— — Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsltg.: H. Bauser. Chef- red.: E. F. v. Schilling; Dr. K. Acker- mann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber(erkrankt); Feuilleton; W. Gilles, K. Heinz; Loka. les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land): Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soxlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v D.;: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016 Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 Mannheimer Unqcbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 48, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2. rel. 627 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 54 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Litg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust, Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 13. Jahrgang/ Nr. 1/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 2. Januar 1958 London für Außenministerkonferenz Grundzüge einer Antwort auf Bulganins Briefe zeichnen sich ab/ USA bestehen auf Abrüstung London.(Af/ dpa) Der britische Premierminister, Macmillan, hat in den Entwurf seines Antwortschreibens an den sowzetischen Minister präsidenten, Bul- ganin, den Vorschlag aufgenommen, eine Ost- West- Konferenz auf Außenminister Ebene zur Vorbereitung einer späteren Gipfelkonferenz der Regierungschefs einzu- berufen. Das berichten unterrichtete Kreise in London. In dem Antwortschreiben Macmillans soll auch der sowzetische Vorschlag einer kernwaffenfreien Zone in Mitteleuropa— die beide Teile Deutschlands, Polen und die Tschechoslowakei um- faßt— als diskutable Verhandlungsgrundlage bezeichnet werden. Der Entwurf wird dem Ständigen NATO-Rat, der am 8. Januar zu seiner nächsten Sitzung in Paris zu- sammentritt, vorgelegt werden. In politischen Kreisen Londons ist man der Ansicht, daß der sowjetische Vorschlag einer ost- westlichen Gipfelkonferenz in An- betracht der herrschenden öffentlichen Mei- nung nicht glattweg abgelehnt werden kann. Andererseits herrscht jedoch bei den west- chen Regierungen die Auffassung vor, eine solche Konferenz müsse sorgfältig vorbe- reitet werden und eine gewisse Aussicht auf Erfolg bieten, wenn sie zur Entspannung beitragen und nicht das Gegenteil errei- chen soll. Die übrigen sowjetischen Vor- schläge— Einstellung der Atombombenver- suche, gegenseitige Verpflichtung zur Nicht- anwendung von Kernwaffen im Falle eines Konflikts und ein Nichtangriffspakt zwi- schen den Staaten des nordatlantischen Bündnisses und des Warschauer Pakts— werden jedoch nach wie vor im Westen skeptisch beurteilt, solange nicht ausrei- chende Möglichkeiten einer gegenseitigen Abrüstungskontrolle bestehen. Die Vereinigten Staaten dürften darauf bestehen, daß Moskau durch Entgegenkom- men in der Abrüstungsfrage guten Willen beweist, bevor sie eine neue Ost-West- Gipfelkonferenz in Erwägung ziehen. Das Verlautete aus politischen Kreisen Washing tons. Wie es weiter heißt, finden sich Prä- sident Eisenhower und Außenminister Dul- les mehr und mehr damit ab, daß neue Be- sprechungen mit dem Kreml unausweichlich sind. Die Erfolgsaussichten derartiger Ge- spräche beurteilen sie jedoch, dem Ver- nehmen nach, kaum mit Optimismus. Der amerikanische Standpunkt wird wie folgt zusammengefaßt: 1. Neue Besprechungen sollten sich aus- schließlich auf die Frage des Stillstands in den Abrüstungsverhandlungen beschränken und keine Erörterung politischer Probleme einschließen. 2. Die Besprechungen sollten auf Außen- minister-Ebene oder in der Abrüstungskom- mission der Vereinten Nationen stattfinden Ben Gurion bildet neue Regierung Sein altes Kabinett ist am Dienstag zurückgetreten Jerusalem.(AP) Der israelische Staats- präsident, Isaak Ben-Zwi, hat am Mittwoch den am Dienstag zurückgetretenen Re- Fierungschef David Ben-Gurion mit der Bil- dung eines neuen Kabinetts betrau“. Ben- Gurion nahm den Auftrag dem Verrehmen nach bedingungsweise an. Er hatte am Dienstag wegen Schwierigkeiten in seiner aus Vertretern von fünf Parteien zusammenge- setzten Koalitionsregierung seinen Rücktritt erklärt. Eine der kleineren Regierungsparteien, die linksgerichtete Achduth Awodah, hatte Alarm geschlagen, als bekannt wurde, daß Israel in Bonn wegen einer eventuellen Lie- kerung deutschen Rüstungsmaterials vorge- fünlt habe. Die Achduth Awodah wandte sich noch am Montagabend gegen Versuche, sie„aus der Regierung zu drängen“, und ver- sicherte, sie erhebe keine Einwendungen ge- gen den Ankauf von Rüstungsmaterial selbst in Deutschland, bedauere aber„die Tendenz, Verbindung mit der deutschen Armee und ihren Generalen aufzunehmen“. Die israelischen Zeitungen beschäftigen sich am Mittwoch mit den Gründen für den Rücktritt des Kabinetts. Die„Jerusalem Post“ äußert dabei die Vermutung, daß Ben- Gurion das Kabinett aufgelöst habe, um im Ausland gehegte Befürchtungen hinsichtlich Verhandlungsfähigkeit Israels zu zerstreuen. „Zwei Mitglieder des Zentralkomitees der Mapai-Partei erklärten am Montag, daß ge- wisse Länder, die bereit wären, Israel Waffen 2zu verkaufen, dies nur unter der Zusage ab- soluter Geheimhaltung tun würden“, schreibt das Blatt. Mehrere israelische Zeitingen be- richteten am Mittwoch, dag der General- direktor des Verteidigungs ministeriums, Si- mon Peres, in der vergangenen Woche bei seiner Europareise auch Deutschland besucht habe. Ueber die Gründe seines angeblichen Deutschland-Besuches wurde nichts gesagt. Die Kanzlei des Ministerpräsidenden Ben- Gurion dementierte am Mittwoch eine Pressemeldung, nach der der Generalsekre- tär der Mapai, Dr. Giora Josephatal, der kürzlich Bundeskanzler Adenauer einen Be- such abstattete, von Ben-Gurion im Zu- sammenhang mit den Plänen für den Einkauf technischer oder militärischer Ausrüstung oder in dem Bemühen um politische Garan- tien nach Deutschland entsandt worden sei. Bonn beruhigt Jordanien Der Gesandte der Bundesrepublik in Jordanien, von Schubert, suchte den Staats- sekretär im jordanischen Außenministerium Madhat Jumman auf, um ihm zu versichern, daß die Bundesregierung keine Waffenliefe- rungen an Israel beabsichtige. Wie nach der Unterredung offiziell bekanntgegeben wurde, betonte Gesandter von Schubert nochmals, daß die deutschen Reparationslieferungen an Israel kein Kriegsmaterial enthalten. Kairoer Kongreß verurteilt Israel Die 500 Delegierten fordern Abrüstung und Selbstbestimmungsrecht Kairo.(dpa) Mit der Forderung nach Ab- rüstung, Aechtung der Atomwaffen und Un- abhängigkeit für alle Völker der Erde endete am Mittwoch in Kairo der Afrikanisch-Asia- tische Solidaritätskongreß, der mehr als 500 Delegierte aus etwa 50 Ländern eine Woche lang zusammengeführt hatte. Der Kongreß, der von privaten Organisationen beschickt worden war, beschloß die Einrich- tung eines Ständigen Ausschusses in Kairo. Den Generalsekretär dieser Ständigen Orga- nisation soll Aegypten stellen. Der Kongreß forderte alle Länder auf, das Recht der Kolonien und Protektorate auf Vollständige Unabhängigkeit anzuerkennen. Die Großmächte müßten diesen Grundsatz sofort verwirklichen. UNO-Mandate sollten unverzüglich beendet werden. Außer dem Selſostbestimmungsrecht für alle Völker for- derte der Kongreß auch, daß alle Länder das Recht erhalten, ihre innenpolitischen Pro- bleme selbst zu lösen und ihre Regierungs- formen nach eigenem Willen zu bestimmen. Das Vormandensein ausländischer Streit- kräfte oder Stützpunkte auf dem Grund und Boden anderer Länder wurde von den Dele- Slertem verurteilt. In der Israel-Frage stellte sich der Kon- reg, an dem keine israelischen Delegierten teilnahmen, hinter die arabischen Forderun- Sen. Israel wurde in einer Entschließung als Sime Basis des Imperialismus bezeichnet, die Fortschritt und Sicherheit des Nahen Ostens bedrohe. Israel sei eine aggressive Macht, die auch den Weltfrieden gefährde. Der Kon- Sreß bekräftigte die Rechte der Araber auf Ealästina und verlangte die Rückführung der arabischen Flüchtlinge. Den Golf von Akaſba, für den Israel das freie Durchfahrts- recht gefordert hat, bezeichneten die Dele- Aerten als einen„geschlossenen arabischen Golf innerhalb der Hoheitsgewässer der Araberstagten“. In einer anderen Entschließung verlangte er Kairoer Kongreß die Einberufung eines Weltkongresses der Völker, der sich mit Ab- rüstung und friedlicher Koexistenz beschäf- tigensoll. Der Kongreß soll nach den Wün- schen der Delegierten noch in diesem Jahre Stattfinden. und dem Zweck dienen, den Grad einer etwaigen sowjetischen Bereitschaft zur Ver- ringerung der internationalen Spannungen festzustellen. 3. Die Tür für eine Gipfelkonferenz als Folge irgendwelcher Fortschritte in den Ab- rüstungsverhandlungen bleibt offen. Solte Moskau neue Abrüstungsgespräche nicht wollen oder jedes Entgegenkommen ablehnen, so werden sich Eisenhower und Dulles, den Washingtoner Berichten zufolge, dem Gedanken einer neuen Gipeflkonferenz Wictersetzen. Der amerikanische Abrüstungsbeauftragte Harald S. Stassen soll, nach Mitteilung un- terrichteter Kreise in Washington, Präsident Eisenhower neue Konzessionen in der Ab- rüstungsfrage vorgeschlagen haben, um die Verhandlungen mit der Sowjetunion erneut in Gang zu bringen. Stassen, der sich mit diesen Vorschlägen in schärfsten Gegensatz zu Außenminister Dulles, einflußreichen Kreisen des amerikanischen Verteidigungs- ministeriums und dem Vorsitzenden der Atomenergie- Kommission, Lewis L. Strauss, gesetzt haben soll, beabsichtigt seinen Rück- tritt, falls seine Vorschläge von Eisenhower abgelehnt werden sollten. Der frühere amerikanische Verteidi- gungsminister Wilson erklärte am Mittwoch in einem Interview in Detroit, Amerika könne ebenso große Schuld an der Auslösung eines neuen Krieges tragen wie die Sowijet- union, wenn es sich zu eifrig an dem Wett- rüsten beteilige.„Ich denke, wenn wir ver- suchen, mit den Russen in Wettbewerb zu treten und aktiv die Aufrüstung unserer Verteidigung zu stark forcieren, daß wir dann zu einem vorauszusehenden Krieg ebensoviel beitragen wie die Russen. Nach meinem Gefühl überanstrengen wir uns un nötigerweise und versetzen zu viele Leute in Angst.“ Er glaube nicht, daß die Ver- einigten Staaten in Gefahr seien, von der Sowmzetunjon angegriffen zu bet 4e Es geht besser als gedacht Washington.(dpa) Die amerikanisch- sowjetischen Verhandlungen über den Ab- schluß eines Vertrages, der den Infor- mations- und Besucheraustausch zwischen beiden Ländern regeln soll, haben nach Mit- teilung des USA-Außenministeriums in ver- schiedenen Punkten eine„Vebereinstim- mung im Prinzip“ ergeben. Der Sprecher des Außen ministeriums wies darauf hin, daß die Verhandlungen am Freitag fortgesetzt Werden. Es sei jedoch zu erwarten, daß noch einige Wochen bis zur Formulierung des endgültigen Abkommens vergehen dürften. Gamma- Strahlen von 2000 Curie sendet das nur zwei Zentimeter große Stück Kobalt 60 aus, das auf offener Straße in den 500 Kilo schweren Straklenkopf eines Gammatrons des Roentgen- Instituts von Professor Robert Janker, Bonn, eingebaut wurde. Damit hat Bonn die stärkste radioaktive Kobalt- quelle in der Bundesrepublik. Das Gummatron wird vor allem zur Bekämpfung krebs- artiger Geschübulste eingesetzt. Foto: AP Gemeinsamer Markt und Euratom in Kraft Das Ziel ist ein Großwirtschaftsraum von 170 Millionen Menschen Hamburg.(dpa) Seit dem Beginn des neuen Jahres bilden die Montan-Union- Länder Belgien, die Bundesrepublik, Frank- reich, Italien, Luxemburg und die Nieder- lande den Gemeinsamen Markt. In der er- sten Minute der Neujahrsnacht sind auto- matisch die Verträge über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Europäische Atomgemeinschaft in Kraft getreten. Die sechs Staaten werden im neuen Jahr wirt- schaftlich näher zusammenrücken und die technischen Voraussetzungen schaffen, damit im größeren Umfange Kernenergie gewon- nen werden kann. Die Wirtschaftsgemein- schaft wird den Warenverkehr in ihrem Ge- biet nach und nach vom Zoll befreien. An die Stelle der nationalen Zölle wird schritt- weise ein gemeinsamer Zolltarif treten. Im Handel der sechs Partner untereinander wird es keine Ein- und Ausfuhrbeschränkungen mehr geben. Der große Tag des neuen Ruhr-Bistums Am Neujahrstag wurde Bischof Dr. Hengsbach inthronisiert Essen.(dpa) Am Neujahrstag wurde das neue Bistum Essen feierlich gegründet und sein erster Bischof Dr. Franz Hengsbach inthronisiert. Die neue Diözese wurde aus Teilen der Bistümer Köln, Münster und Pa- derborn gebildet. Sie umfaßt außer dem Ruhrgebiet zwischen Duisburg und Bochum auch ein Stück des Sauerlandes, darunter die Städte Altena und Lüdenscheid, mit insge- samt 1,3 Millionen Katholiken. Zum Bistum Essen gehören jedoch nicht die Ruhrgrog- städte Dortmund, Herne, Recklinghausen und Wanne-Eickel. Es ist das erste neue Bistum in Deutschland seit 1930. Damals wurden die Diözesen Aachen und Berlin gegründet. Bischof Dr. Franz Hengsbach ist 47 Jahre alt. Er stammt aus einer kinderreichen Fa- milie in Velmede im Sauerland und wurde 1937 zum Priester geweiht. Seit 1953 war er Weihbischof in Paderborn. Er gilt als beson- derer Förderer der katholischen Sozialarbeit. Um 15.00 Uhr setzte das Geläut aller Kir- chenglocken des neuen Bistums ein. Tau- sende von Gläubigen erwarteten im Regen die feierliche Prozession, die sich in langem Zuge von einer in der Nähe gelegenen Schule zur neuen Kathedrale, der früheren Münster- kirche, bewegte. Als der Zug das Bischofs- haus erreichte— vor dem Portal hatte sich die eucharistische Ehrengarde in malerischer Uniform aufgestellt— reihten sich Bischof Dr. Franz Hengsbach und elf andere Kirchen- digte Aenderung in der Visa-Erteilung für fürsten sein. Der neue Bischof wurde von den Gläubigen mit Beifall begrüßt. Zwischen Gesfern und Morgen Im Jahre 1957 sind 129 579 Bewohner der Sowiietzone und Ostberlins nach Westberlin geflohen. Im Jahre zuvor waren es 156 577 Flüchtlinge. Damit haben seit dem Jahre 1949 1 150 912 Flüchtlinge in Westberlin um Asyl gebeten. Die Luftwaffengruppe Nord, der die Luft- waffemeinheiten der Bundeswehr in den Ländern Nordrhein- Westfalen, Niedersach- sen, Schleswig- Holstein, Hamburg umd Bre- men unterstehen, hat am 1. Januar in Mün- ster re Tätigkeit aufgenommen. Komman- dierender General ist Generalmajor Martin Harlinghausen. Zwölf Südtiroler sind vom Bozener Schwurgericht unter verschiedenen Beschul- digungen zu Strafen von zehn Tagen bis zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Anklagen reichten von der Teilnahme an staatsfeindlichen Verbindungen und der Ver- breitung staatsfeindlicher Propaganda bis zur Begehung von Dynamitanschlägen auf Eisenbahnlinien und Ueberlandleitungs- masten in der Gegend von Bozen zwischen September 1956 und Januar 1957. Zurückgetreten ist der holländische Wirt- schaftsminister, Dr. Siceo Mansholt, nach zwölf jähriger Amtszeit. Mansholt ist von der niederländischen Regierung als Mitglied der Kommission für den Europäischen Markt vorgeschlagen worden. Wieder völlig gesund ist der jugoslawische Staatspräsident Tito, wie die amtliche jugo- slawische Nachrichtenagentur„Tanjug“ mit- teilte. Die ärztliche Behandlung des Präsi- denten habe mit Erfolg abgeschlossen werden können. Woran Tito litt, wurde in der Ver- lautbarung nicht mitgeteilt. Seines Postens enthoben wurde der ru- mänische Justizminister, Gheorge Diaco- nescu. Das Ministerium übernahm Avram Bunaciu. Diaconeseu wird künftig das Amt des stellvertretenden Justizministers aus- üben. Zur Landung in Albanien gezwungen wurde ein britisches Frachtflugzeug der Lon- doner Air Traevl Lid. Italienische Luftfahrt- behörden in Brindisi haben dem Londoner Außenministerium mitgeteilt, dag die seit Dienstag vermißte Maschine, eine DC-4 mit sechs Besatzungsmitgliedern an Bord, von zwei Düsenjägern angeflogen worden und Schweres Eisenbahn-Unglück fordert in Indien 32 Menschenleben Neu Delhi(dpa) Bei einem schweren Eisenbahnunglück in der Nähe der nordindi- schen Stadt Ambala sind am Neujahrsmorgen 32 Menschen ums Leben gekommen. 85 Per- sonen wurden verletzt. Bei dem Unglück fuhr der Personenzug Ambala— Neu Delhi auf einen Exprehzug auf, der gerade auf einer Station hielt. Dichter Nebel behinderte die Rettungsarbeiten. Am Silvesterabend stießen in Polen bei der kleinen Stadt Otwock in der Nähe von Warschau der elektrische Vorortzug War- schau-Dorohusk zusammen, wobei sechs Fahrgäste den Tod fanden. daraufhin auf dem albanischen Flughafen Valona gelandet sei. Ein neues Fernlenkgeschoß wird zur Zeit für die amerikanische Armee bei der Sylvania Electrie Company in Waltham ge- baut. Das Geschoß—„Plato“ genannt— soll nach Mitteilung der Konstrukteure im- stande sein, Mittelstreckenraketen abzufan- Sen. In der britischen Kronkolonie Malta bil- ligte das Parlament einstimmig einen Antrag des Minister präsidenten Mintoff, die Ver- pflichtungen gegenüber Grohgbritannien nicht länger anzuerkennen, wenn die britische Re- gierung nicht neue Arbeitsplätze für ent- lassene Hafenarbeiter zur Verfügung stellt. Mit seinem Antrag protestierte Mintoff gegen eine vorgesehene Entlassung von Arbeitern der Marinewerften im Zusammenhang mit der Kürzung der britischen Verteidigungs- ausgaben. Das jordanische Parlament hat das Ab- kommen über wirtschaftliche und technische Hilfe der USA an Jordanien mit 18 gegen 10 Stimmen gebilligt. Die ägyptische Regierung hat am Jahresende bekanntgegeben, daß sie die vereinbarten Subventionen an Jordanien nicht zahlen wird. Japan und Südkorea haben sich nach langwierigen Verhandlungen darauf geeinigt, die in ihren Staatsgebieten internierten ja- panischen beziehungsweise südkoreanischen Staatsbürger freizulassen und in ihre Hei- mat zurückzuführen. Der Vertrag über den Gemeinsamen Markt mit seinen 248 Paragraphen, der das „Ende der Schrebergärtner-Atmosphäre der europäischen Kleinstaaterei“ bringen soll, wurde am 25. März 1957 in Rom von den beteiligten Ländern unterzeichnet. Sein Ziel ist es, mit der Beseitigung der Zollschranken und des Wettbewerbs einen Großwirt- schaftsraum“ für 170 Millionen Menschen zu schaffen. Streit über Visa-Erteilung für das Gebiet der Sowjetzone Bonn(AP) Die Sowjetunion hat die Westmächte formell davon in Kenntnis ge- setzt, daß sie„bestimmte Rechte auf dem Visa-Gebiet“ an die Sowjetzonen- Regierung abgetreten habe, verlautete am Dienstag von westlicher Seite in Bonn. Genaue Angaben über den Inhalt der Mitteilung, ihre Form und den Zeitpunkt der Uebermittlung waren zunächst nicht erhältlich. Wie verlautet, hat die Sowietunion die vor einigen Tagen von der Sowjetzonenregierung abgegebene Erklärung bestätigt, daß am 1. Januar westliche Diplomaten nur noch mit ostzonalen Visa durch die Zone und auf dem Landweg nach Westberlin reisen könnten. Angehörige westlicher Militärkommissionen sollen davon ausgenommen sein. Sprecher der amerikanischen, britischen und französischen Botschaften in Bonn haben bereits erklärt, daß ihre Regierungen die Sowjietzonen- Regierung nicht anerkennen und folglich keine Notiz von Aufferderungen nehmen könnten, künftig Visa bei den Zonenbehörden zu beantragen. f Der stellvertretende Sowietzonen-Außen- minister, Otto Winzer, begründete am Mitt woch die von seiner Regierung angekün- Diplomaten der drei Westmächte damit, daß kein Grund für irgendwelche Sonderrege- jungen mehr bestehe. Bisher erteilen die EKonsulardienststellen der Sowjetunion an amerikanische, britische und französische Diplomaten sowie Staatsbürger dieser Län- ser Länder, die Dienstpässe besitzen, Visa für das Sowietzonengebiet. Der Fall Landsberg beschäftigt die Berliner Abgeordneten Berlin.(we-Eig.-Ber.) Abgeordnete aller Parteien erhoben am Jahresende die Forde- rung nach Rücktritt des in eine Plagiats- affäre aus dem Jahre 1953 verwickelten Prä- sidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Profesor Landsberg. Nachdem ein freiwilli- ges Anerbieten zweier führender SPPD-Per- sönlichkeiten, Landsberg den Rücktritt nahe- zulegen, am Veto des SPD- Vorsitzenden Franz Neumann scheiterte, werden in den ersten Januartagen die Fraktionsvorsitzen- den der SPD, CDU und FDP den Fall er- örtern. Nach Mitteilungen aus parlamentari- schen Kreisen wird unter anderem erwogen, Landsberg einen längeren Krankheitsurlaub zu empfehlen, da seine Gesundheit unter den Vorgängen der letzten Zeit stark gelitten habe. Der Hauptgrund für dieses zurückhal- tende Vorgehen dürfte in Ueberlegungen von Verfassungsjuristen zu finden sein, nach denen der Parlamentspräsident in einer De- mokratie auch die Interessen der Minderheit zu schützen habe und deshalb auch nicht durch das Mißtrauensvotum einer Mehrheit gestürzt werden könne. Der Regierende Bür- germeister Brandt bezeichnete es aus grund- sätzlichen Erwägungen als unangebracht, daß sich der Senat an der Auseinandersetzung um Landsberg beteiligt. MORGEN Donnerstag, 2. Januar 1958/ Nr. 1 kosten geringer, denn es entfällt auch der Zwang, die in Brüche gegangene Weisheit wieder ebenso ultimativ aus den Köpfen zu treiben, um Platz zu schaffen für neue Doktrin und neue Verkehrtheit. Insofern ist auch der neue Auftakt zu einem gegenseitigen Sichfinden für die Lan- kees viel weniger problematisch als für die Sowjets, die nun gezwungen sind, das neue Jahr unter neue Aspekte zu stellen. War es im Vorjahr der böse Amerikaner, der blutige imperialistische Geschäftemacher und Welt- Kriegseinpeitscher, was wird man nunmehr zu sagen wissen? Werden wir wie einst im Mai zu hören bekommen, welch ein ehrsam liebender Freund das Moskau erwächst, welch ein Muster von Demokratie und antifaschi- stischer Haltung aus Roosevelts Gebeinen erstand? Ich übertreibe mit Absicht, so Weit Wird es nicht kommen. Aber es wundert mich immer wieder, wie gutgläubig doch Völker sein müssen, daß sie in einem kort„vom Ho- sianna“ ins„RKreuzige ihn“ sich treiben las- sen. Sei's drum, wir können es abwarten, wie sich der verheigungsvolle Auftakt des Jahres entwickelt. Wir haben das Jahr wie- der begonnen, weil andere Wahl uns nicht plieb. Wir haben die Kanonenschläge und Leuchtkugeln verschossen. Auch die Jugend hat trotz polizeilichen Verbots sich redlichen Lärmens befleißigt. Warum wir die Geburt des Jahres eigentlich mit soviel Getöse be- gleiten, nachdem die alten Donnergötter doch tot sind, bleibt uns nur die eine Erklärung: Wir alle sind Optimisten. Wir alle können es nicht lassen, Pläne zu schmieden und auf die Zukunft zu bauen. Nun so will ich für meine Einleitung nachträglich um Pardon bitten und mich bei den Politikern entschuldigen. Auch ein kleiner Mann pflegt seinen Optimismus und seine Plänchen zu haben, auch wenn das Jahr ihm fortgesetzt Ohrfeigen erteilt. Dr. Karl Ackermann ORC. Kommentar! Donnerstag, 2. Januar 1958 Amerikanisch- sowjetische Eintracht? Nun beginnen wir wieder. Getreu den Sitten eines guten Hauswirts pflegen wir bei solcher Gelegenheit nicht nur einen Strich unter die Abschlußrechnung des vergange- nen Jahres zu Ziehen, sondern auch die neuen noch so blütenweiß unbeschriebenen Blätter zurechtzulegen, die dem neuen Jahr dienen sollen. Wer ganz besonders gewissen haft aufgelegt ist, der skizziert sogar schon Wieder seine Pläne und Absichten und reißt seine guten Vorsätze auf einem riesigen Bo- gen auf, als müsse er sein Haus für die Ewigkeit rüsten. Leider läßt sich die etwas sehr lose Dame Politik auf solche Vorhaben nicht ein. Nicht daß es in ihren Vorzimmern an Planern und Ratgebern mangelte. Klopfe nur bei einem Politiker an, und er wird dir bombensicher die schönste Methode entwickeln, wie er das angebrochene Jahr zu einem Jubeljahr in der Menschheitsgeschichte gestalten könnte, vorausgesetzt, es tanzte jeder nach seinem Ton. Politiker sind wie Spieler; sie haben ihr System und nur Tod oder Untergang bringt sie davon ab. Immerhin, ihr Optimis- mus ehrt sie. Und dieser Optimismus ist es, der auch heuer wiederum an der Wiege des eben zur Welt gekommenen Jahres sein Liedchen summt. Aus Washington erreicht uns die Kunde, daß die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion sich wieder einmal um wie- vielten Mal?) zur Zusammenarbeit finden. Informationen sollen wechselseitig ausge- tauscht werden, wenn auch zunächst nur auf den Gebieten von Wissenschaft, Technik, Kultur. Wüßte man nicht, wie solche Bot- schaft zu lesen ist, man wäre geneigt zu sa- gen: ein erhebender Auftakt! Nur wissen wir leider, wie klein solche Abkommen sich in Wirklichkeit geben. Gewiß, gewiß, es gab da auch schon weltweite Konventionen, als da in Jalta, Potsdam und sonstwo zustande kamen. Es erinnern sich nurmehr alle nicht gerne daran und so ist denn der Kleinmut zum Paten der Diplomaten geworden. Es wird da zwar auch neuerdings allerlei aufgezählt. Amerikaner und Russen wollen sich wohl- Wollend beraten in allerlei Dingen der me- tallurgischen Branche, des Bergwesens, der Chemie, der Elektrizitätserzeugung. Künst- ler, Bauern und Sportler sollen sich gegen- seitig besuchen. Sogar die friedliche Nutzung atomarischer Strahlung kommt einer Eini- gung näher. Warum dann gerade der harm- bose Austausch von Filmen, Fernsehproduk- ten und Rundfunk nicht stattfinden soll, ist Allerdings angesichts solch eines Anlaufes on gutem Willen nicht zu begreifen. Wäre da nicht weniger mehr? Immerhin, ein neuer Plan ist gefaßt und die„New Vork Times“ ihn auch schon mit der nötigen Salbung verkündigt. Uns kleinen Europäern bleibt dis offenbar nur übrig, den Kopf zu wiegen. Ist die Bettelmannsoper unserer Zeit auch nicht mehr von Brecht, so sind doch die Songs 5 1 1„Ja mach nur einen Bischof Lajos vetö, der dem ungarischen Parlament als Abgeordneter angehört, ist zum geistlichen Oberhaupt der rund 500 000 Lutheraner in Ungarn gewählt worden, wie er selbst vor Pressevertretern erklärte. Sein Vorgänger, Bischof Lajos Ordass, der einige Zeitlang unter der kommunistischen Herr- schaft im Gefängnis saß und im Sommer die Vereinigten Staaten besucht hatte, wurde sein Stellvertreter. Hamburg, 1. Januar Zweifel und Hoffnung sprachen aus den Neujahrsbotschaften führender Staatsmän- ner in Ost und West, die fast alle dem glei- chen Thema gewidmet waren: der Erhaltung des Friedens und der Minderung der Span- nungen in der Welt. In den Ausführungen des amerikanischen Außenministers Dulles und des spanischen Staatschefs Franco überwogen die Zweifel. hungen des Ostens hervor und verwies auf „genügend Beweise“ für die Unzufriedenheit „gewissen liberalen Ideen“ in Westlichen Ländern, die angesichts der„kommunisti- schen Weltgefahr“ die wertvollsten Chancen des Westens aufs Spiel setzten. Den Wunsch nach Verhandlungen mit dem Osten erneuerte der dänische Minister- präsident H. C. Hansen. Er sprach ebenso wie der indische Ministerpräsident Nehru und der Staatschef des kommunistischen Ju- goslawiens, Marschall Tito, von der Notwen- digkeit, zu einer Verständigung Zwischen beiden Teilen der gespaltenen Welt zu gelan- gen. Tito sagte: Wir müssen stufenweise Ver- trauen aufbauen, um das Phantom eines neuen Krieges zu bannen. Um Unterstützung für ihren Plan einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa war- ben der polnische Außenminister Rapacki und der Sekretär der polnischen Kommunisten, Gomulka. Rapacki ging noch einen Schritt darüber hinaus und erklärte, auch jeder an- dere, praktischere Vorschlag sei willkommen. Die sowjetischen Führer benutzten den Nun ja, die Sowjets haben nunmehr ihr fahr mit einem funkelnagelneuen Vier- Jahresplan begormen. Der alte wurde vor- auf den Misthaufen geworfen, was gentlich nicht der Sinn eines Planes sein oll. Doch geänderte Voraussetzungen schaf- g Uch auch geänderte Größen. Zwar t nicht einzusehen, was eigentlich in einem vissenschaftlichen System mit solcher Hart- eit andauernd die Prämissen zer- rüttet. Das geht doch nun schon so, seit die embürokraten am Werk sind. Aber frei- ren ist menschlich. Nur sollte sich eben niemand auf die ehernen Gesetze Wissenschaft ausreden und daraus die chtvollkommenheit der Diktatur ber- Darin besteht bei aller Unehrlichkeit einzelner Auchdemokraten eben doch der orsprung der Demokratie; sie ist ehrlich Stimmungsbarometer in Ost und West In allen Neujahrsbotschaften steht der Wunsch nach Frieden Dulles hob in seiner Erklärung die Einheit des westlichen Lagers gegenüber den Dro- der Völker des Ostens Franco warte vor Gute Wünsche an der Schwelle des Neuen Jahres chen von Bundespräsident Heuss und Ministerpräsident Dr. Müller Aus den Neujahrs-Anspra Bonn, 1. Januar In seiner traditionellen Neujahrsansprache streifte Bundespräsident Heuss am Silvester- abend die Fragen und Sorgen, die das deutsche Volk an der Jahreswende bewegen. In der über alle Rundfunksender der Bun- desrepublik verbreiteten Ansprache stellte Heuss erneut heraus, daß die Siegerstaaten aus ihren wechselseitigen Rechtsverpflich- tungen zur Wieder vereinigung Deutschlands nicht entlassen werden dürften.„Aber die Volkspolitische Aufgabe bleibt uns selber unmittelbar gestellt. Deshalb unser Grimm, daß die Regierung in Pankow die seelische und persönliche Verbindung über die widersinnige Grenze wieder erschwert, daß sie die Kirchen in der Vertretung eines überzeitlichen Auftrages quält, deshalb unser Gruß an die Deutschen, die in der Sowjetzone und in den angrenzenden Be- zirken an ihrem Heimatboden festhalten, deshalb unsere Hoffnung, daß mit einem günstigen Weitergang der Besprechungen in Moskau menschliche Empfindung nicht in kleinlich wirkender Formaljuristik gedros- selt wird.“ Nach einer Kritik an der gegenwärtigen internationalen Politik mit ihren„fast im- Drovisierten Kongressen mit Scheinwerfern, Lautsprechern und Pressekonferenzen“ be- zeichnete sich Heuss als Anhänger der„Ge- heimdiplomatie“, auch wenn er deshalb „altmodisch“ sei. Zur Begründung wies er darauf hin, daß sowohl die Triest-Frage als auch die Berliner Blockade durch vertrau- liche Fühlungnahmen aus der Welt: geschafft Werden konnten. Man müsse sich nüchtern aus den Fesseln von Schlagworten und Ideo- logien lösen. Der Bundespräsident bezeichnete es als einen Freudentag für sich, als imm verarbei- benden Metallgewerbe„von den sogenannten Sozialpartnern“ für 1958 eine verbindliche Regelung der Arbeitszeit und der Lohnkate- gorien erreicht wurde.„Mir selber ist nicht ganz klar, ob die langehin in 80 günstigen Aspekten erscheinende Weltwirtschaftslage nicht unter den politischen Unsicherheiten amfällig werden könnte.“ In solcher Zeit Würde ein Kampf, der die„Partner“ zu Geg- kührer sogar, eine„gewisse Minderung“ der internationalen Spannungen sei bereits zu spüren. An Ost und West gleichermaßen richtete sich der„Appell an die Vernunft“, den der Präsident des Internationalen Roten Kreu- 2es, Leopold Boissier, verfaßte. Er warnte vor der weiteren Anhäufung verheerender Waf⸗ fen, die Angst und Furcht auslösen, Solange Allerdings eine Organisation wie das Rote Kreuz noch wirken und„manchmal dem Sieg verhelfen kann, darf keiner den Glau- pen an eine bessere Zukunft verlieren“,(dpa) Geist des Friedens und der Solidarität zum nern macht, für das Gesamte unheilvoll wer- den.„Die Vokabel vom„Klassenkampf“, die aus der Zeit des frühen Industrialismus stammt und apf der der Staub von über hundert Jahren liegt, ist, wie ich hoffe, zur Gelegenheitsfloskel für eine Art von Abart von Jubiläumsaufsätzen geworden.“ Man sollte sich jedoch nicht täuschen lassen, meint der Bundespräsident, denn das ökonomische Rermen um Lohn und Preis werde die Ent- wicklung auch in Zukunft begleiten. In die- sem Zusammenhang kritisierte er die Käu- ferschichten, die nicht genug Selbstdisziplin hätten und immer das für gut hielten, Was teuer sei. Das Sparen bezeichnete Heuss er- neut als einen Peil der Zukunftssicherung, von der ein bißchen auch die Freiheit des bürgerlichen Seins abhänge. Dr. Müller ermahnt zum Maßhalten Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller forderte in einer Rundfunkansprache am Neujahrstage die Bevölkerung zur Duldsam- keit und zum Maßhalten auf. Die Toleranz bezeichnete Dr. Müller als die„Grund- tugend jeder echten demokratischen Ord- nung“ und als Voraussetzung für die in der Verfassung garantierte Freiheit der Einzel- persönlichkeit. Duldsamkeit könne aber nur auf dem Boden eines von Vorurteilen jeder Art freien Denkens gedeihen. Maßzhalten müsse auch auf dem Gebiet der Löhne und Preise geübt Werden, er- klärte der Ministerpräsident weiter. Selbst- verständlich müßten die Erhöhung des Volks- einkommens und die Steigerung der Pro- duktivität„auch und gerade jeden zugute kommen, die am härtesten dazu beigetragen haben“. Aber keiner könne nur für sich allein Vorteile herausholen. Sie würden ihm dann durch die Gesamtentwicklung zwangs- läufig wieder abgenommen.. g Mehr denn je sei es notwendig, daß sich jeder Staatsbürger um die staatlichen Dinge kümmere, fuhr der Ministerpräsident fort. „Wir müssen uns bemühten“, sagte Dr. Mül⸗ ler wörtlich.„uns ein eigenes Urteil zu bil- den, uns fragen, wie wir entscheiden Wür⸗ den, wenn wir an der Stelle des Gesetz- gebers oder der Regierung stünden, und uns Vor allem fragen, ob wir diese Entscheidung auch jedem unserer Volksgenossen gegen- über rechtfertigen könnten.“(G pa AP) Franco hat es nicht so eilig Dulles drängte den Staatschef, Spaniens Eintritt in die NATO zu beschleunigen Von unserem Korrespo Madrid, Ende Dezember In den vortfestlichen Tagen stiegen un Madrid gleich drei Ereignisse zusammen, die Spemien lebhaft beschäftigten: der Dulles- besuch, der Rechenschaftsbericht über If ni, den Heeresminister Barroso vor den Cortes ablegte, und nicht zuletzt die große Weih- nachtslotterie, deren Haupttreffer diesmal 30 Millionen betrug. Wieder einmal hat sich für ein paar vom Glück Begünstigte der Traum ihres Lebens erfüllt— sie sind über Nacht reiche Leute geworden. Ob bei der dreistündigen Besprechung, die Franco mit Dulles hatte, für Spanien auch ein HFaupttreffer herausgekommen ist, muß sich noch erweisen. Genau wie vor zwei Jahren von der Genfer Konferenz hatte Dulles jetzt von Paris aus einen Abstecher nach Madrid gemacht, der sich auf knapp fünf Stunden beschränkte. Der Blitzbesuch war nicht nur eine Verbeugung vor dem Regime— er war auch ein Selbsttrost, den sich Dulles zur mo- ralischen Erholung nach der Pariser NATO- Konferenz spendete. Bei Franco durfte er hoffen, Verständnis für seine Haltung zu fin- den, die auf der Konferenz auf so wenig Ge- genlieb gestoßen war— die Ablehnung aller Verhandlungen mit Moskau, die nicht aus einer überlegenen Machtposition geführt wer- den können. Das deutete auch seine Erklä- rung an, außerhalb des Atlantikpaktes ei- stierten für die Vereinigten Staaten andere f ö Wegregs N DER Kaare 7 1 ug zu erklären, daß sie das„Recht auf Jahreswechsel, ihre diplomatische Offensive 1. verkörpert. So gesehen haben die die von westlicher Seite entwickelt nicht jene Tragik des Ostens. Sie en nicht, koste es was es da wolle, den en als unumstößliche Wahrheit ein- aut werden. Und so werden auch die Un- fortzusetzen. Eine große Zahl ausländischer Staatsoberhäupter und Regierungschefs er- hielt Neujahrsbotschaften aus Moskau, in denen der Wunsch nach friedlicher Koexi- stenz geäußert wurde. In einer Botschaft an die eigene Bevölkerung erklärten die Sowiet- Gute Fahrt im neuen Jahr! ndenten Heinz Barth wichtige Bindungen, die untereinander ver- klochten seien— und eine der wichtigsten davon sei diejenige zu Spanien. Das sind Worte, die wie Musik im Ohr Francos klingen. Die Tür Spaniens für die Aufnahme in den Atlantikpakt schien weit offen, als der Staatssekretär eine vorbereitete Erklärung verlas, in der auf die„vergangenen, gegen- wärtigen und künftigen“ Beiträge anspielte, die Spanien zur moralischen und materiel- len Stärkung der Atlantischen Gemeinschaft leisten könne. Es gab einen bezeichnenden kleinen Zwischenfall, als der spanische Dol- metscher nur die„vergangenen und gegen- wärtigen“ Beiträge erwähnte und von Dul- les mit bedeutungsvoller Miene daran er- 4 innert wurde, daß er die„künftigen“ Bei- träge übersprungen habe. Ueber die Ge- slehter der Umstehenden huschte ein wissen des Lächeln, denn klarer konnte es kaum hervorgekehrt werden, wie sehr den Ameri- kanern nach den Pariser Erfahrungen daran Au Jereig gelegen ist, den unverbrüchlichsten der eu- ropäischen Antikommunisten so schnell wie möglich in den Atlantikpakt einzuschleusen. Daß auch Franco grundsätzlich zum Bei- tritt bereit ist, kann nicht bezweifelt wer⸗ den. Grundsätzlich— das muß nicht sofort heißen. Wer Franco kennt, weiß, wie ungern er schon bei der ersten Verhandlung zum Ziel kommt. Er teilt die gemeinsame Ab- neigung gegen den„atheistischen Despotis- mus“, von dem Dulles in Madrid sprach- schön und gut. Aber sie ist nur eine Seite; die andere ist der Preis, der sich unter den für jeden Schritt der militärischen Annähe⸗ rung an den Westen heraushandeln läßt, Ein kühler Wind strich von der Sierra über den zum Weiterflug startete. Auch die Erklärun- neuen Verhältnissen von den Amerikanern 5 gen, die er und Francos Außenminister Ca- stiella abgaben, waren jetzt auf einen etwas nüchterneren Ton gestimmt. Im Prinzipiel- len war man sich offenbar noch nie so nahe- gekommen wie diesmal. Aber in der Praxis Küst Kkanis die d viert . nung einer bahn 8 g 5 24jäh Zivilflughafen von Barajas, als Dulles dort fjinke dier Verle erw u Verh scheint Franco die Eile seines Gastes, was die Aufnahme Spaniens in die NATO be- trifkt, nicht geteilt zu haben. gimes nichts vom amerikanischen Tempo. Bevor der Beitritt zur NATO spruchreif Wird, muß nach Meinung Francos die Rü- stung der spanischen Wehrmacht zunächst dem Stand der anderen Mitglieder des Atlantikpaktes angeglichen werden. Er hat mit anderen Worten mit Dulles neue militärische Forderungen präsentiert. Daneben ist, in seinem Gespräch wie dieser der Presse verriet, selbstverständlich auch von den wirtschaftlichen Problemen des Re- gimes gesprochen worden— eine kaum ver- hüllte Umschreibung dafür, daß der Cau- dillo die Gelegerheit nicht ausließe, eine fühlbare Erhöhung der Wirtschaftshilfe zu fordern, die Spanien in seiner gegenwärti⸗ gen Situation dringend gebrauchen kann. 5 bietet das derzeitige Jugendarbeitsschutz- recht den staatlichen Aufsichtsorganen kaum eine Möglichkeit, gegen offenbare Mißstände energisch genug einzuschreiten. Die moder- nen Unternehmer in unserem Lande betrei- ben eine vorbildliche Lehrlingsausbildung. Um so notwendiger ist es, gegen die wenigen Unbelehrbaren scharf durchzugreifen. Mein Wunsch wäre, wenn dem Jahr der Renten- reform ein Jahr des Jugendarbeitsschutzes folgen würde. Dem Arbeitsschutz ganz allgemein wollen Wir in Baden- Württemberg eine ständige Ausstellung widmen, die wir im Friihjahr 1958 erstmals in Stuttgart zeigen möchten. Nach den mir vorliegenden Plänen wird diese Arbeitsschutzausstellung in zeitgemä- Ber Form zu unfallsicherem Verhalten und zur Beachtung der sonstigen Arbeitsschutz- Vorschriften aufrufen. Das Ausstellungs- Rahmenthema wird im ersten Jahr„Rampf gegen die Unachtsamkeit“ lauten. Es ist vor- gesehen, diese Ausstellung später auch in anderen großen Industriezentren Baden- Württembergs zu zeigen, so beispielsweise in Mannheim und in Ulm. Beim Arbeitsschutz kommt es vor allem daraus an, die Sozialpartner zur Mitarbeit zu gewinnen. Meine persönliche Hoffnung geht noch etwas weiter. Ich könnte mir vor- stellen, dag sich die Partner auch zum Ge- spräch über andere wichtige Fragen unseres Wirtschaftslebens am runden Tisch zusam- menfinden könnten. Voraussetzung dafür Wäre allerdings vorbehaltlose Ehrlichkeit auf beiden Seiten. Mit taktischen Manövern sind kruchtbringende Vereinbarungen nicht zu erreichen. Wenn beispielsweise jetzt die Arbeitgeber gemeinsame Gespräche über Lohn- und Tariffragen vorschlagen, dann hat das nur einen Sinn, wenn dabei gleich- zeitig auch über die Preise gesprochen wird. Allerdings wäre gerade dieser Bereich ein erster Ansatzpunkt für eine weitergehende zialpotitik kennt keinen„Ladenschluß“ en Jahr sollte sich der Bundestag besonders dem Jugendarbeitsschutz widmen 8 Von Arbeitsminister Ermin Hohl wegler Aber zu einer echten und dauerhaften Neu- konzeption des Versorgungsrechts hat sich auch der zweite Bundestag nicht mehr ent- schließen können. Statt dessen hat man die Versorgungsleistungen durch ein Anderungs- gesetz zum Bundesversorgungsgesetz dem Lohn- und Preisniveau angepaßt. Das Bun- desversorgungsgesetz stammt aus dem Jahre 1950. Es ist seither nicht weniger als sechsmal geändert worden. Soll das so weitergehen? Unsere Beamten und Angestellten bei den Versorgungsämtern kommen aus dem perma- nenten Umlernen überhaupt nicht mehr he- raus. Wenn aber die Verwaltung immer mehr kompliziert wird, kann sie nicht so schnell und auch nicht rationell arbeiten, wie das im Iliteresse der Kriegsopfer notwendig wäre. So entsteht ein Zustand, der auf die Dauer niemanden befriedigt. Eine Neuordnung der Rechtsgrundlagen, die ich mir vom Gesetz- geber für das Jahr 1958 erhoffe, müßte so gestaltet sein, daß sie längere Zeiträume überdauert und daß sie darüber hinaus der Verwaltung den Einsatz kraft-, zeit- und ko- stensparender Bürogeräte erlaubt. Während sich das Parlament in den ver- gangenen Jahren auf dem Gebiet der Sozial- politik bevorzugt der nicht mehr oder nicht mehr voll Erwerbsfähigen annahm, wird es nicht umhin können, sich im kommenden Jahre mit voller Kraft dem Schutz der arbei- tenden Jugend zuzuwenden. Entwürfe und Stellungnahmen zu einem neuen Jugendar- peitsschutzgesetz liegen dem Bundestag seit langem vor. Man hat aber bisher die Initia- tive, hier etwas Entscheidendes zu tun, leider ver Infolge der viel zu zahlreichen und m Einzelnen zu weitgehenden Ausnahme reffen Sprichwörter die ust wären nicht kurz nach dem en der Rentenreformgesetze die erungen laut geworden.„Gut haben“ war diesmal die halbe ist es überhaupt möglich, in K Vollkommenes, Endgültiges gen? Ich meine nein! sie ist ein fort- ndes Bemühen um abgewogene, Se- Regelungen der sozialen Bedingungen, Aligepaßzt der Entwicklung in allen s bereichen. Einen ‚Ladenschluß“ ken- ler nicht! Das ist aber auch wohl ge Ausnahme). gesehen kann man vom Jahr 1957 als Zeit sprechen, in der zwar sehr hart liche sozialpolitische Forderungen ge- Wurde, aber auch wirklich einiges erkenswertes gelungen und er- at worden ist. m zialpoli neisten Sozialrentner haben jetzt die le Grundlage für einen verhältnis- sorgenfreien Lebensabend erhalten. is unbestrittene Verdienst der Ren- orm. Leider aber gibt es auch nach dem en Recht wieder Rentner zweiter Klasse. Wäre nicht nötig gewesen. Warum man ehern bestimmter Kriegsopferrenten Aversicherungsrenten auf die Ver- bezüge anrechnet, ist mir unver- ichn. Der Bezug einer Sozialrente ist von ganz anderen Anspruchsvorausset- n abhängig als die Versorgung der 5 In diesem Punkte, und in einigen „sind die Rentenreformgesetze ihrer- eits bereits wieder reformbedürftig. a je Kriegsopferversorgung selbst ist 1 schiedener Hinsicht verbessert worden, i Zusammenarbeit. Im Interesse der Allgemein- heit könnte ein solches Miteinander gerade in unserer heutigen Situation sehr wertvoll sein. Wie sehr gegenwärtig noch aneinander und an den Tatsachen vorbeigeredet wird, be- weist die Diskussion um das sogenannte Lohnfortzahlungsgesetz. Daß dieses Gesetz in manchen Teilen nicht gerade ein Meister- stück ist, wird nicht bestritten. Was bekam man aber in den letzten Wochen über„orga- nisierten Mißbrauch“ und„sinkende Ar- peitsmoral“ zu hören! In Wirklichkeit hat uns die Grippe, gerade als das Lohnfortzah- lungsgesetz eben in Kraft getreten war, übel mitgespielt. Jetzt sieht das Bild schon We- sentlich anders aus. Der Krankenstand be- wegt sich bei den meisten Kassen— trotz der Lohnfortzahlung— wieder auf dem Niveau der Vorjahre. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, daß unsere soziale Kranken- versicherung überfordert ist. Hier muß schnell Abhilfe geschaffen werden. Auf die Dauer wird man um eine Neuordnung der gesetzlichen Krankenversicherung ohnehin nicht herumkommen. Zahlreiche Aufgaben, pesonders auf dem Gebiet der vorbeugenden Gesundheitspflege, gehören in die Zuständig- keit der Renten versicherung. Auf diese Weise könnten die Krankenkassen entlastet wer- den, ohne daß unbedingt Beitragserhöhungen notwendig würden. Der natürliche Interes- sengegensatz zwischen Versicherten, Aerzten und Kassen läßt sich jedoch auch durch neue gesetzgeberische Maßnahmen nicht völlig aufheben. Irgendeiner der Partner, wahr- scheinlich aber jeder, wird sich immer be- nachteiligt fühlen. Ein gutes Beispiel für die Schwierigkeit eines Interessenausgleichs bietet die Durch- führung des Ladenschlußgesetzes. Hier hat der Gesetzgeber den Ländern das Recht ein- geräumt, bestimmte Ausnahmen von der Norm zuzulassen. Wir sind in Baden- Würt⸗ temberg mit Ausnahmen gewiß nicht klein- lich gewesen. Und doch— oder gerade des- wegen(2)— ist es immer und überall der „böse Arbeitsminister“, der einmal die Inter- „gröblich essen vor Ueberbeanspruchung mißachtet“ Dabei versuchen meine Mitarbei- Dars der N 8 esp! Trun mens In der Politik hält der Chef des Re- eh Weite Lum alter. dag Gast! 1 lange tot v Fi Zeit Vanis sachi gesch Gesc teilui Mitte ter und ich doch nur, aus einem verunglück- 4 ten Gesetz, für das wir nicht verantwortlich sind, das für die Allgemeinheit beste zu machen. Dieser Gesichtspunkt leitet uns übrigens bei jeder unserer ganzen Arbeit. Und 80 Wol- len wir es auch künftig halten. Jede ehrliche Bereitschaft zur Mitarbeit ist uns dabei Will- kommen. Denn aus der Zusammenarbeit ihrer einzelnen Bestandteile lebt die demokratisch Gesellschaft. Preiswelle in Frankreich Paris(AP), In Frankreich treten mit Be- ginn des neuen Jahres Preiserhöhungen auf gg breitester Front in Kraft, von denen prak- tisch nur einige wenige Grundnahrungsmit tel ausgenommen bleiben. Die Preissteige rungen schwanken zwischen zweieinh ist nicht nur eine Folge der schlei er Inflation, sondern durch die katastrophal Lage der Staatsfinanzen bedingt und erklär sich größtenteils durch neue Steuern, Steuer, erhöhungen oder den Fortfall von Suby tionen. Diese wiederum sind bedingt durd die Notwendigkeit, das Haushaltsdeflz unter der Grenze von 600 Milliarden Frar Gechs Milliarden DM) zu halten, wWas det Vernehmen nach vom Weltwährungsfond zur Bedingung für die unbedingt benötigt Kredithilfe zur Abwendung des Staat bankrotts gemacht worden ist. Nr. 1 Donnerstag, 2. Januar 1938 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah 5 — Parksünder in Paris fanden am Neujahrs- vag an ihrer Windschutzscheibe folgende Mit- teilung des neuen Polizeipräfekten Andre zel- Lahillone:„Mit den besten Wünschen für das nur neue Jahr bittet Sie der Polizeipräfekt, in der Zukunft besser die Verkehrsregeln zu beach- ten, die Sie heute etwas vernachlässigt piet haben.“ 1 5 0 Einen heftigen Schlag auf den Kopf er- IKS hielt urplötzlich ein Motorradfahrer, Als er 510. 4 im 25-Kilometer- Tempo über die Haupt- ute straße von Melun(Frankreich) fuhr. Der Schlag stammte von einem Hund, der aus 8 einem Fenster im zweiten Stock eines Hauses 1 an der Straße gefallen war. Tier und Fahrer 3 wurden schwer Verletzt. U ** Bei Unwettern im Gebiet von Constantine 1 5(Ostalgerien) wurden Anfang der Woche elf fort, Menschen getötet. 500 wurden obdachlos. Xül⸗* bil Auf dem spanischen Frachter„Taquitacho“ 1 ereignete sich nach einer Meldung der e Küstenfunkstation Las Palmas vor der afri- 9 5 kanischen Westküste eine Explosion, durch 5 die drei ee e getötet und ein 7 jertes verletzt wurden. A ö viert 1 Bei einer Ski-Tour im Gebiet von Außer- tern in Tirol ist ein 20jahriger aus Ulm töd- lich verunglückt. Er fuhr in voller Fahrt gegen einen Stein, stürzte schwer und dürfte gen dabei einen Genickbruch erlitten haben, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. N*. ver- 1 Ein Feuerwehrauto, das auf einen falschen sten Alarm hin zur angeblichen Brandstelle unter- sind wegs war, fuhr in Liverpool(England) an gen, einer Straßenkreuzung eine Frau und ihren e in Finderwagen an, überrollte einen Radfahrer der und raste in einen Gemüseladen. Der Mann rung auf dem Fahrrad wurde getötet, vier Feuer- gen- wehrleute, die Frau und ihr Baby wurden jelte verletzt. 1 8 Die beiden Nürnberger Alpinisten Georg nden Ehmann(19) und Herbert Baumgartner(18) Dol- haben am Dienstagnachmittag nach hartem gen. Kampf den Gipfel des 2752 Meter hohen Dul-„Torre val Grande“ erreicht. Die Bergstei- er. Ler hatten am Freitag den Aufstieg auf der Bei- gefährlichen„Carlesso-Menti“-Route begon- Ge- nen, benannt nach den beiden Italienern, 88e denen 1932 zum erstenmal die Besteigung n auf diesem Weg gelang. neri- 5 Des weißen Mannes Pferde waren schuld daran Vor Kolumbus waren die Indianer bereits seßhaft/ Entlaufene Pferde machten aus Rothäuten wieder Nomaden Das Klassische Bild der Indianerkulturen, Wie es Karl May durchaus der historischen Wahrheit getreu nachzeichnet, zeigt nicht die ursprüngliche Kulturform der nordamerika- nischen„Rothäute“, sondern nur eine Folge des Eindringens der Europäer in die Neue Welt, wie der Belfaster Archäologe Hodges in einer Studie in„Antiquity“ feststellt. Die ursprüngliche Lebensform der India- nerstämme des wilden Westens ist noch im 16. Jahrhundert die eines friedlichen Acker- bauvolkes. Die Rothäute waren keine No- maden, sondern lebten in geschlossenen festen Siedlungen in Grubenhäusern, bauten Mais und Bohnen und betrieben nur neben- bei die Jagd. Etwa im 17. Jahrhundert beginnt der ent- scheidende Wechsel im Indianerdasein, als zwei Ereignisse gleichzeitig eintreten: Die Bisonherden der großen Ebenen vermehren sich— aus heute noch ungeklärten Ursachen — außerordentlich stark. Zugleich kommen die Indianer in den Besitz der ersten Pferde, die aus den spanischen Kolonien in Mexiko und Neumexiko stammen. Aus diesen Zuch- ten entliefen halbwilde Pferde und verteil- ten sich über die Prärie. Die„eingeborenen“ nord amerikanischen Pferdearten waren aus- gestorben, ehe Kolumbus seinen Fuß auf den neuen Kontinent setzte.) Diese beiden Ereignisse verschafften In- dianern der Prärie die Möglichkeit zu einem „Berufswechsel“: Sie taten in ihrer Zivilisa- tion einen Schritt zurück und wurden von sehhaften Ackerbauern zu Nomaden, sanken also auf ein tieferes Kulturniveau. Sie ent- wickelten nach und nach die Indianerkultur. die die ersten Ansiedler in Nordamerika vor- fanden. Diese Kultur war geprägt worden von umherziehenden Stämmen, die den größ- ten Teil des Jahres in den Fellzelt, dem „Tippi“, zubrachten, den Bisonherden zu Pferd folgten und mit Pfeil und Bogen den Zum 100. Geburtstag von Heinrich Zille gibt die Landespost Berlin am 10. Januar 1958 als sechsten Wert der Serie„Berühmte Männer aus der Geschichte Berlins“ ein Sonderpost- Wertzeichen mit dem Bilde Zilles heraus. Die in den Farben Grau und Dunkelbraun gehal- tene Marke wird im Wert von 8 Pfennnigen Rerausgegeben. P- Bild Fleischvorrat für das ganze Jahr erbeuteten. Es entstand das eigentümliche Sozialgefüge eine reine Militär- Organisation der Stämme, der laufende Krieg aller gegen alle, die Skalp-Trophäenjagd und der Feder- Kriegsschmuck, den man auf den Kriegs- zügen anlegte. In ziemlich schneller Folge verbreitete sich diese Kulturform bei allen Prärie- Indianern. Selbst Stämme aus den Berggebieten ver- ließen die Heimat, um in den bisonreichen Prärien das gleiche ungebundene Nomaden- leben führen zu können. Allerdings behielten einzelne Stämme einen Rest ihrer früheren Ackerbaukultur bei. So bebauten die Pawnees und Cheyennes weiter im Frühjahr ihre Maisfelder, liegen sie während der Jagd- saison unberührt stehen und ernteten im Herbst, wenn sie mit Bisonfellen und ge- trocknetem Fleisch beladen von der großen Jagd zurückkehrten. Diese Rückentwicklung vom Ackerbau zum Nomadentum dürfte in der Kulturgeschichte. einmalig sein. Ein zwingender wirtschaft- licher Grund für diesen„Berufswechsel“ ist bis heute nicht entdeckt worden. Nach Auf- fassung des Archäologen Hodges waren es auch nicht wirtschaftliche Erwägungen, die die Indianer zu diesem entscheidenden Schritt bewogen. Sie gingen zu dem Noma- den-Jäger-Krieger-Dasein einfach deshalb über, weil es ihnen besser geflel und ihrer Wesensart entsprach.— Jedenfalls waren auch die Indianer, die heute noch von uns als„typisch“ für das Indianerleben angesehen werden, nicht mehr die Ur-Indianer der pra- kolumbianischen Zeiten, sondern Produkte des Einflusses des Weißen Mannes, dessen Pferde ihnen zu der Ungebundenheit des Nomadentums verhalfen. Dr. Steinert Dem Volk der„Zurückgebliebenen“ gefällt es in den USA Vor ihrer Einwanderung mußten die Kalmücken erst zu„weißen Europäern“ gemacht werden Die Kalmücken sind Mongolen, die ur- sprünglich als Nomaden in der chinesischen Provinz Sinkiang lebten, aber nach erfolg- losen Kämpfen gegen die in China einge- drungenen Mandschus im Jahre 1630 aus- Wanderten und sich in Süd-Rußland nieder- liegen. Der größte Teil des Stammes beschloß 1771, nach China zurückzukehren, aber die Rück wanderung wurde zu einer Katastrophe. Von etwa einer halben Million Menschen er- reichten nur 25 000 ihr Ziel; die anderen ka- men unterwegs um. Die in Rußland zurück- gebliebenen Stammesangehörigen erhielten damals den Namen Kalmücken, denn„kal muk“ bedeutet auf Türkisch„zurückgeblie- ben“. Als Vieh- und Pferdezüchter bekannt, hatten die russischen Kalmücken kein leich- tes Leben, als die Bolschewiken die Herr- schaft ergriffen, besonders da sie an ihren alten Sitten und ihrer lamaistisch-buddhisti- schen Religion festhielten. Viele flohen zur Zeit der russischen Revolution nach Jugo- slawien und Bulgarien. Andere wurden wäh- rend des zweiten Weltkrieges nach Deutsch- land verschleppt und blieben nach Kriegs- ende in Flüchtlingslagern stecken. Etwa 500 leben noch heute in Deutschland, Frankreich und Marokko. Die Vereinigten Staaten ermöglichten im Winter 1951/2 700 Kalmücken die Einwan- derung nach Amerika.(Uebrigens mußte Das traditionelle Weih- nachtsbad im Mittelmeer am Strande von Nizza mußte auf den 29. Dezem- ber verschoben werden, da am ersten Weihnachts- feiertag 1957 so schlechtes Wetter kerrsckte, daß es selbst für die Abgehärte- ten zu kalt war. Wie im- mer hatten sich zu diesem Ereignis auf der Prome- nade des Anglais in Nizza Tausende warm angeso- gener Menschen versam- melt, die das Häuflein Unerschrockener beim Ba- den beobachteten. AP-Bild man sie zu diesem Zweck zu„weißen Euro- päern“ machen, da die amerikanischen Ein- wanderungsgesetze den Einlaß von Angehö- rigen orientalischer Rassen praktisch unmög- lich machen.) Die Organisationen, die sich um die Immigration der Kalmücken bemüht hatten, nahmen an, daß die meisten von ihnen sich auch in ihrer neuen Heimat als Vieh- und Pferdezüchter betätigen und so die Tradition ihrer Vorfahren fortsetzen Würden. Aber diese Annahme hat sich als falsch erwiesen— eine Tatsache, die den Anthropologen zu denken gegeben hat. Nach ihrem Eintreffen in den Vereinigten Staaten wurde zunächst eine Gruppe von 100 Kalmücken auf ihren eigenen Wunsch ver- suchsweise nach Neu-Mexiko geschickt, um hier Pferde und Schafe zu hüten. Aber schon nach wenigen Wochen murrten die Neu- ankömmlinge über die langen Arbeitsstun- den, die niedrigen Löhne und die großen Entfernungen, die die einzelnen Familien voneinander trennten. Innerhalb von sechs Monaten äußerten sie den Wunsch zur Rück- kehr nach den Städten im Osten Amerikas, Wo man sie nach ihrem Eintreffen zunächst untergebracht hatte. Heute leben die meisten der nach den Vereinigten Staaten eingewanderten Kal mücken in Philadelphia, und sie unterschei- den sich in ihrer Lebensweise kaum von der übrigen Bevölkerung. Die meisten jungen Leute arbeiten in der Industrie; Elektro- geräte, Automobile usw. sind ihnen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. An ihrer Religion halten die Kalmücken allerdings nach wie vor fest, und vor allem aus diesem Grund haben sie drei auf Gegenseitigkeit be- ruhende FHilfsvereine gegründet, von denen jeder aus einer bestimmten Anzahl von Fa- milien besteht, die früher in Rußland in der gleichen Gegend lebten. Jeder Verein wird durch Spenden seiner Mitglieder unterhal- ten und besitzt eine außerhalb der Stadt ge- legene Farm. Zwei dieser Farmen haben einen eigenen buddhistischen Tempel mit einem in Tibet ausgebildeten Lama-Priester als geistliches Oberhaupt. Ein dritter Tempel wird in Philadelphia selbst unterhalten. Am Wochenende versammeln sich die Mitglieder der Vereine auf ihren Farmen und erhalten so die Stammesgemeinschaft am Leben. Von ihrem Nomadentum ist aller- dings nicht einmal mehr eine Spur zurück- geblieben. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute meist bedeckt, zeitweise Niederschläge. In niederen Lagen noch überwiegend Regen. Tagestemperaturen um 4 Grad. Am Freitag zeitweise Lockerung der Bewölkung. Ueber- gang der Niederschläge in Schnee. Tempera- turrückgang bis um null Grad. Heute noch südwestlicher, dann auf Nord drehender Wind. Uebersicht: Ueber Norddeutschland liegt eine scharfe Massengrenze zwischen Kalt- luft und milder Meeresluft. Anhaltender Druckanstieg über Nordeuropa und die Ver- lagerung des Biskayatiefs in das westliche Mittelmeer lassen eine Verlagerung der Massengrenze nach Süden erwarten, so daß die Kaltluft auch unseren Bereich über- fluten wird. Sonnenaufgang: 8.23 Uhr. Sonnenuntergang: 16.37 Uhr. Denner ce dee C. Südpol- Expeditionen kämpfen mit Schnee und Kälte Die neuseeländische Antarktis-Expedition unter Führung des Himalaja-Bezwingers Sir Edmund Hillary hat auf ihrem Weg zum Südpol mit größten Schwierigkeiten zu kam- pfen. Schnee, Kälte und Treibstoffknappheit gestatten nur noch langsames Vordringen, Die fkünf Expeditionsmitglieder sind am letzten Tag des alten Jahres bei 60 Grad unter Null in so dichte Schneewehen geraten, daß ihre Traktoren steckenblieben und nur mühsam wieder freigeschaufelt werden konnten. Hillary war gezwungen, einen Teil seiner Vorräte und zwei Frachtschlitten zurückzu- lassen, um zu versuchen, mit den restlichen drei Traktoren und drei Schlitten sein Ziel den Südpol— zu erreichen. Die größte Sorge gilt dabei, wie er über Funk mitteilte, den Treibstoffvorräten, die bedenklich zur Neige gehen. Trotzdem äußerte sich Hillary optimi- stisch, daß in Kürze wieder ein besseres Vorwärtskommen möglich sei. Vom Südpol, wo ihn bereits eine auf dem Luftwege dorthin gebrachte Gruppe von Amerikanern erwartet, trennen die Neusee- länder nur noch 160 Kilometer., Bevor die Hillary-Expedition auf die gegenwärtigen Schwierigkeiten stieg, hatte sie täglich etwa 70 Kilometer zurückgelegt. Von der britischen Expedition unter Lei- tung von Dr. Vivian Fuchs, die von der an- deren Seite des antarktischen Kontinents Hillary entgegenkommt, liegt seit dem 27. De- zember keine neue Nachricht vor. Sie soll sich nach den letzten Berichten noch zwischen 650 und 800 Kilometern vom Pol entfernt befinden. Gleichzeitig mit den Neuseeländern und den Engländern stoßen auch sowjetische Ant- arktis forscher weiter vor. Sie bemüzen sich, den sogenannten„Unzugänglichkeitspol“ zu erreichen, jene Stelle der antarktischen Land- masse, die von allen Küsten des Kontinents am weitesten entfernt liegt. Ein Schlitten schlepperzug der Sowjets ist seit sechs Tagen auf dem Vormarsch in dieses Gebiet, das erst vor kurzem von Flugzeugen erkundet wurde. Nach einer Mitteilung der sowjetischen Nach- richtenagentur TASS wurde dabei festge- stellt, daß das Eisplateau am„Unzugänglich- keitspol“ eine Höhe von 4120 Metern Über dem Meeresspiegel erreicht. laran Während der vergangenen zehn Jahre S- wanderten fast zwei Millionen Italiener nach Wie anderen europäischen oder überseeischen Usen. Staaten aus. Etwa 750 000 von ihnen fanden Bel innerhalb Europas eine neue Heimat, wäh- Wer- rend der überwiegende Teil der Auswan- zo fort derer nach den Vereinigten Staaten, Kanada, gern Australien oder Lateinamerika ging. ZzUm* Ab- ö Nach einer tagelangen Grobfahndung botis- fennte die Polizei einen mysteriösen Mord ch—„aufklären, dem am zweiten Weinhnachtsfeier- Seite; tag der 46 jährige Angestellte einer Schwei- r den zer Luftverkehrsgesellschaft in seiner Woh- mern nung in Zürich zum Opfer gefallen war. Bei nähe einer Personenkontrolle im Zürcher Haupt- t. Ein bahnhof verhafteten Fahndungsorgane einen den 24 jährigen Italiener, der Kratzspuren an der . dort linken Hand aufwies. Der junge Italiener, run? der in der Schweiz arbeitete, gab zu, die r Ca- Verletzungen im Kampfe mit dem von ihm etwas erwürgten Opfer erhalten zu haben. Der piel- PVerhaftete ist nicht vorbestraft. Nach seiner 8 Darstellung wurde der Italiener nachts auf raxis der Straße von dem 46jährigen Manne an- Was gesprochen und in dessen Wohnung zu einem ber Frunk eingeladen. Im Verlaufe des Beisam- menseins soll der Schweizer dann zudring- s Re lich geworden sein. Wie er vor der Polizei empo. weiter erklärte, will der Italiener über die chreif Zumutungen des homosexuell veranlagten 2 Rü- Alteren Mannes so stark in Wut geraten sein, nächst daß er einen Wecker ergriff und auf seinen des Gastgeber einschlug. Später habe er ihn so r hat lange am Halse gewürgt, bis der Gastgeber präch tot war. ungen 4 r der Für die amerikanische Armee wird zur hn von Zeit ein neues Fernlenkgeschoß bei der Syl- Re- vania Hlectrie Company in Waltham(Mas- n Ler- sachusetts) gebaut, das feindliche Fernlenk- Cau- geschosse abfangen und vernichten soll. Das „eme Geschoß—„Plato“ genannt— soll nach Mit- fe Z teilung der Konstrukteure imstande sein, Wärti-⸗ Mittelstreckenraketen abzufangen. nn. — Würt⸗ klein- v f a 2 0 8 88 ersuche mit radioaktiven Stoffen im Walde ll der(SDWÄI) Interessante Ergebnisse über das Inter- Leben der Bäume berichtet— wie die röbliceh Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit- tarbel- teilt— amerikanische Wissenschaftler auf glück- der internationalen Konferenz zur fried- ortlich lichen Ausnutzung der Atomenergie in Genf. ste zu Durch Verwendung von radioaktivem Brom Als markiertem Element konnte man die rigens Transportgeschwindigkeit der Nährstoffe im 0 Holz einer Eiche feststellen. Mit Hilfe eines Hrliche Geigerzählers, der die ausgehenden radio- 1 Aktiven Strahlen auffängt und registriert, it ihrer lieben sich bereits nach 10 bis 15 Minuten atische radioaktive Ausstrahlungen in der Baum- krone messen. Die Untersuchung eines die- ser Bäume zeigte den Wissenschaftlern außerdem, daß fünf in der Nachbarschaft etwa drei Meter entfernt stehende Bäume i durch ihr Wurzelsystem mit diesem Baum en aut Verbunden waren. Als nun diese fünf n K Bäume ihrerseits eine Dosis markierten eri Broms erhielten, zeigten sich bei noch 21 igsmit- Weiteren Bäumen unradioaktive Spuren. steige Damit war der Nachweis gebracht, daß einhalb einige Dutzend Baume unmittelbar oder in- S WeElle direkt über ihre Wurzelsysteme miteinan- nenden der verbunden sind. Ueber diese Wurzel- rophale Isteme werden bei den Bäumen nicht nur erklärt die Nährstoffe geleitet, sondern auch die Pilzerkrankungen verbreitet. Ohne die An- Steuer? wendung radioaktiver Methoden hätten der- ſubven- artigen Vorgänge nicht festgestellt werden t durch können. Auch die Erforschung der Wasser- sdeflzit leitfähigkeit des Holzes und seiner Fähig- Francs keit, im Wasser gelöste Stoffe zu leiten, ist as dem Lon großem Interesse für Wissenschaft und gsfonds Hege. Eine Untersuchung, die vom Mos- mötigte Kauer Forsttechnischen Institut durchge- Staats- künrt wurde, zeigte, daß die verschiedenen 3 Kernenergie-Nachrichten jährlich neu gewachsenen Schichten— die Jahresringe— eine unterschiedliche Leit- fähigket baben, die vom Kernholz nach der Ringe zu zunimmt. Diese Ergebnisse sind besonders zu berücksichtigen, wenn man Antiseptika verwendet, um Holz vor Fäul- nis zu schützen. Isotope prüfen Amalgam- Giftigkeit (df) Trotz vieler Versuche ist es bis heute noch nicht gelungen, das allgemein in der Zahnheilkunde für Füllungen verwendete Amalgan zu verdrängen. Die meisten Men- schen machen in ihrem Leben irgendwann einmal Bekanntschaft mit diesem Material. Dabei ist mehr als einmal die Frage aufge- taucht: Verliert ein so giftiger Stoff wie Quecksilber durch einfaches Anreiben mit Silberpulver wirklich seine Giftigkeit? Denn es ist kaum vorstellbar, daß ein so weit ver- breitetes Hilfsmittel der Zahnerhaltung eine 0 0 Europäer Rationelle Betriebsleitung Die Abteilung für rationelle Leitung der Betriebe Business Management) der Euro- päischen Produktivitätszentrale(EPZ) hält ihre nächste Tagung im Frühjahr 1958 in der Bundesrepublik ab. Ort und Zeitpunkt stehen noch nicht fest. Wie auf früheren Konferenzen(die letzte fand im Frühjehr 1957 in England statt) treffen auch bei der nächsten maßgebende europäische und ame- rikanische Industrie- und Handelsdirektoren zusammen, um psychologische und organi- satorische Probleme der Betriebsleitung zu erörtern. Gefahr für den Patienten darstellt etwa durch eine kontinuierliche, ganz gering- fügige Quecksilberdampfabgabe. Dann hätte sich seine Verwendung so lange nicht gehal- ten. Diese Frage etwaiger Giftigkeit— vor- her schon von vielen Seiten untersucht und stets negativ beantwortet— wurde mit Hilfe der neuen Isotopen-Technik erneut geprüft. Dazu wurden zwei Hunden je 20 Amalgam- küllungen angelegt, die radioaktives Queck- silber enthielten. Aus der Radioaktivität der Ausscheidungen und schließlich auch von Leber und Niere zog man Rückschlüsse auf eine etwaige QAuecksilberabgabe dieser Plomben an Speichel oder Dentin. Es zeigte sich, daß zwar eine solche Quecksilberabgabe vor sich geht, daß aber bei sachgemäßer Herstellung des Amalgams die Mengen da- bei so klein sind, daß von einer Gefähr- dung für den Plombenträger selbst bei 20 Plomben gleichzeitig nicht die Rede sein kann. am Werk Antwerpener Hafen mit neuem Getreidesilo Der Antwerpener Hafen, einer der Welt- häfen mit den höchsten Umschlagsziffern, ver- kügt jetzt über einen Getreidesilo mit einer Kapazität für die Zwischenlagerung von 60 000 t. Das 51 m hohe Gebaude kann in- folge seiner Lage nach drei Seiten erweitert Werden. Es ist aus Eisen- und Stahlbeton erbaut und wird durch seine nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestalteten technischen Einrichtungen hohe Leistungen erzielen. —̃ Von berühmten Leuten Gerechtigkeit Wieder einmal erregte man sich in Paris über angebliche Ungerechtigkeiten bei der Verteilung der Literaturpreise Dazu be- merkte André Billy, der selbst der Jury für den Prix Goncourt angehört:„Wenn man Wirklich gerecht sein wollte, dürfte man nicht nur die besten Schriftsteller belohnen, sondern müßte auch die schlechtesten be- strafen!“ Wichtiger als Geld „Es gibt eine Unmenge Dinge auf dieser Welt“, erklärte Roger Vailland, der den Prix Goncourt erhielt,„die sehr viel wichtiger sind als Geld. Das Unglück ist nur, daß man sehr viel Geld braucht, um sie zu erwerben!“ Der beste Rat Vor einiger Zeit fragte ein Journalist Präsident Eisenhower, welches wohl der beste Rat war, den er zeit seines Lebens erhalten habe. „Es war der, meine Frau zu heiraten!“ antwortete Ike. „Und darf man auch wissen, wer Ihnen diesen Rat erteilt hat?“ fragte der Journalist weiter. „Aber natürlich, das war meine Frau!“ Der billige Brillant Kaiser Franz Joseph hatte während sei- nes langen Lebens wenig Gelegenheit, mit dem praktischen Leben in Berührung zu kommen und war daher in mancher Bezie- hung völlig weltfremd. Insbesondere hatte er keine Ahnung vom Wert des Geldes. Eines Tages zeigte ihm seine Freundin, die be- kannte Schauspielerin Katharina Schratt einen prachtvollen Brillantring:„Den hab ich spottbillig bekommen! Raten Sie einmal, Majestät, was er gekostet hat!“ Der Kaiser betrachtete das Juwel:„No, 8d zwei- bis dreihundert Kronen hat der schon gekostet!“ Die Schratt regte sich auf:„Aber Maje- stät, so ein Brillant! Dreitausend Kronen hat er gekostet!“ „Hm erwiderte Franz Joseph.„Auch net teuer!“ Der Anfänger Als der kürzlich verstorbene Komponist Erich Korngold noch Dirigent war, hatte er einen Posaunisten in sein Orchester auf genommen, der noch ein ziemlicher Anfänger war. Gleich bei der ersten Probe setzte er nicht ein, worauf Korngold abklopfte und noch einmal beginnen ließ. Wieder versdumte der Posaunist den Einsatz und noch ein drit- tes Mal. Da rig dem Dirigenten die Geduld und er schrie den Unglücklichen an:„Ja, zum Kuckuck nochmal, wenn Sie schon Anfänger sind, warum fangen Sie denn dann nicht an?“ Die verlorene Stimme Gigli war der Einladung eines reichen Ma- zeris gefolgt, dessen Essen und Wein Vorzüg⸗ lich Waren. der aber den Fehler hatte, sich für einen großen Sänger zu halten, Selbst- Verständlich mußte sich der Gast den Gesang des ausherrn anhören,. Strahlend rief der Millionär nach seinem Vortrag:„Uebrigens habe ich mich mit 100 000 Dollar gegen den Verlust meiner Stimme versichern lassen!“ „Na sowas“, meinte Gigli, die Leute werden aber schön geflucht haben, als Sie sich das Geld abholten!“ MANNHEIM Donnerstag, 2. Januar 1958/ Nr. 1 5 Neujahrs-Gratulationscour: Die Pilwen brachten es mit.. 8 beginnt jedes neue Jahr in Mannheim: Die Narren ergreifen— für eine gute Stunde allerdings nur— Besitz vom Rathaus. Am Ende dieser Stunde nahm Ober- bürgermeister Dr. Hans Reschke gestern nachmittag eine leicht vornübergeneigte Haltung ein, damit andeutend, daß er das(symbolische) Gewicht der Jahresorden, die ihm alljährlich als erstem Bürger verliehen werden, zu würdigen weiß. Ein besonders schönes Stück ist heuer der Feuerio-Jubiläumsorden(60 jähriges), der an einer aus kleinen Wolfsangeln gebildeten Kette„bammelt“., Den karnevalistischen 85 Vogel bei der Gratulationscour schoß allerdings nicht der traditionsschwangere 5 Feuerio mit dem feinen Orden ab, sondern der zum ersten Male mit auf's Rathaus ziehende Vorortverein„Pil wen. Präside August Schmidt drückte dem OB ein f Glücksschwein in den Arm, das mit gewaltigem Geduieke kund und zu wissen tat, daß es nicht sofort als Spanferkel das Zeitliche zu segnen wünscht. Großes Sammeln ab 14 Uhr rund um das Habereckl- und Eichbaum- Stammhaus. Pünktlich um 15 Uhr setzten sich die Vereine dann mit ihren Garden, Spielleuten und El- kerräten in Marsch und zogen, bzw. fuhren (die Räte) durch die Innenstadt zum Rathaus, Wo sich einige Tausend Schaulustige einge- kunden hatten. Vorneweg ritt der nun fast J0 jährige Hufschmied des Reitervereins, „KRunrad“ Kuchenmeister, auf seiner 16 Jahre alten braven Stute„Ursel“, die ihr immer noch erhebliches Temperament durch gele- gentliches Ausfeuern und kleine Bocksprünge bewies. Aber der„Kunrad“, ein Erz-Feu- rianer hatte sie stramm am Zügel stehen. Dahinter folgte, ebenfalls hoch zu Roß, der neue Generalmajor der Feuerio, Herbert Klein, und hinter ihm 20g, nebst Spielleuten, die stolzeste Garde Südwestdeutschlands ein- her.„Sauber, sauber,“ war die Meinung des Publikums über die nachrückende Grokageli- Funkengarde. Es folgten die Mannen des Bleppe Carl von der„Fröhlich Pfalz“ mit der historischen Ranzengarde. a Und dann kamen die„Neulinge“: Ehre wem Ehre, Anerkenung, wem Anerkennung gebührt! Die„Pilwe“ aus Neckarau gestal- teten ihren Erst-Auftritt in erlauchter karne- bvoalistischer Runde mit einem schmucken wWeiß-blauen Fanfarenzug und einem vorweg- tanzenden Till Eulenspiegel zu einem Erfolg. Und auch im„Lallehaag zu Feudenheim weiß man offenbar, was Repräsentation heißt: Ein schmucker blau- weiß-rot neu ein- gekleideter Spielmannszug machte Furore und auf seine schmucken Funkenmariechen darf der Verein ebenfalls stolz sein. Wohin gehen wir 7 Donnerstag, 2. Januar Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 23.00 Uhr:„Carmen“(Miete L, Th.-G. Gr, L., ier Verkauf); Kleines Haus 14.00 bis 16.00 Uh ünktchen und Anton“(außer Miete); 20.00 bis 22.15 Uhr: Das irdene Wägelchen“ Miete G, Halbgr. II, Th.-G. Gr. G, freier Ver- Flime: Planken: EI Hakim“; Alhambra: ts im grünen Kakadu“; Alster:„Der eine von Dolores“; Schauburg:„Träume von er Südsee“; Kamera:„Die Pariserin“; Scala: Oklahoma“; Kurbel:„In den Schlingen von tland Lard“; Capitol:„Morphium, Mord und otten“; Palast:„Abbott und Costello als lonäre“. srinz und die Tänzerin“; Universum: Die Die Gratulationscour im ersten Stock des Rathauses eröffnete mit gesetzten Worten vor dem OB, den Bürgermeistern, den Referats- Leitern und zahlreichen Stadträten, der Prä- side des großen Feuerio, Rudl Bommarius: „Wir wünschen unserem OB weiterhin Ge- sundheit und die Vitalität, die sein erstes Amtsjahr ausgezeichnet hat. Dann wird der Wasserturm bestimmt doch noch ‚mündel- sicher! angelegt“ Sollte Mannheim Raketen abschuß-Basis werden, hat der Feuerio nichts dagegen, vorausgesetzt, daß es sich aus- schlieglich um solche Raketen handelt, wie sie in großen Karnevalssitzungen Abgeschos- sen werden. Dann ließ„Bomm“ noch einen kleinen Seitenhieb auf„Mannheim vorne“ los: Mir sinn tatsächlich in viele Belange vorne; mir zahle beispielswels' fer den Muse- saal bei unsere Sitzunge an die Stadt die künffach' Miet wie die Mainzer fer ihr'n Kurfürstesaal.“ 5 Es folgte, wie bereits erwähnt, der ge- wichtige Feuerio-Jubiläumsorden und dann „quakte“ Präside Willi Frosch für die Gro- kageli:„Es war dieses Oberbürgermeisters erste Amtshandlung vor einem Jahr, die Kar- nevalsvereine zu empfangen. Dabei hat er sich selbst einen Spätzünder genannt. Daß er das Gegenteil davon ist“, so meinte Frosch, „hat er inzwischen bewiesen.“ Sprach's und hängte Dr. Reschke seinen Hausorden am violetten Band um. In die gleiche Kerbe schlug Präside Blepp von der Fröhlich Pfalz: „S'iss en Kerl, unsern OB... und dann machte der Carl, ganz ungewohnt, in Seriosi- tät und ließ einige kommunalpolitische Mark- steine(Theater, Jungbuschbrücke usw.) Re- vue passieren. Es folgte der Fröhlich-Pfalz- Hausorden:„Awwer bloß an de blau-weiß⸗ rote Kordel“. Glänzend Gerd Dummeldinger, der Präsident des Neulings Lallehaag, Feu- denheim:„Ich mach's e bissel kerzer“, meinte er und bedankte sich artig dafür, daß auch sein Verein zum erstenmal auf dem Rathaus gratulieren darf. Den Seitenhieb vergaß er natürlich nicht:„Nur fünf Elferräte sinn howwe, die sechs annere awwer stehe drunne.“ Und schloß mit dem Motto:„Kar- nevalistenseid nett zueinander.“ (Anmerkung für Uneingeweihte: Es hat hin- ter Mannheims karnevalistischen Kulissen einen monatelangen Streit darüber gegeben, ob es die drei Taditionsvereinè gestatten, daß die Neulinge„Pilwe“ und„Lällehag“ mit aufs Rathaus ziehen dürfen oder nicht. Es 5 nter Paukenschlägen mittag den Grundstein zu einer lich ist. Das Projekt, über das eines Pfälzer Spielmannszuges aus Zeiskam legte Lud- wigskafens Oberbürgermeister Dr. Hans Hlüber am Reitsporthalle, deren Bau hauptsächlich durch tiatve des Vorsitzenden des Ludwigshafener Reit- und Fahrvereins, Hermann wir in den nächsten Tagen ausführlich be- nt am Ortsrand von Oggersheim auf einem 30 000 Muadratmeter großen Ge- nie Errichtung einer Reitsporthalle mit internationalen Turniermaßen, ausgedehn- ta. ungen, Schulungsräumen und Klubkaus vor.(Vgl. nebenstehenden Bericht.) Bild: Koli ücksschwein quiekte auf dem Rathaus Fünf Karnevalsvereine machten gestern nachmittag dem Oberbürgermeister ihrer Aufwartung wurde wie folgt entschieden:„sie dürfen, aber mit hinauf darf nicht der ganze Elfer- rat, sondern nur der Präsident und fünf Mann.“— Ein bißchen humorlos möchte man meinen, um nicht ein stärkeres Wort zu ge- brauchen. Die Neulinge, sie trugen ihr Los mit Würde, und daß sie den karnevalistischen Vogel der Gratulationscour abgeschossen haben, ist im Vorspann dieses Artikels bereits lobend erwähnt.) Den Beschluß der Festred- ner machte August Schmidt von den Neckar- auer Pilwen mit seinem Neujahrs-Glücks- schwein-Gag. Dann kam der OB. Er übertraf sich wie- der einmal selbst, nannte die angeblich zu hohe Musensaal-Miete eine„erfreuliche Bei- hilfe der Narren fürs Stadtsäckel“, zog das Parkplatzproblem durch den Kakao und gab kund und zu wissen: Wackere Bürger haben ihm einen riesigen Korb Müll nach den Fest- tagen vor seine Privatwohnung gestellt. „Aber es war politisch ganz neutraler Müll, denn obenauf lag eine Nummer des Mann- heimer Morgen, und rot angestrichen war die Kritik an den jüngsten Aenderungen in der städtischen Müllabfuhr.“ Abschließend lieg der OB noch einen prachtvollen Witz über die Pälzer Trunk festigkeit los, die anschließend bei kaltem Büfett und Sekt im großen Sitzungszimmer, das zur Stehtafel umgebaut war, geprüft wurde. Kloth W Den Vogel schwein. Im Bild: Das Schwein, der OB und Ueberraschung ganz und gar gelungen ist!! (den karnevalistischen— nicht den gleichnamigen Verkehrsvereins- direktor), schoß gestern nachmittag bei der traditionellen Gratulations- cour im Rathaus der Neckarauer Karnevalsverein„Pilwe“ ab: Außer dem Hausorden uberreichte Präside August Schmidt Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke ein Glücles- der strahlende August Schmidt, dem seine 6——:·—? -Kkloth/ Steiger. Ein Bindeglied zwischen Stadt und Land: Grundstein für Ludwigshafens Reitsportzentrum „Präsident Hermann Blaul war keine Treppe zu hoch: Landesregierung hilft mit Ende gut, alles gut, dachten die Mitglieder des Ludwigshafener Reit- und Fahrvereins, als am Silvestervormittag mit der Grund- steinlegung für die neue Reitsporthalle der mehr als gute Schlußgpunkt unter ein Jahr Sesetzt wurde, das durch die Vorbereitungen für ein großes Projekt sorgenvoll begann und ablief. Doch dane der unermüdlichen Initia- tive des Vorsitzenden, Hermann Blaul, wurde die Finanzierung des umfangreichen Reit- Sporthallen- Projekts mit rumd 600 000 Mark nahezu sichergestellt. 50 000 Mark brachten Mitslieder, Freunde umd Gönner des Vereins bisher aus eigenen Kräften auf; die Summe wird sich bestimmt noch auf 120 000 bis 140 000 Mark erhöhen. Solcher Idealismus für ein Vorhaben, das einzig die Begegnung zwi- schen Mensch umd Tier zum Ziele hat, fernab aller materiellen Erwägungen, verdient die vollste Mithilfe öffentlicher Stellen. Hier setzte Hermann Blaul den Hebel an und ge- wann Land, Bezirk und Stadt, die dem Pro- jekt ihre vollste Unterstützung zusagten. Stola flatberten im strahlenden Schein der speten Dezembersonne sieben Fehmen, zwei des B. 1 Stadt Ludwigs⸗ Hafen, über dem farbenprächtigen Bild der Grumdsteinlegung am Ortsnand von Osgers- heim, unmittelbar an der Mannheimer Straße Traurige Bilanz: Drei gelegen. Sechzig Reiter aus nah und fern mit mren Standarten, Abordnungen aller Og- gersheimer Vereine, zwei Musikkapellen mit Fanfarenzug sowie viele Ehrengäste im feierlichen Schwarz umrimgten einen kleinen Zementblock, in den Oberbürgermeister Dr. Hans Klüber eine Rolle mit Gegenwarts- urkunden versenkte. Drei Hammerschläge begleiteten seine Wünsche. Vor Hammer- schlag eins:„Möge der gute Ruf Ludwigs- haf ens als Sportstadt auch von den Reitern hinausgetragen werden.“ Vor Hammerschlag Zz Wel:„Möge eine an Körper und Geist ge- sunde Jugend— und dazu soll auch der schöne Reitsport beitragen— die Segnungen eines freiheitlichen Staatssystems zu schätzen Wissen umd der Stadt verantwortungs- bewußte Bürger schenken.“ Und vor Ham- merschlag drei:„Die Produktion der In- dustriestadt Ludwigshafen wäre nicht mög- lich ohne die Arbeitskraft des Landes. Die Landbevölkerung wiederum kanm nicht leben ohme die Produktionsstätten der Stadt. Möge diese Halle ein weiteres Bindeglied zwischen Stadt und Land werden“ 5 Von Tiedemanns Buch„Mein Freund Meteor“ ausgehend, hatte Ministerialdirek- tor Hartmann von der Landesregierung Rheinland-Pfalz eingangs die hohe Ethik Tote zur Jahreswende Tödliche Verkehrsunfälle auf Autobahn und Kolpingstraße/ Mehrere Brände Alle Hände voll zu tun hatten Polizei und Feuerwehr vor und nach Silvester. Wenige Stunden vor der Jahreswende, um 16.20 Uhr, raste bei Autobahnkilometer 571, zwischen Edingen und Friedrichsfeld, ein amerikani- scher Pkw gegen den Brückenpfeiler. Der Wagen ging in Flammen auf. Ein Amerika- ner war sofort tot, ein anderer wurde schwer verletzt. In der Angelstraße in Neckarau stürzte anderthalb Stunden nach Beginn des neuen Jahres ein 54jähriger Mann im eige- nen Haus so unglücklich die Keller treppe hinunter, daß er einen Schädelbruch erlitt und auf der Stelle tot war. Um sechs Uhr gestern früh wurde auf der Kolpingstraße ein Mann aus Reilingen von einem Pkw ean- gefahren. Der Fußgänger war sofort tot. Offenbar einen Selbsttötungsversuch unter- nahm um 13.15 Uhr ein junger Mann, der von der Jungbuschbrücke in den Neckar Sprang. Er landete in Ufernähe und wurde, als er sich erneut ins Wasser begeben wollte, von einem Schiffsjungen daran gehindert. Die Feuerwehr brachte ihn ins Krankenhaus. Schon am Montagabend brach in einer Fabrik in Friedrichsfeld ein Brand aus, als Funken, die in einem Reigwolf entstamden Waren, im ein Baumwoll-Lager flogen. Eben- falls in den Abendstunden des Montags brammte auf dem Gelände der Bundesbahn einn Aufenthaltsraum ab, wobei ein Sachscha- den von 2000 bis 3000 DM entstand. Zehn Stunden vor Silvester mußte aus einer Druk- kerei in Käfertal Feueralarm gegeben wer- den, weil Eimrichtungsgegenstände und Pa- piere— vermutlich durch eine weggeworfene Zigarette— Feuer gefangen hatten. Schaden: Rund 20 090 DM. Am ersten Tag des neuen Jahres fing in der Tullastraße eine Gardine, in deren Nähe eine Kerze stand— wahr- scheinlich infolge eines Windstoßes— Feuer. Auch hier war ein Schaden vom eimigen tau- send Mark zu beklagen, Außerdem wurde die Feuerwehr wegen eines Balkenbrandes in der Kobellstraßge alarmiert. In einem Lokal der Innenstadt kam es zu einer umfangreichen Schlägerei, an der eine größere Anzahl amerikanischer Soldaten be- teiligt war. Die Ruhe konnte erst wieder her- gestellt werden, als die Gaststätte und die Straße davor durch deutsche und amerikani- sche Polizei geräumt worden waren. Im Stadtgebiet wurden außerdem 12 Personen wegen groben Unfugs angezeigt, acht schlie- ken ihre Trunkenheit im Notarrest aus. Vor und nach Mitternacht wurden— eine übliche Begleiterscheinung der Neujahrsnacht— sie- ben Personen, die an Schlägereien beteiligt waren, wegen Körperverletzung angezeigt. Bei 15 Verkehrsunfällen leichterer Art war dreimal der Alkohol der Urheber. Am Montag lief der mit 850 Tonnen be- ladene Schleppkahn„Leona“ im Altrhein, etwa 20 Meter vom rechten Ufer entfernt, auf Grund. Das Fahrzeug mußte geleichtert wer- den. Am selben Tag sank des Schleppboot „Maria“ bei Rheinstromkilometer 428,800. Die Herkulusleine, mit der das Boot von dem Motorschiff ST 3 geschleppt wurde, war ge- rissen. Hk Quellen der Erholung, des Ausgleichs und der der Beziehungen zwischen Mensch und 5 Pferd dargelegt und die kluge, nimmer- 1 müde Arbeit Hermann Blauls gewürdigt, dem„keine Treppe zu hoch und kein Flur 1 5 zu eng“ gewesen seien, und dem der Red- ner die vollste Unterstützung der Regie- rung versprach. Die Halle diene keinem feudalen Reitklub, sondern habe zum Ziel, den ländlichen Reitsport mit der Liebe des Städters zur Kreatur zu paaren. Der Staat müsse Sport und Spiel nach bester Kraft fördern, die für weiteste Kreise ergiebigste Freude seien. Der Tag der Grundstein- legung sei der verheißungsvolle Beginn für die Verwirklichung einer solchen guten Idee. 5 In ähnlichem Sinne äußerten sich die an- deren Festredner, Oekonomierat Schäfer für den Pfälzischen Bauern- und Winzer verband, H. Löffler für den Sportbund Pfalz, Dr. Eicher für den Stadtverband für Leibesübungen, Freiherr von Gienanth als Präsident der Zischen Reit- und Fahrvereine und Fritz Bassemir, der Ortsausschußß- Vorsitzende von Oggersheim. Die Feierstunde endete mit einem besonders schönen Akzent, der viel mehr als eine Geste war: drei verdiente Pferdepfleger wurden von Landesstallmei- ster Frase mit goldenen Plaketten der Pfälzischen Landwirtschaftskammer ausge- zeichnet: Adam Bickel für 40 jährige treus Arbeit am Pferd, Heinrich Nuß(33 Jahre) 5 und Max Thom(28 Jahre). kim. 5 Direktor Robert Platz fkeilert 75. Geburtstag Der Vater der Mannheimer„Gemein- nützigen“, Direktor a. vollendet heute sein 75. Lebensjahr. Bis zu 8 Pfälzischen Rennvereine 1 Direktor Jakob für den Verband der Pf FE D. Robert Platz, seiner Pensionierung im Jahre 1952 war e Direktor der Gemeinnützigen Baugesell- schaft Mannheim. Der gebürtige Mann- heimer begann seine berufliche Laufbahn als Staatsbeamter. Mit 27 Jahren trat Robert Platz danm in die Dienste der Stadt. Er wa viele Jahre lang Leiter des Wohnungsamtes ehe er 1926 die Geschäftsführung der neu- gegründeten Gemeinnützigen Baugesell-⸗ schaft übernahm. Aus kleinen Anfängen heraus entwickelte er die Gesellschaft zu einem der bedeutendsten Wohnungsunter nehmen. Direktor Platz kanm auf ein arbeits reiches Leben zurückblicken. Sich selbst gegenüber stets bescheiden geblieben, stellte er sein Wissen und seine Erfahrung über seine engere Wirkungsstätte hinaus ve schiedenen Einrichtungen der gemeinnüt agen Wohnungsbauwirtschaft in uneigen nütziger Weise zur Verfügung. Auch heute noch ist Direktor Platz mit zahlreichen gemeinnützigen Wobhnungs bauunternehmen verbunden. i 0 Weitere Lokalnachrichten S. 6 96 eee 5 4 5„ 5 9 6 0 „ 8 5 56% 9 66 988 5% 90 9 66%%%% %%%%%%%% 9 90 0 205 eee 2%%, Jetzt sind die 5 an der Reihe! Die Zeit der schweren Festtogsbraten ist vorbei: a Jeder freut sich Wieder quf f Henne ge* 10 Win geit Ihnen biel Sliich und viele Bier fur, neus ſalir Ihrer Gesundheit zuliebe! und mer: digt, Flur Red egie- inen Ziel, des Staat Kraft igste d der tein- a für guten e an- häfer zer- hund d Für h als reine, Pfäl⸗ Fritz von Mit viel liente lmei- der usge⸗ treue ahre) kim. nein- Platz, 18 2 ar er esell- Lann- bahn dobert r War umtes, neu? esell- Angen kt 2 mter- beits⸗ selbst stellte über ver- nnüt⸗ eigen- heute ichen hmen 0 . Selte 6 MANNHEIM Im Rosengarten„kle Reporter auf Silvester-Tour: Simples Das Jahr 1957 War zäh. Es wollte und wollte nicht weichen. Vielleicht gefiel ihm die hochgehende Stimmung im Musensaal so gut, die Heinz Hoffmeister mit einem Groß- aufgebot an Musikern auf Touren gebracht hatte. Schon im letzten Jahr klappte die Sache nicht richtig. Damals hatte man im Trubel die Zeitansage des Rundfunks über- hört und ein paar Minuten später aufs Ge- ratewohl Mitternacht geläutet. Auch dieses- mal blieb eine prominente glückwünschende Dame auf der Bühne unbeachtet im Jubel der Masse. Pünktlich erlosch zwar das Licht, läuteten die Glocken, aber als es wieder hell wurde, prangte über der Bühne immer noch die Jahreszahl 1957 in bunten Glimmerfar- ben. Musiker der Eddie-Sauter-Kapelle zogen an den Strippen. Es half nichts. Schließlich wurde eine große Doppelleiter angeschleppt, der längste städtische Rosen- gartenbedienstete in seinem dreiviertellan- gen Uniformrock erklomm die letzte Sprosse und der Achter von 1958 baumelte unter tosendem Beifall ins Blickfeld. Er war ge- nau sechs Minuten zu spät. Riesige Ballon trauben schwebten auf die Tanzfläche her- unter und zerknallten bellend, als sich das publikum wie eine wilde Meute darauf stürzte, Schornsteinfeger verteilten Hoffmei- mmte“ das alte Jahr Schwein und Damen auf dem Arm ster-Glückspfennige, und draußen vom Bal- kon roch es nach Schießpulver. Dort standen die Abgehärteten; die freien Schultern der Damen waren mit den Jacken bibbernder Ka- Valiere bedeckt und beschauten das gewal- tige Feuerwerk, das überall in der Stadt in den Nachthimmel scho Schon in den frühen Abendstunden waren die Gäste des ADAC-Balles in den Räumen der Amicitia fidel. Schuld daran waren Wal- ter Sohn, der bekannte Mannheimer Karne- valist und Hans Kox, der geschickt zu Tanz- spielen anstiftete. Sein aufregenster Einfall: Wenigstens zum Jahresabschluß sollten die Herren die Damen einmal auf den Arm neh- men dürfen; so sollte getanzt werden, und wer's am längsten aushält, dem winkt ein Preis! Wie sie dann ihre Liebwerten auf den Händen trugen, auf dem Unterarm, auf dem Oberarm und auf der Schulter! Die Da- men wischten ihren Trägern den Schweiß. Die Männer wankten wohl, aber sie wichen nicht. Initiator Kox mußte schließlich stau- nend feststellen, daß es beim ADAC offenbar mehr„leichte Mädchen“ gibt, als er ange- nommen hatte, er verteilte freigebig Preise. Die Kapelle Soprani spielte munter bis kurz vor zwölf. ADAC- Vorsitzender Heinz Ver- koyen sprach einige Worte zum Jahreswech- sel, dann ging auch am Neckarufer alles unter im Getöse der Neujahrsnacht. Während sich im Rosengarten und in der Amicitia vorwiegend die Jugend tummelte, saßen im„Simplizissimus“ auch die Gereif- teren. Seiferts hatten originell dekoriert wie bei einem Atelierfest, die Flaschen schwam- men in den Sekfkübeln. Klaus Wunderlich ließ das Warschauer Konzert erklingen, Jo Luga, mit frischer Nelke im Knopfloch und Strohhut, sang prickelnd wie der Sekt in den Flaschen, und Rica Corell pfiff aufs alte Jahr. Größte Ueberraschung des bärtigen Wirts fürs Publikum: Er hatte Schwein, genau ein Schwein, zwei Wochen alt, mit weißen zarten Borsten, mit rosaroten Ohren, hellen Augen und zaghaftem Gegrunze. Im weißen Frack, mit dem weibßen Schwein und einer Milch- flasche auf dem Arm und einem Körbchen voller Pfennige trat Balbo in die Simpl- Arena. Wenn das kein Glück bringt Mac Aus dem Polizeibericht: MP. Streife kontrollierte MP-Soldat am Kopf verletzt In gereizter Stimmung befand sich eine Gruppe amerikanischer Soldaten in einem Lokal in Käfertal, als sie von einer M- Streife kontrolliert wurde. ES kam zu einer Schlägerei, wobei ein MP-Mann am Kopf und im Gesicht verletzt wurde. Auch ein junger Deutscher, der sich in der Wirtschaft aufhielt, ergriff offen Partei für die auf- sässigen Amerikaner und schlug auf die M- Streife ein. Als die Milätärpolizei Verstär- kung herbeirief, konnte die Ruhe wiederher- gestellt und ein Teil der„Schläger“ vorläu- fig festgenommen werden. Auch der Deut- sche, der sich schon wiederholt bei Ausein- andersetzungen mit Amerikanern hervortat und deswegen erst kürzlich zu zwei Mona- 2. ten Gefängnis auf Wohlverhalten verurteilt worden war, wurde festgenommen. Selbsttötung in Friedrichsfeld Vermutlich durch ein längeres Leiden ge- trieben, erhängte sich in Friedrichsfeld ein 55 jähriger Mann in seinem Schlafzimmer. Als der Vorfall entdeckt wurde, war der Mann bereits tot. a Oberleitungsmast fiel um Aus der Seitenstraße zwischen C 1 und B 1 herauskommend, wollte der Fahrer eines Amerikanischen Personenkraftwagens kurz vor 22 Uhr die Kurpfalzstraße überqueren. Dabei mihgachtete er die Vorfahrt eines zwei- ten amerikanischen Wagens, der auf der Kurpfalzstraße in Richtung Schloß fuhr; er kollidierte so heftig mit ihm, daß auch ein Oberleitungsmast der Straßenbahn umgeris- sen wurde. Der schuldige Fahrer und ein mitfahrender Soldat wurden schwer verletzt. Der Fahrer erlitt mehrere komplizierte Arm- und Beinbrüche und eine Kopfverletzung, er schwebt in Lebensgefahr. Von dem beschä- digten Oberleitungsmast hingen Drähte auf die Fahrbahn, so daß der Bereitschaftsdienst der Straßenbahn in Aktion treten mußte. Der Straßenbahnverkehr war für etwa vier⸗ zig Minuten unterbrochen. Der Sachschaden beläuft sich auf ungefähr 5500 DM. a Tränen nach Theater vorstellung J Kurz nach 16 Uhr wurden auf der Goethestraße zwei weinende Kinder ange- troffen, die aus einem Ort bei Bruchsal stammten, Sie waren mit einem Omnibus nach Mannheim gekommen, um eine Jugend- vorstellung im Nationaltheater zu besuchen. Als die Aufführung zu Ende war, versäum- ten es die beiden Kinder, rechtzeitig in den bereitstehenden Omnibus einzusteigen, der ohne sie nach Hause fuhr. Die Polizei nahm die„Verlorenen“ in Obhut, bis sie von einem Beauftragten abgeholt wurden. Termine Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge: 2. Januar, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowietzonen- flüchtlinge. Arbeitsausschuß der ehem. Reichsbedienste- ten— Angestellte und Arbeiter: 2. Januar, 19 Uhr,„Braustübl“, U 5, 1, Versammlung. 1 Wir gratulieren! Josef Schimmel, Mannheim Schönau, Hohensalzaer Straße 51, kann auf eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma Rudolf Gei- sel, Mannheim- Industriehafen, zurückblicken. Elsa Eckert geb. Münch, Almenhof, Trützschler- straße 9, wird heute 65 Jahre alt. Mach Dir ein paar schõne Stunden: Geh in's KINO 3 PIANK EN T. 2 31 23 2. Woche! 13.30, 16.00, 18.30% 1.00 O. W. Fischer, Nadja Tiller, Elisabeth Müller, Julia Rubini AHaHMBRR Marika Rökk's Tanz-Farbrevue „Nachts im grün. Kakadu“(12) T. 25025 2. Wo. 13.30, 16. 18.30, 21 UNUERSU „E IL. HAK IM.(160 Telefon 2 02 02. NUR 8 „Die BEINE Ars TER 15.00, 17.45, 20.30 Uhr Telefon 2 33 33 15.30, 18.00, 20.30 von DOLORES“(12) Marilyn Monroe, Laur. Olivier „Der Prinz u. die Tänzerin“(12)„Oh Morgen 21.00 Uhr Pariser Revue voila Paris!“ (18) Farbfilm. Prädikat:„Wertvoll“ 1 Tel. 20233— 14.00, DIE KANAER 5 SchaUsURG 16.15 18.30, 21.00 Brigitte Bardot Vico Torriani, Marina Orschel „DIE PARISERIN“ Am Ring T. 40396 14, 16, 18.15, 20.30 (16) „Träume v. d. Südsee“ Fbf.(12) 5 cal Fes kon e 93 4 2 Woche 2 17.00 und 20.30 Uhr Im Todd-AO-Verfahren (12) land Lard““ DiE KURBEl Sydney Chaplin, Andrey Dalton „In den Schlingen von Scot- Telefon 2 55 55 14.30, 16.30, 18.43, 21 (16) eoELAH OMAN 5 J 1, 6. 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Noch immer wartet„Hinterher“, doch jede Hoffnung wird zuschanden, denn in der Zeitung hat gestanden: „.. gezwungen wegen Gleisarbeiten die Linie 18 umzuleiten.“ Nichtleser„Hinterher“ stellt fest, was sich nicht ubersehen läßt. und immer informiert! NE Doreers tag, 2. Januar 1956 AUS DEN BUVWDESLANDERN Nicht überschwenglich, aber froh bewegt Der Jahresanfang in Stuttgart. In glänzender Laune zeigte sich Bundespräsident Theodor Heuss, als ihm am Neujahrsmorgen die Lörracher Stadtmusik, ein Spielmannszug der Feuerwehr und ver- schiedene Gesangvereine ein Ständchen brachten. Im Namen der südbadischen Grenz- stadt, wo Heuss bei seinem Sohn bis 7. Ja- nuar den Festtagsurlaub verbringt, entbot Oberbürgermeister Arend Braye dem Staats- oberhaupt die besten Wünsche zum Jahres- wechsel. Markgräfler und schlesische Trach- tengruppen überreichten dem prominenten Festtagsgast Blumen. Von einer Rotkreuz- Abordnung erhielt Heuss als Ehrenpräsident des DRR eine große Flasche Schwarzwälder Kirsch, die er schmunzelnd entgegennahm, Während die Fernsehkameras surrten. Vor mehreren Hundert Lörrachern, die zu dem Ständchen erschienen Waren, sagte Heuss in einer kurzen Ansprache, er fühle sich bereits als„Einheimischer“ nachdem er nun schon seit Jahren die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage in der südbadischen Grenzstadt verbringe. Er wolle am ersten Morgen im neuen Jahr keine politischen Aus- führungen machen, aber ergänzend zu seiner am Silvesterabend über den Rundfunk ver- breiteten Ansprache möchte er nicht un- erwähnt lassen, daß mit dem 1. Januar 1958 der Gemeinsame Europäische Markt beginnt. Dieser Hinweis sei gerade in der Dreiländer- ecke bei Lörrach angebracht, wo sich die In- teressen mehrerer Staaten berühren.„Nach Jahren innerer und äußerer Zerrissenheit sind wir jetzt auf dem Wege zu einer trag- fähigen Gemeinschaft, die jedoch noch in der Breite und in der Tiefe Gestalt annehmen muß“ sagte Heuss. Man dürfe hoffen, daß dieses bedeutsame Werk in den kommenden Jahren seine endgültige Form erhält, müsse sich andererseits aber auch über die Schwie- 5 klar sein, die es noch zu überwinden Zelte. Heuss erinnert seine Zuhörer an die„rei- zende Pointe, die ihm vor zwei Jahren das Wetter schenkte“, als beim Neujahrsständ- chen in Lörrach mitten in seine Ansprache die Sonne durch das winterliche Gewölk brach.„Hoffen wir, daß sie auch diesesmal durchkommt,“ fuhr der Bundespräsident mit einem Blick zum Himmel fort. Dieser Wunsch Sing in Erfüllung, noch ehe der Redner seine Ansprache beendet hatte. Professor Heuss Sriff diese„Pointe“ sofort auf und fügte bei, er habe zwar kein Talent für Feierlichkeit, Aber er hoffe sehnlichst, daß diese prompte Wetterreaktion symbolisch sein möge für das neue Jahr.„Die Friedenssonne leuchte mitten hinein in das Leben der Völker.“ Abschlie- Bend rief der Bundespräsident seinen Zu- nörern ein herzliches„Prosit Neujahr“ zu. In der Spielbank in Baden-Baden rollte während der glanzvollen Silvesterfeier die erste Roulette-Rugel des neuen Jahres in die Nummer 36. Die Besucher, welche die Zahl vorausgesagt hatten, erhielten als Geschenk goldene Jetons, womit die Spielbank auch zum Jahreswechsel 1957/8 einem seit Jahren geübtem Brauch folgte. Die Silvesternacht in den Räumen des Rurhauses zeigte ein inter- nationales Publikum. Sehr viele Gäste, die die Hotels in Baden- Baden bewohnten, feierten den Jahreswechsel in den Kurhäusern an der Schwarzwaldhoch- straße. Von dem Angebot an die Gäste, einen zur Verfügung gestellten Omnibus zur An- fahrt und für den Heimweg zu benutzen und den eigenen Wagen zu Hause zu lassen, um unbeschwerter feiern zu können, wurde nur Wenig Gebrauch gemacht. Die Straße wies Weder Glatteis noch Schneeglätte auf. Die sonst mit der Silvesterfeier gern verbundene Gelegenheit eines Starts mit Skiern ins neue Jahr mußte diesmal wegen Schneemangel ausfallen.. In Freiburg wurde in der Silvesternacht die erste Viertelstunde des neuen Jahres nach altem Brauch mit dem großen Münstergeläute eingeläutet. Vom Balkon des Rathauses er- tönte ein Bläserchor. In einer Jahresschluß- Feier im Freiburger Münster, das von Hun- derten von Gläubigen besucht war, gab der Freiburger Erzbischof Dr. Eugen Seiterich in einer Predigt Rechenschaft über die Entwick- Jung des religiösen Lebens in seiner Erzdiö- zese. In dem im weihnachtlichen Lichter- lenz noch festlich erleuchteten Freiburg Berrschte in der Silvesternacht reger Betrieb. In allen Stadtteilen und auf den Anhöhen um Freiburg wurde eine außergewöhnlich große Amzahl Feuerwerkskörper abgeschossen. Ein Sehr lebhafter Silvesterbetrieb herrschte in den Gaststätten und Hotels des Schwarz- Walds, die zahlreiche Gäste aus nah und fern der Bundesrepublik/ Der Bundespräsident weilte in Lörrach hatten. Für die Jahreszeit ungewöhnlich stark War der Ausländerbesuch im Hochschwarz- Wald. Am Neujahrstag tummelten sich auf dem Feldberg Tausende von skiläufern. Es herrschte eine Temperatur von minus 4 Grad. In Freiburg betrug die Temperatur plus 6 Grad und in den Tallagen war ein Föhnein- bruch spürbar. In den Straßen der Landeshauptstadt Baden- Württembergs war der Silvesterbe- trieb im allgemeinen ruhiger als sonst. Das Krachen der Raketen, das zusammen mit dem Geläut der Neujahrsglocken einsetzte, War diesmal nach Schätzungen, nur halb so lärmend wie im Vorjahr. Auch die Verkehrs- Polizei und die Kriminalpolizei melden einen ruhigen Verlauf der Silvesternacht, mit Aus- nahme eines Streits zwischen zwei Bunker- bewohnern, bei dem der eine Bunkerinsasse tödlich verletzt wurde. Die Gaststätten waren überfüllt und bei den Feiern herrschte all- gemein eine gute Silvesterstimmung. Bei der Polizei gingen nur drei Beschwerden wegen Ruhestörung und Unfug ein. Nicht überschwenglich, aber doch froh- bewegt war die Stimmung, in der in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt wurde. Zwar bescherte der Jahreswechsel keinen Sternenhimmel und Sonnenschein, doch war das Thermometer vor Jahresende angestiegen. Die Temperaturen lagen zwi- schen fünf und sieben Grad über Null. In Nordhessen verabschiedete sich das alte Jahr mit Regen, der in höheren Lagen zu Schnee wurde. Die Wasserkuppe zeigte am Neujahrs- morgen eine 20 Zentimeter hohe Schnee- decke. Straßen- und Autobahnverkehr waren am Silvester und Neujahrstag gering. Dank der günstigen Witterung kam es zu keinen nen- nenswerten Verspätungen. Der sogenannte Rückverkehr hatte bei der Bahn am Mittag des Neujahrstages noch nicht eingesetzt. Eine Stockung gab es bei Frankfurt am Silvester- mittag, da in Griesheim eine Rangierlok ent- Sleiste. Zwei Stunden lang mußte der um diese Zeit starke Berufsverkehr durch Om- nibusse weitergeleitet werden. Die Mainzer Polizei kommentierte die Sil- vesternacht:„In Mainz war es selten 80 ruhig“. Auch Wiesbaden meldete nur einige unbedeutende Unfälle und Auseinanderset- zungen, während sich hier die Kraftfahrer an die Mahnung hielten, zu Silvester auf das Auto oder den Alkohol zu verzichten, wurde in Kassel bei fast allen Verkehrsunfällen Unsere Korrespondemen meiden außerdem: Dreißigmal„Land unter“ Husum. Rund dreißigmal wurden die nordfriesischen Halligen im Jahr 1957 über- flutet. Im Jahr 1956 erlebten die Halligen etwa 35mal und 1955 rund 20mal bei Sturm- fluten„Land unter“. Schiffahrtsrekord in der Elbmündung Cuxhaven. Die Elbmündung zwischen Feuerschiff Elbe eins und Brunsbüttelkoog War auch im abgelaufenen Jahr wiederum die belebteste Schiffahrtsstraße der Welt. An der„Alten Liebe“ in Cuxhaven wurden rund 71 800 Schiffe gezählt. Diese Zahl bedeutet einen absoluten Jahresrekord. Im letzten um die Jahreswende Trunkenheit am Steuer festgestellt. In Darmstadt forderte am Neu- jahrsmorgen ein Verkehrsunfall einige Schwerverletzte. Die Polizei stellte jedoch ausdrücklich fest, daß hierbei der Alkohol keine Rolle spielte. In Koblenz, wo Kirchen- glocken und Schiffssirenen um Mitternacht das neue Jahr begrüßten, mußte ein ver- stärktes Ueberfallkommando eingreifen, als bei einer schweren Schlägerei Schüsse fielen. Bei einem Raubüberfall wurde in der Silvesternacht gegen zwei Uhr in Diez an der Lahn eine 72 Jahre alte alleinstehende Frau zugleich das Opfer eines Notzuchtver- brechens. Der mit einer Halbmaske getarnte Räuber erbeutete zehn Mark. Er bedrohte die Greisin mit einer Pistole. Auf grauenvolle Weise versuchte ein 21 jähriger Landarbeiter in Kassel seinem Leben ein Ende zu setzen. Er übergoß sich in der Silvesternacht mit einer leicht brenn- baren Flüssigkeit und zündete sich an. Haus- bewohner rissen ihm die Kleider vom Leibe und ließen den Lebensmüden, der schwere Verbrennungen erlitten hatte, ins Kranken- haus bringen. In Frankfurt wurden Uberfallkommando und Funkstreifen der Polizei in etwa 40 Fäl- len zu Streitigkeiten und Schlägereien ge- rufen. In einem Lokal mußte ein 23jähriger, der den wilden Mann spielte, mit Gewalt entfernt werden. Etwa 20 Jugendliche nahmen dabei gegen die Polizei eine so drohende Haltung an, daß die Beamten sich mit dem Gummiknüppel zur Wehr setzen mußten. Ein wilde Jagd gab es am Neujahrsmor- gen gegen zwei Uhr zwischen Höchst und Frankfurt, als ein betrunkener Lastwagen- fahrer versuchte, durch tolles Tempo und rasante Kurvenfahrt der Polizei zu ent- gehen. Erst als sich fünf Funkwagen quer- Sestellt hatten, konnte der Amokfahrer zum Stehen gebracht werden. Der 26jährige Fahrer, der keinen Führerschein besitzt, hatte den Lastwagen gestohlen. In einigen Weiteren Fällen wollten Kraftfahrer gegen die Polizei tätlich werden. Beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern ereignete sich in Saarbrücken ein schwerer Unfall. Einem 30 jährigen Mann wurde die rechte Hand weggerissen. In Fischbach (Landkreis Saarbrücken) erlitt ein Mann einen Schädelbasisbruch, als er von einem Lastwagen angefahren wurde. Lebensge- fährlich verletzt wurde auch ein Fußgänger in Sulzbach beim Ueberqueren einer Straße. Jahr waren es 61 000 Schiffe. Weder der Suez- Kanal noch der Panamakanal erreicht die Zahl der Schiffe, die alljährlich Cuxhaven seewärts oder elbaufwärts passieren. Der Schiffsverkehr in der Unterelbe ist deswegen so lebhaft, weil zu der Route von und nach Hamburg die durch den Nord- Ostsse-Kanal Hinzukommt. 5 Bruchlandung von Rosenthal Braunschweig. Ein von dem Porzellan- fabrikanten Philip Rosenthal gesteuertes einmotoriges britisches Sportflugzeug wurde bei einer Notlandung an der Bundesstraße 243 zwischen Seesen und Osterode im Harz Großraumwagen für 252 Fahrgäste Stuttgarts Straßenbahn ganz modern: Doppelzüge für 450 Personen Stuttgart.„Wochenkarten bitte rechts, Barzahler und Monatskarten bitte links“ steht auf grogen Schildern in einigen neuen, 225 Fahrgäste fassenden Großraumgelenk- triebwagen der Stuttgarter Straßenbahnen, die im neuem Jahr nach und nach vermehrt eingesetzt werden sollen. Der immer stärker werdende Verkehr und ein augerordent- licher Personalmangel zwingen die Direktion der Stuttgarter Straßembabhnen zu vationel- 1en Mafmahmen. So sollen vor allem die Fahrgäste schon durch richtiges Einsteigen mithelfen. Die Inhaber von Wochenkarten haben in der rechten Hälfte des Wagems ihre Wochenkarten durch Entwertungsautomaten selbst zu stempeln, so daß künftig Schwarz- fahrer keine Ausreden mehr gebrauchen können. Barzahlende Stragenbahnbenutzer sowie die Inhaber von Monatskarten werden im lingen Teil des Wagens von einem Schaff- ner bediemt. Der große Vorteil der neuen Wagen liegt vor allem darim, daß künftig in einem 45 Meter lamgen Doppelzug rund 450 Persomen befördert werden können, für die nur noch drei Schaffner notwendig sind. Gegemwärtig simd für einen 270 Personen fassenden Dreiwagenzug allein ein Fahrer und vier Schaffner erforderlich. Besonders konstruierte und zum Teil mit Sperren ver- sehene Ein- umd Ausstiege sollen ferner ver- EHindern, daß ein Zug anfährt, solange noch Fahrgäste auf dem Trittbrett stehen. Die Straßenbahndirektion verspricht sich von den Neuerungem umd von der geplanten Umstellung eines großen Teils der bisherigen Straßenbahnzüge auf Großraum- Gelenk wagen eime wesentliche Entlastung des Ver- kehrs in den Spitzenstunden. Als Folge der Abschaffung der Dreiradwagenzüge wird Allerdings ein„Rauchverbot“ unvermeidlüch sein, eine Maßnahme, die aber in den Groß- stäcktem anderer Länder schon zur Selbstver- ständlichkeit gewonden ist. gehabt zu haben! Die Narrenzeit hat begonnen Die Garden marschierten am Rhein/ Hochstimmung in Mainz Mainz. Tausende säumten die Mainzer Straßen, als am Neujahrstag der Mainzer Karnevalverein mit„Herz, Humor und He- lau“, dem Motto der diesjährigen Mainzer Fasenacht, die neue Kampagne gegen Phi- lister und Miesmacher eröffnete. Mit viel- fachen„Prosit Neujahr“ wurden die farben- prächtigen Garden mit ihren Kapellen aus den Iinks- und rechtsrheinischen Teilen der Landeshauptstadt begrüßt. Sie führten eine völlig leere, aber scharf bewachte Kriegs- kasse mit sich, die außer einer offenen aus- gestreckten Riesenhand nichts zu bieten hatte. Um so schwerer ächzten die Träger eines Riesen-Steuersackes.„Die Kass ist leer, der Sack ist schwer“, war hierzu auf einem Transparent zu lesen. Mit viel Verständnis Tast völlig zerstört. Flugkapitän Hans Rei- chel, der Leiter der Abteilung Unfallunter- suchung beim Luftfahrtbundesamt in Braun- schweig, teilte mit, das Rosenthal und seine zwei weiblichen Fluggäste bei dem Unfall micht verletzt wurden. Schmelzofen explodiert— ein Toter Hanau. In einer Werkhalle der Vacuum. Schmelze Ad Hanau explodierte ein Schmelz- ofen. Dabei wurde ein 38 Jahre alter Fach- arbeiter mehrere Meter weit geschleudert und so schwer verletzt, daß er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Ein 35 Jahre alter Arbeiter erlitt schwere Ver- brennungen und einen Nervenschock. Nach den Feststellungen der Kriminalpolizei er- eignete sich die Explosion, als aus dem Ofen Stwa 600 kg Schmelzmetall abgelassen wer- den sollten. Vermutlich ist Wasser in den Ofen gedrungen, wodurch sich ein explosives Gas entwickelte. 5 Bergmannstochter heiratet Millionenerben Hamm. Unter den Jupiterlampen des westdeutschen Fernsehens verlobte sich am Silvesterabend in der Bergarbeiterkolonie Herringen bei Hamm die 22 jährige Anne marie Hildebrand mit dem indischen Millio- närserben Kersy J. Guzder. Die Bergmanns- tochter aus der westfälischen Industriege- meinde hatte den jetzt 24 Jahre alten Inder im Februar 1956 in London kennengelernt, Wo sie in einem englischen Haushalt be- schäftigt war. Der Inder studierte in London Fernseh- und Rundfunktechnik. Auf unbeschranktem Bahnübergang Lüneburg. Auf einem unbeschrankten Bahnübergang am Stadtrand von Lüneburg wurde in der Nacht zum Dienstag ein Per- sonenwagen von der Lokomotive eines Güterzuges erfaßt und zertrümmert. Dabei wurden ein 18 jähriges Mädchen getötet, drei andere Insassen des Autos lebensgefährlich verletzt. und Schmunzeln wurden die„dicke Köpf von der Silvesternacht“ begrüßt, schwankende Gestalten mit dick umwickelten großen „Schwell-Köpp“. Die Garden hatten zahlrei- chen neuen„Narrensamen“ den närrischen Nachwuchs— bis zum fünfjährigen Tromm- ler in ihren Reihen. Einen besonderen Hei- terkeitserfolg erzielten die„Haubinger“, eine närrische Korporation mit Kapelle, die aus- nahmslos in weiblichen Nachthäubchen und -jäckchen von anno dazumal auf marschierte. Vor dem- städtischen Theater und zu Füßen des guten alten Gutenberg nahm das närri- sche Staatsministerium mit profanen Behör- den den ersten Vorbeimarsch der neuen Kampagne 1958 ab, die nun pausenlos in der Alten Narrenhochburg Mainz abrollen soll. Auch rechts des Rheines marschierten am Neujahrstage die närrischen Garden auf. In Frankfurt empfing Oberbürgermeister Bok- kelmann die Garden vor dem Römer und schritt ihre Front ab. Während des Empfan- ges gab eine amerikanische Armeekapelle auf dem Römerberg ein Platzkonzert. Die Wiesbadener Narren standen dem närrischen Volk der Nachbarstädte nicht nach und marschierten ebenfalls vor das Rathaus. Uebler„Polterabendstreich“ Hildesheim. Zwei Todesopfer forderte ein „Polterabendstreich“, der einer Hochzeits- gesellschaft in der Domäne Marienburg bei Hildesheim gespielt wurde. Der 72 Jahre alte Rentner Hermann Grüneberg und seine 67 Jahre alte Frau sind jetzt an einer schwe ren Kohlenoxydgasvergiftung gestorben. Die Vermutung, daß jemand nachts den Schorn stein auf dem Dach des Hauses verstopfte, um der Gesellschaft einen Schabernack zu spielen, hat sich bestätigt. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden. Panzerschrank aufgebrochen Dackenheim. Unbekannte Einbrecher ha- ben in der Raiffeisenkasse in Dackenheim im Kreis Neustadt/ Weinstraße einen Pan- Zerschrank aufgebrochen und dabel 2 el Geldkassetten mit einem kleineren Geld- betrag entwendet. Ein Teil des Geldes war in Rollen zu 0,5 DM, die die Aufschrift „Karl Stoffel, Bäckerei, Dackenheim“ tragen. Die genaue Summe des gestohlenen Geldes wurde bisher nicht genannt. Mutter mit zwei Kindern verunglückt Kaiserslautern. Am Stadtrand von Kal serslautern geriet ein Auto auf den Bürger- steig und prallte gegen einen Baum. Dabei wurden die 24 Jahre alte Fahrerin und ihre fünfjährige Tochter schwer verletzt. Das Mädchen starb noch vor der Einlieferung ins Krankenhaus. Das einjährige Brüderchen kam mit Prellungen davon. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt. Dose DN 60 Vermietungen Möbl. 4-Zim.-Apt. m. Bad, auch an sofort zu verm. Adr. einzus. unt. A 028 1. Verlag. Großer leerer Souterrain-Wwahnraum in Neuostheim, Karl-Ladenburg- Straße, zu vermieten, Tel. 2 46 18. Gutmöbl. 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Und dann am dieser Pokal-K. o. Abgerundet wurde dies alles durch Andeu- tungen aus Kreisen der enttäuschten Rumä- nen, daß Klubpräsident Oberst Auvel nun- mehr noch einige Zeit auf die Generalsstreifen warten müsse. Wozu der Europapokal nicht alles herhalten muß.! * Je länger der„Fall“ der Sſciläuferin Ma- rlanne Seltsam die Oeffentlichkeit beschäftigt, um so unerfreulicher wird er.„Es bleibt mir jetzt nichts anderes Übrig, als den Weg mei- ner Privatklage gegen Sportwart Urban ein- zuschlagen“, erklärte die 25 ährige, betonte aber gleichzeitig, daß die sportlichen Dinge da- von nicht berührt würden. Der Deutsche Ski- verband, der sich nach dem letzten Gespräch in Munchen in Uebereinstimmung mit dem Bayerischen Skiverband und dem Sheigau Ober- land befindet, erkennt zwar an, daß Urban nicht gerade geschickt handelte, als er den Ausschluß seiner besten Läuferin von den Lehrgängen begründete. Aber sein un wider- legbares und stärkstes Argument ist, daß der Jugendausschuß und die Eltern einiger junge rer Mädel diese nur dann für den National- kader zur Verfügung stellen wollten, wenn die bisherige Mannschaft nicht mehr dabei sei. Das spricht gegen Marianne Seltsam. Viel- leicht wäre sie besser beraten gewesen, die ganze Angelegenheit nicht an die große Glocke Wer wird deutscher Eishockey-Meister? In diesem Jai ſippi man auf SC Nießersee Start zur Endrunde am kommenden Samstag/ Zu den Spielen der Nordgruppe kamen 130 000 Zuschauer Sehr aufmerksam haben die Eishockey- Freunde die bisherigen Gruppenspiele in Süd und Nord verfolgt, und wenn es jetzt ab Samstag, 4. Januar, in die Endrunde geht, wird das Geschehen um den kleinen schwar- zen Puck noch stärker im Vordergrund ste- hen. Bis auf das Ausscheiden des VfL Bad Nauheim im Norden hat es keine Ueber- raschungen gegeben. Für das Sechserfeld konnten sich qualifizieren: SC Rießersee, der Titelverteidiger EV Füssen, EC Bad Tölz, ERC Mannheim, Krefelder EV und die Düs- Seldorfer EG. 60 Spiele waren in den beiden Gruppen zur Ermittlung der letzten Sechs notwendig. Die Partie Kaufbeuren— Rießersee steht noch aus. Zu den Treffen kamen bisher 225 000 Besucher. Vor allem die Kassierer in der Nordgruppe konnten sich die Hände rei- ben, denn die 30 Partien wurden von 130 000 Zuschauern besucht, während es in den 29 Süd- Begegnungen 95 000 waren. Im Süden waren die Spitzenclubs sehr torhungrig. So zählte man insgesamt 301 Treffer, während im Norden nur 276 zu ver- zeichnen waren. Auf das Konto des EV Füs- sen entfallen allein 88 Treffer, der MERC weist 79 und Rießersee(bei nur neun Spie- jen) 78 Tore auf, während Tölz mit 70 Toren die vierte Stelle einnimmt. Als einzige Mannschaft blieb der SC Rie- Bersee ungeschlagen, der auch mit 18 die wenigsten Gegentreffer hinnehmen mußte. Nur eine Niederlage mußte der Mannheimer ERC in Düsseldorf mit 7:8 einstecken. Füs- sen verlor beide Begegnungen gegen Rieger- See. Den höchsten Sieg verzeichnete der EC Bad Tölz beim 20:0 über Landshut; ebenfalls 20 Treffer gab es beim 18:2 von Füssen über Wehling. Als erfolgreichste Torschützen er- Preußen Krefeld) und Mayr EC Bad Tölz). Mit je 14 folgen Guggemos(Füssen) bzw. Lorenz(Mannheim) vor Kappelmeier(Rie- Bersee) mit 13, und Egen(Füssen) und Sepp (Mannheim), die je zwölfmal ins Schwarze trafen. Wer wird nun die 38. Deutsche Meister- schaft erringen können? Allgemein tippt man auf den Sc Riegersee, der nach acht Jahren endlich mal wieder in den Besitz des Titels kommen will, den er schon siebenmal innehatte. Stärkste Konkurrenz besitzen die Mannen von Trainer Bibi Torriani in dem Titelverteidiger EV Füssen und dem Mann- heimer ERC. Diese„großen Drei“ werden das Geschehen der Endrunde diktieren und die Meisterschaft unter sich ausmachen. Die ersten Endrundentreffen bestreiten am 4. Januar: Mannheimer ERC- Krefelder EV; EC Bad Tölz— EV Füssen. Am Drei- königstag(6. 1.) empfängt der Sc Rießersee den Krefelder EV. Die großen Schlagerbe- gegnungen steigen dann an folgenden Termi- nen: Füssen— Mannheim am 11. 1., Füssen gegen Riegersee am 18. 1., Mannheim gegen Füssen am 21. I., Rießersee— Mannheim am 30. 1., Rießzersee— Füssen am 22. 2. und Marmheim— Rießersee am 1. 3. Neujahrs-Springen in Garmisch: Witt) Egger vor Sehamoid und Lesse: Drei Tage lang mußte Schnee aus der Umgebung herbeigeschafft werden Sieger im Neujahrsspringen auf der gro- Ben Olympiaschanze in Garmisch-Partenkir- chen wurde am Mittwoch vor rund 50 000 Zuschauern der Oesterreicher Willy Egger mit Weiten von 88 und 86 m vor Nikolai Schamow(UdssR) mit 84 und 84,5 m und dem Thüringer Werner Lesser, der 81,5 und 81 m weit sprang. Helmut Recknagel(Thü ringen), der im ersten Durchgang 83 m ge- schafft hatte, stürzte im zweiten Sprung bei der 86-m-Marke. Das Garmischer Skispringen wird als zweiter Teil der sogenannten Vier-Schanzen- Tournee gewertet, die am Sonntag in Oberst- dorf mit einem Sieg des sowjetischen Sprin- gers Nikolai Kamenski(74,5/77 m— Note 227,5) vor Helmut Recknagel und Walter Steinegger(Oesterreich) begann. Die nächsten beiden Springen werden auf österreichischen erschütterung sowie Prellungen und Blut- ergüsse am ganzen Körper. Bei einer Rönt- genuntersuchung wurde festgestellt, daß sich Schweinberger wie durch ein Wunder keine Knochen gebrochen hatte. Mit oder ohne Schaumgummi? Der Kampf um die Zulassung von Schaumgummi- Schlägern, der seit Jahren im Internationalen Tischtennis-Verband aus- getragen wird und in Deutschland, England und sieben anderen Staaten zu einem Ver- bot dieser Schläger führte, scheint mit einem Kompromiß zu enden. Da der Weltverband 75 Prozent aller Stimmen für ein generelles Verbot braucht, und die asiatischen Staaten für Schaumgummi sind, ist ein Verbot inter- Neufahrsauffahrten der Mannheimer Ruderer Im Bootshaus des Mannheimer RC von 1875 hatten sich gestern zahlreiche Ruderer eingefunden, um nach altem Brauch die Neu- jahrsauffahrt zu starten. Der Club brachte zwei Einer, zwei Zweier, sechs Vierer und schließlich zwei Achter aufs Wasser, die in feiner Formation von der Höhe des Strand- bades rheinabwärts fuhren. Am MRC- Boots- haus wurde die von vielen hundert Spazier- gängern aufmerksam verfolgte Auffahrt mit einem dreifachen Hipp, hipp, hurra beendet. Auch auf dem Neckar bei der MRG Baden herrschte im neuen Bootshaus reger Betrieb. Vier Vierer, sowie ein Einer fuhren den Nek- kar bis zur Jungbuschbrücke hinab und in geschlossener Formation wieder zum Boots- haus zurück. Der RV Amicitia Mannheim konnte seine Neujahrsauffahrt wegen Pritschendefekts und niedrigen Wasserstandes leider nicht starten, will sie jedoch nachholen. Draußen am Altrhein hatten sich die Ru- derer des Volkstümlichen Wassersport Mann- heim eingefunden, wo Ruderwart Dentz mit zwei Vierern sowie einem Zweier das neue Ruderjahr einleitete. kr Haßloch an zweiter Stelle Der Europacup-Sieger 1957, Dukla Prag, gewann am Montagabend das„Turnier der Meister“, das bisher am besten besetzte in- ternationale Hallenhandball-Turnier in der Haßlocher Pfalzhalle, ungeschlagen mit 6:0 Punkten vor dem mehrfachen Südwestmei- ster TSG Haßloch(4:2), dem dänischen Mei. ster AGI Aarhus(2:4) und der polnischen Meistermannschaft SV Kattowitz(0:6), Im entscheidenden Spiel gelang den technisch ausgezeichneten Tschechoslowaken ein 714. (3:3)-Sieg über die deutsche Vertretung. Das war die einzige Niederlage der Haßlocher, von f ö Wiesen sich mit je 16 Treffern Bruno Gut- 1. en national kaum zu erwarten. Um so größere die Aarhus mit 8.5 und Kattowitz mit 674 ende zu hängen. Möglicherweise stellt sich das quck towski(ERC Mannheim) und Rhode Düssel- Schanzen in Innsbruck und Bischofsheim Bedeutung hat ein Vorschlag, den Japan an Toren schlugen. Die Prager kamen zum 127 oßen vor Gericht heraus. dorfer EG), Je 15 Tore schossen W. Kardorff ausgetragen. e England richtete: Begrenzung des Belages über Kattowitz und zum knappen 1019 über lrei- Nur die Schanzenpiste und der Auslauf auf acht Millimeter. die Dänen. Aarhus bezwang Kattowitz 10:8. chen la Nr e waren beim Garmischer Springen von Schnee 11 I. Amateurliga Nordbaden: bedeckt. Er war drei Tage lang auf 120 LK¹ /S 5 a 55 Hei-. 4 5 aus Entfernungen bis zu 40 km herangeholt Wieder gewann ein Europäer: eine worden. Die 57 Springer aus zehn Ländern aus- Heckataus Position 180 ungetalirclel— Finnen und Norweger waren nicht am 10 U 7 2 2 75 12 1 3 5 und l f 5 5 e Start— fanden sehr gute Sprungverhältnisse Aue I We Er 0 E oa 7e— eg erte. Feudenheim dagegen wird einer ernsthaften Prüfung beim FV 09 unterzogen vor, da Anlauf und Aufsprung im Schatten 5 1 In Nordbadens erster Amateurliga dürfte Abstand zur Spitzengruppe nicht uneinholbar 0 e 8 e 5 355 15 Silvesterlauf in Sao Paulo: Kuz hatte sich noch nicht alkklimatisiert arri⸗. 7 5 5 warmen Witterung(ac rad plus) beein- nör- es am ersten Januarsonntag an der Tabellen- werden soll. Recht interessant dürften auch trächtigt war. Der traditionelle Silvesterlauf durch die zweiten Franjo Mihalie Jugoslawien), der auen spitze zu keinen Aenderungen kommen, da die Spiele mit den in der bedrohten Zone Die offlziellen Ergebnisse: 1. Willy Egger, Straßen Sao Paulos wurde in der Neujahrs- in Sao Paulo 1953 und 1955 gewann. der Neckarau zu Hause auf den Neuling Kirch- stehenden Mannschaften werden. Von ihnen Oesterreich, Note 226,6(88 und 86 Meter); 2. nacht erneut von dem Vorjahrssieger Manoel Der Lauf begann traditionell wenige Mi- 1I. heim trifft und dabei ohne Schwierigkeiten sollte sich das Schlußglicht DSC Heidelberg an Nikolaj Schamow, UdSSR. 223,2(84 und 84,5); Faria Portugal) gewonnen. Mit 21:34 Mi- nuten vor Mitternacht und endete nach An- am zwei weitere Punkte sicherstellen sollte. den Pforzheimer Nasenspielern schadlos hal- 3. Werner Lesser(Thüringen), 215,4(81,5 und nuten verbesserte er seine letztjährige Zeit bruch des neuen Jahres. Faria kam seine im k. In Nicht ganz so einfach kann man Feudenheim ten. Falls gleichzeitig Durlach in Leimen ver- 81); 4. Walter Steinegger Oesterreich, 214,4 um über 20 Sekunden, blieb aber hinter dem Vorjahr gewonnene Streckenkenntnis zu- 30k einen weiteren Erfolg vorhersagen, denn die liert— die Papierform spricht kür die Gast-(31 und 81,5); 5. Boris Nikolajew, UdssR, seit 1933 bestehenden Streckenrekord von gute. Er verstand es, sich nach dem Start und Mannheimer Vorstädter müssen bei den geber— würde Durlach die„Rote Schluß- 211,8(79 und 84); 6. Max Bolkart, Oberstdorf, 20:30,4 Minuten des vierfachen Olympia- eine gute Position zu verschaffen und dehnte kan heimstarken Weinheimern antreten. Hocken- laterne“ wieder übernehmen. Ein Positions- 210,1(78,5 und 80,5); 7. Rudolf Bykow, sieger Emil Zatopek(CSR) um mehr als eine dann gegen Schluß des Rennens den errun- auf heim siegte zwar in Forchheim, muß sich aber wechsel ist auch zwischen 1 1 UdssR, 208,2(78,5 und 80); 8. Joschim Bulin, Minute zurück. genen knappen Vorsprung immer mehr aus. zu Hause vorsehen, wenn der Erfolg eine Schwetzingen zu erwarten. Für Daxlanden CSR, 205,(78,5 und 19); 9. Hugo Fuchs, Thü Der heiße Favorit des Rennens, der zwei- Er erreichte das Ziel mit 80 Metern Vor- dem Neuauflage erfahren soll. Mit dem KFV und wird es bei Phönix Mannhelrn niehts zu erben ringen, 205,7(78 und 78); 10. Nilo Zandanel, fache Olympiasieger und Weltrekordmann sprung vor dem Argentinier Osvaldo Suarez. aach Birkenfeld stehen sich die in der Tabelle geben, zumal die i 1 1 Italien, 205,0(80,5 und 79). Wladimir Kuz(UdssR), kam in dem Feld Mit dem erneuten Sieg Farias kamen die aus. gleichauf liegenden Nächtsplacierten gegen- müssen, wenn sie nicht noch weiter abgleiten 8 e. von rund 300 Läufern nur auf den achten Südamerikaner wieder um die Erfüllung über. Für den KFV wird es höchste Zeit, das wollen. 5. turz beim Trainingsspringen Platz. Der einzige deutsche Teilnehmer Heinz ihres Lieblingswunsches, zum erstenmal Pluspunktekonto zu vermehren, wenn der ES spielen: V Weinheim— ASV Feuden- Beim offiziellen Training zum traditionel- Laufer Geuerbach) wurde 57. nach dem Kriege in diesem 33. Silvester- ein heim, VfB Leimen— ASV Durlach, IV len Garmischer Neujahrsspringen stürzte am Wie immer waren in Sao Paulo Tausende lauf einen Landsmann als Sieger zu stellen. its 0 Hockenheim— Spfr Forchheim, PSC Heidel- Dienstag der zur österreichischen Springer- von Zuschauern auf den Beinen, die den Alle seit 1949 ausgetragenen Läufe endeten bel Don Alredo“ III Ruhestand berg— VfR Pforzheim, VfI. Neckarau— Sd elite zählende 22 Jahre alte Rudi Schwein- Lauf durch die stadt mit Zurufen, Böller- mit Siegen von Europäern. alte 5 Bien e ß 1 9 berger aus Hofgastein auf der Olympia- schüssen und Feuerwerkskörpern begleite- Olympiasieger Kuz hatte schon vor dem 0 Der auf allen Rennpisten der Welt als landen, SV Sandhausen— SV Schwetzingen, schanze schwer. Nur wenige Minuten vor ten. Durch einige Absagen War das vorge- Lauf erklärt, daß er sein planmäßiges Trai- 7 5 Rennleiter von Daimler Benz bekannte Pi- Karlsruher FV SV Birkenfeld. Abschluß des Trainings wurde Schweinbber- sehene Feld von 302 Läufern am letzten Tag ning abgeschlossen habe, Opwohl er sich gut Die rektor Alfred Neubauer, in der Branche, Don 1 ger beim Sprung von einer Bö erfaßt und noch kleiner geworden. Der Olympiasieger in Form fühle, mache ihm das tropische 5 Alfredo“ genannt, tritt nach 35 jähriger Tätig- Nottingham Panthers auf den Auslauf geschleudert. Er kollerte in 1500-Bleter-Lauf, Ron Delany(irland), Klima mit dem starken Peuchtigkeitsgehalt te, kelt bei dieser Firma in den Ruhestand. Un- gewannen Thurn- und Taxis-Pokal den ganzen Hang hinunter und blieb be- konnte seine Studien an einer amerikani- der Luft erhebliche Schwierigkeiten. 0 ter seiner Leitung und Organisation flelen in. W tolg über Wwußtios liegen. Eine sofortige äratliche Un- schen Universität, nicht unterbrechen. Sehr Ergebnisse: 1. Manoel Faria(Portugal) 11 5 5 150 4 e.. 8 0. 5 tersuchung ergab eine schwere Gehirn- bedauert wurde das Fehlen des Olympia- 0„.. i roßge Siege un ekordleistungen an die 3 inien 158 1 ena ien en ung Sportwagen. Un- sich die englischen Eishockey-FProfis Nottins- Silvesterlauf in Mannheim: 22204,43 8. Wladimir Kuz(UdssR) 22.4% ter der Regie des am 29. März 1891 in Neutit- 195 1 am ee 1 57. Heinz Laufer Deutschland). schein Nordmähren) geborene Neubauer er- schauern im Garmischer Olympia- Eisstact— 3 rangen die Rennfahrer Werner, Merz, Walb, den Thurn- und n Der. Eine KIA Te Sache für dlie MTG Polnischer Fußballmeister im 4 5 1 1 1 8 2 22 1 7 K 75 1 5. 1 5 1 3. a h Erstmals beendeten die Mannheimer Die Läufe, die vom Planetariumsplatz aus schlug Karlsruher 8 mit 4:1 Toren Wel 1 5 1 0 1 n den SR aus dem Turnier ausgeschieden und Leichtathleten das alte Jahr mit einem Sil- gestartet wurden, gingen über eine Schleife Nach den knappen Niederlagen in Mün- d- 1955 1 5 5 N bel 1 Motorisierung hatte die Rückreise angetreten. Die nglän- vesterlauf im Luisenpark. Die Aktiven Wa- von etwa 1500 m, die von den Senioren zwei- ster und in Nürnberg gewann der polnische War der schweren Artillerie im ersten Weltkrieg der waren in der sehr fairen und schnellen ren Zwar nicht allzu zahlreich erschienen— mal zu durchlaufen waren. Sportwart Gru- Fußballmeister Gornik Zabrze(Hindenpurg) rift in Kontakt mit dem damaligen Austro-Daim- Begegnung jederzeit überlegen und erzielten insgesamt mögen es 40 Läufer in den vier ber hatte alles auf das beste vorbereitet, so am Silvesternachmittag vor 4000 Zuschauern zen. ler-Chef, Generaldirektor 80 Mit inm durch Rendal(3), Martel(2), Kwong und Klassen gewesen sein—, doch fanden sich daß die vier Läufe ohne Unterbrechung aus- in Karlsruhe gegen den Karlsruher Sc mit des züisammen 115 er 1923 nach Untertürkheim Fresher ihre Treffer. Für die Gastgeber dafür die Interesenten um 80 zahlreicher ein. getragen werden konnten. Dank gebührt auch 4:1(271). Die Gäste zeigten sich in allen Be- Vorher 0 185 Neuber e Targa waren Endres und Sailer erfolgreich. Gewinner des Laufes war die MTG, die mit der Stadtverwaltung, die dieser Veranstal- langen überlegen. Mit ihrem sicheren Kom- Nori i ellen seine Sporen als Eine Oxforder Studentenmannschaft mit ihren drei Langstrecklern Wickersheimer, tung sehr wohlwollend gegenüberstand. binationsspiel erzielten sie große Wirkung. ckt Renn nr dient. Sein Talent als Orga- englischen, amerikanischen und kanadischen Frank und Leger vor dem VfRler Gülch fast Ergebnisse: B-Jugend: 1. Nägele 3:27,4; Die Karlsruher erreichten hingegen nicht f 5 VVV 18. 5 Sil mittag in geschlossen das Ziel passierten. 2. Geißler 3: 29,0; 3. Hüttner 3:32,(alle TV ihre Normalform. Gornik ging in der 18. 81. nisator und die ihm eigene Autorität waren Spielern unterlag am Silvesternachmittag. 1 4 5 l 5 5 1926 maßgebend für seine Verwendung als einem internationalen Eishockeyspiel im Gar- Bei den Junioren konnte Hübner vom VfR Rheinau); Mannschaftssieger: TV Rheinau.— Minute durch Pohl in Führung. Vier Mi- 7 5 8 a Har mi J i 1 chaft des die Maler Bühn und Oberschmidt in der A-Jugend: I. Stier, 88 Mannheim, nuten später glich Schmitt aus. Jankowski, bel Rennleiter der Daimler-Benz-AG. Populari- mischer Olympiastadion einer Mannschaft des 5. b 5 8 18 5 5 84 f mer 1 7 5 tät, Achtung und Anerkennung erwarb er 8c Rießgersee vor 1500 Zuschauern mit 3:9 Zielgeraden niederkämpfen. Das stärkste 418,4; 2. Griebel H., MTG, 4:24, 1; 3. Griebel Pohl(Foulelfmeter) und Lentner stellten das 5 125 als Stratege und unermüdlicher Betreuer(1:4, 1:2, 1:8). Nachdem die Gãste durch Smith Feld stellte sich bei der A-Jugend dem Star- K., MTG, 4:28,86. Mannschaft: 1. SS Mann- Endergebnis her. 2 8 111 Pühr Rießer- ter. Stier von der Sd Mannheim siegte unan- heim, 12 Punkte; 2. TV Rheinau. 21 Punkte. ins der Mercedes- Fahrer. An den Boxen wurde in Führung gegangen waren, gaben Rieger 5 5 a g 5 1 Fußball-Ergebnisse 5 1 J Usspieler den Ton an und gefochten vor den Brüdern H. und K. Griebel— Junioren: 1. Hübner, VfR, 4:13,5; 2. gen er zur beherrschenden Figur. Der Abschied sees junge Nachwuchssp f 1 8 5 5 1 8 85 von dieser markanten 1 7 ewichtigen“ beherrschten das Spiel. Torschützen: Rießer-(MTC). Mannschaftssieger wurde gleichfalls Oberschmidt, MTG, 4.14,3; 3. Bühn, Mr, Amic. Viernheim— Marath. Remscheid 6:1 5 önli 1 18 905 2: i t die Sd vor dem TV Rheinau. In der B-Klasse 419,8.— Senioren: 1. Wickersheimer, VfR Heilbronn— Stuttgarter Kickers 24 Persönlichkeit— in seinen besten Zeiten wog see: Beckert(3), Sailer(2), Schuldes, Reutter,. 5 N 5 er 125 Kilo— fällt seinen langjährigen Mit- Seidel und Heiß. Oxford: Smith(2) und gewann der TV Rheinau mit den drei Ein- Frank, Leger, alle MTG, 9:20,5. Mannschaft: SC Schwenningen— SSV Reutlingen 5˙5 ee nicht leicht Greenwood. zelsiegern auch die Mannschaftswertung. MTG, 6 Punkte. Karlsruher SC— Gornik Hindenburg 1:4 eee f Kraftflabtzeege g flut nock heute und morgen! 5 in ludwigshafen im café„ befibre“ Ludwigstr. 5 uster-Beutel* Export gut erh., aus Privat- in all. Grögen u. 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Paulssen ist jedoch davon überzeugt, daß die Forderung lieber stabile Preise als Lohnerhöhungen“ ebensogut Allgemeingut der öffentlichen Meinung ist wie die Forde- rung„lieber Arbeitsfrieden und gesicherte Arbeitsplätze als Arbeitskämpfe“. Deshalb müßten die Tarifpartner ohne Vorbedingun- gen den Versuch zu gemeinsamem Handeln Wagen. Der DGB- Vorsitzende Willi Richter zog am Neujahrstag in einer Rundfunkansprache die Bilanz der Gewerkschaftsarbeit und Aubßerte Wünsche für die Zukunft. Richter hob hervor, daß die Gewerkschaften der Fünf-Tage-Woche mit 40 Stunden näherge- kommen seien. Auch die soziale Gesetz- gebung habe Fortschritte gebracht. Die Ver- teilung von Einkommen und Vermögen in der Bundesrepublik sei jedoch noch weit von den r Sozialer Gerechtigkeit ent- fernt. Noch immer i das Einkommen einer beträchtlichen Zahl von Arbeitneh- mernaind Rentnern kaum das Existenzmini- mum. Auf der anderen Seite erlaube das rasende Anwachsen der Einkommen und Vermögen in bestimmten Bevölkerungs- schichten einen bedenklichen Luxus.„Diese ungerechte Verteilung des gemeinsam er- i arbeiteten Wirtschaftsergebnisses erfordert auch im neuen Jahr wirksame Anstrengun- gen der Gewerkschaften, Korrekturen in der Tarif- und Sozialpolitik durchzusetzen.“ Mercedes-Benz in Argentinien zum Staatseigentum erklärt Die argentinische Regierungskommission kür Vermögenswiedergewinnung hat das ge- samte Vermögen der„Mercedes-Benz Ar- 925 gentina“ innerhalb und außerhalb des Lan- des wegen erwiesener Delikte gegen die Landesgesetze“ eingezogen. Der Besitz fällt an das argentinische Nationalvermögen. Die Regierungskommission begründete 55 Maßnahme in einer ausführlichen Dar- legung mit engen Geschäftsverbindungen der„Mercedes-Benz Argentina“ zu dem früheren Präsidenten Peron, die über des- sen Strohmann Jorge Antonio gegangen sein sollen. Die Gesellschaft habe dadurch in drei Jahren Einfuhrlizenzen über 62 Mil- lionen Dollar(260 Mill. DM) von der argen- tinischen Zentralbank erhalten, was weit über die im Investitionsvertrag vorgesehe- nen Einfuhren hinausging. In ihrer einzigartigen Monopolstellung auf dem Binnenmarkt habe die„Mercedes- Benz Argentina“ ihr eigenes Gesellschafts- kapital binnen vier Jahren von neun auf 100 Mill. Pesos erhöhen können. Außerdem habe sie mehrere andere Gesellschaften kontrolliert, an denen sie mit weiteren 150 Mill. Pesos beteiligt gewesen sei. Einige dieser Unternehmen seien Hotels und Rund- kunksender gewesen, die nichts mit dem im Investitionsvertrag vorgesehenen Produk- tionsprogramm zu tun hatten, das sich auf die Herstellung von Personen- und Last- Kraftwagen beschränkte. Warenzeichen freigegeben Die argentinische Regierung hat am 30. Dezember offiziell die ersten deutschen Warenzeichen zurückgegeben, die im Jahre 1945 in Argentinien als Feindeigentum übernommen worden waren. Es handelt sich um früheres Eigentum der Farbenfabriken Bayer. Kein Preisnachlaß mehr für Brikett- Klein verbraucher (VWD) Mit Beginn des neuen Jahres Fällt der auf die Listenpreise vom 1. Novem- ber 1957 vom Rheinischen Braunkohlenbri- Kkett-Verkauf gewährte Preisnachlaß für Braunkohlenbrikett-Lieferungen an Haus- brand- und Kleinvebraucher von drei DM je t kort. Wie die Pressestelle Braunkohle mitteilt, ist diese Maßnahme auf die Struk- turwandlung im Rheinischen Braunkohlen- revier und die damit verbundenen steigen- den Förderkosten zurückzuführen. Ab 1. Januar 1958 beträgt somit der Preis für Normalbriketts 31,30(28,30) DM je t und für Feinkornbriketts 34,30(31,30) DM je t, Ausschließlich 0,50 DM Bergarbeiterwoh- nungs-Abgabe. Oefker-Gruppe ergänzte ihre Brauerei- Beteiligungen (VWD) Die Dresdner Bank AG hat, wie auf der Hauptversammlung der Bank für Brau- Industrie Frankfurt a. M.) am 30. De- zember bekannt wurde, ihren 36 v. H. be- tragenden Anteil am Aktienkapital von 7,5 Mill. DM der Braubank an die Oetker Sruppe in Bielefeld veräußert. Damit hat die Oetker-Gruppee, die bisher absolute Ak- tienmehrheit erworben. Hand in Hand damit ging ein Austausch Von Beteiligungen, in dem die Braubank ihre Anteile in Höhe von 41 v. H. an dem 7,2 Mill. DM betragenden Aktienkapital der Dortmunder Ritterbrauerei AG. Oortmund) auf die Dresdner Bank überträgt, während die Dresdner Bank ihre Anteile an der Ber- liner Kindl Brauerei AG(Berlin), an der Bayerische Aktien- Bierbrauerei(Aschaf- kenburg) und an der Binding Brauerei AG, Frankfurt a. M., sowie an der Brauerei Zur Eiche“ AG(Kie) an die Braubank abgibt. Ausgeglichene Marktlage bei Nickel (VWD) Nach der Knappheit an Nickel in den letzten Jahren hat sich nunmehr ein Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage herausgebildet, erklärte der Aufsichtsrats- Vorsitzende der International Nickel Com- pany of Canada Ltd. INCO), in seiner tra- tionellen Jahresübersicht über die Lage am Nickelmarkt. Dr. Thompson veranschlagt die Nickelversorgung der freien Welt im Jahre 1957 auf 490 Mill. Lbs(245 000 Shorttons), gegenüber etwa 450 Mill. Lbs(225 000 Short- tons) im Jahre 1956 und 425 Mill. Lbs(212 500 Shorttons) 1955. Wegen des reduzierten Rü- stungsbedarfs konnten größere Mengen der zivilen Versorgung zugeführt werden. Es sei damit zu rechnen, so stellt Dr. Thompson abschließend fest, daß die Pro- duktionskapazität der freien Welt 1961 bei 650 bis 675 Mill. Lbs Nickel(325 000 bis 337 500 Shorttons) liegen werde. Die Erschlie- ung neuer und zusätzlicher Absatzgebiete sei eine wichtige Aufgabe, vor die sich alle Nickelproduzenten gestellt sehen. Der Metallerz-Bergbau kommt nicht auf seine Kosten Ueberbrückungskredit soll verfälschte Marktsituation beseitigen (VWD) Die Voraussetzungen für die Ge- Währung eines langfristigen Uberbrückungs- Kredits der Wiederaufbaubank an den west- deutschen Metallerzbergbau werden zur Zeit vom Bundeswirtschaftsministerium geprüft. Der Kredit, über dessen Höhe und Laufzeit noch keine verbindlichen Angaben gemacht werden können, soll auf der Grundlage einer Ausfallbürgschaft des Bundes bereitgestellt Werden und diesem Industriezweig zur Uber- Windung seiner durch die starken Preis- schwankungen am internationalen Ne-Me- tallmarkt ausgelösten dienen.(Vgl. MM vom 19. Dezember: und Zinkerzbergbau im Schatten der Preis- Baisse“) Wie die Stolberger Zink AG für Bergbau und Hüttenbetriebe in Aachen als eines der führenden Unternehmen des Metallerzberg- baus in der Bundesrepublik mitteilt, sind die westdeutschen Blei- und Zinknotierungen auf Grund der durch die Anlage strategischer Rohstoffreserven in den Vereinigten Staaten und Großbritannien ausgelôösten, Frankreichs Devisenlage hat sich gebessert Einfuhren für 90% Ma. ffrs im ersten. 1958 WD Die bene ellen Einfuhrpläne das 2 Halbjahr 1958 sehen Einfuhren in Höhe von 900 Mc. kkrs.(ca. 9 Md. DW) Vor, verlautet aus Kreisen des französischen Finanzministeriums. Damit werden sich die monatlichen Einfuhren 1958 auf rund 150 Md. kkrs.(ca. 1,5 Md. DW) belaufen und um etwa 10 Md. fkrs. unter den monatlichen Durch- Schnittswerten des Jahres 1957 liegen. Die Ueberlegung der Pariser Regierung geht also dahin, massive Einfuhrbeschränkungen 8 2 vermeiden und die Befürchtungen einer Konjunkturabschwächung der französischen Wirtschaft zu dämpfen. Das Einfuhrprogramm Frankreichs in den sten sechs Monaten des neuen Jahres hängt doch von folgenden Bedingungen ab: ein- Wird erwartet, daß Frankreich im Jahre 1958 Auslandsanleihen in Höhe von 400 Mill. Dollar(ca. 1.68 Md. DMW) erhält, und zum anderen, dal eine Weltweite Wirtschafts- „ er Frankreich nicht ausweichen te, vermieden wird. 21 den Einfuhrplänen wird den Importen von Rohmaterialien die Vorzugsstellung ein- geräumt, so daß ein Rückgang der französi- schen Industrieproduktion nicht zu erwarten ist. Allerdings dürfte sich die laufende Ex- onsrate, die in den letzten Jahren zwi- schen sechs bis zehn v. H. jährlich lag, Wahr- scheinlich Auf ein bis zwei v. H. jährlich eingern. Die Einfuhren von landwirt- tlichen Erzeugnissen nach Frankreich, 1957 durch die Schlechte vorjährige Ernte lich gestiegen waren, werden 1958 Wahrscheinlich um rund 30 v. H. verringert werden können. Der französische ne Pflimlin „ daß Frankreich 1958 in der Lage sein die im Juni 1957 eingeführten Han- delsbeschränkungen wieder zu lockern. Die 5 ahmen Zur Liberalisierung werden aber komitees der EZ U in diesem Mona worden. weitgehend von der Höhe der Auslands- anleihen abhängig sein, über deren Gewäh⸗ rung Frankreich Jetzt verhandelt. 8 Beamte des framzösischen Finanzministe- riunis berichteten von Eifler Verbesserung der französischen Devisenlage zum Ende des alten Jahres, was als ein wieder wachsender Vertrauensbeweis in den Franc angesehen Wird. Der Zufluß von Devisen soll so stark gewesen sein, so verlautete von offizieller Seite, daß Frankreich in der Lage sein wird, die nordamerikanischen und kanadischen Anleihem in Höhe von 54 Mill. Dollar, die am 31. Dezember 1957 fällig sind, zurückzu- zahlen, ohne auf die Dollar- und EZ U- Währungsreserven der Privatbanken zurück- greifen zu müssen. Auch ausländische WI t- schaf tsexperten, die 2. Z. die Möglichkeiten zur Gewährung von Anleihen an Frankreich prüfen, sollen von der Verbesserung der De- visenlage in den letzten Wochen sehr beein- druckt gewesen sein. Außerdem wird von diesen Stellen die strenge Begrenzung des Haushaltes 1958 bezüglich der Ausgaben des Staates als eine semr zweckdienliche Maß- nahme angesehen. Ein framzösisches Ersuchen zur Erweite- murig der Kredite von der Europäischen Zah- Humgsunion(EZ U) ist mach offiziellen Berich- ten auf dem letzten Treffen des Direktions- gestellt Ein weiteres Anleihegesuch Wird dem Internationalen Währungsfonds GWF) im Januar 1958 eingereicht werden, obgleich die Diskussionen über die Amleihe bereits bei dem Besuch des Präsidenten Per Jacobsson in Paris aufgenommen worden sind. Außer- dem verlautete noch, daß Finanzminister Pflimlin versuchen wird, die Rückzahlung der USA-Nachkriegsanleihen aufzuschieben. Rentabilitätskrise „Blei- Einflüsse im Ausland vom Januar 1957 bis zum 10. Dezember für Blei um 39,4 v. H. auf 8,47 DM je 100 kg für Zink um 39,5 v. H. auf 72„34 DM je 100 kg Sefallen. Zu einer Festigung der Blei- und Zinkpreise wird es nach Auffassung der Stol- berger Zink Ad erst dann kommen, wenn die Produktion der normalen Nachfrage an- gepaht würde. Demnach müßten die Ueber- kapazitäten in den überseeischen Exzeuger- ländern, die im Zuge der strategischen Lagerungsmaßnahmen entstanden, abgebaut werden. Der westdeutsche Metallerzbergbau Sei jedoch auf Grund seiner Marktbedingun- gen nicht in der Lage, eine solche Konsolidie- rungsentwicklung abzuwarten. Die Verwaltung der Stolberger Zink AG Weist darauf hin, daß in anderen Ländern der Metallerzbergbau durch Schutzzqölle und Mindestpreise in seiner Existenz gesichert Wird, derartige Manipulationen sich jedoch in der freien Marktwirtschaft der Bundes- republik verböten. Der westdeutsche Metall- erzbergbau, der bei gleichen Wettbewerbs- bedingungen mit dem Ausland für seine Zukunft nichts zu fürchten habe, könne einer durch den Dirigismus anderer Staaten ver- fälschten Marktsituation auf die Dauer nicht standhalten. Inzwischen ist das Bleierzbergwerk der Gewerkschaft Mechernischer Werke bundeseigenen Preuhßag- Gruppe bereits der Preisflaute erlegen. Die Aktiengesellschaft des Altenbergs für Bergbau und Zinkhütten- betrieb hat sich ebenfalls zu einer erheb- lichen Einschränkung ihrer Förderung ent- schlossen. Auch die Stolberger Zink-Gruppe wird angesichts der Krise in ihrem Bergbau- sektor trotz radikaler Kostensenkungen demnächst einige Gruben stillegen müssen. Die Gewerkschaft Stein Vals Tochtergesell- schaft der Gewerkschaft August Viktoria in Marl-Hüls arbeitet mit ihrem Metallerzberg- Werk bei Recklinghausen auf dem derzei- tigen Preisniveau ebenfalls mit roten Zahlen. Unter diesen Umständen erscheint die Gewährung eines Ueberbrückungskredits entsprechend der auch von Bundeswirt- schaftsminister Erhard anerkannten Not- Wendigkeit von Maßnahmen zur Existenz- sicherung des Metallerzbergbaus vordring- lich. Eine weitere Hilfsmaßnahme ist nach der Darstellung der Stolberger Zink Ad in der ebenfalls im Gespräch befindlichen Mög- lichkeit der Errichtung eines Konjunktur- Freie Devisenkurse Geld 60,73 58,68 Brief 60,85 58,80 81,00 31,16 11,744 11,764 110,86 111,10 8,399 3,419 9,9989 1,0009 95,84 96,04 6,696 6,716 100 100 100 ckänische Kronen norwegische Kronen schwedische Kronen englisches Pfund 100 holländische Gulden 100 belgische Francs 100 französische Franes 100 Schweizer Franken 1000 italienische Lire 1 US-Dollar 4,1967 4.2067 1 kanadischer Dollar 4,261 4,271 100 Schweizer Franken(fr.) 97,93 98,13 100 sterreichische Schilling 16,128 16,168 100 Uu-W= 392,50 DM-O; 100 DM. Ost 27,0 DM-W der ausgleichsfonds zu sehen. Diesem hätten die Unternehmen in Zeiten guter Konjunktur den Ueberschuß der effektiven Erlöse für ihre Bergwerkserzeugnisse über einen an- gemessenen Preis zuzuführen, um anderer- seit in Krisenzeiten aus dem Fonds den Unterschied zwischen dem angemessenen Preis und den dann niedrigeren effektiven Erlösen ausgezahlt zu bekommen. Die Ver- Wirklichung dieses Planes setzt jedoch die Bereitstellung eines Anlaufkredits voraus, der durch den notleidenden Metallerzberg- bau nicht selbst besorgt werden kann und daher eine Bundesbürgschaft voraussetzt. Verbunden mit diesem Konjunkturaus- gleichsfonds müßte eine diesen Zielen ent- sprechende Besteuerung erfolgen. Um die Probleme des Erzbergbaus und der Hütten jedoch auf lange Sicht zu klären, scheint der Stolberger Zink Ad die Klärung der Frage einer gesellschaftsrechtlichen, technischen und betriebs wirtschaftlichen Zusammenfas- Sung der verschiedenen Unternehmen dieses Industriezweiges mit dem Ziel einer Min- derung der Krisenanfälligkeit von beson- derem Interesse. Victoria-Werke A unter neuer Leitung Kleinaktionäre ha ben ESA ZA ns PFHÜü he 45 VW) Die Hauptversammlung der Vie toria-Werke AG, Nürnberg, am 30. Dezem- ber genehmigte den Abschluß zum 30. Sep- tember 1957, in dem ein Gesamtverlust ein- schließlich außerordentlicher Abschreibungen in Höhe von 8,04 Mill. DM ausgewiesen ist. Der Verlust wird nach dem Beschluß der Hauptversammlung durch eine Kapital- zusammenlegung im Verhältnis 2:1 auf 2,47 Mill. DM und durch Heranziehung der Rücklagen auf 1,95 Mill. DM verringert, Der Restverlust wird durch einen Nachlaß der Gläubiger um 30 v. H. ausgeglichen. Die Hauptversammlung stimmte anschlie- Bend der Erhöhung des Aktienkapitals um 2,53 Mill. DM auf 5,0 Mill. DM zu durch Ausgabe neuer Aktien mit Dividenden- berechtigung ab 1. Januar 1958 zu pari unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. Die Majorität bei Victoria hat nunmehr die Alu-Metall GmbH, Nürnberg, erworben. Wie zu hören ist, soll in Zukunft bei Victoria die Fertigung von Fahrrädern, Mopeds und Moped-Motoren weitergeführt werden, Außerdem will man eine Gußteile- Bearbeitung einrichten. Stillgelegt wird die Motorrad-, die Kleinwagen und die Näh- maschinen- Produktion. Bei der Diskussion über den Geschäfts- bericht kam es in der Hauptversammlung zu einer zum Teil heftigen Auseinandersetzung zwischen einigen Aktionärsgruppen und der Verwaltung. Dabei wurde von seiten der Aktionäre der Vorwurf erhoben, daß der Vorstand die Oeffentlichkeit über den wah ren Geschäftsgang getäuscht habe. Der Vor- stand seinerseits versuchte den Nachweis zu Silfe Bd 10—11; Haftung für Reaktoren im Hafen beginnt erst (VWD) Bei den Verhandlungen über die Lieferung von Kernreaktoren aus den SA hat auch die Frage eine Rolle gespielt, von welchem Zeitpunkt ab die Haftung der Bundesrepublik in den Vereinigten Staaten eintritt. Wie das Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft mit- teilt, ließ der Wortlaut des deutsch- amerik mischen Kraftreaktorabkommens vom 3. Juli 1957 Sowohl die Auslegung zu, daß Gefahr und Haftung bereits übergehen, wenn die Kernbrennstoffe von der amerikanischen Atomenergiekommission(AE) an die ameri- kanische Firma geliefert werden, aber auch die Interpretation, daß der Uebergang erst bel der Verladung der Kernbrennstoffe in einem amerikanischen Hafen eintritt. 5 Eine vom Bundesatomministerium veran- late Klärung bei der AEC durch die deut sche Botschaft in Washington hat nun erge- ben, daß unter„Ablieferung“ im Sinne des deutsch- amerikanischen Kraftreaktorabkom- mens nicht bereits die Auslieferung an die amerikanische Firma zur Herstellung von Brennstoffelementen zu verstehen ist, son- dern erst die Uebergabe in einem amerikani- schen Hafen, bei der auch das Eigentum an den Kernbrennstoffen auf die Bundesrepus blik übertragen wird. Somit ist diese Sachlage in einem für die Bundesrepublik günstisen a Sinne geklärt worden. 13 Eine Haftung der Bundesrepublik für atomare Schäden tritt somit nach dem Ab- kommen nicht ein, solange sich die Kern- brennstoffe in den USA befinden. Falls ein deutsches Unternehmen nicht anderweitige Abmachungen mit seinen amerikanischen Vertragspartnern trifft, kann das betreffende Werk bei Schäden also nicht in Anspruch ge- nommen werden. Erste Pipeline in Nordafrika Wurde in Betrieb genommen (AP) Die erste nordafrikanische Pipeline, die das Oelfeld Hassi Messaoud in Süd- Algerien über rund 240 km mit Toggourt ver- bindet, ist am 31. Dezember in Betrieb ge- 4 nommen worden. Das erste Rohöl wurde in den frühen Morgenstunden in die sechs- 2z6llige Leitung gepumpt. Bis zum 6. Januar dürfte die tägliche Pumpleistung durch die Leitung auf 600 t ansteigen,. Von Toggourt aus wird das Oel zunächst mit dem Zug in die 500 km entfernte Hafenstadt Philippe: 1 Ville gebracht. 4 Die Pläne für den Bau von Gelteitteae e zur Küste sind noch nicht abgeschlossen. Das Lager von Hassi Messaoud enthält nach vor- läufigen Schätzungen mindestens 40. Mill t Erdöl. erbringen, daß er in Anbetracht des Konz 0 junkturumschwunges in der Zweiradbranche nicht anders handeln konnte. Aufsichtsrat und Vorstand wurden gegen 5170 bzw. 5364 Stimmen Entlastung erteilt. Verschiedene Kleinaktionäre wollen Ersatzansprüche an den ehemaligen Vorstand stellen. 5 Aufsichtsrat und Vorstand traten im Ver- lauf der Hauptversammlung zurück. Nach Neuwahl setzt sich der Aufsichtsrat wie folgt zusammen: Dr. Burkhardt und H. Loos(beide Alu-Metall, Nürnberg), Dr. Bogner Deutsche Bank) und Dr. Premauer(Bayerische Vers einsbank). Marktberichte VOM 31. Dezember Mannheimer Obst- und Gemſise- Großmarkt (VWD) Anfuhr normal, vereinzelt reichlich Nachfrage und Absatz gut. Es erzielten: Blumen- Kohl ausl. Steige 78; Karotten 10—14; Kartoffeln 7,75 8,25; Lauch 22—233 Meerrettich 80-90; Peter Rosenkohl 35-40; Rotkohl 10—12 Rote Bete 89; Endiviensalat ausl. Steige 6 Feldsalat ungeputzt 8090; geputzt 120—130; Kopf. Salat ausl. Stück 1012; Schwarzwurzeln 4650 Schnittlauch Bd. 14-45; Sellerie Stück 2040; Ge- wicht 30—35; Spinat 2025; Grünkohl 10-12; Weis Kohl 8—10; Wirsing 1012; Zwiebeln 18—22; Pafel äpfel A 6060; dto. B 4055; Wirtschaftsäpfel 2 bis 45; dto B 4033; Orangen 3040; Banane Kiste 1617; Mandarinen 4050; Walnüsse 140 bis 1603 Zitronen Kiste 2832; Stücke 15—16. Handschuhsheimer Obst- und Gemũüse- Großmarkt Der Markt entkält, es hat keine eee stattgefunden. 5 NE-Metalle Hektrolytkupfer für Leitzwecke 221,50 223,50 51 Aluminium für Leitzwecke 250,00 265,00 DNN Westdeutscher Zinnpreis 962,00—371,00 DM Stellenangebote Mehrere sowie Kontoristin Dauerstellung gesucht. 5 Feaſlosdige Stenotypistin tür Registratur und Telefonzentrale mit Stenckenntnissen zum sofortigen Eintritt in gutbezahlte Ra. Dr. Grieshaber, Böttner, Pike Günther Mannheim, Viktoriastraße 29, Tel. Nr. 4 07 57 sowie Gerüstbauer 2 Gerüstbau- Vorarbeiter in Dauerstellung ges UHH; Zuschr. unter P 038 a. d. Verl. 0 Stellengesuche 5 Tegesfrau für Haushalt, bei bester Bezah- lung sofort gesucht. Angeb, unt. P 394 àa. d. Verlag. Tücht. Blumenbinderin sucht Blumenhaus Dittrich, Lud- perf. in Schnitt u. Form in Lohn nach Vereinbarung. SALON DOHLE, Damenfriseur oder Friseuse Dauerstellung ab 15. Jan, gesucht. Traitteurstr. 40. Wigshafen, von-der-Tann-Straße 30 Wer bietet jungem Mann 25 J., wandt. Auftreten, redegewandt, gute kaufm. Kenntn., Führer- schein El. kenntnisse, entsprech. Stelle m. sich. Nr. 048 an den Verlag. 5 m. gut. Garderobe, ge- III, engl. Sprach- Einkommen. Zuschr. unt. Jüngere tüchtige weibl. Kraft für Buchhaltung und Schreib- maschinenarbeiten sof. gesucht. angen. Adresse einzusehen unter Nr. A 389 im Verlag. Nralahrer Angeb. u. Nr. P 23419 a. d. V. Fernfahrer mit Tjähriger unfallfreſler Praxis sucht neuen Wirkungskreis gleich welcher Axt. PL 01 an den Verlag. — Angebote unter Ehrl., in allen Hausarbeiten bew. Mädchen gesucht. Zimmer mit fl. W. und Heizg. vorh. Vorzust. Almen- Junger kräftiger Mann sucht vom 2. 1. 56 bis 31. 1. 58 Aushilfsbeschäft. Angeb. unt. Nr. 027 an den Verlag. von Großhandlung in Bald e gesucht. Persönliche Vorstellung mit Zeugnissen erbeten. (gelernter Auto-Dieselschlosser) mittleren Alters auf LKW 4½% t für Werksverkehr gesucht. Zuschr. unt. P 039 a. d. Verlag. Buenhhalter (Bilanz) für Abend-Nebenbeschäf- tigung gesucht. Zuschr. unt. Nr. P 23517 an den Verlag. Hauscngestellte zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht. Volkswagen Is linger— Mannen Hafenstraße 13“ 5 für modernen Haushalt, hohe Bezahlung, gesucht. Angebote unter P 391 an den Verlag erbeten. hof, August-Bebel- Straße 58, bei Wieland, Telefon 8 33 61 U. 62. Ehr, zuverläss. Haushalthilfe für 2 Vormittage wöchentl. nach Neu- ostheim gesucht. Telefon 4 18 86. Nette Bedienung für Weinhaus ges. K 4, Putzfrau f. Büro gesucht. Tel.4 42 50. Adr. einzus. unt. A 054 im Verlag. Putzfrau, Freitag von 3 bis 12 Uhr gesucht. Damaschkering) Preis, Alter, Angeb. unt. Nr. 067 a, d. V. Zuverl. Alt. Alleinbedienung sofort gesucht.— Adresse einzusehen unter A 8 25 im Verlag. Wäscherei sucht für sofort Hiifs- Kräfte.— Angebote unter 5 225 an den verlag erbeten. Kraftfahrer, Führersch. Kl. III, su. Stelle als Fahrer in Nah- oder etzt Hlaniel- Werbewochen bis 15. Febrocir 1958 Jeder Mantel nur 3.90 Kramer gereinigf Fernverkehr.— Zuschriften unter Nr. 032 an den Verlag. Filiqlen in allen Stadtteilen Nebenbeschäftigung für nachmittags Zes. Zuschr. unt. P 041 a. d. Verl. Saubere Frau sucht Putzstelle. Zu- schriften unt. P 386 ͤ an den Verlag. Packerin, 26 J.(Lebensm.-Br.), mit Kenntnissen in einfacher Büroar- beit, sucht sofort Stelle. Zuschrift. unter P 387 an den Verlag. Verloren 9 Hellbeige Da.-Handtasche m. Reisep. ZW. Paradepl. u. Kurpfalzbr. am 20. 12 vorm. verloren. Finder er- nält Belohnung. Telefon 7 17 89. Telefon 444 48 Nr. 1/ Donnerstag, 2. Januar 1958 Seite 9 ͤ. 5 MORGEN eee eee über 85 2 5 5 18 5 Nach längerem Krankenlager hat der Herr meinen lieben Mann, unseren N 5. Vater, Großvater, Onkel und Schwiegervater 1 t, Mein über alles geliebter Mann, unser treusorgender, herzensguter 8 Ger 5 5 Papa, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr 3 5 staaten 1. N 9 ö en einrich Dolde kt mit⸗ a Postbetriebswart a. D. lerika⸗ L 55. 5 a 3 am 31. Dezember 1957, einen Tag vor seinem 67. Geburtstag, zu sich 36e ebastlan Mor User i 5 gerufen. Gefahr in die 5 Mhm.- Käfertal, den 1. Januar 1958 lischen Hotelier Johannisberger Straße 3 1 J 1 aud 5 5. 1 ig erst ist am Montag, dem 30. Dezember 1957, infolge eines tragischen Unfalls, kurz nach Marie Dolde geb. Hackemaver „ 5 Heinz Dolde u. Frau Else geb. Papenberg ke in einem 67. Geburtstag von uns gegangen.. b 8e 8 9 Rudolf Keller u. Frau Ruth, verw. Pfeifer, geb. Dolde Jürgen Pfeifer u. Gabriele Dolde, Enkelkinder veran- g sowie alle Anverwandten deut- Ludwigshafen à. Rh., den 2. Januar 1958 merge: Hotel Viktoria Beerdigung: Hauptfriedhof, siehe Bestattungs kalender. ne des In tiefer rauer: bkom⸗- an die Käthe Morschheuser geb. Krönauer 18 Von 8 J 80 mit Kindern Herbert und Renate eikani⸗ nebst allen An verwandten um an srepu- lchlage istigen 5 5 5 Beerdigung: Freitag, den 3. Januar 1958, um 13 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. K für E 1: 7.45 Uhr, i ir 1 ig in Ludwigshaf rstes Seelenamt: Donnerstag, den 9. Januar, 7. r, in der Kirche St. Ludwig in Ludwigshafen.. 2. 5 1 11 Nach Gottes heiligem Willen, für uns unfaßbar, verschied nach schwerer Kern- Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. und mit Geduld ertragener Krankheit, mein lieber Mann, unser guter 115 Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr veitige lischen 8 agen Adam Tilger ich ge- Seniorchef der Firma Adam Tilger, Zentralheizungen K4 versehen mit den hl. Sterbesakramenten, nach einem arbeitsreichen Leben, im Alter von 73 Jahren. en Pein Mannheim, den 31. Dezember 1957 „ 5 5 N t. H Süd- Nach schwerem Leiden ist meine liebe Frau, unsere Stockhornstraße 31 rt ver· gute Mutter und Großmutter, Frau Unser herzensguter Vater, Großvater, Schwieger 1 1 75 755 ler trauernden 5 ebenen: 5 8825 11 h vater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr* Maria Til b. Pleuch rde in Mi K. rau Maria Tilger geb. Fleuchaus Sechs nna All„ 1 E 5 a i 1 im Alter von nahezu 80 Jahren, für immer von uns Heinrich Biedermann Beerdigung: Freitag, den 3. Januar 1958, um 14.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. ggourt gegangen. Erstes Seelenamt: Samstag, den 4. Januar 1958, 7.15 Uhr, in der Herz-Jesu-Kirche. Zug in 2 ist im Alter von 82 Jahren unerwartet von uns Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen, lippe- Mh m. Wallstadt, den 1. Januar 1958 1 Mosbacher Straße 5 5 Segangen. Die trauernden Hinterbliebenen: ungen Jakob Kilthau M hm. Feudenheim, den 1. Januar 1958 n. Das Kinder Wartburgstraßge 10 5 17 und Angehörige In tiefer Trauer:— Familie Oskar Düster Beerdigung: Freitag, 8 0 e 1953, 14 Uhr, vom Enkel Am Montag, 30. Dezember 1957, Trauerhause Mosbacher raße 5 aus. und Anverwandte. verstarb mein unvergessener Am 30. Dezember 1957 ist nach kurzer schwerer treuer Lebenskamerad Beerdigung: Freitag, den 3. Januar 1958, um 15 Uhr, im. 8 S Bebker Mann und treuer Lebens- 2 Friedhof Feudenheim. gefährte, unser lieber Schwager und Onkel, Herr Eduurd Gehringer Kon- anche Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mm. Waldhof Htsrat Mutter, Schwiegermutter und Oma Us Av Uce 8 Sandgewann 76 7. 5364 9 5 ü In tiefem Schmerz: jedene Theresia Karl im 81. Lebensjahr in Frieden heimgegangen. 5 ne àan elena Hofmann 5 e Gott der Herr hat meinen lieben Mann, unseren guten 8. 15 zu sich zu rufen. Vater Gros Vater, Urgronbeter Bruder Schwiegervater Mannheim, den 2. Januar 1958 Beerdigung: siehe Bestattungs- 1 Ver- 5 8„ 5 2 Acker 4 1 kalender am Freitag. Nach Mum. Almenhof, Schwager und Onkel, Herrn e, 85 Karl-Traub- Straße 18, früher Rheinaustr. 8 e In tlefem Leid: (beide otto Karl Gottlob Ackermann i utsche und Angehörige Clara Fuchs geb. Bayer 0 Beerdigung: Freitag, den 3. Januar 1958, 9.30 Uhr, im Haupt- am 31. Dezember 1957, im Alter von 73 Jahren, von auch im Namen aller Angehörigen friedhof Mannheim. seinem schweren Leiden erlöst. Bestattungen 8 Beerdigung: Siehe Bestattungskalender Freitag oder Sams- 5 3 5 nheim, den 31. Dezember 1957 tag, im Hauptfriedhof Mannheim. In Mannheim 8 a Helene Ackermann geb, Preller f 11 Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, unsere gute mit Angehörigen Donnerstag, 2. Januar 1958 2 Mutter und Oma toffeln M 1 B 1 Feuerbestattung: Siehe Bestattungskalender am Freitag. Hauptfriedhof Zeit 9 Arg Arete Tenne 8 Allen uns nahestehenden Freunden u. Bekannten bringe 5 e 610 geb. Burkhardt ich hiermit zur Kenntnis, daß mein lieber Mann, Herr N. Kopf- 2 723 5. eberstraße 1 7 1 3 1 1 e im Alter von 64 Jahren, in die 1 einri ch H aa g Welte Fri e Wels Skeit abgeru 5 Für die uns beim Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen, Frau K istent l. R. FFF se ent i. 104 Mh m.- Waldhof, den 31. Dezember 1957 5 Oehlbach, ar rel Hubenstraße 27 H H 1 1 5 1 ist. 1„ elene 0 Zinger im Alter von 75 Jahren in den Todesschlaf gegangen ist Waldparkstraße 30 1 Seine Hoffnung war eine Auferstehung in Gottes Neuer 5 140 bis Adam Brenneis 5 38 885 8 5 8 Braun, Michael ö 5 bewiesene Anteilnahme sagen wir unseren innigsten Dank. Welt und die biblische Verheißung in Joh. 5: 28, 29, ist Johannisberger Str. zmarkt und Angehörige Besonderen Dank den Herren Kerzten und den Schwestern des auch mir ein Trost. Städt. Krankenhauses, dem Herrn Geistlichen für die trostreichen 1 8 5 Ser ung Beerdigung: Donnerstag, den 2. Januar 1958, 14.30 Uhr, im Wort, dem„Bad. Verein Eintracht“, den Hausbewohnern und Mannheim, den 1. Januar 1958 Krematorium Friedhof Käfertal. all denen, die die Verstorbene auf ihrem letzten Weg begleiteten. Käfertaler Straße 54. 50 PR Mannheim, den 2. Januar 1938 Im Namen der Hinterbliebenen: Otto, Katharina 5 f 9 5 5 er Linie 2 „0% PN Jungbuschstraße 18 Sophie Haag, geb. Lebert Graudenzer 1 0 e Friedrich Holzinger und Angehörige. i. Treusch, Georg Beerdigung: Freitag, 3. Januar, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 5 5 menen Am 31. Dezember 1957 verschied nach kurzem schwerem Leiden 8 Suns 8 Fr. Waldparkstraße meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Großmutter, Frau Seelenamt: 8. Januar 1938, um 6.15 Uhr in der Liebfrauen-Kirche, Sahl, Wilhelm 0 Barbara Martin 555 5 1 15 6 geb. Reichert Tief bewegt hat uns die überaus herzliche Anteilnahme sowie Eichendorkkstraßs bs FFV 1 die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang Elz. Elisabeth Mh m. Käfertal, den 1. Januar 1958 Statt Karten unseres lieben Entschlafenen, Herrn Uhlandstraße 36 ö Edenkobener Straße 6 1 Für die überaus vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in 5 5 In stiller Trauer: Wort und schrift sowie für die zahlreichen Kranz- u. Blumen- Ad S Schröder, Heinrich Martin Martin spenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Am chulmeyer Humboldtstraße? 157 1 975 e N Allen sagen wir hiermit unseren aufrichtigsten Dank. 5 Thekl 1 eb. Martin Leonhard Hahn Besonders danken wir Herrn Pfarrer Rupp für die trost- 4 5 a tzer geb.. 5 5 0 15 Friedhof Käfertal und Enkelkinder Helga und Rudi reichen Worte, Schwester Hildegard für die liebevolle Pflege, sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. der Bundesbahndirektion Karlsruhe, für den ehrenden Nach- 85 235 i 5 1 hof Mhm. 5. a ruf, seinen Arbeitskollegen, den Hausbewohnern und allen, ener, Franz Beerdigung: Freitag, 3. Januar 1956, 9 Uhr, Rauptkriedho Besonderen Dank Herrn Pfarrer Guggolz für seine trostreichen die unseren in Gott ruhenden Entschlafenen die letzte Ehre Reiherstraße 22 ö Worte, dem Betriebsleiter der GEG, Abtlg. Teigwaren, Herrn erwiesen haben. 5 ö Leib, für seinen ehrenden Nachruf, Frau Dr. Tenner für ihre 1 Wenzel, Friedrich ö Arztliche Betreuung und dem May Deutsche Einheit“ für den Mannheim, den 2. Januar 1958 Sorauer Straße 40 erhebenden Grabgesang. Stationstraße 5 5 l ö 0 Leid Hie am 30 De⸗ In stiller Trauer: Brenneis, Margarethe a0 Urzem schwerem Seiden verschi 8 Mhm.-Feudenheim, den 30. Dezember 1957 Maria Schulmeyer Hubenstraße 27 ö zember 1957 meine liebe Frau, unsere herzensgute Senden ns trade 12 Paul Schreiber und Familie Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Frau Katharina Hahn geb. Wörtz Fiaas Schrelver Friedhof Sandhofen f N Friedrich Hahn und Familie Franziska Hörner Jung, Luise geb. Hildenbrand 8 n Opitzstrage 24 i 8 Ar 7 1 N 5 5 5 Kappes, Margarethe im Alter von 76 Jahren. Statt Kar t e n 5 5. a Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Laurentiusstraße 19 M i b 1957. e N 5. 12 5 Schrift sowie die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden A 2 1 Afert*. 8 e zember 8 5 O1 aus schon Tanz- un Umenspenden 5 f 4 5. 5 jj beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedhof Rheinau 5 5 2 2 5 In tiefer prsuer Marie Zimmermann Wilhelm Kemnit:z nes, ren Joh Hörner i Dänischer Tisch 29. 14.00 e geb. Meliset Friseurmeister 11 Familie Fritz Hörner 5 ötzelma u. Frau Luise geb. Hörner sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. 71 1 1 2 5 4 f e 1 2988 85 f sagen wir auf diesem Wege allen unseren innissten Dank. Mitgetellt von der Frledhnofver- 5 5 tröstenden Worte.. 1 1 5 1 ö Enkel und Urenkel 5 Mannheim, den 2. Januar 1958 0 waltung der Stadt Mannheim. 105 55 Mannheim, den 2. Januar 1958 Pozzistraße 8 1 Beerdigung: Freitag, 3. Januar, 10 Uhr, Hauptfriedhof m. Waldhofstrage 125 5 Eli 5 8 Ohne Gewän a g 5 5 isabeth Kemnitz und Kinder Ohne Sewüänt) Die trauernden Hinterbliebenen K 0 MORGEN Donnerstag, 2. Januar 1958/ Nr. eite 10 Ein wichtiger Zettel ist fort. Ich durch- Wuümhle meinen Schreibtisch, den Papierkorb, alle Mappen. Wenn ich den Zettel nicht wie- derfände, gäbe das scheußliche Scherereien. N Aber er muß im Haus sein, ich habe ihn nicht nhnaerausgetragen. Als mir das klar wird, Juauchze ich ein wenig, eine heiße Welle 1 kommt heran, das Glück. Wie froh werde ich 1 sein, wenn ich diesen vertrackten Zettel end- 5 lich in der Hand halte. Das ist ein kümmerliches Glück, ich weiß. Es fehlt nicht nur der äußere Aufwand, son- dern auch der innere Glanz. Kein tieferes Empfinden ist beteiligt und kein höherer Ge- danke. Trotzdem ist es Glück, ein herrliches Gefühl der Vorfreude, eine vorweggenom- mene Erleichterung. Aus Erleichterung und Vorfreude ist ja das meiste Glück gemacht, das meiste subjektive Glück. Unser hier recht verschwommenes Deutsch kennt noch ein ob- jektives Glück, das soviel heißt wie günsti⸗ Ses Geschick, das Glück, das einer hat oder hoch mal gehabt hat“. Wir wollen hier nur das Glück beschauen, das einer fühlt, also das subjektive. Natür- Uch kann das eine Glück, können die vorteil- haften Tatsachen semr wohl das andere Glück, die Freude auslösen. Ein Mann ist Slücklich, denn er hat„etwas erreicht“. Er Hat das Staatsexamen bestanden oder die verehrte Frau geheiratet. Aber er wird nicht zange glücklich bleiben, nicht so glücklich. Das soll nicht heißen, daß die Ehe schlecht Seraten, die Karriere stocken müsse. Es soll auch nicht heißen, daß die eigene Frau und die erwählte Wissenschaft den Mann nicht immer wieder glücklich machen körmten. der Professor gratulierte, läßt sich in der Erimmerung nur aufwärmen, der überwäl- tigende Geschmack der Stunde ist dahin. Die Befreiung, die Erfüllung dauert nicht sehr bange, weil sie uns sogleich verändert. Nach einem Augenblick des Glückes richtet der Mensch sich wieder ein, mit neuen Wün- dbchben, Aengsten, Hoffnungen. „Ein Weißer Elefant“ Silvester- Premiere in Baden- Buden Am Tage von Sankt Sylvester, der der Legende zufolge einst die Stadt Rom von einem drachenähnlichen Ungeheuer befreit haben Soll, brachte das Theater der Stadt Baden-Baden ein wohl nicht minder un- Hamdiliches und umheimliches Ungeheuer her- vor, wollte jedoch nicht von ihm befreien, Sonderm beabsichtigt gar, seinem Publikum diese schauerliche Begegnung noch öfters zu- zumuten. Es war„Ein weißer Elephant“, seines Zeichens ein Lustspiel von Alexandre Rivemale umd gar persönlich in demselben erscheinend, hier immerhin noch recht pos- sSierlich mit rollenden Kulleräuglein, klap- pernden Wimpern, schlagkräftigem Rüssel und trittbereiten Stampffüßen von dem Bühnenbildner Christoph Heyduck gestaltet. Reizvoll waren auch die Dekorationen im Stil etwa von Peynet, doch der darin ge- sprochene Text blieb so plump, daß wider sein dickes Fell auch die bisweilen einfalls- reiche Ansätze wagende Regie von Herbert Fleischmann nichts ausrichten konnte. Im Parkett hörte man laute Worte des Unmuts, die von„albern“ bis„langweilig“ reichten und trotz aller Jahresende-Festesfreude nicht von dem kärglichen Applaus übertönt werden konnten. 5 5 Hatte Mary Chase ihren imaginären Ha- gen Harvey höchst apart über den ganzen Imdeaterabend gezerrt, so läßt ihr Spinn⸗ freund Alexandre Riwemale seinen weißen Elephanten Azouk leider gleich in lebens- großem Pappmachèé und mit eimer von Alf Reigl ausgeljehenen Menschenstimme sich materialisieren. Der alte Großvater hatte im a n Bild nicht nur ins Glas, sondern Lileich in eine ganze Weinflasche allzu tief dineingeschaut, und dabei war ihm eine alte Vase zerbrochen, in die ein Bramahme vor phanten hineingezaubert hatte. Nun steht besagter Dickhauter Azouk im Treppenfſur des Wahl kandidaten und füllt zweiundein- Vlertel Theaterstunden an. Mehr als diesen den einzigen Einfall hat der Autor leider nicht gehabt, auch wenn dazwischen moch ein etsprungener Sträfling umherläuft und die Altbackene Story von der gestohlenen Tram- hn erzählt In Baden-Baden machte im- merhin noch Eva Crüwell als kufßfeste Mimi m relativ liebes Gesicht zu der dümmlichen Geschichte USE. Aber jenes Glück, als Julia nachgab oder zwei Jahrhunderten einen naschhaften Ele- Als der Filmschauspieler um die Hand der Stewardeß anhielt, war das ein Glück, das die Betroffene ebenso genossen haben mag Wie— in Gedanken— Tausende von Zei- tungsleserinnen. Aber wenig später war die ehemalige Stewardeß, die Star-Gemahlin, wieder unglücklich, und sie verlangte, was sie nicht bekam. Die Märchen und Parabeln von der Unersättlichkeit des Menschen, die sich nun herandrängen, schieben wir streng beiseite. Dennoch: wer dem Glück nachsetzt, sei es auch nur beschreibend, wird die Bin- senwahrheiten kaum ganz umgehen. Die Gebrüder Grimm und Schopenhauer — jeder weiß in diesem Fall dasselbe. Scho- penhauer hat es unserer Welt bitter verübelt, daß sie immer nur ein negatives Glück zu bieten habe und niemals ein positives. Denn alles Glück, versucht er nachzuweisen, sei nichts als die Erlösung von einem Schmerz oder Mangel, dem dann bald ein neuer Schmerz, ein anderer Mangel folge. Wenn das Sehnen keinen Gegenstand mehr fände, ende es nicht, sondern werde eben leer, be- hauptet Schopenhauer, es werde zur Lange- weile, die das Allerschlimmste sei. Damit Wären die Selbstmorde in Milliardärskreisen, auf die oft so tröstlich hingewiesen wird, auch philosophisch wohlbegründet. Es gibt Apparate, Hilfsmittel, die uns, kalls sie nur richtig funktionieren, das Glück heranlocken, Befreiung liefern oder sogar Seligkeit.„Schütt die Sorgen in ein Gläs- chen Wein!“— der gräßliche Schlager sagt, wie es ist. Wer seine Bedrückung aber zu häufig in das Gläschen schüttet, wird sie schließlich nicht mehr los oder doch nur für Wenige Sekunden. Auch Kaffee kann die Sorgen auflösen, besonders die der älteren Frauen und besonders dort, wo er ausdrück- lich„Bohnenkaffee“ heißt, wo er also nicht jeden Tag verfügbar ist. Die Glücksanzünder nützen sich rasch ab Die Musik, nicht nur die„gute“, sondern jede, hat auch einmal mehr vermocht. Wo sind die Zeiten hin, da schon ein mäßiger Walzer Uebermut ver- breitete! Wir hören so viele Operettenmelo- dien, daß sie uns höchstens im Zusammen- spiel mit anderen Wohltaten freudig stim- men. Beethoven richtet, falls er auf geübte Ohren trifft und nicht fortwährend aus dem Radio rinnt, schon eher etwas aus. Im übrigen muß man hier individuell be- dient sein. Ich kenne eine Dame, die an grauen Tagen immer eine Langspielplatte der Marlene Dietrich auflegt. Ist die Platte abgelaufen, blickt die Dame heller, ange- steckt vom Selbstbewußtsein und Erlebnis- drang der rauhen Sängerin. Die gleiche Dame hat vor Jahren wundervolle Hochgefühle aus der Mitwirkung in einem Chor geschöpft, obschon— oder auch weil— sie nicht sehr musikalisch ist. 5 5 Wie wir auch ohne Mühen und Spesen, ohne Wein und Gesang, erzglücklich werden körmen, raten uns gewisse Jllustrierten-Phi- losophen. Wir sollen, sagen sie, nie aufwärts zu den Reichen und Berühmten blicken, son- dern immer abwärts zu den Armen und Ge- Plagten. Der Staubsauger Vertreter, den die Füße schmerzen, denke an den Mann im Rollstuhl und genieße den Umstand, daß er Versuch öber das Glöck/ on chiste Retol seinerseits noch laufen kann. Der Trick, sich kostenlos Glück aus fremdem Leid zu kel- tern, ist indessen einigermaßen schäbig. Auf solche Art wird die Natur des Glücks bis auf die Knochen bloßgestellt. Wahrscheinlich nützt die Prozedur nicht einmal viel. Bemühen wir uns nicht oft ge- nug vergebens darum, überstandene Nöte in Vergnügen umzuwandeln?„Wenn wir das Fünfundvierzig gehabt hätten“, sinnt die Hausfrau, und die Wurst schmeckt dennoch fade.„Wenn ich gewußt hätte“, sagt Alma, „daß ich einmal bei Ministern eingeladen Werden würde, ich wäre vor Seligkeit und Stolz gestorben.“ Aber die Beschwörung hilft nichts, Alma sieh eher verdrossen aus. Einige Tage später aber sitzt Alma auf mrem Balkon, bei Edamer in Würfeln, wenig Cherry, aber viel Jasminduft, und auf ein- mal ist sie glücklich. Warum? Hat sie, das würde dann in Schopenhauers Schema pas- sen, für einen Augenblick vergessen können, wer und wie sie ist und was ihr noch bevor- steht? Oder, umgekehrt, hat sie es ein- gesehen, und war es ihr so recht? Sie wird noch oft mit Cherry und mit Käsewürfeln den Balkon beziehen, aber die wilde, wun- derbare Freude wird nicht wiederkehren. Man kann sich merken, wann man glück- lich war: im Auto neben Ferdinand, allein an einem Bergsee, nachmittags im Spätsommer, beim Eierkuchenbacken mit der sehr kleinen, eifernden Tochter oder— brav, brav!— als man etwas Schwieriges nach bester Kraft bewältigt hatte. Man kann das alles repetie- ren, doch höchst wahrscheinlich Wird es an- ders ausfallen, weniger bedeuten. Das ob- jektive Glück, der äußere Erfolg, läßt sich verplanen und herbeizwingen, wenn auch natürlich nicht von jedem. Aber das eigent- liche, das subjektive Glück folgt unseren Kommandos nur dann, wenn es mag, und es mag beinahe nie. Glöcklich ist, wer vergißt. kine Neuinszenierung der„Fledermaus“ in Heidelberg und die vierzigste Aufführung in Mannheim 1 In der„Fledermaus“, der schönsten und liebenswertesten Operette der Welt, verherr- lichte Johann Strauß mit seinen Melodien und Walzern den Leichtsinn und die Dies- Sseitigkeit. Hier hat er einen Ton angeschla- gen, der den ganzen Schalk, den seine Freunde im privaten Leben an ihm kannten, auch in der Musik zum Vorschein kommen läßt. Und gerade durch diese Leichtfertigkeit der Lebensauffassung ist die„Fledermaus“ für einen Silvesterabend wie geschaffen, an dem man besinnlich und heiter gestimmt, durch die Flucht in eine„Fata Morgana der Geselligkeit“ seine Alltagssorgen vergessen Will. 5 0 Besinnlich und heiter war jetzt auch die Neuinszenierung der unsterblichen Operette, die die Städtische Bühne Heidelberg zum Jahreswechsel präsentierte. Karlheinz Strei- bing führte Regie, Kurt von Suchanek stand am Dirigentenpult und viel Sekt floß in die Gläser der Darsteller. Es würde auf der von Frank Schultes mit wandlungsfähigen Büh- nenbildern im Stile der Zeit ausgestatteten „Die Möhle von Sans-Souci“ als Operette Ein Scherzchen um den Alten Fritzen in Straßburg orqufgeföhrt Pikanterweise wurde die Operette„Le Moulin Sans-Souci“ von Serge Veber und Mare Cab nach einer Idee von Georges De- lance in der Oper des Straßburger Stadt- theaters uraufgeführt. Allerdings behandeln die Autoren die berühmte Geschichte von der Mühle, die der Alte Fritz trotz allen Be- mühens nicht bekommen konnte, sehr frei und voller Ironie. Vor allem wird sie ins Amouröse gewendet. Sie muß die Möglich- keit zu einer amüsanten erotischen Hosen- rolle abgeben. Der Müller hat hier eine Tochter Jo- hanna, die aber als Bub ausgegeben wird, Weil es ein altes, von Friedrich dem Großen noch nicht abgeschafftes Gesetz gibt, das dem Staate den Nachlaß aller Privatleute zu- Spricht, die keinen männlichen Erben hinter- lassen. Da sich Johanna schrecklich in einen strahlend schönen Werbeofflzier verliebt, läßt sie sich als Gardegrenadier, als Johann, an- werben. Daraus entstehen nicht nur die ver- Wirrendsten Komplikationen, sondern auch ein Duell Johannas mit dem geliebten Mann, bei dem der allerdings endlich merkt, mit Wem er es zu tun hat. Da nicht nur die * Barbarina und Voltaire, sondern auch der Alte Fritz höchst persönlich ins Spiel ge- mischt werden, ist das happy-end nicht auf- Zuhalten. Zuletzt wird sogar das verhaßte Gesetz aufgehoben. Die militärischen Szenen geben den bei- den Komponisten Georges van Parys und Philippe Pares die Gelegenheit, herzhaft zu parodieren und heftig zu persiflieren, doch Kokettieren sie genau so unbekümmert mit den Wirkungen eines Militärmarsches. Das kecke, mit Witz angerichtete Gebräu wurde durch Raymond Vogel in den parodierenden, hellen Bühnenbildern von Jacques Rapp amüsant serviert. Der junge Pierre Stoll dirigierte voller Verve. Andree Grandjean brillierte voller Charme in der Hosenrolle. Dominique Tirmont war mit Anstand und leichter Ironie ihr schöner Gardeleutnant. Die Kostüme von Blanche van Parys und die Choreographie von qean Combes bezauberten am meisten in einem Ballett der Porzellan- figürchen am Potsdamer Hof. Dem Publikum waren die über drei Stunden Spieldauer nicht zu viel. Es klatschte kräftig Beifall. Hermann Dannecker „Sastlicher Süden“ Fur die Hotel- und Gast- stätten-Fachschau„Gastli- cher Süden“, die fur Sep- tember dieses Jahres auf dem Stuttgarter Killes- berg geplant ist, nat der Stuttgarter Graphileer Alemander Wagner dieses Plakat entworfen, das aus einer größeren Anzahl vorgelegter Entwürfe von einer Jury ausgewählt wurde. Pri vatfoto Bühne und in den Kostümen von Anne Schmidt, Haidi Schürmann und Albert Seibt gesungen und getanzt, und doch fehlte es der Aufführung an der überschäumenden Prestissimo-Verve. Den Sängern gelang es eigentlich nur im zweiten Akt sich frei zu spielen, so daß auch diesesmal das herrliche Finale in eine Apotheose der Lebensfreude mündete. Sonst fehlte es etwas an Schwung und Elan. Ja, selbst der„Geist“ Franz Rük- kers(Frosch) schien ihm in der Tat in die „Füße gefahren“ zu sein. Die wohlbekann- ten Witze reizten kaum zum Lachen, und er War als Figur stark überzeichnet, So wirkte das„fidele Gefängnis“ nur durch die„Früh- gymnastik“ der Gefangenen, einen grotesken, originellen Tanz der Heidelberger Ballett- meisterin Ilse-Lore Wöbke und ihres Ensem- bles. Von den Sängern gefielen am besten die wie immer duicklebendige Hedi Müller (Adele), der stimmlich ganz ausgezeichnete Jürgen Trautmann(Gabriel von Eisenstein) und Peter Heinze, der als Baß-Bariton die Altpartie des Prinzen Orlofsky übernommen hatte. Sonja Reschke(Rosalinde), Heinz Pe- ters(Dr. Falke), William Dooley(Gefängnis- direktor), Gerald Mekee(Alfred), Walter Kocks Or. Blind) und Helika Strauß(Ida) kügten sich gewandt in das Ensempblespiel ein. Die Chöre hatte Walter Hagen-Groll ein- studiert. Alles in allem war die Aufführung recht nett und amüsant, so daß dann auch der Sch ußbeifall spontan kam und lange an- Nielt. ö 1g. Zur gleichen Zeit ging im Nationalthea- ter die Mannheimer„Fledermaus“, die In- tendant Hans Schüler inszenierte, zum 40. Mal über die Bühne des Großen Hauses. Das festlich gestimmte Silvester- Publikum gab in allen drei Akten gerne und fleißig Bei- Fall. Mit Knallerbsen, die während des Festes beim Prinzen Orlofsky Platzten, und mit einigen Gags zum Jahreswechsel war die Aufführung der Bedeutung der Stunde an- gepaßt. Ansonsten hat sich seit der Premiere Anfang März nicht viel geändert: der Glanz der Ausstattung, die prachtvolle Kulisse, die hinreißenden Kostüme— dies alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß dieser Operetteninszenierung jene musikantische Glut, jenes Feuer und jene Spritzigkeit feh- len, die der Champagner besitzt, der auf der Bühne so häufig(und so symbolisch) ge. trunken wurde. Die Interpretation durch das Nationaltheater-Orchester unter der Leitung von Hans Klugmann blieb blaß und farblos. Wieder waren die Tanzszenen der Schützlinge Ingeborg Guttmanns Höhe- punkte der Aufführung. Wieder forderte das begeisterte Auditorium von Roger Ge- orge und seiner Radetzkymarsch-Gruppe ein Dacapo. Und wiederum klang die Auf. führung nach dem originell- grotesken Auf tritt des Gefangenenaufsehers Frosch(Walter Pott) ohne einen deutlich gesetzten Schluß. punkt aus. Hk Koltur-Chronik Der Bühnenschriftsteller Leo Lenz wird am Donnerstag, 2. Januar, 80 Jahre alt. Auch heute g noch werden die bekanntesten Werke des er- folgreichen Autors wie„Der Mann mit den grauen Schläfen“,„Ehe in Dosen“,„Duett u dritt“ oder„Hochzeitsreise ohne Mann“ von* den deutschen Theatern gespielt. Der in Wien geborene Autor lebt heute sehr zurlickgezogen in Ostberlin. Er kam 1922 in die deutsches Hauptstadt und hat hier seine größten Erfolge, besonders am ehemaligen Theater in der Beh⸗- renstraße, feiern können. Viele bekannte Schau- 5 spieler sind in den dankbaren Rollen seiner über treten. 5 5 Die Heimatstadt Benjamino Giglis, Recanat! (südlich von Ancona), bittet in einem Aufruf van die ganze Welt“ um Spenden für ein Denk. mal des kürzlich gestorbenen weltberühmten Tenors. 8 Der„Theodor-Fontane-Preis für Kunst und Literatur“, der vom Rat des Bezirks Potsdam gestiftet wurde, ist am Wochenende zum vier- ten Male verliehen worden. Auf einer Festver- anstaltung zum 138. Geburtstag Fontanes im Neuruppiner Stadtgarten wurde der Preis in der I. Klasse dem Komponisten Joachim Werz- lau für seine„Sozialistischen Liedkompositio- nen“ überreicht. In der II. Klasse erhielt ihn der Graphiker Kurt Poltiniak für seine politisch-⸗ satirischen Blätter und der Schriftsteller Horst Beseler für Königin“. N „Der Fisch mit dem goldenen Dolch“, ein 5 Schauspiel in zwei Akten von Richard Hey,, wird am 8. Februar vom Stuttgarter Staats. schauspiel uraufgeführt. Die Inszenierung be- sorgt Dietrich Haugk. Das Stuttgarter Staats. schauspiel hatte früher bereits das Schauspiel „Thymian und Drachentod“ des gleichen Autors uraufgeführt. 5 K Professor Herbert Albert, Generalmusik direktor des Nationaltheaters Mannheim, wurde eingeladen, im Januar zwei Sinfonie- Konzerte in Mailand zu dirigieren N. 0 Der Seelenbrdu von C Zuckmayer presserschte dorch Scientig, Hamburg 13. Fortsetzung nder„Straß“ platzte die Bombe erst am Palmsonntag. Das war, als der Professor bold Fischhhammer vom Mozarteum beim Dämmerschoppen am Stammtisch des Herrn Bräu plötzlich laut sagte: f »Die Köstendorfer Fasching-Suite ist ein Skandal.“ Er hatte einen Augenblick abge- Pei dem die Clementin hinausgegangen um für ihren Onkel einen Liter Wein apfen.„Ja so“, sagte der Bräu, der sich aus Prinzip nie merken ließ, werm er nicht Wußte, wovon die Rede war. „Ein Skandal“, wiederholte Fischlhammer. „Und daß er es Hhrer Nichte gewidmet % sagte die Frau Professor Fischlhammer einem hinterfotzigen Blick, darüber a Leut.“ nua so, sagte Matthias Hochleithner noch al und begann angestrengt nachzuden- 1 Professor Fischlhammer, eine aner- Autorität als Musikschulbeamter und omponist der von Liebhabervereinen oft gesungenen„Variationen über das Madl- ck-ruck- ruck“, gehörte nicht zu dem Kreis N Clementinens Feiertagsverehrern,. Er lieg sich auch. obwohl durch seine Gattin nit der Familie Hochleithner entfernt ver- andt, nicht okt in Esstendorf sehen und War vermutlich nur herausgekommen, um diese Bemerkungen fallenzulassen. Seine Frau war eine Wirtstochter aus der entfernten Vetternschaft, die den Mädchen- namen Aphrodite Braumüller getragen hatte, Was ihr im Kreis des Leibesbräu den Spitz- namen„Die Bierschaumgeborene“ einbrachte. Darüber war sie wohl ein Wenig verbittert. Sie gehörte überhaupt zu jener Art von Frauen, die immer über etwas beleidigt sind, und daher stammte die kühle Beziehung zwischen den Familien.„Man wundert Sich allgemein“, sagte die Bierschaumgeborene jetzt mit einer etwras schrilleren Stimme, „über die Widmung. Man hält es für eine Taktlosigkeit.“ „Was für eine Widmung?“ mischte der Ammetsberger sich ein. 1 „Ja, wissen Sie denn von nichts?“ rief die Frau Professor mit gemachtem Erstaunen. „Ein Skandal“, sagte der Fischlhammer zum drittenmal. a „Weshalb denn?“ fragte der Bräu vor- sichtig—„weshalb is ein Skandal?“ 5 „Weshalb?“ schrie der Professor empört. „Weills eine Schand is! Da könnt a jeder kommen und sagen, es ist Musik, wenn er aufn Soachdeckel haut!“ 5 Durch ein paar weitere geschickte Kreuz- kragen brachte Matthias Hochleithner heraus, dal zu einem vom Mozarteum veranstalteten Wettbewerb für einheimische Komponisten, der dem Gewinner öffentliche Aufführung und Drucklegung versprach. das Machwerk eines gewissen Franz Haindl eingereicht worden sei,„Die Köstendorfer Fasching- Suite“ genannt, und zur allgemeinen Sen- sation unter den Preisrichtern mit einer handschriftlichen Widmung an das Fräulein Clementin versehen. Es handle sich um eine unverschämte, frivole und stümperhafte Kakophonie.„So à Gemeinheit“, sagte der Ammetsberger, der glaubte daß eine„Kako- Phonie“ etwas Obszönes sein müsse. Auch der Herr Bräu war äußerst peinlich berührt. Nichts haßte er mehr, als wenn hinter seinem Ricken etwas vorging, wovon er nichts Wußte, und was er durch fremde Leute er- fuhr. Auch war er besonders erbittert über den Augenblick der Enthüllung, denn es Wurden grade in der Kuchl draußen die Schnepfen zubereitet, die er vor einer Woche im Keanberger Forst geschossen hatte. Sie Waren gut ausgehangen, und er freute sich seit Tagen auf diese Mahlzeit. Der zart-kräf- tige Wildgeruch verbreitete sich Schon im Haus, und es nahte der Moment, wo man sie auf einem brennenden Spirituskocher auf- tragen Werde, damit er selbst die Soße mit einem Schug Kognak flambieren könne. Da mußte nun so ein Lackl die Stimmung ver- derben. Es war ihm nicht ganz klar, wen er mit dem Lackl meinte, den Professor Fischl- hammer oder den inkriminierten Haindl, der immer noch für eine besonders billige Miete im Geisterzimmer wohnte. Der Herr Bräu Hatte damals seine Drohung, ihn hinauszu- setzen, nicht wahr gemacht. Vielleicht hatte er die geheime Absicht, bei besserer Ge- legenheit noch einmal zu spuken. Oder es hatte ihm irgend etwas an dem jungen Mann gefallen, obwohl er sich als geisterfest er- wiesen hatte. Und das war jetzt der Dank. „A blöder Lackl!“ rief er auf jeden Fall, um seiner inneren Wut Luft zu machen. »Und so ein ausg'schamter Falott«, sagte der Professor voll Gift,„wird als Erzieher auf die unschuldige Dorfjugend losgelassen.“ „»Es muß was gschehn!“ schrie der Am- metsberger und schlug mit der Faust auf den Pisch. Er war schon wieder über dem Birnenschnaps. Plötzlich stand die Clementin in der Stube, man hatte in der Allgemeinen Erre- gung ihren Eintritt gar nicht bemerkt. Sie maß den Ammetsberger mit einem heraus- fordernden, fast verächtlichen Blick, der ihn flammrot machte. Sie selbst sah blaß aus, schien aber ruhig und gefaßt. Nur die Glas- Karaffe mit dem vom Einzapfen noch Perlen den weißggelben Terlaner in ihrer Hand. „Was is denn dös für a Geschicht“, sagte der Bräu leise und drohend,„mit der Wid- mung? Hast du ihm das erlaubt?“ „Ich hab's nicht gewußt“, sagte die Cle- mentin, indem ihr Gesicht sich ablehnend verschlog,„aber es ist doch keine Schand.“ „Reine Schand!“ rief der Fischhammer und Sriff sich an den Kopf.„Keine Schand!“ „Nein“, sagte die Clementin und Stellte den Wein ab.„Gewiß, keine Schand. Aber vielleicht eine Ehre.“ 5 »Ah so, machte der Fischlhammer mit einem bitteren Lachen,„ja freilich. Lobko- Witz. Eszterhazy. Haffner“ Warum nete, sagte die Clementin und zuckte hochmütig die Achseln,„der junge Tomaselli sagt, er wäre ein Genie.“ „Genie—, stöhnte die Professorin, als habe man Gott gelästert.. „Der junge Tomaselli“, rief der Fischl- hammer,„der is ja selber noch naß hinter die Ohrwaschln. Was versteht denn der!“ „Wenn einer Franz Haindl heißt“, sagte der Brau ge wichtig,„wenn einer Franz Haindl heißt— dann is er à Selcher Oder, Wann hoch kommt, im Delikatessengeschäft. Aber ka Genie.“ 5 Man barst vor beifälligem Gelächter, der Bräu schien wieder Herr der Lage zu Sein. zitterte ein wenig „Gehl, sagte die Clementin gelassen, als sich das Lachen gelegt hatte.„das ist doch nur Gewohnheit. Joseph Haydn war auch einmal so ein Name— eh man halt gewüßt hat, wer er war. Was is denn da für ein Unterschied. Und Franz Schubert heißt unser Kashändler vom Grannermarkt. Davon wird die„Unvollendete' auch net schlechter Eher besser.“ Der Professor Fischlhammer wẽðar in die Höhe gsfohren wie von der Otter gebissen. Kein Uaterschſęede, stammeſte er. fast flü⸗ sternd vor Entsetzen,„kein Unterschied zwischen dem Haydn— und dem Haindl“ „Das hab ich nicht mentin auf. 8 VV „Ich hab's gehört! Ich hab's gehört!“ schrie die Bierschaumgeborene und bekam rote Flecken auf den Jochbeinen. 8 „Ich hab's aber net gesagt!“ rief die Cle gesagt“, fuhr die Cle- J mentin, jetzt auch schon am Ueberlaufen. 3 zIch hab gesagt, warum soll einer nicht Franz Haindl heißen und doch was Beson- deres sein!“ 1 „Damm kann er von mir aus“, Bräu,„Apotheker werden.“ Und die Beifallslacher übertönend, fügte er mit plötzlichem, unpeherrschtem Schreien Himzu: 1 „Aber dich soll er in Ruh lassen, ge fälligst!“ 5 „Sonst kanm er was erleben!“ Ammetsberger ein. i 5 „Er laßt mich ja in Ruh“, rief die Clem tin in verzweifelter Verwirrung— 4 Zleich darauf, mit einem Hochleithneris Stolz im Gesicht und an der Grenze Groben-Wirts-Tons: 0 5 „Aulerdem wär das meine Sach ganz allein. Da hätt hier niemand hineinzureden“ „Niemand?“ sagte der Bräu mit schwe- vem Atem und sah sie von unten an. Ihn halte sie gar nicht gemeint, sondern des Ammetsberger, Aber was konmte sie bun! Hätte sie nur mit ihm allein sprechen k. nen!„Niemand“, wiederholte der Bräu le und ganz betroffen. 5 f Seine Augen hatten sich plötzlich dicken Schatten verwölkt. a »Des wer ma sehn“, knurrte der Ammets- berger,„dem wer ma's zeigen.“ „Sie vielleicht?“ rief die Clementin, froh, hre Wut an den rechten Mann bringen 20 können. f a f Fortsetzung fol 40 Unterhaltungs-Lustspiele hervorge- seinen Roman„Im Garten der sagte der fiel 8 f . e e. 0 WO! dies vier gige For S02 Sch! Ein den zun ver