2/ Nr. — Herausgeber: Mannheimer Morgen ma verlag. Druck: Mannheimer Groß- onsthalt bruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. lich Seit lebte J. 5 2 nrode; Wirtschaft: F. O. weber; Hauptna 3 g. Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; l. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, chetredaktion: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- Ales H. Schneekloth, H. Barchet Gand); Aeorlales: F. A. simon; Ludwigshafen: stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 31; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 63. Bezugspr.: Monatl. 3, 50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 34 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für un verlangte Manuskripte keine Gewähr Donnerstag, 12. September 1957 e 1 3 wurde Mannheim. Po 0. 5 sruhe lie Larsel Nr. 80 016 Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743 Anden ken. Bere eichung 5 83 1. Jahrgang/ Nr. 211/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz em 70.00 sthalle eig k. Sie reid 2 Die Bundesregi f indes Hat glerung 18 E rem e Plastixen e Sie ersucht Belgrad um Aufklärung über Titos Anerkennung der Oder-Neiße-Linie um kompa Von unserer Bonner Redaktion nen aufen die Melan Bonn. Die Tatsache, daß Marschall Tito und der polnische Parteisekretär imperialistischen Teilung des polnischen und anz nm Gomulka in Belgrad in Trinksprüchen die Oder-Neiße-Linie als endgültige deutsche deutschen Territoriums“ gefordert und sich 1 8 de ostsrenze und als die einzige und dauernde Lösung bezeichnet haben, hat in der für eine Regelung des Problems in der Weise n Part Bundeshauptstadt Bonn vier Tage vor den Wahlen zu einem offiziellen Protestschritt eingesetzt hatte„daß die nationalen Inter- learde af der Bundesregierung bel dem jugoslawischen Geschäftsträger geführt. Nahezu gleich- dengfa gro Odi Ponnschen ade duch des Denis, B09 zeitig legte der deutsche Botschafter in Belgrad, Dr. Pfleiderer, im jugoslawischen JTTCCCVCCTTT r. 1909, be Außenministerium noch einmal den deutschen Standpunkt dar. Zunächst soll jetzt Ueber den Besuch Pfleiderers im jugo- Paris, bel abgewartet werden, in welcher Weise das Abschlußkommuniqué der polnisch-jugo- slawischen Außenministerium heißt es in mit Sienad slawischen Besprechungen und schließlich die jugoslawische Regierung selbst auf Bonn, er stehe nur indirekt im Zusammen- 20 malt es das Thema eingehen, bevor weitere Maßnahmen erwogen werden. hang mit den Aeußerungen Titos, da er be- u, in de 5. reits vor einigen Tagen vereinbart worden 2t also ds In Abwesenheit des Bundesaußenmini- anerkannt werde. Es sei aber wiederholt war. in Kleinelsters wurde dem jugoslawischen Geschäfts- bekräftigt worden, daß die Bundesregierung ge des Bel fräger in Bonn von Staatssekretär Hallstein ischen. Ju men Tech ger Hafe eröffnet, daß die Bundesregierung mit beberraschung und Befremden von Meldun- ten Kenntnis genommen habe, wonach der zeuchtturm ugoslawische Staatschef Tito bei einem liegende ent. Nac inselschri ssen für die polnische Regierungsdelega- on die sogenannte Oder-Neiße-Grenze als die einzige und dauerhafte Entscheidung geistyolle bezeichnet habe. Staatssekretär FHallstein rträts. I nswürdige⸗ ersuchte die jugoslawische Regierung for- mell um eine Erklärung. Der jugoslawische rten Male beschäktsträger seinerseits sagte zu, die Be- schwerde unverzüglich nach Belgrad weiter- Dannecke zuleiten. ende Inten seiner Em len in Bei en Schillen t am Dei Hallstein wies darauf hin, daß die Oder- Jeige-Linie von der Bundesregierung weder ls gegenwärtige noch als künftige Grenze New Vork.(dpa) Der britische Staats- lte ihn 19 n an Hier Allan Noble erklärte am Mittwoch ameau, d „aus Holh strie m „Museum „Deutsch 0% exöflneſ er Sechste 3 des Bun er begim im 6. Okt e Aquarel nschließend rden. in Mann. Kapellmel vom Süc sitionen nen nach rsonate ih ide Werk es 31jähri rend er i — die Git önbergscht dadurch 2 „die de bald Voll egleitet anz ausge: Webern extausdeu- zufassendt eschlossen- esten, waß geschaffel —— ge an del War, del die Red. Zu glau er Sawa itte zem uglug da aus un! sie nich zte er sel zen nicht vnnte, al h an Ge glauben Eichhörn- sse abzü- 115 Sagte . n denen er mi! nd lachte 1 um das verliebte mer wei um mel! als Sein n Rechte L. ein, nach ad Pflan- nen her- n Stäm- wublastel n Brudel won da, am Zul ng folg or der UNO- Vollversammlung, die brutale Unterdrückung in Ungarn dauere an, und es zei Aukgabe der Vereinten Nationen, dieser eiten Tag der Ungarn-Pebatte vor dem eorum sagte der britische Delegierte, diese Unterdrückung sei nur durch die offene Einmischung der Sowjetunion in die inneren ngelegenheiten Ungarns möglich geworden. Zu Beginn des zweiten Tages der Debatte vurde bekanntgegeben, daß sich auch Para- guay und Venezuela dem Entschließungsent- wurf angeschlossen haben, den 35 Staaten eingebracht hatten. In diesem Entwurf wird das Vorgehen der Sowjetunion und der ge- genwärtigen ungarischen Regierung verur- eilt und vorgeschlagen, den Präsidenten der Vollversammlung, Prinz Wan(Thailand), zu beauftragen, die Einhaltung der Beschlüsse der UNO über Ungarn zu erreichen. Noble sagte, es sei schon tragisch genug, daß die ungarische Volkserhebung niederge- schlagen worden sei. Die Tragik werde da- durch noch größer, daß die gegenwärtige un- zarische Regierung des Ministerpräsidenten s die Anterdrückung ein Ende zu bereiten. Am Kreises dt ist a kadar mit Unterstützung der Sowjetunion eine immer größere Terrorherrschaft ausübe. Nach Angaben des Kadar-Regimes seien bis Paris.(dpa) In Frankreich gab es am Mittwoch nur in seltenen Fällen frisches Brot. Zwischen 75 und 95 Prozent der Bäk- kereien in Paris und der Provinz hatten ge- schlossen. Der Streik war vom französischen Backerverband aus Protest gegen die Preis- politik der Regierung ausgerufen worden und dauert bis heute, Donnerstag. 5 In Paris hatten 90 Prozent der Bäckereien geschlossen. In der Provinz waren in eini- zen großen Städten bis zu 99 Prozent der Bäcker dem Streikaufruf gefolgt. In Teilen des Landes hatten sich jedoch nur zwischen 5 und 85 Prozent der Bäcker dem Ausstand angeschlossen. Der Bäckereiverband fordert Preiserhö- dungen von rund 5 Franc Künf Pfennig) für das Kilo Brot, eine Forderung, welche die legierung strikt ablehnt, da sonst neue Tohnforderungen der Arbeitnehmer ausge- löst werden könnten. Die französischen Hausfrauen waren be- zeits einige Tage vor dem Streik aufgefor- dert worden, sich mit Brot einzudecken. Die Leitungen hatten dabei auch darauf hinge- wiesen, wie man das französische Weißbrot für längere Zeit frisch halten kann. Beruhigende Erklärungen geben syrische Politiker ab Damaskus.(AP/ dpa) Im Anschluß an eine Sondersitzung des syrischen Kabinetts ha- n kührende Regierungsmitglieder in Da- maskus vor der Presse beruhigende Erklä- zungen über die außenpolitische Lage des andes abgegeben. Außenminister Salah tar erklärte, es gebe in der internationa- 55 Folitix ermutigende Faktoren, die für 05 Völker, die die Befreiung vom Inpe- nee wünschten, von Vorteil seien. Ar- 5 itsminister Fakher Rayyali sagte:„Es be- 3 kein Grund zur Besorgnis.“ Wie aus wnlichen Kreisen in Damaskus verlautet, 85 am Sonntag eine sowjetische Wirt- aftsdelegation in Syrien erwartet. Syrische Militärbefehishaber bei Nasser 70 beiden führenden syrischen Militär- ehlshaber, die nach den jüngsten Verän- und das deutsche Volk die Lösung dieses Problems keinesfalls durch Androhung oder gar Anwendung von Gewalt suchten, viel- mehr wolle man auf dem Verhandlungsweg zu einer Uebereinkunft gelangen. Im übri- gen handele es sich nach Meinung der Bun- desregierung um eine Frage, die ausschließ- lich das deutsch- polnische Verhältnis be- treffe. Da der Bundesregierung an guten deutsch- jugoslawischen Beziehungen ehrlich gelegen sei, müsse sie eine Gefahr der Be- lastung dieser Beziehungen bedauern. Hallstein erwähnte auch die Tatsache, daß Marschall Tito auf dem 6. Kongreß der jugoslawischen KP, der vom 2. bis 7. No- vember 1952 abgehalten worden war, eine „Revision der seinerzeit durchgeführten Die Unterdrückung in Ungarn dauert an“ Der zweite Tag der Ungarn-Debatte der UNO-Vollversammlung Mitte Juli 104 Todesurteile gefällt worden. Die internationale quristenkommission glaube jedoch, daß die Zahl sogar bei 2000 liege. Viele Personen, die wegen angeblicher kon- ter revolutionärer Tätigkeit verhaftet wurden, seien bisher noch nicht vor Gericht gestellt worden. Noble betonte, daß die britische Regie- rung nicht den Wunsch oder die Absicht habe, Ungarn oder irgendein anderes Land in Osteuropa, das seine Unabhängigkeit er- lange, als einen Stützpunkt zu benutzen, von dem aus die Sicherheit der Sowjetunion be- droht würde. N Der rumänische Delegierte Magheru unterstützte das Vorgehen der Sowietunion und der Kadar-Regierung und àußerte, nie- mand könne einer souveränen Regierung das Recht bestreiten, einen Aufstand nieder- zuschlagen. Am Vortag hatte der irische Außenmini- ster, Frank Aiken, einen allgemeinen Vor- schlag zur friedlichen Befreiung der ost- europäischen Völker gemacht, der darauf beruht, daß die sowjetischen und die ameri- kanischen Truppen in mehreren Etappen gleichmäßig von der Ost-West-Grenze zu- rückgenommen werden. In Frankreich gibt es kaum frisches Brot Die große Mehrzahl der französischen Bäcker streikt zwei Tage lang derungen in der Armeeführung als die ein- flußreichsten Männer Syriens gelten, trafen am Mittwoch überraschend in Kairo ein und hatten sofort eine Unterredung mit dem ägyptischen Präsidenten Nasser. Es handelt sich um den syrischen Oberbefehlshaber, Brigadegeneral Elbizri, und um den Chef der syrischen Abwehr, Abdel Hamid Serradsch. In Belgrad wurde stark beachtet, daß Dr. Pfleiderer an einem zu Ehren der polnischen Delegation veranstalteten Gartenfest teil- nahm. Botschafter Dr. Pfleiderer wurde von Botschaftsrat Müller-Roschach begleitet. Es War dies das erste Mal, daß der Vertreter der Bundesrepublik in Belgrad an einer ge- Sellschaftlichen Veranstaltung zu Ehren der Delegation eines Ostblockstaates teilnahm, zu dem die Bundesrepublik keine Beziehun- gen unterhält. Der BHE droht (dpa) Der stellvertretende Bundesvor- sitzende des G8/BHE, Frank Seiboth, er- klärte am Mittwochabend in Marburg, seine Partei werde die Bundesregierung auffor- dern, den Abbruch der diplomatischen Be- ziehungen zu Jugoslawien anzudrohen, falls sich die Aeußerungen Titos zur Oder-Neiße- Linie als offizielle Erklärung herausstellen sollten. Darüber hinaus werde der GB/ BHE im Dritten Bundestag unverzüglich den An- trag stellen, die deutschen Leistungen im so- genannten Wiedergutmachungs-Abkommen sokort einzustellen. Ein Kommentar aus London (dpa) Die britische Regierung ist nach wie vor der Ansicht, daß die deutsche Ostgrenze in einem Friedensvertrag geregelt werden müsse, Ein Sprecher der Regierung nahm in London mit diesen Worten zu den Meldun- gen àus Belgrad Stellung. Er unterstrich da- bei, daß nach britischer Auffassung die vier Großmächte für die deutsche Wiedervereini- gung verantwortlich seien. Heftige Reaktionen in Bonn löste die Nachricht aus, daß zum Auftakt der Gespräche zwischen dem polnischen Partei- selretär, Gomulka, und dem zugoslawischen Staatschef, Tito, in Belgrad, von beiden die Oder-Neiße- Linie als„unverletzliche und endgültige“ Westgrenze Polens bezeichnet wurde. (Siehe nebenstehenden Bericht.) Unser Bild zeigt Gomulka kurz nach seiner Ankunft in der jugoslawischen Hauptstadt am Mikrophon(rechts), Marschall Tito(ganz links) und neben Tito den polnischen Minister präsidenten Cyrankiewica. Bild: dpa Maier: Gerstenmaier wirbt um die SPD Der Bundesvorsitzende der FDP sprach in Mannheim Mannheim.(de-Eig.-Ber.) Im Musensaal des Mannheimer Rosengartens umvriß gestern abend der Bundesvorsitzende der FDP, Dr. Reinhold Maier, die Wahlkampf- ziele seiner Partei, die er in der Forderung zusammenfaßte, es gelte die Mehrheit einer einzigen Partei zu verhindern. Die FDP sei der SPD und der CDU jeweils mit gleicher Entschiedenheit entgegengetreten und zwar „mit zunehmender Energie jeweils derjeni- gen Partei, welche die Vorhand gewonnen hatte.“ Die Bundestagswahl vom 15. Sep- tember, sagte Maier, sei„die letzte Schon- frist zur Sanierung der Bundesrepublik vor dem Rückfall in den Autoritätsstaat.“ Gegen Schmälerung der Rentenreform Adenauer setzt sich für die Beseitigung von Unstimmigkeiten ein Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Es müsse unter allen Umständen vermieden werden, daß die Verbesserungen der Rentenreform durch zu weitgehende Anrechnungsbestimmungen abgeschwächt Würden. Dies schreibt Bundeskanzler Aden- auer in einem Brief an den Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Krone, der ent- sprechende Bedenken in einem Schreiben geäußert hatte. Ohne Zweifel seien inzwi- schen durch Aenderungsgesetze zum Bun- desversorgungs- und Lastenausgleichsgesetz viele Ungerechtigkeiten ausgeräumt wor- den. Noch vorhandene Unstimmigkeiten müßten vom nächsten Bundestag mit Vor- rang beseitigt werden. Als vordringlichste Sozialgesetze bezeich- net Dr. Adenauer die Neuordnung der Krankenversicherung und die Fortführung der Unfallversicherungsreform. Die Renten- umstellung in der Knappschaft erfordere eine beträchtliche Zeitspanne, weil jede Rente einzeln neu berechnet werden müsse. Bei der Beratung im Bundestag seien alle Sachverständigen davon ausgegangen, daß die Umstellung der Knappschaftsrenten mindestens neun Monate erfordere. Die Ge- duld der Rentner werde aber durch eine exakte und den Besonderheiten des Einzel- falles Rechnung tragende Berechnung be- lohnt werden. Wesentliche Härten für die Uebergeangszeit würden durch Vorschüsse vermieden, die bereits ab 1. Juli 1957 gezahlt werden. Die SPD weist auf„Enttäuschungen“ über die Rentenreform hin, die sich nach ersten Berechnungen der Landesversicherungs- anstalt Hannover gezeigt hätten. Für die Umrechnung sei ein erheblicher Personal- zuwachs erforderlich geworden. Zudem habe sich ergeben, daß verschiedene Personen- gruppen nicht in dem Maße besser gestellt würden, wie es die Regierung versprochen habe. Zwischen Gesfern und Morgen Bundeskanzler Dr. Adenauer hat sich jetzt in seiner Antwort auf den Offenen Brief des Vorstandes des Deutschen Ge- werkschaftsbundes bereit erklärt, sich mit Vertretern des DGB nach der Bundestags- wahl über die Probleme der Lebenshaltungs- kosten zu unterhalten. Die Deutsche Wählergesellschaft, die das Personen- und Mehrheitswahlrecht anstrebt, appellierte am Mittwoch in Frankfurt an die Wähler, bei der Bundestagswahl ihre Stim- men einer der beiden großen, regierungs- fähigen Parteien zu geben. Vorsitzender der Wählergesellschaft ist der Publizist Dolf Sternberger. Erkrankt ist der Botschafter der Bundes- republik in Moskau, Dr. Haas. Er befindet sich zur Zeit auf der Reise in die Bundes- republik, da eine ärztliche Behandlung not- wendig geworden ist. Vor der Atomrüstung warnte der Dich- ter und Schriftsteller Fritz von Unruh in einem Festvortrag in Braunschweig. Von Unruh, der in Amerika lebt, sprach an- läglich der Entgegennahme des ihm von der Stadt Braunschweig verliehenen Wil- helm-Raabe-Preises. Ohne Königsberg, Warschau, Prag und Budapest wäre ein vereinigtes Europa kein Europa, sagte der Bundesvorsitzende des Ge- samtdeutschen Blocks/ BHE und Lang wirt- schaftsminister von Niedersachsen, Friedrich von Kessel, in Heidelberg. Die Deutschen hätten die Pflicht, die Freiheit Europas auch wieder nach Osten zu tragen. Dies dürfe je- K doch nicht mit Gewalt geschehen und der notwendige Kampf der Gewaltlosigkeit er- fordere„unübersehbare moralische Kräfte“. Von Kessel sprach der Bundesregierung das Recht ab, über die Oder-Neiße-Linie zu ver- handeln. Mit einem Verzicht auf die deut- schen Ostgebiete werde weder der deutschen, noch der polnischen Sache gedient. An dem NATO- Luftmanöver„Gegen- schlag“ vom 19. bis 22. September werden die Geschwader der 4. alliierten taktischen Luftflotte teilnehmen, die hauptsächlich in Rheinland-Pfalz und in Nordwestfrank- reich stationiert sind. Verhaftet wurde im Zusammenhang mit der Bestbechungsaffäre beim Koblenzer Be- schaffungsamt ein Verwaltungsangestellter dieser Behörde, dem Unkorrektheiten bei seiner Tätigkeit als Güteprüfer zur Last ge- legt werden. Die Zahl der Verhafteten ist damit auf sieben Personen angestiegen. Die Wirtschaftsdelegation aus der Bun- desrepublik Deutschland, die zur Zeit in Peking mit dem chinesischen Ausschuß für die Förderung des internationalen Handels Besprechungen führt, hat eine Einladung zum Besuch chinesischer Industriebetriebe angenommen. Die deutsche Delegation wird in den Nordosten der Volksrepublik China reisen, bevor eine Handelsabmachung un- ter zeichnet wird. Nach Ungarn zurückgekehrt ist der pro- minente ungarische Exilpolitiker Miklos Szabo. Er war früher Abgeordneter der Kleinlandwirte- Partei. In Briefen an seine in Wien zurückgebliebenen Freunde teilt Szabo mit, er sei zu dem Schluß gelangt,„daß die Westmächte uns betrogen haben“. Ungarn könne keine Hilfe für seine Sache erwarten. Daher sei er überzeugt,„daß der beste Weg, unserer unglücklichen Nation zu helfen, der ist, im eigenen Lande für friedliche Ordnung und Wiederaufbau zu arbeiten“. Szabo hatte Ungarn vor zwei Jahren verlassen und sich nach dem Aufstand im vergangenen Herbst an der Gründung des ungarischen Revolu- tionsrates in Straßburg beteiligt. Japan und Jugoslawien sind übereinge- kommen, engere Beziehungen zwischen ihren Ländern herzustellen. Diese Absicht wird in einem Kommuniqué bekräftigt, das zum Abschluß des Besuches des stellvertre- tenden jugoslawischen Ministerpräsidenten, Vukmanovic-Tempo, in Tokio veröffentlicht wurde. Der Handelsverkehr und der kultu- relle Austausch sollen ausgedehnt werden. Die beiderseitigen Gesandtschaften werden in den Rang von Botschaften erhoben. Auf Zypern gab der britische Gouverneur, Sir John Harding, mehrere Lockerungen der harten Ausnahmebestimmungen auf der In- sel bekannt. Die Todesstrafe, die bisher auf das bloße Tragen einer Schußwaffe stand, wurde abgeschafft und durch lebenslängliche Haft ersetzt. Es wurde außerdem die Be- stimmung aufgehoben, daß gegen Angeklagte, die einen Schuß abgefeuert oder eine Bombe geworfen haben, nur auf Todesstrafe er- kannt werden kann. In seiner Rede, die starke, zum Teil Wörtliche Anklänge an sein Referat auf der letzten Bundes versammlung der Fp in Frankfurt zeigte(wir berichteten in unse- rer Ausgabe vom 6. September darüber), setzte sich Maier ausführlich mit Behaup- tungen auseinander, wonach die FDG eine Koalition mit der SPD anstrebe, Genau 8 wenig wie für eine Annäherung zur 88 bestünden hierfür die geringsten Anzeichen. Viel aktueller sei die vom„linken Flügel der CDU sehnsüchtig erstrebte schwarz- rote Koalition“. Es habe großes Aufsehen erregt, das Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier in den zurückliegenden Wochen eine Wen- dung zur SPD gemacht habe. In Reden, Radioansprachen und Fernsehsendungen habe er die positiven Seiten der SpD-Poli- tik anerkannt. Entweder, so folgerte Maier, betreibe er diese neue Politik mit Zustim- mung des Bundeskanzlers, dann sei dieser „eines Scheingefechts gegen die SPD über- führt“. Oder aber, Gerstenmaier habe nicht die Zustimmung des Kanzlers, dann wolle er„mit seinen eigenen ehrgeizigen Plänen auf die Kanzlerschaft den Bundeskanzler überspielen.“ Der Mannheimer Bundestagskandidat der FDP, Robert Margulies, ergänzte die Aus- führungen seines Parteivorsitzenden durch Beispiele aus der Wirtschafts- und Sozialpo- litik. Er stellte einen Zusammenhang zwi- schen den von CDV und SPD gemeinsam ver- Wirklichten sozialpolitischen Gesetzen und den gestiegenen Sozialbeiträgen her und warnte vor den Gefahren einer„übersteiger- ten Sozialpolitik“. Zuvor hatte Reinhold Maier bei einer Pressekonferenz über seine Wahlkampfer- fahrungen berichtet. Der Trend zum Zwei⸗ Parteiensystem ist gelegt“, räumte Maier ein Und fügte hinzu, die FDP müsse„viel aufbie- ten, um ihr Ziel zu erreichen“, Der Wahl- kampf habe aber einen unerwarteten Verlauf genommen. Es habe sich gezeigt, daß die SPD„aus ihrem Turm nicht heraus komme“, Was allerdings nicht ausschließe, daß diese Partei einen Zuwachs an Stimmen eventuell erringen könnte. Es habe den Anschein, daß die Sozialdemokratie sich nicht zu einer Ab- sage an alte Sozialisierungspläne durchringen könne. Für seine eigene Person, betonte Maier, habe er keine Ministerpläne. Er würde sich nur dann„noch einmal dazu aufraffen, Mi- nister zu werden, wenn wir eine Regierung in Berlin hätten“. Unter den gegebenen Um- ständen aber habe er nicht die Absicht, seinen . von Stuttgart nach Bonn zu ver- egen. Geschwindigkeits-Begrenzung hat sich bewährt, sagt Seebohm Hamburg.(dpa) Bundes verkehrsminister Dr. Hans-Christoph Seebohm zeigte sich am Mittwoch in Hamburg von dem Ergebnis der Geschwindigkeitsbegrenzung in den ersten zehn Tagen sehr befriedigt. Vor der Presse stellte er fest, daß die Zahl der Un- fälle und auch ihre Schwere überall im Bundesgebiet zurückgegangen sei. Der Ver- kehr sei viel flüssiger geworden. Die Polizeſ müsse nun noch die Lichtsignale auf die neue Geschwindigkeit abstellen. Den Kraft- fahrern riet der Minister, sich der neuen Verkehrsentwicklung noch besser enzupas- sen und vor allem durch rasches Anfahren an den Kreuzungen mitzuhelfen, Verkehrs- zusammenballungen zu vermeiden.„Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre diese Verordnung bereits am 1. Januar in Kraft getreten“, sagte Seebohm. eee. t. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 12. September 1957/ Nr. 211 — Donnerstag, 12. September 1957 Titos Trinkspruch Titos Trinkspruch über die Oder-Neige- Linie wird in der Bundesrepublik nicht ge rade als eine Freundlichkeit empfunden. Nach den Plänen der Bundesregierung sollte unmittelbar nach der Bundestagswahl ver- sucht werden, das Verhältnis zu Polen zu normalisieren. Niemand zweifelt daran, daß solche Verhandlungen schwierig sein wer- den. Bevor die Schuttberge des Krieg zwischen den Völkern ausgeräumt we können, dürften Monate, vielleicht Jahre ins Land gehen. Dabei werden die Deutschen immer wieder die Frage stellen: Und was ist mit der Oder-Neiße-Linie? Das ist kein„Revisionismus“ oder„Re- vanchismus“. Was den Polen im Krieg ge- schah und auch der deutsch- sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 sind auch bei uns noch in Erinnerung. Aber in der Bundesrepublik leben viele Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, die Haus und Hof verlassen mußten und nach ihrem Recht fragen. Keine Regierung kann diese Situation ignorieren. Vor allem keine Re- Sierung, die— nach freiheitlichen Prinzi- pien gewählt—, das Selbstbestimmungs- recht der Völker als Grundlage betrachtet. Bei allem Verständnis für die Besonderheit der polnischen Lage wird dem eine Nor- malisjerung der Beziehungen zwischen Deutschland und Polen Rechnung tragen müssen. In dieser Auffassung sind sich aſle demo- kratischen Parteien der Bundesrepublik einig. Die endgültige Festlegung der Gren- zen Deutschlands muß bis zu einer freiver- einbarten Friedensvertragsregelung für ganz Deutschland aufgeschoben werden. Dem- entsprechend erklärte Bundesaußenminister Dr. von Brentano am 31. Januar vor dem Bundesrat:„Für den völkerrechtlichen Ge- bietstand Deutschlands sind die Grenzen des Deutschen Reichs vom 31. Dezember 1937 maßgeblich. Das deutsche Volk kann die Oder-Neiße-Linie nicht akzeptieren, aber es Will das Gespräch mit dem polnischen Volk. Es will die Verhandlung und nicht die Dro- hung oder gar die Gewaltanwendung.“ Selbst die Organisationen der Vertriebenen, bei denen stärkere Ressentiments, heftigere Empfindungen im Spiel sind, schließen sich dieser Auffassung in ihrer Mehrheit an. Solche Besonnenheit sollte jedoch in Warschau und auch in Belgrad gewürdigt Werden. Mit Ausnahme des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE haben die demokratischen Par- teien der Bundesrepublik ganz bewußt ver- mieden, das schmerzliche Problem der Oder- Neige-Linie in den Wahlkampf zu bringen. Um so mehr mag man Titos Aeußerung be- dauern. Wenn Jugoslawiens Staatschef sagt: „Reine Lösung ohne die Deutschen“, dann sollte er wissen, daß es für die Deutschen auch keine Lösung ohne die Polen gibt. Auf welcher Basis jedoch sollen Warschau und Bonn miteinander verhandeln, wenn von vornherein von polnischer Seite unerfüllbare Bedingungen gestellt werden? In Deutschland weiß man, was es für das nationale Polen bedeutet, daß für die So- Waiets praktisch der Grenzvertrag, den sie mit Ribbentrop abschlossen, gültig blieb— jedenfalls was die sowjetischen Interessen angeht. Bei den Deutschen aber regieren nicht mehr die Nazis. Das demokratische Deutschland ist zu einem Vertragspartner geworden, auf dessen Wort die freie Welt baut. Das muß Gomulka sehen, wenn ihm Wirklich um eine„Atmosphäre des Ver- stehens“ zu tun ist. Tito aber, der sich gerne in der Rolle eines Vermittlers zwischen West und Ost sieht, begeht einen Fehler in eige- ner Sache, wenn er unnötig Empfindlichkei- ten verletzt, an deren Weckung niemand Interesse haben kann, die Deutschen nicht, die Polen nicht und zu allerletzt die Jugo- slawen. Hugo Grüssen(Bonn) Zur Stützung des Bierpreises soll die Hopfenausfuhr kontrolliert werden Bonn.(AP/dpa) Um der Geranr einer Er- höhung des Bierpreises entgegenzuwirken, hat sich die Bundesregierung„grundsätz- lich entschlossen“, die Ausfuhr von Hopfen „unter Kontrolle zu nehmen“. Wie das Bun- desernährungsministerium am Mittwoch mitteilte, ist die Hopfen- Versorgung der deutschen Brauereien ernsthaft gefährdet, da die Hopfenpreise durch spekulative Aus- landsverkäufe in die Höhe getrieben wor- den seien. Das Präsidium des Deutschen Bauern- verbandes hat am Mittwoch Bundeskanzler Adenauer und die zuständigen Ressorts der Bundesregierung aufgefordert, landwirt- schaftliche Erzeugnisse von einer künftigen Freihandelszone, die den Gemeinsamen Europaischen Markt ergänzen soll, auszu- nehmen. Das Bundesernährungsministerium erklärte dazu, eine Einbeziehung der Land- Wirtschaft in die Freihandelszone könne grundsätzlich für alle beteiligten europa- ischen Länder nur in Betracht gezogen wer- den, wenn England seinen großen Verbrau- chermarkt für die Ueberschüsse im euro- päischen Raum weiterhin offenhalte. Eng- jand habe sich bisher dazu nicht bereit er- klärt. Die Regierung vertrete den Stand- punkt, daß die Sicherung der Landwirt- schaft bei einer eventuellen Erweiterung des Gemeinsamen Europäischen Marktes durch eine Freihandelszone genauso gestal- tet werden müsse wie im Gemeinsamen Markt selbst. Siehe auch Seite 7 Ist Revision der UNO-Charta in Sicht? Eine Debatte darüber ist einer der 64 Tagesordnungspunkte dieser Sitzungsperiode Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, 11. September Anschließend an die Ungarn-Debatte wird die Generalversammlung der Vereinten Natio- nen mit ihrer zwölften regulären Sitzungs- periode beginnen. Die Tagesordnung dafür ist sehr umfangreich, denn es stehen nicht Weniger als 64 Punkte zur Debatte. Nach der Ungarn-Frage wird sich das Völkerparlament jetzt mit den Streitfällen Algerien und Zy- pern zu befassen haben, über das Togo-Man- dat beschließen, aber auch die Revision der UNO-Charta diskutieren, die zwar von vielen Staaten als notwendig betrachtet wird, deren Prinzipien aber höchst umstritten sind. Schließlich wird man auch über die Person des UNO- Generalsekretärs eine Entscheidung treffen müssen, da seine fünfjährige Amtszeit zu Ende geht. Die UNO- Charta, die zu Kriegsende von 51 der heute 81 Mitgliedsstaaten der Ver- einten Nationen beschlossen wurde, ist zwei- fellos reformbedürftig, aber alle diesbezüg- lichen Versuche(so etwa in Richtung einer Abschaffung des Vetorechts der fünf Groß- mächte im Sicherheitsrat) sind bisher— zu- meist am Einspruch der Sowjets— geschei- tert. Und als im Juni dieses Jahres dieses Thema erneut behandelt wurde, wobei man sogar eine Kommission mit der Vorbereitung der Revision beauftragte, erklärte der russi- sche Vertreter sofort, sein Land werde sich an diesen Arbeiten nicht beteiligen. Moskau opponiert sogar gegen eine Vergrößerung des Sicherheitsrates, der nach dem Wunsch von Zwanzig latein amerikanischen Staaten um zwei Sitze erweitert werden soll, um auch den vielen neuen Mitgliedstaaten einmal Ge- legenheit zu einer Vertretung in der Exeku- tive der UNO zu geben. Die Einwände der Sowjets sind freilich nicht grundsätzlicher Art, sondern eng an die Nichtzulassung Pe- ähnlicher Weise hat sich zwischen den zwan- des„Mannes auf der Straße“ in Paris? Wa kings gebunden. In dem Augenblick, da die zig latein amerikanischen UNO-Mitgliedern liest Monsieur Dubois in seiner Morgenzel. Generalversammlung Rotchinas Aufnahme eine Zusammenarbeit in wichtigen Fragen er- tung über Adenauer und Ollenhauer? Wie Akzeptlert, wird Moskau wahrscheinlich geben. In weitem Abstand folgt Westeuropa sehr oder wie wenig nehmen von der Wahl auch in der Frage einer beschränkten UNO- Reform mit sich reden lassen. Die stärkste, wenn auch nicht sehr diszi- plinierte Gruppe in der Generalversammlung wird heute durch den afrikanisch- asiatischen Block gestellt, dem 25 Staaten angehören. In Prinz Wan Waithayakon(Thailanch, Präsident der UNO- Vollversammlung Semjonow entwarf den Föderationsplan Ostberlin war zunächst ablehnend/ Aber Chrustschow stimmte zu Berlin, 11. September Wie man aus politischen Kreisen Ost- berlins erfährt, geht der Deutschland- Föderationsplan, der in der neuesten Note der Sowietregierung an die Bundesregierung in Bonn enthalten ist, ursprünglich auf den seinerzeitlichen Hohen Kommissar in Berlin und heutigen stellvertretenden sowjetischen Außenminister, Semjonow, zurück. Semjo- now hat danach den Plan für einen deutschen Staatenbund schon im Jahre 1952 gehabt. Sein Modell wich in wesentlichen Punkten von den damaligen Volkskammer- Vor- schlägen für einen paritätisch besetzten Ge- samtdeutschen Rat ab, der praktisch eine unmittelbare Wiedervereinigung— ohne Wahlen— vorsah. Semjonows Ansichten fanden jedoch bei dem damaligen Außen- minister, Molotow, keine Gegenliebe, und auch nach dem 17. Juni 1953, der Semjonov- veranlaßte, bei seiner Regierung noch einmal einen Vorstoß in dieser Richtung zu machen, hatte er nicht mehr Erfolg. Erst nach seiner Rückkehr nach Moskau und Uebernahme der Leitung der Deutsch- land-Abteilung fand Semjonow eine bessere Basis für seine Vorstellungen. Ihm half ein guter Kontakt zu Chrustschow in einer Zeit, als der Stern Molotowis schon im Sinken war. Im Sommer dieses Jahres konnte Semjonow dann seinen Plan zum ersten Male offiziell den Ostberliner Politikern nahelegen, die vielerlei Bedenken vorbrachten. Nachdem sich Chrustschowy jedoch mit seinem ganzen Gewicht dahinterstellte, trat Grotewohl dann mit den Vorschlägen zur Bildung eines deut- schen Staatenbundes hervor. Bei seinem Besuch in der Zone äußerte Chrustschow in seinen Reden immer wieder: „Von der Zukunft Deutschlands hängt die Zukunft Europas ab.“ Eine geschickte Ost- berliner Regie verhinderte, daß diese Aeuße- rungen des sowietischen Parteichefs west- lichen Journalisten aufflelen, Man gab keine Genehmigung zur Begleitung Chrustschows auf seiner Reise. In sowjetischen Kreisen zeigt man sich sehr betroffen darüber, daß der Vorschlag in der Bundesrepublik überhaupt keine Be- achtung fand. Daher die Wiederholung in einer offiziellen Note an die Regierung in Bonn. Man versichert, daß man nach der Bundestagswahl eine passende Gelegenheit finden werde, der Bundesregierung deutlich zu machen, daß die Konföderation für Mos- kau der einzige Weg sei, um der Wieder- vereinigung die Zustimmung zu geben. Im Prinzip werde man Festigkeit wahren, in den Modalitäten, so wird angedeutet, werde man mit sich reden lassen.(real) (einschließlich Oesterreich, dem dreizehn Länder zuzurechnen sind. Der Block der Sa- tellitenstaaten umfaßt zehn, die Common- wealth-Gruppe acht Staaten. Die Hauptrolle aber spielen die fünf Großmächte, die im Sicherheitsrat Vetorecht besitzen und die— jede für sich— sogar einen mit Zweidrittel- mehrheit gefaßten Beschluß der Generalver- sammlung auf Revision der UNO-Charta tor- pedieren können. Wie jedes Jahr, so werden auch diesmal die sechs Hauptorgane der Generalver- sammlung erneuert. Ein heftiges Tauziehen hat insbesondere um die drei freiwerden- den Sitze im Sicherheitsrat begonnen. Wäh- rend der Sitz Kubas nach Zurückziehung einer Bewerbung der Dominikanischen Re- publik unangefochten an Panama gehen dürfte, wird es um den Sitz der Philippinen zu einer Kampfabstimmung kommen, da sowohl Japan als auch die Tschechoslowa- kei ihre Kandidatur angemeldet haben. Die Prager Regierung steht auf dem Stand- punkt, daß dieser Sitz nach einem Gentle- man- Agreement von 1946 Osteuropa gehöre, aber der Westen hat mitgeteilt, daß er sich infolge der Weigerung der Russen, den Sicherheitsrat zu vergrößern, an diese Uebereinkunft nicht halten könne und Ja- ban unterstützen werde. Der Sitz Austra- liens wird— wahrscheinlich aus der Com- monwealth-Gruppe— neu besetzt werden. Auch im Wirtschafts- und Sozialrat wird Was weiß die Welt von den deutschen Bundestagswahlen Wie spiegelt sich der Wahlkampf, der das Bild des öffentlichen Lebens in Bundesrepublik zwischen Alpen und Nordseg seit Wochen bestimmt, in der Vorstellung unsere Nachbarn Notiz und welche Progno. sen stellen sie? Wie weit dringt das Echo dez Wahlkampfes über Meere und Kontinent in ferne Länder? Korrespondenten der Deutschen Presze. Agentur in aller Welt versuchen in dem folgenden Ueberblick eine Antwort auf dlese Fragen zu geben. Er zeigt, dag bei vielen unserer Nachbarn in Europa nicht nur die Regierungen und Politiker, sondern auch die breite Oeffentlichkeit Anteil nehmen. Nur die Leitungen— und bei den reservierten Engländern fast nicht einmal diese— gel. len offene Prognosen über den Wahlaus. gang. Amtliche Stellen bewahren meist dl. plomatische Zurückhaltung. Je ferner die Länder, desto mehr schrumpft der Bundes. tags wahlkampf zu einem Kampf zwischen den beiden Hauptgegnern Adenauer und Ollenhauer zusammen, bis sich auch mit die. sen beiden Namen nur noch sehr ver. schwommene Vorstellungen verknüpfen. Im einzelnen berichten die dpa-Korresponden- ten: London: Der interessierte Engländer findet in seinen Zeitungen alles, was er über den Bundestagswahlkampf sucht: Meldun. gen, Stimmungsbilder von Wahlkundgebun. gen, von der Atmosphäre im Sonderzug des Kanzlers, den Wahlreisen Ollenhauerg Und anderer prominenter Politiker und auch Kritische Bemerkungen. Allgemein erwartet man keine Ueberraschungen. Die meisten Blätter sind sich einig, daß die Sozialdemo- Kkraten sich in ihren grundsätzlichen alben. es zahlreiche Neubesetzungen geben, denn Politischen Zielen bis auf wenige Punkte— von seinen 18 Mitgliedern scheiden sechs vor allem Atomrüstung und Wehrpflicht— aus und müssen ersetzt werden. Ein grö- nicht wesentlich von den Christlichen De. Beres Revirement steht auch im Internatio- nalen Gerichtshof in Den Haag bevor, wo sich ein Drittel der Richter zur Neuwahl stellen muß. Unter ihnen befindet sich der krühere nationalchinesische Außenminister, Wellington Koo, und je ein Pole und Jugo- slawe. Was die höchst undankbare Funktion des UNO- Generalsekretärs betrifft, so scheinen die Chancen Hammarskjölds für eine Wie- derwahl nicht schlecht zu sein. Merkwür- digerweise droht Hammarskjöld, der übri- gens mit Oktober vorigen Jahres sein Amt bereits niedergelegt hatte, es sich dann aber wieder überlegte, Gefahr nicht so sehr von den Russen als von jenen, die ihn 1953 für das Amt des Generalsekretärs vor- schlugen, nämlich den Franzosen. Die Ver- stimmung der Pariser Regierung hat ihren Ursprung im Suezkonklikt, in dessen Ge- lolge Hammarskjöld angeblich zu stark die Aegypter begünstigt haben soll. Beamteter„Gehirntrust“ in Hannover Parlamentsräte zur Beratung der Abgeordneten des Landtags Von unserem Korrespondenten Ernst Otto Wweger Hannover, 11. September Als erstes westdeutsches Parlament hat sich der niedersächsische Landtag nach amerikanischem Vorbild einen beamteten „Gehirntrust“ geschaffen. Für die Beratung auf allen Gebieten der Gesetzgebung wur- den drei Juristen— ein Landgerichtsdirek- tor, ein Gerichts- und ein Regierungsasses- sor— unter der Dienststellenbezeichnung „Parlamentsräte“ eingestellt. Diese„drei Weisen“ sind zwar Landesbeamten, sie unter- stehen aber nur der alleinigen Dienstauf- sicht des Landtagspräsidenten. Die Parla- mentsräte haben ihre Aufgaben dieser Tage übernommen und mit ihrem Beratungsdienst für die Abgeordneten begonnen. Ihre Haupt- arbeit besteht darin, zu verhindern, daß dem Parlament juristisch und fachlich anfecht- bare Gesetzesvorlagen zur Behandlung vor- gelegt werden. Bisher behalfen sich die Abgeordneten, wenn sie bei schwierigen Gesetzesformulie- rungen des fachmännischen Rates von Ju- risten bedurften, mit„geborgten Gutachten“ aus den Ministerien. Da diese Beamten nicht dem Landtag angehörten und pflichtgemäß in erster Linie die Interessen ihrer Minister 2zu vertreten hatten, suchten die Parlamen- tarier nach einer besseren Lösung, die eine politisch neutralere Beratung ermöglichen Soll. Zugleich will das Parlament jeden An- schein von Abhängigkeit von den Ministe- rien beseitigen, nachdem es zwischen den niedersächsischen Ministerpräsidenten und Landtagspräsidenten wiederholt zu ernsten Meinungsversichedenheiten über die Frage gekommen ist: wer ist der erste Repräsen- tant im Lande? Die neuartige Bezeichnung Parlamentsrat wurde absichtlich in dieser Form in das Stellenregister des Landtages eingetragen, um den Unterschied zum Regierungsbe- amten, etwa dem Oberregierungs- oder Ministerialrat, zu demonstrieren. Vorläufig haben die Parlamentsräte aber noch keinen Anspruch darauf, mit der neuen Dienstbe- zeichnung tituliert zu werden. Wie in die- sem Zusammenhang der niedersächsische Landtagspräsident erklärte, sind seit langem im Bundestag Bestrebungen im Gange, um einen ähnlichen Gesetzeshilfsdienst auch für das neue Bundesparlament einzurichten. Wir stellen dem Wähler die Parteien vor Die Deutsche Partei(DP/ FVP) Von unserem Mitarbeiter Heinz Medefind Die Deutsche Partei setzt seit einiger Zeit, und zwar seitdem sie die von der FDP abgespaltene Freie Volkspartei in sich auf- genommen hat, hinter ihren Namen DP die Abkürzung FVP. Sie erwartet durch diese Verbindung nicht nur einen Zuwachs an Wählerstimmen, sondern auch eine Samm- lung der konservativen Kräfte, die in der Bundesrepublik noch keine eigene Partei- Heimat gefunden haben. Sie möchte rechts von der CDU/CSU und der FDP die konser- vative Bundespartei werden. An der Erreichung dieses Zieles, das ihr schon bei ihrer Gründung im Jahre 1945 vorschwebte, wurde sie anfangs von den Amerikanern gehindert, die in ihrer Besat- zungszone eine Partei mit einem konserva- tiven Programm nicht zuließen. An diesem frühen Verbot, sich in der gesamten Bundes- republik zu betätigen, krankt die DP noch heute. Sie ist bisher mit ihren Erfolgen auf die Länder der britischen Besatzungszone, auf Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Ham- burg und Bremen, beschränkt geblieben, ob- wohl sie bei den Wahlen zum zweiten Bun- destag im Jahre 1953 bereits in allen Bun- desländern Landeslisten aufstellte. Bei den Wahlen am 15. September beteiligt sie sich auch fast überall mit Einzelkandidaten in den Wahlkreisen. Schon ihrer Geschichte nach ist die Deut- sche Partei in Niedersachsen beheimatet, wo sie bewußt die Erbschaft der früheren Wel- fen-Partei im Reichstag des Kaiserreiches antrat. Aus dieser Welfen-Partei entwickel- ten sich nacheinander die„Deutsch-Hanno- versche Partei“, und 1918 dann die„Nieder- sächsische Landespartei“, deren Ziel ein von Preußen unabhängiges Land Niedersachsen war, das die Nachfolge des 1866 in Preußen aufgegangenen Königreiches Hannover an- treten sollte. Kurz nach dem zweiten Welt- Krieg gründete sich die Niedersächsische Landespartei neu, und aus ihr wurde 1947 die Deutsche Partei, die von Anfang an aller- dings über die Grenzen Niedersachsens hin- ausstrebte. Bisher ist es der Deutschen Partei jedoch nicht gelungen, das ihr von den Amerikanern auferlegte Handicap abzuwerfen. Sie hat andererseits aber einen festen Wählerstamm in Norddeutschland, der in Niedersachsen und Bremen rund 18 Prozent der Wählerschaft ausmacht und der sich als treu erwiesen hat. In Niedersachsen wohnen mehr als die Hälfte der DP- Wähler. Da die Deutsche Partei sich hier besonders an die Landwirte wandte, wird sie oft als eine Bauernpartei angese- hen. Sie findet aber in den Großstädten Ham- burg und Bremen bei allen Berufskreisen ihre Anhänger. Da der Kern ihrer Wählerschaft jedoch von der ländlichen Bevölkerung gebildet wird, ist der Anteil der Stimmen von Frauen und Männern bei ihr etwa gleich, denn Ehe- paare, die gemeinsam ihren Hof bewirt- schaften, stimmen im Gegensatz zu Partnern in anderen Berufen fast immer gleich. An- gesichts der überwiegend protestantischen Bevölkerung Norddeutschlands ist die Deut- sche Partei bisher eine fast ausschließlich evangelische Partei. Doch sie widersetzt sich, im Gegensatz zur FDP, nicht dem System der Konfessionsschulen und möchte auch Katholiken als Wähler gewinnen. In gewisser Hinsicht kann man die DP mit der Bayernpartei vergleichen. In ihrer Tradition ist sie wie die BP antipreußisch. Sie ist auch föderalistisch und lehnte das Grundgesetz im Parlamentarischen Rat und im Niedersächsischen Landtag ab, da sie seine Konstruktion für nicht föderalistisch genug hielt. Aber der Föderalismus der DP geht nicht so weit wie der Partikulartsmus der Bayern-Partei. Der Hauptunterschied je- doch besteht darin, daß sie das Schicksal, eine regional begrenzte Partei zu sein, über- winden und sich nach wie vor auf das ganze Bundesgebiet ausdehnen möchte. Die DP ist anders organisiert als die übri- gen Parteien. Sie hat keinen Parteivorstand, sondern ein Direktorium, das ein größeres Gremium unter Einschluß der Vorsitzenden der Landesverbände darstellt. Sie unterschei- det sich von den anderen Parteien auch da- durch, daß sie nach einem eigenen Gesetz die Hälfte ihrer Bundestagsabgeordneten bei jeder Wahl durch neue ersetzt. Sie will keine Managerpartei sein, und sie will keine Be- rufspolitiker und Funktionäre, sondern Bür- ger in die Parlamente entsenden. Für die weitere Entwicklung wird die Frage von Bedeutung sein, ob neben den Raum ist für eine echte und streng konser- vative Partei, die rechtsradikale Bestrebun- Beiruter studenten beobachten auf 11 gen ebenso ablehnt wie etwa die Schaffung dung der Bundesrepublik Wahlkampf u eines Wohlfahrtsstaates. Daß die bevorste- Wahlen, Israelische Berichterstatter. henden Bundestagswahlen darauf schon eine besonders sorgfältig auf mögliche ant Antwort geben können, ist zu bezweifeln. tische und l 5 Wahrscheinlich wird dies erst die spätere Zu- Adenauer gilt als Symbol für Besseruf srgelisch-deutscher Beziehungen. kunft zeigen. sich der Wahlkampf in der Presse und CD. Im Libanon ist das Interesse mokraten unterscheiden. Paris: Die französischen Zeitungen ge. ben sich vielfach große Mühe, den Lesern die Besonderheiten der deutschen innenpoll. tischen Situation zu schildern. Der Erfolg ist bei der Masse nicht sehr groß. Bei vielen scheint das Ergebnis im wesentlichen schon kfestzustehen. Man hat sich an Politische Kontinuität in der Bundesrepublik gewöhnt und maßgebende Politiker machen in prl⸗ vaten Gesprächen kein Hehl aus ihren gu- ten Wünschen für Adenauer. Französische Gesprächspartner lehnen es aber durchaus ab, in einem etwaigen Wahlsieg der Opposl. tion eine Katastrophe zu erblicken. Rom: Ausführliche Wahlkampfschilde- rungen finden sich in fast allen Blättern. Seit vergangenem Wochenende hat sich der Bundestagswahlkampf auch die Titelseiten erobert. Regierung und Parteien haben in- offizielle Beobachter in die Bundesrepublik entsandt. Die Zeitungen rechnen mit einem Erfolg der CDU/CSU, unter ihnen auch die Iinkssozialistische„Avanti“. Brüssel: Belgische Sonderkorrespon- denten berichten aus der Bundesrepublik Dazu bringen die Zeitungen auch ge- schichtliche Rückblicke und allgemeine Lageberichte über Deutschland. Das Inter- esse der Oeffentlichkeit konzentriert Sich auf den Zweikampf CDU-SPD. Von ande- ren Parteien wird so gut wie keine Notiz Senmommen. Presseprognosen lauten auf Sieg Adenauers, wenn auch mit verringerter Mehrheit. Für den Fall eines SpD-Sieges Wird aber nicht mit einer ins Gewicht fal- lenden außenpolitischen Umorientierung ge- rechnet. Den Haag: Fast tägliche Reportagen über den Wahlkampf. Auch für die nieder- ljändische sozialistische Presse wäre es elne „Ueberraschung ungewöhnlicher Arte, wenn die CDU nicht wieder als Regierungspartei zurückkehren sollte. Politische Kreise er- Warten Fortentwicklung auf Zwei-Parteien · System. Stockholm: Eine kritische Beobach- tung des Wahlkampfes herrscht vor. Kom- mentare beschäftigen sich mit„Einmischungen von außen“ durch Großmächte, Kirche oder Industrie. Bern: Viele interessierte Blicke gehen aus der Schweiz über die Grenze na Deutschland. Im allgemeinen wird Wahl. erfolg Adenauers erwartet, der als Garant für Stetigkeit der deutschen Außen- und Wirtschaftspolitik angesehen wird. Belgrad: Zeitungen und Rundfunk berichten ausführlich. Die Sympathien der maßgeblichen Kreise neigen den Saal. demokraten zu. Betonung christlicher Grundbegriffe im Wahlkampf wird hier Kritisiert. Gesamtdeutsche Gespräche wer“ den befürwortet, 0 Washington: Bundestagswahlen fin. den mehr als starke Resonanz. Nach Ansicht vieler Amerikaner hat der Wunsch Washins- tons, der CDU zum Wahlsieg zu verhelfen, die amerikanische Politik in mehreren kon- kreten Fällen entscheidend beeinflußt. Diè „Verzahnung“ zwischen Bonn und Washing ton führte zu sehr ausführlicher Preste. Berichterstattung. Kleine Parteien finden nur wenig Beachtung. Die Wahlreise Ade. nauers im Sonderzug wird als Uebernahme amerikanischer Wahlkampftechnik a, schen. Kaum Spekulationen über 5 deutsche Politik bei einem Regierungs wech sel, da die Oeffentlichkeit fest mit einem Wahlsieg Adenauers rechnet. Nahost: Sehr unterschiedlich ple Nahen Ostens: In Aegypten gab bisher 155 einzige Zeitung die„Egyptian Gazette 5 klare Darstellung der deutschen nde nisse. Zwei der Regierung nahestehen Blätter sprachen von einem Zusammenkanf zwischen imperialistischem Monopolkapita reger als 1953. Gemessen an den in Orlen lischen Ländern üblichen Maßstäben. und frei von Diffamierungen beteicnn chten isemi- nationalistische Strömungen, dem Wiese wurc gefur stänc skane Entw werk Ei gang! wurd mühl Cap im A Häftl Pi rige ter E ten 1 beka! Dr.! erfol wend Patie Aborte mäbi 21 in Pl junge hatte Kum pen übt Schre 14 U liche Die porta die i von mitte kann, öfken Inter: lage, hat, ihrer trieb fache der! Lastv Beric eine umfa. diese: wegli rhöh Fässe benzi Ei jager aht Der Atlar erlief Tage die hängt Mas eigne bei. 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Ausgelöst wurden die Unter- suchungen durch den Argwohn eines Sach- verständigen: Er bezweifelte die Echtheit des von einem flämischen Meister stammen- den Triptychon„Madonna mit Kind“, das dem Museum gehörte. Röntgenstrahlen be- wiesen, daß er recht hatte, und schließlich wurde auch das Original in der Lombardei gekunden. Eine genaue Kontrolle der Be- stände des Museums führte dann zu dem skandalösen Ergebnis der massenhaften Entwendung und Fälschung von Kunst- werken. 5 Ein Ehrenmal für die Opfer des Unter- gangs der„Cap Arcona“ im Frühjahr 1945 wurde auf dem Tannenberg in Greves- mühlen(Mecklenburg) eingeweiht. Auf der Cap Arcona“ und der„Thielbeck“ waren im April 1945 bei einem Luftangriff 8000 KZ. Häftlinge umgekomman. Prinz Alexander von Belgien, der 15jäh- rige Sohn König Leopolds aus dessen zwei- ter Ehe, hat sich in Boston einer komplizier- ten Herzoperation unterzogen, die von dem bekannten amerikanischen Herzspezialisten Dr. Robert E. Gross ausgeführt wurde und erfolgreich verlief. Der Eingriff war not- wendig geworden, weil der Blutdruck des patienten wegen einer Verstopfung der Aorta starke Schwankungen und Unregel- mäbßigkeiten aufwies. 5 zum Tode auf dem elektrischen Stuhl ist in Philadelphia(USA) der 15jährige Neger- junge Isajiah Green verurteilt worden. Er hatte zusammen mit zwei jugendlichen Kumpanen gleicher Hautfarbe einen plum- pen Raubüberfall auf einen Drugstore ver- übt und dabei den Inhaber mit einer Schrotflinte tödlich verwundet. Die Mittäter, 14 und 15 Jahre alt, erhielten lebensläng- liche Freiheitsstrafen. Die amerikanische Marine hat eine trans- portable komplette Glraffinerie entwickelt, die in sechs Hauptbestandteile zerlegt und von Flugzeugen oder anderen Verkehrs- mitteln an Ort und Stelle geschafft werden kann, wie aus einem in New Vork ver- öffentlichten Bericht der Zeitschrift„The International Oilman“ hervorgeht. Die An- lage, die ein Gewicht von nur 50 Tonnen hat, kann innerhalb von zwei Tagen nach rer Ankunft zusammengesetzt und in Be- trieb genommen werden. Durch ihre ein- fache Konstruktion können die Einzelteile der Raffinerie leicht transportiert und von Lastwagen übernommen werden. In dem Bericht wird darauf hingewiesen, daß durch eine Verminderung der Abhängigkeit von umfangreichen Versorgungsleitungen mit dieser neuen Raffinerle die strategische Be- weglichkeit der kämpfenden Truppe stark erhöht wird. Die Anlage kann täglich 1000 Fässer Rohöl raffinieren und stellt Flug- benzin, Dieselöl und andere Produkte her. Ein zweiter Typ von Uberschall-Düsen- jägern der amerikanischen Atlantikflotte, ht z2 Demon“, hat Startverbot erhalten. Der Befehlshaber der Luftstreitkräfte der Ktlantikflotfè, Vizeadmiral William L. Rees, erlieg das Verbot am Dienstag. Nur wenige Tage zuvor war dieselbe Maßnahme über die F gu- Crusader“-Düsen maschinen ver- hängt worden. Mehrere Unfälle von„Demon“ Maschinen, die sich in der letzten Zeit er- eignet hatten, führten das Startverbot her- bei. Wie Vizeadmiral Rees erklärte, ist eine Untersuchung eingeleitet worden. 5 58 Die amerikanische Luftverkehrsgesell- schaft„PAA“, hat ihre Polarfluglinie San Franzisko London am Dienstag mit einem Fug des Clippers„Nordlicht“ eröffnet. * Eine heftige Explosion, deren Ursache noch ungeklärt ist, ereignete sich auf dem britischen Kreuzer„Blake“, der sich zur Zeit im Soven- Trockendock in Glasgow im Bau befindet. Bei der Explosion, die in einem Maschinenraum des 8000 Tonnen großen Kriegsschiffes stattfand, wurden etwa zwölf Dockarbeiter verletzt. Die Admiralität gab später bekannt, daß der Explosion kein Anschlag zugrundelag.: Die Teilnehmer der Konferenz, die die Internationale Union für Geodäsie und Geo- Dhysik in Toronto veranstaltet, behandelten die Theorien über das Alter der Erde. Das Alter der Erdkruste wird mit 4,5 Milliarden Jahren angenommen. Kleines Mädchen fragt:„Wo warst du Mama?“ Trennung von Mutter und Kind/ Eine Seelenwunde, die nur schwer heilt Professor Margaret Mead, die berühmte amerikanische Ethnologin, und Dr. John Bowolby, Vistock- Klinik. h sentlichsten Beiträge zu den Kussio des“ Diese Diskuss 1953 einmal im Jahr abgehalten stehen unter der Obhut der Psycł Abteilung der Weltgesundheitsore (W. H. O). In der Hauptsache sind es P ter, Physiologen und Aerzte, die hier à2u- Sammenkommen. Die Weltgesundheitsorga- nisation wendet sich hier einem neuen Auf- Kinderarzt an der Londoner Ta- ben einen der bisher we- „Genfer Dis- n über die Entwicklung des Kin- onen, die seit Werden, stet. 1 gabe eis zu: der Verhütung seelischer Schäden in der Kindheit. Versuche an jungen Hunden haben ge- zeigt, daß Schreckerlebnisse nur dann zu bleibenden Schäden führen, wenn die Ver- suchstiere ohne Mutter aufgezogen wurden. Auf welche Art ein Muttertier seine Jungen zu schützen vermag, läßt sich mit naturwis- senschaftlichen Mitteln nicht feststellen. Es ging nun darum herauszufinden, wie sich beim Menschen seelische Schäden verhüten lassen, die durch die Trennung eines Kin- des von seiner Mutter verursacht werden. Die häufigste Trennungs- Situation: die Einlieferung eines Kindes in ein Kranken- haus. Wenn es ein kleiner New Lorker ist, der zu dem Chirurgen Lester Coleman kommt, sind die Umstände fast erfreulich zu nennen. Zu Coleman kommen die klei- nen Patienten erst ein paarmal zum Spie- len, ehe sie Patienten seiner Klinik werden. Und wenn er sie schließlich auf seinen Ar- men in den Operationsraum trägt(den sie schon kennen), besitzt er ihr Vertrauen Vollkommen. Der Normalfall, der anders aussieht, hat Dr. Bovolby in der Tavistock-Klinik filmen lassen: acht Tage Klinik-Aufenthalt eines Zweieinhalbjährigen Mädchens, dessen Na- belbruch operiert wurde. Das Kind war das bis dahin einzige aus einer jungen, glückli- chen Ehe. Man hatte es vorsichtig auf die neuen Eindrücke in der Klinik vorbereitet. Dennoch zeigte es Angst, sobald die Mutter das Krankenzimmer verließ. Jeden Besuch der Mutter mißverstand das Kind als Ende der Trennung. Am achten Tag, knapp vor der Entlassung. war das Mißtrauen gegen die Mutter so groß, daß das Kind ihr nicht glaubte, es dürfe nun mit ihr nach Hause gehen. Zuhause flüchtete sich das Kind zuerst in die Säuglingsgewohnheit des Bettnässens, Wenn auch nur einige Tage lang. Nach sechs Monaten konnte man die Kleine zu einem Gespräch über ihr Spital-Erlebnis bringen. Diese Gespräche endeten regelmäßig mit Fragen wie:„Wo warst du, Mama?“, mit Weinen und mit der Flucht in die Arme des Vaters. Erst nach 12 Monaten schien das kleine Mädchen so heiter wie zuvor, rea- gierte aber auf Leute mit Fotoapparaten immer noch mit panischen Angstausbrü- chen. Das Spital-Erlebnis, in dem ja die kleine Handkamera von Bowlbys Assisten- ten vorgekommen war, lebte an dieser Asso- ziation wieder auf, war also echtes Trauma, eine seelische Verletzung. Margaret Mead kommentierte dieses Beispiel auf Grund ihrer soziologischen Er- fahrung:„Wir müssen viel sparsamer sein mit unserer Bereitwilligkeit, ein Kind in ein Krankenhaus oder, zur Erholung zu schik- ken. Eine Nabelbruch-Operation könnte auch zu Hause auskuriert werden. Das er- fordert aber eine entschiedene Aenderung im heutigen Wohnungsbau, und die Hilfe des Staates für Mütter, die zum Geldver- dienen gezwungen sind. Ebenfalls von einer Aenderung der Wohnverhältnisse hängt es ab, ob der Mittelstand weiterhin aus klei- nen, isolierten Familien bestehen wird, oder ob zur Familie auch die Großeltern gehö- ren können und der Kontakt mit den Nach- barn. Wenn die Kinder lernen, daß es mehr als nur einen Menschen gibt, dem man ver- trauen kann., wirken sich Trennungen nicht so katastrophal aus, wie wenn sie nieman- den kennen als ihre Mutter. Die Kinder Irüssen also in gewissem Maße immun wer- den gegen Trennungs- Erlebnisse.“ Die Entfremdung von der Mutter, auch wenn diese Entfremdung nach einiger Zeit schwindet, kann später beim Erwachsenen nicht nur eine negative Einstellung zum Weiblichen, zur Frau, zur Folge haben, son- dern eine negative Einstellung zu den Mit- menschen überhaupt. Da aber solche Tren- nungs- Situationen im frühen Kindheitsalter heute fast zur Norm geworden sind, er- Wachsen daraus große Gefahren schon für das Zusammenleben der nächsten Genera- tion und bedürfen vorbeugender Maßnah- men. E. M. Rehn Unzulänglicher Familienkontakt vertreibt Kinder Ansteigen der Kinderflucht beschäftigt Kriminalisten und Psychologen Alljährlich verlassen in der Bundesrepu- blik Tausende von Kindern und Jugendlichen ahr Elternhaus. Im letzten Jahr waren es fast tausend Kinder und mehrere tausend Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren. War- um fliehen diese Kinder und Jugendlichen aus dem Familienkreise? Mit diesen Fragen haben sich Kriminalisten und Psychologen beschäftigt. Beide kommen Sie zum gleichen Schluß: weil in vielen Fäl- len heute die Familie nicht mehr den inneren Halt bietet wie früher. Eine Flucht von Ju- gendlichen aus Abenteuerlust hat es immer schon gegeben. Seit dem letzten Krieg und vor allem seitdem in Westdeutschland der Wirtschaftliche Aufschwung immer stärker wurde, ist ein Ansteigei der Kinderflucht festzustellen. Das hat mehrere Ursachen. Viele Familien sind ihres Ernährers und damit viele Kinder ihres Vaters beraubt. Die Mutter muß selbst arbeiten gehen und hat nur noch wenig Zeit Industrieausstellung im Zeichen der Interbau Die seit 1950 alljährlich auf dem Messegelände am Berliner Funkturm mit internationaler Beteiligung veranstaltete„Deutsche Industrieausstellung“ wird in diesem Jahre als Teil der Interbau Berlin 1957 den Charakter einer Leistungsschau der Bauwirtschaft und ihrer Zulieferungsindustrien tragen. Auf dem durch Neubauten und Geländevergrößerungen erweiterten Ausstellungsplatz werden in zwölf Hallen und neun Pavillons mit 50 500 qm Flache sowie auf annähernd 30 000 am im Freien Industriegruppen in Gemeinschafts- schauen und weit über 1000 Einzelfirmen einen die Ausstellung im Hansaviertel ergän- zenden Ueberblick über ikre Produletionsprogrumme geben. Staatssehretär Dr. Westrich vom Bundes ministerium fur Wirtschaft wird die Ausstellung, die vom 14. bis zum 29. September dauert, eröffnen. Unser dpa-Bild zeigt eine Muster kombination von verschie- denen Röhren, Flanschen und Muffen, die zur Zeit in der neuen Schwermaschinenhalle „Berlin“ aufgebaut wird. für die Kinder. Die in den ersten Jahren nach 1945 erdrückende Wohnungsnot tat ein üb- riges. Nun ist der Wohnungsmangel inzwi- schen zwar gemildert worden, die Kinder- flucht jedoch nimmt weiter zu. Dies würd als Folge einer zunehmenden Kontaktlosigkeit zwischen vielen Eltern und ihren Kindern gewertet. Häufig sind beide Elternteile be- rufstätig, um den gehobenen Lebensstandard finanzieren zu können. Abends wollen sie aber oft noch„etwas vom Leben haben“ und sind daher mehrfach in der Woche nicht zu Hause. Die Kinder sind aber sich selbst über- lassen oder einem fremden Menschen anver- traut. Im gleichen Mage, wie sich ihr Kontakt zu den Eltern auflöst, suchen sie Kontakt drau- Ben in der Welt. Sie verlassen ihr Elternhaus, oft in der Hoffnung, ein geborgeneres Dasein zu finden. So ging ein dreizehnjähriger Junge von zu Hause fort, weil sich seine Eltern zu Wenig um ihn gekümmert hatten. Tagsüber bummelte der Junge durch die Straßen einer Nachbarstadt, und nachts legte er sich in eine Schiffsschaukel auf einem Kirmesplatz. Dort in der Schaukel fühlte er sich, wie er später einer Fürsorgerin erzählte, geborgen. Nach sieben Nächten fand man den Jungen und brachte den sich sträubenden zu den Eltern zurück. Eine erschreckende Fluchtart ist jetzt bei jungen Mädchen unter vierzehn Jahren fest- zustellen. Sie verlassen, wenn sie sich von den Eltern vernachlassigt fühlen, ihr„Zu- hause“ und gehen mit einem fremden Mann mit. Nach einigen Tagen kehren sie dann meist in trotziger Haltung:„Das habt ihr nun davon. Ihr seid selbst schuld daran, daß ich fortgelaufen bin“, zurück. Nicht selten wollen sich Jugendliche auch einfach dem allgemeinen Run nach„Lebens- Standard“ angleichen. Sie rücken aus, stehlen Autos, fahren Hunderte von Kilometern und stehlen, was sie nur finden. Nicht zuletzt trägt die beschleunigte körperliche Entwicklung der heutigen Jugend in Deutschland zu der Entstehung von psychischen Spannungen bei den Kin- dern und Jugendlichen bei. Als Folge davon kann es dann zu Kurzschlußhandlungen kommen, Mediziner und Psychologen raten als Therapie an: Die Familie intakt halten und den Kindern und Jugendlichen während ihrer Entwicklungszeit behutsam und ver- ständmnisvoll zur Seite stehen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Sehr un- beständig; wechselnde, meist starke Be- wölkung, zeitweise Regen oder Schauer. Höchsttemperaturen in der Ebene um 15 Grad. Odenwaldhöhen 9 bis 12 Grad. Früh- temperaturen 6 bis 9 Grad, im Odenwald und Bauland örtlich bis 4 Grad. Lebhafter und böiger, zu morgen nur langsam nach- lassender westlicher Wind. Uebersicht: Eine starke Intensitätszu- nahme ließ ein Tief rasch von der süd- lichen Nordsee nach Nordosten ziehen. An seiner Rückseite strömt kühle Meeresluft polaren Ursprungs nach Mitteleuropa. Mit der Westlichen Strömung wird das recht unbeständige Wetter anhalten. Sonnenaufgang: 5.56 Uhr. Sonnenuntergang: 18.45 Uhr. e Aersage · Kür te För z. 2 22 2 Un ö. 1015. Hep ronda Pegelstand vom 11. September Rhein: Maxau 434(1); Mannheim 273 (+1): Worms 198(10); Caub 192(—9). Neckar: Plochingen 113(unv.); Gundels- heim 164(—2); Mannheim 268(2). Strahlungsschäden über 50 Generationen Strahlungsschäden, wie sie nicht nur bei Atombomben-Explosionen, sondern auch bei unvorsichtiger Verwendung von Röntgen- Strahlen und beim unbedachten Umgang mit radioaktiven Elementen und strahlenden Isotopen auftreten, können über 50 Ge- nerationen menschlichen Lebens hinweg fortwirken. Aber die Wissenschaft hofft, solche Schäden durch sachgemäße Sicher- heitsvorkehrungen bei der friedlichen Ver- wendung von Strahlen auf ein Minimum herabsetzen zu können. Uber diese Erkenntnisse der Strahlen- forschung berichtete in Paris der àmèerika- nische Sachverständige Lauriston Taylor, der als Autorität für Fragen des Strahlen- schutzes gilt, in einem öffentlichen Vortrag am Rande der UNESCO-Ronferenz über strahlende Isotope. Man erfuhr von ihm, welche ausgedehnten Möglichkeiten eines Schutzes gegen atomare Strahlung zur Ver- fügung stehen, aber man hörte auch, daß bisher gar nicht bekannt ist, welche Strah- lungsmenge vom menschlichen Körper ohne Schädigung ertragen werden kann, und ob es eine solche untere Grenze der Gefähr- dung überhaupt gibt. Die Wissenschaft hütet sich deshalb heute, von einer unschäd- lichen Dosis der Bestrahlung zu sprechen, sondern erwähnt nur eine auf Grund bis- heriger Erfahrungen als zulässig angesehene Bestrahlungsmenge. Wie sehr die Vorsicht der Forscher beim Umgang mit Strahlen zugenommen hat, geht daraus hervor, daß die von der zuständigen internationalen Kommission als zulässig an- Sesehene Bestrahlungsmenge gegenwärtig fünf Einheiten im Jahr beträgt. Während man von 1950 bis 1956 noch 15 Einheiten, von 1934 bis 1950 sogar 60 Einheiten und vor 1934 nicht weniger als 100 Bestrahlungs- einheiten im Jahr zuließ. „Kilowatt-Schaukel“ durchs Skagerrak Ein europäisches Zukunftsprojekt läßt seine Konturen erkennen In Friedrichsgabe bei Hamburg soll Eu- ropas größtes Umspannwerk entstehen, über das Skandinavien in das europäische Ener- Kleverbundnetz einbezogen werden kann. Ein halbes Tausend Kilometer weiter nörd- lich knüpft man schon große Hoffnungen daran. Denn damit rückt das Projekt einer nlesigen„Kilowatt-Schaukel“ Deutschland- Norwegen ein gutes Stück weiter ins Blick- keld europäischer Aufgaben. „Kilowatt-Schaukeln“ selber sind nichts Neues. In einigen Alpenstauwerken wie auch beim neuen Pumspeicherwerk in Geesthacht bei Hamburg wird nach diesem fanrzehntealtem Prinzip gearbeitet. Mit bil- ligem Nachtstrom wird Wasser in ein höher gelegenes Speicherbecken gepumpt. In den nden des Spitzenbedarfs rauscht dann das Wasser wieder zu Tal und treibt die Turbinen, deren Generatoren die bis an den Rand ihrer Kapazität ausgenutzten anderen Klekctrizitätswerke entlasten. Aus billigem Nachtstrom wird der begehrte wertvolle ASstrom. „In erster Linie ist daran gedacht, daß Norwegen seine Stromüberschüsse in den claltsleuropäischen Raum liefert und dort 15 Spitzenbelastungen ausgleichen hilft. Zu 3 Zweck soll von Friedrichsgabe über chleswig-Holstein, Dänemark und durchs re nach Norwegen gelegt werden Pk Aserrak eine 380 O00-Volt-Leitung nach Norwegen gelegt werden. Intdn, Norwegen werden diese Pläne mit uteresse verfolgt, doch denkt man dort offen- dar zugleich ans Heute und ans Uebermor- 5 Heute ist es nämlich so, daß Norwegen rst rund ein Fünftel seiner unerschöpflich scheinenden Wasserkräfte erschlossen hat. In allen Teilen des Landes sind Wasser- kraftwerke im Bau. Aber der Inlandsbe- darf an Strom ist derartig groß, daß die Er- zeugung, zumal nach einem trockenen Som- mer und Herbst, damit zur Zeit kaum Schritt halten kann. So muß man in Oslo wie am Nordkap immer wieder mit vorüber- gehenden Stromabschaltungen rechnen, ob- wohl man im Land der Wasserkräfte lebt. Mit dem Stromüberschuß ist es also vor- läufig so eine Sache. Das soll sich in absehbarer Zukunft än- dern. Aber man darf nicht nur an morgen denken, denn die Energiequelle von über- morgen heißt Atomstrom. Wird der Atom- strom den durch Wasserkraft erzeugten Strom ergänzen oder mit ihm aufs schärfste konkurrieren? Man weiß es noch nicht. Was man aber weiß, ist, daß die Strommenge, die ein Atomkraftwerk erzeugt, Tag und Nacht gleich bleibt, während man Speicher- Wasser je nach Bedarf durch die Turbinen laufen lassen kann. Man rechnet daher in Norwegen damit, eines Tages auf der einen Seite einer riesi- gen Kilowattschaukel sitzen zu können: mit billigem Nachtstrom aus den Atomkraft- werken des Kontinents wird Wasser in Süd- norwegens Bergspeicher gepumpt, und wenn auf dem Kontinent die Spitzenbelastung einsetzt. kann der benötigté Strom aus Nor- Wegen je nach Bedarf„abgerufen“ werden. Bei einem Projekt dieser Art könnten Nor- wegens eigene Stromreserven, vor allem in Perioden der Trockenheit, wenn die Speicher halb leer bleiben, weitgehenst geschont wer- den; bei großem Eigenbedarf würde Nor- wegen keinen Strom exportieren, sondern vielmehr billigen Atomstrom vom Kontinent zu wertvollem Tagstrom„veredeln“. Neu an diesem Projekt sind also vor allem seine Ausmaße. Bei den bisherigen „Kilowattschaukeln“ liegen Speicher und Turbinen nahe beieinander. Hier aber wird eine Schaukel von einem halben Tausend Kilometer gedacht. Das klingt zwar noch sehr nach Zukunfts- musik, und im Augenblick werden auch noch keine konkreten Verhandlungen über Stromlieferungen Norwegens nach dem Kontinent geführt. Aber in Norwegen ist Europäer Union Europäischer Handels- kammern gefordert Der französische Staatssekretär für In- dustrie und Handel hat dem Präsidenten der französischen Handelskammer den Vor- schlag unterbreitet, die erforderlichen Kon- takte zur Gründung einer Union der Han- delskammern der Schumanplanländer auf- zunehmen. Hiermit könne eine repräsenta- tive Vertretung von Industrie und Handel bei den Einrichtungen des Gemeinsamen Marktes gesichert werden. Die engere Füh- lungnahme zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) und den nationalen Wirtschaftsgremien und Han- delskammern erleichtere die Harmonisie- rung der wirtschaftlichen, sozialen und ju- ristischen Gegebenheiten. Normung durch Gemeinsamen Markt. Seit langem ist die Europäische Produk- tivitätszentrale(EPZ) darum bemüht, dem Bauwesen zu größerer Koordination und Standardisierung zu verhelfen. Diese Ten- man eifrig dabei, die nötigen Vorarbeiten zu leisten, um gerüstet dazustehen, wenn es so weit sein wird. Das Seekabel, das durchs Skagerrak gelegt werden soll, wäre schon eine Pionierleistung. Mit einer Länge von rund 140 Kilometern Wäre es das längste seiner Art in der Welt. Seine Kosten werden allein auf 50 Millionen Kronen(rund 30 Millionen Mark) geschätzt. Wenn die Planer gesprochen haben, werden also auch die Finanzminister ein Wörtchen mitzureden haben, ehe man zuversichtlich sagen kann: Wir werden den Strom schon schaukeln. am Werk denz wird vor allem auf dem künftigen Ge- meinsamen Markt seine Bestätigung finden. Das hat jetzt der Leiter der Bauabteilung bei der EPZ besonders herausgestellt. Im Gemeinsamen Markt, sagte er, werde die Zusammenarbeit in der Bauindustrie zur Notwendigkeit. Man müsse vor allem mit verstärkter Verwendung von vorgefertigten Betonteilen rechnen. Dieses Material könne sehr wohl über die Grenzen fließen. Auch europäische Normen im Baubereich würden nicht ausbleiben. Durch diese Entwicklung könne sich die Bauindustrie Vorteile sichern, die andere Industriezweige längst hätten. Ein großes internationales Projekt mit vor- gefertigten und genormten Bauteilen wird innerhalb der Montan-Union bald verwirk- licht werden: ein Wohnbauprogramm mit einem Kredit von 4 Millionen Dollar, das alle Mitgliedstaaten erfaßt. An der Ausführung beteiligt sind außer der EPZ noch der Inter- nationale Rat der Bauindustrie für For- schung, Studien und Dokumentation. Die Ergebnisse dieses Versuchs werden für die Weitere Entwicklung sehr bedeutsam sein. Kernenergie-Nachrichten Ansteckungsweg von Pflanzenkrankheiten Isotope gestatten es, einen bisher ver- borgenen Weg der Weiter verbreitung der Welkekrankheit der Bäume aufzudecken. Man markierte Sporen von Endoconidio- Phora, dem Erreger dieser Krankheit, mit radioaktiven Isotopen von Silberjodid. Im Wasserleitungsteil der Bäume wandern diese Sporen bis in die Baumkrone. Sie gelangen aber auch in die Wurzeln und von dort aus in das Innere anderer Bäume. Ebenfalls mit Hilfe radioaktiver Isotope(Kaliumbromid) lieg sich nämlich zeigen, daß das Wurzel- Werk benachbarter Waldbäume an der Peri- pherie miteinander verwachsen ist. Seit- dem dieser Ansteckungsweg bekannt ist, lassen sich die Bekämpfungsmaßnahmen 7585 die Welkekrankheit wirksamer 8e stalten. Torium in Nordostindien Laut der indischen Nachrichtenagentur PI hat man eins der größten Thoriumlager der Welt in Nordostindien gefunden. Das Lager soll 3,3 Mio t Mineralien mit 300 000 t 10prozentigem Thorium und 10 000 t Uran in einer Konzentration von 0,3 bis 0,4% ent- Halten. Radioaktive Abwässer Ihre Reinigung soll nach einer amerika- nischen Mitteilung mit Hilfe von Schiefer- Suspensionen möglich sein. An sich genügt es, das Abwasser etwa eine halbe Stunde mit einer genügenden Menge möglichst dunklen mineralischen Schiefers zu rühren, doch ergeben sich bei der Klärung des Was- sers Schwierigkeiten, an deren Behebung mam noch arbeitet. eee. t. Seite 4 * MANNHEIM Donnerstag, 12. September 1957/ Nr. Al Mr. A Aus dem Polizeibericht: Wachmann getötet durch brennenden Kohlenstaub In Rheinau bemerkte ein Wachmann bei einem Rundgang, daß auf einem Industrie- gelände einige 8 e mit Kohlenstaub brannten. Als er ve Säcke zur Seite Kohlenstaub. Ei Unglücklichen. Er 20 wunden zu, denen er s Gefährliche Kaser 1 Eine von der Arbeit nach Hause Frau wurde zwischen 23 und 24 Uhr au Straße„An den Kasernen“ von einem e kanischen Sold 1 den Zaun eines Vor dabei den Kopf geg sie um Hilfe tung Grenadie Ueberfallene her Vorfall erzählte, ertönte straße neue Hilferufe. vermutlich von dem Täter an- gekallen und zu Boden geschlagen worden. Er konnte wieder entkommen. Falsche Anschuldigungen In der Neckarvorlandstrage verursachte der betrunkene Fahrer eines Lastzuges einen Unfall und beschädigte dabei sein Fahrzeug. Bei der Polizei beschuldigte er einen Un- bekannten, den Wagen mißbräulich benutzt und beschädigt zu haben. Seine Angaben klangen aber so unglaubhaft, daß er schließ- lich überführt werden konnte. Rätselhafter Käse Gegen fünf Uhr hielt eine Polizeistreife auf der Schloßgartenstraße einen Radfahrer an, der auf dem Gepäckträger zwei Kartons mit etwa 35 Kilo Käse mit sich führte. Die Kartons trugen den Namen einer caritativen Organisation und den Hinweis„Nicht ver- Außerlich“. Der Mann behauptete aber, die Ware von einem unbekannten Holländer für 38 Mark erworben zu haben. Da auch seine angegebene Adresse in Ludwigshafen nicht stimmte, wurde er wegen Diebstahlsverdacht festgenommen. die brennenden explodierte der e den were Brand- Zehn Jahre Kerschensteiner und renoviertes Welde- Bräu Der Welde-Bräu-Ausschank in U 5, 13, am Ring, hat in den vergangenen Wochen ein neues, modern- behagliches Kleid erhal- ten. Aber was heißt„Welde-Bräu“? Die Mannheimer gehen„Zum Kerschensteiner“. Und daß der renoviert hat, hat sich längst unter wohlgefüllten Mägen und gut durch- spülten Kehlen herumgesprochen Das Grundstück in U 5, 13, ist„wirt- schaftlich“ schwer vorbelastet. Von der Jahrhundertwende an stand dort der„Rote Hahn“. 1936 erwarb Hans Hirsch von der Welde-Brauerei Schwetzingen das Lokal und Machte es zu einem florierenden Brauerei- Ausschank, der dann in den September- dagen des Jahres 1943 dem„roten Hahn“ aus Phosphor und Brandbomben zum Opfer flel. 1946 begannen Tina und Max Kerschen- steiner mit dem Wiederaufbau. Am 30. August 1947 eröffnete das Gastronomen- Ehepaar, das vor dem Krieg ein anderes Lokal am Friedrichsring führte, das neue Welde-Bräu. Mit Stammgericht, Bratlings- klögen und schwabelndem Gemüsebrei. Heute ißt man dort bestimmt besser.(Meint der Wirt, und bestätigen die Gäste.) Als Architekt Erwin Geyer in den letzten Augusttagen dieses Jahres seinem Bau- herrn den Vollzug der Renovierung— ohne Unterbrechung des gastronomischen Betrie- bes wurden die drei Gasträume und die Küche erneuert— meldete, feierte Ker- schensteiner gerade unauffällig sein„Zehn- jehriges“ in U 5. Ausgesprochen nett ist sein Lokal jetzt wieder geworden: Mit viel (Teak-, Ahorn-, Nuß- und Eichen-) Holz und sehr viel Gemütlichkeit, einem blau- bestuhlten großen Nebenzimmer, einem leinen Nebenzimmer mit alten Mannhei- mer Stichen und einem Hauptraum, der sehr viel Atmosphäre hat. hwWb Termine Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 12, September, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Bund gegen den Mißbrauch der Tiere: Am 12. September, 20 Uhr, Vegetarische Gast- stätte, S 1, 12, Mitglieder versammlung. Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau: 12. Sep- tember, 20 Uhr, Lokal Flörsch, Monatsver- sammlung, von 19 bis 20 Uhr Sprechstunde. Club„Graf Folke Bernadotte“: 12. Septem- ber, 20 Uhr, Städtische Kunsthalle, Dr. H. Fuchs:„Wege der modernen Plastik und Prin- zipien moderner Formgebung“. Wir gratulieren! Anna Weiß, Mannheim- Seckenheim, Zähringerstraße 35, kann ihren 79. Geburtstag feiern. Luise Vogt, Mannheim, 8 18, vollendet das 78. Lebens- Ahr. Ein Verhandlungstag vor dem Jugend- Schöffengericht: LIäter: Viel Gewalt und wenig Einsicht Drei Fälle zeigten das gleiche Ergebnis/ Aber: Harte Strafen allein genügen nicht Am 5. Juli, gegen 23.45 Uhr, befand sich die verheiratete Frau A. S. auf dem Heim- weg nach Feudenheim, Kurz vor der Orts- einfahrt Feudenheim wurde sie von einem hrer, der hinter ihr her kam, ange- kahren und vom Rad gestoßen. Der Angrei- ker, 20 Jahre alt, und in Begleitung eines 18 und el 7jährigen, zerrte die Frau in eine Buschhecke, wo er versuchte, sich an ihr zu vergehen. Die Frau wehrte sich und schrie laut um Hilfe. Daraufhin hielt ihr der 17 jährige J. L. den Mund zu, der 18 jährige ickte ihr die Beine zu Boden. Pas- Paar Ohrfeigen— und benachrichtigten die Polizei. * In der Nacht zum 4. August wurde in Mannheim ein Fußgänger von einem Mo- torroller angefahren. Der Fahrer des Rollers beging Fahrerflucht. Ein Drogist aus Köln, der mit seinem VW die Verfolgung des Hüchtigen Fahrers aufnahm, wurde durch einen anderen Volkswagen von dem Motor- roller abgedrängt. Nur mit Mühe gelang es ihm, noch die Nummer des Flüchtigen fest- zustellen, Als der Drogist anhielt, um sich das Kennzeichen zu notieren, tauchten plötz- lich aus dem anderen Wagen fünf Personen auf, beschuldigten den Kölner der Trunken- heit und eines Verkehrsunfalls, zerrten ihn aus dem Wagen, durchsuchten ihn, schlugen ihn zu Boden und nahmen ihm das Notiz- buch mit der aufnotierten Nummer weg. Sie gaben es später auf seine inständigen Bitten Wieder zurück, da es wichtige geschäftliche Notizen enthielt, doch zwangen sie den Ge- schädigten, die Seite mit dem Kennzeichen ihnen auszuhändigen. Er mußte mit seinem Wagen sofort den Tatort verlassen. Der Verletzte stellte Strafantrag wegen Körper- verletzung. * Ein Arbetier, der sich nach der Spät- schicht gegen ein Uhr morgens auf dem Nachhauseveg befand, wurde in Neckarau von vier jungen Burschen zwischen 17 und 27 Jahren überfallen. Der 17jährige J. S. zog den 29 jährigen Schlosser vom Fahrrad, dann fielen die anderen über ihn her, schlugen hin, traten ihn mit Füßen, und mur seiner verzweifelten Gegenwehr ver- dankt es der Ueberfallene, daß er nicht schlimmer mißhandelt wurde, Quetschun- gen, Prellungen und Beulen behinderten ihn noch acht Tage später. Sein Körper War ein einziger blauer Fleck. * Das sind drei Vorgänge, die sich inner- halb kürzester Zeit abspielten. Die Täter wurden in jedem Fall unmittelbar nach den Taten verhaftet und standen jetzt vor Ge- richt. Ihren Straftaten sind die grobe Ge- Waltanwendung gegen die Ueberfallenen, die Ausführung während der Nachtzeit und die Reuelosigkeit der Angeklagten vor Gericht gemeinsam. Die Angeklagten, die die Frau überfie- len, stammen aus ungünstigen familiären Verhältnissen. Sie sind teilweise vorbestraft und waren nur schwer zu bewegen, über ihre Taten auszusagen. Nur J. L. legte ein volles Geständnis ab. Das Urteil des Ju- gendschöffengerichts Mannheim: 15 Monate Gefängnis für den Haupttäter, zehn und acht Monate Jugendstrafe für die Mittäter — alle wollen sich noch überlegen, ob sie das Urteil annehmen sollen. Nur durch gutes Zureden des Vorsitzen- den, Oberamtsrichter Temp, und auch dann nur stockend, waren die fünf Angeklagten, die den Kölner Drogisten überfallen hat- ten, während der Verhandlung bereit, die Wahrheit zuzugeben. Sie erklärten, sie hät- ten ihren Freund schützen und dem Zeu- gen die Nummer abnehmen wollen, Daß sie dabei nicht sanft mit dem Mann umgingen, wollten sie nicht mehr wissen. Sie sahen den Vorfall als„kameradschaftliches Kava- liersdelikt“. Urteil: Für jeden Angeklagten neun Monate Gefängnis, und nur für den heranwachsenden St. eine Jugendstrafe von neun Monaten. In der Verhandlung gegen die beiden Brüderpaare, die den Arbeiter nachts ver- prügelt hatten, legte nur der jüngste ein Geständnis ab. Er gab zu, den Mann vom Rad geholt zu haben, die anderen drei aber waren bereit, einen Eid auf ihre Un- schuld zu leisten. Mit theatralischen Gesten versicherten alle, sie hätten dem Mann nur wieder geholfen, aufzusteigen— keiner Kleine Chronik der großen Stadt Weibliche Leiche a us dem Neckar geländet Am 11. September, gegen acht Uhr mor- gens, wurde in Mannheim an der Floß- schleuse in Höhe der Bunsenstraße eine un- bekannte weibliche Leiche aus einem Sei- tenarm des Neckars geborgen. Die Frau, die ungefähr acht Stunden im, Wasser gelegen hatte, ist etwa 55 bis 60 Jahre alt, 1,55 bis 1,60 m groß, hat dichtes dunkelbraunes Haar mit Knotenfrisur und ein rundes Gesicht. Sie trägt einen schwarzen leichten Mantel, ein schwarzes Kleid mit weißer Halsausschnitt- verzierung, eine dunkelblaue Weste, blauen Interrock, rosa-weiße Schlüpfer, weißes Hemd, braune Nylonstrümpfe und schwarze Halbschuhe. Sachdienliche Hinweise bitte an die Kriminalpolizei, Auswertungsabtei- lung, Telefon 5 80 41, Apparat 260(nachts 261). Pelzhaus Richard Kunze errang zwei Goldmedaillen Das„Deutsche Komitee für südwest- Afrikanische Persianer“ veranstaltete am vergangenen Wochenende in Berlin im be- kannten Haus Gehrhus einen großen Modellwettbwerb für den südwestafrikani- schen Persianer. Dabei vertrat das Pelzhaus habe ihn verprügelt. Urteil: Jugendarrest von vier Wochen, Ge sbisstrafen von drei, vier und zwei Monaten. Der Rädels- kührer legte Berufung ein * Diese Vorfälle werden zwar von der Oeßhentlickkelit zur Kenntnis genommen, doch dann geht man wieder zur Tagesordnung über. Die Frage nach Ursache und Wirkung der jugendlichen Straftaten aber bleibt unbe- duntwortet. Ein erfakrener Jugendrichter bestreitet energisch, daß die Jugend von heute schlechter sei als früher. Er sagt:„Die Jugend ist sich gleich geblieben; aber was sich grundlegend gedndert hat, ist die Technisierung und Ma- schinisierxung unserer Zeit.“ Der Wohlstand nach außen wächst, aber an Stelle der inne- ren Werte tritt verheerende Leere. Das Er- gebnis dieser Leere und die UDeberreizung durch materielle Guter sind rohe Gewalttätig- keit und das völlige Fehlen zwiscken mensch- licher Begehungen. 1. H Richard Kunze, Mannheim, Süddeutsch- land und konnte von drei vergebenen Gold- medaillen zwei für seine Arbeiten erringen. Außerdem wurden die Kürschner-Wunder- Werke Kunzes noch mit zwei Bronzemedail- len ausgezeichnet. Die dritte Goldmedaille errang ein führendes norddeutsches Pelz- haus, das in Hamburg ansäßig ist. 5 Neben den Modefachleuten aus ganz Deutschland und Beobachtern aus Paris und Rom sowie der Berliner Gesellschaft wohn- ten im rosengeschmückten Hotel Gehrkus der Veranstaltung auch der Botschafter der Süd- afrikanischen Union in der Bundesrepublik, Exzellenz J. K. Uys, 62, der Finanzminister Francois Tom Naude und Staatssekretär Dr. Steyn bei. Der zurückgekehrte Mannheimer Pelz- händler sagte dem MM:„Ich freue mich natürlich über meinen Erfolg. Am wichtig- sten aber war mir, daß auf dieser inter- nationalen Veranstaltung der Name Mann- heim in Erscheinung treten konnte.“-kloth Großhandlung„Tabakblatt“ keilert dreifaches Jubiläum Dreimal feiert der Tabak waren-Großver- trieb„Tabakblatt“ in Käfertal, Dürkheimer Straße 11, in diesem Jahre Geburtstag. Schon im April beging das von L. Blatt geleitete Unternehmen sein 25jähriges Geschäfts- Wann ist eine Werbung irreführend? Dr. Droste(Hamburg) sprach darüber beim Werbefachverband Südwest „Das Wettbewerbsrecht ist immer aktu- ell“, sagte Rechtsanwalt Dr. Droste Ham- burg) zu Beginn seines Vortrages über„Ak- tuelle Probleme des Wettbewerbsrechts“, den er auf Einladung des Werbefachverbandes Südwest Mannheim im Palast-Hotel Mann- heimer Hof hielt. Der Redner, der seine Aus- führungen auf das Gesetz zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs beschränkte, befaßte sich besonders mit der irreführenden Werbung. Er zitierte dazu die„Perlon-Pelz- Entscheidung“ des Landgerichts Frankfurt: Eine Firma hatte es fertiggebracht, Pelze aus Perlon so„echt“ herzustellen, daß es sogar Experten schwerflel, den Unterschied zum SPD: Kabarettistische„Wahl versammlung“ Häberle und Genossen entwickelten ihr„Programm“ im Musensaal Wahlversammlung im Rosengarten: Aber, Wo sonst ein Redner sich ernst und in mehr oder minder geistreichen Formulierungen mit der Gegenpartei auseinandersetzt, hatte die, SPD Mannheim ein ganzes Künstler- Ensemble aufgeboten, das eine der vergnüg- lichsten Wahlversammlungen der Saison vom Stapel jeg. In der ersten halben Stunde unterhielten die Mannheimer„Rhythmie-Stars“, mit ihrer Sängerin Renate Hansen die Gäste. Dann betrat„Herr Häberle“ alias Oskar Heiler die Bühne(dem es als echtem Wür- temberger„immer Angst wird, wenn er ins Protektorat Baden kommt“) und meinte: „Wir haben etwas, worum uns viele Par- teien und Politiker ernsthaft beneiden, wir haben ein Programm... Dieses Programm rollte unter der flotten Regie von Bert Ma- ren zwei Stunden lang ab. Es war nicht nur politisch, und am besten gelungen er- schienen die Szenen, die sich nicht speziell mit einer Gegenpartei befaßten, sondern mit den allgemeinen Schwächen unserer Zeit und Gesellschaft. Wenn die Nummern dann allzu scharf ins„Schwarze“ treffen sollten, wurde doch manches übertrieben oder sehr Weit hergeholt. Beides aber, das Uebertrei- ben wie das„An- den-Haaren-Herbeiziehen“ gehört schließlich zum Wesen des Kabaretts. Das männliche Ensemble wurde ergänzt durch Herta Schulz, eine sympathische Sprecherin und Eva Reinhart, die das Pro- gramm durch einige Tänze unterschied- licher Qualität auflockerte. Die Texte stammten von Heinz Hartwig und Carl H. Schneeweiß, für die Musik hatte Heinz Lu- kas gesorgt, der an diesem Abend von Ger- hard Huber vertreten wurde. Das Publikum ging in bester Laune nach Hause. helm Naturpelz zu konstatieren. Die Firma nannte ihr Erzeugnis„Perlon-Pelz“. Gegen den Wortbestandteil„Pelz“ protestierten die Rauchwarenhändler, doch das Landgericht Wies die Klage ab mit der Begründung, der Hinweis„Perlon“ mache so nachdrücklich auf das Kunststoffer zeugnis aufmerk- sam, daß ein Irrtum ausgeschlossen sei. Dr. Droste charakterisierte den Stand der Rechtsprechung so:„Selbst wenn das Kunst- stofferzeugnis genau so gut oder besser ist als das Naturprodukt, ist es irreführend, eine Bezeichnung zu wählen, die irgendwie an das Naturprodukt anklingt.“ Es muß im Waren- namen eines Kunststoffproduktes ein Wort vorhanden sein(beispielsweise Perlon), das eindeutig auf den Kunststoffcharakter hinweist. Fehlt ein solches Wort, dann sind die Warennamen(weil irreführend) unzuläs- sig. Es kann vorkommen, daß Bezeichnungen Völlig identisch sind, ohne daß eine Irrefüh- rung vorliegt. Der Redner brachte als Beispiel den Artikel„Meisterbrand“ der Firma Schar- lachberg; diese Firma klagte gegen die Ofenfirma„Meisterbrand“ auf Unterlas- sung dieser Bezeichnung. Die Klage wurde abgewiesen, weil hier eine Irreführung aus- geschlossen war. Der Referent beschäftigte sich abschlie- gend mit der Zugabewerbung(in Päckchen und Packungen werden kleine Kunststoff- figuren oder Sammelbilder gelegt). Die Zu- lässigkeit der Zugabewerbung hängt nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes da- von ab, ob es sich dabei um Gegenstände von geringem Wert handelt oder nicht. Diese Art der Werbung ist verboten, wenn die Einzel- teile der Bilder- oder Figurensammlung den Rahmen der Geringwertigkeit sprengen. Sind jedoch die Einzelteile allein nicht sinnvoll und verwendbar(zum Beispiel bei Schach- figuren), dann ist der Wert oder„Unwert“ der gamen Sammlung entscheidend. Hk . Illegales Waffenlager Der bei Weinheim entdeckt In einer Bodenwachs- und Schuhoreme. kabrik zwischen Weinheim und Lützelsach. sen an der Bergstraße wurde von deutscher und amerikanischer Kriminalpolizei ein amerikanisches Waffenlager entdeckt, iu dem sich neben anderem amerikanischem Heeresgut auch 500 US- Karabiner befanden. In diesem Zusammenhang wurden am Mt. woch der 47ährige Inhaber der Fabrik, Hanz Klinger, und sein 24jähriger Mitarbeiter Hans Walz dem Haftrichter vorgeführt, Wie die ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, stammten Heeresgut und Waflen aus Diebstählen des amerikanischen Ser. geanten James Castell, der die Lieferungen Wochenlang gegen Bezahlung bis zum ple na 605 La be 97. 30 Di. Sch 10. Sentember nach Lützelsachsen in das in, I Fabrikgelände brachte, wo die Waffen ver. genhe steckt wurden. Der amerikanischen Armes New ist dadurch ein Schaden von 90 000 DM ent. von d standen. Was mit den Waffen geschehen Der“ sollte, konnte noch nicht geklärt werden. Masi. Man vermutet, daß sie illegal an eine b n Ol! jetzt noch nicht bekannte Adresse gegen bers hohe Bezahlung geschmuggelt werden soll. Hier. ten. T0. schön, legent über Kenn⸗ Profes Frank jubiläum. Die Firma war 1932 gegründet politil worden, als die wirtschaftlichen Perspek- 5 5 5 De tiven alles andere als rosig waren, Doch Franz innerhalb eines Jahrzehntes gelang es den der in Initiatoren, das Geschäft zu einem namhaf⸗ Florer ten Großhandelsbetrieb auszubauen, 1949 wurde das Geschäft in T 5, 12 total zerstört, 5 Die Blatts siedelten mit dem Unternehmen Carle * in die Privatwohnung in Käfertal über, wo am 10. Oktober 1943 abermals die Bomben alles ruinlerten. Den zweiten und dritten Geburtstag in der Tabakgroßhandlung, dle nach dem Kriege wiederaufgebaut wurde, begehen L. Blatt, der Geschäftsführer und Gründer, der dieser Tage 30 Jahre alt wurde, und dessen Mutter(eine Mitbegrün- derin des Unternehmens), bis Ende Septem- ber den 75. Geburtstag feiert. 0 Schönheit der neuen Heimat der Jugend zeigen Die jungen Neubürger unserer Stadt fe- gen dem Deutsch- Amerikanischen Frauenar- beitskreis besonders am Herzen. Im April wurde eine Stadtrundfahrt zum Muttertag veranstaltet, ein lebhafter Diskussionsabend sowie ein internationaler Jugendball im Ro- sengarten. Am Samstag harrte 240 jungen Neubürgern mit einer Bootsfahrt nach Neckarsteinach eine neue Ueberraschung. Der Zweck dieser Fahrt, den jungen Men- schen die Schönheiten ihrer neuen Heimat zu zeigen, wurde voll erfüllt. Eine Jugend- kapelle und eine Lampionbeleuchtung lösten große Freude aus. Frau Cahn-Garnier und Frau Gisela Becker, den verantwortlichen Organisatoren, wurde der besondere Dank der Jugend ausgesprochen. In einer kurzen Begrüßung sprach Frau Cahn-Garnier an De 1 Wunsch aus, daß sich der gute Kontakt welter festigen möge. Vorsitzende Frau Else Linden: gedrän berg vom Frauenarbeitskreis gab bekannt ein 1b. daß der Klub an weitere gesellige Veranstal, halb 9 tungen denke. Die Jugend soll das Programm eines für Anfang kommenden Jahres geplan- ten Kappenabends selbst gestalten. Voller Kurz Dankbarkeit nahmen die um ein schönes r- lebnis bereicherten Neubürger nnen) von ihren Gastgeberinnen Abschied. kr Wohin gehen wir? 115 S0 C. Cay! Donnerstag, 12. September(deutsch heboxre. Konzert: Deutsch- Amerikanisches Insitut der p 19.30 Uhr,„Musikleben in Amerika— 75 Jahte nabilit Bostoner Symphoniker“. Filme: Planken:„Unter Palmen am blauen chen! Meer“; Alster:„Das kleine Teehaus; Schau- Lehrbe burg:„Skrupellos“; Capitol:„Bandido“; ba- Regime last:„Der einsame Adler“; Alhambra: Wit. profess wer mit fünt Töchtern“; Universum:„Blaue verzite Jungs“; Kamera:„Krieg und Frieden“; Kur- teilwei bel:„Meine bessere Hälfte“. besetzt und R. Wahlversammlungen bam Donnerstag, 12. September eenber zu ver CDU: Neuostheim,„Autohof“, Seckenne, Laine mer Landstraße 28, 20 Uhr, Md Josef Maler als Ste und Bürgermeister Dr. Julius Fehsenbece. Almenhol, Lehrlingswohnheim St. Paul, Far Justiz- Blind- Straße 4-6, 20 Uhr, Mad Josef Maler zember und Stadtrat Dr. Hans Martini. 5 spD: Rheinau, Lokal„Rheinauer Hol“ Casterfeldstraße 205, 20 Uhr, Bürgermeister Walter Krause.— Luzenberg, Turnplatz der Spiegelfabrik, 20 Uhr, Filmvorführung:„Atom — 80 oder 80“, 4 FDP: Feudenheim, Lokal„Goldener Stern, 20 Uhr, Robert Margulies, Md, Versamm lungsleiter Gustav von Liebenstein. DF/FVr: Sandhofen, Lokal„Goldener Hirsch“, Ziegelgasse 96, Kandidat Slania. gung bekannt. Wir haben in Deutschland bittere Erfahrungen darüber sammeln können, was die Herrschaft einer einzigen Partei bedeuten kann. Auf die Dauer muß die Herrschaft einer einzigen Partei zum Machtmißbrauch führen. Nur ein ständiger Wechsel sich gegenseitig wirksam kontrollierender Par- teien in der Regierung vermag den Ausgleich der Interessen und Anschau- ungen zu gewährleisten, der Kennzeichen jeder lebendigen Demokratie ist. Wer den Satz verkündet:„Wir werden dafür sorgen, daß die Spb niemals an die Regierung kommt!“ hat damit ein Grundelement jeder Demokratie verleugnet und sich zum autoritären Obrigkeitsstaat wWwilhelminischer prä- Schon wieder Herrschaft einer einzigen Partei! Wiß Jr noch,. was uns diese Staal gebote! ha! Woll. Int diesen Pfeis ein anderes Hat bezahlen! ſlein? Dann wähnt. Sarlo Schmid spricht am Freitag, dem 13. september, um 20 Uhr im Rosengarten(NRusensaah) (Cafe Schmid) e Nr. 211 — er kt uhoremg. ützelsach · deutscher zei ein deckt, iu ganischem befanden. am Mitt. ' rikk, Hanz litarbeſter ührt. wWiz nalpolizel d Waffen hen Ser. derungen bis Zum 1 in dag fen ver. n Armes DM ent. zeschehen Werden. eine bis e gegen den soll T0, egründet Perspek- en. Doch ges den namhaf- en. 1043 zerstört. rnehmen ung, dle Wurde, wer und qhre alt tbegrün⸗ Septem- 1975 at f tadt ie · rauenar- Im April utterſag onsabend I im Ro. 0 jungen irt nach nung. zen Men- leimat u Jugend- ng lösten nier und ortlichen re Denk ier deg,— 8 gt wee Der Lebenslauf Linden- bekannt, eranstal- rogramm geplan · 1. Voller nes Er- en) von kr ber Institut, 75 Jahre blauen ber ckenhel⸗ ef Maier ecker. ul, Karl- t Maler r Hot“, meister latz der 5„Atom Stern“, ersamm- Joldener nla. eee yr. 11 Donnerstag, 12. September 1957 e W MANNHEIM eee Ee ber„MM“ stellt die Wahlkandidaten vor VD: Carlo Schmid:„Gelegentlich koche ich mir selbst“ Interview mit dem Bundestagskandidaten der SPD/ Er liebt die Werke der provencalischen Minnesänger „Jeder kennt inn— Mannheim wählt Carlo Schmid“, stent auf einem SppD-Wakl⸗ plakat, das die Anschlagstellen in der Stadt ziert, Zweimal schon— 1949 und 1933— hat die Mehrheit der Mannheimer Bürger dem ordentlichen Professor für Staatsrecht, bhentlicnes Recht und politische Wissenschaften ihr Vertrauen geschenht. Carlo Schmid der Mann, den die Weltpresse den„geistigen Kopf“ der Sozialdemokratie in Deutsch- land nennt— wirbt erneut um dieses Vertrauen.„Jeder kennt ihn, aber wer kennt diesen Politiker, Staatsrechtler— und Literaturtissenschaftler(das ist sein großes Hobby)- wer kennt ihn wirklich? Wer ist der Mensch Carlo Schmid? Gibt es o etwas überhaupt noch bei einem Mann, der sich im Dienst an der Politik, im Dienst an den Wissenschaften aufbraucht? schöne und tröstliche Gewißheit: Es gibt Ihn. In wenigen Minuten War die Befen- genheit des Interviewers vor diesem Inter- vew verflogen. Es geht ein eigenartiger Reiz von der Persönlichkeit des Professors aus. ber Mann, der ein großer Rhetoriker— ein Hassischer Volksredner(ganz im Gegensatz mu Ollenhauer)— sein kann, spricht in der persönlichen Unterhaltung ohne fanatischen Eiter. Einfach und klar, dabei sprachlich schön sind seine Sätze. Unpbefangen— ge- legentlich satirisch-glossierende Floskeln über sich selbst einstreuend(das typische Kennzeichen des Intellektuellen)— spricht professor Schmid über das Elternhaus in Frankreich, über die Jugendjahre und über Politik. 5 Der Vater war Deutscher(die Mutter Französin)— ein Professor, ein Historiker, der in Paris, in Toulouse, in Stuttgart und Horenz lehrte, der mit der Familie viel reiste und bei Perpignan(Frankreich), wo Carlo geboren wurde, ein Landgut besaß. „Carlo“— nicht Charles und nicht Karl— des Politikers Carlo Schmid ist— selbst in gedrangter Form für eine Bildunterschrift ein wenig zu lang. Die Leser finden inn des- halb gesondert und nebenstehend. heißt er, weil Perpignan, im Süden gelegen, die spanischste Stadt Frankreichs ist. Nur wenige Kilometer sind es bis zur Grenze in den Pyrenäen. Was den Menschen„umbringt“ Der erste Vizepräsident zweier Bundes- tage war— was unser Interview betrifft— gegenüber den anderen Wahlkandidaten in- sofern„gehandicapt“, als wir ihn in Mann- heim nicht in seiner häuslichen Umgebung aufsuchen konnten. Gattin und Tochter Beate, 21, die Philologle und Rechtswissen- schaften studiert, sowie Sohn Martin, 30, Maler, Assistent am Leibniz- Kollege, leben in Tübingen, Carlo Schmid selbst in Frank kurt, wo er als ordentlicher Professor der Rechte trotz aller politischen Belastungen Allwöchentlich seine Vorlesungen hält. Und natürlich„lebt“ Carlo Schmid gleichzeitig in Bonn, das ihm, nebenbei bemerkt, nicht sehr sympathisch ist.„Es gibt dort eine„Einge- borenen-Stadt“ und ein„Europäer-Viertel“. Mit letzterem meint der SPD-Politiker das Abgeordneten- und Regierungsviertel.„Die ständigen Einladereien sind das Entsetzlich- ste, Was es gibt. Dies ist der sicherste Weg, einen Menschen umzubringen.“„Ich gestehe Ihnen, ich habe noch nie den Fuß in eines Ur-Bonners Wohnung gesetzt.“ Schachtschabel sprang ein Apropos Handicap des Interviews, weil Professor Schmid in Mannheim keine Weh nung hat: SPD-Landkreiskandidat und Ge- meinderat Professor Schachtschabel war in die Bresche gesprungen. In seinem„Haus- stand“ am Waldparkdamm 4, einem ent- zückenden Wohnblock der Wüstenrot-Ge- sellschaft(Eigentums- Wohnungen), saßen wir Prof. Schmid in einer gemütlichen Ses- selecke gegenüber. Bei einem Kognak plau- derte es sich gut:„Nein, was in meinem Le- benslauf, den Ihnen mein Bonner Büro ge- schickt hat, steht, wein ich nicht. Nach dem zehnten Fragebogen der Nachkriegszeit habe ich geschworen, nie wieder so etwas auszu- füllen oder Angaben zu machen— mögen die Konsequenzen sein wie sie wollen.“ Zuvor hatten wir Carlo Schmid des öfteren beim Mittagstisch im Weldebräu ge- sehen,„Wissen Sie“, erläutert er sein Im- mer-Wieder-Zu-Gast-Sein in diesem Lokal: „in einer fremden Stadt habe ich so ein undefinierbares Gefühl, wo gehst du rein, wo wird„Auf- Wiederkommen“! gekocht.“ Dankbar ist Carlo Schmid dem Haus Ker- Kurz skizziert: — Carlo Schmids Lebenslauf Carlo Schmid wurde am 3. Dezember 1896 als Sohn einer französischen Mutter und eines deutsenen Vaters in Perpignan, Südfrankreich, geboren. Nach dem juristischen Studium und der Promotion wurde er 1928 Richter. 1929 habilitierte er in Tubingen bei der Juxisti- ichen Fakultät als Dozent fur Völkerrecht; die Lehrberechtigung wurde ihm 1933s vom WS. Regime entzogen. 1945 wurde er ordentlicher Professor für öffentliches Recht an der Uni- versität Tubingen. Damals war Württemberg teilweise französisch, teilweise amerikanisch besetzt; in Uebereinstimmung mit den Partei- und Regierungsstellen in Stuttgart übernahm Schmid den Aufbau der Verwaltung„Würt— temberg. Hohenaollerns«, mit dem Ziel, alles z vermeiden, was den späteren Wiederzu- dammenschluß behindern lcönnte. So wurde er als Staatsrat Regierungschef und Chef der Justiz. und Unterrichts verwaltung. Am 9. De- zember 1946 erhielt er den Titel„Prüsident eee eee eee des Staatssekretariats“. Nachdem im Mai 1947 der erste Landtag gewählt worden war, Über- nahm Carlo Schmid das Justiæministerium. Ab 1948 Mitglied und SPD- Fraktionsvor- sitzender im Parlamentarischen Rat zur Aus- arbeitung des Grundgesetzes fur die Bundes- republik. Bei den Beratungen var Carlo Schmid eines der fachkundigsten Mitolieder: große Teile des Grundgesetzes gehen auf die Formulierungen zuruch, die er vorgeschlagen Rat. Dem Bundestag gehörte er dann sowohl nach der Wahl vom August 1949 als auch nach der Wahl vom September 10353 als Abgeord- neter für den Wahllereis Mannheun-Stadt an;: in beiden Parlumentsperioden war er 1. Vize- prũsident des Hohen Hauses. 1954 folgte Prof. Schmid einem Ruf als ordentlicher Professor fur Staatsrecht und Politische Wissenschaften an die Universität Franhefurt am Main, Seitdem hält er dort all- Wöchentlich Vorlesungen. Carlo Schmid ist Mitglied des Prdsidiums des Deutschen Roten Kreuzes und Senator der Ma- Planch- Gesell- schaft. schensteiner deshalb weil er nach seiner schweren Krankheit ganz salzlos essen muß, auch salzloses Brot. Im„Welde“ nahm man größte Rücksicht auf seine Sonderwünsche. Weil wir gerade heim Essen(und Trinken) waren, verriet der SPD-Politiker gleich (uch dem„Redner- Kollegen“ Schachtscha- bel) ein gutes Rezept:„Nach jeder Wahl- rede sofort ein Tuch um den Hals wickeln und heiße Zitrone trinken. Mit seinen Stimmbändern muß ein Politiker so sorgsam umgehen wie ein Sänger.“ Persönliche Hobbys des Professors und Buncestags- Vizepräsidenten?„Abends, wenn ich von anstrengenden Sitzungen nach Hause komme, koche ich mir gelegentlich gerne selbst.“ Eine weiße Schürze vorbinden, in den Kühlschrank schauen und überlegen, Was sich aus seinem Inhalt„komponieren“ läßt, das ist ein Spiel, das Carlo Schmid Entspannung bringt. Und er kann„kompo- nieren“; seine Mutter, die Französin, hat inn die Grundelemente der Küche gelehrt. „Glauben Sie mir, es ist nicht gleichgültig, wie man ein Stück Fleisch in die Hand nimmt, wie man es schneidet.“ Gerne„kom- poniert“ er sich dann ein Spezialgericht der Provence, das„Ratatouille“ heißt. Die Welt der Literatur Provence gibt das nächste Stichwort: „Soll ich den Menschen wirklich sagen, daß ich die provencalischen Minnesänger, ihre be- gnadete Literatur liebe und vielleicht besser kenne als gewisse Kompliziertheiten des Rechtes, meines ureigensten Wissensgebie- tes?“ Carlo Schmid hat(erschienen im Rainer Wunderlich-Verlag) Charles Baudelaire über- setzt. Auch den Dramatiker Rostand und die Lyriker Verlaine und Rimbaud. Als Verfasser des„Römischen Tagebuches“ genießt er— dessen romantischer Geist hier stark zu Tage tritt— selbst literarischen Ruf. Baudelaire, Verlaine, Rimbaud... Das sind die Dichter, die im vergangenen Jahrhundert wegstreb- ten vom Naturalismus, die— sprachlich ge- sehen— glutvolle Leidenschaft beseelte; die Erfüllung und Glückseligkeit im eigenen Le- bensempfladungsbereich anstrebten und diese Glückseligkeit auf die Welt übertragen woll- ten. Solche Literatur zu lieben und sie zu übersetzen, mag viele Schlüsse zulassen. Wir haben Carlo Schmid— dem Menschen Carlo Schmid— die Frage, die in der obigen Andeutung liegt, gestellt:„Wie sind Sie Sozialist geworden?“ Es waren Erlebnisse der Armut und des Elends anderer, die ihm sein Vater bewußt vor Augen führte, die ihn die- sen Weg geben hie Ben.„Sozialdemokrat werden war eine Verpflichtung für mich, eine menschliche Verpflichtung. Proletarier-Theo- rien und die Lehre vom Mehrwert haben da- bei keine Rolle gespielt.“ SPD- eine Partei im Umbruch Professor Schmid spricht ebenso unbef an- gen von den Problemen seiner Partei.„Der Mensch kommt selten über ein Weltbild hin- aus, dessen Fundamente nicht bis zu seinem 28. Lebensjahr gelegt wurden.“ Demnach ist die SPD eine Partei im Umbruch. Eine Par- tei, die, wie er selbst einmal in einer Rund- funkrede sagte,„Ballast über Bord werfen muß“.„Aber wir sind eine menschliche Par- tei, deshalb vollzieht sich dieser Prozeß sehr langsam.“ Auf dieser Linie lagen auch seine zurückhaltenden Aeußerungen zur Führung des sozialdemokratischen Wahlkampfes. „Einen Circus Sarrasani hätten wir nicht veranstalten können. Und nicht nur aus finanziellen Gründen. Ja, und der rheinische Dialekt...— Professor Schmid machte einen kleinen kabarettistischen Saltomortale—. „Können Sie sich vorstellen, welcher Erfolg Hitler beschieden gewesen wäre, wenn er Sesächselt hätte?“ Die einprägsamsten Worte, die Professor Schmid im Verlaufe unseres Interviews sprach, waren diese:„Das Zentrum der Po- litik ist wie eine Galeere; die Dinge, die den Menschen angehen, drohen verloren zu ge- hen. Man muß dagegen ankämpfen, zuerst bei sich selbst..“ Als der Mercedes 220 mit dem Kennzei- chen Tü— 8 396 mit Ernst Roller am Steuer wenig später davonfuhr, brachte er Carlo Schmid zur„Galeere“ zurück. Er fuhr zu einer politischen Versammlung Heinz Schneekloth Ein Privatbild gefangen und in heißer Asche gebraten. von Professor Carlo Schmid zu bekommen war unmöglich. Nichrt, daß das Journalisten- Vorhaben am guten Willen gescheitert wäre aber es gibt kein Privatbild jüngeren Datums. Der Spp- Politiker hat einen Urlaub an den Ninnischen Seen verbracht.„Ich war ganz allein, habe mir meine Fische selbst Aber ein Bild davon eristiert nicht.“ So zeigen wir Carlo Schmid im„Zentrum der Politik“, von dem er sagt, daß es gelegentlich eine„Galeere“ sei: Staatsempfang in Bonn. Die Dame neben dem Vizeprdsidenten des Bundestages ist die Schwiegertochter des Negus, „A Häutle wie Samt hat die erotische Eazellenz Schmids Kommentar(in schwäbisch): 'habt.“ die Herzogin von Harrar. Professor Bild: Georg Munker, Bonn Tribüne der Parteien: „Politik der Stärke sichert Frieden nicht“ Von SPP-Bundestagskandidat Prof. Carlo S e h mid „Der Wähler steht bei dieser Bundestags- Wahl vor einer besonders schweren Ent- scheidung. Konnte er sich vor vier Jahren noch einigermaßen darauf verlassen, daß die in allen Ländern herrschende Nachkriegs- konjunktur und mit ihr das„Wirtschafts- Wunder“ noch weitere vier Jahre andauern und ihm seinen Lebensstandard sichern würden, so muß er heute mit ernsthaften Störungen des wirtschaftlichen Gleichge- wWichts rechnen. Darüber hinaus muß sich der Wähler klar sein, daß ihm nun die Rech- nung für die Aufrüstungspolitik der Bun- desregierung und der sie tragenden Parteien auf Heller und Pfennig präsentiert wird. Das bedeutet, daß in jeder Familie das Haushaltungsgeld um ein beträchtliches n wird— ganz davon zu 1, Krankenhäuser, ht gebaut werden Strahen, können. 5 Diesem Rückgang der Lebenshaltung wird nur Einhalt geboten, wenn der Wähler dieses Mal Parteien die Mehrheit gibt, welche die Politik, die hierzu geführt hat, von Anfang an bekämpft haben und die ent- schlossen sind, sie zu ändern— nicht, weil sie dem deutschen Volke weniger Sicherheit geben möchten, sondern weil sie erkannt haben, daß die sogenannte„Politik der Stärke“ keine wirkliche Sicherheit zu geben vermag. Es kann keine echte Sicherheit geben, solange sich zwei gigantische Blöcke gegen- überstehen, die nur die wechselseitige Angst vor der Wasserstoffbombe des„anderen“ davon abhält, übereinander herzufallen,. An die Stelle der von der Bundesregierung so eifrig geförderten Politik einer Stärke, die nur verschleierte Schwäche ist, will die SPD eine Politik setzen, die mit den Gegebenhei- ten rechnet. Die für uns lebenswichtigste dieser Gegebenheiten ist, daß es ohne die Aufhebung der Spaltung Deutschlands keine Sicherheit geben kann und daß keine der Weltmächte den von ihr militärisch in An- spruch genommenen Teil Deutschlands räu- men wird, solange das deutsche Staatsgebiet für beide Teile militärisch interessant er- scheint und von der jetzigen Bundesregie- rung immer interessanter gemacht wird. Darum müssen alle Anstrengungen darauf konzentriert werden, zum mindesten an- nehmbare Vorschläge für die Wiederver- einigung für alle an Deutschland interes- sierten Mächte zu machen. Die Behauptung, daß man die Wiedervereinigung doch auch wolle, genügt für sich allein nicht— man muß auch die erforderlichen Voraussetzun- gen dafür schaffen. Bisher sind keine ernsthaften, das heißt von den bestehenden Tatsachen ausgehende Verhandlungen geführt worden. Nur wenn der politische und militärische Status eines Wiedervereinigten Deutschlands zum Gegen- stand von Verhandlungen der vier Be- satzungsmächte und der Deutschen gemacht wird, haben Verhandlungen über die Wie- dervereinigung Deutschlands eine Erfolgs- chance. Eine Regierung, für die die SPD die Mit- Verantwortung trüge, würde auf dieser Grundlage verhandeln. Sie würde nicht ein- fach aus der NATO austreten, aber die NATO-Mächte veranlassen, mit der Sowiet- union auf der oben skizzierten Grundlage über den Ersatz des NATO-Paktes und des Warschauer Ostmächtepaktes durch ein Wirksames europäisches Sicherheitssystem zu verhandeln, das von den beiden Weltmäch⸗ ten zu garantieren wäre und in dem Deutsch- land die gleichen Rechte und Pflichten zur Aufrechterhaltung der Sicherheit aller hätte, Wie sämtliche anderen Partner. Damit würden die Bemühungen um eine radikale Abrüstung entscheidend gefördert. Ohne eine Vereinbarung der Mächte über eine durchgreifende Herabsetzung ihrer Rü- stungen wird uns aber die Wasserstoffbombe erhalten bleiben. Und wenn die jetzige Re- gierung am Ruder bleibt, werden wir auch Wasserstoffbomben in Deutschland haben. Wasserstoffbomben in Deutschland bedeu- ten im Konfliktsfall Wasserstoffbomben auf Deutschland... Abschußrampen für Atom- bomben in Deutschland sind ein bequeme- res Ziel für östliche Wasserstoffbomben- angriffe als Abschugrampen, die man hinter dem Atlantischen Ozean suchen müßte! Sollles so bleiben? Jeder einzelne Wähler bestimmt durch die Art seiner Stimmabgabe am 15. Septem- ber sein und seiner Kinder Schicksal.“ ee eee ue Selts 8 BUND ES-LANDER-SEITE Donnerstag, 12. September 1957/ Nr. 211 Bauskandal wartet auf milde Richter Monsterprozeß um Preisabsprachen bei Bundesbauten/ Verzögerungstaktik lohnt sich Hannover. Nach der Prüfung von über 10 000 Bauobjekten im gesamten Bundes- gebiet sind jetzt bei den meisten Staatsan- Waltschaften in den Bundesländern die Hauptakten in Sachen„Preisabsprachen bei Bauaufträgen“ geschlossen worden. Damit tritt der bisher unbestritten größte Bauskan- dal Westdeutschlands in das entscheidende Stadium der Anklageerhebung. Ob es aber möglich sein wird, die überführten Schuldi- gen zu bestrafen, wird bereits bezweifelt, weil sich bis zur Urteilsverkündung die Rechtslage von Grund auf ändert. Die bei der Oberstaatsanwaltschaft Han. nover gebildete Sonderkommission I lieg dieser Tage unter anderem mitteilen:„Nach den bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht, daß im gesamten Bundesgebiet seit mehreren Jahren unzulässige Preisab- sprachen in ähnlicher Weise getroffen wor- den sind.“ Unter diesen Preisabsprachen versteht das Heer der Kriminalisten, Exper- ten und Staatsanwälte, das seit einem drei- viertel Jahr die Ermittlungen kührt, folgen- des auf Uebergewinne abgestelltes Ma- növer. Wenn eine Orts-, Landes- oder Bun- desbehörde einen Tief- oder Hochbau er- richten will, schreibt sie den Auftrag öffent- lich aus und erhält von den interessierten Firmen detaillierte Angebote. Durch ein der- artiges Ausschreibeverfahren soll in Freier Gefängnis für KPD.-Kurier Stuttgart. Ein 51 Jahre alter Zimmer- mann aus Stuttgart-Wangen, der von August 1956 bis April 1957 kommunistische Gruppen in Baden- Württemberg mit Propa- Sandamaterial beliefert hatte, ist von der Ersten Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts wegen eines Vergehens gegen das Bundesverfassungsgerichtsgesetz sowie Wegen Verbreitung staatsgefährdender Schriften zu sechs Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Es ist das erste Urteil dieser Art, das im Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart nach dem KPD-Verbot gefällt wurde. Gäste aus 16 Staaten Kamp-Bornhofen. Mit einer Beteiligung von rund 100 Studenten aus 16 Nationen wurde in Kamp-Bornhofen am Mittelrhein ein internationales Hochschul-Praktikan- tentreffen eröffnet, das mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes vom Stu- dentenverband der Ingenieurschule Wup- Pertal veranstaltet wird. Die Teilnehmer aus Aegypten, Syrien, Persien, Indien, der Tür- kei, England, Frankreich, Spanien, Italien, Holland, Schweden, Finnland, Ungarn, Ju- Soslawien, Chile und Deutschland arbeiten in ihren Semesterferien in deutschen Groß- betrieben um sich durch ihre Praktikanten- Zeit Praktische Kenntnisse für ihren spàte- ren Beruf anzueignen. Das Treffen dient vor allem der Diskussion über Fachfragen und dem persönlichen Gedankenaustausch der Studenten. Geld aus aller Welt Künzelsau. Rund 3000 Münzen umfaßt eine Ausstellung in der Schalterhalle der Kreissparkasse Künzelsau, die der Numis- matiker von der Wedt im Auftrag des Deut- schen Sparkassen- und Giroverbandes zu- sammengestellt hat und die der Bevölke- rung einen Ueberblick über die vielfältige Geschichte des Geldwesens bieten soll. Ne- ben Münzen der Griechen und Römer, der Germanen und Kelten, der Karolinger und der Staufer und der deutschen Reichsstädte des Mittelalters zeigt die Schau auch die Zahlungsmittel primitiver Naturvölker, wie Salzkristalle, Papageienfedern und Perlen. Neue Waldstadt entsteht Karlsruhe. Der Karlsruher Oberbürger⸗ meister Günther Klotz vollzog den ersten Spatenstich für die neue Karlsruher Wald- stadt. Die Waldstadt, deren Aufbau etwa 5 Jahre benötigt, wird in 4500 Wohnungen 20 000 Menschen aufnehmen können. Die Finanzierung des gesamten Projekts erfolgt mit Hilfe des Bundeswohnungsministeriums, des Europa- Programms und der Stadt Karlsruhe. Innerhalb des Europaprogramms Werden allein 298 Wohnungen durch das Evangelische Hilfswerk und die„Neue Hei- mat“ erstellt. Konkurrenz dasjenige Unternehmen ermit- telt werden, das den Auftrag, den die Steuerzahler finanzieren müssen, am besten und preiswertesten erledigt. Preiswert soll bei den Behörden nicht mit billig identisch sein, doch auf jeden Fall soll demjenigen Angebot der Zuschlag gegeben werden, das kür das Geld der Bevölkerung den reellsten Gegenwert zusichert. Das Material, das die Staatsanwaltschaf- ten in monatelanger Arbeit in allen Bun- desländern sicherstellten und zusammen- trugen, läßt nun darauf schließen, daß die Behörden in Tausenden von Fällen getäuscht Wurden. Es besteht begründeter Verdacht auf Absprache unter einer ansehnlichen An- zahl von Firmen. Das Verfahren dabei ist ein sehr einfaches. Die Interessenten verein- baren untereinander, diesen oder jenen Auftrag nicht unter einem bestimmten Min- destpreis anzunehmen. Damit wird der freie Wettbewerb ausgeschaltet und die Behörde, in ungezählten Fällen selbst die Bundes- ministerien, wurden über die tatsächlichen Kosten im unklaren gehalten. Im Laufe der Jahre soll, wie aus dem sichergestellten Material hervorgeht, dieses Absprachever- fahren in raffiniertester Weise geradezu staunenswert vervollkommnet worden Sein. Die Untersuchungsbehörden haben Fälle rekonstruiert, die mit einiger Sicherheit ver- raten, daß die Preisabsprachen über das ganze Bundesgebiet hinweg organisiert waren. In diesem Zusammenhang wird von regelrech- ten Preisabsprache-Ringen, Büros, Auf- tragsverteilungsstellen, Nullpunkt-Preisska- len und anderen Abmachungen gesprochen. Dieses System funktionierte angeblich zum Schluß so ausgezeichnet, dag der Behörde einfach nichts anderes übrig blieb, als bei je- dem Auftrag ob Kasernen-, Straßen- oder Wohnungsbau— die vorher von den interes- sierten Unternehmen vereinbarten Preise zu Akzeptieren. Mit Hilfe solcher Preisabsprachen sind, nach den Vermutungen der Experten, Ueber- gewinne möglich, die in die Millionen gehen. Allein in Niedersachsen wurden rund 2500 Bauobjekte nachgeprüft und das Ergebnis War erschütternd. Bereits vor einem halben Jahr, als die staatsanwaltlichen Ermittlungen auf Hochtouren anliefen, versicherte einer der Hauptrevisoren in Hannover:„Dieses Mal haben wir wirklich große Fische im Netz.“ Der Gesamtkomplex der von Unregelmäßig keiten betroffenen Objekten hat einen ge- schätzten Wert von annähernd einer halben Milliarde DM. Bei dieser hohen Summe brin- gen schon Angebote, die um wenige Prozent über den reellen Kalkulationen liegen, Millio- nen Mehrgewinne. Aber trotz aller Unter- lagen und Beweise steigt am Horizont des Bauskandals ein silberner Hoffnungsschim- mer empor; der zu erwartende Haupt- und die vielen Nebenprozesse mit den Berufungen und Revisionen, lassen erst für 1958 Urteils- findungen möglich erscheinen. Doch dann gelten bereits neue Gesetzesparagraphen. Im Augenblick gilt in Westdeutschland noch die Militärregierungs- Verordnung Nr. 78, die Preisabsprachen bei Strafen bis zu 10 Jahren Gefängnis und(oder) 200 000 DM ver- bietet. Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1958 außer Kraft und ab diesem Zeitpunkt gelten die Bestimmungen des neuen Kartell- gesetzes. Das Kartellgesetz unterscheidet sich von der Verordnung Nr. 78 auch dadurch, dag es kein Strafmaß angibt und nur von Ord- nungswidrigkeiten spricht, die mit Geldbu- Ben zu ahnden sind. Solche Ordnungswidrig- keiten werden nicht in das Strafregister ein- getragen, sondern mit Geld bezahlt; und da- mit ist die Affäre ein für alle Mal erledigt. Nach dem Strafgesetzbuch kann aber ein An- geklagter— auch wenn er überführt ist— nur nach den Gesetzen bestraft werden, die am Tage der Urteilsfindung rechtskräftig sind. Selbst wenn die Gerichte Tag und Nacht arbeiten würden, kann bei den vielen Mög- lichkeiten zur Prozeß verzögerung, der Bau- skandal-Prozeß nicht mehr vor dem 1. Januar 1958 abgeschlossen werden. Ernst Weger Stuttgarts neuer Wagenburgtunnel. f wird nach seiner Fertigstellung Anfang 1958 für sieh in Anspruch nehmen durfen, Deutsch. lands längster Straßentunnel zu sein. Der mit einem Kostenaufwand von 13, Mill,. DRM gebaute Tunnel ist 850 Meter lang und verbindet die Stadtmitte mit dem östlichen Stadt- teil. Neuartig ist in dem Tunnel die Luftzufuhr. Der Frischluftſeanul befindet Sich unter dem Tunnel, die verbrauchte Luft wird durch einen Schacht über dem Tunnel abgesaugt. Rund 1000 Leuchtstoffröhren sorgen für tagkelles Licht. Der Tunnel kann eine stundliche — verken um ein deln, d. fuhren Jemen Speziell Hlektri. üben, d greß di yerken zührene gewerk Abeitet beiter Dies Verkehrsleistung von 2300 Fahrzeugen bewältigen! Bild: Ap dle Ho- Zwei Jahre Gefängnis für Lenz BGH: Verlegte Schriften bedeuten Billigung der Judenmorde Der Bundesgerichtshof hat am Mittwoch den 57 Jahre alten Gastwirt Friedrich Lenz aus Heidelberg-Wieblingen wegen Herstel- lung und Verbreitung staatsgefährdender Schriften zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilt. Lenz werden auf die Dauer von drei Jahren die Rechte zur Be- kleidung öffentlicher Aemter und das Wahl- und Stimmrecht aberkannt. Außerdem darf er fünf Jahre lang nicht als Schriftsteller, Verleger oder Buchhändler tätig sein. In der Begründung erklärte das Gericht, die von Lenz vertriebenen Bücher„Adolf Hitler— sein Kampf gegen die Minus- Seele“,„Der ekle Wurm der deutschen Zwie- tracht“ und„Zauber um Doktor Schacht“ stellten eine Verherrlichung des Naziregimes und eine Billigung der Morde an Hundert- Oelfontäne wirbelt Staub auf Schwere Vorwürfe gegen Förderindustrie/ Oelsee bald abgepumpt Hannover. Der vulkanartige Ausbruch auf den Erdölfeldern des Emslandes hat jetzt eine heftige Kontroverse zwischen der Landwirtschaft und den Erdölgesellschaften Herauf beschworen. Bei dieser zehntägigen Eruption waren kürzlich unkontrolliert über 20 Millionen Liter Erdöl und ungezählte Kubikmeter Erdgas in einer riesigen Fontäne aus dem Boden geschleudert worden und hatten rund 50 Morgen Bauernland in einen meterhohen Oelsee verwandelt. Die 6l1- bohrenden deutschen Gesellschaften behaup- ten nun, bei dem Ausbruch habe es sich um einen unvermeidbar gewesenen Naturvor- Sang gehandelt. Das Präsidialmitglied des Deutschen Bauernverbandes, Edmund Rehwinkel, zu- gleich Präsident des Niedersächsischen Land- volkverbandes, hat nun einen schweren Vor- Wurf gegen die Oelgesellschaften erhoben. Er ließ in einer Presseverlautbarung Verbreiten, um das Oel schneller aus der Tiefe zu fördern und Kosten für das Aufstellen und den Be- trieb von Pumpen zu sparen, wäre in das eruptive Feld Gas eingepreßt worden, damit das Oel von selbst aufsteigt. Inzwischen wird berichtet, daß 25 Millio- nen Liter Erdöl aus dem großen Auffang- becken bei der Eruptionsstelle in Osterwald in Abklärbecken abgepumpt worden sind. Ein Betriebsleiter der Preussag-Erdölbetriebe rechnet damit, dag im Laufe dieser Woche noch etwa acht Millionen Liter Erdöl ab- zupumpen sein werden. Der große Krater bei der Sonde 98, dessen Spiegel in der ver- Sangenen Woche um etwa zwei Meter ge- senkt werden konnte, soll mit Ausnahme einer dünnen Erdölschicht nur noch Salz- Wasser enthalten. Nach Ansicht der Preussag ist das Oel nur etwa fünfzehn Zentimeter in den Boden eingedrungen. Diese Schicht müsse entfernt und dann durch Mutterboden ersetzt werden. Die Arbeiten werden einige Menate in Anspruch nehmen. Die Befürch⸗ tungen, daß das in Mitleidenschaft gezogene Gebiet erst nach Jahrzehnten Wieder land- Wirtschaftlich genutzt werden könnte, treffen nach Ansicht der Preussag nicht zu. Ernst Weger/ dpa Pflanzenschutz tausenden von Juden dar. So heiße es ein- mal in der Schrift über Hitler, für den Cha- rakter des deutschen Volkes sei die Demo- kKratie Gift. Der totalitäre Staatsgedanke und das Führerprinzip entsprächen der Urtiefe des deutschen Volkes. An anderer Stelle heißt es in der von Lenz verfaßten Bro- schüre„Der ekle Wurm der deutschen Zwie- tracht“, es könne für niemanden der gering- ste Zweifel bestehen, daß das Regierungs- system Hitlers den wahren Sinn der Demo- kratie erfüllt habe. Von diesen Elaboraten sagt der Bundes- gerichtshof, daß sie zwar im Moment nicht gefährlich seien, weil die Deutschen für solche Gedanken nicht anfällig seien, dennoch sei die Herstellung und Verbreitung derarti- ger Schriften ein äußerst bedenkliches Zeichen nach den schmerzlichen Erfahrungen in den Jahren 1933 bis 1945. Es bedeute einen höchst gefährlichen Beginn, wenn so wenig Jahre nach der Diktatur des Hitlerregimes sich heute schon unter den Deutschen Stim- men melden, die das Diktaturregime als Modellfall für die Zukunft anpreisen. Man könne nicht einfach über solche Erscheinun- gen hin weggehen, mit dem Argument, dasz die Hersteller und Verbreiter solcher Schrif- ten unbelehrbare arme Irre seien, Vielmehr sei es ein öffentliches Anliegen, alle solche Versuche in den Anfängen bereits energisch zu unterdrücken. H. W. Schmidt wird entgiftet Gute Nachricht für Bienenzüchter/ Neues„Nebelverfahren“ Hamburg. Die Entwicklung chemischer Wirkstoffe gegen Pflanzenschädlinge hat in den letzten Jahren beträchtliche Fortschritte gemacht. Wie aus den Referaten des inter- nationalen Pflanzenschutz-Kongresses in Hamburg hervorging, ist es den Forschern gelungen, neue Wirkstoffgruppen mit„ge- zielter Wirkung“ auf ganz bestimmte Schad- linge zu schaffen, die für andere Lebewesen unschädlich sind. So ist zum Beispiel neuer- dings die Bekämpfung der Maikäferplage möglich, ohne wie früher die Bienen zu ge- fährden. Auch die unter dem Handelsnamen E 605 bekanntgewordenen Phosphorsäureester, die mit besonderem Erfolg gegen Blattläuse und andere saugende Insekten angewandt werden, sind durch neue Verbindungen in ihrer Giftigkeit für Mensch und Haustier stark herabgesetzt worden. Einige sind sogar noch erheblich weniger giftig als das be- kannte Insektenbekämpfungsmitte! DDr, das schon stets als ungefährlich galt. Aehnliche Fortschritte wurden bei den innerlich wirkenden Insektengiften erzielt. Diese Wirkstoffe werden von der Pflanze durch die Blätter oder Wurzeln aufgenom- men und mit dem Saftstrom transportiert. Sie bleiben manchmal wochenlang wirksam. Im gleichen Ausmaß ist auch die Pflanzen- schutztechnik durch die Entwicklung neuer Geräte verbessert worden. Neben das be- Wwährte Spritzen sind„Nebelverfahren“ in den Vordergrund getreten, die vor allem dort Vorteile bieten, wo der Wassertrans- port, etwa in Weinbergen, schwierig ist. Neuerdings hat auch der Einsatz von Flug- zeugen, in erster Linie von Hubschraubern, zur Großbekämpfung von Schädlingen, be- sonders in schwer zugänglichem Gelände, Wieder stark an Bedeutung gewonnen. Welche Bedeutung der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen zukommt, erhellt schon daraus, daß allein in der Bundesrepublik durch Pflanzenkrankheiten und tierische Schädlinge jährlich für rund zwei Milliarden Mark Schaden entsteht. Der Pflanzenschutz- Kongreß, an dem rund 2000 Wissenschaftler aus 75 Nationen teilnehmen, wird bis zum Wochenende fortgesetzt. desen. Irgebn Wurstmarktwein in Strömen ung 11 Bad Dürkheim. Beim sogenannten„Vor- der Ta markt“ des traditionellen Dürkheimer Wurst- tische marktes, der am Samstagnachmittag eröffnet h offer wurde und bis in die frühen Morgenstunden nan d- des Mittwoch dauerte, wurden von über ese E 200 000 Besuchern 78 700 Liter Wurstmarkt- felt v. Wein getrunken. 365 Schweine, 69 Rinder und erung 29 Kälber waren von den Metzgern zu Brat- Das W. würsten verarbeitet worden. Cousins . 5. in une Zwei Opfer bei Hauseinsturz emäßzi Bitburg Eifel. Beim Einsturz einer Decke les Gen in einem alten Gebäude in Bitburg ist ein Mitelie 64 Jahre alter Schlossermeister tödlich ver- kerbane letzt worden. Ein Bauarbeiter, der mit ihm uch 2 in die Tiefe gerissen wurde mußte mit äre.) schweren Verletzungen in ein Krankenhaus doo au eingeliefet werden. Die beiden Männer hat- 2 ten die Decke betreten, um sich über den lcung Stand der Abbrucharbeiten an dem einsturz.. gefährdeten Haus zu überzeugen. ben, ersonen getötet aaglane 528 Perso 8 iereit Mainz. In den ersten sieben Monaten die. 5 ses Jahres hat die Zahl der Verkehrsunfälle ast 8 in Rheinland-Pfalz eine nach dem Kriege ar noch nicht festgestellte Höhe erreicht. Bel den insgesamt 20 348 polizeilich ermittelten Unfällen sind 528 Personen ums Leben ge. mj kommen und 12 484 verletzt worden. Ge: genüber den gleichen Monaten des Vorjab. res erhöhte sich die Zahl der Unfälle un Wie 4,1 Prozent, der Verletzten um 3% Progenter Ge und der Todesopfer sogar uf 11,0 ProE tung n Bundeswehrkinder machen Sorge Koblenz. Die Koblenzer Unterrichtsbe⸗ hörden machen sich ernste Sorgen um die Einschulung von etwa 3000 Kindern, die in den kommenden Monaten zusammen mit über 2000 Familien von Bundes wehrange- hörigen in Koblenz erwartet werden. Um diese Frage zu regeln, wurde auf An- 0 Mit regung der Standort- Kommandantur ein dlemen Bundeswehrschulausschuß gegründet, der] befaßt Verbindung mit den zuständigen Behörden pius aufnahm. Das rheinland- pfälzische Kultus- peröffe ministerium will die Schwierigkeiten durch hatte 8 Klassenteilung überbrücken und vorerst Mika„ sechs neue Lehrkräfte zur Verfügung 1 beschäf jen. Zu Beginn des neuen Schuljahres 80 ſche Fi außerdem noch ein staatliches Realgymna- sium eingerichtet werden.. 1110 Klagedrohung gegen„off Limits 925 Kaiserslautern. In mehreren Schreiben en schreib. die Stadtverwaltung Kaiserlautern haben einige Geschäftsinhaber aus dem seit Sams- tag für amerikanisches Militär gesperrten Viertel um die Steinstraße Schadenersate, klage gegen die Stadt angedroht, wenn nici Rundfu müsse. Lehre, ausschll innerhalb zwei Tagen Ausnahmegenehmi- sche ur gungen der Amerikaner zum Besuch ihrer zen. Eb angesehenen Geschäftsunternehmen vorlie- der 80 gen. Neben früheren Barbetrieben, die Völ- lig stillgelegt sind und die Rolläden herun- tergelassen haben, sind vor allem Kroft- fahrzeugreparaturwerkstätten und Laden- außerur die Fre chne je geschäfte von dem Sperrbefehl betroffen. Koralis — Film der We dchen 0 19 hei aß jed E 2 2 2 meid Jetzt Seehs Direktflüge wächent fen kasan listisch — ter P. in den Nahen und Fernen Osten a N au reiße n Land 2 2 22 22 2 2 ter fü . Mit PAA schnell und bequem nach 8 Ländern: Türkei, Libanon, lran, 85 4 N. Pakistan, Indien, Thailand, Japan, Philippinen. demburgie⸗ groß Mane bauen krank 0 schrikten Sagen* Von Deutschland fliegt PAA direkt zu den Metro-& Die P AA bietet Ihnen die weltweite Erfahrung innert 5 polen des Nahen und Fernen Ostens: Istanbul, aus mehr als 3000 Rund- um- die- Welt'- Flügen. 3 Ankara. Beirut, Teheran, Karatschi, Delhi, Kalkutta, Ihr einmaliger Service ist in der ganzen Welt bn, 0 Rangun, Hongkong, Iokio und Manila. berühmt. 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September Wie weit nach links ist der Kurs auf dem ſorige Woche in Blackpool abgehaltenen Kongreß der britischen Gewerkschaften ge- etzt worden? Auf den ersten Blick waren dle Verhandlungen weniger dramatisch, als vorher vielfach angenommen hatte. Ane radikale Linksschwenkung ist auch bei genauerer Betrachtung nicht zu konstatieren. Immerhin ist aber eines zu beachten: Wenn n Blackpool in fast allen umstrittenen Fra- en schließlich Uebereinstimmung erzielt gurde, so geschah das durch die Aufstellung dehnbarer Kompromißresolutionen, gelche die Rechten und die Linken nachträg- ch je nach Geschmack auslegen können. Ein tünbarer Ruck nach links in der britischen Gewerkschaftsbewegung ist trotzdem un- ſerkennbar. Es dürfte sich dabei auch kaum um eine vorübergehende Erscheinung han- dein, da dieser Ruck nicht darauf zurückzu- hren ist, daß sich etwa die kommunistischen klemente, die in einigen Gewerkschaften, ell bei den Metallarbeitern und den Hektrizitätsarbeitern, starken Einfluß aus- üben, durch taktische Manöver auf dem Kon- gleß durchgesetzt hätten. Viemehr war un- ſerkennbar, daß der Ton diesmal von den führenden Männern der großen Massen- gewerkschaften, in denen die Transport- beiter und die Masse der ungelernten Ar- heiter organisiert sind, angegeben wurde. Dlese Gewerkschaften aber sind bisher de Hochburg der gemäßigten Richtung ge- gegen. Gewerkschaftskreise möchten in den Ergebnissen von Blackpool eine Konsolidie- ung innerhalb ihrer Bewegung sehen. In der Tat sind die traditionellen Gegensätze ischen rechts und links dieses Jahr nicht b often wie sonst zu Tage getreten. Aber nan darf sich nicht darüber täuschen, daß lese Einigkeit im wesentlichen dadurch er- nelt wurde, daß die Gemäßigten den For- ſerungen der Linken weit entgegenkamen. bag will nicht besagen, daß etwa Frank Cousins, der als Nachfolger von Ernest Be- in und Arthur Deakin, zwei ausgesprochen gemäßigten Männern, die Schlüsselposition les Generalsekretärs des über 1,3 Millionen llitglieder umfassenden Transportarbeiter- ſerbandes bekleidet ein Linksradikaler oder uch nur ein gewerkschaftlicher Bevan are. Wenn Cousins sich gegen einen Lohn- dop aussprach, wenn er sich die Forderung nach der 40-Stunden-Woche zu eigen machte und starke Töne zu Gunsten von Verstaat- chung weiterer Industriezweige anschlug, 0 ist der Grund wohl einerseits darin zu ehen, dag er auf diese Weise die auch in ingland unverkennbare Gewerkschaftsmü- gkeit einer durch Vollbeschäftigung und kast automatisch alljährlich eintretenden Lohnerhöhungen verwöhnten Arbeiterschaft abzufangen hofft. Zum anderen sprach ohne Iweikel das politische Motiv bei ihm mit, die Position der konservativen Regierung 15 gewerkschaftlichen Mitteln zu schwä⸗ en. Wie ernst es den führenden Mänmern Prozenider Gewerkschaftsbewegung mit der Forde- Prozen tung nach weiterer Verstaatlichung— spe- Sorge richtsbe⸗ um die n, die in men mit ehrange- den. Um auf An- atur ein det, der Zehörden Kultus- en durch Vorerst Ang stel- hres s0l UIgymna- mits“ eiben en n haben it Sams- sperrten ersatz. nn nicht zenehmi- ch ihrer 1 vorlie- die völ⸗ 1 herun- 1 Kraft- Laden- roffen. m ieee ziell erwähnt wurde die Werkzeugmaschi- nmenindustrie als Mittel, gröberen Regie- rungseinfluß auf die Automatisierung ande- rer Industrien zu gewinnen sein mag, bleibt abzuwarten. Die Tatsache, daß die er- wartete Attacke auf die vom Parteivorstand der Labour Party vorgeschlagene„revisio- nistische“ Verstaatlichungspolitik auf dem Weg über den Erwerb von Aktien individuel- ler Industriegesellschaften in Blackpool nicht zur Entwicklung kam, läßt darauf schließen, daß es auch auf dem bevorstehenden La- bour- Parteitag nicht zu einer die Stellufig des Parteiführers Gaitskell gefährdenden Gegenbewegung von Gewerkschaftsseite kommen wird. Der Vorstoß der Linken ge- gen Gaitskells neues Rezept wurde in Black- pool dadurch abgefangen, daß die Gewerk- schaftsführung den Plan des Labour-Partei- vorstandes als eine Ergänzung der traditio- nellen, noch vor zwei Jahren vom Gewerk- schaftskongregß ausdrücklich bekräftigten Politik der Verstaatlichung ganzer Industrie- Zweige akzeptierte. Eine ähnlich kompromißlerische Haltung trat bei der Aussprache über fast alle The- men in Blackpool zutage, mochte es sich um die Frage der deutschen Wiedervereini- gung oder die europische Freihandelszone hamdeln. In allen Fällen waren die zur An- nemme gelangenden Resolutionen von kau- tschukartiger Demmbarkeit. Nur in zwei Punkten war eine klarere Linie festzustellen: Der erste dieser Punkte sollte der Regierung Macmillan zu denken geben. Sie muß sich darüber klar sein, daß sie bestimmt nicht mehr darauf rechnen kann, daß ihr von gewerkschaftlicher Seite Gewerkschaftskongreß der Kompromisse Rückblick auf die britischen Gewerkschaftstage in Blackpool/ Es gibt keinen Lohnstopp * Hilfsstellung bei ihren Bemühungen um eine Beendigung der Inflation gewährt wer- den wird. Es wird keinen Lohnstopp geben. Es ist schon heute abzusehen, daß als Folge der Beschlüsse von Blackpool eine neue Welle von Lohnbewegungen im Laufe des Winters das labile Preisgefüge der briti- schen Wirtschaft weiter unterhöhlen wird. Die Gewerkschaften sind offenbar bereit, eine fortschreitende Inflation in Kauf zu nehmen, welche die Lohnarbeiterschaft, wenigstens auf kurze Sicht, ja auch am wenigsten beeinträchtigt,— wenn dadurch die Aussichten der konservativen Regie- rung bei den nächsten Parlametnswahlen verschlechtert werden. Das führende kon- servative Organ der„Daily Telegraph“ wirft denn auch nicht zu Unrecht der Re- gierung und speziell dem Schatzkanzler Thorneyeroft vor, daß sie bisher den„Dro- hungen und Phantasien der Gewerkschafts- kührer in Blackpool keine überzeugende oder denkwürdige Antwort erteilt“ hätten. Vielleicht noch bedenklicher ist aber der zweite Punkt, in dem in Blackpool Klarheit geschaffen wurde: Die von verschiedenen gewerkschaftlichen Seiten vorgebrachten Vorschläge auf eine Reform der überalter- ten Struktur des britischen Gewerkschafts- wesens sind an der egoistischen Interessen- politik der Funktionäre gescheitert. Nach wie vor wird der Gewerkschaftskongreß aus 186 auf ihre Autonomie eifersüchtigen Einzel- verbanden von ganz unterschiedlicher Größe (Von wenigen Tausend bis zu über einein- viertel Millionen Mitglieder), von verschie- dener Struktur und mit weitgehend ver- schiedenen Satzungen und Zielsetzungen be- stehen. Nach wie vor wird der Einfluß der gewerkschaftlichen Spitzenbehörde, des aus 35 Mitgliedern bestehenden Generalrates, nur moralischer Natur sein. Das bedeutet, wie Blackpool gerade wieder einmal gezeigt hat, in der Praxis, daß die sogenannte Ge- Werkschaftsführung, solange nicht eine ganz starke und verantwortungsbewußte Persön- lichkeit vom Kaliber des verstorbenen Ernest Bevin da ist, nicht führt, sondern sich von den Stimmungen der Mitgliedschaft, oder besser gesagt. der meist nach links neigen- den aktivistischen Minderheit der Mitglie- der treiben läßt. Störfeuer der KP soll die Wähler verwirren Bonn.(AP) Mit einem Riesenaufwand an Geld und Papier versuchen die Kommunisten von der Sowjetzone aus, die Wähler in der Bundesrepublik zu verwirren und den Aus- gang der Bundestagswahlen zu beeinflussen. Nach Schätzungen der westdeutschen Sicher- heitsorgane sind in der letzten Zeit etwa 100 000 Briefe wöchentlich in die Bundesre- publik eingeschleust worden. Die Briefe wer- den meistens von getarnten Kurieren über die Zonengrenze gebracht und dann an be- stimmte Bevölkerungsgruppen verschickt. Für die Verbreitung des Propagandamaterials haben die Kommunisten nach Bonner Fest- stellungen in der Bundesrepublik ein regel- rechtes Verteilernetz aufgezogen. Es wird vermutet, daß dieses Netz später auch für illegale Aktionen der Kommunisten verwandt werden soll. Bei der Sicherungsgruppe Bonn des Bundeskriminalamtes ist eine Sonder- kommission gebildet worden, die die illegalen Aktionen der Kommunisten sorgfältig beo- bachtet. Sowjetisches Manöver-Sperrgebiet im Nordmeer Bekanntgabe der sowjetischen Uebungen mit Zeit und Ort ist eine überraschende Neuheit Hamburg, 11. September Die Mitteilung des sowjetischen Vertei- digungsministeriums, mit der ein weites Ge- biet der Barents-See und Kara-See, rund um die beiden Inseln der Nowaja-Semlia- Gruppe, für die Zeit vom 10. September bis zum 15. Oktober zum Luft- und See-Sperr- gebiet erklärt wurde, weist in mehrfacher Hinsicht auf beachtliche Wandlungen hin, die sich im Laufe der letzten Jahre ergeben haben. Zunächst einmal ist es für die sowie- tischen Streitkräfte ungewöhnlich, in der- art offener Form auf große Manöver auf- merksam zu machen. Bislang nahm man die Weite und Abgeschlossenheit des russischen Raumes zu Hilfe, um im Interesse einer ge- legentlich krankhaft übertriebenen Geheim- haltung möglichst wenig an die Oeffentlich- keit gelangen zu lassen. Die jetzt ausgespro- chene Warnung an fremde Flugzeuge und Schiffe dürfte einmal aus politischen Erwä- gungen erfolgt sein und außerdem in der Richtung liegen, die auch mit den kürzlichen Veröffentlichungen über die interkontinen- tale Rakete verfolgt wurde. Zum andern Will man sich von der militärischen Seite her vermutlich unliebsame Beobachter vom Halse halten. ee ee Gegen Meinungsfreiheit als Freibrief Päpstliche Enzyklika über Film, Funk und Fernsehen Vatikanstadt, 11. September Mit den moralischen und religiösen Pro- dlemen von Film, Rundfunk und Fernsehen befaßt sich eine Enzyklika von Papst Pius XII., die am Mittwoch vom Vatikan ſeröfkentlicht wurde. Mit dem Thema Film latte sich im Jahre 1936 bereits die Enzy- klika„Vigilanti Cura“ des Papstes Pius XI. beschäktigt. Pius XII. hat 1948 eine päpst- che Filmkommission eingesetzt, deren Auf- gaben bereits 1954 auf Rundfunk und Fern- zehen ausgedehnt wurden. Papst Pius fordert in dem neuen Rund- ichreiben, daß der Kirche Zugang zu Film, kundtunk und Fernsehen gewährt werden müsse. Es widerspreche der christlichen Lehre, diese technischen Errungenschaften ausschließlich für politische, propagandisti- sche und wirtschaftliche Zwecke zu benut- zen. Ebenso wenig könne aber die Theorie der sogenannten„Freiheit der Meinungs- außerung“ gebilligt werden, wenn darunter die Freiheit verstanden werde, zügellos und ene jede Kontrolle alles— auch das Un- moralische— zu verbreiten. Film, Rundfunk und Fernsehen müßten 9 Wahrheit dienen, um die Bande zwi- . den Völkern immer enger zu knüp- er heißt es in der Enzyklika. Das bedeute, daß jede Tendenz und Parteilichkeit zu ver- meiden seien. Der Papst beklagte in diesem üsammenhang, daß in einigen kommu- beliech beherrschten Ländern die genann- en Publikationsmittel in den Schulen dazu . werden, die Religion aus den Seelen 1. Papst Pius weist die Bischöfe an, 1 andern, wo noch keine kirchlichen Aem- 5 kür Film, Rundfunk und Fernsehen be- chen, solche unverzüglich zu errichten. 1 Der Filmbewertung und-besprechung urch katholische Stellen mißt Papst Pius 5 Bedeutung bei, ebenso der Tätigkeit zanelischer Kritiker in Zeitungen und Zeit- * Kinobesitzer und Filmverleiher 5 nert er daran, daß es ihnen„im Gewis- 15 Verboten ist, Filme herauszugeben, die m Glauben und den guten Sitten Abbruch m, oder Verträge einzugehen, die sie zur aordletung solcher Stoffe zwingen würden“. enen sei auch schmutzige Reklame mstaseschättsinteresse, selbst wenn sie für 0 nge Filme wirbt. Filmschauspieler att roduzenten dürften sich nicht für un- iche Filme hergeben. „Pflicht der Bischöfe ist es, vor Sendern 5 von denen bekannt ist, daß sie 5 Abrtstlichen Glauben widersprechende 0 Sätze vertreten“. Sie sollen auch die 5 an ihre Amtspflicht erinnern, mit un render Sorgfalt die katholischen Sen- acbtun zu sichern— unter besonderer Be- ung der Festtage wie auch der täglichen a 00 religiösen Anliegen der Gläubigen. Für das Fernsehen werden die gleichen Mahnungen ausgesprochen wie für den Film.(dpa) Evangelischer Pfarrertag in Marburg eröffnet Marburg.(dpa) Rund 1000 evangelische Pfarrer aus der Bundesrepublik, 100 Gäste aus der Sowjetzone und Vertreter luthe- rischer Gemeinden im Ausland sind zum Siebenten Deutschen Pfarrertag zusammen- gekommen, der am Mittwoch in Marburg eröffnet wurde. Aufgabe des Pfarrertages wird es nach den Worten des Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Pfarrerver- eine, Kirchenrat Dr. Hans Schimmelpfeng (Hephata-Treysa), sein, zu untersuchen, ob Kirche und Gemeinde in einer sich ständig ändernden technisierten Welt neue Wege finden müssen. Der hessische Ministerpräsi- dent Dr. Georg August Zinn hob bei der Eröffnung hervor, daß die Politik nicht am geistigen Leben in der Kirche vorübergehen dürfe.„Die betont religiöse Neutralität der Aufklärung hat, so glaube ich, heute keinen Platz mehr in den politischen Vorstellungen von einer freiheitlichen Demokratie.“ Zwi- schen Kirche und Staat sei eine vertrauens- volle Zusammenarbeit notwendig. Die auf dem Flugplatz„T 3“ auf Grön- land stationierten Fernaufklärer der 8. US- Luftflotte haben verschiedentlich Interesse an den sibirischen Küsten gezeigt. Der nichtrussische Schiffsverkehr in dem ge- nannten Seegebiet ist, zumal in einer Jah- reszeit, da bereits polare Herbststürme das Wetter bestimmen, äußerst gering; der Flug- verkehr über die Polarroute geht einige — 5 1 8 * S Franz Josef. aon 3 . Doole ENGLAND eee rde& 9. hundert Kilometer westlich des sowjetischen Sperrgebietes vorbei. Eine besondere Bedeutung, auf die durch die sowjetische Ankündigung hingewiesen Wird, kommt der militärisch- strategischen Lage der Manöver zu. In ihrer Sicht sind sowohl die sowjetischen als auch die sich zeitlich mit ihnen überschneidenden NATO- Flottenmamöver im Europäischen Nordmeer geografisch wohlüberlegt. Für die Strategen der beiden großen Weltmächte ist der Raum des Nördlichen Eismeeres seit Jahren inter- essanter als die meisten anderen Räume, die heute noch allgemein als strategische Span- nungsfelder betrachtet werden. An keiner anderen Stelle der Erde berühren sich der sowjetische und der amerikanische Konti- nent so eng, wie am Bering-Meer zwischen Kap Deshnew und Kap Prince of Wales. Nirgendwo sind die Entfernungen zwischen den industriellen Lebensnerven der Sowijet- union und der USA so gering, wie beim Flug über den Pol. Längst bevor die großen Luft- kahrtgesellschaften sich diese Tatsache zu- nutze machten, hatten die Militärs die Be- deutung der Nähe der Kontinente Eurasiens und Amerikas über den Pol erkannt. Seit dieser Zeit erfolgt der militärische Auf- marsch im Arktischen Mittelmeer. Zuerst auf der sowjetischen Seite, dann auf der ameri- kanischen über Grönland, Kanada und Alas- ka bis in den unmittelbaren Polarbereich hinein. Die Manöver der Roten Flotte,, die jetzt der Weltöffentlichͤkeit mit ungewohntem Freimut mitgeteilt wurden, sind nur ein Teil der sowjetischen Bestrebungen, die nördliche Flanke zu einer— militärisch milde gespro- chen— unangreifbaren Abwehrfront zu machen. Es handelt sich um eine gewaltige Demonstration militärischer Stärke, wenn die in den letzten Monaten durch Neubauten der Ostseewerften verstärkte sowjetische Eismeerflotte im Zusammenwirken mit den über 100 arktischen Wetterstationen der „Hauptverwaltung des nördlichen Seeweges“, den auf den Luftbasen Murmansk, Dickson- port und Franz-Joseph-Land stationierten Geschwadern der Roten Luftwaffe und den Raketenbasen längs der sibirischen Küste ihre Manöver abhält.(real) Eisenhowers Vorschläge unberücksichtigt Der Präsident über das neue Einwanderungsgesetz enttäuscht Newport, 11. September Präsident Eisenhower unterzeichnete am Mittwoch in seinem Urlaubsort Newport das von beiden Häusern des Kongresses gebilligte neue Einwanderungsgesetz, das auherplan- mäßige Einwanderungsmöglichkeiten für an- nähernd 70 000 Ausländer vorsieht, denen die Einwanderung nach USA bisher versperrt war. Der Präsident bezeichnete das Gesetz als enttäuschend, weil es durch den Kongreß seiner wichtigsten Bestimmungen entkleidet worden sei. Eisenhower forderte den Kongreß nachdrücklich auf, nach seinem Wiederzu- sammentritt im Januar 1958 sich ernsthaft Jetzt Rassenstreit in Tennessee Gouverneur unter Polizeischutz/ Vertagte Entscheidung in Arkansas Nashville, 11. September Die Stadt Nashville in Tennessee ist 24 Stunden zum Mittelpunkt des Rassen- streites geworden, der in den vergangenen Tagen in den Südstaaten der USA über die Zulassung von Negerkindern zu„weißen Schulen“ aufgeflammt ist. Der Gouverneur von Tennessee, Frank Clement, steht unter Polizeischutz, nachdem aus Kreisen der Be- fürworter einer Rassentrennung Drohungen gegen sein Leben ausgestoßen worden waren. Der gesamten Stadt hat sich eine un- geheure Spannung bemächtigt, seit am Dienstag eine Dynamitexplosion ein Schul- gebäude zur Hälfte zerstörte. Die Polizei hat bislang 28 Personen verhaftet, darunter auch den Wortführer der für die Rassentrennung eintretenden Weißen, den 27 jährigen John Kasper. Er war in den zwölf vorangegangenen Stunden bereits zweimal verhaftet, jedesmal aber gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Beim dritten Arrest verwei- gerte der zuständige Richter eine neue Frei- lassung Kaspers. Nach Mitteilung der Polizei wurden in den Häusern von sieben anderen Verhafte- ten Zündschnüre gefunden, wie sie bei dem Sprengstoffanschlag auf die Schule benutzt worden waren. Zahlreiche andere Verhaf- tungen erfolgten auf offener Straße. Die Polizei von Nashville ist angewiesen, grö- Bere Menschenansammlungen im Freien zu verhindern. In sechs Schulen in Nashville, die seit Montag auch von Negerkindern be- sucht werden, kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen. Die Kinder waren zunächst unter Polizeischutz in die Schule gebracht worden. In der Hauptstadt von Arkansas, Little Rock, wo sich der Rassenstreit gefährlich zu- gespitzt hatte, hat die Spannung am Mitt- Woch nachgelassen. Die Sperrkette der Natio- nalgarde um die Oberschule der Stadt wurde auf Anweisung von Gouverneur Faubus ver- ringert. Die Entscheidung in der Kraftprobe zwi- schen Gouverneur Faubus und der Bundes- regierung in Washington wird erst am 20. September fallen. An diesem Tag wird sich der Gouverneur vor einem Bundesge- richt wegen seines Vorgehens gegen die Zu- lassung von Negerkindern in die Schule von Little Rock verantworten müssen. Justiz- minister Brownell hat bei dem Gericht eine Verfügung beantragt, durch die Faubus der Einsatz der Nationalgarde verboten werden Soll. Zur Stunde ist noch fraglich, ob Faubus tatsächlich vor Gericht erscheint. Aus seiner Umgebung verlautete am Mittwochabend, der Gouverneur sei krank geworden. Eine Rundfunksendung, in der er eine Stunde lang sprechen sollte, wurde überraschend ab- gesagt.(dpa) mit den ungelösten Problemen zu beschäfti- gen. Die wichtigsten Bestimmungen des neuen Gesetzes sehen die Erneuerung ungültig ge- wordener Visa für etwa 20 000 ausländische Flüchtlinge aus kommunistischen oder arabi- schen Ländern, die Möglichkeit außerplanmä- Biger Einwanderung adoptierter Waisenkin- der in unbegrenzter Zahl sowie die Aufhe- bung des Einwanderungsverbotes für Tbe- kranke Ausländer vor, die mit Amerikanern direkt verwandt sind. Die Einwanderungs- schranken für uneheliche Kinder und Stief- kinder werden beseitigt. Hochqualiflzierten ausländischen Fachkräften, die bisher nur eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmi- aufenthaltsgenehmigung beantragt hatten, gung besaßen und vor dem 1. Juli eine Dauer- kann der Justizminister Daueraufenthalt ge- währen. Die bisher in USA geübte Praxis, ausländischen Besuchern Fingerabdrücke ab- zunehmen, die in der Weltöffentlichkeit viel- fach Anlaß heftiger Kritik war, soll fallenge- lassen werden, falls die Ursprungsländer der Ausländer amerikanischen Staatsbürgern gleiche Vergünstigungen gewähren. Die Forderung Eisenhowers, die jährliche Einwanderungsquote für alle Länder um 65 000 zu erhöhen, hat der Kongreß ebenso abgelehnt wie die Forderung, den 25 000 un- garischen Flüchtlingen in den USA, die nach dem Zusammenbruch des ungarischen Auf- standes ins Land hereingelassen wurden, eine Daueraufenthaltsgenehmigung zu erteilen. AP) 18 jähriger gesteht Raubüberfälle Heidelberg.(LSW) Ein 18jähriger Ju- gendlicher hat einem Heidelberger Jugend- fürsorger, der ihn früher einmal betreute, gestanden, daß er Anfang August zwei Raubüberfälle verübt habe. Mit einem bis- her noch nicht ermittelten Freund aus der Sowjetzone, der bereits wegen ähnlicher Delikte gesucht wird, habe er in Heidelberg einen Betrunkenen niedergeschlagen und einen anderen Mann überfallen, der sie um eine Auskunft gebeten hatte. Die Beute be- trug zusammen sechs Mark. Der Junge, der von der Polizei festgenommen wurde, wollte in die Fremdenlegion. Er war zu dem För- sorger gekommen, um sich zu verabschie- den. Anzeige: ee Sozial immer sozialistisch niemals! In der gegenwürtigen Auseinandersetzung um die Bundestagswahl wird der Christlich Demokratischen Daion von links und reqits vorgeworfen, sie hütte bezüglich ihrer ge- leisteten Sozialpolitik erliebliche Fehler ge- macht. Die Soꝛialdemokraten behaupten hierbei, die CDV hatte für die kleinen Leute nichts übrig gehabt, sondern sich nur für die„Groß- kopfeten eingesetꝛt. Zumindest— o wird von dieser Seite erklärt— wäre seitens der CD nicht genugend fur die Menschen getan worden, welche bis jetzt immer nur auf der Schattenseite des Lebens gestanden hätten. Das gerade Gegenteil behauptet andererseits dis FDP. Herr Dr. Reinhold Maier erklärt der staunenden Uffentlickkeit, die CW wäre mit ihren sozialpolitischen Maßnahmen in der Bundesrepublik viel zu weit gegangen. Ja. Herr Dr. Maier und sein Parteifreund Dr. Atzenroth verstiegen sich sogar zu der absurden Behauptung, die CD sei soꝛialisti- scher wie die SPD. For wenigen Tagen stand in der Presse zu lesen, daß Herr Dr. Maier irgendwo davon gesprochen habe, daß es in der Bundesrepublik zuei sozialistische Par- teien gãbe, namlich die SPD und die CDU. Beide Behauptungen sowohl diejenige der SPD als auch der FD sind in jeder Hinsicht sachlich unberechtigt und daher völlig un- zutreffend! Es ist im einem wie im anderen Falle eine maßlose Ubertreibung, wenn man golche Vorwürfe erhebt. Man merkt die Ab- sicht und wird mit Recht verstimmt]! Die Wahrheit liegt auch hier, wie so oſt im Leben, in der Mitie. Was die CDU auf sozial- holitisckem Gebiete getan hat, hat sich im Rahmeo des sozial. Notwendigen und Mög- lichen gehalten.„„ Tatsache ist und bleibt, daß die CD schon allein aus ihrer christlichen Grundhaltung heraus prinzipiell zur sozialen Gerechtigkeit verpflichtet ist. Sie hat deshalb auch seit ihrem Bestehen der sozialen Frage gegenuber die größte Aufgeschlossenheit an den Tag gelegt — allerdings ohne ins Eætrem abꝛugleiten und oline dem Sozialismus zau verfallen] Ihre Devise— sozial immer, sozialistisch niemals!— ist voll und ganz hereclitigt. Ein Blick in die von den Soxꝛialisten regierten Staaten der Welt zeigt offenkundig, wie ge- fühirlich es ist, die Wirtschaſt und den Staat sozialistischen Experimenten auszusetzen. Die verzweifelt Währungsnot solcher Länder spriclit eine deutliche Sprache! Die CD warnt deshalb mit vollem Recht die deutsche Wählerschaft, der SPD die Chance golchen Experimentes einzurdumen und er- innert die Wählerinnen und Wähler zur rechten Stunde nochmals daran, daß die von Bundeswirtschaſtsminister Prof. Erhard und der CD vertretemèe Soziale Marktwirtschaft für alle Beruſsstünde und fur alle Menschen in der Bundesrepublik die Existenxsicherung bedeutet! Die Richtigkeit dieser Wirtschafts- auffassung hat sich in steigendem Maße er- wiesen. Naturlich ist sich die CD der Tatsache be- 10 ft, daß noch nicht alle Not behoben ist. Sie ist auch bereit und entschlossen, uberall dort zu helfen, wo noch geholfen werden muß und geholfen werden kann. Die CD hat die Zuversicht, daß sich unsere Mirtsckaſt durch eine vertrauensvolle Zu- sammenarbeit von Arbeitgeber und Arbeit- nehmer weiterhin gunstig entwicheln und da- mit die Voraussetꝛug geschaffen wird, noch bestehende Luchen in der Sozialpolitik nach und nack zu schließen. Liebe Wählerin und lieber Wähler! Lassen Sie sich durch die extremen, den Tatsachen zo idlers hrechenden Behauptungen der SHD und FD nidit irre machen. Die CW wird weiter- hin ihre maßvolle, von der Verantwortung gegenuber dem Vollsgamzen getragene Soꝛial- holitit fortsetxen und dabei künſtig ebenso wie in der Vergangenhieit den Grundsatꝛ beacdliten: SOZIAL IMMER SOZIALISTISCH NIEMALS! Tatsachen zahlen— CD wählen! Ihr Mitglied des Bundestages . 2 1 2 „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!. Glaubwürdigkeit kann nur aus Taten erwachsen. Wir haben viel erreicht. Zu immer besserem Vollbringen aber bedarf ich auch weiterhin des Vertrauens aller Schichten unseres Volkes und seiner Bereitschaft, auf dem ein- geschlagenen Weg hin zu weiteren Erfolgen treu und redlich zu verharren. Dann dürfen wir einer glücklichen Zukunft gewiß sein! . Es gaden- 957* geichz m deu ron 20 gedrücl das„K zen Ur deutsch wWirklic Baum jahrela Nachwi pürde. zeiner Die deutsch eicher ber un um die mit Bu halten. einem ier De zusspie Es Kämpf Satz Ul einen sichere fürnbe guslän ſertrau urg v medc daden daum ſaliene aschur Drobny mißglos denn zieger ler Me ES einsan Diese begent weil el gert(v 1012-N derlage stunger ES war Unsere Wirtschafts politik ber e FPTTTTTTTTCTCTCTGCTCTGTT(T!TT'T'' Acht Tatsachen aus acht jahren Sozialer Marktwirtschaft fbau ermöglicht, den die ganze Welt bevvundert. Uber 4 Millionen neue Wohnungen haben 12 Millionen Menschen wieder ein Heim gegeben. Mehr als 6 Millionen neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, die vor allem 11 Millionen Flüchtlingen zu einer neuen Existenz verhalfen. Die deutsche Wirtschaft exportiert nach allen Ländern des Erdballs im Jahre 1957 Waren im Werte von 36 Milliarden D-Mark. In der Deutschen Mark haben wir eine„harte Währung, der das Ausland vertraut. Die Bundesrepublik besitzt mit 22 Milliarden D-Mark den größten Gold- und Devisenbestand der Welt nach Amerika. Durch die Sozialreform haben auch die Rentner Anteil am steigenden Wohlstand. Unsere freiheitliche Wirtschaftsordnung ermöglicht jedermann, sein Leben nach eigenem Ent- schluß zu gestalten und an den Früchten des Wiederaufstiegs teilzuhaben. hat aus Trümmern und Schutt einen Wiederau Wir alle stehen am 15. September vor der Entscheidung: Sollen wir das gemeinsam Errungene preisgeben und durch s0zialistische Experimente unsere Zukunft gefährden? Wollen wir wirklich das Vertrauen aufs Spiel setzen, das uns die Welt heute enigegenbringt? Wer verantwortlich für die Zukunft denkt, entscheidet sich fiir s SOZIALE MARKTrWIꝑTS0 e * 2 2 — ä 211/ Donnerstag, 12. September 1957 MORGEN Seſte * Brachte Baden-Badener Turnier die Wende? gs kommt nicht von ungefähr, daß gaden-Baden zum Höhepunkt der Saison 1957 wurde. Ob dieser Höhepunkt aber leichzeitig auch der ersehnte Wendepunkt n deutschen Tennis ist, kann noch nicht be- antwortet werden. Schon immer bemühte ach der veranstaltende Club Rotweiß, den teutschen Spielern gute Voraussetzungen zu beten. Dieses Entgegenkommen spornt an und ſansta 5 f ion zu starken Ausländern an die Wand steht im Gegensatz zu anderen Ver- tungen, wWwo die deutschen Teilnehmer gedrückt wurden und niemand etwas für 035„Kanonenfutter“ übrig hatte. Unter die- ben urgzlücklichen Umständen wirkte der deutsche Nachwuchs stets schwächer, als er wirklich war. Ihm fehlte die„Luft“, der aum zur Entwicklung. Was blieb, war die jahrelange Hoffnung, daß der deutsche Nachwuchs einmal diesen Ring sprengen pürde. Wann, wo und wie— das konnte zeiner sagen. Die plötzliche Leistungssteigerung der deutschen Junioren in dieser Saison war das leichen für die Daviscupspieler Rupert Hu- zer und Peter Scholl, alles daran zu setzen, um die Position gegenüber der jungen Garde mit Bungert, Ecklebe, Stuck und Kuhnke zu galten. Als Bungert in Baden-Baden in einem brillanten Kampf gegen den Austra- ier Don Candy einen Achtungserfolg her- ausspielte, wirkte das wie ein Signal. Es würde zu weit führen, alle jene Kämpfe aufzuzählen, die Huber im fünften satz unglücklich verlor, oft allerdings durch einen schwachen Aufschlag oder die zu un- chere Vorhand. Aber man wußte, daß der gürnberger nur ein paar Erfolge über starke zusländer braucht. um sein volles Selbst- gertrauen wiederzugewinnen. Noch in Ham- rg verfolgte ihn das Pech, als er gegen imedo trotz 3:0-Führung unterlag. Baden- zaden aber brachte für ihn den Durchbruch. zaum hatte Huber mit dem Sieg über den faliener Sirola die erste große Ueber- aschung geschafft, da setzte er gegen Drobny seine starke Rückhand so kompro- miglos ein, daß man oft zu träumen glaubte, enn der Deutsche gegen den Wimbledon- zeger von 1954 streckenweise wie ein wah- ber Meister aussah. Es ist im Tennis nichts schlimmer, als einsam“ in den Kampf geschickt zu werden. Diese Lehre hat Baden-Baden durch das gegenteil bestätigt. Huber konnte glänzen, teil er in Scholl(Sieg über Haillet), Bun- gert(vier Matchbälle gegen Candy, dann 10. 12-Niederlage) und Ecklebe(Dreisatznie- derlage gegen Sirola) so ausgezeichnete Lei- stungen seiner Kameraden zur Seite hatte. Is war wirklich das erste Mal, daß seit Jah- zen wieder bei einem internationalen Tur- nier ein gutes deutsches Team antrat. Wenn es der Deutsche Tennis-Bund ver- steht, auch in Zukunft bei den wichtigen deutschen Turnieren eine gut abgestimmte Mannschaft aufzustellen, in der jeder ge- willt ist, für den anderen„aòufzuräumen“, kann bei der augenblicklichen Situation um die veranlagten Talente kaum noch etwas schief gehen. Wir hatten nie einen besseren Nachwuchs als heute. Dieser Satz kann nicht deutlich genug ausgesprochen werden. Es liegt einzig und allein am DTB, was er dar- aus formt. Die Ausländer beneiden uns um diese Jungen. Es bleibt lediglich zu wün- schen, daß diese ausgezeichnete Breite noch lange andauert, damit der Nachwuchs immer wieder Gelegenheit bekommt, nach vorne zu stoßen und damit gleichzeitig auch die Spitze immer wieder neu zur Höchstleistung anzu- spornen. W. L. Ballymoss gewann 181. St. Leger Das englische St. Leger— der Welt ältestes Pferderennen- wurde am Mittwoch auf der Bahn von Doncaster von dem amerikanischen Favoriten Ballymoss ge- wonnen. Der Sieger brachte seinem Besitzer 14 575 Pfund Sterling(rund 170 000 D-Mark) ein. Zweiter in diesem über rund 2935 Meter führenden Rennen, das zum 181. Male(seit 1776) gelaufen wurde, blieb der in englischem Besitz befindliche Court Harwell vor Brioche. Insgesamt 16 Pferde stellten sich dem Starter. Der zweite Teilnehmer aus den USA, Tem- pest wurde Vierter. Ringer gegen Italien Für den Ringer-Länderkampf Deutsch- land— Italien am 4. Oktober in München Endlich wieder ein gutes deulsches Jennis-Jeam Leistungsstarker Nachwuchs spornt Daviscupspieler an/ Jetzt muß sich der DTB bewähren nominierte der Deutsche Athletenbund em Mittwoch vom Fliegengewicht aufwärts fol- gende Mannschaft: Heinz Simon(Gerswei- ler), Werner Fink Dortmund), Franz Schmitt(Aschaffenburg), Gottlieb Neumair (Neuaubing), Heribert Hofmann(Lichten fels), Otto Schnarrenberg(Göppingen), Fritz Dirscherl!(Kelheim) und Wilfried Dietrich (Schifferstadt). Ersatz: Erwin Trouvain (Heusweiler), Fritz Stange(Untertürkheim), Franz Swoboda(München 06), Otto Schmitt- ner(Aschaffenburg), Erwin Schlemmer(Nie- derelbert), Horst Heß Dortmund), Franz Wiesholler(Annen) und Otto Hartwig(Un- tertürkheim). Amateure bereiten sich vor Zur Vorbereitung auf das Länderspiel gegen England am 12. Oktober in London nehmen 28 Fußball-Amateure vom 7. bis 11. Oktober in der Sportschule Duisburg- Wedau an einem Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes teil. Neben bewährten Na- tionalspielern wie Herbert Schäfer, Mau- ritz und Semmelmann wurden auch zahl- reiche Kandidaten eingeladen, die bisher noch nicht auf DFB-Ebene hervortraten. Im einzelnen sollen am Duisburger Lehr- gang teilnehmen: Basikow(Südring Berlin), Kirch Preußen Merchweiler), Schmitz(VfB Speldorf), Langhammer(Rather SpVgg Düsseldorf), Gerdau, Fedderau(beide Hei- der SV), Metzger(Wacker München), Schnel- linger Düren 99), Zimmermann, Mauritz (beide Fortuna Düsseldorf), Micke(Union Recklinghausen), Schäfer(Spfr. Siegen), Meden- und Poensgen-Finale im Tennis: Revanche Bungert- Scholl in München! Eine Woche nach den schönen Erfolgen beim Turnier in Baden-Baden stehen die deutschen Spitzenspieler erneut im Mittel- punkt wichtiger Tenniskämpfe. Die End- runden der Medenspiele der Herren in München und der Poensgenspiele der Da- men in M.-Gladbach sehen die Vorjahrssie- ger Niederrhein bei den Damen und Bayern bei den Herren erneut als Favoriten. Auf der Anlage von Großhesselohe in München müßte Bayern mit Meister Milan Branovie und Rupert Huber stark genug sein, zunächst Westfalen Feldbausch, Baco, Biederlack) auszuschalten. Zwischen Baden (Bungert, Helmrich, L. Buding) und dem Niederrhein(Scholl, Sehmrau, Pöttinger) wird der Gegner für die Bayern ermittelt. Stellt Baden Bungert vor Helmrich, so kommt es zu der großen Revanche zwischen dem deutschen Juniorenmeister und Peter Scholl. Der Gesamtsieg ist Bayern kaum zu nehmen, zumal die Mannschaft neben der starken Spitze auch die besten Doppel be- sitzt. Bei den Damen in M.-Gladbach ist der Niederrhein mit Meisterin Erika Vollmer, Inge Pohmann, Renate Ostermann und Gi- sela List wieder großer Favorit. In der er- sten Runde hat Bayern mit Dittmeyer, Bur- kart und Haas keine Chance. Auch der Sie- ger aus Hessen(von Gerlach, Jencquel, EKnoblin)— Hamburg Dietz, Warnke, To- pel, Flemming) müßte im Finale gegen den Niederrhein spätestens in den Doppeln scheitern. Semmelmann(Spygg Bayreuth), Wasmuth (Sc Altenkessel), Keller(MBV Bochum- Linden), Kraft(Tura Ludwigshafen), Herr- mann(Eintracht Trier), Grosser(Bayern München), Dehn(Komet Blankenese), Klos (Sc Friedrichsthal), Wildhagen(Viktoria 02 Düsseldorf), Kreß(1860 München), Hornig (Eintracht Gelsenkirchen), Wohlgemuth(Gel- senkirchen-Bismarck), Reichert(VfB Olden- burg), Beinlich, Brichta(beide SpVgg Er- kenschwick), Schröder(VfB Peine). Die bisherigen Amateurspiele Deutsch- land— England endeten 1955 in London mit einem deutschen 3:2-Sieg und im Mai 1957 in Offenburg mit einem 11. Hur ein punktespiel in der 1. Amateurliga Nordbaden In der ersten Amateurliga Nordbaden steht infolge des Länderpokalspieles Bayern gegen Nordbaden nur ein Punktspiel auf dem Programm. Dabei treffen sich am Samstag der FV Daxlanden und Phönix Mannheim. Der Gastgeber gilt dabei als Favorit. Mit Phönix nach Daxlanden Freunde und Mitglieder des Myc Phönix haben Gelegenheit ihre Mannschaft zum Punktespiel nach Daxlanden zu begleiten. Abfahrt der Omnibusse Samstag 14.30 Uhr ab Gartenfeldstraße. Scholz Kampf gegen den Franzosen Ruellet: Heitenstein aut dem Weg zum łuropa- Jitel Box- Saisoneröffnung in Dortmund mit Titelkampf Neuhaus— Kalbfell Am Samstagabend will Gustav Scholz in seinem 65. Kampf in der Ausstellungshalle 3 auf dem Stuttgarter Killesberg den Nymbus des 27 jährigen Franzosen Jean Ruellet zer- stören, der bisher noch nie durch K. o. verlor. Gegner der europäischen Spitzenklasse wie Tiberio Mitri, Italo Scortichini, Franco Fe- stucei oder Johnny Sullivan mußten mit Ruellot über die volle Distanz gehen. Der un- geschlagene deutsche Meister brauchte jedoch nach seiner zweijährigen Pause immer nur wenige Runden, um seine Gegner entschei- dend zu bezwingen. Sein Sparring am letzten Samstag in Wiesbaden beeindruckte die Fachleute so sehr, daß man ihm nach den Wochen der Erholung wieder eine eindrucks- volle Leistung zutrauen darf. Scholz will einen Titelkampf mit Europameister Humez. Einer der Meilensteine an diesem Wege heißt Jean Ruellet. Das Rahmenprogramm steht im Zeichen früherer Amateurmeister. Edgar Basel trifft auf den bisher ebenfalls ungeschlagenen französischen Bantamgewichtler Maurice Se- ville, Dieter Wemhöner hat den Spanier Francesco zum Gegner, und Ulli Ritter boxt im Schwergewicht gegen den Franzosen Sylva. Im Halbschwergewicht gilt der Ham- burger Hack als Favorit gegen den Amerika- ner Gladson. Im Mittelpunkt der sechs Kämpfe, mit denen in der Dortmunder Westfalenhalle die Saison eröffnet wird, steht die deutsche Schwergewichtsmeisterschaft zwischen Heinz Neuhaus und Hans Kalbfell. Für den 27jäh- rigen Hagener Metzgermeister, der erst spät zum Profisport übertrat, kommt dieser Titel- kampf nach 29 Starts mit zwölf K. o.-Siegen vielleicht noch etwas zu früh. Dennoch hat Heinz Neuhaus, dessen Schlagkraft offen- sichtlich nachgelassen hat, keinen Grund, die- sen Gegner zu unterschätzen, der einen har- ten linken Haken schlägt und sich bei Exeu- ropameister Gustav Eder in Berlin auch taktisch gut auf diesen wichtigsten Kampf seiner Laufbahn eingestellt haben dürfte, Im Rahmenprogramm boxt der frühere Ama- teur- Europameister Erich Schöppner gegen den Kolonialbelgier Eli Elandon erstmalig über acht Runden. Die weiteren Paarungen: Leichtgewicht Rauen(Essen)— Sercu(Bel- gien), Schweer Bochum)— Bollaert(Belgien), Halbschwergewicht Duscha Herne)— Niche (Berlin) und Peters Mortmund)— Bociek (Oberhausen). Nur einmal hat Heinz Neuhaus in seinen 52 Kämpfen als Berufsboxer gegen einen deutschen Gegner verloren: Vor zwei Jahren in der Westfalenhalle, als sich Gerhard Hecht Sees Eigentum und Won! stand für jedermann(10 darum CC durch eine hervorragende Leistung den Titel holte. Neuhaus gewann die Revanche sicher. Und eigentlich hat der Dortmunder nie mit deutschen Partnern im Ring versagt, seit er im Oktober gegen Hein ten Hoff ein kaum erwartetes Unentschieden erzielte. Auch ge- gen Kalbfell wird der Meister das Selbstver- trauen mit in den Ring bringen, das ihm zu größeren Leistungen gegen die internationale Klasse so oft fehlte. Boxerisch ist Neuhaus höher einzuschätzen. Gelingt es ihm, in den ersten Runden die schweren linken Haken Kalbfells zu vermeiden, so sollte über die lange Zwölferrunden-Distanz ein zum Siege erforderlicher Punktvorsprung sicher sein. Dem Herausforderer bleibt die Chance des Außenseiters. Nur eine große Steigerung könnte einen Titelwechsel bringen. Weitere Sportnachrichten Seite 11 För 35 Pfennig schmecken Sie die volle Kraff des saftigen Rindfleisches. Nicht olle Hausfrauen Wissen, wie kräftig und herzhaff Reis, Hölsenfröchte, Oemòse-· und Kartfoffelgerichte schmecken können, Wenn man sie mit Knorr Klarer Fleischsuppe kocht. In K vom Rindfleisch. CCC norr Klarer Fleischsuppe steckt das Beste Nen Fleischgeschmack. Man liebt mehr Fleischgeschmack! Gleichzeitig gab ein großer Teil der Befragten zu verstehen, daß sie absolut nicht jeden Jag Fleisch haben wolſten. Sie gaben aber weiter bekannt, daß sie gern öffer Gerichte wie Linsen mit Spätzle, Pichelsteiner, Nudeleintopf, Reistopf, Leipziger Allerlei, Erbsenbrei, Kartoffelsalat usw. essen möchten- alle aber mit kräffigem Kräöffiger kochen- und trotzdem billiger! Probewörfel mit Rezeptbuch. Gutsckein fun Gratispobe An die C. H. Knorr AS, Abt. I Heilbronn. 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Bonn Landesverband Baden- Württemberg Den 11. September 19570 Dr nr B an al 1e Angehörige des Mittelstands, der gewerb- ichen Virtschaft, des Handels, des Handwerks und der Freien Berufe Im Trommel feuer der Vahl propaganda bitten vir Sie, nicht die Nerven zu verlieren. Behalten Sie kühles Blut und prüfen Sie die Vahlangebote, die Ihnen gemacht werden. noch nie für Ihre Interessen eingesetzt und wird es in Zukunft genau so wenig tun. Mehr ist darüber nicht zu sagen. Die Alleinherrschaft der CDU mit ihrem Gewerk- schaftsflügel ist dem Mittelstand schlecht bekom- men. Um an der Macht zu bleiben, verteilte die 0D wahl 10s Geschenke nach allen Seiten, wo sie Massenstimmen für sich erhofft,— immer auf Kosten der Steuerzahler. Arm in Arm mä t der SPD stimmt e 51 im Bundestag: für das unsinnige Ladenschluß- gesetz für die ungerechten Aufbringungs-Methoden im Kändergeld-Gdesetz/ für eine Rentengesetzgebung, die Steuererhöhungen nach sich ziehen muß. Allein zu verantworten hat die CDU die Aufblähung des Staatsapparates und die dadurch erzwungenen überhöhten Steuern, die gerade die Mittel einkommen hart treffen. Mir hatten errechnet, daf bei sparsamer Staats Führung die Steuern um 15% gesenkt werden könnten. Nux eine sinzige Pagtei ist für diese Steuersenkung eingetreten, Nur eine einzige Partei hat gegen den Gewerkschaftsflügel der CDU unbeirrt an der Freien Marktwirtschaft festgehalten. Nur eine einzige Partei hat sich zur Fehr gesetzt, als die Freie Immer möbllert und leer 3 9.2 echt Python Braune H.-Halbschuhe 1 Minute vom Paradeplatz Das gute Schuhhaus mit den billigen Preisen SONDERANGEBOT Schlangen- Pumps und Bindeschuhe, mit echter Transparent-s chile. 9,50 Bitte überzeugen Sie sich! Schuhhaus ROSEN THAI Mannheim,(2.8 2 32,80 29,50 (Rückseite der städt. Sparkasse) berger, 8 3, 15, Tel. 2 37 70. Aufarbeitungen von Matratzen und Polster waren. Anderungen in eig. Werkstatt schnell und billig. 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Die Briten schnitten nämlich in en Länderkämpfen gegen die UdssR und polen in den Laufwettbewerben ebenso er- ugreich ab, wie Deutschland gegen Polen ain nd Finnland, obwohl im Gesamtergebnis ge- ö DN 69 in diesem gerloren wurde. von den Briten hatte man Wende ahh Abre nicht viel erwartet, da ein Großteil — deer Olympiakämpfer vom aktiven Sport trans 8 rücktrat. Gegen die UdssR gelang aber 50 n kaum geglaubter Achtungserfolg(93:1 19), 1 Schilerſ ger nicht zuletzt dem Kampfgeist der Läufer A uschreiben ist. Die Läufe versprechen n Rothermel zuh in Hannover zu den Höhepunkten zu Gott, U 6, Mperden, obwohl die Briten auf einige gute kräfte(darunter Hewson) verzichten müs- 25 gen. In den Würfen zeigten sich die Gäste insland— 1. Technik 2 5 d Es ble int heim Sonntag 4 e VfR Mannheim— Offenbacher Kickers Tel. 28/86 Wie uns die Geschäftsstelle des VfR straße) annheim mitteilt, wurde das Spiel zwi- ——ů den dem VIR und den Offenbacher ——kckers, entgegen enderslautenden Gerüch- ee eee eee en, nicht vorverlegt. Es bleibt also bei onntag, 15 Uhr. 5 DABV greift durch Für ein Jahr gesperrt wurde der Amateur- boxer Günther Deuchler München 60), der ei der Endrunde der bayerischen Meister- chaften am vergangenen Samstag den Funk- ſonären des Verbandes und dem Ringarzt gerschwieg, daß er sich in einer neurologi- chen Fachbehandlung befände. Deuchler gerstießz damit gegen die Bestimmungen, die ſorschreiben, daß jeder Boxer nur in bester gesundheit in den Kampfring steigen darf. h einer Sondersitzung des Amateurboxver- handes wurde er daher am Dienstag für zwölf lonate vom Sportbetrieb ausgeschlossen. Der Bantamgewichtler Siegfried Hänel flof) mußte nach der gleichen Veranstaltung n ein Krankenhaus eingeliefert werden, da r sich von dem R. o. durch Seissler Neu- burg) nicht sofort erholte, Bei Hänel wurde eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt. r befindet sich wohlauf, bleibt jedoch noch etwa 14 Tage in der Klinik zur Beobachtung. 2 5 N P * 2 N ehrslage, auf mit erbeten. i deulache Laufes gehi es um das Prestige Nur Lauer und Manfred Germar gegen Englands Leichtathleten Favoriten zuletzt dank junger Talente wie Ellis, Lind- say und Rowe stark verbessert. Die Ent- scheidung über einen deutschen Sieg— den siebten in der Bilanz der Kämpfe mit Groß- britannien— könnten daher die Springer herbeiführen. In den Laufwettbewerben stellt Deutsch- land nur zwei klare Favoriten: Die Kölner Europarekordler Manfred Germar(über 100 m und 200 m) und Martin Lauer(110 m Hürden). Von den Briten darf man Tom Far- rell(400 m Hürden), Meilenweltrekordmann Derek Ibbotson(1500 m), Weltrekordmann Gordon Pirie(5000 m), wenn er seine Er- krankung ohne Schaden überstanden hat, und den jungen 10 b00-m-Läufer Knight an der Spitze erwarten. Die anderen Wett- bewerbe erscheinen offen. Haas und Kühl dürfen über 400 m die Briten Higgins und Salisbury nicht nach ihrer Warschauer Niederlage einschätzen, die spurtstarken Schmidt und Stracke können auch Rawson und den Olympiadritten Johnson über 800 m gefährden, und schließlich hat Heinz Laufer im 3000-m- Hindernislauf gegen Disley eine reelle Chance, wenn er sich auf diese Strecke konzentriert. Ueber 5000 m fehlt zur Zeit ein Läufer, der sich zwischen die Briten schieben kann, wenn sie die Form von Warschau mit- bringen. Olaf Lawrenz muß man dagegen äber 1500 m gute Aussichten einräumen, zu- mal er in Finnland gelernt hat, seine Kraft auszuspielen. Herbert Schade, nun bald 35 Jahre alt, lief in Solingen ein derart gutes Rennen, daß man ihm sogar im Kampf mit Knight einen Rekord zutrauen darf. Bei Konrad muß man abwarten, wie er seine kleine Formkrise überwunden hat. Von den Wechseln wird es abhängen, ob Germar in der Ax1OO-m-Staffel nicht zuviel Boden gut- zumachen hat. Die Briten liefen 40,91 Die 4x 400 m verlangen eine deutsche Staffel in Bestform, um hier die Punkte zu gewinnen. Hermann Lingnau ist neben den Speer- werfern der Favorit in den Würfen. Um Rowe zu bezwingen, muß der Hannoveraner aber erneut die 17-m-Marke übertreffen und sich gegenüber seinen letzten Leistungen steigern. Ellis ist nach seinem 64,34-m-Wurf ein zu starker Gegner für unsere Hammer- werfer Ziermann und Storch, und im Diskus- werfen müßten Koppenhöfer und Bührle schon 50-m-Würfe gelingen, um zusätzliche Punkte zu holen. Püll und Bähr im Hoch- sprung, Molzberger und Witte im Weitsprung darf man Doppelsiege zutrauen. Auch Strauß ist im Dreisprung vorn zu erwarten. Drumm zeigte sich zuletzt in so guter Verfassung, daß man ihm eine Chance gegen den besten britischen Stabhochspringer Elliott ein- räumen muß. In den Sprüngen liegen jeden- falls die deutschen Chancen auf den Gesamt- erfolg. GLUCRSTRAHLEND stelite sich Bärbel Urban nach der Erringung der deutschen Meisterschaft im Turmspringen dem Foto- grafen. In einer Feierstunde am Samstag- abend(19 Uhr) in der Vereinsgaststätte des TSV 46 wird Richard Lackus' erfolgreiche Schülerin im Mittelpunkt der Ehrung aller siegreichen Mitglieder der Schwimmabtei- lung stehen. Fünf Fürther verletzt Mit großen Aufstellungssorgen blickt die SpVgg Fürth dem bevorstehenden Lokal- kampf gegen den 1. FC Nürnberg entgegen. Während Engelhardt und Bauer schon seit einiger Zeit an Verletzungen laborieren, Wurde beim Oberligaspiel Jahn Regens- burg— Spygg Fürth(2:2) am 8. Septem- ber die„Verletztenliste“ der Fürther um drei Spieler erweitert, nämlich Linksaußen Landleiter, Verteidiger Koch und Läufer Ehrlinger. Mit einem Seitenblick auf diese „Verletzten-Liste“ meinte Spielausschuß- Vorsitzender Ludwig Jäckel von der SpVgg Fürth:„Wir hätten zum Lokalderby gegen den 1. FC Nürnberg im Hinblick auf die gegenwärtige gute Form des Clubs gern unsere komplette Mannschaft zur Ver- fügung gehabt, aber jetzt sind wir Froh, Wenn wir elf Spieler zusammenbringen. Sportabzeichen-Abnahme Die nächste Abnahme der leichtath- letischen Uebungen für das Leistungssport- abzeichen veranstaltet der Badische Sport- bund, Kreis Mannheim, am kommenden Samstag, von 16 bis 15 Uhr, auf dem Platz der Sportgemeinschaft Mannheim(Sell- weide). Ueber 40 Konkurrenten am Start zum 100-m-Lauf: toehbetieb bei Sc Katerial. 500 Heldungen Zwanzig Vereine bei den„I. Adam-Zahnleiter-Gedächtnisspielen“ Mit 290 Teilnehmern aus 20 Vereinen, 500 Einzel- und 22 Staffel-Meldungen hat das Leichtathletiksportfest des SC Käfertal, das dem Gedenken Adam Zahnleiters, eines der bedeutendsten Leichtathletik-Pioniere Nordbadens gewidmet ist, ein gutes Melde- ergebnis erfahren. Am stärksten sind dabei die Sprintstrecken mit 43 Konkurrenten bei den Männern und 53 bei den Jugendlichen esetzt. Ueber 100 m wird der deutsche Stu- dentenmeister Helfrich(VfR) vor allem mit seinem Vereinskameraden d' Ambrosio, Sar- vari(Us Heidelberg) und Schmitt(MTG) rechnen müssen. Bei der Jugend dürften in der gleichen Disziplin Dinkel(Schwetzin- gen), Heindel(USC Heidelberg) und Küssel (MTG) das Ende unter sich ausmachen. Favorit für den 400-m-Lauf der Männer ist Löllbach(VfR), während in der Konkur- renz der Jugend Matt(TSV 46) und Mattern (Tsc Mutterstadt) die besten Aussichten haben. Sehr gut ist auch die Besetzung der 800 und 1500 m, sowie des 1000-m-Laufs der Jugend, in dem 21 Konkurrenten am Start sind. In Abwesenheit von Frank ist dessen Mrad-Rlubkameraden Wickersheimer der erste Platz im 3000-m-Lauf kaum zu neh- men. Sieben Männer- und elf Jugend- Staf- keln bewerben sich um die Wanderpreise für die 4x 100 m. In den technischen Disziplinen steht das Hochsprungduell zwischen Weber(MTG) und Gross(Böhl) im Mittelpunkt. Im Weit- sprung muß Schmitt(MTC) vor allem mit dem Heidelberger Studenten Ismail und dem Schwetzinger Ueltzhöffer rechnen; in der gleichen Disziplin der Jugend ist Hein- del(Heidelberg) der erste Anwärter. Aber auch Dinkel und der Käàfertaler Loss rech- nen sich gute Chancen aus. Bei den Frauen interessieren vor allem die Starts von Inge Werner(Schwetzingen), die sich bei den deutschen Meisterschaften für den Endlauf über 100 m qualifizierte. Im Sprint dürfte ihr der Sieg nicht zu nehmen sein, während im Weitsprung auch Ursel Beeth(VfR) und die Heidelberger Teilneh- merinnen für den ersten Platz gut sind. Bei der weiblichen Jugend stellt Schwetzingen in allen Disziplinen das stärkste Kontingent. Aber auch hier darf man auf das Abschnei- den der Gäste aus Rheinland-Pfalz und Südhessen gespannt sein.— Das Handball- Jubiläumsspiel wird im Anschluß an die leichtathletischen Wetfkämpfe gegen 16.30 Uhr ausgetragen. f Hoad:„Ich war ein Sklave“ Wimbledonsieger Lewis Hoad erklärte im Gespräch mit einem amerikanischen Maga- zin:„Amateur- Tennisspieler bekommen illegale Bezahlungen. Das braucht nicht ein- mal unter dem Tisch“ zu geschehen, sondern in aller Offenheit. Die Spieler wissen das genau so wie die Turnierleiter und sogar die Verbände, obwohl diese die Schultern ziehen oder die Anwürfe mit der Entschul- digung abschütteln, sie seien nicht zu be- weisen.“ Ueber die Umstände seines Ueber- tritts zum Profitennis sagte Hoad:„Ich war ein Sklave der Männer, die im Amateur- tennis verantwortlich sind. Mit 22 Jahren bin ich müde geworden, Amateurtennis zu spielen. Ich glaube, ich habe meinem Lande im Tennis gut gedient. Wenn ich etwas schul- dete für Hilfe und Ermunterung, so habe ich die Rechnung bezahlt. Die vier Davispckal- runden, in denen ich mitspielte, brachten dem australischen Verband einen Profit von 149 987 Pfund(etwa 1,8 Millionen D/). Als einer der vier Spieler brachte ich damit 36 000 Pfund ein.“ KFV und VfL Favoriten Nur zwei Pokalspiele in Nordbaden Wegen des in Bamberg stattfindenden Amateur-Länderpokalspieles Bayern gegen Nordbaden stehen im nordbadischen Raum nur zwei Nachholpokalspiele auf dem Pro- gramm. Dabei sollte sich der KFV auf eige- nem Platz gegen den SV Sandhofen sicher durchsetzen. Dem SV Schwetzingen kann man selbst auf eigenem Platz gegen die starken Neckarauer keine Chance einräu- men. Kegler nahmen Revanche Beim Rückkampf der Mannschaften von Fortuna Waldhof und„Im e Hoor“ auf den Bahnen des Keglervereins Waldhof setzten die Gastgeber alles daran, die Scharte der kürzlichen Niederlage— auf Mannheimer Bahn hatte„Im e Hoor“ mit 199 Holz Vor- sprung gewonnen durch einen klaren Sieg auszuwetzen. Bisinger als erster Gäste- kegler legte zwar 195 Holz vor, doch dann sorgten Keller und Barzykowski mit je 204, denen Sippel mit der Tagesbestleistung von 205 Holz folgte, für einen Vorsprung, der bereits die Begegnung entschied. Mit 58 Holz(1538:1480) blieb Fortuna schließlich vorn.— Die Einzelergebnisse:„Um e Hoor“: Bisinger 195, Redzinski 78, Kalan 186, Stru- bel 175, Zick 197, Blatt II 185, Blatt I 184, Werlein 180; Fortuna: Keler, Barezykowski je 204, Sippel 205, Hoffmann 170, Grimm 186, Getrost 191, Weber 195, Feil 183. M. S. Handball- Schiedsrichter vereinigung: Ver- sammlung am Samstag, 17 Uhr, im Polizei- Schützenhaus an der Feudenheimer Fähre. —— Weitere Sportnachrichten Seite 9 — ber 1957 ng. erbeten. Innung ertal- Sud den Verl. — VSA Mann. bl. Zimmer innerhalb gebote mit SA Mann- Ersistimme Stimmzettel Zweitstimme möbl. Zim. n den Verl. D am., 8 3. 2 822 0 40 Bad, Zen- l. spät. ges. Schumm unn bias en. Zuschr. Verlag. 1 1 haar su. fr. Mietvznlg. den Verl. mieten Verlag.. d., beruſs · 57 zu vm, Warm- u. Stadtmitte sofort od Tel. 2 10 75. Frau bel 1 vermiet im Verlag. n. Pr. J, 6 im Verl. sind zwei furben, die am kommenden Sonntag besondere Bedebfon . 3 A 8 S 2 8288 2 B. 8 Hull zur. uu nige. ind gleich wicht guten, verworrenen Parolen der unteren Im B. September wit 5 deer Purtei Konrad Adenauers, auf den Simtßrefteln an oberster m gehört Ihr ei 5 omen des kandidaten ihres Woß eee i Namen der(DU, die seit acht Jukren die Anliegen alf undd blau gedruckt sind ouch die Namen der Männer, die auf Inn deen Kreis daneben machen sie hr zweites Krebz. 7 nach Außen eintreten wird. Vieſe Mähler, die meisten Wähler wissen dus. die haben j 8 4 831 ig. Auf jede der beiden kommt es an. Inre zwei Sfimmen fü wigheit, daß nach dem 18. Sepfember keine Zeft der Unsicherheit ond der verfehlen n alle wieter Cl er Wähler auch 2 den ersten pf Diese beiden Stimmen teien und die tohigen sachlichen argomente der(00 und ihrer Küg. dickofen gehört. Sie haben sich das För nd Wider reiflich öbetlegk Und sick entschieden: . Seite 12 MORGEN Donnerstag, 12. September 1957/ Nr. 1 ———— Unsere Korrespondenten melden dußgerdem: Revision im Auschwitz-Prozeß Berlin. Der Okfizialverteidiger des frühe- ren Auschwitz-Kapos Otto Locke, Rechts- anwalt Roos, hat Revision gegen das Urteil des Westberliner Schwurgerichts eingelegt. Locke war in der vorigen Woche wegen Mordes an sieben Häftlingen des Konzen- trationslagers Auschwitz zu lebenslangem Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust ver- Urteilt worden. Tragische Tat einer Greisin Berlin. Im Wahn schlug eine 72jährige Rentnerin aus Westberlin auf ihren schla- tenden 45jährigen Sohn ein und verletzte inn schwer. Nach der Tat versuchte die Frau, Sich selbst zu töten. Die Rentnerin litt unter der Vorstellung, zu Unrecht Sozialunter- stützung bezogen zu haben. Sie wollte ihren Sohn umbringen, um ihn vor der Rück- erstattung des Geldes zu bewahren. Man mußte sie in eine Heilanstalt einweisen. Asiatische Grippe in Hamburg Hamburg. Die asiatische Grippewelle hat jetzt auch Hamburg erreicht, nachdem sie bisher fast ausschließlich an den Grenzen der Bundesrepublik Halt gemacht hatte. Professor Lippelt, der Leiter der norddeut- schen Grippezentrale der Weltgesundheits- organisation in Hamburg, hat den Erreger einwandfrei festgestellt. Die Grippewelle ist in den letzten Tagen in allen Stadtteilen aufgeflackert, verläuft jedoch durchaus gut- artig. Wohnungsvermittler verhaftet Hamburg. Zwei Hamburger Wohnungs- Vermittler sind unter dem Verdacht des Be- truges und der Urkundenfälschung verhaftet Worden. Wie die Polizei mitteilte, haben die beiden Verhafteten als Geschäftsführer einer Firma zahlreiche Wohnungsuchende um er- hebliche Beträge geschädigt. Der Umfang des Schadens steht noch nicht fest, weil die beiden seit Jahren keine Bücher geführt haben. Letzter Reichssender verschwindet Flensburg. Der 104 Meter hohe Holzmast des NDR- Senders Flensburg wird jetzt ab- gebrochen und durch einen 100 Meter höhe- ren modernen Rohrmast ersetzt. Ueber den alten Mast hatte die letzte deutsche Reichs- regierung von Admiral Dönitz im Frühjahr 1945 ihre Ansprachen und Nachrichten ge- sendet. Der„Reichssender Flensburg“ war erst am 3. Mai 1945 in Betrieb genommen und schon zwei Tage nach der letzten Rede von Dönitz am 10. Mai von der Besatzungs- macht beschlagnahmt worden. Im Mai 1947 wurde unter alliierter Kontrolle die Sende- anlage wieder in Betrieb genommen. Italienisches Ehepaar verunglückt Oldenburg. Der 50 Jahre alte italienische Architekt Dr.-Ing. Vincento Pantano aus Messina ist am Stadtausgang von Oldenburg mit seinem Personenwagen tödlich ver- unglückt. Seine 49 Jahre alte Ehefrau Alexandra wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus ein- geliefert. Schulen wegen Grippe geschlossen Hagen. Die vor einigen Wochen in West- kalen aufgetretene Grippeepidemie hat dazu geführt, daß mehrere Schulen geschlossen werden mußten. In einigen Schulen waren zwischen 50 und 80 Prozent der Schüler bereits wegen Grippeerkrankungen dem Unterricht fern geblieben. „Billige Buchwoche“ sehr erfolgreich Bielefeld. Die Bielefelder„Billige Buch- woche“, auf der vom 31. August bis 9. Sep- tember Bücher aller Literaturzweige zu einem Drittel des ursprünglichen Ladenprei- ses verkauft wurden, war wieder ein großer Erfolg. Besonders groß war die Nachfrage nach Sachbüchern. Die Vereinigung des Bie- lefelder Buchhandels hat die im gesamten Bundesgebiet bisher nur einmal veranstal- tete„Billige Buchwoche“ seit 1949 zu einer Dauereinrichtung gemacht. Selbstmord wegen schlechter Zensur Köln. Spaziergänger fanden im Königs- korst bei Köln-Rath in einem Gebüsch die Leiche eines Jungen. Der Tote wurde als ein 12 Jahre alter Schüler eines Kölner Gym- nasiums identiflziert. Nach den ärztlichen Feststellungen hat der Junge 50 Schlaf- tabletten eingenommen. Die Polizei vermu- tet als Beweggrund, daß der Schüler sich scheute, zu Hause eine schlechte Klassen- arbeit vorzuzeigen und sie vom Großvater unterschreiben zu lassen. Gestapo- Prozeß neu aufgerollt Wiesbaden. Vor dem Schwurgericht in Wiesbaden begann die Revisionsverhand- lung gegen zwei ehemalige Gestapo-Beamte, die beschuldigt werden, von 1942 bis 1944 bei der Verschleppung von über 1000 Juden mitgewirkt zu haben. Die beiden Angeklag- ten waren am 22. Oktober 1954 vom Schwurgericht Darmstadt von der Anklage der Freiheitsberaubung im Amt freigespro- chen worden. Auf Antrag der Staatsanwalt- schaft hin verwies der Bundesgerichtshof den Fall zur erneuten Verhandlung nach Wiesbaden. Selbstmord auf der Polizeiwache Nürnberg. Ein 45 Jahre alter Motorroller- fahrer, der festgenommen worden war, weil er mit seinem Fahrzeug einen Radfahrer Verletzt hatte, beging auf einem Nürnberger Polizeirevier Selbstmord. Dem Rollerfahrer sollte eine Blutprobe entnommen werden. Ein Polizeibeamter bemerkte, daß der Mann einen Gegenstand in den Mund nahm. Versuche, den Mann zum Erbrechen zu bringen, kamen zu spät. Wenige Minuten später starb er. Der Arzt stellte fest, daß der Rollerfahrer sich mit Zyankali vergiftet hatte. Paratyphus in Andernach Andernach. In der Landesnervenklinik Andernach sind in den 1 krankungen an Paratyphus den. Nach Mitteilung des rheinland-pfälzi- schen Innenministeriums ist der Verlauf der Erkrankungen jedoch nicht ernsthaft. ellt w Gefahrenpunkt wird beseitigt Neuwied. Der Uebergang der Neuwieder Hafenbahn über die rechtsseitige Rhein- uferstraße(B 42) soll jetzt durch eine Schranke gesichert werden, Das Wirtschafts- ministerium von Rheinland-Pfalz hat den Bauauftrag erteilt und gleichzeitig die Be- seitigung der bisher an diesem Uebergang stehenden Blinklichtanlage angeordnet, An dem Uebergang waren in den letzten Jahren mehrfach Kraftfahrzeuge von der Hafen- bahn erfaßt worden. Im tiefen Keller Freiburg. Bewohner eines Hauses in Frei- burg fanden in der Nacht im Keller einen sinnlos betrunkenen Einbrecher. Die Poli- zei konnte den Mann ohne Schwierigkeiten in dae Prinkerheilanstalt bringen. Es stellte sich heraus, daß der 32jährige Dieb dort ein alter Bekannter ist. der sich belm bloßen Anblick von Alkohol nicht mehr be- zähmen kann. Der Mann hatte in der Nacht durch ein Kellerfenster einen Biervorrat gesehen und sich sogleich darüber herge- macht. Graefe- Medaille verliehen Heidelberg. Anläßlich der Tagung der Ophthalmologischen Gesellschaft in Heidel- berg wurde der Leiter der Frankfurter Uni- versitätsaugenklinik, Prof. Dr. Rudolf Thiel, mit der Graefe-Medaille ausgezeichnet. Die Medaille, die an den berühmten Augenarzt und Lehrer im 19. Jahrhundert, Albrecht von Graefe, erinnert, wird nur alle zehn Jahre an ein hervorragendes Mitglied der Gesellschaft verliehen. Gutes Wachstum der Reben Mainz. Trotz der für die Reife der 5 ben größtenteils ungünstigen Witterqn hältnisse im August wird das Wachtun Reben in Rheinland-Pfalz weiterhin al kriedenstellend bezeichnet. Die kür R land-Pfalz ermittelte Beurteilungs! zur Zeit bei 2.8 und hat s über dem Monat Juli gerir Der August hat wie das ische Land amt von Rheinland-Pfalz mitteilte eller nicht den erforderlichen Sonnenschein bracht, so daß die Entwicklung der Traun gehemmt wurde. Insbesondere habe die 5 renreife, die in anderen Jahren bereits] ö August voll einzusetzen pflege, teilweg erst jetzt begonnen. Von der Lokomotive erfaßt Ulm. Zwei Arbeiter einer Göpping Faufirma wurden in der Nähe des Bahnh Amstetten von einer Lokomotive Uberkeh ren und getötet. Die beiden Männer Ware auf dem Heimweg auf dem Gleis gegange und einer entgegenkommenden Lokomotiy auf das andere Gleis ausgewichen, Dabe übersahen sie offenber, daß auf diezen Gleis hinter ihnen ebenfalls eine Lokon tive herannahte. Neue Jugendherberge eingeweilt Ehlingen. Eine modern Ausgestattet neue Jugendherberge mit 124 Betten wurd auf dem Zollberg in Ehlingen am meal ihrer Bestimmung übergeben. Der Vor sitzende des deutschen Jugendherbergz Werks, Direktor Georg Fahrbach, Stuttgart sagte bei der Einweihung, in der Bundes republik stünden gegenwärtig 720 Jugend herbergen zur Verfiigung. Immer müßten aber Wanderer wegen Veberfüllun abgewiesen werden. Es sollen deshalb inner halb einer großen Aktion, für die mit de Unterstützung des Bundes und der Lände gerechnet werde, weitere hundert Jugend herbergen geschaffen werden. Hauptstraße 80 In stiller Trauer: Eva Heller geb. Fontius Entschlafenen, Herrn Für die vielen Beweise freundlicher Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Privat-Handelsschule Nr. 0 eine sche fuhr Wei! Vers haft Regi Tage wire eine. Regi Rech 2 2 2 7 n 77 8 g a a ötzli wartet ver- Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, verstarb am Plötzlich und uner warte 5 tolz und Freud ö 11. September 1957, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, 1 3 75 N 3 3 8 Zekällt: D i g N 0 5 ambe 1 N age* allt: Herr, Dein Wille geschehe Schwiegermutter, Oma, Schwester, e und Tante, Frau Nen eker n ter er re ER ist auf der Welt,— N guter, treusorgender Opa, Bru- 5 Der Herr über Leben und Tod nahm heute mei- Paula Michel e ee e 655. nen lieben Mann, unseren lieben Vater, Schwie- geb. Bottke 313 8 a 985 gervater, Opa. Schwager und Onkel. Herrn im Alter von 36 Jahren. Philipp Sonneck Heide Wagenhals geb, Seidel 4 0 Mhm.- Waldhof, den 12. September 1957 Jim Alter von 60 Jahren. Adolf Wagenhals 5 Oppauer Straße 3 f 1. Schönau, 12. Sept, 1957 Verb Johann Heller 3 5 1 5 e N 8 25. 8 Mhm.-Feudenheim, Hauptstraße 23, den 8. September 1937 euro ugus 2. 2 1 5 18 a 5 Kinder und Anverwandte In tletem schmerz: e Beda Landwirt. Kurt schürle 1 IMit Beerdigung: Samstag, 14. September 1957, 10 Uhr, Friedhof Käfertal u. Frau Gisela geb, Sonneck 8 5 8 Septe nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 1 b e Fillen 1 15 1 1 nahezu 70 Jahren zu sich in die ewige Heimat. reuerbeststtung! Freitag, den Untertieht geen. 1 8 13. September 1957, 14 Uhr, im Einbe Mhm.-Feudenheim, den 11. September 1957 Hauptfriedhof Mannheim. Frein Heinrich Heller u. Frau Emmi geb. Engel Oswald Heller u. Frau Renate geb. Legler Peter Gaa u. Frau Marie geb. Heller Georg Gaa u. Frau Katharina geb. Heller Walt. Sponagel u. Frau Babette geb. Heller sowie Enkelkinder und alle An verwandten Hans Schader danken wir allen herzlich. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 12. Sept. 1957 UN. Srock- DR. KRAUss Jetzt wieder im neuerrichteten Schulgebäude gegr. 1999 am alten Platze N 4, 10 relefon 243 00 Neuer Tageslehrgang Halbjahreslehrgang mit volunterrient. Ergänzung des Unterrichts durch elektr. Schreib- und Saldiermaschinen, Beginn: 1. Oktober 1957. Abendlehrgänge Besinn: 16. September 1937. 1 1. Steno und Schreibmaschine für Anfänger und Fortge- 8 Ganz besonders danken wir Herrn Dr. Schlez für die teilnahm- volle ärztliche Betreuung während der Leidensjahre unseres * teuren Entschlafenen, Herrn Pfarrer Bleil für die schönen 90 und trostreichen Worte und den Dlakonissinnen Friderike und Hedwig für ihre liebevolle Pflege. Hauptfriedhof f Zeit Hohlweck, Otto 0 Weberstraßſe. 10.30 Weiler, Willi „ ie Beidel, Elisabeth 5 %%% Mhm.- Käfertal, den 12, September 1957 Innere Bogenstraße 6 Beerdigung: Freitag, den 13. September 1937, 14.30 Uhr, im Friedhof Feudenheim. Im Namen der Trauernden: Franz Schader Dreher, Daniel Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie 5 schrittene. schen Aphergstraße 1 n 2. Ellschrift mit Diktatübungen als vorbereitung zur schaf Pfleiderer, Anna 5 Geschäftsstenografen- Prüfung. Nach langem, in Geduld ertragenem Leiden, entschlief e,, 5 er ee e e e, f 1 heute meine geliebte Mutti, meine liebe Schwester, die zahlreichen Kränze und die Blumenspenden beim rematorümt 4. Kurzlehrgang an elektr. Saldlermaschinen, Ausbildung Frau Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Räberle, Sofie nach der„Fünk-Finger-Blindtastenmethode“. Neuartisg* Kätertal, Baumstr. für Mannheim. ö( 6. Lehrgang in Buchführung, kaufm. Rechnen usw. dier Hildegard Propfe-Kreyssig Josefine Scheurer rrieahot Katertal 3 5 8 0 Anmeldungen sofort erbeten, verlangen sie bitte Prospekt. 88 geb. Kreyssig sagen wir allen unseren innigsten Dank. Schäfer, Maria rechn 1 1385 4 5 Tannenstrage 11 13.30 die im Alter von 44 Jahren. annheim, den 12. September 1957 And Erlenstraße 56 3 Friedhof Neckarau wise m a men der trauernden ö Mhm.- Rheinau, den 10. September 1957 Hinterbliebenen: Stellrecht, Friedrich dem Im Wirbel 200 Emma Scheurer Höferstraße 14. f 13.30 Es In tiefem Leid: Puchinger, Karl von Neckarauer Waldweg 52 14.00 über Marga Kreyssig War, und Hans- Bernd Mitgeteilt von der Friedhofver- Sonde waltung der Stadt Mannheim. gung Allen Freunden und Bekannten, die beim Heimgang unserer 2 . lieben Mutter, Frau i bang(Ohne Gewähr) Trauertfeler: Freitag, den 13. September 1937, um 13 Unr, 3 im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. E W b lise Weber N DrelswWer 0 geb. Kammerer 50 2 Schra Ihr Beileid durch Kranz- oder Blumenspenden, durch ihr Anzei en- Australische ein 1 Geleit beim letzten Gang oder durch Wort und Schrift be- 1 Jahr. ä W e unser innigster, verbindlichster Dank W Idkaninchen 0 beblie ausgesprochen. Besonders danken wir Herrn Vikar stepputat, 4 11. I* 5: Käfertal, für die trostreichen Worte sowie der Heimleiterin NN Mes— AE Gewicht etwa 900 g. bratfertig, 500 f 1 Arbei Für uns unfaßbar wurde mein lieber Mann, mein treusorgen- Frl. Meckler, Schwester Luise u. Frau schmidt vom Ev, Alters- lung 5 Vater, 4 nde ate und Opa, unser guter Bruder, heim, Käfertal, für mmre liebevolle Pflege und Betreuung. Hier können 8e Anzeigen 20 Hollündische zu g 0 e 2 2 wager und onkel, Herr mem n 20 5 g gen 12. September 1957 Original- Tarifpreisen cufgeben. 4 Suppenhühner 1 98 alter rentanostraßge 5 g Wilhelm Jekel Im Namen der Angenö rigen: almenhof: H. Schimpf, ohne Darm 6500 fg 1 esse Käte Rothrock Brentanostroße 19 durch einen Herzschlag von uns genommen.. Buttei 1 133 M gudenbeim: 0 Uher,* 0( Feudenheim, den 10. September 1937 Houpfstraße 67(Schorpp-Filiole) Ates rauben* 65 Md. Scheffelstraße 58 i anerkannt beste Qualität.. 5008 11751 In tiefem Leid: Für die vielen Beweise herzlicher Antelinahme sowie die zahl- friedrichsfeld: Voſentin Ihrig, einen 5 n Liesel gekel geb. Bohrmann relchen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Hogenduer Stroge 22 Riesenköpfe tung Ing. Gerhard Jekel Verstorbenen, Herrn minis — 5 1 5 4 Aberle 85 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, 4 Blumenkohl 7 40 5 8 mit Klein-Michae F B a 8 ö f i i anz renhneis Hauptstraße 80 Blüten weis Stück. Saar! Pesch. Tae den 13. September 1537, 14.00 Uhr, im sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Sondhofen: kirsch, Sandh. Str. 323.328 a 8 riedhof Feudenheim. Besonderen Dank Herrn Dr. Bole für seine mühevolle ärztliche 8008„Süd! felte Betreuung sowie all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre Lane et Ge g eser. 3 erwiesen. KofttoIzet Zeſle 18— Mannheim, den 12. september 1957 5 Schöngu-NMord: Wilhelm Gattner,. teilig ö U S5, 28. 56. Kottowitzer Zeile 7 7 5 5 Ges! en nter ebenen: 5 stieg hof: Ad. Heim, Oppover Str. 28 faulen leben 30 Nach kurzem schwerem Leiden entschlief am 11. September 1957 Rosa Brenneis und Kinder Waldhof: eim, Oppauer Str. 2 8 8 Käfertal: Jokob Geiger, Haltepunkt die Sauberkeit in ihren Woh- sn meine liebe Frau, unsere liebe Tochter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante, Frau nungen, Sauber und bequem ist eine vollautomatische 2 Köfertal-süd: Albert Blatt, Empfindlicher— l 1 885 1 N Kachelofen-Heizung mit Oel- Dürkheimer Straße J! Er E=! H M teuerung. M 7 I 122 leiln Ann 1 Odesan zeigen Neckarau: Anita Groß, vormals Nicht länger muhsam Kohlen agen! 0 5 öppinger, Fisch 8 3„ f im Alter von 38 Jahren. für die Montag- Ausgabe 8 kostenlos den 1 zBiserirte Plagnesiae bt 5. Rheinau: Chr. Gralt, Inh. Luzia Durler, Dänischer Tisch 21 1e kannt dafür, daß es bel Magendrucc, Sodbrenne, saurem Aufstoßen oder i gefühl meistens rasch bil Schon 2—3 Tabletten die- ö bewährten Arzneimittels bin J den überschüssige Magen säure, verhindern Gärund und regen die Verdauung en „Biserirte Magnesia erben 100 5 Sie in Apotheken für DMM 185 werden am Sonnte g bis spätestens 18 00 Uhr beim Pförtner im Rück gebäude. R I, 12/13, entgegengenommen SEN Aesigen-Abieſung fragen. Bernhard ERD EI Hans Schmieg, Ladenburg, Sſevectstraße 3 Abteilung OSlfeuerungs-Anlagen Mannheim- Friedrichsfeld amme! f MGE Kolmarer straße 5 Tel. 6 61 27 9 51 Mannheim, den 12. September 1937 Kobellstraße 14 In stiller Trauer: g- Neckarh Otto Heilmann nebst allen Angehörigen ga eueeeeu.. 5. 5 Feuerehrung: Freitag, den 18, September 1957, 14.30 Uhr, im . Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 56 kreis 406 34 57/ Nr. 110 Nr. 211/ Donnerstag, 12. September 1937 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Selte 18 eee Reben Exportstop für Hopfen bien 8011 Bier preis retten * Tungsye 8 3 Wachtum 10(eg) Die Bundesregierung hat sich zu erhin aha einem ungewöhnlichen Eingriff in den Wirt- kür Rhen schaftsablauf entschlossen; sie will die Aus- agsgote li fuhr von Hopfen„unter Kontrolle nehmen“, lamit gegaf weil durch spekulative Auslandsaufkäufe die 2 verbesse Versorgung der deutschen Brauereien ernst- sche Lands hakt gefährdet erscheint. Einzelheiten der te allerdug Regierungsmaßznahme sollen in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Im Effekt wird mit einer Genehmigungspflicht und einem vorübergehenden EHxportstop zu rech- nen sein, wofür nach Ansicht zuständiger Regierungskreise auch eine ausreichende Rechtsgrundlage vorhanden ist. Man hofft, erfaßt daß diese staatliche Intervention der Preis- 5 bausse auf dem Hopfenmarkt Einhalt ge- Göppingg pieten wird.(Vgl. MM vom 10. September: les Bahnho„Unmittelbare Gefahr für den Bierpreis“.) ve übertgh In der Hallertau und anderen Hopfen- mmer ware anbaugebieten sind die Preise innerhalb von is gegangeſ wenigen Tagen von 500 DM auf bis zu Lokomotn 1500 DM für den Zentner Hopfen angestiegen. chen, Dab Ursache dafür soll in erster Linie das Ver- auf deze halten einiger amerikanischer Firmen ge- ne Lokomo wesen sein, die— weil die Tschechoslowakei in diesem Jahr eine schlechte Hopfenernte geweint bat— ihren Bedarf erstmalig auf dem deut- age weint schen Markt zu decken bestrebt waren und zusgeststteih gabei sich gegenseitig im Preis überboten. etten wurd der Deutsche Brauerbund hatte schon An- am Metkef lang der Woche die Bundesregierung drin- Der Vor gend um Abhilfe ersucht, weil sonst eine ndherberes Bierpreiserhöhung in der Bundesrepublik h, Stuttgarts nicht zu vermeiden sein werde. Jer Bundes Das Bundesernährungsministerium wies 720 Jugend zm 11. September darauf hin, daß der Preis- mer Wiedeſ zuttrieb nicht durch Ernteausfall gerecht- Jeberküllun fertigt sei. Nach amtlicher Schätzung sei in halb inner diesem Jahr mit einer Ernte von 288 000 Ztr. die mit def Ropken zu rechnen. Die deutsche Brauwirt- der Lände hakt benötigte maximal rund 200 000 tr, rt qugendſ 0 daz also noch 88 000 Ztr. für die Ausfuhr verblieben. Es liege im eigenen Interesse der — Haoopfenbauern und 15 Hopfenhandels, mehr reisdiszipli wahren. reisdisziplin zu wahren Die Landwirtschaft will nicht in die Freihandelszone (eg) Die Landwirtschaft könne in die Frei- handelszone, die den Gemeinsamen Euro- päischen Markt ergänzen soll, nur einbezogen werden, wenn Großbritannien seinen großen Verbrauchermarkt für die Ueberschüsse im ber 1 europäischen Raum offenhalte, statt seinen Bedarf aus dem Commonwealth zu decken. Mit dieser Feststellung antwortete am 11. September das Bundesernährungsministe- rium auf eine Entschließung des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes, in der eine Einbeziehung der Landwirtschaft in die Freihandelszone abgelehnt wurde. England habe, so erklärte das Ministe- num, sich bisher zur Uebernahme europäi- scher Agrarprodukte innerhalb der Freihan- delszone nicht bereit erklärt. Infolgedessen II habe die Bundesregierung neue Beschlüsse hinsichtlich der Einbeziehung der Landwirt- ebäude schaft in die Freihandelszone nicht gefaßt. ie vertrete im übrigen den Standpunkt, daß 2.43 00 ie Landwirtschaft in der Freihandelszone nau so gesichert werden müsse wie im Ge- LE b- und ze, teile „Seidel meinsamen Markt. 92 treten, die Freihandelszone werde keine ge- meinsame Agrarpolitik möglich machen, denn in Teil ihrer Partner baue seine Landwirt- schaft auf dem Preisniveau der Uebersee- und Kolonialländer auf. Die Freihandels- zone sei deshalb als Ergänzung der europäi- schen Wirtschaftsgemeinschaft für landwirt- n ur schaftliche Erzeugnisse ungeeignet. Fortge- setzung Ausfuhr von Wertpapieren Weitgehend liberalisjeren (VWD) Mit einer weitgehenden Liberali- erung des grenzüberschreitenden Wert- papierhandels für Inländer ist in Kürze zu rechnen. Entsprechende Verhandlungen über die hierfür zu ergreifenden Maßnahmen sind zur Zeit Gegenstand von Erörterungen zwischen der Deutschen Bundesbank und dem Bundeswirtschaftsministerium. Es ist nicht nur beabsichtigt, den Erwerb ron Auslandswertpapieren, der bisher nur über westdeutsche Kreditanstalten möglich Ver, für Deviseninländer ganz frei zu geben, . sendern auch künftig ohne Sondergenehmi- gung der Deutschen Bundesbank die Ver- bildung feuartig ospekt. (dpa) Nach Angaben der Arbeitsgemein- schaft der Verbraucherverbünde sind Kühl- öchränke zur Zeit in der Bundesrepublik um ein Drittel billiger zu haben als vor einem Jahr, Parallel zur Preissenkung sei eine er- hebllche Absatzsteigerung zu verzeichnen. Die Arbeitsgemeinschaft meint, in dieser Entwick- lung sei eine überzeugende Bestätigung dafür zu gehen, daß das Streben der Verbraucher nach verbilligter Versorgung mit Hausrats- Fzkütern durchaus im wohlverstandenen Inter- esge der Wirtschaft liege. 13 Millarden DM für die Wasserwirtschaft WD) Die Länder haben 1956 etwa 1,5 Ud. DM für Arbeſten auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft ausgegeben, Das geht aus emem Bericht der Wasserwirtschaftsverwal- tung der Länder an das Bundesernährungs- ministerium hervor. Saarländische Exportindustrie war erfolgreich o) Im ersten Halbjahr 1957 konnte die Saarländische Exportindustrie ihren Absatz Veiter steigern. Wie das Statistische Amt be- kannt gab, waren an dieser Aufwärtsentwick⸗ ung sämtſiche exportorientierten Zweige be- teiligt. Wänrend der Anteil Frankreichs am esemtverkauf von 38 auf knapp 36 v. H. sieg, sing die Lieferungen in anderen Ab- Latzgehlete trotz der absoluten Zunahme an- teilsmägig zurückgegangen. cher en! Freie Devisenkurse vom 11. September Gelck Brief 4 ist be. 100 dänische Kronen 60,30 60,42 es bei 135 wegische Kronen 53,45 0 nen 00 Sel ische Kronen 80,79 95 12 Volle 1 engl. Pfund 11.662 11.692 T it 10% hofländische qulden 109,75 109.97 isch hilt 100 belgische Franes 9.945 9.365 en dieses 100 französische Franes 0.67 0,9937 ttels bin. dan Schweiz, Franken(r 9705 99.13 Magen- 1000 ktaljentsche Lire 6,668 6.705 9 1 Us. Dollar 4.1961 4,2061 Gärung 1 Kanadischer Dollar 4.388 4,398 mung an 100 Schwelz, Franken(fr) 97.95 99,15 16,122 16.132 i Iten 100 österreich. Schilling 17 5 65% e-w e 432,50 BMO, 100 D- O= 24,0% Bau- W Der Bauernverband hatte die Ansicht ver-. arprotektioniomus mit sendung solcher bisher im Inland deponier- ten Papiere ins Ausland zu gestatten, wobei jedoch die Veräußerung von für Dollar er- worbenen Wertpapieren gegen weiche EZ U- Devisen nicht statthaft sein soll. Bis zum Inkrafttreten der Erleichterun- gen, die von der Zustimmung des Bundes- wirtschaftsministeriums abhängig sind, ist eine weitgehend großzügige Handhabung des bisherigen Sondergenehmigungsverfahrens beabsichtigt, Getrennt von diesen Maßnah- men ist später auch eine allgemeine Ge- nehmigung für die Ausfuhr von Wertpapie- ren beabsichtigt. Steuerquellen der Gemeinden nahmen weiter zu (AP) Trotz der Senkung der Gewerbe- steuer ab 1. Januar 1957 seien die Steuerein- nahmen der Gemeinden auch im ersten Vier- tel des laufenden Rechnungsjahres(April bis Juni 1957) weiter stark angestiegen, teilte das deutsche Industrieinstitut Köln) am 10. Sep- tember in einer Untersuchung mit. Die kom- munalen Steuereinnahmen hätten in diesen drei Monaten 1,754 Md. DM. betragen. Sie seien damit um 270 Mill. DM oder 18,2 v. H. höher gelegen als im gleichen Zeitraum 1956. Das Gewerbesteueraufkommen sei trotz der Senkung der Steuersätze mit 1,284 Md. DM sogar um 25,9 v. H. größer gewesen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Es habe damit 73,2 v. H. der gesamten kommu- nalen Steuereinnahmen ausgemacht gegen- über 68,7 v. H. im April/Mai/ Juni 1936. Geitling-Klage beim Montan- Gerichtshof (VWD) Die Geitling-Ruhrkohlen-Gesell- schaft hat beim Gerichtshof der Montan- Union Klage gegen die Sonderbestimmun- gen beim Ruhrkohlenverkauf in den Nie- derlanden eingereicht. Die Geitling bean- tragt, Artikel 5 der Entscheidung 16/57 der Hohen Behörde vom 26. Juli 1957 für nich- tig zu erklären. In diesem Artikel wir stimmt, daß die unmittelbare Beliefe von Kohlengroßhändlern in den Nieder- landen nicht davon abhängig gemacht wer- den darf, daß die Großhändler 9000 t Kohle im Jahr bei der Geitling beziehen. Die Geitling-Klage ist als Musterprozeg anzusehen, da die Hohe Behörde gleichlau- tende Entscheidungen für die beiden ande- ren Ruhrkohlen-Verkaufsgesellschaften Prä- sident und Mausegatt erlassen hat. Die Geitling hatte bereits 1956 einen Musterprozeß gegen die Hohe Behörde we⸗ gen des Zulassungskriteriums zum Großghan- del erster Hand von 23 000 t geführt. Die damalige Klage der Geitling war vom Ge- richtshof der Montan-Union kostenpflichtig abgewiesen worden. Vorzeitige Schuldentilgung erörtert und befürwortet Wie Aus Kreisen, die dem Bundesfinanz- ministerium nahestehen, verlautet, wird die Vorzeitige Zurückzahlung von Auslands- schulden in Höhe bis zu 400 Mill. DM er- wogen. Diese Mahnahme würde dazu bei- tragen, die hohen Ueberschüsse der Bundes- republik innerhalb der Europäischen Zah- lungsunion(EZU) abzubauen. Die Entschei- dung über eine vorzeitige Tilgung von Aus- landsschulden dürfte allerdings erst Anfang 1958 erfolgen, wenn das neue Direktorium der Deutschen Bundesbank seine Tätigkeit aufgenommen hat. Für die vorzeitige Rückzahlung kommen solche Anleihen des Reichs und Preußens in Frage, die von der Bundesregierung ge- mäß dem Londoner Schuldenabkommen von 953 übernommen wurden. Die auswärtige Schuld der Bundesrepublik(konsolidiert und Nachkriegshilfe) beträgt zur Zeit etwa acht Md. DM. Hiervon sind jedoch nur 500 Mill. DM zum Abbau des Guthabens der Bundes- republik bei der EZU geeignet, da ein er- heblicher Anteil der konsolidierten Aus- landsschulden auf die USA und die Schweiz entfällt. Die USA sind nicht Mitglied cer EZ U und die Schweiz akzeptiert keine Zah- lungen in EZU-Währungen. Das Bundeskabinett hat sich dem Ver- nehmen nach mit dieser Angelegenheit noch nicht befaßt. Bundeswirtschaftsminister Er- hard, Vizekanzler Blücher und führende Bankiers und Inchistrielle befürworten in- dessen die vorzeitige Schuldentilgung. Ge- rüchte über derartige Pläne haben an der Londoner Börse bereits zu einer starken Nachfrage nach deutschen Obligationen ge- führt, die sich trotz Gewinnmitnahmen er- heblich festigten. Mannigfache Wunschzettel für den Gemeinsamen Markt Was dem einen Land zu protektionistisch, ist dem anderen zu freihändlerisch Während die Gegnerschaft gegen den Ge- meinsamen Markt, die von außen— also von außerhalb der Montan-Union stehenden Ländern— kommt, zwar durchaus ernst zu nehmen ist, aber kaum als existenzbedro- hend angesehen werden kann, liegen die Dinge hinsichtlich der von innen kom- menden Widerstände doch wesentlich an- ders, In diesem letzteren Fall steht nämlich der Nutzen auf dem Spiel, der aus der Bil- dung eines erweiterten Marktes entstehen sollte. Denn wohin zielten die allgemein ge. hegten Erwartungen? Ein verbreiterter Markt sollte doch in erster Linie die inner- europäische Arbeitsteilung verstärken und damit die allgemeine Produktivität erhöhen helfen Solche Erwartungen bleiben zwar auch weiterhin berechtigt, aber eine Reihe von Abstrichen an der Summe der gehegten Hoffnungen wird man im Laufe der Zeit wahrscheinlich doch zu machen haben. Da ist zunächst Holland, dessen Regierung den Gemeinsamen Markt durchaus bejaht, aber keineswegs mit Hosianna begrüßt. Sie teilt mit führenden Wirtschaftskreisen des Lan- des das Unbehagen, durch den Gemeinsa- men Markt allzusehr an stark protektioni- stisch und kontinental ausgerichtete Länder gekettet zu werden. Der holländische Ge- treidehandel z. B. hat sich vor allem dage- gen gewandt, daß innerhalb des Gemeinsa- men Marktes ein kontinental-europkischer Preis- un Außenhandelsregelung, Subventionen, staat- licher Vorratsbildung usw. geschaffen würde. Die in Holland bestehende Liberalisierung der Getreideeinfuhr sieht man durch in Aussicht genommene langfristige Liefer- kontrakte stark gefährdet. Die beiden größ- ten holländischen Handelskammern, die von Amsterdam und Rotterdam, glauben in dem Vertragswerk über den Gemeinsamen Markt Bestimmungen gefunden zu haben, durch welche Westeuropa und seine überseeischen Gebiete das Risiko eingingen, von der übri- gen Welt abgeschnitten zu werden— zum großen Nachteil der niederländischen Indu- strie, der Häfen und der Schiffahrt sowie der internationalen holländischen Handelshäu- ser und der noch recht zahlreichen nieder- ländischen Plantagen in Indonesien. Frankreich bejaht zwar den Gemein- gamen Markt, zeigt aber wenig Begeisterung für die erweiterte Freihandelszone, weil man sich ohne das komplizierte Schutz- system des Gemeinsamen Marktes zu stark der freien Konkurrenz ausgesetzt glaubt. Deshalb vor allem lehnt Frankreich auch die Freihandelszone in der von den Eng- K URZ NACHRICHTEN Im ersten Halbjahr 1957 beläuft sich der Absatz der saarländischen Industrie auf 177,06 Md. ffrs(etwa 1,7 Md. DM), von denen 77,89 Md. ffrs auf das Saarland, 63,09 Md. fers auf die Französische Union, 19,33 Md. ffrs auf das Bundesgebiet und 16,75 Md. ffrs auf das übrige Ausland entfallen. Siemens-Glas AG in Konkursgefahr (LRP) Die Siemens-Glas AG hat am 9. Sep- tember 1090 Beschäftigte in den Westerwald betrieben bei Wirges und 610 Arbeitnehmer der Oldenburger Glasfabrik entlassen. Das Unternehmen will wegen schwieriger Liqui- ditätslage die Glasfabrik, die Schamottefabrik und das Wandler- und Transformatorenwerk in Wirges sowie die Oldenburger Glasfabrik stillegen. Direktlon und Betriebsrat des in Konkurs- gefahr geratenen Unternehmens haben inzwi- schen die rheinland- pfälzische Landesregie- rung um finanzielle Hilfe gebeten, damit der drohende„Ausverkauf“ verhindert werden kann. Wie bekannt wurde, versucht eine Firma aus Gelsenkirchen einen Teil der Bau- l„Glas AG aufzu- sich aber dem Abbau der Maschinen widersetzen, da sie dann ihre Arbeitsplätze endgültig verlieren würden. Henschel GmbH in finanziellen Schwierigkeiten (ri) Die Henschel& Sohn GmbH, Kassel, die etwa 10 000 Arbeiter und Angestellte be- schäftigt, ist in akute finanzielle Schwierig- keiten geraten und hat die hessische Landes- regierung um Unterstützung gebeten. Das hes- sische Kabinett hat sich am 11 September er- neut mit der Lage der Firma befaßt und sich im Interesse der Erhaltung des Betriebes und der Arbeitsplätze bereit erklärt, für einen von dritter Seite zu gebenden Kredit die Bürg-⸗ schaft zu übernehmen, um eine endgültige Sa- nierung der Firma zu ermöglichen, Vorausset- zung sei jedoch, daß der Bund sich an dieser Bürgschaft beteiligt. Die neuen Schwierigkeiten bei Henschel sind auf die durch das Bundesverkebhrsgesetz notwendig gewordene Umstellung der Last- wagenproduktion auf die in dem Gesetz vor- geschriebenen Maße zurückzuführen. ländern vorgeschlagenen Form ab. Däne mark, zwar der Montan-Union nicht ange- hörend, aber sozusagen einer der ersten An- Wärter auf die Mitgliedschaft der Freihan- delszone, sieht seine Interessen durch einen auf kontinentaler Basis überhöhten Agrar- protektionismus bedroht und ist deshalb ein Widerpart gegen die Bestrebungen Groß- britanniens, das in die Freihandelszone zwar mit seiner Industrie eintreten, aber die gesamte Landwirtschaft wegen der über- seeischen Commonwealth-Länder gern drau- Ben lassen möchte. Dazu kommen die Widerstände der eu- ropäischen, vor allem auch der deutschen Textilindustrie. Der Gesamtverband der deutschen Textilindustrie knüpft seine Zu- stimmung zur europäischen Freihandelszorte an drei Voraussetzungen, nämlich an die Nichteinbeziehung bestimmter britischer Kolonien und Dominien, an eine Harmoni- sierung handelspolitischer Maßnahmen der Länder der Freihandelszone gegenüber den- textilen Billigkeitsimporten aus Staatshan- delsländern, bestimmten Commonwealth- Mitgliedern und einigen ostasiatischen Län- dern. Diese Stellungnahme ist dadurch be- dingt, daß die Löhne, Arbeitsbedingungen und sozialen Verhältnisse vor allem in asia- tischen Ländern von den europäischen Pro- duktions- und Sozialbedingungen wesent- lich abweichen. Schließlich hat sich jüngst der Deutsche d Bauernverband gegen den angeblichen Be- schluß der Bundesregierung gewandt, land- Wirtschaftliche Produkte in die Freihandels- zone mit einzuschließen. Diese Organisation befürchtet, daß die Agrarüberschüsse der skandinavischen Länder, insbesondere Da- nemarks, auf den deutschen Markt drängen und daß die Veredelungs wirtschaften Da- nemarks und der Niederlande der Handels- Verflechtung innerhalb der Freihandelszone den Stempel aufdrücken könnte. Wie man aus den Reaktionen holländischer Kreise einerseits und deutscher land wirtschaftlicher Kreise andererseits ersieht, ist den einen der Gemeinsame Markt zu protektionistisch und den anderen wieder zu freihändlerisch. Eine Einstellung dieser letzten Art übersieht freilich die zahlreichen in das Vertragswerk zugunsten der europäischen Landwirtschaft eingebauten Sicherungen. Unter diesen ragt vor allem die zeitlich begrenzte Schaffung oder Beibehaltung eines Systems von Mini- malpreisen hervor, bei deren Unterschrei- tung die Einfuhr bestimmter Agrarprodukte Effektenbörse Vorbei. reduziert oder völlig unterbunden werden kann. Eine schweizerisch- neutrale Stimme fällt über die Agrarpolitik innerhalb des Gemeinsamen Marktes folgendes Urteil: „Das Arsenal der bisher innerhalb der ein- zelnen Staaten gehandhabten Regulterun- gen auf dem Agrargebiet wird im Gemein- samen Markt nicht verschwinden, sondern lediglich einer kollektiven Regulierung Platz greifen.“ Mit diesem Urteil dürfte der Na- gel auf den Kopf getroffen sein. Arthur Heichen Abwertung der Finnmark wird vorbereitet (Vp) Das umstrittene finnische Gesetz über die Einführung neuer Exportabgaben, das im Rahmen des Notprogrammes der An- kang September umgebildeten Regierung Sukselainen noch kurz vor den Ferien vom Reichstag gebilligt wurde, dürfte vom finni- schen Staatspräsidenten sofort nach seiner Rückkehr von seinem Staatsbesuch in Däne- mark ratifiziert werden, verlautete von un- terrichteter Seite. Diesem Gesetz kommt im Zusammenhang mit der erwarteten Abwertung der finnischen Währung insofern Bedeutung zu, als es diese vorbereitet. Die darin vorgesehenen Sonder- exportabgaben werden im Fall einer Abwer- tung erhoben. Ihr Erlös wird einem Fonds gutgeschrieben, aus dem Anleihen an die Holzwirtschaft zu gewähren sind. Der Gouverneur der Bank von Finnland, R. von Fieandt, ist am 10. September in die Bundesrepublik abgeflogen, nachdem er mit der fnnischen Regierung Rücksprache ge- nommen hat. Diese Reise wird mit der finni- schen Abwertung gebracht. Bankkreise in Helsinki halten die Erörterung einer An- leihe in der Bundesrepublik für möglich, um die finnische Währungssituation zu ver- bessern. Petrofina-Anleihe überzeiehnet (VWD)— Die Nachfrage nach den US- Dollar-Teilschuldverschreibungen der Petro- ina war so rege, daß die auf Westdeutsch- land entfallende Quote von 5 Mill. US-Dol- lar bereits nach wenigen Stunden unter- gebracht war und die Zeichnung geschlos- sen wurde.(Vgl. MM vom 31 August: Petro- fHina- Anleihe auch in der Bundesrepublik“) Die Nachfrage geht teils von Inlands- kunden, teils von Auftraggebern aus Län- dern aus, in denen die Anleihe nicht auf- gelegt ist, wie von den skandinavischen Ländern. Das Interesse der Inlandskund- schaft resultiert nach den Angaben der Ban- ken aus dem Wunsch nach einem Risiko- Ausgleich gebietlicher Art und aus der als sehr vorteilhaft angesehenen Befreiung von der Verpflichtung, die Schuldverschreibun- gen durch ein inländisches Geldinstitut auf- bewahren zu lassen. Inleressantes fut die aus trau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberſehtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- mbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Die deutschen Molkereien können insgesamt nicht mehr die Buttermengen her- stellen, die noch in den Vor wochen anfielen. Die Milchanlieferungen lassen in dieser Jahreszeit nach. Es wird aber gegenwärtig immer noch wesentlich mehr Butter erzeugt Als vor Jahresfrist. Zusammen mit der zu- letzt eingeführten Auslandsware wird für die Hausfrauen genug Butter zur Verfügung stehen. Die Preise beim Einzelhandel wer- den sich nicht ändern. Käse: Die Zeit ger Haupterzeugung ist Billigere Einkaufs möglichkeiten wird es nicht mehr geben, höhere Preise in den nächsten Tagen mit ziemlicher Sicher- heit auch nicht. Eier: Die übliche Zollsenkung für Aus- landseier zum 1. September ist sehr schnell durch entsprechende Preiserhöhungen der ausländischen Lieferanten ausgeglichen wor- den. Auch das ist schon eine übliche Erschei- nung geworden, Weitere Preisänderungen sind für die nächsten Tage nicht zu er- Warten. Geflügel: Nennenswerte Preisveränderun- gen für Schlachtgeflügel wird es nicht geben. Die Einkaufsmöglichkeiten sind verhältnis- mäßig günstig. 5 Fleisch: Während Rindfleisch nach den Schlachtviehnotierungen dieser Woche soviel kosten wird wie vor acht Tagen, kann das Kalbfleisch noch etwas teurer werden. Das Kälberangebot wird noch mehr zurückgehen. Schweinefleisch behält zunächst feste Preise. Zu einem Preisanstieg kann es lediglich in Frankfurt kommen. Bank für Arbeit und Wirtschaft AG Mannheim Frankfurt a. M., 11. September 1957 Börsenverlauf. Die Tendenz war gegenüber den Vortagen wesentlich freundlicher, obgleicn das Geschäft zu Beginn noch zu wünschen übrig lieg. Im Verlauf verstärkte sich die Nachfrage, so daß sich das Kursniveau im allgemeinen festigen konnte. Im Vordergrund standen Mon- tane. Hier stimulierten Meldungen über eine Dividenden- bzw. Kapitalerhöhung bei Hütten- werk Oberhausen. IG-Farben-Nachfolger lagen ruhig und nur geringfügig gebessert, FHlektro- und Versorgungswerte hatten gut behauptete Notierungen aufzuweisen. Notierungen zählten außerdem Motorenaktien, insbesondere Bayerische Zu den begehrtesten Motorenwerke Angeregt durch anhaltende Nachfrage schloß die Börse meist zu höchsten Tageskursen. An den Renten- märkten traten Auslandsbonds auf die Möglichkeit einer vorzeitigen Tilgung von Auslands- schulden dureh die Bundesregierung stark in den Vordergrund. Aktien 10, 9. 11. 9. Aktien 10 9. 11.9 Aktien 10. 9. 11 9. Aceu 14% 147 Mannesmann 166% 168/ Bergb. Neue Hoffg. 146½ f 148½ Adler werke 105 ¼ f 105¼ 5 233 4⁴⁰ 440 Gute Hoffnung 221— A 35% 187¼ ein- BraunkK.—— Bet. Ges. Ruhrort—— Aschzell* 95 B 2 Bhein-EHlektr. 160 165 1 Co 204 Bbeinstanl!l! 165% 167%[eh. Hoesch 48 a BMW.„120 140 RAE 201½ 202% Hoeschwerke 142 1420 Bemberg— Salzdetfurtn 217 218 Berger Fletvau 14% 14% schering 280 281 eh. Kloeckner w.: BBW. 22% 230 Schiossduellbrau. 231 231 Kloeckner-Werke 159% 19 Buderunn[1 17% Schubert& Salz.) 1778 17 Klöckn. Humb. P. 20% 200 Chem. albert 15½ 1% Schwartz Storch. 233 233 EKloeckner- Bergb. 154 15⁰ Conti Gummi 250% f 200 Seilind. Wolff. 11% 11% Stahlw. Südwestf. 18ſ¼ 484 JJ Hemas 422 203 zucker 221 220 Dt. Edelstahlwerk 27¼% 218 Di ral! 5 55 40 lll 8 109 Dortm. Hörder 1 1435% Dt. Linoleum 24 Ver. Stahlwerke 2 5,15 krüttenunion.. 142¼ 3% Pt. Steinzeug 210 7— Wi 248 247%[Gelsenberg 144%½% 45 Durlacher Hof 240 240 Zeiß- Ikon 205 T 208 Bochum. Verein 147 149 Fichbaum-Werger 243 245 Zellstoff Waldhof 109 109 Gußstahlw. Witt. 1755. 121 5„ 200 200 5 185 185 N 257% 200 Gebr., Fahr 22 237 ne Phönix Rheinrohr 170 57159 10 bergen gau. u, wechsel Ele. 200% 211 Hletenep: Seer., Ant.-Sch) 33 33 5 9% Niederrh. Hütte 182½ 82 BASF 170% 18½ Sommerzbank“) 5 51. Reinst, Union—— Cäs ella 301 301, 55 Rhein.-Westk. Farben, Bayer 197% 198% u Credit-Bank. 27% 225 Eisen u. Stahl!“— eldmühle 8 3286 Peutzene Bank. 8%,„de“, Kuhrst. Hatting 186 187 Felten& Gui, 152 5 5. 5 Aae et 1061 Goldschmid„„ 5³ Dre K) 158 Aug. Thyssen-H. 10 171% FFV i e en 02 15 Erin Bersbau 280 230 5 1 0 5 Al Yp-Bank 7 Srün& Fhänter 4 1 Beſchsbank-Ant. 70¹% 70% Investmentfonds Herp. Bergbau 2% 2% dein, Hyp.-Bank 121 171 Halb. Zement 230 107 Dego(Vorzug) 73½ 73%[Concentra Hoechster Farben 10%¼ 191 Dekafonds Holzmann 4%% Montan-Nachf.: FondaKx!“ Klein. schanzl.u. B. 194 1 1271 Eis.& Hütten w.: Fons 1 5 J)FCCC CCC ß Lahmesv er 18% 30% Stablw. Bochum 135 17 invest„ %%% 89 Tel. Electr. oll) Linde's Eis 217½ 218½ eh. GHH: Hendss„ 25 Ludw. Walzmühle 105 105 Hüttenw. Oberh.. 155 159¼ JUsea fonds 3 102,70. J 102,70 ) FHMA-Werte Seefisch: Verhältnismäßig billig wird der Seelachs zu haben sein, der reichlicher als gewöhnlich gefangen wird. Aber auch Rot- barsch und Kabeljau haben nicht mehr die etwas erhöhten Preise der rückliegenden Tage. Die Fangergebnisse haben sich gebes- sert. Heringe und Bücklinge dürften den Verbrauchern günstige Einkaufsmöglichkei- ten bieten. Kartoffeln: S bietet mittelfrühen Sorten. Da die Erzeugerpfeise Vielfach noch weiter abgefallen sind, Wer- Speisekartoffelangębot den die Hausfrauen bevorzugte Sorten, wie Bona, Heida, Magna, Augusta und Dore, ebenfalls zu niedrigeren Preisen als vor einer Woche kaufen können. Diese Sorten sind schon gut ausgereift, Man kann bereits Vor- räte anlegen. Die Haupteinkellerung beginnt Zwar erst Ende September bis Anfang Ok- tober, dann kosten die vorgenannten Sorten gewöhnlich aber auch wieder etwas mehr Geld. Obst: Mit Mirabellen, Pflaumen und Zwetschgen ist es in der Hauptsache vorbei. Lediglich die späten Sorten werden noch vor- Handen sein, Pfirsiche aus dem In- und Aus- land werden ebenfalls weniger zahlreich vertreten sein, Diese Steinobstarten behalten feste Preise., können auch noch etwas mehr kosten als bisher. Aepfel und Birnen bieten eine reichhaltige Sortenauswahl. Reichlich Wird das Gesamtangebot indessen nicht sein. Qualitätsware dürtte daher kaum billiger werden. Dagegen werden die Tafeltrauben noch preiswerter zu haben sein. Die Ein- fuhren aus den südeuropäi hen Lieferlän- dern haben ihren Höhepunkt noch nicht er- reicht. Gemüse: Herbstkopfsalat, Endivien und Spinat werden voll ausreichend zugeführt und preiswerter angeboten. Das Angebot an Blumenkohl nimmt sehr deutlich zu. Die Hausfrauen werden ausgesprochen günstig kaufen können. Der Einkauf von Kopfsalat dürkte weniger Geld erfordern, Möhren, Rote Beete, Sellerie, Porree und Zwiebeln können erneut etwas billiger werden, Das Tomaten angebot wird nur dann reichlicher, wenn sich das Wetter grundsätzlich bessert. Boh- nen sowie Salat- und Einlegegurken werden vorerst noch voll ausreichend zur Verfügung stehen. 5 Marktberichte vom 11. September Handsehuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt VWD, große Anfuhr von Tomaten, Blumen- kohl und Bohnen sowie Gurken. Absatz beson- ders für Bohnen sehr schleppend, auch in Gur- ken und Tomaten langsamer. Preise rückläufig, 1 end. Es erzielten: Pfir- siche 30—35, 0 chgen 35—40, Bühler 3035, Hepfel Auslese 50—64, B 2025, Birnen A 40 55, B 26.36, Kopfs St. 15—20. Endivien ,(Ueberstench, Tomaten B 35060 mm Durch- Messer 35-37, 20—0 mm 28-32, C 8-15, Stangen- bohnen 1729(Ueberstand), Feuerbohnen ohne Interesse, 1 2026, 200250 mm 16-23, 150-200 mm 18. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt VWD. Normale Anfuhren, Nachfrage sehr gut bei allen Erzeugnissen, s erzielten: Pfirgische A 46—53, B 2739, C 3028, Ausfall 15—20; Haus- gen A 30—44, B 20—29; Birnen Pulver- B 33—43; Gute Lui B 4052, C 3239 baue B 4050; Alexander Lukas sch B 34—37; Longern 1 Flotow E onstige Kochbirnen B 31-37. 8 18—89 A ten& 43—51. B 214. 0 1 deln 79; nen 1123; Tomaten 21-34. NE-Metalle für Leitzwecke, 25— 226,25 DM 111.00 DM r elt 2 250,00 265,0 DM Westdeutscher Zinnpreis Messing: RIS 58 MS 63 875,00 884,00 D 178,00 183,00 DM 201,00— 206,00 DM bereits umfangreiche Mengen der Blumenkohl St. 250-300 mm Durch- ö ö e 5 Seite 14 5 8 MORGEN Donnerstag, 12. September 1957/ Nr 21 N 5— 4— 5 1947 10 Jahre 1957 a bezaubernd gut: Niedrig im Preis bei bester Qualität: Immer röstfrisch aus eigener Röstereil Wir empfehlen besonders: Südland-Ssonnen- Mocca.. 25 g DM 2,4 MNamburger Mischung. 25 g DM 2,40 „ und freitags nicht vergessen: 2 15 Südland-Werbe-Kaffee 125, Feinste, köstliche Qualitätskaffees aus besten Sorten letzter Ernte. 0 Reizende Geschenkdosen! S P 3, 8-9 u. 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Zelte 18 MORGEN Knurricolum Vitae Das ist Widerwillig verfaßter Lebenslauf/ Von Werner Bergengroen wird Wern in Riga D Bergengruen borene, heute durch zahl- eclichtsamm- Seine Auseinan- dem Nationalsozialismus 5 in vielfache Schwierig- * kursierende Ge- chien später als wie„Der Großtyrann geworden. mit bis 194 n kennt! und„Am Himmel wie auf Erden en historisch maskierte Anklagen 8 mende System.— 1948 erhielt zuen den Wilhelm- Raabe. Braunschweig. kingen einmal alle Selbst- dem Satz an:„Ich stamme altem Bauerngeschlecht.“ Damit ist es chts. Trotz eifrigen Suchens habe meiner Vorfahrensreihen in auch nur einen einzigen en können. Ein paar e mich wichtige Jahreszahlen Stelle ich im folgenden zus 1892 wurde 1 geboren und eich gehörte und Sich, kleine Frik- tionen abgerechnet, im Allgemeinen Wohl dabei befand. Wie Jean Paul zu Wunsiedel, sage ich zu Riga:„Ich bin ir geboren.“ Meine Geburt ts sich nach dem alten Stil, das nach dem in Rußland damals noch julisnischen Kalender. Eine Tante meiner Mutter, die meinen Vater als Knaben zum and ihrer Pädagogik gemacht tdem von der Bergen- törungssucht wie vom 2 n SGlaubensbekenntnis ach, nahm gelegentlich meiner ten Deutschlandreise die Umrech- S des Datums in die von der übri- Welt gebrauchte gregorianische itzählung vor. Hierbei verzählte sie sich um einen Tag, denn die Rechen- Kunst war bei uns zu Lande Wenig ge- Achtet und wenig geübt— meist ver- ließ man sich auf Schätzungen. Ich be- Sing später den Fehler, den Irrtum zu korrigieren, indessen nicht mit der Ener- Die neuen Kröfte des Nati H 4 N H 1 fionqlthecters Mannheim I Jakob Rees Der in Hessen geborene Jakob Rees beendete erst 1956 sein Gesangsstudium an der Frank- furter Musikhochschule. Noch im gleichen Jahr erhielt er ein Engagement als Tenor-Bußfo in Oberhausen. Zu dieser Zeit hatte er aber auch schon den Vertrag mit dem Nationaltheater in der Tasche, der den zungen Künstler fur die Spielzeit 1957/58 nach Mannheim verpflichtete. Jakob Rees wird hier die Rollen des Pedrillo in Mogarts„Entführung aus dem Serail“, des SGoro in Puccinis„Madame Butterfly“, des Kadis Baba Mustapha im„Barbier von Bag- dad“ von Peter Cornelius und des Pang in HFuceinis„Turandot“ singen. Privatfoto gie jener Großtante, und der Umstand, daß sich in amtlichen Papieren von nun an zwei verschiedene Geburts- daten fanden, hat mir manches behörd- liche Mißtrauen eingetragen. Als ich die Geburt eines meiner Kinder auf dem Charlottenburger Standesamt an- meldete, sagte ein strenger Mann: „Wann ist das Kind geboren? Sie wis- sen ja nicht einmal, wann Sie geboren sind!“ Ich nahm die Zurechtweisung hin, denn wie könnte ein vor dem Schalter Stehender einem hinter dem Schalter Sitzenden eine Geschichte er- zählen wollen, die mit:„Meine Groß- tante anfängt. 1919 verheiratete ich mich. 1908 sah ich mich zum ersten Male ge- druckt— mit Gedichten in einer pro- Viniziellen Zeitung, deren Einfluß und Verbreitung ich zu überschätzen ge- neigt War. wurde in der„Frankfurter Zeitung“ mein erster Roman veröffentlicht. 1923 erschienen meine beiden ersten Bücher: jener Roman und ein Band Novellen. Beide sind mit Recht vergriffen, ver- brannt, vergessen. wurde ich aus der Reichsschrifttums- kammer ausgeschlossen,„da Sie nicht geeignet sind, durch schriftstellerische Veröffentlichungen am Aufbau der deutschen Kultur mitzuarbeiten“. 1942 wurde mein in der Nähe von München gelegenes Haus zerstört. Darauf sie- delte ich nach Tirol über. Von dort ge- langte ich vier Jahre später in die Schweiz. 1913 kam ich zum ersten, glücklicherweise nicht zum einzigen Male in meinem Leben in das Land südlich der Alpen. Ich hoffe, noch oft hinzukommen. 1948/49 lebte ich in Rom, unweit der alten Stadtmauer, in der Gegend zwischen dem Kolosseum und dem Lateran. Ueber diese Stadt, zu der mich eine nie zu sättigende Sehnsucht zieht, habe ich ein Buch geschrieben. 1902 bis einstweilen 1952 Gerne lege ich Patiencen. Freilich sehe ich in ihnen kein Orakel, sondern be- nutze sie als Erholung und Konzen- trationsübung zugleich. Meine Haupt-(nicht Lieblings-) Be- schäftigung besteht jedoch darin, die schlechten Gedicht- und die nicht bes- seren, wohl aber selteneren Prosa- manuskripte zu lesen, die mir von Un- bekannten ins Haus geschickt werden, zu erwägen, wie ich antworten könnte, ohne entweder der Wahrhaftigkeit oder der Humanität und Höflichkeit allzu derb ins Gesicht zu schlagen. Seit einem Jahrzehnt lebe ich ohne Telefon. Ein Versuch, diesen Zustand zu ändern, mußte nach wenigen — 2 2 1 Ernst Deofsch als Shylock Das Düsseldorfer Schau- Spielhaus eröôhnete die neue Spielzeit mit Shake- spedares Schauspiel„Der Kaufmann von Venedig in einer Inszenierung von Karl Heinz Strouæ. Den ShRylock in dieser Auf- führung spielt Ernst Deutsch, der in Mannheim aus seinem Gastspiel als Nathan noch unvergessen ist.— Unser Bild zeigt den großen Schauspieler zusammen mit Liutgard Im, die Shylocks Tochter Jessica darstellt. dpa-Bild(Nöcker) Monaten aufgegeben werden und hin- terlieg mich erschöpft. Seit alle mir bekannten Ortschaften dem Weltpost- Verein, und sei es in noch so lockerer Form, angeschlossen sind, kann, wer mir etwas mitzuteilen wünscht, mich ohne Schwierigkeiten erreichen. Doch verhehle ich nicht, daß ich die Erfin- dung der Post für verhängnisvoll Halte. Am ersten Weltkrieg nahm ich auf deutscher Seite teil. Nachher gehörte ich zur Stoßtruppe der baltischen Lan- deswehr, die in meiner Heimat gegen die Rote Armee im Felde stand. Ich War Kornett, denn so hieß bei uns die Ofkiziers-Charge vor dem Rittmeister. Heute kennt man diesen Titel nur noch von Rilke her, der über Liebe und Tod des Kornetts Christoph Rilke ein Buch geschrieben hat. Ueber Liebe und Tod des Kornetts Werner Bergengruen zu schreiben, wäre verfrüht. Allen, die sich anheischig machten, meine Biographie zusam- menzustellen oder meine Autobio- graphie zu verlegen, habe ich bisher zu anderen Sujets geraten. Memoiren zu verfassen, mag ich mich— als ein mündlicher Mensch— nicht entschlie- Ben. Alles, was an meinen Erlebnissen irgendeine Wichtigkeit hatte, steht, wie mir scheint, leserlich, wiewohl trans- formiert, in meinen Büchern; das rein Private aber bleibe in der Privat- Schatulle. Als Surrogat für die nicht geschriebene Selbstbiographie dient mir die Ausfüllung von Fragebögen, zu der ich unzählige Male von miß- günstig, gleichgültig oder gar wohl- Wollend gesonnenen Behörden genötigt worden bin. Ich nehme an, daß das auch in Zukunft nicht anders sein Wird. Obige Bemerkungen stellen das Maxi- mum dessen dar, was ich mir an Aeußerungen über meine persönliche Daseinssphäre entreigen zu lassen be- Absichtige. Vielleicht wird mir nach meinem Tode 19.2 die Freiheit gewährt, hin und wieder ein wenig spuken zu gehen. In diesem Falle bin ich erbötig, etwaigen Begeg- nern— vorausgesetzt, daß sie fähig sind, mich wahrzunehmen— dosierte Auskünfte zu erteilen. John Kafka und„Die Welt im Kaffeehaus“ Der Streit um die,„Bekenntnisse des Hochstaplers Feſhe Krull“ gehf Weiter Im Rechtsstreit John(alias Hans) Kafka gegen seine Prozeggegner„Filmaufbau Göt- tingen“ und„Europa-Film-verleih“ ist ein Zwischenentscheid zu notieren: der 5. Senat des Kammergerichts Berlin hat— wie be⸗ reits berichtet wurde— Kafkas Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen die bei- den Filmgesellschaften in der Berufungs- verhandlung zurückgewiesen. Diese einst- weilige Verfügung sollte die Filmgesell- schaften verpflichten, Kafka im Vorspann des Films„Die Bekenntnisse des Hochstap- lers Felix Krull“ als Mitautor zu nennen. Kafka ist nämlich immer noch der Ansicht, daß Thomas Mann, als er seinen Roman schrieb, seine, also Kafkas, Novelle„Die Welt im Kaffeehaus“ bewußt oder unbe- Wußt adaptiert habe. Kafkas Hauptklage vor dem Landgericht Berlin ist noch an- hängig; außerdem haben die beiden Film- gesellschaften vor dem Hamburger Land- gericht eine Gegenklage mit dem Ziele an- gestrengt, Kafka zu verbieten, eine Mit- autorschaft auch nur zu behaupten, ge- schweige denn Rechte aus ihr herzuleiten. Worum geht es hier? Wohl nicht nur um die gerichtliche Fixierung eines even- tuell bestehenden Schadensanspruchs, son- dern um die Klärung grundsätzlicher Fra- gen des geistigen Eigentums und des Ur- heberrechts. Aus diesem Grunde dürfte sich auch der Berliner Star-Anwalt Friedrich Karl Fromm bereitgefunden haben, Kafkas Sache zu seiner eigenen zu machen. Wer Freude an meisterhaft gebauten, brillanten Plädoyers hat, kam in dem kargen grauen Saal des Berliner Kammergerichts durchaus auf seine Kosten. Fromm stand nicht an, die Geschichte der Literatur lapidar als eine „Geschichte des Plagiats“ zu bezeichnen und überraschte schließlich seine Prozeß- gegner mit einer minutiösen Zusammenstel- lung der auffälligsten Uebereinstimmungen zwischen Kafkas Novelle und Manns Ro- man. Die Gleichklänge gehen, das konnten auch die Anwälte er Filmgesellschaften nicht leugnen, bis ins Detail. Kafka ist frei- lich klug genug, seinen Schadenersatz-An- spruch nicht etwa gegen Thomas Mann respektive seine Erben zu richten. Denn eine urheberrechtliche Bestimmung der Reichs- Gewerbe-Ordnung besagt, daß das Urheber- recht dann nicht verletzt werde, wenn aus der Adaption irgendeiner literarischen Vor- lage eine„eigentümliche Schöpfung“ resul- tiere. Daß Manns Roman eine„eigentüm- liche Schöpfung“ im Sinne der Reichs- Gewerbe-Ordnung ist, läßt sich nun nicht gut bestreiten. Indessen besagt ein weiterer Paragraph, daß die Urheberrechte des Ori- ginal-Autors wieder aufleben, wenn die „eigentliche Schöpfungé, in diesem Fall Manns Roman, in ein anderes Medium transponiert werde. Der Gesetzgeber führte hier ausdrücklich auch die„kinematogra- Phische Wiedergabe“ an. Hier hakten nun Kafka und sein Ber- liner Anwalt ein. Ihre Klage, so betonten sie, richte sich allein gegen die Filmgesell- schaften. Durch die Verfilmung seien die Erlaubnispflicht und die„Urheber-Ehre“ Kafkas verletzt worden, und dies um so mehr, als Kafka, kaum daß er von der ge- planten Verfilmung erfahren habe, der „Göttinger Filmaufbau“ sofort seine Novelle zukommen habe lassen. Auch dadurch sei Kafka geschädigt worden, daß er nun dar- auf verzichten müsse, die Novelle„Welt im Kaffeehaus“ selber zum Drehbuch zu for- men. Als das Gericht sich zur Beratung zu- rückzog, sah die Lage für die Filmgesell- schaften nicht sehr rosig aus. Spät am Abend erst wurde der Spruch des Gerichts ver- ökkentlicht: weder Thomas Mann noch die Produktionsgesellschaft hätten, so beschloß das Gericht. Kafkas Urheberrechte verletzt. Ein Zwischenentscheid. Wie das Haupturteil ausfallen wird, ist noch sehr die Frage. Auf den Ausgang dieses Prozesses, der sich all- mählich zu einem Muster-Prozeß zu entwik- keln scheint, ist nicht nur Kafka gespannt. H. K. Donnerstag, 12. September 1957 Nr. 21 . Koltur-Chronik „Der Kulturkreis im Bundesverband 10 Deutschen Industrie“ hat in Lübeck. de .. 0 Lubeck anläglig seiner sechsten Mitgliederver umlung 80 diesjährigen Literatur-Ehrengaben an 05 Schriftsteller Pro or Erich Sieburg und 15 seph Bernhart verliehen. Die Schriktstelle Hans-Erich Nossack und Herbert Eisenreich 5 Wie der Lyriker Paul Zelan erhielten Förde rungsgaben. Zum ersten Male erh eilten 5 solche Nachwuchskräfte Stipendien, die Sid mit der industriellen Formgebung belassen Außerdem hat der Kulturkreis bes Alossen, fn die Wiederherstellung der historischen Sil houette der Hansestadt mit ihren sieben Für. men, von denen fünf im Krieg zerstört wur den, 1957 und 1958 jeweils 100 000 Mark 20 spenden. 30 000 Mark soll der Lübecker Dom. bauverein zur Wiederherstellung des aus gen 14. Jahrhundert stammenden Domvorbaus 2 halten. Seit seiner Gründung im Jahre 1951 hat der„Kulturkreis im Bundesverband 95 Deutschen Industrie“ 75 junge Maler und Bild. hauer, 14 Komponisten, 29 Instrumentalisten und Sänger und 40 Archtitekten mit Stipendien von über einer halben Million Mark bedacht Junge Künstler wurden außerdem 2 Auf. trägen herangezogen. Die Internationale Liga des Antiquariats. buchhandels(Ligue Internationale de la Li. brairie Ancienne) hält vom 16. bis 20. Septem. ber in München im Prinz-Karl-Palais ihr XI. Jahreskongreß ab. Im Zusammenhang mit dem Tagungsprogramm steht eine Aus ellung der CEimelien(Handschriften) der Bayerischen Staatsbibliothek und ausgewählter Frühdrucke (Einblattholzschnitte und Stiche des 15. Jahr- hunderts) in der Staatlichen Graphischen Sammlung. Hera Verla! drucke chefre pr. K. Eichen Feuille les: H. komm Sozlale H. Kin stellv. Bank, Bad. K Mannh Nr. 80 — 12. Ja r Un vor Lag zuv die reic sitz ges. Aus Anlaß des 50. Todestages des Maler- poeten Wilhelm Busch am 9. Januar 1958 ver- anstaltet die Wilhelm-Busch- Gesellschaft in Hannover im Winterhalbjahr 195% zusam- men mit dem Funkhaus Hannover, den Hei- matvereinen und bedeutenden Busch-For- schern zahlreiche Gedenkstunden, in denef das dichterische und graphische Werk des Mei- sters gewürdigt wird. Die Veranstaltungsreihe beginnt mit einer Wiederholung der schönsten Funkaufnahmen über das Werk Buschs im Sendesaal des Hannoverschen Funkhauses, Im Oktober und November folgen Vortrags- und Rezitations veranstaltungen. An die Gedenk- feier am 9. Januar 1958 schließt sich eine Fahrt in Buschs Heimatort Mechtshausen an. Gleich- zeitig werden Sonderausstellungen und Vor- träge im Wilhelm-Busch-Museum Hannover einen Ueberblick über das Gesamtwerk des Malers und Zeichners Busch geben. Josef Rufer, der Berliner Musikkritiker und Musik wissenschaftler, entdeckte in Los Angeles mehrere noch unbekannte Kompo- sitionen des Zwölfton-Komponisten Arnold Schönberg. Im Auftrag der Westberliner Aka- demie der Künste hat Rufer im Frühsommer den Nachlaß des Komponisten in Los Angeles Vollständig gesichtet und ist zur Zeit mit der Auswertung beschäftigt. Die Emil-Nolde-Gedächtnis-Ausstellung des Folkwang Museums in Essen, die zehn Wochen lang geöffnet war, zählte nach Mitteilung der Museumsleitung 29 000 Besucher. Die Ausstel- lung wurde vorher in Hamburg gezeigt und geht anschließend nach München. Eine Ausstellung chinesischer Kunst und chinesischen Schrifttums wurde anläßlich der zehnten Jungsinologen-Konferenz, die zur Zeit in Marburg stattfindet, im Marburger Universi- tätsmuseum eröffnet. Die aus Beständen der Westdeutschen Bibliothek zusammengestellte Ausstellung umfaßt Landkarten, Urkunden chinesischer Kaiser, Schriftrollen, Bildtafeln und Bücher und Zeitschriften alten und neuen Datums. Eine Internationale Fotoausstellung mit 2500 Fotos aus 32 europäischen Ländern ist in Mönchen-Gladbach eröffnet worden. Gold- medaillen und andere hohe Auszeichnungen wurden an Antimo di Biase(Italien), Victor H. Chagos(Portugal), André Varga(Frank- reich), Morton Strauss(USA), Oscar Dewaele (Belgien), Dr. Gerhard Graeb(Deutschland) ver- liehen. Starke Aufmerksamkeit fand vor allem die Sonderschau chinesischer Fotokünstler aus Hongkong. Der Regisseur und Schauspieler Hein Menzel, der jahrelang dem Ensemble der Städtischen Bühne fleidelberg angehörte, wurde an das Staatstheater Stuttgart ver- pflichtet. 5 „Abstrakte Malerei von Kandinsky bis zur Gegenwart“ aus der Sammlung Ströher zeigt die Mannheimer Galerie Inge Ahlers G 3, 0 vom 12. September bis 4. Oktober. 5 Die Städtische Kunsthalle Mannheim zeigt wie bereits angekündigt— vom 15. Sep- tember bis 6. Oktober die Ausstellung„Far- bige Graphik 1937“ und Zeichnungen der Hei- delberger Graphikerin Hanna Nagel. „In Opposition zur Architektur“ heißt ds Thema eines Vortrags, den Professor Wachs mann— wie bereits angekündigt— im Rah- men der Tage zeitgenössischer Kunst am Frei- tag, 13. September, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle hält. Der Mannheimer Männergesangverein, Le- dertafel“ wird in einem Chorkonzert im I. Pro- gramm des Süddeutschen Rundfunks am Sonn- tag, 15. September, 13 Uhr, Chöre von Frani Schubert singen. — tf omen von Vicki Baum Deutsche Rechte bel Verlag Kiepenheber& Witsch, KSla- Berlin 35. Fortsetzung 8 eine Schande“, sagte Puglug ge- Häufig.„Bald werden wir nicht mehr genug Kokosmilch haben, um Klepon damit zu füttern, wenn sie zahnt. Wir werden Kokos- Nüsse kaufen müssen für die Tempelab- gaben, und wir werden bald vergessen haben, Wie geriebene Kckosnuß schmeckt.“ „Und dabei kann man behaupten, daß in manchen Kokosnüssen mehr Verstand sitzt Als in den Köpfen gewisser Leute“, flel die Tante bereitwillig ein. Pak sagte gar nichts. Er nahm seine vier Hähne und trug sie zum Gemeindehaus, wo um diese Zeit die meisten Männer sagen. Er wollte einmal für in paar Stunden nichts von Frauen, Kokos- sen Oder vergrabenen Tellern hören. Selbst Lambon, seine kleine Schwester, war Snel geworden, seit sie zu alt War, um den Legong zu tanzen, Mürrisch saß sie Vor den Kokosnüssen, aus denen Kopra wer- den sollte, und vergaß für halbe Stunden mr Messer zu bewegen. So kam der Freitag heran, an dem Pak Alle Verwicklungen seines Lebens für eine Stunde vergaß über einer Erfahrung, die so Aufregend war wie nichts, das er je zuvor erlebt hatte. Es begann damit, daß der Kulkul schlug und die Männer des Dorfes zum Haus des Punggawa von Sanur berief. Sie strömten denn auch bereitwillig herbei, nicht nur aus Taman Sari, sondern auch von den vier nächsten Dörfern der Küste kamen sie her- en, in langen und eiligen Zügen über die Reisfelder trabend. Es war beinahe wie an dem Tag, da das chinesische Schiff gestran- det war.„Was kann es bedeuten?“ fragte Pak den klugen Krkek. Ich habe schon ge- stern Nachricht bekommen“, sagte dieser nachlässig.„Ein großer Punggawa der wei- gen Männer ist mit dem Schiff aus Buleèleng gekommen, um uns zu befragen.“ „Uns zu befragen? Was will er uns be- fragen?“ schrie Pak, und die Knie gaben unter ihm nach vor Schreck. „Das wird sich zeigen“, sagte Krkek nur. Beim Hof des Punggawa ging es zu wie an dem Flugloch eines hohlen Baumstam- mes, in dem Bienen wohnen. Alles drängte sich und kletterte übereinander, und es Waren auch schon Händlerinnen erschienen und hatten ihre Matten ausgebreitet, denn dies sah aus wie ein großes Geschäft. Pak quetschte sich hinter Krkek in den Hof, und da sie weit hinten zu hocken gekommen wären, schuf er sich Platz zwischen zwei halbwüchsigen Jungen. Und nun sah er den weißen Mann. Der Anblick war nicht halb so schlimm, Wie er sich vorgestellt hatte. Erstens war der Weiße Mann nicht größer als Pak selber, und er schwitzte wie jeder gewöhnliche Mensch. Allerdings hatte sein Gesicht etwas Er- schreckendes, denn es war nicht Weiß, wie man erwarten konnte, sondern rosa, so, wie helle Büffel manchmal unter ihren Borsten sind. Der weiße Mann steckte in einem un- schönen und plump gebauten, jedoch weißen Kleidungsstück und saß auf einem Gestell, Wie Pak noch nie eins gesehen hatte. „Was ist das, worauf er sitzt?“ flüsterte er in Krkeks Ohr. „Ein Stuhl, wie alle weißen Männer ihn besitzen“, sagte Krkek. Pak schnalzte er- staunt mit der Zunge. „Ist er lahm?“ fragte er gleich darauf, als er neue Seiten der Erscheinung in sich auf- genommen hatte,„Oder warum hängen seine Beine so von ihm hinunter?“ „Sei stilllä sagte Krkek ungeduldig. „Weiße Männer können nicht anders sitzen. Es ist das Zeichen ihrer Kaste.“ Damit gab sich Pak zunchst zufrieden. Daß der Weiße Mann von hoher Kaste war, konnte man daran sehen, daß sein Stuhl etwas höher stand als die Matte des Punggawa. Auch hielt dessen Diener den unvermeidlichen Schirm diesmal über den weißen Mann und nicht über das Haupt der Küstendörfer. „Seid still“, sagten die Männer im Hof und schoben sich aufgeregt hin und her.„Er Will zu uns sprechen“. 5 Sie alle öffneten den Mund, um besser zu hören, und ein Rauschen der Verwunde- rung ging durch die Leute, als der Kontrol- leur sie in ihrer eigenen Sprache anredete. „Er spricht ja wie ein Mensch“, sagte Pak verblüfft. Rib, der Spaßvogel, saß neben ihm.„Hast du gedacht, daß er grunzen wird Wie ein Schwein?“ fragte er ganz laut, und es wurde hinten gelacht. Der Punggawa stand auf und sah sich um.„Hier muß Ruhe herr- schen“, sagte er streng.„Hört, was der Tuen Kontrolleur euch zu sagen hat und gebt Ant- Wort, wenn ihr gefragt werdet.“ „Leute von Sanur, Taman Sari, Intaran, Renon und Dlodpekan“, sagte der Kontrol- leur.„Ihr alle erinnert euch an den zwei- ten Tag der dritten Woche im zweiten Mo- nat, als das Boot ‚Sri Kumala an eurer Küste strandete!“ „So ist es“, wurde eifrig gemurmelt. „Ich möchte nun, daß jene von euch, die der Punggawa zu Wachen bestimmte, vor- treten.“ Eine Weile sah es so aus im Hof wie in einem Reissieb, wenn die Frauen es schwen⸗ ken und die Körner durcheinanderrollen. Aber zuletzt schoben sich zwölf Männer mit gefalteten Händen in die erste Reihe. Pak war unter ihnen, der Fischer Sarda, sein lustiger Freund Rib und noch dieser und jener Nachbar.„Es ist also wahr, daß Wachen ausgestellt wurden?“ fragte der Kontrolleur den Punggawa. Krkek nahm für die Män- ner das Wort. „Es ist so, Herr“, sagte er mit einer Stimme, die leise zitterte.„Es wurden Wachen aufgestellt für mehrere Tage, immer zwei und zwei, gute, ehrliche Männer.“ Der Kontrolleur überlegte dies, er run- zelte die Stirn.„Hunggawa“, sagte er. „Tuan Kontrolleur.“ sagte der Pung- gawa und faltete die Hände, als wenn er ein Mann ohne Kaste vor dem Weißen ge- Wesen wäre. „Der Punggawa hat mir gestern erzählt, daß er keine Wachen ausstellen ließ, weil er keine Verantwortung übernehmen wollte. Daß die Wachen des Chinesen überwältigt wurden und das Schiff geplündert worden ist. Heute morgen, vom Radja selbst befragt, hat der Punggawa all dies widerrufen. Ich überzeugte mich nun selbst, daß die Wachen ausgestellt wurden, Wie soll ich diese Zwie- spältigkeit verstehen und was soll ich dem Herrn Residenten melden?“ „Es sind Wachen ausgestellt worden, Tuan Kontrolleur“, sagte der Punggawa, und seine Stimme klang klein und ausge- blasen.„Aber da unsere Wachen feige und schläfrige Männer waren, die das Boot nicht gut beschützten, hielt ich es für besser, zu sagen, daß ich keine Wachen geliefert hatte.“ „Welche von euch haben in der ersten Nacht gewacht?“ fragte der Kontrolleur itte, 0 direkt „Ich will zu ihnen sprechen.“ Krkek gab Pa einen Stoß in den Rücken, der ihn 10 vor den Kontrolleur brachte. Bengstlich angelte er um sich, fand den Arm 1 Fischers Sarda und klammerte sich h fest. Der Kontrolleur schien zu lächeln, 150 Paks Herz wurde leichter. Schüchtern wage er es, dieses Lächeln zu erwidern. „Nun, meine Freunde“, sagte der Kon- trolleur— und jetzt war Pak schon an 185 Anblick gewöhnt—, ihr habt in der erste Nacht gewacht. Erzählt, Was ihr N habt. Ich weiß die Wahrheit, und es he keinen Zweck, mich anzulügen.““ 4 „Es war kalt, und es regnete später 1 5 sagte Krkek für die beiden, da keiner 125 Mund aufbrachte.„Es war schwer, ein Feuè in Gang zu halten.“ 15 „Es ist mir erzählt worden, daß in 1 Mitte der Nacht viele Männer gekommes sind und das Boot geplündert haben. 3 55 leicht waren es so viele Männer, daß 10 Angst bekamt und weglieft? Ihr brau 5 euch deshalb nicht zu schämen, denn ihr sei einfache Leute und keine Krieger. 1 „So ist es“, murmelten alle Wonlgegege denn dies war eine wohlgesprochene 85 f Sarda machte den Mund auf und sprach: „Ich habe keine Männer gesehen“, Sage er und schloß ihn wieder. 10 „Und du?“ fragte der Kontrolleur ut sah Pak an., Dies war sehr unangenehe. denn die hellen Augen waren wie die 1 Blinden und trotzdem zielten sie scharf 1 Paks Gesicht. Unter seinem Kopftuch war. heiß, und die Haare stellten sich ihm 125 Er runzelte die Stirn und dachte angestrens“ denn er war ein vergeßlicher Mann. Bel „Ich weiß nicht, ob ich Männer e habe“, sagte er zuletzt. Fortsetzung 10 Vo. tional die De gerien ittwö 4 politik ſünfti wirtscl Del Natio Herba N Mon leute; übhäne durch ans m ſegte 2 fer ale bat A Schwei Die H holitisc and, d einen ragen, dische franzö u Sta! fr del hicht ſorm e Bis ist ropa! ber de Hilks fo. fälsche em, v. en Ar banzös u ver! „All tuf di. Sahara hen W. ir vel eil Al! dildung bebiet Kampf . Ich Ene lung v der Op dundes, en hat Unterre Lisenho Fortet. Freitag Bubsort men. Die! ann Straßzen neue 25 er Zul amulen kräkte dtragzen auf eine bisher 8 von den fes dle Gle Aierend dasper, dum Au 0 verei Tehe eigen ulsche Aelstg, a5 der dn