1957/ g — gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; br. K. Ackermann; Politik: W. Hertz de; Wirtschaft: F. O. Weber; rktkirch Aausmaag kichenro 5 n Kirchen peuilleton: W. Gilles, K. Heirz;. wecker 197 A nn 600-J4 0 kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; 2 8115„ Sotlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: Nfg fl. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; 15 dtes mal stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Knechte ga Bank, Dresdner Bark, Stadt. Sparkasse, eil Seine ge bad. Kom. Landesbank. Bad. Bank. samt. redigt den f Maunhelm. Postschech-EKto.: Karisruhe on der Ra ur. 2 e Ludwigshafennh. Nr. 28 743 hr zeitgem Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-6, Telefon Sammel- Nr. 49 51; Heidelberg,. Hauptstr. 35, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Mit der Bekräftigung ormationsspk es gibt de len ist, in al etern und vollen Forma isdruck, und. ick will tr Auf außen politischem Gebiet lag das Hauptgewicht auf der These, daß cke Sowjetunion die allein entscheidende politische und militärische aggressive Macht im gesamten Ostraum sei. Ihr stehe die westliche, freie demokratische Welt im Kampf um die Erhaltung der staatlichen und individuellen Freiheit gegenüber. Aden- auer betonte die absolute Notwendigkeit für den Westen, gemeinsam zu handeln. Der Kanzler erneuerte den Anspruch der Bun- desregierung, alleinige Sprecherin für das gesamte Deutschland zu sein und erinnerte die vier Großmächte an ihre Zuständigkeit n kür die Wiederherstellung der deutschen Einheit. Nur die Wiedervereinigung bringe eine Minderung der Spannungen und dauernden Frieden in Europa mit sich. Dr. Adenauer setzte sich mit Nachdruck für gut- nachbarliche Beziehungen zu den osteuropa- ischen Völkern ein und versicherte, daß die offenen Fragen nur auf friedliche, mensch- liche und gerechte Weise gelöst werden soll- ten. Auf inner politischem Gebiet enthält die Regierungserklärung das folgende Schwerpunktprogramm für die nächsten vier Jahre: 1. Eine echte Steuer- und Finanzreform. 2. Die Förderung der Kapitalbildung und clie breite Streuung des Besitzes, 3. Die Förderung des Spargedankens durch das Familienheimgesetz und die Ein- kührung der Volksaktie, 4. Wirksame Hilfe für den Verbraucher, 5. Unterstützung der Vollbeschäftigung, 6. Maßnahmen, um jede nicht zwingend e Sonntagsarbeit entgegenzuwir- en, . Ausbau der Sozialreform bei gleich- zeitiger Korrektur der bisherigen Mängel, so- Wie Neuordnung der Kranken- und Unfall- versicherung, 8. Stabilität der Währung, iten des irt nden, den 4 zen gleich au n Hauptrolie von Klöde k(Grönepolz ufer) und I 1 jetzt ha rg, Berlin un mn Kiepura ug Witwe“ in Ls Englisch pz ted“, die Dac chen„Men berrechtsklg tete, die e m Operette Londoner pen des Kl 1 das allein s sind der) ein, ein 8 ebein als E ufführung en erwarb“ orges Eda te und fil G. M., Die f von ihm den Besiti diese TI alle Bübiz n Ländern h jedoch 9. 1 Vertrag n Rechte ds im J hatte nur“ der Richte ing der r Prozeß ll glich gewes arbeitung zen, Weil Bahntarife werden 1 Bonn. Die Personen- und Gütertarife der E dee und die Tarife des Güterfern- daktverkehrs sollen spätestens im Februar nächsten Jahres erhöht werden. Dies ist das Ergebnis von Besprechungen zwischen Be- amten des Bundesverkehrsministeriums, Ver- a* der interessierten Wirtschaftsorgani- ballonen und Beauftragten der zuständigen Gewerkschaften, die am Wochenanfang in Bonn stattfanden. Bundesverkehrsminister Versen wird jetzt die Tarifwünsche der 1 5 ehrswirtschaft mit den übrigen zustän- 80, Als oo digen Ressorts der Bundesregierung beraten rötlichen 5 sich bemühen, die Entscheidung des „ verschtn Sundeskabinetts und die Zustimmung des Ite, War i Bundesrates einzuholen. e Ränder“ ub Die Gesprächspartner stimmten darin gewesen! 5 daß die Tarifkorrekturen so rasch en unbene 5 möglich vorgenommen werden sollten. von geholt 5 Februar nächsten Jahres biete sich für Leuten in“ N Maßnahmen besonders deshalb an, lie ersten!“ RI 5 diesem Zeitpunkt ein saisonaler gezeigt l. e von Produktion und Verkehr zu die keine Bes BU 985 Bundesbahn hatte bereits vor der Kraft def, 8 e nämlich im Juli dieses Jah- seine On zue ure Forderungen nach Tariferhöhungen 3 ewöbn angemeldet. Im einzelnen soll nach dem er eren 5555 der Bundesbahn der Regeltarif im gen, dem 00 ür„ um 8,7 Prozent, das heißt or mit ef je Eile zweite Klasse von 6,9 auf 7,5 Pfennig 1 ſoneter, kür die erste Klasse von 10,35 1,25 Pf je km heraufgesetzt, der Preis al 5 seine 15 der Zeitkarten im Berufsverkehr und der unersättid Schülerzeitkarten um durchschnittlich 30 Pro- bwonl ere] dent angehoben und die Tarifvergünstigun- 5 schreck zen ür Kurzarbeiter-Wochenkarten auf- anken enn Kunden werden. Außerdem soll die die Angst 14 chüler Seschwisterermäßigung gekürzt War Und! 85 die Ermäßigung bei Arpeiterrück- allen Freue ahrkarten und Arbeiterkarten für Bin- n. Es wer denschifker und Seeleute von 50 auf 3376 Was er 10 dozent herabgesetzt werden. Die Ermäßi- zen und 4% guns bei allgemeinen Schüler fahrkarten will nen, Wordb. 12 Bundesbahn von 56,5 auf 50 Prozent, die Er traf 145 von aisung für erholungsbedürftige Kinder ie beinahe en 75 auf 50 Prozent, die Ermäßigung für e keine. mig besuch von Kriegsgräbern und die Er- n sie ine eibisuns für Reisen zur öffentlichen Kran- n zu Diele ieee von 50 auf 33% Prozent senken. k, 80 alS 15 tab Fahrpreisermäßgigungen für Zeitungs- ir ihrer L 82 Kleingärtner, Hilfskräfte in der 10 e hilfsbedürftige Kranke, Setzung 1086 Bling 3 und Pfleglinge, mittel- Taubstumme und Schwerhörige „Ich haben am Dienstag vor dem Bundestag Bundeskanzler Dr. Adenauer und die 17 Mi- nister seines dritten Kabinetts den von der Verfassung vorgeschriebenen Eid ge- leistet. Die Eidesformel lautete:„Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“ Die Bundes- republik Deutschland hat damit wieder eine voll arbeitsfähige Regierung. Häufig vom Beifall der Koalitionsparteien unterbrochen, schweigend angehört von der Oppo- sition, verkündete Bundeskanzler Dr. Adenauer anschließend vor dem Bundestag das Programm seiner Regierung für die vier Jahre der dritten Legislaturperiode. Von unserer Bonner Redaktlon schwöre, so wahr mir Gott helfe“ 9. Abschluß der form, 10. Weitere Hilfe für die Landwirtschaft. groben Strafrechtsre- Zusammenarbeit mit der Opposition erwünscht (dpa) Dr. Adenauer äußerte schon gleich zu Anfang die Hoffnung, daß in entschei- denden Fragen, insbesondere in der Außen- politik, eine gemeinsame Arbeit mit der Opposition zustande kommt. Adenauer wer- tete das Ergebnis der Bundestagswahl als Zustimmung einer klaren Mehrheit des Programm der nächsten vier Jahre Dr. Adenauer verlas vor dem Bundestag seine Regierungserklärung/ Vereidigung des Kabinetts deutschen Volkes zu den Grundsätzen der bisherigen Regierungspolitik.„Den uns da- durch erteilten Auftrag werden wir durch- führen, die Koalition im Bundestag und die neue Bundesregierung, die soeben den Eid auf das Grundgesetz abgelegt hat.“ Der Kanzler fuhr fort:„Ich hoffe, daß in ent- scheidenden Fragen, die das Wohl und Wehe des gesamten Volkes berühren, namentlich auch in Fragen der Außenpoli- tik, eine gemeinsame Arbeit mit den in der Opposition stehenden Fraktionen sich er- möglichen läßt, weil doch wohl nach unserer aller Ueberzeugung das Wohl des gesamten Volkes über dem Nutzen einer Partei steht.“ „Ich möchte aber“, fuhr der Kanzler fort, „zuvor einige Ausführungen über Anderun- gen in der Organisation der Bundesregie- rung machen. Die Notwendigkeit der orga- nisatorischen Anderungen ergab sich zwangs- läufig aus Aenderungen des Arbeitsstoffes, sie ergab sich ferner aus den Erfahrungen, die wir in den vergangenen acht Jahren überhaupt gemacht hatten. Meines Erach- tens muß ein Bundesministerium für den Bundesminister nicht nur klar überschaubar Fortsetzung auf Seite 2) Das Ringen um Schukows Schicksal Chrustschows rätselhafte Trinksprüche über Krieg und Frieden Moskau.(dpa) Die Führung der sowjeti- schen Kommunistischen Partei ist bei der Ab- lösung des bisherigen Verteidigungsministers Schukow nach den bis Dienstagabend aus Moskau vorliegenden spärlichen Berichten offenbar auf größeren Widerstand gestoßen, als sie es erwartete. Das Ringen um das künf- tige Schicksal Schukows ist noch im vollen Gange. Das Zentralkomitee, das bis in die Morgenstunden des Dienstags beraten hatte, faßte noch keine Beschlüsse. Presse und Rundfunk der Sowjetunion schweigen, Kon- takte mit den westlichen Korrespondenten in Moskau waren kaum noch möglich. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reu- ter, der am Dienstagnachmittag nach dem Westen gelangte, stehen bei den derzeitigen Auseinandersetzungen im Zentralkomitee nicht nur die Zukunft des Marschalls, son- dern auch wichtige Grundfragen der sowie- tischen Außenpolitik, auch in der Frage der Koexistenz mit dem Kapitalismus, zur Dis- Kussion. Chrustschow, Bulganin und Mikojan nah- men am Dienstag überraschend an einem ab Februar erhöht 7,5 Pfennig je Kilometer im Personenverkehr/ Zeitkarten werden teurer Von unserem Wirtschafts- Korrespondenten Ernst Georg sollen gestrichen werden. Die Rückfahrt am Samstagnachmittag bei Sonntagsrückfahr- karten soll künftig verboten sein. Die Netz- und Bezirkskarten sollen um zehn Prozent, die Bahnsteigkarten sowie die Zeitkarten für Fahrrad- und Motorradaufbewahrung um 100 Prozent teurer werden. Die Expreggut- frachten für fünf bis acht Kilogramm will die Bundesbahn um fünf Prozent, für neun bis 19 Kilogramm um elf Prozent und ab 20 Kilogramm um 12,5 Prozent erhöhen. Sie erhofft sich von den Tariferhöhungen Mehr- einnahmen von jährlich etwa 750 Mill. DM. Empfang in der türkischen Botschaft teil. Auf die Frage eines Korrespondenten antwortete Chrustschow,„Wir haben uns noch nicht für eine Stellung von Schukow entschieden, aber er wird sicherlich eine erhalten, die seinem Wissen und seinen Fähigkeiten entspricht“. Ein wenig später fügte der Parteichef nach- denklich hinzu, Im Leben ist es nun mal so, daß eine Zelle abstirbt, eine neue sie ersetzt. Das Leben geht trotzdem weiter“, Chrust- schow sagte Weiter:„Wenn Sie sich einen Kompaß vorstellen, dessen eine Seite den Frieden und dessen andere Seite den Krieg anzeigt, so kann man sagen, daß sich die Nadel etwas zum Frieden hinbewegt hat“. Chrustschow sagte dann, daß er mit Marschall Schukow am Dienstag gesprochen habe und sich Schukow„bei guter Gesundheit befin- det“. Während des Empfanges wechselten Chrustschow und Bulganin mit dem tür- kischen und iranischen Gesandten Toasts auf den Frieden. Dann trank Chrustschow auf die sowietisch- türkische Allianz im Krieg gegen Hitler und darauf, daß alle Re- gierungen,„die auf diesem Empfang vertre- ten sind, keinen Krieg mit den anderen führen werden“. Einen Extra- Toast widmete Chrustschow dem jugoslawischen Botschaf- ter mit den Worten:„Mir gefällt dieser Mann, der keinem Block angehört“. Scher- zend schlug Chrustschowᷓ dann dem amerika- nischen und englischen Botschafter vor: „Wir werden dem NATO-Pakt beitreten, wenm sie dem Warschau-Pakt beitreten“. Tito nicht nach Moskau Belgrad.(AP) Der jugoslawische Präsi- dent Tito wird an dem bevorstehenden Tref- ken der politischen Führer der Ostblock staaten in Moskau nicht teilnehmen. In Bel- grad wurde am Dienstagabend eine amtliche Verlautbarung ausgegeben, in der es hieß, Tito habe wegen„wiederholter Fälle von akuten Hexenschuß“ sämtliche geplanten Auslandsreisen absagen müssen. In den mehr oder minder großen Sparbüchsen sammelt sich das Vertrauen in die Zukunft. Auch der kleinste Beitrag, den ein kleiner Junge über den Schalter der Sparkasse schiebt, trägt zur sozialen Grundlage unserer Wirt. schaft bei. Obendrein verleimt es Sicherheit, etwas„auf der hohen Kante“ zu wissen. Auf den Konten der deutschen Sparkassen liegt zur Zeit die gewaltige Summe von 26 Milliar- den Mark. Dennoch ist es nicht genug— mit dem Wachstum der Einkommen hält das Sparen nicht Schritt. Wenn das„Wirtschaftswunder“ nicht zum Trugbild werden soll, ist eine Besinnung auf die Tugend und den Nutzen des Sparens dringend vonnöten, zu- mal am„Weltspartag“, den wir keute begehen. In seiner Regierungser klärung sagte ge- stern Dr. Konrad Adenauer:„Sparen ist in gleicher Weise wirtschaftlich und ethisch not- wendig. Wir wollen aber nicht nur zu einem Feldzug für das Sparen aufrufen, wir wollen das Sparen durch gesetzgeberische Maßnahmen auck lohnend machen.“ Bild: Häusser Anschlag auf israelisches Parlament Handgranate explodierte/ Vier Minister wurden verletzt Jerusalem.(dpa) Auf das israelische Par- lamentsgebäude in Jerusalem ist am Diens- tagabend ein Bombenanschlag verübt wor- den. Nach ersten Berichten ist dabei der israelische Außenminister, Frau Golda Meir, leicht verletzt worden. Auch der Minister für Sozialfürsorge und religiöse Angelegen- heiten, Moshe Shapiro, trug geringe Ver- letzungen davon. Bei dem Bombenanschlag, der sich während einer außenpolitischen Debatte des Parlaments ereignete, ist spä- teren Berichten zufolge auch Ministerpràä- sident David Ben Gurion leicht verletzt worden. Für das Attentat wurde offenbar eine Handgranate benutzt, die ein etwa 20 jähriger junger Mann von der Zuschauer- tribüne auf die Regierungsbank schleuderte. Zwischen Gesfern und Morgen Aus Protest gegen die Ermordung eines Taxifahrers bei Hamburg wollen die Taxi- fahrer in allen Städten der Bundesrepublik mit über 200 000 Einwohnern am heutigen Mittwoch von 12 bis 12.15 Uhr die Fahrt unterbrechen. Der Bundesvorsitzende der Fachsparte Kraftdroschken und Mietwagen, Joseph Himioben(Köln), will erneut beim Bundesjustizminister die Einführung der Todesstrafe für Taxifahrermörder fordern. Zuständige Stellen des Bundesjustizministe- riums lehnten am Dienstag diese Forderung ab. Gegen Ferdinand Schörner, der am 15. Oktober vom Münchmer Schwurgericht zu 4% Jahren Gefängnis verurteilt wurde, lie- gen 13 neue Anzeigen vor. Der bayerische Justizminister Dr. Willi Ankermüller ver- sicherte, die erforderlichen Ermittlungen seien sofort eingeleitet worden. An Bundeskanzler Adenauer wandte sich der Verband der Aerzte Deutschlands(Hart- mannsbund) mit der Bitte, sich dafür ein- zusetzen, daß die Krankenkassen die Mög- lichkeit erhalten, die ärztlichen Leistungen angemessen zu honorieren. Es sei unzumut- bar, daß den 33 000 Kassenärzten ein we- sentlicher Teil der finanziellen Lasten der Grippeepidemie aufgebürdet werde. Mit der Forderung, bald die Freihandels- zone als Ergänzung des Gemeinsamen Mark- tes zu verwirklichen, beendete die Beratende Versammlung des Europa-Rates am Diens- tag ihre zweiwöchige Herbsttagung in Straß- burg. In einer Entschließung wird die Ueberzeugung ausgedrückt, dag die Frei- handelszone eine wirtschaftliche und poli- tische Aufteilung Europas verhindert. König Gustav Adolf von Schweden hat den bisherigen sozialistischen Ministerpräsi- denten Erlander erneut zur Bildung einer neuen Regierung aufgefordert. Damit dürfte nach Ansicht eines Sprechers des schwedi- schen Außenministeriums die erste schwe- dische Regierungskrise seit zwölf Jahren ihren Abschluß gefunden haben. Auf Einladung des ungarischen Abgeord- netenhauses ist eine zehnköpfige Delegation der Ostzonalen Volkskammer unter Führung ihres Präsidenten Johannes Dieckmann in Budapest eingetroffen. Im Washingtoner Außenministerium be- gannen amerikanisch- sowjetische Bespre- chungen über einen kulturellen und wissen- schaftlichen Austausch zwischen beiden Län- dern. Der sowjetische Botschafter Sarubin unterbreitete als Diskussionsgrundlage 52 verschiedene Vorschläge, unter anderem für eine direkte Flugverbindung zwischen den USA und der Sowjetunion, den Austausch amerikanischer Kongreßmitglieder mit Mit- gliedern des Obersten Sowiets und einen Studentenaustausch zwischen den Universi- täten Moskau sowie Columbia und Harvard. Vertreter verschiedener Ostblockstaaten halten sich zur Zeit zu Handelsbesprechun- gen in Madrid auf. Tschechoslowakische Unterhändler wollen, wie verlautete, die bereits angebahnten Verhandlungen über ein Warenaustauschabkommen zu Ende führen, während sich eine polnische Dele- gation bemüht, die beim spanisch- polnischen Handelsabkommen vom September— dem ersten Abkommen mit einem Ostblockstaat entstandenen Lieferschwierigkeiten zu beseitigen. Von unterrichteter Seite wurde ferner bestätigt, daß ein spanisches Kon- sortium von zehn Firmen die Genehmigung erhalten hat, mit der Sowjetzone einen Ver- trag über Warenlieferungen im Gesamtwert von 16 Millionen Dollar(67,2 Mill. DMW), statt der ursprünglich vorgesehenen 25 Mil- lionen Dollar abzuschließen. Die Abkehr von der bisherigen, streng antikommu- nistishen und antisowjetischen Haltung des Franco-Regimes zeichnet sich auch in den letzten Reden des spanischen Staats- chefs ab. Er fand lobende Worte für die Sowjetunion. Zwischen amerikanischen und sowzeti- schen Wissenschaftlern sind Informationen über den Lauf des sowjetischen Erdsatelliten ausgetauscht worden. Der stellvertretende Direktor des Smithsonian- Observatoriums in den USA, Dr. J. Allen Hynek, teilte in Cambridge(USA) mit, die von amerikani- schen Beobachtungsstationen gesammelten Informationen über die Bahn des Sputnik seien der sowjetischen Akademie der Wissen- schaften in Moskau übermittelt worden. Das Observatorium habe mehrere Male wöchent⸗ lich aus der Sowjetunion Angaben über die Bahn des Satelliten erhalten. Der Täter soll von Zuschauern und Wach- personal trotz der im. Sitzungssaal ausbre- chenden Panik festgenommen worden sein. Insgesamt sollen durch die umherfliegenden Metallsplitter vier Mitglieder des israeli- schen Kabibnetts verletzt worden sein. Die Regierungsbank war mit Blutspuren be- deckt. Trotz des Attentates blieben alle Mitglie- der der Regierung, auch die verletzten Mi- nister auf der Regierungsbank sitzen. Mo- she Shapiro blutete aus Wunden am Kopf und an der Brust. Frau Meir ist an einem Bein verletzt worden. Nach den vorliegen- den Meldungen soll der 71 jährige Minister- präsident Ben Gurion nur durch umherfſie- gende Splitter äußere Verletzungen davon- getragen haben. Hammarskjöld soll Syrien-Streit untersuchen Frankreich hat am Montag in der UNO- Vollversammlung angeregt, UNO- General- sekretär Dag Hammarskjöld zu beauftragen, die syrisch- türkischen Spannungen zu un- tersuchen und der Weltorganisation darüber zu berichten. Der französische Delegierte Georges-Picot wandte sich damit gegen die syrische Forderung, einen UNO-Unter- suchungsausschuß zur Prüfung dieses Streit- falles in den Nahen Osten zu entsenden. Der Vorschlag des französischen Spre- chers erfolgte bei der dritten Debatte der UNO- Vollversammlung über die Erklärung Syriens, seine Sicherheit sei durch die Kon- zentration türkischer Truppen an der Grenze bedroht. Die Vollversammlung kam zu kei- ner Entscheidung und vertagte sich auf Dienstag. Umfassende sowjetische Hilfe Die Sowjetunion und Syrien haben eine umfassende wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit beschlossen. Mit soweti- scher Hilfe sollen in den nächsten sieben Jahren zahlreiche Wirtschaftsprojekte in Syrien— wie Kraftwerke, Bewässerungs- anlagen, Brücken, Industrieprojekte und eine Eisenbahnlinie— verwirklicht werden. Macmillan zur NATO-Gipfelkonferenz London.(dpa) Der britische Premier- minister Macmillan teilte am Dienstag im Unterhaus mit, er hoffe, daß die nächste Tagung des Atlantik-Rates in Paris eine Konferenz der Regierungschefs aller NATO. Länder sein werde. Er werde in einem sol- chen Fall an der Tagung teilnehmen, MORGEN Dre N Kemmer Mittwoch, 30. Oktober 1957 17(Minister) und 4(Jahre) Siebzehn Minister haben gestern ge- schworen, ihre Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen. Siebzehn Männer haben gelobt vier Jahre lang ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen. Siebzehn mal verschiedene Pflich- ten hat ein achtzehnter, der Bundeskanzler, im Leitbild seiner Regierungserklärung zu- sammengefagt. Zu viele Männer? Zu viele Pflichten? Nun, wenn die ministeriellen Auf- gaben der dritten Regierung Adenauer auch nicht in jedem einzelnen Falle auf den Buch- staben genau festgelegt sind, so hat diesmal Wenigstens jeder Minister eine Amtsbezeich- nung. Die Reserve der Sonderminister hat nun Ruh'. Dennoch kann die bloße Tatsache, daß jedes Kind einen Namen hat, nicht ganz darüber hinwegtäuschen, daß manches Amt Weniger aus sachlichen, als aus persönlichen Gründen sein Bonner Leben fristet. Sonder- aufgaben verbergen sich auch hinter der neuen, glatten Fassade. Sie heißen„Fragen der Atomenergie und Wasserwirtschaft“, „Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder“,„Familien- und Jugendfragen“ und „Verwaltung des Bundes vermögens“. Alle diese Gebiete wären leicht in die Zu- ständigkeit des einen oder anderen„klassi- schen“ Ressorts einzuordnen gewesen. Daß man es nicht tat, ist kaum mit einem einzigen Grund zu klären. Konrad Adenauers Theorie von der Ueberschaubarkeit eines Ministe- riums läßt sich hören, überzeugt aber nicht in allen Fällen. Die etwas boshafte Auslegung, der Regierungschef halte es mit dem antiken Grundsatz des„divide et impera“, des„Teile und herrsche“, ist nicht von der Hand zu Weisen, bei all den Erfahrungen, die uns Adenauers Bekenntnis in der Regierungs- erklärung, er gebe„wirklich gern Arbeit ab“, mit einigem Mißtrauen betrachten lassen. Wir sind mit dem Kanzler der Meinung, daß neben den außenpolitischen auch die wirtschaftspolitischen Aspekte der Zukunft eine schwierige Konstellation aufweisen. Die Ziele, die Preise zu halten, Kapital und Be- sitz weithin unter die Leute zu bringen, soziale Sicherheit zu fördern, und das Steuer- system zu regulieren, sind hoch gesteckt. Und bei aller„Entlastung“ durch die Spezialisten- Teams für Atomenergie, Arbeit, Sozialord- nung, Verkehr, Wohnungsbau und Bundes- vermögen, bleibt die Verantwortung doch auf vier Schultern verteilt: denen der zuständigen Minister für Wirtschaft und Finanzen. Es ist der bedeutngsvollste Fortschritt dieser neuen Regierung, daß in ihr der Bun- deswirtschaftsminister diejenige Schlüssel- Stellung besitzt, die seinem Amt entspricht und die er in den vergangenen acht Jahren entbehren mußte. Als Vorsitzender des Wirt- schaftskabinetts hält Ludwig Erhard die Zügel fest in der Hand. Es könnte sein, daß er sie in Zukunft stärker gebrauchen müßte, als bisher, auch dann, wenn diejenigen, die in der heutigen Form der marktwirtschaft- lichen Orqnung unter der Freiheit lediglich die Ungebundenheit verstehen, dann Mordio rufen werden. Der Person Erhards ist dar- über hinaus die Fähigkeit zuzutrauen, aus der Position des weiland Vizekanzlers Blücher eine starke Bastion der administra- tiven Einheitlichkeit und der ökonomischen Vernunft zu bauen. Es wäre nur zu wünschen, daß Erhards Zusammenarbeit mit seinem Kollegen von den Finanzen in dem neuen Namen Etzel einen guten Stern gefunden hätte. Etzel ist, Wie Schäffer, Jurist. Aber er mag durch seine jahrelange Tätigkeit bei der Montan- Union gelernt haben, ökonomische Zusam- menhänge nicht als störende Einflüsse, son- dern als das Primäre allen wirtschaftlichen Gedeihens und damit als die Basis der staatlichen Geldwitschaft zu begreifen. Das kann ein Glücksfall gegenüber der Haltung des Kassenhalters Schäffer sein. Aber nur dann wäre Adenauer zu seinem Entschluß zu beglückwünschen, einem Neuling die Bundesfinanzen anzuvertrauen, wenn dieser auch die Härte und Zähigkeit Schäffers in sein von den Interessen aller Farben und Schattierungen belagertes Amt einbrächte. Es scheint uns, als ob der Ubermut der Geldverteiler nun erst recht einer starken Hamd bedürfe. Alles hängt davon ab, ob Etzel die seinige auch zur abwehrenden Faust wird ballen können. Das Vertrauen des schaffenden und sparenden Volkes kann Etzel noch nicht zu seinem Rückhalt zäh- len. Es stehen ihm schwere Tage und unruhige Nächte bevor, wenn er es erringen Will. Die Idee, die Verwaltung und die even- tuelle Veräußerung des Bundesvermögens aus dem Bundesfinanzministerium herauszu- lösen und den„draußen“ noch weitgehend unbekannten Mannheimer Abgeordneten Lindrath damit zu betrauen, scheint ihre Wurzel in einer Notlösung zu haben, die auch dann nicht mehr totzukriegen war, als ihr Anlaß, dem unbeliebten Ex-Finanzmini- ster Schäffer die Flügel zu stutzen, plötzlich Wegfiel. Es mag nie ganz ergründet werden, warum der Kanzler sogar verfassungsrecht- liche Bedenken in Kauf genommen hat, um Lindrath in den Sattel zu heben. Indes, an Aufgaben wird es diesem befähigten Finanz- und Steuerexperten nicht mangeln, und es wäre ihm, nicht nur aus dem Mannheimer Lokalstolz, einen der ‚unsrigen“ in Bonn als Minister zu wissen, zu wünschen, dag mm mehr als nur verkrüppelte, unlösbare oder unklare Aufgabengebiete zugewiesen würden. Zunächst sieht es allerdings nicht SO àus, als ob man über die früheren, gro- ben Privatisierungspläne hinausgekommen wäre. Die unbestimmten Formulierungen der Regierungserklärung geben noch keine verheißungsvolle Vorstellung. Lindraths durchaus diskutables Vorhaben, Investment- Anteile statt der unmöglichen„Volksaktien“ als Privateigentumsform des Bundesver- mögens zu wählen, scheint noch nicht ans Ohr des Chefs gedrungen zu sein. Die Vorliebe für das Bewährte und Er- probte ist indessen der Grundzug für die Erklärung des Kanzlers überhaupt. Sie fin- det ihre Entsprechung in dem— im ganzen — stabil gebliebenen Kabinett. Das Neue ist am Beginn der dritten Amtsperiode die Aus- nahme geblieben. Niemand kann darüber überrascht sein, Zumal die außenpolitische Konzeption ist seit Jahren durch Dinge fest- gelegt, die zu ändern nicht in der Bonner Macht liegt. Für Konrad Adenauer gibt es keinen Grund, die vorgezeichneten Bahnen zwischen Vertragstreue und erstrebter deut- scher Einheit zu verlassen. Wenn es gelingt, in den Schicksalsfragen die Brücke zur Opposition herzustellen, fiele es bei ge- gebenen Anlaß immerhin leichter, diploma- tische Geschmeidigkeit im Rahmen des M6g— lichen zu finden. Der Bundeskanzler hat den Wunsch zur Zusammenarbeit mit der parla- mentarischen Gegenseite laut und deutlich verkündet. Wird es diesmal dazu kommen? Wir haben die Beteuerungen des guten Wil- lens zu oft gehört, um nicht Skeptisch zu Sein. Doch die Skepsis braucht nicht zur Hoffnungslosigkeit zu werden, Der Regierung sind vier hre gegeben, um das Programm des 29. Oktober 1957 mit Geist und leben- diger Kraft zu erfüllen. He S-Joachim Deckert Begnadigungen für Häftlinge in den Niederlanden Den Haag(AP) Die niederländische Regie- rung hat beschlossen, die lebenslänglichen Haftstrafen einiger politischer Häftlinge unter ihnen etwa 30 Deutsche— auf 25 Jahre herabzumindern, wie das Justizministerium in Den Haag am Montagabend bekanntgab. Die Begnadigung soll von Fall zu Fall Se- prüft und durch königlichen Beschluß in Kraft gesetzt werden. Nach holländischem Recht können die Häftlinge bei guter Füh- rung bereits entlassen werden, wenn sie zwei Drittel ihrer Haftzeit abgebüßt haben. Das würde für die bei Kriegsende inhaftierten Deutschen bedeuten, daß sie schon für das Jahr 1961 mit ihrer Entlassung rechnen kön- nen. Nach der Revision der Urteile sollen die Gefangenen von der Strafanstalt Breda nach dem Gefängnis von Horrn überführt werden. Nun soll es Gaillard versuchen Guy Mollet ist zum zweitenmal mit der Regierungsbildung in Von unserem Korrespondenten Joseph Paris, 29. Oktober Zum zweiten Male seit Beginn der gegen- wärtigen Krise, die bereits über vier Wochen dauert, hat der Generalsekretär der Sozia- listischen Partei, Guy Mollet, den Auftrag zur Regierungsbildung unverrichteterdinge an den Präsidenten der Republik zurück- geben müssen. Mit den unfruchtbaren Ver- suchen der Herren Pleven, Pinay und Schu- man scheiterte damit der fünfte vorge- schlagene Ministerpräsdent. Guy Mollet, des- sen Programm für die 150 Kommunisten von vornherein wegen seiner Haltung in der Algerienfrage unannehmbar War, und der auch keineswegs daran dachte, mit Unter- stützung der extremen Linken zu regieren, hätte der geschlossenen Unterstützung der ungefähr 300 Abgeordneten der Mittelgrup- pen bedurft, die von den Sozialisten über die Radikalen und das Christlich Demokratische MRP bis zu den Gaullisten reichen, und dazu noch zumindest der 100 Konservativen, der sogenannten Unabhängigen. Nach seinen Be- sprechungen mit deren Vertreter, Pinay, glaubte er, auf diese Gruppe rechnen zu können. Doch verstimmte er sie dann im Laufe der Regierungsbildung sowohl durch gewisse Programmpunkte, wie kostspielige Schulreform, der Reform des Gesundheits- Wesens und vor allem der Ausdehnung der Mitbestimmung der Betriebsräte in der In- dustrie, wie auch durch die Einbeziehung von Politikern, wie dem als Justizminister vor- gesehenen Mitterand, der als Fürsprecher einer föderalistischen Entwicklung in Afrika und damit auch in Algerien gilt. Bei den nichtkonfessionellen Mittel- Sruppen, besonders bei den Radikalen, er- regte die vorgesehene Uebergabe des Innen- ministeriums an einen Politiker des Christ- lich- Demokratischen MRP Unwillen. In der Tat war es bisher ein ungeschriebenes Gesetz der Republik, daß dieses Ressort keinem„Klerikalen“ ausgeliefert werden durfte. Der Verzicht. auf die Mitarbeit des radikalen„Dissidenten“ Morice, des bisheri- gen Verteidigungsministers, erzürnte die kleine Gruppe von dessen Freunden; Morice hat sich in der Tat unmöglich gemacht, da er die schweren Anschuldigungen wegen Wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit den nationalsozialistischen Okkupanten während der Kriegszeit, die von der Wochenzeitung „Express“(Herausgeber Mendes- France) gegen ihn erhoben wurden, nicht entkräften konmte. Mollet, dem der linke Flügel seiner eige- nen Partei nur sehr unwillig die Bewilligung zur Zusammenarbeit mit Parteien der bür- gerlichen Mitte gegeben hatte, ist gescheitert. Ind nun?— Bereits um 4.30 Uhr in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch, Stunden nach Mollets Sturz, hat der Präsi- dent der Republik den jugendlichen Finanz- minister des Kabinetts Bourgès-Maunoury, den Radikalen Felix Gaillard, zur allgemeinen Ueberraschung mit der Regierungsbildung Das Programm der nächsten vier Jahre Fortsetzung von Seite 1 sein, er muß auch das Ministerium mit sei- ner Auffassung erfüllen, er trägt gegenüber dem Bundeskanzler die Verantwortung. Er muß ferner die Zeit haben, seine Auffas- sungen nicht nur vor dem Kabinett, dem Parlament und dessen Ausschüssen, auch vor der Oeffentlichkeit zu vertreten. Erlauben sie mir hier eine vielleicht etwas freimütige Kritik, ich will aber nur eine allgemeine Bemerkung machen. Zu meinem Erstaunen habe ich noch nie einen Minister gefunden, der gern und freudig aus seinem Geschäftsbereich an einen anderen Minister etwas abgibt. Ich gebe wirklich gern Arbeit ab, wenn ich annehmen kann, daß ein an- derer sie verständig, wenn auch in anderer Weise wie ich, macht. Aber ein Ministerium ist Wie ein Tintenfisch, das sicher oft gegen die Absichten seines Ministers seine Polypen- arme ausstreckt, um immer mehr zu be- kommen.“ Die kommenden vier Jahre würden vor- aussichtlich auf politischem wie auf wirt- schaftlichem Gebiet schwierige Situationen bringen.„Es wird der ganzen Einigkeit, Geschlossenheit und Stärke des Westens be- dürfen, um diese Störungen sich nicht zu ge- Fährlichen Differenzen auswachsen zu lassen.“ Angesichts des Raketenwettrennens zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staa- ten sprach Adenauer die Hoffnung aus, daß „die Verpönung des Wortes von der Stärke des Westens, zu der wir auch beitragen müs- sen, endlich verstummt“. Unter den Schwerpunkten der kommen- den Regierungstätigkeit nannte Adenauer an erster Stelle die Schaffung von Kapital und die Streuung des Besitzes, die notwendig seien, um die Produktivität der Wirtschaft zu steigern und sie krisenfest zu machen und um möglichst vielen Staatsbürgern Selbst- gefühl, das Gefühl der Zugehörigkeit zum Volksganzen, zu geben. Von der Wirtschaft erwartet die Bundes- regierung,„daß sie den Wettbewerb bejaht und mit ihr gemeinsam bemüht ist, das Ge- setz gegen Wettbewerbsbeschränkungen zu einer wirksamen Hilfe für den Verbraucher werden zu lassen. Wettbewerb und freie Preisbildung haben sich bisher stets als bester Schutz für den Verbraucher erwiesen. Für die Interessen der Verbraucher zu kämpfen, ist die Bundesregierung fest ent- schlossen. Sie schenkt deshalb der Entwick- lung der Preise die allergrößte Aufmerksam- keit. Das Preisniveau ist für die Stabilität unserer Währung, für unsere Möglichkeiten zum Export und damit nicht zuletzt für die Aufrechterhaltung unseres hohen Beschäf- tigungsstandes von entscheidender Be- deutung.“ Die Freiheit der Sozialpartner bei der Gestaltung der Lohn- und Arbeitszeitfragen habe ihre Grenze in dem für das Allgemein- wohl wirtschaftlich tragbaren. In Fortsetzung der Sozialreform kündigte Adenauer eine Neuordnung der Kranken- und der Unfallversicherung an. Da inzwi- schen weite Teile der Bevölkerung weit- gehend für sich selbst sorgen könnten, wolle die Bundesregierung den Gedanken der Selbsthilfe und privaten Initiative in jeder Weise fördern und das Abgleiten in einen totalen Versorgungsstaat verhindern. Im Rechtswesen stehe an erster Stelle für die kommende Legislaturperiode der Ab- schluß der Großen Strafrechtsreform, der das in seinem Kern hundert Jahre alte Straf- Sesetzbuch durch ein der seitherigen Ent- Wicklung und den Aufgaben unserer Zeit entsprechendes Strafrecht ablösen Soll. Ferner nannte der Bundeskanzler unter den bevorstehenden Aufgaben eine Revision des Aktienrechts, den Schutz der Persönlich- keit gegen Eingriffe in die Privatsphäre, das Richtergesetz sowie eine bundeseinheitliche Verwaltungsgerichtsordnung. Die Landwirtschaft werde noch auf Jahre hinaus Hilfe brauchen.„Die Grundlinien, die im Landwirtschaftsgesetz und im Grünen Plan festgesetzt sind, haben sich als richtig erwiesen,“ Die strukturelle Umwandlung der Landwirtschaft sei eine Aufgabe, die Zeit erfordert. Mehr als bisher müsse die Arbeit der Landfrau erleichtert werden. Die Indu- strie sollte Betriebe in ländlichen Gegenden errichten. Auf außenpolitischem Gebiet erinnerte der Bundeskanzler an das anhaltende so- Wietische Machtstreben und die Verschär- kung der Spannungen zwischen Ost und West. Die westliche Welt könne ihre Ueber- legenheit nur aufrechterhalten und wirksam Werden lassen, wenn sie ihre Kräfte unter einer energischen und gleichzeitig ruhigen und weisen Führung zusammenfasse.„Diese Führung kann und muß nach den gegebenen Verhältnissen in den Händen der Vereinig- ten Staaten als der weitaus stärksten Macht des Westens liegen. Es bedarf daher bei allen Völkern, die das Ideal der Freiheit zur Grundlage ihrer Politik und ihres individuellen Lebens gemacht haben, eines grogen Maßes an Selbstbeschränkung des nationalen Egoismus, einer tiefen Einsicht in die Notwendigkeit einer einheitlichen Westlichen Politik und des Willens zu gro- Ben Opfern.“ Der Bundeskanzler begrüßte die Ergeb- nisse auf dem Wege zur Einheit Europas, sowie die Tatsache, dag die im Vertei- digungsbündnis der NATO zusammen- geschlossenen Staaten über die Einheit auf militärischem Gebiet hinaus große Fort- schritte im gemeinsamen politischen Denken erzielt haben. Die Bundesregierung hält an der Auf- fassung fest, daß die Wiederherstellung der deutschen Einheit eine Verpflichtung der vier Großmächte ist, aus der sie von dem deutschen Volke nicht entlassen werden können,„eine Verpflichtung“, die nach den Worten Adenauers„noch im Jahre 1955 auch von Sowjetruzland sowohl in Genf als mir gegenüber in Moskau ausdrücklich an- erkannt worden ist“. Adenauer unterstrich den Willen der Bundesregierung,„auch mit den osteuropäischen Völkern für alle Zu- kunft in guten nachbarlichen Beziehungen zu leben und die Fragen, die noch zwischen uns offen sind, nur auf friedliche, gerechte und menschliche Weise zu lösen“. Zur Aussprache über die Regierungs- erklärung tritt der Bundestag am 5. und 6. November zusammen. Etzel als Vizepräsident der Hohen Behörde zurückgetreten (AP) Bundesfinanzminister Dr. Franz Etzel hat nach seiner Ernennung zum Mit- lied der dritten Regierung Adenauer sei- nen Rücktritt als Vizepräsident der Hohen Behörde der Montan-Union erklärt. Im Rücktrittsschreiben an die sechs Regierun- gen der Mon an-Union erklärt Etzel, er habe seine Entscheidung nach reiflicher Ueber- legung in der Uebemeugung getroffen, daß er durch die Uebernahme seines neuen Amtes der gleichen europäischen Idee diene, für die er mehr als fünf Jahre mit seinen Kollegen in der Hohen Behörde wirken durfte. 2 5 Z Wei Mittwoch, 30. Oktober 1957 Nr. 2 — Frankreich gescheitert Rovan beauftragt. Man erwartete allgemein elle neuen Versuch mit dem MRP, doch Schen der Staatschef dieses Unternehmen für 910 sichtslos gehalten zu haben. Es wird 1 5 Tat schwerfallen, die gegeneinander aut 5 brachten Sozialisten und Konservativen, g. wie die von beiden Seiten mit Migtnam betrachteten MRP-Leute in eine Regieru zu bringen. Als traditionelle Partei 00 Mitte hätten die Radikalen eigentlich Als. sicht, diesen Versuch trotzdem zum gulg Ende zu führen, doch sind sie durch im Spaltung in vier Gruppen, die sich unte. einander befehden, stark gehemmt. Gaillard. verhältnismäßig wenig an diese Streitigkeiten beteiligt, und als Finanami ster seit drei Monaten nicht ohne Erfolg, u einige Aussichten. Doch steht seine Jugen (38 Jahre) auch wieder gegen ihn. Falls a0 er scheitert, rückt die Alternative: Neupeb. len(die vor allem von den Konservatipez erstrebt werden) oder De Gaulle imme näher. Neuer Protest der alliierten Stadtkommandanten Berlin Berlin.(dpa) Die westalliierten Komman- danten von Berlin protestierten am Diems. tag erneut gegen die Behinderung des Ver. kehrs zwischen Ost- und Westberlin am Jag der überraschenden Geldumtauschaktion in sowijetisch besetzten Gebiet. Die von 30. wWaetischer Seite in einem Antwortschreiben auf den ersten westalliierten Protest auf. gestellten Behauptungen werden als unbe- Sründet zurückgewiesen. Der amtierende sowjetische Kommandant, Oberst Krimsgh hatte in einem Schreiben erklärt, am Tag des Geldumtausches sei die Ordnung in Westberlin nicht aufrechterhalten Worden. Die zuständigen Behörden der DDR Selen gezwungen gewesen, die Bewegungsfreibeit nach Westberlin zeitweilig einzuschränken um„unerwünschte Konflikte zu vermeiden“ Die westalliierten Kommandanten erklären demgegenüber, der Eingriff in die Be. Wwegungsfreiheit zwischen West- und Ost- berlin sei auch nach dem 13. Oktober fort- Sesetzt worden und bestehe noch. Der 80. Wjetische Kommandant wird erneut ersucht, die ungesetzliche Verletzung des Pariser Abkommens vom 20. Juli 1949 zu beenden. vr. 2 1 A kann gekre einen scher horcl Man Ruhr Dior, west! ein 1 2 diese bis e gegri talgn Ram aus wurd Fran neu reich drei abhie Maur W Land Wem schie dem beste leben über an ih gen Eindi ternh lebe hätte wort. aufer Sohn sollte werd in de wollt 25 Verg. 1000 Der interzonale Postzug 5096 zwischen Berlin und der Bundesrepublik wurde in der Nacht zum Dienstag erneut von der Volkspolizei in Marienborn festgehalten. Bl Paketwagen mit Post für Braunschweig, Hannover und Hamm wurden abgekoppelt und genau kontrolliert. Damit hat die Volks- polizei seit dem 17. Oktober insgesamt 99 Postwagen in Marienborn zurückgehalten und sie erst mit 24stündiger Verspätung weitergeleitet. 1 Hilfe für den technischen Nachwuchs Die Stuttgarter Regierung plant eine Ingenieurschule für 800 Studenten Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 29. Oktober Der Ministerrat von Baden- Württemberg befaßte sich in seiner letzten Sitzung mit einem Mehrjahresplan zur Behebung des Mangels an Nachwuchskräften für Forschung und Technik. Dem Landtag wurde die Er- richtung einer Ingenieurschule für Maschi- nenbau und Elektrotechnik für etwa 800 Studferende empfohlen. Nach deren Errich- tung soll später geprüft werden, ob der Bau einer zweiten Ingenieurschule für Maschinen- bau, Elektrotechnik und Feinwerktechnik erforderlich ist. Die schnelle, zügige Fertig- stellung aller schon begonnenen Bauvor- haben sowie eine rasche Durchführung der schon genehmigten Erweiterungsbauten der Ingenieurschulen und der Bauvorhaben an den beiden Technischen Hochschulen des Landes hält die Regierung für dringend not- wendig. Außerdem schlägt sie dem Landtag vor, die Hochschuleinrichtungen an die er- höhte Zahl der Studierenden anzupassen, für eine ausreichende personelle und sächliche Ausstattung der erweiterten und neu errich- teten Schulen zu sorgen, die technischen Abendfachschulen auszuweiten und der Er- richtung von Techniker-Tagesschulen für Spezialfachrichtungen, wie Blechverarbeitung und Elektrotechnik, zuzustimmen. England erwartet verbesserte Sozialmaßnahmen Die Sommerferien des britischen Parlaments sind zu Ende/ Thronrede am 5. November Von unserem Korrespondenten Dr. KE. E. Abs hagen London, 29. Oktober Das britische Parlament ist nach den Sommerferien wieder zusammengetreten. Technisch sind die Sitzungen in dieser Woche noch der Abschluß des zu Ende gehenden parlamentarischen Jahres. Das Unterhaus hat neben der zweitägigen Wirtschafts- debatte noch eine ganze Reihe von Gesetzes- vorlagen formal zu verabschieden, die aus der Sitzungsperiode übrig geblieben sind, ehe am Freitag das Parlament„prorogiert“ wird. Am 5. November wird dann die Königin in der traditionellen Form das neue parlamen- tarische Jahr im Oberhaus mit der Thron- rede eröffnen, in der die Regierung Macmil- lan ihr Gesetzgebungsprogramm für 1958 umreißt. Der Inhalt der Thronrede ist nach alter Tradition bis zu dem Augenblick, in dem sich die Monarchin im Oberhaus erhebt, ge- heim. Immerhin gehört nicht viel Kombina- tionsgabe dazu, um vorauszusagen, daß die Regierung darin eine Vorlage für die Er- höhung der Altersrente(wahrscheinlich um 25 Prozent) unter entsprechender Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge ankündigen wird, da Pensionsminister Boyd-Carpenter bereits auf dem konservativen Parteitag einen ziemlich deutlichen Wink in dieser Richtung gegeben hat. Das ist auch das Mindeste, was die Regierung auf diesem Gebiet tun muß, um der Opposition, die eine sofortige Erhöhung der Altersrente um 50 Prozent gefordert hat, etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. Dagegen sieht es so aus, als ob der ursprüngliche Plan Macmillans, eine sofortige Erhöhung des für alle Alters- rentner gleich hohen Rentensatzes mit einer Gesetzesvorlage für eine„dynamische Alters- pension“ zu verbinden, in letzter Stunde ab- geschrieben worden wäre. Den Grund für die Verschiebung einer solchen Vorlage kann man aus der Kritik entnehmen, die der Schatzkanzler in seiner die Wirtschafts- debatte eröffnenden Rede gegen den diesbe- ziüiglichen Plan der Labour Party richtete, der darauf abzielt, den Pensionsfonds gegen kortschreitende Geldentwertung durch die Anlage des Beitragsaufkommens in Indu- strieaktien an Stelle von festverzinslichen Werten sicherzustellen. Der Schatzkanzler Wies auf die Gefahren hin, die aus einer solchen Entwicklung für die künftige Finan- zierung der Staatsausgaben erwachsen müßte. Offenbar hat die Regierung den Plan für die dynamische Alterspension zurückge- stellt, bis es ihr gelungen ist, die Inflation zu meistern. Es gebört auch keine Pro- phetengabe dazu, um festzustellen, daß dieses Problem, nämlich die Eindämmung der In- flation, die Stabilisierung der Preise und des Lohnniveaus und damit auch die Sicherung der Zahlungsbilanz und der Sterlingwäh⸗ rung, das wichtigste Thema für Regierung und Parlament, mindestens in der ersten Hälfte des neuen parlamentarischen Jahres sein wird. Gelingt es der Regierung die Welle der Lohnforderungen abzufangen, be- ziehungsweise sie auf ein durch die Steige- rung der Produktivität gerechtfertigtes Maß zu reduzieren, dann wird der Schatzkanzler in seinem Budget im kommenden April einen Anfang mit einer Steuerreform machen können, welche Industrie und Han- del Anreiz zu erhöhter Leistung bietet. Bis zum Frühjahr wird die Regierung auch die vom Schatzkanzler in der Wirtschaftsdebatte angeklindigte Ueberprüfung der Ausgaben irn öffentlichen Haushalt durchführen und die Sparmaßnahmen im Investitionspro- gramm der öffentlichen Hand im einzelnen festlegen und vor dem Parlament vertreten müssen. Das Oberhaus wird in dieser Schlugphase des zu Erde gehenden parlamentarischen Jahres noch die Frage seiner eigenen Re- form diskutieren. Im vorigen Jahr hatte die Regierung eine Reform des Hauses der Lords in Aussicht gestellt. Eine grundsätz- liche Umgestaltung hinsichtlich der Zusam- mensetzung und der Rechte der erblichen Kammer könnte nach einem stillschweigen den Gentleman-Argreement zwischen den Parteien nur auf überparteilicher Basis erfol- gen. Es ist aber nicht damit zu rechnen, daß die Labour Party derzeit einer solchen Reform zustimmen würde, weil ein Teil ihrer Mitglieder für ein Ein-Kammer- System eintritt. Deshalb wird die von der Regierung in Aussicht genommene Neu- regelung wahrscheinlich nur Stückwerk bleiben. Die Bereitstellung der notwendigen Mit. tel für alle diese Maßnahmen sow nach den Wunsche der Regierung jeweils bei Ver. abschiedung der Haushaltspläne erfolgen der vom Bund bewilligte Zuschuß von die Millionen Mark jedoch schon in den Nach. tragshaushalt für 1957 eingestellt werden Ueber den Sitz der neuen Ingenieurschule hat der Ministerrat immer noch nicht en schieden. Regierung für späteren Schuleintritt Die Landesregierung hat einer Geseties änderung zugestimmt, die vorsieht, daß 2 Beginn eines Schuljahres am 1. April nut diejenigen Kinder schulpflichtig werden, dt im vorausgehenden Kalenderjahre d 6. Lebensjahr vollendet haben. Das schl. pflichtige Alter wird damit gegenüber det bisherigen Regelung um 3% Monate heraul. Sesefgt. Kinder, die bis zum 31. März eines Schuljahres das 6. Lebensjahr vollendet haben, können auf Antrag der Erziehung. berechtigten zum 1. April in die Schule aul. genommen werden, wenn sie die erfordet- che geistige und körperliche Reife beit, zen. Die Entscheidung über den Antrag wild vom zuständigen Schulamt der Stadt- un Landkreise an Hand eines amtsärztlichen Zeugnisses und einer Stellungnahme di Schule getroffen. Blutige Zusammenstöße nach den türkischen Wahlen Ankara.(dpa) Ueber die türkische Stad Gaziantep im Süden des Landes ist am Dien“ tag das Kriegsrecht verhängt worden, I. Gaziantep war es zu Demonstrationen ö Angehörigen der republikanischen Volkspak tei gekommen, bei denen ein Polizist und elt Junge getötet und sieben Personen verlet worden waren. Die Demonstranten prote- stierten gegen das Ergebnis der türkische! Parlamentswahlen am vergangenen Sonntes Sie griflen dabei das Rathaus und das Bie der Demokratischen Partei an, die als Siege aus den Wahlen hervorging. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vo Der türkische Ministerpräsident Menderes wurde am Dienstag offiziell zum Sieger del Wahl erklärt und übernahm erneut für vit Jahre die Leitung des Kabinetts. Obwohl des offlzielle Endergebnis noch aussteht, 1 5 die Demokratische Partei mit 424 1 den Republikanern mit 178 Sitzen. Pas lament hat insgesamt 610 Sitze. Der sowjetische Staatspräsident wage low) übermittelte am Montag dem W Staatspräsidenten Bayar anläßlich des 8 restages der Proklamation der türkis ti Republik eine Botschaft, in der er dem u, kischen Volk„Frieden und Glück“ wüns jeder sechs und und! gesul ming auße. tete gen ledig Finde zwWan Dur heira U. für d zwisc nur chen. errick N. in Oe von — 1 —4 2 2 S 5 zemein ehe doch schen men für au. wird in de ander aufg rvativen, 8h. it Migztraug ae Regieruſ Partei q sentlich Als. Zum Zuten e durch ihn sich unte. umt. ug an diesen Finanzmin. e Erfolg, seine Jugenf n. Falls aua Ve: Neupiah. onservatiyen nulle immer nten Berlin en Komman- 1am Diens- ing des Ver- rlin am Tag schaktion im Die von 80. ortschreiben Protest auf. n als unbe- amtierende st Krimsgy, ärt, am Lag Ordnung in ten worden. DDR seien zungsfreiheit zuschränken, vermeiden“ en erklären n die Be. — und Ost- Kktober fort. ch. Der so- ꝛeut ersucht, des Pariser beenden. 96 zwischen d wurde in ut von der gehalten. Ell aunschweig, abgekoppelt at die Volks- asgesamt 90 ückgehalten Verspätung chs denten digen Mit. V nach dem 8 bei Ver- e erfolgen 16 von dre den Nach- llt werken ‚nieurschuk nicht ent leintritt r Gesetzes. echt, daß u April nu: werden. di jahre di Das schul enüber det ate heraul. März eines vollendet Erziehungs- Schule aut. e erfordert deife bes. Intrag wild Stadt- und tsärztlichen nahme del töße len ische Stadt t am Dienꝭ worden, In tionen von 1 Volkspak- ist und ein en verletzt ten prole. türkischen en Sonntag d das Büro als Siegel polizei Sint ranten v0, t Menderes Sieger del ut für vier Yb wohl des Sitzen vdr . Das Fal- Woroschl⸗ türkischen 1 des Jah- türkischen dem tl ö wünschte Ar. 252 Mittwoch, 30. Oktober 1957 —— Ein König verließ die Bühne Das Haus Christian Dior in Paris ist verwaist/ Der berühmteste Modeschöpfer seiner Zeit wird heute beigesetzt Als vor einigen Tagen die Nachricht be- kannt wurde, das Christian Dior, der un- gekrönte König der Mode, in Montecatini, einem kleinen Urlaubsort an der italieni- schen Mittelmeerküste, gestorben sei, horchte die Welt auf. Mit 52 Jahren starb eis Mann, dessen Karriere kometenhaft, dessen Ruhm weltweit gewesen war. Christian Dior, Paris,— in der östlichen und in der westlichen Hemisphäre war dieser Name ein Begriff. zehn Jahre nur währte die Karriere dieses Mannes, der ein Unbekannter war, bis er im Februar 1947 in seinem neu- gegründeten Modehaus in der Avenue Mon- talgne mit dem„New Look“ schlagartig ins Rampenlicht des Weltinteresses rückte; bis aus Monsieur Dior jener Christian Dior wurde, der sich ein Weltreich eroberte und Frankreichs Geltung im Reich der Mode neu festigte. Als man kürzlich in Frank- reich eine repräsentative Umfrage nach den drei berühmtesten Franzosen unserer Zeit abhielt, stand Dior hinter de Gaulle und Maurice Chevalier an dritter Stelle. Wer aber ist dieser Prophet im eigenen Lande, dessen Ruhm um die Erde ging? wenn man heute seine im Jahre 1956 er- schienenen Memoiren durchblättert, die mit dem rührenden Satz beginnen:„Meine besten Erinnerungen habe ich noch zu er- leben; meine Vergangenheit ist frisch und überaus lebendig und ich gestehe, daß mich an mr am meisten interessiert, wie sie mor- gen sein wird..., so gewinnt man den Eindruck, daß dieser Mensch, dessen Schüch- ternheit sprichwörtlich war, eigentlich viel lieber in der Stille und Anonymität gelebt hätte, ohne die„Knechtschaft“ und Verant- wortung, die seine repräsentative Rolle ihm auferlegten. Dior, 1905 in Granville als Sohn eines reichen Industriellen geboren, sollte von Haus aus eigentlich Diplomat werden. Doch der Gedanke an ein Leben in der Oeffentlichkeit behagte ihm nicht, er wollte Architektur studieren, wenngleich ihm eine Wahrsagerin(auf deren Worte er zeit seines Lebens viel gegeben hat) als er ganze vierzehn Jahre zählte, Glück und finanziellen Erfolg durch Frauen und da- durch bedingt viele Schiffsreisen voraus- gesagt hatte. Bis er 25 war, lebte der junge Mann aus gutem Hause seinen Neigungen. Als der Vater in der Wirtschaftskrise der drei- Biger Jahre sein Vermögen verlor, etablierte sich der„mißratene“ Sohn als Kunsthänd- ler und wurde zehn Jahre später Redak- teur der Modebeilage des Figaro, für die er seine ersten Modelle entwarf. Die Stunde, da er sich entschloß, selbst ein Modehaus zu übernehmen, nennt er eine„Stern- stunde des glücklichen Zufalls.“ In seinen Memoiren schreibt er über die Winke des Schicksals: „Um mir ein Zeichen zu geben, nahm das Schicksal die vertraute Gestalt eines Ka- meraden aus den Kindertagen an, mit dem ich früher am Strande von Granville ge- spielt hatte. Wir waren uns seit langen Jahren nicht mehr begegnet. Er war jetzt Direktor des Couture-Hauses„Gaston“ und wußte, daß ich Modezeichner geworden War. Mit erhobenen Armen versicherte er mir, daß mich der Himmel über seinen Weg schicke. Monsieur Boussac, der Besitzer des Hauses„Gaston“, wolle dieses völlig umge- stalten und suche einen Modeliste, der fähig sei, ihm neues Leben einzuhauchen. Vielleicht kannte ich einen so seltenen Vogel? Sehr gewissenhaft dachte ich nach, ehe ich ihm antwortete, daß ich zu meinem größten Bedauern niemanden wüßte. Wes- halb, zum Teufel hätte ich an mich denken sollen? Das Schicksal wurde nicht müde, ließ mich ein zweites Mal auf dem gleichen Gehsteig meinen früheren Strandgespielen treffen. Er hatte noch immer nicht den sel- tenen Vogel gefunden, und ich hatte eben- so wenig bisher daran gedacht, daß ich es vielleicht sein könnte. Das interessiert die Frau Zwei britische Mediziner haben durch vergleich der Gewichtsschwankungen bei 1000 Müttern festgestellt, daß eine Frau mit jeder Geburt durchschnittlich etwas über sechs Pfund an Körpergewicht zunimmt— und zwar bleibend. Dr. Thomas MeKkeown und Dr. R. G. Record vom Institut für Volks- gesundheitspflege an der Universität Bir- mingham gaben in ihrer Untersuchung außerdem Gewichts vergleiche für verheira- tete und unverheiratete Frauen. Danach nei- gen Ehefrauen stärker zur Fülligkeit als ledige Frauen. Die Erstgenannten, wenn sie Finderlos sind, nehmen von Anfang der zwanziger bis Ende der vierziger Jahre im Durchschnitt 14,5 Pfund zu, die nicht ver- heirateten Frauen nur 5,5 Pfund. * Untersuchungen des Bundesministeriums kür den Wohnungsbau ergaben, daß von 130 zwischen 1950 und 1953 gebauten Wohnungen nur 7 den Schallschutz vorschriften entspra- chen. Bei 734 in den Jahren von 1953 bis 1955 errichteten Wohnungen waren es nur 10. * Nur 18 nichtschädliche Farbstoffe dürfen in Oesterreich in Zukunft noch zur Färbung von Lebensmitteln verwendet werden. Das Bei Diors Pr „Platz“ heset bestimmt eine Verordnung des österreichi- schen Sozial ministeriums. 5 Eine Pelzumtauschaktion führt die Pelz- abteilung eines Münchner Bekleidungshauses durch. Kundinnen bringen ihren getragenen Pelzmnatel unverbindlich zur Bewertung. Sind sie mit der Schätzung einverstanden, erhalten sie eine Gutschrift, die als Anzah- lung für einen neuen Pelz dient. Die alten Pelze werden versteigert, liegt der Erlös über der Schätzung, bekommt die Kundin den Mehrbetrag ausbezahlt. * Die amerikanische Armee zählt zur Zeit 36 000 weibliche Mitglieder, während der Kongreß unter 531 Abgeordneten und Sena- toren nur 16 Frauen aufweist. Das in den Fabriken der USA beschäftigte weibliche Personal wird auf rund 4 400 000 geschätzt, von denen etwa drei Millionen gewerk- schaftlich organisiert sind. * Begeistert eilen die Kinder in Djakarta (Indonesien) zur Impfung gegen die Kinder- lähmung. Sie wird nämlich in einem Kino durchgeführt, wo während des Impfens spannende Jugendfilme gezeigt werden. emieren war das Haus in der avenue Montaigne immer bis auf den letzten zt.(Das Foto ist dem Buch von Christian Dior„Dior“ entnommen, das bei 1: G. B. Fischer erschienen ist und von Suse Ackermann ins Deutsche übertragen wurde. Vor dem dritten Wink umgab sich das Schicksal mit Vorsicht. Balmain, Modeliste wie ich bei Lelong, entschied sich, das Haus zu verlassen, um— übrigens mit Erfolg— unter seinem Namen ein eigenes zu grün- den. Dies veranlaßte mich, über mein Schicksal nachzudenken. Würde ich denn niemals persönliche Ambitionen haben? Sicher war ich bei Lelong unbehelligt, ver- stand mich mit allen, aber ich arbeitete für einen anderen und im Stil eines anderen. Allein schon das Gefühl meiner Verant- wortlichkeit Lelong gegenüber hinderte mich, meine Ideen völlig frei auszu- drücken. Foto: Keystone Christian Dior Als das Schicksal mir dann zum dritten Male auf dem gleichen Gehsteig durch die gleiche Frage des gleichen Freundes einen Wink gab, war mein Entschluß gefaßt. Ohne zu bedenken, daß ich im Begriff war, mein Leben zu verpfänden, antwortete ich: „Schließlich, weshalb nicht ich?“ * Die Würfel waren gefallen. Dior brachte seine eigene Kollektion im eigenen Haus heraus, den„New Lock“, der die Welt schockierte und berauschte und erhielt vom französischen Staat einen Millionenkredit. Die Karriere hatte begonnen. Der Name Christian Dior wurde mit goldenen Let- tern in das Buch der Mode eingetragen. Die kostbarsten Stoffe dieser Erde standen zu seiner Verfügung, die schönsten aller Mannequins führten seine Modelle vor, die prunkvollen Roben, die extravaganten, oft schockierenden Einfälle. Dior diktierte und die Modewelt reagierte wie ein Seismograph. Aber nicht eine Sekunde lang irritierte ihn der eigene Erfolg, keine seiner Kollek- tionen„fiel durch.“ Im Auftrag der„Frauen, die ihm Erfolg brachten“, machte er die vorausgesagten Schiffsreisen, führte zwei- mal jährlich Kollektionen in New Lork vor, wo seine Umsatzziffern ins Astronomische stiegen. Der Mann, der sich so bescheiden und zurückhaltend gab, von dem keine einzige Skandalgeschichte bekannt ist, der als frei- giebig und über alle Maßen fleißig galt, übertrug den Luxus seiner Umgebung auch auf seinen persönlichen Lebensstil. Seine Häuser in Paris und auf dem Lande sind mit nahezu unbeschreiblichem Aufwand eingerichtet. Mit Brokat und Seiden und Damast, mit Baldachinen aus rotem Velours, mit den schönsten antiken Möbeln, mit er- lesenen Kunstschätzen und, wie man sich erzählt, mit einer Badewanne aus purem Silber. Dior, der Junggeselle mit dem sagenhaften Einkommen, hatte für seinen Lebensabend vorgesorgt, in der Normandie, seiner Heimat, wollte er in den eigenen Weingärten, naturverbunden sein Leben be- schließen. Der Mann, der die schönsten, die reich- sten und die berühmtesten Frauen seiner Zeit anzog, die Kaiserin Soraya, Prinzes- sin Margaret, Marlene Dietrich, Ava Gard- ner, Gina Lollobrigida machte seiner Mannequins zu Botschaftern weiblicher Per- fektion. Er war ein Künstler und er schöpfte mit der Genialität des echten Künstlers aus dem Vollen. Die Mode wurde sein Metier, sein Lebenselexier, jene Mode, die Männer wie Montaigne, Pascal, Balzac und Marcel Proust beschäftigt hat und von der Voltaire sagte:„Es gibt eine unbestän- dige und unbequeme Göttin, sie ist bizarr in ihrem Geschmack und verrückt in ihrer Aufmachung, sie kommt und geht, erscheint aufs neue und wird zu allen Zeiten immer wieder geboren. Proteus war ihr Vater und ihr Name ist— die Mode.“ Dior nannte die Haute Couture: den letz- ten Zufluchtsort des Wunderbaren; das Märchen, das jeden Tag Wirklichkeit wird und erinnerte daran:„Vergessen wir nicht, an jene individuelle und rührende Seite der Mode zu erinnern, an den Wunsch, zu ge- fallen, den Wunsch, die Empfindungen der Liebe aufs neue zu beleben.“ Ilse Tubbesing Die Pariserin ist konservativer als ihr Ruf Haltung und Eleganz sind sprichwörtlich Ueber den Champs Elysees glänzt die Sonne. Hinter den Glaswänden des Cafés sitzen auf schmalen Stühlen die Schaulustigen Promenademüden und blinzeln durch dunkle Sonnenbrillen dem Licht entgegen, dem Licht und den Pariserinnen. Mit kleinen aber sicheren Schritten schlendern sie vorüber. Der größere Schritt, die kräftigere Bewegung gehört ganz sicher einer Deutschen oder einer Amerikanerin. Wie es überhaupt heißen könnte,„An ihrem Gehen könnt ihr sie erkennen“, die Frauen nämlich in aller Welt. Sie setzen die Füße am Copacabana anders als in der Fith Ave- nue und unterschiedlich auch auf dem einst so eleganten Wenzelsplatz wie in der Pera, dem internationalen Boulevard am Bosporus. Die Pariserin zeichnet sich wie eh und je durch eine selbstbewußte sichere Haltung aus, aufrecht, gerade und trotzdem unnach- ahmlich legèere. Eine Mischung, die keine ihrer Schwestern auf dem ganzen Kontinent in gleichem Maße aufzuweisen hat. Viel- leicht ist es auch darauf zurückzuführen, daß ihr Ruf der Eleganz ins Sagenhafte gestie- gen ist, eben weil alles was mit dieser Hal- tung getragen wird, schlechthin elegant wir- ken muß. Wer erwartet, selbst im Herzen der City, ihrem Aushängeschild und fernab vom in- timen Quartier Latin oder den romantischen Treppen von Montmartre, dafür in unmittel- barer Nähe der internationalen Hotels und weltberühmten Lokale etwas Aehnliches wie ein Journale des modes zu treffen, wird bitter enttäuscht sein. Die Pariserin ist kon- servativer als ihr Ruf und bei weitem schlichter als das, was unter ihrem Namen kreiiert wird. Sie bevorzugt noch heute, selbst an Sommertagen, enge Röcke, zuge- geben, sogar bei weitem engere als man sie andernorts zu tragen wagte. Die Allerwelts- kombination aus Rock und Bluse ist auch unter dem Eiffelturm das bevorzugte Klei- dungsstück. Solange sie die 50 noch nicht überschritten hat— und wer wollte das ohne Zögern feststellen— trägt sie auch keiner- lei Kopfbedeckung, sondern läßt sich selbst die eleganteste Frisur lieber vom Seine- Wind zerzausen. Dagegen legt sie allen Luxus in ihr Schuhwerk, schwebend leicht, absatzdunn und modisch. Doch auch hier triumphiert die schlichte Form des klassischen Pumps. Ihn trägt man zum Markt genau so wie im „Bois“, im Geschäft wie auf den Champs Elysées, gleich, ob man flaniert oder Kinder- wagen schiebt. Und diese Kinderwagen sind ein Kapitel für sich. Sie sehen genauso aus wie jene, in denen bei uns die Sprößlinge vor 35 Jahren spazieren geschoben wurden und gewiß in Kürze wieder werden: dunkelblau mit auf- Kklappbarer großer Leinenplane auf hoben metallenen Speichenrädern, in denen die Sonne glitzert. Zu ihnen stehen die vielen kleinen Autos in symphatischen Kontrast. Die engen Röcke und die hohen Kinder- wagen trifft man auch drüben im Quartier Latin, im Viertel der Studenten. Dennoch ist es im Grunde gerade das echt Pariserische, daß jeder Stadtteil nicht nur seine eigenen Gebäude, sondern überall auch das zu ihm gehörende andere Gesicht seiner Frauen trägt. Rings um die Sorbonne sind diese Ge- sichter wach und aufgeschlossen, ernst aber doch heiter, und es stört den Verkehr nicht im geringsten, wenn mittten auf der Fahr- bahn eine temperamentvolle Mademoiselle ihrem Ami eine Standpauke hält, der er nur Schwer entfliehen kann. Wenn in den späten Nachmittagsstunden sämtliche Cafés von den Studenten beschlagnahmt sind, die in Bü- chern und Zeitungen lesen oder sich auch in heftige Gespräche vertieft haben, stehen die Mädchen dem Diskussionseifer ihrer Kolle- gen nicht nach. Um so mehr müssen sie es dafür vor den Speiselokalen mit erträglichen Preisen tun— es sind die wenigsten— denn dort steht man Schlange. Am Monmartre dominiert die international bekannte Kate- gorie der Schönheitstänzerinnen mit wiegen- den Hüften und dunklen Augen, in Saint Germain de Près die Pariser Bürgerin, im Bois Mama oder ganz selten die Bonnne mit der Kinderschar. Existenzialistinnen oder das, was man dafür halten soll, gibt es aus ae eee Zu den Zeichnungen Nachmittags Ensemble aus silbergrauem Satin mit schwarz- weißem Druck. Der kurze Kuppelrock ist sehr weit angehraust, das armellose Oberteil bekommt eine gerade Jacke mit dreiviertellangen Bündchen-Armeln. Mo- dell: Nina Ricci. Kleines Abendkleid aus lindgrünem Acetat-Matelassé, ärmellos, schmal und schlauckartig, mit breiten, spiralenförmig gelegten Saumvolants. Modell: Maggy Rouff. Gerades, lockeres Tageskleid aus schuarzem Ottomane mit etwas unterhalb der Taille an- gesetztem Rock, der zur seitlichen Hüftschleife leicht drapiert ist. Modell: Christian Dior. Trägerloses Cocktailſleid aus bordeauæ- rotem Duchesse mit schwarzen und roten Ro- sen bedruckt. Die einseitige Gürtel-Drapierung wird durch die Schnalle gezogen und verläuft in der Rockweite. Modell: Madeleine de Rauch. Tages kleid aus bronzegrünem Acetat-Taft mit ku rzerem, leicht tonnenförmigem Rock. Die ge- knöpfte, angeschnittene Taillenblende bändigt die Weite der vorderen Kräuselung. Modell: Lucile Manguin. Nachmittags- und Cocłtail- kleid aus zartrosa glänzendem Satin mit schmalem, engem Oberteil und weitem, etwas unterhalb der Taille angesetztem Scherenrock. Die Drapierung wird auf dem breiten Stoß- gürtel von einem großen, schwarzen Pompon gehalten. Modell: Lanvin-Castillo. enen dem Aspekt der Pariser praktisch nur für Fremde konserviert, und Modemoiselle in engen Hosen sieht man nicht gern auf der Straße. Eine große Familie mit vielen Nuan- cen, das ist Paris. Das, was man nicht vor den Häusern entdecken kann, ist die Tatsache, daß die Pariserin heute nicht nur nach wie vor eine der elegantesten, sondern auch eine der vüchtigsten Frauem ist, arbeitsam, fleißig, erfolgreich. Schließlich war es auch eine Pa- riserin, die feststellte, daß drei und eine halbe Million Französinnen nach dem Kriege selbstständig wurden, ihre Familien und ganze Betriebe allein leiteten und erhielten. Das mag dazu beigetragen haben, daß die Frauen von Paris es lernten, sich zu beschei- den und trotz der Weltstadt-Eleganz in ihrer 1 eine wohltuende Zurückhaltung zu üben. Nicht das, was wir anziehen, was wir sind, ist für uns wichtig“, sagte charmant lächelnd eine Pariserin, Dame von Kopf bis Fuß, Inhaberin eines beachtlichen Kontos, gekleidet in einen blauen engen Rock mit gelber Bluse. Rosemarie Winter VE Ra CAN VN — N —— 8 8 N 8 e 8 8 8 8 Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 30. Oktober 1957/ Nr. 2. Meisterhafte Tiefbauleistung: Verkehr rollt knapp am Abgrund vorbei Besuch an Mannheims größter Baustelle„Rheinbrücke“/ Die Straßenbahnrampe zeichnet sich ab „Sind Sie bitte vorsichtig, damit Innen auf der Baustelle nichts passiert“, mahnte Tiefbaudirektor Wolfgang Borelly gestern nachmittag.„Wir sind als Stadträte ver- sichert“, entgegneten einige der Herren, die sich im Schloßhof versammelt hatten. Ein- geladen waren zu einer Besichtigung der„Großbaustelle Rheinbrücke“ alle interesster- ten Stadtväter. Gut zwei Dutzend— darunter sogar eine Frau— waren zur Stelle. Auck eine Reihe von Röheren städtischen Beamten wollte sich informieren, unter ihnen Poligeiprdsident Dr. Leiber, der mit den Verkehrsengpässen während der nächsten zwei Jahre fertig werden muß, und Finanzreferent Dr. Otto Spuler, der offenbar ein- mal sehen wollte, wo„sein Geld“ verbaut wir Preglufthämmer knattern, Lastwagen rattern, Betonmaschinen rotieren, Lastwagen und Raupenfahrzeuge durchfurchen den Schloßggarten. Es ist nicht mehr viel übrig geblieben vom„Garten“: Die Muttererde ist abgetragen, und nur die Bäume stehen ver- loren inmitten dieses riesigen Tummelplatzes der Technik. Auf den ersten Blick ein verwirrendes Bild. Aber Tiefbaudirektor Borelly hatte auf einem„Feldherrnhügel“ auf einer groben Tafel seine Baupläne angeschlagen. Von dort aus lieg sich mit einem Blick Planung und Realität überschauen. Die Konturen der ersten Bauwerke zeichnen sich im Gelände ab: Schlank wachsen die hellen Beton- Wer von modischer Ddemenkleidung spricht, denkt an „ obEnaus HEIDELBERG MANNHEIM säulen empor, die einmal die elegante Auf- fahrtsrampe für die Straßenbahn tragen werden. Der„Absprung“ der Straßenbahn von der ebenen Erde, wie Borelly in der Fachsprache dem Beginn der Auffahrtsrampe sehr plastisch nennt, wurde zwischen Stra- Benbahndirektor Dietrich und dem„Schloß- herrn“ Wingler ausgehandelt. Die Straßen- bahn wollte möglichst nahe ans Schloß heran, um eine weite Kurve zu erhalten; die im Schloß sitzenden Dienststellen des Finanz- amtes wollten sich jedoch die— leider nicht ganz lautlose— Straßenbahn möglichst Weit vom Leib und ihren Schreibtischen halten. Ergebnis: Ein Kompromiß, den das Tiefbau- amt unverändert übernahm. Bei diesen Ver- handlungen war auch Gartenbaudirektor Bußjäger dabei, der darauf bedacht war, so viel Bäume zu retten, wie nur möglich. Die Straßenbahnrampe hat einen Krüm- mungsradius von 60 Meter und beschreibt einen Bogen von beinahe 90 Grad. Die Stei- gung(ein Meter auf 33 Meter Länge) Kann spielend bewältigt werden. Die Rampe wird etwas breiter, als ursprünglich geplant. So bleibt noch Platz für einen Fußgängerweg, der von der Schloßecke parallel mit der Straßenbahn über alle Auffahrtsrampen hinweg mitten in die„Schneckennudel“ führt und einen prächtigen Ueberblick über das gesamte Straßengeschlinge erlauben wird. Die Säulen dieser Straßenbahnrampe sehen so grazil aus, daß man ihnen große Belastun- gen nicht zutrauen möchte. Aber das ganze Bauwerk wurde an Hand eines Modells experimentell getestet und so seine statischen Werte zuverlässig bestimmt. Also, keine Angst, es wird halten.. Bis Jahresende wird es im Rohbau stehen und im Laufe des nächsten Frühjahrs werden die ersten Stra- Benbahnen daran„hochklettern“. Zweiter Brennpunkt der Bauarbeiten: das Widerlager der neuen Brücke. Kaum jemand, der mit der Straßenbahn oder dem Auto von Ludwigshafen kommt, ahnt, was sich hinter der Bretterwand tut, die auf der rechten Seite die Sicht versperrt. Er würde staunen, wenn er wüßte, daß es dort tief in den Abgrund geht: Das ganze Rheinvorlandbau- „Es bestand keine räuberische Absicht“ Gerichtliches Nachspiel zu einem Vorfall in Friedrichsfeld Ende Mai dieses Jahres erregte ein nächtlicher Vorfall in Friedrichsfeld beson- deres Aufsehen. Ein Friedrichsfelder Ein- wohner, der 30jährige H. Sch. kam nachts gegen ein Uhr blutüberströmt zur Polizei- wache und gab an, von Ungarn überfallen und niedergeschlagen worden zu sein. Man Sprach zunächst von einem Raubüberfall. Aber vor Gericht allerdings stellte sich jetzt ein ganz anderer Sachverhalt heraus. Im Friedrichsfelder Flüchtlingslager fand vor einiger Zeit der 27 Jahre alte L. S. nach emer abenteuerlichen Flucht aus Ungarn Aufnahme. Eine Brauerei stellte den Ungarn, der sich in seiner Heimat am Freiheitskampf beteiligt hatte, als Bierkutscher an. Trotz seiner Sprach schwierigkeiten gelang es ihm schließlich sogar, etwas Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung zu bekommen. Er und sein Freund lernten zwei deutsche Mädchen kennen. Am Abend des Zwischenfalls, der jetzt Gegenstand einer Gerichtsverhandlung war, hatten die beiden Ungarn die Mädchen nach einer Geburtstagsfeier nach Hause gebracht. Die Mädchen versprachen jedoch, gleich noch einmal zurückzukommen, um noch ein Stück spazieren zu gehen und die beiden Ungarn Warteten nun auf die Rückkunft der beiden. Sie unterhielten sich dabei leise. Diese leise Unterhaltung war es, die in dem 30jährigen Sch. den Verdacht aufsteigen ließ, daß es sich hier um lichtscheues Gesindel handle. Er zog sich flink an, nahm eine Taschen- lampe und einen Gummiknüppel zu sich und marschierte auf den Hof. Als er dort nichts fan, d nahm er noch seinen Hund an die Leine und begab sich so ausgerüstet auf die Straße. Dort hat sich dann nach seiner Darstel- lung folgendes ereignet: Eines der beiden Mädchen, auf die die Ungarn warteten, bat Sch., die Ungarn wegzuschicken. Sch. ging daraufhin zu den beiden und forderte sie auf, sofort ins Lager zu gehen. Die beiden verstanden jedoch kein Wort und waren sehr verwundert, so sagten sie jetzt vor Gericht aus, als Sch. plötzlich mit dem Gummi- knüppel auf sie einschlug. In gebrochenem Deutsch forderte der Geschlagene Sch. auf, mit zur Polizeiwache zu kommen. Daraufhin, so sagte der Ungar aus, habe ihn Sch. noch einmal schlagen wollen. Er sei darüber so erbost gewesen, daß er zurückschlug. Sch. jedoch behauptete, er sei fortgelaufen, wäh- rend der Ungar ihn plötzlich verfolgt, einge- holt und zu Boden geschlagen habe. Einige Zeugen bekundeten nun vor Ge- richt, dag der Ungar auch noch auf den am Boden liegenden Sch. eingeschlagen und dazu den Gummiknüppel benutzt hatte, den der andere für seine„Räuberjagd“ mitgenommen hatte. Dieses Verhalten war es jetzt auch, das dem angeklagten Ungarn eine Geldstrafe von 100 Mark einbrachte. Der Richter be- tonte, daß sich der Ungar zwar durch das Verhalten des Sch. habe angegriffen fühlen können, daß es aber nach deutschem Recht erheblich über Notwehr hinausgehe, wenn mam auf einen Nieder geschlagenen noch ein- dringe. Es wurde andererseits in dem Ur- teil ausdrücklich festgestellt, dag bei den beiden Ungarn keinerlei räuberische oder diebische Absichten bestanden. Es sei keines- wegs richtig, die Ungarn als Raufbolde zu bezeichnen. Es wäre im Gegenteil angebrach- ter, ihnen menschlichen Kontakt zu bieten, damit derartige Mißverständnisse überhaupt ausgeschaltet würden. i-th Werk ist nämlich inzwischen abgetragen worden, um für ein neues Bauwerk Platz zu machen, das den Anschluß an die neue Rhein- brücke herstellen wird. Untendurch werden zwei Straßen geführt. Auf einer kann man — als Fortsetzung der Südtangente— direkt den Hafen, auf der anderen in kühnem Auf- wärtsschwung die Rheinbrücke erreichen. Während unten die Preßlufthämmer sich in die Sandsteinfundamente fressen, rollt oben, nur einen Meter vom steilen Abgrund entfernt, der Verkehr vorbei. Daß der Unter- grund nicht nachgibt oder gar abrutscht, ist eine saubere Leistung der Tiefbauingenieure. Aus ineinander gefügten Eisenbohlen wurde eine Spundwand eingerammt, die mit 35, drei bis sieben Zentimeter starken Eisen- Stangen unter der Fahrbahn auf der gegen- überliegenden Front verankert wurde. Diese Stangen halten den schmalen Fahrbahn damm zusammen. Der dritte Ort konzentrierter Betrieb- samkeit ist die Brücke selbst: Auf dem frü- heren Fahrradweg preschten sich die Stadt- räte— inzwischen hatte sich ihnen auch Bürgermeister Trumpfheller zugesellt—, an die Baustelle vor. Schon weit schiebt sich die neue, mit Rostschutzfarben gestrichene Kon- struktion von Ludwigshafen her gegen Mannheim. Sie hat etwa die Mitte der Durch- fahrt zum ersten Pfeiler erreicht. Zur Unter- stützung wurden Joche in das Flußbett ge- rammt. Jetzt aber beginnt der freie Vorbau. Die Konstruktionsteile werden von Schif- ken antransportiert und am Ludwigshafener Ufer gelagert. Von dort werden sie nach Be- darf mit einem Arbeitsponton unter die Brücke geschwommen und von einem Kran hochgehievt. Auch der Mittelteil der Brücke soll ganz im freien Vorbau— also ohne pro- visorische Unterstützung— bewältigt wer- den. Die schwere Last des frei hinausragen- den Brückenteiles läßt natürlich das Ende ein wenig herunterhängen. Damit es trotz- dem in der richtigen Höhe auf dem jenseiti- gen Pfeiler ankommt, wird es vorläufig etwas aufgebockt und heruntergelassen, wenn die Auflage erreicht ist. Das macht zum Beispiel jetzt auf der Ludwigshafener Seite 30 Zenti- meter aus. Die Ingenieure des Tiefbauamtes arbeiten unter großem Zeitdruck. Die Baumaßnahmen müssen— wie die Räder eines Uhrwerkes ineinandergreifen. Mit Zwischenfällen muß immer gerechnet werden. So waren auf der Ludwigshafener Seite beim Rammen der Joche im Flußbett noch alte Brücken- teile im Weg: Taucher mußten angesetzt werden. Aber neben den technischen Aufgaben gilt es noch eine Menge anderer Probleme zu bewältigen: Der Verkehr soll rollen(die Schloßwachhäuschen sind immer noch nicht zurückversetzt, weil die Zustimmung der Oberfinanzdirektion noch aussteht), und in der nächsten Woche müssen wieder vier Teil- projekte— das größte ist die Riedbahn- unter führung— ausgeschrieben werden. Erfreut nahmen die Gemeinderäte zur Kenntnis, daß von Bund und Land in Sachen Finanzierung einige Zusagen gemacht wur- den, und so die schwere Last, die die Stadt Mannheim auf sich genommen hat, ein wenig tragen helfen. Mac Gewerbeschulzentrum: Auch am Weißen Sand wird gebaut Bild: Steiger Konsumgenossenschaften entwickeln sich Verbraucherwochen sollen den Umsatz steigern helfen Seit 1953 veranstalten die Konsumgenos- senschaften alljährlich im Herbst sogenannte Verbraucherwochen. In diesem Jahr wählte man das Motto„Fonsum— gut“. Man will dabei den Verbraucher über aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik, der Marktlage sowie über den Wert der Selbsthilfeorganisation und des Genossenschaftswesens unterrichten. In der Werbung für die diesjährige Ver- braucher woche soll jedoch in erster Linie auf das qualitativ günstige Warenangebot der Konsumgenossenschaften hingewiesen wer- den. In einer von neun Genossenschaften arrangierten Mannheimer Pressekonferenz wiesen Vertreter der Konsumgenossenschaf- ten darauf hin, daß Vergleiche der von den Statistischen Landesämtern ermittelten Durchschnittspreise im Nahrung- und Ge- nuß-Einzelhandel mit denen einer großen Anzahl von Konsumgenossenschaften über eimen längeren Zeitraum eine 4- bis 8prozen- tige Erhöhung des Preisniveaus im Nahrumg- und Genußg-Eimzelhandel gegenüber dem der Konsumgenossenschaften ergeben haben. Mitglieder der Konsumgenossenschaften zeigten an Hand von Zahlen auch die gute Aufwärtsentwicklung der Genossenschaften in den vergangenen neun Monaten des Jahres 1957 auf. Demnach betrug der Umsatz im gesamten Bundesgebiet bisher 1,87 Milliarden DM; der Mitgliederstand wurde um 160 000 auf 2,4 Millionen erhöht. Nur knapp 60 Pro- zent dieser Mitglieder stammen noch aus Arbeiterkreisen. Auch in Mannheim hielt 1957 die bestän- dige Aufwärtsentwicklung der Konsumge- nossenschaften an. Man rechnet hier mit einem Jahresumsatz von 36 Millionen DM; das entspricht einer Umsatzsteigerung von rund 11 Prozent. Augenblicklich sind 30 000 „Kulturelle Werte und Unwerte in der Publizistik“ Prof. Dr. Emil Dovifat sprach im„Akademischen Winter“ Ein optimistisches Referat— ein optimi- stischer Abend: Die Komponente ergab einen von Hoffnungen trächtigen Blick in die Zu- kunft der deutschen Publizistik und aller ihrer Erscheinungsformen, die Zeitung, Zeit- schrift, Funk, Fernsehen und Film heißen. Nicht daß die Gefahren übersehen oder ignoriert worden wären: Aber den Blick kest auf das Positive gerichtet, handelte Pro- fessor Dr. Emil Dovifat, Inhaber des Lehr- stuhls für Allgemeine Publizistik an der Freien Universität Berlin, sein Thema in der Vortragsreihe„Akademischer Winter“ in der Kunsthalle ab:„Kulturelle Werte und Unwerte in der deutschen Publizistik.“ Dovifat liebt es nicht(weshalb er es liebt, darüber zu frozzeln),„Altmeister der Zeitungs wissenschaften“ oder„Nestor der deutschen publizistischen Forschung“ ge- nannt zu werden. Und doch ist er so etwas ähnliches; vage Umschreibung nur für einen Publizisten und Forscher, von dessen Per- sönlichkeit Kraft und Zuversicht ausstrahlt. Der Gegensatz zu seines Kollegen Hage mann jüngstem überspitzt-kritischem Werk („Dankt die Presse ab Nl) war unverkennbar. Es begann mit dem blutleeren„akademi- schen Viertel“. Um so blut- und glutvoller, Was Dovifat zu sagen hatte: Die Massen- produktionen aller publizistischen Erschei- nungsformen sind der Zivilisation, nicht der Kultur zugehörig. Dennoch sind in 1400 bundes republikanischen Tageszeitungen, die- ser unendlichen Gestaltungsvielfalt des All- tags, kulturelle Kräfte am Werk, die nicht unterschätzt werden dürfen.„Ist es nicht eine echte Leistung, wenn heute Zeitungs- ringe bis in den kleinsten Ort den guten Roman, das gehaltvolle Feuilleton und den umfassend in formierenden, verantwortungs- voll redigierten politischen Teil der Tages- zeitung bringen?“— in Ortschaften wohl- gemerkt, in denen es früher nur ein dürf- tiges Blättchen gab. 77,5 Prozent der deutschen Tagespresse- Auflage(Gesamtauflage 17,5 Millionen) wer- den immer noch im Abonnement, in dem eine Art Treuebekenntnis liegt, abgesetzt. Die Aufgabe— eine kulturelle Aufgabe „die Golbdarren der Gelehrsamkeit umzu- münzen in das Kupfer des Alltags“ werde hier mit Redlichkeit erfüllt. Nur(oder schon? — Anm. d. Red.) 22,5 Prozent der Verkaufs- auflage konnten die allerdings auch nach Dovifat„stetig voränschreitenden Boule- vardblätter“ erobern.—„Aber Sie, meine verehrten Zuhörer, bilden sich ja am, Bild- micht. Ich kenne allerdings Landgerichts- direktoren, die es täglich lesen.“ ** Das Positive überwiegt dennoch. Von 120 Millionen Zeitschriften-Auflage gehören nur sieben Millionen der Illustrierten, Mas- sen- und Geschäftspresse, die„Lieschen Müller in uns allen“ kitzelt. Ueber 16 Mil- lionen Leser haben die religiösen Zeitschrif- ten; Millionen-Auflagen gehören der ge- samten Fachpresse. Jeder Quatsch hat seine Zeitschrift“, meinte Dovifat, aber vergessen Wir nicht, daß auch jede hochgeistige Sache mit einer Zeitschrift begonnen hat.“ * Die positiven Elemente des Funks(„die spielen nur Schlager, wann immer man am Knopf dreht“) sah der Professor in der Tat- Sache, daß der Anteil all dessen, was man gute Musik nennt, unaufhörlich steigt. Pro- gramm„Und was will der Filmproduzent mit künstlerischen Zielen, wenn ihm das Publikum nicht folgt?“ Er schafft gute Werke und nährt sich von der grenzenlos lächerlichen Heimatschnulze. Aber selbst in ihr„fliehen“ die Regisseure und Kamera- männer oft in andere Regionen. * Nicht daß der Referent die Gefahren nicht gesehen hätte, Er zeigte sie deutlich mit Illustrierten-Diapositiven und in auf die Leinwand geknallten Groschenblatt-Titel- seiten, die deutlich machten, daß der Satz Friedrich Sieburgs„vom notorischen Schwachsinn unserer Bilderpresse“ wohl- begründet ist.„Aber die Multiplikation des Unge wöhnlichen in der Publizistik, die letzlich die ganze Welt als Sündenbabel er- scheinen läßt und dafür sorgt, daß die Men- schen nunmehr durch Blitzschlag, Zug- unglücke, Bergkatastrophen und Mord zu Tode kommen“— diese Multiplikation sei Zwar eine gefährliche Masche, aber keines- wegs gültiger Ausdruck der gesunden Viel- kalt, die im Gestaltungswesen der Pu- blizistik vorherrscht. Im auf und ab des Alltags steht heute das Kulturfeindliche neben dem kulturell Wertvollen. * Dovifats Theorie(und Hoffnung): Der gesunde Mittelyeg möge sich durchsetzen. „Das Gewöhnliche wird immer das größte Publikum haben“(Th. Fontane),„aber auf dem Mittleren kann das Beste aufbauen (Goethe). Die Kultur in der Publizistik hat berechtigte Hoffnung. Dovifat sprach's und ging aufrecht und gestrafft, auf seinen Stock gestützt, ein Weiser Alter, vom Podium. Man möchte ihm Slauben. Sieburg hat schon gesagt, daß die Publizistik heute„zwischen dräuenden Un- geheuern verhältnismäßig wacker dahin- lebt.“ Wobei auch er nicht verkannte, dag „ihre Fähigkeit, mit sich selbst Mißbrauch zu treiben. beträchtlich ist“. In den beiden Zitaten liegt, 7 Wie in Dovifats Referat, alles H. Schneekloth Mitgliederfamilien bei der Konsumgenossen- schaft Mannheim registriert. Mit 124 Ver- kaufsstellen und 1100 Beschäftigten besitzt Mannheim eine der größten Genossenschaf- ten im Bundesgebiet. Es wurde nicht versäumt, eingehend die Leistungen der GEG(Großeinkaufs- Gesell- schaft Deutscher Konsumgenossenschaftem zu würdigen. Die GEG betreibt u. a eine Belle von Fabriken(Großbäckereien, Kaffeerözte- reien, Zigarettenfabriken usw.). Einschrän- kend machten jedoch die Konsum--Vertreter die Feststellung, dag man keineswegs lin Hinblick auf die GEO) den freien Markt aus- schalten wolle. 00 Weltspartag 1957. „Sparsam sein- Vorwärts kommen Zum Weltspartag am 30. Oktober 105, der überall in der Welt begangen wird hat uns die Städtische Sparkasse einen Artikel zur Verfügung gestellt, den pit nachstehend wiedergeben. D. Red. Vorwärtskommen wer wollte das nicht? Den Menschen unserer Zeit werden mancherlei Vorwürfe gemacht; aber der, dal wir keine Ziele und Wünsche hätten, nicht darunter. Vorwärts möchten wir all kommen, je schneller und je mühelosen desto besser. Daß zu echtem Vorwärtskom- men von der nachhaltigen Art, die keinei Katzenjammer hinterläßt, erstens Zeit un Zweitens Mühe gehört, ist bei vielen vol uns ein wenig in Vergessenheit geraten, Aü jeden Fall kann es nicht schaden, wenn e Uns von Zeit zu Zeit einprägsam in Erinne- rung gerufen wird. Die deutschen Sparkas sen haben für den Weltspartag 1957 einel Leitsatz gewählt, der diese Aufgabe über. nimmt:„Sparsam sein— vorwärtskommen! rufen sie uns zu und fassen damit das Wal. tenkönnen und die persönliche Anstrengum in den vertrauten Begriff der Sparsame zusammen. Es ist gewissermaßen ein aktite Warten, das hier empfohlen wird. Deutli hebt es sich ab vom passiven Warten ad ein vom Himmel fallendes Glück. In diesem Sinne„Aktivist“ zu sein, einen unschätzbaren Vorzug: Wer spat wird unabhängig! Mit einem Sparkonto Rücken ist es leichter, wichtige Entschlis zu fassen— etwa über einen Wechsel de Arbeitsplatzes oder darüber, ob eine Fot bildungschance genutzt werden soll, die ö. übergehend das Einkommen schmälert. De Kindern eine gute Ausbildung zu geben,“ halb so schwer, wenn vorher planmäßig d. für gespart wurde. Das eigene Haus alt die Eigentumswohnung machen unabhäng von Hauswirt und Miete. Die Sparsamkeit, die zum Vorwürtsken, men verhilft, besteht nicht nur darin, 0 wir uns Ausgaben versagen, um regelmibl einen Teil der Einnahmen zur Sparks tragen können. Sie erstreckt sich auch 4 die Art und Weise, wie und wofür wir u ser Geld ausgeben. Derselbe Geldschein. deutet in der Hand der klug rechnende sorgfältig einteilenden Hausfrau reichliche Nutzen und in der„angeberische Brieftasche des Verschwenders Kurzlebiee rasch vergessenen Genuß. Auch das jet 4“ Kontrast zwischen Freiheit und Abhäng keit, in diesem Fall von der eln Schwäche. Wer sich diese Freiheit versche indem er die in seine Hand gelegte 1 0 kratt kritisch handhapt und im rich Augenblick zurückzuhalten weiß, der le 5 sowohl sich selber und den Seinen 5 Dienst als auch der Volkswirtschaft, 8 Vorwüärtskommen hängt gleichfalls Sparen ab. — mehr gedre lienis drin: gewa Rauf lern Genic Todes Autor die auch schön daß hätte. l Al! Seni, in We ten H im P Roter Stielg der Pia, mit l muß. Gems ehe d schwe desse m K zuein, selbst Heim sein. die M „Oh W. Id: Steiger sich imgenossen- lit 124 Ver- gten besitzt nossenschaf- ngehend die aufs-Gesell⸗ senschaften à eine Reihe Kaffeeröste⸗ Einschrän- um-Vertreter neswegs eim 1 Markt aus- 00 ommen Oktober 195), gangen wird, kasse einen It, den wir D. Red. wollte des Zeit werden ber der, dab hätten, 18 ten wir All: die Charaktere 62/ Mittwoch, 30. Oktober 1957 MANNHEIM Filmspiegel Kurbel:„Vom Himmel gefallen“ Es muß deutlich gesagt werden, daß es ich bei diesem Film von John Brahm um 2 80 Komödie handelt. Denn das Thema ist sehr ernst, und es gehört schon viel Kön- nen dazu, daraus einen komischen und den- noch nicht peinlichen Film zu machen,„Eine Botschaft bekommt ein Kind“ heißt der Untertitel. Das entspricht den Tatsachen und ist auch sehr lustig, weil die Botschaft nur aus einem großen Haus und einigen Herren besteht, die geradezu einen sagen- haften Erfindungsreichtum über den Um- gang mit Findelkindern entwickeln. Peinlich aber ist, daß diese Botschaft einer west- lichen Nation in einer Stadt hinter dem eisernen Vorhang steht, daß man aus einer Frage der Hilfsbereitschaft und Menschlich keit ein Politikum macht und dazu noch glaubt, die Auseinandersetzung zwischen den Meinungen hüben und drüben“ sei Stoff für eine Komödie. Die bedauerliche Tat- sache, daß Hilflose und Unschuldige für politische Aktionen ausgenützt werden, wird dadurch nicht beseitigt. Dieser Film scheiterte am Stoff. hifa palast:„Zwischen Liebe und Laster“ Der anreißerische deutsche Titel schießt zwar wieder weit übers Ziel hinaus, denn mehr als in den hiesigen Landschaften gedrehten Heimatfilmen steckt in diesen ita- lienischen Serienproduktionen auch nicht drin: Entkleidet wird hinterm Vorhang, ver- gewaltigt wird— beinah— im Heu und Raufen und Prügeln bleibt den Nebenbuh- lern überlassen, von denen das zwei mit Genickbrüchen und ähnlich grauslichen rodesarten phantasiebegabter Drehbuch- autoren bezahlen müssen. Im übrigen sind trefflich gezeichnet und auch Gina Lollobrigida weiß sich als Dorf- schöne schon gut in Positur zu setzen, ohne daß man davon irgendwelchen Gewinn hätte. a Sto Planken:„König der Bernina“ Alles Schlechte wird dort ausgeheckt, W o Seni, der Sohn des Dorfwirts, den roten Wein in Wassergläsern auf die schlecht gescheuer- ten Holztische knallt. Das Gute heredet man im Pfarrhaus. Dort wird zwar auch viel Roter getrunken, aber gemähigt und aus Stielgläsern!) Das Böse aber— auch das Kind, der Grund zum Aufgebot— kommt von der Pia, einer glutäugigen, jungen Zigeunerin mit lockerer Bluse und weitem Faltenrock. So muß der„König der Bernina“, der„Vater der Gemsen“, viel Ubles erleiden und erdulden, ehe die blonde Cilgia sich seiner und seines schwarzhaarigen Zigeunerkindes annimmt, dessen Mutter gerade noch zur rechten Zeit im Kindbett stirbt, um dem liebenden Paar zueinander zu verhelfen. So schlecht kann selbst der gleichnamige Roman des Schweizer Heimatdichters Jacob Christoph Heer nicht sein. Sogar die Gemsen springen müde und die Murmeltiere pfeifen sichtlich verdrossen: „Oh Heimat.“ Sto weitere Lokalnachrichten Seite 10 Hartes Urteil nach dreitägiger Verhandlung: Ein Jahr Zuchthaus für Donald E. Wolcott Außerdem unehrenhafte Entlassung aus der Armee/ Verurteilt wegen fahrlässiger Tötung in acht Fällen Nach dreitägiger Verhandlung fällte das amerikanische Oberste Militärgericht in der Seckenheimer Kaserne das Urteil gegen den wegen fahrlässiger Tötung in acht Fällen angeklagten US-Soldaten Donald E. Wolcott: Ein Jahr Zuchthaus und unehrenhafte Entlassung aus der US-Armee. Außerdem werden Wolcott sämtliche Bezüge für die Dauer seiner Strafe gesperrt. Der Ankläger, Oberleutnant Kugler, hatte drei Jahre und einen Monat Zuchthaus Höchststrafe beantragt; der Pflicht- verteidiger, Oberleutnant Aguiar, hatte auf Freispruch plädiert. Das ungewöhn- lich harte Urteil— die unehrenhafte Entlassung aus der Armee ist ein fast un- überwindliches berufliches Hindernis— wurde nachher lebhaft diskutiert. Selbst der Ankläger war überrascht, als das Gericht unter Vorsitz von Oberstleutnant James E. Lewis den Schuldspruch fällte. Kernpunkt der Anklage war der ur- sächliche Zusammenhang zwischen dem Un- fall— bei dem acht Personen getötet wur- den—, der Ueberbelastung des von Wolcott gesteuerten Opel-Olympia, der zwei abge- fahrenen Reifen und der Behinderung des Fahrers, neben dem zwei Efwachsene und ein Kind gesessen hatten. Das Hauptargu- ment der mit allen legalen Mitteln operieren den Verteidigung— hier muß besonders Wolvotts Wahlverteidiger, der Korporal Melvin Gittleman genannt werden— lautete: Wolcotts Wahlverteidiger, der Korporal kilometer geschwindigkeit entgegenkommen- den Opel-Kapitän am 1. September auf der Autobahn, 18 km südlich Darmstadt, so stark geblendet, daß er von der Fahrbahn abkam. Der schauerliche Unfall geschan nach der Rekonstruktion durch Zeugen und Sachver- ständige etwa so: Wolcotts Opel, der noch nicht bezahlt war, geriet von der betonier- ten Fahrbahn ab und durch einen Höhen- unterschied von neun Zentimetern am Grün- streifen außer Kontrolle. Das Auto kam ins Schleudern, drehte sich und prallte mit dem Opel-Kapitän der Eisenbahner-Gewerkschaft zusammen. Der explodierende Benzintank des Olympia verwandelte Wagen und In- sassen in eine Feuerlohe, der die meisten Insassen beider Wagen nicht mehr ent- kommen konnten. Der angeklagte Soldat Wolcott wollte nicht in eigener Sache aussagen. Seine Ver- teidiger erklärten in ihrem ersten Plädoyer: „Sie müssen, wenn Sie ihn schuldig sprechen Wollen, zu dem Ergebnis kommen, daß seine Fahrlässigkeit die direkte Ursache des Un- falls War.“ Die Anklage habe dagegen höch- stens bewiesen, daß die Ueberbelastung und die schlechten Reifen zum Unfall beigetragen hatten. Der Ankläger jedoch sah für er- Wiesen an, daß Wolcotts Fahrlässigkeit am Unfall schuld war. Zum Schuldspruch dürfte beigetragen ha- ben, dag Wolcott zu einem Reifensachver- ständigen drei Tage vor dem Unfall gesagt Hatte, er müsse sich neue Reifen besorgen, könne dies aber nicht, bevor es wieder Geld gebe. Nach den Aussagen zweier von der Verteidigung bestellter militärischer Sachverständiger sah es zeitweilig so aus, als habe der Unfall auch geschehen können. wenn der Wagen nur einen Insassen und perfekte Reifen gehabt hätte. Diese hypo- thetischen Ausführungen konnten das US- Gericht jedoch anscheinend nicht umstim- men. Das Verfahren gegen Wolcott war hoch- interessant schon allein deshalb, weil sich hier die großen Unterschiede zwischen deut- scher und amerikanischer Strafprozeß-Füh- rung zeigten. Vor einem deutschen Gericht Wäre zweifellos die Voraussehbarkeit des Unfalls erwogen worden. Vor dem UsS-Ge- richt zählten lediglich die Tatsachen. Und daran mangelte es, weil die absolut hieb- und stichfeste Unfallursache nachträglich an dem ausgebrannten Olympia nicht mehr zu ermitteln gewesen war. So waren die sechs Geschworenen— lauter Offiziere im Rang von Hauptleuten, Majoren und Oberstleut- nanten— auf die Gutachten der vielen Ex- perten angewiesen 8 Gefaßt und scheinbar unbeteiligt— wie auch während der drei Verhandlungstage— nahm Donald E. Wolcott das Urteil ent- gegen. Nach dem Schuldspruch versuchte der Pflichtverteidiger, ein mildes Strafmaß für ihn zu erwirken, als er sagte, Fahrlässigkeit Sei kein Verbrechen. Der Ankläger sah es anders:„Dieser Mann sollte ins Gefängnis!“ Nach etwa drei Wochen wird Wolcott in die USA zurückgeschickt, bis das Urteil bestätigt oder— aufgehoben wird. Nach geltendem UsS-Militärstrafgesetz gibt es drei höhere Instanzen: Der nord- badische Bereichskommandeur Oberst Hos kot muß mit seinem juristischen Berater das gesamte Verhandlungs- Protokoll nach- lesen— jedes Wort wurde von einem Steno- graphen festgehalten— und dann seine Ent- scheidung fällen. Die Praxis— so verlautete — ergebe normalerweise eine Bestätigung des Urteils. Dann geht der Fall an drei Militärrichter nach Washington(Military Board of Review) und als letzte Instanz existiert noch ein Revisionsgericht, das aus Zivilrichtern(Court of Military Appeal) be- steht. Dann erst wäre das Urteil rechts- Kräftig. J. Hesse Harmonika- Club„Kurpfalz“ hatte jubiläum Dreistündiges Festprogramm im Musensaal und viele Glückwünsche Für die vielen Freunde der Harmonika und der Volksmusik war das Jubiläumskon- zert des Harmonika- Clubs„Kurpfalz“ am Sonntagabend im Musensaal zum 25jährigen Bestehen des Vereins eine reine Freude. Or- chester und Solisten begeisterten die zahl- reichen Zuhörer— im Saal war kaum ein freier Platz— stets aufs neue und konnten sich nur durch Zugaben„loskaufen“. In vier Gruppen stellte der staatlich geprüfte Har- monikalehrer Siegfried Weber, der Dirigent des Clubs„Kurpfalz“, seine Schüler vor, und alle vier Orchester bewiesen Konzertreife und technische Sauberkeit. Bei den Solistengruppen wurde ihre ef- fekthaschende Bühnenschau, unter der musi- kalische Gestaltung und Feinheit litten, all- gemein abgelehnt, wenn ihnen auch ihre Vir- tuosität nicht abzusprechen ist. Vor allem das Chromonika-Trio Karl Heinz Weber, Bodo Arbogast und Klaus Menck waren hierfür ein Musterbeispiel, während die vom Trio zum Quartett erweiterten„Les Pedros“ den Schwerpunkt mehr auf Musikalität ihres Vor- trags legten und sich gut ergänzten. Hervor- ragend waren wieder die„Drei Teddys“. Köstliche Mimik und ein an Varianten rei- ches Spiel zeichneten sie aus. Ebenso gut wurde auch der Gast aus der Schweiz, Chro- monika- Harmononetta- Spieler Walt Miller, aufgenommen, den Werner Niehues auf der Hohnerola(Kleinorgel mit Stimmzungen) be- leitete. Dem abwechslungsreich gestalteten, über dreistündigen Programm war eine stattliche Reihe von Glückwünschen vorausgegangen. Bürgermeister Trumpfheller betonte den Wert der Volksmusik besonders für die Ju- gend und erkannte mit der Uberreichung des Kurpfalz-Tellers die geleistete Arbeit der Musiker an. Vom Bezirk wurde der Harmo- mika- Club„Kurpfalz“ mit der goldenen Me- daille des DHV ausgezeichnet und sein Vor- sitzender, Eugen Göpel, erhielt außerdem die silberne Ehrennadel des DHV. Der Präsident des DHV betonte den erzieherischen Wert der Volksmusik, und forderte die Behörden auf, den Harmonika- Clubs mehr geeignete Räume zu überlassen. Bereits am Vormittag wurden bei der Feierstunde im„Kanzlereck“ nach den Glück- wünschen des Stadtrats Fritz Esser(Stadt- jugendring) der Ehrenvorsitzende des Har- monika-Clubs„Kurpfalz“ und vier Mitglie- der mit der silbernen Ehrennadel ausgezeich- net; außerdem erhielt der Verein einen Ehren- Wimpel. Außerordentlich zahlreich waren auch die Geschenke und Ehrengaben befreundeter Vereine. Kr Aus dem Polizeibericht: Zwei verirrte Schafe Im GTO Stad t ere Zwei Schafe trotteten während der Mittagszeit in aller Gemütsruhe über die Lindenhofüberführung und behinderten in erheblicher Weise den Straßenverkehr. Die Besatzung eines Funkstreifenwagens ver- suchte den„Anschluß“ an die Herde wieder- herzustellen, doch war weit und breit keine Schafherde anzutreffen. Die beiden Tiere wurden eingefangen und dem Tierasyl über- geben.. Passanten verhinderten Selbsttötung In den Abendstunden legte sich ein 47 jähriger Arbeiter in Selbsttötungsabsicht auf die Schienen beim Bahnübergang an der Käfertaler Straße. Offenbar waren es Ehe- streitigkeiten, die ihn dazu veranlaßten. Pas- santen beobachteten den Vorfall und holten den Mann von den Geleisen. Die Polizei nahm den Lebensmüden zu seinem eigenen Schutz in Gewahrsam. 0. Dieben schlug das Gewissen Freiwillig meldeten sich der Kriminal- polizei zwei junge Leute; sie gaben an, dag Tatsächlich war die Polizei hinter den beiden her, weil sie an Sie gesucht, würden. einer Baustelle einen Mann aus Ludwigs hafen bestohlen hatten Aus seinen Kleidern hatten die 248 Mark entwendet. Das Geld hatten sie innerhalb kurzer Zeit restlos ver- jubelt.„ f 5 Oelspur verursachte drei Stürze Drei Motorradfahrer stürzten auf der Fahrbahn des Kaiserringes, weil von einem vorausfahrenden Lastkraftwagen Oel auf die Straße lief. Der Fahrer des Lkw hatte einen Oelofen, den er transportieren sollte, auf dem Fahrzeug nicht richtig befestigt, so des der Ofen umfiel und das Oel auslief, Ein Be- Motorradfahrer mußte sich in ärztliche handlung begeben. Bügeleisen brannte auf Couch In der vergangenen Nacht wurde die Be- rufsfeuerwehr nach R 7 gerufen. Ein elek- trisches Bügeleisen war— eingeschaltet auf einer Couch abgestellt worden. Die Couch fing Feuer und brannte restlos ab. 585 Verkehrsregelung a m Hauptfriedhof Um den starken Besucherstrom am Hauptfriedhof in der Zeit vom 31. Oktober bis zum 3. November reibungslos verlaufen zu lassen, wird vom Polizeipräsidium folgende Verkehrsregelung getroffen: Die Straße„Am Friedhof“ wird von der Röntgenstraße bis zum Eingang des Hauptfriedhofs für jeg- lichen Verkehr gesperrt. Die Cheliusstraße wird von der Röntgenstraße bis zum Ludolf- Krehl-Platz(Eingang zum Krematorium) zur Einbahnstraße erklärt. Die Abfahrt der Fahrzeuge der Friedhofbesucher erfolgt aus- schließlich durch die Ludolf-Krehl-Straße in Richtung Käfertaler Straße. Da in der Nähe des Hauptfriedhofs nur geringe Park- möglichkeiten sind, wird empfohlen, die Fahrzeuge auf dem neuen Meßplatz abzu- stellen. 0 8 3 mühelosen orwärtskom. „ die keinen ns Zeit uni vielen vol, geraten. A en, wenn el n in Erinne- en Sparkas 1957 1905 ifgabe über. rtskommen nit das Wat. Anstrengui Sparsamte“ n ein akt ird. Deuflid ö Warten a0 zu sein, d Wer spar. parkonto n Entschlüse Wechsel de b eine Fol 80 II, die v0. amälert. De zu geben, anmäßlig d Haus ock unabbäng orwärtskon. r darin, dt n regelmill ir Sparta ich auch! ofür wir wu eldschein be rechnende u reichlick igeberischel kurzlebige n das ist é“ d Abhängt der eigen eit verschel elegte Kal. im richte 8, der lebt Seinen eine! chaft. Der chfalls ven — + NA VON HGCHSTER REINHEIT Seite 6 BUNDES-LANDER-SEITE Mittwoch, 30. Oktober 1957/ Nr. A. Riesen vogel kam an— Postkutsche kehrte um Origineller„Wettstreit“ der Pferdestärken zur Eröffnung der neuen Frankfurter Startbahn Frankfurt /Main. Den Gästen des Flug- Hafens Rhein-Main bot sich am Montag- abend, punkt 22 Uhr, ein seltenes Bild: Sie Wohnten dem friedlichen Wettstreit zweier Verkehrsmittel bei, die durch Jahrhunderte getrennt sind. Vier PS, in Gestalt einer Hundefreundliche Entscheidung Hamm/ Westfalen. Eine Entscheidung, die jeden Besitzer eines guterzogenen Hundes mit Genugtuung erfüllen wird, hat der Dritte Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamm Kürzlich getroffen. Der Senat bezeichnete es in der Urteilsbegründung zu einem Verfah- ren nämlich als Ueberspannung der Sorg- Faltspflicht, wenn man von jedem Hunde- halter verlangen wollte, daß er seinen Hund dauernd an der Leine führt. Nach Ansicht des Senates müßten zwei Voraussetzungen gegeben sein, damit ein Hundebesitzer sein Tier frei laufen lassen darf. 1. Muß es eine Straße mit geringem Verkehr sein und 2. muß der Humd so geartet und erzogen sein, daß ihm „straßgensicheres Verhalten“ zugetraut wer- den kann. Er darf also nicht schreckhaft oder Hösartig und nicht allzu verspielt oder gar ungezogen sein. Wer seinen Hund als gehor- sam kennt und weiß, daß er auf Wort und Zeichen folgt, darf ihm— wie der Senat fest- stellte— auf verkehrsarmer Straße auch ein wenig mehr Bewegungsfreiheit als an der Leine gönnen(Aktenzeichen 3 SS 1056/57. Baugelder erschwindelt Buchen. 26 000 Mark an Baugeldern hat ein Vertreter von Bauinteressenten im Kreis Buchen erschwindelt. Anstatt, wie verspro- chen, mit diesem Geld Wohnungen zu bauen, flüchtete er. Die Fahndung ist eingeleitet. Rowdies spielten Kriminalpolizei Heidelberg. Wegen Amtsanmagung und gefährlicher Körperverletzung in mehreren Fällen verurteilte das Heidelberger Jugend- Schöffengericht zwei junge Leute aus Hei- delberg im Alter von 18 und 20 Jahren zu Jugendstrafen auf unbestimmte Dauer bzw. auf zehn Monate. Die beiden jungen Leite hatten in einer Nacht im Juli unter Alkohol- einfluß einen Ungar in den Neckar gestoßen umd ihn, als er wieder an Land klettern wollte, getreten und geschlagen. Sie hatten duhgerdem einen Studenten durch Schläge ins Gesicht verletzt und eim amdermal als am- gebliche Kriminalpolizisten zwei Land- Streicher, die unter einer Brücke schliefen, geweckt und mißghandelt. Die beiden jungen Leute stammen aus geordneten Verhält- nissen. Der jüngere von ihnen hat einige kleinere Vorstrafen. Der 1957er ist im Faß Rüdesheim. Im Rheingau und im Mittel- rheingebiet haben die meisten Winzer die Weinlese beendet. Der 1957er gärt in den Fasserfl. Nur einige größere Güter sind teils gezwungen, weil es ihnen an Leserinnen mangelt, teils in dem Bestreben die Qualität des Jahrgangs durch längeres Hängenlassen zu steigern, noch bei der Lese. Vor allem in den bevorzugten Berglagen sind noch Trauben zu lesen. Die Ertragsmenge lag im Mittelrheingebiet den Erwartungen entspre- chend bei einem Halben- bis Zweidrittel- Herbst. Im Rheingau, wo so gut wie keine Frostschäden zu verzeichnen waren, ernte- ten die Winzer durchweg Zweidrittel bis Dreiviertel eines normalen Jahrganges. Die Mostgewichte waren recht beachtlich und begannen bei Sylvaner um 75 Grad Oechsle und steigerten sich bei Riesling auf 75 bis 80 und mehr Grad. Bei den zuletzt gelesenen Trauben waren 85 und 90 Grad Oechsle nicht selten. Bei Spätlesen wurden sogar Spitzen- ergebnisse von nahezu 100 Grad erreicht. Insgesamt also ein Jahrgang, der nach Aus- sagen von Fachleuten die Erwartungen übertroffen hat. Wegen Freiheitsberaubung angeklagt Mainz. Vor einer Großen Strafkammer in Mainz haben sich seit Dienstag zwei ehe- malige Kriegsgefangene wegen schwerer Freiheitsberaubung zu verantworten. Der 52 Jahre alte Friseur Karl Schweikhard aus Ingelheim/ Rheinhessen soll 1945 als Wach- mann in einem sowietischen Gefangenen- lager in Stalino zusammen mit dem um drei Jahre jüngeren Schneider Karl Stoll aus Koblenz-Horchheim einen Kameraden vor einem sowjetischen Militärtribunal so schwer belastet haben, daß er zu 25 Jahren Zwangs- arbeit verurteilt wurde. Am ersten Ver- handlungstag gab Schweikhard zu, die be- lastenden Aussagen gemacht zu haben.„Aber nur deshalb, weil sich der Kamerad vorher selbst rühmte, während des Krieges als In- Spektor des nationalsozialistischen Sicher- Beitsdienstes bei der Vergasung von 5000 Juden mitgewirkt zu haben.“ Er bestritt, daß das damalige Verfahren vor dem sowjeti- schen Gericht durch eine Denunzation zu- stande gekommen sei. Während der Ver- handlung erregte es Aufsehen, als Schweik- hard mitteilte, er gehöre auch jetzt noch dem Heimkehrerverband in Ingelheim als Bei- Sitzer an. Zu dem Prozeß sind zwölf Zeugen geladen, darunter auch der seinerzeit von den Sowjets verurteilte frühere Kriegsge- fangene. Er war 1956 als amnestierter„Spät- heimkehrer wieder nach Hause gekommen“. Wann mit dem Urteil gerechnet werden kann, steht noch nicht fest. gelben, vierspännigen Postkutsche, machten sich unter dem ohrenbetäubenden Dröhnen eines 63 Tonnen schweren Giganten der Luft, der sich mit seinen vier aufheulenden Motoren in den dunklen Himmel empor schwang, zur gleichen Zeit auf den Weg in gleiche westliche Richtung. Vier brave Pferdchen hatten den Wettstreit mit den 13 788 Pferdestärken einer Douglas DC-7 der Pan American Airways aufgenommen, die mit diesem Flug ihren planmäßigen Non- stop- Flugdienst Frankfurt-New Vork er- öffnete. Als nach 13 Stunden Flugzeit der silbergraue Riesenvogel gestern mittag auf dem New Forker Flugplatz Idlewild auf- setzte und seine fünfköpfige Besatzung und die 62 Passagiere entließ, war die Post- kutsche, der in dieser Zeit etwa ein 120 km langer Weg zugetraut worden war, traurig heimwärtsgefahren: Der Pferdewechsel in Mainz hatte nicht geklappt. Nichts kennzeichnet wohl besser die sprunghafte Entwicklung der Verkehrs- mittel, als diese nette Begebenheit. Nichts beweist aber auch eindeutiger die Verpflich- tung der modernen Verkehrsträger, mit der Zeit zu gehen. Der Rhein-Main-Flughafen Weihte mit dem Start gleichzeitig seine neue, von 2500 auf 3000 Meter verlängerte Start- bahn unk eine neue Hochleistungs-Start- dahnbefeuerung ein. Er rückte damit auch techmisch in die höchste Klasse der Welt- flughäfen auf, wo er nach London und Paris an dritter Stelle in Europa steht. Die neue Startbahn erlaubt jetzt den größten Verkehrs maschinen, die über wei- teste Strecken im Nonstopflug kommen oder gehen, den Frankfurter Flughafen anzuflie- gen. So wird in Kürze auch die Deutsche Lufthansa mit der„Lockheed Superstar 1649 von Frankfurt aus ohne Unterbrechung nordamerikanische Flughäfen erreichen. Die beiden hier genannten Maschinentypen sind die Krönung der Entwicklung von kolben- motorgetriebenen Propellerflugzeugen und höchst wahrscheinlich auch ihr Schlußstein. In zwei Jahren voraussichtlich werden die trahlturbinen des Dusenverkehrsflugzeugs. eine neue Epoche der Handelsluftfahrt ein- leiten. Die Reisegeschwindigkeit wird bis nahe an die Schallgrenze heranrücken, das Fluggewicht sich auf 120 Tonnen erhöhen, und Passagierzahlen von 100 bis 120 Flug- gästen werden das Normale sein. Auch für diese Entwicklung hat die Mainmetropole die von der Bundesregierung zum ersten deutschen Düsen- Verkehrs- flughafen bestimmt wurde, vorgesorgt, denn sie kann ohne schwierige Umbauten die jetzt auf 3000 Meter verlängerte Startbahn leicht auf 3600 Meter, die für Düsenflugzeuge oberste, notwendige Grenze, ausdehnen. Parallel dazu wird zur Zeit auch das Haupt- empfangsgebäude um einen dreigeschossigen Vorbau erweitert, während die Zah der Abstellplätze auf 28 erhöht wird. Augen- blicklich fliegen 33 Luftverkehrsgesellschaf- ten Frankfurt an. Die Zahl der Fluggäste wird in diesem Jahr die Millionengrenze erstmals wesentlich überschreiten. Im Som- merhalbjahr gab es insgesamt 888 Flug- verbindungen zu 91 Städten der Welt. kim. Herbstvergnügen Wenn man einmal selbst im Kartoffelfeuer herum- stochern darf, daß der weiße Rauch in dichten Schwaden vom Wind da- von getragen wird, und der lustig bemalte Dra- chen hoch im blauen Him- mel steht, das sind für Buben und Mädel die Freuden des Herbstes. dpa-Bild Halbe Million sucht Besitzer Lottogewinn droht zu verfallen/ Wer hat Los Nr. 3 874 9432 Berlin. Der Gewinn von einer halben Million Mark der 38. Ziehung des Berliner Zahlen-Lottos vom 23. September ist noch immer nicht abgeholt worden. Die Direktion der Deutschen Klassenlotterie Berlin unter- nahm am Montag einen letzten Versuch, den unbekannten„Lotto- König“ zu ermitteln. Sie gab Nummer und Annahmestelle des Merkwürdige Bonner Außerung . vom rheinland- pfälzischen Landtags präsidenten gerügt Trier. Der rheinland- pfälzische Landtags- präsident August Wolters erklärte in einer Stellungnahme zu dem Schreiben des Aus- wärtigen Amtes in Sachen„Villenstreit“, die Aeußerung der Bonner Stelle sei„völlig unbefriedigend“. Sie stelle die Tatsachen „total falsch“ dar. Auch der Trierer SPD-Landtagsabgeord- nete Karl Hähser erklärte im Namen der Trierer SPD, daß das Schreiben eine Reihe von Unrichtigkeiten enthalte. So sei es zum Beispiel falsch, von einem„eigenmächtigen Eindringen deutscher Privatpersonen“ zu sprechen. Die deutschen Eigentümer seien vielmehr aufgefordert worden, das Haus zu einer Bestandsaufnahme zu betreten. Auch der Vorschlag, die deutsche Familie möge das Haus zunächst wieder räumen, sei kaum an- nehmbar, denn nicht der Einzug der Eigen- tümer, sondern die Einweisung eines neuen französischen Bewohners verstoße gegen geltendes Recht. Im übrigen sei der Vor- schlag überhaupt nicht begründet, denn der französische General, der seine Sachen an- geblich„ordnen und räumen“ müsse, sei ja noch gar nicht Bewohner der Villa gewesen. Es komme nicht darauf an, Vermittlungsvor- schläge zu machen, sondern der deutschen Familie zu ihrem Recht zu verhelfen. Für die Erbengemeinschaft Heß Bastian erklärte der Trierer Direktor Leop. Bastian, die Behauptung des Auswärtigen Amtes, die Franzosen hätten einer Räumung des Hauses zum 31. Oktober zugestimmt, sei unrichtig. Vielmehr sei von einem Vertreter der Bun- desvermögens verwaltung offiziell mitgeteilt worden, daß die französischen Stellen den 31. Oktober als Rãumungstermin nicht akzep- tiert hätten, sondern den Tag der Räumung selbst bestimmen wollten. Die Erbengemein- schaft werde dem französischen Außenmini- sterium und der französischen Botschaft in Bonn unverzüglich Klage gegen die Republik Frankreich auf Räumung des Hauses an- kündigen. Die Klage solle beim Landgericht Trier eingereicht werden. Gewinnscheines bekannt, um damit den Unbekannten vielleicht an seinen Tip zu er- innern. Der Schein mit der Nummer 3 874 945 wurde in einer Spandauer Annahmestelle Abgegeben. Die Direktion der Deutschen Klassen- Lotterie Berlin hält es für möglich, daß der Gewinner im Bundesgebiet oder sogar im Ausland lebt. Ende September fanden in Berlin über 30 Kongresse und Tagungen mit mehreren tausend Gästen statt. Aus der Art der Kreuze geht hervor, daß der Unbe- kammte insgesamt zwei Lotto- Karten ausge- füllt hat. Der Gewinn kann nur ausgezahlt werden, wenn er bis zum 3. November, 24.00 Uhr, angemeldet ist und wenn der Los-Schein zwei vorgelegt wird. Eine Fäl- schung dieses zweiten Scheines ist nach Ansicht der Direktion der Klassen-Lottenme Berlin auch nach Bekanntgabe der Zahlen und der Annahmestelle nicht möglich. In den letzten Monaten wurden im Ber- liner Zahlen-Lotto außerdem zwei Vierer- treffer mit Gewinnen in Höhe von 17 521 und 8 346 Mark nicht abgeholt. Alle verfal- lenden Gewinne werden in der zweiten Juli-Ziehung des nächsten Jahres auf die Gewinne mit zwei richtigen Zahlen verteilt. Landtagsausschuß streicht den Zuschuß Das hessische Sinfonie-Orchester in ernsten Schwierigkeiten Frankfurt. Das hessische Sinfonieorche- ster, das im Frühjahr 1956 auf Anregung des hessischen Kultusministers durch Zusam- menschluß der Hessischen Philharmonie Frankfurt und der Orchester von Bad Hom- burg und Bad Nauheim gegründet wurde, ist in finanziellen Schwierigkeiten. Als Ur- sache hierfür bezeichnete der Geschäfts- führer des Orchesters, Heinz Willi Echter- hagen, einen Beschluß des Haushaltsaus- Eltern„tarnten“ ihren Sohn Zwei Jahre lang vor der Polizei versteckt/ Wegen Brandstiftung gesucht Hoya Niedersachsen. Rund zwei Jahre versteckten der Landarbeiter Funke und seine Ehefrau ihren jetzt 15 jährigen Sohn Gerhard in Hoyershagen(Kreis Hoya) vor der Polizei. Er wurde als Mädchen verklei- det, trug bis auf die Schultern fallendes Haar und einen von seiner Mutter zur Tar- mung genähten„Busen“. Bei einer Haus- suchung, die in diesen Tagen bei der Fami- lie wegen Diebstahlsverdachts erfolgte, fan- den Polizeibeamte den Jungen in einem fin- steren Erdloch unter dem Fußboden des Schlafzimmers. n Sie brachten ihn zur Polizeiwache. Wenig später gelang es dem Jungen jedoch durch Unsere Korrespondenten melden außerdem: Zuchthaus für Sparkassen-Einbruch Itzehoe. Zu vier Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilte das Itzehoer Landge- richt den 25 jährigen Heinrich Hack aus Appen(Schleswig- Holstein) wegen eines Einbruchs in die Nebenstelle Tornesch der Uetersener Sparkasse am 3. August dieses Jahres, bei dem er 4700 Mark erbeutete. Protest der Taxifahrer Düsseldorf. Die Taxifahrer in allen Städ- ten der Bundesrepublik mit mehr als 200 000 Einwohnern wollen heute von 12 bis 12.15 Uhr die Fahrt unterbrechen, um damit gegen den Raubmord an ihrem Hamburger Kollegen Heinrich Gäthje zu protestieren. Zu dieser Aktion hat sich die Arbeitsgemein- schaft Personenverkehr Frankfurt a. M.) entschlossen. Gestern forderte der Bundes- eine List zu flüchten. Er rief den wach- habenden Beamten an die Zelle und stieß inn, als er die Tür öffnete, in den Raum. Dann schloß er die Tür ab und flüchtete. Der überlistete Polizist konnte erst am nächsten Morgen befreit werden. Nach einer auf- regenden Jagd wurde der Junge bei Wechold Kreis Hoya wieder ergriffen. Vor zwei Jahren war er wegen vorsätz- licher Brandstiftung und unentschuldigten Fehlens in der Schule gesucht worden. Seine Eltern behaupteten, ihr Sohn sei in die So- Wjetzone geflüchtet, worauf die Fahndung eingestellt wurde. Das Kreisfürsorgeamt in Syke hat inzwischen den Fall übernommen. vorsitzende der Fachsparte Kraftdroschken und Mietwagen, Joseph Himioben(Köln), beim Bundesjustizministerium im Namen des Kraftfahrgewerbes die Todesstrafe für Taximörder. Seit 1951 sind nach Unterlagen der Arbeitsgemeinschaft Personenverkehr in der Bundesrepublik über 150 Taxifahrer und Klein fuhrunternehmer durch Raubmord ums Leben gekommen. In diesen sechs Jahren seien über 1000 Ueberfälle auf Taxis verübt worden. Bankräuber gefaßt Hamburg. Knapp 48 Stunden nach einem Einbruch in die Nebenstelle Mollenhagen der Kreissparkasse Stormarn(Schleswig- Holstein) konnte die Polizei als Täter einen 27 jährigen Maurer aus Mollenhagen in Hamburg festnehmen. Dem Einbrecher wa- schusses des Landtages, dem Orchester keine Zuschüsse mehr zu bewilligen. Auf Anregung der Staatsbäderverwal- tung, so erklärte Echterhagen, sei im Sep- tember ein früheres Zuschußersuchen an das Land Hessen von 30 000 Mark auf 130 000 Mark erhöht worden mit dem Ziel, den 50 Mitgliedern des Orchesters auch im Winter Tarifgagen zahlen zu können. Der Haus- haltsausschuß habe jedoch nicht nur den Antrag abgelehnt, sondern gleichzeitig auch die Bäder Homburg und Nauheim angewie- sen, das Orchester überhaupt nicht mehr zu beschäftigen. Dadurch sei den Musikern, die in den beiden Bädern regelmäbig Kurkon- zerte gaben und daneben in anderen Städten Hessens spielten, die Existenzgrundlage entzogen worden. Vom 1. November an müßten sie„stempeln“ gehen. Nach Angaben Echterhagens hat das Hessische Sinfonieorchester für das Winter- halbjahr noch 40 Konzerte abgeschlossen. Es werde versuchen, diese Verpflichtungen einzuhalten und außerdem die Fraktionen des Landtages um Unterstützung bitten. Vielleicht bleibe den Musikern nichts an- deres übrig, als ein etwaiges Angebot zu Konzerten in der Sowjetzone anzunehmen. Das Orchester hoffe aber, daß der Haus- haltsausschuß seinen Beschluß noch revidie- ren werde. ren 3800 DM in die Hände gefallen, von denen er nur noch 95 DM in der Tasche hatte. „Kleidung der Schüler Sache der Eltern“ Oldenburg. Die Kleidung der Schüler ist Sache der Eltern. Mit dieser Feststellung griff die Schufaufsichtsbehörde beim Olden- purger Verwaltungspräsidium in den„Ho- senkrieg“ ein, der in einer Mädchenschule in Varel(Kreis Friesland) entstanden war. Die Rektorin der Schule hatte den Schülerinnen ihrer Schule untersagt, in langen Hosen zum Unterricht oder auf Schulausflügen zu er- scheinen. Die Schulaufsichtsbehörde stellte sich demgegenüber auf den Standpunkt, daß die Schulleiterin mit diesem Verbot ihre dienstlichen Befugnisse überschritten habe. — Verdächtigter freigelassen Lambrecht, Pfalz. Der in der Nacht un 24. Oktober aus der Allgemeinen Ortskrat. kenkasse in Lambrecht gestohlene und an Samstag in einem Acker vergraben it. dergefundene Geldschrank ist vermutlich a einem zweirädrigen Sackkarren abtranspot. tiert worden. Ein solcher Karren wurde ett in Speyerbach im Kreis Neustadt gefunden Wie weit dieser Fund die Polizei auf die Spur der Einbrecher gebracht hat, wur allerdings noch nicht mitgeteilt. Pin. jähriger Maurer aus Lambrecht, der an Samstag festgenommen worden War, ist ib. zwischen wieder aus der Haft entlassen ob. den. Ihm konnte nicht nachgewiesen per. den, daß er an dem Einbruch beteiligt har Das Weingesetz verletit Wiesbaden. Die Hauptverhandlung gegen den Rüdesheimer Weingutsbesitzer Dr. A. muff Mara Brogsitter ist von der Zwellen Strafkammer Wiesbaden auf Ende Jenuat 1958 anberaumt worden. Die Anklage wirt Dr. Brogsitter wiederholte Verletzungen d Weingesetzes, unlauteren Wettbewerb unt Betrug vor. Er habe fortgesetzt Weine unge irreführenden Bezeichnungen, Angaben unt Aufmachungen angeboten und verkaul Außerdem soll er auch von ihm aufgekaut fremde Gewächse als Eigenerzeugnis, seines Weingutes empfohlen haben, Nach d Anklageschrift sollen von den allein 10 geschäftlich erfaßten 362 000 Liter Wes rund 94 000 Liter zu Unrecht als Originale füllung, 157000 Liter als Spätlese- Abl, lung und 60 000 Liter, ebenfalls zu Unxed als Auslesen bezeichnet worden sein. Fem sei für 146 000 Liter dieser falsch qualifi- ten Weine eine unzutreffende Lagebezel nung angegeben worden. Kuratorium„Altpörtel“ Speyer. Das„Altpörtel“ in Spe Deutschlands ältester Torturm, soll vor c. Verfall gerettet werden. In Speyer hat!“ deshalb ein Kuratorium„rettet das Alpi tel“ konstituiert. Zum ersten Vorsitzen wurde Ober bürgermeister Dr. Paulus Sa gewählt. Dem Kuratorium gehören a Bundesprasident Heuss, der Ministerpis dent von Rheinland-Pfalz, Dr. Peter meier, und Kultusminister Dr. Eduard di an. In einem Brief hat der Bundespras seine Erwartung ausgedrückt, daß die wendigen Mittel zur Instandsetzung“ Altpörtels zur Verfügung gestellt wen können. Er machte seine Mitgliedschat Kuratorium davon abhängig, daß er zum ersten Vorsitzenden gewählt wird 15 Speyrer Altpörtel ist zwischen 1230 und 1 errichtet worden. Es war ein Teil der ins samt 68 Türme umfassenden Stadtbefe“ gung und gilt heute auch als der grölle I monumentalste Torturm in Deutschland Gefahrenstelle wird beseitigt Kirchheimpbolanden. Hine der fen lichsten Stellen der Bundesstraße 4d 1 schen Mainz und Saarbrücken soll durch 9 Neuführung einer Teilstrecke zelecke nordpfälzischen Kreisstadt Kirchheimbck den und der Gemeinde Morschhem rheinhessischen Landkreis Alzey dere Werden. Das Projekt der Stragenbauver tung in Kaiserslautern sieht zunächst e Bau einer etwa drei Kilometer langen Fahrbahn vor, die weiter nördlich 1 und damit das teilweise 9% ige Gefälle „Steinernen Berges“ bei Kirchheimbolae vermeidet. Die neue Strecke, die unten Bahnlinie Kirchheimbolanden--Alie) 1 geführt werden muß, wird höchstens 1 10 fünf Prozent Gefälle haben. Im dun an dieses Projekt hofft die Steae verwaltung, auch eine Umgehungsstra 11 nuch urn Morschhemm herumführen damit die enge Ortsdurchfahrt vom 1 15 gangsverkehr befreien zu können. 5 10 Abschluß des Gesamtvorhabens 1s Frühsommer 1958 zu rechnen. ——— 1 Ae ga... rene eee rte o ee Noe EEG DA. c 2 1957/ Nr. W. —— lassen ler Nacht zun nen Ortsrat. ene und an graben Pk. vermutlich au m aAbtranspot. en wurde jetz tactt gefunden dolizei auf de at hat, wurd teilt. Ein 2. echt, der an en War, ist in entlassen ob. gewiesen per. beteiligt var rletzt amdlung gegen Sitzer Dr. Ar. 1 der wellen Ende dender Anklage irt letzungen de ttbewerb un zt Weine une Angaben un and verkaul m aufgekauf generzeugnis aben, Nach de en allein 10 Liter Wes Als Originala“ pätlese- Abl, Is zu Unred en sein. Fern sch qualifiae e Lagebezelt rte!“ in Spe „ soll vor d peyer hat d et das Alti Vorsitzenck Paulus S800 gehören al Ministerpts r. Peter Eduard 04, mdespräsid⸗ daß die 1. dsetzung“ stellt went gliedschaft 5 daß er 1 Alt wird. 5. 1230 und 1 peil der ins Stadtbefest ler größte d. eutschland eseitigt der gef traße 40 1 solL durch“ zwrischen 0 rchheimbolt orschheim ey besel zenbauverſ zunächst. Langen ne lich vert e Gefälle 15 heimboland die unter!“ Alzey dur chstens bi Im Anschl. Straßenbe ngsstralbe S8. nführen t vom Dun nen. Mit de dens ist 0 1 e a 1 MORGEN Nr. 252/ Mittwoch, 30. Oktober 1957 117 000 Deutsche aus dem Osten durch Bemühungen des DRK heimgekehrt Bonn.(dpa). Seit den ersten Verhand- zungen des Deutschen Roten Kreuzes mit ost- europäischen Ländern über eine Familien- zusammenführung sind in der Bundesrepu- blik und in Westberlin über 117 000 Deutsche aus dem Osten eingetroffen. 13 000 waren es 1955, fast 26 000 im Jahre 1956 und über 78 000 bis Ende September dieses Jahres. Zur Situation in den einzelnen osteuropäischen Staaten erklärt der Direktor des DRK-Such- dienstes, Dr. Ohlsen(Hamburg), in der jüng- sten Folge des DRK-Zentralorgans, daß es nach den Unterlagen des DRK etwa 200 000 deutsche Ausreisebewerber aus dem polni- schen Bereich gebe. Das DRK schätze die Zahl der davon unter das Rot-Kreuz-Ab- kommen über die Familienzusammenfüh- bung fallenden Personen auf zur Zeit noch etwa 80 000. Die Gespräche mit dem Roten Kreuz in Prag hätten noch nicht zu den er- hofften Erfolgen geführt. Während 1956 über 1200 Deutsche aus der Tschechoslowakei in die Bundesrepublik ausreisten, ist die Zahl im laufenden Jahr auf monatlich etwa vier- zig zurückgegangen. Dem rumänischen Roten Kreuz seien im Vorjahr Listen mit 8432 Aus- reisebewerbern übergeben worden. 1956 sind 112 und in den ersten neun Monaten dieses Jahres 245 Volksdeutsche in die Bundesrepu- blik ausgereist. Dem ungarischen Roten Kreuz ist eine Liste mit 845 Ausreisebewerbern übergeben worden. Während im vergangenen Jahr 325 Deutsche aus Ungarn in die Bundesrepublik kamen, seien es in diesem Jahr monatlich über 35 gewesen. Die Repatriierung und Familienzusammenführung Deutscher aus der Sowetunion wird vom DRK infolge der unterschiedlichen Auffassungen über die Staatsangehörigkeit als schwierig bezeichnet. Im Jahre 1956 seien aus der Sowjetunion 800 Personen und im laufenden Jahr bisher etwa 870 Personen ausgereist. Mit Jugosla- wien, so berichtet Dr. Ohlsen, ist die Fami- lienzusammenführung bis auf einige hun- dert Fälle abgeschlossen. Auch Wünsche von Ausreisebewerbern, die nur entfernte Ange- hörige in der Bundesrepublik haben wer- den erfüllt. N Die Neuen im Kabinett Adenauer Postminister Richard Stücklen ist der jüngste Minister der dritten Bonner Bundesregierung Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 29. Oktober Adenauers drittes Bundeskabinett zeigt gegenüber dem zweiten zwei grundlegende Verschiebungen. Schäffer, der acht Jahre lang den Bundeshaushalt dirigierte, leitet nunmehr das Justizministerium und räumte die eine Hälfte seines Platzes dem bis- herigen Vizepräsidenten der Hohen Be- Paul Lücke hörde der Montan- Union, Fritz Etzel, und die andere dem Finanzsachverständigen der CDU, Hermann Lindrath. Die beiden alt- gedienten Repräsentanten des Arbeitneh- merflügels im bisherigen Kabinett, Anton Storch und Jakob Kaiser, gaben hre Amter an die weitaus jüngeren Theo Blank und Paul Lücke ab. Diese Umbesetzungen kom- men nicht von ungefähr. Sie zeigen, daß die Doch Verteidigung statt Abschreckung? Der britische Verteidigungsminister sieht seine Konzeption schwanken . Von unserem Korresponde London, im Oktober Der englische Verteidigungsminister Dun- can Sandys hat Sorgen. Seine auf die eng- lische Wasserstoffbombe gestützte These„Ab- schreckung statt Verteidigung“ ist schwan⸗ kend geworden. Schon immer hatten viele Leute Bedenken gegen diese These, zumal nicht recht einzusehen war, was acht oder zehn englische Wasserstoffbomben zu der abschreckenden Wirkung der schweren nu⸗ klearen Rüstungen und der starken strate- gischen Luftflotte der USA beitragen könn- ten. Bei Lichte besehen handelte es sich auch wohl eher um eine Befriedigung des engli- schen Prestigebedürfnisses, noch als Militär- macht ersten Ranges angesehen zu werden N Kreis der H-Bombenbesitzer anzu- gchören. Durch den Sputnik und die sowjetische Fernrakete ist die von Sandys vielleicht nicht erfundene, aber bisher vertretene Politik, die Alles auf die Karte der Abschreckung setzte, noch anfechtbar geworden. Denn nachdem die Sowjetunion in den Massenvernichtungs- Waffen und Fernraketen mit dem Westen gleichgezogen, ja ihn mindestens vorüber gehend sogar überrundet hat, werden in Chrustschows Augen die paar britischen Atom- und Wasserstoffbomben kaum sehr abschreckend wirken, zumal da man sich in Moskau Wie auch anderswo wahrscheinlich die Frage vorlegt, ob ein Eisenhower oder ein Macmillan im Falle eines lokalen Konfliktes, den die zugunsten der nuklearen Rüstungen Seschwächten konventionellen Streitkräfte des Westens nicht im Keim ersticken können, Wirklich die ultima ratio der Wasserstoff- bombe gegen Moskau anwenden und damit die Vernichtung ihrer eigenen Länder ris- kleren würden. Es mehren sich denn auch seit mehreren Wochen die Anzeichen, daß politische und militärische Köpfe in England die von Sandys vertretene Politik rückgängig machen und das Schwergewicht der engli- nuten Dr. K. H. Abshagen schen Rüstungen wieder auf die konven- tionellen Waffen legen möchten(zu Lande, zur See und in der Luft), deren eine Macht mit so weit über den Erdball verstreuten Interessen und Verpflichtungen wie England Ja im Grunde gar nicht entnaten kamn. Seriöse Blätter wie„Times“,„Observer“ und„Manchester Guardian“ haben dieses Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten aufgegriffen. Bedeutsamer aber ist, daß der frühere Kriegsminister Head, der bei der Umbildung der Regierung nach Edens Rück- tritt ausschied, jetzt den Schleier, der bisher über die Gründe für sein Ausscheiden ge- breitet worden war, gelüftet hat. Ur hat un- verblümt ausgesprochen, daß nicht Macmil- lan ihn verabschiedete, sondern daß er frei- Willig ging, weil er die„neue“ Verteidigungs- Politik, zu deren Durchführung Sandys an die Spitze des dem Kriegsministerium über- geordneten Verteidigungsministeriums be- rufen wurde, nicht mitmachen wollte. Es ist kein Geheimnis, daß die Mehrzahl der Gene- rale, Admirale und Luftmarschälle damals die gleiche Meinung wie Head vertraten. Wenn dieser jetzt acht Monate später die Flucht in die Oeffentlichkeit antritt, kann das Wohl kaum etwas anderes bedeuten, als dag er sich als Nachfolger für Sandys empflehlt, um dessen mittlerweile notleidend gewordene Politik rückgängig zu machen und den kon- ventionellen Streitkräften wieder die ihnen gebührende Rolle im britischen Verteidi- gungsprogramm einzuräumen. 5 Vielleicht aber entschließt sich Sandys selbst zu einer Aenderung seiner bisherigen Politik. Die zwischen Macmillan und Eisen- hower in Washington getroffenen Abmachun- gen über eine Arbeitsteilung der beiden angelsächsischen Mächte in Verteidigungs- fragen könnten, wenn der amerikanische Kongreß sie sanktioniert, ihm die Möglich- keit bieten, ohne zu großen Gesichtsverlust den Rückzug von einer als unhaltbar erkann- ten Position anzutreten. Akzente der kommenden Adenauer-Politik in finanz-, wirtschafts- und sozialpolitischer Hinsicht verstärkt und durch neue Impulse belebt werden sollen. Der neue Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Theo Blank, Arbeiter und Gewerkschaftssekretär aus Dortmund, ge- hörte Adenauers Regierung lange Zeit als Verteidigungsminister an.(Von dieser Zeit her ist er unseren Lesern sicher noch in Erinnerung, so daß wir glaubten auf ein Bild verzichten zu konnen. D. Red.) Wenn er sich auch fast bis zur Selbstaufgabe für den Aufbau der Bundeswehr einsetzte, so galt seine eigentliche Passion doch immer den sozialen Problemen und der gesellschaft- chen Neuordnung in der Bundesrepublik. Blank ist Jahrgang 1905. Als er 1933 arbeits- 40s wurde, holte er das Abitur nach, stu- dierte als Werkstudent, bis er 1939 Soldat Wurde, Seine Jungfernrede im Bundestag, die er 1949 anläßlich der ersten Regierungs- erklärung hielt, galt der Sozialpolitik. Wohnungsbauminister Paul Lücke, nach Blank der zweite Mann im neuen Kabi- nett, der von der Arbeitnehmergruppe be- nanmt wurde, zählt zur Generation des ersten Weltkriegs; er ist Jahrgang 1914. Als langjähriger Vorsitzender des Ausschusses für Wiederaufbau und Wohnungswesen im Deutschen Bundestag kämpfte er darum, daß möglichst viele der aufgebrachten öffent- lichen Mittel in der Form von Eigenheimen und Familien wohnungen zum Steuerzahler zurückfließen sollten. Kein Gesetz, keine Novelle zum Wohnungsbau, die in den letz- ten acht Jahren verabschiedet wurden, die nicht seine Handschrift, seine Ideen zeigen. Als Aufgabe hat er sich gestellt: Bis 1962 sollen im sozialen Wohnungsbau 1,8 Mil- lionen Wohnungen erstellt werden. Der neue Hüter des Haushalts und der DM, Franz Etzel, stammt vom Nieder- mein., Als Obersekundaner fing für ihn be. reits der Ernst des Lebens an. Er mußte sich sein weiteres Schul- und Studiengeld durch Arbeit im Bergbau und als Bauarbeiter ver- dienen. Die Europäer, mit denen Etzel als Vizepräsident der Hohen Behörde lange zu tun hatte, schätzen ihn wegen seiner Nüch⸗ ternheit und seiner Fähigkeit zur scharfen Analyse. Genau wie Schäffer ist Etzel von Hause aus Jurist, genauso eher ein trocke- mer Politiker, als ein Mann mit ausgespro- chenen schöpferischen Gaben. Seine gründ- liche Kenntnis wirtschaftspolitischer Tat- bestände ist allen in Erinnerung, die ihn in der Zeit von 1949 bis 1952 im Bundestag erlebten. Der 61jährige Schatzminister Dr. Her- mann Lindrath— den Lesern des MM“ Franz Etzel nach seiner Ernennung in Wort und Bild vorgestellt— gehört seit 1953 dem Bundes- tag an, wo er sich bei Finanz- und Steuer- debatten besonders hervortat. Richard Stüeklen(SZ), Nachfolger Ernst Lemmers als Postminister, ist der jüngste Mann in Adenauers drittem Ka- binett: Jahrgang 1915. Seit dem Eintritt von Franz Josef Strauß in das Bundes- kabinett führt er die Bonner CSU- Landes- gruppe an. Von Hause aus ist Stücklen Elektro-Ingenieur. Er leitete den väterlichen Handwerksbetrieb in dem kleinen Franken- Städtchen Heideck am Jura. Im Bundestag beschäftigte er sich besonders mit Mittel- standsfragen. In der den Bajuwaren, Fran- ken und Schwaben eigenen Taktik setzte sich Stücklen stets mit einer gehörigen Portion Mutterwitz und wohl auch der notwendigen Schlauheit durch. Der Kanzler jedenfalls schätzt diesen jungen unorthodoxen und un- verkrampften Politiker sehr— was Fritz Schäffer in den letzten Wochen und Tagen der Kabinettsbildung zu spüren bekam. Richard. Stücklen Die Ziele des Europarates in Straßburg Straßburg.(dpa) Die Beratende Versamm- lung des Europarates in Straßburg hat am Montag in einer mit 62 Stimmen angenom- menen Entschließung eine gemeinsame euro- päische Außenpolitik gefordert. 13 Abgeord- nete, darunter die SPD-Abgeordneten, ent- hielten sich der Stimme. Die Entschließung enthält drei Vorschläge: 1. Treffen der Re- DER KLASSISCHE VEINBRAND gierungschefs der 15 Mitgliedsstaaten„von Zeit zu Zeit“, 2. Regelmäßige Aussprachen der Außenminister über die europàische Zu- ammenarbeit und 3. Die Einrichtung eines ständigen außenpolitischen Sachverständigen ausschusses der Partnerstaaten zur Vorberei- tung der Außenministerkonferenz.— Die gemeinsame Außenpolitik soll sich nach den Vorstellungen des Europarates vor allem auf die Probleme der Abrüstung, der Wieder- vereinigung, Osteuropas und des Nahen Ostens erstrecken. Die Westmächte, so heißt es in der Ent- schließung, müßten ihre Bemühungen um die Abrüstung mit dem Ziel fortsetzen, die Atom- Versuchsexplosionen einzustellen und die Produktion von spaltbarem Material für militärische Zwecke zu beenden. An dieser Frage scheiterte die Unterstützung der Ent- schließung durch die deutschen Sozlaldemo- Kraten. Als einer ihrer Sprecher hatte Dr. Nommer bereits in der Politischen General. debatte eine sofortige Einstellung der Ver- suchsexplosionen, unabhängig von den all- gemeinen Abrüstungsbemühungen, gefordert. Aegyptische Stimme zur Syrien-Frage In Kairo zieht man eine Untersuchung einer Vermittlung vor Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im Oktober Man kann der ägyptischen Presse nicht den Vorwurf machen, daß sie den syrisch- türkischen Konflikt in einem demagogisch- hetzerischen Ton zu einer feindlichen Kam- pagne gegen Amerika oder den Westen im allgemeinen ausgenutzt habe. Selbstver- ständlich: die Berechtigung der syrischen Verteidigungsmaßnahmen wurde durch die Entsendung eines kleinen, mehr repräsen- tativen als effektiven ägyptischen Truppen- kontingentes herausgestellt. Die Drohungen des redseligemn Nikita Chrustschow sowie die Ernennung des einst polnischen Mar- schalls Rokossowskij zum Oberbefehlshaber an der Kaukasusfront nehmen zwar die Schlagzeilen der führenden Blätter Kairos in Anspruch, aber nicht mehr als in euro- päischen Zeitungen. Eine Tendenz ist aller- dings hier unverkennbar, man hebt näm- lich hervor:„Seht wie stark unser russi- scher Freund und Syriens Verbündeter ist.“ Das Hin und Her in den Meldungen um die sogenannte Vermittlung König Sauds zwischen Damaskus und Ankara schuf zu- nächst eine heillose Verwirrung. Hatte Saud sie angeboten und warum? Was zuerst nur panarabisch- friedliche Geste zu sein schien, War dann, nach Auslegung der Syrer, ein bei den Vereinten Nationen eingefädeltes Spiel des Chefdelegierten der Usa, Cabot Lodge, um der syrischen Klage vor der UNO-General versammlung die Spitze abzu- brechen. So ließe sich die absolut unklare Haltung von Syrien einigermaßen erklären. Wurde die Meinung den Syrern jedoch von Moskau einsuggeriert? Diesen Verdacht haben jedenfalls die amerikanischen Piplo- maten in Kairo, wie anscheinend überhaupt jede syrische politische Aeußerung nur noch unter dem Blickwinkel der Beeinflussung aus Moskau gewertet wird. Ob das zutrifft, ist eine von den Arabern durchaus umstrit- tene Frage. Der Leitartikler der„Egyptian Mail“, der seit langem eine maßvolle, aber dabei sehr deutlich nationalarabische Sprache führt, nimmt die Frage„Vermittlung oder Unter- suchung“ auf, um den negativen Eindruck zu zerstören, der entstehen könnte, well Syrien Sauds freundlich erscheinende Geste zu guter Letzt abgelehnt hat. Er schreibt: „Vermittlung ist oft eine wertvolle Methode, internationale Auseinandersetzungen auf freundliche Weise beizulegen. Aber diese Methode ist nur dann anwendbar, wenn keine der beiden Parteien der Meinung ist, daß es notwendig sei, die Anklagen der an- deren Seite durch eine unparteiische und hochnotpeinliche Untersuchung zu Wider- legen, und sie vor der ganzen Welt beweisen Will, daß ihre eigenen Anklagen gegen die andere Seite zu hundert Prozent voll be- Techtigt seien. Diese Vora ist aber im syrisch- türkischen Konflikt nicht gegeben. Syrien ist bereit, sein Territorium einer internationalen Kontrollkommission zu öffnen. Die Türkel hat dies bis zur Stunde noch nicht angenommen. Syrien will somit vor dem Weltforum der Vereinten Nationen und der Weltöffentlichkeit den eindeutigen Beweis antreten, daß seine Politik einschließlich der Waffenkäufe aus Rußland nie als eine Bedrohung seiner Nachbarn, wer auch immer sie seien, hätte ausgelegt werden dürfen. Wohingegen die unbestrittene Konzentration türkischer Truppen an den syrischen Grenzen, in deren Stäben ebenso unbestritten amerikanische Offiziere beobachtet wurden, als eine Gefahr für Syrien und mithin für den Weltfrieden angesehen werden müsse.“ Die„Egyptian Mail“ kann sich zum Schluß eine ironische Formulierung nicht versagen:„Wenn die USA und Türkei 80 hundertprogentig sicher waren in ihrer Be- hauptung über die sowjetische Gefahr aus Syrien, sollte man doch meinen, daß auch ihnen viel mehr an einer grundlegenden Untersuchung liegt als an einer lahmen, alles verschleiernden Vermittlung.“ Der Kommentator schließt:„Wir vertrauen, daß die Vereinten Nationen ihre Macht, den Frieden zu erzwingen, auch diesmal bewei⸗ sen werden.“ fache Kreditschecks im 1. Stock chmeichelnd weiche, federleichte Schurwolle gibt schmiegsame Grazie und bezaubernde Anmut. 59.- 69.— 89. Das Bekle idungshaus in Mannheim seit 1890 Seite 8 MORGEN Mittwoch, 30. Oktober 1957/ Nr. 250 — Deutsche Zentrale für Volksgesundheitspflege wünscht sich Unterstützung durch Gesetze Gesundheitswesen auf Bundesebene vereinheitlichen Frankfurt. Mit aktuellen Fragen der Ge- sundheitspolitik in der Bundesrepublik be- faßt sich der II. Kongreß der Deutschen Zen- trale für Volksgesundheitspflege, zu dem vom 27. bis 30. Oktober die Repräsentanten des westdeutschen Gesundheitswesens aus Ministerien, Organisationen und Verbänden in Frankfurt zusammengekommen sind. Motto:„Während für technische Investitio- Hauskrach um Wiederaufbau Mainz. Mit einem Zusammenstoß zwischen Ober bürgermeister Franz Stein und dem städtischen Beigeordneten für das Bauwesen, Dr. Hans Jacobi, endete eine Stadtratsitzung in Mainz. Stein warf dem seit sieben Mona- ten in der Landeshauptstadt tätigen Beige- ordneten einen„Mißbrauch des Vertrauens“ vor, weil er die bisherige Wiederaufbaupla- nung für die Mainzer Innenstadt kritisiert habe, ohne sich vorher mit der städtischen Verwaltungskonferenz ins Benehmen zu set- zen, wie es vereinbart gewesen sei. Dr Ja- cobi hatte vorher die Auffassung vertreten, daß die Planungsarbeit im Mainzer Bauwesen während der letzten 12 Jahre„unter einem starken Mangel an Zielstrebigkeit gelitten“ habe. Was sein Vorgänger an Aufbauplänen dem Stadtrat vorgelegt habe, könne man jetzt „nur noch mit Humor“ betrachten, Da noch nicht einmal eine Uebersicht über die vom Stadtrat genehmigten Baupläne vorhanden sei, müsse man die Beschäftigung mit der Mainzer Aufbauplanung als„eine Art Quiz- Spiel“ bezeichnen. Von Soldaten überfallen Trier. In Trier überflelen vier französische Soldaten einen 32 Jahre alten Bauhilfsarbei- ter. Nach den Angaben der Polizei schlugen sie ihn zu Boden, nahmen ihm seine beiden Koffer ab, in denen sich hauptsächlich Klei- dungsstücke befanden und flüchteten. Bisher konnten die Täter nicht ermittelt werden. Der Ueberfallene wurde erheblich verletzt. nen ungeheure Summen ausgegeben werden, geschieht auf dem Gebiet der Gesundheits- sicherung und-pflege nichts annähernd Gleichwertiges, obwohl die Gesundheit als wWüchtigstes Anliegen des Volkes unbestritten ist... Im Vordergrund der Tagung steht die Forderung nach einer bundeseinheitlichen Gesundheitsgesetzgebung. Auch der erste Vorsitzende der Zentrale, Prof. Dr. Franz Klose(Kiel), kritisierte in seiner Festrede zur Kongreheröffnung, daß es in der Bundesrepublik noch immer kein Bundesgesundheitsministerium gibt. Im Zu- sammenhang damit forderte Prof. Klose den Erlaß von Bundesgesetzen zur Wasser- und Abwasserhygiene, zum Schutz der Bevölke- rung vor radioaktiven Substanzen(Bundes- atomgesetz) und zum Schutz gegen Seuchen (Bundesseuchengesetz). In den Jahren 1948 bis 1952 erkrankten im Bundesgebiet durch verseuchtes Trinkwasser 7378 Menschen an Typhus und Paratyphus, und 440 starben daran. Eine weitere Gefahrenquelle für das Trinkwasser ist die Atomforschung und energie. Erschütternd, daß bei dieser„für die ganze Zukunft der Menschheit entschei- denden Bedeutung der Radioaktivität“ die Länderregierungen mit eigener Gesetzgebung für den Bund in die Bresche springen muß ten. Wie schädlich sich die Zersplitterung des Gesundheitswesens auswirkt, demonstrierte Professor Klose mit hier wohl zum erstenmal bekanntgegebenen Zahlen über die Polio- Schutzimpfung. Insgesamt sind in den Bun- desländern einschließlich Berlin 448 011 Erst- und 214874 Zweitimpfungen vorgenommen worden,„deren wissenschaftliche Auswer- tung leider infolge der planlosen Organisa- tion nicht möglich ist. Ein nachahmens- Wertes Beispiel hat Baden- Württemberg mit der Bereitstellung von 500 000 Mark zur ko- stenlosen Durchführung der Impfaktion ge- geben. Im Interesse der Volksgesundheit muß, meint die Zentrale der Volksgesundheitspflege, verlangt werden, daß das Bundesgesundheits- amt zusammen mit den Länderregierungen Appell an Wassernützer und- verschmutzer Jahres versammlung der„Vereinigung Deutscher Gewässerschutz“ Frankfurt.„Die Oeffentlichkeit interessiert sich meist erst für diese Dinge, wenn es gefährlich zu werden beginnt“, sagte Vize- kanzler a. D. Dr. Franz Blücher mit einem Blick auf die überfüllte Aula der Goethe- Universität, als er die Jahres versammlung der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz (VD) eröffnete. Blücher— von der Mit- gliederversammlung in seinem Amt als Präsident bestätigt— setzte sich für eine Weitere Koordinierung der Wasserwirt- schaftsarbeit in der Bundesregierung ein Und richtete an die Länder und Kommunen einen Appell zur Zusammenarbeit, den er auch auf die priyaten„Wasserbenutzer und verschmützer“ ausdehnte. Das Wasser- haushaltsgesetz sei erst ein Anfang. Prof. Dr. H. Reploh(Münster i. W.) be- richtete von„gefährlichen Gesundheitsbe- einträchtigungen“ durch die Abwässer, durch die heute mit geringen Ausnahmen alle Flüsse und Bäche im Bundesgebiet erheb- lich verschmutzt seien. Ganz abgesehen von den stark verunreinigten größeren Wasser- läufen konnten bei einer Untersuchung in ländlichen Bezirken von 73 regelmäßig kon- trollierten kleineren Gewässern nur vier als „Praktisch unbelastet“ festgestellt werden. Neben der Einschränkung der wirtschaft- lichen Nutzungs- und der Bademöglichkeiten bedeutet das eine große Gefahr für die Trinkwasserversorgung, deren Bedarf jetzt schon zu zwei Dritteln aus dem Oberflächen- Wasser gedeckt werden muß. Gegen diese Trinkwasseraufbereitung aus verunreinig- tem Oberflächen wasser wurden stärkste Be- denken geäußert. Die Stichworte dazu: Krankheitserreger und chemische Verun- reinigung. Besondere Gefahren, sagte Prof. Reploh, müßten àus der„in immer steigen- dem Maße zu erwartenden Einleitung von Abwässern mit radioaktiven Eigenschaften“ befürchtet werden. Auch Prof. Dr. E. Naumann(Bundesge- sundheitsamt Koblenz) sah in den radio- Aktiven Abwässern und Abfallstoffen ein „neues Problem“, Daneben sei auch die Ver- ölung der Gewässer durch Abwässer und Motorschiffahrt sehr ernst zu nehmen. Prof. Naumann plädierte in diesem Zusammen- hang dafür, die Vorschrift, dag Motor- schiffe bis 1960 Vorrichtungen zum Abfan- gen von Abfallöl besitzen müssen, auch auf Rhein und Donau auszudehnen. Weitere Ge- fahren gingen von Flugplätzen, Tankstellen, Oelheizungen und ölverbrauchenden Betrie- ben aus. Schutzvorschriften hiergegen müß- ten dringend geschaffen werden. Der Gewässerchutz habe sich grundsatz- lich zum Ziel zu setzen, daß„zunächst im ganzen keine zusätzliche Verunreinigung der Gewässer eintritt, dag aber Gewässer mit Nutzungsschäden entlastet werden.“ Der praktische Erfolg hänge von einer wirk- sameren Förderung systematischer und koordinierter Forschungs- und Entwicklungs- Ab. 5 Oberregierungshaudirektor H. Köster (Düsseldorf), der zur„praktischen Durchfüh- rung des Gewässerschutzes“ Stellung nahm, hielt es für notwendig, daß sich die Wasser- aufsichtsbehörden bei jeder Planung, die Wasser wirtschaftliche Bedeutung erlangen kann, möglichst frühzeitig einschalten. Die Bauprogramme zur Reinhaltung der Wasser- laufe müßten als Schwerpunkt-Vorhaben mit Vorrang anerkannt werden. 1¹ unverzüglich Richtlinien für die nächte Impfsaison erläßt. Das Bumdesseuchengese das ebenfalls so bald wie möglich verabschte det werden müsse, soll auch einheitliche Vor. schriften über die Schutzimpfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Tuberku. lose, Typhus und Paratyphus bringen. Im Zusammenhang mit der verkürzten Arbeitszeit und ihrer Auswirkung auf den Gesundheitszustand der arbeitenden Men. schen beschäftigte sich der Kongreß auch mit der Zunahme der Krankmeldungen. Diese haben sich, und zwar noch vor dem Begim der jetzigen Grippewelle,„in einem die inan. ziellen Grundlagen der Pflichtkrankenkaszen ernstlich gefährdenden Umfang“ gesteige Während bei privaten Versicherungen der. artige Steigerungen nicht festgestellt wür. den. Allgemein herrschte die Auffassung vor, es sei verkehrt, darin von vornherein eine Folge der verbesserten Lohnfortzahlung bei Krankheit zu sehen. Der Vorschlag, aud bei den Pflichtkassen Rückvergütungen kü die Nichtinanspruchnahme von Krankengel. dern zu gewähren, fand geteilte Aufnahme Es wurde jedoch betont, daß eine Krankmel. dung— um als Anreiz auszuscheiden— dem Arbeitnehmer keine finanziellen Vorteile bringen dürfe. Während der erste Tagungstag den Grund. fragen der Volksgesundheit gewidmet war beschäftigte sich der zweite mit dem Thema „Strahlen und Volksgesundheits- Pflege, Außerdem standen„Bedeutung und Ziele der Jugendzahnpflege“ zur Debatte. Zur Frage der genetischen Auswirkungen nuklearer Strahlen stellte Prof. Dr. H. Nachtsheim (Berlin) fest, es könne nicht mehr geleugnet werden, daß dem menschlichen Erbgut durch zunehmende Strahlenbelastung eine große Gefahr droht. Darum müsse nben verstärkter Forschung jede vermeidbare Bestrahlung unterlassen, ein Strahlenpaß geschaffen, eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Erbleiden gemacht und ein erbhygienisches Register auf Bundesebene angelegt werden. Das freiwillige Blutspendewesen und die Rehabilitation als Aufgabe der Volksgesund- heitspflege rundeten den Themenkreis des Kongresses ab. In einer Stellungnahme des Ausschusses für Sozialreform in der Deutschen Zentrale für Volksgesundheitspflege zur gegenpärti⸗ gen Situation im Gesundheitswesen, wurde darauf hingewiesen, daß es erstmals seit lan- gem zwischen öffentlichem Fürsorgedienst und Gesundheitsdienst„zu einer vollen Uini- gung über Art und Ausmaß in den Fragen der Gesundheitsförderung und-sicherung gekommen ist“. Die bundeseinheitliche Ge- sundheitsgesetzgebung, die neben dem neuen Fürsorgerecht vordringlich sei, müsse vor al- lem auch einen besseren Gesundheitsschutz für Mutter und Kind bringen und durch ein modernes Jugendwohlfahrtsgesetz ergänzt werden. Die Erfüllung dieser Fordenungen sel eine„Kardinalaufgabe“ für den neuen Bun- destag. il Die Beteiligten handelten leichtsinnig Feststellung der Gewerbeaufsicht zum Stockacher Explosionsunglück Stuttgart. Die Gewerbeaufsichtsbehörden Baden- Württembergs nehmen das schwere Explosionsunglück, das sich am Samstag- nachmittag in einem Stockacher Betrieb er- eignete und vier Todesopfer forderte, zum Anlaß, die Oeffentlichkeit erneut zu größter Vorsicht im Umgang mit feuergefährlichen und explosions gefährlichen Stoffen und Ma- terialien zu ermahnen. Nach Ansicht der Gewerbeaufsicht hätte das schwere Unglück bei Einhaltung auch nur der allereinfachsten und im Grunde selbstverständlichen Sicher- heitsvorkehrungen vermieden werden kön- nen. Die Handlungsweise der bei dem Un- glück Umgekommenen könne nur als grob- fahrlässig, wenn nicht gar als unverant- Wortlich leichtsinnig bezeichnet werden. Nach den Ermittlungen des Gewerbeauf- sichtsamtes Freiburg ist bei den in dem ehe- maligen Gerbereigebäude vorgenommenen Schweißarbeiten ein Funke auf einen Jute- sack mit Filmapbfällen gefallen, wobei ein Brand mit nachfolgender Explosion ent- stand. Eine weitere Explosion ereignete sich durch das Zerbersten einer gefüllten Aze- thylenflasche, die in demselben Raum lag und den Brennstoff zu den Schneidarbeiten lieferte. Nach Ansicht der Gewerbeaufsicht hätten die in dem Raum lagernden leicht brennbaren und explosiven Film- und Zell- hornabfälle, die zum Herstellen von Schuh- klebstoff dienten, unter allen Umständen vor Beginn der Schweißarbeiten entfernt werden müssen. 5 Bei der Zersetzung von Zelluloid oder Filmabfällen auf Nitrozellulosebasis ent- stehen bei unvollkommener Verbrennung also bei einem Schwelvorgang, zunächst Gase und zwar aus einem Kilogramm Zelluloid nicht weniger als 600 Liter. Zusammen mit dem Sauerstoff der Raumluft ergab sic also ein hochexplosionsgefährliches Gemisch. Auf Grund der Tatsache, daß bei der Ver- brennung der Zellonabfälle unter anderem 40 Prozent Kohlenoxyd, 20 Prozent Stic oxyd und 1 Prozent Blausauregas entstehen vermuten die Gewerbeaufsichtsbehörden, daß die vier Verunglückten— von den schweren Brandwunden abgesehen— aud tödliche Gasvergiftungen erlitten haben. Wie wir zur rechtlichen Seite erfahren, unterlag der von dem ebenfalls ums Leben gekommenen Unternehmer Hermann Blank selbst betriebene Fabrikationsbetrieb fit Schuhklebstoff nicht der Aufsicht der Gs: wWerbeaufsichtsbehörden, da Blank keine be. werblichen Arbeitnehmer beschäftigte, Sof dern lediglich den 74jährigen ebenfalls 5 töteten Rentner Johann Mayer gelegentli zu Hilfsarbeiten heranzog. Nach den gegen wärtigen Bestimmungen aber sind die na wie vor unter starkem Personalmangel leidenden Gewerbeaufsichtsbehörden n dazu verpflichtet, den Schutz der Arbeit. nehmer in den Gewerbebetrieben 1 überwachen. Wie die weiteren Feststellung ergaben, wurden die in der sogenannten Zellon- Vorschrift niedergelegten Sicherheitz⸗ bestimmungen, die bei der Verarbeitung vun Zellhorn und ähnlichen Materialien une allen Umständen eingehalten werden mus sen, in dem Unglücksbetrieb in keiner 9 beachtet. 5 Geldscheine spiegeln deutsche Geschichte Eine Ausstellung zum Weltspartag/ Chinesen kannten schon Geldscheine vor unserer Zeitrechnung Bochum. Mit einer Ausstellung„100 Jahre deutscher Geschichte im Spiegel des Geld- scheines“ wirbt die Städtische Sparkasse Bochum zum Weltspartag. Papiergeld kann- ten die Chinesen schon vor unserer Zeit- rechnung. In Europa wurde es 1661 zuerst durch die Schweden eingeführt. Schon 1789 gab es mit den französischen„Assignaten“ die erste Papiergeldinflation, von der auch Deutschland nicht verschont wurde und wo- für die Bochumer Ausstellung einige lehr- reiche Beispiele bietet. Da findet man Anteil- scheine einer„westfälischen Staatsanleihe über 20 Millionen Thaler“ aus dem Jahre 1810, die aber nicht lange vorgereicht zu haben scheint, da schon 1814 eine weitere Anleihe über 5 Millionen folgte.„Blokade Erfurt 1813“ erinnert ein Schein an die Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon und 25 Jahre später heißt es auf einem rohen Stück Pappe„2 Groschen unter(preußhisch) königlicher Garantie“. Die„hungarisch- böhmisch- österreichischen Erblande“ be- scheinigten auf einem durch reichen Roset- tenschmuck umrankten Bancozettel von 1800, daß dieses Geld„für baar angenohmen“ würde. Erst ab 1815 setzte sich das Papiergeld als vertrauenswürdiger Ersatz für Münzen durch. Die meisten deutschen Staaten druck- ten Kassenscheine. 1871 mit dem Beginn des zweiten Kaiserreichs in Deutschland wird die Mark eingeführt, 1875 die Reichsbank ge- gründet. Mächtig breitet der deutsche Adler seine Schwingen auf den ersten Reichsbank Notenscheinen, auf den Titelseiten der Noten von Allegorien im Geschmack des Jugend- stils begleitet. Im ersten Weltkrieg erhöhte sich der Notenumlauf sprunghaft. Geldscheine wur- den knapp. Behörden, Banken und Betriebe mußten Notgeld drucken. Besondere Geld- scheine dienten als Zahlungsmittel für die Kriegsgefangenen, wobei zwischen Mann- schaften und Offlzieren unterschieden wurde. Wie arm man damals dran war, beweist ein Druckfehler auf dem Kriegsgefangenen- Lagergeld des„IX Armekorps“. Die Güter im Osten des Reiches, die es besonders weit zum Bankschalter hatten, zerschnitten Kartenspiele und schrieben „50 Pfermige“ oder„1 Mark“ auf ein Stück der Treff 10 oder der Pik sieben. In Essen ging man, da das Vertrauen zur Währung immer mehr schwand, dazu über, Geld in Form von Gutscheinen für 1 Brot auszugeben Man konnte diese Anweisungen entwe 3 gegen 3 Pfund schwarzes, 2½ Pfund gralle oder 2 Pfund weißes Brot eintauschen Aehnlich machte man es in Bad wee 1923 mit Gutscheinen über einen% Festmeter Buchennutzholz oder im 177 gebiet mit einer Kohlenwertanleihe auf i Preisbasis einer Tonne Fetttörderro Damals hatte man den Höhepunkt der ud flation, die es bis zu Banknoten im 1 wert von 100 Billionen Mark brachte. Den kam am 1. November 1923 die Renten Um diese Zeit konnte man auf deuts 10 Geldscheinen den Umrechnungskurs be US-Dollar sehen. Am 30. August 1924 62 Wieder eine Reichsmark. Iten Well Das deutsche Schicksal vom zweiten krieg an ist bekannte Zeitgeschichte, g. spiegelt sich in den Reichskredittassen scheinen, in neuem Gefangenengel 55 schließlich in den noch in den Us der Großbritannien gedruckten Geldscheinen Besatzungsmächte und schließlich 1 ine Währungsreform von 1948. Die letzte Vi 55 spiegelt bitter deutsches Schicksal der geilen Wart: Zweierlei Währung im zweitgele Deutschland. — vor ihne Ver entl das töcdll * mi Te Bu ve Mö Ad. 8 Gare . Möbl Vor ver Möb! Da —. Um —— Leere m ges Imi Tel Dopp vm. Schör ben ber An Neue 57/ Nr. — hen die nächte uchengese verabschie. eitliche Ver ngen Zegen 8, Tuberku. ngen. verkürzten ng auf den nden Men. el auch mit ngen. Diese dem Begint m die finan. mkenkassen ö Sesteigert, ungen der. stellt wur. Auffassung Vornherein Fortzahlung schlag, auch atungen für Trankengel. Aufnahme. Krankmel- den— den 'n Vorteile den Grund. idmet war dem Thema ts-Pflege, und Ziele 8. Zur Frage nuklearer Nachtsheim T geleugnet rbgut durch eine große Verstärkter Bestrahlung haffen, eine N Erbleiden Register aul zen und die Olksgesund- enkreis des Ausschusses en Zentrale gegenwärti⸗ sen, wurde als seit lan-· rsorgedienst vollen Eini- den Fragen -sicherung eitliche Ge- dem neuen üsse vor al- Aheitsschutz d durch ein te ergänzt enungen sei neuen Bun- il nig nglück rbrennung nächst Gase n Zelluloid ammen mit ergab sich es Gemisch. ei der Ver- er anderem zent Stick⸗ s entstehen, tsbehörden, von den en— aud haben. e erfahren, ums Leben aann Blank betrieb fi at der Ge. k keine ge- ktigte, Son- denfalls ge. gelegentlich den gegen 1d die nach onalmangel örden nur Arbeit- trieben 1 ztstellungen ogenanntel Sicherheit beitung vol alien unter erden müs- einer Weise 1¹ wuszugeben, entweder und graues intauschen Wildungen gen Vierte im Ruhr- mne auf det örderkohle kt der l- im Nenn- achte. Dann entenmar deutschen Kurs Zul 1924 gab es eiten Welt. chichte. 8 ditkass Nr. 252/ Mittwoch, 30. Oktober 1957 MORGEN Seite 9 — Psychosen und Neurosen auch bei Naturvölkern Eskimos sind sehr empfindlich gegen Epidemien von Grippe/ Eingeschleppte Krankheiten wirken verheerend Landläufig herrscht die Vorstellung, daß Naturvölker sich einer ungetrübten Gesundheit erfreuen, und daß vor allem bei ihnen Psychosen und Neurosen nicht vorkommen, die man gemeinhin als Folge der Zivilisation ansieht. Daß das minde- stens nicht für alle Naturvölker zutrifft, zeigen die Ausführungen von Pr. Otto Schaefer, der in der„Münchener Medizini- schen Wochenschrift“ über seine Erfahrun- gen an den Eskimos im hohen Norden Kanadas berichtet, wo er im Dienste des Indian and Northern Health Service“ seit einigen Jahren als Arzt wirkt. Eskimos sind im allgemeinen von heiter ausgeglichenem Temperament, das micht zwischen den Extremen„himmelhochjauch- zend“ und„zu Tode betrübt“ schwankt. Das bewahrt sie aber nicht vor Psychosen. Bei nen kommt in Baf finland häufiger als bei weißen und Indianern das manisch-depres- sive Irresein vor. Eskimofrauen neigen 2u hysterischen Ausbrüchen, die ja das Ventil primitiver Naturen sind. Neurosen dagegen sind bei Eskimos ganz selten, solange sie in ihrem angestammten Milieu leben. Asthma und Magengeschwür als typische Konflikt- neurosen kommen darum bei ihnen so gut wie nie vor. In der Ostarktis ist die Epilepsie auffällig weit verbreitet. Das alles beruht vielleicht auf der durch die Isoliertheit be- dingten Inzucht. Andere Krankheiten hängen unmittelbar mit dem Milieu, in dem die Eskimos leben, zusammen, so das häufige Nasenbluten, das in der Arktis durch die kalte und dadurch völlig trockene Luft, die die Kapillaren der Nasenschleimhaut erweitert, verursacht wird. Weiße und Indianer werden aber in gleichem Maße davon befallen. Sehr häufig kommt unter Eskimos Tri- chinose vor. Sie geht von den Eisbären aus, die nicht selten Trichinen beherbergen. Da, Wo ihr Fleisch roh und halbroh und unge- kroren genossen wird, besteht die Gefahr einer Trichinoseansteckung. Aus gutem Grund hüten sich die Eskimos vor dem Genuß der Eisbärenleber. Sie gilt innen als giftig, weil nach ihrem Verzehr Vergiftungserscheinungen auftreten, Doch enthält sie kein eigentliches Gift, sondern das Vitamin A in so großer Dosis, daß es ist die Leber einer bestimmten Seehundart ungenießbar. Vitaminmangelkrankheiten gibt es bei den Eskimos nicht, solange sie sich ihrer Tradition gemäß ernähren, das heißt das Fleisch von Fischen, Seehunden, Rentieren roh essen. Eine wie gute Vitaminquelle das rohe Fleisch ist, zeigt sich auch daran, daß die Rachitis unter Eskimokindern nicht vor- kommt, solange man sie in der hergebrach- ten Weise aufzieht, mit Muttermilch bis zum Ende des dritten Lebensjahres und Zukost von vorgekautem Brei aus Rohleber und fleisch. Zähne und Knochen sind dann ta- dellos in Ordnung. Je mehr aber die Eskimo- mutter dazu übergeht, sich durch die Flasche vertreten zu lassen, desto stärker nimmt die Rachitis zu. Die Zahnfäule(Karies) war unbekannt, bis der weiße Mann Mehl und Zucker in die Eskimoernährung hineinbrachte. In Aklavik sah denn auch Dr. Schaefer viele von Karies veränderte und zum Teil zerstörte Gebisse. Die Zähne der Eskimos sind für Karies be- sonders anfällig, das Kauen des rohen, hart- gefrorenen Fleisches und das tägliche Weich- kauen der Stiefel und anderer Kleidungs- stücke aus Fell schleift den schützenden Schmelz und den Zahn ab. Oft sind nur Kurze Zahnstümpfe übrig, die aber völlig ge- Sund sind. Wenn nun eine Aenderung der Ernährung zur Karies führt, fallen diese ungeschützten Zähne ihr schnell anheim. Aber die Eskimos schaffen sich einen her- vorragenden Ersatz aus Walroßhauzähnen, aus denen sie sich ein neues Gebiß schnitzen. Es sitzt fest und erlaubt ein tadelloses Kauen. Naturvölker haben nicht nur„ihre“ Das ungünstige Lebensklima unserer Zeit Zeitgeist offenbart„seelenlosen Verstand, brutalen Materialismus, innere Leere und Unzufriedenheit“ „Der Mensch unserer Tage sieht sich kei- nem unentrinnbaren Schicksal gegenüber, und es besteht kein Grund zur Resignation und Apathie, sofern Kreislaufschäden früh- zeitig erkannt und behandelt werden.“ Zu diesem Ergebnis kam Professor Dr. M. Hoch- rein(Ludwigshafen) in einem Vortrag auf dem„Kongreß für Arbeitsschutz und Ar- beitsmedizin“ in Düsseldorf. Die meisten EKreislaufschäden seien nicht Folgen einer Belastung des modernen Menschen durch das Berufsleben, sondern eher Folge einer leiblich-seelischen Ueberanspruchung, durch Infektionen, Ernährungsschäden und zu ho- hen Verbrauch an Genußmitteln zu erklären. Das heutige Lebensklima werde von einem Zeitgeist beherrscht, der„seelenlosen Ver- stand, brutalen Materialismus, kühle Sach- lichkeit, innere Leere und Unzufriedenheit“ offenbare. Im Jahre 1938 litten 6 v. H. der Patienten an organischen Herzgefäßerkran- kungen und 11 v. H. an funktionellen Kreis- laufstörungen; 1956 waren 8 v. H. an orga- nischen Herzgefäßerkrankungen und 21,5 v. H. an funktionellen Kreislaufstörungen er- Krankt. Von 1000 Patienten die sich heute beim Arzt mit Herzbeschwerden melden, haben 20 eine echte Herzschwäche. Außer auf see- lischen Ursachen ist eine Zunahme der Kreis- lauferkrankungen unter anderem zurückzu- führen auf Vernachlässigung von Infektions- herden im Körper, sowie auch auf eine zu- nehmende Kohlenoxydvergiftung, die von stadtstragen herrührt. Vielfach kommen die sogenannten„Pendler“, die bis zu 30 Kilo- meter täglich auf Fahrrädern oder Motor- fahrzeugen den Weg zur Arbeitsstelle zu- rücklegen, dort schon überanstrengt an. Unzweckmäßige Urlaubsgestaltung mit den sinnlosen Eilometer-Rekorden und den da- mit verbundenen Klimawechsel bringt Herz- 5 bis zu völligem Versagen mit sich. Professor Hochrein empfahl regelma- Bige Gesundheitsbilanzen, damit beginnende Kreislauferkrankungen rechtzeitig erkannt werden. Für das Anfangsstadium hält er ein EKreislauftraining in Form von Massagen, Sport, Spaziergängen und ausreichendem Schlaf für besser als Behandlung mit Sprit- zen und Medikamenten.„Arme und Beine müssen ausgiebig benutzt werden, sonst werden wir Fahrstuhl- und Automenschen mit allen Gefahren für unseren Kreislauf“, mahnte Professor Hochrein. Ueber Gesundheitsschäden, die durch Leuchtstofflampenbeleuchtung erzeugt wer- den können, berichtete Professor Schober (München). Sie äußern sich häufig im Augen- brennen oder Bindehautentzündung, Kopf- schmerzen oder sogar Magenbeschwerden. Allerdings liege das nur zum Teil an den Beleuchtungsanlagen selbst. Meist sind die Umstellung der Arbeitszeit, schlechte Lüf- tung in fensterlosen Räumen, vermehrte Nachtarbeit und difflzille Naharbeit die wirklichen Ursachen der Beschwerden, Die liche Schäden durch Leuchtstoffröhrenbe- leuchtung beklagen, haben Sehfehler, dlie durch eine Brille ausgeglichen werden kön- nen. Den Lichttechnikern legt Professor Schober nahe, bei den Beleuchtungsvorrich- tungen noch mehr als bisher auf die Scho- mung der Augen Rücksicht zu nehmen. Der Hitzeschutz in den Hüttenwerken ist noch ausbaubedürftig. Wie Professor Dr. Müller vom Max-Planck-Institut für Ar- beitspsychologie Dortmund) berichtete, ver- schlucken unsere Haut und die normale Kleidung zugestrahlte Wärme nahezu voll- ständig. Nimmt der Körper auf diese Weise mehr Wärme auf, als er selbst durch Strah- lung abgeben kann, so versucht er, den Ueberschußg durch Schwitzen wieder loszu- Werden. Strahlungsreflektierende Stoffe ha- ben den Nachteil, die Schweiß verdampfung zu verhindern. Außerdem sind sie nicht haltbar gegenüber glühenden Eisenspritzern. Als wirksam hat sich dagegen ein beim Max-Planck-Institut Dortmund erprobtes Aluminium-Metallplättchen-Gewebe erwie- sen. Es ermöglicht hohe Hitzeabstrahlung und hat genügend Luftspalten für den Wasser- dampfdurchtritt. Weitere Vorzüge sind nied- riges Gewicht und die Tatsache, dag es Schutz gegen glühende Metallspritzer bietet. Aus dem dreitägigen Düsseldorfer Kon- greß ging es hervor, wie nötig weitere Inten- sivierung der Forschung auf allen Gebieten des Arbeitsschutzes und der Arbeitsmedizin Krankheiten, das heißt solche, die ihren Lebens- und Konstitutionsbedingungen ent- stammen, sondern sie sind oft noch Opfer neuer Krankheiten, die ihnen von den Wei- Ben eingeschleppt werden und die bei inen besonders stürmisch verlaufen, weil sich in der Bevölkerung noch keine Immunität hat herausbilden können. Daher wirkt sich die Tuberkulose bei den Eskimos so verheerend aus. Sie verläuft un- ter der Form der„Schwindsucht“ rasend schnell und lichtete sie stark. Jetzt hat die planmäßige Tuberkulosebekämpfung durch den Gesundheitsdienst einen Umschwung herbeigeführt; die Bevölkerung nimmt wie- der zu. Ebenfalls sehr empfindlich sind Eskimos gegen Epidemien von Grippe. Sie gelangt durch die Versorgungsschiffe aus dem Süden zu ihnen und verläuft bei ihnen viel häu- figer als bei uns mit gefährlichen Kompli- kationen wie Lungen- und Mittelohrentzüm- dungen, Eiterungen. Die Viren finden hier „Neuland“ vor; der Körper, der noch keine Abwehrstoffe hat heranbilden können, er- liegt ihrem Wüten eher als ein in dieser Hinsicht„trainierter“ Körper. Der„Indian Healtn Service“ ist die Stbaatliche Gesundheitsor ganisation, die etwa 150 000 Indianer und 9 000 Eskimos in Ka- nada in ihre ärztliche Obhut genommen hat. Dr. Schaefer arbeitet jetzt in der kanadi- schen Ostarktis mit Standort in Pangnirtung in Mittel-Baffinland, wo er unter schwierig- sten Bedingungen wirkt. Aus dieser Praxis stammen seine Schilderungen über die Ge- sundheitsverhältnisse der dortigen Eskimos. Dr. Dobi Nobelpreis— falscher Rettungsring Bevor Ernest Hemingway den Literatur- Nobelpreis erhalten hatte, äußerte er sich recht wenig amerkemnemd über die gegen- Wärtig geübte Praxis der literarischen Preis- Verteilungen.„Die Literaturpreise“, so er- klärte er,„gehen nur selten am Leute, die sie Wirklich verdienen. Außerdem verteilt man sie an bereits erfolgreiche Schriftsteller, die sich Ruhm und Vermögen ausreichend er- worbem haben. Dabei muß ich immer an einen Mammn denken, der einen Rettbungsring micht etwa einem Ertrinkenden zuwirft, son- derm einem Meisterschwimmer oder gar je- mandem, der friedlich am Strand ein Son- tödlich wirken kann. Aus demselben Grunde den Kraftfahrzeugen der überfüllten Groß- meisten Menschen, die sich über gesundheit- ist. Horst v. Stryk nenbad nimmt!“ 8 5. 3 0 1 1 1 1 8⁰ i Kopfsch Großfrüchtige Erdbeeren! a 4. N e Starke Paanzen mit Erdballen, Zahnschmerzen hilft: Monatserdbeeren m. Topfballen e e e Das Alter in voller Frische genießen! 5— dine gehölze, Stauden, Immergrüne. 8 8 Albert Grassmann, Terrassen- Gesunde Freude am Dasein kann sich heute auch der alternde Mensch S 9 8 55 2 le r bewahren. Er braucht sich nicht mehr überflüssig zu fühlen, sondern 2 2 8 8 10 fobl. 040.95 Telefon Heiligkreuzsteinach 244 kann tätig am Leben teilnehmen und seine körperlichen und geistigen— 8 8 2 nende 2 Tobl. Di l. 70 Kräfte lange erhalten. Diese Möglichkeit bietet das neuartige Alters- 8 5—— Präparat Ginsora mit Wirkstoffen der koreanischen Wunderwurzel 2 2 S— Ginseng, vielen lebenswichtigen Vitaminen sowie herz- und kreis- 3 S2 5 laufanregenden Naturstoffen. Ginsora verhütet rasches Ermüden, Lei- 2 8—.— 2 8 0h 2—— 5. stungsabfall, Vergeſßlichkeit, Schwerhörigkeit, Nachlassen der Sehkraft 5 2 D n i für 8 298 Merle Kreislaufschwäche. 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Neue Kirche Luzenberg: 10.00 Schülergd.— Petruskirche(Wst): 9.30 Schülergd.— Sandhofen: 9.20 Schülergd.— Seckenheim: 9.30 Gd.; 19.30 Reformationsspiel„Die Mär- tyrer von Lyon“.— Thomas- Kirche: 9.30 Gd., Blail.— Trinita- tiskirche: 9.00 Schülergd., Scharn- bepger; 20.00 Bibelbesprechstunde (G 4, 16), Scharnberger.— Union- kirche(K): 9.30 Schüler- und egd., Leiser. Herr Hinterher alias Meier Ja Meier heißt der gute Mann, er wohnt bei Ihnen nebenan, als hilf- und ahnungslos bekannt wird er Herr„Hinterher“ genannt! Was er auch anfängt, nichts gelingt, bei allem kommt er nachgehinkt, er hat zwar keine lange Leitung doch leider liest er keine Zeitung Wir wollen daher nicht verzichten, von nun an laufend zu berichten, auch wenn es„Hinterher“ geniert, was und warum ihm das passiert. Seite 10 MANNHEIM Mittwoch, 30. Oktober 1987/ E 15 2 „Sängerhalle“ feierte An der Rheinpromenade Zum traditionellen Herbstfest der„‚Sän- gerhalle“ Mannheim im Ruderclub an der Rheinpromenade war auch eine Abordnung des Brudervereins Oberstdorf in ihrer Land- tracht erschienen und auch Ehrenchormeister Beyer, der jetzt in Schwenningen wohnt, war an diesem Abend gekommen. Das bunte Programm, das Kurt Anacker ansagte, brachte Operettenlieder von Maria Eigler-Fendt(am Flügel Dirigent Julius Neck), saubere Dar- bietungen der Zwei Adonis“ im Kunst- kraftsport und humoristische Kleinigkeiten vom Gerhard Gumbel. Der Chor der„Sänger- halle“ unter Julius Neck und das Doppel- quartett unterstützten mit anspruchsvollen Einlagen die Kapelle Soprani, die später pausenlos zum Tanz aufspielte. Eine reich- haltige Tombola fand schnellen Absatz. kr Georg Ruffler heute 80 Jahre alt Noch heute steht Georg Ruffler, wie nun schon seit 60 Jahren, jeden Morgen in aller Frihe am Backtrog und kümmert sich um die frischen Frühstücksbrötchen seiner Kunden. 1906 übernahm er in der Augartenstrage ein eigenes Geschäft, das seit einigen Jahren sein Sohn führt. Aber Georg Ruffler, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, gedenkt noch recht lange über die knusperigen Er- zeugnisse des Hauses zu wachen. 0 Herbstfest der KGV Neckarstadt mit zahlreichen Ehrungen Zum Herbstfest des Kleingärtnervereins Mannheim- Neckarstadt im Kaisergarten waren neben dem Bezirksvorsitzenden Mar- tin Kopp auch eine ganze Anzahl Neckar- städter Vereins vertretungen erschienen. Nach einem Prolog, den F. Schäfer sprach, begrüßte Wilhelm Kolb die Gäste und nahm die zahl- reichen Ehrungen vor. 14 ältere Mitglieder erhielten die Silbernadel des Landbundes der Siedler und Kleingärtner. Der Neckar- städter Verein selbst steuerte für jeden Jubi- Iar noch zwei Flaschen Wein bei. Zwölf Gar- tenfreunde, darunter auch eine Anzahl Frauen, wurden für ihre vorbildlichen Klein- gartenanlagen mit einem Diplom und einer Flasche Wein bedacht. Durch den unterhaltenden Teil des Abends führten Hans Kraft und der Berufs- conferencier Arno Kaleja vom Käthe- RKliemke-Trio, der wahre Lachstürme ent- fesselte. Hansi Emetz erfreute die Gäste mit Schlagerliedern, und drei Seniorenpaare der Tanzschule Helm unter der Leitung von H. Schäfer boten mit einer vielseitigen und eleganten Tanzschau einen Augenschmaus. Für den musikalischen Schwung sorgte das Ludwigshafener Tanzorchester Benz, so daß der Abend in bester Stimmung ausklang. kr AMREGUNC ENA BESCHWE D DEN Herrenlose Schuhe auf dem Qu-6-Bunker Am 15. Oktober erschien eine Leserzuschrift (Schuhe in der Baracke“), die beanstandete, dag beim Abriß einer Baracke auf dem Qu-6- Bunker Schuhe liegengeblieben seien. Die Le- Serzuschrift verdächtigte die Arbeiter wohl- fahrt, für die Stadtrat Fritz Esser am 18. Ok- tober in einer Antwort erklärte, daß sie nur eine Nähstube in der Baracke unterhalten habe. Hingegen habe sich eine Schuhmacher- Werkstätte der Inneren Mission dort befun- den. Hierzu erklärt nun diese Organisation: „Bei der Auflösung der Schuhmacherwerk- stätte und Abbruch der Baracke waren aus einer Verteilung alter Militärschuhe, die wahl- los und in schwer reparaturfähigem Zustand uns einst zugeteilt wurden, noch einige Schuhe übrig geblieben. Es waren zum Teil Einzel- schuhe, zu denen der passende Partner fehlte, zum Teil äußerst schwer reparaturfähige Stie- fel. Die vorhandenen restlichen Schuhe wurden dem Wohlfahrtsamt, das die Räu- mung der Baracke übernommen hat, zur Ab- fuhr und Ueberprüfung durch einen Schuh- machermeister übergeben.— Auf Anfrage er- klärte der beauftragte Transporteur, daß alle Schuhe abgeführt worden seien, und er sich nicht erklären könne, ob und durch wen einige Stiefel beiseite gebracht worden seien. Es ist nur anzunehmen, daß der unbekannte Samm- ler eingesehen hat, daß sich passende Schuhe nicht zusammenfinden ließen und sie deshalb liegen ließ. Jedenfalls hat die Innere Mission sich bemüht, soweit wie möglich den Vorrat von alten Stiefeln nach Herstellung zweck- mäßig zu verwenden.“ Innere Mission Mannheim Telefonische Kartenbestellung klappt „Zu der Einsendung Telefonische Vorbestel- lung von Theaterkarten klappt nicht' gestatten wir uns, zu erwidern: Kartenwünsche können, wie aus den Veröffentlichungen des Wochen- Spielplans in den Tageszeitungen und an den Anschlagsäulen zu ersehen ist, fernmündlich unter den Fernsprechnummern 2 52 66(unmit- telbarer Anschluß an der Tageskasse) und 2 18 01(Telefonzentrale des Nationaltheaters, welche die Verbindung zur Tageskasse her- stellt) aufgegeben werden. Die telefonische Verbindung des Einsenders durch die Zentrale des Nationaltheaters mit der Tageskasse ist somit alles andere als unverständlich. Die große Zahl der Anrufe, insbesondere bei Beginn des Vorverkaufs, bewirkt, daß beide Apparate ständig belegt sind. Seit Beginn der neuen Spielzeit ist eine Bedienstete bei Er- öffnung des Vorverkaufs nur mit der Entgegen- nahme der Ferngespräche beschäftigt, so daß sich die übrigen Bediensteten ausschließlich dem Kartenverkauf widmen. Die Vermutung des Einsenders, daß die Telefonhörer abge- nommen und nicht wieder aufgelegt werden, ist daher nicht berechtigt. Unverständlich ist uns, daß die zugesagten Eintrittskarten an der Abendkasse nicht be- reitlagen. Wir vermuten daher, daß bei der Entgegennahme der fernmündlich aufgegebe- nen Bestellung ein Mißverständnis auftrat. Da uns der Einsender bekannt ist, haben wir— leider vergeblich— versucht, in einer Unter- redung die Angelegenheit zu klären. Wir nah- men die Unterredung gleichzeitig zum Anlaß, die Vermutungen des Herrn W. zu widerlegen. Gleichzeitig erklärten wir ihm, daß es u. E. richtiger gewesen wäre, wenn er sich über die von ihm angeschnittenen Fragen und Vermu- tungen vor deren Zuleitung an Ihre Redaktion erst Klarheit verschafft hätte. So mußte Herr W. zugeben, daß seine Beschwerde in dieser Form nicht berechtigt war.“ Nationaltheater, gez. Tronser Verwaltungsdirektor Milchausfahren— eine unmögliche Sache Zu dem kürzlich erschienenen Eingesandt von F. K.„Warum wird Milch nicht ausgefah- ren?“ nimmt der Verband der Milchkaufleute, Kreisstelle Mannheim, wie folgt Stellung: „Diese Frage ist mit einem Satz beantwor- tet: ‚Weil die Kosten bei den heutigen Löhnen niemand bezahlen würde.“ Was würde der Ein- sender für das Zustellen bezahlen, oder für welchen Preis würde er das Zustellen über- nehmen? Die Milchzentrale ist nur Erfassungs- und Verarbeitungsbetrieb. Die Abgabe an den Verbraucher ist Sache des Milchhandels. Die Milchgeschäfte sind in Mannbeim so gut ver- teilt, daß es jeder Hausfrau jederzeit möglich ist, eine einwandfrei und gut gekühlte Milch zu bekommen. Die Milch darf bei Abgabe an den Verbraucher 12 Grad nicht übersteigen. Das Handeln und Austragen von offener Milch ist hier aus hygienischen Gründen seit über 30 Jahren verboten. Das Austragen von Flaschenmilch würde auch nach Berechnungen von maßgeblichen Stellen für Fahrzeug und Personal pro Einheit mindestens 8 Pf betragen. Dem Einsender scheint auch nicht bekannt zu sein, daß die Ver- dienstspanne bei Milch und Butter die schlech- teste ist von allen Lebensmitteln mit Aus- nahme von Zucker. Im vorigen Jahr wollte die Bundesregierung dem Erzeuger 4 und dem Handel 1 Pf pro Liter bewilligen, da machten die Metallarbeiter in Rheinland-Westfalen einen Milchstreik, verlangten aber zur gleichen Zeit 20 Pf pro Stunde Lohnerhöhung, und siehe da, die Regierung kapitulierte, und der Handel ging leer aus. Milchaustragen bei dieser geringen Ver- dienstspanne ist eine unmögliche Sache! Verband der Milchkaufleute E. V. Kreisstelle Mannheim Warum Breeches und Schaftstiefel bei der Polizei? Der„MM“ veröffentlichte kürzlich einen Artikel über das Thema„Verhältnis zur Poli- zei muß besser werden“. Ein Leserbrief zum gleichen Thema mit Vorschlägen(„mehr Höf- lichkeit“) folgte. Heute geben wir Leser F. K. das Wort: „Bei der Betrachtung und dem Vergleich mit den„Bobbies' von London ist eines zu be- rücksichtigen: Sie treten anders auf als unsere Polizei. Dies meine ich vor allen Dingen rein äußerlich. Die Bobbies haben eine traditions- gebundene Uniform, die nicht dauernd wech- selt, wie dies bei uns leider in den letzten Jahrzehnten der Fall gewesen ist, und die 80 einprägsam und wenig militärisch ist, daß schon hierdurch der Abstand zwischen Polizei und Bevölkerung auf ein Mindestmaß herab- gedrückt wird. Vor allem tragen die Bobbies“ keine Breecheshosen und Schaft stiefel. Als der Krieg zu Ende war, hoffte ich, daß diese Gepflogenheit bei unserer Poli- zei ebenfalls verschwindet, jedoch habe ich mich getäuscht. In zu vielen Fällen sieht man diese Kleidungsstücke wieder, und damit un- terstreicht man den militärischen Charakter, und weiterhin wird man an eine Zeit erinnert, die einem normalerweise die Schamröte ins Gesicht treiben sollte. Der Nebel und das schlechte Wetter ist in London weit stärker verbreitet als auf dem Kontinent, und wenn es möglich ist, dort o hne Schafthosen und Schaftstiefel auszu- kommen, dann müßte dies hier auch möglich sein.(Motorradstreifen ausgenommen!) Die „Bobbies“' verzichten auch auf große Dekoratio- nen in Form von Armstreifen, Achselstücken oder sonstigen Dingen, und damit kommt die Uniform dem Kleidungsstück eines„Zivilisten“ weit näher, als dies bei uns der Fall ist. Bei uns ist es aber so, daß, wenn ich mich recht erinnere, neuerdings wieder eine Aenderung in den Uniformen stattfinden soll; sie soll überall grün werden, und das Grün ähnelt be- stimmt noch mehr dem Militärischen, als das bisherige Blau. Eine einzige Ausnahme räume ich ein: Die Hemden unserer Polizei in der heißen Zeit. Was in dieser Zeit geht, müßte auch in der übrigen Zeit gehen, und Sie wür- den bestimmt dankbare Leser finden, wenn Sie dieses Problem einmal aufgreifen würden und sich bei unseren Politikern erkundigten, ob sie bereit wären, in dieser Richtung tätig zu sein.“ F. K. Lumpen am Flugplatzzaun „Da ich nicht weiß, welcher Behörde der Flugplatz untersteht, wende ich mich an die Zeitung. Von Heidelberg kommend, fährt man etwa 500 Meter am Drahtzaun des Platzes ent- lang. Er wurde vor längerer Zeit mit Säcken behängt, um die Einsicht zu verhindern. Diese Säcke sind mittlerweile Fetzen, Eine sehr häßliche Visitenkarte f die Einfahrt Mann- heims. Die Entfernung r Lumpen wäre mehr als wünschenswert, um so mehr, als sie in die- sem Zustand keinen Zweck mehr erfüllen.“ F. v. F. Gegen die nächtliche„Sinfonie für drei Baukräne“ 5„Seid gut zu den Tieren“ und„Schützt die Tiere“, konnte man noch vor wenigen Tagen überall auf eindringlich mahnenden Plakaten und in den Zeitungen lesen. Diesen Mahnruf sollte man, in„Schützt die Menschen“ abge- wandelt, an jeder Straßenecke auf dem Lin- denhof anbringen, wo die dort wohnenden Menschen infolge der stellenweise stark kon- zentrierten Bautätigkeit unter einem zeitwei- lig unerträglichen Lärm zu leiden haben. Zugegeben, es läßt sich leider nicht ver- meiden, daß Baumaschinen Lärm verursachen, und man muß es wohl oder übel als persön- liches Pech betrachten, wenn man, wie es bei mir der Fall ist, genau fünf Baustellen in un- mittelbarer Nachbarschaft hat. Wir sind auch bereit, uns mit den Tatsachen abzufinden, und ich sage„wir“, weil in erster Linie nicht die berufstätigen Männer, sondern unsere Haus- frauen die Leidtragenden sind. Es geht uns aber weit über die Hutschnur, daß die Bau- — unternehmer immer wieder bis in die hinein uns mit ihrer„Sinfonie“ für drei kräne, vier Preßlufthämmer, zwei maschinen und zwei Kompressoren“ erfreue Ich stehe auf den Standpunkt, daß es durch. aus genügt, wenn man daran geht Ruinen. de mittlerweile fast zwölf Jahre unberührt bl. ben, in normalen Achtstunden-Tagen wieder in Häuser zu verwandeln und damit den Mi. bürgern ihre wohlverdiente Ruhe zugestenl Letztere haben ja bis nachmittags um 17 Ule auch gearbeitet und damit ein Anrecht all Ruhe und Entspannung. Abschließend möchte ich noch erwähnen dag wir gestern um 20.30 Uhr die Polizei ge, holt haben, mit dem erfreulichen ET folg, daß nach zehn Minuten Ruhe eintral Das Beispiel sei ähnlich geplagten Mitbürger zur Nachahmung empfohlen!“ H.. Termine Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 30, Okto. ber, 20 Uhr, Kolpinghaus, Lichtbildervortrag „Der Vatikan und seine Geschichte im Bild“ Abendakademie- Veranstaltungen am 30, OK. tober: E 2, 1, 19.30 Uhr, Abendliche Gespräche für Verlobte und junge Eheleute(H. Weck. auf);— Volksbücherei, U 3, I, 20 Uhr,„Formen der abendländischen Musik“, Vortrag und Schallplatten(Dr. Scharschuch);„Wald. schänke“, Gartenstadt, Kasseler Straße, 20 Uhr „Was macht den Garten wohnlichz“, prak⸗ tische Winke für Gärtner, dazu Lichtbilder (Amtmann Bäuerle). Nacht Misch. Bau. e Internationaler Jugendelub Mannheim-Lud. wigshafen: 30. Oktober, 20 Uhr, Amerikaham (Filmsaal), Lichtbildervortrag von L. Jacob: „Jugoslawien wie der Tourist es sieht“. Arbeitskreis„Film und Jugend“: Am 30. Ok- tober, 18 Uhr, im Rex- Filmtheater, 2030 Ur im Regina-Fiimtheater, und am 31. Oktober 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen„An einem Tag wie jeder andere“. Deutscher Naturkunde verein: 30. Oktober, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule Arbeitsabend der Mikrobiologischen Arbeits. gemeinschaft. Schwerhörigenverein: 30. Oktober, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer der Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. Wir gratulieren! Luise Göhring, Mannheim- Almenhof, Karl-Traub- Straße 16, wird 80 Jahre alt. Die Eheleute Emil Beckmann und Martha geb. Barth, Mannheim Waldhof, Oppauer Straße 23, können goldene Hochzeit feiern. Elisabeth Genazino, Mannheim-Rheinau, Sten- gelhofstraße 7, vollendet das 87. Lebensjahr. Wohin gehen wir! Mittwoch. 30. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 2000 bis 22.45 Uhr:„Der Freischütz“(Miete J, Th.-G. Gr. J, freier Verkauf).— Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Das irdene Wägelchen“(Miete 8, Halbgruppe I, freier Verkauf). Filme: Planken:„Der König der Bernina“ Alster:„Ariane“; Schauburg:„Haie und kleine Fische“; Capitol:„Zwei rechnen ab“,; Palast: „Zwischen Liebe und Laster“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Der Sheriff von Lincoln City“; Alhambra: „Es wird alles wieder gut“; Universum: Kin- dermädchen für Papa gesucht“; Kamera:„Ge- jagte Unschuld“; Kurbel:„Vom Himmel ge- fallen“. mit dem vollen naturfeinen Ceschmack 80 61 5 — Dole Mund Als Großmama habe ich manche Erfahrung gesammelt und deshalb schätze ich Rama ganz be- sonders. Schon weil sie diesen vollen naturfeinen Geschmack hat. Also kein Wunder, daß alle sagen: Bei Großmama schmecken die Brote immer vorzüglich. 250* 5 6 1 49 3 80 ist's tlehtlg: 7 2 5 5, Schon vorher Gesicht und Hönde got mit Niveo eincremen dann bleibt die Haut Hlonchial ſee Dose DNN 160 S SV N fefa auch bei Wind und Wetter immer ge- schützt und gepflegt. ane Lobt uu. d Halt! 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Oktober 1957 der Herr über Le- 1 Nach langem Leiden verschied am 25. Oktober 1957 1. l 6% 3 5 ö 990 ben und Tod völlig unerwartet unsere mein lieber Gatte, unser Vater und Schwager, Herr 5 5 9 1 5 es 75 5* Auen liebe Mutter, Schwiegermutter, gute Oma, 85 8 1 10 2 F 1 0 F 18 E 5 rührt blie. Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 1 2„„ 5 8 5 zen wi 5. 5 5 5 5 15 1 it 90 Erich Paul Pechmann fast alle Hörbehinderongen öberyindet man heute mühelos mit einem odefnen Hörgeröt. 10 Maria Besant N Ur im Alter von 58 Jahren. 5. 1.„ 5 nrecht aul geb. Roschauer„ es muß dem jeweiligen Hörverlust angepaßt werden Pollen im Alter von 72 Jahren, wohlvorbereitet, in sein Mhm.-Rheinau, den 30. Oktober 1957 f ſof kommt es an.. b 8 he 1 himmlisches Reich. Sporwörthstraße 30 e„„ 8 0 8 8. 55 20 1 5 5 Die Einstellmöglichkeiten der phillips Hörgeräte sind so vielgestelſig, Mitbürgern Mh m.- Waldhof, den 30. Oktober 1957 1 In tiefer Trauer: daß hei fichſiger Anwendung durch den fachmann immer der höchst. H. 9, Speckweg 61 5 19 Barbara Pechmann mögliche Erfolg erzielt Wird.. ntiefer Trauer:. 22 e 35. 1 Johanna Quick Wwe. geb. Besant und Angehörige Schenken Sie deshalb Ihr Jertrauen nur den Fuch- 1a b. Ot, Maria Besant 3 i Id N 2 0 F 5 7 8 2 2 5 n Lina Besant Wie. geb. Walz 2. geschüſten, dlenen duch iir rertruuen, dafi sie pfillips 8 nee e Hörgeräte rollendet unpussen. a 4 0 5 5 8 5 (H. Weck.„„ 0 5 N 5 5 a uirderme! Beerdigung: Donnerstag, den 31. Oktober 1957, um 14.00 Uhr chinstitot für- Höfmittel-Speziol- f„„ Sir g 7 0 e 8 3 0 5 wa im Friedhof Käfertal cWerhörige institot Hörmittelze trale 8 20 Un 5 2 a a 11 Erwin Keilbach i 5.. Lie 5 8— a a Dunsere liebe Mutter und Oma, Frau 8 Marinheim O7, ½½2 ichtbilder 5 Mannheim L435, 85 9 28 2(8¹ 5 6. 8(Pleinkenpesseige) 2 helmut 5 Johanna Götzinger i Telefon 250 38 merikahau. 5 Telefon 52196 5 a 8 8 L. Jacch 1 geb. Tritsch f ö 953 0 Unser lieber Vater, Großvater und Schwiegervater,. ist am 29. Oktober 1957 Kurz vor Vollendung ihres 20.30 du Herr 1 76. Lebensjahres sanft entschlafen. 1. Oktober,. g „An einen 9 Mannheim, den 30. Oktober 1957 3 5. 705 2 Georg Carbon se*„ 3 1. In stiller Trauer: bequem und. 8 angekommen, 5 0 Karl Götzinger und Frau, achmi 8 8 a ee ist heute nach kurzer schwerer Krankheit im Alter 1 Inti umd Kari Rein e e 1725* N 1 5 5 e 3 n 7 f arianne Bartsch geb. Jäger 5 1200 von 71 Jahren für immer von uns gegangen. 0 Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, 31. Oktober 1957, 5 Thalysia · Edel- Manfred Bartsch 18.30 bh, n Oktober 1957 9 14.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. former. Das 0 Mannheim, den 28. Oktober 1887 + 2, 3 Ubermaß ver- z. Z. Heinrich-Lanz- Krankenhaus, Privatstation Pr. Schürle. e 5 e— rd 80 Jahre 1 2. nd Mate n tler aner man fühlt Oppauer Die Kinder i eit kelem. 3 Em 238. Oktober 1957 verschied völlig unerwartet im e nau, Sten- und Angehörigen Alter von 75 Jahren unsere liebe Mutter, Schwieger- ser. Lebensſahr. mutter und Großmutter, Frau F Beisetzung: Donnerstag, 31. Oktober 1957, um 10.00 Uhr 1 im Hauptfriedhof Mannheim. Berta Bremer er Haus 2000. geb. Runge 2 e 5* Sie folgte nach wenigen Wochen ihrem Manne in die — ̃]. ü“. 1 Mannheim, den 30. Oktober 1957 . 11 5 8 6, 23 1K 1 Oberland kin 8 in der f. und kleine 4515 5 1 1 tief Trauer: g ciroline erländer n Sprung in der fensterschelde? 81s der Gloser Plötzlich und unerwartet verstarb am 28. Oktober 1957 n 2er 1 f 8 50 be, palast: 85 5 5 5 1 8 ommt, hilft ein Stöck Jesaffim den Schaden f 11.50, 2 305 uns 8 8 1 Tochter, Schwester, Familie Otto Bremer e 5 ane d i 5 eee : Schwägerin und Tante, Fräulein 5 2 5 obraller ist 0„ erhältlich. Die Koll. . 5 Feuerbestattung: Donnerstag, 31. Oktober 1957, um 13.30 Uhr Rachköllen kostet 45 ft. 1 flicken, Basteln mera:„Ge. Hauptfriedhof Mannheim. 5 a. Anna Scherrer 5 225 1 FAMILIEN- leu! n drei ſagen ANZEIGEN 55 Schuedla's n Kleiderbud preñhemden 3 Stuck DM 2,40 1 von vielen gelesen! 0 die feine chem. felnisung und Grogwäscherel i Laden und unnahmestellen In allen Stauttenen — 5 kurz vor Vollendung ihres 61. Lebensjahres. Mhm.- Neckarau, den 30. Oktober 1957 5 Wörthstrage 27* Für die vielen Beweise der Teilnahme beim Tode meines In stiller Prauer: 1. lieben Gatten und Vaters, Herrn Katharina Scherrer, Mutter. e d Luang 1. Feis e Walther Beilhaek Waldemar Bojung u. Familie 0 Günter Ludwig u. Familie 5 danken wir recht herzlich. — 8 5 . 2 9 5 0 55 0 0 Beerdigung: Donnerstag, den 31. Oktober 1957, um 14.00 Uhr Mannheim, im Oktober 1957 i im Friedhof Neckarau. 4 Mathilde Beilhack und Sohn Walther Unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter und Tante Bestattungen in Mannheim 2 5 Sofie Neckenauer Wwe. Mittwoch, 30. Oktober 1957 geb. Müller. l ousiel ist am 27. Oktober im 96. Lebensjahr in Frieden Hauptfriedhof heimgegangen. b Beck, Antonie, Gutemannstrage es ö rl 5 4 Foshag, Sofle, Käfertal, Mannheimer Straße 92 5 Mannheim, den 28. Oktober 1957 Pfitzenmeier, Jakob, Robert-Blum-Straße 12 1 Unterricht 269 3 5 Langmantl, Xaver, Holzbauerstraße 7?. —— 1 5 (rüber Dammstraße 48) 1 5 VCCCCCCTCTdVͥ.᷑:].t... In stiller Trauer: Hoffmann, Albert, Heidelberg, vorh. Mannheim Die Hinterbliebenen 5 N 2 7 Beerdigung: Donnerstag, 31. Oktober 1957, um 11.00 Uhr Kremator lum 6. im Hauptfriedhof Mannheim. 8 Seitz, Karl, Meerwiesenstraße 14 555 0 Sprenger, Heinrich, Feudenheim, Liebfrauenstr. 5 3 Rittersbacher, Leonhard, Mannheimer Straße 18 5 5* 5 5 5 8 5 5 Ein moderner Zirkel für Altere Teil- für die Samstag-Ausgabe vom 2. Nov. 1957 auf Bittlingmaier, Susanna, J 6, 1. Donnerstag, 31. Okt., 12 Uhr Des gesetzlichen Feiertages(Allerheiligen) am 1. November 1957 wegen müssen wir den Lehmann, Wilnelmine, Räfertaler Straße 60 nehmer u. Ehepaare beginnt Montag, 4. November 1957. Prosp. unverbindl. Gott der Herr hat meine liebe, unvergessene Frau, meine gute 1 5 5 88 wants Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Friedhof Neckarau 5 5 Welaher Lehreriin) 8 5 n 88 5 cod. Hilfskraft erteilt einem Mäd- festlegen. chen(2. Klasse) Nachhilfestunden umd überwacht die Schulaufgaben Wir bitten um Beachtung. Friedhof Feudenheim gegen monatl. Bezahlung? Preis- angebote unter P 13728 an d. V. Luise Racky um Alter von 64 Jahren nach kurzer Krankheit unerwartet zu i sich gerufen. Krämer, Johann, Kastanienstraße 11 14.00 5 a Mannheimer . den 28. Oktober 1957 Klavier- Blockflöte(C u. F) Gitarre, MORGEN esheimer Straße 53 In stiller Trauer: Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim erteilt E. Wol per t, staatl. gepr. Egon Rack. — 2 onne Gewähr F A N Z EIGEN ABTEILUNG Irma Seeger nebst allen verwandten Nachhilfe in französ. u. evtl. engl. für Sekundaner gesucht. Angebote umter Nr. P 15700 an den Verlag. Beerdigung: ponnerstag, 31. Okt., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die vielen Beweise aufrich- tiger Anteinahme sowie die schönen Kranz- u. Blumenspen- den beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Heinrich Hall sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Be- I, am 20. Agen schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden verstarb Scene Oktober 1957 meine liebe Frau und guter Lebenskamerad, Wester, Schwägerin und Tante, Frau Karolina Geißler geb. Heß im Alter von 536 Jahren. e 155 hof, den 30. Oktober 1957 In tiefem Schmerz: Karl Geißler Beerdigung: 1 Anverwandte 8 alle Bekannten Donnerstag, 31. Okt., 9.30 Hauptfriedhof Mannheim. sonders H. Stadtpfarrer Weber ür die trostr. Worte, Herrn Dr. Klingen für die ärztliche Betreuung und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. ohne Fleisch aber herzhaft wie eln Hleischgericht? Es braucht nicht jeden Tag Fleisch zu sein. Sie können Ihrer Familie an manchen Tagen ein herzhaftes und kräf- tiges Essen bieten, das allen gut schnieckt und für vier Personen nicht mehr als 80 Pfennig kostet. Machen Sie öfter mal Linsen mit Spätzle, Pichelsteiner, Nudeleintopf, Reistopf, Leipziger Allerlei, Erbsenbrei und auch Kartoffel- salat— alles aber mit einem herzhaft-kräftigen Fleisch- geschmack. Probieren Sie einmal, welchen urkräftigen Fleischgeschmack Knorr Klare Fleischsuppe diesen Gerichten gibt. Knorr Klare Fleischsuppe, man schmeckt die ganze Kraft saftigen Fleisches. Der Silberwürfel mit dem Fleischstück Non AlAgt Fiklsch suppt Mhm.-Gartenstadt, 30. Okt. 1957 Brombeerweg 7 Frau Pauline Hall Kinder u. Angehörige Sesliaaqe lll für Hand und Maschine 2 kaufte schon hie Großmutter bei Sau FA, 1 Für di 1 5.. die 28 liebevollen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für nen und Blumenspenden beim Heimngang meines lieben unseres herzensguten Vaters, Herrn Friedrich Knosp danken wir von Herzen. Bes onderen Dank den Aerzten und schwestern des Theresien- Krankenhauses 1 S, der Direktion und Belegschaft der Strebelwerke mbH und den Hausbewohnern. 5 Mannhei m 8 den 30. Oktober 1957 Gartenfeldstrage 41 5 Hermine Knosp geb. Grether Anna Nusser geb. Knosp Antonie Kirstätter geb. Knosp Wuündrich-Meißen Seite 12 MORGEN Das Turbinenauto kommt Mercedes bestätigt Versuche Die Fachleute und Finanziers aller euro- päischen Automobilfabriken stehen Kopf. Was bisher nur eine leise ausgesprochene, vielumrätselte Vermutung war, wurde über Nacht zur handfesten Tatsache: Ein Sprecher der Daimler Benz AG gab zu, daß das Unter- türkheimer Werk sich mit Düsenantriebsver- suchen für den Fahrzeugbau beschäftigt. Es handle sich zunächst um Versuche mit aus- ländischen Fabrikaten. Ein hohes pfeifendes Geräusch, dem Heu- len des Sturmes gleich, dringt durch die Türen der Mercedes- Versuchsabteilungen. Es ist das Heulen der Gasturbine, jenes kleinen, kompakten Antriebs, der heute schon Düsenflugzeuge schneller als der Schall über den Himmel jagt. Beginnt nun auch in Deutschland eine neue Aera der Kraftfahr- technik? Der Begriff Gasturbine ist zum Schlag- wort unseres Zeitalters geworden. Was hat es mit diesem„Ding“ eigentlich auf sich? Da ist vor allem eins: Die Gasturbine zeich- net sich gegenüber dem Kolbenmotor durch eine bestechende Einfachheit aus. In der Grundkonstruktion besteht sie nur aus einem * Kompressor und zwei Turbinen. Alle drei sind Schaufelräder. Sobald der Kompressor läuft, saugt er Luft an, die er komprimiert in eine Brennkammer drückt, in der Brenn- stoff dauernd verbrannt wird. Druck un Hitze erzeugen einen Gassturm der auf die erste Turbine trifft. Sie treibt den Kompres- sor, der so weitere Luft ansaugt. Beim Düsenflugzeug verlassen nun die heißen Gase den Motor. Sie schießen wie aus einer rießigen Lötlampe aus dem Düsenmotor her- aus und schieben das Flugzeug vorwärts. Ein solcher Schweif heißer Gase ist auf der Straße natürlich unmöglich. Darum werden die Gase im Turbo-Wagen auf eine zweite Turbine geleitet. Sie ist mit einem Getriebe Verbunden, das ihre Umdrehungen— bei Voller Kraft rund 25000 in der Minute— herabsetzt und auf die Wagenräder über- trägt. Das beim Kolbenmotor übliche Wech- selgetriebe dagegen kann bei der Gasturbine auf wenige Stufen reduziert werden. Repa- raturen und Instandhaltungskosten können sich ebenfalls verringern. Eine ganze Reihe schwierig herzustellender und anfällig me- chanischer Teile, die zu einem üblichen Automotor gehören, entfallen bei der Tur- bine. Ihr Kühlsystem ist wesentlich ein- facher. Sie braucht nur eine Zündkerze, die Wahrscheinlich ebensolange lebt, wie der Wagen. Sie hat weniger bewegliche Teile und benötigt daher weniger Schmierung. Und obwohl der ideale Brennstoff noch nicht entwickelt ist, ist es gewiß: für die Gastur- bine gibt es keine Oktanzahlfragen. Diese Vorteile haben das Wettrennen der Versuchsingenieure hervorgerufen. Jeder möchte der erste sein, der einen Turbo-Wa- Oesterreichischer Kleinwagen Der erste seit Kriegsende in Osterreich entwickelte und gefertigte Kleinwa- gen— ein Erzeugnis der Steyr-Puch-Werke. Das Fahrzeug besitzt einen im Heck untergebrachten luftgexühlten Zwei-Zul.- Viertakt- Bogmotor mit 498 cem Hubraum und 16 PS Dauerleistung. Im In- nern der selbsttragenden Stahlblechkrarosserie ist Sitzraum fur vier Perso- nen vorhanden.— Die Höchst geschwindigkeit be- trägt 100 Kilometer pro Stunde. Im Tourenbetrieb kann nach Angabe des Werkes mit einem Brenn- sto ſffverbrauch von 4,5 bis 5,5 Liter pro 100 Kilome- ter gerechnet werden. gen anbieten kann. Eine Reihe von Ver- suchswagen ist bereits gebaut und auf Prüf- ständen und Landstraßen getestet worden. Der erste erschien vor sechs Jahren in Eng- jlamd, hergestellt von der Rover Company Lid. in Birmingham. Zwar war dieser Wagen in mancher Beziehung noch unzulänglich, doch er entwickelte für seine Größe und sein Gewicht eine unerhörte Leistung. Eine Fahrt im Turbo-Wagen vermittelt ein vollkommen neues Fahrgefühl. Erst einmal in Bewegung, scheint man einfach„dahinzuschweben“. Man hat das Gefühl, es gehe ohne Motor bergab. Es gibt keine Erschütterung und das hohe Pfeifen ist durch Schalldämpfer zu einem sanften Geräàusch gedämpft. Drei wunde Punkte verhindern aber heute noch die Se- rienfertigung Startet man die Turbine, be- Sinnt sie zwar sofort zu laufen, sogar im härtesten Winter, doch man muß ein bis zwei Sekunden warten, bis die Turbine Kraft erzeugt. Gibt man Gas, ist die Beschleuni- gung gering. Die erste Turbine muß erst auf volle Touren kommen, bevor die Gase die Zweite Turbine erreichen. Diese Start- schwierigkeiten treten auch auf, wenn man z. B. vor einer Verkehrsampel halten müßte. Der andere wunde Punkt ist der Kraftstoff- Verbrauch. Bei Vollast kann die Gasturbine beinahe so wirtschaftlich sein wie der Kol- benmotor. Im Leerlauf jedoch verbraucht die Turbine sehr viel Kraftstoff— Kom- Pressor und erste Turbine laufen auch dann noch mit 10 bis 15000 Umdrehungen pro Minute. Um Kraftstoff zu sparen, haben Ingenieure Wärmeaustauscher entwickelt. Sie erwärmen mit Hilfe der Hitze der Gase die komprimierte Luft, bevor sie die Brenn- dammer erreicht. Obwohl die Konstruktion dieser kleinen Wärmeaustauscher noch ge- heimgehalten wird. scheint es un wahrschein- lich, daß sie allein die Frage des Kraftstoff- verbrauchs lösen können. Ein anderes Pro- blem haben sie jedoch aus der Welt ge- Hafft. Sie senken die Temperatur der Aus- gase unter die des Kolbenmotors, jeden- falls beim Versuchsmodell. Der dritte Punkt sind die Turbinen. Sie haben eine hohe Drehzahl und müssen Temperaturen von rund 1000 C aushalten. Sie können z. Z. nur aus teuren Metallen oder Legierungen, wie Molybdän, Chrom, Kobalt, Tungsten oder Nickel hergestellt werden. Dies darf aber nicht dazu verleiten, die Zukunft der Gas- turbine pessimistisch zu beurteilen, die mei- sten Fachleute sagen ihr auch als Autoantrieb eine große Zukunft voraus. Sind doch bereits schwere Gasturbinen in Schiffen, Kraftwer- ken, Raffinerien und Lokomotiven in Betrieb. War es doch die Gasturbine, die die rasche Entwicklung zum Ueberschallflug ermög- lichte. Außerdem, wann die Gasturbinenära anbrechen wird, hängt nicht unbedingt von der Ueberlegenheit der Turbine über den Kolbenmotor ab; denn jeder in der Auto- mobilindustrie weiß, daß die letzte Entschei- dung nicht allein in den Laboratorien fällt, sondern daß die Kunden ein gewichtiges Wort dabei mitreden. Ein Mann der ameri- kanischen Kraftfahrzeugindustrie faßte das kolgendermaßen zusammen:„Wir machen Versuche mit Gasturbinen, weil Europa da- mit begonnen hat. Und General Motors ex- perimentiert, weil es Ford tut. Ford experi- mentiert, weil es darüber von Chrysler gehört hat. Chryslers Versuche haben ihren Grund wiederum in den Untersuchungen von General Motors, die angefangen haben, weil Europa damit begonnen hatte. Keiner kann es wagen, die Gasturbine nicht fertig zu haben, wenn der Kunde es wünscht!“ KHF Der Messerschmitt Roadster KR 201 ist die von Ing. Fend entwickelte sportliche Version des Kabinenrollers KR 200. Das Scherenverdeck des Roadsters ist in Sekundenschnelle auf- oder abgeklappt. Normver- brauch 3,5 1/100 em— Geschwindigkeit 100 m /st. Mittwoch, 30. Oktober 1957/ Ne P Vr. 252 — ist zum der Eis! beimel der EV durch inter Dokal-f Tavorit mer All Dr. Eich des DE punkte Achten. Vie bei d. Bei ten Vo! werden ber De nierte (Grob- gewicht gleitet Heber! GMannh Sowjet⸗ Georg! ler Gür W Der! berg, R. zm Spie Joch in Bergstraßen sind keine Rennpisten Goldene Regeln für den Paßfahrer Die meisten Hochstraßen in den Alpen sind noch befahrbar. Die Tore zur majesta- tischen Schönheit der Bergwelt stehen den motorisierten Ausflüglern offen. Aber oft überschatten vermeidbare„Pan- nen“ eine solche Fahrt: Rauchende Auto- kühler, qualmende Bremsen und abgeschlif- kene Kupplungsbeläge! Welcher Autofahrer, der einmal auf den Großglockner oder über andere Bergpässe fuhr, kennt nicht das jam- mervolle Bild eines solchen am Straßenrand haltenden Wagens, dessen Besitzer mit sor- genvoller Miene vor der geöffneten Kühler- haube steht, aus der es herausquillt, wie aus dem Ventil einer Dampfmaschine.„Sel- ber schuld“ mag mancher denken, der vor- sichtig im ersten oder zweiten Gang die Steigung nimmt. Niemand braucht aus sei- nem Auto ein spukendes und dampfendes Ungetüm zu machen. Limousine oder Ca- briolet wollen„gefahren“ und nicht„ge- schunden“ werden. Viel Aerger kann sich der Paßfahrer er- sparen, der folgende„goldene“ Regeln be- herzigt: rechtzeitig schalten, keine Angst vor dem kleinen Gang, bergab im gleichen Gang Wie hinauf und nur etappenweise bremsen. Vollgas ist am Berg grundfalsch. Der Wagen soll die Steigung mit halbem Gas schaffen. Der Motor darf dabei durchaus in hohen Drehzahlen jubeln, sie schaden ihm weniger als ein Würgen im zu großen Gang, womög⸗ lich noch mit„schleifender“ Kupplung. Vor Serpentinenkurven ist unbedingt in einen kleineren Gang zurückzuschalten. Für die Abfahrt vom Berg gelten die gleichen Grundsätze wie für den Anstieg Großer Gang oder gar Leerlauf mit dem Fuß auf dem Bremspedal sind— so verlok- kend es manchmal auch sein mag— fehl am Platze. Bei der Abfahrt soll nach einer alten Faustregel möglichst der Gang einge- legt werden, mit dem die Auffahrt bewältigt wurde. Zur Bremse soll der Fuß erst dann finden, wenn der Motor im kleinen Gang zu sehr„durchdreht“ oder eine Serpentine eine noch langsamere Fahrt verlangt. Niemals ständig die Bremsen mitschleifen lassen, sondern immer nur in Etappen auf das Pe- dal steigen. Die Bremsbeläge danken es da- mit, daß sie sich nicht„festfressen“ und länger„leben“. Wenn der Kühler tatsächlich einmal kocht, dann auf keinen Fall den Motor ab- stellen und die Kühlerverschraubung öffnen. Die Kühlwassertemperatur muß vielmehr in Leerlauf gesenkt werden, um gegebenenfal! vorsichtig Wasser nachfüllen zu können. großen Höhen ist es auch nicht ratsam, beig Halten den Motor abzustellen. In der dun nen Luft springt er nur ungern wieder 5 * Sac ces es KLEID LVG Wie niedlichi ist es docli, wenn Geschwister gleichartig geltleidet sind. Cd ermõglicht Ihnen diese Freude- zu sprichwörtlich niedrigen Barauſpreisen, wie Sie leicht feststellen können, wenn Sie die Preise mit den Größenangaben vergleichen. 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Okt Sieger den O. gewont ordnun bes be durch Das Freitaę den E Vorges Meiste ständig spiel e Budap Schwe die Ur mietet Neckai Schwie sich de nachdr einset⸗ Bes Sing, Bern, Natior Stuttg daß d seine wird,; den V. wird, Im leicht von de diktie: Boys Schwe in Pol dreim wiede sen. S ziert; Riege! WM- erziel mann Serve gefolg Sen ster Willi trug len kö lastur zuver die Häup Rey u und e letzte Wech! stürm Ve eee 57/ 200. Das Normver. ing, womög pplung. Vor gt in einen a gelten die len Anstieg uf mit dem — 8o verlok- mag— fell J nach einer Gang einge- Art bewältigt ib erst dann nen Gang zu bentine eine gt. Niemals ifen lassen, auf das Pe- ken es da- ressen“ und lich einmal n Motor ab- bung öffnen, vielmehr in gebenenfall können. I ratsam, bein In der dun Wieder an G. vr. 252/ Mittwoch, 30. Oktober 1957 —̃ DÜ— MORGEłN Seite 18 Auch ohne Dr. Eichler ist MERC Favorit gegen EV Krefeld zum ersten Punktspiel in der Nordgruppe der Eishockey-Oberliga erwartet der Mann- beimer ERC am Samstagabend den Krefel- aer EV. Die Mannheimer, die am Sonntag durch einen sensationellen 9:6-Sieg über nnter Milano beim Endspiel des Industrie- oKal-Turniers aufhorchen ließen, gelten als Favoriten. Allerdings müssen die Mannhei- mer auf ihren Bad Nauheimer Neuzugang Pichler, der nach einer neuen Mitteilung des DEV erst mit Beginn der Rückrunde für Ktekämpfe spielberechtigt wird, ver- Achben. Vier deutsche Gewichtheber bei den Weltmeisterschaften in Teheran Bei den Gewichtheber-Weltmeisterschaf- ten vom 8. bis 12. November in Teheran werden vier deutsche Gewichtheber starten. Der Deutsche Athletenbund(West) nomi- nierte den Mittelgewichtler Roland Lortz Groß-Zimmern) und den Leichtschwer⸗ gewichtler Karl-Heinz Haag(Moers). Be- gleitet werden die beiden westdeutschen leber vom DAB- Sportwart Hans Kestler dlannheim). Die Sektion Gewichtheben der Sowjetzone entsendet den Federgewichtler Georg Miske und den Leichtschwergewicht- ler Günter Sibert(beide Berlin). Wabra nicht in Düsseldorf Der 21 Jahre alte Torwart des 1. FC Nürn- berg, Roland Wabra, mußte seine Teilnahme zm Spiel der deutschen Juniorenelf am Mitt- hoch in Düsseldorf gegen die deutsche Ama- teur-Auswahl absagen. Wabra erlitt am Sonntag in Frankfurt im Spiel gegen Ein- tracht bei einer Abwehr eine leichte Gehirn- erschütterung. Die Folge war eine Bewußt geinsstörung, die bis zur Heimfahrt anhielt. ſabra wußte nach dem Spiel nicht, gegen pen er gespielt hatte, wie das Ergebnis war und ob er die 90 Minuten durchgespielt hatte. Eckballwertung ungültig Eintracht Frankfurt und Schalke 04 mius- zen nach Ansicht des Deutschen Fußball- undes(DE) noch ein drittes Entschei- dungsspiel um den Flutlichtpokal austragen oder aber das Los entscheiden lassen. Ihre Fckballwertung wird vom DFB-Spielaus- schuß nicht anerkannt. Durch das bessere Fckenverhältnis war die Eintracht-Elf am b. Oktober beim 0:0 gegen Schalke zum Sieger erklärt worden und hatte den von den Offenbacher Kickers gestifteten Pokal gewonnen. Nach der Regel zehn der Spiel- ordnung kann der Sieger eines Wettbewer- bes bei unentschiedenem Spielausgang nur durch das Los ermittelt werden. Wer wird„Herbstmeister“ in den einzelnen Oberligen? Das Lennen im Süden ist jetzi wieder offene. Starkes Spitzentrio: Nürnberg, Eintracht und Karlsruher SC/ Pirmasens vorerst nicht aus dem Sattel zu heben In der Fußball-Oberliga bringen die Herbsttage die ersten spielerischen Höhe- punkte der langen Runde. Wenn die Mann- schaften zusammentreffen, die Anwartschaft auf die Vorderplätze geltend machen, dann gibt es hochstehende Spiele zu sehen. Nur darum werden in den Spitzenspielen zur Zeit Zuschauermengen zwischen 20 000 und 40 000 gezählt, die auch eine stattliche „Kasse“ bringen. Die durchschnittlich am besten besuchten Spiele meldet Sonntag für Sonntag der Westen, wo auch günstigere Verhältnisse vorliegen. Hier mag stimulie- rend wirken, daß die zugkräftigen Klubs wie Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Köln und Rot-Weiß Essen noch im Mittelfeld rangieren, und die Zuschauer ge- rade von dieser Seite her eine Leistungs- steigerung erwarten. Mit FK Pirmasens, Alemannia Aachen und Hamburger SV gibt es ja drei derzeit souverän führende Tabellenführer, während im Süden und in Berlin das Rennen von mehreren, gleich aussichtsreichen Mann- schaften gelaufen wird. Möglicherweise wird am kommenden Sonntag der letzte noch Unbesiegte Erstligaverein gestrichen, näm- lich Berlins Tabellenführer Viktoria 89, der seither acht Spiele ohne Niederlage über- stand, aber nun mit Altmeister Tennis- Borussia auf den wohl stärksten Widersacher trifft. Dabei kann es schon einen Knacks geben. Fortuna Düsseldorf, das ebenso wie Fk Pirmasens in den letzten Wochen sechs Spiele ohne Niederlage durchstand, Will beim Deutschen Meister Borussia Dortmund den Nachweis führen, daß dieser Form- anstieg auf reellem Grund basiert. Mit dem 2:1-Sieg über den 1. FC Nürn- berg hat die Frankfurter Eintracht das Ren- nen um die Herbstmeisterschaft wieder offener gemacht. Das Tabellengefälle von Platz 1(I. FCN) bis Platz 8(VfR Mannheim) weist nur vier Punkte Differenz auf. Das bedeutet, daß außer dem starken Führungs- trio„Club“, Eintracht und KSC noch meh- rere andere Vereine gute Aussichten auf die Vorderplätze haben. Da sind vor allem die Ofkenbacher zu nennen, und auch der VIB Stuttgart könnte noch mitmachen, Wenn der Angriff mit Waldner weniger verspielt Wäre und nur einigermaßen die Klasse der Ab- wehr und der Läuferreihe erreichen könnte. Nachdem der 1. FC Kaiserslautern einen vergeblichen Angriff auf die feste Burg des Vasas Budapest mit sieben Nationalspielern: a kuropa- Poul spiel im Heckarstadion Können Magyaren gegen Bern ihrer Favoritenrolle gerecht werden? Das Stuttgarter Neckarstadion ist am Freitag erstmals Schauplatz eines Spiels um den Europapokal der Landesmeister. Die Vorgeschichte ist bekannt: Dem Schweizer Meister Voung Boys Bern wurde von den zu- ständigen Behörden nahegelegt, sein Heim- spiel gegen den ungarischen Meister Vasas Budapest im Ausland auszutragen, da in der Schweiz politische Demonstrationen gegen die Ungarn zu befürchten seien. Daraufhin mieteten die Loung Boys unverzüglich das Neckarstadion. Die anfänglich aufgetauchten Schwierigkeiten waren schnell bereinigt, als sich der PFB beim Bundesinnenministerium nachdrücklich für die Genehmigung des Spiels einsetzte. Besonders erfreut darüber war Albert Sing, der deutsche Trainer von Young Boys Bern, der neunmal das Trikot der deutschen Nationalelf trug und 15 Jahre lang das der Stuttgarter Kickers. Deshalb hofft Sing auch, daß die Aufgabe des Platzvorteils sich für seine Mannschaft nicht nachteilig auswirken wird, sondern daß das Stuttgarter Publikum den Loung Boys die Atmosphäre verschaffen Wird, die sie bei Heimspielen gewöhnt sind. Im übrigen dürften es die Ungarn nicht leicht haben, der Favoritenrolle, die ihnen von der Fachwelt vielleicht zu großzügig zu- diktiert wurde, gerecht zu werden. Die Young Boys sind zweifellos der spielstärkste Schweizer Verein der Gegenwart und gerade in Pokalkämpfen Hat es die Mannschaft, die dreimal den Schweizer Cup gewann, immer wieder verstanden, über sich hinauszuwach- sen. Seit der Weltmeisterschaft 1954 prakti- Alert sie übrigens nicht mehr den Schweizer Riegel, sondern ein modernes, elastisches WNA-System., Sie hat damit so gute Erfolge erzielt, daß auch andere Schweizer Spitzen- mannschaften wie La de Fonds, Lausanne, Servette Genf und Lugano ihrem Beispiel gekolgt sind. Senior der Mannschaft und ihr wertvoll- ster Abwehrspieler ist der 32jährige Stopper Willi Steffen, der 29mal das Nationaltrikot trug und auch heute noch international spie- len könnte, wenn er wegen beruflicher Ueber- lastung nicht darauf verzichten würde. Sehr zuverlässig auch Nationaltorhüter Eich und die beiden internationalen Außenläufer Häuptle und Schneiter. Im Sturm stehen mit Rey und Meier zwei weitere Nationalspieler 5 Sanz groß herausgekommen ist in den 1 8 5 Spielen auch der Ex- Duisburger Wechselberger, der in Stuttgart als Mittel- stürmer eingesetzt wird. Vasas Budapest, ungarischer Pokalsieger 2 1955, Mitropacupsieger 1956 und ungarischer Meister 1957 hat nicht weniger als sieben Nationalspieler für das Stuttgarter Spiel an- gekündigt, nämlich: Karpati, Bundzsak, Berendi, Csordas, Szilagyi I, Sarosi und Lenkei. In Berendi und Bundzsak hat die Mannschaft zwei hervorragende Außenläu- ker, die es glänzend verstehen, ihren Sturm in Schwung zu bringen. Wenn es ihnen ge- Iingt, das Mittelfeld zu erobern, werden die Schweizer einen sehr schweren Stand haben. Sicher ist auf alle Fälle, daß die Stuttgarter ein hochinteressantes Spiel zweier Klassen- mannschaften zu sehen bekommen werden, pei dem zwar die Ungarn leicht favorisiert sind, die Schweizer aber keineswegs auf ver- lorenem Posten stehen. FK Pirmasens führte, sind die Schuhstädter vorerst wohl nicht aus dem Sattel zu heben. Ob hier irgendwer den Lauterern Waffen- hilfe leisten kann? Gewiß ist Eintracht Trier für Pirmasens ein unbequemer Gegner, dem schon oft Tribut gezahlt werden mußte, vor allem im Moselstadion. Aber noch nie war der FKP so stark wie derzeit unter der Zügelführung Helmut Schneiders, wobei vor allem Kapitulski als Torjäger immer wieder die Spiele für Pirmasens herausreißen kann. Alemannia Aachen kam beim Wupper- taler 1:1 mit einem blauen Auge davon. Allerdings mußten die Grenzstädter mehrere Stammspieler ersetzen, wodurch die Mann- schaftsharmonie etwas litt. Aber am Sonn- tag zu Hause gegen Preußen Münster dürf- ten andere Voraussetzungen gegeben sein. Aachen hat auf seinem Tivoli-Sportplatz in dieser Saison noch keinen Punkt abgegeben. Preußen Münster, Aachens Gegner, bezog letzten Sonntag in Köln eine klare 0:4 Niederlage. Aber es wäre verkehrt, diese Preußen-Elf irgendwie zu unterschätzen, denn sie feierte in dieser Saison schon Siege bei Borussia Dortmund und Rot-Weiß Essen. Das mahnt zur Vorsicht! Der Hamburger Sportverein hat in die- sem Jahre seine traditionellen Rivalen be- reits weit abgehängt. Nacheinander flelen Holstein Kiel, Hannover 96 ins Mittelfeld, andere noch weiter zurück. Selbst gegenüber VfL Osnabrück, der am Samstag am Rothen baum antritt, bestehen schon sechs Punkte Differenz; niemand zweifelt daran, daß die Osnabrücker noch zwei weitere Minuspunkte aufgeladen bekommen. Dann bleiben für die Hamburger Rothosen nur noch der Neuling Phönix Lübeck und die mit Spielen im Rückstand liegende Braunschweiger Ein- tracht als ernsthafte Konkurrenz übrig. Statistisches zu den Deutschen Rudermeisterschaften: Amieitia in der Siegerliste auſ æ weitem Platz Uebertroffen wird der MRV nur von einem Verein: Dem Berliner RC Berliner RC, Mannheimer RV Amicitia und Mainzer RV bilden die Spitzengruppe der Meistervereine des Deutschen Ruderver- bandes in der Wertung von 1882 bis 1957, Wie aus einer soeben veröffentlichten Stati- Sstik der Fachzeitschrift„Rudersport“ hervor- geht. Obwohl sich im Rudern die Teilneh- mer am Finale nicht durch ein Punktsystem jangsam nach oben arbeiten müssen, und ob- wohl theoretisch die Möglichkeit besteht, daß sich ein Anfänger im Rudern schon im gleichen Jahr zur Teilnahme an der Deut- schen Meisterschaftsregatta meldet, ist es unendlich schwer, einen deutschen Meister- titel zu gewinnen. Es gibt beispielsweise Ruderer mit über 100 Siegen, denen niemals ein Erfolg bei einer deutschen Meisterschaft gelang, wie etwa Schandua(Kastel) oder Ricardo Wagner(Offenbach). Auch gibt es traditionsreiche Vereine, die im Rudersport größtes Ansehen genießen und die es trotz- dem nur auf eine deutsche Meisterschaft gebracht haben, wWwie zum Beispiel Heidel- berger RR, Ulmer RC Donau, Lübecker RG und Königsberger RC. Der Mannheimer Ruderverein Amicitia steht in der statistischen Uebersicht über die deutschen Rudermeisterschaften mit 23 Sie- gen an zweiter Stelle hinter dem Berliner RC mit 25. Elf Siege verzeichnet der Lud- wigshafener Ruderverein, der an achter Stelle zu finden ist und vier Siege die Mann- heimer RG Baden(21. Stelle). Der Mann- heimer Ruderclub ist mit zwei deutschen Meisterschaften auf dem 50. Platz zu finden. Generalversammlung beim Club Uber fünf debattenreiche Stunden hin- Weg dehnte sich diese Generalversammlung des Manmheimer Ruder-Club aus. Man schenkte sich nichts, weder der Vorstand den 117 erschienen Mitgliedern, noch die Oppo- sition dem Vorstand, wenn es um Satzungs- paragraphen, die Besetzung von Ehren- ämtern oder die Auslegung der Bilanz ging. Am Ende stand ein eindeutiger Sieg der unter dem Vorsitz von Fritz Beisswenger amtierenden Vorstandschaft und die glück- liche Gewißheit, daß der Club über mehr als 40 ehrenamtliche Helfer in seinen Reihen verfügt. Diese haben sich sogar zum Teil aus eigenem Antrieb und zwar für ver- hältnismäßig recht verantwortungsvolle Entscheidung über Sechstagefahrt bis 1. Dezember: Wethekorde bteiben bei HS und 3 Großer Preis von Deutschland auf der Solitude/ Der Terminkalender für 1958 Der Herbstkongreß des Motorrad-Welt- verbandes, dem am 19/20. Dezember und 6./7. Februar(ebenfalls in Paris) interne Sitzung zur Vorbereitung auf die Frühjahrs- tagung vom 13. bis 20. April in Warschau Folgen, brachte keine großen Aenderungen, da in der Weltmeisterschaft nur Frankreich gestrichen und Schweden(in letzter Minute noch endgültig) in den Weltmeisterschafts- kalender aufgenommen wurde. Wertung(8 6-4-3-2-1 für die vier besten Ergebnisse, Mindestteilnahme an drei Rennen) und Aus- tragungsmodus blieben, und lediglich in der Frage der Stromlinien verkleidung trat eine leichte Verschärfung ein: Während bei den Gespannen die Verkleidung bleibt, tritt bei den Solomaschinen eine FHalbverkleidung ein, die u. a. die Vorderräder frei 1ägt. Sportmaschinen, von denen zumindest 100 Stück gebaut sein müssen, wurden noch nicht in Meisterschaften erfaßt. Dafür gibt es für die 250-C οõᷓ&Moto-Crossmaschinen nunmehr einen Coupe d Europe, dessen deutscher Lauf wahrscheinlich in Leichlingen(13. Juli) stattfindet. Aus deutscher Sicht interessiert besonders, daß der Große Preis von Deutschland am 19.0. Juli auf der Solitude stattfindet und die Entscheidung über die Internationale Sechstagefahrt bis zum 1. Dezember fallen wird. Kann die OM nicht die Genehmigung der Behörden erhalten, übernimmt Oester- reich die Veranstaltung. Der Preis des Saar- landes(4. Mai), Hockenheim(11. Mai), Schot- ten(15. Juni). Eifelrennen(29. Juni) und Norisringrennen(13. Juli) werden inter- national durchgeführt. Bei den Rallyes ragt die ADñDAC-3-Tagefahrt vom 22. bis 25. Juni heraus. NSU und BMW bleiben im Besitz der absoluten Weltrekorde für Solomotor- räder bzw. Gespanne. Obwohl ein erneuter Antrag Großbritanniens auf Anerkennung der Marken von Allan und Burns sehr hartnäckig vorgetragen wurde, lehnte die FIM nunmehr endgültig die Anerkennung ab, da es feststeht, daß das Gerät der Zeit- nahme nicht einwandfrei arbeitete. Der Terminkalender für 1958 umfaßt folgende wichtige Veranstaltungen: Welt- meisterschaften: Tourist Trophy 2., 4., 6. Juni, Holland 28. Juni, Belgien 6. Juli, Deutschland 19./ 20. Juli, Ulster 7., 9. August, Schweden 26./ 27. August, Italien 14. Septem- ber.— Speedway-Endlauf London: 20. Sep- tember.— Klassische Rennen: Pau 25/26. Mai, Ungarn 12. August, Sachsenring 17. Au- gust, CSR 24. August, Mexiko 8. September. — Moto-Cross: Rottenburg 6. Juli, Leichlin- gen 13. Juli, Leichlingen 31. August, Bergen 7. September.— Sand- und Grasbahnren- nen: 27. April, 1. Mai, 15. Mai(Lüding- hausen), 8. Juni Homberg), 1. Juli(Bad Homburg/Saar), 6. Juli(Hamburg-Farmsen). — Speedway-Rennen: 4. Mai, 1. Juni(Ober- hausen), 22. Juni.— Rallyes: Saar-Stern- fahrt 14. bis 16. Juni, Kochbrunnen-Stern- fahrt Wiesbaden 5. bis 7. Juli. Posten gemeldet und ihre Mitarbeit für das kommende Jahr zugesagt. Mit Carl Weiss, Dr. Willibald Lerner und Albert Dosenbach werden in aller Kürze drei verdiente Mit- glieder des Club für 50jährige Mitglied- schaft geehrt werden. Bei 78 Starts auf 16 Regatten konnten in der abgelaufenen Saison 36 Siege und 16 zweite Plätze er- rudert werden. Dem Geschäftsbericht war weiter zu entnehmen, daß die Club-Gast- stätte einen ansehnlichen Gewinn abgewor- fen hat, und die Clubleitung weiterhin be- dacht sein wird, immer noch bestehende Mängel alsbald zu beseitigen. Die größte Sorge des Club ist nach wie vor die Tilgung der aufgenommenen Darlehen und die Be- friedigung aller am Wiederaufbau beteilig- ten Firmen. am Ende der sehr lebhaften Generalversammlung standen die Wahlen zum Vorstand und dem Altestenrat. Ge- wählt wurden: 1. Vorsitzender: Fritz Beiss- wenger, stellv. Vorsitzender: Carl Franz Schömbs und Albert Lenz; Kassenwart: Jo- sef Trabold; Ruderwart: Siegfried Großgel- finger; Jugendwart: 3000 Turner nach München Altmeister schulen für Moskau Mit dem Versand der Pflichtübungen für die Turn-Weltmeisterschaften 1958 in Mos- kau und einem Aufruf an die Kunstturner und ihre Lehrer hat DTB-Kunsturnwart Ru- dolf Spieth(EBlingen) den großen Wettlauf gestartet, an dessen Ziel die Teilnahme von sechs oder acht Turnern an den Welt-Titel- kämpfen steht. Gleichzeitig damit Will er auch alle Gerätturner aktivieren, von denen mindestens 5000 am Deutschen Turnfest 1958 in München beteiligt sein sollen. Im Mittel- punkt steht jedoch das Spitzentraining im Hinblick auf Moskau. Spieth hat sich dabei namentlich an 94 durchweg junge Turner gewandt mit der Aufforderung, während der kommenden Monate fleißig die Pflicht übungen zu trainieren, während er die 15 Landeskunstturnwarte und die 18 Lehrwarte darum bat, sich der Talente in ihrem„häus- lichen“ Uebungsbetrieb anzunehmen. Am stärksten ist die Massierung der Kandidaten für Moskau in Bayern, wo 20 Turner angesprochen wurden. Im Rhein- land sind es zwölf, im Schwäbischen Turner- bund und in Westfalen elf, deren Trainings- arbeit von diesen Pflichtübungen beherrscht werden soll. Durchweg sind es die Alt- meister, die sie bis zu Trainingstunden in den Gauen, Landesverbänden und schließ- lich bis zu Lehrgängen auf Bundesebene füh- ren werden, denn unter den Landeskunst- turnwarten befinden sich unter anderen Jupp Becker, Franz Beckert, Erich Deutscher, Heini Eichinger, Hardy Frenger, Alfred Schmidt, bei den Lehrwarten Walter Frei- vogel, Helmut Karg, Jakob Kiefer, Alfred Kropf, Friedel Overwien, Hans Pfann, Heinz Schmepf, Alfred Schwarzmann, Rudi Gauch, Willa Stadel, Inno Stangl, Erich und Theo Wied. Man vermißt in dieser Arbeit von der kleinsten Zelle her lediglich Olympia- sieger Helmut Bantz und Adalbert Dickhut. Tischtennis-Ergebnisse Den höchsten Sieg in den Tischtennis- Punktspielen meldet der Sc Käfertal, der in der Verbandsliga den TV Seckenheim mit 9:0 abfertigte. Tus Sandhofen unterlag in Handschuhsheim mit 7:9, während der FC Friedrichsfeld auf eigener Platte dem TTC Weinheim mit 4:9 beide Punkte überlassen mußte. Die Ergebnisse der Bezirksklasse: TV Waldhof— TV Viernheim 9:3; Tus Sand- hofen II— Post-Sd Mannheim 9:2; FC Friedrichsfeld II— TSG Plankstadt 3:9; Mr Mannheim II— SC Käfertal II 9:1; TTC Hockenheim— TTC Weinheim II 9.2. Heidelberger Ringer-Lokalkampf klar für SG Kirchheim: SU 8 buente den einzigen Heimsieg Vfk Oftersheim und ASV Ladenburg weiterhin an der Spitze Sowohl im der Ringer-Gruppenliga Süd- West, als auch im der nordbadischen Ober- liga standen am Sonntagabend je zwei Be- gegnungen auf dem Programm. Im nord- Padischen„Oberhaus“ interessierte dabei vor allem der Heidelberger Lokalkampf zwischen dem Tabellenletzten ASV Heidel- berg und der Sd Kirchheim. Die Heidel- berger Vorstädter rechtfertigten die in sie gesetzten Erwartungen und gewannen un- angefochten mit 13:5 Punkten, womit sie sich wieder auf den vierten Tabellenplatz vor- schoben. KSV, Deutsche Eiche“ Oestringen machte mit dem Neuling KSV Schriesheim ebenfalls nicht viel Federlesens und gewann mit 13:6 Punkten.— In der Südwest- Grup- penliga gab es die erwarteten Heimsiege. Heusweiler hielt Thaleischweiler mit 11:6 Punkten nieder und eroberte dadurch wieder vor Brötzingen und Wiesental die Tabellen- spitze. VfK Schifferstadt behauptete sich gegen den AV Köllerbach mit 13:6. In der Nordgruppe der nordbadischen Rimger-Landesliga gab es diesmal vier Siege der Gästemermschaften. Das Kopf- an- Kopf- Rennen zwischen VK 08 Oftersheim und ASV Ladenburg geht weiter: Beide Staffeln gewannen ihre Auswärtskämpfe sehr sicher. Mit 17:7 Punkten behauptete sich Tabellen- führer Oftersheim beim Neuling AV Fortuna Reilingen und der Tabellenzweite Ladenburg hielt die SpVgg Niederliebersbach auf deren Matte mit 13:6 Punkten nieder. Einen ebenso beachtlichen Auswärtserfolg meldet der ASV Eppelheim mit 11:9 Punkten beim RSC Lau- dembach. Eckstein, K. Beck, H. Beck und Kehler sammelten die neun Laudenbacher Zähler. Den vierten Gästesieg des Tages schaffte mit 16:6 Punkten der KSV Sulzbach beim Neuling KSV 56 Schwetzingen. Den einzigen Gastgebererfolg verbuchte der KRS 1884. AC Germenia Rohrbach hatte den Mammheimern nichts Gleichwertiges ent- gegenzusetzen und mußte eine 18:5-Nieder- lage hinnehmen. Baier, Hettel, Steinle, Mai, Schlafhäuser und Münch lamdeten sechs Fall- siege für den KSV; Sauter und Schahn waren für Rohrbach erfolgreich. In der Manmbeimer Ringer- Kreisklasse sind lediglich noch SpVgg Fortuma Edingen umd Ac Neulußheim venlustpunktfrei. Beide taffelm setzten sich auch diesmal recht sicher durch. Die Neulußheimer hielten auf eigener Matte AV Schwetzingen mit 14:7 Punkten nieder und SpVgg Fortuna Edingen war bei der SpVgg Niederliebersbach II mit 15.9 Punkten erfolgreich. Zu einem sehr beacht- lichen 12:10-Erfolg gegen den kampfstarken RSC Hockenheim kam der RSC Schönau auf eigener Matte. Bei zwei Begegnungen außer Konkurrenz gab es Niederlagen für die hei- mischen Staffeln. Sad Brühl unterlag dem KSV Hemsbach mit 8:15 Punkten und RSC Eiche Samdhofen II mußte dem HSV Hok- kemheim einen 17:6-Erfolg überlassen. all Wie steht mein Verein! Ringer-Gruppenliga Südwest AC Siegfried Heusweiler 5 5 0 0 68:29 10:0 SV 98 Brötzingen 5 5 0 0 63:38 10:0 KSV Wiesental 6 5 0 1 6652 10 ASV Pirmasens 6 4 0 2 70.50 8:4 VIL Thaleischweiler 5 3 0 2 65:37 6˙4 VfK Schifferstadt 5 3 0 2 53:42 6:4 AV Einigkeit Köllerbach 6 3 0 3 64:57 6:6 RSC Eiche Sandhofen 6 2 1 3 66:62 5:7 ASV 1888 Mainz 5 2 0 3 61 KSV Riegelsberg 5 1 1 3 ASV Germania Bruchsal 5 1 0 4 42.54 278 KSC Friesenheim 5 0. 0 5 216 0 Sg Erbach 6 0 0 6 23.105 0:12 Ringer- Oberliga ASV Feudenheim 8 8 0 106:48 16:0 SpVgg Ketsch 8 7 1 117:56 14:2 AC Germ. Ziegelhausen 8 5 2 92-74 1155 SG Kirchheim 8 5 3 91:69 10:6 ASV Lampertheim 7 4 2 83:60 975 KSV Dt. Eiche Oestringen 7 3 4 67:75 6:8 SRC Viernheim 8 3 5 77:87 6:10 KSV Schriesheim 8 1 7 58:101 2:14 KSV Kirrlach 8 7 53111 2:14 ASV Heidelberg 8 1 7 57:111 2:14 Oberliga-Reser 2 SS en ee SS 2282222 ASV Feudenheim 8 7 1 124:47 14.2 AC Germ. Ziegelhausen 8 6 2 18.70 12.74 S& Kirchheim 8 5 3 106:66 10:6 SRC Viernheim 8 4 3 104:82 977 KSV Schriesheim 6 3 2 67:63 7˙5 SpVgg Ketsch 8 3 5 105:72 6:10 KSV Dt. Eiche Oestringen 6 2 3 62:61 5 ASV Lampertheim 8 2 5 69:109 5:11 KSV Kirrlach 6 2 4 58:79 4:8 ASV Heidelberg 8 7 12:162 2:14 Landesliga, Gruppe Nord VfK 08 Oftersheim 6 5 0 1 33:47 102 ASV Ladenburg 6 5 9 1 ASV Eppelheim 6 4 0 2 82543 84 KSV Sulzbach 6 4 0 2 71:58 8:4 KSV 1884 Mannheim 5 3 0 2 6146 6˙4 RSC Laudenbach 3 3 0 3 AV Fortuna Reilingen 6 3 0 8 SpVgg Niederliebersbach 5 1 0 4 49.55 228 AC Germ. Rohrbach 6 1 0 5 43:88 2210 KSV 56 Schwetzingen 6 00 0 6 31:98 0:12 Kreisklasse Mannheim SpVgg Fortuna Edingen 2 2 0 0 35:12 4:0 AC Neulußheim 2 2 0 0 31:12 4:0 RSC Schönau 3 2 0 1 1 Niederliebersbach II 3 2 0 14 32 RSC Hockenheim 2 1 0 1 223 Sd Brühl 2 1 0 1 000 KSV Malsch 10 0 1 HSV Hockenheim 2 0 0 2 11238 AV Schwetzingen 3. O 0 3 mit Etui: DM 59. Loxus: DM 69. —— — 27 Schlitze(Scherkamm) und töcher(Schersjeb] sind jetzt in einer Scherbahn vereinigt. Beide Systeme sind qusschlag- gebend för eine gute Rasur. Der Scherkomm fängt wider- spenstige und lange Barthaare schneller ein. Das Scher- sieb rasſert korze Stoppeln auch noch in det Hautober:. fläche scharf qus. Der Philips Scherkopf 120 kombiniert als fortschrittliches Geröt beide Systeme in einer Scherfläche Das bedeutet: Vor- und Nochrasur in einem Arbeitsgang! rene PHIL 9558 Scherkomm 5 Schersleb Seite 14 MORGEN Mittwoch, 30. Oktober 1937/ Nr. 287 Botschaft von der heilenden liebe Sellners Ruhrfestspiel-, Iphigenie“ in der Städtischen Böhne Heidelberg Seit dem Bestehen der Ruhrfestspiele hat es während dieser elf Jahre in dem glanz- vollen Reigen erlesener Darbietungen kei- nen größeren Erfolg, kein Erlebnis von ähn- lich nachhaltiger Wirkung gegeben als die Sellner-Inszenierung der„Iphigenie auf Tauris“ von Goethe. Nun kam diese berühmte Aufführung(über deren Pariser Gastspiel Wir heute ebenfalls berichten) auch nach Hei- delberg. Es war ein Abstecher, eine Zufalls- station auf einer ausgedehnten Gastspiel reise durch Europa und wurde auch hier zum Ereignis. Selbst der akademische Bildungs- Philister, der seinen Goethe anders und bes- ser zu kennen meint, mußte vor dieser uner- hörten Konzentration aller künstlerischen Mittel, vor soviel selbstvergessener, dienen- der Hingabe an das Werk, kapitulieren. Was Gustav Rudolf Sellner in dieser In- szenierung geleistet hat, ist keines der üb- lichen Experimente, mit denen wagemutige Regisseure sich als Verächter der Tradition und als Weiser neuer Wege einen Namen machen wollen. Sellner hat einen Namen und ist schon längst ein Begriff geworden, und es bedarf bei ihm keiner revolutionären Demon- strationen, um die Modernität seines Stils glaubhaft zu machen. Diese„Iphigenie“ ist ein Exempel. Auf einer kahlen Bühne, zwi- schen dem graphitfarbenen Opferstein des Diana-Tempels und ein paar Stufen, von denen eine schräg ansteigende Fläche sich im blauschwarzen Hintergrund verliert, in dem sich ein schimmernder Streifen des Meeres spiegelt, darüber lastend ein bräunliches Oval, reflektiertes Licht des felsigen Stran- des, und in dieser Verlassenheit die helle Ge- stalt der Griechin, die immer noch eine Fremde ist, gerettet und verbannt an einem barbarischen Ufer, von dem die Sehnsucht herüberblickt in die unerreichbare Heimat. Diese Iphigenie aber ist nicht mehr die klas- sizistische Idealgestalt wie sie Feuerbach malte, und ihre Sprache hat nicht das schöne Melos, den sanften Wohllaut tönender Verse, sondern die großartige Maria Wimmer bringt — aus dem Bewußtsein unserer Zeit gestal- tend— einen anderen, härteren Klang mit: Moderne Kunst Die 30. Auktion bei Ketterer in Stuttgart Ein ausgesuchtes Angebot von über 1000 Katalognummern moderner Kunst kenn- zeichnet die 30. Auktion des Stuttgarter Kunstkabinetts Roman Norbert Ketterer am 26. und 27. November. Die äußerst kompakte graphische Kollektion weist viele Raritäten und seltene Druckzustände auf. So sind zum Beispiel Edvard Munch, Wilhelm Lehmbruck und die„Brücke“-Meister hervorragend ver- treten. Noldes Gemälde„Friesenhäuser bei Sonnenuntergang“(um 1908) erhielt mit 43 000 Mark den höchsten Schätzpreis. Zwei seltene frühe Farbholzschnitte von Munch Mondschein“ und„Frauen am Meeresufer“) sind mit 8500 Mark katalogisiert. Zu dieser Auktion, der am 29. Novem- ber die Versteigerung der Sammlung Heu- mann(Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts) folgt, wird nicht allein wegen des attrak- tiven Angebots, sondern auch, weil die dies- jährige Herbstauktion in Bern fortfallen soll und die gegenwärtige Ausstellung moderner deutscher Kunst in New Vork be- sonders anregend wirkt, ein exzellentes Käuferpublikum auch aus dem Ausland erwartet. ISW. sie ist nicht nur Priesterin, Dulderin, Ver- söhnerin, sondern zugleich auch Fürstentoch- ter„aus Tantalus' Geschlecht“, wissend um das tragische Erbe von Schuld und Schicksal. Auch sie kann die Maßglosigkeit nicht ver- leugnen, die ihrem Hause zum Verhängnis wurde, und in ihren Ausbrüchen flammt Empörung auf, zornige Verzweiflung, leiden- schaftlicher Stolz. Diese zarte Frau hat eine unbeugsame Kraft des Herzens und den hochgemuten Geist freien Menschentums. So tritt sie den Göttern entgegen, so steht sie vor dem schlichten Arkas(Wolfgang Golisch) der mit der Stimme leisen Vorwurfs und warnender Vernunft zur Mäßigung rät, und so begegnet sie Thoas, dem König der Tau- rier, der, ein gebändigter Barbar, in Benno Sterzenbachs wuchtiger Erscheinung wie ein archaisches Monument wirkt, erdrückend in seiner Güte, drohend in seinem Fordern. Und auf der anderen Seite Orest(Rolf Henniger), der wiedergefundene Bruder, beladen mit Blutschuld, von Furien gejagt, ein Gefange- ner, der geopfert werden soll, ein Wahnsin- niger, der sich von der Rache der Götter ver- folgt und als letzter seines mörderischen Ge- schlechts zum Untergang bestimmt glaubt. Neben ihm der getreue Pylades(Hannes Riesenberger), der unkomplizierte, unge- brochene Typ des kühlen Realisten, der klug und mutig jede Chance der Rettung nutzt, der Mensch, der sich nicht aufgibt, weil er überleben will. In diesem Spannungsfeld widerstreitender Kräfte wurde eine seelische Dynamik entfesselt, die dem Zuschauer den Atem verschlug, und man meinte, Iphigeniens zeitlose Botschaft von der heilenden Liebe und reinigenden Wahrheit noch nie so nah, so menschlich gehört zu haben. Eva Patzig Der pfälzische Maler Hanns Fay ist nach schwerer Krankheit am Montag in Neustadt (Weinstraße) im Alter von 69 Jahren gestorben. Der am 24. Juni 1888 in Frankenthal geborene Künstler war einer der letzten deutschen Im- Pressionisten. Seine Oelbilder, Aquarelle, Li- thographien und Radierungen waren auf zahl- reichen Ausstellungen zu sehen. Auch in der augenblicklich im Historischen Museum der Pfalz in Speyer gezeigten Jahresausstellung der Pfälzischen Künstlergenossenschaft ist Fay mit einigen pfälzischen Landschaften und Blu- menstilleben vertreten. Heimatliche Motive dominierten neben Akten und Kompositionen im künstlerischen Schaffen des Malers, der sich sein Studium an der Berliner Kunstakademie durch Handwerksarbeit selbst finanzieren mußte. Nach dem ersten Weltkrieg unternahm Fay mehrere Kunstreisen nach Italien, Frank- reich und in die Schweiz. 1933 siedelte er nach Neustadt(Weinstraße) über, nachdem er fast drei Jahrzehnte in Speyer gelebt hatte. Ein Kunstpreis der„Gesellschaft für deutsch- sowjetische Freundschaft“ im Gesamt- wert von 19 00 DM Ost wurde in Ostberlin aus Anlaß des bevorstehenden 40. Jahrestages der sowjetischen Oktober-Revolution ver- geben. Den Preis für Werke der Malerei in Höhe von 5000 Ostmark erhielt Frank Glaser für ein Oelbild„Hilfe bei der Hochwasser- Katastrophe“; der Preis für Graphik mit 3000 Ostmark ging an Gabriele Meyer-Dennewitz für ihren Zyklus„Großer Oktober“ zu Ge- dichten von Bertolt Brecht. Auf dem Gebiet der Plastik wurde nur ein Anerkennungspreis von 3000 Ostmark an Gerhard Thieme für eine Plastik„Frau vom Khasaner Bahnhof“ ver- geben. Die übrigen 38000 Ostmark verteilten sich auf vier andere Anerkennungspreise. Die Wiener Staatsoper brachte„Hoffmanns Erzählungen“ in einer geänderten Fassung her- Gunter Böhmer: Illustration 20„Eine Familie aus Megara“ von Julius Overhoff Der Mannheimer Kunst- verein zeigt gegenwärtig (bis 17. November) Zeick- nungen, Aquarelle und Graphik des in Monta- gnola(Tessin) lebenden Künstlers.(Wir berich- teten am Montag über die Ausstellung.) Koltur-Chronik Aus, von der die Autoren Otto Maag und Hans Haug erklären, daß sie der ursprünglichen Konzeption Offenbachs und seines Librettisten Barbier entspricht. Der Unterschied zu der bis- her üblichen Fassung besteht darin, daß zu Beginn eine Muse auftritt, die erklärt, Hoff- mann aus allen Liebesverstrickungen erlösen und seiner Sendung als Dichter zurückgeben zu wollen, und sich in den treuen Begleiter Niklaus verwandelt. Die Oper endet auch nicht mehr damit, daß Hoffmann betrunken am Boden liegt. Der Dichter erhebt sich vielmehr, nach- dem ihn Stella verlassen hat, und verspricht, sich fortan der Muse zu weihen. In der neuen Bearbeitung gibt es auch eine andere Reihen- folge der Akte, und zwar ist das Erlebnis mit Antonia jetzt der zweite Akt, und erst dann folgt der Akt mit Julietta. Der erste Eindruck beim Publikum und Kritik war, daß die neue Bearbeitung beträchtliche Vorzüge aufweist. Es gab lang anhaltenden Beifall für die Sänger, für Burgtheaterdirektor Dr. Adolf Rott, von dem die Neuinszenierung stammt, und für den musikalischen Leiter Antonio Votto. Das Nordmark-Landestheater in Schleswig brachte zwei auch von auswärtigen Gästen stark besuchte Erstaufführungen. Auf dem Spielplan standen die Urauffünkung der sat schen Komödie„Iwan und die Schreckliek von Akim Beonoff und die deutsche Erstau führung des Schauspiels 1918“ von dem Oesterreicher Theodor Zsokor. Die Komödie Leonoffs— ein Pseudonym, hin- ter dem sich ein Mitarbeiter des Berliner Sen- ders Rias verbirgt— schildert die Ost-West- Gegensätze durch die Reiseerlebnisse einer amerikanischen Journalistin in die Sowjet- union. Das Stück fand jedoch keinen Uungeteil- ten Beifall, da das Publikum die Behandlung des Themas als nicht ernsthaft genug emp- kand und auch mit der Besetzung nicht ein- „Dritter Novembef chors verstanden war.— Zu einem durchschlagen- den Erfolg wurde dagegen das spannende Theater-Stück„Dritter November 1918“, das den Zusammenbruch der österreichisch un- Sarischen Monarchie nach dem ersten Welt- krieg behandelt und das nach seiner Urauf- führung im Jahre 1935 in Wien jetzt zum er- sten Male in Deutschland herausgebracht wurde. Besonders gefielen die schauspieleri- schen Leistungen von Theo Tecklenburg, Jochen Schmidt und Emil Fuhrmann. Das Berliner Philharmonische Orchester flog unter seinem Chefdirigenten Herbert von Karajan mit 102 Mitgliedern zur ersten Kon- zert-Tournee eines europäischen Symphonie- Orchesters nach Japan. Die Gastspielreise be- sinnt mit einem Konzert in Anwesenheit des japanischen Kaisers am 3. November in Tokio und endet am 22. November. Professor Dr. J. R. von Salis, Ordinarius der Geschichte an der Eidgenössischen Tech- nischen Hochschule in Zürich und Präsident der Stiftung Pro Helvetia spricht am Donners- tag, 31. Oktober, 20 Uhr, im Vortragssaal des Reiß-Museums(Zeughaus) Mannheim im Rah- men der Vorträge der Gesellschaft der Freunde Mannheims über das Thema„Niedergang oder Hallürig der Kultur?“, n einem Sonder-Konzert des Beethoven- 0„Ludwigshafen wird am Donnerstag, 31. Oktober, 20 Uhr, im Pfalzbau-Festsaal Lud- wigshafen Gian Francesco Malipieros„Pas- sion“ und Ottorino Respighis„Aegyptische Maria“ aufgeführt. Es singen der Beethoven- Chor, Annelies Kupper, Claire Fassbender- Luz, Lisbeth Schwenk, Hans-Dieter Höltge, Egon Hoss sowie Willibald Vohla(vom Mann- heimer Nationaltheater). Es spielt das Pfalz- 5 unter der Leitung von Joachim Po- Pelka. Goethe in Frankreich Selſners„Iphigenie“ begeisterte Paris Noch vor zehn Jahren versicherte mir einer der besten französischen Theaterkeg. ner, der damals gerade zum General-Integ. danten der Comèdie-Frangaise ernannt wor. den war, Goethe sei zweifellos der den Frag. zosen am wenigsten zugängliche deutsche Dichter und sein dramatisches Werk ver. mittle den Eindruck einer gewissen Schwere Wie sie dem raschen und beweglichen kran. 208ischen Geist nicht angemessen sei. Diese 0 l g ist inzwischen in der Praxis mehr als einmal mit Glanz W. wissen „ h den Lal theoretische Auffassung derlegt worden: In Nimes aum Beispiel 252 3 Was Nach kunks MEZ üb beobach zuk die gcherte weder noch ui zorderte welche prager Zwisc Raymond Hermantier im gigantischen Stein. getauscl rund der römischen Arena den Gérard de Nervals Uebertragung, „Faust, in Dixekto Vor fast in den 20000 Zuschauern wiedererstehen ließ. Und Cambri- in diesen Tagen erst hat Michel de ebenso verwegener garde- Regisseur— er ist der Enkel des be⸗ 5 Re, ein amerike wie begabter Avant. sammel Sputnik rühmten Marneschlacht-Generals Gallien Akaden eine allerdings recht gewagte Faust-Insze. übermit nierung in Rouen präsentiert, als Auftakt zu Smithso einer im Laufe dieser Saison geplanten pa- Aufgabe riser Vorstellung. Für diesen Versuch hatte das inte er erstklassige Schauspieler gewonnen, wis auftrag Madeleine Ozeray als Gretchen und Julien mehrere Bertheau als Mephisto. Es entspricht Michel union 2 de Rés Temperament, daß er dabei mit dem halter alten Herrn Goethe reichlich unbekümmert as abs umgegangen ist und den Faust in ein ge- radezu Molièresches Klima versetzt hat. Die„Iphigenie auf Tauris“ ist, in deut- scher Sprache, schon bei den zweiten drama. tischen Festspielen der Stadt Paris, 1955, durch das Züricher Schauspielhaus in der Regie von Oskar Waelterlin gespielt worden Wobei Maria Becker hier einen unvergeb⸗ lichen Eindruck hinterlassen hat. Mit der gleichen„Iphigenie“ ist nun auch das Reck Iinghauser Ruhrfestspiel-Ensemble, zum Höhepunkt seiner Auslands-Tournèe, nach Paris gekommen. Der Rahmen dafür hätte nicht schöner gewählt werden können, denn das renovierte„Théèatre de Paris“ mit seiner Farbensymphonie von Weiß, Rot und Gold empfängt den Besucher schon in der Vor- halle mit festlicher Atmosphäre, Alles, was im deutsch- französischen Kulturleben einen Namen hat, war erschienen, vom deutschen Botschafter bis zu den großen Germanisten der Sorbonne, von Annette Kolb bis zu einer ganzen Plejade von Schriftstellern und Künstlern. In überraschend großer Anzahl hatten sich auch die französischen Studen- ten eingefunden. In deutschen Zeitungen stand zu lesen, die Inszenierung Sellners sei in den skandinavischen Hauptstädten auf Migverständnis und kritischen Widerspruch gestoßen. Nach dem starken Echo des Pari- ser Abends zu schließen, kann solche Ein- schränkung für hier nicht gelten. Maria Wimmer als Iphigenie und besonders Rolk Henniger als Orest— man kannte ihn hier schon vom Züricher Gastspiel her— standen im Mittelpunkt von Beifallsstürmen, die um vieles mehr als nur höfliche Anerkennung ausdrückten. Nur das wirklich kühn stili- sierte Bühnenbild von Franz Mertz schien dem französischen Geschmack nicht recht zu entsprechen. „Theaters der Nationen“ gepaßt. Das wäre kein schlechter Gedanke für 1958. H. v. R. Louis B. Mayer, einer der einstmals führen- den Männer der amerikanischen Filmindustrie, ist am Dienstag im Alter von 72 Jahren in der Klinik der Universität von Kalifornien gestor- ben, wẽWo er sich seit einem Monat einer Be- handlung seiner Anämie unterzog. 30. Olctober 1957 1A Sparen hilt! re Zubunti sichern! Bedlische Bank Bankhaus Bensel& Co. Bayerische Hypotheken- und Wechsel- Bank Commerz- u. Credit- Bank AG Sparen Sie durch Frrichtung eines Sporkontos- Ausnutzung der Vorteile des steuerbegönstigten Sporens Kauf von Anleihen, Aktien, Pfandbriefen, Investment-Zertifikaten bei den Mannheimer Banken: Deutsche Bank AG Dresdner Bank AG Th. Faßhold& Co. Rheinische Hypothekenbank Volksbank Mannheim e. G. m. b. H. Eine Aufführung wie diese hätte ausgezeichnet in den Spielplan des 2 für di erwiese Seit posteige Kantone der Mo nimmt alten R das erst mittel i Schweiz ein Tien en. Die uhrhal Von ein Kine und erb cund 4 jetzt m. dutragt der Ein da die L dohrern Einer weiblich die Pari els sie Fuims at tierte. J Tim w. kündigt in einer enganlie bar hat blikums Protests die die schaude hat Ma anständ ten Ere Das insgesar schen J nen St Beauhat Für 500 Die Bri lung de französi Etwie seru(B Nacht 2 in dem ITsoaing erkaßt Bus wð² j 100 Met er sank Eine sation d die nie Milcher haben broduzi mit 37. 3429 kg Schweiz ne F r. r r r e e 7/ e ich 2 Paris erte mi heaterkel. eral-Integ. nannt wor. den Fran. deuts Werk 1 n Schwere chen fran. Sei. Diese vischen in Glanz wi. eispiel, yo en Stein. „Faust, in „Vor kast ließ. Und de Re, ein er Ayant⸗ del des be. Gallieni nust-Insze- Auftakt zu lanten pa. Such hatte nnen, wie und Julien cht Michel di mit dem bekümmert in ein ge · t hat. , in deut- en drama- aris, 1955 us in der at worden, unvergehß. „ Mit der das Reck ble, zum nee, nach afür hätte men, denn mit seiner und Gold der Vor- Alles, wWas ben einen deutschen ermanisten is zu einer lern und er Anzahl n Studen- Zeitungen zellners sei ädten auf iderspruch des Pari- olche Ein- en. Maria ders Rolf e ihn hier — standen en, die um erkennung cühn stili- tz schien it recht zu wie diese plan des Das wäre H. v. R. As führen- mindustrie, ren in der jen gestor- einer Be- MORGEN Seite 18 iu 252/ Mittwoch, 20. Oktober 1957 1 as sonst noch gescha g. Nach einer Meldung des Prager Rund- tunks wurde am Montag kurz nach 15.00 Uhr MZ über Prag ein„fallender Gegenstand“ beobachtet, der noch vor dem Aufschlagen zuk die Erde explodierte. Der Sender ver- gcherte, daß es sich bei diesem Gegenstand ſeder um den sowjetischen Erdsatelliten goch um die Trägerrakete gehandelt habe, beorderte aber alle Hörer auf, die irgend- welche Beobachtungen gemacht hätten, die prager Wetterdienststelle anzurufen. * Zwischen amerikanischen und sowjetischen Iſtssenschaftlern sind Informationen über den Lauf des sowjetischen Erdsatelliten aus- getauscht Worden. Der stellvertretende Direktor des Smithsonian- Observatoriums in den USA, Dr. J. Allen Hynek, teilte in Cambridge(Massachusetts) mit, die von amerikanischen Beobachtungsstationen ge- sammelten Informationen über die Bahn des Sputnik seien am Sonntag der sowjetischen Akademie der Wissenschaften in Moskau übermittelt worden. Er berichtete, das Smithsonian- Observatorium sei mit dieser Aufgabe vom amerikanischen Komitee für das internationale geophysikalische Jahr be- zuktragt worden. Das Observatorium habe mehrere Male wöchentlich aus der Sowjet- mion Angaben über die Bahn des Satelliten erhalten. Die sowjetischen Werte hätten sich als absolut genau und wertvolle Anleitung für die amerikanischen Wissenschaftler erwiesen. * Seit 1954 gab es nur noch in St. Gallen posteigene Pferdezüge. In den anderen Kantonen hatte schon in früheren Jahren der Motor die Vierbeiner abgelöst. Nun mmmt auch St. Gallen Abschied von der alten Romantik der Pferdepost, die einst das erste und einzige öffentliche Verkehrs- mittel in den Alpentälern war. Die letzten Schweizer Postpferde kommen zum Teil in ein Tierasyl, Wo sie das Gnadenbrot erhal- ten. Die übrigen werden von einer privaten pührhalterei übernommen. * Von der Decke her brachen Einbrecher in ein Kino der französischen Stadt Rennes ein und erbeuteten aus dem Safe 450 000 Francs cund 45 000 DMW). Den Polizeibeamten, die jetzt mit der Untersuchung des Falles be- zutragt simd, ist noch völlig unklar, wieso der Einbruch unbemerkt geschehen konnte, da die Diebe mit Meißeln, Aexten und Drill- dohrern zu Werk gingen. * inen Entrüstungssturm unter dem weiblichen Fernsehpublikum löste kürzlich die Pariser Ansagerin Marianne Lecèéne aus, els sie sich bei der Ankündigung eines Fums auf den Bildschirmen in Hosen präsen- tierte. Nachdem sie einen vorhergehenden Film wie üblich in Rock und Bluse ange- kündigt hatte, zog sie sich um und erschien in einem blauen Pullover mit Halstuch und enganliegenden grünen Samthosen. Offen- bar hatte sie aber den Geschmack des Pu- blikums falsch eingeschätzt. Es hagelte Protestschreiben, allerdings nur von Frauen, die diesen Aufzug als„skandalös und Schauderhacgt“ bezeichneten. Für die Zuk umf hat Marianne versprochen, nur noch hoch- anständige Röcke und Blusen mit gestärk- ten Kragen zu tragen. * Das britische Auktionshaus Sotheby hat insgesamt 564 Briefe Napoleons, die er zwi- schen Juni 1805 und Dezember 1813 an sei- nen Stiefsohn, den Prinzen Eugene de Beauharnais, Vizekönig von Italien, richtete, Kür 5000 Pfund(rund 58 000 DMW) verkauft. Die Briefe, die aus der New Vorker Samm- lung de Coppet stammen, gingen an einen französischen Sammler. * Etwa 50 Basutoneger sind, wie aus Ma- seru(Basutoland) gemeldet wird, in der Nacht zum Montag ertrunken, als der Bus. in dem sie einen Uferdamm entlang dem ITsbaing befuhren, von Hochwasserwellen erkaßt und ins Wasser gezogen wurde. Der Bus war von der reißenden Strömung etwa 100 Meter weit mitgeschwemmt worden, ehe er sank. * Eine Statistik der Welternährungsorgani- sation der Vereinten Nationen stellte fest, daß die niederländischen Kühe den höchsten nülcbertrag der Welt haben. Im Jahr 1956 aben sie im Durchschnitt 3910 kg Milch produziert. An zweiter Stelle stand Belgien 33 3760 kg, gefolgt von Dänemark mit 2429 kg, Luxemburg mit 3250 kg und der Schweiz mit 3150 Kg. Was sagen die Amerikaner zur Vier-Tage- Woche? Sechzig Prozent der Bevölkerung sind dagegen/ Arbeiter wollen lieber höhere Löhne statt kürzere Arbeitswoche Zwar wird es noch einige Zeit dauern— man spricht von zehn bis fünfzehn Jahren—, bis man in Amerika zur Vier-Tage- Woche übergehen kann. Die Diskussion darüber, ob eine Vier-Tage- Woche von der Bevölkerung überhaupt gewünscht wird, hat jedoch schon vor einiger Zeit eingesetzt. Das hat Mr. Gal- lup dazu veranlaßt, eine Umfrage unter der amerikanischen Bevölkerung zu veranstalten. Die Umfrage führte zu einem erstaunlichen Resultat: rund 60 Prozent der Bevölkerung wünschen die Vier-Tage- Woche nicht. Ausgelöst wurde die Diskussion durch eine Wahlkampfrede des Vizepräsidenten Richard Nixon, der im vorigen Jahr eine Vier-Tage- Woche„in nicht zu ferner Zukunft“ voraus- sagte, und durch die Ankündigung Walter Reuthers, Präsident der amerikanischen Automobilarbeiter- Gewerkschaft, bei den nächstjährigen Tarifverhandlungen mit der Automobilindustrie die Vier-Tage- Woche bei gleicher oder sogar höherer Bezahlung zu fordern. Man lachte damals über Nixon und sah in seiner Voraussage nicht viel mehr als eine reine Wahlpropaganda, und man glaubt heute auch nicht daran, daß Reuther ernstlich daran denkt, seine Forderung durchzusetzen. Es wird vielmehr damit gerechnet, daß Reuther eine so weitgehende Forderung ankündigte, um seine sonstigen Forderungen leichter durchsetzen zu können. Die Vier-Tage- Woche dürfte auch kaum vor einer längeren Ueber- gangszeit mit der Viereinhalb-Tage- Woche verwirklicht werden. Die ständig steigende Produktion wird indessen, wie auch im Ar- beitsministerium gesagt wird, die Vier-Tage- Woche bis zum Jahre 1970 ermöglichen, falls die Arbeiter sie höheren Löhnen vorziehen. Die Industrie stellt sich auf den Stand- punkt, daß es kurzsichtig wäre, die Vier- Tage- Woche einzuführen, weil die Arbeiter, wenn sie bei der jetzigen Fünf-Tage- Woche bleiben, innerhalb der nächsten 25 Jahre ihren Lebensstandard verdoppeln können. Im übrigen, so fügen einige Industrielle hin- zu, werde sich die Vier-Tage- Woche für viele als Trugbild erweisen, da sie sich, statt drei Tage zu Hause zu sitzen, vermutlich noch eine zweite Beschäftigung suchen und dann nicht vier, sondern sogar sieben Tage arbeiten würden. In einem Artikel des Magazins„Parade“, einer Sonntagsbeilage amerikanischer Zei- tungen, heißt es zu diesem Problem, daß ein Wechsel von der Fünf-Tage- Woche zur Vier- Tage- Woche allmählich kommen und wahr- scheinlich in den Fließband- Industrien be- ginnen werde. Erst nach und nach würden die nicht produktiv Tätigen, wie Polizisten, Ver- kaufspersonal, Angestellte usw. folgen. Die Vier-Tage- Woche werde wahrscheinlich auch die Zahl der Verbrechen und Ehescheidungen erhöhen und zu einem Steigen der Preise führen. Die amerikanischen Frauen sind über die Aussicht, ihre Männer in Zukunft drei Tage in der Woche im Hause zu haben, nicht über- mäßig begeistert. Während nur 54 Prozent der befragten Männer gegen die Vier-Tage- Woche waren, sprachen sich 67 Prozent der Frauen dagegen aus. Diese Frauen befürchten wahrscheinlich, daß die Männer im Hause ihnen nur Arbeit machen. Andererseits schei- nen die 33 Prozent der Frauen, die für die Vier-Tage- Woche sind, zu hoffen, daß ihre Männer ihnen dann noch mehr Arbeit im Haushalt abnehmen könnten. Eine Umfrage durch„Trendex News Poll“ hat ergeben, daß von Gewerkschaftsmitglie- dern 47 Prozent die Beibehaltung der Fünf- Tage- Woche wünschen. Die meisten Arbeiter aber, die vor die Wahl gestellt wurden zwi- schen einer Fünf-Tage-Woche mit höheren Löhnen oder einer Vier-Tage- Woche mit der jetzigen Bezahlung erklärten sich für die Fünf-Tage- Woche. Was die Arbeiter dringen- der wünschen als eine kürzere Arbeitswoche, sind höhere Löhne. Viele würden einer Verkürzung der Ar- beitswoche auch eine Verlängerung des Jah- resurlaubs vorziehen. Eine Verkürzung der Arbeitswoche werde auch zu einer Erhöhung der Ausgaben für die Erholung- für Angeln, Rudern, Theater- oder Kinobesuch, Ausflüge führen Die Löhne könnten aber verständ- licherweise nicht im gleichen Maße steigen wie bei einer Beibehaltung der Fünf-Tage- Woche. Bei einer Vier-Tage- Woche hätten die Arbeiter drei Tage in der Woche frei, ohne es sich flanziell leisten zu können. O. W. Reschke Australiens Arbeiter fordern die 35-Stunden-Woche Slogan„Freizeit mit Freude“ aber nur mit erhöhten Löhnen zu verwirklichen/ Angst vor Japans„Dumping“ Die australischen Gewerkschaften haben jetzt den Kampf um die 35-Stundenwoche auf ihre Fahne geschrieben. Die Verein- fachung vieler industrieller Herstellungs- Vorgänge, die zunehmende Mechanisierung der Bergwerke und die stellenweise bereits eingeführte Automatisierung, so erklären sie, hätten die Zahl der Beschäftigten merk- lich verringert. Zusammen mit der Einfüh- rung der 35-Stundenwoche solle auch eine Erhöhung der Löhne stattfinden, wobei dem Schaffenden für eine 35stündige Arbeitszeit mehr gezahlt werden soll, als er heute mit 40 Stunden Arbeit verdient. Für diese For- derung ist bereits ein Slogan,„Pleasure with leisure“(Freizeit mit Freude), geprägt worden. Gewerkschaftssprecher meinen, der Arbeiter könne nur dann mit seiner Frei- zeit etwas anfangen, wenn er auch aus- reichend verdiene; es gehe nicht an, daß er sich zusätzliche Verdienstmöglichkeiten durch Ueberstunden und nebenberufliche Beschäf- tigung verschaffen müsse. Er müßte ja dann, um in den Genuß seiner Freizeit zu kommen, einen Teil davon opfern. Die Unternehmer bezeichnen die Forde- rung der Gewerkschaften als unverantwort- lich. Australien begehe„wirtschaftlichen Selbstmord“, wenn es von der gegenwär- tigen 40-Stundenwoche zur 35-Stunden- woche übergehe. Sie meinen, die 40-Stun- denwoche stehe lediglich auf dem Papier; ziehe man die in den meisten austra- lischen Betrieben üblichen Tee- und Ziga- rettenpausen in Betracht, so mache die wöchentliche Arbeitszeit einige Stunden weniger aus. Die Arbeiter müßten mehr und intensiver arbeiten, wenn sie höhere Falt-Fahrrad, Made in Japan 32 und 35 Pfund wiegen die Räder, die hier zwei junge Amerikanerinnen auf Neu Vorks 5. Avenue entfalten. Sie passen leicht in den Kofferraum jedes normalen Autos und die japanische Fahrrad- Industrie hofft, die Amerikaner werden sich für diesen Artikel be- geistern. In Australien fürchtet man die billigen japanischen Preise und spricht bereits von„Dumping“. 5 AP-Bild Löhne haben wollten. Die Gewerkschaften erwidern, Produktionserhöhungen hätten in Australien nicht zu Lohnerhöhungen ge- führt. Andererseits sei die australische In- dustrie seit Einführung der 40-Stunden- woche stark ausgebaut worden. Auf einer Tagung des Gewerkschafts- verbandes wurde vorgeschlagen, Unterneh- men, die ihren Betrieb automatisieren, mit einer Sondersteuer zu belegen. Die Einnah- men aus dieser neuen Steuerquelle sollen vom Staat dazu verwandt werden, den Ar- beitern, die durch die Automatisierung ihrer Fabrik ihre Stellung verloren haben, ihre Wochenlöhne so lange weiter zuzahlen, bis sie umgeschult worden sind und eine neue Stelle gefunden haben. Der Auto- matisierungsausschuß der Gewerkschafts- bewegung empfiehlt die Schaffung von Um- schulungsstätten, wo die Arbeiter bereits in neuen Fertigkeiten unterrichtet werden, bevor sie durch die Automatisierung ihre bisherigen Stellen verlieren. Bei der Auto- matisierung solle schrittweise verfahren werden; die Pläne zur Einführung ratio- neter Herstellungsmethoden sollten von Aus- schüissen beraten werden, in denen die australische Bundesregierung, die Länder- regierungen, die Unternehmer und die Ge- werkschaften vertreten sind Der Gewerkschaftsverband, der 11 Mil- lionen Schaffender vertritt, wird von einem Exekutivausschuß von zwölf Personen ge- leitet. unter denen sich vier Kommunisten befinden. Der kommunistische Einfluß nimmt ständig zu. Die Kommunisten ver- stehen es, durch geschicktes Verhandeln und ausgezeichnete Rhetorik ihren Einfluß zur Geltung zu bringen. Ein prominenter Gewerkschaftsführer, der sich im Kampf gegen den Kommunismus hervorgetan hat, meint, im Falle, daß die Kommunisten in den Gewerkschaften weiterhin an Einfluß gewinnen können, wie sie es in den letzten zwei Jahren vermochten, sei der Tag nicht fern, an dem sie die Dachorganisation der australischen Gewerkschaften beherrschen. Nur in einem Punkt besteht volle Jebereinstimmung des Gewerkschaftsver- bandes mit den Unternehmern: sie verur- teilen beide das neue japanisch- australische Handelsabkommen. Sie befürchten, daß es zu einer Ueberschwemmung des fünften Kontinents mit billigen japanischen Waren und zu einem Anwachsen der Arbeitslosig- keit führen werde. Die Gewerkschaften for- dern daher die Kündigung des Abkommens und die Unterstützung der japanischen Ar- beiter in ihren Lohnforderungen. Sie mei- nen, ein japanisches Dumping sei nur wegen der Ausbeutung der japanischen Arbeiter möglich. G. Stewart Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Heute noch wechselnd wolkig mit Auflockerungen. Keine wesentliche Regenneigung. Mild. Höchsttemperaturen 12 bis nahe 15 Grad. Frühtemperaturen 5 bis 7 Grad. Am Don- nerstag meist stark bewölkt und zeitweise Regen. Etwas kühler als bisher. Mäßgiger, zeitweise lebhafter südwestlicher Wind. Sonnenaufgang: 7.10 Uhr. Sonnenuntergang: 17 Uhr. Vorhersage-Karte für 20.10. 87-2 Uhr. 785 780.57 70 — 965 920 Pegelstand vom 29. Oktober Rhein: Maxau 368(3), Mannheim 194 (10), Worms 125(—5), Caub 148(6). Neckar: Plochingen 114(4), Gundels- heim 162(1), Mannheim 198(10). England verabschiedet sich von der Dampflokomotive „Wir sind traurig, daß die alte Dampf- lokomotive zum Aussterben verurteilt ist. Sie besaß mehr Leben als die Diesellokomo- tive.“ Mit diesen Worten schickte dieser Tage der Betriebsdirektor der großen, tra- ditionsreichen Lokomotivwerke von Don- caster England) das letzte Dampfroß auf den Weg, das die englischen Staatsbahnen in Dienst stellen. Im Werk von Doncaster werden künftig nur noch Dieselloks gebaut. Diesen in England schmerzlich empfun- denen Bruch mit einer 150 Jahre alten Tra- dition hatte die Deutsche Bundesbahn schon vor knapp einem halben Jahr vollzogen. Den Engländern aber, die auch sonst am Alther- gebrachten hängen, bedeutet der Abschied von der Dampflokomotive mehr als anderen Völkern. Ihr Land hatte das erste mecha- nisch getriebene Fahrzeug auf die Schienen gestellt. Die Dampfenergie hatte England den Weg zu höchster wirtschaftlicher Blüte eröffnet. Mit dem schrillen Ton der Dampf- sirene wurde das Signal zum Beginn eines neuen Zeitalters gegeben. George Stephensons„Rocket“ war der Urvater aller Dampflokomotiven der Welt. Mit den außenliegenden Zylindern, die un- mittelbar auf die Triebräder wirkten, be- stimmte die„Rocket“ die Form all ihrer Nachfahren. Deutschlands Feuerrösser, allen voran der„Adler“, stammten aus englischen Ställen. Immerhin dürfte noch einige Zeit ins Land gehen, ehe Feuer und Dampf den neuen Antriebselementen Elektrizität und Dieselöl den Platz geräumt haben. Und in einigen wesentlichen Merkmalen werden auch die modernsten Renner auf den Schie- nen ihre Herkunft von der„Rocket“ nicht verleugnen können. Mit der Spurbreite von 1435 Millimetern bestimmte Stephenson das klassische Maß aller Lokomotiven, gleich welcher Antriebsart. Außerdem haben alle Schienenfahrzeuge als Erbe von der„Rok- ket“ die Doppelpuffer an Stirn- und Heck- seite übernommen. Ausnahmen hat es später zwar gegeben. Eine größere Spurweite wäre aus wirtschaftlichen Gründen wünschens- wert, und ein Puffer würde allemal genügen. Aber dieses Erbe können sich auch künftige Lokomotiven nicht entledigen. Und so konn- ten die Engländer in ihren Nachrufen mit Genugtuung darauf verweisen, daß gewisse Urformen der„Rocket“ auch bei den moder- nen Rennern weiterleben werden. 8588588888888 8 88820 EIA ERS Ten Ss ens! SoArbEEKEN nb EAI Aus Ob daheim quf Couch oder Bett, ob im Auto oder quf det heise, beim Sport oder beim Camping— öberall hat man seine helle Freude an den neben Decken aus DRXION- herrlich in den Farben— bleiben immer schön. Man kann sie leicht Waschen, und nach jeder Wäsche wirken sie Wie neu so Wunderbar Weich und so wohlig warm wie zuvor. Dabei sind es ausgesprochene Leichigewichte: keine extilfaser ist leichter als DRALONI Eine große Neuheit mit wirklich neben Vorzögen! Wir halten sie— wie alles, was gut und fortschrittlich ist— in reicher Auswahl för Sie bereit. 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DM, auf Afrika 954 600 DM, Asien 2,43 Mill. DM, die USA 3,45, Kanada 8,32, Mittel- und Südamerika 21,42 und Australien 36,25 Mill. DM. Die seit 1. Februar 1952 genehmigten oder gemeldeten Beteiligungen im Ausland er- reichten bis 30. September 1957 insgesamt 1,66 Md. DM. Wegbereiter wirtschaftlichen Fortschritts Die USA sehen in dem allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen(GATT) und dem Gemeinsamen Europäischen Markt zwei „Wegbereiter“ für den wirtschaftlichen Fort- schritt und für verbesserte Wirtschafts- beziehungen zwischen den einzelnen Län- dern, erklärte der amerikanische Unterstaats- sekretär Thomas C. Mann am 28. Oktober in Genf. Mann, der vor der Handelsminister- konferenz im Rahmen der 12. Sitzung der GATT-Länder sprach, betonte, die USA seien sich sehr wohl darüber im klaren, daß im Zuge der Fortschritte in Richtung auf den Gemeinsamen Europaischen Markt gewisse Probleme gegenüber amderen GATT- Ländern auftauchen werden. Gleichzeitig versicherte der amerikanische Vertreter, daß die USA bereit seien, an der Lösung dieser Schwierigkeiten mitzuarbeiten. Mann sprach sich für eine offene und ehrliche Prüfung aller in diesem Zusammenhang eventuell auftretenden Probleme aus, was zu einem wachsenden Vertrauen zwischen den GATT-Ländern, zu besseren Beziehungen für die Zukunft und zu einer Ausweitung des internationalen Handels führen werde. Der amerikanische Unterstaatssekretär kündigte weiter an, daß die USA-Regierung zur För- derung des wirtschaftlichen Fortschritts den Kongreß um eine Verlängerung des Gesetzes über die Handelsabkommen der USA er- suchen wird, bevor dieses am 13. Juni 1958 abläuft. Unterstaatssekretär Mann verlas ferner eine Botschaft Präsident Eisenhowers, in der die im Rahmen des GATT erzielten Erfolge gewürdigt werden.„Das Abkommen“, so heißt es in der Botschaft des amerikanischen Prä- sidenten wörtlich,„hat ständig an Bedeutung und Wert zugenommen, bis es zu dem heu- tigen, für die Zusammenarbeit auf dem Ge- biete des internationalen Handels entschei- dend wichtigen Instrument geworden ist.“ Auch in Zukunft, so schloß Eisenhower seine Botschaft, würden die Fortschritte und die Erfolge im Rahmen des allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens anhalten. Der wirtschaftliche Zusammenschluß der sechs Montan-Union-Staatem stelle einen wei- teren entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einem vereinten Europa dar und gehe da- mit in seiner politischen und wirtschaftlichen Zielsetzung weit über die von GATT zu regelnden Fragen hinaus, betonte Staats- sekretär Dr. Walter Hallstein, der die deut- sche Delegation bei der GAT T- Konferenz an- führt. Die Wirtschaftspolitik des Gemein- samen Marktes stehe nicht im Widerspruch zu den Prinzipien des Zoll- und Handels- abkommens, da der Gemeinsame Markt eine Festigung und Erweiterung der Wirtschafts- tätigkeit und des Außenhandels der euro- päischen Länder mit der übrigen Welt erwar- ten lasse und damit den Interessen aller Han- delspartner Europas diene. Frankreichs Industrie schwer getroffen (VWD). Die Vereinheitlichung des fran- zösischen Wechselkurses, insbesondere die Ausdehnung der Abwertung auch auf Roh- Stoffe, hat die französische Industrie schwer getroffen. Die Tatsache, daß nun auch die Einfuhr von Kohle, Erdöl, Stahl und Textil- rohstoffen der 20prozentigen Einfuhrabgabe unterliegen wird, dürfte die größte Auswir- kung auf die französische Industrie als Weltspartag 1957: Vorwärtskommen heißt sparsam sein Gedanken über echtes Sparen und Sparverhinderung Oh, Ihr unsterblichen Götter! Sie sehen es nicht ein, die Menschen, welch eine Sroße Einnahme die Sparsamkeit ist! (Quelle: Cicero Paradoxa) All das Klagen— und es wird ziemlich häufig geklagt— über angebliches Ausster- ben des Spargedankens— ist, was unsere Gegenwart anbelangt, unberechtigt. Es sparen nämlich überraschend weite Kreise überraschend große Beträge zusammen. Allerdings ist es strittig, ob die Form des Sparens, wie sie jetzt praktiziert wird, immer zweckmäßig ist. Gespart werden z. B. auch de rund 50 Md. DM, die die Gesamtheit der westdeutschen Steuerzahler den stets geld- hungrigen Finanzministern, Stadtkämme- rern usw. abliefern(soweit die Beträge nicht im Handumdrehen von den Staatshaushalten ausgegeben werden). Gespart werden auch die Milliarden-Beiträge, die bei den Sozial- versicherungsträgern zusammenfließen. Ge- spart werden schließlich— und hier handelt es sich auch um einen Betrag zwischen fünf und sechs Md. DM— die Prämienbeiträge, die von den Privatversicherungsunternehmen eingesammelt werden. Schließlich ist noch zu erwähnen, daß Sparen auch dort vorliegt, wo Wirtschafts- unternehmen, anstatt Gewinnausschüttungen vorzunehmen, Erträge einsparen, um damit Anschaffungen zu bezahlen. Auch hier liegt eim echter Sparprozeß vor. Ebenso dort, wo Ersparnisse aufgewendet werden, um Wert- papiere anzukaufen. Ganz gleichgültig, ob es sich um Aktien handelt oder um Pfand- briefe verschiedener Art. Da ist allerdings noch nicht von jenen Ansparungen die Rede, die im Volksmund Kurzerhand als eigentliches Sparen bezeich- net werden. Es handelt sich um die Spar- einlagen bei den Sparkassen und bei den anderen Kreditinstituten(Geschäftsbanken und dergleichen mehr). Diese Art— wer ist nicht versucht zu sagen„eigentlichen“— Sparens ist im hohen Maße abhängig von der Geldwertbeurteilung. Es ist eine der erfreulichsten Seiten gegen- Wärtiger Wirtschaftsentwicklung, daß die Stabilität der Deutschen Mark bei weiten Kreisen der Bevölkerung offensichtlich unter- stellt wird, denn bei den 856 öffentlichen 1 n Sparkassen Westdeutschlands, deren 8271 Zweig- und Annahmestellen 22,3 Mill. Sparbücher und 4 Mill. Spargirokonten verwalten, wurden bis Ende 1957 16,54 Md. DM Spareinlagen 7,84 Md. DM Giroeinlagen angesammelt. Im einzelnen verlief die Ent- wicklung bei den Spareinlagen wie folgt (Mill. DW): Jahr Einzahlung- I gegen Einlagen- gegen überschuß Vorjahr bestand Vorjahr 1949 440— 2 120 8885 1950 580 + 140 2 780 + 660 1951 400— 180 3 300 + 520 1952 1400 + 1000 4850 +1550 1953 2300 + 900 7 330 + 2480 1954 3100 + 800 10 740 + 3410 1955 2130 + 1030 13 250 +2510 1956 1360— 770 15 110 + 1860 1.-31. 7. 1957 1380 + 20 16 340 1430 In der gleichen Zeit stiegen die Sicht- und befristeten Einlagen bei den Sparkassen im Bundesgebiet(in Mill. DRY): Stichtag Mill. DM 55 31. 12. 1950 3 42— 31. 12. 1951 4 065 723 31. 12. 1952 4 815 750 31. 12. 1953 5 462 647 31. 12. 1954 5 823 361 31. 12. 1955 6 330 507 31. 12. 1956 6 816 486 31. 7. 1957 7841 1025 Dies alles ist eine beachtliche Sparleistung der westdeutschen Bevölkerung, denn es er- geben sich daraus folgende Durchschnitts- Werte: Einlagen je Sparkassenbuch je Kopf d. Bevölk. DM DM 1949 153 45 1951 202 68 1953 384 149 31. 12. 1955 616 263 31. 12. 1956 676 292 7. 1957 740 327 Das sind stolze Erfolgsziffern, die jedoch angesichts des Umfanges, den das eingangs geschilderte„Sparen auf Abwegen“ erreicht hat, nicht befriedigen. Es könnte nämlich weitaus mehr gespart werden, und all die Bemühungen um „Wohlstand für Alle“ die auf politischem Gebiet gemacht werden, könnte sich die Bundesrepublik im wahr- sten Sinne des Wortes ersparen, wenn dem einzelnen genügend Raum zum Sparen ge- 5 1 S 5 * lassen würde. Eigentumsbildung kann nur durch Lei- stung, die nicht sofort verbraucht wird, er- folgen. Es ist ganz gleichgültig, ob Unter- nehmensertrag, soweit er aus produktiver Leistung entsteht, 8) vom Unternehmer selbst verschwendet, b) durch(überhöhte) Löhne in den Ver- brauch gepumpt, c) durch überhöhte Steuern dem echten Sparvorgang entzogen wird. Sparen setzt voraus, daß mehr Werte ge- schaffen als verbraucht werden, und daß dieser Mehrwert auf Sparkonten wandert. Dabei liegen die einzelnen Sparformen in einem sehr scharfen Wettbewerb. Es kon- kurrieren einander: Pfandbriefbanken, Ge- schäftsbanken, Versicherungen, Sparkassen usw. Der Wettbewerb ist allerdings nur dort möglich, wo der Sparvorgang auf freiem Entschluß des einzelnen beruht. Durch ge- setzlich vor geschriebenes Sparen— etwa durch übermäßige Steuererhebung oder durch un zweckmäßige Ausweitung von So- zialversicherungsformen— wird der Spar- Prozeß sowohl verzerrt als auch behindert. Für den einzelnen nicht sichtbar wirkt sich dies letztlich auf das ganze Wirtschafts- gefüge, u. a. auch auf die Preisbildung un- günstig aus. Aber gerade die Stabilität der Währung ist die Voraussetzung dafür, daß freies Sparen die Ueberhand gewinnt über das Zwangssparen. Es ist ein Teufelskreis, in dem wir uns befinden. Die obigen Zahlen beweisen es, der Sparwille ist hier. Das vielberedte deut- sche Wirtschaftswunder beweist es, die Spar- möglichkeit besteht auch. Aber da taucht — wie gesagt— von dritter Seite her ein Hindernis auf, dessen Ueberwindung dem Sparer arg zu schaffen macht. Es ist die Ex- propriation der Expropriierten(die Enteig- nung der Enteigneten). Die Enteignung je- ner, die sparen wollen und deren guten Wil- len eine falsche Politik durchkreuzt. Der Weltspartag 1957 startet unter dem Motto:„Sparsam sein— vorwärts kommen“. Wer ist nicht versucht— auf westdeutsche Verhältnisse umgemünzt auszusagen: Sparsam sein heißt bei uns, aus dem Teu- felskreis von Zwangsmaßnahmen, Steuer-, Lohn- und Preisdruck hinauszugelangen. 5 F. O. Weber — ganzes haben, denn sie werde sich mi wird von Fachseite erklärt, wegen 0 höheren Preise für eingeführte Kohle uf Erdöl von das Problem höherer Produktiqp kosten gestellt sehen. Der Unterschied uf schen den französischen und den aud, schen Preisen, die durch die„Operatm Prozent“ korrigiert werden sollte, werde 900 nun erneut ausweiten. Noch vor Ende 0 werde man irgend ein System der Rai. nierung für Rohstoffe einführen mise wird von Industriekreisen erklärt, 9 9 Aus der französischen Baumwollindust verlautet, daß die Vereinheitlichung 1 Wechselkurse für sie, deren Vorsorgn ohnehin knapp ist, eine zusätzliche Behn rung darstellen werde. Nach Schätzung der Baumwollspinner reichen die Voref an Rohbaumwolle nur noch für zwei Monat Die Stahlindustrie dürfte eine der pen gen Branchen sein. die die neue Regeln begrüßen. Sie war bisher gezwungen Weltmarktpreisen zu exportieren, kam N. nicht in den Genuß des 20prozentigen Au fuhrbonus. Dadurch wurde der Vorte, Kohle und Schrott zum Vorzugskurs eh. kühren zu können, mehr als ausgegliche In Zukunft muß die Eisen- und Stalin strie für ihre Rohstoffe zwar mehr zalle Se erhält aber auch den günstigeren Expo kurs. Im übrigen sieht man in der Vereh heitlichung vom 27. Oktober den Vorläute für die Legalisierung der Abwertung, die 00 Voraussetzung für eine Dollar-Anleihe a Frankreich sein dürfte. Der international Währungsfonds. der grundsätzlich geg differenzierte Wechselkurse ist, hatte in August 1957 deutlich betont, er hoffe, dd ie französische Regelung der mehrgleisigeg Devisenkurse nur vorübergehend sein wercz Belgische Kohle 801ll teuerer werden (VWD) Der belgische Kohleerzeugerver- band Cobechar hat der Hohen Behörde det Montan-Union neue Preislisten zur Genehm gung eingereicht, die mit Wirkung vom 1. No vember für die Kohle sämtlicher südbel gischer Reviere— d. h. aller Reviere 9 dem Kempenland— Preiserhöhungen zwi. schen 15 und 35 bfrs(zwischen etwa 1,25 un 2,95 DM) je t vorsehen. Die Hohe Behörde wird die neuen Preislisten, mit denen sich die belgische Regierung bereits einverstanden erklärt hat, überprüfen und ihre Entschei- dung am 30. Oktober fällen. Die belgischen Kohlepreise müssen als einzige in der Ge- meinschaft wegen der besonderen Lage des subventionierten belgischen Bergbaus Jewels von der Hohen Behörde gebilligt werden. Die sich auf die südbelgischen Reviere be. schränkende Preiserhöhung bringt erstmal eine Differenzierung der Verkaufspreise de; belgischen Kohlenverkaufskontors Cobechar nach Ursprungsrevieren. Das Revier Kem- penland ist offensichtlich in der Lage, dank seiner günstigeren Rentabilität die 2, 5prozen. tige Lohnerhöhung aufzufangen, während d. südbelgischen Reviere die Lohnerhöhung au den Preis abwälzen. Die letzte belgisd Kohlepreiserhöhung war zum 1. Oktober 1907 mit 76 bfrs.(etwa 6,40 DM) je t erfolgt. EINBETTCOUCen DoppflBkrrc ouch. in 3 bis 6 agen erhalten Sie ihr gewünschtes Modell (Auswahl in ca. 300 Stoffmustern) angefertigt. Bevor Sie kaufen, neßmen Sie die Gelegenße if wahr 5 Mannheim Planken OVA- Passage, P 7 Karlsruhe am Kaufhaus Union Ritterstraße 38 5 5 7 8 ASA 345 Aus eigener Fabrik direkt an den Endverbraucher Jedes Stück 15 Jahre Garantie(oof federkeim) 4 Preisbeispiele: b DM 118.— KIPPFCOU enim ab ODM 298. 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No cher südbel eviere abel hungen zwi- etwa 1,25 un ohe Behörde enen sich die inverstanden re Entschei. le belgischen in der Ge- en Lage des zbaus jeweils t werden. 1 Reviere be. ngt erstmals Afspreise des drs Cobechar devier Kem- Lage, dan le 2, 5prozen. während di höhung aul te belgisch Oktober 105 erfolgt. os der ERIk 15 nken Kr. 252/ Mittwoch, 30. Oktober 1957 NMOEGEN Seite 17 Europäisches Zollschema für die Bundesrepublik Ein neuer Zolltarif wird am 1. Januar für dle Bundesrepublik in Kraft treten. Er orien- tiert sich an der sogenannten„Brüsseler Zolltarif-Nomenklatur“, einem europäischen Zolltarifschema, das 1955 bereits vom„Rat für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Zollwesens“ beschlossen wurde und die Ein- führung gleicher Hauptpositionen in den Zolltarifen der verschiedenen Länder vor- 15 1 8 Frankreich ist die Bundesrepublik nunmehr das zweite Land, das dieses ein- heitliche Tarifschema übernimmt. Die An- passung der Warenbezeichnungen und der Taritnummern bedingte, daß auch einige Zollsätze geändert werden mußten. Der der- zeitige deutsche Zolltarif enthält nämlich 1300 Hauptpositionen, das Brüsseler Schema indes nur 1095. Dadurch war es nötig, ver- schiedene, bisher getrennt angeführte Waren- gruppen zusammenzufassen. Für den neuen Zollsatz wurde im allgemeinen der Satz der für die deutsche Einfuhr wichtigsten Waren zugrunde gelegt. Mit dieser Umstellung auf die„Brüsseler Zolltarif- Nomenklatur“ hat die Bundesrepu- blk gleichzeitig einen gewichtigen Schritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft Ewe) getan. Der für den Gemeinsamen Markt vorgesehene gemeinsame Außenzoll- tarif läßt sich nämlich viel leichter errech- nen, wenn ein einheitliches Tarifschema zugrunde gelegt wird. Es wird erwartet, daß bis zum Beginn des nächsten Jahres auch die restlichen EWG- Mitglieder(die Benelux-Länder und Italien) das neue Schema einführen. Auf diesem system werden dann die neuen Außenzoll- sätze ermittelt, deren Höhe dem Durch- schnitt der einzelnen nationalen Sätze ent- sprechen soll. Die Bundesrepublik hat übrigens noch jmmer die geringsten Zollsätze der EWG- Länder. 80 v. H. aller gewerblichen Zollsätze betragen in Westdeutschland nur 10 v. H. des Warenwertes, für viele Warengruppen sogar noch weniger. Dagegen werden in den Benelux-Ländern nur 59 v. H. aller Waren zu diesen niedrigen Sätzen eingeführt, in Frankreich 24 v. H. und in Italien 16 v. H. Auf mehr als 15 v. H. des Warenwertes be- laufen sich in der Bundesrepublik nur 1,9 v. H. aller Zollsätze, in den Benelux-Läandern hingegen 23 v. H., in Frankreich 61 v. H. und in Italien sogar 64 v. H. Was Wunder, wenn sich westdeutsche Handelskreise errechnen, daß nach Inkraft- treten des Gemeinsamen Marktes mit seinem gemeinsamen Außenzolltarif für die west- deutsche Einfuhr eine erhebliche Zollmehr- belastung zu erwarten ist. Viele Importe aus nicht der europäischen Wirtschaftsgemein- schaft angehörenden Ländern dürften sich zum Teil wesentlich verteuern. Der neue, auf das Brüsseler Schema ab- gestellte, Zolltarif wurde mit dem Fünften Zolländerungsgesetz bereits im Bundesanzei- ger veröffentlicht. Ghana und Nigeria s ehr gefragt (VWD) Eine deutsche Studienkommission unter Leitung des Präsidenten des Afrika- vereins, Hansen, hat auf Wunsch der Regie- rungen von Ghana und Nigeria in der Zeit vom 24. September bis 16. Oktober 1957 diese Länder bereist. Die elfköpfige deutsche Delegation, die sich aus Sachverständigen für Kohle, Erze, NE-Metalle, tropische Höl- zer, Kautschuk, Oelfrüchte, Pflanzungsfragen, Stahlindustrie, Maschinenbau, und Bankfragen, sowie je einen Vertreter des Bundeswirtschafts- und Landwirtschafts- ministeriums zusammensetzte, führte in den Ländern mit Regierungsstellen und Handels- organisationen zahlreiche durch. Auch Probleme der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Freihan- delszone wurden erörtert. Die Sparkasse- Dein Freund und Helfer Städtische Sparkasse Mannheim half ausgiebig Sparkassenbilanzen haben ihre Besonder- heiten. Die Bilanz der Städtischen Sparkasse Mannheim macht hier keine Ausnahme. Sie stellt allerdings— verglichen mit den Spar- kassenbilanzen anderer Institute des Bundes- gebietes— insofern eine Ausnahme dar, als diesmal der Versuch unternommen wurde, der breiten Oeffentlichkeit das schwierige Bilanzbild durch eine Ausstellung von Gra- phiken leicht verständlich zu machen(vergl. MM vom 17. Oktober, Lokalseite). Geübte Bilanzleser blicken zuerst auf die Zahl unter dem dicken Strich, um sich zu vergewissern, ob die Bilanzsumme gestiegen ist. Bei der Städtischen Sparkasse Mannheim ist dies der Fall, denn es betrug die Bilanz- summe. 1955 1956 Die sogenannten liquiden Kassenmittel beliefen sich 1955 auf 26,95 Mill. DM 1956 auf 60,45 Mill. DM Hier sind allerdings die Guthaben mit Kündigungsfrist von mehr als drei Mona- ten auch einbezogen, denn der Gegenposten „Einlagen und aufgenommene Gelder mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten“ belief sich 1955 auf rund 9,5 Mill. DM 1956 auf rund 10,7 Mill. DM Die Sparkasse hat ihren Wertpapierbesitz im Jahre 1956 beträchtlich vermehrt. In der Bilanz wurden 1955 2,02 Mill. DM 1956 6,08 Mill. DM ausgewiesen. Die Ausgleichsforderungen ge- gen die öffentliche Hand sind unwesentlich Effektenbörse 108,95 Mill. DM 130,33 Mill. DM (greifbaren) um rund 0,5 Mill. DM auf 12,77 Mill. DM ge- sunken, während die Deckungsforderungen (It. Altsparergesetz) sich unwesentlich(um 200 000 DM) auf 7,28 Mill. DM erhöhten. Die Debitoren sind abgebaut worden, und zwar von 9,08 Mill. DM auf 7,55 Mill. DM; die langfristigen Ausleihungen nahmen um etwa 5 Mill. DM zu und erreichten 46,53 Mill. DM. Auf der Schuldenseite ist ein beträcht- liches Anwachsen der Einlagen zu vermer- ken: 1955 98,77 Mill. DM 1956 114,91 Mill. DM Im allgemeinen berichtet die Sparkasse über eine sehr günstige Sparentwicklung: Einlagen pro Jahr in Mill. DM Sparkassenbuch 1950 11,8 144 DM 1951 14,1 168 DM 1952 21,4 228 DM 1953 3751 320 DM 1954 56,4 470 DM 1955 70,9 572 DM 1956 81, 642 DM Soweit die Bilanz der Städtischen Spar- kasse Mannheim. Für den Sparer und für die Oeffentlichkeit ist es aber interessant, welchen Lohn die Sparer für ihre Sparsam- keit erhielten. Die Sparkasse hat folgende Aufstellung darüber ausgearbeitet: Jahr in 1000 DM 1951 385 1952 532 1953 802 1954 1475 1955 1927 1956 2 601 Die andere Seite des Sparens ist die Ver- wendung von Sparkapital. Hier spricht die COMMERZ- UND CREDIT-BANRK Aktiengesellschaft Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 29. Oktober 1957 Börsenverlauf: Die Unternehmungslust im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ultimo war sehr gering. Die Regierungserklärung blieb bisher ohne sichtlichen Einfluß auf die Kursgestaltung. Bei nicht unfreundlicher Grundtendenz aber anhaltend ruhigem Geschäft blieb die Kursgestaltung uneinheitlich, wobei sich die Schwankungen in engen Grenzen hielten. I8-Farbennachfolge-Gesell- schaften fanden überwiegend zu Vortagsschlußkursen Aufnahme. Montane- u. Bergbauaktien teil- Weise leicht ermäßigt, ker angeboten. Banken tendierten uneinheitlich, unerhebliche Kursabweichungen nach beiden Seiten. Festverzinsliche Papiere Lokalmärkten nur bei kleinen Umsätzen gut behauptet. Elöckner-Werke auf den enttäuschenden Dividendenvorschlag erneut stär- von Motorenwerten Daimler bevorzugt. An den ) RM- Werte Aktien 28. 10. 209. 10. Aktien 28 10. 209. 10. Aktien 28. 10. 20. 10. S 143 Mannesmann 165% 165% ͤ Bergb. Neue Hoffg. 157 157 Adler werke. 11 111 Metallges. 450 450 Gute Hoffnung 230 228 o 181⅝%[Rhein- Braunk. 243 243 Bet. Ges. Ruhrort] 21½ l 213½ 9 2 93 93¹,7 8 4171 171 2 1187 187½ Rheinstagl!l! 162% 101 BMW. 135 135 RW W... 200 199% eh. Hoesch A8 Bem berg. 43% 83 Salzdetfurtn 217½[217% Hoeschwerke 138 138¼ Berger Tiefbau 145% 145 Schering 209 208 BBDHVVVVV'„V 223 Schlossquellbrau. 231 230 Buderus J174½ 174 Schubert& Salzer 106 107 eh. Kloecknerw.: Chem. Albert. 150% 148%[Schwartz Storch. 233 233 EKloeckner-Werke 154% 151 Conti Gummi 255 255 Seilind. Wolff 122 122 Klöckn. Humb. D193 193 Daimler-Benz 393 305 Siemens 189 ¼ 188 ¼ HKloeckner- Bergb. 150% 150 Degussa 4200 250%[Sinner 124 120 Stahlw. Südwestf. 179 178½ 57 N58„ 3 105 Südzuccer— 5 Dr asl! 175 f: Dt. Linoleum.. 241 244 N Stahlwerke 5. eh. Ver, Stahlw.: Dt. Steinzeug.. 223 223 Wintershall 245 244 Dt. Edelstahlwerk 223½ 224½ Durlacher Hof.. 2421 242 Zeiß- Ikon 203 204 Dortm. Hörder Eichbaum-Werger 232 232 Zeltstoff Waldhof 112% 11¼ Hüttenunion 138½½ 138¼ El. Licht& Kraft 121 120% Hanke Gelsenberg 14% 141% Enzinger Union. 1% 19% f al 5 55 190 190 Bochum. Verein. 154 153 En er Gußstahiw. Witt. 238 240 108 Farben Liqu. b p ccnsel. BER. 200 200 Hamporn. Bersb. 120% 2% Ant.-Sch.). 31½¼ 30%“ Con l 8 9 9½¼ Handelsunion. 200 200 BAS Fp 14% 70 N„ Phönix Rheinrohr 173 170½ Gases„„ Huttenw. Slegerl. 213 213 Farbenf. Bayer. 196% 190 u. Credit- Bank. 4. 227½/ Niederrh. Hütte 1 Feldmühle. 331 331 Deutsche Bank) 5 5 18, Zuhrst. Betting 172 180 belten& Gul. 187 18 Ot. Bent g 20% 20% Kram, Südmestt. 14, 1%¼ Goldschmidt 186% 187 Brin N 3 5„ Aug. Thyssen-HI. 169% 168¼ Gritzner-Kayser. 1 122¼ 872 fyp 15 104 153 Erin Bergbau 280 280 Grün& Bufinger 11 21 Reichsbanke-Ant 83% 83% investmentfonds Harp. Bergbau 24 242 Rhein, Hyp.-Bank 170 17⁰ Schiffahrts- Halb. Zement. 2 Dego(Vorzug). 79 ¾ 785 Concentra 101, 100.75 Hoechster Farben 18% 185% Deka fonds 110,80 110,60 Holzmann 234 234 Montan-Nachf.: Fondaa„«] 99½¼ 99 Klein, schanzl. u. B. 216 218 T[Eis.& Hüttenw.: Fondis 117%[ 117½ e,, 325 Eisenhütte 165 162 Fondrra. 192% 192 ¼ Lahme ver 182 las Stahlw. Bockum 140 140 Investa 109,30 109, Lanz. 3 93 5 8 Tel. Electr. Doll.) I 1105 Besprechungen Linde's Eis. 21% 216 ch. GHR: Unitonds. 45,00 45,50 Ludw. Walzmühle 1 108 108 Hüttenw. Oberh.. I 163½ 1 162 Usca fonds 1 93,70 Städtische Sparkasse Mannheim mit Recht davon, daß sie beim Aufbau der Stadt wesentlich mithalf. Zur Förderung des Woh- nungsbaues wurden(in Form von Hypo- theken) ausgeliehen: Jahr in 1000 DM 1950 4 100 1951 5 000 1952 5 600 1953 11 500 1954 21 700 1955 29 600 1956 35 000 Zur Unterstützung aller Wirtschaftskreise und Schaffung neuer Arbeitsplätze stellt die Sparkasse Kredite zur Verfügung. in 1000 DM 1952 über 9 000 1954 über 12 000 1956 über 17 000 Es ist weder aus der Bilanz noch aus dem Geschäftsbericht deutlich zu lesen, daß die Sparkasse vielfältige weitere Dienste der heimischen Bevölkerung, der heimischen Wirtschaft erbrachte. Nicht zu vergessen den Dienst an der Gemeinde; die Finanzierung der Notbrücke oder der Bürgerschule war es einstens. Heute kann die Städtische Spar- kasse stolz sagen, daß sie zur Lösung ge- meindlicher Aufgaben mehr als etwa 8,5 Mill. DM zur Verfügung stellte. Sparkassen entstanden vor etwa hundert Jahren, um den Sparsinn der Bevölkerung zu fördern; Spartätigkeit auch jedem Einzel- nen zu ermöglichen und Kredite auch kleinen Gewerbetreibenden, kurz jedem Kredit- würdigen zugänglich zu machen. Wer in Bilanz und Geschäftsbericht der Städtischen Sparkasse Mannheim blättert, gewinnt den Eindruck, daß diese Anstalt weder der einstigen Zweckbestimmung, noch dem Ziel untreu wurde. Jener Zweckbestim- mung, die da lautet: Förderung des Gemein- wohls. Jenem Ziel, das umschrieben wird mit „Sparsam sein— Vorwärtskommen“. Pünktchen BERICHTE AUS UNTERNEHMEN Schnellpressenfabrik Heidelberg 12 v. H. Div. (VWD) Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, wird die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg der zum 29. November ein- berufenen Hauptversammlung unverändert 12 v. H. Dividende vorschlagen. Grundkapital 7 Mill. DM. Kaufhaus Koester geht in Horten auf (VWD) Die Emil Koester Kommandit-Gesell- schaft auf Aktien in Düsseldorf hat durch Be- schluß der außerordentlichen Hauptversamm- lung vom 28. Oktober ihr Vermögen im Wege der verschmelzenden Umwandlung auf den Hauptgesellschafter, die Helmuth Horten GmbH, Düsseldorf, als Gesamtrechtsnachfolger über- tragen. Mit der unmittelbar bevorstehenden Eintragung des Beschlusses in das Handels- register erlischt die Gesellschaft. Die DEFAKA- bzw. Koester-Kaufhäuser werden unter den bisherigen Bezeichnungen als Zweigniederlassungen der Helmuth Horten GmbH weitergeführt. Mit diesem Beschluß hat sich die Helmuth Horten GmbH als eine der ersten Firmen die Erleichterungen der Umwandlungsgesetze vom 12. November 1956 und 11. Oktober 1957 zur Vereinfachung ihres Unternehmensaufbaues zunutze gemacht. Eternit AG erhöht Grundkapital (VWD) Die Eternit A8, Berlin-Hamburg, führt jetzt die bereits auf der Hauptversamm- lung im Juli dieses Jahres angekündigte Kapi- talerhöhung durch. Der zum 15. November ein- berufenen außerordentlichen Hauptversamm- lung wird die Erhöhung des Grundkapitals um 7,25 Mill. DM auf 23,25 Mill. DM vor- geschlagen. Außerdem soll der Vorstand er- mächtigt werden, das Grundkapital um bis zu 1,75 Mill. DM durch Ausgabe vinkulierter Namensaktien unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu erhöhen(ge- nehmigtes Kapital). Die Namensaktien sollen den Belegschaftsmitgliedern und den Eternit- Händlern zum Bezuge angeboten werden. Oelielder der Sahara versprechen gute Ausbeute (AP) Eine französisch- amerikanische In- teressengruppe hat sich bei der französischen Regierung um Bohrkonzessionen zur Er- schließung bestimmter Oelvorkommen in der Sahara beworben. Wie ein Sprecher der Gruppe am 28. Oktober mitteilte, werden die amerikanische Oelfirma Sinclair Oil und die französische Gesellschaft Safrep je 27 v. H., die Firmen Lazard Freres und Newmont Mining je 18 v. H. und die französische Ge- sellschaft Ovaim 10 v. H. des benötigten Ka- pitals aufbringen. Sinclair-Präsident Spencer erklärte in Paris, man sei sich der Schwierigkeiten wohl bewußt, die es zu überwinden gelte, aber die geologischen Untersuchungen und die bis- herige Ausbeute seien 80 ermutigend, daß man sich zu einer Beteiligung entschlossen habe.„Wir sind zuversichtlich, daß die Oel- förderung in der Sahara mit derjenigen im Nahen Osten konkurrieren kann, zumal diese Oelfelder näher an Frankreich und dem Ge- meinsamen Markt liegen als das Nah- und Mittelostöl.“ Oelsachverständige sind der Ansicht, daß die Sahara in acht Jahren den Oelbedarf Frankreichs decken könne. Darüberhinaus vermuten Geologen unbegrenzte Vorkommen in der Sahara. Sie halten es für möglich, daß die Sahara der größte Oellieferant der Welt wird. Marktberichte vom 29. Okto ber Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr normal, vereinzelt gering. Ab- satz kür Obst gut, für Gemüse schleppend, kleine Ueberstände. Es erzielten: Blumenkohl St. 40—70; Karotten 1418; Kartoffeln 7½ 8; Kohlrabi St. 8—9; Lauch 20—22; Meerrettich 100110; Petersilie Bd. 9—10; Radieschen Bd. 10—12; Rettiche Bd. 10 bis 14, dto. St. 8—10; Rosenkohl 35—40; Rotkohl 8—10; Rote Beete 9—10; Endiviensalat St. 8—15; Feldsalat 100—110; Kopfsalat St. 10-20; Schnitt- lauch Bd. 10—12; Sellerie mit Laub 25—35 dto. Gewichtsware 20—22; Spinat 18—20; Tomaten A 35 bis 40, B 15—30; Grünkohl 10—12; Weißkohl 6—10; Wirsing 10—12; Zwiebeln 1620; Tafeläpfel A 60 bis 90, B 40—55; Wirtschaftsäpfel 30—40; Orangen 65—75; Bananen Kiste 17—18; Birnen A 50—75, B 35 bis 45; Kastanien 40—45; Quitten 45-50; Wein- trauben 90-100; Walnüsse 140—200; Zitronen Kiste 50—55, dto. St. 19—20. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Aepfelanfuhr und Absatz normal, Ge- müseabsatz langsam. Wegen Allerheiligen Frei- tag 1. November, keine Versteigerung. Nächste Versteigerung dieser Woche. Donnerstag, 31. Okto- ber. Auszahlung ebenfalls am Donnerstag, dem 31. Oktober. Es erzielten: Aepfel A 35—48. B 25 bis 34, Boskoop A 35—48, B 32—37, Brettacher 40 bis 48, Gewürzluiken A 38-42, B 32—37, Rheinischer Winterrambour 35—45; Birnen A 4060, B 30-38, Gräfin von Paris Ia 65—71, A 50—55; Kopfsalat St. A 7-15, B 6—9, Ueberstand; Endiviensalat 610, Ueberstand; Spinat 15—18; Blumenkohl St. 250 bis 300 mm Durchmesser 2730 200—250 mm 23285, 150—200 mm 20—22; Rosenkohl 26-35; Sellerie 18—23; Lauch 18-20; Zwiebeln 14—15. Weinheimer oOobst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Knappe Anlieferung, flotter Absatz. Nächste Versteigerung Donnerstag, 31. Oktober.— Es erzielten: Aepfel Winterprinzen B 30—33. C 23 bis 29, Rheinischer Bohnapfel B 27—35, C 20-26, Schöner aus Boskoop B 30—52, C 20—29; Salemer EKlosteräpfel B 42—49; Winter-Rambour B 33-43; Lokalsorten und Backäpfel B 20-35, C 2029; Birnen Pastoren B 36-38, Mollebusch C 48; Koch- birnen B 35—42. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 222, 50224, 50 DM Blei in Kabeln 105—106 DM Aluminium für Leitzwecke 250—265 DM Westdeutscher Zinnpreis 864—873 DM Messing: MS 58 173—176 DM Messing: MS 63 196—201 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dän. Kronen 60,705 60,825 100 norw. Kronen 58,83 58,95 100 schwed. Kronen 81,22 81,38 1 engl. Pfund 11,767 11, 787 100 holl. Gulden 110,625 110,845 100 belg. Frances 8,401 8,421 100 franz. Francs 0,9934 0,9954 100 Schweizer Franken 9590 96,10 1000 ital. Lire 6,714 6,734 1 US-Dollar 4,1961 4,2061 1 kanad. Dollar 4,378 4, 388 100 Schweizer Fr.(frei) 97,945 93,145 100 österr. Schilling 16,136 16,176 100 DM-W= 410,— DM-O; 100 DM-O= 25,90 DM-W baut auf, halt jung= auch die Frauen! —— deckel ufarbeitung senauswal. DEL unlaustr. 0 180 rufe — zuf: 2 24 4 iffe der Nala J n Heilkrdueſ formhabs J Versſopfoch KFZ- FIMHAMZERRNUNMGEN EI EIHOUN GEN NED UND GFBRNAUCTIIT verm. OTTO AHREN O Mr.. O 7. 4. EL 258 44 Verkauf Mercedes 219 letztes Modell, 2000 km, preiswert zu verkaufen. Finanzierung. Arthur Meffert, Mannheim, Traitteurstraße 8-10. 9 Hanomag 1.7 1 Pritschenwagen in bestem Zustand, techn. abge- nommen, verkauft VGGELE& sch, Mannheim Uhlandstraße 5, Telefon 5 22 20. Einige Mertedes 180 Diesel und 180 Benzin ford 12 M, Baujahr 53 Opel Rekord, Bauj. 54 Lloyd. Bauj. 54 W Export 37. 51 mn. Radio Nertedes 170 U Bj. 49, 950, DMU Zu verkaufen, Finanzierung. Arthur Meffert, Mannheim, Traitteurstrage 8-10. Ghia-Rarmann, neuwertig mit Radio u. vielem Extra, zu verk. VW. wird in Zahlg. genom- men. Günstige Finanzierung. 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Aus alledem wurde mir klar, daß ein Kamin eine hochfeine Sache war, etwas für die höchsten Kreise. Jetzt habe ich selber einen. euch das vor! In aller Bescheidenheit gesagt, ich habe mir nämlich ein Häuschen gebaut. Den Schornstein für meine Schreibstube, Lite- rabur werkstatt oder Schriftstellerei lieg ich nicht aufs Dach, sondern an die Außen- Wand setzen, wie ich es einmal auf einem Bild gesehen hatte. Damit nahmen die Er- eignisse ihren Lauf, die mich zum Kamin- besitzer machten. Zuerst wollte ich einen gemütlichen Kachelofen. Aber wenn man eine Frau hat, die auch mitreden will, und das genügt einem noch nicht, so daß man noch einen Architekten dazunimmt, kommt Alles anders. Jetzt habe ich eiserne Rippen unter den Fenstern, und der Ofen steht im Keller. Er hat seinen eigenen Schornstein, und ich sprach zum Architekten: Was ma- chen wir jetzt mit meinem schönen Außen- kamin? Er ist ja ganz arbeits Sie bekommen, sagte er, eine offene Feuerstelle ins Zimmer, gewissermaßen einen Kamin! Die Hauptsache, der Außen- kamin, ist ja schon da. Ein paar Klinker, eine Abdeckplatte, fertig, das kostet nicht viel. Erstens, fügte er hinzu, wirkt ein Kamin Semütlich, zweitens ist er repräsentativ, und drittens leistet er Ihnen gute Dienste als Zusatzheizung. Der Kamin wurde gebaut, und ich muß sagen, er ist eine Pracht. Dank ihm ist es bei mir wie im Film oder im Roman, schloß. Ja, stellt Niko Kczantzakis Zum Jod des griechischen Dichters Der griechische Schriftsteller Niko Ka- zantzakis, in Deutschland vor allem bekannt geworden durch seine Romane„Griechische Passion“,„Alexis Zorba“ und„Die letzte Versuchung“, ist am Samstag, wie erst jetzt gemeldet wird, in der Freiburger Universi- tätsklinik im Alter von 72 Jahren gestor- ben. Er war dort wegen einer lymphatischen Leukämie seit einigen Wochen in Behand- lung. Seine sterblichen Ueberreste werden nach Kreta übergeführt, um dort beigesetzt zu werden. Kazamtzakis, der bereits mehrmals für den Literatur- Nobelpreis vorgeschlagen wurde, ist auf Kreta geboren, er studierte Rechts wissenschaften in Athen und Philo- Sophie in Paris bei Henri Bergson, vorüber- gehend auch an deutschen Universitäten. Auf seinem kleinen Besitztum in Aegina (Sriechenland) begann er nach dem ersten Weltkrieg, unterbrochen von vielen Reisen in die verschiedensten Teile der Welt, seine Bücher zu schreiben. Der griechische Schrift- steller ist spät bekannt und wenig später schon verdammt worden. Sein Christusroman „Die letzte Versuchung“ wurde 1954 auf den Index der für Katholiken verbotenen Bücher gesetzt, sein in Deutschland meistgelesenes Werk„Griechische Passion“, eine Anklage gegen die FHerzenskälte der Menschen, wurde zum ersten Male in einer norwegi- schen Bühnenfassung in Oslo 1954 urauf- geführt, fand aber ebenso wie das im Mann- heimer Nationaltheater 1952 erstaufgeführte „Feuer über Sodom“ keinen Beifall. Als sein Hauptwerk betrachtete Kazantzakis selber den Albert Schweitzer gewidmeten 1954 vollendeten Roman„Franz von Assisi“. Außer durch seine Romane und Dramen ist Kazantzakis durch philosophische Schrif- ten, Studien über Nietzsche und Bergson, Reiseschilderungen aus China, Japan, Ruß- Jand, England, Aegypten und Palästina, ein Epos„Odisia“ in 24 Gesängen über Ueber- setzungen von Goethes„Faust“, Dantes „Göttlicher Komödie“ und Homers„Ilias“ ins Neugriechische hervorgetreten. In Griechenland ist Kazantzakis eben- sosehr als Staatsmanm wie als Dichter ge- achtet. Als führendes Mitglied der griechi- schen sœzialistischen Partei war er 1945/46 Minister in der Regierung Sofoulis. dpa mäßig. Er hat allerdings eine Eigenart: Wenn ich ihn anmache, wird es Kalt. Dies bewirkt er nicht direkt, sondern mehr indirekt, nach folgendem Verfahren: Er pufft seinen Qualm verschwenderisch ins Zimmer. Es beißt mich in die Augen, und ich kann nichts mehr sehen. Nun darf ich nicht sagen, daß er nicht zieht. Er zieht sogar wie ein Sturm, allerdings nur bei geöffne- tem Fenster. Ich öffne also das Fenster, und es wird kalt. Dann hat er erreicht, was er Will. Er liebt die frische, kalte Luft. Das soll gemütlich sein? Ist das Fenster zu, sehe ich nichts, muß fortwährend husten und kann nicht schreiben. Ist es auf, fange ich an zu schnattern, bekomme starre Finger und kann wieder nicht schreiben. Mein Kamin ist also eigentlich keine Zu- satzheizung, sondern eine Zusatzkühlung, ein Frischluftgerät und Rauchverzehrer. Mit Gewalt erzwingt er Frischluft; verbrauchte Luft und Tabaksqualm jagt er mitsamt sei- nem eigenen Qualm hinaus. Leider jagt er auch alle Wärme hinaus. So war er ur- sprünglich nicht gedacht. Mich sollte er wär- men und nicht die Wolken. Die Kamine der Geldmänner und Grafen müssen von anderer Art gewesen sein. So- weit ich mich erinnere, froren diese Herren nicht, auch husteten sie nicht, und ihre Au- gen waren nicht entzündet. Sie hatten es be- haglich. Vielleicht hatten sie ein künstliches Feuer, Elektroheizung in Holz- und Flam- mengestalt? Oder es lag daran, daß ihre Kamine alt waren, uralt und vornehm. Viel- leicht muß ich abwarten, bis auch mein Ka- min alt geworden ist. Dann kann auch ich Wohl anfangen mit den Träumereien am alten Kamin? Träumereien, haha, vorläufig jedenfalls nicht. Sie werden, sagte mein Architekt, abends wohlig am Kamin sitzen, träumend und sinnend in die Flammen schauen. Was meinen Sie, was Imnen dabei alles einfällt, immer neue, immer schönere Geschichten! Ja, das dachte ich auch. Tatsache ist, daß mir nichts einfällt, wenn mein Kamin in Be- trieb ist. Er macht die Geschichten, nicht ich. Ich laufe nur immer zwischen Kamin und Fenster hin und her. Wie soll einem dabei etwas einfallen? Fenster zu, damit ich nicht erfriere. Im Feuer stochern. Fenster Auf, damit ich nicht ersticke. Holzscheite zurecht rücken. Fenster zu. Glut zusammenscharren. Fenster auf. Während ich das Feuerchen hätschele wie einen Säugling, schießt der Kamin mit lautem Knall glühende Holz- kohlen ab. Meistens zielt er auf mein Ge- sicht. Trifft er daneben, landen sie auf dem Teppich. Dann muß ich sie schnell auflesen. So hält er mich dauernd im Trab. An englischen Kaminen, so las ich, habe man es vorne warm, im Rücken aber kalt. Rudolf Ppechel 75 Jahre alt Der in Stuttgart lebende Publizist und Schriftstel- ler Rudolf Pechel wird am 30. Oktober 75 Jahre alt. Peckel, seit 1919 Her- ausgeber und Chefredak- teur der„Deutschen Rund- schau“, Rat sick unter dem nationalsozialistischen Re- gime einen Namen als markanter Vertreter des Inneren Widerstandes ge- macht. 1942 wurde er von der Gestapo verhaftet und erst bei Kriegsende aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen befreit. Der mit dem Großen Ver- dienstłreuz der Bundes- republik ausgezeichnete Jubilar wird zu seinem Geburtstag die Goethe- plakette der Stadt Frank- furt erhalten. dpa-Bild Dies sei der Preis der echten englischen Vor- nehmheit, überdies erzeuge es den kühlen englischen Gesichtsausdruck, der also eigent- lich nicht aus der englischen Seele, sondern vom englischen Rücken herrührt. Es wurde empfohlen, sich an englischen Kaminen langsam zu drehen. Bei mir ist das nicht er- forderlich; mein Kamin arbeitet gleichmäßi- ger, ich habe es vorn und hinten kühl. Abgesehen von alledem darf ich wieder- holen, daß mein Kamin sehr schön ist, ein Prunkstück aus roten Klinkern, Vornehm- heit und gediegene Repräsentation, was für ein Hintergrund! Ihr müßtet mich mal da sitzen sehen! Ich mache mich gut vor mei- nem Kamin. Ich mache ein Gesicht und Sott und Atom Eugene O'Neills„Dynamo“ als deutsche Erstaufföhrung in Ende der zwanziger Jahre plante Eugene O'Neill, damals bereits einer der gefeiert- sten Dramatiker Amerikas, eine Trilogie, die sich mit religiösen Gegenwartsfragen aulseinandersetzen sollte. Sie begann mit dem dreiaktigen Schauspiel„Dynamo“. Die Uraufführung 1929 erregte, den Zeitum- ständen und den dramatischen Mitteln die- ses relativ frühen O'Neill entsprechend, Aufsehen. Mit einer übergangslosen, alle teineren Charakterzüge und Zwischentöne meidenden Massivität werden hier in den Familien des Pfarrers Light und des Was- serkraftwerksinspektors Fife der alte Got- tesglaube und der von der Technik faszinierte Atheismus konfrontiert. Ohne Gnade, mit einer bohrenden Radikalität und Ausschließlichkeit prallen zwei Welten auf- einander. Als der Sohn des betenden und prügelnden, innerlich aber unsicheren Geistlichen aus der seinen ausbricht und sich nicht nur in die kokette, gerade flügge Tochter des gottlosen Erzfeindes verliebt, sondern herausfordernd zu den materia- listischen Naturanbetern mit fliegenden Fahnen übergeht, geht daran seine Mutter zugrunde. Verführung des Mädchens, Ver- stozung des seine Familie verhöhnenden Pfarrerssohnes durch den Vater. Es geht Auge um Auge, Zahn um Zahn, ohne daß der neue Gott der Elektrizität und des Atoms, der mit Blitzen die Kulissen auf- leuchten läßt, nun den jungen Kraftwerks- arbeiter in seinem Diesseitsfanatismus aus- zufüllen und in ein neues Leben hinauf- zuführen vermag. Seelisch zerbrochen und der Hilflosigkeit ausgeliefert, erschießt er im Affekt seine Geliebte und geht selbst im Starkstromnetz zugrunde. Ein Ende also mit wilden Knalleffekten, für die in der bisherigen Entwicklung des kompromiß- los-harten Dramas schwerlich überzeugende Motive zu finden sind. Den sicheren Griff des geborenen Szenenschreibers spürt man vor allem in den ersten vier hochgespann- ten, ja faszinierenden Bildern. Doch das von Anfang an Uebersteigerte (das erwies die von Franz Reichert das Elementare und Zwangsläufige des Schau- spiels herausarbeitende Inszenierung im Harmoverschen Ballhof) verträgt num ein- mal keine Steigerung mehr. Tatsächlich hat sich O'Neills mächtige, brutale Aussage kraft in der ersten Hälfte verausgabt. Dann bleiben nur noch extreme Mittel, Rausch Und Vernichtung. Und der Zuschauer sieht sich unbefriedigt und etwas ratlos zwi- schen eine unlebendige Orthodoxie und die Illusionen eines in Verzweiflung münden- den Atomglaubens gestellt. Es gibt keine Erörterungen, nur blindwütiges Zuschla- gen. Die wahrhaft tragische Situation wird leider nicht erhellt. Das Bestechende lag allein in der verdichtenden Inszenierung dieses für eine bestimmte Epoche seines produktiven Lebens immerhin bezeichnen- den O'Neill, in der subtilen Verständlich- machung des„Monologue intérieur“, des nehme eine Haltung ein, die des Kamins Würdig sind. Selbstverständlich nur, solange kein Feuer in ihm ist. Aber davon laßt uns nun schweigen. Uebrigens schneit es auch hin- ein; allerdings nur, wenn es schneit. Ich muß das hinzufügen, denn diesem Kamin ist durchaus zuzutrauen, daß es auch dann hin- einschneit, wenn es nicht schneit. Aber jetzt mache ich ihn berühmt, oder vielmehr be- rüchtigt, ich räche mich und verhöhne ihn öffentlich! Dafür gibt es dann auch noch Honorar; dieses werde ich dazu verwenden, ihn zu bezahlen, er soll seine eigenen Kosten aufbringen. Denn natürlich hat er doch eine Masse Geld gekostet. Hannover „Sprechens aus dem Unterbewußtsein“, ob- wohl auch diese Form des Sichtbarmachens von Gedanken so neu nicht mehr ist. Hart im Raume stießen sich die Gedanken wie die Schauplätze, und auf den silbrig glei- genden Wänden zuckte als Stellvertreter der Naturgewalt von Zeit zu Zeit der Blitz auf. Aber es war kein Blitz der Erleuch- tung, der den gebannten Zuschauer im Innersten traf. Mal laut, mal leise sausten und summten die Dynamos als Symbole einer Herrschaft, deren Ende nicht abzu- sehen ist. In den der Struktur des Werkes entspre- chenden Bühnenbilderm Friedhelm Strengers aglerte ein Ensemble vorzüglicher Spieler und Sprecher: Ewald Gerlicher als der zürnend- hilflose Pfarrer Light, Gertrud Hinz als in Eifersucht und Angst sich auf- zehrende Frau Clarence, Eberhard Fechner in der vom Leisen ins Ekstatische wachsen den Rolle des jungen Ruben, Fritz Schmie- del als der fanatische Atheist Fife, Sonja Karzau in der phlegmatischen Seelenlage einer weichen, passiven Frau namens May, und Katharina Herberg als die lebens- hungrige Tochter Ada. Das Premierenpublikum, darunter viele auswärtige Gäste, respektierte mit langsam einsetzendem, anhaltendem Beifall ein extremes, sehr amerikanisches Werk und hohe darstellerische Leistungen. Werner Schumann Mittwoch, 30. Oktober 1957/ Nr. 20 P Was die anderen sagen Pressestimmen zu„Kinder des Schattens“ Das Nationaltheater Mannheim brachte alt erste Uraufführung dieser Saison„Kinder den Schattens“ von Karl Wittlinger. Auch dieze letzte Arbeit des in Freiburg lebenden 35 Jahre alten Autors, der durch sein Zwei- Personen. Stück„Kennen Sie die Milchstraße?“ sich be. kannt machte, ist eine Komödie, die aus der Bitterkeit der Lebenserfahrung gewachsen i Aber der junge Bühnenschriftsteller, der nac seiner Soldatenzeit und Gefangenschaft Unzer allgemeines Schiccsal bis auf den Grund er. litten hat und der trotzdem die Hofſnung 61 die Werte des Lebens nicht verlor, hat auch Mer zwei Stunden ansprechendes Gebrauchs. Theater fabriziert, so daß der Uraufführung. Beifall sehr freundlich klang. W. M. Eisenbarth(Rheinpfal 00 Wenn im Umgang mit jüngeren Autoren mit dem Wort Nachsickt soviel gemeint sein soll— warum dann nicht endlich einmal Mack. sieht mit dem Publikum? Diese Erotik, diese Vergangenheit, diese Zukunft, dieser Wust von Halbheiten, von verschwommenen Nettigkei. ten und erdrucenden Gräßlichkeiten— du ist eine Zumutung! Willy H. Thiem(Abendpost) Das Stüc ist keine„Komödie“— pelt freundliche Schlußwendungen bestimmen Roch keine Gattung. Die Scherzcken und Situation. chen sind olculiert. Das Stück ist xein Exper. ment,„cein Stapellauf mit voller Tapelage mitten in den Sturm“(wie erfrischend wür gewesen!) die dramaturgische Vereinfachung. der Verzicht auf alle theatralischen Hlemente hinterlassen Armut. Und das Stück ist kein Gebrauchstheater, nicht einmal ein Gesellen. stücle— es hat keinen Bau, keinen Stil, es hat kaum Regie- und Spiel möglichkeiten. Hans Bender Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ Das Lachen und die Träne sitzen in diesem liebenswert menschlichen Stüc dicht beiein⸗ ander, ohne daß Wittlinger darüber ins Senti⸗ mentale rutscht. Selbst die Peinlichkeit jenes furchtbaren Erlebnisses der Hanne mit den Soldaten wird ohne Bruch vorgetragen. Die poetische Melodie, auf die diese fünf Akte ge. stimmt sind, hat Wittlinger als sein eigene Regisseur durchgehalten. Ulrich Seelmann-Eggebert (Kölnische Rundschau) Aber der Fall Wittlinger ist noch weit schlimmer. Handwerkliche Unaæulänglichkeit, mangelnde Distanz zum Stoff, schlecht präsen- tierte Erkenntnis— das alles ging noch an, ließe sich schlucken. Nicht verzeihbar sind das triefende Selbstmitleid, das Vertuschen feh- lender intellektueller Bewältigung durch Welt- anschauungsgeschwafel. Wittlinger biedert sich an, mit jedem seiner Sätze, er klopft dem Publikum auf die Schulter, statt es zu führen. Gert Kalow(Frankfurter Allgemeine Zeitung) Das bei allen tragischen Akzenten im Grund- ton Reitere Stuck lebt nicht so sehr aus starken Haundlungsmomenten alles Bewegende ist bercits geschehen, wenn der Vorhang sich hebt— sondern aus der lebensechten Dialog- führung und der sicheren Charakterzeichnung. Der Autor kommt dabei zu einer Aussage, die Vollkstümlickkeit mit Zeitnähe glücklich ver. bindet. Egon A. Joos(Allgemeine Zeitung) Daß Wittlinger bei dem Versuch, Ernst und Lacken zu einer Synthese zu bringen, so be- denklich ausgeglitten und in die pure Senti⸗ mentalität gesturt ist, ist schade. Denn nicht nur die Gestalten, sondern auch eine beacht. liche Anzahl der Szenen beweisen, daß er fut das Theater zu schreiben versteht, daß er„oe. nisch“ zu denken vermag. Edwin Kuntz(Rhein-Neckar-Zeitung Das Spiel hat, das ist unleugbar, Züge von einer nachdenklichen Schwermut und rühren. den Märchenhaftigkeit. Aber es läßt sich auch nicht übersehen, wieviel literarische Erinne- rungen kier wach werden— an Ibsens„Wild ente“ und Nashs„Regen macher“. Karl Witte linger weiß von der Bühnenprapis her, wie sich solche Leitfäden weiterspinnen lassen. Den Theater zu geben, was des Theaters ist darin bestent sein Geschicht, sein Können uni beinake schon seine Routine. R. B.(Stuttgarter Zeitung Wittlinger löst seine Aufgabe ebenso mit behutsamer Hand vie mit einer handwerklich sicher gebrauchten einfachen Sprache, Sobeit noch zu geringer Abstand von den Gesche. nissen, trotz beschleunigt empfundener Zeit. läufte, das zuläßt. d. Badische Volkszeitung — IV!!! 8 Roman von Vicki Baum Deutsche Rechte bei Verlag Kiepenheber& Witsch, Köln-Berlie 76. Fortsetzung Es war Lambon, die zuerst eine Bemer- kung machte über die Veränderung, die mit ihm vorging. An einem heißen, hellen Nach- mittag, als sie sich auf ihrer Insel trafen und ohne Ende miteinander spielten wie verliebte Schmetterlinge, hielt sie plötzlich mitten in einer Liebkosung inne und strich mit den Fingerspitzen über seine Brust.„Was ist mit deiner Haut geschehen?“ fragte sie mit ge- runzelter Stirn. Raka schob seinen Saput höher und knotete ihn fest. Es war dämm- rig in dem Haus, aber die Tür stand zu einem Spalt offen, um Luft einzulassen, und auch durch die zweite Oeffnung an der Hin- ter wand sickerte ein wenig Tag. Lambon stieß mit der Ferse die Tür vollends auf, so daß die Sonne heftig eindrang in die heiße Dämmerung. Ihre Finger spielten noch im- mer auf den Muskeln seiner Brust.„Deine Haut war immer weiß wie die vom Gott Ardjuna“, sagte Lambon.„Deshalb liebe ich dich. Ich will nicht, daß sie rot ist wie jetzt. Was hast du mit deiner Haut gemacht?“ Raka schob Lambon von sich, stand auf und schlug die Tür wieder zu.„Es ist die Hitze. sagte er etwas heiser.„Das Blut möchte durch die Haut dringen und sich ab- kühlen.“ „Ich will, daß deine Haut schön und weiß ist“, sagte Lambon eigensinnig. Raka nahm ihren Kopf und drückte ihn an sich, um ihr Reden zu ersticken. Die Luft in der geschlos- senen Kammer war schwer von Angst. „Muna hat eine Salbe, die macht jede Haut schön— ich will sie von ihr verlangen, sagte Lambon.„Schließe deine Augen und schweige, sagte Raka verzweifelt. Er hätte sie gern ausgetrunken wie eine junge Kokosnuß und dann genug gehabt und die leeren Schalen fortgeworfen, wenn er mit ihr fertig war. Er verließ die Puri und ging zurück nach Taman Sari. Vor einer Sawah, in die eben das neue Wasser eingelassen worden war, blieb er stehen und sah sich um. Niemand war zu sehen, nur zwei weiße Reiher suchten am anderen Rand nach Aalen. Er band sei- nen Saput los und beugte sich über den Spiegel des Wassers. Er sah den Himmel drinnen mit ein paar perlmutterfarbenen Wolken. Er sah sich selbst, klar, aber dunkel und mit getrübten Farben. Er konnte nicht erkennen, wie seine Haut aussah. Er wusch seine stumpfen Finger und ging weiter. Zu Hause wühlte er in dem großen Korb, der einige seiner Tanzgewänder enthielt. Er fand, was er suchte, einen chinesischen Spie- gel, den ihm Alit einmal geschenkt hatte, damit er sich darin sehen sollte, wenn er die Bariskrone aufsetzte. Er hielt das Glas so, daß er seine Brust betrachten konnte. Der runde Fleck war verschwunden, und jetzt verstand er auch, warum. Die ganze Haut bis zu den Schulterknochen hinauf, hatte ein rötlich gedunsenes Aussehen angenommen. Sie war von innen heraus getrieben mit Krankheit und Unreinheit. Raka saß eine Weile schlaff da nach dieser Entdeckung. Dann hob er den Spiegel vor sein Gesicht und forschte darin. Die Augenlider waren etwas geschwollen, aber sonst fand er keine Veränderung. Er strich mit der Fingerspitze über seine Augenbrauen und hielt den Atem an: ein paar Haare lösten sich aus dem dich- ten Schwung ihrer Linie und blieben auf seinen Fingerspitzen haften. Er starrte sie an, lange. Dann blies er sie fort. Warum ge- schieht mir das? dachte er, warum mir, Warum mir, Götter, warum mir? Am Vollmondfest führte er die Baris- tänzer des Dorfes an. Sie alle mußten weiße Jacken mit engen, langen Aermeln tragen, und das war gut. Er schwang den Speer in der rechten Hand und hob seine Gürtel- schärpe mit der linken und ließ seine steifen Finger vibrieren und sich bewegen. Es war eine große Qual, und er litt entsetzliche Angst, denn er war krank und unrein und hätte nie den Tempelhof betreten dürfen. Aber noch immer belog er sich ohne Glau- ben und hoffte ohne Hoffnung. Vielleicht so- gar hatte er den kindischen Gedanken, daß er die Götter versöhnen könnte, die ihn so schwer strafen wollten, indem er ihnen sei- nen Tanz anbot mit dem Schmerz und der Qual in seinen Händen. Niemand im Dorf bemerkte etwas, so wenigstens schien es ihm. Auch im Tempel der Puri von Badung wurden die Vollmondstage gefeiert, und am nächstfolgenden Abend wurde dort ein Spiel gegeben, in dem er Ardjuna zu tanzen hatte, dem schönsten der Götter. Raka mied Lambon an diesem Tag, aber er saß lange in Alits Kammer und rauchte Opium. So war er leicht und beinahe unbe- sorgt, als sich die Zeit des Tanzes näherte. Er kleidete sich in Alits Kammer an, wie es ein alter freundschaftlicher Brauch zwischen ihnen war, und er verbarg seine Brust vor dem Fürsten. Es schien ihm, daß er an diesem Abend besser tanzte, als er je zuvor in seinem Leben getanzt hatte. Er war ganz allein mit sich zwischen den blauen Schleiern, die ihn von — der Wirklichkeit abschlossen. Er sah nichts, nicht einmal Lambon zwischen den anderen Frauen. Das andere Denken nahm von ihm Besitz, und seine Arme wurden wie Flügel. und seine Finger waren nicht steif, und er vergaß seine Angst, und lachte darüber, daß er gefürchtet hatte, von der Großen Krank- heit befallen zu sein. Dies war das letztemal, daß Raka tanzte, und danm tanzte er nie mehr. Die Nägel fielen von den Händen ab, und die Finger schrumpften in sich zusammen und wurden kurz. Zuerst nur die der linken Hand, und dann begannen auch die an der rechten sich grauenhaft zu verändern. Er schlief nicht mehr im Haupthaus, wo die Wiege seines Sohnes stand, sondern auf der Matte in einer leeren Balé nahe der Reis- scheune, Er hatte davon gehört, daß die Kin- der von Eltern, die von der Großen Krank- heit befallen waren, auf geheimnisvolle Weise das unreine Uebel erbten, und so hielt er sich von seinem Kind fern, obgleich er gerade in diesen Wochen großes Verlangen hatte, seinen kleinen Sohn in den Armen zu halten und ihn an sich zu drücken und sich durch sein Geplapper besänftigen und trö- sten zu lassen. Wenn er sich mit Lambon traf— und noch immer brannte das Feuer dieser Liebe—, dann wagte er es nur noch nachts, mit ihr beisammen zu sein, in der tiefen Dunkelheit. Er preßte sie in seine Arme und tat ihr weh, aber seine Finger Waren gefühllos geworden für die Süßig- keit ihres Fleisches. Bei Tag trug er jetzt mmer eine schwarze Jacke mit langen Aer- meln, in die sich seine Hände verkriechen konnten, und wrenn jemand mit hm sprach. dann versteckte er sie in den Falten sei- nes Kains. Aber wenn die Menschen auch seine Hände nicht sahen, so sahen sie doch sein Gesicht. Schon am Tage des Tempelfestes hatte ein Flüstern im Dorf begonnen, en heimliches und besorgtes Raumen, das al Manm zu Mann und von Haus zu Had kroch, Es gab alte Leute in Taman Sari, de die Große Krankheit erkennen konnten, no bevor selbst der Befallene etwas davon wußte. Es war, als ob sie den Aussatz 995 die Gefahr witterten, und kein geringste Anzeichen entging ihnen. Rakas Augen brauen waren noch nicht dünn geworden ö aber sie hatten den Schwung und Glanz Vel. loren. Es waren die Augenbrauen eines* zeichneten. Sein Gesicht war noch nicht 1 dunsen, aber die helle Haut hatte einen 10, lichen Schimmer angenommen und lag ni mehr eng und schön über die Knochen 0 spannt, sondern locker und glänzend von Schweiß. Noch immer war Raka 2 aber er sah nicht mehr aus wie er e sah aus wie ein Mann, den die Götter mit schwersten Strafe zeichneten, die sie 20 verhängen haben.. Als Bengek, der Fischer, der Heisere, der Großen Kranſtheit befallen worden wen da hatten die Männer ihn mit Steinen as dem Dorf getrieben, und den Leichnam 110 ner Mutter hatten sie verbrannt, ohne 3 daran teilnehmen zu lassen. Von Dorf Dorf war er mit Steinen gejagt worden, 5 nun hauste er in dem Gebüsch drunten 15 Brackwasser, wo der Fluß ins Meer mündde an der unreinsten Stelle der Küste, W.o 1 ö eigene Unreinheit keinen Schaden mehr 15 konnte, Niemand kümmerte sich e er dort verhungerte oder von Ratten 8. nagt wurde, denn je schneller er starb, 1 besser war es. Aber als sich die ersten 2 chen der Krankheit bei Raka zeigten, dae starrte das ganze Dorf vor Kummer, un f wurde kein ſautes Wort darüber gesprochen Sie liebten den Raka., und sie konnten 15 g vauben, daß er in dieser Weise gestraft 1516 gen sollte, so, wie er selbst es nicht 0 0 Fortsetzung folg von 2. Herau verlag drucke chetre Dr. K. kichen xeuille les: H. komm Soziale H. Kin stellv. Bank, Mannb r, 80 12. Ja f sch! nale den klei Soll bel. hat Der deska an di digun Opfer deute Verte dort Verte Millie dürkte Zusar NAT. tiert Es digen der B Schlu alles Setzü! an ih rer Bor len 2 Bund allgel ten„ Erich Er er Sechz zwei Carlo Die Wahl Bishe Schöt Frak tretel Melli und nur erhie 1101 hatte Der bewe Tage mach Wied Gehe B scher kom mens West Wach ner, eine Mitte stäne dien: kunf ten Sitze Wart zu e Agen sie 2 Tato Zirk besch Made der teilg⸗ run Mitß bung Polit den Bonr die 1 lers Würe esp: lang einie nen ner 7