Nr. 20 — iburg n Kunst- e als ein. Tradition Nichtung nehr eine iden 20 m dieser ind Dich. kong die „Wolken- tellungen e jetzt in ber us, steht, so- betrifkt, mit duf. delikaten lie chine- besinnli- berlegene lie Kraft n Zarten als eine W mema- der Tra- astische n immer Meistern trachtun- blühende Schönheit äche und mutvolle lerrlichen ng eines eberwin⸗ 1 Vertie- en euro- h freilich im Sinne Es han- ten, die Schlicht ben, Hier estaltung mit Mit- earbeitet ider vor ropa ge- „Strand pretation 1 Wurde rtümlich· Bàumen Bl. wurde im üden“ in Franken 8 Atabay war im ren nach einer Ka- litärische ihm je: nd Clau- eph von ins Per- rse— in erlesenen Lions als erschie-: , im Li- Nachwort eis wurde gestiftet: in Zürich r seiner Vereinig- war und rlag Kle- er wird Altet und ters, den rk). 1955 er Basler Jen Hans ok. St.-Boni⸗ 19. 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Paris.(dpa) AP) Alle Mitgliedsstaaten des atlantischen Bündnisses befü grundsätzlich die Ausrüstung der in Europa stationierten 8 Raketen mittlerer Reichweite. Dieses prinzipielle Ja, das sich am Mittwoch in den internen Diskussionen der in Paris versammelten Außen- und Verteidigungsminister der Atlantikpakt- Staaten ergab, verpflichtet die einzelnen Länder jedoch nicht, den Bau von Abschußrampen für Raketen auf ihrem eigenen Hoheitsgebiet zu erlauben. Darüber muß später in Einzelbesprechungen der verschiedenen Regierungen mit dem NATO- Oberkommando diskutiert werden. Das Mitbestimmungsrecht der europäischen Länder über den Einsatz dieser Raketen mit Atomsprengköpfen wurde von vorne herein gesichert, während die Entscheidung darüber, wo diese Raketenbasen errichtet werden, erst im Mai 1958 auf der nächsten troffen wird. Mit diesem Kompromiß der politischen Wünsche Europas und der militärischen der Vereinigten Staaten beendeten die Außen-, Verteidigungs- und Finanzminister sowie die Generalstabschefs am Mittwochnachmit- tag ihre Arbeitssitzung, die im wesentlichen den militärpolitischen Maßnahmen gewidmet War. Bundesverteidigungsminister Strauß gab im Anschluß daran bekannt, daß die mili- tärische Führung der Bundeswehr gegen eine Ausrüstung der deutschen Streitkräfte mit Mittelstreckenraketen eingestellt sei. Nach deutscher Auffassung sollen diese Stütz- punkte soweit wie möglich von einem poten- tiellen Angreifer entfernt sein, um sie dem regulären Sitzung des NATO-Rates ge- unmittelbaren Gefahrenbereich eines Land- und Luftangriffs zu entziehen. Diese Sicher- heitsgrenze wird nach Strauß von der NATO bestimmt und ist nicht mit den Landes- grenzen identisch. Die Empfehlungen des NATO- Oberkommandos werden im März von den Verteidigungsministern und Stabs- chefs erörtert und auf der nächsten regu- lären Tagung des Atlantikrats im Mai nach den Richtlinien der Regierungen abschlie- Bend behandelt. Strauß teilte mit, daß nach Ansicht der deutschen Militärs für die Bun- deswehr nur bewegliche taktische Raketen also Kurzstreckenraketen des Typs „Honest John“ und„Corporal“— in Frage kommen, deren Reichweite zur Zeit etwa 320 Kilometer beträgt. Die Vereinigten Staaten drängen Norwegen und Dänemark haben sich zwar der grundsätzlichen Zustimmung der NATO zur Errichtung amerikanischer Raketen- basen in Europa entschlossen, lehnen aber selbst die Uebernahme solcher Stützpunkte nach wie vor ab. Der dänische Ministerprä- sident Hansen betonte dazu am Mittwoch in einem Interview, Dänemark lehne diese Waffen aus politischen und militärischen Rücksichten ab. Darin liege durchaus kein Verstoß gegen die Solidarität innerhalb der NATO, denn die Bereitschaft, Raketenbasen zu übernehmen, richte sich nach Umständen, die von Land zu Land verschieden seien. Han- sen sprach sich nochmals entschieden für næue Bemühungen der NATO um eine Entspan- nung des Verhältnisses zum Osten und um eine Wiederaufnahme des Abrüstungsge- gsprächs aus. Auch der norwegische Minister- präsident Gerhardsen setzte sich in einem P- Gespräch dafür ein, der Sowjetunion jede Möglichkeit zu geben, die Aufrichtigkeit ihrer Koekistenz-Vorschläge zu beweisen, bevor Mittelstreckenraketen an Europa stationiert würden. Die Vereinigten Staaten drängen dem Ver- nehmen nach darauf, daß die Mitgliedstaaten innerhalb des nächsten Vierteljahres über Annahme oder Ablehnung der Stützpunkte entscheiden. Die europaischen Paktstaaten legen dagegen Wert darauf, erst noch einmal alle Verhandlungschancen mit der Sowjet- union auszuschöpfen und vor allem die jüng- sten sowjetischen Vorschläge ausführlich zu prüfen und zu erkunden. Falls sich Ansatz- punkte für eine neue Ost- Westkonferenz ergeben, soll diese auf der Ebene der Außen- minister stattfinden. Damit beginnen die Sondierungen in Moskau, die Bundeskanzler Adenauer in seiner Grundsatzerklärung am Montag angeregt hatte. l Als gemeinsame NATO- Initiative soll der Versuch gemacht werden, die Sowjetunion zur Wiederaufnahme der Abrüstungsver- handlungen zu bewegen. Die Westmächte würden sich dabei auf die Vorschläge stüt- zen, die sie bereits während der Arbeiten des UNO-Abrüstungs-Unterausschusses in London vorgelegt hatten. Auch habe sich mi hs an dem Abhängigkeitsverhältnis zwischen Abrüstung und politischen Pro- blemen Wie der Wieder vereinigung Deutschlands— geändert. Der Westen ist nach wie vor bereit, ohne vorherige Lösung politischer Probleme ein Abkommen über den ersten Abrüstungsschritt zu unterzeich- nen. Weitere Schritte jedoch werden von der Lösung kritischer Fragen— und dazu ge- hört die Wiedervereinigung Deutschlands abhängig gemacht. Wie schon am Dienstag, so wurde auch am Mittwoch von der deutschen Delegation mit Nachdruck Presseberichten entgegen- getreten, nach denen sich der Bundeskanzler angeblich für einen Kurswechsel der deut- schen Politik gegenüber der Sowjetunion entschieden habe. Ein Sprecher der deutschen Delegation erklärte im Auftrage Adenauers, die Forderung nach einer diplomatischen Sondierung in Moskau über die Bulganin- Vorschläge hätte ausdrücklich die Zustim- mung von Eisenhower und Dulles gefunden. Der Inhalt der Kanzler-Rede auf der ersten Chrustschow wünscht eine Konferenz Aufforderung an die USA/ Andere Teilnehmer nicht erwähnt London.(dpa) Der sowjetische Partei- sekretär Nikita Chrustschow kündigte am Mittwoch die Bereitschaft der sowjetischen Regierung zu einer Zusammenkunft der ame- rikanischen und sowjetischen Staatsmänner zur Beseitigung der politischen Spannungen an. Chrustschow betonte gleichzeitig, daß er keineswegs eine Verständigung mit den Ver- einigten Staaten auf Kosten anderer Länder im Sinne habe, sondern von der Vorausset- zung ausgehe, daß eine Verbesserung der soWjetisch- amerikanischen Beziehungen auch zu einer allgemeinen Verbesserung in den in- ternationalen Beziehungen führen würde. 5 Chrustschows Gedankengänge sind in einem Brief enthalten, der als Antwort auf einen offenen Brief des englischen Philoso- phen Bertrand Russel vom November ver- gangenen Jahres an Chrustchow und Präsi- dent Eisenhower am Mittwoch im„New Statesman“ Veröffentlicht wurde. Im zweiten Teil seines Briefes wendet sich Chrustschow mit eindringlichen Vor- stellungen an die britische Oeffentlichkeit und schreibt, nach allen Anzeichen erhalte Großbritannien mehr oder weniger die Rolle eines Hauptstützpunktes für ameri- kanische Mittelstreckenraketen. Das Land könne so das Sprungbrett für einen Krieg gegen die Sowjetunion werden. Durch einen kalsch verstandenen Befehl beispielsweise können todbringende Waffen von ameri- kani Militärstützpunkten in Großbritannien aus gegen die Sowjetunion verwendet wer- den. Chrustschow drohte einen schweren Vergeltungsschlag als sofortige Antwort der Sowjetunion an. Unter Hinweis auf diese Tatsachen stellt Chrustschow fest, daß auch andere Länder ohne Zweifel einen Beitrag zur Verminderung der internationalen Span- nung machen müßten. In dem Schreiben Chrustschows heißt es wörtlich:„Falls der Frieden durch einen Angreifer verletzt wird, so werden— nach der unerbittlichen Logik des Krieges vernichtende Vergeltungsangriffe auf die Gebiete solcher Staaten unausweichlich sein, in denen Atomstützpunkte gelegen sind.“ Chrustschow erklärt jedoch weiter, Regie- rung und Partei der Sowietunion seien überzeugt, daß ein Krieg in der derzeitigen Situation nicht unausbleiblich sei. Arbeitstagung sei USA-Außenminister Dul- les bereits vor Konferenzbeginn bekannt gewesen. 5 Grundsätzliches Einvernehmen erzielten die Regierungschefs, wie Spaak sagte, über 1. britische Vorschläge für die Integration der NATO- Streitkräfte, die den Zusammen- schluß einiger Land-, See- und Luftstreit- kräfte in Europa vorsehen, 2. einen Plan für die Stärkung der wis- senschaftlichen Zusammenarbeit und Grund- lagenforschung, und 3. eine Bekräftigung der Grundsätze der Organisation. Einige Fragen der militärischen Aus- sprache, insbesondere Fragen der Verteilung der Waffenproduktion und andere wirt- schaftlich- militärische Probleme, wurden Sachverständigen überwiesen. Spaak unterstrich, daß das Kommuniqué bereits im Entwurf vorliege und nur noch einzelne Formulierungen geklärt werden müßten. Ost-West-Konferenz in Genf? Die Schweiz ist unter der Voraussetzung, daß beide Seiten annehmen würden, bereit, formelle Einladungen zu einer gemeinsamen wWest- östlichen„Gipfelkonferenz“ in Genf ergehen zu lassen, wie am Mittwoch aus Schweizer Regierungskreisen verlautete. Die- sen Einladungen würden jedoch„sorgfältige diplomatische Vorbereitungen“ vorausgehen. Eine Initiative der Schweiz in dieser Rich- tung komme nur in Frage, wenn man von Allen beteiligten Staaten die Zusicherung er- halten habe, daß sie eine derartige Einladung annehmen würden. Die Gespräche am Rande Außerhalb der eigentlichen Sitzungen der. Gipfelkonferenz der Nordatlantischen Vertei- digungsgemeinschaft entfalteten die Konfe- renzteilnehmer am Mittwoch wiederum eine rege diplomatische Tätigkeit, die der Erörte- rung und Klärung von Einzelfragen gsewis⸗ met War. Dabei standen insbesondere Pro- bleme des Bagdadpaktes und Zyperns zur Debatte. Präsident Eisenhower konferierte Fortsetzung Seite 2) Eine gewisse Erleichterung die sich bis zur Pariser NATO- Konferenz fortpflanzte, hat der geglücte Versuch mit einer inter kontinentalen Rakete vom Typ„Atlas“ in den USA ausgelöst. Der Flug ging zwar nur über„einige hundert Meilen“, doch landete die Rakete im vorgeschriebenen Ziel. Zuvor waren zwei Versuche mit dem gleichen Geschoß fehlgeschlagen. Unser Bild zeigt die„Atlas“ unmittelbar nach dem Start über der Qualmwolke ihres eigenen Ab- schusses. Links ist der Korbball zu sehen, kündigt wird. mit dem jeweils ein Raketenabschuß ange- Bild: AP Gemeinden bekommen mehr Landesmittel Letzte Sitzung des Landtags/ Keine Gratifikationen für Beamte Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In der letzten diesjähri- gen Sitzung verabschiedete der Landtag von Baden- Württemberg am Mittwoch müt gro- Ber Mehrheit die zweite Novelle zum Fi- nanzausgleich zwischen Staat und Gemein- den. Durch dieses Gesetz fließen den kom- munalen Verwaltungen jährlich weitere 40,7 Millionen Mark aus Landesmitteln zu. 25 SPD: Untersuchung aller Vorschläge Ollenhauer regt eine Sondersitzung des Auswärtigen Ausschusses an Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Anfang Januar, sobald die- Zeit- dispositionen der Abgeordneten es erlauben, soll der Auswärtige Ausschuß des Bun- destages zu einer Sondersitzung einberufen werden, um die Ergebnisse der NATO-Kon- ferenz und damit zusammenhängende Fra- gen zu erörtern. Der SPD-Parteivorsitzende Erich Ollenhauer hat in einem Schreiben an den Ausschußvorsitzenden Kiesinger(CDU) diesen Wunsch geäußert. Nach Informatio- nen aus der Union dürfte Kiesinger auf die- sen Vorschlag eingehen. Ollenhauer regt in seinem Brief an, daß der Ausschuß die für Mitte Januar geplante außenpolitische Debatte des Bundestages vorbereiten soll. Er fordert, daß alle Vor- schläge von Regierungen und Persönlichkei- ten untersucht werden, die in letzter Zeit in die internationale Diskussion gebracht wor- den seien. Es wird eine tabellarische Gegen- überstellung der verschiedenen Texte ange- regt, um die Arbeit der Abgeordneten zu er- leichtern. Dazu würden unter anderem die Vorschläge des sowjetischen Ministerpräsi- denten Bulganin, des polnischen Außen- ministers Rapacki und des amerikanischen Diplomaten Kennan gehören. Wegen der sich abzeichnenden neuen politischen Aktivität in Paris erwartet man diese Auseinander- setzung vor dem parlamentarischen Forum mit großer Spannung. „Lemmer ist ein aufgeschlossener Mann“ (dpa)„Unser neuer Minister für gesamt- deutsche Fragen, Lemmer, ist ein aufge- schlossener Mann und bemüht sich, etwas aus seiner Funktion zu machen. Wir können ihm nur Glück wünschen bei seinen Bemü- hungen.“ Mit diesen Worten kommentierte der Geschäftsführer der SpPD- Bundestags- fraktion, Dr. Karl Mommer, am Mittwoch den Vorschlag Lemmers, eine Treuhandstelle für den Inter zonenverkehr nach dem Vor- bild der bestehenden Treuhandstelle für In- terzonenhandel zu schaffen. Zwischen Gesfern und Morgen Die Sonntagsrückfahrkarten werden nach Auskunft der Deutschen Bundesbahn wäh- rend der Feiertage wie an normalen Wochenenden gelten. Die Sonntagsrückfahr- karten sind zu Weihnachten vom 24. De- zember 12 Uhr an bis zum 27. Dezember 24 Uhr gültig. Bis zu diesem Zeitpunkt maus die Reise beendet sein. Zum Jahreswechsel beginnt die Gültigkeit der Sonntagsrück- Fahrkarten am 31. Dezember, 12 Uhr. Die Fahrt muß bis zum 2. Januar, 24 Uhr, be- endet sein. Bundespräsident Heuss hat Staatssekretär Sonnemann vom Bundesernährungsministe- rium, Staatssekretär Thedieck vom Gesamt- deutschen Ministerium und Staatssekretär Wandersleb vom Wohnungsbauministerium das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bun- desrepublik verliehen. Ein kirchliches Disziplinarverfahren wird gegen die aus der Sowjetzone nach West- berlin geflüchteten Pfarrer Hans Gerber und Erich Rommel eingeleitet, weil sie ohne vorherige Zustimmung der zuständigen Kir- chenbehörde ihre Gemeinde verließen. Von kirchlicher Seite in Westberlin wurde dazu erklärt, daß der Geistliche durch sein Ordinationsgelübde und die Amtseinführung in besonderer Weise verpflichtet sei, bei der ihm anvertrauten Gemeinde zu bleiben. Der Lutherische Weltbund hat am Dienstag bei der ungarischen Regierung telegraphisch dagegen protestiert, daß die gewählte luthe- rische Kirchenführung in aller Stille durch die alte Kirchenleitung aus der Zeit vor dem Aufstand ersetzt worden ist. In dem Tele- gramm verlangt der Weltbund, daß die Amts- enthebungen rückgängig gemacht werden. Anstelle des bisherigen leitenden Bischofs Lajos Ordasz wurde wieder Bischof Lajos Vetoe eingesetzt, der Mitglied des kommu- nistischen Weltfriedensrates ist und zu Be- ginn des ungarischen Aufstandes sein Amt niedergelegt hatte. Der Vorstand der neugegründeten Ver- triebenen-Einheitsor ganisation„Bund der vertrieben- vereinigten Landsmannschaften und Landesverbände“ hat sich konstituiert. Er ist paritätisch aus je acht führenden Mit- gliedern der beiden Ursprungsverbände zu- sammengesetzt. Gleichberechtigte Vorsit- zende wurden Dr. Linus Kather und Dr. Georg Manteuffel-Szöge, die diese Funktion zunächst bis zum 1. September nächsten Jahres ausüben werden. Die geplante Erhöhung der Verkehrs- tarife werde sich— ohne Berücksichtigung Sowjetunion schlug Deutschland im Eishockey Moskau.(dpa) Auch das zweite Moskauer Länderspiel gegen die Sowjetunion ging am Mittwoch für Deutschlands Eishockey-Na- tionalmannschaft verloren. Nachdem sie am Montag im ersten Spiel der sowjetischen B- Vertretung mit 3:9 Toren unteflegen war, verlor sie am Mittwoch im zentralen Lenin- stadion gegen die aus Kanada zurückgekehrte SoWjetische Manmschaft mit 0:9 Toren. der Nahverkehrsmittel und Straßenbahnen — auf schätzungsweise 1,11 Milliarden DM jährlich belaufen, erklärte der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete H. Schmidt am Mittwoch im Hessischen Rundfunk. Das britische Oberhaus, seit Jahrhunder- ten eine„geschlossene Herrengesellschaft“, wird in Zukunft seine Tore auch Frauen öffnen. So jedenfalls beschlossen am Diens- tag 134 Lords gegen die Stimmen von 30 Mitgliedern des Hauses. Präsident Eisenhower hat den französi- schen Staatspräsidenten Rene Coty zu einem Staatsbesuch in die Vereinigten Staaten ein- geladen Coty hat die Einladung„mit Ver- gnügen“ angenommen. Das österreichische Parlament verabschie- dete zwei Gesetze, durch die in Oesterreich praktisch die Volkspension eingeführt wird, wenn sie auch nicht für alle Bevölkerungs- gruppen einheitlich ist. Das eine Gesetz regelt die Altersversorgung der Selbstän- digen, das andere ist das„Landwirtschaft- liche Zuschußrenten- Versicherungsgesetz“. Beide Gesetze werden am 1. Januar in Kraft treten. In Oesterreich steht dann nur noch für Künstler ein Versorgungsgesetz aus. Die englische Schriftstellerin Dorothy Leigh Sayers ist im Alter von 64 Jahren ge- storben. Obwohl Dorothy Sayers in den letz- ten zwei Jahrzehnten nur noch mit religiéser Dramatik und religions philosophischen Schriften sowie mit Dante-Studien beschäf- tigt war, erwarb sie ihren Ruhm als Schöp- ferin einer Art Kriminalroman von literari- schen Rang. Millionen davon sollen allein den finanz- schwachen kleinen Gemeinden zugute kom- men. Das Gesetz tritt am 1. April 1958 in Kraft. Außerdem stimmte der Landtag ein- mütig dem Generalplan für die Neuordnung des Obstbaues in Baden- Württemberg zu. Diese für die Dauer von zehn Jahren be- rechnete Planung macht einschließlich der Mittel des Grünen Planes einen finanziel- len Aufwand von rund 20 Millionen Mark erforderlich. Mit seiner Zustimmung ⁊zu die- ser Neuorganisation des Obstbaues in Ba- den- Württemberg brachte der Landtag zum Ausdruck, daß er im Interesse der Land- wirtschaft und der Verbraucher großen Wert auf ein schnelles Anlaufen der in den Pla- nungen vorgesehenen weitreichenden Maß- nahmen legt. 5 Die Gewährung von Weihnachtzuwen- dungen an die Beamten des Landes lehnte der Landtag unter Hinweis auf die im neuen, rückwirkend ab 1. April 1957 gültig werdenden Landesbesoldungsgesetz und die werdenden Landesbesoldungsgesetz vorge- sehenen Zahlungen ab. Ferner nahm der Landtag ein Gesetz an, durch das das Finanzministerium ermächtigt wird, das Bürgschaftsvolumen des laufenden Rechnungsjahres von 80 auf 180 Millionen Mark zu erhöhen. Außerdem beschäftigte sich das Parlament erneut mit dem Problem, wie der Mangel an Nachwuchskräften für Forschung und Technik am besten zu be- heben sei. Es nahm zustimmend davon Kenntnis, daß im Nachtragshaushalt 1957 Mittel für die Errichtung einer neuen In- genieurschule eingesetzt sind und ersuchte die Landesregierung, die Notwendigkeit der Errichtung von weiteren Schulen zu prüfen. Neuer Protest aus Heidelberg gegen Raketenbasen auf deutschem Boden Heidelberg. hk-Eigener Bericht) Im An- schluß an ein Telegramm, das der Heidel- berger Soziologe Prof. Dr. Alfred Weber und zehn weitere Heidelberger Universitätspro- fessoren am letzten Freitag an den Bundes- kanzler richteten die Wissenschaftler unterstützten damit die Erklärung der 18 deutschen Atom- Physiker— sandten Heidel- berger Professoren und Dozenten am Mitt- woch erneut ein Telegramm an Dr. Adenauer. In der telegrafischen Resolution, die sich gegen die Errichtung von Atom-Stützpunk- ten auf dem Gebiet der Bundesrepublik Wendet, heißt es:„In der aufs neue ver- schärften Weltlage ist eine Erinnerung an die Erklärung der deutschen Physiker gebo- ten. Aus ihr geht eindeutig hervor, dag die Anwendung von Atomwaffen sich wegen ihrer maßlosen Vernichtungswirkung für alle Staaten der Erde von selbst verbieten müßte. Es kommt daher für die deutsche Politik unseres Erachtens darauf an, alles zu tun, um die Möglichkeit eines Abschusses von Kernwaffen von deutschem Boden aus zu verhindern und damit die Aufforderung an die atomar gerüsteten Weltmächte zu verbinden, sich gemeinsam über eine gleich- mäßige, kontrollierte Abrüstung zu verstän- digen.“ Bisher unterzeichneten 39 Profes- soren und 45 Dozenten der Universität Hei- delberg diese Erklärung. Die Studenten, die ebenfalls eine Resolution verabschieden wollten, konnten sich über die Abgabe nicht einigen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 19. Dezember 1957 Nr. 293 More Kommentar * Donnerstag, 19. Dezember 1957 Die Ergebnisse von Paris Die Entscheidungen sind nun gefallen. Seit Mittwochabend steht die„Deklaration von Paris“ fest, die in Stärke, Zusammenhalt und Friedensliebe der 15 atlantischen Mächte Mren Ausdruck findet. Wenn die Delegatio- nen ihre Abreise auf Freitag verschoben ha- ben, so hat das andere Gründe; auch den, daß man die Veröffentlichung in einem an- gemessenen, spektakulären Rahmen vor- nehmen will. Ueberraschend hat Bundes- kanzler Dr. Adenauer für heute, Donners- tag, im Hotel Bristol eine Pressekonferenz vorbereitet. Er plant, einige Unklarheiten, die hinsichtlich der deutschen Haltung und Bündnistreue aufgetaucht sind, auszuräumen. Am Mittwoch bemühten sich darum auch deutsche und amerikanische Sprecher. Bun- desverteidigungsminister Strauß sagte:„Zwi- schen den Delegationen der USA und der Bundesrepublik gibt es keinerlei Meinungs- verschiedenheiten.“ Außenminister Dr. von Brentano unterstrich:„Wer die Rede des Bundeskanzlers von der ersten Arpbeitssit- zung als Ganzes liest, wird zugeben, daß die Bundesrepublik in keiner Weise von ihrem bisherigen Kurs abgewichen ist.“ Im Ge- spräch mit Bonner Journalisten formulierte ein kompetenter Mann der Eisenhower- Delegation, die Befürchtung,„der Fels von Gibraltar“— nämlich Adenauer— wanke, wie ein New Lorker Blatt schrieb, sei glatter Unsinn. Der Präsident und seine Berater hätten nichts, aber auch gar nichts gegen diplomatische Erkundungen auf Grund du. Bulganin-Briefe. Hinter diesem Eklat steht uneingestan- denermaßen die gemeinsame Auffassung aller Regierungschefs und Atlantikpakt- staaten: jede sorgfältige Fühlungnahme mit Moskau wird im Grunde Chrustschows Reden bestätigen, die nach wie vor von der Welt- revolution als dem Hauptziel der Sowiet- politik ausgehen. Oder anders ausgedrückt: Sie werden nur erneut beweisen, daß alle militärischen Anstrengungen, alle Opfer der freien Welt für ihre Selbsterhaltung mehr als gerechtfertigt sind. Dieser Gedankengang dürfte sich in der Charta von Paris und in dem Kommuniqué scharf umrissen wider- spiegeln. Man betont die Friedensliebe der west- lichen Welt und den defensiven Charakter des NATO-Bündnisses. Um das auch prak- tisch zu beweisen, schlägt die Konferenz eine Belebung der Abrüstungsgespräche und unter Umständen eine Wiederaufnahme der Londoner Fünfer-Verhandlungen vor. Für den deutschen Regierungsstandpunkt steckt ein besonderer Erfolg darin, daß der Zu- sammenhang zwischen Entspannung und Wiedervereinigung ohne Komplikationen Akzeptiert wurde. Neben der erneuten Be- stätigung der bisher für Berlin und die Bundesrepublik geltenden Sicherheitsgaran- tien betrachtet die Adenauer- Delegation ge- rade das als einen besonderen Kernpunkt. Und nun die andere Seite der Medaille: Es wird mit erheblichem Nachdruck her- ausgestellt, dag, solange die Stunde eines Friedens nicht geschlagen hat, alle mili- tärisch-technischen Konsequenzen gezogen werden müssen. Sämtliche Regierungschefs, auch der dänische und der norwegische, be- grüßen deshalb das amerikanische Angebot, modernste Waffen, auch Mittelstrecken- raketen, atomare Sprengköpfe und tak- tische Atomwaffen, der NATO zur Ver- kügung zu stellen, wo sie in der Hand von General Norstad zusammengefaßt sein sol- len. Ueber die endgültige Stationierung muß bis zur März-Konferenz entschieden sein. Es bleibt Sache der einzelnen Regie- rungen, jeweils für das eigene Land zu be- finden. Außerdem wird ein Gutachten des Ständigen Militärkomitees die geographi- schen Voraussetzungen genauestens prüfen. Schließlich will man in Europa durch einen atlantischen Sonderausschuß aus Wissen- schaftlern, Ingenieuren, Technikern und Produktionsmanagern ein Programm wis- senschaftlich- wirtschaftlicher Zusammen- arbeit entwerfen lassen, das die Kräfte der einzelnen Länder zusammenfassen soll. Diese Antwort der Nordatlantikpakt- Staaten an die sowjetische Adresse läßt natürlich sehr viele Fragen offen, die in den nächsten Wochen durch die zuständigen Kommissionen präziser beantwortet werden sollen. Die Zeit war zu kurz, die Vorberei- tungen waren zu ungenau. Das gilt beson- ders für die Konsultation, bei der man, wie Brentano sagte, eben einfach nicht über die natürlichen Grenzen der verschie- den gelagerten Notwendigkeiten, Möglich- keiten und Größen der Einzelstaaten hin- weggehen kann. Immerhin bedeutet eine bessere und ständige Konsultation der Bot- schafter im NATO-Rat schon etwas. Hugo Grüssen(zur Zeit in Paris) Zweieinhalb Jahre Zuchthaus gegen Propst Märcker beantragt Schwerin(dpa). Die Staatsanwaltschaft beantragte am Mittwoch vor dem Kreisge- richt Schwerin(Sowietzone) zweieinhalb Jahre Zuchthaus gegen Propst Märcker. Das Urteil soll am Donnerstag verkündet werden. Märcker wird vorgeworfen, er habe einem Mädchen das Begräbnis auf dem Kirchhof verweigert, weil es an der atheistischen Ju- gendweihe der SED teilgenommen hat. Die Anklage sah darin einen Mißbrauch des Kir- chenamts und einen Verstoß gegen die Be- stimmungen der Sowietzonen-Verfassung. Lahr ist optimistisch über Moskauer Verhandlungen Düsseldorf.(AP) Der deutsche Delega- tionsführer bei den Moskauer Verhandlun- gen, Sonderbotschafter Dr. Lahr, am Mittwoch zusammen mit den Angehörigen seiner Delegation zur Berichterstattung und zu einem Weihnachtsurlaub in die Bundes- republik zurückgekehrt. Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Düsseldorf-Lohausen er- klärte er, bei den Moskauer Verhandlungen sei eine„Wende zum Besseren“ eingetreten. Dies beziehe sich auf alle erörterten Pro- pleme unter Einschluß der Repatriierungs- trage. Die Einheit aus freiem Willen Auch die NATO-Gipfelkonferenz konnte Schwierigkeiten des Bündnisses nicht aus der Welt schaffen 8 Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 18. Dezember Die sonderbarste Konferenz der Nach- Kriegszeit geht ihrem Ende entgegen. Begon- nen im Zeichen der militärischen Minderwer- tigkeitskomplexe, die sich nach den jüngsten technischen Erfolgen der Sowjets und dem Fehlstart des amerikanischen Satelliten im Westlichen Lager ausbreiteten, sollte sie vor vor allem der militärischen Stärkung des Atlantik-Paktes dienen. Inzwischen aber hat der gelungene Versuch mit der amerikani- schen Langstreckenrakete„Atlas“, der man in Fachkreisen wieder einmal den zweifelhaf- ten Titel der absoluten Waffe verleiht, wie- der befriedigtes Lächeln auf die Gesichter der amerikanischen Staatsmänner und ihrer europäischen Verbündeten gezaubert. Man ist kroh, ein Stück des russischen Vor- sbrungs aufgeholt zu haben und bei einigen Europäern sagt man sich vielleicht in Bezug auf die umstrittenen Abschußrampen für Mittelstreckenraketen: Im Grunde brauchen Wir sie gar nicht mehr. Die amerikanische Freude über die At- las-Rakete wird aber ohne Zweifel durch die etwas bitter empfundene Reaktion der mei- sten europäischen Partner auf die Bulganin- Briefe gedämpft. Nicht zu unrecht hat ein Für Holland steht amerikanischer Journalist schreiben können, in Paris wäre ständig ein 16. Gesprächspart- ner anwesend: nämlich die Sowjetunion. Es ist nun ziemlich sicher, daß das Schlußkom- muniquè, das seit gestern nachmittag 15 Uhr die Außenminister Englands, Frankreichs, Kanadas und Belgiens ausarbeiten, den Rus- sen eine neue Abrüstungskonferenz auf Zz weithöchster Ebene, also etwa zwischen den Auhßenministern der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas und der Sowjetunion, vorschlagen wird. Die französischen Diplomaten sind stolz darauf, daß dieser Vorschlag auf ihren Mi- nister Pineau zurückgeht, der sogleich die Unterstützung der Engländer und Skandi- navier fand, von Dulles aber nur zögernd angenommen wurde unter der Bedingung, daß die Kompetenz der UNO in Abrüstungs- fragen berücksichtigt bleibt. Man behauptet in Paris, Bundeskanzler Adenauer hätte persönlich dazu beigetragen, die Bedenken von Dulles zu zerstreuen. Dafür wird das Schlugkommuniquè ohne Zweifel das vom Westen stets geforderte Junktim zwischen Abrüstung und deutscher Wieder vereinigung im Sinne der von den Sowiets nie respek- tierten, allerdings auch sehr allgemein ge- viel auf dem Spiel Ein Ueberblick über die in Indonesien gefährdeten Vermögenswerte Von unserem Mitarbeiter Dr. F. M. Hübner Amsterdam, im Dezember Durch die Beschlagnahme aller holländi- schen Pflanzungen, Bankinstitute, Schiff- kahrtsunternehmungen usw. in Indonesien simd sämtliche niederländischen Sachwerte in dem südostasiatischen Inselreich als ge- kährdet, wenn nicht gar als verloren zu be- trachten. Im einzelnen handelt es sich dabei um rund 400 Plantagen, drei Bankinstitute Nationale Handelsbank, Escomptobank, Ne- derlandsche FHandelsmaatschappij), vier Schiffahrtslinien(Kgl. Paketvaart Maat- schappij, Kgl. Java-China-Japan Lin, Royal Interocean Line, Maatschappij Nederland) und in allen diesen Fällen auch um die Ge- bäude, Filialstellen und Gerätschaften dieser Wirtschaftsbetriebe. Die K. P. M.(Kgl. Paket- fahrt-Maatschappij) vermochte zwar einen Teil ihrer Flotte dem indonesischen Zugriff zu entziehen und diese Schiffe rechtzeitig nach Singapore zu dirigieren, sie hat aber bei Lloyds, London, wo die Schiffe der Ge- sellschaft versichert sind, den Verlust von vierzig Schiffen angemeldet und für diesen, durch Beschlagnahme erlittenen Verlust eine Schadenersatzzahlung von 120 Millionen Gulden gefordert. In Geld ausgedrückt stellt sich der Wert des holländischen Sachbesitzes und der hol- ländischen Interessen in Indonesien auf einen Betrag, der von Indonesien seinerzeit auf 5 Milllarden Gulden veranschlagt wur- de, nach holländischer Meinung aber zwi⸗ schen 6 und 8 Milliarden Gulden liegt. Aus diesem Besitz und aus der Arbeit der noch inn Indonesien tätigen Holländer zog das Mutterland nach der Erklärung von Finanz- minister Hofstra einen jährlichen Erwerbs- nutzen von 1 Milliarde Gulden oder 3 Pro- zent seines jährlichen nationalen N mens. Die Beschlagnahme der holländischen Sach- und Vermögenswerte bedeutet im Endeffekt eine Ueberleitung des holländi- schen Privatbesitzes in indonesischen Staats- besitz. Allein schon durch die angeordnete Ausweisung aller Holländer wird die Wei- ter führung der Wirtschaftsbetriebe in der bisherigen Form unmöglich gemacht. Von der Ausweisung sind auf dem wirtschaft- lichen Sektor insgesamt 25 000 Holländer (einschließlich ihrer Frauen und Kinder) be- troffen, und zwar 8500 in Einzelbetrieben, 2400 auf den Plantagen, 1600 m Handel, 700 in der Industrie, 600 in den Büros der Schiffahrtslinien, 450 in der Luftschiffahrt, 1400 bei den Petroleumgesellschaften, 1000 bei den Eisenbahnen, den Versorgungsbe- trieben und im Bergbau. Die Vertreibung der holländischen Arbeitskräfte aus Indo- nesien muß auch noch zur Folge haben, daß der Handelsverkehr Hollands mit Indonesien zum Stillstand kommt, was für das Mutter- land— neben dem einmaligen Totalverlust von fünf beziehungsweise acht Milliarden Holländischer Vermögenswerte in Indonesien — einen dauernden Verlust auf dem Ge- biete der laufenden Handelsbeziehungen be- deutet. Von der Gesamteinfuhr Hollands kamen noch immer 3,1 Prozent auf Waren aus Indonesien(vor dem Kriege sieben Pro- zent), und von der holländischen Gesamt- ausfuhr gingen 2,9 Prozent nach Indonesien (vor dem Kriege 9,2 Prozent). haltenen Genfer Verpflichtungen vom Herbst 1955 wieder betonen. Auch auf militärischer Ebene sind die Atlantik-Mächte-zumindest theoretisch einer Meinung: Die verbündeten Heere müssen über alle nur möglichen Waffen verfügen und von allem das Beste und Neueste haben. Praktisch sind aber bisher nur Großhbritan- nien, die Türkei und Holland bereit, ohne weiteres die Raketenabschußrampen auf ihrem Gebiet installieren zu lassen. Man Wird sich deshalb auf eine etwas vage For- mel einigen, die weiteren Entscheidungen der anderen Länder nicht vorweggreift. Die Amerikaner versprechen gewisse Lockerun- gen des MacMahon- Gesetzes, das die Liefe- rung von Atomwaffen an andere Mächte Verbietet, vielleicht auch im Hinblick auf die französische Atombombe, die, wie es scheint, theoretisch jederzeit hergestellt werden könnte, deren Verwirklichung aber viel mehr finanzielle Mittel kosten würde als ein An- kauf solcher Waffen in Amerika. Nachdem am Mittwochmorgen die Außen- minister und Verteidigungsminister in zwei getrennten Sitzungen die vielen vorliegenden Einzelthemen behandelt haben(die Regie- rungschefs tagten erst am Nachmittag ab 18 Uhr), hat sich die Konferenz auch über die mehr am Rande liegenden Themen, wie den Nahen Osten und Afrika, mehr oder weniger Seeinigt. Das Interesse der NATO an der Aufrechterhaltung des Friedens in diesen Gebieten wurde betont, doch wird es kaum zu der von Frankreich geforderten Anerken- nung der französischen Sonderstellung in Nordafrika kommen, über die Präsident Eisenhower anläßlich der beiden Mahlzeiten, die er am Dienstag im Elysee-Palast bei Prä- sident Coty einnahm, kein Wort verlor, was die französischen Diplomaten trotz des herz- lichen Tons und der Einladung an Coty, nach Amerika zu kommen, etwas enttäuschte. Die Frage engerer und nützlicherer politi- scher Konsultationen zwischen den NATO- Staaten wird im großen und ganzen den von Generalsekretär Spaak ausgearbeiteten Plä- nen gemäß geregelt, wobei an diese Prozedur nicht zu viele Hoffnungen geknüpft werden dürfen: Wenn die Amerikaner sich mit ihren Wünschen nach einer rein militärischen Ver- stärkung des Paktes nicht restlos haben durchsetzen können, so sind sie auch den Eu- ropäern, die nach einer weltweiten politischen Nassers dreijähriger Fünfjahres-Plan * Aegyptens Industrialisierung wirft große Probleme auf Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im Dezember „Fünf-Jahres-Plan ist nun einmal ein Be- griff geworden für eine mehrjährige wirt- schaftliche Regierungsplanung. Der unsrige dauert eben nur drei Jahre.“ Mit dieser ver- blüffend einfachen Erklärung umschiffte Dr. Aziz Sedky, Nassers junger Industrie-Mini- Ster, die heikle Frage, warum Aegypten die ursprünglich unter günstigeren wirtschaft- lichen Vorzeichen für fünf Jahre vorgesehene Planung der Industrialisierung auf drei Jahre zusammenpreßt. Auch auf andere Fragen konnte er nur allgemeine Antworten geben. Sie entschleierten trotzdem allzu klar die großen Schwierigkeiten, denen sich Aegypten bei der Ausführung seiner hochfliegenden Industrie- Planungen gegenübergestellt sieht. 150 000 Industriearbeiter sollen beschäftigt Werden und etwa 300 000 Menschen werden nach diesen Plänen in den Nebenzweigen der eigentlichen Industrieanlagen Arbeit finden. Aber wie kann man in drei Jahren 150 000 Industriearbeiter, dazu die erforderlichen Techniker, Ingenieure und Verwaltungsange- stellten aus dem Boden stampfen? Mit tech- nischen Ausbildungs möglichkeiten in Indu- strie-Schulen und an Universitäten ist sicher vieles, aber noch nicht alles getan. Es gehört eine neue Denkweise dazu, die wir uns in Europa ja auch erst in langen Jahrzehnten erarbeiten mußten. Selbst wenn außer der Sowjetunion kein anderes Land mit langfristigen Anleihen und Lieferungskrediten in die ägyptische Bresche springen will, glaubt Dr. Sedky, daß Aegyp- ten in der Lage sei, den Plan zu finanzieren. Aber die Sorgen um die unvermeidlichen De- visen, die mit 60 Prozent der Gesamtkosten angesetzt werden können, müßte ihm wohl der Finanzminister abnehmen. Die Kosten des ganzen Fünf-Jahres-Planes werden mit etwa 250 Millionen ägyptischen Pfund an- gegeben, davon deckt etwa 62 Millionen die Russen-Anleihe; 20 Millionen an Devisen sind bereits von ägyptischer Seite investiert. Bleiben etwa 80 Millionen weitere Devisen- bedürfnisse. Das nationale Einkommen Aegyptens beläuft sich auf etwa 900 Millio- nen Pfund. Davon entfallen bisher 11 Prozent auf Industrie- Produktion. Die neue Planung soll diesen Anteil auf das Doppelte steigern. Die russischen Lieferungen werden haupt- sächlich in Maschinen bestehen, die den Auf- bau ganzer Fabriken gestatten. Auf die Frage, wer denn nun diese Fabriken über- nehmen wird, antwortete der Minister, das sei zunächst Aufgabe des Staates. Erst all- mählich werde man der Privatinitiative, je nach Angebot und Nachfrage, einzelne Ge- biete überlassen, teilweise auch nur in finan- zieller Beteiligung an Aktiengesellschaften. Aegyptens Regierung wird sich also vor der ungeheuren Aufgabe sehen, einen Riesen- Verwaltungsapparat aufzubauen, der im Rahmen eines bereits angekündigten„Indu- strie Board“ die Inbetriebnahme und Lei- tung dieser neuen Industrie zu vollführen haben wird. Bonn bereitet Gesetze zur Eigentumsstreuung vor Der Bund vergibt Volksaktien/ Prämien statt Steuervergünstigungen für alle Arten des Sparens Von unserem Mitarbeiter Heinz Medefind Bonn, im Dezember Die Bundesregierung schlägt neue Wege ein, um die Konzentration des Eigentums zu beseitigen, die durch die bisherige Steuer- politik gefördert wurde, und um den Besitz zu streuen. Dabei kommt ihr die Entwick- lung unserer Wirtschaft insofern entgegen, als die vorhandenen Unternehmen in der Zukunft einen großen Investitionsbedarf haben werden, einen Bedarf also an An- lagemitteln, den sie bisher auf dem Wege der Selbstflnanzierung mehr oder minder ausreichend beschafften. Diese offenbar für lange Zeit noch vor- handene Unterkapitalisierung ist die eine Seite der Medaille, nämlich der Bedarf der Wirtschaft an Kapital. Die andere Seite muß sich erst noch entwickeln. Diese andere Seite muß darin bestehen, daß möglichst weite Kreise mehr verdienen, als sie un- bedingt für ihren Konsum brauchen. Man muß sie darüber hinaus anreizen, langfristig auf einen übermähßigen Konsum zu verzich- ten. Die Bundesregierung sieht hier ihre Aufgabe in einer gerechten Verteilung des Volkseinkommens durch eine entsprechende Preis- und Lohnpolitik. Sie wird gegen Lohnerhöhungen nichts einzuwenden haben, wenn die dadurch entstehenden Mehrein- kommen in die Produktionsmittel zurück- geleitet werden und nicht im Mehrverbrauch enden, der zu Preissteigerungen führen muß. Denen, die sich in den Genuß der Streu- ung des Besitzes setzen wollen, werden sich inn allernächster Zukunft verschiedene Mög- lichkeiten bieten. Die erste davon wird der Erwerb von„Volksaktien“ sein. Der Bund wird seine Initiative ausdehnen und außer dem Volkswagenwerk auch noch aus seinem Besitz an den drei großen Komernen der Viag, der Veba, zu der die Preußag gehört, und der AG für Berg- und Hüttenbetriebe „Salzgitter“ Volksaktien zur Verfügung stellen. Das gute Beispiel des Bundes soll die private Wirtschaft reizen, ihm zu folgen. Der zweite Weg, der gefördert werden soll, ist die Beteiligung der Arbeitnehmer am eigenen Betrieb, der hier und da schon mit wachsendem Erfolg beschritten worden ist. Große Aktiengesellschaften wie Siemens, Demag, Mannesmann und andere geben Vorzugsaktien zum Parikurs an ihre Beleg- schaften ab. Die Erfahrung hat gelehrt, daß der Erwerb solcher Aktien dem Geschenkt- bekommen vorgezogen wird. Bei anderen Betrieben, die etwa als GmbH oder als große Personalgesellschaften im Gegensatz zu den Kapitalgeseilschaften nach dem Muster der AG, geführt werden, ist in Süddeutschland. besonders in Baden- Württemberg, schon seit langem die Form der Erfolgs-, der Gewinn- oder der Produktivitätsbeteiligung bekannt, die nicht gleichbedeutend ist mit dem Mit- eigentum am Werk Diese Art von Beteili- gung wirkt sich bisher in erster Linie als Besitz an Haus und Grundstück aus. Man hofft jedoch, daß die Wirkung sich in Zu- kunft auch auf die für Deutschland noch verhältnismäßig junge Form des Investment- Besitzes ausdehnen wird. Das dazu erforderliche Investment- Sparen macht inzwischen schon gute Fort- schritte, obwohl es an die ausländischen Vor- bilder noch bei weitem nicht heranreicht. Das Fondsvermögen der acht bei uns be- stehenden Iuvestment- Gesellschaften ist zwar von 30 Millionen Mark Ende 1955 über 100 Millionen Mark Ende 1956 auf rund eine Viertelmilliarde Ende dieses Jahres ange- stiegen. Doch diese Ziffern sind verschwin- dend klein gegen die zwei Milliarden Fran- ken, die in der Schweiz in Investments an- gelegt sind, und gegen die fast 10 Milliarden Mark in England und die fast 50 Milliarden Mark in den Vereinigten Staaten. Zur Popularisierung der neuen Spararten wird die Werbung allein nicht ausreichen. Der Anreiz für alle Arten von Sparen soll deshalb durch verschiedene Gesetze gegeben werden. Es wäre wünschenswert, wenn das geplante neue Sparförderungsgesetz, das im Finanzministerium ausgearbeitet wird, gleichzeitig mit dem Bundeshaushalt ver- Abschiedet werden könnte. Es wird den Weg der Prämie und nicht den der Steuerver- günstigung gehen, weil den Leuten mit ge- ringer Steuerbelastung aus einem geringen Einkommen im Vergleich zu denen mit hohem Einkommen auf dem Wege der Steuerbegünstigungen kein entsprechender Ausgleich geboten werden kann. Ein wich- tiger Grundsatz in diesem Gesetz wird sein, daß niemand gezwungen werden kann, von seinem Eigentum abzugeben. Wer die Aktie popularisieren will, muß die bisherigen Diskriminierungen dieses Wertpapiers beseitigen. Deshalb wird im Justizministerium in Bonn schon jetzt an einer Reform des Aktienrechts gearbeitet, die unter anderem und vor allem den Aktio- nären in der Hauptversammlung mehr Rechte bringen soll. Aber auch das Finanz- ministerium ist schon an der Arbeit, um endlich die so oft verlangte Beseitigung der Doppelbesteuerung des Aktienbesitzes, der Besteuerung von Gratisaktien und der Ka- pitalertragssteuer für die Dividenden zu ver- Wirklichen. Für die Aktionäre sind also gol- dene Zeiten im Anrücken. Und Aktionär soll nun endlich in absehbarer Zeit jeder von uns werden können. Solidarität der Paktmächte strebten, nicht Wesentlich entgegengekommen. Amerika hat eben andere Verpflichtungen als die inner. halb der NATO und kann seine Politik nicht dem Veto von Luxemburg unterordnen. Das hat überdies Bundeskanzler Adenauer be. reits in seiner Rede am ersten Tag zum Aus- druck gebracht. Darum werden Wahrschein- lich auch die Hilfeleistungen an die Unter- entwickelten Gebiete, über die sich die Kon- ferenz ebenfalls im Prinzip einig geworden ist, nicht über die NATO laufen, sondern in ein anderes Organ überführt werden, Unter anderem Wurde von dem italienischen Auflen- minister, Pella, der ja der Urheber dieses Vorschlages ist, die OEEC als ein geeignetes Organ angegeben. Die Interessen aller Partner können eln. fach nicht auf einen Nenner gebracht wer- den. Hier ist Vorsicht vonnöten. Vielleicht hat der Bundeskanzler auch aus diesem Grund die ihm nahegelegte Vermittlerrolle im Zypern-Konflikt nicht angenommen, So. weit man es gestern abend absehen konnte bedeutet also die Konferenz weder eine Verschlimmerung noch eine entscheidende Verbesserung der vorher bestehenden Lage. Angesetzt im Zeichen notwendiger Rü- stungsvervollkommnung klingt sie in einem Ton aus, in dem die Notwendigkeit der Aufrüstung und die Möglichkeit von neuen Abrüstungsgesprächen zusammenklingen, An den Gegebenheiten, die die Einheit des We- stens, begründen und sie gleichzeitig 80 schwierig machen, hat die Konferenz nichts Wesentliches geändert. Sowjetische KP-Spitze mit neuen Veränderungen Moskau.(dpa) Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion hat auf einer Sitzung in Moskau den ersten Par- teisekretär in der mittelasiatischen Sowjet- republik Nuritdin A. Muchitdinow zum Voll- mitglied des sowjetischen Parteipräsidiums, des obersten Führungsgremiums der sowje- tischen KP gewählt. Muchitdinow tritt damit an die Stelle des Anfang Juli dieses Jahres aus dem Parteipräsidium ausgeschlossenen und als Verteidigungsminister abgesetzten Marschalls Schukow. 5 Schukow war damals beschuldigt worden, er habe die parteipolitische Arbeit in den sowjetischen Streitkräften vernachlässigt und die Rolle der Partei bei der Führung der Streitkräfte negiert. Das Parteipräsidium setzt sich damit aus 15 Vollmitgliedern und 8 Kandidaten zusammen. Muchitdinow war bisher Kandidat des Parteipräsidiums. Er wurde gleichzeitig zum Sekretär des Zentral- komitees gewählt. Auf der Plenarsitzung des sowjetischen Zentralkomitees, dessen Entscheidungen am Mittwochabend in Moskau bekanntgegeben wurden, wurde gleichzeitig eine Erweiterung des Parteisekretariats von bisher 8 auf 11 Mitglieder beschlossen. Außer Muchitdinow wurden Nikolaj Ignatowy und Alexej Kirit- schenko, die ebenfalls dem Parteipräsidium als Vollmitglieder angehören, zu neuen Par. teisekretären gewählt. Das Parteisekretariat unter der Leitung des ersten Parteisekretärs Chrustschow ist mit der Leitung der laufen- den Geschäftsführung der Partei beauftragt und hat die Durchführung von Parteibe- schlüssen in den unteren Parteiorganen zu beaufsichtigen. Das sowjetische Zentralkomitee nahm aut seiner Sitzung eine Resolution an, in der die Ergebnisse der Moskauer Beratungen der kommunistischen Parteien aus 12 Ländern gebilligt werden. Die jugoslawischen Kom- munisten hatten diese Erklärung nicht unter- zeichnet.) In der sowjetischen Stellungnahme werden insbesondere die Forderungen die- ser Parteien nach friedlicher Koexistenz als „Grundproblem der Weltpolitik“ unterstri- chen. Die Begegnung führender kommunisti- scher Funktionäre und der Austausch von Informationen auf zweiseitiger Grundlage sowie breitere Beratungen der Parteien ent- sprächen voll und ganz den Erfordernissen der kommunistischen Weltbewegung. Die Moskauer Beschlüsse der 12 Parteien wer- den als„wichtiger Erfolg der weltweiten kommunistischen Bewegung“ bezeichnet, Dieser„ideologische und politische Sies habe um so größere Bedeutung, als die inter- nationale Reaktion versuche, die kommu- nistische Bewegung zu spalten. Die Unter- stützung der kommunistischen Parteien fur die Beschlüsse des 20. sowietischen Partei. tages zeuge für die„ideologische Einheit und Geschlossenheit der gesamten internationa- len kommunistischen Bewegung“. Mittelstrecken-Raketen Fortsetzung von Seite 1 sowohl mit dem griechischen Ministerpräs- denten Karamanlis als auch mit dem türki- schen Regierungschef Menderes, der zuvor eine Unterredung mit Bundeskanzler Aden- auer gehabt hatte. Die Außenminister Grob. pritanniens, Griechenlands und der Türkel trafen mit dem NATO- Generalsekretär Paul- Henri Spaak zusammen. Dulles besucht Franco Auf Einladung der spanischen Regierung wird der amerikanische Außenminister John Foster Dulles nach der Pariser Konferen⸗ der NATO- Regierungschefs nach Madrid fliegen. Wie am Mittwoch in der spanischen Haupt. stadt amtlich mitgeteilt wurde, wird er 140 Freitag mit dem Staats- und Regierungsche General Franco, Außenminister Fernando Maria de Castiella und anderen spanischen Persönlichkeiten zusammenkommen. Dabei wird, wie zu erfahren war, die weltpolitische Lage im Lichte der NATO-Konferenz und der Bulganin- Botschaften das Hauptthema der Gespräche in Madrid sein. Darüber hinaus werden wahrscheinlich auch andere Fragen wie die Beilegung des spanisch-marokkant schen Ifni- Zwischenfalls und die amerikani- sche Hilfe für Spanien zur Sprache kommen. Kurz notiert Astronomen in Taschkent ist es nach einer Meldung der sowjetischen Nachrichten-Agen“ tur TAS gelungen, den zweiten künstlichen Erdtrabanten der Sowjetunion zu Dhotogte“ phieren. Für die Aufnahme wurde eine licht⸗ starke, kurzfokale astronomische Kamera verwendet. g Der französische Ministerpräsident Fell Gaillard stellte in, der National versammlung die Vertrauensfrage, um die Annahme des Haushaltsplanes für 1958 durchzusetzen. 3000 wc 1 ˖ F . 2 2 2. o= arb g + Nr. 205 — „ nicht ika hat inner- K nicht en. Das ler be. m Aus- Schein unter- le Kon- Worden dern in Unter Außen- dieses eigneteg en eln. at wer- jelleicht diesem Lerrolle den. So- Konnte, r eine eidende n Lage. r Rü- einem deit der neuen gen, An les We- tig 80 2 nichts tee der nion hat en Par- Sowjet⸗ m Voll- sidiums, sowje- tt damit Jahres ossenen esetzten worden, in den Alässigt ung der äsidium ern und o War ms. Er Zentral- etischen gen am gegeben eiterung auf 11 utdinow J Kirit- äsidium len Par- cretariat ekretärs laufen- Auftragt arteibe- anen 2zu ahm auf der die zen der Ländern n Kom- at unter- ignahme gen die- tenz als nterstri- munisti- isch von rundlage dien ent- lernissen ng. Die en wer- Itweiten zeichnet. e Sieg“ ie inter- kommu- Unter- eien für Partei- meit und nationa- Nn... terpräsi⸗ m türki⸗ er zuvor r Aden- er Grob- r Türkei ar Paul- egierung ter John renz der 1 fliegen. 1 Haupt- d er am ungschel bernando anischen „ Dabei oolitische und der ema der r hinaus Fragen rokkani- jerikani- gommen. ach einer m-Agen⸗ nstlichen hotogra- ne licht- Kamera nt Felix ammlung ume des zusetzen. Nr. 293 Donnerstag, 19. Dezember 1997 MORGEN Selte Was sonst noch gescha g. Ein Richter des Obersten Gerichtshofs von Nationalchina, Lin Pah, beging in seinem Arbeitszimmer in Taipeh(Formosa) Selbst- mord durch Erhängen. In einem Abschieds- schreiben, das neben seiner Leiche gefunden wurde, nannte der Richter als Grund für seinen Selbstmord ein Fehlurteil, das er vor zwel Jahren verkündet habe. * Astronomen in Taschkent ist es nach einer Meldung der sowjetischen Nachrichten- Agentur TASS gelungen, den zweiten künst- lichen Erdtrabanten der Sowietunion zu pho- tographieren, als er sich im Sternbild des Kleinen Bären und des Drachen befand. * Eine sowjetische Antarktis-Expedition hat am Montagmorgen den geomagnetischen Südpol erreicht, eine Fahne mit Hammer und Sichel gehißt und die Station„Wostok“ begründet, wie die sowjetische Nachrichten- agentur TASS meldete. Nach dem Agentur- bericht mußten die 30 Mitglieder der Expe- dition rund 1400 Kilometer durch unbe- kannte Eisgebiete zurücklegen, um bis zum magnetischen Pol vorzustoßen. Sie waren mit Schlitten und Treckern ausgerüstet. Die Un- ternehmung hatte in dem sowjetischen Ant- arktis-Stützpunkt Mirny ihren Ausgang ge- nommen. * Eine Konferenz, an der die Postminister der Ostblockstaaten teilnahmen, wurde in Moskau beendet. Laut TASS wurden Be- schlüsse über die Verbesserung und Er- weiterung des Telefon- und Telegrafen- dienstes sowie über den Austausch von Fern- sehprogrammen zwischen den kommunisti- schen Ländern gefaßt. * Beim Absturz der Fahrgastkabine einer Drahtseilbahn am Südausgang des St.-Gott- hard- Tunnels bei Ambri-Piotta wurden ein Arbeiter getötet und zwölf andere teilweise schwer verletzt. Die Arbeiter befanden sich auf der Rückfahrt von Arbeiten an einem schweizerischen Befestigungswerk, als die Kabine aus dem Seil sprang und fast 300 m tlef abstürzte. * Ein italienischer Soldat ist nach Osterreich desertiert und hat in Klagenfurt um Asyl nachgesucht. Der 22jährige Soldat erklärte, er habe seine Einheit verlassen, weil er kei- nen Urlaub erhielt. * Der Bürgermeister von Rom hat alle Zwangsräumungen von Wel ungen bis zum 15. Januar 1958 untersag. Die von der Exmission bedrohten Mieter sollen die Fest- tage in Ruhe verbringen. * Der 35 Jahre alte Weichensteller Albert van Brussel, der bei der belgischen Eisen- bahn beschäftigt ist, wurde unter dem Ver- dacht festgenommen, durch grobe Fahrlässig- keit den Zusammenstoß zwischen dem Ost- ende-Expreß und einem Vorortzug nabe Brüssel verursacht zu haben, bei dem fünf Personen getötet und rund 60 weitere ver- letzt wurden. 5 Bei einem Dressurakt in: einer Zirkus- vorstellung in Glasgow(Schottland) biß ein bösartiger Tiger dem Dresseur das Glied eines Fingers ab. Der Tierbändiger wickelte ein Taschentuch um die Wunde, führte den Dressurakt zu Ende und verließ dann unter dem tosenden Beifall des Publikums die Arena. 5 * Ein Dieb, der während eines Rugby- spieles zwischen den Mannschaften von Derby und Newark(England) in den Um- kleideräumen sein Unwesen trieb, besaß immerhin soviel Fairnis, daß er jedem Spie- ler nur die Hälfte des vorhandenen Geldes aus dem Portemonnaie nahm. * Eine Gedenktafel für die Opfer der„Pa- mir“ wurde in der Kapelle der britischen Seemannsmission in Buenos Aires enthüllt. Die Zeitung„La Nacion“ bezeichnete die bri- tische Freundschaftsgeste als Beweis für das Vorhandensein einer übernationalen Brüder- schaft auf dem Meere. * Einbrechern flelen in einer Bank in Kingston-On-Thames in Surrey 25 000 Pfund (rund 300 00 DNñ) Bargeld sowie Juwelen und Wertsachen für 120 000 PM in die Hände. Zarathustras Tempel am Roten Paß in Afghanistan Französische Archäologen machen wertvolle Funde/ Geschichte einer alten Religion erhellt Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrech- nung, nach der Auflösung der Königreiche, die Alexander des Großen Nachfolger in Baktrien errichtet hatten, fielen skythische Stämme aus Zentralasien in Afghanistan und Nordostindien ein, wo sie das große Kushan-Reich gründeten, das von 30 bis 244 n. Chr. bestand. Bald übernahmen diese indo- europäischen Stämme die Kultur der Länder, die sie erobert hatten, und im zwei- ten Jahrbundert n. Chr. begann unter einem ihrer Führer, Kanishka, der, sich zum Bud- dhismus bekehrte, im ganzen Reich ein reges religiöses Leben. Die alte Stadt Ba- mian vor allem, der Kanishkas Nachkommen reiche Schenkungen hinterließen, wurde ein Mittelpunkt der iranisch- buddhistischen Kunst. Prachtvolle buddhistische Bildwerke und Baumäler aus dieser Zeit sind in den jüng- sten Jahren von einer Gruppe französischer Archäologen in Afghanistan entdeckt wor- den. Zugleich aber fanden diese Wissen- schaftler die Ueberreste einer anderen Kul- tur, die um die gleiche Zeit in diesem Ge- biet beheimatet war. Denn jene Provinzen des heutigen Afghanistan waren durchaus nicht vollständig dem Kushan-Reich einge- gliedert, und viele ihrer Bewohner haben den buddhistischen Glauben nie angenom- men. Vielmehr hielten sie an der ursprüng- lichen Kultur Persiens fest und blieben bis zu ihrer Bekehrung zum Islam Anhänger des Zoroaster Zarathustra). Im Jahre 1951 erfuhr Daniel Schlumber- ger, der Leiter der französischen Archäo- logen-Expedition, von einem afghanischen Freund, daß im Gebiet von Pul-I-Khumri, am Fuße der zum Pamir-Gebirge führenden Passstraße, einige Steine mit griechischen Inschriften gefunden worden seien. Sie wurden ganz zufällig aufgedeckt, als das afghanische Verkehrsministerium eine neue Straße bauen ließ, die einen kleinen Paß namens Surkb Kotal(Roter Paß) um- gehen sollte. Die Straße wurde um einen rundgeformten Hügel herumgeführt, der sich mitten in der Pul-I-Khumri-Ebene er- hebt. Bei den Bauarbeiten fand man eine Festungsanlage aus Ziegeln auf einem Stein- kundament, das stellenweise Inschriften in griechischen Buchstaben trug. Es fragt sich nun, ob diese Ruinen einst eine isolierte Trutzburg gewesen waren oder nur ein Teil eines größeren Festungs- systems. Daniel Schlumberger begab sich an die Grabungsstätten und fand bald heraus, daß rings um den Fuß des Hügels ein brei- ter Graben lief, sehr schlecht erhalten zwar, Aber immerhin leicht erkennbar als Teil einer ausgedehnten Festungsanlage. Der Graben umgab eine Art Akropolis, auf der die Ueberreste eines großen rechteckigen Hofes mit einer Erhebung in der Mitte zu unterscheiden waren. Unter dieser Erhebung vermuten die Archäologen die Ruinen eines großen Gebäudes. Das Tal von Bamian im Kalkgebirge von Koh-i- Baba, wo einige der größ- ten Buddha- Statuen der Welt, 114 Fuß(Fast 35 m) und 173 Fuß hoch(Fast 53 m), aus Fels gehauen, zu finden sind. Gesamtansicht der Ausgrabungen bei Surch Kotal(der Rote Paß), wo die Arbeit unter der Leitung von Professor Daniel Schlumberger. des Leiters der französischen archdolo- gischen Delegation in Afghanistan, voranschreitet. Das Foto zeigt die Sudansicht der Akropolis. 0 Mit Eifer machten sich Daniel Schlum- berger und seine Forschungsgruppe an die Ausgrabung dieser Akropolis. Die afghani- schen Behörden unterstützten sie nach Kräf- ten. Inzwischen ist das Gebäude in der Hof- mitte fast ganz freigelegt. Es war ein gro- Ber Tempel, der einst in majestätischer Lage über die weite Ebene hinweg auf die Gebirgskette blickte, die im Norden zu den hohen Pässen des Hindu Kush ansteigt. Die Ausgrabung dieses Tempels hat endlich auch die Deutung der übrigen Ruinen von Surkh Kotal und des religiösen Kultes ermöglicht, der dort getrieben wurde. Im Tempelbereich fanden die Archäologen einen Verbrennungs- friedhof in der Mitte der zentralen Er- hebung eine Grube. Sie barg noch die feine Asche der unzähligen Opfer, die hier der in vielen Ländern verehrten Gottheit dar- gebracht wurden. Die Griechen Strabo und Pausanias haben Beschreibungen dieser Opfer hinterlassen, deren Zeugen sie in Anatolien gewesen waren, und sie erzähl- ten, daß. sie am anderen Ende des persischen Reiches Tempel besucht hätten,„in deren Mitte ein mit Asche bedeckter Altar stand, über dem die Priester eine ewige Flamme nährten“. Auch der Altar von Surkh Kotal ist aus- gegraben worden und ragt hoch über dem Hügel erapor. Das genaue Alter dieser und 4 anderer Funde läßt sich schwer bestimmen. Sie mögen 6 bis 7 Jahrtausende nach Zoro- aster entstanden sein, gehen aber noch vor die Zeit zurück, zu welcher der Zoroaster- Kult in den heute bekannten Formen ge- übt wurde, d. h. vor die im dritten nach- christlichen Jahrhundert beginnende sassa- nidische Periode. Man nimmt an, daß diese Tempel zur Zeit des Kushan-Reiches ent- standen sind. Die Arbeit an den Fundstätten von Surkh Kotal geht weiter, dennoch sind längst nicht alle Ruinen ausgegraben. Doch schon die bisherigen Funde geben zahlreiche Aufschlüsse über eine Zeit, über die noch fast nichts bekannt war: das Zeitalter des Zoroaster- Kultes in Zentralasien.„Die Bauweise die- ser Tempel, ihr Grundriß und zum Teil auch ihre Schmuckmotive sind nicht griechisch“, schreibt Daniel Schlumberger.„Sie wurzeln in der älteren Tradition Persiens, gehen also zumindest bis auf das große achae- menische Reich(5. und 4. Jahrhundert V. Chr.) zurück.“ Die Entdeckung dieses Tempels ist für die Forscher nur ein erster Schritt in geheimnisvoll- unbekanntes Ge- lände, denn die Archäologen glauben, daß der Boden Afghanistans viele weitere Schätze der Vergangenheit birgt. Gabrielle Bertrand Augenzeugenbericht über Erdbebenkatastrophe in Persien Das Ausmaß der Erdbebenkatastrophen in Persien übertrifft alle Vorstellungen, er- klärte der Direktor des amerikanischen Hilfe- programms für Persien, Gregory, nach seiner Rückkehr aus dem Notstandsgebiet. Gregory berichtete, daß allein in der Ortschaft Far- sinaj mehr als die Hälfte der 1800 Einwohner unter den Trümmern ihrer Häuser begraben wurden. Die Gesamtzahl der Toten wird offi- ziell mit 2000 beziffert. „Als wir uns Farsinaj näherten“, erzählte Grogory Pressevertretern,„sahen wir einen zwölf Meter hohen Schuttberg— die einstige Ortschaft Farsinaj. Rauchentwicklung deutete darauf hin, daß noch Brände unter den Trümmern schwelen. Von den 480 Häusern des Dorfes standen nur noch fünfzig, und auch diese Waren zum Teil schwer beschä- digt. Noch nie habe ich soviel Zerstörung auf so engem Raum gesehen. Die Gesichter der überlebenden waren von Leid und Verzweif- lung gezeichnet. Wir begegneten einigen Ein- wohnern mit ihren wenigen Habseligkeiten auf der Flucht. Sie boten einen trostlosen Anblick. Furcht und Entsetzen spiegelten sich in ihren Gesichtern. An einer ausgehobenen Grube standen Trauernde. Wir erfuhren, daß sie schon fünfhundert ihrer Lieben beerdigt hatten. Weitere einhundert Opfer lagen am Ufer eines Baches auf provisorischen Trag- bahren und harrten ihrer Beerdigung. Nach Angaben der Ueberlebenden liegen noch einige hundert Einwohner unter den Ruinen.“ Die amerikanische Hilfeorganisation hat zunächst 11 000 Dollar zur Linderung der schlimmsten Not gestiftet und Lebensmittel- spenden zur Verfügung gestellt. Der ameri- kanische Arzt der Hilfeorganisation blieb in dem Katastrophengebiet zurück, um zu helfen. — 20 WIHNAcHMHHHN. 20 NEU AHR 6 10 0 EF g tußhatien kaufen Ihr Gruß hilft einem Kinde Verkauf in der Schalterhalle des„MANNHEIMER MORGEN“ Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute meist bedeckt. Zeitweise Niederschläge. Anfangs Schnee, dann in Regen übergehend. Oert- liche Glättebildungen. Auf 3 bis 5 Grad an- steigende Temperaturen. Am Freitag wech- selnde, meist stärkere Bewölkung. Zeit- weise noch etwas Regen. Temperaturen un- verändert. Aufkommender Südwest- bis Westwind. Sonnenaufgang: 8.18 Uhr. Sonnenuntergang: 16.27 Uhr. Vorhersage- Karte För. 12.2. 27-2 Uhr. 4 e ois mile J. Kühle! . 1550 8. 5 e 8 7—— — Mannheim 1020 fesflondsluft 755 *„ de* —— Pegelstand vom 18. Dezember Rhein: Maxau 347(2); Mannheim 183 (19); Worms 122(13); Caub 160(13). Neckar: Plochingen 128(6); Gundels- heim 180(13); Mannheim 200(18). a —— Europäer Deutsche Geologen in Afrika Unlängst trafen in Dakar sechs junge deutsche Geologen für einen längeren Aufenthalt in Französisch-Zentralafrika ein. Sie stehen im Dienste der französischen Ver- waltung und treiben Mineralienforschung. Der Boden Zentralafrikas ist noch wenig bekannt, und die Zahl französischer Geologen ist zu klein, um die nötigen Untersuchungen in vernünftiger Frist durchführen zu kön- nen. Deshalb ist Frankreich bereit, in grö- hevem Umfang ausländische Geologen zu be- schäftigen. Es ist im übrigen möglich, daß diese Arbeiten künftig von dem Europäischen Fonds für die überseeischen Gebiete finan- ziert werden. Afrika— wachsender Export- faktor Hohe französische und belgische Beamte haben errechnet, daß die Importe der zu den Ländern des Gemeinsamen Marktes ge- hörenden überseeischen Gebiete 1956 einen Wert von 2 Md. Dollar erreichten. Bei einer durch wirtschaftlichen Ausbau möglichen Zuwachsrate um 6% pro Jahr, sagen die Experten, können sich diese Einfuhren in 12 Jahren, also noch vor Ablauf der Ueber- gangsperiode desdemeinsamen Marktes, nahe- zu verdoppeln. Für die deutsche Exportwirt- schaft eröffnen sich damit beachtliche Per- spektiven. Die jetzt noch verhältnismäßig geringen Liefermöglichkeiten nach diesen Ländern beruhen auf der Vorzugsstellung Frankreichs in seinen Gebieten. Dieses Hemmnis wird im Gemeinsamen Markt all- mählich abgebaut, überdies verstärkt sich anm automatisch die Stellung europäischer Länder gegenüber Drittstaaten. Unter diesen Voraussetzungen kann man annehmen, daß am Werk sich innerhalb von 12 Jahren der Anteil Deutschlands an den Einfuhren der über- seeischen Länder verdreifacht. Nach dem Ende der Uebergangsperiode könnten dem- nach die deutschen Ausfuhren nach diesen Gebieten sechsmal so groß sein wie heute. Solche Berechnungen unterstreichen sehr deutlich die wirtschaftliche Bedeutung Afri- kas für Deutschland und Europa. Erze in Afrika aus werten Ein hoher Beamter bei der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl(EGKS) hat dieser Tage der europäischen Stahl- industrie empfohlen, gemeinsam die Erz- vorkommen Afrikas abzubauen. Bei einiger- maßen günstiger Konjunktur könnten 1975 die in Europa verfügbaren Rohstoffquellen den ständig steigenden europäischen Erz- bedarf nicht mehr befriedigen, sagt er. Nor- malerweise sei Europa bereits ab 1965 auf afrikanisches Erz angewiesen. Der Zusam- menschluß europäischer Stahlwerke und Eisenerzgruben zur gemeinsamen Ausbeu- tung afrikanischer Lager ist nach den Be- stimmungen des Schumanplan- Vertrages bewilligungspflichtig, Die Hohe Behörde, er- gänzt die oben zitierte Persönlichkeit, sei jederzeit bereit, dafür ihre Zustimmung ohne weitere Formalitäten zu erteilen. Weltweite Brüderlichkeit „Heute sind unsere Feinde nicht mehr andere Völker, sondern Armut, Unwissenheit, Krankheit und Diskrimination. Was uns heute not tut, ist eine Zusammenarbeit im Geiste einer einzigen, menschlichen Familie.“ Diese Worte aus einer Botschaft Bundes- kanzlers Dr. Adenauers kennzeichnen die Ziele einer Organisation, der„Fraternitas“, die in den letzten Jahren häufig in Ver- bindung mit internationalen Konferenzen pädagogischen und sozialen Charakters ge- nannt wurde, so auch kürzlich anläßlich der internationalen Erziehertagung des Hessi- schen Lehrfortbildungswerkes.„Fraternitas“, 1950 in Paris als lockere, über den Parteien stehende Vereinigung gegründet, strebt die Brüderlichkeit unter den Menschen und die Verbesserung ihrer Beziehungen als Vor- aussetzung für friedliches Zusammenleben in der Gemeinschaft an. Zehn europäische Staaten haben sich der weltweiten, durch private Spenden finanzierten Organisationen bisher angeschlossen. Zur Verwirklichung ihrer Aufgaben bemüht sich„Fraternitas“ um die Förderung der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere auf psychologi- schem und soziologischem Gebiet. Die Er- gebnisse dienen als wichtige Grundlagen für die alle Bereiche der Meinungsbildung er- fassende erzieherische Arbeit. Angestrebt wird auch das Zusammenwirken mit ande- ren Organisationen und Institutionen. Kon- ferenzen, internationale Studien wochen, För- derung der Bürgerkunde und die Arbeit zur Revision der Schulbücher sind wichtige Elemente des Programms. 0 Humanere Welt Die internationalen Organisationen sind eingeladen, an der Brüsseler Weltausstellung 1958 teilzunehmen, Sie werden damit zum ersten Male in der Geschichte der großen Ausstellungen neben Staaten gleichberech- tigt hervortreten. Das Thema der Ausstel- lung,„Bilanz der Welt für eine humanere Welt“, bietet ihnen reiche Möglichkeiten. ihre Bestrebungen auf vielschichtige Weise zum Ausdruck zu bripgen. Euvoparat, Euro- päischer Wirtschaftsrat(OEEC) und die Europaische Verkehrsminister Konferenz werden einen Europa-Pavillon in Form eines großen gläsernen Schiffes ausstatten. Die baulich kühne Schöpfung des österreichischen Architekten Schwanzer ist an nur zwei, 80 m voneinander entfernten Stahlpfeilern aufgehängt. Genauso überraschen wird das Innere. Statt einer Ausstellung lebloser- Ge- genstände, etwa graphischer Darstellungen und Tabellen, soll der Plenarsgal des Euro- parats in Straßburg in natürlicher Größe entstehen. Während der Ausstellung können dort ständig Kongresse tagen. Man will dem Besucher nicht nur die Atmosphäre des Straßburger Originals vermitteln, sondern auch daran erinnern, daß dort bereits ein Zentrum geschaffen ist, in dem man die lebenswichtigen Probleme Europas ständig diskutiert und bereits für eine„humanere Welt“ arbeitet. Franzosen lesen gern deutsche Romane Nach einer Statistik sind in Frankreich in den letzten zehn Jahren insgesamt 878 ausländische Romane in Uebersetzungen er- schienen. Die meisten davon sind deutsche (304), gefolgt von englischen(258), amerika- nischen(238) und italienischen(70). Die übrigen wurden aus anderen Sprachen über- tragen. OE EC bemüht sich um gT6Beren Einflug Die Landwirtschaftsabteilung des Euro- päischen Wirtschaftrates(OEEC) bemüht sich gegenwärtig, im Rahmen ihrer Kom- petenzmöglichkeiten auf die nationale Agrar- politik der Mitgliedsstaaten einzuwirken,. In langwierigen Arbeiten hat sie vor Monaten schon einen exakten Ueberblick über die Politik in den Partnerländern gegeben und einen europäischen Vergleich. Ein solcher * Vergleich ist aber nur dann sinnvoll, wenn man daraus Folgerungen zieht, um Miß stände zu beseitigen oder Irrtümer richtig; zustellen. Deshalb hoffen die Sachverstän- digen, bis zum nächsten Frühjahr die zu- ständigen Minister zu entsprechenden Emp- fehlungen an ihre Regierungen veranlassen zu können. Sie denken dabei vor allem an eine Neuorganisation der Milchwirtschaft in der Schweiz und der Fleischwirtschaft in der Bundesrepublik. Auch mit neuen Agrarpro- grammen, etwa in Frankreich und Oester- reich, will sich die OE rechtzeitig be- fassen, um frühestmöglich nützliche Hin- weise geben zu können. Aus dem EPZ- Programm Auf Initiative der Europäischen Produk- tivitätszentrale(EPZ) reisen 60 junge euro- päische Landwirte am 15. Februar nach den USA, um dort etwa elf Monate auf Bauern- höfen zu arbeiten. Die erste 1957 in den Ver- einigten Staaten ausgebildete Gruppe euro- päischer Landwirte kehrt noch vor Weih- nachten zurück. * . Zwei EPZ-Berater für die Büroorganisa- tion halten gegenwärtig bis Januar Seminare und Kurse in Oesterreich, Belgien, der Bun- desrepublik, Jugoslawien und Griechenland ab. Sie wollen ab Februar einen neuen Halb- jahres-Vertrag mit der EPZ schließen und ihre Tätigkeit für interessierte Verbände fortsetzen. * in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsrat(OEC) in 4 ferenz über neue Methoden fi r di Spar- same Verwendung von Energie in der Indu- strie und in Privathäusern. n 8 * 5 8 N 8 74 N 8 8 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 19. Dezember 1957 Nr. 299 30 jähriger Bulgare vor der Strafkammer: Iwan:„Ich hab“ der Uhr nicht gestohlen!“ Nachtlokal„Forelle“ war auch ein„Uhrenladen“/ Uhren aus Mannheim wurden dort beschlagnahmt Iwan Kyriloff Janew, 30, alias Heinz Brankowski, weiß konstant von nichts. Der aus Raden Gulgarien) stammende elegante junge Mann mit den schwarzen Haaren und den kleinen, flinken Augen steht— wegen schweren Diebstahls angeklagt— vor der Mannheimer Strafkammer. Auf dem Tisch vor Landgerichtsdirektor Dr. Wendt liegen die schönsten Kameras und die besten Armbanduhren. Gesamt- wert: mehrere tausend Mark. Sie sollen als Beweisstücke gegen den Angeklagten dienen, dem vorgeworfen wird, er habe siebenmal in Juweliergeschäften einge- brochen und dabei Wertgegenstände in Höhe von über 70 000 Mark erbeutet; zweimal sei es nur beim Einbruchsversuch geblieben, weil Alarmanlagen oder Passanten den Einbrecher„störten“. Doch Iwan Kyriloff Janew bleibt beharrlich dabei:„Nein, ich hab' nichts getan! Der Uhr hab' ich nicht gestohlen, der Uhr hab' ich vom P. gekauft!“ Doch eingebrochen wurde— das steht test: In Mannheim, Hannover, Frankfurt und Kassel klirrten die Fensterscheiben. In der Nacht zum 20. Juli 1955 sollte ein Mann- heimer Juwelier in P 6, 20 heimgesucht wer- den: Ein mit Scherengittern gesichertes Schaufenster wurde eingeschlagen, doch da die Alarmanlage funktionierte und das Boschhorn schrillte, wurde der Täter abge- schreckt, und der Einbruch ging schief. Drei Tage später war ein anderes Juwelier- geschäft, Kaiserring 36, an der Reihe. Hier hatte der Dieb Erfolg: 31 mit Edelsteinen und Brillanten besetzte Ringe wanderten in seine Taschen. Zwei Monate später wurde in einer Sep- tembernacht ein Mannheimer Juwelierge- schäft in O 7, 10 Opfer eines neuen Ein- bruchsdiebstahls. Mit einer Stahlkugel oder einem ähnlichen Werkzeug wurde ein Loch in die Fensterscheibe gebrochen und 34 Her. ren- und Damenarmbanduhren im Verkaufs- wert von 27 000 Mark herausgefischt. Den Juwelieren in Hannover, Frankfurt und Kassel ging es nicht besser: Hier schwankte der Wert der„Beute“ jeweils zwischen 890 Mark und 26 000 Mark. Nur am Rog- markt 10 in Frankfurt hatte der Verbrecher Pech: Als er die Scheibe eingeschlagen hatte, kamen Passanten vorbei und er mußte flie- hen. Doch in flagranti erwischt wurde er nie — eine Tatsache, die dem Gericht und dem Staatsanwalt„das Eeben sauer macht“. Landgerichtsdirektor Dr. Wendt ließ den Lebenslauf Iwan Janews noch eimmal vor Erzwingen Heimatbünde Neugliederung? Stellungnahme des Vereins Kurpfalz gegen Bundesinnenminister Als eine„Mißachtung des Grundgesetzes“ — so meldete der„MM“ am Montag im poli- tischen Teil— bezeichnete Bundestagsabge- ordneter Karl Wittrock(SPD) die Ankündi- gung von Bundesinnenminister Dr. Schröder, daß die Bundesregierung in absehbarer Zeit kein Neugliederungsgesetz vorlegen werde. Wittrock vertrat vor SPD-Delegierten den Standpunkt, daß laut Grundgesetz einem Volksbegehren ein Volksentscheid über ein Neugliederungsgesetz folgen müsse. Zu diesem Problem nahm der Minister- präsident von Baden- Württemberg, Dr. Geb- hard Müller, am Dienstag vor der Landes- presse-Konferenz in Stuttgart Stellung, Als er sagte, er pflichte in rechtlicher Beziehung dem Bundesinnenminister bei. Vor allem sei eine Neugliederung, die sich auf das Gebiet der Bundesrepublik beschränkt, unbefriedi- gend. Nur im Zusammenhang mit einer Wie- dervereinigung seien die anstehenden Fra- gen lösbar. Andererseits würde er, Müller, im Interesse des Landes Baden- Württemberg eine baldige Regelung des Problems der Neugliederung begrüßen. Eine gedeihliche Fortentwicklung des Süd-West-Staates sollte nicht von der Unsicherheit über die Recht- mäßhigkeit der rechtlichen Existenz des Lan- des getrübt werden. Eine ganz andere Stellung nahm gestern Mittwoch— Hessens Ministerpräsident Dr. Georg-August Zinn in Wiesbaden ein: „Die Haltung der Bundesrepublik verstößt gegen die Grundsätze der Volkssouveräni- tät“.—„Die hessische Landesregierung wird mre Politik auf Angliederung der vier Nassauischen Kreise und Rheinhessen nicht aufgeben.“ Sollte die Bundesregierung dem Parlament bis Mai 1958 keinen Neugliede- rungsentwurf zuleiten, sprechen nach Zinns Meinung zwingende staatsrechtliche Gründe Tür eine Anrufung des Bundesverfassungs- gerichtes. Zu der Erklärung des Bundesinnenmini- sters Dr. Schröder hat inzwischen der Verein Kurpfalz-Ludwigshafen durch seinen Geschäftsführer Dr. Siebler wie folgt Stel- lung genommen:„Ver Verein Kurpfalz sieht sich veranlaßt(Anm. d. Red...: nach der Schröder-Erklärung) erneut darauf hinzu- weisen, daß eine Verzögerung der Neuglie- derung weder staatsrechtlich zulässig noch allgemeinpolitisch zweckmäßig erscheint. So- wohl für die Angliederung der Saar als auch für den Fall der Wiedervereinigung sind im Grundgesetz besondere verfassungsrecht- liche Bestimmungen festgelegt worden. Un- abhängig von den aus Gründen der Anglie- derung und Wiedervereinigung notwendig werdenden Maßnahmen ist die Neugliederung des Bundesgebietes fristgemäß vorzunehmen. Nur ein verfassungsänderndes Gesetz könnte die Bundesregierung und den Bundestag von der Verpflichtung der Einhaltung dieser Frist befreien. Solange eine solche Grund- gesetzänderung— mit der angesichts der politischen Konstellation nicht gerechnet werden kann— nicht im Bundestag be- schlossen ist, muß der Verein Kurpfalz, ge- stützt auf dem klaren Wortlaut des Artikels 29, von der Bundesregierung erwarten, daß spätestens bis 5. Mai 1958 mindestens ein Gesetzentwurf über die Neugliederung dem Bundestag zur Beschlußfassung zugeleitet wird.“ „Der Verein Kurpfalz bringt erneut un- mißverständlich zum Ausdruck, daß er, ebenso wie der Heimatbund Hessen-Nassau und der Rheinhessen-Bund, nach Ablauf dieser Frist unverzüglich Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht einlegen wird. Er hat keinen Zweifel darüber, daß dieses Gericht eine derartige Verletzung des Grundgesetzes nicht zulassen wird.“ Ist die Neugliederung zu erzwingen? Eine schwer zu beantwortende Frage. Spä- testens in fünf Monaten wird man Bescheid darüber wissen, ob es die Bundesregierung auf einen Prozeß ankommen lassen, oder ob sie den Heimatbünden nachgeben wird. Nincht leicht zu entscheiden, wer die bessere Ausgangsposition hat! Kloth den Prozeßbeteiligten abrollen: Ende 1942 War der Bulgare, 15jährig, als Angehöriger der bulgarischen Simeon-Jugend(der H ähnlich), nach Deutschland gekommen. Er Wurde Soldat bei der 17. Fallschirmjäger- division und Ende 1944 Angehöriger der SS- Division„Das Reich“. Während der Kämpfe am der Ostfront eingesetzt, konnte er nach Kriegsende nicht mehr in seine Heimat zu- rück. Als„Berufsloser“ ohne abgeschlossene Ausbildumg ging er im Nachkriegsdeutsch- jand keiner systematischen Arbeit nach: Er spielte, er buddelte in den Bombentrümmern von Hannover nach Silber, er stempelte. Doch er war auch ernsthafter tätig— als Holzfäller, als Bauhilfsarbeiter und als Ver- treter. 5 Zwischendurch machte er sich als Heinz Brankowski und später unter seinem eige- nen Namen in sechs Fällen des schweren Diebstahls, des Betrugs und der Hehlerei schuldig. Im Jahre 1955 fand er schließlich bei einem Landsmann, der das Stuttgarter Nachtlokal die„Forelle“ führt, wieder einen Arbeitsplatz. Dieses Lokal, in dem früher ausschließlich Amerikaner verkehrten, führt Iwan als Generalentschuldigung an: Als Bü- kettier will er monatlich etwa 30 Uhren und einige Kameras angenommen haben, wenn die Gàste ihre Zeche nicht mehr zahlen konn- ten. Diese Sitte war— wie die Zeugen be- stätigten— üblich. So mancher GI wurde aber aus Stuttgart versetzt, ehe er seine meist Wertvolle Uhr einlösen konnte. So wurde die „Forelle“ nebenbei zu einem„Uhrenladen“, in dessen Sortiment schließlich auch Uhren und Kameras gefunden wurden, die nach- weisbar aus den Eihbrüchen in Mannheim und anderen Orten herrührten., Aber Iwan Kyriloff Janew will die Chronometer jeweils von Freunden und Gästen entgegengenom- men haben, um sie gegen ein Entgelt als Pfand zu hinterlegen. Bei dieser Version bleibt er hartnäckig: „Ich hab“ der Uhr angenommen. Ich hab“ einen Zettel darangehängt und die Datum daraufgeschrieben und das Wert der Uhr!“ Auch eine Gegenüberstellung des Angeklag- ten im Gerichtssaal mit dem Angestellten eines Hannoveraner Juweliergeschäftes, der Iwan nach einem nächtlichen Einbruch auf einen Meter Distanz gegenüberstand— nur die Schaufensterscheibe trennte die beiden — brachte kein Licht in das Dunkel, in das sich der Angeklagte hüllt: Der Zeuge hielt es Zwar für möglich, daß Iwan der Täter war, doch er machte wegen des Dämmerlichtes, das damals herrschte und wegen der Jahre, die inzwischen vergingen, Einschränkungen. Der Prozeß, der heute fortgesetzt wird, soll mindestens drei Tage dauern. Wir be- richten weiter darüber. Hk Geschenkpackungen am laufenden Band Schlichte graue Pappe ist die„Mutter“ buntschillernder„Kinder“ Da liegt sie, die schimmernde Seidenfülle, die das Herz aller Frauen höher schlagen läßt, verlockend und begehrenswert in der matt glänzenden Geschenkpackung unter durch- sichtigem Klarsichtdeckel. Die Verkaufspsy- chologen haben es längst erkannt: Ein Ge- genstand wirkt anziehender, wenn er an- sprechend verpackt ist. Das ist ganz natür- lich. Ein in hübscher Aufmachung überreich- tes Geschenk bereitet mehr Freude, als das lieblos in grauem Karton verpackte. Doch nichts gegen dię graue Pappe! Sie ist gewissermaßen die IAutter der hübschen, bunt schillernden Kinder: Der sternchen- ge- schmückten Schachteln und der in dezentem Silber getönten Kartons. Wir verfolgten den Weg dieser Pappe in der ältesten Mannhei- mer Kartonagenfabrik in der Langstraße. Schon in der ersten Werkshalle haben die un- förmigen Platten die weiße Holzpappe, die gelbliche Strohpappe, die graue Pappe und die bräunliche Lederpappe— ein neues Gesicht gewonnen. Unter den verschiedenen Maschinen verändern sie ihr Aussehen; sie Werden geschnitten, gerillt, geschlitzt, ge- stanzt, geheftet. Durch eine Horizontal- biege laufen die schweren Stroh- und Leder- pappen, während am Biegeautomat, der keine Handbedienung mehr erfordert, eine groge Auflage von mehreren hundert schweren Pappebogen in der gewünschten Größe den richtigen„Kniff“ erhält. Geschickte Frauenhände bringen nun die zurechtgeschnittenen grauen und weißen Kartonblätter in die gewünschte Form, hef- ten sie mit schnellem Griff an der Heft- maschine. Eine große Stanzmaschine produ- ziert nebenan besondere Formen. Die hier- für erforderlichen Schneidlinge werden in eigener Werkstatt hergestellt. Denn die Kunden wünschen— besonders zu den Fest- tagen— nicht nur die üblichen rechteckigen oder quadratischen Geschenkkartons. Da sind zum Beispiel jene in Form eines Leitz- ordners, die— geöffnet— eine Miniaturbar mit entsprechenden Einsätzen für Gläser, Flaschen und Rauchwaren darstellen. Eine Treppe höher befindet sich die Kle- berei. Es riecht nach heißem Leim. Hier sehen wir nun auch die vielen Schmuck- papiere, die— entsprechend zugeschnitten — flink und sicher auf die grauen Karton- schachteln aufgeklebt werden. Auch das ist Frauenarbeit. Natürlich werden nicht nur Geschenkkar- tons hergestellt. Angefangen von den Attrappen, von den Reklameständern bis zu den Arzneischachteln, Dia-Kästen oder Stoffrollen und Papierkörben wird alles her- gestellt. Zur Zeit dominieren natürlich die weihnachtlichen Geschenkkartons. 400 Pa- piermuster in den verschiedensten Farb- tönungen liegen zur Auswahl vor. Inter- essant, wie sehr sich der Geschmack im Laufe der Zeit auch auf diesem Gebiet ge- wandelt hat. Was die alten Musterhefte aus den Jahren 1936/37 zur Auswahl bringen, ist heute, nach zwanzig Jahren, für unsere Augen nicht mehr„schön“ qu eee Die Albert-Schweitzer⸗Ausstellung im Foyer der Wirtschaftshochschule, die noch bis zum 22. Dezember ganz- tägig geöffnet ist, hat bei der Mannheimer Bevölſerung und den Schulen lebhaften Zu- spruch gefunden. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus der interessanten Kunst fotoschau, die einen Einblic in die Arbeit Albert Schweitzers in Lambarene gibt. Die Ausstellung wird von der Mannheimer„Gesellschaft der Freunde des Lebenswerkes Albert Schweitzers“ veranstaltet(„„MM“ vom 16. Dezember), die in Mannheim das Interesse für die opferreiche Tätigkeit Dr. Schweitzers im dunklen Erdteil wecben und das Urwald- Spital, das keinerlei staatliche Subvention erhält, mit bescheidenen Mitteln finanziell unterstützen will. Hk/ Bild: Steiger Sieben Einbrecher stahlen siebzehn Mal Hauptübeltäter einer jugendlichen Bande empfindlich bestraft Im August und September machte eine Reihe Jugendlicher Vereinslokale, Geschäfts- räume, Lagerhallen und Keller von Wohn- gebäuden unsicher: Insgesamt 17 mal stiegen sie ein oder verschafften sich durch Gewalt Zugang zu den Räumen und stahlen, was innen in die Hände fiel. Sieben dieser Ju- gendlichen und Heranwachsenden mußten sich gestern vor dem Mannheimer Bezirksjugend- schöffengericht für ihre Straftaten verant- worten.(Der letzte der Gruppe hat noch mehr Delikte auf dem Kerbholz. Er wird in eimem getrennten Verfahren abgeurteilt.) Sieben Jugendliche. Nur zwei von ihnen. besuchten die Volksschule bis zur achten Klasse. Die anderen schafften mit Mühe die sechste oder siebente. Aehnlich sah es mit den Lehrstellen aus. Durch häufigen Wech- sel und wenig ernsthaftes Streben fielen sie alu. Locker war— wenn auch die Eltern teilweise mehr Reue und Scham zeigten, als die geständigen Sünder— die Aufsicht ihrer Erziehungsberechtigten. Das Gericht sah sien daher gezwungen, den Hauptübeltätern Be- währungshelfer beizugeben oder gerichtliche Schutzeufsicht anzuordnen. Oberamtsrichter Temp unterschied die sieben in zwei Gruppen: Drei mußten, wWeil sie am häufigsten an den abendlichen Streif- zügen beteiligt waren, besonders streng an- gefaßt werden. Durch die verbüßte Unter- suchungshaft und die Verhandlung hätten sie aber„einen gehörigen Schock bekommen, der ihnen klar machen dürfte, daß sie auf dem falschen Wege waren“. Die Reststrafe von zehn beziehungsweise acht Monaten Ju- gendarrest wurde ihnen daher auf Bewäh- rumg erlassen. In der zweiten Gruppe hieß das Urteil„Zwei Wochen Jugend-Dauer- Auszahlung der Renten in Mannheim- Stadt Die Versicherungs- und Versorgungsren- ten für den Monat Januar 1958 werden an den bekannten Zahlstellen nach folgendem Plan ausgezahlt: Am 27. Dezember die An- gestellten- und Versorgungsrenten, am 28. Dezember die Invaliden-, Knappschafts-, Unfall- und VAP-Renten, am 30. Dezember die Invaliden-Renten und am 31. Dezember die Invaliden-Renten, jedoch nur auf den Postämtern 1 und 3. Versicherungsrenten kür Empfänger mit den Anfangsbuchstaben A bis K werden vormittags, für Empfänger mit den Anfangsbuchstaben L bis Z nachmit- tags ausbezahlt. 0 arrest— durch die Untersuchungshaft ab- gegolten— und dreimaliger Freizeitarrest“, Die zwei letzten Angeklagten nahm der Rich- ter scharf ins Gebet. Sie zeigten sich von sei- ner strengen Verwarnung beeindpuckt. Viel- leicht werden sie sich bessern Sto Mannheimer Kabarett: Clownerie und Spaß mit Obst im„Metropol“ f Ein junger Mann jongliert mit Orangen, Aepfeln, Zitronen und Kokosnüssen und er- zählt dabei Erfahrungen aus der Obsthänd- ler- Perspektive. Und er macht beides 80 sympathisch und so natürlich und frisch, daß der Zuschauer gar keine artistischen Wun- derwerke sehen will, sondern sich herzhaft an diesem glänzend verkauften Obstsalat von Rolf Werny freut. Die gleiche liebens- werte Fähigkeit, ihre Nummern mit Erfolg an den Mann zu bringen, haben im neuen „Metropol“- Programm auch Gaby und Courth, die bei ihrem temperamentvollen Wirbel mit zerschnittenen Zeitungen ein paar gute Tricks zeigen und als„He and She“ charmant die Tricks der Zauberer ent- zaubern, ohne dag man ihnen darob böse sein könnte(ein Sonderlob für„He“, einen begabten Clown, der weit mehr als ein Spaßmacher ist!). Als munterer Nur- Spaß- macher dagegen erweist sich Heinz Günther, der neben der Programm-Ansage eine Reihe nicht gerade neuer Parodien und Witzchen serviert. Charly Duc präsentiert seine Kleine Tochter Claudia mit virtuosen Spielereien am Vibraphon, Dagmar Römhild bringt in rer Studie von der frommen Helene viel tänzerisches Können mit, und das Tanz- und Schauorchester Franz Tober macht rhythmisch exakte und in der Begleitung der Darbie- tungen einfühlsame Musik. wb Die Ausleihe der Städtischen Volks- und Musikbücherei sowie der Zweigbüchereien ist vom 24. Dezember bis einschließlich 1. Januar geschlossen.— Die Fahrbücherei stellt ihren Dienst ab 21. Dezember bis voraussichtlich 7. Januar ein.. Kunsthalle und Reif-Museum bleiben am 24. und 25. Dezember und an Silvester geschlossen. Am 26. Dezember und an Neu- Jahr ist jeweils von 10 bis 17 Uhr durch- gehend geöffnet. Die Mannheimer Friedhöfe werden em Heiligen Abend und an Silvester um 19 Uhr geschlossen. — m Haushalt ist jetzt Hochsaison Geheimnisvolle Düfte durchziehen jetzt das Haus. An allen Ecken wird gearbeitet- da wird gewienert, geputzt, gewaschen und poliert. Wenn der große Iag kommt, muß ja alles blinken und blitzen. Was wäre ein Festtag ohne Pril? Erst Pril verhilft zu solchem Glanz. Mit Pril zieht Glanz und Sauber- keit ins ganze Haus. Nehmen sie deshalb bitte 1 EBILöffel Pril auf 101 handwarmes Wasser. Im Handumdrehen ist alles strah- lend sauber und von selbst glanzklar getrocknet. Alles, was Was- ser verträgt, reinigen Sie mit Pril schnell, gründlich und schonend, denn: Pril entspannt das Wasser! 1 155 — 5 — 2 5 8 5*. 20 Jopfgucker unerwünscht. 5 auch wenn es noch so ver- führerisch aus der Küche duftet. Pril reinigt das ganze Fenster, denn Pril macht alles zugleich blitzsau- ber: Scheiben, Rahmen, Fenster- bretter und-griffe. Gründlich und schonend reinigt Pril alles, was Wasser verträgt. Und der schönste der vielen Pril-Vorzüge: es ist so mild für Haut und Hände- eben Pril-mild! bande haben ffilso gern. weil es so mild ic. Alles strahlt im Festtagsglanz Ihren Gästen zur Freude, Ihnen zur Beruhigung: mit Pril bleibt kein Stäubchen liegen. schule, ganz. n Zu- „schau, tellung itzers“ reiche inerlei ö 1 Seger lal haft ab- itarrest“. der Rich- von sei- Kt. Viel- Sto Obst Orangen, und er- bsthänd- eides 80 risch, daß en Wun- herzhaft Obstsalat liebens- it Erfolg m neuen by und entvollen gen ein „He and erer ent- rob böse e“, einen als ein ur- Spaß- Günther, ne Reihe Witzchen ne kleine zielereien oringt in lene viel anz- und ythmisch Darbie⸗ wb Iks- und ereien ist 1. Januat Ut ihren sichtlich bleiben ur den Christbaum wird's jetzt Zeit Bild: Steiger Helft den Armen! Aufruf der Notgemeinschaft „Um auch im kommenden Jahr unseren men helfen zu können, ruft die Notgemein- schaft wieder Bürgerschaft, Handel, Indu- strie, Handwerk, Behörden und sonstige Or- zanisationen auf, sie mit einer Geldspende in ihrer Arbeit im Dienste der Notleidenden zu unterstützen. Durch die Aufnahme Ihres Namens in die Glückwunschadresse werden gle vielleicht in einer Reihe von Fällen Ihrer Verpflichtung enthoben, gedruckte Glück wunschkarten zu übersenden. Geldspenden können Sie auf die Konten mit dem Kennwort„Neujahrs glückwünsche“ überweisen an die Badische Bank Mannheim Nr. 2200 und an die Stadtsparkasse Mann- heim Nr. 4715. Auch die Geschäftsstelle der Notgemeinschaft in E 6, 10, nimmt Barbe träge von Montag bis Freitag zwischen 9 und 13 Uhr entgegen.“ Wohin gehen wir? Donnerstag, 19. Dezember Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Zaubergeige“(Theater- gemeinde auswärtige Gruppen); Kleines Haus 19.30 bis 22.45 Uhr:„Der gute Mensch von Sezuan“(Miete D, Halbgr. I, freier Verkauf). Konzerte: Bonifatiushaus(Saal), 20.00 Uhr, Musik und Lieder(Musikstudio der St.-Boni- ſatius-Kirche); Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr:„Weihnachten in aller Welt“(Schall- platten). Filme: Planken:„Frauenarzt Dr. Bertram“; Alster:„Die heilige Johanna“; Schauburg: „Lassie's Heimat“; Capitol:„Frankensteins Fluch“; Palast:„Fort Laramie“; 10.00, 11.50, 280 Umr:„Die Bettlerin von Notre Dame“; Alhambra:„Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit“; Universum:„Zwei Bayern im Harem“; Ka- 19192„Die falsche Eva“; Kurbel:„ lüesende 2 Wir gratulieren! Luise Weitzel, Mannbeim- Käfertal, Bäckerweg 8, vollendete am 15. De- zember das 32. Lebensjahr. Anna Schmitt, Mannheim, Neckarvorlandstraße 67, wird 73 Jahre alt. Das Arbeitsamt Mannheim und seine Nebenstellen sind am Dienstag, 24. Dezem- ber, und am Dienstag, 31. Dezember, von 8 bis 12 Uhr für den allgemeinen Publikums- verkehr und zur Entgegennahme von Ar- beitslosenmeldungen geöffnet. Nachtrag zur Gemeinderatssitzung: Einmalige Müllabfuhr: Umstritten, aber angenommen Dr. Merckert: Wer nicht zufriedengestellt werden kann, soll sich beschweren/ Erläuterungen zur Bauordnung Im Gemeinderat wurden am Dienstag noch einmal Bedenken in Hülle und Fülle gegen eine einmalige Müllabholung geltend gemacht. In seiner nächsten Sitzung wird im Zusammenhang damit dem Technischen Ausschuß die Vorlage„Neuanschaffung von Mülltonnen im Gesamtbetrag von 300 000 DM“ unterbreitet. Stadtrat Spiegel FDp) meinte, bei zweimaliger Abholung wären alle diese teuren Anschaffungen zu vermeiden. Auch Dr. Heine(SPD) trat als Arzt und Hygieniker entschieden für 2 wei malige Abfuhr ein. Tiefbaudirektor Borelly sagte, es fehle an Personal, ein rationeller Betrieb sei nur noch bei einmaliger Abfuhr möglich, Dr. Merkert (CDU) meinte: Wer nicht zufriedengestellt werden kann, beschwere sich beim Tief- bauamt. Nach einem Jahr wird man aus der Zahl solcher Beschwerden die erforder- lichen Schlüsse ziehen Bedenken hin— Bedenken her: die ein- malige Abholung bleibt uns nicht erspart, sie wird Zug um Zug, nach Maßgabe der verfügbaren Tonnen, auf das ganze Stadt- gebiet ausgedehnt! Stadtrat Bühler(CDU) faßte ein heißes Eisen an: Reinigung des Rathausplatzes in Seckenheim; 200 Omni- busse fahren dort täglich an und ab. Den Anwohnern kann die Reinigung nicht zu- gemutet werden, die Stadtreinigung kommt micht nach Seckenheim(zur Zeit könne sie sich die Ausdehnung auf weitere Stadtteile nicht leisten), die Straßenbauabteilung soll also die Reinigung des Rathausplatzes etwas nachdrücklicher als bisher besorgen. Ebenso sauer wurde Stadtrat Kellers FDP) An- regung aufgenommen, die grohen Durch- gangsstraßen der Vororte, die der Stadt- reinigung nicht„ sind, reinigen zu lassen. Die Sondergebühren für 87 Betriebe, die 65 Prozent aller Abwässer verursachen, aber bisher nur zehn Prozent des Gebührenauf- kommens zahlten, riefen Stadtrat Bahner (Mannh. Liste) auf den Plan: Diese Betriebe würden dadurch ganz erheblich belastet. Ein Betrieb, der bisher 1400 DM im Jahr zahlte, habe künftig 17 O00 DM zu zahlen. Diese Standort-Erschwerung für die Industrie sei schlecht mit den Maßnahmen der Wirt- schaftsförderung zu vereinbaren. Es stimme doch recht bedenklich, daß 87 Betriebe das Defizit des Gebührenhaushalts decken soll- ten. Dr. Reschke meinte, bisher hätten diese Betriebe entschieden zu wenig bezahlt. Der Grundsatz einer möglichst kostenechten Ge- bührenberechnung sei von allen Fraktionen anerkannt worden. Stadtrat Heckl(SPD) Streiflichter von der Interbau bei den Akademikerinnen Der Akademikerinnen-Bund, Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen, traf sich kürzlich in der Mannheimer Wohnungsberatungsstelle zum Besuch der Ausstellung„Streiflichter von der Interbau“. Einleitend sprach die Leiterin, Dipl.-Ing. Marthel, über Sinn und Zweck der Wohnberatung. Die Bestrebung sei ursprünglich vom Werkbund in Schwe- den ausgegangen, wo heute an junge Ehe- paare staatliche Darlehen in Verbindung mit Kursen über modernes Wohnen gewährt Werden. Anschließend an einen Farbfilm von der Interbau Berlin führte Dipl.-Ing. Anne marie Holey durch die Ausstelhuing. Bei der Neugestaltung des Hansa- Viertels in Berlin hätten sich bedeutende Architekten aus 13 Ländern mit dem Problem des modernen Wobnbaus auseinandergesetzt. Deshalb gin- gen heute von dem modernsten Stadtteil der Welt neue Impulse für den Wohnungsbau Alis. Es lasse sich die Tendenz zur differen- zierten und variablen Wohneinheit im Hoch- bau erkennen. Im Rahmen der städtebau- lichen Neuordnung sei es internationalen Gartenarchitekten gelungen, im Zentrum Berlins einen landschaftlichen Zusammen- hang zwischen Tiergarten und Spree herzu- Stellen. Farblichtbilder vom Ausstellungs- gelände vervollständigten den Bericht. o- argumentierte: Bei 65prozentiger Inanspruch- nahme der Kanalisation zahlen diese Be- triebe künftig nicht mehr als 30 Prozent des Gebührenaufkommens, das sei echte Wirt- schafts förderung. Schließlich verwies Dr. Reschke noch auf& 9, der dem Gemeinde- rat ein Recht auf Ausnahmeregelungen in Härtefällen einräumt hartes Abwasser). Stadtrat Bahner ließ sich durch alle diese Argumente nicht erweichen und enthielt sich der Stimme. * Stadtbaudirektor Jörg gab anschliegend zu den entscheidenden Bestimmungen der neuen Bauordnung Hinweise auf ältere Bau- ordnungen, die dem Stadtbild ihr Gepräge geben. 1900 lebten 55 900 Personen in der Innnenstadt auf einem stellenweise bis 65 Prozent genutzten Raum! Nach dem Plan- kendurchbruch und den ersten Sanierungs- maßnahmen wurden 1939 immer noch 45 600 Personen gezählt. 1956 war die Personenzahl auf 18 900 zurückgegangen, 1957 beträgt sie rund 25 000. Unter dem Einfluß der neuen Bestimmungen kann die Innenstadt bis zu 32000 Personen aufnehmen. Obwohl der Abstand zu 45 600 im Jahre 1939 nicht gerade klein genannt werden kann, wurde in der Aussprache bedauert, daß die Nutzungsziffer 3,0 die Auflockerung des Geschäftskerngebiets nicht befriedigend 68e. Stadtrat Dr. Schmechel(CDU) betonte, daß die Frage der Einstellplätze und Gara- gen bei dieser hohen Verdichtung noch harte Nüsse zu knacken geben werde. Während ein Teil der Stadträte die neue Ordnung als „große Flurbereinigung“ der Auffassungen und Begriffe begrüßten, waren die Stadträte Spiegel und Starke(FDP) mit dem gleichzei- tig zu verabschiedenden„Uebersichtsplan über die Baugebiete und mit dem„Geschoß staffelplan“ insofern nicht einverstanden, als bisher keine Gelegenheit zu einem eingehen- den Studium gewesen wäre.. Dr. Reschke und Stadtbaudirektor Jörg zählten auf, ab wann die Pläne ausgelegt waren— mit be- scheidenen Publikumserfolgen allerdings und ab wann die Fraktionschefs das Karten- material erhalten hatten. Für die Stadtr dürkte es nur ein schwacher Trost sein, 38 auch Zeitungen bisher solche Karten, maß- gebliche Bestandteile der neuen Bauordnung, noch nicht erhalten konnten. Obwohl von allen Seiten ihre sehr relative Bedeutung beteuert wurde, blieben die beiden Stadträte bei ihrer Auffassung, die Tragweite der neu aufgestellten und nach Baugebieten kolorier- ten Pläne ließe sich nicht mit genügender Sicherheit überblicken, so daß die neue Bau- ordnung gegen ihre Stimmen(bei einer Ent- haltung) zum Beschluß erhoben wurde. Ahnungsvoll sagte Stadtrat Schölch(SPD) zu 8 16(Einstellplätze und Garagen):„Wenn die Reichsgaragenordnung nicht durchge- führt werden kann, sollte man jetzt bald sagen, wo und wie die Leute ihre Wagen un- terbringen sollen.“ Dieser schwerwiegende Satz aus der letz. ten Gemeinderatssitzung des Jahres 1957 ist als Auftakt für die Sitzungen des Jahres 1958 zu verstehen. f. W. K. Wo kommt das Mannheimer Wasser her? Lichtbildervortrag von Diplom-Ingenieur Jung vor Fachleuten Wenn die Hausfrau den Wasserhahn auf- dreht, wenn der Hausherr ins Bad steigt, wenn ein Industriebetrieb Wasser ver- braucht, so denkt wohl keiner daran, was hinter dieser„Selbstverständlichkeit“ steht. Zwar liest der Bürger mit Stolz die Berichte der Stadtwerke, die viele Millionen Kubik- meter Wasserförderung verzeichnen, aber diese Zahlen lassen ihn nicht die Sorgen ahnen, die die verantwortlichen Männer ha- ben, um unsere Versorgung mit Wasser zu sichern. Mannheim ist durch den Sgeolo- gischen Aufbau der Rheinebene in der glück- lichen Lage, über einem ausgedehnten Grund- wasserstrom zu liegen, aus dem jederzeit Wasser gefördert werden kann. Aber auch bier dürften Grenzen gesetzt sein: Stadt und Industrie des Raumes Mannheim-Weinheim- Schwetzingen verbrauchen eine Gesamt- menge von, 140 Millionen Kubikmeter im Jahr. Wo kommt dieses Wasser her? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Arbeitskreis Nordbaden im deutschen Ver- ein von Gas- und Wasserfachleuten dieser Page in einer Veranstaltung, bei der Be- triebsdirektor Dipl.-Ing. Jumg von den Stadt- werken Manrmeim in einem ausführlichen Lichtbildervortrag berichtete. Im langjährigen Durchschnitt spenden die Niederschläge in Mannheim 528 Liter auf den Quadratmeter; in den Jahren 1951 bis 1955 waren es 624 Liter. Bei Eimrechnung der Verdunstung und dem in der Rheinebene glücklicherweise geringen Abfluß kommen etwa 188 Liter je Quadratmeter zum Versik- kern, eine Zahl, die hoch liegt im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt, wo nur mit rund 100 Liter je Quadratmeter Versicke- vungsmenge gerechnet werden kann. Bei einer rechtsrheinischen Breite des Rhein- ebenengebietes von etwa 15 Kilometer er- streckt sich unser Einsickerungsraum 50 Ki- jometer nach Süden. Gespeichert ist unser Grundwasser in zwei Stockwerken, von denen im Raume des Wasserwerkes im Käfertaler Wald das erste 30 bis 40 Meter, das zweite, abgeriegelt durch eine wassersperrende Tonschicht, auf 130 bis 140 Meter Tiefe geht. Auf die im Rheingra- ben unterhalb 200 Meter Tiefe liegenden Wasservorräte zurückzugreifen ist unmög- lich, da für diese Schichten schon ein Gehalt An Salzen anzunehmen ist, der das Wasser zum Verbrauch ungeeignet macht. 8 Daß aus solchen Ueberlegungen ein ener- gischer Schutz unseres kostbaren Grundwas- sers gegen Verschmutzung gefordert werden muß, ist selbstverständlich. Weniger sind es die häuslichen Betriebe, als die Städte und die Industrie und bei ihr vor allem eine un- achtsame Abgabe von Phenolen, Oelen und Treibstoffen. Alarmierend war die Erfah- rung im Stadtteil Blumenau und ein Beispiel aus der Nähe von Andernach, wo 1918 ein Treibstofflager auslief und vor kurzem bei der Errichtung eines Waserwerkes statt Was- ser Benzin gefördert wurde. Ausreichende Schutzzonen in der Nähe unserer Wasser- Werke sind daher eine Selbstverständlichkeit. * Aus dem polizeibericht: „Wahrheit“ vor Dichtung Eine erfundene Entführung Die Angaben des 19jährigen Mannes (siehe gestrigen Polizeibericht), er sei„ent- führt“ worden, stimmen nicht. Die Krimi- nalpolizei traute seiner Geschichte nicht und fragte ihn nochmal eingehend aus. Es stellte sich heraus, daß die„Entführung“ erfunden War, um das nächtliche Fernbleiben aus der elterlichen Wohnung zu vertuschen. Ramponierte Rangen Einige 16jährige Mädchen waren in ihrem ramponierten Zustand im Bahnhof der Bahnpolizei aufgefallen. Sie wurden der weiblichen Kriminalpolizei übergeben, die— obwohl falsche Namen angegeben wurden— bald herausbekam, daß es sich bei einem Mädchen um einen Fürsorgezögling handelte: Für gute Freunde Sue, 2 die Mädchen waren zusammen aus Zwei- brücken ausgerückt und per Anhalter bis Mannheim gekommen. Jetzt übernahm sie das Stadtjugendamt. Bestaunte Bierleiche Gegen vier Uhr morgens legte sich ein 36jähriger Mann in angetrunkenem Zustand auf einen Gehweg. Bald hatte sich eine Zu- schauermenge versammelt, die diese Bier- leiche bestaunte. Als die Polizei vom Revier Neckarstadt-West erschien, nahm sie den Mann fest und erstattete Anzeige wegen Ruhestörung und groben Unfugs. Tragischer Tod 5 Vierzehn leichte Unfälle verliefen gestern noch glimpflich. Bei einem weiteren prallte gegen 7.30 Uhr ein Radfahrer in Feudenheim beim Einbiegen in die Röntgenstraße mit einem Auto zusammen. Der Radfahrer erlitt Gehirnquetschungen, innere Verletzungen und einen Schädelbruch. Etwa elf Stunden nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb er an seinen Verletzungen. 5 Kräftige Karambolage In Rheinau karambolierte ein rangieren- der Zug der Bundesbahn mit einem von der Essener Straße abbiegenden Tanklastzug. Die Lok entgleiste, der Tankzug stürzte um. Personen wurden dabei nicht verletzt, doch entstand ein Sachschaden von etwa 35 000 Mark. 1 Termine Junge Union— Ortsbezirk Lindenhof: 19. De- zember, 20 Uhr, Weinhaus e straße 6, Versammlung. DGB Ortsausschuß Mannheim, 19. De- zember, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, otraz von Dr. L. W. Böhm:„350 Jahre— Soziale Entwicklung unserer Stadt“. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 19. Dezember, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowietzonen- klüchtlinge. IG Bau— Steine— Erden: Am 19. Dezem- ber wird von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr die Invaliden unterstützung im Gewerkschaftshaus ausbezahlt. Mannheimer Schaustellerverein: 19. Dezem- ber, 19.30 Uhr, Bahnhofsgaststätte Neckarstadt- Bahnhof, Winter versammlung. SPD: 19. Dezember, 18 bis 19 Uhr, Lokal „Prinz Max“, Sandhofen, Sprechstunde— Md. Lena Maurer. WIN IA- zum Wohlgeschmack und feinen Aroma, IA- zur N SUPRA! Freundlich und frisch prösentierl sich SUN im neuen Gewonde. So zeig sich jeg duch noch quhen die konsequente Weiterentwicklung der SUPRA. Mischung zu höchster Verfeinerung. 2— aue Sac, fe Zur u, Sum, IA- zur Leichfiqkeit und natürlichen Milde, Seite 6 AUS DEN BUNDESLAND ERN Donnerstag, 19. Dezember 1987/ Nr 293 Eine Kinderstube für die Bären Neues vom Frankfurter Z00/ 1957 kamen bisher 1 159 000 Besucher Frankfurt. Der Frankfurter Zoo scheint in diesem Jahr einen Rekordbesuch zu er- leben: Während 1956 1 434 000 Besücher ge- zählt wurden, kamen in den ersten elf Mo- naten dieses Jahres bereits 1 159 000 Men- schem zu den Tieren Zoodirektor Dr. Grzi- mek und seine Mitarbeiter führen diesen Er- folg auf die Eröffnung des Exotariums zu- rück, das in der Gunst des Publikums in der Tat ganz an der Spitze steht— obwohl dafür ein zusätzlicher Eintrittspreis verlangt wird. Im Frühjahr soll jetzt eine weitere At- traktion eröffnet werden: Ein Freigehege für Schranken nicht geschlossen Lastzug von Eilzug zertrümmert Schaumburg. In voller Fahrt raste am Mittwochmorgen der planmäßige Eilzug 421 Bielefeld Braunschweig auf dem be- schrankten Bahnübergang beim Bahnhof Schaumburg gegen eine Zugmaschine mit Anhänger. Der Lastzug wollte gerade den Bahnübergang passieren. Die Schranken Waren nicht geschlossen. Die Zugmaschine und der Anhänger wurden zertrümmert und die Lokomotive des Eilzuges schwer beschä- digt. Der Fahrer der Zugmaschine, ein 54 Jahre alter Bauer wurde bei dem Zu- sammenprall 30 Meter weit in einen Graben geschleudert und war sofort tot. Ein zwan- Zigjähriger Landarbeiter, der als Beifahrer auf dem Anhänger des Treckers saß, wurde — Vermutlich über den vorbeirasenden Zug hinweg— auf die andere Seite des Bahn- körpers geschleudert und schwer verletzt. Der Eilzug kam erst rund 400 Meter hinter dem Bahnübergang zum stehen. Reisende wurden nicht verletzt. Der Zug konnte erst nach mehrstündiger Verspätung, nachdem die Lokomotive ausgewechselt worden war, seine Fahrt in Richtung Hameln fortsetzen. Bis zur Klärung der Schuldfrage wurde der zuständige Bahnbeamte vom Dienst ab- gelöst. Fürstin Pauline 80 Jahre alt Ludwigsburg. Heute vollendet die Für- stin Pauline zu Wied ihr 80. Lebensjahr. Die Fürstin ist die einzige Tochter des letzten Württembergischen Königs Wilhelm II. Sie ist am 19. Dezember 1877 in Bebenhausen geboren und hatte am 22. Oktober 1907 den Fürsten zu Wied geheiratet. Die Fürstin ist Als erfolgreiche Traberzüchterin bekannt geworden, Sie wohnt seit Jahren auf ihrem Gestüt Marienwahl in Ludwigsburg. 200jähriger Bauernhof abgebrannt Hamburg. Ein Großfeuer hat einen über 200 Jahre alten Bauernhof in Hamburg- Vierlanden vernichtet. Das Feuer entstand bei Drescharbeiten im Dachgeschoß des Hau- ses vermutlich durch Kurzschluß. Trotz des Einsatzes mehrerer Freiwilliger Feuerweh- ren, die den Brand vier Stunden lang mit zehn Rohren bekämpften, brannte das Ge- Höft bis auf die Grundmauern nieder. Der Sachschaden wird auf über 100 000 DM. ge- scha zt. 2 e Forstliche Fakultät verlegt Göttingen. Der Senat der Göttinger Uni- Versität hat sich endgültig dafür entschieden, die Forstliche Fakultät der Universität von Harm.-Münden nach Göttingen zu verlegen. Diesem Entschluß sind eingehende Beratun- gen im Uebereinstimmung mit dem Lehr- Körper der Fakultät vorausgegangen. Die Universität war seit 1938 bestrebt, die Forst- uche Fakultät zum zentralem Sttz der Uni- Versität zu verlegen. Autobahn vereist: 2 Tote Köln. Auf der vereisten Autobahn zvvi- schem Köln umd Leverkusen geriet am Diens- tag ein Lastwagen der britischen Streit- kräfte ins Schleudern, fuhr über den Grün- Streifen und prallte auf der amderen Fahr- bahn mit einem entgegenkommenden Per- sonenwagen zusammen. Dabei kamen die Z wel aus Köln stammenden Insassen des PR ums Leben. Uranvorkommen im Saarland? Saarbrücken. Nachdem im Sommer bei Ellweiler im Kreis Birkenfeld(Rheinland- Pfalz) abbauwürdige Uranvorkommen ge- funden worden sind, will man jetzt auch im Saarland nach Uran suchen. Das Geologische Landesamt will mit einem Meßgerät prüfen, ob sich an der Nordostgrenze des Landes ein Urangürtel befindet. Die Geologen vermuten, daß sich die Vorkommen bei Ellweiler bis mach Oberthal im saarländischen Landkreis St. Wendel hinziehen. Kriegsgräber in Belgien Kassel. Die Zusammenbettungen der deutschen Gefallenen aus dem ersten und Zweiten Weltkrieg in Belgien sind jetzt ab- geschlossen worden. Wie der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Mittwoch bekanntgab, ruhen alle in Westflafidern ge- kallenen deutschen Soldaten des ersten Welt- krieges nun in den vier großen Anlagen Langemark, Hooglede-Ost, Vladsloo-Praet- bosch und Meenen-Wald. Sämtliche unbe- kannten deutschen Toten in Belgien aus dem ersten Weltkrieg haben ihre letzte Ruhe in einem Sammelgrab auf dem Soldatenfried- hof Langemark gefunden. Auf acht gemisch- ten deutsch- französischen Kriegsgräberanla- gen in Südbelgien bleiben die Ruhestätten von über 4800 deutschen Toten aus dem ersten Weltkrieg bestehen, Ueber das Schick- Sell der kleinen Anlage Halanzy mit 26 deut- schen Toten wird noch verhandelt, Alle deutschen Toten des zweiten Weltkrieges aus Belgien haben ihre letzte Ruhestätte auf den beiden deutschen Soldatenfriedhöfen Lommel und Recogne-Bastoge gefunden. Recogne-Bastoge wird noch ausgestaltet und Kamm erst im Laufe des nächsten Jahres wie- der für Besucher geöffnet werden. die Bären. Am Bauzaun, hinter dem Felsen und Gebirge„gemauert“ werden, hängt ein Schild:„Wir bauen diese Anlage nicht für Bären, sondern für 1,3 Millionen(was jetzt wohl berichtigt werden wird) Menschen aller Schichten, die sich jedes Jahr daran er- freuen.“ Dieser Hinweis— nicht für die Tiere, sondern für die Menschen— kommt nicht von Ungefähr. Man weiß, daß mancher„kleine Mann“, der für seine Hauskatze mehr übrig hat als für Löwen und Affen, der Meinung ist, es werde in den Zoo zuviel„hineingepul- Vert“, Denn schließlich gibt es auch in Frank- kurt Wohnungsnot(80 000 Wohnungsgesuche liegen beim Wohnungsamt), Schulraumnot (40 Millionen Mark müßten ausgegeben wer- den, um geregelte Verhältnise herzustellen) und viele andere Nöte. In diesem Zusammen- hang bemerkte kürzlich Dr. Grzimek, daß durch den Rekordbesuch in diesem Jahr be- reits ein erheblicher Teil der Exotarium- Baukosten bezahlt seien und dag man dar- aus sehen könne,„wie unrichtig es ist, rein sozialen Bauaufgaben der Stadt, die ihre Un- kosten nicht wieder einzubringen haben, die Zoobauten gegenüberzustellen, die gleich- zeitig sozialen und volksbildenden Zwecken dienen“, Aber die Zoo-Direktion begnügt sich nicht allein mit der Rhetorik. Die Hes- sische Zoo-Tombola wurde ins Leben ge- rufen, die in Offenbach als erster hessischer Stadt(mit Ausnahme Frankfurts) bereits vier Wochen— und mit Erfolg— gastierte. Und daneben wird immer wieder bewiesen, daß der Frankfurter Zoo, jüngst von einer ame- rikanischen Zeitung als Vorbild selbst für die USA gelobt, etwas zu bieten hat. Ein solcher Beweis Wird zweifellos auch das Bären-Freigehege sein, das für drei Eis- bären, drei Kodiakbären und drei Kragen- bären gebaut wird. Für den Nachwuchs will man eine„Kinderstube“ einrichten. Die Bären sollen sich, ebenso wie die Exoten im Exota- rium, hier ganz wie zu Hause fühlen. Aus Natursteinen, Zement und Preßgluft werden die Felsen gemacht, die im„Rohbau“ aus- sehen wie unfertige Hausmauern. Mit ihrer „Verfeinerung“ wurde ein Frankfurter Bild- hauer beauftragt, der die Felsen modelliert (Gtorkrediert“ heißt es fachmännisch), ihnen Risse und Klüfte, verschiedene Farbschattie- rungen und anderes„Make up“ gibt, bis sie aussehen— nun, wie echte Felsen eben, die bereits Jahrtausende auf dem Buckel haben. Aber auch unter dem„lebenden Inventar“ gibt es wieder einige interessante Neu- ankömmlinge. Da ist zum Beispiel das „älteste Tier der Welt“, die Hufeisenkrabbe, die aussieht wie ein Pferdehuf auf winzigen Beinchen, in Europa schon vor 60 Millionen Jahren ausgestorben ist und blaues Blut (dank einer Kupferverbindung) hat Dieses seltsame Wassertier, das auf dem Rücken schwimmt, sich auf der Erde aber„normal“ fortbewegt, wurde von einem in Ostasien lebenden Deutschen, einem Mann aus Hanau, zum ersten Male beschrieben. Es lebte be- reits ein paar hundert Millionen Jahre vor den Sauriern und Urvögeln auf der Erde und hat sich in dieser Zeit kaum verändert. „Seltenheitswert“ haben auch die drei „Lemuren“, lustige Halbaffen aus Madagas- Kar, die kürzlich angekommen sind. Ihr Fang und ihre Ausfuhr ist im allgemeinen verbo- ten. Diese Tiere, unter ihnen auch ein Katta mit buntem Fell und schwarz-weiß-geringel- tem Schwanz, wurden früher wegen ihrer Sauberkeit gern als Haustiere gehalten. Sie halten beim Essen ihre Nahrung in den Hän- den wie die Affen, haben aber nicht die Zer- störungswut ihrer Halbbrüder und zeichnen sich durch eine besondere Vorliebe für Was- ser und Reinlichkeit aus. la Hamburg verkauft Golddukaten Hamburg. Seit Dienstag verkaufen die Hamburger Banken„Golddukaten“ zum Preis von 36 DM. Von den dreieinhalb Gramm schweren Münzen, die die Größe eines 50-Pfennig-Stückes haben, hat die Hamburger Münzanstalt zunächst 20 000 Stück geprägt. Ein Drittel des Erlöses ist kür den Wiederaufbau von zwei Hamburger Kirchtürmen bestimmt. „Bremer Stadtmusikanten“ Im Georgspalast in Han- nover zeigt der bekannte Dresseur Reinhold Kasten nach über zweijähriger Arbeit gegenwärtig die Bremer Stadtmusikanten, eine Tierdressur nach dem alten deutschen Märchen der Gebrüder Grimm. Reinhold Kasten wurde bekannt durch seine ein- maligen Tierdressuren, wo- bei es ihm gelang, die „Erbfeinde“ unter den Nie- ren friedlich zu vereini- gen. Seine bekannteste Nummer ist das gemein- same Auftreten von Fuchs und Gans; durch sie wurde er weltberühmt, Unser da- Bild: die Dressur„Die Bremer Stadtmusikanten“, Hahn auf Katze auf Hund auf Esel, wird durch die neun Jahre alte Tochter Kastens, Bettina, vorge- führt. i 1 Noch 43 500 Menschen in Barackenlagern Blockbauten geplant— erster Schritt zu menschenwürdigem Wohnen Stuttgart. Der Tatsache, daß Baden- Württemberg in den letzten Jahren insge- samt 1,6 Millionen Flüchtlinge und Vertrie- bene aufgenommen hat, ist es nach Ausfüh- rungen von Vertriebenenminister Fiedler zu verdanken, daß bei den jüngsten Verhand- lungen in Friedland nunmehr die Schlüssel- zahl für weitere Aufnahmen ab 1958 auf 15,5 Prozent der in dem Jahre einströmenden Sowjetzonenflüchtlinge einschließlich der Aussiedler aus Polen, Jugoslawien usw. fest- gesetzt ist. Vor Jahren nahm Baden- Würt- temberg 26,5 Prozent, ab Mai 1957 noch 18,5 Prozent dieser heimatlosen Menschen auf. Der Minister hofft, dag der Bundesrat dem neuen Verteilerschlüssel ohne Zögern zu- stimmen wird. „ITreppenterrier“ jagt„Schwarzseher“ Post setzt elektronischen Spürhund ein/ Alarm für faule Fernsehstunden Bonn. Schlechte Nachricht für alle noto- rischen„Schwarzseher“: Die Bundespost hat ein neues Pfeilgerät entwickelt, mit dem in Kürze die Funkstörungsdienste aller Größ- städte ausgerüstet werden! sollen. Nach mehrjährigen Versuchen ist dieser kleine elektronische Spürhund(die Fachleute nen- nen ihn scherzhaft„Treppenterrier“) so weit entwickelt, daß sein allgemeiner Einsatz bevorsteht. „Uns entgeht theoretisch kein Fernseh- Gebührenhintérzieher mehr“, äußert man optimistisch im Bonner Postministerium, „das kleine Zwerggerät arbeitet nämlich so präzise, daß es im Umkreis von 20 bis 30 Metern zuverlässig jeden Fernsehapparat anzeigt. Eins allerdings ist Voraussetzung, der Fernseher muß angeschaltet sein“. Der „Treppenterrier“ nutzt nämlich eine wenig bekannte Tatsache aus: Jeder Fernsehemp- fänger ist auch eine Art Sender! In Betrieb sendet er schwächste elektromagnetische Strahlen aus. Auf die ist nun der„Terrier“ abgerichtet. Das kleine Ding besteht im wesentlichen aus einer Peilantenne, einem Stromversorger, einem Empfänger und einem Kopfhörer. Das ganze paßt bequem in eine Jackentasche. Die Antenne hängen sich die Männer vom Funkstörungsdienst wie ein Ordensbandelier um den Hals. Zu sehen ist nur der Kopfhörer. So ausgerüstet streifen die Mehtrupps durch die abendlichen Stra- Ben. 5 5 Wird im Kopfhörer ein leises Pfeifen hörbar, heißt es für den Beamten:„Achtung! Hier strahlt ein Fernsehgerät seine verräte- rischen Schwingungen aus!“ Und nun be- ginnt ein munteres Spiel nach dem Motto: „Heiß, heißer, am heißesten“. Der Beamte dreht und wendet sich, geht in diese und jene Richtung, bis der Pfeifton immer lau- ter wird. Dort muß die flimmernde Matt- scheibe in Betrieb sein. Mit nachtwandleri- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Zeugenaussagen im Massenmord- Prozeß Arnsberg. Im Arnsberger Fremdarbeiter- Mordprozeg wurden Augenzeugen der Mas- sen-Exekution gehört, die das Schwurgericht sechs ehemaligen SS- und Wehrmachts- offlzieren zur Last legt. Im März 1945 waren bei Warstein in Westfalen 14 Männer, 56 Frauen und ein Kind erschossen worden. Der ehemalige„Kompanie- Spieß“ Herbert Türk erklärte, daß sich die Angeklagten Wetzling und Könne auf dem Marsch zum Hinrichtungsplatz hinter ihm befunden und seines Erachtens mitgeschossen hätten. Der Zeuge Norbert Hirth, der dem Beerdigungs- kommando zugeteilt war, hatte unter den Leichen ein überlebendes russisches Mäd- chen entdeckt. Untersturmführer Anhalt, einer der Angeklagten in diesem Prozez, habe ihm damals befohlen, das Mädchen „umzulegen“, Als Hirth und ein anderer Sol- dat sich weigerten, habe Anhalt das Kind scher Sicherheit findet er, vom leiser oder lauter werdenden Ton gelenkt, die richtige Wand, die richtige Tür, hinter der man„tele- visioniert“. Ob zu recht oder nicht, das steht in seinem„schlauen Buch“, der Gebühren- liste seines Postbezirkes. 5 Angesichts dieser Aussichten werden auch die hartnäckigsten Schwarzseher bald weich Werden, hofft die Post. Aber lohnt sich der Aufwand? Eine einfache Rechnung: Rund eine Million Fernseher zahlen ihre Gebüh- ren. Nahezu 200 000 aber sehen schwarz. Multipliziert mit 5 DM pro Monat gehen dem Fernsehfunk und der Post monatlich also eine Million DM Gebühren verloren! K. H. F. Menschlich und sittlich gleich unhaltbar ist es, daß heute immer noch 43 500 Flücht- linge in Barackenlagern irgendwo in Baden- Württemberg untergebracht werden müssen. 12 000 Lagerplätze verlor das Land durch Freimachung von Kasernen, weitere 12 000 Flüchtlinge werden 1958 nicht mehr in den unserer Verwaltung unterstehenden Gast- lagern in Bayern bleiben können. Für eine geringe Zahl davon werden im Kreise Kehl in einer stillgelegten Zigarrenfabrik, im Kreise Freiburg in einer Betonfabrik und im Kreise Baden-Baden in einem Baracken- lager französischen Ursprungs primitive Wohngelegenheiten geschaffen. Im ganzen gesehen kommt die Vertriebenenverwaltung jedoch mit dem Flüchtlingswohnungsbau trotz aller Anstrengungen und obwohl seit Februar 1953 bis Sommer 1957 fast 120 000 Personen in Neu- und Alt wohnungen unter- gebracht wurden, nicht mehr mit. Der nicht Abreigende Flüchtlingsstrom zwingt in zu- nehmendem Maße zu Zwischenlösungen. Das Ministerium hofft, jetzt mit den Blockbauten einen großen Schritt weiter zukommen. Gegenüber dem trostlosen, in vielen Fällen auch gesundheitsschädlichen zusammenge- pferchten Lagerleben stellt die Schaffung solcher Uebergangswohnungen zwar auch nur eine Notmaßgnahme, aber doch einen Schritt zu würdigerem Wohnen dar. Die Stadt Mannheim will, wie wir bereits be- richteten, 100 solcher Blockbauten errichten. Auch die Stadt Heidelberg, Singen, Donau- eschingen und Villingen sind schon an den Planungen interessiert. Bund und Länder haben eine fühlbare Beteiligung an den Baukosten zugesagt. 25 Fahrlässige Tötung in zehn Fällen Strafprozeß um Cannstatter Eisenbahnunglück Stuttgart. Im yollbesetzten Schwur- gerichtssaal des Stuttgarter Landgerichts be- ganm am Dienstag vor der Vierten Großen Strafkammer die Hauptverhandlung wegen des schweren Eisenbahnunglücks, das am Morgen des I. Oktober im Bahnhof Stuttgart- Bad Canmstatt 10 Todesopfer gefordert hatte. in 30 Jahre alter Bundesbahnbetriebsassi- stemt, ein 44 jähriger Bundesbahnsekretär und ein 53 Jahre alter Bundesbahnbetriebs- meister werden beschuldigt, durch vor- schriftswidriges Verhalten das Unglück ver- ursacht zu haben. Die Anklage gegen die drei lautet auf fahrlässige Tötung in zehn Fällen, fahrlässige Körperverletzung in 58 Fällen und fahrlässige Transportgefährdumg. Zu deri Unglück war es gekommen, als bei dichtem Nebel ein Wendezug aus Waiblingen auf einen gerade amfahrenden Personenzug aus Aalen- Schorndorf auffuhr. Der letzte Wagen des Schorndorfer Zuges wurde zertrümmert. In jedem der beiden durch einen Genickschuß selbst getötet. Der Angeklagte hatte vor Gericht beteuert, der Schwerverletzten lediglich einen Gnaden schuß gegeben zu haben. Wetzling, der bei Kriegsende SsS-Obersturmbannführer war und heute Assessor in Lüneburg ist, be- hauptete, sich nicht mehr erinnern zu kön- nen. Der Fabrikant Klönne, damals Haupt- mann, bestritt nach wie vor seine aktive Be- teiligung an dem Massaker. Tauwetter in Sicht Hamburg. In Norddeutschland war die Macht des seit Sonntag anhaltenden Frostes am Mittwochvormittag gebrochen. Hanno- ver hatte zwar in der Nacht noch bis 9 Grad Kälte, am Vormittag zeigten die Thermo- meter jedoch fast null Grad. In Hamburg Wurden während der Morgenstunden trotz des dunstigen Himmels noch minus 9 Grad gemessen. Im Lauf des Tages stieg die Tem- Unglückszüge hatten etwa 600 bis 700 Fahr- gäste gesessen. Der Betriebsassistent sagte bei seiner Ver- nehmung aus, daß zwar der Nebel am Mor- gen des Unglückstages seine Sicht beschränkt babe, daß ihm aber auch bei schönem Wetter ein Ueberblick über seinen ganzen Gleis- bezirk nie möglich gewesen sei. Im Verlauf der Vernehmungen verstrickten sich die An- geklagten— der 30 Jahre alte Bundesbahn- betriebsassistent Ernst Langohr, der 44jäh- rige Bundesbahnsekretär Josef Käser und der 53 Jahre alte Bundesbahnbetriebsmeister Karl Flaig— in zahlreiche Widersprüche. Sie bestritten ein eigenes Verschulden, be- schuldigten sich gegenseitig und beriefen sich auf Migverständnisse. Der Cannstatter Bahnhofsvorsteher schilderte alle drei An- geklagte als besonnene, pflichtbewußte Men- schen. Die Verhandlung wurde gestern mit einem Lokaltermin auf dem Cannstatter Bahnhof fortgesetzt. peratur jedoch an. Die Meteorologen rech- nen, mit Tauwetter. Der Verkehr auf den Straßen und Autobahnen in Niedersachsen und im Harz ist durch Schneeglätte und Eis noch behindert. Der interzonale Schiffsver- kehr auf dem Mittellandkanal geht trotz der Behinderung durch Treibeis weiter. Iridium in der Mülltonne München. In zwei Mülltonnen wurde im Münchener Stadtteil Bogenhausen das radio- Aktive Präparat„Iridium 192“ ermittelt, das tags zuvor bei der Untersuchung einer Gas- leitung aus der Kapsel eines Meß gerätes ge- fallen war. Nach Mitteilung des bayerischen Innenministers Otto Bezold konnten die zwei etwa ein Millimeter großen stark radioaktiven Kügelchen, die unbemerkt zu- sammen mit dem an der Untersuchungs- stelle ausgehobenen Erdreich in Mülltonnen gefüllt worden waren, durch Geigerzähler festgestellt werden. 3 „Einfach nicht mehr gekümmert“ Koblenz. Ebenso wie vor der Polizei und dem Untersuchungsrichter konnte die 38 Jahre alte Hilfsarbeiterin Lina Steinke aus Altendiez(Unterlahnkreis) am Mittwoch auch vor dem Koblenzer Schwurgericht nicht erklären, was aus ihrem am 11. November 1955 in Limburg geborenen unehelichen Kind geworden ist. Trotz eifriger Fahndung hat die Kriminalpolizei keine Spur des Neu. geborenen gefunden, Lina Steinke gab vor Gericht die Geburt des Kindes zu, das an einem Spätnachmittag auf einer verkehrs- entlegenen Straße das Licht der Welt er. blickt hatte. Sie bestritt jedoch, ihm etwas angetan zu haben.„Ich habe mich um das Kind“, dessen Vater ein amerikanischer Sol- dat gewesen sein soll,„einfach nicht mehr gekümmert“, sagte sie völlig ungerührt. Lina Steinke hat bereits zwei uneheliche Kinder, die sie vorbildlich pflegt. Sie war vom 2. Oktober 1956 bis zum 2. März 1957 in Untersuchungshaft. Das Urteil gegen die der Kindestötung angeklagten FHilfsarbeiterin soll heute verkündet werden. Weihnachtsbaum für 20 Nationen Mainz. Junge Menschen aller Hautfar- hen und Rassen aus rund 20 Nationen nah- men unter einem im Kerzenschein strahlen den Christbaum in der Mainzer Johannes- Gutenberg- Universität an einer typisch deutschen Weihnachtsfeier teil. Sie wurde auf Einladung des Akademischen Auslands- amtes der Universität für die über 500 aus- ländischen Studenten veranstaltet, die an der Mainzer Universität immatrikuliert sind und diese Anstalt prozentual zur stärk- sten„Ausländerhochschule“ der Bundes- republik gemacht haben. Kinder in brennender Wohnung Duisburg. Beim Brand einer Wohnbaracke kamen in Duisburg-Hamborn zwei Geschwi- ster im Alter von fünf und elf Jahren ums Leben. Die Kinder waren im Schlaf von dem Feuer überrascht worden. Ein drittes Kind der gleichen Familie konnte von Nachbarn noch rechtzeitig ins Freie gebracht werden, Die Eltern waren nicht zu Hause. Die Brand- ursache ist noch ungeklärt. Fünzig Stück Vieh verbrannt Heide/ Holstein. Bei einem Großfeuer in Barkenholm im Kreis Norderdithmarschen sind neben allen Erntevorräten über fünfzig Stück Vieh verbrannt, darunter der gesamte Milchviehbestand eines Bauernhofes, Die Feuerwehren waren zunächst machtlos, da alle Wasserstellen eingefroren waren. Als es gelungen war, eine 400 Meter lange Schlauch- leitung zu einem mit Strohballen aufgestaut ten Bach zu legen, war von den Wohn- und Wirtschacftsgebäuden des Bauernhofes nichts mehr zu vetten. Der Schaden beträgt über 300 000 Mark. Internationaler Trickbetrüger gesucht Wiesbaden. Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden warnte erneut vor dem seit län- gerem gesuchten 51jährigen internationalen Trickbetrüger Julius Serbousek, der Wegen zahlreicher Straftaten im In- und A auch von„Interpol“ gesucht wird. Serbou sek, gebürtiger Oesterreicher, nahm von Salzburg aus unter dem Firmennamen Schneider mit einer Idar-Obersteiner Firma Verbindung auf und bestellte bei dieser In- dustriediamanten im Werte von 7800 amer“ kanischen Dollar. Am 29. November kam er nach Idar-Oberstein und nahm eine Tell liefrung in Empfang, für die er mit einem ungedeckten Scheck zahlte. Außerdem lieb er sich 1000 Mark Vermittlungsgebühr geben. Das Bundeskriminalamt nimmt an, daß Ser bousek, der bei seinen Straftaten auch unter den Namen Friedli, Korin oder Heller auf- trat, sich nach wie vor in der Bundesrepu- blik aufhält. Nicht ausgeschlossen ist, daß ef versucht, zu Schiff oder mit dem Flugzeue zu seinem zweiten Wohnsitz in Brasilien auszuweichen. Galidue Height m, Running Kaffe ert“ Polizel nte die Steinke littwoch ht nicht vember en Kind ung hat Neu. gab vor das an kKehrs- Velt er. n etwas um das ger Sol- it mehr gerührt. eheliche Sie war 1957 in die der bpeiterin nen Jautfar- en nah- rahlen- hannes- typisch Wurde 1 Islands- 500 aus- die an ikuliert r stärk⸗ Bundes- ung baracke reschwi- ren ums on dem es Kind achbarn werden. Brand- int keuer in Aarschen Fünfzig Itlos, da U. Als es chlauch- gestau- hn- und as nichts igt über gesucht lamt in. seit län- tionalen r wegen Au Serbou- im von annamen er Firma jeser In- o ameri- der kam ine Teil- Ar. 293/ Donnerstag, 19. Dezember 1937 MORGEN Seite 7 5 Hannover— Station vor der Weltmeisterschaft: ann Deulschlands Dechung lingarns Sturm hallen? Das Wort von der„Revanche für 1954“ in den Hintergrund stellen/ Nur noch zwei„Berner“ sind dabei Je näher die Tage der Fubballweltmeister- schakt 1958 rücken, desto größere Bedeutung wir man zwangsläufig jedem Länderspiel peimessen— nicht nur in Deutschland. Bun- destrainer Sepp Herbenger hat eine ideale Besetzung bisher ebenso wie seine Kollegen in anderen Ländern noch nicht gefunden. Auch Englands Team-Mamager Walter Win- terbottom, der ungarische Verbandskapitan Lajos Baroti und der UdssR-Staatstrainer Gawril Katschalin tasten sich noch an die endgültige Lösung heran, wobei man viel- leicht sagen kann, daß England und die UdssR ihrem Ziel schon am nächsten gekom- men sind. 5 Im Niedersachsen-Stadion von Hannover Ist Ungarns Nationalelf Deutschlands zweiter Länderspielgegner in dieser Saison, nachdem die erste internationale Begegnung in Ham- burg 1:0 gegen Schweden einen vielverspre- chenden Start, dann aber ein Absinken der deutschen Elf in die Mittelmäßigkeit brachte. Harmover sieht das 21. Treffen zwischen Deutschland und Ungarn. Die bisherige Bilanz ist kür Deutschland negativ: sie verzeich- net sechs Siege, sechs Unentschieden und acht Niederlagen bei einem Gesamt-Torver- hälmmis von 46:53. Uebrigens gewann Ungarn nur ein Spiel auf deutschem Boden, 1911 in CSR-Niederlage im Eishockey Die in England gastierende tschechoslowa- kische Eishockey-Auswahlmannschaft wurde am Dienstagabend in Brighton von den Figers“, einer aus englischen und kanadi- schen Berufsspielern bestehenden Mann- schaft, mit 7:5(2:2, 3:2, 2:1) Toren geschla- gen. 5 „Come-back“-Versuch Stretz war mehr als fragwürdig Im Rahmen eines Catcher-Turniers hat der ehemalige deutsche Mittelgewichts- und Halbschwergéwichtsmeister der Berufsboxer, Hans Stretz, in Stuttgart einen sogenannten Come-back-Kampf bestritten. Stretz boxte gegen den Neger Jimmy Brown und gewann in der vierten Runde durch einen K.o. Stretz wollte mit diesem Kampf beweisen, daß er als Boxer noch nicht abgeschrieben sei, und daß ihm der Bund Deutscher Berufsboxer zu Unrecht die Lizenz verweigere. Stretz wie Brown gaben sich Mühe, einen echten Kampf zu leisten. Beiden fehlten jedoch die not- wendigen Voraussetzungen dazu. „Goldene 7“ überragend Halbzeit bei den Keglern Die Asphaltliga hat mit dem Zusammen- treflen der Tabellenersten„Goldene 7“ und „Südkabel“ programmgemäß die Vorrunde beendet. Sie brachte einen unaufhaltsamen Siegeszug von„Goldene 7“, das bereits jetzt einen Vorsprung von sechs Punkten vor einem dicht gedrängten Verfolgerfeld auf- weist. Zwar kamen auch die übrigen Mann- schaften auf ausgezeichnete Resultate von über 1540 Holz, aber in der Beständigkeit und Ausgeglichenheit der Leistungen konnte es niemand mit dem Spitzenreiter aufneh- men.„Um e Hoor“,„südkabel“ und„Rhein- Neckar“ liegen jetzt punktgleich auf Platz 2 zu denen sich als weitere Anwärter auf den 2. Tabellenplatz Titelverteidiger„Kurpfalz“ gesellt, das zwei Punkte zurück folgt. Am Tabellenende ist die Lage besonders bedrohlich für„Deutsche Eiche“, das bisher nur ein Spiel gewann.„Siegfried“ wird sich erbittert gegen den drohenden Abstieg zur Wehr setzen, so daß„Union“ und die KG1910 noch nicht gesichert sind. Ob dabei auch „Grün-Weiß“ in den Abstiegsstrudel gezo- gen wird, hängt von den nächsten Spielen ab. H- München mit 4:1. Auf der anderen Seite gab es aber àuch nur einen deutschen Sieg in Budapest: 5:3 am 3. Mai 1942 nach einem 1:3-Pausenrückstand. Ob man die deutsche oder die ungarische Mannschaft nimmt: Vom Aufgebot des gro- Ben Berner Endspieltages im Sommer 1954 sind nur wenige Spieler geblieben: Horst Eckel und Hans Schäfer bei Deutschland, Gyula Grosics und Jozsef Bozsik bei Ungarn. Dazu kommen zwei herausragende Persön- lichkeiten der Schweizer Weltmeisterschafts- wochen als Ersatzspieler: Fritz Walter und- Nandor Hidegkuti. Es ist bei dieser Sachlage vernünftig, das Wort von der„Revanche für 1954“ in den Hintergrund zu stellen. Es hätte seine Be- rechtigung gehabt, wenn in der Saison 1954/55 ein Treffen mit nahezu gleichen Mannschaften zustande gekommen wäre. Die Bedeutung des Treffens von Hanno- Ver liegt darin, daß es im Hinblick auf die kommende Welt meisterschaft weiteren Auf- schluß über das Kräfteverhältnis auf der im ternationalen Ebene geben wird. Ungarn stellt eine Mannschaft, deren Altersdurchschnitt bei 26 Jahren liegt, mit Grosics Matrai Sarosi Boꝛzsik Sipos Berendi Sandor Csordas Machos Gilicz Lenkei In Ungarn spricht mam davon, daß es sich — von der Läuferreihe abgesehen— um die schnellsten Klassespieler des Landes handelt. Die Schnelligkeit kann sich auf einem Boden eus wirken, der seine Tücken haben wird. Auch die eifrigsten Bemühungen des Platz- arbeiterstabes werden nicht alle Folgen be- seitigen können, die sich aus den Witterungs- verhältnissen der letzten Zeit ergeben. Die Schneeschicht war in der letzten Woche 22 em dick, der Grund darunter vereist. Bundestrainer Herberger hatte es in den letzten vierzehn Tagen nicht leicht. Horst Eckel wurde verletzt, erholte sich aber sehr schnell. Karl Mai hat es nicht geschafft und fiel schon aus, als er am letzten Sonntag nicht für seinen Verein spielen konnte. Wolf- gang Peters verletzte sich in Köln. Berni Klodt erlitt einen Muskelfaser-Riß. Nach all diesen Hiobsbotschaften wurde die Mann- schaft eine Woche vor dem Spiel in folgender Besetzung benannt: Herkenrath Erhardt Juskowiak Eckel Wewers Szymaniak Cieslarczik A. Schmidt Kelbassa Schäfer [Vollmar Die Abwehr ist— auf dem Papier— nicht stärker zu besetzen, denn die Suche nach dem geeigneten Mittelläufer lief geradezu im Kreise und kam schließlich wieder bei Heinz Wewers aus, für den seine Erfahrung und Härte sprechen. Man darf gespannt sein, wie diese Deckung mit dem ungarischen Wirbel- sturm fertig wird. Zweifellos hätte Peters oder— nach der Verletzung des Dortmunders— Klodt Rechtsaußen gespielt. Dann wäre Cieslarezik am linken Flügel zum Zuge gekommen. Er und Vollmar sind die Jüngsten, und es bleibt abzuwarten, was sie auf einem Boden, der mmnen liegen müßte, herausholen. Schließlich Waren 1954 die deutschen Flügel Rahn und Schäfer ausschlaggebend für den Erfolg von Bern. Schiedsrichter ist Martens(Holland), der durch die Boden verhältnisse eine schwere Aufgabe haben könnte, wenn er den Lauf der Aktionen nicht stören will. Der Ausgang? Ein Unentschieden nach gutem Spiel wäre gegen Ungarn immer ein beachtliches Ergebnis. Warum aber sollte nicht einmal das kommen, was sich in Ham- burg andeutete, ohne Wirklichkeit zu wer- den: Eine starke deutsche Leistung? Am Tage vor dem Länderspiel steigt in Braunschweig eine aufschlußgreiche Begeg- mung. Unter Flutlicht spielen die deutschen Junioren gegen Ungarns Nachwuchs. Die Altersgrenze liegt bei 23 Jahren. Fünf Spiele seit 1955 brachten gute Ergebnisse der deut- schen Junioren: 3:3 gegen Jugoslawien, 6:3 gegen die Schweiz, 3:2 und 4:2 gegen Belgien, 1:1 gegen die CSR. Ungarn hat seit jeher einen ausgezeich- neten Nachwuchs. Für die deutsche Elf wird Viel davon abhängen, ob die Läuferreihe mit Sturm, Otto Laszig, Mühlenbock(in Reserve steht Graetsch) stark genug ist, Ungarns Angriffsspiel im Mittelfeld zu bremsen und dabei dem eigenen Angriff durch gute Pässe einen Rückhalt zu geben. Ausfälle bei der Nationalmannschaft wir- ken sich auf die B- Vertretung aus. So fehlt Helmuth Schön für das Budapester B-Spiel Linksaußen Vollmar. Dameben gibt es Ver- teidigersorgen, denn nach Karl Schmidt sag- ten auch Retter und Jupp Posipal wegen Verletzungen ab. Torwart Sawitzki lieferte Ende Mai 1956 im Budapest ein großes Spiel, als die Südaus- wahl gegen Zentralungarn 1:2 verlor. Wenn er diese Leistung wiederholen kann, wäre es ein guter Halt für die deutsche Vertretung, deren Sturm mit Kraus, Krehß, Biesinger, Pfeiffer und Auernhammer(oder Nazarenus) auf dem Papier sehr stark besetzt ist. Auf der anderen Seite hat auch Ungarn mehrere Spieler dabei, die schon mehrfach in der A- Mannschaft standen, u. a. so bekannte Stür- mer wie Budai, Tichy und Fenyvesi. Hidegkuti übertraf Gilicz: Ungarns leteſe probe mit 70- Sieg Besetzung der Position des Halblinken noch nicht endgültig entschieden Am Tage vor dem Abflug nach Hannover gewann Ungarns Fußballnationalmannschaft in Budapest ihr letztes Probespiel gegen die drittklassige Elf von Ikarus mit 7:0(6:0). In der zweiten Hälfte beschränkte sich die Na- tionalelf dabei vor 2000 Zuschauern auf ein schönes Feldspiel, während sie sich keine sonderliche Mühe gab, weitere Tore zu er- zielen. Von der für Hannover vorgesehenen Besetzung wurde der 32jährige Kapitän Boz- sik nicht eingesetzt. Nach dem Wechsel sprang der 35jährige Nandor Hidegkutti, der für Hannover nur als Ersatzmann genannt wurde, als Halblinker ein. Es war unverkennbar, daß der alte Kämpe den jungen Gilicz in seiner Leistung erheblich übertraf und Links- außen Lenkei weit besser einsetzte. Ver- bandskapitän Lajos Baroti erklärte in die- sem Zusammenhang:„Die Besetzung der Po- sition des Halblinken ist noch nicht endgültig entschieden! Ich werde meine Wahl an Ort und Stelle von den Boden verhältnissen im Niedersachsenstadion abhängig machen.“ Nach diesen Worten hat Hidegkuti als der langsamere, aber weitaus erfahrenere Mann offenbar durchaus noch eine gute Chance, in Hannover dabei zu sein. Waren die Vergleichsspiele„für die Katz“? Hroſße Schuierigkeiten fut gesamideuisches Jeam Wer weiß, ob eine gesamtdeutsche Mann- schaft zur Weltmeisterschaft im Hallenhand- ball überhaupt zustande kommt. Der Gegen- satz der Ansichten über die Auswahlmethode trat bei der Berliner Besprechung zwischen den beiden Verbänden schroff zutage. Da die Sektion Handball der Sowjetzone auch enen Kompromißvorschlag des Deutschen Handball-Bundes ablehnte, scheint sich ein wahrer Berg von Schwierigkeiten aufzutür- men. Ein Scheitern der Bemühungen um eine gesamtdeutsche Mannschaft aber wäre um so bedauerlicher, als man aus den sport- lichen Leistungen der beiden ersten West/ Ost-Probespiele durchaus ein positives Fazit niehen kann: Die gesamtdeutsche Mann- schaft hätte bei der Weltmeisterschaft 1958 mre Chance! Noch bleibt manches zu ver- bessern, aber schließlich ist der Dezember ja auch noch nicht die Zeit der Hochform im Hallenhandball. Die Hallensaison ist noch jung, vor allem für die Spieler des Deut- schen Handball-Bundes, deren Vorbereitung auf die beiden Treffen in Berlin längst nicht S0 konzentriert war wie bei der Sektion Handball. Wie oft hatten der DHR oder die Sektion Handball früher beträchtliche Sorgen um Hallentorhüter. Davon sprach in Berlin nie- mand mehr. Jürgen Hinrichs(TV Hassee- Winterbek), der wegen eines Examens wochenlang kaum trainiert hatte, und der während der letzten Saison durch eine lang- wierige Knieverletzung behinderte Hans Beier Empor Rostock) zählten in der Seelen- pinderhalle zu den stärksten Spielern. Dennoch gaben die verantwortlichen Trainer Werner Vick DHB) und Heinz Seiler(Sek- 1. Amateurliga bringt Schlagerspiel im Waldweg- Stadion: 571 fleckarau ewariej den Jabellentüre- Phönix Mannheim hat gegen SG Kirchheim am Sonntagvormittag Platzvorteil Nordbadens erste Fußball-Amateurliga erlebt auch am zweiten Rückspielsonntag ein Schlagerspiel mit dem Zusammentreffen des neuen Tabellenführers FV Hockenheim und des VfI. Neckarau. Genau wie im Vor- spiel erscheint auch diesmal ein Remis nicht ausgeschlossen. Vor einer weiteren harten Probe steht der KFV im Heimspiel gegen den Lokalrivalen Daxlanden, der dem Alt- meister nicht sonderlich liegt. Immerhin sollte dem KF in der derzeitigen Kondi- tion die Revanche für die unerwartete klare Vorspielniederlage möglich sein. Sehr schwer wird es auch Feudenheim bei dem in Schwung gekommenen Aufstiegsmeister Sandhausen haben. Ein Erfolg der Gast- geber würde durchaus keine Sensation be- deuten. Die beiden am Tabellenende hän- genden Mannschaften, DSC Heidelberg und Phönix Mannheim, haben zwar Platzvorteil, doch mit Forchheim bzw. Kirchheim Gegner, 1 die selbst sehr ehrgeizig um die Punkte kämpfen werden. Vor allem haben die aus- Wärts besonders erfolgreichen Forchheimer in der Universitätsstadt noch nicht verloren. Hart dürfte auch der ASV Durlach um die Punkte gegen seinen Gast aus Birkenfeld ringen. Bei einem weiteren Spielverlust scheiden die Birkenfelder aus dem Kreis der Meisterschaftskandidaten aus. In Heimspie- len müßten sich Leimen gegen Schwetzingen und Weinheim gegen Pforzheim durchsetzen. Es spielen: Samstag: SV Sandhausen gegen ASV Feudenheim; Karlsruher FV gegen FV Daxlanden; VfL Neckarau gegen FV Hockenheim; ASV Durlach— SV Bir- kenfeld.— Sonntag: bsc Heidelberg gegen Spfr. Forchheim; Phönix Mannheim gegen Sd Kirchheim(11 Uhr); VfB Leimen gegen SV Schwetzingen; FV Weinheim gegen VfR Pforzheim. Positives Fazit der Berliner Begegnungen: Gemeinsame Mannschaft hätte bei der Hallenhandball- WM gute Chance tion) am Sonntag im Sportpalast mit Fredy Pankonin(Sc Rehberge) und Adolf Astrath Dynamo Berlin) zwei anderen Torhütern eine Chance, mit dem Erfolg, daß beide ebenfalls zu Stützen ihrer Mannschaften und zu Lieblingen der Zuschauer wurden. An Deckungsspielern mit Gardemaß und gefährlichem Torschuß fehlt es ebenfalls nicht. Der Hamburger Philosophie-Student Adolf Giele ist in seinem Anspiel noch variierter geworden. Als sich Giele am Sonntag stärker auf Ballsicherung einstellte, als er nicht mehr zu oft riskante Pässe wagte, da war der Hamburger Klassever- teidiger die dominierende Erscheinung im Sportpalast. Otto Maychrzak fehlte beim 11:9-Sieg des DHB zum idealen Verbinder nur größere Variation und mehr Ueber- legung beim Torschuß, obwohl er mit acht Treffern erfolgreichster Schütze beider Spiele War. Die große Stärke von Maychrzak war eine kaum zu übertreffende Stopperleistung. Der Leipziger Kinderarzt Niescher, der zu- viel täuschte und zu wenig warf, und der zur Zeit körperlich und nervlich etwas über- korderte Matz sind die beiden Deckungs- Asse der Sektion. Stärker kann die Abwehr kaum besetzt werden, ganz gleich, welche drei Spieler man aus diesem Kreise einsetzt. Selbstverständlich beherrschten alle ein- gesetzten Stürmer verschiedene Variationen von Sprung- und Fallwurf. Aber es fehlte ihnen doch fast ausnahmslos die Geschmei- digkeit, die in Schweden und Dänemark 80 manchen Klassestürmer auszeichnet. Skandi- navische Schiedsrichter hätten z. B. dem Ost- berliner Haberhauffe oder dem Bremer Schwenker manches unsaubere Hineindrän- gen in die gegnerische Deckung abgepfiffen. Geschmeidigkeit bringen der Leipziger Tiedemann und die Berliner Hoffnung Kunze mit. Es fragt sich nur, ob nicht Kunze von Abwehrriesen einfach erdrückt wird. Immer- hin gibt es gerade in der Stürmerfrage noch einen Trost: So bewährte Leute wie Käsler (BSV 92) und Kretzschmar(Lok. Leipzig) konnten diesmal nicht eingesetzt werden. „ Ferner: Demenstrũmpfe, Tücher, Schels, Hendschuhe, Pullover, Westen und Unterwssche in reichhaltiger Auswahl. IN A I Q ebe — Ss Helles, Ec dd get Aalige, Damenmöntel aus feiner weicher Wolle, elegante und sportliche Formen, als Hänger oder tailliert. Schlicht einfarbig, dezent oder sporilich· fesch gemustert. 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Dieser großformatige, umfangreiche Bildband will keineswegs, wie sein Titel vermuten lassen könnte,„das im Südweststaat aufgegangene politische Land Baden rekonstruſeren“. Er ver- sucht vielmehr— in Ergänzung des schon er- schienenen Bandes„Schönes Schwabenland“ in einem zweiten Teil die„Bildrepräsentation des neuen Bundeslandes Baden- Württemberg ab- zuschließen. Eine große Zahl schöner und schön- ster Aufnahmen bekannter Fotografen wurden hierfür mit Geschmack und Ueberlegung aus- gewählt. Sie spiegeln die Vielfältigkeit der Landschaft ebenso wie der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Industrie, des kulturellen Schaffens der Gegenwart und führen hin zu den Baudenkmälern der Vergangenheit. Zu jedem Bild gibt ein in Deutsch, Englisch und Französisch gefaßter Text knappe Erläuterun- gen, die an manchen Stellen allerdings allzu Werbemäßig geraten sind. Loni Skulimas Nach- Wort„Unter dem badischen Himmel!“ ist ein sprachlich wohlgeformter Reisebegleiter durch das Badnerland, der zusammen mit den Bil- dern die Einheimischen zum Reisen und Wan- dern, aber auch zum Verweilen in dem ein- stigen„Musterländle“ verlocken wird. be. Expedition mit Gluck Expedition Vitold de Golish:„Vom Nil zum Ganges“, Fünf Freunde entdecken den Orient (F. A. Brocdchaus Verlag, Wiesbaden). Ein sehr altes Auto aus der Vorkriegszeit, vier franzö- sische Studenten der Architektur von der Aka- demie der Schönen Künste, Francois Hébert- Stevens, Pierre Rambach, Raoul Jahan, Vitold de Golish, und ein englischer Ingenieur, Roman de Golish— das sind die fünf Teilnehmer einer reichlich leichtsinnigen und kühnen Expedition, die von Paris ausging und ihr Ziel Indien wahrhaftig auch erreichte. Zur Nachahmung sei dieses Unternehmen nicht empfohlen, denn so viel Glück heißt fast, mehr Glück als Verstand haben. Daß dieser dennoch nicht fehlte, sei aus- drücklich festgestellt! Die Kapitel des Buches, die von dieser übermütigen und gefahrvollen Reise berichten, stammen hauptsächlich aus den Federn von Jahan, Rambach und Hébert- Stevens, während die meisten Fotos, 35 ganz- seitige Kunstdrucktafeln, Vitold de Golish schoß. Tunis, Kairo, Beirut und Bagdad sind die ersten Stationen der Reise, auf der der Wagen oft genug streikt, auf der man Räubern in die Hände fällt und auf der das Geld oft genug ausgeht, so daß die Freunde gezwungen sind, Arbeit zu suchen. Weiter geht es durch Asien, wo sich die Expedition trennt. Einer der fünf Freunde heiratet in Beirut, einer kehrt nach Frankreich zurück und nur drei erreichen Indien. Und hier wird aus dem Studentenaben- teuer ernst, denn was Pierre Rambach und Vitold de Golish in abgelegenen Bezirken bei primitiven Stämmen erleben und was sie an alten Tempelbauten entdecken, ist einzigartig und bisher von keinem europäischen Auge ge- sehen worden. Das Buch enthält farbige und fesselnde Berichte, deren Lektüre außerordent- lich reizvoll ist. th. Eine neue Nansen- Biographie Liv Nansen-Hoyer:„Mein Vater Fridtjof Nansen“, Forscher und Menschenfreund(Verlag F. A. Brockhaus, Wiesbaden). Fridtjof. Nansen, en großer Name, der einmal mit dem kühnen Unternehmen der Fram-Expedition verbunden ist, deren literarischen Niederschlag„Durch Nacht und Eis“ man nach dem Urteil von Frank Thieß zu den klassischen, unvergängligen und gerade um ihrer Schlichtheit willen hinreißen- den Schilderungen menschlichen Heldentums zählen muß. Daneben, aber auf gleicher Höhe, steht jener andere Nansen, dessen Namen Mil- lionen in Dankbarkeit nennen, die sich seines Wirkens nach dem ersten Weltkrieg erinnern, als er sich mit allen Kräften darum bemühte, eine aus den Fugen geratene Welt wieder zu ordnen, und zahllose gefangene und heimatlos gewordene Menschen der Verzweiflung, dem Elend und dem Tode entriß. Ein Persönlichkeit von großem Format und vitaler Kraft— For- scher, Polarfahrer, Grönlandreisender, Ent- decker, Wissenschaftler, Politiker, Gesandter seines Landes bei den Regierungen der Groß- staaten— aber immer ein Mensch und vor allem ein Mensch, dem man am nächsten kommt, wenn man sich ihm vom Menschlichen her nähert. Damals, als Nansen den kühnen und verblüffenden Gedanken faßte und in die Tat umsetzte, sich auf einem dem FEisdruck widerstehenden Schiff von der Drift zum Pol Notizen öber Böcher oder wenigstens in seine Nähe tragen zu lassen, ein Abenteuer, das drei Jahre dauern sollte, ließ er daheim eme junge Frau und sein drei- jähriges Töchterchen Liv zurück. Sie ist es, Liv Nansen-Hoyer, die mit ihrem Lebensbild des Vaters die zahlreichen Nansen-Biographien aufs glücklichste ergänzt, weil sie aus der intimen Kenntnis mehr zeigen kann, als jene Züge, die schon andere vor ihr gezeich- net haben. Das Porträt eines Mannes, der eine problematische Natur war, für seine Umgebung und sich selbst nicht immer bequem, aber als Kämpfer für das, was er für recht und gut hielt, und als menschliches Vorbild für den Ge- danken wahrer Humanitas von überzeitlicher Bedeutung. Das Buch ist von einer Tochter ge- schrieben, die ihren Vater mit warmem Herzen, aber ohne Sentimentalität sieht, und die zu- dem eine ausgezeichnete Schriftstellerin ist. th. Appell an die Menschlichkeit Romain Gary:„Die Wurzeln des Himmels“ (R. Piper-Verlag, München.)„Es lohnte nicht, das eine oder das andere gesondert zu vertei- digen, die Menschen oder die Hunde, man mußte dem Problem auf den Grund gehen und die Natur selbst schützen.“ Dieses Zitat ist der Schlüssel zu einem„Elefanten-Buch“, in dem die Elefanten Vorwand und Sinnbild zugleich sind. Denn dieser Roman, der 1956 den„Prix Goncourt“ erhielt, ist viel mehr als die Schilderung vom Kampf eines verbohrten Narren um die Erhaltung der afrikanischen Elefanten: Er ist nicht mehr und nicht weniger als der Roman der vielzitierten und vielmißg- brauchten Menschlichkeit, die über die Vorstufe positiver Menschenverachtung zu Achtung, Würde, Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit— den Wurzeln des Himmels— führt. Ein Mann schlägt sich mutterseelenallein auf die Seite der von Weißen und Schwarzen dezimierten Elefantenherden Zentralafrikas. Nachdem alle Manifeste, Proklamationen und Appelle an das Gewissen der Welt, die Behörden und die Vereinten Nationen fehlgeschlagen sind, greift er zur Gewalt und verteidigt mit der Waffe das Leben seiner dickhäutigen Freunde gegen Jäger, Tierfänger, Elfenbeinhändler, Touristen und Terroristen. Aber die Menschen mißver- stehen ihn und unterschieben ihm typisch Menschliches, als sie im Kampf dieses reinen Toren politische Vorwände für eine neue afri- kanische Unabhängigkeitsbewegung sehen. Das ist der àußere Inhalt dieses aufrüttelnden Buches, das ein verbitterter Idealist über einen verbitterten Idealisten schrieb. Das innere Thema aber ist weit mächtiger und faszinie- render, so großbartig auch die afrikanische Natur und das vom Zivilisationshunger ge- peitschte Erwachen des Schwarzen Erdteils geschildert sein mögen: In die Trompetenstöße der gequälten. Kreatur schmettern die Fan- faren eines— man verzeihe das Wort— „echten Anliegens“, das erschütternd klar dar- gestellt ist und dem es einzig und allein um die mannigfach bedrohte Ordnung des Daseins und um den Kampf um Freiheit und Selbst- bestimmung geht, deren Rettung mit dem Schutz der Natur zu beginnen hat. Solche Ziele schließen auch die Elefanten ein, die sich Garys Romanheld Morel in den humani- tären Dickschädel gesetzt hat und dafür von seinen Artgenossen gründlich verkannt wird. Sie können es nicht fassen, daß hier einer ohne ehrgeizige Pläne, ohne Machtstreben und ohne Aussicht auf Vorteile etwas tut— und deshalb ist dieses Buch so menschlich und so unmenschlich in einem Atemzug. Ohne Rück- sicht auf Abgrenzung von Schauplätzen, Er- zähl-Zeiten und Personen, ohne Uebersicht- lichkeit, Gliederung oder Absätze, scheinbar in kühler, intellektueller Distanz vom fabel- haften Geschehen und doch wieder in der schreienden Leuchtschrift des besessenen, an das Gute glaubenden Fanatikers— so ist der eigenwillige Stil dieses Buches, der durch eine Unzahl unnötiger Personen noch unnötig kom- pliziert wird. Aber im Kampf des Narren um die aussterbenden Elefanten symbolisieren sich die ganze Not und die ganzen Probleme die- ser Welt: Wasserstoffbomben, Kriegsgefahr, Zwangsarbeitslager, Sensationsgier, Verfla- chung und kultiviertes Vertiert-Sein. Deshalb ist dieser Elefanten-Roman aus Aequatorial- Afrika nicht nur literarisch, sondern in erster Linie generalthematisch ein alarmierender Weckruf voll ernster Besorgnis, ein mitreißen- der Appell an den Menschen und an den Be- griff, der sich von ihm herleitet: Die Mensch- lichkeit. Man möchte hoffen, daß es kein uto- pischer Roman bleibt. hwWb Auf den Trümmern der Jahrtausende Gisela Bonn:„Neue Welt am Nil“, Tagebuch blätter einer Reise nach Aegypten und dem Sudan(F. A. Brockhaus Verlag, Wiesbaden). Gisela Bonn lernte schon vor dem zweiten Weltkrieg als Berichterstatterin großer deut- scher Zeitungen ein Stück von der Welt ken- nen und lebte als Korrespondentin des Scherl- verlages drei Jahre lang in Marokko. Seit 1953 bereiste sie alljährilch den Vorderen Orient, Indien, Pakistan und Ceylon. Literarischer Niederschlag dieser letzten Reisen sind ihre Bücher„Neue Welt am Atlas“ und der vor- liegende Band„Neue Welt am Nil“, Tagebuch- blätter einer Reise nach Aegypten und in den Sudan. 93 zum Teil vierfarbige Drucke illu- strieren den interessanten Text, der durch die jüngsten Ereignisse am Suezkanal und durch die Planung des Assuandammes eine ge- radezu brennende Aktualität besitzt. Natürlich geht die Verfasserin an den Schätzen der alten Pharaonenkultur nicht achtlos vorüber, aber ihr eigentliches Anliegen ist doch das moderne Aegypten Gamal Abdel Nassers, jene Men- schen, die heute auf den Trümmern der Jahr- tausende leben; und mit dem Blick in die Hütten der Fellachen, in den Betrieb der Uni- versitäten, in die Büros der neuen Machthaber und das unterirdische Wirken der Moslem- bruderschaft wird der Leser unversehens mit den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen eines Landes vertraut, das heute in der Weltpolitik eine sehr große und entschei- dende Rolle spielt. th. Lustige Technik „Humor in der Technik“(Vulkan-Verlag Dr. W. Classen, Essen). Daß die nüchterne Tech- nik auch ihre Schmunzelwinkel und ihre schallend-heiteren Seiten hat, beweist dieses ergötzliche Buch, das jetzt als dritter Band der Reihe„Humor in der Technik“ vorliegt und von 1753 bis ins Jahr 3000 nach Christus reicht, wenn nackte Menschen mit Steinkeulen im„vor geschichtlichen Museum“ versonnen einen Atombombensplitter aus dem 20. Jahr- hundert betrachten. Karikaturisten wie Low, Högfeld und Wolfgang Liesegang haben die Illustrationen geliefert, zu denen Erich Käst- ner, Sigismund von Radecki, Roda Roda, Kurt Kusenberg, Kurt Tucholsky, Peter Bamm, Christian Morgenstern und Thaddäus Troll Beiträge, Gedichte und Anekdoten zur Ver- fügung stellten. Walter Haas baute die reiche und vielgestaltige Sammlung zusammen, die durch die Treffsicherheit ihrer Texte und Bil- der auch den Laien anspricht und unser vom Moloch Technik beherrschtes und bedrohtes Leben zwar oft bissig, aber meist versöhn- lich in das Licht einer liebenswürdig- Kritischen Betrachtung stellt. hwW Orientierung in der Weltgeschichte H. Rößler und G. A. Rein:„Berichte zur Weltgeschichte“(R. Oldenbourg-Verlag, Mün- chen.) In ihrer Spannweite sind die uns vor- liegenden vier Bändchen aus einer Reihe von bisher sechs angekündigten Nummern, denen weitere folgen sollen, ebenso weltumfassend wie kühn. Abwechselnd scheinen die Heraus- geber je einer Wendemarke der Gegenwart eine solche der Vergangenheit folgen zu las- sen. Auf„Chinas kulturelle Revolution“ folgt „Cortes in Mexiko“, auf„Napoleons Griff nach der Karlskrone“ ein Band„Israel— die Wie- dergeburt eines Staates“.„Canossa“ und„Lenin“ sind geplant. Beginnen wir mit Israel. Einer der begab- testen Autoren des modernen Israels, ein Schriftsteller, der den Lesern des„Mannhei- mer Morgen“ bereits ein Begriff ist und in der gleichen Weise über die Kenntnis der abend- ländischen wie der morgenländischen Kultur verfügt, verfaßte einen Kurzabriß über die Historie der kometenhaften Wiederkunft des Staates Israel: M. V. Bensgavriél. In Jerusa- lem geboren und ganz in Israel beheimatet, kennen wir ihn doch bereits als einen ebenso charmanten wie ausgezeichneten Stilisten der deutschen Sprache, der mit diesem Israel-Buch wieder einmal mehr beweist, daß er nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Wissen- schaftler deutschen Autoren würdig an die Seite treten kann. Das Werkchen schildert in zehn Kapiteln Willen und Werdegang dieser modernsten Staatsgründung unserer Zeit, die geschichtliche und persönliche Voraussetzung dieser Staatswerdung wie das ganze Puzzle- Spiel der internationalen Mächte. Dabei ist das Beachtliche dieser Darstellung, daß sie nicht von einem unversöhnlichen Nationalisten und Hasardisten ausgeht, sondern von einem Mann, dem die menschliche Toleranz ebenso am Her- zen liegt wie der Ausgleich der beiden israeli- schen und arabischen Brudervölker, deren augenblickliche Feindschaft weniger eine zwin- gende Notwendigkeit als ein fatales Aergernis ist, dessen Hintergründe weder in der Nation noch in der Religion sondern vielmehr in der Disharmonie unserer ganzen Gegenwartskon- stellation gesucht werden muß. Mit„Napoleons Griff nach der Karlskrone“ betritt der Herausgeber Professor H. Rößler selbst einen Boden, der scheinbar völlig be- ziehungslos zu der vorher geschilderten Mate- rie, aber gewissermaßen als der nächstliegende Grund unter der von der geschichtlichen Ge- genwart umgepflügten Kulturlandschaft an- gesehen werden muß und der unversehens immer wieder einmal zu Tage tritt. Wir sagen „Europa“ und denken meist nicht daran, daß es ein großes Erbe ist, das wir da umtreiben. Mit der vorliegenden Arbeit, die der Verfasser mit dem Untertitel„Das Ende des alten Rei- ches 1806“ versehen hat, läßt Hellmuth Rößler, der heute den Lehrstuhl für Neuere Geschichte in Darmstadt inne hat, und der uns seit sei- ner Prinz-Eugen-Biographie von 1934 kein Unbekannter mehr ist, gewissermaßen eine Sternstunde Europas aufleuchten, die leider nur meteoritenhaften Glanz verbreitete, ein Jahrhundert lang völlig von der Gegenent- wicklung überschattet wurde und erst neuer- dings wieder als Sicht in unser historisches Bewußtsein tritt. Wie sich um das Jahr 1806 These und Antithese begegneten, wie Talley- rand und Stadion das diplomatische Florett kreuzten und wie sich in dem ganzen Spiel ein Jahrtausend abendländischer Geschichte entfaltete, das ist für uns Gegenwärtige eben- so interessant wie beziehungsreich und macht uns vieles von dem erst offenbar, was uns zwar im Augenblick erregt, im Grunde aber tief aus dem Ungewußtsein der Historie herauf- keimt. Völlig anderen Boden betreten wir mit H. D. Disselhoffs„‚Cortes in Mexiko“. Der be- kannte Wissenschaftler und Forscher, heute Direktor des Völkerkundemuseums in Berlin, versucht in dieser Darstellung in einfacher und volkstümlicher Weise, den unbegreiflichen Triumph von nur fünfhundert spanischen Er- oberern über das Millionenvolk des großen Kaisers Montezuma von Mexiko lebendig wer- den zu lassen. Er verwendet dabei in reichem Maße die etwas naiven Aufzeichnungen der unmittelbaren Augenzeugen des Abenteuers. Ohne selbst kulturgeschichtlichen Betrachtun- gen nachzuhängen, endet er das Werkchen mit der von Spengler und Toynbee aufgeworfenen Schicksalsfrage der mexikanischen Kultur, die auch gleichzeitig wie eine Frage an unsere eigene europäische Hochkultur gestellt wird. Wird auch unserer Welt ein Haufen wesens- fremder Konquistadoren auf schnaubenden Sonnenhirschen eines Tages den Todesstoß versetzen? Die Frage stellen, heißt zugleich Umschau halten, woher uns Gefahr kommen könnte. Mit Wolfgang Frankes„Chinas kulturelle Revo- lution“ sind wir wieder mitten in unserer eigenen Zeit und ihren Wandlungen. Mit die- ser Arbeit hat sich der Hamburger Ordinarius für Sprache und Kultur Chinas die Aufgabe gestellt,„die Bewegung des vierten Mai 1919“, die bei uns im Westen kaum ein Begriff ist, darzustellen und zu analysieren. Diese Be- wegung bringt in dem hundertjährigen Ablauf der chinesischen Revolution die eigentliche entscheidende Wendung von der Reform- bewegung zur grundsätzlichen politischen, so- zialen und kulturellen Hrneuerung dieses größ- ten Volkes der Weltgeschichte. Die Darstellung ist im wesentlichen ein erweitertes Kapitel des vom gleichen Autor verfaßten Werkes„Das Jahrhundert der chinesischen Revolution“, das in aller Ausführlichkeit den personellen und geistigen Gehalt des epochalsten Vorgangs un- serer Zeit untersucht. Wir vermögen noch nicht abzuschätzen, ob der Versuch des Oldenbourg-Verlags in Mün- chen, den verschiedenen populären Taschen- büchern auf literarischem Gebiet nun eine Taschenbuchreihe wissenschaftlich- historischen Charakters an die Seite zu stellen, ein voller Erfolg beschieden sein wird. Man möchte es nur wünschen, zumal mit den vorliegenden Vier ersten„Janus-Büchern“ immerhin der Be- weis erbracht ist, daß der Verlag sowohl nach der Wahl der Gegenstände wie der Verfasser Mut und Geschick beweist und einen wirklich nicht alltäglichen Beitrag zur geistigen Orien- tierung unserer Zeitgenossen zu leisten ge- willlt ist. a0 Donnerstag, 19. Dezember 1987/ Nr 299 —— Unserer age Dösternis Eva Müthel:„Für dich blüht kein 5 B (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Mal aum“, . 1 n. junge Mädchen, Jahrgang 1926, atmet 0 Dag im Zusammenbruch 1945 ein düsterer 5 zu Ende geht. Doch schon kündet sich ner mitteldeutschen Heimat ein ander Das Mädchen versucht sich als Lehrer Journalistin— Reibungen mit dem neuen oli tischen Mechanismus werfen es jedes sener Bahn. Mit dem Beginn eines Stuck in Jena gerät es in den Sog politischen Wider. standes. Es heiratet einen gleichgesinnten Kommilitonen, sie verteilen gemeinsam FI N blätter, berichten nach Westberlin, werden verhaftet. Ein sowjetisches Militärtribunal verurteilt sie wegen Spionage zu 25 Jahren Zuchthaus. 1948 treten Eva und Jochen Müthel den Weg in die Gefangenschaft an. Einen schweren Weg durch Peinigungen und seelische Bedrängnis, durch Hunger, Krankheit, Schmutz und Ungeziefer. Die anläßlich der Berliner Konferenz 1954 veranstaltete Amnestie beendet ihn vorzeitig. In ihrem Roman durchschreitet ihn nun Eva Müthel noch einmal und zwingt uns, ihr verstummt und atemlos zu folgen. Sie schrieb ein Buch, vor dem wir— noch wenn die unentrinnbar uns hindurchtreibende Spannung verflogen ist— weiterhin bewun⸗- dernd verweilen. So gut ist es, so klar und packend gebaut, künstlerisch gerundet, so ein- dringlich, dicht und wahr im sprachlichen Ge- küge. Und obwohl der zeitliche Abstand vom Erlebten noch gering ist, bleibt die Aussage ungetrübt von Haß und bitterem Ueber- schwang und strahlt die Ruhe und Eroßzügige Klugheit aus, die einem Menschen zuwachsen, der durch äußerste Not und letzte seelische Gefährdung unzerbrochen gegangen ist, Ein Dokument aus unserer Tage Düsternis liegt vor und büßt an Gültigkeit nicht dadurch ein, daß es Über das bloß Dokumentarische weit hinausreicht. Schwer addiert sich die Summe des Schrecklichen vor uns. Als die politischen Häftlinge dem deutschen Strafvollzug über⸗ geben werden, murmelt ein sowjetischer Off- zier einer Gefangenen zu:„Ich beneide Sie nicht.“ Schrecklich für uns Deutsche, daß es eine Prophezeiung war. Schrecklich aber und tief aufwühlend für alle Menschen unserer Welt ist so vieles, allzu vieles in diesem Buch, das uns alle ganz nahe angeht. Alle— auch die auf westlicher Freiheit und westlichem Wohlstand so satt und behaglich Schlummern- den. Die sehen plötzlich die Freiheit, das Leben mit seinen blühenden Bäumen und flutendem Sonnenschein— aber mit den Augen eines anderen, mit Augen, die in sechs Kerkerjah- ren ausgehungert sind und nun überall Kost- barkeiten und Unbegreifliches schauen, Wo wir achtlos und gedankenlos vorüberhasten, Er- schütternd und mahnend ist in dem Buch Eva Müthels selbst die Rückkehr der Gefangenen in die Freiheit. Ihr Irrweg durch Aemter und Behörden. Ihr Leiden unter einer törichten, peinigenden FHilfsbereitschaft, die nur ihre tiefinnerliche Verständnislosigkeit mit dem Mäntelchen regsamen Lärms verhüllt. Wir spüren die Blicke der Selbstzufriedenen, denen die Ankunft der grauen, zerquälten Wesen, nun sie einmal aus den Zeitungsspalten ins wirkliche Leben heraustreten, nichts als pein- lich ist. Wir begegnen uns selbst— kein Grund zu Komplimenten— und begegnen allen an- deren Zeitgenossen bis herunter zu jenen zwiegesichtigen Freiheitskämpfern, die so laut in sei- er an. in, als g- und zündend hinterm sicheren Schreibtisch hervorzurufen verstehen: Erhebt euch gegen die Tyrannei, und die es dann, wenn's schief geht nicht gewesen sind. Fragen ind Zweifel brechen auf, die Freiheit sieht plötzlich ganz anders aus, als sie den Idealisten und den Menschen im Zuchthaus vorschwebte, Wie sieht sie denn aus? Wo ist sie überhaupt? Wie kann man sie erlangen, verteidigen? Lohnt es, für sie eimutreten? Hat es sich gelohnt, für das Phantom Freiheit sechs Lebensjahre zu opfern! Der Schluß des Buches, nicht mit Jubelfanfaren ins neue, bessere Leben hineinführend, stellt vielmehr diese brennende Frage— und findet keine Antwort. Seien wir dankbar, daß er dennoch nicht in den Abgrund der Verzweif, lung stürzt. Jenseits von Schlagworten und tönenden Abstrakta steigt aus dem rein Menschlichen ein optimistischer Klang auf, den man aufatmend ins eigene Herz herüper- nehmen kann. Er entspringt dem Bewußtsein, aus dem wohl die Gefangenen, die Gequälten und Opfernden aller Zeiten und Glaubens- bekenntnisse Kraft gewannen und den Mut, die Losung Ja zum Leben bis heute weiter. zugeben— er entspringt dem Bewußtsein: Ein Gutes ehrlich gesucht und gewollt und tapfer vertreten zu haben. Vielleicht— sollte man weiter nie fragen. hesch Sodbrennen Luftmatratzen, Schlafsäcke, Zelt- . 5 Überdächer, Liegebetten, Camping- a Nicht nur die Zunge. möbel, Campinggeschirre 7 5 1 5 ouch der Mogen 20ll il behör und alles erhalten Sie be 8 0 frovon. eee be e uns sogar auf bequeme Teilzahlg. Mo end rück beide olle Fest. 15 UsS-Waren- u. Textillager W. 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Januar 1958 en neu Zligelassenen Lastzüge dürfen nur noch 14 Meter lamg sein und ein Gesamt- gewicht von 24 Tonnen bei einer Antriebs- achse von acht Tonnen haben. Das Bundes- verkehrsministerium stellte am Mittwoch test, daß die Verordnung von 1956, die diese Bestimmung enthält, zu dem vorgesehenen Termin in Kraft tritt. Die in der letzten Zeit zwischen den Verkehrsministern und der In- dustrie geführten Verhandlungen, als Ueber- gangslösung ein Fahrzeug von 18 Meter Länge und 32 Tonnen zu entwickeln, haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Die Industrie und das Straßenverkehrs- erbe haben statt der Acht-Tonnen-Achse eine Zehn-Tonnen-Achse gefordert. Die bis- herigen Abmessungen betragen 20 Meter Länge und 40 Tonnen Gesamtgewicht bei einer Antriebsachse von zehn Tonnen. Die Fahrzeuge dieser Größenordnung, die sich bis zum 1. Januar 1958 im Verkehr befinden, dürten noch bis 1. Juli 1960 gefahren werden. Das Bundesverkehrsministerium prüft zur Zeit, ob Sattelschlepper— sie sollen wegen ihrer größeren Beweglichkeit von der neuen Verordnung besonders gefördert werden— mit der Acht-Tonnen-Achse ein größeres Gewicht als die vorgesehenen 24 Tonnen haben dürfen. Im Verkehrsministerium weist man dar- auf hin, dag auf die Dauer eine größere Länge als 14 Meter für Lastzüge im Interesse eines zügigen Verkehrsflusses auf den Stra- gen nicht zu verantworten sei. Größere Fahrzeuge würden die Straßen verstopfen, da sich in fünf bis sieben Jahren die Zahl der Personenkraftfahrzeuge verdoppelt haben dürfte. Weil man bis dahin weder das Stra- Bennetz verdoppeln noch die Zahl der Per- sonenwagen beschränken könne, seien ge- wisse Einschränkungen bei den Lastzügen erforderlich. Die Strafbestimmungen der Verordnung schen vor, daß Verstöße mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft geahndet werden. Die Exekutive bei einer Bestrafung liegt bei den Ländern und nicht beim Bund. Korruption in Nordrhein-Westfalen Ueber eine Million Bestechungsgelder bei der Vergabe von Bauaufträgen Düsseldorf.(dpa) Eine riesige Korruptions- affäre, in die höhere Ministerialbeamte, An- gestellte von Bauämtern und Baufirmen so- wie wahrscheinlich auch Angehörige der ehe- maligen Besatzungsmächte verwickelt sind, ist in Nordrhein- Westfalen aufgedeckt wor- den. Alle Korruptionsfälle, die aktive und passive Bestechung, Untreue, Unterschlagung und Steuerhinterziehung umfassen, haben sich in den Jahren von 1950 bis 1955 in Nord- rhein-Westfalen, insbesondere im Raum Köln-Aachen, ausschließlich bei der Vergabe von Bauaufträgen für die Besatzungsmächte, darunter auch für den Bau von militärischen Anlagen, abgespielt. Finanzminister Willi Weyer, der diese Vor- gänge nach seinem Amtsantritt 1956 durch besondere Kommissionen untersuchen ließ, gab am Mittwoch bekannt, daß mehrere Be- amte des Finanz ministeriums, darunter zwei leitende Baubeamte des höheren Dienstes, unter schwerem Verdacht ständen. Einer von ihnen sei verhaftet, gegen drei seien staats- anwaltliche Ermittlungsverfahren eröffnet worden. Mehrere Angehörige von Baufirmen wurden unter dem Verdacht der aktiven Be- stechung wegen Verdunkelungsgefahr ver- haftet. Acht Beamte der Kölner Finanzbau- verwaltung seien bisher disziplinarisch be- langt, 54 Angestellte von Bauämtern ent- weder versetzt oder entlassen, und die Ab- rechnungen von 13 Baufirmen untersucht worden. Nach den bisherigen Ermittlungen, die 1956 begannen und noch nicht abgeschlossen sind, rechnet man mit Bestechungsgeldern in Höhe von über einer Million Mark. In Einzel- fällen sollen Baufirmen Bestechungsgelder in Höhe bis zu 200 000 Mark gezahlt haben. Welche Summen bei diesen Korruptions- affären„im Spiele“ waren, geht daraus her- vor, dag in Nordrhein- Westfalen bisher 4,5 Milliarden Mark für Besatzungsbauten ausgegeben wurden. Die Bestechungen erfolgten in Bargeld oder durch„Darlehen“, die nicht zurück- gezahlt zu werden brauchten, oder durch Sachzu wendungen. Es wurden sogar„größere Einfamilienhäuser“ als Bestechungsgeschenk stark verbilligt oder umsonst gebaut und auch Fernsehtruhen oder wertvolle Kunst- gegenstände„verschenkt“, Verschiedene Fir- men sollen sogar Beamten oder Angestellten eine Provision vom Baustoffumsatz gewährt haben. Wie hoch das Land oder der Bund durch die Affäre geschädigt worden sind, steht bisher noch nicht fest. Die ägyptischen Luftstreitkräfte befin- den sich nach einer Meldung der Kairoer Zeitung„Al Akhbar“ im Besitz von Atom- bombern. Der Zeitung zufolge sind die von der Sowjetunion gelieferten Bomber vom Typ„Iljuschin 28“ umgebaut worden, so daß sie jederzeit für den Transport von Atombomben eingesetzt werden können. ihlieder der l Von nest. OMiliig. E abhangige Gebiet U Maimitglieder Maden Hina * 5 N 8 23 Honblige Mitglieder 2 emmus, 2 Hoden Seit der letzten Vollversammlung Ende 1956 hat sich die Zalll der Nationen, die der UNo angehören, von 79 auf 81 erhöht(Japan und Ghana). Obwohl die 44 westlich orientierten Staaten immer noch in der Mehrheit sind, kann doch die bei wichtigen Fragen notwendige Zweidrittelmehrheit heute nur noch erreicht werden, wenn wenig- stens ein Teil der afrikanisch- asiatischen Staaten(sogenannte Bandung-Gruppe), deren Zahl seit 1945 von 10 auf 27 angewachsen ist, mit den westlichen Staaten stimmt. Dieser von Indien geführte Block besitzt heute eine entscheidende Schlüsselstellung in der Vollversammlung der UNO. Angriff gegen die„Flohknacker“ der SED Das„Neue Deutschland“ beklagt sich über die Universitäten Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin. Das„Neue Deutschland“, Zentral- organ der SED, beklagt sich in einem Artikel, daß es bisher nicht gelungen sei, die Univer- sitäten der DDR zu„sozialistischen Universi- täten“ zu machen. Die Schuld trage eine„ge- wisse Intelligenzschicht“, die sich zwar als Kämpfer gegen den Personenkult und den Dogmatismus gebärde, aber das Wesen des Revisionismus als einer bürgerlichen, der Arbeiterklasse grundsätzlich feindlichen Ideo- logie nicht begriffen habe. Besonders hart angefaßt wird der Dozent an der Ostberliner Humboldt-Universität, Genosse Dr. Herneck. Aus einer metaphysischen Gleichsetzung von Dogmatismus und Revisionismus ergebe sich bei ihm eine so unmögliche Themenstellung wie„über den Zweifrontenkampf in der mar- xistischen Philosophie“ in der behauptet werde, der dialektische Materialismus sei „nur die bisher höchste“ Entwicklungsstufe der materialistischen Philisophie. Gleichzei- tig attackiert der Artikel den sowjetzonalen Rundfunk, weil er einen Vortrag Hernecks gesendet und behauptet hat, Herneck habe in Artikeln und Reden ein„Trommelfeuer geringschätziger Bemerkungen“ gegen die kommunistischen„Buchstabengelehrten, Scho- lastiker, Flohknacker usw.“ losgelassen, aber kein Wort über die wichtige Rolle des Staa- tes als entscheidenden Teil des„Ueberbaus“ gesagt. In dem Angriff, der deutlich die Sorge der Partei über immer noch nicht überwun- dene Auswirkungen der Ereignisse in Po- len und Ungarn innerhalb der Lehrkörper der Universitäten erkennen läßt, wird dem Genossen Herneck ein„Herumschleichen um einen klaren Klassenstandpunkt“ zur Last gelegt. Gerade nach den„Wühlereien der Imperialisten in Polen und an unserer Humboldt- Universität“ hätte man an der erstrangigen Rolle der Diktatur des Prole- tariats nicht vorbeigehen dürfen, heißt es in dem Artikel des„Neuen Deutschland“. Indonesische Inseln sind voneinander abgeschnitten Den Haag/ Diakarta.(dpa) In Indonesſen machen sich die ersten Folgen der Wirt⸗ schaftlichen Maßnahmen gegen niederländi- sche Unternehmungen bemerkbar. Der Schiffsverkehr zwischen den Inseln, der bis vor kurzem zu 70 Prozent von der nieder- ländischen Schiffahrtsgesellschaft KPM ver- sorgt wurde, ist nahezu lahmgelegt. Im Ha- fen von Djakarta sind infolgedessen 30 000 Hafenarbeiter beschäftigungslos geworden. Durch das Ausbleiben der Schiffstransporte sind in einigen Gebieten die Lebensmittel knapp geworden. Die Amsterdamer Zeitung Trouw“ berichtete am Mittwoch, daß in Südcelebes 40 000 Menschen wegen der dro- henden Hungersnot ihre Wohnsitze verlas- sen haben. In diesem Gebiet sollen Bamden die Dörfer überfallen und alle Lebensmit- telvorräte geplündert haben. Ein indonesi- scher Militärsprecher in Pjakarta hat inzwi- schen„Schwierigkeiten“ im Gebiet von Am- bon zugegeben. Auch aus Mittelborneo Wur- en„Lücken in der Versorgung der Bevöl- kerung mit Reis“ zugegeben. Die indonesi- sche Regierung hat inzwischen bekanntge- geben, daß neue Reisanfuhren aus dern Auslande erwartet werden. Hessen hat Bedenken gegen Raketenbasen Wiesbaden,(ri.-Eig.-Ber.) Der Minister- präsident von Hessen, Dr. Georg August Zinn, gab am Mittwoch in Wiesbaden be- kannt, daß er beim Bundeskanzler vorstellig werden wolle, um ihm die Bedenken des Landes gegen die Einrichtung von Raketen- abschußbasen vorzutragen. Die sozialdemo- kratische Fraktion des Landtags hatte Zinn arm Dienstag aufgefordert, alles zu tun, um zu verhindern, daß das Land Hessen durch Zurverfügungstellung von Raketenabschuß- basen erstes Angriffsziel in einer militäri- schen Auseinandersetzung zwischen Ost und West werde. Zinn teilte ferner mit, daß sich auch der Verteidigungsausschuß des Bundes- rates in Kürze mit diesem Thema befassen werde. Raketenanfrage im bayerischen Landtag (dpa) Die Ausein andersetzung um die mögliche Errichtung von Raketenabschuß- basen auf bayerischem Gebiet wird im neuen Jahr auch den bayerischen Landtag beschäf- tigen. In einer Parlamentarischen Anfrage an die bayerische Staatsregierung hat der Abgeordnete des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE, Georg Bauer, Auskunft über die Vor- gänge im Raum Miltenberg am Main ver- langt, wo die Bundeswehr gemeinsam mit den amerikanischen Streitkräften und mit Genehmigung der bayerischen Staatsregie- rung bereits im November Vermessungs- arbeiten vorgenommen hat. 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Hierbei ist anzugeben, ob die Unter- lagen abgeholt werden, oder durch die Post zugestellt werden sollen. Die Quittung über die Einzahlung des Betrages zur Abgeltung der Selbstkosten in Höhe von 46,.— DM, ist in jedem Falle der Mitteilung beizufügen; Einzahlungen sind mit Bezug auf diese Ausschreibung auf das Postscheckkonto Nr. 5 Karlsruhe der Oberpostkasse Karlsruhe zu leisten. Für Selbstabholer werden die Unterlagen gegen Vorlage der Vollmacht am 6. Januar 1958 in der Zeit von 8 Uhr bis 17 Uhr bei der Postbauleitung im Postamt 1, Mannheim, O 2, Zimmer 502, abgegeben. Die Angebote sind bis spätestens 21. Januar 1958 bei der Oberpost- direktion Karlsruhe verschlossen einzureichen. Die Eröffnung erfolgt daselbst im Raum Nr. 118 um 10 Uhr. Die Bauleitung. J 2, 17 und Riedfeldstreße 31 S8 an dhofen: Schönguer Straße 17 Neckarau: luisenstraße 38 in Mannheim: Bette 10 MORGEN Donnerstag, 19. 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Ffoſgalben abge von ausgesprochenen Feinschmeckern oder nach einfacher Hausmannskost suchenden 3 o Tun Kunden erfüllen zu können. Einige Geschäfte haben sich auf bestimmte Artikel spe- 150 zialisiert und führen sämtliche Erzeugnisse ihrer Branche. Dazu zählt vor allem eine Bed. Lederjacken 2 Honig-Handlung, die neben den Produkten der einheimischen Imker auch solche i lass — 8 f europäischer und überseeischer Länder feilhält.. 1 digk Hümgff. f f Ebenso verhält es sich mit den Getränken, seien sie nun alkohol-, koffein- oder EI eki 0 Radio 1 Schallplatten f 41 0, 16 MARE FRESS GASSE sonstwie- haltig: Alles ist in allen Preislagen zu finden. Besonders fallen aber immer g 22 ei 1% Skirt STRASSE„NR wieder die verlockenden Angebote der hier recht häufig anzutreffenden Metzgereien Beleuchtun 98 Kr Per ö Bes auf: Fürwahr, der Begriff„Freßgasse“ hat seine Gültigkeit heufe noch, wenn sich in großer AUswWah 925 ebe auch mehr und mehr andere Branchen ansiedeln, Der lebhafte Käuferstrom, der Mniehundhosen zu jeder Tageszeit durch diese Straße quillt, greift auch hier zu: Seien es nun billige 9 . e Krawatten oder luxuriöse Teppiche und Gardinen, Sportgeräte oder Radio-, Fernseh- opel ec und andere elektrisch- technische Apparate, alles ist vorhanden, alles wird gefragt. 1 7 ö Selbst Antiquitäten und Briefmarken reihen sich mit ein in den Reigen unter der. Gre praktisch und beliebt e Devise„Für jeden etwas“. e rufe för den MANUUEIK egs sens Mannheim qu 3, 20— Freßgesse Tel. 2 21 27 ten 5 f 4 Nur allzu verstandlich, wenn sich hier auch seit altersher einige der bekanntesten MVeihnachtstisch au 12 Mannheimer Gaststätten regen Zuspruchs erfreuen. So ein Einkaufsbummel macht Damensfrumpfe Appetit und ermüdet aber zugleich. Geruhsame Erholung bei einem herzhaften Imbiß 5 perlon Arwen Kunert N Ergee Gläser 2 95 plombe. Opal 7 hauchdünn und einem guten Tropfen frischt dann immer wieder auf.. 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Die Heraufsetzung der Kanalfrachten ist sor rem Wirksamwerden noch an die Ge- behmigung des Bundesverkehrsministeriums und des Bundeswirtschaftsministeriums ge- bunden, denen die Wünsche der Kanal- chikkahrt jetzt unterbreitet werden sollen. lit einem Inkrafttreten der neuen Frachten gt allerdings vorerst noch nicht zu rechnen, da ihre Genehmigung von den zuständigen Ministerien mit den geplanten Tariferhöhun- gen der Bundesbahn gekoppelt werden soll. Blei- und Zinkbergbau im Schatten der Preis- Baisse (WD) Die anhaltende Preis-Baisse auf den Blei- und Zinkmärkten und die dadurch bedingten Verluste der Unternehmen des Blei- und Zinkbergbaus haben jetzt auch im Metallerzbergbau der Bundesrepublik im größeren Umfang zur Einschränkung der Blei- und Zinkerz förderung geführt. Ver- schiedene Blei- und Zinkgruben werden ihre Förderung verringern, wobei auch Entlas- sungen vorgenommen werden müssen, je- doch ist eine gänzliche Stillegung meist nicht geplant, da die Gruben schon nach kurzer zeit absaufen würden. Für die gegenwärtige Ueberproduktion und die schwierige Lage des Metallerzberg- (eg) Die Bundesregierung wird voraus- sichtlich schon Anfang nächsten Jahres den Entwurf eines Bundesbaugesetzes verab- schieden, in dem die baurechtlichen Vor- schriften vereinheitlicht und den Anforde- rungen eines modernen Bauwesens ange- paßt werden sollen.„ Schon in der zweiten Legislaturperiode des Bundestages war ein solcher Gesetzent- wurf beraten worden, er konnte jedoch we- gen Zeitmangel nicht mehr verabschiedet werden. Die Regierung will darauf verzich- ten, die Einführung einer Wertsteigerungs- abgabe vorzuschlagen, mit der Wertsteige- rungen abgeschöpft und Wertverluste ausge- glichen werden könnten, die durch die Bodenaufschließung und die kommunalen Bebauungspläne entstehen. Das Bundesver- fassungsgericht hatte dem Bund die Zustän- digkeit für die Einführung einer solchen Abgabe abgesprochen. Dennoch ist der Ge- danke Hicht fallengelassen worden, mit einer solchen oder ähnlichen Maßnahme Besitzer von unbebauten Grundstücken zu veranlassen, ihr Gelände entweder selbst zu bebauen oder zu verkaufen. Dadurch könnte von der Angebotsseite her ein Druck auf die Grundstückspreise ausgeübt und Boden- spekulationen verhindert werden. Das Wohnungsbauministerium dürfte ein Gremium von Wissenschaftlern zusammen- rufen, das Vorschläge dieser Art auszuarbei- ten hätte, die dann bei der Beratung des (eg) Das Sozialprodukt in der Bundes- republik wird nach Schätzungen des Bundes- Wirtschafts ministeriums in diesem Jahr den Betrag von 208 bis 209 Md. DM erreichen ge- genüber 192,5 Md. DM im Vorjahr. Das be- deutet eine nominelle Zuwachsrate von 8 bis 8½ v. H. Da gleichzeitig das Preisniveau um etwa 3 v. H. gestiegen ist, dürfte das So- zalprodukt netto eine Ausweitung um 5 bis 5½ V. H. erfahren. 5 Nach Angaben des Ministeriums ist die Zahl der Erwerbstätigen 1957 um annähernd J v. H., die der Beschäftigten um mehr als 3 V. H. gestiegen. Dem steht eine fast gleich große Vermimderung der durchschnittlichen Arbeitszeit gegenüber. Die Zunahme des Ar- Arbeitsstunden) dürfte etwa 0,5 v. H. über dem Vorjahr liegen. Daraus ergibt sich, daß die Produktivität— ausgedrückt als Produk- tion je Erwerbstätigenstunde— um 4½ bis 5 V. H. gestiegen ist. Investitionen blieben zurück In der Entwicklung des Sozialprodukts die Investitionen hinter der durch- schnittlichen Wachstumsrate zurückgeblie- n, während die Expansion des privaten Verbrauchs und des Verbrauchs der öffent- lichen Hand etwas über dem Durchschnitt Ag. Der sogenannte positive Außenbeitrag, r aus den Außenhamdelsüberschüssen . DM amge wachsen sein. Daraus erklären ich auch im wesentlichen die Preisauftriebs- ſdemzen. Wie AP ergänzend meldet, weist das In- rie- Institut darauf hin, daß in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres der private Verbrauch in der Bundesrepublik laut Berechnungen des IFO-Institutes in München um sieben v. H. höher gewesen sei — Freie Devisenkurse vom 18. Dezember . Geld Brief 100 dänische Kronen 60,755 60,875 100 norwegische Kronen 56,735 53,855 100 schwedische Kronen 81,195 81,355 1 englisches Pfund 11,755 11,775 100 holländische Gulden 110,90 111,02 100 belgische Frances 8,394 3,414 100 französische Francs 1.0002 1,0022 100 Schweizer Franken 95,355 96,055 1000 italienische Hire 6,722 6,742 1 Us. Dollar 4, 1967 4,2067 1 kanadischer Dollar 4,281 4,291 100 Schweizer Franken(fr.) 97.96 9,16 100 österreichische Schilling 16,131 16.171 100 DRA-W= 402,50 DM-O; 100 DM-O= 26/0 DMW beitspotentials(Gesamtzahl der geleisteten vesultiert, dürfte erneut um annähernd zwei Seſte 11 baus der Bundesrepublik wird in Fachkrei- sen in erster Linie die Rohstoffpolitik der US-Regierung verantwortlich gemacht. Diese habe die Blei- und Zinkgewinnung in den USA auch in unwirtschaftlichen Vorkommen staatlich gefördert, sei aber jetzt nicht mehr in der Lage, die höhere Produktion im Rah- men ihrer strategischen Reservehaltung auf- zunehmen. Dabei wird betont, daß die Blei- und Zinkgruben in der Bundesrepublik durchaus nicht un wirtschaftlicher arbeiten als die Bergwerke in den USA. Die in Frage kommenden Gesellschaften haben sich bereits an das Bundes wirtschafts- ministerium mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Dem Vernehmen nach wird im BWM auch über diese Wünsche beraten, jedoch besteht noch keine Klarheit über die Möglichkeiten für eine solche Hilfe, da z. B. Subventionen oder erhebliche Zollerhöhungen nicht mit den Grundsätzen der freien Marktwirtschaft zu vereinbaren sind. 2 Konzentrations-Bestrebungen im Krupp- Bereich 8 (VWD) Der Hohen Behörde der Montan- Union in Luxemburg liegt zur Zeit ein An- trag der Hütten- und Bergwerke Rheinhau- sen AG, Rheinhausen,(Kapital 75 Mill. DM) auf Erwerb der im Besitz der Wegal Ver- mögens verwaltung GmbH, Köln, befind- lichen Aktienmehrheit des Bochumer Ver- ein für Gußstahlfabrikation AG(Kapital 69 Mill. DM) vor. Die Wegal ist Eigentum des schwedischen Industriellen Axel Wen- ner-Gren. Gleichzeitig läuft noch der Antrag des Bochumer Vereins auf Erwerb der Aktien- mehrheit der Bergbau-AG Constantin der Große, Bochum,(Kapital 37,6 Mill. DMͤ), deren Sperrminorität bei Rheinhausen liegt. Einziger Aktionär von Rheinhausen ist Al- fried Krupp von Bohlen und Halbach, doch steht dieser Besitz unter Verkaufsauflage! Bei Rheinhausen würde also eine stärkere Konzentration der Stahl- und Kohleinter- essen des Krupp-Bereichs erfolgen.* Bundesbaugesetzes im Parlament mit erörtert werden könnten. Das Bundesbaugesetz setzt voraus, daß der Preisstopp für unbebaute Grundstücke aufgehoben wird. Es ist denkbar, daß das Burideskabinett sich entschließen wird, die Grundstückspreise freizugeben, noch bevor das Bundesbaugesetz in Kraft getreten ist, denn damit wird bei der Kompliziertheit der Materie nicht vor Ablauf von zwei Jah- ren zu rechnen sein. Preissteigerungen wer- den durch die Freigabe der Grundstücks- preise nicht in nennenswertem Umfange er- Wartet, denn schon heute werden die Preis- stoppvorschriften oft umgangen und soge- nannte graue Preise bezahlt, die erheblich über dem zulässigen Niveau liegen.„Ueber dem Tisch wird nicht so teuer verkauft wie unter dem Tisch“, erklärt man dazu in Re- gierungskreisen. Der Anreiz zur Bebauung von Grund- stücken soll im Baugesetz, dadurch verstärkt werden, daß die Anliegerbeiträge für den Straßenbau und die Bodenaufschliegung nicht erst bei der Bebauung des Grund- stückes, sondern schon bei der Fertigstel- lung, der Straßen fällig werden. Dem Ge- setzentwurf zufolge sollen ferner in den Städten und Landkreisen amtliche Schätz- stellen eingerichtet werden, die auf Antrag den Wert eines Grundstückes nach objekti- ven Maßstäben zu kalkulieren haben. Zur Diskussion steht auch, die Grund- Das Netto-Sozialprodukt Wuchs um etwa 5,5 Prozent als im gleichen Zeitraum 1956, während die Bruttoinvestitionen nur um 1,5 v. H. zuge- nommen hätten. Da die Normalabschreibun- gen auf Grund der vorjährigen Investitionen höher gewesen sein dürften als 1956, könne angenommen werden, daß die Nettoinvesti- tionen 1957 sogar unter der Rate des ver- gangenen Jahres geblieben seien. Effektenbörse DUSTRIE UND HANDEI. Echter Stahl- Wettbewerb Wird bezweifelt Zweifel an einem wirklich wirksamen Wettbewerb am Stahlmarkt der Montan- Union wurden— wie VWD meidet— am 17. Dezember im Ministerrat der Gemein- schaft geäußert. Hollands Wirtschaftsmini- ster Zijlstra zeigte sich— unterstützt von Bundeswirtschaftsminister Erhard— dar- über erstaunt, daß die westdeutschen Stahl- preise erhöht wurden, obwohl die Entwick- lung der Konjunktur und der Gestehungs- kosten eine derartige Maßnahme kaum rechtfertige. Hinzu komme, daß andere Lan- der ihre Stahlpreise sogar verminderten. Es müsse— so meinte Erhard— die Frage erörtert werden, ob Gebietsabsprachen die freie Konkurrenz beeinträchtigten. Der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Feilmärkten der Montan-Union wirke sich offensichtlich nur unvollkommen aus. Vizepräsident Coppe von der Hohen Be- hörde erklärte dazu, die Stahlindustrie der Bundesrepublik habe die letzte Möglichkeit zur Preiserhöhung ergriffen, während in an- deren Ländern mit einem höheren Preis- niveau, wie Italien und Belgien, bereits die ersten Preissenkungen vorgenommen wur- den. Es habe so den Anschein, daß sich eine Tendenz zur Preisstabilität am Gemein- samen Markt abzeichne. Im übrigen wies Coppe darauf hin, daß ganz allgemein die Preiserhöhungen in der Montan-Union in den letzten Jahren hinter denen Großbritanniens und der USA zurück- geblieben seien. Kein Bindestrich 2 wis chen NSU und Fiat (LSW) Im Rechtsstreit um die Verwen- dung des Markenzeichens„NSU“ zwischen der NSU-Werke Ad in Neckarsulm und der Fiat-Automobil AG mit ihrer Tochtergesell- schaft NSU Automobil AG in Heilbronn hat der Vierte Zivilsenat des Oberlaridesgerich- tes Stuttgart am 18. Dezember zugunsten Bundesbaugesetz in der Regierungę · Retorte Die Bodenspekulationen sollen eingedämmt werden steuermeßzahl für baureife Grundstücke heraufzusetzen. Dieser Gedanke dürfte aller- dings erst dann zu realisieren sein, wenn die Einheitswerte, die heute noch auf der Basis von 1935 beruhen, neu festgesetzt sind. Schließlich könnte erwogen werden, die Grundsteuervergünstigung für Eigentümer von Trümmergrundstücken fortfallen zu las- sen, um sie zu veranlassen, endlich zu bauen oder ihr Grundstück an Bauwillige zu ver- äußern und damit die Baulücken in den Städten zu schließen. g der Neckarsulmer Werke entschieden. Die beiden Urteile des Heilbronner Landge- richtes vom Juli 1956 und Januar 1957 Wur- den dahingehend bestätigt, daß die dem Turiner Fiat-Konzern angehörenden Heil- brenner Firmen beim Vertrieb ihrer Er- zeugnisse wie in der Werbung das Zeichen „NSU-Fiat“ nicht mehr benutzen dürfen. Außerdem wurde der NSU- Automobil- A die Verwendung der Bezeichnung„NSU“ in ihrem Firmennamen untersagt. Die Berufung der Heilbronner Firmen war im Juni 1957 vom Stuttgarter Senat als unzulässig zurückgewiesen worden. Gegen die Abweisung ihrer Berufung legten die Firmen beim Bundesgerichtshof Beschwerde ein, der stattgegeben wurde. Jetzt wies das Oberlandesgericht auch eine Widerklage der beiden Heilbronner Firmen ab, wonach es den NSU- Werken in Neckarsulm verboten werden sollte, Automobile unter dem Mar- kenzeichen„NSU“ in den Handel zu brin- gen. Das Urteil des Oberlandesgerichtes ist vorläufig vollstreckbar. Den Beklagten wurde nachgelassen, die Zwangsvollstrek- kung durch Sicherheitsleistung in Höhe von 150 000 DM abzuwenden, wenn sich die Klä- gerin nicht erbietet, vor der Vollstreckung in gleicher Höhe Sicherheit zu leisten. Der gesamte Streitwert wurde auf drei Mill. DM kestgesetzt. Gegen das Urteil des Oberlan- desgerichtes ist das Rechtsmittel der Revi- sion zulässig. 5 Osram deckt Karten auf 10% Dividende Die Osram mbH, Berlin, legt für das Geschäftsjahr 1956/57 erstmals in ihrer Ge- schichte einen Geschäftsbericht vor. Die Ge- sellschaft ist am 1. Juli von einer Komman- ditgesellschaft in eine Gesellschaft mit be- schränkter Haftung umgewandelt worden. Hauptgesellschafter sind Siemens(42,8 v. H.) und AEG(35,78 v. H.). Weitere Anteile liegen bei der International General Electric Com- pany, New Vork(ca. 21 v. H.). Die Osram GmbH verteilt für das Berichtsjahr eine Dividende von 10 v. H. Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 1956/57 auf rund 170 Mill. DM gestiegen gegenüber 164 Mill. DM im Vorjahr und rund 69 Mill. DM im Jahre 1949/50. Es wurden im Berichts- jahr 192 Millionen Stück Lampen aller Art verkauft. Obwohl sich der internationale Wettbewerb weiter verschärfte, konnte der Export auf 28(i. V. 25) Mill. DM erhöht wer den. 5 Trotz der stetigen Kostensteigerungen in den letzten Jahren wurden die Verkaufs- preise nicht erhöht. Durch eine 10prozentige Senkung der Bruttopreise für die wichtigsten Typen der Leuchtstofflampen und Starter wurde der Ertrag im Berichtsjahr entspre- chend beeinträchtigt. 5 Interessantes fut die austtau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher verbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- Gmbkf, Bonn. tolgende Marktvorschau: „ Butter ung Käse: Bei vielseitigem und für die Jahreszeit verhältnismäßig reich- lichem Angebot werden sich die Verbrau- cherpreise vor dem Fest nicht verändern. Eier: Das starke Frostwetter hat während der letzten Tage das Einsammeln der Eier von den Erzeugerbetrieben erschwert und damit auch eine leichte Erhöhung der aus- ländischen Forderungen bewirkt. Die etwas feste Tendenz für Auslandsware ist aber praktisch nur stimmungsbedingt. Für die Hausfrauen bei uns dürfte das Ei vor dem Fest nicht teurer werden, zumal die Außen- temperaturen wieder ansteigen sollen. Geflügel: In Bayern dürfte das Schlacht- geflügel auch in den nächsten Tagen zum Teil noch etwas billiger werden als bisher. Das Angebot ist dort besonders reichlich. Im übrigen Bundesgebiet sind die Preise fester. Im Ganzen gesehen bleibt das Ge- flügel aber auch zu Weihnachten preiswert. Fleisch: Rindfleisch dürfte zum Fest so- viel kosten wie bisher. Kalbfleisch kann im Westen, in Hessen, Mannheim, Karlsruhe und in Süddeutschland noch um fünf bis Bank für Arbeit und Wirtschaft Ad Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 18. Dezember 1957 Börsenverlauf.(VWD) Durch die erneuten Kursverluste an der Wallstreet ließ die an sich schon geringe Unternehmungslust an den Aktienmärkten weiter nach. Ein leichtes Ueberwiegen des An- gebots genügte, um die Notierungen auf fast allen Marktgebieten durchschnittlich bis zu einem Punkt nachgeben zu lassen, da sich Aufnahmeneigung erst auf ermäßigter Basis zeigte. Die Ge- samthaltung war jedoch gegenüber dem Vortage widerstandsfähiger. Am IG Farbenmarkt lösten einige Auslandsabgaben Kursrückgänge bis zu zwei Punkten aus. Montane- und Bergbauaktien bei kleinsten Umsätzen allgemein rückläufig. Vonspezialpapieren standen Schering, Schultheig- Brauerei und vor allem Daimler unter Abgabedruck. Banken im Rahmen der Allgemeintendenz ermäßigt, Kallwerte bis zu zwei Punkten niedriger im Handel. An den Rentenmärkten war die Kurs- gestaltung nicht ganz einheitlich. Industrieanleihen teilweise bis zu ½ Punkt erhöht. Aktien 17. 12. 18. 12. 17 12. 18. 12. zehn Dpf je Pfund teurer werden. 9) RM- Werte Aktien 17. 12. 18.12. Aktien Accu J[d0%½ 151 Mannesmann 159% f 15½[Bergb. Neue Hoffg. 157 150 Adler werke. 117 117 Metallges. 32 450 Gute Hoffnung 225 224 AHK 187½ 180% Rhein-Braunk. 242 242 Bet. Ges. Ruhrort 212 212 AschzelIl. J 92 92 Rhein-Elektr. 171 170% 5 MAN.% 10%¼ Kheinstahl 158 157 5 BNV. 11 W 199 200 eh. Hoesch AG: Bemberg 1 77 Salzdetfurtn. 237 B 235½[Hoeschwerke 132 f 132 Berger Tietbau. 433 2 chendes B 312 FBFCUCFFFFFFV 5 Schlossquellbrau.— 8 2. Buderus 0% 150 Schubert& Salzer 173 172 eh. Klöckner w.: Chem. Albert 17 152½[schwartz Storch. 235 237 Elöckner-Werke 139 120 Conti Gummi 274½[Seilind. Wolft 122 le Klöckn. Humb. D. 191 190 Daimler-Benz.. 410 402 Slemens„1% 19%[ Klöckner-Bergb. 142. 141 Degussa 203¼ f 252½ Sinner 122 123 Stahlw. Südwestf. 175 174¼ C 55 115 Südzucker 12 5 13 5. Dt, Erdöl. rc ö 5 Dt. Linoleum. 204 205% Ver. Stahlwerke. 35,05 5,05 eh. Ver. stahlw.: a Pt. Steinzeug. 53 Wintershall. 25½ 252 Dt. Edelstahlwerk 225 224 Bürlacher lor. 24 2 Zeiß- icon 2% 0 Dortm. Hörder Eichbaum-Werger 1 5 5 Zellstoff Waldhof 1148 112 Hüttenunion 7555— 5 5 e 1 10% 1%[Banken Secu, Verein 5 100% 103. Gebr Pant% 1% Badische Rane.% 1 Gusstakiw. Witt. 475, 278 18 Farben Laqu 5 Bayr Hypothek.- Hamborn Bergb. 115½ 115½ Ant en 34% BI 34½ u. Wechsel-Bk. 218 218 Handelsunion 20⁰ 200 BASF 55 1% 17%[Commerzbangp)%% Phönfx Rhelnrchf 16½ 03/ Casella%% Commerz. Hüttenw. Siegerl. 218 218 Farbenf. Bayer 204¼ 204 u. Credit-Bank 23½ 25[Niederrh. Hütte 2 5 Feldmühle. 340 340 Deutsche Bank) i 41%[Ruhrst. Hatting 17% 179% Felten& Guill 18% 180/ Dt. Bank. 2% 24% stahlw südwestf. 175 173% Goldschmidt 215 215 Dresdner Banz„% 1% aug. Thyssen H. 10 163 ¼ Gritzner-Kayser- 10% 107%[Dresdner Bankag 214 214 Erin Bergbau 278 270 Grün& Bilfinger isi 181 rale. Hyp.-Bank 1% s 8 Harp Bergbau 12² 120. 1* 1 Investmentfonds 245 ein. Hyp.-Ban Bosch er Far ben 150 185% Dego(Vorzug) 76% 75%[Soncen ta 102.10 101.90 Hoechster Far 238 Dekafonds 113,10 112,70 Holzmann 238 35 Montan- Nachf.: Fondak 102, 101,80 Klein, Schanzl. u. B. 255 is& Hatten Fondis 119,50 110, Knorr„328 328 5 N j Fondra 190,50 190,60 5 1 75 Lah 184 183 Eisenhütte 157 157 185 5 295 8. 2 92 Sali ee n 134 1333 Investa 2 105,80 105,40 Linde's bis 224½ 22% eh. GE: Onttonds 1 40.30 400 Ludw. Walzmühle l 108 10s Huttenw. Oberh. I 160%, f 160% Uscafonds... 94,90] 94,90 mer vor Weihnachten hatten Schlachtkälber ihre besondere Konjunktur. Der Kalbs- braten wird also verhältnismäßig teuer sein. Auch Schlachtschweine wurden wie in je- dem Jahr vor Weihnachten auf den Märk- ten etwas höher bezahlt. Trotzdem kostet das Kilo auf den vorgelagerten Fleisch- märkten im Durchschnitt noch 25 bis 30 Dpf Weniger als vor zwölf Monaten und durch- schnittlich 25 Ppf weniger als zur Zeit des höchsten Preisstandes im August dieses Jahres. Seefisch: Verhältnismäßig preisgünstig wird es noch Seelachs geben. Die Versorgung mit Rotbarsch und Kabeljau bleibt jedoch un- zureichend, da sich die Fangverhältnisse auf See nicht gebessert haben. Die Erzeugnisse der Fischwarenindustrie, vor allem Vollkon- serven und Marinaden werden knapper. Der Bedarf der Hausfrauen kann vorläufig aber noch gedeckt werden. Kartoffeln: Der Frost hat den Kartoffel- versand erheblich beeinträchtigt. So sind die Preise zwischen Erzeuger und Handel fast überall etwas angestiegen. Davon werden die Verbraucher zum Fest kaum etwas mer- ken. Der Empfangsgroßhandel ist durchweg gut bevorratet. Selbst bei einer längeren Frostperiode kann er genug abgeben. Obst: Das Geschäft auf den Obstgroß- märkten läßt darauf schließen, daß für die gefragten Apfelsorten u. U. noch etwas höhere Preise verlangt werden. Die Aepfel kosten in diesem Jahr aber schon soviel, daß eine weitere Steigerung kaum möglich sein wird. Das Angebot an Apfelsinen und Man- darinen wird beachtlich größer sein als in der vorigen Woche. Die Hausfrauen werden Preisgünstig einkaufen können. Auf den Großmärkten sind die Notierungen bis zu niedriger als vor Jahresfrist. Für Zitro- nen wird man dagegen ein wenig mehr zahlen als vor dem Weihnachtsfest 1956. Mit anziehenden Zitronenpreisen ist indessen nicht mehr zu rechnen. Bananen könnten noch etwas billiger werden. Bei dem Frost- Wetter ist diese Frucht weniger gefragt. Außerdem dürften die Abgeber Wert darauf legen, die reife Ware vor dem Fest abzu- Setzen. g Gemüse: Die zum Fest vor allem ver- langten Gemüsearten sind Kopfkohl, Endivien, Feldsalat, Chicoree, Tomaten, Blumenkohl, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, aber auch Rotkohl, Grünkohl und Sellerie. Diese Erzeugnisse können, zumal bei Frost- wetter, noch etwas mehr kosten als bisher. Auf den Großmärkten sind die Preise wäh- rend der kalten Tage bereits vielfach ge- stiegen. Marktberichte vom 18. Dezember Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt „Wo) Anfubr normal, Absatz normal. Es er- Zelten: Endivien Stück 6—12(Ueberstanch; Feid- Salat 70-90; Weißkohl 7; Rotkohl 8; Wirsing 12; Rosenkohl 2638; Sellerie 16221 Lauch 1620. NE-Metalle Mlektrolytkupfer für Leitzwecke 221,75—223,75 DM Blei in Kabeln 90,00— 91,00 DM Kluminjum für Leitzwecke 250,00— 265.00 DM Westdeutscher Zinnpreis 871.00—880,00 DM Messing: MS 58 172,00 179,00 DM Messing: MS 63 196,00— 203,00 DM 45 Wie im- Imperiel in roten, grünen und schwarzen Geschenkhölten Geschenkpackung in festlicher Aufmachung mit halben Flaschen. ad dtes gien Ccet. Auch als Bar mit 2 ganzen floschen und 4 Glösern oder f „ 2 halben flaschen und 2 Glésern erhältlich. der Weinbrand für Fortgeschrittene Seite 12 MORGEN: Donnerstag, 19. Dezember 1957 Nr. 2 1. 20 een Mach Dir ein paar schöne Stunden: K 1 7 e 8 8 Geh in's NO 5 N U 1 3 Pane, e Added r e Tag Willy Birgel, Winnie Markus Ein Herzschlag b. 2. Ewigk.(16) bis zur TODD- AO deen ene ziemann org. Marks Rökks-Tanzrevue 8. A-PNEMIERNRE ö OKLAHOMA „Frauenarzt Dr. Bertram“(18)„Nachts im grünen Kakadu“(16) E F in der. 8 Un Ein Meltberühmtes Dreigestirn A cARY GRAN T.. 9. see. X FRANK SMNATRA, be, Gen, schaffliche“ SOPHIA LOREN als„Das Fever, ddas die beiden entfſommt“ Tel. 2 02 02. Täglich 3 Telefon 2 33 33 ALstTER Nur 15.30, 18.00, 20.30 DNMIVUERSU 10 30. 1000, 20.50 Richard Widmark, Jean Seberg Letzter Tag! Rich. Todd in Bernard Shaws 150 1 ä 1 DIE HEILIGE JOHANN(iz). 2 Bayern im Harem 2 5 Am Ring- T. 40396 SchAUBURG 13 20 21300 DiE KANMERR 13.45 16.15.15 20.30 ae Bein Perf, c Die falsche EVA dn . Telefon 2 55 55 0 CAPI 1 8 DiE KUR El 14.20 16.30, 18.45, 21 Der neue große Sensations-Fbf. Phil. 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Bitte beichten Sie unsere Verkaufszeiten an den KONDHOREI und Frs TTASExN: leu etöltn 5 Kkaitwelle uen plett 9, i kg bose 5 5 hr Straß couf 5 s AON HIN Z Dlensteig, 24. Dez.: 1 1 1 8 3 2 N FE E S I, E Schwetzinger Str. 20 am Tattersaul /, xg bose. DN 1.95 RG AH v imme; Mittu/ 2 hr Straßenvefkauf Zentrifuge— dann Rothermel am grote Klarsicht-„ e a5 16 bur KbsTaURANTSET EB i heute, Donnerstag, 19. Dezember 1957 eee eee fube D 1* 722 5 2 2 2 8 8 deren fage normale Verkaufszeiten. in Mannheim. Feudenheim, Haopfstroße 83 fel. 7 1078 16 f 3 5 n N g(im Hause Union Film- Theater) 9 D N 1„Prima“ 1. 30 WO IMMER MAN HIN S EHT, MAN HORT USERALl, 5 f. gen gen, ung gebbsücte. Kg bose DN. pix SES TEN HRTHNMCHIENM SND Abs e ee Konditormeister Helmut Sych und Frau Teilzahlung und Miete, vom necbtursper g 65 5 1 i rachgesenäft 5 KNODTER HUHNUERSTALT— DDr EAN EN EURE NNU EITE E 0 Bucher be- ns 9. 5 Telefon 430 32/47 57 93/ Donnerstag, 19. Dezember 1957 Seite 13 Meine liebe Gattin, unsere herzensgute Mutter, Schwieger- mutter, Oma, Schwester und Schwägerin, Frau Barbara Roth geb. Althaus nat uns am 17. Dezember 1957 im 76. Lebensjahr für immer verlassen. Mh m.- Neckarau, den 19. Dezember 1957 Adlerstraßge 27 Der Herr hat unsere gute Mutter, Frau Agnes Gerstel wwe. nach Vollendung ihres 88. Lebensjahres zu sich in den ewigen Frieden gerufen. In tiefem Leid: Ludwig Roth sen. Anna Zimmer, Wwe., geb. Roth Ludwig Roth jun. u. Frau Ellen Enkelkinder und alle verwandten Ein arbeitsreiches und christliches Leben ging in Erfüllung. SUblAub-KAffkEk tüg lle frisch geröstet! Mannheim, den 18. Dezember 1957 F 2, 4a Beerdigung: Freitag, Friedhof Neckarau. den 20. Dezember 1957, 13.00 Uhr, im Heinrich Gerstel Maria Wambsganß geb. Gerstel Paula Gerstel geb. Keller Karl Gg. Wambsganß Heinrich Wambsganß Unsere liebe Schwägerin, Schwester und Tante, Frau Emma Rettig geb. Arnheiter verstarb im Alter von 79 Jahren. Die Beisetzung fand, auf Wunsch der Entschlafenen entsprechend, heute in aller Mannheim, den 18. Dezember 1937 Skills ska. 5 i 9 128 Mittelstraße Im Namen der Hinterbliebenen: Gertrud Buß geb. Arnheiter 10.30 Uhr, Haupt- Wir überzeugen Sie gerne: SUDAN Dp nHausMARKEk.. 125 g DM 2.20 HAMBURGER MischuN e. 125 g DM 2.40 Und freitags, wie immer: 12⁵ g 2.15 SUDLAND-MERBE-KAFfEE PTobieren Sie schon jetzt: SAND-FESIKAEEEE mit ar omastarken Riesenbohnen 125 g UN 2.50 Fabrlktrische Seschenkpackungen in pralinen, Schokoladen, Lebkuchen, Spirituosen usw., in reicher Auswahl. Beerdigung: Freitag, den 20. Dezember 1957 friedhof Mannheim. f Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen Alma Hoffmann sagen wir auf diesem Wege un- seren Dank. Mhm.-Seckenheim, 19. Dez. 1957 Hochstätt 53 Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Mutter, Frau Magdalene Kreth danken wir für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumen- spenden und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Wir haben die traurige Pflicht, davon Kenntnis zu ge- ben, daß unser Mitarbeiter Hans Frey Gipser durch einen tragischen Verkehrsunfall auf dem Weg zur Arbeitsstelle tödlich verunglückte. I Moderne(aftee-RSstefe! Hinterbliebenen: p 3, 8.9(Freßgesse) b. J 1, 5(Breite Str.] Erich Lungfiel 5 e. Jonderungehot 0 Sstellenongebote Statt chauffeur 118. für 3%-t-Lkwy 280,.— von führender Lebensmittel- großhandlung in Dauerstellung sofort gesucht. Angebote unter P 22231 an den Verlag. Wir verlieren in ihm einen guten, pflichttreuen Arbeits- kollegen. Wir werden allezeit ehrend seiner gedenken. Im Namen der Geschwister und An verwandten; Helene Schroth „Rheinschanze“ Firma Wilhelm Bartmann Gipsergeschäft Feudenheim DM DM Jem On, Voss-Ofen 7110 DM Krefft- Gasherd Luxor, 3flammig JJV Perun-Oelofen Lindau DM Ahlmann-Gasherd, 3 flammig G 443 m. Ab.„5 Senking- Elektroherd Fulgor- Extra Ahlmann Propan-Gasherd Statt Karten. Für die vielen Beweise herzlicher Anteil nahme in Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz: und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Adolf Kreidel sagen wir auf diesem Wege allen, die seiner so lieb gedacht haben, herzlichen Dank. Besonderen Dank der Betriebsführung u. seinen früheren Arbeitskameraden der Fa. Daimler-Benz AG, Mannheim u. Herrn Prediger Willer für seine trostreichen Worte. DM DM 509, Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme durch Wort, 48 348. Schrift, Kranz- und Blumenspenden bei dem schmerzlichen Verlust meines lieben Mannes und guten Vaters, Herrn Adolf Fromm sagen wir hiermit innigsten Dank. DM 242,— DM chen gel 450, DM 638,.— DM einen und unde ember ö 7 1 pfalz“ As N Ralterhalle ib 8.00 Uhr es„Unlver- „ samstags 33 3) zum 1,50, 1,0 . platten nente 9 Besonderen Dank Herrn Dr. Koeppel für die liebevolle Pflege, Herrn Stadtpfarrer Weber für seinen kirchlichen Beistand, den Herren Aerzten und dem Pflegepersonal vom Städtischen Krankenhaus. Station M 7 und M 6, den Herren Vertretern der Firma Greiling-Werke, dem Siedlerbund, dem Männer- gesangverein„Freundschaft“ für das ehrende Gedenken und all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mhm.- Gartenstadt, den 18. Dezember 1957 Sledlerpfad 4 Im Namen aller Hinterbliebenen: Erika Fromm Für die trostreichen Beweise liebevoller Teilnahme in wort und Schrift sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedrich Cablitz sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank der Geschäftsleitung, den Betriebsleitern, der Versandabtellung, dem Betriebsrat sowie der Belegschaft der Firma Bopp& Reuther, Auch danken wir Herrn Pfarrer Rupp für seine trostreichen Worte. Weiteren Dank der Orts- verwaltung Id Metall, dem DGB, der SPD, dem Dramatischen Club und dem Sängerkreis„Neues Leben“. Mhm.- Waldhof, den 18. Dezember 1957 Alte Frankfurter Straße 60 Frau Elisabeth Cablitz nebst Angehörigen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim tragischen Verlust unseres unvergessenen Töchterchens Helga 0 sagen wir auf diesem wege unseren Dank. Besonders danken wir der Feuerwehr, dem Würfelclub, den Mitschülerinnen an der hiesigen Volksschule, der Fam. H. Pfisterer und der Landes- polizei für ihren Trost und die Kranz- und Blumenspenden. Ilvesheim, den 18. Dezember 1957 Hauptstraße 5 Familie Jakob Lohnert, Gastwirt und Angehörige Statt Karten 5 Es ist mir ein Herzensbedürfnis für all die vielen Beweise herzl. Anteilnahme, die überaus schönen Kranz- und Blumen- spenden und all denen meinen innigsten Dank zu sagen, die meinen lieben Entschlafenen, Herrn 5 Mathias Werner so viel gutes getan haben. 5 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Guggolz für die trostreichen Worte, den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Kran- kenhauses, den Arbeitskameraden, der Firma Isolation AG, und dem Kkleingärtnerverein Feudenheim. Mh m.-Feudenheim, den 19. Dezember 1957 5 Scharnhorststraße 9. Frau Käthe Werner und Anverwandten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und für die zahlreichen Kranz, und Blumenspenden beim Heimgang un- serer lieben Entschlafenen, Frau Helene Birkhan geb. Müller sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Amann, Schwester Gotthelma und Herrn Dr. Harsch sowie all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 5 Mhm. Feudenheim, den 18, Dezember 1957 e ee Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Eva u. Johannes Birkhan Mhm.schönau, den 19. Dezember 1957 Thorner Straße 41 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 19. Dezember 1957 a Hauptfriedhof 5 Bruch, Trude, Karl-Benz- Straße 1 Müller, Lina, Alphornstraße 48. Gaa, Alois, K 3, 883... Hauer, Heinrich, K 4, 10 Daubenthaler, Eugenie, Seckenheimer Str. Hoppe, Regina, F 1, 3. Fischer, Berta, Max-Josef-Straße s Krematorium Krautter, Helene, Alphornstraße 188 Reiband, Martha, Obere Clignetstraße 15-17 Hopf, Katharina, Rheindammstraße 22. 5 Schäfer, Leonhard, Alte Frankfurter Straße 18. Kreuzer, Friedrich, Käfertal, Schwalbenstraße 11 Hoffmann, Aloysius, Käfertal, Winzerplatz 4 Friedhof Rheinau Schmitt, Dina, Wachenburgstraße 13 Friedhof Seckenheim Wohlfahrt, Margaretha, Meersburger Straße 3 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr. Familien- Angeigen On blelen gelesen Frau Emmi Kreidel geb. Löser und Angehörige 102 14.00 im„NM“ ö Unterrieht ö Vetsteige fungen 2 7 DIE TANZ Skſſülk Fün Sie Neue Kurse beginnen Anfang und Mitte Januar. Ein- zelstunden jederzeit. Gefällige Anmeldungen erbeten. M 4, 7 Telefon 2 25 08 f Geschäfte f. Lebensm.-Geschäft, Miete 135,—, für 3000,-, 3 Zi. u. Kü. gg. 3 Zi. u. Kü. in Mhm., Ang. u. Nr. 09385 a. d. V. Damen-Friseur-Salon mit 5 Kabinen, neue, moderne Einrichtung, in guter Lage von Mhm. sofort zu verk. Imm.-Franz, Stresemannstr. 2, von 14—18 Uhr. Wir versteigern bis Pfandnummer 76 000, Freitag, 20. Dezember 1957, 10 u. 14 Uhr, Ludwigshafen-Mitte, Schillerstr. 64(im früheren Haus der Bäcker).— El. Eisenbahnen, Schreibmaschinen, Nähmaschinen, Strickwaren, Stoffe, Wäsche, Bett- wäsche, Uhren, Büfett-Uhren, Be- kleidungsstücke, Winter mtl. u.a. m. LEIHHAUS LUDWIGSHAFEN Täglich ab 10 Uhr freier Verkauf der Restbestände, 1 5 0 LBeargel 9 aut ihren Pkw- Llw d. 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Hier ist eine Geschichte, die tatsächlich vorgekommen ist und doch von einem gängigen Romanschreiber oder von einem Dramatiker im Rausch erfunden zu sein scheint. Sie ist auf alle Fälle ergrei- tend, gut ausgedacht und in ihrer Ausge- fallenheit sehr interessant. * Auf einem Landsitz, halb Gut, halb Schloß, lebte eine Familie mit einer Tochter. Zwei junge Leute— es waren Brüder— machten ihr den Hof; sie stammten eben- falls aus einer guten alten Familie und leb- ten auf ihrer Besitzung in der Nachbarschaft. Sie entschied sich für den älteren; der jün- gere, dessen Herz vor Liebe lichterloh brannte, verfiel in düstere Grübeleien vol- ler Unrast. Tagelang blieb er von zu Hause Weg oder schloß sich in sein Zimmer ein, las und ging seinen Gedanken nach. Je näher die Hochzeit heranrückte, desto scheuer benahm er sich. Ungefähr eine Woche vor dem festgesetzten Tag wurde der Bräutigam auf dem Heim Seinem täglichen Besuch bei der F m Rande eines Waldes von einer Kugel getroffen. Bauern fanden den Leichnam bei Tages- grauen und trugen ihn nach Hause. Der jüngere Bruder verlor sich in lei- denschaftlicher Trauer, zwei Jahre lang. Die Leute glaubten schon, er wolle Priester werden oder sich das Leben nehmen. Nach zwei Jahren der Verzweiflung hei- ratete er die Braut seines verstorbenen Bruders. Indessen hatte man den Mörder noch mmer nicht gefunden. Jede sichere Spur fehlte, der einzige aufschlugreiche Gegen- stand war ein Stück fast verbranntes, vom Pulver geschwärztes Papier, das der Mör- der als Pfropfen für seine Flinte benutzt hatte, Auf dem Fetzen Papier waren ein paar Verse gedruckt, ohne Zweifel das Ende eines Liedes, aber das Buch, aus dem die Seite herausgerissen war, entdeckte nie- mand. Man verdächtigte einen Wilddieb des Mordes, der auf der Schwarzen Liste stand. Er wurde gejagt, eingesperrt, verhört, ge- quält— aber er gestand nicht, und man ließ inn aus Mangel an Beweisen laufen. * Das ist die Exposition des Dramas. Sie hört sich an wie ein abenteuerlicher Schauer- roman. Es ist alles darin: die Liebe der bei- den Brüder, die Eifersucht des einen, der Tod des anderen, das Verbrechen am Wald- rand, der Richter auf der falschen Spur. Der Mann, der vom Verdacht freigesprochen werden muß, und der dünne Faden, den die Richter in den Händen behielten: das pul- vergeschwärzte Stück Papier. Nun vergehen zwanzig Jahre. Der jün- gere Bruder, glücklicher Ehemann, ist reich und angesehen. Er hat drei Töchter, eine von ihnen will wiederum heiraten. Sie ver- mählt sich mit dem Sohn eines alten Justiz- beamten, der damals, nach der Ermordung des älteren Bruders, als Richter fungiert hatte. Die Vermählung findet statt, eine große ländliche Hochzeit, ein wahres Fest. Die bei- den Väter drücken sich die Hand, die jungen Leute sind glücklich. Beim Essen im langen Saal des Schlosses wird getrunken, gescherzt, gelacht, und als man den Nachtisch reicht, schlägt einer der Gäste vor, Lieder zu singen wie in alter Zeit. Der Vorschlag findet Anklang, jeder Slrugt mit. Die Reihe kommt an den Braut- vater, er sucht in der Erinnerung nach alten Liedchen, die er früher einmal geträllert hat, und nach und nach findet er sie auch wieder zusammen. n Die Zuhörer müssen lachen und klat- schen Beifall. Er fährt fort und stimmt das letzte an. Als er zu Ende gesungen hat, fragt ihn sein Nachbar, der Richter:„Wo, zum Teufel, haben Sie das Lied her? Ich kenne die letz- ten Strophen, als wären sie mit irgend- einer ernsten Begebenheit aus meinem Leben verbunden, aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Mein Gedächtnis läßt nach.“ Am nächsten Tag gehen die Neuvermähl- ten auf die Hochzeitsreise. Den Vater des jungen Mannes quälen indessen unbestimmte Erinnerungen und ein ständiger Kitzel, etwas wiederzufinden, was ihm immer ent- wischt. Voll Unruhe summt er den Refrain, den sein Freund gesungen hat, ohne jedoch herauszufinden, woher er die Verse kennt, die ihm seit langem, als dürfe er sie nie vergessen, ins Gedächtnis gehämmert schie- nen. 5 Wieder vergehen zwei Jahre. Und siehe da, eines Tages findet er beim Durch- blättern alter Papiere die mit eigener Hand abgeschriebenen Verse, die er so sehr ge- sucht hat. Ganz allein beginnt er die Untersuchung wieder von vorn. Er stellt verfängliche Fragen, er kramt unermüdlich in den Schränken seines Freundes, bis er das Buch mit der herausgerissenen Seite findet. Jetzt vollzieht sich das Drama im Her- zen des Vaters. Sein Sohn ist der Schwieger- sohn des Mannes, den er, der Richter, so schwer verdächtigt. Doch wenn sein Ver- dacht begründet ist, dann hat der jüngere Bruder den älteren getötet, um ihm die Braut zu nehmen! Gibt es ein gräßglicheres Verbrechen? Der Richter siegt über den Vater. Der Prozeß wird von neuem aufgerollt. Und— in der Tat: der wirkliche Mörder ist der Bruder. Er wird verurteilt. MORGEN 8 „Don Joan“ getanzt Im Rahmen eines Ballett- abends präsentierte das Theater der Stadt Bonn jetzt erstmals die Ton- dichtung„Don Juan“ von Richard Strauß als Tanz- schõöpfung. Marcel Luit- part hatte dazu die Cho- reographie und die Titel- partie Üüber nommen; unser Bild zeigt ihn mit seiner Partnerin Marianne Wieck. Luitpart hat sich 1948 mit der Inszenierun der„Abraas“-Urauffün rung Werner Eggs im deutschen Iheater zuerst einen Namen gemacht. AP-Foto „Doͤrch die Zeiten strömt der Wein“ Zu einer„wunderbaren Historie des Weins“ von Karl Christoffel Goethe hat es gewußt!„Es liegen im Wein produktivmachende Kräfte sehr bedeutender Art.“ Und daß diese Worte keine bloße Theo- rie waren, sondern Kenntnis und Genuß- freude am Wein entsprangen, beweist neben seinem„Ergo bibamus!“ der Brief vom Jahre 1806 an Christiane:„Sende mir doch einige Würzburger, denn kein anderer Wein will mir schmecken, und ich bin verdrüßlich, wenn mir mein Lieblingstrank abgeht!“ Der Wein steht wie kein anderes Ge- schenk der Natur und mehr noch als sein Gegenstück, das Brot, tief in der mythologi- schen und religiösen Gefühls- und Anschau- ungswelt. Karl Christoffel, den Freunden des Weines als Wein-Freund und als Verfasser kleinerer Schriften über den„Trost und die Weisheit des Weines“ sowie über„Rebe und Wein in Goethes Weltbild“ bekannt, ist der mythologischen und religionsgeschichtlichen Bedeutung der Rebe und der Weinkultur in seinem 415 Seiten starken Buch„Durch die Zeiten strömt der Wein“(Verlag Cram, de Gruyter& Co., Hamburg) mit Liebe, Sach- kenntnis und bewundernswertem Fleiß nach- gegangen. Sein Werk, eine wahre Doktor- arbeit, aber dem Stoff entsprechend nicht 80 trocken, wie es sonst bei Dissertationen üblich ist, enthält alles oder fast alles, Was je über den Wein gesungen und gesagt wor- den ist. Die Literatur- und Sachregister um- fassen allein zehn Druckseiten.(Man sollte dem Verfasser zu Rüdesheim oder Ungstein einen Lehrstuhl einrichten mit dem Auf- trage, seine Kollegia und Seminare bei ent- sprechenden Proben in den Kellern der Win- zergenossenschaften zu lesen! Es wäre eine Lust, sich an dieser Universität immatriku- lieren zu lassen.) Der Inhalt des Buches gliedert sich in zwei Teile,„Aufgang und Wandel der Wein- kultur“ und„Der Wein in Mythos, Religion und Dichtung“. Durch zahllose Zitate belegt, gibt der Verfasser zunächist ein Lebensbild der Rebe, dieses wunderbaren, vom sakralen Weiheglanz umflossenen und bis in die Zei- tentiefe der mythischen Menschheitsdamme- rung seine Wurzeln senkenden Gewächses. Das Jahr der Rebe rollt um im Winzerspruch. Legenden und Sagen erzählen vom Werde- gang der Rebkultur. Aufduftet das Namen- bukett der deutschen Weinberglagen. Die Geschlechter der Keltertrauben ziehen vor- bei und die Saga ihrer Familiengeschichte, bis zur Herkunft der rheinischen Reben, von denen man nicht genau weiß, ob sie römi- schen Ursprungs sind oder durch griechische Kolonisten aus Südfrankreich zu uns ver- pflanzt wurden. f Aufsteigen die Rebengelände der alten Welt und ihre großen Weine. Griechenlands Kreszenzen, die Euripides als Götterlabung und Dionysoslust feierte, Pramneische Weine, die der greise Nestor in kostbaren Bechern seinen Gästen kredenzte. Italiens Weine, wo Aeneas die Rebe schon vorfand, als er für die verlorene Heimat Troja eine neue suchte. Der Falerner, den Horaz pries, und der sich der Gunst der Kaiser erfreute, als edelste Marke aber der klassischen Zeit der schwere Cäcuber, dessen Heimat Terracina war. Spa- nier und Portugiesen leuchten tiefgolden auf. Und dann die Weine Frankreichs, das seine ersten Rebstöcke merkwürdigerweise nicht von Rom, sondern von phokäàischen Auswan- derern als Gastgeschenk erhielt, die um 600 V. Chr. Massilia, das heutige Marseille, be- gründeten. Welche Namen, welcher Duft! Bordeaux, Burgund und die Champagne. Und nach einem Abstecher über die Schweiz, Oesterreich und Ungarn endlich die deutschen Weine. Von Baden nach Franken und von der Paheinpfalz bis zu den Steil- hängen der Ahr nach Namen und Art, Farbe und Bukett in die Seiten eines Buches ge- preßt, das letzten Endes nicht mehr kostet als eine Flasche Deidesheimer Herrgottsacker Spätlese Es folgen noch ein paar lehrreiche Kollegs über die Artnamen des Weines, über be- rühmte Jahrgänge, über Weinlese und Herbst- geräte im Wandel der Zeit. Ein Aufzug der Trinkgeräte von der hohlen Hand, mit der man Wasser schöpft, bis zu des Weines gra- ziösester Dienerin, dem glockenhaft klingen- den Glaspokal unserer Tage. Es endet das erste Semester mit einer Chronik des Wein- genießens von den alten Aegyptern und ihrem Gebet, als Grabspruch im alten The- ben in den Sarkophag gemeißelt:„Gib täg- lich Trunkenheit an dein Herz, bis jener Tag kommt, da du stirbst“, bis zu unseren deut- schen, nicht minder trunkfreudigen Ahnen. Im zweiten Teil des Buches, in dem der Verfasser dem Wein in Mythos, Religion und Dichtung nachspürt, werden zunächst die Mythen und Märchen vom Ursprung des Weines gestreift. Später taucht in dem My- thos von der Trauben Qual in den altgriechi- schen Dionysosfesten zum erstenmal der Ge- danke des Gottesopfers und der Verwand- lung seines Blutes zu Wein auf, eine Wein- Blut- Symbolik, die sich auch in den prophe- tischen Büchern des Jesaias finden läßt und als ein immer neu abgevwrandeltes Motiv Schließlich in die christliche Mystik einging. Wenn Christus„ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedek“ genannt wird, so darum, weil er unter den Gestalten von Brot und Wein, der Opferweise des ar- chaischen Priesterkönigs von Salem, in der Eucharistie sein Fleisch und Blut hingibt zur Entsühnung der Welt. Christus in der Kelter, Trauben stampfend und selber vom Kelter- baum niedergepreßt, ist ein Bild, das die gotische Welt zuweilen dem Kreuzigungs- bilde vorgezogen hat. Und die Mystiker der Romantik sahen Christus und Dionysos als Zwillingsbrüder und ein und dasselbe an. Ein hochinteressantes Kapitel, fundiert ge- schrieben und gut belegt, anregend und zum Nachdenken zwingend. Beschlossen wird der Band von einer kleinen Literaturgeschichte aus dem Wein- garten der Dichtung, in dem sich Sagen, Ge- schichten und Verse aller Zeiten und Völker finden. Noch einmal tritt Goethe an, der in Leben und Werk oft aus der sinnlichen Ge- genständlichkeit und der geheimnisvollen Symbolkraft schöpfte, die Rebe und Wein ihm darboten. Und schließlich folgt noch ein Exkurs und beschließt das Buch„Vom Wein in der schwäbischen und alemannischen Dichtung“, Merkwürdig, daß weder der Rheingau noch Mainfranken oder Pfalz noch Mosel eine Weinpoesie echter Art hervor- gebracht haben. Zuckmayer erklärt es da- mit, daß der Wein in seinen edelsten Offen- barungen selber ein Gedicht sei und keiner Metaphern bedürfe. Um so lebendiger blühte die Weinpoesie bei den Schwaben und Ale- mannen. Schiller, Uhland. Mörike, Gottfried Keller und Hölderlin. Hölderlin. Reben und Wein waren die Begleiter seines Lebens. Brot ist der Erde Frucht, doch ist's vom Lichte gesegnet, Und vom donnernden Gott kommet die Freude des Weins. Nur ein Zitat fehlt in der sonst so reich mit Zitaten versehenen„Wunderbaren Historie des Weines“, Friedrich Rückerts, des Sprach- zauberers perlende Verse: Wein ist der Glättstein des Trübsinns, der Wetzstein des Stumpfsinns, der Brettstein des Siegers im Schach. Ja, Wein ist der Meister der Menschen und Geister, der Feige macht dreister und stärker, was schwach, der Krankes gesund macht, Blaßgwangiges bunt macht, Verborgenes kundmacht und Morgen aus Nacht. th. . „Der neue Mieter“ ſonesco-· Ersauffbhrung in Honnoyer Um die Hannoveraner mit dem 1912 enen Avantgardisten Ionesco bekannt machen, richtete das Landestheater mit 5 terstützung der Volksbühne in der Lan schule eine Studiobühne ein. Man vgn u den Erfahrungen in Darmstadt und 10 auf einiges gefaßt— aber der große Seen blieb trotz der schockierenden Wirkun 0 Durch Wort und Schrift wohlrorberett der inszenierende Chefdramaturg Gerh 5 Reuter hielt vorher eine beschwichtie 0 Ansprache— führte zuerst der e „Der neue Mieter“(deutsch von Lore Ku nell) eine Konfrontation mit dem alle ber kömmlichen Dramaturgie nohnspreche 5 Stil dieses in Paris aufgewachsenen 59 schen Pseudo-Dramatikers(wie er sich 8a bezeichnet) herbei. Es beginnt ganz allta 10 Wie der neue Mieter im sechsten Stock 0 Sebo. fortwährendem Banalitätengeschwätz em aufdringlichen Concierge die leere Beh sung mit Hausratsgerümpel langsam fülle läßt, Wie er die ballettartig-komisch 1 0 den Möbelträger mit sparsamen Worten u Gesten dirigiert und das Mobiliar wie 40 rasch wuchernder Wald um ihn wächst. 11 dem Verschwinden des monologisierend N Portierweibs ist aber auch schon die e stisch-surrealistische Situation drohend und unheimlich da: der weltflüchtige Mieter ver. schwindet hinter hohen Wandschirmen ein 6 der Träger wirft hm Blumen in den Nabe gewählten Kerker nach, das Fenster ist 55 stellt, die Alulsgänge hoffnungslos verstopft Wie die imaginäre Stadt draußen, die 80 riesigen Möbellager gleicht. Die Komik der Situation schlägt grotesk ins Gegenteil um und steigert sich immer mehr zu einen stummen Spiel symmetrischer Bewegungen „Auslöschen]“ ist des Eingeschlossenen letzter gebhauchter Befehl, dann wird die Bühne dunkel. Hier gab es immerhin noch eine umi. derstehliche Situationskomik zu belachen, Was denn auch fleißig genützt wurde, di lebhaft an Kafka erinnernde Szene Kam 1 ihrem rhythmischen Verlauf dem Verständni auch des naiven Zuschauers entgegen, Di Grenzen des im Theater Gewohnten über. schritt dagegen bei weitem der hochgestei. gerte sprachliche und bewegungsmädige Par- oxysmus der tragischen Farce„Die Stühle die in der Verdeutschung durch Jacqueline und Ulrich Seelmann-Eggebert als westdeut, sche Erstaufführung über die Studiobühm Sing. Auch hier keine Dialoge, keinerle Contenance zwischen den Spielern, Ringen mit der übermächtigen Materie der Stünlz auf denen imaginäre Gäste Platz nehmel und das Zimmer eines uralten Portier-Hhe. Paars schließlich bis zum Bersten füllen. Di Un wirklichkeit, die Wahnvorstellung de kindisch gewordenen Alten, der der Mensch. heit eine Botschaft verkünden will, stöh bis zu einer äußersten Grenze vor, Ei. Taubstummer schwingt sich am Schluß auf Podium und gurgelt: Krrrieg!— Die Real tion bei den Volksbühnenmitgliedern pa zweifellos tief, im positiven wie im negativel Sinne. Hier schieden sich die Generationen Die Aelteren meinten, Strindberg und Ibsen hätten das besser gekonnt und gesagt), Kein Meinungsverschiedenheit gab es über die ho. he Qualität beider Inszenierungen mit Klau Schwarzkopf(Mieter), Gertrud Hinz(Con- cierge), Eberhard Fechner und Herbert Stein. metz(Möbelträger), Fritz Schmiedel Der Alte), Sonja Karzau Die Alte) und Eberhati Fechner(taubstummer Redner). Beide Bun- nenbilder waren von Friedhelm Strenger das explosive Klima der sich aus Kleinbür- gerlichen Umständen phantastisch entwik- kelnden Szene, Tonfall und Gestik entsprachen weitgehend den Forderungen, wie sie Ionesen für sein, die gnadenlose Existenz des Men- schen parodierendes Theater aufgestellt hat Vielleicht war die Aula der Leibnizschule für ein experimentierendes Studio etwas zu grol — daß sie überhaupt zur Verfügung stand darf begrüßt werden. Werner Schumann Der Protestant Chapel Choir von Patric Henry Village veranstaltet unter der Leitung von Kantor Ludwig-Günter Mohrig am Don- nerstag, 19. Dezember, 20 Uhr, in der Pro- denz-Kirche Heidelberg, eine kirchenmus!. kalische Feierstunde. Zum Vortrag gelangen deutsche Adventsmusik von Johannes FEccard Vincent Lübeck und Michael Praetorius, die „Ceremony of Chorals“ für vier- bis 4 stimmigen Chor, Solostimmen und Harfe don Benjamin Britten und volkstümliche amerika. nische Weihnachtslieder. Die Solisten sind Sies. tried Handke(Harfe) und Carl Staplin(Orgel) Der Seelenbrũu von Carl Zuckmayer Presserechte durch Scientia, Hamburg 4. Fortsetzung Vielleicht hatte der Leibesbräu erwar- tet oder insgeheim erhofft, daß ihm der Seelenbräu abraten würde, das Kind zu behalten, denn er mußte ihn ja für denkbar ungeeignet zur Aufzucht einer christlichen Jungfrau erachten. Aber der Dechant äußerte keine Bedenken. Ihm schien alles recht einfach. Der Graf Uiberacker im nahen Schloß Sighartsstein hielt einen Haus- lehrer, dort könne man sie bestimmt am Unterricht teilnehmen lassen. Später mochte sie vielleicht mit den Schloßkindern in die tägliche Salzburger Schule fahren. Wenn sie es im Kloster nicht ausgehalten hat, meinte der Dechant, würde sie in einem anderen Internat auch nicht anwachsen. So ein Kalbl, sagte er, muß wissen, wo sein Stall ist. Er hatte dabei einen kleinen Hintergedanken. Das Mädchen Clementin hatte eine unge- wöhnlich hübsche, frische und biegsame Singstimme. Sie war ihm bei einer Fahnen Weihe aufgefallen, und er hörte sie schon in seinem Kirchenchor Die beiden Herren tausch- ten noch einige allgemeine Bemerkungen, steckten sich eine Virginia an und besichtigten das neue Glashaus im Gemüsegarten.„Ich behaltet's“, sagte der Dechant beim Abschied. „Vielleicht probier ich's, sagte Matthias seufzend,„auf ein Vierteljahr.“ Das war nun siebenmal vier Vierteljahre her. Mit zehn war die Clementin eher ein Waserl, stumpfnäsig, flachshaarig, sommer- sprossig, steckerlbeinig, nicht gerade hübsch, aber alert und possierlich wie ein Eichhörn- chen. Mit zwölf, nach zwei Jahren beim Lei- besbräu, war sie so dick geworden, daß die Buben ihr auf dem Schulweg„Wurscht“ oder „Blunzen“ nachriefen: Und sie konnte zu- rückrufen, daß den abgehärtetsten Buben grauste. Das Dicke stand ihr besser zu Ge- sicht, ihre Haut war rosig, ihre Haare glänz- ten, ihre Augen bekamen das tiefe Dunkel- braun, wie es den groben Zügen ihres Onkels die nokturne, fast exotische Sonderheit ver- lieh. Zigeuneraugen, nannte es der Dechant mit einer Mischung aus Tadel und Bewun- derung. Mit vierzehn schoß sie ganz plötzlich in die Höhe, ohne jedoch die Proportionen zu verlieren, und mit fünfzehn hatte sie die Figur einer blühenden jungen Frau. Sie war nicht schlank, recht füllig, doch groß genug, mit hoher Brust und weichen runden Schul- tern— auch die Gliedmaßen, Arme und Beine, waren stramm und kräftig, eher derb, aber ihre Hände so schön und nobel wie die einer flämischen Madonna. hre Hüften und Schenkel hätte man fast plump nennen müs- sen, wäre ihr nicht eine fabelhafte und völ- lig unbewußte Grazie der Bewegung einge- boren worden, die Leichtigkeit einer Hirsch; kuh, das Stehn und Schreiten eines gött⸗ lichen jungen Tieres. Die gleiche lebhafte Anmut wohnte auf ihrem starken, unregel- mäßigen Gesicht, das einer Bäuerin und einer Fürstin gehörte, einem spielgelüstigen Kind und einer träumerischen Dame. Das Kind in ihr war frech wie ein Rohr- spatz, unmzähmbar, schnabel- und krallen- scharf, schlagfertig, spottgewandt— gefähr- lich, in Angriff und Abwehr, für Langsame, Blöde, Stumpfe—, oft rücksichtslos, manch- mal grausam und niemals roh. Wo sich die Frau regte, war sie schon in der Knospe 80 mild und feurig wie ein alter Wein, dem ewige Jugend eignet. Und selbst ein solcher Wein muß flach und sauer werden— wenn nicht zur rechten Zeit der rechte Trinker kommt. Der Seelenbräu hatte seinen Rat nicht zu bereuen. Die Clementin schmetterte wie eine Amsel im Kirchenchor, sie war mit ihrem hellen Sopran und ihrer Sangesfreude die Stütze des rechten Flügels, Wo die Mädchen standen— ja, er hätte sie längst die Soli singen lassen, wäre das nicht eine tödliche Kränkung für Rosina Zipfer gewesen. In ihre sonstige Erziehung mischte er sich nicht ein. Es schien alles normal zu gehen, sie fuhr täglich nach Salzburg zur Schule, die eine Fahrt mit dem Sighartssteiner Gutswagen, die andere mit der Nachmittagspost. Von der Schule kam weder Lob noch Tadel, aber manchmal eine Beschwerde der Postpassa- giere, daß sie im überfüllten Wagen eine lebendige Maus aus der Falle gelassen oder der alten Gräfin Uiberacker statt ihrer Hand eine kalte Hühnerklaue gereicht habe, was für eine kurzsichtige und nervöse Dame ein sehr unangenehmes Gefühl ist und leicht zu Anfällen führt. Matthias Hochleithner lachte sich schief über solche Delikte, brachte sie sogar noch auf Ideen— und bis sie zur Kenntnis des Dechanten kamen, waren sie schon überholt und vergessen. Persönlich hatte er niemals Grund, sich über Disziplin: soligkeit und kindische Unvernunft von seiten der Clementin zu beklagen. Ihm gegenüber war sie anders. Zwar war sie eines der we- nigen, vielleicht das einzige Kind im Dorfe, das überhaupt keine Angst vor ihm hatte. Sie verkehrte mit ihm in einer ernsten und respektvollen Weise, wie mit jemandem, mit dem man durch ein gemeinsames, heimliches Medium verbunden ist. Dieses Medium war die Musik. Nach der allerersten Prüfung, die er in der leeren, hallenden Kirche mit ihr angestellt hatte, kam er ganz aufgeregt ins Wirtshaus gestürzt, bestellte sich ein Krügel Bier und sagte zu Matthias Hochleithner, der ihn an seinen Stammtisch gebeten hatte, mit einer Art von Schauer in der Stimme: „Die Clementin hat das absolute Gehör.“ „Meint, sagte der Bräu, um ihn zu ärgern, „brauchet man da ein Doktor?“ f Er fuhr noch eine Weile fort, sich dumm zu stellen, aber der Dechant schien so er- schüttert über seine Entdeckung, daß er kaum hinhörte und nicht einmal wütend wurde, wodurch das„Pflanzen“ für Matthias Hochleithner den Reiz verlor. Er sah schlieg- lich auch selber ein, daß man eine solche Gabe nicht verkommen lassen dürfe, und es wurde beschlossen, daß die Clementin einen besonderen Musikunterricht erhalten solle, den der Dechant persönlich übernahm. Er hatte auch gerade genug Ahnung von den Grundlagen des Klavier- und Geigen- spieles, vom Notenlesen, Blattsingen und vom einfachen Orgelpunkt, daß es in den ersten Jahren anging, und zwar für ihn selber oft mühevoll, bei der Clementin spielend. Sie übte und lernte fleißig, was er ihr aufgab, und brauchte sich dabei wenig anzustrengen, es flog ihr zu, daß ihr Meister kaum Schritt halten konnte. Sie zeigte keine besondere Begabung oder Lust für eines der Instru- mente— ihre ganze Freude und Fähigkeit konzentrierte sich auf den Gesang. Die Stimme wuchs mit ihr wie ein grünes Bäum- chen, mit Ausnahme jener Zeit vor dem Auf- schuß, wo sie im Fett steckenzubleiben schien. Dann aber schwoll sie und füllte sich wWie ein Bachwasser im Frühling, es war, als ob all die ungelebte Kraft, die in diesem strotzenden jungen Körper hauste, in ihr sich entschleusen und ausströmen wollte. Sie mußte sich im Chor Gewalt antun, um nicht alle anderen zu übertönen. Wenn sie sich im Musikzimmer der römischen Villa“, zur abgehackten Begleitung des Dechanten, n den Linden Düften“ versuchte, stellten die Knechte im Brauhaus drunten ihre stül. kernde Dampfmaschine ab und Lauschen n den schweiß- und hefedünstigen Steingewil ben der über Hügel und Park durch die dicksten Wände quellenden Jubelbotschaf, daß sich nun alles, alles wenden müssé.. Auch der Seelenbräu, unter seinem Kamp mit den Tasten, lauschte nicht ohne Rührunt und leise Besorgnis. Die Stimme, die Muc kalität, das Wissen und Können des junge, Mädchens, alles begann ihm über den Kop zu wachsen. Er mußte sich sagen, daß sein Unterricht nicht mehr ausreichte, ja ehe einen Hemmschuh bedeutete. Es War 11 unter qualvoller Selbstprüfung der Verda 1 aufgestiegen, daß er sie verdarb, an 1 tantische Unarten gewöhnte, die natürich, Mittel ruinierte. Es kostete ihn keine gering Ueberwindung, aber eines Tages machte ihr selbst und ihrem Onkel den Voce sie beim Salzburger Mozarteum als S0hl rin anzumelden. a 7 55 Matthias Hochleithner war sofort 1 standen, aber die Clementin selber Wal 5 nicht so entzückt, wie man es hätte eh sollen. Oder aber, sie zeigte es nicht. 10 mutlich wußte sie, was dieser Schritt für Dechanten bedeutete, und sie bestand 10 5 darauf, daß die gewohnten Stunden Well gingen, das heißt, daß er sie zweims Woche beim Ueben kontrollierte und bein tete. Für diese Stunden, deren Gegen ſee immer schwerer wurde, mußte er 110 heimlich mehr üben als die Clementin. 4 1 sie waren die unerwarteten Sternschne, und Meteore in dem dämmernden i abend seines Lebens. Das Mädchen 35 wußte genau, daß sie ihn eigentlich 5 1 Lernen und Studieren nicht mehr 8 5 — aber sie konnte ihn auch nicht entbehl Fortsetzung ful 1