7/ Nr. 2 8 flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann; Polſtik: W. Hertz. gichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; reullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchel Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sorlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: U. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Hannhelm. Postscheck- Kto.: Karisruhe Nr. 89 616 Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 Jaden ührung dez nry Denker jeatre hatt rges Fenin esen späten alten Krieg empfand. taufführung April 1950 ollen Erfolg dank der el und dem ersten deut. Mammheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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In der einstündigen Der jugoslawische Botschafter Montag Staatssekretär Hallstein einen Beschluß seiner Regierung, wonach am heu- tigen Dienstag Jugoslawien offiziell die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetzone aufnehmen wird. In Ostberlin und in Belgrad sollen gleichlautende Erklärungen ver- Von unserer Bonner Redaktion in Bonn, Kveder, übermittelte am Unterredung zwischen dem Staatssekretär urde sie mi und dem jugoslawischen Botschafter wiederholte Professor Hallstein einen früheren Hinweis der Bundesregierung, wonach die Anerkennung der sogenannten„DDR“ durch den durch dritte Staaten, mit denen die Bundesrepublik bereits diplomatische Beziehun- erfolgreich gen unterhalte, als unfreundlicher Akt angesehen werde. zuchung ver. Unmittelbar nachdem der jugoslawische Mavor Wind gotschafter in Bonn das Auswärtige Amt von 1 125 koles. der Absicht seiner Regierung in Kenntnis zee mit dem esetzt hatte, wurde Bundeskanzler Adenauer rt zu haben und Außenminister von Brentano in Berlin en ihn, aber unterrichtet. Auf einer sofort anberaumten id wortnört konferenz erörterten beide alle Aspekte des „ man ihnen zigoslawischen Schrittes. Im Auswärtigen 2verhör a amt erinnerte man am Montag daran, die 5 im kater ſegierung in Belgrad habe vor der Verab- 1 Kane. schledung des deutsch- jugoslawischen Wirt- ten chaftsvertrages die Erklärung abgegeben, er den A. daß Pankow nicht anerkannt werden sollte. arme den die damalige Erklärung war erbeten wor- enen Jelac den, weil Marschall Tito bei seinem Besuch 8 N 55 n der Sowjetunion erstmals die These von Golda 1 der Existenz zweier deutscher Staaten ver- 1 der Stick. reten hatte. lick, wWo der 1 Würde, dag r zu ertragen ihm gelastet 5 5 I sich zu Die Geldumtausch-Aktion wurde in ine Kamera- Aber versag Berlin,(AP/dpa). Der von den Sowjet- eit den Gegonen-Behörden am Sonntag im sowjie- isch bestetzten Gebiet überraschend vorge- unt das rechlommene Bargeldumtausch ist in den späten 1 eine geistig bendstunden beendet worden. Der auf E Fragestel rund des Umtausches eingeschränkte Inter- ſisse, Mensdtonenyerkehr und der Verkehr über die Ber- n Haltunge iner Sektorengrenzen ist in vollem Umfange streit Iiegenſrieder aufgenommen worden. Damit ist der 1 vom unterirste Abschnitt einer finanzpolitischen Aktion likorm. worden, die nach Ansicht westlicher Routine ekreise dazu dienen soll, den in der Sowjet- General nene vorhandenen Kaufkraftüberhang aufzu- n vertretefangen und die in Mißkredit geratene Ost- aden diesarkt-Währung zu stabilisieren. daten 1 Der dem Umtausch unterliegende Bar- als Kommüzeidumlauf der Sowjetzone belief sich nach vorschrift den letzten Ausweisen der sowietzonalen sondern otendank auf etwa 5,2 Milliarden Ostmark. icht, von ach westlichen Schätzungen dürften hiervon Suopk ee bis zwei Milliarde Ostmark der Be- Couple ſchlaenahme durch die Sowjetzonen-Behör- lem. 200 niden verfallen, da es sich hierbei um Gelder enttäuschen gandelt, die nach Ansicht der sowietzonalen Tinanzexperten nur„spekulativ“ erworben ind. 5 Nach Informationen aus Ostberlin sind im nes Balle Laufe des Sonntags mehrere hundert Per- terte aug zonen, darunter auch zahlreiche Westberliner 2 5 19 beim Ueberschreiten der Sektorengrenze, von Tonkunst den Ostberliner Polizei- und Zollorganen lestgenommen worden, weil sie im Besitz be deuten perſerer Ostmark-Summen waren. Der Ost- ist am Prelberliner Rundfunk behauptete am Montag- ren gestotbe früh, man habe mehrere 100 000 Ostmark n in Drestzauk diese Weise beschlagnahmen können. London + größere Summen bei den Festgenom- 3 un menen gefunden wurden, sollen Ermittlungs- „Zirkusszene en und Zelt — ͤ— n bitzten de Frankfurt.(dpa/ AP) Die Lohn- und 8 Lale, ardeltezeitverhandlungen zwischen dem n vorbei Gesamtverband der Metallindustriellen Ar- 5 i deitgeberverbände und der Industriegewerk- g hinter schatt Metall, die am Montag in Frankfurt schlug, zu nach latägiger Unterbrechung wieder auf- temloses uenommen wurden, sind gescheitert. Die Ge- Verkschaft hatte eine zehnprozentige Lohn- hen.„De erhöhung und eine Verkürzung der wöchent- eigte vor ehen Arbeitszeit von bisher 45 auf 44 Stun- 0 Zefordert. Ziel der Besprechungen war erg Rule 7 einen Tarifvertrag auszuarbeiten, der an 50hn 2 17 0 Stelle des„Bremer Abkommens“ vom ehen mul. Juni 1956 treten sollte. Das Bremer Ab- seinen Gommen, das am 1. Oktober 1956 in Kraft eck der lecchrat zund dessen wesentlicher Punkt die heim ie tbeitsreitverkürzung von 48 auf 45 Wochen- Einige künden war, ist am 31. Oktober kündbar. ten, dab 5 3 6 5 ane Verhandlungspartner, der Gesamt- langsam 88 und die 18 Metall, begründeten nach akt Litern der Aussprache ihre Stand- tand An e Die Arbeitgeber erklärten, noch nicht 10,. die Auswirkungen der Arbeitszeit- 21 Jol! urzungen auf 45 Stunden seien in ihrem * 50 Ausmaß heute schon zu übersehen. Abri vel eine längere Atempause nötig. Im der, und perten könne„die Mefallindustrie nicht die ie Männe rantwortung dafür übernehmen, daß durch weit von r Zugeständnisse auf tarifpolitischem h auch erent die innerdeutsche Preisentwicklung ngen fest. in dieser kritischen Phase einen ent- einen Aus bbedlenden Auftrieb bekommt“. Die Arbeit- spaten in E Weiter, sie wünschten keinen 1 o khereit der Verhandlungen, sondern seien 1 de diese nach dem 1. Januar 1958 mit 1 en Gewerkschaften wieder aufzunehmen. a 77 will nich este renal vom Vorstand der 10 Metall tern de ed Metall bedauert das Schei- setzung fe mit eröſlter waferhandlungen, hinter dem Er s Ks, da, dalmen le. Die ahrscheinlichkeit der Einflug Seither wurde in Bonn eine stetige Ver- schlechterung der deutsch- jugoslawischen Beziehungen registriert, so daß man im Aus- Wärtigen Amt seit einigen Wochen mit der Anerkennung der DDR durch Tito rechnen mußte. Dem jetzigen Schritt war die An- erkennung der Oder- Neisse- Linie als der endgültigen deutschen Ostgrenze bei dem Besuch des polnischen Parteisekretärs Go- mulka vorausgegangen. Schon aus diesem Anlaß hatte die Bundesregierung in Belgrad Protest eingelegt und Aufklärung darüber gewünscht, wie sich die jugoslawische Regie- rung das weitere Verhältnis vorstelle. In der vergangenen Woche hatte ein jugoslawischer Regierungssprecher erklärt, daß die DDR de facto bereits anerkannt worden sei. Es ist noch ungewiß, welche Konsequen- Interzonen-Verkehr wieder normal der Zone am Sonntagabend beendet und Strafverfahren gegen sie eingeleitet wer- den, erklärten die Ostberliner Behörden. Die Westberliner Wechselstuben blieben am Montag geschlossen und werden nach Auskunft des Verbandes der Wechselstuben- besitzer vorläufig auch keine Wechsel- geschäfte mehr vornehmen. Lediglich am Bahnhof Zoologischer Garten war eine Wechselstelle geöffnet, die neben anderen Währungen auch die neue Ostmark in den Morgenstunden zum Kurs von 1,11 West- mark für fünf Ostmark entgegennahm. Aber auch diese Wechselkasse, die nicht dem Ver- band der Westberliner Wechselstubenbesitzer angehört, sondern von einer Bank unter- halten wird, stellte den An- und Verkauf der neuen Ostmark gegen Mittag wieder ein. Der Währungsumtausch wurde in Bonn als Beweis für die Finanzmisere Pankows bezeichnet. Der Bundesminister für gesamt- deutsche Fragen stellte fest, die Schuld an dieser Misere liege eindeutig bei der von SED- Sekretär Ulbricht durchgesetzten fal- schen Wirtschaftspolitik. Der Pressedienst der CDV/ CSU nannte den Geldumtausch in der Sowjetzone einen Ueberfall der Macht- haber auf die Bevölkerung, um sich eines Teiles der Ersparnisse zu bemächtigen. Man stehe vor dem Versuch einer Enteignung mit dem Ziel, den privaten Konsum stärker unter Kontrolle zu halten. Der Regierende Berliner Bürgermeister Willy Brandt schätzte den Betrag, den die Sowjetzonenbevölkerung durch den Umtausch verliert, auf zwei Mil- liarden Ostmark, die in harter Arbeit ver- dient seien. Bundespostminister Ernst Lem- mer bezeichnete den Notenumtausch in der Sowjetzone als eine Enteignung auf kaltem Wege. Gescheiterte Lohnverhandlungen Forderungen der 18 Metall werden von den Arbeitgebern abgelehnt von Bundes wirtschaftsminister Erhard steht.“ Von der IG Metall wurde angedeutet, daß sie ihre Forderungen jetzt in den Tarifgebie- ten einzeln durchsetzen wolle. Tito will Pankow anerkennen Brüskierung der Bundesrepublik/ Adenauer beriet mit Brentano die Konsequenzen zen die Bundesregierung aus dieser neuer- lichen Brüskierung ziehen wird. Mit dem plötzlich verstorbenen deutschen Botschafter in Belgrad, Dr. Pfleiderer, hatten im Aus- wärtigen Amt längere Gespräche über die Möglichkeiten des künftigen deutschen Ver- haltens stattgefunden. Außenminister von Brentano war am vergangenen Wochenende einer direkten Antwort ausgewichen und Hatte sich darauf zurückgezogen, daß sich erst das neue Kabinett und der dritte deutsche Bundestag mit dieser Frage beschäftigen müßten. Wenn die Bundesregierung auf ihrem Standpunkt beharrt, daß die Aufnahme di- plomatischer Beziehungen zu Pankow durch solche Staaten, die in Bonn akkredidiert sind, ein„unfreundlicher Akt“ ist, dann bleibt als einzige Antwort der Abbruch der diploma- tischen Beziehungen zwischen Bonn und Bel- grad übrig. Davon würde auch das deutsch- jugoslawische Wirtschaftsabkommen berührt, in dem sich die Bundesrepublik zu finanziel- 1e Leistungen in einer Gesamthöhe von 312 Millionen Mark verpflichtet hat. Wenn Bonn dagegen einer Entscheidung zunächst aus weicht, dann rechnet man für diesen Fall mit einer Anerkennung Pankows durch eine Reihe weiterer Staaten, insbesondere durch die Länder des Vorderen Orients. Direkt be- rührt wird von dem jugoslawischen Schritt auch die Frage, ob der Zeitpunkt für eine Normalisierung der Beziehungen zu Polen und anderen Ländern des Ostblocks jetzt ge- kommen ist. Königin Elisabeth eröffnete kanadisches Parlament Ottawa.(dpa) Zum erstenmal in der Ge- schichte Kanadas eröffnete ein Monarch am Montag das kanadische Parlament. Königin Elisa be tn II., die seit vier Jahren auch den Okliziellen Titel„Königin von Kanada“ führt, war am Samstag bei strahlendem Son enschein und unter dem Jubel von etwa 30.000 Menschen mit ihrem Gemahl Prinz Philip zu einem mehrtägigen Besuch in Kanada eingetroffen. In einer Rede über das Fernsehen erklärte die Königin am Sonntagabend in Ottawa, sie hoffe, nunmehr Kanada öfter zu besuchen. Etwa zwölf Mil lionen Menschen von der Ostküste Kana- das bis zum Pazifik sahen die junge Königin auf dem Fernsehschirm. Der Friedensnobelpreis für 1957 ist dem früheren kanadischen Außenminister Lester Pearson verliehen worden. Mit dem Preis ist eine Geldzuwendung von 208 628 Schwedenkronen(rund 169 O0 DM) verbunden. Gleichzeitig beschloß das Komitee, für 1956 rückwirkend keinen Preis zu verleihen. Im vergangenen Jahr war keiner der vorgeschlagenen Kandidaten dieser hohen Auszeich- nung für würdig befunden worden. Der 60jährige kanadische Staatsmann wurde von der Auszeichnung völlig überrascht. Mit Pearson wird ein Mann geehrt, der als einer der Baumeister der NATO gilt, zum Präsidenten der siebten Vollversammlung der Vereinten Nationen 1952 gewählt wurde und während der Sueakrise maßgeblichen Anteil an der Er- haltung des Friedens hatte.— Zum letzten Male wurde der Friedensnobelpreis 1954 ver- Neken. Damals erhielt das Büro des Hohen Kommissars der UNO für Flüchtlinge diese Auszeichnung. 1953 wurde sie dem farbigen Amerikaner Ralph Bunche zuerkannt, der maßgeblichen Anteil an der Schlichtung des Ralästina- Krieges hatte. 1952 war der Preis an Albert Schweitzer verliehen worden. Truppen nach Syrien-Waffen für Libyen Ueberraschende Aktivität Aegyptens/ Ist die Türkei bedroht:? Kairo,(dpa) Seit Sonntag hat sich die seit Wochen gespannte politische Situation in Syrien unerwartet verschärft. Im Mittel- meerhafen Latakia wurden— wie schon kurz berichtet— ägyptische Truppen an Land gesetzt, um nach einer Meldung des Kairorer Rundfunks„der Welt deutlich zu machen, daß das Schicksal Aegyptens mit Informationsaustausch über„Sputnik“ Uebereinkommen amerikanischer Frankfurt.(dpa/ AP) Sowjetische und amerikanische Wissenschaftler sind überein- gekommen, Informationen über die ge- meinsamen Beobachtungen des sowjetischen Erdsatelliten untereinander auszutauschen. Der Leiter des amerikanischen Satelliten- Ueberwachungsprogramms, Leon Campbell, erklärte nach seiner Rückkehr aus Barcelona, Wo er mit der sowietischen Leiterin der vi- suellen Beobachtung des Trabanten Frau A. G. Massewitsch, konferierte, vor Journa- listen, man habe Vereinbarungen über den Austausch der gegenseitigen Beobachtungen des Satelliten zwischen dem Smithsonian Observatorium und der sowjetischen Aka- demie der Wissenschaften getroffen. An den Einzelheiten werde noch gearbeitet. Wie Campbell sagte, gibt es nach den Angaben von Frau Massewitsch in der So- Wietunion 66 bis 68 Satelliten- Beobachtungs- posten, die ihren Dienst freiwillig versehen. Das von ihnen benutzte System gleiche im und sowjetischer Wissenschaftler wesentlichen dem amerikanischen, erklärte Campbell. Campbell gab weiter bekannt, daß in Barcelona auch mit italienischen und britischen Wissenschaftlern über die Ein- richtung von Satelliten-Beobachtungsposten verhandelt worden sei. Großbritannien werde mindestens zehn solcher Stellen einrichten. Zum ersten Male seit dem Start des so- Wietischen Erdtrabanten vor einer Woche gelang die Herstellung eines Radar-Kontak- tes mit dem Satelliten oder dem ebenfalls um die Erde kreisenden ausgebrannten Ra- ketensatz, teilte der Leiter einer britischen Beobachtungsstation in Jodrell Bank, Pro- fessor Lovell, mit. Astronomen der Univer- sität Michigan haben am Sonntag gegen 5.15 Uhr die dritte Raketenstufe fotografiert, die dem sowjetischen Erdsatelliten„Sputnik“ die letzte Beschleunigung gab und seitdem zusammen mit ihm die Erde umkreist. Die Beobachter hatten den Eindruck, daß die Raltetenstufe sich im Flug ständig über- schlägt. Zwischen Gesfern und Morgen Bürgermeister Sieveking ist der Spitzen- kandidat der CDU für die Wahl zur Ham- burger Bürgerschaft am 10. November. An Zweiter Stelle steht der Vorsitzende der Hamburg-Block- Fraktion, Wilhelm Güsse feld. Die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei wählte auf einer Sitzung in Berlin als erste Fraktion des Bundestages nach der Bundestagswahl einen neuen Fraktionsvor- stand. Fraktionsvorsitzender wurde Herbert Schneider(Bremerhaven). Zu stellvertreten- den Fraktionsvorsitzenden wurden Margot Kalinke und Dr. Ludwig Preiss gewählt. Den Posten des Fraktionsgeschäftsführers erhielt Heinz Matthes. Hessens Ministerpräsident Zinn will eine Kommission einsetzen, die sich mit der Frage einer Aenderung des hessischen Pressegeset- zes und der Erschwerung von Zeitungs- beschlagnahmen befassen soll. Dieser Kom- mission werden unter anderen zwei Frank- furter Universitätsprofessoren, der General- Staatsanwalt als Vertreter des hessischen Justizministeriums und Vertreter des deut- schen Presserates angehören. Anlaß zu die- ser Maßnahme ist die Beschlagnahme einer ganzseitigen Anzeige„Das Trojanische Pferd“ am Tage vor der Bundestagswahl. Der Sowjetzonen-Rundfunk hat in den letzten Monaten seine Verbindungen zu den Rundfunk- Organisationen anderer Länder — vor allem Asiens— beachtlich ausweiten können. Gegenwärtig bestehen Arbeits- verbindungen zu 29 Ländern der Erde. Die Formen der Zusammenarbeit sind zu einem großen Teil— so zum Beispiel mit Aegyp- ten und Indonesien— in vertragliche Pro- tokollen über Austausch von Programmen und Technikern festgelegt. Bei den Gemeindewahlen in Luxemburg hat die oppositionelle liberale Partei nach halbamtlichen Ergebnissen in den 14 wich- tigsten Städten beträchtlichen Stimmenzu- wachs erhalten, während die Sozialdemo- kraten, die mit den Christlich-Sozialen die Regierungskoalition des Ministerpräsidenten Bech bilden, erhebliche Einbußen erlitten. Die Christlich Sozialen konnten sich gut be- haupten. Aus Kreisen der sozialdemokra- tischen Partei verlautet, daß diese eventuell auf Grund des Wahlergebnisses die Koalition ieee Ueberschwemmung in Spanien Madrid.(dpa). Wolkenbruchartige Regen- fälle haben in Valencia zu Ueberschwem⸗ mungen geführt, die bisher 20 Menschenleben forderten. In der Nacht zum Montag stieg der Spiegel des Turia-Flusses sehr stark an und dann noch einmal im Laufe des Vor- mittags, so daß in kürzester Zeit ganze Stadt- viertel unter Wasser standen. Stellenweise erreichte das Wasser in den Vororten zwei bis drei Meter Höhe. Hochwasserschäden werden auch aus anderen Teilen Spaniens, besonders aus dem Bezirk von Barcelona und aus Alicante gemeldet. verlassen und damit die Regierung zum Sturz bringen werde. Zum zweiten Male innerhalb 24 Stunden ist die ungarische Bevölkerung darauf hin- gewiesen worden, daß jeder„Kkonterrevolu- tionäre Versuch“ am 23. Oktober, dem Jah- restag der Ungarnrevolution,„im Keime erstickt werden wird“. Die antikommunistische Regierung der Zwergrepublik San Marino hat planmäßig von dem Regierungsgebàude Besitz ergriffen und ihr Amt angetreten. Damit ist die drei- wöchige Krise, in deren Verlauf die frühere kommunistisch- sozialistische Regierung und die antikommunistische Gegenregierung um die Macht kämpften, beendet. Durch einstweilige Verfügung hat der amerikanische Bundesdistriktsrichter Dickin- son Letts dem kürzlich neugewählten Vor- sitzenden der Transportarbeiter-Gewerk⸗ schaft(Teamsters Union), James R. Hoffa, und anderen neugewählten Vorstandsmit- gliedern der Gewerkschaft verboten, ihr Amt anzutreten. Hoffa und den anderen be- troffenen Vorstands mitgliedern wird auf- gegeben, die Rechtmäßigkeit ihrer Wahl nachzuweisen. Hoffa wurde zum Nachfolger des vorigen Gewerkschaftsvorsitzenden Dave Beck gewählt, der im Verdacht steht, Ge- werkschaftsgelder in Höhe von mehreren Millionen Dollar veruntreut zu haben. Präsident Eisenhower beging seinen 67. Geburtstag. Mit 67 Jahren ist Eisenhower der bisher älteste republikanische Präsident. dem Syriens eng verbunden ist und jede Aggression gegen einen der beiden Staaten als Angriff gegen beide aufgefaßt“ wird. Die ägyptischen Truppen wurden auf Grund des beiderseitigen Verteidigungsabkommens ge- landet. Sie sollen gegebenenfalls die nörd- lichen und südlichen Grenzen Syriens ver- teidigen,„um imperialistischen Ambitionen in Syrien ein Ende zu setzen“. Die Landung der Truppen erfolgte unter dem Schutz ägyptischer Flotteneinheiten und Flugzeuge der beiden Länder. Die arabische Nachrichtenagentur MEN berief sich in einer Sendung auf informierte Kreise in Damaskus, wonach Syrien seine Patrouillen an der türkischen Grenze ver- stärkt habe. Es seien Beobachtungsposten entlang der Grenze aufgestellt worden, um „türkische Truppenkonzentrationen auf der anderen Grenzseite zu beobachten“. Die Ankündigung der ägyptischen Trup- penlandung in Syrien traf zeitlich mit einer fünfstündigen Konferenz zwischen König Hussein von Jordanien und König Feissal vom Irak an der Grenze zwischen beiden Staaten zusammen. Wie in Bagdad bekannt wurde, sollen die beiden Monarchen in allen Fragen Uebereinstimmung erzielt haben. Eine Ladung ägyptischer Waffen, dar- unter sechs bewaffnete Fahrzeuge, wird am Dienstag Libyen übergeben werden. Aegyp- tische Militärexperten werden Waffen nach Libyen begleiten, um die libyschen Soldaten in Tobruk in der Benutzung der Waffen zu unterrichten. Die Waffen werden von Aegypten als ein Geschenk an Libyen auf Grund einer Bitte des libyschen Königs Idris übergeben. Es handelt sich auch um eine„riesige Zahl“ moderner automatischer Waffen, die in Aegypten hergestellt sein sollen. 8 Ruhige Reaktion im Westen Bei der Beurteilung der Verlegung ägyp- tischer Truppen nach Syrien ist nach an- Fänglicher Besorgnis in internationalen poli- tischen Kreisen am Montag eine gewisse Beruhigung eingetreten. In London wird die Truppenlandung nicht als ein Ereignis von ernsterer Bedeutung angesehen. Strenge Kontrollen an den Zonengrenzübergängen Berlin.(dpa) Nach Oeffnung der Berliner Zonengrenze in der Nacht zum Montag fer- tigte die Volkspolizei an den Kontrollstellen Babelsberg und Heerstraße die Personen- Wagen mit Interzonenreisenden in Richtung Bundesgebiet so schnell ab, daß schon nach kurzer Zeit keine Wartezeiten mehr in Kauf genommen werden mußten. Vor dem Kon- trollpunkt Babelsberg stand jedoch am Montagmorgen noch eine Schlange von über 100 Fernlastzügen, die bis zum Avus-Klee- blatt in Wannsee reichte. Am Zonengremzübergang der Autobahn Helmstedt-Berlin kam es am Montagvormit- tag wiederholt zu Stauungen. Neben dem um diese Tageszeit sonst nicht gewohnten starken Verkehr hatten die Verzögerungen ihre Ursache in der langsameren Abferti- gung der Fahrzeuge durch die Volkspolizei am Kontrollpunkt Marienborn. Es fanden strenge Kontrollen statt. Seite 9 YORGEN Kommentar Dienstag, 15. Oktober 1957 Titos zweiter Streich Die jugoslawische Regierung wird heute diplomatische Beziehungen mit dem Sowiet- zonen-Staat aufnehmen. Tito setzt sich damit über die von der Bonner Bundesregierung noch immer aufrechterhaltene Drohung hin- Weg, die Bundesrepublik werde die Bezie- hungen zu allen Staaten abbrechen, welche die DDR anerkennen. Das ist die zweite un- freundliche Handlung, die Tito innerhalb kurzer Zeit gegenüber der Bundesrepublik unternimmt. Erst vor wenigen Wochen hat er anläßlich des Besuches Gomulkas in Ju- goslawien die Oder-Neisse-Linie als end- Sültis? Grenze zwischen Deutschland und Po- len bezeichnet. 5 Die Bundesregierung hat bisher geltend gemacht, sie sei die einzige deutsche Vertre- tung, die völkerrechtlich die Legitimation habe, für ganz Deutschland zu sprechen. Von diesem Grundsatz leitet sie die Dro- hung ab, ihrerseits die Beziehungen zu den- jenigen Staaten abzubrechen, die Pankow anerkennen. Nur der Sowjetunlon hat sie bislang als einem der Unterzeichnerstaaten des Potsdamer Abkommens eine Ausnahme- stellung eingeräumt. Nun durchbricht Jugo- slawien diese bis zu diesem Tage allgemein respektierte Regelung. Die Bundesregierung steht vor der Frage, wie sie darauf antwor- ten soll. Sie kann entweder die Beziehungen zu Belgrad abbrechen, oder Jugoslawien als sozialistischen Staat zum zweiten Aus- nahmefall erklären, oder aber den jugosla- wischen Schritt mit oder ohne Protest hin- nehmen. Wirtschaftlich hat die Bundesrepublik in Titos Landen zwar nicht viel zu verlieren; dennoch versprechen wir uns von einem Abbruch der Beziehungen nichts, weil wir darin keinen Sinn finden. Wir können sehr wohl namens der Bundesrepublik dem So- Wi etzonen-Staat die Anerkennung verwei- gern, wir können aber nicht verlangen, daß andere Staaten so tun, als gäbe es die DDR nicht. Es wäre deshalb auch nicht klug, Ju- goslawien zur zweiten Ausnahme zu erklä- ren, welche die Regel bestätigt. Es läßt sich voraussehen, daß früher oder später andere Länder Titos Beispiel folgen werden. Uns bleibt kaum etwas anderes zu tun, als un- seren völkerrechtlichen Standpunkt in der Deutschland-Frage aufrecht zu erhalten, ohne jedoch weiterhin versuchen zu wollen, andere Staaten daran zu hindern, ihr Ver- hältnis zur DDR nach eigenem Ermessen zu gestalten. Im Falle Jugoslawiens bedeutet das: keinen Abbruch der Beziehungen, aber eine offizielle Erklärung, daß sich die Bun- desregierung auch in Zukunft als einzige deutsche Vertretung betrachtet, die legiti- miert ist, für ganz Deutschland zu handeln. whe Kalte Enteignung Der 13. Oktober dürfte als„Schwarzer Sonntag“ noch lange im Gedächtnis der Be- Wobhner der Sowietzone haften bleiben. Pie helle Aufregung vom Sonntag beginnt bei Hunderttausenden langsam der bangen Frage zu weichen, welches Urteil die soge- Hannten Prüfungskommissionen, die über ire zum Umtausch berechtigten 300 Mark übersteigenden Beträge an Ersparnissen fäl- len werden. Die Formulierung in der amt- lichen Erklärung des Ministerpräsidenten, diese Gelder stünden ab 19. Oktober ihren Besitzern zur Verfügung, sofern sie„ehrlich verdient“ und nicht„spekulativer Herkunft“ seien, läuft praktisch auf einen Währungs- schnitt mit allen Vorzeichen einer kalten Enteignung hinaus. Es existiert in der DDR eine in der letzten Zeit allerdings sehr locker angewandte und praktisch kaum mehr kontrollierte Verordnung zum Gesetz über den bargeldlosen Verkehr, die den Be- sitz von Noten im Gesamtwert von über 300 Mark unter dem ausdrücklichen Hinweis unter Verbot stellt, darüber hinausgehende Summen müßten im Interesse der Arbeiter- und Bauernmacht bei den Banken und Spar- instituten einbezahlt werden. Der 19. Oktober wird, sofern dieses Da- tum nicht im letzten Augenblick wegen „Arbeitsüberlastung“ prolongiert werden Sollte, den Beweis dafür erbringen, inwie- weit es dem Staat als opportun erscheinen mag, sich wieder an diese Verordnung zu er- innern, die neben den kurz nach der Ernte mit relativ viel Bargeld versehenen Bauern, vor allem jene Bevölkerungsschichten tref- fen kann, die aus Mißtrauen oder Vorsicht gegenüber den unberechenbaren Maßnah- men der Regierung oder für geplante grö- Bere Anschaffungen ihre Notgroschen inner- halb des Hauses bewahrten. Schon jetzt darf jedoch der Verdacht ausgesprochen werden, daß die 300-Mark-Klausel den Machthabern östlich der Elbe eine legale Handhabe bie- tet, im Rahmen ihres finanzpolitischen Klassenkampfes jene noch verbliebenen Reste des privaten Unternehmertums, des Handels, des Handwerks und des bäuer- lichen Mittelstandes abzuwürgen, deren libe- ralen Tendenzen der staatlichen Planwirt- Wirtschaft noch immer nicht zum Opfer fle- len. Jeder private Geschäftsmann oder frei- beruflich tätige Wissenschaftler, Künstler oder Arzt, der sich in den letzten Jahren vielleicht einige Tausender ersparte und am Sonntag gezwungen wurde, diese Summe zum Umtausch den Banken vorzulegen, steht machtlos der etwaigen Feststellung der Ueberprüfungskommissionen gegenüber, der Betrag sei zwar— sofern er den Nachweis zu erbringen in der Lage ist—„ehrlich ver- dient“, aber in„spekulativer Absicht ge- hortet“ worden und als verfallen zu be- trachten. Wieviel der Staat letzten Endes an seinem währungspolitischen Staatsstreich verdient, wird sich erst nach einer Veröf- fentlichung des nächsten Notenausweises der Nationalbank feststellen lassen. Grobe Schätzungen rechnen mit einer Verringe- rung des Notenumlaufes um rund annähernd eine Milliarde Ostmark. Grotewohls scheinheilige Begründung, es handle sich bei der Aktion um eine vom Mi- nisterrat während der Nachtstunden über- raschend beschlossene Schutzmaßnahme mit größerem Wohltätigkeitscharakter und dem Ziel, das sauer verdiente Geld der Werktäti- gen vor dem Zugriff gieriger Monopolkapi- talisten zu bewahren, straft sie schon deshalb Lügen, weil die Noten das Druckdatum 1955 tragen und die Umtauschverordnung bereits in dem am Sonntag erschienenen Geschäfts- blatt der DDR gedruckt vorlag. Wenn man sich darüber hinaus vor Augen hält, daß die Bundesrepublik seit Jahren den Abfluß von Hunderten von Millionen Westmark über die Autobahn- und andere an Raubritter- methoden erinnernde Gebühren verkraften kann, ohne daß ihre Währung dadurch an Verdauungsstörungen zu leiden hätte, liegt der Unsinn der Behauptung Grotewohls auf der Hand, die auf rund 200 Millionen geschätzte Summe an Ostmark in der Bundesrepublik und Westberlin sei in der Lage, das ost- deutsche Wirtschafts- und Währungsgefüge zu erschüttern. Der große Schnitt der ostdeutschen Noten- bank ergab sich ungeschminkt aus der Not- Wendigkeit, den innerhalb von fünf Jahren von 4, 2 auf 5,5 Milliarden Ostmark angestie- genen Notenumlauf aufzufangen. Die von der Regierung der DDR zweifellos ungern, aber dafür umso skrupelloser durchgeführte Ak- tion blieb als vorläufig letzter Ausweg, nach- dem sich andere Mittel als untauglich er wie- sen, Weder der Einführung von Sparprämien und der Vermehrung des Angebots an Ver- Srlügungen, noch der Errichtung eines staat- lichen Abzahlungssystems für teure Luxus- Waren oder der Eröffnung von Ramschläden für den billigen Verschleiß un verkäuflicher HO- Artikel war es gelungen, die wachsende Diskrepanz zwischen Kaufkraft und Versor- gung einzudämmen. Paul Werner(Berlin) Die neue bayerische Koalition steht Sie wird von CSU, BHE und FDP gebildet/ Die Bayernpartei will neben der SpD Opposition betreiben Von unserem Korrespondenten Gerd Sehmitt München. 14. Oktober Form und Zusammensetzung der neuen bayerischen Regierungskoalition steht seit Montagabend fest. Sie wird aus CSU, BHE und FDP bestehen. Nach mehr als dreistün- diger Sitzung faßte die CSU-Fraktion am späten Montagnachmittag diesen Beschluß. Der Landes vorsitzende der CSU, Dr. Hans Seidel, wurde beauftragt, sofort Verhand- lungen mit den beiden Koalitionspartnern über die Besetzung der Kabinettsposten aufzunehmen. Dr. Seidel erhielt für die Ver- handlungen von seinen Parteifreunden „weitgehende Handlungsfreiheit“ bei der Auswahl der Persönlichkeiten für das Kabi- nett. Am Mittwochnachmittag(um 16 Uhr) wird der bayerische Landtag zu einer Ple- narsitzung zusammentreten. Als einziger Zunkt steht auf der Tagesordnung:„Neu- wahl des Minister präsidenten.“ Die CSU wird für dieses Amt Dr. Seidel vorschlagen, der zweifellos die erforderliche Mehrheit er- hält. Dr. Seidel hofft, dag er dem Landtag sofort sein neues Kabinett vorstellen kann, obwohl ihm die Verfassung dazu eine Frist von vier Wochen einräumt. Der Entschluß der CSU-Fraktion, der mit 68 gegen fünf Stimmen bei einer Enthaltung gefaßt wurde, hat nicht überrascht. Dr. Hans Seidel erklärte aber nach der Sitzung vor Pressevertretern, er habe, als er das Frak- tionszimmer betrat, noch nicht gewußt, wie sich seine Parteifreunde entscheiden würden. Auch eine große Koalition mit der SPD sei ernsthaft diskutiert worden. Bei vielen Frak- tionsmitgliedern sei man aber auf die An- sicht gestoßen, daß es für eine solche Lösung „hoch zu früh“ sei. Der eigentlich Betrogene bei dieser Koali- tionslösung ist die Bayernpartei, die doch den Sturz der Viererkoalition maßgeblich mit her- beigeführt hat. Ihr Chef, Professor Josef Baumgartner, gab am Montag eine kurze Er- klärung über den weiteren Weg seiner Par- tei ab. Die Bayernpartei werde geschlossen, ohne Austritte und ohne Spaltung, in die Opposition gehen, sich aber auch in der Oppo- sition streng von der SPD absetzen.— Als diese Worte gesprochen wurden, waren sie allerdings schon nur noch halb wahr. Der BP-Abgeordntee Schweiger war nämlich be- reits aus der Partei ausgetreten und die Ab- geordneten des sogenannten„linken“ Flügels Anklage gegen Agartz veröffentlicht Früherer Wirtschafts wissenschaftler des DGB„dringend verdächtig“ Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe, 14. Oktober Die Bundesanwaltschaft hat am Montag bekanntgegeben, daß sie den früheren Wirt- schafts wissenschaftler des DGB, Dr. Viktor Agartz, beim Bundesgerichtshof wegen ver- fassungs feindlicher Beziehungen zum sowiet- zonalen FDGB und zur SED angeschuldigt habe, während sein Kraftfahrer Gustav Wie- land und seine Sekretärin Ruth Ludwig der Beihilfe beschuldigt seien. Der Paragraph 100 d Abs. 2 Strafgesetzbuch, nach dem Agartz angeklagt ist, sieht Gefängnisstrafen vor, wenn jemand in der Absicht handelt, „Maßnahmen oder Bestrebungen einer Re- Slerung, einer Partei, einer anderen Vereini- gung oder Einrichtung“ außerhalb der Bun- desrepublik„herbeizuführen oder zu fördern, die darauf gerichtet sind, den Bestand oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutsch- land zu beeinträchtigen oder einen der Ver- kassungsgrundsätze zu beseitigen, außer Gel- tung zu setzen oder zu untergraben“. Den dringenden Verdacht, daß Agartz in solcher verfassungsfeindlichen Absicht ge- handelt habe, begründet die Bundesanwalt- schaft mit Indizien, die sie aus der Art und Weise zu gewinnen trachtet, wie Agartz die Bezahlung für die Lieferung seines Viso- Dienstes an die Organisationen der Zone erhielt. Agartz hatte in der Voruntersuchung zugegeben, daß er eine größere Zahl von Exemplaren des von ihm herausgegebenen sogenannten Viso-Dienstes, in dem die Ar- beit seiner„Gesellschaft für Srirtschaftswis- senschaftliche Forschung mbH“ literarisch ver- Eine Labour-Stimme für Europa Der britische Abgeordnete Robens vor der Deutsch-Englischen Gesellschaft Mannheim.(de-Eig.-Ber.) Vor dem kürz- lich gegründeten Arbeitskreis Rhein-Neckar der deutsch- englischen Gesellschaft refe- rierte der britische Labour-Abgeordnete Alfred Robens, Mitglied des„Schattenkabi- netts“ der britischen Opposition, über Not- Wendigkeit und Ziel einer europäischen Eini- gung. Robens sieht in der Idee des Ge- meinsamen Marktes eine Möglichkeit für Europa, in der Weltpolitik eine Rolle zwi- schen den Machtblöcken Sowjetrußgland und USA zu spielen. Nur wenn Europa als Wirt- schaftseinheit auftreten könne, werde man in der Welt auf seine Stimme hören. Im Gemeinsamen Markt könnten schließlich Produktions verhältnisse amerikanischer Grö- Benordnung herbeigeführt werden. Robens ging dabei von der Vorstellung aus, daß man die Vereinigten Staaten als einen„Ge- meinsamen Markt“ von 48 Staaten auffassen könne. 5 Der Redner beklagte, daß Großbritannien gegenwärtig keine Möglichkeit zu einer Voll mitgliedschaft in der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft habe. Großbritannien habe zunächst Rücksicht auf die Common- Wwealth-Länder und die Kolonien zu neh- men. Immerhin lehnte Robens eine Betei- ligung seines Landes am Gemeinsamen Markt als Vollmitglied nicht grundsätzlich ab, sondern räumte lediglich ein, es könnten Jahre vergehen, bis dies möglich wäre. Bis dahin müsse nach der engsten Verbindung des Vereinigten Königreiches mit Europa gesucht werden. Robens setzte sich für eine Einbeziehung Großbritanniens in die Frei- handelszone ein, wobei er anmerkte, es sei noch genügend Zeit, zur Diskussion, „Vielleicht 15 Jahre“. wertet wurde, an den FDGB auf Bezahlung und sogar auf Abonnement geliefert habe. Agartz war jedoch Ende März unter dem Verdacht verhaftet worden, er habe über 100 000 Mark vom FDGB zur Unterstützung der illegalen EP in der Bundesrepublik er- Halten. Bereits Ende März sagte die Bundes- anwaltschaft, die Erklärung von Agartz sei unglaubwürdig, denn es sei nicht üblich, Gelder für ein Zeitschriften-Abonnement heimlich durch Kurier und weitere Tarn- maßnahmen zu übermitteln. Agartz war dann am 8. Mai unter Aufrechterhaltung des Haftbefehls gegen eine Kaution von 50 000 Mark auf freien Fuß gesetzt worden. Nun hat der Dritte Senat des Bundesgerichts- hofes zu beschließen, ob der Verdacht gegen Agartz und seine Mitbeschuldigten so drin- gend ist, daß in öffentlicher Hauptverhand- lung gegen die Angeschuldigten prozessiert Werden muß. Hält der Bundesgerichtshof eine Hauptverhandlung für notwendig, wird er bald den Verhandlungstermin bestimmen. Dienstag 18. Oktober 1387“ Nr u 67 Spit + der Bayernpartei erzählten jedem, der hören wollte, sie würden auch weiterhin de sonders in kulturpolitischen Fragen, mit g SPD stimmen. mit an Ofter gegen Eröffnung des Bundestages bn heute in Berlin steher Berlin(AP). Der dritte deutsche Bunde 5 tag wird am heutigen Dienstagnachmittag m den 8 15 Unr planmäßig in Berlin zu seiner ch 15 5 1 stituierenden Sitzung zusammentreten. Irot 5 der Behinderung durch den Geldumtaush der Sowjetzone und die schlechten Verkehs, 85 bedingungen waren die meisten Abgeord. Die ten und Kabinettsmitglieder am Montag neim abend, allerdings oft mit ganztägiger Ver tags à spätung, in der alten Reichshauptstadt eg 1 1 getroffen. Bundeskanzler Adenauer wunt 515 F bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Tem, Reihe pelhof vom Regierenden Bürgermeister Be. Iins, Willy Brandt, begrüßt. ö Buchbesprechung N Wolfgang FEricthöffer: Wirtschaftspol, 85 tische Zwischenbilanz im Wahljahr(12 Nate Sungsprotokoll Nr. 8 der„Aktionsgemeſ manns schaft Soziale Marktwirtschaft“), Mart wurde Hoch, Druckerei und Verlagsgesellschzd Turnie Ludwigsburg. Der zweite Bundestag bintg, alien lägt eine Reihe von wirtschaftspclitischi Tor: Aufgaben, die zu einer Besinnung auf di 58095 markt wirtschaftliche Parole, unter der. 5 führende Regierungspartei vor acht Jahre(KEV). anngetreten war, dringenden Anlaß geben h wein dieser Situation hat die„Aktionsgemeh GRC schaft Soziale Marktwirtschaft“ den Vers Endres unternommen, Inventur unter den bisher u Eberl, Gesetzen erhobenen wirtschaftspolitiscin 5 5 Maßnahmen und Ideen zu halten. Die B. pittrie lanz, die daraus gezogen wird, schmed bitter:„Noch eine weitere Legislaturperioc* mit so viel Interessenpolitik, Staatskapitzl“ RC. sierung und Wohlfahrtsstaat wie in den f letzten vier Jahren, und die CDU wird de Ple Soziale Marktwirtschaft... in gefährlicten Huępl Maße verwirtschaftet und diskreditiert h. lasabe ben.“ Allerdings wird das Konzept der Seh] gegen noch schärfer abgelehnt. Daß dieses anz, Uberle sehene, unabhängige Gremium eine dera Krefel ungeschminkte Fragestellung überhaul Spieler aufwirft, ist indessen erstaunlich und be. Herda merkenswert genug. An dieser Bilanz. für de nichts verschleiert, sie ist bei aller Kin Flyers, ein Vademecum in den entscheidenden F. in Zu gen der Tagespolitik, das seine Aktualit kein noch nicht so schnell verlieren wird. Zwiespältiges Echo auf Fujiyamas Reise Taube Ohren in Washington und London für manche japanischen Wünsch Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Oktober Einen Tag vor der Rückkehr Außenmini- ster Fujiyamas aus den USA ist Japan— Wie berichtet— in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aufgenommen worden — und diese Tatsache ist von der japani- schen Oeffentlichkeit mit lebhafter Genug- tuung aufgenommen worden. Man sieht darin einen Sieg für Japan wie für Asien und einen Erfolg des japanischen Außen- ministers. Ueberraschende Mitbringsel hatte man zwar nicht von ihm erwartet. Aber Fujiyama hatte immerhin ein paar Einzel- heiten in Ordnung bringen sollen. Davon ist ihm allerdings in Washington und London wenig gelungen. Die von den Amerikanern verurteilten 56 „Kriegsverbrecher“ bleiben weiterhin in Haft. Die Unterstellung Okinawas unter japanische Verwaltung und die Repatri- jerung der noch in Japan lebenden Bewoh- ner der Bonin-Inseln— diese Probleme sind keinen Schritt weiterge kommen. Ebenso hat Fujiyama wenig erreicht für die Beseitigung amerikanischer Import-Restriktionen gegen gewisse japanische Warengattungen, vor allem Textilien. Der US- Handelsminister Sinclair Weeks hatte mit höflichem Bedau- ern auf die in amerikanischen Wirtschafts- kreisen vorherrschende Stimmung verwie- sen; gleiches wiederholte sich in London. „ 4 N Dort geriet der japanische dae Bedrängnis, als ihm handgreiflicne Bes, P. für„Piratenakte“ japanischer Wirtschalt Kreise vorgehalten wurden, Von japanisch Erwe Seite hat man inzwischen einen wesen die Tat chen Teil der Schuld ausländischen Besti klasse lern zugeschoben, die die beanstandet yy nic Muster in Japan in Auftrag gegeben hatte heriger Unter anderem soll sogar ein derartig die Bre Auftrag— der nicht angenommen wurde spricht einem Nachbau des Volkswagen- Modells& daß sie golten haben. und ne Schließlich hat Japans Außenminister- nicht 1 Was zu erwarten war— in Washington mußte in London in der Frage der Atombombe Badeni Versuche keinen Boden gewonnen; aber A nach v kleinen Erfolg bringt er aus England di unerwr vollwertige GATT-Zuerkennung für Jap Planks Handel mit. uin Demgegenüber glaubt man aber, d Mannh Fujiyamas Reise doch nicht ganz erfolg Ueberr gewesen sei und durch die Fühlungnahm Erfolg in USA und England viel zu gegenseitig ließ si Verständnis beigetragen habe, woraus if einem spätere Früchte ergeben würden. Die em konnte davon, die am schnellsten reifte, ist Ja Aufnahme in den Sicherheitsrat. Bereits d dem Flughafen, bei seiner ersten Erklänu nach Betreten japanischen Bodens, hat Fil, yama auf die Verpflichtungen hingewies⸗ die Japan nunmehr aus seiner Aufnahme! den Sicherheitsrat erwachsen würden. — Werden wir im Smoking zur Arbeit gehen? Die neu erstandene List- Gesellschaft beriet in Frankfurt Probleme der Automatisierung Die Vorstellung von Männern, die im Smoking zur Arbeit gehen, weckt Verdruß (wenn es nicht gerade um Ubernächtigte han- delt, die sich nicht umziehen konnten, oder um Sparsame, die das gute alte Stück auf- tragen möchten). Der Gesellschaftsanzug am Arbeitsplatz ist eine Herausforderung für alle, die nur Kellnern und Musikern den Frack gönnen. Arbeit schändet nicht, aber wenn sie staubt und schmiert, so ist das für das Festgewand der sichere Ruin. Die Sache mit dem Smoking ist nicht so ganz wörtlich zu nehmen, sie will lediglich zum Ausdruck bringen, daß Rationalisierung und Mechani- sierung schon viele Tätigkeiten leicht und sauber gemacht haben. Werden bald alle leichte und saubere Tätigkeiten haben? Die Automatisierung ist für einige die groge Hoffnung, andere sehen ihr nicht ohne Furcht entgegen.(Furcht hat große Augen.) In Frankfurt diskutierte die Lis t- Gesell- schaft zwei Tage(10. und 11. Oktober) lang „Wirtschaftliche und soziale Probleme der Automation“. Mit gelehrtenhafter Gründlich- keit ging man im Römer-Saal dem Begriff zuleibe, fand ihn leider durchaus nicht genau fixiert und den Sprachgebrauch infolgedessen schwankend: Manche nennen schon Automa- tisierung, was in Wirklichkeit eine weitere Stufe der bekannten Mechanisierung ist. Junge Betriebssoziologen neigten dazu, vor- erst überhaupt nur Probleme der technischen und organisatorischen Rationalisierung ernst zu nehmen. Auf europäischem Boden habe man sich noch kaum mit Automatisierung zu befassen, aber sehr viel Rationali- slerung nachzuholen. Jetzt endlich werde alles lückenlos und ohne Rest kalku- lierbar. Die jungen Soziologen fanden das Reden über Automatisierung belastet durch Sensationsmacherei und Geschwätz. Es wür- den Einrichtungen und Verfahren künftig nicht anders verbessert und verfeinert als bisher auch. Kein Grund zur Aufregung. Dagegen sah Professor Dr. Edgar Salin (Basel) unsere herkömmliche Arbeitsauffas- sung in einer durchgreifenden Umwandlung: Nicht mehr im Schweiße seines Angesichts esse der Mensch sein Brot. Schillers allen geläufige Verse„Von der Stirne heiß— Rinnen muß der Schweiß— Soll das Werk den Meister loben“ verkehren sich in ihr Gegenteil: Das Werk lobt nur einen Meister, der die Arbeit so vorbereitete, daß den Be- schäftigten Schweiß und Schmutz erspart bleiben. Ihre Tätigkeit beschränkt sich auf Kontrolle und Wartung, sie könnte in der Tat ohne Gefahr im gepflegten Smoking aus- geführt werden. Die mehr als unbehagliche Vision einer unabsehbaren Folge von technischen Um- wälzungen dämpfte Professor Dr. Wessels (Köln) durch die tröstlich wirkende Bemer- kung, selbst erfahrene amerikanische Vor- kämpfer der Automation halten„nur“ 40 Prozent der gewerblichen Arbeit für auto- matisierbar. So wird also doch nicht„alles“ umgekrempelt werden, Schließlich könnten der Automatisierung noch engere Grenzen gezogen sein durch Personalmangel und Kapitalmangel, durch lange Wege, Umwege und Sackgassen(plus Kapitalfehlleitung) der Entwicklungsarbeit. Sie stellt größte Anfor- derungen an den Kapitaleinsatz privatwirt- schaftlich handelnder Unternehmer, an die Geistesklarheit und Geisteskraft derer, die den„Apparat“ zu höchster Zweckmäßigkeit aufbauen sollen( und die Wachsamkeit aller, die sich um die öffentlichen Auswirkungen der privat wirtschaftlichen Maßnahmen zu kümmern haben). 5 Unsere Schulen und Lehren leisten nicht die grundlegende Vorbereitung für die Be- rufsarbeit in automatisierten Betrieben. In den automatisierten Anlagen der Opelwerke in Rüsselsheim fanden die Tagungsteilneh- mer gelernte Bäcker, Friseure usw., die bei ihrer Arbeit keine Verwendung für das in drei oder mehr Lehrjahren mühsam Er- lernte haben. Schnell fertig ist die Jugend (und das Alter) mit dem Wort: Nutzlose Um- Wege, verlorene Zeit! Wer aber etwas wirk- lich erlernt hat, steht doch wohl jeder Art von Arbeit ganz anders gegenüber als einer, der nie etwas gelernt hat. Aber drei oder mehr Jahre wären für seine Grundaus- bildung nicht nötig gewesen. Will man allen Ernstes alte Zöpfe in die neue Zeit tragen? Was macht übrigens der im durchratio- nalisierten Betrieb Beschäftigte mit seiner freien Zeit? Er kommt nicht erschöpft und todmüde von der Arbeit, er genießt ein ver- längertes Wochenende, verdient angemessen, wohnt in freundlichen Räumen, und nun zer- brechen sich die Gelehrten den Kopf über eine sinnvolle Freizeitgestaltung für ihn und seine Familie. Zwischenfrage: Hat ein Jahr- hundert Schulpflicht für alle das menschliche Gestaltungsvermögen doch nicht so geweckt und gestärkt, daß sich die„Normalprodukte“ der Schule in ihrer Welt und ihrer Zeit zu- rechtfinden, sich unter Umständen auch selbst beschäftigen und mit munterem Spiel die Langeweile davonjagen können? Sorgen- volle Gelehrte fürchten, daß der Mann, der bisher gewohnt war, nur das zu tun, was er geheißen wurde, in der freien Zeit auf das Geheiß zudringlicher Reklame hören, zu ihren lockenden Leitbildern aufblicken und sich dem„Konsum“ in jeder Form und Qua- lität ausliefern wird. Er ist Konsum-Teil- nehmer und legt Wert darauf, das Ausmaß seiner Teilnehmerschaft nicht zu verbergen. Er leistet etwas im Betrieb, folglich will er sich in seiner Freizeit etwas leisten können. Eindringlich warnten Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther und Ober bürgermeister Theodor Pfizer(Ulm) davor, den Tech- nokraten zu folgen, die sich vorbehaltlos in die Abenteuer der Automatisierung ein- lassen möchten, Wenn sie sich auf mathe- matische, naturwissenschaftliche, technische Zusammenhänge und Zuständigkeiten be- rufen, so tun sie das nie, ohne die aus an- deren Bereichen genährten Gewissensbeden- ken heftig abzulehnen, die sich ihren Vor- haben in den Weg stellen könnten. Ihre Pläne, Geschöpfe ihres Geistes, zeigen sich ihnen von der vorteilhaftesten Seite, sie wissen nicht viel von unerwünschten Aus- wirkungen auf das Schicksal der Beschäf- tigten und ihrer Familien. Als perfekte Techniker sehen sie keine Schwierigkeit da- bei, den Produktionsfaktor Mensch umzu- schulen und nach Bedarf da oder dort„ein- zusetzen“. Wer wird noch einen Beruf fürs Leben ergreifen können? Wer sich den je- weils gebotenen Arbeitsmöglichkeiten anzu- passen hat, muß Gelerntes auch vergessen können, so verlangt es die gewünschte Ela- stizität, Voraussetzung für vielseitige Ver- Wendbarkeit im Rahmen neuer Möglichkei- ten.(Unter den„Gelernten“ in den auto- matisjierten Anlagen der Opelwerke war auch ein ehemaliger Walzmeister. Er meinte, für seine vorgerückten Jahre sei er mit sei- ner jetzigen Tätigkeit zufrieden, aber vor 30 Oder 20 Jahren wäre sie ihm langweilig vorgekommen. Keiner seiner Altersgenos- sen habe übrigens die Umschulung über- standen. Wahrscheinlich sind die älteren Oekono- men der Lis t- Gesellschaft, die vor den Faszinationen der Automatisierung Ware ohne sich grundsätzlich gegen die Autome“ sierung zu sperren, die größeren Realist Während die jungen Soziologen nur Kali, lierbares vor sich sehen, Aufgaben für 0 organisatorische und mechanische Ratio lisierung, rückte Edgar Salin von allen 1 standsaufnahmen“ ab zum künstlerisch 4 stalteten„Bild“, das sich der Oekoll mache, um daraus Impulse für das Fi tischwerden seiner Erkenntnisse zu sci zen. Während die Kalkulation zu ihren 10 sultaten mit zwangsläufiger Folgerichtig kommt, unterstreicht die Vorstellung uf künstlerisch gestalteten Bild die irra nalen und komplexen Wirklichkeiten,, denen es die Oekonomie zu tun hat. Schließlich lief die Frankfurter Dit sion auf die Frage nach dem Wert c Unwert von Prognosen(Voraussagen an mender Dinge) hinaus. Friedrich List, 10 Theodor Heuss der„Generalsyndikus 1 europäischen Zukunft“, gab mit seiner 0 gnose für die Vereinigten Staaten(rät Ackerbauland aller Zeiten) zwar ein 8 tes Beispiel, aber er forderte„Mut, 2 1 ken in die Zukunft“. Man versprach zich Römer von diesem Mut mehr als von sierten Versuchen, die neuartigen Vorsen zu bagatellisjeren. Vielleicht wird sich! wenig so abspielen, wie vorausgesehen, sentlich bleibt aber, dag wesentliche änderungen auf vernünftige Bereits, stoßen, zuzugreifen, die Menschen in 75 Not nicht sich selbst zu überlassen,, in neuen Situationen behilflich zu Man will aus den Schrecken der ersten dustriellen Revolution Folgerungen zweite ziehen: Eine gesteigerte Gewiss haftigkeit will sich lieber auf allerlei?“ faßzt machen, als abstreiten, daß etwas g anderes auf uns zukommt. 1 1957 Nr h Nr. 239/ Dienstag, 15. Oktober 1987 MORGEN Seite 9 Oktersheim unterlag auf eigenem Platz: eben hoßzachsens Sieg Eam Sechenlieim zugule Spitzengruppe der Handball- Bezirksklasse: 99 Seckenheim, Oftersheim, SVW dem, der 0 TSV Oftersheim— Großsachsen 7:10 Weiterhin, de. Infolge Grippeerkrankungen war der TSV agen, mit dz Oftersheim gezwungen, zum wichtigen Spiel gegen TV Großsachsen mehrere Ersatzleute einzusetzen. Daß die Mannschaft unter diesen Umständen gegen Großsachsen nicht be- stehen konnte, war vorauszusehen. Dennoch hielt sich die Elf beachtlich und gab sich tsche Bundes nur 7:10 geschlagen. Ausschlaggebend für lachmittagu den Sieg der Bergsträßler war das bessere u seiner kon, Stürmerspiel, das durch die Läuferreihe gut ntreten. Arch unterstützt wurde. Idumtausch h 8 8 ten Verkehtz. SV nlvesheim— Spygg Sandhofen 9:5 n Abgeord, Die SpVgg Sandhofen konnte in Ilves- am Montag neim nicht an die Leistungen des Vorsonn- ztägiger Ven. tags anknüpfen und zeigte vor allem im An- zuptstadt eig. griff nicht die gewohnte Durchschlagskraft. mauer wurd Die Platzherren dagegen waren in allen Ashafen Jem Reihen gleich gut besetzt. Schon bei der meister Be. lestages Mit Sepp im zweiten Sturm N 5 9 Zum zweiten Male trafen sich am Sonn- irtschaftspol tag die vom Verband nominierten Kan- ahljahr(gz didaten für die deutsche Eishockey-National- Ktionsgemeſ mannschaft. Nach einem kurzen Probespiel aft), Marin wurde die Mannschaft für das Drei-Länder- gsgesellschh Turnier am Wochenende in Bad Tölz gegen destag hinter Italien und die Tschechoslowakei nominiert: aftspolitische, Tor: Buchinger(EC Bad Tölz), Edelmann Dolltecha(80 wehßling). Verteidigung: Eggerbauer und nung auf di Ambros(EV Füssen), Rampf(EC Bad Tölz) mter der d und Huber(SC Rießzersee) sowie Jochen acht Jahre(KEV). Erster Sturm: Pfefferle, Egen, Traut- Uaß geben h wein(alle EV Füssen), zweiter Sturm: Sepp Ktionsgemeh, ERC Mannheim), Unsin EV Füssen) und den Verzug Endress(SS Rießersee). Dritter Sturm: den bisher u Eberl, Mayr EC Bad Tölz) und Breitsamer 3 f tl. auch der Rießerseer Atspolitischen S0 Riebersee) 8 125 ten. Die B pittrich, der an Grippe erkrankt ist. ird, schmech 8 8 islaturpero: Wieder klar für die Flyers taatskapitel. RCAF Flyers— Preußen Krefeld 11:3 95 145 15 an Die Eishockey mannschaft des kanadischen 2 Wird die 7 8 95 gefährlichen Hugplatzes Zweibrücken gewann am Sonn- tagabend ihr drittes Spiel in dieser Saison gegen die Mannschaft von Preußen Krefeld überlegen mit 11:3(3:0, 3:3, 5:0). Preußen Krefeld setzte zum erstenmal die polnischen Spieler Werner und Harald Kadow sowie Herda ein, die eine wesentliche Verstärkung kreditiert l. zept der Sh dieses ang. 1 eine dera überhaupt 8 1 1 für den Verein bedeuten. Gegen die RCAF er Bilanz 5 5 5 5175 1 aller Kü Hyers, hatten jedoch die erst seit drei Tagen eidenden Fiz. in Zweibrücken trainierenden Krefelder ne Aktualii keine Chancen. Sechsfacher Torschütze für wird. ch die Flyers, die ohne ihre Stürmerasse Trot- tier und Trembley angetreten waren, war Oatway. Für die Gäste waren Haas, Harald Kadowy und Herda. Reise n Wünsche Bei Halbzeit führten Pause führte Ilvesheim verdient 4:2 und baute diesen Vorsprung bis zum Spielende auf 9.5 aus, wobei Sauer(5), Schuster(2), Klopsch und Zapp erfolgreich waren. TV Hemsbach— TV Friedrichsfeld 9:5 Der TV Friedrichsfeld mußte sich in Hems- bach trotz stärkster Gegenwehr— besonders der Torwart verdiente sich ein Sonderlob mit 519 geschlagen geben. Entscheidend für den Sieg der Platzelf war das bessere und durchschlagkräftigere Stürmerspiel beson- ders nach der Pause. Kronauer, Wesch und Koch waren beim Sieger die erfolgreichsten Spieler. Hemsbach hatte bis zum Wechsel eine 4:2-Führung herausgespielt, die bis zum Spielschluß auf 9:5 vergrößert wurde. 62 Weinheim— 99 Seckenbheim 6:9 99 Seckenheim konnte auch die schwere Hürde im Gorxheimertal sicher nehmen. Leicht fiel dies den 9gern jedoch zunächst nicht, denn bis zur Pause stand die Partie noch 2:2. Erst zu Beginn der zweiten Hälfte konnten die Gäste einen 5:2-Vorsprung her- ausholen. Weinheim kam zwar nochmals auf 4:5 heran, doch brachten zwei weitere Seckenheimer Erfolge endgültig die Wende zu Gunsten der Seckenheimer, die durch Vetter(5), Probst, Schmitt, Keller und Eder noch 9:6 siegten und damit in der Bezirks- klasse die Tabellenführung übernahmen. AUS DEM SATTEL GERATEN ist hier Alfons Lütke-Westhues beim Mächtigkeits- springen des Turniers der Sieger in Münster. Bei dem Versuch, sich wieder in den Sattel zu arbeiten, was ihm auch gelang, trat aber Ala zurück, so daß drei Fehler- punkte angekreidet werden mußten. Mit Ala reichte es Lütke-Westhues noch zum dritten Platz, während er auf Flagrant nach dreimaligem Stechen mit 0 Fehlern den ersten Platz belegte. dpa-Bild Näachklänge zum Länderkampf gegen Ungarn: Budapest brachte krönenden Abschluß de- Saison Nach der UdSSR gelten Deutschland und Polen als stärkste Leichtathletik-Nationen Europas Als zu Beginn der Leichtathletik-Saison das Länderkampfprogramm des Deutschen Leichtathletikverbandes mit neun Länder- kämpfen bekannt wurde, hatte man gerade wegen des neunten und letzten Länder- kampfes in Budapest am Schluß der Saison manche Bedenken. Würde die deutsche Mannschaft nach so schweren Kämpfen am Schluß der Saison noch zu guten Leistungen fähig sein? Die deutsche Mannschaft hat diesen Be- fkürchtungen in kaum erwarteter Weise widerlegt. In Budapest gab es zwar einige durch kaum überstandene Krankheiten ge- schwächte deutsche Leichtathleten wie zum Beispiel Hary, Klick, Mengler, Kühl, aber es gab keine Versager. Auch Helmut Thumms starkes Zurückfallen im 3000-m-Hindernis- lauf in den letzten drei Runden hatte seine Ursache in einer Verletzung, die er sich beim Ueberspringen eines Hindernisses zu- gezogen hatte. die Mannheimer 6.21 ee Grüt bei de/ S i am Land eine: Hiedertage liche Bewel Wirtschalt⸗ n japanisch Erwartungsgemäß holte sich der FV Brühl den wesenfi, die Tabellenführung in der Handball-Kreis- schen Bes klasse A. Allerdings war die Leistung des beanstandet yy nicht so überzeugend wie in den bis- geben hals herigen Spielen; die Mannheimer SG hatte in derartig die Brühler am Rande einer Niederlage. Es nen wurde nspricht jedoch für das Können der Gäste, a- Modells e dag sie den 2:6-Pausenrückstand àufholten „undd noch 8.7 gewannen. ATB Heddesheim, enminister nicht in bester Aufstellung und Verfassung, ashington mußte sich us Weinheim 3:7 beugen. Atombombe Badenia Feudenheim gab 07 Seckenheim nen; aber! nach verlorener ersten Hälfte(1:2) mit 8:2 England d unerwartet klar das Nachsehen. Die Partie g für Japis Plankstadt gegen 09 Weinheim fiel aus. „ In der B-Klasse Staffel 1 kommen die n aber, t Mannheimer Vereine allmählich in Fahrt. anz erfol Ueberraschend kommt vor allem der 9˙8= ühlungnaht Erkolg der Mrd beim Sc Käfertal. Dafür gegenseitige ließ sich der TSV 1846 in Ladenburg nach Woraus 8d einem guten Spiel 7:8 schlagen. TSG fceinau len. Die eng konnte auch in Reilingen nicht bestehen und te, ist Japa Der neue Tabellenführer der Handball-Kreisklasse gewann nur mit 8:7 unterlag 3.7.— In der B II kam der V Waldhof in Schriesheim zu einem wertvol- len 5:4-Erfolg. Hart auf hart ging es im Spiel TSV Neckarau— Sc Pfingstberg. Das 8:8 am Spielende nach wechselseitiger Füh- rung entspricht dem Spielgeschehen. For- tuna Schönau lieferte dem TSV Lützel- sachsen eine vollauf ebenbürtige Partie. Nach einem 3:3-Pausenstand gelang dem Gast schließlich noch ein knapper 7:6-Erfolg. Seckenheims Ib war in Heddesheim gegen die TG klar überlegen und holte sich einen vollauf verdienten 15:7-Erfolg. Bei den Frauen fiel die Spitzenbegegnung Sandhofen— 1846 aus, so daß die Entschei- dung noch aussteht. Waldhofs Frauen gaben dem VfR mit 3:0 verdient das Nachsehen. Am Samstagabend spielte eine Kreisauswahl in der Haßglocher Halle gegen Ludwigshafen/ Frankenthal und gewann trotz eines 0:4 Rückstandes noch 5:4. Bewundernswert war, wie einige unserer Asse, so Germar, Lauer, Lingnau und Schade, auch in diesem letzten Kampf ihre grohßartigen Leistungen der letzten Wochen und Monate wiederholten, wie Heinz Laufer, Werner Bähr und Theo Püll nach einer an- srtengenden Saison noch mit Jahres- und persönlichen Bestleistungen auf warteten und Wie junge Athleten wie Witte, Müller und Glotzbach keinerlei Respekt vor großen Gegnern hatten und sich zu persönlichen Bestleistungen steigerten. Gewiß sind die ungarischen Leichtathle- ten schwächer als vor zwei Jahren, aber Ungarn zählt noch immer zu den besten europäischen Leichtathletik-Nationen. Um so höher ist der deutsche Sieg zu bewerten. Wieder waren die Läufer die großen Punktesammler. 76 zu 48 lautete ihr Punkte- ergebnis. Aber auch bei den Springern ist es diesesmal mit 25:19 Punkten positiv, und nur in den Würfen ist die Bilanz mit 21:23 negativ. Der Sieg gegen die Ungarn schließt eine große Länderkampfsaison ab. Eine Nieder- lage gegen die Polen im Juli zu einem Zeit- punkt, als die Polen in Hochform und unsere Leichtathleten erst im Kommen waren, und eine unglückliche Ein-Punkt-Niederlage ge- gen Finnland stehen sieben Siege gegen- über. Deutschland zählt nach Ruhland mit Polen oder vielleicht sogar noch vor Polen zur zweitstärksten europäischen Leichtath- letik-Nation. Beim Deutschen Leichtathletikverband ist man sich darüber im Klaren, daß es noch viele Schwächen gibt, so im Stabhochsprung, im Dreisprung, im Diskuswerfen und im Hammerwerfen. Auch in den Langstrecken- läufen fehlen hinter so bewährten Kräften wie Schade, Konrad, Laufer und Müller Weitere Läufer, die diese ersetzen können. Das große Länderkampfprogramm dieses Jahres hat dem DLV auch finanziell Mittel gebracht, die er unbedingt braucht, um seine Kräfte zu schulen. Das Programm dieses Jahres ging an die Grenze dessen, was man den Spitzenkönnern und ihren Vereinen zu- muten konnte. Es trug aber entscheidend zu dem deutschen Leichtathletikwunder die- ses Jahres bei, daß nämlich ausgerechnet im Jahr nach den Olympischen Spielen, in dem sonst immer eine Flaute herrschte, die Leichtathletik in Deutschland populärer denn je geworden ist. Viele junge Leicht- athleten, die neu in die Nationalmannschaft kamen, haben außerdem in diesem Jahre Länderkampf- Erfahrungen gewonnen. Das Wird sich bei den großen Kämpfen des nächsten Jahres, vor allem bei den Europa- meisterschaften, günstig auswirken. Außer- dem haben unsere Mittel- und Langstreckler in diesen Kämpfen das gelernt, was wir früher bei den Finnen und Schweden so be- Wundert haben, nämlich das gemeinsame Ringen um die Punkte mit allen taktischen Mitteln. Unsere beiden 3800-m-Läufer Schmidt und Stracke haben es dabei zu be- sonderer Meisterschaft gebracht. Im nächsten Jahr wird das Länderkampf- programm mit Rücksicht auf die Europa- meisterschaften gegenüber diesem Jahr ein- geschränkt werden. Dr. Danz, der 1. Vor- sitzende des Deutschen Leichtathletikver- bandes, rechnet mit nur fünf bis sechs Kämpfen, die unsere Leichtathleten vor- aussichtlich gegen Frankreich, Italien, Schweden, Polen und Ungarn führen werden. Argentinien— Chile 2:0 In der Qualifikationsrunde zur Fußball- Weltmeisterschaft setzte sich Argentinien am Sonntag in Santiago de Chile gegen Chile mit 2:0(1:0) durch. Die Treffer erzielten der Mit- telstürmer Menendez und der FHalbrechte Conde. In der Gruppe zwei der südamerika- nischen Zone steht Bolivien nach drei Spielen mit 4:2 Punkten an der Spitze vor Argen- tinien(2:2 Punkte) und Chile(2:4 Punkte.) Hans Hagen 7 Im Alter von 63 Jahren erlag Hans Hagen, einer der markantesten Spieler der SpVgg Fürth und des süddeutschen Fußballs nach dem ersten Welkrieg, im Anschluß an eine Grippe einem Herzschlag. Hagen spielte von 1917 bis 1934 bis zum Alter von 40 Jahren in der ersten Mannschaft der SpVgg Fürth, mit der er 1926 und 1929 zweimal die deutsche Meisterschaft gewann. Zwischen 1920 und 1930 wurde er zu zwölf Länderspielen be- rufen, und er war mit 36 Jahren der älteste Spieler, der bisher jemals in einer deutschen Nationalelf stand. Wie stent mein Verein? Handball- Verbandsklasse TSG Ketsch 8 8 0 0 109:55 16:0 TSV Rot 9 6 0 3 77 SG Leutershausen 7 5 1 1 98 Seckenheim 8 5 0 3 69:58 10:6 TV Edingen 7 4 0 3 64.58 8:8 TSV Birkenau 8 4 0 4 35.71 SG Nußloch V VfR Mannheim 8 2 00 6 56:105 4:12 TSV Handschuhsheim 9 2 0 7 2 VfL Neckarau 9 1 0 8 5298 20 Bezirksklasse, Staffel 1 99 Seckenheim 6 5 1 M TSV Oftersheim 8 5ͤ 12 ͤ 0 SV Waldhof 7 4 2 1 49:36 10:4 TV Grohßsachsen 6 4 0 2 64:51 8:4 62 Weinheim 7 3 1 3 TV Hemsbach 1 1 ͤ Sd Hohensachsen VVVVVVVVVVVVVVV SV Ilvesheim 6 3 0 3 46:45 66 TV Friedrichsfeld 7 2 1 1 TSV Viernheim 5 1 0 4 38:48 278 Spygg Sandhofen 5 1 0 4 38:44 22:8 TG Laudenbach 6 0 1 5 43866 Kreisklasse A TV Brühl 5 5 0 0 77 0 Polizei-SV 5 5 0 0 49 26 10:0 TV Oberflockenbach 5% 1 64 Schwetzingen 6 2 12ꝛ2ꝛx!17 Badenia Feudenheim 3 3 1 7 9 Weinheim 4 3 0 1 36:19 62 TSG Plankstadt 4 2 0 2 26:35 424 ATB Heddesheim 6 2 0 4 37:46 478 Sd Mannheim 6 2 0 4 37:36 4:8 Tus Weinheim 6 2 1 3 41:64 5327 07 Seckenheim 4 1 0 3 24:30 276 TV Sandhofen 6 0 0 6 26:63 0.12 Kreisklasse B, Staffel 1 TV Rheinau 6 6 0 0 46:27 12:0 SC Käfertal 7 5 0 2 58:34 10:4 50 Ladenburg 7 3 2 2 42:46 86 TB Rielingen 8 3 1 4 51:49 7:9 TSV 1846 Mannheim 6 3 0 3 46:38 676 MT Mannheim 6 2 1 X TSG Rheinau 5 10 1 N Germania Neulußheim 4 1 0 3 20:27 228 TV Neckarhausen 5 1 0 4 238.41 228 Staffel 2 TSV Neckarau 71 1 12 Ä TV Waldhof 6 3 2 1 41:36 8:4 98 Seckenheim 1b 7 4 0 1 8 SC Pfingstberg 5 3 1 1 xü!ͤ Fortuna Schönau F%%ͤ TV Schriesheim 6 3 0 ᷣ 3 TSV Lützelsachsen 5 2 1 2 47:43 8:5 TG Heddesheim 6. 1 1 41 11522 Post-SV 4 1 0 3 19:40 226 SV Wallstadt 5 0 1 4 24.44 119 Silbernadel für sieben Neulinge Sieben Spielern der deutschen Amateur- Nationalelf überreichte der Delegationsfüh- rer, Spielausschuß-Vorsitzender Hans Kör- fer, nach dem 3:2-Erfolg in Ilford beim Ban- kett die Silbernadel für ihr erstes offizielles Ländertreffen. FIFA-Präsident Drewry, die beiden Vize-Präsidenten Ernst Thommen (Schweiz) und Karel Lotsy(Holland) sowie FIFA- Sekretär Kurt Gassmann(Schweiz) Waren bei diesem Spiel Ehrengäste der Foot- ball- Association. ASV spielt schon am Samstag erstmals auf neuem Rasenplatz Wie uns die Vereinsleitung des ASV Feu- denheim mitteilt, wurde das Spiel des ASV gegen Daxlanden auf Samstag, 16 Uhr, vor- verlegt. Mit dieser Begegnung wird gleich- zeitig der neue Rasenplatz des ASV seiner Bestimmung übergeben. Mit dem ViR nach Aschaffenburg Freunde und Mitglieder des VfR Mann- heim haben Gelegenheit, die Mannschaft am kommenden Sonntag zum Spiel in Aschaffen- burg zu begleiten. Abfahrt mit Omnibussen Sonntag, 10 Uhr, ab Bismarckplatz. Anmel- dungen nimmt die Geschäftsstelle des VfR Mannheim, Tel. 2 52 25 entgegen. Toto-Quoten Zwölferwette: 1. R.: 360 000 DM; 2. R.: 3 800 DM,; 3. R.: 370 DM.— Neunerwette: 1. R.: 5 360 DM; 2. R.: 180 DM; 3. R.: 17 DM. Siebener-Auswahlwette: 1. R.: Kein Gewinner; 2. R.: 3 900 DM; 3. R.: 26 DM; 4. R.: 4,50 DM. Zehnerwette: 1. R.: 12 00 DM; 2. R.: 650 DM; 3. R.: 70 DM.— Torsummenwette: 1. R.: 18 000 DM; 2. R.: 600 DM; 3. R.: 35 DM; 4. R.: 3,50 DM. Lotto-Quoten: Klasse 1: 500 000 DM; Klasse 2: 150 000 DM; Klasse 3: 4 500 DM; Klasse 4: 90 DM; Klasse 5: 4,50 DM. it. Bereits al ten Erklänm ens, hat Fil, hinge wies Aufnahme! würden. B rung warne die Automd“ den Realist n nur Kal gaben für sche Ratit on allen. nstlerisch 4, ler Oekoll ür das Pin sse 2u Schi zu ihren f, olgerichtist stellung. die ia, chkeiten, U. in hat. urter Dise m Wert c ussagen lll ich List,“ Syndikus d it seiner P. aten(100 r ein schler Mut, 2u u prach sich als von gen Vorgl vird sich* s gesehen,“ entliche“ J I 2 22 222 7 9 9 9 0 ler ersten ingen für“ te ente F allerlei?“ 8 etwas. * 10 , — 855 EABUß IN u, 22 e 2 7 J —— l, , 2 Bereitsch„ chen in ie Zu. dassen, ih ich zu 8, * J J . IT 2 87 FILTER Seite 10 5. 5 MORGEN Dienstag, 15. Oktober 1957/ Nr. 20 — Nr. 28 e J 4 8 a 5 5. f Di An Neubau und Lieferung beteiligte Firmen: Vier Trümmergrundstücke mußten vereinigt werden, um den Eigentums-Wohn- An Neubau und Lieferung beteiligte Firmen Darm block der Kurpfälzischen Bau- und Treuhandgesellschaft Mannheim) in B 6, 19/21 er- Math. stellen zu können. In diesem großen Bauvorhaben sind 30 Wohnungen und elf Garagen bis 21 entstanden. Davon sind seit September bereits 20 bezogen, zehn werden am 15. No- 8 f nicht ENTWURF UND BAU LEITUNG vember bezugsfertig. Der kompakte Wohnblock besteht aus drei Häusern mit je fünf Gegr. /i 2 Deuts Geschossen. Die Wohnungen enthalten zwei, drei und vier Zimmer. Sie sind Ausge- 9901 helm Qn durch — D M 0 N D W A— U stattet mit Kachelofenheizung. 088 bel e. 8 f 8 5 vormals Johann Zanuss! lichke 5 Der Wohnblock ist im Einvernehmen mit dem Stadtplanungsamt errichtet worden 5 der 0 Architekt und berücksichtigt bereits die für das Quadrat B 6 vorgesehene Neuordnung und Bau- T ERRAZ Z 0 GESCHAFT jetet n Spinonastraße 12 Telefon 4 01 19 duet Die Rechtstaumm Wurde aut der Grundlage des Nen ien darnssese nee vom Mhm.-Waldhof Baldurstraße 21 Telefon 5946— 15. März 1951 in Verbindung mit dem Dauerwohnrecht gefunden. Jeder der 30 Eigen-* tüh amtlich 7 5 5 wohner schloß mit der Gesellschaft einen Dauerwohnrechtsvertrag und erwarb damit, Die den Rechtsanspruch auf Uebertragung der Wohnung in sein Eigentum, sobald die 8 Fremdfinanzierung abgetragen ist. Dadurch wurden kostspielige Zinsaufwendungen— Es 5 2 ib eingespart. Lichtpausen den, 0 7 2 1* d Frie 7 Sei t D Architekt Edmund Wahl leitete den Aufbau des Blocks. Er plante die Küchen be- Lameystrage 11 J U pe! 1 Prein Kanalbau— Hausentwässerung tont klein, damit die Bewohner erst gar nicht auf die Idee kommen sollten, eine N e uf 4 42 l der E MANNHEIM- B 2, 4 Telefon 2 16 80 Wohnküche einzurichten. Dafür sind die Wohnzimmer groß gehalten und mit Eichen- 280 0 parkett ausgelegt, um den Anreiz moderner Wohnkultur zu schaffen, einem Anliegen, din, 4 0 junge Wolter Dauer Wilbelm Nibler. 5 2. gen Parkett- und Fußbodenverlegegeschäft 3 25 5 8 8 und EI 3 2* 5 5. ro handlung hat e Mannheim Pflügersgrundstraße 29. Tel. 5 03 93 h 5 e Telefon 5 wird Ausführung der Parkett-Arbeiten Baugeräte b Baubesehlt fo sie g Rück. 0 Beam Seorg Pfötzer. 8 ARTUR GRUSSER 2 Gipser- und Stukkateurmeister ihren Mannheim-Waldhof- Forlenstr. 1. Tel. 5 94 23 8 1817. i 0. 1 8 5 85 ir Ausführung der Verputzarbeiten pezial-Zement-Estrich-Böden 550 Mhm.-Feudenheim Soled Neckarstraße 33 hakte 5 polizei Ausfünrung sämtlieher schreinerarbeiten Telefon 7 10 27 Die gelas er esch ent werfe Schreinerei— Glaserei— Innenausbau 5 1 Spezialität: Schallschluckdecken M ANMETA dle 1 Mannheimer Metallwarenfabrik Gmbl komt Mhm.-Waldhof Waldstraße 64 Telefon 5 93 42 Briefkastenfabrikation Blechbearbeitung herat Stanzteile FI MANNHEIM-NECKARAU- Borfgärtenstr. 10— Telefon 8 20. 5 aber 0„ griff Fritz Körner Ey 0 dag Malermeister Kar Köchler Nieh Mannheim Seckenheimer Straße 80 Telefon 4 22 09 i Spertlgesehütt zur vertehung ven Linelcun un zip pas Mannheim Lange Rötterstraße 36. Telefon 3 0797 Fran Ausführung sämtlicher Linoleum-verlegearbeiten Unte das bei der Kurpfälzischen Bau- und Treuhandgesellschaft seit jeher groß geschrieben 0 wird. Die Badezimmer sind bereits voll eingerichtet. Flache Dächer krönen die drei ä c 5. schre e Häuser, der Außen-Rauhverputz ist hell gehalten. Gemauerte Balkons sind für jede 5. ee 7 Wohnung vorhanden. Als Baumaterial wurden Hohllochziegel verwendet. Planung unt 5 Verl 5 A R K E 80 1 8 F U— S B O D E N Bauleitung lagen in den Händen von Architekt Wahl. Jri 70 ſen 9 ad 517 e, Die Kurpfälzische Bau- und Treuhandgesellschaft hat bisher insgesamt 220 Woh- le* 2E E n nungen in Mannheim errichten lassen. 120 weitere Wohnungen sind im Bau und sol- 140. len bis Februar/ März des nächsten Jahres ebenfalls bezugsfertig sein. Damit ist die K ARI. 8 8 HVWVEVE R AG Gesellschaft mit gutem Beispiel vorangegangen, denn 90 Prozent ihres Bauvolumens erstreckt sich auf den Aufbau von Trümmergrundstücken. Und trotz der Erhöhung Lager: Mannheim, Landzungenstraße 12 HOLZIMpORT- HOBEL-, SASE- UND PARKETTWERKE der Baukosten hat es die Gesellschaft fertiggebracht, die veranschlagte Bausumme von 960 000 Mark für den Wohnblock in B 6 einzuhalten. Holzimport— Sägewerk Telefon 2 25 66/ 2 25 67 5 Fernschreiber: 04— 6 22 89 Ein besonderes Kapitel ist schon immer die unauffällige Unterbringung der vielen MANNHEIM. TELEFON 2 08 55 Mülltonnen gewesen. Bei diesem Wohnblock stehen sie nur zelm Meter von der f Straße entfernt— sie sind also leicht zu erreichen— und sind dennoch aus der un- Lieferung der Türen u. des Bauholzes mittelbaren Sicht von außen verbannt. Grünflächen vor dem Block sorgen dafür, daß das Auge nicht nur Stein und Beton sieht. Die aufgelockerte Außenfront mit den ver- setzten Balkons sorgt schließlich dafür, daß hier keine unansehnliche Wohnmaschine entstand, sondern ein Wohnkomplex, in dem das Wohnen für jeden Eigentümer zur b bachdeckermeister · Mannheim Freude wird. H-e Emil Ur Q Pniedrichsring 40, Telefon 246 18 Ausführung von Dachdecker- und Isolierungsarbeiten 1 9 E HOCH- TIEF EISEN BETON BAU EAA MANNHEIM Tapeten u. Linoleum lieferte HA N S O S A D A „DER Dñ¹ICAKE“ Kachelöfen Mehrraumheizungen Transportable Kachelöfen Verlegen von Wand- und Bodenfliegen. Reparaturen aller Art Maennheim-Küfertel- Lindenstraße 3. Fernruf 7 68 81 FERNRUF 427 59 DOURER STRASSE 17.19 — 7 Sie haben nu. Vorleile wenn Sie Ihre Anzeigen-Aufträge frühzeitig und schriftlich erteilen. Unsere Setzerei kann 1 Unterricht Engl u. Franz. Privat“ Tel. 4 31 74. E NIZZA gehen, dann wählen Lernt modern tanzen! jeweils 11 Uhr am Vortage für die Samstag-Ausgabe: donnerstags 18 Uhr für die Montag-Ausgabe: freitags 18 Uhr Ab heute Dienstag, 15. Oktober, bis Samstag, 19. Oktober 1957, täglich durchgehend von 10.00 bis 18.50 Uhr geöffnet(Samstag bis 16.00 Uhr) Nur in Restaurant Planken-Stuben ess este, ne n Hur noch 5 große Werbetage, keine Verlängerung möglich. nerz, kreis fauf und Nerven ist Kabtgesuche rasch und ener- fur m. nienste Versteigerung suche g 3 3 2 ich Schlafzim., Klich, gebr. Möbel. gisch Wirksam 5 Witt, Versteig. 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Druckfehler aufweisen. 3 e 8 0 11 Heigluft-Sebläse beseitigt sofort Fuß kälte Helfen Sie uns derartige Mißgeschicke zu vermeiden 1 ... nach ei ee autometische remperatur· kegel 1 i a 4 un vñ 2 . 0. peratur-Regelung Reichen Sie Ihre Anzeigen-Aufträge bitte so früh wie 10 8 2 lit gcichinischult die Original Dr. Thomas- Konstruktion möglich ein.. f 5 3— gegen. i bons nd kennbntkag leu i f ö j E . 3——.— e e inmalſg qof dem deutschen Markt. Annahmeschluß 5 Erschöpf ungs- e N preise ab 88,50 DOM bis 234,50 0 tür die Dienstag- bis Freitag-Ausgabe: 12 zus tände— fü rene N, KLE- KUnsR Versäumen Sie nicht unsere Musters chau* 2 + 1 1 Mee Anzeigen- Abteilung Verkaufsleiter: Jeiehmann, Heidelberg 1957/ Nr. te Firmen nuss nuss! efon 5 9484 arbeiten 8 — o pien Ruf 4 42 91 — n dlung elefon 5 20 A1 Baubeschläge 2 MORGEN Seite 11 Nr. 239 Dienstag, 15. Oktober 1957 1 Darmstadt hat Weltoffene Horizonte Zo vier Ausstellungen quf der Mathildenhöhe, im Landesmuseum und in der Kunsthalle Die Zehnte Jahresausstellung der Neuen Darmstädter Sezession, die jetzt auf der Mathildenhöhe eröffnet wurde und dort noch bis zum 10. November zu sehen bleibt, stellt ein auger gewöhnliches Kunstereignis dar. Nicht einmal die großen Ausstellungen des Deutschen Künstlerbundes bringen ein s0 durchweg gutes Niveau zusammen, haben bei aller Vielfalt der Richtungen und Mög- lichkeiten nicht ein so einheitlich allein von der Qualität her geprägtes Gesicht, wie es jetzt und hier die Darmstädter Sezessioni- Die Einsame und die Gtuppe Soledad“ von Colette Audry in Berlin Es sollte eine Festwochen-Premiere wer- den, aber die Grippe kam dazwischen. So wurde„Soledad“, das Schauspiel der Sartre- Freundin Colette Audry, erst dieser Tage in der Berliner„Tribüne“ zum erstenmal deut- schen Zuschauern vorgeführt. Soledad, Einsamkeit, der Name der Hel- din, bezeichnet das Thema des Stücks. Die junge Soledad gehört einer Widerstands- gruppe an. Sie kämpft mit Kameraden ge- gen die Diktatur, sie liebt, wird geliebt, sie hat eine opfermütige Schwester. Trotzdem wird sich Soledad, nicht allzu frei, doch etwas matt nach Sartre, eines Tages ihrer hoffnungslosen Einsamkeit bewußt und läßt — e eiten. Sie schiegt ohne Auftrag, ohne A Böden Rücksicht auf verhaftete Gefährten einen Beamten des Regimes nieder. Die freie Tat, womöglich eine Bluttat, als das Abzeichen pewubter Einsamkeit— Colette Audry hat imren Sartre treu studiert. Aber sie denkt doch weniger exakt als imr Vorbild, die Sprache ist kraftlos, die Phantasie sehr bescheiden. Eine junge Frau, Soledads Schwester, gibt sich, um die Ver- haftete zu retten, dem zuständigen Geheim- polizisten hin und beginnt ihn zu lieben. Die Gruppe mißtraut der so schnell Frei- gelassenen; Soledad wird von den eigenen Leuten scharf verhört. Die Schwestern werken einander vor, allzu weibliche Triebe ins tödliche Spiel zu mischen. Trotz Streit GmbH lefon 8 n. und Mord und seelischer Erschütterung— die Mädchen und Männer auf der Bühne kommen aus dem faden Deklamieren nicht heraus. Frank Lothar, der Hausherr, hat ver- sucht, das sachlich straff zu Inszenieren, aber der Text hielt seinem energischen Zu- sten erreichten. Der Name„Sezession“ frei- lich hat heute seinen Sinn verloren; es ist nicht mehr die Abtrennung einer fortschritt- lichen Gruppe, die neue Stilprogramme durchzusetzen versucht, sondern der heutige Sezessionsgedanke hat sich in den einer Elite gewandelt. Die Darmstädter sind nicht auf ein einheitliches Prinzip verschworen, naturnahe und nicht gegenständliche Werke hängen hier bunt nebeneinander, und ge- rade bei der jüngsten Generation fällt in diesem Jahr eine besonders starke Neigung Zu einem neuen Bild der Wirklichkeit auf. Es ist einerseits erstaunlich, welche Fülle bedeutender Künstler heute allein schon in Darmstadt wohnt. Aber man ist weltoffen in dieser Stadt, und der österreichische Bild- hauer Fritz Wotruba ist ebenso Mitglied der Sezession wie der in Paris wirkende Ossip Zadkine, und soeben hat man auch die ita- lienischen Bildhauer Arturo Carmassi, Lu- ciano Minguzzi und Mario Negri in den Kreis aufgenommen. Die verstorbenen Mit- glieder Willi Baumeister, Rolf Müller- Landau, Gottfried Diehl und Paul Thesing werden jetzt mit kleinen Sonderschauen ge- ehrt, andererseits hat man eine Reihe jün- gerer Nachwuchskräfte vornehmlich aus Berlin sich als Gäste hinzugeladen. Auch Schriftsteller, Komponisten, Architekten, der Intendant Sellner und der Bühnenbildner Mertz gehören der Sezession an, in deren Kreis somit eine wirkliche Begegnung aller Künste ermöglicht wird. Man will keine Clique sein, sondern eine Gemeinschaft von Individualitäten, und was en der Darm- städter Sezession so sympathisch berührt, von ihrer Toleranz gegenüber den divergie- rendsten Stilmöglichkeiten bis zu ihrer Un- erbittlichkeit in der Forderung nach Quali- 15 kommt alles von dieser Grundhaltung er. Um die Weite heutigen Kunstschaffens zu verdeutlichen, haben auch zwei Photo- graphen ausstellen können: der Darmstädter Pit Ludwig mit melancholischen Impres- sionen von Frauen, Blumen und Katerstim- mung, der Saarbrücker Otto Steinert mit Montagen und Negativdrucken, die in ihrer eigenwilligen Gestaltung schier einem gra- phischen Blatt gleichwertig scheinen. Bei den Malern steht die noch im Impressiven verwurzelte, sich hier aber auf dem Bild „Kornfelder“ doch schon zu wuchtigen Ver- einfachungen steigernde Kunst des Heidel- bergers Walter Eimer neben dem schwer- mütigen Realismus von Bruno Müller- Linow(„Verschneite Laubenkolonie in Braunschweig“), die lebendige Farbe und der rhythmische Schwung des Landschafts- bildes„Porto Venere“ von Curth Georg Becker neben der geistigen Vielfalt der Holzschnitte von Hap Grieshaber, der spiralenhafte Tachismus von K. O. Götz neben der triumphierenden Koloristik der „Sommerfarben“ von Teo Gebürsch. Mit einem erstaunlichen Formenreichtum brin- gen sich der 1923 geborene Peter Steinforth und seine„Bleimonde“ in das Gespräch, hier kann eine Entdeckung gemacht sein. Die jungen Maler setzen sich wieder mit dem Gegenstand auseinander, und Max Beckmann ist vielfach der Katalysator da- bei. Der verlassene Strand des Farblithos „Nach der Saison“ von Eberhard Schlotter könnte einem neorealistischen Filmmotiv von Fellini oder De Sica nachgezeichnet sein, die Abwesenheit ist hier zum Thema genommen. Auch die„Krähen am Meer“ des aus Ostpreußen stammenden Dietmar Lemcke, nicht ganz ohne Beckmann zu den- ken, tiefgründig auch von der Pittura Metaflsica beeindruckt, gestalten mit den leeren Stühlen um eine gedeckte Tafel am Strand das Thema dieser Abwesenheit. Noch mehr von der italienischen Pittura Meta- fisica mit ihren Schaufensterpuppen kommt der gleichfalls aus Ostpreußen stammende Horst Skodlerrak her, der sein„Heiteres Strandstilleben“ aber mit lustigen Wimpeln bestückt, als wolle er den rüheren Paul Klee einmal feiern. Der 1928 geborene Her- bert Kitzel, der noch heute in Halle lebt, macht in seinen beiden„Jazz“- Bildern und „Nach dem Auftritt“ aus der Verehrung für Mosik und Max Beckmann kein Hehl, setzt den Ar- tisten ein paar Carl-Hofer-Gesichter auf, und trotzdem scheint hier eine Form des neuen Realismus gefunden, die aus dem Lebensgefühl der heutigen Zeit wächst. Aus ganz anderen Bereichen wächst der Realismus des 1915 geborenen Bruno Erd- mann, der noch die trostlosen Farben der Mietskasernen spannungsvoll akzentuiert und über das Motivische hinaus wieder malerisch zu komponieren versteht. * Die Darmstädter Sezession hat sich heuer eine Kollektion„Italienische Bildhauer“ zu Gast geladen, die gleichzeitig auf der Mat- hildenhöhe ausgestellt ist und einen reiz- vollen Kontrepunkt bildet. Es sind Künst- ler jener jüngeren Generation, die auf Ma- rini und Manzü nachfolgt, die mit Emilio Greco noch einmal die klassische Sinnen- haftigkeit aufblühen läßt, die aber ebenso bei Luciano Minguzzi und seinen„Schatten im Wald“ die Urgewalt der Dämonen mit unheimlicher Sachlichkeit aus der Bronze zaubert. Die Bronze„Tanz auf dem Eis“ von Carmelo Cappello stößt sich mit federnder Leichtigkeit vom Irdischen ab und schreibt die Bewegung gleichsam in den schweben- den Raum, während Umberto Mastroianni die schweren Kuben seiner„Frauenbüste“ mit kfuturistischer Dynamik emporsteilt. Rezitation Abendfeierstonden in der Trinitatis-Nofkirche und der Konkordienkirche Mannheim Die geistliche Abendfeierstunde in der Trinitatis-Notkirche Mannheim war Dietrich Buxtehude und dem wohl größten Lieddich- ter der evangelischen Kirche, Paul Gerhard, gewidmet. Ausführende Künstler waren Eva Fischer-Ries und Kantor Ludwig Mayer, der die Programmfolge mit Prälu- dium und Fuge in a-Moll eröffnete. Mit großem Einfühlungsvermögen und spürbarer Freude am Spiel wurde er dem Charakter der Komposition, die soviel Innigkeit aus- strahlt, gerecht. Ebenso gewinnend inter- pretierte er den Choral„Herr Christ, der einig Gott's Sohn“. Eva Fischer-Ries rezi- tierte anschließend die Gedichte„Nach Dir, ch Herr, verlanget mich“ und„Um zeitliche und ewige Wohlfahrt“. Danach spielte der Organist zwei Strophen des Liedes„Danket dem Herrn“, abgelöst von Eva Fischer-Ries mit den beiden Gedichten„Trostgesang wi- der die Trübsal“ und„Herr, Du erforschest meinen Sinn“. Der Komposition„Nun lob, mein Seel, den Herren“ folgten nochmal Zwei Rezitationen„Abendsegen“ und„Nun ruhen alle Wälder“. Die klare herzliche Sprache des Dichters, aus der schlichte, fast heitere Verinnerlichung spürbar wird, fand volle Würdigung durch den sorgfältig ge- formten und ausdrucksbetonten Vortrag der Künstlerin. Mit überzeugender Prägnanz interpretierte Ludwig Mayer abschließend Präludium und Fuge in fis-Moll. 18 * Für die„Stille Stunde“ in der Mann- heimer Konkordienkirche hatte Kantor Hans Schmidt diesmal kleinere musikalische For- lichten Heiterkeit. men ausgewählt. Im Mittelpunkt des Pro- gramms stand die festliche Triosonate Nr. 6 in G-Dur von Johann Sebastian Bach, zu- gleich das umfänglichste Werk, dem Hans Schmidt an der Orgel der gewohnt zuver- lässige und stilsichere Interpret war. Elf Leingang sang, von ihm begleitet, anschlie- gend zwei Lieder aus dem„Schemellischen Gesangbuch“— mit schlichter Tongebung und behutsamer Innigkeit, wie sie der ein- fachen Frömmigkeit dieser Melodien ent- sprechen. Aber auch dem stärker subjektiv ge- färbten Ausdrucksgehalt zweier Dvorak- Lieder, den„Biblischen Liedern“ opus 99 des tschechischen Komponisten entnommen, wurde die Sopranistin mit musikalischer Einfühlung gerecht, und sie verstand es, in zwei kleinen geistlichen Konzerten von Heinrich Schütz die gläubige Inbrunst und das jubelnde Gottvertrauen zu wecken, die in gezügelter Glut die Musik durchwalten. Hans Schmidt spielte außerdem zwei Choralvorspiele aus opus 122 von Johannes Brahms und gab dem Abend recht froh- gemuten Eingang und Ausklang mit italie- nischen Orgelkompositionen. An den An- fang stellte er zwei in kunstvoll imitierender Stimmführung durchsichtig gefügte Kanzo- nen von Girolamo Frescobaldi, der von 1608 bis 1643 Organist am Petersdom in Rom und einer der berühmtesten Orgelkünstler seiner Zeit war. Am Schluß stand eine Aria variata mit vier Variationen von Giovanni B. Martini, auch sie von einer aus süd- lichem Empfinden geborenen leichten und hesch Diese jüngeren italienischen Bildhauer ken- nen die Tradition und wissen sie zu nützen, aber sie wagen auch ebenso kühnere Ex- perimente— bis an die Grenzen des noch Möglichen hin. Die deutsche Skulpturen- Auswahl ist relativ glücklich, aber fast alles bleibt auf der nun einmal gegebenen Ent- wicklungslinie von Archipenko, Henry Moore, Gonzales zu Marini. Das Hessische Landesmuseum hat im Waffensaal zum 70. Geburtstag von Alexan- der Archipenko alles ausgestellt, was es von diesem Anreger der gesamten neueren Pla- skik besitzt; es ist nicht viel, nur 4 Skulp- turen, 13 Steinzeichnungen, sowie vier wei⸗ tere graphische Arbeiten verschiedener Technik. Aber von der verchromten Bronze „Silhouette“ von 1910 bis zu dem barocken „Furtwängler“-Kopf ist doch schon 80 gut wie der ganze Archipenko darin enthalten, als künstlerische Leistung nicht immer überzeugend, und doch hat es seit ihm 80 gut wie noch nichts auf dem Gebiet der Skulptur gegeben, was bei ihm nicht schon vorgeformt worden wäre. Es gibt in der Kunstgeschichte ein paar Anregerpersönlich- keiten, die beileibe nicht zu den„Großen“ zählen, die aber in ihrem Werk die Ent- wicklung zumindest eines vollen Jahrhun- derts vorausnahmen: Luca Cambiaso zum Beispiel in der Malerei des Cinquecento bis weit in das Seicento hinein und zu Rem- brandt hin, und Archipenko dürfte das für die moderne Plastik bedeuten. Die Ausstel- jung bleibt noch bis zum 3. November ge- öfknet. . Der letztjährige Kunstpreis der Stadt Darmstadt wurde dem 1911 in Kollnau bei Freiburg Greisgau) geborenen, seit 1939 in Frankfurt wohnhaften Maler Arthur Fauser verliehen. Bis zum 9. November veranstaltet jetzt die Stadt Darmstadt unter Mitwirkung des Kunstvereins Darmstadt in der dortigen Kunsthalle eine Ausstellung von 90 Oel- bildern und 12 Farblithos Fausers. Der Darmstädter Kulturreferent H. W. Sabais bezeichnet diesen Preis als eine„künstleri- sche Tapferkeitsauszeichnung“, die dem Eigensinn dieses an der Wirklichkeit des Gegenstandes bleibenden Malers zuerkannt sei. Poussin, Veronese, Cézanne und die Modersohn-Becker hätten ihn besonders an- gezogen und beeindruckt, soll Fauser einmal gesagt haben. Er malt nicht modisch, ist nicht auf die Sensationen des Experimentes bedacht, sondern liebt saubere Arbeit und feste Disziplin. Das Figürliche glückt ihm weniger, das„Liebespaar unter Sonnenblu- men“ hat gar gewisse Peinlichkeiten an sich. Aber ein„Stilleben mit Kerzen“ ist in sei- ner Dinghaftigkeit klar gebaut, von lang- samem Rhythmus und eigenwilliger Schön- heit, nüchtern und doch wieder von gehei- mer Poesie. Auch oben in der Sezessions- ausstellung auf der Mathildenhöhe iSt er vertreten: mit einem„Herbststrauß mit Hirschschädel“, der das Gegenständliche mit dem Zeichenhaften durchdringt. Ulrich Seelmann-Eggebert grifk nicht stand. Zwei Filmdamen, Ina Hal- 225975 ley und Ruth Niehaus, zeigten immerhin, daß sie noch nicht alles verlernt haben. Frau Niehaus als Soledad sprach angenehm Kühl, wenn sie sich auch manchmal in der Feier- Mipolam pose einer jungen Ingrid Bergman aufbaute. n 5 07 97 Frank Lothar hat schon manchen bösen 1 Unterdrücker in modernen Widerstands- dramen gespielt. Diesmal durfte er der — ccrecklichen Gestalt in Schwarz einige Menschenzüge einzeichnen, Unsicherheit und Verliebtheit. Christa Rotzoll enstraße 12 Jür den fHlagen fas AS fROl — Es Wirkt säurebindend, — krampflösend und schleimhautschützend. 5 Nur in Apotheken. 60 Tabl. ON 1.95. 120 Tabl. 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Bei Zahlungsverzug ist die Kasse sonst gezwungen, einen einmaligen Säumniszuschlag von 2% der rückständigen Schuld zu er- Die Beiträge für die Versicherungsberechtigten und Weiterversicherten sind monatlich im voraus zu entrichten und jeweils am ersten Werktag Diejenigen Versicherungsberechtigten und Weiterversicherten, die den Beitrag für diesen Monat noch nicht ein- bezahlt haben, werden höflich gebeten, die Zahlung binnen einer Woche Nach Ablauf der Frist von einer Woche ist die Kasse sonst gezwungen, am dritten Tage nach jeder Lohn- oder Ge- Zwangsvollstreckung anzuordnen. Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim. Schlachthof, Freibank. 18. Oktober 1957, von 7.30 Nrn. 1501 bis 2000. Mittwoch bis Samstagvormittag Verkauf von Frischwurst und Konserven ohne Bezugsberechtigung. 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Oktober 1957/ Nr. 20 — Korruptionsverhandlungen des Verteidigungsausschusses abgebrochen Berlin.(dpa/ AP) Der verteidigungsaus- schuß des zweiten Bundestages beschäftigte sich am Montag im Berliner Bundeshaus auf seiner letzten Sitzung mit den Vor- Würfen gegen die Abgeordneten Berendsen, Dr. Blanck und von Manteuffel. Der Aus- schuß nahm den Entwurf des Berichterstat- ters bis auf den Teil an, der den CDU- Abgeordneten Berendsen betrifft. Berendsen will dem Ausschuß neues Material vorlegen, das jedoch wegen der Kürze der zur Ver- fügung stehenden Zeit nicht mehr bearbeitet Werden kann, da die Amtsperiode des Aus- schusses am Dienstagnachmittag abläuft. In seinem Untersuchungsbericht stellte der Verteidigungsausschuß fest, daß die gegen von Manteuffel und Blanck erhobene Vor- Würfe, sie hätten sich unzulässig in Rüstungs- geschäfte eingeschaltet, entkräftet wurden. Im Fall Berendsen kam der Ausschuß zu der Ansicht, daß man erneut in eine Beweis- aufnahme eintreten müßte, wozu allerdings keine Zeit mehr zur Verfügung stand. Der Verteidigungsausschuß faßte auher- dem einen Beschluß in dem Untersuchungs- verfahren wegen der Vorkommnisse im Koblenzer Beschaffungsamt. In ihm wird die Bundesregierung ersucht, dem Bundestag über eine Reihe von Fragen Bericht zu er- statten. Unter anderem möchten die Ab- geordneten wissen, welche Mißstände sich bei der Ueberwachung der für die Beschef- kung von Material für die Bundeswehr zu- ergeben haben. Schwedische Volksabstimmung über die Altersrente Stockholm.(dpa) Die Volksabstimmung in Schweden über die Pensionsfrage hat am Sonntag für keinen der drei Vorschläge die absolute Mehrheit erbracht. Bel einer Wahl- beteiligung von rund 70 Prozent haben von den 4,9 Millionen Wahlberechtigten nach der vorläufigen Auszählung 46,4 Prozent für die Sozialdemokratische Liste 1 gestimmt, die für alle Lohnempfänger eine obligatorische Zusstaversicherung zur allgemeinen Volks- Pension vorsieht. 34,6 Prozent der Wähler sprachen sich für die liberale und konser- vative Liste 3 aus, die kollektive Abspra- chen der jeweils zuständigen Berufsvertre- tungen befürwortet. Für den Bauernbund mit der Liste 2, die eine freiwillige Versiche- Tung vorsieht, stimmten 15,2 Prozent der Wahlberechtigten. Auf Grund dieses Ergeb- nisses erwarten politische Kreise in Stock- holm noch heftige parteipolitische Ausein- andersetzungen, bei denen möglicherweise die Konservativen, Liberalen und Agrarier nach einer gemeinsamen Basis suchen wer- den, um im Reichstag zu verhindern, daß der Vorschlag der Sozialisten verwirklicht wird. Der sozialdemokratische Ministerprä- sident Tage Erlander erklärte, daß nach dem Ausgang der Abstimmung der Vor- schlag der Liste 1 so schnell wie möglich zur Beschlußfassung vorgelegt wird. WEU und UNO im Abrüstungsgespräch Westeuropäische Union wünscht Einstellung der Straßburg, 15. Okt.(dpa) Die Versamm- lung der Westeuropäischen Union hält eine Einstellung der amerikanischen und briti- schen Versuchsexplosionen mit Atom- und Wasserstoffbomben im gegenwärtigen Sta- dium der weltpolitischen Entwicklung für nicht opportun. In einer am Montag bei zahlreichen Stimmenthaltungen— darun- ter der deutschen Delegierten der SpD und FDP— angenommenen Entschließung ver- tritt das W EU-Parlament folgenden Stand- punkt: 1. die Einstellung der Versuche ist nur im Rahmen einer allgemeinen Abrüstung möglich, 2. jede Einstellung von Explosionsver- suchen muß einer wirksamen internationa- len Kontrolle unterworfen werden, 3. eine Beendigung der Versuche muß mit einer Einstellung der Produktion von sbaltbarem Material für militärische Zwecke verbunden sein, und 4. auch die Produktionseinstellung muß international kontrolliert werden. Damit hat das WEU- Parlament nach An- sicht zahlreicher Delegierter die im Augen- blick einzig mögliche Konsequenz aus dem Verlauf der Londoner Abrüstungskonferenz Sezogen, die Angesichts der widersprüch- Uchen Auffassungen der Sowjetunion und der US u. a. über diese Frage keine Einigung er- zielen konnte. Zweifellos unter dem Eindruck dieser Tat- sache hat das W EU-Parlament den Unter- ausschuß für Abrüstungsfragen der UNO nachdrücklich aufgefordert,„so viele Kon- zessionen wie nur möglich zu machen“, da- mit spätestens bis Ende dieses Jahres eine Einigung zu Stande kommt. Sie müßte, so heißt es in der Entschließung, von dem Grundsatz ausgehen, daß die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet ist. Im einstimmig angenomenen zweiten Teil der Entschließung wird die Einsetzung einer Wis senschaftlichen Kommission aller west- Erfahrungen bei Atomexperimenten Lösten die Experimente die gegenwärtige Dürreperiode in Ceylon aus? Nevada.(AP) Nach Abschluß der dies- jährigen amerikanischen Atomversuchs- reihe auf dem Versuchsgelände in Nevada erklärte die amerikanische Atomenergie- kommission(AEC), man habe Erfahrungen darüber gesammelt, wie man die radioaktive Ausschüttung verringern könne. Nach dem am vergangenen Montag durchgeführten letzten Versuch stellte die AEC fest, daß die radioaktive Ausschüttung bei den Versuchen niedriger war als man erwartet hatte. Die AEC führt dieses Ergebnis auf bessere Ver- suchstechniken zurück, darunter unter ande- rem eine durch Erfahrung bedingte bessere Wettervoraussage, bessere Kenntnis der Ein. flüsse der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung auf die Ausschüttung und die Anwendung von Ballons bei der Zündung der Bomben. Mit den 24 in diesem Sommer durchgeführten Versuchen hat sich die Zahl der Atomexperimente in den USA seit dem Beginn im Jahre 1951 auf insgesamt 69 er- höht. Die Welt-Meteorologie- Organisation hat die Wetterämter in Ceylon aufgefordert, zu untersuchen, ob die in diesem Lande seit drei Jahren mit geringen Unterbrechungen herrschende Dürre auf Atomversuchsexplo- sionen zurückzuführen ist, wie am Montag Aus zu verlässiger Quelle verlautete. In vie- len Gebieten Ceylons ist inzwischen das Wasser rationiert worden. Ansteckende Krankheiten haben sich rasch ausgebreitet. Neues Raketen-Abwehrgeschoß Das erste vollautomatische Raketen- abwehrgeschog der Vereinigten Staaten, das die Bezeichnung„Talos“ trägt, wird am heu- tigen Dienstag auf dem Versuchsgelände in White Sands in Neu Mexiko vorgeführt. Die Rakete ist in der Lage, mehrere Ziele in einer Entfernung von 100 und mehr Kilo- metern nacheinander zu vernichten. Es ist mit einem Elektronengehirn ausgestattet, das selbständig die Ziele anvisiert, Entfer- mungen berechnet, lädt und abfeuert. Die „Talos“ kann wahlweise mit einem normalen 8 einem Atomsprengstoff versehen Wer- en. Atomversuche nur im Rahmen einer allgemeinen Abrüstung europäischen Länder befürwortet, die Vor- schläge zum Schutz der Bevölkerung vor radioaktiven Strahlen ausarbeiten soll. „Noch immer eine Chance“ New Tork.(dpa). Der britische Staats- minister Allan Noble erklärte am Montag in der Abrüstungsdebatte des politischen Aus- schusses der UNO- Vollversammlung, nach seiner Ansicht bestehe noch immer die Chance, die neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Weltraumraketen einer inter- nationalen Kontrolle zu unterstellen. Groß- britannien sei bereit an einer internationalen Untersuchung über die technischen Möglich- keiten eines Inspektionssystems teilzuneh- men, mit dem sichergestellt werden müsse, daß die Entsendung von Flugkörpern in den Weltraum ausschließlich friedlichen und wis- senschaftlichen Zwecken dienen soll. Staatsminister Noble vertrat den Stand- punkt, daß die sowjetischen Forderungen nach einer Zerstörung aller vorhandenen Atomwaffen, nach einem bedingungslosen Verzicht auf ihre Verwendung für die Dauer von fünf Jahren und nach der sofortigen Unterbrechung der Atomversuche das Ziel hätten,„das Gleichgewicht der Sicherheit entscheidend zum Vorteil der Sowjetunion zu verändern.“ Die Unterbrechung der Versuche als Einzelmaßgnahme bringe das Wettrüsten mit Atomwaffen zu keinem Ende und werde Staaten, die bisher noch nicht zu den Atom- mächten gehören, auch nicht veranlassen können, auf die Entwicklung solcher Waffen 2u verzichten. Zu der sowjetischen Ansicht, daß der von den Westmächten vorgeschlagene Inspek- tionsplan einer„Form von Spionage“ gleich- komme, sagte Noble:„Ich hoffe, Moskau wird ein bißchen Spionage durch die UNO im Interesse aller in Kauf nehmen.“ DGB gegen freie Wohnungswirtschaft In Köln tagen 257 Delegierte der 18 Bau, Steine, Erden Köln.(dpa) Die Arbeiterlöhne seien an der augenblicklichen Preisbewegung in der Bundesrepublik am wenigsten Schuld, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Bern- hard Tacke, am Montagvormittag in Köln bei der Eröffnung des IV. ordentlichen Ge- Werkschaftstages der Industriegwerkschaft Bau, Steine, Erden. Auf dem Gewerkschafts- tag vertreten 257 ordentliche Delegierte rund 420 000 Arbeitnehmer des Baugewerbes in der Bundesrepublik. Die Gewerkschaften werden sich nach den Worten Tackes nicht damit einverstanden erklären, daß die Wohnungswirtschaft in absehbarer Zeit aus der Zwangsbewirtschaf- tung entlassen und nach Gesichtspunkten der freien Marktwirtschaft geregelt wird. Bei der augenblicklichen Situation auf dem Wohnungsmarkt sei auf lange Zeit noch nicht damit zu rechnen, daß das Angebot die Nachfrage decke, Staatssekretär Busch vom Bundesarbeits ministerium kündigte an, daß die neue Bundesregierung die soziale Gesetzgebung fortsetzen werde. In Kürze werde sein Ministerium Entwürfe für die Neuordnung der Unfallversicherung und der Krankenversicherung vorlegen. Der Prä- sident der Bundesanstalt für Arbeitsvermitt- lung und Arbeitslosen versicherung, Anton Sabel, setzte sich dafür ein, daß die Bau- aufträge mehr als bisher über das ganze Jahr hindurch verteilt werden. Die Winter- saison müsse durch mögliche Bauarbeiten ausgefüllt werden, um eine größere Arbeits- losigkeit von Bauarbeitern zu vermeiden. Seebohm eröffnet Kongreß der Transportarbeiter- Föderation Frankfurt.(dpa) Bei der Eröffnung dez Kongresses der Internationalen Transport. arbeiter-Föderation setzte sich Bundez. verkehrsminister Dr. Seebohm am Montag in Frankfurt für eine enge internationage Zusammenarbeit zur Lösung aller Verkehrs. fragen ein. Für eine Beseitigung dez „chaotischen Zwiespalts zwischen den ein. zelnen Verkehrszweigen“ Setzte sich der Präsident der Föderation, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutsch. lands, Hans Jahn, ein. Mit der Koordinierung des Binnenverkehrs werde von der Föderd. tion ein Grundproblem der Verkehrspolitig aufgegriffen, das gelöst werden müsse, wenn die Verkehrs wirtschaft nicht auch Künftig hinter den Leistungen der übrigen Wirtschaft bleiben solle. Die Post-Gewerkschaft hat in Berlin ihren Delegierten-RKongreß Berlin.(dpa) Bei der Eröffnung des IV. Kongresses der Deutschen Postgewerk. schaft in Berlin bedauerte der DGB-Vor. sitzende Willi Richter am Montag die bis. her von der Bundespost gezeigte„überauz große Zurückhaltung“ in der Frage der Arbeitszeitverkürzung. Bundespostminister Lemmer berichtete den 250 Delegierten, das die Rationalisierung und Technisierung im deutschen Postbetrieb schon beachtliche Fortschritte gemacht habe. Während der Personalbestand der Bundespost in den letzten zwei Jahren um 12 000 Personen und damit um 3,4 Prozent gestiegen sei, hätten die Verkehrsleistungen um sieben Prozent zugenommen. In dieser Differenz liege der Erfolg der Rationalisierung. Für eine Re- form der gesellschaftlichen und Wirtschaft- lichen Ordnung setzte sich der Sp. Vor- sitzende Erich Ollenhauer vor dem Kon- greß ein. In der modernen Gesellschaft, sagte Ollenhauer, könnten bestimmte Funk- tionen nicht allein der Privatinitiative überlassen bleiben. Das gelte besonders für die Energieversorgung und im Zusammen- hang damit für die friedliche Entwicklung der Atomenergie. Dies seien ökkentliche Aufgaben. Kurz notiert Zum neuen syrischen Parlamentspräsi. denten wurde der Führer der linksorientier- ten sozialistischen Partei der arabischen Wiedergeburt Akrem El-haurani gewählt. Haurani beginnt nach Ansicht Politischer Beobachter neben dem Abwehrchef Sar- radsch und dem Oberkommandierenden EI Bizri als maßgebende Persönlichkeit in Syrien aufzutreten. Achtzehn Jahre Zuchthaus erhielt der jordanische Kommunistenführer Khaled Himshawi von einem jordanischen Militär. gericht. Himshawi war im September nach einer mehrmonatigen Suchaktion. verhaftet Worden. rpaomillen- Nochtichten Mein geliebter Mann und treuer Lebenskamerad, unser Am 12. Oktober 1957 verschied nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden mein geliebter Mann, der liebe Vater, gute Bruder, Schwager und Onkel, Herr Richard Schwandt Mannheim, den 14. Oktober 1957 Richard-Wagner-Straße 20 Dorothea Schwandt und Angehörige Feuerbestattung: Dienstag, 18. Oktober, 16.00 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitte ich abzusehen. Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Lei- den, jedoch plötzlich und unerwartet, verschied am 13. Oktober 1957 unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Käthchen Reil wwe. geb. Pusch im Alter von nahezu 70 Jahren. Mannheim, den 15. Oktober 1937 Sinsheim Ludwigshafen a. Rh. Wittelsbachstr. 58 In stiller Trauer: Heinrich Reil und Frau Ruth geb. Walpuski Alois Reil und Frau Ruth geb. König 4 Enkelkinder und alle Anverwandten Die Beerdigung findet am Mittwoch, 16. Oktober, um 14.00 Uhr von der Friedhofshalle Ludwigshafen- Friesenheim aus statt. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Karl Ziegler von seinem schweren Leiden erlöst. Mhm.- Neckarau, den 13. Oktober 1957 Germaniastraße 15 In isn rauer Paula Ziegler geb. Fackelmann und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 16. Okt., 14.00 Uhr Friedhof Neckarau. guter Vater, Bruder und Onkel, Herr Anton Dugeorge ist durch Gottes Ratschluß im 78. Lebensjahr heute aus unserer Mitte genommen worden. Ein arbeitsreiches, aufopferungsvolles und tapfer ge- führtes Leben verströmte in Liebe und Güte für die Seinen. Mannheim, den 13. Oktober 1957 Windmühlstraße 22 In tlefem Sehmerz: Frau Olga Dugeorge und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 16. Okt., 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzer schwerer Krankheit verschied am 13. Ok- tober 1957 mein lieber, treusorgender Mann, unser lieber Sohn, Schwiegersohn und Schwager, Herr Friedrich Wilhelm Jöst im Alter von 50 Jahren. Heddesheim, den 15. Oktober 1957 Wasserbettstraße 9 In tlefer Trauer: Katharina Jöst geb. Schmitt Familie Samuel Jöst und alle Angehörigen Beerdigung am Mittwoch, 16. Oktober, um 13.00 Uhr vom Trauerhause aus. Allzu früh entrißs uns der Tod durch ein tragisches Geschick unseren über alles geliebten sohn und Bruder Ulrich Otto Köhn stud. Ing. im blühenden Alter von 21 Jahren. Wer ihn gekannt, kann unseren schmerz ermessen, Mh m. Schönau, den 14. oktober 1957 Allensteiner Weg 7 In tie ter rauer: Helene Köhn Otto Köhn Eva-Marie Köhn Beerdigung siehe Bestattungskalender. Am Sonntag hat Gott der Herr meinen lieben Mann, meinen guten Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Opa, Herrn Hermann Eickelbaum Kapitän i. R. im Alter von 75 Jahren nach schwerem Leiden zu sich in die Ewigkeit gerufen. Mannheim, den 16. Oktober 19357 Schanzenstraße 19 In stiller Trauer: Emma Eickelbaum Richard Heberer u. Frau Rosel Enkelkind Helene geb. Eickelbaum und alle Verwandten Beerdigung; Mittwoch, 16. Okt., 11.0 Uhr Hauptfriedhof Mhm. ausschußmitglieds Elisabeth Ayrer Sie war seit Gründung unseres Arbeitskreises als Ver- treterin des Liselotte- Gymnasiums in guten schlimmen Zeiten uns allen eine liebe, treue und wert- volle Mitarbeiterin. Wir werden ihr Andenken stets in Ehren halten. Pro Juventute e. V. Mannheim die überaus schönen Kranz- Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Theodor Walter sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer weber für seine reichen Worte, Stammtischgesellschaft, die Kranzniederlegungen. Mhm.-Gartenstadt, den 18. oktober 1937 Herrschaftswald 134 Die trauernden Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Dienstag, 15. Oktober 1957 Hauptfriedhof Erlacher, Pauline, Grabenstraße 33 Haun, Anna Maria, Neckarsteinach, vorher Nhm. Walter, Antonie, J 3, 15 8 Demmerle, Barbara, Krappmühlstraße 3 Ayrer, Elisabeth, E 7, 8 3 Krematorium Weis, Pauline, Kobellstraße 22 3 Fuchs, Elisabetha, Max-Joseph-strage 19 Lutz, Otto, Schwetzinger Straße 101 Bernion, Philipp, Schwarz waldstraße 43 8 Wörz, Maria, Trützschlerstraße 12 55 Meißner, Alfred, Am Kiefernbuni 8 Schwandt, Richard, Richard-Wagner-Straße 20 Israelitischer Friedhof Kahn, Alfred, L% 5 Friedhof Sandhofen Leopold Arthur, Gryphiusweg 1 Wernz, Elisabetha, Ausgasse 24 1 Friedhof Rheinau Kampa, Georg, Relaisstraße 110 Friedhof Seckenheim Karl, Karoline, Bondorfer Straße 7 Bühler, Elisabetha, Hauptstraße 90 Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Ohne Gewähr Stadt Schmerzerfüllt geben wir unseren Mitgliedern und Freunden Nachricht von dem Ableben unseres Arbeits- Für die vielen Beweise aufrichtiger Antellnahme sowie für und Blumenspenden beim dem Gesangverein Typographia, dem Dramatischen Club, Eisenbahner-Gewerkschaft, der Eisenbahndirektion für die letzten Ehrungen, die ergreifenden Abschiedsworte und Mannheim Nach kurzer schwerer Krank. heit verschied am 14. Oktober 1957 meine liebe Gattin, meine gute Mutter, unsere Tochter, a Schwiegertochter, Schwester, Nichte und Schwägerin, Frau Gisela Gehrig geb. Stumpf Wie in im Alter von 21 Jahren. mannheim, den 18. Okt. 1957 1 7 25 In tiefem Schmerz: Friedrich Gehrig Arthur Stumpf u. Frau Fritz Hauck u. Frau und alle An verwandten Beerdigung: Mittvroch, 16. Okt,, im Hauptfriedhof Mannheim. 9 Familien-Anzeigen im MM . von vielen gelesen trost- der der 2 1 För besseres Hören Unsere fachmännische Berofoung, unsere interessor ten Vorführungen und praktischen Erprobungen der Zeit nebesfen Hörgeräte o. Hörbrillen def 5 Weltmarken OMNHON, Pfiltiks, 50 FHONAE, SIEMENS u. 0. m. sind für 9.30 Sehörbehipderte aufschlußreich und 10.00 vnyerbindlich. Geschäfiszei. „ 0 voa 9- 18 Uhr, somstogs 9 15 Uhr. E 0 Hörmittel- 8 9.00 13.00 Sm 13.30 Zentrale et 14.30 ö . 180 MANNHEIM. 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Sung dez den ein- sich der orsitzende Deutsch. rdinjerung r Födera. ehrspoliti n müsse. b. auch r übrigen ht akt Kongreß nung dez stgewerk⸗ DGB-Vor- g die bis. „überaus rage der stminister erten, dag lerung im eachtliche rend der in den sonen und ei, hätten Prozent liege der eine Re- virtschaft- SPD-Vor- em Kon- sellschaft, te Funk- tinitiative ders für Sammen- twicklung kkentliche entspräsl. orientier- rabischen gewählt. olitischer nef Sar- enden El keit in Melt der Khaled Militar- ber nach verhaftet eee eee Krank- KRtober meine dochter, Wester, „ Frau 19 kt. 1957 2: Frau rau andten . Okt., nheim. m MM 1 rofung, rungen en der ſen der Hibfs, ind für ch und s zei 15 Uhr. Utz ie: an. choko · jädlich. nder! 04 1.— r. 9/ Dienstag, 15. Oktober 1957 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 13 e Seefrachten sin ken weiter D) Der Index für die Linienfahrt hat ich im September 1957(2. Halbjahr 1954 2 100) mit 130 Weiter leicht abgeschwächt August 30 TI Tramfrachtenmarkt konnte mit 83,2 auch im September noch keine Festigung eintreten, doch dürfte bei der vorherrschenden Kostenlage der absolute fiekstand der Raten in vielen Fällen erreicht ein. Die Annullierung von langfristigen Kohle-Kontrakten brachte einzelme Schiffe in eine Notlage, die zur Annahme beson- ders niedriger Raten für Einzelreisen führte. Die Depression auf dem Frachtenmarkt ist auch an der langfristigen Ratenbindung micht vorbeigegangen: Während ein Viertel- ahreskontrakt vor einem Jahr noch zu 57 Schilling(etwa 34 DW) geschlossen wupde, eing die Rate für die gleiche Vertragsdauer im September 1957 auf 44 Schilling(etvra 26 DJ) zurück. Die Durchschnittsrate der Einzelpreise lag vor einem Jahr rund 15 Schilling(etwa 8,90 DMW) über der ge- nannten Kontraktrate und im Berichtsmonat um ebwa den gleichen Betrag darunter. Zollsenkung rechtzeitig verlängern VWD). Für eine Verlängerung der bis zum 31. Dezember befristeten 25prozentigen Zollsenkung für industrielle Erzeugnisse spricht sich die Arbeitsgemeinschaft Außen- handel des Einzelhandels aus. In einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministe- rium weist die Arbeitsgemeinschaft darauf hin, daß der Handel bei seinen bevorstehen- den Dispositionen für Frühjahr und Sommer 1958 viel eher auf die Preis forderungen der Industrie eingehen müsse, wenn er nicht auf Grund einer verlängerten Geltungsdauer der konjunkturpolitischen Zollsenkungsverord- nung auf den Auslandsmarkt ausweichen könne. Eine baldige Stellungnahme des Mini- steriums zu dieser Frage sei daher nicht nur aus handelspolitischen, sondern auch aus wirtschaftspolitischen Gründen dringend not- wendig. 5 In dem Schreiben der Arbeitsgemeinschaft beißt es weiter, in zahlreichen Fällen sei mit der letzten Zollsenkung der Punkt erreicht worden, an dem das ausländische Angebot preislich konkurrenzfähig zu vergleichbaren deutschen Erzeugnissen sei. Im Falle einer Verlängerung der Zollsenkung könne im nächsten Jahr mit größeren Einfuhren vor allem solcher Waren gerechnet werden, bei denen der Import bisher wegen der Zoll- höhe nicht interessant gewesen sei. Henschel-Werke „hilfreich“ verzehrt (eg) Die Bundesregierung hat sich jetzt endgültig entschlossen, den Henschel- Wer- ken in Kassel zur Ueberbrückung ihrer Finanzlerungsschwierigkeiten eine Kredit- hilke zu geben. Nach einer Aussprache zwi- schen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard am Wochenende soll entschieden worden sein, daß sich der Bund an einem Gesamtkkredit von 15 Mill. DM zu 4,5 Mill. DM beteiligen Wird. Fünf Mill. DM soll das Land Hessen, 5,5 Mill. DM sollen die Banken geben. Zu- gleich werden die Maschinen, Gebäude und Aufträge der Firma Henschel, die in der Hauptsache Lokomotiven und Lastwagen herstellt, von einer neuen Betriebsgesell- schaft übernommen, deren fünf Mill. DM Kapital zu zwei Mill. DM vom Bund und zu je 1,5 Mill. DM von den Banken und von der Firma Henschel aufgebracht werden sollen. Auf diese Weise würde also eine neue Bundesbeteiligung an einem Industrie- unternehmen entstehen, obwohl die Politik der Bundesregierung stärker zu einer Pri- vatisierung, als zu einer Vermehrung von Bundesvermögen tendiert. Es wird ausdrücklich betont, daß die Be- krlebsgesellschaft Henschel keine Schulden Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) ) Ini. Weizen 44,6944, 90; in. Roggen 40, 60 bis 49,90; Weizenmehl Type 405 62,80—64, Type 30 90„ Type 912 56,5058, Type 1050 54,50—58; Brotmehl Type 1600 49,5051; Roggenmehl Type 997 5955,25, Type 1150 5353,25, Type 1370 5151,25; Braugerste 43,5044; Futtergerste inl. 37; Sortier- gerste 33—34, ausl. 38(franz.5; Industräegerste nicht not.; Inlandshafer zu Futterzwecken 34—35, dto. fur Industriezwecke nicht not.; Auslandshafer 96,50 Mals 40,5041; Weizenkleie prompt 18,5019, dto. per Nov. Dez. 19—19,50; Roggenkleie 17,50—19; Weinenbollmehl 2021; Weizen-Nachmehl 31—35,50; ſchrot nicht not.; Sojaschrot 3232,50: Erd- nußschrot 33; Palmkernschrot 27; Kokosschrot 27; Leinschrot 31,50 32,50; Hühnerkörnerfutter 43 bis 43,50 Malzkeime 22,50; Biertreber 2020,50 Trok- benschnitzel 16,50—17; Dorschmehl 74-18; Fisch- mehl 65—71; Speisekartoffeln 6,50 per 50 kg frei Mannheim; wiesenheu und Luzerneheu lose, nicht not.; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepregt 2700—3,30, dto. zinkdrahtgepreßt 4,805; Hafer- Gerstenstroh 3,293, 40. Die Preise verstehen sich ails Großhandels-Durchschmittspreise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle. Verlade- und Nordseestation, Allgemein- tendenz: ruhig bis stetig. Mannheimer schlachtviehmarkt wp) Auftrieb: 89 Ochsen; 403 Bullen; 143 Kühe; 186 Färsen; insgesamt 821 Stück Großvieh: 777 Kälber; 2575 Schweine; 11 Schafe. Preise je kg Lebendgewicht: Ochsen A 103112, B 98 bis 104; Bullen A 106-117, B 100110; Kühe A 85—100, B 85, C 6676; Färsen A 104-116, B 95.109; Falber Sonderklasse 195200, A 173190, B 160 bis 173, C 140—158, D 103—135; Schweine A 123130, B 1 122—130, B II 123132, C 122—132, D 121—131. E. 115—125; Sauen GI 10/116, G II 100-106; Läm- mer, Hammel A 85-90; Schafe K 78—80, Markt- Verlauf: Großvien in allen Gattungen langsam, er Ueberstand. Kälber langsam, geräumt. der Firma Henschel, sondern lediglich das Anlagevermögen und den Auftragsbestand (rund 200 Mill. DM) übernimmt. Wirtschaftspolitische Kreise der Bundes- hauptstadt wiesen darauf hin, daß sich die Verantwortlichen zu diesem Schritt nur ent- schlossen hätten, um zu verhindern, daß rund 10 000 Beschäftigte an der Zonengrenze ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Bundes- hilfe werde im übrigen nicht aus Bundes- haushaltsmitteln genommen, sondern von der bundeseigenen Industrieverwaltungs- gesellschaft gezahlt. Im Bundeswirtschafts- ministerium ist man bestrebt, die neue Bun- desbeteiligung so rasch wie möglich wieder zu veräußern, jedoch heißt es im Bundes- flnanz ministerium bereits, das müsse sehr sorgfältig überlegt werden, nachdem der Bund jetzt die Sanierung der Henschel- werke aus eigener Finanzkraft vorzuneh- men sich entschlossen habe. Schuhpreise sollen geringfügig anziehen (VWD) Geringfügige Preissteigerungen von 2 bis 3 v. H. sagte der Hauptgeschäfts- führer des Bundesverbandes des Deutschen Schuheinzelhandels, Dipl.-Kaufmann Büscher (Köln) für die Frühjahrs- und Sommer- kollektionen der deutschen Schuhwiürtschaft im Jahr 1958 voraus. Volks-Aktionäre gegen Doppelbesteuerung (eg) Der Ring der Volksaktienvereine, der sich kürzlich als Zusammenfassung aller pisher bestehenden Volksaktienvereine in Köln konstituiert hat, fordert von der Bun- desregierung eine Reform des Aktienrechts und die Vorbereitung von Gesetzen, um die Ausgabe von Aktien zur Uberführung der öffentlichen Unternehmen in Privateigentum zu ermöglichen. Nach Ansicht des Ringes der Volksaktien- Vereine muß außerdem eine grundlegende Steuerreform geschaffen wer- den, die Vergünstigungen für das Schulden- machen beseitigt und das Eigentum belohnt, statt es zu bestrafen. Vor allem die Doppel- besteuerung der Aktie müsse abgeschafft werden. Der Staat habe auch die Aufgabe, durch ein umfassendes Unterrichtsprogramm der Gffentlichkkeit das notwendige Wissen vom Aktienwesen zu vermitteln. Auch in Schulen und Volkshochschulen sollte eine Einführung in die Probleme des Aktienspa- rens zum Unterricht gehören. Der Ring der Volksaktienvereine hat sich das Ziel gesetzt, ebwCa nach dem Vorbild der deutschen Genossenschaftsbewegung des vo- rigen Jahrhunderts überall in der Bundes- republik Volksaktienvereine ins Leben zu rufen.„Je mehr Menschen ihre eigene Kraft an solchen Aufgaben erproben, umso stärker wird die Grundlage sein, auf der eines Tages eine neue Eigen tumsordnung stehen wird“, heißt es in einer„Fibel für Volksaktionäre“, die einer der Initiatoren der Volksaktien- vereine, Rechtsanwalt Dr. Rheinfels, Köln, jetzt im Verlag für Gesellschaftsreform, Sieg- burg, herausgegeben hat. Neuer Vorstoß wegen Handwerkskrediten (eg) Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Wild, will in näch- ster Zeit mit Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard über die Möglichkeiten verhandeln, die Kreditsituation der mittelständischen Wirtschaft zu verbessern. Dabei dürfte von seiten des Handwerks der Vorschlag gemacht werden, die Mittel des ERP- Sondervermö- gens stärker als bisher über die mittelstän- dischen Kreditinstitute zu leiten und aus Bundeshaushaltsmitteln auch den finanz- schwachen Ländern Beträge zur Verfügung zu stellen, die ihnen die Möglichkeit geben, Ausgleichsforderungen der Banken vorzeitig zurückzukaufen. Die Rückkaufsumme hätten die Banken als Handwerkskredite zu verwenden und da- bei nach dem Beispiel von Nordrhein-West- alen ihrerseits noch einmal einen gleich- hohen Betrag für diesen Zweck aufzuwenden. Bei diesem Verfahren ergebe sich die Mög- lichkeit eines verbilligten Mischzinses, der mit 7½ oder 8 v. H. für die Handwerksbe- triebe tragbar wäre. Da ist der allerärmste Mann Pankow-Ministern viel zu reich Neue Form der volks demokratischen Sozialisierungs-Mode Seit dem Jahre 1945 wurden jenseits des Eisernen Vorhanges mehrere Male„Wäh- rungen reformiert“. Genau besehen handelte es sich lediglich um Geldreformen, denn an den totalen Lenkungsgrundsätzen der Wäh- rungspolitik änderte sich nichts. Die Prager Regierung hat dreimal die umlaufenden Zahlungsmittel Zzurückgepfiffen, geringe Kopfquoten ausgegeben und die Spargut- haben gestaffelt zwischen 100 und 0 Prozent zusammengestrichen. In Rumänien etwickel- ten sich die Dinge ähnlich. In Polen wurden eigentlich vier Währungs- bzw. Finanzrefor- men durchgeführt, zweimal Geldumtausch mit Kopfquotenausgabe und Streichung be- trächtlicher Sparguthaben; zweimal wurden lediglich die Sparguthaben vermindert. Von jedem der Satellitenstaaten liege sich Aehn- liches aussagen. All diese„Reformen“ ver- mochten jedoch keine wirtschaftliche Ge- sundung herbeizuführen. In dem sowietisch besetzten Mittel- deutschland wurde bisher— genau gesagt bis zum 13. Oktober 1957— nur eine Geld- reform im Jahre 1948 durchgeführt. Die als Gegenstück zur Bank deutscher Länder ge- gründete Deutsche Notenbank(Ost) zog die umlaufenden Reichsmarkzahlungsmittel ein; die DM-Ost ward geboren. Zum näheren Verständnis der Sachlage muß gesagt werden, daß in der Sowjet- zone das gesamte Kreditwesen in den Hän- den der Deutschen Notenbank liegt. Die Notenbank-Ost hat jedoch nicht nur das Monopol der Notenausgabe im Währungs- gebiet, sondern sie kontrolliert und leitet auch das gesamte kurzfristige Kreditgeschäft der Zone. Kredite werden nach einem von der Deutschen Notenbank aufgestellten und von der Zentralen Plankommission gebillig- ten Rlan zugeteilt, wobei als Kreditgeber zu 90 V. H. die Notenbank auftritt, sofern es sich nicht um Investitionskredite handelt, für welche die Deutsche Investitionsbank zu- ständig ist. Die restlichen zehn Prozent der Kreditverteilung entfallen auf die Deutsche Bauernbank, welche mittelbar über Spar- kassen und Genossenschaften, oder unmittel- bar Kredite der Landwirtschaft zuteilt. Gewährung von Lieferantenkrediten ist der volkseigenen Wirtschaft verboten. Der Notenbank-Ost erwächst daraus die Auf- vom I oktober Schweina schleppend, Ueberstand. Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt o) Auftrieb: 18 Ochsen; 84 Bullen; 25 Kühe: 89 Füärsen; insgesamt 196 St. Großvieh; 148 Käl- ber; 682 Schweine; 15 Schafe. Preise 3e ½ kg Le- bendgewicht: Ochsen A 105114; Bullen A 107 bis 115, B 104—110; Kühe A 91—100, B 80-90, C 68-93; Färsen A 109—115, B 99—106; Kälber A 170-180, B 135—168, C 135—150; Schweine A 1254130, BI 126 bis 132, B II 128—134, C 129—134, D 128134, E 122 bis 131; Sauen G II 116120; Lämmer, Hammel A 6290; Schafe B 30. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand. Kälber langsam, Ueberstand. Schweine mittel, Ueber- stand. Schafe ohne Tendenz. NE-Metalle Hleſletrolyt- Kupfer für Leitzwecke 221,25—223, 25 DM Blei in Kabeln 104,00 105,00 DM Aluminium für Leitzwecke 250,00 265,00 DM Westdeutscher Zinnpreis 965,00—874,0 DM Messing Ms 358 173,00 178,00 DM Messing MS 63 196,00— 201,00 DM Freie Devisenkurse Schafe ohne Geld Brief 100 dan. Kronen 60,66 100 norw. Kronen 58,81 100 schwed. Kronen 81,12 5 1 engl. Pfund 11.753 75 100 holl. Gulden 110,63 85 100 belg. Franes 8.36 12 100 franz. Frenes 0,9935 9957 100 Schweizer Franken 95,835 035 1000 ital. Läre 6,677 6,697 1 Us-Dollar 4,1961 4, 2061 1 kanad. Dollar 4,3375 4,3475 100 Schweizer Fr.(frei) 97,925 93,135 100 österr. Schilling 16,134 16,174 gabe, den gesamten Zahlungsverkehr zu gängelbandeln. Die Wirtschaft der Zone steht unter dem Zwang, grundsätzlich bargeldlos zu zahlen; nur Löhne und Gehälter, sowie Rechnungen unter 50 DM dürfen von Betrie- ben und Behörden in bar entrichtet werden. Der bargeldlose Zahlungsverkehr, bei dem das Inkasso quittierter Rechnungen die Ueberweisung immer mehr verdrängt, wik- kelt sich zum überwiegenden Teil über die 250 Filialen der Notenbank ab. Am 13. Oktober 1957 überraschte die So- Wjetzonen-Notenbank mit einem auf zehn Stunden des Sonntags zeitlich beschränkten Banknotenumtausch. Es verlautet, daß es für Hellhörige keine Ueberraschung gewesen sein soll. Das bleibe dahingestellt, weil es unwesentlich ist. Wesentlich ist die Frage, ob in der Sowjetzone einer Inflation ab- geholfen werden sollte. Dem bloßen Augen- schein nach— und hier ist der fernstehende Beobachter auf die offiziellen Angaben der Notenbank-Ost angewiesen— scheint dies nicht der Fall gewesen zu sein. Der Zah- lungsmittelumlauf der Deutschen Notenbank (Ost) belief sich jahrelang im Durchschnitt auf am 1. Januar 1956 auf 4,5 Md. Ostmark Ende Sept. 1957 auf 5,5 Md. Ostmark!) Auf den Kopf der ostzonalen Bevölkerung rung(18 Millionen Menschen) entfielen somit an umlaufenden Zahlungsmitteln etwa 300 DM- Ost. Das finanz wirtschaftlich gesehen, ein angemessener, auf keine Inflation hin- deutender Betrag, wenn die monatlichen Durschnittslöhne für Arbeiter und An- gestellte(brutto), die im Jahre 1955 in der amtlichen DDR- Statistik mit 332 DM-Ost ausgewiesen wurden, dazu in Bezug gestellt werden. Die sowietzonale Umtauschaktion für Geldmittel kann auch nicht gegen die Preis- bildung in Mitteldeutschland gerichtet sein, denn der Index für Einzelhandelspreise ver- harrte— trotz mehrerer amtlicher Preis- herabsetzungen— seit dem Jahre 1955 auf dem Stand zwischen 302 und 318(1936= 100). Wie bereits angedeutet, stützen sich die obigen Angaben auf amtliche Unterlagen der Sowjetzone. Falls diese Unterlagen ein- schließlich des Notenbankausweises nicht stimmen sollten, dann wäre die in Mittel- deutschland getroffene Maßnahmen leicht erklärlich. Einer preisgestoppten Inflation wird mit einem radikalen Geldschnitt ent- gegengewirkt. Es besteht wenig Anlaß, dies anzunehmen. In einer so total gelenkten Wirtschaft wie in der Sowjetzone dürfte es auch zu den die Regel bestätigenden Ausnahmefällen ge- hören, daß beträchtliche Geldsummen in privaten Händen angespart wurden. Die Maßnahme der Sowietzonenregierung beweist, daß eine Durchschnittsbargeldquote von 300 DM je Kopf der Bevölkerung für an- gemessen gehalten wird. Rechnerisch ergäbe sich daraus ein Gesamtgeldumlauf von 5,4 Md. DM-Ost. Praktisch wird es sich jedoch ergeben, daß nicht von jedem Einwohner der Ostzone 300 DM-Ost umgetauscht werden. Die Ostzonenregierung kann damit rechnen, daß sie an Einzelpersonen zwischen 4,0 und 4,4 Md. DM-Ost ausgibt. Dann bleiben noch die Kassenbestände der Wirtschaftsunter- nehmen— Umtauschfrist bis zum 19. Ok- tober— die nach einer telefonischen Mit- teilung von ADN dem amtlichen Nachrich- tendienst im Verhältnis 1:1 umgestelt wer- den. Diese Kassenbestände werden in ihrer Gesamtheit auch von sowjetzonalen Stellen auf rund 800 Mill. DM-Ost bis 1,0 Md. DM-Ost geschätzt.(Allein in den sogenannten Sozialkassen sollen sich 550 bis 600 MIII. DM-Ost befinden.) Der Gesamtumtausch 4,2 Md. Ostmark ) 5,721 Md. Ostmark sbzüglich 178 Mill. Ostmark Kassenbestand der Notenbank würde sich somit auf 4,8 bis 5,4 Md. belaufen. Bestenfalls wäre der Geldumlauf um 700 Mill. DM-Ost, schlimmstenfalls nur um 100 Mill. DM-Ost durch die Umtauschaktion eingeschränkt worden., Stand das dafür? Währungspolitisch bestimmt nicht. Viel- leicht gesamtpolitisch besehen. Da ist zu- nächst einmal festzustellen, daß es ja keine vereinsamte sowietzonale Wirtschaftspolitik gibt, sondern nur eine den gesamten Ostblock umfassende Wirtschaftsordnung. Da ist zu beachten, daß das was in der Wirtschaft umläuft, zumeist bargeldlos zwischen Staats- betrieben umherwandert vom Staate kom- mend, zum Staate gehend. Daß also für den privaten Sektor wenig übrig bleibt; zu we- nig, um den an sich normalen Geldumlauf zu decken. Durch die Umstellung der so- Wjetischen Wirtschaftspläne wird die sowiet- zonale Wirtschaft bestimmt auch betroffen, wenn sie davon nicht schon jetzt betroffen wurde. Angesichts einer bevorstehenden In- flation sieht sich der Hauptschuldner viel- leicht genötigt— den Schulden darstellen- den— Banknotenumlauf zu beschneiden. Wenn diese Vermutung zutrifft, dann mag es nicht das letztemal sein, daß die Sowjet- zone von„Währungsreformen“ heimgesucht Wird. Grund: Geldabschöpfungen, Geldmani- pulationen sind seit jeher wesentlicher Be- standteil der sowjetischen Wirtschaftspolitik gewesen, gleichgültig ob es sich um Rubel, Tschwerwonzen, ob es sich um esl. Kronen oder poln. Zloty usw. handelte. F. O. Weber Effektenbörse Marginalie 4% Tisten fle ee Erst nehmen dann geben, ist eine bequeme Devise. Zuerst hat Väterchen Stadt im Laufe der letzten zehn Jahre von den Henschel-Werken Kassel zig- Millionen Steuern empfangen. Da dieser Wirt- schajftszweig— Lokomotive- und Waggonhker⸗ stellung, sowie Erzeugung schwerer Fahr- zeuge— einem Monopolabnekmer gegenüber- stekt, nämlich der Bundesbahn, entwickelte sich die Firma zunehmend zum schlechten. Jetzt ist der Zustand erreicht, in dem nur eine Gfentliche Hilfe den oßfenen Bankrott abweh⸗ ren kann. Der Staat, der bedenkenlos Steuern genommen hat von dem sich dem Untergang nahernden Unternehmen, greift jetzt zu und schluckt die Firma gänzlich. Das alles, wäh- rend Wohlstand für alle gepredigt wird und grögere Verbreiterung des Privateigentums. Es ist trostreich, daß die Klausel gefunden wurde, dieses neueruorbene Bundesvermögen sei baldigst wieder in Privatbesitz zuruclezu- führen. Wer glaubt nock daran, wenn gleich zeitig das Bundesfnanzministerium verlaut⸗ bart: Aeußerste Vorsicht ist geboten, sobald es sick um Bundesvermögen handelt. Der Staat hat einen guten Magen. Er kann sogar Lokomotiufabriken vertragen, und Nek men, ja Nehmen stimmt ja immer fröhlicher als Geben. Am leidvollsten ist es, wenn ein Finanzminister dem Steuerzakler das zurück- geben soll, was ihm eigentlich gehört. K URZ NACHRICHTEN Dollarausfuhren vermehren sich (AP) Der Export der Bundesrepublik in die Länder des Dollarraumes ist in den ersten acht Monaten 1957 weiter angestiegen und hat mit einer Wertsumme von 3,175 Md. DM das Aus- kuhrergebnis Januar/ August 1956 um 22,7 v. H. übertroffen, teilt das Deutsche Industrieinstitut (Köln) am 12. Oktober mit. Ausschuß-Köpenikiade (VWD) Der Ausschuß zur Förderung des deutschen Handels hat jetzt ein Sonderheft zur Leipziger Herbstmesse veröffentlicht, in dem auch Beiträge verschiedener Bundestagsabge- ordneter enthalten sind. Offenbar soll hier- durch der Anschein erweckt werden, der Aus- schuß sei die legale Vertretung der Wirtschaft der Bundesrepublik in Fragen des Inter zonen- und Osthandels. Demgegenüber weist das Deut- sche Industrie-Institut in Köln darauf hin, daß die Interessen der westdeutschen Wirtschaft auf diesen Gebieten nur durch die auch von amtlichen Stellen anerkannte Arbeitsgemein- schaft Interzonenhandel und den Ostausschuß der deutschen Wirtschaft wahrgenommen wer⸗ den. Nach Mitteilung des Instituts ist der Aus- schuß zur Förderung des deutschen Handels eine von der Sowjetzone unterstützte Organi- sation. Thyssen-Anleihe voll gezeichnet (VWD) Die S0O-Mill.-DM-Anleihe der August Thyssen-Hütte AG war nach Angabe von Düs- seldorfer Banken am 14. Oktober um die Mit- tagszeit voll gezeichnet. Leichte Repartierungen selen erforderlich. Es handelt sich nach Beob- achtungen der Banken um echte Zeichnungen aus Spar- oder Girokonten und aus Bareinzah- lungen. Auf ausländische Banken entfallen bis zu 30 v. H. der Aufträge. Als die nächsten An- leihen werden Karstadt und Hoesch erwartet. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 14. Oktober 1957 Börsenverlauf: Die Abschwächung der Vorwoche setzte sich allgemein fort. Innen- und außen- politische Unsicherheitsfaktoren, insbesondere die Verhandlungen der Iq Metall mit den Arbeit- gebern über höhere Löhne und die angespannte Lage im Nahen Osten hemmten jegliche Unter- nehmungslust. Führende internationale Werte auf Abgaben für ausländische Rechnung bis zu drei Punkten gedrückt. Am Montanmarkt hielten sich die Abschwächungen gegenüber den Vortagen in engeren Grenzen. Lediglich Hüttenwerke Siegerland wurden um 16 Punkte auf 210 zurückgenom- men. An den Lokalmärkten nur unerhebliche Kursabweichungen nach beiden Seiten. und Hlektropapiere fanden zu wenig veränderten Kursen Aufnahme. EKallaktien Banken paßten sich der Allgemeintendenz an. An den Rentenmärkten scheint die Aufwärtsbewegung der letzten Tage zum Stillstand gekommen zu sein. Pfandbriefe blieben zu letzten Kursen gesucht. Industrieobligationen tendierten nicht ganz einheitlich. Nach VWD) Aktien 11. 10. 14. 10. Aktien 11. 10. 14. 10. Aktien 11, 10. 14. 40. eee 144 Mannesmann 165 162 Bergb. Neue Hoffg. 155% 135 Adler werke 108½ f 108½[Metallges. 432 452 Gute Hoffnung 223 25— 180¼ 8Nů7 3 5 e. 8 239 Bet. Ges. Ruhrort— Aschze— 93 2½[Rhein- Elektr.— MAN. 202 1009 Aheinstal! 101% 100% eh. Hoesch a8 BMW 1 141 o 198 Hoeschwerke 139 138 Bemberg. S1 T 82% Salzdetfurtin 214% 213 Berger Tlefbau 148 14 Schering 276 272 eh. Kloecknerw.: CC 2 228 Schlossquellbrau. 231 231 Kloeckner-Werke 158% 150 Buderus.„177, 177 Schubert& Salz.) 168½ f 168½ Klöckn. Humb. P 190% 192 Chem. Albert 140 149 Schwartz Storch. 233 233 Eloeckner- Bergb. 151 2 Conti Gummi 258 ¾— Seilind. Wolff 121 121 Stahlw. Südwestf. 181 178 Daimler-Benz. 302 Siemens 2 1880 8 Degussa 259% 257 B sinner 124 124 ee eee Demag. 198% 197 Südzucker 221 221 Dt. Edelstahlwerk 223 222ʃ¼8 Br I 0 168 Dortm. Hörder Dt. Linoleum 238 ¾ 237½ Ver. Stahlwerke 5,05 5.— Hüttenunion. 140% 139 ¼ Dt. Steinzeug. 217 f 27½[Wintershall 247 246 Gelsenberg 141% 141 Durlacher Hof.. 240 240 Zeig- Ikon J 207% 207 Bochum. Verein 151 152 Eichbaum-Werger 240 B 240 B Zeiistoff Waldhof 110¼ 11%[Gußstahlw. Witt. 230 231 El. Licht& Kraft 12½ 123 Bank Hamborn. Bergb. 126 123 Enzinger Union 1 199 unten K 190 190 Händels union 258 Cebr. Fahr—. Phönix Rheinrohr 109 108 18 Farben Liqu. 5 8 208½ 208 Huttenw. Siegerl.] 230 7210 7 Ant.-Sch.) 31—ë 31% 0 5 p E 9 7 9 Niederrh. Hütte— BASF 3 170 17204 5 8 7 Reinst. Union 161%][— Casella. 30⁴ 30⁵ 3)))) Farbenf. Bayer 103 191 5 e e Eisen u. Stahl!“— Feldmühle. 331 330% Deutsche Dann 8 205 207% Ruhrst,. Hatting 185 180 B Felten& Guill. 188 EB l„„ 1 130 Goldschmidt 188% 180 g 1 5 Aut Vssen-H. Gritener-Kepser 1%% Pf d n 104 1% rid Bersdeu 2 283 Frün& Ehinger 11 ee 2 82% Investmentfonds Harp. Bergbau 123 4 hein. Hyp.-Bank 170 17⁰ f Hdlb. Zement 243 242 Dego(Vorzug). 70%, 70% Concentra 101,100. Hoechster Farben 184 182½ Dekgflonds 110,90 110,40 Holzmann 2³8 2 Montan- Nachf.: Fenn 90¼ 985/ Klein, Schanzl. u. B. 8 7 15 1 Fand, 117 116 ¼ orf ß 8 oda . Eisenhütte 147 143 Lahmever 8 9 25 Stahlw Bochum 134 134 Investa 3 272 1 o 5 el. Elee 1„„ Lindeis Eis 217 213 en. GR: Paten Ludw. Walzmühle 106 10⁰ Hüttenw. Oberh. 162 100% Uscafondss 95, 95.— 1). RM- Werte n Sparsam sein- vorwärtskommen WklTsPARTAE 30. 0K 1081 1957 15 9 9 5 5 Denken die Schon Deute GLSn Stadtsparkasse Mannheim Nr. 25 — Seite 14 Dienstag, 15. Oktober 1957/ Nr. MORGEN— Viele hilfreſche Hände hot, Nur das Beste aus jeder Tabakernte der ganzen Weit wird verwendet 2. Herstellung v. Stellenangebote dle neus ToxI- Feinschnitt it 76 14 N Aezander-Mächenmaschine 50 8 ab 1 5 but, pesbald lt keine 8 e 2 17 ee. . 1 mild und etglebig 3 Tephiehe e a 8 ee ee ee 5 Zigaretten. KorHE. 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Ich dachte sorgfältig über meine eigenen „konnte mich aber keiner einzigen Szene nern, in der sie sich geschämt hätten. Großvater kam zu Besuch und kragte den Kleinen, der soeben im Kinderzimmer ein Tischbein abgesägt hatte: Schämst du dich nicht? Das Kind hatte das Tischbein als Mast- baum verwenden wollen und schämte sich uicht im geringsten, fragte jedoch höflich: Was ist das, Opa, schämen, und wie macht man das? Die Beschämung oder das Schamgefühl, sagte Großvater, lateinisch pudor, gotisch skama, stellt sich bei einem züchtigen und Shrenhaften Menschen ein, wenn er eine Handlung begeht oder in eine Lage gerät, die die Sittsamkeit verletzt und Schande bringt. Aus dieser Erklärung konnte man ent- nemmen, daß die Römer und Goten vom Schämen etwas verstanden. Kleinchens Ver- halten hingegen schien darauf hinzudeuten, daß die heutige Jugend von dieser jahrtau- sendalten Uebung keine Ahnung hat. Inter- Sssiert forderte er Großvater auf, sich einmal zu schämen und hierdurch das Schämen Praktisch vorzumachen. Ich, sagte Großvater, habe im Gegensatz zu dir keinen Grund, mich zu schämen. Aber ich will es dir zeigen. Er stellte die Füße einwärts, legte die Hände ineinander, senkte den Kopf und schlug die Augen nieder. Sein Gesicht be- deckte sich mit einer leichten Röte. Er erin- nerte an ein Schulmädchen von 1906. Kleinchens Interesse erlosch. Großvater beendete die Vorstellung über die Technik des Schämens. Das Schamgefühl, erklärte er, kamm so stark werden, daß man vor Scham vergeht oder nicht weiß wohin. Es heißt auch: vor Scham in ein Mauseloch kriechen. Kleinchens Aufmerksamkeit erwachte Weder. Das Mauseloch interessierte ihn. Kriech doch mal in eines! sagte er. Kannst du das? Großvater schüttelte den Kopf: Nein. Es ist nur bildlich gemeint. Der Sohn wandte sich enttäuscht ab und ergriff die vier Zimmermannsnägel von Lieder und Klaviermusik Konzert des Richard-Wagner- Verbandes In einem Konzert des Richard-Wagner- Verbands in der Mannheimer Kunsthalle spielten Katja Laugs-Beckenbach und Marta Germer-Müller Variationswerke für zwei Klaviere von drei Komponisten, die sich durch ihren Stil und den Ausdrucksgehalt Mrer Musik stark von einander unterschieden. So waren von Max Reger die breit angelegten, mit düsterer Chromatik durchsetzten zwölf Veränderungen opus 86 über Beethovens liebenswürdige Bagatelle opus 119 und von dem Franzosen Camille Saint-Saens die reiz- vollen, nicht sehr gewichtigen, doch eleganten Variationen opus 35 gewählt worden, die von den Pianistinnen exakt und präzis vorgetra- gen wurden. Mit den Haydn- Variationen von Johannes Brahms beendeten sie dann den Konzertabend, bei dem, zwischen diesen Dar- bietungen, die Mannheimer Sopranistin Ger- trud Jenne verschiedene Lieder von Hugo Wolf sang. Die Künstlerin deutete die nach- denklichen, schwermütigen Lieder— vor Allem„Gretchen vor dem Andachtsbild“ und „Das verlassene Mädchen“— expressiv, ja kast schon expressionistisch aus und wußte dadurch den Gefühlsgehalt der Lieder mit Mrer schönen, glanzvollen Stimme vorzüglich auszudrücken. Sie wurde von dem Dozenten der Mannheimer Musikhochschule Heinz Mayer dezent begleitet. Es gab herzlichen Beifall, so daß Gertrud Jenne das bekannte „Auch kleine Dinge können uns ent- Tücken. 3.“ zugeben mußte. 5 1g. er sich auf e beschafft hat und die im wertvollsten Besitz dar- Wird eher imstande sein, diese n den Schreibtisch seines Vaters Zu als das Schämen zu erlernen. In die- it ist die Jugend von heute nicht rig. Den Buben, der auszog, das n zu lernen, werden wir wohl nicht Uebrigens würde er kaum eine Lehrstelle zen. Denn auch die Großen haben das men aufgegeben— abgeschafft als eine überflüssige Belastung des Seelenhaushalts. Sie fahren Motorrad, daß die Zeiger aller Erdbebenwarten von hier bis in die Türkei abbrechen, lügen flüssiger als der Wetter- dienst, verlangen doppelt so viel Miete wie die Wohnung wert ist und fangen sogar Krieg an, aber sie schämen sich nicht. Das Schämen ist abgetan und überholt, altfränkisch ge- worden wie die Pferdebahn. Man könnte also Sagen, daß wir ein schamloses, ein unver- schämtes Jahrhundert sind. Aber ich schlage vor: ein unschamhaftes, das klingt feiner, und es brauchen sich auch diejenigen nicht zu schämen, die es vielleicht noch können. Früher konnten wir es meisterhaft! In meiner Schulzeit wußten sich die kleinsten Mädchen schon vortrefflich zu schämen, wenn man sie nur nach dem Namen fragte. Wenn es verlangt wurde, schämten wir uns sogar auf Kommando. Es brauchte nur ein Erwach- sener zu befehlen: Schäm' dichl, und wir schämten uns. Solche Künstler im Schämen waren wir. Als ich Ursula kennenlernte, war sie sieb- zehn Jahre und schämte sich etwa fünfzig mal täglich. Es begann jeweils mit einer sanften Rötung ihrer Wangen. Sobald sie merkte, daß sie rot wurde, schämte sie sich des Rotwerdens, und das Rot wurde kräfti- Ser, am feurigsten glühten ihre Oehrchen. Das sah hübsch aus, ich verfiel dem Liebreiz des Schämens und pflegte den Effekt vor- sätzlich hervorzurufen, indem ich sie in Ver- MORGEN platz auch und jetzt im Berliner Schloßpark- Theater „An Einzeltischen“ in Berlin Marianne Hoppe und Ernst Schröder spielen die Hauptrollen in den beiden Stücken von Terence Rattigan, die den gleichen Titel haben:„An Einzeltischen“, den gleichen Schau- in einer Inszenierung Leonard Stecheels ihre deutsche Premiere erlebten.(Siehe auck unseren Berient„Seelen in Voll- pension“ auf dieser Seite.) legenheit brachte. Das war nicht schwer; manchmal genügte die Frage: Ursula, was möchtest du trinken? Nun ist die Kunst des Schämens ganz ver- lorengegangen. Wenn ich Ursula heute frage, Was sie trinken möchte, sagt sie ohne Errö- ten: Beaujolais. Ich könnte ihr einen Männer- witz von tausend Pferdestärken erzählen (Was ich nie tue), sie würde die Farbe nicht wechseln. Wenn ich sie heute erröten ma- Seelen in Vollpension Foto: Ilse Buhs chen wollte, müßte ich schon einen Würge- griff anwenden. Ich selber bin übrigens nicht besser: Wenn ich erröten will, mache ich einen Handstand. Wenn ich es mir hin und her überlege, muß ich ja sagen, daß es vielleicht doch kein Fehler ist, daß all die Schämerei aufgehört hat. Aber um das Rotwerden der jungen Mädchen ist es eigentlich schade. Es kleidete Sie So gut. „An Finzeſtischen“ von Terence Rattigan als deutsche Erstaufführung im Berliner Renqissance-Thedter Der englische Diplomatensohn Terence Rattigan versteht sich auf die milderen Theatereffekte, auf Unterhaltungen, die See- len sichtbar machen, ohne sie doch un- gebührlich zu entkleiden. Rattigans Stück, das schon in New Vork und London Erfolg und jetzt in Berlin seine deutsche Premiere hatte, gilt den genügsamen, verstörten Seelen in einer billigen Pension. Daß die Gäste, wie der Titel sagt,„An Einzeltischen“ speisen, hat für den Autor seinen poetischen Wert, es ist ein Symbol. Man macht Konver- sation von Tisch zu Tisch, gewiß, und drama- turgisch hat das einigen Reiz. Trotzdem sitzt jeder allein oder doch fast allein: das schrullige alte Fräulein, der einstige Schul- direktor, die verwitwete und verschüchterte Lady. Diese Personen— dazu ein Studenten- paar, die liebe Wirtin und eine berrsch- gierige Matrone— bleiben in beiden Stücken präsent. Denn vor der Pause wird ein ande- res Stück gespielt als nach der Pause, trotz des gemeinsamen Schauplatzes und der ver- harrenden Nebenfiguren. Die Hauptpersonen sind andere, wenn sie auch, wenigstens im Berliner Renaissance-Theater, von den glei- chen Schauspielern verleiblicht werden. Trotz des hochmodernen Themas Ein- samkeit bietet jedes der beiden Stücke am Ende ein liebendes Paar, wenn auch dezent verhangen, chne den Anspruch auf strahlen- des Glück. Zunächst trifft ein gescheiterter Politiker seine frühere Frau am Neben- tisch, nicht ganz so zufällig, wie sie das hin stellt. Ein Eifersuchtsdelikt hat vor Jahren seine Karriere und diese Ehe mit einer Ge- kängnishaft abgeschlossen. Jetzt trinkt er und schreibt unter Pseudonym linksradikale Zeitungsaufsätze. Die Frau war eine ge- feierte Schönheit, nun ist sie zum zweiten Male geschieden und hat Angst vor dem ein- samen Alter. Sie will den ersten Mann zu- rück, und sie bekommt ihn, nachdem einiger alter Unrat aufgewirbelt und wieder beiseite- gekehrt ist. Das zweite Paar zeigt sich noch stärker beschädigt. Ein betagter Aufschneider uind eine verhemmte, von der Mutter unter- drückte Dreißigerin machen einander Mut, sich zu befreien. Das Mädchen, das zuweilen in„Zustände“ verfällt, scheut sich schon vor dem puren Wort Sex. Die Lebensangst des Mannes, eines früheren Offiziers, ist nicht geringer. In dunklen Kinos möchte er sich mit dem Griff nach fremden Frauen ent- schädigen, bis es zum Skandal kommt. Unter der Regie Leonard Steckels spie- len Marianne Hoppe und Ernst Schröder die vier Hauptrollen, Als verzweifelte Mondäne und als verkümmerte Tochter beherrschte die Hoppe bei konstanter Heiserkeit und Strenge doch die unterscheidenden und zu- träglichen Töne. Schröder fand den Ueber- gang vom ehemaligen Politiker zum ehe- maligen Offizier, das heißt: vom intelligen- ten Säufer zum neurotischen Hohlkopf, in- dem er nach der Pause sehr verschreckt dreinblickte und sehr zackig sprach. Im ganzen hatte Steckel die Seelen- dispute wohl zu schwer und zu ernst ge- nommen. Der Ehrgeiz Rattigans erreicht ja keineswegs die Tiefe, in die er diesmal hinabzutauchen wünscht. Aber die über- raschenden Szenenschlüsse hat Steckel mit deutlichem Witz bebildert. h. R. Röckgeföhrte Gemälde von Josef Hegenbarth Erste Westdeutsche Ausstellung im Heidelberger Kunstverein In Böhmisch-Kamnitz, seinem Heimatort, hatte Josef Hegenbarth nach dem zweiten Weltkrieg eine Reihe wichtiger Arbeiten aus seinen früheren und mittleren Jahren zurück- lassen müssen. Dank eines freundschaftlichen Abkommens über Austausch und gegenseitige Rückführung kultureller Güter zwischen der DDR und der Tschechoslowakischen Repu- blik sind diese Kunstwerke inzwischen wie- der heimgekehrt; sie waren zuerst in Dresden ausgestellt und sind jetzt in Heidelberg als erster westdeutscher Station bis zum 17. No- vember beim Kunstverein in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums zu sehen. Wer Hegenbarth nur als Graphiker und Illustrator kannte und schätzte, wird vor den 15 Oel- bildern dieser Ausstellung vielleicht über- rascht sein, wird vor allem den Maler nicht über den Illustrator setzen wollen. Vornehm- lich sind es Tierbilder, die er schuf, die Bull- doggen und Löffelreiher und Wildkatzen immer in ihrer charakteristischen Geste er- fassend. Erstaunlich bleibt es dabei, um wie vieles„moderner“ als etwa Otto Dill er doch damals malte, auch wenn er die souveräne malerische Kultur von Dill nicht erreichte. Wenn Natur und Landschaft in seinem graphischen Schaffen gemeinhin keine son- derliche Rolle spielen, so hat Hegenbarth doch ein paar stimmungsvolle Landschaften ge- schaffen: eine mit Romantikerklängen durch- setzte„Böhmische Landschaft“ von 1932, einen trostlosen„Märzenschnee“ von 1937. Reizvoller aber bleibt doch ein Bild wie das „Reiterkunststück“ von 1935, das nicht im ab- soluten Sinne komponiert ist und es ange- sichts des Vorherrschens des Motivischen auch nicht zu sein braucht, sondern eben weit in das IIllustrative hineinreicht. Die Tempera- arbeiten, die Pinselzeichnungen und die Aquarelle, auch unter ihnen viele aus frühe- ren Jahren, erst jetzt rückgeführt, sind ihm weitaus besser geglückt, und hier zeigt sich erst seine eigentliche Bedeutung. Wie er schon mit ein paar knappen Strichen die ganze Si- tuation lebendig macht und Physiognomisches zum Seelischen weitet, wie er hier wegläßt und dort wieder reicher akzentuiert, wie seine Striche die Melodie und den Rhythmus angeben, und wie er dabei wieder durch tiefe schwarze Flecken, durch kontrapunktisches Weiß und durch einen Reichtum nuancierter Zwischentöne ein Blatt gleichsam instrumen- tiert, das alles zeigt eine meisterliche Reife des Handwerks. Das Realistische, bisweilen noch das Ironische und Skurrile ist in der jet- zigen Auswahl vorherrschender gegenüber dem einstigen Unheimlichen geworden, von dem sonst sein Schaffen erfüllt war. Eine gute Auswahl auch allerneuester Blätter ergänzt die Heidelberger Ausstellung. USE. ——— Koltur-Chronik Der Schauspieler und Theaterleiter Egon Neudegg starb in Basel im Alter von 67 Jah- ren. Seine Theaterlaufbahn begann Neudegg der aus Mülhausen(Thüringe Kiel. Später wirkte er in Ma fünf Jahre lang als Opernre spieler am Stadttheater in! 1949 leitete er als Direktor de Basel. Ein Max-Reger-Denkmal wurde in Weiden (Oberpfalz) enthüllt. Der Komponist hat in die. ser Stadt einen Teil seines Lebens verbracht und einige seiner berühmtesten Werke geschrie- ben. Das Denkmal wurde von dem Münchener Bildhauer Josef Gollwitzer aus Oberpfalser Granit geschaffen. Bei einem Festkonzert amn Abend wurde die Max-Reger-Medaille der Stadt Weiden dem Komponisten Prof. Dr. J0. seph Haas(München), einem Schüler Regerz verliehen. 5 Der Kunstpreis„Junger Westen“, den Cie Stadt Recklinghausen zur Förderung junger Künstler in Höhe von 2000 Mark gestiftet nat und mit dem alljährlich die beste Künstlerische Leistung eines Zweiges der bildenden Kuntt ausgezeichnet werden soll, wurde in diesem Jahre dem 1927 geborenen Stuttgarter Bild. hauer Emil Eimiotti verliehen. Um den Kunst. preis bewarben sich 117 Bildhauer unter 40 Jab. ren aus der Bundesrepublik. Im nächsten Jahr soll der Kunstpreis der Stadt an einen Graphi- ker vergeben werden. In der Kunsthalle Reck. Iinghausen wurde gleichzeitig die Ausstellung „Junger Westen 57 eröffnet. Sie enthält die für den Wettbewerb eingesandten Bildhauerarbei. ten und dauert bis zum 17. November. Die„Künstlergilde“, eine Vereinigung hei. matvertriebener Kulturschaffender, verlieh aut ihrer fünften Eßlinger Begegnung den mit 1500 Mark dotierten„Ostdeutschen Schrift. tumspreis“ an den Schriftsteller Gerhart Pohl für seinen Roman„Fluchtburg“ und an Heinz Piontek für seine Gedicht- und Prosabände „Wassermarken“ und„Vor Augen“. Mit dem Charles-Veillon-Preis für 1957 g0ll wieder der beste Roman in deutscher Sprache ausgezeichnet werden. Für den Preis, der mit 5000 Schweizer Franken dotiert ist, sind alle zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 1957 gedruckten Romane(keine Ubersetzungen) und ungedruckte Roman-Manuskripte zugelas- sen. Anmeldeformulare sind erhältlich beim Sekretariat des Charles-Veillon-Preises, Ave. nue d'Ouchy 296, Lausanne(Schweiz). Eine Ludolf-Verworner-Schau wurde im Ausstellungspalast in Rom eröffnet. Der in Leipzig geborene Künstler, der von 1864 bis 1927 lebte, verbrachte 32 Jahre in Italien, Die für die Ausstellung in Rom zusammengetra- genen 81 Gemälde und 21 Zeichnungen Verwor- ners umfassen vornehmlich Landschaften, Bild- nisse und Akte. Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und Kunst. gegenstände, die in die Bundesrepublik einge. führt werden, sind von nun an vom Einfuht- zoll befreit. Als 25. Land ist nun auch die Bundesrepublik dem UNESCO-Abkommen über die erleichterte Einfuhr von„Gegenständen erzieherischen, wis senschaftlichen und kulturel- len Charakters“ beigetreten. Das Abkommen gilt auch für den Import von Pädagogischen Filmen, von Wochenschauen, Schallplatten, Tonbändern und wissenschaftlichem Gerät, so- kern diese Gegenstände an anerkannte Insti- tutionen adre t Sind. „Literaturkritik— kritisch betrachtet“ wWar das Thema der jetzt abgeschlossenen elften Herbsttagung der Wuppertaler wissenschalt- lichen Gesellschaft„Der Bund“. 120 Verleger und Schriftsteller, Literaturhistoriker und Bi- bliothekare aus ganz Deutschland und dem Ausland nahmen an der Tagung teil. Zusam- menfassend stellte der Direktor des„Bundes“ Dr. Leep(Wuppertal), fest, daß die deutsche Literaturkritik zwar ein bedeutendes Niveau aber keine große Wirkung in die Breite habe Günther Weisenborn hat ein neues Schau- spiel beendet, das den Titel„Familie D. trägt. Es ist eine Tragikomödie, die das Schick. sal einer auf der Bühne lebendig werdenden Familie von Schaufensterpuppen behandelt, di vor einigen Jahren einer Atome xplosion aus- gesetzt wurden. Der Volksbund für Dichtung(Scheffelbund veranstaltet am 16. Oktober, 20 Uhr, in cer Kunsthalle Mannheim einen Dichterabend Paul Kübler liest seine Novelle„Der heilig Martin“. Das Schauspiel„Unsere kleine Stadt“ des amerikanischen Dichters Thornton Wilder, de- den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, bringt das Mannheimer Amerika-Haus am Mittwoch, 16. Oktober, 20 Uht, im Urtext als Tonbandaufnahme mit namhat. ten amerikanischen Sprechern. „Montesduieu und sein Geist der Gesetie ist das Thema eines Vortrags von Professor Dr. Ernst Forsthoff, Ordinarius des Oeffentliche Rechts an der Universität Heidelberg, den die Gesellschaft der Freunde Mannbeims und det ehemaligen Kurpfalz am Donnerstag, 17. Oklo. ber, 20 Uhr, im Vortragssaal des Reiß-Museum Mannheim veranstaltet. Die Singakademie Mannheim führt an 22. Oktober, 20 Uhr, im Musensaal des Stäcll schen Rosengartens„König David“ auf, einen symphonischen Psalm für Chor, Soli, Sprechen großes Orchester und Orgel von Arthur Hop- egger. 5 „ i. arg und dann seur und Scha TTTTTTTTTCTTTT Roman von Vicki Baum Deutsche Rechte bel Verieg Kiepenhever& Wisch, Kla- Borte 63. Fortsetzung Die Männer waren jetzt so dicht zusam- mengedrängt, daß sie ein kleines Rudel bil- deten, obwohl sie beinahe hundert waren. Plötzlich fingen einige von ihnen an, auf Bengek loszurennen; in großen Sprüngen ranmten sie über den grasigen Grund, wobei Sie schon ihre Messer aus dem Gürtel zogen. Die anderen folgten, sie wußten wohl kaum, Was sie taten und wollten. Pak rammte und rand sich in der vordersten Reihe, dicht neben Krkek. Bengek sprang auf die Mauer und schwang seinen Spaten.„Geht!“ schrie er, und seine Stimme war nicht mehr heiser, sondern wie ein lautes, tiefes Brüllen. „Geht, laßt mich allein, dies ist mein Hof — geht—.“ Mitten im Sprung und Lauf hielt Krkek inme. Er stand und griff nach den nächsten Und hielt sie fest. Die in den hinteren Rei- hen rannten noch und flelen beinahe über die Männer vorn, die angewurzelt und un- beweglich im Gras standen und den Fischer enstarrten. Rührt ihn nicht an“, sagte Krkek leise und ohne Atem,„er hat die große Krank- heit.“ Sie standen und starrten den Heiseren an, der auf der Mauer hockte und ihnen seine Schaufel entgegenhielt wie eine Waffe. Langsam wichen sie zurück, denn jetzt konnten sie alle es sehen: Er hatte die große Krankheit. Die schreckliche Krankheit, deren Namen nicht einmal genannt werden darf. Sie starrten ihn an, und sie sahen sein Gesicht. Ohne Augenbrauen war es und ge- dunsen, und die dicken, geschwollenen Ohren standen davon ab; und besonders schauerlich war es, daß Bengek sich zwei große, rote Hibiskusblüten hinter diese le- prösen Ohren gesteckt hatte. Die Männer wichen langsam zurück.„Die große Krankheit?“ flüsterte Pak ungläubig. „Die große Krankheit, die große Krankheit, der Heisere hat die große Krankheit, und die Hexe ist tot“, flüsterten sie alle. Krkek sah sich um und entdeckte einen Haufen Steine, die aus der Korallenmauer gebrochen waren. Er bückte sich, hob einen auf und warf ihn nach dem Aussätzigen. Auch Pak nahm einen Stein, rauh und schwer fühlte er ihn in seiner Hand, bevor er ihn schleu- derte. Alle die Männer stürzten sich auf die Steine und warfen sie nach der Gestalt auf der Mauer. Die Hunde sprangen und heulten hoch, als sie getroffen wurden. Bengek starrte einen Augenblick die Männer an, als verstünde er nicht, was sie taten. Dann warf er den Spaten von sich, sprang von der Mauer und rannte in gro- Ben Sprüngen dem Strand zu. Die Männer folgten ihm nicht, und er war schon zu weit, um von den Steinen getroffen zu werden. Seine Gestalt wurde kleiner und kleiner und verschwand in dem Stachelgebüsch, das den Strand einsdumte. Der Tjrorotvogel rief noch immer, und ein kleiner Windstoß fuhr durch die Palmen und schlief wieder ein. „Die Götter wissen, wen sie strafen“, sagte Krkek leise.„Wir wollen zum Pedanda gehen und uns reinigen lassen.“ RAKA Hinter den westlichen Höfen, wo dle mei- sten Sklaven wohnten und die Hühner und Schweine, die ihr Eigentum waren, hörte an einer Mauer das Gewimmel und der Lärm der Puri mit einemmal auf. Hinter dieser Mauer lag ein verfallener Teil, von nie- mandem bewohnt und selten betreten. Schlingpflanzen und Sträucher hatten dort die zerbrochenen Reste der Häuser über- Wachsen und in ihrer Umarmung zu Boden gerissen. Ein Wassergraben umgab das Hauptgebäude dieses vergessenen Hofes, aber die Brücken waren zerbrochen und ins Wasser gesunken. Die Dämonen, die den Zugang bewachten, hatten sich mit Moos überzogen und waren zu unkenntlich ge- formten Steinen geworden. Wilde Bienen wohnten in den Bäumen und riesige Schmet- terlinge schwebten ungestört über den Blu- men. Dichte Schwärme von Moskitos hingen iwer dem gestockten Wasser, und ein trü- ber Modergeruch mischte sich mit dem hef- tigen Duft der gelben Salikantablüten. Dies war der Platz, wo Lambon ihre heimlichen Zusammenkünfte mit Raka hatte. Dort trafen sich die Liebenden fast täglich, denn sie brannten in einer aufzehrenden Liebe. Raka nahm seinen Weg durch einen vergessenen und zerbröckelten Eingang an der Westseite der Palastmauer, und Lambon hatte einen Pfad gefunden, der sie auf Um- wegen vom Tempel aus dahin brachte, Wo Raka auf sie Wartete. In einem langen Sprung setzten sie über das brückenlose Wasser, und dann fühlten sie sich sicher in dem zerfallenen Haus auf der vergessenen Insel, das früher vielleicht der Lieblings- frau irgendeines Fürsten gedient haben mochte. Die Stufen waren zerfallen und die Ruhebänke eingesunken. Aber sie hatten eine Tür, die sie hinter sich schließen konn- ten wie Neuvermählte, und Lambon schaffte mit Muna Matten herbei, um darauf zu ruhen. Schon vor dem Abend, da Lambon und Raka sich wiedergesehen hatten, war dieser Platz Lambons Zuflucht gewesen. Sie hatte viele Stunden dort gesessen mit ge- öfknetem Mund, gedankenlos wie die Was- serrosen im stehenden Graben. Manchmal hatte sie geweint, oder sie war eingeschlafen und mußte von Muna geholt werden. So glaubte sie, daß es Muna nicht auffiel, wenn sie auch jetzt jede Stunde dort verbrachte, in der sie nicht zum Fürsten gerufen wurde. Aber die Augen der kleinen Sklavin, die eine leichte Neigung zum Schielen hatten, sahen mehr, als ihnen gezeigt wurde, Ihr kleines Gehirn, geschliffen und geübt an den Intrigen der Frauenhäuser in der Puri, begriff schnell alles, was mit den geheimen und verbotenen Dingen der Liebe zu tun hatte. Da aber Muna ihrer neuen Herrin ebenso zugetan war, wie sie Bernis gehaßt hatte, so stellte sie ihre kleine, flinke Person als eine treue und verschwiegene Wache zwischen Lambon und die Puri. Es wurde wenig gesprochen, wenn Raka und Lambon sich trafen. Die Liebe war zu groß. Mit aneinandergelegten Schläfen sagen sie auf den Matten und flüsterten. Sie öff- neten die Tür zu einem Spalt und sahen die hohen Binsengräser im Wasser gewiegt und hörten die Frösche, die auf den Blättern der Lotosblumen sagen. „Bist du glücklich?“ fragte Lambon. „Ich bin glücklich“, antwortete Raka. Das ewige Gespräch aller Liebenden. „Wird es immer so bleiben?“ „Immer, meine kleine Schwester.“ „Wenn wir entdeckt werden, müssen wir dann sterben?“ 5 „Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen“, sagte Raka. „Ja, dann sterben wir zusammen“, sagte Lampbon zufrieden. Es schien ihnen eine ein- fache Sache zu sein: zusammen sterben. Die große Liebe wohnt immer dicht am Tod und Abschied. Es war die beständige Gefahr, die ihr Gefühl und ihre Umarmungen und it Glück auf eine solche Höhe trieb. Die Pull hatte tausend Augen. Zwanzig Frauen be neideten Lambon, und obwohl sie der Lieb- lingsfrau auf jede Weise schmeichelten, hä“ ten sie sie gern vergiftet. Unzählige Wädi terinnen, junge und alte, beobachteten s Es entging ihnen nicht, dag Lambon all, blühte und daß ihre Augen sich mit eine schwarzen Glut füllten. Wenn es Zeit war, daß die Liebendel sich trennten, dann erschien Muna auf d Mauer, die den verfallenen Teil von del Rest der Puri trennte, und pfiff dreimal W. ein Petjitjavogel. Lambon riß sich los, und Raka blieb im Haus verborgen. Erst a Lambon schon lange gegangen war, schlid Raka aus dem Haus, setzte über den Git. ben und nahm seinen Weg zu der verwadl, senen Mauerpforte, witternd und sicher Wie ein Tier im Dschungel. Es war ein Glück, daß Fürst Alits 76 einen regelmäßigen Verlauf nahm. Da walk die Stunden, die er im Tempel verbracht oder mit Pedandas aus der Umgebung, d ihn besuchten und ihm alte Lontarbüche mitprachten. Beratungen mit seinen Wül, denträgern hielten ihn fest. Die Pungga aus den verschiedenen Bezirken des Reiche kamen, um ihre Berichte zu bringen, Brie“ der Holländer wurden empfangen, bereit und erwidert. Und als Entspannung nat, soviel Ernsthaftigkeit gab es Hahnenkämm aut dem Platz vor der Puri, die viele Stul den dauerten. All dies waren Angelegel keiten der Männer und gaben Lambon 4% sieh versteckt zu halten. Aber befremden War es, daß Raka sich all diesen Dinge“ kernhielt, und besonders, daß er die Has nenkämpfe verszumte, bei denen er S0, der aus Zuschauer gewesen was der die hitzigsten Wetten gewagt hatte, gevegteste Abegtsste igt Fortsetzung folg W. 1 elne tag Gela Gloc aus Oest dure wur gelät wich feste ein wurc alten R pelie Eind einel lup-! Frau ihrer habe besch. ten d zent Proz das FI aber muß lande dem natio gie d beric ter sache öster. Kraft 93 P versc Fußg zu 63 Ar verlie schaft ihre tätige sie ar genor „D den 1. schaft keine Woch. die S. als 44 starbe alte In Farbi Mord Urteil stahls griff neben rende samm absich Die die V aufge! drei herrsc explos Reihe organ men achtur samm und d Ceylon worde sich r. 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Oktober 1957 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g. Der Wiener Stephansdom hat wieder elne„Hummerin“. Ganz Wien war am Sonn- tag auf den Beinen, um Zeuge des ersten Geläuts der neuen, 20 Tonnen schweren Glocke zu werden. Die alte Pummerin war aus Kanonen-Bronze gegossen, die den Oesterreichern bei der Belagerung Wiens durch die Türken in die Hände fiel. Sie wurde immer nur zu besonderen Anlässen geläutet, da sie mit ihren 20 Tonnen Ge- wicht den Stephansdom in seinen Grund- festen epschütterte. Die neue Pummerin ist ein Geschenk Oberösterreichs an Wien, sie wurde in Linz zum Teil aus Fragmenten der alten Glocke gefertigt. * Radfahren und Fotografieren sind die beliebtesten Hobbys in Oesterreich. Diesen Eindruck vermittelt zumindest das Ergebnis einer Umfrage des„Oesterreichischen Gal- lup-Institutes“, das kürzlich österreichischen Frauen die Frage vorgelegt hat:„Wird in mrer Familie Sport oder irgendeine Lieb- haberei gepflegt?“ Als beliebteste Freizeit- beschäftigung gaben 24 Prozent der Befrag- ten das Radfahren an, dann kam mit 23 Pro- zent das Fotografieren, anschließend mit 22 Prozent des Skilaufen und mit 17 Prozent das Bergsteigen. * Frauen sind offenbar gute Autofahrer, aber schlechte Fußgänger. Diesen Schluß muß man aus dem Referat des Wiener Ober- landesgerichtsrates Dr. Rudolf Hartmann auf dem zur Zeit in Wien stattfindenden inter- nationalen Lehrgang über die„Kriminolo- gie des Verkehrsunfalles“ ziehen. Hartmann berichtete über seine Erfahrungen als Rich- ter eines Berufungssenates in Verkehrs- sachen, wobei er darauf hinwies, daß nach österreichischen Statistiken 4,5 Prozent der Kraftfahrzeuglenker Frauen sind, aber nur 3,3 Prozent der Verkehrsunfälle von ihnen verschuldet werden. An Unfällen, die von Fußgängern verursacht werden, seien jedoch zu 63 Prozent Frauen schuld. * An Bord des sowjetischen Schiffes„Ob“ verließ eine Gruppe sowjetischer Wissen- schaftler den Hafen von Genua. Sie werden ihre bereits seit einem Jahr in der Antarktis tätigen Kollegen ablösen. In Genua hatten sie an der diesjährigen Kolumbus-Feier teil- genommen. * „Das verzauberte Dorf“ nannte man in den letzten zwei Jahren die italienische Ort- schaft Massimeno, weil während dieser Zeit keiner ihrer Einwohner starb. Am letzten Wochenende läutete zum erstenmal wieder die Sterbeglocke, als innerhalb von weniger als 48 Stunden drei Menschen auf einmal starben. Der erste davon war der 79 Jahre alte Pfarrer des Ortes. * In Laurel(Mississippi) ist ein 30jähriger Farbiger nur sieben Stunden nach einem Mordversuch zu fünf Jahren Gefängnis ver- urteilt worden. Der Farbige war unter Dieb- stahlsverdacht festgenommen worden und griff auf der Fahrt zur Polizeiwache den neben ihm sitzenden und den Wagen fah- renden Beamten tätlich an. Das sofort zu- sammentretende Gericht sah die Tötungs- absicht für erwiesen an. * Die Welt-Meteorologie- Organisation hat die Wetterämter in Ceylon zu untersuchen aufgefordert, ob die in diesem Lande seit drei Jahren mit geringen Unterbrechungen herrschende Dürre auf Atomversuchs- explosionen zurückzuführen ist. Auch eine Reihe anderer Länder ist von der Welt- organisation aufgefordert worden, im Rah- men des Geophysikalischen Jahres Beob- achtungen darüber mitzuteilen, ob ein Zu- sammenhang zwischen den Atomexplosionen und dem Wetter besteht. In vielen Gebieten Ceylons ist inzwischen das Wasser rationiert worden. Ansteckende Krankheiten haben sich rasch ausgebreitet. * Ein mit sechs Personen besetzes nieder- ländisches Personenauto stürzte im Nebel bei Lanaye(Belgien) in den Albert-Kanal, wobei sämtliche Insassen(im Alter von 19 bis 63 Jahren) ertranken. * Ein Lastkraftwagen fuhr am Sonntag- abend auf einem Platz in dem Ort Tortorici bei Palermo in eine Menschenmenge, die sich zu einer Filmvorführung unter freiem Himmel dort versammelt hatte. Sieben Ita- liener wurden getötet. Etwa 30 erlitten Verletzungen. Blick in die geheimnisvolle chemische Küche der Pflanzen Aus der„Energie wirtschaft“ des Blattgrüns/ Hell und Dunkel regulieren die Fotosynthese Wenn nicht alles täuscht, steht eines der größten Rätsel, die die Natur dem Mens aufgab, vor seiner endgültigen Lösung: das Rätsel der Fotosynthese. In allen grünen Pflanzen auf der Erde spielt sich tagtäglich milliardenfach jener Vorgang ab, auf dem alles höhere Leben in der Weit beruht: aus wertlosen Rohstoffen, aus der Kohlensäure der Luft und dem Wasser des Bodens und der Atmosphäre, entsteht unter der Mit- wirkung des vom Firmament herabstrah- lenden Sonnenlichtes neue„organische Sub- stanz“, neues Baumaterial für das Wachs- tum der Pflanzen. Wir kennen von diesem Vorgang, der bedeutet, daß wir im Grunde alle vom Licht leben, nur den Anfang und das Ende. Es ist als sähen wir gering- wertige Stoffe wie Gras und Heu in ein Haus hineinfahren, aus dem sie in wunder- samer Weise zu den prächtigsten Speisen verwandelt herauskommen. Aber der Blick ins Innere dieses Hauses, in die Kochtöpfe dieser Küche und ihre Kochrezepte, ist uns verwehrt. Genauer gesagt: er war uns bisher verwehrt. Gerade in diesen Jahren begin- nen die Schleier zu weichen, die das Pro- blem umhüllten. Die Pflanze besitzt in ihrem Blattgrün, dem Chlorophyll, eine Werkstätte, in der unter dem Einfluß des Lichtes aus Kohlen- säure und Wasser organische Substanz auf- gebaut wird. Diese„EKohlenssure-Assimila- tion“, an der alles höhere Leben auf der Erde hängt, ist schon lange Gegenstand der Forschung. Es macht einen Teil der Lebens- arbeit des deutschen Nobelpreisträgers, Pro- fessor Dr. Otto Heinrich Warburg aus, die dabei mitwirkenden komplizierten Vor- gänge grundlegend geklärt zu haben. In den letzten Jahren ist ihm die Entdeckung eines bisher unerkannten wichtigen Fak- tors in diesem Prozeß gelungen. Er sprach darüber auf der diesjährigen Hauptver- sammlung der Gesellschaft Deutscher Che- miker(2. bis 9. Oktober) in Berlin. 5 Als Rohstoffe stehen der grünen Zelle Kohlensäure und Wasser zur Verfügung, als Energiequelle das Sonnenlicht. Man be- trachtete es bisher als die einzige Energie- quelle für die Fotosynthese, bis Professor Warburg eine zweite aufdecken konnte. Früher hatte er untersucht, wieviel Licht- energie die Pflanze benötige, um aus Koh- lensäure und Wasser im Licht Kchlen- hydrate aufzubauen. Rein rechnungsmäßig sind 112 000 Kalorien je Molekül erforder- lich. Warburg hatte ermittelt, daß die Pflanze in Wirklichkeit aus dem Licht aber nur rund etwa 40 000 Kalorien bezieht. Es ergab sich die Frage: woher stammen die 70 000 Kalorien, die an 112 000 fehlen? Hier War ein Loch in der Rechnung. Man konnte es nicht schließen, solange man nur beobachtete, was sich bei Licht im Blattgrün vollzog. Gemeinsam mit dem amerikanischen Biochemiker Dr. Dean Burk arbeitete Professor Warburg nach dem zwei- ten Weltkrieg zunächst einmal eine scharf- sinnige Versuchsanordnung und eine spe- zielle Mehßmethodik aus und änderte dabei die Versuchsbedingungen bei der Züchtung der Grünalge Chlorella in entscheidender Weise um. Frühere Untersucher hatten die Algenzüchtung bei künstlichem Licht betrie- ben, das sie in ständig gleicher Helligkeit hatten brennen lassen. Dieser Zustand aber weicht allzu weit ab von den natürlichen Lebensbedingungen der Pflanze, die ja dem Wechsel von Tag und Nacht ausgesetzt ist. Unter der unnatürlichen ständigen Lichtein- Die Dichter singen von Purpur Wissenschaftler: Herbstlicher Laubverfärbung liegt ein komplizierter chemischer Mechanismus zugrunde Der Herbst beginnt astronomisch beim Durchgang der Erde durch den Herbst-Punkt auf ihrer Bahn. Für uns sichtbar aber wird er an gewissen biologischen Erscheinungen, vor allem an der herbstlichen Laubverfär- bung, deren Pracht die Dichter von eh und je besungen haben. Dabei zeigt die Linde mit ihrer Laubverfärbung den Vorherbst an, die Roß kastanie dann den Vollherbst. Die Laubverfärbung setzt im allgemeinen ein nach einer kühlen Nacht ohne Bewölkung und mit Temperaturen von etwa 5 Grad über Null(Meßhöhe zwei Meter über dem Erd- boden). Diese Vorbedingung tritt naturgemäß in küstennahen Klimagebiet, das durch seine Zentralheizung Meer erwärmt wird, später als in den binnenländischen Klimagebieten Westdeutschlands ein. So wandert im allge- meinen der Herbst ähnlich wie der Frühling von Süden nach Norden und steigt von den Bergen in die Täler hinab. Der eigentlichen Laubverfärbung liegt ein komplizierter chemischer Mechanismus zu- grunde. Die Pflanze sorgt für den rechtzeiti- gen Abtransport der in ihren Blättern aufge- speicherten Reserven an Nahrungsstoffen, ehe der Winter ihr Schäden zufügen kann, wie sie im vollbelaubten Zustande unvermeidlich wären. Bei der Mobilisierung werden die vor- handenen Reserven an Stärke in Zucker um- gewandelt und so in löslicher Form im Zell- Vor kurzer Zeit noch versperrte ein dichtes Blätterdach den Ausblick auf den Fluß. Rühle Herbstnächte haben das Laub abfallen lassen und die filigrane Schönkeit der zarten Zweige enthüllt. Wer auf dem Spagiergang mit seiner Kamera diese Dinge zu entdecken versteht, beweist, daß er auck inmitten der Großstadt den Sinn für die Natur noch nicht verloren hat, die uns zu jeder Jahreszeit Neues und Schönes beschert. wirkung verhielt sie sich auch unnatürlich. Sie erzeugt dann nämlich ununterbrochen organische Substanz weit über das hinaus, Was sie zu ihrem Aufbau braucht. Sie setzt eine Art Gegenwehr gegen den sinnlosen Ueberschuß die Energieausbeuten auf einen kleinen Bruchteil der optimalen herab. Um- gekehrt kann man die Zellen zu guter Licht- ausnutzung anregen, wenn man die Belich- tung entsprechend dem Wechsel von Tag und Nacht, Morgen- und Abenddämmerung ein- richtet. Benutzt man dann zur Messung noch blau- grünes Licht, so erweist sich, daß etwa 90 Prozent der eingestrahlten Lichtenergie in chemische Energie umgesetzt werden, das heißt, daß die Natur fast ohne Verluste ar- beitet. Die Hell-Dunkel-Methode aber erbrachte noch ein überraschendes wissenschaftliches Ergebnis. In der Dunkelheit nämlich ver- brennt die Pflanze einen Teil der organi- schen Substanz, die in der Lichtreaktion ent- steht, wieder zu Kohlensäure und Wasser. Die rückläufige Reaktion verbraucht Sauer- stoff, ist also ein Atmungsvorgang, bei dem Verbrennungsenergie gewonnen wird. Und Zwar genau in dem Betrag, der in der Licht- reaktion fehlte. Das heißt: aus dem Lichte stammen rund 40 000 Kalorien, die früher vermißten rund 70000 dagegen aus der Atmung. Es besteht also ein Wechselspiel, in dem der eine Partner die Fotosynthese (Aufbau), der andere die Atmung(Ab- bau) ist. Die Dunkelreaktion ist sozusagen die schöpferische Pause, in der mit Hilfe der Energie der Atmung sich die ergänzende Phase der Kohlensäsure- Assimilation voll- zieht, die auf der Koppelung von Fotosyn- these und Atmung beruht. und Gold saft bis in den Stamm hinein hinweggeführt. Gleichzeitig mit diesem Vorgang bilden sich bei vielen Pflanzen(Brombeere, amerikani- scher Roteiche u. a.) rötliche Farbstoffe, die dem Laub die herbstliche Rotfärbung verlei- hen. Gleichzeitig wird auch das Blattgrün (Chlorophyll) aufgelöst und verliert dabei an Farbe, so daß die Rotfärbung, die sonst von dem Grün verdeckt würde, Klar hervortritt. Es schließt sich im allgemeinen eine Gelb- kärbung des Blattes an. Sie ist jedoch keine Aktive Leistung, sondern kommt passiv da- durch zustande, daß gewisse gelbe Farbstoffe (Carotin, Xanthophylh, die schon immer in den Blättern vorhanden waren, bei der Ent- färbung des Chlorophylls jetzt sichtbar wer- den. Bei den Sykomorenblättern zum Bei- spiel verschiebt sich, wie amerikanische Ana- lysen nachwiesen, kurz vor der Gelbfärbung das Verhältnis von Chlorophyll und Carotin ganz deutlich zugunsten des Carotins(von 1:1 nach 1:6). Schließlich ist der Abtransport der verwerteten Nahrungsstoffe aus dem Blatt beendet. Inzwischen hat sich am Stengel des Blat- tes eine doppelte Abschlußg-Zellschicht ent- wickelt. Sie dient vorsorglich der Schließung der Wunde, die sich bei der Abtrennung des Blattes bildet. Sie trocknet zwischen ihren beiden Lagen allmählich aus. Das Blatt wird auf Grund von oxydationsähnlichen Vorgän- gen braun. Diese Färbung zeigt den Verfall der lebenden Blattsubstanz an. Das Blatt lockert sich in der Trennungsschicht, der nächste Sturm fegt es hinweg, und der Baum wird Kahl. Dieses ziemlich einfache Schema kompli- ziert sich allerdings durch mehrere Neben- reaktionen, durch Temperaturabläufe und andere Faktoren. Dabei geht die Mobilisation der Reservestoffe in mehreren Phasen vor sich. Aeuhßerlich zeigt sich das bei den rotfär- benden Pflanzen daran, daß die Rotfärbung mehrmals einen Höhepunkt erreicht. Ein Herbst mit Frosttagen begünstigt die Um- wandlung der Stärkereserve des Blattes in Zucker. Dadurch entfaltet sich die Rotfärbung rascher und ergibt intensivere Farbtöne. Dar- aus erklärt 2 sich, daß in typischen Konti- nentalgebieten, die meeresfern und daher krostreicher sind, die Herbstfarben weitaus klarer und strahlender zutagetreten als in Regionen, deren Klima durch das Meer ge- mildert wird. Dr. Steinert Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Verbreitet Hochnebel, nur örtlich auflockernd. Mittags auch Nebel. Bis auf gelegentliche Nebelnàsse trocken. Tagestemperaturen 12 bis 16 Grad, Frühtemperaturen 6 bis 9 Grad. Wind- schwach. Uebersicht: Die von den Azoren bis Süd- rußland reichende Hochdruckbrücke wird nur vorübergehend über Mitteleuropa abge- schwächt. Sie bleibt aber bis auf weiteres wetterbestimmend. Sonnenaufgang: 6.46 Uhr. Sonnenuntergang: 17.30 Uhr. Vorhersage · Karte För. 13.10.32- Uhr 5 ö 0ſ 50 0 1 5 5 f 1 Pegelstand vom 14. Gktober Rhein: Maxau 403(10), Mannheim 249 (—9), Worms 175(—9), Caub 185(—2). Neckar: Plochingen 112-3), Gundels- heim 164(—1), Mannheim 254(—8). Bemannter Erdsatellit? Der Achte Internationale Kongreß für Astronautik, der am Samstag in Barcelona zu Ende ging, stand ganz im Zeichen des so- Wietischen Erdsatelliten. 206 Wissenschaft- ler aus 24 Ländern referierten über ihre Forschungsergebnisse auf Teilgebieten der Astronautik. Behandelt wurden u. a. das Verhalten von Metallen bei außergewöhnlich hohen Temperaturen, die Auswirkungen kosmischer Strahlen auf künstliche Satel- liten, die Möglichkeiten der Richtungsände- rung bei Raketen und Probleme, die sich bei der Beobachtung der künstlichen Satelliten ergeben. Der Amerikaner Dr. Simons berich- tete dem Kongreß über seine Beobachtungen in 35 Kilometer Höhe in der Gondel eines Luftballons. Der Kongreß sandte Glückwunschtele- gramme zum gelungenen Start des ersten Erdsatelliten an den sowjetischen Regie- rungschef Bulganin und an die sowjetische Akademie der Wissenschaften in Moskau. Als einer der Höhepunkte des Kongres- ses gilt der Bericht des Amerikaners Farrell Romick, des Leiters der Astronautischen Abteilung der Goodyear Aircraft Corpora- tion in Akron/ Ohio, der Angaben über einen bemannten Erdsatelliten machte. Nach dem Bericht Romicks ist die Herstellung einer Dreistufen-Rakete, die drei Mann in einem Satelliten in 1000 Kilometer Höhe tragen und den bemannten Satelliten dann mit einer Stundengeschwindigkeit von 27 000 Kilome- ter um die Erde kreisen lassen könnte, theo- retisch bereits gelöst. Dank der Delta-Form des Satelliten und seines großen Fassungs- vermögens für Treibstoff werde es ihm mög- lich sein, zur Erde zurückzukehren. Der von Romick geschilderte Satellit soll in der Lage sein, Lebensmittel für drei Mo- nate und alle notwendigen Beobachtungs- instrumente mitzuführen. Romick bezeich- nete die Ausführung des Planes jetzt ledig- lich als eine Finanzfrage. Die Herstellung der Raketen und des Satelliten werde sechs bis sieben Jahre erfordern, nicht mehr also, als die Entwicklung eines neuen Bomber- typs. In acht bis zehn Jahren wird nach An- sicht Romicks ein Flug zum Mond und wie- der zurück in einem Zeitraum von zehn Ta- gen möglich sein. Ein anderer Wissenschaftler bezeichnete in Barcelona allerdings die Ankündigungen 8 als„Phantasien im Walt-Disney- 1 Was wir sahen: — Neue Unterhaltungsreihen Wenn die Blätter fallen, hebt sich der Theatervorhang: die neue Spielzeit beginnt. Auch auf dem Bildschirm regt sich neues Leben, und das Programm wird dichter, bunter, interessanter. Bei den Sendern ist man mit Plänen, Proben und Vorbereitun- gen fertig und läßt uns endlich Taten sehen. Per Süddeutsche Rundfunk löste das lei- dise Unterhaltungsproblem mit der Cate- Aina-Valente-Schau„Bon soir, Kathrin!“, die auch in der zweiten Folge bewies, daß ein Star noch keine Revue macht, selbst wenn er unentwegt hüpft und zwitschert. Außerdem hat man in Stuttgart gut vor- 5 und gleich eine weitere Serie vom tapel gelassen. Unter dem Stichwort„Er und Sie“ begann„ein Fernsehkurs für das 5 zu zweit“, verfaßt von Marchesi, K etz und Thaddäus Troll. Es ist eine Brief- astenecke für Ehefragen, die von Eva fe ria Meinecke und Wolfgang Lukschy kon- zlert und kommentiert wird. Die liebens- den 1e Intelligenz, mit der sich diese bei- dileg enges ihrer Aufgabe unterziehen, 0 a lerdings ohne Einfluß auf die durch 1 me Szenen illustrierten Antworten. Hier tte das Autorenkollektiv, um sich nicht 1 beim Start zu verausgaben, offen- 1 mit Geist und Ideen sehr gespart, 2 4e von ihnen erfundene Familie Adam 8 Serades wegs aus dem Schwank 5 einer Vorstadtbühne entsprun- in 918 sein. Da sie als ständige Einrichtung 8 leser Sendereihe auftreten soll, bleibt 1 15 Wünschen, das Familie Adam sich 1 en N allmählich 5 meren Späßen des homo sapiens hinaufentwickelt. Es ist ett, da „Er und Sie“ eine etwas längere Lebens- dauer haben dürften als viele ihrer sang- und klanglos begrabenen Vorgänger, denn das Publikum wurde zum Mitmachen auf- gefordert— Postkarte genügt— und könnte der Briefkastenredaktion sicher eine Menge Anregungen aus dem täglichen Leben liefern. Wesentlich kritischer muß man die Zu- Kumft einer neuen Sendereihe des Nord- urd Westdeutschen Rundfunkverbandes beurtei- len. Unter dem Titel:„Was war hier los?“ sollten„aus fotograflerter Zeitgeschichte“ Fra- gen gestellt und Antworten gegeben werden. Das sah dann folgendermaßen aus: Ge- sprächsleiter Helmut Meyer-Dietrich und ein „Rate-Team“ von vier ausgewählten Fach- leuten saßen ziemlich hilflos vor den pro- jizierten Bildern aus alten Illustrierten und sollten herausfinden, was und wen diese Fo- tos darstellen, wo und wann sie aufgenom- men wurden und welche Besonderheiten von dem betreffenden Ereignissen und Persönlich- keiten zu erzählen wären. Aber das unergie- bige Bildmaterial und das krampfhafte, ober- flächliche Gerede, das mangels solder Kennt- nisse immer wieder zu versanden drohte, interessierte— außer den Mitwirkenden im Studio— keinen Menschen, und man fragte sich hinterner, ob die Leute, die sich am grü- nen Tisch solche phänomenalen Versager austifteln, überhaupt schon einmal ferngese- hen haben? Wie ein ideales Unterhaltungsprogramm zusammengebaut werden kann, zeigte der Bayerische Rundfunk bereits in der ersten Sendung seiner neuen Serie Spiel und Sparmung“. Da wurde, nach amerikanischem Rezept, zunächst mit einem kurzen Krimi- nalspiel„Fernamt bitte!“ kräftig an den Nerven der Zuschauer gezerrt und man zit- terte mit der Frau eines unschuldig zum Tode Verurteilten(von Elfriede Kuzmany in allen Phasen der Verzweiflung glaubhaft ge- macht), ob es noch im letzter Minute gelingt, die Hinrichtung aufzuschieben. Dann spielte das glänzend fotografierte Orchester der Bu- dapester Oper zwecks seelischer Beruhigung die Hunyadi Laszlo-Ouvertüre, und schließ- lich kam die ebenfalls aus Amerika impor- tierte Auiz-Sendung„Alles oder nichts“, bei der es um 6000 Mark geht, die es zu gewin- nen oder zu verlieren gilt. Es sind in Deutsch- land bereits eine Anzahl Stimmen laut ge- worden, die gegen diese Art von Sensations- macherei Sturm laufen, als ob der Untergang des Abendlandes davon abhinge. Man sollte aber meinen, daß es genug schlechtere Unterhaltungsangebote und sehr viel mäßi- gere Sendungen gibt. Der Bayerische Rund- funk hatte den Mut, anstatt erfolgloser Ori- Sinalität eine erfolgreiche Kopie zu bringen — und das Publikum freut sich darüber. E. P. Modernes Gesundheitswesen Gichter krankungen Nachdem die Gicht in den Kriegs- und Nachkriegsjahren seltener geworden war, ist sie jetzt wieder häufiger zu beobachten. Das teilte die Medizinische Poliklinik der Universität München mit. Man rechnet für die kommenden Jahre mit einem weiteren Aufstieg. Die Aenderung der Ernährung spielt hierbei eine Rolle, ist aber nicht allein ausschlaggebend. Die Gicht besteht in einer Ablagerung größerer Mengen von Harnsäureprodukten, den sogenannten Uraten, im Körper, vor- zugsweise in Gelenkknorpeln und Sehnen- scheiden. Typische Erscheinungen sind der akute Gichtanfall und die chronische Ge- lenkentzündung. Wie Dr. med. N. Zöllner in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift mitteilt, besteht die Behandlung vor allem in der Beseitigung der Uratdepots. Es gibt heute harnsäurelösende Mittel, die manch- mal schon allein ausreichen, so daß eine Diät kaum nötig ist. Grundsätzlich besteht die Diätbehandlung, falls sich der Harnsäure- spiegel trotz Behandlung nicht senkt, in einer an Kohlenhydraten reichen und fett- armen Kost. Abmagerungen sollten nicht zu energisch durchgeführt werden. Alkohol, be- sonders Bier, ist verboten. Entscheidend für den Erfolg ist, daß die Behandlung und die Diät ausreichende lange und kompromißlos durchgeführt wird. Der akute Gichtanfall kann sehr ver- schiedene Ursachen haben. Vor allem sind Festmähler und zu opulentes Essen zu ver- meiden. Vorbeugend und zur Behandlung des akuten Anfalls eignet sich das Colchi- ein, ein Alkaloid aus dem Samen der Herbst- zeitlosen. Jeder Gichtkranke sollte stets einige dieser allerdings nicht unbegrenzt haltbaren Pillen bei sich tragen. Im übrigen werden heute auch die Medikamente Bene- mid bzw. Longacid viel angewandt. Keine Angst vor Lungenresektion Im Verlauf der Behandlung einer tuber- kulösen Lungenerkrankung kann— falls der Prozeß schon weiter fortgeschritten ist — die operative Herausnahme des betroffe- nen Lungenteiles Gesektion) erforderlich sein. Vor einer solchen Operation scheuen manche Patienten verständlicherweise zu- nächst zurück, da sie nicht wissen, inwieweit die Erkrankung hierdurch gebessert und die Arbeitsfähigkeit wiedererlangt werden kann. Natürlich sind die Operationsaussichten ab- hängig von der Schwere und der Art der Erkrankung, wobei es beispielsweise nicht ohne Bedeutung ist, ob einer oder beide Lungenflügel angegriffen sind. Auch die Größe des operativen Eingriffs spielt eine Rolle. Immerhin hat die Thoraxchirurgische Klinik Ruppertshain im Taunus feststellen können, daß 78,5% ihrer Patienten nach einer Lungenresektion wegen Tuberkulose wieder erwerbsfähig geworden sind. Zwar ist besonders bei höherem Alter eine kör- perlich schwerere Arbeit nach einer Lungen- resektion im allgemeinen nicht mehr zumut- bar, doch Bürotäigkeit, Hausarbeit und dgl. können meist noch ausgeführt werden. Die- sem Untersuchungsergebnis lag die Befra- Sung von 190 Lungenresezierten zugrunde. Angeborene Hüftluxationen Werden Kinder mit Hüftgelenksverren- kungen(Luxationen) oder mit Anzeichen beginnender Luxationen geboren, so ist rechtzeitige orthopädische Behandlung not- Wendig. Diese muß systematisch durchge- führt werden, wenn günstige Ergebnisse er- zielt werden sollen. Prof. Dr. med. Hohmann hat auf Grund von Umfragen bei verschie- denen Kliniken mitgeteilt, daß bei einer sol- chen Früherfassung in 41% der Fälle ein günstiger Behandlungserfolg zu erwarten ist. Elektrischer Tod nicht so häufig Der Betrieb elektrischer Einrichtungen in Haushaltungen scheint sicherer zu sein, als im allgemeinen angenommen wird. Die Zahl der Todesfälle durch elektrischen Strom betrug nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 1949 und im Jahr 1954 unverändert je 317. Darunter befanden sich nur 38 bzw. 41 Frauen. Wie die Berufs- genossenschaft hierzu mitteilt, gehen die Unfallursachen vorwiegend auf fahrlässiges Handeln— oft in Verbindung mit schad- haften Geräten— zurück. Seite 4 3 2 MANNHEIM e. ee— „Schäne gelwe Pälzer Kartoffle“: Nachfrage nach Erdäpfeln wird geringer Speisezettel der Bevölkerung ist anspruchsvoller geworden/ Rückgang um 30 Prozent in 3 Jahren „Schöne Pälzer gelwe Kartoffle“— wer kennt inn nicht, den markerweickenden Schlachtruf der ambulanten Kartoffelndndler, die mit Drei- oder Vierrad bewaffnet unck einer blauen Schürze um die Hüften vor den Haustüren aufkreugen und die Haus- frauen zu Dutzenden auf die Straßen locken? Denn nach wie vor gehört die Kartoffel, die jetzt auf den Feldern geerntet wird, 2 u fast jeder Hauptmahlzeit; noch immer ist ihr Ruf auf dem Küchenzettel unbestritten. Aber stillschweigend ist in den letsten Jahren doch eine„kleine Revolution“ passiert: Obwohl im Bundesgebiet immer noch rund ein Achtel der gesamten Weltkartoffelernte— nämlich eine halbe Milliarde Zent- ner— eingebracht wird, werden in den Bundesländern viel Weniger Kartoffel gegessen als früher: 1949 aß der Bundesbürger noch 219 Kilo Erdäpfel, 1956 verbrauchte er nur noch 155 Kilo In Mannheim ging der Kartoffelkonsum m den letzten fünf Jahren um etwa 30 Pro- zent zurück. Entsprechend verkleinerten die Bauern im Stadt- und Landkreis Mannheim auch die Anbaufläche für die Erdäpfel; sie Vor 20 Jahren g Trübe Erinnèrungen An„Presse- Politik“ Man kann natürlich nicht dauernd zurück- dliccen und Vergangenheit aufleben lassen, aueh wenn kein Erstarren zur Salzsäure droht. Mitunter muß aber an gewisse Begebenheiten gedacht werden, nur um die Funktionen des Erinnerungsvermögens gesund zu erhalten. Verzicht auf Vergegenwärtigen von Vergange- nem würde die Menschen zu Eintagsfliegen nuchen, die weder Vergangenheit noch Zu- kunft haben. Vor 20 Jahren, am 13. Oktober 1937, wurde in Mannkeim„eine weitere pressepolitiscke Transaktion realisiert“, d. h. das„Neue Mann- heimer Volksblatt“, Druck und Verlag Jean Gremm, 8 2, 3 wurde dem„Mannkeimer Tage- blatt“, Druck und Verlag Gengenbach und Hahn, H 2, 3, nickt ganz freiwillig vereinigt. Die pressepolitischen Transaktionen be- gannen mit dem Sturm auf die„Volksstimme“ (R 3) Ende März 1933. Diese der SPD ge- Rezept zum länger jung bleiben Menschen, die leistungsfähig bis ins hohe Alter bleiben wollen, haben wirklich mehr vom Leben. Sie sind es auch, die ihrer Er- nährung die notwendige Aufmerksamkeit schenken. Viele von ihnen haben sich für die reine EDEN-Pflanzenmargarine entschie- den. Warum?— weil sie wissen— EDEN ist gesund: ungehärtet, ungesalzen. Reich an natürlichen Vitaminen, an Weizenkeimöl, Spurenelementen. EDEN ist zart im Ge- schmack— streichfein und ergiebig. Wirklich Eden. etwas ganz Besonderes! In jedem Reformhaus erhältlich. „Anzeige hörende Zeitung durfte nicht weiter erschei- nen. Ende Mai 1933 gog das Purteiblatt„Haken- kreuzbanner“, in das Gebäude und nutzte seine Einrichtungen. Am 28. Februar 1934 erschien die„Neue Badische Landeszeitung“ zum letzten Male. Kein Parteimann versäumte damals eine Ge- legenheit, dieses angesehene bürgerliche Blatt von überregionaler Bedeutung zu beschimp- fen und verächtlicn zu machen. Verlag und Redaktion sahen voraus, daß es duf die Dauer Wohl kaum bei Drohungen bleiben würde. Sie verabschiedeten sich von ihren Lesern mit einer Sonderausgabe, die durch Qualität und „Deutlichkeit“ ihrer Beiträge dem publizisti- schen Geist dieses Blattes das beste Zeugnis ausstellte und den Schaftstiefelherrschaften dußerst unangenehm war. Sie sprachen, schrien und schrieben, daß der rote Terror gebrochen, die Stadt von Maræisten, Juden, ulturbolsche- woistischen Intellektuellen usw. gesäubert sei. Ende August 1938 legte der Reichsstatthalter auf dem Meßhplatz neue Walsen auf: Reaktion und volitischer Katholizismus waren noch nickt„erledigt“. Die Redaktion des Neuen Mannheimer Vollesblatts wurde gestürmt, man machte allerlei Einschüchterungsversuche mit den Re- dalcteuren, hätte aber den entscheidenden Schlag gern anderen Krüften zugeschoben, dem Mannheimer Polizeiprdsidium oder Karls- ruker Stellen etwa, aber der gewünschte Er- folg blied aus. Man ging daner zu„Arbeits- erschwerungen“ über: Alle städtischen und staatlichen Verwaltungen mußten ihre Infor- mationen vorweg dem Paurteiblatt zugehen zassen, so daß es immer einen Vorsprung hatte. Diese„Arbeitserschwerungen“ genügten aber ebensowenig wie der auf Abonnenten und Inserenten ausgeübte Druck zu„weiteren Etappen der pressepolitischen Bereinigung“. Also entschloß mun sich, mit dem kleinsten, aber hartnäcligsten Objekt Schluß zu machen: Das„Neue Mannheimer Volksblatt“ hatte in fast allen entscheidenden Fällen auffallend schlecht„gespurt“, folglich wurde es am 15. Oktober 19837 mit dem Mannheimer Tageblatt „verschmolzen“. Die erste Gemeinschaftsaus- gabe erschien am fünfzigsten Geburtstag des nicht mehr eristenten Neuen Mannheimer Volksblatts. Die verschmolzenen Blätter konnten nicht gedeihen. Im Sommer 1939 wurden sie mit der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vereinigt. Das Parteiblatt sollte immer einen Vorsprung behalten: Aber die Mannheimer abonnierten lieber die„Neue Mannheimer“, deren Auflage stieg, bis sie auf höheren Befehl fiiert wurde, womit dem Parteiblatt der verlangte Vorsprung gesichert war. Das Streiflicht in die Vergangenheit kann Nler abgebrochen werden mit der Bemerkung, daß es mit dem Vorsprung vorbei war, als alles in die Brucke ging. f. W. Kk. Pflanzten stattdessen andere„lohnende Kulturpflanzen“. Auch die Bauernwagen, die vor wenigen Jahren noch hochbepackt mit prallen Kartoffelsäcken durch die Mannhei- mer Straßen rollten, sind heute nur noch selten zu sehen: Die Anlieferung des Win- tervorrates frei Keller hat rapide abgenom- men, und wer den Verbrauchermarkt beob- achtet, wird feststellen, daß die Hausfrauen heute stattdessen höchstens zehnpfundweise einkaufen. Das Sinken der Kartoffelnachfrage wird damit erklärt, daß mit dem gestiegenen Ein- kommen und dem höheren Lebensstandard auch die Wünsche der Bevölkerung an- spruchsvoller wurden. Heute werden„kon- zentrierte“ Nahrungsmittel und Waren be- vorzugt, die wenig Küchenarbeit machen. Mannbeimer Kartoffelhändler äußerten dazu folgende Ansicht:„Früher kellerten wir im Herbst zwei Monate lang ,am laufenden Band' ein. Heute ist der ganze Spuk in acht Tagen vorbei.“ Und Großhandelskaufleute apgumentieren:„‚Die Hausfrauen alter Schule lagerten früher außer den Kartoffeln auch Sauerkraut, Bohnen, Fett und Gurken ein. Erst dann sahen sie dem Winter mit dem Gefühl entgegen: Jetzt kann mir nichts mehr passieren.“ Jüngere Hausfrauen pla- nen kurzfristiger und beweglicher; bei ihren Ueberlegungen spielt die Konserve eine be- deutende Rolle.“ Ein Mannheimer Kauf- mann brachte seine Ansicht auf diesen Nen- ner:„Der Einkellerungswillen hat nachge- lassen, weil der Kochwillen nachgelassen hat. Vor allem aber wirkt es sich nachteilig aus, daß zu den neuen Wohnungen oft keine Kellerräume mehr gehören, die eine Einla- gerung ermöglichen.“ Das Absinken des Kartoffelverbrauches beantworten die Landwirte im Stadt- und Landkreis Mannheim(und der Pfalz) damit, daß sie andere Kulturpflanzen bevorzugt anbauen. An erster Stelle steht hier die Zuckerrübe; sie ist für die Bauern ein ren- tableres Geschäft als die Kartoffel; das Zuckerrübenblatt kann verfüttert werden; und das„Schnitzel“ der Zuckerrübe(ein Rückstand, der bei der Zuckergewinnung übrig bleibt) wird vom lieben Vieh sogar als Delikatesse verzehrt. Außerdem forcierten die Bauern den Anbau der Futterkartoffel, die bei der„Produktion“ von Schweine- fleisch wichtig ist. Die Pfälzer Bauern be- antworteten das Nachlassen der Kartoffel- beliebtheit mit einer Erweiterung ihres Ge- müsesortiments. Engelbert Augenthaler, Geschäftsführer des Bauernverbandes Kreis Mannheim, teilte in diesem Zusammenhang mit, daß die dies- jährige Kartoffelernte im Landkreis Mann- heim„nicht gut“ ausfallen werde, da der schwere Boden plus dem Regen den Erd- äpfeln nicht gefiel. Während in guten Jah- ren im Mannheimer Raum je Hektar mehr als 200 Doppelzentner geerntet wurden, könne in diesem Jahr nur mit 150 bis 180 Doppelzentner gerechnet werden. Zwei Fragen, die erst in einigen Jahren beantwortet werden können, wirft der Rückgang des Kartoffelkonsums auf: Ist er nur eine Folge des relativ hohen Lebens- standards? Oder ist die große Zeit der Kar- toffel, die von den spanischen Eroberern aus den südamerikanischen Anden nach Europa gebracht und erst seit hundert Jahren in großem Umfange hier angebaut wird, vor- über? hk Mannheim führt im Fernsehen in Baden- Württemberg Aus der neuesten Uebersicht des Süd- deutschen Rundfunks ist zu ersehen, daß es in Mannheim prozentual mehr Fernseh- teilnehmer gibt, als in jeder anderen Stadt Baden- Württembergs. Jeder neunte Radio- Hörer besitzt in Mannheim heute schon ein Fernsehgerät. Im Durchschnitt liegt diese Zahl im Gebiet des Süddeutschen Rundfunks bei 199. 14 Orte in Nordbaden und Nord- württemberg— darunter Stuttgart, Karls- ruhe, Heidelberg. Pforzheim, Eßlingen und Ludwigsburg— weisen ebenfalls eine sehr große Fernsehgemeinde auf. Am 1. Oktober Waren im Bereich des SDR 63 165 Fernseh- geräte gemeldet, davon 27 408 in Nordbaden und 35 775 in Nord württemberg. 0 Die kulturellen Einrichtungen der Stadt Dr. Christoph Andritzky sprach bei der Gedok zu Häusser-Fotos Auch Kulturinstitutionen bieten sich nicht von selber an man muß für sie werben. „Macht doch mehr Gebrauch davon“, for- derte Stadtdirektor Dr. Christoph Andritzky in Vorträgen der Abendakademie auf,— eine Mahnung, die er, als er zu Lichtbildern von Robert Häußer vor der Gedok sprach, in diesem künstlerisch tätigen Kreis nicht aus- sprechen mußte. Hier interessierte die über- sichtliche Zusammenfassung der kulturellen städtischen Bemühungen. Und von der hö- heren Warte städtischen Wollens und Pla- nens gesehen, ergaben die kulturellen Ein- richtungen Mannheims ein eindrucksvolles Bild. Den eigenen Charakter Mannheims sah Dr. Andritzky in der Verbindung von star- kem Erwerbssinn und echtem kulturellen Interesse, das geschichtlich begründet ist und aus der aufgeschlossenen Mentalität der Be- völkerung kommt. Bilder führten vor das alte und in das neue Nationaltheater, das von den Architekten in aller Welt beachtet wurde und das, in der Vereinigung von Grogßem und Kleinem Haus,„eines der bil- ligsten Theater ist, das in Deutschland ge- baut wurde“. Die Städtische Musikhochschule mit der Opernschule, der Hochschulabteilung für Berufsmusiker, dem Konservatorium für begabte Laien und der noch auszubauenden Jugendmusikhochschule hat den anerkann- ten Rang einer guten Staatshochschule. Die Musikalische Akademie und die Stamitz- gemeinde schloß Dr. Andritzky in den Kreis seiner Betrachtung ein; er betonte, daß die zur Volksbücherei gehörige Musikbücherei die einzige in Baden ist. Durch ein Netz von Zweigstellen und durch den Jugendbücheromnibus bringt die Volksbücherei echtes Kulturgut in die breite Masse; in Rheinau und in Schönau sollen die nächsten Zweigstellen errichtet werden. Ueber 200 000 Bände verfügt die Wissen- Amwnemer N.„ xe Autofahren bei Nebel Es kommt jetzt wieder die Zeit, in der morgens und manchmal auch den ganzen Tag lang das Autofahren durch Nebel stark behin- dert wird. Ich wundere mich nun immer wie- der, wie viele Autolenker nur an das Abblen- den denken und weniger an das Licht. Man sieht unzählige Autofahrer, die nur das Park- licht oder Standlicht eingeschaltet haben, des- sen Wirkung im Nebel gleich Null ist. Man sieht das Standlicht erst, wenn man auch schon die Umrisse des Wagens erkennen kann. Man sollte annehmen, daß diese„unterbelich- teten“ Standlichtfahrer die Wirkungslosig- keit des Standlichts im Nebel an entgegen- kommenden Autos mit Standlicht feststellen könnten. Offenbar hat man aber damit die Intelligenz vieler Autofahrer überschätzt. Mein Vorschlag: Bei Nebel mit großem Licht fah- ren, aber abgeblendet! W. F. M. schaftliche Bibliothek. Die Volkshochschule, die in erster Linie Lebenshilfe leisten will; die Kulturwoche, die wohl das nächste Mal international anerkannt wird; das Reiß- museum mit seiner Stadtgeschichtlichen und Völkerkundlichen Sammlung; die Kunst- halle mit ihren Schätzen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und ihrer starken Beachtung des Kunsthandwerks; die umstrittene Wohn- beratungsstelle, die die Unterstützung des Wohnungsbauministerium und des Landes- gewerbeamts gefunden hat; Webschule und Jugendheime: Das kulturelle Betätigungs- gebiet ist umfassend, vielfach mit einer offe- nen pädagogischen Zielsetzung, vor allem für die Jugend, in deren musischer Bildung, die von den Schulen meist vernachlässigt Wird, Dr. Andritzky eine Bannung der be- ängstigenden Erscheinungen sieht, die in die erweiterte Freizeit der Erwachsenen ein- brechen. Gern hätte man noch mehr Häußer-Bilder gesehen, vor allem in ihrer eigenständigen verdichtenden Wiedergabe eines kulturellen Vorgangs(wie der Jugendmalstunde in der Kunsthalle). Unvergegßlich blieben die Auf- nahmen völkerkundlicher Gegenstände in ihrer Farbkomposition. ak Gewerbeschulrätin Klein Wird 60 Jahre alt Durch Verfügung des Ministeriums für Kultus und Unterricht wurde die Fach- lehrerin an der Gewerbeschule III, Marga- rete Klein, mit Wirkung vom 1. 9. 1957 zur Gewerbeschulrätin ernannt. Margarete Klein ist seit 1919 im Dienste der Gewerbeschule. Sie war bis 1932 an den Gewerbeschulen Freiburg und Singen und wurde dann in ihre Heimatstadt Mannheim versetzt, Wo sie als Ausgezeichnete Lehrkraft und vorbildliche Betreuerin ihrer Schülerinnen geachtet wird. 5 16. 10. 1957 begeht sie ihren 60. Geburts- ag. 0 Stiefkind Feudenheimschule „Die Wintermonate 1956/57 gaben ständig Anlaß zu Beschwerden über zu wenig Unter- richtsstunden in der Feudenheimschule. Jede Nachfrage ergab, daß Lehrermangel besteht. Es ist an der Zeit, mit solchen Argumenten nicht mehr zu operieren,. Die Kinder lernen dadurch nichts und es erhebt sich die Frage, zu welcher Zeit der ständige Unterrichtsausfall nachgeholt werden soll. Nunmehr ist durch das Fehlen von zwei Lehrkrästen, besonders in zwei Klas- sen, eine starke Einschränkung nötig, so daß wochenlang nur täglich zwei Stunden Unter- richt für eine der fraglichen Klassen in Frage kommen. Hier fehlt es doch offenbar an der ausgleichenden Initiative. Es ist durchaus kein Wunder, wenn die Leistungen der Kinder nicht so sind, wie man es erwartet. Die Schuld trifft nicht die Kinder, sondern diejenigen, welche „alles“ für die Schule tun wollen. Wie lange geht das noch so weiter? R. Sch.“ Ein neues Dach erhält jetzt endlich die Tullaschule, da das Notdach den Regen nur unvollłommen abhielt. Die eine Hälfte des 85 Meter langen undd 19,9 Meter breiten Daches ist bereits fertig, die andere(unser Bild), erhält zur Zeit fünf Zentimeter dice Dreiechesstreben, die an Stelle der früner Üblichen 20 Zentimeter dicen Balken verwendet werden. Dadurch wird das Dach leichter und noch stabiler. Die Arbeiten begannen vor etua drei Wochen und sollen bald abgeschlossen sein. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Ueberfall auf eine Frau Fahndung erfolglos Ein unbekannter Täter schlug nach 22 Uhr in der Großen Merzelstraße einer Frau mit der Faust ins Gesicht und auf den Hinter- Kopf, so daß sie starke Schwellungen erlitt. Die Ueberfallene schrie um Hilfe und rannte davon. Anstatt bei der nächsten Poli- zeiwache Anzeige zu erstatten, fuhr die Frau erst mit der Straßenbahn nach Neckarau, wo sie das Versäumte nachholte. Die Fahn- dung nach dem Täter blieb so natürlich er- kolglos. Holländer niedergeschlagen Auf der Polizeiwache im Jungbusch gab ein holländischer Matrose an, er sei auf der Landzungenstraße von drei amerikanischen Soldaten in Zivil zu Boden geschlagen wor- den. Sie hätten ihm seine Armbanduhr und seinen Geldbeutel mit etwa 30 Mark Inhalt geraubt. Der Ueberfallene hatte eine stark blutende Wunde unter dem linken Auge. Er wollte nicht auffallen Bei einer Kontrolle in einer Wirtschaft im Jungbusch gab sich ein 20jähriger Ar- beiter große Mühe, den Polizeibeamten nicht aufzufallen und benützte dabei sogar einen falschen Namen. Seine wahre Iden- tität wurde aber festgestellt und dabei kam heraus, daß er zur Festnahme ausgeschrie- ben war. 5 Schaufenster zertrümmert In der Schwetzingervorstadt schlug ein Unbekannter Täter die Schaufensterscheibe eines Elektrogeschäftes ein und stahl acht Trockenrasierapparate, ein Kosmetik- und ein Heißluftgerät im Werte von 1700 Mark. — Auf dem gleichen Weg wollte ein Dieb in der Innenstadt an die Auslagen eines Tex- tilgeschäftes herankommen. Die Scheibe war schon zerschlagen, aber der Uebeltäter wurde im letzten Augenblick bei seinem Vorhaben gestört. Leichtsinn ist gefährlich 10 Ein 31 jähriger Mann aus Waldhof wollte auf ene anfahrende Straßenbahn aufsprin. gen. Dabei stürzte er und zog sich einen Unterschenkelbruch zu. Durch eigens Verschulden stürzte auf der Schwetzinger Straße ein 25 jähriger von seinem Motor- roller und erlitt eine Schädelverletzung, die seine Aufnahme ins Krankenhaus notwendig machte. Noch 20 Menschen knüpfen Seidenteppiche Interessante Ausstellung von Teppichen im Rosengarten Prachtvolle Teppiche, die so kostbar sind, daß der Besucher fast„Mut“ benötigt, ehe er darauf tritt, sind in diesen Tagen in der Wandelhalle und im Musensaal des Rosen- gartens zu sehen. Da sind Afghanen in leuch- tenden Farben, Hamedan-Teppiche aus dem Westlichen Persien, dunkelrote Kasaks aus Ruhland, handgewebte Schaf woll- und Schaf- fellteppiche, Orientteppiche aus Persien, China, der Türkei, Jugoslawien, Griechenland und Indien. Eines der prächtigsten Exem- Plare ziert die Musensaal- Stirnwand— ein Täpris mit einem Ardebil-Muster; er ist eine Kopie des weltberühmten Ardebil-Teppichs, der im Victoria-Albert-Museum in London ausgestellt wird. 5 Zu Füßen des berühmten Täbris sitzen auf der Musensaalbühne zwei jugoslawische Mädchen an einem Webstuhl; unter weihen Kopftüchern verhüllt, arbeiten sie in der Tracht ihrer Heimat an einem farbenfrohen Kelim. Auf dem Musensaal-Parkett findet der Besucher mechanisch-gewebte Teppiche der gesamten europäischen Produktion ein- Schuhe in der Baracke Vor etwa drei Wochen wurde die Baracke der Arbeiterwohlfahrt am Parkplatz in P 7 abgerissen. Als die Bretter flelen und nur der Betonsockel übrig war, kamen Dutzende von Schuhen plötzlich zum Vorschein, die in einer Ecke des Sockels lagen. Die Schuhe waren durchaus noch brauchbar, Es erhebt sich beim Anblick dieser Vergeudung die Frage, ob wir denn schon wieder so reich sind, daß wir so- viel Schuhe einfach umkommen lassen kön- nen? Täglich kommen Bettler an die Haus- türen und fragen nach Kleidern und Schuhen. Es gibt überall noch mittellose Flüchtlinge. Hätte man nicht eine bessere Verwendungs- möglichkeit für diese Schuhe finden können? Nun wurde der Sockel eingeebnet und damit verschwanden auch die Schuhe. In einer Ecke liegen nur noch ein oder zwel Paar. Man hat sie offenbar mit eingebuddelt. R. G. n Fortion sassen füteh netsonen ee schließlich deutscher Markenfabrikate aus Wolle, Nylon, Perlon, Sisal und Haargarn. Haargarnware wird übrigens aus den Fellen von Kühen, Kälbern und Ziegen hergestellt gerade Ziegenfell hat sich als außerordent- lich widerstandsfähig erwiesen. Bei einem Rundgang erfährt der Aus- stellungsbesucher viel Wissenswertes: Von den rund 20 Millionen Bewohnern Persiens arbeiten rund 130 000 in der Teppich-Branche, Besuchen Sie HEUTE, MoRGEN oder spätestens Ubermorgen unsere Teppich- und Gardlinen- Ausstellung im Mannheimer Rosengarten. EINTRITT FREII KEIN VERRAUF! Mannheim. N 4. 11-12 Kunststr. Tel 2 11 05 unter ihnen sind allein 80 000 Kinder. Der Durchschnittslohn für die Erwachsenen liegt bei 4,5 Pfennig je Stunde; die Kinder sind noch schlechter daran; sie müssen sich mit 1,5 Pfennig begnügen. In Deutschland ge- knüpft, müßten die Teppiche— wegen der höheren Löhne— mit Phantasie-Preisen be- zahlt Werden. Eine Spezialität beim Teppich- knüpfen ist das Wirken von Seiden-Tep- pichen. Es gibt heute in Persien knapp 20 Menschen, die sich auf diese Kunst noch ver- stehen. An einer kleinen Seidenbrücke wird in der Regel drei bis fünf Jahre lang ge- arbeitet. Die Ausstellung zeigt in diesem Jahre auch Teppiche aus China, die ‚ein Leben lang halten“ und sich durch den eigenartigen Schimmer ihrer Farben auszeichnen. Die interessante Schau wird von der Firma Tep- pich-Engelhardt Mannheim) veranstaltet. Sie wurde gestern nachmittag eröffnet und ist bis einschließlich Donnerstag(jeweils von 10 bis 18.30 Uhr) jedermann zugänglich. Sie will unverbindlich informieren und Allgemeinbil- dung auf dem Gebiet der„Teppichkultur“ vermitteln. Auch Lichtbilder aus dem Orient, aus Indien und Kaschmir werden. 12 Ar. Cove Reis, auch reich ist engl. Deut mati trete die meg Länc tiere lente Balle Intei man in 1 n Regen langen u Zeit timeter ler. Die Steiger sibeamten bei sogar re Iden- abei kam sgeschrie· 5 ö chlug ein terscheibe tahl acht tik- und 700 Mark. n Dieb in nes Tex- jeibe war Jebeltäter 1 seinem ok wollte aufsprin. ch einen n eigens Wetzinger a Motor- zung, die otwendlig iche rate aus laargarn. m Fellen rgestellt, rordent- er Aus- tes: Von Persiens Branche, erer er pätestens Jardinen- n. er. Der len liegt der sind sich mit and ge- gen der isen be- Feppich· en- Tep- napp 20 och ver. ke wird ang ge- 1 Jahre Leben lartigen en. Die na Tep- Itet. Sie und ist von 10 Sie will aeinbil- kultur“ Orient, eigt. 8 R weren, Nr. 289/ Dienstag, 15. Oktober 1957 MANNHEIM Seite 3 Eine Frage der Fürsorge und Menschlichkeit: Was weiß ein 85jähriger von Vorfahrtsrecht? Alte Leute fallen dem Verkehr zum Opfer/ Polizeiliches Taktgefühl bei Fahrzeug-Entziehungen 8 Lahriger Radfahrer durch Unachtsamkeit verletzt! jährige Radfahrerin über- Jahren] 8s ähriger Radfahrer wegen Mißachtung der Vorfahrt tödlich verletzt! Das sind nur einige der alarmierenden Meldungen, die in den letzten Tagen und Wochen im- mer wieder im Polizeibericht und in den Unfallmeldungen ⁊u finden waren. Die Häu- fig leit dieser Fülle gibt zu denen. Heißt dus, daß sich die ältern Leute im modernen Großstadtverkehr nicht mehr zurechtfinden und ihm Hilflos ausgeliefert sind? Oder sind die anderen Verkehrsteilnehmer au rücksichtslos? In einem Gespräch mit Inspek- tor Luley und Stadtamtmann Claus vom Polizeiprdsidium versuchten Wir, diesen Fragen auf den Grund zu kommen. Jeder, der etwa mitansieht, wie eine alte Frau Über die Fahrbahn hastet und sich da- bei gehetzt umsieht, wird zunächst der ver- ständlichen Ansicht sein:„Diese Autofahrer nehmen überhaupt keine Rücksicht. Könn- ten sie nicht etwa langsamer fahren, wenn sie sehen, daß die alten Fußgänger nicht mehr so schnell laufen können?“ Nach reif- cher Ueberlegung wird sich der objektive Beobachter aber eingestehen, daß es oftmals gerade die alten Leute sind, die— natürlich nicht aus absichtlicher Disziplinlosigkeit, sondern einfach, weil sie Sinn und Zweck der Anlagen nicht einsehen— unbeküm- mert um rotes Licht oder nicht vorhandene Zebrastreifen über die Straße gehen Bei den oben erwähnten Fällen der schwer oder tödlich verletzten Radfahrer war immer der Angefahrene der schuldige Teil,„denn“, so argumentiert Amtmann Claus,„was weiß schon ein 85ähriger von Vorkahrtsrecht?“ Das ist nun nicht etwa eine Aufforderung an die alten Leute, die jeweils neuesten Verkehrsregeln auswendig zu ler- nen(damit kommt manch ein junger nicht zurecht), sondern sie sollten aus eigenem Verantwortungsgefühl heraus wissen, wann sie auf einem Fahrrad oder einem Moped im Verkehr eine Gefahr für sich und die All- gemeinheit bilden und die Konsequenzen daraus ziehen. Die ganze Angelegenheit kann überhaupt weniger durch Vorschriften und Regeln, als durch Fürsorge und Menschlichkeit gelöst werden. Es gibt kein Gesetz, das allen Leu- ten von einem bestimmten Alter ab das Radfahren verbietet— und das wäre auch Wie alle Verallgemeinerungen— falsch. Eine Handhabe in Gestalt von Entziehungsver- fügungen über Fahrräder und Mopeds hat Käfertaler„Frohsinn“ feierte Jubiläum Männer- und Kinderchöre in der evangelischen Kirche Käfertal un Mannheim Käfertal konnte jetzt der Männergesangverein„Frohsinn“ sein 60jäh- riges Jubiläum feiern. Auch er brachte ein anspruchsvolles Konzert mit Männer-, Kin- derchören und Orgelwerken. Leider konnte der Schülerchor der Käfertalschule nicht voll- ständig erscheinen, da über die Hälfte der Kinder an der Grippe erkrankt war. Selbst für die Organisation Eleonore Fink mußte noch in letzter Minute der versierte Mann- heimer Organist Arno Landmann einsprin- gen. So erklangen statt der angekündigten „Schmücke dich, o arme Seele“ von Johannes Brahms und der Toccata über„Lobe den 1 der Leiter der König- Arnold Haskell lichen Ballett- Schule, Covent Garden, London, machte auf seiner Reise durch die Bundesrepublik am Samstag aucßh in Mannheim Station. Haskell hat zahl- reiche Bucher uber das Ballett geschrieben und ist der eigentlicnge Begründer der modernen englischen Ballett- Tradition; sein Besuch in Deutschland gilt dem befruchtenden Infor- mationsaustausch. In seinem Gespräch mit Ver- tretern des Mannkeimer Theaters stellte er die Tatsache heraus, daß Deutschland allein mehr Ballett Pruppen besitze als alle anderen Länder der Welt zusammen. Daraus resul- tiere freilich aueh eine Zersplitterung der Ta- lente. Entscheidend für die Entwicklung des Balletts sei das aktibe Interesse der Theater- Intendanten fur diese HKunstgattung, so wie man ihm dies rühmend von Dr. Hans Schüler in Mannkeim berichtet habe. Herren“ von Micheelsen das von Arno Land- mann feinsinnig ausgedeutete„Kyrie Eleison“ Max Regers und eine eigene, einfallsreiche Toccata des Organisten. Der Vereinschor bot unter der Leitung von Studienrat Dr. Karl Riehl das mächtige „Graduale“ und den 18. Psalm„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ von Franz Liszt und sang, vom Organisten geführt und dezent begleitet, die gewichtige Kantate„Vom Men- schen“ Karl Läigmanns mit Ausdruck und Einfühlungsvermögen. Es war erstaunlich, mit welcher Sicherheit die Sänger diese äußerst schwierigen Werke intonierten und sie kraftvoll und mit reinem, wenn auch durch das Wetter und Epidemie bedingtem rauhem Ton, vortrugen. Der nur noch sehr kleine Schülerchor be- lebte unter Hauptlehrer Karl Gross die Vor- tragsfolge durch eine Anzahl ansprechender Werkchen von Ahrens, Rothenberg, Simon und Keller, worunter das„Alles ist eitel“ von Rothenberg besonders gut gelang und am besten gefiel. Als Höhepunkt des Konzerts wurde das„Ludwigsburger Tedeum“ von Bruno Stürmer empfunden, in dem der Kom- ponist in das„Tedeum Laudamus“ das von einem Kinderchor zu singende Kirchenlied „Lobe den Herren“ eingeflochten und ver- arbeitet hat. Zusammen mit Arno Landmann verhalf Dr. Riehl dem Werk zu einer ein- dringlichen, farbigen und sich in den Schluß hineinsteigernden Wiedergabe und beendete damit würdig das Kirchen- und Jubiläums- konzert. wolu die Polizei nur, wenn Besitzer wegen Trun- kenheit oder verkehrswidrigem Verhalten aufgefallen sind. Das Polizeirevier des Be- treffenden erhält einen Durchschlag der Ver- fügung und kann ihm, wenn er das Verbot umgeht, sein Fahrzeug wegnehmen, Die meisten alten Leute sind aber— wie Amt- mann Claus betont— vernünftig und lassen es nicht so weit kommen. Bei den anderen versuchen die Beamten, ehe sie darangehen, das Fahrzeug wegzunehmen, über Verwandte oder Bekannte auf die„Widerspenstigkei- ten“ einzuwirken und sie zur Einsicht zu bringen, daß sie ja mit ihrem Verhalten nicht nur sich gefährden, sondern sich ganz auf die Rücksichtnahme und die Geistesgegen- wart der anderen verlassen:„Die werden schon aufpassen!“ Ein besonders problematisches Kapitel ist das der älteren Autofahrer. Solange noch die Regelung besteht, daß der Führerschein unbegrenzt lange gültig ist, kann auch ein Autofahrer, der auf Grund seiner körper- lichen Verfassung fahruntauglich ist, gesetz- lich nicht dazu gezwungen werden, das Fah- ren aufzugeben. Entweder ist er selbst so verantwortungsbewußt, das Steuer anderen zu überlassen— wie es in den meisten Fäl- len geschieht oder„es muß erst etwas pas- sieren“, ehe ihm der Führerschein entzogen werden darf. Selbstverständlich können ge- gen alle diese Verbote und Entziehungen Rechtsmittel in Anspruch genommen wer- den, doch kommt es nur selten zum äußer- sten. In Zweifelsfällen tritt auch immer das Staatliche Gesundheitsamt oder das medi- zinisch- psychologische Institut mit seinen Tests in Aktion, um das Urteil der Polizei zu erhärten oder zu widerlegen. Zuletzt konnten wir noch einige Entzie- hungsverfügungen einsehen und dabei fest- stellen, daß für den„braven“ Verkehrsteil- nehmer weit mehr getan wird, als man ge- meinhin annimmt. Da gibt es nämlich nicht nur Fahrverbote wegen Trunkenheit oder sonstiger Verkehrsgefährdung; sondern auch Leuten, die ganz gute Auto- oder Mo- pedfahrer sein mögen, wurde die Fahr- erlaubnis wegen krimineller Delikte oder Vorstrafen entzogen,„weil sie nicht das be- sonders hohe Maß an Verantwortungsbe- wußtsein besitzen, das den fahrenden Ver- kehrsteilnehmer auszeichnen mug“, helm Evangelisches Männerwerk Kundgebung im Rosengarten Das Mannheimer evangelische Männcr- werk veranstallet am Sonntag, dem 27. Okto- ber im Musensaal des Rosengartens um 16.30 Uhr eine Kundgebung. Die Festansprache hält der Präsident des evangelischen Männer- Werks in Deutschland. Das Podiumgepräch als Einleitung wird geführt von Oberstaats- anwalt Dr. Angelberger, Fabrikant Bahner, Oberstudiendirektor Krampe, Bürgermeister Krause, Oberlandgerichtspräsident Dr. Sil- berstein und den beiden Mannheimer evan- gelischen Geistlichen Kühn und Weigt. Die Kundgebung ist als weltliche Feier zum Re- formationsfest gedacht. 0 Eine Ceschichte um Clüd, Cags und Geiger Zu BIIIy Wilders„Ariane“ in den Alster-Lichtspielen Das ist die Geschichte des Pariser Mäd- chens Ariane, das sich Adolf nennt und sich voll rührender Hilflosigkeit in einen Millio- när mit horrendem Frauenkonsum verknallt. Das ist aber auch ein Film von Billy Wilder („Boulevard der Dämmerung“,„Reporter des Satans“,„Sabrina“) für Audrey Hepburn, die dieses magere Mädchen mit darstelleri- scher Brillanz lieben und leiden läßt. Die Nebenrollen werden von einem Cello und von einem auch im türkischen Dampfbad fledelnden Zigeunerquartett gespielt. Und keiner wage es Zu sagen, daß diese Neben- rollen etwa nicht wichtig seien. * Sie sind nämlich unentbehrliches Requisit von markerschüternden und doch so verblüf- fend einfach komponierten Gags eines Re- gisseurs, der mit ihrer Hilfe ein sehr leicht allzu gefühlvolles Thema beherrscht und vor einem Erdrutsch ins Sentimentale bewahrt. Das rollende Wechselspiel zweier Servier- Wagen zwischen knieweichen Pusztageigern und einem betrunkenen Frauenhelden wird zum Bild gewordenen Rangierverkehr zwi- schen Herzbrecheisen und keimender Eifer- sucht. Viel übriggeblieben von Claude Anets Liebesroman ist nicht. Aber übrighaben für diesen Film darf man um so mehr. Denn Wil- der hat auch die Darsteller gehabt, die dieser Pariser Episode— neben der knabenhaften Hepburn— echte Ausstrahlung geben: Gary Cooper(wer hätte gedacht, daß der Superman Komiker ist?) und Maurice Chevalier(wer hätte gedacht, daß der charmante Komiker einen dedektivischen Vater spielen könnte?). Der überzeichnete Ehemann(John MeGiver) und der schlecht synchronisierte Van Doude stören kaum. 2 * So reizvoll, so liebenswert komisch, so gefühlvoll und so rührend das Ganze ist: Es ist leider auch zu lang geraten, das minnig- liche Spiel, und die„Liebe am Nachmittag“, wie der Untertitel heißt, ist mehr als abend- küllend geworden. Aber sie ist immerhin ein Film, bei dem es sich lohnt, Uberstunden ab- zusitzen. ** Eine Geschichte um Glück, Gags und Gei- ger: Kein wilder Wilder diesmal, sondern scherzhafte Besinnlichkeit mit happy end. H. W. Beck In Massen abgebaut wurden gestern von Männern des Tiefbauamtes die bisher an den Mannheimer Parkometern aufgestellten Parkver- botsschilder und Hinweistafeln(Bild links). An ihre Stelle trat eine einheitliche Ge- byauchsanweisung, die die Benutzungspflicht an allen Mannheimer Parkuhren auf die Zeit von 8 bis 19 Uhr an Werktagen festsetzt(Bild rechts). Grund dieser„befreienden“ Maßnahme ist die Anerkennung der einstmals umstrittenen Purkometer als regulüre Ver- kehrszeickhen. Bilder: Steiger Kleine Chronik der großen Stadt Dreiundachtzigjähriger getötet Von OEG-Zug erfaßt Ein tödlicher Unfall ereignete sich am Montag gegen 10 Uhr am OEG-Bahnhof in Höhe des Stragßenbahndepots. Als ein 83jäh- riger Fußgänger den Schienenübergang über- queren wollte, wurde er auf bisher noch ungeklärte Weise von einem aus Richtung Heidelberg kommenden OEG-Zug erfaßt, zu Boden geschleudert und schwer am Kopf verletzt. Der alte Mann starb kurze Zeit nach seiner Einlieferung inis Krankenhaus. helm Fernschreibverkehr mit dem Ausland Ab 14. Oktober 1957 werden alle Fern- schreibteilnehmer, deren Rufnummer ein- schließlich Kennzahl mit 462, 4631 bis 9, 4641 bis 9 und 465 beginnt, zur Selbstwahl der Verbindungen nach Belgien, Dänemark, den Niederlanden, Oesterreich, Schweden und der Schweiz zugelassen. 0 Auto fuhr in den Main Kriegsversehrter Mann ertrank Der Personenwagen eines Mannheimer Ehepaares kam oberhalb der Rhein-Main- Donau-Kraftwerke zwischen Neuendorf und Lohr(Spessart) von der Straße ab und fuhr in den Main. Die Frau wurde von Fuß. gängern aus dem Wasser gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Der kriegsversehrte Mann befreite sich zwar noch aus dem Auto, erreichte jedoch das Ufer nicht mehr und ertrank. Seine Leiche wurde inzwischen ge- DER KL AS SISOHE VEIN BRAND borgen. Die Gründe des Unfalls sind noch unbekannt. 0. Feuerwerk auf dem Meßplatz. Zum Ab- schluß der Oktober-Messe findet heute, Dienstag, gegen 21.30 Uhr, ein großes Bril⸗ lantfeuerwerk statt. Termine Amateurfülmelub Kurpfalz: Am 15. Oktober, 20 Uhr,„Zum Zwischenakt“, B 2, 12, Film- abend. ADB und AHT: 15. Oktober, 17.30 Uhr, Ge- werbeschule I, C 6, Saal 39, Lichtbildervortrag von Ing. Gustav Weigel, Köln,„Kraft- und Wärmeeinsparungen in Industriebetrieben“. Freireligiöse Gemeinde: 15. Oktober, 20 Uhr, Volkshaus Neckarau, Vortrag von Landespre- diger Dr. Schlötermann:„Hat die Bibel wirk- lich recht?“(zweiter Teil: Das Neue Testament). VdK Ortsgruppe Neckarau: Am 15. Oktober, 20 Uhr, Volkshaus, Mitgliederversammlung. Stäckt. Institut für Erziehung und Unterricht: 15. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr, Dekan Schmidt: Biblische Geschichten und ausgewählte Kapitel aus der Kirchengeschichte. Abendakademie- Veranstaltungen am 15. Ok- tober: Volksbücherei, U 3, 1, 20 Uhr, Dienstag- Wohin gehen wir? Dienstag, 15. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Ariadne auf Naxos“(Miete L, Th.-G. Gr. L, freier Verkauf).— Kleines Haus 19.30 bis 22.45 Uhr:„Der gute Mensch von Sezuan“(Miete S, Halbgruppe II, freier Ver- kauf). Konzerte: Aula Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Kammermusik-Abend(Musikalische Aka- demie des Nationaltheater- Orchesters). Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Musik von Gershwin(Schallplatten). Filme: Planken:„Die Freundin meines Man- nes“; Alster:„Ariane“; Capitol:„Des Teufels Lohn“; Palast:„Der Glöckner von Notre Dame“, 10.00, 11.50 Uhr:„Sieben Reiter der Rache“; Alhambra:„Die große Chance“; Universum: „Casino de Paris“; Kamera: ‚Der blaue Engel“; Kurbel:„Der nackte Krieg“; Schauburg:„Haie und kleine Fische“. Kollegium, Dr. Drese,„Das irdene Wägel⸗ chen“;— E 2, 1, 19.30 Uhr: Jichtbildervorfrag von Dr. W. Sekzer,„Stadt, Schrift und Gelid die Hochkulturen und früheren Reiche der Menschheit im Zweistromland“;— Jugencheim Erlenhof, 19 Uhr, Kochkurs für Berufstätige Karl-Friedrich-Gymnasium, 19 Uhr,„Wir wer⸗ ken Handpuppenspiele“;— BASF Siedlung Rheinau, Feièerabendhaus, 20 Uhr, Farbtonſiim „Des Feuers Macht“. Deutscher Naturkundeverein— Photogra- Phische Arbeits- Gemeinschaft: Am 15. Oktober, 20 Uhr, Stadtbildstelle, E 2, Farbdlavortrag „Ein Amateur sah Jugoslawien“ DGB— Frauensekretariat: Am 15. Oktober, 19.30 Ohr, Gewerkschaftshaus,„Im Zeichen der Mode“, Referentin: Frau Roeser-Bley, Karls- ruhe. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: 15. Oktober, 16.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 118, Sitzung des gesamten Kreisvorstandes mit den Ortsgruppenvorsitzenden. Wir gratulieren! Anton Rück, Marmheim- Feudenheim, Kleine Schwanengasse 7, Johann Petter, Mannheim-Neckarau, Rheingoldstrage 14, werden 70 Jahre alt. Rudolf Kunz, Mannheim, Schanzenstraße 21, begeht den 75. Geburtstag. Josef Heiler, Mannheim, Dalbergstraße 17, voll- endet das 80., Adam Enders, Mannheim, Albert⸗ Schweitzer-Haus, das 82. Lebensjahr. Silberne Hochzeit haben die Eheleute Karl Galm und Frau, Mannheim, Mittelstraße 23, Ludwig Ja- cobi und Elisabeth, Mannheim, Max-Joseph- Straße 19. Das Ehepaar Wilhelm Bühner und Berta geb. Hartmetz, Mannbeim-scharhof, Scharhofer Straße 177, kann goldene Hochzeit teiern. Marie Spatz, Mannheim Waldhof, Jakob- Faulhaber-Straße 4, ist 40 Jahre bei Firma Anker-Kaufstätte, Mannheim, tätig. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„AKO Pads— Schfumende Polier- stahlwolle“ der Firma Höhn u. Höhn, Haan/ Rheinland, bei. 00 . gonnengereiſt. in Cigarette und Pleite eine Cditeltlasse fi sicli, Eine Auslese vollreiſer Plantagen- Tababe bestimmt den mild- ꝛourzigen Charakter dieser tradlitionsreichen Mischung. Mh ist ein Feinschnitt, wie er sein oll: lang faserig, hell und griſſig. nu Wußten Sie das cchon: Rund oo Millionen Cigaretten werden monatlich in Westdeutschland selbige ſertigt die meisten davon nit M! DA I — Selte 6 rr In Stuttgart reifen große Stuttgart. Nach mehr als zweijährigen Be- ratungen und Verhandlungen, nach einem zeitraubenden Hin und Her über die Stand- ortfrage, nach zwel Architektenwettbewer⸗ ben haben die Verantwortlichen des Land- tags sich nunmehr mit dem Bauvorschlag für ein quadratisches Landtagsgebäude einver- Standen erklärt. An dem zweiten Wettbewerb durften sich nur noch die neun Preisgekrön- ten Architekten des Jahres 1955 beteiligen. Siegte damals der Münchner Architekt Peter von Seidlein mit dem Modell eines ge- schmackvollen, rechteckigen Landtagsbaues, so gab die aus hervorragenden Fachkennern Zusammengesetzte Jury jetzt einer verblüf- tenden Lösung des Mainzer Architekten Kurt Viertel den Vorrang. Quadratisch stellt Viertel den Bau des Landtags ins Zentrum der Landeshauptstadt, zwischen Neues Schloß und Staatstheater, mit der Rückfront zum lieblichen Rosengar- ten und dem in diesen Wochen aus den Ordenstag der Jehanniter Bad Mergentheim. In Bad Mergentheim fand am Wochenende der Rittertag(Haupt- versammlung) der württembergisch-badi- schen Genossenschaft des Johanniterordens statt. Am Ende des Gottesdienstes in der Schloßkirche, bei dem Bundesdekan von Mutius die Festpredigt hielt, wurden die neuernannten Ehrenritter in feierlicher dein Hostenscftz Form in den Orden aufgenommen und da- nach drei zu Rechtsrittern ernannte Ehren- ritter feierlich verpflichtet. Anschließend zogen die 75 teilnehmenden Johanniterritter in den Kapitelsaal des deutschen Ritter- ordens zum Ordentstag. Beim Ordenstag wurde über die Entwicklung des Ordens und seine Aufgaben berichtet. Die Ritter be- Kräftigten ihren Willen, vor allem den see- lisch und materiell Notleidenden mit Ent- schlossenheit zu helfen. Vergleich wurde rechtskräftig Stuttgart. Der Vergleich um den Nachlaß der ehemaligen deutschen Kronprinzessin Cecilie zwischen„Hofrat“ Otto Groha und dem Haus Hohenzollern ist vom Nachlaß- gericht in Stuttgart genehmigt und damit rechtskräftig geworden. Groha war in erster Instanz vom Landgericht in Stuttgart zur Herausgabe aller Vermögenswerte verurteilt worden, die ihm die Kronprinzessin ge- schenkt oder testamentarisch vermacht hatte. Obgleich er zunächst beim Oberlan- desgericht Stuttgart gegen dieses Urteil Re- vision eingelegt hatte, schloß er am 25. März 1957 mit dem Nachlaßverwalter einen Ver- gleich. Darin verzichtete Droha gegen eine Abfindungssumme von 60 000 Mark auf alle Ansprüche aus den beiden Testamenten. Auf den Namen von Grohas Rechtsanwalt bei einer Stuttgarter Bank deponierte Schmuck- stücke fallen dem Haus Hohenzollern Zzu, das auf 65 000 Mark aus dem Verkauf des sogenannten Romanow-Smaragden verzich- tet. Auch die von der Kronprinzessin be- sprochenen Tonbänder muß Groha heraus- geben. Schutz für Furtwänglers Grab Heidelberg. Die Friedhofsgärtnerei des Heidelberger Bergfriedhofs ist jetzt beauf- tragt worden, das Grab des Dirigenten Dr. Wilhelm Furtwängler ständig zu überwachen, damit die Verehrer des großen Musikers das Grab nicht weiter durch„wilden“ Grab- schmuck verschandeln. Immer wieder wur- den mitten in die gärtnerischen Anlagen der Grabstätte alle möglichen Pflanzen, Schnitt- blumen, Kränze und Töpfe hineingestellt oder kreuz und quer eingepflanzt. Auf diese Weise entstand auch das Gerücht, das bis zu den Berliner Philharmonikern drang, Furtwänglers Grab sei völlig verwahrlost“! Das Heidelberger Gartenamt ließ inzwischen an der Grabstätte zwei Steinplatten anbrin- gen, auf denen Topfpflanzen und Gefäße für Schnittblumen abgestellt werden kön- nen. Aus dem Erdreich des Grabes selbst wird künftig jedoch jeder Grabschmuck von Vereherern des Dirigenten entfernt. duxDES-LANDER.-sELTE Quadratischer Landtag und rundes„Kleines Haus“ Bauprojekte/ Auftrag für Theaterbauplan noch nicht vergeben Kriegstrümmern wieder auferstehenden Kunstgebäude des grogen Baukünstlers Theodor Fischer. Auf den ersten Blick ist ersichtlich, daß der Architekt die einmalige politische Bedeutung der Vollversammlung für das Parlament richtig erkannt und daher alle anderen Räume dem Plenarsaal in Form und Anordnung, in wuchtiger Größe und er- habener Ausgestaltung ganz deutlich als Zweitrangig untergeordnet hat Die lichte, aus weiten, von einer Säulenhalle getragenen Glasflächen bestehende Vorderfront gibt dem künftigen Landtag an der Neckarstraße ein imponierendes Gesicht. Der ganze Bau unterstreicht in seiner Sinfonie von Glas und Farben, seiner Fassaden verkleidung aus heimischem Elfenbeinmarmor, seinen glän- zenden Aluminiumstreben und seiner zwei- geschossigen, lichtdurchfluteten Bauweise die Bedeutung der Volksvertretung. Der Gegen- satz der Baugenerationen zwischen den in der nächsten Nähe stehenden Stuttgarter Prunkgebäuden des vergangenen Jahrhun- derts fällt zwar ins Auge, stört jedoch nicht. Im übrigen sind immer noch nicht alle Hindernisse beseitigt, die dem Baubeginn im Wege stehen. Zunächst muß Architekt Viertel jetzt der Landtagsbaukommission ausgefeilte, baureife Pläne vorlegen. Dann erst entschei- det das Plenum über Kostenbewilligung und damit über den Baubeginn. Weder der Städtebauer von Hannover, Prof. Hillebrecht, der bei der Auswahl der Entwürfe Pate stand, noch Landtagspräsident Dr. Nein- haus sind verständlicherweise in der Lage, heute schon sagen zu können, wie viele Millionen der künftige Landtag in Stuttgart kosten wird. Bisher haben die Abgeordneten in den zurückliegenden Haushaltsjahren etwa 3,2 Millionen DM für ihr neues Heim be- willigt. Bei dem heutigen Baukostenindex muß man wohl mit einer Endsumme rechnen, die bei 10 Millionen DM liegen wird. Präsi- dent Neinhaus ist optimistisch. Nachdem er in den letzten Jahren oft dazu neigte, die gefundenen Lösungen sehr kritisch zu be- trachten, vertritt er nunmehrdie Ansicht, mit dem jetzt gefundenen Vorschlag sei endlich eine hervorragende, der Bedeutung eines Parlamentsgebäudes gerecht werdende Bau- form gefunden. Er hofft, im Sommer näch- sten Jahres den ersten Spatenstich tun zu können. * Das Preisgericht des Architektenwett- bewerbs für den Wiederaufbau des Kleinen Hauses der Württembergischen Staatstheater hat nach zweitägiger eingehender Beratung Zwei Preisträgern gleich hohe Preise ver- liehen. Ein erster Preis wurde nicht ver- geben. Die beiden Preisträger, die je 5000 DM erhalten, sind die Stuttgarter Professoren Hans Volkart und Dipl.-Ing. Otto Jäger. An dem Wettbewerb hatten sich vier Architek- ten beteiligt, die bei einem vorausgegangenen Wettbewerb durch Ankäufe ihrer Entwürfe ausgezeichnet worden waren. Das Preis- gericht unter Vorsitz von Architekt Hermann Baur(Basel), hat beiden Preisträgern emp- fohlen, ihre Entwürfe nochmals zu über- arbeiten und dann der Jury bis in etwa drei Monaten wieder zur Beurteilung vorzulegen. Den von Professor Hans Volkart vor- gelegten Entwurf, der aus der Rundform heraus entwickelt wurde, bezeichnete der Vorsitzende des Preisgerichts als„gut und sorgfältig durchgearbeitet“. Auffallend an diesem Entwurf sind die großen Glaswände, die die Foyers nach außen hin abschließen. Beanstandet wurden lediglich der etwas zu Sroßge Baukörper sowie verschiedene Mängel in den Details. Der aus der Kugelform heraus entwickelte Entwurf von Dipl.-Ing. Otto Jäger zeichnet sich durch Leichtigkeit in der Bauweise und eine an einen Glaspavillon erinnernde Form aus. Die Foyers sind nach allen Seiten offen gehalten und gestatten einen Blick in die benachbarten Theateranlagen. Architekt Baur nannte diesen Entwurf.„ausgesprochen at- traktiv“. Seine Nachteile lägen jedoch darin, daß einige Probleme des Theaterbetriebs noch nicht genügend geklärt seien. Beide Entwürfe sehen Zuschauerräume mit rund 840 Plätzen vor. „Probefassade“ am Reichstag Um einen Überblick über Kosten und Aussehen ⁊u gaben, wurde ein Ab- schnitt des während des Krieges zerstörten Ber- liner Reichstagsgebäudes mit einer„Probefassade“ versehen. Rund ein Vier- teljahr waren Steinmetze damit beschäftigt, diesen Teilabschnitt im alten Stil jedoch stilistisch vereinfacht— zu restau- rieren. AP-Bild Ganz ohne Dampf geht's noch nicht Anfang 1958 sind die ersten Strecken ab Mainz-Süd elektrifiziert Bingen. Die Umstellung der linken Rhein- talstrecke der Bundesbahn auf elektrischen Betrieb wird für den Abschnitt Mainz-Süd Bingen— Koblenz Remagen am 15. Februar 1958 und für den Abschnitt Mainz-Süd Worms— Ludwigshafen— Rheinbrücke am 1. Mai 1958 beendet sein. Diese Termine wurden von leitenden Beamten der Bundes- bahndirektion Mainz bei einer Besichtigung der Baustellen im Raum Mainz Bingen be- kanmtgegeben. Die Aufnahme des elek- trischen Betriebes hängt allerdings noch von der Zuteilung der neuen Lokomotiven ab. Ueberhaupt wird es mit der praktischen Umstellung des Bahnverkehrs auf elek- trischen Betrieb nicht allzu schnell gehen. Präsident Dormann von der Bundesbahn- dürektion Mainz teilte mit, daß zunächst ein- mal zum Fahrplanwechsel 1958 einige Per- sonenzüge auf der linken Rheinstrecke Ungarnflüchtlinge nahezu eingegliedert Nur 48 von 3400 kehrten in ihre Heimat zurück Stuttgart. Von den rund 3 400 Ungarn- flüchtlingen, die im letzten Herbst und in diesem Frühjahr nach Baden- Württemberg kamen, sind nach Angaben des baden-würt- tembergischen Vertriebenen ministeriums 48 wieder nach Ungarn zurückgekehrt. Insge- samt hatten 168 Ungarnflüchtlinge Anträge auf Rückwanderung gestellt, die von den zuständigen Behörden in der Regel auch ge- nehmigt worden waren. Nach den Schätzun- gen der Vertriebenenverwaltung befinden sich von den 3 400 aufgenommenen Ungarn- flüchtlingen zur Zeit noch rund 3 300 im Land, von denen annähernd 200 auf eigenen Wunsch als Volksdeutsche anerkannt werden konn- ten. Die Zahl der aus Baden- Württemberg in andere Länder abgewanderten bzw. der nach Ungarn zurückgekehrten Ungarnflücht- linge hält sich ungefähr die Waage mit der Zahl der Ungarnflüchtlinge, die vor allem aus Frankreich, aber auch aus der Schweiz, Schweden und Belgien nach Baden-Württem- berg kamen. Nach dem schon vor einigen Wochen die letzten„Ungarn-Lager“ des Lan- des aufgelöst werden konnten, befinden sich nur noch verhältnismäßig wenige der Ungarnflüchtlinge in Lagern der Kreise. Die Vertriebenenverwaltung betrachtet die Un- garnflüchtlinge im wesentlichen als„unter- kunftsmähßig eingegliedert“. Es stehe fest, daß sich das Gros der Ungarnflüchtlinge gut in Baden- Württemberg eingelebt habe. Auch das Landesarbeitsamt betrachtet die Ungarnflüchtlinge vom Arbeitsmarkt her ge- sehen im wesentlichen als eingegliedert. Bei den südwestdeutschen Arbeitsämtern hatten sich insgesamt 2 300 arbeitssuchende Ungarn gemeldet, von denen 2 200 schon im Früh- jahr eine Arbeitstelle gefunden hatten. Nach den Feststellungen der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung waren im Juli im Bun- desdurchschnitt 99,2 Prozent der Ungarn- flüchtlinge in den Arbeitsprozeß eingeglie- dert. Der Prozentsatz dürfte in Baden-Würt- temberg noch etwas über dem allgemeinen Bundesdurchschnitt liegen. Der überwiegende Teil fand in der Metallindustrie Arbeit. Nach den Mitteilungen der Arbeitsämtern handelt es sich beim Gros der in Arbeit stehenden Flüchtlinge um„gute Leute“, die im Durch- schnitt keinesfalls häufiger den Arbeitsplatz wechselten als die einheimische Bevölkerung. Ulmer Ingenieure Erfolgreiche Peilarbeit mit Um. Drei fachlich besonders vorgebildete Ingenieure des Ulmer Telefunkenwerkes ver- folgen seit Tagen in einer kleinen, auf freiem Feld stehenden Holzhütte unweit von Ulm den Durchgang des sowjetischen Erdsatel- liten. Sie versuchen, ihn anzupeilen und seine Bahn zu verfolgen. Den Ingenieuren stehen spezielle, von ihnen selbst in vier- jähriger Arbeit entwickelte Sondergeräte zur Verfügung, die in der Bundesrepublik noch nicht ihresgleichen haben sollen. Die Peilmannschaft bei Ulm arbeitet eng mit dem Max-Planck-Institut in Weißenau zusammen, dem auch die Ergebnisse ihrer Arbeit zugeleitet werden. Die Auswertung des bisher von ihnen gewonnenen Materials wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Beim Durchgang des Satelliten werden die Funksignale auf Magnetophonband und die elektrisch gefahren werden sollen, während die Schnellzüge vorläufig weiter mit Dampf betrieben werden. Zu dieser Maßnahme hat man sich entschlossen, weil die Zeitgewinne durch die Elektrifizierung bei den Personen- zügen mit ihren zahlreichen Haltestellen Wesentlich größer sind. Ab Herbst 1958 sol- jJen dann in größerem Maße Personen- und Schnellzüge elektrisch betrieben werden. Die Elektrifizierung bringt nicht nur eine Kosten- ersparnis bis zu 30 Prozent, sondern auch Personaleinsparungen. Entlassungen sind jedoch nicht vorgesehen. Während man die Elektriflzierung aller Hauptbahnen— ins- besondere auch der Strecken Ludwigshafen Homburg Saarbrücken und der rechten Rheintalstrecke anstrebt, sollen die Nebenstrecken von Dampf auf Diesel um- gestellt werden. Bundesbahnoberrat Germaschewski gab bekannt, daß die Fahrleitungsanlagen der Strecke Ludwigshafen Remagen bei einer Streckenlänge von 210 km auf den freien Strecken 304 km und in den Bahnhöfen 661 km umfassen. Insgesamt sind 965 km Gleise mit Fahrleitung auszurüsten. Hierfür sind über 7400 Maste aufzustellen. Zur Zeit sind 87 Prozent der Fundamente fertig, 76 Prozent der Maste gestellt und auf 38 Pro- zent der Gesamtstrecke ist das Kettenwerk der Fahrleitung bereits endgültig verlegt. Besonders intensiv wird zur Zeit auf den Bahnhöfen Koblenz- Hauptbahnhof, Koblenz- Lützen, Koblenz-Mosel, Bingen, Bingerbrück, Mainz und Ludwigshafen an den Gründun- gen und dem Aufstellen der Maste gearbei- ten, während die Fahrleitungen auf den freien Strecken besonders nördlich von Mainz bereits fertiggestellt sind. auf Satellitenjagd selbstentwickelten Geräten Oszillographen- Ausschläge auf Filme und Einzelfotos aufgenommen. Allein bei einem der letzten Durchgänge wurden über 600 Einzelbilder und ein Einminutenfilm her- gestellt. Auch in Zeiten, in denen von dem Satelliten keine Signale in Westeuropa emp- fangen wurden, konnten die Peiler von Ulm aus den Trabanten erfassen, Es ist in Ulm schon gelungen, seine Flugbahn von Tripolis bis Leningrad zu verfolgen, wobei das schnelle Wandern des Richtungsstrahles auf den Geräten die ungeheure Geschwindigkeit des„Sputnik“ deutlich machte. Unter den be- nutzten Geräten steht der Peiler im Mittel- punkt. Er ist umgeben von zahlreichen wei- teren technischen Einrichtungen, Magneto- phonen und Kameras. Die gesamte Anlage arbeitet über sechs Antennen, die kreis- förmig angeordnet sind. Im Streit erstochen Heimersheim. Mit drei Messerstichen hat in Heimersheim(Kreis Ahrweiler) der 30 J. alte Arbeiter Andreas Orso bei einem Streit den 20 Jahre alten Maurer Reinhold Nohn niedergestochen. Nohn erlag am Montag in einem Neuenahrer Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der als streitsüch⸗ tig bekannte Täter wurde verhaftet. Er hatte sich um sein Opfer nicht gekümmert und behauptete bei der ersten Vernehmung, ge- hänselt worden zu sein. Sportflugzeug abgestürzt Kirchheimbolanden. Mit einem Zweisit- zigen Sportflugzeug ist ein 28 Jahre alter technischer Angestellter bei Mörsfeld im Landkreis Kirchheimbolanden tödlich abge- stürzt. Dorfbewohner, die sofort an die Ab- sturzstelle eilten, fanden den Piloten, der beim Aufprall aus der Maschine geschleu- dert worden war, in der Nähe des Flugzeug tot auf. Eine Tragfläche der Unglücksma- schine ist abgebrochen, der Motor total be- schädigt. Die Absturzursache ist noch nicht geklärt. In Fußgängergruppe gefahren Alzey. Zwei Schwer- und zwei Leicht- verletzte forderte in der Nacht zum Montag ein Verkehrsunfall auf der Straße Gau- Odernheim Bechtoltsheim, bei dem ein Mo- torroller in eine auf der rechten Fahrseite gehende Fußgängergruppe fuhr. Zwei Fuß- gänger wurden schwer verletzt. Der Motor- radfahrer und seine Soziusfahrerin kamen mit leichteren Verletzungen davon. Zwölfjährige Früchtchen Waiblingen. Die weibliche Kriminalpoli- zel hat sich zweier zwölfjähriger Buben an- genommen, die in die katholische Kirche in Grunbach eingebrochen waren und dort in haarsträubender Weise hausten. Die beiden Früchtchen, von denen eines der Polizei schon öfters Kopfzerbrechen gemacht hat, warfen die Kirchengeräte im Gotteshaus umher, zer- rissen die Rosenkränze, beschmierten den Beichtstuhl in übelster Weise und tranken den Meßwein aus. Mißglückter Goldschmuck-Schmuggel Kehl. Die 58 jährige Emma Peters aus Pforzheim ist wegen versuchten Schmuggel mit Goldschmuck an der Rheinbrücke von Kehl festgenommen und in das Gefängnis von Straßburg eingeliefert worden. Wie die französische Polizei mitteilte, hatte Frau Peters, die sich in einem von Stuttgart nach Paris fahrenden Autobus befand, 183 goldene Armbänder sowie 47 andere goldene Schmuckstücke in ihrer Tasche versteckt und in der Reisedecke eingenäht. Sie wollte dem Polizeibericht zufolge diese Goldwaren, die insgesamt mehr als sieben Kilo wogen, einem Pariser Kaufmann zum Weitertransport nach Spanien übergeben. — Eine Tasse ALI Express-Kaffee hebt Ihre Stimmung. Auch Sie werden es bestätigen: ALI schmeckt köstlich! Kein Wunder AI Express-Kaffee ist zu 100% aus reinem Bohnenkaffee hergestellt. Und der Preis? Er gibt Ihnen noch einen Grund, erstaunt zu sein. 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Im. v Nr. 20 fl. 28 eee ichen hat der 30 J. tem Streit od Nohn Iontag in Seinen treitsüch · Er hatte nert und aung, ge- Zweisit⸗ hre alter skeld im ich abge· die Ab- oten, der geschleu- Flugzeug lücksma⸗ total be- och nicht ren i Leicht⸗ Montag 3e Gau- ein Mo- Vahrseite vei Fuß- r Motor- 1 kamen 1 inalpoli- wen an- Lirche in dort in e beiden zei schon „warfen her, zer- ten den tranken nuggel ters as muggels cke von efängnis Wie die te Frau art nach goldene goldene eckt und lte dem ren, die n, einem ort nach ieee MORGEN Selte 7 E 9/ Dienstag, 15. Oktober 1957 3 „ entschied Landes arbeitsgericht Kassel. Mit einem Vergleich vor dem sten Senat des Bundesarbeitsgerichtes ndete der Streit um die Frage, ob ein urbeitgeber eine Angestellte zwingen kann, nen Lippenstift zu benutzen. Eine 18jährige War am 1. November 1955 s Verkäuferin in ein Parfüm- und Kos- getikgeschäft in Recklinghausen eingetre- 15 Nachdem der Chef während der drei- gonatigen Probezeit nichts an ihr ausgzuset- en bafte, kritisierte er Monate später, daß e sich nicht„im Interesse des Geschäftes“ minkte. Um ihr diesen Entschluß zu er- eichtern, schenkte er ihr einen Lippenstift nd bat um regelmäßige Benutzung. Die ingestellte dachte aber gar nicht daran, sie peinte, es genüge, wenn sle sich sauber ind ordentlich kleide, einen Lippenstift tönne sie nur mit Widerwillen benutzen. ba seine Anregungen nicht den ge- ünschten Erfolg hatten, wurde der Chef eutlicher. Er schrieb der widerspenstigen angestellten einen Brief folgenden Inhalts: Frankfurt. Als größte und modernste Kurzwellen-Sendestation der Bundesrepu- lik gilt die neue Ubersee- Funkstation der Bundespost, die seit Ende 1955 bei Frankfurt rrichtet wird und deren erste Ausbaustufe etzt erreicht ist. Seit kurzem werden hier rahlose Telefon- und Telegrafieverbindun- nach Nordamerika, dem Mittelmeerraum nd dem Nahen Osten hergestellt. Während das Funkamt Hamburg mit Südamerika, ernost und der Pyrenäenhalbinsel in Ver- vindung steht,„korrespondiert“ Frankfurt nit New Vork, Rom, Belgrad, Athen, Istan- dul, Eeirut, Kairo und Teheran. 60 Antennentürme und ein riesiges Sende- haus stehen auf einem ehemaligen Flugplatz- elände zwischen Usingen und Merzhausen ei Frankfurt. 25 bis 30 Antennen sollen noch ukommen. Zur Zeit arbeitet diese Station mit acht Sendern, von denen sechs 20 Kilo- watt und zwei 100 Kilowatt stark sind. Wenn das gamze Projekt, das 13 Millionen Mark kosten soll, fertiggestellt ist, sollen vier Sen- er mit 100 Kilowatt und vierzehn mit 20 Kilowatt funken. Bis 53 Meter hoch sind die Antennentürme mit ihren hängenden Rhombus- Antennen, laneben gibt es drei Breitband-Rundstrahl- antennen. Gespeist werden sie über 17 Sym- metrier- und Transformationsleistungen, die hochfrequente Energie mit Nachrichten vom Ausgang der Sender zu den Antennen tragen. Jugend beschenkt Jugend Bonn. Das Kuratorium Unteilbares Deutschland appelliert an Jugend und Er- zieher im Bundesgebiet und in West-Berlin, bereits jetzt Weihnachtsgeschenke für die Jugend in Mittel- und Ostdeutschland vor- zubereiten. Im Kunst-, Handarbeits- und Werkunterricht sollen Geschenke angefertigt werden. Jugendgruppen und Arbeitskreise sollen sich an der Herstellung und Samm- lung von Weihnachtsgeschenken für die gqugend in Mittel- und Ostdeutschland be- teiligen. Große Freude bereiten vor allem Bücher; aber auch Bilder, Fotografien und Leichnungen können den Blick in die Welt ökknen. Die menschliche Verbundenheit be- darf ständiger Pflege. Deswegen muß mehr denn je bewiesen werden, daß sich die Ju- 5 in allen Teilen Deutschlands verbunden weis. Falls Jugend und Erzieher Rat einholen wollen, gibt das Sekretariat des Unteilbaren Deutschland, Bonn, Meckenheimer Str. 62, gern Auskunft. „Das Gesicht ist keine Reklamefläche“ Prozeß um fehlendes„make up“ „Trotz meiner wiederholten Bitte, Ihrem Gesicht etwas ‚maku up' zu geben bzw. den Lippenstift zu gebrauchen, sind Sie auch meiner gestrigen erneuten Ermahnung heute nicht nachgekommen. Ich gab Ihnen schon mündlich zu verstehen, daß wir uns unter diesen Umständen trennen müssen. Sind Sie hiermit einverstanden, so wollen Sie dies als Kündigung zum 30. April 1956 betrachten. Andernfalls erwarte ich Sie Montag gegen 15 Uhr in meiner Wohnung in Herten.“ Da die junge Dame sich trotz dieser massiven Drohung nicht zur Benutzung des Lippen- stiktes entschloß, kündigte der Chef zum 30. April 1956. Das Landesarbeitsgericht Hamm gab ihm im Gegensatz zum zuständigen Arbeits- gericht nicht recht. Es verurteilte ihn zur Zahlung von 400,— DM Gehalt für die Zeit zwischen der Kündigung und dem Beginn einer neuen Tätigkeit am 15. Juli 1956. Die Richter in Hamm bestätigten der Ver- käuferin, daß sie selbst bestimmen könne, Drei Minuten kosten 50 DM Frankfurter Uebersee-Funkstation sendet nach New Vork und Istanbul Von dort aus werden die Nachrichten in aller Herren Länder geschickt. Das Sendehaus ent- hält die Motoren, Schaltanlagen, Vorrichtun- gen für Strom- und Kühlwasser versorgung und die vielen technischen Einzelheiten, die das Wunder Fernsprechverkehr zur Wirk- lichkeit machen. Im Keller stehen zwei Diesel- generatoren von je 450 PS, die bei Stromaus- Fall innerhalb von acht Sekunden eingeschal- tet werden können. Da die deutschen Uberseekabel seit dem Krieg nicht mehr zur Verfügung stehen, muß sich Deutschland auf den Funkverkehr ein- stellen, der wesentlich billiger ist als Ge- spräche über gemietete Kabel. A propos bil- lig: 50 Mark kostet ein Telefongespräch von drei Minuten zwischen Frankfurt und New Vork. Etwa 500 solcher Gespräche werden von der neuen Anlage zur Zeit täglich ver- mittelt. Ebensoviele Gespräche kommen im Tag aus Amerika nach Frankfurt. Die in der Bundesrepublik stationierten amerikanischen Soldaten machten bisher am eifrigsten Ge- brauch von der Ubersee- Funkstation. dla Unsere Korrespondenten melden außerdem: Geldstrafe für Veberstunden Essen. Das Essener Schöffengericht ver- urteilte jetzt einen 22jährigen Lastwagen- fahrer wegen Ueberschreitung der Arbeits- zeit zu 150 Mark Geldstrafe. Er hatte 48 Stun- den lang ununterbrochen am Steuer seines Lastzuges gesessen. Der Transportunterneh- mer und seine Ehefrau, die dies zugelassen hatten, erhielten Geldstrafen von je 100 Mark. Radar- Panorama-Geräte für Wetteramt Schleswig. Als erstes Wetteramt im Bun- desgebiet erhält Schleswig ein Radar-Pano- rama-Gerät, das mit einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometer ständig rotierend auf einer Wellenlänge von drei Zentimeter ar- beitet. Das Gerät wird zur Zeit auf den Turm des Schleswiger Wetteramtes montiert. Es soll größere Wolkengebilde, Schauer und Gewitter in bezug auf Geschwindigkeit und Zugrichtung rechtzeitig orten. Damit soll die kurzfristige Wettervorhersage des deutschen Wetterdienstes wesentlich verbessert wer- den. Vergeblicher Sprung vom Balkon Hamburg. Der Hamburger Holzgroßhänd- ler Gerhard Hille, der unter dem Verdacht des Millionenbetruges seit Wochen von der Polizei gesucht wurde, konnte in Hamburg gefaßt werden. Als Kriminalbeamte Hille in einer im dritten Stock gelegenen Wohnung aufstöberten, lief er auf den Balkon, schwang sich über die Brüstung und sprang in den Vorgarten, um abermals der Polizei zu ent- kommen, aber dieser Fluchtversuch miglang. Hille, Junior- Chef einer Holzgroßhandlung „ob sie ihr Gesicht in natürlicher Form und Farbe läßt oder durch Kosmetika verändert“. Es gäbe natürlich bestimmte Berufe, bei denen man vorher wisse, daß ihre Ausübung persönliche Einschränkungen mit sich bräch- ten. Wenn der Geschäftsinhaber die Ver- käuferin vorher aufmerksam gemacht hätte, daß sie sich schminken müsse, hätte es ihr freigestanden, sich eine andere Beschäf- tigung zu suchen. Man konnte ihr, zumal sie die dreimonatige Probezeit ohne Beanstan- dungen überstand und ihre Leistungen als Ver!käuferin allgemein nicht beanstandet wurden, nicht zumuten, daß sie auf die spa- ter geäußerten Wünsche des Chefs einging bzw. von sich aus eine andere Stelle suchte. Die Wünsche des Chefs seien nicht berech- tigt, da„das Gesicht der Verkäuferin keine NReklamefläche für die von dem Beklagten angebotenen Waren“ darstelle. An dieser Entscheidung des Landes. arbeitsgerichtes hat sich durch den Ver- gleich. durch den sich der Geschäftsinhaber Verpflichtete, die 400,.— DM zu zahlen. nichts geändert. DF. S. E. 60 000 Zentner Tabak Werden versteigert Heidelberg. Die Großeinschreibungen der Pflanzerverbände für das Sandblatt der Ernte 1957 beginnen in der kommenden Woche. In Speyer hält der Landesverband Pfälzischer Tabakbauvereine am 23. Oktober seine Verkaufssitzung für Schneidegut ab. Dort werden 18 800 Zentner Burley-Sand- blatt und 4000 Zentner Mittelgut angeboten, auherdem kleinere Mengen Hauptgut. Am 24. und 25. Oktober findet im Königssaal des Heidelberger Schlosses die große Einschrei- bung des Landesverbandes der badischen Tabakbauvereine statt, der man wegen des regen Interesses für diesen Ernteanteil hoff- nungsvoll entgegensieht, nachdem sich die Grumpenpreise so gut angelassen haben. Es werden 30 750 Zentner Burley-Sandblatt und 5235 Zentner Mittelgut aus den Anbau- gebieten Innere Hardt, Nebenhardt, Goundi und Bergstraße angeboten. Weiter wird bei dieser Einschreibung der hessische Pflanzer- verband mit 1555 Zentner Burley-Sandblatt aus den Riedgemeinden vertreten sein, fer- ner das niedersächsische Schneidegutgebiet um Duderstadt mit 805 Zentnern Burley- Grumpen und-Sandblatt, endlich die frän- kischen Anbaugebiete Schwabach und Fürth-Erlangen mit 1650 Zentnern über- wiegend Virgin-Sandblatt. el. in Hamburg, soll ein Holzlager im Wert von mehreren Millionen Mark zwei Banken gleich- zeitig übereignet haben, um Kredite zu er- reichen. Außerdem sollen Bilanzfälschungen festgestellt worden sein. Kernreaktor für Berlin Hamburg. Ein kompletter Kernreaktor samt allen dazugehörigen Instrumenten und Ausrüstungen ist vor wenigen Tagen mit dem Motorschiff„Duisburg“ der Hamburg-Ame- rika-Linie Hapag) im Hamburger Hafen eingetroffen, Der Reaktor, der in 26 Kisten Verpackt die Reise von Amerika zurückge- Luftweg nach Berlin transportiert. Der Reak- tor wurde vom Senat der Stadt Berlin bei der amerikanischen Firma„Atomies Internatio- nal“ für das Institut für Kernforschung in Berlin bestellt. Großbetrüger in Monaco festgenommen Hamburg. Der von der Kriminalpolizei Hamburg wegen Betruges und Konkursver- brechens gesuchte Kaufmann Rudi Conventz ist jetzt in Monaco festgenommen worden. Damit hatte die Interpol-Fahndung nach dern 42 jährigen Hamburger Fruchtkaufmann nach rund zwei Monaten Erfolg. Conventz war am 9. August mit seiner 25 Jahre alten Ehe- frau Notburga aus Hamburg spurlos ver- schwunden, nachdem er schätzungsweise 1,9 Millionen Mark Schulden hinterlassen hatte. Bisher haben sich über 100 Gläubiger gemeldet, die dem Inhaber der Fruchtstände auf drei Hamburger Bahnhöfen gutgläubig Darlehen gegeben haben. legt hat, wird voraussichtlich heute auf dem Der verstaubte Ordner stirbt aus Im modernen Büro: Zwelfarbige Schreibmaschinen und Karteien mit Liit Frankfurt. Schreibmaschinen klappern leise in der größten Halle des Frankfurter Messegeländes, wo Bürgermeister Dr. Wal- ter Leiske die Bürofachausstellung Rhein- Main 1957 eröffnete. Ueber 60 Aussteller zei- gen auf rund 6000 Quadratmeter nicht nur die neuesten Bürcmaschinen und-einrich- tungen aus der Bundesrepublik und der Sowjetzone, sondern auch das reichhaltige Importprogramm aller führenden Büro- maschinenfabriken Europas und der USA. Die vielseitige Scnau will neue Wege der Rationalisierung und der Automation im Büro aufweisen. Zum ersten Male bringt eine Frankfur- ter Firma zweifarbige Schreibmaschinen, die in leuchtendem Rot, matten Blau, mit Elfen- bein oder Beige abgesetzt, harmonisch zu den Farben der Büroräume oder der Möbel passen sollen. Bei Buchungs- und Rechen- maschinen gibt es wahre Wunderwerke der Zählwerktechnik, die den Angestellten die Arbeit nicht nur wesentlich erleichtern, sondern durch ihre weitgehende Automatik auch die zur Mangelware gewordenen Fach- kräfte einsparen. Eine neuartige Kombina- tion von Buchungs- und Schreibmaschine fand bei allen Besuchern und Einkäufern größtes Interesse. RBlitzphotokopiergeräte liefern in einer Minute auf trockenem Wege eine Kopie, die außerdem in Sekunden- schnelle beliebig oft vervielfacht werden kann, Die neuen großen Vervielfältigungs- maschinen gestatten auch den sauberen, kast photogleichen Abzug von Bildern. Me- tall- und Holz-Registraturschränke mit un- sichtbaren, eingehängten oder raffiniert ein- gelegten vielfarbigen Mappen oder Kladden haben den alten staubigen Ordner weit- gehend verdrängt und geben dem modernen Büro einen freundlichen Charakter. Ein neuer Karteilift hebt aus dem Registratur- kasten auf den Druck eines Knopfes auto- matisch die gewünschte Buchstabenserie eraus. Die Aussteller betonen, daß die vielfälti- gen Verbesserungen an Schreib- und Re- chen- oder Buchungsmaschinen, an Diktier-, Kopier- und Vervielfältigungsgeräten oder Trotz allen Trubels in Haushalt und Beruf— stets frisch durch 21 1 00 an ausschwenkbaren Teilen der Schreib- tische keine technischen Spielereien seien, sonderen zum modernen Büro gehören, das sich dem Fortschritt der Technik im Zei- chen des Wettbewerbs und der Rationalisie- rung nicht verschliegen kann. 7 2 Schloß Bürgeln noch immer attraktiv Neue Pläne für den Anziehungspunkt des Markgräfler Landes Badenweiler. Das auf den Schwarzwald- bergen bei Badenweiler gelegene Barock schloß Bürgeln, dessen wertvolle Schätze nach der Kunstauktion im September in alle Richtungen verstreut wurden, soll auch in Zukunft ein Anziehungspunkt des Mark- gräfler Landes bleiben. Ein Vorstandsmit- glied des Bürgelnbundes, der sich als Eigen- tümer des Schlosses gegenwärtig um einen neuen Verwendungszweck für Bürgeln be- müht, stellte in einer ersten Bilanz nach der Kunstauktion fest, daß die Veräußerung des privaten Kunstbesitzes dem Schloß selbst keine Wunden geschlagen habe. Durch das Neuer Heilsarmee-Leiter in Deutschland Berlin. Der neuernannte Leiter der Heils- armeearbeit in Deutschland, Oberst Erik Wickberg, wurde am Sonntag in Berlin in sein Amt eingeführt. In einer Feierstunde im dichtbesetzten Gemeindesaal der Natha- nälkirche in Friedenau stellte ihn der inter- nationale Heilsarmee-Sekretär für Europa, Kommandeur N. Duggins(London), der Ber- liner Heilsarmee vor. Gleichzeitig übernahm Frau Oberst Wickberg die Leitung der Heilsarmee-Frauenbünde in Deutschland. Ewiges Licht vor Münchener Residenz München. Mit einer Feier, an der Hunderte von Münchenern teilnahmen, wurde das über 300 Jahre alte Erzstandbild der„Patrona Bavariae“ an seinem alten Platz in der neu hergestellten Westfassade der Münchener Residenz enthüllt und von Erzbischof Kardi- nal Wendel geweiht. Anschließend entzün- dete Dompfarrer Prälat Abenthum vor der Statue wieder das ewige Licht, das bis zum Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle gebrannt hatte. Jugendliche Vebeltäter ermittelt Braunschweig. Die Braunschweiger Land- polizei hat drei Jugendliche als Täter er- mittelt, die am vergangenen Wochenende bei Twieflingen im Kreis Helmstedt eine künstliche Verkehrsfalle errichteten. Die Jugendlichen hatten eine aus Verbandsstoff geknotete Leine quer über die Straße ge- spannt und dadurch zwei Motorradfahrer zum Stürzen gebracht. Drei Personen waren dabei verletzt worden. Eingreifen der Landesregierung und pri- vater Gönner, die in letzter Minute einen Gesamtbetrag von fast 200 000 Mark auf- brachten, sei das Schloßgebäude in seiner Innen- und Außenarchitektur unversehrt geblieben. Wertvolle Kachelöfen, eingebaute Schränke, Schmiedearbeiten, Gittertore so- wie die kostbare Einrichtung der Schloß- kapelle seien nicht angetastet worden, Da- mit bestünden alle Voraussetzungen für eine zweckvolle Weiterverwendung des Schlos- Ses. Für die künftige Pflege und Unterhal- tung von Bürgeln werden nach den vorlie- genden Plänen in der Hauptsache die beiden Landkreise Lörrach und Müllheim aufkom- men, die mit dem Bürgelnbund einen Pacht- vertrag abschließen wollen. Der Lörracher Kreisrat hat Vertragsverhandlungen bereits zugestimmt. Durch den Vertrag sollen— zu- nachst bis 1960— die jährlichen Unterhal- tungskosten für Bürgeln in Höhe von rund 20 000 Mark garantiert werden. Die beiden Landkreise haben die Absicht, ein gemein- sames Verwaltungsgremium für das Schloß zu bilden, das unter Berücksichtigung der Interessen des Bürgelnbundes über die künf- tige Verwendung des Schlosses entscheiden soll. Für Anfang November ist eine Ge- neralversammlung des Bürgelnbundes vör- gesehen, auf der die neue Situation erör- tert werden soll. Es ist bereits der Vorschlag gemacht worden, auf Bürgeln eine Würdige Sammelstätte für Markgräfler Altertümer zu schaffen, die heute weit verstreut sind. Eine andere Anregung geht dahin, in dem Schloß Kunstausstellungen zu veranstalten. Endgültige Beschlüsse können jedoch erst nach dem Zustandekommen des Pachtver- trages mit den Landkreisen Lörrach und Müllheim gefaßt werden. Bis jetzt besteht lediglich Klarheit darüber, daß Bürgeln auch weiterhin von den Lioba-Schwestern verwaltet werden soll. Auch das Schloß- Restaurant soll beibehalten werden. Im Brunnenschacht vergiftet Lübeck. Bei Reinigungsarbeiten in einem Brunnenschacht in Lübeck erlitten zwei Ar- beiter tödliche Gasvergiftungen. Sie hatten zum Reinigen des versumpften Brunnen- filters Salzsäure benutzt. Dabei bildeten sich nach den Feststellungen der Polizei Schwe- felwasserstoffgase. . durch Tescmoll. Tesqmoll im Falz des Türrahmens gibt der Tür einen wunderbar weichen Anschlag- und es zieht guch nicht mehr. Dieser Dichtungs- streifen aus Schaumstoff klebt von selbst und braucht Weder genggelt noch angefeuchtet zu werden. 1 Vermietungen Ir Fachgeschäft mit diesem Zeichen führt Tescmoll in verschiedenen Stärken; ab DM I.— in Neup.-w. oh. Bkz g. Drgl.-K. 1. V. Loosen, Schwetzinger Str. 5 „mungen und Geschäftsräume 0 Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 8 ichard-Wagner- Straße 17. . Wohnungen, auch a. Amerik. m. V. Loosen, Schwetzinger Str. 5 möbliert und leer Ammer Wünsch, Im., 2 43 71 39, 2 N oh. B., vord. Odenw., 43.—. V. Loosen, Schwetzinger Str. 5 65% uns., El.-Kü., Bad, Balkon, N zum 1. 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Rudi Sigl, trotz seiner Jugend bereits wiederholt international erprobt, gelang damit nun end- Iich der große Sprung in die Weltklasse, und sein Sieg von Belgrad bedeutet zugleich den schönsten deutschen Schiegsporterfolg der Nachkriegszeit. Man muß das ganze Drum und Dran von ad erlebt haben, man muß dabei ge- esen sein, in welch großer Manier sich der Deutsche vor die starke Konkurrenz aus elf onen setzte, denn dann erst wird die Wahre Leistung des Karlsruhers Klar. Zu- nächst nämlich lief alles recht schön und glatt, und die Zuschauer gruppierten sich ausnahmslos hinter den Schützen Rußlands und Rumäniens, die ja als hohe Favoriten galten. Doch plötzlich sprach es sich in der Belgrader Schie anlage herum, dag„der kleine Deutsche“ eine ernste Gefahr für die Ostblockschützen bedeute, und daß er nach 40 der insgesamt 60 Schüssen sogar die Spitze innehaben müsse. Von diesem Moment an Var auf den wenigen Quadratmetern hinter Rudi Sigl die Hölle los. Die Kiebitze dräng- ten sich, um bei der Vollendung des Sigl schen Meisterstücks dabei zu sein, und Außer dem Kampf mit seinem Gewehr hatte Rudi nunmehr auch noch Segen den großen Feind der Schützen, nämlich die Unruhe und A. Cid von Anfang an in der Spitzengruppe, aber: das ständige Palaver der Zuschauer zu strei- ten. Nur einmal, mit einem der Allerletzten Stehend-Schüsse, gingen ihm die Nerven durch und die Patrone fand sich im Ring 8 wieder. Doch drei blitzsaubere Zehner be- endeten das 60 Schug Pensum, und das reichte haushoch zum begehrten Titel. Das zarte Geschlecht hat in Belgrad einen neuen Schießgsporterfolg erzielt, denn die Teilnehmerinnen an den Sleichzeitig statt- findenden Frauen Juniorenmeisterschaften erwiesen sich fast durchweg als Könnerinnen von Format. Hinzu kommt, daß sie ent- gegen den Erwartungen keineswegs von be- sonders starker Statur sind und über„Bären- kräfte“ verfügen, sondern unter den Titel- Aspirantinnen befinden sich durchweg schlanke und hübsche Amazonen, die es dem Unbefangenen schier unbegreiflich machen, Wie ein solch zartes Persönchen das kräfte raubende 60-Sch 18B- Programm wohl absol- vieren mag. Die Siegerin im Dreistellungs- kampf, Kormuskina(Ruhland), bereits bei den letzten Frauen-Europameisterschaften Vierte, schoß nur einen einzigen Ring weni⸗ ger als der Junioren-Sieger Rudi Sigl, und in der Mannschaftswertung schaffte das rus- sische Damenquartett Sogar eine Handvoll Ringe mehr als ihre bei den Junioren sieg- reichen Landsleute Frauen 2309, Junioren 2304 bei 2400 möglichen Ringen). Die Stimmung unter den von dem Alt- internationalen Karl Rau(Ulm) betreuten deutschen Junioren war natürlich vorzüglich, nachdem der 19) jährige Peter Klingner aus Bremervörde im„Englisch Match“ unter 67 Teilnehmern bester Westeuropäer wurde und die deutsche Mannschaft hier hinter Rußland, Rumänien, Ungarn und Jugo- slawien den fünften Platz in der Nationen- wertung belegte. In de- Distanz zog Fontainebleau dabon „Dr.-Heß-Erinnerungsrennen“ im Mittelpunkt des Programms in Niederrad Der Erinnerung an den im März 1957 verstorbenen Züchter Dr. Hans Heß galt das mit 8000 DM ausgestattete, als Ausgleich II über 1600 m ausgeschriebene Hauptereignis der neun Rennen am Sonntag in Frankfurt- Niederrad. Die Farben von Dr. Heß, von des- sen krüheren Pferden Oper als Hindernis- Pferd dadurch besondere Berühmtheit er- langt hat, daß es 1930 das Internationale Jagdrennen in Karlshorst als einziges deut- sches Pferd gegen drei für unschlagbar ge- haltene Franzosen gewann, waren durch Cid unter dreizehn Pferden aussichtsreich ver- treten, doch hatten besonders die Vertreter der großen Gestüte Asta, Fohlenhof, Rött- Sen, Waldfried und Werne ebenfalls begrün- dete Aussichten auf den Preis. Die nach Mrem Ueberraschungssieg im Oos-Ausgleich des Badener Schlußtages nicht mehr gelau- fene Fontainebleau nahm sofort die Spitze vor Sascha, aber auch Cid hielt sich von An- fang an im Vordertreffen. Vorübergehend Waren Wildotter und auf die Gerade zu Fauxpas in der Spitzengruppe zu sehen. In der Distanz machte sich Fontainebleau leicht von Cid frei, während der außen gekommene Galahad noch dicht zu Nawa auflief. Sehr wenig zeigten Prinz Aga, Manometer und Menes. Eröffnet wurde der Tag mit einem ver- kaufs-Hürdenrennen über 3000 m, in dem Barock erneut seine gute Verfassung bewies und seine über Hürden debutierende Trai- ningsgefährtin Trilogie sicher schlug. In Ab- stand führte Gerusia den Rest durchs Ziel. Den ersten der zahlreichen Gästesiege holte im Flachrennen der Klasse B über 1400 m Franz Leopold überlegen gegen Nobelpreis und Sturmwolke. Die aus dem Gestüt zur Rennbahn zurückgekehrte Elrize führte sich als Vierte gleich gut ein. Seinen überlegenen Sieg im Buderus-Preis über 2000 m verlor Infried wieder, da er im Endkampf Johan- nistag und Arco gekreuzt hatte. Bei den Zweijährigen setzte sich Milli- meter über 1400 m abermals ganz überlegen durch, allerdings mit Glück, da Niederjagd aussichtslos abgekommen War, die dann hin- ter Mittenwälderin noch gute Dritte wurde. Im Preis von Agnesdorf über 3400 m zeigte sich Winderland beim zweiten Versuch über Jagdsprünge schon so gefördert, daß er den Favoriten Lancing zwar knapp aber doch noch sicher schlagen konnte. Die erste Abteilung des Ausgleichs IV über 1400 m holte sich Fala. Thutmosis und Goldkäfer besetzten die Plätze, nachdem Altenau wegen Behinderns disqualifiziert worden war. In der zweiten Abteilung reichte es endlich für Gracia. Jaga blieb diesmal hinter ihr. Anine wurde für die Weite Reise aus Dortmund Wenigstens mit dem dritten Geld belohnt. Als im abschlie- Benden Ausgleich IV über 2100 m das Riesen- feld von fünfzehn Pferden Mitte der Gerade aus dem Nebel auftauchte, lag Dahlmann in Front vor Charakter und Verus. H-h Für Zusammenschluß der badischen Turner Mit dem Anachronismus des Bestehens von zwei Turnverbänden im badischen Land und dem gemeinsamen Willen zum Zusam- menschluß der durch die früheren Zonen- Srenzen auseinandergerissenen badischen Turner befaßten sich bei einer Tagung in der Sportschule in Steinbach die Presse warte der Turnkreise und Turngaue aus Nord- und Südbaden. In einer sehr lebhaften und aus- Siebigen Diskussion wurde Kritik daran ge- übt, daß die Zusammenschlußbemühungen seit 1954 nicht weiter gediehen sind, wenn man von der gemeinsamen Durchführung der badischen Turnmeisterschaften und der Lan- desturnfeste absieht. Das große Badische Landesturnfest in Mannheim war erneut Anlaß zur Forderung des baldigen Zusammenschlusses gewesen, nachdem die badischen Turner einmütig ren Willen zur gemeinsamen Arbeit in mem Badischen Turnerbund dokumentiert Batten. In einem gemeinsamen Antrag aller Pressewarte von Nordbaden wurde in Stein- bach gefordert, daß der 1934 gebildete Fünfer- Ausschuß, der die Zusammenführung betrei- ben sollte, aufgelöst und durch einen aktions- fähigen Vorstand auf Landesebene abgelöst Wird. In dem Antrag wurde besonders her- Ausgestellt, dag verwaltungstechnische und Kommerzielle Hindernisse keinen weiteren Grund bilden dürften, den Zusammenschluß hHinauszuzögern. Gleichzeitig wurde als ein Wichtiger Schritt zur Zusammenführung die Herausgabe einer allgemeinen badischen Turnzeitung beschlossen. Der Antrag wurde dem Vorstand des Badischen Turnerbundes Nord zur Behandlung in dem demmächst statt- findenden Landesturntag mit dem Wunsch zugeleitet, daß sofort Verhandlungen mit dem Vorstand des Badischen Turnerbundes Süd mit dem Ziel aufgenommen werden, für das kommenden Frühjahr einen gemeinsamen gesamtbadischen Landesturntag zu veran- stalten, bei dem der Zusammenschluß pro- klamiert und Sleichzeitig der neue Landes- Vorstand gewählt wird. H. M. Berliner Sechstagerennen Der Montagnachmittag brachte keine we- sentlichen Veränderungen im Stand des 44. Berliner Sechstagerennens. Lediglich die zurückgefallenen Mannschaften konnten auf. rücken. Nach 67 Stunden hatten die Fahrer 1 768,900 Kilometer zurückgelegt. Stand des Rennens um 17 Uhr: 1. Terruzzi- Arnold(Italien- Australien) 185 Punkte; 2. Schulte- Bugdahl(Holland Deutschland) 162 Punkte; 3. Senfftleben-Forlini(Frank- reich, 162 Punkte; 4. van Steenbergen-Sever- eyns(Belgien) 95 Punkte. Eine Runde zurſick: 5. Nielsen RKlamer Dänemark) 110 Punkte; 6. Reinecke-Junker- mann(Deutschland) 102 Punkte; 7. Zoll- Weinrich Deutschland) 92 Punkte; 8. Giese- ler-Donike Deutschland) 83 Punkte; 9. Petry- Scholl Deutschland) 34 Punkte; 10. Roth Otte Schweiz-Deutschland) 76 Punkte. Amateur-Boxmeisterschaften gestern in Kiel eröffnet Beim Auftakt zur deutschen Amateur- Box meisterschaft am Montagnachmittag in der Kieler Ostseehalle gab es keine beson- deren Uberraschungen. Die Favoriten setzten sich im großen und ganzen durch, wenn man auch dem Weltergewichtler Erich Schichta (VfR Aalen) gegen den Kaiserslauterner Emil Schulz seinen Erfolg zugetraut hätte. Schichta kam aber nur in der dritten Runde stärker heraus, so daß der Punktsieg an Schulz fiel, obwohl dieser in der dritten Runde eine Ver- Warnung erhielt. In einem technisch guten Kampf schlug im Fliegengewicht der„ge- setzte“ Erwin Braun(FC Kaiserslautern) sei- nen hartnäckigen Gegner Klaus Kaiser(Kik- kers Offenbach) nach Punkten. In den neun Kämpfen gab es bereits zwei ko-Erfolge in der ersten Runde und zwar im Bantam Gewicht durch Peter Hennemann (Jahn- Kassel) über Aug. Engel(BC Frechen) und im FHalbschwergewicht durch Hubert Helfer(Aurora Köln) über Helmut Scheuch (TG Darmstadt). Der einzige bisher einge- Setzte Nationalstaffel-Boxer, Heinrich Maday (Tus Düsseldorf), kam mit sauberer techni- scher Arbeit zu einem hohen Punktsieg über Hans Göbel(Rotweiß Koblenz). Tischtennis-Ergebnisse Bei den Punktespielen der Tischtennis- Verbandsliga kam der TV Mosbach zu einem 94-Sieg über die TG Mannheim und der TTC Weinheim behauptete sich mit 9:2 gegen Sc Käfertal, während der SV Ladenburg gegen FC Friedrichsefid mit 2:9 unterlag.— Die Ergebnisse der Bezirksklasse: TSV Viernheim— Treœ Hockenheim„ e Weinheim II MTG II 19, SC Ratertal II FC Friedrichsfeld II 9:2, Post Sd- TV Wald- hof 9.3. b 1 2—.— N Einfuch toll. . dliese Leistung Modisches emdblusenkklejd in interessanten Streifen. 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