7 Nr. — igerin erin Pop. er Vehud usgebildg adung 08 in Manz. Sen Stutz. ten Han ede àuher. effektygſt gab di 137, Nr. e bung et. in Phlla. n Kompo. e sie eine eeinffuſte iche Sal. taltete dz Wölktönige mit ihrer n, doppel. ealisieren Interpre- ener zart en Sonate te ihr ab. mit einer mutenden. Amerika. 1 Starken A Ppel und nken. Ig em Erfolg des„Don ie nächzte tropolitar- vieder un- Lork tätig ison. Dem eite Oper der„Ro- bis Ende dirigieren. onzerte in Amerik. Programm e Deutsch monikern. 4 hat nach des Inter- ) für die 1958 einen hen Opern estberliner r Henzes Oper„pie wend von und Hen⸗ n Werden. ngen mit Jr. 1“ mit r geplant. nburgische sowie die mit Carl „Revisor“ wei ande- adesgebiet Städtischen Oper„Die n Libretto das die ers Mann- endet an im Muser- Statt. Das r seinem Brittens Händel“, Evaà Ries- vierte Sit. heim lödt ns Palast. Hermann- Landmann n Klavier- en eröfl, 1 Uhr, im für Erzie- e Ausstel- Mutter des der Eröfl. efen ihres Eröffnu Dienstag, Haus des a früheren zwei neue tel„War- aus““ tra · tehen auch instler am 0 Uhr, 15 anzt. — zoldet und Puri Wa- die fülrst- r in eint pak reckle ö Lambo er sah sie plingsfrel 1 Schmel essen, nüt kürstlichen 75 jein Hahn 1 Schmel r an. en“, Bag vor Stoll nichts 80 it des d. Turm„e flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- drucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; br. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- lchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); gommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sorlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: fl. Kimpinsky; Chef v D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, 52d. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Vr. 30 016 Ludwigshafen /Rh. 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November 1957 e Spaak warnt vor„kleinen Kriegen“ Der Westen muß enger zusammenrücken, sagt der Generalsekretär der NATO Paris.(dpa) NATO-Generalsekretär Paul Henri Spaak und Abgeordnete zus den europäischen und amerikanischen NATO-Ländern forderten am Donnerstag in Par is im Lichte der militärischen und wissenschaftlichen Erfolge der Sowietunion eine engere und intensivere Zusammenarbeit der 15 Atlantikpakt- Staaten auf poli- tischem und militärischem Gebiet. Spaak appellierte in einer einstündigen Rede vor der Pariser Konferenz der Parlamentarier aus den 15 NATO-Ländern an die Atom- Mächte Us A und Großbritannien, ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der Atomwaffen allen Paktstaaten zu vermitteln. Es habe keinen Sinn, Geheimnisse wahren zu wollen, die der Gegner bereits kenne. Der NVATO- Generalsekretär warnte erneut vor der„äußerst gefährlichen“ Unterscheidung zwischen„großem und kleinem Krieg“. Man- che Kreise glaubten, man müsse zwar einen globalen Krieg unbedingt vermeiden, könnte aber notfalls einen kleinen Konflikt in Kauf nehmen. Solche Ideen könnten das ganze NATO- Bündnis erschüttern. Falls man irgendeinem klaren Angriff nicht sofort mas- zy mit den modernsten Atomwaffen begegne, würde Mitteleuropa sicherlich innerhalb weniger Tage vom Gegner besetzt werden. Die verantwortlichen Militärs der NATO müßten ermächtigt werden, von sich aus zur Abwehr eines Angriffs die äußersten Mittel einzusetzen. Ebenso wie auf militärischem Gebiet muß nach Ansicht Spaaks auch auf politischem Gebiet eine enge Koordination zwischen allen NATO- Staaten erreicht werden. Es gebe in der NATO keine wichtigen außenpolitischen Fragen mehr, die individuell gelöst werden könnten. Spaak wandte sich gegen alle Kreise, die noch mit dem Gedanken einer eventuellen Neutralität spielten. Der amerikanische Senator Estes Kefau- ver schlug die Einberufung eines atlantischen Kongresses im Jahre 1959 vor. An diesem Kongreß könnten nach Meinung des Redners führende Persönlichkeiten aus Industrie, Wirtschaft und Politik teilnehmen, um dem atlantischen Bündnis einen„dynamischen“ Auftrieb zu geben. Außerdem sollte nach Auffassung des amerikanischen Senators ein ständig tagendes Gremium von rund 50 Per- Sönlichkeiten die Rolle eines„Gehirn-Trusts“ übernehmen. Der Vizepräsident des Deutschen Bundes- tages, Jäger(CSU), versicherte, daß die Bundesrepublik fest entschlossen sei, in vol- „Weniger Butter und mehr Kanonen“ Eisenhower kündigt große Mehrausgaben für Verteidigung an Oklahoma City.(dpa) Präsident Eisen- hower kündigte in einer Ansprache über alle Rundfunksender der USA an, daß für die künftigen Verteidigungsanstrengungen des Landes erhebliche Mehraufwendungen zu er- Warten seien. Er deutete an, daß unter Um- anden auch ein un ausgeglichener Staatshaushalt in Kauf genommen werden müsse. In seiner zweiten Rede zum Thema „Wissenschaft und Sicherheit“ appellierte er an die Nation, bei der Verbesserung der Her- anbildung wissenschaftlichen Nachwuchses zu helfen und teilte mit, daß die amerikanische Negierung ihr Programm zur Grundlagen- forschung erheblich beschleunigen werde. Neue Unkosten würden nicht nur durch das Programm zur Erschließung des Weltraumes entstehen, sondern auch durch den Ausbau der bereits existierenden Verteidigungsstreit- kräfte, darunter der strategischen Bomber- flotte, und durch die Schaffung von Raketen zur Abwehr von Ferngeschossen. Der Kongreß wird nach den Worten Eisen- howers bei seinem Wiederzusammentreten im Januar vor der Aufgabe stehen, drastische Kürzungen bei den für zivile Zwecke be- stimmten Ausgaben des Staates vorzunehmen, um die gesteigerten Kosten der Verteidigungs- bemühungen wettzumachen. Man müsse sich dazu entschließen, bestimmte Dinge vollstän- dig aus dem Budget zu streichen. Eisenhower Wies darauf hin, daß die So- wietunion weit mehr Wissenschaftler und Techniker als die USA besäßen, Der Präsident Warnte davor, die sowjetische Bedrohung zu mihgachten. Die Welt habe auch Hitler zu- nächst nicht ernst genommen.„Wir werden diesen Fehler nicht wieder begehen.“ Eisenhower warnte nachdrücklich davor, beim militärischen oder wirtschaftlichen Aus- landshilfeprogramm die Schere anzusetzen. Aich der amerikanische Außenminister Dul- les betonte in einer Rede in Washington, ein angemessenes Auslandshilfeprogramm sei für den Zusammenhalt der freien Welt von gro- Ber Bedeutung. Er wies darauf hin, daß das amerikanische Volk möglicherweise„einige kleine Freiheiten zweitrangiger Art“ werde aufgeben müssen, wenn es seine Hilfsquellen in stärkerem Mahe mobilisieren wolle, um der Bedrohung durch die Sowjets wirksam zu begegnen, Vizepräsident Nixon erklärte, die Ver- einigten Staaten und ihre Verbündeten seien stark genug, jeden Feind überall in der Welt zu schlagen. Die größte Gefahr, die von den Sowjets ausgehe, sei nicht jenè einer offenen Aggression, sondern der Versuch, mit der Taktik des kalten Krieges neutrale Völker für sich zu gewinnen. Eine äußerst Wirksame Abwehrwaffe gegen diese Manöver stelle eine angemessene Auslandshilfe dar.„Die Dollars, die wir für gegenseitige Wirtschafts- hilfe ausgeben, sind ebenso wichtig wie das Geld, das wir für Fernlenkgeschosse und an- dere Waffen aufwenden.“— Vor 1200 leiten- den amerikanischen Industrie- Fachleuten sagte der amerikanische Handelsminister Weeks:„Die Parole heißt jetzt: weniger But- ter und mehr Kanonen.“ Bonn und Moskau wieder im Gespräch „Gemäßigter Optimismus“, sagt Semjonow/ Harte Worte Gromykos e(dpa) Nach monatelanger Unter- in 55 wurden am Donnerstagnachmittag 15 oSkau die deutsch- sowjetischen Ver- mdlungen über Handels-, Konsular- und nepatriierungsfragen wieder aufgenommen. 5 e e Außenministerium traten 280 awnterkraczen zuständigen Sachver- 8 3 zu einer Sitzung von etwa 0 nden Dauer zusammen. Die Ver- die a verliefen„sachlich und ruhig“. . Freitag vorgesehenen Wirtschafts- den 11 N müssen verschoben werden, 9 eiter der deutschen Sachverständi- n von Zahn- Stranick, noch nicht in ert eingetroffen ist und die sowjetischen reter ebenfalls verhindert sind. 8 die Aussichten der Verhandlungen 5 sowjetische Verhandlungsführer 16 gesprächsweise, ein„gemäßigter 5 rens ist in diesem Fall das beste C später Ent- ärgern.“ bringen, Pessimismus könnte ver- zor sowetische Außenminister Andrei rü hat am Donnerstag erneut schwere 0 15 Segen die Bundesregierung er- kanischen e Interview mit der ameri- Frompled achrichtenagentur INS erklärte Beziehu 5 Sowjetunion ist für gute Raltun ngen zu Westdeutschland, aber die deiner 8 Regierung Adenauer trägt in adde 15 zu solchen Beziehungen bei. Guti schland verfolgt eine gefährliche . Beispiel das Wiederaufrüstungs- e ES sind Pläne im Gange, West- 1— 8 5 mit Atomwaffen auszurüsten. auf sind ausländische Atombomben deutsch sutschem Gebiet gelagert. West- 1 land nimmt auch keine Kenntnis von Kistenz der Deutschen Demokratischen Republik.“ Der sowjetische Außenminister sprach sich für eine große Konferenz der Regierungschefs aus. ler Vertragstreue ihren militärischen Beitrag zur gemeinsamen Verteidigung innerhalb der NATO zu leisten. Er kündigte an, daß die Bundesregierung in diesen Tagen ihr neues Militärprogramm dem zuständigen NATO- Ausschuß vorlegen werde. Dänische Regierung gegen Atomwaffen Die dänische Regierung lehnt nach wie vor die Bewaffnung der dänischen Streit- kräfte mit Atomwaffen ab. Auf die Frage, ob Dänemark unter dem Eindruck des Sput- nik ihre Haltung zur Atombewaffnung ge- ändert habe, sagte Ministerpräsident Han- sen:„Nein, wir werden Atomsprengladungen nicht annehmen.“ Italien und die Türkei unterstützen die Bestrebungen, die Atlantikpakt-Organisa- tion auszubauen. Diese Feststellung ist in einem gemeinsamen Kommuniquèe zum Abschluß eines Staatsbesuches des italieni- schen Präsidenten Gronchi in der Türkei enthalten. i Neue Bemühungen um Fortgang der Abrüstungsgespräche New Vork.(AP) Japan umd Kanada haben der UN-Vollversammlung am Donnersteg eine Liste von zehn Staaten vorgelegt, deren Aufnahme in eine erweiterte Abrüstungs- kommission von den Westmächten gebilligt wird. Sie umfaßt die Staaten Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Burma, die Tschechoslowakei, Indien, Italien, Tunesien und Jugoslawien. Der sowjetische Delegierte Sobolew bezeichnete den japanisch-kana- dischen Vorschlag sofort als unannehmbar. Auch Indien machte starke Vorbehalte gel- tend. Beobachter rechnen daher mit einer Abstimmungsniederlage des westlichen Vor- Schlags. Neuer Flugzeug-Absturz Den Haag.(dpa) Ein amerikanischer Sabre- Düsenjäger stürzte am Donners⸗ tag in Bussum bei Hilversum in eine hollän- dische Kaserne. Die Maschine schlug im Unterofflziersquartier ein, wo sich etwa 70 Unteroffiziere aufhielten. Fünf Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der Schwerver- letzten wird mit 15 angegeben. Als der Treibstoff der abgestürzten Maschine sich entzündete, wurden zwei Kasernenblocks in Brand gesetzt. Die Kasernenfeuerwehr konnte das Feuer jedoch schnell eindämmen und löschen. Der Pilot des amerikanischen Düsenjägers konnte sich retten. Er ließ sich aus seiner Maschine herauskatapultieren und landete sicher in dem Garten eines Cafés. Die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Aegypten scheinen zur Zeit recht keralich zu sein. Nachdem es schon mit Interesse vermerkt worden war, daß der Oberkommandierende der ägyptischen Streiträfte, Abdel Hahim Amer, im Privat flugzeug Chrustschous zu den Revolutionsfeiern nach Moskau flog, nimmt es kaum noch Wunder, zu kören, daß er mitsamt seiner 30 Köpfigen Begleitung immer nock in der russischen Hauptstadt weilt.— Unser Bild wurde auf einem Empfang aufgenommen, den der ägyptische Sonderbotschafter bei der Sowjetunion, Awad el Kuni, gab. Von linhs nach rechts: Ministerpräsident Bulganin, Abdel Hakim Amer, stellvertretender Ministerpräss- dent Mikoſun, Perwuchin, Verteidigungsminister Marschall Malinowski und Barteisekretär Chrustschow. Funkbild: dpa Strauß: Wir wollen keine Atomwaffen Bonn wünscht aber eine engere Zusammenarbeit der NATO-Staaten Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß unterstrich am Donnerstag vor der Bundes pressekonferenz in Bonn noch einmal nachdrücklich den Verzicht der Bun- desregierung, atomare, biologische und chemische Waffen zu produzieren. Die Regie- rung werde auf der bevorstehenden Gipfel- konferenz der NATO an dieser Grundhaltung nichts ändern. Auch die Frage der Ausrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen sei bis zur Stunde überhaupt noch nicht auf- getaucht. Wie Strauß ausführte, will die Bundes- regierung in Paris für eine stärkere Zusam- menfassung aller Verteidigungskräfte des Amerikanische Waffen für Tunesien Auch Briten wollen liefern/ Frankreich stark verärgert Washington.(AP) Die Vereinigten Staa- ten und Grohbritannien haben Frankreich mitgeteilt, daß sie Tunesien eine gröhßere Menge Handfeuerwaffen und Munition liefern werden. Mit diesem Entschluß setzten sich beide Länder über die äußerst energischen Einwände der französischen Regierung hin- Weg, deren Außenminister Pineau noch Don- nerstagvormittag vor dem außenpolitischen Ausschuß der Nationalversammlung erklärte, daß Frankreich britisch- amerikanische Waf- kenlieferungen an Tunesien als Verstoß gegen den Geist des atlantischen Bündnisses be- trachten werde. Der britisch- amerikanische Entschluß entspricht einem dringenden Verlangen des nordafrikanischen Staates. Der französische Widerstand basiert offensichtlich auf der Be- kürchtung, daß die Tunesien gelieferten Waffen an die algerischen Aufständischen weitergegeben würden und so zur Verlänge- rung des Krieges dort führen müßten. In Washington ist man dagegen der Ueber- zeugung, daß Tunesien die gewünschten Wafken ohne weiteres über Syrien und Aegypten aus der Sowjetunion beziehen Werde, falls der Westen dem Verlangen Staatspräsident Bourgibas nicht entspricht. In London verlautete, britische Waffen sollten noch in der Nacht zum Freitag nach Tunesien geflogen werden. Zwiscsen Gesfern und Morgen Die Bundesregierung hat sich bereit er- klärt, Griechenland bei seinem wirtschaft- lichen Entwicklungsprogramm so weit wie möglich zu unterstützen. Ueber die Abwick⸗ lung der deutschen Unterstützung Soll auf ministerieller Ebene verhandelt werden. Am 25. November werden in Warschau deutsch- polnische Wirtschaftsverhandlungen aufgenommen., Gegenstand der Verhandlun- gen ist die Verlängerung des bestehenden deutsch- polnischen Warenabkommens, das am 31. März 1958 ausläuft. Die Bundeswehr wird— wie Verteidi- gungs minister Strauß am Donnerstag mit- teilte— Ende 1957 rund 122 000 Soldaten haben und hat damit das NATO-Planziel, das minimal 120 000 und maximal 135 000 Solda- ten vorsah, erreicht. Gegenwärtig dienen rund 119 000 Mann. Zum 7. und 16. Januar 1958 sollen erneut 8200 Freiwillige und Wehr- pflichtige einberufen werden. Die nächste größere Einberufung erfolgt zum I. April 1958. Zu diesem Termin rücken 35 000 Wehrpflich- tige ein. Der„Fall Mueller-Hillebrand“ ist, wie Bundesverteidigungsminister Strauß er- klärte, von ihm aus erledigt. Bei einer Ueber- prüfung der Beschwerden von Brigade- general Mueller-Hillebrand habe er, Strauß, festgestellt, daß Mueller-Hillebrand den Vor- rang der politischen vor der militärischen Gewalt nicht habe anzweifeln wollen. Für das militärische Verhalten habe er dem General seine Migbilligung ausgesprochen. Mueller-Hillebrand werde in Kürze in einer seiner bisherigen Laufbahn entsprechenden Position verwendet werden. Drei deutsch- argentinische Verträge und mehrere Notenwechsel wurden in Buenos Aires im Zusammenhang mit der bevor- stehenden Unterzeichnung des Pariser-Klub- Abkommens paraphiert. Die Verträge sind ein Handels- und Zahlungsabkommen sowie einm Konsolidierungsvertrag für argentinisclie Handelsschulden und für argentinische Zen- tralbankschulden an Deutschland. Für die Bundesrepublik paraphierte der Chef der deutschen Delegation, Stedtfeld. Die bisherige Beschaffungsabteilung des Bundesverteidigungsministeriums in Koblenz wird mit Wirkung vom 1. Dezember in ein Amt für Wehrtechnik und Beschaffung um- gewandelt und den Abteilungen Verteidi- gungs wirtschaft und Verteidigungstechnik im Bundesverteidigungsministerium unter- geordnet. Leiter des neugeschaffenen Amtes wird der Generalmajor der Pioniere Stam- bach. Keine Bedenken hat der Verband Deut- scher Studentenschaften gegen die Aufnahme von Kontakten zu den Studentenschaften in den Ostblockstaaten. Die 36. ordentliche Delegiertenkonferenz des Verbandes hat den Vorstand beauftragt, die Möglichkeiten zur Herstellung solcher Beziehungen erneut zu überprüfen. Vier prominente polnische Schriftsteller sind in dieser Woche aus der Kommuni- stischen Partei ausgetreten, nachdem ihr Plan, eine neue Zeitschrift mit dem Titel „Europa“ herauszugeben, von der Zensur zunichte gemacht worden war. Von der GATT- Konferenz(Abkommen über Zölle und Handel) wurde in Genf die Saarübergangsregelung erneut geprüft. Von verschiedenen Staaten waren gegen Einzel- bestimmungen der Uebergangsregelung Ein- Wände erhoben worden. Zur Beseitigung die- ser Einwände hatten die Bundesrepublik und Frankreich ein gemeinsames Memoran- dum ausgearbeitet, das gebilligt wurde. In der ersten Sitzung des besonderen Minister ausschusses der OEEC für die Er- richtung einer europäischen Freihandelszone in Paris wies der französische Staatssekre- tär Maurice Faure mit großem Nachdruck auf die„großen Gefahren und die Unge wis- heiten“ hin, die die Errichtung einer europäi- schen Freihandelszone mit sich bringen wür- de, Die Bedenken des französischen Vertre- ters zur Freihandelszone haben in zahlrei- chen Delegationen ziemliche Enttäuschung hervorgerufen. Die französische Nationalversammlung Hat die Sondervollmachten der französischen Regierung für Algerien und das französische Mutterland verlängert. Ein entsprechender Antrag der neuen Regierung des Minister- Präsidenten Gaillard würde mit. 354 gegen 216 Stimmen nech einer mehrstündigen Debatte angenommen. Westens eintreten. Der Minister entwickele folgende Programmpunkte: 1. Ein europäisches Schwerpunktpro-⸗ gramm, das Forschung, Entwicklung und Produktion der wesentlichen Waffen und Geräte auf der Basis der Arbeitsteilung koordinieren soll. 2. Die Standardisierung der Hauptwaffen und Geräte„mit einem gewissen Weisungs- recht der NATO“. 3. Eine weitgehende Verzahnung und In- tegration des gesamten Nachschubs. Der Minister machte auf dieser Presse- konferenz zum ersten Male Angaben dar- über, welche Raketen für die Bundeswehr in Betracht kommen. Es handelt sich demnach um ferngelenkte Panzerabwehrwaffen und deren Weiterent wicklungen, Flakabwehr⸗ raketen, die Raketenausstattung von Flug- zeugen zur Bekämpfung von fliegenden Ein- heiten des Gegners, sowie Raketen mittlerer Reichweite für den Bodeneinsatz, die die Aufgabe des Jagdbombers und der weit⸗ tragenden Artillerie übernehmen können. Die genannten Waffen seien mit„normalen“ Sprengköpfen nicht mit Atomsprengköpfen ausgerüstet, erklärte der Minister. Strauß dementierte alle Berichte, wonach die Ein- führung von Raketen mit einer Reichweite zwischen 2000 bis 2500 Kilometer geplant sei Der Verteidigungsminister beantwortete Fragen, ob an die Entwicklung von Proto- typen in der Bundesrepublik gedacht sei, mit einer Warnung vor einer Ueberschätzung der eigenen Möglichkeiten. Metallarbeiter-Kundgebungen in Nordbaden und Nordwürttemberg Stuttgart.(LSW) In 19 Städten Nord- Württembergs und Nordbadens fanden am Donnerstagnachmittag Metallarbeiterkund- gebungen statt. In Stuttgart stimmten die Kundgebungsteinehmer einer Resolution zu, in der ein konkretes Angebot der Arbeitgeber bei den nächsten Tarifverhand- Jungen am 18. November gefordert wird. Auf dem Mannheimer Megplatz er- Klärte Gewerkschaftssekretär Walter Spa- gerer, daß die Unternehmer, wenn alle be⸗ triebs wirtschaftlichen Faktoren berücksich- tigt würden, nur ein Prozent der Lohn- erhöhung tragen müßten, Das könne durch- aus verkraftet werden.(Siehe auch Lokal- teil.) Textilindustrie lehnt Lohnforderungen ab (A) Der Hauptgeschäftsführer des Ge- samtverbandes der Textilindustrie, Dr. Hans- Werner Staratzke, wies auf einer Presse- konferenz am Donnerstag in Frankfurt die Lohn- und Arbeitszeit- Forderungen der Ge- Werkschaft Textil und Bekleidung als un- annehmbar zurück und betonte, daß weitere Kostensteigerungen in der Textilindustrie ihren Ausdruck in erheblichen Preiserhöhun- gen finden müßten. Für die Textilindustrie hatte die Gewerkschaft eine Erhöhung der Löhne um wök Prozent gefordert. Selte 1 MORGEN Freitag, 15. November 1957/ Nr. 26 MORE Kommentar Freitag, 15. November 1957 Die Mär vom kleinen Krieg Das beherrschende politische Thema die- ser Tage ist die Reform der NATO. Sie wird von allen Mitglied-Staaten dringend gefor- dert, nachdem durch die erfolgreiche Erpro- bung einer interkontinentalen Rakete und den Start der beiden Sputniks offenkundig geworden ist, daß die Sowjets einen wissen- schaftlich-technischen Vorsprung vor den Westmächten errungen haben. Dieser Vor- sprung fällt auch waffentechnisch schwer ins Gewicht. Leider verstärkt sich der Eindruck, dag der Oeffentlichkeit bei der Diskussion über die NATO-Reform Sand in die Augen gestreut wird. Denn worum es bei der NATO-Reform im militärischen Be- Teich ursächlich geht, darüber hört man nur Sehr nebenbei etwas. Ernsthaft zur Debatte steht die Verteidigungskonzeption der Atlan- tischen Allianz. Der einzige, der wie immer kein Blatt vor den Mund nimmt, ist Paul Henry Spaak, der Generalsekretär der NATO. Erst gestern wieder warnte er in Paris vor der Unterscheidung sogenannter großer und kleiner Kriege. i Der Meinungsstreit über dieses Problem st älter als Sputnik I und II. Man hat schon länger vorausgesehen, daß die Sowjets eines Tages den Rüstungsvorsprung der USA einholen würden. Das scheint nun mehr oder weniger Tatsache geworden zu sein. Das ist der Grund, weshalb hinter den Ku- issen mit größter Erbitterung um zwei Kon- * der NATO- Verteidigung gerungen wird. Die erste, bis jetzt praktizierte Konzep- tlon beruhte maßgeblich auf dem amerika- nischen Rüstungsvorsprung und der Mög- lichkeit, jede Aggression sofort mit einem Kkriegsentscheidenden Gegenschlag H-Bombe) zu beantworten. Diese Planung stellt das Moment der Abschreckung heraus und kennt deshalb den Unterschied zwischen großen und kleinen Kriegen nicht; denn je- der Angriff auf einen NATO-Partner würde sofort den großen Krieg auslösen. Die zweite Konzeption geht davon aus, daß ein entscheidender Rüstungsvorsprung der USA oder der Sowjetunion nicht be- stehe. Bei nuklearer Parität zwischen den beiden angelsächsischen Ländern einerseits und der Sowjetunion andererseits, so wird Unterstellt, werden die Weltmächte nicht mehr bereit sein, jeden zweitrangigen Kon- flikt zu einem Weltkrieg auszuweiten. Je un wahrscheinlicher aber der große Krieg wird, um so wahrscheinlicher werden lokale, also kleine Kriege. Auf dieser Annahme fußt die Vorstellung von der stufenweisen Waf- fenanwendung vom Karabiner bis zur H- Bombe. Das heißt: die Waffenanwendung der NATO soll derjenigen des Angreifers entsprechen. Die drei möglichen Stufen sind erstens die herkömmlichen Waffen, zwei- tens die taktischen Atomwaffen und drittens die strategischen Atomwaffen. Es kommt nicht von ungefähr, wenn die zweite Konzeption gerade in den USA und Großbritannien Anhänger findet. Es ist noch unvergessen, daß der amerikanische Außen- minister Dulles im Oktoberheft von„For- eign Affairs“ für uns Europäer einigermaßen überraschend den Standpunkt vertreten hat, die Strategie der Abschreckung in ihrer totalen Form(siehe erste Konzeption) sei eine allerletzte Alternative; bisher habe es keine andere gegeben, aber es werde mög- lich sein, Atomwaffen für taktische Zwecke zu entwickeln. Ganz ähnliche Töne sind jetzt aus England zu vernehmen.(Unser Londoner Korrespondent hat in unserer ge- strigen Ausgabe in seinem Artikel„Abge- schreckte Abschreckungsstrategen“ auf Seite Nr. 2 ausführlich darüber berichtet.) Man möchte uns Kontinentaleuropäer und vor allem uns Deutsche ganz gern an den Ge- danken gewöhnen, daß am Eisernen Vor- hang kleine Kriege— das wären also Kriege, die mit taktischen, jedoch nicht mit strate- gischen Atomwaffen ausgekämpft würden — nicht ausgeschlossen seien. Man entfesselt eine Diskussion über das Problem, welche Instanz wohl über den Einsatz taktischer Atomwaffen entscheiden solle und ver- schweigt die Kardinaltatsache eines jeden kleinen Krieges: Da taktische Atomwaffen die Wirkung der Hiroshima-Bombe haben körmen, würde ein sogenannter kleiner Krieg Kontinentaleuropa, auf jeden Fall aber Deutschland, der Atomvernichtung preis- geben, während England und die USA einigermaßen ungerupft davon kämen. Grund genug für uns, nun hellhörig zu wer- den. Noch nachdenklicher wird man, wenn man die zweite Konzeption auf die gegebe- nen Möglichkeiten der NATO überträgt. In einem Bericht, den der Verteidigungsaus- schuß des W EU-Parlaments ausgearbeitet hat, heißt es sinngemäß: 4 Die NATO-Truppen reichen gegenwärtig nicht aus, um einem etwaigen sowjetischen Angriff entlang der Linie des Eisernen Vor- hangs wirksam entgegenzutreten; Als einzige NATO-Verbände haben nur die amerikanischen Divisonen ihre volle Kampfstärke; der Abzug französischer Truppen nach Nordafrika und die Herabsetzung der briti- schen Rheinarmee schwächen den NATO- „Schild“ erheblich; die NATO- Verbände weisen in Aufbau, Ausrüstung und Stärke erhebliche Unter- schiede nach den einzelnen Staaten auf. Dieser Bericht wurde abgefaßt, als man noch nicht ahnte, was die Moskauer Revolu- tions-Parade offenbart hat: den unerwartet nchen Rüstungsstand der Sowietarmee mit taktischen Atomwaffen. Heute wissen wir Also noch besser, daß die NATO-Truppen einen sowjetischen Angriff in Mitteleuropa nicht aufhalten könnten. Die Konsequenzen aus dieser traurigen Situation auf die NATO-Konzeption sind vom rein militäri- schen Standpunkt aus eindeutig: 1. Die NATO hat im Augenblick garnicht die Handlungsfreiheit, zwischen verschiede- nen Konzeptionen zu wählen. Pie Schwäche rer Truppen zwingt dazu, die Abschrek- Kungsstrategie beizubehalten, weil die stra- tegischen Atomwaffen das einzige Mittel des Westens sind, eine Kriegsentscheidung zu seinen Gunsten herbeizuführen. 2. Nachdem die Sowjets den Vorsprung der USA auf dem Gebiet der Atomrüstung aufgeholt und ihren eigenen Vorsprung auf dem Gebiet der sogenannten konventionellen Verbände durch die weitgediehene Aus- rüstung der Armee mit modernsten Waffen noch vergrößert haben, muß die NATO alles daransetzen, um ihr Soll an 30 Divisionen endlich zu erreichen und diese Einheiten mit taktischen Atomwaffen ausstatten. Es kommt hinzu, dad in der gegenwärti- gen politischen Lage in Europa ein kleiner Krieg kaum denkbar ist; er würde allein schon durch sein politisches Schwergewicht den großen Krieg entfachen. Spaak hat vollauf recht, wenn er von einer„äußerst gefährlichen“ Unterscheidung zwischen klei- nen und großen Kriegen spricht. Sollten die Angelsachsen, vor allem die Engländer, an der zweiten Konzeption festhalten, so wäre eine schwere Krise der NATO unausbleib- lich. Denn die Kontinentaleuropäer würden diese Haltung so auslegen müssen, daß die USA und Großbritannien nicht länger be- reit seien, den großen Gegenschlag zu führen, wenn nicht ihr eigenes Gebiet unmittelbar angegriffen wird. In dieser Sicht würde die Idee von den kleinen Kriegen in Europa be- deuten, daß die Kontinentaleuropäer ge- opfert werden sollen, damit die USA und Großbritannien die eigene Haut retten. Die NATO kann aber nur bestehen, wenn alle Partner das gleiche Risiko tragen. Wilfried Hertz-Eichenrode Wehrpflicht und Verteidigungspflicht Im Verteidigungsministerium beschäftigt man sich mit einer Novelle zum Wehrpflichtgesetz Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 14. November Während sich Strategen und Publizisten mehr und mehr in kosmische Perspektiven verlieren und hinter Sputnik herjagen, brennt den zuständigen Stellen in Bonn ein ganz anderes Problem weit mehr auf den Nägeln, nämlich die sogenannte„Heimatverteidi- gung“. Bundesverteidigungsminister Strauß machte auf seiner Pressekonferenz am Don- nerstag allerdings nur einige allgemeine Aeußerungen. Aus ihnen kann man entneh- men, daß in seinem Haus an einer Novelle zum Wehrpflichtgesetz gearbeitet wird. Ge- dacht ist an die Einführung der„Bundesver- teidigungspflicht“ bei Beibehaltung des bis- herigen Grundwehrdienstes. Die gegenwär- tige Regelung scheint zur Durchführung und Lösung der Aufgaben der Landesverteidi- gung, wie sie der moderne Verteidigungsfall verlangt, viel zu starr. Das endgültige Bild wird sich erst er- geben, wenn auch der Bundestag die durch den Heimatschutz aufgeworfenen Probleme ausreichend diskutiert hat. Zum Teil fallen die Zuständigkeiten, soweit sie den Zivil- schutz betreffen, in den Bereich des Bundes- innenministeriums. Aber auch das Bundes- Nicht alles im Sinne Chrustschows? Belgrader Nachbetrachtung zur Revolutionsfeier in Moskau von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Belgrad, im November Nach den rauschenden Moskauer Festen zum 40. Jahrestag der Revolution ist festzu- stellen, daß weder die Vielzahl der gehal- tenen Reden noch die Sputnikbegeisterung die spürbaren Differenzen und Widersprüche verdecken konnten, die in den Aeußerungen der führenden Vertreter des internationalen Kommunismus zutage traten, obwohl sich doch die Moskauer Veranstalter sehr um den Eindruck absoluter Geschlossenheit bemüh- ten. Daß mit dem Fehlen Titos schon das Aubßere Bild der weltkommunistischen Ein- heitlichkeit empfindlich gestört wurde, war den Kreml- Regisseuren peinlich genug. Chrustschow selbst berührte die heiklen The- men, die in der Vergangenheit zwischen den jugoslawischen und sowjetrussischen Kom- munisten zu heftiger Polemik geführt hatten, und wetterte in schärfsten Worten gegen den Nationalkommunismus, was jedoch anderer- seits den prominentesten Gast in Moskau, nämlich Mao Tse-tung nicht hinderte, den eigenen Weg und die eigenen Lösungen zu loben, die man in Peking gefunden habe. Auch Polens Gomulka sprach vom eigenen Weg zum Sozialismus und stellte fest, daß der Weg, den die Sowjetunion zum Sozialismus eingeschlagen habe, unter den anderen Bedingungen in den osteuropäischen Ländern nickt der gleiche sein könne. Ge- rade Polen sei in den Fragen der Unabhän- gigkeit und Souveränität besonders empfind- lich, weil es so viele Jahre seiner Geschichte versklavt war. Eine klare Sprache führte Titos Stellvertreter und jugoslawischer Dele- gationschef, Kardel]j, die sicherlich von der Kremlhierarchie verstanden wurde, als er betonte, fremde Revolutionstheorien würden in seinem Lande auf schöpferische und nicht auf„mechanische“ Weise verwertet. Fast zur gleichen Stunde wurde vom jugosla- wischen Rundfunk der nach dem Sturze Schukows so stark in den Vordergrund ge- tretene Suslow„als letzter und gefährlich- ster Stalinist im Moskauer Zentralkomitee und rechte Hand Chrustschows“ gekenn- zeichnet. Selbst die Vertreter Bulgariens und Ru- mäniens stimmten nicht in jenem Maße in den Einheitsgesang ein, den man sich im Kreml erhofft hatte. Lediglich die Genossen aus Pankow und Prag erwiesen sich wieder einmal als ergebene Gefolgsleute. Besondere Sorgen hat man in Ungarn, wo Minister- präsident Kadar in erster Linje mit Unter- stützung Schukows an die Macht kam. Kadar galt bislang weit mehr als ein Mann des abgesetzten Moskauer Verteidigungs- ministers, als ein Vertrauerter Chrust- schows. Nachdem es Kadar offensichtlich bisher nicht gelang, im Sinne der Chrust- schow'schen Politik positive Ergebnisse zu erzielen, befürchtet man in Budapest bald personelle Veränderungen„aòuf höchster Ebene“. verteidigungsministerium ist weitgehend in- teressiert. Die Sachverständigen warnen da- vor, den„Volkssturm“ wiederaufleben zu lassen oder, nach dem Schweizer Vorbild, den deutschen Staatsbürgern Gewehr und Patronen in den Kleiderschrank zu stellen. Sie sind sich auf der anderen Seite aber be- wußzt, daß die Kräfte, die für den Objekt- schutz, den Katastrophenschutz, den Luft- schutz, den Sanitätsdienst und für die Ab- wehr von Sabotage eingesetzt werden sollen, eine hervorragende Ausbildung und eine ausreichende„Atomdisziplin“ für alle Fälle— erhalten müssen. Die bisherigen Bemühungen ergaben deut- lich, daß der Versuch, genügend Freiwillige für diese Aufgaben zu gewinnen, wenig Er- folg verspricht. Man will deshalb den Dienst in einer der zivilen Organisationen, etwa dem Luftschutz, als Wehrdienst anerkennen. Da- mit wird die Frage der Auswahl aufgewor- ken. Auf die Dauer müssen sich Tempo und Umfang der Einberufungen verstärken, um die Planungen von Heer, Marine und Luft- waffe erfüllen zu können. Trotzdem wird die Bundeswehr nie die aufgerufenen Jahrgänge voll ausschöpfen können. Aus diesem Grund spielt man mit dem Gedanken einer beweg- licheren Gestaltung. Der Ausweitung der Wehrpflicht in eine Verteidigungspflicht liegen zwei Uberlegun- gen zugrunde: man will im Verteidigungs- falle den aktiven Schutz der Bundeswehr durch Aufrechterhaltung der Ordnung im In- land, Fortführung der Produktion, des Ver- kehrs und eines geordneten Lebensablaufs wirkungsvoller gestalten. Chaos und Unord- nung im Hinterland belasten jede Truppe und zerstören ihre Schlagkraft. Außerdem verspricht man sich durch Notstandseinheiten einen besseren Schutz für die Zivilbevölke- rung. Das Verteidigungsministerſum vermochte bisher im Rahmen der Heimatverteidigung nur einige wenige Versuchs- und Lehrver- bände aufzustellen. Um die notwendigen Pioniereinheiten, Fernmeldetruppen, Flak- und Raketenbatterien, die im Bereich der Heimatverteidigung aufgestellt werden sol- len, auf- und auszubauen, muß der Bundes- Ein„Volks-Bandung“ in Kairo Vom 26. Dezember bis 1. Januar tagen afro-asiatische Parlamentarier von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im November Soeben hat das Komitee, das die Ein- berufung einer„Afro-Asiatischen Konferenz“ für das Jahresende in Kairo vorbereiten sollte, seine Arbeitssitzungen beendet. Es tagte unter dem Vorsitz von Anwar Sadat, des Generalsekretärs des Islamischen Kon- gresses und gleichzeitigen Generalsekretärs der ägyptischen„Nationalen Union“, Anwar Sadat hat durch die scharfe Sprache, die er als Leitartikler und Chefredakteur des Agyptischen Regierungsblattes„Gumuria“ gegen den Westen und besonders die USA führte, schon viel Aufsehen erregt. Die nach Kairo einberufene„Afro-Asia- tische Konferenz“ ist keine zweite Bandung- Konferenz, sondern vielmehr die Neuauf- lage einer einstmals„Asiatischen“ Konferenz, die auf Anregung von Abgeordneten des indischen Parlaments im April 1955 in Neu Delhi stattfand. 250 Delegierte aus 23 Län- dern nahmen damals an dieser ersten Kon- ferenz teil. Unter den vielen einstimmig angenom- menen Beschlüssen dieser ersten Konferenz e SpD-Liste über politische Häftlinge Bemühungen um Freilassungen werden bei der Sowjetzone fortgesetzt Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin, 14. November Der Berliner SPD-Vorsitzende Franz Neu- mann hat am Donnerstag vor der Presse die 55. und vorläufig letzte von seiner Partei zusammengestellte Liste über politische Häftlinge in der Sowjetzone bekanntgegeben. Mit ihr erhöhte sich die Gesamtzahl der namentlich aufgeführten politischen Inhaf- tierten in der Sowjetzone auf 2753, von denen bisher nach Bemühungen der SPD 280 ent- lassen wurden. Neumann versicherte, seine Partei werde ihre Anstrengungen für weitere Freilassungen dieser Personengruppe fort- setzen. Die endgültige Beseitigung der Berliner „Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit“, korderte am Donnerstag der SPD-Presse- dienst, der diese Organisation als einen „Krankheitsherd an der Front des politischen Widerstandes gegen das SED-Regime“ be- zeichnete. Anlaß zu der Attacke gegen die „Kampfgruppe“ bildet die gestern gemeldete Verurteilung des Nachrichtenhändlers Heinz Stephan, der Beziehungen zur„Kampf- gruppe“ unterhielt. Prügelknabe NATO-Politik Die SED versuchte am Donnerstag in ihrer Zeitung„Neues Deutschland“, die Ver- antwortung für das auch in Ostberlin exi- stierende Problem der sogenannten Halb- starken auf die„NATO-Politik“ in Westberlin abzuwälzen. Nachdem es deren„Terror- und Diversantengruppen“ nicht gelungen sei, auf direktem Wege die Ruhe und Ordnung im demokratischen Berlin zu stören, versuchten sie jetzt ihr Ziel mit Hilfe von ange worbenen Acht-Groschen-Jungen„auf eine neue, ganz gemeine Art“ zu erreichen, Die SED-Zeitung bezieht sich auf eine Reihe von Vorfällen der vergangenen Wochen, während denen Volks- polizei und„Kampfgruppen“ der Einwohner- schaft eingesetzt werden mußten, um Banden Zwischen 20 und 50,„zum Teil bewaffneten Rowdies“ das Handwerk zu legen, die fried- liche Passanten,„unter ihnen schwangere Frauen, bestialisch zusammenschlugen“. „Neues Deutschland“ meint, die West- berliner Hintermänner und Rädelsführer nutzten den Erlebnisdrang von Halbwüch- sigen aus, um sie zu Verbrechen zu verleiten. Es entspreche durchaus der Konzeption der NATO-Politiker, das mit Hilfe von schmut- zigen Schmökern und Gangsterfilmen gesäte Gift gegen die Arbeiter- und Bauernmacht Wirksam werden zu lassen, und die Jugend- lichen gegen die Staatsgewalt aufzustachieln. Das Blatt vergißt allerdings zu erwähnen, daß nach seinen eigenen früheren Berichten von den bisher rund zwei Dutzend verurteilten Jugendlichen nur drei ihren Wohnsitz in einem der Westberliner Grenzbezirke hatten. behandelte einer die Gründung sogenannter „Solidaritäts-Komitees“ in anderen Ländern. Aus ihren Kreisen erfolgte die Anregung zur Abhaltung einer zweiten Konferenz, deren generelles Programm nunmehr lautet: Untersuchung der Weltlage und Entwicklung einer gemeinsamen Aktivität der afro- asiatischen Völker für die Lösung ihrer Pro- bleme. Da Sinn und Ziel der Konferenz in solidarischen Beschlüssen liegt, darf der Westen sich wieder auf einiges gefaßt machen. Einige Delegationen wurden vom vor- bereitenden Komitee in Kairo vorsorglich mit grundsätzlichen Berichten über die Konferenz beauftragt: Indien mit einem Bericht über die internationale Lage, Aegyp- ten über den Imperialismus und Syrien über die Wirtschaftslage. Man darf sicher sein, daß der ägyptische Bericht über die ,imperia- listische Aggression“ des vergangenen Jahres und der Syriens über die Vorteile eines Wirtschaftsabkommens mit der Sowjetunion an Klarheit antiwestlicher Auffassungen nichts zu wünschen übrig lassen werden. Jordanien hat denn auch schon, getreu sei- amerikafreundlichen Politik, wissen lassen, es denke nicht daran, an einer Kon- ferenz teilzunehmen, die nach rein kom- maunistischen Gesichtspunkten einberufen würde. Man erwartet 300 bis 400 Delegierte zur Kairorer Tagung, die vom 26. Dezember bis zum 1. Januar dauern wird. Die Konferenz- sprache ist Englisch. Wohl gemerkt: die Kon- ferenz ist keine Angelegenheit der Länder- Regierungen, wie es in Bandung der Fall War. Der Gedanke kommt von Parlamen- tariern, privaten Organisationen und Einzel- personen.„Es wird ein Volks-Bandung sein“, meinte der Inder Dr. Singh.„Unser Ziel ist die Einstimmigkeit.“ Daher werden außer Jordanien auch Länder wie Israel und For- mosaà nicht in Kairo vertreten sein. Bevan gewinnt immer mehr an Bedeutung Zum 60. Geburtstag des britischen„Schattenaußenministers“ von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 14. November Der„Schattenaußenminister“ der bri- tischen Labour Party, Aneurin Bevan, feiert heute, 15. November, seinen 60. Geburtstag. Bevan hat seit geraumer Zeit weit über den Kreis seiner eigenen Partei hinaus erheb- lich an Prestige gewonnen und je ungünsti- ger sieh in den letzten Monaten die Aus- sichten der Konservativen für die nächsten Wahlen entwickelt haben, um so mehr wen- det sich das Interesse der Politiker und der Okfentlichkeit dem Mann zu, der gute Aus- sichten hat, in ein oder zwei Jahren wahr- scheinlich britischer Außenminister zu wer- den. Dies um so mehr, als Bevan auch im Urteil der meisten seiner politischen Gegner nach Sir Winston Churchill die farbigste und eindrucksvollste Persönlichkeit des eng- lischen parlamentarischen Lebens ist. Es kommt hinzu, daß dieser große Demagoge und geschickte politische Tak- tiker in den letzten beiden Jahren, seit er seinen Frieden mit dem Parteiführer Gaits- kell gemacht und sich mit der zweiten Rolle in seiner Partei und einer künftigen Re- gierung abgefunden zu haben scheint, staats- männische Qualitäten entwickelt hat, die man ihm früher nicht zugetraut hatte. Das trat besonders auf dem letzten Parteitag der Labour Party zutage, auf dem Bevan, der bis dahin der Führer im Kampf gegen die Wasserstoffbombe gewesen war, mit dem ganzen Feuer seiner Beredsamkeit seine Freunde von der Linken beschwor, einen künftigen Labour- Außenminister nicht durch vorzeitigen einseitigen Verzicht auf diese Waffe seiner Verhandlungsmöglich- keiten zu berauben. Auch sein soeben ab- geschlossener Amerika-Besuch wird nach anfangs zurückhaltender Beurteilung rück- schauend als ein Erfolg gewertet. Das gilt vielleicht weniger für seine Vorträge vor meist akademischen Gremien und sein über den ganzen Kontinent verbreitetes Fernseh- interview. Dagegen begrüßen es auch viele Konservative, daß Bevan offenbar sehr kreimütig in seinen Unterhaltungen mit Eisenhower, Dulles und Unterstaatssekretär Herter vor der Gefahr einer rein negativen und sterilen Haltung in der Frage künf- tiger Verhandlungen mit Chrustschow ge- warnt hat. Auf der anderen Seite hat er je- doch auch, in realpolitischer Erkenntnis der amerikanischen Situation, sich offen für die Ausschließung des kommunistischen Chinas mindestens in der ersten Phase solcher Ver- handlungen ausgesprochen und empfohlen, diese zunächst auf nahöstliche und euro- päische Fragen zu konzentrieren. Auch daß Bevan in Amerika den nicht nur in England weitverbreiteten Bedenken dagegen Ausdruck verlieh, daß die Kon- trolle über den Einsatz von Atomwaffen den souveränen Regierungen entzogen und in die Hand eines„nicht demokratisch gewähl- ten Offiziers, wie zum Beispiel des alliierten Oberbefehlshabers in Europa“, gelegt wer- den soll, findet Zustimmung in weiten Kreisen. Hulles„und alle anderen würden wir a — tag die gesetzlichen Grundlagen schaffen Einsatz- und Ubungsplätze sollen in der Nabe des Wohn- und Arbeitsortes sein, um 5 rasche Alarmierung sicherzustellen. Rein kräftemäßig glaubt man, die Aufgabe bewzl. tigen zu können, weil in den nächsten Jahren kaum mehr als die Hälfte der wehrpflichtigen Jahrgänge innerhalb der Bundeswehr de. nötigt werden. Da aber für die technischen Aufgaben besondere Spezialisten herangeꝛb- gen werden müssen, verlangt der Aufbau der bodenständigen Landesverteidigung ein be- sonderes Auswahlverfahren, dem die Reform der Wehrpflicht Rechnung tragen soll. Sorgen der Journalisten werden vom Bundespresseamt zerstreut Bonn,.(AP) Die neue Geschäftsordnung für die Bundesministerien, die demnächst dem Kabinett zur Beschlußfassung zugeleitet werden soll, wird die Frage der Unterrich- tung der Presse großzügiger handhaben als die bisher gültige vorläufige Geschäftsord- nung der Ministerien und die alte Geschäfts. ordnung der Reichsministerien von 1926. Mit dieser Erklärung wandte sich am Don- nerstag das Bundespresseamt gegen Berichte daß die beabsichtigte Neuordnung im Bun- despresseamt, das aus dem Bundeskanzler- amt herausgelöst und direkt dem Bundes. kanzler unterstellt werden soll, eine Ein- schränkung der Presseunterrichtung bringen werde. Bereits seit längerer Zeit waren in Bonner Journalistenkreisen Gerüchte im Umlauf, die neue Geschäftsordnung werde es den einzelnen Ministerien praktisch un- Möglich machen, von sich aus die Presse 2u unterrichten, da jede Mitteilung an die Presse zuvor vom Bundespresseamt ge- nehmigt werden müßte. Der Bundesverband Deutscher Zeitungs- verleger habe in einer gemeinsamen Erklä- rung gegen die geplante Zusammenfassung des Bundestagsausschusses für Kultur mit dem Ausschuß für Presse, Film und Rund- kunk„ernsthafte Bedenken“ angemeldet. In einem Telegramm an die Fraktionsvorsitzen- den der Parteien heißt es, die Zusammen- legung trage der Bedeutung der Publizistik für die öffentliche Meinungsbildung nicht ausreichend Rechnung. Nur noch SpD und FDP verhandeln über Koalition in Hamburg Hamburg.(dpa) Die CDU wird sich an der Bildung des neuen Hamburger Senats nicht beteiligen, sondern in der neuen Ham- burger Bürgerschaft in Opposition gehen. Dies ist das Ergebnis der Koalitionsgespräche, die am Donnerstag zwischen der SD und der CDU geführt wurden. Die SPD wird jetzt nur noch mut der FDP verhandeln, und es wird angenommen, daß sich beide Par- teien in Kürze einig werden. Streit um Bahrein zwischen Persien und England Teheran.(AP) Das iranische Parlament hat sich am Donnerstag mit großer Mehrheit für die Einbeziehung Bahreins in den irani. schen Herrschaftsbereich ausgesprochen. Nach Wunsch der persischen Regierung soll Bahrein als 14. Provinz dem Iran einverleibt werden. Ein britischer Sprecher erklärte dazu, Grob- britannien werde auch weiterhin die„Unab- hängigkeit Bahreins sichern“. Weltkonferenz der KP-Führer beginnt heute in Moskau Wien.(dpa) Die geplante Konferenz der Führer des Weltkommunismus in Mosa wird nach Informationen aus Budapest a Freitag beginnen. Nach einem Bericht der amtlichen ungarischen Nachrichtenagentut MTT soll das Treffen bis Montag dauern. Anschließend soll ein Kommuniqué Ver: öffentlicht werden. Die kommunistischen Führer halten sich seit den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution in Moskau auf. Einer der Hauptreferenten werde das Mitglied des Parteipräsidiums Michail Suslow, sein. Auf einem Empfang in der ägyptischen Botschaft in Moskau sagte der sowjetische Parteisekretär Chrustschow zu britischen Pressevertretern!„ich liebe das britische Volk, und wenn freundschaftliche Beziehun, gen zwischen uns bestünden, würde dies d. Rolle Großbritanniens in der Welt stärken Seine Einladung an Premierminister Mac- millan zu einem Besuch in der Sowjetunie gelte nach wie vor. Auch Eisenhower gute Freunde empfangen“. Auf eine Fraß nach dem Schicksal des kürzlich Seines Postens als sowjetischer Verteidigung minister enthobenen Marschalls Schuko sagte er, dieser sei zur Zeit auf Urlaub.„EE hat Urlaub verdient. Er war keine gutt politische Figur, aber als militärische Per- sönlichkeit bemerkenswert, und wir werden ihn immer schätzen“. Mitwirkung der Bundesländer an internationalen Verträgen Bonn.(Ap) Eine Kommission der Lin derregierungen führte am Donnerstag mehl. stündige Verhandlungen mit den Bundes mimistern on Brentano und van en über Fragen der Mitwirkung der Lände: bei der Abfassung von internationalen 1 ö trägen. Wie aus Teilnehmerkreisen 1 lautete, wurde in Bonn darüber eine En. gung erzielt, daß künftig bei internationalen Verträgen, die die Interessen eines Odder mehrerer Bundesländer berühren, eig „Mitwirkung“ der betroffenen Lange sichergestellt werden solle. Unter 11-1 wirkung sei zu verstehen, daß die l gesetzliche Bestimmung, wonach das oder 0 betroffenen Länder vor Abschluß des 35 trages rechtzeitig zu hören sind, nicht 115 80„eng wie bisher“ ausgelegt werden sc.. U. à. sei daran gedacht, in besonderen 8 len Vertreter des betroffenen Landes“ den Verhandlungen hinzuzuziehen. In spiel, 0 leb, 5 seinen 1. FTC ere I Aktion dafür! Wucht, mälbig Den St Zeit d Essens derzeit weiter gtürme Verteie lichste Lulka Sowohl in die In! form im Rh den he Zu auk sei am Me Middle 90 000 ein Se Ausgle den le treffer der na gegen City m N Ein über Fußba den-P. einem verpal britisc aufzur F Fri. steht 1 in die reicher gewan kür ih! enorm ren, d. gen ve lionen „Doub Wei I Die sUumm. „Bach. 4.„He 6.„Fr DM; 8 mit 12 Werne Be wann meter genme Holla Rücks Da Sechst dete n Darrit einzig Wer 8 inzwi. wiede schaft zweite Vann! Im! In Hocke Spiel ausge dabei wiede den v in He die I und Siege pensi. gleich Pforz Bruck um 8 Tabe De dem schaft der 1 Spiel stellt als F. der Spey⸗ austr eren G. Bbich nsthalle trag in 8 ien Bun 88 9 ahrhün, or vierzeh geben h Wirklich g.. ums hineh 1d lebendig it in seine n„Venuz ke Mall ind run 255 Freitag, 15. November 1957. ILORGEN Selte 5 Was sonst noch gescha ng. Um festzustellen, welche Kältegrade ſerschiedene Tiere vertragen, wurden in einer norwegischen Versuchsanstalt Tiere in besonderen Käfigen untergebracht und die Lukt stufenweise abgekühlt. Die Mehrzahl der Versuchstiere ertrug eine Temperatur n minus 20 Grad; dann fielen eine ganze 9 5 der Kälte zum Opfer. Bei minus 45 Grad fühlten sich von den Säugetieren nur roch Eisbären und Robben Wohl; sie gingen erst ein, als die Kälte minus 65 Grad er- leicht hatte. Bei minus 100 Grad Waren amtliche Piere erfroren— mit ZWe i Aus- zahmen: der Gans und der Ente! Diese zah- enfgur ie nen Hausvögel allein vermochten der„un- erspektiyg en Meisten lr-Mer v n Ort 0 5 torben, D. Von franz. dration n ichtet vr. die von de hen Vichy. enschlichen“ Kälte standzuhalten, und 5 als die Luft bis auf minus 110 Grad abgekühlt War, erlosch auch ihr Leben. * pie belgische Regierung gab das Start- zeichen für die Verwirklichung des„Inga“ projektes, den Bau der bedeutendsten unnd modernsten Wasserkraftanlage der Welt, die am Unterlauf des Kongo-Flusses kurz vor einer Mündung in den Atlantik errichtet werden soll. illols Vate 8 einbauer i „die stam 1 als zun uch Mail n, habe daz n früh Katz. r 21 jährig zunächst e Alunterrich dete er gad talten aber n den Bau. b und üppg ssem Sint: n bestimm hl im Sinn Mittelmeer. und Sinn. Sam in sich der Mann. Badenden örpert, Ge. ihrhundertz aon enchal. Weltruhm mlich durch die Galerie iste Renoit Besitz det e Portrai. Kunst fril Laillols Ein. gonnen. 2 Ilols zählen er fast bei t der Form ie 0 dodne Slovo“ ist der Junge das elfte Kind malerische ein paar i. der. ne— une Die belgische Stadt Gent hat die ältesten gtadte Europas zur Teilnahme an ihrer Aus- gellung Das goldene Zeitalter der großen Städte“, dle vom 23. Juni bis zum 31. August 1958 abgehalten wird, eingeladen. Unter anderem sollen Lüneburg, Bremen, Ham- burg, London, Paris, Amsterdam, Basel, Rom, Florenz und Venedig in Gent aus- stellen. * Der Automobilverkehr zwischen der Schwei und Italien über den Simplonpaß ct bis zum Frühjahr eingestellt worden, Im Simplongebiet hat der Schnee eine Höhe von 190 Zentimeter erreicht. * Der britische Postminister Marples gab in Unterhaus eine wesentliche Senkung der Telefongebühren und die Einführung des vollautomatischen Selbstwählerverkehrs für Ferngespräche bekannt. Die neuen Ge- bührensätze sollen am 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten. Die neuen Gebüh- en werden sich besonders für die Ge- präche in der Provinz über kürzere Ent- ſernungen auswirken. Die meisten Ge- präche, die jetzt bis zu einem Schilling etwa 60 Pfennig) kosten, sollen dann nur och 3 Penny(15 Pfennig) kosten. Post- minister Marples sagte im Unterhaus, daß diese Verbesserungen durch die zunehmende Automatisierung möglich werden. * Dreizehn Pfund wog der Junge, den eine 33 Jahre alte Frau in einem Dorf bei kladno in Mittelböhmen zur Welt brachte. Nach einer Meldung der Zeitung„Svo- der Frau. * Ueber die schwierige Bergung der Spitze 155 Oe der Jupiter-Rakete, die Präsident Eisen- einmal di figuren be er die Hat und daß 2 hörten. Be auf den ar — in der vorigen Woche in seiner Fern- Sehansprache gezeigt hatte, berichtete Oberst Swenson von der Heeresabteilung für fern- gelenkte Geschosse vor Pressevertretern in Cineinnati. Nach seiner Mitteilung wurde die Raketenspitze an einem Fallschirm her- abgelassen, dem ein Ballon folgte, um das 1 Geschoß vor einem Absinken auf den enn darübe Meeresgrund zu bewahren. Aus dem hai- nen Ame lisch- verseuchten Wasser hätten dann Tau- n eine lt. cher die Raketenspitze geborgen. e der Red* a vechsel u Den Drogen, die auf die Psyche des Weggenom Menschen wirken, wird jetzt in Silver enry Moo Spring im Staate Maryland ein eigenes 1 rige Vors. schen Buck 0 Jahre ah. iederaufba- Detektiv-Büro“ gebaut. Das Us National Institute of Mental Health richtet dieses Büro ein. Sobald genügend Material über die pisherigen und die laufenden Forschun- sen vorliegt, soll es gesichtet und regel- mäbzig mit kritischen Kommentaren ver- dem Krieg öltentlicht werden. messe und g des Fr dels verlie 1 n 1955 iin s Eisenbad st Sekrel und gehört n Frankl Dr. Knech g, Seit eill it dem Her, en Carol“ 1945 Wieden ———— tz und leg Der Game ich der Ge seine fle. prel Seines onderes I seine Reik tiger Mann 1 u biegen weihundel ahn= Wel Es ist mig, npf gelt in, daß d 0 hast. Tit sawah l. werden bel er. Wenn mein Sl erben. ene ganz u davon nicht or bilder 3 abt mit e 0 Katistisch * In nahezu allen Landesteilen Schwedens anmen aus Zuchten entwichene und ver- Vilderte Nerze vor, die sich unter gün- eigen klimatischen Bedignungen in der Freiheit stark vermehrt haben, Besonders der Fischerei verursachen sie erhebliche schäden, zumal sie über ihren Nahrungs- deddark hinaus die Gewässer einfach leer- lochen. Da die Schäden einen bedenklichen mlang angenommen haben, beantragte der Scwwedische Jägerverband bei der Regie- zung einen Zuschuß von 25 000 Kronen, um ie verwilderten Nerze auszurotten. Jveiundzwanzi 9·— die Schicksalszahl aller Völker Die Geburtenrate in der deutschen Bundesrepublik liegt weit darunter Auf tausend Einwohner jährlich 22 Le- bendgeburten— das ist die„Schicksalszahl“ Aller Völker. Diese Geburtenrate ist notwen- dig, um den biologischen Bestand eines Volkes zu erhalten, d. h. um jede Elternge- neration durch die Nachkommen zu ersetzen. Als der Bevölkerungsstatistiker Professor Dr. Burgdörfer vor Jahrzehnten diese Grund- formel entwickelte, wurde sie gleichzeitig zum Alarmzeichen. Die Jahre nach dem er- sten Weltkrieg ließen in Deutschland einen besonders rapiden Abfall der Geburtenzahl erkennen. Hatte das Deutsche Reich im Jahre 1910 noch 32 Lebendgeburten pro tausend Einwohner und einen jährlichen Ge- burtenüberschuß Differenz zwischen Ge- burten- und Sterbeziffer) von 14,8, so sank dieser bis zum Jahre 1930 auf 4,8. Die natio- nalsozialistische Bevölkerungspolitik brachte wiederum einen Anstieg auf 8,4 im Jahre 1938. Von 1939 an(Beginn des zweiten Welt- krieges) fiel die Geburtenkurve aufs neue. Irn Jahre 1948 betrug der Ueberschuß nur noch 6,3, im Jahre 1955 verringerte er sich Auf 4,9 pro tausend Einwohner. Die Zahl der Lebendgeburten in der Bundesrepublik be- trug im leichen Jahr 15,7 pro tausend, in der Sowjetzone sogar nur 14,5. In den ersten Nachkriegsjahren wurde ctiese Bevölkerungsentwicklung nücht tra- gisch genommen, sondern sogar begrüßt und gefördert. Der radikale Abbau der staat- lichen Maßnahmen zur Familienförderung und vor allem eine familienfeindliche Steuer- gesetzgebung, von den Alliierten begonnen, spielten dabei eine Rolle. Seit Ende 1953 hat sich nun bei der Bundesregierung eine Kehrtwendung in der Einstellung zur Familie Die schweren Regenfälle der letzten Tage, verbunden mit heftigen Windböen, haben zu teilweisen Ueberschwemmungen in Venedig geführt. So war der weltberühmte Markus- platz am 10. November 1957 nur per Kahn zu überqueren. AP-Bild vollzogen. Der Bundesminister für Familien- fragen hat die Alarmrufe der Bevölkerungs- Statistiker aufgegriffen und sich zu eigen gemacht. Erst kürzlich hat eine erneute Denkschrift des Familien ministeriums die biologische Kurve des deutschen Volkes und die Situation der Familie in schwarzen Far- ben gemalt. Zwar läßt die Statistik für 1956 und 1957 ein leichtes Ansteigen der Gebur- tenraten auf 16,2 bzw. 16,8 pro Tausend er- kennen, aber die Differenz zu Burgdörfers „Schicksalszahl“ von 22 ist noch sehr groß. Die Tendenz zu bewußter Beschränkung der Kinderzahl ist schon seit etwa 50 Jahren zu erkennen. In Deutschland kam auf jede irn Jahre 1900 geschlossene Ehe noch eine durchschnittliche Kinderzahl von 4,2, bei den im Jahre 1930 geschlossenen Ehen waren es nur noch 2,1 und heute beträgt die durch- schnittliche Kinderzahl pro Ehe lediglich 1,8. Vor sllem ist die Zahl der kinderlosen Ehen von 10 Prozent im Jahre 1910 auf heute 27 Prozent gestiegen. Die Zahl der Ehen mit ein bis zwei Kindern hat sich gegenüber der Zeit vor dem ersten Weltkrieg verdoppelt. Als Gründe für die bewußte Beschrän- kung der Kinderzahl oder für den völligen Verzicht auf Kinder, soweit er freiwillig ist, Wird vor allem die wirtschaftlich schwierige Situation der Familie angeführt. Auch für frühere Jahrzehnte läßt sich nachweisen, daß die Geburtenhäufigkeit in Zeiten wirtschaft- licher Krisen abnahm. In der Bundesrepublik jedoch hielt die Abnahme auch bei der wirt- schaftlichen Stabilisierung seit 1948 und der Zunahme des Wohlstandes zunächst an. Der höhere Lebensstandard ist für viele Familien mur dadurch möglich, daß die Ehefrauen mitarbeiten. Die Zahl der berufstätigen Ehefrauen ist heute schon weit über drei Millionen hinaus gestiegen, seit 1950 allein um mehr als eine Million, Von der Gesamt- zahl der geld verdienenden Mütter haben aber nur 230000 drei und mehr Kinder zu ver- Sorgen. Bei einer größeren Kinderzahl ver- bietet sich die Berufsarbeit der Mutter von Selbst. Eine kinderreiche Familie war auch in„goldenen Zeiten“ nur unter großen finan- ziellen und ideellen Opfern und durch Uber nahme zusatzlicher Pflichten und Belastun- gen der Eltern möglich. Als den letzten Grund für die Geburtenbeschränkung wird man deshalb vor allem eine Aenderung in der Lebenseinstellung, den Lebensgewobn⸗ heiten und den Lebensansprüchen der he- leute sehen müssen. Mareus Unheim Täglich 120000 Menschen mehr auf der Erde Warum bleibt Europa hinter dem Weltwachstum zurück?/ Ueberseeische Länder an der Spitze Die Erdbevölkerung wächst gegenwärtig in jeder Stunde um annähernd 5000 Men- schen. Täglich vergrößert sie sich um fast 120 000; das entspricht der Einwohnerzahl einer Großstadt. Pro Jahr schließlich ergibt dies eine Zunahme um 43 Millionen; das kommt der Bevölkerung von ganz Frank- reich gleich. Bei einem Anhalten dieser Ver- mehrung sagen die Bevölkerungsstatistiker der UNO für das Ende dieses Jahrhunderts eine Erdbevölkerung von 5,4 Milliarden, ge- nau das Doppelte des heutigen Standes, vor- Aus. Ursache dieses fast explosiv wirkenden Wachstums ist nicht eine überquellende Ge- bpurtenfreude. Im Gegenteil, in vielen Län- dern sinkt die Geburtenziffer, berechnet auf je 1000 Einwohner, seit Jahren beständig. Aber dieser Rückgang wird mehr als wett⸗ gemacht, weil gleichzeitig die Sterbeziffern in einem wahrhaft erstaunlichen Maße ab- genommen haben. In der Geschichte der Erd- bevölkerung dürfte dieser Vorgang ohne Bei- spiel sein. Zwei Jahrzehnte haben genügt, um die natürliche Bevölkerungsentwicklung, die sich sonst nur in langen Zeiträumen wandelt, tiefgreifend zu verändern. In den volksreichsten Gebieten der Erde sind von 1938 bis 1956 die Sterbefälle(je 1000 Ein- wohner) halbiert worden. Sie sanken zum Beispiel in Indien von 23,7 auf 12,7, in der Sowjetunion von 138,3 auf 8,4, in Japan von 17,7 auf 8,0. In anderen von der Statistik noch nicht durchdrungenen Ländern verlief die Entwicklung offensichtlich ähnlich. Diese rapide Verbesserung kam, so para- dox es klingen mag, zum Teil im Gefolge des zweiten Weltkrieges. Ein Beispiel dafür ist Japan. Der Zusammenbruch des alten Rei- ches und die folgende Besetzung durch die USA haben in Japan den Weg für eine öffentliche Gesundheitspflege freigemacht, die sich ohne diese Umwälzung kaum 80 schnell Bahn gebrochen hätte. Auch in zahl- reichen anderen Staaten hat die neu errun- gene Selbständigkeit Impulse ausgelöst, die die öffentliche Hygiene forcierten und eine Uebernahme westlicher Fortschritte in der Gesundheitspflege beschleunigen. Schließlich kam die weltweite Nachkriegskonjunktur aueh der allgemeinen Hygiene, der Seuchen- bekämpfung und der körperlichen Wider- standsfähigkeit gegen Krankheiten zugute. Eine weitere nicht minder verblüffende Folge der besonders in Außeneuropa abge- sunkenen Sterbeziffern ist, daß viele west- europäische Länder heute höhere Sterbezif- fern haben als überseeische Länder. Die Er- klärung liegt in der Ueberalterung, die in den meisten europäischen Ländern herrscht. Sie bedingt Sterbeziffern, die auch eine hoch- entwickelte Medizin nur noch geringfügig senken kann, Die Bevölkerungsbilanz Euro- pas hat sich dadurch im Vergleich zu den überseeischen Ländern weiter verschlechtert, deren Geburtenüberschuß heute(wie das Schaubild zeigt) um ein Mehrfaches größer ist als der europäische; er bleibt es auch dann noch, wenn ihr großer Vorsprung in den Geburtenziffern allmählich kleiner wird. Naga SWE TUN O Ness okbuglex SfkRBEfal IE.& Beburten⸗ überschuss S4 EEC. Sache je 1000 Einwohner 1956 oll FRANH REICH 10 055 SUNDESRER 70 5 NSLANO falls f 6ST SCHWEIZ l Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Fast an- haltend bedeckt, nur selten Auflockerungen Trocken. Tagestemperaturen im Flachland um 5 Grad, in Gipfellagen des Odenwaldes um null Grad. Auch bei nur kurzen Bewöl⸗ kungsauflockerungen Frost. In der Ebene um minus 2, in mittleren Lagen bis minus 5 Grad. Schwacher bis mäßiger àstlicher Wind. Uebersicht: Die von Schottland bis zum Scrwarzen Meer reichende Hochdruckbrücke schwächt sich etwas ab, bleibt aber unver- andert für uns wetter bestimmend. Sonnenaufgang: 7.37 Uhr. Sonnenuntergang: 16.44 Uhr. Vorhersqge-Narte Tee TN 9 ſee für 182-7 Uhr. 8 0¹⁰ Pegelstand vom 14. November Rhein: Maxau 358(unv.), Mannheim 184 (+2), Worms 115(), Caub 132(3). Neckar: Plochingen 115(I), Gundels- heim 163(3), Mannheim 183(1). E „Wildunkrautbrot?“ „Mam sollte kein Unkraut beiseitewerfen, che men weiß, welchs Werte es enthält“ das ist die Meinung des Biologen Dr. Brüll der Forschungsstelle„Wild und Wald“ in Weißenhaus(Ostholstein). Um die Auswirkungen der modernen Un- krautvernichtungsmittel auf die Gesamtheit der Pflanzenwelt in einem Getreidefeld zu überprüfen, will Dr. Brüll auf einem Ver- suchsgelände in Ostholstein im nächsten Som- mer ein„Unkrauexperiment“ eimleiten: je ein halber Hektar Roggenfeld wird„Unkrauut- rein“ nach Spratzumg mit einem guten Un- Kkrautvertilgungsmittel, ein halber Hekbar ohne jede Sonderbehandlumg und ein Wei terer halber Hektar mit zusätzlicher Ver- Unkrautung durch eine Anzahl verschiedener Wildäsungspflanzen, die dem Rebhuhn ge- nehm sind, bestellt werden. f Man will dabei nicht nur die Erträge der verschiedenen Flächen miteinander verglei- chen und überprüfen, ob die Unkrautvermich- tumg möglicherweis durch die Zerstörung des normalen Pflamzenlebens im Roggenfeld letz- teri Endes zu einem Minderertrag führt. Man will gleichzeitig ermitteln, ob die für Reb- hühner besonders attraktive Fläche vielleicht durch die Inselctenvertilgung seitens dieses Feldhuhns besonders reiche Ernte liefert. Schließlich soll das Korm einschllenlbcck der Wildkräutenfrucht gedroschen, gemahlen und zu grobem Brot verbackem werden, 2u einer Brotart, die schon seit vielen Jahrzehn- ten nicht mehr gebräuchlich ist. Dr. rial hofft, daß sein„Wildunkrautbrot“ vielleicht von höherem Wohlgeschmack umd größerer Bekömmlichkeit sein wird als das ewtige hochverfeinerte und aus unkrautreinem Fel- dern stammende Brot. Nas wir hörten: 1 In Sommer war Wolfgang Koeppen, als bomaneier und Zeitungskritiker eine der Proflliertesten Erscheinungen in der deut- aden Nachkriegsliteratur, auf Einladung des een Schriftstellerverbandes zu ei- 5 Vier wöchigen Besuch nach Rußland ge- 92 3 Bericht, den er im Auftrag der a ion Radio- Essay des Süddeutschen leit 3 Schrieb. umfaßte 115 Seiten, be- 1 err Polewoj und sein Gast.“ Es war 1 nströses Manuskript, viel zu lang, um 8 Hörern inn dieser Form anzubieten. 55 a seine Qualität Alle Bedenken über- 5 Wurde schließlich doch die ungekürzte „ ung aufs Programm gesetzt. So entstand en- Seng nd Zar ungewöhnliche Drei- Stun- G0 Ndung, die gesprochen von Jürgen ar— derart faszinierend war, daß man 1 einen Satz versäumen, nicht ein mussen Wollte. Und am Ende dieser 8 reichen, gedankenvollen Fahrt kehrte elschichtiee Wie aus einem vielkarbigen, Kehr N Traum und zugleich aus einer 1 7 i krsilich auch sehr fremden Welt, . dieser drei Stunden in klaren dchleier n, Aus dem Nebel ideologischer Ver- derungen aufgetaucht war. woeppen ist ein grogartiger Erzähler. einem unbestechlichen Blick für entliche, krei von Vorurteilen und 5 1 1 0 er 1 1 85 Sehen, gehört, erfahren un zerstanden hat. Er bringt keine Zahlen, kein —— 8 Material, keine Renommierkli- venlggt 5 Abgegrifkenen Vergleiche. Er ch nicht auf die Meinung anderer, ingen auk indrücke un 5 setreuen Spiegelung einer Wirklich- das Wes cane ho die Genauigkeit der eigenen d verarbeitet sie, Bild für Bild, 1 Empfindsame Reise durch die Sowjetunion keit von ungeheuren Dimensionen. Dabei sind es gerade die kleinen, scheinbar neben- sächlichen Dinge, in denen sich für diesen empfindsamen Beobachter am deutlichsten die großen Veränderungen abzeichnen, die sich in diesem Land vollzogen haben. Was ihm besonders auffällt und mit dem Wesen der proletarischen Revolution unvereinbar erscheint, ist die spiegbürgerliche Gemüt lichkeit des Lebenszuschnitts, die allenthal- ben verbreitete Vorliebe für Plüsch, Nippes und Häckeldeckchen, der bourgeoise Komfort im Stil der Jahrhundertwende, den man für „fortschrittlich“ hält. Es ist alles 80 kon- formistisch brav, sauber, Wohlanständig und rührend altmodisch: man trinkt Limonade, tanzt einen sehr zahmen Jazz, schwärmt, für die sittliche Kunst des„sozialen Realismus“, besucht lehrreiche Vorträge, volkstümliche Korizerte, erbauliche Theatervorführungen, lust wandelt in den Kulturparks zwischen gipsernen Denkmälern, optimistischen Festi- Val- Plakaten und dröbhnenden Lautsprechern, aus denen unentwegt jubelnde Chöre schal len, man arbeitet und verdient gut, man lebt und ist zufrieden. Wo aber sind, so fragt Koeppen, die be- geisterten Avantgardisten, die einst das Feuer des Aufruhrs brachten, wo sind die ‚unru- higen jungen Leute“ der neuen Generation? Fragen, die ohne Antwort bleiben, denn der Gast des Herrn Polewio, des Verbandsvor- sitzenden der sowjetischen Schriftsteller, ist viel zu höflich, um das auszusprechen, was beispielsweise Hans J. Merkelbach in seiner Südwestfunk- Sendung„Der Mensch im Spie- gel der Sowjetliteratur“ aufgrund authen- tischer Vorgänge kritisch analysierte: die tive Gleichschaltung des Individuums, die geistige Unfreiheit des Dichters, die kollek- Diktatur der Partei, die zwar ihre Taktik, Aber niemals ihre Prinzipien ändert. Doch man spürte auch bei Koeppens Bericht, wie Sehr seine Begegnungen und Gespräche mit aArrivierten Sowjetautoren, Tantiemenmillio- nären mit Prachtvillen und Luxusautos, von diesem Wissen um den unaufléösbaren Wider- spruch zwischen Kunst und Politik über- schattet waren. Und die bedauerliche Tat- sache, daß es in Rugland keine Kneipen mehr gibt—„wie soll da die Literatur gedeihen?“ — ist nur eins der zahlreichen Symptome für die sterile Atmosphäre dieses Staates, der keine Unordnung, keine liebenswürdige Schlamperei, keine unkontrollierbaren Re- fugien des privaten Lebens mehr duldet. Die Bilder dieser Reise können, bei aller Objektivität, nicht die Beunruhigung und die zutiefst betroffene Anteilnahme dessen ver- leugnen, der sie aufzeichnete. Moskau, ein emsig wimmelnder Ameisenhaufen zwischen Wolkenkratzern und zwiebeltürmigen Kir- chen, in denen wie eh und je gebetet wird; Leningrad, lebendiger heiterer, toleranter, beschwingte Melancholie, viel Geschichte und bewahrter Abglanz des Petersburger Adels, der nicht mehr existiert; eine Fahrt auf der Wolga, vorbei an grauen Städten unter grauem Himmel, verfallene Holzhauser, aus- gebleicht von Sonne, Schnee und Steppen wind, morastige Wege, weites Land, still und menschenleer. Dann Stalingrad, gräßliches Erinnern, aus Trümmern und Leichenbergen wiedererstanden mit blanken Fassaden, brei- ten Straßen und klassischen Säulen, sehr neu. sehr hell, geplante Schönheit ohne Seele. Und schließlich Sotschi, berühmter Kurort am Schwarzen Meer. Selbst die Natur er- scheint hier auf Hochglanz poliert, aufge- räumt, arrangiert— ein perfektes Paradies mit heilkräftigen Schwefelquellen und wun- derbaren Sanatorien, die jeder werktätige Sowjetbürger kostenlos in Anspruch nehmen kann. Doch über den nahen Kaukasus fliegt * Nicht mehr der Adler des Prometheus, son- dern nur das fahrplanmäßige Verkehrsflug- zeug, und die stolzen, freiheitsliebenden Jäger und Hirten sind satte Funktionäre geworden. Seltsames Land zwischen Tradition und Fortschritt, wo sich materialistische Lehren in grenzenlosen Idealismus verwandeln und Uralte Menschheitssehnsucht sich hinter der Nüchternheit moderner Technokraten ver- birgt. Wolfgang Koeppen wollte nicht das Rätsel der russischen Seele ergründen, er Wollte nur erzählen, wWas er auf dieser Reise erlebte, und es dem Hörer überlassen, sich eine eigene Meinung zu bilden. E. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Blau fördert Arbeitslust (Sd) Man sollte die Maschinen und die gesamte Inneneinrichtung von Fabriken mit blauer Farbe, die Gefahrenzonen jedoch mit roter Farbe anstreichen. Dazu rieten, wie aus einer Veröffentlichung des„Internatio- nalen Bundes Freier Gewerkschaften“ her- Vorgelit, Arbeitspsychologen auf einer Ta- gung in Namur(Belgien). Die vielfach in den letzten Jahren in der Industrie verwendete grüne Farbe wurde als„zu sehr melancho- isch stimmend“ abgelehnt. Allerdings emp- flehlt man, die Entscheidung über die Wahl des Farbanstriches in einem Betrieb den Arbeitern zu überlassen. Wie verhalten sich Ratten gegenüber Mäusen? Setzt man einer gefangenen Wildratte eine weiße Maus in den Käfig, wird sie diese in der Regel sofort töten. Von den Ratten aus Laborzuchten zeigt dagegen nur etwa einn Drittel dieses feindselige Verhalten. Wurde den angriffslustigen Ratten ein be- —ů— stimmter Hirnanteil zerstört, 80 blieben sie den Mäusen gegenüber wochenlang friedfer- tig, ader weniger infolge Untendrück ihrer Feindseligkeit als vielmehr durch Ab. nahme der Beiglust. Wie die„Umschau in Wissenschaft und Techmik⸗(Frankfurt) in Heft 19 mitteilt, beschritt mam auch den tun Sekehrten Weg, indem man den Hirnamteill ermittelte und entfernte, der für die„Fried- kertigkeit“ verantwortlich ist. ratten totgebissen. Nachttisehlampe mit Weckeruhr l) Eine am sich bekannte Kombina- tion, die man auf das Nachtfkästchen stellen Soll. Des Besondere daran ist der Druck zmopf, der im Lampenfuß untergebracht ist und sowohl das Licht an- wie auch den Wecker abstellt, Damit mem ihn auch im Dunkeln findet, leuchtet als ewiges Licht ein Glinimlämpchen in seiner Nähe. GIVKOk oll gegen Kälteschäden:? (At) Innerliche Verabreichung der Amino- Saure Glykokoll scheint imstande zu sein, den Körper gegen Kälteeinwirkung weniger empfindlich zu machen. Die Beobachtung stammt aus einem Forschungsinstitut der nordamerikanischen Luftflotte der Air Force, das in Alaska arbeitet. Versuche an Men- schen und Tieren eröffnen die Aussicht, daß man in dem Glykokoll ein Mittel zur Vor- beugung gegen Kälteschäden besitzen wird. Elektrostaubsauger ohne Strom (r) Eine japanische Firma bietet einen Staubsauger„Fukuber 25“ an, der 1,6 kg wiegt und ohne Stromanschluß arbeitet. Seine Wirkung beruht auf statischer Elek- trizität, die Staub, Nägel, ja sogar Bleistifte und Füllfederhalter anzuziehen vermag. Er soll nahezu geräuschlos arbeiten.. * 5 Daraufhin wurde jede zugesellte Maus von den Labor- f Seide 4 MANNHEIM Division„Hölle auf Rädern“ will sich mit Anstand empfehlen: Soldaten-Schuldner sollen Saldo ziehen Brief des US-Kommandeurs General W. Paul Johnson an Mannheimer Einzelhandelsverband Die Soldaten der„Hölle auf Rädern“ wollen und sollen sich mit Anstand emp- fehlen, wenn sie zur Weihnachtszeit ihr langjähriges deutsches Domizil mit ihrer Heimatgarnison in Texas vertauschen. Die 2. Panzerdivision der US-Armee(, Hell on Wheels“) setzt sich auf höheren Befehl ab, die 4. Panzerdivision rückt aus Texas nach. Den Mannheimern sind die„Höllenmänner auf Rädern“ durch ihren wegen seiner vorbildlichen Initiative für die deutsch- amerikanische Freundschaft be- Kkanntgewordenen Oberst Rodgers wohlvertraut. Ihr Standort war, neben anderen Städten, die Coleman- Kaserne in Sandhofen. Oberst Rodgers wurde vor einigen Monaten zum Stab des kommandierenden Generals W. Paul Johnson nach Bad Kreuznach versetzt. Eben dieser General will nun, daß seine Männer ohne Hinterlassung von Schulden aus Ratenzahlungs-Verträgen abziehen. Aus diesem Grund hat er am 21. Oktober aus Bad rrlunosr roduiskE sEMf Kreuznach dem Geschäftsführer des Mann- heimer Einzelhandels verbandes, Dr. Kuni- bert Gramlich, einen höflichen Brief ge- schrieben. Nach Einleitungsworten über den sechsjährigen Aufenthalt in Deutschland und die Begegnung mit der deutschen Bevölke- rung(„wir zogen großen Nutzen aus den gegenseitigen Anstrengungen, besseres Ver- ständnis und freundschaftlichere Beziehun- gen zu erreichen“) heißt es in dem Brief wörtlich: „Fast alle unsere Soldaten haben mit Kaufleuten vieler Gemeinden in Geschäfts- verbindung gestanden.. ich habe jedoch das Empfinden, daß.. sei es irrtümlicher- weise, sei es mit Vorsatz, einige wenige nach den Vereinigten Staaten zurückkehren könnten, ohne vorher ihre Schulden oder Verpflichtungen den.. Geschäftsleuten gegenüber in Ordnung gebracht zu haben. Weil wir Deutschland in Harmonie ver- lassen möchten, empfinde ich es als wichtig, daß der Landesverband Einzelhandel unsere Lage versteht und die notwendigen Schritte unternimmt, um die angeschlossenen Kauf- leute zu beraten.“.. Durch das Informa- tionsprogramm für die Truppen drängen wir unsere Soldaten bereits jetzt, bei der Neuer Leiter der Stadtwerke: Eduard Doka Als kaufmännischer Direktor steht ihm U. Steindamm zur Seite Zum neuen Leiter der Mannheimer Ver- sorgungsbetriebe ist Direktor Eduard Doka aus Stuttgart berufen worden. Er wird An- fang kommenden Jahres die Nachfolge von Oberbaudirektor Wiese antreten, der dem- nächst auf eigenen Wunsch ausscheidet, um Revision der Verteidigung gegen Bankräuber-Urteil Die Verteidiger der am Dienstag vom Mannheimer Schwurgericht zu lebenslangem Zuchthaus verurteilten Bankräuber Kurt Schuler und Brian Cowell— Dr. Ulrich Mei- ster und Dr. Helmut Schmidt— teilten ge- stern Pressevertretern mit, daß sie für ihre Mandanten gegen das Urteil Revision beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe einlegen werden. 5 g In einem Interview sagte Dr. Ulrich Meister von der Mannheimer Kanzlei Dr. Waldeck- Dr. Meister- Dr. Clemm zu einem Vertreter des„MM“, die Begründung der Revision könne erst dann schriftlich einge- reicht werden, wenn die schriftliche Urteils- begründung vorliegt, deren Zustellung er- fahrungsgemäß erst nach mehreren Wochen erfolgte. Es stehe aber jetzt schon fest, daß die Revisionsbegründung die Frage des Mordvorsatzes und die Frage des vollendeten besonders schweren Raubes bei der Mann- heimer Tat in Frage ziehen werde. Dr. Mei- ster verwies darauf, daß dies echte Rechts- probleme seien, die in allen Juristenkreisen als ernsthafte Fragen lebhaft erörtert wer- den. ö Somit wird die Revisſlonsbegründung nur die rein rechtliche Seite— gewissermaßen die Rechtsauslegung des Urteils— be- rühren. Nach Auffassung der Verteidigung lag kein„vorsätzlicher Mord“ vor. -kloth/hwb in Köln einen neuen Posten zu übernehmen. Direktor Doka stammt aus Bradz-Wama (Rumänien), wo er als Sohn deutscher Eltern am 26. Oktober 1901 geboren wurde. Nach dem Besuch der Oberrealschule in Bukarest und Ravensburg studierte er von 1922 bis 1927 an der Technischen Hochschule Stuttgart Elektrotechnik. Anschließend war er bis 1935 als Vollassistent und Konstruktionsingenieur am Stuttgarter Lehrstuhl für elektrische Maschinen und Anlagen tätig. Seit 1935 hat er bei den Technischen Werken Stuttgart be- sondere Fragen der Energie wirtschaft und Gasversorgung bearbeitet und als Betriebs- leiter im Dampfkraftwerk Münster prak- tische Erfahrungen sammeln können. Eduard Doka war zuletzt als Direktor der Tech- nischen Werke Stuttgart tätig, sowie mit der Geschäftsführung der Heizkraftwerk Stutt- gart G. m. b. H. betraut. Als kaufmännischer Direktor wird ihm Ulrich Steindamm zur Seite stehen. Er wurde am 1. September 1918 in Frankfurt/ Oder als Sohn eines Mühlenbesitzers geboren und hatte ursprünglich die Absicht, den väter- lichen Betrieb zu übernehmen. Zur Vor- bereitung auf diesen Beruf studierte er nach dem Abitur an der. Wirtschaftshochschule Berlin Betriebs wissenschaften. Nach dem Kriege aus seiner Heimat vertrieben, war er zunächst als Prüfer bei der Wirtschafts- beratung A. G. tätig. Seit 1951 hat er sämt- liche kaufmännischen, betriebs wirtschaft- lichen und steuerlichen Angelegenheiten für die Elektrizitätswerke Wesertal und ihre Tochter gesellschaften bearbeitet, deren Hand- lungsbevollmächtigter er dann wurde. Amtsrat Hermann Kast, der zuletzt bei den Versorgungsbetrieben beschäftigt war, wird zum 1. Dezember die Amtsgeschäfte eines Verwaltungsdirektors bei den Ver- kehrsbetrieben übernehmen. 0 Eltern Moraweck:„Voll zurechnungsfähig“ Der Fall soll so schnell wie „Voll zurechnungsfähig“ nennt der Hei- delberger Professor Dr. Hans-Joachim Rauch von der Psychiatrisch- Neurologischen Klinik der Universität Heidelberg die 35 Jährige Lieselotte Moraweck, die zusammen mit ihrem Mann, dem 38 jährigen ehemaligen Essener Straßenbahnschaffner und späteren Oberleutnant der Bundeswehr Gerhard Mo- raweck der schweren Körperverletzung an- geklagt ist. Das Ehepaar hatte Anfang August, kurz nach seiner Uebersiedlung nach Mannheim, eine achttägige Reise nach Essen unternommen. Während fünf der sechs Kin- der des Ehepaares in Pflegestellen unterge- bracht waren, wurde die achtjährige Sigrid in der leeren Wohnung eingesperrt. Nur durch einen Zufall wurde das zum Skelett abgemagerte Kind später von Möbelpackern befreit. Die Mutter ekelte sich angeblich vor ihrem Kind, weil es des öfteren erbrach. möglich verhandelt werden Zunächst fertigte der Leiter des gerichts- medizinischen Institutes Heidelberg, Profes- sor Dr. Berthold Müller, ein Gutachten über den Gesundheitszustand der kleinen Sigrid aus. Außerdem wurde Gerhard Moraweck auf seinen Geisteszustand untersucht. Beide Gutachter, Professor Rauch und Professor Müller, erklärten jetzt nach mehrwöchigen Beobachtungen und Untersuchungen das in Untersuchungshaft befindliche Elternpaar für voll zurechnungsfähig. Die Staatsanwalt- schaft hat die Anklageschrift am 13. Novem- ber der Jugendstrafkammer zugeleitet. Landgerichtsdirektor Dr. Weinreich wird die Verhandlung gegen das Ehepaar Moraweck voraussichtlich Ende dieses oder Anfang nächsten Monats eröffnen. Der Fall soll so schnell wie möglich verhandelt werden. Schle Aufnahme örtlicher Geschäftsbeziehungen sehr vorsichtig zu sein und keine Verpflich- tungen miehr einzugehen, die sie oder die Armee in Verlegenheit bringen könnten.“ „Wie Sie wissen, kann die Armee nicht als Inkasso-Stelle für persönliche Schulden auftreten. Wir tun jedoch alles mögliche, um unsere Soldaten zu beraten und zu be- lehren, um das Auftreten von Problemen dieser Art zu vermeiden. Ich hoffe und glaube, daß wir mit Ihrer Mitarbeit und rem Verständnis mögliche Schwierig- keiten auf diesem Gebiet auf ein Minimum begrenzen können. gez. W. Paul Johnson, Generalmajor.“ Nun ist das Problem fälliger Ratenzah- lungen dem Verband des Einzelhandels nicht neu. Bereits in der Sitzung des Deutsch- Amerikanischen Beratungs-Ausschusses vom 5. Oktober 1955 berichtete Dr. Kunibert Gramlich dem Gremium. Es kam vereinzelt vor, daß Soldaten falsche Namen angaben, andere wurden versetzt und konnten nicht mehr erreicht werden. Der Verband schlug damals vor, die Kreditwürdigkeit der Käufer durch Zusammenarbeit der Geschäftsleute mit den UsS-Dienststellen prüfen zu lassen. Zusätzlich beantragte Dr. Gramlich, daß ver- setzte oder nach den USA zurückkehrende Soldaten schriftlich erklären sollten, daß gegen sie keine Forderungen aus Teilzah- lungskäufen bestehen. Dieser letzte Vorschlag wurde abgelehnt, doch erklärten sich die Amerikaner bereit, in einzelnen Fällen durch Beeinflussung die Soldaten zum Bezahlen der Restschuld anzu- regen. Der Brief von General Johnson hat nun zwei Rundschreiben des Einzelhandels- verbandes ausgelöst, die am 25. Oktober und 8. November an rund 250 Firmen verschickt wurden. „Die Amerikaner“, so erklärte Dr. Gram- lich,„sind nicht mehr und nicht weniger schlechte Schuldner als säumige deutsche Ratenkäufer. Sie kaufen meist Radios, Foto- apparate, Fernsehapparate, Textilwaren (Pelzmäntel) und Möbel. In den meisten Fällen sind dies Geschenke für ihre deut- schen Freundinnen, wenn es sich um unver- heiratete Soldaten handelt“. Hoffentlich trägt die Bereitwilligkeit des Generals, den deutschen Geschäftsleuten beim Kassieren fälliger Raten indirekt be- hilflich zu sein, auch die gewünschten Früchte. In jedem Fall haben die Amerika- ner damit bewiesen, daß ihr Wunsch, die Beziehungen zwischen den USA und der deutschen Bevölkerung ständig zu verbes- sern, nicht nur eine leere Floskel ist.. H-e Gestern abend auf dem Meßplatz: 10 000 Metallarbeiter versammelten sid Metallarbeiterprotest auf dem Meßplat Anwohner protestierten auch/ Hauptreferat hielt Walter Spargerer Spielmannszüge intonierten Marschmusik, in den Straßen der Neckarstadt marschierten in langen Kolonnen Metallarbeiter und Ar- beiterinnen zur Großkundgebung auf dem Alten Meßplatz. Sie trugen rote Transparente mit den Aufschriften„Klar im Ziel— einig im Werk, gemeinsam in der Aktion“ oder „Lohnerhöhung bedingt keine Preiserhöhung“. Als der erste Sprecher, Karl Heck(Geschäfts- kührer der 16 Metal), ans Rednerpult trat, waren im weiten Meßplatzrund etwa 10 000 Menschen versammelt. „Ihr seid angetreten in einer entscheiden- den Stunde“, rief Heck den Metallarbeitern zu.„Wir werden beweisen, daß die IG Metall der Stoßtrupp des DGB ist.“ Der Hauptred- ner, Walter Spargerer(Sekretär der IG Me- tall), erklärte unter dem Beifall der Ver- sammelten:„Viele Tausend beweisen heute abend, daß sie hinter den Forderungen der Metallarbeiterschaft stehen, den Lohn um zehn Prozent zu erhöhen und die Arbeitszeit um eine weitere Stunde zu verkürzen“. Die schon seit einiger Zeit in Kraft ge- tretene Arbeitszeitverkürzung von 48 auf 45 Stunden und die Lohnerhöhung habe der Metallindustrie keine zusätzlichen Kosten gebracht.„Die Kosten sind konstant geblie- Nächtliches Heulen ist„ungebührlich“ Mannheimer Frauenring sprach über die Lärmbekämpfung Der Lärm ist ein Bestandteil unserer Zeit- Er verfolgt uns vom frühen Morgen bis in die Nacht,— der Lärm des Betriebs, der Straße, der Nachbarn; er ist ein gesundheit- liches und mitmenschliches Problem. Was kann gegen ihn geschehen? Ein von Lotte Banzhaf geleitetes Rundgespräch des Mann- heimer Frauenrings befaßte sich mit den Möglichkeiten der Lärmbekämpfung. Zahl- reiche Mitglieder waren erschienen. Und auch, mit Verordnungen und Bestimmungen Wohlversehen, zwei Lärmspezialisten des Polizeipräsidiums. Ueber die gesundheitliche Schädigung durch Larm referierte Dr. Wiltrud Thimme. In der Skala der meßgbaren Geräusche bis 130 Phon treten bei 90 Phon Hörschäden auf, bei 50 bis 60 Phon seelische Störungen. Lärm beeinflußt das vegetative Nervensystem; es verursacht Blutdruck-, Kreislauf- und Ver- dauungsstörungen. Die Bekämpfung des Be- triebslärms ist das(gesetzlich noch vernach- lässigte) Lärmproblem Nummer Eins. Frau Liesel Wilde schilderte humorvoll den Lärm im Wohnbereich, vom mittäglichen Roll- schuhfahren ohne Gummidämpfung bis zum mitternächtlichen Bad des Nachbarn. Sie rief die Hausordnung des Einheitsmietsvertrags in Erinnerung, deren disziplinierte Befolgung manchen Aerger vermeiden könnte. Frau Töller hatte Erfahrung mit Urlaubslärm, der in die abgeschiedensten Landschaften dringt. In der lebhaften Aussprache standen Oberinspektor Dietzel vom Referat„Ge- nehmigungspflichtige Betriebe und Lärm- bekämpfung“ und Inspektor Pfanz-Sponagel von der Verkehrsabteilung des Polizeipräsi- diums zu zahlreichen Einzelfragen Rede und Antwort. „Das Auspuffgeräusch und das Fahr- geràusch der Kraftfahrzeuge dürfen das nach dem jeweiligen Stand der Technik unver- meidbare Maß nicht überschreiten“, heißt es in der Straßgenverkehrsordnung. Die zuläàs- sigen Höchstmaße liegen zwischen 80 und 90 Phon, eine Hupe darf bis 104 Phon haben. Bei dieser hohen erlaubten Phonzahl kann die Polizei kaum gegen den Verkehrslärm durchgreifen. Die baldige Kennzeichnung der Mopeds wird wohl manchen Lärmunfug ab- stellen. Die Hausordnung des Einheitsmſetsver- trags, deren Befolgung Paradiese des Frie- dens und der Ruhe schaffen könnte, ist nur eine private Abmachung. Aber gegen viele Einzelgeräusche gibt es doch polizeilichen Schutz. Teppichklopfen ist nur zu bestimmten Tageszeiten erlaub. Rundfunkgeräte dürfen nur von denen gehört werden, für die sie bestimmt sind. Hundebellen ist nicht polizei- lich verboten; wohl aber gilt nächtliches Heulen im Zwinger als„ungebührlich“. „Lärm ist das Geräusch, das uns stört.“ Professor Lehmann vom Arbeitsphysiologi- schen Max-Planck-Institut konnte feststel- len, daß die gesundheitliche Schädigung je- weils von der inneren Einstellung zum Lärm abhängt. Für den Lärm der andern im eige- nen Interesse mehr menschliches Verständnis aufzubringen— dazu riet Dr. W. Thimme in ihrem Schluß wort. Ak Schutz der Wasser- und Gasleitungen ge- gen Frost. Zur Verhütung des Einfrierens der Hausleitungen für Wasser und Gas sind, so geben die Stadtwerke Mannheim bekannt, während der kalten Jahreszeit die Wasser- und Gaszähler und die Zuleitungen zu ihnen gegen Frost zu schützen. Besonders gefähr- det sind die Wasserzähler. Kosten zur Be- hebung von Schäden dieser Art fallen dem Hauseigentümer zur Last. Freitag, 15. November 1987/ Nr 10 Ur. 25 —— 0 Aus 9 1* In polizei ner Un paris 8 heim Celd v. von Ge gufbe w Koffer nicht g polizei ein En Frankf andere: Leugne sich ur haben nichtige schuhe polizei ihm de republi sprache bige an ken, Un wurde Tale In e heim Kriegs ben“, rief Spargerer. Er wandte sich gegen Raus „das Märchen von der Lohn- und Prei 250 55 spirale“. Nicht der Lohn bestimme den Prei 5 t sondern das Profitstreben der Industriellen* Schuld an den Preissteigerungen seien d 70 hemmungslose Profitstreben; die Abslch Punt auch weiterhin Investitionen vorzunehmen 40 bis grob, h Gesicht 0 Es wir TOoP LINZ zuktauc mit dem blauen Punkt glatt& ohne zu bögeln WI von 2 25 4 5 Ein b erniss Hemden 222 dchwet 7 hensmi etwa 3 und die Lasten der Remilitarisierung“, Die Großkundgebung, die eine Antwort auf die Ablehnung der gewerkschaftlichen Forde. Bei k rungen durch die Industriellen am 7. Novem- tiger 8 ber sei, möge allen eine Warnung sein. die Fa Spargerer begegnete„dem Schrei nach einem Sachverständigen- Kommissionen“, der von] fahrer den Arbeitgebern komme, mit der Forderung terung auch in der Frage der Preise und Handels- W jähri spannen Sachverständigen Kommisslonen kreuzu einzusetzen. Zur Rationalisierung sagte er on ei „Wir sind nicht gegen die Rationalislerug wurde, aber wir wehren uns dagegen, daß sie aul erschüt den Knochen der Arbeitnehmer ausgetragen Fahrer wird“. Er kündigte an, daß der DGB jedem noch n Versuch, die gewerkschaftliche Bewegung“ freiheit einzuschränken, begegnen werde. Unter Zurufen der Entrüstung verlas et eine Mitteilung, in der angekündigt wird daß die Metallindustriellen im Falle eine, Streikes mit der Generalausperrung antwor. ten würden. Er forderte, das gestiegene Sozialprodukt müsse zur Senkung der Preis verwendet werden.„Wir sind nicht berelh unseren Lebensstandard senken zu lassen kommentierte er abschliegend die gewer. schaftliche Forderung nach einer Lohner höhung um zehn Prozent und einer Arbeits- zeitverkürzung um eine Stunde. Mit dem Lied„Brüder zur Sonne zur Freiheit“ klang die Kundgebung aus, zu der schon vor 6 Ut am Donnerstagmorgen mit Lautsprecheraul. rufen eingeladen worden war, wogegen Be. Wohner der Neckarstadt wegen Ruhestörung protestierten. UK Wohin gehen wir 7 Freitag, 15. November Theater: Nationaltheater Großes Haus 2“ bis 22.30 Uhr:„Turandot“(Miete F grün, kreie Verkauf).— Kleines Haus 20.00 bis 22.15, Ur „Philemon und Baukis“(Miete F gelb, Halb- gruppe II, freier Verkauf). Konzert: Volks- und Musikbücherei, U, 20.00 Uhr: Kammermusik-Abend mit Paulett Bedin(Violine) und Sylvaine Billier(Tlaer Filme: Planken:„Der gläserne Turm“; Alster „Zwischen Madrid und Paris“; Capitol!„bi Höllenhunde des Paziflk“, 28.00 Uhr: Im Sum von Paris“; Palast:„Adam und 11.50, 22.30 Uhr:„Boriba, der Erbe Tara Alhambra:„Anders als du und ich“; e „Alle Wege führen heim“; Kamera:„Scl 5 einer Nonne“; Kurbel:„Mizar, Spionin Orient“; Schauburg:„Die große Sünde“. 10 Sonstiges: Palasthobel Mannheimer Hof 2 Uhr: Hermann-Hesse-Abend(Harmo schaft). 2 4 55 3 5 Welch Arger, wenn die Hände Geschirrspülen leiden. Und dabei läßt sich das leicht vermeiden: Mildes Geheimnis beim Hände der Hausfrau. zarteste Gegenstand verlangt. Pril schont die nie-Gesel- durch Pril. Pril entspannt das Wasser! Entspanntes Wasser reinigt auch empfindlichste Gegenstände. Aber Pril ist noch viel milder, als es der Pril reinigt schnell und mühelos. Alles wird strahlend sauber und trocknet glanzklar. 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Auf Befragen, ob er im Besitz don Gepäck sei, gab er an, bei der Gepäck- aufbewahrung Folker im Hauptbahnhof liege ein von ihm. Da man seine Geschichte nicht ganz glaubte, überprüfte die Kriminal- polizei den Inhalt des Koffers. Dabei wurde ein Entlassungsschein des Gefängnisses in Frankfurt-Höchst. gefunden, der auf einen anderen Namen lautete. Nach anfänglichem Leugnen gab der angebliche Afrikaner 2u, ach unter kalschem Namen vorgestellt zu Der Entlassungsschein sei auf seinen haben. 5 25 nichtigen Namen ausgestellt. In seinen schuhen hatte er zudem eine Verfügung des Polizeipräsidiums Frankfurt versteckt, die um den weiteren Aufenthalt in der Bundes- republik untersagt. Als Grund für seine Vor- sprache auf dem Polizeirevier Sab der Far- bige an, er wolle sich neue Papiere verschaf- fen, um ein„neues Leben“ zu beginnen. Er wurde vorläufig festgenommen. Falscher Vertreter des Kriegsblinden- Hilfswerkes In den letzten Tagen gab sich in Mann- heim ein Unbekannter als Vertreter des Kriegsblinden-Hilfswerkes aus und bot von Haus zu Haus Badetabletten zum Preis von 250 DM an. Einmal übergab ihm eine Frau enen 10-Mark- Schein, den der angebliche Vertreter in der Nachbarschaft umwechseln lassen wollte, aber damit das Weite suchte. Is ist anzunehmen, daß er auch noch anders- uo unangenehm aufgefallen ist. Er ist etwa 40 bis 50 Jahre alt, ungefähr 1,70 Meter groß, hat eine schlanke Figur und ein ovales Gesicht. Die oberen Schneidezähne fehlen. Is wird gebeten, sofort die Polizei zu ver- Kändigen, wenn der Unbekannte nochmals tuttauchen sollte. Wieder Einbruch in eine Wirtschaft Ein Unbekannter überwand mehrere Hin- dernisse, um nachts in eine Wirtschaft in der schwetzingervorstadt einzudringen und Le- hensmittel und Spirituosen im Wert von etwa 350 Mark zu stehlen. Zwei Verkehrsunfälle Bei rotem Sperrlicht überschritt ein 13jäh- liger Schüler an der Straßenecke J 1/ U 1 die Fahrbahn der Breiten Straße und lief einem anderen Schüler ins Rad. Der Rad- fahrer stürzte und erlitt eine Gehirnerschüt- terung.— Offenbar etwas unsicher war ein Wjähriger Radfahrer, der an der Straßen- kreuzung Tal- Schillerstraße in Feudenheim von einem überholenden Lastzug gestreift wurde. Er stürzte und zog sich eine Gehirn- erschütterung und eine Stirnwunde zu. Der Fahrer des Lastzuges, der weiterfuhr, konnte noch nicht ermittelt werden. Stadtväter müssen sich mit Neuordnung befassen: Gebühren sind keine verkappten Steuern Mannheimer Besonderheiten und gute alte badische Zöpfe unter der Lupe/ Ein Diskussionsbeitrag „Kost en ee hte Gebührenkaushalte“ verlangen seit Jahren viele Kommu- nalpolitiker. Die umständlichen, aber eingefahrenen Berechnungsgrundlagen für die soge- nannten Ständigen Gebühren in Mannheim werden hier zwar kritisiert, aber der Vor- schlag für einen gerechteren Maßstab zur Berechnung der Ständigen Gebühren verdient als fundierter Diskussionsbeitrag die Beachtung des Stadtrats sowie der einschlägigen Werle und Aemter. „Jeder Mannheimer Haushalt entrichtet ständige Gebühren an die Stadtwerke. Wenn deren Gelderheber den Verbrauch an Gas und Strom berechnet, dann zieht er gleich- zeitig unseren Obolus für Müllabfuhr, Kanal- benutzung und Wasserverbrauch mit ab. Den ständigen Gebühren(in der oberen Hälfte der Rechnung) schenken wir viel zu Wenig Aufmerksamkeit. Der Gemeinderat wird sich noch in die- sem Jahre mit der Neuordnung dieser Ge- bühren beschäftigen müssen, da die Ortssat- zungen am 31. 12. 1957 auslaufen. Man spricht von Gebühren(bei der Müll-, Kanal- und Straßenreinigungsgebühr von tiefbaulichen Gebühren und beim Wasserverbrauch von Wassermindestgebühren), weil es sich um Kommunalabgaben für die Benutzung von öfkentlichen Einrichtungen der Gemeinde handelt. Diese ist berechtigt, ihren Aufwand für die Anstalten von den Gemeindebürgern decken zu lassen. Sie soll die Benutzer zu den Gebühren heranziehen nach dem Aus- maß der Benutzung. Das wird sich nicht leicht gerecht herbeiführen lassen. So wie jetzt moch die Haushalte mit ständigen Gebühren belastet werden, geht es nicht weiter. Fest- gestellte Vergleiche haben ergeben, daß ein kinderloses Ehepaar in der Dammstraße 2,63 DM, ein solches in der Zeppelinstraße 6,05 DM, ein drittes in der Kolpingstraße 25,68 DM ständige Gebühren zu entrichten hat. Wie kommt das? Die tiefbaulichen Ge- bühren werden berechnet aus dem Grund- steuerwert des Hauses, in dem der Verbrau- cher wohnt. Dieser alte badische Zopf, der längst abgeschnitten gehört hätte, gilt schon lange nicht mehr im Gebiet des früheren Landes Baden. Die Wassermindestgebühr beträgt 3,6 Prozent der Jahresmiete nach dem Stand vom 1. 12. 1921, der in der Satzung des Wasser- Werks kurzerhand dem eineinhalbfachen der Friedensmiete vom 1. 7. 1914 gleichgesetzt worden ist. Wird 1957 ein Neubau fertigge- stellt, so haben in unkontrollierbarer Weise Beamte oder Angestellte der Stadt festzu- stellen, wie hoch die Jahresmiete einer Woh- nung in diesem Neubau gewesen wäre, wenn das Haus schon am 1. 7. 1914 gestanden hätte und diese Wohnung damals vermietet wor- den wäre. Wahrhaft ein Unterfangen, das Fehlbeurteilungen trotz vorhandener Ver- gleichunterlagen Tür und Tor offen läßt. Eine Mannbeimer Besonderheit ist das Ueberwassergeld, das zu vielen Streitigkeiten Anlaß gab und noch gibt. Es D. Red. erklärt sich daraus, daß die Stadt als Was- sermindestgebühr den genannten Prozent- satz der in den meisten Fällen fingierten Jahresmiete erhebt und den auf diese Weise eingenommenen Betrag von den Mietern eines Hauses vergleicht mit dem auf ebenso unkontrollierbare Weise eingeschätzten Re- gelverbrauch des Hauses. Liegt der einge- nommene Betrag über diesem Regelver- brauch, so behält den Mehrbetrag die Stadt. Uebersteigt der tatsächliche Verbrauch aber den durch die Wassermindestgebühren abge- goltenen Regelverbrauch, so stellt sie den Mehrbetrag dem Hauseigentümer mit 32 Dpf./ ebm in Rechnung. Dieser verlangt ihn in aller Regel von seinen Mietern zurück, Wozu er durch die Mietpreisverordnung be- rechtigt ist. Er legt ihn nach dem Verhältnis der jetzt gezahlten Mieten um. So kann es kommen, daß acht Personen gleich großer, aber im Mietpreis sich unterscheidender Etagen im gleichen Hause weniger Ueber- Wassergeld zu zahlen haben als zwei Perso- nen, die die teuere Etage gemietet haben. Sie können dagegen nichts ausrichten. Das führt uns zu der Ueberlegung, nach welchem Maßstab am zweckmäßigsten alle ständigen Gebühren erhoben werden sollten. Gebühren dürfen nicht eine ver- steckte Steuer sein. Wir erinnern uns, daß nach dem Kommunalabgabenrecht eine Gemeinde die Benutzer einer öffentli- chen Anstalt nach dem Ausmaß der kommu- nalen Gegenleistung zu den Gebühren her- anziehen soll. So wenig die Bundespost von dem einen Benutzer der Anstalt 20 Pf. für die Beförderung einer Briefes, von dem an- deren aber für dieselbe Leistung 2.— DM beanspruchen darf, so wenig darf eine Ge- meinde ihre Bürger durch Gebühren besteu- ern. Die Bürger nach ihrer Leistungsfähig- keit zu erfassen, dafür ist die Einkommen- bzw. Lohnsteuer da. Der gerechteste Maßstab ist die Zahl der jeweils zu einem Haushalt gehörenden Per- sonen einschließlich etwaiger Untermieter. Je mehr Personen, desto größer in aller Regel die Menge des Mülls, des verbrauchten Was- sers und des durch den Kanal wieder abflie- Benden Wassers. Durch die Personenstands- aufnahme wird alljährlich die Personenzahl festgestellt, die zu einem Haushalt gehören. Videant consules! 1 Fachübersetzer-Nachweis ist erwünscht Dolmetscher und Uebersetzer tauschten Erfahrungen aus Der Landesverband Baden- Württemberg des Bundesverbandes der Dolmetscher und Ubersetzer(BDU) hat seine Mitgliederzu- sammenkünfte in verschiedenen Städten des Lendes wieder aufgenommen. In Mannheim trafen sich dieser Tage etwa zwei Dutzend Dolmetscher und Ubersetzer aus dem Gebiet Mannbeim-Heidelberg im Nebenzimmer des Victoria-Hotels. Das zwanglose Gespräch er- öffnete der Landesverbandsvorsitzende, Dr. Wünsche, Mannheim. Er berichtete über die Arbeit des Verbandes und unterstrich die Wichtigkeit des neuen Fachübersetzernach- weises, den der BDU gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft bearbeitet. Dr. Langer, vom Kuratorium für Wirt- schaftlichkeit, unterrichtete dann seine Kol- legen über Erfahrungen, die er als Dolmet- scher und Fachübersetzer für ein Gremium amerikanischer Techniker und Betriebswis- senschaftler sammelte, die Textil- Betriebe der Bundesrepublik bereisten, um eventuell zu treffende Rationalisierungsmaßgnahmen vorschlagen zu können. Eine solche Aufgabe stelle hohe Ansprüche an den Dolmetscher, die er nur mit soliden Fachkenntnissen er- füllen könne. Vor allem in den Diskussionen kungiere der Dolmetscher ungewollt, aber das ergebe sich aus der Art der Gespräche als Diskussionsleiter, und müsse daher das For- mat haben, gegebenenfalls selbst in die Dis- kussion einzugreifen. Die Aussprache über das kurze Referat Dr. Langers forderte von den Schulen und Instituten, schon im Sprachunterricht die Fachausbildung nicht zu vernachlässigen. Von der Wirtschaft aber erwarte man, dafür Ver- ständnis zu haben, daß ein von der Schule kommender Dolmetscher oder Ubersetzer un- möglich zugleich das verlangte Fachwissen mitbringt. Die Wirtschaft habe sicher selbst den größten Nutzen, wenn sie diesen jungen Leuten bei ausreichender Bezahlung die Möglichkeit gebe, sich fachlich weiterzubil- den. Den Abend beschloß ein amüsanter Reise- bericht von Dr. Montfort, Heidelberg, der an- geregt über seinen letzten Frankreich-Auf- enthalt plauderte und seinen Kollegen wert- Volle Tips gab, wie man in fremden Ländern den Kontakt zur einheimischen Bevölkerung herstellt und so seine Sprachkenntnisse„an der Quelle“ vervollständigt und verfeinert. Sto Wieder freie Fahrt bei Kilometer 568,6 Die neu eingezogene Betondecke bei Kilo- meter 568,6 der Autobahn Mannheim— Hei- delberg(auf der Höhe von Seckenheim) hat jetzt die nötige Härte und Festigkeit. Seit einigen Tagen sind die Fahrbahnen in b e i- den Richtungen wieder uneingeschränkt be- fahrbar. a 5 Das Matterhorn in Ber gführer- Bildern Wenn ein Vortrag von Ludwig Steinauer angekündigt ist, darf man sich auf beson- dere bergsteigerische und fotografische Ge- nüsse freuen. Auf die Einladung der Bücher- gilde Gutenberg waren zahlreiche Buch- und Bergfreunde gekommen. Der bekannte deutsche Alpinist, der seit drei Jahrzehnten 2 Vollwert-Fettnahrung aus dem Reformhaus als Bergführer in Zermatt beheimatet ist und ein altes Bauernhaus in Winkelmatten sein eigen nennt, sprach über das Matter- horn, den großartigsten der achtunddreißig Viertausender rund um Zermatt. 5 Fünfundfünfzigmal hat Steinauer das Matterhorn, auf das es auch mit Führer und Seilsicherung keinen leichten Anstieg gibt, erstiegen. Als seine vierhundertste Berg- fahrt auf einen Viertausender unternahm Steinauer im September 1955 mit zwei Kame- raden eine besondere Matterhornfahrt, die er nun mit begeisternd schönen Farblicht- bildern nacherleben ließ: Von der Hörnli Hätte quer unter der 1200 Meter hohen Nord- wand zum Zmuttgrad und über ihn zum Gipfel; Uebernachtung auf der 4000 Meter hoch gelegenen Solvayhütte und über de Italienischen Grat nach Breuil... Die Bilder priesen in immer neuer Sicht das Matterhorn. Besonders der letzte Blick bleibt in Erinnerung: Ueber den Roggen- Shren von Findelen, wo in 2100 Meter Höhe die höchsten Getreidefelder der Schweiz lie- gen, erhebt sich die alles beherrschende Schneepyramide des großen Horns. Ak „Untertauchen“ nutzte nichts einem 38 jährigen Mann Mehrfach wurde ein 38 jähriger Mann ge- sucht, der sich in verschiedenen Städten des Bundesgebietes aufhielt, sich jedoch nirgends polizeilich meldete. Jetzt wurde er ausfindig gemacht und auf seiner Arbeitsstelle festge- nommen. Er wird neuerdings von einem Mädchen der Zuhälterei beschuldigt. Weitere Lokalnachrichten Seite 8 Werde. z verlas eC( digt wirch Falle eines ng antwor⸗ gestiegene der Preis icht bereit zu lassen“ e gewerk⸗ r Lohner- er Arbeits Mit dem geit“ klang vor 6 U. recheraul· gegen Be. e 2 460 5 VON HGCHSTER REINHEII 0 Seite 8 AUS DEN BUNWDESLANDERN Freitag, 15. November 1957/ Nr. 20 Vorerst zur Probe— in Kürze offiziell werden elektrisch betriebene Lokomotiven im Frankfurter Hauptbahnhof ein- und ausfahren. Nach der offziellen Eröffnung des elelctrischen Eisenbahnverkehrs am 19. No- vember auf dem Gelände des Frankfurter Hauptbahnhofs durch Bundesverkehrsminister Seebohm wird man von der Südspitze Italiens bis Franhfurt in elektrisch betriebenen Zügen reisen können.— Unser dpa-Bild: Arbeiter und Angestellte der Bundesbahn sowie Reisende, die das Einlaufen der ersten elektrischen Lokomotive im Frankfurter Haupt- dahnhof verfolgen. Verkehrsbeschränkungen sind nicht zu umgehen Stuttgart. Auch in diesem Jahr werden in der Zeit des Frostaufgangs wieder rund 20 Prozent der Bundes- und der Landstraßen erster und zweiter Ordnung in Baden-Würt- temberg mit Verkehrsbeschränkungen belegt werden. Von den Beschränkungen wird in erster Linie der schwere Lastverkehr be- troffen, für den einzelne Straßen ganz ge- sperrt werden, während sich der leichte Last- verkehr nur Geschwindigkeitsbeschränkun- gen unterwerfen muß. Dies teilte ein Spre- cher der Abteilung Verkehr im Innenmini- sterium mit. Er verwies auf den Erfolg dieser Maßnahmen in den vergangenen Jahren. Die Summe der zur fachgemäßen Reparatur krostgeschädigter Straßen in Baden-Würt- temberg notwendigen Geldmittel sei von 43 Millionen Mark im Jahre 1955 auf 21,5 Millionen Mark im Jahre 1956 gesunken und werde 1957 voraussichtlich nur noch etwa 16 Millionen Mark betragen. Der Sprecher des Innen ministeriums betonte, daß auch in diesem Jahr die Verkehrsbeschränkungen nicht so umfangreich seien, wie es angesichts des Zustands des Straßennetzes eigentlich erforderlich wäre. Der vorgesehene Umfang der Beschränkung stelle einen Kompromiß zwischen den öffentlichen Interessen und denen der Wirtschaft dar. Der Schutz der Straßen durch Verkehrsbeschränkungen in der kritischen Zeit des Frostaufgangs liege duch im Interesse der Wirtschaft. Wenn Straßen ruiniert seien und dann frostsicher ausgebaut werden sollten, müsse man eine monatelange vollständige Sperre in Kauf nehmen. Der Sprecher verwies abschließend darauf, daß der frostsichere Ausbau des Straßennetzes im Lande, wenn auch nur langsam, fortschreite. Immer wieder Polio-Fälle Göppingen. Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit werden im Kreis Göppingen immer Wieder neue Kinderlähmungsfälle gemeldet. Das Staatliche Gesundheitsamt mußte jetzt einen Kindergarten in Göppingen schließen lassen, nachdem dort ein dreijähriger Junge erkrankt war. Mit der Erkrankung eines 36 Jahre alten Mannes aus Göppingen und eines dreijährigen Jungen aus Ebersbach er- höhte sich die Zahl der diesjährigen Kinder- lähmungsfälle im Kreis auf 76. Zwei Fußgänger erfaßt und getötet Böblingen. In der Nähe von Oberjettin- gem sind zwei Männer, die hintereinander auf der rechten Fahrbahnseite der Bundes- straße 28 gingen, von einem in gleicher Rich- tung fahrenden Kombiwagen angefahren, in den Graben geschleudert und so schwer ver- letzt worden, daß sie starben. Der Fahrer des Kombiwagens gab an, daß er von einem entgegenkommenden Fahrzeug geblendet Worden sei. 50 000 Mark Schaden Karlsruhe. Ein Schaden von rund 50 000 Mark ist bei einem Zusammenstoß auf der Autobahn bei Wolfahrtsweier entstanden, als ein Lastwagen auf einen haltenden Per- sonenwagen auffuhr. Infolge des Aufpralls stürzten beide Fahrzeuge eine Böschung hinunter. Der Fahrer des Personenwagens Wurde dabei schwer verletzt, während der Lastwagenfahrer unverletzt davonkam. 1 Erste radargesteuerte Nachtfahrt durchs Bingerloch Gelungener Versuch eines französischen Schiffes eröffnet neue Perspektiven für Rheinschiffahrt Bingen. Ein radargesteuertes französisches Motorschiff ist zum ersten Male in der Ge- schichte der Rheinschiffahrt nachts durch die gefährliche Gebirgsstrecke zwischen Bingen und St. Goar zu Tal gefahren. Es war die 72 Meter lange und acht Meter breite„Can- tenac“. Dieser in der Nacht zum Mittwoch ge- lungene Versuch öffnet der Schiffahrt, die das Binger Loch bei Dunkelheit bisher nicht passieren durfte, groge Ersparnisse an Zeit und Frachtraum. Die„Cantenac“ hatte am Dienstagmorgen in Straßburg abgelegt. Sie war das erste Schiff, das bis Remagen durchfahren konnte, ohne die Fahrt nach Einbruch der Dunkelheit unterbrechen zu müssen. In Ludwigshafen hatte das Schiff eine Stunde Aufenthalt und in Mainz zwei Stunden. Am Mittwochmorgen um sechs Uhr traf es in Remagen ein. Ein nicht mit Radar ausgestattetes Rheinschiff braucht mindestens zehn Stunden mehr. Der Agent der französischen Reederei Com- munauté de Navigation Frangaise Rhenanie, Henri Peuple teilte in St. Goar mit, daß bereits zehn Rheinschiffe seines Landes mit Radar ausgerüstet sind. Wenn Spezialbojen für Radar ausgelegt werden, die Bühnen, Leitwerke, Uferbefestigungen und Untiefen anzeigen, sei die Nachtfahrt mit Radar kein Risiko mehr. Er schlug vor, die Bojen höher zu bauen und auch bestimmte Uferstellen mit einem Anstrich zu markieren, der den Ra- darstrahl gut reflektiert. Die größte Schwie- rigkeit für die nächtliche Talfahrt sehen die Franzosen in der Personalfrage. Denn keine Schiffsbesatzung könne 20 oder 24 Stunden Dienst tun. Man überlege, solche Nachtfahrer doppelt zu besetzen. Beobachter des Wasser- und Schiffahrts- amtes Bingerbrück, die unter Führung von Baurat Schenk von Bingen bis St. Goar mit- fuhren, waren überrascht von der ausge- zeichneten Arbeit des Radarschirmes. Er müßte nur größer sein, meinten die Fach- leute, da die Entfernungen im Maßstab 1:10 000 wiedergegeben werden, entsprechen zehn Meter in der Natur einem Millimeter auf dem Radarschirm. Deshalb müßten für Zwei Bergleute eingeschlossen Bergungsmannschaft konnte Eschwege. Auf der Grube„Gustav“ des Baryt-Werkes Alberti in Aldungen(Kreis Eschwege) sind am Mittwochmorgen zwei Arbeiter durch niedergehende Erdmassen eingeschlossen worden. Klopfzeichen ver- rieten, daß sie den Einsturz lebend über- standen hatten und auf Rettung hofften. Wer am meisten verdient, muß zahlen Unterhaltspflicht in der Sicht des Frankfurter Oberlandesgerichts Frankfurt. Der II. Strafsenat des Frank- furter Oberlandesgerichts hat entschieden, daß auf Grund des Gleichberechtigungsrechts von geschiedenen Eheleuten der Partner am meisten für den Unterhalt der Kinder be- zahlen müsse, der am meisten verdient oder das größte Vermögen besitze, Für die Frage der Unterhaltspflicht sei es ganz gleich, wer schuldig und wer nicht schuldig geschieden worden sei. Der Senat war von einem zweimal ge- schiedenen Bürovorsteher angerufen wor- den, der wegen Verletzung der Unterhalts- pflicht fünf Monate Gefängnis erhalten hatte. Obwohl der Mann 500 DM im Monat verdiente, hatte er für seine beiden Kinder aus erster und zweiter Ehe nicht gesorgt. Für das Kind der inzwischen wieder ver- heirateten ersten Frau kam der Stiefvater und für das Kind aus zweiter Ehe kamen die 377 DM verdienende Mutter sowie die Eltern auf. Der Senat verwarf die Revisjon des Bürovorstehers und entschied, daß nach dem im Sommer dieses Jahres in Kraft getre- tenen Gleichberechtigungsgesetz und dem neugefaßten 5 1606 des BGB die Haftung der Eltern nach ihren Erwerbs- und Ein- kommensverhältnissen bestimmt werden müßte. Beide geschiedenen Ehepaytner hät- ten nach ihren Einkommensverhältnissen nebeneinander und nicht gesamtschuld- nerisch für den Unterhalt der Kinder zu Bereits 120 Spuren sorgen. Zahlungen anderer Personen wür- den den säumigen Ehepartner ebensowenig von seiner Zahlungspflicht entbinden wie bisher gezahlte Mehrbeträge des anderen Ehepartners. Das Frankfurter Oberlandesgericht hielt in seiner Begründung ein Urteil des Bundes- gerichtshofes vom Oktober 1956 für überholt, in dem die Auffassung vertreten wurde, daß im Zeichen der Gleichberechtigung Mutter und Vater gleichrangig und gesamtschuld- nerisch für den Unterhalt der Kinder auf- kommen müßten. Dabei sei es dem Kind überlassen, ob es den Vater oder die Mutter zu seinem Unterhalt heranziehen wolle. (Aktenzeichen: 2 SS 827/57) erste Verbindung herstellen Etwa 17 Meter Gestein dürften zwischen innen und der Rettungsmannschaft liegen, die aus dem Ruhrgebiet eintraf und un- gesäumt die Arbeit aufnahm. Im Laufe der Bergungsarbeit gelang es bisher auf der einen Seite des Stollens einen ersten Durchstich zu den Eingeschlossenen vorzutreiben. Es wurde ein 23 Meter langes und im Durchmessser 76 em großes Loch durch den Felsen gebohrt. Dann erhielten die beiden eingeschlossenen Bergleute durch ein Drahtrohr warmen Kaffee, Brot, Zigaret- ten und Wasser für Karbidlampen. Zu glei- cher Zeit wurde damit begonnen, auf der anderen Seite des Stollens ein großes Loch zu bohren. Diese Arbeiten gehen infolge der Dicke des Gesteins in vier Stufen vor sich und werden mit Bohrern von 17 em Durch- messer begonnen und mit Bohrern von 62 em fortgesetzt. So hofft man, den beiden eingeschlossenen Männern den Weg in die Freiheit bahnen zu können. Insgesamt sind 30 Mann ununterbrochen mit Rettungsarbei- ten beschäftigt. Erster Bergrat Eckart aus Kassel er- klärte:„Wir hoffen, den Stollen im Laufe des Freitags durchbohrt zu haben. Sie be- finden sich zur Zeit wohlauf“. „Diplomatenschreck“ wurde gefaßt Machte 40 000 DM Beute— aber nur einige Orden blieben übrig Bonn. Schlaflosigkeit ließ einen 20jähri- gen zum Fassadenkletterer der Bundeshaupt- stadt und damit zum„Diplomatenschreck“ werden. Der junge Mann, der jetzt hinter Schloß und Riegel sitzt, hatte vor einigen Wochen von sich reden gemacht, als er in- nerhalb weniger Tage in einem Hotel Bonns ausländische Minister und Botschafter um beträchtliche Bargeldsummen und wertvol- len Schmuck sowie glänzende Orden er- leichterte. vergeblich verfolgt Die„blonde Rosie“ hinterließ 120 000 DM Frankfurt. Der Framkfurter Oberstaats- amwalt Wolf hat am Donmerstag die zur Auf- klärung des Mordfalles Nitribitt ausgesetzte Belohnumg von 3000 auf 8000 DM erhöht. Wie der Oberstaatsamwalt auf einer Pressekon- ferenz mitteilte, hebe ihm die Mutter der ermordeten Rosemarie Nitribitt für diesen Zweck 5000 DM zur Verfügung gestellt. Wie der Oberstaatsanwalt sagte, hat die Mordkommission bis jetzt 120 Spuren im gamgem Bumdesgebiet verfolgt, qhrie daß der Falll geklärt werden konmte. Mit ziemlicher Sicherheit stehe fest, daß Rosemarie Nitri- butt am 29. Oktober zwischen 15.30 und 17 Uhr ermordet wurde. In der Wohnung hatte man viele Briefe, Visitenkarten, Photo- graphien umd emen Terminkalender gefun- den. Die auf den Photographien abgebildeten Personen seien mit gamz wenigen Ausnah- men identifiziert wordem. Man habe außer- derm eim Tonbandgerät mit Bändern und eime Filmkamera mit Filmen gefunden. Es hätten sich jedoch keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben, daß sie au erpresserischen Zwecken gebraucht worden seien. Zur Zeit fahndet die Polizei besonders nach einer 50 bis 60 Jahre alten grauhaarigen Frau, die in der Woche vor dem Mord mehrmals in Framkfurter Geschäften mit Rosemarie Nitri- bitt gesehen worden war. Die Mutter der Ermordeten wurde vom Amtsgericht als Alleinerbin anerkannt. Die Staatsamwalttschaft hat das vorgefundene Bargeld, den Schmuck und den Kraftwagen freigegeben, Wohnung umd Einrichtung blieben dagegen vorerst noch beschlag- nahmt. Ueber die Höhe der Hinterlassen- schaft wollte der Oberstaatsanwalt keine Auskunft geben, damit nicht„amdere Mäd- chen zu einem gleichen Lebenswandel ver- führt werden.“ Von anderer Seite wurde je- doch bekannt, daß der Erbschein über 120 000 DM ausgestellt wurde. In der Wobmung sol- den allein 60 00 DM in Bar gefunden wor- den seim. Der 20jährige wurde zusammen mit sei- nem Komplizen bereits am 25. Oktober fest- genommen. Er ist einschlägig vorbestraft Und hat bereits ein umfangreiches Geständ- nis abgelegt. Danach stieg er seit Juni d. J. in 30 Hotels an Rhein und Mosel ein und kassierte insgesamt 20 000 Mark deutsches Geld und 20 000 Mark in ausländischer Wäh- rung. Wie er vor der Polizei aussagte, wurde er Wegen seiner Schlaflosigkeit Fassadenklette- rer und Hoteldieb. Weil ihn„der Sand- mann“ vergaß, ging er oft spazieren. Dabei sah er sehr häufig wie die Hotelgäste Geld und Taschen bei offenem Fenster in ihren Zimmern liegen liegen. Sein erster Versuch, die Leichtsinnigkeit seiner Mitmenschen in klingende Münze umzuwandeln, gelang auf Anhieb. Nach anderen erfolgreichen„Fisch- zügen“ motorisierte er sich und erweiterte sein„Arbeitsgebiet“. Gefaßt wurde er, weil ihn sein Komplize verpfiff, der auf einem „Alleingang“ geschnappt wurde. Von der Beute der beiden Fassadenkletterer ist aller- dings nach ihren Aussagen kein Pfennig mehr vorhanden. Lediglich verschiedener Schmuck und einige Orden fand die Polizei vergraben im Bonner Hofgraben. Kölner juweliergeschäft ausgeraubt Schaufenster zertrümmert/ Mit Pistole Passanten in Schach gehalten Köln. Einen dreisten Einbruch nach „Wildwest-Manier verübten drei bisher un- bekannte Männer in der Nacht zum Don- nerstag in einem Juweliergeschäft in der Kölner Innenstadt. Nach Mitteilung der Polizei waren die Täter in einem französischen Ford„Vedette“ vor dem Geschäft vorgefahren. Während zwei Männer mit Steinen die Schaufenster- scheibe einwarfen und aus der Auslage zahlreiche Schmuckstücke zusammenrafften und in eine Aktentasche warfen, hielt der dritte Mann mit vorgehaltener Pistole die Wenigen Straßenpassanten in Schach. Die Täter sprangen nach getaner„Arbeit“ un- angefochten in ihren Wagen und rasten in Wilder Fahrt davon. Die Polizei, die durch die in der Schau- kensterscheibe angebrachte Anlage alarmiert Worden war, setzte alle verfügbaren Funk- wagen zu einer Großfahndung an, die jedoch bisher erfolglos blieb. Der Wagen wurde einige Zeit später herrenlos in Köln auf- gefunden. Der Wert des gestohlenen Schmuckes steht noch nicht fest. die Arbeit mit dieser Radaranlage Spesidl. lotsen ausgebildet werden, die sich auf der Gebirgsstrecke besonders gut auskennen Es gibt noch eine Frage: Berg- oder Il. fahrt? Bei diesem ersten Versuch der„Can. tenac“ war die Bergfahrt, die auch nachts a6 Binger Loch passieren darf, gesperrt. Auer. dem fuhr 600 bis 1000 Meter vor dem Fran. zosen ein sicherndes Boot der Wasserschutz. polizei her. Das wird bei allgemeinem Nacht. verkehr nicht möglich sein. In der Diskussion der Fachleute wurde schon Vorgeschlagen, an den ungeraden Monatsdaten die Bergfahtt und an den geraden die Talfahrt zuzulassen Der Großteil der Schiffahrt ist heute noch mehr an der Bergfahrt interessiert. Denn rheinaufwärts können die Schiffe unmittel bar hintereinander fahren. Bei Aufhebun des Nachtfahrverbots für Radarfahrer könnte aber nach Ansicht der Rheinlotsen nur alle halbe Stunde ein Selbstfahrer grünes Licht für die Talfahrt bekommen. Züchtigungsrecht eingeschränkt Mainz. In Rheimland/ Pfalz hat der Leh. rer ein„eingeschränktes Recht zur Körper. lichen Züchtigung“ von Schülern, von dem er aber nur dort Gebrauch machen soll, es unbedingt notwendig ist. Wie Kultusmini. ster Dr. Eduard Orth am Donnerstag vor der Presse in Mainz sag be, müsse der Lehrer bei unverantwortlich großer Disziplinlosg. keit eines Schülers die Möglichkeit haben, mit dem Einsatz seiner ganzen Autorität de * SENO USS Ne 16 — 7 ̃— Disziplin aufrecht zu erhalten. Vor allem sollen— nach der Meinung des Kultusmim- sters— die Lehrer nicht in ein enges Schent gepreßt werden, sondern eigene Entschei- dungsfreiheit behalten. Verboten ist die kör. perliche Züchtigung in Rheinland/ Pfalz in den ersten beiden Klassen und bei Madchen an Volksschulem sowie allgemein an Höheren Schulen. Neues Gewerkschaftshaus eingeweilt Neustadt/ Weinstraße. In Neustadt wurd das neue Haus des DGB eingeweiht. In dem fünfstöckkigen Gebäude sind das pfälzische Angestelltensekretariat des DGB-Landesaus- schusses und die Kreisausschüsse von zwöll Gewerkschaften untergebracht. Wie Mathias Terhorst vom DGB- Hauptausschuß in Dis. Selddorf bei der Einweihungsfeier mitteilte sind seit Kriegsende in der Bundesrepublit 60 neue Gewerkschaftshäuser gebaut wWor⸗ den, 90 Prozent aller DGB-Kreisverwal. tungen hätten jetzt ein eigenes Gebäude Terhorst wies außerdem darauf hin, daß von den gewerkschaftlichen Wohnungsbaugesel schaften bisher rund 100 000 Wohnungen er. richtet worden sind. „Of limit“ abgeschwächt Kaiserslautern. Eine Teilaufhebung de „Ofk limit“ für das berüchtigte Steinstraben- viertel in Kaiserslautern hat der Komman- deur des westlichen amerikanischen Befehl bereichs, Oberst J. Paul Brede, in einem Tagesbefehl an die in Rheinland-Pfalz statio- nierten amerikanischen Truppen bekannt gegeben. Die Steinstraße und ihre Neben- gassen sind ab sofort nur noch von 19 Ut bis 7 Uhr für amerikanische Soldaten un dessen Angehörige gesperrt. Oberst Breda hat mit dieser Anordnung einem Ersuchen entsprochen, das Kaiserslauterns Oberbit germeister Dr. Walter Sommer vor zue Tagen im Auftrage des Stadtrates an int gerichtet hatte. Lotse schuldig gesprochen Brunsbüttelkoog. Das Seeamt in Bruns büttelkoog hat den beratenden Lotsen des dänischen Motorschiffs„Olga“(134 BRI) fl. schuldig befunden, am 12. September den Untergang des Schiffes im Nord-Ostsee, Kanal verursacht zu haben. Die„Olga 55 von dem entgegenkommenden 3680 Bl, großen französischen Dampfer„SNA 2 ge⸗ rammt und gegen den 1821 BRT groben finnischen Dampfer„Fidelia“ gedrückt wol. den, als sie zwischen den sich überholenden Schiffen hindurchfahren wollte. 5 Den in Brunsbüttelkoog beheimatete Lotsen traf der Schuldvorwurf, weil er on unklarer Lage das Manöver ohne W ständnis der entgegenkommenden Schl und ohne ersichtlichen Grund zusgelllge habe. Der schaden an Schiff und Ladung 1 inzwischen gehobenen„Olga“ beträgt rd 185 000 DM. 0„40 Zum Sonnlag a mpilenlen Wir Ihnen uns ere Spezlal- Kaffeesorten. Deutsches Corned- Beef herzhaft im Geschmack 49 Erbsen mit Karotten Haushaltmischung. 88 LE DM 10 0„*„ TTV schmack, herrl. Aroma japan. Thunfisch in Oel, für den Ken- ner, Dose Inh. 196 g„ L e . wunderbar im Ge- 500 f DRM„78 * 42« 222 mit Beilage mit Beilage Rinderbraten — Su, L, N,,,, Tanadische Nofel „ 500& DM 1.98 „500 K DM 2.18 De hälfte ment treille Gemi näml schlu gem rabi. Kelle hang nur von Kohl alle das 1 blätte Späth 80lL f ken mög! Karte II ben mahr ühnli Nr. 23 eee ten ch e Spezigl. h auf der nnen. oder Tal. der„Cat. nachts dag t. Außer. lem Fran. Serschutz. em Nacht. Diskussion hlagen, an Bergfatt Uzulassen ꝛeute noch ert. Denn Unmittel. Lufhebung rer könnte n nur alle mes Licht ränkt der Leh. ur körper. von dem n soll, wo Ultusmini. erstag vor der Lehrer aplinlosig. eit haben, torität die e eee Entschei· St die kör. d/Pfalz in i Mädchen mn Höheren ngeweilt ad wund ht. In dem pfälzische Landesaus- von zwölt 1 Matnhia 16 in Düs- r mitteilte lesrepublil baut wWor⸗ reisver wal s Gebäude in, daß von Sbaugesell. nungen er. ht ebung des einstraben- Komman- en Befehl · in einem „alz statio- bekannt ire Neben. „on 19 Unt Idaten un rst Bredel n Ersuchen s Oberbür. vor zue tes an ill hen in Bruns Lotsen des 4 BRI) fh. ember den ord- Ostsee. „Olea“ un 3630 BBl NA 2“ ge- RT groben rückt wor. erholenden meimateten weil er„n ne Einvel- len Schi zusgefübtt Ladung d. trägt run — N Fr. 255 Freitag, 15. November 1957 ——— MORGEN Seite 7 Garten-Arbeitskalender Der Eintritt in die zweite November- bälkte ist im offiziellen Gartenbau-Regle- ment einer der letzten Herbst-Termine, der freilich nur für Gartenfreunde mit großem Gemüsebau-Ehrgeiz gilt. Ab heute soll man namlich das bisher zwecks Wachstumsab- schluß noch inn Freien belassene Dauer- emüse(Weißkraut, Rotkraut, Spätkohl- rabi Sellerie) ernten und endgültig im Feller einwintern. In diesem Zusammen- bang sei rasch daran erinnert, dasz dazu nur vollkommen feste, unbeschädigte, noch von den harten Deckblättern umgebene Kohlköpfe taugen. Beim Sellerie werden alle herumhängenden Wurzelbärte sowie das Laub bis auf die drei innersten Herz- blätter entfernt,— letzteres ebenso beim Spätkohlrabi. Der Ueberwinterungsraum 30ll für diese wie andere Vorräte kühl, trok- ken und vor allem gut belüftbar sein, dazu möglichst nicht gleichzeitig für Kohlen und Kartoffeln benutzt werden. Im Gemüsegarten draußen blei- ben— nicht oft genug kann man dazu er- mahnen— keinesfalls Kohlstrünke und ahnliche, unter Umständen der Verbreitung gekährlicher Krankheiten dienende Abfälle auf den Beeten herumliegen. Wo Verbren- nen Schwierigkeiten macht, bleibt die Mög- lichkeit tiefen Vergrabens. Es muß aber wirklich so tief sein, daß etwa vorhandene Keime, besonders der Kohlhernie-Erreger, nicht etwa erneut einen willkommenen Nährboden finden. Ein gutes Mittel, hier auf jeden Fall vorbeugend zu desinfizieren, ist die Beigabe von Kalk,— und zwar Brannt- oder Löschkalk,— der beim Ver- senken von Gartenabfällen in die minde- stens 60 bis 70 em tief ausgehobene Grube schichtweise dazwischengestreut wird. Ro- senkohl, Winterlauch, Schwarzwurzeln und — soweit noch angebaut— auch Grünkohl bleiben weiter im Freien. Lauch und Wur- zelgemüse sollen vor Eintritt stärkerer Fröste soweit abgedeckt werden, daß ihre Entnahme aus dem Boden jederzeit mög- lich ist. Wer frische Kräuter liebt, kann jetzt noch Estragon, Weinraute, Pimpinelle, Schnittlauch, Petersilie zum Ueberwintern am Küchenfenster in Töpfe oder auch Kä- sten pflanzen. Im Obstgarten werden die bis Ende Oktober vorschriftsmäßig gelegten Leim- ringe auf ihre Fängigkeit überprüft. Bei starkem Befall ist es am einfachsten, noch einen zweiten und notfalls später einen drit- ten frischen Leimring über den ersten zu legen. Den Besitzern freigelegener Gärten lt der Hinweis, bei Gefahr von Wildver- biß das Anbringen der sogenannten Draht- hosen rund um die Stämme vor allem jun- ger Obstbäume nicht zu versäumen, dabei aber den Draht so tief und fest in der Erde zu verankern, daß jedes Hochschieben oder Wegdrücken verhindert wird. Die Pflanzarbeiten werden infolge des noch immer nicht abgeschlossenen Laubfal- les wohl jetzt erst so richtig in Gang kom- men. Wer immer Nutz- und Ziergehölze setzt, denke daran, daß auch hier eine Art von Fruchtwechselfolge notwendig ist, um unliebsame Folgen einer Bodenmüdigkeit auszuschließen. Also keinen Obstbaum, keine Beerensträucher, keine Rose nach sich selbst pflanzen. Wo es aber aus Gründen der Raumgestaltung wirklich einmal nicht anders geht, dann wenigstens eine sehr reichlich bemessene Pflanzgrube ausheben und unter schuldigem Respekt vor dem Mutterboden mit frischer Erde versehen. Daß jedes Gehölz vor der Pflanzung eines sachgemäß ausgeführten Pflanzschnittes bedarf, und daß oberirdisch bei Herbst- Pflanzung nichts eingekürzt wird, sei für- Sorglich auch immer einmal wiedererwähnt. Stützpfähle, die mindestens bis handhoch über den unterirdischen Teil imprägniert (kein Karbolineum) und in ihrer ganzen Länge sauber geschält oder abgehobelt sein sollen, werden allemal vor der Pflanzung in den Boden eingerammt. Obstbäume wer- den unter Einrechnung des Setzens der Erde so hoch gepflanzt, dag bei Stämmen au? Unterlage die Veredlungsstelle keinesfalls in den Boden kommt. Anbinden am Stütz- pfahl jetzt nur lose, um ein„Aufhängen“ zu verhüten. Bei Rosen, die auf Wurzelhals veredelt sind, ist es genau umgekehrt: hier muß die Veredlungsstelle immer mit Erde bedeckt sein. Andere Gehölze werden ge- nau so tief gesetzt, wie sie vorher gestanden haben. Baumscheibe machen, gründlich ein- schlämmen. Im Zlergarten wird der Boden unter den Sträuchern ebenso umgegraben oder— bei Flachwurzlern— mindestens ge- lockert wie im Obstgarten. Ob die winter- liche Vorratsdüngung dabei gleichzeitig er- folgt oder erst zu einem späteren Zeitpunkt (Nachwinter!) vorgenommen wird, hängt vom gesamten Düngeplan und den vorge- sehenen Düngemitteln ab. Kali und Phos- phorsäure können unbedenklich jetzt schon verabreicht werden. Stickstoffdünger haben im Nachwinter die größere Wirkung. Bei Volldüngern und Humusdüngern hängt der Zeitpunkt bis zu einem gewissen Grade von der Zusammensetzung ab. Sobald der Laubfall abgeschlossen ist, können nun auch die Buschrosen(ohne jeg- liche Schnittmaß nahmen) ringsum mit Erde angehäufelt, die Hochstammrosen nach Ein- kürzung zu weit herausragender Triebe vor- sichtig umgelegt werden. Zur Unterbrin- gung der Kronen werden nur flache Mul- den gemacht und mit Sand oder Erde zu- geschüttet. Kein Torf! Wo erforderlich, den Rasen noch einmal kurz schneiden, jetzt oder später mit reifer Komposterde oder Humusdünger bestreuen. Für alle empfind- licheren Pflanzen einschließlich des Stein- gartens Fichtenreisig zum Abdecken bereit halten. Oleander bei Eintritt stärkerer Kälte in den Ueberwinterungsraum bringen. Im Freien übersommerte Azaleen und Kamel- lien so lange noch im hellen, sehr kühlen Raum halten, bis etwa vorhandene Blüten- knospen Farbe zeigen. Dann erst sehr be- nutsam an etwas mehr Wärme gewöhnen, Töpfe keinesfalls drehen(Lichtmarkeh, nicht stärkerer Besonnung aussetzen(bester Stand: Nordost- bis Ostfenster). M. S. Wichtige Herbstfrage: Deckung des Kalkbedarfs Kalk gehört bekanntlich zu den soge- nannten vier Kernnährstoffen, ohne deren ausreichendes Vorhandensein im Boden das Wachsen und Gedeihen unserer Kulturpflan- zen auf die Dauer so gut wie unmöglich ist. Schon der bescheidenste Anfänger im Gar- tenbau lernt deshalb, daß im Rahmen einer geregelten Fruchtwechselfolge und Düngung auch das Einbringen von Kalk nicht ver- säumt werden darf. In welcher Form es ge- schieht, ist freilich eine andere Frage. Viel- fach Wird gerade im Haus- und Kleingarten der laufende Kalkbedarf durch Verwendung kallkhaltiger Humusdünger gedeckt. Auf jeden Fall aber muß der Gartenfreund die- sen Fragen größte Aufmerksamkeit widmen, denn mit Ausnahme einiger weniger Pflan- zenigruppen, voran die Moorbeetpflanzen (Freiland-Azaleen, Erika, Kalamia, Gaul- theria u. ä.), haben alle Gartengewächse ein mehr oder minder hohes Verlangen nach Kalk, der zwar in erster Linie als chemisch und physikalisch wirkendes Bodenverbesse- rungsmittel und zur Erschließung der übri- gen Nährstoffe dient, jedoch auch selbst in- direkt als Nährstoff gelten kann. Längst haben exakte wissenschaftliche Versuche er- wiesen, welche Folgen Kalkmangel zum Bei- spiel auf das Wachstum der Obstbäume hat, — wie stark er die normale Wurzelbildung hemmt, die Festigkeit des Holzes und auch die Qualität der Früchte mindert. Ganz be- sonders leidet das Steinobst unter Kalk- Gartenfragen aus dem Leserkreis Womit soll man Erdbeeren abdecken? M. R., MR m.- Rheinau: Wir haben ein Stucſe Garten mit Erdbeeren bepflanzt. Sehr interessiet es mich, ob man die Erdbeeren im Herbst abdecken soll. Unsere Nachbarn ver- wenden das Laub einer Kastanie dazu. Wir naben zuar keine Kastanie, aber eine sehr schõne Eiche, die viel Laub spendet. Haben die Eichenblätter irgendwelche Nachteile, oder ann ich das Laub, ohne Schaden zu befürch- ten, auf die Erdbeerpflanzen bringen? Ist Torf- Humusdünger auch zu diesem Zweck au empfehlen? Antwort: Bei der Herstellung von Lauberde gilt Eichenlaub als zu gerbstoff- Haltig und deshalb schädlich. Wir möchten von einer Abdeckung der jungen Erdbeer- anlage nur mit Eichenlaub aus dem gleichen Grunde abraten. Die„klassische“ Erdbeer deckung für den Winter ist der heute leider kaum mehr erhältliche kurze Mist, der bei- derseits der Pflanzenreihen bis dicht an die Pflanzen hingebreitet wird, ohne jedoch das Herz und die Blätter mit zuzudecken. Eine solche nährende und wärmende Umgebung gewährt den flachwurzelnden Stauden besten Schutz vor Trockenheit und vor dem Hoch- frieren. Weitere empfehlenswerte Abdeck- materialien sind: Stroh, Torf oder Torf- kompost, wobei jedoch hier ein fäulnis- erregendes Zuschütten der ganzen Pflanzen unbedingt vermieden werden muß. Lediglich bei Verwendung von Fichtenreisig, das bei preiswerter Beschaffung für den Haus- und Kleingarten durchaus zu empfehlen ist, dür- fen die ganzen Pflanzen locker überdeckt werden. Der von Ihnen genannte Torf- Humusdünger eignet sich bestens zur Früh- jahrsdüngung ab März, nicht aber zur Vor- ratsdüngung über Winter für die Erdbeer- beete. Im übrigen schützen sich die Erdbeer- pflanzen bis zu einem gewissen Grade selbst gegen rause Winde und Kahlfröste, denn das alte Laub stirbt ja erst im März April, mit Erscheinen des jungen Laubes ab und um- gibt solange die empfindliche Mittelknospe. Einstreu für den Hühnerstall K. L., Wallstadt: Seit kurzem bewoh- nen vir ein ländliches Haus mit Garten und Naben uns zehn Hühner zugelegt. Kommen im allgemeinen gut damit zurecht, wüßten nur gern, was man den Tieren besonders während der Wintermonate für eine Einstreu geben ſeönnte, die vielleicht auch gartenmäßig noch * verwendbar ist. Bisher haben wir die Abgänge zusammengekrazt und nach Ihren früher ein- mal gegebenen Anweisungen als Dungwasser angesetzt. Aber je kälter es wird, desto lang- ieriger wird die Vergärung, und sicher gibt es noch andere Möglichkeiten, den Hühnermist besser zu verwerten, zugleich auch weniger Arbeit zu haben. Antwort: Für Einstreu im Geflügel- stall ist in Ihrem Fall wohl Torf am geeig- netsten. Er saugt das 8—10fache seines eige- nen Gewichtes auf, bindet Gerüche und sonstige Nebenerscheinungen der tierischen Ausscheidungen, ist leicht zu lagern und kann jederzeit durch Zugabe von Wasser kom- postiert werden. Als Wärmeschutz im Winter sollen nicht nur die Kotbretter, sondern auch der Fußboden im Scharraum mit einer 10 bis 15 Zentimeter hohen Schicht von zerkleiner- tem, trockenem Torfmull bedeckt werden. Man harkt sie täglich durch, so daß die Ex- kremente der Hühner immer wieder gleich vom Torf aufgenommen und umhüllt wer- den. Sobald sich Geruch bemerkbar macht, ist der Torf zu erneuern. Er ist übrigens auch ein guter Schutz gegen Ungeziefer. Ein Mann namens Schreber Dr. C. F., Neuostheim: Es geht um die Frage, woker kommt der Name Schreber- garten? Meine Frau behauptet,„Schrebern“ sei ein mundartlicher Ausdruch, der soviel be- sagt, wie im Kleinen fleißig schaffen und werkeln. Ich dagegen glaube mich zu besin- nen, daß„Schreber“ ein Eigenname ist. Wer nat recht? Antwort: So leid es uns im Sinne der ehelichen Gleichberechtigung tut,— recht haben diesmal Sie. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber, im Oktober 1808 zu Leipzig geboren, ließ sich nach Abschluß seiner Stu- dien als Arzt in seiner Vaterstadt nieder, leitete dort fast zwei Jahrzehnte lang eine der ersten orthopädischen Heilanstalten und war in diesem Rahmen darum bemüht, der beginnenden ungesunden Industrialisierung der Großstadtbe völkerung durch immer neue Hinweise auf die menschlichen Werte einer auch praktisch betätigten Naturverbunden- heit entgegenzuwirken. Er starb am 10. No- vember 1861. g Rosenhochstämme niederlegen W. H., Friesenheim: Schon seit Jah- ren veredle ich meine Rosen selber und habe gute Erfolge damit. Im vorigen Jahr konnte ich einige Wildlinge nicht herunterbiegen, weil sie zu stark waren. Ich band sämtliche Ołkulate mit Holzwolle ein, aber sie erfroren trotzdem. In diesem Jahr stehe ich nun vor dem gleichen Problem: zwar sehr schön angewacksene Ver- edlungen, aber sehr kräftige Stämme. Bitte um Rat, was zu tun ist. Antwort: Niedergelegte Rosenhoch- stämme, deren Kronen in flachen Erdmulden nur leicht mit Sand oder Erde zugeschüttet zu sein brauchen, genießen den Schutz der natürlichen Bodenwärme. Veredlungen, die etwa einen Meter weit vom Erdboden ent- fernt stehen, sind trotz aller Umhüllungen allen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Jeder Frost trifft sie, denn die Pflanze hat ja keine Eigenwärme. Jede Tageserwärmung durch Sonnenschein wirkt sich an ihnen aus. Ge- rade dieser oft sehr große Unterschied zwi- schen Kälte und Wärme wirkt so verderblich, weshalb ja auch vom Einbinden der Hoch- stammrosen in Oelpapierhauben und ähn- liche Schutzvorrichtungen nur immer wieder abgeraten werden kann. Auch starke Rosen- stämme lassen sich niederlegen, wenn man mit Vorsicht und Geduld zu Werke geht. Jeden Tag eine Handbreit tiefer biegen,— Bundesgartenschaupläne für die nächsten zehn Jahre! 5 Wie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Gemüse-, Obst- und Garten- baues im Rahmen seiner großen Schluß- ansprache zum Ausklang der Bundesgarten- schau Köln 1957 bekanntgab, liegen die Pläne für künftige Veranstaltungen schon auf viele Jahre hinaus fest. In zwei Jahren“, so sagte Dr. Ernst Schröder Wörtlich,„wird Dortmund dran sein. Im Jahre 1961 kommt Stuttgart mit einem wundervollen, städtebaulich sehr wertvollen neuen Plan außerhalb des Killes- berggeländes an die Reihe. Und für das Jahr 1963 sind die Vorarbeiten zu einer Großen Internationalen Gartenbauausstellung in vol- lem Gange. Für 1965 ist die Entscheidung zwischen einigen Städten, die sich mit großen städtebaulichen Aufgaben bewerben, noch nicht gefallen, Sie wird aber in Kürze fallen müssen. Auch verhandeln wir bereits für 1967 und darüber hinaus.“ mangel und reagiert darauf in erhöhtem Mahße mit Gummiflußg, auch Baumkrebs. Wie hoch der Kalkbedarf im einzelnen tatsächlich ist, d. h. welche Mengen zu Sei- ner Deckung jetzt im Herbst gegeben wer- den müssen, hängt selbstverständlich von der Bodenbeschaffenheit und dem Bewuchs ab, so daß man hier eigentlich um eine Ana- lyse nicht herumkommt. Ungefähre Anhalts- punkte bieten die beiden einfachen Versuche mit Lackmuspapier und Essig. Man ent- nimmt in etwa 30 em Tiefe einige Erdproben, die mit möglichst kalkfreiem Wasser(am besten Regenwasser) zu einem dünnen Brei verrührt werden. Färbt sich nun hinein- getauchtes blaues Lackmuspapier mehr oder Weniger intensiv rot, so ist dies ein sicheres Zeichen für die mehr oder weniger saure Bodenreaktion,— also das Fehlen von Kalk. Behält das Lackmuspapier aber seine blaue Farbe, so kommt nun die Gegenprobe: Es wird dem Erdbrei etwas Essig zugesetzt. Schäumt er auf wie Brauselimonade, so ist dies ein Zeichen, daß Kohlensäure entweicht, folglich Kalk vorhanden sein muß. Ob er ausreicht? Dies zu ermitteln, geht freilich über die Möglichkeiten solcher häuslichen Versuche hinaus und bedarf einer fachmän- nischen Bodenanalyse. Da immer wieder die Frage auftaucht, wer denn eigentlich solche Untersuchungen durchführt, seien hier einige ausdrücklich dafür zuständige Institute ge- nannt: Badische Staatliche Land wirtschaftliche Versuchs- und Forschungsanstalt Augusten- berg, Post Grötzingen, Kreis Karlsruhe; Land wirtschaftliches Untersuchungsamt und Versuchsanstalt, Darmstadt, Rhein- straße 91; Hessische Lehr- und Forschungsanstalf kür Wein-, Obst- und Gartenbau, Geisen- heim/ Rh.; Pfälzische Land wirtschaftliche Versuchs- station und Chemische Untersuchungsanstalt, Speyer/ Rh.; Württembergische Landesversuchsanstalt für land wirtschaftliche Chemie, Stuttgart- Hobenbeim. Alle weiteren Einzelheiten kann man im Schriftwechsel mit den genannten Stellen erfahren. M. S. zuerst mit zwei kreuzweise über den Stamm gesteckten Stäben, später durch Anhängen eines Steines so fixieren, daß das Holz sich biegt, aber nicht bricht. In längstens einer Woche haben Sie die Stämme so tief am Boden, wie es zum Decken notwendig ist. Genauso wird dann im nächsten Frühjahr das Aufnehmen nicht ruckzuck an einem Tag, sondern mit der notwendigen Schonung des Holzes vorgenommen, bis der Stamm wieder senkrecht steht und am Stützpfahl befestigt werden kann. 8 Endlich bleibt noch nachzutragen, daß der Landesausschuß Rheinland-Pfalz für die Bundesgartenschau Köln 1957, den wir im Laufe der vergangenen Monate immer wieder unter den Preisträgern unseres weiteren Heimatgebietes an hervorragender Stelle nennen konnten, auch im letzten großen Wettbewerb= bei der Gesamtbewertung der besten Leistungen— ganz weit vorn lag. Er erhielt für die beste Leistung in Obst den Staatsehrenpreis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Gold: somit die höchste Auszeichnung über- haupt, die insgesamt nur je einmal für die Sparten Obst, Gemüse, Schnittblumen und Topfpflanzen vergeben wurde, und außerdem den Ehrenpreis des Hessischen Ministers für Landwirtschaft und Forsten für Gemüse. Allen„überrheiner“ Gärtnern, die mit zu diesen großen Erfolgen beigetragen haben, unsere herzlichsten Glückwünsche! Le, Sein Zenner riueliig fünr: SUpkER SüHEIL 2 Sunn Sie mit seinen hohen Leistungsreserven ist nämlich mehr als ein Benzin-Benzol-Gemisch hohen Energiegehaltes: SunER SE mit I. C. A. erfüllt alle Forderungen des„schnellen“ Hochleistungsmotors an einen Super-Kraftstoff mit souveräner Sicherheit. SuDER SHEA enthält zusätzlich den Wirkstoff I. C. A. nach dem Deutschen Bundespatent Nr. 855 480. I. C. A. regelt den Verbrennungs vorgang und macht alle Kräfte frei. 8 n 8 n 5 N n e 8 8 * 8 2 n 8 8 2 8 8 . N Seite 3 MANNHEIM Freſtag, 15. NoVenaber 1957/ Nr. 20 500 Posaunen-Bläser kommen z um Pos aunentag im Rosengarten Alle zwei Jahre ist in Karlsruhe der badische Posaunentag. Auf Wunsch der Chöre triftt man sich in den dazwischen liegenden Jahren entweder in Süd- oder Nordbaden. In diesem Jahr ist Mannheim der Treffpunkt: Am Sonntag werden etwa 500 Posaunen- bläser im Rosengarten erwartet. Die Bläser sind fast ausnahmslos Mit- glieder evangelischer Jugendgruppen. In Baden werden sie von einem einzigen Be- rufsarbeiter gefördert, dem allerdings ein bewährter Landesarbeitskreis und 14 Bezirks- chorleiter zur Seite stehen. Nach dem Krieg waren es nur noch knapp 400 Bläser. In- zwischen ist die Zahl der Chöre wieder auf über 200 mit etwa 3000 Bläsern angewachsen. Das Treffen beginnt am Samstag, 20 Uhr, mit der Eröffnungs-Feierstunde in der Kon- kordienkirche. Es musizieren die Chöre und Singkreise aus Feidelberg. Mehrchörige Werke alter Meister und zeitgenöôssische Kompositionen von W. Rein, K. Marx und E. Gruber sind im Programm vorgesehen. Der Sonntag beginnt mit dem Morgenchoral, der um 8 Uhr am Wasserturm erklingt. Ebenfalls am Wasserturm ist dann um 11.30 Uhr das Missionsblasen. Die Haupt- Posaunen Feierstunde ist um 14.30 Uhr im Musensaal. Ein kleines Programmheft mit den Liedtexten wird für eine Mark abgegeben. o- Kleine Chronik der großen Stadt Besuch Albert Schweitzers auf Mannheimer Rheinschiff Albert Schweitzer, der gegenwärtig in seiner elsässischen Heimat seinen diesjähri- gen Europa-Urlaub verbringt, stattete am Mittwoch in den Hafenanlagen am Drei- jändereck bei Basel dem deutschen Rhein- schiff„Lambarene“ einen Besuch Ab. Das einer Mannheimer Reederei gehörende 900“ Tonnen-Fahrzeug war seinerzeit auf den Namen der afrikanischen Wirkungsstätte Lambarene des„Urwalddoktors“ getauft worden. Schweitzer hielt sich zwei Stunden an Bord des Schiffes auf, wo er von Kapitän E. Grünther begrüßt wurde IS Stimmungsvolles Winterfest im Musens aal Ein eindrucksvolles gesellschaftliches Er- lebnis war das diesjährige Winterfest des VDI/VDE im Musensaal. Direktor Hans Bohl Ludwigshafen) konnte Stadtkämmerer Dr. Otto Spuler sowie weitere prominente Vertreter der Elektro- und Chemieindustrie beider Städte besonders willkommen heißen. Panzmeister Otto Lamadé als Leiter des Abends erfreute mit seiner Gattin durch eine moderne Tanzschau und erhielt viel Beifall bei der Demonstration der alten Tänze um die Jahrhundertwende. Mit nicht weniger Begeisterung beteiligten sich 16 Paare aus dem Publikum an einem Tanzwettbewerb, Die Odyssee eines 14jährigen jungen Nach zwölf Jahren ist er wieder bei der Mutter in Mannheim Zwölf Jahre lang war Wilfried N., der — über West-Berlin aus einem Ost- zonalen Kinderlager kommend, in Mann- heim eintraf, von seiner Mutter getrennt. Sie hatte ihn, als sie 1946 aus Ost-Berlin alisgewiesen wurde, bei den Groheltern zurücklassen müssen. Damals war Wilfried, der am 8. April 1943 in Hockenheim geboren wurde, noch ein kleines Kind. Er kann nichts darüber aussagen, wie es geschehen konnte, daß seine Mutter, die sich alle Mühe gab, ihn wiederzufinden, bis zum Juli vorigen Jahres nichts mehr von ihm hörte. Der Junge war, wie und warum ist noch nicht geklärt, in das ostzonale Kinderheim Sieden, bei Groß-Beeren, gekommen. Wenig- stens ist dies der erste Aufenthalt seiner Irrfahrt, der sich Wilfried erinnern kann. Eine Schwester des Heims unterhielt sich einmal mit einem Mann aus Hockenheim, der Sieden besuchte, und frigte beiläufig, ob er nicht eine Familie N. kenne. Er kanmte sie und das war schicksalhaft für der Sieden besuchte, und fragte beiläufig, nachrichtigt. Sie wandte sich sofort an den Kinder- Suchdienst in Hamburg, der sich bemühte, ihr zu helfen. Doch die ostzonalen Behörden weigerten sich vorerst, Wilfried sie beriefen sich auf ein zurückzugeben; 5 seiner Mutter Urteil, wonach Wilfried abgesprochen sein sollte. Am 23. Oktober fuhr der Leiter des EKinderheims Sieden überraschend mit dem Jungen nach West-Berlin und gab ihn im Auffanglager Ruhleben ab. Von dort traf Wilfried mit einem Transport die Heimkehr an. Aber noch einmal spielte ihm das Schick- sal übel mit. Während seine Eltern auf dem Hauptbahnhof in Heidelberg auf den Trans- port Warteten, war Wilfried bereits in Mannheim eingetroffen. Da seit dem letzten Jahr Briefe und Päckchen seiner Mutter an ihn ausgeliefert worden waren, fand der Junge den Weg nach Hause(in einem Mann- heimer Vorort) allein; er saß aber dann trä- nenüberströmt vor der verschlossenen Tür seines Elternhauses. Dort fanden ihn Vater und Mutter, die nicht minder enttäuscht aus Heidelberg zurückgekehrt waren. Ein herzlicher Empfang wurde ihm zuteil, und an der Kaffeetafel taute Wilfried, der noch einen schüchternen Eindruck macht, dann allmählich auf und berichtete über seine jahrelange Odyssee, so weit er sich daran erinnern kann Sto . 4— bei dem das Ehepaar Wittmann vor Dr. Kempf und Frau als Sieger hervorging. Für die musikalische Begleitung sorgte das auf der Empore stationierte Tanzorchester Astoria unter Leitung von Karl Rupp. Kr Städtischer Besuch bei den Motorenwerken Dieser Tage machte der Erste Bürger- meister Jakob Trumpfheller einen Besuch bei den Mannheimer Motoren werken. Er über- zeugte sich, begleitet von Baufachleuten des Tief- und Hochbauamtes, von den neuen Bauvorhaben des Werkes, die zur Zeit in der Rudolf-Diesel-Straße errichtet werden. Die städtischen Besucher besichtigten auch die bereits bestehenden Werksanlagen und äußerten sich gegenüber den Direktoren Kutschbach und Peters anerkennend über die neuen Werkzeugmaschimen. Bürgermeister Trumpfheller, der früher selbst einmal in einem Betrieb stand, unterhielt sich auch in zwanglosen Gesprächen mit Arbeitern und Angestellten des Werkes. H. h. Verdienter Sänger feiert 60. Geburtstag Heute feiert mit Karl Holl ein verdienter Mitarbeiter des Badischen Sängerbundes, Kreis Mannheim, seinen 60. Geburtstag. Der heutige Kreispressewart und Schriftführer des Sängerkreises ging aus dem MGV„Con- cordia“ hervor und gehörte vor Jahrzehnten zu den Mitbegründern der„Liederpalme“, in deren Vorstand er tätig war. Die Mannheimer Sängerschaft betraute ihn mit vielen Auf- gaben; so veranstaltete er für sie große Kon- zerte und die früher berühmten Sänger- Maskenbälle, an denen im alten Rosengarten bis zu 7000 Gäste teilnahmen. Vor zehn Jahren wurde er Kreisrechnungsprüfer; später wurde er auf Grund seiner vorzüg- lichen Arbeit in den engeren Vorstand des Kreises gewählt. Außerdem ist er zweiter Vorsitzender des„Frohsinn“, Feudenheim. 0. „OTM“ und„KMMGRS““ Vortrag bei der Bundesbahn „Rationalisierung und Mechanisierung bei der Deutschen Bundesbahn“ hieß ein Vor- trag, den Bundesbahnrat Köhler vom Ver- kehrsamt der Bundesbahn Mannheim vor geladenen Gästen der Industrie und der Be- hörden im Rosengarten-Restaurant hielt. Der Redner ging dabei vor allem auf die Wieder- aufbauleistung der Bundesbahn nach dem Kriege ein. In zahlreichen Zahlenbeispielen erläuterte er den Wiederaufstieg der Bundes- bahn, insbesondere die Anstrengungen dieses Unternehmens im Wettbewerb um den Güterverkehr. Die Erhöhung des Lade- gewichts, die Beschleunigung der Umlauf- zeiten und eine Exkursion in die Bezeich- nungen und Eigenschaften der einzelnen Wagentypen vom, OT M“ bis zum„KMMGKRKS“ standen dabei im Mittelpunkt seiner Erläu- terungen. Es ging der Bundesbahn in diesem Vortrag vor allem darum, den anwesenden Vertretern der Industrie, des Handels und Gewerbes die Vorzüge eines Gütertransportes auf der Schiene vor Augen zu führen. Filme unterstützten optisch die akustischen Bemü- hungen. In einer abschließenden Aussprache standen die Leiter der einzelen Bundes- babhnabteilungen den Gästen Rede und Ant- Wort. Schie. Ein Vierzigstel Millimeter „ dünne Tenbänder Man kann es sich kaum vorstellen: Vor uns liegt eine Spule mit einem Tonband, das so dünn ist, daß 40 Lagen aufeinander erst einen Millimeter dick sind. Dieses Doppel- spielband, von dem 360 Meter auf einer Standard-Spule aufgewickelt sind, auf der früher nur 180 Meter Langspielband Platz hatten, war der Clou einer Fachvorführung, in der sich im Viktoria-Hotel Mannheimer Radio-Händler von Ingenieuren der Telefun- ken Magnetophon-Labors in Hannover und Berlin unterrichten ließen. Die Tonbandtech- nik macht riesige Fortschritte. In den dreißi- ger Jahren probierte man zum ersten Male auf Konfettischlangen und Fernschreiber- bändern, magnetisierbare Schichten aufzutra- gen. Schon lange ist die Anwendung von Magnetophonbändern beim Rundfunk selbst- verständlich und heute sind sie dabei, zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand zu werden. Der Vortrag zeigte die Vielseitigkeit der in- zwischen in Größe, Gewicht und teilweise sogar Preis recht„handlich“ gewordenen Geräte. In Büros dienen sie zur Aufnahme von Diktaten und Telefongesprächen, für Blinde gibt es gesprochene Bücher, und Foto- amateure untermalen damit ihre Lichtbild- serien mit Musik und Sprache. Mac Termin-Kalender Adventgemeinde: 15. November, 19.30 Uhr, Vortragssaal des Reiß-Museums, C 5, Advent- veranstaltung„Christus in Rußland“. Odenwaldklub, Ortsgruppe Mannheim: Am 15. November, 20 Uhr, Wartburg-Hospiz(neuer Saal), Lichtbildervortrag von Rechtsanwalt Dr. Friedrich Schäfer,„Meine Reise in die Wachau“. Vela: 15. November, 20 Uhr, Victoria-Hotel, Vortrag von Bundesvorsitzendem Grüll, Köln: „Sozialpolitische Probleme der leitenden An- gestellten“. Corps Hermunduria: 15. November, 20.15 Uhr, Mannheimer Ruderclub(Rheinpromenade), Stiftungsfest. Sezession 55 Mannheim: Am 15. November, 20 Uhr, Pschorr-Bräu-Keller, Clubabend mit Vorführungen von Jazzschallplatten. Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 15. November, 18 bis 19.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowietzonen- flüchtlinge. Junge Union Käfertal-Nord: 15. November, 20 Uhr, Lokal„Rose“(Nebenzimmer), Käfertal, gegenüber Rathaus, Versammlung; Referent: Stadtrat Bartsch; anschließend Diskussion. Literarischer Abend des Evangel. Frauen- werkes am 15. November, 19.45 Uhr, im Ge- 3 2 — Ne Filmspiegel Palast:„Adam und Eva“ Die mexikanische Vision vom Paradieg ist langweilig und komisch. Adam(Carloz Baena) und Eva(Christiane Marteh hüpfen als dezente„Nackedeis im Paradies“ umher naschen hier, baden dort und fühlen ach paradiesisch wohl. Bis Eva unartig wird und falsch nascht. Dann werden sie vertrieben und müssen darben. Mehr passiert nicht in diesen 70 Minuten, auf die man den Film gequält hat. Der Kameramann hat Mili. meterarbeit geleistet: Die gefährlichen Stel. len sind immer durch Büsche abgedeckt außerdem trägt Adam einen fleischfarbenen Nylon-Lendenschurz, Eva hingegen verbirgt Was sie hat, unter der Haare langer Pracht So bleibt die Sittlichkeit gewahrt. Dazu er. zählt ein betulicher Aztekenonkel seinem Neffen salbungsvoll, wie die Schöpfungsge⸗ schichte zu Wege kam. Es ist gut gemeint, aber schlecht getroffen. H. Kurbel:„Mizar— Spionin im Orient“ Wenn die Luftblasen aus den Atem- schläuchen der italienischen Kampfschwim. mer-Anzüge blubbernd aufsteigen, hebt sich auch spürbar die Spannung im Parkett: Zuei tollkühne Unternehmen italienischer„Frosch. männer“ fesseln die Freunde abenteuerlicher Begebenheiten. Auch handwerklich ist 55 Fim geglückt. Vor allem Victor de Sanetis an der Unterwasser-Kamera gab sich viel Mühe, die packenden Szenen beim Anbrin- gen der Minen an Schiffsleibern gut einzu- fengen. Ueberzeugend und glaubhaft gestel. ten dazu die Hauptdarsteller— Dayn Addams und Franco Silva— ihre Rollen sowohl im„Froschanzug“, als auch auf dem glatten Parkett diplomatischer Vertretungen im Orient. 89 I meindesaal der Friedenskirche; Thema: Pie Frage der Reformation: Wie kriege ich einen Bie 8 evangelischen und katho- ischen oman der Gegenwart“; in: Dr. Gillet. 5 1 Reichsbund— Neckarstadt-Ost: 15. Novem- ber, 19.30 Uhr, Rensch-Garage, Lange Rötter- straße, Mitgliederversammlung. Naturfreunde Mannheim: Die für 15. No- e vember angesetzte Führung durch das Reig- F Museum wird auf 1. Dezember verlegt. Politischer Arbeitskreis Oberschulen: 15. No- vember, 19 Uhr, Deutsch-Amerikanisches Insti. —— Film und Referat über„Europa im Wer- en“. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht; 15. November, 16 bis 18 Uhr, Einführung in den Gebrauch optisch- akustischer Geräte Haupt- lehrer Galfé). Sprechstunden der CDU am 16. November, 16 bis 18 Uhr, N 5, 2— Stadträtin Lutz;— am gleichen Tag, 16 bis 18 Uhr, im Katholischen Kindergarten in Schönau— Stadträtin Scherer, Wir gratulieren! Karl Merkel, Mannheim- Käfertal, Auf dem Sand 20, wird 75 Jahre alt, Ludwig Gaddum, Mannheim, Mühldorfer Straße 3, vollendet das 82. Lebensjahr. 22. * Das ist eine gute cee- cler Anzug mit 2 Hosen! Ein eleganter Kammgarn- Anzug, in dem Sie immer got gekleidet sind. Die Bögelfalte ist kein Problem, denn zu diesem tadellos sitzenden Anzug ge- hören 2 Hosen. Eine Anschaffung, die Sie sich nicht lange öberlegen sollten! In modisch gemusterten Große Auswahl fil-&- fil. Selbstverständlich DEAL- SZ Verorbeitung 148. in großen Weiten! Stoffen oder MANNHEIM- B N e Fil Bl zut WII Kr der Breite Straße 16 Paradieg 1(Carloz Y) hüpfen umher, hlen sich Wird Und ertriebeg nicht in den Fim at Mill. hen Stel. bgedeckt Marbenen Verbirgt, T Pracht. Dazu er. seinem pfungsge⸗ Semeint, H- Orient n Atem- fschwim⸗ hebt sich dett: Zwei „Frosch. eUerlicher n ist der e Sancti sich viel 1 Anbrin- ut einzu- kt gestel. — Dayn re Rollen auf dem tretungen S0 ema:„Die ich einen nd katho- precherin: 5. Noyem- ge Rötter⸗ ir 15. No- das Reih gt. en: 15. No- ches Insti. im Wer- Unterricht; ung in den e(Haupt- November, utz;— om atholischen in Scherer, Mannheim- Jahre alt. Mühldorfer 55 MORGEN Seite 9 vr. 288 Freitag. 18. November 1957 — Plötzlich und unerwartet verschied am 13 2 Verwaltungsdirektor a im Alter von 67 Jahren. Adolf-Damaschke-Ring 8 Dle Beerdigung findet Freitag, 15. November, um 14.00 Uhr im treusorgender Mann, unser gater Vater, Schwiegervater u. Bruder Fritz Rausch Mannheim-Feudenheim, den 14. November 1957 In tlefer Trauer: Ida Rausch geb. Matthes und Angehörige November mein lieber, D. Friedhof Feudenheim statt Der Herr über Leben und Tod nahm uns am 13. November viel zu früh meinen guten, treu- sorgenden Mann, Vater, unseren lieben, herzens- guten Bruder, Schwiegersohn, Neffen, Vetter, Onkel und Schwager, Herrn Franz Naßler Lokführer versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von nur 47 Jahren, Mannheim, den 15. November 1957 Neckarspitze 6 Im Namen aller Trauernden: Litti Nagler und Sohn Bernd Beerdigung: Samstag, 16. November, 11.00 Uhr, Nösberts- Weidmoos, Kr. Lauterbach(Hessen). Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin und Tante Marie Sünder geb. Rödel im Alter von nahezu 79 Jahren zu sich in die Ewig- keit abzurufen. Mannheim, den 14. November 1957 . In tiefer Trauer! Josef Sünder und alle Angehörigen Beerdigung: Samstag, 16. Nov., 8.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für dle liebevolle Anteilnahme sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden, die uns bei dem herben Verlust meines lieben Mannes und Vaters Hermann Nitsche zutell wurden, sagen wir herzlichen Dank. Besonderm danken wir den Hausbewohnern, den Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses für ihre liebevolle Pflege. Herzlichen Dank auch dem Sprecher Herrn Willer für die trostreichen Worte. Mannheim, den 15. November 1957 C4, 6. Die trauernden Hinterbliebenen Des gesetzlichen Feiertages Buß- u. Bettag) am 20. November 1957 wegen, müssen wir den ANZEIGENSCHLUSS für die Donnerstagausgabe vom 21. Nov. auf Dienstag, 19. Nov., 12 Uhr testlegen. Wir bitten um Beachtung. „Buber& C0 Ronfitören rdbeer, Himbeer, Aprikosen, Kirsch, Brombeer, Johannisbeer rot, Ananas, Orange 450g Glas inkl. Glas D 1,18 Hawull-Anunus. 2 1.69 5„ Kilo-Dose DM A9 ½ Scheiben „ 1 Bienenhoni 1.65 2. 0b0⸗8Glas inkl. Glas DAA A 5. elngfilels(100 g) 3 Dosen 5 DM in Tomaten-, Senf. u. Sahnentunke, Am Dienstag, dem 12. Nov. 1957 Barbara Seubert Alter von 67 Jahren. Mannheim, B 2, 1, Stutt- gart, Bergstr. 4, Zirndorf, den 14. November 1957 In tiefer Trauer: Franz Seubert u. Familie Frida Henke geb. Seubert und Familie und alle Anverwandten Trauerfeier: Freitag, 15. Nov. 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Bestattungen in Mannheim Freitag, 14. November 1957 Hauptfriedhof Zeit Michels, Alex, Seckenheimer Str. 23 Krematorium Seubert, Barbara, „„ Friedhof Käfertal Paul, Barbara, Waldstraße 36a f Friedhof Neckarau Drexler, Lorenz, Casterfeldstraße 170 Birkenmaier, Katharina, Robert-Blum- Straße 7 Friedhof Sandhofen Albert, Maria, Schönau Kattowitzer Zeile 85 Friedhof Feudenheim Rausch, Fritz, Ad.-Damaschke-Ring 8 14.00 11.30 13.00 14.00 13.00 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim (Ohne Gewähr) starb unsere liebe Mutter, Frau 5 plötzlich und unerwartet im „EARBER- TNOMas“ färbt Wintermäntel! Moltkestr. 21 u. Tel.-Nr. 417 27 Mefsplatz 6„„ „ 525 47 200 9 5 e Uiches Modell Dl 430. Einbettcouch moderne Form u. 249. gute Bezugsstoffe Auch auf Teilzahlung nach Wahl DM Oteinzmanſ 8 RUD a 0 Zuge flogen N Erschöpfung wirkt rasch., energisch und nachhaltig„buer Lecithin flüssig“ und ebenso wirk- sam ist es für Herz. 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Diejenigen Betriebe, die die Zahlung der Beiträge kur den vergangenen Monat bisher nicht vorgenommen haben werden höflich gebeten, die Beitragsentrichtung binnen einer Woche nachzuholen, Bei Zahlungsverzug ist die Kasse sonst gezwungen, einen 5 Säumniszuschlag von 2% der rückständigen Schuld zu er- 2. Die Beiträge für die Versſcherungsberechtigten und Weſterversicherten sind monatlich im voraus zu entrichten und jeweils am ersten Werktag des Beitragsmonats fällig. Diejenigen Versicherungsberechtigten und Weiter versicherten, die den Beitrag für diesen Monat noch nicht ein- bezahlt haben, nachzuholen. Nach Ablauf der Frist von einer Woche ist die Kasse sonst gezwungen, ohne weitere Mahnung die Zwangsvollstreckung anzuordnen. Allgemeine Orts krankenkasse Mannheim. Arbeits vergabe. Für den Neubau der Pfingstbergschule sollen die Glaser- arbeiten in öffentlichem Wettbewerb vergeben werden. Angebotsvor- drucke sind erhältlich ab Montag, 18. November 1957, vorm. 8.00 Uhr im Städt. Hochbauamt E 5, Zimmer Nr. 130. Angebote sind verschlossen mit entsprechender Aufschrift beim Städt, Hochbauamt, E 5, Zimmer Nr. 13⁵ bis spätestens Dienstag, 26. November 1957, vorm. 10.00 Uhr „ Die Eröffnung erfolgt zum gleichen Termin in Zimmer 2 1 Mannheim, den 14. November 1987. Städt. Hochbauamt Arpbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbh vergibt folgende Arbeiten: 1. Klebearbeiten(Tapezierarbeiten) für die Wohnbauten Mannheim Schönau, Punkthäuser D 1, D 2 2. Klebearbeiten(Tapezierarbeiten) für die Wohnbauten Mannheim Schönau, Punkthäuser D 3, D 4 3. Klebearbeiten(Tapezierarbeiten) für die Wohnbauten Mannheim Schönau, Punkthäuser Wu.* 4. Klebearbeiten(Tapezierarbeiten) für die Duplexhäuser Typ„Zz“ am Aubuckel in Mannheim-Feudenheim 5. Erd-, Maurer- und Betonarbeiten für den Wiederaufbau des Wohn- gebäudes B 6, 2. schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Joseph-Straße 1. Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 14. November 1957. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Auteverleih Büchneff, werden höflich gebeten, die Zahlung binnen einer Woche Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- 0 Max- Faugalalenl U. mol urn Oberbetten, Inlett, feder- und daonendicht, mit Federn-· Follung 39, 48, 39,50 Dazu passend Kopfkissen 19,50 16,50 12,50 Oberbeiten, Inlett, feder- und daunendicht, farbecht, mit Halbdaunen- Füllung 110, 98, 79,50 Dazu passend Kopfkissen 34,50 29,50 24,50 Annahme von Warenkreditscheinen 8 3 Mannheim Breite Straße, J 1, 34 Ruf: Sa.-Nr. 2 05 04 OrlrlADEN garagen- Rolladen IPfFlER fel. 26931-26922 Schränke Schränke ö und nochmals Aber auch Couches, Schlafzimmer und Einzelmöbel für ombischrãnke große Auswahl, erstaunlich preiswert. Schlaf- und Wohnzimmer genau so preiswert. BEKANNTE PREISWURDIGKEIUT I! Kein Laden! Teilzahlung! Kein Laden! 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Obwohl es in anderen Ländern schon früher— so 1440 etwa an dem damali- Sen österreichischen Breisgau— Landtage gegeben hatte, gilt doch das Zusammentreten der ersten württembergischen Landtages vor nunmehr 500 Jahren als die Geburtsstunde des deutschen Palamentarismus, weil nir- gendwo anders in Deutschland die Entwick- lungslinie von den alten Landständen zur modernen demokratischen Volksvertretung so geradlinig und ununterbrochen verläuft Wie hier. Damals, vor 500 Jahren, war die Graf- schaft Württemberg aufgegliedert in einen südlichen Landesteil mit der Hauptstadt Urach, zu dem auch Leonberg gehörte, und in einen nördlichen Teil mit der Hauptstadt Stuttgart. Graf Ludwig von Württemberg Urach war verheiratet mit der Pfalzgräfin Mechthild, und als er 1450 starb, bewarben sich die beiden Oheime seiner zwei un- mündigen Söhne, Graf Ulrich mit dem Bei- namen„Der Vielgeliebte“ von Stuttgart und Pfalzgraf Friedrich der Siegreiche, um die vormundschaftliche Regierung im Uracher Landesteil. Bei dieser Konkurrenz gewann der Pfalzgraf mehr und mehr Vorsprung vor seinem Rivalen. In der für ihn prekär ge- wordenen Situation wandte sich Ulrich be- schwerdeführend an die Uracher Landschaft, d. h. an die von einer vermöglichen bürger- lichen Oberschicht beherrschten Städte. Auf 16. November 1457 wurde für beide Landes- teile ein Landtag in dem von allen beteiligten Gebieten her leicht zu erreichenden Leon- berg ausgeschrieben, zu dem auch Pfalzgraf Friedrich eingeladen wurde., Dabei trat erst- malig die bürgerliche„Landschaft“, nämlich die Deputierten der 23 Städte des Uracher Landesteils, als gleichberechtigt und mitent- scheident neben dem Adel auf. Ulrich siegte zwar mit Hilfe der Landschaft, aber er mußte auch in der bei jenem Landtag geschaffenen „Leonberger Regimentsordnung“ die For- derungen des Bürgertums anerkennen. Diese Ordnung bestimmte, daß künftig- hin die Regierungsgeschäfte in der Grafschaft Württemberg-Urach von zwei Kollegien zu kühren seien, und zwar die Laufenden durch einen engeren Rat, dem zwei Uracher und zwei Stuttgarter Adlige angehörten. Alle wichtigeren Angelegenheiten aber waren einem erweiterten Vormundschaftsrat als entscheidender Instanz vorzulegen. Dieser erweiterte Rat bestand aus drei gleichstarken Gruppen: aus Adligen Stuttgarter und Ur- acher Räten, und, als Zünglein an der Waage, aus Vertretern der Uracher Landschaft. Der Graf hatte in diesem Rat keine Stimme, sondern mußte nach den Mehrheitsbeschlüs- sen des Kollegiums regieren. Zum ersten Male in der Geschichte Württembergs wirkte hier das städtische Bürgertum bei der Bildung einer Landes- regierung mit und gewann einen vertraglich bestimmten Anteil an der Ausübung der Regierungsgewalt. Der mittelalterliche Feu- dalstaat neigte sich seinem Ende zu, und eine neue Schicht, das Bürgertum, schickte sich an, aktiv das Staatsleben zu gestalten. Das ist das umwälzend Neue der Leonberger Beschlüsse, und deshalb bezeichnet sich die Stadt Leonberg mit recht als„Wiege der schwäbischen Demokratie“. Einmal in die Staatspolitik aktiv einge- treten, schritt das Bürgertum auf diesem in die Demokratie führenden Weg weiter. Mit seiner Hilfe wurde das geteilte Württemberg im Münsinger Vertrag von 1482 unter Herzog Eberhard im Barte wieder vereinigt, und 1498 war der Landtag schon so stark, daß er — ein im damaligen Deutschen Reich bei- spielloses Ereignis— den unfähigen Herzog Sberhard II. absetzen konnte. Mit dem Tü⸗ binger Vertrag von 1514, der magna charta der Württemberger, trotzte der Landtag dem Herzog Ulrich seine erste große, 300 Jahre über dauernde Verfassungsurkunde ab, in der sich schon ganz modern anmutende Grund- rechte für Bürger und Bauern finden In welchem Gebäude Leonberg die Sit- zungen des bis Ende November 1457 dauern- den Landtags stattfanden, läßt sich nicht mehr mit Sicherheit nachweisen, weil sich darüber die Protokolle— wie auch die spä- teren Landtage— ausschweigen. Nach aller- dings erst nach 1870 entstandener mündlicher Ueberlieferung soll das frühere„Steinhaus am oberen Tor“, der heutige„Schwarze Adler“, eines der schönsten mittelalterlichen Bauwerke Württembergs, Tagungsstätte ge- wesen sein. Da jedoch zur Zeit des Leon- berger Landtags das Steinbaus Besitztum des Klosters Bebenhausen war, dürften die Tagungen eher im Leonberger Schloß und im Rathaus stattgefunden haben. Wie dem aber auch sei— der Landtag fand in Leonberg statt, und Leonberg wird die Wiederkehr jenes denkwürdigen Tages festlich begehen. Am Vorabend des Feiertags, der am 27. November 1957 wahrscheinlich im Stuttgarter Staatstheater begangen wird, wird der Landtag einen parlamentarischen Abend in Leonberg abhalten und dabei auch das von der Leonberger Stadtverwaltung an- geregte Jubiläums-Festspiel in Augenschein nehmen. Schließlich unterstreicht das im e e Die Ständegebäude Von dem auf unserem Bild(es entstand in der Mitte des 19. Jahrhun- derts) noch sichtbaren Balkon— er wurde spä- ker abgebrochen— ver- kundete Kammerpräsi- dent Mursckhel im Jahre 1849 die Annahme der Franlefurter Reichsver- fassung für Württemberg 5 Auftrag des Landes Baden- Württemberg entstandene Werk von Oberarchivrat Dr. Grube, Ludwigsburg,„Der Stuttgarter Land- tag 1457-1957— von den Landständen zum demokratischen Parlament“ die Bedeutung des Leonberger Landtags als eines„Wende- punkts in der Geschichte Württembergs“. Den Auftrag zu diesem Buch hat vor mehr als drei Jahren der Landtag von Baden- Württemberg an die Kommission für geschichtliche Landeskunde erteilt, und die Kommission hat dem Verfasser seinerzeit die Ausarbeitung übertragen. Für einen Landeshistoriker hätte es wohl keinen reiz: Volleren, keinen lohnenderen Auftrag ge- ben können. Denn mit der Geschichte des Stuttgarter Landtages, der heuer ein halbes ersten Zusammentritts Aus Anlaß des des württembergischen Landtags vor 500 Jahren wird am 16. November an eine Gedenkmarke im Werte von 10 Pfennigen mit der Wieder- gabe der Fassade des„Landschaftshauses“ in Stuttgart herausgegeben. Unsere Korrespondenten melden gußerdem: Mordanklage gegen Apothekerin Berlin. Gegen die 49jährige Oberapo- thekerin Stefanie Burgmann hat der Gene- ralstaatsanwalt beim Westberliner Landge- richt Anklage wegen vollendeten Mordes und wegen dreifachen Mordversuchs erhoben. Die Akten sind dem Landgericht zur Eröff- Hung des Hauptverfahrens zugegangen. Am 3. November 1956 starb der 16jährige Schüler Tilman Zweyer nach dem Genuß von vergiftetem Kuchen. Die Kuchen waren in einem Paket an die Türklinke seiner elter- lichen Wohnung gehängt worden. Stefanie Burgmann wird beschuldigt, das Kuchen- paket selbst oder durch einen Unbekannten dort hingebracht zu haben, in der Absicht, Zweyers Mutter und seine beiden Geschwister zu ermorden. Sie ist seit dem 9. Januar in Untersuchungshaft. Bisher hat sie energisch jede Beteiligung bestritten. Ein Termin für die Gerichtsverhandlung ist noch nicht an- gesetzt. Triebwagen- Unglück— 18 Verletzte Hagen. Bei einem Eisenbahnunglück in Hagen wurden am Mittwochabend 16 Rei- sende eines Triebwagens leicht und zwei ernster verletzt. Der Triebwagen trug leichte Beschädigungen davon. Fünf im Bahnhof. Hagen-Harkorten abgestellte Güterwagen Waren plötzlich führerlos in Richtung Hagen gegen den Personentriebwagen gerollt. Der Fahrer des PTriebwagens hatte noch recht- zeitig stoppen können, so daß es nicht zu einem Zusammenstoß in voller Fahrt kam. Die Bahnpolizei nimmt an, daß die Güter- Wagen gegen Hemmschuhe gestoßen, von diesen zurückgeprallt und wegen einer leichten Neigung der Schienen ins Rollen gekommen waren. Vater deckte seinen Sohn Essen. Eine sensationelle Wendung nahm der Totschlagsprozeß gegen den 55 Jahre alten kaufmännischen Angestellten Wilhelm Ermisch aus Essen- Steele. Er stand vor dem Essener Schwurgericht, weil er am 21. Fe- bruar 1955 den bei seinem 33 Jahre alten Sohn Friedhelm angestellten Kraftfahrer August Schrör durch fünf Pistolenschüsse getötet haben sollte. Es hat nun den Anschein, als ob sich der Vater selbst der Tat bezichtigt hat, um seinen Sohn zu schützen. Notgelandet und ausgebrannt Regensburg. Ein erst vor kurzem nach zweijähriger Bauzeit vom Regensburger Fliegerclub fertiggestelltes Motorsportflug- zeug vom Typ„Möve“ mußte in der Nähe von Regensburg wegen eines defekten Ben- zintanks notlanden und brannte völlig aus. Dem Piloten, dem 35 jährigen Club- Vorsitzen- den Jupp Göth, gelang es, sich noch recht- zeitig in Sicherheit zu bringen. Der Sach- schaden wird von der bayerischen Landes- Polizei auf 25 000 DM geschätzt. Taxiüberfall gestanden Kassel. Die beiden Bundeswehrsoldaten, die— wie wir berichteten— in der Nacht zum Montag im Kreis Fritzlar-Homburg den Taxifahrer Otto Selzer aus Fritzlar über- fallen und beraubt hatten, haben am Mitt- woch ein Geständnis abgelegt. Wie der Kas- * e Jahrtausend hinter sich gebracht hat, hat eine besondere Bewandtnis, Er ist 59 nicht der älteste unter jenen Landta das späte Mittelalter in deutschen hervorgebracht hat; aber er ment in Deutschland, j ischen Kontinent, dessen Entwicklung Z modernen demokratischen Repräsentaſm am stärksten und folgerichtigsten aus 19 landständischen Vor- und Frühformen bes auswächst. 5 Diese Entwicklung hat der Landtag, 8 Landeg ist das Parz. ja auf dem erdhl. vergleichen darf, mit dem berühmtesten Parlament Europas gemein, dem englisch Dieser Verwandtschaft sind sich die Würt temberger schon zu Ende des 18. Jahrhun- derts bewußt gewesen, und auch in England hat man dies damals gesehen, Der englische Staatsmann James Fox konnte zu jener Zelt Darstellung beruht durchweg auf Wissen- schaftlicher Auswertung der zeitgenössischen Quellen. Aber sie wendet sich an eine breite Leserschaft und ist deshalb um Gemeinver- ständlichkeit bemüht. Das Buch möchte dar- tun, daß die Geschichte des Landtags nicht eine Angelegenheit von lediglich antiqua- risch- historischem Interesse ist, sondern en Weg zum tieferen Verständnis der poli- schen Gegenwart. Gewiß ist die Geschichte des Landtages in älterer Zeit, ebenso wWie in England, oft alles andere als eine Geschicht der Volksfreiheit. Aber sie zeigt in Une. gleichlicher Weise, wenn man sie soiologsd betrachtet, Aufstieg und Niedergang der 5d, litisch führenden Schichten: sie zeigt d Ringen von fast zwanzig Generationen um den Ausgleich von staatlichen Notwendig. keiten mit den Interessen von einzelnen Korporationen, Gruppen und Parteien de zeigt schließlich, jeweils im Gewande de Zeit, das Ringen um den Ausgleich zwischen reich und arm, zwischen Bürgerfreiheit und sozialer Gerechtigkeit. In den einstigen Landtagen des Breisgaus, der Schwäbisch. österreichischen Lande und Badens läßt die Darstellung Züge verwandter Wesensart er. Kennen. K Walter Grube, Der Stuttgarter Landtag 14571957) Von den Landständen zum demo. kratischen Parlament. XVI, 632 Seiten und 50 Kunstdrucktafeln.— Ernst Klett Verla, Stuttgart. seler Oberstaatsanwalt mitteilte, handelt& sich bei den beiden um den 19jährigen Cle. nadier Heinz Gottlieb aus Duisburg 10 den 20 Jahre alten Heeresflieger Ewald Zis ler aus Berlin, die beide in Fritzlar statt niert sind. Sie wurden inzwischen mach ber sel gebracht. Die Soldaten der beiden lt. larer Einheiten haben für den Uberkalle 140 DM gesammelt, die sie dem Schuer verletzten zusammen mit anderen Geschen ken ans Krankenbett brachten. UNO- Siedlung in der Senne Bielefeld. In der UNO- Siedlung in 5 im Landkreis Bielefeld, mit deren Bau 11 Jull begonnen worden war, wurden 5 Wochenende die ersten fünfzig. gerichtet, in denen 200 heimatlose Auglänet aus neun Ostblockstaaten untergeb res. werden sollen, die ein von der Bundes beanspruchtes Barackenlager in August 155 (Kreis Detmold) rzumen müssen. 160 Feierstunde, der Vertreter des Eli. 4 lingskkommissars der Vereinten d des Weltrates der Kirchen und des et rischen Weltbundes beiwohnten, 1 gleichzeitig der Grundstein für ein 1 heim gelegt! das nach seiner Fertisstelu 60 alleinstehende heimatlose Ausländer 150 nehmen soll Die ersten Wohnungen, 5 voraussichtlich im Frühsommer. jahres bezugsfertig sein. Die Häuser in 11 Senne sind die erste UNO- Siechn heimatlose Ausländer in der Rune 00 deren Zahl gegenwärtig noch über 2 beträgt. Stuttgart. paris Stricken „ ear giebene Sen, die ritzen chusse Senat J 5 dab deln Kilc bsiskei Der Let Entw. eodore 5 2 12 5 wenn man Kleines mit Grogen 1570 get In fliege 1 prüfe. den selbe sagen, daß außer England Württemberg des 0 eimzige Land Europas sei, das eine Verkas- eschäkts sung besitze. haftet Die Absicht dieses Buches ist es, die 1 8 de deutung der 500 jährigen Landtagsgeschichte hen N. möglichst weiten Kreisen nahezupringen, Dien 1 25 Freitag, 15. November 1957 NORGER Seite 11 Neue Forschungs vorhaben paris(dpa AFP) Die Vereinigten Staaten hat, hat g ckeln zur Zeit ein mit Atomenergie ist Zu ebenes interkontinentales Geschoß. Der tagen dn zende des militärtechnischen Unter- 801 Laa dusses des amerikanischen Kongres- das 5 Senator Henry Jackson, teilte in Paris i dab es sich um ein Einstufengeschoßg m eu ö cclung deln wird, das nach einer Flugbahn von räsentain Kilometern leistungsfähiger sei, als . 10 lee! 2 Aus jenen lelskeitsraketen. men her. ber Leiter der aeronautischen Forschungs- Tntwicklungsabteilung der NATO, Pr. Stuttgart Podere von Karman, gab bekannt, dasz die it Grohen 10 gegenwärtig Pläne für die Errichtung bn liegenden Abschußbasen kür Atomwaf- rüke. Die jetzigen bodenständigen Basen An zelbst von Sputniks aus leicht erkenn- ö 45 damit gegen Ueberraschungsangriffe Lemlich anfällig. Während das Projekt noch den ersten Anfängen der Vorplanung ſpien.(dpa/ AP) Die Frage, ob die Rund- unkgebühren in Oesterreich erhöht werden len oder nicht, bedroht ernsthaft den gtrieden der beiden österreichischen Koa- lonsparteien. Diese Gebühren, die derzeit eben Schilling pro Monat für den Besitzer es Radiogerätes betragen, sind nach Mei- ug der Volkspartei nicht mehr kosten- gend. Die sozialistische Partei weigert sich och einer Erhöhung zuzustimmen. Nach eum Scheitern dieser Verhandlungen, die zur fründung einer neuen Rundfunkgesellschaft ren sollten, stellte Bundeskanzler Raab b„daß die Arbeit in der Koalition sehr ierig geworden ist, seit Dr. Pittermann amt des Vizekanzlers übernommen hat.“ e Rundfunkanstalt konnte bisher nicht ge- det werden. im Zusammenhang mit dem in Wien auf- eckten„Reparationsskandal“ haben zwei unktionäre der bürgerlichen OVP, der Vor- ende der Wiener Landesorganisation Pol- und der Finanzreferent der Wiener OVP, Wollinger, Strafanzeige gegen unbekannt gen Verdachtes des Amtsmißbrauchs er- tet. Polcar und Wollinger erklärten, daß von der sozialistischen„Arbeiterzeitung“ einer Fotokopie veröffentlichter und an- blich von ihnen unterzeichneter Brief an rühmtesten ſe in den Bestechungsskandal verwickelte englischen ma„ Transfines“ niemals abgesendet wor- die Würt⸗ zn sei. Durch die Strafanzeige solle fest- Jahrhun- Felt werden, auf welche Weise diese Ab- in England krift, die in die Polizeiakten aufgenommen 1 gische rden sei, in die„Arbeiter zeitung“ gelangen jener Zeit 1525 mberg des unktlonzre, von der„Transfines“, deren ne Verkas- schäftsführer wegen Beamtenbestechung krhaftet wurde, Geld genommen und die 28, die Be. ma dafür„gefördert“ zu haben. Inzwi- Sgeschichte ten wurden weitere Personen verhaftet. Sozialisten beschuldigen die Ovp- Raketen mit Atomantrieb? in den Vereinigten Staaten stecke, könne der Bau von schwimmenden „Atomraketen- Plattformen“ möglicherweise ab 1960 in Angriff genommen werden. Die Vereinigten Staaten entwickeln zur Zeit nach einem Bericht des gewöhnlich gut unterrichteten„Wall Street Journal“ einen thermonuklearen Explosionskörper, der sich hervorragend als taktische Waffe eignen soll. Es handelt sich um einen tragbaren Explo- sionskörper, der trotz der ungeheuren Ex- plosionskraft angeblich keine radioaktiven Ausschüttungen über das eigentliche Explo- sionsgebiet hinaus verbreiten soll. Einzel- heiten eines Produktions verfahrens sind dem Blatt zufolge bereits entwickelt und mit gutem Erfolg erprobt worden. Versuch mit„Regulus“ Die amerikanische Marine hat auf dem Flugplatz Edwards in Kalifornien erfolgreich Verstimmte Koalitionspartner in Wien Aerger mit den Rundfunkgebühren und einem Korruptionsskandal Die„Arbeiterzeitung“ hatte geschrieben:„In der Besetzungszeit hat es eine Firma, die „Intrac“, gegeben, in Wahrheit ein ganzer Konzern, ein Netz von Geschäftemachern, ein Netz von Beutejägern, denen die russi- sche Besatzungsmacht alle Lieferungen nach Osteuropa in die Hande spielte. Mit den Geldern, die diese Firma dafür der Kommu- nistischen Partei zuwendete, wurde die ganze erbärmliche Propaganda der Kommu- nisten gegen Oesterreich flnanziert. Wir haben deshalb die Kommunistische Partei damals als die Provisionspartei, die„Intrac- Partei“ genannt. Nun hat sich die Oester- reichische Volkspartei ein Unternehmen zu- gelegt, das im Osthandel unserer Tage bei den Ablöselieferungen Oesterreichs an die Sowjetunion ganz genau die gleiche Holle spielt.“ Verbotene Kundgebung in Bozen Dle italienische Regierung hat der„Fö- deralistishen Union europäischer Volks- gruppen“ mitgeteilt, sie könne nicht geneh- migen, daß der für Bozen geplante 8. Euro- päische Volksgruppenkongreß auf italieni- schem Boden veranstaltet werde. Dies gab das Generalsekretariat der Volksgruppen- Union in Kopenhagen am Donnerstag in einer Botschaft an die Südtiroler Volks- partei bekannt. Wie es darin weiter heißt, bedauert die Volksgruppen-Union,„daß die Regierung in Rom die Südtirolfrage immer noch als ein italienisch- nationales und nicht als ein europäisches Problem behandelt“. Die Union werde der südtiroler Bevölkerung in ihrem Kampf für die Selbstverwaltung im Sinne des Pariser Vertrages zur Seite stehen. Anlaß der Botschaft war die ür den kommenden Sonntag angesetzte Kund- gebung der Südtiroler Volkspartei, die eben- Falls untersagt wurde. In Wien zeigte man sich außerordentlich befremdet. eine weiterentwickelte„Regulus“-Fernlenk- waffe erprobt. Das Fernlenkgeschoß, das bei zweifacher Schall geschwindigkeit eine Reich- weite von über 1600 Kilometer hat, wurde zum ersten Male mit einer Raketentreibstufe gestartet und landete später wieder sicher auf einem dreirädrigen Fahrwerk. Das Ge- schoß ist mit einem Kernwaffensprengkopf versehen und zur Bekämpfung von Boden- zielen gedacht. 5 Das kanadische Verteidigungsforschungs- amt und die amerikanische Luftwaffe arbei- ten zur Zeit an einem umfangreichen Pro- gramm für ein wirksames Luftwarnsystem und für Verteidigungswaffen gegen inter- kontinentale Raketen, erklärte der kanadi- sche Ministerpräsident Diefenbaker. Weitreichendes Sowietgeschoß Die interkontinentale ballistische Rakete der Sowjetunion erreicht nach einem Bericht des Moskauer Rundfunks vom Donnerstag eine Geschwindigkeit zwischen 20 000 und 25 000 Kilometern in der Stunde. Die Rakete bestehe aus mehreren Stufen. Sie werde von einer sehr kleinen Plattform aus senkrecht gestartet. „Laika“ wurde vergiftet Der sowjetische Wissenschaftler J. W. Krylow bestätigte am Donnerstag nach einer Meldung der Sowjetzonen-Nachrichtenagen- tur ADN in Moskau, daß die Sputnik-Hün- din„Laika“ nach Verbrauch ihres für eine Woche bestimmten Lebensmittelvorrats durch Gift getötet wurde. Der Sputnik sei nicht mit den technischen Vorrichtungen ausgestattet gewesen, die eine Rückkehr des Hundes auf die Erde ermöglicht hätten. Für spätere Sputniks seien Vorrichtungen dieser Art jedoch vorgesehen. Ein anderer Forscher erklärte, bemannte Sputniks könnten be- stenfalls in fünf Jahren abgeschossen werden. Regierung Gaillard vor neuen Hürden Paris.(AP) Im Zeichen von Mißhellig- keiten in der neuen französischen Regie- rungskoalition hat am Donnerstagnachmit- tag in der Nationalversammlung die Debatte über die von der Regierung Gaillard gefor- derten Finanzvollmachten und Steuererhö- hungen begonnen, an deren Ende Gaillard die Vertrauensfrage stellen will. Finanzminister Pflimlin richtete an die Abgeordneten den dringenden Appell, die Vorlage in der ur- sprünglichen Fassung zu billigen. Er ver- sprach, in diesem Fall den drohenden Staatsbankrott abzuwenden und die Finanz- lage des Landes bis Ende 1958 wieder zu stabilisieren. Mit der überaus knappen Mehrheit von 17 gegen 16 Stimmen bei 11 Enthaltungen hatte der Finanzausschuß der Nationalver- sammlung zuvor einer abgeänderten Fas- sung der Regierungsvorlage zur finanziellen Gesundung Frankreichs zugestimmt. Der Ausschuß bewilligte 25 Millionen Frances (250 Millionen Mark) weniger Steuern, als in dem Regierungsentwurf vorgesehen Waren, während er die geforderten Voll- machten auf dem Gebiet der Preispolitik und der Außenhandelsförderung anerkannte. „Die Mehrheit der Der SPD-Abgeordnete Bonn.(dpa) Der Ausgang der Bundes- tagswahl war weit eher eine Nieder- lage der politischen Vernunft als der So- zialdemokratie. Diese Ansicht vertritt der SPD-Abgeordnete Erwin Schoettle in einem Beitrag zur Parteidiskussion in der Wochen- zeitung„Vorwärts“. Für die von den Sozial- demokraten erstrebte Wende der Bundes- politik sei die Mehrheit der Bürger noch nicht reif. Weder ihre materielle Lage noch ihre politischen Einsichten—„soweit vor- handen“— noch ihre erst recht beschränkte Erkenntnis der größeren politischen Zusam- menhänge der deutschen Politik lege ihnen die Wünschbarkeit einer solchen Wende nahe. Dem Vorschlag, ein sozialdemokratisches „Schattenkabinett“ unter Führung Carlo Schmids zu bilden, wird von den Abgeord- neten Professor Dr. Baade und Wehr im „Vorwärts“ widersprochen. Baade erklärt, die SPD brauche jetzt kein Schattenkabinett, sondern intensive Teamarbeit. Die Nen- nung Carlo Schmids als Kanzler im Schat- tenkabinett sei„ganz bestimmt kein mit Zu- stimmung Carlo Schmids losgelassener Ver- suchsballon“. Er selbst sei ehrlich peinlich berührt gewesen von diesem Vorschlag. Bürger ist unreif“ Schoettle nimmt seine Partei in Schutz Wenn die SFD an die Zukunft denke, 80 gebe es mindestens zwei höchste Staats- ämter, für die kein besserer Mann präsen- tiert werden könne als Carlo Schmid, aber gerade das Kanzleramt sei nicht das Amt für ihn. Dafür solle die SPD gegebenen- falls ihren Vorsitzenden Erich Ollenhauer vorschlagen, der die Befähigung zu diesem Amt besitze. Auch der Abgeordnete Wehr warnt vor einem Schattenkabinett, das eine Aufspaltung der Fraktion in wichtige und weniger wichtige Abgeordnete bedeuten würde. Nur Infor mationsgespräch mit Strauß zu dem Zusammentreffen des Bundes- verteidigungsministers und zwei seiner Mit- arbeiter mit führenden sozialdemokratischen Politikern wurde am Donnerstag von der SPD darauf hingewiesen, daß es kein Ver- handlungsgespräch gewesen sei. Die SPD- Abgeordneten Erler, Merten und Schmid seien vom Minister am Mittwochabend le- diglich informiert worden. Es seien nur die Aufstellungsplanung für die Bundeswehr und der Fall Mueller-Hillebrandt erörtert worden. Vier Schulgesetze für Rheinland-Pfalz Kultusminister Orth ist gegen die Verstaatlichung höherer Schulen Mainz.(LRP) Vier wichtige Gesetze auf kulturellem Gebiet wird der Landtag von Rheinland-Pfalz voraussichtlich noch in die- ser Legislaturperiode verabschieden, die im Mai 1959 zu Ende geht: Das Privatschul- gesetz, das Schullastengesetz, eine Novelle zum Berufsschulgesetz und das Hochschul- gesetz. Kultusminister Dr. Eduard Orth, der jetzt ein Jahr in seinem Amt tätig ist, nahm am Donnerstag vor der Presse zu diesen vier Gesetzen Stellung. Er betonte, daß das Privatschulgesetz nicht nur die Existenz der Privatschulen garantiere, sondern darüber hinaus auch ihre Arbeit anerkennen und urrterstützen müsse, wenn diese gut sei. Die Privatschulen müßten in ihrer Leistung min- destens ebenso gut, wenn nicht noch besser sein als die staatlichen Schulen. Dr. Orth wandte sich gegen eine von Sozialdemokratischer Seite vorgeschlagene allgemeine Verstaatlichung aller höheren Schulen des Landes. Er verwies auf das Recht der Selbstverwaltung und betonte, dag es besser sei, fnanzschwachen kleineren Ge- meinden und Kreisen Zuschüsse zu geben. Im allgemeinen sollten sich die Kommunen mit etwa 15 bis 20 Prozent an den Personal- kosten der kommunalen höheren Schulen beteiligen. Großer Beifall für Professor Hahn in Wien Wien.(dpa) Großer Beifall empfing No- belpreisträger Professor Dr. Otto Hahn, als er den bis auf den letzten Platz besetzten großen Konzerthaussaal in Wien betrat, um eimen Vortrag über„Atom wissenschaft für den Frieden und den Krieg“ zu halten. Der Beifall setzte erneut stark ein, als Professor Hahn gegen Ende seines Vortrages die Schlußsätze der Göttinger Erklärung verlas und betonte, daß die 18 Physiker, die sie unterzeichnet haben, nach wie vor zu ihr stehen. In seinem Vortrag wiederholte Pro- fessor Hahn seine Bedenken gegen die Auf- rüstung der NATO-Länder mit taktischen Atomwaffen. Dem Vortrag wohnte ein große Anzahl prominenter Persönlichkeiten der Wissenschaft und des öffentlichen Lebens bei. ö Kurz notiert Im Gebiet des Pazifiks, wo am vergange- nen Freitag das amerikanische Passagierflug- zeug„Romance of the Skies“ verschollen ist, sind von einem Suchflugzeug neun Leichen im Wasser gesehen worden. Das vermüißte Flugzeug hatte 44 Menschen an Bord. Der indische Finanzminister Tatte Krish- namachari hat die Erwartung ausgesprochen, daß Indien zur Ueberwindung seiner gegen- wärtigen Wirtschaftsschwierigkeiten eine Wesentliche Unterstützung von der Bundes- republik, den USA und der Weltbank er- halten werde. Der Finanzminister ist vor kurzem von einer dreiwöchigen Reise durch die USA, Kanada, Großbritannien und die Bundesrepublik zurückgekehrt. ringen. Die 5 8 r 5 A Wissen- eee— mössischen 5 55 eine breite emeinver- Die Suppe gut verdaut jöchte dar. ütags nicht ace Zz das ondern ein der politi- 1 Geschichte 5 so Wie in a Geschick wird Brot dazu gekaut in une. 4 4 oziologisch ng der po- 2 7 zeigt dh Vermietungen 3 8 tionen um Nöbl. Zimmer. Wünsch, Imm., S 3, 2 Ja, Biskin wird Ihre Kochkunst Jotwendg. Zimmer u. wohnungen laufd. nach- f,. 25 5 5 3 „ inn krönen! Herrlich- Biskin ist so einzelnen 5 5 0 5 5 1 Erika Veith, Mannheim, O 6, 9, im e U— 2 rteien de Hause Pschorrbräu. Tel. 2 02 42. 2 59 Seschmeiclig e Wande der Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen— 5 a 1 5 5 h zwischen m. Bkz lfd. zu verm. u. zu miet. Spielend leicht läßt sich's mit 0 8 0 für Amerikaner, durch i 1 1— 0—— 2 2 e Telefon 4 30 10, Nate Wusserkurm. einem Löffel abstechen. Biskin ist außerdem einstigen. 715 5 Mansarden- u. Schlafstellen 8 3, 2. J 7 7 a i bisch ·. 1—. 5 Nettmöbl. 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Die bes- sere Technik zeigten die auf Fritz Walters aktionen gut eingehenden Kaiserslauterner; dafür hatte das Spiel der Essener die größere ſucht, so daß es vor beiden Toren zu gleich- mäbig verteilten Einschuß möglichkeiten kam. Den Stürmern des 1. FCK fehlte jedoch lange zeit das Schußglück oder sie scheiterten an Essens Torwart Herkenrath, der erneut seine derzeit großartige Form bewies. Essen hatte weitere überragende Spieler in den Halb- gtürmern Rondhuis und Vordenbàumen sovrie Verteidiger Zastrau. Kaiserslauterns gefähr- lichste Stürmer waren die Außenstürmer Lulka und Fischer, während in der Deckung Sowohl Eckel als auch Schmidt ihre Berufung in die Nationalmannschaft rechtfertigen. In Düsseldorf feierte die zur Zeit in guter Form befindliche Fortuna vor 4000 Zuschauern im Rheinstadion einen 3:2(3:0) Erfolg über den holländischen Meister Ajax Amsterdam. Zu einem zweiten Sieg kam der 1. FC Köln zuk seiner Englandreise. Nach dem 3:2-Erfolg am Montag in Plymouth wurde am Mittwoch Middlesbrough mit 2:1(0:0) geschlagen. Vor 30000 Zuschauern kamen die, Kölner durch ein Selbsttor Dicks zur Führung. Nach dem Ausgleichstreffer Cloughs erzielte Fendel in den letzten Spielminuten den Kölner Sieg- refer. Weniger Glück hatte der FC Singen 04, der nach seiner Dienstag-Niederlage mit 2:4 gegen Bristol City am Mittwoch gegen Stoke, City mit 1:5(1:2) verlor. Mageres 1:1 der Schotten Eine Woche nach dem knappen 3:2-Sieg über die Schweiz mußte sich Schottlands Fußball- Nationalelf am Mittwoch im Hamp- den-Park in Glasgow gegen Wales mit einem mageren 1:1(1:0) zufrieden geben und verpaßte damit die Chance, zu dem in der britischen Meisterschaft führenden Irland aufzurücken. Finale gewann 25 000 Mark Fritz Thiedemanns Springpferd„Finale“ steht mit einer Gewinnsumme von 25 244 DM in dieser Saison àn der Spitze der erfolg- reichen deutschen Turnierpferde. Insgesamt gewannen 1957 nicht weniger als 15 Pferde für re Besitzer 10 000 DM und mehr. Diese enorme Steigerung ist darauf zurückzufüh- ren, daß sich die bei Pferdeleistungsprüfun- gen vergebenen Geldpreise auf rund 1,2 Mil- lionen DM erhöhten(1956: 946 000 DN). Mit „Doublette“ und„Thyra“ überschritten auch zwel Dressurpferde die 10 000-DM- Grenze. Die besten Pferde und ihre Gewinn- summen 1957: 1.„Finale“ 25 244 DM; 2. „Bachus“ 24 698 DM; 3.„Meteor“ 21 382 DM; 4.„Halla“ 21 186 DM; 5.„Ala“ 19 182 DM; 6.„Freya“ 18 804 DM; 7.„Doublette“ 16 487 DM; 8.„Godewind“ 16 468 DM; 9.„Marsalla“ 16 303 DM; 10. Fahnenkönig“ 14 205 DM; 11.„Thyra“ 13 905 DM. Der Saisonrekord, den„Meteor“ 1956 mit 30052 DM aufstellte, wurde in diesem Jahre trotz der höheren Preise nicht erreicht. „Potz“ Dritter in Berlin Vor 5000 Zuschauern gewann der hollän- dische Sprinter- Weltmeister Jan Derksen in der Westberliner Deutschlandhalle das„Albert Richter- Toni Merkens- Gedächtnisrennen“. Derksen erzielte in der Gesamtwertung mit 14,5 Punkten das beste Ergebnis, Den zweiten Platz belegte der Schweizer Oscar Plattner mit 12,5 Punkten vor dem deutschen Meister Werner Potzernheim Hannover) Bei den internationalen Steherrennen ge- wann der Berliner Günter Otte den 20-Kilo- meter- Wettbewerb vor dem deutschen Stra- genmeister Franz Reitz(Wiesbaden). Der Holländer Harm Smits wurde mit 190 Metern Rückstand dritter. Das am Mittwochabend in Paris beendete Sechstagerennen für Dreiermannschaften en- dete mit einem Sieg der Mannschaft Anquetil/ Darrigade/ Teruzzi Frankreich/ Italien). Der einzige deutsche Teinehmer, Bugdahl, Berlin, War am Montag schwer gestürzt. Er wurde mawischen jedoch aus dem Krankenhaus wieder entlassen. Die französische Mann- schaft Bobet/ Forlini/ Senfftleben endete an zweiter, die belgische de Bruyne/ van Daele/ Vannitsen an dritter Stelle. Im Hockey um den Gruppensieg In der Gruppe A der nordbadischen Hockey-Liga wird am Sonntag das letzte Spiel HC Heidelberg— Germania Mannheim ausgetragen. Die Mannheimer müssen sich dabei mächtig anstrengen, wenn sie nicht 88 wie im Vorspiel mit 6:0 besiegt wer- den wollen.— In der Gruppe B stehen sich 95 Heidelberg im entscheidenden Kampf um ie Tabellenführung die TSG 78 Heidelberg 310 der TV 46 Heidelberg gegenüber. Der leger der Begegnung wird zugleich Grup- Densieger. Im Vorspiel trennten sich die Heichstarken Teams 0:0. Der Neuling TC Biorfhem hat es am Sonntag mit der TSG ruchsal zu tun, die alles einsetzen wird, an durch einen Erfolg vielleicht doch noch Tabellenzweiter zu werden. Der VfR hat für Sonntag, 11 Uhr, mit dem TC Wiesbaden einen Hockey-Freund- schaktskampf vereinbart. Vor der Begegnung der 1. Herrenmannschaften wird das Damen- Piel ausgetragen. Der Tyc Ludwigshafen stellt sich am Sonnntag, 10 Uhr, ebenfalls 55 Freundschaftsgegner der MTG, während 855 TSV 46 ohne Greulich und Hopf in beyer ein Spiel gegen den Hockey-Club austrägt. 9 Schwere Auswärtsspiele für das Spitzentrio der 2. Liga: Wied Jabellenfülie- Waldhof Vorsptung bekauplen! Abstiegsfrage kurz vor Beendigung der Vorrunde völlig offen/ Neustadt für Drei Spieltage haben einige der 18 Ver- eine der 2. Liga Süd noch hinter sich zu bringen, ehe am 15. Dezember zur Halbzeit gepfiffen wird. Dem vier monatlichen Kampf um die Punkte folgt dann eine dreiwöchige Ruhepause, ehe der Rückrundenstart am 5. Januar erfolgt. In der zweiten Hälfte werden die Spiele bis zum 22. Juni binaus- gezogen. Es war der Wunsch der Vereine, im Weltmeisterschaftsjahr etwas geruhsamer die Runde auszutragen. Vielleicht auch mit dem Hintergedanken, die Kassen voller zu bekommen, wenn die Oberligisten eine Woche nach Ostern ihre Pflichtspiele abge- schlossen haben. Etwas zusammengeschmolzen ist der Vor- sprung des SV Waldhof-Mannheim, betragt aber immer noch— nach Minuspunkten ge- sehen— vier Zähler vor dem stark auf- gekommenen 1. FO Pforzheim. Es hat den Anschein, als sollte dieser Vorsprung vor- läufig beibehalten werden können, doch in der Rückrunde werden die Verfolger mäch- tig aufzutrumpfen versuchen und die Marm- heimer Vorstädter jagen. Vollig offen ist die Abstiegsfrage. Kein Verein darf sich sicher fühlen, selbst wenn er, wie z. B. derzeit der ASV Cham, den siebten Tabellenplatz ein- nimmt. Denn von Cham bis zum Schiußlicht VfB Helmbrechts besteht nur ein Abstand von vier Punkten. Am Sonntag haben die drei in Front lie- genden Clubs schwrere Auswärtsspiele vor sich, die ihnen Niederlagen einbringen kön- nen. Für die übrigen Verfolger bietet sich die Chance, durch Heimerfoige den Abstand zu verringern. Anstrengen muß sich der SV Waldhof, wenn er beim VfL Neustadt nicht seine dritte Niederlage beziehen will. Durch einen Sieg könnten sich die Oberfranken mit dem I. FC Pforzheim punktgleich an die Zweite Stelle setzen, sofern die Goldstädter bei Schwaben Augsburg das Nachsehen hätten. Auf eigenem Platz hängt Ulm 1846 Pech an, während sie auswärts oft zu unerwarteten Erfolgen kamen. Diesmal müssen die Ulmer beim ASV Cham antreten und versuchen, dem Neuling Borussia Fulda nachzueifern, der beide Punkte entführte. Noch nicht auf- gegeben haben der FC Freiburg und Bayern Hof, die durch Heimsiege über SV Darm- stadt 98 bzw. Hanau 93 den Anschluß zur Spitze schaffen wollen. Kaum Aussicht, vom Tabellenende wegzukommen, hat der VfB Helmbrechts, der bei Borussia Fulda seine die Blauschwarzen schwerer Prüfstein Visitenkarte abgibt. Hessen Kassel gilt vor heimischem Publikum als Favorit gegen SV Wiesbaden. Zu weiteren Heimerfolgen wol- len Neu-Isenburg(gegen Singen) und TSV Straubing(gegen Viernheim) kommen.— Es spielen: VfL Neustadt— SV Waldhof; Schwaben Augsburg— 1. FC Pforzheim; ASV Cham— Ulm 1846; FC Freiburg gegen SV Darmstadt; Bayern Hof— Hanau 93; Hessen Kassel— SV Wiesbaden; Borussia Fulda— Helmbrechts; Straubing— Amicitia Viernheim; Spogg Neu-Isenburg— Sin- gen 04.. Drei Spiele in der Eishockey-Oberliga: ſeauſbeuten unterlag in gad Jol a nut knapp Sc Rießersee— Sc Weßling 15:1/ Krefelder EV- Preußen Krefeld 10:4 Die Punktespiele der Eishockey-Oberllga wurden am Mittwoch mit zwei Begegnungen in der Gruppe Süd und einer in der Nord- gruppe fortgesetzt. Dabei gab es folgende Ergebnisse: Sc Rießersee— SC Weßling 13.1, EC Bad Tölz— EV Kaufbeuren 4:2, Krefel- der EV Preußen Krefeld 10.4. Im Olympiastadion von Garmisch-Parten- kirchen, wo der Sc Rießersee den Sc Weß- ling überlegen mit 15:1(3:0, 8:1, 4:0) besiegte, konnten die Gäste der schußstarken jungen Stürmerreihe Rießersees nichts entgegen- setzen und waren besonders im zweiten Drittel stark unterlegen. Die Tore für Riegzersee schossen: Kappelmaier(0, Schul- des(J), Fries(2, sowie Endres, Breitsamer, Saller und Biersack(je I), Den Ehrentreffer für Weßling erzielte Rebay. Der ohne Rampf und Wechsel spielende EC Bad Tölz überzeugte bei seinem 4:2 Schlagerspiel der 1. Amateur-Liga: Neckarau— Forchheim De Fabovilenschrecle beim Jabellenſülite: ASV Feudenheim erwartet Leimen Das besondere Interesse findet in Nord- badens erster Fußballamateurliga die Begeg- nung zwischen dem Spitzenreiter VfL. Neckarau und den Forchheimer Sportfreun- den. Durch ihre unerwarteten Erfolge in den letzten Wochen ist aus dem Abstiegskandida- ten Forchheim die interessanteste Mannschaft der nordbadischen Liga geworden, Selbst die in der Spitzengruppe stehenden Weinheimer benötigten alles, um im Heimspiel in der letz- ten Minute gerade noch zu einem Teilerfolg zu kommen. Allerdings spricht neben dem Platzvorteil auch die größere mannschaft- liche Geschlossenheit, technische und taktiz sche Reife für die Neckarauer. Von den Wei- terhin im Vorderfeld der Tabelle stehenden Mannschaften darf man Hockenheim gegen seinen Gast Phönix Mannheim und Birken feld beim SV Schwetzingen in Front erwar- ten. Spielerisch gesehen, muß zwar auch dem ASV Durlach gegen Daxlanden ein Plus ein- geräumt werden, doch handelt es sich einmal um ein Lokaltreffen und zum anderen wird auf dem nichtgerade idealen Daxlander Ne- benplatz gespielt. Der auswärts erfolglose KFV wird in der zuletzt gezeigten Verfassung auch beim Neuling Kirchheim einen Spielver- just nicht vermeiden können. Wenn auch einiges für die Heimmannschaften spricht, so erscheinen die Begegnungen Feudenheim gegen Leimen und DS Heidelberg gegen Weinheim doch offen. Zwei Abstiegsbedrohte stehen sich mit dem VfR Pforzheim und SV Sandhausen in der Goldstadt gegenüber. Es spielen: SV Schwetzingen— SV Bir- kenfeld, FV Daxlanden—- ASV Durlach, ASV und Phönix muß nach Hockenheim Feudenheim— VfB Leimen, S Kirchheim gegen Karlsruher FV, VfR Pforzheim— 8 Sandhausen, FV Hockenheim— Phönix Mannheim, DSC Heidelberg— FV Wein- heim, VfL Neckarau— Spfr. Forchheim. (3:1, 1:1, 0:0)-Sieg gegen den EC Kauf- euren nicht und war vor allem in der Ab- wehr sehr leichtsinnig, wodurch die Gäste Auftrieb erhielten. Torschützen für Tölz waren Mayr(2), Peterhans und Schneitber- ger. Für Kaufbeuren waren Scholz und Hyneck erfolgreich. Im Lokalkampf der Eishockey- Oberliga Nord lieferten sich der Krefelder EV und Preußen Krefeld vor 7 000 Zuschauern ein sehr hartes Treffen, das der KEV mit 10.4 (4.1, 2:0, 4:3) Toren gewann. Der Sieg des KEV fiel allerdings etwas zu hoch aus. Ins- gesamt wurden 47 Strafminuten verhängt. Die Tore für den KEV erzielten Metzer(3), Kleckers(3), Sillenberg, Wellem, Jochens und Stenders. Für Preußen waren Herda(3) und Werner Kadow erfolgreich. Strafen im Eishockey Im Zusammenhang mit den unerfreu- lichen Begleiterscheinungen des Eishockey- Oberligaspiels EC Bad Tölz— SC Riegersee (0:9) am vergangenen Samstag sperrte die Eishockey- Kommission des Deutschen Eis- sport-Verbandes die Spieler Hans Wechsel, Anton Floßmann(beide EC Bad Tölz) und Rudi Pittrich(Sc Riehgersee) für jeweils ein Meisterschafts- und ein Freundschaftsspiel. Wegen mangelnder Sportdisziplin der Mann- schaften wurden gegen den EC Bad Tölz und den Sc Rießersee Geldstrafen von jeweils 250 DM verhängt. Im Herzogenriedpark gegen Edingen: ſlocn eine Chiance fur U- HMandballelt In der Verbandsklasse spitzt sich alles auf ein Duell S6- Ketsch zu Nach dem Sieg des Titelverteidigers S6 Leutershausen über Ketsch ist das Rennen um die Meisterschaft der Handballverbands- liga Nordbaden wieder offen geworden. Vieles deutet darauf hin, daß es zwischen diesen beiden Mannschaften noch zu einem dramatischen Endkampf kommen wird. Allerdings scheint Ketsch zur Zeit nicht in bester Form zu sein. Dennoch sollte der Elf beim Gastspiel in Handschuhsheim ein Sieg gelingen. Einen vollen Erfolg darf man auch Leutershausen in Birkenau zutrauen. Heim- siege sind bei den Spielen in Seckenheim ge- gen Neckarau und Nußloch gegen Rot zu er- Warten. Die Handballer des VfR Mannheim werden in den noch ausstehenden Spielen erhöhte Anstrengungen machen, um dem Abstieg zu entgehen. Ob der Elf allerdings gegen die starken Edinger ein Heimerfolg glückt, bleibt abzuwarten. Es spielen: IV Birkenau— SG Leuters- hausen; VfR Mannheim— TV Edingen; TV Handschuhsheim— TSG Ketsch; 98 Secken- Nordbadische Ringer-Oberliga: 8 ann Liegetlausen Feudenſieim stoppen! In der Gruppenliga Südwest empfängt„Eiche“ Tabellenführer Heusweiler Bei den Punktekämpfen der Ringer- Gruppenliga Südwest ist Tabellenführer Heusweiler bei Eiche Sandhofen zu Gast. Die Eiche— sie hat ihren Hauptschwergewichtler Helmut Rupp wegen unsportlichen Verhal- tens bis auf weiteres gesperrt— wird Wohl kaum um eine Niederlage herumkommen. Vor einem sicheren Heimsieg gegen ASV Pirmasens steht dagegen SV 98 Brötzingen. Der KSV Wiesental trifft auf den heim- starken AV Köllerbach und hat dort eine harte Nuß zu knacken. Germania Bruchsal beim KSC Friesenheim und Schifferstadt in Riegelsberg kann man auswärtige Erfolge zutrauen. Thaleischweiler steht gegen ASV Mainz vor einem sicheren Heimerfolg, wäh- rend das Schlußlicht Erbach kampffrei ist. In der nordbadischen Ringer-Oberliga muß der Tabellenzweite Germania Ziegel- hausen beim Spitzenreiter ASV Feudenheim antreten, Gewinnt der ASV auch diese Be- gegnung, dann beträgt sein Vorsprung sechs Punkte. Von den Verfolgern ist Sd Kirch- hem beim KSV Kirrlach in Front zu er- warten, während sich die SpVgg. Ketsch beim ASV Lampertheim vor einer Ueber- raschung hüten muß. Oestringem dürfte Sich zu Hause gegen SRC Viernheim für die knappe Vorkampfniederlage revanchieren. Die Begegnung zwischen RSV Schriesheim und ASV Heidelberg ist offen. In der nordbadischen Ringer-Landesliga Wäre die Frage nach dem FHalbzeitmeister bei der Begegnung zwischen ASV Ladenburg umd Oftersheim beantwortet. Ausschlag gebend für einen knappen Ladenburger Sieg Könmte der Vorteil der eigenen Mafte sein. Kamm sich der Drittplazierte ASV Eppelheim beim KSV Sulzbach durchsetzen, damm ist diese Mammschaft punktgleich mit dem Verlierer des Ladenburger Treffens. KSV 56 Schwetzingen spielt beim KSV 84 Mannheim lediglich die Rolle des Punkte- lieferamten und Rohrbach ist ein knapper Heimsieg gegen Reilingen zuzutrauen. In der Mannheimer Ringer- Kreisklasse treffem mit Fortuna Edingen und Ac Neu- jusheim ebenfalls die beiden führenden Mammschaften aufeinander. Auch diese Be- gegnung ist als offen zu bezeichnen. Heim- erfolge simd von Schönau gegen Malsch und vom Hockenheim gegen Niederliebersbach II zu erwarten. all heim— VII. Neckarau; Sg Nußloch- TSV Rot. 5 5. In der Bezirksklasse hat 99 Seckenheim am Sonntag eine schwere Aufgabe zu lösen; die Elf muß nach Hohensachsen zur SG. Mit der nötigen Konzentration sollten sich die Seckenheimer aber behaupten können. Der derzeitige Tabellenführer TG Groß- sachsen, der in den letzten Wochen groß aufspielte, ist in Viernheim kaum gefährdet. TV Friedrichsfeld wird in Laudenbach er- Wartet und der TV Hemsbach gastiert bei der Spygg Sandhofen, In beiden Spielen sind die Bergstraßenvereine Favoriten. IIves- heim, durch Verletzungen einiger Spieler geschwächt, wird in Oftersheim um eine Niederlage kaum herumkommen. Während TV Brühl, der Tabellenführer der Kreisklasse A, in Weinheim bei der Tus kaum gefährdet ist, stehen seine Ver- folger vor nicht gerade leichten Aufgaben. Die Polizei muß zu 09 Weinheim, das zwar gegen Brühl keine besonders gute Figur ab- gab, aber doch beachtet werden muß. Auch der TV Oberflockenbach hat in Schwetzin- gen beim TV 64 keine leichte Hürde zu neh- men. Badenia Feudenheim wird jedoch sei- men zweiten Tabellenplatz gegen den TV Sandhausen behaupten; dagegen kann man 07 Seckenheim auch auf eigenem Gelände gegen ATB Heddesheim keine großen Chan- cen einräumen. Die Mannheimer Sd end- lich gastiert in Plankstadt.“ b In der B-Klasse gibt es eine weitere Vorentscheidung. TV Rheinau erwartet den TSV 1846, der in den letzten Spielen über- raschte. Auch die TSG Rheinau spielt zu Hause; gegen Neulußheim steht ein doppel- ter Punktgewinn im Bereich des Möglichen. Reine Aussichten hat der TV Neckarhausen in Reilingen. In der Staffel II sollten sowohl SC Pfingstberg als auch TSV Neckarau auf eigener Anlage SV Wallstadt bzw. Fortuna Schönau sicher niederhalten können. Die Mannheimer Post wird trotz des Platz- Vorteils die Ueberlegenheit des TSV Lützel- sachsen anerkennen müssen. In Sandhofen wird am Sonntagvormittag das entscheidende Spiel um die Kreis- meisterschaft der Frauen ausgetragen. TSV 1846 tritt dort gegen die SpVgg an. Zur Zeit führen die Turnerinnen mit einem Minus- punkt vor Sandhofen, das schon zwei Zäh- ler abgeben mußte. Der Sieger aus dieser Begegnung ist Mannheimer Kreismeister. Das Vorspiel im Luisenpark gewannen die TSV- Mädel 3:1. 5 lubiläumssieg der Turner! Bereits eine Woche nach dem klaren Er- kolg über Osterreich treten die jungen deut- schen Kunstturner im 33. Länderkampf zum dritten Male gegen Italien an, das in Rom ein bedeutend schwererer Gegner ist als die Osterreicher. Wenn man in den letzten Jah- ren auch nicht viel von der italienischen Riege hörte, die ähnlich wie die deutsche und zuvor die finnische Mannschaft stark verjüngt wurde, so muß man doch bedenken, daß es 1936 in Mailand bei der Premiere(im dritten deutschen Länderkampf überhaupt) trotz der Schwarzmann& Co. nur einen Vier-Punkte- Vorsprung gab und die acht Punkte Unterschied 1942 in Berlin beim Dreiländerkampf(auch gegen Ungarn) kei- nen Maßstab abgeben. Immerhin blieben beim diesjährigen Coupe d' Europe die Italiener Agabio und Carnoli auf dem 25. bzw. 27. Platz nur knapp hinter Bohnenstengel(24.) und der Welt meisterschaftsvierte von 1850 und neun- malige Landesmeister Guido Figone ist trotz seines Alters in Bestform. Dazu kommen die ungewohnte Umgebung mit den nur kurz zu erprobenden fremden Geräten und cas südländisch- temperamentvolle Publikum, das eine Niederlage oder eine ungerecht erscheinende Wertung nicht gelassen hin- nimmt. Die jungen deutschen Talente von N LAN DFRIE D. e Zwölfkampfmeister Fürst über Herbert Schmitt und Karl Bohnenstengel bis zu Heini Kurrle, Lothar Lohmann und Günther Lyhs haben jedoch alle mindestens vier bis fünf internationale Begegnungen hinter sich, sollten also auch hier genügend nerv- che Reserven besitzen, um den 25. Ju- biläumssieg herauszuturnen. Noch zwei Weltrekorde Zwei erfolgreiche Weltrekordversuche im Gewichtheben unternahm am Mittwoch der Sowjetrusse Raphael Chimischkian nach Be- endigung der Weltmeisterschaften in Tehe⸗ ran. Im Federgewicht schaffte er im beid- armigen Reigen 110,5 Kilo und im beid- armigen Stoßen 143,5 Kilo. Damit verbesserte Chimischkian die von ihm selbst gehaltenen Weltrekorde um je ein Pfund. Bayern-Elf umgestellt Für das Vorschlußrundenspiel um den DFB-Vereinspokal gegen den I. FC Saar- brücken am Sonntag planen die Münchener „Bayern“ einschneidende Aenderungen ihrer Aufstellung. Im Angriff soll voraussichtlich den beiden ehemaligen KSC- Stürmern Som- merlatt und Siedl als Verbindern der Vor- zug gegenüber den zu verspielten Techni- kern Lettl und Hahn gegeben werden. Erst- mals nach längerer Pause Wird Wahrschein. lich Jobst, der in der Reserve- Runde de süddeutschen Oberligavereine in der Elf führenden„Bayern“ zuletzt wieder Fore geschossen hat, den Sturm führen, während Velhorn auf Rechtsaußen rück Thomas Mayer wird an Stelle Lindners in die Läuferreihe kommen und in der Vertei- digung soll Nationalspieler Bauer durch Faltermeier ersetzt werden. a 5 Seit Mal im Dämmerzustand 0 Der 22 Jahre alte englische Bantam- gewichtsboxer Jackie Tiller aus Manchester, der im Mai nach einem Kampf in Doncaster 38 Tage lang bewußtlos war, wurde in die- ser Woche von einem Krankenhaus in Sheffield nach Manchester verlegt, da Pillers Eltern in Manchester wohnen. Tillers Zu- stand ist nach Aussagen seiner Aerzte un verändert. Er befindet sich in einem Dam merzustand. Das volle Bewußtsein hat er noch nicht wieder erlangt. 5 Zweiter alpiner Lehrgang ab Sonntag auf dem Zugspitzplatt Zum zweiten alpinen Ski-Lehrgang der Herren, vom 17. bis 22. November unter der Leitung von Engelbert Haider auf dem Zug- 5 spitzplatt, hat der Deutsche Skiverband fol- gende Aktive eingeladen: Sepp Behr(Sont- hofen), Rainer Dilcher(Sc Taunus), Benno Frank(Rottach-Egern), Hanspeter Lanig (Hindelang), Ludwig Leitner(Kleinwalser- tal, Hans Horst Müller SV München), Mar- tin Neuhofer Ummenstadt), Beni Obermüller (Rottach-Egern), Günther Osterrieder(Sc Partenkirchen) und Fritz Wagnerberger (Traunstein). Als Mannschaftsführer fungiert Adi Echtler(SC Partenkirchen). 5. Leistungsabnahme im Gewichtheben 3 Die Leistungsabnahme im Gewichtheben für Bewerber des Sportabzeichens im Kreis Mannheim wird am kommenden Dienstag- abend, um 20 Uhr, in der Sporthalle des RSV 1884 Mannheim vorgenommen. Die Leistungs- . bücher sind mitzubringen. Mit Phönix nach Hockenheim 1 Freunde und Mitglieder des My Phöniæ«ẽ haben Gelegenheit, ihre Mannschaft zum Punktespiel nach Hockenheim zu begleiten. Abfahrt mit dem Omnibus Sonntag 13 Uhr, Gartenfeldplatz. Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle(Tel.-Nr. 51944) entgegen. * NKO-GOlIl7D ON KO. KAPEEE ist der coffeinhaltige Qualitatskaffee der HAC. A. G. Bremen — D 5 7. * e N 8 8 2 2 N 0 sehe 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT rrelteg, 15. November 1057/ Nr 20. 8 8 8—— Interzonenhandelsabkommen bis Juli 1957 um acht v. H. höher als in der Die Handelsbilanz Hoeven unterstrich, daß 2u diesem Zweck Hollands Automobilindustrie 5 5 5 Vergleichszeit des Vorjahres gewesen. Die 5 a laufend eingehende Analysen der möglichen. a ohne besondere Neuigkeiten amerikanischen Einfuhren aus der übrigen ist noch expans iy Auswirkungen derartiger Transaktionen a Us der Taufe gehoben Am 14. November ist zwischen der Treu- Welt seien dagegen nur um etwa eins v. H. Die Außenhandelsentwicklung der Bun- durchgeführt sowie die anderen Exportlän-(VWD) Die Niederlande seien im Begr 1 gestiege 1 der häufig konsultiert würden. Die USA ei 1 1 f. tiff, handstelle für den Interzonenhandel und der Sestlegen. desrepublik in den ersten zehn Monaten des N dafü das de e eine eigene Automobilindustrie aufzubauen, zuständigen Behörde der Währungsgebiete Kearns würdigte weiter die Bemühungen Jahres 1957 ist weiterhin von einer Kräfti- 7 ee 3 50 33 8 1 595 erklärte der niederländische Wirtschaftz. 55 der DM Ost eine Vereinbarung für die Jahre Westeuropas um eine Liberalisierung der sen Ausweitung gekennzeichnet: Es be- 3 9 1 5 8 f 0 minister, Prof. J. Ziilstra, am 13. November von de 1958 und 1959 zum Interzonenhandelsabkom- Einfuhren aus den USA und sprach die Hoff- trugen: 3 Be ee 8 1 50 3 3 bei der Eröffnung des neuen Werkes des ein- bers men(Berliner Abkommen) getroffen worden. nung aus, daß die gemachten Fortschritte Januar/ Oktober Januar/ Oktober ihrer Bevölkerung ermoslichben. die bs“ zigen rein niederländischen Automopilunter.] Presse f 5 4 6 8 5 der 0 1 55 585 15 9 8885 1957 1956 dauerten jedoch, daß Schwierigkeiten hin- nehmens„Van Doornes Automobilfabrik Nye werks Die Warenlisten für 1958 sehen Lieferun- noch intensiviert werden. Die Liberalisierung i sichtlich der Verteilung auf der einen Seite Eindhov 5. 2 ertra 8 N 8 5 5 8 e 5 88 88 8 Md. DM Md. DM 5 1 h 85 indhoven. Das Werk wird stündlich vi vertr. gen von jeder Seite in Hö! 1102 Mil- des Handels nütze sowohl Westeuropa als 1. 5 75 0 Vier 5 Jeder eus mme von denden such den US, da jeder den anderen brauche. der Auskuhrwert 29,5 25,0 zu Ueberschüssen Sefünrt haben. während Pieselmotore produzieren digte, 5 8 ingsei iter v egenũ auc A, da den ander e 8.* 29,8„ 5 8 5 Weich 2 ger 5 5 5 55 Honen„ errechnunszemnenten Febcnilder l l der Einfuhrwert 26,1 22,8 Sleichzeitis in zahlreichen Gebieten der Zijlstra sagte, die Wettbewerbsfänigket lind de 5 W 8 Die Situation der amerikanischen Wirt- der Exportüberschuß 3,4 2˙2 Welt die Ernährung der Bevölkerung noch ger Niederlande hänge von der Fähigkeit b um ih ür 1957 vor. Die für 1958 vereinbarten schaft sei weiter günstig, 8e 8 5 50 5 8 72. f 2 b 5 ten 88e auen kur 1989 Weder die 1 5. Daß in derselben Zeit der Devisenüber- Ware e ke Qualitätserzeugnisse zu vernünftigen Preisen sttie e am 31 Dezember 1958 geltende Fassung der Usa 1 cb 20 2 5. 8 JFCGGGC0CC0CC00T i ach 10 N. ee 95 15 Warenlisten für 1959 5 SA nach einem Rekordboom 2. L. eine ker doppelten Betrag des Exportüberschusses Stahlpreisgespräc e Automobilindustrie müßten daher eng zu- reit 8. 1 1 für 1999. N riode des Auspendelns durchmachen, Es 10 entspricht, hängt mit der bereits vielfach be- 1 sammenarbeiten, um mit den großen und Zur Neu ist die Vereinbarung über die Ein- Stehe Wegen kein Zweifel daran, daß sic sprochenen Spekulation auf DM- Aufwertung 5 5 i hochintegrierten Unternehmen des Gemein- Dinge. richtung eines Kontos„S“ der Deutschen 1957 als das beste Jahr erweisen werde, das und auf Abwertung einiger nichtdeutscher(eg) Im Bundeswirtschaftsministerium samen Marktes konkurrieren zu können. Per farifv Notenbank bei der Deutschen Bundesbank. die amerikanische Wirtschaft bisher erlebt Währungen zusammen. Alle diese Speku- wird es für denkbar gehalten, daß zwischen Zollabbau werde den hochentwickelten In- Fleidu 5*. 3 N. habe. lationen haben sich bislang nicht erfüllt und Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard und 5 aan a e en Mehrz onto DM-West-Beträge einzahlen, die nic 3 g— wie bereits gemeldet(vgl. MM vom 13. No- Vertretern der Wirtschaftsvereinigung Eisen- lalchtteren Zufae ſ enelux gewähren farifg aus Leistungen stammen, die über die Unter- Bevorratung begünstigen vember„Durchbruch nach vorne hat bereits und Stahlindustrie 18 8 als bisher. Die Zollmauern hätten dazu ge- bperg⸗ konten zwei, fünf bis acht zu verrechnen 5 2 begonnen“)— zeichnet sich auch in der letz- 8. 5 kührt, daß Erzeugnisse der Benelux, dar. nicht steuerlich bekämpfen 8 in der let 3 5 die Stahlpreise 5. n der sind. Auf dieses Konto„S“ sollen die Gegen- en 180 8 stattfinden werden, bevor die Stahl unter der niederländische Lastwagen, n— . 5 5 en Zeit ein Wandel von Devisenüberschüssen 5. 8. 0 gen, im Die Werte für Warenlieferungen des Währungs-(EC) Das Bundesfinanzministerium wird zu Devisenfehlbeträgen àb. heraufgesetzt werden. Eine Preiserhöhung Ausland nicht sehr bekannt seien. Aber Hol. i gebietes der DM- West gezahlt werden, die Voraussichtlich seinen Verordnungsentwurf um durchschnittlich sechs v. H. wird von der lands, geographische Lage mache es zum unge! nach ſeweiliger Vereinbarung zustzlich zu über die Steuerliche 5 2 5 1 585 Keine„Unterwanderung“ Stahlindustrie als erforderlich bezeichnet natürlichen Tor des Europamarktes, De e) den in den Warenlisten festgelegten Wert- portgütern noch einmal überprüfen, bevor es 5 5 om 14. November: Die Eisen- westeuropäische Integration werde auch in b grenzen durchgeführt werden. 5 inn dem Bundeskabinett und dem Bundesrat mit US-Agrar-Ueberschüssen. N 8 1 1 8%%%CCCC000 000 d 90 zur Verabschiedung zuleitet.(VWD). Der amerikanische Repräsentan-— 5 0 Expansion hervorbringen. 9 Außenhandels-Freizügigkeit Nach dem Verordnungsentwurf soll für benhausabgeordnete Charles B. Hoeven ver- i 5 5 5 5 5 Fi 5 4 Sent Einfuhrgüter, die auf dem Weltmarkt star- sicherte am 13. November vor der UN-Er- In Bonn weist man jedoch darauf 5 GAT in der Front 35 8 8 kem Preiszwang unterliegen, ein zwanzig- nährungs- und Landwirtschaftsorganisafion bei der jüngsten Aussprache zwischen Erhet der Kartellge lichun Ein Kleiner Lichtblick für die Handelsbe- prozentiger Abschlag gewährt werden(bis FAO), daß die USA alle möglichen Maß- und der Wirtschaftsvereinigung 8 7 3 75 Ttell gegner 4 8 ziehungen zwischen den USA und der übrigen Ende 1958). Weiter soll ein 30prozentiger nahmen getroffen haben, um zu verhindern, frage nur am Rande berührt 3 8 85(AP) Auf der Genfer Tagung des Allge. indust Westlichen Welt ergibt sich aus den Ausfüh- Abschlag jenen Importeuren eingeräumt daß; die Veräufßzerung amerikanischer Nah- Minister, der sich zur Zeit zur OEEOG-Taguns meinen Zoll- und Handelsabkommens(GA) um 18 rungen des Unterstaatssekretärs im amerika- werden, für seit 1956 angelegten zusätzlichen rungsmittel aus Regierungsbeständen etwa in Paris befindet, werde sicherlich großen Wurde am 13. November eine Untersuchung 15 nischen Handels ministerium, Henry Kearns, Vorräte an Importwaren für lebensnotwen- 2u machteiligen Auswirkungen auf die Volks- Wert darauf legen, noch eine zweite Unter- der schädlichen Auswirkungen internationa- die G. der bei einer Tagung 1 digen Bedarf(bis 1961). wirtschaften anderer Länder führen könne. redung mit der Stahlindustrie zu führen. ler. beschlossen. n war 1 der OEEC für eine wesentliche Ausweitung 5 8; Aust von Norwegen ausgegangen, das ein energi- des Handels zwischen den freien Ländern der— 1 8 5 55 C— sches Vorgehen gegen Kartelle geforden:] chen Welt plädierte. FF 5 Dresdner Bank AG., Mannheim hatte. Stattdessen wurde das Sekrefariat be, Vestie 5 D 8 5 möglicht werden, jähe Preisschwankungen Aüiktrae Nester Schädlich dustri Kearns wies auf die Verdoppelung der durch eine größere Vorratshaltung abzufan- Frankfurt a. M., 14. November 1957 in 1 e mern rogischen Lieferungen nach den USA hin N 55 85 plich 25 a a 5 Auswirkungen internationaler Kartelle zu: Suropälsche n N„ Die Spitzenverbände der gewerblichen Börsenverlauf: Die Neigung zu Gewinnmitnahmen hielt an, nachdem ckie vielfach erwartete sammeln. Nach Abschluß der Untersuchun Einko Während die USA im Jahre 1950 europäische Wirtschaft haben nunmehr Minister Etzel in Piskontsenkung vorerst unterblieben ist. Verstimmend wirkten außerdem Meldungen, denen zu- 001 Ale GATT-Mitgliedsstaafen il 8 schnit Güter für rund 1,4 Md. Dollar(ca. 6 Md. DM) einer Eingabe darauf aufmerksam gemacht, tolge nicht mit einem baldigen Inkrafttreten der Kapitalmarktförderungsmaßnahmen zu rechnen S0llell dle-Mitsliedsstaaten über wel. g eingeführt hätten, seien es 1956 fast 2,9 Md. daß d. n n sein wird. Obwohl das Angebot kein größeres Ausmaß annahm, liegen sich Kursrückgänge von tere Schritte entscheiden. verdie Dollar(42 2 Bd DN) gewesen ö N 885 St e e e 1 1 5 Punkt wegen fehlender Aufnahmeneigung nicht vermeiden. Entgegen der Ferner wurde das deutsch- französische in der 1 5 D 5. zung der Steuerbegünstigu 12— emeintendenz fanden Motorenaktien bis zu zwei Punkte höher Aufnahme. Spezialpapiere 0 1 inzi 1111 Die amerikanischen Einfuhren aus ande- ordnung mit sich bringen soll, die Absichten nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage nicht mmer voll behauptet, Hlektro. und Versor Saar-Abkommen im Prinzip Sebilligt. De 8 Teilen der Welt seien in der gleichen Zeit des Gesetzgebers verfälscht würden. Im gungswerte bei geringen Umsätzen leicht ermäßigt. Banken uneinheitlich, Berliner Handelsgesell- einige Wirtschaftliche Aspekte des Abkom- U ren Teilen der Welt seien in der gleichen Zei S Ge 8 5 schaft auf anhaltende Interessenkäufe weiter anziehend. Rentenmärkte nach den lebhaften und mens den Artikel 1 des GAT T- Abkommens in der um nur etwa 30 v. H. gestiegen. Diese Ten- Steueränderungsgesetz, das noch vom alten festeren Vortagen ruhiger. Pfandbriefe und öffentliche Anleihen gut behauptet, Industrie-Obliga- der Meistbegünstigung für alle GATT-Mit.] der B derlz habe auch 1957 angehalten. Die USA- Bundestag verabschiedet worden war, ist tionen bei kleinen Umsätzen nicht ganz einheitlich.(Nach VWD) lieder vorschreibt widersprechen Were Textil Importe aus Westeuropa seien von Januar diese Befristung nicht vorgesehen. Aktien 17% 1, 1 1. Aktien 13.11. 14. 11. Aktien 13.11. 14. 11. die deutsche Bundesrepublik und Frankreich] die E 3 55 e ee 1 4 75 5 ß ß... um eine Aus. der „ 7 0 1 Bergb. Neue Hoffg. nahmegenehmigung ersuchen. Dagegen er. seien Adler werke. 116 117 Metallges. 450 235 4 5 1 7 ebene 5 F. Wolff& Sohn Gmbh. I ll..,. Bean in i unde. V 4 94/5 1— 8— 4475 171 sollen später ausgearbeitet werden. Verbr 2«„„4 Einst„45 62 eis BuW 1245 e 2010 200 eh. Hoesch AG 4 Wels: Ein volles Jahrhundert besteht am den Bahnbrechern des deutschen Marken- Bembergg. 45 8½%[Salzdetfurtn. 224 223 HRoeschwerke 138 136% Marktberichte laufe 15. November die Karlsruher Parfümerie- artikel-Wesens(Kaloderma). 8 Tlefbau 145 5 S0 e e—5 270„ lich d und Toilettenseifenfabrik F. Wolff& Sohn Der Aufstieg des Unternehmens ist vor Buderus 225 2½[Schlossduellbrau. 23 232 5 9 l 5 5 a 0 5 5„ 17³ K S 170 eh. Kloecknerw.: hei 5 üse⸗ GmbH. Die Geschichte dieses Werkes ist von allem dem Geheimen Kommerzienrat und Shem. Albert 152 JJ— e i 1 42 W einer einzigartigen Erfolgskurve gekenn- Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe, Dr. h. c. Sonti Gummi. 201 758 Seilind. Wolff. 122 122 Elöckn. Humb. P. 193 125 satz in Obst gut in Ceimdse sene ene Lohne zeichnet. Im Laufe von 100 Jahren ent- Friedrich Wolff, zu verdanken, der am Pegusa. 200 20 Siemens 123 1 Siencns eb 17% 15% erzielten: Blumenkohl St. 60—100; Karotten-i Beke Wickelte es sich vom kleinen Parfümerie- 15. November 1857 in das Geschäft seines Demag. 195. 3 Stahlw. Südwestf. 177„ Cartoftein=; Kohlrabi 79; Lauch b schöp geschäft zur Weltfirma— zu einem der Vaters eintrat und mit ihm die Wolff& Sohn Bi. Erase.. 4 178¾% volt„„ a ee eee e, führenden RKosmetik-Unternehm Dis von. Bt. Lindleum 264% 200 8 e 5,10 5,10 eh. Ver. Stahlw.: chen Bd. 12—14; Rettiche Bd. 14—16, dto. St. 1015 Arenen K ehmen. Die von GmbH gründete. Bt, Steinzeus 223 223 3 1 3. e e en, e e Rosenkohi 20-35; Rotkohl 6-10; Rote Bete I-: dung, Wolff hergestellten Erzeugnisse gehören zu Pas Unternehmen ist in Familienbesitz Püriacher Hof:: 24 2 Lein 25% 203 Dortug. Hörder 1%%CTFFCCVCVC0 . 15 3 I 5 f 4: m. H!. 5 0. ſtzt 85100; K t St. ö it. 5 geblieben. Einige seiner Gesellschafter ge- r 234 T 1230 Zellstoff Waldhof 11 114% San 137% 136 ¼½ ae e ene nt d 12 sich 5 Hören bereits der künkten Generation an. ne len— 555 Banken i 0 senberg** 1367 18 Gewichtsware 2022; Spinat 16—18; Tomaten 20 bis Texti Freſe Devisenkurse Selbst innerhalb der Belegschaft ergibt sich Gebr. Fahr:.. 126 8 1280 J Bar g, ene 190 e—5 5 Aleben f. 20. el 2 0 0 a 1 N* 1 1 1 Bayr., Hypothek. b f* 5 wiebeln 17—20; Apfel„ B 40—55; Wirt. eld Brier ein ähnliches Bild. Die„Wolfflaner“ bilden.. 8 555 u. wechsel- Bk. 217% 214 Hamporn. Bergb.— 5 5 schattsäpfel 35—48; Orangen 55—55 Bananen Kite je St Dänemark 60,715 60,835 eine große Betriebsfamilie, die durch eine BASF„ 55 130“Commerzbank). 9½ 901. 65 155 18—19; Birnen A 50—75, B 3545; Weintrauben 9 Di e 555 jahrzehntelange Arbeitstradition zusammen- Casellag 307 307 Commerz- Aalen ge 213“ 215 FFF 4550. orden England 11,767 11,787 geschweißt wird. Feldene er„200/199 ¼ 8 eee f 8 5 3 Niederrh. Hütte“—„ 19 7 Holland 110,675 110,895 Erst dieser Tage hat übrigens der Werbe- pelten& Gul. 324 334 eutsche Bank). 2 5% Ruhrst. Hatting. 176%[ 177½ 0 Belglen 9,39 6,41 1 8 Felten& Gui.. 190 iss Ot. Bank a. 215 214[Stahlw. Südwestt. 177 170.0(WD) Auftrieb: 44 Ferkel. Preise für Ferkel een 0.9936 0,9956 ausschuß der Internationalen Handelskam- Goldschmidt 192 193 Dresdner Bank). 17 17[Aug. Thyssen-H.. 170 10% über 6 Wochen alt 55,.— bis 68.— DI je Stück, Schweiz 95,92 96,12 mer in Paris Dr. Walter Wolff zum Vor- Gritzner- Kayser. 122 B 122 B 5 15 1 Erin Bergbau 288 288 Marktverlauf: langsam, Uberstand. ö 8 2 3 55 e 5„ 5 12 Saen 8% 84% Investmentfonds Mannheimer Fleischgroßhandelspreise 5: 3 U erbefragen es künftigen emein- 5 Rhein. Hyp.-Bank 170 170(VWD) Preise in DM je kg.— Inlandsfleisch: Kanad 4,371 4.361 8 l Hdlb,. 5 0 5 i 0 5 ö Schweiz frei 9794 29.14 samen Marktes und der Freihanelszone ge- foccheter Parßen 16% 4 ee ib, e, ekezen::: ds Salſen 5,0245, Seb meine 2.5730, eld h lh gag 1000 österr. Schilling 16,134 156,174 Wählt. Man sieht daraus: Traditionsbewußt- Holzmann 23% 236 Montan-Nachf.: 5. r as flußzt 100 D- W= 410, DM-O; 100 DH-O= 25,0 DM-W sein hat bei der Karlsruher Firma nie Still- Klein, schanzl. u. B. 220 T 228 T 8 8—— 4—— 5,20; Hammel 3,50—3,60. Tendenz: mittel. schaf in hat bei der uher Firma nie Still- Knorr 328 Eis.& Hüttenw.: Fondis. 25 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt NE-Metalle stand bedeutet, sondern ständigen Drang 8 325 Eisenhütte, 164 102% ne— wege 1 Lahme yer 184 183 1 Investa 105,20 104,71(VWD) Anfuhr gut, Absatz schleppend. As er f Westdeutscher Zinnpreis 251.680 Par nach Verbesserung. In den 100 Jahren ihrer faz.:%% Stabtw. Bochum. 1% 1 el. Electr. ol.—— mielten Apel a 4a, E dee onen enen Elektrolxtkupfer für Leitzwecke 229231 DM aufwärtsstrebenden Entwicklung hat die Tinde's Eis.. 218 21 eh. GHff: Uni fonds— 615, Endiviensalat 5-10(Uberstand); Feldsaet ten, Blei in Kabeln 5 10—15 Dat F. Wolff& Sohn GmbH stets eine betont Ludw. Walzmühle 108 108 Hüttenw. Oberh.. I 167 166¼ Usca fonds— 3060; Blumenkohl St. 250300 mm c 4550, treffe Aluminjum Für Leitz wecke 250—265 DM kortschrittlicl ne nes Zeit vor bis 250 mm& 35-45, 150-200 mm G 25—35; Rosen. ein Messing: Das 58 176—133 PU FV 5 fr 1e Kohl 2026; Möhren ohne Interesse; Sellerie 1 Messing: Ms 63 202207 DPM auseilende Haltung bewiesen. bis 22; Lauch 1220. 5 i * ö die L. N 7 0%%%%%%%%%%%%%%%%„%%% N 5 Ageger b 2= 0 bas gute 80 ber e 4 4 0 5 4. 3 Unter krfolgszꝛplen der S, l, ui, Lebendiesſcherungs. besolkschoft Ab 0* * 8 0 die 0 0 5 55 0— N Kkomr for ſeden Gercimach, alleir a. 5 5 5 0 5 ſur jeden 115 7 0 steige Erstmolig nach der Währungsreform hot die„Monnheimer Leben“ im frühjahr 1957 0 fu jede Mafilicif 9 von! die Geschäffsberichte der vergangenen Jahre vorgelegt. Den qußerordentlich erfolg · 9 9 915 reichen Geschöffsverlauf und das starke Ansteigen des Versſcherungsbestandes zeigt 5 vertriebs- Niederlassung Luisenring 17/18— Telefon 2 20 6 Ast folgende graphische Kurve. · Die nebenstehenden Zohlen führen dis prozentuale Stei-„ gerung des Versicherungsbestandes aller lebensversicherungsgeseſſschoffen(lebens- FFF 5 verband) und daran gemessen die Steigerung der„Mannheimer Leben“ vor Augen. a : i Jahr. Den werten Kunden, Freunden und Bekannten Nach in Feudenheim danken Wir für das uns 25 240 NM 468% entgegengebrachte Vertroben und geben zor sich Kenntnis, daß Wir unser elterliches Geschäft 7 in MANNHEIM, Schwetzinger Straße 45, 5 220 Mil. benommen haben 8 5 sche 5 FRITZ GERSTIE, Metzgermeistef 180 Mif. Verschiedenes Mietgeseche uncl Frau Elfriede geb. Enderle 5 5 Gesuche— Zeugnisabschriften Nöbl. Zimmer für berufst, Dame ab Mannheim— Schwetzinger straße 48— feſeton 405 65 1 150 Mill. 2630/ 8 Schreibbüro im Hauptbahnhof. sofort gesucht. Telefon 42451. 7 8 Leerzimmer, sep. Eingang, von be-„* 120 Mifl 5 8 Reiseschreibmaschinen zu vermiet. 3 1 e 1e bun 8 85 2 H. Sommer, Friedrichsring 40. unt. Nr. an den Verlag. ter 75 5 ner, 50, u. möbl. Zim. Lindennot VDerbeerfolq aurch Kleinangeigen N 3 1 90 Mill. 5 7 vervielfaltizunsen: Lingott, U 6, 12. Nane Bhf. Ang. u. Nr. 07120 ä. V.— . 8 5 5 7 ee u. Bad mit 5 1 5 oder ohne 2, mögl. Waldhof . 5 5— Kostüme und Damenkieider macht(alleinsteh. 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Da Abkom- ommens, TT-Mit- Werden ankreich ine Aus- egen er. zelheiten rkt napp, Ab- nd.— ER ten 1215 ich 20-23 0; Radies- St. 10—15; ete 10-11 Atzt 60—J0, ); Schnitt. 5—35, dto, aten 20 vis sing 8-10; 55; Mirt. men Kiste rauben 90 ste 45—50. ur Ferkel je Stück, ndsfleisch! 2,95—3, 40 ub 4,70 bis roßmarkt Ad. Es er- pfsalat St. Feldsalat 45—60, 200 35; Rosen- Sellerie U 20 . 15. November 1957 INDUSTRIE UND HANDEL. Selte 15 —— Gewerkschaftsforderungen von der Textilindustrie abgelehnt Lohnerhöhungen würden zu Preissteigerungen führen Zur gleichen Zeit, als Sekretär Schmidt von der Verwaltungsstelle Mannheim-Heidel- berg der Gewerkschaft Textil/ Bekleidung pressevertretern darlegte, warum die Ge- werkschaft Textil/ Bekleidung den Lohntarif- vertrag für die Bekleidungsindustrie kün- digte, empfing der Gesamtverband der Tex- tlindustrie in Frankfurt/M. Pressevertreter, um ihnen darzutun, warum die Textilindu- strie es auf eine Kündigung ankommen lieg und zu keinen Lohnzugeständnissen be- reit ist. zuvörderst handelt es sich um Zweierlei pinge. Im gesamten Bundesgebiet ist der Larikvertrag für die Beschäftigten in der Be- leidungsindustrie gekündigt worden. In der Mehrzahl der Tarifgebiete— 80 u. 4. im karikgebiet des ehemaligen Landes Württem- berg-Baden wurde der Tarifvertrag auch in der Textilindustrie gekündigt. Die Gewerkschaft stellt diverse Forde- rungen: a) Lohnerhöhungen, b) Arbeitszeitverkürzung um drei Wochenstunden, e) Verbesserungen im Manteltarif. Für die Bekleidungsindustrie bewertet die Gewerkschaft die gesamte Verwirk- lichung ihrer Forderung mit einer Erhöhung des Stundenlohnes um 25 Pf. In der Textil- industrie mit einer Stundenlohnsteigerung um 18 Pf. Zur Begründung ihrer Forderungen führt die Gewerkschaft an, daß die Löhne in den anderen Wirtschaftszweigen in der Zeit zwi- schen 1952 und 1957 Wesentlich stärker an- gestiegen seien als bei den von dieser In- dustriegewerkschaft betreuten Arbeitneh- mern. Es zeige sich somit eine bedenkliche Einkommenslücke. Während der Durch- schnitt der Arbeitnehmer monatlich 374 DM verdiene, betrage der Durchschnittsverdienst in der Bekleidungsindustrie 286 PM und in der Textilindustrie 320 DM. Weiter kührt die Gewerkschaft an, daß in der gleichen Zeit sowohl die Umsätze(in der Bekleidungsindustrie um 80 V. H., in der Textilindustrie um etwa 50 v. H.) als auch die Erträge der Bekleidungsindustrie und der Textilindustrie wesentlich gestiegen seien, so daß die geforderte Lohnerhöhung spielend ohne Weiterübertragung auf die Verbraucher verkraftet werden könnte. Be- weis: Grob über den Daumen gepeilt, be- laufe sich die Lohnerhöhung einschließ- lich der Kosten für die geforderte Arbeits- zeitverkürzung von 45 Wochenstunden auf 42 Wochenstunden— auf 15 v. H. Da der Lohnlanteil an den Gestehungskosten in der Bekleidungsindustrie ein Achtel der Wert- Schöpfung betrage, könne also die Verwirk- lichung der Lohnforderungen in der Beklei- dungsindustrie nur eine Verteuerung der Gestehungskosten um rund zwei v. H. nach sich ziehen. Aehnlich lägen die Dinge in der Textilindustrie, wo— wie bereits erwähnt die Gewerkschaftsforderungen mit 18 Pf je Stunde bewertet werden.. Die Gewerkschaft wartete mit außer- ordentlich reichhaltigem statistischem Mate- rial auf, das in einer der späteren Ausgaben noch gewürdigt werden soll. Der klaren Uebersicht halber sei hier noch erwähnt, daß der Gesamtverband der Textilindustrie gegen die gewerkschaftliche Beweisführung folgendes geltend macht: 1. Von Juni 1948 bis Mai 1957 sind die Bruttostundenverdienste aller Textilarbeiter um 132 Prozent gestiegen, während die Bruttostundenverdienste der Arbeiter aller Gewerbegruppen(ohne Bergbau) nur um 117 Prozent zunahmen, Die Zunahme der Stundenverdienste der Textilarbeiter War somit größer als die im Durchschnitt aller Arbeiter der Industrie. Noch günstiger ver- lief die Entwicklung bei den Textilarbei- terinnen, deren Stundenverdienste etwa an der Spitze aller Industriezweige mit über- wiegender Frauenbeschäftigung liegen. Die von der Gewerkschaft vorgelegte Berech- nung monatlicher Durchschnittsverdienste ist irreführend, weil die Veränderung der Ar- beitszeit dabei völlig vernachlässigt wird. 2. Völlig abwegig ist der Versuch, Lohn- erhöhungsansprüche damit zu begründen, daß der Umsatz pro Beschäftigten in der Textilindustrie gestiegen ist. Wenn auch an einer Umsatzsteigerung pro Kopf der Be- schäftigten nicht zu zweifeln ist, so ist diese Tatsache nicht zuletzt das Ergebnis von Ra- tionalisierungsbemühungen der Unterneh- men durch Modernisierungsin vestitionen und Organisationsverbesserungen.— Allerdings schweigen sich die Gewerkschaften darüber aus, daß der Anteil der Löhne und Gehälter am Gesamtumsatz in der Textilindustrie von 1950 bis zum ersten Halbjahr 1957 von 14,1 auf 17,3 Prozent gestiegen ist. 3. Die Entwicklung des Produktionsergeb- nisses je Arbeiterstunde ist in der Textil- industrie deutlich hinter der Entwicklung der Stundenverdienste der Textilarbeiter zurückgeblieben. Von 1950 bis 1956 stiegen diese Verdienste um rund 54 Prozent, wäh- rend sich die Produktivität nur um 39 Pro- zent steigerte. Trotz dieser Scherenbewegung zwischen Produktivitätszuwachs und Lohn- entwicklung liegen die Erzeugerpreise für 3 heute noch unter dem Stand von 50. 4. Die Verwirklichung der Gewerkschafts- korderung würde die Lohnkosten bis um 30 v. H. erhöhen, was— auf die Verbrau- cherpreise abgestellt— zur Verteuerung der Endprodukte führen muß., Pünktchen Inleressanles fur die Hausttau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucher verbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Mark tvorschau: Butter: Die Preise bleiben unverändert. Die deutsche Produktion ist besonders in Süddeutschland noch verhältnismäßig groß. Die Einfuhr läuft weiter. Käse: Für die Hauptkäsesorten wird man S0 viel zahlen wie bisher. Das Angebot ist voll ausreichend. Eier: Der Legeeifer unserer Hennen nimmt der Jahreszeit entsprechend jetzt schon wie- der zu. Auch in Dänemark steigt die Eier- er zeugung. Wo die Preise zum letzten Wochenende noch nicht gesunken sind, müß- ten sie während der nächsten Tage nach- geben, Sonst ist trotz der größeren Pro- duktion mit einer weiteren Preisänderung kaum zu rechnen, da die Spanier auf dem europkischen Markt aufgetaucht sind und gleich größere Mengen gekauft haben. Geflügel: Die Preise haben etwas ange- zogen: Das Angebot ist aber immer noch günstig. Fleisch: Das Schlachtviehangebot war in dieser Woche im allgemeinen größer als Vor acht Tagen. Aber auch die Nachfrage war lebhafter, da in der kommenden Woche ein Markttag ausfällt. Die Notierungen schwank⸗ ten deshalb nur geringfügig. Auch im Laden wird man deshalb für Rind-, Kalb- und Schweinefleisch meist so viel zahlen wie bis- her. Seelisch: Das ungünstige Wetter hat die Hochseefischerei weiterhin stark beeinträch⸗ tigt. Das Angebot von Seefischen hält sich deshalb in ziemlich engen Grenzen. Etwas besser geworden sind die Fänge von Rot- parsch und Seelachs. Kabeljau hingegen wird knapp bleiben. Nach Beendigung der diesjährigen Heringsaison steht jetzt wieder der überwiegende Teil der deutschen Fisch- dampferflotte im Frischfischfang. Bei nor- malem Wetter ist deshalb mit einer allge- meinen Besserung der Angebotslage am See- fischmarkt zu rechnen. Obst: Mehr Aepfel als bisher wird es kaum geben, obgleich man neben einheimi- scher Ware auch italienische, griechische, holländische, dänische und ungarische Aep- fel finden wird. Auch aus Uebersee sind neue Eingänge zu verzeichnen. Das Wein- traubenangebot geht insgesamt weiter zu- rück. Es wird aber noch einmal etwas mehr spanische Trauben geben. Die Preise sind für einwandfreie Ware fest bis anziehend. Die nachgebende Preistendenz für Zitronen dürkte in den nächsten Tagen noch anhalten. Mit einem Preisrückgang für Apfelsinen, Mandarinen und Clementinen ist in der Re- gel noch nicht zu rechnen. Bananen kosten so viel wie bisher. Gemüse: Solange die milde Witterung anhält, bleibt das Angebot unverändert reichlich und preiswert. Das gilt vor allem für Kopf-, Endivien- und Feldsalat sowie für Spinat und die Hauptwintergemüsearten, das sind Weis, Rot- und Wirsingkohl, KOHl- rabi, Möhren, Sellerie, Porree und Rote Bete. Das Angebot von Tomaten, Salat- gurken und italienischen Buschbohnen geht Weiter zurück. a Ueberhöflicher Lohn- Preis- Wettlauf Jeder gönnt dem anderen den Vortritt Ein gar merkwürdiges Wettrennen beein- fußt das Geschehen in der modernen Wirt- schaftsgeschichte. Merkwürdig ist es des- wegen, weil die jeweiligen Reiter der mit- emander wetteifernden Pferde stets behaup- ten, das gegnerische Roß sei im Vorder- treflen, das eigene zu langsam. Es handelt sich um den Wettlauf von Löhnen und Prei- sen. Die Unternehmer behaupten bekanntlich, die Löhne liefen den Preisen voran und führ- ten so zu neuerlichen Preissteigerungen. Da- gegen sagen die Gewerkschaften als Vertre- ter der Arbeitnehmer: die Löhne müßten unter anderem den Preisen angepaßt werden. 5 Allerdings ist jüngst eine neue Note in die gewerkschäftlichen Behauptungen ge- kommen. Die Lohnforderungen werden nicht allein, ja nicht einmal vorwiegend mit Preis- steigerungen begründet und mit Verteuerung von Lebenshaltungskosten, sondern vor allem damit, daß sich die Unternehmergewinne enorm vermehrt hätten, weil ein starker Anstieg der Erzeugungsleistung eingetreten 1 allem führen die Gewerkschaften ins . Der Wert der verfügbaren Wirtschafts- 1 5 je Kopf der Bevölkerung sei in den 1 ren 19501956 stärker gestiegen als die achfrage der privaten Verbraucher. 5 0 Die Verkürzung der Arbeitszeit habe ich auf die Produktion nicht negativ aus- Zewirkt und könne dementsprechend keine Preissteigerungen hervorrufen. 9 575 solche Beweisführung ruft das Deut- e Industrie- Institut aufs Feld, denn ihm * K U RZ NAC Bauarbeiter weiter gut gefragt. 1 Die deutsche Bautätigkeit in der 0 republik hat in den letzten Wochen Wei- Abe ere wie die Bundesanstalt für 1 vermittlung und Arbeitslosen versiche- 110 8 Zwar liefen viele Bauvorhaben schlußaut kleinere Baufirmen, die keine an- krätte N erhielten, entließen Arbeits- deren B je jedoch unverzüglich Arbeit bei an- 5 5 aufirmen aufnahmen, da zahlreiche Bau- err 81 neu begonnen wurden. Im Vorder- strieb standen dabel Tiefbauarbeiten und Indu- 1 Der Kräftebedarf stieg. ein im Monat September besetzten die . Arbeitsämter rund 54 000 Plätze in erhöht U deruken. Die Zahl der offenen Stellen 5 5 0 in dieser Branche im Oktober um 858 0 0 auf kast 46 000 und erreichte damit ugs deck Stand des Vorjahres, Den stärksten 1 Begarf hatten die Landesarbeits- . Nordrbein-Westkalen, Baden- Würt⸗ berg, Niedersachsen und Südbayern. 1 im Vormarsch WD) Trotz des späten Wiederbeginns der 1 85 Kunststoffproduktion nach dem Krieg 1 9 re 1950 ist die Kunststoffindustrie der in de 5 inzwischen an die zweite Stelle N gerückt. Ihr Anteil an der Welt- 55 15 99 beträgt 15 v. H.(gegenüber 50 v. H. A), je Kopf der Bevölkerung werden obliegt die Wahrnehmung der unternehme- rischen Oeffentlichkeitsarbeit. Das Industrie- Institut behauptet nun: Die Lohnentwicklung habe sowohl kurzfristig als auch auf längere Zeiträume betrachtet, die Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überrundet. Im ersten Halbjahr 1957 sei das Produktionsergebnis je Arbeitsstunde um 7,7 v. H. höher gewesen als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Da- gegen seien(immer in der entsprechenden Vergleichszeit) die Lohnsumme um 11% die Lebenshaltungkosten um 1,8% gestiegen. Hieraus ergebe sich eine Reallohn- steigerung, die mit 8,8 V. H. recht erheblich über der Zunahme der Produktivität liege. In einer langfristigen Betrachtung gestal- teten sich die Verhältnisse noch auffallender. In der Zeit von 1949 bis zum 1. Vierteljahr 1957 hätten sich Reallöhne um 62,4% arbeitsstündl. Produktions- ergebnis um 57,7% erhöht. Das alles habe selbstverständlich zu einer Vermehrung des Anteils der Arbeits- kosten geführt. Die Arbeitskosten an der in- dustriellen Wertschätzung hätten 1950 38,9% 1956 42,5% betragen. Für alarmierend, weil nämlich volks wirtschaftlich gefährlich, hält das Indu- strie- Institut den Umstand, daß die jetzt von verschiedenen Gewerkschaften neugestell- ten Lohnforderungen gleichfalls über die Vermehrung der Produktivität(Wirtschaft- liche Wertschöpfung) hinausgeht. Grund: HRICHTEN jedoch im Bundesgebiet und in den USA gleich- viel, nämlich 10 kg, Kunststoffe erzeugt. Madrid— Pankow in der Sackgasse (VWD) Die zwischen einer Gruppe von zehn spanischen Firmen mit Unterstützung der spa- nischen Außenbandelsbank„Banco Exterio de Espana“ in Ostberlin geführten Verhandlungen über einen möglichen Warenaustauschvertrag zwischen Spanien und der Sowietzone dürften, wie in Madrid verlautet, über erste Kontakte nicht hinausgekommen sein. Südzucker: 10 v. H. Dividende Die Aktionäre der Süddeutschen Zucker AG, Mannheim, können für das Geschäftsjahr 1956/57 mit Ausschüttung einer zehnprozentigen Dividende rechnen. Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens haben beschlossen, der für 19. Dezember einberufenen Südzucker-Haupt- versammlung eine Erhöhung der seit 1955 acht- prozentigen Dividende um zwei v. H. vorzu- schlagen. Die aus der Kapitalerhöhung von 1955 stam- menden Aktien im Nennbetrag von 6 Mill. DM sind voll gewinnberechtigt. Edeka- Umsätze um 11 v. H. gestiegen (eg) Die 228 örtlichen Edeka-Genossenschaf- ten konnten in den ersten neun Monaten dieses Jahres ihren Umsatz um 11 v. H. auf 1,129 Nd. DM steigern, Der Gesamtumsatz für das Jahr 1957 wird auf 1,6 Md. DM geschätzt 1956 betrug er 1,442 Md. DM. 5 5 Wenn Produktivität und Zunahme von Löh- nen und Gehältern auseinandergehen, 89 kühre das früher oder später zu Preissteige- rungen, da die Wirtschaft die Kosten- erhöhung nur zu einem bestimmten Grad auffangen kann. Hier wirkt die Aussage des Industrie- Institutes— vielleicht zweckbedingt ein- seitig vereinfachend. Produktivität, Löhne und Gehälter können ja auch in der Richtung, wie von den Gewerkschaften behauptet wird, auseinandergehen; d. h. die Löhne könnten von der Produktivität überrundet werden. In diesem Falle müßte— infolge des sich daraus ergebenden Angebotsdruckes Ab- satzschrumpfung resultieren. Verminderung der Absatzmöglichkeiten jedoch hemmt die Preisentwicklung automatisch. Daß diese— nur um der Vollkommenheit des theoretischen Bildes wegen— hier ein- geschaltete Möglichkeit auf die Gegenwarts- zeitläufte nichf zutrifft, erhellt daraus, daß Absatz und Verbrauch ansteigende Kurven aufweisen. Wenn sich also die Gewerk- schaftsführer darauf berufen, daß steigende Umsätze die Lohnforderungen begründen, 80 ist diese Beweisführung ein Widerspruch in sich. Insbesondere dann, wenn die steigen- den Umsätze angeblich von Verteuerung der Lebenshaltungskosten begleitet sein sollen. Mit anderen Worten gesagt: Preiserhöhun- gen beschneiden die Kaufkraft. Es müßte also zumindest mengenmäßig eine Umsatzschrump- kung einsetzen. Dies ist aber nicht der Fall. Das Deutsche Industrie- Institut hat es an Hand dieses Paradoxons(Widerspruch in sich) sehr leicht, seine Ausführungen mit der Feststellung zu beenden, daß die im Zusam- menhang mit den Lohfnorderungen aufge- stellte Behauptung der Gewerkschaften, die Löhne müßten die Preise einholen, falsch sel. Uebrigens bedient sich das Industrie- Institut auch einer rein zahlenmäßigen Untermauerung dieser Behauptung. Es wird ausgeführt, daß im August 1957 die Brutto- johnsumme je geleisteter Arbeitsstunde in der Industrie um 10,3 v. H. über der vom August 1956 liege. Hingegen seien die Lebenshal- tungskosten in dieser Zeit nur um 2,7 V. H. gestiegen. Im übrigen sei in der Zeit zwischen 1950 und 1956 N das gesamte Volkseinkommen um 97,3% das Bruttoeinkommen aus Unselbst. Arbeit um 107/,0% gestiegen. Was die Produktions- und Pro- duktivitätszahlen anbelangt, müsse berück- sichtigt werden, dab sich zwischen Januar und Juli 1957 die Beschäftigtenzahl um 3,2 V. H. erhöhte, während die Zahl der ge- leisteten Arbeitsstunden in diesem Zeitraum um 2,1 v. H. zurückging. Schlüssig geht daraus hervor, daß beim ersten Schlagabtausch mit statistischen und wirtschaftswis senschaftlichen Beweisen die unternehmerische Wirtschaft einige Vorteile kür sich verbuchen kann. F. O. Weber Sportlich flotter Autocoat, mit aktuellem pelerinensottel, Squm und Taschen durchgesteppt, erstklassig verarbeitet, in reiner hochwertiger Wollquoſitat 1 0 8 9 85 5 5 5. a N* l 5 5 Reinwollener, modischer Raglon in betont sportlicher Note, zweireihig, ganz gefötfert, mit und ohne Görtel zu tragen O 88, Beachten Se bitte unsere große MANITEI-ScRAU in den Schauienstern und auf dem Laufsteg e 8 n S 8 8 8 N N 8 . 8 8 8 ä 3 8 8 r 8 8 Seite 10 MORGEN Freitag, 15. November 1957/ Nr. 20 — Modernes Gesundheitswesen „Werkarzt“ In der Bundesrepublik werden Werk- Arzte bisher von den Betrieben auf frei- Williger Basis eingestellt. Professor Dr. med. H. Symanski, Saarbrücken, forderte jedoch in einer Veröffentlichung im Internationalen Journal für prophylaktische Medizin, daß die Bezeichnung„Werkarzt“ künftig ge- schützt und in die Berufs- und Facharzt- ordnung eingebaut werden sollte. Grund- lagen für den Erwerb dieses Titels sollten einmal die als obligatorisch einzuführenden Vorlesungen in Arbeitsmedizin mit Betriebs- begehungen und Prüfung durch einen Arbeitsmediziner sowie eine vorwiegend klinische Ausbildung nach dem Studium werden. Der zukünktige Werksarzt sollte sich aber auch genügend psychologische Kenntnisse aneignen und einige Monate praktisch im Betrieb arbeiten. Professor Symanski weist darauf hin, daß an der Universität des Saarlandes bereits eine zweistündige Vorlesung über Arbeits- hygiene, Arbeitsphysiologie,-pathologie, -Psychologie und Gesetzeskunde gehalten Wird. In der Bundesrepublik erfolge jedoch die Prüfung durch Hygieniker und nicht durch Arbeitsmediziner. Auf jeden Fall müsse ein solches Spezialkolleg während der Hochschulausbildung angestrebt werden. Die zunehmende Technisierung unseres Lebens führt zwangsläufig zu so speziellen Unfallvorgängen, deren Kenntnis nicht nur für die Verhütung, sondern ebenso für die Behandlung notwendig ist, daß auch der Praktische Arzt während seines Studiums ausreichend über arbeitsmedizinische Fragen unterrichtet werden müßte. WIrbelsäulen veränderung Ausgedehnte Reihen untersuchungen der Klinik für Berufskrankheiten in Berlin- Lichtenberg an Schwerlastträgern, Berg- leuten und Bankangestellten, die nie wesent- lichen körperlichen Anstrengungen oder Leistungssport ausgesetzt waren, ergaben degenerative Wirbelsäulenveränderungen bei Lastträgern in 92 Prozent(vor allem Schä- den der Brustwirbelsäule) und bei den Bank- angestellten nur in 18 Prozent, wobei die Schäden die Halswirbelsäule, nicht jedoch die Brustwirbelsäule betrafen. Diese Unter- suchungsergebnisse sind für die Frage einer entschädigungspflichtigen Berufskrankheit von Bedeutung. Herzkranke vor Aufregung schützen Wenn man weiß, daß jemand z. B. an Herz-, Blutdruck-, Kreislauf-, Magen- oder Gallen- Erkrankungen leidet, schütze man ihn unbedingt vor Aufregung. Man sei stets freundlich zu ihm, auch wenn er einmal ein griesgrämiges Gesicht zeigen sollte. Keines- falls lasse man sich in Auseinandersetzungen mit ihm ein. Unangenehme Nachrichten müssen so schonend als möglich beigebracht werden. Man muß wissen, daß sich diese Kranken besonders leicht erregen, und da- her auch unnötigen Lärm(Türenschlagen, Radio) vermeiden. Bei Gallenleiden sorge man dafür, Essensgerüche nicht durch das Haus ziehen zu lassen. Kurverweigerungen Im Bereich des Landesversongungsamtes Schleswig- Holstein haben die Kurverwei- gerungen im Tbe-Heilverfahren von 37,6% im Jahre 1933 auf 53,2% im Jahre 1956 zu- genommen, wobei die Vollrentner am stärk- sten vertreten waren. Unzufriedenheit, Kur- müdigkeit und Uneinsichtigkeit seien die Hauptgründe. Man will ihnen durch ver- besserte seelische Betreuung, eventuelle berufliche Fortbildung und stärkere mate- rielle Sicherung der Patienten und ihrer Familie für die Dauer der Behandlumg be- gegnen. Notfalls müßte durch fühlbare Gegenmaßnahmen die eigene Verantwort- lichkeit dem Patienten stärker zum Bewußt- sein gebracht werden. Dieser Mitteilung aus der Münchner Me- dizinischen Wochenschrift ist hinzuzufügen, daß bekanntlich auch viele Patienten der An- sicht sind, durch ambulante Behandlung bei Anwendung der modernen Tuberkulostatica den gleichen Erfolg erzielen zu können wie durch eine Kur. Eine sachliche Aufklärung ist notwendig, da auch heute noch die Sana- toriumskur nur in seltenen Ausnahmen durch eine ambulante Behandlung ersetzt werden kann. Stürmisches Tempo im großen Baurevier Warschau Früheres jüdisches Ghetto wurde zum größten Wohnviertel Ausbau der Stadt soll 1975 abgeschlossen sein Im Jahre 1975 soll der Ausbau der pol- nischen Hauptstadt abgeschlossen sein. Man rechnet dann mit einer Einwohnerzahl von zwei Millionen. Die polnischen Architekten und Städtebauer versichern, Warschau werde dann eine wirklich moderne Stadt sein. Alle Einwohner freuen sich über die hoffnungsvollen Aussichten, wenn darüber auch knapp zwei Jahrzehnte vergehen sollen. zählt heute wieder 1 100 000 Einwohner. Jahr für Jahr dehnt sich die Stadt aus und rückt an einen Kranz von Vorstädten heran, die bisher nicht aus- gesprochen städtischen Charakter tragen. Zu keiner anderen Zeit haben in Warschau so viel Mauern im frischen Rot der Ziegel- steine geblinkt wie jetzt. Bauplätze und Baugerüste prägen das Stadtbild. Wird in diesem Außmaß und Tempo weiter gebaut, brauchen die Architekten um die Einlösung ihres Versprechens nicht besorgt zu sein. Warschau Es muß aber auch noch viel geschehen. Gegenwärtig mag der Besucher oft noch verwirrt den Kopf schütteln, weil er sich im„Baurevier von Warschau“ nur mühsam zurechtfindet. Es bietet sich kein harmo- nisches Bild. Aber es darf nicht übersehen werden, daß die polnische Hauptstadt zu 80 Prozent zerstört war und bisher mehrere Anläufe von verschiedener Stärke und auch unter verschiedenen Voraussetzungen unter- nommen wurden, um aufzuräumen und auf- zubauen. Der von den Sowjets erbaute Kultur- palast im Zentrum der Stadt mit seiner etwa 250 Meter hohen Spitze ist bisher das höchste Bauwerk. Seine Silhouette be- herrscht Warschau— doch sollte das nicht symbolisch gewertet werden. Von den oberen Stockwerken dieses Palastes bietet sich ein einprägsames Bild der polnischen Hauptstadt dar. Mit einiger Phantasie kann man sich bei einem solchen Rundblick von dort oben vorstellen, wie es einmal aus- sehen mag, wenn in einigen der noch nicht Wieder zu neuem Leben erweckten Bezirke die Trümmer verschwunden sind und an ihre Stelle pulsierendes Leben getreten ist. Die Weichsel teilt Warschau in zwei Hälften, die miteinander durch mehrere Brücken verbunden sind. Auf dem rechten Ufer liegt Praga, das nicht unter den Zer- störungen des Krieges zu leiden hatte und das sich immer deutlicher zu einem ausge- sprochenen Industrieviertel entwickelt. Auf dieser Uferseite ist auch der Stolz der War- schauer Sportler entstanden: Das Stadion des Jahrzehnts, in dem kürzlich der Leicht- athleten-Länderkampf Großbritannien gegen Polen stattfand. Das Stadion faßt 80 000 Zu- schauer. Der Besucher Warschaus, zumal der aus- ländische, wird am stärksten von den Wie- deraufbauleistungen in der Altstadt beein- druckt sein. Dieses historische Stadtviertel Wurde im Verlauf des Warschauer Aufstan- des 1944 völlig vernichtet. Fast die gesamte Altstadt ist wieder aufgebaut. Nur das Ge- bäude der Staatsoper, die erheblich erweitert Wurde, ist noch mit einem Gerüst umgeben. Dieser Stadtteil mit seinen altertümlichen Gassen, den Patrizierhäusern am„Alten Markt“, Wirkt außerordentlich eindrucksvoll. Es hat Besucher gegeben, die Warschau von früher her kannten und die nach einem ersten Rundgang nicht glauben wollten, daß nicht mehr die alten Gebäude stehen— 80 täuschend ähnlich ist der Wiederaufbau ge- lungen. Nur einen Sprung davon entfernt ist etwas ganz und gar Neues entstanden— das größte Warschauer Wohnviertel: Muranow. Hier stand früher das jüdische Ghetto. Mehrgeschossige Wohnbauten in moderner Bauweise ziehen sich jetzt dort entlang, wo noch vor wenigen Jahren ein riesiges Trüm- merfeld war. Im Gegensatz dazu ist der Westen War- schaus noch am weitesten vom Wiederaufbau entfernt. Hier herrscht noch ein Durchein- ander von teilweise stark zerstörten Miets- kasernen, kleinen Fabriken und Werkstät- ten. Alle diese Werkstätten sollen einmal in das Industrieviertel Praga verlegt werden, und hier soll ein neues Wohnviertel ent- stehen. Warschaus zukünftiger Hauptbahn- hof— der gegenwärtige verfügt nur über um zureichende Anlagen— soll in diesen westlichen Stadtteil gebaut werden. Während der Innenstadt Grünanlage kehlen— in manchen neu erbauten Hach straßen sind nur Büro- und Verwaltungs gebäude zu finden, und in den Abendstunde sind die Straßen fast leer— breitet sich im Süden ein weites grünes Reich aus. Es igt das Mokotow- Viertel, eines der schönsten Wohnviertel, in dem zahlreiche repräzen tative Straßen und schöne Parkanlagen le. gen. Zwischen Mokotow und der Innenstad wird nach den vorliegenden Plänen dab Warschauer Studentenviertel entstehen. Der Anfang ist mit dem Aufbau der Technischen Hochschule bereits gemacht. Mit Mokotop Wetteifert um den ersten Platz im Herzen der Einwohner das schön gelegene nördliche Wohnviertel Zoliborz, zu dem bereits vor 30 Jahren der Grundstock gelegt wurde. E. Goerke Allerlei Unglaubliches Hilfsbereitschaft macht sich bezahlt Vierzehn Vorstrafen hatte der 351 hres Zigeuner John Ebenezer Smith auf Seinem Konto, als er wegen Diebstahls eines Wagenz aufs neue festgenommen wurde., Auf der Fahrt zum Gefängnis hatte er eine uner- wartete Chance. Der Polizeiwagen erlitt einen Unfall, und die beiden ihn begleitenden Beamten lagen verwundet unter den Trüm⸗ mern, während er selbst unverletzt blieb. Er nützte jedoch die Gelegenheit nicht, sondern hielt einen anderen Wagen an, um eine Am- bulanz herbeizuholen, und bemühte sich in- zwischen selbst um die beiden Verletzten Danm begleitete er sie selbst ins Hospital, Wo er am folgenden Tag von der Polizei ab. geholt wurde. Als sein Fall vor dem Gericht von Dudley(Worcester) zur Verhandlung kam, bezeugte die Polizei seine Hilfsbereit, schaft und erklärte, so ganz schlecht könne dieser Mensch doch nicht sein. Die Richter gaben ihm daraufhin seine zweite Chanee: sie gewährten ihm eine Bewährungsfrist von drei Jahren, und John versprach hoch und heilig, daß er ein neues Leben beginnen und nie wieder vor Gericht erscheinen werde. std Jeder Prüfung gewachsen! — Mit ihrem taufrischen, natürlichen Geschmack sind die Blauband-Röllchen für feines Brot der ideale Partner. Schon probiert? Lassen Sie sich diesen neuen Genuß nicht entgehen! So verfeinern Sie zartes Gemüse. Lassen Sie mal ein Stückchen Blauband auf feinem Gemüse zerschmelzen! Auch diese àußberst kritische Feinschmecker. — 15 0 9 N 5 0 9 ———— — aan 0 A ne —ñ ——— — — — 2 a—. prüfung besteht Blauband mit höchstem Lob. Immer bleibt ihr taufrischer, natür- licher Geschmack voll erhalten, von der neuartigen Packung doppelt umhüllt und sorgsam abgeschlossen. Blauband schmeckt taufrisch und natürlich! 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Diese„Selbstdarstel- u Wird dereinst eine Steigerung der Inte igen magen ei ischer Biologe konnte bei Kaulquappen di hi 6 ve restieren, die einander nicht erblicken kön- Der englische Dramatiker Ben Honson ein Polnisch 8 quappen die Menge der Gehirnzellen um 126 Prozent vermehren nen, oder an kleinen Schleimpllzen, die tet in 5 Agel ee Bi n diesem Kolloidchemie und Gestaltforschung sind entwickeln beginnt, ist eine andere Technik andere gegenüber, die Jakob von Uexküll vielerlei prächtige Farben und Formen an- pei ihm die Frage vorgelegt wurde, ob der . die beiden Pole, zwischen denen sich die aus dem Arsenal der Physiologen. Besonders eingeleitet hat. Sie wird heute vertreten nehmen, ohne daß die Farben und Formen Mensch seine Existenz frei wählen könne inan! Biologie der Gegenwart bewegt. In der erst- in den USA und in der Sowjetunion werden durch den Basler Biologen Adolf Portmann. jemals einen sie Wahrnehmenden fänden, oder ob Gott ihn dazu zwingen müsse. n Haun genannten Richtung wird mit modernen Mit- diese Forschungen intensiv an Tieren, Pflan- Am Virus das Wesentliche des Lebens zu es sei denn einen mikroskopierenden Men- Jonson antwortete:„Wenn der Mensch 1 upt. teln fortgesetzt, was zu Zeiten Galileis sich zen und— sehr zurückhaltend— auch an entdecken, hält Portmann für ausgeschlossen, schen. Allerdings drüfte die Natur diesen Engländer werden soll, so wird er sich diese W480 anbahnte: mit Mikroskop und chemischer Menschen betrieben. Die Methoden sind in da diese Existenzform der unseren wie über- Zweck nicht„einkalkuliert“ haben. Existenz frei wänlen. Sollte er aber Schotte et aN analyse die Vorgänge der Natur in einzelne beiden Ländern verschieden. Im Westen hält haupt allen differenzierteren Lebensformen Portmann geht mit seiner Auffassung oder Ire werden, so wird Gott ihn freilich us 15 0 mechanische Abläufe aufzulösen, sie experi- man sich an die Erzeugung von Mutationen zu fremd ist. über die zeitgenössische Verhaltens forschung dazu zwingen müssen!“ Schö 5 bt mentell zu prüfen und mathematisch zu er- durch Strahlen und andere Eingriffe in die Dagegen zeichnet sich in jüngster Zeit in hinaus, für die das Verhalten der Tiere h rep kassen. So gelangte man zu den Eiweiß- Erbsubstanz der Keimzellen. In den UdSSR den Forschungsergebnissen Portmanns eine durch Instinktreaktionen und als ein System Das Unge 878 pie l We 1* riesenmolekülen als den vorläufig letzten arbeitet man mit dem Prinzip der„Erzie- Ordnung der Funktionen ab, in der der von„bestimmten Reflexen“ weitgehend er- Gustav Mahler probte in n 83 e Einheiten des Lebendigen. Im Virus, jenem hung“: man verändert die Lebensbedingun- Stoffwechsel, die Fortpflanzung, die Bewe- klärbar f berflöte“. Besonders der Einsatz, bei dem e halb lebendigen, halb kristallinen Molekül, gen der Zuchttiere und Zuchtpflanzen schritt- gung an die zweite Stelle rücken und ein en Aar Kehle elt die Sängerin mit den Worten„Stirb, Unge- aden an] zem man eine Verwandtschaft mit den weise und will sie so zu gesteigertem Stoff- Regulativ gegen die abbauenden Tendenzen logie ihr System nach der Aehnlichkeit von heuer!“ den Speer nach der Schlange zu cen Du chromosomen höherer Lebewesen nachsagt, wechsel, zu größerer Leistung zwingen. in der anorganischen Natur bedeuten. Die Körperformen— nun ein System nach Ver- werfen hat, geflel Mahler nicht. Immer wie- Aae wird die rätselvolle Grenze des Lebens ge- Diesen Strömungen in der Biologie steht, erste Stelle dagegen nimmt hier die„Selbst- haltensweisen anstrebt, ein sogenanntes der ließ er den Einsatz wiederholen. Endlich Mokkotoy sehen, an der man aufzuklären hofft, was allerdings nur in der westlichen Welt, eine darstellung“ ein, die jedes Lebewesen in sei-„taxonomisches“ System. E. M. Rehn verlor die Sängerin die Nerven, trat dicht Adra das Leben übernaupt ist. r ans Orchester und schmetterte in„ rome ö 1 i 8 des Dirigenten:„Stirb, Ungeheuer!“ reit, Vom reinen Experiment bis zur Beein-— 2 2. 5 önnte 55 8 ſussung der Lebensvorgänge ist es nicht Ein Zvitter zwischen belebter und unbelebter Natur o könn it. Dieser Schritt ist bereits getan. Pflanze,. 5 5.. f 5 . Goert 1 75 und sogar Mensch sind Objekte„zweck- Neues aus der Virus-Welt/ Wissenschaftler schuf ein synthetisches Virus Abergläubisch äbiger“ ränderungsversuche geworden.. 5 Der Schauspieler Georges Pitoëff reiste hes dologs Jenn Ros Das Virus, ais geheimnisvolle Erschei- Belebten, sie sind inaktiv. Die beiden Be- Diese Viruszusammenfügung erinnert an„ g Der französische Biologe Jean Rostand will den Eigenarten der Seele dadurch nachspü- ren, daß er im Reagenzglasversuch das Oxi- nung und gewissermaßen ein Zwitter zwi- schen belebter und unbelebter Natur, ist standteile sind meist so angeordnet, daß die Nukleinsäure umbettet wird von dem Pro- einen Vorgang, der sich mitunter an den Chromosomen abspielt, die Erscheinung des eines Tages zusammen mit Igor Strawinsky und einem anderen Freund an die Riviera. Er bot unterwegs Zigaretten an und gab 350Uhrge dationsvermögen der Gehirnzellen ermittelt. vom Forschungsgegenstand allmählich zum„%%% N e* N jedem Feuer. Plötzlich fragte Strawinsler 1 Wagen„Die Entwicklungsvorgänge“, so schreibt eee beginnt, uns die Die neuesten Untersuchungen haben anlagen ausgetauscht werden, indem Stücke 1 V Tune, Au. der amerikanische Biologe H. J. Muller, schliefen SSE es Lebens zu er- nicht nur diese Struktur enthüllt, sondern des einen Chromosoms gegen solche eines 3 me uner. werden sich eines Tages dem menschlichen re 5 5 überdies ergeben, daß man die beiden in- anderen ausgewechselt werden. Jede der Natürlich!“ antwortete Pitosff, fügte zen erlitt Willen weitgehend beugen müssen, viel Wei. den sind Krankheitserreger, die— aktiven Bestandteile wieder so zusammen- entstehenden Teilzellen enthält dann gleich- 1„ 1770 ien leitenden ter, als man sich bisher vorstellen Konnte.“ Weit kleiner als Bakterien— noch durch fügen kann, daß sie ein aktives Virus er- sam ein„synthetisches Chromosom“, einen dam Aber, als Strawins cy Kein 5 Trüm. Durch Hypophysen-Hormon hatte der pol- Filter hindurchgehen, die von Bakterien geben. Auch hat man ergründet, daß die„Hybrid“. wurde, ee hinzu:„Aber keine Spur, blieb, Ir fische Plolose Lamenhof bei Kaulduappen nicht mehr passiert werden können. Sie Nukleinszure der Bestandteil ist, an dem die Pie Möglichkeit, ein Virus aus zwel an- se stverständlich habe ich zwel Zündhelzer 0 30% die Menge der Gehirnzellen um 126% ver- Werden erst im Elektronenmikroskop sicht- Infizierfähigkeit hängt 5 8 5 5 1 1 h benützt!“ Denn der abergläubische Kompo- eine Am. mehrt. Die Physiologen haben sich die Auf- bar. Zwittererscheinungen sind sie inso- Und jetzt hat Fraenkel-Conrat sogar ein 5„ 3 80 Ainet 3 nist wollte gerade die Notbremse ziehen. e eich n. gabe gestellt, diese Versuche so weit zu füh- zern, als sie einerseits in kristalliner Form synthetisches Virus geschaffen, indem er.. an eine Verwandtschaft Kafka und die lieben Verwandten ſerletzten. ken, daß ihre Nutzanwendung am Menschen auftreten, aber die Eigenschaften des Le- es aus den Aufbauteilen zweier verschie- 5 5 5 innen und den in den Chromo- Der seit mehreren Jahren in Amerika Hospital dereinst eine beträchtliche Steigerung der bendigen annehmen, sobald sie in eine dener Naturviren zusammengefügt hat. Er 85 8 Ä Genen, den Trägern der lebende österreichische Lyriker Johannes ollzel ab.] intelligenz erlaubt. Die o geschaffenen Wirtszelle gelangen. Sie entwickeln dann konnte einen„Virushybrid“ erzielen, der e 5 liegt Eine rein äußere Urzidil erzählte kürzlich, als er zu Besuch n Gerit Eigenschaften den nachfolgenden Genera- einen Stoffwechsel und vermehren sich— zusammengesetzt wurde aus dem 1 0 1* 55 3 insofern in Wien weilte, eine nette Geschichte von handlung tionen möglichst ungemindert zu erhalten, beides Kennzeichen des Lebens. Allerdings infektiösen Proteinbestand eines krank- 5 1 8 15 Chromosom die Franz Kafka, den er von seiner Jugend in itsbereil.] könnte die Genetik geeignete Verfahren zur ist ihr Leben zum Teil erborgter Glanz. heitserregenden Virus und dem Nuklein- Substanz, welche die Gene enthält(das Prag her gut kannte. Ein Bekannter kam nt könne Verfügung stellen. Auf elektrischem Wege Denn wohl nur die Vermehrung betreiben säureteil eines nicht krankheitserregenden f 1 1 in eines Tages mit einer Photokamera und ö öntgenbestrahlung sollen„un- sie à i g g g 0 2—5 8. 1 05 3 9 Chromonema), umschlossen ist von einer in Emes SES 1 e Richtet oder durch Röntgen g sollen„u de aus eigener Kraft, der Stoffwechsel ist Virus. Dieses synthetische Virus wirkt im- g 5. 5 einem Vergrößerungsapparat an, worauf ihn Chance:] zweckmäßige“ Chromosomenteile ausge- eine Leistung der Wirtszellen. munisierend, ohne infizierende Wirkung zu Benetischer n ee. Kafka fragte, was das zu bedeuten hätte. skrist von] schaltet werden. N a Chemisch sind die einfachsten von ihnen haben. Das eröffnet Aussichten auf eine Auch beim Virus liegt ja der Anteil, der die„Ich habe damit meine Tante und meine hoch und„Gynokeneses, bei der das Ei ohne Be- Nukleoproteide. Man kann sie in Eiweiß Umwälzung in der Immunonologie und Fähigkeit der Infektiosität trägt die Schwiegermutter aufgenommen“, antwortete nnen und] fruchtung, lediglich durch chemische Reizung und Nukleinsäure zerlegen. Jede dieser Sub- könnte zum Beispiel die Schutzimpfung in Nukleinsäure, eingehüllt in das Protein, das der Photograph. Worauf Kafka erstaunt er- n Werde. oder eine bestimmte Strahlendosis sich zu stanzen für sich zeigt keine Merkmale des neue Bahnen lenken. in dieser Hinsicht inaktiv ist. widerte:„Und das vergrößern Sie noch?“ eee eee gold 15 Der Mann eplatz iSt 1 remington- —— äften. rasiert! e 8 5 5 3 — mit den obigen Zeichen vwWoerden Sie gut beclient— N 3 1 0 KLAVIERE, FLUGEIL Jung. Mann, 24, sucht(außer Samst.) Halbtagsbeschäft, evtl. als Fahrer. Zuschr. unt. Nr. 07135 a. d. Verl. Reparaturen Stimmungen Wir suchen zum 4. Fan. 5 0 1959 einen dürchgebildeten Rundfunk- v. 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Sie stillt vielmehr schon einen Teil des Hungers. Man schmeckt in ihr die ganze Kraft des saftigen Fleisches FFeion lugt Firiscn Suppt 285 —— 22 — Dee 9 N in Mannheim: 1,17. freßgosse Mittelstraße 24 der Veinbrond füt Fortgeschetittene DaHAU EI NEN Selte 18 MORGEN SONNTAG DER FILM, SPRICHT! Hannes Messe VERLANGERT! VON DEM MAN 2 ock BIS EINS CHI. Lilli Palmer O. E. Hasse peter von Eyck Brigiſte Hor ney mer Lodwig Linkmann Gerd Brüdern 1330 160 1830 2100 Frei- gegeben ab 16 Oe Kau EG baren SONNTAG, voRM. 11 UHR IETZTMAILS: Wo DER HiMkEI Saxe EIN FARBFIIM UBER DAS HEILIGE LAND lebensnah. — Ein heißes Eisen unserer Zeit. Samst., 2345 2. Ne— Num. Pl. „„„ die sich verkaufen“ Das heikle Thema der„Call Girls“. Frei. ab 19 J. Täglich: 14.00, 1 18.10, 20.20 Uhr 6.00, 8 ed ig ei Scle 181870 cane S DER FIT Ok 8 E18PiEl! 5 P II Nur noch wenige Tage: THEATER JI, 6 10.00, 11.80, 22.30 Uhr e eee lockende Abenteber. IJOHNNT SHEFFIEID BEVE RL. 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Sanstag, 23. 11. 20.00— 22.485 Ballettabend Großes Haus„Die 4 Jahreszeiten“, von Antonio Vivaldi „Medea“„von Samuel Barber „Der Dreispitz“, von Manuel de Falla Für d. Theatergemeinde(auswärt. Gruppen) Samstag, 23. 11. 19.50— 22.45„Der gute Mensch von Sezuan“ Kleines Haus von Bertolt Brecht, Musik von Paul Dessau Miete A, Halbgr. 11, 17. Vorstellung Th.-G. Gr. A und treier Verkauf Totensonntag,„Der Freischütz“ 24. 11. 20.00— 22.45 Oper von Carl Maria von Weber Großes Haus Miete E, 17. Vorst., Th.-G. Gr. E u. fr. Verk. Sonntag, 24. 11. 14.00— 16.13„Das irdene Wägelchen“ Rieines Haus Für die Mhm. Jugendb. Gr. B Nrn. 531-1060 Sonntag, 24. 11. 20.00— 22.18„Das irdene Wägelchen“ Kleines Haus Miete B. Halbgr. I, 17. Vorstellung Th.-G. Gr. B und freier Verkauf nntag, 24. 11. 11.00 Besichtigung des Nationaltheaters e Eintrittspreis: 1, D*, Schüler 0,5 DRI Montag, 25. 11. 20.00— 22.45„Die Zaubergeige“, Oper von Werner Egk Miete C, 17. Vorst., Th.-G. Gr. C u. fr. 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Das Licht, das sie warfen, erinnerte an den dis- kreten und melancholischen Schein der Lampen, wie sie an den Kutschen leuchte ten, als Marcel Proust noch ein Knabe war. Und plötzlich flel mir das Wort von André Malraux wieder ein, das er mir vor einigen Wochen gesagt hatte, als wir uns unten in der kleinen Halle seines Hauses im stum- men Licht einer chinesischen Ampel ver- abschiedeten.„Le roman est mort!“, hatte er gesagt. Es klang wẽiie„Le roi est mort!“ ohne das trotzige„Vive le roi!“ Ich habe lange über das Wort von Malraux nachge- dacht, als ich durch die vom Geruch der Fische, der Gemüse und der rohen Fleisch- stücke erfüllten Gassen ging. Hier atmet noch Emil Zolas Welt, die Welt des pfiffigen, schlauen und radikalen Kleinbürgertums mit All seinen Leidenschaften, Rankünen und versteckten Träumen, eine Welt, die von Bauernschlauheit nur so wimmelt, gemischt aus sattem Genuß, aus den Flüchen der Männer, den Seukzern der Frauen und aus den Tränen der Versöhnung. Ihre Dichter sind tot. „Le roman est mort.“ Kein Zweifel, der Roman war der Bürgerkönig der Lite- ratur. Seine Wurzeln ruhten in einer kom- pakten Schicht, die sich zugleich als proble- matisch und selbstsicher empfand. Nach außen wurde sie durch eine Konvention zu- sammengehalten, durch eine Art bürgerliches Rituell, das sich heute im Zustand der Ver- änderung und der fortschreitenden Auf- lösung befindet. Der Thron, den der klas- sische Roman von Beginn des 19. Jahrhun- derts bis ins erste Drittel des 20. Jahrhun- derts inne hatte, ist leer, weil sich das gesell- schaftliche Bewußtsein völlig gewandelt, das Beißt, weil sich überhaupt noch kein neues gebildet hat. Mit diesen Worten begann das Gespräch mit Hervé Bazin während eines Essens in der Wohnung von Herrn Privat, dem Direk- tor des Verlags Grasset. Ich hatte die Auf- fassung Malraux' kurz dargelegt und hin- zugefügt, daß dieser größte lebende Schrift- Steller Frankreichs in dem künstlerischen Film den legitimen Nachfolger des Romans erblicke. Bazin widersprach. Er, der drei hoch beachtliche Romane geschrieben hat: „Vipeère au poing“ ODie Schlange in der Faust)„La téte contre les murs“(Mit dem Kopf gegen die Wände) und„aui j'ose aimer“(Wer wagt zu lieben), vertrat mit Leidenschaft die These, daß der Roman als Kunstform nicht im Sterben liege, daß er Wandelbar sei wie das Gesicht der Zeit. Natürlich genüge es nicht, eine Geschichte Kultur-Chronik Der österreichische Dichter Max Mell, der am 10. November seinen 70. Geburtstag feierte, erhielt in Wien die Stifter-Medaille. Mit der 1955 geschaffenen Medaille, die bisher erst em- mal, und zwar an den österreichischen Lyriker Felix Braun, verliehen wurde, sollen hervor- ragende österreichische Künstler ausgezeichnet werden. Die Stadt Köln hat aus Privatbesitz zehn Oelbilder des Malers Max Beckmann aus den Jahren 1924 bis 1949 erworben. Wie die Stadt- verwaltung dazu mitteilte, wurden ihr die Bil- der zu einem Vorzugspreis von der alten Köl- ner, jetzt in Frankfurt ansässigen Familie von Schnitzler- von Mallinckrodt übereignet. Die Bilder werden erst nach dem Tode der Ehe- leute von Schnitzler- von Mallinckrodt endgül- tig in das Kölner Wallraf- Richartz Museum übergeführt, das bereits vier Beckmannbilder besitzt. Die Gemälde werden erstmals im Ja- nuar 1958 im Kölner Wallraf-Richartz-Museum Alisgestellt, gehen dann jedoch wieder in das Landhaus der Familie von Schnitzler-von Mal- linckrodt in Murnau(Oberbayern) zurück. Der Text des Oberammergauer Passions- spiels soll neu bearbeitet werden, falls bis zu den nächsten Spielen 1960„ein geeigneter Mann gefunden wird“. In der Jahres versammlung der Spielervereinigung wurde beschlossen, die Spieler sollten sich in den kommenden Monaten Mtensiver mit dem Textstudium statt mit den üblichen Leseproben befassen. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt plant die Herausgabe der Briefe des Dichters Alfred Mombert, der 1936 in die Schweiz emigrierte und dort 1942 Starb. Im Einvernehmen mit der Nichte des Dichters bittet die Akademie alle Besitzer von Briefen Alfred Momberts, sich mit ihr in Ver- bindung zu setzen. brillant herunter zu erzählen. Der große Roman bleibe die leidenschaftliche Vereini- gung eines Dichters mit dem Glück und Elend, mit dem Schmerz und den Hoffnun- gen seiner Mitmenschen. Nur das Wort löse, Allerdings nicht durch Deklamation und durch den Vortrag philosophisch-metaphy- sischer Spekulationen, sondern durch den merhörten schöpferischen Vorgang der Be- nennung dessen, was vorher unaussprechbar erschien, was namenlos die Seelen ver- dunkle, was namenlos die Triebe wuchern ließe, was die Leidenschaften von der Herrschsucht bis zur Wollust der Unterwür- flgkeit anstachle. nur das unbestechliche und lösende Wort besäße diese Kraft wie vom Anfang aller Zeiten und bis zu ihrem Ende. Hervé Bazin ist ein Schriftsteller, den man in Frankreich wegen seiner Themen einen„romancier noir“ nennt, einen Schrift- steller, der das Dunkel der Seele erforscht. Wie alle, die sich dieser Aufgabe hingeben, ist er ein heiterer Mensch. Er glaubt an die „vierte Dimension“ in der Kunst, an das Unwägbare hinter den Dingen, an das Pneuma, an den Atem, der sie bewegen muß, damit sie Gestalt werden. Er ist ein realistischer Spiritualist, ein Feind jener Vordergrundliteratur, die Europa seit Jahren überschwemmt, aber auch ein entschlossener Gegner des Kultus der Angst, des Snobis- mus der Hoffnungslosigkeit und des Spiels mit dem Absurden. Er zitiert„Medea“: „Dans un si grand malheur que vous reste-t-il? Moi, Moi, dis-je et c'est assez. n einem so grogen Unglück. Was bleibt dir? Ich, Ich, sage ich, und das genügt.) Das ist die Parole eines heroischen Pessi- mismus, der von jeher eines der hervor- ragenden Stigmen der französischen Litera- tur war, von Corneille bis zu St. Exupery, Stoffgarts Staatliche Musikhochschule 100 Jahre alt Die Staatliche Hochschule für Musik in Stuttgart feiert in diesen Tagen ihr hundert- jähriges Besteken. Das Institut, dus heute 431 Schüler kat, war ursprünglich eine pyivate Lehranstalt gewesen, eke es zur Königlichen und später Staatlichen Hochschule umge- wandelt wurde. Unser Bild zeigt(als zweiten von rechts) den derzeitigen Direktor und Komponisten Hermann Reutter im Kreis des Lehrerkollegiums:(von links nach rechts) des Pianisten Wladimir Hrobouski, des Komponisten Johann Nepomul David und des stell- vertretenden Direktors und Klavierlekrers Arno Erfurth. und der heute im Begriff ist, den Existentia- lismus Sartre'scher Prägung abzulösen. Ich habe an diesem Abend lange darüber nachgedacht, ob das Wort von Malraux, daß der Roman tot sei, zu Recht besteht. Es ist ein hartes Wort, ein Abschiedswort einer dpa- Foto großen literarischen Generation an eine ver- gangene Zeit. Aber ist es nicht gleichgültig, Wo der Geist weht und welcher Erschei- nungsformen er sich bedient? Es gibt nur eine Gefahr: daß er uns ver- lägt. Ernst Glaeser Die österreichische Kunst der Gegenwart Z den Ausstellungen der„Oesterreichischen Woche“ Bei der von der Stadt Stuttgart veranstal- teten Oesterreichischen Woche weist die vom Landesgewerbeamt Baden- Württemberg ge- zeigte Ausstellung Johann Bernhard Fischer von Erlach“ sehr nachdrücklich auf die großartige barocke Architektur Oester- reichs zurück. Daß aber diese barocke Tra- dition in Oesterreich sehr lebendig und sehr Vielfältig weiter wirkt, bis in unsere Gegen- Wart hinein, das machen gleich drei andere Ausstellungen sichtbar, die der modernen Kunst Oesterreichs gelten. Die Stuttgarter Staatsgalerie zeigt in ihrer Graphischen Sammlung(bis 31. Dezember) Zeichnungen und Aquarelle von Egon Schiele, die in der Hauptsache aus der Sammlung von Wolf- gang Gurlitt in München stammen. Die Galerie Valentien bringt während des No- vembers im Marquardt graphische Blatter von Alfred Kubin und Plastiken des jungen Fred Gillesberger, der Württembergische Kunstverein aber(bis 8. Dezember) die von Friedrich Welz(Salzburg) zusammengestellte und mit einem schönen Katalog versehene Ausstellung„Die Klassiker der österreichi- schen modernen Kunst von Klimt bis Wo- truba“. Friedrich Welz hat sich wegen der begrenzten Räume in der Schellingstraße alf die ältere Generation, vor allem auf die in den achtziger Jahren Geborenen be- schränkt. Er führt die einzelnen in meist gut gewählten kleinen Kollektivausstellungen dem deutschen Betrachter vor. Wer die jün- geren Kräfte der österreichischen Kunst von heute kennenlernen wollte, mußte ja schon bisher ins Land selber oder zur Biennale nach Venedig fahren. Er erfuhr dabei, daß diese Jüngeren durchaus in der allgemeinen Entwicklung der westlichen Kunst stehen, also auch weitgehend von dem Drang be- stimmt sind, zu abstrahieren. Bei uns kenmt man tatsächlich in weiten Kunstkreisen nur das Werk von Kubin und das von Kokoschka, zu Teilen auch das von Klimt. Zeitlich beginnt die Ausstellung mit dem 1862 geborenen Klimt, in dem noch viel 19. Jahrhundert steckte, Präraffaelismus und Jugendstil, der aber auch weiter zurückgriff, bis ins Byzantinische, was für uns heute das Wichtigere an seinem Oeuvre ist. Dag Klimt über das Süße und Dekorative hinaus auch ein sensibler, kultivierter Maler war, der ein Bild sehr wohl aus der Farbe und nicht aus dem Literarischen zu entwickeln wußte, das machen etwa die Bilder„Unterach am Attersee“ und„Dame mit Federhut“ deut- lich. In dem Damenporträt weht Fin-de- siècle- Atmosphäre. Bei Kubin reicht die Zer- fallsstimmung in größere, in elementare Tie- fen. Die Ausstellung im Kunstverein zeigt auch einige der frühen maletischen Arbeiten Kubins, die in nächtigen, seltsam schwelen- den Kleister farben gehalten sind und„Mam- mutkadaver“ und„Seegespenst“ heißen. Bei Valentien sieht man einige der frühen, sehr realistischen, tonig gebundenen Zeichnungen Wie die gespenstisch an ihrem Strick hän- Seride„Madame“. Darm erst findet Rubin Seinen eigenen unver wechselbaren barock Verknäulten, widerhakigen Strich, der aus dicht wuchernden Gespinsten die Form schafft. Besonders charakteristische Blätter für ihn sind;:„Charon“,„Waldgespenst“,„Rauh- nacht“ und„Aschermittwoch“. Auch Egon Schiele, der erst achtundzwanzigjährig 1918 an der Grippeepidemie starb, ist zunächst und vor allem Zeichner, ein glänzender Zeichner, der wirklich noch etwas von der Sagekraft der Linie wußte. In den letzten Jahren ist er auch zu dem längst verdienten internationalen Ruhm durch gestoßen. Sein Stark erotisch fixiertes Können wird vor Allem in der Staatsgalerie deutlich. Es ist. eine eminent nervöse, sensible, bis zum Zer- reißen gespannte, angespannte Kunst. Fas- zinierend aber, wie Schiele die Form oft nur mit einer Linie, mit der Außenkontur her- Ausreißt. In den Farben ist er nicht elemen- tar. Kokoschka ist mit einer ausgezeichneten Auswahl! vertreten. Sie reicht von dem psychologisch und farbig gleichermaßen in- teressamten frühen Porträt Hugo Caros, bei dem wirklich Kokoschkas berühmter psychi- scher Kontakt mit dem Dargestellten einge- treten zu sein scheint, bis zu den in der Form gleichsam fluktuierenden späten Lamdschafts- und Stadtbildern wie dem von Linz und der Wiener Staatsoper. Ein so berühmtes Bild Wie das erregt expressionistische der in Stuttgart „Freunde“ von 1917%18 in seinen fahlen Far- ben und dem kmolligen Pinselstrich ist in Stuttgart da, ebenso das ausgezeichnete, in der malerischen und der psychischen Sub- stamz gleich dichte Porträt der Gitta Waller- Stein und das aufschlugreiche des berühmten Kunstsammlers Marcel von Nemes. In die Nähe Kokoschkas, in der Art zu malen, aber auch in der Ramghöhe, gehört der 1908 im Alter von erst fünfundzwanzig Jahren aus dem Leben geschiedene, hochbegabte Richard Gerstl. Er hat einiges vom Expressionismus vorweggenommen. Ganz aus hellen kreidigen Tönen ist das gamnzfigurige Porträt des Alexander von Zemlinsky faszinierend ent- wickelt. Auf die wichtigsten der weiteren ausge- stellten Künstler kann hier nur kurz noch hin- gewiesen werden. Beste, noch von Cézanne her kommende Maltradition verkörperte der bereits 1930 verstorbene Anton Faistaller. Das gilt such für den nicht so gleichwertigen, in Wien lebenden Herbert Böckl. Anton Ko- lig, der von 1928 bis 1943 Lehrer an der Stutt- garter Akademie war, ist in seinen frühen, tomig gebundenen Bildern stärker als in den späten mit ihren oft lauten Farben und ihren symbolischen Inhalten. Doch war Kolig stets ein Mann mit einer ursprünglichen Maler- faust. Recht interessant ist auch das Werk des 1949 in New Vork gestorbenen Grazers Wilhelm Thöny, von dem 1951 eine große EKollektivausstellung im Münchner Haus der Kunst zu sehen war und der nicht mit dem „Simplicissimus“-Thöny verwechselt werden darf. Vor dem Bild„Der Schulhof“ aus dem Jahre 1925 denkt mam in der Raumkonzep- tiom und in der Formvereinfachung an Schlemmer, an Meyer-Amden. Die Plastik ist lediglich durch zwei Künst- ler vertreten. Von ibmen hat allerdings der 1907 geborene Fritz Wotruba bereits Welt- ruf. Die gezeigten Arbeiten Wotrubas reichen vom dien realitätsnahen frühen bis zu den kubistischen Röhrenformen von heute. Fred Gillesperger dagegen bleibt an der Realität, vereinfacht sie aber in seinen„Liegenden“ und seinen Tierdar stellungen. Er zeigt aber auch ein knapp und sicher charakterisiertes Porträt von Agnes Fink. Hermanm Dannecker Freitag, 15. November 1987 Nr. — Aristide Maillol Ein Lichtbilder- Vortrag von Dr. G. Bbsch Der Direktor der Bremer Kunsthalle G. Busch hielt den zweiten Vortrag in q dies winterlichen Reihe des Freien Bu 5 Mannheim, die der Plastik unseres Jaht derts gewidmet ist. Nachdem vor ven Tagen mit Rodin der Auftakt gegeben y ging es nun mit Aristide Maillol Wirklich die Bildhauerkunst unseres Säkulums hin Busch, einer der tatkräftigsten und ben sten deutschen Museumsleiter, hat 15 Bremer Institut mit der großen selbst eines der wichtigsten Werke und gerade von dieser breiten und rund schier säulenhaft gebauten Frauenlgur f. konnte er besonders wertvolle Perspekth N zur Kunst dieses südfranzösischen Mette zeichnen. 10 In dem Dörfchen Banyuls-sur- Maillol 1861 geboren, am gleichen 1944 nach einem Autounfall Verstorben, I. oft kolportierte Meldung, er sei von frag sischen Truppen wegen Kollaboration 0 dem Nationalsozialismus hingerichtet um. den, ist nur eine Propagandalüge, die vonde damals in Sigmaringen befindlichen Vichy. Regierung aufgebracht war. Malllolz 5 War Fischer, Schmuggler und Weinbauer 1 jener Landschaft des Roussillon, die Stam. mesmäßig mehr zu Katalanien als An eigentlichen Frankreich gehört; auch Mall selber, darauf wies Dr. Busch hin, habe d8 Katalanische gesprochen und schon früh Katz. lanische Motive gezeichnet. Als der 21 jährig Aristide nach Paris ging, fing er zunächst 8 der Ecole des Beaux-Arts mit Malunterrich an, erst einige Jahre später wendete er Sich der Skulptur zu. Die Frauengestalten abe die er schuf, haben alle etwas von den Bal. ernmädchen seines Roussillon, groß und üppig und von schwellenden Formen. War Rodins Plastik in gewissem Sinne „malerisch“ und impressionistisch bestimm so kehrt Maillol zum Körpergefühl im Sinn der klassischen Traditionen des Mittelmees. raumes zurück. Die Natürlichkeit und Sinn lichkeit seiner Figuren, ihre gleichsam in sich Kreisende Lebensfülle ist in der, der Mann. heimer Kunsthalle gehörenden,„Badenden (1909/10) mit am schönsten verkörpert, Ce. rade im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhundert hat er mit„Méditerranée“,„L'action enchal. nee“ oder„Pomone“ sich bereits Weltruhm geschaffen, in Deutschland vornehmlich durch Harry Graf Keßler und durch die Galen Flechtheim gefördert. Auch Auguste Reno von dem er eine gleichfalls zum Besitz del Mannheimer Kunsthalle zählende Portrait- büste schuf, war von Maillols Kunst frih überzeugt und hat selber unter Maillols Hin- fluß mit plastischen Versuchen begonnen. 2 den bezwingendsten Arbeiten Maillols zählen seine Zeichnungen, die von einer fast bel. Spiellosen Reinheit und Lichtheit der Fom sind. Gerade in seinen letzten Jahren ver Maillol auch wieder zu seinem malerischer Beginn zurückgekehrt und schuf ein paar it heller Plastik verschwebende Bilder. Das Maß und das Angemessene— unten diese Formel stellte Dr. Busch das Oeum von Aristide Maillol. Als jemand einmal di in seite „Venlg Mail Mer Wa „ dicken Beine einer seiner Frauenfiguren be anstandete, meinte Maillol, daß er die Hat monie der Körpermassen suche und daß 2 dieser Figur eben solche Beine gehörten. Be, sonders verwies Dr. Busch noch auf den at chitektonischen Bau mancher Plastiken Mall lols, etwa einer„Trauernden Frau“, die u den leicht geöffneten Beinen, dem darübe gesenkten Kopf, den verschlossenen Armen und der Rundung ihres Leibes an eine Kd. pelle erinnere. Hier sei, so meinte der Rel. ner, bereits etwas von jenem Wechsel vol plastischer und Hohlform vorweggenom. men, wie man ihn heute bei Henry Mocie finden könne. 1 Dr. Josef Knecht, der langjährige Vors. zende des Börsenvereins der deutschen Buch händler, wird am 15. November 60 Jahre a Für seine Verdienste um den Wiederaufbel des deutschen Verlagswesens nach dem Krieg für Förderung der Deutschen Buchmesse un seine Mitwirkung bei der Stiftung des Fre denspreises des deutschen Buchhandels verle ihm die Stadt Frankfurt am Main 1958 r Ehrenplakette. Dr. Knecht, der aus Eisenbad (Unterfranken) stammt, war zuerst Sekreſt des Physikers Professor Dessauer und gehört dann bis 1934 dem Carolus-Verlag in Frankfon als Geschäftsführer an. Seit 1934 ist Dr. Knech im Herder-Verlag in Freiburg tätig, seit eil gen Jahren als Verlagsdirektor. Mit dem Her. der-Verlag gründete Dr. Knecht den Carol Verlag in Frankfurt im Jahre 1945 Wieder — „„ Roman von Vicki Baum Deutsche Rechte del Verlag Miepenhever& Witsch, KSIn- Ber 89. Fortsetzung Pak ärgerte sich ein wenig, daß sein neuer Freund an seinem Srawah zweifelte. „Mein Hahn hat genug Kraft, um noch fünf- zigmal zu kämpfen“, sagte er noch, und dann wendete er sich dem Anblick der Frauen zu. Sie kamen über due Brücke und Warteten, bis sie ihre Türme betreten konn- ten, die an unzähligen langen Tragstangen von den Trägern herbeigeschleppt wurden, ein Turm für jede Frau. Pak konnte nicht schen, ob sie schön waren, teils weil ihr Offenes, langes Haar sie verdeckte und teils Weil ihre Verwandten sie umgaben und innen in die Türme folgten. Sie sind nicht besonders schön angezogen“, sagte er etwas enttäuscht. Die Frauen waren in Weiß ge- kleidet, in einfache, weiße Brusttücher und weiße Kains, aber ihre Haare waren geöff- net wie bei den Prinzessinnen in alter Zeit. „Wie es sich gebührt für diejenigen, die sich freiwillig dem Tod weihen“, sagte ein alter Mann, der Paks Bemerkung gehört Hatte.„Sie sind nicht mehr jung“, sagte der Schmied.„Aber doch noch eitel“, sagte Pak Jachend. Er war im Verlauf seines täglichen Lebens mit Puglug und Sarna eine Art Frauenkenner geworden, Die weißgekleide- ten Frauen hatten Kämme und Spiegel mit- gebracht und schienen damit beschäftigt, ihr Haar zu glätten und so schön wie möglich zu machen für ihren Opfergang. „Es ist nicht an mir, dir zu raten“, setzte der Schmied das Gespräch fort, als die Tür- mie hintereinander aufgestellt waren, so daß nieht mehr viel von den Frauen zu sehen Wär,„aber vielleicht wäre es gut, deinen Hahn zu verkaufen, bevor er anfangt, zu verlieren.“ Pak wollte wütend werden, aber plötzlich begann er zu lachen,„Willst du ihn kaufen?“ fragte er geradezu. Der Schmied schaute ihm ins Gesicht, als Wollte er sagen: Du bist nicht dumm für ei- nen Reisbauern. „Vielleicht,, erwiderte er. „Ich verkaufe ihn nicht“, sagte Pak. In diesem Augenblick schwoll das Geschrei der Träger aufs höchste an. Ihre Gesichter wa- ren mit Ruß und Kalk beschmiert, und sie drohten mit erhobenen Händen den unsicht- baren Geistern, die sich in den Weg stellen mochten. Schwankend stiegen die Türme auf ihren Schultern hoch und gewannen dann ihr Gleichgewicht wieder.„Da oben ist der junge Radja von Tabanan und sein John“, sagte der Schmied und zeigtè an dem großen Turm hinauf. Die Menge begann zu drücken und zu pressen, um hinter dem Leichenzug her zum Verbrennungsplatz z⁊u kommen. Pak sah nicht viel von der Pro- zession, die den Türmen voranging. Er hörte nur das Schreien der Träger und die dröhnende Gamelanmusik. Nur hier und da erhaschte er einen Blick von dem Glanz des Zuges. Lanzenträger, Minister, Adlige, Frauen mit Opfern, Sogar das Lieblings- pferd des toten alten Radja ging mit. Pak gonnte kaum atmen, so hart wurde er vor- nge stoßen. Wie eine bunte Schlange sah die straße aus, gefüllt mit Menschen, Kopf an Fopf, die hinter dem Leichenzug her zum Verbrennungsplatz schoben. Es ist nicht Weit“ sagte der Schmied tröstend. Pak lachte ihrn zu im Gewühl. Ueber den Hahn wurde nicht gesprochen. Als sie dem Verbrennungsplatz näher kamen, schlug ihnen Hitze entgegen und von Zeit zu Zeit trieb der Wind ihnen Rauch in die Augen, der sie weinen und husten machte. „Da oben sieht man am besten“, sagte der alte Mann, der aus Tabanan zu sein schien. Sie folgten ihm eine schmale, glit- schige Böschung hinauf, und wirklich konn- ten sie von dort aus den ganzen Platz über- sehen.„Warum brennt denn das Feuer schon? Das Verbrennungstier ist noch gar nicht hier“, sagte Pak. Eine viereckige Mauer umschloß eine Vertiefung, in der helle Flammen loderten, und davon kam die Hitze und der Rauch. „Für die Frauen“, sagte der alte Mann. „Da bringen sie auch ein Tier.“ Hoch über dem Feuer hing eine Bambus- brücke in der Haft, die an der Unterseite mit frischen Blättern bedeckt war, um sie gegen die Flammen zu schützen. Pak be- mühte sich, auf dem glatten Grund einen kesten Halt zu gewinnen, damit ihn die Menge dahinter nicht umstoßgen konnte. Der Schmied legte ihm den Arm um die Schul- ter, so standen sie fester. Inzwischen war der ganze Zug unten angelangt. Auf einem Stuhl wurde der Pedanda mit seiner hohen Krone getragen. Eine große Schlange, aus Stoff gebildet und reich verziert, verband seinen Tragstuhl mit dem nachfolgenden großen Turm. Als der Zug hielt, erhob sich der Pedanda, griff einen großen Bogen und schoß vie! Hfeile ab nach den vier Richtungen der Wel Geschickt traf er den Kopf der Schlange mit einer Blume, die sich im Flug von dem Pfeil löste. 5 „Wenn ich dir nun vierzig Ringgits bie- ten würde für deinen Hahn?“ sagte der Schmied. Pak schwankte ein wenig auf dem glatten Rand, an die Schulter des Grohßgen gelehnt. Vierzig Ringgits waren eine unge heure Summe. Er hatte noch nie gehört, daß solehe Summen für einen Hahn bezahlt wurden. „Der Hahn wird mir mehr als vierzig Ringgits bringen, wenn ich ihn kämpfen lasse“, sagte er aufatmend. „Du mußt wissen, wieviel er dir wert ist“, sagte der Schmied vernünftig. Unten hatten sie jetzt die Schlange vom Stuhl des Pe- danda losgemacht und um das Verbren- nungstier gewunden, das im Zug mitgetra- gen wurde, groß und prächtig. Der Rauch des Feuers wurde unerträglich. Alles lachte und schrie, als die Träger mit dem großen Turm sich herumdrehten und vor und zu- rück tanzten; dreimal drehten sie den schwankenden Riesenbau, um die bösen Geister irrezuführen, denn diese sind dumm und können nur geradeaus gehen. Dann setzten sie den Turm an eine Bambusbrücke, die zu einer überdachten Plattform aus Erde herabführte. Dort wurde schon der Ver- brennungslöwe aufgestellt. Die Verwandten des toten Radja, sein Sohn und sein Enkel, die mit ihm unter dem obersten Dach des Turmes bis hierher gekommen waren. trugen die weißumwickelte Leiche über die Zrücke hinab, unterstützt von vielen Män- nern. Alles drängte sich jetzt zu dem Löwen, der geöffnet und kür die Aufnahme der eiche bereitgemacht wurde. Der Schmied schrie etwas in Paks Ohr, was dieser nicht verstand, denn der Lärm war noch gewach- n. Das Feuer prasselte, der verbrennende Zambus knallte laut, Frauen sangen, der jamelan spielte, die Träger brüllten, und Baks Kopf wurde ein wenig verwirrt von all dem Getöse und Rauch.„Was sagtest du“ schrie er zurück, Der Schmied gab ihm ein Zeichen, daß sie das Gespräch bei grö- Zerer Stille fortsetzen könnten. Die Leiche lag jetzt schon in dem Löwen, der Pedanda sprach ein Gebet und goß geweihtes Wasser in Strinen in das Verbrermungstier. Die Verwandten umdrängten den Platz und les ten Gaben zu dem toten Radja. Der Game. lan hörte auf zu spielen, und auch der Ge. sang verstummte. Pak trocknete seine. nenden Augen mit einem Zipfel seine Kains. a Da jetzt gerade nichts Besonderes 1 schen War, nahm der Schmied seine fed wieder auf, Er war ein hartnäckiger Man der Schmied, gewohnt, das Eisen zu biegen „Es ist möglich, daß du noch zweihundel Ringgits gewinnst mit deinem Hahn r a die Götter es wollen“, sagte er,„Es ist 3 lich, daß er beim nächsten Kampf 15 wird. Dann wird es dir leid tun, dab 0 Vierzig Ringgits ausgeschlagen hast.. vierzig Ringgits kannst du eine Sawan l fem.“ 5 bei Pak fühlte sein Herz unruhig werden 5 diesen Worten. So ist es, dachte er. E den Göttern gefällt, dann kann mein d. wah beim nächsten Kampf sterben. 5 vierzig Ringgits kann ich mir eine 1 kaufen.„Die Hitze. sagte er etwas 17 lich. Auch unter dem Verbrennungstiet. jetzt das Feuer angesteckt worden, und 5 autem Krachen und bläulichen 299 ergriff es den Löwen, in dem die Seele toten Radja befreit wurde. Ein 3 15 schrei stieg auf, als die Träger jetzt 25 drei kleinen Türmen sich um den Fan drehen begannen. Die Spitzen der d, schwankten mit den kleinen Gruppen 05 verwandten, die den Frauen da oben Zellschaft leisteten. Als die Geister 500 vertrieben waren, wurden die 1 900 der Reihe nach an die Brücke herange nag die über dem Flammenviereck in 2 5 hing, von hohen Pfosten aus Bamb nate stützt. Die Frauen und ihre 8 1 verließen die Türme und gingen mec gf Mitte der Brücke, wo eine Art kleiner sie aufnahm. Sortsetruns lll Ort ist e 2. 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