9 rger und Irde, nun- Uhr, teten rau- 1947 auf- Volk- auch met, leut- s 80 chon folgt Auk- zum elten tion“ raim ka- das De- igen, fest- legel Julia Irika Rolf ader das en- ann- 1 d das ö leben Eng- isku· * in meri- zlich tsch · „den datti⸗ mzel-⸗ 208en ellen des in raus. Karl n Sie men. teller ihren lanen Foyer Aus- g ex- ew. 1 orene, ist im seine er die s be- n Bei- 8, die en ge- 8 Un t wor- dem 1 den riefen rschen avier- mnten benten lemnis chtlich ühmte n aut Jerken Bild- de, ist Schloß ar die Paris zelgien Werke auer, ihrer emps“) enten · ehnten „ dem in den gegen einlii- 9 chtete, hoch wWar el zeigte echt in jesmal n, und ba m perſſi 85 1 f ö 1 8e, um Körper in die obere Atmosphäre t peil pf schießen, und daß sie offensichtlich die rie du ch , un ich di du inn reche P 20 t 2 i- ein u, 80 daß 8 hatte. olgt Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- grucker el. Verlagsleitung: H. Bauser. cbetredaktion: B. P.»on Schilling; pr, K. Ackermann; Politik: W. Hertz- kichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; reullleron: W. Gilles, K. Heinz; Loka- lest H. Schneekloth, H. Barche(Land); gommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sotlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: l. Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner; gtellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Fank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karisruhe kr, 6 16 Ludwigshafen) Rh. Nr. 28 743 lunnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 46 Teleton Sammel- Nr. 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 80 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pt Zeitungsgebühr u. 34 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,58 DM zuzügl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 Ang.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr euerer 12. Jahrgang/ Nr. 258/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 3388 laments und 153 000 Gäste aus 61 Ländern teilnahmen, stand eine Rede des sowijeti- schen Parteisekretärs Chrustschow, der eine neue Ost-West- Konferenz auf hoher Koexistenz zu Ende. An der dreistündigen Rede Chrustschows iel politischen Beobachtern auf, daß es der arteisekretär vermied, dem Westen zu rohen. Chrustschow warb vielmehr für die sowjetische Koexistenz- Politik. Zur Frage eines ost-westlichen Treffens sagte er wört- lch:„Wir möchten, daß eine Zusammen- kunkt der Vertreter der kapitalistischen und der Vertreter der sozialistischen Länder auf cher Ebene stattfindet, um auf der Grund- kAge der realen Wirklichkeit und der Ver- staͤndigung übereinzukommen, daß der Krieg als Methode zur Regelung der inter- nationalen Probleme ausgeschlossen wird, dab der Kalte Krieg und die forcierte Auf- rüstung eingestellt werde, daß die Beziehun- gen der Staaten auf der Grundlage der Ko- existenz hergestellt werden, daß Streitigkei- ten ideologischen Charakters nicht durch Krieg, sondern durch friedlichen Wettbewerb in der Entwicklung von Wirtschaft und Kul- tur, in der besseren Befriedigung der An- borderungen des Menschen und seiner Be- dürfnisse gelöst werden.“ Chrustschow betonte, die Kommunisten erstrebten ihren Sieg über das kapitalisti- che System nicht auf dem Wege eines neuen Krieges, obgleich sie davon überzeugt seien, daß bei einem von den imperialistischen Kreisen entfesselten Krieg das kapitalisti- sche System untergehen und das sozialisti- sche System siegen werde. Der sowjetische Parteisekretär versicherte, daß das sowjeti- sche Volk„niemals die Absicht hatte und auch künktighin nicht hat, irgendwelche Ver- nichtungsmitte! einzusetzen, wenn unser Land nicht von imperialistischen Staaten an- gegriffen werde“. Die Sowjetunion sei be- müht, mit den Westmächten„gegenseitig an- nehmbare Abkommen in allen mit dem Ab- rüstungsproblem verknüpften Fragen zu er- reichen“. Ebene anregte. Die Sondersitzung des Obersten Sowjets ging mit einem Aufruf zur Chrustschow betonte, die Alternative zu einem Konflikt zwischen dem kapitalisti- schen und dem sozialistischen Lager sei Donnerstag, 7. November 1937 Milde Melodien aus Moskau Feiern zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution/ Chrustschow regt Ost-West-Konferenz an Moskau.(dpa) In einer machtvollen Demonstration vor dem Obersten gowjet in Moskau feierte das kommunistische Lager am Mittwoch den Vorabend des 40. Jahrestages der Revolution, die im Kriegsjahr 1917 in Rußland den Bolschewismus unter Lenin zur Macht brachte. Im Mittelpunkt der Festveranstaltung im Moskauer Sportpalast, an der die 1300 Abgeordneten der beiden Häuser des sowzetischen Par- eine Ausweitung der Handelsbeziehungen und eine Politik des Friedens und enger kultureller Beziehungen zueinander. Chrustschow beschuldigte sodann die Vereinigten Staaten, sie versuchten, Groß- britannien und Frankreich beiseite zu schie- ben und die Deutsche Bundesrepublik in Europa an die erste Stelle zu rücken. Gleich- zeitig kritisierte der sowjetische Partei- sekretär die Nahost-Politik der USA. Im- perialistische Kräfte seien bemüht, Fäden eines Komplotts gegen Syrien zu spinnen. „Unsere Trabanten warten auf amerikanische Satelliten“ Der sowjetische Parteisekretär benutzte die Festrede zu einem umfassenden Rechen- schaf tsbericht über die Erfolge der Kommu- nistischen Partei der Sowjetunion in den zurückliegenden 40 Jahren. Mit besonderem Stolz wies er auf die jüngsten Erfolge der sowjetischen Wissenschaft und Technik hin, die durch den erfolgreichen Start der er- sten beiden sowjetischen Erdsatelliten und die erfolgreiche Erprobung einer interkon- tinalen ballistischen Rakete aller Welt ein- dringlich vor Augen geführt worden seien. In seiner über drei Stunden dauernden Rede regte Chrustschow einen Wettbewerb der Staaten in der Schaffung künstlicher Erdsatelliten an:„Unsere Trabanten fliegen um die Erde und warten, bis an ihrer Seite amerikanische und andere Trabanten er- scheinen und einen Freundschaftsbund der Trabanten schließen werden. Ein solcher Freundschaftsbund, ein solcher Wettbewerb wird gewiß besser sein, als ein Wettbewerb in beschleunigter Aufrüstung, in der Pro- duktion von tödlichen Waffen.“ Voller Stolz hob Chrustschow die Erfolge der sowjetischen Volkswirtschaft seit der Oktober- Revolution des Jahres 1917 hervor. Die Bruttoproduktion der sowjetischen In- dustrie habe zur Zeit den 33fachen Umfang im Vergleich von 1933 erreicht. Die Erfolge der sowWjefischen Kollektivwirtschaft hätten die Sowjetunion zu dem„Land mit der größ- ten Laridwirtschaft der Welt“ gemacht. Gegen Verleumdung Stalins Nach einem Rückblick auf den 20. sowje- tischen Parteikongreg, auf dem die Entstali- Nervöse Konferenzen in Washington Sorge über den sowjetischen Raketen- und Satellitenvorsprung Von unserem Korrespondenten Heinz Pol Washington. In Washington hat eine streng vertrauliche Kabinettssitzung statt- sekunden, aus der hervorgeht, daß bisher noch keine Einigung über entscheidende Fragen erzielt werden konnte. Drei Themen standen im Mittelpunkt der Debatte: Die Höhe des nächstjährigen Verteidigungs- budgets, der Informationsaustausch über Atomwaffen, Raketen und Satelliten mit den Verbündeten der USA und die Schaffung emer allen Waffengattungen übergeordneten Benarde, die speziell das Raketen- und Sa- dellltenprogramm iiber wachen und beschleu- dugen soll. Am heutigen Donnerstag wird Nationale Sicherheitsrat dazu Stellung nehmen. Man spricht von einer Ernennung des stellvertretenden Verteidigungsministers zum Leiter der geplanten Zentralbehörde. Kubenminister Dulles konferierte am Mitt- boch auch mit Mitgliedern der ehemaligen Regierung Truman. Präsident Eisenhower wird heute über ale Rundfunk- und Fernsehsender eine Rede an die Nation sprechen. Sein Thema: e„Wissenschaft und Sicherheit.“ Die Ankün- üicung dieser Rede kommt völlig über- daschend, da sie erst für später geplant war. Die Verschiebung soll die immer stärker endende Ungeduld des Kongresses besänf- en. Dieser verlangt von der Regierung . schnellere und radikalere Entscheidungen. Vor allem die von den Demokraten beschlos- ene parlamentarische Untersuchung des Ra- ten- und Satellitenprogramms ist ein Werer Schlag für Eisenhower und den ben Aellgungsminister, zumal die Demokra- belle Mehrheit im Kongreß haben und des- ab ire Wünsche durchsetzen könnten. zer amerikanische Außenminister Dulles lärte am Dienstagabend, die Sowjetunion bet tee offensichtlich auf dem Gebiet der Ra- 5 en in mancher Hinsicht einen Vorsprung rden USA. Die Vereinigten Staaten könn- Jedoch diesen Vorsprung wieder einholen. Dulles sagte, die jüngste Entwicklung 5 88 jedoch zu bestätigen, daß die So- umion über beträchtliche Möglichkeiten 8 habe, ein interkontinentales Ge- Vins 85 bauen. Dulles bezeichnete es als 105 N die europäischen Verbünde- Ausgur erngeschossen mittlerer Reichweite rüsten. Spaak zum Atompool der NATO ala be) Der Generalsekretär der NATO, e Spaak, der gegenwärtig in Lon- batte ndelt, erklärte vor der Presse, die einge f Liner integierten Kernwaffen- acht innerhalb der NATO und die Mate eines Lagers von Atom- und stoffbomben unter Verantwortung der NATO werde Gegenstand der kommenden NATO- Konferenz auf Regierungschefsebene sein. Uber die künftige Rolle der Bundesrepu- blik bei der Entwicklung und Produktion von Kernwaffen und Fernlenkgeschossen meinte Spaak, nach seiner Ansicht könne Westdeutschland eine Rolle dabei spielen, ohne daß das Verbot zur Herstellung die- ser Waffen aufgehoben werde. Deutschen Wissenschaftlern stehe es frei, an der Ent- wicklung von Kernwaffen und Raketen in anderen Ländern mitzuwirken. Spaak ver- trat die Ansicht, daß es nicht gut wäre, wenn jedes Land in der Welt Atomwaffen besit- zen würde. Eine Gruppe höchster britischer Vertei- digungs wissenschaftler wird voraussichtlich in den nächsten Tagen nach Washington flie- gen, um mit amerikanischen Fachleuten einen anglo- amerikanischen wissenschaft- lichen Stab zu bilden. Dadurch soll eine Kostspielige Doppelarbeit bei den Verteidi- gungsprojekten vermieden werden. nisierumg ihren Anfang genommen hat, Wandte sich Chrustschow gegen Versuche, Stalin„zu verleumden“.„Wir können uns nicht mit jenen einverstanden erklären, die versuchen, die Kritik am Personenkult zu Ausfällen gegen die sozialistische Ordnung. gegen die Kommunistische Partei zu be- nutzen.“ Chrustschow räumte ein, daß umter den gegenwärtigen Verhältnissen unterschied- liche Formen eines sozialistischen Staates entstanden seien. Ohne das Bestehen einer marxistisch-leninistischen Partei sei jedoch ein sozialistischer Staat nicht denkbar.„Die Versuche, die sozialistische Bewegung von innem her zu untergraben, die sozialistischen Länder und Parteien zu zersetzen und ge- geneinander aufzubringen, stellen eine der raffiniertesten Formen des Kampfes des Im- perialismus gegen das sozialistische Welt- system dar.“ Aufruf an alle Völker Die Sondersitzung des Obersten Sowjets ging am Mittwochabend mit einem Aufruf an die Völker der Welt zu Ende. In dem Aufruf, der an die Werktätigen, Politiker und Wissen- schaftler sowie an die Parlamente und Regie- rungen aller Länder gerichtet ist, wird für eine friedliche Koexistenz zwischen Staaten mit verschiedenen Regierungsformen gewor- ben. Ferner wird in dem Aufruf das Verbot aller Atomwaffen und die Einstellung der Atomwaffenversuche sowie die Verstärkung der kulturellen und wirtschaftlichen Bezie- hungen zwischen den Völkern gefordert. Rede Mao Tse-tungs Unter dem Eindruck der wissenschaft- lichen Erfolge der Sowjets bekannten sich kommunistische Politiker aus allen Teilen der Welt in Ansprachen vor dem Obersten Sowiet zur Führungsrolle der Sowjetunion im kommunistischen Lager. Sie beteuerten im Sportpalast des Moskauer Lenin-Stadions, (Fortsetzung Seite 10) Die Revolutionsfeiern in Moskau eröffnete der wegen seiner drastischen Formulierungen gefürchtete Parteisekretùr Chrust- scho mit einer gewaltigen, dreistündigen Rede im Moskauer Sportpalast. Der versöhn- liche Ton gegenüber dem Westen überraschte. Chrustschous Rede durchzog der Stolz über die jüngsten technischen Erfolge der Sowjetunion, den Vorstoß ins Weltall(vgl. neben stehenden Bericht). Unsere Bilder zeigen(links) einen Blick auf die ausgesuchten Teil- nehmer der gestrigen Festverunstaltung und(rechts) Nikita Chrustschou während seiner Ansprache. Bilder: dpa Niedersachsens Koalition zerbrochen Ministerpräsident Hellwege nimmt Verhandlungen mit der SPD auf Von unserem Korrespondenten Ernst Otto Weger Hannover. Knapp vier Wochen nach dem Rücktritt der bayerischen Landes- regierung ist am Mittwochnachmittag in Hannover die bürgerliche niedersächsische Regierungskoalition aufgelöst worden. Mini- sterpräsident Heinrich Hellwege(DP) soll nach einem Beschluß der CDCU/DP-Fraktions- gemeinschaft das noch aus drei Ministern der DU und zwei Ministern der DP bestehende Kabinett vorläufig weiterführen. Die bishe- rigen drei Minister des BHE und zwei Mini- ster der FDP sollen bis zu ihrer Entlassung beurlaubt werden. Die seit Wochen erwartete Regierungs- krise in Niedersachsen ist am Montagabend durch den Beschluß der BHE/FDP-Fraktions- gemeinschaft ausgebrochen, sechs Mitglieder Kompromiß versuch gescheitert UNO-Ausschuß setzte sich über sowjetische Boykottdrohung hinweg New Tork.(dpa AP) Der Politische Aus- schuß der Vereinten Nationen hat am Mitt- Woch eine von 24 Nationen eingebrachte Ent- schließung gebilligt, in der die Wiederauf- nahme der Verhandlungen im Abrüstungs- Unterausschuß der Weltorganisation auf der Grundlage der von den Westmächten unter- breiteten Vorschläge gefordert wird. Die Entschließung geht nun der Vollversammlung zu, in der ihr eine Mehrheit sicher sein dürfte. Der Ausschuß ignorierte damit die sowjeti- sche Drohung, die Abrüstungsgremien der Weltorganisation künftig zu boykottieren. Ein indischer Versuch, den infolge der sowjetischen Ankündigung über einen Boy- kott der Abrüstungsgremien drohenden Zu- sammenbruch der Abrüstungsverhandlungen durch einen Kompromiß abzuwenden, ist jetzt offenbar vorerst gescheitert. Der Kom- promig sieht vor, die UNO-Abrüstungs- kommission um zehn auf 22 Mitglieder zu erweitern. Eine Erweiterung der Kommission könnte möglicherweise den Weg für die Wiederauf- nahme der Abrüstungsverhandlungen zwi- schen den Westmächten und der Sowjetunion freimachen. Die Sowjetunion hatte kürzlich die Abrüstungskommission und ihren Unter- ausschuß verlassen und die weitere Behand- lung der Abrüstungsfrage durch einen von sämtlichen 82 UNO- Mitgliedsstaaten gebil- deten Ausschuß gefordert. Zwiscßen Gesfern und Morgen Die Koblenzer Bestechungsaffäre zieht in der Bundeshauptstadt weitere Kreise. Am Wochenende wurde in Bonn ein höherer Bundesbeamter unter dem Verdacht der schweren passiven Bestechung verhaftet. Wie die Bonner Staatsanwaltschaft dazu am Dienstagabend mitteilte, gehört der Beamte nicht dem Verteidigungsministerium an, son- dern einer Behörde, die bisher nicht in den Bestechungsskandal verwickelt war. Zum erstenmal wurde eine Frau zu einem der stell vertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU gewählt. Die Zahl der Stell- vertreter wurde von vier auf fünf erhöht. Den fünften Platz nimmt die evangelische Kirchenrätin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt ein. Weitere stellvertretende Fraktionsvorsit- zende wurden die Abgeordneten Arnold, Cillien, Höcherl und Struve.— Dr. Krone war als Fraktionsvorsitzender bereits am Dienstag wiedergewählt worden. Die finanziellen Aufwendungen für den deutschen Verteidigungsbeitrag sollen aus- schließlich aus dem ordentlichen Haushalt und ohne Einführung von Sondersteuern oder Sonderabgaben aufgebracht werden, verlautete aus dem Bundesfinanz ministerium. In diesem Zusammenhang wird von allen zuständigen Bonner Stellen dementiert, daß die NATO-Partner bereits einen um zwei Milllarden Mark höheren Verteidigungs- beitrag der Bundesrepublik für das kom- mende Rechnungsjahr gefordert hätten. In den Westen geflüchtet sind der frühere Dekan und Leiter des Instituts für Veteri- närhygiene der Universität Leipzig, Professor Dr. Dedie und der Direktor des Pharmakolo- gischen Instituts der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Witten- berg, Professor Dr. med. et phil. Friedrich Holtz. In die Sowjetzone zurückgekehrt ist Pro- essor Kurt Vieweg, der im April aus der Sowjetzone in die Bumdesrepupblik geflüchtet war, um einer Verfolgung durch den Staats- sicherheitsdienst zu entgehen. Der„Rück- Kehrer“, einer der führenden Agrarsachver- Ständigen des SED- Regimes, war zuletzt Direktor des Sowjetzonen- Instituts für Agrarökonomie. 10,6 Millionen Mark für Raketenforschung sind vom Bundesverteidigungsministerium im laufenden Haushalt bereitgestellt wor- den. Für die Entwicklung von Raketen sind dabei keine Beträge eingesetzt. Ein britisches Flugzeug, das senkrecht aufsteigen und waagerecht weiterfliegen kann, hat am Mittwoch seinen ersten Probe- flug erfolgreich beendet. Das Flugzeug, das den Namen„Fairy Rotodyne“ trägt, kann 48 Menschen befördern und hat eine Geschwin- digkeit von rund 450 Stundenkilometer. Die „Fair Rotodyne“ wird von zwei Propeller- turbinen angetrieben und hat an jeder Flü- gelspitze einen vierteiligen Windmühlen- flügel, wie er bei Hubschraubern üblich ist. Der Vertreter Ungarns bei der UNO, Dr. Janos Peter, ersuchte die Vereinten Nationen, bei der Repatriierung ungarischer Flücht- linge, die ihre Heimat während des Aufstan- des im Herbst vergangenen Jahres verlassen hatten und jetzt zurückkehren wollten, zu helfen. In Argentinien haben die Fernsprech- arbeiter und die Textilarbeiter beschlossen, ihren Streik, der sieben Wochen beziehungs- weise einen Monat gedauert hat, nunmehr zu beenden. Eine Protestnote an die Türkei richtete der stellvertretende syrische Außenminister Chalil El-kallas. Er beschwerte sich über eine angebliche neue Verletzung des syri- schen Luftraumes und über angebliche Zwi- schenfälle im Grenzgebiet. In der Note wird zum Ausdruck gebracht, daß sich Syrien ge- Zwungen sehen würde, seine Klage vor dem Sicherheitsrat wieder aufzunehmen, falls die Türkei bis zum 18. Dezember ihre Truppen nicht aus dem Grenzgebiet zurückgezogen habe. Der„Internationale Antikolonialisten- Kongreß“ für den Mittelmeerraum und den Nahen Osten beendete seine viertägige Tagung. In einer Entschließung zur Zypern- Frage an die UNO verlangte der Kongreß die sofortige Verwirklichung des Selbstbe- stimmungsrechts für die zyprische Bevölke- rung. Zur Algerienfrage wurde die sofortige Anerkennung des Rechts Algeriens auf Un- Abhängigkeit gefordert. An dem Kongreß nahmen Delegationen unter anderem aus Algerien, Tunis, Syrien, Zegypten, Libanon, Zypern, Griechenland, Jugoslawien und Großbritannien teil. der rechtsradikalen Deutschen Reichspartei als Fraktionshospitanten aufzunehmen. Mi- nisterpräsident Hellwege sieht sich nach die- ser Vereinbarung seiner früheren Koalitions- Partner außerstande, mit rechtsradikalen Po- litikern— unter ihnen der frühere national- Sozialistische Ministerpräsident in Oldenburg, Georg Joel— zusammenzuarbeiten. Am Mittwochabend war die politische Situation in Niedersachsen unübersichtlich. Während der bisherige Vorsitzende des Koalitionsaus- schusses der alten Regierung, Dr. Fricke (CDV), erklärte, die Koalition sei auseinan- dergebrochen, versicherte der Sprecher der BHE/FDP/DRP- Fraktion, Heinz Müller FDP), die Koalition bestehe nach wie vor Weiter. Die gleiche Meinung äußerte der jetzt gestürzte Wirtschaftsminister Hermann Ah- rens(BHE), der sich noch als im Amt befind- lich betrachtet. Ahrens sagte:„Wenn man mich jetzt entlägßt, strenge ich dagegen einen Verfassungsprozeß an und gehe morgen wie- der in mein Amt“. Die CDU/DP-Fraktion hat es jedoch eindeutig und einstimmig abgelehnt, mit ihren bisherigen Koalitionspartnern wei⸗ ter zu regieren. Ministerpräsident Hellwege wurde von der CDU/ beauftragt, neue Koalitionsver- handlungen einzuleiten. Zu diesem Beschluß erklärte der bisherige Landwirtschaftsmini- ster und Bundesvorsitzende des BHE, Fried- rich von Kessel, auch er sei noch im Amt, und der Ministerpräsident könne ihn auf diese Weise nicht entlassen, es sei denn, er(on Kessel) trete selbst zurück. Außerdem wären neue Koalitionsverhandlungen erst möglich, wenn die alte Koalition beendet sei, und das sei noch nicht der Fall. Demgegenüber ließ die CDU /DP mitteilen, in die neuen Verhand- lungen solle auch die SpD einbezogen wer- den, um möglicherweise in Hannover eine Große Koalition zu bilden, die dann aus SD, DP und SPD bestehen würde. Ministerpräsident Hellwege hat angekün- digt, daß er seine Regierung umbilden und zu diesem Zweck heute, Donnerstag, entspre- chende Verhandlungen aufnehmen werde. Bonner Kommentare (gn). Führende Persönlichkeiten der CDV/ CSU und der Deutschen Partei in Bonn be- grüßten die scharfe Reaktion der hannover- schen Landtagsfraktion gegenüber der FD und ihre Zusammenarbeit mit DRP. Man sagt, daß bis zur Stunde keine der großen demokratischen Parteien in dieser Form dem Radikalismus von Rechts oder Links die Türe geöffnet habe. Der Kommentar aus SPD- Kreisen lautet:„Wenn schon die CDU so konsequent und scharf abwinkt, werden wir uns wohl kaum aus irgendwelchen Mehrheits- erwägungen mit der DRP zusammentun“, Die SPD betonte am Mittwochabend in Bonn, sie halte an ihrem Prinzip fest, daß sich die Bundestagsfraktion nicht in Angelegenhei- ten der Landtagsfraktion, die„zu Neukon- stellationen in der Regierungsbildung führen können“, einzumischen habe, ähnlich wies ein Sprecher der CDV/ CSU-Bundestagfraktion auf das föderalistische Prinzip hin, unter- strich aber das starke Interesse an dieser Frage, weil hier eine Grundsatzfrage an- geschnitten sei. r n 8 8 Seite 2 NORGEN Donnerstag, 7. November 1957/ Nr. 25 —— DEN Kommentar 1 Donnerstag, 7. November 1957 Roter Oktober Vierzig Jahre proletarische Revolution. Vierzig Jahre kommunistische Diktatur. Vier- 21g Jahre unmenschlichster Anstrengung, um ein Hundert-Millionen-Volk von Bauern zu einer Zweihundert-Millionen-Masse von in- dustrieller Prägung umzuzwingen und umzu- hungern: Das ist die innere Bedeutung und das sichtbare Ergebnis jener gewaltsamen Erhebung in Petersburg und Moskau Ende Oktober 1917, die sich heute wiederum jährt. Die roten Diktatoren haben diesen Jahres- tag zum Anlaß genommen, die epochale Be- deutung und Stabilität ihrer Macht zu de- monstrieren. Sie rühmen sich, mit zwei von ihnen neu geschaffenen Sternen am Firma- ment den Friedenswillen ihres Systems zu erhärten. Sie erklären, daß nunmehr der Zeitpunkt gekommen sei, in dem die kom- munistische Welt die kapitalistischen Groß- mächte eingeholt und überholt hätte. Ihr Be- Weis heißt Sputnik. Und Sputnik ist ein Beweis. Aber wofür? — Als Lenin im Herbst 1917 an der Spitze des Rats der Volkskommissare und seiner Partei den Zaren stürzte und die Diktatur des Proletariats ausrief, da schien eine Welt der menschlichen Gerechtigkeit, der Liebe zu den Bedrückten und Verfolgten, des Endes aller Willkür und Tyrannei anzubrechen, da Frohlockten die Ideologen Europas über das Ende einer tausendjährigen Barbarei und schwärmten die Naiven, die Ahnungslosen und alle die da reinen Herzens waren über das nun bald wiedergewonnene Paradies auf Erden. Aber was dann kam, war weder der Garten Eden noch die Humanität in ihrer Verwirklichung. Was kam— und darüber hat allerdings weder Lenin noch seine Nach- kolge je irgendeinen Zweifel gelassen— war die Verewigung des Elassenkampfes, war die Verhärtung und Gigantisierung des Staates, war Allmacht der Polizei und der inneren Verwaltung, war Willkür in höchster Entmenschung, war Terror, Verschickung, Totschlag und Mord an Tausenden und aber Tausenden von Mitbürgern, die ah- nungslos hingemetzelt wurden wie eine Vieh- herde, die in den Schlachthäusern zerhackt Wird, um einen Moloch zu füttern, der nach Größe verlangt. Die Größe ist dem russischen Volke ge- worden, wie sie dem deutschen Volke zu sei- nem Unheil immer wieder einmal beschert War. Die Sowjets haben eine Kriegsmaschine, die imstande wäre, den Erdball entzweizu- schlagen. Sie haben eine Industrie, die zwar nicht die Wünsche des Volkes erfüllt, aber Alles erzeugt, was Staatskommando erheischt. Sie haben eine Wissenschaft, die sich rühmen darf, sich zu den Sternen aufgeschwungen zu haben. Sie haben die bedeutendsten Sportler, die besten Läufer, die stärksten Athleten. Sie haben den Sputnik auf vielen Gebieten. Aber Was haben sie nicht? Sie haben noch immer Nicht das, um dessentwillen sie ihre Revolu- tion gemacht haben. Sie haben weder Frei- Reit noch Menschlichkeit, weder Sozialismus noch Wohlfahrt. Die Männer, die an der Spitze eines Staates und einer Partei stehen, die einen Stern der Verheißung in ihrer Fahne führen, sie haben der Welt der Hoffen- den und Zagenden noch immer nicht mehr gezeigt als das rote Tuch der Herausforde- rung. Sie haben zwar immer wieder die tönende Trommel gerührt und haben ein Heer von Friedenstauben aus ihrer Arche ausfliegen lassen, aber sie haben ebensowenig wie andere eine Friedensinsel gefunden. Sie sind in die UNO eingetreten, angeblich um die Gemeinschaft der Völker zu schmieden, sie haben mit ihrem Veto und ihren maßlosen Programmreden den letzten Rest von Ge- meinschaft zerstört. Sie haben Abrüstungs- gespräche gefordert und geführt und haben schließlich jede Einigung kräftig zu Fall ge- bracht. Sie haben sich nicht anders benom- men als alle anderen Partner. Und das eben ist der Hauptvorwurf, der heute im vierzigsten Jahre ihres Bestehens gegen diese Partei und gegen dieses Regime emoben wird: Hätten sie nichts versprochen Urnd nichts verheigen und sich so aufgeführt, Wie sie es leider getrieben haben, es wäre ein Aergernis mehr in der Welt gewesen, wie deren so viele da sind. Daß sie aber die Maske der Menschheitsbefreiung aufsetzten, daß sie alle, die guten Willens waren, hinter sich herzogen wie der Rattenfänger die ang- dosen Kinder, dag sie die Zweifelnden und Verzweifelten mit schönen Reden betrogen haben, das eben ist es, Was sie mit allen Sputniks der Welt nicht mehr gutmachen kKörmen. Sie haben das Jahrhundert um sei- men schönen Glauben gebracht. Sie haben den Gedemken der Humanität zu einem Spott entwürdigt, sie haben mit ihrem Mißbrauch von allem und jedem, Was irgend den Men- schen heilig war, jenen Morast des Zynis- mus geschaffen, auf dem die Menschenver- achter in allen Nationen gedeihen. Das vierzigste Jahr ihrer Revolution, die Herrscher im Kreml haben wahrlich wenig Grund, es in den Himmel zu heben. Auch Sputnik wird es nicht dahin emporziehen. Das Blut, das so kurz erst in Ungarn ver- gossen wurde, es dampft noch immer empor und Klagt jene an, die den Völkern den Frie- den und das menschliche Glück versprachen und die nichts säten als Sturm und Not und Unwillen. Die Parade, die heute wieder über den Roten Platz an der Kremlmauer vorbei- zieht, o ja, sie wird wieder eine ungeheure Demonstration der Macht und der Drohung darstellen. Und Chrustschow wird wie vor ihm Stalin dem Volke Rußlands und seiner gläubigen Welt Versprechungen machen, von denen er weiß, dag er sie weder erfül- len will, noch kann. Einholen und Ueberho- jen wird er vielleicht die westliche Welt. Er wird sie in ihrer Technik einholen. Er wird sie in ihren Gebrechen einholen und wird sie in allem überholen, was je hier an Un- menschlichkeit erzeugt wurde. Aber was mehr? 5 Nur um die Unzulänglichkeit alles Bis- herigen zu kultivieren und maßlos zu über- steigern, dazu bedurfte es keiner Revolution, dazu bedurfte es nicht der Opfer, der Ent- behrung, der Diktatur und der Schreckens- herrschaft. Was soll denn der Sputnik, was 8011 All dieses laute Rühmen des technisch- Wis senschaftlichen Erfolgs, den wir gewiß nicht schmälern möchten, wenn es nur dazu dienen soll, zu verschleiern, daß diese Revo- lution in ihrem menschlichen Anliegen und ihrer Verheißung kläglich gescheitert ist. Dennoch war sie natürlich nicht vergeblich. Sie war eine List der Geschichte, um ein zurückgebliebenes Land mit Mitteln der Ge- walt und der ideologischen Selbsttäuschung vorwärtszutreiben im zivilsatorischen Pro- zeB, um aus dem Bauernland Rußland ein Industriereich zu machen, das früher oder später einmal den Anschluß gewinnt an jenen großen historischen Vorgang, der Europa heißt oder Vereinte Nationen. Das freilich wagt in Rußland niemand zu sagen. Das Verdienst einer Partei soll ja gefeiert werden. Dr. Karl Ackermann Mit 38 Jahren Regierungschef in Paris Felix Gaillard hat eine Regierungsbasis von neun Parteien/ Dieses Glück ist auch eine Gefahr von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 6. November Felix Gaillard hat gewonnen. Mit 337 gegen 173 Stimmen wurde der 38jährige Frankreichs jüngster Ministerpräsident seit 140 Jahren. Seine schwerste Aufgabe wird darin bestehen, seine Mehrheit zusammen- zuhalten. Neun Parteien, groge und kleine, sind in der Regierung vertreten, die wenig oder nichts gemeinsam haben. Gaillard hat Hellwege schäumte über vor Zorn Die Hintergründe der Regierungskrise in Niedersachsen Von unserem Karrespondenten Ernst Otto Weger Hannover, 6. November Der Bundesvorsitzende des Gesamtdeut- schen Blocks/ BHE, Friedrich von Kessel, weiland Landwirtschaftsminister im nieder- sächsischen Kabinett, legte seine Stirn in Falten, holte tief Luft und sagte mit schlecht gespielter Heiterkeit:„So, zwangsbeurlaubt bin ich, dann kriege ich wohl noch Urlaubs- geld.“ Fünf Minuten zuvor hatte im Saal nebenan die parlamentarische Arbeitsge- meinschaft CDU /DP eine einstimmig gebil- ligte Erklärung ihrer Landtagsfraktion ver- lesen, derzufolge mit sofortiger Wirkung die niedersächsische Regierungskoalition CDV/ DP/BHE/FDP aufgehört hat zu bestehen. Der einst von Hermann Göring eingesetzte ehemalige Reichskommissar für die Reichs- Werke Watenstedt- Salzgitter, Hermann Ahrens, bis zur Koalitionsauflösung Wirt- schaftsminister in Hannover, quittierte die Kunde seiner Entlassung mit einem kräftigen Faustschlag auf den Tisch:„Man kann uns ja nicht so Hals über Kopf hin- auswerfen. Schließlich leben wir doch in einem Rechtsstaat. Wenn schon, dann muß die ganze Regierung zurücktreten.“ Schnel- ler, als es selbst die eigenen Parteifreunde des Bundesvorsitzenden der DP und nieder- sächsischen Ministerpräsidenten Heinrich Hellwege ihm zutrauten, hatte dieser zuge- schlagen. In wenigen Stunden halbierte er sein Kabinett, das jetzt nur noch aus ihm selbst, dem niedersächsischen DP-Landes- vorsitzenden Rechtsanwalt Langeheine als Kultusminister und weiteren drei CDU- Ministern besteht. Hellwege, den sonst nichts aus seiner Ruhe bringen kann, ver- setzte die Nachricht, daß nun auch die rechtsradikale Deutsche Reichspartei als Koalitionspartei zu betrachten sei, in einen Zustand überschäumenden Zorns. Zu den Persönlichkeiten der DRP gehören die Reichsnährstandsfrauenführerin à. D. Hilde- gard von Rheden, NS-Ministerpräsident in Oldenburg a. D. Georg Joel, Ordensjunker und SsS-Hauptsturmführer a. D. Waldemar Schütz, der jetzt abgelöste DPRP-Vorsitzende Adolf von Thadden und der frühere DRP- Vorsitzende Heinrich Scheffer. Diese Politiker Waren hach längeren Ver- Handlungen zwischen dem NS- Staatsrat a. D. Wilhelm Meinberg, als dem derzeitigen Führer der DRP, und dem früheren Hitler- jugendführer für Schlesien, dem jetzigen FDP-Landtagsabgeordneten Horst Huisgen, als Hospitanten in die BHEFDP-Frakfions- gemeinschaft des niedersächsischen Land- tages aufgenommen worden. Da der BHE mit drei und die FDP mit zwei Ministern in Hellweges Kabinett ver- treten waren, war die BHE/FDP-Gemein- schaftsfraktion m Landtag: FDP elf, BHE 17, zusammen 28 Sitze) nicht darauf aus, Hellwege zu stürzen, Es ging einfach dar- um, auf Hellwege politischen Druck auszu- üben, um ihn für die Personalwünsche und einige politische Anliegen gefügiger zu machen. Diesen 28 Abgeordneten im Par- lament standen jedoch 19 DP- und 44 CDU- Vertreter als Gemeinschaftsfraktion mit 63 Sitzen gegenüber. Um hier zu einem bes- seren Kräfteausgleich zu kommen, wurden die DRP- Abgeordneten als Hospitanten auf- genommen, und nun hatte diese Gemein- schaftsfraktion plötzlich 34 Mandate, etwa die Hälfte von CDU und DP. Außerdem sollte diese Vereinigung propagandistisch das Signal für den innenpolitischen Zusam- menschlußg aller Gruppen von BHE, FDP und DRP im Lande Niedersachsen zu einer großen neuen Partei der Mitte abgeben. Schon am Mittwochabend teilte Hellwege mit, dag er neue Koalitionsverhandlungen sofort einleiten werde. Gedacht ist dabei an eine große Koalition CDUU/DP und SPD unter FHellweges Ministerpräsidentschaft. Bei dieser Lösung, für die sich einige Mini- ster im Restkabinett einsetzen, könnte das Kabinett zahlenmäßig von jetzt zehn auf sechs bis sieben Minister verkleinert und die obere Landesverwaltung ohne Rücksichten auf BHE. und FDP-Personalinteressen rationalisiert werden. Die SPD steht diesen Plänen nicht abgeneigt gegenüber. die Absicht, einen permanenten Ausschuß der Regierungsparteien zu schaffen, der ständig zwischen dem Kabinett und der Masse der Abgeordneten vermitteln soll. Eine Aufgabe, die um so nötiger sein wird, als außer den Sozialisten keine der Regierungsparteien an Parteidisziplin gewöhnt ist. Die Sozialisten, die sich aus allen wirtschaftlichen und sozial- politischen Positionen im Kabinett zurückge- zogen haben, werden es sich nicht nehmen lassen, die Maßnahmen der christlich-demo- kratischen und konservativen Inhaber dieser Posten innerhalb und außerhalb der Regie- rung zu kritisieren, besonders wenn sie un- populär sind, was bei dem Stand der Dinge und der Zusammensetzung der sehr weit nach rechts reichenden Regierungsmehrheit kaum zu vermeiden ist. Gaillard muß, um die laufenden ordent- lichen Ausgaben des Staates bestreiten zu können, ein neuen Vorschuß von 100 bis 300 Milliarden Francs von der Staatsbank er- halten, deren Bedingungen— Einsparungen und neue Steuern— gewiß nicht leicht sein werden, da man ja nicht einmal in der Lage ist, die im Juni Bourgeès-Maunoury vor geschossenen 50 Milliarden Frances ter- mingemäß zurückzuzahlen. Dann müssen die Sondervollmachten für Algerien und für die Bekämpfung des immer bedrohlicheren algerischen Terrorismus in Frankreich selbst erneuert werden, die beim Sturz jeder Re- gierung erlöschen. Die Rechte fordert noch drastischere Maßnahmen, doch wird dafür keine Zeit sein. Danach muß sofort die schon arg verspätete Diskussion des Staats- haushaltes beginnen, die mit allen streitigen Auch ein Urlaub kann Probleme lösen Der DGB schickt den Bayern Max Wönner in die Ferien von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt München, 6. November Der Landesbezirksvorsitzende des Deut- schen Gewerkschaftsbundes in Bayern, Max Wönmner, ist nach seiner Rückkehr von der Vorstandssitzung des DGB in Düsseldorf nur für kurze Zeit in sein Büro in der Mün- chener Landwehrstraße zurückgekehrt. Am 15. November wird er es schon wieder ver- lassen, um einen unbefristeten Urlaub an- zutreten, den ihm der Bundesvorstand we- gen„seines angegriffenen Gesundheitszu- standes“ gewährt hat. Beim bayerischen Gewerkschaftsbund heißt es, Wönner sei ein schwer kranker, durch persönliche Schick- salsschläge tief getroffener Mann und es wäre besser gewesen, wenn man ihn schon vor„den Ereignissen“ der letzten Wochen in Erholungsurlaub geschickt hätte. Begon- nen haben„die Ereignisse“ mit einer Rede des bayerischen Gewerkschaftsvorsitzenden in Penzberg. Was Wönner in dieser Rede eigentlich genau gesagt hat, steht bis heute noch nicht fest.„Christliche Kollegen“ wol- len jedenfalls sehr ausfallende Angriffe ge- gen den Bundeskanzler und die CDU gehört haben. Der Christliche Gewerkschaftsbund benutzte den, wie gesagt ungeklärten Vor- fall zu einer Flugblattaktion. Dann aber kam eine umgekehrte Ueber- raschung: Auf einer öffentlichen Gewerk- schaftsversammlung in Augsburg machte er sich anheischig, das„Ende der SPD mit dem Rechenschieber auszurechnen“. Die SPD habe keine Abmung von den Gefühlen der Arbeitnehmer, die von einer Sozialisierung nichts wissen und aus dem allgemei- nen Sicherheitsbedürfnis heraus tatsächlich „keine Experimente“ wollten. Kurz darauf gab Wönner bei einer Rede in Freising Aeußerungen vom sich, die ihm als Ableh- nung des Streiks als gewerkschaftlichem Kampfmittel ausgelegt wurden. Heute will Wönner etwa gesagt haben: „Was nützt uns ein Streik, wenn die Regie- rung am nächsten Tag die Zollsatze anhebt. und die Lebenshaltungskosten damit um zehn Prozent enöht?“ Da er einige Sätze vorher davon gesprochen habe, daß man mit das Los der Arbeiter nicht mehr gestalten „komventionellen gewerkschaftlichen Mitteln“ könne, sei ihm das falsch ausgelegt worden. Immerhin distanzierte sich daraufhin der Lamdesbezirksvorstand des DGB von Wön- mers Beußerungen und im Münchner SPD- Unterbezirk, dem Wönner seit 40 Jahren an- gehört, forderte mem ihn auf, seine Partei- amter abzugeben. Man sprach sogar von einem Parteiausschluß. Der Bundesvorstand schickte ihn nun in Urlaub. Seine Krankheit scheint viele Pro- bleme zu lösen. Auf die Frage, ob man glaube, dag Wörner bald wieder gesunden umd seine Geschäfte aufnehmen könne, sagt man bei der bayerischen Gewerkschaft: „Schaun's, Max Wönner ist schon 61 und leidet immer noch an den Folgen eines Herz- infarktes, da weiß man nicht, ob er so bald Wieder gesund wird.“ Finanz- und Sozialfragen mindestens bis zum Jahresende dauern wird. Inzwischen soll eine Kommission der Regierungsper- teien eine kleine Verfassungsreform aus- arbeiten, die auch das Wahlgesetz abändern soll. Die strittigen großen Sozialreformen werden auch an Spezialausschüsse Weiter. gegeben. Das ist zwar kein besonders muti. ger Zug, aber anders kann ja Gaillard 5 Widersprüche seiner Mehrheit nicht auf. heben. Für Algerien hält er sich strikt an die traditionelle Politik von Mollet und La. coste, allerdings mit klarer Ausdehnung dez Waffenstillstandsangebots nicht nur an dne wie Mollet sagte,„die uns mit den Waffen gegenüberstehen“, sondern auch an die Na. tionale Befreiungsfront, also an die politi. sche Führung des Gegners. Gaillard hat sich bei der Investitur-De. batte als guter, klarer und gewandter Red- Felix Gaillard ner gezeigt. Im Augenblick stehen die Lei- chen für ihn günstig. Nur die Kommunisten, die Poujadisten und die Anhänger von Men- dès-France, die sich wegen der Beibehal- tung von Lacoste in der Algerienpolitik der Stimme enthielten, sind klar gegen ihn, Der neue Ministerpräsident wird aber vielleicht pald erleben, daß er sich vor seinen viel- schichtigen und ihm nur sehr unverbindlid ergebenen Freunden mehr hüten muß als vor seinen offenen Gegnern. Etwas dünn und dürr- sagt die„Times“ Analyse des gesetzgeberischen Programms im britischen Parlament von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 6. November Die britische Königin hat am Dienstag— wie gemeldet— die neue Session des Parla- ments mit der Thronrede eröffnet, die das gesetzgeberische Regierungsprogramm Mar- millan für das kommende Jahr enthält. Das Programm ist diesmal, um mit der„Times“ zu sprechen, etwas dünn und dürr ausgefal- len, oder, wie Oppositionsführer Gaitskell sagte,„nicht übertrieben schwer“. An erster Stelle steht die Erhöhung der Altersrente und Arbeitslosen unterstützung und einer Reihe anderer sozialer Leistungen, die im Wesentlichen durch Beitragserhöhungen fi- nanziert werden sollen. Wichtig ist auch die Ankündigung einer neuen Gemeindeordnung für England und Wales, die unter anderem die Form der Staatszuschüsse an die Ge- meinden auf eine neue Basis stellen soll. Diese Maßnahme ist deswegen besonders umstritten, weil die bisherige Praxis, wonach Störmanöver gegen Europa Der Gemeinsame Markt stößt in Südamerika, Afrika, Asien und beim Ostblock auf Widerstand Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Mannheim, 6. November Der Reif eines gefahrvollen Herbstes hat sich auf die Frühlingsblüten der wirtschaft- lichen Einigung Europas gelegt. Noch sind die Verträge über die Europäische Wirtschafts- und Atomenergiegemeinschaft nicht Wirk- lichkeit geworden, und schon haben sich die Vertragsstaaten ihrer Haut zu wehren. Wäh- rend man darauf wartet, daß Belgien und Luxemburg als letzte der sechs Partnerlän- der die Ratifizierung vornehmen, werden die ersten massiven Angriffe gegen die euro- päische Initiative gestartet. Mancherorts wer- den die Verträge als Sonderbündelei angese- hen, als Extrawurst im weltumspanrenden Handelsverkehr, als Massierung wirtschaft- licher Macht, als Festung einer neuen, supra- nationalen Abart des Autarkiegedankens. Die Nahrungsmittellieferanten Europas bangen um ihre Marktstellung, und die weltpoliti- schen Gegner der freien Welt befürchten das Entstehen eines neuen Wirtschaftspoten- tials mit allen Folgen, die das Entstehen einer„dritten Kraft“ für die internationale Kräfteverteilung bedeuten kann. Schauplätze der antieuropäischen Kam- pagne waren die UNO, die ECE(Europäische Wirtschaftskommission, der UNO untergeord- mete Institution) und die Konferenz der Mit- gliedstaaten des GATT(Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen). In der UNO mu- ten die sechs europäischen Staaten eine Ab- stimmungsniederlage einstecken, indem sie gezwungen wurden, einen jährlichen Bericht über die Auswirkungen des Gemeinsamen Marktes auf dritte Länder vorzulegen. Dies Allein wäre indessen noch hinzunehmen. Die Bundesrepublik, die durchaus kein Interesse daram hat, ihren langjährigen Handelspart- ner außerhalb Europas vor den Kopf zu stoßen, braucht zu allerletzt darüber Tränen zu vergiehen. Bedenklicher aber ist die Begleitmiisik, die zu diesem UNO-Beschluß geblasen Wurde. Die Vertreter des Ostblocks wollten in der Wirtschaftsgemeinschaft der Sechs nicht weniger als eine friedensbedrohende Kapitalansammlung der Rüstungsindustrie sehen. Kein Wunder, daß unter Afrikanern und Asiaten die Vorstellung verhagter Ko- lonialherrschaft, wiederbegründet durch die geplante Angliederung der afrikanischen Einflußgebiete an die europäische Wirtschaft, um sich greift und in entsprechend empör- ten Stellungnahmen ihren Ausdruck findet. Die Sorgen der Südamerikaner, für die be- gründete wirtschaftliche Interessen auf dem Spiele stehen, weil brasilianischer Kaffee, kubanische Zigarren, panamaische Bananen und argentinisches Rindfleisch künftig auf erhöhte Zollmauern in Europa stoßen könn- ten, kommen den durchaus andersgearteten Querschüssen aus dem Osten recht gelegen. Im übrigen erweist es sich für Moskau als nützlich, daß die Tschechoslowakei seinerzeit als einziges Land des Ostblocks Mitglied des GATT geworden war. Im GATT und in der ECE haben die Prager Delegierten die Rol- len von Sprechern der bolschewistischen Auffassung übernommen. Europa kann es sich gewiß nicht leisten, Alle diese Störmanöver aus den verschie- densten Lagern auf die leichte Schulter zu nehmen. Anlaß zu ernster Prüfung der eige- men Konzeption geben aber lediglich die Ein- wände aus Südamerika und aus einigen Ländern Asiens Gum Beispiel die Stimmen aus Japan). Nur hier geht es wirklich um kundierte wirtschaftspolitische Argumente. Hier wäre der Ansatzpunkt, darüber nach- zudenken, wie sich Gemeinsamer Markt in sechs europäischen Staaten und Förderung aufstrebender Länder in der westlichen Welt vereinbaren lassen. Was innerhalb der in- ternationalen Privatindustrie schon lange und intensiv diskutiert wird, könnte wohl auch von den sechs vertragschließenden Re- gierungen weitergeführt werden, So steinern sollten die Paragraphen nicht sein, als daß man sie nicht zu einem guten Zweck eines Tages etwas umgestalten könnte. Leichter wäre dies alles, wenn der europäische Rahmen der Sechs erweitert werden würde durch eine Freihandelszone, die möglichst alle siebzehn europäischen Länder, die seit langem im Europäischen Wirtschaftsrat(OEEC) zusammenarbeiten, umfassen müßte. Die Freihandelszone, die sich als erweiternder und ergänzender Gür- tel um den Kern der enger aneinander- gerückten Mitglieder des Gemeinsamen Marktes, also Frankreich, Italien, die Bene- lux-Länder und die Bundesrepublik legen soll, ist als Idee fast so alt wie der Gemein- same Markt selbst. Ansätze zu ihrer Ver- Wirklichung sind in reichem Maße vorhan- den. Es scheint uns aber, als ob sich der Quell europäischen Bewußtseins immer mehr im Sande der unzähligen Eigeninter- essen verliefe. Der Freihandelsausschuß der OEEC tritt auf der Stelle. Großbritannien kommt an- scheinend von der Bindung an sein Com- monwealth nicht los. Die Skandinavier sind dabei, einen eigenen„Nordischen Markt“ zu bilden, von dem zwar gesagt wird, daß er eine Vorstufe zum Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft oder zur Frei- handelszone darstelle, der aber andererseits auch als Abwehrbündnis gegen die Integra- tion des übrigen Europa aufgefaßt werden könnte. Die Beratende Versammlung des Straßburger Europarats hat mit Recht dazu festgestellt, daß die Europäische Wirtschafts- gemeinschaft gefährdet sei, wenn nicht gleichzeitig ein freier Handel mit den übrigen europäischen Ländern gewährleistet werde. Das Korsett des Gemeinsamen Marktes kann zwar im Moment ein stabilisierender Faktor in unserem zersplitterten Kontinent sein, Das wirtschaftliche Ordnungsbild muß aber auf lange Sicht gröberen, weiteren Zuschnitt haben. der Staat zu allen kommunalen Aufwendun. gen für das Schulwesen einen prozentualen Zuschuß leistet, durch eine Pauschalsumme an die Gemeinden ersetzt werden soll. Di Regierung hofft, auf diese Weise Einsparun- gen zu erreichen. Als dritte größere gesetzgeberische Mah. nahme wird angekündigt, daß in Zukuni Männer und Frauen auf Lebenszeit ins Ober. haus berufen werden können. Das ist nur el sehr bescheidenes Maß von Oberhausrefomm Die Stellung der Labour Party zu diesel Vorschlag ist nicht eindeutig und wahrschelt, lich auch nicht einheitlich. Zur Außenpolitik nimmt die Thronrede abgesehen von blumigen Phrasen über de; anglo- amerikanische Bündnis, das Comma“ wealth und die Vereinten Nationen, kau Stellung. Hinsichtlich der Weiterentwickluc der Selbstbestimmung im Kolonialreich! die Ankündigung eines Gesetzes über die Verfassung von Singapur bedeutsam, wal. rend die Auslassungen über eine engen Verbindung Maltas mit dem Vereinigten Königreich und über die Zukunft Zupel sehr unbestimmt sind. 1 Wenn also das legislative Programm fit das kommende Jahr knapp bemessen ist, 00 bedeutet das keineswegs, daß das Parlamel untätig sein wird. Die beiden prennendstel Probleme des Tages sind nämlich nicht el⸗ erwähnt oder doch nur angedeutet worden, Da ist an erster Stelle die bevorstehende Ausein andersetzung mit den Gewerkschel, ten über die Lohnfragen zu erwähnen, 4 die in der Thronrede nur indirekt in det Verkündung der Entschlossenheit der de. gierung in ihrem Kampf gegen die Infleiut hingewiesen wird. Macmillan hat sich. zwischen klarzustellen bemüht, daf die he gierung keinen Kampf mit den Geer, schaften sucht, sondern deren Mitwirzult wünscht bei ihrem Bestreben, die Löhne un Preise zu stabilisieren. Erst die nächte Wochen und Monate, speziell die Lohndes. handlungen bei den Staatsbahnen, werder zeigen, ob eine solche Zusammenarbeit e, reichbar ist oder nicht. Das zweite Thema, das in der äche. Zeit die politische Szene stark behere. wird, ist die Frage, wie die englische 140 desverteidigung in Zukunft gestaltet 55 7 soll. Seit geraumer Zeit sind ja Zu der Richtigkeit der von Verteidigung g ster Duncan Sandys vertretenen Polit 10 in der Entwielklung der britischen Hie feg. als Abschreckungsmite! gipfelt, e worden. Die Ueberzeugung, daß Grobßbrie nien auf eine schlagkräftige Armes 19 70 verzichten kann, setzt sich mehr un le- wieder durch. Die Einstellung der f g. meinen Wehrpflicht wird für kenlerhat, fl. halten, weil die geringe Zahl der F gen, die sich für das Heer meiden, eis g Aufrechterhaltung der schwachen Stre kräfte, die Sandys vorgesehen hat, zwe haft erscheinen läßt. Das ment wird angesichts NATO-Tagung der Westeuropäischen Union über tige Stärke der britischen Rheinar les zu dieser Frage zu beraten haben. Een pritische Fa der komm die kü mee Ve: „Spur habe Schon 1956 habe 3000 liche War lich s Durch In ein der hatte, die R treibe sten Und Skellte Dolle; häner Safell besse gehal lrmge Nakel Ruß la „Bunt Zerich Diese wWas Welt im Ro Helmi kel. Parlä- 8 endel 0 10 B und der Besprechungen,. f. r. 288 is bis ischen Sspar- Aus- ndern ormen eiter Muti. rd die Auf. kt an id La- ag dez n dne. Vaffen e Na- politi- Ir-De. r Red- ie Zei- misten, n Men · ipehal- tik der m. Der elleicht 5 n viel- indlich ub al summe oll. Die parun. e Mag. Zukuni 8 Ober. nur el reform diesen schein onrede ber da- mimnon.· „ Kaul Ticklung eich 1 der die „ Wah engel einigten Zyperns mm fil 1 ist, 50 rlament endsten icht el worden, tehende schal. en, sul in del ler Re. nffatic zich n= die He- ewerk⸗ virkung me und ächstel ohnver⸗ werden eit el ächsten rrschel e Lal. werden iel in em, tik, di Bombe ut Ke. britel, e nicht d welt allte: laft ge. eiwil⸗ Ibst d Streit weikel⸗ Paris. mendel gen. e künt ee Ve. u SchürkU rg — Hükkrk Die Frau des Chefkonstrukteurs und Leiters der in die Sowie tunion verschleppten deutschen Spezialisten berichtet öber die 7 schwersten Jahre ihrer Ehe im lande des unheimlichen Schweigens. Die BUNTE ls TRIERTE veröffentlicht als einzige Zeitschrift der Welt diesen dramatischen Tatsqchenberichf. 5 „Sputnik“ rast um die Erde! Und Deutsche haben die Voraussetzung dazu geschaffen. Schon während der Suezkrise im November 1956 erklärte die russische Regierung, sie habe eine Rakete mit einer Reichweite von 3000 km. Das kalte Entsetzen hafte die west- liche Welt bei dieser Vorstellung gepcckkt. War die russische Reiketenentwicklung wirk- lich so weit vorangetrieben? Sie war es! Durch Deutsche n einem Interview, dus Wernher von Braun der amerikanischen presse 1952 gegeben hatte, erklärte er:„Es ist wohl möglich, daß dis Russen die Ruketenforschung sehr weit reiben können; denn sie haben meinen be- sten Mitorbeiter: Helmut Grönrup.“ Und in der drinen Oktober-Woche 1957 selſte der amerikanische Außenminister Dulles in einem Interview fest, die Russen hänen deshalb das Rennen im Kampf der Satelſiten gewonnen, weil Rußland offenbar bessere deutsche Spezialisten als Ameriko gehabt habe lemgard Grönrup, die Frau des deufschen dakefenforschers, der sieben Jahre lang in Rußland georbeitet het, schrieb für die „Bunte lllustrierte“ einen ungewöhnlichen gericht. Dieser Bericht bestätigt in aller Deullichkeit, was Wernher von Braun und die ganze Wel befürchtet haben: Die Russen führen im Racetenbau! Helmut Grönrop war der leitende Kopf in 1 * 80 0 . ———— dem deutschen Forscherteam, das die Vor- dussetzungen för die schnelle Entwicklung der Russen im Raketenbau schuf— und quch die Voraussetzungen dafür, daß der russische Satellit um unsere Erde kreist. irmgard Srötrup war die ganze Zeit zu- sammen mit ihrem Gatten in Rußland. Sie heitte schon vorher die Raketen- Entwicklung in Peenemönde miterlebt. Sie mußten för die Russen arbeiten... Der leiter Sröttrop. Seine Frau schrieb für die„Bunte“ ihren Bericht. . e Jedes Wort in ihrem Bericht ist authentisch. Jedes Wort ist Wirklichkeit. Jedes Wort fast ist eine Enthüllung. Der Besonderheit ihrer privaten Situation verdanke sie seltene Einblicke in die Arbeit der Geheimpolizei, der Ministerien und in die intime lebenssphäre russischer Menschen. des deutschen Forscherteams war Helmot —— Raketen, Russen, Politik beherrschten allein ihr Leben: Sie erlebte es mit, wie die 80 genannte Kegelrakete(schon im Jahre 1950 von Gröttrup projektiert) bis zur Reichweite von 3000 km entwickelt wurde, sie waer Zeuge der neuen Aufgaben, vor die Helmut Sröfrup 1952, nach Stalins Tod, gestellt wurde, als die„weiche Epoche“ begann. Ihr Bericht ist ein erregendes Dokument.. nsere Männer sind dem Wahnsinn nahe. Ich möchte allerdings auch nicht mit Rus- sen Fernraketen schießen. Die Muschiks sind stur und tun alles, was befohlen wird. Aber selbständig denken— kann man nicht be- fehlen. Klettert da neulich einer— in An- wesenheit hoher Offiziere und Beamter— ohne Sicherung auf das 20-Meter-Gerüst. Fällt herunter. Tot. Der hohe Herr daneben dreht sich nur um. Die anderen arbeiten seelenruhig weiter. 5 Wir stehen unter dem Gerüst und schauen prüfend nach oben. Unseren PFeenemünder Baustatikern wäre der Verstand stebhenge- blieben über eine so leichtsinnige Improvisa- tion. Hier gilt nur Tempo. Tempo. Und im- mer noch wird zu langsam gearbeitet Eine Stalingrader Schweißbrigade hat un- seren alten Prüfstand aus Lehesten in weni- gen Tagen wieder hergerichtet. Die Treppen- stufen in 27 Meter Höhe sind allerdings krumm. Wer achtet darauf! Immer noch ar- beiten die Schweißer zu langsam. Kommt ein Marschall mit Gefolge an diesen Ort des To- bens und der Hetze. Eine Weile schaut er stirnrunzelnd zu. Plötzlich stößt er einen der Männer zur Seite, reißt ihm den Schweißap- parat aus der Hand und schneidet aus einem Vollwandträger, der in Deutschland mal zu einer Brücke gehört haben mag und nun als „Material“ hier herumlag, eine dicke Platte heraus, Glacéhandschuhe hatte der hohe Herr nicht an. Energische Bauernfäuste mit kur- zen Fingernägeln— und mit der eleganten Uniform in den Dreck! Ohne Schutzbrille, ohne Schweißer handschuhe.— Am Tage vor- her war er in seinem eigenen Salonwagen angekommen. ä NCDrDĩrirSSrSSrSrSrSrSrSrSSwSSwSSSSSSSSSSSrSSSSS . 1 Bei Wind— und hier weht es oft— kann man nur unter Lebensgefahr und mit berg- steigerischen Erfahrungen auf den Prüfstand hinaufklettern. Aber die Muschiks hantieren munter in diesen luftigen Höhen herum und werfen, was nicht niet- und nagelfest ist herunter. So einen losen Eisenträger— einem kleinen Brigadier direkt auf den Kopf Er War sofort tot. Eineinhalb Meter daneben stehen Helmut und zwei prominente Russen Alle drei werden weiß. Nach zwei Sekunden reden sie wieder über aerodynamische, balli- stische, physikalische Probleme, als sei es das Wichtigste, 1000, 2000 oder 3000 Kilometer Höhe zu gewinnen und in den Weltraum vor- zudringen. Am nächsten Morgen ziehen wir Watte- anzug. Pelzmantel und Filzstiefel an. Mit- tags ist uns der Badeanzug zu warm. Abends wird unheimlich gegessen— Hammelfleisch, Reis, wieder Hammelfleisch, Melonen— und ebenso unheimlich getrunken., schon wegen der nächtlichen Kälte. Morgen ist der große Tag; erste Start einer Rakete in Rußland! Schneeräumer planieren das Vorfeld zum Prüfstand, um den welligen Sandboden zu ebnen. Ein Gerät wird von den Russen in die Spitze der Rakete eingebaut. Fürchterliche Geheimnistuerei damit. Der kleine schwarze Professor Jelsianoff, Mitglied der Akademie. Wacht peinlich über die strikt anbefohlene Geheimhaltung. Helmut vermutet, daß das Gerät am Gip- kelpunkt der Bahn der Rakete Messungen durchzuführen hat. Der Geisteszustand unserer Männer grenzt an Verrücktheit: Die Steuerung ist nicht in Ordnung! Immer wieder wird gemessen. aber der richtige Ausschlag will sich auf den tük- kischen Skalen der Prüfinstrumente nicht einstellen. Der Kreiselabgriff zwei feine Dräht- chen, die die Raketenpendelungen an die Steuerungsanlage signalisieren— reagiert auf Stöhe und Erschütterungen! Helmut hat sich per Flugzeug noch zwei seiner besten Mitarbeiter nachkommen las- sen. Berechnungen und Gleichungen werden überprüft. Dauernd mißtrauische Blicke der Russen, wWwas diese deutschen Teufel da Wohl anstellen. Ihre Bemerkungen schwanken zwi- schen der milden Drohung: Im Labor hat es doch funktioniert“, und der Lockung: „Wenn es klappt. ist die Höhe der Främie gleichgültig.“ Hunderttausend Rubel verspricht der Mi- nister unter dem Einfluß der allgemeinen Spannung. Darin liegt die Erwartung, daß man für Geld alles haben kann: Physik und den halben Weltraum. i Helmut ist wütend. Der Minister ist ein Idiot“, gehört noch zum Sanftesten, Was er in einem Gespräch zu seinen Mitarbeitern äußert. Einige russische Kollegen setzen bei dieser und ähnlichen Bemerkungen Trauermienen auf, als gälte es, einen Schatz zu beggaben. Andere spielen in Gedanken Schorn i den Summen und versuchen, die Deutschen vom Wert des Rubels zu überzeugen, Ich stimme mit in den Chor und erhalte eine Abfuhr. „Es geht um die Sache, ganz allein um die Sache! Ein Versagen ist unmöglich. Die Vor- versuche sind einwandfrei. Die Kreisel— sowohl Horizont wie Vertikal— haben wir schon in Peenemünde benutzt.— Lielleicht ein Kontaktfehler.“ Ich liege in meiner Schlafkoje und kann nicht schlafen. Ein Kontaktfehler! Du lieber Himmel! Ich glaube das gesamte Aggregat hat über 20 000 Löt- und Kontaktstellen. Unruhig geistern Scheinwerfer durch die Nacht, deutsche und russische Flüche, und die völlig erschöpfte Dolmetscherin wird aus dem Schlaf getrommelt. Auch im Küchen- wagen ist noch Betrieb. Und das alles nach Mitternacht. Aber wer fragt danach? Für Männer, welche die Stratosphäre durchdrin- gen wollen, sind die Drohungen der Erde nur als Rechenexempel interessant. Im Weltraum scheint die Sorme überall. Trotzdem werden Morgen und Abend zum Start bevorzugt. In Peenemünde gab es für mich nichts Schöneres, als wenn die silberne Rakete bei ihrem Aufstieg die ersten oder die letzten Sonnenstrahlen reflektierte. Die Männer allerdings„schossen“ nicht der Schönheit wegen zu diesen Zeiten, sondern weil sie die Flugbahn besser erkennen und nachmessen konnten. Heilige Wissenschaft! In der Nacht vor dem Tag des ersten Ab- schusses hat wohl niemand geschlafen. Viel- leicht die aufregendste, vielleicht auch die schönste Nacht in Rußland. Wer weiß? In dieser Nacht zum 30. Oktober 1947 gab es keinen Rangunterschied. Keine Professo- ren, keine Minister, keine Militärs. Nur eine einzige aufgeregte, wilde, große Familie. Es War gleichgültig. wer wessen Mütze auf- setzte, wer wessen Essen aufaß, wer Wessen Glas austrank— sogar, wer in wessen Bett eine Viertelstunde schlief oder nur mal fünf Minuten. Wie in Peenemünder Zeiten, als die ersten Versuche liefen! Damals wollte ich in Hel- muts Zimmer ein bißchen schlafen. Aber da lag schon. übermüdet, ein Professor der Dresdner Hochschule.„Lassen Sie sich nicht stören!“ Irgendwo findet sich dann immer ein freies Bett.— Männer, Frauen? Es gibt hier nur eine ungekrönte Königin, die von allen umworben wird: die Rakete! Der * Ein schöner klarer Morgen wölbt sich üben die kasakische Steppe, die sich 200 Kilome- ter entfernt von Stalingrad hinzieht. Das Frühstück wird im Steben verzehrt Die Spannung ist so unerträglich, daß ich schreien oder heulen möchte. Fangtismu schaltet die Mienen der Männer gleich. Nu; niemand ansprechen! Zwei Stunden dauert die Betankung. Von den im Umkreis von 10 bis 15 Kilo- meter weiter entfernten Kinotheodolit-Sta- tionen kommen die Klarmeldungen. Die Ma ner an den auf Holzpodesten stehenden N40 theodoliten(einer Art Film-Fernkamerg die abgeschossene Raketen auf ihrer Bal verfolgen) sind von unserem deutschen Meb. truppleiter in wenigen Tagen vom„Pionier der Infanterie“ auf Megßtechniker umgeschult worden.— Wenn es auch oft Gebrüll gab wenn einer der Pioniere zu Beginn seiner neuen Laufbahn sich wie ein Affe am Ge rät festklammerte: In dieser kurzen Zeit 18850 die Muschiks unheimlich schnell ka. piert. Jetzt steuert die Kinotheodolit-Zentrale die Männer da draußen an. Alle Geräte be- kommen nun denselben Impuls. Uber die X. Zeit hat man sich geeinigt. Die Rakete auf dem Starttisch hebt sich scharf gegen den Morgenhimmel ab. Wer in der UdssR tech- nischen, wissenschaftlichen oder militärischen Rang hat, ist zugegen. Helmut ist etwas blaß Es geht los. „X Minus 10* minus 9g* wind x minus 7.„ minus 6.* minus 8353 Da senkt sich plötzlich der Starttisch auf eine Seite. Mit ihm die voll betankte Ra. kete! Es sieht gespenstig aus. In dem sandi. gen Grund hat ein Bein des Starttisches nachgegeben und ist gebrochen. 5. „N-Zeit steht!“ Wir rennen in den Bunker. Die Muschiks rennen zum Starttisch. Sie stemmen ahnungs- los und furchtlos Tisch und Rakete mit Winde und Balken in die Waagrechte, 80 improvisiert man in Rußland. „Alles klar!—& minus 4.* minus 3. x minus 2.* minus 1. Schuß!“ Ein Rauschen, ein Feuerstrahl, der Sand wird über das Prüffeld gepeitscht. In unseren Bunkern sind wir wohlgebor- gen, die Muschiks haben sich platt auf die Erde geworfen. Erst langsam, dann schneller, immer schneller steigt die Rakete— unsere„A4“, die gute alte V 2. in den klaren Himmel! Die Scherenfernrohre wandern mit, in der Kinotheodoliten-Zentrale hämmern die Zeit. geber in gleichmäßigen Abständen ihre Striche aufs Fapier. a Die Feldstecher kommen nicht mehr von den Augen, ein Flugzeug steigt mit heulen- den Motoren, eine Staubwolke aufwirbelnd, in den Himmel. Richtung: Zielort der Rakete. Plötzlich umarmt der Minister den Direk- tor K. Gleich darauf umarmt der Direktor Helmut. Dann küßt jeder jeden, und alles brüllt Unser deutscher Schießtruppleiter lacht und jault mit seinen Muschiks. Ein allgemeines Getobe Die Vorauswertungen mit den Scherenfern- rohren bringen befriedigende Ergebnisse. Die erste Rakete hat eine Reichweite von fast 300 Kilometer erreicht und ist im Planqua- drat aufgeprallt. Der deutsche Schießtruppleiter rennt hin und her; um die wildgewordenen russischen Leute in ihrer lauten Begeisterung zu hem- men. Auch wir sind tief beeindruckt und kroh— doch unsere Männer zeigen jetzt eme Haltüfig, als sei der gelungene Start eine Selbstverständlichkeit. In ihren Mienen der kaltblütige Ausdruch erfahrener Schlachten- bummler. Bei den Russen will der Jubel kein Ende nehmen. Ihre ehrliche Begeisterung, ihre ehr- liche Freude, die sie lautstark zur Schau tragen. Dagegen wirken unsere Männer kast desinteressiert und gehemmt. „Ist denn der erste Abschuß einer Ver- suchsserie nicht lauten Jubel wert?“ „Wir können hier doch nicht herumtoben wie nackte Wilde. Außerdem geht's morgen Weiter. Das nächste Gerät hat Schußßklar gemacht zu werden!“ Du lieber Schreck! Morgen wieder ein Abschuß! jeder das gleiche nächtliche Theater, K 5, X 4. N. 2, RI. Alles klar! Klar! Schuß! Leise züngeln die Flammen aus dem Heck. Die Vorstufe kommt ruhig und sicher. Zweite Stufe! Der Krach ist unheimlich und langsam steigt das Aggregat in die Höhe. Schneller, immer schnellen. Da blan- kes Entsetzen in allen Augen! Es ist Wahn. sinn! Die Rakete fängt an zu tanzen, mil ploßem Auge sieht man den starken Drall! Das Biest ist keine 200 Meter hoch. Die Flos- sen reißen wie Papier vom Rumpf der Ra. kete ab! Der Drall wird immer stärker, Wie betrunken taumelt das lange Gerät durch die Luft. Die Steuerung hat versagt! Die Strahlrudef sind auf Hartlage gegangen! In Wenigen Sekunden ist das ganze Aggregat nur noch ein brennender Haufen. Helmut wischt sich den Schweiß von del Stirn. Die Russen schielen ihn mißtrauisch an. Hier und da saftige Flüche. i Die Männer von Peenemünde sind Fehl starts gewöhnt. Die Russen trauen den alles zu. Nur keine Fehlstarts deutschen Teufel Eher Sabo- tage. Gestern hatte ich mich über die leicht lässige Haltung unserer Männer geärgert Heute hat ihr gemäßigtes Temperament u heimliche Vorzüge. Gestern die warme te. geisterung der Russen, Hoffentlich Schlägt sie heute nicht in kalte Wut um. Doch morgen ist wieder ein neue Tag und wieder ein neuer Abschuß. Es soll eine Rakete der S-Serie geschossen werden, Was ist das wieder? Geht ein neues Pio. jekt schon in Erprobung? Die Nacht ist, wie die Nächte immer s. den und sein werden: Unruhig. 1 Endlich ist alles klar zum Schuß. Es Klapf! vie am Schnürchen. Der Minister geht Erin end auf Helmut zu: „Sowjetische Raketen doch besser a5 eutsche!“ J Helmut“, frage ich meinen Mann,. neigt: sowjetische Raketen. Was sol! deln der Quatsch? Haben die Russen schon ei eigenes Programm?“ n ccc . * 0 9—7+—rN 2—ĩç—rv—— —— 3—— 2 eÜͤ—äñ—äb.—— U—ñ—j34ͤ—ꝗ—— der ze eit die be- auf len ch- den and or· die mer 40 der eit. ihre von len- Ind, tete. rek⸗ Ktor üllt! Und ines ern- Die fast qua- hin chen em- Und jetzt eine der en- nde ehr chau kast Ver- oben rgen klar 1 Far! Heck. weite gSam blan- ahn- „ mit Drall! Flos- Ra- „ Wie durch rudler nigen noch n del auisch Fehl- zUkeln Sabo- leicht irgert it Un: e Be: chlägt Tag J eine n. F Pro- T Wa: Klapp N grin- „Ach, die alte Leier! Dle Raketen der 8 Serie sind Geräte, die erst in Moskau aus deutschen Teilen zusammenmontiert worden sind.“ „Haben die Russen schon so viel Erfah- rung, daß sie den Zusammenbau in eigener Regie übernehmen können?“ „Ach wo. Die Montageaufsicht hat doch Herr Rasper.“ „Nur weil die Raketen in Moskau mon- tiert worden sind, behauptet der Minister, es seien sowjetische Raketen? Das ist doch mal wieder. „Laß ihm den Spaß!“ * So geht das nun weiter. Jeden Tag ein Abschuß, jeden Tag Kälte, Hammelfleisch und Wodka, jeden Mittag Hitze, Durst und Melonen, dazwischen Militärautos und Ka- mele, schlechte sanitäre Anlagen und Ra- keten. Das ganze Unternehmen, welches mir in der modernen Laborstadt Peenemünde selbst- verständlich erschien, kommt mir hier wie ein Spuk aus Tausendundeiner Nacht vor. Diese verlassenen Lehmhütten, diese wattebeklei- deten Muschiks, die Leben und Tod mit dem Gleichmut des Asiaten, mit dem unerschüt- terlichen Vertrauen des Naturmenschen hin- nehmen! Als kleine Kinder haben sie nach deri Sternen gegriffen, wenn die Mutter sie abends aus der heißen Hütte herausbrachte und unter freiem Himmel einschlafen ließ. Nun greifen die gleichen Hände unerschrok- ken zum Balken, um eine vollbetankte Ra- kete wieder aufzurichten— drei Sekunden, bevor der ungeheure Feuerstrahl aus dem Heck schlägt! Ich frage mich nur— wissen sie über- haupt, was sie tun? ** * Als die erste deutsche Rakete in Rußland ihre Bahn in den Himmel zog, war genau ein Jahr vergangen seit jenem furchtbaren Morgen, den wir in Bleicherode am Harz erlebten. Alles ist wieder lebendige Gegenwart für mich 5 Die Pessimisten, die„Russenfresser“, ha- ben recht behalten. Unfaßbar, das Ganze! Ich kann nicht nachdenken, nur mich an mein Tagebuch klammern, wie schon so oft. Im Haus— vermutlich zum letztenmal. Es ist schon fast alles ausgeräumt. Nur noch Schmutz, Scherben, Leere— und die unter- gestellten Biedermeiermöbel von W. Gott sei Dank habe ich sie noch losgeeist, außer zwei Stühlen. Sie fahren mit nach Moskau Der erste Anruf kurz nach 3 Uhr früh, die aufgeschreckte Stimme von R.:„Müssen Sie auch nach Moskau?“ „Lassen Sie doch solche Scherze! Oder ha- ben Sie getrunken?“ Dann klingelt es pausenlos. Anrufe von al- len Seiten und immer das gleiche:„Müssen Sie auch nach Moskau? Bei uns sind die Russen schon im Haus!“ Vom Bett aus sehe ich durchs Fenster in dlie stille, dunkle Nacht.„Ich? Nach Moskau? — Bin doch nicht lebensmüde!“ Motorengeräusch. Große Wagen fahren vor. Ich fange an, zu begreifen, springe aus dem Bett. Aus allen Fenstern der gleiche Anblick: die Russen. Das ganze Haus ist umstellt. Soldaten, Ma- Schinenpistolen im Arm. Dienstwagen, Last- wagen— einer hinter dem anderen. Die Hausglocke läutet Sturm. Schläge an der Tür. Es hallt durch die Flure. Anni kommt, meinen kleinen, schlafverstörten Sohn Peter an der Hand. „Was ist los?“ „Ich fürchte, wir müssen nach Rußland!“ Anni, die Gute, meine unentbehrliche Hilfe im Haus und bei den Kindern:„Und ich soll dableiben? Nein!“ Sind das noch die gleichen Offiziere, die uns damals, höflich lächelnd, den Wieder- aufbau, des Werkes schmackhaft machten? Die gleichen Offiziere, die— wenn wir uns vorsichtig danach erkundigten,— versicher- ten, wir würden niemals deportiert werden? Sie grinsen genau so freundlich wie im- mer, ja, sie versprechen sogar einiges: eine Wohnung—„viel größer und schöner“ als die unsere, ein freies Leben in einem herrlichen Land, in einer herrlichen Stadt, mit einem herrlichen Volk. Nur eines können sie nicht versprechen: wann wir die Heimat wieder- sehen. Sind es diese lakonischen, stereotypen Aus- künfte, der unterbrochene Schlaf, der in Hast übergeworfene Morgenrock— ich friere erbärmlich. ö Reden ist sinnlos, die Muschiks haben eine eindeutige Sprache: ihre Maschinenpi- stolen. Noch dazu Helmut nicht im Haus, sondern abgeholt zu einer der üblichen nächt- lichen Besprechungen. Nächtliche Besprechung? Es durchzuckt mich: Helmut, Geisel für den Abtransport! Ich muß ihn anrufen., der Offizier hat nichts dagegen. Helmut ist am Apparat hör- bar erregt: „Sei vernünftig! General Godowski im Zim- mer, lauter Offiziere— du verstehst. Ich kann nichts machen. Vielleicht komme ich noch einmal in die Wohnung, vielleicht se- hen wir uns erst im Zug. Vielleicht fliege ich auch voraus oder hinterher.“ Vielleicht, vielleicht— währenddessen höre ich, wie die Möbel hinuntergetragen werden. Unaufhörlich poltern die schweren Militär- stiefel treppauf, treppab. Aus dem Eßzimmer Scherbenklirren, Schreie, Schimpfen von Anni. Söhne Sibiriens packen. Das heißt, sle werfen unser mühsam durch den Bom- benkrieg gerettetes Geschirr stoßweise in Säcke! Aus dem Keller die gleiche Musik: Flaschen mit Himbeersaft und Heidelbeeren zerbrechen, Weckgläser, Steintöpfe mit Sauer- kraut. Die Kinder spielen friedlich mit Bau- klötzchen. Chaos in den Zimmern, in den Säcken, in den Kisten. Chaos auf den schwe- ren LkWwWs. Ich sitze auf einer Kiste, starr vor Schreck und Kälte. Dle Autes, dle uns abholen und zum Bahnhof bringen sollen, sind noch nicht da. Ich wollte das Haus verlassen, irgend- Wohin laufen und benutzte den Hinteraus- Sang. Unmöglich! Der Lauf einer Maschinen- pistole, ein breites Gesicht:„Njet!“ Ein paar Stunden später sind wir„ver- laden“ und haben jetzt das zweifelhafte Ver- gnügen, auf einem Abstellgleis in einer Arche Noah zu hocken. Sie ist zwar modern und hat eine Gulaschkanone im Packwagen, aber die Pakete, die wir zugeteilt bekommen ha- ben, könnten aus der Zeit der Sintflut stam- men: Mehl, Zwieback, Grieß, steinharte Wurst mit Schimmel, noch härterer Kräuterkäse, Salz. Vielleicht sind die Pakete auch noch von damals. Man kann das bei den Russen nie wissen, sie haben ja alles und jedes schon von Anfang an. Am nächsten Morgen steht der Zug immer noch auf einem Abstellgleis unseres Städt- chens Bleicherode. Die meisten haben nicht geschlafen. Gott sei Dank ist Helmut jetzt da. Er nennt auch die Zahl der Deportier- ten: 175 Männer samt Familien und beweg- licher Habe. Mein Mann versucht, hier und dort Härten zu beseitigen und Leute auszutauschen. Es gibt unter den„Dableibern“ noch einige, die unbedingt mitwollen. Ich bin voller Skepsis. Was soll ich noch glauben, wenn man uns auf diese brutale Art mit Kindern, Großeltern, Geschwistern und Was sich sonst noch alles nach dem HFrieg zu einer Wohngemeinschaft zusammengefunden hat, auf einem Abstellgleis in alte Waggons verlädt, um uns angeblich nach Moskau zu bringen. Was sollen wir in Moskau? Eben war Dr. Ronge bei mir. Unvorstellbar! Der Offizier hat den Befehl, ihn mit seiner Frau nach Moskau zu bringen, aber die Frau starb vor drei Tagen. Da macht ihm doch un- ser Offizierchen den Vorschlag, er möge sich irgendein weibliches Wesen mitnehmen.„Ge- traut können Sie ja in Moskau werden!“ Helmut sagt nichts dazu. Ich glaube, die Männer nehmen so etwas nicht so tragisch. Vielleicht fängt das Zeitalter der Vielweiberei an? Hoffentlich bringt man uns nicht zu ir- gendwelchen Mongolenstämmen! Meine Spe- kulationen sind kurvenreich. Mal oben, mal unten— das ist„Lebben“. Auch ich habe nicht geschlafen. Diese erste Nacht im Zug! Laute Schritte, laute Gesprä- che, Weinen und Lachen— und über diesem kleinen menschlichen Inferno der große klare Herbsthimmel mit seinen tausend Sternen. Das Leben von mir und meinen Kindern be- steht seit 1944 nur aus plötzlichen Abtrans- porten: von Peenemünde nach Bleicherode- Nordhausen, von Bleicherode- Nordhausen nach Witzenhausen, von Witzenhausen zurück nach Thüringen und jetzt wieder auf Rädern. Für die Politiker sind unsere Männer nichts als Spielbälle. Doch, wohin man sie auch wirft, immer zieht sich durch das Dasein die- ser von einer Idee besessenen eine Konstante — ihre Arbeit. Sie ist ihnen Heimat, Geliebte, Mutter. Ein ruhender Pol, den wir Frauen so verzweifelt vermissen. Uberhaupt: die Politik! Welcher Politiker sagt schon:„Bitte, nach Ihnen“? Wo es urn Realitäten geht, hört die Höflichkeit auf,— wer zuerst fischt, fischt am besten. Das hatten sich auch die Amerikaner gesagt. Unter dem Druck des russischen Vormarsches war Peene- münde gegen Ende des Krieges nach Sachsen- Thüringen verlagert worden. So holten sich die Amerikaner, als sie die- ses Gebiet laut Jalta- Abkommen wieder rau- men mußten, noch rasch Wernher von Braun, Hüter, Schilling, Steinhoff, Gröttrup und an- dere führende Männer des Raketenbaus in ihre Zone Wir wurden in Witzenhausen un- tergebracht und befragt. Nach Wochen legte man Helmut einen Vertrag vor: Verlagerung nach den USA ohne Familie, einseitige Kün- digung durch die Armee. Aber wir wollten in Deutschland bleiben, und so wechselten wir wieder über die Zonengrenze. Ich zu meinem Bauernhof, Helmut zu seiner Arbeit. Die Rus- sen versprachen, daß wir in unserer Heimat bleiben und arbeiten dürfen. Was haben sie gehalten? Nichts. Wernher von Braun ist— mit ungünstigem Vertrag— nach Westen gefahren. Wir fahren — ohne Vertrag— nach Osten. Er auf wei- chen Bänken, wir auf harten Bänken— trotz der Polsterung. Am Nachmittag, um 3 Uhr, rollt unser Zug an. Es wird geweint, gebrüllt. Abschiedstücher wehen. Doch— wer winkt schon zurück? Wann sehen wir Deutschland wieder? Der Tag ist herrlich. Die Harzwälder leuch- ten in allen Farben. Mir ist, als sehe ich sie zum erstenmal. Ich mache meinen kleinen Jungen darauf aufmerksam; der sieht aber nur aus dem Fenster, um begeistert„Tut-tut“ zu rufen und„rolle, rolle, Bähnchend“ zu spielen. Mir ist nach gar nichts mehr, nicht mal nach Heulen. Wir Gröttrups— Helmut, Sohn Peter, Toch- ter Ursula und ich— haben drei Abteile. Eines haben wir als Arbeitsabteil„eingerich- tet“. Die Einrichtung besteht aus einer Schreibmaschine, auf der mein Mann, um- geben von seinen Mitarbeitern, einen Protest schreibt. In diesem Protest, der am 29. Oktober 1946 im Zuge nach Rußland geschrieben wurde, führt Helmut Gröttrup eine Sprache, die als ungewöhnlich scharf und mutig bezeichnet werden muß. Es hieß in diesem Protest u. a.: Von den leitenden Herren der Sonderkom- mission wurde gleichfalls bis in die letzten Tage vor dem Abtransport immer wieder be- tont, daß bei einer Verlagerung nach der UdSSR das Prinzip der Freiwilligkeit abso- lut herrschen sollte. Es sollte niemand ge- zwungen sein, gegen seinen Willen an der Verlagerung teilzunehmen bau. gegen seinen Willen Familienungehörige mitzuverlagern. Der Abtransport der Mitarbeiter der Zen- tralwerke und ihrer Fuamilienungehörigen er- folgte eindeutig unter Zwang. Es bestand für keinen Mitarbeiter die Möglichkeit, von der Verlagerung zurückzutreten, den Verlagerungs- termin für seine Person zu verlegen oder seine Fa milienungehörigen in der Heimat zu las- sen Selbst in den letzten Stunden vor Beginn des Eisenbahntransportes wurden von den leitenden Herren der Sonderkommission über die Durchführung des Transportes Verspre- chungen gemacht, die nackher in keiner Weise gehalten wurden. Aufgrund dieser Verspre- chungen sind die Vorbereitungen, die die ein- zelnen Mitarbeiter für den Transport getrof- fen haben, absolut unzureichend. Wenn es der Leitung der Zentralwerke nicht in letter Minute noch gelungen wäre, Mittel in gerin- gem Umfang zur Verfügung au stellen, wären die Ergebnisse des Transportes noch Kata- strophaler geworden, als sie es jetzt sind. Die mitgegebenen Lebensmittel sind zwar reich- lich, aber so ausgewählt, daß etwa 80% auf der Fahrt nicht verbraucht werden können. Diese 80% belasten den ohnehin knappen Transportraum in den Abteilen erheblich. Die Verpackung des Mobilars und der Gebrauchs- gegenstände der Mitarbeiter mußte in so kur- zer Zeit erfolgen, daß bei vielen Mitarbeitern mit einem Transportschaden von 50 au rech- nen ist. i Sãmtliche für die Verpflegung erforder- lichen Arbeiten werden von Angehörigen der Zentralwerke und deren Fumilienungehörigen durchgeführt, während vor Abfahrt des Zuges versprochen wurde, daß die Verpflegung fer- tig angeliefert werden würde Bis zum heutigen Tage ist von keiner Dienst- stelle eine einwandfreie Klärung über den Arbeitsort, die Art des Einsatzes, die Wohn- möglichkeiten, das zu erwartende Gehalt, Um- fang und Art der Verpflegung erfolgt. Für die Leitung der Zentralwerke ist es, aus die- sem Grund unmöglich, irgendwelcke Dispo- sitionen für die zukünftige Arbeit auszu- arbeiten. Bereits in Deutschland ist die Sonderkom- mission nicht in der Lage gewesen, die bei der Gründung der Zentralwerke gemachten mündlichen Versprechungen bezüglich Ver- pflegung, finanzielle Unterstützung und Be- reitstellung von Wohnraum zu halten. Der Abtransport der einen Gruppe von 250 Mit- arbeitern nach Rußland stellt eine weitere grobe Verletzung der gegebenen Zusicherun- gen dar. Es ist daher verständlich, wenn die Leitung der Zentralwerke in Zukunft kein Vertrauen zu irgendwelchen Zusicherungen mehr hat. Die Leitung der Zentralwerke weiß sich in dieser Stellungnahme der Zustimmung der überwiegenden Mehrzahl der verlagerten Mit- arbeiter sicher. Die Leitung der Zentralwerke lehnt es ab, von einer Arbeitsaufnahme und der Auf- stellung eines Arbeitsplanes auch nur zu spre- cken, bevor nicht einwandfreie vertragliche Grundlagen für die Arbeit sämtlicher von den Zentralwerken verlagerten Betriebsangehöri- gen geschaffen sind. Die Leitung der Zentral- werke schlägt vor, als Vertragsgrundlage ei- nen Kollektivvertrag auszuarbeiten, der zwi- schen der Regierung der UdSSR und der Lei- tung der Zentralwerke geschlossen wird, der samtliche zur Zeit verlagerten und später zu verlagernden Mitarbeiter der Zentralwerke umfaßt, soweit diese nicht selbst den Wunsch naben, Einzelverträge abzuschließen. ZENTRALWERRE Leitung: gez. Gröttrup(Generaldirektor) Ich bin durch den ganzen Zug gegangen und habe dabei festgestellt, daß wir mit un- seren drei Abteilen sehr komfortabel leben. Von den anderen hat jeder nur einen Schlaf- platz, Kinder kommen mit zu den Eltern. Die Stimmung ist geteilt. Der Rundgang hat mich müde gemacht die Offiziere sehen es nicht gern, daß wir unter uns versuchen, zu organisieren. Ver- mutlich empfinden sie das„unter uns“ als Kameradschaft, als unangenehme Stärke. Zwei Tage später rollen wir durch Ruß- land. In Frankfurt an der Oder durften wir noch einmal— das letztemal für wie lange?— deutschen Boden betreten. In Frankfurt an der Oder wurden die ersten Fluchtgedanken wach. In Frankfurt an der Oder wurde das Heimweh mit Schnaps hinuntergespült. iu Frankfurt an der Oder wurde zu nächtlicher Stunde auf leerem Bahnhof von Männern „Die Wacht am Rhein“ gesungen. Es bleibt unsern Nachkommen überlassen, eine Wacht an der Oder zu dichten. a In dem reichen Land zwischen Weichsel und Oder sah es traurig aus. Nicht ein be- stelltes Feld, nicht ein bewohntes Dorf. Ich denke an die Weihnachtsgänse, die Mutter in guten alten Zeiten als Oderbrucher Mast- gänse kaufte. Keiner schaut mehr aus dem Fenster, denn draußen ist immer das gleiche: flaches oder leicht hügeliges Land, kaum bebaut. Die ein- zigen Sensationen des Tages: der gewonnene „Grand ohne Vier“ und das russische Mäd- chen in Filzstiefeln und einem viel zu großen Schafspelz.. Wir essen aus den zugeteilten Paketen. Ein- mal täglich bekommen wir warme Suppe aus der Gulaschkanone, die ihrer ureigensten Be- stimmung nachkommt— uniformierte oder zivile Masse zu füttern. Die Kinder sind bleich und mager geworden. Die Kleine ver- mißt ihr Breichen, sie mag weder in Wasser oder in Milch aufgeweichte Kekse, noch Brot, noch Zwieback. Beide sind märchenhaft schmutzig und leiden unter den Wanzen. Wir schlafen abwechselnd, einer hat immer Nacht- Jagd-Dienst. Ich habe den Arzt gerufen und ihm meine Meinung über den elend verwanz- ten Zug, der in Brest für uns bereitstand, gesagt. a „In Deutschland nicht, in Rußland gibt's“, war die Antwort. Bald müssen wir da sein. Unsere Begleiter behaupten, wir führen schon durch die Vor- orte Moskaus. Wir drücken uns die Nasen platt, sehen aber nur Hütten und gefrorene Lehmstraßen, auf denen sich keine Men- schenseele zeigt. Der Zug wird auf mehrgleisiger Strecke rangiert. Die Russen sind von ungewohnter Aktivität und Leutseligkeit. Einige haben— mit Pappköfferchen und Säcken beladen— den Zug verlassen, gehen zielstrebig auf den Lehmstraßen und verschwinden zwischen Holzhütten, die wir kaum mehr als Häuser bezeichnen würden. Das ist Moskau? Ein Be- gleitoffizier bestätigt es eindeutig. Unsere Einder drängen sich an den verstaubten, rußigen Fenstern, um ihre neue Heimat zu sehen. Fast eine Stunde vor den Toren der Ziel- stadt zu stehen, ist nervenpeinigender als tagelang durch unbekanntes Land zu zuckeln. Die Bewegung hat aufgehört, was erwartet uns? Was? Es gehen die tollsten Gerüchte. Die einen sprechen von Vergasung, die ande- deren von Empfang im Kreml. Wir, waschen uns so gut als möglich mit dem letzten Wasser und ziehen uns um. Die einen, um in Vor- nehmheit zu sterben, die anderen, um emp- fangsfähig zu sein. Jeder nach seinem Ge- schmack. Ich habe gar keinen— nur einige Wanzen in einer Streichholzschachtel, die ich an geeigneter Stelle loswerden will. Wir sind weder vergast, noch im Kreml empfangen worden. Die Sache war so: Am Bahnsteig steht Generaloberst Professor Kol- sianowitsch mit einigen Offizieren. Ich kenne ihn und mehrere seiner Begleiter schon aus Deutschland. Also ein Wiedersehen. Man freut sich sogar. Kolsianowitsch geht auf mich zu, streckt mir beide Hände entgegen, als sei ich sein persönlicher Gast:„Herzlich willkommen Inn Moskaul Viele gute Wünsche!— Was brin- gen Sie mir mit? Gute Laune?“ Ich gebe ihm, was ich mitgebracht habe meine Streichholzschachtel. Was wohl darin sein mag? Spannung. Enttäuschung und— ein befreiendes Lachen. Die Offiziere lachen, die Umstehenden lachen, Deutsche wie Rus- sen. Möge es beim gemeinsamen Lachen bleiben! Alexander Petrowitsch bietet mir an, mit ihm die bereitgestellten Quartiere zu besich- tigen. Wir steigen in seinen großen SIS und fkahren über schneebedecktes Kopfsteinpfla- ster durch die Armut der Moskauer Vororte. Eine erste große Uberraschung wartet auf mich. Kolsianowitsch zaubert aus den großen Taschen seines Tuchmantels Papyrossi, Scho- kolade, herrliches russisches Konfekt hervor — aber nichts will mir schmecken. Wie un- wahrscheinlich elegant und vornehm wirkt dieser graue Mantel gegen die Wattejacken der Bevölkerung! Nur die Sterne und die Epauletten erinnern an Uniform. Die hellgraue Persianerkappe erweckt plötz- lich meine Besitzgier. Putzfreudigkeit er- wacht. Ich bitte ihn ganz einfach, die Mütze probieren zu dürfen. Tatsächlich, er gibt sie her! Anscheinend steht sie mir gut— selbst der Chauffeur grinst un vorschriftsmäßig. Ich schaue schnell in den Rückspiegel: O weh, der rote Stern! Die Kappe wandert zum Be- sitzer zurück, die Stimmung ist mir endgültig verdorben. Die Quartiere werden besichtigt. Immer wieder fällt die Bemerkung:„Es wird alles noch besser!“ Ehemalige Schlösser, die dann Sanatorien waren, nehmen uns auf. Familien zu drei Personen ein Zimmer, zu vier Perso- nen zwei Zimmer ist der Durchschnitt. Aka- demikern steht ein Zimmer mehr zu. * Mit Anni sind wir fünf Personen und haben eine„Villa“ mit sechs Räumen, zwei Vor- kluren und großer Diele. Ehemalige Wohnung eines Ministers. Vorort wie Berlin-Zehlen- dorf, nach Begriffen unseres Begleitoffiziers. Als erstes haben wir in unserer neuen Be- hausung gewühlt: Die Schondeckchen von den Sesseln entfernt, einen Teil unserer Möbel kommen lassen und die hohen Messingbetten mit den noch höheren Plumeaus dem Direk- tor-Doma wieder zur Verfügung gestellt. Der Direktor-Doma— wörtlich: Häuserdirektor, in Wahrheit: Privatsekretär und Spion, Por- tier und Lakai, Beherrscher des Personals und der Küchenvorräte— ist ein Mann mit riesigem Schnauzbart und schrägen Augen, in denen sich das Hellblau der Iris eigenartig ausnimmt, was ihm einen kalten, gefährlichen Ausdruck gibt. Seine Haarfarbe kann ich nicht bestimmen, ich habe ihn noch nie ohne Pelzmütze gesehen. g Die russische Bedienung ist freundlich. Staubsauger und Eisschrank sind Gegenstände dauernder Bewunderung. Unsere Tür ist im- mer offen, wir müßten sonst alle fünf Minu- ten laufen, um wieder irgend jemand diese beiden Geräte vorzuführen. Ich brauche Gar- dinen für die Fenster— der Gärtner, der Nachtwächter, das ganze für uns engagierte Personal steht draußen, um sich ungeniert und fröhlich unsere Familienidylle zu be- schauen. Das Haus ist ebenerdig, im übrigen nicht ohne Geschmack im Stil der Jahrhun- dertwende gebaut. * Nie wieder gehe ich in langen Hosen spa- zieren, und sei es noch so kalt! Meinen Boxer hält die Vorortjugend anscheinend für ein wildes Tier, und mich wohl für die Domp- teuse. Sind lange Umschlaghosen hier 80 ungewöhnlich? Mal sehen, wie es in Moskau ist. Noch haben wir angeblich Quarantäne. Dafür sind die Wälder, in denen unser Vor- ort liegt, märchenhaft schön. Der leichte erste Schnee flimmert zwischen tiefdunklen Tan- nen Ich könnte hier stundenlang laufen, ohne einer menschlichen Seele zu begegnen und fülle mich ebenso bedrückt wie beglückt auf meinen Wegen durch diese Natur, durch die prächtige, klare Luft. Am nächsten Tage haben wir immer noch Quarantäne, dabei ist unsere Neugier auf Moskau groß. Unser BMW eist inzwischen auch da. Ohne Chauffeur können wir nicht fahren, der internationale Führerschein gilt nicht. man braucht einen russischen. In unserer Nähe liegt eine kleine Siedlung. Film- und Theaterstars sollen dort wohnen. Daher vielleicht die großen Wagen, die mich an die schweren amerikanischen erinnern. Die Ulanowa wohnt dicht bei uns. Sie soll Startänzerin sein, und„meine“ Russin ver- dreht die Augen, sobald sie von ihr spricht. * Einen Monat später sind unsere Gehälter immer noch nicht festgelegt. ir leben ohne Pässe, ohne gültige Ausweise. Offiziell dür- ken wir sogar nicht ausgehen. Wir sind, im Grunde genommen, noch gar nicht richtig „A Helmut beschwert sich beim Minister. „Wie sollen wir arbeiten, wenn es im Werk nichts gibt, kein Material, keine Geräte,— nicht einmal Labortische! Kilometerlang lie- gen an den Bahngleisen die in Deutschland de montierten Prüfstände. Die Behälter sind verbogen, die Träger verrosten unter dem Schnee. Das alles ist jetzt nur noch Schrott!“ „Herr Gröttrup, Sie sind nicht hier, um sich über mangelnde Organisation zu beschweren.“ „Was soll ich hier denn überhaupt?“ „Die Rekonstruktion der V2 ist fast be- endet. Stellen Sie Aufgaben! Sie sind Hauptkonstrukteur für Raketenbau!“ „Wann können wir nach Hause?“ „Wenn Sie mit einer Rakete um die Welt fliegen können!“ 8 War das ein Witz? Nein, diese Forderung des Russen war grausame Wirklichkeit für Uns: „Bauen Sie eine Rakete, die um die Welt fliegt!“ 5 ... ä— Die Fortsetzung dieses packenden Geschehens bringt von heute un die Deutschlands Wochenillustrierte An jedem Zeitschriften kiloskerhältlieh f Noch ist es Zeit, am * 9 Wettbewerb der Foto- freunde mit zom achenl Ein Ford TAUNUS 17 M DM 6901.— Ein Opel REKORD 58„ 6720.— 1 Musik- und Fernsehtruhe TELEFUNKEN„Terzold“ mit 53er Bildschirm, Telefunkenspitzensoper OpUs 10 Plat- tenwechsler, Magnetophon-Bandgerät mit HlFl-Klang- qudlität 1 Musik- und Fernsehtruhe NORDMENDE„Immensee“ 43er Bildschirm, Radiogerät„Fidelio“, 4-tourigem Plat- tenwechsler 5 Leondrdo-Fernsehtruhe PpHlllps mit 53 cm Bildschirm 1 SABFON- Tonbandgerät mit Automatic und Tricktaste leondardo-Spezial-Fernsehgerät PHlllps mit 53 em Bildschirm 1 Raffqel-Speziol- Fernsehgerät Plllpßs mit 43 em Bildschirm 3 Tizian Fernsehgeräte PHlllps mit 43 em Bildschirm Wert je DM 712. 6 Jopiter-Truhen 662/01 Rundfunkempfänger PHILIfS 3 Hochton-Duo-Lautsprecher PHlllps plattenwechsler Wert je DM 725.— 5 3 Böcher-Bars mit je einem Buch aller bei Burda erschie- nenen Werke, je eine Flasche Schwarzwälder Kirsch- wesser, Himbeergeist, Zwetschgen wasser, Kirschlikör und 6 Likörgläser Wert je DM 510.— 5 Sdturn 562 Rundfunkgerät PHlLIpSs, 8/11 Kreise 3 Hoch- ton-Duo- Lautsprecher Wert je DM 485.— I ScHARNOW. Reise nach Saltuer mit IlAtägigem Auf- enthalt DM 30.— 1 SCHARNOW.. Reise nach Bad Reichenhall mit IAtägigem Aufenthalt 5 5ABA-Kleinempfänger„Sabine“, 12 Röhrenfunktion Wert je DM 214.— 3 Schreibschränke dus Eiche, Wert je DM 209.— Flugreise mit der KLM nach Amsterdam hin und zurück 10 Philetta 273 Rundfunkgeräte PpHlllps, Groß-Super in Kleinformat, Wert je DM 195.— 10 Herren- oder Damenfahrräder, Marke GRITZNER Wert je DM 160.— Böcherregal, Nußbaum 10 GRUNDIG UKW Super, Wert je DM 149.— DM 3650.— DM 1698.— oM 1378.— b 1028.— DM 998.— oM 765.— DM 236.— DM 4350.— DM 1530.— DM 2425.— DM 282.— DM 1070.— DM 627.— DM 203.— DM 1950.— DM 1600.— DM 137.— DM 1490.— Weitere wertvolle Sachpreise stehen für Sie bereit. ————ë 256 — Was Der der an lehrt, 8a Frdsatel schon VC löst WO! Sputnik nis um 1 wendig, ner Wis wandter erkenne auf dies- eings ei. gen We! die Sowa allein 2 verlasse! 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November 1957 8 Was sonst noch gescha g Der spanische Professor Julio Palacios, der an der Universiät von Lissabon Physik lehrt sagte am Dienstag, das Problem, einen krdsatelliten zu schaffen, sei theoretisch aden vor 200 Jahren von Isaac Newton ge- bst worden, und durch den sowjetischen Sputnik ist unsere wis senschaftliche Kennt- nis um nichts bereichert worden“. Es Sei not- wendig, sich den Unterschied zwischen 1ei⸗ er Wissenschaft und technischer(ange- pandter) Wissenschaft klarzumachen, um zu erkennen, ob die Sowjets den Amerikanern zuk diesem Gebiet voraus seien. Wenn aller- 15 nmal der Kalte Krieg zu einem hei- den sollte und die Welt sich, um sche Drohung in Schach zu halten, allein auf die amerikanische Wissenschaft verlassen müßte,„dann sei Gott unseren Seelen gnädig“, meinte Professor Palacios eings ei gen werde die sowieti * Die„Washington Post“ schreibt am Mitt- vyoch zum neuen sowetischen Erdsatelliten II: Der große Wettbewerb um technologische öberlegenheit könnte weitergehen, bis die Vorposten der Großmächte den Mond und die Planeten besetzt haben, bis der Nacht- zimme! mit Satelliten und Weltraum- stationen angefüllt ist— in so großer Fülle wie die Sterne der Milchstraße—, bis die Vorräte an Atomwaffen nicht nur den Pla- neten, sondern auch das Universum be- drohen. Letzten Endes muß jedoch die Riva- lität, in der das Blut und die Schätze der gesamten Erde gegenwärtig eingesetzt wer- den, irgendwann und irgendwie durch irgendein Ubereinkommen aus der Welt ge- schafft werden.“ 8 Heftiger Regen und schwere Stürme führ- zen in der Nacht zum Dienstag zu großen schäden in Südnorwegen. Zahlreiche Schiffe mußten die Häfen aufsuchen. Eine Mole wurde zerstört, und mehrere kleinere Schiffe zerschellten. An verschiedenen Plätzen wur- den die Dächer abgedeckt. * Ungewöhnlich milde Temperatureen wer- den aus den Alpen gemeldet, wo das Ther- mometer am Dienstag auf zwanzig Grad an- stieg. In Wien wurden achtzehn Grad ge- messen. Ueber Tirol fegten jedoch heftige Stürme hinweg. f Die Achtmillionenstadt London hatte am Dienstag ihren lautesten Tag im Jahre. Ubermütige Jungen und Mädchen feierten mit Kanonenschlägen und anderen Feuer- werkskörpern den Guy-Fawkes-Tag zum Andenken an jenen Verschwörer, der am g. November 1605 das Parlament mit allen Abgeordneten in die Luft sprengen wollte. zu einem Tumult wuchs sich die Feier auf dem Trafalgar-Square in London aus. Row dys warfen schwere Feuerwerkskröper unter die etwa 6000 Menschen, die sich dort ein- gefunden hatten, so daß zahlreiche Personen Verbrennungen erlitten. Andere wurden in die Springbrunnen geworfen. 150 Polizisten mußten schließlich eingreifen und den Platz räumen, um den Zwischenfällen Einhalt zu gebieten. * Nellie MeGrail, eine Witwe aus Reddish in Cheshire, gewann am Wochenende im Fußballtoto 205 235 Pfund(über 2,2 Millionen Mark), den bisher höchsten Totogewinn in Großbritannien. Die Witwe, die für 72 Mark in der Woche in einem Versandhaus Arbeitet, saß am Montagabend nichtsahnend vor dem Fernsehapparat. Plötzlich klopften zwei An- gestellte der Totogesellschaft an die Tür, um ihr von ihrem Glück zu erzählen. Die Witwe hatte bis dahin nicht einmal ihren Tipzettel geprüft. * Von mehr als 55 000 polnischen Privat- kreisenden, die während der ersten neun Monaten dieses Jahres ins westliche Ausland fuhren, sind 741 nicht zu den vorgesehenen Leiten nach Polen zurückgekehrt. Dies teilte das Amt für Touristik in Warschau mit. Die meisten Westreisen gingen in die Bundes- Tepublix, nach Frankreich und Großbritan- nien. In die sozialistischen Länder sind 119 542 Polen gereist, davon 58 346 in die Sowjetunion. * Die Bevölkerung Polens hat die 28-Mil- honen-Grenze überschritten. Nach einer Ver- dentlichung des Statistischen Amtes leben 123 Millionen Polen in Städten und 15.4 Mülionen auf dem Lande. Auf 100 Männer kommen 108 Frauen. — Vierzig Jahre sowjetische Iudustrialisierung Wirtschaftliche Erfolge und ihre Kosten/ Träume, die sich nicht erfüllten/ Gesellschaft ist nicht klassenlos Heute, 7. November, jährt sich zum 40. mal der Tag, an dem die Kommunisten in Rußland im Namen der russischen Arbei- terklasse die Macht übernahmen. Erklärtes Ziel der Kommunisten war es damals, durch den Aufbau einer klassenlosen sozialistischen Gesellschaft, deren Mittel der Produktion und Verteilung öffentliches statt Privat- eigentum sind, eine soziale Revolution durchzuführen. Die Umformung Rußlands von einem vorwiegend bäuerlichen Land zur größten Industriemacht Europas— zur zweitgrößten Indusriemacht der Welt nach den Vereinig- ten Staaten überhaupt— ist in gewisser Hinsicht eine der bedeutendsten und wich- tigsten Leistungen der Kommunisten wäh- rend der letzten 40 Jahre. Diese industrielle Revolution und das Tempo, mit dem sie von den Kommunisten durchgeführt wurde, haben natürlich ihren Preis gefordert; und der Gesellschaftstyp, der das Produkt dieser Industrialisierung ist, hat die ursprüngliche kommunistische Konzeption vom Aussehen einer klassen- losen sozialistischen Gesellschaftsform in einer seltsamen Weise verändert. Schon gegen Ende der Zarenzeit begann Rußland teilweise mit Hilfe ausländischen Kapitals im Eiltempo zu industrialisieren. Aber es blieb noch immer weit hinter west- europäischen Ländern wie Deutschland. Großbritannien und Frankreich zurück. Der Erste Weltkrieg und der Bürgerkrieg, der auf die kommunistische Machtübernahme folgte, störten seinen industriellen Fort- schritt beträchtlich, und als der Bürgerkrieg gegen Ende des Jahres 1920 vorüber war, war auch die Industrieproduktion katastro- Pphal gesunken. Im Jahre 1921 führte Lenin seine neue MWirtschaftspolitik(NGP) ein, die den wirt- schaftlichen Aufschwung durch Konzessionen an Privatunternehmen fördern Sollte; und um 1927 herum hatte die Industrieproduk- tion ihren Stand von 1913 ungefähr wieder erreicht. Daraufhin fühlten sich Stalin und die Kommunistische Partei stark genug, um mit allen Kräften diejenigen Privatunterneh- men anzugreifen, die irgendwie nach Ka- pitalismus rochen. Sie koppelten ihren An- griff mit dem ersten einer ganzen Reihe von Fünfjahresplänen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, die auf eine schnelle Industrialisierung und die Kollektivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft ge- gründet wurden. Damit war die sowjetische industrielle Revolution in Gang gebracht, die auch heute noch andauert. Von ihrem Ausmaß zeugen einige Zahlen. Zwischen 1928 und 1956 stieg die Kohlenproduktion um das Zwölffache, die Stahl- und Zementerzeugung um das Elffache, die Oelgewinnung um das Sieben- fache und die Erzeugung von Elektrizität um das Vierzigfache. Während der gleichen Zeitspanne hat die Sowjetunion auch ihre eigene Metall- und Schwerindustrie sowie ihre chemische In- dustrie geschaffen. Das Verkehrswesen ist ebenfalls in Windeseile erweitert worden. Andererseits ist der Ausbau der wichtigsten Verbrauchsgüterindustrien weit hinter dem der Schwerindustrie zurückgeblieben. Die industrielle Entwicklung ist keines- Wegs auf die Westgebiete Rußlands be- schränkt geblieben, sondern man hat sie im Gegenteil gerade in den weiten Gebieten östlich der Wolga, besonders im Ural, in Kasachstan und Südsibirien, äußerst tat- kräftig in Angriff genommen. Ein weiteres riesiges Industriegebiet soll nach Plänen neueren Datums in Ostsibiren geschaffen werden. Natürlich haben die sowjetische in- dustrielle Revolution und die Entwicklung von Industriezweigen in den östlichen Tei- len des Landes zu einer beträchtlichen Zu- nahme der Zahl der Industriearbeiter, zum Anwachsen und zur Neugründung von Städten und Bevölkerungsverschiebungen geführt. Die bemerkenswerte Ausdehnung der so- Wetischen Industrie in den letzten zwanzig Jahren ist von einigen als ein Sieg der zem- tralen Wirtschaftsplanung gedeutet worden. Andere haben sie als das Ergebnis der Ueber- führung der Mittel der Produktion und Ver- teilung aus Privateigentum in öffentliches Eigentum betrachtet. Aber keine der beiden Erklärungen ist ausreichend, und wenigstens Zwei weitere Faktoren haben eine weitaus wichtigere Rolle gespielt. Erstens wurde aus dem Gemeineigentum Staatseigentum, und damit gimg einher, daß der Staat die Leitung der Industriezweige übernahm. So erfuhr die ohnehin schon groge Macht des sowjetischen Staates eine beträchtliche Ausweitung, und die kommu- nistischen Führer waren in der Lage, unab- hängig von den Wünschen der Industriearbei- ter und der Bevölkerung im alllgemeinen die Industrialisierung im Eiltempo voranzu- treiben. Zweitens konnten Stalin und seine Kol- legen auf Grund ihrer diktatorischen Macht das sowjetische Volk zwingen, auf jegliche Verbesserung seines Lebensstandards zu- gunsten riesiger Investitionen in der Schwer- industrie zu verzichten. Die durch die Industrialisierung geschaf- fene Gesellschaftsform hat wenig Aehnlich keit mit den Träumen eines Marx oder Engels. Der Staat ist noch mächtiger und zentralisierter geworden als zuvor und ist keineswegs langsam abgestorben wie Marx für den Fall der Vernichtung des Privateigentums prophezeit hatte. Der so- Wjetische Staat— und nicht die sowietischen Arbeiter— ist der Eigentümer der Fabriken und alles dessen, was sie erzeugen. Die Kon- trolle darüber liegt in Wirklichkeit bei dem riesigen Heer der Bürokraten, die den Staat umd die ihm gehörenden Wirtschaftsunter- nehmen verwalten. Die sowjetische Gesell- schaft ist nicht klassenlos, sondern zeigt ganz deutlich eine Schichtung in mehrere Klassen, an deren Spitze die hohen Partei- und Staats- funktionäre stehen. Einige Beobachter sind der Ansicht, daß die sowjetische Industrierevolution durch die Schaffung einer großen und gebildeten In- dustriearbeiterschaft und eimer neuen Klasse von Managern mit der Rückständigkeit und Ignoranz aufgeräumt hat, die Stalins Dikta- tur überhaupt möglich und historisch nötig gemacht hatten. Sie weisen auf die Wand- jungen hin, die seit Stalins Tod in der So- Wjetumion stattgefunden haben, und prophe- zeien, daß diese Wandlungen im Laufe der Zeit zu einer Modifizierung der kommunmisti- schen Diktatur führen werden. Andere vertreten die Ansicht, daß Dikta- turen und despotischen Herrschaftsformen eim beträchtliches Maß an struktueller Stärke und„Stehvermögen“ innewohnen und daß alle Konzessionen der sowjetischen Führer im Grunde niemals die Grumdzüge der kom- munistischen Diktatur berühren würden, die mur durch eine Revolution zerstört werden könnten. Ob eine der beiden Meinungen richtig ist, kann natürlich nur die Zukunft zeigen. George Bolsover Russische Mönche— 75 Kilometer vom Kreml entfernt Besuch im Dreifaltigkeitskloster von Sagorsk/ Täglich beten dort viele Gläubige Schon die Fahrt ist ein Genuß. Man ver- läßt Moskau durch ausgedehnte Bauplätze— überall am Stadtrand wird fieberhaft gebaut — und an endlosen Fabrikzäunen vorbei. Das flache Land strahlt in spätherbstlichen Farben, an der Straße hingestreut wechseln Winzige Dörfer mit buntbemalten Holzhäus- chen und kunstvoll geschnitzten Firsten und Fenstersimsen mit einsamen Wiesen und niedrigem Mischwald. Gemächlich schwingt der breite SIM, von der INTOURIST-Ge- sellschaft den Gästen zur Verfügung gestellt, auf der tadellosen Straße. Die Dolmetsche- rin sitzt vorn neben dem Chauffeur und be- reitet sich offensichtlich, eifrig in einem Vo- kabular blätternd, auf den Klosterbesuch vor. Nach anderthalb Stunden erscheint das prächtige Bild: in der klaren Herbstsonne leuchten die Zwiebeltürme des Dreifaltig- Kkeitsklosters von Sagorsk tief himmelblau, daneben byzantinische Kuppeln in stumpfem Silbergrau. Alles überragend ein schneewei- Ber hoher Turm, der in seiner Spätbarock- bildung aus Dresden oder Schwaben stam- men könnte. Durch ein reichausgemaltes Tor betreten wir den Hof, richtiger einen der Höfe des Klosters. Nichts erinnert innerhalb der 6 Meter dicken, wehrhaften Mauern an den geschäftigen sowjetischen Alltag. Mit niedergeschlagenen Augen schreiten lang- haarige, bärtige Mönche schnell und doch gemessen über das Pflaster. Ernst erwidern sie den ehrerbietigen Gruß der Landbevöl- kerung, die auch heute, an einem Wochentag, das Kloster besucht. Viele dieser Mönche sind jung und von geradezu raphaelitischer Schönheit. Ein Repin würde hier kein Modell für seine in sybaritischer Vollgefressenheit betrunken taumelnden Priester finden. In einem verandaartigen Kirchenanbau liegen Devotionalien und Postkarten mit frommen Motiven zum Verkauf aus., Alte Ikonen da- gegen sind heute kaum zu haben. Noch vor 20 Jahren soll das Troize-Sergijewski-Klo- ster eine Fundgrube für Ikonensammler ge- Wesen sein. Ein liebenswürdiger junger Mönch ist unser Führer. Ein steifes, schwarzes, rundes Barett schließt sein glattes Gesicht dicht über den Augenbraunen ab. In routinierten Redewendungen, aber ohne in den entner- venden Leierton berufsmäßiger„Führer“ zu verfallen, erzählt er aus der Geschichte des Klosters und beantwortet bereitwillig alle Fragen. Mitte des 14. Jahrhunderts Gründung durch den heiligen Sergius, dessen Gebeine in der ältesten, 1422 erbauten Drei- faltigkeitskirche ruhen. Täglich beten dort viele Gläubige und küssen das goldene Kreuz, das den kostbaren Sarkophag des Heiligen schmückt. Um die Zeit des Kirchen- baues war der berühmteste russische Iko- nenmaler Andrej Rubljow Mitglied des Kon- viktes. Die meisten Bilder der Ikonostase und die Wandmalereien der alten Kathedrale stammen von seiner Hand. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden 12 Kirchen und Kapellen innerhalb der Klostermauern, sowie Wohnungen für die Mönche. Unermeßlich reich war das Kloster im 15. bis 18. Jahr- hundert, fast eine halbe Million Leibeigene und mehrere andere Klöster waren ihm ab- Sabepflichtig. Die Mönche in dieser Zeit wa- ren streitbare Herren: 1609 verteidigten sie 16 Monate lang das Kloster erfolgreich gegen eine polnische Uebermacht. Ueberhaupt, Ge- schichte wo man hinsieht. Hier das Grabmal des Zaren Boris Godunow, da eine Reihe von Ikonen, die im Auftrage Iwans des Schreck- lichen gemalt wurden. Heute hat das Kloster 100 Mönche, das angeschlossene Priesterseminar und die geistliche Akademie zusammen 300 Schüler. Der Zustrom zu den acht, heute noch in der Sowjetunion bestehenden Seminaren mit insgesamt 800 Plätzen ist so groß, daß längst nicht alle Aspiranten angenommen werden können. Die Mittel für die Erhaltung der kirchlichen Einrichtungen stammen allein aus Spenden der Gläubigen. Die Trennung von Kirche und Staat ist peinlich genau durchgeführt. Trotz aller Erinnerungen aus versunkener großer Zeit steht eine Atmo- sphäre klarer Nüchternheit um die wohler- haltenen, gutgeheizten Kirchen und Paläste, jede sentimentale Betrachtung ausschlie- Bend. Am Fuße des 88 Meter hohen barocken Glockenturmes balgen sich Kinder. Mit dumpfem Knall prallen die Steine, mit denen sie sich unbekümmert bewerfen von den dik- ken Mänteln ab. Die mißbilligenden Blicke der Fremden quittieren sie mit großartiger Nichtachtung. Erst als ein Mönch sich nähert, laufen sie kreischend auseinander. Eine pittoreske, hellblau bemalte winzige Kapelle, deren niedrige Tür niemals still- steht, weckt die Neugier. Drinnen herrscht halbdunkel, man hört das Klappern von ble- chernem Geschirr, dazu leises Schluchzen und Flüstern. Alte Frauen drängen sich um ein Becken mit Wasser, an der Wand lehnt ein zerlumpter Greis und nimmt zitternd kleine Schlucke aus einer Blechtasse.„Wundertäti- ges Wasser“, vermerkt der Baedecker von 1888; unser Führer bestätigt es. Nicht ohne Bedauern verläßt man das mystische Däm- merlicht der Kirchen, die strenge Erhaben- heit der Madonnen und die farbenfrohen Bauten des russischen Barock. Es ist Mittag geworden. Bauern sitzen auf Bänken und Steinen und beißen in riesige Brotscheiben. Säuglinge sind auf dem Arm ihrer Mütter oder Großmütter eingeschlafen. Aus der Dreifaltigkeitskirche des Heiligen Sergius tönt gedämpfter Chorgesang. „Herzlichen Dank“ schreiben wir in das Gästebuch des Klosters. Die Dolmetscherin überträgt es sorgfältig in steile kyrillische Schrift. Nonna Nielsen Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute noch meist wolkig. Vorübergehend und strich- weise noch geringer Regen möglich. Morgen etwas mehr auflockernde Bewölkung. Tages- temperaturen 10 bis 12 Grad, Frühtempera- turen 2 bis 5 Grad und im allgemeinen frostfrei. Schwacher Wind. Uebersicht: Trotz Auffüllung des Tiefs über der Nordsee bleibt bei uns die Meeres- kaltluft wetterbestimmend, da kleinere Stö- rungen aus dem Mittelmeerraum zeitweise bis Süddeutschland ausgreifen. Sonnenaufgang: 7.24 Uhr. Sonnenuntergang: 16.51 Uhr. Vorhersoge- Karte för 2 32 Uhr l zel Pegelstand vom 6. November Rhein: Maxau 348(2); Mannheim 175 (2); Worms 102(-4); Caub 124(6). Neckar: Plochingen 110(1); Gundels- heim 162(2); Mannheim 178(2). „Passat“ in Seenot Das deutsche Segelschulschiff„Passat“ ge- riet in der Nacht zum Mittwoch 500 See- meilen südwestlich der spanischen Küsten- stadt Vigo in Seenot, konnte aber kurze Zeit später mitteilen, dag die Bark wieder unter Kontrolle gebracht worden sei. Der letzte Funkspruch der„Passat“, die alle jene aufatmen ließ, die an das tragische Ende der „Pamir“ dachten, lautete:„Dringlichkeits- meldung gestrichen. Schiff unter Kontrolle. Danke für guten Willen“, Wie aus den Funkmeldungen der„Passat“ hervorgeht, wurde die 3181 Tonnen große Viermastbark, an deren Bord sich zahlreiche Seekadetten befinden, über 24 Stunden lang von einem heftigen Sturm geschüttelt, der seit der Montagnacht über dem Atlantik tobte. Dabei schien die Getreideladung, mit der die Bark auf dem Weg von Buenos Aires nach Hamburg war, verrutscht zu sein, so- daß die„Passat“ Schlagseite erhielt und bei- drehen mußte. Auf Anraten der Reederei, Zerssen& Co in Hamburg, bat der Kapitän des Schiffes über Funk dringend um Bei- stand, um keinerlei Risiko für Schiff und Besatzung einzugehen. Gleichzeitig beorderte die Reederei zwei Schlepper aus Vigo nach der Position der„Passat“. Auch das britische Motorschiff„Rangitatas“ nahm sofort nach Empfang des Notrufs Kurs auf das Segel- schiff und teilte mit, daß es voraussichtlich gegen Morgen seine Position erreicht haben werde. Offensichtlich war es jedoch inzwischen der Besatzung der„Passat“ gelungen, die Getreideladung wieder zu trimmen, so daß keine akute Gefahr mehr bestand. Der Kapi- tän des Seglers teilte dies sofort mit, so daß die Schiffe, die bereits Kurs auf die„Passat“ genommen hatten, wieder abdrehen konnten. Die„Passat“ scheint zu versuchen, ihre Fahrt nach Hamburg mit eigener Kraft fortzu- setzen. „Jeder, der guten Willens ist, fährt mit“ Werden die„Tage von Dijon“ andere deutsche Länder zur Nachahmung ermuntern? Die regionale Partnerschaft zwischen s rohen Gebietstellen zweier Nationen wie Adeinland-Pfalz und Burgund ist schon nichts 9 5 mehr. Sie hat sich bereits vielfach be- 5 rt. Was aber zur Zeit in Mainz und Dijon abereitet Wird, ist so außergewöhnlich, daß 75 Deutschland und Frankreich gleicher- 15 en Aufmerksamkeit verdient. Während man sich bisher auf gegenseitige Besuche 1 Gruppen und Austauschaktionen i ee Art beschränkt hat, sollen der t l der 10. November vor der Oeffentlich- den beiden Nationen zeigen, wie eng und 75 sich die beiden Gebiete und ihre 8. verbunden kühlen. Die Idee, eine 5 5 svolle Manifestation dieser Art zu- 8 Ae bringen ging von den Burgundern a Wurde in Rheinland-Pfalz gern auf- ten 190 Die Behörden beider Länder zeig- e tes Verständnis für die private Ini- ut n e sich bereitwillig ein, herkelfen. Aben zu einem vollen Erfolg zu bund werden nun auf Einladung der bur- feiche 1155 Behörden im November zahl- aus g rominente und weniger Prominente n 1 Rheinland-Pfalz nach Dijon fahren, 4 zusammen mit französischen Freun- Aandtsch en wen„Rheinland- Pfälzisch/ Bur- fen 35 en Tage“ zu bestehen. Ministerpräsi- I K 15 C Peter Altmeier wird mit ande- rn mettsmitgliedern eine offizielle gelerunssdeegation bilden, der sich die Teiche Asspräsidenten des Landes, zahl- Per 9 Oberbürgermeister und Bürgermei- betrielle viele andere anschließen werden. buppen Vertreter verschiedener Berufs- 1 und Organisationen werden eben- le Reise ins Land der Burgunder an- treten. Dazu kommen führende Mitglieder des„Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz/ Burgund“, der speziell den Austausch pflegt, und alle diejenigen, die ohne offizielle Funk- tion sind, aber bei diesem Ereignis nicht fehlen wollen. Denn in Rheinland-Pfalz heißt die vom„Freundschaftskreis“ ausgegebene Parole:„Jeder, der guten Willens ist, fährt mit.“ Journalisten werden dabei sein und mit den französischen Kollegen über eine noch engere Zusammenarbeit von Presse und Rundfunk beider Gebiete verhandeln. In Dijon rechnet man mit rund hundert„offi- ziellen“ Besuchern aus Rheinland- Pfalz, denen ein ganz großer und vor allem herz- licher Empfang bereitet werden soll. Die Vor- bereitungen werden trotz Regierungskrise, Streiks und wirtschaftlicher Erschütterungen mit großer Hingabe betrieben. Der 9. November ist zwar ernsten Bespre- chungen der verschiedenen Arbeitsgruppen über die künftige Zusammenarbeit vorbehal- ten, am Abend wird aber die burgundische Lebensfreude zu ihrem Recht kommen. Ministerpräsident Altmeier wird Ehren- präsident der berühmten alljährlichen Fest- sitzung der noch berühmteren Bruderschaft der„Ritter vom Tastevin“ im vielbesun- genen Clos de Vougeot sein, zu der ein- geladen zu werden auch hohen und höchsten Staatsmännern eine große Ehre ist. Selbst kür einen trink- und tafelfreudigen Rhein- länder wird es wohl eine Strapaze sein, das künfstündige feierliche Mahl durchzustehen. Diejenigen Rheinland-Pfälzer, die zur„Con- krérie des Grands Dues d'Ocecident“ im „Cellier de Clairvaux“ gehen, können sich auf ähnliche Freuden und„Belastungen“ gefaßt machen. Sie werden damit auf die verschiedenen offiziellen Empfänge und Bankette vorbereitet, die ihnen am darauf- folgenden Sonntag bevorstehen. Einen Empfang für die französischen Gastgeber in Dijon wird Ministerpräsident Altmeier veranstalten. Die verwöhnten Bur- gunder werden dabei„offiziell“ deutsche Weine kennenlernen, die ihnen schon vor einigen Monaten auf der nationalen Wein- messe von Macon, auf die sich die Pfälzer mit Hilfe der in beiden Ländern bestehen- den Freundschaftskreise gewagt hatten, so überraschend gut gemundet haben. Das Land Rheinland-Pfalz wird sich außerdem mit seinem im Vorjahr gedrehten 40-Minu- ten-Farbfilm vorstellen, der im Ausland schon zu einem begehrten Film-„Schlager“ geworden ist. Während der internationalen „Floire gastronomique“ von Dijon, die in der ersten Novemberhälfte im neuerbauten Messepalast stattfindet, wird Rheinland- Pfalz mit einem Pavillon vertreten sein. Es unternimmt alle Anstrengungen, um sich hier unmittelbar neben dem offiziellen Pa- villon der USA würdig zu behaupten. Die Tage von Dijon werden den freund- schaftlichen Beziehungen zwischen Rhein- jland-Pfalz und Burgund neuen Auftrieb geben und den Austausch zwischen allen Schichten der Bevölkerung fördern helfen, Was ja ihr Sinn und Zweck ist. Der Aus- tausch und die regionale Partnerschaft sollen letzten Endes allen Kreisen der Bevölkerung zugute kommen. Sie sollen vor allem aber zur deutsch- französischen Aussöhnung, der Integration Europas und der Erhaltung des Friedens auf praktische Weise beitragen, In Rheinland-Pfalz hofft man, daß die Tage von Dijon andere deutsche Länder ermuntern werden, den am Rhein gegebenen Beispiel zu folgen. Verbraucherfragen Vertreter von Verbrauchervereinigungen aus elf europäischen Ländern, auch aus der Bundesrepublik, trafen unlängst in Paris auf Initiative der Europäischen Produktivi- tätszentrale(EPZ) erstmals zu einem Erfah- rungsaustausch zusammen. Man behandelte insbesondere Fragen zu den bereits unter- nommenen Bemühungen um eine bessere Normung sowie Klassifizierung der Waren und ihrer Kennzeichnung. Abschließend ge- langte die Konferenz zu dem Ergebnis: 1. Die Interessen der Verbraucher sind ebenso wichtig wie die von Erzeugern und Vertei- lern. 2. Eine internationale Zusammenarbeit für alle Verbraucherfragen ist notwendig. Daher sollen weitere Konferenzen dieser Art folgen. 3. Austauschszentrum für prak- tische Erfahrungen und technische Einzel- heiten der Verbraucherprobleme soll die EPZ. sein. Die nationalen Produktivitäts- zentren dagegen müssen um die Ausbildung von Verbrauchersachverständigen bemüht sein. 4. Zur beschleunigten Normung der Versuchsmethoden, Klassiflzierungen und Etikettierungen wird eine enge internatio- nale Zusammenarbeit zwischen Forschungs- insituten, Industrie, Handel und Verbrau- chervereinigungen empfohlen. Agrarrecht Beim Verband der Europäischen Landwirt- schaft(CEA) ist eine Arbeitsgruppe für Agrarrecht gebildet worden. Ihr Präsident ist der Leiter des Instituts für internationa- len Agrarrechtsvergleich an der Universität Florenz, Prof. G. Bolla. Die Arbeitsgruppe soll, so wurde unlängst auf der ersten kon- stituierenden Versammlung beschlossen, zu- Europäer am Werk nächst für aktuelle Teilgebiete des Agrar- rechts die nationalen Gesetzgebungen im Wege eines Rechtsvergleichs darstellen, so auch auf Vorschlag der deutschen Gruppe vor allem Vergleiche des Eigentumsschutzes nach den Verfassungen, des bäuerlichen Erb- rechts, des Grundstückverkehrs- und Pacht- rechts. Gebilligt wurde auch das von der Schweiz vorgeschlagene Thema über die ge- setzliche Anerkennung des landwirtschaft- lichen Paritätsanspruchs. Esperanto auf der Weltausstellung Für die Weltausstellung 1958 in Brüssel ist auch Esperanto als Umgangs- und Dol- metschersprache vorgesehen. Man rechnet mit einer größeren Anzahl von Besuchern mit Kenntnissen dieser internationalen Sprache. Neue Festspiel-Mitglieder Auf der Generalversammlung der„Euro- päischen Vereinigung der Musikfestspiele“, unlängst in Wien abgehalten, hat die bisher aus 19 Festspielen in neun europäischen Län- dern bestehende Vereinigung die Festspiele von Athen und Stockholm als neue Mitglie- der aufgenommen. Einheitliche Arbeits vermittlung In Zusammenarbeit mit dem Internatio- nalen Arbeitsamt in Genf führt die Euro- bäische Produktivitätszentrale EPZ), Paris, gegenwärtig in verschiedenen Ländern eine Erhebung über bestehende Arbeitsvermitt- lungsverfahren durch. Man will eine einheit- liche Regelung anstreben und insbesondere die zwischeneuropäische Arbeitsvermittlung fördern. MANNHEIM Selte 4 Donnerstag, 7. November 1957 Nr. 280 Lokalkommentar„Eine Riesenschau, die durch die ganze Welt gehen soll... ADAC-Vizepräsident Bretz Bundesbahnpläne im Ried erregen Befremden Die Bund heim Wein uch mdesbahnstrecke Worms—Lampert- m trägt im amtlichen Kurs- tschen Bundesbahn die Be- Auf ihr verkehren im chienenbusse: Acht in Rich- 7 Augen tung Worms Weinheim, neun in der Gegen- michtung. Ende Juli dieses Jahres wurde an dieser Strecke ein schienengleicher Bahn- ng in Viernheim mit einer Blinklicht- für 15 000 Mark gesichert. Die Bun- ahn hat jetzt den Antrag gestellt, die Strecke zu„verkraften“, wie es im Bundes- pahn-Deutsch heißt. Die Schienen sollen zwi- schen Worms und Viernheim herausgerissen werden, der Verkehr von Bundesbahnbussen übernommen werden. Von Viernheim bis Weinheim soll lediglich der Güterverkehr noch auf der Schiene bleiben. Erst vor kur- Zern würde hier eine Gleiswaage für fünfzig Tonnen Tragkraft eingebaut. Anschemend weiß bei der Bundesbahn das eine Ressort nicht, was das andere tut. Gerüchte, die die 15 000 Mark für die Blink- Uchtanlage als hinausgeworfenes Geld be- zeichneten, da die Strecke doch stillgelegt würde, wurden vor drei Monaten vom Be- triebsamt Darmstadt entrüstet zurückge- Wiesen. Die Pressestelle der Hauptverwaltung der Bundesbahn in Frankfurt mußte jetzt auf Anfrage hin erst feststellen, ob es denn diese Strecke überhaupt gäbe. Dann wurde er- klärt:„Wir sind da nicht zuständig, da müs- sen Sie die Direktion Frankfurt verlangen.“ Die Pressestelle bei der Direktion Frankfurt War über die Planung ebenfalls nicht unter- richtet. Es dauerte vier Stumden, bis man mitteilen konnte:„Die Planung sieht vor: Herausnahme der Schienen ab Viernheim, Umstellung des gesamten Personenverkehrs uf Omnibusse.“ Und die Blinklichtanlage könne mam ja herausnehmen und woanders Wieder einbauen. Im übrigen sei die Haupt- verwaltung zuständig und nicht die Direk- tion. Die Hauptverwaltung(ebenfalls in Frank- Furt) brauchte dann, nach einem weiteren Anruf, genau einen Tag, um mitzuteilen: „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Eime Stellungnahme können wir nicht ab- geben.“ Welche Dienststelle num eigentlich den„Verkraftungsantrag“ gestellt hat, bleibt unklar. Klar ist nur, dag die Bundesbahn in der Regel das durchsetzt, was sie sich in den Kopf gesetzt hat(sie ist ja ein Monopol- Unternehmen). Was die einzelnen Gemein- den an der betroffenen Bahnstrecke dazu Sagen— Worms, Weinheim und Viernheim Sagten bereits entschieden„Nein“ ist dabei Ziemlich gleichgültig. In Frankfurt nämlich erklärt man:„Wenn eine Strecke nicht mehr rentabel ist, wird sie eingestellt.“ Wenig rentabel scheint allerdings auch die Planung bei der Bundesbahn zu sein. In Viernheim errichtet man eine Blinklicht- Arllage für 15 000 Mark an einer Strecke, die stillgelegt werden soll, und in Mannheim wird in absehbarer Zeit das vor zweieinhalb Jah- ren mit einem Aufwand von zweieinhalb Millionen Mark in Dienst gestellte Gleisbild- Stellwerk wieder umgebaut. Auf der Strecke Weinheim Worms jedenfalls wird das auf Kosten des Fahrgastes gehen. Denn die Om- mibustarife sind nicht nur höher(auf der ebenfalls„verkrafteten“ Strecke Weinheim Waldmichelbach betrug der Unterschied an der Arbeiter wochenkerte 3,70 Mark) und die Vorgesehene Linienführung über Neuschloß und Hüttenfeld ist auch noch um genau 17,2 Kilometer länger; ganz abgesehen da- von, daß die schweren Bundesbahnbusse jetzt auf die schon überlastete Bundesstraße 38 kommen, Schie Sperrung wird verlegt Ab Montag am Paradeplatz Die leidige Umleitung am Paradeplatz wird noch etwa bis 10. November dauern und soll dann auf der gegenüberliegenden Seite weitere 14 Tage lang andauern. Mit anderen Worten: Dann ist ab Montag die Fahrtrich- tung Breite Straße— Schloß und Börsen- planken— Wasserturm für jeden Verkehr gesperrt. Die zweite Umleitung wird notwen- dig, weil die Gleisbögen der Straßenbahn von den Börsenplanken in Richtung Schloß ausgewechselt werden. Gleichzeitig läßt die Straßenbahn- Direktion zwei komplette Gleisbögen-Paare restlos entfernen: Vom Schloß zum Wasserturm und von der Breiten Straße in die Börsenplanken. Sie sind unnö- tig geworden und verursachen nur lästigen Lärm, wenn die Straßenbahnzüge darüber fahren. Wie schon gemeldet, werden auch die bei- den großen Verkehrsinseln vor den Kauf- häusern Anker und Hansa verbreitert. Es ist also damit zu rechnen, daß noch vor dem Einkaufstrubel der Vor weihnachtszeit der 5 Wieder von Bauarbeitern befreit ist. H-e Kühner Plan: Sputniks im Zirkuszelt? Klingt skurril, ist aber wahr: Künstleragentur Reich richtete Anfrage an Chrustschow und Bulganin Lorenz K. W. Reich, der Leiter der bekannten gleichnamigen internationalen Artisten-Agentur in Mannheim hat(wieder einmal!) ein ungewöhnliches Projekt ins Auge gefaßt. Reich will in einer riesigen Schau, die durch die ganze Welt gehen soll, Nachbildungen der sowzetischen Erdsatelliten Sputnik I und II der Weltöfkentlichkeit präsentieren. Er hat sich darob an den sowjetischen Partei- sekretär Chrustschow, an Ministerpräsident Bulganin und an die sowzetische Bot- schaft in Deutschland(Bonn) gewandt und in seinen Briefen um die Ueberlassung von Original-Zweitfertigungen der beiden Sputniks gebeten. Dabei hat er es nicht verabsäumt, 10 000 Dollar pro Tag anzubieten, wenn seine Agentur die Exklusi- vität für die„Sputnikschau“ erhält.— Unterfangen. Nur: Ob das klappen wird? Die Agentur Reich hat bei den obenge- nannten Persönlichkeiten und Stellen gleichzeitig angefragt, ob die beiden Erd- satelliten-Nachbildungen nicht von einem führenden sowjetischen Spezialisten und Forscher begleitet werden könnten. Dieser Wissenschaftler soll in jeweils einstündigen Vorträgen die Wirkungsweise der Raketen triebsätze und der Satelliten erläutern, so- weit die Angaben keine Geheimhaltung er- fordern. Reichs Plan läuft darauf hinaus, diese Schau, sollte sie zustande kommen, im größten Zirkuszelt Europas, das sein Ge- schäftsfreund Franz Althoff besitzt, der Oeffentlichkeit zu präsentieren. Soweit die reine Nachricht über die Reichschen Pläne, wie sie gestern sogar im Deutschland-Nach- richtendienst der Deutschen Presseagentur unter der Ueberschrift„Sputniks im Zirkus- zelt?“ an alle Tageszeitungen verbreitet wurde. 8 Wir saßen gestern nachmittag dem 39 jäh- rigen Künstleragenten blond, lockiges Haar, kräftige Statur(ehemaliger Ritter- kreuzträger)— in seinem Büro an den Plan- ken gegenüber. Journalisten sind ja in ge- wissen Dingen allerhand gewohnt, aber wir platzten doch mit der Frage heraus:„Herr Reich, ist das Ihr Ernst?“ Der Agent lachte nicht mit.—„Das ist hundert Prozent ernst. Es geht mir nicht darum, die Situation im Schaugeschäft eventuell zu beleben. Es geht mir vielmehr darum, eine unerhörte wissen- schaftliche Leistung den Menschen so nahe wir nur irgend möglich zu bringen. Und könnte eine im Augenblick von vielen Men- schen als gefahrdrohend empfundene wissen- schaftliche Leistung nicht neu und anders Fürwahr, ein kühner Plan, ein kühnes empfunden werden— könnte nicht gar, wenn alles klappt, eine gespannte Situation ent- schärft werden...“ Die Chance der Verwirklichung seiner Idee beurteilt Reich weder optimistisch noch pessimistisch. Aber er meint:„Die Russen sind in vielen Dingen unberechenbar. Viel- Sputnik- Pläne: Agent L. K. W. Reich Im Schwurgerichtssaal des Landgerichts: Heute beginnt der Bankräuber- Prozeß Dauer: Drei Tage/ Zwölf Zeugen und vier Sachverständige Heute morgen um 9 Uhr beginnt im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Mann- heim die mit Spannung erwartete Haupt- verhandlung gegen die als„Mannheimer Bankräuber“ weit über das Bundesgebiet bekanntgewordenen Gangster Kurt Schu- 1er(25 Jahre alt, Metzgergeselle, aus Pforz- heim) und Brian Mawdsley Cowell(631 Jahre alt, Kaufmann, aus Cambridge(Eng- land). Beide sind des vollendeten und des versuchten Mordes in Tateinheit mit beson- ders schwerem Raub angeklagt, nachdem sie am 16. August 1957, gegen 11.30 Uhr, mit vorgehaltenen Pistolen die Filiale der Dresd- ner Bank in der Augusta-Anlage 3 überfie- len, rund 43 000 Mark erbeuteten und bei ihrer Flucht in einem Feuergefecht den 33 jährigen Mannheimer Polizeimeister Rudi Bücher erschossen und seinen Kollegen aus dem Funkstreifenwagen„Peter 16“, den 36 Jahre alten Hans Schubernig, schwer ver- letzten. Nach viertägiger Großfahndung aller Po- lizeidienststellen der Bundesrepublik und der„Interpol“ wurden die Banditen, die mit einem gestohlenen Opel-Rekord geflüchtet Waren, am 19. August in der Frankfurter Wohnung der 29jährigen polnischen Dol- metscherin Christa Schlicht von einem star- ken Polizeiaufgebot überwältigt und verhaf- tet. Schuler und Cowell sind weiterhin an- geklagt, am 19. und 21. Februar dieses Jah- res bewaffnete Ueberfälle auf zwei Banken in Frankfurt am Main verübt und am 24. April 1957 auch eine Bankfiliale in Stutt- gart beraubt zu haben. Die Anklage vertritt der Mannheimer Erste Staatsanwalt Hanns Zwicker; verteidigt wird Cowell— auf Er- suchen des britischen Generalkonsulates in Stuttgart— von Rechtsanwalt Dr. Ulrich Meister(Kanzlei Dr. Waldech), und Schuler von den Anwälten Dr. Helmut Schmitt aus Mannheim und Dr. Schwander(Heidelberg). Den Vorsitz in der Verhandlung, zu der 65 deutsche und ausländische Journalisten er- Wartet werden, hat Landgerichtsdirektor Dr. Hermann Huber übernommen. Das Schwurgericht Mannheim, das mit dem Bankrauber- Prozeß den dritten und letzten Fall der gegenwärtigen Sitzungs- periode aburteilt, rechnet mit einer Ver- handlungsdauer von drei Tagen. Die Ver- handlung wird durch Lautsprecher in einen zweiten Sitzungssaal übertragen. Neben z Wö6If Zeugen— davon elf auf Initiative der Staatsanwaltschaft sind vier Sachver- ständige(zwei Psychiater, ein Mediziner, so- wie ein Schußwaffenexperte des Bundeskri- minalamtes in Wiesbaden) geladen worden. hwWb leicht haben sie sogar selbst ein gewisses Interesse an einem derartigen Unterneh- men.. Der Agent verwies noch darauf— nachdem wir unsere Skepsis nicht verhehl- ten— daß er schon viele Erfahrungen auf dem Gebiete des Künstleraustauschs mit den Ostblockstaaten gesammelt habe.„Können solch nutzbringende Kontakte, die doch eben- falls ein Weg der Verständigung sind, nicht auch auf wissenschaftliches Gebiet ausge- dehnt werden?“ Wie gesagt, wir waren und blieben skep- tisch, allerdings hat Reich tatsächlich schon einige Male— wie man so zu sagen pflegt „das Unmögliche möglich gemacht“. Er hat deutsche Zirkusunternehmen zu Zeitpunk- ten ins Ausland Holland, Schweden, Bel- gien, Griechenland, Türkei usw.) gebracht, als dies noch niemand für möglich hielt.„Die Leute, die kürzlich die Zirkusschauen für Seine Majestät König Ibn Saud mit dem Hause Busch arrangierten, das waren wir“, sagte Reich nicht ohne Stolz. Wahrscheinlich werde eine saudi- arabische Tournee für Busch„herausspringen“, und im nächsten Jahr, so hofft der Agent, wird er ein füh- rendes deutsches Unternehmen zu einer mehrmonatigen Tournee nach Japan ver- frachten. Kühne Pläne. Der Sputnik-Plan ist aller- dings zweifellos der kühnste, den Lorenz K. W. Reich bisher„ausgeheckt“ hat. Archibald schreibt über Autobahn „Die Autobahn ist der einzige Weg fl den Großverkehr der kommenden Jahte“ schreibt der Vizepräsident des ADAC und Vizepräsident der Internationalen Verkehrs kommission, Hans Bretz, im Novemberheft der ADñꝗAC-Motorwelt, Zur Verkehrssicher heit auf den deutschen Autobahnen meint Bretz, daß unsere Autobahnen weit unfall. sicherer sind als Bi ragen. Die neuen Autobahnen haben auger der Fahrspur Auch einen Abstellstreifen. Neuerdings spreche man vom Bau sogena! buren für schwere Lastwagen. Bepflanzte G instreifen bieten nach Meinung des ADAC mehr Sicher. heit keine Blendung durch entgegenkom. mende Fahrzeuge!) Als einen neuralgischen Punkt bezeichnet der ADAC die Markierung der Abzweigung Karlsruhe auf der Autobahn. Hans Bretz äußzerte hierüber folgende Meinung:„Wenn man aus Richtung Mannheim kommend aut Heidelberg zufährt, dann ist mit einem Male ein großes Schild mit der Aufschrift Abh. Zzweigung Karlsruhe 900 m' zu sehen. Mit dieser Ankündigung weiß der Ortsunkundige gar nichts anzufangen. Erst unmittelbar Var der Abzweigung weist der Vorwegweiser geradeaus nach Heidelberg und rechts nach Karlsruhe. Hier ist es aber zu spät. Eg be. ginnt ein heilloses Durcheinander bei star- kem Verkehr.“ Der ADAC schlägt deshalb vor, bereits 900 m vor der Abzweigung einen Vorweg weiser aufzustellen, damit der Kraft- fahrer weiß, wie er sich einzuordnen hat Darüber hinaus empfiehlt der Verein die Abzweigung nach der Fernorientierung 20 beschriften, mit dem Richtungshinweis„Ba- sel— München“. 05 Ein Anfall atavistischer Zerstörungswut Schwurgericht verurteilte Adolf Klein zu zehn Jahren Zuchthaus Das Schwurgericht unter Landgerichts- direktor Dr. Weinreich sprach gestern im Strafverfahren gegen den 22 jährigen Adolf Klein aus Danzig-Langfuhr, der am 8. De- zember 1956 in Brühl-Rohrhof den 66jähri- gen Rentner Rudolf Schmidt mit drei wuch- tigen Hackbeilhieben getötet hatte, folgen- des Urteil: Adolf Klein wird wegen Tot- schlags und Unterschlagung zu einer Zucht- hausstrafe von 10 Jahren und drei Monaten verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Die Untersuchungshaft von zehn Monaten wird angerechnet. Während Dr. Weinreich das Strafmaß verkündete, brach der Angeklagte in Tränen aus. „Wir müssen uns bemühen, in die Gründe, ja Abgründe der Seele dieses An- geklagten einzudringen“, erklärte der Vor- sitzende. Das Gericht war der Auffassung, daß Klein die Bluttat in„einem blindwüti- gen Aufbegehren, in einem plötzlichen Ent- schluß atavistischer Zerstörungswut“ beging. „Das war kein lang vorbereiteter Vorsatz.“ Im Mittelpunkt des anderthalb Tage dauern- den Prozesses stand die Suche nach dem Tatmotiv. Es konnte dem Angeklagten nicht nachgewiesen werden, daß er den sudeten- deutschen Flüchtling aus Habgier, heim- tückisch oder um eine andere Straftat zu ermöglichen, umbrachte— wie es ihm in der Anklageschrift und im Eröffnungs- beschluß vorgeworfen worden war. Das Schwurgericht verurteilte Klein daher nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags. Vieles spreche dafür, daß Klein bei der Fesselung des Rentners noch nicht vom Tö- tungswillen ergriffen war.„Der reifte später blitzschnell und ergab sich aus der Situa- tion.“ Zeugen für den Tathergang fehlen. Aber stumme Zeugen sprechen dafür, daß sich kein Kampf in der Wohnung abspielte: Die Möbel und die Einrichtung der Küche standen geordnet da, als die Tat entdeckt wurde; sogar die beiden Gläser waren ge- spült, aus denen Rudolf Schmitt und Adolf Klein kurz vor der Tat Wermut getrunken hatten. In Ruhe hat sich der Rentner offen- bar fesseln lassen, wenn auch die Aufforde- rung, ihn zu töten, nicht ernst gemeint war. . Dreck am Autobahnrand „Der Leserbrief Lumpen am Flugplatz! in „Anregungen und Beschwerden! war eine dringende Notwendigkeit. Die zerfetzten Reste der alten Säcke am Zaun stammen noch vom vorletzten Flugtag im Jahre 1955. Seitdem „zieren“ sie die Autobahn-Ausfahrt. Als weiterhin geradezu unmöglicher und unhaltbarer Zustand muß die Verschmutzung des Endstückes der Autobahn von der Ein- fahrt bis zum. Ende der Schrebergärten(etwa ein Kilometer lang) bezeichnet werden. Hier ist die Bahn rechts und links an den Böschun- gen mit Papier usw. geradezu übersät. Es muß angenommen werden, daß es sich um von den Spaziergängern weggeworfene Butterbrot- papiere und Zigarettenschachteln usw. handelt. Die Autobahn selbst wird, wie man öfter sieht, von einem Straßenwart mit Sack und Spieß von Papier gereinigt, offenbar gehört das Anfangs-Stück nicht zu seiner Kompetenz und bleibt deshalb der Dreck liegen. Man glaubt, in die Nähe eines Schuttabladeplatzes zu kommen, wenn man in Mannheim in die Autobahn hinein oder herausfährt. Als Mann- heimer muß man sich über diesen Zustand schämen. Es wäre dringend erwünscht, wenn hier einmal eine regelmäßige Einbeziehung in die Reinigung organisiert würde.“ 8 Antwort—„Sinfonie der drei Baukräne“ „Zu dem Leserbrief Sinfonie für drei Bau- kräne! vom 30. Oktober: Wenn ein Bauarbeiter neun Stunden mit schwerer Arbeit hinter sich hat, langt es ihm. Nun soll es schon vorgekom- men sein, daß statisch und konstruktiv wich- tige Bauteile in einem Zug fertig gestellt wer- den müssen. Ausrechnen kann man sich, wie lange man braucht dafür, aber ausrechnen kann man nicht, wann gerade an irgend einer Ma- schine etwas passiert. Der Einsender H. V. wird, wenn er durch unseren Lärm nicht schlafen konnte(19 Uhr), gemerkt haben, daß wir einen Defekt an unse- rem Kranen hatten. Die angefangene Arbeit konnte auf keinen Fall unterbrochen werden, auch nicht auf dem Lindenhof. So kam es, daß ich zwei Stunden Ausfall hatte und erst um 20.45 Uhr fertig war. Herr H. V. scheint Bau- arbeiter nur für ein notwendiges Uebel zu hal- ten, er vergißt scheinbar ganz, daß er, wenn keine Bauarbeiter da wären, ganz bestimmt auf irgend einem Baum wohnen würde, falls er es fertig brächte, sich eine Leiter zu bauen. Abschliegend möchte ich noch erwähnen, daß die Polizei mit einem ziemlich rauhen Ton (von mir ebenso erwidert) zu mir kam, als ich um 20.45 Uhr fast fertig war und mich freute, heimzukommen.“ K. H. M „Bausparen— Bauen— aber wo.. 2“ „Zu Ihrem Lokalbericht vom 23. Oktober unter der Ueberschrift Frischluftkanäle zwi- schen den Stadtteilen! möchte ich wie folgt Stel- lung nehmen: Wie man aus Ihren Schilderun- gen entnehmen kann, ist von der Stadtplanung im Generalbebauungsplan vorgesehen, auf Grund des katastrophalen Grundstückmangels der Stadt mit den Restbeständen wirtschaftlich umzugehen(sprich— Wohnblöcke zu erstellen). Immerhin sollen 50 bis 60 Einfamilienhäuser gebaut werden.“ Daß bei der heutigen Wohnungsnot möglichst viel Wohnraum geschaffen wird, ist einzusehen. Daß aber verschiedene Baugesellschaften sich darauf spezialisieren, nur in den Außenbezir- ken Wohnblöcke auf bisher unbebautem Ge- lände zu erstellen und die inneren Stadtbezirke als Ruinen liegen bleiben, ist nicht einzusehen. Als einer von vielen Bausparern muß ich aber auch die Forderung stellen, die im 2. Bundes- Wohnungsbaugesetz versprochene Erschließung von Bauland für Familien-Eigenheime zu ver- wirklichen. Es ist doch lächerlich, von 30 bis 60 Einfamilienhaus-Bauplätzen zu reden, wenn in Mannheim schätzungsweise mehrere tausend Bausparer vorhanden sind, die entweder schon zugeteilte Verträge haben oder in den nächsten Jahren mit ihren Verträgen fertig werden. Einerseits wird das Bausparen von Staatswegen gefördert, auf der anderen Seite tut man nichts dazu, diesen Leuten die Möglichkeit zu geben, ihre Verträge auch in geplanter Weise zu ver- wenden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn einmal das Thema„Bausparen— Bauen— aber wo?“ behandelt würde. Aber dies nicht von der Warte der Bausparkassen her, sondern vom Standpunkt des kleinen Bausparers.“ W. K., Bauingenieur Es spricht vieles dafür, daß Klein mehr als 185 Mark mitnahm. Der Verdacht ist stark, daß er 400 Mark mitgehen hieß, aber nachweisen läßt sich das nicht. Mildernde Umstände konnten dem Angeklagten nicht zugebilligt werden:„Dazu ist die Tat zu gemein und erbarmungslos“. Der Entschluß das Geld aus dem Nähkästchen zu nehmen, muß erst nach der Tötung blitzschnell ent. standen sein. „Wir kommen an der Tatsache nicht vor- über, daß die Bereitschaft zum Töten er- schreckend gewachsen ist unter den jungen Menschen“, betonte Dr. Weinreich. So wurde der Rentner Rudolf Schmidt, den alle Zeu- gen als sehr sparsamen und ordentlichen Mann schilderten, ein Opfer nicht nur des 22 jährigen Adolf Klein, sondern auch der großen Respektlosigkeit vor dem Leben, die im Zuge der Kriegs- und Nachkriegs- 1 in manchen Menschen entstanden ist. K Aus dem Polizeibericht: Unter Anhänger gedrückt Auf Lkywauf gefahren In der Käfertaler Straße fuhr ein amerl. kanischer Pkw auf einen am Straßenrend parkenden Lastzug. Durch seine Eigenge- schwindigkeit wurde der Pkw zum Teil unter den Anhänger des Lastzuges gedrückt Der Fahrer und ein neben ihm sitzendes Mädchen wurden nur leicht verletzt. Rollerfahrer stürzte Kurz vor 24 Uhr fuhr ein 30jähriger Mann aus Ludwigshafen, der mit seinem Motorroller aus der Beilstraße kam und über die Jungbuschbrücke wollte, aus eige- nem Verschulden in die neu angelegte Rasenfläche vor der Polizeiwache und kam dort zu Fall. Durch den Sturz erlitt er eine Schädelfraktur. Es besteht Lebensgefahr. Amerikaner löschten Pkw- Weil eine Benzinleitung gebrochen wet, fing ein Pkw auf der Fürther Straße Feuer. Angehörige der amerikanischen Feuerwehr kamen rechtzeitig dazu und erstickten den Brand mit Schaumlöschern, ehe der Wagen ein Raub der Flammen wurde. Freitod eines 80 jährigen In der Wohnung seines Schwiegersohnes in der Schwetzinger Vorstadt erhängte sich ein 80jähriger Mann. Der Grund seines Selbstmordes dürfte in Schwermut und Ver- folgungswahn zu suchen sein. Keine Unbekannte mehr Ein Rentner lernte in einer Wirtschaft eine 30 jährige Frau kennen, die ihm schlie- lich in seine Wohnung folgte. Nach ihrem Weggang vermißte der Rentner 50 Mark. Am nächsten Tag traf er aber die Frau im gleichen Lokal wieder und veranlaßte ihre Festnahme. Bevor sie die Polizei aus der Wirtschaft führte, zog sich die Festgenom- mene noch rasch einen Mantel an, der ir nicht gehörte. Ihren eigenen ließ sie als„Er. satz“ zurück. Der mitgenommene Mane konnte noch auf der Polizeiwache sicherge, stellt werden. Die Frau ist bei der Polizei keine Unbekannte mehr, denn schon ver- schiedene Straftaten brachten sie mit dem Gesetz in Konflikt. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft macht alle Landsleute darauf aufmerksam daß am 10. November ein Böhmerwäldler und Egerländer Heimatnachmittag in Eirr- lach, 14.30 Uhr, in der Gastwirtschaft„Zum Kopf“ veranstaltet wird. A. RACK E. BINGEN/ EINE DER GROSSTEN WWEINRBRENNEREIEN DEUTSCHLAND — — Die Ottilie, Einwyo! kenhat Mannb ster u kehrte mre Missio heit w aus A der St „Di haben veräne starke der t für res, und ehrs. heft cher meint afall- deen Auch reche n für elfen cher. kom- chnet gung Bretz Wenn d auf Male „Ab- Mit ndige vor mehr it ist- aber 8 Spielsachen für Indien: Schwester Ottilie sortiert. Bud: steiger at 2u cluh, 2 0.„ n Missionsschwester Ottilie kam zu Besuch — Die gebürtige Mannheimerin leitet ein Krankenhaus in Indien ner.“ Pie Franziskaner-Missionarin Schwester ler, als Zeitungsleute sie in der Wohnung men Ottilie, die heute in der indischen, 300 000 ihrer Schwester in K 4 besuchten. Sie war 7 70 Einwohner zählenden Stadt Indor ein Kran- gerade dabei, Berge von Spielzeug und Ge- u 1 7 0 kenhaus verwaltet und führt, ist gebürtige brauchgegenständen zu sortieren, die ihr von * Mannheimerin. Auf Einladung ihrer Schwe- Nachbarn, Freunden, Geschäftsleuten, Pfar- 1 ster und der Stadtverwaltung Mannheim reien und unbekannten Spendern für ihre „ kehrte sie dieser Tage für kurze Zeit in Schützlinge in Indien zur Verfügung gestellt riegs- re Heimatstadt zurück. Die 66jährige wurden. anden Missionarin kam nach 23 Jahren Abwesen- Schwester Ottilie hat sich ganz der Mis- beit wieder nach Mannheim, Wo sie auch— sionsarbeit gewidmet. Bevor sie die Leitung aus Anlaß des 350. Stadtjubiläums— von des christlichen Krankenhauses in Indor der Stadtverwaltung empfangen wurde. übernahm, war sie Lehrerin.„Indien ist das „Die Jesuitenkirche und der Wasserturm Land der krassen landschaftlichen und ge- t naben sich in meiner Abwesenheit kaum sellschaftlichen Gegensätze“, erzählt sie. In 5 verändert“, meinte die frühere Maria Heinz- Mannheim ist mr besonders der„allgemeine Wohlstand der Bürger“ aufgefallen. Denn in . a ihrem Wirkungskreis kennt sie meist nur e Wohin gehen Wir?. die 1 5 mh i 5 sam àau en Reis- un rdnußfeldern In- 5 1 7. November diens ihr tägliches Brot verdienen müssen. Tel“ Theater: Nationaltheater Großes Haus. 20.00 Am nächsten Dienstag tritt Schwester rückt pis 22.45 Uhr:„Die Zaubergeige(The. Ottilie wieder die Rückreise um die halb endes Nr. 1061 bis 2120); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Welt 5„ r, gruppe II, freier Verkauf); Aula Karl-Fried- ihrer indischen Gemeinde verbringen.„Aber rich- Gymnasium 20.00 Uhr: Studio-Aufführung es War schön, einmal wieder in der alten uriger„Born Lesterday,(Fleidelberger Little Theatre). Heimat zu sein.“ 0 1 Konzerte: Phora-Haus, O 7, 5, 20.00 Uhr: 0 Schöne Stimmen“(Schallplatten); Deutsch- 4 2 und Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Musik- Filmspiegel eige- leben in Amerika(Tonband); Mozartsaal 20.00 elegte Uhr: Kammerkonzert(Arbeitskreis Fim und Universum:„Das Schloß in Tirol“ kam Jugend). 5 5. i 0 Filme: planken:„Liebe, Jazz und Ueber- Ueber dem Schloß in Tirol wiegt sich ein 55 mute; Alster:„Ariane“; Schauburg:„Hale und Hubschrauber im Walzertakt und die junge 50 kleine Fische“; Capitol:„Zwischen Himmel Schloßherrin in der Hoffnung, das alte Ge- und Hölle“ Palast:„Die Abenteuer der vier mäuer vor der Versteigerung zu retten. Resch wat, Musketiere; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Geschlos- und fesch ist Resi, die junge Herrin. Erika euer 1— Gardinen“; Alhambra:„Verraten“; Uni- Remberg ist wohl überhaupt das Netteste an ö a sum:„Das Schloß in Tirol“; Kamera;„Im- 41 5 5 weht mer gerger mit Harry“; Kurbel:„Die Halb- diesem Rhombus-Film, in dem„gelogen a den starken“, 0 1 wird, wie gedruckt“, und entsprechend, sehr Vagen zum Nachteil des Ganzen, der aufklärenden Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Wahrheiten am Ende zu viele sind, um aus Leseprobe„Im Schatten der roten Rakete“ der recht gequälten und langwierigen Ein- der Bunten IIlustrierten bei. leitung noch ein Lustspiel zu machen. Sto ohnes e sich seines Ver- schaft nlieb⸗ ſhrem Mark. zu im ihre s der nom T ihr „Er- lantel erge· ole ver- dem 1 9 in Cigatette und Pfeife ichaf! 5 1 1 5 esam, 7 1 25 eine CEuteſtlasse fur sieh Kirr- Zum — Eine Auslese vollreiſer Plantagen-Tababe bestimmt den mild. yr. 258/ Donnerstag, 7. November 1957 MANNHEIM Seite PE Soldaten überfielen 56 jährigen Schneider Gestern morgen, zwischen 10.30 und 11 Uhr, wurde ein 56jähriger Schneidermeister, der innerhalb des Fliegerhorstes Sandhofen eine Schneider werkstatt führt, von einem amerikanischen Soldaten(vermutlich) mit einem„Totschläger“ zusammengeschlagen. Der Mann, der in der Werkstatt blutüber- strömt auf seinen Schneidertisch stürzte, wurde im Theresienkrankenhaus ärztlich versorgt Zunächst hatte kurz nach halb elf Uhr ein Gl die Werkstatt betreten und mit dem Schneidermeister ein Gespräch begonnen über einige Geschenkartikel, die in einer Vitrine untergebracht waren. Während der Unterredung betrat ein zweiter Soldat den Raum und schlug, ehe der Deutsche sich um- drehen konnte, von hinten auf den Mann ein. Die Täter konnten entkommen. Ob sie Geld oder Gegenstände aus der Werkstatt entwendeten, ist nicht bekannt. Hk Pantenburg:„Im Eis des hohen Nordens“ Erforscher der arktischen Welt sprach in der Abendakademie Die„Sehnsucht nach Lappland“ ist für manchen in südlicheren Breiten Beheimate- ten lebensbestimmend geworden. So auch für Vitalis Pantenburg, den rheinischen Nordlandfahrer, der durch viele Berichte, Bilder und Bücher bekannt wurde. Auf zahl- reichen Expeditionen hat er sich umfassende Kenntnis und Erfahrung der arktischen Welt angeeignet. Als er vor der Sandhofe- ner Abendakademie über den Hohen Nor- den sprach, war der Luthersaal dicht be- Setzt. V. Pantenburg gab in dem spannenden Vortrag eine Summe seiner Fahrten und Erfahrungen. Zwei Drittel Wasser, ein Drit- tel Land(von dem eine 15 000 Quadratkilo- meter große kanadische Inselgruppe erst durch die Luftbildmessungen der kanadi- schen Luftwaffe entdeckt wurde), das Dies ist die Zeit der Kleintierzüchter vier Lokalschauen am Wochenende bewiesen gutes Zuchtniveau Die Monate Oktober und November jedes Jahres sind die Zeit der Lokalschauen der einheimischen Kleintierzüchter. Auf ihnen wird gewissermaßen die Spreu vom Weizen für die im Dezember folgenden Kreis veranstaltungen gesondert. Der Aus- stellungsbetrieb in Mannheim war am letz- ten Wochenende mit vier Veranstaltungen besonders rege. Eine imposante Geflügelschau zeigte der Zuchtverein„Fortschritt“, der mit eigenen Kräften eine hübsche Ausstellungshalle von 160 qm erstellt hat und die mit der Schau eingeweiht wurde. 215 Geflügelnummern (18 große, sieben kleine Rassen) Waren zu sehen, unter denen ostfriesische Möwen, Ap- penzeller Spitztauben und bunte Sussex be- sonders geflelen. Seltenheitswerte bei die- sem Verein haben die schon seit drei Jahren mit Staatspreisen prämiierten großen Leg- horn. Es gab 15 Ehrenpreise, 13 Zuschlag- preise und 33 Sehr-gut-Prädikate. Im Siedlerheim„Märker Querschlag“ stellte der KZV Gartenstadt-Neueichwald 52 Geflügelexemplare aus acht Rassen vor, wobei es sechs Ehrenpreise und elf Sehr- gut-Noten gab. Unter 28 Kaninchen(acht Rassen) geflelen besonders die Alaska, Her- melin und Braunsilber(drei Ehrenpreise, zwölfmal Note J). Im„Zähringer Löwen“ stellte dieses Mal der Zuchtverein Schwetzingerstadt von 1912 aus. 70 Stück Geflügel(neun Rassen), dar- Urrter besonders schöne Angona, Gelbpadua- ner und gestreifte Italiener waren zu sehen; außerdem 24 Tauben. Karl Seubert gewann wieder den Tauben-Wanderpokal. Den Ge- flügelwanderpreis errang erneut Bernhard Morschheuser. Auch Martin Ungers Zucht, der zweimal das Blaue Band von Hannover gewonnen hat, war vertreten. Es gab sechs Ehren- und zwei Zuschlagpreise außer den üblichen guten Noten. Bei den 40 Kaninchen aus sieben Rassen gewann Kurt Jüngling den Pokal. Eine prächtige Exotenschau und eine Schau einheimischer Vögel von Werner Schwab rundeten das Bild. Im Bootshaus des Volkstümlichen Was- sersports zeigte der Kleintier züchterverein Mannheim-Luzenberg von 1916 seine Tiere. Außerdem war eine prächtige Pelzschau der Frauengruppe zu sehen. Für 68 Geflügel- exemplare aus zehn Rassen vom schwersten bis zum Zwerghuhn gab es 16 Ehrenpreise und 19 Sehr-gut-Prädikate. Den Wander- preis gewann hier Artur Wachtel. 75 Kanin- chen aus sieben Rassen ließen erkennen, daß man es àus Wirtschaftsgründen mit den mittleren Rassen hält(27 Ehrenpreise, zwölf Sehr-gut-Noten). Den Wanderpreis gewann, wie 1956, Georg Fischer, den Gesamtlei- stungspreis errang Artur Wachtel. Am Züchterabend wurden Michael und Karl Wagner für 40 jährige Treue mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Georg Scherer überreichte den Jubilaren außer- dem einen hübschen Präsentkorb. Kr Ut die Arktis. Pantenburg zeigte einzigartige Bilder von der Fahrt auf einem kleinen Expeditionsschiff durch dickes Packeis; von kühngezackten Eisber- gen, deren 40 000 jährlich an der Ostküste Grönlands entstehen; vom grönländischen Inlandeis, dessen Stärke mit 3500 Meter auf der Expedition von Professor Wegner fest- gestellt wurde. Weit jenseits des Polar- kreises wachsen unter dem Einfluß des Golfstroms noch hochstämmige Wälder. In den Tundren jenseits der Waldgrenze blüht im rauschhaft kurzen Sommer die gelbe Polarmagerite und im Eis des langen Win- zk be ters leben Tiere ohne Winterschlaf, auf ständiger Nahrungssuche. Manche der Tier- bilder Pantenburgs, so von Eisbären und „Moschusochsen“ sind berühmt geworden. Pantenburg zeigte auch die Wetterstation auf Jan Mayen, der„Teufelsinsel“, und be- richetete von dem unermeßlichen Rohstoff- reichtum der Subarktis und Arktis, durch den der hohe Norden mit der gesamten Weltwirtschaft verflochten ist. Eine gran- diose Technik erschließt die polaren Ge- biete,— aber die Leidenschaft des Herzens bleibt eine unersetzliche Triebkraft: Sie sprach aus dem temperamentvollen Vortrag. Ak . 5 AN „Vögel aus aller Welt“ heißt die Ausstel- lung, die der„Verein der Vogelfpeunde Hei- delberg, vom 17. bis 22. November im Ziegler-Bräu Heidelberg(Bergheimerstr. 1b) zeigt. Ausgestellt werden über 50 Vogel- arten. Die Schau wird am 17. November, 14 Uhr, eröffnet. Exotische Vogelpracht in Feudenheim Freunde der gefiederten Welt stellten ihre Exemplare aus „Freunde der geflederten Welt“ nennt sich eine Vereinigung von 15 Feudenhei- mern, die sich, unter dem Vorsitz von Jo- hann Mayer, vor drei Jahren zusammen- taten. Daß nicht die Mitgliederzahl über die Leistung eines Vereins entscheidet, sondern die Intensität seiner Bemühungen, zeigt die- ser kleine Liebhaberkreis. 1955 trat er zum Termin-Kalender BDA Mannheim: Am 7. November, 17.30 Uhr, im„Deutschen Hof“(Tattersallstraße), Vortrag von Stadtbaudirektor Peter Urban über das Thema:„Technische Folgen des zwei- ten Wohnungsbaugesetzes“. Industriegewerkschaft Metall— Angestellte: 7 November, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, O 4, 8-9, Zimmer 13, Angestellten- Versamm- lung; Thema:„Die tarifpolitische Situation der Angestellten“. Der kleine Kammerspielkreis Mannheim führt am 7. November, 19.30 Uhr, im Städ- tischen Altersheim Lindenhof, das Stück von Hans Sachs„Das Kälberbrüten“ auf. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 7. November, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowietzonen- Flüchtlinge. 1 DGB— Ortsausschuß Mannheim: 7. Novem- ber, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Ober-Reg.-Gewerberat Strasdat,„Aus der Praxis der Gewerbeaufsicht“. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: Die für 7. November geplante Arbeits- gemeinschaft„Nietzsche, Philosoph und Psy- chologe“(Dr. Brauch) wird auf einen späteren Termin verlegt. Abendakademie- Veranstaltungen am 7. No- vember: Wirtschaftshochschule, Hörsaal 138, 18 Uhr, Prof. Schachtschabel,„Aktuelle Wirt- schaftsfragen!;;— Rheinau:„Apollo“ Licht- spiele, 20 Uhr, Lichtbildervortrag von Vitalis Pantenburg,„kanada— Heute“;— Schönau, Lichtspielhaus„Unser Kino“, 19.30 Uhr,„Fröh- lichkeit— allezeit“ mit Edith Krüger und Wal- ter Pott. Wirtschkaftsverband Versicherungs- Vermitt- lung: 7. November, 17 Uhr, Victoria- Hotel, Vortrag von Hans Joachim Langer,„Die Be- triebsunterbrechungs-Versicherung für Klein- betriebe“. Freireligiöse Gemeinde Frauengruppe: 7. November, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Lichtbildervortrag von Werner Schück,„Streif- züge durch unsere Heimat“. Heimatbund Badenerland: 7. November, 20.15 Uhr, Parkstuben, Informationsabend:„Auf- gaben des Heimatbundes Badenerland nach dem Wahlergebnis vom 15. September 1957“; Sprecher: Carl Hetzel. Wir gratulieren! Die Eheleute Thomas Lei- big und Maria geb. Simon, Mannheim, Lin- 5 32, können goldene Hochzeit eiern. ersten Male mit einer Ausstellung an die Oeffentlichkeit; die zweite Ausstellung von Exoten und einheimischen Waldwögeln, die über das Wochenende in Feudenheim statt- kand, ließ eine beachtliche Weiterentwick- lung erkennen. Mit goldgelber Brust und türkisfarbenen Flügeln zeigte sich eine brasilianische Ara, das teure Glanzstück des Vereins. Indische Halsbandsittiche, australische Pflaumen kopfsittiche, Jendaya-Sittiche aus Brasilien erfreuten mit verwegenen Farbenspielen. Auf Sittiche und seltene kleine Exoten will sich der Verein weiterhin spezialisieren. In geräumigen, selbstgezimmerten Käfigen prä- sentierten sich noch viele andere Exoten: Schamadrossel, Roter Kardinal, Zebrafinken und afrikanische Paradies witwen. Nicht weniger Interesse fanden die ein- heimischen Vögel, für die es in Mannheim, das seine naturkundlichen Sammlungen ver- lor, kein Anschauungsmaterial mehr gibt. Auch ein seltener Wintergast aus dem ho- hen Norden war vertreten, der samtfederne Seidenschwanz. Die meisten einheimischen Vögel waren von den Vogelfreunden müh- sam gesundgepflegt worden, so eine Schleier. eule, die nachts im Industriegelände gegen eine Lokomotive flog, oder eine Waldohr- eule aus dem Viernheimer Wald, die, noch flaumig aus dem Nest gefallen, groß ge- stopft werden mußte. Die liebenswürdige, mit Sorgfalt aufgebaute Ausstellung fand starken Anklang. ak gonnengereiſt. würzigen Charakter dieser traditionsreichen Mischung. Mb ist ein Feinschnitt, die er ein zoll: lang faserig, hell und griſſig. In Wußten Sie das schon: Rund zoo Millionen Cigarelten werden monatlich in Westdeutschland selbstgefertigt die meisten davon mit MB] D 2 Ein BRINKMANN TABAR s BREMEN Seite 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 7. November 1957/ Nr. 255 Warentermin- Geschäfte Wesentlich erleichtert (Sg) Das Bundeswirtschaftsministerium hat jetzt durch einen Runderlaß die bisherige Beschränkung des Abschlusses von Geschäf- ten an Warenterminbörsen auf im Handels- und Genossenschaftsregister eingetragene Firmen beseitigt. Gleichzeitig wurde die Liste der für Warentermingeschäfte zugelassenen Waren- und Börsenplätze erweitert. Warentermingeschäfte mit Blei, Kupfer, Zink und Zinn können nunmehr auch an der New Lorker Börse abgeschlossen werden. Geschäfte mit Zucker, die bisher an den Zuckerbörsen in Hamburg und New Vork zu- gelassen waren, sind auf die Londoner Börse ausgedehnt worden. Mittelstands-Wünsche z ur Finanz- und Steuerpolitik (eg) Der Hauptgeschäftsführer des Deut- schen Industrie- und Handelstages, Dr. Frent- zel, hat vor der Industrie- und Handelskam- mer Koblenz am 6. November erklärt, bei der Förderung des Mittelstandes lägen die ent- scheidenden Aufgaben auf dem Gebiet der Finanz- und Steuerpolitik. Die Möglichkeiten des Mittelstandes zur Eigenkapitalbildung müßten durch steuerliche Maßnahmen we- sentlich verbessert, der Einkommensteuerta- rif umgestaltet, das kommunale Steuersystem reformiert und eine wettbewerbsneutrale Umsatzsteuer eingeführt werden. Auch vom Standpunkt des Mittelstandes sei die Belebung des Kapitalmarktes dring- lich. Er müsse für die mittelständische Kre- ditversorgung stärker geöffnet werden. Durch eine Reform des Aktienrechts und eine Popu- larisierung des Aktiensparens würde die Fremdflanzierung der Großbetriebe mehr als bisher über Aktienemissionen geleitet wer- den. Dies würde zu einer Entlastung der Kreditinstitute führen und damit neue Quellen für den Bankkredit der mittelstän- dischen Unternehmer eröffnen. Als Steuer- hilfe sollten auch die öffentlichen Kredite— besonders die ERP- Kredite— stärker auf die mittelständische Wirtschaft verlagert werden. Preisstop für Grundstücke vorläufig noch wirksam (eg) Die Aufhebung des Preisstops für unbebaute Grundstücke gehört zu den Auf- gaben, die sich der neue Bundeswohnungs- bauminister, Paul Lücke, gestellt hat. Die Vorarbeiten für diese Maßnahmen werden jedoch, wie am 6. November aus dem Bun- deswohnungsbauministerium verlautete, noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Federführend für eine entsprechende Preisverordnung oder die Ausarbeitung einer besonderen Gesetzesvorlage ist nicht der Bundeswohnungsbauminister, sondern der Bundeswirtschaftsminister, zu dessen Zuständigkeit die gesamte Preispolitik ge- hört. Verhandlungen zwischen beiden Res- sorts über die Freigabe der Grundstüclzs- Preise haben vorläufig noch nicht stattgefun- den. Es werden somit noch einige Monate ins Land ziehen, bevor der Plan Lückes ver- Wirklicht werden kann. Französische Stahlpreise steigen Die französischen Sbahlpreise sind im Durchschnitt um 6,5 v. H. erhöht worden. Die Preiserhöhungen schwanken je nach den Stahl produkten zwischen fünf und 38,5 v. H. Die Gußeisenpreise sind um annähernd Zwölf v. H. angehoben worden. Die neuen Preislisten sind ann 5. November der Luxem- bunger Behörde mitgeteilt worden und tre- ten mit sofortiger Wirkung in Kraft. In Kreisen der Stahlindustrie weist man darauf hin, daß die französischn Stahlpreise mach dieser Preiserhöhung noch durchweg unter den Stahlpreisen der übrigen Montan- unionsländer bleiben. Für Thomas-Stahl bleiben die framzösischen Preise sogar urn 25 V. H. umter den belgischen und um 15 v. H. unter den deutschen Preisen(vergl. MM vom 6. November:„Steigende Kchlenpreise in Frankreich“). Im Saargebiet Wird sich dię Erhöhung der französischen Kohlen- und Stahlpreise voll auswirken. Die Saarbergwerke und die saarländischen Hüt- tenwerke werden ihre Preise etwa im glei- chem Maß herauſsetzen. Wertstaffel der Bahntarife verfehlte ihren Zweck (eg) Die Wertstaffel der Eisenbahngüter- tarife, die nach den neuen Plänen der Bun- desbahn mit der Zusammenlegung der vier oberen Gütertarife eingeebnet werden soll, hat bisher nur in Einzelfällen den Unter- nehmen in den Zonenrandgebieten einen Wettbewerbschutz in ihren heimischen Ab- satzgebieten gebracht. Zu diesem Schluß kommt Dr. Walter Hamm vom Forschungs- institut für Wirtschaftspolitik an der Uni- versität Mainz in einem Gutachten, das er im Auftrage des Bundeswirtschaftsministe- riums erstellt hat. Das derzeitige Tarifsystem der Bundes- bahn, so meint Hamm, habe sich im Gegen- teil mitunter sogar ballungsfördernd ausge- Wirkt und dadurch Nachteile für die Wirt- schaft im Zonengrenzgebiet entstehen las- sen. An Stelle der Wertstaffel sollten künftig spezielle Tarifmaßnahmen zugunsten der förderungsbedürftigen Randzonen ergriffen werden. Kohlenvorräte der Verbraucher machen den Zechen Sorgen (VWD) Die Lage am Stahlmarkt der Montean-Union hat sich wie jedes Jahr um diese Zeit gegenüber den Sommermonaten wieder gebessert, die Nachfrage hat sich ge- festigt, und die Produktion steigt weiter rasch an, wie die Hohe Behörde in ihrem Monatsbericht für November feststellt. Der Auftragseingang für Walzstahl hat im Sep- tember gegen August wieder zugenommen. In den ersten neun Monaten 1957 erreich- ten die Auslieferungen von Walzstahl 3,53 Mill. t im Monatsdurchschnitt gegen einen monatlichen Auftragseingang von 3,37 Mil- lionen Tonnen. In der entsprechenden Zeit des Vorjahres lagen dagegen die Ausliefe- rungen mit 3,39 Mill. t noch unter dem Auf- tragseingang von 3,45 Mill. t monatlich. Die Lieferfristen haben sich entsprechend ver- kürzt. Der Auftragsbestand ist mit insge- samt 14 Mill. t Ende September 1957 jedoch weiterhin hoch und sichert mehrere Monate lang die volle Ausnutzung der Kapazitäten. Die Exportauslieferungen an Walzstahl waren in den ersten acht Monaten 1957 nur noch um acht v. H. höher als im Vorjahr, Während im ersten Halbjahr 1956 die Zu- Wachsrate noch 16 v. H. betrug. Die Versorgung der Montan-Union mit Rohstoffen gibt zur Zeit, wie die Hohe Be- hörde weiter mitteilt, keinerlei Anlaß zur Besorgnis. Auch beim Koks ist die Versor- gungslage ausgeglichen. Die Baissetendenz auf dem Welt- Schrottmarkt und besonders auf dem USA-Markt hat sich auf die Preise in der Gemeinschaft ausgewirkt. Auf dem Kohlemarkt, so versichert die Hohe Behörde, bestehen für die Verbraucher Die Sektsteuer soll fallen In Friedenszeiten bedarf es keiner Kriegszuschläge Die Sektsteuer in der Bundesrepublik soll abgeschafft werden. Das ist eine Forderung der CDU- Bundestagsabgeordneten von Rheinland-Pfalz, die sie in einem Zehn- Punkte- Programm zur Förderung des Wein- baus Bundesernährungsminister Dr. Lübke vorgelegt haben. Es handelt sich eigentlich um keine reine Sektsteuer. In Zeitläuften, da„alle Räder für den Sieg rollten“, waren die Außenhandels- beziehungen des Deutschen Reiches so gut wie zerrissen. Auch für Sekt fand sich nicht mehr soviel ausländische Kundschaft wie vordem in Friedenszeiten. Also beschloß die vom„Führer“ gelenkte„Führung“: Sekt ist Luxus; für Sekt muß ein„Kriegszuschlag“ erhoben werden. Der„Kriegszuschlag“ wurde selbst als bereits Friede„ausgebro- chen“ war, beibehalten. Im Jahre 1953 fand sich Fritz Schäffer lediglich zu einer Vermin- derung bereit, was ihm die sozial denkende Opposition sehr verargte. Das Endergebnis dieser Reduktion des Kriegszuschlages be- schrieb der MM in der Ausgabe vom 18. Au- gust 1953: Im Steueraufkommen entstand infolge Verminderung des Kriegszuschlages eine Einbuße von insgesamt 7,0 Mill. DM Sie wird teilweise ausgeglichen durch die Erhöhung des Lohn-, ElmKkommens- u. Umsatzsteuer- aufkommens um 4,0 Mill. DM die daraus resultiert, daß infolge Vermin- derung des Sektsteuerkriegszuschlages der Sektabsatz und die Sekterzeugung anstiegen. Verbliebe also eine Netto-Einbuße von rund 3 Mill. DM. Sie wird jedoch wettgemacht dadurch, daß zusätzliche Sekterzeugung und Sektabsatz 500 neue Arbeitsplätze schufen. Da die Schaffung eines Arbeitsplatzes damals, also im Jahre 1953— durchschnitt- lich einen Aufwand von 8000 DM erheischte, belief sich die wirtschaftliche Einsparung auf etwa 4 Mill. DM. Ein Ausgaben- Minus von 4 Mill. und ein Einnahmen-Plus von 4 Mill. ergeben zusammen noch immer 8 Mill., gegenüber einer Einbuße am Steuer- aufkommen von 7 Mill. DM. Man sage nicht, K URZ NACHRICHTEN Neue Kohlenpreis-Gespräche in Sicht (VWD) Neue Kohlenpreis- gespräche zwi- schen dem Bergbau und dem Bundeswirt- schaftsministerium werden für notwendig ge- halten, weil die Hohe Behörde der Montan: Union die These vertritt, daß der Ruhrkohlen- bergbau bis zu drei Viertel des strittigen An- teils an der Knappschafts versicherung ohne Preiserhöhung übernehmen könnte. Als Ter- min wird der 11. November genannt. In Bergbaukreisen wird betont, daß eine entsprechende Belastung des Bergbaus durch den Anteil an der Knappschaftsversicherung kostenmäßig nicht getragen werden könnte und somit eine Kohlenpreiserhöhung unver- meidlich würde, wenn entsprechend der These der Hohen Behörde gehandelt würde. Rentenmarkt weiter gefestigt (VWD) Der zentrale Kapitalmarktausschuß tagte am 5. November in Stuttgart. Er stellte fest, daß die Lage am Rentenmarkt sich weiter gefestigt hat. Insbesondere hat sich der Ab- satz an Pfandbriefen und Kommunalobligatio- nen bemerkenswert belebt. Auch die Emissio- nen in öffentlichen Anleihen und Industrie- Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60,71 60,83 100 norwegische Kronen 58.81 53,93 100 schwedische Kronen 81,175 81,335 1 englisches Pfund 11,763 11,783 100 holländische Gulden 110,63 110,85 100 belgische Francs 8,40 8,42 100 französische Franes 0,9978 0,9998 100 Schweizer Franken 95,91 96,11 1000 italienische Lire 6,712 6,732 1 US-Dollar 4,1961 4,2061 1 kanadischer Dollar 4.368 4,378 100 Schweizer Franken(fr.) 97,935 98, 135 100 österreichische Schilling 16,132 16,172 100 DOM-W= 412,50 DM-O; 100 DM-O= 25,74 DPM-W obligationen fanden bei steigender Beteiligung des Privatpublikums guten Absatz. Trotzdem wird nach Auffassung des Ausschusses weiter- hin eine Förderung und pflegliche Behandlung des Kapitalmarktes notwendig sein. Zahlungsschwierigkeiten nehmen ab (VWD) Die Zahl der Insolvenzen hat im September 1957, wie das Statistische Bundes- amt mitteilt, gegen den Vormonat weiterhin abgenommen. Im Bundesgebiet— ohne Saar- land und Berlin— wurden 276 neue Insol- venzfälle gegen 299 im August ermittelt. Da- mit beläuft sich die Zahl der in der Zeit von Januar bis September 1957 festgestellten In- solvenzen auf 2 843 gegen 2972 Fälle im ent- sprechenden Vorjahreszeitraum. Im September 1957 wurden unter Ein- beziehung von 13 Anschlußkonkursen, denen ein Vergleichsverfahren vorausging, 237 Kon- kurse gegen 244 im Vormonat gezählt und 52 Vergleichsverfahren gegen 67 im August. Von den im Berichtsmonat festgestellten Konkur- sen gelangten 80 Verfahren mangels Masse nicht zur Eröffnung. Argentinien-Abkommen erneut verlängert (VWD) Das bilaterale(zweiseitige) Handels- und Zahlungsabkommen zwischen der Bundes- republik und Argentinien vom 2. November 1954 ist erneut verlängert worden, und zwar bis 30. November 1957. Diese Maßnahme er- folgte im Hinblick darauf, daß die Unterzeich- nung der multilateralen Wirtschaftsverein- barungen zwischen Argentinien und den Län- dern des Pariser Klubs erst nach dem 15. No- vember erfolgen kann. Die Geltungsdauer des bilateralen Abkommens war zunächst vom 15. August bis 31. Oktober ausgedehnt worden. Ein Runderlaß über die zweite Verlängerung wird vom Bundeswirtschaftsministerium in Kürze veröffentlicht. es handle sich um„kleine Fische“. Soll es Sinn und Zweck der Wirtschaft und auch der Finanzwirtschaft sein, dem Menschen zu dienen, dann ist es doch zweckmäßig, solche „Zöpfe“ abzuschaffen. Soweit der MM vom 18. August 1953. Zweifellos handelt es sich um„Zöpfe“, wenn in Friedenszeiten der Finanzminister noch angegangen werden muß um restlose Besei- tigung von„Kriegszuschlägen“. Ein Schönheitsfehler haftet allerdings dieser agrarpolitischen Forderung an. Sie ist keineswegs ein die Agrarpolitik refor- mierender Geistesblitz, sondern sie ist ebenso alt wie der auch in Friedenszeiten erhobene Kriegszuschlag vom Schaumwein- genug. Ist das aber die Schuld der Agrar- politiker? Dem Chronist will dünken, es ist viel eher die Schuld des Finanzministers, der bislang nicht wahrhaben wollte, daß Sekt und Sektgenuß bisher weder Kriege entfesselten noch verlängerten. 1e Abgeordneten wollen übrigens unter anderem auch, daß in den Grünen Plan zu- gunsten der Landwirtschaft ein Sonderplan für den Weinbau aufgenommen wird. Sie möchten, daß die Winzer vor Abschluß von Handelsverträgen gehört werden, daß bei der Weinkontrolle gegenüber ausländischen Weinen dieselben strengen Maßstäbe ange- legt werden wie gegenüber deutschen Wei- nen und daß ein neues, zeitgemäßes Wein- gesetz verabschiedet wird, das den Erforder- nissen des Europäischen Marktes entspricht. Die deutschen Weinerzeuger und Wein- händler dürften nicht schlechter gestellt werden als ihre ausländischen Berufskol- legen. Sg FOW Effektenbörse keinerlei Versorgungsschwierigkeiten. Da- gegen hätten in letzter Zeit verschiedene Er- zeuger Besorgnisse über eine mögliche Marktsättigung und Absatzschwierigkeiten für die Förderung geäußert. Der Uebergang von einer schwierigen Versorgungslage auf eine Marktlage, in der sich die Vorräte der Zechen erhöhen, sei vor allem auf äußere Einflüsse zurückzuführen, wie die Suezkrise und den milden Winter 1956/57. Diese Ereig- nisse hätten dazu geführt, daß sich die Vor- räte bei den Verbrauchern Mitte 1957 gegen Mitte 1956 etwa von sechs auf acht Mill. t er- höht haben. Die Einfuhr von amerikanischer Kohle, die in den ersten acht Monaten 1957 mit 26 Mill. t um 42 v. H. gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit zugenommen Hat, stelle deswegen Probleme auf kurze und lange Sicht, zumal sie auf Grund langfri- stiger Verträge erfolge. Die gegenwärtige Marktlage sei, so heißt es in dem Bericht, nicht ganz ohne Gefahr für die Erzeuger. Wenn die Verbraucher von ihren Vorräten zehrten, so könnten die Käufe bei den inländischen Zechen, beson- ders durch die Konkurrenz der USA-Kchle, zurückgehen. „Aegyptianisiertes“ Eigentum Soll entschädigt werden (VWD) Aegypten wird britischen und französischen Staatsangehörigen für ihr im Zusammenhang mit dem Suezkonflikt „ägyptianisiertes“ Eigentum Entschädigun- gen zahlen, wenn die gegenwärtig laufenden Verhandlungen zwischen den Delegationen der drei beteiligten Regierungen erfolgreich Abgeschlossen sind, wie am 5. November in ägyptischen Finanzkreisen erklärt wurde. Vom ägyptischen Finanzministerium und von der Sequesterbehörde seien kürzlich ein- gehende Untersuchungen über das nationa- lisierte britische und französische Eigentum vorgenommen worden; der Leiter der ägyp- tischen Delegation habe den Bericht dar- über zu den Verhandlungen mit den Briten mitgenommen. Der Delegationsleiter für die Besprechungen mit den Franzosen würde einen ähnlichen Bericht in der nächsten Woche nach Genf mitnehmen. eee Probleme der Freihandelszone werden in Paris beraten Die erste Sitzung des vom Ministerrat des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEO) am 17. Oktober eingesetzten Regierungsaus. schusses, der die mit der Errichtung einer europäischen Freihandelszone zusammen- hängenden Probleme beraten soll, ist für die Zeit vom 14. bis 16. November in Paris fest. gesetzt worden. Für die Bundesrepublik wird Bundeswirtschaftsminister Erhard an an den Beratungen teilnehmen. Als Arpbeitsunterlage dient ein vom Sekretariat des britischen Ministers für europäische Angelegenheiten, Maudling., aus. gearbeiteter Bericht, der eine Bestandsauf. nahme der bisher auf diesem Gebiet gelei- steten Arbeiten enthält. Dieses Dokument ist bereits fertiggestellt worden und liegt den Regierungen zur Kenntnis- und Stel. lungnahme vor. Der Regierungsausschuß wird sich auf dieser ersten Sitzung zunächst einmal über die Reihenfolge der zur Erledigung vorlie- genden Probleme und, so weit es möglich ist, über die diesen Problemen zu gebenden Ziele zu einigen haben. Es ist ganz aus- geschlossen, daß der Ausschuß bereits alle in dem Arbeitsdokument enthaltenen Fra- gen klar beantworten kann, aber man hofkt doch, daß den Experten ein Ausreichend klares und umfangreiches Arbeitsprogramm zur Ausarbeitung in den letzten Wochen vorgelegt werden kann, so daß Anfang näch- sten Jahres eine neue Sitzung des Aus- schusses möglich werden wird. Der in cer vergangenen Woche ein- gesetzte Sonderausschuß des allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens(GATT) ist am 4. November zum ersten Male zusam- mengetreten. Hauptaufgabe des Ausschusses ist, die Auswirkungen des Rom- Vertrages über den Gemeinsamen Europäischen Markt der ab 1. Januar 1958 in Kraft tritt, auf das GATT zu untersuchen. Der Ausschuß wählte zum ersten Vorsitzenden Dana Wilgress (Kanada) und Dr. Andres Vargas Gomez (Kuba), sowie Osman Ali(Pakistan) als ersten und zweiten Stellvertretenden Vor- sitzenden. Inleressantes fut die HMausttau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Die Butterpreise werden sich nicht Andern. Die Erzeugung im Inland ist nur ganz leicht zurückgegangen. Aus den Hauptliefer- ländern Holland, Dänemark und Schweden wird laufend importiert. Ausländische Mar- kenbutter ist um 10 bis 20 Pf je kg billiger als deutsche Ware. Käse: Das Angebot ist weiter für die Jah- reszeit reichlich. Schnittkäse kann dort, wo die Preise auf Grund der gesunkenen Notie- rungen bisher nicht nachgegeben haben, etwas billiger werden. Für Emmentaler, Weichkäse und Sauermilchkäse wird man so Viel zahlen wie bisher. Eier: Die Eierpreise können in den Ver- brauchergebieten, die hauptsächlich mit Im- portware versorgt werden, wieder um 1 Pf je Stück nachgeben. Die Holländer und Dänen sind Anfang dieser Woche nämlich mit ihren Forderungen heruntergegangen. Geflügel: Das Angebot ist weiter günstig, obgleich die Preise bei lebhafterer Nachfrage hier und da leicht angezogen haben. Fleisch: Rind- und Kalbfleisch wird so viel kosten wie bisher. Erhöhungen und Dresdner Bank AG., Mannheim Frankfurt a. M., 6. November 1957 Börsenverlauf. (VWD) Infolge der anhaltend geringen Unternehmungslust des In- und Aus- landes blieb die Kursentwicklung von Zufallsaufträgen abhängig. Wie an den Vortagen ergaben sich zumeist nur kleine beiderseitige Veränderungen. IG-Farben-Nachfolge gesellschaften konn- ten sich durchweg behaupten, während Montanwerte allgemein abgeschwächt eröffneten und nur teilweise im Verlauf etwas freundlicher tendierten. Von Spezialpapieren setzten Ad für Verkehr ire Aufwärtsbewegung der letzten Tage fort. Lokalmärkte wenig verändert. Kaufhaus- Aktien bis zu 2 Punkten höher im Handel. Rentenmärkte bei zunehmender Umsatztätigkeit fest. Hochver- Zinsliche Industrieobligationen und öffentliche Anleihen verschiedentlich ein Viertel bis drei Vier- tel höher. 8 Aktien 1 6. 11. Aktien 3 11. 6. 11. Aktien 3.11. 6. 11. VVV 144 Mannesmann 164 164½½ Bergb. Neue Hoffg. 150% 150 Adler werke. 112% 11% Metallges 450 450 Gute Hoffnung i 230 AEG. 180% 180% Rhein- Braunk. 242 242 Bet. Ges. Ruhrort 215 215 Scl ell 907 91/%,[Rhein-Elektr. 171 171 MA NNX 195 106%[Rheinstaghl! 158¾ů 159 NNW 12 122 WE% 100 eh. Hoesch a8 Bemberg. 2 82 Salzdetfurtn. 217 217 Hoeschwerke 136 135 Berger Tiefbau 145˙/ 145%[Schering 268½ f 266½ C7 22⁵ 220 Schlossquellbrau. 231 230 Buderus 170 170 Schubert& Salzer 106% 07 eh. Kloeckner w.: Se e„„ e 233 Kloeckner-Werke 149/ 149¼ Sonti Gummi. 255 25% Sellind Wolff 122 122 Elöckn. Humb. P. 190% f 190¼ Daimler-Benz. 395 307 Siemen«s 180 186%[Kloecknèr- Bergb. 148 148¼ Degussa 200 799175 Sinner 121 121 Stahlw. Südwestf. 170% 176% .. 55 7 1 5 Udzucker 12 225 8 2. 5 2 169 Dt. Linoleum: 24 248 Ver Stanwerke 5. 3.— eh. ver. stahlw.: 5 223 22[Wintershall 244½ 244 Dt. Edeistahlwerk] 224½ 223 1 er Hof 242 227 Zelß-I kon 201 203 Dortm. Hörder e 230 3 Zellstoff Waldhof 11½ 111½¼„ 5 135 135½ Enzinger Union 1 104 Zanſcen 555 5 170 152 Gebr. Fah 130 B Badische Banxk 190 19⁰ 1 7 8 5 r. 130 Bayr Hypothek. Gußstahlw Witt. 241 241 . 3 300 u. Wechsel-Bk.211¾ 21½[Hamporn. Bergb 326 55 — 0 55 5 Handelsunion. 250 250 BAS pt.. 178 178 ¾% Commerzbank) 8 Phönix Rhenrohr 170 100½ Casella 305 305 Commerz. Huttenw. Siegerl. 214 Farbenf. Bayer 195¼ 196 u Eredit-Bank. 233 233 Niederrh. Hütte 8 Feldmühle. 331½ 332 Deutsche Bank) 15 15 Ruhrst. Hatting 175 178 Felten& Guill. 133½ 18% Dt. Bank 46 200 200% Stahlw. Südwestf. 175¼ 170% Goldschmidt 180%[188[Presdner Bank) 10% 46%[Aus Thyssen-H.167½ 167 ¼ Gritzner-RKayser 1226 12253 Dresdner Banka 204 20⁵ Erin Bergbau. 285 280 Grün& Ellinger 171 FF 185 Harp. Bergbau i ee, 75 Investmentfonds Hdlb. Zement 242 242 Rhein. Hyp.-Bank 170 170 Hioeckister ParBen 185 185 Dego(Vorzag) 795 79%[Concentra. 100,25 100,25 Holzmann 23% 2 Montan- Nachf.: V Klein, Schanzl. u. B. 220 1 220 T 5 5 Fondi 8— Enorrrf 32 328 e 1 5 155 ieee isenhütte 5 7 5 155 555—* 1 2 Stahlw Bochum 139¼ 130% Investa. 103,10 103,20 F 5. 27 3 1 Din J 5 zinde's E 5 1 214½. 2 Hiends 8 8 Ludw. Walzmühle 108 108 Hüttenw. Oberh. I 162% 162%[Usca fonds 3 ) RM- Werte Rückgänge der Notierungen an den Rinder- und Kälbermärkten hielten sich in dieser Woche ungefähr die Waage. Auf den Schweinemärkten waren meist weniger Tiere zum Verkauf gestellt worden, so daß die Notierungen hier fast durchweg heraufgesetzt wurden. Diese festere Marktlage wird jedoch nicht lange bestehen bleiben, da die Zahl der Schweine in diesem Jahr wesentlich größer ist als im vergangenen Jahr. Mit höheren Preisen für Schweinefleisch ist deshalb nicht zu rechnen, zumal der Rückgang der Preise für lebende Schweine in den vergangenen Wochen noch nicht ganz bei den Verbrau- chern angekommen ist. Seefisch: In dieser Woche ist die Zufuhr von Seefisch noch gering. Vor allem Rot- barsch und Kabeljau sind knapp und teuer. Verhältnismäßig preisgünstig ist Seelachs, Die Anlandungen werden in der nächsten Woche wieder zunehmen, da sich das Wetter auf den Fanggründen vor der norwegischen Küste beruhigt hat. Kartoffeln: Das Angebot der weniger be. gehrten stärkereicheren Speisesorten wird reichlich bleiben, während Salatkartoffeln und einige bevorzugte Sorten knapper wer- den. Die stärkereicheren Sorten sind deshalb preiswerter als die übrigen Sorten, für die man wahrscheinlich etwas mehr anlegen muß als bisher. Bei Lieferung frei Keller beträgt die Differenz der Preise der bevorzugten und stärkereicheren Sorten zur Zeit bis zu 2 Dl je 50 kg.. Obst: Die Versorgung mit Kernobst Wird sich nicht bessern. Auch Wirtschaftsobst bleibt knapp. Mit preiswerten Weintrauben ist nicht mehr zu rechnen. Unter den Süd- früchten könnten Zitronen noch etwas billi- ger werden. Der Beginn der Wintersaison für Zitrusfrüchte kommt in verstärkten Liefe-. rungen von Mandarinen und Clementinen und Cap-Apfelsinen zum Ausdruck. Das An- gebot wird jetzt von Woche zu Woche größer. Bananen wird es soviel geben wie bisher. Gemüse: Bei der milden Witterung bleibt das Angebot aller Herbstgemüsesorten reich- lich und preiswert. Die Zufuhr von Tomaten und Salatgurken läßt dagegen weiter nach. Der Höhepunkt der Herbsternte von Blu- menkohl ist überschritten. Die Preise dürkten deshalb für diese Gemüseart leicht anziehen Kleine Blumenkohlköpfe können allerdings noch etwas billiger werden. Marktberichte vom 6. NO vember Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Gronmand (VWD) Bei schwacher Anfuhr normaler 7 Es erzielten: Kepfel A 4052; B 3038; C 7 Goldparmäne& 6075; B 4555; Boskoop 38 0 Brettacher A 4050; B 3543; Gewürzluiken 4 5 bis 45; B 32—35; Rheinischer Winterrambour bis 45; Birnen A 40-60; B 3038; Pastoren 255 bis 55; B 3543; Kopfsalat Stück A 1045; F l Endlvien Stück A 10; B 6-8; Spinat 1516: 95 menkohl Stück über 300 mm Durchmesset. 5 250—300 mm 30; 200230 mm 25; 150—200 mm 19721 B 1018; Rosenkohl 24-30; Sellerie A 1622; 15 bis 16; Lauch A 15—20; B 1315; Zwiebeln 14—=ll, NE-Metalle Westdeutscher Zinnpreis 847955 75 Elektrolytkupfer für Leitzwecke 23020 Pe. Blei in Kabeln 106—107 DIL Aluminium für Leitzwecke 25020 pf Messing: MS 5g 176163 5 Messing: Ms 63 201206 der Weinbrand für- Fortgeschrittene Vr. 258 Stut eine g nicht b tagsabe denbur tag die überha und ur zendun stehen Abgeor Goldste Kopfni den mi sendun Die Re chende rung v genann bestellt Der geberis chensch Stuttga schon den-Wi gang E fassune ten sei meinte bestellt der Ei oder ab — We Der Frauen Saal de ditione erlös v. Stände: leute v. abgesti angekũ Heidellk Neinha müdlicl Dem De dierend ropa, G Nan Zustame Franke Morger Kreis „Austri und 80 nimmt zur Toi dadurel Neu Wor acht N jetzt e chein kehr ü rissen eine 8 ist. Die halb de N N 1 60 d ti K Zuve kür kr Spino⸗ ——'ꝑ Saube Küen per 8 evtl. 5 17 b. 1 ——— Lagerar Führe. Angeb . vr 258/ Donnerstag, 7. November 1957 Al 8 D E N B 1 ND E 8 LAN IL E R N Selte 9 ——— 2 250 — ne„Eine ärgerliche Angelegenheit“ Landtag debattierte über unbestellte Warensendungen bene l 8 Zwei Kaminbauer aus 98 Meter Höhe abgestürzt 8 8 8 8 70 Bremen. Aus 98 Meter Höhe sind am EO) stuttgart.„Eine ärgerliche Angelegenheit, in der Weise, daß die Ware bezahlt würde. Mittwoch in Bremen zwei Kaminbauer, die auf dem Gelände der Mobilöl AG beim Bau aus. ene grobe Unverschämtheit, die man sich Eine Ablehnung brauche nicht ausdrücklich 5 nicht bieten lassen sollte!“ nannte der Land- Zu erfolgen. eines Riesenschornsteins tätig waren, töd- 1 8 dnete Dr. Johann-Peter Bran- Der Empfà k ich 3 lich abgestürzt. Der Unfall ereignete sich, als ae di in b 1 18 mpfänger könne sich ganz untätig ver- B terial auf ein im Schornsteininnern 0 aden-württembergischen Land- h IIS N f f 5 aumaterial auf ein im orns fest. denburg im 1 Alten. Insbesondere sei er nicht dazu ver angebrachtes Gertist Heraufgez0 en blink tag die gerade in der letzten Zeit wieder pflichtet, die Ware zurückzusenden. Er an überhandnehmende Zusendung unbestellter brauche sie auch nicht sorgfältig zu verwah- und unerbetener Warenproben und Waren- ren. Nach der herrschenden Rechtsauffas- vom sendungen. Gerade die im öffentlichen Leben sung hafte der Empfänger nämlich bei Ver- für stehenden Persönlichkeiten, so klagte der lust oder Beschädigung der Ware nur dann, aus. äbgeordnete und Oberbürgermeister der wenn ihm grobe Fahrlässigkeit zur Last ge- sauf. Goldstadt Pforzheim unter bestätigendem legt werden könne, wenn er also die aller- ſelel. Kopfnicken seiner Landtagskollegen, wür- einfachste, jedermann ohne weiteres mög- ment den mit derartigen ungewünschten Waren- liche und zumutbare Sorgfalt außer acht liegt] sendungen besonders überschüttet werden. läßt“. Die Gerichte trügen bei ihren dies- Stel. Die Regierung, so meinte er, solle entspre- pezüglichen Entscheidungen durchaus dem chende Schritte einleiten, um die Bevölke- Umstand gebührend Rechnung, daß es sich aut fung vor„pelästigenden Zusendungen so- bei der beim Empfänger verlorengegangenen über] genannter Warenproben und anderer nicht- oder beschädigten Sendungen um jästige, Nach Angaben der Bremer Polizei ist dabei vermutlich ein Kontrollzeichen übersehen und das Baumaterial zu weit hochgezogen worden, so daß der an dem Gerüst in 98 m Höhe befestigte hölzerne Rollenblock, durch den das Zugseil lief, umstürzte und ins Innere des Schornsteins flel. Die beiden Kamin- bauer, ein 53- und ein 25jähriger, die sich auf dem Gerüst befanden, wurden bei dem Sturz mit in die Tiefe gerissen. Jetzt vier Todesopfer Pforzheim. Die Zahl der Todesopfer des ie üt. g 5 a 5 Unfalls auf der Autobahn zwischen Pforz- rlie. bestellter Waren“ zu schützen. ihm wider Willen aufgedrängte Sendungen e 1 1 glich Der Forderung auf zusätzliche gesetz- handele. Bis in die uns Zeit hinei 8 heim und Karlsruhe, bei dem— wie Wir be- Bis in jüngste Zeit hinein seien richteten— am Freitag ein Personenwagen nden geberische Maßnahmen gegen derartige Ma. zahlreiche Gerichtsentscheidungen ergangen, 1 chenschaften findiger Geschäftsleute trat die in denen die Zusendung unbestellter Waren Stuttgarter Regierung im Hinblick auf die als ein ungulässiges„Anreißen von Kun- aus Heidelberg von der Fahrbahn abgekom- men war, umkippte und danm gegen einen 5 8 ö f Baum prallte, hat sich inzwischen auf vier 19 schon Bestehende Rechtslage nicht bei. Ba- den“ und damit als ein Verstoß gegen den 5 5 5 5 8 N Ein 2 abeiter Mann und eime 20 nend den-Württembergs Justizminister, Pr. Wolf- 1 des Gesetzes gegen den unlauteren Wett-„Wasserbüffel“ wird am Niederrhein erprobt Jahre alte Frall Waren noch aui der Unfall amm gang Haußmann, vertrat vielmehr die Auf- bewerb qualifiziert werde. Die Gerichte Eine große Zukunft wird der Schubsckhiffahrt auf dem Rhein vorausgesagt. Eine Arbeits- stelle gestorben. Nun sind auch ein 22jähri- chen lassung, die vorhandenen Rechtsvorschrif- könnten also mit den vorhandenen Rechts- gemeinschaft von deutscken und niederländischen Reedern stellt jetzt— zunächst noch zur ger junger Mann und ein 17jähriges Mäd- lch. ten seien ausreichend. Rechtlich gesehen, so vorschriften durchaus allen Fällen gerecht Erprobung die erste Einheit in Dienst, die aus dem Schubboot„Wasserbüßfel“ und vier chen ihren schweren Verletzungen erlegen. Aus- meinte der Minister, sei die Zusendung Uni- werden.„Dies gilt insbesondere dann“, sagte Leichtern besteht. Die Leichter, die auf verschiedene Arten mit dem Schubschiſf zu einer Von den fünf Insassen des Wagens lebt nur bestellter Waren eine Vertragsofferte, die Haußmann,„wenn sich die Bevölkerung ge- Einheit zusammengebaut werden können, befinden sich zur Zeit auf dem Waal in Holland noch der Fahrer, doch wird auch an seinem ein- der Empfänger nach Belieben annehmen genüber solchen lästigen Warensendungen auf dem Weg nach Rotterdam, wo sie eine Ladung Eisenerz für die nieder rheinischen Aufkommen gezweifelt, da er Gehirnblutun- einen oder ablehnen könne. Die Annahme geschehe vernünftig verhält und nicht aus Bequem- Hüttenwerke holen werden. Die 5000 Tonnen Erz sind die erste Ladung, die von einer gen hat. ) ist g 5 5 lichkeit oder aus Rechtsirrtum dazu beiträgt, Schubschiſf- Einheit auf dem Rhein transportirt wird. Von den Erfahrungen, die die 2 sam- Weihnachtsmarkt in Heidelberg daß die Rechnung der allzu findigen und ge- Arbeitsgemeinschaft dabei sammelt, wird es abhängen, ob weitere Aufträge zum Bau Schiffahrt hat es schwer 18888 Der Heidelberger deutsch- amerikanische schäftstüchtigen Versandgeschäfte aufgeht.“ solcher Schubschiſfe erteilt werden. dpa-Bild Rüdesheim. Das Niedrigwasser des 1 75 Frauenklub eröffnete am Dienstag im großen Rheins behindert die Schiffahrt von Tag zu 35 Saal der Heidelberger Stadthalle seinen tra- v K Tag mehr. Der Kauber Pegel lag rage 1 ante aitonellen Weihnachtsmarkt, dessen Rein- NsSere orrespondenten melden auherdem: 555555 5 2 10 V Vor kritischem 5 n ²ĩů C 1 5 berg— or kritischem Experimen germeister Dr. h. c. Baernreuther bei der Sonnenschei l 40 5 5 1 leute vielfach auf amerikanischen Geschmack Frankfurt/ Main. Der Frankfurter Kern- Stadtverwaltung Nürnberg nicht eingegan- 85„„ Der Schleppkahn„Laboremus“ aus Emme- 10 8 abgestimmte und mit englischer Reklame angekündigte Weihnachtsgeschenke. Der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Carl Neinhaus dankte dem Klub für seine uner- gen ist. Die Stadtverwaltung müsse nach wie Frankfurt. Um etwas für die Bequem- rich. der mit einer für Brüssel bestimmten vor feststellen, daß kein Telegramm des lichkeit der Touristen zu, tun, die nach Salzladung unterwegs war, hatte im neuen Bundeskanzlers in Nürnberg angekommen 5.. 5 obersten Chefs 5 1 N 8 1b ie, . 5 5„ sei. Nachforschungen bei den zuständig er französischen Eisenbahnen das soge- beruhru 1 WU. 5„ müdliche Initiative und seine Leistungen. Fade 55 kritischen Experiment, das die Postbehörden hatten e 2. nannte„Wetterphon“ erfunden. Ab Frühjahr Kahn vor Trechtingshausen nahe ans Ufer Dem Dank schloß sich auch der Oberkomman-⸗ 55 1 55 einleitet und den Reaktor in Zeit vom 13. bis 16. September kein Tele- 1958 braucht man nur in Frankfurt am Main zu legen, um das eingedrungene Wasser aus- dierende der amerikanischen Armee in Eu- 8 Setzt. Ursprünglich war geplant, die gramm Adenauers an die Stadt Nürnberg die Telefonnummer 213 44 anzurufen, um zupumpen. Bei Stromkilometer 541,5 Vor ropa, General Henry J. Hodes, an. eaktoren in München, wo am 31. Oktober einging. sich dort über die Wetterlage in dem Gebiet Reindiebach, hatte auch das Motorschiff„Su das kritische Experiment geglückt ist, und 5 1 5 j 3 5 Straßgb das Bleche an Bord 2 7 g 8 N 5 Sk, zu informieren, in das man reisen möchte. anne aus N f 1 Aus Expreßʒ Zug gestürzt in Frankfurt gleichzeitig in Betrieb zu neh- Straßenbahn gegen Autobus— 15 Verletzte„Sonnenschein durchs Telefon“ 8 das hat Grundberührung, die zu einem Wasser- Namedy. In vermutlich schlaftrunkenem men. In Frankfurt sind jedoch Verzögerun- K. 1 b einbruch führte. Das Schiff wurde ebenfalls der. Zustand ist die 52 Jahre alte Rosa Helfer aus gen im Bau des Kernphysikalischen Instituts nach Trechtinghausen gebracht. fieser prankenburg(Oesterreich) in den frühen aufgetreten, das seit März dieses Jahres neu den Morgenstunden des Mittwoch bei Namedy im errichtet wird. Tiere Kreis Mayen aus dem vorletzten Wagen des 5 die„Austria-Expreß“ Wien Ostende gestürzt Sonnenscheinrekord auf der Zugspitze setzt und schwer verletzt worden. Die Polizei Garmisch- Partenkirchen. Das Observato- doch nimmt an, daß Frau Helfer auf dem Wege rium auf der Zugspitze meldet für den Mo- der zur Tollette die falsche Tür geöffnet hat und nat Oktober einen neuen Sonnenschein- reaktor steht nach Mitteilung des Leiters des Kernphysikalischen Instituts der Frank- furter Universität, Prof. Dr. Erwin Schop- 2 Duisburg. 15 Personen wurden verletzt, französische Reisebüro in Frankfurt diese Als àuf einer Kreuzung der Duisburger Einrichtung, durch die„Wetterpannen“ aus- Innenstadt ein Straßenbahnzug gegen einen geschaltet werden sollen. Linienbus fuhr. Der Aufprall war so heftig, 500 000 Mark verschenkt daß die Straßenbahn aus den Schienen ge- Mutter ließ Kinder verwahrlosen Koblenz. Am Krankenbett erfuhr am hoben wurde. Zum Glück war die Bahn leer. a i jahri j 8 Außer deni Straßenbahnführer wurden der Bochum. Die Bochumer Polizei hat in Dienstag eine 60 jährige 1 Aus Trier,. Fahrer und 13 Insassen des Omnibusses ver- einer völlig verwahrlosten Wohnung in Bo- e m een ee e eee e be- treffer erzielt und 500 00 Mark gewonnen 5 f 1 0 letzt. Beide Fahrzeuge wurd 0b„ chum-Riemke zwei Kleinkinder in 5 14 i 1 dadurch aus dem Zuge gefallen ist. rekord: im abgelaufenen Monat schien auf schädigt. 0 8. dauernswertem Zustand aufgefunden und bat. Sie nahm die halbe Million jedoch nicht nich Neue Eisenbahnbrücke bei Worms 3 8 255. sie sofort in ein Kinderheim eingewiesen.. 5 5 3 Seid ren nir 88 a e, Bisheriger„Rekordhalter“ der Eintrittskarten für Pamir- verhandlun Das kleinste der Kinder, ein 1 Monate alter Verheirateten Sohn, der sich jetzt eine eigene enen echt Milonen klare lädt dle Binsdeab hn es 108 5ſt 985 Henne eo derber des Jan. Lübeck. Nur eth 350 Plätze stehen dem Junge. lag echmutsstarrend aut einer gelb. Bestens aulpauen wil. Pes alte n ene brau- jetzt eine neue Eisenbahnbrücke über den„%ͤũ] y Lübecker Seeamt im großen Bürgerschafts- verfaulten Matratze. am Körper des Kindes chen Verhältnissen lebende Mütterchen hatte Rhein bei Worms bauen. Die 1947 dem Ver- Nürnberg: 1 5 8 Saal des Lübecker Rathauses für die See- wurden Rattenbisse festgestellt. Gegen die jeden Sonntag von ihrer kargen Rente einen 7 5 8:„Rein Telesramm erhalten!“ Amitsverhandhing über den Untergang des 27jährige Mutter der Finder, die in Ab- kleinen Betrag abgetrennt, um im Lotto mit- Ikuhr kehr über U 5 10 5 N 2 8 Rot- A enen e 9 4855 Nürnberg, Der amtierende Bürgermeister Segelschulschiffes Pamir“ zur Verfügung. wesenheit ihres im Gefängnis sitzenden spielen zu können. Einmal werde das Glück euer, eine Stahlkonstruktion, 1959 ferti 18 tellt der Stadt Nürnperg, Franz Hdas, teilte am Da sich bisher bereits 700 Interessenten aus Mannes auf die schiefe Bahn gekommen auch noch zu ihr kommen, meinte sie. Nun 55 i Sges Dienstag auf Anfrage mit, daß das von dem dem In. und Ausland für die Verhandlung war und ihre Kinder völlig vernachlässigt ist sie überglſicklich und glaubt, daß das lachs. igt. Die neue Brücke wird unmittelbar unter i st. ue! Sprecher der Bundesregieru 6 tlich N 91* i a8 f 5 ässi- f 5 5 sten halb der jetzigen Behelfsbrücke errichtet. Telegramm an den e r ß y d fetter Seeamt Eintrittskarten ausgeben. gung der Aufsichtspflicht erstattet. selbst. schen be Wann kilft 1 Wir 2 S 99 5 die NVachit ul F Wer⸗ N 35 2 e——— reh, lschies, eh 5 1 00 a Ervosen! 1 1 25— 355 ee Legen wü 32 i 1 0 b öbrie, lese.— muß Nach dem Genuß von LSL 2 282 N dae ee 2 2 trägt Dr. Buer's Reinlecithin F und schlafen viele 1 9 85 Wünachen Sie arstiddessigen, 15 10 VAN E 2 Dll F zuverlässigen Kaflee!? nim chme 2 . türliche Weise Nerven- Dann versuchen Sie bitte kritisch unsere 1 kraftu.Schlaffähigkeit. Nuss EL obs luben Für Nerven und Schlaf. 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Die Kommunisti- sche) Revolution werde sich früher oder spä- ter allgemein ereignen und unfehlbar siegen. Mao stellte sich völlig hinter Chrustschow und die seit dem 20. Parteitag der KPdSU getroffenen Maßnahmen gegen Persönlich- keitskult, gegen die parteifeindlichen Grup- pen, hinter die Schritte zur Verbesserung der Parteiarbeit in der Armee. Mao gab jedoch zu verstehen, daß die Volksrepublik China nach wie vor nationale Besonderheiten bei- behalten wolle.„Die chinesische Revolution hat ihre eigenen nationalen Eigenschaften, aber wir haben die reichen Erfahrungen der Sowjetunion voll ausgenutzt“, sagte er. Der erste SED-Sekretär Walter Ulbricht wandte sich in seiner Festansprache scharf gegen jeden„Revisionismus“, den er als „Wegbereiter der Konterrevolution“ bezeich- nete, und plädierte für die„Einheit der Staaten des sozialistischen Lagers unter Füh- rung der Sowjetunion“. In seiner in russischer Sprache gehaltenen Rede erklärte der polnische KP-Chef Go- mulka, daß Polen gegenwärtig in einer „Kampfatmosphäre“ große Anstrengungen mache, um den Sozialismus„gegen die anti- sozialistischen Elemente, gegen die Revisio- nisten, Liquidatoren und Dogmatiker“ zu stärker. Polen baue den Sozialismus auf den Grundsätzen des Leninismus auf. Der jugoslawische Staatschef Marschall Tito hat dem sowjetischen Staatsoberhaupt Klimenti Woroschilow am Mittwoch tele- graphisch seine Glückwünsche zu den Feiern zum 40. Jahrestag der Oktoberrevo- lution übermittelt. Tito bezeichnete die Ok- toberrevolution in einem Artikel als den Ausgangspunkt für die Befreiung der Arbei- terklasse„aus der kapitalistischen Verskla- vung und vom imperialistischen Joch“. Für die jugoslawische Delegation wies Vizepräsi- dent Kardelj in Moskau außerdem darauf hin, daß die jugoslawischen Kommunisten zwar àus der Oktoberrevolution gelernt hät- ten, doch auf schöpferische und nicht auf mechanische Weise. N In den Reden der anderen kommunisti- schen Parteiführer wurden die sowjetischen Erdsatelliten mehrfach als Zeichen einer Wissenschaftlichen und technischen Ueber- legenheit des Kommunismus in den Vorder- grund gerückt und als Beweis für die Ueber- legenheit des Kommunismus gegenüber dem Kapitalismus bewertet. Chrustschow Arm in Arm mit Mao Tse-tung In Gegenwart der prominentesten Füh- rer des Weltkommunismus wurde die Sit- zung des Obersten Sowjets im Sportpalast 0 enttäuscht sind. des Moskauer Leninstadions zu einer fest- lichen Versammlung. Begleitet von Mao Tse-tung und der Witwe des chinesischen Staatsmannes Sun Lat-sen betrat Chrust- schow den mit einer drei Meter hohen Leninbüste, roten Fahnen und weißen Blu- men geschmückten Sportpalast. Die Dele- ierten aus 15 Sowjetrepubliken spendeten mrer Führung und den ausländischen Ehren- gästen begeisterten Beifall. Die Ehrenplätze in der ersten Reihe der Tribüne hatten Chrustschow, Mao Tse-tung, die Witwe von Sun Lat-sen, die lange, dunkelblaue Hosen trug, Woroschilow, Gomulka, Ulbricht, Grotewohl, Kadar, Thorez und Togliatti inne. Der polnische Ministerpräsident Cy- rankiewiez wurde nachträglich aus der dritten in die erste Reihe vorgeholt, wäh- rend Max Reimann in der zweiten und der vietnamesische Staatspräsident Ho Tschi Min in der dritten Reihe saßen. Kaganowitsch und Schepilow nahmen teil Der im Juni aus der sowjetischen Partei- führung ausgeschlossene ehemalige Stell- vertretende Ministerpräsident Kaganowitsch und der frühere sowjetische Außenminister Schepilow haben als Delegierte an der Fest- sitzung des Obersten Sowjets teilgenommen. Kaganowitsch begrüßte während der Pause den dpa- Korrespondenten mit Handschlag und antwortete auf die Frage„Wie geht es Ihnen?“ mit„Danke, gut“. Er unterhielt sich angeregt mit Bekannten, während Schepilow etwas isoliert im Aufenthaltsraum der Dele- gierten auf- und abschritt. Höhepunkt der Veranstaltungen am Don- nerstag dürfte die militärische Parade in der sowjetischen Hauptstadt sein, von der sich politische Beobachter in Moskau eine un- verhohlene sowjetische Machtdemonstration erwarten. Man erwartet, daß die Sowjetunion eine Anzahl neuer Waffen vorstellen wird. Auf den bisherigen„Probeparaden“ sind neue Panzerarten zu sehen gewesen. Außer- dem werden wohl eine ganze Reihe von Raketengeschützen vorgestellt. Demokratische Wahlsiege in den Vereinigten Staaten New Vork(AP). Die Gouverneurswahlen in den amerikanischen Bundesstaaten Vir- ginia und New Jersey und die Bürgermei- sterwahl in New Vork haben eindeutige Er- folge für die Demokratische Partei erbracht. In New Jersey wurde der bisherige demo- kratische Gouverneur Robert B. Meyner in seinem Amt bestätigt. Er hat damit Aus- sicht, bei der Vergabe der Vizepräsident- schaftskandidatur seiner Partei im Jahre 1960 eine führende Rolle zu spielen. Zum neuen Gouverneur von Virginia wurde der Demokrat J. Lindsay Almond jr. gewählt. In New Vork ist erwartungsgemäß der bis- herige demokratische Bürgermeister Robert F. Wagner wiedergewählt worden. Der de- mokratische Gouverneur des Staates New Vork, Averell Harriman, deutete die demo- kratischen Wahlsiege als ein Zeichen dafür, daß die Wähler von Präsident Eisenhower e JJC . Die Suche nach Sprengstoff in den Kellern des Londoner Parlamentsgebäudes ist ein uralter Brauch. Erst nach diesem Zeremoniell darf die Königin das Parlament er- öffnen. Der historische Anlaß zu dieser seltsamen Sitte war ein Sprengstoffanschlag, den Guy Fawkes im Jahre 1603 verübte. Seit dieser Zeit wird die Sicherheit der Abgeordneten in historischem Kostüm bei Petroleumlicht nachgeprüft. Bild: AP Scharfe Kritik an Etzel und René Mayer „Montan-Union in einem entscheidenden Zeitpunkt ihrer Spitze beraubt Rom.(dpa) Die höchsten Posten der Montan-Union dürften unter keinen Um- ständen als Vorzimmer für Aemter außer- halb der Gemeinschaft betrachtet werden. Mit dieser Feststellung richtete der Hollän- der van der Gös van Naters vor dem Mon- tanparlament in Rom eine unerwartete und scharfe Kritik an Präsident Renè Mayer und seinen bisherigen Stellvertreter und jetzigen Bundesfinanzminister Franz Etzel. Van der Gös, der im Namen der sozia- listischen Fraktion sprach, bedauerte, daß die Hohe Behörde„in einem entscheiden- den Zeitpunkt der Entwicklung unserer Institution praktisch ihrer Spitze beraubt wird“. An Mayer, der im Oktober zurück- trat, aber bis zur Ernennung eines Nach- folgers im Amt bleiben will, richtete der sozialistische Sprecher die Frage, ob er be- reits eine Stellung in einem Privatunterneh- men angetreten habe. Im Fall Etzel bezeich- nete er es als„bedenklich“, daß sich ein Mitglied der Hohen Behörde als Kandidat am deutschen Wahlkampf beteiligt habe. Etzel hätte sein Amt niederlegen müssen, sobald er das Abgeordnetenmandat an- nahm. Mayer bezeichnete in einer Entgeg- nung die Behauptung, er habe bereits einen neuen Posten in der Privatindustrie ange- nommen, als„Vorzimmer- und Korridor- 5 gespräche“. Es seien ihm zwar verschiedene Angebote gemacht worden. Er werde sich jedoch erst dann entscheiden, wenn sein Nachfolger feststehe. In seinem wie auch in Etzels Fall liege kein Verstoß gegen die Bestimmungen des Montan- Vertrages vor Van der Gös forderte abschließend die Auf- stellung von Normen, die eine Wieder- holung derartiger Vorkommnisse in der Zu- kunft verhindern sollen. Adenauers Besuch in London am 4. Dezember London.(dpa) Die britische Regierung gab am Mittwoch offiziell bekannt, daß Bun- deskanzler Dr. Adenauer am 4. Dezember zu einem offiziellen Besuch in London eintrifft. Der Bundeskanzler wird von Außenminister von Brentano begleitet. Für den Besuch sind drei Tage vorgesehen. Adenauer wird vor- aussichtlich auch zur Weltausstellung im nächsten Jahr nach Brüssel reisen. Präsident Eisenhower wird nicht zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien kommen. Wie verlautet, hat Eisenhower den geplanten Besuch wegen der plötzlichen Erkrankung seiner Frau abgesagt. Eisenhower wollte bei der Europareise zu der Pariser NATO- Tagumg Großbritannien einen Staatsbesuch abstatten. DAG kündigt Tarif im privaten Versicherungsgewerbe Hamburg.(AP) Die Deutsche A Gewerkschaft hat den Teil II eldllehe stungen) des Tarifvertrages für das 7 5 0 Versicherungsgewerbe zum 31. Dezember 5 kündigt. Wie die DAG-Pressestelle am Mit, woch in Hamburg mitteilte, erfolgte die Kün. digung, nachdem es der DAG nicht gelungen War, mit dem Arbeitgeberverband der Ve. sicherungsunternehmungen noch im Nove 4 ber einen Termin für die von ihr angestreb. ten Verhandlungen über eine Neuregelu a der Tarifgehälter und eine weitere Verl. zung der Arbeitszeit zu vereinbaren. Wah. scheinlich werden jetzt die ersten Verhand- lungen am 17. Dezember in München stall finden. Deutsches Konsulat in Zagreb bleibt weiterhin bestehen Bonn.(dpa) Das deutsche Konsulat iu Zagreb und die jugoslawischen Konsulate in München und Hamburg werden ihre Tätig. keit fortsetzen. Die Diplomatische Korre- spondenz“ teilte am Mittwoch in Bonn mit. daß sich der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Jugoslawien nicht automatisch auf den Bestand der beiderseitigen konsularischen Einrichtungen und Beziehungen erstrecke Das Exequatur als rechtliche Grundlage für die Tätigkeit eines Konsulats im fremden Lamde erlösche nicht mit der Aufhebung 7 diplomatischen Beziehungen. Darin liege nichts Regelwidriges, weder rechtlich noch politisch, denn Konsulate seien nicht einfach lokale Unterbehörden der diplomatischen Missionen. Wer künftig nach Jugoslawien reise, werde in den westlichen Teilen des Larides, Slowenien und Kroatien, die Hilfe des deutschen Konsulats in Zagreb in An- spruch nehmen können. Die Konsularauf. gaben in den östlichen Landesteilen Jugosla. Wiens würden von der Schutzmachtabtellung der französischen Botschaft in Belgrad wahr- Semommen. Das habe technische Gründe, well die konsularischen Aufgaben für diese Ge- biete bismer von der Konsularabteilung der deutschen Botschaft wahrgenommen wur. den. Eine gleiche Situation bestehe für die Jugoslawen in der Bundesrepublik. Auch hier würden die von der Konsularabteilung der jugoslawischen Botschaft bisher wahr- genommenen Konsular funktionen von der schwedischen Botschaft übernommen. Neuer schwerer Schlag für britische Luftfahrt London.(dpa) Die britische Zivilluftfahrt ist am Mittwoch erneut von einem schweren Unglück heimgesucht worden. Bei einem Ver- suchsflug in der Nähe von Bristol stürzte der Prototyp des modernsten britischen ver- kehrsflugzeuges„Bristol Britannia 300“ ab. Alle 15 Insassen kamen ums Leben. Durch die glühenden Metallteile des explodieren- den Flugzeuges wurden außerdem mehrere Menschen verletzt. Die Maschine wollte ge. rade zur Landung ansetzen, als sie wie ein Stein senkrecht auf die Erde stürzte. Foaomilien- Nachtichten Mein treusorgender Gatte, unser Vater, Schwie- gervater und Großvater, Herr Dr. Emil Chrisſophel Professor i. R. wurde am 6. November 1957, im Alter von 73 Jah- ren, nach kurzer schwerer Krankheit, wohlvor- bereitet, von Gott dem Allmächtigen, in die Ewig- keit abberufen. Heddesheim, den 6. November Bahnhofstraße 7 Die trauernden Hinterbliebenen * Beerdigung: Freitag, den 8. November 1957, 14 Uhr, von der Friedhofkapelle Heddesheim aus. ist heute im Alter 5 Beisetzung: Freitag, 1957. Unser lieber Vater und Schwiegervater, Herr Martin Roesch Prokurist i. R. von 81 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 5. November 1957 Schwarzwaldstraßge 4a Robert Roesch u. Frau Renate geb. Schmidt Roman Borkowski u. Frau Käte geb. Roesch Hermine Roesch den 8. November 1957, 10 Uhr. Weylstraße 38 Am 3. November 1957 im Alter von 81 Jahren Schwager und Onkel, Herr Karl Müller Schneidermeister Hochuferstraße 57 friedhof Mannheim. Für uns alle unfaßbar verstarb an seinem 70. Geburts- tag mein herzensguter Mann, unser lieber, treusorgen- der Vater, Schwiegervater, Opa, Urgroßvater, Bruder, Mannheim, Nürnberg, den 5. November 1957 In tiefer Trauer: Margarethe Müller geb. Maier Familie Friedrich Müller Familie Walter Müller Und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 8. November, um 9.30 Uhr, Haupt- tätig. Wir werden ihm leben meiner lieben Frau sorgende und unvergessene Mutti, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau geb. Schindler Mannheim, den 6. November 1957 Qu 2, 12 Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim. Etwaige Kranzspenden dorthin erbeten. Für uns alle unerwartet entschlief heute unsere liebe, treu- Schwiegermutter, Margarethe Kandt En S i fir ü Kinder, Enkelkinder und Anverwandte Feuerbestattung: Freitag, den 8. November 1957, 14 Uhr, im Roggenplatz 1 Omi, Statt Karten reichen Franz- lieben Entschlafenen Moosgasse 33 lebender Prokurist, Herr Martin Roesch Mannheim, den 6. November 1957 C. G. MAIER AKTIEN GESELLSCHAFT Schiffahrt, Spedition und Commission Beerdigung: Freitag, den 8. November 1957, um 10 Uhr, im Mannheimer Hauptfriedhof. In dem schweren Leid, das uns betroffen hat, durch das Ab- Mannheim, den 7. November 1957 starb unser seit 1942 im Ruhestand . im Alter von nahezu 81 Jahren, Der Verstorbene war 30 Jahre bei uns in leitender Stellung ein ehrendes Andenken bewahren. für Die trauernden Hinterbliebenen: Maria Lindau Familie Diepes Der Herr über Leben u. Tod nahm unsere Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Bertha Karbacher zu sich in die Ewigkeit. Mannheim, 3. November 1937 Jean-Becker- Straße 6 In stiller Trauer: Beerdigung: Freitag, 8. Novem- ber 1957, 11.30 Uhr, Hauptfried- hof Mannheim. 2 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 7. Nov. 1957 Armbruster, Adolf Lampertheimer Str. 101 14.00 Sstemmle, Leopold Starke Hoffnung 38 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim liebe Mutter, Schwester, geb. Hoffmann Otto Karbacher u. Frau nebst Angehörigen 5 Zeit Hauptfriedhof Karolina Geissler Veeleres auen Kulmer Straße 18. 68.00 f Mauch, Barbara 5 geb. Heß Lutherstraße 2 8.30 durften wir so viel herzliche Teilnahme erfahren, die durch Busch, Jakob Wort und Schrift, Blumen, Kränze und Begleitung zur letzten Weylstraße 24 9.00 Ruhestätte, zum Ausdruck gebracht wurde. Keilbach, Valentin. erwiesen. Dafür sagen wir unseren herzlichen Dank. 0 W e 9.30 5 Mannheim, den 6. November 1957 Mhm.- Waldhof, den 7. November 1957 4 Friedrich-Ebert-Str. 19. 10.00 8 3 Eck, Kar! Im Namen der Angehörigen: Karl Geissler Tini tte 18 10.30 1 8 W ee e e, e Hannemann, Friedrich HFHermsheimer Straße 11.30 Fischer, Maria Bgmstr.-Fuchs-Str. 60. 13.00 Bell, Franz 1 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie die zahl- 3, 2 und Blumenspenden beim Heimgang unseres RKrematorium 5 5 2 n Franz 10 lieben Mutter, Frau 9 e, Brückeswasen 14.00 Dr.-Ing. Albert Lindau Tedhef Kater 5 5 Edelmann, Maria sagen wir allen auf diesem Wege unseren innigsten Pank. Rottannenweg 3 13.30 14.30 (Ohne Gewähr) In dem schweren Leid, das uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Ernst Weidner betroffen hat, danken wir all denen von ganzem Her- zen, die durch Wort, Schrift, Blumen, Kränze und Be- gleitung zur letzten Ruhestätte, uns zur Seite standen. Besonderen Dank den Herren Aerzten und Schwestern für ihre liebevolle Hilfe, der Betriebsführung und der Belegschaft der Firma Wilh. Schmitt, Malereibetrieb sowie den Hausbewohnern. Mannheim, den 7. November 1957 Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumen- spenden beim Tode unserer lieben Entschlafenen, Frau sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Gscheidlen für die trost- reichen Worte und Schwester Marie für die liebevolle Pflege. Mhm.- Wallstadt, den 7. November 1957 Alemannenstraße 27 Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Albert Widmer ist es uns ein Herzensbedürfnis allen für die Anteilnahme, sowie die zahlreichen Kranz und Blumenspenden recht herzlich 20 Ein„Vergelt's Gott“ H. H. Stadtpfarrer Stengle, der Direktion und den Kollegen der Firma Heinrich Lanz AG, den Hausbe- wohnern und all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre Für die uns erwiesene Anteilnahme beim Heimgang unserer Maria Montag sagen wir auf diesem Wege allen unseren herzlichen Dank. Mh m., Neckarau, den 6. November 1957 Wingertstraße 31 Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Johanna Weidner Anna Heim Johann Heim 1 Erna Gerstner geb. Heim u. Kinder nebst allen Verwandten Herrn Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Luise Buchinger geb. Widmer geb. Rohr Die trauernden Hinterbliebenen. P Vr. 256 — * an pro der Obse in 1 ein Soll Frürde Endstu Sputnil hat. Ur der Sat stufe v wo Sp flert W. obacht! bestäti! Ueb keine richten heitszu digend. zuberte Kudrie Moskat sor Ba inner: zur Er. union! Der schung streitk. dab vo fangen schein! Hündir stellun ten vor Impuls te, der mal.. von eil schlag rend d des Tie Wa darübe lebend der So flug m Meldur chen 1 der Me Schwe herrscł des Mc person gen“ i versetz Ele „5 Baupla migu verk. noc Ihr! bete mah Vetf töste Kilt mint von Die ö Fein Wöh keit. len? biete sein Ges sche Nu lot, Aten. 2 Lei- rivate er ge. Mitt. Kün. ungen Ver- em. streh. elung kür- Wahr. hand. statt- reb lat lu ate in Tätig Torre. 1 mit, ischen publik E den ischen recke. ge für emden g der liege noch infach ischen awien n des Hilfe An- arauf. gosla- eilung Wahr- 5 Weil e Ge- ig der Wlr- ür die Auch eilung Wahr- 1 der tkahrt weren A Ver- türzte 1 Ver- 8 0% ab. Durch jeren- hrere te ge · ie ein rn vie zu lon de are HOIZ EER Seite 11 Ar. 258/ Donnerstag, 7. November 1957 eee Kommt die Sputnik-Hündin lebend zurück? Es herrscht keine Gewißheit mehr/ Widersprechende Beobachtungen über den zweiten Erdsatelliten Moskau.(AP/ dpa) Der zweite sowjetische Erdsatellit mit der Laika-Hündin an Bord zog auch am Mittwoch mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometer pro Sekunde seine Bahn um die Erde und wurde in den frühen Morgenstunden in der australischen Stadt Sydney mit bloßem Auge beobachtet. Der Leiter des Tokioter Observatoriums, Professor Masahi Miyagi, teilte am Mittwochvormittag mit, sowohl in Tokio als auch in Sendai hätten Astronomen bemerkt, daß der Satellitenkugel ein anderer Körper um etwa zwei Minuten vorausgeflogen sei. Sollte diese Beobachtung zutreffen, so frürde das vermutlich bedeuten, daß sich die Endstufe der Rakete, genau wie beim ersten Sputnik, vom eigentlichen Satelliten gelöst bat. Ursprünglich war angenommen worden, der Satellit bleibe diesmal mit der Raketen- stufe verbunden. In Meldungen aus Peking, uo Sputnik II am Mittwochmorgen fotogra- fert worden sein soll, wurde jedoch die Be- obachtung der japanischen Astronomen nicht bestätigt. 8 Ueber das Schicksal der Hündin besteht keine Gewißheit mehr. Nach Moskauer Be- lichten vom Dienstagabend ist der Gesund- heitszustand des Hundes nach wie vor befrie- digend. Mehrere sow etische Wissenschaftler zuberten allerdings die Vermutung, dass Kudrjawka sterben werde. Der Leiter des Moskauer Astronomischen Institutes, Profes- 80r Bazlin, erklärte jedoch, das Tier werde innerhalb einer Woche mit einem Fallschirm zur Erde zurückkehren und in der Sowjet- union landen. Der Presseofflzier einer Raketenfor- gchungsstation der amerikanischen Luft- streitkräfte berichtete am Dienstagabend, daß von dem Sputnik II Funksignale aufge- fangen worden seien, die mit einiger Wahr- scheinlichkeit Herz- und Atemtätigkeit der Hündin Laika wiedergaben. Nach der Dar- stellung des Presseofflziers wurden zwei Ar- ten von Funkimpulsen aufgefangen: der eine Impuls wiederholte sich 130mal in der Minu- te, der zweite im selben Zeitraum etwa 15- mal. Man vermutet, daß die kurzen Signale von einem Sender ausgingen, der den Herz- schlag des Versuchshundes registrierte, wäh- rend die längeren Signale die Atemtätigkeit des Tieres wiedergaben. Während sich also die Fachleute noch darüber streiten, ob die Sputnik-Hündin lebend zum Erdboden zurückkehrt, wird in der Sowjetunion schon der erste Weltraum- flug mit Menschen vorbereitet. Nach einer Meldung von Radio Moskau ist bei Versu- chen mit 16 Menschen erwiesen worden, daß der Mensch in der Lage ist, den Zustand der Schwerelosigkeit, wie er beim Weltraumflug herrscht, zu überstehen. Nach der Darstellung des Moskauer Senders wurden die Versuchs- personen 30 bis 45 Sekunden lang bei„Flü- gen“ in den Zustand der Schwerelosigkeit versetzt. Dabei sei ermittelt worden, daß der menschliche Organismus sich bei wiederhol- ten Versuchen an den Zustand der Schwere- losigkeit gewöhnte und die Versuchspersonen in der Lage waren, gelenkte Bewegungen auszuführen und sich im Raum ⁊zu orientieren. Aus Johannesburg wird gemeldet, die aus Rußland stammende Elisabeth Foxcroft, Mutter dreier Kinder, nabe sich bereit- erklärt, als Insassin des nächsten sowjeti- schen Erdsatelliten in den Weltraum zu fliegen. Für die Wissenschaft sterben, er- klärte Frau Foxcroft, dünke sie besser denn als Rentenempfängerin alt zu werden. Auch in Holland sollen sich, wie in der Sowiet- union selbst, Menschen für einen Weltraum- flug gemeldet haben. Der sowjetische Wissenschaftler Niko- lajew schreibt in der Zeitschrift„Sovjets- kaja Rossija“, die Sowjetunion arbeite zur Zeit an Raumschiffen, mit denen Menschen auf entfernten Planeten landen könnten. Ni- kolajew, der sich außerdem mit wissen- schaftlichen Forschungen beschäftigt, meint, daß die Besatzung solcher Raumschiffe sich — falls keine Anziehungskraft des Planeten bestehe— unter Umständen mit„Raketen- pistolen“ im Raum fortbewegen müßte. Es würden zur Zeit von der Sowjetunion neue „Geschosse“ geplant, mit deren Hilfe es möglich sein würde, auf unbekannten Pla- neten zu landen. Ihre Konstruktion würde sich nach der Anziehungskraft desjenigen Planeten richten, den man anzufliegen be- Absichtige. Falls der betreffende Planet von keiner atmosphärischen Schicht umgeben sei, werde das Raumschiff und seine Besat- zung imstande sein, mit Hilfe einer beson- deren Landeeinrichtung und einer Düsen- bremse vertikal auf dessen Oberfläche zu landen. Wenn jedoch der Planet von dichter Atmosphäre umgeben sei, dann müsse das Raumschiff mit Tragflächen ausgerüstet sein. Revolutionsfeier auf dem Mond vorausgesagt Sowjetische Wissenschaftler werden viel- leicht den 50. Jahrestag der russischen Ok- toberrevolution— in zehn Jahren— auf dem Mond feiern, sagte der sowjetische Bio- loge und Stalinpreisträger I. Isakow in der kommunistischen Jugendzeitung„Komso- molskaja Prawda“ voraus. Bis dahin seien allerdings noch vielerlei Probleme zu lösen, erklärte Isakow in einem Artikel mit der Ueberschrift„Das Leben an Bord des Satel- liten“. Ein Redakteur der sowjetischen Nach- richtenagentur TASS in Moskau namens Kusnetzow erklärte auf telefonische Anfrage einer amerikanischen Rundfunkstation, die Sowjetunion habe noch keine Rakete zum Mond geschickt.„Ein Flug zum Mond ist eine Sache der Zukunft“, sagte er. Kusnet- zowy lehnte es ab, darüber zu sprechen, ob die sowjetischen Wissenschaftler einen Supertreibstoff für ihre Satellitenraketen entwickelt hätten. Dr. Vitaly Romadin, ein anderer sowie- tischer Wissenschaftler, erklärte nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks, Wissen- schaftler und Techniker der Sowjetunion hätten„bereits die Voraussetzungen ge- schaffen“, um mit einem Raumschiff nach dem Mars und wieder zurück zur Erde zu fliegen. Während zur Ueberwindung der Erdanziehung eine Geschwindigkeit von elf Kilometern pro Sekunde erforderlich sei, benötige man nur fünf Kilometer pro Se- kunde, um sich aus der Schwerkraft des Planeten Mars zu lösen, erklärte Romadin. Die Geschwindigkeit der beiden zur Zeit fliegenden sowietischen Erdsatelliten beträgt bereits acht Kilometer pro Sekunde. Neue Abwehrraketen in den USA und Belgien White Sands Neumexiko/ USA).(dpa) Die amerikanische Marine hat in der Nacht zum Mittwoch auf dem Raketenversuchsgelände von White Sands in Neumexiko zwei Luft- abwehr-Raketen vom Typ„Talos“ gegen fliegende Ziele abgeschossen. Nach einer amtlichen Mitteilung vom Mittwoch war der Versuch„ein voller Erfolg“. Die erste Rakete traf einen ferngelenkten Boraber vom Typ „B-17“, die zweite einen„F-80“- Düsenjäger. Die„Talos“ ist eine ferngelenkte Rakete, die bei zweieinhalbfacher Schallgeschwin- digkeit einen Aktionsradius von etwa 100 Kilometern hat. Belgische Wissenschaftler haben eine Ab- wehrrakete kurzer Reichweite entwickelt, die den Namen„Vogelpik“(etwa„Pfeil“) er- halten hat. Nach der Meldung, die von gut- unterrichteter Seite stammen soll, sollen amerikanische Heeresfachleute am Freitag die neue Rakete prüfen. Wehrpflichtige des Jahrgangs 37 können freiwillig am 16. Januar eintreten Bonn.(Ap) Das Bundesverteidigungsmi- nisterium teilte am Mittwoch mit, daß die Wehrpflichtigen des dritten Quartals des Jahrgangs 1937 freiwillig zum 16. Januar zur vorzeitigen Ableistung ihres Grundwehr- dienstes bei der Bundeswehr eintreten kön- nen. Nach den Angaben des Ministeriums er- halten diese freiwilligen Wehrpflichtigen da- durch die Möglichkeit, die Ableistung ihres zwölfmonatigen Wehrdienstes ihren Berufs- und Ausbildungsplänen anzupassen. Der nächste offizielle Einziehungstermin ist der 1. April 1958, an dem rund 30 000 Wehrpflichtige des dritten und vierten Quar- tals des Jahrgangs 1937 eingezogen werden sollen. Mit der Musterung der rund 100 000 Angehörigen des vierten Quartals soll im Januar begonnen werden. Insgesamt sind bisher von den etwa 60 000 voll verfügbaren Angehörigen des Anfang des Jahres gemusterten dritten Quartals rund 16 500 Wehrpflichtige eingezogen wor- den. Die Gesamtstärke der Bundeswehr be- trägt zur Zeit 120 000 Mann. Die Planungen des Ministeriums sehen bis Ende des Jahres eine Gesamtstärke von 135 000 Mann vor. Wiedervereinigungs- Programm des Kuratoriums„Unteilbares Deutschland“ Bonn.(dpa) Das Kuratorium„Unteilbares Deutschland“ ist nach seiner Berliner Tagung zu dem Schluß gekommen, daß die Forde- rung nach der Wiedervereinigung Deutsch- lands verstärkt in das Volk getragen werden muß. Das geschäftsführende Mitglied des Kuratoriums, Dr. Schütz, vertrat am Mitt- woch vor Journalisten in Bonn die Ansicht, daß die Chancen für die Wiedervereinigung in der heutigen weltpolitischen Situation nicht besser, sondern eher schlechter gewor- den seien. Das Kuratorium habe sich des- halb gefragt, was geschehen müsse, damit der Wiedervereinigungsgedanke nicht ver- blasse. Das Kuratorium hat zur Intensivierung des Wiedervereinigungsgedankens ein Pro- gramm erarbeitet, das folgende Forderungen enthält: 1. Der Wille zur Wiedervereinigung und zur freiheitlichen Gesinnung muß in der Sowjetzone, in der Bundesrepublik und in Berlin lebendig erhalten werden. 2. Den Wiedervereinigungsgedanken in anderen Ländern ist verstärkt Gehör zu ver- schaffen. Das gelte auch für die Frage der deutschen Ostgrenzen. 3. Die persönlichen Kontakte und mensch- lichen Begegnungen zwischen der Bundes- republik und der Zone müssen gepflegt und gefördert werden. 5 4. Alle nichtpolitischen Kontakte über die Zonengrenze sind auszubauen, besonders auf kulturellem und sportlichem Gebiet.— Zu dieser Forderung gehört auch der Aus- bau des Inter zonenhandels, dessen Begren- zung allerdings in den begrenzten Liefer- möglichkeiten der Zone liegt. Dagegen Wen- det sich das Kuratorium eindeutig gegen politische Kontakte mit den Machthabern der Zone. 5. Die Kenntnisse der Situation im ge- teilten Deutschland und der damit zusam- menhängenden außenpolitischen Probleme müssen gefördert werden. 6. Die Kenntnis der Lage Deutschlands muß auch im Ausland stärker verbreitet werden als bisher, besonders durch Reisen ausländischer Korrespondenten und Diplo- maten an die Zonengrenze und nach Berlin. Die Saar wünscht Vorschuß auf die Bundeshilfe Bonn.(dpa) Der saarländische Wirt- schaf tsminister Dr. Heinrich Schneider hat Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard vorgeschlagen, daß der Bund dem Saar- gebiet einen Vorschuß auf die für 1958 an- gesetzte Bundeshilfe in Höhe von etwa 360 Millionen Mark zahlt. Die Vorauszah- lung von etwa 150 Millionen Mark soll zu- gunsten des saarländischen Finanzministers auf ein Sonderkonto in der Bundesrepublik eingezahlt werden. Saarländische Impor- teure können damit in der Bundesrepublik einkaufen, wenn sie den Gegenwert in fran- zösischen Frances dem Saarbrückener Fi- nanzministerium für den Haushalt zur Ver- fügung stellen. Vergleich im Görgen-Prozeß Im Rechtsstreit um den Professorentitel des saarländischen CSU- Bundestagsabgeord- neten Dr. Hermann Matthias Görgen ist am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht in Saarbrücken, bei dem ein Berufungsverfah- ren wegen der Ablehnung einer von Gör- gen beantragten einstweiligen Verfügung anhängig ist, ein Vergleich geschlossen wor- den. Er lautet:„Nach Einsichtnahme in die jetzt vorliegenden Urkunden können und wollen die Antragsgegner(Deutsche Saar“ und Demokratische Partei Saar) nicht län- ger behaupten und verbreiten, der Antrag- steller Dr. Görgen) habe im Ausland den Titel eines Professors nicht ordnungsgemäß erworben.“ Dagegen hilft Antisklerosin. Millionen von Apotheken erhältlich. 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Ja, seit ich mit W IPP. perfekt wasche, haben wir mehr von unserer Wäsche.“ 7 8 N 9 8 = e 2 2 2 8 . 8 2 7 8 8 N 8 2 , 5 8 8 Seite 12 MORGEN Straßenbahnhof unter dem französischen Pavillon Brüssel rüstet zur Weltausstellung/ Milliarden werden im Straßenbau investiert Sie trug eine weinrote Jacke zu dunkel- blauem Rock und Hut. Ein weithin leuch- tender Farbklecks im Trubel des Bahn- steigs vier auf dem erst eineinhalb Jahre alten modernen Brüsseler Nordbahnhof. „Seien Sie erzlich willkommen“ sagte sie und lächelte charmant. „Sie“ ist eine der Hostesses, zu deutsch Gastgeberinnen, von denen Belgien seine Gäste zur Weltausstellung begrüßen lassen Will. 250 sorgfältig ausgewählte junge Damen aus dem ganzen Land wurden in eine Spe- zialschule geschickt. Die hübschen und klu- gen Mädchen müssen mindestens zwei Sprachen beherrschen. Außerdem wurden sie auf die verschiedenartige Mentalität der erwarteten Gäste vorbereitet. Mit Beginn der Weltausstellung werden sie an die wich- tigsten Grenzübergänge geschickt, auf die Bahnhöfe und Flugplätze. Ein Reglement erhalten sie mit auf den Weg: Sie dürfen — auch wenn sie eingeladen werden— kei- nen Alkohol trinken, sie dürfen nicht rau- chen und kein Rendezvous haben(wenigstens nicht in Uniform) Einige dieser Hostesses haben ihre Aus- bildung bereits abgeschlossen. Eine Gruppe eutscher Journalisten, die dieser Tage Brüssel besuchte, diente als willkommenes Objekt zur Anwendung und Erprobung der auf der Spezialschule erlernten Kenntnisse. Wie Stewardesses im Flugzeug, so begleite- ten die Hostesses im Bus und Wagen die Gäste durch die Stadt und das Weltausstel- ände. Ssel, das ist das brandende Gewoge tadt. Ihr gebührt heute der Bei- name„Cité Lumière“, Lichterstadt, der frü- her einmal Paris gehörte In allen Farben flimmern und gleigen die bunten Leucht- reklamen über die breiten Boulevards. Der Verkehr brodelt wie in einem Hexenkessel. Ueberall zwängt er sich an Bauzäunen vor- bei, hinter denen sich Turmkranen drehen, Betonmaschinen rotieren, Bagger sich knir- schend in den Boden fressen. Die gesamte Innenstadt von Brüssel ist ein riesiger Bau- Platz. Bis zum Beginn der Weltausstellung Will sie sich in neuem Gewand zeigen. Bis dahin wird das modernste Innenstadt- Straßensystem Europas fertig sein. Die er- Warteten 35 oder auch 40 Millionen Besu- cher im Ausstellungshalbjahr sollen ohne Hemmnisse durch die Stadt geschleust wer- den. Dreißig Milliarden Franken für den Straßenbau Bis dahin müssen die Brüsseler noch Sllerlei Unannehmlichkeiten auf sich nehmen: Straßensperrungen, Umleitungen, Verkehrs- Stauungen. In der Mittagszeit beispielsweise Wäre es unmöglich, mit dem Wagen in einer halben Stunde vom Brüsseler Nordbahnhof bis zum„Ministerium für Verkehr und öffentliche Arbeiten“ zu gelangen. Da wir jedoch vom Herrn Minister zu einer Presse- Konferenz erwartet werden, begleitet uns eine Staffel motorisierter Polizei. Mit knatternden Motorrädern und heulenden Sirenen um- schwärmt sie unsere Wagen und lotst den Comvoy durch die Engpässe des Verkehrs. „1944 gab es in Belgien kaum 100 000 Kraftwagen, heute gibt es etwa 950 000“, sagte Mimister Omes Vanendenhove, 18 Prozent der Fahrzeuge sind in Brüssel und seimen Ramdgemeinden registriert. Im Hinblick auf die kommende Weltausstellung mußte alles aufgeboten werden, um eine Glanzleistung Zustande zu bringen.“ Es mußte„alles“ aufgeboten werden, Sagte der Minister und er meinte damit wohl nicht zuletzt die 30 Milliarden belgische Franken(etwa drei Milliarden Marhꝗ, die für das Brüsseler Straßenbauprogramm, auf- gewandt werden. Die Finanzierung erfolgt durch Anleihen. Die Vorbereitungen für den Empfang der Weltausstellungsgäste beginnen schon weit vor dem Toren Brüssels. In allen Orten und Städten entlang der Hauptstraßen wurden Verschönerungswettbewerbe ausgeschrieben. Die Häuser erhielten einen neuen Anstrich. Die Fenster wurden mit Blumenkästen ge- schmückt. Ueberall werden Fremdsprachen- Kurse veranstaltet und Höflichkeit gilt als erste Tugend. Was in der Innenstadt von Brüssel ge- schieht, läßt sich am ehesten noch mit der Mannheimer„Großbaustelle Rheinbrücke“ Vergleichen. Nur mit dem Unterschied: Es gibt gegenwärtig in Brüssel gleich ein Dut- zend solcher Plätze, an denen es drunter und drüber zu gehen scheint. Der Brüsseler Verkehrsplanung wurde eine einfache, ein- leuchtende Konzeption zugrunde gelegt: Im Kern der City werden einige große Boule- vards zu einem Innenring zusammenge- schlossen. Entlang dieses Innenrings werden zahlreiche Parkplätze angelegt, von denen aus die Geschäftsstraßen leicht erreichbar sind. Auf dem Ring soll der Verkehr unge- hindert fließen. Zu diesem Zweck wurden die verschiedenen Verkehrsarten säuberlich getrennt. In der Mitte liegen die Fahrbahnen für den Durchgangsverkehr. Kreuzungen werden ohne Aufenthalt in einer zweiten Ebene in Unter- oder Ueber führungen über- quert. Rechts und links von der zentralen Fahrbahn ordnen sich die Abbieger ein. Die Straßenbahn wurde an den Straßenrand verlegt. Das ganze System ist im Rhythmus einer„grünen Welle“ synchronisiert. In der Praxis wurden die belgischen In- genieure oft vor schwierige Aufgaben ge- stellt. Brüssel ist keineswegs eben und es war nicht immer leicht, bei ansteigenden Straßen noch stärkere Steigungen für die Unterführungsrampen einzubauen. Um das Straßenbild vom künstlerischen und ge- schäftlichen Standpunkt nicht zu beeinträch- tigen, wurden alle Kreuzungen— wo es nur irgendwie ging— unterquert. Nur an einer Stelle— im Boulevard Leopold II. und sei- ner Fortsetzung dem Boulevard D'Anvers Antwerpselaan— War ein Kanal im Wege. Dort wurde der Durchgangsverkehr auf eine 1200 Meter lange Hochstraße gelegt. Tatsächlich verkehrten auf den Straßen des kleinen Rings vor den Ausbesserungs- arbeiten täglich 32 000 Fahrzeuge, heute schon 42 000. Zweidrittel des Gesamtverkehrs benutzt die Straßenbauwerke mit getrenn- ter Ebene. Die Kosten für den kleinen Ring betrugen eine Milliarde Franken. 27 600 Ton- nen Zement, über 150 000 Tonnen Kies und Sand und 7291 Tonnen Stahl wurden verar- beitet. Der„kleine Ring“ ist nur der Kern des Brüsseler„Stadtautobahnnetzes“, zu dem in den Randgebieten der ebenfalls schon teil- Weise fertige„große Ring“ gehört, an den die Fern-Autobahnen angeschlossen sind. Treffpunkt von 50 Nationen Die in die Straßenbauten investierten Milliarden sind die bleibenden Werte, von denen Brüssel noch lange nach der Weltaus- stellung profitieren wird. Aber auch dort auf dem„Plateau du Heysal“, einem Teil des königlichen Parkes, werden Milliarden verbaut. Am 17. April des nächsten Jahres wird die erste Weltausstellung nach dem Kriege eröffnet. Sechs Monate soll sie dauern. Dann muß der riesige Aufbau wie- der abgebrochen werden. Alle Teilnehmer- staaten haben sich verpflichtet, den 200 Hektar großen Park im gleichen Zustand wieder zu verlassen, wie sie ihn übernommen haben. Das riesige Gelände ist die„interessan- teste Baustelle Europas“ sagte ein wenig überschwänglich einer der Organisatoren. Man mag skeptisch gegen Superlative sein. Aber wer einmal inmitten dieses Platzes gestanden hat, der von Raupenschleppern und überschweren Lastwagen durchfurcht, von Betonpfeilern und Gerüsten überragt wird, kann diese Begeisterung verstehen. Blickfang inmitten des Parks ist das „Atomium“, das als Symbol unserer Zeit das Bild beherrscht. Neun silbrig glänzende Hohlkugeln, durch drei Meter dicke Stahl- rohre verbunden, stellen das Atommodell eines Metallkristalls dar. Das Monstrum ist 110 Meter hoch. Im Inneren eines Stahl- rohres erreicht man mit einem Schnellaufzug die als Aussichtskanzel ausgebaute höchste Kugel. In den anderen Kugeln sind Aus- stellungsräume untergebracht. In vier große Sektionen ist die Ausstel- lung unterteilt: Die sehr umfangreiche bel- gische Abteilung, die Abteilung„Belgisch Kongo und Ruanda-Urundi“, in die Abtei- lung der acht internationalen Organisationen und schließlich die Abteilung der 50 Natio- nen. Die Ausländer- Sektion bietet die wohl größte Vielfalt. Den kleinsten malerisch unter Bäumen gelegenen Pavillon baut Kambodscha. Größte, supermoderne Bau- Werke errichteten die Sowjetunion und die USA. Man spricht davon, daß sich die Sowjetunion diese Repräsentation 130 Mil- lionen Mark, die USA 80 Millionen Mark kosten lasse. Die Bundesrepublik liegt mit einem Aufwand von 28 Millionen zwar weit So wird in Brüssel auf dem „leleinen Ring“ Donnerstag, 7. November 1957/ Nr. 255 ———ů— der Kreuzungsverkehr entflochten. Der Durchgangsverkehr fließt auf den mittleren Fahrbahnen flüssig durch eine Unterführung. Die Abbieger bleiben oben, die Straßenbahn wurde ganz an die Straßenseiten verlegt. hinter den„Großen“, aber doch bei den „Wohlhabenden“. Die russische Halle sieht aus wie ein mächtiger Quader aus Eisenbeton und Glas Viele Teile wurden vorfabriziert heran- geschafft. Nach Beendigung der Ausstellung soll der Bau wieder zerlegt und in Rußland wieder aufgestellt werden. Mittelpunkt des russischen Pavillons wird ein Lenindenkmal sein, das von einer Baumgruppe umrahmt ist. Aber neben dem Saal der Schwerindu- strie. einem Kino- und Theatersaal, in dem russische Künstlertruppen auftreten, gibt es — über eine der acht Rolltreppen zu errei- chen— auch ein Restaurant und eine Bar. Eine Bar wird auch der Anziehungspunkt der Amerikaner sein. Während die Russen sich wohl vorwiegend auf Wodka speziali- sieren, bieten die Amerikaner traditionellen „Bourbon Whisky“. Ansonsten stellen die Amerikaner unter dem Thema„Amerika- nischer Humanismus“ aus. Amerikanischer Reichtum sollen die vergoldeten Stahlsäulen des amerikanischen Pavillons dokumentie- ren. Sie tragen das kreisrunde Kunststoff- dach von 104 Meter Durchmesser. Die beschwingte, hypermoderne Architek- tur des französischen Pavillons zeichnet sich ebenfalls schon ab. Die Franzosen sind mit dem Bau noch etwas zurück, weil aus- gerechnet an dieser Stelle ein unterirdischer Straßenbahnhof angelegt wurde, der die Besucher direkt ins Herz der Ausstellung bringt. Durch zehn Tore kann man in die Aus- stellung gelangen. Eines davon ist dem König mit seiner Familie vorbehalten. Es liegt ge- nau gegenüber dem königlichen Schloß.„Da- mit er nicht so weit laufen muß“, erklärt eine Hosteß charmant. Vom Fönigstor aus er- reicht man zuerst den deutschen Pavillon, in dem gegeigt werden soll, wie man in Deutsch- Lem lebt umd arbeitet. Er Wurde vonn dem Wiedersshen!“ Karlsruher durch seinen preisgekrönten Entwurf für die Professor Eiermann(bekannt Berliner Gedächtniskirche) geplant und be- steht aus acht Einzelpavillons mit quadrati- ö schem Grundriß. Sie sehen aus wie riesige Aduarien: Eine Stahlskelett- Konstruktion mit gläsernen Wänden nach allen Seiten. 1 Ueber einen 60 Meter langen Brückensteg, der an einem 50 Meter hohen schlanken Stahlpylon aufgehängt ist, erreicht man vom Hang her die deutsche Sektion. In der Mitte, der sie umgebenden gärtnerischen Anlagen steht eine Baumgruppe, die von Königin Astrid gepflanzt wurde. Königin Astrid wird vom belgischen Volk tief verehrt— in jeder gut bürgerlichen Wohnung hängt ein Bild von ihr— und so durfte natürlich auch an der Baumgruppe nichts geändert werden Die Vielfalt dieser Ausstellung ist kaum vorstellbar. Da ist aus Stuck und Pappe eine ganze belgische Kleinstadt aus der„guben al terl Zeit“ um 1900 aufgebaut, mit 75 Knei- pen(in Belgien gibt es mehr Bierbrauereien als in der Bundesrepublik), mit Kunsthand- werkern, Sängern und Butiken. Da gipt es ein Tageshotel, wo sich ein vom Schauen ermüdeter Besucher zwei Stunden ausruhen und derweil sein Hemd waschen und bügeln jassem kann, da gibt es einen Hubschrauber- hatideplatz, Hotels mit mehreren tausend Zimmern, Zeltplätze und schließlich den „Jardin des Attractions“, in dem die Schau- steller ihre aufregendsten Schlager zeigen. „Die fliegenden Autos geben waghalsigen Besuchern die Möglichkeit, sich in einem Rennwagen mehrmals zu überschlagen und in einem Metallzylinder zu landen.“ Vor diesem Vergnügen aber steht noch Arbeit, viel Arbeit. Unsere Schuhe sind nach dem Spaziergang über das Baugelände lehmverschmiert. Die Hosteß in der wein- roten Jacke sient es umd lacht.„Kommen Sie im nächsten Jahr, dann ist allles anders. 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Durch ein vorläu- fig auf vier Jahre befristetes Projekt, das mit einem Aufwand von zehn Millionen Dollar an der neuen kalifornischen For- schungsanstalt der General Dynamics Cor- poration durchgeführt wird, sollen Probleme der Reaktionen schweren Wasserstoffs ODeu- terium) bei hohen Temperaturen unter kon- trollierten Bedingungen geklärt und even- tuell Wege zur Stromerzeugung aus Deute- rium gefunden werden. Der Rohstoff selbst ist in praktisch unerschöpflicher Menge im Meer- und Süßwasser vorhanden und ohne besondere Schwierigkeiten zu gewinnen. Englands größtes Atomkraftwerk () Bei Hunterston in Schottland hat die Arbeit an Großbritanniens größtem Atom- kraftwerk begonnen, das die„General Elec- trie“ im Auftrag der Südschottischen Elek- trizitätsbehörde baut. In der ersten Phase wird das Gelände für die Montage der vor- fabrizierten kugelförmigen Druckbehälter mit einem Durchmesser von 21 Meter vor- bereitet, die zweite Phase umfaßt die Auf- stellung der beiden Reaktoren und der Dampferzeugungsanlagen. Das geschieht durch Einsatz eines„Goliath“-Krans, des größten dieser Art in der Welt. Der Kran mit einer Höhe von 60 Meter kann Lasten bis zu 35 Tonnen heben. Der Bau der Tur- binenhalle und die Installation der sechs großen Wasserstoffgekühlten Turbogenera- toren mit einer Kapazität von 60 Megawatt erfolgen gleichzeitig. Allein die vorbereiten- den Arbeiten erfordern die Ausschachtung von mehr als 12 000 Kubikmeter Erde und Felsen. Dafür benötigt man mehr als 2000 Arbeitskräfte. Jeder der Druckbehälter wird von einer 2,75 Meter dicken Stahlbetonmauer umgeben und ein 3,20 Meter dickes Stahlbetondach erhalten. Die Reaktorkerne werden zylin- drische Form, einen Durchmesser von etwa 15 Meter und eine Höhe von etwa 8,50 Meter haben. Jeder Reaktorkern wird aus über 2000 Tonnen schweren Graphitblöcken be- stehen, die genau eingepaßt sein müssen, damit die Wände der 3288 vertikalen Brenn- stofkxanäle absolut gerade und glatt ver- laufen. Düngemittel aus dem Reaktor (df) Die Gewinnung von Düngemitteln im Atom-Reaktor aus den Bestandteilen der Luft wird zur Zeit in den Vereinigten Staa- ten zur Großproduktion vorbereitet. Die Vorversuche sind abgeschlossen, über ihren Erfolg hat Professor Hartek in den Atom- Fachzeitschriften der USA berichtet. Das Verfahren ist verhältnismäßig einfach: die durch die Kernspaltung freiwerdende Ener- gie kann zu einem großen Teil für den chemischen Prozeß benutzt werden, durch den aus Stickstoff und Sauerstoff der Luft eine Verbindung entsteht, nämlich Stick- oxyd, aus dem dann das salpetersaure Salz hergestellt wird. Düngemittel, die auf solche Weise gewonnen werden, sind nur ganz schwach radioaktiv; ihre Verwendung ist daher ungefährlich. Außerdem können diese Düngemittel sehr lange gelagert wer- den. Diesem Verfahren zur Gewinnung salpetersaurem Salzes wird größte Bedeu- tung beigemessen, da die natürlichen Reser- ven von Salpeter-Düngemitteln nahezu er- schöpft sind und die Produktion synthe- tischer Düngemittel aus Ammoniak noch immer ein recht kostspieliger Prozeß ist. Radioisotope beim Photokopieren (df) Ein neuartiges, in den USA entwik- keltes radiographisches Vervielfältigungs- Verfahren benutzt Tinten oder Druckfarben, die eine geringe und für den Menschen un- gefährliche Menge eines radioaktiven ISo- tops enthalten. Legt man die Briefe oder Druckschriften, die unter Verwendung die- ses Materials hergestellt worden sind, ein für die radioaktive Strahlung sensibilisier- tes Spezialpapier, so erhält man Sekunden schnelle Kopien. Die Zahl der herstellbaren Kopien hängt allein von der Strahlungs- dauer des benutzten Radioisotops ab. Mit Radiophosphor ist es möglich, rasch und sicher die Tiefe schwerer Hautverbrennun- gen zu bestimmen; dies geht aus einem Be- richt Dr. Reed O. Dingmans von der Medi- zinischen Akademie der Universität Michi- gan an die American Association of Plastic Surgeons(Amerikanische Vereinigung für Hautchirurgie) hervor. Um Brandwunden richtig behandeln zu können, ist es außer- ordentlich wichtig, zu wissen, bis in welche Tiefe sie reichen; so erfordert beispiels- Weise eine Verbrennung dritten Grades, bei der das Hautgewebe in seiner ganzen Schichtdicke zerstört ist, eine baldige Ent- fernung dieser Gewebepartien und Vor- nahme einer Hautplastik. Durch eine Injek- tion mit Radiophosphor, das der Körper sehr schnell absorbiert, und Messung der Strahlung im Bereich der zerstörten Partie läßt sich diese einmal genau abgrenzen und überdies der Verbrennungsgrad sofort er- mitteln, da sich gezeigt hat, daß bei einer Verbrennung dritten Grades die gemessene Strahlungsmenge sich wesentlich von der- jenigen bei einer Verbrennung ersten oder zweiten Grades unterscheidet. Katalog über Atomvorlesungen (EP) Der Europäische Wirtschaftsrat (OEEC) hat kürzlich einen Katalog aller atomwissenschaftlichen und atomtechnischen Vorlesungen an europaischen Instituten und Universitäten veröffentlicht. Man will da- mit den zwischeneuropäischen Studenten- austausch erleichtern und einen Vergleich der Atomlehrprogramme zwischen den Län- dern ermöglichen. Der Schnee brachte es an den Tag (df) Das Beryllium-Isotop Be 7, ein Pro- dukt der kosmischen Strahlung in der Atmosphäre, konnte man durch Anwendung von lonenaustauschverfahren aus Schnee isolieren. Atomenergiebehörde- der UNO jüngstes Kind Kann Instrument des Wohlstandes und damit des Friedens werden Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA International Atomie Energy Agency) ist da. Vor einem Jahr aus dem Schoße der UNO geboren, ist sie jetzt nach der 1. Generalkonferenz in Wien bereit, mit ihrer Arbeit zu beginnen. Von dem Augen- blick an, als am 8. Dezember 1953 Präsident Eisenhower in einer Rede vor den Vereinten Nationen zum ersten Male den Gedanken aussprach, alle Völker sollten gemeinsam an der Verwendung der Atomenergie zu fried- lichen Zwecken arbeiten, damit allen die Segnungen dieser neuen Energiequellen zur Hebung ihres Lebensstandards zugute kämen, wurde mit Ausdauer und Energie am Zu- standekommen der Internationalen Atom- energiebehörde gearbeitet. Im Herbst 1956 unterzeichneten 81 Staaten in New Vork die Statuten, die anschließend von mehr als 50 Staaten ratiflziert wurden. Und so konnte schließlich am 1. Oktober 1957 die 1. General- konferenz in Wien eröffnet werden. Die Frage, ob alle Staaten ohne Unter- schied an ihren Arbeiten und damit an der Tätigkeit der Behörde teilnehmen können oder nur diejenigen, die der UNO oder einer ihrer Sonderorganisationen angehören, hat zu lebhaften Debatten zwischen Ost und West geführt, wobei schließlich die Auffas- sung des Westens, der eine Beschränkung auf die UNO- Staaten wünschte, die Oberhand behielt. Damit ist zunächst verhindert wor- den, daß etwa Rot-China oder die Sowjetzone als Mitglieder oder Beobachter in der Atom- energiebehörde auftauchen. Auch die Frage, inwieweit die Behörde berechtigt sein solle, Kontrollmaßgnahmen durchzuführen, um sich davon zu überzeu- gen, daß die von ihr zur Verfügung gestell- ten Mittel nicht für militärische Zwecke ver- wendet werden, hat gegensätzliche Auffas- sungen deutlich werden lassen und wird vor- aussichtlich auch in Zukunft noch Schwierig- keiten bereiten. Der Westen hält solche Kontrollmaßnahmen für dringend geboten, der Osten dagegen betont immer wieder die Souveränität und das Prinzip der Nichtein- mischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. Ueber alle Gegensätze hinweg ist es je- doch der Generalkonferenz gelungen meist in eimstimmigen Beschlüssen—, der neuen Behörde eine neue Geschäftsordnung zu geben, ihre Organe zu bestimmen, Haus- haltsplan und Arbeitsprogramm für das erste Jahr zu verabschieden und den General- direktor für die ersten vier Jahre zu wäh- len. Es ist der Amerikaner W. Sterling Cole, der gewissermaßen die repräsentative Spitze der Internationalen Atomenergiebehörde bildet und mit einem erst noch zu schaffen- den Stab von Mitarbeitern die eigentliche Arbeit der Behörde zu leisten hat. Ihm zur Seite steht der Rat der Gouverneure, eine Art Exekütivorgan, etwa einer Regierung vergleichbar. Im Rat der Gouverneure sind 23 Mitgliedsstaaten vertreten, darunter zu- nächst die fünf Staaten, die in der Atom- forschung am weitesten fortgeschritten sind: die USA, die Sowjetunion, England, Kanada und Frankreich. Einige der Gouverneure wurden von der Generalkonferenz aus sie- ben verschiedenen geographischen Gebieten gewählt, so zum Beispiel Italien für West- Europa, Rumänien für Ost-Europa, Korea fkür Ost-Asien, Argentinien für Latein- Amerika. Die Generalkonferenz, in der alle Mit- gliedstaaten in gleicher Weise, also jeweils mit einer Stimme, vertreten sind, entspricht etwa einem Parlament. Sie soll jedes Jahr einmal zusammentreten und hat in allen wichtigen Angelegenheiten der Behörde die letzte Entscheidung. Die nächste Tagung der Generalkonferenz wird im September 1958 in Wien stattfinden Die Behörde benötigt für ihr erstes Jahresprogramm rund vier Millionen Dollar, etwa 17 Millionen DM. Dieser Betrag soll ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen auf- gebracht werden. Der prozentuale Anteil jedes Mitgliedsstaates ist nach dem gleichen Schlüssel errechnet worden, wie er für die Beitragsleistungen bei den Vereinten Nat'o- nen gilt. Danach hat die Bundesrepublik 4,08 Prozent der Ausgaben der Behörde zu übernehmen. Den größten Anteil mit 33,3 Prozent übernehmen die Vereinigten Staaten von Amerika, danach folgt die Sowjetunion mit 13,4 Prozent. Oesterreich hat sich bereit erklärt, der Behörde bis zum 30. April näch- sten Jahres einen Kredit von einer halben Million Dollar einzuräumen, damit sie ar- beitsfähig bleibt, bis genügend Mitglieds- beiträge eingegangen sind. Neben dem Jahresbudget wird ein be- sonderer Fonds für die Vergebung von Sti pendien eingerichtet, der sich ausschließlich aus freiwilligen Spenden der Mitglieder zu- sammensetzen soll. Außerdem soll eine Art Arbeitsfonds in Höhe von zwei Millionen Dollar aus vorausgezahlten Mitgliedsbei- trägen gebildet werden, um der Behörde die Möglichkeit zur Planung größerer Auf- gaben auf längere Sicht zu geben. Das Arbeitsprogramm der Behörde un- terscheidet zwischen Aufgaben, die sogleich in Angriff genommen werden können, und solchen, die einer längeren, eingehenden Planung und Vorbereitung bedürfen. Zu den ersten Aufgaben gehört vor allem die Aus- bildung des wissenschaftlichen und tech- nischen Nachwuchses. In den Reden der meisten Delegierten kam dieser Wunsch an erster Stelle zum Ausdruck: so rasch wie möglich den Mangel an ausgebildeten Wis- senschaftlern und Technikern, der sich in allen Ländern zeigt, zu beheben. Auch hier haben natürlich die unterentwickelten Ge- biete das größte Interesse daran, ihren Stu- denten die Ausbildung an ausländischen Universitäten und Forschungsstellen zu er- möglichen. Zu diesem Zwecke hat eine Reihe von Ländern Stipendien und Arbeitsplätze an ihren wissenschaftlichen Institutionen ange- boten. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich bereit erklärt, für jeweils zwei Jahre 60 ausländischen Studenten Stipendien für das Studium der Atomwissenschaft an deut- schen Universitäten und Forschungsstellen zur Verfügung zu stellen, wobei das Stipen- dium die Reise-, Aufenthalts- und Studien- kosten deckt. Daneben will die Internatio- nale Atomenergiebehörde von sich aus Sti- pendien vergeben. Ferner soll der Austausch wissenschaft- licher Informationen unter Forschern weit- gehend gefördert werden. Es sollen Schutz- bestimmungen gegen die gesundheitliche Gefährdung durch radioaktive Strahlungen ausgearbeitet werden und Grundsätze über den Transport radioaktiven Materials, vor allem von Isotopen. Auch Bestimmungen über die Verwendung oder Vernichtung von Atom-Müll werden die Behörde schon bald beschäftigen. Daneben erhoffen sich die Weniger entwickelten Länder rasche Hilfe bei der Verwendung von Isotopen in Indu- strie, Landwirtschaft und Medizin. Zu den langfristigen Programmen der Behörde gehört die Schaffung eigener For- schungsstellen, die Hilfe beim Bau von Reaktoren, bei der Gewinnung spaltbaren Materials, bei der Schaffung neuer Energie- quellen für die Industrie und auch bei der Suche nach Uran und anderen Mineralien. Es gibt kaum ein Gebiet unseres Lebens, in das die friedliche Verwendung der Atom- energie nicht hineinreicht oder hineinreichen könnte. Daher sind die vielfältigen Auf- gaben der neuen Behörde in ihrer ganzen Breite noch gar nicht zu übersehen. Eines aber läßt sich heute schon feststellen: wenn es ihr gelingt, in den nächsten Jahren auch nur einen Teil dieser Aufgaben zu erfüllen und damit die Hoffnungen vieler Millionen Menschen zu verwirklichen, kann sie zu einem Instrument des Wohlstandes und da- mit des Friedens für die ganze Menschheit werden. New Vork fordert besseren Strahlenschutz (Sd) Zehn Industriebetriebe in New Vork, die radioaktives Material verarbeiten, genügten nicht den Sicherheitsvorschriften des Staates New Lork. Acht von diesen zehn haben inzwischen ihre Anlagen geän- dert, ein Betrieb verlegte seinen Standort außerhalb des Staates New Vork; gegen einen weiteren ist ein Gerichtsverfahren im Gang, das noch nicht abgeschlossen ist. Nun sollen im Staat New Vork die weit strenge ren Vorschriften Geltung erhalten, die vom Nationalen Ausschuß für Strahlungsschutz ausgearbeitet wurden. Diesen rigorosen Vor- schriften entsprechen nur die Anlagen von zwei unter insgesamt zehn Radium-verar- beitenden Betrieben. Von sieben anderen Werken, in denen Zyclotrone in Tätigkeit sind, müßten vier ihre Einrichtungen ändern, falls die Vorschriften in Kraft treten. e 61/280 erstaunlich ergiebig Messerspitze voll bedeckt den Boden der Pfanne. Biskin spritzſ nich -Sie können ruhig die Hand darüber halten,. wenn es zerfließt! 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November 1857 Wr f Seite 16 MORGEN Auf Andersens Sporen Eine literoturgeschichſliche Entdeckung in Rom Eine dichterbiographische Entdeckung, Café Greco es seit drei Generationen sind, literarhistorisch nicht gerade von Sonder- em Gewicht, aber voll poetischen Zau- bers, hat Rom in Entzücken versetzt. Das ist es, warum seit Tagen in den halbdunklen ines Hauses in der Via Condotti ein Strom sehdurstiger Menschen herein- Dies v. vor dreihundert Jahren 1 der Besitz der Adelsfamilie der Or- Ini.) Sie steigen durch die altmodische Enge aufgangs in den fünkten Stock * und klingeln dort, gewiß ein wenig bang, weil sie als Fremde kommen, an einer der Wohnungstüren. Man will doch sehen, hier ein Literaturenthusiast soeben aus ngenheit aufgestöbert hat. Besonders zahlreich mischen sich Skandi- navier unter die ungebetenen, aber freund- lich eingelassenen Besucher— ansäss'ge, und Solche, die dieser milde römische Herbst an- 8 gelockt hat: um Hans Christian Andersen nämlich dreht sich die Entdeckung. Vor 96 Jahren hat der Märchendichter einmal (Wir haben schon kurz davon berichtet), hier hinter dieser Korridortür für eine Weile ge- Wohnt, und niemand hat bis gestern davon gewußt. Im Erdgeschoß des gleichen Gebäudes befindet sich das ehrwürdige„Antico Caffè Greco“, in dem seit Casanova und Goethe und Chateaubriand, seit Stendhal und Lord Byron bis zu Gogol und Thorwaldsen, zu Liszt und Wagner Europas Geisteselite beim S Arzen gesessen hat. Auch Andersen war ta r Gast. Mit zwanzig Schritten t man die Piazza di Spagna, Bernini Nachen, den D'Annunzio geliebt hat, und die Treppe. über, wie eh und je, Trinità dei ti. So i 8 Roms Brennpunkt gewesen, Wo Andersen Logis bezog. Ein we„Wie im Märchen“, zufallshaft ichkeitsfern, ist es bei der Ent- deckung bst zugegangen. durch die in die etwas lüc hafte römische Episode des Märchenerzählers nun Licht kam. Stil- gerechter“ konnte das alles gar nicht ge- schehen: Ein Jahrhundert lang wohnt eine römische Familie, und zudem eine, die mit der Literatur auf besondere Weise auf du und du steht, in Räumen, in denen der Dichter logiert und gearbeitet hat; aber sie weiß es nicht. Ahnungslos schläft ein Ehe- paar— schliefen vorher die Eltern, die Großeltern von Mannesseite— in den glei- chen altväterlich gediegenen Messingbetten, die Andersen und seinem Reisegefährten Jonas, der der Sohn des Förderers des Dich- ters war, während vier sorglosen Rom- wochen zur Schlafstatt gedient haben. Das Erstaunlichste dabei: Wohnräume und Am- biente haben ihr Aussehen seit Andersens Zeit bewahrt, ohne daß bewußte Pietät mit im Spiele war. „Zufall wie im Märchen“ mag man es auch nennen, daß gerade die Besitzer des Koltur-Chronik Die Oper„Vaness“ von Samuel Barber steht als europäische Erstaufführung im Programm der„Salzburger Festspiele 1958“. Eröffnet wer- den die Festspiele am 26. Juli mit einer Gründgens- Inszenierung von Verdis Oper „Den Carlos“ unter der musikalischen Leitung von Herbert von Karajan. Garson Kanins Lustspiel„Born yesterday“ führt das„Heidelberg Little Theater“, eine amerikanische Laienbühne, am Donnerstag, 7. November, 20 Uhr, im Mannheimer Deutsch- Amerikanischen Institut(Amerika-Haus) auf. Einen„Abend moderner Kammermusik“ bie- tet der Mannheimer„Arbeitskreis Film und Ju- gend“ in Zusammenarbeit mit der„Vereinigung Zeitgenössisches Geistesleben“ am Donnerstag, 7. November, 20 Uhr, im Mannheimer Mozart- saal. Carla Henius singt dabei drei Motetten und Lieder aus dem„Marienleben“ von Hinde- mith. Professor Richard Laugs, Hans-Helmut Schwarz, Karl Schad und Richard Sohm spielen Bela Bartéöks„Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug“. Der Badische Sängerbund, Sängerkreis Mann- heim, stellt in einem großen Chorkonzert am Sonntag, 10. November, 17.30 Uhr, im Musen- saal des Mannheimer Rosengartens Werke aus drei Jahrhunderten vor. Das dem 350-Jahres- Jubiläum der Stadt Mannheim gewidmete Pro- gramm bringt Stücke von Mozart, Lachner, Isenmann, Bruch, Dinand, Rein und Jochum. Es Wirken mit: Fünf Chorgruppen aus dem Ssn- gerkreis Mannheim, Bezirk I, das Pfalzorchester sowie als Solisten Irma Handler und Hans Günther Grimm. Die Leitung haben: Otto Bau- senhardt, Viktor Dinand, Fritz Wirth, Max Adam und Emil Schuhmacher. die hier wohnen. Bei Andersens Besuch waren noch andere die Mieter. Wenige Jahre später dann zog der damalige„Greco“ Wirt, Vorfahre des heutigen Besitzers, in die Woh- nung ein, und es fügt sich dies wie nach einem geheimen Sinn, nachdem in Ander sens Romerinnerungen sich kaum ein an- deres Erlebnis so nachhaltig niedergeschlagen hat wie die tägliche Stunde— oder deren mehrere— im„Greco“. Man hat gezählt, daß in den Tagebuchaufzeichnungen des Dichters die berühmte Gaststätte dreiunddreißigmal erwähnt ist. Endlich der Entdecker selbst; wenn das keine Märchengestalt Diesen Dr. Ove Lange aus Kopenhagen, Dentist und prak- tischer Arzt, hat unlän ein Aerztekongreß nach Rom geführt. Medizinische Zeitschriften und Manuskripte— doch, die gab es in sei- nem Koffer auch. Wichtiger aber war dem Silberlockägen Herrn, daß die sopgsfältig angefertigt Photokopie eines Andersenbriefes dabei lag. Im Grunde waren die kongressierenden Aerzte ein wenig nur der Vorwand für seine Romreise. Denn Dr. Lange, ein so angesehener Dentist und Arzt er i einem Lande ist— er war dort lange der ident der Odontologischen Gesell- schaft— ist vornehmlich doch, wenn auch im Nebenberuf, der über Dänemark hinaus be- kannte Andersenforscher, von dessen aus Hobby und echtem Forscheranliegen genähr- tem Eifer im Aufspüren unbekannter Ander- sendaten man in Europas Bibliotheken und bei den großen Antiquaren zu erzählen weiß. Viele seiner Funde sind heute im Andersen- Museum zu Odense zu sehen. Man berichtet, daß er seine Sprechstundenpatienten, wenn der Zahnbohrer läuft, lieber mit Neuheiten vom Dichter des„Standhaften Zinnsoldaten“ unterhält statt von kariösen Wurzeln. ist: 2 Mit seiner Photokopie als Leitspur in der Hand— einem vom Dichter in einem Brief aus Rom aufgezeichneten und sogar mit Möbelandeutungen versehenen Grundriß der adressenmäßig im übrigen nicht näher be- zeichneten Behausung n der Via Condotti— hat Dr. Lange nun an den richtigen Ort ge- kunden. Das Original des Briefes mit dem Datum des 3. Mai 1861 hatte er vor einiger Zeit in einer Kopenhagener Bibliothek ent- deckt. Es ist ein Dokument lange aus der Mode gekommener Herzenseinfalt: der Fa- milie des Reisegefährten schildert der 56 jährige Andersen in Wort und Zeichnung bis ins Detail, bis zu Sofa und Stuhl und Güte Der döpierte Hagestolz Ein Szenenfoto aus der Heidelberger Einstudierung von Rolf Liebermanns Oper„Die Schule der Frauen“: Rechts außen Walter Kochs, der in der Rolle des düpierten Hagestolz Arnolphe sein fünfundzwanzigjähriges Bühnenjubiläum feierte, neben ihm Heinz Peters als Molieère und links Cdrol Loraine(Agnes) sowie Robert Anderson(Oronte).— Siehe duch unseren Bericht auf dieser Seite. des Trinkwassers vom Brunnen, die häus- liche und familiäre römische Kleinwelt, in der sich der Dichter damals— es war einer seiner vier Rombesuche— auf eine rührende Weise glücklich gefühlt hat. „Wir haben Tapeten in allen Zimmern, viele Bilder von Rom und sogar vier Spie- gel“, heißt es dankbar in dem Brief des Schustersohnes.„Am Abend zünden wir eine römische Lampe an, aber jeder von uns hat auch eine Kerze. Unsere Tafel ist mit Wein, Brot, Parmesankäse und Früchten besetzt. Auf dem Balkon Rosen und andere Blumen. Zu unseren Möbeln gehört ein großer Diwan und drei kleine, und so könnt Ihr verstehen, daß es uns wahrhaft gut geht.“ Der erste Weg in Rom führte Dr. Lange ins Café Greco, dem Zentrum aller römi- schen literarischen Ueberlieferung. Von An- dersens damaliger Unterkunft war auch hier nichts bekannt. Signor Gubinelli, der Be- sitzer—„Märchengestalt“ auch er, mit seiner in zwei Zimmern der Wohnung eingerich- teten Privatbastel werkstatt— weiß nur den Foto-Busch Kopf zu schütteln. Dann,„andersenhaft“ auch dies, wirft er einen Blick auf die Skizze und erkennt darin die eigene Wohnung. Es war nicht schwer, sie zu erkennen. Das stilschöne alte Mobiliar, in den sechziger Jah- ren bei Erwerb der Wohnung vom Vor- gänger mit übernommen, war immer noch das von Andersen beschriebene. Modernes hatte hier keinen Eingang gefunden. Dafür hatte schon Gubinelli senior, der römi- sche Maler, Vater des heutigen Besit- zers, gesorgt, der kürzlich sehr Hoch- betagt starb. Selbst die Stiche mit den römi- schen Ansichten hängen noch an ihrem alten Platz.„Da“ sind noch die„vier Spiegel“ in biedermeierlichem Rahmen; wer daran zwei- felt, den führt der Hausherr durch die weit- räumige Wohnung und läßt ihn sie zählen. Der runde Arbeitstisch steht heute in einem anderen Zimmer; aber er ist es noch. Zur Hofseite hin tritt man auf den vom Dichter beschriebenen Balkon. Die Rosen blühen immer noch, und auch die„anderen Blumen“. Hans Aufrichtig Die„Schule der Frauen“ in Heidelberg Rolf Liebermonns und Heinrich Strobels Molière- Oper an der Städtischen Böhne Kann sich ein neues Theaterstück besser empfehlen als durch den spontan auftreten- den Wunsch, daß man ihm bald wiederbe- gegnen möchte? Die Salzburger Urauffüh- rung von Rolf Liebermanns„Schule der Frauen“ im Festspielsommer dieses Jahres verließ ich jedenfalls mit der Hoffnung, die- ses bezaubernde Beispiel des zeitgenössischen Musiktheaters„demnächst“ auch in Mann- heim zu sehen. Inzwischen steht es tatsäch- lich auf dem Spielplan-Entwurf des Mann- heimer Nationaltheaters für die laufende Saison, doch ist die Premiere, wie man hört, erst für das nächste Frühjahr in Aussicht genommen(da zuvor noch der„Wozzek“ von Alban Berg herauskommen soll). Die Warte- zeit verkürzte aber nun die Städtische Bühne Heidelberg— dort sah ich jetzt Rolf Lieber- manns umd Heinrich Strobels„Frauenschule“ zum anderen Male Und es hat dabei das Werk sich bestätigt: Als ein brillanter Spaß, als ein Juwel, fun- kelnd in den Feuern von Ironie, Parodie und geistreicher Ausgelassenheit. Heinrich Stro- bel, der Teytautor dieser letztgültigen Fas- sung der Oper, ziert die von dem tyranni- schen alten Arnolphe gefährdete Liebes- geschichte zwischen Agnes und Horace mit hübschen Verfremdungseffekten und lie- benswürdigen Anzüglichkeiten auf die Oper als Kunstgattung. Und Rolf Liebermann, der schweizerische Komponist und Schöpfer der „Leonore 40/45“ und der„Penelope“, gibt zu diesem auf Molièeres Komödie„LEcole des Femmes“ basierenden Stoff eine Musik, die im Geist und in der Klangwelt Cou- perins zwölf tönige, tonale, rezitativische und ariose Formteile zu einer frisch- fröhlichen, meisterlich gefügten Mischung verbindet. Das alles hat, wie gesagt, in Salzburg fasziniert, und es trat dem kundigen Blick und dem bereits für das Stück gewonnenen Ohr auch aus der Heidelberger Wiedergabe entgegen. Dem kundigen Blick: Frank Schul- tes hatte nämlich auch hier wieder ein für die Bühne Heidelbergs viel zu massives, raumversperrendes Bild aufgebaut, das die Transparenz nicht aufkommen lassen wollte, die aus der Musik schimmert; und Karl- heinz Streibing als Regisseur nicht konse- quent genug die gleichsam schwebende Platt- form zwischen Commedia dell'Arte und Opera Buffa angepeilt. Dem musikalischen Part wiederum widmete sich Karl Rucht zu Beginn mit der rechten Aufgeschlossenheit für die spezifische Klangstruktur des Werks. Später nahm er das Orchester allzu sehr zurück; da war streckenweise kaum noch etwas zu hören von der Plastik und federn- den Eleganz dieser Musik, der Rucht dann noch eine merkwürdige Breite zuteil werden lieg. Auch zeigte sich in Heidelberg, daß man möglichst doch nicht darauf verzichten sollte, das vorgesehene zweite Orchester— ein kleines Bläserensemble, das die Worte des auf der Bühne den Ereignissen folgenden Herrn Molière begleitet— in den Zuschauer- raum zu setzen; bei der gemeinsamen Unter- bringung des orchestralen Apparates geht eine wesentliche Pointe, ein ganz besonderes Kennzeichen des Stücks, verloren. Mit dem alten Hagestolz Arnolphe, der Hauptrolle in der„Schule der Frauen“, feierte Walter Kocks sein fünfundzwanzig- jähriges Bühnenjubiläum. Es sei ihm hoch angerechnet, daß er zu diesem Ereignis nicht eine gängige, zündende Partie wählte, son- dern sich der Mühe einer Neueinstudierung unterzog; es zeugt dies für die künstlerische Ernsthaftigkeit und wahre Theaterbesessen- heit von Walter Kocks, der allein in Heidel- berg sein Publikum mit zahlreichen, komö- diantisch durchbluteten Baß- Gestalten immer wieder erfreut hat. Leider ist er als Arnolphe vom Regisseur ein bißchen im Stich gelassen worden, dessen Aufgabe es gewesen wäre, Kocks stärker, als es hier geschah, in den Mittelpunkt zu rücken. Mit seiner fundierten, sehr schön geführten Stimme bewältigte der im Anschluß an die Vorstellung offiziell ge- ehrte Jubilar(er ist gleichzeitig zehn Jahre bei der Heidelberger Bühne) die Partie musi- kalisch auf imponierende Weise. Dazu das Ensemble: Heinz Peters als wendiger(und sich mehrmals in verwandel- ter Gestalt ins Spiel mischender) Moliere, Carol Loraine als erstaunlich koloraturfer- tige Agnes, Jürgen Trautmann in der Ge- stalt des jungen Liebhabers Horace. Ann Bessel als Dienerin Georgette und Robert Anderson in der kurzen Rolle des Oronte, des Vaters von Horace, Ihnen allen, die am Ende den anwesenden Komponisten in die Mitte nahmen, spendete das Heidelberger Publikum begeisterten Applaus. Das erste Wiedersehen also mit der „Schule der Frauen“ nach Salzburg.. Nicht ganz befriedigend, was die Aufführung an- geht, überzeugend aber zum zweitenmal in der Begegnung mit dem Werk. Wie wird es num Mannheim präsentieren? Kurt Heinz r Die könstlerische Leistung,, Feuchtwanger und der Münchner Stadtrat Ein Glückwunsch-Telegramm des dies. jährigen Münchner Kulturpreisträgers Lion Feuchtwanger an die Machthaber der Sowjetunion zum vierzigsten Jahrestag der sowjetischen Oktober-Revolution stand 11 Mittelpunkt einer Münchner Stadtrats. Die CSU-Fraktion hatte in einem Dringlichkeitsantrag ver. langt, daß sich der Stadtrat von Feuchtwan. ger distanzieren solle. Einstimmig wurde schließlich ein Abänderungsantrag der 8p gebilligt, der besagt, daß der Münchner Stadtrat bei der Verleihung des Preises Nur an die künstlerische Leistung Feuchtwan- gers gedacht, nicht aber seine politische Hal. tung gewertet habe und sich von dieser ent. schieden distanzieren müsse. In der Debatte versuchte der Kultur. referent der Stadt, Dr. Herbert Hohenemser (SP), die Haltung Feuchtwangers zu ver- teidigen. Zu jeder Zeit seien Talente und Genies gegenüber der Gesellschaft und der herrschenden politischen Meinung Außen- seiter gewesen. Nur der Durchschnitt tanze niemals aus der Reihe. Der CSU-Antrag sei zu Unrecht gestellt worden, weil in den Sta- tuten zur Verleihung der Kulturpreise aus- drücklich festgestellt werde, daß die welt- anschauliche Einstellung der Künstler ohne Belang sei. Dem widersprachen scharf Dr. Walter von Miller(CSU) und Ludwig Lallinger (BP), der als Sprecher für die Arbeitsge- meinschaft aus SPD, BP und FDP auftrat. Auch ein BHE-Sprecher wandte sich scharf gegen Feuchtwanger. Daraufhin wurde dem SPD-Vermittlungsantrag zugestimmt. dpa * Womit wieder einmal— wie schon früher im Falle Bertolt Brecht— die Frage ange- Schmitten ist, ob mam Kunst und Politik in einen Topf werfen darf. Man darf es nicht: denn wollte man immer erst Persönlichkeit, Charakter und politische Meinung ihres Schöpfers erforschen, ehe man eine künst⸗ jerische Leistung anerkennt, würde vermut⸗ lich eines Tages keine Kunst mehr da sein. Wir haben doch aus nächster Nähe erfehren, Wohin es führt, wenn man Kunst mit an- deren als künstlerischen Maßstäben mißt: danm gibt es eben plötzlich ganze Literaturen micht mehr, ganz einfach, weil sie von Leu- ten geschrieben wurden, die der gerade maßgeblichen politischen Richtung nickt paß tem, oder aber mam leugnet die Autor- schaft einem unsympathischer Künstler, wie mam das beispielsweise mit Heine umd seiner Lorelei machte, die unter der Spitzmarke „Unbekanmtes Volksgut“ weiter in den Lese- büchern ihr Lied mit der„wundersamen, ge- Waältigen Melodei“ sang. Warum werden also im westlich freien München Kunstpreis mit Politik in Verbindung gebracht? Den Politi- ker Feuchtwanger hat ja wohl niemand aus. zeichnen wollen, als man ihm den Münchner Literaturpreis verlieh. Geistliche Abendmousik Konzert in der Mannheimer Schloßbirche Der Singkreis der Katholischen Jugend Mannbheim-Seckenheim stellte sich in einem Konzert, das in der Mannheimer Schloß- kirche stattfand, als ein versierter Chor vor, der selbst die heiklen, mehrstimmigen Motetten aus dem 16. und 17. Jahrhundert Vorzüglich wiederzugeben weiß. So brachte der Chor unter der Leitung von Theo Schmitt(nachdem der Organist Bernhard Karch mit einer ausgewogenen Wiedergabe einer Bergamasca von Girolamo Frescobald die kirchenmusikalische Feierstunde einge- leitet hatte) neben den schlichten Chor- sätzen von Johann Sebastian Bach, Johann Eccard, Melchior Frank und Michael Prä- torius auch die herrliche achtstimmig ge- setzte Motette„Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Heinrich Schütz und stellte die vierstimmige Kirchweihsvesper Palestrina einer achtstimmigen Orpheo Vecchis gegen- über. Beide Werke sind ungefähr zur el. ben Zeit entstanden und in beiden wird die vorgegebene gregoriemische Melodie verwen- det. Sie unterscheiden sich nur durch den persönlichen Stil der Komponisten. Während Palestrina durch seinen klaren, einfachen und doch ausdrucksstarken Satz fesselt. ge. fällt die Vesper Vecchis durch ihre Farbige Klang wirkungen. Ein eindrucksvolles„Pater noster“ von Jacob Handl, das der Singkres expressiv und rhythmisch sicher sang, be. endete dann das abwechslungsreiche Kon- zert. — LIEBE UND TOD AUF BH doman von Vicki Baum Deutsche echte bel Verlog Kiepenheuer 6 Witsch, KSta-Berlin 82. Fortsetzung Die letzten drei Tage vor dem Kampf kamen viele Leute in den Hof, wie gewöhn- lich, und fragten den Vater um Rat. Pak holte die flache Hülle aus Holz heraus, in der die scharfen Kampfmesser lagen, neun an der Zahl und von verschiedenen Formen und Längen. Sie waren blank und schön, denn der alte Mann hielt sie eingeölt, wie es sein mußte, mit dem Oel aus der Lampe von einem Schattenspiel, das mit schärfsten Gewürzen vermischt war, damit die Schärfe der Klingen sich mit der Schärfe des roten Pfeffers vereinigen und den Gegner schnell töten sollte. Der Vater hatte einen kleinen Krug dieses Oeles zur Hand, von dem er auch an andere Männer etwas abgab, um- sonst oder gegen ein Geschenk von Früch- ten und Reis. Sowohl Pak wie sein Hahn wurden im- mer aufgeregter. als der Kampftag heran- kam. Pak streichelte seine Federn, bis sie schimmerten und glänzten, und er selbst 20g seinen besten Kain an, steckte den Hahn in eine Bambustasche, und in Gesellschaft Sei- nes Vaters machte er sich auf den Weg. Als sie zwischen den Sawahs hingingen, sahen sie schon von allen Seiten andere Männer mit den Hahnentaschen heranströmen, und es War eine große Festlichkeit und Erre- gung in der Luft. Unterwegs prägte der Alte Mann seinem Sohn immer wieder ein, Was er zu tun hatte.„Du darfst den Hahn nur gegen einen ganz weißen kämpfen las- Sen oder höchstens noch gegen einen Buvik, der in allen Farben schillert, obwohl solch ein Buvik ein gefährlicher Gegner sein würde. Auch darfst du nicht vergessen, daß du nur gewinnen kannst, wenn du deinen Hahn aus der Nordostecke losschickst, und du darfst dich unter keinen Umständen in eine andere Himmelsrichtung drängen las- sen. Ich habe einmal einen Hahn gekannt, der genauso aussah wie deiner, und er ge- hörte dem alten Fürsten von Pametjutan. Er hatte zehn Jahre gekämpft und immer gewonnen. Ich höre, daß er noch lebt, und sie geben ihm Reis und gute Pflege in der Puri, obwohl er so alt ist, denn er hat zu seiner guten Zeit dem Fürsten ein Vermö- gen verdient.“ „Wenn mein Hahn heute gewinnt, dann kaufe ich ihm einen roten Reiskuchen; das habe ich ihm versprochen“, sagte Pak. „Er wird gewinnen“, sagte der alte Mann. Das Hahnenkampfhaus von Sanur war ein groger, quadratischer Bau, dessen Boden in drei großen Stufen hinabging, so daß immer eine Reihe von Zuschauern über die Rücken der vor ihnen Sitzenden wegschauen konnte. In der Mitte und etwas erhöht lag der vier- eckige Kampfplatz. Die Luft strich kühl und frei dazwischen hin, denn das Haus hatte keine Wände, sondern nur Pfosten, und zwischen dem ersten und dem zweiten Dach standen wieder Pfosten, so daß es luftig ge- nug war und auch genug Licht hereindrin- gen konnte. Der Platz war umringt von Händlerinnen, aber zum Kampf selbst hat- ten nur Männer Zutritt und Knaben, die schon alt genug waren, um die Büffel zu hüten. Auf der einen Seite hatte man eine Plattform errichtet für die Fürsten, die sich angesagt hatten, und in der nordöstlichen Ecke stand ein kleiner Bambusaltar mit Opfern für die Dämonen, denen der Kampf und das Fließen von Blut angenehm ist. Denn der Hahnenkampf ist nicht nur ein Vergnügen und ein Spiel, sondern ein heili- ges und notwendiges Opfer zu gleicher Zeit. Wenn diese Dämonen nicht mit ein paar Tropfen Hahnenblut zufriedengestellt wer- den, dann wächst ihr Blutdurst und ihr Zorn, und sie fahren in die Menschen, so daß diese selber zu kämpfen beginnen und einander zerfleischen. Dem Sitz der Fürsten gegenüber war der Platz der Richter. Dort saß ein älterer Mann mit einem flachen Gefäß voll Wasser vor sich und der halben Schale einer Kokosnuß, in deren Boden eine runde Oeffnung ge- schnitten war. Neben ihm saß ein anderer Mann mit einem kleinen Gong. Die Kämpfe waren schon seit Stunden im Gang, aber Pak hatte auf den Rat seines Vaters seine und die Ungeduld seines Hahnes gezügelt; die frühen Gefechte hatten wenig Wichtig- keit und waren für schlechtere Hähne als den seinen. Trotzdem war das Haus schon voll mit Männern, und das Krähen der Hähne in ihren Taschen füllte die Gegend. Junge Burschen, Händler mit Wein, Früch- ten und Eiern gingen zwischen den Zu- schauern herum, Die Luft war voll von den Rufen der Wettenden, die ihre Münzen hochhielten und sich manchmal über die ganze Breite des Kampfhauses hin wegen ihrer Wetten einigten Auf der Kampffläche selbst hockten die Besitzer der beiden Häh- ne, die eben kämpften, und in den Ecken sagen andere, die ihre Tiere aus den Ta- schen genommen hatten und vor sich hin- stellten und ihnen einen Gegner suchten. Mehrere Männer, deren Tiere zunächst kämpfen sollten, waren schon dabei. die zweischneidig schmalen und spitzen Klingen an ihre Sporen zu binden. Im Augenblick, als Pak mit seinem Hahn und seinem Vater die Kampfbalé erreichte und sich einen Platz suchte, war die Auf- merksamkeit von den Hähnen abgelenkt, denn der Fürst von Badung war eben mit seinem Gefolge erschienen und nahm seinen Platz ein. Der Punggawa begrüßte ihn, und der Fürst lud ihn ein, bei ihm Platz zu neh- men. Die Aufseher über die fürstlichen Hähne setzten die mitgebrachten Taschen nieder und begannen, die Tiere herauszu- holen.„Beh!“ sagten die Zuschauer, als sie die Kämpfer sahen, die da zum Vorschein kamen. Jedes einzelne Tier war auserlesen schön und stark, und sie bebten von Mut und Kampflust, krähend, mit den Flügeln schlagend, tanzend vor Ungeduld und kaum zu halten. Auch der Punggawa hatte zwei Diener mit sich, die vier seiner Hähne tru- gen, und auch diese waren prachtvolle Tiere. 5 0 Piep · piep · hu · hu Sputnik-Feuillefönchen Witzbolde in Brasilien meinen, das „Piep- piep“ des sowjetischen Sputnik nabe sich in ein„Ha- ha“ verwandelt, als er über Washington hinwegrog. * Ein Reporter der in Rio erscheinen- den Zeitung„O Globo“ betrieb Mei nungs forschung unter seinen Mitbür⸗ gern über den neuen Sputnik. Die Antwort einer Frau:„Die Tatsache, daß sich eine Hündin an Bord des Sputni befindet, bedeutet in gewis-: sem Sinne einen Sieg für die Weib: lichkeit.“ Zu Füßen des Fürsten setzte sich ein Kleiner alter Mann hin, Ida Katut, der Geschichten erzähler. Er hielt eine dunkelbraune Tasche an sich geklemmt, aus der er etwas spätel mit zärtlichen Händen einen weißen Hal golte, der höchst mutig und kampflustig 72 55 gebärdete, obwohl er klein War. Palks Valet beugte sich zu seinem Sohn und sagte:„bet kleine weiße hat schon vierzehn Kämpfe ge. wonnen. Er hat eine Narbe am rechten Bein, kannst du es sehen?“ Pak schaute 09 flüchtig hin, er war gefangen vom Anblic der fürstlichen Hähne. Mein Hahn ist 5 nauso schön, dachte er mit einem e aufschiegzenden Stolz, und sein Herz e heiß. Er öffnete seine Tasche, aus der 5 immerkort der ungeduldige Kopf 3 Srawah herausgepickt hatte, und wiege 10 auf seiner Hand. Eebenso plötzlich wie sau Stolz angeschwollen war, ebbte er wiede, ab. Nein, dachte er, mein Hahn ist 1 5 halb so gut wie die fürstlichen. Ex 8 n Sari ser als die meisten Hähne in Tama 10 das mochte wonl sein. Auf dem Rasenb g, vor dem Gemeindehaus hatte er ausgese c net ausgesehen. Aber jetzt, als Pak ihn 75 den schönsten Hähnen des Reiches Backen vergleichen mußte, schrumpfte er lech. ein, und Paks Mut sank.„Ich WII noch 325 ten. ich will erst sehen, wie die e Hähne sind.., flüsterte er seinem 5. zu. Der alte Mann zog bejahend die Auger brauen hoch, ohne den Blick von der aue, fläche zu wenden.„Willst du wetten? 1 Pak ihn, denn er wußte, daß der Vater ke, nen Keépeng besaß. Er holte aus seine, 9 rihtasche einen kleinen Strang mit 177 5 und schob ihn seinem Vater zu. Fünf H. 5 gits wert an Geld hatte Pak unter 5 5 Haus ausgegraben, als er zum ersten 1 seines Hahnes ging. Doch War er nun 15 mehr so völlig sicher, daß er viel 8240 winnen würde. For erregten Debatte des ö ö 2855 AB NA tag DA beim. 1 Heinz! Gewich ermitte El Die fred G. Saison wurden Europa. Europa. ES stungen 00 Met kunden 110 Met Hürden Sekund sprung banis. Bei UdSSR den übe von Ju und Ib. WIll der Rel Leichta August Däne Dän durch Zwische bewerb Wgl. genden Leschle 9.7 7.5 heraus. 9 Für Bei d heber, persiscl werden sen die Ihre bi ner, die bourne fen 195 der Ru besten ist im (Muttei durch Göhrin schen Platzch sich di Jahre sehr in Da rikanei letzter naue nis mo rekord änderu Schwei geben, eee. Walter Uinger 2itsge- uktrat. scharf e dem dpa krüher ange- itik in nicht: chkeit, ihres künst⸗ rmut- a Sein. ahren, it an⸗ mißt: aturen 1 Leu- gerade nicht Autor- r, We Seiner marke Lese- en, ge- n Als 8e mit Politi- id Aus- nchner Wel. iK che Jugend einem Schloß. or vor, migen undert brachte Theo rnhard er gabe cobaldt einge Chor- Johann Prä- 18 88 neues lte die strinas gegen- Ir Sel⸗ ird die erwen⸗ ih den ährend fachen It, ge- rbigen „Pater ig kreis 185 be⸗ Kon- NORGER Seite 7 v. 258 Donnerstag, 7. November 1957 A — i Nach TEHERAN fuhr gestern nachmit- tag DAB- Sportwart Hans Kestler aus Mann- heim. Er begleitet Roland Lortz und Karl Heinz Haag zu den Weltmeisterschaften im Gewichtheben.(Vgl. Artikel:„Gewichtheber ermitteln ihre Weltmeister“) Foto: Steiger Europarekorde anerkannt Die von den beiden Kölner Läufern Man- tred Germar und Martin Lauer in dieser aison aufgestellten Europa- Bestleistungen wurden auf der Tagung des Leichtathletik- Europarates am Wochenende in Belgrad als Europarekorde anerkannt. Es handelt sich dabei um folgende Lei- stungen: Germar: 100 Vards 9,5 Sekunden, 100 Meter 10,2 Sekunden, 200 Meter 20,4 Se- kunden, 220 Vards 20,8 Sekunden. Lauer: 110 Meter Hürden 13,7 Sekunden, 200 Meter Hürden 22,9 Sekunden und 220 Yards 23,1 Sekunden. Außerdem fand der Stabhoch- sprung von 4,55 Metern des Griechen Rou- banis Anerkennung. Bei der Hochsprungleistung Stepanows (UdSSR) von 2,16 Metern unde den Rekor- den über 1500 Meter und die englische Meile von Jungwirth(CSR) mit 3:38,1 Minuten und Ibbotson(England) mit 3:58, 4 Minuten will der Europarat die Entscheidung der Rekordkommission des Internationalen Leichtathletik- Verbandes(IAAF), die im August 1958 in Stockholm tagt, abwarten. Dänemark in der Zwischenrunde Dänemark erreichte am Dienstag in Wien durch einen Sieg über Oesterreich die Zwischenrunde des Königspokal- Wett- bewerbs im Hallentennis. Den gewinnbrin- genden dritten Punkt holte der Däne Jan Leschley in einem vierstündigen Kampf mit 9.7, 7:5, 10:12, 10:12, 9:7 gegen Alfred Huber heraus.. Ohne Fleiß kein Preis: Jäglich vier Stunden Pflicht- ⁊wei Stunden Nei. Ina Bauer trainiert in Colorado Springs/ Nahziel der 17jährigen Eisprinzessin ist die Europameisterschaft Was ist ein Doppelsalchow? Ja, natürlich ein Sprung auf dem Eis, den der Schwede Ulrich Salchow um die Jahrhundertwende zum erstenmal, freilich einfach, darbot. Bitte: drehe einen Dreier von vorwärts nach rück- Wärts, springe ab und hoch.. und lande nach zwei Umrehungen im Rückwärts-Aus- Wärts-Bogen auf dem anderen Bein. Bravo, ein Doppelsalchow! Glatt gestanden, nicht verdreht und nicht gekippt, treibt er im er- sten Wettbewerb die A- und B-Note sprung- haft in die Höhe. Doch je höher die Noten, desto höher auch die Honorare, die an berühmte Eislauflehrer zu zahlen sind. Der Weg zum Eislauf-Star führt nun einmal an der Sparkasse vorbei. Wer will es ändern? Um ganz weit zu kommen in dieser Sportart, in der nicht Stoppuhr oder Band- maß entscheiden, sondern Menschen über Menschen urteilen, muß man das ganze Jahr über auf dem Eis stehen. Die besten Trai- nings möglichkeiten bietet— wie könnte es anders sein?— natürlich Amerika. Dort sind die bekanntesten Eislauf- Pädagogen am Werk: Marybell Vinson, Gus Lussi, André Brunet und Eddy Scholdan. Und bei Eddy Scholdan, einem gebürtigen Wiener, trai- Gegen den Amerikaner Jimmy Martinez: Senola tisbiert Plats in de: Mellianglisie Am Freitag Box-Premiere in der neuerbauten Berliner Deutschlandhalle Die Box- Premiere in der neu erbauten Berliner Deutschlandhalle ist allein ein so überragendes Ereignis, daß der sportliche Wert des Haupfkampfes zwischen dem deut- schen Mättelgewichtsmeister Gustav Scholz und dem Amerikaner Jimmy Martinez da- hinter klar zurücktreten muß. Zwischen 1938 und der Zerstörung durch Bomben im Jahre 1943 sah die alte Deutschlandhalle manchen bedeutenden Fight. Hier holte sich Arno Kölblin die Schwergewichtseuropa- meisterschaft von dem Belgier Pierre Char- les, Adolf Heuser gewann die IBU-Welt- meisterschaft und den Europatitel gegen Gustave Roth, Heusel schlug Lazek im Kampf um die Europa meisterschaft, Karel Sys und Jean Kreitz trennten sich nach großem Fight ohne Entscheidung und Walter Neusel war noch während des Krieges der große Star, ebenso wie die Europameister Jupp Besselmann oder Gustav Eder. Diese Tradition wird am kommenden Freitag wieder aufgenommen. Zweifellos werden die Berliner in Scharen kommen, um ihr Idol Gustav Scholz erneut zu be- Wundern und der Deutschlandhalle die alt- gewohnte Atmosphäre zu geben. In 65 Kämpfen blieb der vorsichtig geführte Ber- liner Rechtsausleger ungeschlagen. Nach fast Zweijähriger Krankheitspause gelang ein erstaunliches„come back“. Scholz erschien wieder in den Weltranglisten, und diesen Platz riskiert er jetzt gegen Martinez. Boxe- risch wird der Berliner Rechtsausleger ge- wig überlegen sein. Der Mann aus USA, mit 110 Kämpfen einer der beliebten„Fernseh- Boxer“ Amerikas, hält nicht viel von Tak- kik. Martinez greift an, und darin liegt viel- leicht die größte Chance für entscheidende Konter von Gustav Scholz. In Amerika ge- wann und verlor Martinez gegen P. Müller, dem Scholz den deutschen Mittelgewichts⸗ titel abnahm. Das braucht nicht unbedingt Favoriten sind die Russen: Heiichuheber ermitteln ihte Velimeister Für die deutschen Teilnehmer selbst im günstigsten Fall nur Platzchancen Bei den Weltmeisterschaften der Gewicht- heber, die vom 8. bis 12. November in der persischen Hauptstadt Teheran ausgetragen werden, gelten in den meisten Gewichtsklas- sen die russischen Athleten als! Favoriten. Ihre bisher stärksten Gegner, die Amerika- ner, die bei den Olympischen Spielen in Mel- bourne und bei den letzten Welt-Titelkämp- ten 1955 in München der große Gegenspieler der Russen waren, kommen nicht mit dem besten Aufgebot nach Teheran. Deutschland ist im Mittelgewicht durch Roland Lortz (Mutterstadt) und im Leichtschwergewicht durch Karlheinz Haag(Moers) und Dieter Cöhring(Ostberlin) vertreten, Für die deut- schen Heber sind im günstigsten Fall nur Platzchancen zu erwarten. Dagegen sollten sich die Chinesen, die gerade im letzten Jahre eindrucksvolle Fortschritte machten, sehr in den Vordergrund schieben. „Da sowohl die Russen als auch die Ame- rikaner ihre endgültigen Teilnehmer erst in letzter Stunde festlegen, ist vorher keine ge- naue Uebersicht über das Leistungsverhält- nis möglich. Fest steht jedoch, daß die Welt- Tekordliste nach Teheran wesentliche Ver- anderungen aufweisen wird. Lediglich im Schwergewicht sollte es einen Titelträger geben, der nicht den beiden großen Gewicht- —— bheber-Nationen angehört: den Olympiazwei- ten Selvetti(Argentinien), der in Melbourne dem inzwischen ins Profilager abgewander- ten Titelverteidiger Paul Anderson(USA) um ein Haar eine überraschende Niederlage bei- gebracht hätte. Maßstab zu sein, denn seit seinen USA Kämpfen hat Müller viel an Substanz ein- gebühßt. Dennoch muß man Scholz auch in der Deutschlandhalle als Sieger erwarten. Schottland qualifizierte sich für Fußball-Welt meisterschaft In einem Ausscheidungsspiel zur Fußball- Wwelt meisterschaft kam Schottland am Mitt- woch in Glasgow zu einem 3:2(1:1)-Sieg ge- gen die Schweiz und qualifizierte sich damit als Sieger der Gruppe neun als elfter Teil- nehmer für die Endrunde in Stockholm. Die schottische Nationalelf steht mit sechs Punk- ten für die übrigen beiden Gruppengegner unerreichbar an der Tabellenspitze. Spanien hat bisher nur drei Punkte und kann im letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz am 24. November bestenfalls auf fünf Punkte kommen. Nordirland schlug England Zum erstenmal seit 30 Jahren ist es Nord- irland am Mittwoch gelungen, die englische Nationalelf zu schlagen. Die Begegnung fand im Rahmen der britischen Meisterschaft in London statt und endete mit einer 2:3-Nie- derlage der Engländer, bei denen sich das Fehlen des ausgeschiedenen Flügelstürmers Stanley Matthews und des verletzten Außen- Stürmers Tom Finney stark bemerkbar machte. Spanien— Türkei 3:0 Bei einem Fußball-Landerspiel zwischen Spanien und der Türkei kamen die Gast- geber am Mittwoch in Madrid zu einem überlegenen 3:0-Sieg. Die B-Mannschaften der beiden Länder trennten sich in Istanbul mit einem torlosen Unentschieden. Knapp für TV 1877 Waldhof Waldhof— Obergrombach 443, 40:443, 13 Dem TV Obergrombach stand in der Lu- zenbergschule der TV 1877 Waldhof zu einem Vergleichskampf gegenüber, den die Gast- geber mit 443, 40:443,15 Punkten knapp für sich entschieden. Die gut besuchte Veranstal- tung entwickelte sich zu einem spannenden Treffen, bei dem die Turner aus Obergrom- bach mit 267,35:265,90 Punkten siegten. Wohl hatte Waldhof am Längspferd und auch beim Barrenturnen einen knappen Vorsprung her- ausgeholt, am Seitpferd und am Reck aber waren die Gäste überlegen. Mehr Glück hat- ten die Turnerinnen des TV Waldhof, die einen 177,50:175,80- Vorsprung herausholten und damit ihrem Verein den Gesamtsieg sicherten. kr Mannheimer ERC beim VfL Bad Nauheim EC Bad Tölz prüft Riegersee Drei Spiele in der Gruppe Nord und zwei Begegnungen in der Gruppe Süd, die jeweils am Samstag ausgetragen werden, bringt die Eishockey-Oberliga am kommen- den Wochenende. Herausragendes Treffen ist zweifellos der Kampf EC Bad Tölz gegen Sc Rießersee in der Gruppe Süd. EV Füs- sen— Sc Weßling(Süd) und die Spiele Krefelder EV— Kölner EK, VfL Bad Nau- heim— Mannheimer ERC sowie Düssel- dorfer EG— Preußen Krefeld vervollstän- digen den Spielplan. 8 Das 13:0, das der Sc Riegersee gegen den Neuling EV Landshut erreichte, sicherte den Garmischern die Führung in der Gruppe Süd. Wertvoller ist schon das 12:1 des EC Bad Tölz beim Start gegen Weßling. Es Tällt schwer, einen Favoriten dieses Schla- gerspiels zu nennen. Fest steht jedoch, daß aus den ehrgeizigen Tölzer Jungen erfah- rene Spieler wurden. Titelverteidiger EV Füssen hat vom Sc Weßling nichts zu be- fürchten. Im Spiel VfL Bad Nauheim— Mannhei- mer ERC stehen sich die beiden Erstpla- zierten der Gruppe Nord in der vergan- genen Saison gegenüber. Die Ausgeglichen- heit und die größeren Spielerpersönlich- keiten(Guttowski, Konecki, Sepp) sprechen für den MERC, wenngleich Bad Nauheim auf eigenem Eis sehr kampfstark ist. Der Krefelder EV mit Eckstein, Bierschel, Jochems und Torwart Uli Jansen in der Abwehr sehr stark— rechnet im Heimspiel gegen den Kölner EK mit den ersten Punk- ten. Preußen Krefeld verteidigt bei der Düsseldorfer EG die Tabellenführung. Die Begegnung ist durchaus offen. niert seit Mitte dieses Jahres die deutsche Eisprinzessin Ina Bauer. Die knapp I17jährige Primaballerina, Tochter eines Krefelder Seidefabrikanten, wohnt mit ihrer Mutter im amerikanischen Wintersport-Paradies Colorado Springs, „das man täglich lieber gewinnt“, wie Ina schreibt.„Wir sind eine große Eislauf-Fami- lie. Es gibt keine Spannungen. Das Kunsteis ist vorbildlich gepflegt und wird täglich Zwei- bis dreimal gehobelt.“ Ina Bauer ist zweifellos das größte Ta- lent, das der deutsche Eislaufsport jemals hervorgebracht hat. Bereits heute läuft sie eine Kür, die einen weitaus größeren Schwie- rigkeitsgrad ODoppel-Axel) aufweist als jene, mit der Gundi Busch vor dreieinhalb Jahren in Oslo die Weltmeisterschaft ge- wann. Doch ohne Fleiß kein Preis! Ina trainiert täglich sechs Stunden: vier Stunden Pflicht, zwei Stunden Kür. Das Pflichtlaufen hat den absoluten Vorrang, weil die Krefelder Eis- prinzessin bisher auf dem Schulbogen im- mer sehr schlecht ausgesehen hat. Sagt Eddy Scholdan, von seinen Schülern nur„Mister Eddy“ genannt:„Ina hat große Fortschritte gemacht. Sie ist meine Lieblingsschülerin!“ Scholdan hat es fertiggebracht, daß„die Bäuerin“ heute mit Freude ihre 64 Pflichtfi- guren läuft. Bei Thea Frenßen in Chamonix machte es ihr eben noch keinen rechten Spaß. Ina hat große Vorbilder in Colorado Springs. Da ist David Jenkins, Weltmeister 1957, der den dreifachen Rittberger sprin- gen kann, da ist Tim Brown, Zweiter der letztjährigen Weltmeisterschaft, und da ist Tommy Moore, der den fünften Platz in der Weltrangliste einnimmt und einmal ein zweiter Dick Button zu werden verspricht. Mit diesen Assen trainieren zu können, ist natürlich ein großer Ansporn und Gewinnn für die junge Krefelderin. Weihnachten will man wieder zu Hause sein, um kurzes Wiedersehen zu feiern mit der Familie und dem Zwergpudel„Dicky“, der bisher immer Inas Talismann gewesen ist und nun in Colorado Springs stark ver- mißt wird. Die Deutschen Eiskunstlauf-Meister- schaften sind am 11./ 12. Januar in München, die Europameisterschaften Ende Januar in Preßburg und die Weltmeisterschaften Mitte Februar in Paris. Ina Bauer wird sich an allen drei Wettbewerben beteiligen. Ihr Nahziel ist Europameisterin zu werden. Ob sie es in dieser Saison bereits erreichen wird? Schwer zu sagen, denn die Konkur- renz kommt aus Wien H. Knopp cramm-Pokal für Bungert! Da als sicher anzunehmen ist, daß die Ende November tagende Ranglistenkommis- sion des Deutschen Tennis- Bundes den deut- schen Jugendmeister Wilhelm Bungert dank seiner Erfolge unter die ersten Fünf einstu- ken wird, ist ihm der Cramm- Pokal ziemlich sicher. Gottfried von Cramm stiftete nach dem Krieg den Pokal für den Jugendmei- ster, der die ersten Fünf in der deutschen Rangliste erreicht. Zum ersten Male wurde diese Auszeichnung 1953 an Rupert Huber verliehen. Allerdings gewann Huber die deutsche Jugendmeisterschaft schon 1948. Den Rekord von Bungert wird so schnell nie- mend einholen können. Nächster nwär- ter scheint Dieter Ecklebe Jugend- meister von 1956) zu sein, der in diesem Jahre nur um Haaresbreite scheiterte. Er hatte Matchball gegen Feldbausch und eine 4:1-Führung im dritten Satz gegen Christian Kuhnke, ging aber beide Male als Verlierer vom Platz. Diese beiden Niederlagen kosteten inn einen Platz unter den ersten Fünf. Berner Stadtrat lehnt ab Der Gemeinderat der Stadt Bern lehnte am Dienstag erneut die Austragung des Europacubspiels Voung Boys Bern segen Vasas Budapest ab. Schon vor einigen Wo- chen hatte der Gemeinderat seine Geneh- migung verweigert, so daß dieses Treffen auf neutralem Platz im Stuttgarter Neckarsta- dion am 1. November abrollen sollte. Aber auch die Bundesregierung in Bonn hatte dem Deutschen Fußballbund empfohlen, eine andere Regelung zu finden. Der Berner Gemeinderat gab am Diens- tag folgende Begründung für seine erneute Ablehnung:„Der Berner Sportclub Young Boys hat sich wegen der Austragung des Europacupspiels gegen Vasas Budapest an den Gemeinderat gewandt. Mit Rücksicht auf die Einstellung unserer Bevölkerung zu den Vorgängen in Ungarn, aber auch im Hinblick auf die in der Bundesstadt akkre- ditierten diplomatischen Vertretungen und in Anbetracht früherer Vorfälle hat sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgespro- chen, das Spiel nicht in Bern zu veranstal- ten“. TSV 46 erwartet KSC Am Sonntag werden die Meisterschafts- spiele der nordbadischen Hockeyliga mit fol- genden Begegnungen fortgesetzt: Gruppe A: TSV 46 Mannheim— SC Karlsruhe und HC Heidelberg— Englisches Institut. In der Gruppe B stehen sich in Heidelberg die TSG 78 und TSG Bruchsal gegenüber. Für den TSV 46 Mannheim geht es darum, durch einen Sieg über die Karlsruher mit dem Ta- bellenführer HCH Schritt zu halten. Zwei Siege der KSV-Boxer: Zlolechis Jrainingsatbeit ttugi Früchie In Backnang 11:9 und in Eßlingen Bei ihren Starts am Wochenende kamen die KSV-Boxer in Backnang zu einem 911 Sieg und gegen die Kampfgemeinschiaft Untertürkheim-Eglingen blieben die Mann- heimer mit 12:4 Punkten erfolgreich. Bei der ersten Begegnung in Backnang fielen vier Punkte kampflos an den KSV, da beide Gegner wegen Fieber vom Arzt Startverbot erhielten. Höhepunkt des Abends war die Begegnung zwischen Bley II und Bierbauer, die Bley nach Punkten gewann. Gaber (KSV) besiegte Bucher im FHalbwelterge- wicht nach Punkten und im Weltergewicht brach der Ringrichter den Kampf zwischen Kolm I(KSV) und Samwald in der dritten Runde ab, nachdem Kolm auf eine Rechte hin über das Zwischenseil auf den Kopf ge- fallen war. Ebenfalls einen Abbruchsieg gab es im FHalbmittelgewicht durch Moninger (KSV) über Wolf, während Pazinski(KSV) gegen Dörksen unentschieden boxte. E. Kel- ler(KSV) konnte ebenfalls schon in der ersten Runde wieder in die Kabine, nach- dem er seinen Gegner Walter mehrmals zu Boden geschlagen hatte, so daß der Ring- richter den Kampf abbrach. Rübel(KSV) War nach überstandener Grippe noch nicht in gewohnter Form und unterlag ebenso wie der Neuling Brück im Schwergewicht nach Punkten. Auch in der dicht besetzten Turnhalle der Eßlinger Schillerschule feierten die KSV-Boxer einen überzeugenden Erfolg. Kolm II brachte schon in der ersten Runde seinen gefürchteten Leberhaken an, worauf der Eßlinger ausgezählt wurde. Bierbauer 12:4 für den KSV 1884 Mannheim lieferte gegen Zuza wieder den technisch besten Kampf, den der Eßlinger knapp für sich entschied. Im Bantamgewicht unterlag Mendel(KSV) in der dritten Runde gegefi Kratzer durch Abbruch und Gaber(KSV) wurde nach ausgeglichenem Kampf gegen Bayer vom Kampfgericht mit einem Punkt- sieg bedacht. Moninger beendete auch sei- nen zweiten Kampf vorzeitig, als er den Rechtsausleger Schafhauser mit einem Auf- Wärtshaken schon in der ersten Runde k. o. schlug. Zu einem Abbruchsieg kam Pazinski gegen Scholz. Auch E. Keller ließ seinem Gegner Gudenschwager keine Chance und beendete nach präzisem Kopf- und Leber- haken die Begegnung mit einem K. o.-Sieg in der ersten Runde. Im Schwergewicht zeigte sich Rübel(KSV) von seiner besten Seite und ließ seinem talentierten Gegner nach mehreren Niederschlägen keine Chance. Schach-Mannschaftskämpfe Die erste Runde der Mannschafts- kämpfe in der Gruppe Nord der badischen Verbandsklasse endete mit einer Ausnahme ohne Ueberraschung. Diese leistete sich der Titelverteidiger Heidelberg in Rüppurr, wo er über ein 4:4 nicht hinauskam. Feuden- heim verlor gegen Rohrbach 2:6 und àuch der Schachklub Seckenheim mußte sich in Pforzheim 2: 5½ geschlagen geben. In der zweiten Runde am kommenden Sonntag muß Feudenheim nach Heidelberg, Seckenbeim empfängt Karlsruhe und in Rohrbach treffen mit dem dortigen Schach- klub und Pforzheim die beiden Sieger der ersten Runde zusammen. 5d le m 5 Freunde erkennt man in der Not: Wenn sie die letzte Cigarette mit einem teilen. Seite 8 Donnerstag, 7. November 1957/ Nr. 289 Führte„Kavalierstar 29 t“ zum Flugunglück? Erfahrener Flugkapitän soll leichtfertig gehandelt haben Düsseldorf. Die Ursache des Flugzeug- Unglücks am Sonntagmorgen in Düsseldorf, das— wie wir berichteten acht Todes- opfer forderte, scheint nahezu lückenlos ge- klärt. Nach zuverlässigen Angaben aus Sachverständigenkreisen gilt es als wahr- scheinlich, dag Flugkapitän Karl-Heinz Stahnke versucht hatte, dem mitfliegenden HFHugsicherungs- Sachverständigen des nord- Mein- westfälischen Wirtschafts- und Ver- Kkehrs ministeriums, Dipl.-Ing. Helmut Neu- reither, die Leistungsfähigkeit der Ma- schine durch einen Steilflug nach oben mit Zwei abgestellten Motoren vorzuführen. Die Maschine verlor jedoch bei diesem Manöver Wegen zu geringer Geschwindigkeit an Höhe und konnte nicht mehr rechtzeitig abgefan- gen werden. Stal der am Mittwoch 49 Jahre alt geworde ve ind Neureither Fanden bei dem Absturz den Tod. Die von dem Unglück betroffene Düssel- dorfer Luftreederei Karl Herfurtner lehnt eine offizielle Stellungnahme zur Unfall- ursache ab, um dem Ermittlungsergebnis der vom Bundesamt für Luftfahrt in Braun- schweig eingesetzten Untersuchungskom- mission nicht vor zugreifen. Auf Grund von Berichten, die der verletzt geborgene zweit Flugkapitän H und 2 188 gaben, wird jedoch mit einer baldigen Be- Merzeni stätigung dieser überraschenden Unfall- Ursache gerechnet. Die Einstellung der Blätter von zwei Luftschrauben lassen den Schluß zu, das tatsächlich zwei der vier Motoren der„Sky- master“-Maschine bereits vor dem Absturz abgestellt waren. Weitere Wrackteile lassen erkennen, daß die Landeklappe zu früh ein- Se an Höhe verlor. Kreise des Flughafens Düsseldorf-Lohausen äußerten sich jedoch Überrascht darüber, daß Flugkapitän Stahn- ke, der sich als Kriegsflieger einen Namen gemacht hat und zu den„Luftmillionären“ gehört, sich zu einem derartig leichtfertigen „Kavalierstart“ hergegeben habe. Die Firma Herfurtner gibt an, daß ihre Piloten strikt angewiesen seien, Testflüge sowohl über bewohnten Gebieten als auch in Gegenwart von Fluggästen zu unterlas- sen. Allerdings soll es Gerüchten zufolge be- reits vor einigen Monaten zu einer Aus- ein andersetzung zwischen Herfurtner und seinem Chefpiloten Stahnke gekommen sein, Weil dieser nicht vor Experimenten zurück- cherungs- Sachverständige, einen tart“ Zugelassen haben soll, wird isen mit einem Kopfschütteln hin- n Zwischen Stahnke und Neu- either bestand eine langjährige Freund- schlaft. Vor 50 Jahren gefunden „ vor 500 000 Jahren gelebt:„Homo Heidelbergensis“ Heidelberg. Deutsch! sität, die Ruperto berg, be- herbergt in ihren berühmten Instituten viele einmalige Schätze, die die Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt immer wieder in die Neckarstadt führen. Aus der Fülle die- Ser Kostbarkeiten ragt ein Fund heraus, der, in einem Kassenschrank des Geologisch- Pa- Jaeontologischem Instituts aufbewahrt, bisher Unbestritten als der älteste Menschenrest Sit, den man auf Erden kennt, und der als „Homo Heidelbergensis“ im aller Welt be- rühmt geworden ist. Man schreibt den 21. November 1907. Un- Weit Heidelberg, im Neckartal, in einer Sand- grube von Mauer, macht ein Arbeiter einen Fund, der nicht nur die wis senschaftliche, Scomdern die gamze Welt aufhorchen läßt. Die Heidelbenger Professoren rekognostizieren diesen Fund in einer ersten Besichtigung als den Unterkiefer eines der ältesten Vertreter des Menschengeschlechts. In Neckargemünd Werden in einem notariellen Protokoll die Begleitumstände des sensationellen Fundes Festgehalten. In Heidelberg aber sind Wis- senschaftler umd Forscher Tag und Nacht mit den Untersuchungen beschäftigt. Professor Dr. Schötensack bekundet: Der gefundene Unterkiefer ist einwandfrei der eines Vor- zeitmenschen. ns älteste Univer- zu Heidel D. Aus allen Erdteilen kommen Anfragen: die wissenschaftliche Welt benötigt für ihre Forscherarbeit fotografische Aufnahmen und getreue Abgüsse dieses Unterkiefers des Homo Heidelbergensis, der— so stellen Geo- logen, Palaeontologen und Anthropologen fest— vor etwa fünfhunderttausend Jahren Als Riese im einem waldreichen Urweltpara- dies in dem Nashörner, Elefanten, Löwen, Piger, Flußgpferde, Hyänen und Panther hausten, gelebt und ein Alter von 40 Jahren erreicht haben muß. Vielleicht ist der „Mensch von Mauer“— wo mam ja schon zuvor und auch nachher in den Schichtungen der riesigen, aus„schwimmendem“ Sand der grauen Vorzeit herrührenden Erdmassen zahllose Skelette von Urwelttieren gefunden wurden— bei der Jagd in diesem Tierreich ums Leben gekommen? Fünf Jahrzehnte sind verflossen seit jenem Fund in der Samdgrube von Mauer. Jetzt liegt er wohlverwahrt in einem Kassen- schrank zu Heidelberg, dieser Unterkiefer des Homo Heidelbergensis. Die Stelle aber, Wo er einst gefunden, umd das Haus, das ihn beherbergt, sind jahraus jahrein das loh- nende Ziel wissenschaftlicher Exkursionen aus aller Welt, die hier an„Ort und Stelle“ den ältesten Menschenrest vongeschichtlichen Lebens studieren wollen. Das deutsche Weintor wird ausgebaut Brücke zwischen Frankreich und Deutschland Schweigen. Im stürmischen Wind flatter- tem am Dienstag in Schweigen an der deutsch- französischen Grenze die Fahnen der Bundesrepublik, als Landrat Hofmann (Bergzabern) den letzten Nagel am Gerüst für die Erweiterungsbauten des Deutschen Weintores einschlug. Das Deutsche Weintor erhält einen neuen Saal für rund 200 Per- sonen, Wirtschaftsgebäude und eine moderne Küche, um in Zukunft dem ansteigenden Fremdenverkehr an der Grenze besser ge- Wachsen zu sein. Rund 500 000 Mark sind für die Neubauarbeiten bereitgestellt. Im Enmenden Frühjahr sollen die Arbeiten Abgeschlossen werden. Die Pfalz beginnt nicht am Schlagbaum bei Weißenburg, sondern beim etwa einen Kilometer entfernt liegenden Deutschen Weintor in Schweigen. 1936 wurde das 20 Meter hohe Weintor errichtet, gleichsam als ein Symbol der damaligen Machthaber Deutschlands gegenüber Frankreich. Von der Galerie des Tores aus oder der 50 Meter langen Freiterrasse reicht der Blick bis zum Schwarzwald und weit bis in das Elsaß hin- ein. Heute ist das Deutsche Weintor eben- falls ein Symbol. Es ist eine Brücke zwischen Deutschland und Frankreich, eine Verbin- dung von der deutschen Weinstraße zur französischen Weinstraße, der„Roue de Vin“. Obwohl erst 20 Jahre alt, ist die Ge- schichte des Deutschen Weintores bewegt. 1939, als der Krieg ausbrach, lag es im Nie- mandsland zwischen Westwall und Maginot- linie. Deutsche Beobachter schauten von hier aus hinüber zum Geisberg bei Weißen burg, der im Krieg 1870/1871 so heiß um- stritten war, und auch französische Späher drangen zuweilen bis an das Weintor vor. Die ersten Kriegsjahre überstand das Deut- sche Weintor noch glimpflich. Beim Durch- bruch der Amerikaner durch den Westwall an der Jahreswende 1944/45 aber wurde es bis auf den Rohbau zerstört. Es drohte zu einer Ruine zu werden, bis dann im Jahre 1950 der Landkreis Bergzabern das Weintor in seine Obhut nahm und mit einem Kosten- aufwand von 150 000 Mark wieder instand- setzte. Das Tor wurde daraufhin erneut zu! einem Anziehungspunkt und wohl kaum je- mand, der die deutsch- französische Grenze bei Schweigen und Weißenburg passiert, hält nicht an, um das Tor zu besteigen oder in der Gaststätte Tokaier, Traminer oder Ries- ling zu trinken. Man sieht dort Menschen von diesseits und jenseits der Grenze zu- sammensitzen, Nochmals Giftmordprozeß Wolsiffer? Heidelberger Rechtsanwalt läßt nicht locker/ Landgericht prüft noch Frankenthal. Mindestens bis zum Jahres- ende wird die Staatsanwaltschaft des Land- gerichtes Frankenthal zu tun haben, um den jetzt eingereichten zweiten Antrag auf ein Wiederaufnahmeverfahren des Giftmordpro- zesses Wolsiffer zu überprüfen. Erst wenn die von einem Heidelberger Rechtsanwalt über- gebenen Akten durchgearbeitet seien und das Gesuch anerkannt würde, könnten von der Strafkammer Frankenthal Zeugen und Gut- achter für eine neue Beweisaufnahme gela- den werden, erklärte Landgerichtsdirektor Dr. Wachter auf Anfrage. Diese Zeugen und Gutachter müßten allerdings völlig neue Tat- sachen bringen, die eine mildere Bestrafung oder gar einen Freispruch für die zu lebens- länglich Zuchthaus verurteilte und seit Ok- tober 1951 in der Strafanstalt Neuwied sit- zende Margarete Wolsiffer aus Neustadt an der Weinstraße bringen könnte. Dr. Wachter, der als Vorsitzender die Schwurgerichtsver- Handlung in zweiter Instanz vom 25. Septem- ber bis zum 28. November 1950 in Neustadt/ Weinstraße leitete, hält diese Möglichkeit allerdings für„ziemlich ausgeschlossen“, da die Indizienbeweiskette damals lückenlos ge- schlossen worden sei. Die Apothekerwitwe Margarete Wolsiffer war im August 1949 in Frankenthal und in der Revisionsverhandlung von dem in Neu- stadt an der Weinstraße tagenden Franken thaler Schwurgericht nach 44 Prozegtagen im Jahre 1950 erneut zu lebenslänglichem Zucht- haus verurteilt worden. Die Richter hatten es als erwiesen angesehen, daß sie am 1. Mai 1948 ihren Ehemann, den Neustadter Apothe- ker Ernst Wolsiffer, mit Morphium tötete, das einer Flasche mit Rotwein beigemischt war. Die belastende Rotweinflasche war von einem anderen Apotheker im Keller des nach län- gerem Krankenlager gestorbenen Apothekers gefunden worden. Sie galt als Belastungs- stück, da die in der Flasche noch vorhandenen Giftreste ausreichten, um Mäuse, die man damit impfte, zu töten. Der erste Wiederaufnahmeantrag des Heidelberger Rechtsanwaltes, der vor einigen Jahren schon einmal einen„Lebensläng- lichen“ durch einen mehrfach beantragten Wiederaufnahmeprozeß aus dem Zuchthaus holte, war im März 1956 von der Ersten Straf- kammer des Landgerichts Frankenthal ab- gelehnt worden. Das Oberlandesgericht in Neustadt an der Weinstraße hatte im April 1956 auch eine Revision verworfen. Der Rechtsanwalt hat inzwischen neues Ent- lastungsmaterial gesammelt. Er will damit nachweisen, daß der Apotheker Ernst Wol- siffer Selbstmord beging. Eine gemeine Tat Eßlingen. Eine bodenlose Gemeinheit haben sich zwei Burschen im Alter von 15 und 17 Jahren geleistet. Die beiden drangen bei einer alleinstehenden 74jährigen blinden Frau ein und stahlen der hilflosen Greisin die Handtasche, die ihre ganze Barschaft von 200 Mark enthielt. Während der siebzehn- jährige bereits kurze Zeit nach der Tat ge- faßt werden konnte, nahm die Kriminal- polizei seinen 15jährigen Komplizen erst Tage später fest, als er von einer Zechtour durch Stuttgarter Lokale nach Hause kam. ahren worden ist, wodurch die Maschine Für den Herbst. ber Mantel för naßkeoltes Wetter ist vnenbehilich füt den feu von format. ber Oberstoff ist aus imprägniertem Bw.-Gobatdine in hefbstlichen Fuiben. Dos 20sdtzliche Winterfotter sorgt, för angenehme Wärme. Bis 20 den größten Weiten nor In ofiginal englischen Obalitäten, U. 0.„Haris IwWeed“, dieser SKL Dazu eine(ommgarnhose in bewährter Stammqualität. 739— nor Ersfelossige Veforbeitung. kine Mevheſt in der Sokkomodle ist dieser Veſvef-Sakko in der beliebten Lederfarbe. Mit Strickeinsof.. ür 739 Solide Anzug- und Kombinotionshosen in(ammgam und babardine not 728-4 Burſtuuf ist doch vorteilhafter C2 BREHNTUN K! prüfe biet, prüfe 6, Knofe dong be Cel gerausge ſerlas · uckere. chetred 91. 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