57/ Nr. Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Gross- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: B. F. von Schilling; . K. Ackermann; Politik: W. Hertz- FEichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Loka- hes H. Schneekloth, H. Barchet Land); Kommunales: Dr. Koch: Sport: K. Grein; Soxiales: F. A. Simon; Ludwigshafen: . Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner: Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Mr, 86 816, Ludwigshafen Rh. Nr. 28 742 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, n 1, 6-8, relefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger rTagebl.); Lud wigshafenſh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,30 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DN zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebhühr u. 54 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit Anzeigen preisliste Nr. 13 Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 12. Jahrgang/ Nr. 184/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H. Mannheim, am Marktplatz Montag, 12. August 1957 wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Um schiedene Umrechnungskurse für in- und Ausländer können ihre Valuta jetzt in Frankreich zum bisherigen Kurs des freien Marktes umwechseln. Dies bedeutet, dag die Deutsche Mark, für die der Reisende in Frankreich den offiziellen Kurs von 83,96 Francs erhielt, jetzt auf rund 100 Francs ge- stiegen ist. Das gleiche Wertverhältnis ergibt sich auch für die anderen Devisen. Die Re- gierung will durch diese Maßnahme mehr Devisen erhalten und zugleich verhindern, daß die Touristen ihre Francs im Ausland kaufen. Umgekehrt müssen Franzosen, die ins Ausland reisen wollen, eine zwanzigpro- ſentige Prämie auf ihre Devisenanschaffun- en zahlen. Die erschöpften Devisenreserven Frankreichs hofft man dadurch um jährlich 40 Milliarden ffr(479 Mill. Mark) anreichern zu Können. 5 Berlin. Während die Reden des sowie tischen KP-Chefs Chrustschow in Leipzig und Magdeburg am Wochenende nur eine Wiederholung seiner bereits am Donnerstag vor der Volkskammer vorgetragenen Argu- mente brachten, nahm der stellvertretende Ministerpräsident Mikojan in Rostock zu den Themen Deutschland und Abrüstung Stel ie hurtg. Er warf der Bundesregierung vor, sie jorpediere mit dem„ausgeklügelten Probleni der Repatriierung“ bewußt eine Verbesserung cneipe g der Beziehungen zwischen Bonn und Mos- r, hier bs kau. Die Heimkehrer-Aktion sei abgeschlos- Asen, was aber nicht bedeute, daß einzelne deutsche Bürger, soweit sie sich noch in den UdSSR aufhielten, nach Wunsch ungehindert das Lemd verlassen könnten. J Mikojan wandte sich dann gegen„die Propaganda-Maschine der USA“, die mit allen Mitteln versuche, die Sowjetunion als Gegner der Abrüstung hinzustellen. Das JSegenteil sei der Fall. Jedesmal, wie im Falle der Festlegung der zahlenmäßigen Stärke von Truppen der Großmächte oder der Einführung einer Luftinspektion, rück- ten die USA von ihren eigenen Vorschlä- sen ab, wenn sich die Sowjetunion zu ihrer Annahme bereiterkläre. Oder sie er weiter- ten sie mit so„unsinnigen Forderungen“, wie etwa durch die Ausdehnung der Luft- inspektion auf die Gebiete jenseits des Polar- kreises, obwohl sich dort höchstens„die Wan- 10 Frankfurt(AP/dpa) Am Wochenende dukten sich die Meldungen über sowjeti- sche und tschechoslowakische Waffenliefe- rungen in den Nahen Osten. Nach verschie- denen Berichten sind Syrien, Jemen und Saudiarabien die Empfänger. Der syrische einer vol Nerbeicteungeminister Khaled el Azm er- nichts is 9 dazu, Syrien werde der Oeffentlich- ene 85 nicht mehr über Waffenkäufe berichten. zukt. Tiel in Kairo war gemeldet worden, Syrien werde 15 Geld“ in Kürze zwei kleine U-Boote und sechs Tor- t, ob del 3 erhalten, deren Lieferung im 5 Mann, 8 8 eines in Moskau abgeschlossenen dehrt, 10 andelsabkommens erfolgt, das Syrien einen ung ves unbefristeten Zahlungsaufschub für Waffen- aber iel uke gewähre. Das Abkommen sehe ferner Schnapp Ai Virtschaktshilfe in Höhe von 200 bis 300 18 Heme lionen syrischen Pfund(etwa 280 bis 420 gerunter lionen Mark) Vor. is ist mil f Britische Berichte, Jemen habe seit An- muß ihn us dieses Jahres sechs oder sieben Schiffs- adungen sowjetischen oder tschechoslowa- oh, ldd kischen Kriegsmaterials, darunter Panzer its mehr 8 Flugzeuge, erhalten, sind von europä- en, Aber. 15 Reisenden, die aus Jemen in Kairo ein- meinen. bestätigt worden. Die Informanten ekräktigten auch die Richtigkeit der briti- ist denn 5 Meldung, daß sich gegenwärtig an- Hilfe“ e 50 sowjetische Techniker in Jemen 5 stell 5 um einheimische Soldaten in den der V- 1 rauch der Waffen einzuführen. Jemen r Kralt Gr. 72 5 Jahren Grenzstreitigkeiten mit sch und] ge oBbritannien wegen der Grenzziehung ge- igen, er nüber dem britischen Protektorat Aden. Sieg des Sultans von Oman in Ger Kauptetutzbunkt der Aufständischen 155 man, das Wüstenfort Nizwa, ist am Sonn- 597 055 den Truppen des Sultans genommen . rden. Auf dem Fahnenmast wurde an Stelle ber do 5 weigen Flagge des Imam die rote Sul gt, aber kensstandarte gehigt. Britische Düsenjäger nen zit. unterstützten die Angriffe der südlichen und Hände woörclichen Marschsäule der Sultanstruppen. nd starr der sich mitsamt herum. oll. Was enübet 5 Aabische Liga hat am Sonntag erneut „ Steen Appell an die asiatisch-afrikanischen du mir tasten des Bandung-Blocks gerichtet, den Aufständischen 1 N f Listen n im Sultanat Oman Hilfe zu Paris.(AP/dpa) Die französische Regierung hat am Wochenende mit Zustimmung des internationalen Währungsfonds eine Teilabwertung des französischen Franc vor- genommen, um dem Währungsverfall Einhalt zu gebieten und die Zahlungsbilanz den Inlandsverbrauch zu drosseln und den Export zu steigern, werden von sofort an alle Importe— mit Ausnahme von Roh- und Brennstoffen— mit einer zwanzigprozentigen Einfuhrabgabe belegt. Andererseits erhalten die Exporteure eine zwanzigprozentige Ausfuhrvergütung, um ihre Wett- bewerbsfähigkeit auf den Auslandsmärkten zu stärken. Gleichzeitig wurden ver- ausländische Touristen eingeführt. Mit Hilfe der zwanzigprozentigen Ein- kuhrabgabe, die sich auf alle Importe mit Ausnahme von Stahl, Textilrohstoffen und elektrischer Energie erstreckt, hofft die fran- zösische Regierung die Einfuhren erheblich zu drosseln und Devisen einzusparen. Mit der zwanzigprozentigen Ausfuhrrückvergütung soll den Exporteuren ein Anreiz zur Steige- rung der Exporte gegeben werden, um die Stark geschrumpften französischen Devisen- reserven anzureichern und das Defizit in der französischen Zahlungsbilanz zu verringern. Der französische Finanzminister Gaillard bezeichnete die Maßnahmen zur Drosselung der nicht lebenswichtigen Einfuhren als dringlich und unvermeidlich. Nach seiner Schätzung fallen etwa 60 Prozent aller Im- porte unter die 20prozentige Abgabe. Das Mikojan: Deutsche Bürger sind frei Nach seiner Ansicht ist allerdings die Heimkehrer-Aktion abgeschlossen Von unserem Korrespondenten Paul Werner derungen der Eisbären kontrollieren lie- Ben“. Abschließend bezeichnete der Stell- vertreter des Ministerpräsidenten die Er- weiterung des Handels als ein Mittel zur Verbesserung der Atmosphäre, auch für den weiteren Verlauf der Abrüstungs- besprechungen. Die bisherigen Veranstaltungen des so- wetischen Staatsbesuches vermittein den Eindruck, daß er der Verstärkung der par- teipolitischen und ideologischen Bindungen zwischen der SED und der KP der Sowiet- union außerordentlich nützlich war, wäh- rend er für das gesamtdeutsche Problem eine Weitere Verhärtung der bekannten ost-west⸗ lichen Standpunkte mit sich brachte. Rückführung nur in die Zone? (dpa)— Das Präsidium des Roten Kreu- zes der Sowjetzone soll nach einem Bericht des Informationsdienstes West in der letz- ten Woche zahlreichen Sowjetzonenbewoh- nern mitgeteilt haben, daß sie Anträge auf Ausreisegenehmigung ihrer in der Sowiet- union lebenden Angehörigen beim DRK ein- reichen können. In den Briefen soll mitge- teilt worden sein, daß die Sowjetzonenregie- rung zur Zeit auf diplomatischem Wege eine Rückführung derjenigen ehemaligen deut- schen Staatsbürger vorbereite, die vor 1941 155 deutsche Staatsangehörigkeit besessen haben. Sowjetische Waffen für den Nahen Osten Syrien, Jemen und Saudiarabien als Käufer Der ägyptische Finanzminister Abdelmu- nim El-keissuni erklärte in Kairo, Wirt- schaf tsbesprechungen zwischen Aegypten und Frankreich sollten am 20. August in Genf be- Sinnen. Die französische Regierung habe im Juni über die Schweizer Gesandtschaft in Kairo Wirtschaftsbesprechungen mit Aegyp- ten angeregt. Notprogramm zur Rettung des France Teilabwertung der französischen Währung/ Drosselung der Einfuhr— Begünstigung der Ausfuhr neue System, das in den nächsten Tagen auf die überseeischen Gebiete Frankreichs aus- gedehnt werden soll, wird nach den Worten des Finanzministers so lange in Kraft blei- ben, bis die französische Wirtschaft wieder gesundet und die zerrütteten Finanzen Frankreichs wieder geordnet sind. Alle bis- herigen Vergünstigungen für Ausländer in französischen Hotels sowie alle sonstigen Bestimmungen im Zusammenhang mit dem Warenverkehr werden außer Kraft gesetzt. Ausländischen Kapitalgebern, die in der Franczone investieren wollen, wird eben- falls der neue günstigere Umrechnungskurs gewährt. Nach Ansicht von Wirtschaftssach- verständigen ist der Kapitalflucht, die in letzter Zeit beängstigende Ausmaße ange- nommen hatte, ein entscheidender Schlag versetzt worden. Zehn-Jahres-Plan zur Industrialisierung Algeriens Algier.(AP/ dpa) Eine Studienkom- mission der framzösischen Regierung hat kestgestellt, daß in Algerien innerhalb der nächsten zehn Jahre der Uebergang von einem Agrarland zu einem Industrieland vollzogen werden könnte. Nach Ansicht der Kommission ließe sich der Lebensstandard der algerischen Bevölkerung um jährlich drei bis vier Prozent heben. Bei der Indu- strialisierung des Landes sollen vor allem die Leistungen des Baugewerbes und der Verarbeitenden Industrie erhöht werden. Der Bericht schätzt, daß insgesamt 4700 Milliarden Francs(56 Milliarden Mark) an Investitionen notwendig seien. Die französische Regierung ist am Wo- chenende wieder öffentlich der Anwendung von Foltermethoden im Zuge ihrer Be- kriedungsaktion in Algerien beschuldigt worden. Der 36jährige Geschäftsführer der algerischen kommunistischen Zeitung„Al- ger Republican“, Henri Alleg-Salem, be- richtete in einem offenen Brief an die Staatsanwaltschaft Algier von grauenhaften Folterungen, die er nach seiner Verhaftung am 12. Juni habe erdulden müssen. Er nannte Offiziere und Soldaten einer Fall- schirmjägereinheit, die ihn gefoltert haben sollen, mit Namen. Riesige Eisberge treiben auf dem Atlantik nach Süden und behindern die Schiffahrt. Unser Bild zeigt ein Patrouillenschiff der hanadi- schen Marine vor einem auf Grund gelaufenen Eisberg vor Labrador. Der Riese dus der Arktis wiegt schätzungsweise 13 Millionen Tonnen. Deutsches Eigentum Bild: AE auf der langen Bank Parlamentsausschuß stellte die Vernehmung von Gutachtern ein Washington.(AP/dpa). Der Unteraus- schuß des amerikanischen Repräsentan- tenhauses, der sich mit dem Problem der beschlagnahmten deutschen und japani- schen Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten befassen soll, hat die Vernehmung von Gutachtern vorläufig eingestellt, weil „die Regierung zu einer Mitarbeit völlig unfähig ist“ Nach Mitteilung der Vorsit- zenden des Unterausschusses, des demokra- tischen Abgeordneten Peter F. Mack, sol- len die Untersuchungen des Unterausschus- ses Ende dieses Jahres oder Anfang näch- sten Jahres fortgesetzt werden. Wie Mack weiter sagte, wird der Unterausschuß dann eine eingehende Untersuchung sowohl der Schneesturm verhindert die Rettung Nur einer von vier Bergsteigern konnte am Eiger bisher gerettet werden Von unserem Korrespondenten Erich Rey hl Genf. Nach zweitägigen verzweifelten Versuchen, die zwei deutschen und zwei italienischen Bergsteiger zu retten, die sich an der gefährlichen Nordwand des Eiger verstiegen hatten, mußte die Rettungsaktion am Sonntag abgebrochen werden. Ein Schneesturm, der über die Alpen brauste, zwang die Retter zum Abstieg. Ueber 70 Personen waren am Sonntag zur Rettung der vier Alpinisten im Einsatz. Es war die größte Rettungsaktion, die je in der Schweiz durchgeführt wurde. Immerhin ist es den Rettungskolonnen gelungen, einen der vier Verunglückten zu retten. Mit Hilfe eines modernen Stahlseil- gerätes konnte der Münchner Alfred Hele- Pard den 29jährigen Italiener Claudio Corti bergen. Auf dem Rücken in einem Tragsack mußte er ihn fast 350 Meter die annähernd senkrechte Felswand hinauf auf den Gipfel tragen. Man konnte durch das Fernrohr erkennen, Wie sich der zweite Italiener auf sein achtes Biwak zwischen Himmel und Erde, rund 350 Meter unter dem 3975 Meter hohen Gipfel, vorbereitete. Inzwischen wurde sein geret- teter Kamerad mit einem Rettungsschlitten über den Eigergletscher zu Tal gebracht. Von der deutschen Zweiergruppe war aber trotz einer Batterie von starken Fernrohren, die den Berg absuchten, keine Spur zu sehen. Auch die Erkundungsflüge eines von der amerikanischen Armee zur Verfügung ge- stellten Helikopters und der Flugzeuge der schweizerischen Rettungsflugwacht konnten niemanden finden. Ein neues Unglück Als ein„schwarzer Tag“ wird der Sonntag inn die Geschichte des schweizerischen Alpi- nismus eingehen. Während am Eigergipfel die Rettungsaktion abgebrochen werden mußte, forderte das 3671 Meter hohe Blüm- Usalphorn drei Menschenleben. Die Brüder Walter und Edi Jakob und Jürg Basler stürz- ten beim Abstieg vom Gipfel etwa 150 Meter in die Tiefe. Das Blümlisalphorn ist etwa 18 Kilometer vom Eiger entfernt. Zwischen Gesfern und Morgen Der Landesverband Baden der Föderali- stischen Union(Bayernpartei— Zentrum) hat sich am Sonntag in Freiburg konstitu- iert. Die Versammlung wählte in den Vor- stand des Landesverbandes den Kaufmann Gustav Maurer, Freiburg, als 1. Vorsitzen- den, sowie Reinhold Röder, Freiburg, und Hermann Dannemayer, Konstanz. Einmütig Wurde beschlossen, an der Bundestagswahl teilzunehmen, jedoch keine Wahlkreiskandi- daten aufzustellen. Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrän⸗ kungen(Kartellgesetz) ist im Bundesgesetz- blatt verkündet worden und damit in Kraft getreten. Es verbietet grundsätzlich die Bildung von wettbewerbsbehindernden Wirtschaftlichen Machtkonzentrationen und sieht die Errichtung einer Kartellbehörde als Ueberwachungsorgan vor. Eine vollkommenere Altersversorgung für bestimmte Gruppen von FHeimatver- triebenen hat der Verband der Lands mannschaften in Schreiben an die Bundes- ministerien für Arbeit, Inneres, Finanzen und Vertriebene gefordert. Nach Angaben des Verbandes erhalten solche Vertriebene keine Unterstützung, bei denen die Frage nicht geklärt ist, welcher Dienstherr oder welche Versorgungskasse für sie zuständig ist. Die Landsmannschaften schlagen vor, für diesen Personenkreis eine Altersver- sorgung innerhalb des Sozialversicherungs- rechtes ähnlich jener im I31er-Gesetz zu schaffen. Bundeskanzler Adenauer kann nicht, wie Vorgesehen, in einem 4500 Personen fas- senden Zelt auf dem Kesselbrink in Biele- feld, dem größten im Zentrum der Stadt gelegenen Platz, am 4. September auf einer Wahlkundgebung sprechen. Die Mehrheit des Bielefelder Stadtparlaments lehnte am Wochenende in einer nichtöffentlichen Sit- zung einen Dringlichkeitsantrag der CDU- Fraktion ab, den Kesselbrink für die ge- plante Kundgebung freizugeben. Sie be- riet sich dabei auf einen Ratsbeschluß vom 22. Juni 1955, nach dem„Kirmes- und an- dere Veranstaltungen“ auf dem Platz nicht mehr abgehalten werden sollen. Unter einem Tarntitel„Anweisung zur Benutzung eines Postscheckkontos“ ver- sendet die verbotene KPD seit einigen Tagen in größerem Umfang Propaganda- Material an Empfänger in der Bundesrepu- blik, teilte das Bundespostministerium mit. Die Propagandaschrift hat als äußeren Um- schlag den Text und die Druckanordnung eines amtlichen Pruckwerks zum Postscheck- dienst. Wie es in der Mitteilung heißt, be- findet sich auf der Innenseite der in ver- schlossenen Umschlägen verschickten Schrift ein„Manifest des Parteitag der KPD 1957 für Frieden und Sicherheit gegen Atom- Füstung und Militarismus“. Ein Zehn-Jahres-Abkommen über eine Zusammenarbeit bei der friedlichen Ver- wendung der Atomenergie ist zwischen den Niederlanden und den USA in Kraft getre- ten. Danach wird Holland von den USA natürliches Uranium, höchstens 500 Kilo an- gereichertes Uranium und sechs Kilo hoch- gradig angereichertes Uranium erhalten, um damit seinen Versuchsreaktor in Petten zu speisen. Der amerikanische Senat hat einen Ge- setzentwurf verabschiedet, der die Vollmacht des Präsidenten, der neuen Internationalen Atombehörde Kernbrennstoffe zur Verfügung zu Stellen, stark einschränkt. Das Repräsen- tantenhaus hatte eine derartige Einschrän- kung abgelehnt. Die Vorlage geht nunmehr an das Haus zurück. Trotz des amerikanischen Reiseverbotes wollen 15 Amerikaner im August für drei Wochen in die chinesische Volksrepublik reisen. Es sind Teilnehmer an den Moskauer Weltjugendfestspielen. Sie haben chinesische Einladungen angenommen und werden vor- aussichtlich am 14. oder 15. August von Moskau nach Peking abreisen. Anderen Amerikanern ist die gleiche Reise zum Preise von 150 Dollar(etwa 600 Mark) angeboten worden. Etwa 25 Amerikaner sollen dieses Angebot angenommen haben. Die marokkanische Regierung hat knappe vier Wochen nach der Unterzeichnung der spanisch- marokkanischen Konvention zur Re- gelung der beiderseitigen Beziehungen ihren grundsätzlichen Anspruch auf die spanische Besitzung Ifni südlich von Marokko ange- meldet. Spanien bestreitet die marokkani- schen Ansprüche. Die japanische Regierung wird der So- wietunion voraussichtlich in Kürze die Auf- nahme von Handelsbesprechungen in Tokio vorschlagen. Gegenstand dieser Verhandlun- gen sollen der Abschluß eines Handels- und eines Zahlungsabkommens sein. Frage der amerikanischen Kriegsschäden- forderungen als auch der Frage der in den Vereinigten Staaten als Feindvermögen be- schlagnahmten deutschen und japanischen Vermögenswerte vornehmen. Den Vor- wurf der Unfähigkeit zog sich die Regie- rung dadurch zu, daß das Justiz- und das Finanz ministerium trotz einer Einladung überhaupt keine Gutachter vor den Aus- schuß entsandten und der Vertreter des Außen ministeriums wiederholt erklärte, er Sei mit dem Problem nicht vertraut. Das amtliche Protokoll des amerikanischen Kongresses enthält seit der letzten Sitzung einen Bericht der USA- Militärregierung von 1947 über die Rolle der Dresdner Bank und der Deutschen Bank im dritten Reich. Dieser Bericht wurde auf Antrag des demckrati- schen Senators Smathers abgedruckt, der eine Rückgabe des deutschen Eigentums ab- lehnt. Smathers erklärte, daß Hermann Abs und Karl Götz jetzt eine führende Rolle bei den Bemühungen um eine Rückgabe des deutschen Eigentums spielten. Wie der Senator weiter ausführte,„waren diese beiden Männer führende finanzielle Akteure im Auftrage von Hitlers Nazi-Regierung“. Neuer Leiter des Auslandshilfe- Programms Präsident Eisenhower ernannte den Far- mer und Rechtsanwalt James H. Smith als Nachfolger von John FHollister zum Leiter des amerikanischen Auslandshilfsprogramms Der 47 jährige Smith ist Republikaner und War von 1953 bis 1956 Unterstaatssekretär im Marineministerium. Spaltung der Falange über der Frage der Monarchie Madrid.(AP) Die Unzufriedenheit eines großen Teiles der spanischen Be- völkerung mit dem monarchisten freundlichen Kurs des spanischen Staatschefs, General Franco, hat zu einer Spaltung der Falange — der Spanischen Staatspartei— geführt, mit deren Hilfe Franco an die Macht ge- langt ist. In illegalen Flugblättern wurden die Falangisten aufgerufen, auf die Straße zu gehen und für„Freiheit. Gerechtigkeit, Brot und die Rechte des Volkes“ zu demon- strieren. In den Flugblättern, die mit den Initialen der syndikalistischen Bewegung der Falange unterzeichnet waren, heißt es:„Wir sind es leid, unsere Ideale zu opfern und die„Natio- nale Bewegung zu unterstützen, die nichts mit uns zu tun hat. Wir werden unser eige- nes revolutionäres und volkstümliches Pro- gramm entwickeln und werden uns nur dann der Nationalen Bewegung bedienen, wenn diese zur Verwirklichung unserer Ziele bei- zutragen vermag.“ Die„Nationale Bewegung“ ist eine Zusammenfassung aller Kräfte, die an der nationalen Erhebung teilgenommen haben. Dazu gehören die bewaffneten Streit- kräfte. die drei Gliederungen der Falange und die Monarchisten, die Don Juan de Bor- bon als Thronprätendenten anerkennen. In einem Zwölfpunkteprogramm tritt die Falange für eine großzügige Sozialreform und das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter in den Betrieben, eine Steuerreform mit dem Ziel einer Verlagerung des Schwer- punktes der Besteuerung auf die großen Einkommen und die Erbschaften, die Indu- strialisierung Spaniens unter staatlichem Schutz, die Einführung gleitender Lohn- skalen, die an den Lebenshaltungsindex ge- bunden sind, die Vergesellschaftung der Grundindustrien, die Gleichheit aller vor dem Gesetz und die Garantierung der ver- fassungsmäßigen Rechte aller Spanier ein. Nachdrücklich wird verlangt, daß sich die Armee aus der Politik heraushalten soll. Der Aufruf an die Parteimitglieder endet mit der Aufforderung, geheime Zellen in allen Städten zu bilden und in Opposition zu Franco zu treten. eee. MORGEN Montag, 12. August 1957/ Nr. 184 Fusion mit der FDP beschloß der Parteitag der DPS Saarbrücken(AP/dpa) Die Delegierten des ordentlichen Parteitages der Demokrati- schen Partei Saar OPS) beschlossen am Sonntag mit überwältigender Mehrheit, als Landesverband Saar unter Beibehaltung des Namens„DPS“ in der FDP aufzugehen. Von 300 Delegierten sprachen sich nur vier gegen den Anschluß aus, zehn Delegierte enthielten sich der Stimme. An dem Parteitag nahmen erstmals auch Vertreter des inzwischen auf- gelösten Landesverbandes Saar der FVP teil. Unter starkem Beifall der Delegierten er- klärte der DPS-Vorsitzende Dr. Heinrich Schneider, daß sich kein DPS-Minister an einer dritten Regierung Adenauer beteiligen werde. In einer Stellungnahme zur außerordent- ichen Mitglieder versammlung der FVP(Lan- desverband Saar), die am Donnerstag be- schlossen hatte, der DPS beizutreten, erklärte die Deutsche Partei am Samstag, daß es einen Landesverband Saar der FVP Saar nicht mehr gebe. Diese Partei habe bereits am 27. April dieses Jahres die Fusion mit der Deutschen Partei beschlossen. Ein Mahnmal wurde am Sonntag an der Iller- Brücke bei Hirschau, wo am 3. Juni 15 junge Bundeswehr- soldaten bei einem Marsch durch die Iller den Tod gefunden hatten, enthüllit und ge-: weint. an der Feier nahmen Bundesverteidi- gungs minister Strauß, der Kommandeur des IV. Armeekorps, Generalmajor Pemsel, Ver treter der amerikanischen Streitxrafte und die Angehörigen der Opfer teil. Das ganze Luft- landejägerbataillon 19, dem die ertrunkenen Soldaten angehört hatten, war vor dem Denbe- mal angetreten. Minister Strauß sagte, die Bundeswehr werde die Mahnung beherzigen, die von dem Denkmal ausgehe: Die Verant- wortung von oben nach unten und die Be- fehlstreue von unten nach oben wieder in die richtige Verbindung zu bringen. Der Schöpfer des Gedenksteines, der Bildhauer Josef Mayer, nat über dem Kruzifit, vor dem eine Mutter eniet, 15 Sterne als Symbol für die 15 Toten eingemeißelt. Bild: dpa Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Dienstagfrüh: Wechselnd wolkig, nur noch vereinzelte Schauer. Temperaturen wenig geändert. Frühwerte um 15 Grad, nachmittags um 20 Grad. Böge, allmählich nachlassende West- winde. Uebersicht: Das Tief über der Nordsee hat den Höhepunkt seiner Entwicklung überschritten, erhält aber vorläufig die Zufuhr frischer Meeresluftmassen nach Mitteleuropa aufrecht. Sonnenaufgang: 15.13 Uhr. Sonnenuntergang: 19.50 Uhr. Abrüstung als Thema des Wahlkampfes Adenauer nannte innenpolitische Ziele/ Ollenhauer empfahl eine Inspektionszone/ Blücher zur Wieder vereinigung N Hamburg, 11. August Der Wahlkampf in der Bundesrepublik stand am Wochenende erneut im Zeichen der Ausein andersetzung zwischen SPD und CDU. Redner beider Parteien— an der Spitze ihre Parteiführer Adenauer und Ollenhauer Singen dabei vor allem auf die Abrüstung ein, die sie als Voraussetzung der deutschen Wiedervereinigung bezeichneten. Neue Vor- schläge für die Wieder vereinigung unterbrei- tete Vizekanzler Blücher(DP/FVP)). Er sagte in Hannoversch-Münden, bei den Moskauer Verhandlungen müsse festgestellt werden, welche wirtschaftlichen Forderungen die So- Wjets bei einer Freigabe Mitteldeutschlands stellen würden. Durch die von den Sowjets zu erwartenden Reparations forderungen könne der Devisenüberschuß“ der Bundes- republik abgebaut werden. Adenauer erklärte in Celle, die Bundes- regierung unterstütze die Abrüstungspolitik der USA nicht nur aus politischen Gründen, sondern mit warmem und heißem Herzen. Das sei auch der Weg zur Wiedervereinigung. Zur Zeit dächten die Sowiets gar nicht daran, die Sowjetzone freizugeben. Es müsse eine politische Situation herbeigeführt werden, die den Sowjets die Abrüstung nahelegt. Als innenpolitische Aufgaben der nächsten vier Jahre nannte der Bundeskanzler: Sorge für den Mittelstand, Förderung der Familie und Wiedergesundung des Dorflebens. Der Kanz- ler, der auf einer CDU-Wahlkundgebung sprach, erhob erneut gegenüber der SPD den Vorwurf, daß ihre außenpolitische Konzep- tion den Untergang Deutschlands zur Folge haben werde. Auch Ollenhauer trat für eine Unter- stützung der Großmächte bei den Ab- rüstungsverhandlungen ein. Es wäre zu be- grüßen, wenn möglichst bald eine Inspek- tionszone geschaffen würde, die beide Teile Deutschlands umfaßt. Ollenhauer warnte in Hannover erneut vor den Gefahren einer deutschen Atomaufrüstung und kündigte an, daß seine Partei die CDU in der letzten Bundestagssitzung am 29. August eindeutig fragen werde, ob die Atomenergie in der Bundesrepublik ausschließlich zu fried- lichen Zwecken verwendet werden soll. Der SPD-Vorsitzende wird auf Beschluß der Landesdelegiertenkonferenz die niedersäch- sische Landesliste seiner Partei anführen. Ollenhauer erklärte vor der Presse, daß durch Bundeskanzler Dr. Adenauer eine Schärfe in den Wahlkampf gebracht worden sei, die der Sache nicht diene. Die SPD werde mit ihren Argumenten weiterhin auf sachlicher Grundlage bleiben. Am Sonntag beschuldigte er in Hildesheim den Bundes- kanzler, mit der Weiterverfolgung der Auf- rüstung in der Bundesrepublik die Spaltung Deutschlands zu vertiefen und den Frieden in der Welt zu gefährden. SPD: Trauriges Geständnis Die Feststellung der Bundesregierung, es sei gegenwärtig zwecklos, neue Vorschläge zur Wiedervereinigung zu machen, hat bei den Sozialdemokraten scharfe Kritik ausge- löst. Der SP- Pressedienst schrieb am Sams- Neue Strategie der USA? „Kleine Atomkriege“ rücken in den Bereich militärischer Ueberlegungen Washington, 11. August Die strategische Konzeption der Vereinig- ten Staaten wird zur Zeit von Präsident Eisenhower und dem Nationalen Sicherheits- rat einer eingehenden Ueberprüfung unter- zogen. Wie aus unterrichteten Kreisen be- kannt wurde, soll die militärisch- politische Planung so geändert werden, daß sie den Möglichkeiten kleiner Atomkriege Rechnung trägt. Man ist an zuständiger Stelle nämlich zu der Ueberzeugung gekommen, daß be- grenzte Atomkriege durch die fortschrei- tende Entwicklung und Verfügbarkeit takti- scher Atomwaffen für die Zukunft in den Bereich der Möglichkeiten rücken, auch wenn ein weltumspannender Atomkonflikt nach wie vor unwahrscheinlich bleibt. Aus Aeußerungen amerikanischer Beam- ter läßt sich entnehmen, daß die seit Jahren andauernden Meinungsverschiedenheiten zwischen den amerikanischen Waffengattun- gen über das Schwergewicht der militäri- schen Planumg sich nunmehr zugunsten einer Zweiglelsigkeit der Planung beilegen lassen könnten. Während bisher das Schwergé“ wicht auf die Fähigkeit zur atomaren Ver- geltung gelegt wurde, wird nunmehr offen- bar angestrebt, die militärische Planung so- wohl auf die Möglichkeit eines totalen, in- terkontinentalen Atomkrieges als auch auf die Führung begrenzter lokaler oder Rand- konflikte auszurichten. Dabei geht man da- von aus, daß solche begrenzte Konflikte sehr wohl in Zukunft unter Einsatz von Atom- wafken gegen hauptsächlich militärische Ziele und für sehr begrenzte militärische, d. h. taktische Zwecke geführt werden könnten. Die Regierung scheint bereit zu sein, hre militärisch- politische Konzeption, die auf die von Außenminister Dulles vor Jah- ren entwickelte Theorie der„massiven Ver- geltung“ im Falle einer Aggression abge- stellt war, entsprechend abzuändern. Diese Konzeption stützte sich im wesentlichen auf die Existenz der Wasserstoffbomben, mit deren Hilfe ein harter Vergeltungsschlag umgehend geführt werden sollte. Die fort- schreitende Entwicklung kleiner Atomwaf- ken und die Möglichkeit ihrer Verwendung in begrenzten Konflikten dürfte es mit sich bringen, daß in dem Begriff der„massiven Vergeltung“ weniger Gewicht auf das mas- siv“ gelegt wird und eine Vergeltung bei lokalen Aggressionen mit kleinen Atomwaf- fen ins Auge gefaßt wird. Die Auswirkung der neuen Planung wird nach Mitteilung amtlicher Kreise erst dann deutlich werden, wenn die Umrüstung und Reorganisation der amerikanischen Streit- Kräfte beendet ist. Japan macht Vorschläge Japan will der Anfang September zu- sammentretenden Vollversammlung der Vereinten Nationen einen neuen Vorschlag für ein Verbot der Atomwaffen unterbrei- ten, wie am Sonntag aus Regierungskreisen in Tokio verlautete. Der japanische Vor- schlag soll in eine endgültige Form gebracht werden, sobald die Ergebnisse der Londo- ner Abrüstungskonferenz in dieser Frage bekannt sind. Die japanische Delegation bei der UNO- Vollversammlung wird unter der Führung des japanischen Außenministers Fujiyama stehen.(P) ISR Se tag:„Ein traurigeres Geständnis ihrer Ideenlosigkeit und vielleicht sogar ihres schlechten Willens konnte diese Regierung em deutschen Volk und der Welt nicht vorlegen.“ Ein Gefühl der Scham müsse jeden Deutschen erschüttern, wenn er daran denke,„was unsere Brüder und Schwestern jenseits des Eisernen Vorhanges sagen werden, wenn sie dieses nichtssagende Ge- rede aus Bonn hören“. Kiesinger für diplomatische Beziehungen zu Polen Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses im Bundestag, Kiesinger(CDu/ CSU), befürwortete am Wochenende in einem Interview in Wiesbaden die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zu Po- len. Er vertrat dazu die Auffassung, dag die Frage der deutschen Ostgebiete nur durch ein direktes Gespräch mit Warschau gelöst werden könne. Außer Frage stehe je- doch, daß die deutschen Rechtsansprüche nicht aufgegeben werden dürften. In diesem Zusammenhange lehnte Kiesinger die von den Landsmannschaften erhobene Forde- rung ab, so lange keine Beziehungen zu Po- len aufzunehmen, bis die Warschauer Re- gierung den deutschen Rechtsanspruch auf die deutschen Ostgebiete und die Not- Wendigkeit einer Wiedergutmachung des Unrechts der Vertreibung anerkenne. DGB unterstützt SPD Zur Stellung des Gewerkschaftsbundes im Wahlkampf erklärte das Mitglied des Lan- desbezirksvorstandes des DGB Hessen, Otto Scheugenpflug, auf einer Betriebsarbeiter- konferenz der SpD Hessen-Süd in Wetzlar, die Gewerkschaften machten keinen Hehl daraus, daß sie die SPD unterstützen. Der Sieg der SPD sei gleichzeitig der Sieg der Gewerkschaftsbewegung.(dpa AP) Zur Unterrichtung Adenauers nimmt Eckardt an Wahlreisen teil Bonn.(dpa) Die Bundesregierung ziehe einen deutlichen Trennungsstrich zwischen Regierungs- und Partei angelegenheiten, er- klärte der stellvertretende Bundespressechef, Werner Krüger, am Freitag vor der Presse in Bonn. Er beantwortete damit die Frage, in welcher Eigenschaft Bundespressechef von Eckardt an den Wahlreisen des Bundeskanz- lers teilnehme. Der Bundeskanzler sei nun einmal zugleich CDU- Vorsitzender und müsse in Zeiten, wo die Weltpolitik nicht ruht, auch unterwegs die Regierungsgeschäfte weiter- führen. Man könne dem Redierungschef nicht zumuten, alle diese Geschäfte selbst zu füh- ren. Deswegen sei seine Unterstützung durch z wei bis drei Bundesbedienstete eine Selbst- verständlichkeit. Die Teilnahme von Eckardts an der Wahlreise habe dazu gedient, den Re- gierungschef über die Ereignisse in Bonn und in der Welt laufend zu unterrichten. Ostberliner Behörden planen Maßnahmen gegen die„Grenzgänger“ Berlin, 11. August Die Ostberliner Behörden bereiten gegen- Wärtig Maßnahmen gegen sogenannte Grenz- gänger vor, die auf eine erneute Verschär- fung der Spaltung der Stadt abzielen. Der Ostmagistrat will Ostberliner und Bewohner der in der Sowjetzone liegenden Randgebiete erlins voraussichtlich gesetzlich daran hin- dern, in Westberlin zu arbeiten. Die Grenz- gänger sollen„devisen- und steuerrechtlich grundsätzlich allen anderen Bürgern der DDR und Ostberlins gleichgestellt werden“. Eine„Gruppe von Sachverständigen“ sprach sich am Wochennde auf einer Konferenz unter Vorsitz des Ostberliner Oberbürger- meisters Friedrich Ebert(SED) dafür aus. Zur Begründung der geplanten Maßnahmen gegen die Grenzgänger wurde angeführt, in Zukunft solle verhindert werden, daß sich Westberliner Unternehmer an der Arbeit von Bürgern aus Ostberlin„zusätzlich bereichern können“, Nach Mitteilung der Pressestelle des Ost- berliner Magistrats sollen Vorschläge„auf Beseitigung aller Vergünstigungen für Grenz- gänger“ gemeinsam in einer Kommission der Ostberliner Stadtverordneten versammlung und anderer Ostberliner Dienststellen„zur Diskusison“ gestellt werden. Grenzgänger sind Arbeitnehmer aus Ber- lin und der Sowjetzone, deren Arbeitsplatz sich nicht in dem Teil Berlims oder der So- Wjetzone befindet, in dem sie wohnen. Seit der Spaltung der Stadt wurden Grenzgänger unabhängig von ihrem Wohnsitz in dem Teil Berlins besteuert, in dem sie arbeiten. Weniger Interzonenzüge Mit dem Inkrafttreten des Winterfahr- plans der Deutschen Bundesbahn am 29. Sep- tember wird der Inter zonenzugverkehr zwi- schen der Bundesrepublik und der Sowiet- zone und Berlin eingeschränkt. Wie die Bundesbahndirektion Hannover mitteilte, verkehren von diesem Zeitpunkt an über den Bahnhof Wolfsburg nach Leizig nur noch drei(bisher sechs) und über Helmstedt nach Berlin ebenso nur drei bisher fünf) Zugpaare täglich. Neu eingerichtet ist vom 29. September an zum erstenmal nach dem Kriege eine Direktverbindung zwischen dem Harz und Berlin durch die Einlegung eines Flügelzugpaares von Kassel über Goslar und Helmstedt nach Berlin.(dpa AP) Nichtangriffs-Garantie der Nationalchinesen Washington.(dpa). Die nationalchinesische Regierung auf Formosa hat den Vereinigten Staaten die feste Zusage gegeben, keinen Angriff gegen das chinesische Festland ohne amerikanische Zustimmung zu unternehmen. Dies geht aus einem Bericht des amerika nischen Staatssekretärs Walter S. Robertson vor einem Bewilligungs-Unterausschuß des Repräsentantenhauses vom April dieses Jahres hervor. Robertson, der Leiter der Fernost-Abteilung im amerikanischen Außen- ministerium, äußerte sich nicht darüber, Wwanm die nationalchinesische Zusage gegeben Wurde. Es wird jedoch vermutet, daß sie im Frühjahr 1955 erfolgte, als beide Häuser des Kongresses der Formosa-Regierung in einer Resolution die Unterstützung der Vereinig- ten Staaten im Falle eines kommunistischen Angriffes zusagten. Polnische U-Boote werden nicht mehr beobachtet London.(AP). Ein Sprecher der britischen Admiralität gab bekannt, daß die britische Marine die Fahrt der beiden polnischen U- Boote, die am Donnerstag vor der schotti- schen Küste aufgetaucht waren, nicht mehr länger verfolge. Die Boote wurden zuletzt etwa 50 Seemeilen östlich von Newoaastle beim Ablaufen mit Kurs auf die Nordsee beobachtet. Ursprünglich war die Ver- mutung aufgetaucht, die Besatzungen der Boote wollten um politisches Asyl in Groß- britannien bitten. Berliner Erklärung stößt auf Kritik Chikago.(AP) Der amerikanische Rat für die Wiedervereinigung Deutschlands hat am Samstag die„Berliner Erklärung“ der Bun- desregierung und der drei Westmächte kri- tisiert, da sie„den offenbaren Zweck hatte, die Stellung der Partei Konrad Adenauers“ im Wahlkampf zu stärken. Der Rat ist eine unabhängige Vereinigung amerikanischer Staatsbürger deutscher Abstammung. Durch die Erklärung sei„das schwierige Problem der deutschen Wiedervereinigung, von der Frieden und Sicherheit in Europa abhängen zum politischen Instrument in einer innen politischen Wahlkampagne gemacht worden“ Deutsche Abschiedsfeier auf dem Moskauer Jugendfestival Moskau.(dpa) Zwischen der ganzen deut- schen Jugend und der sowjetischen Jugend solle für immer Frieden und Freundschaft herrschen, erklärte der Professor Leo Weis- mantel als gemeinsamer Sprecher der bun- des republikanischen und Sowjetzonalen Festival-Teilnehmer auf einer deutschen Abschieds veranstaltung im Theater der sowjetischen Armee in Moskau. Weismantel machte sich auch zum Sprecher im Sinne der 18 Göttinger Gelehrten, Albert Schweitzers und vieler Wissenschaftler in den Vereinig- ten Staaten und der Sowietumion und for- 5 derte unter frenetischem Applaus seiner Zu- Hörer die verwendung der Atomenergie aus- schließlich für friedliche Zwecke. Notiz zum Tage: Keine„Langen Kerls“ Hamburg. Ungewöhnlich lange Soldaten der Bundeswehr mußten kunftig z2u besonde: ren Kompanien zusammengefaßt werden. Eine entsprechende Forderung Will der„Klub langer Menschen“, wie er aus seinem dies· jährigen Bundestreffen in Hamburg beschloß, nach den Bundestagswahlen an das Bundes- verteidigungsministerium richten. Wie ein Sprecher des Klubs auf einer Pressekonferenz mitteiſte, dürften solche Kompanien jedoch mit den fridericiunischen„Langen Kerls, nichts zu tun haben. Durch die Aufstellung derartiger Einheiten, die insbesondere auch von den Jugendpfarrern beider Konfessionen befürwortet werde, sollen die langen Soldaten vielmehr vor den beim Zusammenleben mit wesentlich fleineren Kameraden drohenden seelischen Kompleren und möglichen Schika- nen bewahrt werden. Auch benötigten die Langen einen höheren Verpflegungssate. Nach Ansicht des Klubs sind die Langen insbeson- dere für den Dienst bei der Militärpolizei und der Artillerie geeignet.(AP) WIRTSCHAFT S-KABE!I. Gefährliche Welle der Tarifkündigungen Eine Lohnwelle stünde bevor, verlautet aus Kreisen des Deutschen Gewerkschafts- pundes(Vgl. MM vom 10. August, S. 1„Tarif- Kündigungen ab September“). Die„Mittei- jungen des Wirtschaftswissenschaftlichen In- Stitutes der Gewerkschaften(W WI)“ haben in ihrer letzten Ausgabe lauthals leise An- deutungen ausgesprochen, daß kündbare Lohntarife gekündigt würden. Vorher ver- riet bereits der sozial- und wirtschaftspoli- tische„Toniangeber“ des DGB, Ludwig Ro- senberg, daß Lohnbewegungen durch Wirt- schaftlichkeitsberechnungen nicht beeinträch- tigt würden, denn dem DGB gehe es um die Neuverteilung des Sozialproduktes. Jetzt meint das WWI könnten bis Ende des Jahres noch Tarifverträge die etwa fünf Millionen Arbeitnehmer betreffen„verbes- sert“(d. h. gekündigt) werden. Es handelt sich dabei um folgende noch vor J ahresende ablaufende Abkommen:. Ablaufstag Metallindustrie sämtlicher Tarif- gebiete außer Bayern Holzverarbeitende Industrie Bremen und Hamburg 30. 9. 30. 9. Metallindustrie Bayern 30. 1. Holzverarbeiter Bayern, Baden- Württemberg) Eisen- und Stahlindustrie Nordrhein- Westfalen 31. 12. Kalkindustrie Aachen, Beckum, Iserlohn, Wuppertal und Niedersachsen 3112. Steine und Erden, Bayern, Hes- sen, Rheinland, Bad.-Württbg. 31. 12. Natursteinindustrie Bundesgebiet 31. 12. Feinkeramik Bundesgebiet„91 12 Sägeindustrie Hamburg, Nord- rhein-Westfalen, Schleswig- Heel 8 5 Papier u. Pappe Bundesgebiet. 1 Bekleidungsindustrie Bundesgeb. 31. 12. Schuhindustrie Bundesgebiet. 31. 12. Textilindustrie Bundesgebiet 31.12. Textilindustrie in 12 Tarifgebieten. 31. 12. Der DGB- Vorstand, der diese Woche dar- über beraten will,„welche gewerkschaft- lichen Schlußfolgerungen aus den eingetre- tenen und noch zu befürchtenden Preissteige- rungen zu ziehen sind“, befindet sich eigent- lich in einer überaus schwierigen Lage. Wer- den neue Lohnforderungen beschlossen, dann entsteht die Gefahr, daß dadurch Preisstei- gerungen beschleunigt oder verstärkt wer- den. Auf der anderen Seite sind aber tat- sächlich— vielfach auf Grund verwirklichter Lohnforderungen— die Preise bereits ange- stiegen, so daß die enttäuschte Mitglied- schaft neue Einkommenskorrekturen fordert. Es nützt dabei wenig, wenn aus„ver- handlungstaktischen“ Gründen die Methode des„Arm-Rechnens“ geübt wird, d. h wenn das WWI vorrechnen will, daß von den Lohnerhöhungen der letzten zwölf Monate nur 22 v. H. der Arbeitnehmer profltiert hätten, Das ist schon deshalb unmöglich, weil in dieser Zeit und 38,3 bis 8,6 Millionen Arbeitnehmer— also die Hälfte aller Ar- beitnehmer— trotz um drei Stunden ver- kürzter Arbeſtszeit(entspricht einem Lohn- wert von 6,30% um zwei bis vier Prozent er- höhte Löhne gewährt werden, was einer Gesamtlohnerhöhung von 8—10 v. H. ent- spricht. Außerdem kam es auch zu weit über diese Lohnerhöhungen hinausgehenden Lohnverbesserungen, die— das kann zu- treffen— sich auf 22 v. H. der beschäftig- ten Arbeitnehmer erstrecken mögen. Die deutsche Industrie hat in der ersten Hälfte dieses Jahres die Zahl ihrer Mitarbei- ter— gegenüber der gleichen Vorjahreszeit um 240 000 Menschen auf 7,1 Millionen erneut erhöht. Gleichzeitig jedoch ging die Zahl aller geleisteten Arbeiterstunden um 2 Prozent zurück, was als direkte Auswirkung der Ver- kürzung der Arbeitszeit gewertet werden kann. Demgegenüber hat sich die Summe aller von der deutschen Industrie(ohne Bau) gezahlten Löhne und Gehälter weiter nen- nenswert erhöht: Im ersten Halbjahr flossen 17,7 Milliarden DM in die Lohn- und Gehalts- tüten, das sind nahezu 1,4 Milliarden oder 8,4 Prozent mehr als zur gleichen Vorjahres- zeit. Die Lohn- und Gehaltssumme ist damit anteilmäßig noch etwas stärker gewachsen als der Umsatz. Im Zeichen der„Vollbeschäftigung“— die Arbeitslosenquote ist ja bereits auf 2 v. H. der Beschäftigtenzahl gesunken— werden sich Gewerkschafter und Unternehmer schon zusammenraufen, damit der Verbraucher schließlich die Rechnung bezahlt, die ihm aufgemacht wird. Was aber, wenn einmal die Dinge so kommen, wie sie etwa jetzt in Frankreich laufen? Dann wird wohl wieder von einer„Neuverteilung des Sozialpro- duktes“ gesprochen werden— soferne dann noch etwas zur Verteilung da ist. F. O. Weber Sozialer Mehraufwand Wird Streitobjekt dpa— Der sozialdemokratische Bundes- tagsabgeordnete Prof. Dr. Ernst Schellen berg hält der Bundesregierung vor, sie habe den Bundestag über den Leistungsaufwand nach den neuen Rentengesetzen und der Novelle zum Bundesversorgungsgesetz falsch unterrichtet. Schellenberg stützt seine in einer Berliner SPD- Wochenschrift ver- öfkentlichte Behauptung auf den Monats- bericht der Bank deutscher Länder Bd) r Juni 195. Danach erforderten die Mehr- ausgaben in den Rentenversicherungen der Arbeiter und Angestellten jährlich 4, 40 Mil- liarden Mark. Bei der Verabschiedung der Gesetze hätten jedoch der Bundeskanzler und der Bundesarbeitsminister erklärt, der Mehraufwand werde 5,67 Milliarden Mark betragen. Die Bundesregierung habe somit nach den Feststellungen der Bank deutscher Länder der Oeffentlichkeit einen um 1,27 Milliarden Mark jährlich überhöhten Mehr- aufwand für die Rentenleistungen mitge- teilt. Bei dem Bericht der Bank deutscher Länder seien noch nicht die Einsparungen von rund 800 Millionen Mark berücksichtigt worden, die sich durch Anrechnung der Rentenerhöhung auf andere Sozialleistun- gen ergeben. Ferner habe die Bundesregierung gegen- über dem Bundestag behauptet, der Ueber- schuß der Renten versicherung werde sich wegen der Mehrleistungen im Jahre 1957 nur noch auf 189 Millionen belaufen und der Beitrag zur Arbeitslosen versicherung werde kaum mehr zur Deckung der Leistungen ausreichen. Die Bank deutscher Länder stelle jedoch fest, daß die Ueberschüsse in der Renten- und Arbeitslosen versicherung in diesem Jahre insgesamt 1,5 Milliarden Mark betragen würden. Das Vermögen der Rentenversicherung das schon zehn Milliar- den erreicht hat, werde sich somit weiter erheblich erhöhen. Die Bundesregierung habe sodann er- klärt, die Leistungen der Kriegsopferver- sorgung würden durch die Novelle zum Bundesversorgungsgesetz um 542 Millionen Mark jährlich erhöht. Die Bank deutscher Länder stelle demgegenüber fest, daß für die Kriegsopferversorgung 1957 keine Mehr- ausgaben entständen. 340 Millionen Mark Leistungen der Kriegsopferversorgung seien durch Anrechnung auf die Renten der Ren- tenversicherung eingespart worden, und 200 Millionen ergaben sich als Einsparung durch die verminderte Zahl der Leistungsempfän- ger in der rKiegsopfer versorgung. Mit diesem Artikel wiederholt Prof. 1 Nr. 18 Hochl „Gh sagt e noch i. im Kr⸗ die gl. mit sei det“ 4 einst zum H kann benheit beutel den. D in den ämter weils 1 gebote namlic kommt in den Kein Tegen Ehekar arbeits tropker „Im Trauui nender 300 7 Kleinh am Me 31 Au: Schach die J. bunter 0 Schellenberg Behauptungen, die er bereits am 1. August in Bonn machte(Vgl. MM vom 2. August„Zweierlei Rechnung mit Sozial- leistungen“). Bundesrepublik kührt im Wohnungsbau Die Bundesrepublik liegt im Wohnungs- bau nach wie vor an der Spitze aller Lan- der in Europa. Die Sowjetzonenrepublik steht am Ende dieser Liste. Das geht aus einer statistischen Uebersicht hervor, die vom UNO-Wirtschaftsausschuß für Europs kür die Jahre 1954 bis 1956 veröffentlicht wurde.. In der Bundesrepublilc wurden 1056 für 1000 Einwohner jeweils 11 Wohnungseinhei- ten gebaut. Die Sowjetunion, die den Mon“ nungsbau sehr forciert, liegt mit 8,2 Woh- nungseinheiten an zweiter Stelle. Es folgen Norwegen mit 8 Einheiten, Schweden u die Schweiz mit jeweils 7,9, Finnland mit 75, Großbritannien mit 6 und Frankreich mit 5, Die Sowjetzonenrepublik brachte es nur au 1,7 Wohnungseinheiten für 1000 Einwohner. Sommerschlußverkau mäßig begeisternd Der am Wochenende zu Ende gegangen? Sommerschlugverkauf brachte den Geschäk. ten des Bundesgebietes und Westberlins ein im großen und ganzen zufriedenstellendes Verkaufsergebnis. Wertmäßig lagen die Um- sätze jedoch im Querschnitt der verschiede- nen Branchen einige Prozent unter den Vor- jahreser gebnissen. Am besten gingen We- der die kleinen Artikel der Bekleidungsindu- strie, wie Blusen, Strümpfe, Socken und Da- menwäsche. Verhältnismäßig gut verkauf⸗ ten sich auch Stoffe und Damenoberbeklei- dung sowie Schuhe. die Sie Reinbe schen der Ja nachm ber d zurück wurde schwei gebiet) Badisd der Sic des mi Höl des w. heim, meiste eine 8 Städte — vor telpun wurde gen. Albert sitzend wieder Vertre zweite Am bühne Max F die G Wie Meiste im St. stande sport, nun. men wohl Haker Jr. 184 esische migten keinen 4 ohne ahmen. verika- ertson 48 des dieses r der Lußen- zrüber, egeben sie im ser des einer reinig- tischen tischen eitische den U- chotti- b mehr zuletzt Veastle lordsee Ver- n der Groß- dat für at am r Bun- te kri · hatte, lauers“ st eine nischer Durch Vr. 184/ Montag, 12. August 1957 MANNHEIM Seite 3 eee „Gheiert isch net mit Kappe ghandelt“, zagt ein altes Sprichwort, das man heute noch im Hinterland Mannheim, vor allem im Kraichgau hören kann. Es ist im Grunde die gleiche Weisheit, auf die der Dichter mit seinem„drum prüfe wer sich ewig bin- det“ abhob. Aber es dreht sich heute wie einst nicht allein darum, daß„das Herz zum Herzen findet“. Von Luft und Liebe kenn keiner leben. Die materiellen Gege- penheiten von der Wohnung bis zum Geld- beutel müssen schon mitberücksichtigt wer- den. Diese Erkenntnis ist schuld daran, dag in den letzten Jahren Mannheims Standes- zmter mit konstanter Regelmäßigkeit je- wells im August eine Rekordzahl an Auf- geboten und Trauungen verzeichnen. Wer nämlich noch vor dem 31. August heiratet, kommt noch rückwirkend für das ganze Jahr in den Genuß der steuergünstigeren Klasse II. kein Wunder, wenn in den kommenden Tagen nicht nur auf bänglich gerunzelten Fhekandidatenstirnen, sondern auch bei arbeitsüberlasteten Standesbeamten Schweiß- tropken perlen. „Im Juni dieses Jahres hatten wir 190 Frauungen, im Juli 180— im eben begin- nenden August aber rechnen wir mit rund 300 Trauungen“, bestätigt uns Amtsrat Kleinhaus, der Leiter des Standesamtes am Marktplatz. Schon 1955 hatten von 1945 Auf dem Programm des 31. Badischen Schachkongresses standen am Wochenende die Jahreshauptversammlung, ein großer bunter Abend, die letzten Turnierspiele und roblem die Siegerehrung und Preisverteilung. Albert n der längen innen orden“ T al 1 deut- Jugend schaft Weis- r bun- onalen itschen der mantel Reinbold, der erste Vorsitzende des Badi- schen Schachverbandes, berichtete während der Jahreshauptversammlung am Samstag- über die Arbeit des Badischen Verbandes im zurückliegenden Jahr: Drei Länderkämpfe wurden ausgetragen(gegen die Südwest- schweiz, gegen das Elsaß und gegen das Saar- gebiet); alle Länderkämpfe würden von der Badischen Vertretung gewonnen, dabei fiel der Sieg gegen die Mannschaft des Saarlan- des mit 14:3 Punkten überwältigend aus. Höhepunkt in der Tätigkeit des Verban- des waren der Vierländerkampf in Pforz- heim, die badische Jugend- und die Frauen- meisterschaft. Alle Veranstaltungen wiesen eine starke Beteiligung auf. Unter vielen 5 e im Mozartsaal des Rosengartens U me der eitzers reinig- id for- er Zu- de dus. Städtekämpfen stand— laut Albert Reinbold — vor allem das Turnier in Freiburg im Mit- telpunkt des Interesses. Die Konkurrenz wurde an über hundert Brettern ausgetra- gen. Die Jahreshauptversammlung wählte Albert Reinbold(Pforzheim) als ersten Vor- sitzenden des Badischen Schachverbandes wieder. A. Stock(Freiburg), der gleichzeitig Vertreter im Weltschachbund ist, wurde weiter Vorsitzender. 8 oIdaten sonde: berden. „Klub dies- schloß, undes le ein nferenꝛ jedoch Kerls, tellung auch ssionen oldaten Am Samstag rollte auf der Musensaal- bühne ein buntes Programm ab, bei dem Max Paulsen(Conférence), die Drei Teddys, die Gordes Brothers und die Zwei Akkords en mit henden Schika- n dlie 2. Nach sbeson⸗ zei und (AP) — npfän⸗ Prof. bereits M vom Sozial- nungs- r Län- publik ht aus r, die zuropa ntlicht 56 für einhei- Woh- Woh- folgen n und nit 7.5, mit 55. ur auf ohner. angene schäf⸗ ins ein lendes e Um- hiede- n Vor- We- sindu- d Da- kauf- eklei- der 1 ist Rudi Altig, Wieder gesun dreifache deutsche Meister im Radsport. Die Blinddarmoperation im Städtischen Krankenhaus hat er gut über- standen. Lebhaften Anteil nimmt er am Rad- sport, wo er für den RRC Endspurt Mannheim Nun leider nicht die führende Rolle überneh- men kann, denn für einige Wochen wird er wohl oder übel sein geliebtes Rennrad an den Haken hängen müssen. Bild: Steiger Nur wegen der Steuer: Hochzeitspaaren fast ein Sechstel, nämlich 306, den August als Heiratsmonat gewählt, und 1956 war es von 1787 Trauungen mit 338 sogar fast ein Fünftel aller Ehekandi- daten, die sich den August als„Start- monat“ ausgesucht hatten. Im Standesamt Mannheim-Stadt kann man sich angesichts der ziemlich sicheren Erwartungen von rund 300 Paaren in diesem Monat jetzt schon ausrechnen, daß es in den nächsten vier Wochen kaum einen Samstag geben wird, an dem weniger als 30 Trau- ungen vorzunehmen sind. Vorsorglich be- müht man sich daher, den angehenden Hoch- zeitern die Wochentage Dienstag, Donnerstag und notfalls sogar Freitag zur Verehelichung zu empfehlen. Schließlich ist es für beide Seiten kein reines Vergnügen, wenn, wie am dritten Juni- Samstag, nicht weniger als 43 oder wie am ersten Juli-Samstag 38 Paare zur Trauung anrücken. „Die angehenden Ehepaare sollen ja schließlich nicht nur abgefertigt“ werden, sagt der Standesamtsleiter. Gerade in den letzten Jahren nämlich war zu beobachten, daß die Paare bei den standesamtlichen Trau- ungen in weit stärkerem Maße Wert auf Feierlichkeit und individuelle Ausgestaltung des Trauaktes legten als früher. Daß die feierliche Ausgestaltung des Trau- aktes von den anfänglich so beklommenen Schacholympiade in Deutschland 31. Badischer Schachkongreß beendet/ Albert Reinbold wiedergewählt lebhaft gefeiert wurden. Bis in die Morgen- stunden schloß sich ein Ball an, zu dem in bewährter Weise das Astoria-Orchester auf- spielte. Ungeachtet der nächtlichen Tanz- Strapazen tickten am Sonntagmorgen bereits um acht Uhr die Schachuhren zu den letzten Turnierrunden, in denen— als Sieger der Meisterklasse A und damit als„Meister von Baden“— E. Heim Freiburg) die höchste Punktzahl erreichte. Während der Siegerehrung und Preisver- teilung am Nachmittag— Mannheimer Fir- men hatten eine Fülle attraktiver Geschenke gestiftet— teilte Albert Reinbold mit, daß der Deutsche Schachbund beim Weltschach- bund den Antrag gestellt habe, die Schach- Olympiade 1958 nach Deutschland zu ver- geben. Die letzte Olympiade der Schachspie- ler war in Moskau ausgetragen worden. Der Vorsitzende des Badischen Schachverbandes dankte der Stadtverwaltung für die Unter- stützung:„Es ist lange her, daß wir so gut untergebracht waren wie jetzt in Mannheim.“ Der Schachelub Feudenheim 1924, der mit der Durchführung des Kongresses 1957 beauf- tragt war, sorgte mit Kar! Platte als Kon- greßzleiter, Fritz Heger als Turnierleiter, Hans Apholte, Otto Ehrhardt, H, Mayer, A. Etsch und Kurt Mail für einen reien jauf der Turniertage. k lichen Beifall. Hochzeiter und Standesbeamte in Terminnöten Hochbetrieb auf den Standesämtern im August/ Samstage bevorzugt/ Auch der„schwarze Freitag“ setzt sich durch Ehekandidaten dankbar gewürdigt wird, be- weisen zahlreiche Dankschreiben und namentlich von Amerikanern übersandte Er- innerungsfotos, die Amtsrat Kleinhans in einer dicken Mappe stolz verwahrt:„Schließ- lich ist der Standsbeamte ja denen, die in entscheidenden Phasen ihres Lebens zu ihm kommen, auf eine besonders enge Art ver- bunden.“ Was für das Standesamt Mannheim-Stadt gilt, trifft genauso auch auf die acht anderen Mannheimer Standesämter zu, die in den Vororten Sandhofen, Käfertal, Seckenheim, Friedrichsfeld, Rheinau, Neckarau, Wallstadt und Feudenheim eingerichtet sind. Auch eine Umfrage bei ihnen zeugte davon, daß im August auf den Standesämtern Hochbetrieb herrschen wird. Unter den Mannheimer Standesämtern nimmt das von Sandhofen eine ausgespro- chene Sonderstellung ein: Fast die Hälfte aller männlichen Fhekandidaten waren dort im Jahre 1956 Angehörige der US-Besatzung, 170 an der Zahl. Standesbeamter Schneider traute sie alle in fließendem Englisch. „Wenn die Amerikaner im August nicht häufig Manöver hätten, bekämen wir wahr- scheinlich in diesem Monat noch mehr Trau- ungen“ sagt er. Freitag als Trautag scheint sich jeden- falls durchzusetzen. Da den Ehepaaren, die sich zu ihrem ohnehin freien Hochzeitstag keinen anschließenden Urlaub leisten, auf diese Weise mit dem in der Industrie häufig arbeitsfreien Samstag ein verlängertes Wo- chenende beschert ist, erfreut sich der an sich nur aushilfsweise als Termin vorgesehene Freitag steigender Beliebtheit. Es kommt 1a im Grunde nicht auf den Wochentag an. Wer weiß, daß Heiraten„net mit Kappe ghandelt“ ist und es dann trotzdem nach reiflicher Ueberlegung wagt.. für den hängt auch an einem Freitag der Himmel voller Geigen. Hoffentlich nicht nur an einem solchen Freitag im August. Ne. Flotter bunter Abend auf der Freilichtbühne Bei gütiger Einsicht des Wettergottes hatte der Dramatische Club Waldhof auf sei- ner Freilichtbühne am Wochenende auf einen punten Abend umgeschaltet. Walter Zehn- bauer war dabei der„Steuermann“, der munter plaudernd Helga Kolb und Werner Kämmerer Gumor und Gesang), Willi Heyer(Toto-Tipper) und die Hobbys(lein talentiertes Chromonikatrio) ansagte. Das kleine DC W- Ensemble erfreute durch zwei Sketsche. Eine Ueberraschung war der Be- such des Dicken und des Langen(Maurer Ziegler), die die Zwerchfelle ordentlich be- ben ließen. Den musikalischen Rahmen lie- kerte die ausgezeichnet aufspielende Kapelle Hermann Kreß. Alle Akteure ernteten 8 e 7 „Reichsbahn“ statt„Bundesbaſun“ heißt es noch in großen Lettern am Bahnhof Mannheim Käfertal, und der Reisende, der dies liest, hört im Geiste immer nock die Räder für den Sieg rollen. 200 Meter vom Käfertaler Bahnhof weg steht auch heute nock geschrieben, daß der LS-Bunker nur Reichsbahn-Benutzern vorbehalten ist. Könnte man nickt die Schatten der Vergangenheit und die der Gegenwart— in denen die sowjetzonale„Reichsbahn“ jenseits des Eisernen Vorhangs spazierenrollt— mit ein paar Kilo weißer Farbe Überpinseln und so den zur Zeit kerrschenden Bezeichnungen anpassen? Das chronische Defizit der Bundesbahn würde sich voraussichtlich durch eine solche Maßnahme nicht merklich vergrößern.(Wenn die„Reichs-Bahn“ in einem wieder- vereinigten Deutschland wieder frei ist, läßt es sick übrigens genau so rasch und genau so billig wieder abwaschen. Aber das ist ja leider noch Zukunftsmusik.) Und deshalb sollte in Käfertal bundesbahnamtlich etwas gestrichen werden hwWb/ Bild: Steiger Wochenendchronik: Die Kerwe begann ohne Zwischenfälle Ehemann verletzte Frau mit Hirschfänger/ 2000 Badefreudige Während in Waldhof, Käfertal und Wall- stadt mit Schießbudenlärm und Orchestrion- musik der Mannheimer Kerwereigen begann — die Kerwe- Hochsaison ist unverkennbar ein Attribut des Herbstes— stehen auf den Feldern rings um Mannheim noch immer in großer Zahl Getreidefelder, die noch nicht abgeerntet sind. Gemeinsam mit den 1000 Gästen, die gestern(bei 20 Grad Wasser- temperatur) das Herzogenriedbad und den 1000 Mannheimern, die ei 19 Grad Rhein- wasserwärme) das Strandbad besuchten, hofften die Bauern am Großstadtrande am Wochenende auf eine strahlende August- sonne: Alle wurden enttäuscht: Am Samstag schaute die Sonne(bei 22,5 Grad Höchst- temperatur) nur 6,5 Stunden hinter den Wol- ken hervor, am Sonntag(Maximaltempera- tur 26,6 Grad) zeigte sie sich, bei veränder- lichem, teilweise noch vom Island-Tief be- „Horch, Männel, ich hab' Was Gutes für dich“: Hartnäckiger Lügner durch Indizien verurteilt Hartes Leben und umfangreiches Strafregister/ Leidtragende ist die Ehefrau des Diebes „Ich bin unschuldig! Ich bin unschuldig!“ Der Angeklagte verteidigte sich wie ein Löwe. Er rief diese Sätze während eines Dreistunden-Prozesses vor der Ersten Großen Strafkammer des Mannheimer Land- gerichts immer wieder seinen Richtern Zu. Hans H.— am 26. November 1928 in Danzig geboren— war des Diebstahls angeklagt. Der junge Mann vom Ostseestrand hatte am 11. Juni 1957 in der Untermühlaustraße ein Herrenfahrrad und ein Kinderdreirad ge- stohlen. Als er gegen 0.30 Uhr auf der Mittelstraße von einer Polizeistreife gestellt wurde(weil er ohne Licht fuhr), führte er außer den Rädern noch drei Schrauben- zieher bei sich, die— wie sich während der Verhandlung herausstellte— ebenfalls in der Unteren Mühlaustraße gestohlen worden waren. Hans H. hat einen harten Lebensweg hinter sich: Mit 11 Jahren Waisenhaus, dann Pflichtjahr, mit 17 Jahren Wehreinsatz(1945), dann russische und polnische Gefangen- schaft bis 1947, Rückkehr nach Deutschland und Arbeit in einem sächsischen Erzberg- werk, Flucht nach Westdeutschland, Arbeit in der Landwirtschaft, als Bauhilfsarbeiter, als Wachmann bei den Amerikanern. Flucht ins Elsaß wegen strafbarer Handlungen, Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1951, seitdem bei vielen Firmen tätig. heiratete 1957 und lebte seitdem in offenbar ordent- lichen Verhältnissen. Eine vielseitige Lebens- reise für 29 Jahre Ebenso„vielseitig“ sieht sein Straf- register aus: Drei Monate Gefängnis vom Gewissenloses Ehepaar verhaftet: 8 Bei uns gibt es nichts Neues, meldete am onntag der Kommissar vom Dienst der Kri- minalpolizei auf Anfrage der Zeitungs- e nach den Ereignissen in den etzten 24 Stunden. Er hat damit die Wahr- eit gesagt, denn ihm wurde die Meldung nicht zugeleitet, daß im Landesgefängnis Fu ein 38 jähriger Oberleutnant der . und seine 35jährige Ehefrau in 5 sitzen wegen schwerer Kindesmiß- die ung. Die Angelegenheit sollte nicht an 18 Oeffentlichkeit dringen. sie drang 9 5 Haft befindliche Oberleutnant und 8 Frau hatten zuletzt ihren Wohnsitz schon ue Essen, obmohl der Oberleutnant n seit einiger Zeit in Mannheim bei der 55 ortverwaltung in der Friedrich-Ebert- e Dienst tut. Das dreijährige, bild- Elter 85 Töchterchen Siegried haben die 8 mit dem Dienstantritt des Oberleut- 20055 nach Mannheim geholt und in einem 85 micht möbilerten Raum der Wohnung ergebracht und völlig vernachlässigt. Grausame Mishandlung eines Kleinkindes Dreijährige eingesperrt und acht Tage ohne Nahrung gelassen Ohne sich um das Kind zu kümmern, fuhr das Paar für acht Tage nach Essen, um den Umzug nach Mannheim vorzubereiten. Bei den Verwandten und Bekannten in Es- sen kreuzte das gewissenlose Ehepaar ver- gnügt auf und gab Abschiedsparties. In Mannheim kämpfte derweil das Kind acht Tage lang ohne jegliche Nahrung mit dem Tod. Was wäre geschehen, Wäre sein Weinen und Klagen nicht durch einen Zufall von einem Bundeswehr- angestellten gehört worden? Er verständigte sofort die Kriminalpolizei, die die Wohnung öffnete und die dreijährige Siegrid fast leb- jos und bis auf das Skelett abgemagert, nur mit einem zerrissenen Hemdchen bekleidet, vorfand. Ein fürchterlicher Anblick, sagten die Beamten, die das Gesehene nicht sofort fassen konnten. Bereits eine Stunde nach dem Auffinden des Kindes wurden die Rabeneltern von der Essener Kriminalpolizei verhaftet. Die bei- den gaben sofort zu, ihr Kind grausam miß- handelt zu haben. St. W. Schöffengericht Mannheim(1950), weitere drei Monate Gefängnis vom Schökfengericht Schwetzingen(ebenfalls 1951), im Jahre 1952 Wurden zweimal Gefängnisstrafen von meh- reren Wochen gegen ihn verhängt: am 11. September 1953 sprach wieder das Schöf- fengericht Mannheim(wegen schweren Dieb- stahls und Hehlerei) eine Gefängnisstrafe aus, und am 11. Juli 1954„kassierte“ Hans H. durch Schöffengerichtsurteil(wegen Dieb- stahls im Rückfall und schweren Raubes) eine Gefängnisstrafe von drei Jahren. Er wurde vorzeitig entlassen, es blieb ein Straf- rest von 281 Tagen bei einer Bewährungs- krist von fünf Jahren. Seine Frau und ihre Familie— die Hochzeit wurde erst vor wenigen Monaten gefeiert— wußten zwar, daß Hans H. vorbestraft war, daß das Sün- denregister aber sechs Eintragungen auf- wies ahnten sie nicht. Landgerichtsdirektor Dr. Wendt er- mahnte kurz nach Prozeßbeginn den An- geklagten, im eigenen Interesse jetzt mit der Wahrheit herauszurücken. Das Gericht legte zu diesem Zwecke sogar eine Verhand- jungspause ein; der Angeklagte und sein Verteidiger zogen sich in ein separates Kabäuschen zurück, wo der Rechtsanwalt (wie sich später ergab) nachdrücklich auf den Angeklagten einredete, zu seiner Tat zu Stehen. Hans H. jedoch blieb ungerührt, er ver- harrte bei der Version:„Ich habe die Wahr- heit gesagt. Ich habe die Räder gekauft und nicht gestohlen.“ Um 18 Uhr am Pfingst- montag will er von Gernsheim mit der Bahn nach Mannheim gekommen sein, um sich in einer Imbißstube in der auch Geschäfte ge- macht wurden, ein gebrauchtes Fahrrad zu kaufen. Das sei ihm auch gelungen. In der Imbigstube habe ein Unbekannter aus Nek- karau zu ihm gesagt:„Horch Männel, ich hab' was gutes für dich! Ein Fahrrad und auch noch ein Kinderdreirad!“ Nach länge- rem Hin und Her habe man sich auf den Preis von 30 Mark geeinigt. Die Polizei- streife habe ihn dann angetroffen, als er gerade zum Bahnhof und nach Hause fahren wollte. Diese Geschichte erzählte er tem- Wohin gehen wir? Montag, 12. August Filme: Plenken:„Ihr schlechter Ruf“; Alster:„Morgen trifft es Dich“; Schauburg: „Ein Mann besiegt die Angst“; Capitol: „Schieß oder stirb“; Palast:„Fluchtweg un- bekannt“; 10.00, 11.50 Uhr:„Der Schnee war schmutzig“; Alhambra:„. und die Liebe lacht dazu“; Universum;„Vater unser bestes Stück“; Kamera:„Sie tanzte nur einen Som- mer“; Kurbel:„Verschwörung in Algier“. Termine Nordbadische Jägervereinigung, Kreisverein Mannheim: 12. August, 20 Uhr,„Kleiner Ro- sengarten“, U 6, 19, Zusammenkunft. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 peramentvoll und in einem schier endlos überschäumenden Redefluß:„Ich will Ihnen noch was sagen, Herr Vorsitzender.“ „Wir haben dem Angeklagten kein Wort geglaubt. Er hat in dreister Weise gelogen. Seine Schilderung enthält eine derartige Häufung von Unwahrscheinlichkeiten, daß. ihm unmöglich geglaubt werden kann“, er- klärte am Ende des Prozesses Direktor Dr. Wendt. Die Strafkammer verhängte über Hans H. eine Gefängnisstrafe von sieben Monaten(beantragt waren ein Jahr und vier Monate Zuchthaus). Das Gericht konnte nur einen Indizienbeweis führen, aber er war erdrückend. Ein gerechtes Urteil. Die menschlichen Konsequenzen aber sind hart. Auf der Zu- schauerbank saß eine schwangere junge Frau— die Fhefrau des Verurteilten. Hans H. versündigte sich am 11. Juni 1957 in der Untermühlaustraße auch gegenüber dieser Frau Hk einflußten Wetter, nur rund fünf Stunden. Der Kerwebeginn wirkte sich— das ver- zeichnet die Schutzpolizei mit Freude— nicht in der Polizeistatistik der kleinen Sün- den aus: Die Fälle groben Unfugs und der Volltrunkenheit(sechs) hielten sich in „einem Rahmen, der an jedem Wochenende üblich ist“. Zu einer folgenschweren Ausein- andersetzung kam es dagegen am Samstag: Ein 57jähriger Mann, der unter Alkoholein- fluß stand, verletzte während eines Streites seine um 14 Jahre jüngere Ehefrau mit einem FHirschfänger an der Schulter 80 schwer, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte und Lebensgefahr besteht; der Messerstich traf die Frau an der Schul- ter und drang bis in die Lunge vor. Der 57jährige wurde ins Landesgefängnis einge- liefert. Die Feuerwehr und der Landespolizei posten Seckenheim meldeten„nichts beson- deres“. Im Stadtgebiet ereigneten sich 14 leichtere Unfälle, bei denen einige Personen kleinere Verletzungen davontrugen. Hk „Unser is die Kerwe!“ heißt das Motto „Ich loß des Glas jetz nunner falle, un wann des unne dut verknalle, dann guckt nit betrübt uff die Scherwe, sondern ruft— unser is die Kerwel“ Das war der letzte„Vers“ des Kerwebus vom TV 1877 Waldhof, als er in luftiger Höhe beim 5 Jahnheim am Sonntagmorgen beim Aufhängen des traditionellen Kerwekranzes seinen Spruch vortrug. Mit einem zünftigen Schluck unterstrich er seine Worte, dann krachte es und spritzten die Scherben. Auch beim„Schwärzel's Bock“ in der Op- pauer Straße, dem ehemaligen Gefährten eines Herberger, Hutter, Hoyer, Skutlarek, Walter und Lorrmann vom SY Waldhof ging es zünftig zu, denn die Sängerlust, das Vokal- quartett und die„Dramatischen“ haben dort ir„Standquartier“. So wie auf dem Waldhof huldigte man auch in Käfertal und Wallstadt dem alten . wozu sich viel Besuch aus der Stadt and. Stehen Sie auch darauf wie eine Eins? Meine dufte Junte ist ein„Mordsfaß Eine Sprachverwilderung, die nicht„dufte“, sondern„sauer“ ist „Tag, Peter. Mensch, ich habe da gestern einen ganz bedienten Zahn aufgerissen, so eine Wucht, sage ich dir.“ „Tag, Hans. Ist es wenigstens eine dufte Tante oder so ein Zickendrakt wie neulich? Das war ja der letzte Ofen, den du hattest, und du hast ihn ja auck groß ablaufen lassen.“ „Nee, laß nur, da war ich ja bescheuert. Dieser Zahn ist ein Mordsfaß, auf den stehe ich wie eine Eins.“ „Das ist ja fett. Mit der wirst du ja eine bediente Schau abziehen. Hast du schon von Gerd gehört? Den habe ich groß abgesungen. Der ist ja steif sauer. Dieser zicéige Sauer- mann macht jetzt in dem unbedienten Preß- luftschuppen. Wenn der Typ weiter auf diese Tour reist, steig' ich aus. Der Laden ist so eine Schaffe, daß er mir stinkt.“ „Da ist auck bei mir der Film restlos ab- gelaufen. Dieser Blödmann von Gerd geht mir auf den Hammer; er schafft sick zu sehr. Da steh' ich nicht drauf. Aber weißt du schon das Größte? Ich hab' kein Pulver mehr.“ „Geschieht dir recht, du hast ja vorher zu viel abgesahnt und jetzt ist eben der Ofen aus. Du mußt seken, wo du ein paar Meter Rott machst, sonst geht dir die Puste aus.“ „Na, ich habe da in einer Band einen duf- ten Eimer klargemacht. Ein Riesenfaß. sage ich dir. Und die Flöhe stimmen auch.“ * Das ist keine neue Fremdsprache, sondern der Jargon, in dem sich zwei Schlagermusiker unterhalten. Aber auch ein Teil der jungen Welt von heute bedient sich gern dieses„un- bedienten“ Gefasels, das sie zu ihrem Credo erhoben hat, Diese Sprachverwilderung ist aber gar nicht„dufte“, sondern„steif sauer“. Was haben die zwei sich eigentlich sagen wollen??? Einer hat ein nettes Mädchen kennenge⸗ lernt. Seine vorherige Freundin war weniger angenehm, er kat sie dann ja auch„ablaufen“ lassen. Die„bediente Schau“ ist harmloser, als sie ſclingt: Er will mit ihr einen schönen Abend verleben. Gerd ist ein Musiker, der mit sei- ner Kapelle in einem„schrägen“ Lokal spielt. Das gefällt den beiden(Hans und Peter) nicht. Und da der eine kein„Pulver“ mehr hat, muß er sich anderswo etwas verdienen. Er hat 3d auch einen neuen„Job“ gefunden, der ihm „Flöhe“ bringt. * Die große Vereinfachung der deutschen Sprache ist, wie gesagt, steif sauer, wird aber auch gern in abgemilderter Form und mit an- deren Jargon- Ausdrücken unter Erwachsenen gebraucht. Da hat einer dem andern„Bescheid gestoßen“ und die„Tour gründlich vermasselt“. Und so weiter, und so weiter, bis die„Tan- ten“ nur noch„unbediente Zickendrähte“ und die„Sauermänner“ nur noch„geschaffte Typen“ sind. Haben Sie„Kies, Roklen, Mücken, Piepen, Eier, Scheine, Zaster oder Moneten“ genug? Treffen Sie ihren„Kumpel“ zum Skat 5 Läuft Ihr Laden? Das wäre ja rt Ein neues Rotwelsch— so heißt die Reute noch hie und da einschlägig gebrauchte Ge- heimsprache der Diebe und Gauner— ist im Werden. Nur sind es diesmal Normalverbrau- cher, die sie sprechen. Sind Sie nun bedient oder„bedient“? Jürgen Hesse PS: Das war das„Letzte“, Montag, 12. August 1957/ Nr. 184 KNAPP UBER DIE LATTE ging dieser Kopfball Lehns auf Flanke von Hohmann beim ersten Punktspiel des SV Waldhof gegen Hanau 93. Die Blau- Schwarzen ge- Waännen vor 4000 Zuschauern verdient mit 3:1 Toren. Bild: Gayer Goldene Kette mit Brillanten für 5. Fersen: eiu Vierer auch in Berlin unbesiegi Sowjetzonen-Achter bei deutschen Rudermeisterschaften ohne Konkurrenz Der Olympia-Kurs von Berlin- Grünau war am Sonntag Schauplatz der Titelkämpfe der deutschen Ruderer, die gleichzeitig die deutschen Vertreter für die Ende August in Duisburg erstmalig nach dem Kriege in Deutschland angesetzten Europameister- schaften ermittelten. Die 44. deutschen Mei- sterschaften wurden gemeinsam von der Sektion Rudern der Sowjetzone und dem Deutschen Ruderverband der Bundesrepu- blik(DRV) ausgetragen. Im Einer verteidigte Olympiateilnehmer Klaus von Fersen(Germania Düsseldorf) sei- nen Titel ungefährdet. Von Fersen übernahm sofort die Führung und hatte zum Schluß zwei Längen Vorsprung vor Hans Otto Sauer- hering(Osnabrücker RV). Der dritte Finalist, Mangelsdorf Vorwärts Ostberlin), gab nach 1300 m auf. Für seinen dritten Meistertitel im Einer erhielt Klaus von Fersen die höch- ste Auszeichnung des Deutschen Ruderver- bandes, die Goldene Kette mit Brillanten. Im Leichtgewichts-Einer holte sich der Sowjetzonale Ruderer Ullrich Miethke(Auf- bau Rüdersdorf) in einem dramatischen End- kampf mit dem während des ganzen Rennens vor ihm liegenden Frank-Ullrich Piasecki von der Akademischen Rudervereinigung Hanno- ver den schwer erkämpften Sieg. Der Sieger und der Zweitplazierte erzielten mit 8:22, 7 Minuten die gleiche Zeit. Den dritten und vierten Platz belegten zwei ostzonale Einer. Eine VDeberraschung gab es im Kampf um den Titel der Doppelzweier, den die Renngemein- schaft Neptun Konstanz/ RC Alemannia 1866 Hamburg mit Schneider und Sidow im Boot für sich entscheiden konnte. Im Zweier o St. behaupteten sich die Ratzeburger Walter Schröder/ Manfred Rulffs. Nach dem ersten Start wurde das Rennen nach 1500 Metern abgebrochen, weil die Boote von Wiesbaden/ Biebrich und Dithmarsia Kiel kollidierten. Schon vorher hatte Einheit Ostberlin aufgegeben. Zum neuen Start wurden die disqualifizierten Wiesbadener nicht zugelassen. Die Ratze- burger holten schon auf den ersten 500 m eine Länge Vorsprung heraus. Den erwarteten Sieg im Zweier m. St. holten sich die deutschen Meister von 1955 und 1956, Europameister und Olympia- zweite der Renngemeinschaft Wiesbaden- Biebrich Karl-Heinrich von Groddeck und Horst Arndt mit Steuermann Rainer Bor- kowski im Bug vor RG Duisburger RV, Weseler Rudergesellschaft und SC-Einheit Berlin. Im Vierer o. St. wiederholte Etuf Essen den Vorjahreserfolg in souveräner Manier. Nur anfangs leistete Chemie Halle Leuna starken Widerstand. Mit gut zwei Längen passierten die sieggewohnten Esse- ner das Ziel. Im Leichtgewicht-Vierer o. St. siegte ungefährdet der Düsseldorfer RV 1880 in 7:35,2 Min. vor HSG Wissenschaft TH Dresden in 741,4, der Frankfurter Ru- dergesellschaft Germania in 7:44, 7 Min. und Reitz neuer Stragenmeisier Mit Start und Ziel in Dingolfing wurden am Sonmtag die 29. Deutschen Straßenmei- sterschaften der Berufs-Radfahrer über 205 Kilometer ausgetragen. Nicht, wie erwartet, der Tour- de- France- Teilnehmer Lothar Friedrich(Völklingen), auch nicht Klaus Bug- dahl(Berlin), Hans Junkermann(Krefeld) oder Horst Backat Dortmund) wurden Deut- scher Meister, sondern Franz Reitz(Wies- baden), der in einem energischen Endspurt eine Radlänge vor Horst Tüller(Wuppertal) durch das Ziel fuhr. Reits siegte elf Minuten vor den Favoriten. Ergebnisse: 1. Franz Reitz, Wiesbaden, 5:35,25 Stunden für 205 km; 2. Horst Tüller, Wuppertal, 5:35,26; 3. Heinz Kramer, Ca- strop-Rauxel, 5:35,37; 4. Hans Junkermann, Krefeld, 5:46,12; 5. Heinz Müller, Schwennin- gen; 6. Horst Backat, Dortmund; 7. Lothar Friedrich, Völklingen. Für die Weltmeisterschaft haben sich bis jetzt qualifiziert: Klaus Bugdahl, Berlin; Lo- thar Friedrich,, Völklingen; Hans Junker mann, Krefeld; Emil Reinecke, Einbeck; Franz Reitz, Wiesbaden, Matthias Löder, Köln, Horst Backat, Dortmund Ueber den achten Teilnehmer wird noch entschieden. Maserati-Sieg in Schweden Maserati gewann am Sonntag den Gro- Ben Automobilpreis von Schweden, der als sechster und vorletzter Weltmeisterschafts- lauf für Sportwagen auf der 6,5 km langen Asphaltstrecke von Rabelov bei Kristian- stadt ausgetragen wurde. Maserati errang damit 8 Punkte für die Weltmeisterschafts- Wertung und hat jetzt ebenso wie Ferrari 27 Pkt. Den siegenden Maseratiwagen fuhr der Franzose Jean Behra während des größten Teiles des Rennens und durchs Ziel. dem Berliner Ruderclub in 7:48, 2 Min. Im Leichtgewichtsvierer m. St. gewann der Bre- mer RV 1889 mit 7:46, 1 vor dem Emder RV (7:47,5) und der Gießener RG 1877(7:54, 0). Zweite Halbzeit brachte in Regensburg die große Wende: Verheigungsvoller Start des Weitere Sportereignisse: 5:2-Auswärtserfolg des 1. FC Nürnberg beim Oberliga-Aufsteiger SSV Reutlingen/ Ungefährdete Siege von Wiesbaden-Biebrich(Zweier m. St.), Etuf-Essen(Vierer o. St.) und Klaus v. Fersen bei den Gesamtdeutschen Rudermeisterschaften in Berlin-Grünau/ Provini (125 ccm), Sandford(250 ccm) und Campbell(350 ccm) neue Motorrad- Weltmeister/ Germar un- terbot Baileys 100-y-Europarekord um eine Zehntel Sekunde MMusatenstteich de? Nasenspieler: us 0.2 noch 3.2 Rudi de la Vigne riß für die Mannheimer das Eisen aus dem Feuer: Mit vier Pluspunkten schnitten die Karlsruher SC recht eindrucksvoll. Neben Punktspiel wochenende der süddeutschen Oberliga am erfolgreichsten ab. Dafür be- nötigten die Frankfurter nur ein Tor, das die Eintracht bereits am Samstag in einem matten Spiel gegen Viktoria Aschaffenburg erzielte. Der FSV brauchte für seine beiden Punkte überhaupt nichts zu tun, da er diese vorzeitig am grünen Tisch durch die Sperre der Stuttgarter Kickers erhielt. Vizemeister Kickers Offen- bach sorgte mit einem klaren 6:3 über den BC Augsburg dafür, daß sich die süd- deutsche Oberliga-Premiere zu einer regelrechten Erfolgsserie für die hessischen Vereine gestaltete. Ebenfalls mit drei Toren Differenz gewann der süddeutsche Meister 1. FC Nürnberg, der mit 2:5 dem Neuling SSV Reutlingen das Nachsehen gab. München 1860 gestaltete seinen Oberligastart mit einem 2:1-Sieg über den heim mit 3:2 über Jahn Regensburg zu einem Auswärtssieg. Mit dem gleichen Ergebnis büßte der VfB Stuttgart bei Schweinfurt 05 beide Zähler ein, während Fürth mit 4:2 über Bayern München sicher die Oberhand behielt. Frankfurter Oberligavereine am ersten dem 1. FC Nürnberg kam der VfR Mann- Erst an vierter Stelle folgte HSG Wissen- schaft TH Dresden. Im Vierer m. St. wie- derholte der ASK Vorwärts seinen Vorjah- ressieg, doch konnte er, hart bedrängt von der Gießener RG 1877 und Etuf Essen, die Entscheidung praktisch erst im erbitterten Endspurt erringen. Die Krone der Titelkämpfe, der schwere Achter, brachte den Ruderern der Sowjet- zone einen doppelten Triumph durch die Boote des sowjetzonalen Meisters SC Wis- senschaft DHFK Leipzig und des TSC Ober- schöneweide Berlin. Die harten Bord-an- Bord-Kämpfe schienen zunächst zu einem dreifachen Sowietzonen-Sieg zu führen, doch konnte RG Wiesbaden-Biebrich den Vor- jahresmeister ASK Vorwärts Berlin noch abfangen und den dritten Platz retten. Zu einem der spannendsten Rennen entwickelte sich der Leichtgewichtsachter. Nach harten Kämpfen der sechs Boote sah 100 m vor dem Ziel der Hannoversche RC 1880 wie der sichere Sieger aus, wurde dann aber von der Renngemeinschaft Motor Magdeburg/ Sc Wissenschaft DHFK Leipzig in einem unerhörten Endspurt niedergerun- gen. Eine Riesenüberraschung bedeutet im Frauen-Einer die Niederlage der Europa- meisterin und Titelverteidigerin Ingrid Scholz Duisburg). Anscheinend hatte sie die An- strengungen des vorhergehenden Zweier- Rennens noch nicht überwunden. Sie landete nur auf dem vierten Platz. Mit einer Länge Vorsprung siegte Gisela Jäger(Einheit Ost- berlin) vor Ingrid Scholz Zweier-Partnerin Ursula Vogt(Wesel). Im Doppelzweier ge- wann die Renngemeinschaft Duisburger RV/ RTG Wesel mit Längen vor der Sc Einheit Dresden in einer Zeit von 3:59, 0. Die Dres- dener brauchten 4:11,1, in weiteren Abstän- den folgten die Zweier der SY Dynamo Ber- lin und Sc Chemie Halle-Leuna. Die übrigen Ergebnisse der Frauen-Wett⸗ bewerbe: Doppelvierer: 1. SC Wissenschaft DHFK Leipzig; Stil- Doppelvierer: 1. BSG Einheit Dresden; Vierer m. St.: 1. SC Dynamo Berlin; Achter: 1. TSC Oberschwöneweide Berlin. Gut 4000 Zuschauer beim„Ker wespiel“: Der VfR Mannheim begann in Regens- burg recht verheißungsvoll und diktierte in den Anfangsminuten eindeutig das Spielge- schehen. Es hatte ganz den Anschein, als sollten die Gäste den bisherigen Erfolgen in Regensburg einen weiteren anfügen. Plötzlich aber hatte Jahn Regensburg, deren Angriff mit drei Neuerwerbungen an- trat, das Lampenfieber abgelegt und kon- terte energisch. In der 7. Minute flankte der auf Rechtsaußen gewechselte Halblinke Geh- ring zu Mittelstürmer Dirrigl, der den toll- kühn herausstürzenden Mannheimer Hüter Weitz anschoß, im Fallen jedoch trotz Be- hinderung noch zum Führungstreffer ein- schieben konnte. Die allzu sorglose Abwehr der Gäste hatte sich noch nicht von ihrem Schrecken erholt, als die nun ungestüm an- greifenden Regensburger ihren kaum erwar- teten zweiten Streich ausführten: Müller trat raffiniert eine Ecke und mit einem schar- ken Kopfstoß beförderte Gehring den Ball zu einer für die Regensburger beruhigenden 2:0-Führung über die Linie. Während in der Folgezeit der Jahn-An- griff mit Steilpässen operierte, seine Schnel- ligkeit ausspielte und wiederholt gefährlich denn sie hätte bei etwas weniger Pech zu- vor dem Manmheimer Tor aufkreuzte, blieb die VfRustürmerreihe ein Torso, in dem de la Vigne und Langlotz vergeblich versuch- ten, Line und Schwung hineinzubringen. Die wenigen Angriffe blieben meist schon in der Jahn-Läuferreihe hängen und die Freistöße, von Langlotz getreten, kamen nicht ins Ziel. Gegen Ende der ersten Halbzeit stand das Glück auf seiten des VfR, dessen Abwehr- reihe nur mit Miihe weitere Treffer verhin- derte. Der Mannheimer Hüter Weitz stand wiederholt im Brennpunkt und wurde vom linken Verteidiger Kaulmann bestens unter- stützt. der zweimal auf der Torlinie rettete. Die Mannheimer schienen in der Pause eine gehörige„Spritze“ bekommen zu haben und versuchten nun mit aller Macht Anschluß zu finden. Zunächst rettetèe in der 47. Minute der rechte Verteidiger Hoffmann aber erneut auf der Torlinie und im Anschluß brachten z Wei Ecken hintereinander akute Gefahr für die Mannheimer. Noch einmal schien Jahn einem dritten Treffer nahe, als Linksaußen Müller Mittelstürmer Dirrigl eine Maßflanke servierte. Letzterer traf aber mt Volley- Schuß nur das Lattenkreuz. Dann verschaffte sich das Mannheimer Angriffsspiel, angekurbelt von de la Vigne und dem linken Läufer Laumann, immer mehr Geltung. In der 64. Minute setzte der Routinier de la Vigne den nach innen ro- chierten Diehl ein, der mit Scharfschuß zum 1:2 einbombte. Als dann Effenhauser an dem überall zu findenden de la Vigne an der Strafraumgrenze ein Foul verübte, legte sich Beim Punktspiel Start in Cham: Regensburg— VfR 2:3(2:0) Langlotz den Ball zurecht und gab dem guten Regensburger Hüter Niemann dag Nachsehen. Nach dem 2:2-Ausgleich domi- nierten die Mannheimer und spielten ihre gesamten Trümpfe aus. Kraftvoll angekur- belt durch Laumann spielte vor allem de la Vigne wie in alten Zeiten auf. In der 75. Minute schickte er Schmidt in die Gasse, der die Regensburger Abwehr überlief und wuchtig zum dritten Treffer ein- 12 184 — 2 1 Liga Uintr. Fr pag. F schwein! 1860 Mü: jahn Re. Kickers kickers 88V Rei Os Spi turt WII wertet, d sperre h J. Liga phön. Li 1 FCO Sa Bor. Ne: K Pirn intra ch Tus Nei st. Ingbe. 1. FC Ke Das Sp nach far 1. Liga St. Paul Conc. H: VfL Wo VfL Osn Werder Phönix Hannov- schoß. Die Jahnelf hatte nicht mehr die Kraft, das Steuer herumzureißen. Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit bleibt also der VfR Mannheim weiter der Angstgegner der Regensburger. H. Würth VR Neu 1. Liga Fort. Di VIL Boc Duisbur; UdssR gegen müde Ungarn 3:1 Beim Abschluß der Weltjugendspiele in Moskau gewann die Sowjetunion das End- spiel des schwach besetzten Fußballturniers mit 5:1(2:0) gegen Ungarn. Die Magyaren, die müde wirkten und zu sehr in die Breite spielten, waren in keiner Phase des Spielt ein ernsthafter Gegner. Schon nach einer Viertelstunde führte die Sowjetunion durch Tore von Ivanow(14. Min.) und Isajew(15) 2:0. Erst beim Stande von 0:3, das Woinoy in der 54. Minute erzielte, kamen die Un- garn durch einen von Koczian verwandelten Foulelfmeter zum Gegentreffer. Bei anhal- tender russischer Ueberſegenheit schossen Streltzow und IIjin in der 69. und 76. Min, die beiden weiteren Tore zum 5:1. Viernleims Einsalz blieb unbetohnt Unentschieden wäre gerecht gewesen/ Cham— Viernheim 2:1(1:1) Bei ihrem ersten Start in die zweite Liga Süd hätte Amicitia Viernheim beinahe mit einer großen Ueberraschung aufgewartet, mindest einen Punkt im Bayernwald heraus- holen können. Der Neuling gestaltete näm- lich das Spielgeschehen durchweg offen und imponierte besonders durch vorbildlichen Einsatz, wodurch manche Schwächen über- brückt werden konnten. Die Stützen der Gäste waren vor allem der aktionssichere Torwart Klein und die beiden Neuerwer- bungen Kabatzki und Rappsilber. Aber auch die übrigen Spieler gaben ihr Bestes, obwohl der gesamte Spielaufbau, ebenso wie bei Cham, noch sehr viele Wünsche offen ließ. Der Führungstreffer„für Cham fiel in der 14. Minute durch einen von Mittelläufer Weindl, verwandelten Handelfmeter. Nach einer turbulenten Szene in der 27. Minute vor dem Gästetor gelang aber Amicitia fünf Minuten später der Ausgleich, den Kabatzki Waldo-Jührungstor schon in det ersten flinule Cornelius verdiente sich in der Abwehr ein Sonderlob/ SV Waldhof— FC Hanau 3:1(I: 0) Der Kerwesieg der Waldhöfer über die Hanauer ist mit 3:1 zahlenmäßig richtig und verdient ausgefallen. Doch über das Wie die- ses Sieges wäre sehr viel zu sagen. Dem spie- lerischen Können nach hätte er bei Halbzeit schon feststehen müssen. Doch zu dieser Zeit klebten Läufer und Stürmer zu sehr am Mann und am Ball. Es war zu wenig Bewe- gung und Initiative zu bemerken, die sich erst nach der Pause einstellten. Cornelius und Hohmann waren die Ueberragenden Kräfte, Lennert machte seine Sache sehr gut, doch auf den anderen Posten fehlte der sonst be- merkte Spielwitz. Den 4000 Zuschauern, die zum Eröffnungs- und Kerwespiel auf den Waldhofplatz ge- kommen waren, wurde schon in der ersten Minute eine große Freude bereitet: Die Han- auer in ihrem traditionsreichen schwarz- weißen Dreß verloren das Anspiel, Straub ging auf Linksaußen durch, flankte, Tor- wart Henss konnte gerade noch abwehren, doch Lebefromm hatte geistesgegenwärtig flach bereingegeben und Lehn lenkte den Ball entschlossen am gegnerischen Torwart vorbei zum 1:0 ins Tor. Nun erwartete man allerhand vom Tatendrang des Wald- hof-Sturms, der sich anfangs so wunderbar bewährt hatte, doch es blieb bei Ansätzen und obwohl die Blau-Schwarzen mit dem Wind spielten und gut 70 Prozent des gan- zen Spielgeschehens beherrschten, kam es bis zur Halbzeit zu keinem weiteren Treffer mehr. Im Gegenteil, Lennert mußte Mitte der Halbzeit vor dem Besten der Gästestür- mer, dem Halbrechten Holzapfel, mit einer sehr gewagten Parade ein sicher scheinen- des Tor verhüten und wenig später wehrte er einen Schuß des Gästehalblinken Günther mit feiner Parade zur Ecke. Die Hanauer kamen nur noch periodisch zu Gegenangrif- DFRB-Kontrollausschuß entschied: Otti Meyer für Braunschweig frei Auf seiner Stuttgarter Sitzung befaßte sich der Kontrollausschuß des Deutschen Fußball-Bundes mit verschiedenen Be- schwerdeverfahren von Vertragsspielern we- gen Freigabeverweigerung durch ihre bis- herigen Vereine. Es standen sechs„Fälle“ an. von denn sich jedoch die Freigabe des Spie- jers Wendland für Altona 93 schnell erledigte, da Bremerhaven 93 erklärte, Wendland nicht halten zu wollen. Freigegeben wurde u. a. der schußstarke Mittelstürmer Gtti Meyer für Eintracht Braunschweig(bisher VfR Mann- heim), während der Kontrollausschuß die Verweigerung bei Cyllax(von Westfalia Herne zu Preußen Münster) und Michel(Hes- Sen Rassel zu Borussia Dortmund) bestätigte. Im einzelnen wurden folgende Entscheidun- gen getroffen: 1. Die Freigabe- Verweigerung der Spvgg Neu-Isenburg gegenüber dem Spieler Jakobi wird aufgehoben. Der Spieler ist für Mainz 05 freigegeben. 2. Die Freigabe- Verweigerung von Bre- merhaven 93 gegenüber dem Spieler Wend land wird aufgehobn. Der Spieler ist für Altona 93 freigegeben. 3. Die Freigabe- Verweigerung der Spfr. Saarbrücken gegenüber den Spielern Engel und Herrmann wird aufgehoben. Die Spieler sind für Saar 05 Saarbrücken freigegeben, weil die Verweigerung ungerechtfertigt er- folgt war. 4. Die Freigabe- Verweigerung des VfR Mannheim gegenüber dem Spieler Meyer wird aufgehoben. Der Spieler ist für Eintracht Braunschweig freigegeben. 5. Die Freigabe- Verweigerung von West- falia Herne gegenüber dem Spieler Cyliax wird bestätigt. 6. Die Freigabe- Verweigerung von Hes- sen Kassel gegenüber dem Spieler Michel wird bestätigt. fen. Ein Abseitstor des Hanauer Stoppers Ehrhardt gab Schiedsrichter Treiner(Wür- melingen) nicht. Vergeblich berannten die Waldhöfer weiterhin das Hanauer Tor, wo deren Torhüter noch einige Proben seines guten Könnens ablegen mußte. Hohmann und Lehn waren die Motoren des Waldhof- Angriffes, während sich in der Läuferreihe Cornelius durch exakteste Deckungsarbeit ein Sonderlob verdiente. Nach dem Wechsel verlor das Spiel seinen monotonen Charakter. Die Hanauer spielten flüssiger und auch steiler, wäh- rend die Waldhöfer etwas forscher ans Werk gingen. Zunächst hielt Lennert eine 30-Meter-Bombe des Gästemittelstürmers Böckler sicher und dann meisterte Hanaus Torhüter zwei ganz kritische Situationen nach Schüssen von Lehn und Straub. Lebe- fromm vergab das fast sichere 2:0 und Lennert hob einen Freistoß über die Latte, Lebefromm köpfte eine Flanke von Hoh- mann neben den Pfosten und Gästevertei- diger Wönner trampelte Hohmann, ob mit oder ohne Ball, unablässig auf den Füßen herum. Zeiß verschoß die zwanzigste Gelegenheit zum 2:0, ehe er in der 68. Minute einen Frei- stoß von Lehn mit Kopfball zum hochver- dienten zweiten Tor verwandeln konnte. Eine Weitere Flanke von Lehn köpfte Hohmann im Hechtsprung neben den Pfosten. Ohne auf härtere Proben gestellt zu werden, entledigte sich Purgahn seiner Arbeit mit Ruhe und guter Umsicht. Zehn Minuten vor Schluß wurde es dann noch einmal brenzlich. Holzapfel hatte aus 25 m einen Scharfschuß ins Waldhoftor untergebracht und fast hätte es 2 Minuten später 2:2 geheißen, doch Lennert wehrte Böcklers Scharfschuß mit feiner Parade zur Ecke. Schließlich enthob Lebefromm den Waldhofanhang aller Sorgen, als er 2 Minu- ten vor Schluß eine Vorlage von Hohmann zum 3:1 verwandelte. J. Etz vorbereitete und Rappsilber durch einen un- haltbaren Nachschuß erzielte. Nach Seiten- wechsel hatte einerseits Hochmuth und Rapp- silber Pech, als ihre Schüsse en die Latte Sirigen. Nun wurde das Spier zerren zer- fahren, obwohl jede Mannschaft bemüht War, die Entscheidung herbeizuführen. Cham war dabei die glücklichere Elf, als nämlich in der 79. Minute der Gästeabwehr wiederum ein Handspiel unterlief, deutete Schiedsrichter Bauer(Stuttgart) erneut auf die Elfmetermarke. Mittelläufer Weindl war wieder der sichere Vollstrecker. Im Endspurt setzte zwar Amicitia nochmals alles auf eine Karte, ohne jedoch die unverdiente Nieder- lage abwenden zu können. H. Hauptfleisch Frauen- Weltrekord im Speerwurf Die 20 Jahre alte amerikanische Studen- tin Marjorie Larney stellte bei den amerika- nischen Frauen-Leichtathletikmeisterschaf- ten in Cleveland mit 57.20 Metern einen neuen Weltrekord im Speerwerfen auf. Sie übertraf die seit 1954 bestehende Bestleistung der Olympiadritten Konjajewa(UdSSR) von 55.48 Metern beträchtlich. Die neue Welt- rekordinhaberin zeigte in den letzten Jahren eine sprunghafte Verbesserung. Bei olympi- schen Spielen wurde sie 1952 in Helsinki mit 40.58 Metern dreizehnte und kam 1956 in 1 mit 45.27 Metern auf den elften atz. Des„Dicken“ 112. Siegl Der deutsche Springreiter-Champion Fritz Thiedemann(EImshorn) führte am Samstag beim Reitturnier in Bad Salzuflen vor 10 000 Zuschauern sein Olympiapferd, den 14jährigen braunen Holsteiner Walla Meteor, zum 112. Sieg seiner Laufbahn. Me- teor erreichte mit dieser Zahl den inoffiziel- len Weltrekord des englischen Springpferdes Foxhunter. Da Meteors Turnierlaufbahn noch nicht abgeschlossen ist, bedeutet in Zukunft jeder Sieg des 13 Zentner schweren Wal- lachs einen neuen inoffiziellen Weltrekord. Auch nach der Gewinnsumme ist Meteor eines der erfolgreichsten Springpferde der Welt. Mit rund 109 000 Mark, die er seinen verschiedenen Besitzern einbrachte, steht er mit Abstand an der Spitze aller deutschen Turnierpferde. War lh Tip richtig! 2.4 05 0.1 0·1 25 2.1 4˙2 3.2 2 42 0·0 12 Fortuna Düsseldorf- 1. FC Köln Hamborn 07 Schalke 04 VfL Bochum Meidericher Sv Westf. Herne- Alem. Aachen SSV Reutlingen- 1. FC Nürnberg München 1860 Karlsruher SC Spygg Fürth- Bayern München Schweinfurt 05 VfB Stuttgart St. Pauli Hamburg Holst. Kiel Dr Conc. Hambg.- Eintr. Braunschw. Phön. L'hafen- VfR Frankenthal 1 0 2 1. FC Saarbrücken · Worm. Worms Lottozahlen: 13m, 26, 29, 33, 36, 39(Zusatz- zahl 22). 4 Westf. E Hambor. RW Ess. Viktoria Bor. Don 2. Liga VIB He! Bor. Fu! VfL Nei Um 46 SV Wal, Schwabe ASV Ch 1. FC P. J. Ame dpygg! ASV Dru VfB Lei Karlsru! dy San Phönix 9 Wein VL Nes 2. Ame VfR Am German SpVgg.“ SG Wai 188 Rb Eintrac 2. Am. 80 Käf. 3 Lade SV Wal SV Ive 88 Hen 180 Zi Spfr. D. Auch Die Samsta mit des rufsflie schiede teuren Lothar Hoffnu doch m nungsle gen. A. Potzerr tere G folgen. der Be ersten Landlisc terlag. Ans den V gesetzt. Rücksi, finale Deutsc Giesele Währe und Si lauf Be Vorlau vor de sich in Vid St doch 1 und 5, zehnte Bulgar ken Derks Vlie t Nr. 184 55 SSV St.) ini un. 8 — b dem un dag 2 184 Montag, 12. August 1957 5— ORGEN Seite 8 Zahlenspiegel Liga Süd: Fintr. Frankfurt— Vikt. Aschaffenburg pg. Fürth— Bayern München schweinfurt 05— VfB Stuttgart 1960 München— Karlsruher SC jahn Regensburg VfR Mannheim Kickers Offenbach— BO Augsburg Kickers Stuttgart— FSV Frankfurt sey Reutlingen— 1. FC Nürnberg Oas Spiel Kickers Stuttgart— FSV Frank- kurt wird mit 0:0 Toren für Frankfurt ge- wertet, da Stuttgart kür ein Spiel noch Platz- sperre hat) 1 Liga Südwest: phön. Ludwigshafen— VfR Frankenthal 0:0 1 FC Saarbrücken— Wormatia Worms 2 Bor, Neunkirchen— Saar 05 1 K Pirmasens— VfR Kaiserslautern 20 0 0 de S S de ds 8 b * d N i i D Eintracht Trier— Tura Ludwigshafen 5 Ius Neuendorf— Mainz 05 dt. Ingbert— FV Speyer 4:0 1 F0 Kaiserslautern— Eintr. Kreuznach 4:4 bas Spiel 1. FC Kaiserslautern— Kreuz- nach fand bereits am Donnerstag statt.) 0: 12 2: 1: 2: 0: 1. Liga Nord: Acht neue deutsche Rekorde in Landshut: geltauben- allo brachte Bäarbel lleban den ffleisterlilet Horst Scheufler gelang mit drittem Platz über 1500 m Kraul der Durchbruch zur deutschen Spitzenklasse : Die 69. Deutschen Schwimm- und Springmeisterschaften in Landshut wurden zu einem großen Fest der Rekorde, denn in nicht weniger als acht Konkurrenzen wur- den Bestzeiten unterboten. Vierzehnmal gab es neue Meister; vier Freiwasser- Bestzeiten wurden aufgestellt. Insgesamt ist die sportliche Ausbeute dieser Titel- kämpfe, zwölf Monate vor den Europameisterschaften in Budapest, erfreulich, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß in manchen Disziplinen der Anschluß an die internationale Klasse noch nicht erreicht werden konnte. Der Süden war mit zehn Siegen die erfolgreichste Landesgruppe, wobei nicht weniger als fünf Meisterschaf- ten an den Badischen Schwimmverband fielen. Neunmal war der Westen erfolgreich und in sieben Konkurrenzen dominierte der Norden. An den beiden ersten Wettkampftagen trafen die Schwimmer bei den deutschen Meisterschaften in Landshut recht günstige außere Voraussetzungen vor, da das Wetter recht warm und die Wassertemperatur mit 21 Grad sehr angenehm war. Insgesamt gab es am Freitag und Samstag sieben deutsche Rekorde. Die Turmspringer hatten allerdings Stark unter dem böigen Wind zu leiden, so daß eine einwandfreie Durchführung dieses Wettbewerbs zeitweilig in Frage gestellt War. Bei den Herren zeigte sich über 200-m- Kraul der Bremer Horst Bleeker von seiner besten Seite. Er war auf der Schluhstrecke stark genug, sich die Meisterschaft in der neuen deutschen Rekordzeit von 2:10, Sek. zu holen. Der etwas müde wirkende Darm- städter Köhler hatte Mühe, in 2:14,1 Min. Manfred Fugger auf den dritten Platz zu ver- weisen. Sechster wurde Manfred Machill(SV Mannheim) in 2:21,1 Min. Auf der schweren 1500-m-EKraulstrecke schwamm Manfred Fug- ger(Rote Erde Hamm) mit 19:51,0 Min. sicher eine weitere deutsche Meisterschaft heraus. Der zweite Platz fiel an Schneider(Blau- Weiß Pirmasens). Eine sehr erfreuliche Lei- stung bot der Mamnheimer Horst Scheufler, der sich gegenüber den süddeutschen Mei- sterschaften vor zwei Wochen in Göppingen um 1,5 Sek. verbessern konnte und nach 20:37,5 Mim. als Dritter anschlug Im 200-m-Schmettern war Rekordmann Horst Weber(SV Bayreuth) eine Klasse für sich und verteidigte in 2:27, 4 Min. seinen Titel erfolgreich. Der Karlsruher Peter Kat- z0rke wurde Zweiter in 2:36, Min. Auch hier stand mit Herbert Obermayer ein Vertreter des SV Marmheim im Finale; er wurde in 2:53,6 Min. Siebenter. Im 100-m-Rücken- schwimmen wirkte der Heidelberger Ecke- hard Miersch etwas verkrampft, so daß es nur eine mäßige Meisterzeit von 1:08,9 Minuten gab. In den Staffelrennen dominierte der Bre- mer Schwimmcelub 1885, der an den beiden ersten Tagen drei Titel mit nach Hause nahm. Ueber AxZ200--m-Kraul stellten die konditions- Starken Bremer mit 9:11,44 Min. einen deut- schen Rekord auf, wobei sie ihre eigene Best- zeit um 4,6 Sek. verbessern konnten. Der Schwimmverein Mannheim trat mit Korn, Scheufler, Machill und Schick an, kam aber in der Entscheidung nur auf 9:57, 0 Min.(sie- penter Platz). Mit der Vorkampfleistung von 9:48,3 Min. wären die Mannheimer immerhin Fünfter geworden. Im Ax IOO m-Schmettern schwamm Bremen seinen zweiten Rekord ir 4:40,9 Min., wobei es wieder seine eigene Bestleistung um 6,7 Sek. verbessern konnte. Die ohne den am ersten Tag an einer Sehnen- zerrung leidenden Obermayer mit Galura, Ank, Scheufler und Machill angetretenen Mannheimer wurden in 5:16,4 Min. hinter K SN 99 Achte. Die 4x10O-m-Rückenstaffel fiel überraschend gleichfalls an Bremen, das sich in 4:53,2 Min. erstmals den Titel gegen Radweltmeisterschaften in Lüttich: bereits im Vorlauf Auch Fliegermeister Potzernheim sitzt nach erstem Tag schon auf der Tribüne domi- en ihre st. Pauli— Holstein Kiel 2:0 ngekur⸗ Cone. Hamburg Eintr. Braunschweig 4:2 VL Wolfsburg— Göttingen 05 3:3 1 VL Osnabrück— Eintracht Nordhorn 3:1 midt in Werder Bremen— VfB Lübeck 7˙2 Abwehr Thönix Lübeck— Hamburger S 073 ker ein. Hannover 96— Bremerhaven 93 20 ehr die Vik Neumünster Altona 93 00 b. 1 Liga West: tgegner Fort. Düsseldorf— I. FC Köln 24 . Würth VI Bochum— Meidericher SV 0:1 Duisburger SV- SV Sodingen 3:0 n 5:1 Westf. Herne— Alem. Aachen 0:1 Hamborn 07— Schalke 04 0:5 diele in RW Essen— Pr. Münster 02 is End- Viktoria Köln— RW Oberhausen 221 turniers Bor. Dortmund— Wuppertaler 8 5:1 gyaren, 4 5 Breit 2. Liga Süd: Spiels vg Helmbrechts— Freiburger FO 0:0 1 einer Bor. Fulda— Hessen Kassel 1:1 1 durch VfL Neustadt— SV Wiesbaden 121 ew(15) Uim 46— Bayern Hof 2˙2 Woinoy Sy Waldhof— Hanau 93 3:1 lie Un- Schwaben Augsburg— Singen 04 4:3 ndelten A8V Cham— Admicitia Viernheim 2˙1 G 1. FC Pferzheim— VfL Neu-Isenburg 2:0 ossen 6. Min, I. Amateurliga: spygg Birkenfeld— Spfr Forchheim 121 ASV Durlach— 98 Schwetzingen 3:0 vB Leimen— FV Daxlanden 3:1 Karlsruher FV— ASV Feudenheim 3·1 sy Sandhausen— S6 Kirchheim 2 phönix Mannheim— VfR Pforzheim 01 9 Weinheim— 08 Hockenheim 5˙1 VfL Neckarau— DSC Heidelberg 4˙2 0 2. Amateurliga, Staffel 1: 1611 yen Amateure— Olympia Neulußheim 1:3 Seiten Germania Friedrichsfeld— VfB Wiesloch 3:0 1 Ba SpVgg. Ketsch— ESV Heidelberg abgebr. 2:2 Rapp. 80 Waibstatt— ASV Eppelheim 16 8 Latte 4. u er. 8, Rheinau— TSG Plankstadt 0˙3 % Ausneim— SV Sinsheim 10 1 Eintracht Plankstadt— VfB Rauenberg 2:4 Elf, als 2. Amateurliga, Staffel 2: abwehr 80 Käfertal— TSG Rohrbach 5˙1 deutete b3 Ladenburg— 07 Seckenheim 3:0 eut auf 8y Wallstadt— Fortuna Heddesheim 4:1 Ad war SV Ilvesheim— SV Neckarsteinach 12 ndspurt 88 Hemsbach— VfB Eberbach ausgef. uf eine ISG Ziegelhausen— SpVgg. Sandhofen 0:3 1 Spfr. Dossenheim— 50 Ladenburg 1:1 fle. Wurf le. Fflangold scheitert a, Fflangold scheiterie schaf- einen uf. Sie eistuns Die Radweltmeisterschaften begannen am * 5 im Rocourt- Stadion in Lüttich mit den Vorläufen der Amateur- und Be- 1 5 7 Beide deutsche Teilnehmer lympi, schieden dabei bereits aus. Bei den Ama- aki mit teuren gelang es dem Sowjetzonenfahrer 1956 in Lothar Stäber zwar, in der ersten Serie der elften Hofknungsläufe seine Chance zu wahren, doch mußte er sich im entscheidenden Hoff- 1 0 dem Engländer Lloyd Binch beu- g gen. Auch der deutsche Profimeister Werner 92 Potzernheim Hannover) muß jetzt das wei- 5 tere Geschehen von der Tribüne aus ver- 1 45 8 N bereits in den Vorläufen ö erufsflieger und schied dann in den 1 ö ersten Hoffnungsläufen aus, als er dem hol- 1 1 Nachwuchsmann Schotmann un- 5670 erlag. 5 iel-.. 555 de Anschließend wurden die Kämpfe mit 7 5 en Vorläufen der Amateurverfolger fort- Sesetzt, aus denen die acht schnellsten obne ukunft 0 „ Hücksicht auf Sieg oder Plätze ins Viertel- 1 Wal! fi 988 nale kamen. Von den drei teilnehmenden Meteor Deutschen konnte sich nur der Berliner Fred de der Gieseler in die weitere Entscheidung retten, seinen Wahrend Hans Mangold Gannheim) tent er und Siegfried Köhler(OBR) bereits im Vor- ischen hängenblieben. Gieseler gewann seinen Vorlauf in 513,6 Min. für die 4000 Meter vor dem Franzosen Lahaye, Köhler mußte sich im sechsten Vorlauf dem Dänen Kurt Vid Stein(5:14,6) geschlagen geben, der je- mit dieser Zeit ebenfalls ausschied, und Mangold wurde trotz seines Sieges im zehnten Vorlauf mit 5:18,56 Min. gegen den Bulgaren Nentscho aus dem Rennen gewor- ken. Der Titelverteidiger Ercole Baldini Gtaljen) war nicht am Start. Zum Abschlug des ersten Tages rollte einen Regenguß stark verspätet der erste Vorlauf der Steher ab, in dem der deutsche Meister Valentin Petry(Wies- baden) mitwirkte, aber nur den vierten Platz belegen konnte. Ex-Weltmeister Adol- 55 Verschueren(Belgien) gewann das eine bunde währende Rermen mit einer Kilo- Mmeterleistung von 67,680 km mit 10 Metern orsprung vor dem früheren Weltmeister Guillermo Timoner. Petry hatte 400 Meter Rückstand. Er hat jetzt nur noch die eine Chance, über den Hoffnungslauf in die Ent- scheidung zu gelangen. Am Sonmtagnachmittag fielen bereits die ersten Entscheidungen. Sprinter- Weltmeister der Berufsfahrer wurde der Holländer Jan rksen vor seinem Landsmann Arie van Wliet, den er in beiden Endläufen mit 1143 und 11,6 Sekunden besiegte. Dritter wurde der Franzose Gaignard, Während der Titel- verteidiger Antonio Maspes Italien) nur auf den vierten Platz kam. Maspes wurde im Semifinale von dem neuen Weltmeister Derk- sen in zwei Läufen geschlagen, gewann aber einen Lauf in der schnellsten Zeit des Tages von 11,4 Sekunden. Bei den Amateuren verteidigte der Welt- meister und Olympiasieger von 1956, Michel Rousseau(Frankreich), seinen Titel gegen den Italiener Giuglielmo Pesenti erfolgreich. Pesenti hatte zwar den ersten Finallauf in 11, Sekunden mit einer Dreiviertellänge vor Rousseau gewonnen, aber den zweiten Lauf gewann Rousseau in zwölf Sekunden mit drei Längen, und im Entscheidungslauf War Rousseau(12,0 Sekunden) ebenfalls um 10 Meter besser als der Italiener, mit dem zu- sammen er bereits in Melbourne den olym- pischen Endlauf bestritten hatte. Dritter wurde der Italiener Gasparelli vor dem So- Wietrussen Romanow. Gmünd und Nikar Heidelberg sicherte. In der 4x 200-m-Bruststaffel konnte der Vor- jahresmeister KSN 99 Karlsruhe die Sieges- Serie der Bremer Rekordschwimmer unter- brechen und im 11:31,5 Min. wieder die Mei- ster würde nach Baden holen. Bei den Damen mußte die Heidelberge- rin Ursel Bruner bei ihrer ersten deutschen Meisterschaft hart kämpfen, um die beinahe zehn Jahre ältere Bochumerin Scholven nie- derzuhalten(5: 22,1 Min.). Es zeigte sich, daß die noch etwas unerfahrene badische Mei- sterin in harten Zweikämpfen doch noch nicht die Beständigkeit hat. Die Bochumerin mußte den zweiten Platz noch an die uner- hört spurtstarke Christel Werther(5:22, 4) mit acht Zehntelsekunden Rückstand ab- treten. Im 200-m- Brustschwimmen ging es um die Nachfolge der Goldmedaille-Gewinnerin Ursula Happe. Aber die jungen Schwimme- rinnen des DSV sind noch nicht soweit wie ihr großes Vorbild. Vor allem in stilistischer Hinsicht konnten die beiden Erstplazierten wenig befriedigen. Wiltrud Urselmann, die Jüngste im Achterfeld der Entscheidung, sicherte sich in 2:58,7 Min. die Meisterwürde vor Sidlinde Wolff(Bayreuth, 3:01,6 Min.). In den Staffeln dominierte erwartungsgemäß Düsseldorf 98. Ueber 4K 100-m-Lage schwam- men die Rheinländerinnen in 519,1 Min. einen neuen deutschen Rekord und blieben um 5,9 Sek. unter der vom Verband festge- setzten Mindestzeit. Auch in der 4K 200-m- Bruststaffel gab es einen Rekord der, Puten“ mit 12:43,0 Min. Ueber 4K 100-m-Rücken schwammen die Düsseldorferinnen schließ- lich ihren dritten Rekord in einer Zeit von 5:28,9 Min., wobei sie 7,7 Sekunden schneller waren als Nikar Heidelberg drei Tage zuvor im heimischen Thermalbad. Eine Unterbre- chung der Düsseldorfer Serie brachte dann Krefeld 09 zustande, das mit Kati Jansen in 5:43,0 Min. für die 4 100-m-Schmettern Kirschner im Einer nur Sechster: Pfui- Nufe fu Duisburger Kajal Vierer Proteste trübten Meisterschaften der Kanuten in Lübeck Die deutsche Meisterschaft der Kanu- sportler auf der langen Strecke über 10 000 m stand in Lübeck unter keinem guten Stern. Im Rennen der Kajak-Vierer und der Cana- dier-Zweier gab es unerfreuliche Zwischen- fälle. Im Mittelpunkt des Skandals bei den Kajak-Vieręrn stand die Mannschaft von Bertasee- Duisburg mit dem Olympiasieger Michel Scheuer am Schlag, dessen Verhalten eine Reihe von Protesten auslöste. Es führte außerdem dazu, daß die Mannschaft bei mmrem Zieldurchgang von den Zuschauern ausgepfiffen und mit Pfui-Rufen bedacht wurde. Das Rennen der Vierer-Kajaks war hart umkämpft; die beiden westdeutschen Rivalen von Bertasee Duisburg und Rheintreue Düs- seldorf hatten auf den Start ihrer Asse Scheuer und Schmidt Duisburg), sowie Knell und Bormann Düsseldorf) im Einer verzich- tet, um ihre Vierer zu verstärken. Zusammen mit dem Titelverteidiger Meidericher KC und der Holzheimer Sd bildeten diese Boote nach der ersten Runde(2000 m) auch eine klare Führungsgruppe, die sich heftig befehdete. Dabei kam es zu einer Karambolage zwischen den Duisburgern und den vor ihnen liegen- den Holzheimern und Meiderichern, wobei Meiderich das Steuer abgerissen wurde und die Holzheimer ein großes Loch in die Ver- spannung ihres Decks erhielten Während Meiderich zurückblieb, um das Steuer zu reparieren und dann aussichtslos hinterher zu fahren, hielt Holzheim trotzdem die Spitze und ging als Sieger durchs Ziel. Dann folgte Duisburg, obwohl in diesem Boot nur noch drei Mann paddelten, während Scheuer als Bugmann sein Paddel niedergelegt hatte und nicht mehr mitmachte. Nach den durch diesen Zwischenfall aus- gelösten Protesten von Bertasee gegen Holz- heim und Meiderich, sowie von Meiderich gegen Bertasee, entschied der Wettfahrtaus- schuß am späten Abend, daß die Lang- streckenmeisterschaft am Samstag wiederholt werden sollte. Dazu kam es allerdings nicht, da der Regatta-Arzt aus gesundheitlichen Gründen seine Einwilligung versagte. Einen zweiten Protest gab es im Canadier- Zweier, wo Stein/ Trienke KV Schwerte), eine der aussichtsreichsten Mannschaften bereits 700 m nach dem Start von Schöne/ Volmer (KC Limmer) so gerammt wurde, daß ihr Boot kenterte. So fuhren Drews/ Krämer Hambur- ger K) ihren Sieg unangefochten nach Hause. Der Protest des KV Schwerte wurde nach ergebnisloser Verhandlung, in der Aussage gegen Aussage stand, zurückgezogen. Im Einer-Canadier konnte Kirschner (Neckarau) seinen Titel nicht verteidigen, der unverwüstliche Franz Johannsen Hamburger KC) übernahm bereits in der ersten Runde die Spitze vor Tschäschke(Linden-Dahl- hausen) und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Er holte sich damit bereits seinen 18. deut- schen Meistertitel. Der sechste Platz des Vor- jahrsmeisters aus Neckarau wird durch eine Sehnenscheiden-Entzündung verständlich. Auch ohne Knell und Bormann dominierte Rheintreue Düsseldorf überlegen im Einer- Kajak, denn Briel, Ackers und Schlüssel fuhren gemeinsam dem Feld weit voraus, lösten sich ständig in der Führung ab und gingen in der obigen Reihenfolge durchs Ziel. Bei sommerlich warmem Wetter wurden zum Abschluß der Deutschen Kanuwoche am Sonntag dann die Meisterschaften auf der Kurz- und Mittelstrecke ausgetragen. Zum Auftakt verteidigte dabei der Olympia- sieger Meinrad Miltenberger KC Herdecke) seinen Titel im Einer über 3500 m erfolgreich. Er konnte Paul Lange Sterkrade) jedoch nur mit einer Zehntelsekunde auf den zwei- ten Platz verweisen. Den überlegensten Er- folg buchte Fritz Briel im Einer-Kajak über 1000 m, wobei der athletische Düsseldorfer das Feld seiner Konkurrenten mit über 50 m Vorsprung im Ziel deklassierte. Sein Ver- einskollege, Willi Schlüssel(Zweiter), wurde wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert. Auch im Zweier-Kajak der Frauen gab es eine Disqualifikation, als die Hamburgerin- nen Möller/ Norwinski mit klarem Vorsprung nach 500 m durchs Ziel gingen, aber eben- falls die Bahn verlassen hatten. So kamen Hoffmann/ Kamp als Zweite zum Meister- titel, dem fünften für die Düsseldorfer Rhein-Treue. Im Einer-Kanadier landete Meister Franz Johannsen HRC) erst auf dem fünften Platz vor Herbert Kirschner (Neckafau). Den Sieg holte sich Werner Tschäschke(Linden- Dahlhausen). Die übrigen Ergebnisse: Zweier-Kajak 500 m: 1. Müller/ Stuer(Meidericher K), 2. Lietz Kleine Bertasee Duisburg).— Zweier- Kajak 1000 m: 1. Brie Ackers(Rheintreue Düsseldorf), 2. Scheuer/ Schmidt(Bertasee Duisburg). Einer-Kajak 4x 500-m-Staf- fel: 1. Bertasee Duisburg, 2. Herbecker KC, 3. Rheintreue Düsseldorf.— Vierer-Kajak 1000 m: 1. Bertasee Duisburg, 2. Rheintreue Düsseldorf, 3. Meidericher KC.— Zweier- Kanadier 1000 m: 1. Trienke Berge(Kieler KC), 2. Becker/ Otten(ETV Hamburg).— Rennmannschaftskanadier: Il. HKC Ham- burg, 2. PG Wuppertal.— Frauen: Einer- Kajak 500 m: 1. Therese Zenz(Mettlach/ Saar), 2. Ingrid Hartmann(TH Herford). — Vierer-Kajak 500 m: 1. HKC Hamburg, 2. TG München, 3. Linden-Dahlhausen. Düsseldorf um zwei Sekunden hinter sich lassen konnte und hiermit ebenfalls deut- schen Rekord schwamm. Im Turmspringen hatte Manheim mit Bärbel Urban und Doris Büttner zwei Sprin- gerinnen in die Entscheidung gebracht. Nach dem ersten Teil lag die Bonnerin Helga Schellenbach noch an der Spitze. Bis vor dem letzten Durchgang war die Entscheidung in diesem vom Wetter sehr ungünstig beeinflußg- ten Wettbewerb noch durchaus offen. Der böige Wind setzte den Springerinnen schwer zu, so daß sie ihre ganzen körperlichen Kräfte hergeben mußten, um bei ihren Sprüngen von der Zehnmeterplattform erfolgreich zu be- stehen. Die Entscheidung fiel, als die 17jäh- rige Mannheimerin Bärbel Urban bei einem 2½ fachen Schraubensalto alles auf eine Karte setzte und ihr ein so wunderbar gelungener Sprung gelang, daß einige Kampfrichter so- gar die Note 8 gaben. Mit 17,25 Punkten er- hielt sie die höchste Tagesnote und dies gab schließlich auch den Ausschlag für ihre erste deutsche Meisterschaft im Turmspringen mit 80,29 Punkten. Zweite wurde Elfriede The- len(SSV Rheydt) mit 78,08 Punkten. Auf dem sechsten Platz landete Doris Büttner, eine zweite Vertreterin des TSV 46 Mann- heim aus der Springerschule von Richard Lackus, die erstmals bei einer deutschen Mei- sterschaft am Start war und bei ihren 57,58 55 eine sehr gute Durchschnittsleistung Ot. Paul Voell konnte seinen Titel im 100-m- Kraul-Schwimmen gegen Rekordhalter Bau- manm in 58,3 Sek. erfolgreich verteidigen. Siebter wurde der Marmheimer Machill in 1:01,7 Min. Die 400-m-Kraul brachten mit dem Ergebnis Bleeker(4:45, 4 Min.), Köhler und Fugger die gleiche Plazierung der ersten Drei wie die 200-m-Distanz. Das 200- m- Brustschwimmen entschied Europa- meister Klaus Bodinger durch seinen schnel- leren Anschlag in 2:44, 1 Min. bei gleicher Zeit gegen Vorjahresmeister Rumpel zu seinen Gunsten. Die Ax IOO-m-Lagenstaffel wurde eine sichere Beute des Bremer Sc 85 in 4:37,5 Min. Der SV Mannheim belegte hier wiederum den siebten Platz. Das Turmspringen wurde eine sichere Beute des Kölner Nachwuchsmannes Weiß- barth mit 145,92 Punkten. Viel Freude gab es bei den Mannheimer Schlachtenbummlern über den fünften Platz des 18jährigen Rolf Friedrich(TSV 46). Der Mannheimer wird zusammen mit seinen Vereinskameradinnen Urban, Büttner und Busch sowie der Heidel- bergerin Hilss an einem internationalen Lehrgang teilnehmen, der im Anschluß an die Meisterschaften bis zum 24. August in Bad Kissingen die Elite der europäischen Wasserspringer versammelt sieht. Bei den Damen wurde Ingrid Künzel Darmstadt 1912) Doppelmeisterin über 100 m.- Kraul und 100-m-Schmettern. Ewartungs- gemäß fielen die Titel im 100-m-Rücken- schwimmen an die Oldenburgerin Helga Schmidt in guten 1:15,0 Min. und die 4x 100 m.-Kraulstaffel an Düsseldorf 98 in neuer deutscher Rekordzeit von 4:43, 3 Min. Das Kunstspringen brachte der Gmün- derin Susanme Richter mit 132,40 Punkten die Meisterschaft vor Bärbel Urban, die sich durch eine großartige Kür noch mit 129,37 Punkten dem zweiten Platz sichern konnte und damit die erfolgreichste Teinehmerin der Sprungkonkurremzen War. Doris Büttner schaffte bei ihrer ersten Meisterschaft mit einem fünften Rang eine ausgezeichnete Plaierung. C. Bastian Dritter Europarekord Germars Seinen dritten Europarekord lief der deutsche Doppelmeister Manfred Germar (ASV Köln) am Samstag beim Amerikaner- Sportfest vor 12 000 Zuschauern im Koblen- zer Stadion Oberwerth, als er die 100 Yards in 9,5 Sekunden gegen den Amerikaner Ed Collymore(9,6) gewann. Bei 1,9 m/ Sek.-Ge- genwind entschied Germar diesen Lauf vor allem dank seines Starts für sich, wie man ihn in dieser Exaktheit bei ihm noch nicht ge- sehen hat. Der Kölner blieb mit seiner Zeit eine Zehntelsekunde unter dem bisherigen Europarekord des Briten Mac Donald Bailey. „Internationale“ in Hamburg: erreneinzel-Jinale: Damon- Rose Erika Vollmer hatte mit Flugbällen Pech/ Auch Edda Buding verlor Der 22jährige Kolonial-Framzose Pierre Darmon erkämpfte sich in einem zweistündi- gen Match mit einem 3:6, 6:4, 6:4, 4:6, 6:4 ge- gen den Italiener Nicola Pietrangeli als Erster den Eintritt in die Schlußrunde im Herreneinzel der Hamburger Internationalen Tennismeisterschaf ten. Er ist damit der erste Franzose, der nach dem Kriege am Hambur- ger Rothenbaum das Endspiel erreichen konnte. Darmon war bereits im Winter in Köln Internationaler Deutscher Hallenmeister geworden. Im Endspiel trifft er auf den Australier Mervyn Rose, der in einem dra- matischen, über dreistündigem Kampf den Dreifache Weltmeister-Krönung auf dem Dundrod-Kurs: Dritter plat⁊ Dukes beim Come · back · Versuch in seltasi Entscheidung in der Halbliterklasse liegt jetzt nur noch zwis Mit dem 25jährigen Australier Keith Campbell(Guzzi) holte sich beim Großen Preis von Ulster auf dem 12,24 km langen Dund- rod-Kurs bei Belfast der erste nichteuropä- ische Fahrer eine Motorrad-Weltmeisterschaft Als er im vorletzten Lauf des neunten Welt- titelkampfes ebenso wie die beiden Mondial- Werksfahrer Tarquinio Provini(125) und Cecil Sandford(250 cem) die noch erforder- lichen Punkte herausfuhr. Da auch das Ann- berger Gespann Hillebrand/ Grunwald be- reits den Pitel in der Tasche hat, muß in NMohza beim Finale am 1. September nur noch die Halbliter klasse entschieden werden. Aber auch hier steht wie in den anderen Klassen (zweimal Ubbiali, Lomas, Noll/ Crom) fest, das es keine erfolgreiche Titelverteidigung gibt, da Weltmeister John Surtees durch Maschi- nenschaden um seine letzte Chance kam. Das Ende machen die beiden Gilerafahrer Libe- rati(22) und Melntryre(20 Punkte) unter sich Aus. In der Achtelliterklasse holte sich zwar der MV- Werksfahrer und Vorjahressieger aber Provini nur um Reifenbreite geschlagen wurde und den zweiten Platz belegte, reicht sein Punktvorsprung. Cecil Sandfort dagegen, dem der letzte Titelgewinn vor fünf J ahren() gelang, holte sich den 250 cem- Sieg mit 134,020 km/std und genau einer Minute Vorsprung vor dem britischen MV-Fahrer Chadwick, der nie eine Chance hatte Eeignisreich verlief der 350 cem-Lauf. Zunächst führte Duke, bis er in der zweiten Runde mit Maschinenscha- den aufgeben mußte. Weltmeister Surtees schied drei Runden später mit Motorendefekt aus, so daß der Weg frei wurde für den neuen Titelträger Campbell, der mit 137,2 km /std ebensowenig wie die übrigen Sieger an die Klassenrekorde herankam, aber seinen Guz- zi-Markengefährten und Landsmann Bryen ebenso wie Gilera-As Liberati sicher distan- zierte. IAberti kann zwar punktmäßig noch zu dem 25jährigen Australier aufschließen, Hat aber bei nur vier gewerteten Ergebnissen einen Sieg zu wenig. Mit besonderer Spannung erwartete man den Halbliter-Sololauf als Abschluß, da vier Tateri(126,200 km/ std. Schnitt“) den Sieg; da Fahrer dichtauf an der Spitze lagen. Von ihnen chen Gilera-Assen Liberati und Meintyre hatte der deutsche BMW-Fahrer Walter Zeller auf einen Start gegen die überlege nen italienischen Werksrennställe verzichtet, während Titelverteidiger John Surtees kurz nach dem Start wieder mit Motorenschaden ausschied. Rekord weltmeister Geoff Duke belegte zwar mit einer Minute Rückstand auf Sieger Liberati(147,3 km/ std) und hinter Melntyre(37 Sekunden) den dritten Platz. Da er aber durch seinen Unfall bisher noch keine Wertung erhielt, stehen jetzt Liberati (22) und Melntyre(20) vor Surtees(14 Punkte klar an der Spitze. Die übrigen Führungsgruppen der Welt- meisterschaften: 125 cem: Weltmeister Tar- quinio Provini(Italien) Mondial 36 Punkte, TPaveri(Schweiz) 24, Ubbiali Ctalien) 14, alle MV. 250 cem: Weltmeister Cecil Sandford (Großbritannien) 30 Punkte, Miller(England) beide Mondial 12. Bis 350 cem: Weltmeister Keith Campbell(Australien) Guzzi 30, Libe- rati(Italien) 22, Melntyre(Großbritannien) beide Gilera 14; bis 500 cem. Liberati Ctalien) 22, Melntyre beide Gilera 20, Surtees(beide Großbritannien) MV-Augusta 14 Punkte. Amerikaner Budge Patty mit 4:6, 2:6, 8:6, 13:11, 6:3 niederrang.. Bei den Damen scheiterte mit Angela Mortimer die Nummer eins. Sie unter- lag dem glanzvollen Flugballspiel der kleinen Mexikanerin Reyes mit 3:6, 2:6. Gleichzeitig wurden die beiden letzten deutschen Spie- lerinnen ausgeschaltet: Edda Buding verlor gegen die lauferisch stärkere Mexikanerin Ramires 57, 613, 4:6, und die nationale Mei- sterin Erika Vollmer hatte bei windigem Wetter mit ihren Flugbällen étwas Pech, als sie gegen die Australierin Hawthon 674, 276, 4:6 Unterlag. Da Pat Ward(England) gegen Kermina(Frankreich) in einem langweiligen Match 6:2, 5:7, 6:3 gewann, spielen in der Vorschlugrunde Reyes— Hawthon und Ward— Ramires. Die ersten Endspielteilnehmerinnen stan- den im Damen-Doppel mit den als Nummer 2 gesetzten Engländerinnen Angela Mortimer Patricia Ward nach einem 4:6, 6:3, 6:4 gegen die Mexikanerinnen Vola Ramirez Rosemary Reyes und mit den Südafrikanerirmen Sandra Reynolds/ Renne Schuurman nach einem 6.0, 4:6, 7:5 über die Italienerinnen Nicla Mig- liori/ Silvana Lazzarino fest. Für die Vorschlußrunde im Herrendoppel stehen drei Paare fest. Die Favoriten Sirola/Pietrangeli(Italien) bezwangen die jungen Australier Gibson/ Woodcock mit 6.2, 3:6, 6:4, 6:1. Erwartungsgemäß kommt das 6:2, 6:4, 6:0 von Davidson/ Stewart(Schwe den/ USA) über die Südamerikaner Ayala/ Ol medo. Die Ueberraschung aber schafften die beiden in Berlin lebenden Exiljugoslawen Legenstein/ Petrovie mit dem 6:2, 6:8, 6:3, 4:6, 6:4 über Patty/ Brichant(USA/ Belgien). Pe- trovic überzeugte mit prachtvollen Flugbäl- jen und Legenstein bildete die kluge Ergän- zung, wobei fast ausschließlich auf Brichant gespielt wurde. Das vierte Doppel mußte wegen eintretender Dunkelheit unterbrochen werden, als die Australier Candy/ Rose gegen die Südafrikaner Fancutt/ Forbes mit 6:4, 3:6, 613, 1:4 führten. Im Mixed kamen Hawthon/ Contreras(Australien/ Mexiko) zu einem 6:3, 9:7 über Reyes/ Scholl Mexiko/ Duisburg.) baten. 3 MORGEN Montag, 12. August 1957/ Nr. 18 Handball-Ergebnisse Verbandsklasse: VfR Mannheim— 8G Leutershausen 7 TSV Birkenau— VfL Neckarau 13 SG Nußloch— TV Edingen 6: 7 5 = 98 Seckenheim— TSG Ketsch TSV Handschuhsheim— TSV Rot Ber kSsklasse Staffel 1: SV Ulvesheim— TSV Viernheim 7:8 TV Friedrichsfeld— 99 Seckenheim 8:14 TV Großsachsen— TG Laudenbach 877 SV Waldhof— TSV Oftersheim 4·3 Kreisklasse— Pokalspiele SO FPfingstberg- TSV 1846 4:7 MTG Mannheim— 07 Seckenheim 775 50 Ladenburg— Polizei SV 14:15(n. Verl.) 1G Heddesheim— Spygg. Sandhofen 4:20 TV Waldhof— TV Rheinau 6·7 SV Wallstadt— Post SG 7·¹ Freundschaftsspiele: Badenia Feudenheim— TV Sandhofen 92 So Pfingstberg— Lok. Libbenau 11:8 Schwacher Start von Feudenheim Karlsruher FV— ASV Feudenheim 3:1 Der ASV Feudenheim mit den Nach- Wuchsseitenläufern Haring und Benzinger kam im ersten Punktespiel der neuen Sai- son nur sehr langsam in Fahrt. Gegen eine sorglose Abwehr und dem bei flachen Bällen merklich unsicheren langen Torwart Ries er- reichte der KF bis zur 25. Minute bereits einen beruhigenden 3:0-Vorsprung. Mit prächtigem Schuß ins lange Eck auf Flanke von Baumann schaffte Stutz bereits in der 9. Minute das 1:0, in der 18. Minute schlenzte Baumann eine Maßvorlage von Schäfer am verdutzten Torhüter vorbei in die Maschen, und in der 25. Minute hieß es durch Stutz 3:0, als ihn Alker haargenau bedient hatte. Bis in die zweite Halbzeit hielt die Karls- ruher Ueberlegenheit an, doch mehrfach bil- dete der Pfosten den letzten Halt. In der zweiten Hälfte des zweiten Spiel- Abschnitts hatte dann der ASV die bessere Kondition und bedrängte das KFV-Tor zeit- Weilig stürmisch, nachdem der beste Feuden- heimer Stürmer Bimmler in energischem Alleingang in der 63. Minute das erste Gegentor geschafft hatte. Aber durch die Schugunsicherheit im Sturm des ASV brachte der KFV schließlich das Ergebnis über die Zeit. 1. FCK trotzte Schweizer Meister Zwei Tage nach seinem enttäuschenden Meisterschaftsauftakt mit dem mäßigen 4:4 im Heimspiel gegen Eintracht Kreuznach erreichte Südwestmeister 1. FC Kaiserslau- tern im Baseler St.-Jakob- Stadion vor 18 000 Zuschauern gegen den Schweizer Fußball- Titelträger Loug Boys Bern mit 3:3(2:1) ein Ausgezeichnetes Ergebnis. Durch den Nach- wuchsmann Fischer(15.) und den Falblin- ken Wenzel(21. Min.) führten die Lauterer mit 2:0, bevor der Ex- Duisburger Wechsel- berger in der 40. Min. für den Schweizer Meister verkürzen konnte. Nach dem 2:2 (58.) durch Allemann war es Fritz Walter, der vor seinem Austausch(75. gegen Wo- darczek) die 3.2-Führung der Pfälzer be- sorgte. Ein unhaltbarer Schuß von National- spieler Meier ergab in der 76. Min. das 3.3. 1. Amateur-Liga: De DSC fünltie dem iL krälig aut den Zalin Nach schwacher erster Halbzeit war Neckarau in der Folge tonangebend/ VfL Neckarau— DSC Heidelberg 4:2 Nicht obne Ueberraschungen verlief der erste Spieltag in der nordbadischen ersten Fußball-Amateurliga. Das unerwarteste Er- gebnis gab es dabei in Birkenfeld, wo die Platzelf über ein 1:1 gegen die Sportfreunde Forchheim nicht hinauskam. Auch der 1:0- Erfolg der Pforzheimer Rasenspieler bei Phönix Mannheim entsprach nicht den Vor- aussagen. Dagegen erfüllten der KFV durch ein 3:1 über Feudenheim, Durlach durch ein 3:0 über Schwetzingen, Leimen durch ein 3:1 über Daxlanden, Neckarau durch ein 4:2 über den DSC Heidelberg und Weinheim durch ein 5:1 über Hockenheim die Erwartungen. Die beiden Aufsteiger Sandhausen und Kirchheim trennten sich mit einem 2:2 Un- entschieden. VfL Neckarau— Ds Heidelberg 4:2 Spannender und dramatischer hätte man sich die Ouvertüre zur neuen Verbands- runde der 1. Amateurliga nicht wünschen können— denn vor über 2000 begeistert mitgehenden Zuschauern rollte am Sams- tagabend im Waldwegstadion ein Spielfilm ab, der es mit einem Wort„in sich hatte“. Denn den DS mit einer sehr vorteilhaft verjüngten Mannschaft scherte es keinen Deut, was der VfL in Viernheim und Eppel- heim an Vorschlußlorbeeren erntete— die Heidelberger fühlten den Neckarauern ganz ordentlich auf den Zahn. Denn in der ersten Halbzeit kam der VfL über die Mittelmäßigkeit nicht hinaus. Das gilt für den zu engmaschig operierenden Sturm ebenso wie für die manchmal sehr „löcherig“ wirkende Abwehr. Erst in der Zweiten Halbzeit kam der Angriff des VfL mit dem Wegfall einer unverständlichen Nervosität ins Rollen und dann kam auch der bis zum Umfallen kämpfende DSC auf die Verliererbahn. Aber zunächst einmal trumpften die Heidelberger im ersten Durchgang ganz schön auf und ritten mit ihrem schnellen und spritzigen Sturm eine muntere Attacke nach der anderen. Ver- dient fiel in der 10. Minute der Heidel- berger Führungstreffer als Schleich seinen Gegner Röhle gut bediente, der dann Box- heimer eine Flanke auf den Stiefel ser- vierte, die nur noch eingeschoben werden mußte. Zwar schoß schon im Gegenzug Oberländer an den Außenpfosten, aber 2. Amateurliga, Staffel 1 Breunig markierte dann in der 15. Minute den Ausgleichstreffer, als er den zu weit vorn postierten Knödler überköpfte. Als Neckaraus Abwehr in der 33. Minute nicht genau den Gegner markierte, wirbelte Boxheimer davon und Scholz vollendete zur Pausenführung. In der zweiten Halbzeit verlegte sich dann der DSC viel zu früh auf die Defen- sive und gab den Neckarauern dadurch Oberwasser, die nun mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zunachst auf den Aus- Sleich drängten. Der von Kaiser großartig organisierte Abwehrblock und der mit Bra- vour haltende Knödler verhinderten zu- nächst bei dem nun einsetzenden VfL- Angriffswirbel Gegentreffer, bis schließlich Orians mit einem tollen Fallrückzieher den Ausgleich markierte. Ab dieser 69. Minute Sing es dann Schlag auf Schlag. Zunächst schoß Breunig im Fallen zur erstmaligen Neckarauer Führung in der 73. Minute ein und schon zwei Minuten später brachte dann Oberländer die Kugel vollends über die Linie nachdem Breunig zweimal ver- geblich in die Mauer gedonnert hatte. Auf „ U- Nmaleuse im ersten Spiel geschlagen Olympia Neulußheim war nach dem Wechsel überlegen/ VfR-Amateure— Olympia Neulußheim 1:3 Im ersten Verbandsspiel mußten die Amateure des VfR Mannheim auf eigenem Platz gleich eine Niederlage einstecken. Olympia Neulußheim kam zu einem ver- dienten 3:1-Sieg. Zunächst hatten die Gast- geber etwas mehr vom Spiel und konnten auch in der 22. Minute durch Kohl auf Flanke von Ehnes in Führung gehen. In der 39. Minute schoß Rausch einen von Bönner getretenen Eckball zum Ausgleich ins VHR Tor. In der zjweiten Halbzeit waren die Gäste teilweise überlegen. Zwei Foul-Elfmeter, die Kotzian in der 56. und 80. Minute sicher verwandelte, ergaben den verdienten Neu- lußheimer Sieg. TSG Ziegelhausen— Spygg. Sandhofen 0:3 Die Einheimischen, die mit vier Ersatz- leuten antraten, hatten gegen die glänzend aufgelegten Gäste keine Chance. Die ersten 15 Minuten waren noch einigermaßen aus- geglichen, doch dann übernahmen die Gäste das Kommando und ihre Ueberlegenheit hielt bis zum Schlußpfiff an. Mitte der ersten Halbzeit steuerte der Gästemittelstürmer unhaltbar das Tor an. Den ersten Schuß konnte der Torwart ab- wehren, doch der Nachschuß des Halbrechten saß unhaltbar im Eck. Innerhalb von fünf Minuten war dann das Spiel entschieden, als zunächst ein Bombenschuß aus sechs Meter einschlug und wenig später ein Strafstoß von der Mauer ins Netz prallte. a Spygg Wallstadt— Fort. Heddesheim 4:1 Der starke Wind ließ ein flottes Kom- binationsspiel kaum zu und es gab so man- Immer noch Freundschaftskämpfe: gewpichtheben war in Hord baden Jumpſ „Jubilar“ Weinheim unterlag Mutterstadt mit 4370:4190 Pfund Das 65. Vereinsjubiläum des AC 92 Wein- heim war für diesen traditionsreichen nord- badischen Schwerathletikverein am Sams- tagabend der Anlaß zu einer kraftsportlichen Groh veranstaltung. Kein Geringerer als der diesjährige deutsche Mannschaftsmeister sc Mutterstadt war der Weinheimer Jubi- Iäumsgast. Allerdings hatten die Pfälzer Mren verletzten Schwergewichtler Günter Heil nicht mit von der Partie, warteten aber trotzdem mit einer ausgezeichneten Gesamt- leistung von 4370 Pfund auf, während es die durch den Federgewichtler Uhrig(A8 Schwetzingen) verstärkten Weinheimer auf 4190 Pfund brachten und mit dieser Gesamt- leistung sich sehr achtbar aus der Affäre zogen. Obgleich die Weinheimer Heinzel- becker 520, Uhrig 575, Schopp 540, Kuhn 690, Rath 600, Thyssen 605 und Müller 660 Pfund sich mächtig ins Zeug legten, vermochten sie keine der drei Disziplinen für sich zu buchen. Mit 1365:1300 Pfund beim Drücken, mit 1310:1250 Pfund beim Reigen und mit 1698: 1640 Pfund beim Stoßen gingen alle drei Uebungen an die Mutterstädter Adresse. Die Deutschmeister-Staffel ging mit Kegler 520, Stohner 645, Klein 570, Magin 610, Schaal 690, Fehr 730 nud Koch 605 Pfund in diese Be- gegnung, die recht spannungsreif verlief. Drei Heber ragten bei dieser Ausein- andersetzung besonders heraus, einmal auf Weinheimer Seite der Mittelgewichtler Kuhn. Er verbesserte seine eigene Bestleistung um 20 Pfund und stellte diese auf 690 Pfund. Zu- sammen mit dem Mutterstadter Schaal, der es ebenfalls auf 6990 Pfund brachte, teilte er sich den zweiten Platz in der Einzelwertung. Mutterstadts überragender Heber war Nor- bert Fehr, der mit seinen 730 Pfund die Ta- gesbestleistung schaffte, Neben Ruhn und Fehr verdient besonders Mutterstadts Leicht- gewichtler Stohner volle Anerkennung. Mit seiner Gesamtleistung von 645 Pfund ist er zu den besten deutschen Leichtgewichtlern zu zählen. Innerhalb der freundschaftlichen Gewicht heber- Begegnung zwischen Polizei SV Mann- heim und ASV Feudenheim revanchierten sich die Polizisten nicht nur für die glatte Vorkampf niederlage, sondern sie stellten mit 3535 Pfund eine neue Vereins- Bestleistung Auf. Die Feudenheimer, die in Müller mit 325 Pfund ihren besten Heber hatten, konnten mit der PSV. Staffel keinen Schritt halten Unid erreichten lediglich 3300 Pfund. Alle drei Disziplinen konnten die Ordnungshüter für sich entscheiden, die zudem in ihrem Über- ragenden Schwergewichtler Artur Frosch mit 590 Pfund den Tagesbesten stellten. all Bühler Dritter bei den Junioren Bei den Juniorentitelkämpfen des Deut- schen Kanu-Verbandes gab es in allen Klassen riesige Teilnehmerfelder. Die Ergeb- nisse: Einer-Kajak: 1. Friedhelm Wentzke FSV Dortmund), 2. Helmut Kaja KC Düs- seldorf). Zweier-Kajak: 1. Wachs/ Schulze (TUwW Recklinghausen), 2. Asshoff/ Hönme- mam(KV Hamm). Vierer-Kajak: 1. TUW. Recklinghausen, 2. Oberhausener RV, Einer- Canadier: 1. Hermann Brückner(VII, 93 Hamburg), 2. Alexander von Laffert(Tv Eimsbüttel, Hamburg), 3. Paul Bühler (KG Neckarau). Zweler-Canadier: 1. Biel Masz(Polizei Hamburg), 2. Nagorski/ Hahn (VK Lübecld). chen Fehlpag. Nach sechs Minuten jagte Düster einen Bombenschuß zum 1:0 ins Netz. Heddesheim, mit dem Wind spielend, Wär leicht überlegen, doch konnte Mittelstür- mer Karl Walter mit herrlichem Schuß auf 2:0 erhöhen. Die Wallstadter Abwehr, die etwas unsicher wirkte, konnte es nicht ver- hindern, daß die Gäste aus ihren zahlreichen Angriffen kurz vor Halbzeit zu ihrem An- schlugtreffer kamen. Nach dem Wechsel war Wallstadt meist überlegen, doch vermißgte man das gerad- Unige Spiel. Düster und nochmals Karl Wal- ter durch eleganten Elfmeter stellten dann schließlich den Sieg sicher. Germ. Friedrichsfeld— VfB Wiesloch 3:0 Wie nicht anders erwartet, gaben die Wieslocher einen äußerst zähen Gegner ab, der der Platzelf alles abverlangte. Glanz- stück der Gäste war ihr ganz hervorragen- der Torwart, der Wiesloch vor einer größe- ren Niederlage bewahrte. Bereits in der 12. Minute wurde der Gästehalblinke wegen Nachtretens von dem ausgezeichneten Schiedsrichter Feiler, Birkenfeld, vom Platz gestellt. Trotz dieser Schwächung blieben die Wieslocher nichts schuldig und nur mit ein wenig mehr Ruhe wären sie auch verdient in Führung gegangen. W Genau 45 Minuten dauerte es, bis Wolf, Friedrichsfeld, mit einem Flachschuß ins Eck das 1:0 für Friedrichsfeld erzielte. Den zwei- ten Treffer schoß Hoffmann, den ein Gäste- Verteidiger vollends ins eigene Netz ab- fälschte. Erst als der dritte Treffer Friedrichs- felds fiel, resignierten die Gäste und nur der Abpfiff rettete sie vor dem vierten Tor. SV 03 Ladenburg— SV 07 Seckenheim 3:0 Im ersten Verbandsspiel waren beide Mannschaften offensichtlich noch nicht ganz „fit“. Sie zeigten vor allem Mängel im Ab- spiel und gegenseitigem Verständnis. Zu- nächst war Ladenburg leicht feldüberlegen und ging in der 19. Minute durch Dengler 1:0 in Führung. Gegen Ende der ersten Spielhälfte kam Seckenheim stark auf, schei- terte aber immer wieder an den glänzenden Abwehrparaden des einheimischen Tor- Waärtes. In der zweiten Hälfte waren die Platz- herren trotz Gesgenwindes leicht feldüber- legen. In ger 35. Minute erhöhte Heinz Mayer auf 2:0 und der gleiche Spieler stellte Handball-Verbandsklasse: 15 Minuten vor Schluß mit einem weiteren Treffer das Endergebnis her. FC Dossenheim— 30 Ladenburg 1:1 Das Spiel hatte nur eine Halbzeit Format. In den ersten 30 Minuten sah men die Gäste im Vorteil und nur zwei Latten schüsse verhinderten zählbare Erfolge. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit be- herrschte dann Dossenheim das Feld, kam Aber ebenfalls zu keinem Tor. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit sprang Hohrein in eine Rechtsflanke und köpfte den Ball sehr sicher zum Führungs- tor der Gäste ein. Ab diesem Zeitpunkt sah man von 50 Ladenburg sehr wenig. Die Einheimischen übernahmen fast ausschließlich das Spielgeschehen, die Stürmer waren Aber zu hilflos um Tore zu schießen. Nur durch ein Selbsttor des Gästeverteidigers Sieber kam der FC noch zum Ausgleich. S0 Käfertal— TSG Rohrbach 5:1 Die Blauweißen zeigten in ihrem„Kerwe⸗ Spiel“ 775 besseren Einsatz und die ge- schlossehere Leistung. Schon in der dritten Minute verwandelte Heinz Heim den fälli- gen Elfmeter-Strafstoß. Frank gelangen drei weitere Tore durch die Ausnutzung ein- wandfreier Chancen. Erst in der 66. Minute lenkte Söhner für die Gäste zum Ehrentreffer ein. Kuhn fak- kelte nicht lange als sich ihm Gelegenheit bot und schoß das fünfte Tor. Bester Spieler der KAfertaler Mannschaft War Wieder Heinz Heim. Heim vor Cawi auf Platz 1: enn jeden Fall wurde den Neckarauern bel dle, sem Treffer sicherlich klar, dag sie noch einige schwache Stellen sehr rasch Ausmer- zen müssen, wenn sie. nicht unliebsam 11 den kommenden Spielen überrascht Sein Wollen. Sehr energisch war Schiedsrichter Blattner aus Oberhausen in dem seht schnellen Spiel. H. M. Phönix Mannheim— VfR Pforzheim 0¹1 In einem auf nicht besonders Hoher Stufe stehenden Spiel mußten sich die Mayn. heimer mit emer unglücklichen Niederlage abfinden. Wohl hatten auch die Phönix. Stürmer mehrere günstige Chancen, die aber entweder im Uebereifer vergeben Wurden, oder die Schüsse nur am Pfosten oder an del Querlatte landeten. Das entscheidende Tor des Spieles fiel 12 Minuten nach Wiederbeginn in der Zwel⸗ ten Halbzeit; nach einem schlechten Torab-⸗ stoß vom einheimischen Tor gab es ein Foul gegen einen Gästestürmer. Den folgenden Freistoß schoß Mittelstürmer HAugenstein über die gebildete Mauer unhaltbar ins Tor Von da ab verlegten sich die Gäste natur. gemäß mehr und mehr auf das Halten des Ergebnisses. Die Mannheimer gewannen da. durch merklich an Uebergewicht, scheiterten Aber immer an dem ganz hevorragenden Gästetorwart Kohlmetz. Ilvesheim im Pech 03 NMvesheim— Neckarsteinach 112 Es ist allmählich schon zur Regel gewor- den. Ist der Gegner schwach, dann sind die Ilvesheimer noch schwächer, dabei waren die Einheimischen fast während des ganzen Spieles tonangebend. Großes Schußpech 80. wie eine massive Abwehrreihe des Gegners ließen indessen keinerlei Treffer der Ilves- heimer zu. Die allzu junge Jlvesheimer Mannschaft, die durch ihr fürs Auge schönes Spiel imponierte, dürfte jedoch gegen eine nur auf Zweckmäßigkeit und Erfolg einge- stellte Spielweise wie die des heutigen Geg · ners immer den Kürzeren ziehen. Ein herr- liches Strafstoßtor von Weber brachte die Einheimischen in Führung, die im Gegenzug jedoch nach einem Gästeabwehrfehler von Kohl ausgeglichen wurde. Nach Wiederbeginn flel wiederum durch Kohl der siegbringende Treffer ausgerech⸗ net in dem Zeitraum, als Ilvesheim unauf- hörlich auf eine Entscheidung drängte. K. O.-Sieg Szuezinas in USA Der im den Vereinigten Staaten lebende Mittelgewichtler Franz Szuezina(Bremen) setzte am Samstag seinen Siegeszug in Seinet Wahlheimat fort. In einem Hauptkampf in Hollywood schlug er den Amerikaner Jimmy Palazzola(Kalifornien) in der zehnten und letzten Runde des Treffens durch technischen 9. Der bullige Bremer lag nach Punkten weit vorn, als Ringrichter Larry Großman den Kampf nach 24 Sekunden der Schlußrunde stoppte, da Palazzola nach schweren Kopf- und Gesichtstreffern im Ring umhertzumelte und sein linkes Auge fast geschlossen war, Szuezina bestach durch seine blitzschnellen Unken Geraden, denen er Rechts- Links- Kombinationen folgen ließ und damit seinen eEtwes größeren Gegner inmer r schwere Bedrängnis brachte. Freiburg liat Gadens beste Schachspiele- Mannheimer Erfolg im B- Turnier/ Apholte badischer Meister Der 31. Badische Schachkongreß im Mannheimer Rosengarten, der eine Woche lang die besten badischen Spieler am Brett sah, wurde am Sonntag beendet. Nach auf- regenden Kämpfen brachte der Sonntag- vormittag mit der letzten Runde sämtlicher Wettbewerbe den Höhepunkt durch die dra- matische Zspitzung der Kämpfe der beiden Meisterklassen. Man kann ohne Uebertrei- bung sagen, daß den Spielern an Konzen- tration und, Ausdauer das Letzte abverlangt wurde, so daß zum Schluß nicht allein das Können, sondern auch die Kondition ent- schied. Meister von Baden 1957 wurde, wie nach der vorletzten Runde erwartet wurde, der Leuiershausen fand hatten Widerstand Verheißungsvoller Auftakt im Herzogenried-Park/ VfR Mannheim— 86 Leutershausen 7119(318) Die Handballsaison 1957/58 wurde in Mannheim auf dem Herzogenriedplatz er- öktnet; es ist die letzte, die im Herbst er- ökktnet wird, da ja nun nach dem Bundes- tag das Kalenderjahr gleich Spieljahr Tat- sqdche geworden ist. Zu diesem ersten Spiel des VfR, der nicht in stärkster Aufstellung antreten konnte, waren bei herrlichem Sonnenschein gut 1000 Zuschauer gekommen. Kein Wun⸗ der, denn der Gegner der Rasenspieler war kein geringerer als der deutsche Vizemei- ster Sd Leutershausen, der in Endspiel- besetzung zur Stelle war. Mit einem„kam, sah und siegte“ der Bergsträgler wurde es diesmal allerdings nichts. Die Gäste waren Wohl in der Meinung gekommen, die Ra- senspieler ohne besondere Mühe in Grund und Boden spielen zu können. Wie kam es aber? VfR begann dieses Treffen mit gro- em ifer und führte bald 2:0. Da mufften die Gäste umschalten. Erst nach etwa einer Viertelstunde gelang das erste Tor, dem bald der Ausgleich folgte. Nochmals gin- gen die Rasenspieler nach vorne, dann Allerdings waren die„Roten“ da. Bis zum Wechsel stand die Partie 818 für den Gast, ohne da aber Mannheim in seine Hälfte zurückgedrängt werden konnte. Nach der Pause behielten die Mannen um Kern ihre leichte Ueberlegenheit, da einmal der Ball sicherer geführt und schneller abgespielt wurde und zum an- dern— und dies war für die klare Nie- derlage des VfR ausschlaggebend— weil mehr, härter und placlerter geworfen wurde. Die Rasenspieler waren minde- stens eben so oft vor Lochbühlesr Tor wie umgekehrt, aber sie spielten dann zu um- ständlich, Dieses Spiel hat aber, gezeigt, daß in der VfR-Mannschaft aller- hand drin stickt. Heisecks Arbeit mit den jungen Spielern scheint langsam Früchte zu tragen. Die Tore des Siegers, der gerne die Zwanzig vollgemacht hätte, erzielten: Magenreuther(7), Hoffmann(J), Stadler (3), Weber und Schrödersecker je zwel so- Wie Gunst. Beim Unterlegenen trafen Duda (2), Krämer, Roberts, Hochhaus, Curth und Schuster ins Schwarze. Spielleiter Heinz aus Pforzheim leitete ohne Tadel. TSV Birkenau— VfL Neckarau 13:7 Obwohl der VfL Neckarau ohne Zabler, von dem man hörte, daß er zu der Sd Leu- tershausen hinüber wechseln Will, angetreten War, boten sie den Birkenauern eine über- raschend starke Partie und gaben sich erst im letzten Spielabschnitt geschlagen. In der ersten Hälfte war das Splel vollkommen aus- geglichen; Birkenau mußte froh sein, mit 4.4 noch ein Unentschieden bis zur Pause heraus- zuholen. Allerdings waren die Hausherren auch gezwungen, mit drei Hrsatzleuten anzu- treten, wWwas sieh im Mannschaftsgefüge doch stark bemerkbar maclite. Nach Seſftenwechsel konnte der VfL noch bis 7 mithalten, dann aber zogen die Bir- kenauer in einem gewaltigen Endspurt end- gliltig davon und gewannen das Spiel noch mit 13.7 verdient. TV os Seckenheim— TSG Retsch 710 Der Neuling der Verbandsklasse über- raschte seine Anhänger durch eine groge Kümpferische Leistung, durch die er seinen Ketscher Gegner zwang, sein Bestes und Letztes herzugeben, Zunächst waren die Seckenheimer bis 4:4 mit einem Tor in Füh- rung gelegen und konnten auch bis zur Pause mit 5:5 mithalten. Nach dem Wechsel zeigten sich Über- raschend Schwächen in der Deckung, die die Ketscher auszunutzen verstanden und zwei Treffer vorlegten, die dann auch das Spiel entschieden. Mit 719 muß der Sieg der Ket- scher dank ihrer grogen Routine als verdient bezeichnet werden. Dieses 79 muß der Sieg der Ketscher dank ihrer großen Routine als verdient bezeichnet werden. Dieses 7:9 be- deutet aber auch einen Achtungserfolg für den TV 98. Waldhofsieg zum Auftakt SV Waldhof— TSV Oftersheim 4:3 Zwei alte Verbandsligisten standen sich im ersten Bezirksklassenspfel auf dem Wald- hofplatz gegenüber. Das Spiel brachte keine besondere Höhepunkte. Oftersheim war nicht so stark, W.Ge es eingeschätzt wurde. Wald- hof gewann dieses Freffen in erster Linſe durch die Routine und Kaltschnäuzigkeit sei- ner alten Spieler. Nach fünfzehnminutigem torlosen Spiel gelang Klotz die Verwandlung eines Vierzehnmeter zum 1:0, wenig später erhöhte derselbe Spieler auf 210. Einen wei⸗ teren Vierzehnmeter vermochten die Schwarzblauen nicht zu verwerten, als aber Stapf dann frei vor dem guten Oftersheimer Schlußmann steht, steht das Halbzeltergeb- Nis mit 310 fest. Nach Seitenwechsel spielten die FEinhei- mischen mit dem starken Wind im Rücken, konnten diesen Vorteil aber nicht verwerten. Klotz erzielte kurz nach Wiederbeginn 4:0, dann hatten die Waldhöfer ihr Pulver rest- Jos verschossen. Zunächst konnte Scheffler noch einen Vierzehnmeter parieren, es schlug aber doch bis zum Schlußpfiff noch dreimal hinter ihm ein, so daß der Sieg mit 413 zwar knapp ausflel, aber doch vollauf verdient War. junge Freiburger Heim, der in der letzten Runde den Heidelberger Berner schlug. Das Meisterturnier A war überhaupt ein Trumpf der Freiburger, die mit dem im letaten Jahre aufgestiegenen Cawi auch den zwei⸗ ten Platz belegten, sutterer(Baden-Baden), der nach unglücklichem Start mächtig nach vorne kam, belegte den dritten Platz vor Berner(Heidelberg). Dr. Lauterbach Rohr- bach), der lange die Tabelle anführte, stand das Turnier nicht durch, sonst hätte er gegen schwachplacierte Gegner zum Schluß nacht noch Punkte abgeben müssen, Prei Niederlagen, zuletzt gegen Metzger, warfen ihn auf Platz 5 zurlick, gefolgt von Blau (Heidelberg), Dr. Meyer und Dechcer. Hin- ter dem mit sieben Punkten siegreichen Heim trennte diese Spieler jeweils nur ein Punkt. Einen großen Mannheimer Erfolg brachte das Meisterturnier B, in dem der Sandhofer Edgar Müller zusammen mit Stotz Gleldel. berg) und Kühler(Freiburg), die sämtliche 6 P. aufwiesen, den I. Platz belegte. Nur einen halben Punkt zurüce folgten vier weitere Konkurrenten, was für die Gleich- Wertigkeit der Spitzenspieler dieser Klatse spricht. Litterst unterlag dabei in der Schlugrunde gegen Müller und vergab da- mit den alleinigen Klassensieg. Tihtmann (Feudenheim) und Amrehn Mannheim 1665 trennten sich nach fast siebenstündigem Kampf Remis, so daß beide um die Chance des geteilten ersten Platzes kamen. Auch im Hauptturnier setzten eich Mannheimer Spieler erfolgreich durch. Hin- ter dem mit 6½ P. siegenden Achenbach aus Heidelberg belegten Turn(1865) un 0 Apholte Feudenheim) Platz 2 und 3 5 errangen damit den badischen Meistertitel. Der Feudenheimer mußte dabei den dritten Platz mit Martin(Waldkirch) und Walter (Lampertheim) teilen. Der Mannheimer Wickenhäuser 4965) wurde zusammen mit Hümmer Lampen, heim) in der allgemeinen Klasse mit 60½ Punkten überzeugender Turniersieger 15 Münsch(Sandhofen) und Roscher(Heidel- berg) mit je 5 P., während die Rangfolge im B-Turnſer Eis(Heidelberg) vor Frank aus Schwarzach und Hanauer Oesershe e lautete. Hürden- Weltrekord in Oslo Bei den Internationalen Leichtathletik. Wettkämpten in Oslo stellte der Amerlrängt Josh Culbreath über 440 Lards Hürden 7 50,5 Sek. einen neuen Weltrekord auf. D bisherige Weltbestleistung wurde von. Sowjetrussen Vuri Liluſew mit 51,3 Sek. 170 Halten, Während der später durch den 1 Afrikaner Gert Potgieter im April 1957 15 50,8 Sek. aufgestellte Weltrekord noch ni anerkannt worden ist. Ar. 184 Ein Qual unse Heilt Kü hr 24. J hatte Fluß lung Nur jungen vorletz enthalt der we mit ihr bern in Wagne! gruppe leitete wurde terin d des M: zukfried eindruc den sie mütig freund. Mitglie fuhren ley, mi möchte derkom Jun E 10 eit gen 80 m B. 11 Plo gut ger Bee Fei Unt une Nr. 180 — bel dle, 1e noch Ausmer. sam 11 t sein Asrichter m geht H. M. eim 011 hoher e Mann. Sderlagg Phönix. die aber Wurden, r an der eles fiel er zwel⸗ 1 Torab- ein Foul genden genstein ins Tor, Natur- Iten des men da. leiterten Agenden 112 gewor. sind die waren ganzen ech S0. Gegners r IIves. sheimer schönes en eine J einge- en Geg⸗ in herr. chte die egenzug ler von 1 durch gerech. unauf. te. SA lebende Zremen) n Seiner unpf in Jimmy en und mischen ben weit an den Grunde Kopf- zumelte n War. nellen -Links- Ar. 184 Montag, 12. August 1957 MANNHEIM a Ein alter Kettenschlepper, Qualm Gäste aus England wieder abgereist Nun sind sie wieder abgereist, unsere jungen englischen Gäste aus Swansea. Am vorletzten Abend ihres Mannheimer Auf- enthalts trafen sich die Mädchen und Jungen der walisischen Hafen- und Industriestadt mit ihren deutschen Freunden und Gastge- bern im Schönauer Jugendheim. Reinhard Wagner, der Leiter der deutschen Austausch- gruppe, die demnächst nach Swansea fährt, leitete das kleine Programm; im wesentlichen wurde improvisiert. Mrs. Matthews, die Lei- terin der britischen Gruppe, zog das Fazit des Mannheimer Besuchs: Wir waren sehr zukrieden, Die jungen Engländer waren be- eindruckt von Heidelberg, am schönsten fan- den sie die Dampferfahrt nach Worms. Ein- mütig lobten sie die Mannheimer Gast- freundschaft in Superlativen. Die meisten Mitglieder der Gruppe— insgesamt 32— fuhren erstmals ins Ausland. Warren Brad- ley, mit 13 Jahren der jüngste Teilnehmer, möchte im nächsten Jahr auf jeden Fall wie- derkommen. Seinen k 19 2 letzten lug. Das Trumpf letzten 1 Zwei- Baden), ig nach AZ vor (Rohr- , stand tte er Schluß Drei Würfen a Blau „ Hin- reichen ls nur brachte dhofer Aeidel⸗ mtliche e. Nur n vier leich- Klasse n der ab da- tmann n 1865) idigem n die gamen. slch J. Hin- ich aus und 3 und ertitel. dritten Walter 1865) mpert⸗ it 6½ r Vor leldel- ige im iK aus sheim) Her 510 nletik⸗ Ikaner 91 mit . Dle 1 dem Jungen und Mädchen der Gruppe hatten eim gemeinsames Hobby in den zurückliegen- unser Bild zeigt) stets ein ganzes Bündel Lastkähne hinter sich her zu Berg, Heilbronn und Lauffen. Die Kette war so in die Fahrtrinne gelegt, daß Schlepper und Kühne gut am„Hackteufel“ und anderen gefährlichen Hindernissen vorbeikamen. Als am 24. Juli 1927 die Neckarkanulstreche Munnheim Heidelberg dem Verkehr übergeben wurde, hatte die Kettenschiffahrt ausgedient und die scheppernde Schlepperkette konnte aus dem Fußbett herausgezogen werden. Viel länger hätte sie auch nicht mitgemacht: die Umstel- lung der Lastkähne auf Eigenantrieb machte sie bald uberſlůssig. Kleine Chronik der großen Stadt der fünf Jahrzehnte lang(18771927) das Neckar- tal mit klickerndem Lärm und mit heftigem erfüllte. Die sieben besonders flach gebauten stämmigen Schlepper zogen(vie das heißt bis Bild: MM-Archiv den Tagen: Sie kauften ein. Lederwaren waren gefragt, dann natürlich Souvenirs aller Art, besonders imposante Bierkrüge und überdimensionale Kuckucksuhren. 0 Kerwe- und Werbeausstellung des KZV 1900 Waldhof Mit einer geschmackvollen Werbeausstel- lung überraschte der KZV 1900 Waldhof seine Mitglieder und zahlreichen Freunde im Verlauf seines Kerwe-Sommerfestes. In der schmucken Lagerhalle gab es recht eindrucks- volle Folieren mit Ziergeflügel(Nymphensit- tich, Elster, Goldfasan, Wild- und Lachtau- ben, indische Lahore usw.) zu bewundern. Dahinter aber hatte Zuchtfreund Neuberth 106 Geflügelnummern(16 Rassen), vorwie- gend große und mittlere sowie verzwergte Rassen, ausstellen lassen. Einen erfreulichen Anteil bot die Sonderausstellung der Jugend- gruppe. Darüber hinaus waren 12 verschie- dene Rassen bei 64 Kaninchen vertreten, die mittleren und leichten Schlages waren. Gast- recht hatten außerdem Graue Riesen sowie eine Familie Schwarz- Weißer Holländer aus dem Kreisgebiet. Die Unparteiischen Fouquet und Joost äußerten sich recht anerkennend. kr Lotterie gegen spinale Kinderlähmung Verkaufsstand auf dem Marktplatz Mannheim kaufte 1956 die meisten Lose „Herzliche Bitte an alle verehrlichen Ein- wohner: Unterstützen Sie bitte die Bekämp- kung der spinalen Kinderlähmung!“ Diesen Wunsch adressiert seit vorgestern auf dem Marktplatz das Badische Komitee zur Erfor- schung und Heilung der Kinderlähmung an alle Mannheimer. Das Komitee, das unter dem Protektorat von Prof. Dr. W. Keller von der Universitätskinderklinik in Freiburg steht, schickte— wie schon im September 1956— wieder einen Omnibus nach Mann- heim, der bis unter und über) die Decke mit Waren gefüllt ist. Seit 6. Juni rollt der Bus auf seinem Feld- zug durch die badischen Lande. Pforzheim, Karlsruhe, Heidelberg hat er bereits be- sucht. Mannheim ist die letzte und wichtigste Station der„Expedition“. Da im Herbst 1956 die Einwohner der Rhein-Neckar-Stadt am Verkaufsstand des Komitees so viele Lose kauften, daß sie alle anderen Städte über- rundeten, setzt das Komitee auch 1957„be- sonders groge Hoffnungen auf Mannheim“. Seit vorgestern nachmittag wird auf dem Marktplatz wieder gewonnen: 145 Artikel führt der vielseitige Losverkaufsstand darunter Teddy-Bären, Kaffee- und Speise- services. Federballspiele, Vasen, Pralinen Ein Los kostet zwanzig Pfennig. Der Rein- erlös wird in vollem Umfang zur Be- kämpfung der spinalen Kinderlähmung ein- gesetzt: Es werden Sanatoriumsaufenthalte Finanziert, Prothesen gekauft oder Zuschüsse für Prothesen gezahlt, es werden Nach- behandlungen ermöglicht, Eiserne Lungen angeschafft und Impfungen vorgenommen. Außer dem großen Bus auf dem Innen- Schöne Jungtierschau des KZ V 1909 Waldhof Parallel mit ihrem Bruderverein 1900 veranstalteten auch die 1909er auf dem Waldhof anläßlich der Kerwe auf ihrem Ge- lände eine große Jungtierschau, die durch ihre Reichhaltigkeit überraschte. Mit 116 Ge- flügel- Exemplaren(16 Rassen), mit dem Schwerpunkt auf den Wirtschaftsrassen, sowie 87 Kaninchennummern(9 Rassen) be- wies Ausstellungsleiter Peter Brauch große Aktivität. Beim Geflügel gefielen New Hampshire, Orpington sowie verschieden- farbige Italiener, wobei eine gestreifte Zwergwyandotte zum besten Tier der Schau erklärt wurde. Im übrigen gab es sechsmal Note 1 mit Zuschlagpreisen sowie elfmal sehr gut und 35mal gut. Bei den Kaninchen standen helle Großsilber, Blaue Wiener, Ha- senkaninchen und Angora im Vordergrund. Die Unparteiischen erkannten hier auf zwölf. mal I mit Zuschlag und 16mal sehr gut und 49mal gut. Karl Ernst, Neckarau, und E. Rempert, Reilingen, hatten die Bewertung. Der Kerwebetrieb war recht lebendig, die Stimmung gut. kr stadt-Marktplatz wird ein kleiner Bus, der „Flitzer“, auf dem alten Meßhßplatz und auf dem Neumarkt in der Neckarstadt eingesetzt. Auch dort können Lose in der gleichen großen Auswahl gekauft werden. Ab 28. August wird der„Flitzer“ auf dem Markt- platz in Neckarau allen loskauflustigen In- teressenten zur Verfügung stehen. Auf dem Innenstadt-Marktplatz hält der große Bus täglich von 9 bis 22 Uhr seinen Losstand geöffnet. An Markttagen beginnt der Ver- kauf erst um 16.30 Uhr. Hk Die Wetter-Glosse: Venn Petrus die Blitze lt. Schon mancher Mann hat beim Oeffnen des Kleiderschranłkes festgestellt, daß ein Gewitter im Anzug ist. Ein Gewitter jedoch, bleibt be- kanntlich nicht in den Kleidern hùngen. Da ist es schon angebracht, wenn man Vorsichts- maßnahmen ergreift gegen Blitz, Donner und Doria. Aber wenn Petrus einige Blitze geölt hat, dann will er sie auch zucken sehen]— Oftmals hört sich dann so ein Gewitter an wie Schlachtenlarm. Daher auch der Ausdruck: „Gewitterfront“. Gegen unerwünschten Blitz- besuch sckutzt bekanntlich der Blitzableiter. Er wurde konstruiert von Benjamin Franklin, einem amerikanischen Staatsmann, der sick große Verdienste um die Wetterwendigkeit der Weltpolitik erworben hat. Franklin soll noch an einer ähnlichen internationalen Erfindung gearbeitet haben, die ihm jedoch nicht glücłcte: Regenbögen in den jeweiligen Landesfarben. Potzblitz Dem Blitz auf dem Fuße folgt bekanntlich der Donner. Er ist längst nicht so hell als der Blitz, aber dafür wesentlich lauter. Man sagt dem Donner nach, er würde grollen.(Nun ja — er uird schon seine Gründe haben.) Ein Platzregen ist ein so starker Guß, daß die Schirme platzen. Gluclelich sind alle Pär- cken zu schãtzen, die sich bei einem solch kom- plizierten Wolkenbruch unterstellen können! Unter den Fittichen des Donnerwetters kom- men sick oft Schirm-Herr und Blitz- Mädel beim Unterstellen immer näher, so daß man getrost unterstellen kann, daß ihr nächstes Gewitter schon ein eheliches sein wird. Ein Gewitterregen ist übrigens hauswirt- schaftlich nicht ganz unrentabel. Denn er be- steht aus dem sogenannten„weichen Wasser“, das unsere Wäsche so intensiv schont. Wer je- mals längere Zeit in einem Wolkenbruch spa- zierenging, der weiß um die schonende Wir- ung weichen Wassers. Nach einem tüchtigen Unwetter ist die Atmosphdre aufgeklärt wie ein moderner Mensch. Der Landmann denkt jetzt an seine Ernte, der Städter an seine Schuhe. Rheuma- besitzer spuren bereits die nächste Gewitter- neigung. Soweit meine kleine Blitz Conférence. Hoffentlich scklägt sie ein.) Rollie Aus dem Polizeibericht: Diebstahl in Etappen Pkwy„.aus geschlachtet“ Wegen Motorschadens mußte ein Kraft- fahrer seinen Pkw auf der Frankenthaler Straße in der Nähe der Autobahn-Ueber- kührung stehen lassen. Als er zu seinem Fahrzeug zurückkehrte, stellte er fest, daß unbekannte Täter in der Zwischenzeit die Windschutzscheibe eingeschlagen und das rechte Vorderrad abmontiert und mitge- nommen hatten. Der Kraftfahrer verließ erneut seinen Wagen, um den Abschlepp- dienst zu benachrichtigen. Als er wieder bei seinem Fahrzeug eintraf, fehlten noch wei- tere Wagenteile: Die unbekannten Diebe hatten inzwischen das Autoradio ausgebaut und außerdem einen Autoreifen mitgehen heißen. Durch die beiden Diebstähle ent- stand ein Sachschaden von 1500 DM. Bewährungsprobe nich' bestanden In H 7 setzte sich ein 22jähriger in einen auf der Straße abgestellten Opel-Olympia und fuhr davon. Auf der Autobahn, in der Nähe der Abfahrt Friedrichsfeld-Nord, ver- schuldete er einen Verkehrsunfall und zog sich dabei Verletzungen zu. Da dem Auto- dieb für die Verbühung einer früher ver- hängten Gefängnisstrafe Bewährungsfrist zugebilligt worden war und diese jetzt ver- wirkt ist, wurde er sofort ins Landesge- fängnis gebracht, wo er zunächst die„fal- lige“ Gefängnisstrafe absitzen muß. Im Gebüsch versteckt In der Parkanlage in der Sonnenstraße in Sandhofen wurde im Gebüsch versteckt ein Paket aufgefunden, in dem sich— neben anderen Dingen— ein blauer Lei- nenrock, eine rote Strickweste und zwei Blusen befanden. Die Polizei bemüht sich mit Hilfe eines Bildes, das in dem Paket ge- kunden wurde, die Eigentümerin ausfindig zu machen. Verdächtige Notizen Vor einem Bankgebäude machte sich ein junger Mann verdächtig, als er die Nummer eines Fahrzeuges notierte, in dem gerade ein Geldtransport zur Bank gebracht worden War. Bei der Personenkontrolle erklärte der vorläufig Festgenommene nach einigem Hin und Her, er habe sich die Wagennummer nur aufgeschrieben, da das Fahrzeug in einen Unfall verwickelt sei. Seine Angaben Werden geprüft. Unerwünschter Kerwe-„Besuch“ Der Kerwesonntag brachte dem Dramati- schen Club Mannheim eine böse Ueber- raschung. In den Morgenstunden des Sonn- tags ging es wie ein Lauffeuer auf dem Waldhof rund: Auf der Freilichtbühne haben Langfinger der unter großen Opfern einge- richteten Gastwirtschaft einen„Besuch“ ab- gestattet und dabei mitgehen heißen, was nur greifbar war. Der Tatort wurde sofort von der Kriminalpolizei inspiziert, doch ist über das Ergebnis noch nichts bekannt. Bruder, Schwager und Onkel, Herr den erlöst wurde. Mannheim, den 10. August 1957 Beilstraße 12 Beerdigung: Siehe Bestattungsanzeiger. Nichte, Frau geb. Rappold Mhm.- Käfertal, den 11. August 1957 Käfertal. ser und Onkel, Herr Willi Hoock im Alter von 54 Jahren. Mhm.-Feudenheim, Talstraße 90 Feudenheim. und Tante, Frau geb. Bühler Weinheim, Rom, den 12. August 1957 Dokt. Schmerzerfüllt gebe ich die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann und guter Lebenskamerad, Sohn, Robert Wörner im Alter von 60 Jahren, von seinem langjährigen Lei- Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Erna Wörner geb. Katzenberger ꝓꝓꝓ)VFFWGWWWWGGGGWW Am Sonntagmorgen ist nach langem schwerem Leiden meine liebe Frau und tapfere Lebenskameradin, unsere liebevolle Mama, Tochter, schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Lieselotte Stade im Alter von 27 Jahren für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: Heinz Stader mit Rolf und Klaus Familie August Rappold Familie Heinrich Stader und alle An verwandten e Dienstag, den 13. August 1957, 15 Uhr, im Friedhof . y y d Plötzlich und unerwartet starb am 10. August 1957 mein herzens- guter Mann, mein lieber Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwa- 8 In stiller Trauer: Eva Hoock geb. Schildknecht und Sohn Manfred sowie Anverwandte Beerdigung: Dienstag, den 13. August 1957, 16 Uhr, im Friedhof Unserem himmlischen Vater hat es gefallen, meine liebe Mutter Karoline Maria Krautinger wwe. im 81. Lebensjahr in die ewige Heimat abzurufen. In tiefer Trauer: Frau Augusta Timur und alle Anverwandten Am 3. August haben wir sie in aller Stille zur letzten Ruhe gebettet entschlafen. Mein herzensguter, treusorgender Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Christoph Stier Postbetriebswart i. R. ist am 9. August im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit sanft Mhm.-Almenhof, den 12. August 1957 Mönchwörthstraße 45 In tiefer Trauer: Frau Elisabetha Stier geb. Reinig nebst Angehörigen Beerdigung: Dienstag, den 13. August 1957, um 14 Uhr, im Friedhof Neckarau. triebsführung, Mannheim Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heim- gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Robert Reichert durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Wöllner für seine tröstenden Worte sowie den Herren Aerzten und Schwe- stern der Station M 4 des Städt. Krankenhauses, der Be- Daimler-Benz-Ad, der Firma Klein-Sschanzlin, der Stadt- hauptkasse und den Hausbewohnern der Uhlandstraße 18, EKäfertaler Straße 19 und Erlenstraße 48 und allen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. „den 12. August 1957 Uhlandstraße 18 dem Betriebsrat und der Belegschaft der Frau Wilma Reichert geb. Rosenzweig Kind Ursula und Angehörige Kenntnis, der sich erfreute. friedhof Mannheim. Mit großem Bedauern geben wir von dem allzufrühen Tod unseres langjährigen Angestellten, Herrn Willi Weiß heit sowohl im Betrieb, wie auch bei der Kundschaft Wir werden seiner stets in Ehren gedenken. Mannheim, den 10. August 1957 Lange Rötterstraße 24 Wiener Wäscherei Ludwig Langer Bestattung: Montag, den 12. August 1957, 13 Uhr, im Haupt- durch seine Art großer Beliebt- und die Belegschaft Statt Karten Beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Elisabeth Amann geb. Stahl ist uns in mannigfaltiger Weise tiefempfundene Anteil- nahme an dem schweren Verlust zuteil geworden, für die wir an dieser Stelle herzlichst danken. Insbesondere danken wir der kath. Schwesternschaft für die jahrelange liebevolle Krankenpflege und der treusorgenden Hausgemeinschaft Schillerstraße 9 in Mhm.-Feudenheim. Mhm.-Seckenheim, den 12. August 1957 Breisacher Straße 40 Im Namen aller Hinterbliebenen: Familie Fritz Amann Anzeigen- Annahmestellen: Hier können Sie Anzelgen 20 Original- Ioritpreisen aufgeben: Almenhef: H. Semmpf, Brentanostroße l? feudenheim: Frou Wöhler, Hauptstraße 67(Schorpp- Filiale] Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, Hagenqver Stroße 22 Seckenheim: Withelm Hartmann, Houptstraße 80 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 329.325 Schõnqu- Süd: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile l8 Bruder Wilhelm genau nach beigesetzt. Enrico Fiore Am 4. August 1957 verschied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden meine liebe Schwägerin, unsere gute Tante, Großtante und Kusine, Emma Meurer im Alter von 77%, Jahren, Sie folgte ihrem treusorgenden Wir haben sie am 8. August 1957 in aller Stille ihrem Wunsche Für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Lehmann und die liebevolle Pflege von Schwester Christine und allen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mannheim, Industriestraße 2 Fräulein nach 4 Wochen in die Ewigkeit nach. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen Frau Johanna Meurer Wwe. Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Montag, 12. August 1957 Hauptfriedhof Weiser, Anna, Ulmenweg 55 Schöndörfer, Ludwig, Draisstraße 1 Ziegler, Adam, Friedrich-Ebert-Straße 58. Krematorium Weis, Willi, Lange Rötterstrase 44 Friedhof Neckarau Sammet, Heinrich, Rheintalbahnstraße 7 Friedhof Sandhofen Lenhardt, Emilie, Blumenau, Welfenweg 10 Ohne Gewähr Bestattungen in Mannheim Stadt Mannheim Schöndu-Nord: Wilhelm Gattner, Kattowitzer Zeile Woldhof: Ad. Heim, Oppover Str. 28 Kdtertol: Joko Geiger, Haltepunt Kötertal-Süd: Albert Bilan, Dürkheimer Straße 11 Zeit 10.30 Neckarau: Anito Groß, vormals 11.00 i 2 1130 Göppinger, Fischerstroge 1 Kheinqu: Chr. Groll, Inn. Luzie „13.00 Ourler, Dönischer fisch 2 lodenburg · Neckarhausen: Hans Schmieg, 13.30 todenburg, Sievertstroße 3 Schriesheim: Georg Knöpple, 10.30 loadenburger Str. 32, fel. 317 Heidelberg: Heidelberger lageblatt, Bronnengosse 844 MGH 8 8 5 . 2 2 E 52 NORGEN —.. L Mach Dir ein paar schöne Stunden: KINO Geh' in's 25025 Jgd. ab 10 J. ALHA NMB 13.30, 16, 18.30, 21 Gerh. Riedmann Eva Probst „„ und die Liebe lacht dazu“ Telefon 2 31 23 13, 15, 17, 19, 21 Uhr Martine Carol, Vitt. Gassmann „IHR ScHLECRHTER RUF& Telef 2 02 AlsTER 1405. 46 60, 10.35 20 30 UN! 3 Telefon 2 33 35 0 van Heflin, Everett Sloane in uE sun ä „MORGEN TRIFFT ES Dich-“„Vater unser bestes Stück“ Tel. 2 02 33 14.00, SchausUnG 1815. 1 20 5 Dix KAMERA Telefon 4 03 96 e John Cassavettes, Sidn. Poltier E „Ein Mann besiegt die Angst“ x cApirol 1450 fe 100 200 Sſo tanzte nur einen Sommer 5 DiE Kungel 2. 5 e 20 Verschwörung in Algier“ Ein harter Abenteuererflm Fred Me Murray, Jeffrey Hunter „Schieß oder stirb“(Cinemasc.) palAs J 1, 6- Tel. 2 50 76 10.00 u. 11.50 Uhr „Der Schnee war schmutzig“& 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr „ FLUCHRTWEG UNBEKANNTNIXx 22.30:„Wenn das Weib erwacht“ x *— nicht jugendfrei. Parx As. e UEg 0 bene rsss kk Nan EIN GEW AG TER FILA zb 15. NI er „KUHN GESTALTEN! z0 el. 5 HMT is 2 — 1——— ine Kette tolldreister u. sensationeller Im Tagesprogramm: 5 14.00, 16.00 mit CLARK GABLE 18.10, 20.20 ROSALIND RUSSEL Jugendfrei! Abenteuer! 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Glaserarbeiten für die Wohnbauten in Mannheim-Schönau-Nord, Block BB 2. Glaserarbeiten für das Punkthaus D 1, D 2, D 3, D 4, W u.* n Mannheim-Schönau- Nord 3. Elektroarbeiten für das Punkthaus D 1, D 2, D 3, D 4, W, 1, Block BB und B/ Sch in Mannheim-Schönau- Nord 4. Schreinerarbeiten(Türen) für das Punkthaus D 1 in Mannheim Schönau-Nord. fr. 184 Montag, 12. August 1957/ Nr. 11 — FEIIm HA e 2 Hamb 5 glurmtie zeigt u Südd einen außerordentlichen Film! nchtete i e i 5 goße Se Einen Film um die Geißel unserer Zeit: Ceröl!* einerer „MANAGERTUM-* erst das Geschäft, dann der Mensch- 5 5 ** 2 We! Ein Film, der aufhorchen läßt, an dessen Thema— den ſicteten zwei furchtbaren Schicksalsworten„zu alt“ niemand 0 vorbeigehen kann. Ein 0 km/s ere 100 Temp! 8 5 Jon 28 Orgen tritt es Viech ler und Patterns) ubee mit 5 Kunststopfen van HEFIIN, Everett SLOANE, Ed BECLEY schnell, zuverlässig, preiswert. 25 Eilaufträge sofort! Ein UNITED ARTISTS- FILM WOLL-CORR. 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Ein über England liegendes gurmtief hat zu Unwettern hauptsächlich u Süddeutschland geführt. Ein Gewitter nchtete in einigen Hochtälern im Allgau große Schäden an. Eine Straße wurde durch Ceröll verschüttet, mehrere Brücken über lleineren Bächen wurden zerstört. Die Was- er rissen zentnerschwere Steine mit, am bier aufgestapeltes Langholz wurde fortge- chwemmt. Gewitter über Rheinland-Pfalz den nchteten ebenfalls erhebliche Schaden an. 0 Ein Gewittersturm mit Spitzenbòen von e kmist raste über Nürnberg-Fürth. Die gemperatur fel innerhalb weniger Minuten . von 28 auf 17 Grad. Wolkenbruchartiger 0 gegen überschwemmte im Nu zahllose Kel- N er und Unterfünrungen. Die Straßen wur- den zu Seen. Bäume wurden entwurzelt, dlektrische Fahrleitungen abgerissen und EN Ihr f 5 Mainz. Die Machenschaften des in Unter- guchungshaft befindlichen„Weinfabrikan- — een Valentin Korn aus Johannisberg im — hneingau, der nach Ansicht der Staats- 2 anwaltschaft Wiesbaden mehrere Millionen liter Chemiewein hergestellt hat, sind im Rheinhessischen Weinbau schon seit 1955 bekannt gewesen. Ueberraschende Kontrol- jen von Weinen aus der Kellerei Korns hät- ten schon im Juli 1955 zu Beanstandungen von 14000 Litern wegen Ueberstreckung geführt, im Januar 1956 habe man dann weitere 7400 Liter als Wein-Nachmachung erkannt und später schließlich noch 35 000 Liter als überstrecktes Erzeugnis beanstan- den müssen, wurde am Sonntag aus sach- verständigen Kreisen des rheinhessischen Weinbaus und der Weinprüfung in Mainz bekannt. Diese amtlichen Feststellungen gelen seinerzeit sofort der Weinkontrolle in lessen mitgeteilt worden. Diese habe aber nur feststellen können, daß bei Korn keine Weinbuchführung mehr vorhanden war. Im Dezember 1956 habe eine Kontrolle bei einem Weinkommissionär in Rheinhes- zen eine Aufstellung über Geschäfte mit „Weinen“ des Valentin Korn gefunden. Nach dieser Liste seien diese Weine nur unter meinhessischen Bezeichnungen in den Ver- lehr gebracht und im ganzen Bundesgebiet vertrieben worden. Die Liste umfaßte Ge- schäkte über insgesamt 547 000 Liter„Wein“, Davon wurden allein rund 73 000 Liter nach dem Rheinland und rund 245 000 Liter nach Hessen vermittelt oder verkauft. Alle diese Ermittlungsergebnisse einschließlich der vorgekundenen Weinlisten seien dann der hessischen Weinkontrolle übermittelt wor- den, mit dem Ersuchen, weitere Ermittlun- gen einzuleiten. Wegen einer Anzahl von Straftaten, darunter auch die jetzt von Bheinhessen genannten Fälle, schwebt den eic Angaben zufolge seit Ende 1956 ge- gen Valentin Korn ein Strafverfahren. Es Unwetter über Süddeutschland Wolkenbrüche, Blitz- und Hagelschlag verursachten Schäden der Straßenbahnverkehr war unterbrochen. Ein Baugerüst stürzte auf ein parkendes Auto. Ein anderes Auto geriet unter einen Bauzaun. Auch in Nordbayern entstanden zur glei- chen Zeit erhebliche Schäden. Durch Blitz- schläge wurde der Betrieb der Bundesbahn in Mitleidenschaft gezogen. Der Zugverkehr geriet ins Stocken. Im nördlichen Teil des Landkreises Weißenburg wurden die Hop- fengärten durch das Unwetter verwüstet. Ueber Schwäbisch Hall ging ein schwe- res Unwetter mit einem Hagelschlag nieder, wie er seit vielen Jahren in der Stadt nicht mehr erlebt worden war. Ungewöhnlich große Hagelschloßen richteten in Gärten und auf Feldern schweren Schaden an. An man- chen Stellen sah es aus, als sei Eis mit Schaufeln über die Straßen und Plätze ver- Weinskandal uralt Rheinhessen:„Machenschaften seit 1955 bekannt gewesen“ sei bereits zweimal eine Hauptverhandlung anberaumt gewesen, ohne daß bisher ein Verfahren durchgeführt worden sei. Die rheinhessische Weinprüfung fragt nun: wie war der Johannisberger Wein- skandal überhaupt möglich, da wir die hessische Weinkontrolle schon vor vielen Monaten auf die Machenschaften des Wein- fabrikanten aufmerksam gemacht haben? Was An der Atlantikküste, über Nordfrank- reich und Südengland tobten am Wochenende heftige Stürme, die stellenweise die Stärke eines Orkans mit 120 km /st Geschwindig- keit annahmen. An die Küstenschiffahrt er- gingen Warnungen. Vor dem kleinen breto- nischen Hafen La Trinite-sur-Mer kenterte ein Segelboot, wobei ein Ehepaar ertrank. Vor Brest sank ein Fischerboot, der Fischer fand den Tod in den Wellen. Im Gebiet von Lille wurde ein Mann vom Blitz er- schlagen. Starke Ueberschwemmungen, die dem Sturm folgten, setzten in Brüssel 3000 Keller und Erdgeschosse unter Wasser. Die Stadt War teilweise ohne Licht und die Telefon verbindungen wurden unterbrochen. * Schwüle Südwinde brachten am Sonntag drückende Hitze nach Süditalien, so daß Mil- lionen von Menschen an der See und auf den Bergen Kühlung suchten. In Sizilien, das zur Zeit von vielen tausenden deutscher, öster- reichischer, französischer und britischer Ur- lauber besucht ist, wurden Temperaturen von über vierzig Grad gemessen. Im Norden des Landes haben heftige Stürme und Regen- fälle am Fuße der Alpenkette erhebliche Schäden angerichtet. Tausende von Arbeits- Kräften wurden aufgeboten, um die Brenner- straße, die in der vergangenen Woche von FErdrutschen beschädigt Wurde, wieder voll befahrbar zu machen. Autos und Reiseommi- streut worden. In niedrig gelegenen Stadt- teilen gab es Ueberschwemmungen. In die Feuer wehr-Alarmanlage schlug der Blitz ein. Von den Hängen rings um die Stadt wurden große Mengen Erde herunter ge- schwemmt. Kugelblitz im Schuhgeschäft Reutlingen. Starr vor Entsetzen entdeck- ten der Inhaber und drei Kundinnen eines Reutlinger Schuhgeschäfts während eines schweren Gewitters plötzlich an der Decke des Ladens eine weiß- rote Feuerkugel in der Größe eines Kinderkopfes. Es war ein Ku- gelblitz, der vermutlich durch die offenste- hende Ladentür hereingekommen war und in Sekundenbruchteilen auch wieder ver- schwand, ohne jemand zu verletzen. Weinheimer Brückenbau übergeben Weinheim. In Anwesenheit namhafter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hat am Samstag Oberbürgermeister Engelbrecht die neue Weinheimer Brücke der Oberrhei- nischen Eisenbahngesellschaft(OEG-Brücke) ihrer Bestimmung übergeben. Die neue Brücke bildet den Uebergang der Bundes- straße 38 über die Eisenbahnstrecke Heidel- berg Darmstadt zur Bergstraße. Der Bau wurde infolge der Elektrifizierung der Eisen- bahn erforderlich, da die alte Brücke zu tief lag. Gleichzeitig mit der Uebergabe der Brücke wurde erstmals eine komplizierte Elinklichtanlage eingeschaltet, die den Ver- kehr in acht verschiedenen Richtungen re- gelt. Das erste Fahrzeug, das über die neue Brücke fuhr, war ein Kraftfahrzeug vom Baujahr 1898 mit dem Oberbürgermeister und anderen Ehrengästen. a Ehevermittler haften für den Partner Bundesgerichtshof traf Rechtssatzentscheidung zum„Ehemaklerlohn“ Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat ein Urteil des Landgerichtes Neustadt(Weinstraße) bestätigt, wonach ein Ehevermittler unter bestimmten Vorausset- zungen für die Verfehlungen eines von ihm empfohlenen Partners haften muß. Damit traf das Bundesgericht eine Rechtssatz- entscheidung zum„Ehemaklerlohn“-Para- graphen des Bürgerlichen Gesetzbuches, der bisher die Unverbindlichkeit von Ehever- mittlungsverträgen begründet hatte. Anlaß zu der Entscheidung war die Klage einer Winzerin in Rheinland-Pfalz, der eine Ehevermittlerin einen Mann zur Heirat empfohlen hatte. Dieser war kurz vorher nach Verbüßen einer zweijährigen Strafe wegen Doppelehe und unberechtigten Füh- rens eines Doktortitels aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Ehevermittlerin ver- schwieg der Winzerin die Vorstrafe des Ehe- kandidaten. Die beiden füreinander„Bestimmten“ verstanden sich so gut, daß die Winzerin in ihrer Ahnungslosigkeit dem Mann ein Dar- lehen von 2400 DM gab, womit er ver- schwand. Auf ihre Klage verurteilte das Landge- richt in Neustadt die Heiratsvermittlerin auf Zahlung von 1200 DM an die geprellte Frau, da die Vermittlerin gewußt habe, daß der Mann nur Schulden hatte und deshalb we- nigstens„zur Hälfte“ an dem Schaden schuld sei. Die andere Hälfte des Verlustes sollte die Winzerin jedoch ihrer eigenen Unvorsichtig- keit zuschreiben. sonst noch gescha n. pusse mußten am Sonntag stundenlang in stechender Sonne warten, bis sie langsam die erst teilweise wiederhergestellten Weg- strecken passieren konnten. 5 Ein durch einen starken Wolkenbruch in der Nacht zum Samstag verursachter Erd- rutsch im Raum Bozen und Cavalese hat zwei Todesopfer gefordert. In der Nähe von Bozen wurde ein Campingplatz überschwemmt. Der angerichtete Schaden in dem landwirtschaft- lich genutzten Gebiet von Cavalese wird auf etwa 70 000 D-Mark geschätzt. * 28 Insassen eines Omnibusses verbrannten am Sonntag, als das Fahrzeug in der koreani- schen Hauptstadt Seoul bei großer Geschwin- digkeit ins Schleudern geriet und in eine Schlucht stürzte. Sechzehn Fahrgäste erlitten schwere Verletzungen. * Bei einem Seilbahnunglück in der Nähe von Aosta sind am Sonnabend 14 Arbeiter verletzt worden. Drei der Verletzten schwe- ben in Lebensgefahr. Die Arbeiter waren von Cogne nach dem 1800 Meter hohen Costa del Pino unterwegs, als plötzlich die Gondel 12 Meter tief abstürzte und auf dem Fels auf- schlug. Der Sturz wurde dureh das Sicher- heitsseil etwas abgebremst. Eine ausgedehnte polizeiliche Suchaktion nach den Mördern von drei kleinen Mädchen, die in Langho(Lancashire) gasvergiftet in ihrer elterlichen Wohnung gefunden wur- den, ist mit der Auffindung der anein- andergebundenen Leichen der Eltern, die sich so in das Hafenbecken von Blackpool an der englischen Nordwest-Küste gestürzt hatten, beendet worden. * Durch die Explosion einer Panzerfaust mit der sie im Garten gespielt hatten, sind am Wochenende in Vork vier Knaben getötet worden. Das Geschoß war nach Mitteilung der Polizei vor zwei Wochen von einer Fa- milie, die einen Soldaten in Fort Bragg be- sucht hatte, nach Hause mitgebracht worden. 5 Durch ein Großfeuer in einem Vorort von Rabat sind 300 Eingeborenenhütten einge- Aschert worden. 1200 Menschen wurden ob- dachlos. 5 5 Mit Mord und Selbstmord endete am Wo- chenende in Springfield eine Ehe, die der 25 jährige Amerikaner Guy V. C. Kennedy im Dezember 1954 als Soldat in Straubing mit seiner 26 jährigen deutschen Frau Paula ein- gegangen war. Kennedy tötete seine schla- Felide Frau, die sich von ihm scheiden lassen wollte, mit drei Pistolenschüssen und erschoßg sich dann selbst. 8. 5 Der Bundesgerichtshof wies den Revl- sionsantrag der Heiratsvermittlerin zurück. Würden Ehevermittler von solcher Haft- pflicht befreit, so würde das den Eheanbah- nungsinstituten den Weg zu unlauteren Ge- schaften ebnen, stellte das Bundesgericht fest. Lohngeldräuber gefaßt Frankfurt. Die mutmaßlichen Lohngeld- räuber von Balve(Kreis Arnsberg) sind in der Nacht zum Sonntag in Frankfurt festge- nommen worden. Einer der beiden, ein 20 jähriger Stahlarbeiter, hat den Ueberfall auf den Kassierer im Büro der Hönnetaler Kalkindustrie bei Balve am 7. August, bei dem 10 000 Mark Lohngelder geraubt wur- den, bereits gestanden. Der andere, ein 26“ jähriger Bergmann, leugnet die Tat nock. Die beiden Lohngeldräuber wurden jetat in einem Lokal am Frankfurter Hauptbahn- hof festgenommen. Sie hatten sich durch groge Zechen verdächtig gemacht. Familientragödie im Hunsrück Simmern. Von den Nachbarn unbemerkt hat sich in einem kleinen Anwesen am Orts- rand von Holzbach eine Familientragödie ereignet, der drei Menschenleben zum Opfer fielen. In den späten Abendstunden des Frei- tags fenden Dorfbewohner in der kleinen Wohnung die blutüberströmten Leichen des 57jährigen Landwirts Heinrich Bender, seiner 44 jährigen Frau Hertha und seiner 11 jährigen Tochter Inge. Alle drei wiesen Einschüsse am Kopf auf. Die Ermittlungen der Mordkom- mission Koblenz und der Gendarmerie des Kreises Simmern ergaben, daß Bender in der Nacht zum Donnerstag seine Frau und sein einziges Kind getötet und anschließend sich selbst erschossen hat. Camping-Rallye beendet Stuttgart. Die 1. Internationale Camping- Rallye der Internationalen Camping- Vereini- gung(FIC) fand am Sonntag in Stuttgart nach zehntägiger Dauer ihren Abschluß. Rund 7000 Anhänger des Camping-Sports aus 24 Nationen hatten sich am Stuttgarter Neckarufer ihr diesjähriges Stelldichein ge- geben. f 5 Auto fuhr auf Straßenbahninsel Stuttgart. Infolge scharfen Bremsens ge- riet in der Neckarstraße in Stuttgart ein Personenwagen auf der nassen und schmie- rigen Fahrbahn ins Schleudern, fuhr auf eine Haltestelleninsel der Straßenbahn und erfaßte dort eine Frau und vier Kinder. Die Frau erlitt schwere Verletzungen, die Kinder wurden erheblich verletzt. Drei Schwerverletzte Mayen. Drei Schwerverletzte gab es am Samstag an einem unbeschrankten Bahn- übergang zwischen Oftendung und Kerben (Kreis Mayen), als ein Personenwagen aus Isenburg von dem fahrplanmäßigen Per- sonenzug erfaßt, zur Seite geschleudert und umgeworfen wurde. Der Fahrer und die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Helvetia Fheums-, Nervenfchmer- tung der len im hr, beim mer 316. 420, ex- wird. ebauamt — m mb f, au-Nord, u. Y m. lock BB mnhelm- der Ge. m, Max- — id, fl. efreit ler det zen, lschiss, Kopfweh Umzüge Telefon 5 38 49, 5 22 82. 5 nah und fern auch Beiladungen Spedition u. Lagerhaus Waldhofstraße 23-27 Erstmals in Mannheim!) und in kritischen Tegen hilft das bewährte, leicht ver- nögliche CIROVANMILLE. Hemden-Kragen- Erneuerung A. Schimmel, K 2, 7. 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Jedermann las sie, aber siehe, sie berührte niemanden. Sie rief so wenig Auf- regung hervor wie die Nachwahl zum bri- tischen Unterhaus. Die Leute blätterten wei- ter. Der Weltreiserekord ließ sie kalt. Da liegt der Fortschritt. Daß wir endlich anfangen zu begreifen, daß Beschleunigung kein Fortschritt ist: das ist der Fortschritt. Wir dürfen Hoffnung haben. Die Nachricht„kam nicht an“, um es mit dem Modewort zu sagen. Sie gab keinen Gesprächsstoff ab. Der Pilot wußte auch nicht viel zu sagen. Er hatte nichts gesehen von der Welt, die Städte hatten Briefmarken- format gehabt. Wie traurig! Fünfundvierzig Stunden, dachten die Leute, was weiter? Bald werden sie es in vierundzwanzig Stun- den schaffen. Dann in acht. Regt uns nicht auf, wir sehen es sowieso voraus. Und wenn sie nächstens in einer Stunde um die Erde fliegen, Was ist dabei? Was sollen wir da- mit? So viel Gleichgültigkeit gegenüber einem technischen Erfolg, so wenig Staunen ange- sichts einer staunenswerten technischen Lei- stung! Die Techniker haben uns verwöhnt. Sie haben uns überfüttert mit ihren Wun- dern. Nun ist es dennoch nicht so, als schätz ten wir die technische Leistung an und für sich gering. Aber wir haben angefangen, nach dem Sinn der Wunder zu fragen, nach mrem Wert für die Menschheit und unser Menschenleben. Und da ist es uns mit man- chem Wunder ergangen wie mit dem Kunst- stück eines IIlusionisten. Es blieb uns nichts Koltur-Chronik Der Komponist Dr. Paul Strüver ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 6. August im Alter von 61 Jahren in Lübeck gestorben Der gebür- tige Hamburger, der Schüler der Komponisten Paul Juon(Berlin) und Walter Courvoisier (München) war, ging als Komponist einen eige- nen Weg zwischen Spätromantik und der Mo- derne. Er schrieb eine Reihe von Kammer- Mmusikwerken, Klavierstücken, Liederzyklen, eine Kantate, Orchesterkompositionen und zwei Opern„Dianas Hochzeit“(ein heiterer Einakter) und„Skandal um Grabbe“. Die Van-Gogh- Gesellschaft hat beschlossen, über dem Grab des Malers auf dem Friedhof von Auvers-sur-Oise eine Kapelle errichten zu lassen. Der holländische Architekt William de Jong soll den Entwurf liefern. Bekannte Maler und Plastiker werden den Bau ausschmücken. Vincent van Gogh liegt in Auvers neben sei- nem Bruder Theo begraben. Auf zwei schlich; ten Platten sind heute Namen und Lebens- daten der Brüder verzeichnet. Der dichte Efeu- bewuchs macht aus den beiden Gräbern prak- tisch ein einziges. Nach Otto Klemperer und Josef Krips mußte jetzt auch Eduard van Beinum(Amsterdam) als drätter Dirigent der Salzburger Festspiele 1957 auf ärztliches Anraten seine Mitwirkung ab- sagen. Kurzfristig sprang für ihn George Szell (Cleveland USA) ein. Er führte im sechsten Orchesterkonzert der Festspiele die Berliner Philharmoniker— wie schon einige Tage vor- her mit Werken von Mozart— auch mit Debus- sys„La mer“ und Beethovens„Eroica“ zu einem großen Erfolg. Höhepunkt war Mendels- sohns Violinkonzert e-Moll mit Nathan Mil- stein als Solist. Mit diesem Konzert beendete Salzburg die erste Hälfte der Orchesterkon- zerte, deren Dirigenten Herbert von Karajan, Rafael Kubelik, George Szell, Joseph Keilberth, Karl Böhm und Dimitri Mitropoulos sind. Zum erstenmal sind außer den Wiener auch die Ber- liner Philharmoniker beteiligt. Der Fritz-Reuter-Preis, der mit 1000 DM dotiert ist und alle zwei Jahre für ein platt- deutsches episches Werk verliehen wird, wurde jetzt im Rahmen der Zehnten Niederdeutschen Dichtertagung in Bevensen(Kreis Uelzen) dem 49 Jahre alten niederdeutschen Schriftsteller Hans-Henning Holm Hamburg) zugesprochen. Aus der Städtischen Hochschule für Musik und Theater in Mannheim gehen die folgen- den Studierenden in ihr erstes Engagement: Dieter Mitteldorf als Solorepetitor àn das Stadttheater in Pforzheim; Rudolf Göring und Alfred Bauer als Klarinettisten an das Stadttheater in Trier(Mosel) und der Bari- ton Willi Nett an das Staatstheater in Karls- ruhe. Adie Feuerstein ist als Flötist an den Südwestfunk verpflichtet worden. in der Hand. Am wenigsten blieb uns vom Wunder der Schnelligkeit. Geschwindigkeit ist keine Hexerei. Geschwindigkeit ist nur Geschwindigkeit. Deshalb hören die Leute langsam auf, stolz darauf zu sein. Der Kilometerprotz ist auf dem Wege, eine komische Figur zu wer- den. Wenn er prahlt: Gestern war ich am Genfer See, nur fünf Stunden gebraucht, hundert Durchschnitt!— dann werden die Leute lachen. Wir, werden sie sagen, haben gestern ein großes Essen gehabt, Austern Fasanensuppe, Pastetchen, Steinbutt, Roast- beef, Hühnerbrust mit Trüffeln, Hummer, Rehrücken, Gänseleberpastete, Champignons, Eisbombe, dazu Portwein, Rheinwein, Bor- deaux, Sekt und Likör— alles in fünf Mi- nuten aufgefressen! Hahaha! Wir dürfen wieder mit mehr Optimismus in die Zukunft sehen. Ich sah das Inserat einer Reederei, das Geschäftsreisenden riet, mit dem Schiff nach Amerika zu fahren, und ausdrücklich mit der Langsamkeit der Reise Reklame machte. Man werde, hieß es, unter- wegs Muße haben. Noch vor einem Jahr wäre ein solches Inserat nicht möglich gewesen. Nun„kommt es an“, Die Zeit ist reif da- für. Inzwischen feilen die Techniker weiter am Düsenmotor, um weiter voranzukom- men. Sie feilen ihn immer feiner und fei- ner; noch ein Weilchen, und sie werden die Erde in fünfundvierzig Minuten umfliegen. So kommen sie nicht eigentlich voran; sie drehen sich im Kreise. Sie spielen Karussell. Hans-Thoma- Preis für Rudolf Riester Beim all jahrlichen Hans- Thoma- Tag im Schwarzwaldstädtchen Bernau wurde am Sonntag der 52 jäkrige Freiburger Maler Rudolf Riester mit dem„Hans-Thoma-Staats-Gedenkpreis“ ausgezeichnet. Unser Foto gibt ein Bild Rudolf Riesters wieder:„Pulcinella“ Riester, der von 1926 bis 1941 in Berlin lebte, dann in Florenz und Zürich und heute in Freiburg wirlet, hat schon mehrere Preise erhalten: 1936 den Rom- und den Dürer-Preis, 1941 den Villa-Romana-Preis,. Foto: Willy Pragher Die Welt ehrte Carlo Goldoni Ein Röckblick auf die große XVI. Internationale Theater- Biennale von Venedig Auf dem Campo San Bartolomeo, zwi- schen der menschenwimmelnden Merceria und der berühmten Bogenbrücke von Rialto, haben die Venezianer dem Dichter ihrer Stadt ein Denkmal errichtet. Breitbeinig steht Carlo Goldoni da in seinem Rokoko- Kostüm, trotz des Modischen daran eher an einen Fischer von Zattere oder Giudecca ge- mahnend, mit einem gütig- weisen und doch wieder ironisch-lächelnden Gesicht auf seine Nachfahren schauend. Einst hatte man ihn hier im Triumphzug durch den Karneval ge- tragen, und später lachte man ebenso über die Karikatur des Zauberer Celio, als den ihn sein Nebenbuhler Gozzi in der„Liebe zu den drei Orangen“ verhöhnte. Doch selbst als er die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens in Paris gleichsam im Exil ver- brachte, besang er noch in seinem derben venezianischen Dialekt„el dolze nome de la patria mia, el linguazo e i costumi de la gente“(den süßen Namen meiner Vaterstadt, die Sprache und die Sitten ihrer Leute). Im 250. Geburtsjahr Goldonis hat die Biennale von Venedig das alljährliche Inter- nationale Theater-Festival zu einer weltwei⸗ ten Ehrung des Dramatikers gestaltet. Ueber mehr als fünf volle Wochen zogen sich die Veranstaltungen hin, die acht Gastspiele führender europäischer Bühnen àus West und Ost, sowie anschließend noch vier Auf- führungen experimenteller Universitätsthea- ter vereinten. Im Palazzo Grassi, unter den herrlichen Deckengemälden jenes Longhi, von dem Goldoni als seiner„schwesterlichen Muse“ gesprochen hatte, eröffnete Staatsprä- sident Gronchi eine große Goldoni-Ausstel- lung, die mit zeitgenössischen Bildern und Stichen, mit Masken und Kostümen, mit Do- kumenten und Erstdrucken, mit späteren Uebersetzungen bis ins Chinesische und Esperanto, mit vielerlei Theaterzetteln und Bühnenbild-Entwürfen die— wie ihr hema lautete—„Größe und Aktualität des noch immer lebendigen Goldoni“ bewies. Im Freilichttheater auf der Insel San Glorgio, dem von der Cini-Stiftung errich- teten Teatro Verde, wurden die Festspiele mit dem venezianischsten aller Goldoni- Stücke eröffnet, dem bei uns nur noch aus Wolf-Ferraris Veroperung bekannten„Il Campiello“, den eine eigens zur Biennale ge- gründete italienische Compagnia unter Lei- tung von Carlo Lodovici aufführte. Dann 20g man für die weiteren Gastspiele in das lieb- lich-intime Gartentheater hinter dem Pa- 1azz0 Grassi um. Dort stellte sich als erstes das Kroatische Nationaltheater aus Agram vor, das die derbe Fischerkomödie„Skandal in Chioggia“, von der schon Goethe 1786 hier kaum ein Wort verstand und sie dennoch bewunderte, in das kroatische Fischermilieu und den entsprechenden Dialekt übertragen hatte; die Regie führte der auch vom Film franZösischen und einem spanischen her durch seine eigenwilligen optischen Ver- Freier, wußte mit allen vier zugleich deutlichungen bekannte Bojan Stupica. Das mit diesem Text fertig zu werden, so daß der nach dem rumänischen Dichter Ion Luca Kritiker von„Il giorno“ sie als eine„Schau- Caragiale benannte Nationaltheater aus Bu- spielerin besten Ursprungs, fehlerhaft und karest gab„Die vier Grobiane“, deren artig zugleich, wie die Rolle es will“ rühmen Hauptdarstellerin Nina Diaconescu von konnte. ihrem Theater so wenig und von Venedig so Geschmackvoll und werkgerecht, voll be- sehr angetan war, daß sie am nächsten Tag schwingter Anmut und unaufdringlicher Ele- die Freiheit wählte und bei der italienischen ganz war das Gastspiel der berühmten fran- Folizei um politisches Asyl nachsuchte. Eine zösischen Provinztruppe Grenier de Toulouse sich selber als Experimentaltheater bezeich- mit„Die Locandiera“(deutschsprachig meist nende portugiesische Truppe aus Oporto gab als„Mirandolina“ bezeichnet). Um das Gol- das Wenig bekannte Stück„Ein seltsamer doni-Bild in heutiger Sicht abzurunden, Zwischenfall“. sollte eigentlich das Mailänder Piccolo Eine völlig unerwartete Ueberraschung Teatro mit Giorgio Strehlers außergewöhn- bot das 1955 gegründete Nationale Volks- licher Inszenierung der„Sommerfrischen- theater aus der gleichfalls nicht viel älteren Trilogie“ kommen, die Goldoni als einen Stadt Nowa Huta(Hei Krakau). Hatte bislang Vorläufer Tschechows auszuweisen ver- auch im vollesdemokratischen Polen das suchte; leider war diese Verpflichtung an an- Dogma des sogenannten sozialistischen Rea- geren Gastspielen der Truppe gescheitert. lismus befolgt werden müssen, so wird nun Pafür gab es als Abschluß der Schauspiel- auf einmal von dieser jungen Truppe das Biennale, in das sonst der Oper vorbehaltene zantirealistische Theater“ propagiert. Thea- Teatro La Fenice verlegt, eine Inszenierung terdirektorin und Regisseurin ist die blut- von Luchino Visconti, die eine nicht minder junge Krystyna Skuszanka, die sich offen- erregende Sensation war. Von den zwei Fas- sichtlich vom entfesselten Theater Tairoffs sungen, in denen„Der Impresario von und Meijerholds und nicht weniger von den Smyrna“ vorliegt, hatte Visconti die ausge- Wiidesten Stürmen des deutschen Expressio; Wählt, die den Gegensatz der venezianischen, Aismus Hat änkesen lassen. In Gründe ik florentinischen und bolognesischen Prims. das, Was sle hier mit„Der Diener zweier donnen in Dialekt austrägt und zum Teil in Herren“ zeigte, alles in den zwanziger Jah- Versen verfaßt ist. Nino Rota hatte dazu ren schon einmal durchprobiert worden, aber eine singspielhafte Musik komponiert, stili- der revolutionäre Stilwille und die komö- stisch zwischen Galluppi und Rossini ange- diantische Begeisterung dieser jungen Leute siedelt, die das Zeitkolorit trefflich malte. aus Polen ließ jene Möglichkeiten auch heute 1 8 3 8 noch als lebendig erscheinen. Diese melancholische Komödie einer Der Beifall für den deutschen Beitrag, Operntruppe, die von einem türkischen Kauf- Hans Schallas Inszenierung der„Sschalkhaf- mann engagiert und dann von ihm im Stich ten Witwe“ vom Schauspielhaus Bochum, gelassen wird, als sie zu tener zu kommen war laut der Mailänder Zeitung„Il giorno“ droht, hatte Visconti als sein eigener Büh- nur„teilweise schmeichelhaft“, der römi- nenbildner in den Hof eines drittklassigen schen Zeitung„Giornale d'Italia“ zufolge da- Gasthofes verlegt, wie man solch einen noch gegen„kräftig“. Es sei eine Aufführung„von beute kast unverändert auf der Kleinseite höchstem Niveau, in allem einer internatio- Venedigs in Zattere oder Giudecca findet. nalen Schau würdig“ gewesen, schreibt das Die heutige Neigung der Etaliener, ihren römische Blatt weiter. Auf den Hintergrund Soldoni als einen sozialkritischen„Neo“ war eine Zeichnung von Canaletto projiziert, Realisten zu spielen, hat hier bei Visconti und mochte Schalla auch für italienischen trotz der Vaudeville-Einlagen ihre bisher Geschmack zu stark stilisiert spielen lassen, wohl konsequenteste und ſüberzeugendste so wurde doch anerkannt, daß die deutschen Ausprägung erfahren. Wie bei einem Biwek Gäste das Wesentliche dieser zweiten Cha- lagern zuletzt im langsam aufdämmernden rakterkomödie, die Goldoni überhaupt Morgen die zur Ausfahrt nach Smyrna berei- schrieb, hätten wirksam werden lassen. Be- ten Komödianten, mit Ballen und Kisten und dauerlich bleibt es, daß man für ein Gol- lebenden Ziegen und Gänsen auf der Bühne, doni-Gastspiel in der Goldoni-Stadt nicht die und zu leisen Guitarrenklängen erfahren sie einzige werkgerechte Eindeutschung wählte, ihre größte Enttäuschung in einer Szene, die es überhaupt gibt, die von Lola Lorme, die Wie von Longhi oder Guardi gezeichnet sondern mit einer nicht immer ganz glück- erscheint. In einer geradezu virtuosen Regie, lichen Uebersetzung von Bruno Heyn ange- die Goldoni dort am beredtesten sein läßt, vo reist kam. Aber Paula Denk als schallchafte der Dialog schweigt, hat Visconti die Un- Witwe Rosaura, umschwärmt von einem sicherheit und die Tragik des Komödianten- bolognesischen, einem englischen, einem lebens gezeigt. Vlrich Seelmann-Eggebert Montag. 12. August 1957/ Nr. . zerausg verlag. Vor Augsburgs Mauern, mac Verdi-Festspiele am Roten Tor. Dem großen Gepränge der italienisch kiche nr Oper entsprechen die Dimensionen i Feuillet Augsburger Freilichtbühne am Roten Vor der trutzigen Bastei des Elias 0 einer breit hingezogenen, mächtig ausgg fenden Wehranlage, ergeben sich bezwit gende Möglichkeiten für Choraufmärze les H. 5 kommu goxlales H. KImp Stellv.: Bank, 1 und Massenszenen. Laubbäume auf und Bad. Kor Rande der Bastei mildern das grim Bild einer steinernen Szenerie. Die Akustf Ar. 80 0. der Augsburger Freilichtbühne wWul schon Richard Strauß zu schätzen, der h vor einigen Jahrzehnten seine„Elekty . dirigierte. 12. Jal Die italienische Oper unter freie Sommerhimmel behauptet sich denn au seit Jahren als Augsburger Spezialitz Seit Generalintendant Hans Meißner 0 Städtischen Bühnen Augsburg leitet 1 seine Erfahrungen als Regisseur der Fran furter Römerberg-Freilichtspiele ins re fen führt, hat das Opern-Italien am I starken künstlerischen Aufschwung erfal ren. Man ruft Gäste von der Mailänd Scala und von der Metropolitan Opera Ne Vork, um den Augsburgern— einem dur ein exzellentes Opern- Ensemble verwölg ten Publikum— besondere stimmlid Attraktionen zu bieten. So bot man die Aufführung von Verdis„Othel! Maria Curtis- Verna(Mailand, New Von auf, eine Desdemona mit einem Kräktig Sopran von schönster Ausgeglichenhe Piero Guelfi(Mailand) gab einen sti 33888 I gabe der satz um Abz zahl ließ fert lant Der lich kultivierten Jago zwischen Dramel sierun des Ausdrucks und Belkanto; den Othe 55 sang Bernd Aldenhoff aus München, e spielbegabter Heldentenor, der nirgen auf 43 nungs! forcierte, sondern eine selten anzutreffen doch s Lyrik verströmte. Hans Meißners 55 maßne dirigierte ein packendes Spiel großbräh miger Bewegungseffekte über die Bühn Der junge, nach Zürich verpflichtete K Pellmeister Walter Kämpfel ging mit furl sem Temperament an die Partitur und wahrte erstaunlicherweise manchen timen Instrumentaleffekt vor dem ves Tlattern. Schon 1932 hatte sich die Augsburg Oper für Verdis fast unbekannte„Schla von Legnano“ eingesetzt. In einer wucht wurde heuer Verdis Sturm-und-Drang-Op neu erweckt. Es ist ganz patriotischer Vert szenische Aufstachelung zum einigend Freiheitskampf Italiens, Historie als Ag tation in Opernform, vaterländisches Fa in Musik. Bei der Uraufführung 1849 Rom erschien dem frenetisch applaudiere den Publikum die Erinnerung an d auf 42 Napole Münze rechnu wird, von 39 Ch Ber Monta Beratu gation Chrust mister Spitze. rung f tunger ner R liche Schlacht von Legnano, bei der Barbaros Lände 1176 in der Lombardei geschlagen wurde, 681 leni i 7855 5 drückern ein Gleiches anzutun. Der Stil des früheren Verdi beherrsd die Musik: aufpeitschende Marschrhythmel nachtschwarze und beklemmende Verschwe Terszenen, wohllautende Arien und bhym nisch dröhnende Finalszenen. Daß eln Heimkehrer-Tragödie mit der patriotis gemünzten Handlung verknüpft ist, 2b dem Werk über die musikalische Zündkr hinaus noch einen fast zeitbezogenen Al zent. Das hervorragende Augsburger Eu. semble, mit der Sopranistin Elisabeth Löß. Szöky und dem trefflichen irischen Barito Hugh Beresford, leistete, zusammen m den Chören und dem überdurchschnittliche Orchester, ganz Beispielhaf tes. Das Schauspiel steuerte zur Freilich Saison eine von Hans Meißner mit große kühnem Griff inszenierte„Jungfrau vo Orleans“ bei. Schillers romantische Tragödi entfaltet, wie auch die Augsburger Auffüh Tung mit dem hochqualifizierten Berline Gast Hildegard Baumm(Johanna) zeigte im Freien für den modernen Zuschaue mehr poetische Reize als bei den oft rech problematischen Aufführungen in gedeck ten Theatern. Die Operette schwelgt in eine Aufführung des„Weißen Rössl!“(Regie Hannes Schönfelder) und bringt Ende Augus eine Neubearbeitung des„Lustigen Krieges von Johann Strauß zur Uraufführung. Karl Schuman EPT Romon von Vicki Baum Deutsche Rechte bel Verlag Kiepenheuer 8 Witsch, ksln-Berfie 7. Fortsetzung Er hatte mit seiner widerspenstigen Kuh die Talsohle erreicht, als die Mädchen oben am Rand der Böschung angelangt waren. Bunt und zart standen sie dort aufgereiht und riefen Scherze zu ihm hinunter, die er nicht verstehen konnte. Er sah ihnen nach, bis sie in den Reisfeldern verschwanden. Im Schatten seines großen Hutes zog er Weiter. Seine Füße freuten sich des kühlen Wassers, als er den Fluß durchschritt, und er War zufrieden. Am anderen Ufer langte er bald bei sei- nen Sawahs an. Sie standen voll mit gutem schlammigem Wasser, und obwohl Pak beim Aufstehen zornig über die Arbeit gewesen War, freute er sich jetzt darauf. Er spannte die Kuh ein, schob seinen Pflug zurecht und Stellte sich selbst darauf. Mit gebogenen Knien machte er sich schwer, um den Pflug tief in den weichen, nassen Grund zu pressen. Die Erde warf sich mit dumpfem Glucksen um die Pflugschneide auf. Pak liebte dieses Geräusch. Er liebte diese Erde. Der Schlamm spritzte auf und bedeckte ihn und die Ruh mit kühlen Flocken, die bald zu grauen Kru- sten austrockneten. Von den Palmen hinter den Feldern kam der Ruf des Tjrorot, der wie das regelmäßige Schlagen zweier Bam- busstöckchen klingt, wie ein winziger hoher Kulkul. Weiße Reiher kamen geflogen, lie- Ben sich nieder und jagten stelzbeinig nach den dünnen Aalen, die in den Sawahs woh- nen. Libellen flitterten vorbei. Die Erde gluckste, warf platzende Schlammblasen heraus und besänftigte sich. Erde, meine Mutter, dachte Pak. Erde, meine liebe Schwe- ster, wehre dich nicht. Erde, ich muß dir Gewalt antun, damit du vielen schweren Reis trägst, vielen schweren Reis, große fette Achren wirst du tragen, Erde. Es ist heiß, Kuh, aber wir müssen pflügen, Furche neben Furche, das erste Pflügen ist die schwerste Arbeit, wehre dich nicht, Erde. Ich höre dich reden, Erde, Blokblokblokblok, du wirst Reis tragen, viele schwere Aehren. Mein schö- nes Feld, meine gute Sawah, meine liebe Freundin unter dem Pflug, die Göttin Sri nat dich gesegnet. So vergingen die Stunden. Als die Sonne steil stand und die ersten vier von den acht Stunden des Tages vergangen waren, hörte Pak zu pflügen auf. Seine Schenkel schmerz- ten und seine Arme. Schweiß lief ihm in den Mund. Sein Magen hatte großen Hunger, und der Kulkul im Dorf schlug. Aber es àr- gerte ihn, daß er nun die Arbeit aufgeben und nach Hause gehen sollte, um diesem leeren Magen Essen zu geben. Er schob einen neuen Sirihknäuel in den Mund, zur Beschwichtigung. Da sah er plötzlich eine kleine Gestalt über dig Reisfelder kommen, mit einem klei- nen Korb auf dem Kopf. Er zog die Augen zusammen. Die weißen Reiher flogen auf vor ihr. Pak begann zu lachen. Es war Rantung, seine kleine Tochter, die ihm Essen brachte. Sie brachte ihm das Essen, obwohl sie eigentlich noch zu klein war, um die Pflich- ten einer erwachsenen Frau zu übernehmen. Ernsten Gesichtes kam sie daher, mit einem kleinen bunten Sarong bekleidet, der um ihre Füße schlug. In den Ohren hatte sie Kleine Pflöckchen, und eine lange Locke flel öffnete sein Körbchen. Ernsthaft und etwa Slatt über ihre Stirn. Die war noch unbe- befangen reichte es ihm ein Pisangblatt Alt schnitten, denn Pak hatte noch nie Geld genug Reis und ein zweites mit gerösteten Bienen beisammen gehabt, um das Fest zu bereiten, Pak spülte seine Hände in dem Wasser, das nötig war, wenn der Pedanda zum das aus dem nächsten, hön i erstenmal diese Locke abschnitt und das in seine Sawah strömte, und begann zu es- Kind segnete. Ach, es stand so mit ihm, daß sen. Die Kuh rupfte unlustig am Gras des noch nicht einmal seine eigenen Zähne ge- schmalen Raines. Als er genug gegessen teilt worden 8 8 5 e hatte, gab er Rantung den Rest, den sie be- und ein vollwertiges itslied der Dorf- scheiden in sich hineinstopfte. Rantung war emeinde war. Man verschob die Feiern von. 8 5 5 Jahr zu Jahr in Paks Familie. Vielleicht ein stilles, zärtliches Kind, und Pak war sei- j 1 aer Erstgeborenen sehr zugetan, ob I konnte man mit der Zeit genug Geld sparen ner 8 8„obwohl es 5 alles in einem 8 8 1 5 8 1 e 15 5 5 35 seine ung, Lambons Reife, das Schneiden der 5 f 5„ 0 saßen sie eine Stirnlocke und den ersten Geburtstag des e schweigsam und sehr neu angekommenen Kindes. Pak hatte etwas Zufrieden. Der Tirorot schlug dazu seine Geld unter dem Haus vergraben, e schläfrigen Bambustöne. fünfzig Ringgits im ganzen. Es waren fünf- Als er sich genu; 1 5 undfünfzig gewesen vor dem letzten Hah- hatte und e 8 65 5„ nenkampf. Puglug hatte 18 5 N 755 4 gen gemacht über Männer, die ihr Geld ver- a 0 ö 1 8 Wetteten, anstatt für die 5 8 e 8 8 Mutter zu sorgen. Pak hörte mit vers ern 8 1 5 3 5 Gesicht zu, heimlich überzeugt, daß Puglug. e Griff seiner recht hatte. Seine Mutter war vor fünf Jah- n 3 118 1 3 Tochter ren gestorben, es war höchste Zeit für die e 5„ 1 es Verlangen Verbrennung ihrer Ueberreste, und Pak e 5 405 8 konnte er fürchtete sich oft im stillen, daß die uner- einem Sohn alles fu 425 en, was er mit löste Seele seiner Mutter sich durch un- ren der Mutter und 3 5 1 8 Sideliehe Leichen. N 3 entführt. Väter 8 Sohne haben 1 e e sellschaft und zur Nachfolge. Mit der Hand steckte, das sie vom Markt heimbrachte. 5 lcleinem Körper Aber er hatte nichts gefunden, und Puglug Pen de 555 Se 1 zweite Frau )))VVVVVVVV.:... 0 Puglug nur kleine ee ere P. 1 111 zu füttern, wie es die Zulgtzl, 18abe er sten von dem Kind 105 5 8 ihm eine lange, dünne Gerte zurechtschnit- Während Pak noch seinen Sorgen nach- zen, damit es Libellen fangen konnte, die ging, die beim Anblick von Rantungs unbe- gebraten, ein großer Leckerbissen sind. Dann „Du bist eine gute kleine Frau, und ich schnittener Stirnlocke in ihm aufgekommen wendete er sich seufzend und mit etwas steif waren, hatte das Kind sich genähert. Jetzt gewordenen Gliedern wieder dem Pflug und kniete es am Rand der Sawah nieder und der Erde zu. 1 Die Sonne hatte schon begonnen, nad Westen zu gehen, als Pak einen Ton ver. nahm, der ihn aufhorchen machte. Der Kul, Kkul, erst der von Sanur, verweht, aber hart. näckig, und dann auch der von Taman Sar mit vielen tiefen, kurzen Schlägen. Pak trie seinen Pflug bis zum Ende der Sawah, abel er war nicht mehr aufmerksam beim Pfl. gen. Er dachte angestrengt nach, was def Kulkul zu dieser Stunde zu verkünden ba- ben mochte. Er konnte ordentlich spüren wie seine Leber sich ausdehnte vor Neu, gierde. Kommt alle, kommt schnell, komm helfen, das ungefähr trommelten die Dork trommeln, und der Klang wanderte übe alle Sawahs. Auch auf den anderen Felder“ hatte man aufgehört zu arbeiten.„Was be: deutet das?“ riefen die Männer einander 4 „Wir werden gerufen“, sagten andere, Pal war schon dabei, seine Kuh loszuschirrel „Wir müssen hingehen“, rief Krkek herüber er war ein älterer und geluger Mann, sehr. achtet in der Gemeinde und der Vorstand von verschiedenen Vereinigungen, die 1 der Wasserbestellung und dem Ernten 1 Reisfelder zu tun hatten. Pak, so wie u anderen, ließ die Arbeit sein und trieb seine Kuh, so schnell es ging, über den 1 den Fluß und dem Dorf zu. Ein Gedräng von grauen Büffeln, von hellbraunen Kühen, von schlammverkrusteten eiligen und 55 gierigen Männern wimmelte an der Fur“ Auf helber Höhe des Abhangs begegnete, sie einer anderen Gruppe, die aus dem 55 kam.„Kehrt um!“ wurde gerufen.„ müssen nach Sanur; wir werden 8 es ist etwas geschehen.“ Die meisten 15 Männer hatten die zugespitzten ee, stangen mitgebracht, an denen sie sonst 0 Lasten trugen, und einige hatten sogar de Eris im Gürtel oder den Speer in der 255 Fortsetzung folet SOziali sehen Unte und. E. Ein in Os Dienst über den sc Sabzab union delsve den V der Sr De. Besucl Besuc tung, nung dem! ren L „Natic schow * N Me Verhe aufge schen stellvt Semjc kür d vorau einba: tische noch Deuts stand broch Außen frage Gleich schuß sowie lunge Ar Semj. minis schaf beide Konf. Repat wird Führv Wietu Sein 1 ver: Stadt Spitze letzte Münc sich Freur Dr. F zische kaste nen bevol Frei zischt