/ Nr. 241 A dobier r Celle ine Innen. log! Es hat schon ge. ner wieder ein solches auf seine jemals War 2 Coudierz n„Aimée, Lorbeer. 20 Jahren. ch ein Bild Virklichkel unt sie inn, im ersten b sie vom r sie ihrem in mit ihm 1 Jünglings Winnt Ge chte Hand, issen ohne ) bis zum ae reizende Gegenspiel Gekährte, in üblicher tische Ein- der Hex. die hübsche locken heitlichkeit ig der Ur- des Inten. en, innigen hne Worte r War der dope Hilde em Augen- zum ersten Szene, da nimmt, mit nd, wie im der Tronie mlich, war Unter den sich Erich chollmepyer rüchth) aus. ard Weise agogi und ißt ein gu- im Schau- Wurde. Die der kurz- den Seine lich Soger Leo seine fesseln die verletzen ver, daß er losserlehr- Leos Leh- klären und icht hatte Erz“ hatte genossen add ist, gibt ür ihn und „Man Soll er Lehrer inder, des. 1 im Dort- verstanden a3 sich die ähnliche nbeliebten diese Ben- Das Pro- it diesem gelöst. e fast die en. 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Lage im Nahen Osten zugespitzt Türkei und Syrien in Alarmbereitschait/ Konferenz zwischen Eisenhower und Macmillan angesetzt Von unserem Korrespondenten Heinz Pol Washington. Die Nahost- Krise hat sich in den letzten 24 Stunden er- heblich zugespitzt. Dennoch glaubt man weder in offiziellen Kreisen der UNO noch im amerikanischen Außenministerium an eine akute Kriegsgefahr. Die UNO wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach rasch in die Auseinandersetzung zwischen Syrien und der Türkei einschalten. Man rechnet damit, daß eine Untersuchungskommission zur Prüfung der Lage in den gefährdeten Grenzgebieten eingesetzt wird. Die beiden Kontrahenten, Syrien und die Türkei, beschuldigen sich inzwischen gegenseitig der Absicht zur Aggression und rüsten zur Verteidigung. Am kommenden Dienstag tref- fen sich überraschend Präsident Eisenhower und der britische Premier Macmillan in Washington, um über die Lage zu beraten. Macmillan, der diese Mitteilung in Lon- don machte, ließ erklären, daß sich auch sein Außenminister Selwyn Lloyd, der sich gegen- wärtig in den USA aufhält, und USA- Außenminister Dulles an der Unterredung beteiligen werden. Hinter dicht verschlos- senen Türen hat sich gestern Präsident Eisen- hower mit den Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrates der USA beraten. Im Mittel- punkt stand die Krise im Nahen Osten und der sowjetische Vorsprung in der Entwick- lung der Raketenwaffen. Der Westen reagiert auf die Zuspitzung der Krise nach wie vor mit Gelassenheit. So lesen sich jedenfalls die Erklärungen aus den westlichen Hauptstädten. Nach Ansicht amerikanischer Regierungskreise will Mos- kau mit seiner diplomatischen Offensive zu- gunsten der Nahost-Länder und mit seinen Drohungen zweierlei erreichen: 1. Einen Prestigegewinn in den arabischen Ländern und damit größere Möglichkeiten der politi- schen und wirtschaftlichen Durchdringung, 2. Die Zerstörung des Bagdad-Paktes und die Zersetzung der Eisenhower-Doktrin. Moskau, so glaubt man, hoffe, daß sich die arabischen Länder aus Angst vor einer tür- kischen Aggression zu einer Einheitsfront zusammenschliegen. Verteidigungs vorbereitungen in Syrien und der Türkei (dpa/ AP) Die Türkei überreichte am Don- nerstag ihre Antwort auf die syrische Pro- testnote und erklärte, alle Berichte, daß sie einen Angriff auf Syrien plane, seien aus der Luft gegriffen. Europäische Reisende, die aus dem türkischen Grenzgebiet nördlich von Syrien in Kairo eintrafen, berichteten von großen türkischen Truppenbewegungen. Sie stellten jedoch keine Schiffsansammlungen in den südtürkischen Häfen fest. Nach amt- licher türkischer Darstellung befinden sich die im Grenzgebiet operierenden Truppen im Manöver. Die sechste amerikanische Flotte steht Zur Zeit südlich von Griechenland im öst- lichen Mittelmeer, ist jedoch nach Angaben der amerikanischen Kriegsmarine nicht in Alarmbereitschaft versetzt worden. Im Syri- schen Grenzgebiet, bei den Städten Homs und Aleppo, hat der syrische Volkssturm am Donnerstag Stellungen bezogen. Der Kom- mandeur des Volkssturms erklärte, die Maß- nahmen hätten lediglich Verteidigungs- charakter. Die syrische Regierung hat gleich- zeitig Berichte über eine Mobilisierung der syrischen Streitkräfte dementiert. Ein Regie- rungssprecher erklärte in Damaskus, die Armee sei lediglich in Alarmbereitschaft versetzt worden, die eine Urlaubssperre für Offiziere zur Folge habe. Eine Mobilmachung oder Teilmobilmachung sei nicht erfolgt. Chrustschow: Amerikanischer Vierphasenplan Der sowjetische Parteisekretär Chrust- schow hat dem außenpolitischen Experten der britischen Labour Party, Aneurin Bevan, bei dessen kürzlichen Besuch in der Sowjet- union einen angeblichen Vierphasenplan der Vereinigten Staaten zur Besetzung Syriens durch die Türkei„enthüllt“. Bevan machte diese Mitteilung in einem am Donnerstag von der Labour-Zeitschritf„Tribune“ ver- öfkentlichten Artikel. Dem Artikel Bevans zufolge unterstellt Chrustschow den Ver- einigten Staaten folgende Absichten: 1. Die Türkei und Isreal werden im An- kangsstadium der Syrienkrise im Hinter- grund gehalten, weil irgendwelche Schritte ihrerseits die arabischen Staaten einigen würden. 2. Gewisse nicht genannte Herren aus Syrien bereiten in Istanbul unter dem Schutz der türkischen Regierung die Machtüber- nahme in Syrien vor. 3. Nach dem Sturz der derzeitigen syri- schen Regierung wird„irgendetwas“ ge- schehen, das der Sowjetunion oder der Sowjetunion wohlgesinnten Elementen in die Schuhe geschoben wird. 4. Unter dem Vorwand, die syrische Un- abhängigkeit sei in Gefahr, werden die zur Zeit an der syrischen Grenze konzentrierten türkischen Truppen„eingeladen“, in Syrien einzumarschieren, um das Land gegen eine „kommunistische Herrschaft zu schützen.“ London ist über die Entwieklung beunruhigt Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen Der Entschluß des britischen Premier- ministers, am kommenden Dienstag nach Washington zu fliegen, beleuchtet den Ernst der Situation im Nahen Osten. Obgleich die amtliche Bekanntgabe darauf abzielt, den Besuch Macmillans bei Eisenhower als einen mehr oder minder routinemäßigen Mei- nungsaustausch der beiden Regierungschefs im Rahmen einer Serie ähnlicher Treffen Von leitenden Politikern der Westmächte im Laufe der nächsten Monate darzustellen, herrscht in politischen Kreisen Londons doch kein Zweifel darüber, daß die akute Ver- schärfung der internationalen Situation das wirkliche Motiv für diesen plötzlichen Ent- schluß Macmillans ist. Der Premierminister wäre aller Voraussicht nach schon früher abgeflogen, wenn nicht die Rücksicht auf den Besuch der Königin in den Vereinigten Staaten ihn veranlaßt hätte, bis zum Diens- tag zu warten. Die Lage im Nahen Osten ist auch von London gesehen sehr undurchsichtig. Die Londoner Regierung hat bisher stets er- klärt, daß die Türkei keine aggressiven Ab- sichten habe. Sie hat auch bisher den Stand- punkt vertreten, daß die Sowjetregierung wahrscheinlich nicht auf einen offenen Kon- likt hinarbeite, sondern propagandistische Ziele im Auge habe. Man hat aber die Mög- lichkeit in Betracht gezogen, daß die syrische Militärclique unter Umständen bereit sei, Bauern stellen weitere Forderungen Hannover.(AP/dpa) Mit einer Kund- gebung der Landfrauen wurde am Donners- tag der Deutsche Bauertag 1957 in Hanno- Ver eröffnet. Vor 4000 Landfrauen und Ehrengästen, unter ihnen Ministerpräsident Hellwege und Bauernverbands-Präsident Edmund Rehwinkel, erklärte Staatssekretär Hanns Deetjen vom niedersächsischen Land- Wirtschaftsministerium, der Bestand des Bauerntums bleibe gefährdet, solange es nicht gelinge, die Landfrau in ihrer Arbeit zu entlasten. Am Freitag wird der Deutsche Bauerntag mit einer Großkundgebung sei- nen Höhepunkt erreichen. Präsident Reh- winkel wird bei dieser Gelegenheit die „Auffassung des Deutschen Bauernverbandes zur künftigen Agrar- und Wirtschaftspoli- tik“ darlegen. Eine über die bisher eingeleiteten Maß- nahmen hinausführende Agrarpolitik, die eine schnelle und durchgreifende Gesundung der Landwirtschaft sicherstellt, fordert der deutsche Bauernverband in einer am Don- nerstag von dem Delegiertentag in Hannover verabschiedeten Denkschrift. Als Voraus- setzung für eine bessere Rentabilität der Landwirtschaft Werden genannt: Ein auf lange Sicht möglichst stabiles Preisniveau, das die Gesamtproduktionskosten durch- schnittlich rationell arbeitender Betriebe deckt, und staatliche Hilfen zur Senkung der etriebsmittelkosten. Für und wider Lübke 8 Das Gesamtpräsidium des Deutschen Wernverbandes richtete am Donnerstag an Bundeskanzler Adenauer die Bitte, vor N Bildung des neuen Bundeskabinetts das Seschäktskührende Präsidium des Verbandes noch einmal zu einer Aussprache zu emp- . Der neue Schritt des Bauernverban- 8 wurde nach iner zweistündigen Sitzung 5 Gesamtpräsidiums in Hannover beschlos- n dem die 15 Präsidenten der Landes- into erbändle angehören. Nach Ansicht 5 Ormierter Kreise läßt diese neue Aktion 1 daß sich die ablehnende Haltung 0 etreunern Verbandes Segenüber einer neuen bn uuns Lübkes mit dem Bundesernäh- 1 ministerium nichts geändert hat. In e Sitzung wurde das dreiköpfige seschäktskührende Präsidium auf drei Jahre Kostendeckende Preise und staatliche Hilfe/ Bauerntag 1957 eröffnet neu gewählt. Ihm gehören der niedersäch- sische Bauernpräsident Edmund Rehwinkel, Bernhard Bauknecht(Württemberg Hohen- zollern) und Otto Freiherr v. Feury(Bayern) an. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher- verbände erklärte, daß die Verbraucher kein Verständnis für das Bestreben des Deut- schen Bauernverbandes hätten, einen aus- gesprochenen Interessenvertreter an die Spitze des Wirtschafts- und Ernährungs- ministeriums zu stellen. über die Intensionen Moskaus hinaus einen Handstreich gegen Alexandrette zu unter- nehmen, der Moskau in die Zwangslage ver- setzen könnte, entweder sein Prestige in den arabischen Ländern zu verscherzen, oder auf syrischer Seite in den Konflikt einzugreifen, Was dann die amerikanische Gegenaktion mit allen Waffen auslösen könnte. Hinter solchen Spekulationen und Erwägungen steht naturgemäß zur Zeit ein großes Frage- zeichen. Es ist aber Bereiimnend, daß in po- litischen Kreisen Londons offen Vergleiche zwischen Maemillans Flug nach Washington und Attlees Flug zu Truman im Jahre 1950 Sezogen werden; damals ging es darum, die amerikanische Regierung von überstürzten Kriegshandlungen gegen Rotchina zurückzu- halten. 5 Ein herzliches Willkommen entbot der amerikanische Prasident Eisenhower der britischen Königin Elisabeth und ihrem Gemahl, Prinz Philip, bei ihrer Ankunft in Washington. Neben Eisenhower war auch Außenminister Dulles auf dem Flugplatz erschienen. Nach dem Austausch kurzer Begrußungsreden nahm Präsident Eisenhower die Königin leicht am Ellenbogen und führte sie sanft den Fotografen zu, indem er bemerkte:„Das sind die Leute, die in diesem Land einem Diletutor am nächsten kommen.“ Bild: AP Kabinett für Abbruch der Beziehungen Heute fällt die Entscheidung über die Bonner Antwort an Jugoslawien Von unserer Bonner Redaktlon Bonn. Am heutigen Freitag wird in Bonn die Entscheidung über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Jugoslawien Setroffen. Das seschäftsführende Bundes- Kabinett befaßte sich am Donnerstag unter dem Vorsitz des Bundeskanzlers mit dieser Frage. Wie verlautet, wird von der Mehr- heit des Kabinetts der Abbruch der diplo- matischen Beziehungen als einzig mögliche Antwort auf die Brüskierung der Bundes- republik durch Tito angesehen. Vor der Be- Chrustschow stößt auf Ablehnung Reaktion auf sein Schreiben an die sozialdemokratischen Parteien Europas Hamburg.(dpa) Der Vorschlag des so- Wjetischen Parteisekretärs Chrustschow, die sozialistischen Parteien Westeuropas sollten mit den sowietischen Kommunisten darüber beraten, wie ein Konflikt im Nahen Osten vermieden werden kann, ist bei den So- zialisten im allgemeinen auf Ablehnung ge- stoßen. Lediglich die italienischen Links- Sozialisten haben bisher positiy geantwor- tet. Die von dem sowjetischen Parteisekre- tär angesprochenen Parteien haben bis Don- nerstagabend wie folgt Stellung genommen: Holländische Partei der Arbeit: In ihrem ablehnenden Antwortschreiben erklärt die Partei, Chrustschow sei derjenige, der mit seinem Regierungs- und Herrschaftssystem den Frieden bedrohe. Es gebe daher keine Grundlage für eine Diskussion zwischen dem Parteisekretär und der holländischen Partei der Arbeit. Italienische Linkssozialisten: Parteifüh- rer Nenni teilt in seinem Antwortschreiben Chrustschows Befürchtung, daß ein bewaff- neter Konflikt im Nahen Oosten sich zu einem allgemeinen Krieg ausweiten könne. Britische Labour Party: Parteisekretär Phillips betonte, seine Partei unterhalte keine Beziehungen zu kommunistischen Par- teien und beabsichtige nicht, sich in gemein- same Besprechungen mit den Kommunisten über Fragen wie das Syrien-Problem einzu- lassen. Deutsche Sozialdemokraten: Der SPD-Vor- sitzende Ollenhauer will vor einer Stellung- nahme seiner Partei den Chrustschow Brief mit Bundesaußenminister Brentano erörtern. Es wird damit gerechnet, daß die SpD einen Briefwechsel mit den Kommunisten ablehnt. Norwegische Arbeiterpartei: Der Partei- Vorstand sandte das Chrustschow- Schreiben den„verfassungsmäßigen Organen“ mit der Begründung zu, die Partei wolle keine ge- sonderte Außenpolitik betreiben. Dänische Sozialdemokraten: Die Partei erklärte, es müsse Aufgabe der UNO sein, die Nahostkrise zu lösen. Französische Sozialisten: Der stellvertre- tende Generalsekretär Pierre Commin sagte, das Chrustschow Schreiben sei„keine Dis- kussionsgrundlage“. Zwischen Gesfern und Morgen Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft hat die Gehaltstarife für die rund 11 000 Angestellten auf den Werften und in der Metallindustrie des Landes Bremen gekün- digt. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte, sollen die Erhöhungen in den ein- zelnen Stufen und Gruppen unterschiedlich ausfallen— im Durchschnitt um zehn bis z W6If Prozent. „Freundschaftlich“ verlief nach einer Mit- teilung Fritz Schäffers eine Aussprache mit dem Bundeskanzler. Die Unterredung brachte jedoch keinerlei Entscheidung darüber, ob Schäffer zum dritten Male Finanzminister der Bundesrepublik wird. Die CDU scheint aber nach wie vor fest entschlossen, auf der Nominierung Schäffers als Bundesfinanz- minister zu beharren. Unter der Schirmherrschaft von Bundes- präsident Professor Heuss ist am Donnerstag ein dreitägiger Kongreß für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Düsseldorf eröffnet Worden, an dem rund 2000 Werksärzte, Sicherheitsingenieure, Gewerbeaufsichts- beamte und Vertreter der Wirtschaft aus der Bundesrepublik, den westeuropäischen Län- dern und den USA teilnehmen. Der Anklagevertreter im Münchener Schörner- Prozeß, erster Staatsanwalt Karl Weiß, hat den Ermittlungsrichter in Lüne- burg gebeten, den ehemaligen Luftwaffen- Generalrichter Manfred Röder über die von diesem erwähnten widerrechtlichen Erschie- Bungsbefehle anderer deutscher Heerführer unter Eid zu vernehmen. Röder hatte im Schörner-Prozeß als Zeuge ausgesagt, ihm seien mehrere Fälle bekannt, in denen andere Wehrmachts- Oberbefehlshaber Erschiegun- gen obne Gerichtsverfahren angeordnet hät- ten. Revision gegen das Urteil im Schörner- prozeg hat Rechtsanwalt Dr. Franz Moser, einer der Verteidiger des zu viereinhalb Jah- ren Gefängnis verurteilten ehemaligen Generalfeldmarschalls, eingelegt. Ueber die Revision wird der Bundesgerichtshof in Karlsruhe zu entscheiden haben. Auf Sparkonten sollen, nach einer Emp- fehlung der Sowietzonen-Regierung, die bei dem Umtausch der alten Ostmark-Bank- noten in der Sowjetzone am Sonntag gut- geschriebenen Beträge gelegt werden. Da- neben ist auch die Barauszahlung vorgesehen. Aetemmnemumemmmmmummemnnunummmmmumunmmnmumunmnmmnum Ralph Benatzky gestorben Zürich.(dpa) Der österreichische Operet- tenkomponist Ralph Benatzky, Schöpfer von etwa 140 Stücken und rund 5000 Chansons, ist am Donnerstag nach kurzer Krankheit im Alter von 73 Jahren in Zürich gestorben. Obwohl Benatzky der Schöpfer des größten Operettenerfolges der letzten Jahrzehnte, des„Weißen Rössl!“ war, kann er nicht als Operettenkomponist im Lehäarschen Sinne gelten. Sein besonderes Genre war feiner und geistvoller: er schuf das musika- lische Chanson-Lustspiel, dem er als Dichter und Komponist in einer Person seine klassi- sche Gestalt gab. Bei der Umtauschaktion am Sonntag waren nur 300 Mark in bar ausgegeben worden. Das Internationale Rote Kreuz hat die Verteilung von Liebesgaben, Medikamenten und Kleidungsstücken an bedürftige Ungarn eingestellt. Unmittelbar nach Beendigung der Oktoberrevolution im Jahre 1956 hatte das Internationale Rote Kreuz in Budapest eine Verteilungsstelle für bedürftige Ungarn eingerichtet. In Pakistan ist der Führer der bisheri- gen Opposition im Parlament, der Moslem- liga, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Staatspräsident Mirza bat den 60jährigen Rechtsanwalt Ismail Chundrigarh, diese Aufgabe zu übernehmen, nachdem es ihm eine Woche lang nicht mög- lich gewesen war, einen Nachfolger für den zurückgetretenen Ministerpräsidenten Suh- rawardy zu finden. Marschall Schukow, der sowjetische Ver- teidigungsminister, hat Jugoslawien nach neuntägigem Aufenthalt wieder verlassen. Während seines Besuches war der Sowiet- marschall vom jugoslawischen Staatspräsi- denten Tito empfangen worden, hatte mili- tärische Einrichtungen besichtigt und auch Gelegenheit zur Beobachtung von Herbst- manövern der jugoslawischen Armee erhal- ten. In Japan sind 437 000 Arbeiter in den Streik getreten, um ihre Forderungen nach Lohnerhöhungen und anderen Sozialleistun- gen durchzusetzen. An der Streikwelle waren die Bergleute am stärksten vertreten. kanntgabe ihrer Entscheidung will die Bun- desregierung am Freitagvormittag noch die Meinung der Parteien einholen. Ein Sonder- Ausschuß des Parlaments unter dem Vorsitz von Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier soll zunächst einen Bericht des Außenmini- sters über die Lage entgegennehmen und dann das Für und Wider diskutieren. Obwohl in der Bundeshauptstadt kaum noch Zweifel darüber bestehen, wie die Ent- scheidung aussehen wird, erwartet man im Rahmen des Sonderausschusses harte Aus- einandersetzungen. Viele Abgeordnete ver- treten wie Bundestagspräsident Dr. Gersten maier den Standpunkt, daß vor hastigen Maß- nahmen gewarnt werden müsse. Die Sozial- demokraten haben angekündigt, sie würden sich gegen einen Abbruch der Beziehungen aussprechen. Sie erklärten am Donnerstag, wenn die Bundesregierung„das Hasardspiel des Abbruchs“ wirklich spielen Wolle, dann miisse sie sich im klaren sein, daß die Bundes- republik noch stärker als bisher weltpolitisch isoliert werde. Innerhalb der CDU/CSU sind die Meinungen geteilt. Aus dem Auswärtigen Amt verlautet, daß man für den möglichen Abbruch der Bezie- hungen ein Form wählen werde, die einer späteren Normalisierung nicht hinderlich sein würde. Wie diese Lösung aussieht, dar- über waren noch keine Informationen zu erhalten. Es heißt jedoch, daß wahrscheinlich in Belgrad eine Art Handelsmission bestehen bleiben würde, um die reinen Sachange- legenheiten zwischen den beiden Ländern zu erledigen. Die diplomatischen Interessen Würden, wie das im Verkehr mit anderen Ostblockstaaten üblich ist, einer Schutz- macht übertragen, entweder Großbritannien oder Frankreich. Britische Regierung empfiehlt Zurückhaltung (dpa) Die Anerkennung der Sowjetzone durch Jugoslawien Wurde am Mittwoch und Donnerstag auch bei diplomatischen Füh- lungnahmen zwischen London und Bonn eingehend erörtert. Wie verlautet, will die britische Regierung die Entscheidung der Pundesregierung zwar nicht beeinflussen, jedoch sind diplomatische Beobachter der Ansicht, daß die britische Regierung einen Abbruch der Beziehungen zwischen Bonn und Belgrad nicht gern sähe. Wie in London mitgeteilt wurde, wird sich Indien der An- erkennung der DDR durch Jugoslawien nicht anschließen. Die thailändische Regie- Tung erklärte am Mittwoch, ihrer Ansicht nach sei die Bundesrepublik die einzige legale Vertretung Gesamtdeutschlands. Nobelpreis für Literatur an Albert Camus vergeben Stockholm.(dpa) Der diesjährige Litera- tur-Nobelpreis wurde am Donnerstag in Stockholm dem 44 Jahre alten französischen Schriftsteller und Dramatiker Albert Camus zuerkannt. In der Würdigung der schwe- dischen Akademie, die über diesen Preis ent- scheidet, heißt es, er sei die Auszeichnung für Camus'„bedeutendes literarisches Werk, das mit klarsichtigem Ernst die Probleme des menschlichen Gewissens in unserer Zeit beleuchtet“. Mit dem Nobelpreis ist in die- sem Jahr eine Geldzuwendung von 208 628,82 Schwedenkronen(rund 169 000 Mar) ver- bunden. Der Sprecher der schwedischen Aka- demie betonte in der Würdigung Camus', der Dichter habe sich mühevoll„mit seiner Hände Arbeit aus dem proletarischen Rind- heitsmilieu herausarbeiten müssen“. In Frankreich hat die Wahl Casmus' große Be- kriedigung ausgelöst.(Siehe auch Feuilleton) N N Selte 2 NORGEN e Freitag, 18. Oktober 1957 Was wird aus der WEU? Selten ist wohl eine Versammlung von Politikern so unlustig und mißvergnügt gewesen, wie das Parlament der West- europäischen Union auf seiner viertägigen Oktobersitzung in Straßburg. Die Freude am Reden, die sonst im lichten Plenarsaal des Europahauses so oft überschäumt, war so Sering, daß die Sitzung wegen mangelnden Gesprächsstoffs einen Tag früher als vorge- sehen beendet wurde. Das lag aber keines- Wegs daran, daß alle Fragen der Politik, der Existenz oder der Zukunft der WEU kurz Und erschöpfend beantwortet worden wären. Im Gegenteil: diese Fragen wurden gar nicht erst gestellt. Warum? Die Parlamentarier aus den sieben Mit- Sliedstaaten, die sich in der WEU zu einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft un- ter Beteiligung Englands zusammengeschlossen haben, sahen sich in der Erfüllung ihrer Aufgaben behindert, weil sie von ihrem Gegenspieler, dem Rat der Minister, nicht genügend über das informiert werden, was auf dem Gebiet der europäischen Sicherheit und der gemeinsamen Militärpolitik getan Wird. Wenn das W EU-Parlament Fragen Stellt, zu denen es sich auf Grund seiner Kontrollfunktion für berechtigt hält, be- kommt es von den Ministern stets die Ant- Wort:„Wir wissen es selbst nicht“, oder: „Das ist Sache der NATO, der wir die mili- tärischen Dinge übertragen haben. Wendet euch an das NATO- Kommando, fragt Gene- ral Norstad.“ Ob die Minister wirklich es nicht wissen? mre Behauptung ist nicht unglaubwürdig. Denn im Rat der Minister der WEU sitzen statt der Verteidigungs-, die minister. Sie können sicher nicht viele Mmilitär- politische oder gar militär-technische Informationen aus erster Hand geben. Das ist einer der Konstruktionsfehler der WEU. Noch hinderlicher für die Beziehungen zwischen dem WEU- Parlament und dem Mi- nisterrat aber ist zweifellos die schon ge- nannte Tatsache, daß die Minister wirklich Alle militärischen Entscheidungen, die für den Verband der sieben Mitglieder getroffen Werden müssen, der NATO überlassen haben. Sle haben darauf verzichtet, einen eigenen WEU- Generalstab einzurichten. Der Grund dafür ist einfach und einleuchtend. Es wäre nicht sinnvoll gewesen, im Rahmen der west- lichen Verteidigung zwei militärische Kom- mando- Organisationen nebeneinander zu schaffen. Dies haben die Minister frühzeitig erkannt und entsprechend gehandelt— sehr zum Verdruß der Parlamentarier, die nun zum NATO- General Norstad fahren müssen, Wenn sie Dinge wissen wollen, die den Ver- band der WEU angehen. Zu ihrer Genug- tuung erhalten sie hier allerdings befriedi- gende Antworten. Bei diesen Feststellungen und bei einer heftigen Kritik am Ministerrat blieb das W EU-Parlament stehen. Daneben sprach man über Dinge, die sehr im Vordergrund liegen: über Atomwaffen, Fernraketen und Sputnik. Gewigß gehört das alles zum The- menbereich der parlamentarischen Versamm- lung einer Verteidigungs- Organisation. Aber die große Frage, die im Hintergrund steht, die Frage nach der heutigen Situation und nach der Zukunft der WEU wurde nicht an- geschnitten. Diese Situation hat sich seit der Gründung der WEU vor drei Jahren wesentlich ver- ändert. Damals wurde die WEU geschaffen als Ersatz für die gescheiterte EVG und mit dem doppelten Zweck, die Bundesrepublik, und nebenbei auch Italien, in das westliche Verteidigungssystem einzufügen und dabei gleichzeitig eine Kontrolle über die deutsche Rüstung zu erhalten. Ferner aber wurde die WEU die einzige Institution, in der England sich an den Kontinent band. Schließlich sollte die WEU durch die gegenseitige automatische Beistandspflicht für ihre Mitglieder eine stärkere Bindung sein als der größere Ver- band der NATO. Inzwischen ist die Entwicklung so gegan- gen, daß angesichts der immer gröber wer- denden Atombomben und des Hinzutretens der Wasserstoffbombe das Gewicht der NATO durch die Zugehörigkeit der Vereinigten Staaten immer stärker wurde. Die WEU nahm jedoch an Gewicht nicht zu. Sie konnte bei dem Wettrennen der Russen und Ameri- kaner nicht eine separate Eigenexistenz an- streben. Somit findet das Verhalten des Ministerrates, die Kompetenzen der WEU Weitgehend auf die NATO zu übertragen, mre innere Rechtfertigung. Doch auch innerhalb der WEU ist eine Wesentliche Gewichtsverschiebung erfolgt dadurch, daß die Engländer als einzige von den sieben Mitgliedern über taktische und Strategische Kernwaffen verfügen. Dadurch ist die Stellung Großbritanniens sowohl als Einzelstaat als auch als Mitglied der WEU weitgehend gestärkt worden. Welche poli- tische Konsequenzen ergeben sich daraus? Es ist nicht daran zu zweifeln, daß Groß- Hbritannien sein neu gewonnenes Gewicht für eine selbständige Politik gegenüber den Ver- einigten Staaten in die Waagschale werfen Wird. Geraten aber die Mitgliedstaaten der WEU in den Sog dieser englischen Politik? Und andererseits: Werden sich die Ameri- kaner vielleicht eines Tages Einzelpartner in Europa suchen an Stelle der Gemeinschaft der WEU? g Natürlich sind dies heikle und unbequeme Fragen. Aber sie sind akut. Im WEU-Parla- ment wurden sie nicht ausgesprochen, obwohl sie von größter Bedeutung sind. Ueberhaupt zeigte diese Versammlung von Parlamen- tariern wenig Neigung, sich mit der politi- schen Problematik, die sich aus der Existenz der WEU ergibt, zu befassen. Wahrscheinlich Hatte das seinen Grund darin, daß die Kon- struktion der WEU von Anfang an nicht ein- deutig geaug ihre Aufgaben, ihre Möglich- keiten und vor llem ihr Verhältnis zur NATO abgegrenzt hat. Soweit es sich um das Militärische handelt, st ht ihr Dasein eigent- lich nur auf dem Papier. Denn praktisch gibt es für Europa gegenwärtig keine andere Sicherheit als jene, die durch die NATO Farantiert wird.. Heinz Medefind(Straßburg) Titos Gründe für Pankows Anerkennung „Wir haben der deutschen Wiedervereinigung einen Dienst geleistet“— heißt es in Belgrad Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Belgrad, 17. Oktober Das diplomatische Ereignis, das seit der vorjährigen Rede des jugoslawischen Staats- chefs Tito im Moskauer Dynamo-Stadion in der Luft hing, die offizielle Anerkennung Pankows durch Jugoslawien nämlich, ist nun eingetreten. Die Gründe, mit denen das offi- zielle Jugoslawien diesen Schritt rechtfer- tigt, sind nicht nur im Hinblick auf die zukünftigen Beziehungen zwischen Bonn und Belgrad interessant, sondern erweisen sich gleichzeitig auch als äußerst aufschluß- reich für die Gesamttendenz der neuen außenpolitischen Grundlinien des Ostblocks. In den letzten achtzehn Monaten— 80 kommentiert der offizielle Sprecher des Bel- Srader Außenministeriums— haben sich die wirtschaftlichen, kulturellen und auch poli- tischen Verbindungen zwischen Jugoslawien und der DDR derart verdichtet, daß die diplomatische Anerkennung lediglich noch einen formellen Akt darstellt, dessen weitere Verzögerung nach der wachsenden inter- nationalen Geltung der Pankower Regierung keinen Sinn mehr gehabt hätte. Wenn Jugo- slawien nicht schon vorher die DDR aner- kannt habe, so lag dies daran, daß man bis- er immer noch mit einer raschen deutschen Wiedervereinigung rechnete. Die jüngsten Weltereignisse, besonders aber die Entwick- lung zwischen West und Ost, hätte nun an- geraten erscheinen lassen, auch die formelle Anerkennung der DDR zu vollziehen. In Belgrad ist man sicher, daß dem jugo- slawischen Beispiel der Anerkennung Pan- kows in Kürze noch weitere Staaten folgen Werden, vor allem unter den„neutralen“ Nationen des Nahen, Mittleren und Fernen Ostens. Dies würde wiederum— immer nach den Belgrader Thesen— zu weiterer Hebung 8 des Ansehens der DDR und damit allmählich zu einer allgemeinen internationalen An- erkennung führen. Wenn dieser Punkt er- reicht sei, dann werde man wohl auch in Bonn nicht mehr umhin können, die DDR als Politische Realität anzuerkennen. In diesem Augenblick sei der Zeitpunkt gekommen, wo die Vertreter der beiden deutschen Staaten sich 2 gemeinsamen Wiedervereinigungs- gesprächen an einen Tisch setzen könnten. Dies heißt mit anderen Worten, Belgrad will glauben machen, dag Jugoslawien mit der offiziellen Anerkennung der DDR letzten Endes der deutschen Wiedervereinigung einen rohen Dienst erwiesen habe. Etwaige von Bonn vorgesehene wirtschaft- liche Repressalien als Antwort auf die jugo- slawische Anerkennung der DDR werden in Belgrad mit dem Hinweis entschärft, daß Jugoslawien im Laufe der letzten Monate seine Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ost- block so weit aufgebaut habe, daß eine solche Maßnahme Bonns Jugoslawien nicht mehr ernstlich treffen könne. Jugoslawien habe seit 1948 sowohl gegenüber West wie Ost ge- zeigt, daß es sich durch wirtschaftlichen Druck niemals von seinen politischen Grund- prinzipien abbringen lasse. In westlichen diplomatischen Kreisen Belgrads besteht kein Zweifel darüber, daß die Anerkennung der DDR durch Jugoslawien bereits bei der rumänischen Geheimkon- ferenz zwischen Chrustschow und Tito An- kang August dieses Jahres beschlossen wurde. Die Ansichten Belgrads in der Frage der deutschen Wiedervereinigung haben sich haargenau dem Konzept Moskaus ange- lichen. Auch Tito ist für eine unein- geschränkte Anerkennung der DDR, auch Tito ist im tiefsten Herzen— genau wie Moskau— dagegen, daß das wirtschaftliche und politische System der DDR im Falle einer Wiedervereinigung liquidiert werde. „Wir können die Politik einer Satelliten- befreiung nicht dulden, ganz gleich ob sie von Washington oder Bonn ausgeht“, er- klären in diesen Tagen hohe jugoslawische Politiker. Das Zentralorgan„Borba“ fügt hinzu, daß es notwendig sei, die deutsche Wiedervereinigung aus dem engen Kreis der aktuellen Weltprobleme zu rücken. Die Hauptaufgabe bestehe in einer weltweiten Abrüstung und in der Schaffung eines be- stimmten Sicherheitssystems. Wer heute noch die Verbesserung der internationalen Beziehungen von der Lösung der Deutsch- landfrage abhängig mache, würde sich ent- weder allgemeinem Protest oder Gelächter aussetzen. Eine Milderung der Gegensätze zwischen den beiden Teilen Deutschlands könne nur erreicht werden, wenn die Souve- renität der Sowjetzone auf internationaler Basis legalisiert sei. Dazu habe Jugoslawien jetzt einen entscheidenden Beitrag geleistet. Neugliederung des Beschaffungsamtes? Verteidigungsministerium berichtet dem Verteidigungsausschuß Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 17. Oktober Das Bundesverteidigungsministerium wird einen Bericht über die Vorkommnisse im Beschaffungsamt Koblenz anfertigen und dem Bundestagsausschuß für Verteidigung vorlegen. Ein Antrag, der einen solchen Be- richt forderte, wurde auf der letzten Sitzung des Bundestagsausschusses für Verteidigung angenommen. Der Verteidigungsausschuß der abgelau- kenen Legislaturperiode ist der Meinung, daß der Bericht automatisch seinem Nach- kolger, dem neuen Ausschuß, zugehen kann. Der Bericht soll insbesondere Angaben über die Ueberwachung der zuständigen Dienst- stellen und Referatsleiter, über Fehlbeschaf- fungen, über die Nachprüfung des geliefer- ten Materials und über die Ausbildung der Güteprüfer enthalten. Ferner fragt der Aus- schuß:„Welche Maßnahmen wird der Ver- teidigungsminister ergreifen, um eine wirk- samere Kontrolle der für die Beschaffung Europa soll Dritte Kraft werden Gemeinsames Abkommen mit Moskau Straßburg, 17. Oktober Die Beratende Versammlung des Europa- rates in Straßburg will einen neuen Ver- such machen, die Stellung Euopas als Dritte Kraft zwischen den Vereinig- ten Staaten und der Sowjetunion zu festi- Sen. Zum Sprecher dieser Bemühungen machte sich der CDU-Abgeordnete Kiesin- ger, der am Donnerstag H def Genera debatte des Europarates als Berichterstatter des Politischen Ausschusses in einer fast zweistündigen Rede vor den Delegierten von 15 Ländern eine gemeinsame europä- ische Außenpolitik forderte.„Wenn Europa in der Welt der Titanen überleben will, muß es endlich mit seiner Einigung ernst ma- chen“, rief Kiesinger aus. Kiesinger sagte, man könne von den Amerikanern nicht er- Warten, daß sie die europäischen Probleme Wie ihre eigenen behandeln. Deshalb müs- sen wir kür sie interessant bleiben“, In der Debatte, der zum erstenmal die Präsidenten der bestehenden europäischen Parlamente, Dehousse(Europarat), Furler (Montanunion) und Hutchison(WEU) bei- wohnten, umriß der FDP- Abgeordnete Pr. Max Becker eine gemeinsame europäische Politik. Becker schlug unter anderem den Abschluß gegenseitiger Nichtangriffspakte Gesamteuropas mit der Sowjetunion vor. Ministerausschuß für Freihandelszone Paris.(dpa). Der Ministerrat der Organi- sation für die wirtschaftliche Zusammen- zone so ausführlit vorgeschlagen/ Debatte in Straßburg arbeit Europas(OEEC) hat am Donnerstag in Paris die Bildung eines Ministerausschus- ses beschlossen, der Verhandlungen über die Errichtung einer europäischen Freihandels- zone führen soll. Für die Dauer seiner Be- ratungen wurde dem Ausschuß keine Frist Sesetzt, damit das Problem der Freihandels- Aust 1 Wie möglich behandelt Werden kann an den Beratungen des Aus- Schusses ehmen Vertreter der 17 Mitglied- staaten der OEEC und der Montanunion teil. „Schwächezeichen beim Welthandel“ Genf.(dpa) Die zwölfte Vollversammlung der Mitgliedstaaten des„allgemeinen Ab- kommens über Zölle und Handel“(GATT) wurde am Donnerstag in Genf eröffnet. Der Präsident, Sir Claude Corea, erklärte in seiner Eröffnungsansprache, der Welthandel zeige Schwäche anzeichen, In den letzten Jah- ren habe sich das Tempo des Wachstums zunehmend verringert,. Der Anteil der In- dustriestaaten am Welthandel vergrößere sich innerhalb dieser allgemeinen Entwick- jung zu Ungunsten der Entwicklungsländer. Sir Claude Corea gab der Hoffnung Aus- druck, daß der Europaische Gemeinsame Markt, der im Mittelpunkt der Beratungen der 35 Vertragsstaaten des GTAA stehen wird, sich als belebendes Hlement für den Welthandel und nicht umgekehrt auswirken werde. guständigen Dienststellen und Bediensteten für die Zukunft sicherzustellen?“ Diese letzte Frage wirft das gesamte Problem der Organisation des Beschaffungs- Wesens auf. Wie aus dem Bundesverteidi- gungsministerium verlautet, hat man hier damit gerechfiet, daß diese Frage bald akut wird, und bereits entsprechende Pläne vor- bereitet. Nach dem gegenwärtigen Stand der Planung ist eine völlige Neuorganisation des Beschaffungswesens vorgesehen, bei der die bisherigen guten und schlechten Erfahrungen ausgewertet werden dürften. Es wird mit der Einrichtung neuer Dienststellen und Kom- betenzen gerechnet, die auf die Errichtung einer neuen obersten Bundesbehörde für das Beschaffungswesen hinauslaufen, die wahr- scheinlich vertikal gegliedert werden soll. Dementsprechend würden Entwicklung, Be- schaffung und Güteprüfung eines bestimmten Artikels demnächst bei der gleichen Dienst- stelle erfolgen, was nach Ansicht von Fach- leuten eine reibungslose und doch straffere Zusammenarbeit und eine klare Kompetenz gewährleistet. Im Zusammenhang mit einer Umorgani- sation des Beschaffungswesens tauchen auch eine Reihe von personellen Fragen auf. Man spricht in Bonn davon, daß der bisherige Leiter des Beschaffungsamtes, Ministerial- direktor Dr. Rentrop, für die Leitung des Bundeskartellamtes in Berlin vorgeschlagen sein soll. Seine Ablösung in Koblenz wäre in diesem Falle jedoch nicht auf Kritik an seiner bisherigen Arbeit zurückzuführen, Weil die Berliner Position keinen Abstieg bedeutet. Britischer Jäger für die Bundeswehr? (Apa) Soll der englische Allwetterjäger SR 177 von der deutschen Luftwaffe für die Abwehr von Bombern und Fernaufklärern bestellt werden oder nicht? Diese Frage stand in“Bonn im Mittelpunkt von Verhand- lungen zwischen dem Bundesverteidigungs- inisterium und dem Chefkonstrukteur der britischen Firma Saunders-Roe. Wenn die deutsche Luftwaffe sich für diesen Flug- zeugtyp entschließt, ist vorgesehen, daß die Firma Heinkel die SR 177 in Lizenz bauen Soll. Die englische Herstellerfirma rühmt dem Typ 177, der bisher nur als Prototyp auf dem Reißbrett vorhanden ist, folgende Eigenschaften nach: Start- und Landemög- lichkeiten auf einer Bahn von ungefähr 500 Metern, Steigfähigkeit auf 20 000 Meter in etwa drei Minuten und eine Beschleuni- gung bis zur dreifachen Schallgeschwindig- keit. Ausgerüstet ist das Flugzeug mit zwei Raketengeschossen, die radargelenkt wer- den. 5 Lord Hailsham war der Star auf der Plattform Schlußbilanz des Parteitages der britischen Konservativen in Brighton/ Zurück nach Westminster Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abs hagen London, 17. Oktober Mit einer geräuschvollen Schlußapothese Sing im Sportstadion in Brighton der dies- jährige konservative Parteitag zu Ende. Der neue Parteivorsitzende Lord Hailsham gab zum Abschluß eine nicht gerade würdevolle, aber wirksame Sondernummer, indem er Unter stürmischem Beifall der 4000 Versam- melten die Präsidentenglocke schwingend erklärte, er läute das Sterbeglöcklein für die Labour Party. Den Delegierten aus den Wahlkreisen— den„Hinterwäldlern“, wie ein geistiger Snob aus der oberen Partei- bürokratie sie abfällig bezeichnete— gefiel dieser Auftritt Lord Hailsham, und die Her- ren der Parteiführung, die sonst vielleicht die Nase gerümpft hätten angesichts dieser etwas primitiven Form der Propaganda, ließen ihr Mißfallen nicht erkennen, weil sie erleichtert waren, daß die Wahlkreisvertre- ter ganz offenbar sehr viel befriedigter von Brighton nach Hause zurückkehrten, als man angesichts der zu Beginn des Parteitags un- verkennbar ziemlich gedrückten Stimmung hatte hoffen können. Man muß Lord Hails- ham und den übrigen hohen Funktionären des Parteivorstandes das Kompliment ma- chen, daß ihre Regie sehr geschickt war, Was entscheidend zu dem günstigen Aus- gang des Treffens beigetragen hat. Die Regierungssprecher haben es in Brighton verstanden, das Parteischiffchen zwischen allen Klippen hindurch zu manöv- rieren. Sie mußten in den Plenarsitzungen teilweise recht beißende Kritiken ihrer Ge- kolgsleute aus dem Lande anhören. Aber dank geschickter Regie des Vorstandstisches kamen dann auf allen Sachgebieten Resolu- tionen zur Abstimmung und Annahme, und zwar mit erdrückenden Mehrheiten, die der Regierung weitgehend freie Hand lassen. In der Sitzung des sogenannten Konservativen Politischen Zentrums, einer Parteigliederung, die sich mit der Formulierung politischer Richtsätze und der Heranbildung des poli- tischen Nachwuchses der Partei befaßt, war Lord Hailsham mit Erfolg bemüht, die seit Suez etwas ramponierte Moral der Partei zu reparieren. Er sprach hauptsächlich zu Mitgliedern der jüngeren Generation beider- lei Geschlechtes, die auf dem konservativen Parteitag sehr stark vertreten war. Im Ge- gemsatz zu seinen Ministerkollegen im Ple- num hielt er sich nicht mit der Erörterung Praktischer Probleme der Gegenwart auf. Mit einer an den amerikanischen Evange- listen Billy Graham erinnernden Bered- samkeit appellierte er an die patriotischen Gefühle seiner Hörer und Hörerinnen, be- schwor die glanzvolle Vergangenheit herauf und malte ihnen eine nicht weniger glän- zende Zukunft aus, wenn sie nur den Tra- ditionen der Torypartei vergangener Gene- rationen treu bleiben. Natürlich konnte Hailsham, da das Kabinett, dem er ange- hört, sich gegen einen offenen Konflikt mit den Gewerkschaften ausgesprochen hat, nicht offen zu einem solchen Streit aufrufen. Aber er befriedigte die antigewerkschaftlichen In- stinkte seiner Hörer, indem er die Möglich- keit heraufbeschwor, daß vielleicht einzelne ehrgeizige Gewerkscheftsführer in Ver- schwörung mit den Kommunisten versuchen könnten, unter Mißbrauch gewerkschaft- licher Mittel die Regierung Macmillan zu Stürzen. s Es War eigentlich Hailshams Perteitag. Er War die große Attraktion, der Star auf der Plattform und in den Augen der großen Masse der Delegierten, während die abgewogenen Florettattacken, die Premierminister Mac- millan in der Schlußkundgebung gegen die Labouropposition rechtete, zwar den obliga- ten Beifall der Gefolgschaft fanden, aber keine spontanen Beifallsstürme auslösten. Immerhin ist es vom Standpunkt der kon- servativen Führung ein beträchtlicher Ge- wWinn, daß Brighton vorüber ist, ohne daß die Spannungen und Meinungsverschiedenhei- ten, die seit Monaten in den Landesorgeni- sationen zu konstatieren waren, dort offen zum Ausbruch gekommen sind und ohne daß die Regierung es nötig gehabt hätte, ihren extremeren Gefolgsleuten Zugeständnisse zu machen, die sie in ihrer künftigen Politik rer Bewegungsfreiheit berauben würden. Die Regierung hat dadurch eine Atempause gewonnen, in der sie sich über ihre künftigen Schritte, speziell auf wirtschaftlichem Gebiet schlüssig werden kann, Denn wenn der Par- teitag in Brighton etwas klar gemacht hat, dann ist es, daß die politische Szene in Eng- land— trotz des„roten Mondes“ und der sowjetischen Fernraketen— bis auf weiteres von der Frage beherrscht werden dürfte, ob es der Regierung gelingt, das Niveau der Lebenshaltungskosten zu stabilisieren, oder mit anderen Worten die Inflation zum Still- stand zu bringen., Eine Reihe anderer Pro- bleme hängen eng damit zusammen. Um nur einige der wichtigsten zu nennen: Steigerung der Produktivität, schärfere Kontrolle der verstaatlichten Wirtschaftsbetriebe(speziell ihrer Lohn- und Preispolitik) durch die Re- gierung und mittelbar durch das Parlament, eine Steuerpolitik, die die Lage des Mittel- standes verbessert und den geistig Schaf- kenden gröberen Ansporn gibt und sie von der Auswanderung zurückhält. Das sind nur einige der vor dringlichsten Probleme, über deren Lösung sich die Regierung klar werden muß. Die Atempause, die ihr gewährt ist, ist nicht lang. Wenn sich in Westminster das Parlament wieder versammelt und wenn An- kang November die Königin mit der Thron- rede das neue parlamentarische Jahr eröff- net, Ist der Moment gekommen, da die Regie- rung Farbe bekennen muß. (Siehe auch Seite 15.) 4 * 3 1 1 l D ald—— e— : E Le e 8 ſeneln ll ich l.: Aqnt Syrien 900 Nα affinſſelh: D Nah ugnlate 1 — Das Gefahrengebiet in Nahost Einen guten Schritt voran in der Förderung der Forschung Bonn.(dpa) Die Förderung der Wissen- schaft ist im letzten Jahr in Deutschland um einen guten Schritt vorangekommen, Aus dem Jahresbericht, den die Deutsche For- schungsgemeinschaft am Donnerstag in Bonn für die Zeit vom 1. April 1956 bis zum 31. März 1957 vorlegte, geht hervor, daß die Bewilligungen ein Volumen von 65,4 Mill. Mark gegenüber rund 26 Mill. Mark im Rechnungsjahr 1955, erreicht haben. Vor Pressevertretern bezeichnete es der Präsident der Forschungsgemeinschaft, Pro- fessor Heß, als dringend notwendig, über die im Bundeshaushalt 1957 bereitgestellten Forschungsmittel in Höhe von 72 Mill. Mark umgehend zu entscheiden, da die For- schungsgemeinschaft für die künftige Ar- beit sonst nicht disponieren könne. Ebenso wünsche die Forschungsgemeinschaft eine rasche Konstituierung des Wissenschafts- rates. Damit werde endlich eine Grundlage für eine geschaffen. einheitliche Wissenschaftspolitik Nach Mitteilung eines Sprechers der For- schungsgemeinschaft ist in absehbarer Zeit noch nicht mit Mitteln für ein Satelliten- programm zu rechnen. Nachteilig mache sich bei der Bewilligung von Bundesmitteln be- merkbar, daß sie nur von Jahr zu Jahr ver- geben werden. Damit verbiete sich die ge- rade schungsgemeinschaft langfristige Planung. eine im Schwerpunktprogramm der For- unentbehrliche Der Bundestag möge 1 1 daher eine Bewilligung von Mitteln auf län- gere Frist vorsehen.. Weiter steigende Kohlepreise sagt Erhard voraus Bonn.(Ap) Die von Bundeswirtschafts. minister Erhard angekündigte Kabinettsvor- lage über Maßnahmen zur Verschärfung des ö Wettbewerbs für den deutschen Kohlenberg- bau ist jetzt in ihren Grundziigen fertigse- stellt worden, verlautete am Donnerstag. In ihr werden, wie erwartet, die Freistellung von Kohle- und Heizölimporten von der Vierprozentigen Umsatzausgleichsteuer So. wd Frachtvergünstigungen auf der Bundesbahn für Importkohle vorgeschlagen. Die Vorlage Wird voraussichtlich bereits in der nächsten Woche der neuen Bundesregierung zugelel. tet werden. Man hofft im Bundes wirtschafts- ministerium, daß sich das Kabinett noch in diesem Monat mit ihr befassen wird. ö In der Vorlage wird, wie verlautet, auch ö die Frage des Baues von Atomkraftwerken angeschnitten. Es wird darauf hingewiesen, daß die Kohlenpreise aller Voraussicht nach auch in den nächsten Jahren weiter steigen werden und daß dadurch mit einer Mehr belastung der Verbraucher von etwa 500 Mil- lionen DM jährlich gerechnet werden müsse Wobei eine Erhöhung des Kohlenpreises 50 Weitere fünf Mark zugrunde gelegt Wird Angesichts dieser Lage werde sich die neu- Bundesregierung sehr intensiv mit der Frage des Baues von Atomkraftwerken befassel müssen. Als voraussichtliche Kosten sollen in der Vorlage für ein Kraftwerk mit eins Leistung von 100 000 Kilowatt etwa 175 Mil- lionen DM angegeben sein. Pinay bemüht sich um eine tragfähige Regierung Paris.(dpa) Der 65jährige ehemalige fran zösische Ministerpräsident und Außenmin: ster Antoine Pinay stellte gestern in Be. sprechungen mit den Parteiführern d' 24. französische Nachkriegsregierung zusam, men. Am heutigen Freitag wird er. diesem Kabinett, dem außer Vertretern 17 Partei der Unabhängigen voraussichtie Angehörige der radikalsozialistischen Spi. tergruppe um André Morice und der U 0 republikanischen Sammlung um Edgar Faul angehören werden, vor die französische 5 tionalversammlung treten. Ob er als neue Regierungschef eingesetzt wird, hängt 0 starken Maße von den Sozialisten ab, 111 deren Stimmenthaltung Pinay hofft. Er&. sein Kabinett auf 15 Mitglieder beschränte Bis jetzt ist jedoch noch keine Namens bekannt. Es ist weiterhin fraglich, ob er ein tragfähige Regierung zusammenbringt. Skit ein Zirl! det Ve. aus nac där Gr. lun 2 7 hat unc Nic der ers geb 16.0 — mel Rur sen tun 80g Seir etw. die H61 Auf Wis Que Die Seir Seh. Sar Teir das len! ner Ohe miss mac mög Wes der Wer und mit ökkr bur gle eic Mik — 2 1 ee eee . ost ee eee ran ung Wissen Hland um men, Aus sche For- rstag in 6 bis zum r, daß die 65,4 Mill. Mark im n. te es der haft, Pro- dig, über tgestellten ill. Mark die For- tige Ar- e. Ebenso haft eine enschafts- Arundlage aktspolitik s der For- barer Zeit Zatelliten- nache sich ütteln be⸗ Jahr ver- h die ge- der For- whehrliche tag möge n auf län- preise irtschafts- inettsvor- irung des lenberg- fertigge; lerstag. In reistellung von det auer sowie indesbahn e Vorlage nächsten g Zugelel- irtschafts. tt noch in d. lutet, auch Aktwerken gewiesen, sicht nach er steigen aer Mehr- 7a 500 Ml len müsse reises un legt ir 1 die neu der Frage 1 befassen ten sollen mit einer 4 175 Mil- 1 ung alige kran ubenmin en in Be. nrern di ng zusam- d er Mil retern del ussichtlich hen Splil der Une, Agar Faul sische Na- als neuer hängt in m ab, All kt. Er vil schränken amensliste ob er eilt ingt. Nr. 242/ Freitag, 18. Oktober 1957 ILORGEN Lelte 5 Was sonst noch gescha g. Die kleine Michele Christofle, die einzige Ueberlebende der Fünflinge, die vor vier- zenn Tagen in Toulon geboren wurden, hatte am Mittwoch kurze Zeit unter den Folgen des ganz Frankreich erschütternden Streiks der Gas- und Elektritätsarbeiter zu leiden. Die Aerzte des Foch- Krankenhauses bemüh- ten sich eifrig, einen Ersatzdynamo in Gang zu bringen, der den Inkubator mit Wärme und Licht versorgte, in dem das winzige Wesen, das knapp über zwei Pfund wiegt, dem Leben entgegenstrampelt. Nach An- sicht der Krankenhausbehörden dürfte die kurze Unterbrechung der Stromzufuhr, die durch den Ausfall des Stromnetzes auftrat, dem Kleinkind jedoch kaum Schaden zuge- kügt haben. 8 Zwei Polizisten in Worcester(England), wurden zu je drei Jahren Gefängnis ver- Urteilt, weil sie während eines Streifengan- ges in ein Büro eingebrochen waren und einen Kassenschrank gestohlen hatten. Der Schrank enthielt lediglich Waren im Wert von rund 300 DM. Die beiden Polizisten ge- standen ihre Tat. Sie gaben ferner zu, bei ktrüheren„Patrouillengängen“ 600 Liter Ben- zin, Lebensmittelkonserven, Werkzeuge und eine Schreibmaschine gestohlen zu haben. * Ein 140 Meter langer Endbogen der rie- sigen Hängebrücke der Alaska- Fernstraße über dem Peace-Fluß bei Taylor in Kanada ist aus noch unbekannter Ursache 30 Meter tief ins Wasser gestürzt. Der 280 Meter lange Mittelteil der insgesamt 660 Meter langen Brücke hat sich gesenkt und kann nach Ansicht von Brückenbaufachleuten ebenfalls jederzeit einstürzen. Menschen sind nach bisherigen Berichten bei dem Brückenein- Sturz nicht zu Schaden gekommen. Der Ver- kehr auf der 2400 Kilometer langen Alaska- Straße wurde an der Unfallstelle umgeleitet und durch Fährschiffe notdürftig aufrecht- erhalten. * Ein katholischer Priester und eine unbe- stimmte Anzahl von Bauern sind in einem einsamen Gehöft im kulumbianischen Be- zirk Tolima von einer Räuberbande ermor- det worden. Die Regierung hat Truppen zur Verfolgung der Bande entsandt. * Der deutsche Frachter„Hans Oldendorf“ aus Lübeck, der mit einer Kohlenladung nach Leningrad fahren sollte, mußte im dänischen Hafen Kolding liegenbleiben, weil 23 Mann der 25köpfigen Besatzung an Grippe erkrankt sind. 1 N Der jungvermählte amerikanische Film- star Marlon Brando wurde vom Junggesel- lenklub in Manila, dessen Ehrenmitglied er War, wegen seiner Heirat mit einer indi- schen Schönheit„bestraft“. Der Klub sandte ihm folgendes Telegramm:„Der Junggesel- lenklub, der Sie während Ihres Besuches in Memila zum Ehrenmitglied ernannt hatte, beglückwünscht Sie zu Ihrer Hochzeit. Klub- statuten schreiben ihren Ausschluß und eine Bestrafung für Verzicht auf ihr Junggesel- lentum vor. Bitte senden Sie einen beliebi- gen Betrag für Bekämfung der Jugendkri- minalität. Wir wünschen Ihnen und ihrer Gattin viel Glück.“ * Ein deutsches 1000-Tonnen- Unterseeboot, das im zweiten Weltkrieg versenkt wurde, ist in der Nähe vom Feuerschiff Läsô Nord (Kattegat) von dem norwegischen Wrack- schrift„Vegafjord“ gefunden worden. Vor wenigen Monaten hatte das deutsche Schiff „Meteor Zwei“ in diesen Gewässern nach dem U-Boot gesucht. Wie aus Frederiks- hayn(Nordjütland) gemeldet wird, soll spä- ter von der„Vegafjord“ aus der Versuch ge- macht werden, mögliche Lecks des U-Bootes abzudichten und dann Luft in das U-Boot zu pumpen. Jedoch nimmt mam an, daß eine größere Anzahl von Torpedos zunächst ge- borgen werden muß. * 5 Wissenschaftlern in Leningrad ist es ge- lungen, das erste europäische Farbfernseh- gerät zu konstruieren. Das neue Gerät, das in absehbarer Zeit in die Produktion geht, hat emen Bildschirm von 50x38 Zentimeter und ist mit 27 Röhren ausgerüstet. Es wird nicht nur den Empfang von farbigen son- dern auch von Schwarz- Weiß- Sendungen ermöglichen. * Auf einer Leningrader Werft wird der erste mit Atomkraft betriebene Eisbrecher gebaut. Er wird eine Wasserverdrängung von 16000 Tonnen haben. Strahlende Substanzen im Dienste der Menschheit Isotope in Technik und Wissenschaft/ Ein neuer Wirtschaftszweig/ Eine„Isotopenfarm“/ Atome für den Frieden Fast 1000 Wissenschaftler aus 49 Ländern nahmen Mitte September in der Pariser Sor- bonne an der UNESCO- Konferenz über die Verwendung von Radioisotopen teil. Nam- hafte Vertreter der Atomforschung und ver- Wandter Gebiete der Wissenschaft waren hier zusammengekommen, um in Fachvorträgen und Diskussionen die vielfältigen Anwen- dungsmöglichkeiten dieser strahlenden Sub- stanzen zu erörtern, deren eminente Bedeu- tung als Produkt der nuklearen Technik eigentlich erst jetzt richtig erkannt wird und die, wie der Konferenzvorsitzende Sir John Cockeroft betonte, der Menschheit künftig vielleicht größere Dienst zu leisten vermögen als die Atomkraft selbst. Die amerikanische Industrie und Land- wirtschaft spart durch radioaktive Isotope jährlich etwa 500 Millionen Dollar ein— die Förderung von Medizin und Forschung ist in dieser Zahl nicht berücksichtigt. Gemessen an dem von der amerikanischen Atomener- gie- Kommission(AEO) für das Isotopenpro- gramm bereitgestellten Betrag von 3 Mil- lionen Dollar pro Jahr ist dies eine beacht- liche Leistung, die nach Meinung Dr. Willard F. Libbys, der ebenfalls an der UINESCO-Konferenz in Paris teilnahm, schon bis zum Jahr 1960 auf 5 Milliarden Dollar — bei höchstens 20 Millionen Dollar Kosten kür den Staat— gesteigert werden könnte. Es gehe jetzt nicht allein darum, den An- Wwendungsbereich für Radioisotope in der Technik, der beispielsweise für Dickenmeg- verfahren noch nicht einmal zu 20 Prozent ausgeschöpft sei, zu vergrößern, sondern vor allem auch um die erfolgreiche Lösung des Problems, die in den Reaktoren anfallenden Spaltprodukte einer planmäßigen Verwer- tung zuzuführen, sie also nicht länger als „radioaktiven Müll“ zu betrachten und zu behandeln. Von den etwa 150 Speltprodukten der ver- schiedensten Eigenschaften und Mengen, die als Isotope zahlreicher chemischer Elemente aus den Rückständen von Kernspaltungspro- zessen durch eine chemische oder physikali- sche Abtrennung isoliert werden können, haben mindestens vier schon technische Be- deutung erlangt. Es sind dies das Edelgas Krypton-85(Halbwertszeit 9,4 Jahre), das eine Bestrahlung von 0,72 Mev(Millionen Elektronenvolt) aussendet und auf vielfäl- tige Weise, unter anderem für Signallampen aller Art, verwendet wir; ferner Jod-131 (Halbwertszeit 8 Tage), das als diagnostisches und therapeutisches Mittel bei Schilddrüsen- erkrankungen eine große Rolle spielt; Cae- sium-137(Halbwertszeit 27 Jahre), das als billige Gammastrahlungsquelle vielfältige Möglichkeiten bietet, und schließlich Stron- tium-90(Halbwertszeit 28 Jahre), das infolge der energiereichen Strahlung seines Tochter- elements Yttrium einen billigen und gleich- mäßigen Betastrahler abgibt. Es sendet keine Gammastrahlen aus und bedeutet daher, so- lange es sicher abgeschirmt ist, nur ein Mi- nimum an Strahlungsgefährdung durch äußere Einwirkung. Die Abschirmung läßt sich mit Behältern erzielen, die— je nach Verwendungszweck und Bedarf— die harte Strahlung von YVt-9o weiterleiten oder zu- rückhalten. Für Leuchtmassen eignet es sich beispielsweise ausgezeichnet. Auch für viele andere Spaltprodukte in reiner Form oder als Mischelemente dürften sich gute Verwen- dungsmöglichkeiten finden lassen. Von nicht geringer Bedeutung sind die beiden Arten künstlicher Radioisotope, die nicht aus Reaktorrückständen isoliert wer- den, sondern als Targetelemente in Reak- toren oder Partikelbeschleunigern Neutronen einfangen und sich dadurch entweder in ein Isotop des Ausgangselements oder aber in ein anderes Element verwandeln; im letz- teren Fall können sie chemisch abgetrennt und angereichert werden, Der zu ihrer Ge- winnung erforderliche Neutronenfluß liegt Viel niedriger als bei Spaltprodukten. Ein wichtiges Beispiel ist Radiokohlenstoff als Produkt von neutronenbestrahlten stoffhaltigen Substanzen. Wieviel dürfen nun diese Isotope kosten, und durch welche Faktoren werden die Ro- sten bestimmt? Für einen minimalen Er- zeugungspreis ist natürlich die Massen- fabrikation Voraussetzung, die jene Isotope ausschließt, bei denen unter keinen Umstän- den eine wirtschaftliche Erzeugung zu er- Warten ist. Aus diesem Grunde sollen hier nur strahlende Substanzen aus dem Reak- stick- tor behandelt werden. Die AEC kann aus ihren Erfahrungen sagen, daß eine Neu- tronenabsorption mit 7 Dollar Kosten pro Milligramm möglich ist; von diesen 7 Dol- lar ist knapp die Hälfte für die Kosten der chemischen Abtrennung des Produkts reser- viert. Dies sind allerdings nur Durch- schnittswerte, da die Isolierung beispiels- weise des Edelgases Krypton-85 viel weni- ger Kosten verursacht als die von Stron- tium-90. Die vorläufig aussichtsreichsten Anwen- dungsgebiete für Radioisotope sind nach An- sicht Dr. Libbys Dickenmehverfahren aller Art, Verfahren zur Intensivierung und Ver- einfachung der Erdölförderung und der Elzeugung von Oelprodukten sowie zur Rationalisierung und Verbesserung von Verfahren der chemischen und pharmazeu- tischen Industrie. Die organisch- chemische Industrie sollte sich vor allem für Kohlen- stoff-14 und Tritium interessieren, die in geringsten Mengen sowieso im normalen Produktionsablauf auftreten, jedoch als Radioindikatoren zur Kontrolle einzelner Arbeitsgänge eine enorm wichtige Rolle spielen könnten. Eine ähnliche Bedeutung kommt den mit strahlenden Atomen markierten Medika- menten und diagnostischen Mitteln zu, von denen viele synthetisch nicht gewonnen werden können, sondern„gezüchtet“ wer- den müssen. Die vor sieben Jahren zu die- sem Zweck geschaffene„Isotopenfarm“ am Argonne National Laboratory, deren Pro- dukte sich die biologische und medizinische Forschung zunutze macht, liefert diese be- reits außerordentlich wertvollen Hilfsmittel, doch sollte erwogen werden, auch die prak- tische Medizin davon profitieren zu lassen. Es wäre zum Beispiel denkbar, einem Dia- betiker eine Pille mit bestimmten strahlen- markierten Zucker verbindungen einzugeben und dann durch regelmäßige Untersuchung des Gehalts an radioaktivem Zucker im Blut und im Urin oder des Gehalts an radioaktivem Kohlendioxyd in der Atem- lukt eine zuverlässigere und empfindlichere Methode zur Erforschung der Stoffwechsel- störungen zu bekommen. Solche diagnosti- schen Verfahren auszuarbeiten, wäre Auf- gabe der pharmazeutischen Laboratorien. Die pflanzlichen Produkte der Isotopen- karm sind nicht zuletzt deshalb so wertvoll, Weil sich aus ihnen natürlich aufgebaute Verbindungen isolieren lassen, die in Kon- zentrationen auftreten, welche von den ge- wöhnlichen chemischen Analysenverfahren nicht mehr erfaßt werden können. Von ver- schiedenen wichtigen, auf diese Weise ge- wonnenen strahlenmarkierten Verbindun- gen seien hier nur Digitoxin, Morphin, Ni- kotin, Aminosäuren, Proteine und Vitamine genannt. Etwa 100 amerikanische Firmen verarbei- ten heute Radiosotope, einige Hundert mehr stellen dazugehörige Geräte her oder führen entsprechende Dienstleistungen aus. Das rege Interesse und die Beteiligung der Privat- wirtschaft am Radioisotopenprogramm war von Anfang an kennzeichnend für dieses Tätigkeitsfeld und ist durch die Revision und Lockerung der Lizenzierungsbestim- mungen seitens der AEC noch wesentlich ge- fördert worden. Kürzlich kündigte ein ame- rikanisches Unternehmen den Bau eines Reaktors an, der zur Massenfabrikation von Isotopen verwendet werden und Kobalt-60 in Mengen von einer Million Crie jährlich liefern soll— aus den Reaktoren der AEC dagegen stehen der Wirtschaft bis Ende 1957 nur etwa 300 000 Curie Kobalt-60 zur Ver- fügung. Im Herbst dieses Jahres wird in Oak Ridge eine Versuchsanlage für die Ab- trennung von Radioisotopen aus Reaktor- pbrennstoffrückständen in Betrieb genom- men, die jährlich etwa 200 000 Curie Caesium-137 und nicht unerhebliche Men- gen von Strontium-90, Cer-144 und Tech- netium-99 liefern wird. Im Rahmen des Programms„Atome für den Frieden“ wird den Isotopen jedenfalls eine sehr wichtige Rolle zukommen, denn sie können eingesetzt werden, ohne daß da- mit eine langwierige Ausbildung von Per- sonal oder sehr hohe Kapitalinvestitionen verbunden wären. Sie werden in den Be- mühungen der Fachleute, die der Oeffent- lichkeit die große Bedeutung der nuklearen Technik klar zu machen suchen, die Jahre überbrücken helfen, die uns noch von einer allgemeinen Nutzung der Atomkraft als Energiequelle trennen. Eine Gummiprobe wird in die Prüf maschine ein- gespannt, um sie auf ihre Zerreißfestigkeit zu un- tersuchen. Die mit Hilfe von Bestrahlungseæperi- menten entwickelten neuen Gummiverbindun- gen weisen gegenüber einer Vielzahl anderer Gummiprodukte die zehm- fache Lebensdauer auf. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Wechselnd Wolkig mit kurzen Aufheiterungen, zeitweise etwas Regen, mild. Tageshöc sttemperaturen um 15 Grad, nächtliche Tiefstwerte 8 bis 10 Grad. Auffrischende Westwinde. Uebersicht: Eine Randstörung des Island- tieks wandert vom Ostatlantik rasch zum Festland. Ihre Störungsfronten überqueren dabei unseren Bereich und leiten veränder- ches Wetter ein. Sonnenaufgang: 6.51 Uhr. Sonnenuntergang: 17.24 Uhr. Vorhersage- Hurte För 10.10.52- Un l Pegelstand vom 17. Oktober Rhein: Maxau 390(9), Mannbeim 225 (15), Worms 160(—5), Caub 174(41). Neckar: Plochingen 114(3), Gundels- heim 162(unv.), Mannheim 238(6). Raketen versuch„Far- Side“ der US-Luftstreitkräfte mißglückt Vier Versuche, Forschungsraketen der amerikanischen Luftstreitkräfte von Ballonen aus in Höhen bis zu 6 500 Kilometer in den Weltraum zu schießen,(siehe unsere Ausgabe vom 9. Oktober) sind wegen ungünstiger Wetter verhältnisse mißglückt. Wie die USA- Luftstreitkräfte mitteilten, wurden diese Versuche über dem Eniwetok-Atoll im Pazi- fik im Rahmen des„Far-Side- Projektes“ unternommen. Die Ballone, die als Abschuß- basis dienten, schwebten bei den Versuchen in etwa 30 Kilometer Höhe. Die Versuche waren schon vor längerer Zeit angekündigt worden, ohne daß jedoch etwas über ihren Ausgang zu erfahren War. Am Dienstag(15. Oktober) meldete die„New Vork Times“, daß das Unternehmen bisher keinen Erfolg gehabt habe. Eine Stellung- nahme wurde jedoch abgelehnt. Erst am Mitt Woch gaben die amerikanischen Luftstreit- Kräfte Einzelheiten darüber heraus. In Be- antwortung von mehreren Fragen, die den Luftstreitkräften von der Presse vorgelegt wurden, wird festgestellt, daß der Mißerfolg der bisherigen Versuche in erster Linie auf ungünstige atmosphärische Störungen zu- rückzuführen sei. Es wird ausdrücklich be- tont, daß die Raketen selbst nicht versagt hätten. Bei allen vier Versuchen hätten sich die außerordentlich niedrigen Temperaturen, die in großen Höhen herrschen, ungünstig auf die Ballone ausgewirkt. Die Folge sei ge- wesen; daß die Raketen nicht in die erforder- liche Abschußlage gebracht werden konnten, um die gewünschten Resultate zu erreichen. In zwei Fällen seien die Raketen dennoch abgefeuert worden, in der Hoffnung, einige nützliche Daten zu erreichen, obgleich es be- kannt war, daß sie die gewünschten Höhen nicht erreichen würden. In den beiden ande- ren Fällen habe man darauf verzichtet, die Raketen starten zu lassen. Nach dem ursprünglichen Programm seien sechs Raketenversuche vorgesehen. Die bei- den restlichen Raketen sollen erprobt werden, wenn günstigere atmosphärische Bedingun- gen herrschen. — Was wir hörten: Dramen der Weltliteratur Seit dem Beginn des Fernsehens ist im- mer wieder die Frage aufgetaucht, ob der Rundfunk nicht durch diese mächtig wach- sende Konkurrenz allmählich zur Bedeu- tungslosigkeit verurteilt wird, und es gab Sogar pessimistische Prognosen, die bereits sem Ende voraussahen. Tatsächlich aber ist etwas ganz anderes geschehen: zwar sind die Fernseher abgewandert, doch die echten Hörer sind geblieben. Damit scheint sich Auf seiten des Publikums auch eine geistige Umschichtung vollzogen zu haben, die ge- isse Aenderungen in der Struktur und Qualität des Programms erforderlich macht. Die Einsicht, daß der Rundfunk rechtzeitig seine Positionen im Verhältnis zum Fern- sehen abstecken Sollte, führte zu einer heil- 3 Besinnung auf das Wort, auf das 1 Urvermischte Element der Sprache, W keinen optischen Eindruck abge- t, durch keinen Umweg gebrochen, sei- ner Wirkung auf den Hörenden sicher ist. h Hier liegen die großen, unvergleichlichen 1 mncen des Rundfunks, hier können Wag⸗ 88e unternommen und Entdeckungen ge- el Werden, die anderswo kaum noch i sind. So hat beispielsweise der Süd- 15 kunk, durch Max Ophüls angeregt, sich 5 1 5 Deutschland nie gespielten Bühnen- 94 Von Alfred de Musset angenommen 8915 1 Reihe der Musset- Inszenierungen ölkn 45 zauberhaften Komödie„Bettinas er- 5 e die in einer Aufnahme aus dem Salz- Arser Eestspielsommer 1957 unter der Re- e Gert Westphal im Studio des Oster- Mik ischen Rundfunks entstand. Mit Hilde buliez, Ewald Balser, Will Quadflieg und Lodor Danegger in den Hauptrollen Wurde ein anmutiges Frauenporträt lebendig, ein Stück liebenswerter Menschlichkeit, eine leichte, zärtliche Melodie, erblühend aus heiterer Resignation und der unverwelk- baren Grazie des Herzens. Auf Wagnisse und Entdeckungen geht auch der Süddeutsche Rundfunk aus, der eine Sendereihe Dramen der Weltlitera- tur“ ankündigt. Darin sollen im Laufe des Winterhalbjahres die wesentlichsten Werke der dramatischen Literatur von der Antike bis zum 16. Jahrhundert aufgeführt werden, wobei neben bekannten auch die weithin unbekannten Stücke ausgewählt wurden, die — wie der„Abraham“ von Hroswitha von Gandersheim oder„Mandragola“ von Mac- chiavelli— für das Theater des frühen Mit“ telalters und der Renaissance maßgebend sind oder— wie die altindischen Dramen „Vasantasena“ und„‚Sakuntala“— zu den bedeutendsten Literaturdenkmälern der Menschheit gehören, Es besteht die Absicht, diese Reihe während des nächsten Jahres bis zum Winter 1958/59 fortzusetzen. Wahr- lich ein gigantischer Plan, dessen Resultate vielleicht nicht immer sehr ergiebig oder mur für literaturhistorisch gebildete Hörer interessant sein mögen, aber in jedem Fall Zeugnisse einer großartigen Bemühung sind, in dieser Zeit materialistischer Doktrinen und technischer Sensationen den Blick abza- lenken zu den Quellefl abendländischen Gei- stes und seinen Weg über zwei Jahrtausende hin im Wort der Dichter aufzuzeigen. Der erste Autor dieser Reihe war Aischy- los, der als der eigentliche Schöpfer der tra- gischen Kunst und des dramatischen Dia- loges gilt. Eines seiner Hauptwerke, Die Perser“, 472 v. Chr. uraufgeführt, feiert den Sieg der Griechen bei Salamis und schildert den Untergang des persischen Heeres und der persischen Flotte, die Niederlage des asiatischen Grohßreiches, das bei seinem An- sturm gegen Europa am Widerstand des kleinen Griechenvolkes scheiterte. Aber Aischylos erhebt keinen triumhpierenden Siegesgesang, sondern er weiß um die Tra- gik des Besiegten, den seine eigene Maß- losigkeit und der Zorn der Götter ins Ver- derben stürzte. So läßt er am Hof des ge- schlagenen Xerxes aus dem Chor der alten Perserfürsten, zus den Beschwörungen des toten Vaters Dareios aus dem Mund des jungen Königs und dessen Mutter die ewige Klage ertönen, mit der Völker ihre verlore- nen Kriege, ihre gefallenen Söhne, ihre zer- störten Illusionen beweinen. Und die große Erzehlung des Unglücksboten, der die See- schlacht von Salamis beschreibt, wirkt so direkt, so unmittelbar erlebt, als sei es gestern gewesen, wie überhaupt die Verse dieser antiken Tragödie, trotz ihrer frem- den Bilder und Metaphern, uns Heutigen seltsam vertraut klingen, als wäre in diesem Kollektivschicksal nur etwas vorweggenom- men, woran auch wir aus eigener Erfah- rung Anteil und Kenntnis haben, daß nie- mand ungestraft das menschliche Maß ver- letzt und das göttliche Recht migßachtet. Unter der Regie von Walter Knaus (Sendestelle Heidelberg Mannheim), der „Die Perser“ nach der Uebersetzung von Ernst Buschor für den Funk bearbeitete, wurde bewußt auf moderne Stilexperimente verzichtet. In dem strengen Rhythmus der beiden Halbchöre, in der bewundernswerten Disziplin der Sprecher, in dem ausgewoge- nen Mit- und Gegeneinander der Stimmen blieb stets die geistige Distanz gewahrt, die den Laut des Schmerzes dämpft und die wilde Gebärde der Verzweiflung mäßigt, und es blieb Raum genug für den zeitlosen Gesang der Seelen, die sich dem Gotte beu- gen, der sie schlägt.. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Flecken im Brot (Gdch) Farbflecke im Brot sind meist durch Unkrautsamen hervorgerufen, der mit dem Getreide„geerntet“ wird und mit dem Korn zusammen ins Mehl und in die Back- Waren gerät. Infolge der besseren Bearbei- tung des Getreides ist beute, worauf F. Lamprecht in„Angewandte Chemie“ auf- merksam macht, der Gehalt an Unkraut- samen im Getreide und auch im Mehl we- sentlich geringer als früher. Hinzu kommt, daß die üblichen Unkräuter wie Wachtel- Weizen, Kornrade, Klappertopf, sich durch deutliche Färbungen erst bemerkbar ma- chen, wenn sie in erhblichen Mengen Zwi- schen dem Getreide wachsen. Für den siche- ren Nachweis von Unkrautsamen im Mehl genügen Farbflecke allerdings nicht, son- dern es muß der mikroskopische Nachweis hinzukommen. Hirnströme erblich festgelegt? Wir wissen, daß die Tätigkeit des Ge- hirns von rhythmischen elektrischen Span- nungsschwankungen begleitet ist. Diese Hirnströme und die damit verbundenen Spannungen hat man in den letzten 20 bis 30 Jahren zu messen gelernt. Heute ist es dem Arzt möglich, aus diesen sogenannten Hirnstrombildern bestimmte Rückschlüsse auf manche Krankheiten zu ziehen. Man beobachtete bei gesunden Erwachsenen zwar eine typische Ausbildung der Wellen, doch so verschiedenartig ausgeformt, daß eigent- lich jeder Mensch sein eigenes charakteri- stisches Hirnstrombild oder EEG GHlektro- encephalogramm) hat. Gemäß einem Artikel in Heft 17 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Frankfurt) brachten ver- gleichende Untersuchungen an ein- und zweieiigen Zwillingen es an den Tag, daß das Hirnstrombild erblich geprägt ist. ES handelt sich also um ein ‚äumweltstabiles“ Merkmal. Auch der Rhythmus und das Tempo der Entwicklung während der Rei- kung bis zum Alter von etwa 19 Jahren sind streng erblich. Selbstverständlich konn- ten diese Untersuchungen nur an gesunden Zwillingspaaren vorgenommen werden. Keine feuchte Luft mehr (g) Zu feuchte Luft im Krankenimmer, Lagerraum oder Montagesaal kann die Ur- Sache manchen Aergers sein. Mit einem neuen Gerät ist diese Sorge schnell besei- tigt. Es regelt den Feuchtigkeitsgehalt, in- dem es(wie eine Kältemaschine) eingesoge- ner Raumluft das Uebermaß des Wassers entzieht, das in eine Wanne abgetropft wird. Flugs hinterher tritt die Luft erneut in den Raum. In zwanzig Minuten troeken (Sd) Schon eine halbe Stunde nach den Anstreicherarbeiten könne ein Wohnungs- inhaber seine Möbel wieder in die Zimmer stellen, versicherte eine New Vorker Firma, die eine neue schnelltrocknende Farbe auf den Markt gebracht hat. Es handelt sich um eine durch Gummizusatz verstärkte Farbe aus der Gruppe der Vinylharze, die zwanzig Minuten nach dem Anstrich schon getrocknet ist und ein paar Tage später so- gar wie eine abwaschbare Tapete behandelt Werden kann. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 18. Oktober 1957/ Nr. 242 Geschäftsbericht 1956: Die OEG erzielte wieder einen Gewinn „äber die Verluste der Vorjahre sind noch nicht eingeholt/ Seit 1948 wurden 16 Millionen investiert Die Hauptversammlung der OEG(Ober- rheinische Eisenbahn- Gesellschaft AG. Mann- eim) genehmigte am Donnerstag im Mann- heimer Rathaus Jahresabschluß, Geschäfts- bericht des Vorstands und Bericht des Auf- sichtsrats für das Geschäftsjahr 1936 in der vorgelegten Form. Dem Gewinn von 160 017,91 DM steht ein Verlustvortrag aus dem Vor- Jahr in Höhe von 498 058,19 DM gegenüber. Der Reinverlust in Höhe von 338 040,28 DM wird auf einmütigen Beschluß auf neue Rechnung vorgetragen. Die nach vierjähriger Amtsdauer fäl- ligen Wahlen ergaben die Wiederwahl des bisherigen Aufsichtsrats. Für die nächsten vier Jahre besteht der Aufsichtsrat aus Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke(Vor- sitzender), Bürgermeister Jakob Trumpf- Beller(stellv. Vorsitzender), den Stadträten Hermann Bahner, Georg Fischer, Konrad Haas, Dr. Lothar Kissel, August Kuhn und Karl Schweizer. Ein Ireuebekenntnis Der Geschäftsbericht stellt fest, daß die OEG 1956, 45 Jahre nach der Gründung 1911, das letzte Teilstück(Schriesheim Weinheim) auf elektrischen Betrieb umstel- len konnte. 1911 glaubte man an ein bal- digeres Verschwinden des„Feurigen Elias“ und baldigere Einrichtung des Ringverkehrs, der seit 1. Oktober 1956 besteht. 1956 wur- den rund 20 Millionen Personen befördert — eine solche Entwicklung war 1911 nicht Vorauszuseben. Im Omnibusbetrieb stieg die Zahl der Fahrgäste um rund 100 000 auf 2,75 Millionen. Der Wagenpark besteht jetzt aus 19 Omnibussen und 4 Anhängern. Der Ausbau des Verkehrsnetzes ung die Ver- kehrsdchte genigen den Anforderungen. Die Stromabgabe beliefert werden Rheinau, Friedrichsfeld. Seckenbeim und Wallstadt) stieg um rund 11 Prosent;: die Anlaggen Waren entsprechend weiter auszubauen. Am Jahresende 1956 hatte die OEG 811 Beschäftigte. Unter den acht Verstorbenen gegenüber der Stadt Konzert der Adamschen Männerchöre am Sonntag im Musensaal Das Chor- und Orchester-Konzert der fünf Adamschen Chöre zum Stadt- Jubiläum am Sonntag im Musensaal, wird nicht nur den alten Meistern huldigen, die mit Mannheim engeren Kontakt hatten. Es soll vor allem ein Treuebekenntnis gegenüber der Stadt sein; sie weiterhin mit dem deutschen Lied- gut zu erfreuen und ihr immer wieder kul- turelle Impulse zu geben, haben sich die Mannheimer Gesangvereine zur Aufgabe ge- macht. Bei dem Gemeinschaftskonzert der„Mann- heimer Liedertafel“, der„Liederhalle Mann- heim“, des Männergesangvereins„Flora“, des MV„Teutonia“, Feudenheim, und des MGV Stadtsparkasse Mannheim „Sängerbund“, Käfertal, wirken als Solisten Irma Handler und Hans Günther Grimm vom Nationaltheater mit. Helmut Vogel von der Mannheimer Musikhochschule spielt Carl Maria von Webers Klavierkonzert, op. 11, dessen zweiter und dritter Satz in Mannheim komponiert wurden. Das verstärkte Pfalz- orchester und der Mädchenchor des Karl- Friedrich- Gymnasiums haben ebenfalls ihre Teilnahme zugesagt. Auf 500 Sängerinnen und Sanger wächst damit die Teilnehmerzahl. Aufgeführt werden Komponisten, die per- sönlich oder mit ihren Werken zu Mannheim eine Beziehung hatten. Richard Wagner, mit dessen RKonzertbearbeitung des Pilgerchors aus der Oper„Tannhäuser“ das Konzert er- öffnet wird, weilte 1871 zum erstenmal in Mannheim, wo er im Nationaltheater sein erstes Konzert dirigierte. Bei einem Besuch 1872 wohnte er vier Tage bei seinem Freunde Emil Heckel, dem damaligen Präsidenten der Mannheimer Liedertafel. Uber die Mann- heimer, die Wagner 1877 nochmals besuchte, schrieb er:„Sie haben in mir zuerst den Glau- ben an die praktische Verwirklichung meiner Pläne gefestigt.“ Carl Maria von Weber ver- sicherte seinen Freunden, daß er„dieses Klümpchen Mannheim wie eine Geliebte in seinem Herzen trage“. Max Bruch, der die erste große Männerchor-Kantate überhaupt, („Frithjof“), die den ersten Teil des Jubiläums- konzerts beschließt, 1864 in Mannheim kom- ponierte, hat sich zwei Jahre in der Stadt aufgehalten. Er war mit dem Hofkapellmei- ster Vincenz Lachner eng befreundet, der die Uraufführung seiner in Mannheim beendeten Oper„Loreley“ im Nationaltheater leitete. Carl Orffs elegische Hymne„Die Sänger der Vor welt“, eine Erstaufführung, leitet den zweiten Teil des Konzerts ein. Der Kompo- nist war in den zwanziger Jahren in Mann- heim als Korrepetitor tätig. Seine 1936 kom- Ponierte„Carmina Burana“ wurde 1953 von der Mannheimer Liedertafel in Mannheim zum erstenmal aufgeführt. Das Chorwerk „Die Sänger der Vorwelt“(Text von Fried- rich von Schiller) hat er im Auftrag des Deut- schen Sängerbundes für gemischten Chor und Instrumente komponiert. Der kulturelle Beitrag der Mannheimer Gesangvereine zum Stadtjubilaum schließt mit der Uraufführung der Schiller-Hymne, „Die Worte des Glaubens“, für Bariton-Solo, Männer-, Frauen- und gemischten Chor und Orchester, die Prof. Dr. Dr. Joseph Haas für diesen Anlaß vertonte und der Mannheimer Liedertafel und Musikdirektor Max Adam zueignete. Sto Gemeindewoche zum Stadtjubiläum Vorträge in 16 Gemeinden und ein Podiumgespräch im Musensaal Einen„kirchlichen Beitrag zum Stadtjubi- läum“ nannte Pfarrer Dr. Stürmer die dies- jährige evangelische Gemeindewoche in einer Vorbesprechung für die Presse. Die Verant- wortlichen hätten sich lange überlegt, auf welchem Weg sie ihren speziellen Beitrag zum Jubiläum leisten könnten, der ja beson- ders die seelisch- geistigen Nöte im Menschen ansprechen soll, Nöte, die auch zur Zeit des Wirtschaftswunders nicht mit Geld zu finden seien. Um das farblose und abgegriffene Wort„Sorge“ zu vermeiden, habe man die Vorträge der Gemeindewoche unter dem Thema„Schlaflose Nächte“ zusammengefaßt. Ursachen für diese schlaflosen Nächte sind: Geld, Trieb, Betrieb, Zukunft und Kinder. Ueber diese fünf Themen werden in der Zeit vom 21. bis 25. Oktober und vom 28. Ok- tober bis 1. November evangelische Pfarrer in 16 verschiedenen Gemeinden Mannheims sprechen. Die Redner der ersten Woche sollen den Auftakt geben und die Themen anleuch- ten; in der zweiten Woche wird in einem Nachklang das Gehörte vertieft und erhärtet. Mittel- und Höhepunkt der Gemeindewoche bildet das Podiumgespräch am Sonntag, dem 27. Oktober, im Rosengarten. Da die evange- lische Kirche keine Theologenkirche sein will, sondern den Grundsatz des Laienpriestertums vertritt, sollen dort noch einmal alle die Pro- bleme, die die Theologen in den Vorträgen behandelt haben, von Personen beleuchtet werden, die im öffentlichen Leben stehen. An dem Gespräch nehmen teil: Oberstaatsanwalt Dr. Angelberger, Fabrikant Bahner, Oberstu- diendirektor Dr. Krampe, Bürgermeister Krause, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Sil- berstein, Pfarrer Weigt und— als Diskussi- onsleiter— Pfarrer Kühn Neckarau). Zum Abschluß der Veranstaltung im Musensaal, bei der für die Nöte und Probleme unserer Zeit eine Diagnose gestellt werden soll, ver- sucht Propst Ernst zur Nieden(Wiesbaden), der als Zuhörer am Gespräch teilnimmt, die Therapie gegen diese Zeitkrankheiten zu geben. Nach den Vorträgen in den einzelnen Kir- chen stehen die Pfarrer gern in einem enge- ren Kreis zu einem Gespräch zur Verfügung. Wenn möglich, wollen sie nicht im Kirchen- raum, sondern im Gemeindesaal sprechen— auch für das Podiumgesprach wurde bewußt der„weltliche“ Rahmen des Rosengartens ge- wählt— um auch die Menschen heranzuzie- hen, die eine Scheu oder eine Abneigung da- gegen haben, ein Gotteshaus zu betreten. Da erfahrungsgemäß Frauen für solche Veran- staltungen eher zu gewinnen sind als Män- ner, hat man die Themen dieses Mal bewußt auf den Mann abgestimmt. Die Pfarrer sähen es aber am liebsten, wenn die Ehepaare zu den Vorträgen kommen würden, so daß die Woche wirklich zu einem Gewinn für die ganze Gemeinde wird. helm „Zukunft“ So heißen drei von insgesamt fünf Themen der evangelischen Ge- meindewoche, die am kommenden Montag in 16 Mannheimer Gemein- ist Streckenwärter Wilhelm Kienzler hervor- zuheben, der am 6. Juli 1956 tödlich ver- unglückte. Die umfangreichen Anlagenergänzungen kommen im Aufwand(3,6 Millionen DM) zum Ausdruck. Die Mittel wurden aus eigener Kraft geschöpft. Weitere Investitionen er- scheinen durch Uebergang zur degressiven Abschreigungsmethode gesichert. Angeschafft wurden vier Triebwagen, zehn Beiwagen und zwei Omnibusse(zusammen 1,62 Mil- lionen DMW). Die Rückstellungen für Pen- sionsverpflichtungen(388 925 DM) bleiben um 546 000 DM unter dem von Versicherungs- mathematikern errechneten Betrag. Zum ersten Male wurde 1956 nach Jahren wieder ein Gewinn erwirtschaftet. Maßggeb- lich dafür waren die durch Tariferhöhung (I. Oktober 1956) verbesserte Einnahmen und der vergrößerte Umsatz bei der Strom- abgabe. In dem stark lohnintensiven Betrieb Wirken sich Lohn- und Gehaltserhöhungen, Einführung der 45-Stunden-Woche und An- passung an die Fünftagewoche stark aus. Weitere Anhebung der Tarife wird auch damit begründet, daß der Reiseverkehr in- folge von Schlechtwetter nicht die erwar- teten Einnahmen gebracht hat. Seit 1951 erbringt der Berufsverkehr rund 40 Prozent, der Reiseverkehr rund 60 Prozent der Einnahmen. Die Einnahmen aus dem Stromverkauf stiegen von 1,5 Mil- lionen DM(1945) auf 7,5 Millionen DM(1956). Während der Bahnbetrieb 47 Prozent Per- sonalkosten, der Kraftverkehr 39 Prozent bedingt, belaufen sich Personalkosten bei der Stromversorgung auf sechs Prozent. Seit 1948 hat die OEG 16 Millionen DM investiert, davon acht aus Abschreibungen. Kommende Fahrpreiserhöhungen können nicht groß sein, wenn sich die OEG in „respektvollem Abstand zur Bundesbahn“ halten will. F. W. K. Mieder-Mode mit Geschmack vorgeführt Das schwierige Unterfangen, einem brei- ten Fach) Publikum weiblichen und männ- lichen Geschlechts die allerneueste Mieder- mode vorzuführen, löste gestern im Palast- hotel die Firma Triumph mit Nonchalance und Geschmack. Mit allem Glanz, der zu einer Premiere gehört, war diese Moden- schau aufgezogen. Venus, schaumgeboren, schritt in Taft und Tüll und Perlonspitzen über den Laufsteg, und die Fachleute hat- ten Gelegenheit, zu beurteilen, was man 1958„darunter“ trägt. Daß auch im Zeichen der neuen Mode, die mit überspielter Taille und„Sacklinie“ von sich reden macht, das Mieder von größter Bedeutung ist, bewies Heinz Oestergaard, der zahlreiche Modelle seiner neuesten Kollektion zu dieser Moden- schau beigesteuert hatte.„Mode machen die Modeschöpfer“— sagten stolz die Leute vom Fach—,„aber die Figur der Frau— die machen wir!“ itu Schützenkönig: Hans Pfahler beim Schützenverein Rheinau Im Vereinslokal„Zum Rheinauhafen“ konnnte Oberschützenmeister W. Benitz vom Schützenverein Mannheim-Rheinau bei der traditionellen Ehrung des Schützenkönigs und der Vereinsmeister eine erfreuliche An- zahl Schützen willkommen heißen. Erwar- tungsfroh sahen die Gäste der feierlichen Proklamation des Schützenkönigs 1957, Hans Pfahler, entgegen. In großem Zeremoniell wurde ihm die Königskette von seinem Vor- gänger Günter Hambücher überreicht. Zum ersten Ritter wurde Ernst Kassube, zum zweiten Ritter Hermann Schneider(514 Tei- ler) ernannt. Schützenliesel wurde Gerda Wächter. Vereinsmeister wurde Günter Hambücher(399 Ringe). Als Damenmeister trug sich Irmgard Buster(117 R.) vor Gerda Wächter(105 R.) in die Siegerliste ein. Peter Münch stellte den Jugendmeister und er- hielt hierfür die der Jugend gestiftete Wanderkette. Den Kneis-Pokal erschoß sich Hermann Schneider(139 Ringe) vor Kurt Buster(133 R.), während der Werner-Bolz- Pokal mit 141 Ringen an Günter e flel. 7 ele eee Monsignore Cobben, ler katholische Bischof von Helsinki, stattete dem Mann- Reimer Stadtdekan Nikoldus(unser Bild) einen Freund- schaftsbesuck ab. Der Bischof befindet sich auf einer Informationsreise durch das Bundes- gebiet. In Mannheim führte er auch Besprechungen mit Professor Mar. Mit dem der- zeitigen Rektor der Wirtsckaftshochsckhule verbinden den Bischof besondere Gefühle der Danlebarkeit. Er verschaffte nämlich durch eine Spendenaktion der finnischen Mam- mut- Diözese, die das ganze weite Land umfaßt, in der aber nur wenig mehr e als 2000 Katho- Hen leben, einen Volkswagen. Der Bischof wird am Sonntagabend in der Jesuitenkirche ein Pontiſikalumt halten. Bild: Steiger „Woche des zivilen Bevölkerungsschutzes Zwei Mannheimer Delegierte bei Luftschutztagung in Eßlingen Die Stadt Eßlingen am Neckar— sie blieb vom Bombenkrieg verschont— veranstal- tete Ende September erstmalig eine„Woche des zivilen Bevölkerungsschutzes“., Ihr ging eine Tagung von Sachbearbeitern des Bun- desluftschutzverbandes in Kreßbach voraus, zu der auch zwei Mannheimer delegiert Waren. Schirmherr dieser„Woche“ war Ober bürgermeister Dr. Roser, der einmal gesagt hat, Eñuingen sei wie durch ein Wun- der unzerstört geblieben, jedoch sei auf Wunder kein Verlag. Aus dieser Erkennt- nis habe er die„Woche des zivilen Bevölke- rungsschutzes“ angeregt. Zu Beginn der Woche wurden vom Bun- desluftschutzverband, der Freiwilligen Feuer- wehr, der Polizei und dem Deutschen Roten Kreuz moderne Geräte öffentlich vorge- kührt. Eine Kundgebung unterrichtete mit dem Referat von Dr. Lennartz(Köln) über Sinn und Zweck des Luftschutzes. Die Ausstellung„Schutz im Atomzeit- alter“ wurde stark besucht und zeigte die Reaktion von Geigerzählern auf radioaktive Strahlen, Modelle von Notstegen und Be- helfsbrücken, Löschgeräteanhänger und Trag- kraftspritzen. Eine Ecke war Kampfmitteln aus dem zweiten Welfkrieg vorbehalten, Be- sondere Bedeutung kam jedoch der ausge- stellten Schutzkleidung und den verschiede- nen Strahlmeggeräten als Vorbeugungsmit- tel und Schutz vor Gefahren aus der Luft zu. Die lehrreiche Ausstellung war bereits in Mannheim zu sehen.) Zum Abschluß der Tagung liefen zwei Filme in Uraufführung: Es wird immer wieder Morgen“ und„Schutz“, Der erste brachte Originalaufnnahmen von Zerstörun- gen unmittelbar nach Luftangriffen, wie sie bisher noch kaum zu sehen Waren. Der zweite unternahm es, nicht nur die Not- wendigkeit des Luftschutzes zu unterstrei- chen, sondern wies auch Wege, wie dies heute unter veränderten Verhältnissen möglich ist. KS Künftige Damenjrisösen in der Prüfung 24 werdende Damenfrisösen traten in det C-6-Schule vor den Prüfungsausschuß, um ihre Gehilfenprüfung abzulegen. Erfahrene Meister der Innung, Fachlehrer Haas, Leh- Iingswart Hippler, Gesellenvorstand Rabus und andere Meister gaben ihre Wertungs. punkte ab. Die Prüfungsarbeiten lauteten: Ondulation, durchgelegte Wasserwelle, Kalt- wellen wickel, modische Tagesfrisur, mo- discher Haarschnitt und Handmaniküre. Innungsmeister Rinderspacher erläuterte mit überzeugenden Worten die Anforderun- gen im Beruf der Damentfrisöse. Nicht mit toter Materie hätten es die jungen Mädchen zu tun, sondern mit Menschen, dazu noch mit Frauen, die oft in Modedingen recht eigen seien. Einfühlungsvermögen und Ver- ständnis müsse die künftige Frisöse mit- bringen, daneben auch großes Wissen, um die oft nicht einfachen chemischen Vorgänge beim Haarfärben. Bemerkenswert, daß der Prüfungsraum in der C-6-Schule von der Innung selbst ein- gerichtet wurde. Zwölf weitere junge Damen, die ausgelernt haben, stellen sich in 14 Tagen der Kommission. Wapa Wasser aus dem„2. Stock“ der Erdrinde? Bohrverfahren für„sauberes“ Wasser wird in Käfertal erprobt Steht man in Mannheim vor einer neuen Epoche der Wasserwirtschaft? Das ist die Frage, die zur Zeit in Laboratorien und beim Wasserwerk der Stadt geprüft wird. In Käfertal läuft gegenwärtig ein Versuch, des- sen Ergebnis in wenigen Wochen eine end- gültige Antwort geben soll. Wie der Chef der Stadtwerke, Oberbaudirektor Wiese, mit- teilte, wird zur Zeit geprüft,„wie es in einer Tiefe von 160 Metern unter Mannheims Erdoberfläche aussieht“. Reuther-Tiefbau hat dort einen Brunnen in dieser Tiefe gebohrt. Die Ausführung die- ses Vorhabens war nur möglich, weil sich = „ 0 „ 21 2 7 2 2 2 2 3 — 2 „Betrieb“ den beginnt(vergl. nebenstehenden Artikel), Bruno Kröll hat drei dieser Generalthemen der heutigen Zeit illustriert. das Unternehmen eines neuen Verfahrens bediente, das im Verhältnis zu den her- kömmlichen äußerst billig ist. Das Unterneh- men„Tiefbrunnen“ der Stadtwerke gehört zu den Reaktionen auf die erregten Debatten über die un willkommene Benzinpeimischung im Grundwasser, die vor einiger Zeit noch mit viel Protesten und epischer Breite ge- führt wurden. Dem Mißstand der Ver- schmutzung des Grundwassers von der Erd- oberfläche her wäre für alle Zeiten abgehol- fen, wenn in Zukunft das Wasser aus dem „zweiten Stockwerk“ der Erdrinde bezogen werden könnte, anstatt aus den bisher üb- lichen Brunnentiefen zwischen 40 und Meter. Das Wasser in der größeren Tiefe ist nämlich durch eine Lette-Schicht(lehm- haltiger Boden) gegen jeden Einfluß von det Erdoberfläche isoliert. Der zweite Vorzug, den man sich aus diesen Versuchen erhofft, ergibt sich aus der größeren Ergiebigkeit. Liege sich das Pro- jekt der Umstellung auf Tiefbrunnen reali- sieren, würden nur noch weit weniger Brun- nen benötigt werden. In Käfertal gibt es jetzt über 100 Brunnen, die früher ode- später stillgelegt werden müssen, weil der bebaute Teil des Vorortes durch die ameri- kanischen Wohnblocks immer näher an die Brunnen heranrückt und keine Möglichkel gegeben ist, das Grundwasser gegen Ver- schmutzung zu isolieren. Allerdings verhält es sich bei der Wasser- wirtschaft wie bei der Energie wirtschaft: Je günstiger die Ergebnisse in Ergiebigkeit und Rationalität sein sollen, desto höher ist der Investitionsbedarf— eine Tatsache, die det Ausführung eines solchen Projektes in näch- ster Zeit noch einige Hindernisse in den Weg legen wird. Lori Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Schallplatten-Echo“ det Firma Bertelsmann GmbH, Gütersloh/ west falen, bei. Dr A personen MA oM% f füt b petsoneß S U 5 Ng Gen Mildess“ n Mann- Freund- Bundes- em der- Gefühle n Mam- O Katho- en ſcircne Steiger Itzes n Zerstörun- en, wie sie Aren. Der die Not- unterstrei- wie dies rhältnissen Ks en men in der schuß, um Erfahrene Taas, Leh- md Rabuz Wertungs- 1 lauteten: elle, Kalt- isur, mo- Imaniküre. erläuterte nforderun- Nicht mit 1 Mädchen dazu noch igen recht nd Ver- is6se mit- issen, um Vorgänge fungsraum selbst ein- ge Damen, n 14 Tagen Wapa ide? ot Verfahrens den her- Unterneh- ke gehört 1 Debatten eimischung Zeit noch Breite ge- der Ver- 1 der Erd- n abgehol- aus dem e bezogen bisher üb- 0 und 50 ren Tele cht(lehm- 1b von det sich aus ch aus der das Pro- nen reali- ger Brun- 1 gibt es jher oder weil der die ameri. ter an die Löglichkel egen Ver- r Wasser- Schaft: e igkeit und er ist der e, die det s in näch- e in del Lori u Ausgabe Echo“ der sloh/West⸗ 155 1— 5 Seite 3 Aus dem Polizeibericht: 20 jährige Diebin Wollte Polizei„bestechen“ Ein 20 jähriges Mädchen war in Sandhofen wegen Unterschlagung und Gelddiebstahls angezeigt worden. Da sie keinen festen Wohn- sitz hat und nicht polizeilich gemeldet war, konnte ihr Aufenthaltsort nicht ohne weiteres ermittelt werden. Polizeibeamte trafen sie schließlich auf der Schönauer Straße in Be- gleitung eines Amerikaners und nahmen sie vorläufig fest. Um die Freiheit wieder zu erlangen, machte das Mädchen dem Polizei- beamten ein eindeutiges Angebot. Auf der Wache gab sie den Diebstahl zu, hatte aber das Geld bereits restlos in Nachtlokalen aus- gegeben. 5 5 Wem gehört der Hund? In den Nachmittagsstunden wurde an der Neckarspitze eine Jagdhündin aus dem Fluß- gezogen, die mit dem Ertrinken kämpfte. Vorher hatten Zeugen beobachtet, daß das Tier ohne ersichtlichen Grund ins Wasser gesprungen war. Die Hündin wurde ins Tier- heim gebracht, bis der Besitzer ermittelt wer- den kann. a Er brauchte Zigaretten Auf der Augusta-Anlage schlug ein Unbe- kannter im Dunkeln die Scheibe eines Auto- maten ein und nahm 44 Schachteln ver- schiedener Sorten Zigaretten mit. EKinderverderber erwischt Am hellen Tag verging sich ein 26jähriger am Theodor-Kutzer-Ufer an zwei Kindern. Der Mann wurde festgenommen; er ist ein- schlägig vorbestraft. Vorfahrt nicht beachtet Ein aus der Untermühlau- in die Wald- hofstraße einbiegender Personenwagen, der die Vorfahrt nicht beachtete, stieß mit einem in Richtung Mehgplatz fahrenden Motorrad zusammen. Der Pkw-Fahrer und ein junger Mann auf dem Sozius des Motorrades erlitten Gehirnerschütterungen, der Motorradfahrer kam mit Schürfwunden davon. Die beiden Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Straßenbahn fiel aus Als auf der Neckarauer Straße eine Zug- maschine mit Anhänger einer Straßenbahn ausweichen wollte, kam sie zu weit nach rechts und prallte gegen einen Oberleitungs- mast. Personen wurden dabei nicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von 1 100 Mark. Der Straßenbahnverkehr in beiden Rich- tungen war für rund 30 Minuten unter- brochen. Wir gratulieren! Barbara Müller, Mann- heim, Seckenheimer Straße 70, wird 70 Jahre alt. Barbara Schuhmacher, Mannheim Neckarau, Fischerstraße 35, begeht den 75. Geburtstag. Friedrich Heitz, Mannheim-Luzenberg, Stol- bergstraße 26, vollendet das 83. Lebensjahr. Spielplanänderung. Infolge Erkrankung im Personal des Nationaltheaters fällt die Vorstellung„Der gute Mensch von Sezuan“ am Freitag, 18. Oktober, aus; statt dessen wird„Philemon und Baukis“ aufgeführt. Beginn: 19.30 Uhr. Ein Beamter erlag den Versuchungen: Wie kamen 16 Rollen Netzgarn in die Badewanne? Ungetreuer Gefangenenaufseher verurteilt/ Aber:„Im Landesgefängnis herrschen keine unmöglichen Zustände“ Von den 19 Zeugen im Gerichtssaal war über die Hälfte kriminell vorbelastet. Einige müssen noch eine Zeitlang brummen, an- dere haben ihre Strafe bereits hinter sich. Neben ihnen saßen einige ebenfalls als Zeu- gen geladene Werkmeister und Beamte des Mannheimer Landesgefängnisses. Angeklagt War der zur Zeit vom Dienst suspendierte Oberwachtmeister Ernst Q., der im„Lan- des“ als Gefangenen-Aufseher arbeitete. Als im Frühjahr 1957 der Verdacht auf Un- regelmäßigkeiten bestand, mußte sich Q. eine Haussuchung gefallen lassen. Dabei kam eine Sammlung von Gegenständen zutage, die aus der Strafanstalt stammen mußte: Ein Nähkasten, zwei Holzschatullen, zwei Wäschekörbe, eine Kupferkassette, 16 Rol- len Nähgarn und anderes. Die Staatsanwalt⸗ schaft erhob Klage gegen den Oberwacht- meister Wegen Dienstpflichtverletzung, Diebstahls und passiver Bestechung in acht Fällen. Der dienstenthobene Aufseher hatte vor dem Schöffengericht für jeden Gegenstand eine Erklärung bereit; er sei völlig schuld los. Der erste Fall schien auch durch die sich widersprechenden Zeugenvernehmun- gen gut für ihn auszugehen: Q. sollte von einem Strafgefangenen 50 Mark bekommen, für 35 Mark Tabak„besorgt“ und 15 Mark als„Trinkgeld“ behalten haben. Schwieri- ger wurde es für den Oberwachtmeister, als andere Dinge zur Sprache kamen. Holz- schatullen und Nähkästen werden nämlich in der Gefangenen-Werkstatt gebastelt. „Der Gefangene W. hat aber nach seiner Entlassung diese Sachen bei mir zu Hause getischlert“, behauptete Q., was der bestätigte. Die erste und die zweite„Runde“ gingen an den Angeklagten, aber in der dritten stolperte er über 16 Rollen Netzgarn, die er in seiner Badewanne zu Hause aufbewahrt hatte. Die Netzgarne habe er von einer Hau- siererin gekauft; gegen„Quittungen“. Un- erklärlicherweise waren jedoch einige Rollen im evangelischen Blatt„Kirche und Ge- meinde“ verpackt, das an die Gefangenen verteilt wird. Ein Werkmeister des„Landes“ bestätigte auch, daß solche Netzgarne von den Gefangenen zur Herstellung von Netzen verwendet werden und sagte:„Der Fabri- kant ist im Saal.“ Der Netzfabrikant wurde in den Zeugenstand gebeten und erschüt- terte die Angaben des Oberwachtmeisters. Als dann Staatsanwalt Müller die beiden Wäschetruhen näher untersuchte, fand er zum Gaudium der Zuschauer auf den Innen- seiten die gedruckte Gefängnisordnung. Q. behauptete, ein unbekannter Pole habe die Truhen bei ihm abgestellt. Amtsgerichtsrat Pohlers explodierte:„Wollen Sie uns zu- Zeuge muten, einen solchen Schmonzes zu ben?“ Nach und nach brachten die verworrenen und offensichtlich mit Unbehagen vorge- brachten Aussagen der vorbestraften Zeu- gen doch Licht in das Dunkel. Q. bestellte die von ihm gewünschten Gebrauchsartikel bei den Gefangenen. In den Werkstätten wurden sie dann gebastelt. Unter frischer Wäsche oder in Säcken mit FHolzabfällen wurden die Artikel aus dem„Landes“ ge- schmuggelt. In der Strafanstalt waren übri- gens zeitweise noch andere Dinge möglich, wie der Vorsitzende— nebenbei— sagte: In der Schlosserei brannten sich die Straf- gefangenen aus Backobst, Zucker und Honig mit Hilfe von Schweißbrennern Schnaps! Erster Staatsanwalt Müller plädierte auf acht Monate Gefängnis für den Gefangenen Aufseher und sprach sich gegen eine Be- währungsfrist aus. Das Gericht sah vier Fälle von Diebstahl und eine Urkundenfäl- schung für erwiesen an und verhängte eine Strafe von sechs Monaten, die zur Bewäh- rung ausgesetzt wurde.. „Daß hier ein Beamter Versuchungen er- lag“. kommentierte Staatsanwalt Müller, „bedeutet nicht, daß im Landesgefängnis unmögliche Zustände herrschen. Aber Ord- nung und Sicherheit müssen in einer solchen Anstalt gewährleistet sein“ H-e glau- Mannheimer Terminkalender Bundesluftschutzverband: Am 18. Oktober, 20 Uhr, Auditorium Maximum der Wirtschafts- hochschule, Lichtbildervortrag von Professor Dr. Bühl, Karlsruhe:„Radioaktive Nieder- schläge und ihre Gefahren“. Gruppe Dinand—„Aurelia Sandhofen, „Arion“ Mannheim,„Germania“ Wallstadt, „Lindonia“ Frauenchor,„Flora“ Käfertal Frauenchor, Schönau Frauenchor: Am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr, Lokal„Flora“, Mannheim, Lortzingstraße, Probe. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 18. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Sickinger- schule, U 2, Zimmer 1, Beratungsstunde. Betriebsräteschulung der DAG: 18. Oktober, 18.30 Uhr, großer Saal DAG-Haus, L. 13, 9; Amtsgerichtsrat Dr. Dunkel spricht über das Kündigungsschutzgesetz und das Schwerbe- schädigtengesetz. Abendakademie- Veranstaltungen am 18. Ok- tober: E 2, 1, 19.30 Uhr, Fotoarbeitsgemein- schaft;— gleicher Ort, gleiche Zeit,„Der Gar- ten gehört dazu“(„Bauen und Wohnen“, Amt- mann Bäuerle);— der Vortrag„Voraussetzun- gen für den Weltraumflug und seine Möglich- keiten“ wird auf 23. Oktober, 19.30 Uhr, E 2, 1, verlegt. Städt. Instiut für Erziehung und Unterricht: 18. Oktober, 16 bis 18 Uhr, Stadtbildstelle, Ein- führung in den Gebrauch optisch- akustischer Geräte(Hauptlehrer Galfé, H. Walz). VdK, Ortsgruppen Schwetzingerstadt-Ost- stadt-Neuostheim-Neuhermsheim: 18. Oktober, 2 20 Uhr,„Zur Zukunft“, Schwetzinger Straße 175, Mitglieder versammlung. Politischer Arbeitskreis Oberschulen: Am 18. Oktober, 19 Uhr, Deutsch-Amerikanisches Institut, Vortrag von Dr Leder:„Die Wand- lungen des politischen Denkens in unserem Jahrhundert“. Bund der Berliner, Kreisverband Mann- heim-Ludwigshafen: 18. Oktober, 20 Uhr, Bootshaus des Mannheimer Rudercelubs von 1875 an der Rheinpromenade, Unterhaltungsabend. Internationaler Jugendelub/ Internationaler Club Mannheim-Ludwigshafen: 18. bis 20. Ok- tober, Neckarsteinach, Hotel Schwalbennest, Summercamp. 2 Fotografische Gesellschaft: 18. Oktober, Vor- tragssaal des Phora-Hauses, O 7, 5, Bildbericht über New Lork— Betrachtungen über die Fotografle in Amerika(H. C. Lehmann). Arbeitskreis für gewerblichen Rechtsschutz: 18. Oktober, 17.30 Uhr, Schwurgerichtssaal des Landgerichts, Vortrag von Prof. Dr. Philipp Möhring, Rechtsanwalt beim Bundesgerichts- hof:„Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen und der gewerbliche Rechtsschutz“. Boxer-Klub Mannheim-Ludwigshafen: Am 18. Oktober, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, Empfangsabend(Bundessiegerprüfung). Odenwaldklub: 18. Oktober, 20 Uhr, Wart- burg- Hospiz, Farblichtbildervortrag von Dr. Hans Rüffler, Karlsruhe:„Die Türkei einst und heute“. Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 18. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowietzonen- flüchtlinge. Kleingärtnerverein Mannheim- Ost: 19. Okto- ber, 20 Uhr,„Zähringer Löwe“, Herbstfest. Freiwillige Feuerwehr— Abteilung Innen- stadt: 19. Oktober, 15 Uhr, Hauptfeuerwache, Jahres-Hauptübung. Männergesangverein„Sängerklause“: 19. Ok- tober, 20 Uhr, Kolpinghaus, R 7, 11, Herbstfest. VdK, Ortsgruppe Neckarstadt-Ost: 18. Okto- ber, 20 Uhr,„Arion“, Uhlandstraße 19, Mit- glieder versammlung. Wohin gehen wir 7 Freitag, 18. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der Postillon von Lonjumeau“ (Miete F gelb, freier Verkauf).— Kleines Haus 19.30 bis 21.45 Uhr:„Philemon und Baukis“ (Miete F grün, Halbgruppe I, freier Verkauf). Filme: Planken:„Hoch droben auf dem Berg“; Alster:„Ariane“; Capitol:„Blut an mei- nen Händen“, 23.00 Uhr:„Der Todesverächter“; Alhambra:„Die große Chance“; Universum: „Casino de Paris“; Kamera:„Die Schwindler“; Kurbel:„Mädchen mit schwachem Gedächtnis“; Schauburg:„Haie und kleine Fische“; Palast: „Schußbereit“. Leserbriefe auf S. 17 Teppich- und Gardinenhaus Regelin. besteht seit 25 Jahren An diesem Wochenende feiert das Teppich- und Gardinenhaus Regelin(jetzt in qu 1, 13) sein 25jähriges Bestehen. Der Inhaber, Her- mann Regelin, ist gebürtiger Berliner, kam aber schon vor 30 Jahren nach Mannheim, wo er sich heute„wie zu Hause“ fühlt. 1932 eröffnete er mit„einem Stück Stoff“ kleines Geschäft“ in O 7, das während des Krieges zweimal ausgebombt wurde. Die Bomben zerstörten auch den neuen Laden in P 7 und erst vor fünf Jahren eröffnete H. Regelin sein jetziges Geschäft in Qu 1, 13. Wenn er so nebenbei erwähnt, das seine Frau und er seit 25 Jahren keinen Urlaub hatten, kennzeichnet das wohl am besten die unermüdliche Tatkraft, mit der arbeitet haben. 5 helm Filmspiegel a Kamera:„Il Bidone“ 5 Federico Fellinis Hauptanliegen ist das Thema Schuld und Sühne, das in jedem ein sich die beiden von einem Stück Stoff zu einem Ge- schäft mit vollgepackten Regalen hochge-⸗ seiner Filme(„La Strada“,„Die Nächte der Cabiria“) abgewandelt wiederkehrt. Als Tra- ger der Hauptrolle Bidone heißt Schwind ler) hat sich der Regisseur den amerikani- schen Darsteller Broderick Crawford geholt, der mit seinen schwammigen Wangen und seinem biederen Aeußeren ein scheinbares Bild der Rechtschaffenheit bietet. Spät erst- zu spät für ihn— wandelt er sich vom gewissenlosen Schurken zum onkelhaften Wohltäter. Aber die Einsicht kann das Maß seiner Schuld nicht aufwiegen, die er dann folgerichtig mit dem Tod sühnt. „Il Bidone“ ist der bisher schwächste Film Fellinis. Er erschüttert nicht wie seine bei- vielleicht deshalb, weil Fellini diesmal seine Frau Giulietta Masina den Vorgänger, nicht mit der Hauptrolle betraute, von der in„La Strada“ die stärksten Impulse aus- gingen. Die Masina spielt die Frau eines labilen Schwächlings— eine Rolle, die jede gute Schauspielerin ebensogut bewältigen Würde. Warum ist dieser Film schwach, warum entläßt er den Zuschauer unberührt? So imponierend Crawford seine Rolle spielt, so meisterlich die anderen Darsteller Richard Basehart, Franco Fabrizi) agieren, so stilecht die Chargendarsteller(bettelarmes Land- volk und unterprivilegiertes Vorortvolk) ein- gesetzt sind der Erzschurke hat zu wenig von einem Menschen in seiner Zweigleisig- keit von Gut und Böse an sich, als daß er wie Anthony Quinn in„La Strada“— Mit- leid erregen könnte. Und darauf käme es an. Dabei ist der Film in einzelnen Szenen stark: Die abstruse Silvesterfeier arrivierter Snobs ist grandios angelegt. Andere Szenen dehnen sich derart in die Länge, daß die Langeweile einkehrt. Dem Film fehlt die Geschlossenheit. Kein Meisterwerk also, aber ein trotz seiner unübersehbaren Schwächen beachtenswertes Werk, das allerdings kaum in der ersten Reihe placiert werden darf. REE ERN VON H&CHSTER REINH ETI 8 8 Selte 6 F BUNDES-LANDER-SETTE Freltag, 18. Oktober 195%/ Nr. 2 Die Buchhaltung spielte keine Rolle Vier Jahre narrte ein betrügerischer Autohändler die Hannoveraner/ Das Geld floß in Strömen Hannover. Soeben ist in der niedersächsi- schen Landeshauptstadt ein typischer Glücks- ritter, der am westdeutschen Wirtschafts- Wunder profitieren wollte, aus dem Sattel gefallen. Ein Mann, der es im Geschäftsleben Verstand, vertrauenserweckend aufzutreten und den Wunsch der Masse nach einem eigenen Auto zu erfüllen vorgab, muß für Seine Betrügereien vier Jahre im Zuchthaus büßen. Ohne einen Pfennig Bargeld in der Tasche hatte er ein großes Autohaus gegrün- det und mit rund 300 gefälschten Unter- schriften nahezu eine dreiviertel Million DM durch seine Kasse fließen lassen. Das Geld ist spurlos verschwunden, Banken und Fi- nanzmakler sind geprellt und viele Motor- freunde laufen nach wie vor zu Fug. Dieser 50 Jahre alte aus Magdeburg stam- mende Kaufmann Hans Joachim K. darf sich getrost auch als das Opfer der Leichtgläubig- keit seiner DM- hungrigen Umwelt fühlen. Er war kaum aus der Sowjetzone in den Westen übergesiedelt, als die Währungsre- form den Schiebern und Schwarzmarkt- hyanen das Handwerk legte und im Schatten der harten DM die kriminellen Biedermänner zum Dummenfang starteten. Zu dieser Zeit, als sich wieder die Schaufenster mit Waren füllten, war der Magdeburger noch Willens, Sich ehrlich sein Brot zu verdienen. Er griff mit beiden Händen zu, wo sich Arbeit anbot, doch war ihm das Glück bei der damals an- steigenden Erwerbslosigkeit nicht hold. Eine Fürstenschloß für Kumpels Bensheim. In einer Feierstunde, an der Bundespräsident Prof. Dr. Heuss, Bundes- arbeitsminister Anton Storch, der ehemalige Ministerpräsident von Hessen, Christian Stock, und der Landrat des Kreises Berg- straße, Dr. Lommel, teilnahmen, wurde das von der Ruhrknappschaft mit nem Kosten- aufwand von etwa 2 Millionen Mark reno- vierte und restaurierte Schloß Schönberg bei Bensheim als Gesundheitsvorsorgeheim feierlich seiner Bestimmung übergeben. In Seiner Rede betonte Prof. Heuss, daß seine Anwesenheit auf Schloß Schönberg, seine persönliche und sachliche Zustimmung zu den Grundideen der Gesundheitsfürsorge sei. „Ich bin hier, um mich mit Ihnen zu freuen“, sagte Prof. Heuss, und wünschte, daß das neue Heim immer den Geist heiterer Fried- samkeit atme. Schie. Lehrstuhl für Dr. Wagenführ Heidelberg. Der badisch- Württembergische Ministerpräsident hat den Leiter der Statisti- schen Abteilung bei der Montan-Union in Luxemburg, Dr. Rolf Wagenführ, zum außerordentlichen Professor ernannt und ihm den Lehrstuhl für Statistik an der Uni- versität Heidelberg übertragen. Gleichzeitig wurden ihm die Rechte eines persönlichen Ordinarius verliehen. Täglich 70mal Osterburken. Der Gemeinderat der Stadt Osterburken hat die Bundesbahn gebeten, in absehbarer Zeit den Bau einer Unter- führung zu ermöglichen, um die schienen- gleiche Kreuzung der Bahnlinie Stuttgart- Würzburg und Heidelberg Würzburg in Osterburken mit der verkehrsreichen Straße vom Neckartal ins Maintal und in das Jagst- tal zu vermeiden. Die Schranken am jetzigen Bahnübergang in Osterburken müssen täg- lich 70mal geschlossen werden, wodurch der Straßenverkehr erheblich behindert wird. Göppinger Friseur wurde Zweiter Göppingen. In einem Wettbewerb des „Cerele des arts et techniques de la coiffeure“ in Paris hat der Göppinger Friseurmeister Fritz Parigi gegen eine Konkurrenz von 86 Weiteren Friseuren aus 14 Nationen den zwei- ten Platz hinter dem Franzosen Custi belegt und damit zugleich den Europapokal gewon- nen. Als bester ausländischer Teilnehmer wurde er ferner mit dem Grand Prix von Paris ausgezeichnet. Vico sang trotz Stinkbombe Freiburg. Bei einem Gastspiel, das der Filmstar Vico Torriani in Freiburg gab, wur- den während seines Auftretens Stinkbom- ben geworfen. Torriani, dem man solche „Mißgfallensaußerungen“ auch bereits in danderen Städten, so zum Beispiel in Ravens- burg, entgegenbrachte, ließ sich durch diese Demonstrationen jedoch nicht beirren und unterbrach seine Gesangsdarbietungen nicht. Uranerz-„Laugerei“ im Bau Wiesbaden. Mit dem Bau einer Uran- aufbereitungsanlage in Birkenfeld(Rhein- land/ Pfalz), die im Sommer 1958 die Aufbe- reitung der dort vorkommenden uranhaltigen Erze aufnehmen soll ist jetzt begonnen wor- den. Wie aus hessischen Bergbaukreisen ver- lautete sollen in dieser„Laugerei“ auch die in Hessen gefundenen Uranerze aufbereitet Werden. Die Errichtung einer eigenen hessi- schen Anlage dieser Art sei zur Zeit noch nicht rentabel. dauerhafte Beschäftigung, auf der sich hätte eine Existenz aufbauen lassen, fand er nicht. So faßte er den folgenschweren Entschluß, im Goldenen Westen ein selbständiger Ge- schäftsmann zu werden und dazu schien ihm das wirtschaftlich aufstrebende Hannover gerade der rechte Ort zu sein. Nach vielerei Experimenten, die ihn psy- chologisch auf das Wirtschaftsverbrechen Vorbereitet haben mögen, gründete K. 1953 in Hannover ohne jegliche Fachkenntnis eine kleine Gebrauchtwagen- und Mopedhand- lung. Die Motorisierungswelle hatte gerade die Ministerien, oberen Behörden und grö- geren Geschäftsleute überflutet und die Brandung begann die mittleren Gewerbe- treibenden, höheren Beamten und die Spe- zilalisten unter der Arbeiterschaft zu erfas- sen. Der Kaufmann K., Sohn eines ehemals reichen Hotelbesitzers, ahnte die Konjunk- tur. Er verkaufte in diesem Jahr knapp 100 Mopeds, machte dann bankrott und stieg jetzt schon mit etwas besseren Fachkennt- nissen— in die Branche des Kleinwagen- handels um. Aber nun ließ er sich erst gar- nicht mehr auf einen kleinen Handel ein, sondern er„stieg gleich ganz groß ins Ge- schäft“, wie die Fachleute sagen. Er packte mit den Fäusten sein angebliches Glück und gründete ein großes Autohaus. Das Volks- Wagenwerk steuerte auf die Produktion des millionsten Wagen zu und in allen Bundes- ländern wurden die Modelle neuer Klein- Wagen angeboten. Der Trend vom motori- sierten Zwei- zum Vierrad wurde deutlich sichtbar und zu diesem Zeitpunkt gelang es dem Kaufmann, in Hannover einen stadt- bekannten Finanzmakler und andere Geld- leute für sein Autohaus zu interessieren. Doch mit dem Verkauf von Kleinwagen haperte es. Die Leute kauften nicht so schnell und nicht bar. Schon hatten sich in West- deutschland die ersten Kundenkreditbanken etabliert und jetzt stieg Kaufmann K. auch ganz groß in das Kreditgeschäft ein. Der Handel fing an zu blühen, die Klein- Wägen gingen weg wie warme Semmel. Großzügig wurden Kredite gewährt und mit Wechseln manipuliert. Und hier entpuppte sich K. als ein wahrer Meister. Er akzep- tierte, prologierte, protestierte, kaufte wieder auf, verkaufte noch schneller, er ritt bald auf seinen Wechsel über jede Hürde und er fand immer neue Geldgeber, denen hohe Zinsen versprochen wurden. Nach den ersten 100 00 DM Schulden muß das Schulden- machen ein Kinderspiel gewesen sein. Dem Sprichwort, daß ein großer Schuldner besser lebt als ein kleiner Borger, setzte der Mag- deburger Kaufmann in der niedersächsischen Landeshauptstadt ein bleibendes Denkmal. Bei der ersten viertel Million DM, hatte ken, wiedererlangt, nur seine Finanzleute bekamen es jetzt mit der Angst zu tun. In dieser kritischen Uebergangsperiode, als K. auf dem besten Wege dazu war, in Hanno- ver ein angesehener Bürger zu werden, vor dem sich auch die Türen zur ersten Gesell- schaft öffnen, kam die Bundespost als Ret- terin. Der„Chef des Autohauses“ blätterte im amtlichen Telefonbuch nach interessan- ten Namen. Mit Müller, Meier, Schmidt und Schulze gab er sich nur ungern ab, jedoch Wohlklingende Namen zeichnete er kunst- voll nach und setzte sie unter Kaufverträge und Wechsel. K. hat wie ein Künstler ge- malt und wie ein Genie verdient. Bald brauchte er gar keine Kleinwagen mehr zu verkaufen, weil der ganze Handel über seine gemalten Schnörkel lief und das Geld in Stramen floß. Die Buchhaltung bei K. sah allerdings kläglich aus, so bestätigten es die Fachleute vor Gericht, doch, so meinte K. bei seinem gutgehenden Geschäft, spielte das keine Rolle. Mit diesen Schnörkeln kam man zur halben Million DM Umsatz, man schritt auf die Dreiviertelmillion zu und hätte noch mehr erreicht, wenn die Kon- kurrenz nicht der Kriminalpolizei einen Fingerzeig gegeben hätte. Aber jetzt war es zu spät; die Kasse war leer und niemand weis, wo das viele Geld geblieben ist. Ein Makler blieb mit einer viertel Million DM hängen und andere büßten, im Glauben an hohen Zinsen, hohe Einzelbeträge ein. Ernst Weger eee Zusammenstoß im Nord-Ostsee-Kanal Bis weit unter die Wasserlinie reicht ein riesiges Leck im Vorschiff des dänischen Frach- ters„Laura Dan“, der in der Nacht zum 14. Oktober im Kaiser-Wilhelm- Kanal mit dem 717 BRT großen Schi„Nice“ zusammenstieß. Noch am Abend des 14. Oktober waren Taucher damit beschäftigt, das Leck in dem 1495 BRT großen Frachter, der bei der Aus- weichstelle Breiholz/ Rendsburg auf Grund gesetet wurde, notdürftig zu dlichten. Ein Be- sataungsangehöriger des dänischen Schiffes wurde bei dem Zusammenstoß verletet. Einbrecher erbeuteten 11000 Mark Panzerschrank„vorschriftsmäßig“ geknackt/ Täter hinterließen keine Spuren Neustadt/ Weinstraße. Unbekannte Ein- brecher drangen in der Nacht zum Donners- tag in die Raiffeisenkasse Königsbach(Kreis Neustadt an der Weinstraße) und entwende- ten nahezu 10 000 Mark. Nach den Feststel- lungen der Kriminalpolizei sind sie durch einen Lichtschacht in den Keller der Kasse eingestiegen und von dort ins Erdgeschoß vorgedrungen, wo sie die Tür zum Kassen- raum aufsprengten. Zuvor hatten sie die Hauptsicherung herausgedreht. Im Kassen- raum bohrten die Täter ein Loch von 20 em Durchmesser in die Stahlplatte des Panzer- schranks. Ohne Spuren zu hinterlassen, ver- schwanden sie. Bezeichnend für die Arbeits- weise der Täter ist, daß das Loch in den Panzerschrank durchaus„sachverständig“ gebohrt wurde. Selbst das Kleingeld im Panzerschrank wurde von den Einbrechern mitgenommen. Die Raiffeisenkasse Königsbach liegt an Freispruch trotz verhängnisvoller Schüsse Prozeß gegen Polizeiwachtmeister/ Fahrlässigkeit wurde verneint Wiesbaden. Mit einem überraschenden Freispruch endete jetzt vor der grogen Straf- kammer des Landgerichtes Wiesbaden nach zweieinhalbtägiger Verhandlung der Prozeg Wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 26 jährigen Wachtmeister der hessischen Bereitschaftspolizei Rudolf Jahn. Der Staats- anwalt hatte drei Monate Gefängnis mit einer vierjährigen Bewährungsfrist beantragt, während die Verteidigung auf Freispruch plädierte. Jahn hatte am 8. Juni letzten Jahres bei einer Fahndungsaktion gegen vier bewaffnete jugendliche Einbrecher auf der Straße zwi- schen Kiedrich und Hausen im Rheingau mit seinem Karabiner auf den dritten Wagen einer Testkolonne des Opelwerkes in Rüs- selsheim geschossen und den 52jährigen Ver- treter Eugen Rein aus Günzburg/ Donau durch Zertrümmerung der Kniescheibe schwer ver- letzt, so daß später das Bein amputiert wer- den mußte. Der 31jährige Autoverkäufer Rolf Schmid aus Calw/ Württemberg erhielt einen Oberschenkeldurchschuß. In der Verhandlung gab der Angeklagte unter anderem an, daß er den Knall einer Fehlzündung als Schuß auf sich selbst emp- kunden und sich in Notwehr geglaubt habe. 88 Urteillsbegründung f erklärte das Gericht, dem Angeklagten habe nicht wider- legt werden können, der Meinung gewesen zu sein, die gesuchten Verbrecher hätten sich in dem Pkw e befunden. Er sei erstmals in einem derartigen Einsatz gewesen, weshalb es ihm an Erfahrungen gefehlt habe. Eine Fahrlässigkeit habe das Gericht auch nicht darin erblicken könne, daß der Angeklagte die Fahrzeuge der Testkolonne nicht als solche erkannt habe. Ebenso sei es keine Fahrlässigkeit, wenn er sich in Notwehr ge- glaubt und daher geschossen habe. Die als Nebenkläger aufgetretenen Ver- letzten werden gegen das Urteil Revision einlegen. 5 einem Ortsausgang des Ortes und ist in der Nacht unbewohnt. Die Einbrecher müssen ortskundig gewesen sein, denn der Weg durch den Lichtschacht ist nicht ohne weite- res auffindbar. Die Arbeit der Einbrecher Wurde dadurch erleichtert, daß die Kasse keinerlei besondere Sicherungen aufwies. Die mit der Aufklärung betraute Krimi- nalpolizei Ludwigshafen hat nach den ersten Untersuchungen bereits einige Verdachts- momente. So wurde am Tage vor dem Ein- bruch ein Mann in Königsbach gesehen, der früher einmal in dem der Kasse angeglie- derten Lagerhaus beschäftigt war. Auch konnte ein Moped sichergestellt werden, bei dem die Kennnummer und die Lampe ent- kernt waren. Der Sparkasseneinbruch in Königsbach ist der vierte Einbruch dieser Art innerhalb Weniger Monate in der Vorderpfalz. Dem Einbruch in Königsbach waren Einbrüche in die Kreissparkasse in Steinweiller(Kreis Germersheim) und die Raiffeisenkassen in Hahnhofen(Kreis Speyer) und Dackenheim (Kreis Neustadt) vorausgegangen. Bei die- sen vier Einbrüchen sind den Tätern insge- samt 34 000 Mark in die Hände gefallen. Ob zwischen diesen Einbrüchen Zusammenhänge bestehen, wurde von der Kriminalpolizei bisher weder bejaht noch verneint. 0 In Gunzenau(Kreis Lauterbach) hatten am Abend zuvor zwei maskierte Banditen die Wohnung des Kassenrechners in der Spar- und Darlehenskasse betreten. Einer von ihnen verlangte den Kassenschlüssel, während der andere die Familienmitglieder des Angestell- ten mit einer Pistole in Schach hielt. Die Tochter des Kassenrechners konnte jedoch ins Freie entkommen. Der Mann wurde ge- zwungen, mit in den Kassenraum zu kom- men und dort den Schrank zu öffnen. Die Räuber griffen 1086 Mark und flüchteten mit einem Volkswagen. „Kaffeekreuzer“ unter dem Hammer Veteranen des Schmuggelkrieges wurden versteigert Aachen. Sieben„Eaffeekreuzer“ und zwei Motorräder, die bereits vor längerer Zeit im Schmuggelkrieg an der Aachener Grenze auf der Strecke blieben, versteigerte das Hauptzollamt Aachen„zu stark herab- gesetzten Preisen“. Alle zusammen brachten dem Zoll nur 2480 Mark ein. Volle Deckung für Verkäuferinnen 500 Feuerwerkskörper gingen hoch/ Einige tausend Mark Schaden Lüneburg. In einem Kaufhaus für eng- lische Stationierungstruppen in Lüneburg ist ein Stand mit 500 Feuerwerkskörpern in die Luft geflogen. Die Feuerwerkskörper waren für den englischen Nationalfeiertag am 5. No- vember in Erinnerung an die Pulverver- schwörung“ im englischen Parlament ausge- Stellt. Ein englischer Soldat, der sich von ihrer Qualität überzeugen wollte, hielt ein bren- nendes Streichholz an einen Knallfrosch. Die Qualität war nicht zu beanstanden. Der ganze Stand„ging hoch“. Die britische und die deutsche Feuerwehr bargen nach dem ohrenbetäubenden Krachen 20 deutsche Verkäuferinnen und zehn bri- tische Hausfrauen, die hinter den Laden- tischen des Kaufhauses in volle Deckung ge- gangen Waren. Ein durch die Explosion entstandenes Feuer konnte schnell gelöscht werden, Der Schaden beträgt einige tausend D-Mark. Der Soldat wurde von der britischen Militär- polizei vernommen. Umringt von vielen Schaulustigen, dar- unter vor allem Schrotthändler, standen die „Alten Kämpfer“ in Reih' und Glied auf dem Hof einer Kaserne in Aachen. Unbarmherzig enthüllte strahlender Sonnenschein ihre vielen Kriegsnarben von der Kaffeefront. Der höchste Taxpreis war 850 Mark für einen Opel-Kapitän. Der doppelte Boden für die Kaffeefracht im Kofferraum war vor- sorglich ausmontiert worden. Der Wagen kam für 600 Mark unter den Hammer. Ein alter Ford wurde, obgleich seine für die Kaffeesäcke ausgebauten Rücksitze fehlten, auf 520 Mark bhochgesteigert. Auch der „Star“ der Kaffeekreuzer, ein alter Packard, brachte es nur auf 250 Mark. Vier Einschüsse auf beiden Seiten und Blechbeulen zeugten davon, daß er oft durch die Feuerlinie der Kaffeefront gerollt war. Ein Dreitonner-Militärlastwagen aus dem letzten Weltkrieg, der sich auch noch im Schmuggelkrieg bewähren mußte und 27 Zentner Kaffee über die Grenze brachte, fand für 500 Mark, 350 Mark unter dem Schätzpreis, einen Liebhaber. Spottbillig für 30 Mark erstand ein Käufer ein Motorrad ohne Tank. 5 dpa- Bild Niedrigwassergefahr wächst Mainz. Wie am Donnerstag aus der Was- ser- und Schiffahrtsdirektion Mainz bekannt Wurde, ist seit acht Tagen fallendes Wasser auf dem Rhein zu verzeichnen. Bei Mainz War der Pegel am Donnerstagmorgen noch rund 70 Zentimeter über dem sogenannten gleichwertigen Wasserstand, nach dem sich die Schiffahrt richtet. Bingen hatte einen Pegelstand von 1,65 Meter. Auch bei Raub liegt der Pegel noch geringfügig über dem gleichwertigen Wasserstand. Er ist in den letzten zwölf Stunden sogar etwas gestie- gen, wahrscheinlich aber nur vorübergehend Noch führt der Rhein kein„kleines Wasser“, und noch kann die Schiffahrt betrieben wer- den. Transportverzögernde und kostenstei- gernde Abladeeinschränkungen werden nörd- lich Mainz in den nächsten Tagen aber zwei- fellos nötig werden, wenn nicht Regen eine Wende bringt. Kehler Schiffahrtsweg frei — Kehl. Der Schiffahrtsweg unter den Kehler Rheinbrücken kann wieder von der Rhein- schiflahrt benützt werden. Die Durchfahrt war seit Juli gesperrt, weil die deutschen und französischen Rheinbaubehörden die Ueberreste der gesprengten früheren Brük⸗ ken beseitigten. Der Umweg über den Straß. burger Hafen, den die Schiffe in dieser Zeit nehmen mußten, bedeutete im Direktverkehr zwischen Mannheim und Basel etwa 12 Stun- den Verspätung. Stapellauf in Germersheim Germersheim. Bei der Schiffswerft Ger. mersheim lief am Donnerstag ein 750 Tonnen großes Motorschiff vom Stapel. Das 62,5 m lange Schiff, das eine Motorleistung von 500 PS aufweist, ist für die Speditions-Ad in Basel bestimmt. Es wird für die Beför- derung von Stückgut auf dem Rhein einge- setzt. Ein Schwesterschiff, das bei der Schiffswerft in Germersheim bereits auf Riel liegt, wird in etwa fünf Wochen vom Stapel gelassen. Die Germersheimer Werft arbeite gegenwärtig fast ausschließlich für den Export. ö Aufbau von Schloß Zweibrücken Zweibrücken. Für eine Verwendung des im Kriege zerstörten Zweibrücker Schlosses nach seinem Wiederaufbau bestehen nod keine festen Pläne, wurde von der Stadtven. Waltung jetzt bekanntgegeben. Nachdem je- doch das rheinland- pfälzische Kultusmini- sterium zugesagt hat, den Wiederaufbau unterstützen, wollen Stadtverwaltung und Stadtrat die Verwendungsmöglichkeiten el. örtern. Dabei sollen auch Vorschläge, die m Zweibrücker Schloß ein Theater, eine Justi oder eine europäische Behörde sehen möch⸗ ten, geprüft werden. Vor der Zerstörung wal das Zweibrücker Schloß Sitz des pfälzischen Oberlandesgerichts, das sich jetzt in Neustadt A. d. W. befindet. ö 1 Burg Brohleck gekauft Brohl/ Ahrweiler. Als soziale Notwendig“ keit bezeichnete der Brôhler Gemeinderat einer Sondersitzung den Ankauf der Burt Brohleck für 200 000 Mark. Der Gemeinder billigte den Kauf, um das Verflüigungsrec über 17 in der Burg ausgebaute Wohnungel zu erhalten. . einfach— 79 „ 200 g DM 9 Delik.-Gurken neue Ernte, 100/110 er 500 g lose DM „„ (Pulpe) als Kompott, 2. Tor- ten belegen, 500 g lose DM Suppenhühner junge holländische ohne Darm ee, Lu, f, ——U— . 500 8 DM 1.88 Wie gewachsen , L,,, l,,, Span. Aprikosen Suppenfleisch ö 50 C DN 1.98 Rindfleisch ä zum Braten, 500 g mit Beilage 8 DM — 2 E Zasaæ N. apt Fr. spr geri beit mit Rec. 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Die Verhandlung deutscher und französischer Stellen im Trierer Villenstreit sind jetzt zu einem Abschluß gelangt. Die dabei in Aussicht genommene Regelung bedarf aber noch des Einverständnisses der Beteiligten. Eine Beilegung des Streites wurde kür Donnerstag erwartet. Mit diesen knappen Angaben begnügt sich eine Verlautbarung, die nach den Verhand- lungen von Vertretern der Bundesregierung, der rheinland- pfälzischen Landesregierung und der Trierer Bezirksregierung mit Ver- tretern des französischen Oberkommandos in Baden-Baden und der französischen Standortkommandantur von Trier heraus- gegeben wurde. 5 Eine Erläuterung zu diesem Kommuniqué wurde den zahlreichen in- und ausländischen Journalisten, die aufmerksam die Vorgänge in der beschlagnahmten Villa verfolgen, ab- gelehnt, doch war von gut informierter Seite zu erfahren, daß die vorgeschlagene Lösung auf einen Kompromiß hinauslaufe, dem die deutschen Hauseigentümer der seit sechs Tagen umstrittenen Villa am Moselufer so- wie das französische Oberkommando noch zustimmen müßten. Zuvor hatte bereits ein Vertreter der Bundesregierung mit den deutschen Haus- eigentümern, den Ehepaaren Kurt Heß und Leopold Bastian, verhandelt. Die Bespre- chungen führten jedoch zu keinem Erfolg, da Bastian der Zutritt zu dem Haus verwehrt wurde. Die Hauseigentümer erklärten dar- aufhin, daß sie nur gemeinsam verbindliche Verhandlungen mit dem Vertreter der Bun- desregierung führen würden. Bastian gab noch in der Nacht der Trierer Polizei seinen Protest gegen die Verhandlungsführung des Bundesvertreters zu Protokoll. Der Landtagspräsident von Rheinland- Pfalz, August Wolters, erklärte, daß die Landesregierung nach wie vor eine Beschlag- nahme der umstrittenen Villa nach dem 30. September für ungerecht halte. Er ver- Wies auf eine ausdrückliche Erklärung der NATO, daß die Unterbringung der Ange- hörigen des Trierer NATO- Hauptquartiers eine private Angelegenheit sei. Es bestehe daher keine Veranlassung, für den französi- Verteidiger und Staatsanwalt einer Meinung Beide für Freispruch/ Gericht sprach lebenslängliches Zuchthaus-Urteil Berlin. Einen ungewöhnlichen Schuld- spruch fällte jetzt das Westberliner Schwur- gericht. Es verurteilte den 55jährigen Ar- beiter Hermann Beckmann wegen Mordes an seiner Ehefrau zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe, obwohl der Staatsanwalt den Angeklagten nicht für überführt hielt und Freispruch beantragt hatte. Beckmann wurde verurteilt, weil er nach Auffassung des Gerichtes im Februar 1949 in seinem damaligen Wohnort Eberswalde(Sowjet- zone) seine Ehefrau mit einer Dreikantfeile erstochen und die Leiche in den Groß- Schiffahrtskanal geworfen hat. Der Angeklagte hat damals seine Frau als vermißt gemeldet. Einige Tage später wurde mre Leiche aus dem Kanal geborgen, sie Wies schwere Verletzungen durch Schiffs- schrauben auf. Im ärztlichen Befund der Kriminal-Leitstelle Eberswalde wurde„Läh- mung des Atmungszentrum infolge Ertrin- kens“ mit dem Zusatz„vermutlich Selbst- mord“ als Todesursache angegeben. Eine Obduktion war nicht erfolgt. ES wurde nicht festgestellt, ob eine vorhandene Rücken- verletzung im Leben oder nach dem Tode entstanden ist. Dokumentenfälscher verurteilt Karlsruhe. Ein Buchdrucker und ein Gra- phiker aus Westberlin wurden am Donners- tag vom Dritten Strafsenat des Bundes- gerichtshofes in Karlsruhe wegen Beteili- gung an Fälschungen von westdeutschen Personalausweisen und Polizeistempeln für den sowjetzonalen Staatssicherheitsdienst zu Gefängnisstrafen verurteilt. Auf Grund ihrer eigenen Geständnisse wurden sie überführt, zwischen 1953 und 1955 Vordrucke für west- deutsche Führerscheine sowie westdeutsche und Westberliner Personalausweise herge- stellt und an einen Mittelsmann des 88 geliefert zu haben. Nach Feststellung des Gerichts wurden zahlreiche Agenten des 88D mit derartigen Personalpapieren in die Bundesrepublik und nach Westberlin einge- schleust. Auch hatten die Angeklagten Stem- pel von westdeutschen, österreichischen, schweizerischen und sowjetischen Polizei- behörden angefertigt. Der 54jährige Buch- drucker Johannes Nay aus Berlin- Schöneberg erhielt drei Jahre Gefängnis wegen Münz- Verfälschung sowie wegen Beihilfe zur Ur- kundenfälschung und zum Betrug. Elf Mo- nate der Untersuchungshaft werden ihm auf die Strafe angerechnet. Der 40jährige Gra- phiker Hans Olbricht aus Berlin-SW², der für Nay die gefälschten Grundplatten gezeichnet hatte, wurde zu acht Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Intendant gegen Stadt Essen 5 Essen. Im Rechtsstreit des nach 17 jähriger Tätigkeit zum 30. September 1958 gekündig- ten Intendanten der Essener Bühnen, Dr. Karl Bauer, mit der Stadt Essen erklärte sich das Arbeitsgericht Essen für sachlich unzu- ständig und überwies Bauers Klage auf Schadenersatz und Ehrenerklärung an das Landgericht der Stadt. Nach kurzer Beratung mit seinem Mandanten stellte daraufhin der Rechtsvertreter Dr. Bauer Antrag auf Uber⸗ Weisung der Klage an die ordentliche Ge- richtsbarkeit. Diesem Antrag wurde sofort stattgegeben. Beckmann hatte sich 1950 nach Westberlin begeben und dort wieder geheiratet. 1956 wurde er unter Mordverdacht festgenom- men. Dem Haftbefehl lag eine Aussage seiner 21 jährigen Stieftochter vor der Volkspolizei im Jahre 1952 zugrunde. In der Vernehmung hatte sie angegeben, ihr Stiefvater habe ihre Mutter erstochen. Nachdem Beckmann die Tat anfangs bestritten hätte, gab er sie nach mehrstündigem Verhör zu. Dieses und andere Geständnisse, die inhaltlich voneinander ab- weichen, wiederrief er später. In der mehrtägigen Verhandlung sagte Beckmann, er sei von den Vernehmungs- beamten systematisch verwirrt worden. Um endlich Ruhe zu haben, habe er die falschen Geständnisse abgelegt, auch vor Gericht be- stritt er die Tat. Auch seine Schwiegertochter und ihr früherer Mann bestätigten seine Angaben. Die Stieftochter begründete ihre Aussage vor der Volkspolizei damit, daß sie den Ver- nehmungsmethoden der Volkspolizei nicht gewachsen gewesen sei. Die beiden Zeugen leben noch jetzt in der Sowjetzone und sind mit dem Angeklagten verfeindet. Der Schuldspruch des Schwurgerichts stützt sich vornehmlich auf die widerrufenen Geständnisse. Verteidiger und Staatsanwalt Wollen zugunsten Beckmanns beim Bundes- gerichtshof Revision einlegen. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Sowzetagent verurteilt Frankfurt. Der Dritte Strafsenat des Frankfurter Oberlandesgerichtes hat am Mittwoch den 29 Jahre alten Hans Heller- mann aus Kassel wegen Aufnahme landes- verräterischer Beziehungen zum sowjetischen Geheimdienst zu zwei Jahren Gefängnis ver- urteilt. Das Verfahren gegen den mitange- klagten 27jährigen Horst Freitag aus Kassel wurde auf Antrag des Staatsanwaltes ein- gestellt. Zweite Grippewelle Frankfurt/ Main. Eine zweite Grippewelle, die die Bundesrepublik gegenwärtig heim sucht, hat zahlreiche Ausfälle im Personal der Betriebe verursacht, zu einer erneuten Schließung von Schulen und Schulklassen geführt und auch Todesopfer gefordert. In manchen Gebieten sind die Krankenhäuser mit Grippekranken überfüllt. In Hamburg waren am Donnerstag 75 Schulklassen ge- schlossen. Auch der Ausfall an Lehrkräften ist groß. Viele Betriebe sind kaum noch in der Lage, die eingegangenen Lieferverpflich- tungen infolge der hohen Krankheitsziffern rer Belegschaftsangehörigen zu erfüllen. Nach Mitteilung der Auto-Union in Düssel- dorf ist fast ein Viertel der Belegschaft er- krankt, so daß die Lieferfristen verlängert werden mußten. Auch die Versorgung der Patienten in den Krankenhäusern bereitet teilweise ernsthafte Sorgen, da in zuneh- mendem Umfange die Aerzte und das Pflege- personal von der Grippe befallen werden. Die Grippe hat in vielen saarländischen Handwerksbetrieben zu Personalausfällen bis zu 40 Prozent geführt. Wie die Hand- schen Luftwaffengeneral Challe in Trier die Villa zu beschlagnahmen. Der bei den Ver- handlungen anwesende Vertreter der Lan- desregierung habe diesen Standpunkt aus- drücklich vertreten, versicherte der Land- tagspräsident. Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat, wie in Mainz bekannt wurde, erneut bei den französischen Streitkräften interveniert, um noch einmal auf die„völlig eindeutig zu ihren Gunsten sprechende Rechtslage“ hin- zuweisen, und sich eindeutig hinter die Haus- eigentümer gestellt. Die Rechtslage gebiete, so argumentiert die Landesregierung, dem JIauseigentümer nunmehr unverzüglich sein Wohnhaus zu überlassen. Film und Funk nieht wegzudenken Hamburg. Film und Funk sind heute aus dem Schulunterricht nicht mehr wegzuden- ken. Das stellte der Hamburger Schulsena- tor Prof. Hans Wenke zu Beginn der Arbeits- tagung der Westeuropäischen Union für Schulaufsichtsbeamte in Hamburg fest, auf der die Anwendung„audiovisueller Hilfs- mittel“ im Unterricht erörtert wird. An der Konferenz, der ersten dieser Art in der Bun- desrepublik, nehmen Vertreter aus Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Nieder- landen, Großbritannien und der Bundesre- publik teil. Das Hamburger Programm der Tagung, die in Düsseldorf am 18. Oktober fortgesetzt und am 29. Oktober in München beendet wird, sieht Besuche in Schulen und des Film- Seminars sowie eine Diskussion über den französischen Dokumentarfilm „Nacht und Nebel“ vor. 104 Mark zum 104. Geburtstag Bielefeld. Ein Ehrengeschenk von 104 Mark erhielt Bielefelds älteste Einwohnerin, Frau Sophie Vortmann, am Mittwoch zu ihrem 104. Geburtstag. Frau Vortmann ist noch bei guter Gesundheit. In ihrem ganzen Leben War sie noch nie ernstlich krank. Das Leben habe ihr, so sagte sie am Mittwoch, deshalb stets Freude gemacht. Sie stammt aus Hiding- hausen bei Bad Oeynhausen. Mit 18 Jahren kam sie nach Bielefeld. Die etwa 35 Kilo- meter lange Fahrt mit der Eisenbahn blieb die einzige größere Reise ihres langen Lebens. Massengrab aus der Pestzeit? Osterholz/ Scharmbeck. Insgesamt acht- zehn menschliche Skelette wurden bei Aus- grabungen auf dem Klosterhof der alten Benediktinerabtei in Osterholz“ Scharmbeck bei Bremen gefunden. Wissenschaftler vom Vocke- Museum in Bremen, die die Aus- grabungen leiten, sind der Meinung, daß es sich hier um ein Massengrab aus der Pestzeit vor rund 300 Jahren handelt. Auf- fällig an dem Fund sei, daß neben mensch- lichen Skeletten auch Knochen von Pferden und Kühen gefunden wurden. Werkskammer am Donnerstag feststellte, ist dadurch eine nicht mehr tragbare Belastung der Unternehmen eingetreten, die etwa 25 Prozent des Soll-Lohnes bis zu einer Dauer Von sechs Wochen zu zahlen hätten. Deutsch- niederländische Juristentagung Aachen. 40 Richter und Staatsanwälte aus Nordrhein- Westfalen und den Niederlanden trafen sich am Mittwoch in Aachen, um ge- meinsam bis Sonntag juristische Probleme ihrer Länder zu erörtern. Der nordrhein- westfälische Justizminister Dr. Amelunxen hatte zu dieser ersten deutsch- niederländi- schen Juristentagung eingeladen. Auf dem Programm der internen Zusammenkunft, an der auch Vertreter der Justizministerien beider Länder teilnehmen, stehen Referate über das deutsche und das niederländische Strafsystem, die deutsche Verfassungs- Serichtsbarkeit, das niederländische Straßen- Verkehrsrecht und das Ehegüterrecht in Deutschland und Holland. Oktobergewitter Frankfurt. In der Nacht zum Donners- tag zog ein für die Jahreszeit etwas unge- Wöhnliches Gewitter mit Blitz und Donner vom Rhein-Main-Gebiet bis zum Erzgebirge über das Bundesgebiet. Teilweise heftige Regenfälle brachten auf der Wasserkuppe, dem nördlichsten Punkt der Gewitterfront, Niederschläge von fünf Liter pro Quadrat- meter, in Frankfurt waren es vier und in Würzburg zwei Liter. Adenauer besichtigte Alweg-Bahn Köln. Bundeskanzler Adenauer besich- tigte am Donnerstagmittag die Versuchs- Königssohn kämpft um Iitel und Vermögen Prozeß gegen Adelsregister und Marburg. Vor der Dritten Zivilʒkammer des Landgerichtes Marburg begann ein Pro- zeg, den Carol Lambrino, der. Sohn des ver- storbenen rumänischen Königs Carol II. aus seiner Ehe mit Sissy Lambrino, gegen den Leiter des deutschen Adelsarchives in Schönstadt im Kreis Marburg, Baron von Ehrenkrock, und gegen den Chef des Hau- ses Hohenzollern-Sigmaringen angestrengt hat. Lambrino hatte den Antrag gestellt, das Adelsarchiv dazu zu verurteilen, den Stamm- baum des rumänischen Hohenzollern-Hau- ses in dem von dem Adelsarchiv herausge- gebenen Genealogischen Handbuch des Adels(früher Gotha) vollständig aufzuneh- men und dabei den Kläger als Mircea Gre- goire Carol, Prinz von Hohenzollern, aufzu- führen. Fürst Victor von Hohenzollern-Sig- maringen soll dazu verurteilt werden, sei- nen Widerspruch gegen die Aufnahme in das Handbuch aufzugeben. Die Anwälte der beiden Beklagten for- derten in ihren Anträgen Sicherheitslei- stungen für die Prozeßkosten von dem in Frankreich in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen lebenden Carol Lambrino. Der Anwalt des Klägers entgegnete in der Ver- handlung, daß sein Mandant unter den Be- stimmungen der Genfer UN- Konvention aus dem Jahre 1951 falle, wonach internatio- nale Flüchtlinge, die heute in einem der Unterzeichnerländer leben, keine Prozeg- sicherheiten zu leisten brauchen. Das Ge- richt will in seiner nächsten Sitzung am 30. Oktober einen Entscheid in dieser Frage fällen. Der Streitwert wurde auf 2000 DM festgesetzt. Carol Lambrino führt bereits seit Jahren Prozesse um seine Anerkennung als Mit- glied des rumänischen Königshauses und um seine Anerkennung als Mitglied des rumä- nischen Königshauses und um das ihm da- nach zustehende Erbteil aus dem auf 20 Mil- Haus Hohenzollern-Sigmaringen lionen Dollar bezifferten Vermögen des R&- nigshauses. Er prozessſjert in erster Linie gegen seinen Halbbruder, den heutigen im Exil lebenden König Michael von Rumänien und gegen die dritte Frau König Carols, Madame Lupescu. Portugiesische Gerichte hatten in drei Instanzen rechtskräftig anerkannt, daß er ein Sohn des rumänischen Königs aus des- sen erster Ehe ist. Erst mit 45 Jahren Kassenarzt Köln. Die Aerzte in der Bundesrepublik können vor ihrem 45, Lebensjahr nicht hoffen, als Kassenärzte zugelassen zu werden. Die Angabe machte der„Verband der nieder- Rööstlick und gesund zilddem 2 ADIER zus ne gelassenen Nichtkassenärzte Deutschlands“ in Köln. Seiner Ansicht nach wird das Zu- lassungsalter in kurzer Zeit auf 50 Jahre steigen, da zu erwarten sei, daß die gesetz- lichen Möglichkeiten der Schaffung neuer Kassenarztsitze nach einem Jahr nur noch sehr beschränkt sein werden. Dann würden neue Stellen nur entsprechend der Absterbe- kurve der Aerzte frei, die sehr langsam ab- sinke. Der Verband fügt hinzu, daß es weder im Interesse der Patienten noch der anderen Beteiligten sein könne, wenn der frei- prakti- zierende Arzt erst mit dem 50. Lebensjahr in die Lage kommt, sich eine Lebensstellung zu schaffen. Abhilfe könne nur die Bundes- gesetzgebung schaffen. Schadenersatzprozeß⸗ um Explosionsunglück Betroffene Frankfurter fordern Schmerzensgeld von den Main-Gaswerken Frankfurt. Zwei bei dem schweren Ex- plosionsunglück am 7. Dezember 1955 in Frankfurt Geschädigte haben jetzt Schaden- ersatzklagen gegen die Main-Gaswerke ein- gereicht. Die Explosion hatte damals einen gerade bezogenen Neubau völlig zerstört und 27 Tote und 10 Verletzte gefordert. Dem ebenfalls ums Leben gekommenen Haus- eigentümer war irrtümlich mitgeteilt wor- den, die Gaszuleitung zu seinem Haus sei abgetrennt. Nach dem Unglück wurde jedoch festgestellt, daß Gas in den Keller ein- strecke der Alweg-Bahn des schwedischen Millionärs Axel Wenner-Gren in Köln. Der Kanzler, der von seinem Sohn, dem Kölner Oberstadtdirektor Max Adenauer, begleitet wurde, fuhr in der Führerkabine des Versuchszuges zweimal über die Strecke. Wenner-Gren gegenüber äußerte er sich anerkennend über die Bahn. Besonders zu gefallen schien ihm, daß die Bahn sehr ge- räuscharm ist. Die Einladung Wenner-Grens zur Besichtigung der Bahn war Bundeskanz- ler Adenauer während der Hochzeit seines Sohnes in Kalmar übermittelt worden. Wieder Straßenbahnunglück: 15 Verletzte Dortmund. 15 Verletzte forderte ein Stra- Benbahnzusammenstoß in Dortmund-Körne. An einer Haltestelle waren aus bisher noch ungeklärter Ursache zwei Straßenbahnzüge aufeinander gefahren. Die Verletzten konn- ten nach ärztlicher Behandlung nach Hause entlassen werden. Bundesgesundheitsministerium gefordert Frankfurt. Die deutsche Zentrale für Volksgesundheitspflege in Frankfurt hat Bundeskanzler Dr. Adenauer gebeten, bei der Neubildung der Bundesregierung alle gesundheitlichen Aufgaben einem Bundesge- sundheitsministerium zu übertragen. In allen anderen europäischen Ländern werde der Volksgesundheit eine solche Bedeutung bei- gemessen, daß hierfür eigene Ministerien ge- schaffen worden sind. Einen Fortschritt würde es nach Ansicht der Zentrale für Volksgesundheitspflege schon bedeuten, wenn es zu dem seit 1953 geplanten Sozial-, Ge- sundheits- und Familienministerium mit einem eigenen Staatssekretariat für Auf- gaben der Volksgesundheit kommt. geströmt war. Es hatte sich mit der Luft ver- mischt und war vermutlich durch einen elektrischen Funken entzündet worden. Die eine Klägerin, die bei der Explosion Mann und Sohn verloren hat und selbst schwer verletzt wurde, fordert von den Main-Gaswerken eine monatliche Rente von 400 Mark sowie Schmerzensgeld und Ersatz für die zerstörte Wohnungseinrichtung. Der zweite Kläger ist ein Rentner, dessen Woh- nung im Nachbarhaus teilweise zerstört wurde. Auch er fordert Schmerzensgeld für seine Frau, die einen Nervenzusammenbruch erlitten habe. Die Dritte Zivilkammer des Frankfurter Landgerichts eröffnete nun das Verfahren, Obwohl die Main-Gaswerke beantragt hat- ten, zu warten, bis ein Strafverfahren gegen zwei ihrer Installateure abgeschlossen ist. Ersheimer Kapelle wird renoviert Hirschhorn. Der erste Abschnitt der Reno- vierungsarbeiten an der Ersheimer Kapelle, dem ältesten kirchlichen Baudenkmal im Neckartal, ist jetzt beendet worden. Das Fun- dament der unmittelbar am Neckar gelegenen Kapelle wurde trockengelegt, das Dach wurde erneuert. Mit den Innenarbeiten hofft man, bis nächsten Sommer fertig zu wer⸗ den. Für die Renovierung wurden von der Diözese Mainz bisher 40 000 Mark bereitge- stellt. Der älteste Teil der Ersheimer Kapelle stammt aus dem 8. Jahrhundert. Seine jetzige Gestalt erhielt das Bauwerk im 14. Jahr- hundert. Mainz lud Neapel ein Mainz. Symbole der Freundschaft wurden auf der Italienreise des Mainzer Stadtrates zwischen Oberbürgermeister Franz Stein und mehreren italienischen Stadtoberhäup- tern ausgetauscht. Nach der Rückkehr von der zehntägigen kommunalpolitischen Infor- mationsfahrt hat ein Teilnehmer besonders auf die Empfänge in Rom sowie durch Papst Pius XII. in Castel Gandolfo und durch die Stadtverwaltung in Neapel verwiesen, Die Stadtverwaltung von Neapel wurde zu einem Gegenbesuch eingeladen mit dem Hinweis, daß Mainz im Jahre 1962 die Er- innerung an seine Gründung durch römische Legionäre festlich begehen werde. Die vergnügteste Antwort auf die Frage„wozu?“ ist immer: „zum feinen Vergnügen!“ Selte 3 NLOERGEN 3 8 n n * Freſtag, 18. Oktober 1987/ Nr. 242 Vier ſeams in führung Beim Berliner Sechstagerennen Auch nach der sechsten Nacht, am Don- nerstag, 6 Uhr, waren vier Mannschaften, Terruzzi/ Arnold, Senfftleben/ Forlini, Schulte Bugdahl und van Steenbergen/ Severeyns ernsthafte Anwärter auf den Sieg im 44. Ber- liner Sechstagerennen. Auch in dieser sechs- ten Nacht konnte weder das 100-Minuten- Mannschaftsrennen, das von Schulte/ Bug- dahl gewonnen wurde, noch eine 25-Minu- ten-Jagd kurz vor Schluß der 2-Uhr- Wertung eine Vorentscheidung bringen. Stand nach 3157,500 km: 1. Terruzzi/ Arnold 408 Punkte; 2. Senfktleben/ Forlini 339 P.; 3. Schulte/ Bug- dahl 315 P.; 4. van Steenbergen/ Severeyns 193 P.; eine Runde zurück: 5. Roth/ Derksen Auch sechs Stunden vor Schluß lagen die ver Mannschaften rundengleich in Führung. Eine kurze Nachmittagsjagd ergab keinerlei Veränderung. Nach der ersten Nachmittags- Wertung stellten Manfred Donike(Köln) und Evan Klamer ODänemark) die Weiterfahrt Ein. In Karlsruhe und München: Die Verfolge: des J. Ic flüenberg sind unle- sich Club auch ohne Ucko gegen Schweinfurt Favorit/ VfR in Aschaffenburg nicht ohne Chancen Nach seiner glänzenden Leistung im Stuttgarter Neckarstadion gegen den VfB stehen die Aktien des Südmeisters und Ta- bellenführers 1. FC Nürnberg höher denn je. Es ist kaum zu erwarten, daß sich der„Club“ im Zabo gegen Schweinfurt 05 eine Blöße geben wird, obwohl die Mainfranken bisher besser als erwartet abschnitten und auch auswärts recht erfolgreich waren. In den Treffen Karlsruher Sc— Eintracht Frank- kurt und München 1860— VfB Stuttgart sind vier der stärksten Club-Verfolger unter sich. Als Positionskämpfe im großen Mittelfeld sind die Spiele Kickers Offenbach— Bayern München und FSV Frankfurt SpVgg. Fürth zu werten, während an den drei restlichen Kämpfen fünf Mannschaften beteiligt sind, die schon jetzt Sorgen um den Verbleib haben. Ein interessanter Kampftag also, mit dem das zweite Meisterschaftsdrittel einge- leitet wird.— Das Programm: 1. FC Nürn- berg— Schweinfurt 05(6:1, 3:0); Karlsruher Sc— Eintracht Frankfurt(2:2, 2:1); Mün- chen 1860— VfB Stuttgart; Kickers Offen- bach— Bayern München(3:1, 1:0); FSV Frankfurt SpVgg. Fürth(3:1, 2:1); Viktoria Aschaffenburg— VfR Mannheim(2:1, 5:3); BC Augsburg— Jahn Regensburg(2:1, 4:1); Stuttg. Kickers— SSV Reutlingen(2:1, 4:1). Auch wenn der 1. FC Nürnberg nun nach Täabellenzweiter beim Spitzenreiter: Senlagerspiel beim SU ohne FJaborii Hat Waldhof den Schock der 3:6-Niederlage in Neu-Isenburg überwunden? Im Mittelpunkt des elften Kampftages in der II. Liga Süd steht am Sonntag das Duell der Spitzenreiter SV Waldhof— 1. FC Pforzheim. Ob die beiden Mannschaften die Kraft haben, die Tabellenspitze bis zu einem endgültigen Aufstieg in die süd- deutsche Oberliga zu halten? Ihre Spiel- weise war im ersten Drittel der 34 Spiele umfassenden Meisterschaftsserie konstant, 580 daß in der sonntäglichen Begegnung kei- ner der Klubs als Favorit bezeichnet wer- den kann. Im Vorjahr war im ersten Tref- fen Waldhof mit 5:4 erfolgreich, doch glich Pforzheim beim Rückspiel mit 2:3 wieder Aus. Die am letzten Kampftag erfolgreiche Pforzheimer Mannschaft, die auswärts be- reits zwei Spiele gewann, hofft, daß bei den Waldhöfern die letzte 3:6-Niederlage gegen Neu-Isenburg auf die Mannschaftsmoral nicht ohne Einfluß geblieben ist. Wenn man den in fünf Heimspielen siegreichen Wald- öfern trotzdem auch im 6. Heimkampf einen knappen Sieg zutraut, so ist dies reine Gekfühlssache. Augenblicklich führen sie ja noch mit 15:5 Punkten vor Pforzheim mit 13:7 Punkten. Großes Interesse am 8 hat auch die mit 13:7 folgende TSG Ulm 13846, die daheim Schwaben Aussbürg zu Gast hat. Ein Unentschieden liegt im Bereich des Möglichen.— Beim Asc. Cham hat der Tabellenletzte Darmstadt 98 einen schweren Gang anzutreten.— Die SpVgg Neu- Isen- burg, deren 6:3 gegen Waldhof am letzten Sonntag eine Sensation war, will sich nun auch beim SV Wiesbaden durchsetzen, ob- Wohl ihr im Vorjahr bei 1:2 und 1:1 nur ein Pluspunkt beschieden war.— Beim FC Freiburg tritt der TST Straubing an, und bei VIIL Neustadt ist Amicitia Viernheim zu Gast.— Das Treffen Borussia Fulda gegen FC Hanau 93 führt zwei am Tabellenende rangierende Klubs zusammen; bei VfB Helm- brechts— Bayern Hof(im Vorjahr 3:2 und 1:2) wird die Tagesform entscheiden.— Es spielen: Waldhof Mannheim— 1. FC Pforz- heim; VfB Helmbrechts— Bayern Hof; VfL. Neustadt— Amicitia Viernheim; TSG Ulm gegen Schwaben Augsburg; ASC Cham ge- gen Darmstadt 98; FC Freiburg— TSV Straubing; SV Wiesbaden— Spygg Neu- Isenburg. Flutlicht-Premiere in Kiel mit 0:0 Holsteins gegen Fortuna Düsseldorf Bei der Kieler Flutlicht- Premiere trenn- ten sich am Mittwoch Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf mit einem torlosen Un- entschieden. Während die Düsseldorfer bis auf Nationaltorwart Görtz in bester Beset- Zung antraten, mußten die Kieler vier Stammspieler ersetzen. Fortuna war durch- weg besser, scheiterte aber an der aufmerk- samen Kieler Deckung. Bei den Düsseldor- fern überragten die Nationalspieler Jusko- Wiak, Harpers und Der wall. Europa-Cup-Spiel in Stuttgart? Vorbehaltlich einer Zustimmung von Va- sas Budapest wird das Fußballtreffen um den Europa- Cup der Landesmeister zwischen Vasas Budapest und den Loung Boys Bern Wahrscheinlich am 1. November in Stuttgart ausgetragen. Das eidgenössische politische Departement hatte zunächst erklärt, daß einer Austragung dieses Treffens— wie zuerst vorgesehen— in Bern nichts ent- gegenstehen würde, doch wiesen die städti- schen Behörden auf die zum Jahrestag der Ereignisse in Ungarn geplanten großen Kundgebungen am 24. Oktober und 3. No- vember hin, die den Ablauf des Fußball- treffens doch beeinflussen könnten. Ein Spiel- verzicht kommt für die Voung Boys aus sportlichen Gründen und aus Solidarität mit den übrigen Cupteilnehmern nicht in Frage. Damit erhält Stuttgart die Chance, ein gro- hes internationales Spiel im. 2 erleben. dem Platzverweis von Ucko einen neuen Verteidiger aufbieten muß, ändert das nichts an seiner klaren Favoritenstellung im Heim- spiel gegen Schweinfurt 05. Nürnbergs guter Sturm müßte für eine glatte Entscheidung sorgen können.— Im Karlsruher Kampf der beiden Tabellenzweiten wird die Eintracht mehr denn je auf ihre Hintermannschaft bauen müssen, selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der KSC immer noch Sor- gen um seinen Angriff hat, in dem der ver- letzte Kohn und der gesperrte Traub fehlen werden.— München 1860 versteht zu kämp- fen, was zuletzt in Frankfurt demonstriert wurde. So könnte es für den VfB Stuttgart eine neue Enttäuschung geben. Freunde eines technisch guten Spiels soll- ten in Offenbach im Kampf zwischen den Kickers und Bayern München auf ihre Kosten kommen. Die Offenbacher sind verwundbar geworden, aber auf eigenem Platz ist ihnen ein Erfolg zuzutrauen. Man muß jedoch mit dem Bayern-Sturm rechnen, der gegen BC Augsburg sechs Treffer erzielte.— Stürmt der FSV Frankfurt gegen Fürth so schwung- voll wie zuletzt gegen den VfB Stuttgart, dann könnte es einen Sieg geben. Viktoria Aschaffenburg kann sich eigent- lich eine neue Schlappe auf eigenem Platz nicht mehr leisten. Gegen den VfR Mann- heim soll es besser als gegen den Karlsruher Sc klappen, nachdem die Aschaffenburger in diesem Spiel(0:1) weit bessere Leistungen boten als in den Wochen vorher. Trotzdem darf der VfR zumindest mit dem Gewinn eines Punktes rechnen.— Nach Siegen der Gastgeber sieht es dagegen in Augsburg und Stuttgart aus. Vor allem der BCA hofft gegen Jahn Regensburg auf den ersten Erfolg in heimischer Umgebung.— Die Stuttgarter Kickers dürfen den Reutlinger Neuling nicht unterschätzen. Neben dem Platzvorteil haben sie ein Plus in der Abwehr. Schalke schlug Racing Paris Vor 25 000 Zuschauern besiegte der west- deutsche Oberliga-Zweite Schalke 04 am Mittwochabend in Gelsenkirchen die Mann- schaft von Racing Paris mit 3:2(2:1) Toren. Für den verdienten Schalker Sieg zeichne- ten Kreuz und Klodt(2) verantwortlich. Die Tore für Racing schossen Panama und Cichowski. Gute Plätze für Mannheims Judo- Sportler Ueber 180 Judo-Kämpfer aus 16 Landes- Verbänden des Deutschen Judo- Bundes kämpften in Kirchheim/Teck(Württemberg) vor fast 2000 Zuschauern um die Titel des deutschen Meisters. Die Kämpfe wurden in sechs Gewichtsklassen, Feder-, Leicht-, Wel- ter-, Mittel-, Halbschwer- und Schwer- gewicht ausgetragen. Auch der Juche- band Nordbaden lahm mit 12 Judokxas 5 den Meisterschaften teil und konnte durch Gerhard Hildenbrand([Polizei-SV Mannheim) in der Schwergewichtsklasse, in der drei- zehn Kämpfer angetreten waren, einen be- achtlichen vierten Platz belegen. In der Fe- der-, Leicht- und Mittelgewichtsklasse, die jeweils mit über 30 Kämpfern besetzt waren, erkämpften sich Hans Beutel(Polizei-SV Mannheim), Eberhard Benner(Polizei-SV Karlsruhe) und Gert Schlichtner(1. Mann- heimer Judoclub) den 9., 10. und 12. Platz. Diese Ergebnisse sind um so beachtlicher, als die nordbadischen Judo-Vereine jünger sind als die der meisten anderen Landesverbände; bisher reichte es nur ein einziges Mal zu einem zwölften Platz für die nordbadischen Judokas. Deutsche Judomeister 1957 wurden: Federgwicht: Gostomski(Nordrhein-West- falen), 9. Beutel PSV Mannheim). Leicht- gewicht: 1. Piritz(Berlin), 10. Brenner(PSV Karlsruhe). Weltergewicht: 1. Goor Nord- rhein- Westfalen). Mittelgewicht: 1. Mühl (Berlin), 12. Schlichtner(1. Mannheimer Judoclub). Halbschwergewicht: 1. Traetwe (Nordrhein- Westfalen). Schwergewicht: 1. Schombert(Nordrhein-Westfalen, zum sechs- ten Male), 4. Hillebrand(PSV Mannheim). Ar — Auch Reiterverein Mannheim beim Sternritt nach Warendorf Alle Teile des Bundesgebietes werden in den großen Sternritt einbezogen, zu dem die deutschen Reiter und Reiterinnen anläßlich des„Tags des Pferdes 1957“ und zu Ehren des vor drei Jahren verstorbenen Präsidenten des Deutschen Olympischen Komitees für Reiterei, Oberlandstallmeister Dr. h. e. Gu- stav Rau, ein Stück in Richtung Warendorf, der Hochburg des deutschen Pferdesport, starten. Auch der Mannheimer Reiterverein beteiligt sich an dieser Stafette und wird heute, um 7.45 Uhr, an der Altriper Fähre durch die Vorstandsmitglieder Dr. Karcher und O. Schweiker den Köchef mit der Bot- schaft übernehmen und in Kirchgartshausen bei Lampertheim an die hessischen Reiter weitergeben. Die Uebergabe ist für 9.45 Uhr vorgesehen. Porsche nach Caracas Deutschland wird beim letzten Weltmel⸗ sterschaftslauf der Sportwagen am 3. No- vember in Caracas nicht nur durch eine Mannschaft Graf Trips/ Seidel Ferrari), son- dern auch durch eine Firma vertreten sein, da Porsche nach den großen Leistungen der letzten Jahre in Venezuela eine Einladung der Veranstalter des Großen Preises erhielt. Die Zuffenhausener beabsichtigen, ihren Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein und Edgar Barth auf Spyder RS als Werksmann- schaft einzusetzen, Kieler Meisterschaften der Amateurboxer: Lolli und BBöliehe- unte- letzlen Vie: Waldhof-Halbweltergewichtler gegen Gänsler K. o.-Sieger nach Verwarnung Die 1 600 Besucher in der Kieler Ostsee- halle erlebten bei der zweiten Zwischenrunde am Mittwochnachmittag wieder eine Reihe farbiger und guter Kämpfe. Enttäuschungen gab es nur in den beiden Halbweltergewichts- begegnungen, denn die Leistungen Warneckes (BR Harburg) bei seinem Punktsieg über Valtinke(Köln) waren nicht besser als die seines Gegners. Im zweiten Kampf schlug zwar Willi Roth(Waldhof) seinen Gegner Gänsler(Speyer 03) in der ersten Runde ent- scheidend, mußte aber kurz vorher eine Ver- Warnung wegen Nachschlagens einstecken. Dieses Nachschlagen hatte Gänsler schon auf die Verlierer-Straße gebracht. Im Fliegengewicht überstand mit Braun FC Kaiserslautern) einer der Favoriten die Zwischenrunde nicht. Der sehr konzentriert boxende Wächter Gayer Leverkusen) siegte Klar nach Punkten. Etwas glücklich war der Punktsieg von Georg Kreuz(Essen) im Halb- schwergewicht über Helfer(Köln), denn Kreuz erhielt zwei Verwarnungen. Die letzte Verwarnung mußte er zehn Sekunden vor dem Schlußgong hinnehmen. Eine starke kämpferische Leistung war ausschlaggebend für den Punkterfolg von Dietl(München 1860) über Schreb(BC Ingelheim). Nach wie vor Sind noch alle vier Brüder Johannpeter im Rennen. Pieter erzielte am Mittwochnach- Sensationeller 8:5-(5:1-, 1:1-, 2:3-) Sieg in eibrüccen Ftyets im etaten Driiiet oom fflè EC tiberrannt Beste Werbung für das Rückspiel am Samstagabend/ Im Kunstlaui- Programm Marika Kilius-Jürgen Bäumler Was der MERC, der am Mittwochabend in Zweibrücken mit Ausnahme von Löder- mann mit seiner kompletten Mannschaft an- trat, im ersten Drittel des Spieles der Cun- ningham- Pokalrunde zeigte, das war schon eindrucksvoll. In diesem Spielabschnitt wurden die Kanadier förmlich überrollt und von den Aktionen der Mannheimer, die so- wohl in Schnelligkeit als auch in Spielüber- sicht und Trickreichtum überlegen waren, restlos durcheinander gebracht. Nach dem überraschenden Führungstref- fer der Flyers in den ersten Spielminuten sah es allerdings nicht so aus, als könnten sich die Gäste für die Niederlage beim Auf- galopp revanchieren. Als Sepp jedoch den Ausgleich erzielt hatte, war der Bann ge- brochen. Plötzlich liefen die Aktionen wie am Schnürchen. In diesem ganzen ersten Drittel sah man kaum einen Fehlpaßg. Be- sonders Mayr und Konecki beflügelten im- mer wieder die Angriffe durch intelligentes Stellungsspiel und sichere Angaben. Konecki erzielte auch das zweite und dritte Tor. Mayr schoß das vierte und Sepp, der den zweiten Sturm mit Schneiders und Lorenz geschickt und wirkungsvoll dirigierte, stellte schließlich das Drittel-Ergebnis mit 1:5 her. Das kräftezehrende Tempo des ersten Durchgangs machte sich auf beiden Seiten im zweiten Drittel bemerkbar, als das Spiel verkrampft wirkte und bei weitem nicht das Niveau des vorausgegangenen Spielabschnit- tes erreichte, zumal die Kanadier mit eini- gen Fouls den Elan der Mannheimer zu stoppen versuchten. Das letzte Drittel war das Spiel der Ver- teidiger Guttowski, Dr. Eichler und Schoor, die ein riesiges Pensum zu absolvieren hat- ten, um den Endspurt der Kanadier zu bremsen. Zusammen mit Wargenau, der trotz seiner Trainingsverletzung mit einer Ausnahme hervorragend spielte, entledigten sie sich dieser Aufgabe mit beachtlichem Ge- schick. Nachdem Guttowski im zweiten Drit- tel das sechste Tor erzielt hatte, erhöhten Lorenz und Mayr im letzten Drittel auf acht. Die besten Spieler des Siegers waren Gut- tovyski, Konecki und Sepp, während bei den Flyers besonders Trottier geflel, der allein drei Tore erzielte. 11. * Auf Grund dieses Sieges ist am Samstag um 20 Uhr beim Rückspiel im Mannheimer Eisstadion mit einer sehr temperamentvol- len Begegnung zu rechnen, zumal die Flyers Böchst wahrscheinlich auch wieder auf ihren Torschützen Oatweay zurückgreifen können. Der MERC muß in diesem Spiel auf Sepp verzichten, der für die Nationalmannschaft zum Dreiländerkampf aufgeboten ist Trotz- dem kann auf eigener Bahn ein knapper Er- folg des MERC erwartet werden. Gleich zu Saisonbeginn bietet der MERC auch eine Delikatesse für die Kunstlauf- Freunde. Es ist ihm gelungen, das„neue deutsche Paar“ Marika Kilius und Jürgen Bäumler erstmals auf einer deutschen Eis- bahn vorzustellen. Weiter wurde die 16 jährige italienische Meisterin Anna Galma- rini aus Mailand verpflichtet, die sich unter . mit einem Rock'n'Roll vorstellen wird. mittag im Leichtgewicht einen hohen Punkt- sieg über Wilkat(SV Marktredwitz-Bayerm. Die letzte Zwischenrunde ging ohne größere Ueberraschungen zu Ende. Im Ban- tamgewicht unterlag dabei Wolfgang Mal- chow(AC Weinheim) gegen den etwas schlak- sig wirkenden Kappelmann(Neckarsulm). Im Fliegengewicht punktete Europameister Homberg Oüsseldorf) trotz einer Oberschen- kelzerrung, den Pforzheimer Walter Körper klar aus. Einen guten Kampf lieferte Herper Düsseldorf), der Johann Mayer Oarmstadi) hoch nach Punkten schlug. Aeußerst knapp war im Halbweltergewicht der Punkterfolg des National-Staffel-Boxers Horst Johann- peter Hamm) über Jäschke(Hamborn), Die Entscheidung fiel erst in der letzten Runde. Im FHalbmittelgewicht ließ der Hamburger Mainhardt dem Gießener Noll, der in der zweiten Runde durch Abbruch verlor, nie eine Chance. Boldt(Neumünster) unterlag im Mittelgewicht gegen Fritz Böttcher(Wald- hof) nach Punkten. Von unterschiedlichem Niveau waren die beiden Schwergewichtskämpfe. Horst Witter- stein Kempten/ Allgäu) stand im Ring wie ein„lebender Sandsack“, wurde aber in der fen zwischen Jansen Hamburg) gegen Hans- Jürgen Dummer(FHolstein/ Kiel). klarer Sieger. Roth nunmehr auf den Harburger Warnecke, Während Fritz Böttcher im Mittelgewicht Heinz Maday Oüsseldorf) zum Gegner hat, Schülerspiele fallen aus Wegen der Grippe- Epidemie haben fast alle Vereine Aufstellungssorgen, so daß sich Jugendausschuß und Staffelleiter Hans Schwanz entschlossen, die Schülerspiele im jedoch mit Kreis(einschließlich Bergstraße, Ausnahme Schwetzingens) ausfallen zu las- sen. Die Punktspiele werden erst am 3. No- vember fortgesetzt. Diese Mitteilung hat auch für alle bereits eingeteilten Schleche ter Gültigkeit. Auch ASV-Spiel schon 15.30 Un Wie die Geschäftsstelle des ASV Feuden- Jansen punktete mit seiner Linken besser und wurde heim mitteilt, wurde dem ASV vom Bad- schen Fußball-Verband zur Auflage ge. macht, den Anstoß zum Samstagspiel gegen den FV Daxlanden ebenfalls auf 15.30 Uhr zu verlegen. Die Begegnung beginnt als? eine halbe Stunde früher als ursprünglich vorgesehen. Uebergabe des neuen Rasenplatzes. Weitere Sportnachrichten Seite 12 — wir müssen uber kritischer prüfen,„s wir frugen können. Das weiß Engelhorn* Sturm und stellt sich drauf ein: Eine große Speziolobfeilung mit Sonderweiten erwartet Sie, Speziolschniſte für alle Größen lassen auch stärkere 1 80 3 H.. J N 8 8 N N N 2 8 8 Auch in unserm Alter will man guf und vorteilhaft aussehen. Stimmt's, meine Domen? Unsere Töchter kleidet olles, Damen elegant und schlank erscheinen. Wir finden bestimmt dos Richtige bei Zuvor erfolgt die feierliche 1 dritten Runde Abbruchsieger über Minka Düsseldorf). Wesentlich flotter war das Tref- Im Vorschlußrundenkampf trifft Will 12 ü Nr. 242/ Freitag, 18. Oktober 1957 MORGEN Seite 8 Nr. 242 ———ů— orf werden In u dem dis anläßlich zu Ehren räsidenten nitees für . Ee GN Varendorf, Waldemar Foers ner Waldemor Foerstner der Fähre Karche der Bob. Seit 1935 leitete er die Geschicke unserer Gesellschaft mit besonderem Erfolg. irtshausen verstarb heute. 5 Seiner Tatkraft und seinem Weitblick gelang es, nach dem völligen Verlust Mein lieber Mann, mein guter Vater und Großvater, Herr 5 15 Unerwartet verstarb heute im 67. Lebensjahr der persönlich haftende ge- 15 schäftsführende Gesellschafter unserer Firma, Herr en Reiter 8. 5 5 8 unseres Betriebes in der Ostzone unter schwierigsten Verhältnissen unsere 9.45 Uhr 0 Sein Leben war Liebe und Fürsorge kür uns. Gesellschaft wieder zu ihrer alten Bedeutung zu führen. Dankbar gedenken wir seiner Fürsorge für seine Mitarbeiter und seiner 5 5 Förderung der Jugend, die ihm besonders am Herzen lag. as Ladenburg, Mannheim, Berlin, den 16. Oktober 1957 a Weltmel⸗ Sein Andenken wird unvergessen bleiben. m 3. No- urch eine 5 Ladenburg, den 16. Oktober 1957 e 34 a Charlotte Foerstner 1 5 in, 9 ungen der Peter Foerstner 1 T0 TA L Einlad 1 250 i 15 ern 5 Michael Foerstner Kommanditgesellschaft en, Foerstner& Co. istein und Ladenburg- Mannheim kSsmann- Die Beisetzung findet auf dem Friedhof in Ladenburg/ Neckar am Samstag, dem Gee en en een en e, 1 Die Beisetzung findet auf dem Friedhof in Ladenburg/ Neckar am Samstag, dem Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 19 19. Oktober 1957, um 15.00 Uhr statt. 7 Wärnung en Punkt- 85 Z2-Bayern). ing ohne N Im Ban- 85 N zang Mal- 5 5 5 as schlak- Für die wohltuende Anteilnahme beim Heimgang N 1 meines lieben Mannes und Vaters 5 i Nach kurzer schwerer Krankheit ist meine liebe Frau, unsere gute 28 5 5 5 * f Mutter, Schwiegermutter, Oma, Urgroßmutter und Tante, Frau Theo Hölzer N 8 E 35 1125 s rte Herper 5 4 danken wir herzlichst. 8 1 Se 2 A NK E Darmstadt) 5 M. W 1 Besonderen Dank sagen wir Herrn Pfarrer Ullrich,. 55 rst knapp Ar 1 Are E elge Frau Dr. Wieland, 5 Herren der Direktion und„„ 4. geb. Huwig den Kollegen 85 n 1 135 85 5 N f 1e orm a am 16. Oktober 1957 im Alter von 75 Jahren nach Gottes heil. Willen„. 1 e en Runde. 5 von uns geschieden. Blumen. lamburger 0 1 ler in de Mannheim, den 18, Oktober 1937 Wannen en 18. Oktober 168 e eee In tiefer Trauer: Frau Paula Hölzer und Sohn Rudi „ Friedrich Weigel und Angehörige e 1 Beerdigung: Samstag, 19. Oktober 1957, um 8.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Ring wie f per in der er Minka Statt Karten 1 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die fe Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben ind wurde e i bas ganze Jahr über 1 0 Maria Odermatt. hält der Siemens-Kühlschrenk Ihre ri l 5. 15 5 Warnecke, Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, f eb Lewande ment Spelsen und Getränke appetitlich frisch. 8 8 1 i daß meine liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 sagen wir hiermit unseren herzlichsten Pank. 60-Lſter- Absorber, Iischform 368 DN N Mannheim, den 18. oktober 1887 700-Litet-xompressor, Tischform 308 UM aus N G 1 1 H ö Knhernstraße 19 440-Lter· xompressot, Schtankform 678 BNN 5 re E errmanhn 8 Im Namen der trauernden 5 9 5 . 1 geb. Hamm 5 Hinterbliebenen: 8 o daß si 5 5. 5„ N a ter Hans sanft entschlafen ist. 8 Maria Frantz 1 5 a 9 Het 1 Mehr Zeit für Freizeit a rspiele im 5 3 5 5 5 8 e. 8 edoch mit Mannheim, den 18. Oktober 1957 75 a Garch Sfefehs-Hsusgefäte en zu las- Kinzigstraße 2 5. N 5 am 3. No- i Die trauernden Hinterbliebenen: 8. 8 1 0 Käte Stahl geb. Hamm f ledsri Statt Karten. Für die aufrichtige Anteilnahme beim Heim-* e 5 1 I gang unserer lieben Entschlafenen, Frau K bi 1 K 2 43 2E 2. Feuerbestattung: Samstag, 19. Oktober, um 9.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Ompdischran für . 30 Uhr Käte Lutz butsttänncde 48 VFeuden- 1 herzli. 8. 2 B d Dank H. ee e 1195 Delen U Fepde agen wir unseren herzlichen Hank. Besonderen Dank Herrn om Badi Pfarrer Dr. Hirschberg für seine tröstenden Werte, den gerzten Doppelbettcouch 5 b. V belebe ausuabt 115 30 inr die letzte Ehre erwiesen. 8 N 3 356. bei zinnt al. Mh m. 5 2 a u, den 18. Oktober 1957 1 auch auf Teilzahlung von ENG ELEN sprünglich Für die vielen Beweise herzl. Stengelhofstraße 16 Eugen 5 i N 2 s Antenahme sowie die Kranz e 5 3 e WklSEl Bestattungen in Mannheim und Blumenspenden beim Hin- 27 17 5 3 S. scheiden unseres lieben Ent- 5 aui 5 Telefon 2 38 01/2 ite 12 Freitag, 18. Oktober 1957 schlafenen, Herrn Gus EFRE SSGASSE eite 1 f f Hauptfriedhof zeit. ee Leben gfruli dee Günther, Michael, Wilhelm-Blos- Straße 9g„ 9.30 Richard Schwund 8 8 85 2 jetlem „ Lange Rötterstraße 23 4 5 sagen elf aue dlesem Wege 5 N* aegele, Clara, Ei trage t 3„ 5 2 5 kun Ses abe Seesen Strage 80 J 5 3 1130 unser, tiefempfundenen Dank. Gardinenleisten Alter. 5 OK oenel, ilsapettt, Otte Beckt-Strabg)„ 1 4 130 Mannheim, den 19. Okt. 1987 3 f Vorhangschlenen u. Zubehör b Galanski, Mina, Landwehrstrase 2. 1 1 1 14.00 Richard- wagner-strage 20 FEG 177 J1¹ S- MHZ- Holzvorhangschienen baut auf, haſtjung- auen die Frauen! 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Die Bemkenaufsichtsbehörden der Länder haben— wie unser Frankfurter d- Korrespondent meldet— in einer Sit- ing am 17. Oktober in Frankfurt die Höchstsätze für Habenzinsen gesenkt, und War: von bisher ab 17. Okt. für 0% 30% sichteinlagen 1 7 74 900 restgelder) unter 50 000 PM. 8 Laufzeit 30— 89 Tage 370956 38% 90—179 Tage 47% 9/5 3¾ 0% 180359 Tage 4% 9% 47% 0/0 1 Jahr u. darüber 5¼% 577 0% vestgelder) über 50 0% DM Spareinlagen emonatig“) Spareinlagen 12monatig) Die Hoffnungen, die besonders die Spar- kassen hegten, der Kelch der Habenzinsen- genkung würde an ihnen vorbeigehen, haben sich als trügerisch erwiesen. Da aber auf der anderen Seite die konjunkturelle Ent- wicklung leicht die Annahme begründet, daß es in Kürze zu neuerlichen Diskontverände- rungen kommen Wird, erscheint diese ganze Mahnahme un zweckmäßig. Wohin soll es führen, wenn bei jeder Diskontveränderung — auch wenn sie kurzfristig erfolgt- das 0 1 aufzeit 80— 89 Tage 3% 7½ 5 90179 Tage 49% 180—359 Tage 40 9% 1 Jahr u. darüber 5½% Spareinl. mit ges. K Und. 3½% 45% % ganze Zinsschlema umgeworfen wird. Die Bankenaufsicht und die anderen zuständigen Behörden täten gut daran, den Diskont- veränderungen mehr Bierruhe entgegen- zubringen und zumindest eine Zeitlang ab- zuwärten, ob sich nicht neue Festsetzungen auf diesem Gebete ergeben. Tex 3 ) Auch Termingelder genannte Abschlüsse am Geldmarkt mit längeren Fristen und festen Rückzuahlungsterminen. ) Als gesetzliche Kündigungsfrist gilt die sta- tuarische Kündigung, die durchweg vorsieht, daß den Betrag von 1000 DM überschreitende Abhebungen durchweg mit dreimonatiger Kün- digungstfrist gebunden sind. y Vereinbarte Kündigungsfrist. Bekämpfung des Kräftemangels Keine Arbeitslosen- Vermehrung (tz)„Die Automatisierung schafft keine Arbeitslosen. Sie ist vielmehr eine Folge des Mangels an Arbeitskräften und außerdem die Befreiung des Menschen von der Aus- führung immer wiederkehrender gleichartiger geistiger oder manueller Verrichtungen“! unter diesen Gesichtspunkten steht die am 7. Oktober in Stuttgart eröffnete, vom Verein Deutscher Ingenieure durchgeführte drei- tägige„Automatisierungstagung“, an der über 1200 leitende Betriebsingenieure und Fertigungsfachleute aus der ganzen Bundes- republik und dem benachbarten Ausland teilnehmen und auf der nahezu ausschließlich die technisch- wirtschaftliche Seite der Auto- matisierung erörtert werden wird. In zahlreichen Fachreferaten erster Sach- kenner soll auf der Stuttgarter Tagung vor allem der weitverbreiteten Auffassung ent- egengetreten werden, Automatisierung sei eine Aängelssenbeit, die sich nur die Groß- betriebe„leisten könnten. Auf einem Presse- empfang wrde demgegenüber erklärt, nach- dem einmal die nötigen Erfahrungen gesam- melt seien, sei es auch den Klein- und Mittel- betrieben möglich, die in den Großbetrieben gesammelten Automatisierungser fahrungen auch für sich zu verwenden. Joseph Wild erhebt neun Der Staat 8011 Weniger n ö(eg) Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Joseph Wild, hat Bundeskanzler Dr. Adenauer in einem Schreiben darum ersucht, ein handwerks- 6 politisches Regierungsprogramm ausarbeiten u lassen und besonders wichtige handwerks- ördernde Zielsetzungen in seine Regierungs- erklärung aufzunehmen. In erster Linie for- ö dert der Handwerksverband, daß ein Bundes- beauftragter für den Mittelstand eingesetzt mird der unmittelbar dem Bundeskanzler unterstellt ist. Zu den übrigen Vorschlägen des Hand- 1 „KRKohlenbarone! profitierten zu viel Die Ursache dieser Preissteigerungen ist vielmehr das verantwortungslose Profitstreben eines großen Teiles der Unternehmer und insbesondere der Kohlenbarone!!) Aus dem IG-Metall-Flugblatt„Der Lonhtarif ist gekündigt“, das dieser Tage in Umlauf Kam. Weiß die linke Hand der Gewerkschaf- ten, was die rechte tut? Oder will sie es nicht wissen? Das dem DB gehörende Wirtschaftswissenschaftliche Institut(WWI) veröffentlicht einen in dieser Ausgabe wie- der gegebenen Bericht über den Kohlenberg- bau. Der Inhalt des Berichtes und die daran geknüpfte Schlußfolgerung würden jedem objektiven Betrachter der Wirtschaftslage, würden jedem Wirtschaftsredakteur den ge- Werkschaftlichen Vorwurf einbringen, Ar- beiterfeind zu sein, oder zumindest Gewerk- schaftsfeind. Geht doch aus diesem Bericht des WWI hervor, daß der Profit der„Kohlen- barone nicht ausreicht, um die nötigen In- vestitionen, den nötigen Aufwand zu be- streiten. Es heißt darin sinngemäß: Der Bergbau ist unrentabel; die Höchstpreise für Kohle gewährleisteten keinen ausreichenden Gewinn. i Was schert dies alles Otto Brenner, den Vorsitzenden der IG Metall? Was schert dies selbst den Vorsitzenden der IG Bergbau, Heinrich Gutermuth? Die Herren haben nicht nur behauptet, nein, sie behaupten weiter und werden immer behaupten, pro- fitgieriges Unternehmertum sei an Preis- steigerungen schuld. Wenn einmal die Preise nicht mehr konkurrenztähig sind im Außen- handel, wenn einmal eine Wirtschafts- schrumpfung eintritt, dann werden diese 1) Dae IG-Metall will damit bestreiten, daß Lohn- erhöhungen Preisbewegung auslöste beiden Herren und ihre Kollegen ebenfalls ihre Hände in Unschuld waschen und wieder mit erhobenem Zeigefinger auf den„profit- gierigen Unternehmer“ hinweisen, er sei schuld an etwaiger Arbeitslosigkeit und der- gleichen mehr. Daß in der Bundesrepublik die Arbeitslosigkeit heute kein soziales Pro- blem mehr bedeutet, wird geflissentlich ver- schwiegen. Der unternehmerischen Wirt- schaft wird jedoch in dem erwähnten Flug- blatt lauthals vorgeworfen, sie hätte dicke Gewinne. Die Gewerkschaften müssen es uns erst vorexerzieren, wie Voll beschäftigung, wie eine annähernd so gute Versorgung der Be- völkerung in der Bundesrepublik erzielt werden könnten, wenn dauernd und in allen Wirtschaftszweigen nur Verluste erwirt⸗ schaftet würden. A propos dicke Gewinne: Man muß sich schon die Bilanzen der westdeutschen Unter- nehmungen anschauen, bevor man darüber spricht. Ein Großteil der aufgebauten Fa- briken, der aufgestellten Maschinen ist ja noch gar nicht bezahlt worden, wird ge- schuldet; muß aber jedoch einmal bezahlt werden. Denn es handelt sich um Vorgriff auf künftige wirtschaftliche Leistung. Niemand, kein modern denkender Mensch verwehrt der Arbeiterschaft die Berech- tigung, bestmögliche Entlohnung zu fordern und— notfalls mit Streit und mit Streik— durchzusetzen. Aber die Grenze liegt bei „bestmöglicher“ Entlohnung. Mit Ueber- forderung wird diese Grenze durch- brochen. 5 WWI fordert Unterstützung des Bergbaues „Kohlenbarone“ profitierten zu wenig (VWD) Zur Sicherung der Energieerzeu- gung aus einheimischen Quellen und zur Er- haltung der Arbeitsplätze müssen nach An- sicht des wirtschaftswissenschaftlichen In- stituts der Gewerkschaften(WWI) für den Bergbau künftig Stützungsmaßgnahmen han- dels- und finanzpolitischer Art ergriffen werden. In einer Stellungnahme zum Koh- lenpreisproblem erklärt das Institut, vor allem zur Finanzierung von Mechanisie- rungsvorhaben und für den Bau von neuen Schachtanlagen müßten dem Ruhrbergbau in großem Umfang zinsverbilligte Kredite zweckgebunden zur Verfügung gestellt wer- den. Um jedoch mit diesen öffentlichen Gel- dern die gewünschte Wirkung zu erreichen, seien Maßnahmen zur Investitionslenkung und entsprechende Organisationsformen not- wendig. Das WWI weist darauf hin, daß dem Ruhrbergbau infolge des Höchstpreissystems in der Vergangenheit nur unzureichende eigene Investitionsmittel zur Verfügung stan- den, so daß weder der laufende Investitions- bedarf befriedigt noch der zur Kapazitäts- erWeiterung notwendige Neubau von Schacht anlagen ausgeführt werden konnte. Auch der Kapitalmarkt sei dem Ruhrbergbau Weit, gehend verschlossen geblieben, da die Kapi- talgeber das langfristige bergbauliche Kapi- talrisiko scheuten und sich ihnen auch gé- nügend Industrieobjekte mit besserer Ren- tabilität zur Auswahl stellten. Nach Ansicht Mittelstandsforderungen ehmen aber mehr helfen des sozialen Fortschrittes müßten sinnvoll zwischen den lohnintensiven und den ma- schinenintensiven Teilen der Wirtschaft nach ihrer Leistungsfähigkeit verteilt werden. 4. Die Altersversorgung für das Hand- Werk sollte beschleunigt geregelt werden. 5. Der Staat müsse das Kindergeld auf- bringen und die Kinderbeihilfen verteilen. 6. Eine durchgreifende Steuerreform hat die Steuerprogression in den mittleren Ein- kommenstufen abzuschwächen und dem Mittelstand die Bildung von Eigenkapital zu mvestitionstäßigge des Instituts müßte im Interesse der Nieder- bringung neuer Schachtanlagen und einer weiteren Mechanisierung der Bergbau- betriebe die Kohlenpreise so hoch festgesetzt werden, daß sie für diese Zwecke einen ent- sprechenden Anteil beinhalten. Solche Preiserhöhungen seien aber schon deshalb nicht möglich, weil der amerikanische Bergbau dem europäischen Markt praktisch unbeschränkte Kohlenmengen liefern könne und der CIF-Preis für USA-Kohle besonders in den küstennahen Gebieten niedriger als der Ruhrkohlenpreis liege. Hinzu komme die Konkurrenz des Heizöls, wenn auch heute der Endverbraucherpreis für leichtes Heizöl am Heizwert gemessen noch etwa 10 bis 15 v. H. höher als der Kohlen- oder Koks preis liege. Die Aussichten einer weiteren Expansion der westdeutschen Wirtschaft beruhen nach Auffassung des wirtschaftswissenschaftlichen Instituts der Gewerkschaften(WWI) auf der Nutzung der reichen Möglichkeiten, die die fortschreitende Technik bietet. In seinem neuesten Konjunkturbericht erklärt das In- stitut, der Is sei einiger Zeit in der aAchtende Tendenz 5 rungs- auf Rationalisierungsin vestitionen werde sich wahrscheinlich in Zukunft noch verstärken. Die Vorbereitungen für den Be- ginn einer neuen Rationalisierungswelle in der Wirtschaft der Bundesrepublik seien günstig. Sie würden eine dringend erwünschte Erhöhung der Produktivität mit sich bringen und Möglichkeiten zu einer Verbesserung des im Vergleich mit den USA und Kanada im- mer noch niedrigen Lebensstandards eröff- nen.(Vergl. auch an anderer Stelle dieses Blattes„IG-Metall-Flugblatt in anderer Tonart“). Effektenbörse Frankfurt a. M., Niemandem zum Nutzen, allen zum Scha- den wird diese Grenze durchbrochen, wenn einmal Lohnforderungen das Preisgefüge wesentlich zerrütten, dann schadet diese Verarmung dem Arbeitnehmer am meisten; nicht so sehr dem Sachwertbesitzer, der ledig- lich etwas weniger reich wird. In dem Flugblatt der IG Metall wird aus- geführt, daß die bisherigen Tarifbewegungen und die Verkürzung der Arbeitszeit keine abträglichen Folgen nach sich zogen, sondern sich im Gegenteil wirtschaftsfördernd er- wiesen. Eine kühne, ja verwegene Schlug- folgerung, wenn im gleichen Atemzuge be- hauptet wird, es seien Preissteigerungen ein- getreten. In einem hat das Flugblatt Recht. Die schädlichen Auswirkungen die Preis- steigerungen— waren bisher nicht so er- heblich, wie vielleicht befürchtet worden ist. Aber daß bereits„überfordert“ wurde, be- Weist die gerügte Preisentwicklung deutlich. Natürlich kann auch gesagt werden, Lohn- fragen sind Machtfragen. Und die Macht sprich: die Gewerkschaft— behalte in der Lohnpolitik Recht. So frisiert ergibt sich für den Arbeitnehmer das Anschlußgproblem: Wer setzt seine Existenz, sein Fortkommen aufs Spiel, wer sägt selbst den Ast ab auf dem er sitzt? F. O. Weber Neuigkeiten im Interzonenhandel Die westdeutschen Verbraucher werden bald auch Jedermann- Einfuhren aus der Sowjetzone tätigen können. Das Bundes- Wirtschaftsministerium erwägt, vom näch- sten Jahre an die sogenannten Kleinbezüge aus der Sowjetzone bis zum Wert von 1000 DM je Sendung von jeder besonderen Genehmigungspflicht freizustellen. Mit der Ausdehnung der Bezugsmöglich- keiten von Jedermann- Einfuhren aus der Sowjetzone wirkt das Bundeswirtschafts- ministerſum dem Vorwurf entgegen, im In- terzonenhandel würden Jedermann-Einfuh- ren auf westdeutscher Seite unterbunden. Dieser Vorwurf wurde aus propagandisti- schen Gründen bereits erhoben, obwohl die Sowjetzone ja keinesfalls jedermann zur Einfuhr aus Westdeutschland zuläßt. Farbwerke Hoechst AG. rechnet mit 1,7 Md. DM Umsatz Mit rund 1,7 Md. DM dürften die Umsätze der Farbwerke Hoechst AG für das Jahr 1957 jene des Vorjahres um mindestens 15 v. H. übersteigen. Professor Dr. Winnacker, der Vor- standsvorsitzende der Hoechster Farbwerke, gab vor Pressevertretern— wie unser Frank- furter ck Korrespondent berichtet— einen Uberblick über Produktion und Absatzlage in den ersten neun Monaten des Geschäfts- jahres 1957. Winnacker sagte, auf Grund oben erwähnter Umsatzsteigerung sei mit einem befriedigenden Jahresergebnis zu rechnen, obwohl sich die Erlöse rückläufig, die Löhne und Rohstoffpreise anziehend entwickelten. Besonders erfreulich sei die Exportentwick⸗ Mlig, Sie erreichte im Durchschnitt 30, H. der Sesamtproduktion Hierbei hätten die Hoechst im Ausland eine besondere Bedeu- tung erlangt. Aus Winnackers Ausführungen geht her- Vor, daß die Investitionen im Jahre 1957 einen Betrag von über 200 Mill. DM betragen hät- ten und daß für 1958 etwa gleich hohe Inve- stitionen vorgesehen seien. Die Abwärtsbe⸗ wegung der Preise für die Hoechster Erzeug- nisse sei im laufenden Jahr im wesentlichen zum Stillstand gekommen. Preiserhöhungen der von dem Werk benötigten Rohstoffe könnten aber nicht ohne weiteres aufgefan- gen werden. 5 Commerz und Creditbank AG. Filiale Mannheim 17. Oktober 1957 Börsenverlauf: Die Aufwärtsbewegung des Vortages kam erneut zum Stillstand. Die verschär- fung der Lage im Nahen Osten und die erneute rückläufige Kursbewegung der Wallstreet führten erneut zu Entlastumgskäufen. Bei kleinsten Umsätzen kam es in den führenden Werten größten- teils zu Kursabschwächungen, Wobei IG-Farbennachfolger und einige andere Spitzenpapiere durch ausländische Abgaben etwas stärker betroffen wurden, Am Montan-Markt ergaben sich Rückgänge igunigsinvestütionnen der Farbwerke Waldemar Foerster, Chef und alleiniger geschäfts führender Gesellschafter, der Total KG, Foerstner& Co, Ladenburg, ist— wie bereits in einem Teile dieser Auflage gemeldet— am 16. Oktober im Alter von 66 Jahren verstor- ben. Direktor Foerstner gelang es, die nach dem Kriege in Apolda(Thüringen) enteigne- ten„Total-Werke“ KG in Ladenburg neu auf- zubauen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 300 Arbeiter und Angestellte und hat den- selben Kapaugzitätsumfang erreicht wie das ehe- malige Thüringer Werk. Die führende Stel- lung auf dem Gebiet der Feuerlösch-Erzeug- nisse wurde dan der erfolgreichen Bemuhun- gen Direktor Foerstners zurückgewonnen. Direktor Waldemar Foerstner war auch Vor- sitzender des Ausschusses für Industrieluft- schutꝛ im Bundesverband der Deutschen In- dustrie. 25 jähriges Berufs jubiläum von Her mann Bahner Hermann Bahner(geboren in Oberlungwitz/ Sachsen, am 24. Januar 1912), Mitgesellschafter der Louis Bahner, Elbeo- Werke Gmb, Augs- burg- Mannheim, begent am 18. Oktober sein 25 d hriges Berufsjubiläum. 0 Schon an der Wiege ward ihm gesungen, daß sein Arbeitsleben der Strumpfwirkerei gewidmet sei. Für einen Sprößling aus einer jahrkhundertealten Strumpfwirkerfamilie war dies eine Selbstverständlichkeit. Der Bahner- scken Tradition entsprechend begann er seine Laufbahn als Strumpfwirkerlehrling von der Pike an. Doch der lcunftige Chef mußte auch perfekter Kaufmann sein, und so schloß sich an die erste Lehrzeit die kaufmännische Lehre an. Wie gut das war, erwiesen die ihm später wahrend seines Berufslebens auferlegten Prü- fungen. 1938 war Hermann Bahner voll ver- antwortlich für die Leitung des Elbeo-Wer- bes Gersdorf. 1945— auf Schleichpfaden in die Heimat zuruckgekehrt galt es nack dem Zu- sammenbruch, den Betrieb neu aufzubauen. Dann kamen die Russen. Reparationsaufträge waren zu erfüllen, und schließlich wurden die Maschineneinrichtungen als Reparationslei- stung zur Demontage bestimmt. Hermann Bahner verlor jedoch nicht den Mut. In Westdeutschland wurden die Elbeo- Werke wieder aufgebaut, wobei ihm sein Bru- der und seine Vettern unschätzbare Hilfe lei- steten. Seit 1946 ist Hermann Bahner in Mann- Reim. Das Werk gelang. Das weltweite Ansehen, das die sächsischen Strumpfwirker Bahner ein- stens genossen, wird erhalten, wenn auch in Westdeutschland aus der hoklen Hand wieder aufgebaut werden mußte, was in Sachsen ein- gebüßt wurde. Hermann Bahner ist jener Unternehmertyp, der über die Mauern des eigenen Betriebes weit hinausgeht. Auch nur auf den Betrieb beschränkte Wohlfahrt ist ihm zu wenig. Er setzt sich mit Rat und Tat für das Gemeinwohl des Volkes ein. Was Wunder, daß er— ein Benjamin unter den Unternehmern— in den Vorsits des Fach- verbandes berufen würde und als Vorstands- mitglied des Gesamtverbandes deutscher Wir kereien und Strickereien wesentlichen Einfluß auf diesen Wirtschaftszweig hat. Seit Jahres- frist gehört Hermann Bakner auch dem Stadtrat Mannheim an. Marktberichte vom 17. Oktober Mannheimer Ferkelmarkt i (Vp) Auftrieb: 50 Ferkel. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 53,0070, DPM je Stück. Markt- verlauf: langsam, Ueberstancł. 4 5 Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg. Inlandsfleisch; Ochsen 3,904, 10; Rind 3,90—4,15; Kuh 3,00—8,50; Bullen 3,80—4, 05; Schweine 3,50 3,65; Kalb 4,80 bis 5,30; Hammel 3,503, 70. Tendenz: mäßig. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz gut, Nachfrage für Obst lebhaft, für Gemüse normal, geringer Uber- stand. Es erzielten: Blumenkohl St. 25—55; Feuer- bohnen 5053; Karotten 1418; Kartoffeln-s; Kohlrabi 8—9; Lauch 20—22; Meerrettich 100110 Radieschen Bd. 1012; Ret- . A., Nr un, Ag.. Munning Kaffee . werks geh 5 1 8 von 1 bis zu 2 Punkten. Motorenaktien uneinheitlich, von Hektropapieren AEG stärker rückläufig. Petersilie Bd. 9—10; 1 4 1 5..„ sollte eine be- an den Tokalmärkten nur unerhepliche Kursab weichungen Rach beiden Seiten, Benken gut be: kiche Sd. 1012, dbb. St. 810, Rosenkohl 8840, Front Währungspolitisch bedenklichen Srenzte Steuerbefreiung für den nicht ent- hauptet Festverzinsliche Papiere anhaltend freundlich, Für Pfandbriefe erhielt sich das Interesse Rotkohl 1012; Rote Beete 1011; Endiviensalat ö n- und Preissteigerungen vorzubeugen, nommenen Gewinn vorgenommen werden. zu letzten Notierungen. Hochverzinsliche Industrieamleinen sowie Ausleandsbonds nicht ganz ein- St. 12; Feldsalat 100-10; Kopfsalat St. 1018; sollte ei 1 8 Bei til 85„ 1 Sollte ein Gremium angesehener unabhän- Bei der Umsatzsteuer sollte eine Entlastung beituch. VVV dater Persönlichkeiten eingeschaltet werden, zugunsten der kleineren Betriebe verfügt Aktien 16, 10. 17. 10. Aktien 10. 10. 17. 10. Abi ee ie e 1 Gutachten eingeholt werden muß, Werden. Wirsing 810; Zwiebeln 1419; Nepfel 32 6090, e Aenderungen auf dem Gebiet 15 Das Handwerk verlangt, daß die steuer- 5 0. 160 8 W 16% 163% Bergb. Neue Hoffg. 157 15⁵ B 4050, C 25—30; Wirtschaftsapfel 25—38; 9 ohne und sonsti 1 1 liche Begünstigung zusätzli jebliche. 1 15 etallges. 450 4⁵⁰ Gute Hoffnung 227 224 6063; Bananen Kiste Ii 186; Birnen& 5065, von de 0 tigen Arbeitsbedingungen re Suns telicher betrieblicher A8 181 ½ 178% Rllein- Braunk. 230 230 Bet. Ges. Ruhrort, 55 B 3543; Quitten 4030; Weintrauben 5678 Wal- n Sozial Sozialleist ö 3 Zzialpartnern getroffen werden. Zialleistungen von industriellen Groß- Aschzelll 92% 90 Rhein-Elektr. 71 170½ müsse 130— 160; Zitronen Kiste 4550, dto. St, 1820, Das Rechtswesen sollte gründlich ver- unternehmen Künftig wegfällt. MAL J 199% 106% Rhe install! 162% 161 f 5 1 5 53 a eintacht und damit auch Raum für eine 3. Der Bund müsse stärker als bisher BMW.. 14% 14% wen. 195%¼ 197% eh. Hoesch A6 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt gurchereitende Verwaltungsreform geschaf- Ek-Gelder und Bundeshaushaltsmittel ein- Berger Tietbau. 148, e j gat in e ene ne i 1 setzen, um eine großzügige mittelstands- BB 4220 228 Schſossquellbrau. 231 8 Es erzielten: Aepfel A 3655, B 2840, Cox Orange 1 Die Bundesregierung müsse sich über- politische Kreditaktion in Gang zu bringen. Buderus 478 1 schubert& Salzer 104„ 6 mm Durchmesser 70—15, 65 mm 30, BoskoOp 8 Wie man eine einseitige Ueberlastung 9. Es sei zu prüfen, inwieweit das Land Conf. Gnu 5 228% 27% Sellind Wolrk 121 121 Side a 155 102 e 5 4 5 er arbeits- und lohni f 1 5 g a 5 75 r 3 2 1 eilind. Wolff. Jöckn. Humb. bis 30, Rheinischer Winterrambour 3542; Birnen 5 nintensiven Teile der handwer Daimler-Benz 392 302 4 1890,—. de 5 51753 5 ((/ ̃ œ M,,,%%,. ͤ 5Äde erk— vermeiden kann. Die Ko j*„ zünſzücker 4050 mm Durchmesser 1113, 30-60 mm 1623 2 sten einbezogen werden kann. 55„. 200 174 VDH o 108 i Peuerbohnen 4040, Blumenkohl St 180 N 91 3 5 5 129 220 5 7 50 e 9 55 1 ie Durchmesser 10—15, 200250 mim 1628, 250—300 a 8 5 e 2 2 Ot. Slstahlwer 2 1 8 5—25 1 KURZ NACHRICHTEN Daene. Werde, M n e,,% Pere leer ble 0. ac ace aue Ronen los; Seſlerte ürkis 1 7 1 2 2 Zellstof 5 111 ütten union 9 1 5 77 5 35.— h Oel deutschen Oelgesellschaften dtaetlichen türkischen Erdeltesellschart ge- Rig inger non 167, 1 Sante. ae,, Die türkische Regi g hat der hören inner Unton 6 197 N Bochum. Verein 152½ 151 NE-Metalle Deutsche 4 egierung hat der noken.. er ß 85 Badische Ban 190 190 155 5 8 e Erdöl AG, Hamburg, acht Konzes: Die Kaffeepreise hoch; Ausfuhren senken 10 Farben Liqu. S% endeten 208. 880 1 12 Elektrolpupter für Lettzwecke 223.00—228,00 P 3 e über eine Fläche von insgesamt 2 tüt. d n 5. Sch.) 31½ u. Wechsel-BK. 2 20⁸ 5 Blei in Kabeln 105,00 106,0 DM 90 000 ha zugesprochen. Es handelt sich zu- Zur Stützung der sinkenden Weltmarkt- ant. Sch. 3125 3% Commerzbank“) 957 9%[HBandelsunion 702 200 Aluminium für Leitzwecke 250,00 265,00 DM bächst um Aufschindkonzess ionen tür en preise kür Kaltes haben sleven südamerikani- e„ 305 8 Commerz- 5 8 I 15 0 Westdeutscher Zinnpreis 966.00 875,00 DM Zei 5 sche Staaten ein vorläufiges Abko Ar, n 5 attenw. Sieserl. 8 N 55 1% Von sechs Jahren, innerhalb deren über erzielt, ihre VV etwa Farbeng Bayer 194¼ 192½[u Credit: Bank 227 228 Tiederrh. Hütte 175 eee 125.00—17,00 Pr beetostsche Voruntersuchungen ausgeführt und 5 3 Feldmühle. 330% 330% Beutsche genkhy 20%„% Kukrst. Hatting 7 175 9 8 eee im Anschſut daran Aufschlußbohrungen nieder-% U. H. zu beschneiden. Ueber die einzelnen pelten& Gun. 185% 182 Dt. Bank 486 207% 207 Stahlw. Südwestf. 179 17 5 ebracht werden N Möglichkeiten, die fallenden Weltmarktpreise Goldschmidt 187 185½[Dresdner Bank).„le 10% Aug. Thyssen-H. 167 165 Freie Devisenkurse „Fünf der 2 5. für Kaffee zu halten, beraten zur Zeit in Gritzner-Rayser 123 123 Dresdner Banka 201 20¹ Erin Bergbau. 280 280 Geld Brief 30 T sionsgebiete(von je etwa Mexiko-City die Vertreter Brasili Mexikos 57 1 171 Pfälz. Hyp-Bank 164 164 da 8 000 ha) liegen geschlos Gallen Stadt 0 die Vertreter Brasiliens, Mexikos, Grün& Eufinger 171 Nelcls ban Ant 815 80⁰ 100 dän. Kronen 60,66 60,78 4 Olwarbakir südwestlich Mardin an der syrischen Kolumbiens. Kostarikas, Guatemalas, Salvaders flarp. Bergpau%% i ahein, p. Bunk% s renmentfonas 100 nor w. Kronen 59,1 68,3 99 Die Gebiete grenzen unmittelbar an und Niksraguas. 1 Sachers Tae 15 162% 1 8% ebenes 1198 08 55 earl, e 1 11 15 5 e Krteche Gerechtsame der DEA, so daß die Erstmals wieder japanische Dollarbonds ee ee entön Wach e 100 Boll, Gulden 110,66 110,83 geh 7 55 über ein ausgedehntes Forschungs-(AP) In New Nork wurde am 16. Oktober Klein, schanzl, u. B. 220 218 is c Rütten e 117% 116% 100 belg. Francs 9,3715 8,395 58210 beiderseits der syrisch-türkischen Grenze der erste Verkauf japanischer Obligationen in Knorr 325 32⁵ Eisenhütte 145 144 FOndefxn fd, 2 100 franz. Pranes 9.9939 9.9959 bölnögtfe In der Gegend von Mardin stehen die den Vereinigten Staaten seit etwa 25 Jahren Lahmever 18 e Stabi. Bochum 137 135 investa 105,20 108,40 e e 5 elligen sedimentären Ablagerungen teilweise bekanntgegeben. Die„Alaska Lumber und Pulp Fenz,.—2* 02 ½¼ Tel. Electr. Doll) 11.54 ital. Lire 6,681 6701 unter ei 1 1 3 1. Pinde's Eis 217% 215 eh. GHH: 17 45,40 45,30 1 US-Dollar 4,1961 4,2061 an. Dref J Pis zu 40 m mächtigen Basaitdecke Cempanà, Incorporated eine Tochter gesellt Tudw. Wafzmüine! 100“ f Ratten ß 5 1 Kanad. Dollar 4.355 4,365 Sele der neuen DEA- Konzessionen liegen schaft eines japanischen Unternehmens, traf ttenw. Oberh.. IUsesfonds 85 85 100 Schweizer Fr.(tre 978 9913 che 3 Stadt Süirt in der Nähe der türki- Absprachen für den Verkauf von Bonds im 100 österr. Schilling 16,136 16.176 n Oelfelder Raman und Garzan, die der Werte von 12 Mill, Dollar(50,4 Mill. DM).) RM-Werte 100 DM-WN= 450, DM-O; 10 DM-O= 23,60 U- —— 1 8 * rundenspiel dem Saite 12 Freitag, 18. Oktober 1957/ Nr. 242 Das Kraftsport-Programm am Wochenende: „Jag der tiausherten' in Ringes- Oberliga Neuling Schriesheim Punktelieferant des Tabellenführers ASV Feudenheim? Es hat nicht den Anschein, als würden sich in der Spitzengruppe der Ringer-Ober- liga Südwest Veränderungen ergeben: Die beiden führenden Staffeln von AC Siegfried Heusweiler und SV 98 Brötzingen haben Zwar Auswärtsstarts vor sich, jedoch sollte Heusweiler beim Tabellenletzten KSC Frie- senheim ebenso zum doppelten Punktgewinn kommen, wie Brötzingen beim KSV Riegels- berg. Die drei„Verfolger“ ASV Pirmasens, KSV Wiesental und VII. Thaleischweiler stehen dagegen vor schwereren Aufgaben. Thaleischweiler bekommt mit dem RSC Eiche Sandhofen eine harte Nuß zu knacken und Pirmasens muß sich beim heimstarken AV Einigkkeit Köllerbach vorsehen, keine Punkteinbuße zu erleiden, während man den Wiesentalern einen weiteren Heimsieg Segen ASV 1888 Mainz zutrauen kann. VfK Schifferstadt dürfte bei der Sd Erbach zu einem klaren Sieg kommen. ASV Germania Bruchsal ist kampffrei. In der nordbadischen Ringer- Oberliga zeichnet sich diesmal ein„Tag der Haus- herren“ ab. Tabellenführer ASV Feudenheim empfängt am Samstagabend(20 Uhr, Schul- turnhalle) den Neuling KSV Schriesheim, Segen den er zu einem ziemlich klaren „RKerwe- Sieg“ kommen sollte und die SpVgg Ketsch wird auf eigener Matte mit dem Ta- bellenletzten ASV Heidelberg ebensowenig Federlesens machen. ASV Lampertheim und SRC Viernheim geben ihre Visitenkkarten Insgesamt sind 45 in Heidelberger Vororten ab. Ac Germania Ziegelhausen gegen Viernheim) und S8 Kirchheim(gegen Lampertheim) sind jeden- falls der Papierform nach knappe Heimsiege zuzutrauen. Beim Kampf zwischen KSV Kirrlach und KSV Deutsche Eiche Oestrin- gen sollten die Kirrlacher zu Hause das bessere Ende für sich behalten können. Die vier Erstplacierten der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga sind diesmal unter sich. Der Tabellenführer RSC Laudenbach muß beim ASV Ladenburg sein Können beweisen und KSV 1884 Mannheim ist beim VfK 08 Oftersheim zu Gast. Für beide Begegnungen sind Prognosen recht schwer. Bei den drei anderen Kämpfen spricht einiges für die jeweils reisenden Mannschaften. Der SpVgg Niederliebersbach kann man einen doppelten Punktegewinn bein ASV Fortuna Reilingen zutrauen. Das- selbe gilt auch für den ASV Eppelheim beim Neuling und Tabellenletzten KSV 56 Schwetzingen, Die zweite Punktrunde in der Mannhei- mer Ringer- Kreisklasse verspricht recht interessant zu werden. Von RSC Hocken- heim gegen AV Schwetzingen, RSC Schönau Segen SpVgg Niederliebersbach II, SpVgg Fortuna Edingen gegen HSV Hockenheim und KSV Hemsbach gegen RSC Eiche Sand- hofen II sind Heimsiege zu erwarten, wäh- rend KSV Malsch bei der Sd Brühl und AC Neulußheim beim VfK 08 Oftersheim II Auswärtssiege zuzutrauen sind. 11 Vereine vertreten: Wer gewinn Hallenlandball-Hleisteritel? Leutershausen, Birkenau und 98 Seckenheim haben die größten Chancen Die Handballer tragen am Wochenende ihre Fallenmeisterschaften aus. Insgesamt Werden 45 Vereine der Kreis-, Bezirks- und Verbandsklasse auf dem Parkett der Halle des TSV 1846 antreten. Die Kreisklasse ist mit 25 Mannschaften am Stärksten vertreten. Alle 25 Mannschaf- ten spielen in 7 Dreier- und einer Vierer- gruppe zunächst den Gruppensieger heraus. Diese acht Gruppensieger ermitteln in einem Schleich und Witte ma ier in der nordbadischen Auswahl Für das Länderpokalspiel Nordbaden— Niedersachsen, am 27. Oktober, im Karls- ruher Wildparkstadion, zieht der nordbadi- sche Fußballverband, 16 Spieler zu einem Kurzlehrgang in der„Bergschmiede“ im Alb- tal, vom 25. bis 27. Oktober zusammen. An dem Lehrgang nehmen teil: Mayer, Gimmel (beide ASV Durlach), Spankowski Han, Kunz- mann(beide Birkenfeld), Weingärtner, Bau- mann, Alker(sämtliche KFV), Claussner (KS, Schleich(VfL Neckarau), Kehl Freya Limbach, Roessle OSC Heidelberg), Witte⸗ maier(ASV Feudenheim), Hörner FV Dax- landen), Keller, Horn(beide FV Hockenheim) und Bader(Olympia Kirrlach). Weiteren Turnier die Teilnehmer für die Sonntagsspiele. Die Kreisklasse entsendet also drei Vertreter zu den Spielen der Be- Zirks- und Verbandsklasse. Zwanzig Vereine der Bezirks- und Ver- bandsklasse beginnen am Sonntagvormittag die nächste Runde. Hier sind alle Vereine Vertreten, die sich eine Chance errechnen: 180 Ketsch, Sd Leutershausen, 98 Secken- heim und der TSV Birkenau. Auch die bei- den Vertreter in der Heidelberger Staffel, Sy 98 Schwetzingen und HSV Hockenheim, nehmen an dem Turnier teil. Gespielt wird am Sonntagvormittag in fünf Dreier- und zwei Vierergruppen. Die sieben Gruppensieger spielen in zwei weite- ren Gruppen die Endspielteilnehmer heraus. Gespielt wird jeweils 2&6 Minuten, lediglich das Endspiel geht über 2K 10 Minuten, Wer in das Endspiel getangen wird, läßt sich schwer voraussagen. Fest steht aber, daß die Vereine Sd Leutershausen, TSV Birkenau und 98 Seckenheim ein besonderes Wörtchen bei der Vergebung der Meister- schaft mitreden werden. Vielleicht gelingt aber diesmal auch der TSG Ketsch oder einer Bezirksklasseelf aus der Schwetzinger oder Bergsträßer Ecke der Durchbruch in den engeren Wettbewerb. ISV 46 empfängt HC Heidelberg: In der ocken-Liga fattt Vorenischeidung Silberschildspiel in Heidelberg/ Am Sonntag, um 11 Uhr, kommt es auf dem Platz im Luisenpark zu der mit großer Sparnung erwarteten Auseinandersetzung der Gruppe A zwischen dem TSV 46 und dem HC Heidelberg. Diese Begegnung ist deswe- gen so bedeutungsvoll, weil der Sieger mit dem Meistertitet seiner Gruppe rechnen kann. Beide Manschaften sind bis jetzt noch unge- schlagen. Daß die Mannheimer alles aufbie- ten werden, um dem gefürchteten Gast die erste Niederlage beizubringen, versteht sich von selbst. Ob dieses Vorhaben jedoch gelin- gen wird, bleibt abzuwarten, denn die Hei- delberger kommen mit den besten Empfeh- lungen. Feststeht jedenfalls, daß Mannheims Hockeyfreunde mit einem temperamentvol- len, über dem Durchschnitt stehenden Tref- ten rechnen können.— Im zweiten Spiel der Germania Mannheim verstärkt Gruppe A stehen sich in Karlsruhe der KSC und Germania gegenüber. Hier gelten die Karlsruher als die Favoriten.— In Heidel- berg will die MTG alles versuchen, gegen den Vorjahrsmeister HTV 46 erfolgreich zu be- stehen. Das Vorspiel in Mannheim wurde von den Heidelbergern glücklich 3:2 gewon- nen. In Bruchsal treffen die TSG und der Neuling TC Pforzheim aufeinander. Das Vorschlußgrundenspiel um den Hockey- Silberschild zwischen Baden und Rheinland/ Pfalz wird am 27. Oktober in Heidelberg auf dem TSG 78-Platz ausgetragen. Der Hockey-Elf Germania Mannheim ha- ben sich Torhüter Gerhard Wenzel und Mit- telstürmer Karl Hadrian angeschlossen. Bei- de spielten bisher für den HC Stralsund und bedeuten für die Germania eine wertvolle Verstärkung. Erstmals ohne Handball-Routiniers: lugoslawien prüft unsere Talente Bevor die Vorbereitung auf die Hallen- handball- Weltmeisterschaft 1958 beginnt, bei der erstmals eine gesamtdeutsche Mann- schaft antreten soll, trägt der Deutsche Handball-Bund an den beiden letzten E tober-Sonntagen in Kassel gegen Jugo- Slawien(20.) und Ludwigshafen gegen Un- garn(27.) zwei Feldhandball- Länderspiele Aus. Hierbei verzichtet der Deutsche Hand- ball-Bund erstmals völlig auf die zuletzt noch eingesetzten Routiniers wie Hermann Will, Markus Bernhardt und Horst Käsler. Vor Allem die Jugoslawen mit ihrer gut ein- gespielten Mannschaft werden unsere Ta- lente vor eine schwere Aufgabe stellen. Nach dem Ausfall von Baronsky und dem dann als Ersatzmann benannten Kirsten stehen die 13 Spieler fest, die in Länder- spielen eingesetzt werden können. Es sind: Tor: Nau(Eintracht Mombach) und Herr- marm(TSV Katlenburg); Deckung: Schwope fl. Wolfsburg), Tiemann(Bayer Lever- Ekuser), Ruff(Tura Ludwigshafen), Lietz(TV Hassee-Winterbeb), Hansch(VfL Wolfsburg) und Führer(SV FHarleshausen); Sturm: Horst Singer FA Göppingen), Erwin Porzner (TSV Ansbach), Robert Will Bayer Lever- 5 Kkusem, Schwenker(ATS Habenhausen) und Stahler(TSG Haßloch). Die Jugoslawen dürfen nicht unterschätzt werden. Durch verschiedene gute Ergebnisse bewiesen die Männer aus Zagreb, Belgrad, Pancewo, Serajewo und Nisch in den letz- ten Jahren immer wieder ihre Fortschritte. Das Rilckgrat der Mannschaft bilden sieben Weltmeisterschaftsteilnehmer von 1955. Da- mals unterlagen die Jugoslawen nach einer 5:2-Führung im Oberhausener Zwischen- späteren Weltmeister Deutschland mit 12:23. Als achter Weltmei- sterschaftsteilnehmer kommt mit der durch einen fünftägigen Kurs vorbereiteten Mann- schaft noch der heutige Nationaltrainer Do- lenec mit nach Deutschland. Schweizer Gäste in Edingen Der TV Edingen empfängt am Sonmtag, elf Uhr, die Handballelf des MRG Baden. Die Schweizer Gäste spielen sowohl in der Halle wie im Feld einen gepflegten Hand- ball. Kohl betreut SVW-BoOoxjugend Der deutsche Halbweltergewichtsmeister Willi Roth hatte mit der Ubernahme des Trainings der Waldhofboxer auch die Auf- gabe der Betreuung des Nachwuchses über- nommen, ein Amt, das ihm in den letzten Monaten bei der Vielzahl der Neuzugänge an Schülern und Jugendlichen über den Kopf zu wachsen drohte, sollte das Training der ersten Staffel nicht vernachlässigt werden. Seit kurzem hat die SVW-Boxabteilung nun in ihrem früheren Halbschwergewichtler Rudi Kohl, der sich seinem alten Verein wie- der anschloß, einen zweiten Trainer erhalten. Roth wird sich künftig ausschließlich den Aktiven widmen, während Kohl Schüler, Jugendliche, Junioren und den Senioren- Nachwuchs betreut. Neben Kohl verzeichnet der SV Waldhof an Neuzugängen noch den Südwestmeister im Federgewicht, Günther Wiewecke(Tura Lud- wigshafen) und Fritz Ritter, den badischen Vizemeister im Schwergewicht(bisher BC 55 Waldhof)). Weitere Sportnachrichten Seite 8 8 8 SSS Saen 2 BRENNHNKNM EVER e 1186 kin ausgesprochen eleganter, einteihiger aglan in der modischen Korꝛform mit und ohne Seitenschlitz. Aktvel in Schnitt und Verorbeitung. Peine Wolle,„or mireu In vielen interessanten Herbsffafben. Auch in anderen, modisch- aktuellen formen. Hbf Die Fachwelt sagt: Es gibt nichts besseres! 9 Große Auswabl auch in 6rößzen für Junioren und„eren von Formas“. 2 Burſtuuf ist doch vorteilhaſter 5 2 nicht glan hart. Plan Stun dess mit um scha. artig bis i Masc Wan nur emsi. ben scher Ludv junge die e gisch vier 8 Bank dem lich Engle stigel Verruf gleick ersta. pöse ür d 6000 word die E ken i die N und der R unrep Lecke gesch Prem tritt len P in de Meer: einer kekter ken h. hang ein b „Amp Coméc Abend kannt. dem Heinz Der Baden- dem 1. Rudolf preis i Jahr 2 Förder len an (Freibi Schatte Nation Pold Al Mannh. kis“ ge hard. gart üb Asta der Ge der M. „Rom Briefe Seneca, Hein tag, 19. Kunsth. schen I abends Schuma Das auf seir nach Li Feierab teaus„ lens mi Gertrud spielt. Die nächste Die H. ber, 20 Hans G Mit Jonntag Bühne mit Ax Hauptde thel, Ka king, E Im 80 ren die „Deutsch 26. Okto 27. Okto maus“ v tung: Dr Regie: ane 53 Oktober, 19.30 Uhr, sowie „Oktober, 15 Uhr und 19.30 Uhr, die Fleder- Nr. 242/ Freitag, 18. Oktober 1957 MORGEN Seite 13 er Alle Räder standen still kin Streik vereitelte die Wiedereröffnung des Versdiller Hofthegters Das Regieren will der Vierten Republik nicht recht gelingen, wohl aber die Regie glanzvoller Feste.. es sei denn, daß die harte Wirklichkeit die hochfliegenden Pläne wie schillernde Seifenblasen in letzter Stunde zum Platzen bringt. Das stolze Wort des Sonnenkönigs„Versailles dreht sich nicht mit dem Erdball, denn der Erdball dreht sich um Versailles“ sollte für die höfische Gesell- schaft von heute im Märchenlicht einzig- artiger Gala-Abende wieder Wahr werden, bis in der allerletzten Stunde ein Streik der Maschinisten den mit unvorstellbarem Auf- wand vorbereiteten Feiern ein hoffentlich nur provisorisches Ende machte. Fünf Jahre emsigster Arbeit und nicht weniger als Sie- ben Millionen Franken hatte den französi- schen Staat die Renovierung des Hoftheaters Ludwigs XV. gekostet, in dem Anno 1770 die junge Marie-Antoinette bei ihrer Hochzeit die ersten Ovationen ihres frivolen Und tra- gischen Lebens hören durfte und Wo sie— vier Tage vor dem Sturm des Pariser Volkes auf Versailles— zum letztenmal, bei einem Bankett der Garden, akklamiert wurde. Nach dem fürstlichen Auftakt im Frühjahr, anläg- lich des Besuchs der Königin Elisabeth von England, war beabsichtigt, den in seiner ein- stigen Pracht aus den Verwüstungen und Verunstaltungen des Wandels der Zeiten gleich dem Phönix aus der Asche wieder- erstandenen Theatersaal nunmehr auf pom pöse Wéise einzuweihen. Der Eintrittspreis Für die drei festlichen Nächte war auf je 6000 Franken, das sind 60 Mark, angesetzt worden, und das Tout Paris schlug sich um die Karten. Kammerdiener mit Puderperük- ken in der Livréèe des Rokoko sollten laut die Namen der einzelnen Gäste ankündigen und unzählige Fackeln in der langen Galerie der Könige aufleuchten, wWwo zugleich ein ganz unrepublikanisches Büfett mit Sekt und Leckerbissen errichtet wurde. Wohl war mir geschehen, nicht zur ins Wasser gefallenen Premiere, sondern nur zur letzten Probe Zu- tritt gefunden zu haben. Im Schein der vie- len Kristall-Lüster schimmerten die Logen in den raffiniertesten Farbmischungen von Meergrün, zartem Rosa und Gold auf. Nach einer Huldigung zu Ehren des großen Archi- tekten Gabriel, der einst dies Juwel geschaf- ten hatte, öffnete sich der blauseidene Vor- hang mit den eingewirkten Königslilien auf ein berückendes Bühnenbild für Molières „Amphitryon“, gespielt von der Truppe der Comédie Francaise. Der zweite Teil des Abends sollte dem in Frankreich noch unbe- kannten Ballett Cocteaus,„Die Dame mit dem Einhorn“, in der Choreographie von Heinz Rosen und zur Musikpartitur von Kultur- Chronik Der Schiller- Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg wird am 10. November dem 1381 geborenen Dichter und Schriftsteller Rudolf Pannwitz verliehen werden. Der Ehren- preis in Höhe von 10 000 Mark wird in diesem Jahr zum zweiten Male vergeben. Die beiden Fördergaben des Preises von je 5000 Mark fal- len an die jungen Dramatiker Karl Wittlinger Freiburg), dessen Schauspiel„Kinder des Schattens“ am 22. Oktober im Mannheimer Nationaltheater uraufgeführt Wird, und an Leo- pold Ahlsen(München), von dem gegenwärtig in Mannheim das Schauspiel„Philemon und Bau- Kis“ gespielt wird. Ministerpräsident Dr. Geb- hard Müller wird die Auszeichnungen in Stutt- gart überreichen. Asta Südhaus, Hamburg, trägt auf Einladung der Gedok am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle unter dem Titel Rom— Stadt der Caesaren“ Dichtungen, Briefe und Essays von Ovid, Lukrez, Vergil, Seneca, Cicero und Properz vor. Heinrich Berg, Hamburg, spielt am Sams- tag, 19. Oktober, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle im Rahmen eines von der Städti- schen Musikhochschule veranstalteten Klavier- abends Werke von Beethoven, Reger, Chopin, Schumann und Prokofleff. Das Reisetheater„Der Guckkasten“ kommt auf seiner Tournee am Samstag, 19. Oktober, nach Ludwigshafen. Im Großen Saal des BASF Feierabendhauses wird um 20 Uhr Jean Coc- teaus„Bacchus“ in der Inszenierung Josef Gie- lens mit Werner Krauss, Oskar Werner und . Kückelmann in den Hauptrollen ge- pielt. Die Städtische Bühne Heidelberg bringt als nächste Schauspielpremiere Nicolai Gogols „Die Heiratskomödie“ am Samstag, 19. Okto- ber, 20 Uhr; heraus. Bearbeitung und Regie: Hans Gaugler. 5 Mit Molières„Amphitryon“ gastiert am Sonntag, 20. Oktober, 20 Uhr, in der Städtischen Bühne Heidelberg ein Prominenten-Ensemble mit Axel von Ambesser als Regisseur und Hauptdarsteller; Weiter wirken mit: Lola Mü⸗ thel, Karl Schönböck, Hans Putz, Ursula Her- nig, Eya Pflug und Lutz Moik. Im Schwetzinger Rokoko-Theater präsentie- 7 die Jon Walter R. Eberhard geleiteten Deutschen Operngastspiele“ àm Samstag, dem am Sonntag, dem 1 on Johann Strauß. Musikalische Lei- ans Dr. Ernst Cremer und Walter Schartner, kHesie: Walter R. Eberhard. Jacques Challey gewidmet sein, interpretiert von den Primaballerinen und dem ersten Tänzer der Großen Oper..„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ wird heute hohen Orts versichert, aber Cocteau, der eigens vom sonnigen Mittelmeerstrand nach dem nebli- Zen Paris gekommen ist, werden noch ein Paar graue Haare mehr in seinem wirren Schopf gewachsen sein. * Auf den Pariser Bühnen ist das Ereignis der Woche die französische Erstaufführung der dramatischen Komödie„Das groge Mes- ser“ von Clifford Odets in der Adaptierung von Jean Renoir, der sich, nach„Orvet“, zum zweitenmal von seinem eigentlichen Ele- ment, dem Film, dem Theater zugewandt hat. Das Sujet, eine bittere Satire auf Holly- wood, dessen Milieu Renoir, der 15 Jahre lang dort gedreht hat, besonders gut kennt, erinnert in manchem an die Skandal-Affaire, die kürzlich durch den Prozeß um die Zeit- schrift„Confidential“ aufgewühlt wurde. In seiner Bühnenbearbeitung hat der berühmte Filmschöpfer dem amerikanischen Stück eine humane Note gegeben, die es stellenweise zur echten Tragödie steigert. Renoir hat es sich dabei nicht Versagen können, in die Handlung einen kurzen Filmstreifen einzu- weben, den kürzesten sicher, den er je ge- schaffen hat. Das„Große Messer“ erreicht aber seine Publikumswirkung vor allem durch eine ganz hervorragende Besetzung mit Daniel Gelin an der Spitze, der seit sechs Jahren zum erstenmal wieder auf den Bret- tern steht. H. V R. Ute Petry: Peter Die in Ludwigshafen be- heimatete Kunstlerin zeigt gegenwärtig Aquarelle in einer Ausstellung im Mannheimer Institut für Eræiehung und Unterricht. die noch bis zum 26. Ok- tober geößnet bleibt. Archivbild Zwischen Dokumenten blöht die Welt der Kunst Versuch einer Wissenschaftlichen Von-Sogb- Abs „Sahst Du das Porträt, das Gauguin von mir gemacht hat?“ schrieb Vincent van Gogh 1889 am seinen Bruder Theo, und kam in einem späteren Brief noch einmal darauf zu- rück:„Mein Gesicht hat sich seitdem auf- gehelllt, aber trotzdem bin ich vollständig ge- troffen, wie ich damals war. Ein Mensch mit Elektrizität geladen.“ Die wirklich elektrisch anmutenden inne- ven Spannungen des Malergenies Vincent van Gogh haben seine künstlerische Entwicklung und sein schmerzerfülites Leben, das im Selbstmord endete, gleichermaßen umgetrie- ben. Das sichtbar zu machen, versucht eine breit angelegte Ausstellung in der Villa Hü- gel bei Essen unter dem Titel„Vincent van Gogh, Leben und Schaffen— Dokumentation, Gemälde, Zeichnungen“, Das Wort„Dokumen- tation“ steht in diesem Titel nicht von un- gefahr vor„Gemälde“ und„Zeichnungen“: auf die sogenannte Dokumentation nämlich Wird hier von den Veramstaltern mehr Wert als auf das Zeigen des Künstlerischen Werks von van Gogh gelegt. Die Gemälde aber,, meinen wir nach einem Rundgang, vermit- teln stärker als alle noch 80 sorgfältig zu- Sarrnnmerigesuchten Dokumente, die bahn- brechende„Elektrizität“ dieses Malers, der die nach ihm Kommenden das Sehen erst ge- lehrt hat. Herrn Pr. Tralbaut, Leiter des Van Gogh-Archiefs“ in Den Haag umd des„Rijks- bureaus voor Kunsthistorische Dokumenta- tie“ ebendort, scheint die Mitveranstalter der Essener Ausstellung, die Herren vom„Folk- Wang-Museum“ und vom„Gemeinnützigen Verein Villa Hügel E. Vie, beide in Essen, zu nächst von seiner Ansicht überzeugt zu haben, daß Leben und Werk Vincent van Goghs zu- sSammem mur in einer„Wis senschaftlichen“, dokumentarisch belegten Ausstellung ⁊zu erfassen wären. Im Lauf der vorbereitenden Arbeiten jedoch scheinen die Herren vom Folkwang- Museum sich zurückgezogen zu haben: bei der Vorbesichtigung überliegen sie das Wort ausschließlich ihren„Mitveran- Stbaltern“. Trotz mancher aufschlußreichen Einzel- heit, die der Ausstellungsbesucher der„Do- Kumentation“ entnimmt, versteht man die Zurückhaltung der Museumsleute. Die fünf- zig Zeichnungen und fünfzig Gemälde van Goghs, die in diese Allsstellung nach„doku- mentarischen“ Gesichtspunkten um mit innen irgend etwas aus des Künstlers Leben zu„belegen“— aufgenommen Wurden, er- Sticken fast umter der Fülle großformatiger Fotos, Fotokopien, Akten und anderen Din- gen. Wer das künstlerische Erlebnis eines Gemäldes hier sucht, bemüht sich, möglichst mit Scheuklappen am der„dokumentarischen“ Ueberfülle vorbeizulaufen, um endlich ein Bild zu sehen. Danm erst beginnt das Werk van Goghs zu wirken Wissenschaftlicher Interessierte und Men- schen, die nicht gern irgendwelche Winkel im Leben anderer, vor allem berühmter Leute, umerforscht lassen, begeistern sich mehr an dem umfangreicheren Dokumentationsteil der Ausstellung. Sie bewundern zum Beispiel den etwas geschraubt als„stiller Zeuge von Vincents Liebe und Leid in Arles“ vorge- stellten Stuhl, auf dem die Angehörigen einer Postbotenfamilie van Gogh Modell gesessen haben. Sie entnehmen einem Ste mmbaum, daß; der große Maler im 18. J Hundert einen Ahnherrn hatte, der Bildhauer war, und dag es mehrere Kunsthändler unter sei- nen Vorfahren gab, wie auch Vincents Bru- der Theo es gewesen ist. Sie sehen Fotos von der Akademie in Antwerpen und leser an ihnen eine Anekdote ab, die für eine Se wisse Art von Akademielehrern typisch er- scheint: Als Zweiunddreigigjähriger wurde Vincent van Gogh(der mit der Einschrei- bung eigentlich nur die für ihn im Augen- blick unerschwinglichen Modell Honorare Sparen wollte) an der Akademie der Schönen Künste in Antwerpen eingeschrieben und durfte durch den Haupteingang für Fortge- schrittene das Haus betreten. Nach zweiein- halb Monaten aber beschloß das Lehrerkol- legium, den Studierenden van Gogh von den Kursen für Fortgeschrittene auszuschließen, Weil er„nicht zeichnen“ könne, und ihn in die Klasse für Anfänger(die 13 bis 15 Jahre alt waren) zurückzuversetzen. Fesselnder als solche„Dokumente“ sind die Fotos von Motiven, die van Gogh gemalt hat. Ein auf dem Foto recht langweilig aus- sehender Obstgarten zum Beispiel, der durchaus nicht den Eindruck erweckt, als Vorwurf eines Gemäldes dienen zu können, wird in der Sicht van Goghs zum vibrierend blühenden Zauberreich. Und mam gewahrt an dieser wie an anderen Gegenüberstel- lungen, wie Wichtig van Gogh die Wirklich- keit nahm, wie maßgerecht er die Verhält- nisse von Bauwerken und Pflanzen in seine Landschaftsgemälde übertrug, wie kühn er andererseits ein Panorama von zwei ver- schiedenen Blickpunkten aus um der besseren Bild wirkung ineinanderzog. An wenigen Blumenbildern wird die Auf hellung von van Goghs Palette deutlich: er wählt nicht nur lichtere Farben, sondern be- stellung in der Essener Villa Högel Sinnt auch den Hintergrund in Korbgeflecht- musterung aufzulockern, che er dürch die Einflüsse der Pointillisten und Luministen zu S0 strahlenden Bildern wie der Butte de Montmartre“ und dem„Blühenden Garten“ kommt. Später, unter süd französischer Sonne, sieht er dann die klaren Farben, die die Welt aus den„Rhönebarken“, der„Cafè- terrasse am Abend“, dem Portrait des Brief- trägersohns Armand Roulin inzwischen ken- nen und lieben lernte. Von den letzten er- regenden, farblich wieder etwas gedämpf- teren, aber in ihrem Strich lodernden Wer- ken sieht man in Essen das berühmte Selbst- porträt mit Hut und den„Irrenhausgarten“. Im Vorraum der Ausstellung hängen, vielfach vergrößert, vierundzwanzigmal die Augen van Goghs— Ausschnitte aus ver- schiedenen Selbstdarstellungen und einem Porträtfoto— und sollen den Besucher mit dem Motto vertraut machen:„Diese Augen sahen die Welt neu— heute sehen wir sie mit diesen Augen“. Wie sehr spätere bedeu- tende Maler die Welt mit van Goghs Augen sahen und noch sehen, wie sehr also van Gogh das künstlerische Sehen der nach ihm Kom- menden gebildet hat, beweisen einige gute Reproduktionen von Bildern Mackes, Mares, Picassos und anderen, die einigen Gemälden van Goshs gegenübergestellt sind: das Leuchten der Farbe, die Strahlkraft einer vom inneren Erlebnis verwandelten und doch Wirklich gebliebenen Welt im Bilde wurde einer großen Malergeneration zum Ereignis, weil van Gogh sie geschaffen hatte, van Gogh, der— auch das ist in der Ausstellung mit eigens aus Holland unter Schwierigkei- ten herbeigeschafften Originalakten belegt auf den Tag genau ein Jahr nach einem tot- geborenen Bruder gleichen Vornamens ge. boren wurde und sich zeitlebens für ihn als „Stellvertreter“ auf der Erde fühlte. Ein Fremder auf der Welt, schuf er eine neue Welt. Sonja Luyken Klassische Kammermosik Die Kammermusikvereinigung der Berliner Philharmoniker spielte in Mannheim Wohl nur selten werden die Kammer- musikwerke von Mozart, Beethoven und Schubert in einer so großartigen Wiedergabe zu hören sein, wie im ersten Heinz-Hoff- meister-Konzert, das im ausverkauften Saal der Mannheimer W irtschaftshochschule jetzt stattfand. Es musizierte die Kammermusik Vereinigung der Berliner Philharmoniker, die ihre Zuhörer durch ihr glänzend auf- einander abgestimmtes, exaktes und musi- kantisches Spiel faszinierte. Sie brachte das nachdenkliche Klarinetten-Quintett A-Dur (KV. 581) von Mozart mit Anmut und klang- lich sehr Ausgewogen, da sich der Klarinet- tist Alfred Bürkner in den inmigen Klang der Streicher nuancenreich einzufügen Wußte. Launig und munter kam das herr- liche, heiter beschwingte Forellen-Quintett Opus 114 von Schubert. Oskar Rothensteiner bot glasklar, perlend und brillant die Slit- zernde Geschliffenheit des Pianistischen. Feinfühlig, ohne zu dominieren, hellte er ungewöhnlich reizvoll die noch etwas ele- ische Stimmung der ersten drei Sätze auf umd bestimmte im Variationssatz durch sei- nen farbigen und zarten Anschlag das durch- sichtige Filigranwerk. Zusammen mit den Streichern, die weich und beseelt ihre melo- dischen Linien deuteten, verhalf er dem Quintett zu einer frischen, beschwingten Aufführung. Beethovens„Septett Es-Dur“(Opus 20), das der Komponist nicht so recht leiden mochte, da er sich über den„Allgemeinen Beifall“, den es erhielt, ärgerte, gelang den Berliner Musikern gleichfalls hervorragend. Die einschmeichelnden Melodien der Violine Kontrastierten mit den humoristischen Stac- cati der Bässe und den derb fröhlichen Gän- gen des Horns. Zwischen den beiden Tanz- Sätzen, dem charmanten„Menuetto“ und dem zupackenden Scherzo, stand das in un- zꝗähligen Bearbeitungen bekannt gewordene Andante mit seinen liebenswürdigen Varia- tionen. Wie auch das àbschliegende Presto, wurde das ganz kurze und ausgezeichnete Septett lebendig bewegt und mit beispiel loser Leichtigkeit realisiert, so daß der App- leaus kein Ende nehmen wollte. Ig. Wie ich arbeite Von Arthur Honegger je Singakademie Mannheim kührt, Wie Wir Berelts meldeten, am Dienstag. 2. Ostober den symphonischen Psalm„König Pa vid 8 Arthur Honegger auf, ein Werle, das 75 Komponist im Jahre 1921 als Auftrag Arbei in zwei Monaten ausführte. Aus diesem 5 laß bringen wir nachfolgend ie aus seinem Buche„Ich bin Komponist', a im Atlantis-Verlag Zürich erschinen 1 entnahmen es dem Kapitel„Wie ich arbeite“. Wie ich arbeite? Kann ich über meine 1 8 h bin des- Arbeitsmethode etwas aussagen? Ich bin sen nicht gewiß. Man müßte die mühevolle Arbeit schildern können, die sich unter einer Schädeldecke vollzieht, die Mauer durchbre- chen, hinter der sich etwas abspielt. Die musikalische Komposition ist die geheimnis- Vollste aller Künste. Man kann lernen, wenn man einem arbeitenden Maler oder Bild- hauer zusieht. Viele Schriftsteller diktieren ihre Bücher; sie arbeiten also vor Zeugen. In dem Augenblick aber, in dem ein Musiker eine Sinfonie konzipiert, im Augenblick, da er komponiert, ist er allein und im Dunkel. Er muß seine Partitur ganz vollenden, bevor er sie hören kann. Der Maler und der Bild- hauer, ich sagte es schon, haben die Möglich- keit, ihr Modell mit der künstlerischen Uber- tragung zu vergleichen, welcher es zugrunde liegt. Man sieht, wie sie Abstand nehmen, Modell und Abbild gegenüberstellen, den Pinsel oder den Meißel ergreifen, um ein fehlerhaftes Detail zu verbessern. Für uns Musiker gibt es keine Möglichkeit einer Kontrolle vor der Aufführung: wenn wir Verbessern wollen, ist es schon zu spät! Der eifrigste meiner Schüler würde, wie ich fürchte, nichts lernen, wenn er mir beim Komponieren zusähe— bis auf den Augen- blick, wo ich orchestriere. Er könnte nötigen- falls mir dabei helfen, wie früher die Schüler der Maler unter der Leitung des Meisters Fragmente eines Ganzen zeichneten. In der Musik ist die Komposition, die Empfängnis des Werkes, ein verborgener Vorgang, ge- heimnisvoll und unübertragbar. Wie kann man— mit dem besten Willen der Welt den Schöpfungs vorgang erklären? Ich möchte eine Sinfonie oder eine Sonate mit einem Romän vergleichen, wobei die erschiedenen Themen den Personen entsprächen. Wir ver⸗ folgen, nachdem wir ihre Bekanntschaft 82 macht haben, ihre Entwicklung und den Ab- lauf ihres seelischen Verhaltens. Eine jede steht in ihrer eigenen Gestalt vor uns. Die einen erwecken unsere Sympathie, die andern stoßen uns ab. Entweder sind sie Gegen- sätze oder sie ergänzen sich: sie lieben sich, sie finden sich oder sie bekämpfen sich Vielleicht wäre ein Beispiel aus der Ar- chitektur besser: man stelle sich die Ent- stehung eines Gebäudes vor; zuerst sieht man nur undeutlich den Gesamtumriß vor sich, nach und nach nimmt es dann im Geiste Gestalt an. Wir haben, wie in allen andern Künsten, Gesetze, die wir lernen und die uns von den Meistern überkommen sind. Aber 2u diesem bewußt und willentlich übernommenen„Meé-⸗ tier“ kommt der persönliche Impuls, für den Wir eigentlich verantwortlich sind. Er ist eine Oflenbarung unseres Unterbewußtseins, die uns unerklärlich bleibt. Um ganz ehrlich zu sein: Ein Sroßer Teil meiner Arbeit entzieht sich meinem Willen. Komponieren heißt, eine Leiter aufstellen, ohne sie an eine Mauer anlehnen zu können. Da gibt es kein Gerüst: nur durch das Wun⸗ der einer inneren Logik, eines angeborenen Sefühls für Ebenmaß kann der Bau sich im Gleichgewicht halten. Ich bin bei meinem Werke zugleich Baumeister und Zuschauer: ich arbeite und betrachte. Wenn ich Plötz- lich auf ein Hindernis stoße, verlasse ich meine Hobelbank, setze mich in den Sessel des Zuschauers und sage mir:„Was könnte mir— nachdem ich nun gehört habe, was vorangeht— wenn auch nicht die Beglückung des Genies geben, so doch die Uberzeugung, daß es mir gelingen wird? Wie müßte ich logischerweise nun Weitergehen, damit ich zufrieden wäre?“ Und ich Versuche weiter zukommen, nicht auf einem banalen Aus- weg, den jeder voraussieht, sondern im Ge- genteil durch ein neues Element, einen neuen Aufschwung. Und 80 geht Schritt um Schritt meine Partitur vorwärts bis zum Schluß. In einem großen Chor- und Orchesterkonzert, das die Chöre der Mannheimer Liedertafel, der Liederhalle, der Flora, der Teutonia Feuden- heim) und des Sängerbundes Käfertal dem 350-Jahres-Jubiläum Mannheims gewidmet Ba- ben, wird am Sonntag, 20. Oktober, 16.30 Uhr, im Musensaal des Rosengartens die Schiller Hymne„Worte des Glaubens“ von Joseph Haas uraufgeführt. Das Werk ist der Mann- heimer Liedertafel und ihrem Musikdirektor Max Adam zugeeignet. Außerdem werden bei diesem Konzert Werke von Wagner, Weber und Bruch sowie Carl Orffs elegische Hymne „Die Sänger der Vorwelt“ dargeboten. Es wir- ken— neben den schon Senannten Chören der Mädchenchor des Karl-Friedrich-Gymna- siums, das Pfalzorchester sowie als Solisten Irma Handler und Hans-Günther Grimm mit. Leitung: Max Adam. ö e nach einer überstandenen rippe— gegen Erschöpfungs- Zustände für Herz, Kreis Taüf und Nerven ist rasch und ener- [Stsch wirksam: ALerxithin Hssig Wer schaffe braucht Kraft Wundrich-Melgen Macht Fleischsuppe dick: Viele Leute meinen, dasz Suppen dick machen und lehnen deshalb alle Suppen vor dem Essen ab. Sie bringen sich um ein großes Erlebnis: erst die Suppe macht die Mahlzeit zu einer Zeremonie und damit zu einem vollen Genuß. Eine Kläre Fleischsuppe macht nicht dick- Im Gegenteil: sie stillt einen Sroßßzen Teil des Hungers schon vor der Hauptmahlzeit. Probieren Sie Knorr Klare Fleischsuppe— man schmeckt die ganze Kraft saftigen Rindfleisches. Für 33 Pfennig überall zu haben Der Silberwwürſel mit dem Fleischetlick Vicon Kiank Fisch Suppk deere. — 7 5 7 Freitag, 18. Oktober 1957/ Nr. 2 selte 14 MORGEN D. 9 12 Verarbeitete Hände? Jetzt D eta ch SUSE 3 i QS Sl S l 18 nicht mehr. Es gibt ja atrix 4 J „„ Deiqcheur) 4 deutscher Frauen e. ä 1 i schützt atrix· Handcreme Neckarauer Kle derpflege 0 wie ein unsichtbarer Hand- Neckarau, Luisenstr. 31 Vikgld schuh, denn sie enthält 5 5 3 1 r Jüngere Bedienung 3. 3 8 5 as hautschützende dilikon. für sofort gesucht. Adresse ein- Bel — zusehen unt. Nr. A 14168 im Verl. 1 1 f 194 2 8 2 Dosen DM. 30. 73, 1.30, 2. 2 elmus„ern 1 14 8 8 5 Solide Barirau i 1 F6⅛ẽd ii!!! au: (Mixerin) umd junger Mixer für 22 ma deutsche Bar in Heidelberg sofort Huvruii-Anunus 3 1 bal gesucht. 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Oktober 1987 MORGEN Seite 18 Haben wir zu viel oder zu wenig Beamte? Die Meinungen über diese oft diskutierte Frage sind geteilt Braunschweig, im Oktober Die Verwaltungen der beiden lippischen Eandkreise Detmold und Lemgo beschäftigen heute rund 2000 Beamte und Angestellte. Vor 1945 waren es knapp hundert. Der Personal- bestand hat sich also in zwölf Jahren ver- zwanzigfacht.— Wenn man's so liest, möchte man glauben, es sei bald jeder Deutsche Ge- haltsempfänger des Staates oder eines Krei- ses Oder einer Gemeinde. Aber liest man nicht gleichzeitig, die Behörden— oder doch viele von ihnen— seien mit Arbeit so über- lastet, daß sie weitere Beamte einstellen müßten? 0 Von den Finanzämtern weiß man das. Bei nen liegt es an der Kompliziertheit der Steuergesetze, die dazu geführt hat, daß man sich überall im Lande den Scherz erzählt, guch die Leiter der Finammämter hielten sich jetzt ihre Steuerberater, weil sie durch den Wirrwarr nicht mehr hindurchfinden könn- en. 5 Bei den Sozialgerichten im Bundesgebiet jagen Ende 1956 über 256 000 unerledigte Klagen vor, bei den Arbeitsgerichten zu glei- cher Zeit 28 600. Es habe sich, sagte der Bun- desfinanzminister in seiner Haushaltsrede, bisher„kein anderer finden lassen, um den Bedürfnissen des rechtsuchenden Staatsbür- gers zu entsprechen, als durch Personalver- mehrungen bei den Gerichten für eine schnelle Rechtsprechung zu sorgen.“ Auch diese Ent- wicklung ist zu einem wesentlichen Teil Folge der unzähligen, von niemand mehr zu überblickenden Gesetzesparagraphen und mrer Unklarheit. Ein weiteres Beispiel, das immer wieder böses Blut macht, ist dasjenige der Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung, die 1932 bei sechs Millionen Arbeitslosen 23 300 Arbeits- kräfte beschäftigte, heute aber bei weniger Als einer Million Arbeitslosen 34 329 Arbeits- kräfte hat. Trotzdem drehen auch ihre Be- amten nicht Däumchen, auch sie seufzen un- ter der Last der ihnen in 25 Jahren neu zu- geteilten Aufgaben, die sich eben nicht mehr auf die Auszahlung von Unterstützungen Von Dr. Gerhard Weise beschränken, sondern der Sicherung des Kräftebedarfs der Wirtschaft dienen. Nahezu mittelalterlich allerdings mutet es an, wenn in einem Regierungspräsidium die Lohn- und Gehaltsabrechnungen an 24 Stellen vorgenommen werden. Alarmie- rend wirkt es, wenn eine Kreis- oder Stadt- verwaltung regelmäßig allein auf dem Gebiet des Fürsorgewesens 29 verschiedene Kosten- abrechnungen nach zum überwiegenden Teil verschiedenen Vorschriften bewältigen muß. Und mit Bestürzung liest man in einer Denk- schrift des Bundesrechnungshofs zum Lasten ausgleichsgesetz, die Beamten müßten sich bei seiner Durchführung mit„mehr als 1000 Druckseiten füllenden Verwaltungserlassen“ herumschlagen Wieviel Beamte haben wir eigentlich? Um wieviel ist ihre Zahl unter der Last der komplizierten neuen Gesetze und ihrer viel- zuvielen Paragraphen gestiegen? So ganz genau weiß das niemand. Die- jenigen, die sich mit dieser Frage befaßt ha- ben, antworten aber zur allgemeinen Ver- blüffung: sie ist garnicht gestiegen— sie ist sogar gesunken. In einer Untersuchung von Richard Sieben, die sich auf Grund amtlichen Materials mit dem Sozialrecht der Bundes- republik beschäftigt, heiß es:„Die vom deut- schen Wirtschaftswunder am meisten Begün- stigten sind die selbständigen Gewerbetrei- benden und die Lobhnempfänger. Ihnen folgen mit einigem Abstand die Angestellten der Privatwirtschaft. Weit zurückgeblieben sind die Beamten und öffentlichen Angestellten. Während die Zahl der Arbeiter und Privat- arigestellten sich stark, die der Selbständigen etwas erhöht hat, ist die Zahl der Beamten und öffentlichen Angestellten gegenüber 1939 gesunken und liegt nur wenig über 1936. Das Schlagwort von der Aufblähung der Ver- waltung ist eine oberflächliche Vereinfachung. Das schließt keineswegs aus, daß in einzel- nen Bereichen der Verwaltung durch Abbau von Funktionen und überall durch Verein- kachung der Verwaltungsmethoden beträcht- liche Personaleinsparungen möglich sind. Es bedarf nur konsequenter Reformen, welche die Erkenntnisse der modernen Betriebs- und Verwaltungs wissenschaft verwerten und endlich die veralterte Kameralistik über- winden.“ Nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes beträgt die Zahl der im öffent- lichen Dienst Tätigen rund 2,6 Millionen. Da- von entfallen auf die Bundesbahn 499 330, auf die Bundespost 313 902 und auf Bund, Länder und Gemeinden(einschließlich West- berlins) 1,37 Millionen. Die Zahlen steigen zwar von Jahr zu Jahr; von 1954 1955 betrug die Steigerung zum Beispiel 1,9 Pro- zent. Doch geht man einer Behauptung nach Wie dieser, die Beamtenzahl habe sich in zwei Jahren um 100 000 vermehrt, so erfährt man, daß die Hälfte dieser Zahl auf Berlin entfällt, wo durch die Wiedereinführung des Berufsbeamtentums von 120 000 51000 ins Beamten verhältnis u 8 wurden, ohne daß eine Vermehrung Bediensteten eintrat. Außerdem erfal daß sich auch bei Bund, Ländern und Ge- meinden die Vermehrung durch zwangs- läufige Umstände erklärt: der Bundes schutz wurde vergrößert, das Auswärtige Amt aufgebaut, Studien- beziehungsweise Gerichtsreferendare, die bei früheren Er- wurden neue Bis in der Statistik erstmalig aufgefül Lehrerstellen— und noch immer zu wurden geschaffen, die Poli nötig, wurde ausgebaut, Ins a Zahl der Beamten in den Bundesländern so um etwa acht Prozent, sie liegt damit noch unter den neun Prozent, um die sich die Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft im gleichen Zeitraum vergrößerte. Und Lippe? Das Beispiel wird verständ- lich, wenn man bedenkt, welche Auf; nach 1945 auf die Gemeindeverbände gegangen sind, die früher zentral erledigt wurden. Man kann eben Bedienstetenzahlen nur dann vergleichen, wenn man sich vorher vergewissert hat, ob die gleichen Aufgaben von ihnen wahrgenommen werden. Ce Der Lord wider Willen macht Gedichte Ein Persönlickkeitsbild des neuen Vorsitzenden der Konservativen Partei Großbritanniens Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, im Oktober Den englischen Tories geht es schlecht. Seit geraumer Zeit leidet die Konservative Partei an der Schwindsucht, wie eine ganze Reihe von Parlamentsnachwahlen gezeigt hat. Premierminister Macmillan hat sich ent- schlossen, einen neuen Parteivorsitzenden zu bestellen und hat dazu einen Minister mit Vollem Kabinettsrang gewählt. Lord Hails- ham, bisher Unterrichtsminister, wurde Mi- nister ohne besonderen Amtsbereich mit dem historischen Titel Lordpräsident des Gehei- men Staatsrates. Er kann nunmehr den größ- ten Teil seiner Zeit dazu benutzen, um die regierende Partei zu reorganisieren und ihre Moral zu festigen. Natürlich gibt es einiges Murren bei der Opposition, weil auf diese Weise der Staat den Hauptfunktionär einer Partei mit dem immerhin beträchtlichen Ge- halt von& 5000(Sechzigtausend DH) bezahlt, aber auch andere Parteien haben in der Ver- gangenheit keine sehr scharfe Trennung zwischen Tätigkeit als Minister der Krone und als Parteimann gezogen. Lord Hailsham gehört zu jenen Pechvö- geln, die wider Willen einen Sitz im Ober- haus, der mit dem Adelsrang verbunden ist, Seerbt haben, Beim Tode eines Lords gehen Rang, Titel und Oberhaussitz auf den ältesten Sonn über, ob der es will oder nicht. Und da- mit gehen ihm aktives und passives Wahl- recht zum Unterhäuse, das heute die politi- sche Macht hat, verloren. Allerdings kann er als Mitglied des Oberhauses Minister werden, ohne sich der Wahl durch das souveräne Volk zu unterwerfen; aber nach der heutigen konstitutionellen Praxis stehen ihm die wich- tigsten politischen Aemter, vor allen Dingen die Premierministerschaft, nicht mehr offen. Als junger Abgeordneter, solange sein Vater noch am Leben war, galt Quintin Hogg 80 hieß er vor dem Ubergang des väter- lichen Titels auf ihn— als eine der Hoffnun- gen der Konservativen Partei, und er hatte bestimmt den Ehrgeiz, eines Tages Premier- minister zu werden. Heute schwört er solchen Ambitionen ab und erklärt, nur ein Narr dränge sich nach dem Premierministeramt. Das erinnert an die Fabel vom Fuchs und den sauren Trauben. Aber immerhin ist dieser Ausspruch typisch für den Mann. Er ist impulsiv, ihm platzen temperament- Volle Aeußerungen, von der Stimmung des Augenblicks eingegeben, nur so heraus. Er sieht übrigens schon rein äußherlich gar nicht wie ein Vertreter der aristokratischen Ober- schicht aus, obgleich die Hoggs zwar nicht zum alten Adel gehören, aber schon seit einer Reihe von Generationen als hohe Juristen, wohlhabende Ueberseekaufleute und Guts- besitzer zur Gentry gerechnet werden und er selbst seine Erziehung im exklusiven Eton und in Oxford genoß. Er sieht eher wie ein zerstreuter Professor aus, eben mittelgroß, nachlässig angezogen— der Schlips meistens schief, das Hemd schlecht gebügelt, der Anzug verknautscht. Wenn er redet— und er redet viel und gern— dann schiebt er die Brille bis auf die Nasenspitze und guckt über den Rand hinweg. Was er redet, ist meistens interes- sant. Er spricht in ansprechenden Bildern, zitiert gern aus den Klassikern, den alten Griechen genau so selbstverständlich wie aus Shakespeare. Wenn er in Fahrt kommt, dann sprudeln ihm die Sätze nur so heraus. Uebrigens dichtet er auch. Nette kleine lyri- sche Verse und auch politisch pointierte Ge- legenheitsgedichte, die man hie und da in Zeitschriften abgedruckt findet. Er lebt ein- fach, ist praktizierender anglikanischer Christ und ein rührender Familienvater. Ist Lord Hailsham der geeignete Mann für den neuen Posten? Man hat in konservativen Kreisen seine Zweifel. Was soll er tun, fragen sich manche. Die Parteiorganisation ist in guter Form, es sind genügend bezahlte Kräfte Senor Ullastres stört Spaniens Francos Handelsminister im Kampf gegen säumige Beamte Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im Oktober Senor Ullastres, Francos jugendlicher Handelsminister, entwickelt sich allmählich 2 einer Schlüsselfigur der gegenwärtigen Situation des Regimes. Die Rede, die er so- eben bei der Eröffnung der Messe von Saragossa hielt, war wieder einmal ein Bei- spiel kür die ungeschminkte Offenheit, mit der er den Spaniern ihre wirtschaftlichen Probleme zu präsentieren pflegt. Er hat den Mut zur Unpopularität, wenn es darum geht, von einem unterentwickelten Land größere Sparsamkeit zu fordern, weil Lebens- sprüche und Konsum rascher steigen als die Produktion, Er hat auch den Mut, sich Selbst zu berichtigen, wenn es sich darum handelt, zu bekennen, daß die vor einem halben Jahr von ihm angekündigte Politik der wirtschaftlichen Liberalisierung einst- weilen undurchführbar ist. Aus der katholischen Laienkongregation „Opus Dei“ hervorgegangen, sucht er seine Hlkentlichen Handlungen mit dem Geist der Gelöbnisse zu erfüllen, durch die er sich einst zu den Ordenstugenden der Armut, Keuschheit und des Gehorsams verpflichtete. Seit Franco im Frühjahr den bis dahin nur in Fachkreisen bekannten Junggesellen ans Steuer der Wirtschaftspolitik setzte, liegt über ihr ein Hauch mönchischer Askese. Kein Wunder, daß sich der Volkswitz des Zeltenen Phänomens bemächtigt und seine Scherze über die„unbefleckt empfangenen“ Importlizenzen macht, die das Hendelsmini- sterium neuerdings nur noch nach strikt unpersönlichen und sachlichen Gesichtspunk- ten ausgibt. Zu allem ist der neue Amtschef in der Calle Serrano auch noch ein überzeug- ter Frühaufsteher, der bei seinen Unter- gebenen Heulen und Zähneklappern ver- breitet, weil sie schon um 9 Uhr morgens zur Stelle sein müssen. Das ist ein ungeheuer- liches Ansinnen an die bislang säumige Be- amtenschaft einer europäischen Hauptstadt, die aus dem späten Aufstehen eine Welt- anschauung gemacht hat. Ullastres ist überzeugt, dan man die Spa- nier nur durch das persönliche Beispiel zu Methodik und Selbstdisziplin anhalten kann. Die Leute belächeln zwar den moralisieren- den Eifer, mit dem er sich auf die Reform der Wirtschaftsbürokratie stürzt, aber lang- sam beginnt das Vorbild doch zu wirken. Es Wirkt gegen den Widerstand derer, denen die neue Politik der wirtschaftlichen Ein- schränkung einen Strich durch ihre zwei- deutigen Geschäftspraktiken macht. Die Zeit der kleinen Freundschaftsdienste ist vorbei — das gilt nicht nur für das wirtschaftliche Ressort, sondern auch für den Amtsbereich anderer Minister, die mit Ullastres ins Kabi- nett gekommen sind. Damit ist die Voraus- setzung geschaffen, daß wieder das Vertrauen in die Verwaltung zurückkehrt. Aber die Umerziehung eines desillusionierten Volkes erfordert Jahre und die große Frage des Augenblicks ist, ob die wirtschaftliche und Soziale Krise dem Regime noch die Zeit läßt, die Wohlgemeinten Grundsätze zu verwirk⸗ lichen. da, an Geld fehlt es nicht. Woran es mangelt, das ist das Vertrauen der Mitgliedschaft und vor allen Dingen der nicht fest an die Kon- servative Partei gebundenen bürgerlichen Wähler in die Politik der Regierung. Also bessere Propaganda? Vielleicht. Es sind da einige Pannen passiert in letzter Zeit. Hails- ham kann reden, er kann die Leute packen, wenn der Geist über ihn kommt. Das ge- schieht auf verschiedene Weise. Er ist eine merkwürdige Mischung zwischen einem Im- Perialisten, der 19. Jahrhundert passen würde, und einem ganz modernen un- doktringren Mann in Fragen der Innen- und Sozialpolitik. Zur Zeit der Suezkrise, damals als Marineminister, war er ein begeisterter Anhänger Edens und gefiel sich in Palmersto- nescher Phraseologie. Auf der anderen Seite billigen ihm auch seine politischen Gegner zu, daß er als Unterrichtsminister geeignet wäre, die fortschrittliche Schulreform, die Butler Während des Krieges einleitete, zu vollenden. Wird dieser impulsive, in sich wider- spruchsvolle Mann von 50 Jahren seine Partei wieder mit neuem Ziel- und Siegesbewußt- sein erfüllen, ihr innerhalb von zwei Jahren, bis zur nächsten allgemeinen Wahl, wieder die Geschlossenheit zu geben vermögen, die ihr den Sieg und eine neue Amtsperiode sichert? Vielleicht wird die Beantwortung viel Weniger von dem abhängen, was Hailsham bei den Wahlkreisorganisationen im Lande Aulsrichtet, als von dem Einfluß, den er auf Macmillan und seine Kollegen im Kabinett auszuüben vermag. Der konservative Wähler im Lande will eine konservative Politik, das Ende der Liebdienerei vor den Gewerkschaf- ten, eine Steuerpolitik, die dem Mittelstand gerecht wird, und eine Wirtschaftspolitik, die Unternehmungsgeist und Initiative ermutigt und nicht erstickt. Wenn der neue Parteivor- Sitzende solche Politik durchsetzen Kann, dann werden die Wähler der Partei wieder ihre Stimmen geben. Sonst wohl kaum. langen Schlaf und steigende Preise Die Inflation macht unaufhaltsam Fort- schritte. Alle Dementis der züngsten Ver- gangenheit, daß an eine neue Abwertung der Peseta nicht gedacht sei, können die Oeffent- lichkeit nicht beschwichtigen, so lange die innere Kaufkraft der Währung im jetzigen Tempo sinkt. Ullastres versprach in Sara- gossa massierte Importe von Konsumgütern, um die Preise zu stützen. Er gab eindrucks- volle Zahlen, mit denen er die Behauptung belegte, daß die Lebensansprüche der Spanier trotz aller Not und Unzufriedenheit in den letzten Jahren gewaltig gestiegen sind. Wäh- rend der Verbrauch an billigen Volksnah- rungsmitteln wie Trockengemüse, Kartoffeln und Reis abgenommen hat, nimmt der Um- Satz an hochwertigen Konsumgütern ständig zu. Innerhalb eines Jahres stieg der Konsum von Fleisch von 14,8 auf 17,7 Kilo, bei Fisch von 19,3 auf 21 Kilo, der von Zucker von 12 auf 14 Kilo pro Kopf der Bevölkerung und Jahr. Mit dieser Entwicklung vermag das Angebot nicht Schritt zu halten, so daß sich das Agrarland Spanien wieder einmal in der Zwangslage sieht, Lebensmittel ein- führen zu müssen. Man will der Teuerung durch schärfere Marktkontrollen und neue gesetzliche Regelungen des Zwischenhandels entgegenwirken, der seine allzu große Be- Wegungsfreiheit bisher hemmungslos ausge- nützt hat. Auch auf industriellem Gebiet ist vorerst nicht an die Lockerung des staat- lichen Interventionismus zu denken, die im Frühjahr angekündigt worden War. unentbehrlich- entspricht dieses Moclell aus reinwollenem Leder- Velours dem Wunsch der modernen, gutangezogenen Frau nach einem strapczierfähigen und doch elegantem Mantel. MA ES bietet eine reiche Auswahl in flotten und elegonten Qualitäts-Damenmänteln in Preislagen von DM 98, 118, 138 v. höher MAGES ENEV, Dank., LübExCtFb une MAMUH EMM, AU DEM fIAMNEN Zahlungserleichterung durch texiru Areditbura, im 4. Stach unstrts Hauses. Hundenkreditbunl, I/, Beamtenbuns et. 7 4 Räder. P sene und 2 Finanzierung 198 cem, 1 Zylinder, 4Takt- Motor, 10 PS, 90 km Spitze, Preis d. W. 2850, DM m. Helzung 2885. OM tz f. 2 EW²zuqGkh- Kinder. 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Oktober 1957/ Nr. 248 7 8 T. 5 66 und der Abweichungen davon sowie der bis- 0 5 7 „Po Prostu“-Redakteure gemaßregelt beg mt aue lüneig bertag tenen erh Willy Brandts Berliner Arbeitsprogramm 1 5 4 8 7 5 Entfernungen auf d fläche über 4 f a 5 1 Parteiausschlüsse und Verweise/ Strafe für kritische Artikel 3 WN e Die Stadt braucht weiterhin die Hilfe des Bundes 5 3(AP) Zehn Redaktionsmitglieder denen Kampfparolen in der Universität er- 1 1 5. e jb ͤͤy 0 er kürzlich verbotenen polnischen Studen- scheine, der solle ebenso behandelt werden ob der„Sputnik“ nicht durch das Ueber- Berlin. Der neugewählte Regierende Bür- und gesamtdeutschen Fragen zus zu-„V tenzeitung„Po-Prostu“ sind wegen partei-„wie euere Urgroßvater von Prälaten und fliegen fremder Länder deren Lufthoheit germeister von Berlin, Willy Brandt hat am stehen. 5 N gen keindlichen Verhaltens aus der kommunisti- Aristokraten“. Marosan sagte:„Wenn wir Verletzte und wie weit sich überhaupt diese Donnerstag dem Abgeordnetenhaus von a plage schen Partei Polens ausgeschlossen worden, mit freundlichen Worten keinen Erfolg Hoheit nach oben erstrecke, hat der sowie- Berlin das Arbeitsprogramm seines neuge- De e 2 75 88 Ben e 3 Wie am Mittwochabend in einer parteiamt- haben, dann werden wir die Universitäten tische Völkerrechtler Sadoroshnij in der Zei- bildeten Senats für den Rest der Legislatur- mentspräsidenten mußte auf Empfehl e lichen Erklärung mitgeteilt wurde. Unter den von diesen Elementen säubern.“ tuns„Sorletrufland“ auf originelle Weise periode vorgelegt. Es basiert ausschließlich des Aeltestenrates nochmals verschoben 5 Ausseschlossenen befindet sich auch der Indi Pi 8 beantwortet. Er Kommt zu dem Schluß daß auf dem Arbeitsprogramm der Ergänzungs- werden, nachdern neue Komplikationen die glaub trühere Chefredakteur Elidiusz Lasota, ein ndiens Finanzminister allenfalls die Erde selbst sich einer Rechts- erklärung Otto Suhrs vom 3. Februar 1955 Wahl des von der SpD vorgeschlagenen Them 8 5. Parlaments. Fünf verhandelt in der Bundesrepublik 8 0 3 8 sie 5 mit dem Ziel, Berlin als Hauptstadt Deutsch- Professor Landsberg zweifelhaft erscheinen bern, 8 8 tionsansehörige erhielten als Düsseldorf.(dpa) Der indische Finanz- ee N er Bann des Zakellkten lands weiter auszubauen und fester in das ließ. W e 8 entgegen m 8 5 N einen Lerweis, ein Mitglied minister, Shei T. T. Krishnamachari, traf Sputnik“ hat bis Freitagabend 190mal die Setfüge der Bundesrepublik einzugliedern. rer früheren Haltung plötzlich erklären 155 55 1 5 am Donnerstag zu sechstägigen Finanz- und prde ä. n K 2 1 1 Brandt verwies auf den Währungsschnitt der lassen, sie sehe sich zu einer Wahl Lands. ier . 5 mut 5 8 l 85 1 War 8 der pol- Wirtschaftsbesprechungen in der Bundes- von rund acht lillionen Nile r. DDR vom vergangenen Sonntag, der allen bergs so lange nicht in der Lage, bis die ge- Wo 3 5 Regierung ver oten worden, weil sie republik ein. Krishnamachari, der für den E 1 85 h t sich der V 5 deutlich vor Augen geführt habe, wie weit gen ihn in der Oeffentlichkeit erhobenen dazu e 5. polnischen Oktober- indischen Fünf-Jahres-Plan verantwortlich 3 N 5 7 5 80 e Berlin immer noch von einer wirklichen Vorwürfe restlos geklärt seien. Eine von genüie 80 0 5 9 9 8 5 ergangenen„Jahr und ist dennint ich wie vorher in Washing⸗ n 41 8 85 80 1 5 3 Normalisierung entfernt sei und erwähnte Landsberg abgegebene Erklärung, nach der bis di Söbere Freiheit verlangte. Das Verbot hatte ton und London— um eine wirtschaftliche rule, cis Sten der Erd Weiter Ses die Erfolge, die der von Otto Suhr und Franz er vom Leiter des Kommunalwissenschaft- N zu fünktägigen Studenten-Unruhen in War- 5 8 8 80 5 nähert hat und damit einen kleineren Um- 2 l 1 a j 1 0 15 75 Ne tre 1. Hilfe für sein Land durch Erhöhung des laufkreis beschreibt 1 St 8000 k Amrehn geführte Senat bisher zu verzeich- lichen Instituts der Hochschule für Politik,. schau geführt. Ueber das Schicksal der Partei- ache portes oder durch Hendel is desenrelbt, aut etwa m er- nen hatte: Die Zahl der Arbeitslosen ist Dr. Harry Götz, ermächtigt sei, frühere Un- 250 witslieder in der„ Fo-Prostu-Redaktion Kredite 5 3 1 5 e e eee eee gesunken und die der seit 1954 stimmigkeiten wegen eines Plagiats als völ- 7 r Am Mittwoch hatte der Minister in Lon-.. 130 000 We n. VVV i Seierl don gesagt. daß Indien auch kommu- ilita 5 ee nee ee een elt konte genus worden waren. 1 5 e don gesagt. n auch von 1. N N 1 Mitgetellt 95 e eee nistischen Ländern Hilfe annehmen würde, Militärstrafrechtler ch. das Brutto- Sorialprochikt 8 1 97 Mil- 1 g Unterredungen mit Vertretern der Partei- um aus seiner schwierigen Finanzlage her- 8 3 5 8 ae 5 5 3 Stimme der Gewerkschait Kontrollkommission ihre Ansichten nicht 3 Er verbarg kaum seine Ent- Bonn.(A) Der Vorstand der internatio- konnte jedoch, n eee zur Problematik nach der Wieder vereinigung 75 Deridiert“ hätten. Der Ausschluß von neun dusgtung, daß er trotz vieler Besprechungen nalen Vereinigung für Militärstrafpecht und der Rückstand gegenüber der B„„ eiter des Wirt 2 055 l u den U und Grp 5185 9 b geg er der Bundesrepu Köln.,(dpa) Der L. 8 rtschafts · Ostst Redakteuren erfolste wegen„Abweichung fein bestimnten Hife en„ede? Kriegsrecht trat am Donnerstag zu einer blik noch nicht aufgeholt werden. Solange wissenschaftlichen Instituts der Gewerk- 9 1 Lon der sozialistischen Ideologie, Gruppen-.— 8 V zweitägigen Sitzung in Bonn zusammen. die Spaltung Deutschlands und Berlins an- schaften, Professor Bruno Gleitze, warnte am 7 Fampf gegen die Parteilinie, öffentliche Pro- 8 Tufgabe der Vereinigung ist nach einer dauere, werde die Stadt auch bei größter Donnerstag in den Mitteilungen seines Insti- den teste gegen Beschlüsse von Parteieinheiten„Sputnik“ gibt Aufschlüsse Mitteilung des Bundesverteidigungsmini- Sparsamkeit ihren Haushalt aus eigenen tuts vor einer Wiederholung von Entnazifi- ter mn und Verteidigung illegaler Demonstrationen“. er 5 badet steriums das Studium des Militärstrafrechtes Mitteln nicht ausgleichen können und die zierungpraktiken in Mitteldeutschland nach an de Warnuns kür ungarische Studenten essante wissenschaftliche Fragen und des Kriegsrechtes, die Untersuchung der Hilfe des Bundes in Anspruch nehmen der Wiedervereinigung. Man sollte sie schon preckt e Saat Moskau. A/ dpa) Ein wesentlicher Bei- nationalen Rechte und deren Harmonisierung müssen. wegen der unbefriedigenden Ergebnisse auf besue 1 Sarische Staatsminister Marosan trag, den der sowjetische Erdsatellit„Sput- mit den internationalen Abkommen auf die- Brandt setzte sich dafür ein, daß den dem oft unnötig leidvollen Wege einer sol- 6 5 — T nik“ zu den Fragestellungen des internatio- sem Gebiet sowie die Schaffung eines Berliner Bundestagsabgeordneten und Ver- chen politischen Bereinigung gar nicht an- 4 900 8 8 55 5 5 1 8 Seophysikalischen Jahres leisten kann, Kriegsrechtes,„das auf der Achtung der tretern des Landes Berlin künftig das Stimm- streben. In einem Artikel, der sich mit„wirt- tahre. ee. 891 8 0 ge- ist nach einem am Donnerstag von Radio Menschenrechte beruht“. Die Tagung des recht zumindest für die Gesetze gewährt schaftlichen und sozialen Problemen der tem 3 3 9— 1 8. 3 Interview mit dem Vorstandes soll neben der Vorbereitung der wird, die mit einer„Berlin-Klausel“ ver- Wiedervereinigung Deutschlands“ beschäf- sie 21 W 1. 5 der nächsten Generalversammlung insbesondere sehen sind und von Berlin übernommen tigt, vertritt Gleitze die Ansicht, die Besitz- 0 politische 8.. Tage eee 3 1 5 Mo auen, die dazu dienen, die Vereinigung mit den be- werden müssen. Brandt appellierte an alle verhältnisse in der Sowjetzone könnten nicht 75 8 ä N 13„ des sonderen deutschen Problemen auf diesem Parteien und die Bevölkerung Berlins, auch auf der Basis von restaurativen Ansprüchen 5 5 s der Erdanziehungskraft Gebiet bekanntzumachen. in Zukunft bei wichtigen gesamtberliner ehemaliger Besitzer neugeordnet werden. wohn schlag 1. fü Sees sesesesesesse de W „ 4 0 9 0 2.80 as gute 0 80 duroh Fr N 2„ 0 0 KI Schön Nellegeeper. 5 eee Aphrodite Vor Ansteckung schötztf 5. 1 i . 5 310. mere f RAD O RAL n 0 0 Kratttobtzenge Sie wollen doch nicht kronk werden] BRADOR AL einzudringen versuchen. Die wohlschmeckendden 8 e e 0 2 enthält das hochwirkseme Bradosol und be- BRADORAL-Dragses werden quch von Kindern * kömpft mit Erfolg die gefährlichen Kronkheits-. gern gelutscht. RADO RAL- Dragées und-Gur⸗ eee Bes. 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Parla- kehlung choben ven die agenen cheinen atgegen klären Lands. die ge- obenen ne von ach der Schaft Politik, re Un- Us völ⸗ r CD it nigung schafts- ewerk⸗ nte am 8 Insti- tnazifi- d nach e schon sse auf ler sol- cht an- „Wirt- n der eschäf- Besitz- n nicht rüchen N28 2 219 9 0 * . ale . dtr. 28 unkt Schmleg, blaff, 1 MORGEN Seite 17 Nr. 242/ Freitag, 18. Oktober 1957 AmnEumc EN.„ BESACHW IDEEN Karnickelplage auf dem Friedhof Was gedenkt die Friedhofsverwaltung ge- zen die stark Uberhandnehmende Karnſckel- plage zu tun? Der Karnickelfraß im Frühjahr und im Herbst ist unübersehbar. Im Sommer weniger; anscheinend finden die Tiere ander- weitig Futter. Zu den oben angegebenen Zei- ten werden die Gräber kahlgefressen. Ich glaube, ich spreche für viele, wenn ich dieses Thema anschneide. Denn auher meinen Grä- bern, sehe ich noch viele andere, die kahlge- fressen sind. Hat man mehrere Gräber, 80 kommt diese„Fütterung“ doch zu teuer. Denn niemand möchte auf Allerheiligen abgefressene Asterstöcke auf den Gräbern stehen haben. Wohl ist mir bekannt, daß ein Revierjäger dazu befugt ist, Karnickel abzuschießen. Aber gt es, wenn in großen Zeitabständen 2 Noch einmal:„Schuhe in der Baracke“ Die am 15. Oktober erschienene Leserzu- schrift unter dem Titel„Schuhe in der Baracke“ — es wird darin von Vergeudung von Schuhen enü 5 bis drei Tiere abgeschossen werden?“ durch die Arbeiterwohlfahrt geschrieben zwingt uns zu folgender Erwiderung: Die Ba- racke auf dem Qu-6-Bunker(nicht P 7) gehört nicht der Arbeiter wohlfahrt, sie ist vielmehr eine Schweizer Spende, die zur Nutzung den caritativen Organisationen zur Verfügung steht. Sie ist für die gleichen Zwecke an der Rheinstraße wieder aufgebaut. In den Barackenräumen betrieb bisher die Arbeiterwohlfahrt eine Nähstube, der Caritas- verband eine Notküche und später SBZ- Unter- kunft, die Innere Mission eine Schuhmacher- Werkstätte. Zu keiner Zeit hat die Arbeiter- Wohlfahrt dort Schuhe gelagert bzw. zur Ver- teilung gebracht. Wie schade, daß R. G. auf dem angebrachten Schild nur Arbeiterwohl- fahrt las und nicht auch den Resttext:„Näh- stube“. Wir sind der Meinung, daß solch Einge⸗ sandt, das eine schwere Beschuldigung in sich trägt, auch seitens der Presse vor Veröffent- lichung geprüft werden sollte. gez.: Fritz Esser, Stadtrat Arbeiterwohlfahrt, Mannheim Kolpingstraße soll wieder Einbahnstraße werden Die Kolpingstraße begrenzt den Luisen- park, die Erholungsstätte der Innen- und der Oststadt. Durch diesen Park führt der Weg zur Lessingschule, zum Theresienkrankenhaus, zum Tb- Krankenhaus, zur Liegewiese und zu den Kinderspielplätzen.. Für die vielen Müt- ter mit ihren Kinderwagen und Kleinkindern an der Hand sowie für die Kranken und Ge- brechlichen, für die Schulkinder und Kranken- besucher sowie die Erholungsuchenden ist zur Zeit die Kolpingstraße eine Gefahrenquelle erster Ordnung. Denn seit in der Augusta- Anlage die grüne Welle eingerichtet wurde, be- tahren Last- und Personenwagen in vermehr- tem Umfange die Kolpingstraße und machen sie zu einer Rennstrecke. Das ist noch schlimmer geworden, seit die Bassermann- straße für die Durchfahrt in einer Richtung gesperrt wurde. Im Interesse der erholungsuchenden Ein- wohner sowie der aufgeführten Personenkreise schlagen wir deshalb vor, daß 1. für die Kolpingstraße sobald wie möglich der frühere Zustand der Einbahnstraße Wieder hergestellt wird, 2. solange dies nicht möglich ist, eine Ge- schwindigkeitsbegrenzung von 30 bis 35 km /st angeordnet wird. 3. Es sollte mit Rücksicht auf den genannten lösen für die Straßenpassanten angebracht werden. Der jetzige Zustand ist jedenfalls unhalt- bar und es muß unbedingt etwas geschehen. Den Luisenpark mit seiner Ruhewiese zu er- reichen ist für alte Leute und Kinder allein schon mit außerordentlichen Gefahren verbun- den. Wenn man beobachtet, mit welcher Schwierigkeit die Erholungsuchenden die Kol- pingstraße zu überqueren versuchen, wird man dieser Forderung unbedingt zustimmen müs- sen, zumal die mehrfachen Unfälle zeigen, dag selbst auf der Promenade oder auf dem Bür- gersteig niemand seines Lebens sicher ist.“ gez. 20 Unterschriften Mannheimer Bürger der Kolpingstraße und Umgebung. Anm. d. Red.: Die unterzeichneten Mann- heimer Bürger haben ihre berechtigten Forderungen dem Polizeipräsidium einge- reicht. Ihre Eingabe wurde allerdings in vor- stehendem Leserbrief-Abdruck redaktionell um einen Punkt gekürzt, nämlich um die For- derung, die Kolpingstraße„für den Durch- gangsverkehr grundsätzlich zu sperren“ und nur Anliegerverkehr zuzulassen. Das würde dieser Straße den Charakter einer reinen Privatstraße geben, ein Verlangen, daß u. E. nicht erfüllt werden kann. Es bestehen — vorerst jedenfalls noch— zu wenig Stra- Telefonische Vorbestellung von Theater- karten klappt nicht „In den letzten Wochen ist es mir nun schon das zweite Mal passiert, daß ich telefonisch Theaterkarten vorbestellt habe, und man an der Abendkasse überhaupt nichts von dieser Bestellung wußte. Aber nicht nur mir ist es so ergangen. Ueberhaupt hapert es mit dieser telefoni- schen Kartenbestellung gewaltig. Wenn man zwischen 10 und 10.30 Uhr die Tageskasse an- ruft, die doch die telefonischen Kartenbestel- jungen entgegennimmt, so ertönt garantiert von 10 bis 10.30 Uhr ununterbrochen das Be- setztzeichen. Das hat wahrscheinlich seine Ursache. darin, daß das Fräulein, das die Kar- ten verkauft, bei Beginn des Verkaufs den Hörer abnimmt, um die Leute, die ihre Kar- ten an der Kasse direkt bestellen oder ab- holen, ungestört abfertigen zu können. Dann soll man aber nicht sagen, ab 10 Uhr könne telefonisch bestellt werden. Hätte ich nicht eine andere Nummer, nämlich die vom Natio- naltheater, Mozartstraße 9, gewählt, von wo aus man mich auf mir bis jetzt noch unver- ständliche Weise mit der Tageskasse verband, so hätte ich wahrscheinlich nie eine telefo- nische Bestellung aufgeben können. Und, wie gesagt, als ich dann am Samstagabend meine Karten abholen wollte, sagte man mir, Karten für W. seien keine da. Daß diese Dinge nicht dazu dienen, die Freude am Theaterbesuch zu vergrößern, brauche ich wohl nicht zu betonen.“ 5 „Gasangriff“ am hellen Tag „Wieso? Gansangriff am hellen, lichten Tage in Mannheim? Man hält es nicht für möglich! Und doch ist es so! Jeden Sonntagmittag wälzt sich eine blaue oder gelbe Gaswolke vom Stahlwerk nach Osten auf das Wohngelände Hummelhorst, Geheugraben und Johannkirch- hofstraße zu. Aus dem Giebel eines altertüm- lichen Gießhauses à la Königshütte 1770 quillt die blaue oder gelbe Gaswolke über das Ge- lände in die offenen Fenster und Türen der dort in den letzten Jahren entstandenen und noch entstehenden Wohnhäuser. Diese Häuser sind nicht von Reichen erbaut. Die meisten werden in mühsamer Arbeit von den Eigen- tümern selbst erstellt. Diese Menschen brin- gen ihren Alltag in staubigen mit Lärm er- füllten Werkstätten zu und sehnen sich abends und in der Nacht nach frischer Luft und Ruhe. Neben dem Stahlwerk und der Sunlicht ist unsere liebe Bundesbahn der größte Ruhe- störer und Dreckerzeuger. Die Strecke Frank- furt Karlsruhe stellt wohl die Strecke mit mitgemacht haben, wenn zur Einschlafenszeit oder in der Frühe, wenn der Schlaf seinen höchsten Wert erreicht, die F-Züge durchrasen, die zahlreichen Vorortzüge rattern, dazwischen am Tage die Industriebahn mit ihrem endlosen Gebimmel und Rangieren. Wer ist nur auf den Gedanken gekommen, diese Gegend als Wohngegend zu deklarieren. Eine wahrhaft weise Stadtplanung! Was kann man dagegen tun? Eine ganze Menge: 1. Das Stahlwerk ist zu veranlassen, seine Abgase in einen der Schornsteine zu lei- ten. 2. Das Stahlwerk sollte zur Abdämmung des Lärms schallfressende Wände einbauen. 3. Der Schrottplatz mit seinem ruhestörenden Magnetkran sollte nach dem Rhein zu verlegt werden, 4. Entlang der Bahnlinie könnten hohe Pappeln mit niedrigeren Tannen davor ge- pflanzt werden. Das Gelände entlang der Bahn sollte nicht bebaut, sondern entweder als Schrebergärten verpachtet oder aber zu Grün- anlagen benutzt werden, 5. Gewerbebetriebe sollten in diesem Wohnviertel keinen Platz mehr erhalten.“ H. W., Ober-Ing. Kein Anrecht auf Nachtruhe? „Haben die Bewohner der Quadrate J 2 bis K 2, kein Anrecht auf Nachtruhe mehr? Diese Frage stellen die dortigen Bewohner den zu- ständigen Behörden und bitten um schleunigste Abhilfe der dortigen Zustände, wie sie sich Nacht für Nacht vor etlichen Lokalen abspie- len. Des weiteren bitten wir die betreffenden Stellen, sich darüber zu äußern, ob die 58 3 und 8 der Gemeindeverordnung zur Bekämpfung gesundheitsgefährdenden Lärms nicht auch für diesen Stadtteil Gültigkeit haben. Einer Stellungnahme sehen wir mit Interesse ent- gehen.“ gez. A. W. und 56 Anwohner der Quadrate J 2— K 2— K 3. Das Verhältnis zur Polizei „Ich habe vor einiger Zeit Ihren Artikel„Ver- hältnis zur Polizei muß besser werden“ gelesen. Das Verhältnis Bevölkerung Polizei ist in Mannheim an sich nicht schecht, es gibt Landstriche, wo es schlechter ist. Die Sache ist ja auch nicht leicht, denn Aufgabe der Polizisten ist es, die Leute zur Ordnung zu rufen, wenn sie gegen diese Ordnung ver- stoßen. Dieses Zurordnungrufen geschieht nun in sehr häufigen Fällen in falscher Form. Es ist darauf zurückzuführen, daß viele Beamte, die in Deutschland Uniform tragen, glauben, mit der Zivilkleidung das zivile Benehmen ab- legen zu müssen. Bereits beim Grenzübertritt, wenn man aus dem Ausland kommt, fällt es auf, daß der deut- sche Zollbeamte eine andere Art hat, zur Zoll- abfertigung aufzufordern, als dies jenseits der Grenze üblich ist. Gerade in der vergangenen Woche habe ich zugehört, wie ein Zollbeamter er nicht genau hinter seinem Vordermann her- gefahren war, sondern einen halben Meter links ausscherte. In Niedersachsen fuhr ein Beamter einen Kraftfahrer an:„Sie fahren ja wie eine gesengte s Auch in Mannheim hört man oft derbe Worte, wenn man einen kleinen Fehler im Ver- kehr macht und ein Polizeibeamter eine Rüge erteilt. Zumindest in 50 Prozent aller Fälle wird ein Schulmeisterton angeschlagen. Das bringt aber den Angesprochenen in Rage. Wie wäre es, wenn bei der ersten Begegnung zwischen Polizei und Publikum der Beamte den Zivi- listen so anspräche, als möchte er ihn um etwas das inserat IM EINZELHANDEL AUSSTELLUNG in der lndostrie- und Handelskammer Mannheim Geöffnet: Nur noch heute von 8-18 Uhr EINTRITT FREI bitten oder ihm helfen? Ich wette, bald wäre das Verhältnis anders. Auch hier gibt es Beispiele: Ich fuhr kürz- lich vom Schloß kommend gegen die Kurpfalz brücke und wollte nach links abbiegen, hatts bereits meinen Blinker eingeschaltet, da über- holte mich ein Motorrad der Polizei. Der Bei- fahrer winkte mir und deutete auf das Schild, welches besagt, daß das Linksabbiegen ver- boten ist. Er hätte auch den Fehler abwarten und mich dann„abkanzeln“ können. Oder ein Polizist stoppt mich(vor der allgemeinen Ge- schwindigkeitsbegrenzung) und sagt:„Mein Herr, ich habe den Eindruck, Sie sind etwas schneller gefahren, als hier erlaubt ist. Ich kann das nicht genau nachkontrollieren, aber ich möchte Sie darauf aufmersam machen, daß es nicht gestattet ist, über die hier angeschrie- bene Geschwindigkeit hin auszugehen Ich bin auf dieser Straße bestimmt nie mehr über die vorgeschriebene Geschwindigkeit hinaus- gegangen. Mit den Beispielen wollte ich demonstrieren, daß es gewissermaßen schon am Gruß des Beamten dem Zivilisten gegenüber liegt, die Einstellung des Publikums zur Polizei zu be- einflussen. Gewiß, auf einen groben Klotz ge- hört ein grober Keil. Aber den kann man immer Personenkreis am Anfang und Ende der Kolpingstraße Stoplampen zum Selbstaus- Benverbindungsmöglichkeiten ostheim/ Oststadt und der Neckarstadt. zwischen Neu- -kloth höchster Frequenz dar. Man muß es einmal einem Pkw-Fahrer zurief:„. ist ja alles Mist, was Sie da machen. Und warum? Nur weil Ziel führte.“ H. E. noch setzen, wenn die Höflichkeit nicht zum Kosmetik-Wagner 1— N O 6, 3 Telefon 2 12 97 Beseitigung von großporiger Haut und Haarentfernung An ge POT. Musik- rruhe Vorfünrschrank, schon zum Preis ein. Rundfunkgerätes. Erstklass. Markengerät mit neuem mod. 10-Pl.-Wechsler. Bei uns jetzt nur DM 498, Anz. 50, Monatsrate 35,—. ehen mit Sparautomat Onde Kosten bei Nufstellung 18 Monatsraten. Einwurf mindest. 1 Monatsrate. Alle Marken. phono- Vitrine 199, OM Acella-Spiegelbar Hochgl. Pol., mod. 10-Plattenwechsl. 20, DM Anzahlg., 20, DM Rate. Radio- irnberger Mannheim, Schwetzinger Platz 1. Hemd und Krawatte hemden. lei, p 2, 4. freſs gasse Wir kaoften preis Werfen Holl. Hurkenbutter 885 1258 9 Jupgennunner 800 9 128 Dürig 4 ee, —* Verjüngtes Blut gibt frischen Mut. 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Vorstellung, Th.-G. Gr. E und freier Verkauf „Kinder des Schattens“ Miete C, Halbgr. IL, 15. Vorstellung, Th.-G. Gr. C und freier Verkauf „Die Zaubergeige“ Oper von Werner Egk Miete H, 15. Vorstellung, Th.-G. Gr. H und freier Verkauf. „Kinder des Schattens“ Miete F grün, Halbgr. II, 14. Vorstellung, und freier Verkauf Wiederaufnahme! „Ballettabend“ Die vier Jahreszeiten v. Antonio Vivaldi Medea, von Samuel Barber Der Dreispitz, von Manuel de Falla Für die Theatergemeinde Nrn. 3181-4240 Zum 25. Male: „Philemon und Baukis“ Miete A, Halpgr. I, 15. Vorstellung, Th.. Gr. A und freier Verkauf In neuer Inszenierung! „Turandot“ Oper von G. Puccini Miete S, 16. Vorstellung und freier verkauf Besichtigung des Nationaltheaters Eintrittspreis: 1, DM, Schüler„50 DR. „Philemon und Baukis“ Für die Mannheimer Jugendbünne Gr. A Nrn. 1530 „Philemon und Baukis“ 1 Miete A, Halbgruppe II, 18. Vorstellung. Th.-G. Gr. A und freier Verkauf »Die Journalisten“ Lustspiel von Gustav Freytag Für die Theatergem. Nrn. 11060 u. fr. Vk. „Ballettstudio 57 Ballette nach der Musik von Morton Gould, John Lewis, Milt Jackson, Anton Webern, Carlos Chavez Mannh. Jugendpühne Gr. C, Nr. 1-330 und freier Verkauf. Größtes Speziallager für Schränke Baden-Pfalz. Heldenchante Riesenauswahl (auch Kombischränke und Couches) bei Mogkl- STREIT Mannheim— B 6, 1 (Kein Laden) 8 n n 8 8 5 SS 2 2 * 8 8 2 5 3 8 8 8 e 2 8 N 8 . Seite 20 9 MORGEN . 8 Freitag, 18. Oktober 195%/ Nr. 242 Das unverstandene Publikum/ Von Walter Schmiele Unter den Themen, über die sich die pro- Kessionelle Kritik seit einem Menschenalter mit sich selber unterhält, steht das von der Krise ters Obenan. Es ist un- erschöp ein Prozeß Generationen Vom Advok Von Feuill herabgest erst zu werden b und den Mut, ir Wenn es nicht me so nährt es Generationen J. Es verlangt eine leicht Intelligenz, die produktiv Wenn sie sich ärgert, be zu sagen, auch elbe ist. überall, wo sich eine t erfreut, Krisen- piel ist Shakespeare a tot und nie wieder den. Das ist ein im- Schatten über dem Theater t vor allem das Gespräch chen Nachwuchs mit einer Ster t ES Ohne Frage g Sache bester 21 1 8 t Jahr Vollwer merwäh At AU Kerr und hatte den t ein einziger vorhan- nd, Strindberg, Maeter- Unck 10(den er mit seinem Slo- gem parodierte), das war die sinkende Abend- Sorme. Und daß da schon ein junger Mann namens Brecht Stücke schrieb, war brav, Aber zählte noch kaum. Neben der Nachwuchskrise gibt es andere Krisen. Die Krise der Regie, des Starthea- ters, der Alte 8 und andere spe- Zielle Teil- und Unte 8 Ich Will über die Krise des Publikums ein Wort sagen, denn auch die soll es geben. Von Snderen Dingen des Theaters verstehe ich zu Wenig. Aber Publikum bin ich selbst. Ich weiß, wie schwer es ist. Feuilletonisten Ick kann mir nicht vorstellen, daß es den un mündigen Knaben gibt, der sich mit bren- nendem Herzen wünscht, einmal Feuilletonist zu werden. Ja, Dichter oder Leutnant oder In- gentieur, das ist eine andere Sache, aber Feuille- tonist— nein. Meines Wissens gibt es auch keine spezielle Muse des Feuilletonismus, und kein Feuilletonist wurde bisher selig- oder gar Reiliggesprochen. Zu Röcksten Staatsstellungen ist er nieht prädestiniert. Die Anfertigung von Feuilletons ist ein biederes Handwerk, gendu Wie Tischlerei oder Oelmalerei. Ein bekannter Kock hat einmal gesagt, man kann alles zu einem schmackhaften Gericht macken, selbst eine alte Schuksohle. So auch der Feuilletonist. Es gibt nichts auf der Welt, was man nicht zu einer gangbaren Schmongette umarbeiten kann— je unsckeinbarer der Ge- genstand, desto geeigneter ist er. Man nehme also diesen Gegenstand— es kann eine Kreis- säge sein octer ein abgerissener Knopf oder ein Krach im Familienkreis—, lege sick die Materie ins Gehirn und lasse sie weich wer- den. Sie wird dann mit anderen Gegenständen und Begriffen zusammenfließen, und schon haben wir die notwendigen Assoziationen. Wenn einem dabei etwas nicht zur Sache Ge- nöriges einfällt, ist die Hauptarbeit getan. Wem Rele nickt beim Anblick einer Kreissäge der Bliek von Bergeshöke auf entfernte Gipfelket- ten ein! Von da aus wird man am besten zum allgemein Menschlichen übergehen. Das ziert ungemein und deutet auf Niefe. Der Kuß der Muse wird beim Feuilletoni- sten durch den Telefonanruf der Redaktion er- setet:„Können Sie uns nicht ein recht munte- res Feuilleton über die Schlacht von Abuleir schreiben? Wir möchten an der Sache nicht vorbeigehen, aber in Anbetracht der Lage soll alles Politische und Militärische fortfallen.“ Senken Sie, auf so sanften Füßen naht sich die Muse dem Feuilletonisten. Er wird sofort im Konbersationslewikon nachsehen, was es mit Abubir auf sich hat. Dann läßt er Wesentliches fort, rückt Nebensächliches in den Vorder- grund, gießt Menschliches bei und schmeckt mit einem Tropfen Herablut ab. Das Ganze gar- niert er mit einem eleganten Titel. Diesen Fitel reißt er am besten aus dem Zusammen- hang seines Geschriebenen. Er braucht mit dem Inhalt nicht das geringste zu tun haben, genau so Wenig, wie die schmuckende Petersilie auf einem Beafsteak. Petersilie und Titel bleiben nach dem Verzehr sowieso übrig. Aus all dem geht hervor, daß das Schrei- ben von Feuilletons eine sehr leichte Sache ist. Vor allen Dingen ist man nicht gezwungen, an der Welt zu leiden, was bei der Produktion pesserer Pichtung unumgänglich notwendig ist. Walter Foitzick Meine These ist die: die Krise des Publi- Kums ist die Erfindung eines Mannes, der es verlernt hat, Publikum zu sein. So lange ich ins Theater gehe, seit dreißig Jahren etwa, versichern irgendwelche Kritiker, daß es ein sterbendes Institut sei, das ich da besuche, dem das richtige Publikum fehle; und seit dreißig Jahren überzeuge ich mich vom Ge- genteil. Ich erinnere mich der Zeit, als man dem Publikum vorwarf, es sei nicht zahlreich ge- mug, es sei theaterfremd: die Ränge leer, das Parkett dünn durchwachsen, keine Gagen ohne Staatszuschüsse, schwindelnde Defizite, der Spielplan beherrscht von der„Lustigen Witwe“ als Kassenmagnet. Das ist nun lange vorbei. Jeden Abend vollbesetzte Häuser. Premierenkarten, wenn Gründgens spielt, nur schwarz und zu Uber- preisen. Angstkäàufe in Platzmieten schon im zeitigen Frühjahr. Zubringerorganisationen kämmen kulturferne Waldgebiete nach Wil- helm-Tell- Interessenten durch und bringen sie per Bus hin und zurück. Man reist nach Salzburg, Bayreuth, Hersfeld und Reckling- hausen. Auf jede gotische Freitreppe senkt sich Schillers Genius und begründet ein 1okales Festival. Auch sie alle gut besucht von einem Publikum, doch wohl aus enthu- slastischen Einzelnen, das wie kaum ein frü- heres rezeptive Bedürfnisse spürt und eine gewaltige Neugier, ein unstillbares Venlan- gen, alles zu sehen, was die Erde bietet, alles nmachzuerleben, was seit Sophokles die menschliche Seele durchlitten hat. Dieses Publikum ist ein Riese an Rezep- tivkraft, und es gelingen ihm erstaunliche Symthesen. Es füllt die Ränge der Konzert- sdle und nachts die surrealen Arenen der Flutlichtspiele. Es liest Taschenbücher, Ma- gazine und Heftromane. Aber es kauft und liest auch Ezra Pound und steigert nume- rierte Erstausgaben. Es geht ins Theater und ins Kino und hat alle Propheten ad absur- dum geführt, die, als damals der Tonfilm kam, den Untergang des Theaters weis Sag ten. Dieses Publikum war immer mehr als seine Krätiker von ihm wußten. Es besaß verborgene Reserven an Aufnahmevermö- gen, die niemand ihm zutraute. Es war im- mer irgendwo spontan und seiner zoziologi- schen Karikatur überlegen. Heute nun braucht man nicht mehr zu trommeln, vor allem nicht mehr zu jammern. Denn das Interesse ist geweckt, ist fast zu sensitiv, wohin man blickt. Ob Picasso ge- zeigt wird oder die Kumst der Kelten, sie Sind zur Stelle, sie kommen aus ganz Europa. Sie stehen Schlange, um ihre Lieblinge zu sehen. Hotels müssen anbauen, um die schwellende Flut der Wallfahrer zu fassen, die tausend Kilometer reisen wegen Mozart, Wagner, Hofmannsthal und Eliot. In Salz- burg fressen sich die Bohrer in den Mönchs- berg, damit man auf drei Bühnen zu je 2000 Zuschauer kommt. Sie gehören allen Schich- ten an. Sie schlafen in Luxusbetten oder im Zelt. Es ist nicht mehr nur eine schwammige Grogbürgerschicht wie in den zwanziger Jahren, die— nach Benns Schilderung— mit Packards und Chryslers gegen die staat- lichen Kunsttempel vorrückt,„Chauffeur in Blau, Page in Wiesengrün“. Es ist überwiegend spontanes Interesse, was die Antriebe liefert, nicht primär der Hang, Toiletten zu zeigen und zu gucken, Wer sonst noch da ist. Es ist ohne Zweifel gelungen, diesen sagenhaften kunstscheuen Finzelnen zu mobilisieren, ihm Hunger und Unbefangenheit zu geben. Jetzt ist er da, ob Shakespeare oder Tennessee Willlams oder Sartre gespielt wird. Er assistiert dem Ex- periment und taucht hinunter in die Tradi- tion bis ins Archaikum des Dramas. Aber nun, nachdem er endlich da ist, ist er auch gleich wieder zu zahlreich da und wird verdächtigt, bloß Masse zu sein, und auf alle Weise kritisiert. Das Publikum ist die unverstandene Theatergröße, der All- mächtige Star, der stets eine schlechte Presse hat. Lange Zeit warf man dem Publikum vor, es applaudiere aus reiner Routine und Kol- lektivgehorsam und lasse sich Alles vor- Setzen, Man vermißgte den Mut zum Protest. Die älteren Kritikerjahrgänge verwiesen auf die zwanziger Jahre und die feifkonzerte von damals, die ein Zeichen von der un- erreichten Größe der Epoche gewesen seien. Wieder hatte das unverstandene Publi- Kum stille Reserven. Die vergangene Saison brachte die langersehnten Theaterskamdale. Einen davon bei Sellner in Darmstadt. Die Pfiffe galten dem Franzosen Ionesco urid sei- nem Stück„Opfer der Pflicht“. Pfiffe und demonstrativer Aufbruch gegen Ionescos „Die Stühle“ erlebte man in der Tribüne in Berlin. Pfiffe gegen Beckett, Pfiffe gegen Adamov. Pfiffe in Zürich, Pfiffe in den Münchner Kammerspielen. Jenzes Oper „König Hirsch“ weckte in der Städtischen Oper in Berlin Zwischenrufe und Gejohle. „Hat das alles noch einen Sinn“, heißt es im Libretto.„Nee!“ ruft jemand vom zweiten Rang herunter. Das Parkett applaudiert dem Zwischenruf. Henzes Ballett„Marathontanz“ geht in Pfiffen und Buhgeschrei unter. Man schweigt nicht mehr. Man reagiert. Und wenn auch die Kritik die spontanen Pfiffe sogleich wieder als Akte der Reaktion und des ideologisch irregeleiteten Ressentiments verdächtigte— ein eigentümlicher Stolz ver- klärt noch heute die Gesichter derer, die das miterleben durften. Der Pfiff auf dem Schlüssel bewies di Existenz des Einzelnen. Aber es gibt noch ein letztes Mittel, ihn in Frage zu stellen. Der bitterste Vorwurf gegen das Publikum ist zweifellos der, all sein zahlenmäßig so im- ponierendes Interesse am Theater sei nichts als ein Konsumphänomen. Wie man Vita- mine, Herrensocken und Hustenmittel kon- Sumiere, so konsumiere man außerdem Cal- deron- und Dylan-Thomas-Premieren Alles sei nur eine imaginäre kultursta Grögße. Damit erreicht man die Tiefe des Migver- ständmisses. Aber die Fakten jedes Abends im Theater beweisen, daß niemand das ernst nimmt. Was die Aufgabe, Publikum zu sein, so sehr erleichtert, ist die Tatsache, daß es das Publikum gar nicht gibt— wenigstens so nicht, wie es dem Kritiker erscheint. Er macht den Fehler, den sie alle machen, die das Wort Masse deklinieren, er sieht nicht, daß das Publikum aus Einzelnen besteht. Und gerade das ist das große Glück für das Theater, daß es vom Einzelnen lebt, der auf dem Nachhauseweg die Sätze vor sich hinspricht:„Es war die Nachtigall und nicht die Lerche... sie singt des Nachts auf dem 2 Nobelpreisträger Albert Camus Foto: Robert Cohen Granatbaum dort..“; von ihm lebt, der sein Leben lang jenen Abend im einem dieser Häuser nicht vergessen kann, wo es nach Staub und Polstersamt riecht, und wo er den Schatten eines Mannes sah, der mit seinem Sohne sprach und in der Morgendämmerung Wieder verschwand. — Nobelpreis för Albert Camus Der AAjährige französische Schrifisteller gehört zu den jöngsten Preisträgern Der französische Schriftsteller Albert Ca- mus ist am Donnerstag von der Schwedischen Akademie der Wissenschaft mit dem dies- jährigen Nobelpreis für Literatur ausgezeich- met worden. In der Verleihungsurkunde wird besonders seine„bedeutende literarische Schöpfung, die mit klarsichtigem Ernst die Probleme des menschlichen Bewußtseins in unserer Zeit rückt“ hervorgehoben. Albert Camus ist der neumte Nobelpreisträger unter den Schriftstellern Frankreichs; am Beginn ihrer Reihe steht Sully Prudhomme(1901), gefolgt von Frederic Mistral(1904), Romain Rollemd(1915), Anatole France(1921), Henri Bergson(1927), Roger Martin du Gard(1937), André Gide(1947) und Francois Mauriac (1952). Neben Rudyard Kipling(der den Preis als Dreiundvierzig- Jähriger bekam), zählt der vierundvierzigjährige Camus zu den jüngsten Nobelpreisträgern. Albert Camus, der am 7. November 1913 in Mondoevi in Algerien geboren wurde, ge- hört zu den hervorragendsten Repräsentan- ten der jüngeren Schriftstellergeneration Frankreichs und ist in Deutschland beson- ders durch seinen Romam„Die Pest“ und seine Theaterstücke Das Mißverständnis“, „Die Gerechten“,„Belagerungs zustand“, Ca- Ligula“) bekannt geworden. Erst in der letz- ten Saison hat die Städtische Bühne Heidel- berg das Pest-Drama„Der Belagerungs- zustand“ in einer Inszenierung von Hans Gaugler herausgebracht, das eines der Ge- nmeralthemen des Dichters behandelt: die Ueberwindung der Angst, af die sich die Macht der Diktaturen gründet, und die Uber- Windung willkürlicher Ordnungen durch matür liche Camus ist der Moralist unter den Existenz- Philosophen. Aehnlich wie Jean-Paul Sartre betont er in seinen Werken zwar das„Ab- gurde“ des Lebens, das durch keinerlei Aus- deutung zu rechtfertigen sei, aber in der Illusionslosigkeit seiner Welt gibt es noch immer das Suchen nach einer Ethik, die das Los Aller bessern kann. Ueber das Unaus- Weichliche des Todes stellt Camus die Würde des Menschen. Ihn ruft er zur Revolte auf, zunächst im rein metaphysischen Bereich ge- gen die„Absurdität“ des Daseins(in dem der Tod am widersinnigsten sei), dann gegen alle Formen der Gewalt vom Despotismus bis zur Todesstrafe. Seimen literarischen Ruf begründete Ca- mus, dem man sowohl stilistische Klarheit Wie vollendete Technik im Aufbau seiner Werke nachrühmt, mit dem Roman„Der Fremde“(1942), einem Mythos des modernen Menschen, dessen Held nach Rechtfertigung umd Wert der Existenz sucht, und dem philo- Sophischen Versuch„Mythos des Sisyphos“. In seinem preisgekrönten Roman„Die Pest“ (1948) schildert er die Situation der Einwoh- ner von Oran, die durch eine Pestepidemie von der Außenwelt abgeschlossen sind, sich aber dem Sinmnlosen nicht unterwerfen. Sein Drama„Caligula“(1947) wurde gleichzeitig in Stuttgart und Wuppertal erstaufgeführt. Andere Bühnenwerke sind„Le Malentendu“ (Das Mißverständnis— 1944),„L'Etat de Siege“(Belagerumgszustand— 1948) und„Les Justes“(Die Gerechten— 1949). In diesem Drama bejaht Camus die Frage, ob der Zweck ie Anwendung von Mitteln rechtfertige, die gegen die Gesetze der Menschlichkeit ver- stoßen, unter der Bedingung, daß der Täter zur Sühne bereit ist. Sein 1954 erschienenes Buch„Der Rebell“ ist als eine Enzyklopädie, Philosophie und Universalgeschichte der Revolte“ schlechthin bezeichnet worden. Es ist das Buch eines Re- volutionärs, der die Grenzen der Revolte kennt: Das Ideal des Maßes. Diesem Werk folgte 1956 mit„La Chute“(Der Sturz) ein romanheftes Bekenrſtnisbuch, das bald hohe Auflageziffern erlebte. Der Lebensweg Albert Camus! ist hart und schwer gewesen. Sein Vater, ein einfa- cher Handwerker, fiel im Krieg, und der junge Mann hatte während seiner ganzen Ausbildungszeit von der Volksschule bis zur Universität mit dem Elend zu kämpfen. Er War Verkäufer, Hilfsarbeiter, Polizeiange- stellter, Schauspieler und Theaterleiter, bis er sich schließlich in Frankreich dem Jour- nalismus zuwandte und viel reiste. Während der Besatzungszeit Frankreichs wurde er Führer einer Widerstandsbewegung und lei- tete die Zeitung„Le Combat“, deren politi- scher Direktor er nach der Befreiung wurde IESE UND TOD AUF ALU gomon von Vicki aum oe utsche echte bel Verlag Kiepenheuer& Witsch, KSin-Berlie 66. Fortsetzung Raka erschrak ein wenig, denn es wurde m immer quälender, allein mit seinem Freund zu sein, den er belog und betrog, Aber er konnte dem Fürsten den Wunsch nicht abschlagen. Alit sagte dem Anak Agung Buma von seiner Absicht, und an der näch- Sten Wegkreuzung ritten sie ihres Weges, Nur gefolgt von zwei Dienern, von denen jeder ein zweites Pferd im Schritt mit sich führte. Sobeld sie den Hauptweg verlassen hat- ten, wo die Dorfleute mit gefalteten Händen in die Knie sanken, wenn der Fürst vor- überritt, da wurde es still und kühl um sie. jemand erkannte sie auf diesen Seiten- rasen; vielleicht wußten die Menschen in diesen entlegenen Bergdörfern gar micht, dag ein Zug von Fürstlichkeiten unterwegs War, Alit lächelte und summte vor sich hin, Während sie ritten. Es war wie in der Kin- derzeit, wenn er und Raka auf Abenteuer ausgezogen waren, allein und ohne Diener. Das Leben ven Bali zog an ihnen vorbei. Relsfelder in gerundeten Terrassen taten Sich auf und falteten sich wieder zusammen Und glitten zu den fiefen Schluchten hinab, in denen Flüsse über Felsen strömten. Palmenhaine krönten die Bergrücken, die in Schichten hintereinanderlagen, bis zum Großen Berg, dessen Gipfel Z Wel LDangge⸗ Streckte, weiße Wolken verhüllten. Die rie- sigen dunklen Kuppeln der Wairinginbäume traten aus dem Edelsteingrün der Felder, und graurote Tempelpfosten Standen unter innen auf. Quellen schossen aus dem Grund Und strömten in Bambusrohre ein, um Zu den Sawahs geleitet zu werden. Bambusge- büsche schlossen sich in schönen Bogen über schmalen Bächen zusammen, und darunter War es kühl und dunkel und geheimnisvoll. Graue Büffel schliefen in den Wassergräben hinter den Dörfern. Kinder mit großen Hüten und nackten Gliedern trieben Enten- herden über die Feldraine, Heubündel wan- derten dahin, so groß, daß man die Männer, die sie trugen, nicht sehen konnte. Greise mit Gesichtern wie Tanzmasken marschier- ten dahin mit Stöcken in den Händen und der Sirihtasche im Gürtel. Frauen kamen vom Feld und vom Markt, sie trugen Körbe auf dem Kopf oder Reisgarben oder Türme von Kokosnüssen oder endlose Lasten von TFonkrügen. Ihr Gang war steil und gleich- mähßig geworden durch das Tragen, und ihre Schultern waren zart und kraftvoll zugleich. Hinter ihnen folgten die Töchter mit immer kleineren Bürden auf dem Kopf, und die Sechsjährigen balancierten nur eine helbe Kokosnußschale, mit Wasser gefüllt, über ihren ernsthaften, kleinen Stirnen, um das Tragen rechtzeitig zu erlernen. An den Feld- rändern hockten Bauern und rasteten von der Arbeit, und in den Bächen standen an- dere und wuschen sich und ihre Kühe. Und alle diese Menschen waren schön und stark und ebenmäßig, und in ihren Gesichtern standen Sanftheit und Vertrauen und Freundlichkeit. Die Landschaft aber wurde schöner und schöner, je höher sie kamen, mit den tausend Spiegeln der bewässerten Reisfelder in den Tälern und den seidenen Abhängen des Alang-Alang-Gras bewegtes Wasser aussahen, wenn der Wind derüberstrich. Und mit den köstlichen Linien der Hügel und Berge und mit kleinen Inseln, die aus der Hochfläche aufstiegen, gekrönt jedes Inselchen von seinem Tempel unter dem Wairingindaum. Ungezählte Vögel san- gen, und rotbrüstige Bergpapageien flitzten über den Weg. Weige Falken mit braunen Schwingen hingen groß in der Luft, und Wieder wechselte der Wald mit seinem Dun- kel und seinen Lianengehängen und dem Gurren der großen Wildtauben ab mit Dör- fern, in denen Menschen vor ihren Pforten kauerten und grohäugig auf die fremden Reiter schauten. Ueber den begrasten Dorf- straßen schlossen die Fruchtbäume und Pal- men der Höfe sich zusammen, und an den Wegkreuzungen standen die steinernen Ge- stalten von Dämonen, um den Weg der Wan- derer zu beschützen. Und überall, überall War die Stimme des Wassers zu hören, die gesegnete Stimme, die die Insel mit Frucht- barkeit über floß. Von Feld zu Feld war die- ses Rieseln und Plätschern und Murmeln und Strömen und Rauschen, von den hohen Bergen kam es, und in die tiefen Täler er- goß es sich und ließ Reis wachsen für jeden, bis es als träger Fluß einmündete in das Meer. Denn so hatten die Götter es be- stimmt: daß die Insel ihnen gehörte und den Menschen nur als Leihgabe gegeben war, damit sie den Boden fruchtbar machen soll- ten und die Erde reich genug, um alle zu ernaähren und Feste zu feiern und des Lebens froh zu sein. Alit ritt dahin mit einem Gesicht, das vor Hingegebenheit beinahe schläfrig aus- sah, und Raka schaute um sich, und er war 80 froh und leicht, wie er seit langem nicht gewesen war. Er vergaß Lambon für ein paar Stunden über der Schönheit des Lan- des. 5 „Ich habe wieder einen Brief von den Holländern bekommen“, sagte der Fürst, als es, die wie er nach einer endlosen Stille zu sprechen anfing, und dies klang wie das Ende einer langen Kette von Gedanken.„Sie schicken jetzt einen ihrer größten Würdenträger zu mir, er kommt von weit, von Batavia, das ein große Stadt in Java ist. Es ist ein Mann von hoher Kaste und großem Wissen und, Soviel ich höre, vertrauen sie darauf, daß er rich überreden wird, die Summe zu bezah- len, die sie von mir fordern.“ Alit ließ sein Pferd langsamer gehen und dicht neben dem von Raka. Er sprach mehr zu sich selbst als zu seinem Freund, und Raka hätte auch nichts zu antworten gewußt. „Auf wieviel Geld ihre Forderung in- zwischen angewachsen ist, das wissen sie beinahe selber nicht. Der Chinese, der zu- erst mit zweihundert Ringgits zufrieden ge- Wesen wäre, ist jetzt schon bis auf sieben tausend fünfhundert holländische Gulden ge- kommen.“ Alit lachte flüchtig auf, denn dies erweckte die besondere Sorte von Humor, die er besaß.„Dazu kommt, daß ich für je- den Tag, den die holländischen Schiffe in meinen Gewässern liegen KRinggits be- zahlen soll, für die Kosten der Belagerung Ringgits. Sie verstehen zu rechnen, diese Weißen. Man sagt, daß die Holländer noch bessere Kaufleute sind als die Chinesen. Wenn ich alle diese Gelder bezahle, dann — behaupten sie— soll unser Zwist verges- 12 sein und Badung frei bleiben wWie bis- er Da der Fürst zu reden aufhörte und nur mehr mit dem gleichen schläfrig- intensiven Ausdruck in die Landschaft blickte, fragte 1„Und was hat mein Bruder beschlos- Sen?“ „Ich bin heute allein mit dir von den anderen weggeritten, weil ich Klarheit in meinem Innern schaffen mußte. Ich muß meinen Freunden von Tabanan und Klung- kung mit einer festen Meinung entgegen- treten, und ich muß dem Abgesandten der Holländer zu sagen wissen, wie ich mich 3 habe., Ich werde nichts bezah- Erl.“ 5 Herause verlas. drucker chetred: br. K. 4 Eichenre peulllete les: H. S kommu: Sonales: H. Kimp stellv.: Bank, D. Bad. Kor Mannhei Ar. 30 61 „— 12. Jahr Seeg 1 tische wort laute Botsc über! Notes Amt dliesk⸗ 1 n men, da zwar a. bezieht, Dieser Einzelne, der von der Bühne her- ren Ver umter die eigenen Herztöne vernimmt; der dere 21 seine Erlebnisse nicht vergißt und nirgends Restitut publiziert, der keine Eingesandts verfaßt sich u. und sich in keiner Kulturdebatte zum Wort rung un meldet— er ist der unverstandene große rend de Star unseres Theaters. besetzer weiter g Abbruck sich erg derseiti! Bonn v. und bis 1946 blieb. Die Leitartikel, die er für Mitteilu den„Combat“ schrieb und die ein wichtiges obachten Dokument für die intektuelle Biographie des sich die Autors sind, erschienen gesammelt in dem des Ab! Band„Actuelles“, den der Pariser Verleger Gallimard herausbrachte. Der Stil dieser Essays, so sagt einer der Kritiker Camus, sei nüchtern und klassisch:„er ist wie ein durch- sichtiges, klares Wasser, in dem sich alles genau widerspiegelt, in dem aber fast kein 1 Grund zu sehen ist, wenn man nicht wüßte, daß dieser Grund vorhanden sein muß, weil Was! gerade er die Ursache jener hintergründigen nerhalb Schönheit ist. Pashint Inz wischen hat sich Albert Camus vom Sroßbrt Journalismus zurückgezogen, nicht aber von Krise i der Politik, der er noch immer ein großes und Lc Teil seiner Aufmerksamkeit widmet. 1948 führlich gründete er ein Hilfskomitee für die Opfer Thema der totalitären Staaten, und wandte sich spä- ersten ter in dem bereits erwähnten Buch„Lhomme Jereinb révolté“(„Der Rebell“) gegen die Praktiken des brit des Kommunismus. Die bürgerliche Gesell- in der schaft bedürfe zwar zu ihrer Ver menschli- Die 80 chung einer Revolution, so schrieb er, die Er- ten am gebnisse des Kommunismus aber seien un- kei zu menschlich. Revolte dürfe nur im Namen des stacheln Maßes und des Lebens erfolgen. durch d Nur wenig bekannt in Deutschland wur- gesicher den die 1945 in der„Revue libre“ veröffent- klärung, lichten„Briefe an einen deutschen Freund, TAS v. die Camus während des Krieges heimlich rem, die verbreiten ließ. Nach Camus eigenen Wor- gegen S ten sind diese Briefe ein Produkt der Ver- rend e hältnisse und ein Dokument des Kampfes Sonderb gegen die Gewalt. Sie stellen dem Bild, das formulie sich ein junger Deutscher von Deutschland 5 macht, das völlig andere Bild gegenüber, de tf 85 sich ein junger Franzose von Frankreich pr 1 8 macht— für den Liebe zu seinem Vaterland 85 9 7 unlösbar verbunden sei mit der Liebe der Ge. 1 855 rechtigkeit und Menschlichkeit. Auch diese che Publikation ist ein Bekenntnis zu den Grund- Die sätzen der Philosophie Albert Camus: die nischen Welt ist absurd; Aufgabe des Menschen ist es, gegen die Sinnlosigkeit und Grausamkeit der Welt zu kämpfen und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück einer Welt zu sichern, die sie ver- leugnet. ew. Koordi (Weiteres Feuilleton auf Seite 13) 3 Straß a nete Dr. „Bedeutet das Krieg?“ fragte Raka nad der Ber einer Stille. f 25 rates ir „Wahrscheinlich“, erwiderte der Fürt Koordin „Ja, wahrscheinlich bedeutet es Krieg. tik gem ist Krieg und Unterwerfung, was die fal, drei eur länder wollen, und deshalb bedeutet es Kris die wir Ich kann ihnen nichts bezahlen, das wissen rat etwa sie. Wenn ich bewahlen würde, wäre das d abzustin gut wie ein Eingeständnis: Ja, wir sind Dieb? denen 81 und Strandräuber, wir haben einem schaut müſzte, gen Chinesen sein Boot geplündert, wir bitten Minister um Verzeihung und wollen Buße tun. Die übri selbst, ob das möglich ist? Geld.... sag der im er wegwerfend, und seine Augen trübten zn diesen „Werm es nur um Geld ginge, dann wäre dn wege 81 Bezahlen leicht. Ich bin reich genug, un der Halt meine Familie würde mir gern helfen, zu be., daß der zahlen. Mein Onkel hat mir angetragen, dd àm Wag Hälfte der Summe zu übernehmen, und. jang, seine ehrwürdige Mutter, will mir ae Im 7 Geld geben, das ich brauchen könnte, um 0 versamm Holländer zufriedenzustellen. Aber es gen dach Cen nicht um Geld. Es geht um unsere Ehre u duns de unsere Würde und unseren Stolz. Wie könne amen sie erwarten, daß ich bezahle, wenn mich de men. Pe Bezahlung als Dieb und Lügner und Räuber hatte er! zeichnen würde?“ in den E. Raka schaute seinem Freund von des ersdwer Seite her ins Gesicht.„Ich freue mich, wen kindern. es Krieg gibt“, sagte er. 8 1 Alit warf den Kopf zurück und lachte 1 5 888 heraus.„Du großer Molog:., sagte er m 3 75 bst spöttischer Zärtlichkeit. 3 „Es hat sich sogar noch etwas Lustiges 00 eignet“, fuhr er in seinem Monolog fort. P. g chinesischen Kaufleute von der Küste he 5 mir angetragen, den Betrag vorzustrecte zu oder gewissermaßen zu schenken. i Bon du, dag diese Chinesen, die mit Schweine. 1 und Büffelhäuten handeln, so noble 8 der pres haben? Wahrscheinlich haben sie ausge ge:. net, daß es sie billiger kommt, die Holla 8 er. zu bezahlen, als ihren Handel durch die 111 3 de leiden zu lassen.“ Cortsetzung f Werde men an,