Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 46, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 54 Pf TZustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- Walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für un verlangte Manuskripte keine Gewähr Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 5. Dezember 1957 Nr. 290 ——— lerausg eber: Mannheimer Morgen berlas. Druck: Mannheimer Groß- listen ckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. 1 betredaktion: E. F. von Schilling; ist Ernst 5 K. Ackermann; Politik: W. Hertz- 1913 bis rode; Wirtschaft: F. O. weber; 5 Musk. leon: w. Gilles, K. Heinz; Loka- 4200 And n K. schneekloth. H. Barchet(Land); ein. 11 gommunales: e Sport Krenz anderen gonales: F. A. Simon; Ludwigshafen: och 805 f Eimpinsky; Chef v D.: O. Gentner; gellx.: W. Kirches. Banken: Deutsche 70 Jahre gn, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, e Wunsch l. Lom. Landesbank, Bad. Bank. samtl. dizin und kunnheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe r immer] n 8 016 Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 Studien en Kom- War dannn. dann in. Jahrgang Nr. 281/ 20 Pf i 8. 1934 her nac! ika. An n in Ney lle, bepor eles ver- ür Kom- n Süd. suchte er land zum ine dann Opà erst. nit dem te Sym- 1 ines um- einer außenpolitischen Sondersitzung des werden Glocken- 1 einem und ge- ler höch⸗ sche Zeit- us Bosch nis einer! Der zweite große Streit zwischen CDU und g Abseits er Neuen Schule im Kt. Seine Meister. ibt er, da „ daß er Jacht die 1 Mozart vier“ zur mimt sich n schien, zum Vor- 1 ihm— Brahms- Sie wird Von der egen sich geschlos- und er- Ber zahl- nermusik, ein Bal- 1 einigen gessenen, Sik ver. al-Gram- blematik ungen in ie Uper⸗ Sein, die det. und Bestand h gelang Amerika hquartet. „Hype: Fantasie en Sym- er hat er im Geist iner Ein- it eigen- les, Gül ⸗ inen Na- 1 Werk, für Kla- die 1932 kgeführte , Jedoch Strawins⸗ können, Außen- Unbeirrt nen Weg. träglich Welt voll n künst⸗ ekenntnis Hierbaren abend veiter 2 s Lehrer Ludewig deen, in wenig glücklich, schlaffen 8 ambusge⸗ voten be⸗ den Hol- ingeboten g jamit sie War an „undd die jeinwärts trauten zurück in 4g hatten d die am läuser in 1 sollten, che Män⸗ ielen, sie ten, wel oren. rgen fort, bei den uf seinel aus, al; its davon, sen Men- 4 it seinem wohl die er einel latte eil zicht, und Schlamm er. le zen“ Eil m Plati ersunkkel 1 sie del „antwor. n sie da- ing folg gp nach den Bundestagswahlen geht auf die gemeinsame Sitzung der beiden Bundestags- ausschüsse für Verteidigung und Auswärtiges m Dienstagabend zurück, die von Außen- minister von Brentano und Verteidigungs- minister Strauß vertraulich über die Pläne er Regierung für die bevorstehende NATO- zonkerenz unterrichtet worden waren. Die dorialdemokraten sind der Ansicht, sie hätten jon den Vertretern der Regierung nur eine genügende Information erhalten. Aus die- em Grunde sei es notwendig, vor dem Bun- lestagsplenum die westdeutsche Auhßenpoli- k zu debattieren. Darüber hinaus werfen die Hzialdemokraten der Union vor, sie habe die Vertraulichkeit der Sitzung durchbrochen Washington. Die amerikanische Regierung glant äußerst weitgehende Etaterhöhungen. die betreffen vor allem das militärische For- schungsprogramm der USA. Die Konferen- ien, die sich seit Tagen in Wshington an- einanderreihen und die in der großen Kon- lerenz vom Dienstag mit Präsident Eisenho- ger ihren Höhepunkt fanden, dienten ihrer Jorbereitung, Das Programm, das Eisenho- her auch gestern mit führenden Politikern der USA erörterte, sieht eine Haushaltserh6- hung um zwei Milliarden Dollar für Vertei- lügungsausgaben, insbesondere Raketen waf- ken, Vor, Ferner ist eine Erhöhung des Aus- lands-Hilfsprogramms um rund eine Mil- Harde vorgesehen. Die Regierung wird außerdem den Kongreß ersuchen, die bis- berigen gesetzlichen Beschränkungen für den Austausch von vertraulichem Material über 5 nukleare Forschung weitgehend aufzu- eben. Der amerikanische Außenminister Dulles soll auf der NATO-Spitzenkonferenz in Pa- is ferner die Errichtung von Raketenbasen und nuklearen Arsenalen vorschlagen, doch handelt es sich hier nicht um„groge Stütz- punkte“, wie ein Kongregabgeordneter, der an den Sitzungen teilgenommen hat, mitteilte. Die Raketenbasen und Arsenale sollen unter amerikanischer Kontrolle bleiben. Die USA erden sich vermutlich auch für einen wei- leren technischen Nachrichtenaustausch mit der NATO einsetzen. ber Beginn der Besprechungen mußte London.(dpa) Die Besprechungen, die bundesaußenminister von Brentano am Mittwoch und Donnerstag in Vertretung des n Grippe erkrankten Bundeskanzlers Dr. Adenauer mit dem britischen Premiermini- der, Harold Macmillan und Außenminister 1 hryn Lloyd zur Vorbereitung der Pariser ATO- Konferenz führen wollte, wurden durch den berühmten Londoner Nebel ver- Ugert. Mit siebenstündiger Verspätung traf . erst am Mittwochnachmittag, als 15 britische Hauptstadt bereits unter einer Bites Nebeldecke im Dunkel lag, nach 85 an Hindernissen reichen Flug in Lon- 1 ein. Bereits der Abflug von Düsseldorf 15 sich um zwei Stunden verzögert. Da uc Landung auf dem Londoner Flughafen Uuüthenbelich war, mußte die Maschine der 1 ansa, die eine Stunde lang über London e hatte, zu dem amerikanischen 1 ärflugplatz Manston, etwa hundert Kilo- 5 er von London entfernt, umgeleitet wer- 105 Die Vorbereitungen des britischen Watt r bertums und der deutschen Bot- . tin London zum Empfang des Ministers, 10 Von Staatssekretär Hallstein und Bundes- 5 von Eckardt begleitet Wird, ge⸗ 90 völlig durcheinander, da sich die Aackünssdelesation nach dem Flughafen . begeben hatten, der zunächst als 5* in Aussicht genommen War. 5 8 und der britische Außenminister 55„die ursprünglich bereits am Mittwoch e zu ersten Besprechungen in 0 mingstreet 10 zusammentreffen sollten, 8 ihre Besprechungen auf Donnerstag schoben.(Siehe auch Seite 2). Die Europa- Verträge sind unter Dach und Fach 5 Haag.(AP) Die parlamentarische Be- 8 der Europa- Verträge fand am Mitt- 18 mit der Ratiflzierung des Vertragswer⸗ 1 über den Gemeinsamen Markt und die kndteom- Gemeipschaft durch die erste hol- de ische Kammer ihren Abschluß. Die bei- een Verträge wurden mit 46 gegen fünf Stim- Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Knapp zwei Wochen vor der NATO- Gipfelkonferenz in Faris droht der Frieden zwischen Sozialdemokraten und CDU durch das Verlangen der SPD nach Bundestages gestört zu werden. Die SPD bat nach einer Fraktionssitzung beschlossen, auf der Sitzung des Aeltestenrates am heutigen Donnerstag diese Sondersitzung möglichst noch vor der Pariser Konferenz zu verlangen. Nachdem sowohl die Bundesregierung als auch die Union erklärt hatten, es gebe keinen akuten Anlaß für eine solche Aussprache im Plenum, haben die Sozialdemokraten angekündigt, sie würden sich auf die im Grundgesetz und in der Geschäftsordnung verankerte Minderheitenregelung berufen, wonach der Bundestag einberufen werden muß, wenn ein Drittel der Abgeordneten dies verlangt. und noch am Dienstagabend Einzelheiten an die Oeffentlichkeit dringen lassen. Die SPD-Fraktion hat acht Empfehlun- gen für das Verhalten der Bundesregierung bei der NATO- Konferenz zusammengestellt, die auch auf die Tagesordnung der gefor- derten Bundestags Sondersitzung gesetzt werden sollen. Nach den Vorstellungen der SPD soll die Bundesregierung in Paris fol- gende Vorschläge unterbreiten: 1. Einstel- lung der Versuchsexplosionen mit Atomwaf- ken ohne Bindung an irgendwelche militäri- schen oder politischen Bedingungen. 2. Die Bundesregierung soll sich einer Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen widerset- zen und dadurch erreichen, daß auch die anderen NATO-Mächte keine Atomwaffen Mehr Geld für Raketen Amerikanische Pläne/ Stevenson ist anderer Meinung Die Teilnehmer an den Konferenzen mit Eisenhower, die am gestrigen Tage fortge- setzt wurden, hatten den Eindruck, daß der Präsident den größten Wert darauf legt, selbst nach Paris zu fahren, und daß ihn nur ein ärztliches Veto davon abhalten könnte. Eisenhower habe wiederholt in die Aus- sprache eingegriffen. Sein Zustand sei nur dadurch zum Ausdruck gekommen, daß er etwas langsamer sprach. Während man sich in Washington bemüht, die beiden Parteien möglichst auf eine Linie bei den Vorbereitungen der NATO-Gipfel- konferenz zu bringen, hat Außenminister Dulles unliebsames Aufsehen dadurch erregt, daß er in einem Rundfunk-Interview mit der Londoner BBC die in letzter Zeit wiederholt angeregten direkten Gespräche mit Moskau abgelehnt hat. Im Zusammenhang mit den amerikani- schen Plänen für die NATO- Konferenz, in de- ren Vorbereitungen bekanntlich auch der demokratische Politiker Adlay Stevenson als „Berater der Regierung“ eingeschaltet ist, hat in Washington Stevensons Erklärung über- rascht, daß er voraussichtlich nicht an der NATO-Tagung in Paris teilnehmen werde, wenn nicht noch zwingende Gründe“ ihn zu einer Aenderung seiner Meinung veranlassen würden. Stevenson gab zum Ausdruck, daß er nicht mit allen amerikanischen Vorschlä- gen einverstanden sei. Brentano geriet in den Londoner Nebel auf heute morgen verschoben werden men der Kommunisten und Dissidenten an- genommen. Die holländische zweite Kammer hatte bereits am 4. Oktober das Vertragswerk mit der überwältigenden Mehrheit von 114 gegen 12 Stimmen gebilligt. Damit können die beiden Verträge fristgerecht am 1. Januar 1958 in Kraft treten. 8 pD beruft sich auf das Grundgesetz Acht-Punkte-Vorschlag der Opposition für die Pariser NATO-Konferenz erhalten. 3. Die Bundesregierung soll die Mitarbeit deutscher Stellen an der Weiter- entwicklung von Atomwaffen verweigern. 4. Die Bundesregierung soll die Stationie- rung und die Schaffung von Abschußbasen Fortsetzung Seite 2 Ein schweres Zugunglück wenige Kilometer von London entfernt London.(AP) Bei einem schweren Eisenbahnunglück, das sich am Mittwoch- abend in nahezu undurchdringlichem Nebel wenige Kilometer vom Londoner Stadt- zentrum entfernt ereignete, sind nach ersten Meldungen mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Der Hastings-Expreß, der infolge des Nebels mit beträchtlicher Ver- spätung den Bahnhof Cannon Street verließ, fuhr auf einen außerhalb des Bahnhofs St. John haltenden Personenzug auf. Das schwere Unglück ereignete sich zur Zeit des stärksten Berufsverkehrs. Es wurde noch dadurch verschlimmert, daß eine Eisen- bahnbrücke durch die ineinandergeschobenen Trümmermassen einstürzte und die Trüm- mer auf die vor Entsetzen oder Schmerz schreienden Passagiere flelen. Ein völliges Chaos war die Folge. Krankenwagen, die an die Unglücksstätte eilen wollten, kamen we- gen der aufs äußerste beschränkten Sicht nur schrittweise vorwärts. Jedem Wagen mußte ein Mann mit Laterne voranschreiten. Einige der leichter Verletzten wurden vorläufig in nahegelegene Häuser gebracht. Andere tasteten sich im undurchdringlichen Nebel zwischen den Trümmern hindurch und warteten darauf, daß sich jemand ihrer annahm. Aus abgerissenen Türen der Eisen- bahnwagen wurden provisorische Bahren verfertigt. Personen, die in der Nähe des Unglücks- ortes wohnen, sagten, der Nebel sei derart dicht, dag sie von dem Unglück nichts hät- ten sehen können. Lediglich ein Sreller blauer Lichtschein, der den Himmel erhellte, und die Schreie der unglücklichen Opfer seien für sie die Anzeichen der Katastrophe gewesen. 5 Der Abschuß des amerikanischen Erdsatelliten wurde allein am gestrigen Tage fünfmal angekündigt und ebenso oft verschoben. Genau zwei Monate nach dem Start des ersten souvjetischen Erdsatelliten soll nun ein amerika- nischer Trabant in den Himmel geschossen werden. Unser Bild zeigt(lines) Wissenschaftler bei der Montage des fünfpfündigen Erdsatelliten und(rechts) die zum Abschuß aufgebaute dreistufige Rakete, die den Satelliten auf seine Bahn tragen soll. Bild: dpa Wer 1958 Rentner wird, bekommt mehr Bemessungsgrundlage neu festgesetzt/ Durchschnittliche Erhöhung 15,50 Mark Von unserem wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Für Sozial versicherte, die ab 1. Ja- nuar nächsten Jahres Rentner werden, sol- len die Monatsrenten um durchschnittlich 15,50 Mark erhöht werden. Dies sieht der Entwurf einer Verordnung über die Be- rechnung neu festzusetzender Renten vor, der am Mittwoch vom Bundeskabinett ver- abschiedet und dem Bundesrat zugeleitet worden ist. Dieser Entwurf geht davon aus, daß die durchschnittlichen Jahresarbeits- Start des amerikanischen Satelliten? Maximalentfernung von der Erde soll 2240 Kilometer erreichen Kap Canaveral Florida).(dpa) Mit größ- ter Spannung wartete die Weltöffentlichkeit am Mittwoch auf den Abschuß des ersten amerikanischen Erdsatelliten. Auf den Tag genau zwei Monate nach dem ersten sowjetischen Vorstoß in den Weltraum Waren auf dem amerikanischen Raketenver- suchsgelände Kap Canaveral auf der Halb- insel Florida alle Vorbereitungen getroffen, um nach zwei sowjetischen Erdsatelliten auch einen westlichen Mond in die Erdbahn zu schießen. Im Gegensatz zu den sowjetischen Wissen- schaftlern, die ihre Vorbereitungen zum Ab- schuß der Sputniks hinter einem dichten Schleier der Geheimhaltung zu Ende führten, hatten die Amerikaner in der Nacht zum Mittwoch einen genauen Termin für den Ab- schuß ihres ersten Satelliten mitgeteilt. Ins- gesamt fünfmal wurde dieser Termin im Laufe des Mittwochs geändert. Ursprünglich War beabsichtigt, dle riesige Vanguard-Rakete noch im Morgengrauen abzuschießen. Stun- denweise wurde der Abschuß dann hinaus- gezögert, bis als zunächst letzter Termin 0.30 Uhr MEZ genannt wurde. Grund für die mehrfachen Verschiebungen des Abschuß termins waren technische Schwierigkeiten, die bei der letzten Ueberprüfung der Rakete und des Satelliten aufgetaucht waren. Der amerikanische Satellit wird erheb- lich kleiner sein als die beiden sowjetischen Sputniks, die am 4. Oktober und am 3. No- vember in der Sowjetunion abgeschossen worden sind. Sein Gewicht wird mit drei bis vier Pfund angegeben, wohingegen die beiden Sputniks 84 und 508 Kilogramm wo- gen. Dafür soll der amerikanische Satellit weiter in den Weltraum hineingeschossen werden als die sowjetischen Sputniks. Die Sputniks hatten von der Erde eine Maximal- entfernung von 932 und 1700 Kilometern. Der amerikanische Satellit soll eine Maximalent- fernung von 2240 Kilometern erreichen. Unermücdliche Trägerrakete Der Moskauer Rundfunk erklärte am Mittwochmorgen in einer Sendung für Nord- amerika, die Trägerrakete des ersten sowie- tischen Erdsatelliten umkreise noch immer die Erde. Im Westen nahm man fast allge- mein an, daß die Trägerrakete sich etwa am vergangenen Wochenende in den höheren Schichten der Erdatmosphäre aufgelöst habe. Zischen Gesfern und Morgen Der DGB- Bundesvorstand hat Bundes- innenminister Dr. Gerhard Schröder in einem Schreiben dringend gebeten, dafür einzutre- ten, daß die Beamten in der Bundesrepublik in diesem Jahr eine Weihnachtsgratifikation mindestens in der Höhe erhalten, wie sie den Angestellten und Arbeitern des öffent- lichen Dienstes tarifvertraglich zusteht. Den Arbeitern und Angestellten der staatseigenen Unternehmen und Verwaltun- gen in der Sowjetzone darf in diesem Jahr wiederum nur ein geringes Weihnachtsgeld gezahlt werden. Es wurde auf 35 Mark fest- gesetzt. Nach einem Beschluß des Präsidiums des DDR-Ministerrates soll dieser Betrag allerdings nur verheirateten Arbeitern und Angestellten gezahlt werden, deren Ein- kommen monatlich bis zu 500 Mark brutto beträgt. Ledige dürfen nur 25 Mark, Lehr- linge nur zehn Mark erhalten. Bundesfinanzminister Etzel hat den bis- herigen, mit den Ländern bereits abge- stimmten Plan zur Neuregelung der Ein- kommensbesteuerung plötzlich fallen gelas- sen. Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, werden von maßgebenden Kreisen der Regierungskoalition vor allem soziale Ungerechtigkeiten, die im vorgesehe- nen Tarif stecken, als politisch bedenklich angesehen. 5 Brigadegeneral Mueller Hillebrand ist zum stellvertretenden Kommandeur der er- sten Grenadierdivision in Hannover er- nammnt worden: Die Umstände der seinerzei- tigen Absetzung des Generals von seinem . Posten als militärischer Personalchef durch Verteidigungsminister Strauß hatte in der Oeffentlichkeit starkes Aufsehen erregt und unter der Truppe erhebliche Unruhe Verursacht. Neuer Landtagspräsident in Niedersach- sen wurde der CDU-Abgeordnete Paul Os- kar Schuster. Der britische Premierminister Macmillan versicherte erneut, dag Großbritannien bei den Verhandlungen über die geplante euro- päische Freihandelszone keinerlei Verpflich- tungen eingehen werde, die den Interessen der britischen Landwirtschaft und der Land- wirtschaft des Commonwealths entgegenste- hen. Die geplante europaische Freihandels- zone sei ein„mutiges“ Konzept. Großbritan- nien müsse alles tun, damit es verwirklicht werde. Zu den Vverwendungsmöglichkeiten der Raketenwaffen schreibt die Zeitschrift„So- Wietskij Flot“, eine von der sowjetischen eee 5:1-Sieg der B-Nationalmannschaft Im Hinblick auf die Fußball-Länderspiele gegen Ungarn fand am Mittwochabend unter Flutlicht auf dem Zachener Tivoli ein Probespiel zwischen der B-Nationalmann- schaft und der deutschen Juniorenauswahl statt, das von der B-Nationalmannschaft mit 5:1(2:1) gewonnen wurde. Kriegsmarine herausgegebene Zeitschrift: „Nicht nur in den Luftstreitkräften hat die Raketentechnik zu einer grundlegenden Um- Wälzung geführt. Sie hat auch die Bewaff- nungsformen moderner Armeen und Flotten gewandelt. Durch die Raketenwaffen können zur Zeit Seeschlachten über eine Ent- fernung von tausend Kilometern geführt werden.“ Drei Aufgaben stellte Parteisekretär Go- mulka dem polnischen Staat und seiner Be- völkerung für das kommende Jahr: 1. Erfül- lung der Produktionsziele des Wirtschafts- planes, 2. Steigerung der Ausfuhren und Drosselung der Einfuhren, 3. Bildung von Warenvorräten zur wirksamen Bekämpfung des Spekulantentums. Gomulka erhob diese Forderung in einer Rede in der Beuthener Oper, wo die zentrale Feier des traditionellen polnischen Bergmannstages stattfand. Go- mulka teilte mit, 1957 seien 900 000 Tonnen Kohle mehr als der Plan vorsah, gefördert worden. Unmittelbar vor der Abreise einer 36- köpfigen ägyptischen Delegation nach Mos- kau, wo die Einzelheiten der sowjetischen Wirtschaftshilfe für Aegypten festgelegt Werden sollen, erklärte der ägyptische In- dustrieminister Aziz Sidky, die sowjetische Anleihe von 62,5 Millionen ägyptische Pfund(750 Millionen Mark) diene dazu, Wahlweise in der Sowjetunion oder in Ost- blockländern Maschinen und industrielle Anlagen zu kaufen und das nationale Indu- strialisierungsprogramm zu beschleunigen. entgelte der Sozialversicherten sich 1956 gegenüber 1955 um rund 6,5 Prozent erhöht haben und daß deshalb die allgemeine Be- messungsgrundlage für die Neufestsetzung von Renten entsprechend, und zwar von 4281 Mark auf 4 542 Mark heraufgesetzt werden muß. Der Bundeszuschuß an die Rentenversicherungsträger wird sich gleich- zeitig im Haushaltsjahr 1958 von bisher 3,4 auf rund 3,6 Milliarden DM erhöhen, und zwar um 166 Millionen Mark für die Ar- beiter versicherung und um 41,6 Millionen Mark für die Angestellten versicherung. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministe- rium kündigte an, daß zu einem späteren Zeitpunkt, aber möglicherweise noch im Laufe des Jahres 1958 auch die bereits lau- fenden Renten gemäß der höheren Durch- schnittsentgelte von Arbeitnehmern aufge- bessert werden sollen. Dafür wird aller- dings ein besonderes Gesetz erforderlich sein. Die Mehraufwendungen der Renten- versicherungsträger wären dabei mit etwa 600 Millionen Mark zu veranschlagen. Neue Verhandlungen der Tarifpartner in der Metallindustrie Bad Soden.(AP) Die am vergangenen Freitag ergebnislos abgebrochenen Tarifver- handlungen zwischen der IG Metall und dem Gesamtverband metall industrieller Ar- beitgeber verbände wurden am Mittwoch unter Vorsitz des ehemaligen nordrhein-westfäli- schen Arbeitsministers, Johannes Ernst, als „Unparteiischen“ in Bad Soden/ Taunus wie- der aufgenommen. Es wird damit gerechnet, daß die Verhandlungen bis Freitag dauern werden. Der Hauptvorstand der Id Metall hat am Mittwoch in Frankfurt beschlossen, die Ta- rike für die 175 000 Beschäftigten in der eisenschaffenden Industrie Nordrhein- West- felens vorerst nicht zu kündigen. Die Kün- digungsfrist lief am 4. Dezember um Mit- ternacht ab. Tarifkündigung bei Sägewerken Die Gewerkschaft Holz hat die Lohntarife kür rund 20 000 Arbeitnehmer der holzver- arbeitenden Industrie in Nordrhein- West- falen zum Jahresschluß gekündigt. Wie die Arbeitgeber am Mittwoch bekanntgaben, for- dert die Gewerkschaft neben einer Lohn- erhöhung um zehn Prozent ein tägliches Ur- jaubsgeld von 1,5 Tarifstundenlöhnen sowie Verbesserungen bei den Alters- und Orts- klassen und den Ausbildungsbeihilfen. Lohnerhöhung im Weinhandel Die Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gast- stätten in Baden-Württemberg hat für ihre Mitglieder einen neuen Lohntarif für den Weinhandel abgeschlossen, nach dem sich die Löhne rückwirkend auf 1. August 1957 in der Spitze um 22 Pfennig erhöhen. Schweres Erdbeben in der ganzen Welt registriert Hamburg.(dpa) Eines der heftigsten Erd- beben der letzten fünfzig Jahre wurde am Mittwoch von Erdbebenstationen in mehre- ren Teilen der Welt registriert. Die Erdstöße waren so heftig, daß Seismographen Tau- sende von Kilometern entfernt in Oester- reich und in Finnland außer Funktion gesetzt wurden. Es wird vermutet, daß sich das Erdbeben in China oder im Himalaja ereig- net hat. Die Erdstöße begannen Mittwochfrüh gegen 5.00 Uhr MEZ und dauerten mehrere Stunden. Wissenschaftler in den USA, in Finnland und in Oesterreich vertraten die Ansicht, daß sich das Erdbeben im Hima- lajagebiet, in Nordchina oder in der Mon- golei ereignet hat. LORGEN Kommentar 1 Donnerstag, 5. Dezember 1957 Es geht um den Kopf Moskau hat gesprochen. Hinfort soll Ket- zerei nicht mehr geduldet werden. Was kurz nach Stalins Tod so scheinbar verheigungs- voll begann, die Abwendung vom Regiment des geistigen Diktats Zu einer etwas libera- leren und menschlicheren Beurteilung von Welt und Weltanschauungen, es war, 80 scheint es, nur ein Zwischenspiel, Ausdruck der Unsicherheit der Erben, des gegenseitigen Mißgtrauens und des Fehlens eines wirklichen Kopfes, der es wagen durfte, die allzu schwere Krone der Alleinherrschaft zu tra- gen. Vor einer Woche hat das kommunistische Konzil geendet, das sich damit beschöftigte, Wie lange noch die Kopflosigkeit im Reich der roten Weltherrschaft ertragen werden könnte. Wird auch die Welt niemals exakt erfahren, was hinter den Kulissen vor sich Sing, eines steht fest, man hat sich dort zu einigen versucht. Der Zustand, daß sich An- ordnungen und Pläne gegenseitig überschlu- gen, daß heute dies und morgen das genaue Gegenteil verordnet würde, daß solcher Wirr- warr Revolten und Empörungen heraufbe- schwor, daß sich ein jedermann von jeder- mann betrogen fühlte, dag darüber die ganze alte Garde stürzen konnte und gar ein roter Bonaparte auferstand, das alles hat die Häupter der Kommunisten aller Länder be- wogen, das Ruder herumzureißen und die Epoche kollektiver Führung zu beendigen. Bei uns im Westen ist diese Wende über den Rummel um den Sputnik und die Hün- din teilweise übersehen worden. Freilich wird es nicht ausbleiben, daß wir schon in den nächsten Monaten erleben, was eigent- lich die Moskauer Deklaration, die bemer- kenswerterweise zuerst vom Radio Peking ausgestrahlt wurde, zu bedeuten hat. Im übrigen war es nicht von ungefähr, daß die Welt gerade aus China erfahren mußte, was da in Moskau ausgerichtet wurde. Mao Tse-tung war es nämlich auch gewesen, der Teierlich erklärte, das sozialistische Lager brauche wieder einen Kopf. Dieser Kopf aber sei die Sowjetunion und in ihr die Kommunistische Partei der UdSSR. Was liegt wohl näher als zu folgern, daß nur ein Chrustschow Kopf dieses Kopfes sein könne. Ist er es aber wirklich? Lange hatte es doch den Anschein, als ob über der Un- sicherheit der russischen Kommunisten ge- rade Mao Tse-tung der kommende rote Füh- rer werden sollte. Wenn er sich nun beschei- den zurückzog und erklärte, daß niemand amders als die Sowjetunion würdig sei, zu Präsidieren, so mag es vielleicht die Klug- heit dem Chinesen eingegeben haben, sich nicht zu sehr hervorzudrängen. Noch ist ja Chima nicht so weit, daß es dem Westen Trotz zu bieten wagte. Außerdem mag es ihn „Mmicht gelüsten, die Erbschaft Stalins anzu- treten. Denn darum handelt es sich eigent- ch. Stalin hat über seinen Tod hinaus ge- Siegt. In Wahrheit ist Chrustschow mit sei- nem ursprünglichen Konzept der Lockerung des diktatorischen Regiments unterlegen. Er hat sich zwar in personeller Hinsicht vorerst Aurchgesetzt. Es ist ihm sogar gelungen, die eigentliche Gruppe einflußreicher Stalinisten auszubooten und darüber hinaus- die dro- hende Gefahr der Anarchie zu überwinden. Nun aber soll er dort weitermachen, wo Stalin aufgehört hatte. Die Moskauer Dekla- ration, daß alle Selbständigkeitsbestrebun- gen und Liberalisierungstendenzen erbar- mungslos ausgerottet werden müßten, dag Revisionismus und bürgerlicher Nationalis- mus unerbittlich zu bekämpfen seien, das Alles knüpft so sehr an Stalins Rüchtlinien und die Epoche Schdanows àn, daß man sich in die dreißiger Jahre zurückversetzt glaubt. Die ganzen alten Propagandaschlager vom Imperialismus und der Aggressionsabsicht des Westens leben wieder auf. Die Wider- sprüche des Kapitalismus werden über alle Koexistenz hinweg erneut verabsolutiert. Kurzum, es scheint, man hat in Moskau nicht hinzugelernt. Ob man darin nun Stärke sehen soll? Die organisatorische und ideologische Ein- heit des Weltkommunismus, die in der Mos- kauer Deklaration erneut herausgestrichen wird, sie überzeugt nicht mehr, wie sie vor zwanzig Jahren überzeugte. Der Nimbus ist verflogen. Damit sei nicht gesagt, daß Mos- kau etwa nicht im Stande sei, den roten Teil der Welt zu führen, aber sein Führungs- amspruch beruht auf wesentlich ganz ande- ren Faktoren als auf Partei und Welt- anschauung. Das weiß auch Mao Tse- tung, der sich zum Schildhalter jener hergibt, die ihm Maschinen, Ingenieure und auch Waf- ken liefern. Das weiß Gomulka, der trotz abweichender Meinung diese papierne De- klaration unterzeichnete. Das weiß vor allem Tito, der es nicht nötig hat, sich einem Machtspruch Moskaus zu unterwerfen. Ob er nun unterzeichnet hat oder nicht, ihn wird der unter Stalin so berüchtigte lange Arm der Komintern nicht mehr belangen Können. i Noch gibt es auch nicht wieder eine Ro- mintern. Selbst eine Kominform hat sich nicht durchgesetzt. Es mag den Anschein ha- ben, als ob durch diese Moskauer Erklärung ein neuer Apparat der roten Internationale vorbereitet würde. Es mag sogar beschlos- sen sein, daß von Fall zu Fall ein Scherben gericht der Kommunisten aller Länder ein- berufen wird. Das wird nichts daran än- dern, daß die Besonderheiten in der Welt- entwicklung über alle dogmatischen Wahn bildungen hinwegschreitet und sogar Ruß- land selbst ein Veto zuruft. Mag es auch scheinen, als ob Stalins Geist erneut erstan- den sei. Mag auch Chrustschow in seiner Re- signation zum Testament des roten Zaren greifen. Die Tatsache, daß das zwanzigste Jahrhundert nicht mehr mit den Methoden des Despotismus zu regieren ist, so oft es duch versucht werden mag, sie wird mit al- len Deklarationen nicht mehr wegzudisku- tieren sein. Ich halte Chrustschow an sich für klug genug, daß er dies einsieht. Ob er es aber noch einsehen kann und darf? Es geht in allen Revolutionen um den Kopf. Rußland und das kommunistische Lager kann ohne Kopf nicht leben. Das ist schon richtig. Aber nicht jeder Kopf ist ein Kopf. Nicht jeder hat darum ihn bis zuletzt be- Halten. Dr. Karl Ackermann Wer regiert nun in Washington? Ein Blick hinter die Kulissen der durch Eisenhowers Krankheit ausgelösten Krise s 5 g Von unserem Korrespondenten Heinz Pol Washington, im Dezember Aeußerlich ist in Washington alles wieder ruhig und die Regierungsgeschäfte gehen ihren gewohnten Gang. Der Präsident be- findet sich auf dem Wege der Besserung, und die Aerzte sind erstaunt, wie blitzschnell diese Besserung fortschreitet,. Die Sturzwel- len erster Panik haben ersehnter Stille Platz gemacht,. Des Präsidenten Krankheit,— nur ein unwesentlicher Zwischenfall? Unter der Oberfläche sieht es anders aus. Im Innern des Weißen Hauses, des Kon- gresses, der Ministerien und Aemter und nicht zuletzt im Kreise von Millionen von Familien herrscht eine gewisse Ratlosigkeit. „Was soll geschehen?“, fragt man sich, und man liegt selbst im Widerstreit mit der Frage:„Ja, muß denn etwas geschehen, kann nicht alles beim alten bleiben?“ Wenn Eisen- hower nur Staatsoberhaupt wäre, ließe sich leicht eine Antwort finden. Ein Staatsober- haupt(Wenigstens in den demokratischen Ländern des Westens) repräsentiert, aber es regiert nicht. Eisenhower ist jedoch zugleich Regierungschef, also Präsident und Minister- präsident in einer Person. Das Mindeste, was nunmehr von Eisenhower gesagt werden kann, heißt: er ist kein gesunder Mann mehr. Drei ernste Krankheiten, darunter eine schwere Operation und dazwischen eine große Zahl von längeren und kürzeren In- dispositionen, würden auch die Widerstands- kraft eines Menschen, der jünger ist als Eisenhower, schwächen. Aber kann Eisen- hower, selbst wenn er es wollte, in diesem Augenblick resignieren? Er hat zwar selbst kurz vor seiner Wiederwahl feierlich erklärt, daß er sein Amt aufgäbe, wenn er sich nicht mehr fähig fühlen würde, es mit allen Kräf- ten auszuüben. Aber viele Männer in der engeren Umgebung des Präsidenten und vor allem in der Republikanischen Partei wür- den ein Abtreten Eisenhowers knapp ein Jahr nach seiner Wiederwahl für eine Kata- strophe halten. Die Welt würde es wahrscheinlich ver- Themen und Darstellungsweise waren frei Junge Mitarbeiter von Dr. Agartz im Zeugenstand Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe, 4. Dezember In der Verhandlung gegen Dr. Agartz traten am Mittwoch vor dem Dritten Straf- senat des Bundesgerichtshofes als Zeugen eine Reihe früherer Mitarbeiter der WISO- Korrespondenz und einige Studenten auf, die Agartz als Wissenschaftler kennengelernt hatten. Einhellig erklärten die früheren Mit- arbeiter, ebenfalls junge Soziologen und Volkswirtschaftler, daß sie eine Mitarbeit abgelehnt hätten, wenn sie gewußt oder auch nur geahnt hätten, daß die Korrespon- denz im wesentlichen aus östlichen Quellen finanziert wurde. Zugleich zeigten die Zeu- gen übereinstimmend die Ziele auf, die nach ihrer Ansicht die wissenschaftliche Zeit- schrift von Dr. Agartz verfolgte. So mein- ten sie, durch die WISO habe die Diskus- sion in Gang gehalten werden sollen, die in der SPD unter Kurt Schumacher und in der Gewerkschaftsbewegung durch das Aktions- programm im Sinne einer betonten sozia- listischen Zielrichtung in Fluß gekommen War. Man wollte, wie einer der Zeugen es formulierte, den sozialistischen Gedanken sowohl in der SpD wie in der Gewerk- schaftsbewegung wissenschaftlich erneuern. Es wurde indessen auch von einem der Zeugen gesagt, daß er und ein anderer Mit- arbeiter der WISO- Korrespondenz in der Zeitschrift die wissenschaftlich- sozialistische Kritik und Untersuchung der Zustände in der Sowjetunion und der Sowjetzone vermißt hätten. Dabei hätte das doch eigentlich eine der Aufgaben der Zeitschrift sein können. Der Zeuge, der das sagte, ein 28 Jahre alter Student der Volkswirtschaft, der wenige Bei- träge für die Zeitschrift geliefert hatte, be- gründete diese Auffassung auch sehr präzise. Er erklärte, daß er zu dieser Ueberzeugung nicht etwa aus taktischen Erwägungen sol- cher Art gekommen sei, daß man in den Verdacht kommen könne, mit den Kommu- nisten zu paktieren, wenn man keinen anti- kommunistischen Artikel in der Zeitschrift veröffentliche, sondern er habe vielmehr als marxistischer Nationalökonom wie auch als Angehöriger der SPD aus grundsätzlichen Erwägungen heraus die Meinung vertreten, daß eine wissenschaftliche Kritik an den Zu- ständen im Osten notwendig sei. Er selbst, so Sagte er, habe leider keine Zeit gefunden, ein derartiges Thema zur gründlichen Bearbei- tung zu wählen, da es umfassender Unter- suchungen und umfassenden Materials be- durft hätte, eine wissenschaftliche Studie über die gesellschaftlichen Zustände im Osten zu verfassen. 5 Einhellig bekundeten sämtliche Zeugen, daß niemand versucht habe, auch Agartz nicht, auf ihre Arbeit Einfluß zu nehmen. Sie hätten sowohl über ihre Arbeitsthemen wie über ihre Darstellungsweise selbst entschei- den können. Es habe sich allgemein um ein „Teamwork“ gehandelt, bei dem die Regel gewesen sei, daß man nur jene Beiträge und Aufsätze in die Zeitschrift aufnehme, die von sämtlichen Mitgliedern einstimmig gebilligt wurden. So sei es auch vorgekommen, daß Aufsätze prominenter Wissenschaftler abge- lehnt wurden, weil man nach heftiger Dis- kussion unter den Mitarbeitern an der Korre- spondenz zu der Meinung kam, daß die Auf- fassung des Wissenschaftlers doch allzu zwei- felhaft und umstritten sei. Man wird viel- leicht von der Aussage des Frankfurter So- ziologen, Professor Abendroth, am heutigen Freitag erwarten dürfen, daß er ein wenig Licht in das Dunkel bringt, das immer noch Dr. Agartz um den Kreis seiner jungen Mit- arbeiter umgibt. Denn immer noch fragt man sich, welche Geisteshaltung diese Menschen haben, die zwar einerseits eine geistige Elite des Wirtschaftswunders darstellen, anderer- seits aber jederzeit schlüssige theoretische wis senschaftliche Beweise gegen die Politik und die gesellschaftlichen Zustände des We- stens zur Hand haben. stehen, wenn Eisenhower, immerhin 67 Jahre alt und großer Schonung bedürftig, es für besser hielte, abzutreten. Aber dieser Wechsel Wäre für die Republikanische Partei und viele Washingtoner Politiker ein großer Pre- stigeverlust. War nicht der ganze erbitterte Wahlkampf des vergangenen Jahres unter der Devise ausgefochten und haushoch ge- wonnen worden, daß Eisenhower unter Ga- rantie mit unermüdlichem Arbeitseifer und ungebrochenen Kräften bis 1960 die Geschicke der Nation leiten und die Zukunft der gro- Ben westlichen Allianz entscheidend mitbe- stimmen würde? Es wird also zu keiner Resignation kom- men dürfen. Aber Vizepräsident Nixon wird nicht nur mehr und mehr in den Vordergrund der politischen Bühne treten, er wird in zu- nehmendem Maße regieren, d. h. Entschei- dungen treffen oder sie in entscheidender Weise mitbestimmen. Er wird, wenn immer Eisenhower sich nicht kräftig genug fühlt den Vorsitz im Nationalen Sicherheitsrat und im Kabinett selbst führen. Aber wird Nixon reale Machtbefugnis ha- ben? Die meisten Kenner der komplizierten Washingtoner Verhältnisse bezweifeln es. Der mächtigste Mann im Weißen Haus ist nach dem Präsidenten dessen offizieller „Assistent“ Sherman Adams. Adams ist nicht nur der Leiter des komplizierten, verwal- tungstechnischen Apparates des sogenannten „inneren Kabinetts“ im Weißen Haus, er ist auch seit langem ein Vertrauter Eisenhowers mit Kompetenzen, die weit über die eines Assistenten hinaus gehen. Aber so lange Eisenhower ihn deckt, kann Adams hinter den Kulissen Dinge erreichen und verhindern, wie sonst niemand in Washington, der Vize- präsident eingeschlossen. 5 Sherman Adams, der sich vor allem in den Intriguen der Partei- und Personalpoli- tik seit Jahrzehnten auskennt, ist nicht ein Mann, der sich ohne weiteres beiseite schie- ben läßt. Er hat die Maschinerie des Weißen Hauses in der Hand. Aber es ist durchaus möglich— und nicht wenige Beobachter be- Bonn will nicht wieder zahlen Frage der Stationierungskosten überschattet Brentanos Gespräche in London Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abs hagen London, 4. Dezember Die deutsch- englischen Gespräche stehen anscheinend unter einem ungünstigen Stern. Bundesaußenminister von Brentano landete infolge des ganz Südengland bedeckenden Nebels mit sieben Stunden Verspätung auf einem anderen Flugplatz als vorgesehen, un- gefähr 120 Kilometer östlich von London. Auch sachlich ist die Atmosphäre für die Gespräche nicht günstig. Die Unterhalts- kosten für die britischen Truppen in Deutschland und die künftige Stärke der britischen Rheinarmee hatten zwar von vornherein unter anderem auf der Liste der Beratungsthemen gestanden. Aber unter dem Eindruck der Reaktion der deutschen öfkentlichen Meinung auf die englische For- derung nach einem erneuten Kostenbeitrag in Höhe vön rund 600 Millionen Mark— eine Reaktion, die in ihrer Heftigkeit in London völlig überrascht hat— drohen diese Fragen, die man politisch als zweitrangig anzusehen gewöhnt ist, das eigentliche Hauptthema, nämlich wie eine engere mili- tärische und politische Zusammenarbeit der NATO-Mächte auf der kommenden Pariser Konferenz durch vertrauensvolles deutsch- englisches Zusammenwirken gefördert wer- den könnte, völlig zu überschatten. Grohbritannien hat inzwischen den NATO- Rat zu einer Entscheidung über die briti- schen Stationierungskosten in der Bundes- republik angerufen. Wie in London bekannt Wurde, stellte die britische Regierung den Antrag,„die finanziellen Bedingungen zu überprüfen, unter denen die Verbände Groß- britanniens unterhalten werden“. Die eng- lische Regierung hat ihre Wünsche nach Sta- tionierungsbeihilfen für die britischen Trup- pen in der Bundesrepublik auch an den WEU-Rat geleitet. Bundesregierung bleibt hart (gn Eigenbericht) Die Bundesregierung ist nach wie vor entschlossen, wie am Mitt- woch von verschiedenen Sprechern in Bonn erneut bekräftigt wurde, den britischen Wünschen auf Zahlung von Stationierungs- kosten nicht nachzugeben,. Diese Haltung würde auch durch die offizielle Mitteilung Unterstrichen, dag die anderen sieben NATO-Staaten, die Truppen in der Bundes- republik unterhalten, bisher nicht mit ähn- lichen Forderungen bei der Bundesregierung vorstellig geworden sind. Außenminister von Brentano, der am Vorabend seiner Reise nach London die Bundestagsausschüsse für Verteidigung und Auswärtiges unterrichtete, hat dies auch den Parlamentariern mitge- teilt. In Bonn wird darauf hingewiesen, daß mam auch den angekündigten Abzug bri- tischer Truppen in Stärke von 13 500 Mann hinnehmen werde, weil die Bundeswehr in kommenden Jahr erheblich verstärkt wer- den könne. Der Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Bundestag, Dr. Karl Mom- mer, versicherte laut dpa am Mittwoch in Bonn, daß Bundesaußenminister von Bren- tano die volle Unterstützung der Opposition genieße, wenn er in London in der Frage der Stationierungskosten fest bleibe. Strauß in Rom eingetroffen Rom.(dpa) Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß traf am Mittwochnach- mittag mit einer Maschine der deutschen Luftwaffe auf dem römischen Flughafen Ciampino ein. Auf Einladung seines italieni- schen Kollegen Taviani stattet Strauß Ita- lien einen offiziellen Besuch ab. Strahlendes Wetter begünstigte den Flug des Ministers, 80 daß er rund eine Stunde früher als vor- gesehen über Rom eintraf. Wie aus der Umgebung des Ministers verlautet, wird Strauß bei seinen römischen Gesprächen die Frage der Bildung eines einheitlichen Kommandos für die NATO- Luftstreitkräfte und die integrierten Ein- heiten dieser Waffengattung anschneiden. Strauß befürworte auch eine Integration des militärischen Nachschubs und ein gemein- sames Programm für die wissenschaftliche und industrielle Zusammenarbeit. Bürgermeister schlug sich wegen einer Bardame Die Stadtväter von Kassel wählten ihn zwar ab, aber Kassels Bürger zahlen 80 Prozent der Bezüge Von unserem Korrespondenten Dr. Siegfried Löffler Kassel, im Dezember Wenn ein Staatsbürger einen anderen schlägt, muß er später auch für den Schaden aufkommen. Das versteht jeder. Wenn ein Bürgermeister einen anderen Staatsbürger verprügelt, kann es geschehen, daß der Bür- germeister noch jahrelang Monat für Monat über tausend Mark von der Stadt erhält. Das leuchtet nicht jedem ein. In dieser Situation befindet sich aber die Stadt Kassel. Der stellvertretende Oberbür- germeister, Siegfried Werder, für den jetzt ein Nachfolger gewählt wurde, hatte an einem Sonntag im Frühjahr 1956 nach Ende der Polizeistunde an der verschlossenen Tür einer Kasseler Bar geklopft und sehr ener- gisch Einlaß begehrt. Nachdem er— zunächst noch mit einigen Bekannten, dann mit der Bardame allein— einige Flaschen Sekt ge- leert hatte, gab er dem Barbesitzer zu ver- stehen, daß er auf dessen Anwesenheit kei- nen Wert lege. Als die Bardame, deren freundliches Wesen vom Bürgermeister zu großzügig ausgelegt wurde, ihren Chef zu Hilfe rief, kam es zu einer von Werder pro- vozierten Schlägerei. Kassels zweithöchster Repräsentant wurde Sonntagvormittag im Wagen des Ueberfallkommandos nach Hause gebracht. Es ist verständlich, daß die Stadt Kassel in Zukunft auf die Diensteè des Herrn Werder verzichtet— selbst seine Partei will nichts mehr von ihm wissen. Sie stellte den Antrag, ihn vorzeitig aus seinem Amt abzuberufen. Das ist nach§ 76 Absatz 1 der Hessischen Gemeindeordnung möglich, wenn sich min- destens zwei Drittel der gesetzlichen Zahl der Stadtverordneten(nicht nur der anwesenden) dafür aussprechen und das ein zweites Mal frühestens vier Wochen nach der ersten Ab- stimmung tun. Im Falle Werder gab es keine Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien, er wurde einstimmig abgewählt. Nun hat der zitierte 8 76 aber noch einen Zweiten Absatz. Er garantiert dem abge- wählten Bürgermeister einen Anspruch auf die Versorgung, die ihm zugestanden hätte, wenn er seine Dienstzeit ordnungsgemäß ab- solviert hätte— die Dienstaufwandsentscha- digung natürlich ausgenommen. Diese Be- stimmung hat durchaus ihre Berechtigung: In Gießen 2z. B. geflel nach einer Verschie- bung der Mehrheitsverhältnisse im Stadt- parlament der FDP der CDU-Oberbürger- meister nicht mehr. Sie wollte einen Sozial- demokraten an der Spitze der Stadtverwal- tung sehen. Mit vereinten Kräften wählte man schließlich den CDU-Oberbürgermeister ab, obwohl man ihm keine dienstlichen Ver- fehlungen vorwerfen konnte. Es wäre unge recht, sollte der Mann, der einem Rechen- exempel der Parteien zum Opfer fiel, keinen Versorgungsanspruch haben. Im Falle Werder ist es anders. Da es keine„Lex Werder“ gibt, zieht er den Nutzen aus die- ser Bestimmung. Die Stadt Kassel hatte nur die Möglichkeit, im Rahmen eines Dienst- strafverfahrens die Bezüge aberkennen zu lassen. Das gelang aber nur in sehr geringem Maße. Der Dienststrafhof beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof schloß sich dem Ur- teil der Dienststrafkammer Kassel an: Kür- zung der Bezüge um 20 Prozent auf die Dauer von fünf Jahren. In der Praxis sieht das so aus, daß Herr Werder, der knapp eineinhalb Jahre im Amt. War, bis zum Jahre 1961— also fast fünf Jahre lang— pro Monat rund 1200 Mark dafür überwiesen bekommt, daß er nichts tut. Wenn diese Zeit herum ist, erhält er Wieder die vollen Bezüge, d. h. er kann sich dann pensionieren lassen(da er vor seiner Wahl bereits einige Jahre Regierungsrat War, hat er bis 1961 die vorgeschriebene zehnjährige Dienstzeit bestimmt erreicht) und darf dann Monat für Monat rund 600 Mark nach Hause tragen. 1200 bzw. 600 Mark, die die Bürger Kassels mit aufbringen müssen. Die Richter sind nach dem Gesetz unab- hängig. Sie werden ihre Gründe für dieses Urteil haben. Für ein Urteil, das allerdings nicht befriedigt. Gewiß, es gibt schlimmere Delikte. Es mag durchaus berechtigt sein— wie es vor einigen Monaten geschah— einen „kleinen“, auf Lebenszeit angestellten Be- amten zu entlassen, weil er sich durch einen Ehebruch seiner Stellung nicht würdig er- wiesen hat. Dann wäre es aber auch ange- bracht, einen stellvertretenden Oberbünger- meister zu entlassen, der sich wegen einer Bardame schlug. gegenüber dem Vorjahr um drei Prozen Donnerstag, 5. Dezember 1957/ Nr 211 . fürchten eine solche Entwicklung Machtkampf zwischen Vizepräsidenten un, dem Apparat des Weißen Hauses nur 3 Wirrwarr zur Folge haben wird, ein 11 0 schiedenes Tauziehen, eine überflüssige 71 schwendung von Energie und gutem Wiler Mit einem Wort, einen Zustand, in dem 115 mand wirklich regiert, niemand Wirklich Ves antwortung trägt. e dal de: Schwierige Situation der mitteldeutschen Kirchen Bielefeld.(AP) Die Staatsleistungen 10 der Sowjetzone an die evangelischen Lan deskirchen, die in Artikel 45 der Ve 1 der Sowietzonenrepublik rechtlich begrün det sind, wurden im Verlauf der Letzten Jahre um rund 40 Prozent gekürzt. teilt 5 Informationsblatt der Evangelischen Kurd in Deutschland,„Evangelische Welt“ in sei. ner neuen Ausgabe mit. Die Einnahmen aug Kirchensteuern seien in Ostberlin in de letzten Jahren durch die 1953 Wirksam 0 wordene Kündigung des Lohnsteuerabzugs. verfahrens bei der Einziehung der Kirchen steuer und durch eine einschneiden Rundverfügung des Justizministers Pr. Hilde Benjamin ebenfalls erheblich zurücegega. gen. Ende 1956 sei als Folge dieser Mag. nahmen insgesamt in Ostberlin und der Sowjetzone ein in die Millionen gehende; Rückgang an Eirchensteuern fühlbar ge. worden. Außerhalb des Gottesdienstes ei ez infolge der Auslegung der Sammlungsgesetz fast unmöglich geworden, von den Gemein. den Opfer zu erbitten. 5 Im Namen der Sozialdemokratie ver. sicherte der parlamentarische Geschäfts. führer der SPD- Bundestagsfraktion Dr. Mommer, am Mittwoch vor Pressevertretem die protestantischen und katholischen Kir- chen der wärmsten Sympathie und Unter. stützung bei ihrem Ringen um Freiheit und Selbständigkeit in der Sowjetzone. SowWjetzonale Wirtschaftslage im Spiegel der Statistik Berlin.(we.-Eig.-Ber.) Nach einer Mit. teilung der Zentralver waltung für Statisti der Sowjetzone, die— wie üblich kast jede konkrete Zahlenangabe vermissen lag, wurde die Industrieproduktion in den ersten neun Monaten des Jahres um sieben Prozent über. erfüllt, obwohl sich der im ersten Halbjabt erzielte Planvorsprung„einiger Erzeugnisse im dritten Quartal wieder verringerte. Nich erfüllt wurde der Plan der Rohkohlenför- derung, was eine verspätete Inbetriebnahme neuer Energiekapazitäten und Verluste dei Energieerzeugung zur Folge hatte. Wegen „Fehlens bestimmter Ausbaumaterialien wurde bisher auch das Wohnungsbaupro- gramm„ungenügend erfüllt“. Die Löhne der Produktionsarbeiter Sind nach dem Bericht im selben Maß wie ihr Arbeitsproduktivität angestiegen,„was elt ungünstiges Verhältnis ist“, während di Selbstkosten der zentral gelenkten Betrieb rfassung sanken,„was noch nicht ausreicht“. D staatlichen Investitionen erhöhten sich den ersten drei Quartalen um vier Prozen bei der Energiewirtschaft jedoch um 34 Ph. zent. Von der land wirtschaftlichen Produs tion werden„wesentliche Fortschritte“ un die Bildung von 77 neuen landwirtschaft lichen Produktionsgenossenschaften(UPG gemeldet. Die Gesamtzahl dieser Genossen schaften, die mit 1,6 Millionen Het 24,5 Prozent der gesamten Nutzfläche de DDR bewirtschaften, erhöht sich damit a 6399. Der Einzelhandel erhöhte seinen Um satz auf 108 Prozent, das heißt, daß jede Einwohner im Durchschnitt für 120 Mar mehr Waren als in der Vergleichszeit 195 kaufte. Für einen Gesamtbetrag von rund einer halben Milliarde Mark nahm die Be völkerung der Sowjetzone die staatlichen Abzahlungsgeschäfte in Anspruch. SPD beruft sich. Fortsetzung von Seite 1 für Mittel- und Langstreckenraketen in Bundesgebiet verweigern. 5. Der technisch und organisatorische Einbau der Bundes wehr in die NATO soll nicht bis zu einen Grad vorangetrieben werden, daß später di Aenderung des militärischen Status beide! Teile Deutschlands unmöglich wird. 6, Pi Bundesregierung soll Verhandlungen alle beteiligten Mächte über die Schaffung eine atomfreien Raumes in Europa anregen. Die. ser Vorschlag schließt nach Mitteilung Mom. mers auch direkte Verhandlungen Zwische Moskau und Washington ohne Beteiligun anderer NATO-Mächte nicht aus. 7. Ferne wünscht die Sp, daß über den Abzug de auf deutschem Boden stationierten Truppel von den beteiligten Mächten verhandel wird. 8. Schließlich fordert die Sp, daß di allgemeine Grundlage der NATO-Politik 1 Lichte der gegenwärtigen Weltlage über prüft wird. In einem Rundfunkvortrag hat der SPO. Vorsitzende, Erich Ollenhauer, den Vorschla, von Carlo Schmid und Erler aufgegriffen uu erweitert, wonach die Atommächte, 0 allem die Vereinigten Staaten und die 80 wietunion, direkt einen politischen Ausgleic suchen und Verhandlungen über Kontroll und Abrüstung aufnehmen sollten. Olen. hauer setzte sich dafür ein, daß besondel die Deutschen sich einer solchen Entw.icklunt nicht entgegenstellen sollten, selbst Wenn 51 und andere Nationen nicht mit am Vel handlungstisch sägen, In diesem Zusammen hang wurde als bemerkenswert bezeichne daß Ollenhauer die Pariser Konferenz„be deutsam“ nannte und den Wunsch ausspra daß die erkrankten Regierungschefs, Eisen hower und Adenauer, bis dahin wiederher gestellt und persönlich an den Beratungel teilnehmen könnten. Kennans Vorschläge abgelehnt (A) Die Bundesregierung müfte die Vt schläge des amerikanischen Ostsachverstäl digen, Kennan, zur Lösung der deutsches Frage und der Spannungen in Mitteleuros ablehnen, falls sie auf eine Neutralisierud Deutschlands hinausliefen, erklärten anmtlicd Kreise am Mittwoch in Bonn. Es wurde de tont, daß die Bundesregierung im Eine nehmen mit ihren westlichen Bündnispar 775 nern auf dem Grundsatz beharren mils“ der euro- päischen Frage in keinem Fall die N daß Vorschläge für die Lösung dungsfreiheit einer gesamtdeutschen rung einschränken dürften. Siehe auch Seite 12 Ir. 281 — Jas“ Das k ſochabe n einer anläblict Nachwa versehe! Labour- vährend zuls seil let 97 m die 9 8* Sechs zssigun tierte in 1 Jahre peisaufr bord ihr lassen, 2 Das b eton“, 0 einem 2 geschlag Wie die hat die dürktig nach Sü Uebe em Dies gen Vor enweise meterlar den Au erlitt V ruhte de Von It Südi kalien fülle ge gchneed dieb der Jeapel gchnees schnee w echnitte Die Brüssele erwarte gig Mil! einmali; Ausstel! jetzt fe 105 belt gungen kulture! vor, an nehmen Die „Roter Tatsach amerike dos“ m befinde auf hir nervöse auslöse! kannt, mehrere davon und eir Verteid keine a gekährl entlade Der bat nac 14 Jahr haben, seine wurde Leiche einem Proc kühren⸗ Motors (Kanad über 10 zungen auf die drohen gierun; Pole angetri nellen von 53 von 20 — die 801 Paris minist. Union, Turop: der B päische Luxem Wien zum T weilige und w zenein Befür! zentrat mm ein unnöti dern 1 ten de bieb europe der Le 9 damten bieten trale 3 überbi Jaupl, tische Union Anbeg Anfan 7/ Nr. L daß de enten und mur eine ein unent. sige Ver. m Willen dem nie. Klich ver. n en tungen in chen Lan- * erkassung u begrün- er letzten t, teilt dag den Kirche lte, in sei. ihmen aug n in den rksam ge. lerabzugs. U Kirchen. mneidenc; Dr. Hilde ückgegan. eser Mah. und der gehender hlbar ge- stes Sei eg ngsgesetze 1 Gemein. atie ver. Geschäts. ction, Dr. wertretern chen Kir- nd Unter. eiheit und tslage einer Mit. r Statistik — fast jede läß, wurde sten neun zent über. Halbjahr e gochabend 1. 2619 Donnerstag, 5. Dezember 1957 3 HORGEN Vas sonst noch gescha g. Das britische Fernsehen mußte für Mitt- eine Wiederholung ansetzen, weil n einer politischen Sendung der Parteien anläblich 8 5 n 3 Nachwahl am Dienstagabend ein peinliches versehen unterlaufen War. Im Bilde war der Iabour-Kandidat Levin gezeigt worden, yanrend die Bandaufnahme des Wahlauf- lll seines konservativen Gegners Bingham el, und danach hatte die Sendeleitung Bing- dam die Worte des Labourmannes bildlich n den Mund gelegt. * Sechs Monate Gefängnis wegen Vernach- lssigung der elterlichen Fürsorgepflicht dik- erte in Tripton England) ein Gericht dem Jahre alten James Langford zu. Die Be- peisaufnahme ergab, daß die Familie Lang- tord ihre Kinder nahezu hatte verhungern nassen, aber einen Fernsehapparat besaß. * Das britische Polarforschungsschiff, Shack- eton“, das am Samstag in der Antarktis bei enem Zusammenstoß mit einem Eisberg leck geschlagen wurde, ist wieder manövrierfähig. pie die britische Admiralität dazu mitteilte, bat die Besatzung des Schiffes das Leck not- lürktig abgedichtet. Das Schiff fährt jetzt aach Süd-Georgia. 5 f Ueber weiten Teilen Großbritanniens lag em Diestag eine dichte Nebeldecke. In eini- gen Vororten Londons betrug die Sicht stel- enweise nur fünf bis zehn Meter. Kilo- neterlange Autoschlangen stauten sich auf en Ausfallstraßen. Der Eisenbahnverkehr erlitt Verzögerungen und auf der Themse ante der Schiffsverkehr. * Von einer ungewöhnlichen Kältewelle i Süditalien betroffen. Fast aus ganz Süd- alien wurden am Dienstag erneut Schnee- tale gemeldet. Auf dem Vesuv liegt eine gchnesdecke von acht Zentimetern. Im Ge- diet der Stadt Campobasso nordostwärts von Jeapel wehen seit drei Tagen schwere schneestürme. Die Stadt ist durch einen Schneewall von der Außenwelt abge- schnitten. * Die im April beginnende halbjährige grüsseler Weltausstellung wird neben dem erwarteten Besucherzustrom von rund drei- zeugnisse“ erte. Nicht kohlenför riebnahme luste der e. Wegen aterialien ig Spaupro- beiter sind 3 Wie ihr „Was el hrend di n Betrieb i Prozen icht“. Di ritte“ un Wirtschaft zeit 195 von run m die Be staatlichen aketen in technisch Bundes. zu einen später di tus beide! rd. 6, Dit ngen alle“ kung eine egen, Die. ung Mom. 1 Zwischen zeteiligung 7. Fernel Abzug del n Truppen verhandel D, daß di Politik in age über. der Sp. Vorschlag griffen un achte, vo! id die 80, n. Ollen- besonder L t wenn si am Vel usammen. bezeichne erenz„be ausspra fs, Eisen- viederher. eratungel unt e die Vor chverstän- deutsche tteleurop alisierunt n amtlich wurde be. n Einver: adnispar- en müsse der euro- Entschei- 5 en Regie — dig Millionen auch Mittelpunkt einer bisher einmaligen Weltausstellung werden. Wie die Ausstellungsleitung mitteilte, liegen bereits jetzt feste Tagungsanmeldungen von rund 105 belgischen und internationalen Vereini- zungen für Kongresse wissenschaftlicher, kultureller, professioneller und sonstiger Art vor, an denen fast 50 000 Menschen teil- nehmen werden. * Die Zeitschrift der sowjetischen Armee, „Roter Stern“, griff mit großer Schärfe die Tatsache an, daß sich ständig Flugzeuge des amerikanischen„strategischen Luftkomman- dos“ mit Atombomben an Bord in der Luft befinden. Die Zeitung weist warnend dar- auf hin, daß die falsche Bewegung eines nervösen amerikanischen Fliegers den Krieg auslösen könnte, und schreibt:„Es ist be- kKanmt, daß es in den Vereinigten Staaten mehrere Millionen Irre gibt. Verschiedene davon sind in der amerikanischen Armee— und einer von ihnen war der(verstorbene) Verteidigungsminister Forrestal“. Es bestehe keine ausreichende Garantie dafür, daß diese def gefährliche Situation sich nicht eines Tages entladen könne. * Der 17jährige Robert Fleig aus Chikago hat nach Angaben der Polizei gestanden, die 14 Jahre alte Mary Lou Wagner getötet zu haben, wũꝛeil sie sich geweigert hatte, auf seine Anträge einzugehen. Das Mädchen wurde seit Freitagabend vermißt. Ihre Leiche wurde in einem seichten Tümpel in einem Vorort gefunden. * Produktionseinschränkungen der drei führenden Automobilproduzenten General Motors, Chrysler und Ford haben in Ontaris (Kanada) zur unfreiwilligen Arbeitsruhe von über 16 000 Arbeitskräften geführt. Die Kür- zungen sind nach den Angaben der Werke auf die Zurückhaltung der Käufer angesichts drohender steuerlicher Maßnahmen der Re- gierung zurückzuführen. * Polen will bis 1970 ein durch Atomkraft angetriebenes Schiff fertigstellen. Nach offi- nellen Angaben soll es sich um einen Tanker von 53 000 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 20 Knoten handeln. einer bevorstehenden Unterhaus-, Versuch zeigt: Tiere helfen Menschenkinder erziehen Experiment in der Schule für schwer erziehbare Kinder/ Tiere auch aufmunternde Genossen für kranke Kinder Die moderne Pädagogik schätzt die psychischen Zusammenhänge zwischen dem Kind und seinem Umgang mit Tieren hoch ein und hat sie sich für die Erziehungs- Praxis bereits dienstbar gemacht. In Deutschland hat ein Lehrer, der gleich- zeitig Minister ist, diesen günstigen Einfluß der Tiere auf das kindliche Gemüt in die Schularbeit einbezogen. Arno Hennig, Kul- tusminister in Hessen und bis vor kurzem Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Kultusminister, hat es dem Leiter der Schule für schwer erziehbare Kinder in Idstein im Taunus ermöglicht, für die Schule Tiere an- zuschaffen. So zogen denn in die Klassen- zimmer Gefiederte und in schönen Aquarien- becken auch bunte Fische und draußen in die Gehege Gehörnte und bunte Fasnen, Hühner und anderes Getier ein. Der frühere Lehrer Hennig hat nur eine Bedingung ge- stellt: Die Kinder, mit denen Väter und Mütter zu Hause nicht fertig werden, oder die vielfach gar keine Eltern mehr haben, müssen— natürlich unter Aufsicht—„ihre“ Tiere selbst pflegen und hegen. Verblüffend War bisher das Ergebnis dieses hoch inter- essanten Experiments. Die sonst so schwer zu leitenden und Ermahnungen oder gar Zwang kaum zugänglichen Kinder fütterten ihre Schutzbefohlenen pünktlich und ohne Widerstreben. Sie reinigten regelmäßig und ganz von sich aus die Käfige. Kurzum— sie fügten sich gern in die neue, durch die Tiere mitbestimmte Ordnung der Schule und ge- wannen so wieder Gemeinschaftskontakt. Hatten sie sich aber erst einmal an Ord- nung, Pünktlichkeit und Genauigkeit ge- wöhnt, so wehrten sie sich nicht mehr da- gegen, als es um andere Aufgaben und Pflichten des Alltags ging. In Deutschland hat auch ein anderer Mann, ein angesehener Forscher, seine Stimme für die Kindererziehung mit Hilfe von Tieren, besonders von Hunden, er- hoben. Professor Konrad Lorenz hat seine Kinder, als sie nooch klein waren und auf allen Vieren durch die Wohnung krabbelten, mit seinen fünf Hunden zusammen tollen lassen. Die Bürschlein standen mit den Hun- den auf Du und Du, richteten sich mit ihrer Hilfe auf und hatten jedenfalls großes Ver- gnügen am Zusammensein mit den Vier- beinern. Und Lorenz rühmt solcher„Koe- dukation“ nach:„Kinder, die auch nur eini- germaßen mit angeborenem Taktgefühl be- gabt sind, lernen so bereits in Zartestem Alter Rücksicht nehmen— gewiß eine wert- volle Erwerbung.“ Müssen aber die Mütter Angst vor Krank- heiten haben, die über die Tiere auf die Kinder übertragen werden? Dr. Bernhard Grzimek, der bekannte Tierschriftsteller und Zoodirektor in Frankfuret am Main, von Hause aus Tierarzt, sagt dazu:„Es gibt nur recht wenige Krankheiten von Hunden, Vögeln und Katzen, die auf den Menschen übertragen werden können. Die weitaus grö- Bere Anzahl der Krankheiten kommt nur auf die jeweilige Tierart beschränkt vor. Das gilt auch für Würmer.“ Eine Ausnahme macht nur eine bei Hunden vorkommende Bandwurmart, sich als Finne statt in Schafen auch im Körper des Menschen ent- wickeln kann. Dieser Bandwurm lebt als Schmarotzer in Hunden, aber nur in Ge- genden mit umfangreicher Schafhaltung, wenn Hunde finnige Teile geschlachteter Schafe gefressen haben. Bei Stadthunden tritt diese Bandwurmart nicht auf. Aber nicht nur für schwierige und nor- male Kinder kann der Umgang mit Tieren großen Gewinn bedeuten. Tiere sind ideale und aufmunternde Genossen für kranke Einder. Das Kinderkrankenhaus der ame- rikanischen Universität von Michigan in Ann Arbor unterhält seit Jahren eine ganze Menagerie. Sie beherbergt kleine Enten, Ferkel, Kaninchen, Kälbchen, Coati Mundi (waschbärartiges Tier), die die kleinen Patienten von ihrer Krankheit und von der Krankenhausatmosphäre ablenken. Allein über die bloße Anwesenheit von ein paar Entlein, die in einem Bassin herumschwim- men, vergessen die kranken Kinder Krank- heit und Schmerz. Manche der Tiere sind zu einfachen Vorführungen abgerichtet und be- geistern die kleinen Kranken durch ihre Kunststücke. Heinz Ockhardt 12 5 Forscher lernten an lernenden Katzen Elektrische Vorgänge im Gehirn Was spielt sich eigentlich im Gehirn bei Denkprozessen, bei Lernvorgängen usw. ab? Zur Lösung dieses Problems, das die Physio- logen behext, lieferte eine Arbeitsgemein- schaft von Forschern der California Uni- versität in Los Angeles mit Experimenten an Katzen einen wichtigen Beitrag. Kürzlich be- richtete dessen Leiter, E. Roy John, über die ersten Ergebnisse. Gearbeitet wurde mit Katzen, die darauf trainiert worden waren, auf bestimmte Reize nicht zu reagieren. Durch Chemikalien konnte man die Reizantwort der Versuchs- tiere in spezifischer Weise beeinflussen. Die Art der Reizbeantwortung hing ab von der chemischen Zusammensetzung der einge- spritzten Stoffe und vom Ort der Einsprit- zung(Blutbahn oder Hirn). Katzen, denen man beigebracht hatte zu springen, sobald sie entweder einen bestimmten Ton hörten oder ein bestimmtes Lichtsignal sahen, konn- werden, ten darauf„umgeschult“ das Der Nikolaus und sein schwarzer Geselle haben bereits ihren Einzug in Holland gehalten. Auf der Insel Marken(Syudersee) wurden die artigen Kin- der bereits beschert. Am 6. Dezember kommt er auch zu uns. Keystone-Bild der Versuchstiere gemessen/ Reizantwort durch Chemikalien beeinflußt visuelle Signal zu übersehen, ohne daß aber ihre Reaktion auf das akustische Signal nachließ. Oder sie„vergaßen“ unter dem Einfluß einer Droge zwar die Reaktion auf einen Ton von bestimmter Höhe, auf den sie Vorher durch einen Sprung geantwortet hat- ten, fuhren aber fort, auf den Ton von der doppelten Frequenz zu springen. In gewis- sen Fällen lähmte die verwendete Substanz nur die körperliche Reaktion, während die Katze gefühlsmäßig deutlich auf das Signal antwortete— erkennbar an den bei ihr auf- tretenden Angstzuständen. Die Forscher versuchten darauf, über die elektrischen Vorgänge im Gehirn der Ver- suchstiere während der Reflex-Bedingung Auskunft zu erhalten. Dazu wurden die Kat- zen einem Licht ausgesetzt, das zehnmal in der Sekunde aufblitzte. Mittels kleiner Elektroden, die an verschiedenen Stellen des Schädels angesetzt worden waren, maßen die Wissenschaftlicher die elektrische Ant- wort der Hirnzellen. Diese entsprach mit zehn Frequenzen dem äußeren Signal und spielte sich an verschiedenen Stellen des Hirns ab. Nach einer Weile verschwand diese elektrische Reizantwort: Das Tier hatte sich offensichtlich an das Signal gewöhnt. Wurde nun das Signal mit irgendwelchen Schocks kombiniert, um eine körperliche Reaktion, zum Beispiel einen Sprung auszulösen, 80 stellte sich die elektrische Antwort des Hirns mit größerer Intensität wieder ein. Während das Tier im Fortgang des Versuchs darauf dressiert wurde, auf das bloße Lichtsignal hin zu springen, bildete sich im Hirn ein kompliziertes Muster von elektrischen Reiz- Antworten. An der einen Stelle verschwand jede elektrische Antwort, an anderen hielt sie sich bei zehn Frequenzen, wiederum an anderen zeigte sie ein Vielfaches(oder auch einen Bruchteil) davon: 20, 30 oder auch nur 5. Wurde nun die Aktion des Springens durch eine chemische Substanz blockiert, war dieses komplizierte Muster wie weggewischt und die ursprüngliche, einfache, vom Anfang des Versuches her bekannte Reaktion tauchte von neuem auf. Wetterbericht 9 mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Fast an- haltend bedeckt, trüb und dunstig. Oertlich neblig. Vorübergehend geringer Regen. Noch etwas milder. Tagestemperaturen in niederen Lagen 5 bis 8 Grad, nachts örtlich geringer Bodenfrost. Im allgemeinen frost- frei. Im Odenwald und Bauland örtlich noch leichter Frost. Schwacher Wind aus Nord bis Nordwest. Uebersicht: Das westeuropäische Hoch verlagert sich weiter nach Westen, während an seiner Nordseite in der sich noch ver- stärkenden Westdrift Störungen nach Skan- dinavien ziehen und die Zufuhr verhältnis- mäßig milder Meeresluft nach Deutschland beleben. Sonnenaufgang: 8.05 Uhr. Sonnenuntergang: 16.27 Uhr. Vorhersage-Narte für Zz Z- Uhr. oo 105. 10 2%/ 1005* 50 tiaparundeo 8 Nobo dos 55 5 1 e Bis *. J 8 0 . 1020 6, N — 5 2 V delin 2—+ 8 ( onnheim — Pegelstand vom 4. Dezember Rhein: Maxau 316(4); Mannheim 138 (3); Worms 72(1); Caub 99(6). Neckar: Plochingen 108(1); Gundels- heim 160(unv.); Mannheim 143(2). Bankett mit Tieren Das turbulenteste Bankett des Jahres er- lebte am Dienstagmittag das Café Royal in London: Esel, Hunde, Papageien, Schlangen, der britische Postminister und der Lord von Bedford nahmen an diesem lärmfreudigen Essen teil, das vom Club der britischen Tier- liebhaber veranstaltet wurde und die Kell- ner des Etablissements an den Rand eines Nervenzusammenbruches trieb. Der anwesende Esel schrie, der ungewohn- ten Umgebung offensichtlich froh, munter und laut, die Vögel zwitscherten aus voller Kehle, Papageien sprachen ihre Lektionen herunter, und ein großer Bernhardiner strich, manchmal kurz bellend, gutmütig um die Tische. Die einzigen stummen Gäste waren die Fische, die in kleinen Aquarien mitgebracht worden waren. Der britische Postminister Ernest Mar- ples wies auf die Bedeutsamkeit gerade sei- nes Ministeriums für die Hunde hin: Durch die Aufstellung einer großen Zahl von Tele- fonpfämlen werden den Hunden die Erfül- lung gewisser Bedürfnisse wesentlich er- jeichtert. Marples bezeichnete es als typisch britisch, daß man in Großbritannien nach dem Abschuß des zweiten sowjetischen Satel- ten vor allem um die Hündin„Laika“ be- sorgt gewesen sei, während doch die Ver- einigten Staaten ganz andere Sorgen gehabt hätten. Um die Schulter einer lebhaften jungen Dame schlängelte sich, keineswegs unlustig, eine Pythonschlange.„Ein wunderbares Tier“, sagte die Dame,„ein herrliches Weih- nachtsgeschenk“. Für die Tiere gab es Heu- schrecken, Wiesengras nach Art der Mutter Natur, frische Regenwürmer und allerlei an- dere Delikatessen. Mit dem Bankett wollte der Club bri- tischer Tierliebhaber für den Tierschutz werden. Sechs Minister suchen eine Hauptstadt Viele Bewerber um Europas Zentrale Sechs Minister suchen eine Hauptstadt. Sie soll vom nächsten Jahr an Europas Wirt- schaftszentrale sein. Mitte Dezember fällt in paris die Entscheidung durch die Außen- minister der sechs Länder, die der Montan- Union, dem Gemeinsamen Markt und der Ausgleich birnchen Atomgemeinschaft angehören. Kontroll 9 e Wahl ist nicht einfach, denn die Zahl er Bewerber um die Rolle einer euro- päischen Hauptstadt ist groß. Brüssel, uxemburg, Straßburg, Paris, Mailand und en haben ihre Kandidatur angemeldet, zum Teil mit Rückendeckung durch die je- eiligen Landesregierungen. Prestigefragen und wirtschaftlicher Nutzeffekt wollen ge- zeneinander wohl abgewogen werden. Im wesentlichen sind sich die Europa- für worter darüber einig, daß eine Kon- zentration aller europäischen Institutionen m einem Ort die beste Lösung wäre, ur unnötige Verwaltungsausgaben zu verhin- zern und ein reibungsloses Ineinandergrei- en der Arbeiten zu gewährleisten. Auf An- leb ist allerdings wohl keine der nach europäischem Ruhm strebenden Städte in er Lage, Platz für die zu erwartenden Be- amten, Diplomaten und ihre Familien zu leten, deren Zahl für eine europäische Zen- tale auf insgesamt 40 000 geschätzt wird. So überbieten sich die Städte in großzügigen zauplanungen und Angeboten, um die poli- tische Entscheidung zu beeinflussen. Dabei geht es nicht nur um die Montan- nion, deren jetziger Sitz in Luremburg von eginn an als provisorisch galt, und die Anfang 1958 ins Leben tretende Europäische mission für den Gemeinsamen Markt und die Atomenergiebehörde. Auch eine wei- tere Konzentration unter Einbeziehung des Europa-Rates, der Organisation für wirt- schaftliche Zusammenarbeit(OEEC) und möglicherweise der Westeuropäischen Union ist zu erwägen. Gegenwärtig sind die ver- schiedenen Vertretungen über Westeuropa verstreut. Sie amtieren in Luxemburg, Brüs- sel, Straßburg, Paris und London. Bei der Entscheidung, die die Außen- minister der Bundesrepublik, Frankreichs, Italiens, Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs im Dezember in Paris fällen wollen, geht es in erster Linie um den 8 waltungssitz der europäischen Organisatio- nen. Ob auch die Parlamente dieser Insti. tutionen am selben Ort tagen werden, ist eine andere Frage. In Straßburg tagen der Europa-Rat und die parlamentarische Vertretung der Mon- tan-Union, während die Hohe Behörde der Montan-Union in Luxemburg amtiert. Viel- fach wurde die Möglichkeit erörtert, statt einer europäischen Zentrale zwei oder drei Amtssitze zu schaffen, getrennt nach Ver- waltung und Parlamenten. Auf jeden Fall ist Straßburg bereit, den europäischen Institutionen als Morgengabe ein großzügiges Bauprojekt in den Schoß zu legen, falls man sich fiir die alte Stadt im Elsaß entscheiden sollte. Der Straßburger Oberbürgermeister Altdorffer kann dabei ins Treffen führen, daß sich die französische Regierung und— wenn auch in vorsichtiger Form— Bundesaußenminister von Brentano für die Münsterstadt ausgesprochen haben. Sie gilt als das Symbol der französisch- deutschen Verständigung und könnte es auch für den europäischen Zusammenschluß wer- den. Luxemburg hingegen hat sich schon so an seine europäische Rolle gewöhnt, daß es sich nicht davon trennen möchte. Auch hier hat man schon die Pläne für eine Art Regie- rungsviertel in der Schublade. Die Luxem- burger Projekte riefen Brüssel auf den Plan, das, mit Unterstützung der belgischen Re- glerung, das Gelände der Weltausstellung 1958 kür Eruopas Ziele anbietet. In Paris hingegen pochte man eine Zeitlang auf die unübertreffliche geographische Lage, wäh- rend Mailand seine Kandidatur wohl mehr als Ausweichlösung im Falle eines Inter- essenstreites der Favoriten anbietet. Wien, das außerhalb des Gebietes der Montan- Union-Staaten liegt, macht geltend, daß die Wahl der Stadt an der Donau zugleich als Beweis dienen könnte, daß der Westen Ost- Europäer Für Gesundheitsschutz Die Hohe Behörde hat am 28. November 83 000 Dollar für Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Gesundheitsschutzes in der europäischen Kchle- und Stahlindustrie zur Verfügung gestellt Damit erhöhten sich die Ausgaben der Hohen Behörde für Gesund- heitsschutz auf 4,2 Millionen Dollar. Preisgekrönte Lehrlinge In der letzten Woche fand in Stuttgart erstmalig ein von dem europäischen Aus- schuß der Gieherei-Industrie veranstalteter Leistungswettbewerb unter den voll aus- gebildeten Gießereilehrlingen statt. Frank- reich, die Bundesrepublik, England, Belgien, Holland und Oesterreich hatten Teilnehmer entstandt. Theoretisches und praktisches europa nicht abgeschrieben hat. Schließlich reihte sich auch noch Karlsruhe in den Kreis der Bewerber ein. Hier möchte man mit Rücksicht auf das nahebei entstehende deut- sche Atomforschungszentrum die Euratom- Verwaltung aufnehmen. 5 Sollte beim Abwägen der vielen Inter- essen keine klare Entscheidung zu fällen sein, so wird die Auftrennung in Gemein- samen Markt an einem Ort und die„Ener- giebehörden“— Montan-Union und Eura- tom— am anderen Ort für möglich gehal- ten. Jean Monnet, der ehemalige Präsident der Hohen Behörde der Montan-Union, schlug sogar die Schaffung eines„euro- päischen Distriktes“ vor, in dem ähnlich dem Vorbild der amerikanischen Bundeshaupt- stadt Washington eine ganz neue Hauptstadt entstehen könnte. M. Smidt am Werk Können wurden bewertet, Zeichnen und For- men von Formstücken verlangt. Das Ergeb- nis des Wettbewerbs wurde von der inter- nationalen Jury als sehr befriedigend be- zeichnet. Es entsprach zum Teil den An- forderungen, die bei Meisterprüfungen ge- stellt werden. Die beiden ersten Sieger stellte die Bundesrepublik, den dritten Sie- ger Frankreich. Der Wettbewerb soll künftig jährlich wiederholt werden. Produktivität von Haus zu Haus Das französische Produktivitätszentrum erzielt seit einiger Zeit gute Erfolge mit ambulanten Außenstellen. Das sind Sach- bearbeiter, denen eine Bibliothek zur Ver- fügung steht, mit der sie in den verschie- denen Gebieten des Landes umherreisen. Sie nehmen mit den Industriellen Fühlung auf und organisieren Informationstagungen. Vornehmlich die häufig wenig informierte Kleinindustrie will man damit ansprechen, um sie zu beraten und ihr zu zeigen, daß Rationalisierungsmaßnahmen durchaus nicht in jedem Falle Geld kosten müssen. Ideen und die Initiative, vielfach lähmende Rou- tine zu überwinden, sind oft bessere Helfer zu größerer Wirtschaftlichkeit als Geld. Das ist, so könnte man sagen, Produktivität von Haus zu Haus. Und weil der Gewinn für die Volkswirtschaft aus produktiverer Arbeit erst voll anfällt, wenn auch die große Zahl mittlerer und kleiner Betriebe erfaßt ist, verdienen solche ambulanten Außenstellen Beachtung. Dreimal mehr Güter Obgleich in den Ländern der künftigen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) mit rund 167 Millionen Einwohnern fast ge- nau so viel Menschen leben wie in den Vereinigten Staaten, liegt das Bruttosozial- produkt in den USA um das Dreifache höher als in Frankreich, Italien, Belgien, Luxem- burg, Holland und Westdeutschland. Die Summe aller erarbeiteten Werte und voll- brachten Dienstleistungen betrug in den USA 1955 rund 397 Milliarden Dollar, in der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft dagegen nur rund 128 Milliarden. EWG- Schrifttum Im Verlag Neue Wirtschafts-Briefe GmbH in Herne/ Berlin sind die Vertragstexte über die Europaische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemein- schaft(EURATOW) unter dem Titel„Ge- meinsamer Markt und EURATOM“ erschie- nen. Die Verfasser Dr. H. Beriéè und Dr. R. Miller, Regierungsräte in Bonn, haben dazu einen Kommentar geschrieben(395 S.). 0ã0ꝗ0⁰õ—(ſſdſdddGõßãdẽͥdyp0õjfñỹĩê«%%é 2 8 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 5. Dezember 1957/ Nr. Grausiger Verkehrsunfall auf der Waldstraße: Betrunkener Mann wurde dreimal überfahren Ein Kraftfahrer jetzt zur Verantwortung gezogen/ Gefängnis für Fahrerflucht und fahrlässige Tötung Ein Mann wurde dreimal überfahren. Es klingt wie ein Schauerroman, war aber doch Anfang Mai dieses Jahres auf der Waldstraße, die von Waldhof nach Käfertal führt, grausige Tatsache. Damals wurde— wie wir berichteten— der 24jährige Arbeiter H., der betrunken auf der Fahrbahn lag, zunächst von einem Volkswagenbus, später von zwei Personenkraftwagen überrollt. Der Tote war schließlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Alle Fahrer, die an dem Unfall beteiligt waren, begingen Fahrerflucht. Zwei von ihnen konnten auch später, trotz intensiver Fahndung, nicht mehr aufgefunden werden. Der Fahrer des ersten Wa- gens, der 33jährige Sch. aus Ilvesheim, der den Arbeiter als erster überfuhr, und wie ein gerichtsmedizinisches Gutachten ergab, auch tötete, stand jetzt vor dem Schöffengericht Mannheim. Sch. war als Fahrer bei der amerikani- schen Offiziersmesse in Käfertal tätig. Seine Aufgabe war es, die in der Messe beschäf- tigten Angestellten zum Dienst abzuholen und nach Dienstschluß wieder heimzufahren. Zu diesen Fahrten wurde ein VW-Transpor- ter benützt. Sch. war seinen Vorgesetzten als pflichtbewußter und sicherer Fahrer be- Kamnt. Ja, ihr Vertrauen in seine Fahr- künste ging soweit, daß sie zunächst jede Unfallbeteiligung des Angeklagten als ab- surd bezeichneten. Die Anklage warf nun Sch. die Tötung eines Menschen, Fahrerflucht und Täuschung der Staatsgewalt vor. Der Angeklagte hatte am 5. Mai Nachtschicht und trat seinen Dienst gegen 22.30 Uhr an. Auf dem Weg zu seiner Dienststelle fuhr er mit abgeblendeten Scheinwerfern die Waldstraße entlang. Seine Geschwindigkeit betrug über 60 km/h. Plötz- lich sah er einen Gegenstand schräg auf der Fahrbahn liegen; am Straßenrand parkte ein Pkw mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Sch. dein 5 5 J Husfenschötz 7 i verringerte seine Geschwindigkeit etwas. Als er jedoch feststellte, daß es sich bei dem 2 Gegenstand, der auf der Fahrbahn lag, um einen Menschen handelte, war es bereits zu spät. Er rollte mit seinem Wagen über den 24 jährigen Arbeiter H. hinweg, der bis zur Bewußtlosigkeit betrunken(drei Promille Alkoholgehalt ergab die Blutprobe) auf der Fahrbahn lag. Aus dem Polizeibericht: Schwein fiel vom Wagen Metzger ging zur Polizei Vor seinem Haus sei von seinem Wagen ein Schwein gestohlen worden, behauptete eln Metzger in der Polizeiwache Neckarstadt- West. Er könne das Tier unterwegs nach Mannheim unmöglich verloren haben. Ob- wohl Polizeihund„Asta“ mitarbeitete, konnte keine Spur eines Diebstahls entdeckt werden. Ein Anruf aus Lampertheim klärte die Lage: Die dortige Polizei teilte mit, daß auf der Straße ein schwerverletztes Schwein ge- funden worden sei. Der Metzger hatte „Schwein“; es war sein Schwein, das er doch unterwegs verloren hatte. Betrüger stellte sich Ein Mann aus der Pfalz, der wegen Dar- lehensbetrügereien gesucht wurde, stellte sich freiwillig der Kriminalpolizei und gab seine Verfehlungen zu. Weiter bekannte er, in den Vergangenen Monaten in Mannheim und Heidelberg seinen abartigen Neigungen nach- gegangen zu sein. Es handelt sich angeblich um 30 Fälle, in denen er„Partner“ suchte urid fand. Dadurch verlor er seinen Arbeits- platz und geriet auf die schiefe Bahn. Zweimal Herztod Auf dem Lindenhof wurde ein 49jähriger Feudenheimer von einem Herzanfall über- rascht. Er war nicht mehr zu retten, obwohl er sofort ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach wenigen Minuten trat der Tod ein.— Ebenfalls eine Herzschwäche erlitt ein 482 jähriger Mann aus Wiesbaden- Biebrich; er brach zusammen und starb wenig später. Nach acht Tagen gestorben Vor etwa acht Tagen stieß— wie bereits berichtet— auf der Kreuzung Ladenburger-/ Heddesheimer Straße ein Motorrad mit einem Auto zusammen. Der Motorradfahrer wurde schwer am Bein verletzt und erlitt einen Schädelbruch. Er starb jetzt im Kran- kenhaus an seinen Verletzungen. Lehrling verunglückt Ein 14jähriger Lehrling bog auf seinem Fahrrad vom Radweg der Friedrichsfelder Straße in die Kleinfeldstrage ein und prallte gegen ein Auto. Mit Gehirnerschütterung und Rippenbrüchen kam er ins Krankenhaus. Es besteht Lebensgefahr. a Röcke und Hosen gestohlen Unbekannte Diebe stiegen in der Nacht in einen Sandhofener Textilbetrieb ein und stahlen Damenröcke und Herrenhosen im Werte von etwa 10 000 Mark. Die Diebe schleppten unbemerkt ihre Beute fort. Nach etwa zwanzig bis dreißig Meter brachte Sch. seinen Wagen zum Stehen. Er stieg aus und ging zur Unfallstelle zurück, Wo er dqußger dem Toten auch noch den Zeu- gen F. vorfand, der ihm Vorwürfe machte, warum er auf seine Armbewegungen hin nicht angehalten habe. Noch ehe die beiden jedoch Zeit hatten, den Ueberfahrenen von der Fahrbahn zu schaffen, kam ein schwerer Personenwagen und überfuhr den Toten zum zweitenmal. Der Fahrer dieses Wagens, vermutlich ein Amerikaner, hielt, öffnete die Tür, sah den Toten liegen und verließ flucht- artig die Unfallstelle. Diese Flucht muß auf den Angeklagten „ansteckend“ gewirkt haben. Ohne auch nur Die„Naturfreunde“ Ein echtes Erholungsheim von Der Neubau(bzw. Umbau) des Mann- heimer Naturfreundehauses Kchlhof war kürzlich einziger Tagesordnungspunkt einer auhßerordentlichen Mitgliederversammlung der Naturfreunde im Gewerkschaftshaus. Landesvorsitzender Md. Kurt Angstmann wohnte der Versammlung bei. Umfangreiche schäden an der Außen- fassade des 1920 auf dem Kohlhof erbauten Gebäudes, auch Schäden am Gebälk des Daches waren für die Verantwortlichen der Grund, warum man sich für einen Umbau entschloß, der praktisch einem Neubau gleichkommt. Ursprünglich sollte das Haus mur renoviert werden. Aber ein Gutachten von Baufachleuten bewies die Unrentabilität eines solchen Vorhabens. Nach den Plänen des Mannheimer Ar- chitekten Schmucker wird das Haus nun den Anforderungen der heutigen Zeit und auch der Landschaft angepaßt. Bei der Innen- einrichtung wird man von der Zweckmäßig- keit, die für ein solches Haus notwendig ist, ausgehen. Die Pläne zeigen am äußerlichen Aufbau eine Vergrößerung des Hauses um einige Meter. Vorder- und Seitenfronten sollen durch eine vergröhßerte Fensterfront aufgelockert werden. Im Erdgeschoß werden zwei Aufenthaltsräume, ein Waschraum mit Brause sowie eine erweiterte Küche liegen. Im zweiten Stock wird der gegenwärtige Aufenthaltsraum vergrößert, um auch Ta- gungen veranstalten zu können. Außerdem Rex- Filmtheater: noch ein Wort zu sagen, sprang er ebenfalls in seinem Wagen und raste davon. Angeblich — so sagte Sch. später aus— um dem an- deren Wagen zu verfolgen, Bei seiner Flucht hattè er kurz darauf einen Zusammenstoß und auch diese Unfallstelle verließ er, ohne seine Personalien anzugeben. Als er schließ- lich nach geraumer Zeit doch wieder an den Ort zurückkehrte, wo der Tote lag, war die- ser bereits zum drittenmal überfahren wor- den. Auch dieser Fahrer, wie der zweite, blieb spurlos verschwunden. Der Getötete War bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Einem Polizeibeamten gegenüber gab sich Sch. schließlich als unbeteiligter Zeuge aus. Erst am nächsten Mongen gestand er, durch eindringliche Verhöre mürbe geworden, seine Tat ein. Gericht und Sachverständige machten dem Angeklagten den Vorwurf, dag er sich, obwohl der Wagen des F. aufgeblen- det am der Fahrbahn stand, keine Uebersicht verschafft habe. Die Staatsanwaltschaft be- antragte wegen Fahrerflucht, fahrlässiger Tötung und Irreführung der Staatsgewalt eine Gesamt- Gefängnisstrafe von acht Mo- naten, Das Gericht hielt sechs Monate und zwei Wochen für ausreichend umd setzte die Strafe zur Bewährung aus th. bauen ihr Haus neu der Großstadt soll entstehen wird eine Teeküche eingebaut. Der dritte Stock wird für Uebernachtung kleinere Schlafräume erhalten. Das Dachgeschoß von den Wanderern„Massenlager“ ge- nannt— wird schöner und angenehmer ausgestaltet. Jedes Stockwerk erhält Toi- letten. Zur Frage der Finanzierung erklärte Vorsitzender Adolf Brüstle, daß der Kosten- Voranschlag rund 85 000 DM. ausweist, ein Betrag, der nur zu einem geringen Teil durch Selbsthilfe verringert werden kann. Die Naturfreunde sind trotz ihrer großen Mitgliederzahl!(1800) kein reicher Verein. Neben dem Eigenkapital sollen nach Mög- lichkeit Spenden der Mitglieder, aber auch der Mannheimer Bevölkerung, den Grund- stock der Finanzierung bilden. An eine Hilfe der öffentlichen Hand wird ebenfalls ge- dacht. Mit dem Verkauf von Bausteinen in Höhe von einer DM soll im Frühjahr be- gonnen werden Eine in der Versammlung zirkulierende Einzeichnungsliste über An- teilscheine im Werte von 20 DM brachte bereits einen Betrag von über 4000 DM. Diese zinslosen Beträge sollen bis 1961 an die Spender zurückbezahlt werden. Die rege Aussprache zeugte von dem starken Interesse der Mitglieder für den Neubau. Im Sommer soll begonnen werden. Der Idealismus der Mitglieder wird das Vorhafen— so wurde allseitz geäußert— unter Nach und Fach brinngen. h- Sieg auf dem K 20 Wie Lacedelli und Compagnoni den„Chogo- Ri“ bezwangen „Tschomolungma“(Göttinmutter der Erde) nennen die Tibeter den höchsten Berg der Welt. Die Bewohner von Baltistan im Kara- korum sagten zum zweithöchsten Gipfel der Welt„Chogo-Ri“ Der große Berg). Als er in der Mitte des vorigen Jahrhunderts vermessen wurde, tauften die Feldmesser und Topographen die hohe Pyramide aus Eis und Fels einfach„K 2“. Ein halbes Jahrhundert lang kämpften Bergsteiger darum, seine 8611 Meter hohe Spitze zu er- klimmen. Doch der Berg forderte Opfer um Opfer. Kaum eine der Expeditionen, die seit 1902 immer wieder in seine Wände stiegen, kam ohne Verluste an Menschenleben zu- rück„Der Berg der mordet“, nannten ihn die Eingeborenen. 1954 rüstete der italienische Professor Ardito Desio, der den„ K 2“ schon 1929 ken- nengelernt hatte, eine neue Expedition aus. Wissenschaftler und Techniker bereiteten sie sorgfältig in Laboratorien und Werk- stätten vor. Achtzehn Europäer und zwei Pakistaner benötigten dann 700 eingeborene Träger, um an den Fuß des eisbedeckten Riesen zu gelangen. Als eine der größten bergsteigerischen Taten ging ihr Erfolg in die Geschichte ein. Mario Fantin, oft vom Schnee halbblind, nach Atem ringend am Seil hängend, jeden Augenblick von stür- zenden Eismassen bedroht, hielt die ent- scheidenden Momente mit seiner Farbfibm- kamera fest. Das einmalige Panorama vom Gipfel eines Achttausender im Himalaja- Gebiet filmten die beiden Bezwinger des K 2. Der Bergführer und Sportgeschäfts- inhaber Lino Lacedelli und der 40jährige Gastwirt, Bergführer und Skilehrer aus Valfurva(Ortler- Gruppe), Achille Com- Pagnoni. Der überwältigende Blick vom Gipfel, den die beiden nach dem mühevol- len Aufstieg erreichten, fällt auch auf den „leuchtenden“ Chogo Lisa, auf dem der deutsche Alpinist Hermann Buhl. einer der besten Freunde Lacedellis, am 27. Juni in den Tod stürzte. Der abendfüllende italienische Dokumen- tarfilm ist überaus spannend und drama- tisch aufgebaut. Jede einzelne Szene ist echt. Nichts wurde gestellt, nichts wurde nachgedreht. Das beweisen vor allem die Groß aufnahmen: Compagnoni kommt in das sturmgepeitschte Zelt, seine klammen Fin- ger ziehen den Reißverschluß zu. Er verlor später durch Erfrierung einige Fingerglie- der. Doch in der Großaufnahme sind die Hände unverletzt Von Fachleuten wird der mit dem Prä- dikat„besonders wertvoll“ ausgezeichnete Film„Sieg auf dem K 2“ zu Recht als das beste Bilddokument bezeichnet, das bisher aus dem Himalaja kam. Sto fNießt von der Rheinbrücke der Verkehr, der in dämme- Am Abgrund vorbei rigen Morgen- und Abendstunden keineswegs so„locker und dunn“ ist, wie diese in einer ruhigen Nachmittagsstunde fotografierte Aufnahme vermuten lassen könnte. Die wenigsten Autofahrer wissen, daß es hinter der Bretter wand steil hinuntergeht. Dort entsteht der Brückenkopf für die neue Rheinbrücke, Der schmale Dumm der jetzigen Auffahrtsrumpe, über den ständig schwere Lasten poltern, fällt nicht auseinander. Er wird durck ein„Korsett“ aus Eisen und Stahl zusammen- gehalten. Stangen sind durch Bohrungen quer unter der Fahrbahn durchgeführt und auf beiden Seiten mit Stahlbohlen verbunden. Unterschlagung mit dunklem Hintergrund? — Bild: Steiger Gewerkschaftskasse: Verdächtiger DGB-Sekretär verhaftet/ Gefälschte Beitragsmarken? Am Montagabend wurde in Weinheim ein 34 jähriger, verheirateter Gewerkschafts- sekretär verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, er habe 10 400 Mark aus der Gewerkschafts- kasse unterschlagen. Die Nachricht von der Verhaftung wurde zunächst zwei Tage lang zurückgehalten, um die Ermittlungen zur Aufklärung der Tat nicht zu erschweren. Nach Angabe des Ersten Staatsanwaltes Henninger, der die Ermittlungen leitet, sollen die Unregelmäßigkeiten durch eine Routine- Kassenprüfung an den Tag gekommen sein. Der der Tat verdächtige Gewerkschaftssekre- tär soll dann einen ihm persönlich gut be- kannten Kommissar der Heidelberger Krimi- nalpolizei aufgesucht, gebeichtet und Rat ge- sucht haben. Auf Anfrage versicherte der Heidelberger Kripochef, Hauptkommissar Baier, der ihm unterstehende Beamte habe daraufhin sofort Meldung erstattet. Die An- zeige ging jedoch bei der Zweigstelle der Landespolizei in Weinheim ein, nicht in Hei- delberg) Erster Staatsanwalt Henninger be- antragte am Dienstag Haftbefehl. Er wurde nach Prüfung durch Amtsgerichtsrat Dr. Duttlinger ausgestellt. Der Gewerkschafts- sekretär befindet sich im Mannheimer Lan- desgefängnis in Untersuchungshaft. Der Fall hat besonderes Aufsehen erregt, nioht weil davon die Gewerkschaft betrof- ten ist— Unterschlagungen dieser Art hat es Termin-Kalender Deutscher Alpen- Verein: Am 5. Dezember, 20 Uhr, Kolpinghaus, R 7, 4-11, Farblichtbilder- vortrag von Dr. Heinrich Klier, Innsbruck: „Das Matterhorn von Südamerika“. 5 Club berufstätiger Frauen Mannheim-Lud- wigshafen: 5. Dezember, 19 Uhr, Palasthotel Mannheimer Hof, Adventsfeier. Internationale der Kriegsdienstgegner/ Gruppe der Wehrdienstverweigerer: 5. Dezem- ber, 20 Uhr, Lokal„Frankeneck“, M 2, 12, Versammlung. 5 „Sinfonie in Weiß“ Farbfilmvortrag von Oskar Kühlken, wird am 5. Dezember, 20 Uhr, im Musensaal wiederholt. In der Pause Ski- Modenschau; Veranstalter: Engelhorn& Sturm. Photo-Kursus, 2. Abend:„Blitzlicht-Photo- graphie“ am 3. Dezember, 20 Uhr, im Phora- Haus, O 7, 3. Abendakademie- Veranstaltungen am 3. De- zember: E 2, 1, 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinschaft „Die deutsche Widerstandsbewegung“ 8 O. Watzinger);— Rheinau, Apollo-Lächtspiele, 20 Uhr, Lichtbildervortrag:„Stadt, Schrift und Geld“, die Hochkulturen und frühen Reiche der Menschheit im Zweistromland(Dr. Wolf- gang Selzer);— Schönau, Unser Kino, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag:„Elba— Zauber und Geschichte einer Mittelmeerinsel“(H. Lenz). Club„Graf Folke Bernadotte“— Inter- nationaler Kreis: 5. Dezember, 20 Uhr, D 4, 15, Vortrag„Mozart“(A. Alter). Mannheimer Automobil- Club(ADAC): 3. De- zember, 20 Uhr, Viktoria-Hotel, Lichtbilder- vortrag:„Das große Zigeunertreffen in der Camargue“(Jürgen Hesse), Filme„Cahutchu“, „Tubeless“. CDU— Sozialpolitischer Ausschuß: 5. De- zember, 18 Uhr, Wartburg-Hospiz, F 4, 7-8, Versammlung; Thema:„Investmentsparen, In- dustrieobligationen und ihre Bedeutung für die Arbeitnehmer“(Wilhelm Owart), Vor- bereitung einer größeren Veranstaltung für Mannheim u. a. CDU— Ortsbezirk Neckarstadt-Ost: 5. De- zember, 20 Uhr, Lokal„Neckarpark“, Käfer- taler Straße 89, Versammlung. Vertriebenenausschuß der CDU: 5. Dezem- ber 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Flüchtlinge und Heimatvertriebene. DGB— Ortsausschuß Mannheim: 5. Dezem- ber, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag „Wann erhalte ich Lohnsteuerermäßigung“ (Steueramtmann Rudolf Gerblich). VDI: 5. Dezember, 20 Uhr, Mozartsaal, Lichtbildervortrag von Dr.-Ing. Erika Brödner: „Technik im Dienste der Hausfrau“, Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 5. Dezember, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowjetzonen- flüchtlinge. „Kunst in der Industriegesellschaft“ ist der Titel einer Vortragsreihe im Deutsch-Ameri- kanischen Institut. Erster Vortrag am 5. Pe- zember, 20 Uhr:„Die amerikanische Industrie als Musikmäzen“(dazu Schallplatten); Spre- cher: Dr. Alfred Zehelein, München. bis Oktober) aus der Gewerkschaftskasse ent, nommen. Der Verwendungszweck des Gelde Es fehlen 10000 DM auch schon bei anderen Organisationen ge geben—, sondern weil die mit der Unter schlagung in Zusammenhang stehenden Um. stände noch ziemlich undurchsichtig sind. De verhaftete Sekretär der 16 Leder in Wein heim hatte den relativ großen Betrag im Ver. lauf von nur zwei Monaten(von Septembeſ ist ganz unklar. Angeblich Will es der Ver haftete an zwei Männer als Darlehen geze ben haben, die ihm zwar schon seit 1 bekannt seien, von denen er aber nur 0 Vornamen wisse.(Um was für merkwürdl „Hintermänner“ handelt es sich hier?, e Frage, die sich aufdrängt.) ö Außerdem tauchte der Verdacht auf, daf außer der Unterschlagung auch gefälscht DGB-Beitragsmarken in Umlauf gebrach wurden. Sollte dies zutreffen, dann ist es un Wahrscheinlich, daß es sich um einen„Ein Mann- Betrug“ handelt. Die Untersuchungen sind in vollem Gang. Inzwischen hat auch dit Industrie- Gewerkschaft Leder eine Stellung nahme angekündigt. N20 Verkehrsgewerbe klagt über Stadtverwaltung Mit Sorge betrachten die privaten Ver. kehrsunternehmer Mannheims die zuneh- mende Motorisierung der Stadtverwaltung Als Sprecher des Güterverkehrsgewerbe wies Fritz Isenmann am Mittwoch bei eine Pressebesprechung in der Industrie- un Handelskammer darauf hin, daß auf dies Weise den Privatbetrieben mannigfache Auf. träge verlorengehen. Während vor dem Krieg für die einzelnen Straßenbaubezirke kein Fahrzeug zur Ver, fügung gestanden habe, werde heute ein 0 fangreicher städtischer Wagenpark zum Bai und zur Erhaltung von Straßen und Geb. wegen eingesetzt. Die Unterhaltung diesel Fahrzeuge sei ein nicht unerheblicher Pass“ posten im Haushaltsplan der Stadt. Demge genüber könnten derartige Transporte Volt privaten Verkehrsgewerbe übernommel werden, was auf die Dauer gesehen auch fit die Stadt rentabler sei. Als besonders dringlich bezeichnete Isen- mann den endgültigen Ausbau der Beleucl. tungsanlage auf der Neckarauer Feuern wiese, die Mammut-Lastzügen als Fartfint dient. Schon über ein Jahr stünden dort Lich masten, die indes heute noch nicht mit 1 0 birnen versehen seien. Das habe einige 5 5 überfälle auf abgestellte Lastzüge zur 1 gehabt. 9 (Ausführlichen Bericht siehe Wirtschaft- teil). 2 Wenn etwas besonders gut werden soll: Nimm ein Ei mehr. Denn ein i kann entscheiden, ob ein Gericht nur gut oder ob es einach wunderbar wird. Bei vielen Speisen ist das so, bei Suppen und Soßen, vor allem auch beim PNeihnuchts backen! 41 Hne Be vi sorgt dafür, daß es auch im Winter viele frische Eier gibt! — 1757 7 Ein divit eine und Ther bis 22. gemein Kleines studio Nr. 1 b Film Alster: Erde“; last:„I Uhr:„ „Noch wen Kurbel Uns spekt, die Er Hacker Weener, dämme- o„locger uf nahme Bretter. ce. Der poltern, sammen- rt und M Steiger D en? tionen ge. lex Unter nden Um. g sind. De in Wein. ag im Ver- Septembe Kasse ent. des Gelde, der Ver., en gege, eit Jahre r nur di, rkwWürdig hier?, eln, it auf, dal gefälschte gebrach ist es un. inen„Ein, suchungen at auch dit Stellung Mas lagt ng aten Ver ie zuneh- erwaltung gewerbe 1 bei einen ztrie- un auf dies: tache Yul: einzelnen azur Ver- te ein um. zum Bau und Geh. Ing diesel ler Passiv- It. Demge⸗ porte von ernommel n auch fil nete Isen. r Beleuch eulerwehr⸗ Parkplat dort Licht. mit Glüh- lige Raub- zur Folge kl irtschafts- ——— 1757 7 r. 281/ Donnerstag, 5. Dezember 1957 MANNHEIM Seite 5 8 kinige Schnitte und Sullivan- Kaserne. zęrtrennten das zwischen zuei Panzer- Geschutzrohren gespannte rote Band. Oberstleutnant Charles Calvert von der 2. US- Panzer- division weinte damit die neue Pangzerfahrbahn von Sandhofen nach Käfertal ein. Ueber eine Million Mar hostete die 12,5 Kilometer lange Umgehungsstraße zuischen Coleman- Bild: Steiger panzer-Fahrbahn für eine Million Mark Einweihung durch amerikanische Offiziere Auch ein Büffel war da Der Büffel langweilte sich und glotzte die vielen hohen amerikanischen Offiziere an, die auf der neuen Panzer fahrbahn bei Sand- hofen herumstanden. Er trug auf seinem zot- tigen Rückenfeéll eine olivbraune Militärdecke mit dem Rangabzeichen eines Oberfeld webels und der Inschrift„Geronimo— Maskottchen des 510. Panzer- Bataillons“, Eigens für diesen Büffel stellte die US-Armee einen Lastwagen- Anhänger. Ein Soldat hielt„Geronimo“ an Leine und Nasenring fest, damit er nicht an den grünen Offlziersuniformen herumknab- bern konnte. Es fehlte nur noch der legendäre Buffalo-Bill. Zwölfeinhalb Kilometer lang ist die neue panzer fahrbahn der US-Armee, die in einem Wohin gehen wir 7 Donnerstag, 3. Dezember Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Journalisten“(Theater- gemeinde Nr. 5301 bis 6360, Freier Verkauf); Kleines Haus 19.30 bis 21.30 Uhr:„Ballett- studio 57“ Mannheimer Jugendbühne Gr. B Nr. 1 bis 530, freier Verkauf). Filme: Planken:„Frühling in Berlin“; Alster:„Gwendalina“; Schauburg:„Heiße Erde“; Capitol:„Feinde aus dem Nichts“; Pa- last:„Im Banne des Teufels“, 10.00. 11.30, 22.30 Uhr:„Gefährtinnen der Nacht“; Alhambra: „Noch minderjährig“; Universum:„Heim- weh..% Kamera:„Vater wider Willen“; Kurbel:„Robin Hood, der rote Rächer“. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„35 Jahre Uebung macht den Meister die Erfahrung krönt sein Werk“ der Firma Hackerbräu, München, bei. Sand und 1220 Kubikmeter Schotter. weitgeschwungenen Bogen die Coleman-Ka- serne in Sandhofen mit der Sullivan-Kaserne in Käfertal verbindet. Zur Einweihung waren der nordbadische Bereichskommandeur, Oberst N. Hoskot, der in wenigen Tagen nach den USA abrückende Kommandeur eines Teils der 2. Panzerdivision, Oberstleutnant Charles Calvert, und Oberstleutnant Border- ley, Kommandeur eines Panzer- Bataillons, mit zahlreichen anderen Offizieren sowie amerikanische und deutsche Journalisten und Fotografen erschienen, Sogar das Deutsche Fernsehen hatte Kameramann Fingado ent- sandt. Eine Pionier-Abteilung der Labor-Service- Einheiten begann am 25. Mai 1957, die neue Panzerfahrbahn aufzuschütten und zu befe- stigen. Sie verbrauchte 19 940 Kubikmeter Erde, 9205 Kubikmeter Kies, 6920 Kubikmeter 5000 Sack Zement binden den Straßenuntergrund, 43 160 Arbeitsstunden mußten aufgewendet werden. Die Fahrbahn soll ausschließlich dem Transport von Panzern und Kettenfahrzeu- gen dienen, kann aber auch den Militär-Fahr- zeugverkehr aufnehmen. Dadurch werden die asphaltierten und besonders gegen Ketten- fahrzeuge empfindlichen deutschen Straßen entlastet. 5 „Wir werden keinen großen Nutzen von dieser Fahrbahn haben“, sagte Oberstleut- nant Calvert,„weil wir bald fortgehen.“ Als er dann das zwischen zwei Panzer-Geschütz- rohren gespannte rote Band durchschnitt und damit die Fahrbahn freigab, sagte er:„Für besseres Training und weniger Terminüber- schreitungen!“ Die Umgehungsstraße kostete 246 589 US- Dollar, etwa 1 035 674 Mark. Als Untergrund- Material wurden viele Trümmer aus der Coleman- Kaserne verwertet. H-e Ausgezeichneter Vortrag im Katholischen Bildungswerk: Französischer Katholizismus mit neuer Lebenskraft Hauptschriftleiter der Pariser Tageszeitung„La Croix“ sprach über Fast das ganze französische Volk ist ka- tholisch. Doch nur etwa 22 bis 25 Prozent er- füllen ihre religiösen Pflichten. In manchen Teilen des Landes herrscht Apathie gegen- über der Kirche. Die Einwohnerschaft gewis- ser Dörfer gehört fast geschlossen dem Hei- dentum an. Die französischen Arbeiter stehen jedem religiösen Gefühl fremd gegenüber. Diesen Situationsbericht über die katholische Kirche in Frankreich gab im Auditorium Maximum der Wirtschaftshochschule der Augustinermönch Abbe Emile Gabel Ca- ris), Hauptschriftleiter der Pariser Katholi- schen Tageszeitung„La Croix“. Der Mönch — eine führende Persönlichkeit im Inter- nationalen Katholischen Presseverband sprach im Katholischen Bildungswerk über „Die aktuellen Gewissensprobleme der fran- 26sischen Katholiken“. Charakteristisch für den französischen Katholizismus ist nach Abbèe Gabel, daß er weder politisch noch soziologisch einen Block bildet. Hierin unterscheidet er sich vom Ka- tholizismus in Italien, Spanien und Deutsch- land. Der französische Katholik will über seinen politischen Willen frei verfügen. Die- ser elementare Drang zur Unabhängigkeit führt oft zur politischen Wirkungs- und Ein- flußlosigkeit des Katholizismus. Deswegen ist die Zahl derer nicht klein, die den politischen Zusammenschluß wünschen.„Doch er hat keine Chance in Frankreich.“ Die christlichen Gewerkschaften sind zwar mächtig, doch sie sind nicht von der Kirche abhängig. Die kirchliche Hlerarchie steht über den Parteien aus drei Gründen: Sie will in die politische Entscheidungsfreiheit nicht eingreifen. Sie weiß aus Erfahrung, daß Ein- griffe in der Vergangenheit zu Mißerfolgen führten. Sie ist unparteiisch, weil in vielen Wer kennt die Schlüssel? POII:Z ei erbittet Hilfe Die Kriminalpolizei benötigt zur Auf- klärung wichtiger Straftaten die Mithilfe der Bevölkerung: Wer kennt die abgebilde- ten BRS. Schlüssel mit Schlüsselschild und Ring? Wo gehören die Schlüssel hin und wer vermißt sie? Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei Mannheim(L 6, 1. Zim- mer 86, Telefon 5 80 41, Apparat 2 60, bei Nacht 2 61). Jede Mitteilung wird streng ver- traulich behandelt und auf Wunsch an jedem neutralen Ort entgegengenommen. Parteien Katholiken„zuhause“ sind. Der Redner fand Worte der Bewunderung für die politische Geschlossenheit der katholischen Christen in Italien, Spanien und Deutschland. Er erklärte jedoch, daß in Frankreich die Ueberparteilichkeit vorzuziehen sei.„Das ist besser so.“ Der Redner begründete seine Meinung damit, daß das Ansehen der katho- lischen Kirche seit der Trennung von Kirche und Staat gewachsen sei und die Kirche im Lande eine Stellung erreicht habe, die hoch über jener stehe, die einst das Konkordat ge- währte. Ein gewaltiger Schatten trübe aller- dings dieses Bild— die Elendslage des christ- lichen Schulunterrichts. Aus der Erkenntnis heraus, daß weite Volkskreise der Kirche gleichgültig gegen- überstehen, wurde Frankreich zu einem Mis- sionsland. Der Missionar verläßt sein Zu- nause und sucht die Menschen auf,„dort wo sle sind— geographisch und psychisch“. Die mit glühenden Enthusiasmus begonnene Evangelisation bei den französischen Intel- lektuellen wird heute verhaltener und „schüchtener“ weitergeführt. Das kühnste Unterfangen, das je unternommen wurde, War die Evangelisation bei den Arbeitern Bauernprobleme am aktuelle Gewissensprobleme — in einer Welt, die sich außerhalb der Kirche und vielleicht sogar im heimlichn Aufruhr gegenüber der Kirche heranbildete. Viel Positives leisteten die Arbeiterprie- ster, führt Abbé Gabel aus. Viele heldenhafte Beispiele wurden gegeben. Aber eine Menge s gatives steht dem gegenüber: Zahlreiche priester wurden im Räder werk des islerten Alltags aufgerieben. Andere n nicht geschult genug, der kommunisti- schen Dialektik erfolgreich zu begegnen. Es War normal, daß die Kirche diese Evangeli- sation bèeendete. Aber mit dem Scheitern einiger Vorkämpfer war die Sache nicht ge- scheitert. Die Zahl der offiziellen Arbeiter- priester überstieg nie die Zahl 150. Neben ihnen standen Tausende, die segensreich und er folgreich arbeiteten. Nach detaillierten Ausführungen über den Ger Nskonflikt, den der Algerfenkrieg bei den französischen Katholiken hervorrief, schloß Abbé Gabel mit den Worten:„Der Katholizismus hat in den vergangenen Jahren seine Lebenskraft wiedergewonnen. Der Quell, aus dem Frankreich als Staat und als Kirche seine Kraft bezieht, ist die französische Familie Hk Rande der Großstadt 41 Künstliche Besamung löst Ortsbullen in Neckarau und Rheinau ab Am 1. Januar 1899 hörte der jetzige Vor- ort Neckarau auf als selbständige Gemeinde zu existieren. Die mit zunehmender Indu- striealisierung notwendig gewordene Einge- meindung erfolgte. Vierzehn Jahre später, 1913, folgte das neue Industrie- und Hafen- gebiet Rheinau. Ein Menschenalter besteht nun die Ehe zwischen Marmheim, Neckarau und Rheinau. Ein entsprechendes Alter wei- sen auch die noch der Scholle treu geblie- benen Landwirte in diesem Gebiet auf. Aber um die Jahrhundertwende gab es noch weit- räumige Ackerflächen zwischen den Stadt- mauern; heute betreiben die ergrauten Bauern ihr mühseliges Handwerk zwischen Fabrikmauern, Eisen- und Straßenbahn- schienen, Siedlungen und Verkehrsstraßen. Leider mußte kürzlich ein weiteres Opfer gebracht werden, das darauf hinweist, daß im Bannkreis der großen Stadt dem gesun- den Bauerntum kaum noch eime Zukunft beschieden sein wird. Es ging auf einer von der Stadtverwaltung Mammnheim einberufe- nen Bauern versammlung um die Einführung der künstlichen Besamung(KB) des Rind- Viehs. Der Ortsvorsitzende im Bauernverband, Kreis Mannheim, für Neckarau und Rheinau, Lemdwrirt Erwin Eichel, eröffnete die Ver- sammlung und hieß Regierungsveterinärrat Dr. Kilian, Tierarzt Dr. Hinderer, Abtei- bhungsbeiter Amanm vom Städtischen Garten- bauamt, Geschäftsführer Augenthaler vom Bauernverband und Melklehrer Breitbarth vom Landwirtschaftsamt willkommen. Aus- gehend vom Gesetz, das fordert, daß jede Gemeinde für die Beschaffung und Unter- haltung einer bestimmten Anzahl von Vater- tieren zur Befruchtung der Rinder, Schweine und Ziegen auf zukommen hat, umriß der Sachbearbeiter für Landwirtschaftsfragen beim Städtischen Gartenbauamt, Abteilungs- leiter Amann, in seinen Ausführungen die Situstion in Neckarau und Rheinau. Für die noch 30 deckfähigen Tiere ist die Belassumg eines Bullen, der mit 80 Rindern ausgelastet wäre, in der öffentlichen Deckstation nach wirtschaftlichen und fachlichen Gründen nicht mehr vertretbar. Von der weiteren Möglichkeit, das deckfähige Vieh den Deck- stationen in Friedrichsfeld oder Seckenheim zuzuführen, will die Stadt wegen der damit verbunden Transportschwierigkeiten 2u Lasten der Viehbesitzer absehen. In der Ein- führung der künstlichen Besamung, an der sich die Stadt hinsichtlich der Kosten in der SSische gesetzlich vorgeschriebenen Höhe beteiligen wird, sah der Vertreter der Verwaltung die einzige Möglichkeit, den für beide Teile um- tragbaren Zustamd abzustellen. Der bevor- stehende Vertragsabschluß mit der Hauptbe- samungsstelle Helmstadt/ Baden sichert eine reibunglose Samenlieferung an den prakti- schen Tierarzt. Amtstierarzt Dr. Kilian sprach sich eben- Fellls für die„KB“ aus. Tierarzt Dr. Hindderer gab den Versammelten noch einige tech- nische Erläuterungen zur Durchführung in dem einzelnen Stallungen. Aus der abschlie- genden Diskussion ergab sich, daß den ver- bleibenden Interessen in der lokalen Vieh- haltung nur noch auf diesem Weg gedient werden kamm. Age. Wir gratulieren Eva Scherer, Mannheim Neckarau, Friedrichstraße 117, wird 74 Jahre alt. Katharina Rothkapp. Mannheim, Böck- straße 16, begeht den 77. Geburtstag. Friedrich Steinmetz, Märchingen bei Osterburken, früher Mannheim, Eichelheimerstraße 16, vollendet das 90. Lebensjahr. Rosel Lambrecht, Mann- heim, Riedfeldstraßge 6, kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Bundespost zurückblicken. WI ns 6 A Ae M L ee. Sagi, fe IA- zur Leichtigkeit und natürlichen Milde, IA- zum Wohl geschmack und feinen Aroma. IA- zur naturreinen SUPRA] Freundlich und frisch präsentiert sich SOUfRA im neuen Gewonde. So zeig sich jeh duch noch guhen die konsequente Weiterentwicklung der SUPRA. Mischung 20 höchster Verfeinerung. l, Ali, Hus, 59 Zu Sun Seite 6 AUS DEN BUND ESLANDERN Donnerstag, 5. Dezember 1957/ Nr 281 Nach zweistündigem Plädoyer der Staatsanwaltschaft: Zweimal„Lebenslänglich“ für Kronberg beantragt Erich Fleck dreieinhalb Jahre Zuchthaus gefordert/ Urteil am Dienstag Wegen zweifachen Mordes/ Für Frankenthal. Nach viereinhalbtägiger Be- Weisaufnahpe und zwei ausführlichen un- temstehenden medizinischen Gutachten be- amtragte gestern der Anklagevertreter im Frankenthaler Kronberg- Prozegß, Ober- Staatsanwalt Hommrich, gegen den 20jähri- gen Hauptangeklagten Horst Kronberg aus Altrip wegen Mordes in zwei Fällen zweimal „Lebenslanges Zuchthaus“ und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Gegen den mitangeklagten 20jährigen Erich Fleck aus Ludwigshafen beantragte die Staatsanwalt- schaft wegen Beihilfe zu zweifachem Mord eine Zuchthausstrafe von dreieinhalb Jahren — worauf die eineinvierteljährige Unter- suchungshaft angerechnet werden soll— und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte uf die Dauer von zwei Jahren. Zwar läßt der 8 106 des Jugendgerichts- gesetzes eine Milderung des allgemeinen Strafrechts zu und sieht in Mordfällen vor, daß bei Heranwachsenden anstelle von einer lebenslangen Zuchthausstrafe auf eine sol- che von zehn bis 15 Jahren erkannt werden kann, aber der Oberstaatsanwalt betonte, daß die Schwere der Schuld(„eines brutalen und viehischen Mordes“) vor alle anderen Erwägungen rücken müsse, auch vor eine eventuelle später beabsichtigte Wiederein- gliederung in die menschliche Gesellschaft („Resozialisierung“). „Welche Strafe ist die rechte Sühne für das brutale Abschlachten des Vaters und des- sen Ehefrau?“ rief der Anklagevertreter mahnend in den Saal, bevor er das„Zweimal Lebenslänglich“ beantragte. Den Strafantrag gegen Erich Fleck begründete der Ober- Staatsanwalt vor allem mit dem Hinweis, daß es der Angeklagte in der Hand gehabt habe, ein scheußliches Verbrechen zu verhin- dern. Statt dessen habe er, nur wenig vom Tatort entfernt, bei einem Glas Bier geses- sen und auf Kronberg gewartet Vor dem präzisierten Strafantrag hatte in leidenschaftsloser, aber packender Darstel- jung der Mitankläger, Gerichtsassessor Dr. Croissant, den Lebensweg des Hauptange- klagten geschildert und eine eingehende Darstellung von dem furchtbaren Verbrechen gegeben, an dessen Tatort es wie in einem „schlecht aufgeräumten Schlachthaus“ aus- gesehen habe. Dr. Croissant kam schließlich zu dem Schluß, daß Kronberg seinen Vater und dessen Ehefrau aus niedrigen Beweg gründen(aus materiell fundiertem Haß und aus Rache) heimtückisch(da er die Arglosig- keit und Wehrlosigkeit seiner Opfer aus- nutzte) und grausam getötet habe, womit alle Tatbestandsmerkmale des Mordes gege- ben seien. Fleck habe sich in zweifacher Form der psychischen Beihilfe schuldig ge- macht, da er anstatt des vorgesehenen Ham- mers eine Pistole als Tatwerkzeug vorschlug und wußte, daß er Kronberg begleiten sollte, um dessen Versagen bei der sorgfältig geplanten Tat auszuschließen. Zwei Fragen stellte Medizinalrat Dr. Gumbel(Kaiserslautern) in seinem gerichts- ärztlichen Gutachten in den Vordergrund: die strafrechtliche Verantwortlichkeit der beiden Angeklagten und ob sie noch als Ju- gendliche anzusprechen seien. Dr. Gumbel sagte hierzu, daß sowohl bei Kronberg als auch bei Fleck in beiden Punkten keine Be- denken am Platz seien. Kronberg sei ein etwas schillernder Mensch, geistig einseitig, Aber aus dem Familienniveau herausragend, dabei selbstherrlich und ein Blender. Charak- terlich stark egozentrisch, eine„Strohfeuer- Natur“, die sich mit allen Mitteln durchzu- setzen versuche. Sein Gemütsleben sei kei- neswegs kalt, denn nur der könne echt hassen, der gefühlsmäßig ansprechbar sei. Er neige zum Jähzorn, vollbringe aber gezielte Ge- walthandlungen. Die Tat sei letzlich das Ende einer Kette von Reaktionen. Den Erbanlagen(robust, explosiv) gab der Gutachter mehr Gewicht als den Umweltver- hältnissen, die zwar zur Tat beigetragen hät- ten, aber bei der Vielzahl der Tatmotive stünden materielle Gesichtspunkte stark im Vordergrund. Der Gutachter glaubt nicht, daß die Erlebnisse der Kindheit für die Tat aus- schlaggebend waren, da Kronberg inzwischen in stabilere Verhältnisse abgerückt war. Der Tatablauf habe ein genaues planmäßiges Vorgehen erkennen lassen. Der Angeklagte könne physisch und psychisch keinesfalls mehr als Jugendlicher im Sinne des 8 105 des Jugendgerichtsgesetzes angesprochen werden und sei für seine Tat voll verantwortlich. Die gleiche Feststellung traf Dr. Gumbel kür den der Beihilfe zum Mord angeklagten Erich Fleck, der weit primitiver als Kron- berg, erblich und milieumäßig stark belastet und haltlos gegenüber kriminellen Anreizun- gen sei. Fleck habe den Hammer, mit dem das Verbrechen begangen wurde, gesehen und mit dem Hauptangeklagten eine Wette abge- schlossen, ob dieser die Tat auch begehe. Im übrigen habe geistige„Unreife“ nichts mit dem Alter zu tun. Professor Dr. Rauch, der die beiden Ange- klagten in einer Heidelberger Klinik einge- hend beobachtete, ließ bei Kronberg mehr die Umweltschäden gelten, als es Dr. Gumbel zugestand. Die Haß-Einstellung zum Vater sei bel Kronberg weitgehend durch die Haltung der Familie bestimmt gewesen. Er wertete deshalb die Tat nicht als Ausbruch schlechter Anlagen, sondern als durch Umwelteinflüsse hervorgerufen.„Materielle Gesichtspunkte spielten zwar dabei eine Rolle“, sagte Prof. Dr. Rauch,„aber ohne den von der Familie genährten Haß wäre die Tat kaum gesche- hen“, Sie weise jedoch keine jugendtümlichen Merkmale auf. Den Angeklagten Kronberg bezeichnete er als willensstark und gemüts- kalt, mit großem Geltungsbedürfnis und guter Intelligenz ausgestattet. Auch für Fleck ließ der Gutachter schlechte Umweltein- flüsse gelten, zu denen noch geringe Bega- bung, Faulheit und Gemütsarmut träten. Fleck habe keine Hemmungen gezeigt, Kron- berg auf dem Weg zur Tat zu begleiten und sei ebenso wie dieser für seine Tat voll ver- antwortlich. Auch Prof., Rauch bejahte für beide Angeklagte die volle strafrechtliche Verantwortung. kim —— Schwere Bluttat in Lahr Lahr. Mit mehreren Pistolenschüssen ha der 44 Jahre alte Inhaber eines Schungeschal tes in Lahr seine um acht Jahre jüngere Ehefrau erschossen. Der Täter wurde 0 Zeit darauf festgenommen. Die Eheleute de seit einigen Wochen getrennt lebten 85 zwei Kinder im Alter von vier und 2 el Jahren. Am Abend der Tat saßen die Ehe. leute bei der Kassenabrechnung zusammen Dabei kam es zu einem Wortstreit, in dessen Verlauf der Ehemann die Schüsse auf Lene in einem Sessel sitzende Frau abgab. Sie brach sofort tot zusammen. Danach begab sich der Mann in ein Nachbarhaus und kor- derte die Bewohner auf, die Polizei zu ver- ständigen. Fünf Stunden lang verschüttet Bochum. Auf der Zeche Mansfeld in Bochum-Langendreer wurden acht Zerg⸗ leute verschüttet, konnten jedoch bereits nach fünf Stunden von Rettungsmannschaf. ten unversehrt geborgen werden. Wie die Zechenleitung mitteilte, hatten plötzlich ein- setzende starke Wasserzuflüsse im Flöz „Mathilde“ den Bergeversatz weggespült wodurch ein Strebausgang versperrt wurde. Revolte im Mädchenheim Hannover. In der Zweigstelle ges Frauenheims Himmelstür in Lüdersen(Kreis Springe) kam es am Dienstag zu einer Re- volte der dort untergebrachten 34 weiblichen Insassen, in deren Verlauf 15 Mädchen im Alter von 17 bis 19 Jahren aus dem Heim entweichen konnten. Polizisten, die im Ver- lauf einer Großfabhndung die Umgebung durchkämmten, konnten bis zum Abend 12 Mädchen in abgelegenen Waldstücken ein- fangen und dem Jugendamt über geben. Ganz grog 2 N „Coca-Cola“ jetzt in 2 praktischen Größen Jetzt können Sie„Coca-Cola“ auger in der altbekannten Normalflasche auch in der neuen Familienflasche bekommen: das gleiche köstliche„Coca-Cola“ in der Flasche, die Sie gerade brauchen. Stellenangebote vr. 281 Vine dorfe am Bruc sch lũ zeigt herig Stut cher I. Gemeir Karlsri nach g der Ke mit dei Beirat Reakto ser wir und mi mittel! Ent! wird d perime heitseil Mabsté Die den S. Reaktc heiten bisher Neutro bert fi Prof. L Für die Verkaufsabteilung eines Werkes der metall- verarbeitenden Industrie suchen wir zum 2. 1. 58 eine lenschi Mit me schaftl Aul . stitute teren! den si- kür Al für A Reakte der M Die V. töchtige Kontoristin Nur zuverlässige, an sorgfältiges Arbeiten gewöhnte Kräfte bis zu 30 Jahren mit guten Leistungen auf der Schreibmaschine werden gebeten, sich mit handgeschriebenem Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnis. abschriften u. Gehaltswünschen zu bewerben unter Steller nicht In der A. Ergebn . SF 1c 3 . 65 4% 9 1 5 , 1 4 I D D D Familienflasche WD Normalflasche Das reicht rund um den Tisch Sprudelnd- frisches„Coca-Cola“ mag Ihre Familie, mögen Ihre Gäste gern. Wann immer Sie daheim zu mehreren beisammensitzen— schenken Sie „Coca-Cola“ aus der Familienflasche ein. Das ist praktisch, das ist bequem. Das reicht für alle, die am Tisch sitzen. Wenn Sie heute einkaufen, bringen Sie am besten gleich ein paar Flaschen„Coca-Cola“ mit. „Coca-Cola“ trinken alle gern. WARENZ EICHEN Coca · Cola“ ist das Marenzeichen für dus unnachahmliche koffeinholtige Erfrischungsgetränk der Coca- Colo G. m. b. H. Nr. P 20401 an den Verlag. Netten Kollegen für interessante Tätigkeit zur Mitarbeit im Pkw gesucht. Bewerbung. u. Nr. P 20439 an den Verlag. Musiker(evil. Rentner) für Gaststätten-Betrieb sofort gesucht. Adr. einzus. u. Nr. A 20468 im V. Kräftiger, großer Aushilfs-Hortier für Freitag u. Samstag sowie 1 Büfetihilfe in Nachtbetrieb gesucht. U 1, 5, Telefon 2 31 44 Friseuse als Aushilfe gesucht. Zu- schriften unt. Nr. 08555 a. d. Verl. Frau oder Mädchen als Halbtagsh. (einschl. Mittagess.) f. Gesch.-Hsh. ges. Adr. einzus. unt. A 08548 1. V. Altes Textileinzelhandels-Geschäft sucht zum 1. Januar 1958 ein Mädchen für den Haushalt und geschäftl. Arbeit sowie zum 1. 4. 33 einen Anlernling zum Verkauf. Sprechstundenhilfe f. zahnärztliche Praxis in Mannheim gesucht, Zu- schriften u. Nr. P 08601 a. d. Verl Ehrl. zuverl. Hausmädchen gesucht Zimmer mit fl. Wasser u. Heitz vorhanden, Almenhof, August Bebel- Straße 58. 2 fl. Bedienungen engl. spr. gesucht Adr. einzus. U. Nr. A 06368 im Verl Zuverlässige Hausgehilfin (Anfangslohn 130, D gesucht. Vorzustellen: Dr. Dr. 7 Kaiserring 36, 13-18 u. 19.20 U — 0 Deen Manglerin su. Arbeit in Watenen Zuschr. unt. Nr. 08544 an den Ver, 5berin sucht Arbeit gleich 177 0 Art(Steno u. Schreibm.) evtl. 1 0 Heimarbeit. Zuschr. u. Nr. P 00 an den Verlag. ——— Gewandte, flotte SERVIERERIN sucht sofort Stelle als Ausfille in Cafè oder Gaststätte. Angeb. unt. P 20292 an den Verl. 1 Zuschr. U. Nr. 06593 4. d. Vell —— — placierunss- Vorschriften wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe einem bestimmten Platz erscheinen sollen, könne uns nur als Wunsch, nicht 21s Bedingung entgegengenommen werden. der an n von tiven! tembe Müllen ten a1 dem! Haupt Gange das In biolog wurde 0 AUS DEN BUND ESLANDERN Seite 7 Wie groß die Bedeutung des Reaktorbaues für die Karlsruher Wirtschaft jetzt schon ist, geht daraus hervor, daß die Baugesellschaft schon für rund 5 Millionen DM Bauaufträge vergeben hat, davon alle für 3,5 Mill. DM an und Landkreis Karls- ruhe. Insgesamt beschäftigte der Kernreak- torbau im Herbst dieses Jahres 235 festange- stellte Mitarbeiter, davon 163 Wissenschaftler und Ingenieure. 36 technische Mitarbeiter sind von der Industrie abgestellt worden, um die volle Ausnutzung der Erfahrungen der deutschen Industrie zu gewährleisten. 12. Bäuerin ermordet aufgefunden Alzey. Mit einem Messerstich im Rücken wurde die 51 Jahre alte alleinstehende Elise ihres land wirtschaftlichen * vr. 281/ Donnerstag, 5. Dezember 1957 — r issen hat Geschl. Jungere e Kurze leute, die n, haben ind zwei die The- iSammen. m dessen auf seine gab. Sie ih begab und for- i zu ver- et skeld in it Berg- bereits innschaf- Wie die lich ein- im Flöz Sgespült, t wurde, elle ges en(Kreis iner Re- ſeiblichen achen im Die Brücke von Fall em Heim pine moderne Straßenbrüche ist feurzlich über den Dächern des oberbayerischen Jäger- 1 5 35 dorfes Fall fertiggestellt worden. Sie soll den künftigen Stausee überbrücken, der hier 18 am Zusammenfluß der Isar und Dürrach hinter dem Sylvenstein-Damm entsteht. Die 15 9 N Brucke trägt zugleich ein Teilstuc der Deutschen Alpenstraße, der aber nock die An- 8 0 schlüsse nach Osten zum Inntal und nach Westen nach Garmisch fehlen. Unsef dpa-Bild a 9 zeigt die neue Brucke, die sich S-förmig über das Tal von Fall schwingt. Unten der bis- detserrserer: kerige Lauf der Isar mit der alten Holzbrücke von Fal. Das Atomforschungszentrum wächst Der Bau des Karlsruher Reaktors tritt in ein neues Stadium stuttgart. Die Entscheidung darüber, Wel- mer Typ eines Atomkern-Reaktors in der Gemeinde Leopoldshafen im Landkreis Karlsruhe errichtet werden soll, wurde jetzt nach gründlichen Beratungen der Fachleute der Kernreaktor Bau- und Betriebs-GmbH 51 Firmen im Stadt- mit dem wissenschaftlichen und technischen Beirat der Gesellschaft gefällt. Es wird ein Reaktor der Type FR 2 gebaut werden. Die- 775 ger wird mit natürlichem Uran als Brennstoff 2 und mit Schwerwasser als Moderator, Kühl- 2 mittel und Reflektor arbeiten. i Entsprechend den Wünschen der Industrie 5 wird der Reaktor zahlreiche und groge Ex- perimentierkanäle enthalten. An die Sicher- heitseinrichtungen werden besonders strenge Maßstäbe angelegt werden, 2 i 02 Die ene dit damit befaßt n in den Sicherheitsbericht abzufassen, der die Reaktorkonstruktion in allen ihren Einzel- heiten beschreibt. Als Institutsleiter wurden bisher Prof. Dr. Wirtz für das Institut für Neutronenphysiß, Prof. Dr. Seelmann-Egge- bert für das Institut für Radiochemie und Prof. Dr. Zimmer für das Institut für Strah- lenschutz und Strahlenbiologie verpflichtet. Mit mehreren anderen anerkannten Wissen- schaftlern sind Verhandlungen im Gange. eee Außer den schon in Bau befindlichen In- stituten ist die Errichtung von etwa acht wei⸗ . eerren Instituten vorgesehen. Darunter befin- . den sich die Institute für Isotopentrennung, 11 für Aufbereitung von Brennstoffelementen, 50 6106 für Abfallaufbereitung, spezielle Chemie, Reaktorwerkstoffe, Strahlenanwendung in der Medizin, Technik und Landwirtschaft. Die Verhandlungen über Finanzierung und „ Stellenbesetzung dieser Institute sind noch 388 nicht beendet. ich 55 In dem jüngsten Bericht über den Stand 1 der Arbeiten am Kernreaktor und über die Ergebnisse der Beobachtungen von radioak- tiven Niederschlägen im Raume Baden-Würt⸗ 1 temberg teilte Ministerpräsident Pr. Gebhard sucht, Müller dem Landtag mit, daß die Bauarbei- a. d. ver ten an dem Institut für Neutronenphysik, „ dem Instiut für Radiochemie und an der 1. 5 Hauptwerkstatt des Reaktors in vollem ot, August“ Gange sind. Auch mit den Bauarbeiten für das Institut für Strahlenschutz und Strahlen- W biologie sowie für das Reaktoraußengebäude 125 im Ver Nurde begonnen. Anwesens in Bechtolsheim im Kreis Alzey tot aufgefunden. Nach den bisherigen Er- mittlungen der Wormser Mordkommission muß Frau Kandel bereits am Dienstagmor- gen zwischen 7 und 8 Uhr ermordet worden sein. Nach den bisherigen Feststellungen hat der Mörder die Barschaft und Sachwerte der ermordeten Frau nicht angerührt, so daß ein Raubmord ausscheidet. Von Nachbarn wurden um die Tatzeit Schreie gehört, aller- dings nicht weiter beachtet. Die Mordkom- mission Worms und die Staatsanwaltschaft Mainz haben ihre Ermittlungen eingeleitet. Führerschein auf Lebenszeit entzogen Die Tage des jägerdorfes Fall sind gezählt Es wird noch vor Weihnachten in den Fluten eines Stausees versinken München.„Das Dorf Fall, dieser schöne Fleck Erde im stillen Frieden liegt eng ein- gezwängt zwischen ragenden Bergen und be- spült von den kühlen Wassern der Isar und Dürrach, die hier zusammen fließen schwärmt Ludwig Ganghofer über die Hei- mat seines„Jäger von Fall“. Dieses berühmt gewordene Dorf im obe- ren Isartal wird kurz vor dem Hellgan Abend 1957 in den Fluten eines Stausees versinken. Die Vorsperre des Sylvenstein sbeichers ist nahezu fertiggestellt. In Kürze soll mit dem Aufstau begonnen werden. Ein Jahr später wird am der Engstelle zwischen dem Hennenkopf und dem Schergenwieser Berg die 41 Meter hohe Staumauer errichtet sein. Die Hauptaufgabe des Sylvensteinspei- chers, der bis zu 85 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen kann, ist die Verhinde- rung von Hochwasserschäden im gesamten Lauf der Isar. Nach den Berechnungen der obersten Baubehörde hätte mit Hilfe des Speichers das Katastrophenhochwasser 1954 in Bad Tölz von 900-Sekunden-Kubikmetern auf 450„geköpft“ werden können. In Mün- chen wäre die Wasserführung der Isar von 1400 auf 1000 Sekundenkubikmeter gesunken umd selbst im Unterlauf hätte man die Was- seérmenge noch um 25 Prozent vermindern können. Das Resultat: keine nennenswerten Ueberschwemmungen von Bad Tölz bis zur Isarmündung in die Donau bei Deggendorf. Mit dem aufgestauten Wasser kann dann in trockenen Zeiten eine gleichmäßige Was- serführung der Isar garantiert werden. Der Energiehunger mehrerer Jahrzehnte hat nämlich aus der einst so mächtigen Isar ein Flüßchen gemacht. Zuerst war der Gebirgs- fluß bei Krünn angezapft und ein Teil des Wassers zum Walchensee- Kraftwerk abge- leitet worden. Die Oesterreicher bauten das Achensee-RKraftwerk und ließen die Walchen, die früher als natürlicher Abfluß des Achen- sees zur Isar floß, in umgekehrter Richtung zu hrem Kraftwerk laufen. Nach 1945 nahm Bayern die vielumstrittene Rigbachüberlei- türng vor, Oesterreich baute die Dürrach- überleitung zum Achensee. Infolge dieser Eingriffe ging die Wasesrfracht der Isar um fast die Hälfte zurück. Im Laufe der Jahr- Gleichsam als Nebenbeschäftigung hat das aufgestaute Wasser des Sylvensteinspeichers aber noch eine weitere wichtige Aufgabe. Es 5011 die Turbinen des staatseigenen Kraft- werkes treiben, das bei einer Ausbauleistung von 2700 Kilowatt jährlich 16 Millionen Kilc Wattstünden àn die Isaramperwerke liefern wird. 1954 wurde mit den Arbeiten dazu be- gonnen. 500 Arbeiter aus vielen Nationen zogen in den Isarwinkel. Das total vermurte Isarbett erwi ich in den Augen der Fach- leute als unfähig, den Druck einer Wasser- menge von maximal 85 Millionen ebm aus- zuhalten. Deshalb wurde das gesamte Fluß- bett um das Dorf Fall erst nach einem neuen itallenischen Verfahren vorbereitet, das bei verschiedenen ausländischen Talsperrbauten bereits erprobt worden War. Rund 500 Bohr- löcher bis zu 100 Meter Tiefe wurden nieder- gebracht. In diese Bohrlöcher wurde mit einem Druck von rund 100 Atmosphären eine flüssige Mischung aus Ton, Zement und Che- mikalien gepreßt, die alle Undichtigkeiten bis zum gewachsenen Felsen ausfüllt. Nach dem Erstarren bleibt die Mischung weit- s gehend elastisch, setzt aber die Wasserdurch- lässigkeit um das Tausendfache ihres bis- herigen Wertes herab. Ein Unterspülen der Staumauer wird dadurch verhindert. Die Baukosten, die ursprünglich auf 30 Millionen Mark veranschlagt worden waren, Werden rund 40 Millionen betragen. Mit dem Speicher projekt ist ein umfangreiches Stra- Benbauprogramm verbunden. Dazu gehört auch eine 420 Meter lange und 35 Meter hohe Isarbrücke zwischen Vorderriß und Fall und ein Teilstück der deutschen Alpenstraße, das sicher zu den schönsten des großen Verbin- dungsweges vom Bodensee zum Berchtesga- dener Land zählt. Für die Bewohner von Fall ist die 30 Meter höher gelegene Siedlung Neu-Fall nahezu fertiggestellt und schon zum Teil bezogen, aber wenn das alte Dorf, in dem der Vater von Ludwig Thoma einst Forstmeister War, im See versinkt, wird noch manche Träne rinnen. H. Peer Katastrophale Wohnraumnot der Studenten Viel zu wenig Wohnheime/ Göttingen plant Abhilfe Göttingen. Den katastrophalen Wohnungs- mangel, unter dem in allen Universitäts- und Hochschulstädten zum Schaden der wissen- schaftlichen Ausbildung die Studierenden zu leiden haben, will Göttingen jetzt gründlich beseitigen. Wie dieser Tage bekannt wurde, sind in der mittelalterlichen Stadt die Pla- nungen soweit vorangeschritten, daß dem- nächst mit dem Bau von drei Studenten- wohnheim-Hochhäusern begonnen werden kann. Im Bundesgebiet gibt es bis heute, zusammen mit dem soeben in Hannover für die Technische Hochschule eröffneten Ge- bäude, nur 200 Wohnheime für Studierende. Um den dringendsten Bedarf auch nur an- nähernd zu decken, wäre die fünffache An- zahl an Wohnheimen, die gutmöblierte Zim- mer zu billigen Mieten an den akademischen Nachwuchs abgeben, erforderlich. In Göttingen ist nun vorgesehen, ein Hochhaus durch staatliche Gelder zu finan- zehmte wurden an der mittleren und unteren zieren und für die beiden anderen Hoch- Isar viele Dammbauten errichtet, der Fluß- häuser private DM- Quellen zu erschließen. lauf wurde korrigiert, die Moore und Auen, die früher wie ein Schwamm die Hochwas- serwellen aufsogen, sind kultiviert. Das hatte natürlich zur Folge, daß die Hochwas- serwellen viel schneller und stoßartiger auf- traten. Bei diesen privaten Mitteln wird allerdings mit öffentlichen Zinssubventionen und Steuerermähigungen gerechnet. Finanztech- nisch sind solche Millionenobjekte durch- führbar, wie es das Beispiel von Hannover beweist. Hier wurde kürzlich ein Arbeiter- Zu wenig Fach wissenschaftler Jubiläumssitzung der Arbeitsgemeinschaft für Forschung in Düsseldorf Düsseldorf. Ihre 75. Sitzung hielt die Ar- beitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein- Westfalen, Naturwissenschaftliche Abteilumg, in Püssedorf. Staatssekretär Prof. Leo Brandt, der Geschäftsführer der Arbeits- gemeinschaft, wies in der Jubiläumssitzung darauf hin, daß Verbindung und Austausch der Wissenschaften und Wissenschaftler der verschiedensten Bereiche zu den Hauptan- liegen der Arbeitsgemeinschaft gehören. Außerdem fünfzehn Monate Gefängnis für gefährlichen Verkehrsrowdy Frankfurt. Das erweiterte Frankfurter Schöffengericht hat einem der gefährlich- sten Verkehrssünder der Mainstadt, dem 26 Jahre alten Monteur Walter Gruber, den Führerschein auf Lebenszeit entzogen. Der bereits fünfzehn Mal wegen Ver- kehrsdelikte vorbestrafte Monteur hatte im Januar in Frankfurt eine Frau tödlich überfahren, war im März ohne Beachtung der Verkehrsampeln bei rotem Licht rück- sichtslos durch die Innenstadt gerast und konnte nach einer gefährlichen Verfolgungs- jagd durch die Polizei erst gestellt wer- den, als der Motor seines Wagens streikte. Drei Monate später beging er nach einem erneuten Unfall, bei dem er einen Moped- Fahrer verletzt hatte, Fahrerflucht und überredete einen Freund, sich als Fahrer des Unglückswagens auszugeben und die Strafe auf sich zu nehmen. Dem Freund wurde jedoch von der Polizei nicht ge- glaubt, daß er am Steuer des Wagens ge- Sessel habe. Obwohl Gruber damals der Führerschein vom Gericht entzogen wurde, fuhr er weiter Auto. Das Gericht verurteilte in jetzt wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körper- verletzung, vorsätzlicher Straßenverkehrs- gefährdung, Unfallflucht, Anstiftung zur Begünstigung und Fahrens ohne Führer- schein zu 15 Monaten Gefàngnis und entzog ihm den Führerschein auf Lebenszeit. Allein 25 neue wissenschaftliche Institute seien zus Anregungen, Hinweisen und Wün- schen, sozusagen mitten aus der wissen- schaftlichen Aussprache heraus entstanden. Zur Reform der akademischen Ausbil- dung sagte Prof. Klemm, Rektor der Uni- Versität Münster, daß für die Lösung spe- Zieller Aufgaben, wie sie in den USA weit- gehend unter Verwendung modernster elek- tronentechnischer Rechenmaschinen an den Universitäten betrieben werden, in Deutsch- land die Fach wissenschaftler fehlen, die zu- gleich Chemie und Mathematik oder Physik und Mathematik oder, wie hinzugefügt wurde, Mathematik und Wirtschafts wissenschaft be- herrschen. Der Präsident der deutschen For- schungsgemeinschaft, Prof. Gerhard Heß, griff dieses Problem auf und regte an, Lehr- stühle für Wissenschaftler dieser Disziplinen zu schaffen, damit Studenten sich entschlie- Ben, diese Laufbahn einzuschlagen. Man könne von jungen Menschen nicht verlangen, daß sie sich in einem wissenschaftlichen Zweig ausbilden, für den sie noch keine Mög- lichkeit sehen. Staatssekretär Brandt nannte diese Lehr- stühle„leuchtende Sterne“, die unabhängig vom jährlich zu bewilligenden Etat den jun- gen Wissenschaftlern als Vorbild gezeigt werden sollen, damit die deutsche Wissen- schaft nicht rettungslos hinter der Weltent- wicklung zurückbleibe. wohnheim eröffnet, in dem ledige oder von ihrer Familie getrennte Männer möblierte Zimmer bekommen. Der Mietpreis beträgt inclusiv Licht, Heizung und Bettwäsche monatlich für die zwar sparsam aber zweck- Wssche un d pültevet 1 5 Es Sc b N e Wü r, mäßig eingerichteten Zimmer zwischen 40 und 50 DM. Bei den neuen„Sstudentenbuden“, die man etwas komfortabler ausstatten will, hofft man mit Monatsmieten auszukommen, die sich um 30 DM herum bewegen. Der Mangel an Zimmern für Studierende wird allmählich auch ein außen- und kultur- politisches Problem zum Nachteil des deut- schen Ansehens in der Welt. Bei fast allen Auslandsreisen von Bundesministern werden in den jeweiligen Staaten Studenten zum Besuch deutscher Hochschulen eingeladen. In der Bundesrepublik bekommen sie dann zwar Stipendien, aber meist nur zu Höchst- preisen, die man in den Herkunftsländern Wucherpreise nennt, möblierte Zimmer. Et- was besser sind die deutschen Studierenden gestellt, wenn sie ihre Ortskenntnisse aus- nützen. Finden sie in Hochschulnähe(für 70 DM und mehr) kein Zimmer(oft nicht heizbare Mansarden), dann mieten sie sich auf den Dörfern bis zu 60 km entfernt ein. E. W. Taximörder vor Gericht Hamburg.„Wenn es heute noch die Todesstrafe geben würde, hätte ich mein Leben nicht riskiert“, erklärte am Donners- tag vor dem Hamburger Schwurgericht der 21 Jahre alte Kraftfahrzeughandwerker Richard Gartmann, der sich zusammen mit dem 20jährigen Uwe Fischer wegen Raub- mordes àn dem 50 Jahre alten Hamburger Taxifahrer Heinrich Gätje verantworten muß. Gartmann gab den Raubmord vor Ge- richt unumwunden zu. Er habe mit dem ge- raubten Geld der Familie seines Freundes Fischer in ihrer finanziellen Notlage helfen wollen. Mörder saß im Kino Sundern/ Westfalen. Nach einer Auseinan- dersetzung lauerte am Dienstagabend der 30 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Gert Freye gus Bernburg an der Saale seinem 44 Jahre alten Logisgeber, dem Kraftfahrer Gerhard Christians aus Sundern, auf und stach ihn mach kurzem Wortwechsel mit einem Fahr- tenmesser nieder. Der Verletzte starb wenig später. Der Mörder flüchtete und besuchte dann seelenrimig in Sundern ein Kino. Dort verhaftete ihn die Polizei. fin ) gesucht. Fischer, 19-20 Uhr —— 2 1 8 41 Waschsalon an den Verl, ich welche .) evtl. auch Nr. P 080 ö — tte NIN Aushilfe 48 1 erlag. d. V —— — oder an en von 8 65 Pflastersteine 6 Stöck in Rollen bes. schmackhoft Basler Lehhuchen mit Zuckerglosur.. Pkt. 20 Heuenhauschen mit Lebkuchen gefüllt 0 HAAOEl r groß en Henkt. 45 0* Plelernusse Weiß glasiert 1400 g 18 3 ul.„0⁰ Vellmileh- 2 Tafeln d 100 g dewürzsgekutanus. einn. Manner Vollmilch- Schokolade. Weinn.-änner afin. Schondtade. 9g sehr gute OGuqdlitäf 100 g 20 10 7 Hohlfiguren i. Cellophan 7⁰ dei 5 5 a* Rheums-, Netvenfschmer- zen, lschies, Kopfweh . und in kritischen Tagen hilt das bewöhrte, leicht ver- trögliche CIIROVAMILTLE. N Enspennend u. erfrischend. * in. Hme 1 Kaufgesuche 0 Kinderkombiwagen, gut erh., zu kf. ges. Zuschr. unt. Nr. 08545 à. d. V. Wir suchen eine Drehbank, 1000 mm Drehlänge, 400 mm Drehhòöhe, Leit- und Zugspindel. Angebote unter Nr. P 20462 an den Verlag. holt Altpapier gautd. a5 SCHNEIDER, Telefon 5 98 19 Schiffer-Rlauler gebraucht, gut erhalten, zu kaufen gesucht. Telefon 43837 1 verschiedenes 0 Nikolausmäntel- Verleih Chamissostr. 1, part., Tel. 5 14 96. Jetzt die Küchenmaschine von tör boomen Lodenmäntel z. Aehtung! Stege verkaufsausstellung in Mannheim, d 3. 7. neb. Planken- Drogerie Lodenanzügeovas,-b 6, Ausst.-Leitg.: R. Theurer, Regensburg. 0 4 Rothermel, am Ring, Tel. 2 29 81/2 Nehme H.-Hemden Ifd. zum Bügeln an. Ang. u. Nr. P 08566 a. d. Verl. 8 kommt auch 2 ben Mol aus ren enden,, f Telefon 5 25 19. 3 eee Jeden Tag eine frische Bluse! Seit ich mit Wipp · perfekt wasche, können wir uns jeden Tag frische Wäsche leisten. So leicht und mit so wenig Mühe habe ich nie zuvor gewaschen. Ja, durch Wipp- perfekt haben wir jetzt mehr von unserer Wäsche. Und mein 22772252 eee es. eee . e e ** ee Mann sagt morgens beim Anziehen manchmal lachend zu mir: Schatz, du bist eine perfekte Frau. Seite 3 MORGEN Agnus Vaschvor führung bis einschließlich Freitag, den 6. Dezember von 10—12 und von 14—18 Uhr 8 uns tiger Sparon kauf Vorführung— Fachliche Beratung— Kundendienst Bezugsquellenngchweis: NU HC ENS R Abteilung Waschmaschinen und Wäschereianlagen OVA- Passage P 7 Erinnerungswerk IAkAlkg M kg Sehabgdgs Elf Jahre Nationaltheqter Mannheim im Spiegel des Mannheimer Morgen (1945—1956) Dieses Boch führt uns gurch die Abofföh rungen des ſheqtets in den Jahren des Aufbaus, Es ist der Spiegel einer Epoche des Behelts guf schmalen Notbühnen vom Zusammenbruch nach dem 2 Weltkrieg bis zur glonzvollen Auferstehung des neben 5 Mennheimef Notjonclthecters Gf dem Soetheplatz Dieses Erinnerungswerk worde von der k törbegeisteften Bevölkerung Mannheims mit Fteuden gofgenommen. Es ist desholb das geeignete Weihndachtsgeschenk füt die Fteunde des ſheqtets in tem vetwondten. und Zekoanntenkteis. formot 14.8* 21 em mit 260 Seiten fert und 12 Seitep Abbilgungen gf Kunst dtuckpopief ktton gebunden mit Kunst druckumschlag 4,50 OM. 5 EThGI lich in allen Buchhondlungen sowie beim VERITAS MANNHEIMER MORGEN, Mannheim, R 1, 4-6 7 8 Ein schönes g Weihnachisgeschenk for den fheotettteund ist des von ons verlegte Zur Bend unter 15 Weihnachisbaum Wundervolle Steppdecken mit KS. Damastbezügen, in schönen Dekors 930 2930 24 zn herrlicher Verarbeitung, mit Schafschurwolle gefüllt, Oberseite erlesene KS. Damdste, Unter seite Trikot 98, 89, 69, Trikot-Einziehdecken solide Qualitäten, mit Wolle gefülſt 3650 2730 24.0 quch hier wieder etwas Extragotes, mit Schaf- schurwolle gefüllt, speziell antitheumatisch 795 74, 695 Wunderbare IJagesdecken ein wirkliches Zierstöck för jed. Zimmer, elegant verarbeitete KS.-Damaste, 2bettig, mit Volant 89, 39, 4450 Plüsch-Teppiche in herrlichen Orient-Kopien 240/340 136, 190/90 79, Tournay Teppiche Orientmuster, kleine Webfehler 240/40 169, 190/90 128, pPlösch-Bettumrandungen II. Wahl, zig. 89, b i 160/30 39, 170/½40 79, 37, acheter otbfscgte nds 21 S oistk Mannheim Breite Straße, J 1, 3.4 Ruf: Sa.-Nr. 2 05 04 1228 geliebte und praletische Veihnaclitsgeschenke fiir„Ihn“- Donnerstag, 5. Dezember 1957/ Nr. 281 —— em MANNHEIM, Am Paradeplatz, Ecke Breite Struße Geschäfts- Anzelgen UMzüUskE u. EHI TRANSPORTE Theuwissen, Telefon 5 14 62. Vervielfältigungen: Lingott. U 6, 12. EIN KK AT TE 5 BEIT ist oft gefährlich, die Wwärmeflasche von Gummi- Kapf ist unentbehrlich. Gummi- Kepf, I 2, 3 Last-ERpreß, l. 8, 6 Tel. 2 2156. Umzüge, Transporte. Daunendecken Fachmann Betten- Flieger, U 4, 20, Tel. 2 60 00. Klavier- u. Flügeltransporte Feudenheim, Schiller- W. Kraus trage 24 bel 7 7 22 Aufarbeitungen von Matratzen und Polster waren Anderungen in eig Werkstatt schnell und billig. See- berger, 8 3, 15, Tel. 2 37 70. bauerwellen 9.- u. 7.80 individuell, chic, elegant, modisch im SALON ELSE WoL, d 3, 4, Telefon 2 55 39. Hecemann ein ieschäft nach lhrem Geschmack empffenſt zum Afkolaustag: Manus 6 Fier Fülgen 8 5. 2 Pakete Weihnachts- Schokolade 6 100 g 2 Tafeln Feinkost NMeckmann Sseckenbheimer Str. 45 Umzüge-Schnellftrantporie F. Brückel, Telefon 5 27 73. SKI Altes Fachgeschäft orroschuUlirr Keplerstraße 42— Telefon 4 29 77. und Zubehör in allen Preislagen. Küchenmaschine, dann Rothermel, am Ring, Telefon 2 29 81/2. Zur Körper- und Schönheitspflege finden Sie alles bei Stillen Böc Qu 2, 13 Tel. 2 44 72 Kiosk zu vermieten. Adresse einzus. unter Nr. A 06610 im Vexlag. — alle Markenfabrikate (Parkgelegenheit) Lleferung sofort! Kleine An- zahlung erst im Januar/Februar automatic ick- Zack N AH MASCHINEN Mannheim, f I, Breite Struſze zw. Paradeplatz u. Marktplatz Diese Kur wirkt auf Nervöse! Jeder Kurtag mit Dr. Buer's Reinlecithin arbeitet“ für Ihre Ce- zundung:- für die Stär- kung Ihrer Nerven kraft Für Nerven und Schlaf. in allen Apoth. u. Drog. L Dr ueIs fülhalſer — Füllhalter- Reparaturen 7 FA susch. H 3. Relnlecithin 5 2 inf Aru Aach. cchaft, vr. 281. — Auch echt. N nl de guchtwei: Dinge u peisen! stan Ma Aan kö! ter Nati lücken! vört als tungsseit zurest d gofort e it irren forwur h Punke Borussia Tore: ind in Also nuturger ualität attheu kunst! Freui ehrten, in dem er traf liebe: i dergs a der erst an, die und bes wichtsm ſrünere von pla den Bo- habe ic andere —— ff Vier Wei B. die Eis ber- Wo Süd de klaren den EC bin als krei ble den K eine V hut EG bie über Sonnta latz Fpitzer Samste eld 1 schwyac — ebe VIL B. Tölz Nit FEishoc Der die So ken ge hütte Tor:! Edelm Beeck, teidigu SC R (Krefe mer Pfeffe. rich, I 3. Stun SC R Satz: schaft Neukö schaft dabei Moske E be Unt hocke russist gann nation Treffe dedo schied bissen gegnu schles Die Sowije ihr 8 aus u aus R vierte einge schied beend heute Otta Nr. 281 —— ö te ren — MORGEN Seite 9 vu. 281/ Donnerstag, 5. Dezember 1957 — Inter der Lupe Auch Sport-Eæperten haben nicht immer ect. Wäre es anders, müßten sie die Mehr- All der großen Totogewinne kassieren nacht eislich nicht der Fall. Trotzdem gibt es hinge wie bei Wolfgang Peters, die sich be- veisen lassen. Der Dortmunder kat eines mit gtun Mattes gemein: Er schießt keine Tore. Han könnte bei dem neuen Rechtsaußen unse- ber Nationalelf genau so wie bei seinem eng- locken Kollegen sagen:„Ein Tor von ihm ge- vrt als Sondermeldung auf die erste Zei- ungsseite!“ Als Peters aber gegen CCA Bu- hurest drei Tore schoß, wurde den Experten gfort ein großer Irrtum vorgeworfen. Nun t irren menschlich und kein Grund ⁊u einem porwurf. Trotzdem jedoch der Gegenbeweis: 90 punptespiele bestritt Peters seit 1954/55 für Borussia Dortmund. Dabei erzielte er ganze Tore: 6, 2, 3 auf die Spielzeiten umgelegt und in 16 Kümpfen der laufenden Saison 3] Also kein Irrtum der Eæperten— aber naturgema ß auch kein Versagen Peters“. Die ounlitäten des kleinen Mannes liegen wie bei llatthews auf anderen Gebieten der Fußball- kunst! * Freunde, die Hans Stretz als Boæ-As ver- htten, verließen betrübt das lärmende Zelt, dem er sich als Catcher produaierte. Spa- e trafen sie ihn wieder bei seiner alten liebe; in der Halle 6 des Stuttgarter Killes- dergs auf der Bonveranstaltung. Stretz saß in der ersten Reihe, fauchte zwei Halbwüchsige a, die Schole wenig fachſeundlig kritisierten, und bestaunte die Leistung unseres Mittelge⸗ hichtsmeisters beim Sieg über Burton. Der ſrünere Weltranglistenboqer hat aber genug von plato nischer Liebe, er will bald zurück in den Boxring:„Bis zum 15. Januar spätestens habe ich eine internationale Lizenz über eine andere Nation.“ Auf diesem Wege will er den Catcherparagraphen des BDB umgehen, ein Zurück normalerweise verhindert. Ob alles lelappt? Auf jeden Fall aber sollte auch der neue Verband, der ihm eine Lizenz gibt, seine Entscheidung abhängig machen von einer Augenuntersuckung, die der BDB schon im Juli von Stretz forderte, um ihn vor ge- sundheitlichen Schäden zu bewahren. * der Nichts hätte die derzeitige Schwäche des westdeutschen Schwimmsports klarer keraus- sbellen können alsdas Zurüchgreifen auf„Hase“ Lehmann für den großen Kräftevergleich gegen Sud und Nord in Bielefeld. Seit Für Oesterreichs alpine Spitzenläuferinnen: Bei den Weltmeisterschaften 1950 begrün- dete das Damen-Team Oesterreichs seine Weltgeltung im alpinen Skisport der Nach- kriegsjahre. Im Hinblick auf die Olympischen Ratte der Europameister von Wien kein Was- ser mehr gesehen, als Dr. Hülser, Schwimmwart des Westens, sich in seiner großen Bedrängnis ans Telefon hing, um den x- fachen deutschen Kraulmeister und viel- leicht erfolgreichsten deutschen Schwimmer der letzten 20 Jahre zu bewegen die Badehose noch einmal anzuziehen und über 400 und 800 m Kraul(Y) zu starten. Wer„Hase“ kannte, wußte genau, daß er nicht„nein“ sagen würde; denn immer schon war er ein Kamerad wie kaum einer.„Ich rufe Sie in drei, vier Tagen an und sage Innen genau, mit welchen Zeiten Sie bei mir rechnen dürfen“, lautete Lehmanns Antwort. Nun, in Bielefeld stand die jugendliche Elite des deutschen Schwimmsports in häürte- stem Kampf. Mit knapp 14 Tagen Training nach monatelanger Wettleaampfpause hatte auch ein Talent, wie„Hase“ es einmal war, keine Chance. Die ersten Bahnen saͤk er noch gut aus, aber dann begann das große Quälen. Ein„Aussteigen“ jedoch hatte es für„Hase“ noch nie gegeben, und so schwamm er die 400 m noch in 5:09, 2, und über 800 m wurde er am Sonntagmorgen sogar Vierter! Der Ju- gend aber gab er dadurch ein Beispiel fur sportliche Haltung und Kameradschaftsgeist. DEG wieder auf dem dritten Platz? Eishockey- Oberliga: Rießersee Vier Spiele in der Gruppe Nord und wei Begegnungen in der Gruppe Süd bringt die Eishockey- Oberliga am zweiten Dezem- ber- Wochenende, Dabei will in der Gruppe Süd der SC Riehersee seinen überraschend klaren 9:0-Erfolg aus der ersten Serie über den EC Bad Tölz wiederholen und weiter- hin als einziger Oberligaklub verlustpunkt- trel bleiben. Ebenfalls am Samstag kann um den Klassenverbleib der gleichen Gruppe eine Vorentscheidung im Spiel EV Lands- hut— Sc Weßling fallen. Der Düsseldorfer ihr siebtes Spiel EG bietet sich die Chance, durch Erfolge über den Kölner EK(Freitag) und am Sonntag auf eigenem Eis, wieder den dritten Platz der Gruppe Nord zu erreichen. Spitzenreiter Mannheimer ERC ist am Samstag im Heimspiel gegen Preußen Kre- eld nicht gefährdet. Trotz der bisher schwachen Leistungen darf der Krefelder EV — ebenfalls am Samstag— seinen Gegner VfL Bad Nauheim nicht unterschätzen. Tölz wurde bisher zweimal von Meister Mit Kurt Sepp und Guttowski Eishockey- Nationalmannschaft für Moskau Deutschlands Eishockey Nationalmann- schaft, die im Dezember zwei Spiele gegen die Sowjetunion in Moskau und zwei Tref- ken gegen Polen in Warschau und Königs- nütte austrägt, wurde wie folgt nominiert: Tor: Hobelsberger(Sc Riehersee), Ersatz: Edelmann(Sc Weßling); 1. Verteidigung: Beck, Ambros(beide EV Füssen), 2. Ver- leidigung: Eggebauer(EV Füssen), Huber (SC Riehersee); 3. Verteidigung: Jochems (Krefelder EV), Guttowski(Mannhei- mer ERC); 1. Sturm: Trautwein, Egen Pfekkerle(alle EV Füssen); 2. Sturm: Pitt- rich, Fries, Breitsamer(alle SC Riehersee); 3. Sturm: Sepp(Mannheimer ERC), Endres (S Rießersee), Rampf(EC Bad Tölz), Er- satz: Unsin(EV Füssen). Die Nationalmann- chakt wird am 14. Dezember im Eisstadion Neukölln gegen die Berliner Stadtmann- schaft antreten. Die Berliner verstärken sich dabei durch sechs Nationalspieler des Moskau-Aufgebots. EV Füssen erkämpfte Remis beim Eishockeyturnier in Kattowitz Unter Beteiligung des deutschen Eis- ockeymeisters EV Füssen und der sowiet- russischen Mannschaft Torpedo Gorki be- sann am Dienstag in Kattowitz ein inter- nationales Eishockeyturnier, In ihrem ersten Treffen trennten sich Ey Füssen und Tor- bedo Gorki am Dienstagabend 4:4-Unent- schieden. Beide Mannschaften kämpften ver- bissen um den Sieg. In einer zweiten Be- sesnung siegte Gornik(Kattowitz) über eine schlesische B-Auswahl mit 16:1 Toren. Die Eishockey-Nationalmannschaft der Sowjetunion trug zm Dienstag in Kingston auf kanadischem Boden zus und kam dabei gegen eine Mannschaft zus Kingston mit 4:2(1:0, 1:1, 2:1) zu ihrem vierten Erfolg. Von den übrigen drei Spielen Eingen zwei verloren und eines endete unent- zchieden. Die sowjetischen Eishockeyspieler beenden ihre Gastspielreise durch Kanada 1 in Ottawa mit einem Spiel gegen die ttawa Juniors Canadians. 1 fle Re ist gegen Preußen unge ührdei will ohne Verlustpunkt bleiben EV Füssen und einmal von Sc Riegersee ge- schlagen. In Garmisch- Partenkirchen wer- den die Tölzer die vierte Niederlage nicht verhindern können, denn die Abwehr- schwächen waren auch mit dem Einsatz von Hans Rampf als Verteidiger nicht zu be- heben. Ein Sieg des EV Landshut auf eige- nem Eis über den Sc Weßling könnte den Klassenverbleib bedeuten. An Mannheims Favoritenstellung im Heimspiel gegen Preußen Krefeld zweifelt niemand. Die Krefelder sind in der Abwehr zu unausgeglichen, und auch der erste Sturm mit den Neuzugängen Herda und Gebrüder Kadow erfüllte bisher nicht die Erwartun- gen. Wenn die Düsseldorfer EG den Kölner EER, der als einziger der zwölf Oberligaklubs noch ohne Punktgewinn ist, nicht unter- schätzt, so dürften vier Punkte sicher sein. In spielerischer Hinsicht besitzen die Düssel- dorfer ein Plus. Der Krefelder EV will den zweiten Tabellenplatz behaupten. In Bad Nauheim, wo der KEV schon im Freund- schaftsspiel mit 615 gewann, spricht die Rou- tine kür die Krefelder, deren Stützen die alt- bewährten Kräfte Uli Jansen, Jochems, Bierschel, Eckstein und Münstermann sind. der Spiele 1952 in Oslo schienen ebenfalls nur die Frauen des Landes„gold verdächtig“. Aber Monaten dann brach Othmar Schneider mit seinem Slalomsieg den Bann. Vier Jahre später hat- ten die österreichischen Herren die Damen des eigenen Landes, was die Erfolgsausbeute anbetrifft, bereits überflügelt. Toni Sailer er- reichte bei den Olympischen Spielen in Cor- tina d'Ampezzo mit drei Goldmedaillen und der Weltmeisterschaft in der Dreierkombina- tion einen, totalen Sieg“, derweil sich die Da- men mit zwei Silber- und einer Bronze- medaille begnügen mußten. Das Ziel, das der damalige Sportwart Fred Rössner in Cortina bei den Herren erreichte, schwebt nun seinem Nachfolger Friedl Pfeiffer auch bei den Da- men vor. Vorerst freilich ist man noch be- scheiden: Eine Goldmedaille auf den Pisten bei Badgastein wäre bei der Weltmeister- schaft 1958(2.8. Februar) schon ein Erfolg — so argumentiert man nicht nur im Sport- sekretarlat des Oesterreichischen Ski- Ver- bandes. Gewissermaßen über Nacht sollen nun die Hilde Hofherr, Thea FHochleitner, Putzi Frandl oder Lotte Blattl vom hergebrachten Stil auf das moderne„Wedeln“(Kurz- schwung) umgestellt werden. Da nun selbst im eigenen Land die Pessimisten überwiegen und sich von diesem kurzfristigen Experi- ment, das im vergangenen Jahr begonnen, aber in dieser Saison nicht fortgesetzt wurde, keinen großen Erfolg versprechen, taucht wieder das Wort„Kondition“ in der Diskus- sion auf. Uebereinstimmend zogen Pfeiffer und Oesterreichs Nationalfahrerinnen die Lehre aus der letzten Saison:„Die ausländi- sche Elite— Carla Marchelli, Lucile Wheeler, Therese Leduc, Daniele Telinge— hatte die bessere Kondition. Bis Badgastein müssen wir hart an uns arbeiten.“ Drei Sommerkurse mit dem Hauptaugen- merk auf der Kondition sollten eine günstige Voraussetzung zum harten Schneetraining bieten. Das andere Allheilmittel ist das Wie- deraufgreifen eines alten Planes; Gemein- sames Training der Damenmannschaft mit den Herren, wie 1955. Friedl Pfeiffer will beim Abfahrtstraining in diesem Monat jeder Nationalklassen-Läuferin einen National- Kklassen-Läufer beigeben. Diese Methode hat sich schon früher im eigenen Land Mag- mar Rom Egon Schöpf, Erika Mahringer Ernst Spieß) und im Ausland(Mir! Buchner — Sepp Buchner, Andy Mead— T. Lawrence, Carla Marchelli— A. Laccadelli) bewährt. Männliche„Lokomotiven“ als Schrittmacher für alpine Spitzenläuferinnen sind nicht neu. Der Unterschied in Oesterreich ist nur der: was früher als selbstverständlich galt, wird heute in der Oeffentlichkeit mit unverhohle- ner Verwunderung aufgenommen. Ohne Zögern stellten sieh Oesterreichs Weltklasseläufer hinter die Pläne von Pfeif- fer. Selbst Toni Sailer, Anderl Holterer und Josl Rieder, die als sichere Starter für Bad- gastein gelten, erklärten sich ebenso Wie Toni Mark, Egon Zimmermann oder Karl Gamon Kunstturnen: Baden gegen Rheinland Nusgegliekene Stare beide Riegen Bantz nur Ersatzmann in der Gästemannschaft für Pforzheim? Beim Repräsentativkampf im Kunsttur- nen Rheinland— Baden am Samstagabend in der Pforzheimer Jahnhalle stehen sich die beiden stärksten deutschen Landesriegen gegenüber. Während die beiden früheren Be- gegnungen jeweils von den rheinischen Tur- nern gewonnen wurden, ist jetzt die Stärke beider Riegen ausgeglichener, wenn nicht in letzter Minute doch noch der gerade wieder genesene Olympiasieger Helmut Bantz in die rheinische Riege, in der er als Ersatzmann steht, aufgenommen wird. Mit Adalbert Dickhut, Robert Klein, Friedel Overwien und Hardy Frenger hat die Rheinlandriege vier Asse aus der früheren deutschen National- riege zur Stelle. Ihnen stehen an der Spitze der badischen Riege junge, starke Talente wie der deutsche Vizemeister Herbert Schmitt(Rastatt), Karl Bohnenstengel (Bruchhausen), Helmut Hillenbrand(Berg- hausen) und Hermann Vollmer(Ortenberg) gegenüber. Auf Vollmer, der seit über einem Jahr in Zürich arbeitet und mit der Schwei- zer Nationalriege trainiert, ist man bei sei- nem ersten Start in der Heimat besonders gespannt. Ausschlaggebend für den Sieg dürfte die„vier aus dem zweiten Glied“ in jeder Riege sein. Hier hat das Rheinland ein Kleines Plus. Finale: Srhweden— Dänemark Im Eridspiel des Hallentennisturniers um den schwedischen Königspokal werden sich Schweden und Dänemark gegenüberstehen. Die Entscheidung darüber flel in den Semi- flnalbegegnungen Schweden— Italien in Halmstad umd Norwegen— Dänemark in Oslo. Dänemark gewann am Dienstag die letztem beiden Einzel gegen Norwegen, das damit 4:1 unterlag, da es nur das Doppel für sich buchen konnte. Torben Ulrich siegte über Finn Dag Jagge(N) 10:8, 6:3, 6:3 und Kurt Nielsem über Gunnar Sjoewall(N) 6:3, 6˙3, 6:4. In Halmstadt gingen die Schweden mit einem Sieg im Doppel 3:0 in Führung und sind in den letzten beiden Einzeln nicht mehr zu schlagen. Per Lundquist/ Ulf Schmidt schlugen Nicola Pietrangeli/ Orlando Sirola 6:3, 3:6, 6:4, 8:6. Konditionstraining für Langläufer Der Deutsche Skiverband(DSV) veran- staltet vom 8. bis 14. Dezember in Unterjoch/ Allgzu seinen dritten Konditionslehrgang. zu dem folgende Langläufer eingeladen wur- den: Sepp Achatz(SC Zwiesel), Helmut Böck (Sc Nesselwang), Hams Eckart(TSV Siegs- dorf), Helmut Hagg(SC Immenstadt), Toni Haug(WSV Unterjoch), Heinz Hauser(WSV Reit im Winkl), Rudi Kopp(WSV Reit im Winkl), Hermann Möchel(Sc Marm- heim), und Eberhard Plenk(Sc Ruhpolding). Zugelassen sind außerdem noch sechs Teil- nehmer vom Bayerischen Skiverband und zwei Teilnehmer vom Zollgrenzdienst. Kurs- leiter ist der Langleufreferent des DSV, Gustl Berauer, Trainer der Finne Osmo Hil- lebramdt. Ueberraschungssieg in Brüssel Das 33. Brüsseler Sechstagerennen endete am Dienstagabend mit einem Ueber- raschungssieg der belgischen Mannschaft van Looy/ Vannitsen mit einer Runde Vor- sprung vor den Favoritenpaaren Senfftleben/ Forlini Frankreich), van Steenbergen/ Seve- reyns(Belgien), Arnold/ Terruzzi(Australien/ Italien) und Schulte Impanis Holland/ Belgien). Die Sieger legten in 145 Stunden 2693, 300 Kilometer zurück. Pech hatten die Deutschen Reinecke/ Jun- kermann, die zwei Stunden vor Beendigung des Rennens ausschieden. sofort bereit, an den leichten Trainingstagen mit den Damen zu trainieren. Mit der„Olympia-Lokomotive“ Toni Sailer müßte es— so hofft man— gelingen, bis Anfang Februar wenigstens ein e Spit- zenläuferin reif für eine Weltmeisterschafts- Goldmedaille zu machen. Damen-Trainer Fritz Huber hat jedenfalls hervorragende Helfer, so daß er sich in verstärktem Maße seinem Steckenpferd, der Abfahrtsschulung talentierter Nachwuchsläufer, zuwenden kann. Fährt Fangio für Porsche! Die Krise des italieniscnen Automobil- rennsports ist mit der Rücktrittserklärung von Maserati akut geworden. In Italien sieht man der Zukunft mit Besorgnis entgegen, denn Ferrari, der im nächsten Jahr allein „Otympia- Lohomoliue Sailer als Schritt mache Umstellung vom hergebrachten Stil zum modernen„Wedeln“ soll gewissermaßen über Nacht vorgenommen werden die italienischen Farben im Grand Prix und Sportwagen-Rennen vertreten wollte, hat bisher die Verträge für einige seiner Fahrer noch nicht erneuert. Ebensowenig wurden Verhandlungen mit anderen Fahrern aufge- nommen. Weltmeister Juan Manuel Fangio wird, wie verlautet, nach dem Rücktritt von Maserati zum deutschen Porsche-Rennstall über wechseln. Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein erklärte dazu, daß zwar ein Gespräch zwischen Maserati und Porsche über einen eventuellen gelegentlichen Aus- tausch von Spitzenfahrern für Rennen statt- gefunden habe, abschließende Vereinbarun- gen jedoch nicht getroffen worden seien. „Wenn Fangio zu Porsche kommen will, würden wir uns gewiß alle freuen“, sagte von Hanstein. Er wies jedoch darauf hin, daß Fangio in das Amateur-Arrangement bei Porsche nicht ohne weiteres hineinpasse. Nur bei einem Sieg besteht noch Hoffnung: In Noi fallt fu: Uf die Entscheidung Handball- Verbandsklasse: Schlußlicht beim Spitzenreiter SVW ein Viernheim In der nordbadischen Handball- Verbands- liga haben die beiden allein für die Meister- schaft in Frage kommenden Vereine von Leutershausen und Ketsch Platzvorteil. Dennoch darf Ketsch sein Spiel gegen den augenblicklichen Dritten, den TSV Birkenau, nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn der Vorspielsieg wiederholt werden soll. Da- gegen dürfte Leutershausen dem Schlußlicht Neckarau keine Chance lassen. Die Situation der Mannheimer Rasenspieler würde bei einer Niederlage in Rot aussichtslos werden. Platz vorteil und die augenblickliche Kondi- tion sprechen für den TSV. Handschuhsheim hofft in der Ausein andersetzung mit Auf- steiger Seckenheim auf einen Teilerfolg. während Edingen zu Hause gegen seinen Ta- bellennachbarn Nußloch in Front erwartet wird. In der Bezirksklasse stehen die führenden Klubs, von denen 99 Seckenheim den* Hemsbach erwartet, während Großsachsen schon das Rückspiel gegen. Hohensachsen austrägt, vor keinen allzu schweren Auf- gaben. Die Verfolger SV Waldhof und TSV Oftersheim müssen auswärts antreten(in Viernheim bzw. Laudenbach); dennoch soll- ten auch ihnen knappe Erfolge gelingen. Ge- spannt darf man sein, ob sich die junge Elf des SV Ilvesheim gegen TV Friedrichsfeld behauptet, der als leichter Favorit in dieses Treffen geht. In der Kreisklasse A will sich der TV Brühl am Sonntag im Spiel gegen den Po- lizei-SV die Herbstmeisterschaft endgültig Sichern. Gewinnen die Brühler, wächst ihr Vorsprung auf sechs Punkte an. 64 Schwet- zingen dürfte bei der Mannheimer Sd einen Schweren Stand haben, auch die TSG Plank- stadt wird sich anstrengen müssen, wenn sie sich in Heddesheim gegen den ATB be- haupten will. Offen ist der Ausgang des Spieles Badenia Feudenheim— TV Ober- flockenbach, was auch für die Auseinander- setzung in Weinheim zwischen Tus Wein- heim und 07 Seckenheim gilt. In der Kreisklasse B dürfte Sc Käfertal auf eigenem Platz die TSG Rheinau sicher nlederhalten, während der TV Rheinau in Ladenburg beim SV 50 mit hartem Wider- stand rechnen muß. Die MTG(in Neckar- hausen) und TSV 1846(in Neulußheim) soll- ten zum doppelten Punktgewinn kommen. In der Staffel II muß der SV Pfingstberg gegen den TSV Lützelsachsen die Tabellen- führung verteidigen, was gelingen sollte. Der gleichfalls noch gut im Rennen liegende TSV Neckarau erwartet Fortuna Schönau, dem man nur geringe Aussichten einräumen kann. TV Waldhof sollte durch doppelten Punktgewinn in Heddesheim seinen Tabel- lenplatz weiter verbessern, während sich dem Mannheimer Post-SV in Wallstadt wohl die letzte Gelegenheit zu einem Sieg in der Vorrunde bietet. H. Barczykowski klar in Führung Bei der Einzelmeisterschaft des Ver- eins Waldhöfer Kegler führt Abonne- mentsmeister Hermann Barcykowski nach zwei Durchgängen mit so klarem Vor- sprung, daß an seinem erneuten Titel- gewinn kaum noch zu zweifeln ist. Im er- sten Durchgang warf er bereits 363 Holz (75 plus) um sich im zweiten auf 384 78 plus) zu steigern. Auf dem zweiten Platz liegt zur Zeit Feuerbach Durch die Mitte) mit 360 und 345 Holz gefolgt von Zimmermann(Plattenputzer) und Etienne (Altrhein DJ). Bei den Frauen rangiert Vor- jahresmeisterin Margot Sippel(Rollendes Glück) auf Platz 3(661) hinter E. Schmitt (Fortuna) mit 681 und Irmgard Feil(Rol- lendes Glück) mit 663 Holz. Im Wett- bewerb der Klubmannschaften der A- Klasse liegt Titelverteidiger Fortuna bereits weit abgeschlagen fast am Ende der Ta- belle.„Halbzeitmeister“ wurde Altrhein I vor„Durch die Mitte“,„13er“ und„Plat- tenputzer“ I. M. S. Schwimmvergleichskampf im Mannheimer Herschelbad Schauplatz einer schwimmerischen Groß- veranstaltung ist am Sonntag das Mann- heimer Herschelbad, wo der Schwimmverein Mannheim die Herren mannschaften von 1. BSC Pforzheim, SV Würzburg 05, Lud wigshafen 07 und TSV 1864 Mannheim, so- wie die Damenteams von TSV 46 und Lud- wigshafen zu Vergleichskämpfen erwartet. Im Kunstschwimmen messen sich die Würz- burger„Nixen“ SVM„Flamingos“. Horst Lesser außer Gefecht Schon am ersten Trainingstag auf der Seegrube bei Innsbruck verzeichneten die Skispringer der Sowjetzone am Dienstag einen Ausfall; der 22jährige Horst Lesser (Cellamehlis Thüringen) stürzte so schwer, daß er mit einer Gehirnerschütterung und einer Rißwunde am Handgelenk in die Inns- brucker Klinik gebracht werden mußte. Les- ser, der sich für die Welt meisterschaft viel vorgenommen hatte, litt noch an einer Arm- verletzung des Vorjahres. Er dürfte für diese Saison kaum mehr an den Start gehen können. Malien— Nordirland abgesagt Das Ausscheidungsspiel zur Fußball- Weltmeisterschaft zwischen Italien und Nord- irland, das am Mittwoch in Belfast ausgetra- gen werden sollte, mußte kurzfristig auf un- bestimmte Zeit abgesagt werden, da der un- garische Schiedsrichter Istvan Zsolt, der das Treffen leiten sollte, wegen dichten Nebels von London aus nicht weiterfliegen konnte. Bis zuletzt hegten die Verantwortlichen die Hoffnung, daß sich der Nebel lichten würde, doch eine halbe Stunde vor Spielbeginn ent- schloß man sich, den 50 000 Zuschauern ein Freundschaftstreffen zu bieten. Indessen saßen Zsolt und zwei ungarische Linienrichter immer noch in London auf dem Flugplatz. Das Ausscheidungsspiel soll nun erst nach dem Weltmeisterschaftstreffen Italien— Por- tugal, das am 22. Dezember in Rom stattfin- det, ausgetragen werden. Europacup- Viertelfinale Falls sich der deutsche Fußballmeister Borussia Dortmund am Sonntag in Buka- rest gegen den rumänischen Meister CCA für das Viertelfinale des Europapokalwett- bewerbs qualifiziert, muß er gegen den Sie- ger der Begegnung Glasgow Rangers (Schottland)— Ac Mailand(Italien) antre- ten. Dies ergab die Auslosung für das Vier- telfinale, die am Mittwoch in der Geschäfts- stelle des französischen Fußballverbandes in Paris vorgenommen wurde. Die Aus- losung schaltete die Möglichkeit eines rein spanischen Endspiels aus: Der vorjährige Pokalsieger Real Madrid, der ohne beson- dere Qualifikation am Turnier teilnimmt, und der diesjährige spanische Meister FC Sevilla treffen im Viertelfinale aufeinander. Vorher muß Sevilla allerdings noch das Rückspiel gegen den dänischen Meister AGF Aarhus bestreiten. Die erste Begegnung endete 4.0 für Sevilla. 5 Manchester United qualifizierte sich gestern im Rückspiel gegen Dukla-Prag trotz einer 0:1-Niederlage für das Viertelfinale im Euro- pa-Pokal, da die Englädner das erste Spiel mit 3:0 gewonnen hatten. Im Viertelfinale trifktt Manchester United auf Roter Stern Belgrad. Martens für Deutschland-Ungarn Der Deutsche Fußballbund und der Ungarische Fußballverband haben verein- bart, dem holländischen Schiedsrichter Jo- hann H. Martens die Leitung des Fußball- länderspiels am 22. Dezember in Hannover zu übertragen. Das B-Spiel in Budapest wird von dem Tschechoslowaken Martin Macko geleitet. Krach beim TFC Ludwigshafen Wegen Differenzen mit dem Vereinsvor- stand ist die Basketballabteilung aus dem Purn- und Fechtelub Ludwigshafen ausge- treten. Die in der Oberliga Rheinland-Pfalz spielende Mannschaft will sich einem an- deren Ludwigshafener Verein anschließen. Sei te 10 MORGEN Donnersèag, 5. Dezember 1957/ Nr. 291 vr. 281 1 Familien Nachtiehten Nach kurzer schwerer Krankheir ist heute meil, lieber Mann, Vater, Opa, Bruder, Onkel und Neffe, Herr l g 2 Hugo Richter N 8 Lokführer i. R. Louis Plötzlich und für uns alle unfaßbar verschied am 3. Dezember 1957, abends iin 16 34 Jah kür f 15 11 Uhr, unser lieber Sohn, Bruder und Schwager, Herr 5 e 77]²- 8 1 55 Mhm.- Neckarau, den 4. Dezember 1957 der And Rottfeldstrage 54 den Ho Karl Haefele in tieten prauer; 15 Lieselotte Richter zerren tung a e en und Angehörige 1. gew Mhm.-Feudenheim„den 5. Dezember 1957 Beerdigung: Freitag, den 6. Dezember 1937, um 13.30 Uhr, im 7 Nvesheimer Straße 56 5 Friedhof Neckarau. re 1 cchärfer In tleter Trauer: dtaatlich Hans Haefele u. Frau Margarete geb. Rauch 1 1 Felicitas Gegenheimer geb. Haefele 5 N lat sich Paul Gegenheimer Geldverkehr ö 10 DES 5 8 18 die 1 Beerdigung: Freitag, den 6. Dezember 1957, 9.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Beamter in gehob. Stellg. sucht geg.. ber se 5 hohen 1Zns u. gute Sicherheit 80f. 85 en D ant einige Nengte ANZEI GEN staat d. Ellangeb. u. Nr. 06504 4, d. Verlag. kannt e für die. rene 8 5 5 und be 10 1 Montag-Ausgabe haltlic IIIIIIIIIIIHIIII 174.253 77 5 und übe i 5 des ung a 5 Zuteilungsreifen Bausparvertrag 2zu bor Der Herr über Leben und Tod nahm meinen innigst- 8„ 3„Mannheimer Morgen“ geradez geliebten Mann, unseren herzensguten Vater, Opa, Vollmilch und eir Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn nehmen wir am Sonn- Olm! 5 derte h DLEreid f. n b, Schokolac 25 2 2 5 Ag Dis 0 Soziolo Friedrich Feinauer. e ee ehokolade 15 Postbetrieb tent à. D* 1 1 8 1 5 9 1 ostbetriebsassistent a. D. to bSOtel hung Zuch 21 Reparsturfilnanzlerunges 2 Tafeln 5 100 8 bendige im Alter von 74 Jahren, nach kurzer schwerer Krank- vermittent Bitte wenden Sie sich an Original schwedische Schokolade lichen heit, aus unserer Mitte. versleherungsdienst ahreno 5 a trecke! g i Mannheim 0 7. 4 fel. 28844 den Ptfortner im fück- Mannheim, den 4. Dezember 1957 ö 5 Max-Joseph- Straße 32 ö gebäude des Verlags am Se Math In tiefem Leid: N 1a f 3 Marktplatz. der Pl e 5 0 Ilet mark: 5 Vollmilch, Zartbitter, 100-9 ber un verwan 5 95 78. Kätzchen abzugeben. Tel. 4 02 86. Vollmilch-Nuß Tafel 1 1 1 1 Beerdigung: Freitag, den 6. Dezember 1957, 10.30 Uhr, Haupt- 1 ken dei triedhof Mannheim. Original ncht ih Schwe 8 Geda 6 E Welzer-⸗ die ein ö 8 7 g braucht heute jeder— ob Mann oder Sch K 41 von He Trauerſtleiduug ö Frau. Nutzen deshalb auch Sie die„Jung-... E s Nach einem arbeitsreichen Leben wurde mein lieber 5. e in 6 verschiedenen Sorten der kr; Mann, unser guter Vater, er Opa, Schwiegervater für Damen und Herren führen lebenswichtige Vitamine in den geruch 100-g-Tafel e und Onkel, Herr wWir stets in großer Auswahl. Auf 2 81 15 5515 l 5 5 85 U f 5 and Doh en Ppallnen Role 1 90 f de 712 Josef Mackert 1 Wunsch Zahlungserleichterung nen der Leistungssteigerung, sie ln J 2 l 5. 0 U. 105 8 5 entgiften den Darm und beugen 3 u. Kirschen es chenkpackung noch de 0 durch unser extra-Kreuubüm vor gegen vorzeitige Alters. donne Kruste 100 9 95 500 54.80 1 im Alter von 75 Jahren, am I. Dezember 1957, von sei- direkt in unserem Hause. e.„ 2 N 4 757 cocbsmahronen aumbehang 5 8 nem schweren Leiden erlöst.. 1 bse, b. b ,. 8 in den Wir haben ihn in aller Stille beigesetzt. f MAdESs a ,,,, ,., nach Dr. es A2 00-g- Cell.- Nit. 575 seutel 65„50 ö lden 0 i 0 f nichtie Mhm.-Luzenberg, den 5. Dezember 1957 ö e 2* Pfeffernüsse Amtsterne 3 1 98 5 1 kel. 5l888 5 5 MIC H AE L. und GABRIELE 1 2. le 5 25 1 5 8 Fe 5 5 8 2 e 8 2 haben am 26. November 1937 ihr so sehr 5 230 ꝓꝗ,ůj.m 580 200- g- Beutel 80*. od Karoline Mackert lee 27 5 e e V. ersehntes Brüder chen bekommen. 5 55 teil ge. und Kinder 5 5 5 5**VVͤnß 5 f 5 A Wir treuen uns in Dankbarkeit. Fpünug. Splklter N Mainnacntsmämner 8 1 F 5 5 5* 11 N S ANNELIESE SEUBERT geb. Frey nn schololede- 58 e 45„25 l FU 7 8 HANS GUNTER SEUBERT ubendug 1008 stdett e. 185 e M hm. Neuostheim, Lucas-Cranach-Straße 18 kannte ist es 0 besseres 4 St.-Hedwig-Klinik— Dr. Schreck 5 5 Lebkuchen 4 5 1 dn Bestattungen in Mannheim Hören 7. schokoladeũberzogen 1 Donnerstag, 3. Dezember 1957 Als Verlobte grüßen:*„ 5„„ 8 Herzen, Brezel, Sterne, 3 Zeutel eee 5 Unsere fochmönnische Beratung, GNER a Hauptfriedhof unsere interessor ten Vorführungen ELERIEDE WA W 5 Kempf, Herbert, Eichendorffstraße 22ʒ3 0 und praktischen Erprobungen der ERNEST B. CALES Die formschöne und elegante ö Kreuzwieser, Antonie,. 88 5 neuesten Hörgeräte o. Hörbrillen der nei Lutherstrage 11 Hörbrille für Sie Behn, Elisabeth, F 8 3 8 Weltmorken OMNHON, pHlbips, 1 est ine 85 Kassenzuschüsse- Auf Wunsch . PHONAK, SIEMENS u, o. m. sind för 5. Be 2 em Ber 1 9 5˙7 eee Krematorium Gehörhehinderte oufschluß reich und 1 Schwertfeger, Elise, Wa, Heidestraße 2. unyerbindlich. Ges chäfftszeit Müller, Georg, An den Kasernen is 9 von 9- 18 Uhr, somstogs 9- 15 Uhr. Friedhof Käfertal i 75 15 rm itte 1 1 Bevor sie Franz, Sofie, Am Herrschaftswald 103. BADE EINRICHTUNGEN usw. Sm kaufen, besuchen Sie auch die Friedhof Neckarau Zen rr A les. Firma Eckel, Karolina, August-Bebel-Straße 31. 14.00 MAM N HEIM. o 7, 11.12 FRANK& ScHANDIN Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Planken- Passage n 5 Wallstattstraße 43 Ohne Gewähr neben Cats Knauer] K Telefon 2 50 38 5 Es lohnt sich! Bleidee , 15 n Mannheim: J 2, 17 unc Riedfeldstreße 31 5 Sandhofen: Schönaver Straße 17 Neckarau: luisenstraße 38 8 e, die keinen Vergleſeh scheuen! e 5 f 1 i Den besten Schutz gegen Hrkültung 0 1300 bzw. 1600 mm Wassersäule 105 bzw. II5 cbm /Std. Loffmenge Technische hesonderheften: Lombinieſtes Fahrwerk Drockschalfer(Hand und fuß) 7 5— 7 5 Stufenlose Saugbfaffregeſung a EAI, ee e e Bꝛsiulcicliem felumustis. Coffioschlabyfinth praktischer Schrabbkonus Uberragende Saugleistungen: bietet dieser Stiefel aus . ſeräftigem Waterproof-Leder. 7 7 Ob für Beruf oder Sport, die 7 elastische Formsohle schützt gegen jeden Grad von Boden- feucktigkeit,— sehr preisgünstig. die Freude ist groß. Notörlich sollen's quch a 8 g 9 bzw. II- feil. Hochleistungs- zubehör Sfommosfer mit Zubehör 5, 498. 0 e Vonönrong und vetkoot, ooch out Jol olle Verwondten, Freunde und gekannten zuhlung, durcr alle gufen fuchgeschöffe erfahren. Die Fomilienonzeige öbermiffelt K eee— schnell und zoverléssig die freudige ecttostut bmbll. N deichenbach/ fis Wie der Starmix ein Auktings ub-Hausgerit Nachricht. *— ae das große Spezialhaus 5 Ein gaale⸗ ,. uch, Arten- tur Glas. Forellen. P 3. 1113 die Famiſienapzeige a i Haushaltwaren Hannhelm, a. d. planken — in Monnheims großer Zeitung MANNHEIMER MORGEN 2 7, 3 MARE& CTO. er Vorfohrung O. 3 2 8 Moennheim- Waldhof, Oppaver Str. 18 Fritz Weber sie HauscFnAfE Mennheim- Gartenstadt. Freyaplotz l Nr. 281 — * Led MORGEN Seite 11 vr. 281 Donnerstag, 5. Dezember 1957 5 Das Leben der lnkas Louis Baudin:„So lebten die Inkas vor dem ar Anden eroberte, wurde eine der bedeutend- ten Hochkulturen zerstört, die im vorkolum- henischen Amerika entstanden waren. Erst der en Forschung gelang es in sorgsamer beutung der Bodenfunde in Verbindung mit der gewissenhaften Prüfung der Berichte der nischen Missionare, der Eroberer selber ul. d 155 Begleiter, die Umrisse dieser Kultur clärfer zu fassen und ein deutliches Bild der dttaatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaft- chen Organisation des mächtigen Inkareiches Die französische Wissenschaft ewinnen. 1 5 t großem Erfolg dieser Aufgabe ge- staat der Inkas“ ist auch in Deutschland be- kannt geworden. Baudin läßt die Tatsachen rechen, er verliert sich nicht in Spekulationen und bekennt freimütig die Grenzen der wissen- schaftlichen Erkenntnis. Um so eindrucksvoller und überzeugender wirkt damit seine Schilde- zung der großartigen Staatsorganisation. mit einem differenzierten, in Krieg und Frieden tunktionierenden Verwaltungssystem, mit einer geradezu modern anmutenden Planwirtschaft und einem Staatskapitalismus, der Jahrhun- derte hindurch Bestand hatte. Historiker und Nationalökonomen, Vor. allem aber die moderne Soziologie werden diesem Werke wichtige neue Erkenntnisse für Weitere Forschungen entnehmen; in seiner sachlichen Klarheit ist das zuch zugleich eine allgemeir. verständliche, 1e bendige Einführung in einer Bereich geschicit- chen Lebens, der bislang noch auf weite strecken hin in Dunkel gehüllt war. elwe. Liselotte von der Pfalz Mathilde Knoop:„Madame. Liselotte von der Pfalz.“(K. F. Koehler Stuttgart.)„Im Le- den ein Vorbild kür ihre Zeit, wird sie auch von der Nachwelt als Vorbild verehrt werden“ mit diesen Worten huldigte der Veroneser Hortensio Mauro im Jahre 1722 dem Anden- zen der Herzogin von Orléans, als die Nach- richt ihres Todes an den Fürstenhof in Han- nover gelangt War. Zwei Völker haben das Gedächtnis an die Fürstin des 18. Jahrhunderts, die ein auch im Zeitalter des Absolutismus un- gewöhnlicher Lebensweg von der Kurpfalz, ton Heidelberg, an den Versailler Hof Lud- wigs XIV. und als„Madame Royale“ und Mut- ter des Regenten in die ranghöchste Stellung der französischen Monarchie geführt hatte, lebendig erhalten: als Liselotte von der Pfalz die Deutschen, als La Palatine die Franzosen. re Biographie ist höchst aufschlußreich für die politische Entwicklung in Europa zur Zeit der Vorherrschaft Frankreichs; sie ist mehr noch das beispielhafte Zeugnis für ein Leben, das sich, inmitten einer verderbten Umgebung, durch Aufrichtigkeit, Mut und Charakterstärke vorbildlich erfüllte. Liselottes zahllose urwüch- sige, humorvolle, oft derb-anschauliche Briefe, in denen ihr Wesen uns noch heute wie in einem ungetrübten Spiegel in seiner mensch- ersten Male schung über Liselotte von der Pfalz auch die lichen Größe entgegentritt, werden immer die wichtigste Quelle für den Historiker sein, der Liselotte und ihre Zeit darzustellen unter- nimmt. Auch Mathilde Knoop läßt Liselotte an vielen Stellen ihres mit liebevoller Verehrung, methodisch exakt und mit ausgewogenem Ur- tell geschriebenen Buches selbst aus ihren Briefen sprechen. Aus neu erschlossenen Ar- chyallien werden manche Lebensabschnitte der Pfälzerin, die der unschuldige Anlaß der furchtbaren Zerstörung ihrer Heimat durch die in der deutschen Geschichtsfor- letzten Lebensjahre in Versailles und ihre bis- Notizen öber Bücher her nur wenig beachtete Rolle während der Regentschaft ihres Sohnes für den unmündigen Ludwig XV. ausführlich geschildert hat. Genea- höhen den wissenschaftlichen Wert des Wer- kes. be. Oeber die Serechtigkeit Mario Pomilio:„Der Zeuge.“ Roman. Aus dem Italienischen übertragen von Charlotte Birnbaum(Agentur des Rauhen Hauses, Ham- burg). Ein Kriminalfall, der sich in Paris zu- getragen haben soll, gibt den Rahmen für eine ebenso ernste wie kritische Ausein andersetzung über die Gerechtigkeit, über das Verhalten der Menschen in Schuld und Not, über die Frage schließlich nach dem Sinn des Lebens in einer nen von dramatischer Kraft, in denen mit we- nigen Worten eine Begegnung, eine mensch- liche Situation überzeugend festgehalten wer- den. Pomilio, der an einem Gymnasium in Neapel lehrt, gehört der jüngeren, um 1920 geborenen Schriftstellergeneration Italiens am; sein realistisch knapper Erzählstil verrät fran- zö6sischen Einfluß; für seinen Roman wurde er 1956 mit dem Premio Napoli ausgezeichnet. elwe. Kleine Stadt und große Wäelt Otto Rombach:„Tilmann und das andere Leben“ Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart). Der etwas versonnene und versponnene literarische Vater des Tulpendiebes Adrien, des jungen Herrn Alexius und des Gordan kann auch in diesem Gegenwartsroman seine Lust am Fabu- lieren nicht bremsen: Er sprengt den thema- tischen Rahmen eines kleinen Neckarstädtchens und packt so viel große Welt hinein, daß das bunte und vielschichtige Gemälde um einen verlorenen Winzersohn und um kleinstädtische Zeitprobleme oft an Uebersichtlichkeit und kla- rer Diktion verliert. Ein weitgereister Wein- Manager von heute kehrt in seine Heimat zu- rück, um das„andere Leben“ zu führen; er ver- liebt sich, um nach vielen, selbstgewählten Um- wegen ans Ziel zu gelangen; und er muß sich zum Bürgermeister wählen lassen, um eigene „Ich war Hitlers Hofnarr. Ernst Hanfstaengl:„Hitler— the missing years“(Verlag Eyre& Spottiswoode, London). „Meine war die erste gute Familie in Mün- chen, in die Hitler eingeführt wurde, als er noch unbekannt war“, erklärt Ernst Hanf- staengl, der fast fünfzehn Jahre lang Aus- lands- Pressechef der Nazis war, in seinen Memoiren, die er mit Brian Connell geschrie- ben hat und die jetzt in England herauskamen. „Putzi«“, wie sich der Halbamerikaner(seine Mutter wurde in Boston geboren) und Mit- schüler des Nobelpreisträgers für Literatur T. S. Eliot in Harvard nennen ließ, spielt sich natürlich als erster Widerstandskämpfer auf und will sich etwas verspätet rechtfertigen, Intimus und Hofnarr Hitlers gewesen zu sein. Als er 1940 von den Engländern interniert wird, kann er die Welt nicht mehr verstehen: „Realisieren sie denn nicht, wie ich gegen das kämpfte, was vergangen ist?“, ruft er aus. Hanfstaengl bleibt auch in seinen Erinnerungen noch der Snob, der nur ein Clown war. Es ist fast interessanter, warum er sich dem aufstei- genden Hitler attachierte, als warum ihn dieser um sich duldete.„Putzi“ Hanfstaengl scheint ernsthaft geglaubt zu haben, den Mann, der rasleren des„lächerlichen Schnurrbarts“ zu veranlassen. Er wollte ihn von seiner vul- gären Umgebung loslösen, ihm Tanzstunden * und kommunale Initiative anzukurbeln. Das ist die Handlung, die sich hinter einer Fülle schwerfälliger und komplizierter Gedanken- licher Filigranarbeit und untergründigem Hu- mor eingegeben. Aber diese Figuren— von der Hauptperson Tillmann über die Honoratioren des Städtchens Neckarklingen bis zur resoluten Gestalt der Geliebten und den Sendboten inter- nationaler Prominenz— sind bewundernswert plastisch: Eine Folge der lebensvollen und leuchtend farbigen Charaktere, die Rombach in diesem Buch besonders gut gelungen ist. hwW Kernphysik Laura Fermi:„Mein Mann und das Atom“ mit einem begnadeten Wissenschaftler. Sie macht ihre Leser auch mit der wichtigsten physikalischen Entdeckung der Weltgeschichte vertraut: Einer Gruppe von Forschern gelang es unter der Leitung Fermis, die erste, sich selbst erhaltende atomare Kettenreaktion aus- zulösen und 1942 den ersten Atommeiler in Amerika zu konstruieren. Fermi, dessen Frau Jücn ist, emigrierte 1938 unter dem Druck der politischen Ereignisse aus dem faschistischen Italien nach den USA und arbeitete nach dem Erwerb der amerikanischen Staatsbürgerschaft im Atom-Forschungszentrum Los Alamos. Die Autorin versteht es brillant, private Anekdoten mit den umwälzenden Entdeckungen jener Tage zu verbinden und erläutert fast unauffällig die Grundbegriffe der Kernphysik. Die Vorgänge in Europa zwischen 1930 und 1945 erscheinen— von außen betrachtet— in einer veränderten Perspektive und geben dieser hochaktuellen Biographie geschichtlich- dokumentarischen Cha- rakter. hw Symbolik und Schalkhoftigkeit Max Rieple:„Die vergessene Rose— die schönsten Sagen aus Baden und Württemberg“ (Verlag Stähle& Friedel, Stuttgart). Mit die- sem Band legt der Stuttgarter Verlag ein Werk vor, das aus zwei Perspektiven gesehen das Interesse des Bücherfreundes verdient. Max geben lassen und ihn in die kosmopolitische Gesellschaft solcher Persönlichkeiten wie Unity Mitford, Lady Mosley und des Prinzen von Wied bringen, um die nationalsozialistische Re- volution zu„veredeln“. Zu diesem Zweck spielte er stundenlang Wagner-Musik auf dem Klavier vor Hitler und galt als guter und wit- ziger Unterhalter, was man nach diesem Buch gar nicht so recht versteht; aber wahrschein- lich hatte Hanfstaengl wohl wenig Konkurrenz in dieser Beziehung auf dem Berghof. Er ist so eingebildet, daß er seine„Mission“ erst als beendet ansieht, als man ihn 1937 während des spanischen Krieges aus einem Flugzeug zu werfen versucht. Da gibt er es auf, Hitler durch bessere Gesellschaft zu korrumpieren und auf den Weg der Tugend zu bringen. Trotz Görings Versicherung, der Zwischenfall im Flugzeug sei nur ein Ulk gewesen, wechselt„Putzi“ in die Londoner Salons über und wird so erster Nazi-Emigrant. Wie viele andere versucht Hanfstaengl, der Weltgeschichte eine sexuelle Auslegung zu geben; aber seine Enthüllungen lesen sich nur wie Dienstmädchen-Klatsch aus der Perspektive der Gerüchte gesehen. Er hält Hitler für impotent, syphilitisch, bi- oder homosexuell, ein Neutrum, einen Pornographen, seiner Karriere sei„die Ueberkompensation eines Minderwertigkeits- Komplexes“. So daß nach„Putzi“ alles klar ist— außer warum Rieple, durch eigene lyrische und erzählende Werke sowie durch Uebersetzungen französi- scher Lyrik bekannt, sammelte aus dem baden- württembergischen Raum die schönsten und be- kanntesten Sagen, übertrug sie in eine zeit- gemäße Sprache und stellte sie unter diesem mit einigen seiner berühmtesten Sagen ver- treten. So fehlen weder die Geschichte vom Heidelberger Zwerg Perkeo, die Sage um Sie Entstehung des Mannheimer Rosengartens oder die Sage von der Burg Weibertreu. Was das Buch besonders wertvoll macht, ist nicht allein die Tatsache, daß altes Volkssagengut sorgfältig gesammelt und neugestaltet wurde, sondern vielmehr die Art, wie der Herausgeber sie zu- sammenstellte. Da sind neben den ernsten und besinnlichen, tiefe Symbolik enthaltenden Sagen auch die kleinen, anekdotisch erzählten Schwänke, die die Bauernschläue und Schalk- dem einerseits für die Sammlung und Erhal- tung echter Volksdichtung allgemeine Bedeu- tung zugemessen werden kann, das aber auch andererseits gerade für den südwestdeutschen Raum zu einem wertvollen Hausbuch werden dürfte. Horst Schönwalter hat es mit zabl- reichen hübschen Zeichnungen illustriert. hifa Gespräch im Spiels ca Gustav Hillard:„Gespräch im Spielsaal“ (Hans Christians Verlag, Hamburg). Der Ver- fasser setzt seine Erzählung, die in einer nicht näher bezeichneten Gegenwart spielt, zurück in den geistigen Raum der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Mit ungewöhnlicher Eindringlich- keit gelingt ihm die Darstellung einer etwas manierierten und von Konventionen eingeengten Atmosphäre. Vor diesen Hintergrund, der sich zugleich in die Gegenwart zu spannen scheint, zeichnet er die Gestalt eines Mannes und einer Frau, die sich im Raum einer scheinbar geisti- gen Uebereinstimmung getroffen haben und in der Sterilität dieses Raumes aneinander vorbei- gehen, bis der Zusammenstoß mit der Erinne- rung eine neue Gegenwart erzwingt. Stark stili- siert und in ener betont feinsinnigen Sprache geformt, wird dieses Bändchen vor allem die- jenigen sehr ansprechen, die noch selbst in den Bogen zwischen Kaiserreich und Gegenwart eingefügt sind. c-tt 14 die sexuellen Voraussetzungen die Mehrheit des Volkes dazu brachten, diesem verkorksten Manne zu folgen. Und natürlich übersieht Hanfstaengl, daß er niemals zum intimen Kreis der Nazis gehörte, und er nicht Hitler, son- dern Hitler ihn aufgab. Für seine persönliche Tragödie hält er noch heute, daß„zuviele von jenen da waren und nur einer wie ich“. Das „natürliche Genie“ Hitlers, das ihn so beein- druckt hat, besteht nach Hanfstaengl nicht in der verachtungswürdigen, halb-backenen Welt- anschauung, die er von„engstirnigen, doktri- nären Provinzlern“ wie Rosenberg, Heß und Haushofer übernommen hat, sondern in Sei- nem„Gehirn, das aus einer Art von Ur-Sülze bestand, die auf jeden Impuls seiner Um- gebung zu zittern begann“. Nun wissen wir nur noch nicht, warum die„Ur-Sülze“ nur auf schlechte Einflüsse reagierte. Im ganzen hat Hitlers ehemaliger Auslands-Pressechef nichts zu sagen, was greifbar ist und neues Licht auf die verlorenen oder vergessenen Jahre wirft. Wenn man daran denkt, daß die Tra- banten um Hitler Hanfstaengl schlechte Witze und gewichtlosen Klatsch mit anhören muß- ten, bekommt man fast Mitleid mit ihnen. Die Welt sieht genau so aus, wie sie sich der kleine versuch mißlingt. Der Autor war wohl auch nur halb so wichtig wie er sich nimmt. Pem.(London) Verständnis för das Neue Wecken Ezra Pound:„ABC des Lesens.“ Deutsch von Eva Hesse(Bibliothek Suhrkamp, Band 40). Einen„Picasso der Literatur“ hat ein Eriti- ker den wandlungsreichen, leidenschaftlichen, als Künstler kompromißlosen amerikanischen 1 les Reiches“ Deutsche Verlags- logische 1 5 1 1 3 f. Titel samm Jeder Landstrich des schwä- Untergang 5 8 ogische Tafeln, ein genaues Register und eine gänge verbirgt— diese Gedanken hat Rombach fits 2 en. Jeder Landstrich des schwä- Tyriker Ezra Pound genannt, und er mag da- alt, Stuttgart). Als der Spanier Francisco schö 5 j 6881 i 881 91 J reh, bisch- alemannischen Gebietes und des frän- mi 5. 15 g 1 1533 das Reich der Inkas im Hochland ne Auswahl zeitgenössischer Bildnisse er- seinen Figuren mit oft gewundener sprach- Reden e ere 5 17 180 mit auch im Hinblick auf seinen Einfluß auf die zeitgenössische angelsächsische Dichtung das Wesentliche von Pounds Dichtung und ihrer Wirkung ausdrücken. Der Dichter war in seiner literarischen Kampfzeit(in den Jahren von 1910 bis 1937) zugleich ein Kritiker und Theoretiker, dessen zahlreiche Prosa-Arbeiten, Essays, Manifeste, Briefe und Zeitschriften- aufsätze, um gedankliche Klarheit rangen über das, was er selbst als„die Erfindung einer zeit- nahen Ausdrucksweise“ bezeichnete, als einen neuen Stil, eine neue Form dichterischer Aus- sage. Aus dieser Zeit stammt das ABC des Lesens, der eigenwillige Versuch, den Leser zu gat sich mi Eugen Diederichs Verla öln). rmi i ühre 1 tand At. Der zusammenfassenden Darstellung, Zeit und einer Welt, in der sich der Mensch 5 Gattin des 1954 in V haftigkeit des lebensfrohen südwestdeutschen ab n ee e e ee. de Baudin jetzt gibt(von Curt Meyer-Clason einsam und verlassen seinem Schicksal gegen- italienischen Kernphysikers und Nobelpreis- Volkes widerspiegeln. Sie fügen sich mit den gemäße Echte 9 7 Nachg ent mten und 8 bbersetzt), gingen mehrere Untersuchungen übersieht. Im spannend aufgebauten Hand- trägers Enrico Fermi, erzählt nicht nur ein dunkel- geheimnisvollen Ueberlieferungen As onde e len Mirte r H 48 0 zoran: eine Studie über den„sozialistischen lungsgefüge stehen packende Dialoge und Sze- hochinteressantes Stück gemeinsamen Lebens der Vergangenheit zu einem Buch zusammen, leichte Lektüre, dieses ABC, 8 Bemerkungen und harter Urteile, aber es regt zum Nachdenken an und legt nahe, auch die zeitgenössische deutsche Lyrik an Maßstäben zu prüfen, die hier aus einem zeitlich und räumlich weltweiten Zusammenhang erarbeitet werden. be. Die Schriftrollen vom Toten Meer A. Powell Davies:„Der Fund von Qumran“ (F. A. Brockhaus Verlag, Wiesbaden). Es dürfte wohl in der gesamten Bibel wissenschaft, Semi- tologie und Archäologie über kein Thema 80 viel in so kurzer Zeitspanne geschrieben und publiziert worden sein wie über die Schrift- rollen vom Toten Meer und— damit zusammen- hängend— über das„Kloster“ von Qumran. Die Veröffentlichungen in allen nur möglichen Sprachen der Welt über diese Materie haben bereits eine sehr hohe drei-, wenn nicht schon vierstellige Zahl erreicht; sie sind aber nicht immer von Fachleuten, sondern auch gelegent- lich von Laien geschrieben, die immer wieder versuchen, neue Theorien zur Diskussion zu stellen. Ueber den wissenschaftlichen Wert der sieben, im Besitz der Hebräischen Universi- tät Jerusalem befindlichen Rollen und der rund 10 000 Fragmente, die man in Jordanien be- arbeitet, besteht heute kein Zweifel mehr. Wor- über gestritten wird, und zwar mit einer in wis senschaftlichen Fragen noch kaum erlebten Heftigkeit, sind die zwei Hauptfragen;: die Da- tierung der Rollen und ihre Stellung in der Geschichte des Frühchristentums. Antworten auf die erste Frage zu geben— die natürlich überaus wesentlich ist auch im Zusammenhang mit der zweiten— ist ausschließlich die An- gelegenheit der Fachgelehrten. Die Spekula- tionen, die sich mit dem zweiten Problem be- kassen, haben aber bereits, da sich seiner auch Laien bemächtigt haben, die von mehr subjek- tiven Sentiments geleitet werden, alle Ufer überschritten. Selbstverständlich befaßt sich auch die vorliegende Neuerscheinung zu einem großen Teil mit der zweitgenannten Frage, wo- dei der Autor mit einer für einen christlichen Geistlichen bemerkenswerten Skepsis die tradi- tionelle Einstellung zerpflückt. Natürlich kann auch er keine befriedigende Antwort auf das große Rätsel geben, aber er tut das seine, um die ganze Materie für eine sehr weite Leser- gemeinde zu popularisieren, sie, der Mode die- ser Zeit folgend, sozusagen zu„ceramisieren“. Leider aber fügte er dem Buch keine Textbei- spiele aus den Rollen bei, so daß dem Leser ein nicht unwichtiger Teil der Darstellung ver- loren geht. Allenfalls aber kommt Davies seiner Forderung, Brauchbare Hypothesen auf neuen Erkenntnissen aufzubauen, ist genau das, Was die Wissenschaftler als ihre Aufgabe betrach- ten sollten“, durchaus nach, denn an Hypothe- sen fehlt es nicht in diesem Buch. Sie in Fak- ten verwandelt zu sehen— das wird freilich Truppen des Sonnenkönigs war, um unbe- wie„ein Vorstadt-Frisör an seinem freien kannte Tatsachen bereichert. Vor allem aber Tage“ aussah, salonfähig machen zu können, einen Nareissus-TVYp Nicht-gewünschtes zu Putzi vorstellt, der nicht ganz aufrichtig zu diese Generation wohl kaum erleben. Der ge- ist es der Verfasserin zu danken, daß sie zum wenn es ihm gelingen würde, ihn zum Ab- durchstreichen—, und meint, der Schlüssel zu sein scheint; der verspätete Rechtfertigungs- lehrte Streit wird weitergehen, es sei denn, daß man eines Tages weitere Schriften finden Wird, die aufschlußreicher sind als die bisher gefundenen. M. V. Ben-gavriél(Jerusalem) Kaffee- Aroma im Kälteschlaf- Erfindung erhöht Kaffeegenußg Ee. Kaffee, wie ihn noch keiner kannte: „Vox Kaffee tropagemahlen“ Magendruck Sodbrennen Aufstoßen Wllegefühl sind meistens zu vermeiden oder rasch zu beseitigen: »Biserirte Magnesia“ bindet überschüssige Magensäure, verhindert Gärung, regt die Verdauung an und bringt so den Magen in Ordnung. Sie Extrtxfei durch Eige erhalten»Biserirte Magnesia“ Gute Nachricht für alle, die gern Kaffee in Apotheken zu DM 1.88. trinken: VO gelang eine Erfindung, Kaffee noch ergiebiger, aromatischer, genuß- reicher zu machen: das„tropa-Verfahren“] 1 72 5 8 2 5 8 22 2 Der frischgeröstete VOX-Kaffee wird in Anzei n- 2,. 2. 2 einen Kälteschlaf versetzt und bei minus 9 2, A, 9, 15 Grad unter Ausschluß von Sauerstoff Annahmestellen: K...,., „tropagemahlen“. Weil keine Reibungs- 5 a 5 1 e, 2,.,. N. Wärme entsteht Wie beim üblichen Mahlen, n)., 2 2.,, gibt ss auch keinen Aromaverlust. Erst beim Orioinel. Torifpreisen aufgeben.. ,. A, ,. Aufgleßen in hrer Kaffeekanne entfaltet „VOxXx-Kaffee tropagemahlen“ alles, Was ein Kaffee bieten kann. Almenhof: H. Schimpf, Brentonostraße 19 Feudenheim: Frau Wöhler, Hauptstroße 69[Schorpp-Filioſe) Friedrichsfeld: Volentin Ihrig, Hagenqver Stroße 22 Kaffee-Aroma In seiner ganzen Fülle! 5 Heidelberg: Heidelberger Jagebloft Hauptstraße 45 Kaffee geschmack, wie Sie ihn wünschen! g Käfertal: Jakob Geiger, Am Haſteponkt Köfertol-Süd: Albert Blatt, Dürkheimer Straße J! Kaffeegenuß, der Sle begeistert! Ladenburg- Neckarhausen: Hans Schmieg, Röstfrisch verpackt— Ladenburg, Sievertstraße 3 Lampertheim: Emrich& Lindner, Kaiserstraße 19 Qualitätsgarantie bis zum eingeprägten Datum Neckarau: A. Groß(vorm. Göppinger), Fischerstraße Neckarstadt: H. Porfenkirchner, Sartenfeldstraße 3 Rheindu: Chr. Groll, Inh. L. Durler, Dänischer Tisch 21 Sandhofen: Kirsch, Sandhofer Str. 323.325 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Haoptstroße 80 Schöncu-Nord: Wilh. Gaftner, Ortelsburger Stroße 6 Schöngu- Süd: Friedr. Kremer, Kottowitzer Zeile 18 Man sieht es beim kinkauf: sie sind goldgelb durch kigelb! Man merkt es heim Kochen: sie quellen doppelt auf— appetitlich durch kigelb! Der melstgekaufte gemahlene Markenkaffee Man schmecket es heim Essen: sie sind gehaltvoll durch Eigelb! Verlangen die heim Einkauf das Wirklich Gute, ſiebe Hausfrau! gestehen Sie auf 3 610CKEN Eiernudeln E&XTRAF EIN! Junghans, Laco, Kienzſe usw. Sroße Auswahl in Gold- und Sitberwotfen, Brillonten, Ir ur inge. Bestecke OMEGA Schriesheim: Georg Knöpple, Steinach, fel. 319 Waldhof: A. Heim, Oppauer Straße 28 Haus der 1000 Uhren Hubert Mitsch, ous. Mannheim. b 1. 2. Peradeplatz ſelzt gquch Omega und ſissot au Mummmeirmer NIE Z N.. lecker, locker, leicht gekocht! f E20 Seite 12 MORGEN Donnerstag, 5. Dezember 1957 Nr. 281 7* Wasser und Luft sind nicht radioaktiv verseucht Dennoch machen die Atombombenversuche der Landesregierung von Baden-Württemberg Sorgen Von unserer Stuttgerter Redaktion Stuttgart, 3. Dez. In Baden- Württemberg befassen sich, wie Ministerpräsident Dr. Gebhardt Müller dem Landtag mitteilte, zur Zeit außer der Kernreaktorbau- Gesellschaft Karlsruhe die physikalischen und radiologi- schen Institute der Landesuniversitäten, das Gasinstitut der Technischen Hochschule Karlsruhe, das Wetteramt Stuttgart, das medizinische Strahleninstitut der Universität Tübingen, die land wirtschaftliche Versuchs- und Forschungsanstalt Augustenberg und die chemische Landesuntersuchungsanstalt Stuttgart mit der Durchführung der Radio- aAktivitätsmessungen der Luft, der Nieder- schläge, der Gewässer, des Trinkwassers, des Erdbodens, der Pflanzen sowie der Nah- rungsmittel. Dem Wirtschaftsministerium wurden Meßergebnisse dieser Institute be- kannt, die den vorläufigen Schluß zulassen, daß die natürliche Radioaktivität der Luft noch weit unter dem liegt, was nach An- sicht der Wissenschaft als gefährlich zu be- trachten ist. Die künstliche Radioaktivität, die auf die Atombombenversuche der Atom- mächte zurückzuführen ist, blieb im Bereich Baden- Württembergs bisher ebenfalls noch gering und liegt weit unter der maximal zu- lässigen Konzentration. Dagegen ist die künstliche Radioaktivität der Niederschläge durch die erhebliche Zunahme der Atom- bomben versuche wesentlich, erhöht. Wenn auch der Radioaktivitätsgehalt der Niederschläge noch bedeutend unter der von der Wissenschaft als maximal zulässig an- gesehenen Konzentration geblieben ist, so geben diese Ergebnisse nach Ansicht der Landesregierung doch zu Besorgnissen An- laß, weil ein weiteres Ansteigen des Strah- lenpegels wegen der großen Lebensdauer einiger Spaltprodukte zu erwarten ist. Eine Intensivierung der Atombombenversuche würde zu einem noch stärkeren Ansteigen des Strahlenpegels führen. Das gleiche gilt für die Untersuchungen der Pflanzen, bei denen sich nach Atombombenversuchen ein Befall mit radioaktiven Spaltprodukten nachweisen läßt. Infolgedessen zeigt sich in manchen Nahrungsmitteln, zum Beispiel in der Milch, im Laufe der letzten Jahre ein Ansteigen des Gehalts an künstlich radio- aktiven Substanzen unter anderem auch an dem langlebigen Strontium 90. Aber auch hier liegt heute der absolute Gehalt immer noch sehr wesentlich unter dem, was nach Ansicht der Wissenschaft als Grenze der Unschädlichkeit angesehen wird. Untersuchungen des Trinkwassers und des Oberflächenwassers, zum Beispiel im Rhein, haben ergeben, daß auch dort ein Algerien- Kompromiß angestrebt Neue Vermittlungsversuche in der New Tork.(dpa AP) In den Vereinten Nationen ist am Dienstagabend nach Mittei- lung unterrichteter Kreise eine Kompromig- lösung für die Algerien- Entschließung an- gebahnt worden. Die entsprechenden Bemü- hungen werden von Japan, Italien und Peru getragen. Durch eine Formulierung, die für Frankreich wie für die arabischen Staaten annehmbar wäre und die auch die Billigung der USA hat, soll vermieden werden, daß es zu einer Ausein andersetzung über einen vorher angekündigten Entschliegungsent- Würk des arabisch- asiatischen Blocks korrumt. Soweit Einzelheiten über den Kompro- mißgplan bekannt wurden, soll sich die Algerien- Entschließung darauf beschränken, daß lediglich ein Appell an die in Algerien in Konflikt stehenden Parteien gerichtet und die Hoffnung der Vollversammlung ausge- drückt wird, es möge von ihnen eine fried- liche Lösung gemeinschaftlich gefunden werden. Eine ganz ähnliche Entschliegung hatte die Vollversammlung schon in der letzten Sitzungsperiode angenommen. Der amerikanische Delegierte Cabot wahrte in seiner Rede vor dem Poli- ischen Ausschuß eine strikte Neutralität gegen beide Seiten. Politische Beobachter Vermerkten jedoch, daß Lodge das tune- sisch- marokkanische Vermittlungsangebot amerkennend erwähnte und die Hoffnung aussprach, daß die Umstämde in nicht zu fer- ner Zukunft eine Vermittlung oder andere Schritte zu einer friedlichen Lösung ermög- lichen würden. Dies wird als weitere vor- sichtige Unterstützung des Vermittlungsge- ddankens durch die USA aufgefaßt. Der arabisch- asiatische Block hatte in einer besonderen Sitzung ebenfalls einen Entschliegungsentwurf formuliert, nach dem die Vollversammlung das Recht des algeri- schen Volkes auf Selbstbestimmung anerken- nen und Frankreich und die algerischen Auf- ständischen ersuchen soll, Verhandlungen über eine Lösung des Problems im Sinne der UN-Charta aufzunehmen. Auf das tunesisch- marokkanische Vermittlungsangebot, das Frankreich wiederholt abgelehnt hat, sollte UNO/ Amerika„streng neutral“ nicht Bezug genommen werden. Die arabisch asiatischen Staaten planten, den lateiname- rikanischen Block und andere Staaten für mren Entwurf zu gewinnen und ihn am Mittwochabend oder Donnerstag einzu- bringen. Die Aussichten einer solchen Resolution, eine Mehrheit zu finden, waren allerdings von vornherein dadurch stark in Frage ge- stellt worden, daß die Vereinigten Staaten am Dienstagabend im Politischen Ausschuß den Standpunkt Frankreichs unterstützten, ihm müsse Zeit gelassen werden, eine Lösung des algerischen Problems ohne Inter- vention seitens der Vereinten Nationen her- beizuführen. Der amerikanische Delegierte Lodge hatte in diesem Zusammenhang er- klärt, nach amerikanischer Auffassung solle es Frankreich ermöglicht werden, die von ihm eingeleitete politische Entwicklung mit dem Ziel von Stabilität und Frieden für Algerien weiter zu fördern. Journalisten im Strafprozef haben eine schlechte Position Hörste) Lippe.(dpa) Professor Horst Neu- mann-Duesberg(Wilhelmshaven) bemängelte Auf einer Presserechtstagung in Hörste Lippe die strafrechtliche Position, die Journalisten heute im Bundesgebiet haben. Während Jour- nalisten als Zeugen in Zivilprozess en mit Aerzten, Apothekern und Hebammen in bester Gesellschaft seien und auf Grund der Paragraphen 383 und 384 der Zivilprozeß- ordnung die Aussage verweigern könnten, gebe es im Straf prozeß nur geringe Möglichkeiten. Der Redner erwähnte, die Anhänger des einheitlichen Reichsrechtes hätten vor einem halben Jahr mit Bestür- zung den Entscheid des Bundes verfassungs- gerichtes gehört, daß das Reichspressegesetz von 1874 nicht Bundesrecht, sondern— nach köderalistischem Grundsatz— Landesrecht geworden sei. Diese Entscheidung müsse man als Rückschritt bezeichnen. Die in Dortmund erscheinende Wochen- zeitung„Das grüne Blatt“ ist beschlagnahmt worden. Die Zeitung hatte unter der Ueber- schrift„Die Tierschänder von Marburg“ einen Aufsatz veröffentlicht, der sich gegen angeb- liche Mißstände im Hundezwinger der Uni- versitätsklinik von Marburg richtet. 1 gewisser zeitlich und örtlich schwankender Gehalt an natürlicher und künstlicher Radioaktivität festzustellen ist, daß aber von einer Verseuchung durch künstliche Radioaktivität bisher keinesfalls gespro- chen werden kann. Eine vollständige Beurteilung der radio- logischen Lage der gesamten Bundesrepu- blik und damit auch des Landes Baden- Württemberg wird erst dann möglich sein, wenn der umfassende Bericht der deutschen Atomkommission vorliegt, der sich auf die Meßergebnisse aller deutschen Institute stützen wird. Mit diesem Bericht ist in den nächsten Wochen zu rechnen. Hamburgs neuer Senat unter Führung Max Brauers Hamburg.(AP/ dpa) Der neue Hamburger Senat wählte gestern Max Brauer SPD) zum ersten und Edgar Engelhard FDP) zum zweiten Bürgermeister der Hansestadt. Zu- vor hatte die Bürgerschaft mit 68 von 118 abgegebenen Stimmen den Senat gewählt, der aus neun SPD- und drei FDP- Mitgliedern besteht und abschließend von Bürgerschafts- präsident Schönfelder(SPD) vereidigt wurde. Die Liste der neuen Senatoren lautet: Max Brauer(SPD), erster Bürgermeister, Edgar Engelhard(FDP), zweiter Bürgermei- ster und Wirtschaftssenator, Dr. Paul Never- mann(SPD), erster Bausenator, Rudolf Buech (SPD), zweiter Bausenator, Dr. Herbert Weichmann(SPD), Finanzsenator, Dr. Wil- helm Kroeger(SPD), Polizeisenator und Prä- ses der Bezirksverwaltung, Heinrich Landahl (SPD), Schulsenator, Walter Schmedemann (SPD), Gesundheitssenator, Ernst Weiss (SPD), Arbeits- und Sozialsenator, Paula Kar- pinski(SPD), Jugendsenator, Dr. Hans-Har- der Biermann-Ratjen FDP), Kultur- und Justizsenator und Dr. Emilie Kiep-Altenlon (FDP), Gefängnisbehörde. . N 700 m 12 82 UM, Cinnoſmer K. Koutschul E · Frdbo/ Z Enn T. ſee Das indonesische Inselreich Regierung noch Herr der Lage? Die Vorgänge in Indonesien/ Holländer in schwieriger Situation Diakarta.(AP) Der indonesische Minister- präsident Djunda, Informationsminister Sudibjo und der Militärkommandant von Jakarta, Oberstleutnant Dachjar, haben am Mittwoch die Bevölkerung Indonesiens auf- gerufen, keine ungesetzlichen Handlungen gegen niederländische Firmen und Privat- personen in Indonesien zu begehen. Sämt- liche Uebereignungen holländischer Firmen bedurften der ausdrücklichen Billigung der Regierung. Verstöße gegen diese Anordnung durch„unbefugte Verbände“ würden von der Regierung mit„drastischen Maßnah- men“ bestraft werden. Ministerpräsident Djunda betonte, er habe sämtliche Militär- verwaltungen im Inselreich instruiert, alle Aktionen zu unterbinden, die die Sicherheit oder das Eigentum irgendwelcher Personen gefährdeten. 5 Der Appell der drei indonesischen Führer bezog sich offenbar auf die Versuche indo- Neue Panzer für die Bundeswehr Einfuhren aus den USA/ Deutscher Typ vorerst noch auf dem Reißbrett Bonn.(dpa) Die Bundeswehr erhält in diesen Tagen ihre ersten neuen amerika- nischen Panzer vom Typ M 48 A 1. Bisher verfügte die Truppe nur über die älteren Panzer M 47. Der M 48 hat zwar den gleichen Motor und die gleiche Neun-Zentimeter- Kanone wie der M 47, aber in der äußeren Konstruktion ist die Panzerung praktisch völlig abgerundet und ohne glatte Flächen, so daß der Panzer damit wesentlich un- empfindlicher gegen Beschuß ist. Zugleich mit den neuen Panzern werden die Panzersoldaten der Bundeswehr voraus- sichtlich auch neue Kampfanzüge bekommen. Gedacht ist an eine enger anliegende Hose und einen Anorak. Der Arbeitsanzug mit seinen weiten Taschen und der Kampfanzug mit den weiten Hosen war beim Ein- und Aussteigen in die engen Turmluken für die Soldaten äußerst unbequem. Um die Bewaffnung der Bundeswehr zu verbessern, werden zur Zeit eine Weiter- entwicklung des deutschen Sturmgewehrs aus dem letzten Kriege und eine Maschinen- pistole erprobt. Deutsche Militärexperten be- klagen dabei, daß verschiedene Waffen, die für die Landkriegsführung von Bedeutung sind, von den Westmächten im Gegensatz zum Ostblock nach dem Kriege zum Teil nur ungenügend weiterentwickelt worden sind. Das gilt auch für Raketen waffen, die als Ar- tillerie einzusetzen sind. In der Bundeswehr rechnet man damit, daß im Laufe des näch- sten Jahres die ersten Raketenbataillone auf- gestellt werden. In der nächsten Zeit werden die Divisionen des Heeres auch die ersten Schützenpanzer bekommen. Von der ur- sprünglich geplanten Bestellung von 4000 schweren und 10 000 mittleren Schützenpan- zern hat man unterdessen etwas abgestri- chen. Geld ist der große Faktor, der die Pla- nungen für den weiteren Aufbau der Bundes- wehr maßgeblich beeinflußt. Das Heer will bis zum 1. April 1961 die vorgesehenen zwölf Divisionen sowie besondere Korps- und Hee- reseinheiten aufgestellt haben. Militärexper- ten rechnen damit, daß die Gesamtstärke des Heeres sich dann auf rund 200 000 Mann be- läuft, wobei die Division etwa 10 000 Mann stark sein dürfte. Beim Heer rechnet man nicht damit, daß vor dem 1. Oktober 1958 Angehörige der weißen Jahrgänge zur Ter- ritorialverteidigung eingezogen werden. Auch dann dürfte das nur in sehr beschränktem Umfange erfolgen, da noch nicht genügend Kasernen vorhanden sind. Bonner Vorschläge für die Truppenvertrags- Verhandlungen Bonn.(A) Staatssekretär Hallstein hat am Dienstag den Vertretern der sieben Staaten, die Truppen in der Bundesrepublik stationiert haben, Vorschläge zur beschleu- nügten Beendigung der seit rund zwei Jah- ren andauernden Truppenvertragsverhand- lungen überreicht. Wie aus Kreisen des Auswärtigen Amtes bekannt wird, sind die Vorschläge in der vorigen Woche vom Bun- deskabinett beschlossen worden, nachdem die Truppenvertragsverhandlungen bis auf wenige Fragen praktisch abgeschlossen und seit dem Sommer zum Stillstand gekommen sind. Die Vorschläge betreffen noch offen- stehende Fragen wie Miet- und Pachtzah- lungen, Gebühren für die Benutzung von deutschen Einrichtungen sowie die Inan- spruchnahme von deutschen Diensten. Ein- zelheiten über den Inhalt der deutschen Vorschläge sind nicht mitgeteilt worden. nesischer Gewerkschaftsgruppen 3 der letzten Tage, niederländische e darunter die Schiffahrtsgesellschaft KPM die großen Handelsfirmen Jacobsen Va del Berg und Geo Whery und mehrere Banken — zu Übernehmen. Ein Sprecher der nie. derländischen Botschaft in Jakarta bezeich. nete die Lage der 50 000 bis 60 000 hollän. dischen Staatsbürger in „schwierig, aber nicht unerträglich“. Regie. rungskreise in Jakarta behaupteten am Mittwoch, daß die Regierung die Lage noch immer fest in der Hand hätte, und das eln Staatsstreich oder der Ausbruch blutiger Unruhen im Lande nicht zu erwarten seien Der indonesische Außenminister Subandrid traf am Mittwochnachmittag aus New Vorh kommend in Paris ein, wo er sofort seine Besprechungen mit dem diplomatischen Ver. treter Indonesiens in Den Haag, Mirarnis aufnahm. Gegenstand der Besprechungen 10 vor allem die niederländische Reaktion auf die jüngsten Ereignisse in Indonesien Und dag zukünftige Verhältnis zwischen den beiden Staaten. Außenminister Subandrio wird vor. aussichtlich am Donnerstag vor der Presse in Paris zu diesen Fragen Stellung nehmen. In Laufe des Freitag wird er nach Djakarta zu- rückfliegen. 20 Attentäter gestanden 5 Im Verlauf der Untersuchungen über die Hintergründe des am Wochenende gegen den indonesischen Staatspräsidenten Sukarnd verübten Sprengstoffattentats haben inzwi. schen zwanzig Personen zugegeben, daß sit an einer Verschwörung zur Ermordung Su. Indonesien a1 karnos beteiligt waren. Dies teilte ein Spre- cher der indonesischen Armee am Mittwoch in Djakarta mit. Der Militärbefehlshaber il der indonesischen Hauptstadt, Oberst Dach. jar, erklärte, die Splitter der gegen Sukarn geschleuderten Handgranaten Wiesel darau hin, daß die Sprengkörper für das Attente eigens angefertigt worden seien. Ungarn-Mission der UNO vorerst gescheitert New Fork.(AP) Der Sonderbeauf tragt. der Vereinten Nationen für die Durchfüh. rung des Ungarn- Beschlusses, Prinz Wal Walthayacon(Thailand), erklärte, sein- Mission sei vollständig fehlgeschlagen unt er werde der Vollversammlung entspre- chend berichten müssen, sobald General. sekretär Hammarskjöld von seiner Nahost. reise zurückgekehrt sei. Im Zusammenhang mit der Annahme des Berichts des Ungarn. Untersuchungsausschusses hatte die Voll versammlung ihren Präsidenten Prinz Wal beauftragt,„geeignete Schritte“ zu unter. nehmen, um die Ziele der Vereinten Natio- nen— einschließlich des Abzuges der 50. Wjetischen Truppen aus Ungarn— zu er. reichen. IE. 465 3 rlachherg ness renagnn Freunde edlen Weinbrands schätzen Scharlachberg Meisterbrand Veimletungen . russprrscE Handpflege Srundstück- Stael mit Lager- und Büroräumen, Verladerampe und Möglichkeit zum Aufbau eines Wohnhauses(evtl. Gastwirtschaft, 16 am, preisgünstig abzugeb. Zuschr. unt. Nr. 08603 a. d. Verlag. m. -Zimmer-Wohnung Heizung, Innenstadt, sofort beziehb. 220, /500,— Imm,-Franz, Stresemannstraße 2, Tel. 4 27 23 2- u. 3-Zi.-W. Käfertal abw. Bkz z. v. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 Schlafstelle sof. zu verm. Tel. 40680 Realrecht) 3 Ar, 2 ee eee Hanglage, HEW: i, bat 28989: Gelegenheitskauf. Grundstück, herrl. Höhenluftkurort Wil- nelmstfeld, sof. geg. bar zu ver- kaufen. 4000 qm, à 4,50 DM. Ang. u. Nr. P 20473 an den Verlag. N Mietgesuche 0 Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz Ifq. zu verm. u. zu miet. ges, auch für Amerikaner, durch Immob.-Huber, Augusta-Anlage 19. Telefon 4 33 70 Nahe Wasserturm 2½-Z.-Altb.-W. o. Bkz 32,—, z. verm. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 33.2 möbliert und leer Wünsch, Im., 2 43 71 Ammer Einfam.-Haus(3-Z.-W.) g. Mvz z. v. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 1 Z.-K.-Laden, evtl. als wohnraum. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 möbl. u. leer. Tel. Unmer Möbl. dringend ges Augusta-Anla Wohnung für Im.-K UN DT, Alphornstr. 27 5 05 71 f Versch. möbl. Zimmer sofort frei. Immob.- Franz, Stresemannstr. 2. Amerikaner ucht. Immob.-Huber. ge 19. Tel 4 33 70 3-Zi.-Wohn. o. Bkz a. LAG-B. Vorort. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 Möbl. Einzel- u. Doppelz. Ifd. z. v. f b gekeonntmac hungen g In öffentlicher Ausschreibung sollen die Teilabbrucharbeiten des Bohlen- belages auf der Vorlandbrücke der Rheinbrücke Worms vergeben werden Es handelt sich um den Abbruch von ca. 500 m Kabelkanal (Holz) 30½0 und 4020 em, ca. 2500 m' Bohlenbelag(2K 16ũ* 20 em), ca. 350 m Holzgeländer, ca. 250 mi Beton der Fahrbahnplatte(0, 5 em stark) sowie 125 t Fahrbahn-Begrenzungseisen(U 16) mit aufgeschweißtem Waftelblech. Nähere Auskunft erteilt die örtliche Bauleitung Rheinbrücke Worms, Fernruf Worms 42 57, Nr. 3 97. Für die Auftragserteilung kommen nur solche Firmen in Frage, die den Nachweis erbringen können, daß sie für diese Arbeiten fachkundig sind, Über alle zur fristgerechten und vorschriftsmäßigen Ausführung erforderlichen Geräte und Fachkräfte verfügen und gleichartige Bau- leistungen erfolgreich abgewickelt haben. Die Unterlagen können, soweit vorrätig, beim Bundesbahn- Betriebs- amt Ludwigshafen(Rhein), Bahnhofsplatz 4, 1, Zimmer 202, gegen eine Vergütung von 2.— DM(keine Briefmarken) abgeholt werden. Ange- bote für diese Arbeiten sind bis spätestens Mittwoch, den 8. Januar 1958. 10 Uhr, beim Bundesbahn-Betriebsamt Ludwigshafen(Rh.), Bahnhofs platz 4, I, Zimmer 202, einzureichen. Die Angebotseröffnung findet zum gleichen Zeitpunkt statt. Möbl. Zimmer in ruhiger Lage, von pl.(Referendar) z. 1. Jan. gesucht. Zuschr. u. Nr. 08582 a. V. Leere Zimmer, alle Stadt- teile 40/60. Wünsch, Immob. 33.2 . . Hauser Dipl.-Ing Baup Atze. Geschäfte kauft— verkauft— flnanziert bei kostenloser Beratung zmmobillen Weiss Mannheim, P 3, 14 Tel, 213 83 Suche möbl u. leere Zim. T 50571 Im.-KUN DT, Alphornstr. 27 Mmammheimer Nuzeigen„ NTA N bringen den gewöns chen Werbeerfolg 2-Zimmer-Wohnung 90/000. DM. Immob.- Franz, Stresemannstr. 2. Möbl. Zimmer mit fl. Wasser an Herrn zu 55,— zu verm. Brümmer, Rampenweg 2(nahe Ing.-Schule). Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 Richard-Wagner- Straße 17. Oststacit 1. Lage, Febr.-März 38 beziehb. 2-Zimmer-Wohnung Küche, Bad, 6s qm Gartenplatz, Miete 180, Oelheizg., Garage, Mietvorauszahlung.- Angebote unter P 08588 an den Verlag. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 Glinst. 2-3-Z.-W.-, b. Lage zu verm. Im Heil, Hch.-Lanz-Str. 36, T. 40336 Freie Befufe annenese Steinruen Arztl. gepr. Spezialistin jetzt q 1, 21 Ecke Freßgasse u. Breite straße e eee 255 885 9 2 atzertig 300 g ohne Kopf rum Sieden Möbl. Zimmer u. Appartements. Troeger, Wespinstr. 14, T. 4 36 14. 1-Z.-Appartem., Stadtgebiet o. Bkz. Im. v. Loosen, Schwetzinger Str. 5 2 Lagerraume auch als Auslieferungslager ge- eignet, etwa 200 qm, mit Lager- schuppen in zentraler Lage in Heidlbg.-Neuenheim ab 1. Jan. zu vermieten. Zufahrt vorhand. Zuschr. u. Nr. P 20437 a. d. Verl. 7 Ich habe meine Praxis ganztägig gufgenommen. i Dr. med. Reinhard Schwarz PTAK t. Arzt MANNHEIx A M 1, 3 und nach Vereinbarung. Prlvat- Telefon 232 47 Sprechstunden 15 bis 16 Uhr täglich außer mittwochs u. samstags und Ersatzkassen 9225 Ses 2 eller fnus trat“ In Mannheim: J 2, 17 u. Riedfeldstr. In Sandhofen: Schönauer straße N Neckarau: Luisenstraße 38 7¹ In ((Al malig Celdm der 8 sungel Jahrer kung gese t Nac die ne Bunde zeit. einer 3 v chat bahn einem mehr steller Sätzer (A. bat d rechn UU) von e Bunde At WI schrift und 2 Dollal EZU schen Mill. haben vemb (A abkon durch tokoll verläl 1956 Dezer einen Mill.“ gen Stock polnis obers Prinz erklä! Kohle nehm in da sichti net v. Will 67,20 desre: n Während Firmen Aft KPII en Va den re Banken r der nie. à bezeich. 00 hollän. tesien als h“. Regie. teten am Lage noch id daß ein blutiger rten seien Subandrid New Vork fort seine schen Ver. Miramis hungen is aktion aul en und das len beiden wird vor. r Presse ii ehmen. In. Akarta zu- n Über die gegen der Sukarnd den inzwi. n, daß sid rdung Su. ein Spre. Mittwock Ishaber in erst Dach. n Sukarn zen darau 8 Attente 6 rt eduftragt Durchfüh. rinz War te, sein lagen und entspre General. r Nahost, menhang 8 Ungarn. die Voll, brinz Wal zu unter. ten Natio- s der so- — Zu er. 1 ruck Uistin te Straße Ar. 281 Donnerstag, 5. Dezember 1957 — ae—— INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 13 nnn Abgabesätze am Geldmarkt erneut erhöht (A) Die erst am 29. November letzt- malig zum Teil erhöhten Abgabesätze für Geldmarktpapiere wurden mit Ausnahme der Sätze für unverzinsliche Schatzanwei- zungen mit einer Laufzeit von 1% und zwei Jahren am 4. Dezember mit sofortiger Wir- zung durchweg um 5 v. H. wieder herauf- gesetat. 5 Nach Mitteilung der Bundesbank liegen die neuen Sätze z 2tzt für Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn mit einer Lauf- teit von 60 bis 90 Tagen bei 3 v. H., bei ener Laufzeit zwischen 30 und 59 Tagen bei % v. H. Die Sätze für unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundes- bann und Bundespost mit Laufzeiten von einem halben bzw. einem Jahr liegen nun- mehr bei vier bzw. 4* v. H. Die Vorrats- stellen wechsel werden nunmehr zu den Sätzen von 3 bzw. 3 v. H. abgegeben. Erstes EZ U-Defizit seit fünf Jahren (AP) Zum erstenmal seit Dezember 1952 bat die Bundesrepublik in der Monatsab- rechnung der Europäischen Zahlungsunion z) im November 1957 ein Defizit in Höhe von 25,8 Mill. Rechnungseinheiten(108,36 Mill. D;) zu verbuchen, teilte die Deutsche Bundesbank am 4. Dezember mit. Das Defi- ut wird zu einem Viertel durch eine Last- schrift auf dem deutschen Guthabenkonto und zu Dreivierteln durch eine Gold- bzw. Dollar zahlung der Bundesrepublik an die ZU ausgeglichen. Der Oktober hatte noch mit einem deut- schen Ueberschuß von 23,3 Mill. RE(110,46 Mill. DW) geschlossen. Das deutsche Gut- haben bei der EZ U beträgt per Ende No- vember 1010 Mill. RE(= 4,242 Md. DM. Handels-Abkommen mit Polen (Ap) Das deutsch- polnische Handels- abkommen ist am 3. Dezember in Warschau durch Unterzeichnung eines Ergänzungspro- tokolls um drei Monate bis 31. März 1958 verlängert worden. Das am 16. November 1956 abgeschlossene und ursprünglich bis 31. Dezember 1957 befristete Abkommen, das einen gegenseitigen Warenaustausch von 140 Mill. Dollar(588 Mill. DM) vorsieht, war we⸗ gen polnischer Lieferschwierigkeiten ins Stocken geraten und wurde auf Wunsch der polnischen Regierung verlängert. g Neben Fragen des Zahlungsverkehrs stand eine Ausweitung der polnischen Lieferungen an Ernährungsgütern und Kohle aus dem oberschlesischen Revier zur Debatte. Im Prinzip hat sich die Bundesrepublik bereit erklärt, jährlich zwei Mill. Tonnen polnische Kohle zu wettbewerbsfähigen Preisen abzu- nehmen. Die Kohlenlieferungen sollen jedoch in das neue Handelsabkommen, das voraus- sichtilch im kommenden Frühjahr unterzeich- get wird, übernommen werden. Wie verlautet, will Polen zum Preis von etwa 16 Dollar (6/20 D) je Tonne Kohle liefern. Die Bun- desrepublik hat sich ihrerseits bereitgefun- den, den Rückzahlungstermin für jetzt fällige polnische Verbindlichkeiten in Höhe von 6,3 Mill. Dollar(26,46 Mill. DMW) zu verschieben. Die Bundesrepublik hat außerdem ihre Bereitschaft zu einer Erneuerung des Kvedit- abkommens bekundet. In den kommenden 18 Monaten soll wieder ein Kredit von min- destens 45 Mill. Dollar(189 Mill. DM) ge- Währt werden. Mit Teilen des bisherigen Kredits hatte Polen wichtige Vorhaben in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten finanziert. 20 Milliarden DM Wiedergutmachung (eg) Nach Schätzungen des Bundesflnanz- ministeriums werden bis zum Auslaufen des Bundesentschädigungsgesetzes am 31. März 1963 rund 20 Md. DM Entschädigungsleistun- gen an Opfer des nationalsozialistischen Re- gimes ausgezahlt sein. Ursprünglich hatte man nur mit 7 bis 8 Md. DM gerechnet. Der Wesentlich höhere Finanzierungsbedarf, der jetzt auf Grund neuerer Unterlagen errech- net worden ist, stellt Bund und Länder vor schwere Haushaltsprobleme. Während im Bundeshaushalt 1956 noch 610 Mill. DM für Wiedergutmachungsleistungen eingesetzt wa- ren, sind es im laufenden Haushaltsjahr schon 930 Mill. DM und im Haushaltsjahr 1958 vermutlich etwa 1,2 Md. DM. Einen gleich hohen Betrag haben jeweils die Lan- der aufzubringen. Für 1958 wird der Ge- samtbetrag der Entschädigungsleistungen mit rund 2,5 Md. DM angegeben. In diesem Zusammenhang wurde in Re- gierungskreisen die Kritik des Zentralrates der Juden in Deutschland an den Wieder- gutmachungsverfahren zurückgewiesen. Wenn der Zentralrat selbst zugebe, daß vielfach Anträge doppelt und dreifach eingereicht würden und die Höhe der beantragten Ent- schädigungen nicht in allen Fällen einer Nachprüfung standhalte, so sei es nicht zu- letzt auf diese Tatbestände zurückzuführen, daß die Bewilligungsstellen jeden Antrag sehr sorgfältig prüfen missen und dadurch eine gewisse Verzögerung in der Auszahlung der Entschädigungsbeträge entstehe. Mahßvolle Preiserhöhung tür Edelstahl (VD) Nachdem die Eisen- und Stahl- preise erhöht wurden, hat jetzt auch die Edel- stahlindustrie ihre Preise heraufgesetzt. Dem Vernehmen nach haben sich die Edel- Stahlwerke bei ihren Preisheraufsetzungen erhebliche Beschränkungen auferlegt und bei weitem nicht die eingetretenen Kostensteige- rungen weitergegeben. Da die Produktions- programme der Edelstahlwerke rund 450 Qualitäten umfassen und die Preisanpassung bei den einzelnen Qualitäten sehr unter- schiedlich verlaufen ist, läßt sich auch ein Durchschnittsmaß der Heraufsetzung nicht angeben. Wie es heißt, liegen die Preiserhö- hungen für Edelstahl unter 5 v. H. und in der Mehrzahl sogar unter 4 v. H. Bei Chromstahl beispielsweise wird die Erhöhung sogar mit nur 1½ bis 2 v. H. angegeben. Auch Roheisen teuerer Die Preise für Roheisen sind je nach Sor- ten zwischen 4,4 und 4,7 v. H. erhöht worden. Bei Siegerländer Roheisen, dessen Preise be- reits im März um 8,5 v. H. erhöht wurde, be- trägt die neuerliche Preisanhebung 3,25 v. H. Diese Mahßnahme wird sicherlich nach der vorhergegangenen Brennstoffpreiserhöhung nicht ohne Auswirkung auf das Guß preis- niveau bleiben. Montan- Gerichtshof vorläufig für Nold Für eine kleine Sensation sorgte der Ge- richtshof der Montan- Union am 4. Dezembes. Er erließ eine einstweilige Verfügung, die es dem Darmstädter Kohlen- und Baustoffhänd- ler Nold ermöglicht, weiter als Großhändler erster Hand Kohle von mindestens einer der drei Ruhrkohlenverkaufsgesellschaften direkt beziehen zu können. Diese Möglichkeit war dem Unternehmen durch die im Juli 1957 von der Hohen Behörde genehmigten Handels- regeln für Buhrkohle genommen worden. Danach konnten nur Händler zugelassen werden, die jährlich eine Mindestmenge von 60 000 t Gemeinschaftskohle in der Montan- Union und davon 30 000 t in ihrem Verkaufs- bezirk absetzen. Außerdem müssen 9000 t von der Verkaufsgesellschaft stammen, bei der sie zugelassen sind. Die neuen Handelsregeln lösten die Uebergangsregeln des Zugangs zur Ruhrkohle ab, die die Gemeinschaftsorgani- sation Ruhrkohle(Georg) angewandt hatte. Da die Firma Nold die vorgeschriebenen Mengen nicht verkaufen konnte, galt sie nicht mehr als Großhändler erster Hand. Da- gegen klagte Nold vor dem Montan- Gerichts- hof mit der Begründung, daß es mit einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung nicht zu vereinen sei, wenn ein mittelständischer Han- delsbetrieb durch Konzerne vom Direktbezug ausgeschlossen würde. Die nun ergangene einstweilige Verfügung ist allerdings nur als Zwischenurteil anzu- sehen und ohne Einfluß auf das Endurteil, dessen Auswirkungen die gesamte Kartell- politik der Hohen Behörde— soweit sie den Ruhrkohlenverkaufsbetrieb angeht— be- einflussen könnte. Die Hohe Behörde steht indes schon jetzt vor der Frage, wie sie die Ruhr entgegen ihren eigenen Entscheidungen dazu veranlas- sen soll, Nold wieder direkt mit Kohle zu beliefern. Das endgültige Urteil wird in eini- gen Monaten erwartet. ö Lateinamerikas Kaffeepflanzer sehen schwarz (P) Das rasche Vordringen des afrikani- schen Kaffees auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt hat starke Beun- ruhigung unter den Kaffeepflanzern Latein- amerikas hervorgerufen. Länder wie Brasi- lien und Kolumbien sind weitgehend vom Kaffee-Export abhängig und reagieren sehr empfindlich auf jede Ueberproduktion und jeden damit verbundenen Preisverfall auf dem Weltmarkt. In Afrika ist den traditio- nellen Katfeeländern nun plötzlich ein neuer Konkurrent erwachsen, der ihnen Stück für Stück die Absatzmärkte streitig macht. Während der Anteil Afrikas an der Welt- kaffeeproduktion im Jahre 1945 mit 12,8 v. H. verhältnismäßig geringfügig war, betrug er 1956 schon 19,5 v. H. In Kaffeekreisen hört man mitunter die Ansicht, daß im Jahre 1963 mit einem afrikanischen Anteil an der Welt- kaffee produktion von 40 v. H. gerechnet wer- den müsse. Unter diesen Umständen ist die Beunruhigung Brasiliens, das heute 42 v. H. der Weltkaffee-Ernte einbringt, verständlich. Das Mannheimer Verkehrsgewerbe hat viele Wünsche Wettbewerb zwischen Schiene und Straße unter neuem Blickwinkel Um die Sorgen, Pläne und Wünsche der prüvaten Verkehrsunternehmer ging es bei einem Rundgespräch, das am 4. Dezember zwischen Vertretern der Wirtschaft, der Ver- kehrsträger und der Presse in der Mann- heimer Industrie- und Handelskammer ge- führt wurde. Im Mittelpunkt der Erörterun- gen standen die Auswirkungen der neuen Frachttarife der Bundesbahn. Das Mann- heimer Speditionsgewerbe verspricht sich durch die erhöhten Tarife, die vor allem den Nahverkehr erheblich belasten, eine Ver- besserung seiner Wettbewerbslage. Wie Wal- ter Funk vom Verband badischer Spediteure betonte, setzt dies allerdings eine beschleu- nigte Lösung der damit zusammenhängenden verkehrrstechnischen Probleme voraus. So müsse die Verbindung des Hafens mit der Autobahn, die durch die sogenannte„Süd- Inletessanles fut die ausſtau Einkaufsberater f ür den Küchenzettel ple„Arbeiltsgemeinschaft der Verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Einen Grund zu Preiserhöhungen gibt es nicht. Die deutsche Erzeugung ist War wieder etwas zurückgegangen, die Molkereien konnten im Bundesgebiet je- doch zusammen genommen 17 Prozent mehr herstellen als vor Jahresfrist. Dazu kommt ein großes Angebot an ausländischer Butter der verschiedensten Herkunftsländer. 250 Gramm Auslandsbutter kosten in der Regel 5 Pf weniger als deutsche Markenware. Die Auslagerung von Vorratsbutter ist zwar vorübergehend unterbrochen worden, die Hausfrauen werden aber auch während der nächsten Tage vor allem in den großen Ver- brauchsgebieten Westdeutschlands Lager- butter finden. Vor dem Auslagerungsstop zing noch reichlich Ware an den Handel. Käse: Schnittkäse kann u. u. um 2 bis 3 Pf je 250 Gramm billiger werden. Ob es n in den nächsten Tagen dazu kommt, ist allerdings fraglich. Die Holländer haben re Forderungen zwar zurückgesetzt, es handelt sich aber um Ware, die erst im Verlauf der kommenden vier Wochen voll verkaufsreif wird. Immerhin, die verhält- nismägig große Erzeugung in Holland drückt etwas auf die Preise. Eier: In den deutschen Hühnerhaltungen tallen zwar nach und nach mehr Eier an, sie bleiben indessen auf Grund der vorweih- nachtlichen Vorbereitungen zum großen Teil auf dem Lande. Die Verbraucherpreise in den größeren Städten werden weiterhin von der Auslandsware bestimmt. Nachdem aber die Spanier und Italiener bei den gro- gen europäischen Exporteuren mehr Eier als gewöhnlich gekauft haben, stellt das Ausland keste Forderungen, zumal man da- mit rechnet, daß Frankreich in den nächsten Tagen wenigstens einige Einfuhrbewilligun- gen erteilt. Für unsere Hausfrauen bedeutet das, daß das Ei ungefähr 1 bis 2 Pf mehr kosten kann als in der vorigen Woche. Geflügel: Weiterhin verhältnismäßig Zünstige Einkaufs möglichkeiten. Die in die- der Zeit größere Nachfrage findet ein viel- seitiges Angebot. Für Gänse je Pfund wer- den meist in Hannover 2,25 bis 2,80 DM, in der Pfalz 2,20 bis 6,60 DM, in Stuttgart rund 250 Du und in München 2,00 bis 2,80 DM je nach Herkunft und Qualität gezahlt. Fleisch: Rindfleisch dürfte soviel kosten wie bisher. Kalbfleisch kann z. T., so in Köln, Frankfurt, Wiesbaden, Mannheim, Koblenz Würzburg, Augsburg, München und Nürn- erg, etwas weniger als bisher kosten. ES Abt jetzt nach und nach mehr Kälber und die Lebendviehnotierungen werden gedriickt. Schlachtschweine sind vielfach etwas billiger geworden. Nach den Notierungen der letz- ten Tage dürften daher zumindest die weni- ger gefragten Fleischstücke in Dortmund, Düsseldorf, Koblenz und Würzburg ein wenig billiger werden. Seefisch: Die Fischläden werden in erster Linie Rotbarsch und Seelachs anbieten. * Knapp und verhältnismäßig teuer bleibt der Kabeljau. Das schlechte Wetter auf den Fangplätzen behindert den Heringsfang, 80 daß frische Heringe vorübergehend etwas knapper werden. Obst: Das Kernobst behält feste Preise. Die Hauptapfelsorten sind weiterhin Cox, Orangen, Goldparmänen, Laxton, Stern-Rei- netten, Coulon-Reinetten, Jonathan, Horn- burger und Ontario. Verhältnismäßig preis- wert wird es Kochäpfel geben. Weintrauben werden nur noch in kleinen Mengen zu finden sein. Der Verderbanteil ist recht groß. Das Apfelsinenangebot wird umfangreicher, die Preise werden noch etwas nachgeben. Man- darinen und Clementinen dürften ebenfalls weniger kosten als bisher, während Zitro- nen etwa die bisherigen Preise behalten, dürften Bananen zumindest vorübergehend preiswerter zu haben sein. Trockenfrüchte: Nüsse behalten unver- änderte Preise. Paranüsse sind besonders preiswert zu haben. Die Zutaten für die Weihnachtsbäckerei werden in diesem Jahre verhältnismäßig billig angeboten. Mandeln kosten etwa halb so viel wie vor einem Jahr. Auch für Haselnußkerne und Kokosraspeln werden die Hausfrauen weniger als im De- zember 1956 zahlen. Für Sultanas, Korinthen und Sukkade sind die Preise im großen und ganzen unverändert geblieben. Gemüse: Der Frost hat das Angebot an deutschem Freilandsalat verringert. Haupt- sächlich wird holländische Treibware ange- boten werden. Gute Ware behält feste Preise. Das gilt auch für Endivien, Feldsalat und Spinat. Rosenkohl kann unter dem Einfluß reichlicher Zufuhren ein wenig preiswerter werden. Für Kopfkohl und Grünkohl wird man so viel zahlen wie bisher. 8 Marktberichte vom 4. Dezember Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz sehr schleppend. Es erzielten: Kepfel K 4056; B 30—38; Endivien Stück 8—10; Feldsalat 40-80 Veberstand); Rosenkohl 20 bis 26(Veberstand); Sellerle 18-22; Lauch 1820. NE-Metalle* Elektrolytupfer für Leitzweeke 221,50—223, DM Blei in Kabeln 95,00— 96,00 DM Aluminium für Leitz wecke 250,00—265,00 DM Westdeutscher Zinnpreis 845,00—854,00 DM Messung: MS 58 173,00— 180, DM Messing: Ms 63 196,00—204, 0 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60.73 60,85 100 norwegische Kronen 58,725 36,845 100 schwedische Kronen 81,11 61,27 1 englisches Pfund 11,757 11,777 100 holländische Gulden 110,70 110,92 100 belgische Franes 8,397 3,417 100 fremzösische Francs 0,9981 1,0001 100 Schweizer Franken 95,382 96,02 1000 italienische Lire 6,709 6,729 1 Us-Dollar 4,1966 4, 2066 1 kanadischer Dollar 4,327 4, 337 100 Schweizer Franken(fr.) 97,95 98,15 a 100 österfeichische Schilling 16,132 16.172 100 DM-W= 410 DM-O; 100 DM-O= 25,90 DM-W. tangente“ erfolgen solle, vorangetrieben wer- den. Walter Funk hatte für die Hoffnungen sei- nes Gewerbes eindrucksvolle Gründe parat: Durch die Tariferhöhungen der Bundesbahn entstünden der im näheren Umkreis statio- nierten Industrie wesentlich höhere Zu- und Ablaufkosten zum Mannheimer Hafen als bisher. Sie gingen über die durchschnittliche Frachten-Steigerung um 14 v. H. hinaus, da der Nahverkehr stärker belastet werde als Fernlieferungen. „Wir sind dagegen an keine Festpreise gebunden“, erklärte Funk. Obwohl das Spe- ditionsgewerbe seine Tarife ebenfalls neu ordnen wolle, könne sich eine Verlagerung von der Schiene zur Straße ergeben. Trotzdem hat das Speditionsgewerbe mannigfache Sorgen. Da ist zunächst das Problem der Arbeitszeitverkürzung. Die sich stetig ausweitende Fünf-Tage- Woche bringt die Spediteure in eine schwierige Lage. Der früher in sechs Tagen bewältigte Verkehr muß nun auf fünf Tage zusammengedrängt werden, was an Material und Menschen er. höhte Anforderungen stellt. Um diese Ver- anderungen verkraften zu können, müßten nach Berechnungen Funks das Fahrzeug- potential und die Lager der Verkehrsunter- nehmen um rund ein Fünftel vergrößert werden. Dazu seien indes erhebliche Inve- stitionsaufwendungen erforderlich. Daher die Bitten der Spediteure an die Wirtschaft, nach Möglichkeit auch samstags zu be- und entladen, zumal durch Standgeld- und Ver- z6gerungsgebühren für den privaten Ver- kehrsunternehmer ein Zusätzliches Risiko entstiünde. Wie diese Bitte allerdings erfüllt werden kann— darüber brachte das Gespräch keine Klärung. Schließlich steht die Industrie vor dem gleichen Problem der Arbeitszeitver- Effektenbörse Frankfurt a. M., kürzung. Die meisten Betriebe sind daher dazu übergegangen, den Spediteur ausdrück- lich darauf aufmerksam zu machen, daß„der Empfänger samstags nicht zur Verfügung“ steht.„Dies ist jetzt noch auf dem Liefer- zettel vermerkt. Nach einiger Zeit wird es Gewohnheit“, wurde hierzu in der Diskus- sion vermerkt.„Appelle halfen hier nicht viel.“ 5 8 Fritz Isenmann zog daraus für den Güter- kraftverkehr die Konsequenzen: Nur durch einen schnelleren Fahrzeugumlauf könne die Kostenlage stabilisiert werden. Auch er hatte Wünsche an seine Auftraggeber: Das Be- und Entladen zu beschleunigen und wenn nötig auch Nacht- und Spätschichten einzuführen. Unzufrieden ist das private Güterkraft- verkehrsgewerbe auch mit der Stadt, die— wie Fritz Isenmann ausführte— ihre Regie- betriebe andauernd erweitere, obwohl das letztlich höchst unrationell den Etat belasten würde. Den privaten Unternehmern dagegen nehme man auf diese Weise gewichtige Be- schäftigungsmöglichkeiten. N Sorgen mit der Stadt haben auch die Om- nibus unternehmer. Ihr Sprecher, Erich Kling- ler, klagte darüber, daß für diesen Winter nur acht Busse von der Städtischen Straßen- bahn gechartert worden seien, obwohl die im Linienverkehr eingesetzten Privatbusse kür die Stadt eine Einsparung bedeuteten. „Wir fahren weit unter den von der Stra- Benbahn selbst errechneten Selbstkosten“, betonte der Redner. Wenn sich diese Ten- denz der öffentlichen Hand verstärke, könn- ten die privaten Omnibusunternehmer noch schwerer als bisher„die fünf mageren Mo- nate“(November bis März) überwinden, die in jedem Jahr„dem Saisongeschäft der sie- pen fetten Monate“ zu folgen pflegten. H. K. Herdt Badische Bank, Filiale Mannheim 4. Dezember 1957 Börsenverlauf.(⁹²])) Nach den festen Vortagen wurde die Entwicklumg duch Vorbereitungen auf den Steuertermin etwas beeinträchtigt. Bei weiterhin freundlichem Grundton gingen die Kurs veränderungen nach beiden Seiten, wobei Montanwerte gegen Schluß eher leicht nachgaben. Am 1G6-Farbenmarkt setzten Farben- fäquis bei recht beachtlichen Umsätzen mre Aufwärtsbe we- gung des Vortages fort. IG- Farben Nachfolge Knapp behauptet. Spezialwerte unterlagen teilweise gröſſeren Kursschwankungen. r durch geringere Nachfrage seitens des Auslandes Schering und BMW auf einsetzende Gewinnmitnahmen bis zu 5 Punkten rückläufig. Kaliaktien und Hlektro- werte anhaltend freumdlich. An der Düsseldorfer Börse standen lokale Brauereipapiere weiterhin um Vordergrund des Interesses. Banken bel unterschiedlicher Umsatztätigkeit allgemein etwas fester, An den Rentenmärkten verblieb vereinzelt Angebot in Pfandbriefen. Industrieobligationen und öffentliche Anleihen gut behauptet, teils leicht erhöht. Aktien 3, 12. 4. 12. Aktien 3. 12. 4. 12. Aktien 3. 12. 4. 12. 288— 8— 8 1 3 5 163¼ e e—— er werke 1 12 etallges.— Gute Hoffnung 1 77 1 35 255 180/ 5 N 55 175 Bet. Ges. Ruhrort 207½% f 207% schze 5 23, 93 Rhein-Elektr.172½ 1 Ma. 19% 10% Rheinstah i:. 1% 12%] en. noesch 40 VVV%% www 1* 7 8⁴ Scneastcar 2 308— Hoeschwerke 13% f 13¼ er a 144 eie e 238½ Schlossquellbrau. 230 2³⁰ Buderus 14 17 Schubert& Salzer 178 177 ſeh. Klöcknerw.: Chem. albert 151 153 Schwartz Storch. 235 235 Klöckner-Werke 154 154 Conti Gumm. 275 277 Seilind. Wolff 122 122 Klöckn. Humb. D 191 1907/5 Daimler-Benz 4¹ 419 Siemens„ 193 Klöckner-Bergb. 152½ f 152½ Pausseses 185 206 Sinner— 35 Stahlw. Südwestf. 177½ 178 mass 105 cue 2 23 Dt. Erdöl 3 182 ¼ 182 ¼ e 3 171 5 eh. ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 280 281½[Ver. Stahlwerke 3,10 5,10 5 5 Stei* 225 225 in! 261 204 Dt. Edeistahlwerk 228 227¹7 e 245 T g i. a 245 Zeig 35 216˙½5 1775 0 geen e 1 4 Zellstoft Waidhoi 11% tial, Seienden. 8% 2 Enzinger Union 198 98 Ban een Bochum. Veremn 160 102 8 Gebr. Fahr. 128½½ 128½. 28 100 Sußzstahiw. Witt. 125 238 Y. 3—— 1. . VVV„ Kaden.% 285 Sas. 430 15.%% PHön bäns are 6 17% 5 5 ommerz- Huttenw. egerl. erden Bayer 205 205%, u. Credit-Bank. 238 238 Niederrh. Hütte—— beldmühle 330 342 Deutsche Bank.„% 1% Ruhrst. Hattinsg 180 180 Felten& Gul. 18% 189%[Pt. Bank A8 217 218 Stahlw. Südwestf. 177½¼ 178 Goldschmidt 210% 211[Dresdner Bank).„%„18%[aus. Thyssen-H. 10% 199% Gritzner-Kayser 107 107 Dresdner Banka 214 215 Erin Berabau 288 288 Krün& Fuünger 1 1 17 Ri e e% 7 11 des 128 127% Beichsbank-ant 87 87% Investmentfonds 110 23 8 242 242 Rhein, Hyp.-Bank 186% 189 )%ͤöͤͤöͥ—˙—: fp] 1 Holzmann 2 79 5 27%— Montan- Nachf.: Fondackõ 102,50 102% . 3 5 278 378 Eis.& Hüttenw.: 3 33 555 18% Ar a Eisenhütte 0%, 160% rm f 0 Lahme yer 184 184 Stahlw. Bock 130— Investa 107,10] 107,30 . 8 5 5 Dae 28 1.— 9 3 2 ni fonds 5 2 Ludw. Walzmühle 108 108 Hüttenw. Oberh. 169% 169% Usca fonds. 7.90— y= RM- Werte Herren-· Pyjomo aus hochwertigem Flanell o 14,90 Wä«ñsche-Gornitur in erstklassiger interlock-Oudlitst . 6,50 Unterhemd mit halbem Arm 9 4,75 Herren- Socken NHEIAN CA O 2,50 Reinwollne Socken DM 3,30 7 Am Sonntag den 8. 12. ist unser Haus von 13 bis 18 Uhr för Sie geöffnet. e HkRREN-, DAMEN-, KIND ERKLEID UNC MANMR EMM, AN DEN PLANKEN textru · Kreditbbro im House, Beomtenbonk, Kundenkreditbank, WX . 8 N n N N 8 n 8 . 2 * Y n 8 0 85 Vr. 28 Seite 14 MORGEN Donnerstag, 5. Dezember 1957 Nr. 201.— —— n l e 2 Bucher fur dlen OOeiſinceſits tiseſ l 8 Für„Ihn“ 2. 5 V ö II. Schicksale Zwischen Berg und Strom f Ur„inn 455 2 7 Neuerscheinung mit den schönsten Er- 5 5 0 5 zählungen Adolf Schmitthenners. 251 S., ezaubernd gut! 5 0 1 1. 0 reich illustr., Ganzleinen DM 7.80 5 20 el IL en Ils 2 8 Ja- Adventszeit 8 20 Das deulsche Herz da muß man sich etwas Besonderes leisten! 5 Ofobgeskrickfef fHleften-Lumbeſack 775 Der meistgelesene Roman von Adolf wir em pfehlen beim Einkauf: 5 f f Scl Schmitthenner, 87. Tausend, 341 S., mit Aces Sennen beet 125 0 DM 2.43 in modischen forben 50 5 vielen Illustrationen, Ganzleinen DM 8.50 5 e 9 8 8 ur 34— 5 2 Rnamburger Mischung 125 9g DM 2,40 8 N 11 Heimal Baden-Würllemberg 5.. und freitags nicht vergessen: 8 4 0 0 1 Won 50 Südland-Werbe-Kaff 2 Us feingestrickter feiner Wolle 5 Das große Volks- und Hausbuch des 8 1 erde-Raffee 1250&; e 1 1 5 Landes. Herausgegeben v. R. K. Gold- Jede Tasse köstlleherdulekend— jeder Schluck eine elegante ffertensfüccwesfe pl schmit-Jentner und Otto Heuschele. 2 ein Wohlbehagen! mit langen Armeln 50 5 8 Bildtafeln, Vorsatzkarte, Halbld. DM 14.80 N 81. 7 f 27 cuιια p 3, 8-9 u. J 1. 5 Bis bröße 54 nur 7 0 8 C—prezggasse Breite straße Hund Um tlie Erde Kaffee- Rösterei Telefon 2 43 02 Hlenrenstrickweste mit Id. Arme!* Neuauflage eines der besten Reise- Rr 5 8 0 9. 5—— bücher Kurt Fabers. 272 S., 6 ganz- in beige oder grab. 4 seitige Illustrationen, Ganzleinen DM 6.80 b 815 Cröße 54 i 17²⁰⁰ pf 5 a 3 Vetkäbfe„* Die Stadt der verlorenen Schiiie 5. l 3 2 7 riger eiderschr. f. 50, Z. rk. Der Roman der Heimatsehnsucht und Jelegenheit für Herren Heiß, Ihm., Kobellstraße 1d. ellensftſdqlsste 15 Liebe zum alten Riga von Irina Sabu- Wintermantel, fischgrät gemustert, Mod. w. Küchenschrank preisw. zu durchgehendem Reihvelschluß rowa. 653 S., Großformat, Ganzl. DM 10.50 50,.— DM; Wintermantel mit Pelz- verk. H. Gropp, Otto-Beck-Str. 24 5 5 1; 0 3 A g Kragen, schwarz, 75,— DM; Joppe, Stehkaufladen, best. Zust. zu verk. onne Ale 7 1 eige, III in allen Buchhandlungen erhältlich. 25,.— DM(große Figur), umständeh. Appler, Lenaustr. 21, Tel. 8 00 55. N der gt nl 1 185. Schlittschuh- Schuhe, Gr. etwa 39, zu Ac 8 e 9*⁵. CARL-PFEFFER-UYERLAG. HEHDELBERG— en en Verkaufen. Telefon 5 ö8 42. Bis Größe 52. not— 5 5 Kinder- Korb it Garni 5 8 E. 2 1— T Körbe fast. 90 N 0 in Leder, Plastik, Weide u. a. kaufen. Gruber, J 2, 5, K viele Größen u. Ausführungen. Metallbett m. Matratz., Küchentisch, 5 CCC 5 1 Polsterstuhl, el. Kocher(2 Pl.), re Preisw. zu verk. Koch, Draisstr. 65 s Kraftfahrzeuge 7 ⁵òdPßßßd ²— 5 MARSTETTER Nati Bie We 0 7, 9(T TER. Pass), T. 21477 Kendel, Almenhof, Höferstr. 13. Ia. winterkartoffein, 3. 22 Zubehör frei 1 Telefon 3 5 25 im Winter dusgesucht, im Frühjahr stortbereit! Alles fürs Bad Reparaturen Luginsland. M4, 12, am Arbeitsamt 43 85 Becchten Sie bitte mein groß es I. En 1 rRomkrnkus- Elektrogeräte 9 beliebte welnnachtsgeschenke Weihnachtsangebot Zimmermann e N 4. 19 zeigt prachtvolle Wohnküchen in bester Qualität u doch billig! in gebrauchten Motorrädern und Wagen 2 besonders schöne u. neuwertige SCHIEDMATER- PIANOS 1 STEINWEG-PIANO 1 IBACH- PIANO Volle Garantie Günstige Zahlungsweise. PIANOHAUS HOFFNMLANN Es erscheint morgen freitag, den 6. Dezember 1957. 8 i g Hulablagen S 8 254 7 FRANZ ISLINGER C SCHREIE MASCHINEN NN Viehhofstt. 18 MANNHEIM Telefon 437 65 tur Buro u. Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte. Teilzahlung und Miete, vom Weich, vam und beqgvem st diese e we ee e Sue. flotte Pulloyer aus Shetfand-Moſe, 3 Jog. Her Nahe Pflalzbau) l 5 W kinige Mercedes Taieten 4. 4%%%ũ—....ĩłẽ½— ee ee 2202, 219, 180 D, 180 Benzin, 170 8 einige Opel-Rekord Gebr. Nähmaschinen eiehus denten— In grau und beige. Bis Größe 52. nur Opel-Rekord it Garantie ab 45, f 5 11 e i erbten; Baujahr 56, 55, 54 u. 53 eee eee e 13 ee n schenken! * verkaufen. Fel. 3 24 94. Lloyd 400 eee ee ee Bosch- Kühlschrank Fin schönes Stück: Flegante b Baulahr 34 5 WonNseRRANKE N 110 liter 498. D Henen-Weste mit Raglan- Armen ge , Export V Senrr-szss ET bene eg wer 9 uus Sheflang ole N ich billig! Bauskr 81, Anhänger kaprikneu fg neuseltuche Schaumsessel, rapie. nuhfN ond in Heffgruv oder beige Ungiaub 10 9 g d 8 5 2 elegante Couches 2 Telefon 2 37 34— Ring Bis Größe 52 ind di ei uns dur 55 8 f 1 5 5 1 Ses bean 8 d Ford FK 1080 GGFRFFCTTſCCTC(T ĩ ĩ 5 der. Hofer Per weiteste f Baubenr 5 EMIL HOIZ N 3, 14 Großes Lager 75 Weg lohnt sich. Bitte Adresse und noch andere Fahrzeuge zu seit 1670 gute Möbel 7 2 5 55 4 4 1 e g r Lloyd 400, Piat verkaufen. Finanzierung. Ausstellung in 8 Schaufenstern 9 Sipelchba 5 a 600, 1100, 1400, 2 VW 1400, u. A. MEFFERT, Mannheim, NW N n N n W ne Zu verkaufen. Telefon 9 23 65. 2 8 2400, DM. Opel-Olymp., Mer- Traitteurstraße 8-10 5 0 0 f cedes DA 17b, BMW S Zyl., SpIEGEI 6 85 5 2 8, a, 1 2 Mw Isetta.„8 2, 5. 55 F re Schreibmaschinen n 6 Mhm., E. 74 5 2 en alle Markenfabrik., auch Olym- ,.,.. 1) Lelbettenrer-Unien] blen gl ace alen fisting e 2 NI. Unstig. Uslieferung Kunstgebieten bei vor Weihnachten, Ratenbeginn 122 0(ab 10, DM) erst im Febr. 38. 1 Nannneim. 0 9. 9 Groß. Bildkatalog gratis. BEHA Telefon 2 12 16 Schreibm.-Versand, Neuostheim, Dürerstraße 110, Tel. 4 22 69. 25. Mennheim Tel. 22581 Nercedes 180 e 1 1 DM 3200,- VW- Rekord- Verleih Hick, Dalberg- 5 Straße 7. Kg.-Süd Forster Str. 21 Maereedes 170 Va Tel 287 c u 2 6i 6h e Dor 1850, weerer Seetag, Brillantringe 3 Opel- Rekord Huioverlein Stra 58. Tel. 4 1102. Marry Nitsen. F 1. 10, Prazer Haus Junker& Nuh un Oeten 9 8 Gegenüber Cafe Herrdegen). Luginsland, M 4, 12, am Arbeitsamt 75 DMM 3000,-w. Autoverleih Schwögler— Tel. 4 4171, nach 17 Uhr 4 62 74. 5 VW. Export a Schrelbnaschinen Aualitstsmäntel von Sichron‚. DN 349055 Autoverleih Schmidtke neu u. gebraucht, verkauft, tauscht und finanziert Rekord u. VW. Exp. 57 auch in bequemen 9 Dameumoclan 8 Aute-Pister 2, 17 Aneinhauserstrage 31 el. öh hh Ra ten 0 Neftf-Kü.-Dauerbrand-Herd, Wohn- Eleg. Phono-vitrine mit 10-Platten-Tiefgeb. w. Haas-Kohlenherd, braun 7 2 zim.-Dauerbr. u. Küchenschr. prsw.] wechsler, Beleuchtung, Platten- email., Heißluft-Ofen mit Gitter. UW. usse Pkw. Walter, 20439 r 1 1 Bois, Speyerer Str. 33, ständer, Acella-Bar, nur 179, DM, tür, mod. Form, 11155 1 2 5 nur Freitag, 6. 12. von 8 bis 10 Uhr.] Anz. 20,.—, Monatsrate 17,50. Radio-] abzug. Günther, M2,„ II. VW. Pritsche 5 3 uarnhe in, M 3, 10 Imm., F 1, 10-11(Pfälzer Haus)— a Da.-Mantel Valmeline), Gr. 46, und] Lackus, Mhm., Schwetzinger Str. 145 gtür. Kleiderschrank, neuw. preis. Bauj. 57, 500 Km gel., mit Plane 2 1 Paar Ski zu verkaufen. Adresse 2 eis. Betten, kpl. Schrank m. Wä- zu verkaufen. Anzus. ab 10 Uht und Spriegel, billig zu verkaufen. Aute-Verleih Gemälde 2 ab„ 5 einzus. unt. A 00361 im Verlag. schef., gr. Truhe u. a. all. Welli, bill.(Samstag u. Sonntag ab 10 Uhr) Einanzierung Mercedes 190 Rekord u. Kapitän m., Mollstr. 13. Uhren- Schmuck- Trauringe abzug. Adr. einz. unt. A 06551 1. V. Mefßner, Richard-Wagner-Str. 22 Arthur Meffert. Mannheim, F. wa cCHTER. Telefon 4 25 34 5 5 5 l 5 Küchenmaschin. billig u. fein, kauft—— alttsürst age 310. 5 8 Schreibmaschinen zu günstig. Teilz. Harry Nitsch, F 1, 10, Pfälzer Haus] man beim Meister Rothermel ein. Liebhaberstück pDRSCHE 1500 Coupé dunkelgrau, Schiebedach, Leder- polsterung, Chromräder, erstklas- siger Zustand, preisgünst. zu ver- kaufen. Anzusehen: Heidelberg, Mittermaierstr. 21, Telefon 2 17 59. Kfz-Finanzierung Auto- Beleihung, neu und gebraucht durch Telefon 2 01 56 Peter Mayer, Mannheim, P 5, 14 Rheinhäuserstraße 51/53 H. Sommer, Friedrichsring 40.(gegenüber Café Herrdegen). Mannheim, am Ring, L. 14, 13. Leih-Autos 817 Tel. 225 l autoverleih HENRRNHANN s 23 45 VW.-Exp., Rek. 37 u. 58. Lenaustr. 32 9 Verkäufe— 9880 Gasofen(5 Rippen), Ladentheke mit f.. D Kasse, gr. Ofen f. Lagerr. zu verk. 73 5 WV Anzus. heute 14-16 Uhr, J 1, 20 Lad., 8 f El. Eisenbahn, Märklin oo, neuw., i 9. 1 95 f 2 5* Diasprojektor, f. neu, gebr. Mädchen- rad, z. vk. Adr. einz. u. A 08534 i. V. etzt qofen Sie bei uns vorteilhoft bei den gönstigen Preisen und der grogen Auswahl preisw. zu verk. Telefon 6 28 88. 8 :. talbei: Mammneimer. Fernseh- Radio- Beleuchtung MRG EN MARZ 4(o ö Sportergebnisse und Berichte in unserer O7, 3 MANNHEIC(X 07, 3 Universumstraße Bereits am Sonntag abend bringen wir die „SPORT“ Ausgabe mit Toto- und Lotto- Ergebnissen Tee Telefon 233 34 Ju Weihnachlswungch wird Jatsacte! kin S ENVICE- SCHLAGER besonderer Prügung: Markenfabrikat Soldkante mit qpartem Dekor, Form ingrid Kaffee-Serice Isug. för 6 pers. nuf DMW 24. 27tlg. für 12 Pers. nur D 39³⁰ ige-Fesvice 28mg. tor 6 bers. Speise Service mit Ragout nur D 36.— 45 tlg. för 12 pers. nur DM 96.— Eschenbach ehe Weltmarke, form Idunq, Sſeg., schwyñẽarzes Dekor quf Pollergold, Serlengeschitl, jedes eil einzeln erhältlich Kaflee-Sewice 15tig. für 6 pers. nor DON 81.— 27ug. for 12 pers. nur DM 132. Speise-Service 2209. m. ſeller fur 6 pets. 138.— Aug. m. Teller for 12 pers. 250. Die unvorstellbare Auswahl unserer Porzellonobteilung erföllt alle Weihnachtswönsche. Unverbindlicher Besuch erbeten. das große Speziaſhaus tor Glas, potzellan, Kunstgewerbe und Hausholtwaten P 3, I-13 Monnheim, on den plonken Tel. 20988 Interpresent fochgeschäft — MORGEN Seite 18 Ar. 281 Ponnerstag, 5. Dezember 1957 —— / Nr. 201 — 0 Mach Dir ein pad 5 Letzter Tag! piaNKEN 13. 15, 17, 19, 21 Uhx a Ziemann, G. Riedmann, 5 Eranass, Walter Giller ö FRUHLING IN BERLIN“(12) 8. schöne Stunden: Ado Ceh ins Telefon 2 50 25 ARATenn 220, 10. FP. Wessely Vera Tschechowa „NOH MINDERJKHRIG“(18) Ab morgen:„Kein Auskommen mit dem Einkommen“ HREN GOLD SCHMUCK BRILLANT EN TRAURIN GE Geschenktip för groß und klein 2,95 oder 4,50... Auf ſeden feſb Telefon 2 02 02 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 sollen Mutti und Vati etwas Praktisches Is rk BESTE CKE Telefon 2 33 33 — * Jacqueline Sassard nr Wan UNuERSsU 15.30, 18.00, 20.30 zum Fest haben. Wie wär's mit einer . S e 00* großen Dose Nivea · creme oder einem Tel. 2 02 33 Nur Dort wo dle Blumen blühen Karton Nivee- Lavendel: Seife, alles festlich verpackt? —— Scnaus Uns 15.00, 18.00 u. 21.00 mes Mason- Joan Collins in . Iss ERDE“(CS)(16) Am Meßpl. Tel. 51186 Apo 100 16.30, 18.45, 21.00 Utopisches Abent. dem NICHTS“ Telefon 4 03 96 13.45, 16, 18.15, 20.30 DiE KANAER Fernandel: „VATER WIDER WILLEN“(16) DiE KURBEI Tel. 2 55 55 14.30, 16.30, 18.45, 21 Uhr Don Taylor i. Abenteuer-Farbf. „Robin Hood, der rote Rächer“ (Jugendl. ab 12 J.) karton Lovendel-Seife, 3 Steck. DM 4,50 Nivea- Creme- Geschenkpockung OM 2,95 Letzt. Tag! „FENDE aus J 1. 6. Breite Straße pal AsT Letzter Tag! 10.00, 11.50 u. 22.30 Uhr „Gefährtinnen der Nacht“(16) 14, 16, 18.10 u. 20.20. Letzt. Tag! „Im Banne des Teufels“(16) Freigegeben ab 6 Jahren (12) Freigegeben ab 12 Jahren (160— Freigegeben ab 16 Jahren (18)— Freigegeben ab 18 Jahren 60 Letzter Tag! Lili palmer 15.30, 17.50, 20.10 Uhr in 1 nastatia Letztmals zeigen wir den großen Welterfolg von INGRID BERGMANN, der mit dem OscAR aus- gezeichnet wurde, mit HUMPHREY BOGART . e CASA BIANCA 15.30, 18, 20.30 T eder f EX 6182 Augartenstraße FIL MPALAST Täglich 18.00 u. 20.15 Uhr Frei ab 12 J.) NECKAR AU 7 ee DAs ScHRLoss IH TIRO Berufsfortbildungs werk im DGB Donnerstag u. Freitag] Freit. 15 Uhr a, d. Bühne: 5 4 1 0 LIND 16.30 u. 21.00 Uhr Sastspiel der Münchener g 1. Lehrabschnitt 1958 vom 7. Januar bis 29. März d. große Spionagefiim e LEMHRNPDTLAN 1938 K K FE R TA. Engelein Naseweis N Ein entzückendes Weih- Stenographie 1 Technisches Zeichnen I 8(AN AR 5 8 e für N„ für Anfänger DN 9. 1 55 Arten 5 U. 4 7 1 un Vorver Dienstag u. Freitag, 18.30—20 Uhr, Mittwoch, 18.3020 Uhr, FFF U- schule, Zimmer 5 U- Schule, Zimmer? 3. Stenographie II Technisches Zeichnen II —— 8 Fortgeschrittene DM 12,.— Fortgeschrittene DM 9. N i Dienstag u. Freitag, 18.30—20 Uhr, Mittwoch, 2021.30 Uhr, N 72. U-Schule, Zimmer 3 U- schule, Zimmer 2 . 9 Filschrift i Algebra 1 MaM MM EIN 8 3, 14 une Marktplatz ö 1 2 1 l 55 ö Einführung u. Fortgeschrittene DM 10,—. für Anfänger DM 8. . 55 Mittwoch, 18.0021 Uhr, Freitag, 18.30—20 Uhr SGSARTENHOTEL Heune, B Ueschule, Zimmer 3 U-Schule, Zimmer 9 NE UEROFFNUNG 5 5533 TELEFON 366 5 5 1 5 F mittwoch, 1880.20 Unr, Donnerstag, 16.30-20.00 Uhr 5 Das Spezialgesckäff für Geflügel 5 25 5„b Anmeldungen im Gewerkschafts- U. Schule Sidi 19 9 5 5 5 5 0 haus, O 4, Zimmer 51 5 „ NE Gutes Deutsch Englisch II S O NDUERANGIZ8 Or: in Wort und Schrift. DM 10. für Fortgeschrittene.. DM 10,— a i 1 Mittwoch, 19—20.30 Uhr, Freitag, 18.30—20 Uhr, Ungarische Hähnchen Stück 3,50 DM Gewerkschaftshaus Zimmer 21 U-Schule, Zimmer 2 Polnische Hähnchen.. Stück 4,90 1 . i Amerikanische Hähnchen Stück 6,35 Rechenschieber- Techn. Rechnen Englisch III 5 Hühner gz Pfd. 2,30 DN f 0 d„„. Hühner KK. Pfd. 2,50 DR 9 f diese Freitag, 19.3021 Uhr, Freitag, 2021.30 Uhr, IJVVVVTFC ind-Mole, Gewerkschaftshaus, Zimmer 13 U-Schule, Zimmer 2 Deutsche Günbs; Pd, 20 B11 Alle Hähnchen auch vom Grill Die Kurse sind so kalkuliert, daß jeder Interessent teilnehmen kann. Anmeldungen und nähere Auskünfte beim Betriebsrat, bei allen Gewerkschaften des DGB sowie im Angestelltensekretariat Nordbaden, Gewerkschaftshaus Mannheim, O 4, 8-9, Tel. 2 59 12 Deutscher Gewerkschaftsbund 7 N Berufsfortbildungswerk— fe 5 MAN N H EI M 1 fun-Anmen 5 5 75 5 ole 81 Werkzeugschrünke 1 Laubsügekasten 20 2 i 3 8 kumekelle„556 10 U U 5 U Aumdas 10 Sroße Auswahl für den* Bast! 8 vielseitig in der Anwendung, einfach zu ast er Adolf Pfeiizer. 174 handhaben und besonders preiswert. e eee 0 DAs SIIEEENE 25 N ö 00 7 9 ein schönes Weihnschtsmärchen in 4 Bildern von Rolf Vogel als festliche Vorfreude für die kleinen und großen MM-Leser und Freunde kommen Sie bitte zur Vorführung am 5. und 6. Dezember 1937 von 10 bis 12 Uhr Beratung um 15 v. 17 Uhr prakt. Vorführung. Die zuverlössige und bewährte Küchenhilfe wird lhnen durch die BRAUN-Kundenberoterin vorgeführt bei 8 nerd, braun mit Gitter · venig gebr., 150, III. IW. preis w. ab 16 Uht ab 10 Unt), er-Str. 22. am Sonntag, 8. Dezember 13.15 Uhr im„UNIVERSUM“. N 7 MANNHEUHMS GRHOSSEM SPEZIAHHAUS FUR ELEKTRO-GERXTE O 3, 9-12(Kunststraſze) Telefon 207 53 O 3, 9.12 SCHWEIZER SPAGHFETTI AU FLAUF ganz einfach zuzubereiten! 50 ein Spaghetti Aoflauf ist immer gut- und ganz leicht verdau- lich mit„Birkel 7 Höhnchen“ Fier-Spaghetti. aufgeführt vom in Gllen Grögen und Ausführungen sehr preiswert bei NMUBEI-ROTHERMEIL Mhm.-Luzenberg, Sandh. Str. 22 die nehmen nut: paket Birkel 7 Höhnchen“ kier-Spaghetti, 80 9 geriebenen Käse, 30 g fett, Mehl, Paniermehl, Salz Büchergilde Gutenberg Der 2., für Dienstag, 10. 12. 57 angesetzte Film- und Werbe- abend Albert Schweitzer„Es ist Mitternacht“, fällt aus. Bereits gelöste Karten haben am Mon- tag, 9. 12. 57 Gültigkeit, oder können rückerstattet werden. Geschäftsstelle Mannheim Mörchentheater„Kurpfalz“ Gesamtleitung: LUDWId VAAS dellakdanmiaenpfepe waschen, spannen, auf Wunsch ab- u. aufhängen. Ihre Gardinen werden duftig und frisch, wie am ersten Tag, eben wie eine vollendete Gardine sein soll. E. Haustein Mhm., Langstraße 53, Tel. 5 31 53 und/ Jasse Wasser. Die gekochten kier-Spaghetti in eine mit Butter Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“, tägl. ab 8.00 Uhr (Tel. 2 49 5) und an den Kassen des„Univer- sum“, N 7, täglich ab 13.00 Uhr, samstags und sonntags ab 11.00 Uhr(Tel. 2 33 33) zum ermäßigten Preis von—,60, 1, 20, 1,50, 1,80, Seitenloge 2,—, Mittelloge 2,50 DM. zusgestrichene und mit Paniermehl ausgestreute, N 5 Beachten Sie unser Sonder- N * schaufenster chltf, Stricksachen Aendern und Kunststopfen. NIX E, Mannheim, N 4, 7. BRONCMHITIS- ASTHMA- Huslenantlälle Diese Anfälle schwachen und untergroben die Gesundheit, besonders, wenn zie Während der Nocht goftreten. Mit CO. LOMBA können Asthma, Bronchitis und Husten schnell gelindert werden. Wenn Ihr Schlaf von eſnem Anfall gestört wird, nehmen Sie eine COtOMgA- ſoblefte mi ½ Glas Wasser. Eine viertel Stunde spe- ker friif in der Regel die entsponnenge Wirkung eip und Sie können Weder rohig schlofen. Viele Kranke nehmen COO MRA-Jablette vot dem Schlofen- ehen und sichern sich damit eine gute acht. Andere, Welche morgens Husten- feuerfeste form fülſen. Aus Butter, Mehl und Milch Anzeigen im 1 haben Erfolg! und/ Lasse Wasser einen dicken Brei kochen, mit 1.— 2.— 8.— 0.— das ideale fezept für I GFiter ElER-SPAGHEIII dem käse verrühren und auf die kier-Spaghetti ver- Se finden mich jetzt in Qu 5, 11-1 Besſchtigen Sie bitte meine neuen Ausstellungs- und Vorführräume Vorrätig sind sämtliche MIELE- Fabrikate Waschmaschinen- Waschautomaten Wäscherei-Maschinen Wäscheschleudern Heismangeln MIELE- staubsauger. Fechgeschäft för MIELE- Erzeugnisse teilen. 20 Minuten im Ofen backen. Nähe Habereckl-BTuerei Ess Callfornischer 105 und 30% in SPAR- Rabeftmerken 5 ere gun tel faorwwöbei⸗ Fig b ee Fruchtsalat 988 bie gute Suppennudeſ i F sonntag, 5. u. 18. Dezember von 18 bis 10 Unr geöttnet! ä ooosſe(482 0) ken. Prospekte kostenfrei durch Pharm. Fabr. Mauermann, Düsseldorf. * löffelfertig und mundgerecht geschnitten 22 ³ p Seite 16 MORGEN m Licht der Loewen- Sonne Der Soncourtpreis 1957 für Roger Vailland Wieder hat im literarischen Universum von Paris die Sternstunde geschlagen. Mit der Verleihung des„Prix Goncourt“, des angesehendsten und meistbegehrten der fran- zösischen Literaturpreise, ist ein neuer Pla- net im Zenit des Firmaments der Lettern auf- gestiegen— ein Planet allerdings, der kei- neswegs zu den noch unbekannten gehörte, dessen Bahn von einem breiten Publikum schon seit Jahren mit wachsendem Interesse verfolgt wurde und dem die Kritiker, als Astronomen solchen imaginären Planeta- riums, fast einhellig eine dominierende Konstellation für diesen Dezember-Anfang vorausgesagt hatten. Eine Seltenheit: schon im ersten Wahlgang ist Roger Vailland mit absoluter Stimmen Mehrheit für seinen letzten Roman„La Loi“(Das Gesetz) zum „Sieger“ proklamiert worden. Den Testaments-Bestimmungen der Brü- der Goncourt entsprechend, sollte der von innen gestiftete Preis dem besten Prosa- Werk des Jahres zukommen, geschaffen von einem neuen und originellen Talent. Im Lauf der letzten fünfzig Jahre haben zwar Barbusse, Proust oder Malraux— um nur drei berühmte Namen zu nennen— diese Uterarische Lorbeerkrone erhalten, aber weder Guillaume Apollinaire noch Jean Giraudoux, weder Henry de Montherlant noch Julien Green oder Jules Romains sind Mystik quf Goldgrund Johannes Molzahn in der Galerie Ahlers Aus jener ersten großen Ausstellung von Johannes Molzahn im Darmstädter Landes- museum, mit der im August 1956 das Le- benswerk des heute in Amerika wirkenden Mystikers unter den Malern wieder in Deutschland zur Diskussion gestellt werden konnte, hat die Mannheimer Galerie Inge Ahlers jetzt eine kleinere Teilauswahl von 16 Olbildern, sieben Aquarellen und 13 Gra- phiken aufgebaut(bis 23. Dezember). Neu gegenüber der damaligen Schau sind jetzt nur zwei Arbeiten: ein Aquarell„Mensch ein Schicksal der Ewigkeit“, das wie eine Vision von Heimatlosen und Flüchtlingen erscheint, und ein nicht sonderlich fesseln- des graphisches Blatt„opus XXVIII/ 1948“. Es fehlen andererseits doch schon manche von Molzahns grohartigsten Bildern: etwa die trotzig wider die Zeit blickende„Hero- ische Perspektive“ von 1935, alle verschiede- nen Fassungen seiner„Loreto“- Allegorien, und vor allem die großen religiösen Thesen- Werke„Der Heilige Geist“ von 1950,„Chri- stus in der Herrlichkeit“ von 1952 und — überführen das Haus Mariae“ von 954. Trotzdem gibt die Galerie Ahlers einen noch einigermaßen hinreichenden Einblick in das seltsame und abseitige Werk eines Malers, der als Denker und Träumer wahr- scheinlich doch interessanter und bedeut- Samer sein dürfte denn als im eigentlichen einm malerische Kraft und der aus seinen beligiösen Meditationen heraus jenen seit der Renaissance verlorenen Goldgrund wie- dergewann, der das ganze christliche Mittel- alter hindurch die Entrückung des Bildvor- ganges in das Jenseitige symbolisierte. „Armariolo in Antisma“ hat Molzahn ein bei ihm mehrfach wiederkehrendes Bildmotiv ZCenannt, das jetzt in Mannheim allerdings nur in der schwächeren Fassung von 1951 zu sehen ist: nach den mystischen Schriften der mittelalterlichen flämischen Nonne Hade- wych, die Liebe und Leben zur unio mystica zu einen suchte. Der Kelch, die Schwurhand, die Taube, sich vom Himmel herabgießende Strahlen und Lichtbänder sind dabei Mol- zahns ständiges allegorisches Requisiten material, das in der durch Stückelungen und Schichtungen entmaterialisierten, gleichsam in die kosmische Tiefe des Bildraumes ver- sinkenden Fläche ruht. Bei der jetzigen Wiederbegegnung mit Molzahns Gemälden fällt doch weit stärker noch als damals auf, wie in seiner amerika- nischen Zeit gewisse Bonbonfarben sich vor- drängen. Nun hat zwar jeder durchaus individuell seine spirituell- religiösen Medi- tationen und Visionen, aber es überzeugt doch nicht immer, wenn man sie in diesen Tönen gemalt sieht. Die denkerische Ord- nung des Bildraumes, der Mut zur Trans- zendenz, der Wille zur Reinheit und zur Humanitas— das bleibt an Molzahns Schaf- fen am zwingendsten. SE. je mit einem der vier großen französischen Literatur- Preise des Winterbeginns, nicht mit dem Goncourt und nicht mit einem seiner Trabanten, ausgezeichnet worden. Auch Jean Cocteau war nie auf der Sieger- liste zu finden, ebensowenig die Nobelpreis- träger Gide, Mauriac oder Camus. Roger Vaillands prämiierter Roman ragt Zwar zweifellos aus der Flut von litera- rischen Erzeugnissen, die hier alljährlich den Buchmarkt überschwemmen, durch eine ganze Reihe von Qualitäten hervor, aber auf den Autor, der schon im Jahre 1945 den „Prix Interallié“ für sich buchen konnte, den letzten der großen vier Preise, trifft die Bezeichnung neu“ oder„originell“ keines- Wegs mehr zu. Er schreibt einen knappen und prägnanten Stil, seine Milieu-Schilde- rung ist voll Kraft und Farbe, der Fluß der Erzählung geschwind und mitreißend. Sein Roman beginnt zur Stunde der Siesta im heißen Monat August unter den Mauern eines zerfallenen Palastes des Hohenstaufen- Kaisers Friedrich II. Wir sind in Porto Ma- nacore, einer Kleinstadt von Apulien. Im unerbittlichen Licht der„Loewen-Sonne“, wie die Einwohner sagen, vollzieht sich das Geschick des atheistischen Patriarchen und Feudal-Tyrannen Don Cäsare, vollzieht sich der Fall und Wieder-Aufstieg des ehren- werten Banditen und Ausbeuters Matteo Brigante, das Schicksal des charakterschwa⸗ chen Richters Alessandro und seiner liebes hungrigen Gattin Donna Lucrezia und schließlich der Triumph der listigen Jung- ker Marietta sowie Pipos, des Anführers der „guaglioni“, der halbwüchsigen Gangster- Kandidaten.„Das Gesetz“, dem der Roman seinen symbolischen Titel entlehnt, ist ein in den Tavernen mit Leidenschaft betriebe- nes Spiel, bei dem der durch die Karten be- stimmte„Chef“ seine Mitspieler allen Schi- kanen und Demütigungen aussetzen darf. Dieses Gesetz gilt aber nicht nur am Knei- pentisch, es beherrscht alle mit der gleichen Grausamkeit. Die dichte Erzählung wimmelt von markant profilierten, pittoresken Ge- stalten und bringt, mit köstlicher Beobach- tungsgabe, das ganze verborgene Leben voll Misere und Aberglauben, voll heftiger Sen- sualität und Grandezza aus dem Häuser gewirr des süditalienischen Städtchens zum Vorschein. Werm Vailland sich, im gewissen Sinn, in die Nachfolge von Stendhal und vielleicht mehr noch der großen Freigeister des Johannes Molzahn: Armariolo in Antisma(1951) Aus der Ausstellung des in Amerika lebenden Künstlers in der Mann- heimer Galerie Inge Ah- lers. Foto: Hans-Georg Soldan 18. Jahrhunderts stellt, so scheint dafür sein einziger wirklicher Konkurrent im Kampf um den Goncourt-Preis, Michel Bu- tor, eher von Marcel Proust oder James Joyce inspiriert zu sein. Es gehört zur Tra- dition, daß der zur gleichen Stunde von einer Kritiker-Jury verliehene„Prix Théophraste- Renaudot“ das oft konventionelle Urteil der Mitglieder der Goncourt-Akademie auf seine Weise zu revidieren pflegt. Butor erhielt in- kolgedessen, sofort nach Vailland, diesen Gegenpreis, der nach dem Begründer der französischen Presse benannt ist. Auch sein prämiierter Roman„La Modification“— Wörtlich etwa„Die Abänderung“— führt uns nach Italien. Michel Butor, den man hier zu den sogenannten Neo- Realisten der französischen Literatur zählt, gibt darin eine äußerst subtile, psychologische Schilde rung der Reise eines Mannes von Paris nach Rom, zwischen Traum und Tag, der Frau und Kind verlassen will, um seine römische Geliebte für immer zu sich zu holen. In der mählichen Verschiebung der Perspektiven auf der Fahrt von Bahnhof zu Bahnhof, 8 durch alle seelischen und irdischen Zwi- schen-Landschaften hindurch, verwelkt sein Entschluß. Was ihn so exaltierend an die Geliebte band, gehört unlöslich zu Rom, ist nur eine Transzendenz der Ewigen Stadt ge- wesen. Die Lektüre der bis zu 35 Zeilen langen, je einen ganzen Absatz ausmachenden Schachtelsätze ist, bis man sich eingelesen hat, eine harte Nuß, aber Butors Roman (er wird in deutscher Sprache im Bieder- stein-Verlag erscheinen) ist allein durch die Form der Erzählung, die sich fast ständig in der zweiten Person des Plural abspielt, un- gewöhnlich. Mit ihm ist sein für alle neuen Werte aufgeschlossener Verlag, die„Editions de Minuit“, zu beglückwünschen, keine Buchfabrik wie Gallimard, bei dem Vailland herausgekommen ist, sondern ein winziges Haus in einer uralten Gasse, gleich neben der Rue du Dragon, wo nicht nur Avant- gardisten wie Samuel Beckett, sondern auch Philosophen vom Gewicht eines Karl Jas- pers in Frankreich verlegt worden sind. H. v. R. Jod eines Versicherungs-Agenten Robert Bolt, ein junger Dramatiker, in London uraufgeföhrt Es hat Arthur Millers Erfolg nicht be- einträchtigt, als er sich für„Tod eines Handlungsreisenden“, in dem er die rettende Kraft einer Lebenslüge demostrieren wollte, „Wildente“ und„Eirschgarten“ zum Vor- bild nahm. Es ist daher auch kein Fehler, daß Robert Bolt sein neues Drama,„Flowe- ring Cherry“— dieser Titel ist ein eng- Iisches Wortspiel, das unübersetzbar ist— an Millers Stück anlehnte, zumal er genug Eigenes zu geben hat. Er wollte bewußt ein englisches Gegenstück zu jenem Willie Lo- man schreiben, der bei ihm Jim Cherry heißt und ein Versicherungsagent ist, der seit 35 Jahren unglücklich und unbefriedigt in seinem Beruf ist. Er hat eine Frau, einen Sohn und eine Tochter, für die er zu sorgen hat. Seinen Mißerfolg betäubt er mit Alko- hol und einer blühenden Phantasie, ohne zu ahnen, daß er den Respekt seiner Familie längst verloren hat, die seine Versprechun- gen und Prahlereien als leer erkannt hat. Fast poetisch spricht er von seiner ersehn- ten Farm auf dem Lande, studiert immer- fort land wirtschaftliche Bücher und disku- tiert, was er anpflanzen soll. Mit seinem Sohn, der ein kleiner Dieb ist, streitet er sich über T. S. Eliot und moderne Kunst; seine Tochter, von seinem Selbstbetrug in- flziert, lügt den Eltern vor, sie würde ein Schul- Stipendium erhalten, obwohl sie ge- nau weiß, daß dieses schon vergeben ist. Jims Frau aber hat es nicht aufgegeben, ihren Mann dazu zu bringen, der Realität ins Auge zu sehen; sie scheint zu ahnen, daß er sich selbst betrügt, ohne es sich ein- zugestehen. Der zweite und letzte Akt bringt die Katastrophe, wenn Jim Cherry seine Stellung verliert. Um sich Schnaps zu kau- fen, stiehlt er Geld aus der Handtasche sei- ner Frau, die jedoch ihren Sohn verdächtigt. Als sie den wahren Dieb entdeckt— sie hat die Noten gezeichnet— verkauft sie das Haus und erwirbt die ersehnte Farm; aber selbst dieser Lebenstraum stellt sich als Lüge heraus, und Jim Cherry weigert sich zu gehen. Als er versucht, eine Eisenstange zu biegen, um seine immer geprahlte Stärke zu beèeweisen, bricht er tot zusammen, ein „Baumeister Solness“, der sich zu einer Tat aufrafft. um wenigstens einen winzigen Teil seines Traums zu erfüllen. Dem Dramatiker ist es besonders gut ge- lungen, die Unvereinbarkeit der verschie- denen Welten zu zeichnen, in denen seine Familienmitglieder leben. Nur wenn Robert Bolt versucht, auch den Konflikt der Gene- rationen darzustellen, übernimmt er sich; für das Zeitalter der Espressos hat er weder ein Auge noch für die Dialoge das Ohr. Im- mer wieder aber blitzen poetische Lichter auf, wenn der negative Held nicht einmal die Stärke seiner eigenen Phantasie besitzt. Es ist verdienstlich, daß sich zwei so pro- minente Schauspieler wie Sir Ralph Richard- son und Celia Johnson, die Meisterin der trockenen Träne, für die Uraufführung eines unbekannten Dramatikers zur Verfügung stellten. Frith Banbury inszenierte Bolts Stück im„Haymarket Theatre“ mit einer Mischung von Realismus und IIIusion, die nicht ganz gelang. Pem.(London) Ni eb Eine Oper„Die Spieldose“ von Robert Hanell nach dem gleichnamigen Schauspiel von Georg Kaiser ist am Wochenende im Erfurter Opern- haus uraufgeführt worden. Der Komponist, der erster Kapellmeister an der Berliner Komischen Oper ist, nahm an der Aufführung teil. Die Handlung spielt in der Bretagne im Kriegs- jahr 1940 und zeigt an vier Menschen, die aus ihrer Ordnung gerissen wurden, die Ver- Werflichkeit des Krieges. Regie führt Georg Leopold. Die Einrichtung einer Theaterakademie nach dem Vorbild der in Paris und Wien be- stehenden Institute wurde am Wochenende auf einer Tagung der Intendanten der Theater der Bundesrepublik in Koblenz gefordert. Als weit- aus überspitzt wurde von den Intendanten die gelegentlich in der Publizistik auftauchende Formulierung„Krise des Theaters“ zurück- gewiesen. In einer Zeit, in der alles im Um- bruch und in Bewegung sei, komme selbst- verständlich auch das Theater an dem Prozeß tiefgehender Wandlungen nicht vorbei.(Die Herren Intendanten haben dabei anscheinend übersehen, daß das Dauergespräch über die Krise des deutschen Theaters bisher noch immer vom Theater selbst in Gang gehalten Wurde: zuletzt wieder durch die Herren Hor- witz und Schuh, die zwar jeder das Gegenteil von dem behaupteten, was der andere gesagt hatte, aber deutlich genug von der„Krise des Theaters“ gesprochen haben. Die„Publizistik“ gab nur wieder, was im Theater erfunden wor- den war. Die Red.) Der Kunstverein Ludwigshafen eröffnet am Sonntag, 8. Dezember, 11 Uhr, im Ludwigshafe- ner Stadtmuseum, Rottstrage 17, seine Weih- nachtsausstellung mit Gemälden, Graphik, Pla- stik und Kunsthandwerk. Im Rahmen dieser Ausstellung ist auch der„jungen sezessien rhein-neckar“ ein Raum zugewiesen worden, in dem sie erstmals Werke ihrer Mitglieder (Waldemar Epple, Wolf Heinecke, Herbert Hofmann-Welborn, Eduard Lehrfeder und Her- mann Stösser) zeigt. Donnerstag, 5. Dezember 1957/ Nr. Bl —- Die„Wildente“ ſieß Federn Ibsen in neuer Oebersetzung Ibsens tragikomüisches Schauspiel Di Wildente“ mit psychologischem und ges 50 schaftskritischem Tiefgang und der Salah. folgerung„Ideale sind Lügen“(Leben J lügen, ohne die der Durchschmittsmensch nicht auskommt) wurde bisher an Unseren Bühnen in einer sechs Jahrzehnte alten Uebersetzung gespielt, in der die eine oder andere Formulierung vielleicht etwas Pg. tina angesetzt hatte, die aber in gutem obendrein lebendigem, anschaulichem Deutsch verfaßt war und in der alles recht und sicher mit dem Plüschmilieu des Stückes überein. stimmte. Aber Bochums Intendant Hans Schalla der das Stück jetzt in seinem Schauspiel. haus herausbrachte, wollte wohl vom Plüsch loskommen(man sah es an den Bühnen. bildern mit kahlen, giftig grünen Räumen entworfen von Alkred Siercke), um nur die innere Verlogenheit der auftretenden Figu. ren offenbar werden zu lassen. Und dA20 glaubte er, eine neue Uebersetzung nötig 20 haben. Er wählte die bei Bloch erschienen: von Hans-Egon Gerlach. Sie aber treibt die „Modernität“ denn doch etwas zu Weit, näm. lich bis ins ungepflegte Umgangsdeutsch unserer sprachschludrigen Gegenwart. Da heißt es:„Das Frühstück ist im Eimer! oder jemand muß„mal ein paar Schrotkörner in den Balg bekommen“. Die Lohndiener da- gegen, die in der alten Uebersetzung einen leichten, dabei frischen Jargon reden, drük. ken sich bei Gerlach in trockener Schrlit- sprache aus. Mit diesen Emwänden sei nicht die ganz: neue Uebersetzung als schlecht abgetan: sig ist nur langweiliger als die alte und treib in dem Bemühen, farbiger zu werden, hiel und da häßliche Blüten. Warum die neue Uebersetzungsarbeit, wenn sie nicht besser ausfiel als die alte? Aehnlich klang die Frage nach Schallal Premiere: Warum um jeden Preis ein neuer kalter, expressionistisch verschriener Insze. nierungsstil für Ibsen, wenn er die Absicht des Dichters nicht deutlicher herausschält al der bisher übliche? Die„Wildente“ ließ in Bochum Federn und Wort und Regie haben sie ihr ausge. zupft. Die Schauspieler zupften mit, weil de Regisseur sie, seinem Konzept entsprechend dazu zwang. Sonja Luyken Musik fröherer Zeiten Ein Konzert der Universität Heidelberg Die jetzt in München lebende Cemba. listin Anna Barbara Speckner-Georgiade gastierte in einem Konzert, das die Ver. einigung der Freunde der Studentenschaf in Verbindung mit dem Allgemeinen Studen. tenausschuß der Universität Heidelberg i der Aula der altehrwürdigen Alma Mate veranstaltete. Sie spielte von dem englische Madrigalisten und geistreichen Virginaliste“ William Byrd die 1590 entstandene Schlacht musik„The Battell“ und von Johann Seba stian Bach das„Konzert E-Dur für Cembal und begleitende Streichinstrumente“. M. ihrer Musikalität und ihrem großen Einfül, lungsvermögen brachte die vorzügliche durch ihre Konzerte in Heidelberg und Um. gebung wohlbekannte Cembalistin Byrd realistische Schlacht nuanciert und wust auch jedem noch so kleinen Satz Profil un Eigenwert zu geben. Sie begleitete dann di beiden jungen Solisten des Abends, dit Bruno-Masurat-Schülerin Marie-Louise Mat, thes und den Chemiestudierenden Günthe Beck, bei Johann Sebastian Bachs ‚Sonat C-Dur für zwei Violinen und Generalbaſ und war dem Cembalokonzert Bachs eint überzeugende Interpretin, 8 Der Universitätsmusikdirektor Dr. Sies fried Hermelink, der seine Aufgabe a Wissenschaftler und Musiker darin sieht, dit weiten Kreisen unbekannt gebliebene Musi früherer Zeiten aufzuführen und zu pflegen hatte mit dem Collegium Musicum der Unt versität außer einer„Doppelchörigen Orche. sterkanzone“ Giovanni Gabrielis(4557 bö 1612) und zwei deutschen Liedern Alis einel Baseler Handschrift(1522) von Ludwig Seni anonyme französische Instrumentaltänze alls dem 16. Jahrhundert einstudiert. Die 2 ihrer Zeit nicht hoffähigen, von Spielleuten improvisierten und von dem Drucker Pier Attaingnant nur ein- oder mehrstimmiz überlieferten Tänze hat Pr. Hermelink aul Grund seiner wissenschaftlichen Studien in- strumentiert und brachte sie mit dem ge, chen Elan, mit dem er auch die abschlie- gende Haydn-Sinfonie präsentierte. 14 33JCCͥ Roman von Vicki Baum Deutsche Rechte bel Verlog Kiepenhever& Witsch, Köln-Berhe 105. Fortsetzung Der Mann gab keine Antwort mehr, son- dern trat an den Bambuszaun, der den Hof mit den Tempeln von dem übrigen trennte. Er blieb dort stehen und wartete. „Ich habe eine Botschaft für den Pedanda.„sagte er nach einer Weile. Der Pedanda blickte auf aus seiner Versenkung und sah den stehenden Mann. Es war son- derbar, daß ein Mann stehen sollte in des Priesters Gegenwart.„Tritt ein!“ sagte Ida Bagus Rai und verließ seine Balé, um dem Kommenden entgegenzugehen. Der Mann faltete flüchtig die Hände, als er vor den Priester trat.„Dies ist die Botschaft“, sagte er halblaut:„Morgen wird ein großer Kampf sein in Badung und der letzte Angriff und das Ende. Der Pedanda wird gebeten, Opfer zu bringen und zu beten.“ Ein paar Männer und Kinder hatten sich an den Bambuszaun gedrängt, um zuzu- hören; sie kauerten dort, aber sie verstan- den nichts, denn der Mann sprach, ohne die Stimme zu erheben. Der Pedanda zog ihn schnell am Arm mit sich.„Komm in mein Haus, Fremder“, sagte er. Die Leute im Hof staunten. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, begann der Priester zu lachen.„Ein schlechter Sudra wärst du, Fürst“, sagte er. „der sich nicht vor dem Pedanda bückt.“ Er selbst verbeugte sich, denn obwohl er ein Brahmane und des Fürsten Freund und Lehrer war, so gebührte dem Stand des Fürsten Ehrfurcht. Er betrachtete den jun- gen Fürsten mit Aufmerksamkeit; seinen aufgeschürzten Kain, seine schmutzigen Füße, die Sichel in seinem Gürtel. „Was bedeutet deine Verkleidung?“ fragte er. Warum kommst du ohne Gefolge in mein Haus?“ „Kannst du es nicht erraten?“ fragte Alit. „Willst du kliehen? Wohin? Wenn die Feinde Badung eingenommen haben, dann werden sie sich nach Tabanan wenden, nach Bangli und nach Klungkung. Wo willst du dich verstecken vor ihren Gewehren?“ sagte der Priester streng.„Und hast du vergessen, daß die alten Bücher den Ksatrya ehrlos nennen, der dem Kampf ausweicht?“ „Ich will nicht fliehen“, sagte der Fürst lächelnd.„Hast du meine Botschaft nicht verstanden?“ Der Pedanda wurde ernst.„Ich habe sie verstanden“, sagte er.„Ich werde Opfer bringen und beten. Ich werde bei dir sein, wenn das Ende kommt. Bist du deshalb ge- kommen, allein und verkleidet, um mir das zu sagen?“ „Ich will, daß du mir den Weg zeigst“, sagte Alit. „Du weißt deinen Weg. Dein Weg ist gut“, erwiderte der Priester. Der Fürst zögerte, als der Priester dies sagte. Er legte seine Hand bittend auf sein Knie. »Du sollst mir den Weg zu Raka zei- gen., sagte er leise.„Ich kann keine Boten zu dem Unreinen schicken. Ich muß selbst zu ihm gehen.“ Eine lange Pause entstand, als dies ge- sagt war. Iga Bagus Rai überdachte die Un- geheuerlichkeit, die darin lag, daß der Fürst in seiner letzten Nacht verkleidet Ausging, um seinen aussätzigen Freund zu besuchen. „Ich kann dich nicht zu ihm führen“, sagte er streng.„Seine Gegenwart macht unrein.“ „Ich weiß“, sagte Alit.„Aber ich bin schon jenseits davon. Morgen ist das Ende — rein oder unrein macht keinen Unter- schied mehr für mich. Auch dies steht in den Büchern: Für den Erleuchteten ist alles rein! Der Brahmane und sein heiliges Gebet; die Kuh, der Elefant und der unreine Hund; der Kastenlose, der des Hundes Fleisch ver- schlingt: sie alle sind nur eins. Und setzte er hinzu und sah dem Priester dring- lich ins Gesicht,„macht nicht das Ende alles rein?“ Nach einer langen Stille erwiderte der Pedanda:„Gut. Ich glaube, ich kann dich verstehen. Geh voraus, damit die Leute in meinem Hof dich nicht bemerken. Ich treffe dich am südlichen Ende der Straße.“ Ein paar Leute sahen dem Mann aus Badung nach, als er sich zwischen ihren Matten einen Weg suchte und den Hof ver- ließ. Sie schenkten ihm nicht viel Aufmerk- samkeit, denn zu viele Boten kamen und singen in diesen ungewöhnlichen Tagen. Der Fürst, mit Oka an seiner Seite, ging rasch durch das Dorf und wartete unter dem Wairinginbaum, der am südlichen Ausgang stand. Keine fremden Soldaten waren zu sehen, doch kamen von weit her ihre fremd- artigen Hornsignale durch die Luft. Taman Sari lag sonderbar leer und still. Es sah kriedlich aus mitten im Krieg. Alit atmete tief. Er fühlte sich kühl und leicht in der Kleidung eines kastenlosen Bauern. Nach einiger Zeit sah er den Pedanda sich nähern. Er War allein und ohne seinen Priesterstab. Aber— der Fürst sah es mit einem leichten Lächeln der Befriedigung— er hatte einen neuen Kain aus weißem Leinen umgewun⸗ den und eine neue, enge, weiße Jacke an- gezogen. Sie gingen wortlos nebeneinander her. Der Knabe Oka tanzte vor ihnen und hinter ihnen, leise singend. Er war glück- lich, der Gefangenschaft der Puri für ein paar Stunden entgangen zu sein und den Dämpfen des Opiums,„Wie süß die Luft schmeckt.., sagte Alit etwas später. Dann Wurde wieder geschwiegen. Sie gingen jetzt quer durch die Sawahs. Der Himmel spie- gelte sich mit großer Helle in denen, die voll Wasser standen und junge Pflanzenspitzen trieben. Andere waren häßlich zerrissen und zerstört vom Durchmarsch der Soldaten. Als sie an Felder kamen, auf denen die reifen- den Aehren das erste Silber im Grün zeig- ten, lieg der Fürst im Gehen die Rispen durch seine Hand gleiten. »Ich bin zufrieden“, sagte er etwas spä- ter.„Es ist süß, noch einmal so durch die Sawahs zu gehen.“ Er dachte nach und begann zu lächeln. „Ich glaube, ich habe es nicht getan, seit ich ein Kind war wie Oka“, setzte er hinzu. Sie stiegen zum Fluß hinunter und wateten durch das Wasser. Am anderen Ufer klet- terten sie wieder hinauf und gingen jetzt unter den Palmen hin, von denen die Böschung eingesäumt war. Hier wurde es schon dunkler, aber der Himmel war noch hell. Als sie die Palmen verließen und wieder ins offene Feld kamen, konnten sie das Meer weit draußen liegen sehen mit seiner wei- gen Brandung. Drüben stand der Große Berg ganz ohne Wolken. Nach Westen zu wurde der Himmel grün, und ein erster Stern stieg aus dem Meer herauf. Kein ein- ziger Mensch begegnete ihnen, und del Friede der Stunde war vollkommen.. Der Pedanda ging voran, weißhaarig 1 seinem weißen Kain. Der Fürst folgte ihm Während er ging und seine Füße auf del Grund setzte, gleichmäßig und leicht, stan. den in ihm die Worte aus den alten Büchen auf und begleiteten ihn. Wer weise ist im Herzen, der trauert nicht um die Tabs gen noch um die Toten. Alles, was lebt, leb ewig. Das was ist, kann niemals enden. Un. zerstörbar ist das Leben. Nie und nimmet und durch nichts kann es verkleinert wer, den und verändert. Nur das Gehäuse, das zerbrechliche, vergeht. Der Geist ist ol Ende, ewig, ohne Tod. Er schaute 11 über sich. Mit großen schweren Flügen kamen fliegende Hunde durem die Luft un brachten den Abend mit sich. Der Grun begann sich sanft nach dem Meer hin 3 senken. Nach langer Zeit erreichten sie 15 Rand der letzten Sawah. Dann lag nur nod die Ebene vor ihnen, im vergehenden Lat mit dem Gezirp von tausend Grillen. Der Pedanda blieb stehen und zeigt über den Fluß, der sich mit seinem Weiten Sandbett vor ihnen ausdehnte., Dort 1 tem leben die Unreinen“, sagte er.„Ich mu hierbleiben.“ g 5 Er setzte sich neben der halb im 65. versunkenen Gestalt eines Raksasa hin, meditierender Haltung. Der Fürst sah 1 nach Oka um.„Bleib beim Pedanda“, gebb er freundlich. Er selbst überquerte 85 Fluß und näherte sich einem niedrigen Ge büsch, zwischen dem er Dächer erblicken konnte. Teragia kam vom Brunnen mit den Wasserkrug auf dem Kopf.„Geh nicht we, ter, Fremder, rief sie ihm zu.„Hier leben Unreine.“ cortsetzung folg Heraus! verlag. drucker chetred br. K. Iichenr reuillet les: H. 1 zommu gorlales f. Kim stellv.: Bank, L al. Ke lannhe N. 30 0 — 12. Jal ae F 1 Ker in Auf zeit Seit seie nur kus Wes Zur am De ötkentl einstin keren treien heißt e gen sie gegen, A Besti Bol mit g1 nomm nun at desreg sind, e tioniei 1958 2 wärtie Kanisc schaft weiter wurde aber Staate ten, 8 man Is wi übrige Trupp stützu Bunde solche Die in ein britisc lionen hatte. Frage tet u Ebenf einer der b. Bunde Mögli B0 im G schaft lionen len n minis gezah ein A mit v milch absat⸗ esse 0 Zu und d bisher Much! sollen Finan daß d die S. nächst Al. inan Preise Mark. Sprech Auffa gestri, politis entsch Stü A