Nr. 103 — folg erte Dr. ielhaug feder. nusiks. Ohl die onisten d Max 5 Wurch 1 Jahte zus den Zerline: e, den endfil. nachung änchner, untrüg. Charel ind lieg Spritz. Wur ce Kriegs. ei Kla. HwWeslet Sprech. er werk tadt, oh Wurch chland r Film. en Weg rst ge. rde de h einen in an · haue s„Ol tte in zen Sich „Feuer. * Hieg, Kapell. mer, in „ ohne dinfallz. ie Pre. usicals zeil ein Worauf. te, daß er wWie⸗ Sich 2 gte Re- lichkeit um Zi- Ite sich bert. Die Tanten London 1 Rachel cht zum rwerk werden er die danken tern niemals 1s kratt ler Weg jon. onder) n Diens. Tristaß“ kalische direktor auf die Imergas tück des e bibli⸗ nter det In die-: menden m Tode tet Hiob „ bis er, ant, dab virkt. ler des 58 Jabre ger aus- auf der nheimer schieden ier von IV rische nd Arm- merstag Steffens n-Glad 26. Juli ten) und Juli, der theatet Wiesba⸗ — schlafen daufend. 5 10 Ant⸗ u ver- ch Frau en Ra anhast“ s Unbe. 1 Au Al. en älte⸗ m Bree: dem Hit Kannte müller „ Kur mandie gespiel . Janc ir hatte klärung ukuruh zerebel ind ul ann ins enttalu en dan späten uch val von del ng fol⸗ Herzusgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Polltik; W. Hertz Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim, Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr. 50 618, Lud wigshafen/Rh. Nr. 28 763 Mannheimer E Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E I., 6-6, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 4(Heidelberger Tagebl.): Lud wigshafenſRh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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In seinem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an den britischen Premierminister Macmillan unterstreicht Bulganin aller- dings, auch die Sowietunion sei der Meinung,„daß die Wiedervereinigung Deutsch- lands bei der ersten Gelegenheit wünschenswert ist“. Er beschuldigt gleichzeitig die Westmächte, seit langem die Viermächteabkommen über die Entwicklung Deutschlands seit dem Kriege verletzt zu haben. Vor allem muß nach Bulganins Darstellung dafür gesorgt werden, daß keiner der beiden deutschen Staaten seine militärische Stärke vergröhert. Bulganin greift erneut den Eden-Plan vom Juli 1955 auf und weist auf die Möglich- keit hin, eine demilitarisierte Zone zwischen Ost und West zu schaffen. Man könne auch zu einem Uebereinkommen über die Begrenzung der in Deutschland und den umliegenden Staaten stationierten Streitkräfte gelangen. In der Erklärung Bulganins zu Deutsch- land heißt es unter anderem wörtlich:„Wenn die internationalen Verpflichtungen, die man gebilligt hat, respektiert werden sollen, dann sollte man keinen der beiden deutschen Staaten dazu drängen, seine militärische Stärke zu vergrößern und Waffen der Mas- senvernichtung zu erwerben. Auch sollte man diejenigen Kräfte innerhalb Deutschlands nicht ermutigen, deren Ziel es ist, Rache für die Niederlage in zwei Weltkriegen zu nehmen.“ Bulganin beschuldigt die West- mächte, die Abrüstungsverhandlungen in London zu verschleppen, um Bundeskanzler Dr. Adenauer im Hinblick auf die bevor- stehenden Bundestagswahlen den Rücken zu stärken.„Sind nicht jene im Recht, die sagen, daß zwischen den Regierungen gewisser westlicher Mächte und der Regierung Ade- nauer ein Handel abgeschlossen worden ist? Die westdeutschen Politiker verhehlen diese Tatsache nicht.“. Die wichtigsten Punkte des Bulganin- Briefes sind die folgenden: 1. Die Anregung, daß die Vereinigten Staaten und sämtliche europäischen Länder Unklare Lage im Sultanat Oman Britisches Ultimatum wurde von Manama Bahrein).(AP) Die Lage im arabischen Sultanat Oman, wo rund um die frühere Hauptstadt Nizwa ein Beduinen aufstand gegen den britenfreundlichen Sul- tan losgebrochen ist, bleibt weiterhin unklar. Der Sultan von Oman Aufständischen zurückgewiesen Die Aufständischen haben nach den bisheri- gen Berichten die Stadt Nizwa mit einem Gebiet von rund 5000 Quadratkilometern in ihren Händen. Ein Sprecher der britischen Luftstreit- kräfte dementierte am Mittwochnachmittag in Manama auf Bahrein alle Berichte, nach denen britische Flugzeuge bereits Aufstän- dische angegriffen haben sollten. Es war be- richtet worden, daß die RAF-Maschinen bereits zwölf Raketeneinsatze gegen die Aufständischen geflogen hätten. Nach ande- ren Berichten haben britische Düsenjäger mit Raketen und Bordwaffen in zwölf An- flügen ein Fort angegriffen. Die Angriffe richteten ernsten Schaden an. Am Mittwoch ist das Ultimatum an die Aufständischen in Oman zur Räumung ihrer Stützpunkte abgelaufen. In tausenden von Flugblättern, die von britischen Flugzeugen im Namen des Sultans von Maskat und Oman abgeworfen wurden, war die Bevöl- kerung des Unruhegebietes aufgefordert worden, sich aus bestimmten Bezirken zurückzuziehen, da die britische Luftwaffe eine„Machtdemonstration“ plane. Ein Sprecher der Vertretung des Imam von Oman in Kairo teilte am Mittwoch mit, daß der Imam ein Waffenstillstandsangebot des Sultans von Maskat abgelehnt habe. Die Kämpfe gingen weiter. Eine Karte bringen wir auf Seite 2) Nimmt die Radioaktivität zu? Deutscher Sonderausschuß will bis Ende August einen Bericht vorlegen Frankfurt.(dpa) Der deutsche Sonder- ausschuß für Radioaktivität hofft, der Bun- desregierung bis Ende August einen ersten offiziellen Bericht darüber vorlegen zu kön- nen, ob die Radioaktivität in der Bundes- republik zugenommen hat. Diese Mitteilung machte der Frankfurter Universitätsprofes- Sor Boris Rajewsky am Dienstag im An- schluß an ein zweitägiges Kolloquium des Ausschusses in Frankfurt. Als vordringlichste Aufgabe des Aus- schusses betrachtet es Professor Rajewsky, emwandfrei festzustellen, ob die Radio- aktivität in der Bundesrepublik wirklich ständig steigt. Der neueste Atomgesetzentwurf Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Das Bundeskabinett vsdebschiedete am Mittwoch den Entwurf eines vorläufigen Atomgesetzes. Es will die- Sen Entwurf dem Bundesrat zuleiten und so einen letzten Versuch unternenmen, die um- strittene Materie noch vor den Wahlen zu regeln. Das Gesetz besteht aus nur fünf Artikeln. Artikel 1 regelt die Zulassung von Kern- ealkctoren und spricht eine Befreiung vom Verbot des alliierten Gesetzes Nr. 22 aus. Artikel 2 ermächtigt die Bundesregierung, ine Rechtsverordnung über Strahlenschutz 55 erlassen, die der Zustimmung des Bun- 3 srates bedarf. Die Haftungsbestimmungen es Artikels 3 sehen folgende Höchstgren- 185 Vor: Kapitalleistungen 100 000 Mark, ia tenleistumsen 6000 Mark. Im Artikel 4 8 Berlin-Klausel und im Artikel 5 eine 5 erpretation der Geltungsdauer enthalten. as Gesetz erstreckt sich ausdrücklich nur zu Forschung, Lehre und Entwicklung. Es 17785 mur Kernreaktoren zu, die eine Lei- Ang bis zu 15 000 Kilowatt haben. Deutsch- amerikanisches Abkommen —— Mittwoch wurde in Bonn der Text 8 3. Juli 1957 unterzeichneten Ab- 8555 1 Zwischen der Bundesrepublik und Gebi 8 über die Zusammenarbeit auf dem U. 8 der zivilen Atomenergie veröffent- 55 as Abkommen sieht im wesentlichen de 1 Austausch von nicht geheim zu halten- n Informationen, die Entwicklung, Pla- nung, Bau, Betrieb und Verwendung von Reaktoren und die hiermit verbundenen Probleme der Gesundheit und Sicherheit so- wie die Verwendung radioaktiver Isotope betreffen, 2. die Lieferung von Forschungsmate- rial, wenn solches nicht im Handel erhältlich ist. Die übertragene Menge darf jedoch 100 Gramm U 235, 10 Gramm Plutonium und 10 Gramm U 233 nicht überschreiten, 3. die gegenseitige Benutzung von For- schungseinrichtungen. eine Verpflichtung eingehen, keinem Staat, der den Frieden auf dem Kontinent brechen sollte, militärische oder wirtschaftliche Hilfe zu gewähren. 2. Der Hinweis, daß nach Ansicht der Füh- rer im Kreml die anglo- sowjetischen Bezie- hungen„durch persönliche Fühlungnahme Zwischen den Staatsmännern“ verbessert werden könnten, 3. der Vorschlag zur Abhaltung einer brätisch- sowjetischen Konferenz in Moskau, auf der Wege zur Intensivierung des kul- turellen, wissenschaftlichen und technischen Austausches zwischen den beiden Ländern zu erörtern wären, 5. das erneute Angebot der Verstärkung des britisch- sowjetischen Handels bis zu einem Wert von über 12,5 Milliarden Mark in fünf Jahren, sofern die Engländer damit einverstanden sind, die Beschränkungen für die Lieferung strategisch wichtiger Güter nach kommunistischen Ländern aufzuheben, Gekündigte Tarife für Hafenarbeiter und Seeleute Hamburg.(dpa) Die Seeschiffahrt und die Häfen der Nord- und Ostsee stehen vor neuen Tarifverhandlungen. Der Fachaus- schuß für die Seeschiffahrt und die Hoch- seefischerei der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr beschloß am Mittwoch in Hamburg, den Rahmen- und den Heuertarif in der Seeschiffahrt am 1. August zum Jahresende zu kündigen. Gleichzeitig stellte der Ausschuß die Forde- rungen der Gewerkschaft auf, über die noch Stillschweigen gewahrt wird. Am Donners tag tritt der Sozial- und Fachausschuß der Hafenarbeiter der Seehäfen in der Hanse- Stadt zusammen, um den neuen Rahmen- tarif, eine Verkürzung der Arbeitszeit, und Urlaubsverbesserungen zu erörtern. Der Rahmentarif für die Häfen wurde ebenfalls zum 31. Dezember gekündigt. 8 Neue Atomexplosion in Nevada Las Vegas(Nevada).(dpa) Mit einem grellen purpurfarbenen Blitz explodierte am Mittwoch über der Wüste von Nevada eine amerikanische Atomwaffe. Der Versuch trug als Deckbezeichnung den Namen des Astro- nomen Johannes Kepler. Es war die neunte Explosion in der amerikanischen Atomver- suchsserie dieses Jahres. Die Stärke der Explosion entsprach etwa zehntausend Ton- nen herkömmlichen Sprengstoffes. Bei den deutsch- sowjetischen Verhandlungen in Moskau zeigen sich die Russen von ihrer gast freundlichsten Seite. Zumindest ist dies von ihrer Sorge um das leibliche Wohl der Gäste zu sagen. In den Räumen des Spiridonouky- Palais türmen sich auf langen Tischen die verschiedenartigsten Sorten von Obst, Frucht- säften und anderen Erfrischungen. Auch für Kaviar, Lachs und Wodka ist gesorgt. Wegen der in Moskau zur Zeit herrschenden Hitze steht den Verhandlungsteilnehmern auch der Garten des Palastes zur Verfügung. Ansonsten tagen die Delegationen hinter verschlosse- nen Türen.— Unser Bild zeigt auf der linken Tischseite die deutschen, auf der rechten die sowjetischen Unterhändler.(Siehe untenstehenden Bericht.) Bild: dpa Sowjets übergaben ihren Wunschzettel Handelsbesprechungen weiterhin in guter Atmosphäre Moskau.(dpa) Neunzig Minuten lang saßen sich am Mittwoch die für Wirtschafts- fragen zuständigen Verhandlungsgruppen der deutsch-soWjetischen Konferenz im großen Sitzungssaal des sowjetischen Außenhandels- ministeriums gegenüber, und vertagten an- schließend ihre Besprechungen bis zum Wochenende. Die sieben Personen starke sowjetische Delegation stand unter der Lei- tung des stellvertretenden Außenhandels- ministers Kumykin, während die deutsche Gruppe von Botschafter Lahr angeführt wurde und neun Personen umfaßte. Die so- Wjetischen Unterhändler übergaben ihre „Handels wunschliste“. Von deutscher Seite wurde eine genaue Prüfung dieser Wünsche zugesagt. Wie aus Kreisen der deutschen Palast des Bey von Tunis abgeriegelt Fluchtversuch erwartet/ Harte Bedingungen der algerischen Rebellenführer Tunis(Ap) In Erwartung der Ab- setzung des Bey von Tunis haben am Mittwoch starke Polizeiverbände dessen Palast im alten Karthago umzingelt, um ihn an der Flucht zu hindern oder einen Putsch versuch monarchisch gesinnter Kreise zu verhüten. Gleichzeitig trat das tunesische Kabinett unter dem Vorsitz des Minister- präsidenten Habib Bouruiba in Tunis zu einer zweistündigen Geheimberatung zu- sammen. In Tunis nimmt man an, daß die Regierung es vorziehen würde, wenn der Bey selbst abdankte, statt auf eine Absetzung zu warten. Mohammed Vazid, einer der Führer der algerischen Aufstandsbewegung, hat dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjöld, in einem Memorandum mitgeteilt, daß gegenwärtig keine Aussichten für Verhandlungen oder selbst für fran- zösisch- algerische Kontaktaufnahmen für eine friedliche Lösung des Algerienproblems bestünden. Vazid, der dem„‚Rat der algerischen Revolution“, dem Führungsorgan der algeri- schen Befreiuungsfront, angehört, erklärte, daß die Befreiuungsfront zu direkten Ver- handlungen mit Frankreich unter zwei Vor- aussetzungen bereit sei: I. müsse die fran- z6sische Regierung vorher die Unabhängig- keit Algeriens anerkennen, und 2. müßten diese Verhandlungen öffentlich geführt und den algerischen Unterhändlern freies Geleit zugesichert werden. Wie das Internationale Rote Kreuz in Genf bekanntgab, haben die algerischen Aufstän- dischen sich damit einverstanden erklärt, daß Rotkreuz- Vertreter„in nächster Zu- kunft“ einige der von den Aufständischen eingerichteten Lager für Französische Kriegsgefangene besuchen dürfen. Zwischen Gesfern und Morgen Ein Drittel der wehrpflichtigen Kriegs- dienstverweigerer Baden- Württembergs ver- mochte die Prüfungsausschüsse nicht zu überzeugen, daß sie aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe ablehnen. Die im Wehrbereich V, dem Gebiet von Baden- Württemberg, tätigen Prüfungsausschüsse haben bisher über 62 Kriegsdienstverweige- rungsanträge entschieden. 34 Wehrpflichtige wurden als Kriegsdienstgegner anerkannt, 23 Anträge sind abgelehnt worden. 18 der 23 nicht anerkannten Kriegsdienstgegner haben Widerspruch erhoben. Ihre Fälle kommen jetzt vor die zweite Instanz, die Prüfungs- kammer. 5 Der erste amerikanische Brennstoff für Atomreaktoren in der Bundesrepublik ist als Luft-Fracht-Sendung auf dem Frank- furter Flughafen eingetroffen. Es sind 1800 Gramm Uranyl-Sulfat, das für den Frank- kurter Atomreaktor bestimmt ist, der im Gegensatz zu den bisher üblichen Reaktoren mit flüssigem Brennstoff versorgt wird. Das Uranyl-Sulfat wird in anderen Flüssigkei- ten aufgelöst. Ein heftiger Streit ist zwischen Bundes- Wirtschaftsminister Erhard und der Landes- regierung von Nordrhein- Westfalen ent- brannt. Es geht um das sogenannte„Mittel- standsinstitut“, das eigentlich schon im Frühjahr seine Arbeit aufnehmen sollte. Nordrhein-Westfalen hat bislang allerdings die formelle Genehmigung der Stiftung ver- sagt und Aenderungsvorschläge gemacht, ob- wohl die Landesregierung bereits im Okto- ber 1956 ihre Zustimmung gegeben hatte. Nunmehr wandte sich der Bundeswirt- schaftsminister in einem Schreiben gegen diese„Verzögerungstaktik“. In Kreisen der CDV/ CSU behauptet man, die Düsseldorfer Landesregierung lasse sich von wahlpoliti- schen Motiven leiten. Zur Beratung der Bundesregierung über die Neufassung von Vorschriften über die Sonntagsarbeit ist eine Kommission aus Vertretern der obersten Arbeitsbehörde, der Länder, der Sozialpartner und der Kirchen gebildet worden. Für jeden der in Betracht kommenden Industriezweige wurde ein Un- terausschuß gebildet.. „Völlige Uebereinstimmung“ in allen entscheidenden Fragen wurde bei Beratun- gen zwischen Vertretern der Kommunisti- schen Partei Oesterreichs und der sowiet- zonalen SED erzielt. Nach Auskunft des Vorsitzenden der KPG, Johann Koplinig, würden die engen Beziehungen zwischen den beiden Parteien noch weiter gefestigt werden. Die europäische Kommission für Men- schenrechte hat die von der KPD einge- reichte Klage gegen das Verbotsurteil des Bundesverfassungsgericht als unannehm- bar zurückgewiesen. Die Straßburger Kom- mission, in der die Bundesrepublik durch den Präsidenten des Verfassungsgerichts- hofes von Rheinland-Pfalz. Professor Dr. Süsterhenn, vertreten ist, stellt in ihrer Ent- scheidung fest, daß die politische Aktivität der KPD auf die Zerstörung der freiheit- lichen demokratischen Ordnung gerichtet ist. Verschoben wurde die für kommenden Montag in Brüssel geplante Konferenz der sechs Außenminister der Staaten des Ge- meinsamen Marktes, da der, italienische Außenminister Pella wegen der Ratifizie- rungsdebatte über die Europaverträge im italienischen Parlament nicht abkömmlich ist. Mit scharfer Ablehnung hat der Vatikan auf eine Erklärung der sowjetischen Bot- schaft in Bonn reagiert, daß die Sowietunion Interesse an Beziehungen zum Feiligen Stuhl habe. In einem dringenden Appell an Präsident Eisenhower haben über fünfzig amerikani- schen Atom wissenschaftler die Einstellung der Atomversuche und die Fortsetzung der amerikanischen Bemühungen um eine allge- meine Abrüstung gefordert. Chinesische Sicherheitspolizei hat nach einer Meldung des Pekinger Rundfunks in der Grenzprovinz Tsinghai eine Revolte niedergeschlagen, die gegen das kommu- nistische Regime gerichtet war. Die Provinz Tsinghai grenzt an Tibet. Israel hat beim Sicherheitsrat der Ver- einten Nationen gegen die Festnahme eines israelischen Seemannes durch die ägyptische Polizei protestiert und Generalsekretär Hammarskjöld ersucht, die Freilassung zu erwirken. Der Seemann fuhr auf dem däni- schen Frachter„Birgitta Toft“, der am Dienstag mit einer für Israel bestimmten Ladung Reis den Suezkanal passierte und am Mittwoch in Haifa eintraf. Delegation verlautete, herrschte am Be- sprechungstisch eine gute Atmosphäre. Die kür Repatriierungs- und Konsularfragen zu- ständigen Gruppen tagten am Mittwoch nicht, sondern werden erst am heutigen Don- nerstag zusammentreten. In der Nacht zum Mittwoch traf auch der Botschafter der Bundesrepublik, Haas, wie- der in Moskau ein. Haas hatte Moskau vor 14 Tagen verlassen, um an den Vorbereitun- gen der Verhandlungen in Bonn teilzuneh- men und um Bundeskanzler Adenauer und Außenminister von Brentano Bericht zu er- statten. 5 Bonn ist zufrieden Die Bundesregierung ist vom Auftakt der deutsch- sowjetischen Verhandlungen in Moskau äußerst befriedigt. Bundespressechef von Eckardt sagte am Mittwoch vor der Presse in Bonn, es sei erfreulich, daß man sich so schnell über den technischen Ablauf der Verhandlungen habe einigen können. Die Bundesregierung erwarte nunmehr einen planmäßigen Ablauf der Verhandlungen. Bitte an die deutsche Delegation Die Vereinigung der Opfer des Stalinis- mus hat die gegenwärtig in Moskau verhan- delnde deutsche Delegation dringend gebeten, in die Gespräche über die Repatriierung Deutscher auch die von sowjetischen Militär- tribunalen in der Sowjetzone verurteilten Deutschen mit einzubeziehen. Nach Ermitt- lungen der Vereinigung befinden sich in den Sowjetzonen-Haftanstalten noch 217 der- artige Häftlinge. Außerdem ersucht die Ver- einigung um die Freilassung der in Bautzen als angebliche Kriegsverbrecher zurückge- haltenen Deutschen. Offizielle Darstellung von der Moskauer Säuberung Moskau.(AP) Das Organ des Zentral- komitees der sowietischen KP,„Parteileben“, bestätigte am Dienstag polnische Berichte, daß Molotow, Malenkow und Kaganowitsch den sowjetischen Parteisekretär Chrustschow- auf einer überraschend einberufenen Sitzung des Präsidiums des Zentralkomitees stürzen und dann das Komitee vor die vollendete Tatsache stellen wollten. Die von den Gemaßg- regelten verfochtene Politik, schrieb das Blatt, hätte das Land einer Hungersnot preis- gegeben. Alle drei seien bei der Debatte des Zentralkomitees zweimal zu Wort gekom- men, ehe ihr Ausschluß verfügt worden sei. Sie hätten von niemandem Unterstützung er- Halten. Das Parteiorgan teilte weiter mit, daß ge- Wisse Funktionärsposten bei der KPdsu ab- geschafft worden seien. So gebe es bei den sowjetischen Unternehmen keine politischen Abteilungen und auch keine Parteiorgani- satoren des Zentralkomitees mehr. Ferner habe man die Zahl der besoldeten Partei- sekretäre bei den örtlichen Organisationen verringert. Neue Aufgabe für Perwuchin Moskau.(dpa) Der führende sowjetische Wirtschaftsplaner Michael Perwuchin, der nach der letzten Säuberung in Moskau in Regierung und Partei niedrigere Stellungen erhalten als zuvor, hat eine neue Aufgabe bekommen. Er soll die Leitung eines Komi tees des Ministerrates für auswärtige Wirt- schaftsverbindungen übernehmen. Das Komitee ist aus der bisherigen Haupt- verwaltung für Wirtschaftsverbindungen mit den Volksdemokratien hervorgegangen, die . koordinierende Aufgaben atte. mee, MORGEN mmm Donnerstag, 25. Juli 1957/ Nr. 109 Donnerstag, 25. Juli 1957 Israel und wir Die Entwicklung ist erfreulich. Israel, dessen Bürger wie keine anderen in der Welt uns Gram gewesen sind, ist nun ent- schlossen, politische Beziehungen mit Bonn zu Pflegen, Sogar der zionistische General- rat wies noch am Dienstag jeden Einspruch gegen Aufnahme von diplomatischen Bezie- hungen mit der Bundesrepublik entschieden Ab. Es wurde über den Antrag der oppo- sitionellen Deutschenhasser nicht einmal mehr debattiert. Wenn man erwägt, wie Sehr sich innerhalb von nur zehn Jahren das Klima zwischen beiden Völkern ge- Wandelt hat, so muß man sich nur wun- dern, daß es bei uns noch Unentwegte gibt, die rer völlig unbegründeten Verbohrtheit nicht entsagen können, und immer neue Gründe suchen, die alten Haßgesänge an- zustimmen. Dabei, es kann nicht oft genug erinnert werden, ist die Geschichte und das Weltgericht mit diesen Haßaposteln mehr als glimpflich umgesprungen. Wenn Blut stets nur mit Blut zu sühnen wäre— wie es Germanensitte war— sie lebten heute Alle längst nicht mehr, die da das Erbe der Kristallnacht pflegen. Glücklicherweise sind die Judenhasser nur ein kleiner Haufen. Die Mehrzahl unse- rer deutschen Zeitgenossen hat sich, wenn auch nicht aktiv, so doch stillschweigend da- für entschieden, daß zwischen Israeli und Bundesbürgern keine Feindschaft herrschen und daß die dargebotene Hand der Ge- kränkten und Enterbten nicht ausgeschlagen Werden darf. Auch unser Parlament und die Regierung sind dieser Volksmeinung ge- treu zu dem Entschluß gelangt, daß zwischen Israel und Bonn normale Beziehungen zu schaffen seien. Ist es nun Bosheit oder Tro- nie des Weltlaufs, daß dem guten Willen und der Einsicht derer, die gefehlt haben oder doch wenigstens für die begangenen Fehler geradezustehen haben, sich Schwie- rigkeit auf Schwierigkeit entgegenstellt? Kaum hat sich Bonn mit Mühe dazu durch- gerungen, die diplomatischen Beziehungen zu Israel„in nicht zu ferner Zukunft“ anzu- bahnen, kommt ein Torpedo aus der Welt der Araber mit der geschärften Drohung, daß wir es uns ja nur nicht einfallen lassen, mit Israel zu unterhandeln, widrigenfalls usw. Der syrische Regierungschef, der offen- sichtlich unsere Bonner kennt, schwingt deut- lich mit dem Backel, wenn er sagt, Syrien Werde die ostzonale DDR als Antwort aner- kermen, sobald sich Benn für Israel ent- Scheide. Aegypten hat schon länger ahnli- ches verlauten lassen. Das wäre ja num alles nicht tragisch, wenn hinter solcher Drohung nicht konkrete Wirtschaftliche und kommerzielle Interessen steckten, und wenn nicht Bonm, mehr als uns neb sein kann, von Interessentenhaufen Wwerm auch nicht beherrscht so doch getreten Würde. Es mutet uns daher nicht eben mut- Voll an, wenn man in Bonn erklärt hat, daß für absehbare Zeit, mindestens aber nicht vor den Bundeswahlen von Aufnahme der Beziehungen zu Israel gar nicht die Rede sei. Das mag zwar rein aus technischer Erwägung richtig sein, ob es aber auch richtig war, dem groben Klotz der Syrer so wachsweich zu begegnen? Wenn Diplomatenkunst darin be- stehen mag, gewundene Wege einzuschlagen, muß man darüber gleich zum rückgratlosen Wurme werden? Das Recht zum„Nein“ Jasagen war schon immer leicht, wenn auch nicht ungefährlich. Denen die Nein zu sagen wagten, wurde nicht selten der Mund, der so gesprochen, ewig still gelegt. Erst Samstag sind ja jene wieder sehr bewegt gefeiert worden, die dreizehn Jahre früher unter vielen anderen wohlbemerkt, ihr Veto gegen die Gewalt der Unvernunft abgaben und deshalb schweigen, ewig schweigen soll- ten. Ihr Nein hat zwar gesiegt, nicht so wie Sie es dachten allerdings, doch immerhin das Veto hat gesiegt. Da gibt es nun nicht wenig Zeitgenos- Sen, die sich ein ganzes Stück dafür zugute tun, daß andere für sie geredet haben. Es sind just oftmals jene, die nie den Mut zu einem„‚Nein“ aufbringen und die erst dann aufstehn und Beifall klatschen, wenn„Nein“ zum„Ja“ geworden ist. Und was besonders peinlich ist, für sie wird dieses„Nein“ zum Diktat, zum Unumstößlichen, wogegen man nicht löcken darf. Ich denke dabei jetzt nicht nur an Politik, sondern vielleicht an Kunst. Da gab es damals doch die schnöd„Entarte- ten, die man aus jeder Galerie entfernen muste, Bilder und Werke, die, wenn nicht verbrannt im Ausland meist verschleudert Wurden. Heut sind sie wieder groß im Schwang. Mit Recht, denn es war grohe Kunst, was da aus Blut und Boden ausgero- det wurde. Soweit gut. Nun aber wird das Nein zum ewigen Ja. Was immer heute Bil- der, Plastik, Werke produziert, mag es ge- konnt, verrückt, gestimmpert oder wie auch immer sein, es nimmt das Tabu der Entar- teten für sich in Anspruch und wehe dem, der„Nein“ zu sagen wagt. Man muß um jedlen Preis mit der„Entartung“ heulen. So- lides, Formrichtiges, Korrektes mag allen- Falls verworfen werden, dadurch wird nie- mand mehr zum Paria. Doch alles, was der nackten Einsicht sich entzieht, soll auch dem Kritischen Verstand entzogen sein. Wer da nicht mitmacht, dem wird gleich gedroht mit Liebermann, mit Klee, Kandinsky und Wenn alles nicht mehr hilft, mit Picasso. Als ob das„Nein“ der Großen nun zum ewi- gen Ja geworden wäre, weil die ewig Ge- Strigen, die stets von ihrer Jasucht getrie- ben werden, die Mitläufer und Mitverdiener zu diesen endlich auch ihr Ja gefunden ha- Pen, wenn sie auch nichts begriffen haben und gar nicht wissen. was das Recht zum „Nein“ bedeutet. Wir andern, die Wir wis- Sen, wie hart dies Recht erkämpft ist. Wir Wollen es uns jetzt nicht zum Ja fälschen 128sen, weil es mum so viel leichter ist zum „Nein“ zu stehen. Dr. K. A. Maemillan in wirtschaftspolitischen Nöten Heute debattiert das Unterhaus über die Inflationsgefahr/ Die Streikbewegung führte zu Ausschreitungen Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 24. Juli Die Wirtschaftsdebatte, die das britische Unterhaus heute, Donnerstag, abhält, kann für die Regierung Macmillan unter Um- ständen weitreichende Folgen haben. Die Regierung ist in eine schwierige Lage da- durch gekommen, daß die als wider- spruchsvoll empfundenen Reden des Schatz kanzlers Thorneyeroft und des Premier- ministers über die Inflationsgefahr auf der einen und das Nichtbestehen einer Krise auf der anderen Seite im konservativen La- ger Unruhe und Besorgnis ausgelöst haben. Die Tatsache allein, daß sich Macmillan ent- schlossen hat, persönlich das Schlußwort in der Wirtschaftsdebatte zu sprechen, läßt er- kennen, wie notwendig es ihm erscheint, seine Gefolgschaft zu beruhigen. Die Kritiken aus dem konservativen Lager richten sich nicht nur dagegen, daß die Regierung keine konkreten Pläne für die Bekämpfung der Inflation zu haben scheint, sondern speziell auch gegen das Geschäftsgebaren der verstaatlichten In- dustrien sowie Verkehrs- und Versorgungs- betriebe. Der Regierung wird von ihren Anhängern zum Vorwurf gemacht, daß sie nicht einen viel stärkeren Einfluß auf die Leitung des Kohlenbergbaus, der staatlichen Transportkommission und der anderen Staatsbetriebe hinsichtlich der Lohn- und Preispolitik sowie der Finanzierung und Investition ausübe. Viele Konservative sind der Meinung, daß erst durch die Nachgiebigkeit von Staatseisenbahn und Bergbau gegenüber den Lohnforderungen ihrer Arbeiter im ersten Quartal des Jahres und durch die Kohlen- preis- und Frachttariferhöhungen der letz- ten beiden Monate die Lohn-Preis-Spirale Wieder so stark in Bewegung gekommen sei. Besonderes Argernis ist in den letzten Ta- gen noch dadurch erregt worden, daß ein von der Transportkommission entlassener Rechnungssach verständiger Enthüllungen über die Einkaufspolitik der Staatsbahnen gemacht hat, die auf beträchtliche Vergeu- dung öffentlicher Gelder deuten. Die Re- gierung hat sich genötigt gesehen, eine ökkentliche Untersuchung der Einkaufs- und Ausschreibungsmethoden der Staatsbahn anzuordnen. Bezeichnend für die Mißstimmung im konservativen Lager ist auch, daß Energie- minister Lord Mills, ein erfahrener Privat- industrieller, der von Macmillan wegen sei- nes Rufes als energischer, durchgreifender Administrator an die Spitze des für die ge- samte Brennstoff- und Energieversorgung verantwortlichen Ministeriums berufen wurde, in einer konservativen Fraktions- versammlung schwere Angriffe über sich er- Unterhaus billigt Abrüstungspolitik Hat Großbritannien eine neuartige Superbombe entwickelt? London, 24. Juli Das britische Unterhaus verwarf zum Ab- schluß seiner Debatte über die Abrüstungs- politik der Regierung mit 322 gegen 262 Stimmen einen Mißtrauensantrag der La- bour-Fraktion. Es billigte damit indirekt die bisherige Politik der Regierung in der Ab- rüstungsfrage, deren Grundsätze Premier- minister Memillan und Außenminister Sel- wyn Lloyd erläutert hatten. Verteidigungsminister Duncan Sandys gab in der Debatte bekannt, daß Groß- britannien auf Grund der kürzlich durch- geführten Versuche im Zentralpaziflk nun- mehr in der Lage sei, eigene Superatom- bomben mit einer Explosionskraft von einer Million Tonnen des herkömmlichen Spreng- Stoffes TNT herzustellen. Sandys deutete an, daß die britischen Atom wissenschaftler in- zwischen auch einen Weg gefunden hätten, Superbomben aus einer geringeren Menge spaltbaren Materials, aber mit gleicher Sprengkraft herzustellen. Hierdurch werde es Großbritannien möglich sein, verhältnis- mäßig schnell einen„Mindestvorrat“ an Suberbomben herzustellen. In der Debatte erklärte der außenpoli- tische Sprecher der Labour- Opposition, der Abgeordnete Bevan, wenn man versuche, politische Abmachungen mit der Abrüstunge- frage zu verknüpfen, dann sei alles, was da- bei herauskomme, ein Zustand der gemein- samen Enttäuschung.„Aber das ist genau das, was der Premierminister in seiner Antwort an Marschall Bulganin getan hat. Die Sprache ist hervorragend, aber die Grundsätze sind faulig.“ Niemand könne ernsthaft annehmen, daß irgendein Mitglied des Unterhauses bereit sei, das Leben eines einzigen Briten aufs Spiel zu setzen, um die Wiedervereinigung Deutschlands herbeizu- führen. Was man wolle, das sei die Schaffung von Bedingungen in Europa, unter denen Deutschland sich friedlich wiedervereinigen könne Heer wird um die Hälfte gekürzt Bei der Reorganisation der britischen Streitkräfte, die mit der Umstellung auf Atomwaffen verbunden ist, werden sechs Panzer-Regimenter, 20 Artillerie-Regimen- ter und 15 Infanterie-Bataillone aufgelöst. Die Kürzung wird durch die Zusammen- legung von Regimentern durchgeführt, gab das Verteidigungsministerium bekannt. Die 4 Stärke des Heeres werde sich durch die Zusammenlegung von etwa 370 000 auf 160 000 bis 170 000 Mann Ende 1962 ver- ringern.(dpa/ AP) Französischer Senat dilligt die Europaverträge Paris.(AP) Der Senat der Republik Frank- reich hat am frühen Mittwochmorgen die Verträge über die Bildung des Gemeinsamen Europaischen Marktes und der Europäischen Atomgemeinschaft(Euratom) mit 222 gegen 70 Stimmen gebilligt, nachdem die National- versammlung bereits am 9. Juli ihre Zu- stimmung zu dem Vertragswerk gegeben hatte. Die Verträge werden nunmehr Staats- präsident Coty zur Unterzeichnung zugelei- tet. Frankreich ist damit nach der Bundes- republik der zweite europäische Staat, der die Verträge angenommen hat.. Vor der Abstimmung hatte Ministerprä- sident Bourgès-Maunoury erklärt, daß is gewissen Kreisen kein Vertrauen zu Frank- reich herrsche. Wenn der Senat den Verträ- gen zustimme, so sei dies die beste Antwort auf jenes Mißtrauen. In Israel ist das Eis gebrochen gehen lassen mußte, weil man ihm vorwarf, er greife nicht energisch genug gegen Mig stände speziell im Kohlenbergbau durch. Es ist anzunehmen, daß die Regierung sich angesichts dieser Kritiken aus dem eigenen Lager veranlaßt sehen wird, die Investitions- programme der verstaatlichten Industrie- zweige zu beschneiden oder, was in der Praxis auf das gleiche hinauskommen würde, über eine längere Periode von Jahren zu er- strecken. Entsprechende Ankündigungen des Premierministers oder des Schatzkanzlers werden allgemein erwartet. Wenn die Regie- rung dem Druck ihrer konservativen An- hänger darüber hinaus nachgibt und den verstaatlichten Wirtschaftszweigen auch in ihrer Lohn- und Preispolitik Zügel anlegt, dürfte das zu einer allgemeinen Verschärfung des innenpolitischen Kampfes führen, weil sich ja die Labour-Opposition als Beschirmer des verstaatlichten Wirtschaftssektors be- trachtet. Im gleichen Sinne muß sich die gegen- wärtig im Gang befindliche Streikbewegung des Fahrpersonals der Omnibus- Gesellschaf- ten in der Provinz auswirken. Dieser Streik wurde von dem Generalsekretär des Trans- portarbeiter verbandes, Frank Cousins, vom Zaun gebrochen, ohne auf das von Arbeits- minister Macleod angeordnete Schiedsgericht zu warten. Die Vertreter des Transport- arbeiterverbandes haben es auch abgelehnt, jetzt, nachdem der Streik bereits im Gange ist, ihre Lohnforderungen für die Angestell- ten der Omnibus- Gesellschaften vor dem Schiedsgericht im einzelnen zu begründen. Da die Mehrzahl der durch den Streik betrof- fenen Betriebe entweder der staatlichen Transportkommission gehören oder doch ge- mischt wirtschaftlicher Natur sind, liegt hier nach Auffassung vieler Konservativer ein typischer Fall vor, in dem die Regierung da- für sorgen muß, daß keine über den Spruch des Schiedsgerichtes hinausgehenden Zuge ständnisse an die Gewerkschaften gemacht werden. Mittlerweile deuten die Ausschreitungen von Angehörigen des Fahrpersonals gegen Arbeitswillige und zum Teil auch gegen das reisende Publikum in allen Teilen des Lan- des sowie die Gewaltakte streikender Trans- portarbeiter auf dem Londoner Gemüse- grogßmarkt auf eine bewußte Verschärfung des Lohnkampfes durch die Gewerkschaften hin, wie man ihn in England seit Jahrzehn- ten nicht mehr gekannt hat. Angesichts der Tatsache, daß von einer wirklichen Notlage der Beteiligten derzeit nicht die Rede sein Kanm, ist es nicht verwunderlich, wenn man in konservativen Kreisen hinter diesen Er- eignissen die Absicht linksstehender Ele- mente in der Labour-Bewegung vermutet, der Regierung Macmillan Schwierigkeiten zu bereiten. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Bonn Richt mehr unmöglich Von unserem Korrespondenten M. v. Ben-gavriel Jerusalem, im Juli Als im Jahre 1953 das Wiedergut- machungsabkommen zwischen Deutschland und Israel ratifiziert wurde, kam es in Je- rusalem zu schweren Zusammenstößen zwi- schen der Polizei und den von der rechts- nationalistischen Heruth-Partei aufgebote- nen Demonstranten, die das Gebäude der Rnesseth(des israelischen Parlaments) zu stürmen versuchten. In der Knesseth selbst kam es zu beinahe ebenso stürmischen Sze- nen, als der Ministerpräsident Ben- gurion zu dieser Angelegenheit das Wort ergriff. Jede Verbindung mit Deutschland wurde von der Rechtsopposition als Verrat an Israel darge- stellt und es wurde mit den schärfsten par- lamentarischen und außerparlamentarischen Aktionen gedroht, wenn die Regierung es wagen sollte, die diplomatischen Beziehun- — G K FhböL NONE SSICNEN 1 MiFfLEREN ORIENT 2e Amer ανẽ Gesellschaften N Gesellschaften untef N britischer Führung J Anglo-omerihanische; Gesellschaften 8 A Andere gemischte Gruppen NA Geplante russische Konges sionen II Sraelguelle Froclleitung 2 2 300 . Widerstreitende Oelinteressen werden hinter den Kämpfen im Sultanat 0 „eee ee 0 „„en 0 „eee N 4 Oman an der Ostspitze der arabischen Halbinsel vermutet. Wie unsere Karte zeigt, ist dieses Gebiet am Persischen Golf britische Einflußsphäre. Die Oelfunde werden von britischen Gesellschaf- ten abgebaut. Man hat bei Beginn des Aufstandes, den der Imam, das religiöse Ober- haupt des Oman, inszenierte, angenomm en, daß die Aufständischen von außen unter- stütæt werden, und da sie amerikanische Waffen besaßen, trat der Verdacht auf, da ame- rikanische Oelgesellschaften möglicherweise ein allzu starkes Interesse an einem Sieg des Imam nahmen.— Unsere Kurte zeigt arabischen Halbinsel. die Verteilung der Oelkongessionen auf der gen zu Deutschland aufzunehmen. Seit da- mals sind an die fünf Jahre verflossen, ohne daß es die innenpolitische Situation Israels der Regierung Ben- gurions gestattet hätte, den natürlichen nächsten Schritt zu tun. Nun aber scheint aus allen Arbeiter parteien, den Religiösen und den bürgerlichen Progres- siven bestehende Regierungskoalition gewillt zu sein, die normalen Beziehungen zwischen den beiden Staaten herzustellen. Eine dies- bezügliche Andeutung, die Ben-gurion wäh- rend einer Konferenz mit den Vertretern der ausländischen Presse gemacht hatte, fünrte zu einer parlamentarischen Anfrage von seiten der Heruth, die aber, entgegen aller Erwartung, ziemlich zahm war. Der emotio- nelle und der politische Widerstand scheint abgeflaut zu sein. Die Stellung der Presse zu dieser immer- hin sensationellen Wendung war im allge- meinen die eines mehr oder weniger wohl- wollendes Schweigen. Der„Davar“, das der Reegierung nahstehende Organ der Gewerk- schaften, betont, dag, wiewohl die emotio- nellen Hindernisse natürlich noch weiterbe⸗ stehen, nun eine realistischere Politik zu ma- enen sei, das heißt, eine solche, die nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft blickt.„Deutschland“, schreibt das Blatt,„er- leichtert uns den Schritt dadurch, daß es trotz arabischer Pression redlich und ohne zu wanken und ohne politische oder ökono- mische Ueberlegungen den Vertrag erfüllt. In dieser Atmosphäre können wir uns auf die Aufnahme normaler Beziehungen zwi- schen den Ländern vorbereiten, um die Zu- kunft aufzubauen.“ Im gleichen Sinn schreibt das größte Blatt des Landes,„Ha'arets“, das der linksbürger- lichen progressiven Partei nahesteht(und im Besitze einer aus Deutschland kommenden Familie ist). Unter dem Titel„Erinnerungen aus der Vergangenheit und Aufgaben der Zukunft“ heißt es, daß das jüdische Volk nie vergessen wird, was ihm in Deutschland ge- schah, aber es müsse auch die Aenderungen erkennen, die im Deutschland der letzten zwölf Jahre vor sich gegangen sind.„Die deutsche Fahne, die nach Aufnahme der di- plomatischen Beziehungen auf israelischer Erde gehißt werden wird, wird nicht eine Flagge der Mörder sein, sondern die eines Deutschlands, das das Geraubte wieder- erstattet, die Leidenden entschädigt und aus dem Bösen das Gute schafft. Die Zeit ist ge- kommen, daß die Oeffentlichkeit aufhöre, das Deutschland von heute mit dem von gestern zu identifizieren.“ Daß heute Regierungsblätter in Israel derart schreiben können, ohne die öffentliche Meinung gegen sich zu mobilisieren, ist ein Zeichen, daß das Eis gebrochen ist. Bonner Zusicherung an Syrien? Damaskus.(AP) Der Generalsekretär im syrischen Außenministerium, Salah Tarazi, erklärte in Damaskus, die Bundesrepublik habe Syrien formell mitgeteilt, daß sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht die Absicht Babe, diplomatische Beziehungen zu Israel aufzunehmen. Der deutsche Geschäftsträger Ringelmann habe in einer Besprechung mit Tarazi eine derartige Zusicherung gegeben. Die Parlamentsreform Die Diskussion über die Parlamentsreform scheint leider wieder einmal zu stranden. Nach den vielen Schwierigkeiten der letzten Bundestagssitzungen hätte man eigentlich erwarten können, daß der Geschäftsord- nungsausschuß alle die Probleme, die das hohe Haus seit langem belasten, energischer anpacken würde. Was jedoch der Abgeord- nete Ritzel(SPD) als Vorsitzender des Aus- schusses vor einigen Tagen vortrug, ent- sprach nicht den Vorstellungen, die sich der Außenstehende macht, wenn er hört, der Bundestag wolle aus seinen„leidvollen Er- fahrungen“ lernen. Es genügt nicht, die Ge- schäftsordnung zu ergänzen oder zu ändern. Nehmen wir beispielsweise Paragraph 37. Dort heißt es:„Die Redner sprechen grund- sätzlich in freiem Vortrag. Sie können hier- bei Aufzeichnungen benutzen. Im Wortlaut vorbereitete Reden sollen eine Ausffahme sein und dürfen nur mit Genehmigung des Präsidenten vorgelesen werden“. Diese schöne Forderung steht seit Jahren in den Spielregeln des Parlaments. Berücksichtigt wird sie jedoch kaum. Im Gegenteil: Der Abgeordnete, der vor leeren Bänken Fach. betrachtungen verliest, an deren Ausarbei- tung auch noch andere beteiligt waren, ist die Regel. Unnötig darauf hinzuweisen, daß diese Manuskripte dann auch noch zumeist 20 und 30 Seiten stark sind. Wirkliche Dis- kussionen erlebte der Bundestag nur in sel- tenen Fällen. 5 Der Grund liegt auf der Hand. Meinungs. verschiedenheiten werden in den vielen Aus. schüssen ausgetragen, In das Plenum geht man mit fester Fraktions-Marschroute. Dazu kommen die vollgestopften Tagesordnungen Der Parlamentarier zieht sich auf sein Spe- zialgebiet zurück. Er stimmt so ab, wie es ihm die Leute in den vorderen Bänke vor- schreiben. Mit anderen Worten: Will man dem Uebel wirklich zuleibe gehen, so muß man die Arbeit so einschränken, daß alle Abgeordneten noch in der Lage sind, das eigentliche Politikum jedes der zu verab- schiedenden Gesetze zu erkennen. Weniger Ausschüsse— weniger Gesetze! Sicherlich wäre ein wissenschaftlicher Hilfsdienst eine Entlastung gegenüber dem Druck der Büro- kratie. Aber er birgt auch die Gefahr, daß die Gesetzesmacherei noch perfektionisti- scher gehandhabt wird, als das schon bislang der Fall war. Der Geschäftsordnungsausschuß vermochte sich leider auch nicht mit einem Gedanken an einen Hauptausschuß zu befreunden, der dem Plenum vorgeschaltet werden soll. Ritzel machte den Einwand, daß man dann praktisch zwei Gesetzgeber, ein kleines und ein großes Parlament hätte. Aber die Mög- lichkeit, den Vollsitzungen größeren Raum zur Erfüllung der entscheidenden parlamen- tarischen und politischen Funktionen zu ge- pen und so die Stellung des Bundestages gegenüber Bundesregierung und Bundesrat Wieder zu festigen, sollte hier wichtiger ge- nommen werden als dieses und jenes for- male Bedenken. Der Bundestag würgt sich selbst ab, wenn er zum Wahlkampfinstru- ment wird. Selbst gute Debatten verlieren so ihre Resonanz und gute Gesetze ihren Widerhall. Man erinnere sich nur an die un- selige Rentenschlacht und die qualvollen Rededuelle zwischen Professor Schellesberg und Frau Kalinke. Der Plenarsaal muß die Plattform der großen grundsätzlichen poli- tischen Aussprachen werden, während im Hauptausschuß die Spreu vom Weizen ge sondert wird. Bei einem solchen Verfahren würden auch die Fraktionen gezwungen sein mehr auf die Selbstzucht ihrer Sprecher und ihrer Interessenten zu achten. Bei den Beratungen des Geschäftsord- nungsausschusses spielte auch wieder die Stellung des Bundestagspräsidenten eine er- hebliche Rolle. Einzelne Abgeordnete traten für eine Schwächung seiner Autorität durch eine stärkere Einschaltug des Vorstandes ein. Auch ein solcher Weg würde die Malaise nicht überwinden, Im Gegenteil: Der Präsi- dent müßte sehr viel schärfer eingreifen können, als das bisher der Fall war. ET müßte Rednern, wenn sie abschweifen oder ausschweifen, das Wort entziehen dürken. Man sollte ihm die Voraussetzungen schaf- fen, daß er durch straffe Zügelführung wirk. liche Debatten erzwingen kann. Damit wärs dem Bundestag in seiner Gesamtheit mehr gedient, als wenn er weiter wie bisher end- lose Tagesordnungen und uferlose Reden hinnehmen muß. Alle Erfahrungen, alle Empfehlungen der acht Jahre Bundestagsarbeit helfen Wenig, wenn man aus ihnen nicht ganz eindeutige Schlußfoslgerungen ziehen will. Aber hier tauchen gleich zwei Bedenken auf. Das eine ist parteipolitischer Art: Die Minderheit be. fürchtet, sie könnte überspielt werden 77 mißtraut deshalb einer Reform. Das 15 grundfalsch. Nur wenn der Bundestag sich als Ganzes erkennt, so vie er auch in i Kreisen der Oeffentlichkeit empfunden Wie kann er aus seinen Schwierigkeiten heraus, Und die zweite Sorge: Eine Mehrheit glaup daß eine Straffung der Arbeit nur der ersten Garnitur, den großen Stars und Rhetorikern zugute kommen würde. Daß dahinter et wenig der Blick nach der Diätenkasse stehen mag, sei nur am Rande vermerkt. Sole, Einwände dürften aber eigentlich belt Hindernisse für ein sinnvolles Durchgreite, sein, denn hier geht es um die Instanz nach dem Grundgesetz der Souverän in ö Bundesrepublik ist. Hugo Grüssen(Bonn Etzel für Luxemburg als Sitze der europäischen Behörden Luxemburg.(AP) Der deutsche Vieprt. sident der Hohen Behörde der Montan Unſon, Dr. Franz Etzel, hat sich auf 9 Presseempfang dafür ausgesprochen, 11 Verwaltungen des allgemeinen europäisch 9 Marktes und der Atomgemeinschaft na Luxemburg zu verlegen. Seiner Meinu nach bildeten die Hohe Behörde der meinschaft für Kohle und Stahl, die fig Kommission des Europäischen Marktes 5 die Atomkommission die„Vorläufer N82 künftigen europäischen Wirtschaftsminis⸗ 20 riums“, die man möglichst an einem einge Ort unterbringen müsse. Als Sitz Kam praktisch nur Brüssel oder Luembu e Betracht. Die Diskussion über die Stando frage sei aber noch nicht abgeschlossen. Hohe V. in H des s Ernst nis v richte dem Bran späte D. meist ihr gefar focht Jahre richt endg. „Blut vierb diese Welt kord! Alter wiede über; Rich D. anlage einen weise einen schaf Robe Sense nater teilt, sprit; von wurd ande! 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Er a oder lürfen. schaft Wirk- t Wäre mehr r end- Reden en der wenig, leutige + hier is eine eit be n und as let 48 sich Weiten 1 Wird, neraus, glau 0 ersten drikeln ter ell stehen Solche keine greifen NZ, die in det (Bonn) Nr. 169/ Donnerstag, 25. Juli 1957 MORGEN Seite 1 Was sonst noch geschag Vier Chinesen, die während der Unruhen in Hongkong am 11. Oktober 1956 die Gattin des schweizerischen Konsulatsbeamten Fritz Ernst ermordeten, wurden in einem Gefäng- nis von Hongkong durch den Strang hinge- richtet. Die Aufrührer hatten das Taxi, in dem das Ehepaar fuhr, angegriffen und in Brand gesteckt. Die Frau starb zwei Tage später an ihren schweren Verletzungen. * Die in der Normandie beheimatete„Welt- meisterin der Milchkühe“ Maria II sowie ihr Betreuer, der frühere deutsche Kriegs- gefangene Kurt Kramer, gingen unange- kochten als Sieger aus einem schon zwei Jahre dauernden Prozeß hervor. Das Ge- richt des Städtchens Bernay sprach Kramer endgültig von der Anklage frei, durch einen Bluff“ eine größere Milchleistung seines vierbeinigen Schützlings vorgetäuscht und diesem damit zu Unrecht zum ehrenvollen Weltmeistertitel verholfen zu haben.„Re- kordhalterin Maria II lieferte trotz ihres Alters von 13 Jahren auch im letzten Jahre wieder über 12 000 Kilo Frischmilch und überzeugte damit selbst die skeptischsten Richter. * Die Versuche französischer Biologen, Erb- anlagen eines Tieres umzuwandeln, haben einen ersten Erfolg gezeitigt.„Möglicher- weise ist es zum erstenmal gelungen, die einem Tier künstlich übertragenen Eigen- schaften zu vererben“, erklärte Professor Robert Courrier vor der Aͤkademie der Wis- senschaften in Paris. Vor mehr als drei Mo- naten hatten französische Biologen mitge- teilt, daß es ihnen gelungen sei, durch Ein- spritzungen einer Säure, die den Keimzellen von Enten der Khaki-Rasse entnommen wurde, bei Enten der Peking-Rasse Ver- änderungen hervorzurufen. Nachdem die Küken dieser veränderten Enten jetzt her- anwachsen, sieht es so aus, als ob sich die künstlich übertragenen Merkmale auf 70 Prozent der Nachkommen vererbt haben. Professor Corrier erklärte jedoch, daß die Experimente fortgesetzt werden müßten, be- vor man theoretische Schlußfolgerungen aus ihnen ziehen kann. * In der niederländischen Hauptstadt Den Haag wurde ein Park für Blinde eingerich- tet, der vornehmlich unter dem Gesichts- punkt des Geruchs und des Klangs angelegt wurde und in dem sich die blinden Besucher ohne allzuviel Mühe selbst zurechtfinden körmen. Besonders starkriechende seltene Blumen und Straucher wurden zusammen- gestellt. Die Namen der Wege und der Pflanzen sind in Braille- Schrift auf Tafeln angebracht, die sich in bequemer Reich- weite der Besucher befinden. Bei der An- pflanzung des Buschwerks, das den Park abgrenzt, wurde besondere Rücksicht auf die Ansiedlung von Singvögeln genommen, die dazu beitragen werden, den Blinden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. *. Das italienische Schatzamt hat angekün- digt, daß die bisher gültigen 500-Lire- Scheine (etwya 3,35 DM) in Kürze durch Silbermünzen desselben Wertes ersetzt werden. * Das an Binnenseen relativ arme Italien hat in den letzten fünf Jahren 264 künst- liche Seen erhalten, die nicht nur der Elek- trizitätsversorgung und der Bewässerung von Trockengebieten dienen, sondern auch das Klima der vielfach entwaldeten gebir- gigen Regionen der Umgebung günstig beeinflussen sollen. 19 von ihnen befinden sich im Süden und 245 in Mittelitalien, davon 130 in der Toskana. Zur Zeit wird die An- lage von weiteren 30 Seen in Sizilien, von 20 in Kalabrien und von 60 in der Basili- cata vorbereitet. Dank seines unglaublichen Glücks und seiner kräftigen Natur überstand ein An- streicher den Sturz aus 25 Meter Höhe von einem Balkon in einem Hochhausneubau in Stockholm. Außer einer leichten Gehirn- erschütterung, einem Bruch des Schulter- lattes und einiger Rippen und gering- kügiger Hautabschürfungen kam der Mann mit dem Schrecken davon. * Der asiatische Grippevirus hat jetzt auch Ruménien erreicht und dort zu Grippe- erkrankungen von epidemischem Ausmaß geführt, wie die rumänische kommunistische Parteizeitung„Scanteia“ in einer ihrer letz- ten Ausgaben meldete. Seltsames Geschehnis: Eskimos nehmen Seebad Sommerliche Gewitter und Badefreuden in Grönland/ Unglaubliche Wetterkabriolen jenseits des Polarkreises Kein Mensch kann sich erinnern, jemals Eskimos an der grönländischen Ostküste ba- den gesehen zu haben. Dieses Jahr aber ist dieser Fall eingetreten. Der Grönland-Som- mer bescherte Temperaturen mit Spitzen von 22 Grad Celsius— für europäische Begriffe gewiß nur ein mäßiges Sommerwetter, jen- seits des Polarkreises jedoch eine unerhörte Ausnahme. Zwar erreichte die Temperatur des Nordmeers vor Angmagsalik selbst in geschützten Buchten günstigstenfalls knapp 14 Grad und blieb meist unter 12 Grad. Das seichte Wasser erwärmte sich auch nur über Mittag bis zu dieser Temperatur, um nach- mittags bereits wieder auf acht Grad und Weniger abzusinken. In Tiefen von mehr als z Wei Metern wurden ohnehin nur 5 und we- niger Grad Wärme gemessen. Aber das von der Sonne erwärmte Oberwasser veranlaßte doch viele Eskimos, ihre dicke Kleidung ab- zuwerfen und unter Freudenrufen ein See- bad zu nehmen, das freilich manchem Euro- päer den Atem verschlagen hätte. Es war ein malerischer Anblick, Eskimos vor Ang- magsalik unter der wärmenden Polarsonne in der Umgebung driftender Eisberge und Eisschollen baden zu sehen. Hunderte Bache und kleine Flüsse haben Sich dieses Jahr auf Grönland gebildet. Schnee- und Eiswasser strebt in flinken Win- dungen dem erwärmten Nordmeer zu, um sich jenseits der Eisdriftstraße mit dem Golf- strom zu vereinigen. Die Amerikaner haben von Labrador aus das meteorologische For- schungsschiff„Robinson“ in die Davis-Straße beordert, um Klimauntersuchungen vorzu- nehmen und durch die Passage von Ellesin- Land bis zur Gustav-See möglichst weit nach Norden vorzustoßen. Beobachtungsflugzeuge haben(erstmalig seit 1904) wieder mehrere eisfreie Wasserstraßen nördlich des 84. Brei- tengrads gesichtet. Die Russen haben gleichfalls ein For- schungsschiff„Zistow“ aus Nowo Kolymsk an der sibirischen Kolyma-Mündung über die de-Long-Inselm ins Territorium des ewi- gen Eises beordert. Moskauer Fachzeitschrif- ten beschäftigen sich mit der Untersuchung des Grönland-Sommers und zitieren den Me- teorologen Dr. Grigiem:„Ein Novum des Grönlandklimas sind die zahlreichen warmen Wirbelstürme, die seit einigen Wochen recht häufig im Gebiet des sogenannten ewigen Eises toben. Sie bringen eine gewaltige Eis- und Schneeschmelze und führen zu im Polar- gebiet bisher völlig unbekannten gewittrigen Entladungen. Die Heftigkeit der von den fliegenden Beobachtungsstationen gemesse- nen und gesichteten Gewitter übertrifft selbst tropische. Schätzungsweise werden dieses Jahr infolge des besonders warmen Grön- land- Wetters einige tausend Eisberge in den Atlantik treiben. Ihre Ueberwachung könnte zu einem Problem werden. Trotz fortge- schrittener Technik könnten sie die Schiff- fahrt bedrohen.“ Amerikanische und russische Meteorolo- gen sind sich darin einig, daß die dieses Jahr Alle Heftigkeit übertreffenden Gasausbrüche der Sonne als Ursache der Beunruhigung des Nordpolarwetters anzusehen sind. Der Ame- rikaner Figers vom Mount-Palomar-Obser- vatorium erklärt:„Natürliche und künstliche Radioaktivität stauen sich über dem Nordpol. Sollte diese Entwicklung im Laufe der Johr hunderte zu einer gewaltigen Eisschmelze führen, könnte dies unter Umständen ver- hHängnisvoll werden. Eine allzu starke Er- wärmung des Nordpolargebiets würde nicht nur das Bild der Meeresströmungen ändern, sondern auch das der Kontinente.“ Die vom australischen Meteorologen Hel- with aufgestellte Theorie des Abschmelzens beider Polkappen in den nächsten 2000 bis 2500 Jahren wird allerdings von den meisten Fachleuten abgelehnt. Das meteorologische Forschungsamt der Akademie der Wissen- schaften in Moskau behauptet, der Südpol Werde allenfalls später als das nordpolare Eisgebiet schmelzen. Was sich jetzt schon be- merkbar mache, sei nichts anderes als ein stärkerer Wechsel zwischen warm und kalt zwischen dem 70. und 88. Grad nördlicher Breite, wobei die Erwärmungstendenz„kli- mawidrig“ begünstigt werde. Temperaturanstieg oder Kältetod unserer Erde? Die Gelehrten sind sich nicht einig Eine der wichtigsten Aufgaben des Geo- physikalischen Jahres, das am 1. quli in allen Teilen der Welt seinen Anfang genommen hat, wird nach einer Mitteilung des ameri- kanischen Handelsministeriums darin be- stehen, die vielfach behauptete— aber von anderer Seite auch wieder bestrittene— fortschreitende Erwärmung der Erdatmos- phäre und ihre Ursachen zu überprüfen. Die in den letzten Wochen im nördlichen Polargebiet herrschende Hitzewelle kann als eine Bestätigung dieser Auffassung gelten. Eine Reihe von Gelehrten führen diese Um- stellung im Wärmehaushalt unserer Erde auf den ständig zunehmenden Gehalt der Atmosphäre an Kohlensäure zurück, die durch die großen industriellen Verbren- nungsvorgänge allenthalben in gesteigertem Umfang produziert wird. Dieses Gas soll in den oberen Luftschichten eine Art Isolations- schicht bilden, welche die Ausstrahlung der Erde in den Welfenraum abschwächt und dadurch den natürlichen Wärmeverlust ver- ringert. Wenn die Untersuchungen der Geophysi- ker diese Annahme bestätigen sollten, so würde die von einer Reihe anderer Gelehr- ter vertretene Theorie des langsam fort- schreitenden Kältetods unseres Planeten in- folge ständigen Wärmeverlusts durch Aus- strahlung widerlegt sein, und man konnte auf lange Sicht mit einem allmählichen An- steigen der durchschnittlichen Temperaturen rechnen. „Wir haben mit einem kalt-feuchten Klima zu rechnen“ Vor einer Klimaänderung der Erde?/ Einfluß der Sonnenflecke auf die Wetterbildung Die letzten Jahre mit ihren stark verreg- neten Sommern und die spürbare Verschie- bung des Winteranfangs in die Nachweih- nachtszeit haben das Wetter und seine Ur- sachen zum Gegenstand von mancherlei Er- örterungen gemacht. Unser Wetter hängt letzten Endes von der Sonne und den Vorgängen auf ihr ab. Je mehr Einzelheiten über die Vorgänge auf der Sonne wir in Erfahrung bringen, desto größer werden unsere Aussichten, unsere langfristige Wettervorhersage sicherer zu ge- stalten. Eine neue Handhabe dazu scheinen die Forschungsergebnisse des vor einiger Zeit 70 Jahre alt gewordenen Meteorologen Professor Baur, Bad Homburg, zu bieten, der die meteorologische Langfristforschung zu seinem Lebenswerk gemacht hat. In seinem Wie ein Spritzkucken san die Eæplosionswolke von der ersten von einem Flugzeug aus abgeschosse- nen Atomrakete am 19. Juli 1957 aus, als sie über dem amerikanischen Atombomben Versuchs- gelände von Nevada schwebte. Der Eæplosions- blitz war derart hell, daß die Morgensonne zu ver- blassen schien. Die Ra- kete war um 7 Uhr Orts- zeit von einem F- 89 „Skorpion“ Düsenjäger abgefeuert worden. Es ist das erste Mal, daß eine Atomsprengwolke nickt die charakteristische Pilz- form zeigte. AP-Bild Bergarbeiter Ehrengäste der Hohen Behörde „Aktion Haushaltsbücher“ half der Montan- Union „. und so haben wir festgestellt, daß uns gemeinsame Gedemken auf allen Gebieten Verbinden. Wir fühlen uns nach dreitägigem Zusammensein schon wie eine große Fa- milie.“ So schrieb der Stahlarbeiter Herbert K. Materielkontrolleur eines Düsseldorfer Industrie werkes, aus Luxemburg an seine Arbeitskollegen. Grüße von Arbeitern eus Frankreich, Italien und den drei Benelux- Ländern schlossen sich an. Herbert K. gehört zu den siebzehn Stahl- arbeitern und Bergleuten, die mit ihren Frauen und Kindern kürzlich Ehrengäste der Hohen Behörde der Montan- Union in Luxemburg waren. Ein Jahr lang hatten sie mut 1933 anderen Familien in den sechs Montan-Ländern besonders sorgfältig über re privaten Einnahmen und Ausgaben Buch geführt. Diese jetzt abgeschlossene „Aktion Haushaltsbücher“ würd der stati- stischen Abteilung der Hohen Behörde— geleitet von Dr. Rolf Wagenführ aus Deutschland— Praktische Unterlagen zur Beu rteilung des Lebensstandards von Arbei- ter familien mit zwei Kindern liefern. Die von langer Hand vorbereitete Erhe- bung traf anfänglich auf Mißtrauen unter der Arbeiterschaft. Der Bergmann Herbert 8 Aus Herneſlappe erzählt von der Reak- don seiner Kumpels:„Sie sagten: Was geht es die Montan-Union an, was wir mit un- en Groschen machen?“. Aus der Bundes- rabubliee gingen 6000 Zusagen ein— bei 85 115 000 Werbebroschüren, die die Hohe vehördde en Arbeiterfamilien verteilen ließ. on den rund 6000 wurden 580 als Teilneh- mer ausgewählt. ie Angaben über die Einnahmen umfaßz- ten den Bruttolohn, die Geld- und Sach- leistungen des Arbeitgebers, die Familien- Zulagen, den Wert der Erzeugnisse aus dem eigenen Garten, die Einkünfte aus Haus- oder Grundbesitz und die Abhebungen bei der Sparkasse. Einen Begriff von den um- fangreichen Vorbereitungen dieser Aktion vermittelt die Tatsache, daß zur Auswertung der Ausgabenseite sämtliche in den sechs Ländern in Frage kommenden Arten von Nahrungsmitten und Bekleidungsgegen- ständen zusammengestellt werden mußten. Die Klassifizierung umfaßt 500 Positionen, vom Olivenöôl bis zu Mandarinen, vom Apèri- tif bis zur Margarine und vom Fernsehgerät über Damenblusen bis zur Babywäsche. Die Auswertung dieser europäischen Lebenshal- tungsbilanz wird noch einige Monate in An- Spruch nehmen. Drei Page lang konnten sich die siebzehn Arbeiter familien, unter ihnen fünf aus der Europäer Erziehertagung „Fraternitas“, die Kommission für Er- ziehung und Unterricht, hält in Ettal Obb. vom 25. bis 30. August eine deutsch-fran- zösische Erziehertagung ab. Europäisches Geschichtsbild Die Europa-Union veranstaltet vom 28. bis 29. September in Königswinter eine Tagung kür Geschichtslehrer. Zum Thema: „Das europäische Geschichtsbild und die Schule“ werden neben anderen referieren: Oberstudiendirektor Dr. F. Messerschmid (Um), 1. Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands; Prof. Dr. J. Bundesrepublik, in Stadt und Land Luxem- bung umtun. So kam es, daß sie sich mehr als bisher mit dem Gedanken der euro- päischen Einigung beschäftigten. Eine sehr freimütige Unterhaltung mit den fünf deut- schen Arbeitern lieg erkenmen, daß zwar das Interesse an einer Zusammenfassung des wirtschaftlichen Potentials der sechs Länder vorhanden ist, aber keiner über Einzelheiten der bisherigen Bemühungen unterrichtet War. Alle fünf vermißten eine für jedermann verständliche Darlegung der Ziele beispiels- weise der Montan- Union.„Man soll den Ar- beiter in seiner Sprache amsprechen“, for- derte ein Bergmann aus dem Saarland.„Was im allgemeinen geredet und geschrieben würd, ist zu kompliziert.“ Der Aufenthalt in Luxemburg hat ihnen geholfen, Gedanken und Ziele der Montan- Union klarer zu sehen. Vielleicht werden sie in ihren Heimatorten Pioniere der Kohle- und Stehhlgemeinschaft sein. Günther Lucas am Werk Spörl München); Prof. Dr. K. Kluxen, Köln; Universitätsdozent Dr. F. Heer(Wien); Prof. Dr. F. Borinski(Berlin) und H. Weymar (Kiel). Auch der 1. Vorsitzende des Verban- des der französischen Geschichtslehrer, Prof. Dr. E. Bruley O aris), wird zugegen sein, Ost-West- Seminare Die Europaische Jugendkampagne, das Internationale Jugendsekretariat der Euro- päischen Bewegung, hält vom 20. bis 27. Juli und vom 27. Jul bis 3. August in Berlin ihr 4. und 5. Ost-West-Seminar für junge Aus- länder ab. Namhafte Wissenschaftler und Publizisten wie Professor Lieber, Dr. Hilde- vor kurzem erschienenen Buch„Physika- lisch- statistische Regeln als Grundlage für Wetter- und Witterungs vorhersagen“ kommt er zu aufschlußreichen Feststellungen üder die Rolle, welche der ultraviolette Anteil der Sonnenstrahlung bei der Gestaltung unserer Witterung und unseres Klimas spielt. Nach der Ansicht Professor Baurs führt eine vermehrte ultra-violette Strahlung der Sonne zu einer Verstärkung des auch norma- lerweise in Mitteleuropa vorherrschenden Luftmassenaustausches von Westen nach Osten. Für Mitteleuropa ist also vermehrte ultraviolette Strahlung der Sonne gleichbe- deutend mit dem Vorherrschen von West- winden. Bei deren Ueberwiegen werden die Kaltluft heranbringenden Nord- und Ost- winde von uns ferngehalten. Man könnte also die Gleichung aufstellen: vermehrte ultraviolette Strahlung— Westwetterlage milder Winter mit ozeanischen Luftmassen. Die wechselnde Stärke der Ultraviolett- strahlung erklärt Professor Baur mit dem Verhalten der Sonnenflecke, die auch der amerikanische Professor Willett als Grund- lage für seine Art der„Klima-Prognose“ be- nutzt. Er geht dabei nicht von dem bekann- ten elfjährigen Sonnenflecken-Zyklus aus, sondern von dem deutlicher ausgeprägten 80 jährigen Großzyklus der Sonnenflecke. In- nerhalb eines jeden Fleckenzyklus unter- scheidet er eine Periode mit je vier„akti- ven“(d. h. hohen) Sonnenfleckenmaxima und eine Periode mit je drei„inaktiven“(d. h. niedrigen) Sonnenfleckenmaxima. Während der Perioden aktiver Fleckenmaxima herrschte— wie Beobachtungen während der letzten 200 Jahre ergaben— vorwiegend trockenes, warmes Klima auf der Erde, während der Perioden der inaktiven Flecken maxima dagegen ein kalt-feuchtes Klima. Auf Grund dieser Beobachtungen und Ver- gleiche sagt Professor Willett voraus:„Wir haben für die nächsten Jahrzehnte mit einer Umkehr der seit der Jahrhundertwende an- dauernden weltweiten Erwärmung und mit einem kalt- feuchten Klima zu rechnen.“ Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist noch stärkere, nur allmählich etwas auflockernde Bewölkung, zeitweise noch schwache Nie- derschläge. Temperaturen in der Frühe um 13 Grad, nachmittags 17 bis 20 Grad, schwache bis mäßige Winde aus West bis Nordwest. Uebersicht: Das Hochdruckgebiet zwi- schen den Azoren und der europaischen Westküste verlagert zur Zeit seinen Schwer- punkt kaum noch ostwärts. An seiner Nord- flanke wandern weitere schwache Störungen nach Mitteleuropa. Sonnenaufgang: 4.45 Uhr Sonnenuntergang: 20.17 Uhr Wasserwärme des Rheins: 18,7 Grad Vorhersage- Kurte Für zZ. Z- Ehr ooo 1 2 Mannheim A Belgrod 22 Pegelstand vom 24. Juli: Rhein: Maxau 594(+30), Mannheim 417 (+35), Worms 324(22), Caub 264(J). Neckar: Plochingen 125(6), Gundels- heim 167(I), Mannheim 405(30). Sieben Schuldsprüche im Rassentrennungsprozeß von Clinton Ein nur aus Weißen bestehendes ameri- kanisches Geschworenengericht in Knoxville (Tennessee) hat sieben weiße Angeklagte für schuldig befunden und ihnen„Mißachtung einer Verfügung des Bundesgerichts“ und die vorsätzliche Verletzung der angeordne- ten friedlichen Rassenintegration in der Schule zur Last gelegt, Vier Angeklagte wurden freigesprochen. Der Prozeß findet in den USA große Beachtung, weil zur Zeit der amerikanische Senat erneut über die Bürgerrechte der farbigen Bevölkerung dis- kutiert. a Die Angeklagten wurden beschuldigt, durch„offenkundige Tat“ in der Kleinen Stadt Clinton(Tennessee) im vergangenen Herbst zwölf Negerschüler am Besuch der städtischen Oberschule gehindert zu haben. Im Zusammenhang mit der Entscheidung des Obersten Bundesgerichts, daß Weiße und Neger gemeinsam unterrichtet werden sol- len, war es Anfang September 1956 in Clin- ton zu Demonstrationen gegen die Washin- toner Gesetze gekommen, die ein solches Außmaß annehmen, daß Soldaten zum Schutze der Negerbevölkerung eingesetzt werden mußten. Der Ankläger sagte in seinem Schlußwort an die Geschworenen in Knoxville:„Wenn sie die Angeklagten nicht für schuldig be- finden, so wird dies eine Einladung an den Pöbel sein, dem Gesetz des Landes den Ge- horsam zu verweigern. Dies wird uns zum Dschungel und zum Gesetz des Dschungels zurückführen.“ Der Verteidiger der Angeklagten sagte in seinem Schlußwort:„Wenn sie die Ange- klagten für schuldig befinden, so werden sie einen unheilvollen Präzedenzfall schaffen.“ Die Verteidigung hat angekündigt, daß sie ein neues Verfahren beantragen wird. brandt, Ernest Salter, Walther Rosenthal und Dr. Walther führen die Teilnehmer in die Ostprobleme ein. Auch die politischen Auswirkungen der Ereignisse im Ostblock werden behandelt. UNESCO fördert „Ferien im Ausland“ Die Kultur- und Erziehungsorganisation der Vereinten Nationen(UNESCO) hat zum neunten Male ihre Broschüre„Ferien im Ausland) herausgegeben. Sie bietet in eng- lischer, französischer und spanischer Sprache Hinweise für die verschiedenen Reise- und Campingmöglichkeiten sowie Ausländer- kurse an Universitäten. Journalisten— international dus gebildet Das weltumspannende UNESCO-Projekt einer besseren internationalen Ausbildung für Journalisten wird gegenwärtig stark aktiviert. Der Direktor der neugegründeten Internationalen Hochschule für Journalisti- sche Ausbildung an der Universität Straßg- burg, Professor Jacques Léautéè, ist auf einer Weltreise, die ihn auch in die Bundesrepu- blik führte, um sich in den verschiedenen Ländern über den Stand der Ausbildungs- möglichkeiten zu orientieren. Im Oktober beginnt der erste Kurs an der Hochschule in Stranburg. Die Teilnehmer, Journalisten und Professoren aus allen Teilen der Erde, sollen später Journalistenschulen in ihren eigenen und Entwicklungsländern leiten. Handels hochschule für Europas Nachwuchs Die Pariser Handelskammer, die bereits verschiedene Handelsschulen unterhält. will in der französischen Hauptstadt eine euro- päische Schule zur Vorbereitung auf die Ge- schäftstätigkeit errichten. Voraussichtlich im Oktober 1958 wird der Unterricht aufgenom- men werden können. Die Schule soll die Nachwuchs-Elite aus westeuropäischen Län- dern zu leitenden Kräften für die großen Firmen heranbilden. Gute Beratung Ende Mai hat die Europäische Produk- tivitätszentrale(EPZ) in München eine europäische Konferenz über Beratungs- dienste für Handwerk und Kleinbetriebe in Industrie und Handel durchgeführt. Man will auch diese Unternehmen wirksamer als bisher mit Beratungsstellen aller Art in Verbindung bringen. Institut zum Studium der Montan- Union An der Universität Mailand soll ein stän- diges internationales Institut zum wissen- schaftlichen Studium von Problemen der Montan-Union entstehen. Das ist im An- schluß an den internationalen Kongreß zum Studium der Montan-Union Anfang Juni in Stresa beschlossen worden. Die Or- ganisation des Instituts, das Professoren und Studenten aller Mitgliedsstaaten der Mon- tan-Union offen steht, liegt bei Italien. „Technisierung von Milch- betrieben“ Im Rahmen der Europäischen Wirt⸗ schaftskommission der Vereinten Nationen (ECE) ist ein Gutachten über die Tech- nisierung der Milchbetriebe, der landwirt- schaftlichen wie der Verarbeitungsbetriebe erstattet worden. Als Berichterstatter tritt M. I. Stepanow, Moskau, ein Vertreter der Sowjetunion auf. Der Bericht beschäftigt sich insbesondere mit G ogBbritannien, Un- garn, Belgien, Holland, rwegen, Frank- reich, der Schweiz, Jugosiawien, der Tsche- choslowakei und Ttalien, Die Schrift ist 45 Seiten stark. f r MANNHEIM r Donnerstag, 25. Juli 1957/ Nr. 169 „Wasser und Licht zogenriedbad für 2. August geplant ist. Vorgestern abend „ heißt das Motto eines Abend- Schwimmfestes, das im Her- im Rahmen des Badischen Landesturnfestes war bereits Probe für diese Veranstaltung. Die Stadt stellte Flutlicht-Anlägen auf, deren Wirkung in Anwesenheit von Direktor Schmitz und Baurat Hertel(Maschinenumt) ausprobiert wurde. Vier Scheinwerfer und ein Standlicht von der Zehn-Meter-Plattform des Sprungturms strahlten auf, als die besten Springer der Mannheimer Schule von Turm und Brett ihre Uebungssprünge star- teten. Das Wasser des großen Beckens wurde mit 15 000 Watt von fünf Masten angestrahlt. Acht bis zehn Unterwasser-Leuchtkörper sollen noch angebracht werden.— Unser Bild gibt einen ersten Eindruck von dem nächtlichen Fest der Kunstschuimmer und springer, das bevorsteht. Bild: Häusser Aus dem Polizeibericht: Ernüchterung im Wasserbad Sprung über die Kaimauer Gegen 1.00 Uhr erschien bei der Kri- minalpolizei ein 33jähriger Mann und gab an, beim Spaziergang in Höhe der verlän- gerten Pyramidenstraße von einem Un- Dekannten über die etwa vier Meter hohe Kaimauer in das Kaiser-Wilhelm-Becken gestoßen worden zu sein. Der unbekannte Täter soll zuvor versucht haben, dem Mann die Aktentasche zu entreißen. Der„Uber- fallene“ verwickelte sich bei seiner Verneh- mung jedoch in Widersprüche und mußte schließlich den wahren Sachverhalt zugeben: Er hatte sich unter dem Einfluß von Alkohol selbst in das Wasser gestürzt. Diese Ab- kühlung hat ihn wieder zur Besinnung ge- bracht und er habe sich deshalb wieder an Land begeben. Rüpel richten Schaden an in der Badener Straße in Seckenheim öktneten kurz vor Mitternacht unbekannte Täter den Verschluß eines Teertankwagens, 80 daß etwa 200 Kilo Teer ausliefen. Eine in der Nähe stehende Teermaschine wurde etwa 30 Meter weggezogen und eine Bö- schung von drei Meter Höhe hin abgestoßen. Dabei liefen noch einmal 300 Kilo Teer aus und ein Gartenzaun wurde beschädigt. Die umgestürzte Maschine mußte mit einem Kranwagen der Feuerwehr aus dem Ge- lände herausgezogen werden.— Einen anderen groben Unfug erlaubte sich in den Abendstunden ein Täter in Käfertal. Er schoß mit einer Schreckschußpistole auf der Ladenburger Straße herum, als ganz in der Nähe ein Mann mit seinem Motorroller vor- peifuhr. Der Fahrer meldete den Vorfall einem Streifenpolizisten, der den Täter ermittelte und anzeigte. Augenlicht gefährdet Auf einem freien Platz am Baracken- lager am Ulmenweg verprügelten mehrere junge Leute aus nicht näher bekannten Gründen einen 15jährigen Jungen. Er wurde an beiden Augen verletzt und im Kranken- haus aufgenommen. Nach Auskunft des Arztes muß mit dem Verlust des rechten Auges gerechnet werden. Frau wurde überfallen Zwischen Eschenhof und Waldrand ver- zuchte in den frühen Abendstunden ein unbekannter amerikanischer Soldat sich einer älteren Frau in unsittlicher Weise zu nähern. Er hatte die Frau von hinten an- gefallen. Da sie aber laut um Hilfe rief und Passanten aufmerksam wurden, suchte er das Weite. Obwohl sofort die ganze Gegend abgesucht wurde, konnte der Soldat nicht mehr entdeckt werden. Pro Mann ein Huhn Die Kriminalpolizei hat fünf junge Leute ermittelt, die vor zwei Monaten gewaltsam Wohin gehen wir? Donnerstag, 25. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Der Barbier von Bagdad“ (Theatergemeinde Nr. 5301 bis 6360).— Kleines Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Philemon und Baukis“ (Miete D, Halbgruppe II, freier Verkauf). Filme: Planken:„Paris Palace Hotel“; Alster: „Der blaue Engel“; Schauburg:„Dort in der Wachau“; Capitol:„Die schwarze Peitsche“; Palast: Mann im Zwielicht“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Godzilla“; Alhambra:„Wer die Heimat liebt“; Universum:„Försterliesel“; Kamera: „Geheimnisse der Steppe“; Kurbel:„Mit allen Wasser gewaschen“. Wir gratulieren! Jakob Weiß, Mannheim- Gartenstadt, Anemonenweg 56, Achilles Beck, Freiburg/ Br., Prinz-Eugen-Straße 19(früher Mannheim), werden 70 Jahre alt. Lina Münch, Mannbheim-Rheinau, Fronäckerstraße 3, begeht den 79., Amalie Gramlich, Mannheim, Ida- Seipio-Heim, den 80. Geburtstag. Käthe Röder, Mannheim-Feudenheim, Ziethenstraße 5, voll- endet das 82. Lebensjahr. Anna Walter, Mann- heim- Gartenstadt, Wotanstraße 21, und Katha- rina Glanz, Mannheim, Niederfeldweg IV Nr. 26, können den 84. Geburtstag feiern. in einen Hühnerstall in der Güterhallen- straße eingedrungen waren. Sie hatten fünf Hühner gestohlen und auf der Stelle ab- geschlachtet. Uber einem offenen Feuer hat- ten sie sie später gebraten und bei einem fröhlichen Nachtmahl verzehrt. Tödlicher Verkehrsunfall Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich um 7.15 Uhr auf der Weinheimer Straße in Höhe der Scheinwerferkaserne. Vermut- lich wegen technischer Mängel an der Steuerung geriet der Fahrer eines amerika nischen Lkw auf die linke Fahrbahnseite. Er prallte mit voller Wucht auf einen ent- gegenkommenden Pkw, dessen Fahrer, ein 43jähriger Bäckermeister aus Viernheim, tödlich verletzt wurde. 24 jähriger erschoß sich Aus bisher unbekannen Gründen schoß sich in den Nachmittagsstunden ein 24jäh- riger in der Neckarstadt-West mit einer Pistole in die Herzgegend. Obwohl der junge Mann sofort ins Krankenhaus gebracht Wurde, konnte er nicht mehr gerettet wer- den. Er starb auf dem Transport. eee Problem Spiel- und„Sport“-Hallen: Genügt Ueberwachung durch die Polizei? Offenbar nicht: In einer Mannheimer Spielhalle wurden von Jugendlichen 83 Verbrechen geplant Aus der Tür einer Spielhalle quellen rund 20 übermütige Jugendliche. Es ist bereits dunkel, aber nach Hause will noch niemand. Was tun? Die jungen Burschen sehen eine Baustelle, greifen sich einen langen Balken und legen ihn quer über die Straße, indem sie als Stützpunkte zwei Geländer von Trümmergrundstücken benutzen. Um sicher zu gehen, daß die Fahrbahn auch gehörig verbarrikadiert ist, stellen sie noch zusätz- lich eine Arbeitsbank auf die Straße. Dann verschwinden sie johlend um die nächste Ecke. Hätte nicht ein luftschnappender Bürger die Szene von seinem Balkon aus beobachtet, hätte er nicht die Polizei alarmiert, wäre vielleicht ein Unglück geschehen. Ein paar Tage später kommt wiederum eine Horde Jugendlicher aus der Spielhalle, geht auf das Trümmergrundstück, sammelt Steine auf und schmeißt die Fensterscheiben der Nach- barschaft systematisch ein. Rechtzeitig, be- vor jemand auftaucht, ergreifen sie das Hasenpanier. In einem anderen Spielautomaten-Lokal der Innenstadt haben acht Wochen lang etwa ein Dutzend Jugendliche— 16, 17 und 18 Ein neues Gewerkschaftshaus soll gebaut werden Die Delegierten zum Ortsausschuß Mann- heim des Deutschen Gewerkschaftsbundes kamen gestern nachmittag im Gewerk- schaftshaus zur Delegierten- Versammlung zusammen. Die wichtigsten Ergebnisse waren die einstimmige Wiederwahl des Ortsausschuß- Vorsitzenden Karl Schweizer; die ebenfalls einstimmige Wahl aller von den einzelnen Gewerkschaftsausschüssen vorgeschlagenen Vorstandskandidaten; die Annahme einer Resolution, die eine Gleich- stellung der Arbeiter mit den Angestellten im Krankheitsfalle fordert(dazu wird eine Aenderung des neuen Bundesgesetzes ver- langt) und schließlich die Mitteilung, daß der Ortsausschuß beim Bundesvorstand des DGB den Bau eines neuen Gewerkschaftshauses in Mannheim beantragt hat, das um 23 Räume größer sein soll als die jetzige Unter- kunft. Der baden- württembergische Landes- bezirksvorsitzende des DGB Wilhelm Klein- knecht, der an der Delegierten- Versamm- lung teilnahm, sagte dem Ortsausschuß Mannheim die Unterstützung dieses Antra- ges bei der Bundesvermögens verwaltung des DGB zu. Der Neubau ist, wie Karl Schwei- zer mitteilte, unumgänglich geworden, da das bisherige Gebäude den gestiegenen An- forderungen nicht mehr gewachsen ist. Den letzten Ausschlag für den Entschluß zum Neubau gab die Tatsache, daß die größte Gewerkschaft des Mannheimer Ortsaus- schusses, die 1G. Metall, gezwungen wäre, ein eigenes Bürogebäude zu errichten, wenn ihr im Hause der Einheitsgewerkschaft nicht zusätzlich Räume zur Verfügung gestellt würden.(Wir werden über die Versammlung noch ausführlich berichten.) Hk Ein Sommernachtsfest mit„süßen Sachen“ Die Frauenfachschule und die Staatliche Haushaltungsschule feierten „Conditorei süße Mädchen“ stand an einem Kinderwagen geschrieben, den eben jene süßen Mädchen durch die Menge scho- ben, voll mit Kuchen und Keksen,„alles nur für 30 Pfennig“(die Portion jeweils). In einer anderen Ecke war ein Stand aufge- baut mit dem sinnigen Leitspruch„Trink mer noch e Tröppche“, hier gab es für altere Jahrgänge auch Alkoholisches— gereicht von lustig drapierten Mädchen. Kurz: es handelte sich um das Sommerfest der Frauenfachschule und der Staatlichen Haus- haltungsschule, das zum Wochende über Schulhof und Terrasse des Hauses ging Terrasse ihres Hauses in ein Schiffsdeck ver- wandelt und zu einem„Bordfest“ eingela- den. Da gab es Getränke mit dem klingen- den Namen„Windstärke 11“,„Nordpol- trank“, oder„Schwarzer Schreck“. Besonderes Lob gebührt schließlich auch der Spielgruppe der Frauenfachschule. Unter der sicheren Führung der Schauspielerin Hedwig Auch führte man„Allotria“ nach Hans Christian Andersen auf. Das heitere Märchen- und Liebesspiel im Staate„Klein- gllicksburg“ fand eine vortreffliche Interpre- tation durch die eifrigen Darsteller und eine begeisterte Aufnahme seitens der Gäste. reich- „Unser Sommerfest ist bereits Tradition“, versicherte Frau Direktor Dolch, unter deren umsichtiger Regie das flotte Fest auch in diesem Jahr stand. Engere Verbindung der Eltern zur Schule und zu den Lehrkräften ist das Ziel, das hinter der ganzen Veran- Staltung steht. Nach dem Besuch zu urteilen, War diesem Gedanken ein voller Erfolg be- schieden. Eltern saßen in gemütlicher Runde zusammen, bestaunten die Werke ihrer Töchter und gewannen die Ueberzeugung, daß in der Schule gute Arbeit geleistet wird. Eine reiche Kollektion von handgearbei- teten Dingen gab es denn auch zu sehen und zu kaufen: Untersätze aus Bast, bastum- wickelte Reagenzgläser als Blumenvasen, ge- und bestickte Topflappen, selbstgeschnei- derte Kleider, Kissen, Wandteppiche und be- sonders aparte Arbeiten aus Ton. Im Obergeschoß der Schule tat sich eben- falls einiges: Die Schülerinnen hatten die Jahre alt— jeden Abend ein oder mehrere Autodiebstähle besprochen und anschließend ausgeführt. Sie hatten sogar die Dreistigkeit, vor dem Spielautomaten-Lokal in den ge- stohlenen Wagen vorzufahren. Auf das Konto dieser Bande, deren„Chef“ dieser Tage abgeurteilt wurde, kamen von Novem- ber bis Dezember 1956 insgesamt 83 Straf- taten, meist Autodiebstähle. Die gleiche Spiehalle, in der sie ihre Untaten planten, wurde ihnen auch zum Verhängnis: Die neue, wachsame Besitzerin, hörte eine ge- flüsterte Absprache zum Verbrechen und be- nachrichtigte sofort die Polizei. Damit war der Spuk vorbei. Nicht vorbei ist es aber mit dem Problem der sogenannten Spiel- oder„Sport“ hallen, in denen sich immer wieder junge Menschen zusammenfinden. Wenn dort die kriminell veranlagten Jugendlichen auf harmlose junge Menschen mit labilem Cha- rakter treffen, werden diese erfahrungsge- mäß schnell zu„Mitläufern“ und Verführ- ten. In einer Urteilsbegründung, die Land- gerichtsdirektor Dr. Weinreich kürzlich gab, hieß es:„Diese Spielautomaten sind Anlauf- stellen für kriminelle Jugendliche. Strenge polizeiliche Uberwachungs-Maßnahmen sind dringend geboten. Die Polizei versichert, dag das Menschenmögliche getan werde. Daß es aber mit der Ueberwachung nicht hundertprozentig klappt, wird klar, wenn der Fall der 83 Straftaten auftaucht, die fast alle in ein und demselben Lokal abgespro- chen wurden. 5 Polizeipräsident Dr. Rudolf Leiber erhofft sich einen Fortschritt von der Novelle zum Jugendschutzgesetz, die allerdings noch nicht verkündet ist. Darin soll als einschneidendste Maßnahme die Heraufsetzung der Alters- grenze für Jugendliche von 6 auf 18 Jahre enthalten sein. Ob die neue Altersgrenze allein allerdings geeignet ist, das Problem zu lösen, bleibt füglich zu bezweifeln. Gesetzliche Handhaben, um Spielhallen ganz zu schließen, gibt es nicht, es sei denn, „Mord und Totschlag kämen darin vor“, wie sich Oberrechtsrat Hans Demke(Polizeiprä- sidium) ausdrückt. Die Polizei kann ledig- lich Jugendliche, von denen sie annimmt, sie seien gefährdet, herausnehmen„und dem Jugendamt zuführen“. Eine Zuverlässigkeits- prüfung von Spielhallen- Besitzern gibt es nach der gültigen Gewerbeordnung auch nicht. Wir wollen gewiß nicht alle Besitzer eines derartigen Etablissements über einen Leisten schlagen(eine Besitzerin hat schließ. lich ihre Aufmerksamkeit bewiesen), aber ein Weniger an Gewerbefreiheit wäre in dieser Branche durchaus wünschenswert. Zur Zeit gibt es in Mannheim drei Spiel- hallen: Zwei in der Innenstadt, eine auf dem Waldhof. In Karlsruhe existieren fünf der- artiger Spielautomaten-Lokale, in Heidel- berg keines. H- e Ab Herbst: Fachschule für Chemotechniker Mannheimer Gewerbeschule für Bautechnik erweitert ihr Programm Auf Anregung von Firmen der chemischen Industrie wird ab September 1957 an der Gewerbeschule für Bautechnik in Mannheim eine Fachschule für Chemotechniker errich- tet. Aufgabe und Ziel der Chemotechnischen Fachschule ist die Ausbildung von Chemo- technikern und Chemotechnikerinnen für Wissenschaftliche und industrielle Chemie- betriebe. Voraussetzung für die Aufnahme in die Fachschule ist der Nachweis der ab- geschlossenen Ausbildung als Chemielabo- rant und nach Möglichkeit eine mehrjährige Berufspraxis nach bestandener Laboranten- Facharbeiterprüfung. Die Dauer des Studiums beträgt sechs Semester zu je 20 Wochen. Der Unterricht findet in den Abendstunden sowie an den arbeitsfreien Samstagen statt. Dadurch ist es den Studierenden möglich, das Studium Während und in Verbindung ihrer Berufs- tätigkeit zu betreiben. Hierdurch ist eine möglichst innige Verbindung von fach- theoretischer und betrieblicher Ausbildung möglich. Die Kursusgebühren richten sich jeweils nach den Teilnehmerzahlen und werden so niedrig wie möglich gehalten. Bücher, Schreibmaterial und Glasgeräte für den theoretischen und praktischen Unter- richt müssen von den Studierenden selbst beschafft werden. Nur Chemikalien werden von der Schule gestellt. Semesterbeginn ist jeweils im März und September. . Der Lehrplan umfaßt die Fächer Anorga- nische Chemie, Organische Chemie, Analy- tische Chemie, Physikalische Chemie, Le- bensmittelchemie(und Praktikum), Physik, Mathematik und Chemisches Rechnen, Chemisches(und physikalisches Praktikum, Chemische Technologie, Technisches Skizzie- ren, Gemeinschaftskunde, Wirtschafts- und Betriebskunde, Menschenführung. Inter- essenten werden gebeten, sich unmittelbar mit der Gewerbeschule für Bautechnik, Mannheim, Wespinstraße 21-25, in Ver- bindung zu setzen. kleine Chronik der großen Stadt Neue Zweigpoststelle auf der Schönau Am kommenden Montag wird in Schönau ein neues Zweigpostamt eröffnet. Die Post- diensträume liegen im Neubau des Schrei- mermeisters Adam Reichert am Tonderner Weg 13. Der Dienstbetrieb wir nun von der bisherigen Unterkunft(im Siedlerheim der Kultur- und Interessengemeinschaft im Bun- ker) in den Neubau verlegt. Auch die Ren- tenzahlstelle im Kino wird zum gleichen Zeitpunkt aufgehoben. Die Renten werden zukünftig im neuen Zweigpostamt aus- gezahlt. 0 Besuch aus Kehl-Kronenhof bei der Siedler gemeinschaft Im Siedlerheim Mannheim- Gartenstadt empfing die Siedlergemeinschaft Mannheim- Neueichwald I etwa 65 Siedlerfreunde aus Kehl-Kronenhof. Die Gäste kamen von einer Pfalzfahrt und erwiderten in Mannheim einen Besuch der Siedlergemeinschaft Neueichwald vom Jahr 1955. Der 2. Vorsitzende Arthur Lutze begrüßte besonders Stadtrat Leicht aus Fünfzig lange Jahre mit dem Wanderstab Jubilarehrung des Odenwaldklubs auf der Mannheimer Hütte Es ist ein schöner Brauch der Ortsgruppe Mannheim des Odenwaldklubs, die jährliche Auszeichnung der fleißigen Wanderer und Vereinsjubilare nicht im engen Saal, son- dern auf der vereinseigenen Hütte bei Nek- karsteinach, hoch über der Neckarschleife am Waldrand vorzunehmen. Dort fand sich die große Familie der Mannheimer Oden- Waldklübler am Sonntagnachmittag ein und lieg sich auch durch gelegentliche Regen- schauer nicht verscheuchen. Auch Wander- freunde aus anderen Ortsgruppen hatten diesen schönen Aussichtsplatz als Ziel ihrer Sonntagsausflüge gewählt, so daß Vorsitzen- der Hügin neben den Mitgliedern auch zahl- Sein Leben galt Dichtung und Musik Gedenktafel für Carl Friedrich Am Sontagvormittag trafen sich die Chöre der Neckarauer Gesangvereine Sängerhalle Germania, Sangerbund Harmonie sowie Volkschor Liederkranz zu einer Feierstunde zu Ehren des Dichters Car! Friedrich Schramm. Mit ihnen hatten sich auch die Vereinsvorstände und die Vorstandschaft des Sängerkreises Mannheim eingefunden. Eindrucksvoll war das Wohnhaus Ecke Lui- sen- und Schulstraße geschmückt, und die zu enthüllende Gedenktafel über der Haus- türe war von den Fahnen der Neckarauer Gesangvereine flankiert. Chorleiter Freiburger leitete die Feier mit dem Chor„O Schutzgeist“ ein. BSB. Präsidialmitglied Jochim zeichnete ein Le- bensbild des am 1. 7. 1833 geborenen Carl Friedrich Schramm, der als Lehrer bereits in jungen Jahren Musik, Gesang und Dicht- kunst mit seinem Leben verband. 1860 wurde er zum Ratsschreiber von Neckarau berufen und beteiligte sich an einem Wett- bewerb zum Sängerspruch für den 1862 ge- Schramm in Neckarau enthüllt gründeten Badischen Sängerbund. Von 20 Einsendungen wurde seine Dichtung preis- gekrönt.„Singen ist Leben und Ausdruck innerlichen Erlebens“ stand als Leitmotiv auf der Fahne des am Ort hochverehrten Ratsschreibers und Dichters, der in der Neu- jahrsmacht 1860/61 auch den Vorsitz des dort gegründeten Sängerbundes übernahm. Carl! Friedrich Schramm führte die Neckarauer Sänger zu großem Erfolg. Dankbar gedachte Jochim des Mannes und richtete gleichzeitig einen Appell an die Sänger, in der Pflege des Liedes nicht zu erlahmen. Beim Klang des badischen Sängerspru- ches,„Vom See bis an des Maines Strand“, wurde die Gedenktafel, die nach dem Ent- wurf von Erwin Arnold angefertigt wurde, enthüllt. Namens der Stadtverwaltung über- mittelte Stadtrat Fritz Haas die besten Wünsche. Er sagte, eine Stadt ohne Sänger- bewegung habe kein Kulturleben. Mit den Chören„Heilig eimatland“(J. Weiß) und „Freiheit, die ich meine“, dirigiert von Emil Schumacher, klang die Feierstunde aus. kr reiche Gäste begrüßen konnte. Er gedachte in seiner Ansprache der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Mitglieder, wies auf den seelischen und gesundheitlichen Wert des Wanderns hin und hob die besondere Auf- gabe des OWK hervor, die qugend zum Wan- dern anzuregen, sie mit Heimat und Natur Vertraut zu machen. Im geistigen und mora- lischen Bereich sei manches zerschlagen und verschüttet, aber Lebensmut und Freude in der Natur stünden über der Tageshast. Wanderleiter Kamm verlas die Namen von 150 Mitgliedern, die das„Plansoll“ der Jahreswanderungen erfüllt haben und von denen die Hälfte das goldene Ehrenzeichen erhielt, während sich die andere Hälfte mit einem grünen Blatt begnügte. Viele Wan- derer und Wanderinnen empfangen diese Auszeichnung seit Jahrzehnten Jahr für Jahr, an der Spitze Hermann Hügin, dem sie diesmal zum 42. Male überreicht wurde. Auch Jugendliche und Kinder sind erfreu- licherweise dabei; unter ihnen bekam als jüngster der vierjährige Gerhard sein erstes Abzeichen. Das Jubilar-Ehrenzeichen für 25 jährige Mitgliedschaft erhielten Käte Ernst, Hedwig Frölich, Adolf Neureuther, August Schips und Ferdinand Schell, für 50jährige Mitgliedschaft Wilhelm Hayer, Hermann Hügin, Adolf Stephan, Alfons 1 Kar! Schätzle und Johanna ost. Noch einige Stunden blieben die Mann- heimer Wanderer in froher Runde beisam- men. Der Männerchor der„Sängerhalle“ Mannheim unter Leitung von Julius Neck und die Bammentaler Feuerwehrkapelle trugen zur Unterhaltung bei. Die Grüße der Stadtverwaltung Neckarsteinach übermit- telte in alter Verbundenheit Bürgermeister Feuerer, für den OWR Neckarsteinach wies Rektor Schmitt auf die bewährte Freund- schaft der beiden Ortsgruppen hin. el. Kehl. Nach den Reden, die von der kamerad- schaftlichen Verbundenheit der Siedlerge- meinschaften zeugten, übergab erster Vor- sitzender Hans Schweighofer den Kronen- hofer Gästen ein kunstvoll gearbeitetes Stadtwappen als Erinnerung. Nach einigen Stunden bunter Unterhaltung, zu der Präsi- dent Malmberg vom„Stammtisch der ver- Armten Millionäre“, Hannes Köbel und das Trio„Drei Fredis“ beigetragen hatten, nah- men die Gäste herzlich Abschied. kr. Robert von Seeger Wurde 80 Jahre alt Robert von Seeger, Ehren-Generalfeld- marschall der„Fröhlich Pfalz“, feierte gestern seinen 80. Geburtstag. Jahrzehnte seines arbeitsreichen Lebens hat er in unverwüst⸗ licher Ausdauer der Mannheimer Fasnacht zur Verfügung gestellt, bis ihm vor einigen Jahren Reitergeneral Adolf von Wöhrle in seinem Amt als kommandierender General- keldmarschall nachfolgte. Die Fasnacht hat Robert von Seeger jung erhalten. Und einen Stammtisch der Narren kanm man sich ohne ihn eigentlich nicht vorstellen 48 Meter langer Kessel rollte ins Rheinland Die Mannheim-Neckarauer Firma Johann Stahl stellte für die„Union Rheinische Braun- kohlen Kraftstoff Ad“ in Wesseling bei Köln einen 48 Meter langen Kessel her. Diese Me: thanol-Destillationskolonne mit 71 Glocken- böden sollte auf dem Schienenweg in einem Stück an ihren Bestimmungsort gebracht werden, keine leichte Aufgabe für die Bun- desbahn. Der 48 Meter lange Kessel wurde u Beginn der Woche auf zwei Tieflade-Wag⸗ gons gehoben. Die Bundesbahn machte dan wegen der Ueberlänge des Transports das Gewicht von 50 000 kg war weniger ausschlag- gebend— am Dienstag einige Brems versuche, die zur Zufriedenheit ausfielen. Der„Sonder zug“ ist inzwischen ins Rheinland gerollt. 800 Rentenauszahlung beginnt am Samstag An den bekannten Zahlstellen werden die Versicherungs- und Versorgungsrenten 4 folgenden Tagen ausgezahlt: 27. Juli An- gestelltenrenten, 29. Juli Versorgungsrenten, 30. Juli Invaliden-, Knappschafts-, Unfall, und VAP-Renten, 31. Juli und 1. August Invalidenrenten. Die Versicherungsrenten für Rentenempfänger mit den Anfangs, buchstaben A bis K werden vormittags, füt Rentenempfänger mit den Anfangsbuchsta- ben L bis Z nachmittags ausgezahlt. 855 Termine Arbeitskreis Film und Jugend: Am 25. Jul 18.15 Uhr, Rex-Filmtheater, und 20.30 Ur Alster-Lichtspiele, Weg der Hoffnung“. l Zweites Praktikantentreffen am 25. 50 19 Uhr, im„Kanzler-Eck“; Dr. Schachtschabe spricht über„Die wirtschaftliche Bedeutung des Raumes Mannheim“. t Städt. Institut für Erziehung und Unterrich H 2, 1. 25. Juli, 17.45 bis 19.30 Uhr, Vorbereituz für die zweite Lehrerprüfung Dr. Brauen) gleicher Tag, 16 bis 18 Uhr, Neuzugänge an* und Film(Oberstudienrat Böhmann, Konrekto Schlick). f 1 Pommersche Landsmannschaft, Kreisgruſ Mannheim- Stadt: Am 26. Juli, 17 bis 138 5 Uhlandschule I, Lehrerzimmer, letzte Spré stunde vor den Ferien. 0 Nr. 169 Fra! rerorge für die Frankf Hongkc Afrika, um der zieher land s gemein sich al Wissen und L. mehr a repräse Der faßt d umfang bare menste bessert Die F Associe nale V bände Der interne vieldis! des Vo Schüler teln, g rende ziellen schäkti, (Fédere de I Er Interne höhere Düs Oberla. den t Textilv wegen kängnis gen Ur lung stände namens werden der A. 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Juli 1957 BUNDES-LANDER-SETTE Seite 5 * Lehrermangel— in aller Welt brennend aktuell Weltkongreß der Lehrer und Erzieher erstmals in Deutschland Frankfurt. Rund 300 Delegierte von Leh- rerorganisationen aus 34 Ländern werden für die Zeit vom 29. Juli bis 8. August in Frankfurt erwartet. Sie kommen aus Indien, Hongkong, Nepal, Korea, Japan, Israel, Afrika, USA— aus allen Teilen der Erde, um dem Weltkongreß der Lehrer und Er- zieher beizuwohnen, der erstmals in Deutsch- land stattfindet. Gastgeber ist die Arbeits- gemeinschaft Deutscher Lehrerverbände, die sich aus der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinenverein zusammensetzt und mehr als 100 000 Lehrer der Bundesrepublik repräsentiert. Der Weltkongreß der Lehrerschaft um- faßt drei internationale Tagungen, die in umfangreichen Arbeitsprogrammen brauch- bare Vorschläge und Anregungen zusam- menstellen wollen, die einer weltweiten Ver- besserung des Schulwesens dienen können. Die FIAI(Fédération Internationale des Associations d'Instituteurs), die Internatio- nale Vereinigung der Volksschullehrer-Ver- bände wird sich vor allem mit dem Thema „Der Geographieunterricht als Mittel zur internationalen Verständigung“ und mit den vieldiskutierten Problemen der Orientierung des Volksschulunterrichts befassen, der den Schülern eine abgerundete Bildung vermit- teln, gleichzeitig aber auch auf weiterfüh- rende Schulen vorbereiten soll. Mit den spe- ziellen Problemen der höheren Schulen be- schäktigt sich der Kongreß der FIPESCO Ceéderation Internationale des Professeurs de Enseignement Secondaire Officiel), der Internationalen Vereinigung der Lehrer von höheren staatlichen Schulen. Unbelichtet und Mysteriöser Spionagefall um Der Erste Strafsenat des Oberlandesgerichtes Düsseldorf verurteilte den technischen Direktor eines großen Textilwerkes in Chemnitz, Erich-Kurt Lohs, wegen Landesverrat zu neun Monaten Ge- längnis unter Anrechnung der sechsmonati- gen Untersuchungshaft. In dieser Verhand- lung konnten zahlreiche mysteriöse Um- stände dieses Falles, in dem drei Männer namens Wedel auftauchten, nicht geklärt werden. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte am 17. Januar 1957 in Chemnitz von einem Angehörigen des soWjetzonalen Staatssicherheitsdienstes na- mens Wedel veranlaßt wurde, sofort nach Düsseldorf zu fahren und dort zu einer bestimmten Uhrzeit auf einer bestimmten Wegstrecke auf Grund genau bestimmter Erkennungszeichen und Erkennungsworte einem Mann unauffällig einen verschlosse- nen Umschlag zu übergeben, der An- weisungen über den Metallarbeiterstreik in Düsseldorf. Dem Lehrermangel, einer in aller Welt brennend aktuellen Frage, ist der Kongreß der WCOTP(World Confederation of Orga- nizations oft he Teaching Profession), der Weltvereinigung aller Lehrerverbände ge- widmet. In dieser umfassenden Dachorga- nisation sind 73 Nationalverbände aus 41 Ländern vertreten, die mehr als drei Mil- lionen Lehrer der westlichen Welt vereinen. An der Eröffnungsveranstaltung des WCOTP- Kongresses in der Frankfurter Paulskirche Wird der Generalsekretär der UNESCO, Dr. Luther Evans, teilnehmen. Das Thema dieses Kongresses ist durch sorgfältige Erhebungen in allen Ländern, von einem Exekutivausschußg durchgeführt, seit langem vorbereitet. Vier Diskussions- gruppen werden sich mit den verschiedenen Ursachen des Lehrermangels auseinander- setzen und die Vorschläge zu seiner Besei- tigung abwägen. Gemeinsame Entschliegun- gen sollen dann den Nationalverbänden eine Handhabe bieten, auf die Schulpolitik ihrer Länder einzuwirken,. Man erwartet, dag vor allem die päda- gogisch unterentwickelten Länder den größ- ten Gewinn während des Kongresses erzie- len können; Länder, die wie Indien eine angestrebte Erhöhung der Schulpflicht von 37 auf 40 Prozent der Kinder nicht durch- führen könen, weil nicht genügend Lehrer zur Verfügung stehen. Andere Länder kla- gen über weniger krasse Mißgverhältnisse, müssen aber mitunter bis zu 64 Prozent un- genügend ausgebildete Lehrer einsetzen, um dem allgemeinen Mangel zu begegnen. Solche Probleme sind auch in der Bun- desrepublik akut. Besonders betroffen sind undurchsichtig drei Männer namens Wedel Schleswig-Holstein enthalten haben soll. Lohs wurde unmittelbar nach Ausführung des Auftrages von der Düsseldorfer Kripo ebenso festgenommen wie sein Kontakt- mann, der merkwürdigerweise ebenfalls Wedel hieß. In der Verhandlung konnte nicht geklärt werden, ob der Chemnitzer und der Düsseldorfer Wedel verwandt sind, da der letztere, der die ganze Aktion der Polizei verraten hatte, nach kurzer In- haftierung wieder freigelassen wurde und in die Sowjetzone ging. In dem Umschlag befand sich nur ein unbelichteter Film. In der Verhandlung warf der Vorsitzende dem die Untersuchung führenden Kriminal- beamten vor, den Düsseldorfer Wedel auf Bitten dessen Bruders pflichtwidrig frei- gelassen zu haben. Der Bruder des ver- schwundenen Wedels ist persönlicher Refe- rent des Nordrhein-westfälischen Arbeits- und Sozialministers. die Berufsschulen, deren kaufmännische Lehrfächer überaus stark unterbesetzt blei- pen. In den höheren Schulen fehlt es vor allem an Naturwissenschaftlern, an Alt- und Neuphilologen. Auch die Volksschule leidet unter dem Lehrermangel. Allein im Regie- rungsbezirk Darmstadt, dem Bernhard Plewe, der Vorsitzende der gastgebenden Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lehrerver- bände, vorsteht, können 120 Planstellen nicht besetzt werden. Die deutsche Lehrer- schaft erwartet, daß der Weltkongreß auf internationaler Ebene neue Maßnahmen dis- kutieren wird, die zur Abhilfe des Lehrer- marigels auch den deutschen Bundesländern empfohlen werden können. un. Baukostenzuschüsse unterschlagen Hamburg. Um rund 28 000 DM. an Bau- kostenzuschüsse hat der 38 jährige Hambur- ger Hausmakler Jörgen Christensen mehrere Mieter für einen noch nicht fertiggestellten Neubau betrogen, wie die Polizei am Mitt- woch mitteilte. Der Makler wurde bereits am Montag nach Durchsuchung seiner Ge- schäftsräume vorläufig festgenommen. Er hatte die Baukostenzuschüsse im Auftrage des Bauherrn kassiert, sie aber nicht an die- sen abgeführt, sondern zum größten Teil anderweitig verbraucht. Die geprellten Mie- ter müssen— sofern sie dazu noch in der Lage sind— die Baukostenzuschüsse noch einmal bezahlen. „Gasmann“ kommt im„Kapitän“ Frankfurt. Die Kriminalpolizei im Bun- desgebiet fahndet nach zwei„Gasmännern“, die in einem alten, dunkelblauen Opel Kapitän durch die Lande reisen und sich in Betrieben als„Gaseinrichter“ vorstellen, um KFcochkesselanlagen und Räucheröfen durch Einbau eines Brenners auf Gas- feuerung umzustellen. Wie das Frankfurter Polizeipräsidium am Mittwoch mitteilte, haben aber die beiden, die sich ihre„Ar- beit“ sofort bezahlen lassen, für ihre Tätig- keit weder Genehmigung noch Vorkennt- nisse. So ist es auch nicht verwunderlich, daß die von ihnen hergestellten oder um- gebauten Anlagen so erhebliche Mängel auf- weisen, daß bei Inbetriebnahme Explosions- gefahr besteht. Die„Gasmänner“ sollen 46 und 58 Jahre alt sein und aus Hamburg stammen. Sühne für brutalen Ueberfall Hamburg. Die Jugendkammer des Ham- burger Landgerichts verurteilte den 17 Jahre alten Schlosser lehrling Horst Bisterfeld Wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu zwei Jahren und drei Monaten Jugendstrafe. Der 1,92 Meter große Angeklagte hatte im Mai dieses Jahres auf einem Waldweg in Hamburg den ihm völlig unbekannten 15jährigen Maurerlehrling Claus Tiede ohne ersichtlichen Grund zu Boden geschlagen und ihn durch einen Fuß- trätt gegen den Hals tödlich verletzt. Eine Rekordschweinerei leistete sich das Schwein eines Bauern in Ingelheim am Rhein mit einem Wurf von 25 Ferkeln, von denen 22 am Leben blieben und der Mutter mit ihrem Geubimmel und ihrem Appetit manchen Kummer machen. Der Normalwurf eines Mutterschweins ist zwi- schen 8 und 12 Ferkeln stark.— Unser AP-Bild zeigt Mutterschwein mit 18 ihrer 22 Ferkel. Die restlichen 3½ Ferkel waren auch beim besten Willen nicht mit aufs Bild zu bekommen. Hunde erschossen— Kinder verprügelt Drei Monate Gefängnis für brutalen Jagdpächter Gifhorn/ Niedersachsen. Das Schöffenge- richt Gifhorn verurteilte den 42jährigen Landwirt und Jagdpächter Werner EBmann aus Walle(Kreis Gifhorn) wegen Nötigung, vorsätzlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Sachbeschädigung in zwei Fällen und Amstiftung zur vorsätzlichen Körperverlet- zung zu drei Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe. Die Gefängnisstrafe wurde auf fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Sein Neffe, der 18jährige Fleischer Helmut Rath, erhielt eine Verwarnung. Beide hatten im Januar sechs Kinder in der Waller Feld- mark bei einem Spaziergang mit zwei Hun- den angetroffen. Ohne jede Absicht hatten die Kinder dadurch EBmann beim Abschuß eines kranken Rehs gestört. Der Jäger for- derte die Kinder mit erhobener Flinte zum Stehenbleiben auf und schoß die Hunde aus nächster Nähe nieder. Darauf zwang er eines der Kinder, einen toten Hund in den Mit- tellandkanal zu werfen. Der Aufforderung, auch den zweiten Hund hinterher zu werfen, Widersetzten sich die Kinder. Der Neffe des Jagdpächters verprügelte darauf noch drei der Kinder, die dann, völlig verstört, nach Hause gehen durcten. Feldzug gegen Knattermaxen Wiesbaden. Der Wiesbadener Polizeipra- sident Herbert Becker hat am Mittwoch allen Lärmsündern der Kurstadt den Kampf angesagt. In der Hauptsache will die Poli- zei die„KRnattermaxen“ unter den Motor- rad- und Mopedfahrern aufs Korn nehmen. Dabei wird es nicht wie bisher nur bei Ver- Warnungen bleiben, sondern die Fahrzeuge der Sünder sollen sofort eingezogen werden. Erst wenn die gebührenpflichtige Verwar⸗ nung bezahlt ist und auch geräuschdàm- pfende Auspufftöpfe angebracht und von der Polizei geprüft sind, werden die FKrach- macher“ ihre Fahrzeuge wieder besteigen können. Die Verwaltungsangestellten der Polizei und die Bevölkerung sollen bei der Aktion helfen, indem sie Name oder Zu- lassungskennzeichen jedes rücksichtslosen Fahrers weiterleiten. , der Sanitäter in det westentasche“ 00 0 7 0 70 Hardelunping Auorisſung Bei leinen Wunden, Pickeln, Insekten- ichen vethõiet odo · Muc Entzõndungen, slllf die Blutung, erspor Verbond, fördert die Heilung. Dos hondliche Jopfſſöschchen ist bruch. cher und reicht ſöt viele Mole. 300 O-M 10 8* SCHREIBMASCHINEN für Büro u. Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte, Teilzahlung und Miete, vom Fachgeschaft Friedrichs Jog. Bucher Platz 10. Telefon 430 32/4 7 57 Sonder- Angebot! Couch, Sessel, Ruhebetten, Tep- piche und Bettumrandungen.— W. Peie k, Mannh.- Neckarau, Rosenstraße 355, Tel. 8 27 74. Jetzt den Gasherd von Rothermel. deginſiziert sofoff. b Adethaken u- Drogeren O 1. i Vetkävbfe J Geigen bo. Gitarren in großer Auswahl(Teilzahlg.) 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Juli, deren Titelbild die Karikatur von ihm trägt mit der Unterschrift„ceterum cen- seo simplicissimum esse delendum“, Auf Seite drei widmet Iversen dem ehemaligen bayerischen Kultusminister einen langen Leitartikel und verteidigt sich gegen meh- rere Vorwürfe. Die letzte Seite zeigt eine Karikatur Hundhammers unter einem Ro- koko-Bett mit seiner Ernennung zum Bun- dessittenprüfer“. „Elefantenklub“ gegründet Heidelberg. In Heidelberg ist ein„Ele- fantenklub“ gegründet worden, der sich zum Zlel gesetzt hat, den seit einigen Wochen um Heidelberger Tiergarten untergebrachten Elefanten„Rani“ zu kaufen. Rani ist bis jetzt nur ein„Leihelefant“, aber vielen Hei- delbergern schon so ans Herz gewachsen, daß sie ihm Heimatrechte in ihrer Stadt ver- schaffen wollen. Die Liebe der Heidelberger zu ihrem Tiergarten zeigte auch der große Exkolg einer Lotterie, die mit 400 000 ver- kauften Losen— täglich wurden etwa 7500 Lose abgesetzt— einen Reingewinn von 51 000 Mark erbracht hat. Es ist geplant, da- Für ein Warmhaus für Raubtiere zu bauen. „Amazonen-Club von Deutschland“ Monsheim Rheinhessen. Ein„Amazonen- Club von Deutschland“ ist mit besonderer Förderung und in Anwesenheit des rhein- land- pfälzischen Landwirtschaftsmünisters Oskar Stübinger auf dem Schloßgut Mons- heim in Rheinhessen gegründet worden. Der Club will besonders den Damenreit- sport und darüber hinaus auch den Frauen- sport allgemein pflegen. Zur Präsidentin wurde die Leiterin der ersten Damenreit- schule Deutschlands in Monsheim, Elisa- eth Knauff, gewählt. Neues Gnadengesuch Malskats Kiel. Ein erneutes Gnadengesuch des Lübecker Bilderfälschers Lothar Malskat ist beim schleswig- holsteinischen Justizministe- rium eingegangen. Wie am Mittwoch aus Kiel verlautet, sollen zunächst die Akten aus Lübeck angefordert und Stellungnahmen der Oberstaatsanwaltschaft, des Gerichts und der Strafvollzugsanstalt eingeholt wer- den. In der schleswig- holsteinischen Landes- hauptstadt wird nicht vor zwei Wochen mit einer Entscheidung über das Gnadengesuch gerechnet. Malskat verbüßt seit November vergangenen Jahres wegen seiner umstrit- tenen„Restaurierungsarbeiten“ in der Lü- becker St.-Marienkirche eine 18monatige Gefängnisstrafe. Sein erstes Gnadengesuch War abgelehnt worden. Drohende Hochwassergefahr vorerst gebannt Bedrohte Stadt Passau Passau. Die seit Dienstagnachmittag der leidgeprüften Dreiflüssestadt Passau dro- hende Hochwassergefahr schien am Mitt- Wwochnachmittag vorerst gebannt. Wenn nicht wider Erwarten neue Regenfälle einsetzen, ist nach Ansicht der bayerischen Landes- stelle für Gewässerkunde in München mit einer Hochwasserkatastrophe in Passau nicht zu rechnen. Zwar zeigte der Pegel an der Passauer Maxbrücke am Mittwochnachmit- tag immer noch einen Wasserstand von 8.16 Meter an und lag damit etwa drei Meter über normal und auch die Neben- flüsse der Donau führten immer noch leich- tes Hochwasser, doch haben im gesamten bayerischen Raum seit Dienstagabend die Regenfälle aufgehört. Die Wasserstände der meisten Flüsse fallen. Immer aber noch stehen in Passau die Häuser am Donaukai im Wasser, und die Bundesstraße 388(Passau Wegscheid) ist überflutet und gesperrt. Auch die Wasser- schutzpolizei, deren Gebäude direkt am Ufer liegt, geht ihren Dienstgeschäften in einem Ausweichquartier nach, denn das Polizeigebäude steht im Wasser. Auch die Innstraße bei Neuhaus am Inn mußte wegen Uberflutung gesperrt werden, die Eisenbahn- linie Passau—Houzenberg steht ebenfalls unter Wasser. Das Wetteramt München meldete am Mittwochnachmittag eine grundsätzliche Wetterbesserung. Zwar sei keine große Aus- sicht auf eine Schönwetterperiode vorhan- den, Regenfälle dürften jedoch nicht zu er- Warten sein. Die Bevölkerung von Passau atmete am Mittwoch erleichtert auf, als sie im Rund- funk diese gute Nachricht hörte. Der Leiter des ständigen Katastrophenschutzes in Passau meinte dazu:„Wir sind mehr als nur mittlere Hochwasser gewöhnt. Das tut uns noch nichts, Außerdem war der Inn diesmal schneller als die Donau, und die beiden Wellen kamen nacheinander, nicht zugleich.“ atmet auf/ Ueberschwemmung in Ober- und Niederösterreich In der Nacht zum Mittwoch wurden in Ober- und Niederösterreich weite Gebiete vom Hochwasser heimgesucht. In Wien steigt die Donau ständig. Das Ueberschwem- mungsgebiet zwischen Nordbahn- und Reichs- brücke steht bereits unter Wasser. In Trai- sen(Niederösterreich) drang das Hochwasser in ein Stahlwerk ein, so daß die Glühöfen erloschen und die Arbeit eingestellt werden mußte. Im Bezirk Melk ist die Donau über die Ufer getreten. Die nach Mariazell füh- rende Bundesstraße mußte gesperrt wer- den. In Oberösterreich traten viele kleinere Flüsse über die Ufer und überschwemmten Acker und Wiesen. In der Nähe der tsche- choslowakischen Grenze ist die Ortschaft Hammern von der Umwelt abgeschnitten. Im Salzkammergut trat der Hallstätter-See über die Ufer, so daß in Gosaumühl einige Häuser evakufert werden mußten. In Eben- see löste das rapide Ansteigen der Traun Hochwasseralarm aus. Unblutiger Starenkrieg Stuttgart. Tausende von Staren, von denen ein großer Teil aus den verschie- densten Gebieten Nordwürttembergs an- fliegt, scharen sich abend für abend auf dem Steinhaldenfriedhof in Bad Cannstatt zusammen, um in den dort stehenden Kasta- nienbäumen die Nacht zu verbringen. Da befürchtet wird, daß die Vögel im Herbst über die Weinberge der Umgebung her- fallen und einen Großteil der reifen Trau- ben fressen, versucht der Bund für Vogel- schutz in Zusammenarbeit mit der Landes- vogelwarte in Ludwigsburg und der Stutt- garter Feldpolizei, sie durch eine neuartige, unblutige Methode zu vertreiben. Uber einen auf dem Steinhalden-Friedhof aufgestellten Lautsprecher werden die Schreie von ster- benden Staren wiedergegeben, was zur Folge hat, daß sich die in den Bäume sitzenden Tiere in Gefahr glauben und fliehen. Ein ge- wisser Erfolg ist bereits erreicht. Man hat festgestellt, daß von den ursprünglich 20 000 Staren jetzt nur noch rund 3000 den Stein- halden-Friedhof anfliegen. Auch diese sollen mit Hilfe des Lautsprechers auf Nimmer- wiedersehen vertrieben werden. Der Bund für Vogelschutz hofft, daß sich die Vögel in land wirtschaftlichen Gegenden niederlassen, Wo sie sehr nützlich sind. Ein Zentrum der Harmonika-Musik Hundert Jahre Hohner /Musikschulwerk als Jubiläumsgabe Trossingen. Die Matth., Hohner Ad in Trossingen/ Württ., die größte Mundharmo- nika- und Akkordeonfabrik der Welt, kann am 26. Juli auf das 100 jährige Bestehen zu- rückblicken. Tradition und fortschrittliches Denken haben die Geschichte des Familien- unternehmens bestimmt, das heute jährlich über 20 Millionen Mundharmonikas und Hunderttausende von Handharmonikas, Ak- kordeons, elektronische Instrumente und Saxophone herstellt. Zur Zeit werden rund Raffinierte Geldscheinschwindler am Werk In Streifen geschnittene Hunderter vermehren sich Berlin. Das Westberliner Polizeipräsidium warnte am Mittwoch die Bevölkerung im Namen der Bank deutscher Länder vor „Geldscheinschwindlern“, die seit einiger Zeit in der Bundesrepublik und in Westber- lin ihr Unwesen treiben. 5 Die Betrüger haben sich darauf spezia- lisiert, Banknoten um eineinhalb Zentimeter zu verkürzen. Sie schneiden Streifen in die- ser Länge aus den Noten heraus und kleben die verkürzten Scheine mit einem durchsich- tigen Klebestreifen wieder zusammen., Die geschickt her ausgeschnittenen Streifen kle- ben sie dann zu neuen Geldscheinen zusam- men. Es handelt sich bei den verstümmelten Geldscheinen meistens um Zehn- und Hun- dert-Mark-Noten, Die Polizei warnt die Be- völkerung davor, solche verkürzten Noten anzunehmen. Beim Auftauchen solcher No- ten soll sofort die Polizei benachrichtigt und ihr Besitzer festgehalten werden. 4000 Arbeitskräfte beschäftigt. Etwa 112 Län- der der Welt werden mit Hohner-Instru- menten aus Trossingen beliefert. Als die Gesellschaft im Jahre 1857 gegrün- det wurde, betrug die Mundharmonika-Pro- duktion 650 Stück. 30 Jahre später stieg sie bereits über eine Million und erreichte 1913 rund 10 Millionen. Im Jahre 1939 wurden nicht weniger als 25 Millionen Mundharmo- nikas hergestellt. Nach dem letzten Welt- krieg wurde bereits 1952 wieder eine Pro- duktion von 20 Millionen erreicht. Der wirtschaftliche Erfolg konnte nur durch ständiges Bemühen um die Verbesse- rung der Fabrikationsmethoden und die Qualität der Erzeugnisse erreicht werden. In Trossingen ist mit Unterstützung der Hoh- ner Werke ein Zentrum zur Pflege der Har- monika-Musik entstanden, das internationa- len Ruf genießt. Anläßlich der Hundert- Jahresfeier soll jetzt der Grundstein gelegt Werden für das„Ernst-Hohner-Musikschul- Werk“. Es handelt sich um einen Schulkom- plex zur Zusammenfassung der zahlreichen Institute, der außerdem einen großen Fest- saal für 1000 Personen erhalten wird. Stuttgarter Bankräuber gefaßt Stuttgart. Der Bankräuber, der— Ig wir berichteten— am Montag auf eine Bank. filiale in Stuttgart einen Raubüberfall ver. übt hat, konnte am Mittwoch in Bremen festgenommen werden. Der 25 jährige Täter War nach dem Ueberfall nach München ge. reist und von dort mit dem Flugzeug naa Bremen geflogen. ö Ein Toter, fünf Schwerverletzte Karlsruhe. Ein nach links abbiegender Personenwagen ist in Karlsruhe mit einem entgegenkommenden Personenauto zusam- mengestoßen. Bei dem Unfall wurde der 92 Jahre alte Beifahrer des abbiegenden Fahr- zeugs tödlich verletzt. Fünf weitere Personen erlitten sehr schwere Verletzungen. Aufschiebende Wirkung versagt Karlsruhe. Im Rechtsstreit um die Errich- tung des Atomforschungszentrums bei Karls. ruhe hat das Regierungspräsidium Nord- baden jetzt den Antrag der Gemeinden Lin. kenheim und Friedrichstal, die Vollziehung des Baubescheides des Landratsamtes Karlz. ruhe vom 6. April 1957 auszusetzen, zurück. gewiesen. Zum sachlichen Teil der von den Gemeinden eingereichten Verwaltungsbe. schwerde, ob der Reaktor überhaupt auf. grund der gesetzlichen Bestimmungen ge. baut werden darf, kann das Regierungspri- sidium erst nach der Entscheidung des Ver- Waltungsgerichts Karlsruhe Stellung neh- men. Bei diesem Gericht haben die genann- ten Gemeinden Anfechtungsklage erhoben so daß das Regierungspräsidium die Akten dorthin weitergeben mußte. Ein Termin vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe ist noch nicht angesetzt. Ueber die beim Landgericht Karlsruhe anhängige Klage der beiden Ge. meinden auf Unterlassung der Errichtung des Meilers wird die Zweite Zivilkammer am 25. September verhandeln. Spinale Kinderlähmung in Bayern München. Trotz der ungünstigen Wit. terung scheint in Bayern die spinale Kin- derlähmung um sich zu greifen. Im Gebiet von Coburg ist innerhalb von wenigen Wochen die Zahl der Erkrankungen auf 4 angestiegen. Zwei Todesfälle sind bereits zu beklagen. In 21 Fällen wurden ernsthafte Lähmungen verschiedner Art festgestellt. Ueber 600 000 Mark Brandschaden Neustadt/ Weinstraße. Bei 267 kleinen, 88 mittleren und 13 großen Bränden wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in der Pfalz für 637 200 Mark Sachwerte vernichtet. Dazu kommen die Schäden, die bei 53 Waldbränden, im ersten Halbjahr 1935/ entstanden sind. Nach Auskunft des pfal. zischen Regierungsforstamtes in Neustadt wurden dabei auf ingeamt 66 ha Waldfläche sechs junge Kulturen vernichtet und alte Baumbestände geschädigt. cl. H dL dnl. begalllU mit dem ollen naturfeinen Ceschmack Als junger Ehemann lasse ich mich gern verwöhnen- mit delikaten Broten und appetitlichen Häppchen. Alle sind mit feiner Rama bestrichen, weil sie diesen vollen naturfeinen Geschmack hat. 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Juli 1957 MORGEN Sele 1 1 Augsburg sieht Weltmeisterschaften im Slalom-Kanusport: Neheim-Hüsten) oder der blutjungen Lilo 5 1 t 5 Simon(Glöchst) die Faltboot-Weltelite bei Die Stragenelite kämpft 1 75 1 0 1* 1 0 1 4 1 0 1 Ji 7 den Frauen. um WM-Fahrkarten — We 1 e 8 0 42 J Vielleicht aber sind die deutschen Aus- Die deutschen Amateur- und Berufs- ll ver ele 5 an ber Es 49 Met Jon 2e 78 E 4 E. sichten im Faltboot-Mannschaftskampf mit straßenfahrer stehen am Sonntag in„ Zr 1 R 5 ere 25 5 g 5 5 Vogt-Schröder-Kirchner DKV) und Sens- gen Entscheidungen für die endgültige Teil- Nan Wieder CSR-Vorherrschaft im Canadier?/ Manfred Vogt trägt unsere Hoffnungen im Einer-Faltboot Gläser-Bielig(Sowjetzone) bei den Männern nahme an den Weltmeisterschaften, die drei 1 i 5 ö 1 l a 3 8. Bisi— h DRV a 1 Belgien) ausge- en Le. Zum ersten Male richtet Deutschland am keitsgrad, ermittelt die Elite aus 14 Nationen dem sowjetzonalen Dreigestirn Bielig, Jah- 1 eee eee 8 e N s nach kommenden Samstag und Sonntag Welt- im reißenden Wildwasser die weltbesten nischen und Sans— Manfred Vogt kann bei noch günstiger. Kassel für die Amateure die letzte Erpro- meisterschaften im Kanusport aus. Auf dem Slalomfahrer in einem Wassersportzweig, der Vergebung des Meistertitels im Faltboot Die CSR in Tacen alle Canadier- bung vor Waregem ist, stehen bei den Profis Zzte Augsburger Eiskanal, einer international der in seiner knapp 25jährigen Geschichte ein gewichtiges Wort mitsprechen. Der ro- Pee 1 gelten die vor dem Kampf um das Regenbogentrikot gender anerkannten Strecke mit hohem Schwierig- einen ungeahnten Aufschwung verzeichnete. buste und stilistisch eindrucksvolle gesamt- Spitzenkräfte 1 dem blutroten Trikot, an noch der Fichtel-&-Sachs-Preis(4. 8.) und einem Als einziger Verband ist die sowjetzonale deutsche Meister aus Ulm fünlt sich gerade der Spitze die Zweier-Titelverteidiger Jiri die deutsche Meisterschaft am 11. A 8 zusam. Meist schaften der 8 tkeql Sektion Kanu in allen zehn Disziplinen mit auf der 600-m-Strecke des Augsburger Eis- Kotana/ Frantisek Hrabe und Jan Pecka/ Die zehn Runden und 150 km in sse der 21 elste N Portkegler der jeweils höchstmöglichen Zahl von Star- Kanals mit ihren 21 Wertungsstellen wohl. Jaroslava Havlowa(Mixed) als Favoriten, dürften bei der Ausgeglichenheit der 8 Fahr- Bremerhaven ist vom 25. bis 28. Juli tern vertreten. Es folgen dann die führende Karl Schröder, Günter Kirchner(beide Mün- von denen die DKV-Spitzenfahrer Beck und zenklasse keine wesentlich neuen„ erscnen Schauplatz der deutschen Meisterschaften im Canadier-Nation CSR die lediglich im Falt- chen) und Werner Vogler Crankfurt) stehen Gebrüder Stumpf sowie Döhrer/ Ungewickel bringen. Meister Fischerkeller(Köln), 150 Sportkegeln, die zum ersten Male für alle boot-Mannschaftskampf i e der zweiten Front. Die Sowjetzone mit und Gödel/ Brümmer nur lernen können. Die Berliner Conrad. Materne und 3 Bahnarten und Klassen gemeinsam ausge- 5. 5 Eva Setzkorn, Elfriede Hugo, Anneliese große Gefahr droht Katana /Hrabe in erster Meinhold(Buer), Pommer(Schweinfurt), ſertreten ist, die Schweiz(ohne M chaft 1 N It agt tragen werden. Rund 1200 Männer, Frauen, V m ist, di Welz(ohne Mannschafts- Seidel und Brigitte Magnus, dazu die öster- Linie von den ungemein ehrgeizigen Fran- Kuntz(Linkenheim), Geiger(Stuttgart),& 15 Erich Senioren und Jugendliche sowie Versehrte wettbewerb im Gemischten Zweier-Cana- reichische Exweltmeisterin Fritzi Schwingl zosen Claude NeveuſRoger Paris und den weck(München), Fischer mne ren n Kark. aus 95 Städten kämpfen an vier Wettkampf- dier), der Deutsche Kanu-Verband(ohne und Madeleine Zimmermann(Schweiz) re- Schweizern Dussuet/Kadrnka. Es wäre keine mann(Herpersdorf) und Farr(Fra 88 Nord. tagen, um die Einzel-, Klub- und Vereins- Meldungen in den beiden Canadier-Mixed- Präsentieren neben dem DRKV-Aufgebot mit Ueberraschung, wenn das Ostzonen-Spitzen- wurden vom BDR für Belgien W: en Lin. meister zu ermitteln. Mittelpunkt ist das Entscheidungen) und Frankreich(ohne Mel- Rosemarie Bisinger(Stuttgart), der nach boot mit Kleinert/ Friedrich die bisher unan- aber nur die Hälfte von ihnen wird in 5 nehung Bremerhavener Bürgerhaus mit 22 neu- dungen in den beiden Faltboot-Wettbewer⸗ ausgeheilter Armverletzung zur rechten Zeit gestastete Vorherrschaft der Tschechen er- sem starten. Unter innen sollte auch de Kark. errichteten Bahnen. Die Wettbewerbe auf ben der Frauen). wieder in Form gekommenen Inge Walte- schüttern könnte. In Spindlermühle jeden- Sieger von Kassel zu finden sein. zurück. der internationalen Bowlingbahn kommen%%„„ mathe(Lippstadt), der technisch Versierten falls bewies die Sowietzone ihre internatio- 280 km lang ist die Strecke, die die Be- on den auf vier hochmodernen Bahnen zum Aus- schen e ee Wiecetholun z 85 Hanni Schulte(Schwerte) und Hilde Faust nale Stärke. rufsfahrer zwischen Ludwigshafen und Saar- ingsbe. trag, die von den amerikanischen Dienst-. 5 brücken auf Hin- und Rückweg zurücklegen t aul. stellen in Bremerhaven-Weddewarden zur slanzvollen Erfolgsserie der vorausgegan- Zpeischenbi in Grü 10 müssen. Der Veith-Preis ist erst das dritte en ge. Verfügung gestellt wurden. senen Weltmeisterschaft von Tacen(Jugo- VT Profistraßenrennen dieser Saison in Deutsch- agsprö. Unter den gemeldeten Aktiven befinden e 3 3 5 8 zu erwarten. 1 8 land. Auch hier dürfte die e 28 Ver. sich bis auf wenige Ausnahmen alle Vor- Damals holte Deutschland in allen vier E 1 70 71 75 1 1 7 h¹ zwischen den WM-Anwärtern liegen: Backa neh. jahrsmeister, die es aber sehr schwer haben Faltboot- Entscheidungen die Titel: Im Einer 5 E E gangs 100 E lag 1 5e 7 10 E Dortmund), Bugdahl N 3 enann werden, bei der starken Konkurrenz aus der Männer durch den in Augsburg nicht. 1 d.. f 3(Völklingen), Junkermann(Krefeld), Rei- 1 allen Teilen der Bundesrepublik und aus startenden Rosenheimer Sigi Holzbauer, bei Mit unermüdlichem Eifer sind die WM-Kandidaten bei der Sache e e e A 1 a 0 1 digen. 8 5 2.. 1 5 8 9 5 i Fran„G. und E. Ziegler(beide Schwein 1 15 1.„ 8 den Frauen mit der Stuttsarterin Rosemarie Mit einem erholsamen Ausflug klang die hinweisen möchte, die ihm in seinem Pro- 5(Sclonp„ Hanno- 5 f 8 8 Bisinger, in den Mannschaftskämpfen mit erste Woche des Weltmeisterschafts-Lehr- gramm als besonders wertvoll erscheinen. 5 5 g N Außer st noch die norddeutschen Kegler wieder durchset- 15 i 5 5 ver) und Müller(Schwenningen). U igericht 15 ti den Rn der Holzbauer- Würfmannsdobler- Vogt vom Sang des Deutschen Fußball-Bundes in der Die letzten Lehrgangstage in Grünwald, innen sind noch Debusmann(Saarbrücten) en Ge- 1 8 n 505 ene DEV und bei den Frauen mit Eva Setzkorn- Sportschule München- Grünwald Aus. Sepp die noch Uebungsspiele gegen Bayern Mün- und Walter Becker(Schweinfurt) zu beach- ent 5 5 Elfriede Hugo-Karin Tietze von der sowjet- Herberger äußerte sich recht zufrieden über chen und Amateurmannschaften(über ver- t 1 rangen. Auf N räumt man den west- 20nalen Sektion 3 die bisher geleistete Arbeit:„Wir sind ohne kürzte Zeit) bringen, werden nach dem be- 8 5 deutschen Keslern die srößpten Aussichten Trot Vi. 1 1 5 Zweifel ein beträchtliches Stück weiter ge- währten Tagesplan abrollen: 7 Uhr: Kondi- Vierter Vertragsspieler für Jahn ein, während der Süden auf Asphalt seine Trotz Vizeweltmeister Milo Puffek kommen. Unser Ziel ist— wie gesagt— tionstraining auf der Laufbahn mit Medi- 2 yern Vormachtstellung behaupten möchte. Offen(Schweiz), Rudolf Klepp, dem österreichi- nicht allein das menschliche Kennenlernen zinballspielen. 8 Uhr: Frühstück. Anschlie- Jahn Regensburg erhielt vom Süddeut- i ist der Kampf im Dreibahnkegeln. schen Sieger beim Arkansas-River-Rennen, der Spitzenspieler. Es kommt im Gegenteil Bend eine halbe Stunde Theorie mit einer schen Fußballverband die Genehmigung, für 8 jetzt schon darauf an, die Heranbildung Vorbesprechung des ae 8 7 e 3 1 Geben 15. einer harmonischen Mannschaft vorwärts- schließend technische und taktische Uebun- enn weren* e a Lauf- Gebiet DEEHundestag vor schweren Problemen: zutreiben, die Fähigkeiten und Fertigkeiten gen auf dem Feld. Nach dem Mittagessen bahn vorzeitig beenden muß, einen vierten 2 1 0 5 zu üben, die wir von den Spielern des Welt- ausgiebige 1 wieder 3 1 ee ai l 2 0 meisterschaftsaufgebotes verlangen müssen. Uebungen mit Mannschaftsspielen. 73 05 g 2 Ahr! a 1 3 1 Ane 49 He 0 7 181 dlie esolulion des estens Das praktische Lehrgangsprogramm, mit Selbstverständlich herrscht unter den 5 8. elt 9 Non 1 n e d e de 1 dem wir diese Zwecke verfolgen, läßt sich Kandidaten eine recht scharfe, 5 8 N 3 Senspurg s 1255 ontroll-Ausschuß für Verschärfung der Strafmöglichkeiten in drei wesentliche Punkte zusammenfas- valität, ohne daß dabei die Kameradscha mmmen. aden Ein Thema gibt dem Bundestag des Erfahrungen nicht mehr ausreichen, bezieht 2 Technik und Taktik des Zweikampfes; 3 3 5 a Heute Rückspiel der Baseballer deinen Deutschen Fußball-Bundes am 27. Juli in der sich ein weiterer Antrag des Kontrollaus- 2. Technik und Taktik des Zusammenspiels wohl die Juli-Wochen normalerweise ihre Das Rückspiel des 1. MBC gegen die wurden Sportschule Karlsruhe-Schöneck in den schusses der u. a. die Möslichkeit des mit dem Ball; 3. Technik und Taktik des wohlverdiente Sommerpause bedeuteten, Mannschaft des 3. Feldbatallion findet heute „„ 1 1 8 3— 5 5 5 5 Vertragsspielervereine Zusammenspiels ohne Ball.. die Spieler mit unermüdlichem Eifer um 18 Uhr auf dem Mannheimer Baseball werte Interesse: Das dur e Duisburger Resolu- und für Vetragsspieler fordert. Natürlich läßt sich in der begrenzten Zeit bei der Sache. feld statt. 5 die tion des westdeutschen Verbandstages drei Der Regionalverband Rheinland-Pfalz/ eines Lehrgangs nicht alles 3 Was hr 19% Wochen vorher angeschnittene Problem Saar möchte bei der Entscheidung durch das wir uns wünschen. Aber wir wollen ja auch f 4 im: s pfül. einer„Neuordnung des Berufssports im Torverhältnis in den Vertragsspielerklassen den Spielern Stoff für ihr„‚Heimtraining' in Badischer Schachkongr Ein Mannheim: 19 9 2 5 und der Schaffung einer Bundes- nicht mehr das zu einer Ueberbewertung der den Vereinen mitgeben.“ 5 85 dfläche liga. Diese Fragen, zu denen die verantwort- Abwehrarbeit führende Divisionsverfahren, Das Vereinstraining hat selbstverständ- 5 1 0 d 5 ad alte lichen Funktionäre zahlreicher Landesver- sondern das Subtraktionsverfahren an- lich in der Vorbereitung der Weltmeister-* We. HN ALC ereine Me E 4 bände in den letzten Wochen bereits re gewandt sehen. schaftskandidaten auf ihre Aufgabe große Stellung bezogen, dürften schon am Freitag Bei den Vorstandswahlen wird sich zu- Bedeutung. Darum werden anläßlich der Die Turniere werden in den Sälen des Rosengarten ausgetragen rige die Besprechungen des Beirats bestimmen und dann am Samstag die Debatten des Plenums beherrschen. Eins allerdings dürfte klar sein: Es wäre falsch, vom Karlsruher Bundestag eine erschöpfende Behandlung und Lösung dieser Anliegen zu erwarten, Eine am Vorsonntag abgegebene Erklärung des WFV- Vorstandes lieg vielmehr noch einmal erkennen, daß ein derart schwieriges Problem nur von einem außerordentlichen Bundestag entsprechnd durchberaten wer- den kann, dessen Tagesordnung nicht mit anderen Dingen belastet ist. Neben der westdeutschen Resolution, die als Antrag Nr. 1 auf der Liste erscheint (die Frage der Bundesliga kommt getrennt davon im Antrag Nr. 12 zur Spielordnung zur Sprache), verdienen einige weitere An- träge Beachtung. Der DFB-Kontrollaus- schuß möchte die Zuständigkeit des DFB- Sportgerichtes erweitert sehen: neben Ver- stöghen gegen das Vertragsspielerstatut sol- len auch Verstöße wirtschaftlicher Art gegen das Amateurstatut vor dieser Instanz be- handelt werden, wenn es sich um Amateure in Vertragsspielermannschaften handelt. Die Fälle der letzten Wochen, bei denen Ver- Stöße gegen das Amateurstatut noch unter die Rechtsprechung der Landesverbände fle- len, lassen eine einheitliche Rechtsprechung durch den DFB als wünschenswert er- scheinen. Auf die Verschärfung der Straf- mindest eine Neubesetzung ergeben: Schatz- meister Dr. Heino Eckert(Osthofen) erklärte auf dem Verbandstag von Rheinland-Pfalz/ Saar, daß er sich ganz der Arbeit im Regionalverband widmen und für seinen DFB-Posten nicht mehr kandidieren werde. nächsten Uebungsspiele A— B in Hanno- Ver(4. September) und in Westdeutschland (30. Oktober) Besprechungen zwischen dem Bundestrainer und den Vereinstrainern stattfinden, in denen Sepp Herberger die Vereinsbetreuer auf die Uebungsformen Deutsche Schwerathletik- Meisterschaften der Jugend: Fünf Meistertitel für Nordbaden In Hamburg wurden die Deutschen Schwerathletik-Meisterschaften der Jugend ausgetragen, an denen sich über 750 Jugend- liche beteiligten. Ueber drei Tage lang wur- den die neuen Titelträger im Ringen, Ge- wichtheben, Rasenkraftsport, Kunstkraft- Sport, Tauziehen, Einzeljonglieren und bei den Rundgewichtsriegen ermittelt. Die ver- hältnismäßig kleine nordbadische Expedition brachte fünf deutsche Jugend-Meistertitel nach Hause. Allein zwei Meistertiel gab es beim Rin- gen für Nordbaden. In der leichtesten Ge- Wichtsklasse(bis 43 kg Körpergewicht) holte sich der Viernbheimer Edgar Müller die Meisterwürde und in der Gewichtsklasse bis 47 kg Körpergewicht holte sich Ludwig Rühle (Sd Kirchheim) die„Deutsche“. Ferner gab es beim Ringen noch einige gute Plätze für die Nordbadener Heinz Beyerer(KSV ter wurde, und Erhard Seitz(SRC Viern- heim) der in der 53-Kkg-Klasse den 7. Platz schaffte. Vorzüglich schnitten auch die nord- badischen Rasenkraftsportler ab, denn hier wurden mit Dieter Lamtz(Spygg Germania Karlsruhe) und Karlheinz Ostermayer(KSV Durlach) zwei Vertreter des Kreises Karls- ruhe im Dreikampf neue Deutsche Jugend- meister. Lamtz schaffte in der Gewichts- klasse bis 80 kg beachtliche 308,25 Punkte, während Ostermayer in der Gewichtsklasse über 80 kg lediglich auf 296 Punkte kam. Die leichtgewichtige Tauzieher-Mann- schaft des SV Germania Weingarten holte sich in souveräner Manier den deutschen Meistertitel, während sich die Rundgewichts- riege des VfK Diedesheim mit 234 Punkten hinter dem SV 05 Göttschied mit 294 Punk- ten mit dem 2. Platz zufriedn geben mußte. In der Zeit vom 3. bis 11. August findet in Mannheim der 31. Badische Schach- kongreß statt, mit dessen Ausrichtung der Schachklub 1924 Mannheim-Feudenheim be- auftragt wurde. Der Rosengarten wird den Turnieren jenen Rahmen geben, wie ihn ein Kongreß schon seit Jahren nicht mehr aufweisen konnte. Beginnend mit dem Meister-Turnier A am Samstag, dem 3. August folgen Meister-Turnier B(ab Sonntag), Haupt- turniere(ab Montag), allgemeine Turniere A und B(ab Dienstag) und Seniorenturnier (ab Mittwoch), während der Donnerstag- nachmittag den badischen Blitzmeister- schaften vorbehalten ist. Bis heute, fast eine Woche nach dem ersten Meldeschluß, liegen etwa 70 An- meldungen zu den Turnieren vor. Da es sich zumeist um Einzelmeldungen handelt, scheint die Hoffnung auf eine Rekord- beteiligung nicht unbegründet. Die Meldun- gen zahlreicher Vereine, u. a. aus Heidel- berg, Pforzheim, Karlsruhe, Freiburg, fehlen noch. Von den zahlreichen Mannheimer Ver- einen haben erst zwei und aus ganz Nord- baden, das erfahrungsgemäß das Haupt- kontingent der Spieler stellt, haben nur fünf Vereine gemeldet. Für die Anhänger deés Schachspieles wer- den die Kongregtage manche Abwechslung die Meister der 64 Felder im Kampf mit gleichwertigen Gegnern zu beobachten. Ein- tritt wird zu den Turnierlokalen nicht er- hoben. Hr. Spieljahr gleich Kalenderjahr? Der Bundestag des Deutschen Handball- Bundes wird sich am Sonntag im Festsaal des Bremer Rathauses vor allem mit einer Entwicklung zu befassen haben, die in den letzten Monaten in den Regional- und Lan- desverbänden mehr und mehr an Boden ge- Wann, die aber auch heute noch entschiedene Gegner hat und gegen die es wesentliche Gründe einzuwenden gibt. Es geht um die Angleichung des Spieljahres an das Kalen- derjahr, die statt der Sommerpause eine Winterpause mit sich bringt. Eine Reihe der süddeutschen Landesverbände, die eine sol- che Regelung seit Jahren kennen, dürfen sich auf die Witterungsverhältnisse berufen, die in ihrem Gebiet in verschiedenen Win- termonaten ein Spielen nicht zulassen. An- dere Verbände haben weniger stichhaltige Gründe. Die Wahrscheinlichkeit spricht da- für, daß eine Umstellung des Spieljahres (die übrigens in den Ostblockländern viel- fach wieder rückgängig gemacht wird) nicht für den DHB generell eingeführt, wohl aber den Verbänden unter der Voraussetzung an- heimgestellt wird, daß die Ausspielung der Meisterschaften auf regionaler und DHB und möglichkeiten, die nach den bisherigen Schriesheim), der in der A7-kg-Klasse Fünf--all bringen. Sie haben zugleich die Möglichkeit, Ebene keine Störung erfährt. — A 8 i 5 1 i„ vnser claus Sommer- Schluß-Verhuuls- IHRE VERMAHLUN N BEEHREN SICH ANZ UZ EIGEN: 9 ge nat ein Ankleber sowie Preisschilder in grog. Auswahl von 5 DbEkO- BEDARF Kurt Sürtner, Mannheim Werner Curth 8 2, 18.19— Telefon 2 60 18. 9 l In dankbarer Freude: ö Gerda Deubel geb. Frank ler Lore Curth Günther Deubel.— ⸗ h geb. Hönig Mannheim, den 23. Juli 1957 8 5 N e iK In M 7, 22 5 8 8 eln Mannheim, 25. Juli 1957 57. kr neh. 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Juli auf Anfrage vor Pressevertretern in Bomm, es sei nicht zu befürchten, daß der Termin vom 15. August überschritten Werde. Unterrichtete Kreise in Borm ver- traten die Ansicht, daß vielleicht schon Ende dieser Woche die Zollsenkung verkündet Werde. Offen bleibt allerdings vorläufig, Welchen Umfang die sogenannte Schutzliste haben wird, in der alle diejenigen gewerb- Uichen Einfuhrgüter aufzuführen sind, die von der Zollsenkung ausgenommen bleiben, In- dessen zweifelt niemand mehr in der Bun- deshauptstadt daran, daß— von den Aus- nahmen abgesehen— die Zollsenkung 25 V. H. betragen wird. 5 Jedermann- Einfuhren nehmen langsam zu CD) Von der Möglichkeit, Kleinein- fuhren im Werte bis zu 100 DM im soge- nannten dqedermann-Einfuhrverfahren durch- zuführen ist in steigendem Maße Gebrauch gemacht worden. Während im Mai dieses Jahres 2500 Sendungen durchgeführt wur- den, erhöhte sich die Anzahl im Juni auf 3500, wird aus dem Bundeswirtschafts- ministerium bekannt. Bisher gilt das Inter- esse in erster Linie der Einfuhr gewerb- licher Fertigwaren, so z. B. Textilien, Leder- Waren, elektrotechnischen Erzeugnissen und Uhrmachererzeugnissen, aber auch Kaffee wurde viel eingeführt. In diesen Zahlen sind nicht enthalten die Einfuhren von Büchern, Zeitschriften, Briefmarken und dgl., für die ein besonderes Kleineinfuhrverfahren angewendet wird, was die formlose Einfuhr im Werte bis zu 500 DM je Einzelsendung vorsieht. Auch von dieser Einfuhrmöglichkeit wurde in immer stärkerem Maße Gebrauch gemacht. Nach Ansicht zuständiger Kreise sind die Aussichten für eine weitere Steigerung der sogenannten Kleineinfuhren recht günstig. Biete doch die Reisezeit, die jetzt erst richtig snlaufe, Interessenten die Möglichkeit, sich über die Angebote des Auslandes zu infor- mieren. 30 Md. DM für den Wohlfahrtsstaat (AP) Die Sozialleistungen in der Bundes- republik werden vom Bundesflnanzministe- rium im Rechnungsjahr 1956/57 auf 24,6 Md. DM veranschlagt. Mit den bereits in Kraft getretenen und den in Kürze erfolgenden Leistungsverbesserungen werden die Auf- Wendungen im neuen Rechnungsjahr um 5,86 Md. DM auf etwas über 30 Md. DM ansteigen. Von den Mehraufwendungen soll über die Hälfte— 3,32 Md. DM— durch höhere Bei- tragseinnahmen gedeckt werden. Knapp eine Milliarde DM wird der Bund zusätzlich Zuschießen. Der Rest muß durch eine Ver- Tirngerurig der bisherigen Ueberschüsse in der Renten- und in der Abeitslosen versicherung Ssdeckt werden, die 1956 etwa 3 Md. DM betragen hatten. Der Name Zeiss Ist ein Begriff In dem Rechtsstreit der Firma Carl Zeiss in Heidenheim-Oberkochen gegen den volks- eigenen Betrieb(VEB) Carl Zeiss in Jena und das volkseigene Handelsunternehmen „Deutscher Innen- und Außenhandel“(DIA) in Ostberlin um die Verwendung des Fir- mennamens„Carl Zeiss“ und die Benutzung der Zeiss schen Warenzeichen sind die Revi- sionen beider Parteien im wesentlichen er- Folglos geblieben. Der Ferienzivilsenat des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe hat am 24. Juli die Entscheidung verkündet, dag es den scwjetzonalen Unternehmen untersagt ist, sich im Gebiet der Bundesrepublik und in Westberlin der Firmenbezeichnung„VEB Carl Zeiss Jena“ zu bedienen und die Zeiss- schen Warenzeichen zu benutzen. Außerdem Soll das Jenaer Unternehmen der Firma Carl Zeiss in Heidenheim den Schaden für bereits in der Bundesrepublik und in Westberlin Setätigte Geschäfte mit Werbemaßnahmen ersetzen. Nach der Entscheidung des Senats ist die Firma Carl Zeiss in Heidenheim-Ober- kochen, die als Klägerin auftrat, allein be- kugt, den Namen Carl Zeiss und die Zeiss“ schen Warenzeichen in der Bundesrepublik und in Westberlin zu verwenden. Ebenso Wie das Oberlandesgericht Düsseldorf in sei- nem Urteil vom 13. Januar 1956, gegen das die Revisionen gerichtet waren, hat auch der Senat andererseits die von der Klägerin ge- forderte Ausdehnung des Benützungsverbots auf das gesamte Ausland aus prozeßrecht- lichen Gründen— nämlich mangels inter- nationaler Kompetenz— abgelehnt. Die im Jahre 1889 gegründete Carl-Zeiss- Stiktung in Jena war Alleininhaberin der Rechte aus dem Firmenunternehmen Carl Zeiss. Sie wurde 1948 enteignet und als VEB in den„Besitz des Volkes“ überführt. Mit- glieder der alten Geschäftsleitung dieses Stiktungsbetriebes, die bereits Ende Juni 1945 in den Westen kamen, darunter Profes- sor Dr. Bauersfeld, gründeten in Oberkochen dei Heidenheim Brenz in Württemberg eine neue Produktionsstätte unter dem Firmen- zeichen Carl Zeiss. In der Klage wurde geltend gemacht, daß nach dem Willen der Gründer bzw. Stifter Carl Zeiss und Ernst Abbé das Unternehmen auf privat wirtschaftlicher Basis quasi als Belegschaftseigentum geführt werden sollte. Dieser Stiftungswille sei durch die Firmen- enteignung durchkreuzt worden. Außerdem machten die Leute in Heidenheim darauf aufmerksam, daß Zeiss und Zeiss-Erzeug- nisse in der Fachwelt ein Begriff seien, der unabhängig ist von dem jeweiligen Standort des Unternehmens. 4% Diskontsatz bleibt (VWD) Der Zentralbankrat der Bank deut- scher Länder hat sich auf der turnusmäßigen Sitzung am 24. Juli in Frankfurt/M. nach ein- gehender Prüfung für die Beibehaltung des bis- herigen Diskontsatzes von 4½ v. H. entschieden. Da in Bank- und Wirtschaftskreisen teilweise eine Herabsetzung des Diskontsatzes erwartet wurde, was zu zurückhaltenden Dispositionen veranlaßte, ist mit dieser Entscheidung die Unsicherheit beseitigt worden. Diese Zentral- bankrat-Sitzung war die letzte vor der Som- merpause, die der Zentralbankrat nunmehr für vier Wochen einlegen wird. Soweit die offizielle Meldung, die nur jene Kreise enttäuschen kann, die geflissent- lich übersahen, daß die Kredite im Juni stark angestiegen sind. Die von der Bank deutscher Länder geführte halbmonatliche Bankenstatistik für das Bundesgebiet— Repräsentativerhebung bei 480 Fredit- instituten— verzeichnete als kurzfristiges Kreditvolumen Md. DM am 15. Mai 1957 22,99 am 31. Mai 1957 23,00 am 15. Juni 1957 23,46 am 30. Juni 1957 23.50 Außerdem wurde im Monatsbericht der Bank deutscher Länder davon gesprochen, daß die mittel- und langfristigen Kredite im Mai bereits um rund 520 Mill. DM zuge- nommen hätten. Unter solchen Umständen konnte mit einer Diskontsenkung nicht ge- rechnet werden, denn die Bank deutscher Länder bedient sich ja auf der anderen Seite Aller möglichen Mittel der Offenmarktpoli- tik, um das Kreditvolumen zu beschränken. Die Hoffnungen der Börse und die Hoff- nungen jener Unternehmerkreise, die vom ersten Stoß wirtschaftlicher Stabilisierung ins Bockshorn gejagt werden, berücksichtig- Großkraftwerk Mannheim in der Kostenschere Höhere Leistung, Die Großkraftwerk Mannheim AG. hat — wie aus dem der für den 25. Juli ein- berufenen Hauptversammlung vorzulegen- den Geschäftsbericht hervorgeht— im Ge- schäftsjahr 1956 an Stromabsatz 1,22 Md. kWh Gesamterzeugung 1,28 Md. KWh zu verzeichnen. Das sind rund neun v. H. mehr als im Kalenderjahr 1955, in dem 1,12 Md. KWh abgesetzt worden sind. Der Stromabsatz des Unternehmens hat sich wie kolgt entwickelt: mehr gegen- Md. kWh über Vorjahr 1949/50 0,59 19 9% 1952/53 0,87 46 1953 0,94 10 9% 1954 1,16 24% Die Dampfabgabe an Industrieabnehmer erhöhte sich im Berichtsjahr um 10 v. H. auf 357 000 t. Der geringfügige vorjährige Abfall im Stromabsatz um 3,5 v. H. wurde im Ge- schäftsjahr 1956 nicht nur aufgeholt, sondern durch eine Absatzsteigerung verdrängt. Der Vorstandsbericht sagt dann „Der ständig steigende Energiebedarf nach dem Kriege als unmittelbare Folge des Wieder- aufbaues, des Nachholbedarfes und der gün- stigen Beschäftigungslage läßt unseren Spiel- raum zwischen Leistungsinanspruchnahme und Kapazitätsgrenze im Vergleich zu früheren Zeiträumen als sehr gering erscheinen. Die mit Sicherheit in der nächsten Zukunft zu erwar- tende weitere Bedarfssteigerung, sei es aus konjunkturellen Gründen, sei es als Folge Wachsender Mechanisierung und Automation in der Industrie, fordert daher einen entsprechen- den weiteren Ausbau der Stromerzeugungs- anlagen. Die Finanzierung dieser Erweiterung Wird bei der derzeitigen R. marktlage und angesichts des Wegfalles des 3 36 Investitions- hilfegestz zum Hauptproblem der Elektrizitäts- wirtschaft.“ Nach wie vor richtet die Unternehmens- leitung ihr Hauptaugenmerk auf die Sen- kung der Erzeugungskosten, um den Anstieg der Kohlenpreise soweit wie möglich aufzu- kangen und um sich im Wettbewerb mit anderen Erzeuger werken zu behaupten. Als hauptsächlicher Kostenfaktor wird die Steinkohle dargestellt, deren Versorgung im Berichtsjahr wohl jederzeit gesichert War, allerdings durch Zukauf— etwa der K URZ NACHRICHTEN Deutsche Rundfunkindustrie im Export führend Der Rundfunkindustrie der Bundesrepublik ist es im vergangenen Jahr gelungen, sich zum größten Geräteexporteur der Welt heraufzu- Arbeiten. Von 3,5 Mill. Rundfunkgeräten, die 1956 hergestellt wurden, sind annähernd 1,6. Mill. und von über 600 000 Fernsehgeräten Stwya 60 000 ausgeführt worden. Radikale Einsparung bei Büssing 5 Die Büssing Nutzkraftwagen GmbH“ in Braunschweig hat beim Niedersächsischen Lan- desarbeitsamt in Hannover die Entlassung von 1000 Belegschafts mitgliedern, darunter 200 Kauf- leute und 100 Techmiker, beantragt. Die Stammbelegschaft der Gesellschaft war bereits innerhalb der letzten zwölf Monate nach und nach um rund 1000 auf 3500 Beschäftigte redu- ziert worden., Seit vier Monaten war die Ar- Freie Devisenkurse 3 Geld Brief 100 dan. Kronen 60,325 60,445 100 norw. Kronen 58,35 58,47 100 schwed. Kronen 30.85 81,01 I engl. Pfund 11,665 11,685 100 holl. Gulden 109,695 109,915 100 belg. Francs 8,33 8,35 100 franz. Franes 1,1900 1,1920 100 Schweizer Franken 95,635 95,835 1000 ital. Lire 6,711 6,731 1. US-Dollar 4,1959 4, 2059 1 kKanad. Dollar 4,4175 4,4275 100 Schweizer Fr.(frei) 97,91 98,11 100 österr. Schilling 16,135 16,175 10 OUM-]̃ 432,50 DM-G; 100 DM-O= 24,55 DM- w beitszeit von wöchentlich 45 auf 40 Stunden verkürzt worden. Schweizer Notenbank bremst (VWD) Das eidgenössische Volkswirtschafts- departement erhöht ab 25. Juli die Diskontsätze Für Pflichtlager wechsel und zwar auf 2 v. H. für Pflichtlager von Lebens- und Futtermitteln und auf 2½ v. H. für alle übrigen Pflichtlager. Das Abkommen gilt bis Ende Mai 1958 und kann verlängert werden. Marktberichte vom 24. Jul! Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) Anfuhr und Absatz normal. Es erziel- zen: Johannisbeeren rot 5—75; Himbeeren 70-80; Brombeeren 90-95; Schattenmorellen 74—90; Pfir- siche 60—95; Aprikosen 53—80; Mirabellen Flotow 4850; Pflaumen Gute von ry 31-36; Haus- pflaumen 25-30; Lützelsachsener Frühzwetschgen 30—38; Ersinger 40—45; Zimmers 51; The Czar 40—45; Türkische Kirschen 25-30; Aepfel 20—43; Elaräpfel Ia 55-12, A 40-353, B 25-40, C 13—24; Birnen A 30-50, B 20—30; Frühe von Trevoux 30 bis 46; Clapps Liebling 38—46; Bleibirnen 20—25; Kopfsalat St. 25—25; Gurken 500700 gr 4050, 350—500 gr 30—40, B 20—30; Freiland-Salatgurken 23—25; Einleger 3—6 em 45, 6—9 em 35-40, 9—12 em 32—35, 12—15 em 28-30, 15—18 em 24—26. Krüp- Del-Einleger 18; Tomaten 30-60 mm Durchmesser 50—55, 40-50 mm 45—43; Buschbohnen 45-53; Stangenbohnen 60—76. Der Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. geringere Erlöse Hälfte des Bedarfs— aus den USA. Die bei- den Preiserhöhungen für Ruhrkohle ab 1. April 1946 um 2,00 DM je t Ab 20. Oktober 1956 um 4,10 DM je t haben sich für das Großkraftwerk in einer Erlösminderung um 0,65 Mill. DM nieder- geschlagen. Außerdem mußten über 300 000 t Steinkohle importiert werden, was mit Mehraufwendungen um 7,5 Mill. DM ver- bunden war. In diesem Zusammenhang be- klagt der Geschäftsbericht, daß sich die Bundesregierung noch nicht entschließen konnte, den auf Steinkohlen-Import lasten- den Umsatzsteuerausgleich von 2,40 DM je t fallen zu lassen. Kostenbelastend sei weiter, daß sich die Lohn- und Gehaltsaufwendun- Sen infolge der Tariferhöhungen ab 1. Oktober 1955 ab 1. Oktober 1956 erhöht haben. Dazu kommt, daß der Personalbestand geringfügig erhöht wurde. Das Großkraft- Werk Mannheim beschäftigte am 1. Januar 1956 978 Personen 31. Dezember 1956 1046 Personen Die auf der Aktiv- und Passivseite sich +8% 75% ten— soweit sie auf Diskontsatzsenkung bauten— nicht den überaus kräftigen De- visenzufluß der letzten Wochen. Es handelt sich dabei teilweise um Kapitalflucht des Auslandes(vergl. MM vom 24. Juli„Die Aufwertungs-Rechnung geht nicht auf“) in Richtung Bundesrepublik. Weil es sich nicht um echte Ausfuhrüberschüsse handelt, ist kritischer Maßstab anzulegen. Dies auch dann, wenn— wie allgemein vermutet wird — das westdeutsche Kreditvolumen in der ersten Hälfte Juli zurückgegangen ist. Bei der diesmaligen Entscheidung des Zentralbankrates wird auch zu berücksich- tigen sein, daß die bisherigen Hüter der deutschen Währung die Entscheidungen der kommenden Notenbankspitze nicht gerne vorwegnehmen. Es hat sich allerdings be- reits herumgeredet, das sich Kar! Blessing, der künftige Notenbankpräsident, bemühen Will, die von Vocke und dem bisherigen Zentralbankrat neun Jahre hindurch exer- zierte Politik der harten Währung fortzu- setzen. F. O. Weber Bäuerliche Not 8Sbeigt mit den Einnahmen (Gpa) Die Landwirtschaft der Bundesrepu- blik hat im Wirtschaftsjahr 1956/57 um rund 400 Mill. DM größere Erlöse erzielt als im vor- an gegangenen Jahr. Diesen Mehrerlösen Sol- en— nach Berechnungen des Deutschen Bauernverbandes— Mehrausgaben der Bau- ern an Betriebs- und Investitionsausgaben von schätzungsweise 700 Mill. DM gegenüber- stehen. Die Erhöhung der Einnahmen resul- tiert weitgehend aus den gestiegenen Erlö- sen für tierische Erzeugnisse, die um 4 bis 5 V. H. über den Vorjahrszahlen liegen. Bei Milch wird zwar die Verkaufsmenge des Vorjahres nicht erreicht, durch die Erhöhung der Auszahlungspreise jedoch ein Mehrerlös Von etwa 7 v. H. Demgegenüber gingen die Verkaufserlöse aus Eiern um etwa 8 v. H. Zurück. Bei den Ausgaben der Bauern steht die Mehrausgabe für Barlöhne und für die So- zialversicherung der Fremdarbeitskräfte mit rund 330 Mill. DM an erster Stelle. Für Handelsdünger wurden 133 Mill. DM mehr ausgegeben. Schuldzinsen erforderten eine Mehrausgabe von 52 Mill. DM. Da sich die Verschuldung um rund 800 Mill. DM ver- größert hat. Durch den Wegfall der Umsatz- steuer sparte die Landwirtschaft 136 Millio- nen DM ein.. Butter: Während der letzten Tage ist die deutsche Buttererzeugung, die in dieser Jah- reszeit stets zurückgeht, überraschend ange- Stiegen. Die Molkereien haben mehr Milch bekommen und wesentlich weniger Milch verkauft. Da gleichzeitig laufend Auslands- Ware über die Grenzen kommt und die Ein- lagerung gestoppt wurde, wird das Butter- angebot in den nächsten Tagen reichlich völlig ausglélchende Bilanz schließt— Wie, sein, Grund zu höheren Verkaufspreisen, das bei Gemeinnützigen Unternehmen der Fall zu sein pflegt— ohne Gewinn oder Ver- lust ab. Die Bilanz ist also in sich aus- geglichen. Pünktchen 5 Bilanzstruktur (in 1000 DM) DMERB 1955 1956 Aktienkapital 8 000 25 000 25 000 Rücklagen u. Wertbericht. 38 909 89 059 101 807 Rückstellungen 356 4 391 6 350 Anlagevermögen 48 431 173 072 176 74 Vorratsvermögen 1 45¹ 8 530 17 290 Bilanzsumme 50 710 194 720 210 177 Rohertrag— 28 031 28 659 Lohnkonto— 6 12¹ 7 044 Abschreibungen— 13 979 12 933 Effektenbörse d. h. Verbraucherpteisen besteht also nicht, Käse: An den Einkaufsmöglichkeiten wird sich nichts ändern. 8 Eier: Es bleibt für die Hausfrauen bei den höheren Preisen. Aus der deutschen Eiererzeugung fallen die geringsten Men- gen des Jahres an und das Ausland hat auch noch keine größeren Liefer möglichkeiten. Fleisch: Mit einer wesentlichen Verände- rung der Rindfleisch- und Kalbfleischpreise ist nicht zu rechnen. Die Schweinefleisch- preise sollten nicht erhöht werden. Die Lebendviehnotierungen sind zwar wieder Dresdner Bank AG, Mannheim Frankfurt a. M., 24. Juli 1957 Börsenverlauf: Die Umsatztätigkeit in engen Grenzen; eine Ausnahme machten die Bezugs- rechte und einige Spezialpapiere, die weiterhin zen uneinheitliche Kursentwicklung. Banken teils gut behauptet teils weiter anziehend. regem Interesse begegneten. Im großen und gan- Börsen- schluß lustlos mit wenig veränderten Notierungen gegenüber Anfang. An den Rentenmärkten hielt das Interesse für hochverzinsliche Industrieanleihen zu steigenden Kursen an. Nach VWD) Aktien 23. 7. 24. 7. Aktien 23. 7. 24. 7. Aktien 23.7. 24 7. Aceu 146 14 Mannesmann 158% f 158½¼ Bergb. Neue Hoffg 138½ 139 Adler werke 104 104½% Metallges. 415 4¹⁰ Gute Hoffnung 200 200 G. 3 4 17¼% 174 Rhein- Braunk. 242 242 Bet. Ges. Ruhrort 220 22⁰ Aschzen 3 7% 80 B Rhein- Hektr. 100 150 MAN“L“ 3„100 195 Rheinstanl! 174 175½ eh. Hoesch AG 8„ 45 8 128 RWE. 190% 190% Hoeschwerke 133½ f 133½ berg Salzdetfurtngn 2204. 203 Berger Tiepau 138 13½% Schering 236 4 262½ en. Kloechner w.: 8 SCC 226 Schlossduellbrau. 217 217 Kloeckner-Werke 4% 4% Buderus 180½[180 Schubert& Salz.) 168 1%½] Elöcken. Humb. O. 180% 18% Them. Albert 136 13% Schwartz Storch. 221 224 Eloeckner-Bergb.% 136% 821 Gummi 45 35 Seilind. Wolf— 1750 Stahlw. Südwestf. 158 159 almler-Benz Siemens Stämme! 4 2 Degussa 3 4247 Ell) Demag 3„ 212¾ 211¼%[Südzucker 208 210 Dt. Edelstahlwerk 210 Ot. Erdl 170% 170%[VDZ 108 168 Dortm. Hörder 5 Bt. Linoieum 3 220¼ Ver. Stahlwerke. 5,00 2 klütten union 2% 128, Dt. Steinzeug 3 238 238 Wintershall,„ 224½%½ 3„ Selsen berg 1287 1388¾ Durlacher Hor. 220 229 Zeig-I kon. 193 1—5 Bochum. Verein. 200 4 134 Eichbaum-Werger 125 5 Zellstoff waldhof 100 ¼ 70„ 103% 1 —.—. 8 17% 1 Banken 183 Handelshoidng 247 248 Gebr. Fahr. 11% 1% Badisene Ban 182 Phönix Rheinrohr 164%½ꝛ ůÿ164½ 18 Farben Ladu. Bayr. Hypothek. 9 19s küttenw. Siegerl. 251 251 Ant.-Sch.) 33½ 33 u. Wechsel- BE. 91 9½] Nlederrh. Hüfte 173 17⁰ 4 5 commerzbank) 14 N15 Rheinst. Uni—— BASF 8 33 282 5 5 on f 3 3 155 u. Sredit-Bante. 203 T 201 Eisen u. Stahl—— Teldmükle 885 5*— 8 Deutsche Bank). 8% 3%] Ruhrst. Hatting. 184 175⁵ T Telten& Gu. 185 7 182 Pt. Bank ge(west)] 1% 1% Stantw. Südwest. 150, 150 Goldschmidt 182 183 ee eee 190% 1915 Aug. Thyssen-H.. 34%½ 140% Sritzner-Kaxser. I%½ 10% Prslz. Bup.-B— 100 190 Erin Bergbau. 206 206 25 88 5 15 5 Reichsbank- Ant. ½ 0% Investmentfonds arp. Bergbau Rhein. Hyp.-Bank 175 174 2 15 1 Hdlb. Zement 232 222 pego Vorzug) 67 602% oncentra 96% 906,25 Hoechster Farben 175 175 8 Deka fonds—— Holzmann 232 222 Montan- Nachf.: Fonda— 5 Klein, Schanzl. u. B. 1 3 Eis.& Hütten w.: 85 13333 5 Lahmener: 4, i Sisen hütte 118 12 mvesta.. 104,10 f 10.20 Lanz 80% 389% Stahlw. Bochum. Tel. Hleetr. oll.)— Linde's Eis 3 209% f 209 eh. GHR: Snondses—— Ludw. Walzmuhle 104 14 Huttenw. Oberh., 141 141 Uscafonds 55 „= NM- Werte betragen. Interessanies füt die austtau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt. und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: nn Jeder 43. Arbeitnehmer ist arbeitslos 18,9 Millionen beschäftigten Arbeitneh. mern standen Ende Juni 1957 453 672 Ar. beitslose gegenüber. Mit dieser Tatsach setzt sich die Bundesanstalt für Arbeitsper mittlung und Arbeitlosen versicherung 11 Nürnberg auseinander und meint:„Die 4. beitslosigkeit stellt in der Bundesrepubli kein Problem mehr dar.“ Rechnerisch ergid sich aus der Gegenüberstellung ein Arbeits losenanteil an der Beschäftigtenzahl in Hält von 2,3 v. H. Nach den Feststellungen der Arbeitsver waltungen ist die jetzt erreichte Zahl nu noch die momentane Größe, die sich pe Saldo aus Zugang und Abgang von Arbeits losen ergibt. Die Arbeitslosigkeit selbst für die meisten Menschen, die sich heut noch arbeitslos melden, nur mehr ein Durch gangsstadium von geringer Dauer. Die Flux tuation der Arbeitskräfte von Betrieb zu BRU trieb halte im wesentlichen die Arbeitslosen zahl auf der Minimalgröße, die daher aud als„letzte Auswahlreserve“ bezeichnet wird Hinzu kamen die Arbeitslosen, die nicht „voll vermittelbar“ gelten können. Aus dem Bericht der Bundesanstalt gen hervor, daß zur Zeit des saisonbedingte Hochstandes der Beschäftigung im Herb vorigen Jahres die Arbeitslosenquote m 2,2 V. H. noch etwas niedriger lag als jetzt Der Anteil an Frauen beträgt jedoch heuꝶ nur 2,3 gegenüber seinerzeit 3,6 v. H. Die Tendenz auf dem Arbeitsmatt wird auch dadurch gekennzeichnet, daß Juni die Zahl der Zugänge an Arbeits suchenden um 32 600 niedriger lag als n Vormonat. Auch die Zahl der Vermittlunge War im Juni um 11 100 geringer als im Ma Die Vermittlungen in Dauerbeschàftigum gingen dabei um 44 600 zurück. Jedoch nab. men die kurzfristigen Beschäftigungen un 33 000 zu. Die Zahl der Kurzarbeiter ging au rund 8 900, die der Notstandsarbeiter a rund 23 000 zurück. 5 Die seit geraumer Zeit beobachtete Ten. denz, daß die Zahl der arbeitlosen Heimat vertriebenen schneller absinkt als die de übrigen Arbeitslosen, hat sich fortgesett Von den Ende Juni registrierten 453 672 K. beitslosen waren 103 420 Heimatvertriebege das sind 22,8 v. H. Der Vertriebenenantel hatte vor zwei Jahren noch rund 25 v. angestiegen, aber die Verbraucher haben in den vergangenen Monaten von den Sin- kenden Notierungen auch nur zum Tel etwas mitbekommen. Seefisch: Es wird mehr Heringe geben Nach einigen Sturmtagen ist die Herings- fischerei in der mittleren Nordsee wieder gut in Gang gekommen. Ein Großteil der Fischfang-Flotte ist im Heringsfang einge. setzt. Das macht sich auch bei der Zufut von Frischen Seefischen bemerkbar. Die Au- landungen und damit das Angebot werden nur mittelmäßig sein. So wird es für fol barsch, Kabeljau und Seelachs, die bei det Bawreninsel und in dem Gebiet um Island gefangen werden, mindestens mittlere Preis geben. die Rodungen behindert. Außerdem binde die Getreideernte Arbeitskräfte. So ist da Frühkartoffelangebot nicht gerade reichlid In den großen Anbaugebieten, Rheinland und Pfalz, sind schließlich die langen Sol- ten zum grogen Teil abgeerntet. Es werden also hauptsächlich runde Sorten angeboten Da die Flächenerträge in diesem Jahr zum Teil geringer sind als 1956, sind niedrige Verbraucherpreise wenig wahrscheinlich Die knapperen langen Sorten könnten dahef ehe noch etwas teurer werden. Für runde 1 Frühkartoffeln: Stärkere Regenfälle haben Sorten gilt das nicht. 1 Obst: Bei dem herrschenden Wetter rell das Obst langsamer. Die Erntearbeiten wel den durch häufige Niederschläge behindert So werden Johannisbeeren, Stachelbeerel und Himbeeren nur in beschränktem Maße vorhanden sein und teuer bleiben. Von gun, stigen Einkaufsmöglichkeiten für Süß- und Sauerkirschen sowie Schattenmorellen wil man auch nicht sprechen können. Dagegel werden Pflaumen, Zwetschgen, Frünzpt und Frühbirnen etwas umfangreicher un wohl auch preiswerter zur Verfügung ste. hen als bisher. Aprikosen und Pfirsiche kom- men hauptsächlich aus dem Ausland. 8 können ebenfalls etwas weniger kosten. Gemüse: Hier sieht es für die Hals frauen günstiger aus. Die billigen Gemite arten sind weiterhin Weiß-, Rot- und Mir. singkohl, Möhren, Kohlrabi und dicke Bd nen. Weniger kosten dürften aber aud Buschbohnen und Stangenbohnen, Einlegep und Salatgurken, sowie Tomaten. Die vol, handenen Mengen an Kopfsalat und Bl menkohl werden den Bedarf noch dee können. Auch Erbsen bleiben ausreichend Allmählich nimmt das Angebot an rote Beeten, Porree, Sellerie und Endivien 1 Einheimische Frühzwiebeln werden sche stärker am Angebot beteiligt sein. Die Au jandslieferungen verlagerten sich von A800 ten auf Italien. NE-Metalle 91 Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 260, 75263, P. Blei in Kabeln 11111 5 Aluminium für Leitzwecke 2 91 Westdeutscher Zinnpreis 301—9000 9 Messing: Ms 38 201202 5 Messing: S 63 226—2 8 Familien Nachtiehten Wir danken allen, die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Klara Henn mre herzliche Anteilnahme bewiesen haben. Mannheim, den 23. Juli 1957 Streuperstraße 13 Willi Henn und Frau Anneliese Irma Henn Annemarie Henn Krematorium: Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 25. Juli 1957 Hauptfriedhof Zeit Werner, Anna, Karl-Benz-Straße 8. 190.20 Bernhard, Anna, Großer Weidstückerweg 3 11.00 Maier, Johanna, Schafweide gli. 1 11.20 Krinner, Maria, Wa. Soldatenweg 93„„ Lorey, Auguste, Gluckstraße 3„ Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 13.00 13.30 Günstige Zahlungsweise durch DREVYER, R 7.7 Am Marktplatz neben MN Telefon 2 22 21 W vergeben. bis 12.00 und von Eigenfinanzierung. Die Pläne liegen Mannheim 2 aus. Gegr. 1872 Ausschreibung. 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Alle Jahre wieder hebt die Ver- Zauberung an, wenn es dunkel wird im Riesenraum des Festspielhauses und aus der unsichtbaren Orchesterzone die ersten Töne erklingen. Alle Jahre wieder erneuert sich das Phänomen Bayreuth, das mehr ist als ein Kompendium hochqualifizierter Wagner- Aufführungen, das sich auch dem Zweifeln- den mitteilt, weil Ort und Stunde und das Bewußtsein, im Bannkreis einer ausstrah- lungsmächtigen Tradition zu stehen, zu einer Kommunikation führen, wie sie kaum noch anderswo zu erleben ist. Mag„draußen“, bei der Auffahrt, beim Rundgang oder in den beiden stark kontrastierenden Festspiel- restaurants die Menschheit auch fein säu- berlich getrennt sein, wie es die Gesell- schaftsordnung vorschreibt,„innen“ im Saal, im Angesicht der Bühne, gelten Titel und Einkommenszahlen nichts mehr, da entsteht tatsächlich so etwas wie eine Gemeinde. Eine Kunst-Gemeinde, die sich nicht daran stört, daß sie— bis auf wenige Ausnahmen in den Ehrenlogen— unterschiedslos auf reichlich harten Klappstühlen vier, fünf, sechs Stunden ausharren muß, die sich einig fühlt im Erlebnis des besonderen Spiels und sich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Besuchern zusammensetzt, die immer wieder kommen. * In diesem Jahr gab's nun als Neuinsze- nierung und Eröffnungspremiere„Tristan und Isolde“. Den zweiten„Tristan“ also, seit die Wagner-Enkel Wieland und Wolfgang nach Kriegsende die Bayreuther Festspiele zu neuem Leben erweckten. 1952 hatte Wie- land Wagner den„Tristan“ inszeniert, ganz abstrakt, entlokalisiert, gleichsam ins All gestellt. Jetzt widmete sich sein jüngerer Bruder, Wolfgang, dem Werk, von dem ihrer beider Ahn als dem schönsten aller Träume“ sprach, dem„ich noch ein Denk- mal setzen will, in dem von Anfang bis zum Ende diese Liebe sich einmal so recht sät- tigen soll“. Wolfgang Wagner ist der Kon- ventionellere, der Traditionsgebundenere der beiden Festspiel-Neuschöpfer. Das hat er mit seinem„Lohengrin“(1953) wie mit sei- nem„Fliegenden Holländer“(1955) bewie- sen, und das beweist er auch jetzt wieder beim„Tristan“. Er steht zwischen den Alt- umd den Neu- Wagnerianern. Das Zelt auf dem Schiff, mit dem Isolde im ersten Akt zu König Marke fährt, ist zwar überdimen- sional groß, doch immerhin erkennbar ein Zelt. Dem zweiten Bild geben Mauer, Bank. drei rundköpfige Bäume und die rote Fackel den vertrauten Umrig, und auch der dritte Akt ist bescheiden, aber nicht ungewöhnlich mit Burgmauer und Tristans Krankenlager ausstaffiert. Ueber allen drei Bildern liegt ein weiß- graues Licht, das merkwürdig kühl Wolfgang Windgossen als Tristan Szenenbild aus dem 3. Akt der neuen Bay- reuther„Tristan“- Inszenierung. Wirkt, heidnisch-vorzeithaft und damit durchaus dem historischen Standort der Sage gemäß. Im Szenischen geht Wolfgang Wagner dann allerdings doch eigene Wege. Er redu- Ziert die dramatische Bewegung des Stoffes auf ein Minimum, läßt nur noch ein Gerüst stehen, ein paar Gesten, ein paar Schritte im sonst ganz statuarischen Gefüge. Die Szene verweigert sich dem musikalischen Impetus, und ist der„Tristan“ auch gewiß kein handlungsreiches, nach Aktion rufen- des Bühnenstück, so birgt diese Bayreuther Lösung doch, vor allem in den beiden ersten Akten, die Gefahr der optischen Ermüdung in sich. Vom„magischen Kreis um Tristan und Isolde“, den Wolfgang Wagner angeb- lich beschwören wollte, vom„szenischen Kammerspiel“, vom„Dualismus“ tritt nicht eben viel unmittelbar an den Zuschauer heran, der auf einer monumentalen Bühne monumentalisierte Gestalten tiefe Gedanken über Liebe und Tod austauschen sieht. Die Liebe, die„sich einmal so recht sättigen soll“, ist oratorischer Natur. Dafür gibt es bei diesem„Tristan“ um so mehr zu hören. Bayreuth 1957 hat eine Besetzung zu bieten, die wohl als ideal zu rühmen ist. Birgit Nilsson jedenfalls— ein Neuling auf dem Festspielihügel— ist eine stimmliche Sensation. Mit einem herrlich fundierten dramatischen Sopran begabt, der nur in einigen hohen Tönen noch etwas scharf klingt, zeichnet die schwedische Künstlerin die Partie der Isolde in allen Phasen mit einer faszinierenden Musikalität, mit einer einzigartigen, warmen Ausdrucks- kraft nach. Birgit Nilsson gestaltet, sie formt jeden Ton und besitzt ein Modulationsregi- ster, das immer wieder frappiert. Sie ist ein unschätzbarer Gewinn für Bayreuth. An ihrer Seite steht Wolfgang Windgassen, als Tristan überzeugender denn je. Obgleich vielleicht nicht einmal der ideale Helden tenor, begeistert er doch in dieser Partie mit der Kultiviertheit und der Spannkraft sei- ner schönen Stimme, die auch im dritten Akt noch ganz unverbraucht Klingt. Die Brangäne schließlich hat man Grace Hoff- mamn von der Stuttgarter Staatsoper an- vertraut, die eine weitere Neuentdeckung der Brüder Wagner ist und sich mit der ungewöhnlichen Leuchtkraft ihres Mezzo- soprans gleich auf Anhieb bewährt hat. Mit Isoldes Fahrt zu König Marke Vor einem festlichen Publikum— an seiner Spitze Bundestagspräsident Eugen Gersten- mater und Baerns Ministerpräsident Wilhelm Högner— wurden die Bayreuther Fest- spiele 1957 mit einer Neuinszenierung von„Tristan und Isolde“ durch Wolfgang Wagner eröffnet. Unser Szenenfoto zeigt das Bild des ersten Altes, aufgenommen von Adolf Falk(Mannheim), der in diesem Jahr von der Bayreuther Festspielleitung als Theater- fotograf verpflichtet wurde. voluminòsen Stimmen warteten Gustav Neid- linger als Kurwenal und Arnold van Mill als König Marke e Am Dirigentenpult steht Wolfgang Sa- Wallisch, mit 34 Jahren der jüngste Kapell- meister, der je in Bayreuth dirigierte. Dabei hat Sawallisch— der, wie einst Karajan, in Aachen tätig ist— schon seit einiger Zeit den Ruf, in der jungen Generation der Be- gabteste zu sein. Es gibt ein paar Schall- Plattenaufnahmen von ihm, die diese Er- Wartung untermauern, und sein„Tristan“ in Bayreuth ist ganz gewiß ein weiterer Schritt auf diesem Wege. Mochte die im Tempo sehr breite, zwar schön angelegte, aber doch im Mittelteil etwas spannungslose Ouvertüre noch ein wenig skeptisch stimmen, so hat doch der erste und vor allem auch der zweite Fotos(2): Festspiele Bayreuth(Adolf Falk) und der dritte Akt dafür Zeugnis abgelegt, dasz hier ein eminent feinnerviger Musiker am Werk ist, Sawallisch durchlichtet den Klang des Orchesters, nimmt straffe Zeitmahe, breitet aber, im wirkungsmächtigen Kon- trast dazu, das Liebesduett des zweiten Aktes und Isoldes Eiebestod mit erfüllter Ruhe aus. Einige Schwankungen im Kon- takt mit der Bühne werden sich noch be- heben lassen; Bayreuth bedeutet für jeden Dirigenten eine ganz eigene, neue Erfahrung. 0 Das Festspiel-Premieren-Publikum zeigte sich denn auch so beifallsfreudig, wie man es von ihm gewohnt ist. Es dankte mit nicht endenwollendem Applaus für eine Auffüh- rung, die musikalisch des höchsten Lobes würdig ist. Kurt Heinz Die Neuengagements des Nationolthecters Eine Verlautbarung der Intendanz öber die Veränderungen nach den Thedterferien Zu den hier bereits gemeldeten Verände- rungen im Personal des Mannheimer Natio- naltheaters(vergleiche„Kultur-Chronik“ vom 9. Juli) stellt uns die Intendanz des Theaters Folgende Uebersicht zur Verfügung. Mit Ende der Spielzeit 1956/57 verlassen vom darstellerischen Personal des Schau- spiels die Mitglieder Luise Glau, Lucie Valenta und Franz Josef Steffens, vom darstellerischen Personal der Oper die Mit- glieder Gertrud Jahoda, Hans Beck, Walter Martin und Peter Walter das National- theater. Neu verpflichtet wurden für die Spiel- zeit 1957/58 mit ganzjährigen Verträgen für das Schauspielensemble Helmka Sagebiel (Baden-Baden), Paul Gogel(Bonn), Hans Günther Heyme(Heidelberg), Wolfgang Hofmann(Baden-Baden) und Wolfgang Reichmann(Oberhausen), für das Opern- ensemble Eva Maria Görgen Frankfurt a. M. und München) als Mezzosopran, Gladys Spector Graunschweig) als jugendlich-dra- matische und Zwischenfachsängerin, Elisa- beth Thoma(Saarbrücken) als hochdrama- tische und Zwischenfachsängerin, Günther Baldauf(München) als lyrischer Tenor, Fred Dalberg(London) als seriöser und Charak- terbaß, Jakob Rees(Oberhausen) als Tenor- buffo und Thomas Tipton(München) als Bariton. Mit der Schauspielerin Margot Bie- ler Hannover) wurde ein halbjähriger Ver- trag von Februar 1958 bis Spielzeitende ab- geschlossen. Mit ganzjährigen Verträgen bleiben dem Ensemble erhalten die Schauspielerinnen Anneliese Benz, Anneli Granget, Thessy Kuhls, Eva Maria Lahl, Elisabeth Vehlbehr und Clara Walbröhl, die Schauspieler Horst Bollmann, Dieter Henkel, Ernst Langheinz, Karl Heinz Martell, Karl Marx, Walter Pott, Ernst Ronnecker, Jörg Schleicher, Hans Simshäuser, Walter Vits-Mühlen und Hans Peter Thielen, die Sängerinnen Erika Ahs- bahs, Irma Handler, Edith Jaeger, Petrina Kruse, Ingrid Ladwig, Hertha Schmidt, Ar- lene Slater-Stone und Irene Ziegler, die Sän- ger Kurt Albrecht, Karl Bernhöft, Hasso Eschert, Hans Günther Grimm. Heinrich Hölzlin, Hans Rößling, Kurt Schneider und Willibald Vohla. Von September 1957 bis Mitte Februar 1958 wurden wiederverpflichtet Aldona Ehret und Erich Musil(beide in der zweiten Spielzeithälfte am Deutschen Theater in Göttingen und von Januar 1958 bis Spiel- zeitende Walter Kiesler(vorher am Schau- spielhaus Zürich). Mit dem Sänger Willi Wolft(Frankfurt a. M.) wurde der seit Jahren bestehende Vertrag für mindestens 30 Vorstellungen und die Proben für einige Neuinszenierungen für die Spielzeit 1957/58 Verlängert. Auch Kammersänger Kurt Böhme wird wieder als Ochs von Lerchenau und Rammersängerin Hedwig Müller-Bütow als Kundry und Carmen auftreten Für die Partien des Jugemedlich-italleni- schen Tenorfaches, das durch das Ausschei- den von Heinz Sauerbaum erst kürzlich freigeworden ist, und die des dramatischen Altfaches, die für eine ganzjährig verpflich- tete Künstlerin in der nächsten Spielzeit neben den Damen Görgen und Thoma nicht genügend Beschäftigungs möglichkeiten bie- ten, werden mit auswärtigen Künstlern Stückverträge abgeschlossen. nt. Kultur-Chronik Das erste Ensemble-Gastspiel eines deut- schen Theaters nach dem Kriege in Buenos Aires, die Aufführung„Ein Mann für Jenny“ der„Berliner Komödie“, erzielte stürmischen Erfolg, der gleichzeitig eine Ovation des argentinischen Publikums für Berlin bedeutete. Von den Schauspielern wurden Inge Meysel und Brigitte Grothum, Horst Keitel und Jan Hendriks besonders begeistert gefeiert. Das Gastspiel der Berliner Komödie auf der Deut- schen Bühne in Buenos Aires sieht noch zwei weitere Aufführungen, darunter„Die Hose“ von Carl Sternheim vor. Von Buenos Aires reist das Ensemble nach Uruguay und Brasi- lien weiter. Eine Ausstellung französischer Gemälde aus der Sammlung des griechischen Reeders Sta- vros Niarchos ist in Montreal(Kanada) er- öflnet worden. Bei den ausgestellten Werken handelt es sich um die Bilder, die Niarchos kürzlich von dem Schauspieler Edward G. Robinson erworben hat. Zu sehen sind Werke von Picasso, Matisse, Rouault, Gauguin und anderen französischen Malern des 20. Jahr- hunderts.— Die Ausstellung wird bis zum 8. September in Montreal gezeigt werden und von dort aus nach New Vork. Ottawa und Paris gehen. 5 Das erste Sinfoniekonzert nach dem Kriege auf Helgoland wurde am Dienstag von den Hanseatischen Sinfonikern Hamburg unter ihrem Dirigenten Alfred Hering mit großem Erfolg im vollbesetzten Kurhaus aufgeführt. Auf dem Programm standen Werke von Hän- del, Haydn, Mozart und Schubert. „Die Mannheimer Schule in ihrer Aus- Wirkung auf die europäische Musik“ nennt sich das letzte der Konzerte, die das Kurpfälzische Kammerorchester im Mai und Juni in der Aula der Mannheimer Wirtschaftshochschule mit Musik des Mannheimer Komponistenkreises gab. Unter seinem Dirigenten Eugen Bodart spielt das Orchester am Montag, 29. Juli, 20 Uhr, Werke von Lausenmayer, van Malder, Franz Joseph Gossec und Franz Danzi, dessen 5 Es-Dur Clemens Dannhausen Spielt. Sascha Souitry Charmanter Mensch und großer Schauspieler 0 Der weltberühmte französische Schrift. steller, Schauspieler und Filmregisseur 88. scha Guitry ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 72 Jahren in Paris gestorben. Guitry, bereits seit zwei Jahren durch ö eine Lähmung an seinen Rollstuhl gebannt, war ein Spötter aus Passion und künstlerisch überaus vielseitig begabt. Er verfaßte weit über hundert Bühnenstücke— die meisten davon innerhalb weniger Tage—, schrieb mehrere Bücher, trat selbst als Schauspieler auf und drehte seit 1935 auch Filme. Von seinen mehr als zwanzig Filmen wurden in Deutschland besonders„Roman einez Schwindlers“,„Der hinkende Teufel“(in dem er Talleyrand verkörperte) und sein histori. scher Farbfilm„Versailles“ bekannt. In sei. nen brillanten Bühnen-Komödien sagte er den Frauen unverblümte, jedoch mit Kom. plimenten verbrämte Wahrheiten.„Nicht herhören, meine Damen“ war der bezeich. nendste Beweis dafür. Mit 64 Jahren heiratete er seine fünft Frau, Lana Marconi, die Enkelin des Erfin- ders der drahtlosen Telegraphie, die damah 26 Jahre alt war. Bei seiner Hochzeit er. „Die anderen waren meine Frauen Klärte er: du aber wirst meine Witwe werden.“ Lana Guitry-Marconi saß neben seinem Bett, als der große Zauberer des französischen Thes. ters nach zweitägigem, schwerem Todes- kampf kurz nach drei Uhr morgens die Au- gen schloß.„Ich darf meinen Auftritt nicht versäumen“, hörte man ihn am Montseg. abend noch flüstern, als das Ringen mit dem Tode einsetzte. Sascha Guitry, dem am 21. Februar 180) im damaligen Petersburg geborenen Sohn eines bekannten französischen Schauspielers wurde bei Kriegsende von seinen Lands. leuten Kollaboration mit der Vichy-Regie. rung vorgeworfen. Im Dezember 1944 wurd er von einem Untersuchungsausschuß ver- haftet und in das Internierungslager Drane) gebracht. Dort erlitt er einen völligen ge. sundheitlichen Zusammenbruch, von dem et sich nicht wieder ganz erholt hat. Nach eini gen Monaten wurde er entlassen und End: August 1947 endgültig rehabilitiert. n Drancy schrieb Guitry, voller Verbitterung eine Art Verteidigungsschrift für sich. Darin heißt es:„Man hat mir vorgeworfen, für die Deutschen zu sein. Das ist falsch. Ich bin des Antisemitismus beschuldigt worden, während andere sagen, ich sei Jude. Beides ist nicht richtig... Man klagt mich an, eite Büste Hitlers im Madeleine-Theater aufge- Stellt zu haben. Muß ich betonen, daß auch das nicht zutrifft? Im Foyer dieses Theaten steht eine Büste meines Vaters, der ein bil. chen Aehnlichkeit mit Mussolini hat.“— Au seine Mitgliedschaft in der Akademie Gon. court verzichtete Guitry aus Groll wegen der gegen ihn gerichteten Beschuldigungen, ew. Anne Frank in der DDR Keine Lizenzverlängerung för John Hanau John Hanau, ein junger Deutscher, der den Krieg über in England gelebt und in den vergangenen Jahren auch in der Bundes republik, unter anderem im Berliner Schloßpark- Theater“ inszeniert hat, grün- dete vor einigen Mongten die„Gastspiel. bühne Berliner Theater“ gemeinsam m Heinz Gies, um mit dem„Tagebuch der Anne Frank“ Ost-Deutschland zu bereisen, wo man bis dahin wenig Interesse für das erfolg reiche Stück gezeigt hatte. Er hatte ein sechsmonatige Lizenz vom Kultusministe. rium erhalten, um als einzige Privat-Truppe mit dem Drama zu gastieren, und hat bisher mehr als 75 Aufführungen spielen könen Bis Hanau„Ame Frank“ erwarb, hatte nur das„Theater der jungen Generation n Dresden Neigung verspürt, das Stück u spielen. Nach seinem Erfolg haben nun auch andere Bühnen Interesse gezeigt; sogar das „Deutsche Theater“ in Ostberlin, das es in Oktober herausbringen will. Folglich ver- sucht mam John Hanau nunmehr zu verhin- dern, seine Tour fortzusetzen, und das os. deutsche Kultusministerium weigert ich seine Lizenz über Ende quli hinaus zu ver- längern. So dankt man dem jungen, unter- nehmungslustigen Regisseur, der diesem Welterfolg auch in der DDR bahnbrechend geholfen hat, sich durchzusetzen. Noch er. laubt man diesem einzigen Privatunterneb- men mit„Johnny Belinda“ zu gastieren aber die ausverkauften Häuser der„Anne Frank“-Aufführung stechen den staatlichen Direktoren in die Augen, so daß John Hanaus Tage gezählt sind. Pei. Ale an. eue: Ein heiterer Liebesroman Van Hugo Hartung Alle Rechte durch Ullstein-Feuilletondienst 27. Fortsetzung Ich runzelte die Stirn: die Liebesfrage 5 5 für mich eine platonische Sache gewor- m. „Piroschka kommt natürlich auch. Alle Nachbarn!“ beantwortete meine Gastgeberin eime Frage, die ich nicht gestellt hatte. Jetzt wurden Windlichter auf dem Hof entzündet, und es sah schön aus, wie sie den goldenen Kukuruz beleuchteten. Um halb zehn kam Piroschka. Sie kam Allein und sah wieder wie ein ganz kleines Mädchen aus; denn sie trug einen alten, sehr kurzen Rock und war barfuß. Ich hielt mich absichtlich abseits, als das Stationsmadchen die beiden Csikys begrüßte, denn ich wollte nicht wieder solchen Rein- Fall erleben, wie bei der Ankunft von Oros- Haza. Piroschka flüsterte Janos bacsi etwas ins Ohr und wurde von ihm in den stillge- legten Pferdestall geführt. „Sol“ sagte er danach.„Jetzt fangen wir An!“ Die jungen Leute auf dem Hof hatten schon angefangen, die Kolben frei zu machen. Die Blätter raschelten und bildeten vor den Schälenden kleine Häufchen. Sandor schob die erste Karre mit„ferti- gen“ Kolben in den Stall. Im selben Augen- blick kam ein mir unbekannter alter Mann mit einem ungefügen, seltsamen Blasinstru- ment, der von allen Seiten stürmisch begrüßt wurde. Ohne Verzug setzte er das Instrument an die Lippen, und sofort war wieder die süße Schwermut der Nachtfahrt zur Windmühle da. „Das ist der Miklés, was die Pferde wei- det mit seiner Tärogato!“ meinte ich Piroschkas Stimme aus jener Nacht zu hören. „So! Und jetzt mußt du Piroschka helfen!“ Sagte Doktor Csiky im gleichen Augenblick, da es auf dem Hof interessant zu werden begann. „Ich weis nicht“, Agzte, aich bedenklich, „würd denn Piroschka——2 „Sie wird!“ antwortete mein alter Freund diktatorisch. Er zog mich am Arm über den Hof zum Pferdestall. Im Stall roch es nach Staub und noch ein wenig nach den Pferden von ehedem. Zwei Windlichter waren auch hier aufgestellt und warfen seltsame Schattenfiguren an die einst weißgetünchten, jetzt altersgrauen Wände. Einer der Schatten gehörte Piroschka. „Guten Abend, Piri“, sagte ich in erzwun- gener Munterkeit. „Guten Abend, Andi.“ Es klamg ein wenig matt. Aber immerhin: Andi „Ich 80101 dir helfen.“ „Bitte schön!“ sagte Piroschka. „Was muß ich denn jetzt tun?“ „No, gib mir holt das herüber— vom Kukuruz! Wie heißt Auf deitsch?“ „Kolben. „Das Kolben“, sagte die gelehrige Schü- lerin.„Und ich bau- es Auf.“ „Die“, verbesserte ich. Wir gingen höflich miteinander um wie befeindete Staatsmänner, und Piroschka war es, welche die Konferenz mühsam weiter- führte. „Aber eine Kolbe— ist das die Kolbe oder ,das Kolb?“ „Der Kolben.“ „Schwer“, sagte Piroschka und runzelte Mre letztoberkläßliche Maturantenstirn. muh macht.“ „Ich denke, das heißt man„Kalb?“ „Jawohl“, sagte ich sachlich, das Kalb!“ Beinahe hätten wir über der Kolben- debatte die Kolben selbst vergessen. Aber da kam Sandor mit einer neuen Karre voll goldgelber Fracht. „Du wirst mir, bitte schön, Kolben— der, die, das!(ein Fünkchen Humor in der Kon- ferenz)— herübergeben, und ich schichtele allein. Weil du das nicht so wirst können!“ Ich kniete mich mit meinen Breeches auf den kalten Steinboden, und sie, eine Schütte Stroh unter den bloßen Knien, schichtete die Kolben auf. Die hatte der lange, heiße Som- mer völlig reifen und trocknen lassen. Zunächst arbeiteten wir stumpf und wort⸗ 10s Wie Sklaven oder Akkordarbeiter und Waren fertig, ehe Sandor mit der nächsten Fuhre kam. Piroschka klatschte sich die Hände ab. „Man wird stäubig“, sagte sie. „Und durstig“, antwortete ich. Und wie im Wunschmärchen tat sich die Tür auf, und Judith mit den großen Füßen trug einen blauen, bauschigen Krug herein. Schweigend entfernte sie sich wieder. Trink- gefäße hatte sie nicht mitgebracht. Beide frinken aus einem Krug Piroschka schien das natürlich zu finden. Sie setzte den Krug an die Lippen, tat einen kräftigen Schluck daraus und reichte ihn mir schweigend weiter. Um ihr Zartgefühl zu schonen, trank ich von der anderen Seite. Ich gab ihn wieder zu ihr hinüber, indem ich ihn vorbereitend drehte— aber sie drehte weiter und trank von meiner Stelle. Als sie sah, daß ich es bemerkte, wurde sie rot unter der Sechserlocke. Von num an tranken wir, Wie es kam. „Das Kolb“, sagte ich,„ist ein Tier, das „Jo bor“, sagte ich—„guter Wein.“ „Nagyon jo“, antwortete sie, pompäs!“ 5 Und das hieß„sehr gut“ und„wunder- bar“. Daraufhin zitierte ich meinen kompletten Renommiersatz vom vergessenen Nachthemd. Piroschka drehte sich um und schichtete Kolben, die bereits geschichtet waren. Ihr neuralgischer Punkt war offenbar berührt worden. Erst beim zweiten Drittel des nächsten Kruges fragte sie zaghaft: „Hat man etwas gesähen?“ „Was denn?“ Neues Ringen, neuer Schluck, neue Qual. „Unter mein— Nachthemd?“ Also das war es. Das war wirklich der schreckliche Punkt. Nun hätte ich allerdings munter prahlen und die Bogenlampe von Siofok noch um einiges heller scheinen lassen können, aber ich sagte mit beruhigendem Zartgefühl: „Gar nichts, Piroschka— überhaupt nichts!“ „Nichts?“ Das klang merklich erleichtert, aber Wieder nicht so jubelnd, wie ich glaubte an- nehmen zu dürfen. Versteh einer die Pußfta- mädchen! Es war elf Uhr dreißig— ich hatte gerade auf meine silberne Konfirmationsuhr mit der schwarzen Gold- gab-ich-für-Eisen“-Kette des Weltkriegs geschaut—, als Piroschka sagte: „Sie hat dir nicht mehr geschrieben?“ „Wer?“ „Greta „Nein!“ Des demonstrativ gesprochenen Aust fungszeichens am Ende hätte es nicht beduft denn alle meine Post ging ja ohnehin dur die Zensur von Mutter Ràcz. Eine Ohrfeige för Andi Da fuhr mir etwas plötzlich durch de Kopf: Wenn nun meine deutsche Freu Wirklich geschrieben hatte, und dieses Mi 0 chen da oder ihre Mutter hätte mir einfe. die Briefe oder Karten nicht ausgenände, — Ich sah Gretas flehende, glühende G“ ständnisse im Ofen des Kossuthzimmet 10 Asche werden. Und ich mußte diesen fu baren Verdacht— wenn auch ante Ume — äußern. g „Eigentlich wundert es mich“, sagte „daß von ihr nichts gekommen ist!“ „Hat sie schreiben wollen?“ 8 „Ja“, log ich.„Vielleicht ist etwas e lorengegangen.“ Das war das Verkehrteste, was ich a haupt hatte sagen können; denm das Mäc Piroschka, das da vor der Stallwand knie Wandte sich um, eine andere Röte überde 90 ihr Gesicht, und sie fuhr mit der n wütend über die aufgeschichteten Kukurt 5 kolben, daß der ganze Stapel wieder zus menpurzelte. „Ich hab“ dir deine Post nicht bee schrie sie mit überkippender Stimme.„ 0 hab' ich für dich tun wollen, daß. sollt liebhaben.. Und jetzt sagt du 80 Ich erschrak furchtbar. a „Piroschka“, sagte ich, ventschud Piri“, und versuchte, sie bei der Han- fassen. 5 7000 les: H. Se kommun.: Soziales: fl. Kmp! stellv.: U Bank, D. gad. Kom Mannhelr Ur. 80 1 eee kes 12. Jahr eee Bey 8 1 einer stim abge guib⸗ Aegy Unm Verfass Throns: wurden Moham unter F geführt Versam den Be. der Re werden Präside fen ges Regiert deutlicl arabisc . respekt Länder In e Abgeor sammli angegr. Machtp selbst 2 Land b eine ste Bourgu die Er- daß T. Fürster Im Sat Beys ir Die War ar Konfer kos. A erörter Marok Tunesi BO Kamp! Nach; tionen zurück gegrür Verwir sident und K. Der Schi. In tu; stimm in del Unter D Verh B0 Bestes Bunde bishen Von il suchu von 2 genon vertei Aufk! mehr Koble auch gegen steck Ne ordne kung Wesen korde Staat daß s Schw kung dag e Uebe 08 Verg Donr Sie s im F Kün! steri. Frag tet. 8 Leist terh: sche. scha; Aller gran 5 vorz tigen ber not!. besc ten. 0 des Amn Pre Wor