berichtet. Hunderte von Mord im Personenzug Hannover. Mit durchschnittener Hals- schlagader und in einer großen Blutlache liegend, fand ein zusteigender Reisender am Freitagabend auf dem kleinen Bahnhof Langwedel bei Emden in einem Personenzug eine 21 Jahre alte kaufmännische Angestellte aus Dortmund. Wenige Minuten später starb die junge Frau, ohne das Bewußtsein wie- dererlangt zu haben. Bereits kurze Zeit nach Aufdeckung der Bluttat konnten Bahnpoli- zisten den 27 Jahre alten Schuhmacher Gün- ter Quast aus Munster bei Munsterlager festnehmen, der nach seiner Ueberstellung vor der Kriminalpolizei ein Geständnis ab- legte. Er gab zu, in dem Personenzug zwi- schen Soltau und Bremen die junge Frau mit einem Rasiermesser umgebracht zu ha- ben. Nach Mitteilung der Bundesbahndirek- tion Hannover steht das Tatmotiv noch nicht fest. Wie die Polizei ergänzend mitteilt, wurde die allein in einem Abteil fahrende junge Frau von dem Täter zuerst bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt. Dann schnitt ihr der Mörder die Halsschlagader durch. In Langwedel, wo er festgenommen werden konnte, hatte er inzwischen ihr Gepäck in einem Kornfeld versteckt und ihre Perso- nalpapiere an sich genommen. Sechs Tote bei Verkehrsunfall Siegburg. Sechs Todesopfer und zwei Schwerverletzte hat am Sonntagmittag auf der Autobahn Köln-Frankfurt in der Nähe von Siegburg der Zusammenstoß von zwei Personenkraftwagen gefordert. Ein mit fünf Personen besetzter Volkswagen aus Sieg- burg geriet aus bisher noch nicht geklärter Ursache plötzlich in schneller Fahrt ins Schleudern, raste über den Begrenzungs- grünstreifen der Autobahn und stieß auf der Gegenfahrbahn in voller Wucht mit einem Mercedes aus Köln zusammen. Beide Kraftwagen wurden fast vollständig zer- stört. Sämtliche fünf Insassen des Volks- Wagens, darunter zwei Pfadfinder im Alter von 17 und 18 Jahren, die der Fahrer unter- wegs mitgenommen hatte, wurden getötet. Der Fahrer des Mercedeswagens starb ebenfalls auf der Stelle, während zwei wei- tere Insassen, ein Mann und eine Frau aus Köln, schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Montag, 15. Juli 1957/ Nr. 160 —— 4 Fischsterben im Main Trotz des kühleren Wetters kat seit zwei Tagen im Main ein PFiscksterben eingesetet, das vom Frankfurter Wasser- und Schiffahrtsamt als eine Katastrophe bezeichnet wird. An manchen Stellen bedecken Hunderttausende toter Fische aller Größen die Wasser- oberfläche. Da der Main derzeit Niedrigwasser führt, ist die Verschmutzung relativ Hoch. Das Wasser- und Schiffahrtsamt betont, daß es nur unzulängliche Möglichkeiten habe, gegen Wasserverschmutzer vorzugehen. Alle gabe macken, bessere Kläranlagen zu bauen. Sachwalter des Erbes Max-Planck-Institut für Geschichte wurde seiner Bestimmung übergeben Göttingen. Der Neubau des Max-Planck- Instituts für Geschichte in Göttingen wurde am Samstag in Anwesenheit des Bundesprä- sidenten vom niedersächsischen Kultusmini- ster Richard Langeheine seiner Bestimmung übergeben. Die Max- Planck- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften verfügt damit Was sonst noch gescha g Im Gebiet von Workuta nördlich des Po- larkreises in den Ausläufern des Urals herrscht seit einer Woche die gleiche Tempe- ratur wie in Baku im südlichen Kaukasus. Selbst den ältesten Einwohnern von Wor- kuta ist die gegenwärtig dort herrschende Hitze von über 30 Grad unbekannt. Die nicht untergehende Polarsonne brennt runde 24 Stunden auf die Steppe herab. * Obwohl die Stadt New Vork sich mit ihren Vororten immer weiter ausgedehnt hat, ist die Bevölkerung der eigentlichen City in den letzten sieben Jahren 2 21 zurückgegangen. Eine Zänlung ergab jetzt sine de 7 771 509 Personen— das sind rund 120 000 Weniger als bei der letzten amtlichen Zäh- lung im Jahre 1950. * Den Mitgliedern der Andenexpedition der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenver- eins ist es nach zehntägigem Ringen als ersten gelungen, den 6000 Meter hohen Ne- vado Alpamayo in der peruanischen Cordil- jlera Blanca, das als„schönster Berg der Welt“ gilt, zu ersteigen. Nach einem Auf- stieg, den die vier Stuttgarter Bergsteiger Günter Hauser, Horst Wiedmann, Bernhard Huhn und Frieder Knauss als den schwer- sten bezeichnen, den sie je unternommen haben, wurden am 20. Juni gegen elf Uhr auf dem Gipfel die Fahnen der Bundesrepu- blik und des Gastlandes Peru gehißt. * Das internationale Auschwitz-Komitee hat einen Wettbewerb für die Errichtung eines Mahnmals an dem Konzentrations- lager Auschwitz ausgeschrieben. Künstler der gamzen Welt können sich an diesem Preis- ausschreiben beteiligen. Die Bedingungen 609, erhältlich. * Von den mehr als 20 Millionen Menschen, die dreimal mit dem Salkserum gegen Kin- derlähmung geimpft wurden, sind nur ins- gesamt 42 nachträglich von der Krankheit befallen worden, wie der amerikanische Ge- sundheitsdienst bekanntgab. Zwei von den Erkrankten starben. Die Todesursache des einen war nicht eindeutig als Polio festzu- stellen. 21 sind bei Kassies, Amsterdam, KRelzerskracht d beteiligten Stellen müßten es sich zur Auf. Bild: dpa Deuter der Zukunſt erstmalig über eigene Forschungsstätten für Geschichte, die die Arbeit des früheren Ber- Iiner Kaiser-Wilhelm- Instituts für Geschichte Wieder aufnehmen sollen. In einer Feierstunde drückte Bundesprä- sident Heuss die Hoffnung aus,„daß Sich die Bier arbeitenden Wissenschaftler nicht nur Als Sachwalter des geschichtlichen Erbes füh- len, sondern etwas von der Verantwortlich keit für die Zukunft spüren, vor allem was die Auseinandersetzungen um die Deutung der Gegenwart betrifft“. Kultusminister Langeheine kennzeichnete die Notwendig- keit der Wiedergründung des Instituts mit dem Hinweis, daß das deutsche Volk meht denn je einer solchen Stätte der Forschung bedürfe, in der sein leidvoller Weg durch die Geschichte kenntlich gemacht werde. Vor der Presse teilte der Direktor des Instituts, Professor Dr. Hermann Heimpel mit, dag es zwischen seinem Institut und ähnlichen Einrichtungen in der Sowjetzone keine offiziellen Beziehungen geben werde. Das schließe jedoch persönliche Verbindun- gen nicht aus, zumal es eines der Vorhaben des Instituts sei, innerhalb der Fortführung der„germania sacra“, einer Historischen Geographie Deutschlands, auch die migdel- deutschen Archive heranzuziehen. Die Wiedergründung des Instituts war von der Max-Planck- Gesellschaft am 25. März 1955 beschlossen worden. Nachdem das In- stitut zunächst in zwei Notunterkünften un- tergebracht werden mußte, wurde am 21. Au- gust 1956 der Grundstein für den Neubal gelegt, dessen Gesamtkosten von 500 00 Mark das Land Niedersachsen übernommen hat. Fal Rüe sch bel dur Fal BBC Browyn, Boveri& Cie Aktiengesellschoft Meinnheim 2 5 0 Ausgobe neuer Gewinnanteilscheinbogen Die neuen dewinnantellscheinbogen enthaltend Sewinnanteilscheine Nr. 11 bis 20 und Erneuerungsschein zu unseren Sämtlichen Aktien über DM 1000,—, DM 200,.— und DM 100.— können gegen Rückgabe der alten Emeuerungsscheine ab 20. Juli 1957 bei den nachstehend ge- nannten Stellen kostenlos in Empfang genommen werden. Die Erneuerungsscheine sind dem Nominalwert der Aktien und der Nummernfolge nach geordnet mit einem doppelten Nummernvetzeichnis einzureichen. Ausgabestellen sind: in Mannheim: Deutsche Bank Aktiengesellschaft, in Berlin: Bank für Handel und Industrie Aktiengesellschaft, Bosch-Kühlschrank- Gehäuse, 100 J, Z. Berliner Commetzbank Aktiengesellschaft. verk. Karl Hoffmann, R 7, 40. Berliner Disconto Bank Aktiengesellschaft, 2 in Bochum: Dresdner Bank Aktiengesellschaft, 57 85 für jeden 5 Commerzbank-Bankverein Aktiengesellschaft, Dielengarnituren Geschmack Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Westfalenbank Aktlengesellschaft, Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Commerzbank-Bankverein Aktiengesellschaft, in Düsseldorf: Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Poensgen. Matx& Co,, in Frankfurt/ M.: Deutsche Bank Aktiengeselischaft, Deutsche Unionbank GmbkfH, Frankfurter Bank, Georg Hauck& Sohn, Metallgesellschaft Aktiengesellschaft, B Metzler seel. Sohn& Co., in Hamburg: Deutsche Bank Aktiengesellschaft, in Ludwigshafen/ Rh.: Deutsche Bank Aktiengesellschaft, in Zürich: Schwelzerische Kreditanstolt. Mannheim, den 10. Juli 1957. BROWN, Aktiengesellschaft Der Vorstand Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Commerz: und Ctedit-Bank Aktiengesellschaft, Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Commerz. und Credit-Bank Aktiengesellsckaft, Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Commerz. und Disconto-Bank Aktiengesellschaft, Dresdner Bank Aktiengesellschaft, das bewöhrie, leicht ver- trägliche CIROVANIIIS Ens pannendd u. erfrischend. 5 NEnexaA Ik nimmt schmerzen 5 vVvetköäsie 5 Rheuma-, e, zen, lschies, Kopfweh und in kritischen fegen hit Garderbenttänder- Schirmständer im Spezialhaus 3081. 8 2, 4 Rollschrank, verkaufen. Witt, G 7, 29. Büroschreibtische, Laufend gebr. Waschmaschinen prsg. abzg. Rothermel, L 14, 13, 4. Ring. Kinderwagen, neuw., mit Matr. u. Zubeh. Perlon(abwaschb), zu vk. Lösch, Güterhallenstraße 12. zu im Spezlalhaus 1087, 8 2. 16925210 Beitfedernteinigung in Ihrem Beisein BETTEN I-ScHARFER du 2, 7•8 Wandplatten zur Selbstmontage für Küche und Bad. K LE BER Installationsgeschäft, U 2, 9. 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Lelhe mt Mannheim d Wietzone Verstelgerung n werde verfallener Pfänder am Mittwoch, dem 17. Juli 1957, vormittags erbindun- 9.30 Uhr, im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwet- Vorhaben zinger Straße 103. Zum Ausgebot kommen: Juwelen, Gold- und rtführung Silberwaren, Uhren, Bestecke, Schreibmaschinen, Plattenspieler N und sonstige Musikinstrumente, Fotos, Rundfunkgeräte, Wäsche, Storischen Schuhe u. v. a. a e mittel-] wegen der Versteigerung sind unsere Geschättsrzume im Amts- J gebäude, C 7, 1.4, am 17. Juli 1937 ges chIOStd e n. „ ee— 25. März a Zwangs versteigerung. n das In- Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Mittwoch, dem 18. Sep- aften un, tember 1957, um 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, m 21. Au- unker Flügel, Zimmer 213, das Grundstück der Christa Fertig, geb. Sacher, Neubau bhefrau des Kaufmanns Heinrich Max Fertig in Mannheim, auf Ge- W Neu markung Mannheim. 500 000 Die Versteigerungsanordnung wurde am 7. März 1957 im Grundbuch rnommen vermerkt. Rechte, dle zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum „ Hileten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu HRU NE gekocht uchsfetlig inge rü; INbkt⸗ alt bereit Zeit, die uchsferſig sie 30 gu. e KINbkf stoffe und wicklung rogetieg Seite! Mack Dir ein paar schöne Stunden: KINO Geh' in's P. 25028. J. ab 16 J. ALHAMBRA 13.30, 16., 18.30, 21 Ein faszinierender Film „DER UNTER TAN“ UNuER SUN Telefon 2 33 33 15.30, 18.00, 20.30 „Die Magd von Heiligenblut“& MI. 20.30: Cabaret rendezvous DiE KAMER Telefon 4 03 96 16.00, 18.15, 20.30, „DIE STRASSE DER GESCHMINRKTEN LIP PEN“. Dl KURBEI Telefon 2 55 55 16.30, 18.45, 21 Uhr Martin Boddey— Vera Fusek T. 23123 Letzter Tag! pK EN 13, 15, 12, 19, 21 Unr 1. Egger, H. Juhnke, Th. Lingen „DER MUSsTERGATTE“& Is TE R Telefon 2 02 02. 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Marl. Dietrich, Vittorio de Stoa „Die Monte Carlo Story“ * Schnbsun Tel. 2 02 33, X&* NUR 16.15, 18.30, 21 Uhr gean Gabin— Renée Laure in „VULKAN IM BLUT“ X (Aplr0 152 Megpl., Ruf 51186 Tgl. 16.30, 19 u. 21 Uhr Letzter Tag! 16.30, 19 u. 21 Uhr Rory Calhoun, Abenteurerfilm: X 23. Juli 1957, im„Zähringer Lö- wen, Mannheim, Schwetzinger Straße 103, öffentlich verstei- gert. Letzter Einlöse-Verläng.- Termin: Samstag, der 20. Juli 1957. Etwaige, bei der Verstei- gerung erzielte Mehrerlöse wer- den bis 7. August 1957 gegen MORGEN Digg 5 meien Pfandnummern* i Nrn. 28 784 bis 78 207 werden am Hduser-Grundstuche HERONYMI o ut 2889 Abgabe des Pfandscheines an der Kasse des Leihhauses aus- bezahlt. Nach Ablauf dieser Frist werden die Mehrerlöse an die Staatskasse abgeführt. Leinhaus Karl Rudolf KG, Mannheim, K 2, 22. „Faustrecht in Kenia“, Farbf. x „FLUG NACH HONGKONG“ III Letzter Tag! „M* nicht jugendfrei. Knonkflöcher und Stoffknöpfe sofort. NIX E, Mannheim, N 4, 7. 10.00, 11.50, 22.30 Uhr enraub in Singapur“& 14, 16, 18.10, 20.20. „Wer fuhr den grauen Ford?“ PanHM-Insater 15 25. 475, 204 Cr US IKRPNRRADE IVM Heute 18.30 und Kulser jäger 21 Uhr letztmals: Alt dem Bababas oder als zelbettabrer auk der schönen Reiseroute „Die Burgenstraße“ vom Neckarstrand ins Frankenland Zwischen Mannheim— Heidelberg— Heilbronn— Langenburg Rothenburg und Nürnberg sehenswerte Städte, bekannte Luft- kurorte, ruhige Sommerfrischen auch im erweiterten Bahnbus- verkehr bequem erreichbar. Beliebige Wahl des Reisezieles, Fahrtunterbrechungen gestattet, Geltungsdauer der ermäßigten Rückfahrkarten 2 Monate.— Auskunft, Fahrpläne und Werbe- schriften durch Ihr Reisebüro, an den Schaltern der Bundesbahn, del den an der Strecke liegenden Bürgermeisterämtern oder durch die Arbeitsgemeinschaft„Die Burgenstraße“, Heilbronn, Falkenstraße 1. 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Tücht.Kleiderbüglerin in gutbezahlte machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der ErIö6s- verteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Grundstücks oder des nach 5 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegen- steht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen- falls für das Recht der Verstelgerungserlés an die Stelle des verstei- Serten Gegenstandes tritt. 915 N über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann sehen. 8 Grundstuckswert wurde gemäß g 74a Zvd. auf 160 000, DM fest- Es ist zweckmk gig, schon zwel Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen.. Grundstückbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 328, Blatt 10 Lgb. Nr. 11310%1; Bau- 5 8 Ar 26 qm; Stadtteil Neckarau, Rottfeldstrage 40(tatsächlich Aut). Schätzwert: 160 000, DM. Zubehör:— Mannheim, den 24. Juni 1957 Notariat Vals Vollstreckungsgerieht a Zwangs versteigerung. Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Mittwoch, dem 18. Sep- tember 1957, um 14.15 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, Iinker Flügel, Zimmer 213, das Erbbaurecht des Oskar, Otto, Bau- maschinist in Mhm.-Waldhof und dessen Ehefrau Else Otto, geb. Keller, ebenda,— mitberechtigt zu je ½— auf Gemarkung Mannheim. Die Verstelgerungsanordnung wurde am 29. Dezember 1956 im Grund- buch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gepot nicht und bei der Erlös vertellung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Frundstücks oder des nach 5 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegen- steht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung Odder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen- alls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des verstei- gerten Gegenstandes tritt. A über das Erbbaurecht samt Schätzung kann jedermann Der Wert des Urbbaurechts wird gemäg 5 74a Zy. auf 37 000, DM kestgesetzt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kun- digung und der die Befriedigung aus dem Erbbaurecht bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Grundstückbeschrieb: Erbbau- Grundbuch von Mannheim, Band 1030, Blatt 28, Erbbaurecht an dem Grundstück Lgb. Nr. 17 386/ 57; 8 Ar 09 am; Bauplatz, Stadtteil Gartenstadt, Föhrenhof Nr. 8. Schätzungswert: 37 000, DM, Zubehörwert:—. Sportwagen 2-Sitzer, mit 2 Notsitzen, 60 PS, 1,8 Ltr., Baujahr 1954, aus erster Hand, preisgünstig abzugeben. Mannheimer Morgen Am Marktplatz KFZ-FIHANZIXNUNCEN s e SIMON OE N EU Od OEBNAUcrn verm. OTTO ARREND MI M., O 7. 4. IkEl. 258 44 Schnittige Der bewährte FK 1000 Tragföhigk. I t. Kasten · u. kombiwag. ab DM 6823, a. M. KORATHOFF Mannheim— Kaiserring Agrippinahaus Telefon Sammel-Nr. 4 41 44 pkRwW- Anhänger heim, Neckargrün 2 J. Kasten(168 IOOK 10s em) isoliert, sehr günstig abzugeben. 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Bundescrbeitsminister A spricht NT in einst öffentlichen GROSSKUNDGEBUN G am dienstag, dem 16. Juli 1987, 20 Uhr im Mannheimer Rosengarten chnzüich- Demokratische Union die Bevölkerung ist hierzu herzlich eingeloden Eintritt frei Mannheim Stadt uu 2 Seite 10 1 e MORGEN 1 Neberes von Xqver Föhr Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle Man darf wohl auch diese Ausstellung von 39 Oelbildern Raver Fuhrs, die die Städtische Kunsthalle Mannheim bis zum 11. August zeigt, als einen der wesentlichen künstleri- schen Beiträge zum 350jährigen Stadtjubi- aum betrachten: als die Ehrung des bedeu- tendsten heute lebenden Malers, den Mann- heim und vornehmlich sein Vorort Neckarau hervorgebracht haben. Vor mehr als sieben Jahren hatte die Kunsthalle zum erstenmal seit dem Krieg wieder eine größere Auswahl von Fuhrs Werken gezeigt, zu dem schon Seit 1929 in städtischem Besitz befindlichen „Bergfriedhof“ konnten damals die beiden Oelbilder„Die Leibwache“ und„Die alte Stadt“ erworben werden, und seither hatte nur noch das Heidelberger Graphische Ka- binett Grisebach einen wesentlicheren Ein- blick in Fuhrs weitere Entwicklung vermittelt. So darf man den jetzigen Querschnitt durch sein neueres Oeuvre, innerhalb dessen die neun im Katalog zuletzt genanmten Bilder Wohl die ältesten sein dürften, als lang er- Wartet und hoch willkommen begrüßen. Gewiß wird sich nicht jeder Kunstfreund mit diesen Bildern befreunden und, soweit dies bei der sommerlichen Hitze überhaupt erwünscht ist, von ihnen erwärmen lassen. Sie springen— wenn man das so bildhaft ausdrücken darf— einen nicht an, es geht kein innerer Zwang von ihnen aus, doch sind ihre artistischen Reize unabstreitbar. Wenn Fuhr vor drei Jahrzehnten im Umkreis von Dix oder Grosz Aufsehen erregte, mit eimer Des Dorfes Dümmster Der alte Herr liebte Kraftwagen nicht, doch er brauckte einen für die Arbeit in den abge- legenen Dörfern. Naturlich verstand er nicht das geringste von Motoren. Ueberdies fuhr er schlecht. Und sein Wagen war ein Veteran des Weltkrieges. Als dlieser eines strahlenden Sommermor- gens kurz vor dem Dorfe K. plötzlich streikte, war der alte Herr keinesfalls verwundert. Er stieg seufzend aus, kob abermals seufzend die Haube des Motors und maß mit einem langen Rilflosen Blick dus verstockte, Wunderwerk der Technik'. Wie er zum dritten Male so laut aufseuf- zend, daß es fast wie Stöhnen klang, sich der naken Tankstelle zuwendete, um einen Fach- mann herbeizukolen, kam ein Knabe auf ihn azugesprungen. Sein buntes Busckhemd flatterte im Sommerwind. Der Knabe bremste seinen raschen Lauf, grüßte den alten Herrn und schaute interes- sert auf den Motor.„Klamotte“, sagte er. Die Rellblauen Augen blitzten.„Darf ich's ver- suchen?“. „Was verstehst du davon? Bist doch höch- stens zwölf.“ „Stimmt genau“, antwortete der Knabe. „Aber wissen Sie, mein Vater ist Autoschlos- ser, und da sieht man allerlei, wenn man die Augen offenhält.“. „Versuche es“, sagte der alte Herr, schob den Strohhut in den Nacken und zündete sich eine Zigarre an. Nack zehn Minuten lief der Motor. Der Knabe säuberte die öligen Hände an dem Gras des Rains. Der alte Herr reichte ihm ein Markstück.„Ich danke dir, mein Junge! Willst du ins Dorf mitfahren?“ Die beiden nahmen in dem alten Wagen Platz.„Sie fahren zu hart and, sagte der Knabe sachlich. Da lächelte der alte Herr. Es war die stete Rüge seiner Tochter.„Du bist ein intel- ligenter Bub“, murmelte er liebevoll. 0 „Das müßte unser Lehrer hören, jubilierte der also Gelobte. Und der alte Herr darauf dampfend:„Sag mal, warum bist du eigent- lick nicht in der Schule?“ „Weil ich des Dorfes Dümmster bin, ant- wWortete der Knabe mit verhaltenem Kichern. „Werde jetzt nicht albern!“ Der alte Herr blickte gesammelt über den Volant. Der Wagen rollte eben vor das Schul- Raus. „Nein, wirklich! Unser Lehrer hat mich Reimgeschicht, damit ich als des Dorfes Dümm- ster, wie er immer sagt, die Klasse nicht bla- miere— vor dem Herrn Schulrat, wissen Sie, der den Geist der Kinder prüfen kommt.“ Da streichelte der alte Herr, der den Mo- tor inzwischen abgeschaltet katte, das zausige Blondhaar seines kleinen Fahrgastes. „Komm nur mit! Die Prüfung hast du schon bestanden, ich bin nämlicn— der Schulrat..“ Gerhart Pohl etwas nach Westen sich anlehnenden Spiel- art der„Neuen Sachlichkeit“, so ist dies Un- mittelbare der Aussprache heute doch durch das Spiel der Farbklänge und Bewegungs- rhythmen distanziert. Das„Abenteuerliche“, das mem einst so gern als Definition des Fuhr'schen Malens nahm, klingt noch in ein- zelnen Bildern wie„Schwierige Landung“ oder„Das Attentat“ nach, und hier gewinnt es dem Bild dann auch eine Dynamik, die sich zwingend mitzuteilen versteht. Und ge- rade hier spürt man es dann doch wieder, daß man wohl erst zu überlegen hätte, sollte mam einen bedeutenderen gegenständlichen Maler in Deutschland nennen als Fuhr. Wie Kunsthallen-Kustos Dr. Heinz Fuchs in seinen Einführungsworten klar werden Uieß, sind Anregungen von Chagall wie von Cézanne bei Fuhr zu erkennen. Gerade an dem oft so gefahrvollen Einfluß Chagalls zeigt es sich jedoch, wie Fuhr ihn zu ver- arbeiten und in seinen persönlichen Stil ein- zuschmelzen verstand. Andererseits ist ja auch Fuhr als Professor an der Hochschule der Bildenden Künste in München kein Leh- rer, der seine Schüler zu Epigonen macht, sondern aus seinem Vorbild heraus das in ihnen Liegende reif werden zu lassen und zu erschließen weiß; der junge in Heidelberg lebende Mannheimer Uwe Wenk-Wolff läßt das erkennen. Viele von Fuhrs Mitteln, etwa die musikalische Akzentuierung mit dem rhythmischen Spiel breiter schwarzer Linien, mögen eine akademische Raffi- nesse sein. Andererseits zeigt sich an ihnen auch wieder jene gewisse graphische Note, die sein ansonsten nach Westen orientiertes Oeuvre im Bereich der deutschen Kunst ver- Wurzelt sein läßt. Mag Fuhr auch aus man- cherlei Quellen geschöpft haben, mag das Bedrohte der heutigen Existenz von ihm auch Stärker empfunden und schärfer formuliert worden sein als sonst von kurpfälzischen Künstlern, so scheint er mit seiner heuti- gen Formenwelt aus graphischem Rhythmus und farblicher Melodie doch sehr typisch auf dem Schnittpunkt jener beiden Kultur- kreise zu stehen, zwischen denen die ober- rheinische Kunst ja immer so etwas wie die bindende Brücke dargestellt hat. Im Thematischen hat er heute weniger das Hinausgesetztsein an die Grenze der Nacht, das dem Tode Gegenübergestellt- Sein, nicht einmal das Magische in der Phantasie mehr, wie man es früher von ihm kannte.„Abendblüte“,„Rosen am Fenster“, „Akazienzweig heißen heutige Bilder von Xqver Föhr: Straßenszene Die Städtische Kunsthalle Mannheim zeigt in diesen Wochen(bis II. August) eine Ausstellung von Ge- mülden des Mannheimer Malers Xaver Fuhr. (Siehe auch unseren Be- richt auf dieser Seite.) Foto: Galerie Franke ihm, und selbst wenn dabei die am Fenster stehenden Rosen noch mit schier überdimen- sionalen Dornen bewehrt sind, ist doch 80 etwas wie moderne Klassizität in dies Oeuvre gekommen. Auch die Zeit, wo sich das Gegenständliche bereits allzu sehr auf- löste und zum reinen Form-Farb-Spiel hin tendierte, ist im grogen Ganzen vorüber. Er gehört dem Reich der sichtbaren Natur, mag sie auch in„Mondscheinblüte“ mit traum- haften Assoziationen verwandelt sein. Vor- nehmlich auch die Farbe ist, wie Dr. Fuchs Sleichfalls betonte, ganz dem Elementaren der Natur verhaftet, so daß dieses selbst in jenen Momenten latent zu bleiben vermag, Wo Linien und Farben in freier Bewegung über die Fläche hinweg in den Raum schwin- gen mögen. SE. Sesch mackvolle Formen aus Baden-Wörttemberg Die große Johrescusstellung der Kunsthandwerker im Mannheimer Reigmuseum Nach der Landesausstellung des Künst- lerbundes ist nun auch das Badisch-Württem- bergische Kunsthandwerk zu seiner alljähr- lichen großen Leistungsschau in das Mann- heimer Reißmuseum eingezogen. Bis zum 18. August bleibt diese fünfte Landesausstel- lung, die das Landesgewerbeamt Baden- Württemberg und die Stadt Mannheim in Verbindung mit dem Bund der Kunsthand- werker aus Stuttgart und dem Badischen Kunstgewerbeverein aus Karlsruhe veran- stalten, noch hier zu sehen. Nachdem die ersten Ausstellungen in Freiburg, Baden- Baden, Konstanz und Freudenstadt stattge- funden hatten, alle vier also im südbadischen Bezirk, hat das Mannheimer 350 Jährige Stadtjubiläum immerhin zu bewirken ver- mocht, daß endlich auch einmal ein anderer Landesteil die Ehre dieser repräsentativen Schau erhalten durfte. Obwohl es keine Verkaufsausstellung ist, können— wie in einer Pressenotiz bekannt- gegeben wurde— die meisten Gegenstände käuflich erworben werden. 128 Werkstätten hatten sich auf Grund einer öffentlichen Ausschreibung angemeldet, rund 100 sind nach der Auswahl durch eine Jury zugelas- sen worden. Für die drei besten Arbeiten auf den Gebieten der Textilien, der Keramik und der Metallbearbeitung wurden Preise in Höhe von je 500 DM. ausgesetzt, die an Lotte Hofmann(Hausen-Rot), Gretel Schulte-Ho- stedde(Karlsruhe) und Harald Buchrucker (Ludwigsburg) flelen. Von der ersten Preis- trägerin sieht man einen Wandbehang aus dunkelblauem Seidenstoff, mit weißen und rosa Blüten bestickt; der dritte Preisträger fällt mit einem Teeservice aus schwerem und doch so weichem, schön und reizvoll zu verarbeitenden Zinn auf. Bei diesem Grenzgebiet zwischen Kunst und Handwerk sollte und kann man wirklich einmal den Vergleich mit den beiden ver- gleichbaren Ausstellungen ziehen, die Mann- heim in diesem Jahre schon zeigte: mit jenem finnischen Kunsthandwerk von internationa- lem Niveau und Ruf, sowie mit den Industrie- kormen von Prof. Wagenfeld. Gegenüber der Industrieverarbeitung sind diese kunst- Sewerblichen Gegenstände, mögen auch sie Vielfach schon in Serien hergestellt werden, eben doch noch von handwerklichen Fradi- tionen in der Fertigung getragen, und die persönliche Eigenart ihres Schöpfers vermag sich doch noch stärker auszudrücken und sich Vor allem ein paar Bereiche bewahrt haben, die eben nicht mit industriellen Mitteln er- schließbar sind Jene finnische Ausstellung dagegen, aus einem Land mit nicht viel mehr als 60 Prozent der Einwobnerzahl Baden- Württembergs gekommen, kann allerdings nur ein Ansporn sein, wie viel durch eine bewußte Pflege und Förderung des kunst- handwerklichen Schaffens erreicht werden kann. Immerhin ist in den vier Jahren, seit es diese Landesausstellungen gibt, bereits ein guter Schritt voran spürbar geworden. Der Wandteppich von Ida Kerkovius zeigt jenen Moment an, wo das Handwerkliche schon von selbst sich zur reinen Kunst ver- Wandelt; es ist gut, daß auch dieser Maß- stab in die Ausstellung gesetzt wurde. Den Einzelfall einer sonst längst verlorenen Tra- dition bewahrt noch Rainer Schütze Heidel- berg-Ziegelhausen), der auch in diesem Jahr wieder mit einem kostbar gefertigten Spinett vertreten ist. Das liebenswerte Ge- werbe dagegen tritt mit Stoffpuppen und Holztieren auf, kleinen und niedlichen Ba- steleien, die vor allem im Württembergi- schen ihre Heimstatt zu haben scheinen. Bei der Keramik, dem international heute am meisten gepflegten und beachteten kunst- handwerklichen Gebiet, sind die wesent- lichen Werke vielleicht doch noch allzu sehr von großen Vorbildern abhängig, mag es auch vereinzelte Ausnahmen wie Richard Bampi dazwischen geben. Die interessante- sten Beiträge innerhalb Badens und Würt- tembergs hat die Textilverarbeitung ge- geben, vornehmlich mit Wandteppichen und Oper Batikdrückefl. Mosalkhafte Waldbehänge ganz eigener Form und eigenen Reizes steuert die Preisträgerin Lotte Hofmann noch bei. Unter den Metallverarbeitungen, zu deren auch die Emailkunst zählt, sind außer denen des Ludwigsburger Preisträgers Buch- rucker noch die Schmuckstücke von Käthe Ruckenbrod(Heidelberg-Ziegelhausen) her- vorzuheben. Die Lederwaren, die Bucheinbände und Handtaschen, die Holz- und Schnitzarbeiten, die handgestrickten Damenjacken, ein mit Mosaik durchgearbeiteter Holztisch Berthold Müller aus Kreßbronn), Entwürfe für Glas und Porzellan— es lassen sich nicht alle der gediegenen und geschmackvollen Bei- träge nennen. Man hat dieses Jahr in Mann- heim bewußt Beschränkung geübt: kein Teil- nehmer durfte mehr als sechs Arbeiten ein- reichen, und von denen, die dann vor dem Urteil der Jury bestanden, sind meist nur drei wirklich ausgestellt worden. So ist im Reiß museum dem àußeren Umfang nach keine Monstreschau zu sehen, und doch erscheint sie reichhaltig genug, denn so gut wie jedes Einzelstück hat Charakter und Bedeutung und lohnt es darum auch, für sich betrachtet zu Werden. Nach dem Ergebnis dieser Mann- heimer Landesausstellung zu werten, wäre es gewiß nicht gerecht, wenn in vierzehn Tagen bei der Eröffnung der Internationalen Trien- nale für angewandte und dekorative Kunst in Mailand innerhalb der deutschen Säle nicht das Kunsthandwerk Baden-Württem- bergs erfreulichen Anteil hat. un Montag, 15. Juli 1957/ Nr. Heraus verlag. Musik vom Broadway aaa Konzert im Amerika-Haus Mannheim* Ein recht hübsches und unterhalten Lichen Konzert mit„Musik vom Broadway brad Feuille das Mannheimer Deutsch- Amerikanische les: H. stitut. Lila Dekker, eine junge amerikaniz* Sopranistin, und der Bariton Hans% Hl. Kim gebauer von den Städtischen Bühnen Fra stenv. furt hatten aus den erfolgreichsten ameriz Bank, nischen Musicals von Irving Berlin, Jerotſ Rad- Ke Kern und Cole Porter die bekanntesten I Mannh der und Duette ausgewählt und Servierteng Mr. 80 ihrem Publikum mit ihren kleinen, du schönen Stimmen vorzüglich. Natürlich dug eee in einem derartigen Programm Geqz 12. Ja Gershwins Oper„Porgy and Bess“ nt fehlen. Gegenüber den leichten, ja fast seid ten Songs Berlins und Kerns wirken die zu zen, expressiven Arien Gershwins ergreitet Es überrascht immer wieder, wie er mit q; nigen Klängen und noch so einfachen, Tür ih N typischen, melodischen Wendungen die; weilige Situetion erfaßt und charakterist Jazzrhythmen mit veristischen, impresi nistischen und seinen eigenen Stil mitt mischt. Die Interpretation des etwas sen, mentalen„Summertime“ durch Lila Denz ließ keinen Wunsch offen. Hans Neugebas sta wußte vor allem den parodistischen Schmsg Au ler-Song„It ain't necessarly so“ ausgezeld vol net darzubieten, da er die Mimik und d ak: heiseren, fast gesprochenen Gesang der Neg Bot täuschend ähnlich nachahmte. Es gap g Schluß viel Beifall für die Solisten und d 150 versierten und dezent begleitenden Pian Kn Gerhard Geist. 1 5 ist 8 Never Sommernachtstrquy dure Shakespeqre in Walter Jostens Obersefzu 95 Ug, Im idyllischen Amphitheater Birten 1118 Xanten, wo schon Quintilius Varus Sesesge mit hat, bevor er in die Schlacht am Teutobhm ward ger Wald zog, wurde eine neue Ueber reich gung des„Sommernachtstraumes“ urad höre geführt. Walter Joosten, Lektor für d die tragskunst in Bonn, wollte nicht nur von Verb getreuer und moderner übersetzen! V Schlegel und Tieck— er bemühte sich were allem, Shakespeares Sprachrhythmus! Bont Deutsche zu übertragen. wah! Die von Münsters neuem Chefdramati Stan- Theo van Alst besorgte Inszenierung Fras Birten bewies, daß Jostens Sprache de rück englischen Original verwandter ist als t Zielt Schlegeltext. Sie ist sachlicher, straffer un 5 5 verliert sich nicht in üppige Rhythmen u 0 f barocke Bilder. Man hört plötzlich eint 3 hageren, aber muskulösen Shakespea 55 Sanz britisch, den man bisher durch d.* farbige Brille deutscher Romantik betrad. 1e e tet hatte. So wird zwar akademisch gen- 55 die originale Sprachmelodie übertragen u auf der Bühne ein schlichtes Deutsch heute, das jedermann versteht, gesprochen aber der dichterische Zauber, der Reiz d altertümlich Schwelgerischen geht wel gehend verloren. Darunter leidet vor alle die Liebesgeschichte von Titania Oberon, aber auch die Rüpelszenen büle. einen Teil ihrer Farbe und Prallhen en eie Die Problematik neuer Shakespeare- Uebe! tragungen bestätigte sich erneut: das m derne Deutsch, den originalen Rhythm und die möglichst sinngetreue Wortwall muß ein Dichter, ein blutvoller Dramatik miteinander vereinen. Nur dann kann de notwendige Shakespeare-Nachdichtung ff unsere Zeit entstehen. auf die Woc Sori kan! tion, rold Wiss exzie Mit Schauspielern verschiedener west- sten deutscher Theater und Birtener Laien Kan spielern ging ein„Sommernachtstraum' in plen Szene, dessen wesentlicher Mitspieler di dere uralte Baumkulisse im Amphitheaterrunl ihre War. Sonja Luyken 8 8 ziel Koltor-Chronik 00 Der Berliner Schauspieler Kurt Westermam der ist am Samstag an den Folgen eines Her 1 550 infarkts im Alter von 70 Jahren gestorben 1 5 Westermann spielte zuletzt in der Westberlin Vers Komödie und im Renaissance-Theater. 555 Das Kurpfälzische Kammerorchester Spiel 1180 in seinem dritten Mannheimer Konzert a0 18175 Montag, 15. Juli, 20 Uhr, in der Mannheim St Wirtschaftshochschule Werke von Johann Ste 6 mitz und seinen Söhnen Carl und Anton. 8. list des von Eugen Bodart geleiteten Abend ist Reinhold Barchet, Violine. Zum 60. Geburtstag des Pfälzer Malers Hel. mann Croissant veranstaltet Landau in de Pfalz— die Vaterstadt des Künstlers— Von 17. Juli bis 7. August eine Ausstellung mit se. nen Werken aus der Nachkriegszeit. pri Ae ebe en, Ein heiterer Liebesroman Von Huge Martung Alle Rechte durch Ullstein-Feuilletondienst 18. Fortsetzung Ich kormte schließlich nicht mit dem sieb- zehm jährigen Mädel in ein Hotel gehen und ein Oder auch zwei Zimmer nehmen. Das eine wäre zu kostspielig gewesen, und an die andere Möglichkeit wagte zum Glück keiner von uns zu denken. Wir kamen zum Donaukorso, und das große Festspiel des Lichts war stärker als Unser hilfſoser Kummer. In Piroschka erwachte sogar wieder eine gewisse Unter- nehmungslust. 5 g „Wir sollten zum Gellert gehen!“ rief sie. „Wer ist das?“ „Der Gerhard halt!“ „Ein Freund von dir?“ „Ein Freund von alle Heiliger 5 Heilige Freunde waren ungefährlich Und dieser Gerhard war der mächtige Mann aus Erz, der auf einem Berg über der Stadt Ungarn. Ein Stand und segnend ein mit vielen elektri- schen Birnen leuchtendes Kreuz über das ihm anbefohlene Land hielt. Wir kletterten Auf schmalen Pfaden zu ihm hinauf. Proben war es ein wenig frischer als in den Straßen und Gassen der Stadt, wo am Abend die Schwüle doppelt spürbar wurde. Pief drunten floß der Strom unter den leuch- tenden Brücken hinweg und trug leuchtende Schiffe am glitzernden Ufer entlang. „Ach!“ sagte meine Begleiterin selig und drückte meine Hand. Außer uns war kein Mensch bei dem Heiligen, dessen Kreuzeslicht aus den Augen des Stationsmädchens widerstrahlte. Winzige Kreuze in ihren Augen. Ich sah hinein in diese Augen. 5 „Da kommt ein Schiff aus Wien“, sagte Piroschka. Wärklich kam es drunten auf dem Strom Sehr prächtig heran, das weiße Schiff, mit dem ich damals— ach, es schien so lange her— in die nächtliche Hauptstadt gekom- men war. Ich— und Greta „Komm!“ sagte ich und lief voran, den Berg hinab. Wir gingen durch alte Budaer Gassen auf- Wärts zur Königsburg, wo prächtig unifor- mierte Posten in einem komischen Storchen- schritt auf und ab stelzten. Wir kamen zur Matthiaskirche, in der die Ungarn ihre Könige krönten, und von den Terrassen der Fischerbastei sahen wir abermals das große Lichterschauspiel von oben, nur diesmal sehr viel näher. In warmen Wellen um- spühlte uns die schwüle Abendluft der Stadt. „Andi?“ „Ja?“ „Hättest du einen Hunger?“ „Ich hätte ihn nicht nur. Ich hab' ihn sogar!“ „Ob wir etwas speisen gingen?“ Zis Mitternacht im Weinlokol Jetzt konnte ich dem ungarischen Mäd- chen imponieren, da ich, nicht allzufern von der Bastei, die Gasse mit dem Weinlokal wußte, in das ich mit Greta geraten war. Nun führte ich Piroschka dorthin, ein Schul- mädel mit einer Schulmappe, statt der ele- gamten jungen Dame aus Deutschland. Zwar erschien mir anfänglich manches genauso wie das erste Mal: der schwitzende, kleine Kellner, der fette Primas im Frack mit der öligen Stirnlocke— aber im Grunde War doch alles ganz anders. Wir tranken billigen Wein zu billigen Rostwürstchen, und es war nicht besonders vergnüglich, blog Zu trinken und unter bunten Lampions zu sitzen, um auf den Tag zu warten, Die Stunden zogen sich klebrig hin. Schon vor Mitternacht begann Piroschka zu gähnen. Um ein Uhr sank ihr Kopf einer bejahrten tschechischen Dame auf den Busen, die ihn dort unter dem Gelächter ihrer Begleiter Wegnahm. Sie sagte etwas, was strafend klang. Offenbar war davon die Rede, Kinder Sehörten um diese Zeit ins Bett. Wenn ich bloß gewußt hätte, in welches Bett ich dieses Kind hätte stecken können! Ich bezahlte eilig und kleinlaut. Piroschka hatte nichts dagegen.. Ein Bündel Jammer hing an meiner rech- ten Hand, das Lederköfferchen und Pirosch- kas Schulmappe an der linken. Die Kleine War so müde, daß ihr im Gehen die Tasche aus der Hand gerutscht war. Ich mußte sie förmlich zum Bahnhof schleifen. Im Warte- saal sank sie auf eine harte Holzbank und schlief auf der Stelle fest ein. Ich zog ihr den rot-weiß gestreiften Rock übers Knie und setzte mich daneben. Nach der Nacht im Wartescal Obwohl auch mir die Augen zuzufallen drohten, hielt ich mich krampfhaft wach, um mein Köfferchen und Piroschkas Mappe zu bewachen. Und sie selbst natürlich auch. Es blieb mir ja weiter nichts übrig. Trotz aller gegenteiligen Bemühungen schlief ich am Ende doch ein und wachte erst auf, als helles, kaltes Tageslicht durch die grogen grauen Fensterscheiben fiel. Zum Glück War alle Habe noch da, der Koffer und die Mappe— und leider auch Piroschka. Das wor die zweite Budapester Nacht die ich mit einem Mädchen verbrachte. Wir schliefen aneinandergelehnt in einem Abteil dritter Klasse; derm Piroschka hatte meinetwegen auf ihr Erster-Klasse-Vorrecht verzichtet. Es war drückend schwül, und das machte uns Uebernächtigte noch müder. Wir müssen Wirklich wie die Opfer einer leiden- schaftlichen Nacht ausgesehen haben. In der Stadt Székesfehérvar, die man im österreichischen Teil der alten Monarchie Stuhlweißenburg nannte, hatten wir län- Seren Aufenthalt. Man sah mächtige Berge im Süden. Plötzlich fing es in den Bergen zu leuchten an: Blitze. Nur der untere Teil der Gebirge erwies sich als echt, als waldiges Hügelland, das übrige waren phan- tastische Wolkenaufbauten. Das Gewitter kam rasch und mit großer Heftigkeit. Grell leuchteten die Blitze in Unser schwüles Abteil, in dem wir wegen des losbrechenden Regensturms die Fenster schließen mußten. Die Donner schmetterten so, daß man meinte, das Züglein mache jedesmal einen ängstiichen kleinen Satz in die Luft. „Das ist Balaton“, sagte Piroschka. An den Fenstern rannen Wasserschwaden nieder, die alles Landschaftliche hinter grauen Regenschleiern verbargen. „Visitez la Hongrie!“ witzelte ich mit müder Ironie. g Zum Wiedersehen just das rechte Wetter! Zu einem solchen Wiedersehen jedenfalls! Am liebsten wäre ich jetzt noch umgekehrt. Aber das mutige Bähnchen kämpfte sich durch, und als es wieder einmal mit stöhnen- dem Schnaufen auf einer Station hielt, sagte meine Begleiterin: „Siöfok! Wir sind da!“ Es half nichts: wir mußten aussteigen und dem Wetter und dem Schicksal in den feuchten Rachen greifen. Piroschka raffte ihr kurzes Waschkleid- chen, als sie über die Pfützen sprang, die sich als Bahnsteig gebärdeten, und ich lief Ab; mit dem geborgten Lederkoffer und ihren 8 lächerlichen Schulmäppchen hinterdreit Ait Triefendes Haar hing mir ins Gesicht. übe Unter dem Bahnhofsvordach stand 1 Pre einem dunkelblauen Regencape— schön ein denm je, begehrenswerter denn je— Gres ume Sie hatte sich eine raffiniert schicke Kapu Mi! übers Haar gestülpt und winkte mir u du Das Stationsmädchen war an ihr vorbe“ Ab gerannt. Mochte sie nur immer weiter rel bri nen, in den See hinein, der dort irgend Kal im feuchten Grau liegen mußte! InsS 5 alle Alles War vorbei „Daß du endlich da bist“, sagte GW. und hakte sich fest bei mir unter. mai So vertraulich war sie nur am Ende jene 195 Budapester Nacht gewesen.. Aber diem bor dauerte das Glück nur Sekunden. Den 0 Piroschka machte vor den Fahrkartensch“ Ves tern kehrt, als sie mich nicht kommen su, tis und trabte zurück. „Wo bleibst du, Andi?“ rief sie mir ell gegen. 00 In diesem Augenblick verwandelte t un Greta. Sie zog ihren Arm aus dem meint Me und wurde wieder zur großen Dame.. „Ach, du hast dir etwas mitgebracht, wi flüsterte sie mir zu. P ** 2 15 „dicht mitgebracht! Ieh schwöre di e Greta, sie ist mir einfach nachgelaufen! „Dann wirst du ihr vorher einen Gu Hi dazu gegeben haben! Ach“, fügte sie 1 7 „deshalb die Verspätung in Budapest! 10 es eine schöne Nacht? Sie hätten mich nie“ zu belügen brauchen 1 De Mit einemmal war alles aus! Alle 85 ch war von ihrem Gesicht weggewischt,. eiskalt wurde. Und„Sie“ sagte sie zu m or „Wollen Sie uns nicht wenigstens bekannt machen?“ 90 Fortsetzung fo