8/ Nr. 33 — 1 chen ederländi. das Res. ilharmonie s War eine uch in der rominente des Orche. dach Mün. tgart) und Politischen Der Baye. ester aus geholt und eihe seiner t. Unkrei. schlimm. rttag hatte ehr in der ht. rtgebouw. hende Re. st ein sehr Kten, klar ber kaum achtig. Be. zen Klang. zie wurde en Willem d zwar mit omponiert Drchesters: timento in Zische Pig. in der Ly. erkonzerts Spezialist. aonie“ von rchester in 1 Intellekt aktierende astik, dem Explosio- les frühen cht. Wie. rte Bläser. diskreten ürmischen besuch im stlerischeg Weis an. Schumann iber erhält istrats die rt. Martin in diesen te vor 1933 versität. eutschland her Sym- schen Lei- Orchesters n. Wie die lie Ernen- a mit dem eitserlaub- tergewerk⸗ Hinzuzje. enten und cbeitsminl. vom Stadt- st 1958 an nt an die verpflichtet 1 Amtsan- e für den des neuen wand von nd die da- des En- ein ver- izet,„Don Rompreis- die unter etti steht, weist, als eite Oper berto Ros. Oper von führt, Die ropäischen n Liebes- inszeniert tädtischen an tutte“; unter der Herbert co Opera n Drama- ers, bringt g, 18. Fe. rogramm Wissen- Theater“ tta“, riet ry berät von der geht es Kognak! Wärme⸗ cy aner- in den stes eine K wollen age ganz kommen. gehende Kognak, d meiner gs han- n keinen at recht, soll. Es 1 Mensch n getötet ürkte es Schock pielt, die t Lucys berzeugt, n. Migde ie plötz- ing Un auf den rte Lady Vas ver- folgt) Stuttzan Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß. druckerel. Verlagsitg.: H. Bauser. Chef- red.: E. F. v. Schilling; Dr. K. Acker- mann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber(erkrankt); Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet CLanch; Kommunales: Dr. Koch, Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. 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Februar 1958 Seebohm ließ sich nicht erweichen Verteuerung der Bahntarife bleibt/ Postigebühren werden ihnen wahrscheinlich folgen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die seit dem 1. Februar erhöhten Personen- und Gütertarife der Bun- desbahn standen am Mittwoch im Mittelpunkt einer Debatte des Bundestages. Wäh- rend die Bundesregierung die Auffassung vertrat, daß diese Tariferhöhungen nur eine geringfügige Mehrbelastung der Wirtschaft bedeuteten, beurteilte der Sprecher der SPD die Tarifmaßnahmen der Bundesbahn als eine Fortsetzung der durch die Kohlenpreiserhöhung eingeleiteten allgemeinen Preiswelle. Der Antrag der SPD, die Erhöhung der Tarife im Berufsverkehr und der Sozialtarife rückgängig zu machen, wurde von Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm abgelehnt. Der Minister bekundete jedoch die Bereitschaft der Bundesregierung, eine ermäßigte Fünf-Tage-Karte für Arbeiter bei der Bundesbahn einzuführen, sobald der überwiegende Teil der Betriebe auf die kürzere Arbeitswoche umgestellt habe. Seebohm deutete an, daß wahrscheinlich auch mit einer Anhebung der Postgebühren zu rechnen ist. Die Paket- und Postgebühren würden wahrscheinlich um 18 Prozent, die Tarife im Berufsverkehr der Post um 47 Pro- zent und die Gebühren für Schülerzeitkarten der Postomnibusse um 8 bis 10 Prozent er- höht werden. Die Erhöhung der Tarife bei der Bundes- bahn und im gewerblichen Güterkraftver- kehr sei tragbar. Der bundesdeutsche Ver- braucher werde infolge der höheren Tarife jährlich im Durchschnitt 3,80 Mark mehr für Fahrtkosten und 6,40 Mark mehr für Fracht- kosten ausgeben müssen. Das Gesamtvolu- men der Tariferhöhung der Bundesbahn und des gewerblichen Güterfernverkehrs wurde von Regierung und Opposition relativ über- einstimmend mit etwa 900 Millionen Mark im Jahr angegeben. Der Debatte lag eine Große Anfrage der SPD-Fraktion zugrunde, die vom Abgeord- neten Schmidt(Hamburg) begründet wurde. Schmidt wies darauf hin, daß die Mehr- belastung durch die erhöhten Bundesbahn- tarife doppelt so groß sei wie die Mehr- belastung durch die jüngste Kohlenpreis- erhöhung. Er forderte, daß nach der Post auch die Bahn eine einwandfreie Betriebs- rechmumg vorlegt. Mit dieser Tariferhöhung Tunesien ruft Weltsicherheitsrat an Gaillard findet im Parlament Unterstützung Erklärung im NATO-Rat Tunis.(dpa/ AP) Die tunesische Regie- rung hat sich entschlossen, den Weltsicher- heitsrat wegen des Bombenangriffes auf Sakiet anzurufen. Dieser Schritt schließt sich an die schon am Sommtag erfolgte Ueber- reichung eines Protestschreibens an die UNO an. In diesem Brief an UNO-Generalsekretàr Hammarskjöld hatte Tunesien Frankreich der bewaffneten Aggression und der flagran- ten Verletzung der UNO-Charta beschuldigt. In der amtlichen tunesischen Erklärung heißt es:„Angesichts der wiederholten Ag⸗ gressionen durch die französische Armee und im besonderen des Bombenangriffes auf Sa- kiet Sidi VLoussef hat die tunesische Regie- pung beschlossen, den Sicherheitsrat mit einer Situation zu befassen, die den inter- nationalen Frieden und die Sicherheit ge- kährdet.“ Der französische Bombenangriff auf Sa- klet steht weiterhin im Mittelpunkt des Weltinteresses und drängt nahezu alle an- deren politischen Probleme in den Hinter- grund. In einer langen Sitzung der franzö- sischen Nationalversammlumg verteidigte Ministerpräsident Gaillard das Vorgehen der Framzösischen Luftstreitkräfbe. Nach der viel- stündigen Debatte sprach die Nationalver- sammlung der Regierung mit 335 gegen 179 Stimmen das Vertrauen aus.(Vergleiche den Bericht auf Seite 2.) Im Ständigen Rat der NATO gab der französische Vertreter Crouy-Chanel am Mittwoch einen Bericht über das Bombar- dement von Sakiet und kam damit der An- kündigung der norwegischen Regierung vom Vorabend zuvor, sie werde den von ihr stärkstens mißbilligten Bombenangriff vom Wochenende im NATO-Rat zur Sprache bringen. Der französische Vertreter erklärte, daß der Bombenangriff auf Sakiet als ein Akt der von der Regierung autorisierten „legitimen Selbstverteidigung“ der französi. schen Truppen gebilligt werde, und daß Frankreich die zivilen Opfer bedaure, aber nicht die moralische Verantwortung dafür trage. Ein Sprecher des britischen Auswärtigen Amtes sagte in London, der Eindruck, den das Diplomatische Korps von Tunis an Ort und Stelle in dem zerstörten Sakiet gewon- nen habe, decke sich im allgemeinen mit der Darstellung, die von der tunesischen Re- gierung gegeben worden sei. Der tunesische Präsident Burgiba er- klärte am Mittwoch während einer Demon. stration von über tausend Menschen vor dem Präsidentenpalast, nur durch den voll- ständigen Abzug aller noch vertraglich in Tunesien stehenden französischen Truppen lasse sich das Verhältnis zwischen Tunesien und Frankreich wieder bereinigen. Zugleich drückte er der Weltpresse, zumal der eng- lischsprachigen, seinen Dank dafür aus, daß sie der französischen Version des Zwischen- falls keinen Glauben geschenkt und einmütig der tunesischen vertraut habe. Das tunesi- sche Volk werde das nicht vergessen. Wolfgang Wohlgemuth festgenommen Neuaufnahme des Verfahrens gegen Otto John in Erwägung gezogen Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin. Der Berliner Arzt Dr. Wolfgang Wohlgemuth, gegen den wegen des Verdachts landesverräterischer Beziehungen seit An- lang 1956 ein Haftbefehl vorliegt, ist am Dienstagabend in dem Westberliner Villen vorort Grunewald festgenommen worden. Wohlgemuth ist der einzige und wichtigste Zeuge, der den wegen seiner Flucht in die DR zu vier Jahren Zuchthaus verurteilten chemaligen Präsidenten des Bundesamtes kür Verfassungsschutz, Dr. Otto John, in einem Auto in den Ostsektor begleitet hat. Er allein kann verbindliche Aussagen dar- über machen, ob die Behauptung Johns zu- trifft, er sei seinerzeit von Dr. Wohlgemuth in den Ostsektor entführt worden. Politische Kreise halten es unter diesen Umständen tür möglich, daß das Verfahren gegen John nochmals aufgenommen wird. Die Politische Abteilung des Polizeipräsidiums und das Landeskriminalamt hüllen sich über die zur Festnahme führenden Umstände in strenges Schweigen. Nach zwölf Jahren heimgekehrt sind die ersten deutschen Wissenschaftler Friedland.(ew-Eig. Ber.) Die erste Gruppe deutscher Ingenieure und Naturwissen- schaftler, die in der Sowjetunion dienst- verpflichtet waren, sind am Mittwochabend im Heimkehrer-Entlassungslager Friedland 1 Göttingen eingetroffen. Bei dieser Gruppe handelt es sich um zehn Wissen- schaftler mit ihren Angehörigen, darunter acht Ehefrauen und elf Kindern. Vier Wis- senschaftler waren bereits in Westberlin ausgestiegen. Eine zweite Gruppe mit ins- Sesamt 21 Personen wird in den nächsten Tagen aus der UdssR nach Westdeutsch- abreisen. Dieser Entlassungsaktion waren monate- lange diplomatische Verhandlungen zwischen sowjetischen Außenministerium und der westdeutschen Botschaft in Moskau vor- ausgegangen. Die Wissenschaftler hatten 1946 Arbeitsverträge mit den Sowjets unter- schrieben und waren in kleinen Gruppen auf sowietische Forschungs- und Entwick- lungskollektiv aufgeteilt worden.(Siehe auch Seite 2.) drehe die Bundesregierung fleißig mit an der Preis-Lohn- Schraube und gebe zu, daß die inflationäre Preisentwicklung der letzten Jahre jetzt auch ein Bundesunternehmen zu Preiserhöhungen zwinge. Die SPD hätte es lieber gesehen, sagte später der SPD- Ab- geordnete Paul Bleiß, wenn auch der Bun- deswirtschaftsminister zu den behandelten Fragen Stellung genommen hätte. Die Ver- kehrsrate am gesamten Brutto- Sozialprodukt betnage zehn Prozent. Eine Erhöhung der Parife müsse sich also zwangsläufig auf das gesamte Preisgefüge auswirken. Bundesminister Seebohm wartete demge- genüber mit einem Katalog von Zahlen auf: Auch nach der Tarifanhebung werde der Bundesbahn 1958 noch ein Defizit in Höhe von 370 Millionen erwachsen, das im wesent- lichen auf die mangelnde Kostendeckung im Sozial- und Berufsverkehr zurückzuführen sei. Man könne kaum von einer„drastischen“ Erhöhung der sozialen Tarife sprechen, weil die Ermäßigungen gegenüber dem Regeltarif noch durchschnittlich 62 Prozent betrügen. Fast 70 Prozent aller Eisenbahnfahrten wür- den zu diesen geringen Tarifsätzen durchge- führt. Durchschnittskosten von sieben bis acht Pfennig je Kilometer stünden im Be- rufsverkehr nur Durchschnittseinnahmen von drei Pfennig gegenüber. Zur Ueberprüfung der Deutschen Bundes- bahn soll die Bundesregierung eine unab- hängige, dem Bundesfinanzminister verant- wortliche Kommission einsetzen. Dies fordert eine Entschließung der CDU/CSU-Fraktion, die am Mittwoch im Bundestag gebilligt wurde. Der SPD-Antrag wurde an die Aus- schüsse überwiesen. Neuer Vorschlag für Ersatzdienst (dpa AP) Der Bundesausschuß für Arbeit hat am Mittwoch grundsätzlich Einverneh- men darüber erzielt, daß ziviler Ersatzdienst vorwiegend in Kaxitativer Tätigkeit, zum Beispiel in der Krankenhauspflege, abgelei- Fortsetzung Seite 2) Tarifkündigung in der papiererzeugenden Industrie Mannbeim.(Isw) Die Industriegewerk- schaft Chemie, Papier, Keramik hat die Lohntarife für die Arbeiter in der papier- erzeugenden Industrie in Baden-Württem- berg zum 31. März 1958 gekündigt. Wie die Bezirksleitung Baden- Württemberg der Ge- Werkschaft in Mannheim am Mittwoch mit- teilte, verlangt sie eine Erhöhung der Löhne zwischen zehn und zwölf Prozent. e Eine undurchsichtige Rolle in der„Affaire John“ spielte der jetzt in Westberlin verhaftete Frauenarzt Dr. Wolfgang Wohlgemuth(unser Bild). Welche Rolle der Arzt vor vier Jahren beim UDebertritt des ehemaligen westdeut- schen Verfassungsschutz- Präsidenten Otto John in den Osten gespielt hatte, ist noch ungeklärt. John, der zu Zuchthaus verurteilt worden war, als er in den Westen zurück kehrte, behauptete, von Wohlgemuth unter dem Einfluß von Drogen entführt worden zu sein. Wohlgemuth, von Freunden„Wowo“ genannt, hatte in Berlin einen Ruf als Mode- arzt. Er galt als erzentrisch und war nebenbei ein vorzüglicher Jazztrompeter. Man koßt jetzt, durch seine Aussagen Licht in das mysteriöse Dunkel des Falles John zu bringen. Bild: dpa 400 Strafverfahren wegen Natrium-Nitrit Lebensmittelfälschungen vor dem Landtag von Baden- Württemberg Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Im Rahmen einer Aussprache über die Verwendung schädlicher Zusätze bei der Verarbeitung von Lebensmitteln teilte Justizminister Dr. Wolfgang Haußmann am Mittwoch im Landtag von Baden-Württem- berg mit, die Zahl der in dem Natrium- Nitrit-Skandal schwebenden Strafverfahren sei in ständigem Wachsen begriffen und dürfte bald die Zahl 400 erreicht haben. Zur Zeit seien etwa 25 Personen verhaftet. Wei- tere Festnahmen würden nicht ausbleiben. Zusammenschluß Iraks und Jordaniens Beschluß der Könige Feisal und Hussein in Amman Amman.(AP) Nach eintägigen Verhand- lungen zwischen König Feisal von Irak und König Hussein von Jordanien hat ein jor- danesischer Regierungssprecher am Mitt- wochabend bekanntgegeben, daß der Zu- sammenschluß beider Länder zu einem Bundesstaat beschlossen worden sei. Die Vereinigung, die sich auf die Streitkräfte, die Außenpolitik und die Wirtschaft der Länder erstrecken wird, soll innerhalb von 24 Stunden proklamiert werden. Nach der Vereinigung wollen die beiden Staaten eine gemeinsame Volksvertretung bilden, eine gemeinsame Flagge einführen und die Verteidigungs-, Außen- und Wirt- schaftspolitik gemeinsamen Ministerien un- terstellen. Dagegen sollen beide Monarchen ihren Thron behalten. Wie bei der Ankunft Feisals am Montag verlautet war, wird an- gestrebt, die Vereinigung auch auf Saudi arabien auszudehnen. Voraussetzung dafür sollen„gewisse Schritte“ des Irak sein, wor- unter vermutlich der Austritt aus dem Bag- dadpakt zu verstehen ist. Die Union der beiden arabischen Staaten, über die bereits seit längerem verhandelt wird, soll ein Gegengewicht gegen die Grün- dung der Vereinigten Arabischen Republik schaffen, zu der sich Aegypten und Syrien zusammenschliegen wollen. Zwis cen Gesſlern und Morgen Zum Besuch deutscher Kriegsgräber in Italien gewähren die italienischen Staats- bahnen den nächsten Angehörigen gefallener Deutscher(Eltern, Kindern, Ehegatten und Geschwistern) vom 1. März 1958 an einmal im Jahr eine Fahrpreisermäßigung von 40 Pro- zent. Bischof D. Dr. Hanns Lilie setzte sich vor der Synode der Landeskirche in Hannover dafür ein, daß die in der evangelischen Kir- che übliche Freizügigkeit des Glaubens orga- nisatorisch auch Prinzip der Militärseelsorge wird. Es gehöre zum Wesen der Militärseel- sorge, daß kein Soldat zum Kirchgang ge- zwungen wird. Das Große Verdienstkreuz mit Stern er- hielt der Staatsminister a. D. und Staats- sekretär im Sozial ministerium von Rhein- jand-Pfalz, Johannes Junglas. Zum neuen Oberbürgermeister von Bre- merhaven wurde mit 35 Stimmen der SPD, CDU und FDP gegen 13 Stimmen der DP der 46 Jahre alte Landesrat Bodo Selge (Düsseldorf) gewählt. Selge gehört der SPD an. Die hessische Landtagsneuwahl wird am 30. November dieses Jahres stattfinden. Admiral a. D. Hermann Bauer, einer der führenden Offiziere der kaiserlichen und späteren Reichsmarine, ist in Essen im Alter von 82 Jahren gestorben. Bauer genoß umter den U-Boot-Fachleuten der Welt großes Aufsehen. Nach neunstündigen Besprechungen ha- ben die Vereinigung Kommunaler Arbeit- geberverbände VKA und die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste. Transport und Verkehr in Essen die Lohnverhandlungen für die 350 000 Arbeiter in den kommunalen Be- trieben und Verwaltungen des Bundes- gebietes vertagt. Sie werden am 19. Februar in Frankfurt a. M. fortgesetzt. Bei ihren Ermittlungen zur Aufklärung der Bestechungsaffäre im Koblenzer Be- schaffungsamt der Bundeswehr hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen den Regierungsbaudirektor Dipl.-Ing Ernst Her- meling aus Bonn erhoben, dem schwere pas- sive Bestechung in fünf Fällen zur Last gelegt wird. Hermeling, der seit dem 17. Ok- tober in Untersuchungshaft sitzt, ist der bis- her renghöchste Beamte, der in den Koblenzer Bestechungsskandal verwickelt ist. Der Stadtrat von Bozen hat am Dienstag beschlossen, sich als Residenz für die euro- päische Wirtschaftsgemeinschaft EWOG) zu bewerben. Als Sitz für die Kommission will Bozen den herzoglichen Palast anbieten. Wernher von Braun, der Leiter des Ra- ketenforschungsprogrammes des amerikani- schen Heeres, hat sich für die Errichtung einer unabhängigen, direkt dem Präsidenten unterstellten amerikanischen Weltraumbe- hörde eingesetzt. Ein Raketenversuch mit einer„Redstone“ ist auf dem amerikanischen Raketenver- suchsgelände Kap Canaveral(Florida) er- kolgreich unternommen worden. Eine„Red- stone“ hatte auch als erste Stufe des Trä- gerprojektils für den ersten amerikanische Satelliten gedient. ö Gestorben ist der Alterspräsident der französischen Nationalversammlung, der kommunistische Abgeordnete Marcel Cachin, im Alter von 89 Jahren. Marcel Cachin, der 1914 zum ersten Male in das Parlament gewählt wurde und als„Vater des franzö- sischen Kommunismus“ bezeichnet wird, war seit 1918 Verlagsdirektor der kommunisti- schen Zeitung„L'Humanité“. Frankreich wird seine Haltung zu der vom sowjetischen Minister präsidenten Bul- ganin vorgeschlagenen Konferenz der Regie- rungschefs in Anbetracht der letzten Erklä- Tungen des amerikanischen Außenministers Dulles überprüfen. Frankreich hatte bisher die Auffassung vertreten, daß die Außen- minister vor der Ost-West- Konferenz zu- sammentreten müßten, um den Teilnehmer- kreis und die Themen festzulegen. Eine beträchtliche Kürzung ihres Vertei- digungshaushaltes plant Großbritannien. Nach Mitteilung aus zuverlässigen Regie- rungskreisen sollen gegenüber dem laufen- den Etat zwischen 50 bis 100 Millionen Pfund Sterling eingespart werden. Wie ferner be- kannt wird, soll in dem britischen Vertei- digungsbudgef für 1958/59 wiederum ein deutscher Stationierungsbeitrag in Höhe von 50 Millionen Pfund„angenommen“ worden sein. Die Sowjetunion hat Ceylon einen Kredit im Höhe von 120 Milhionen Rubel(offizieller Kurs: 1 Rubel gleich 1,05 DM) angeboten. Ein Verfahren gegen sechs Personen sei we- gen Verdachts eines Verbrechens nach dem Nitritgesetz anhängig, weil durch Zuwider- handlung der Tod eines Menschen vor etwa einem halben Jahr verursacht worden sei. E handelt sich dabei um einen 15jährigen Stuttgarter Metzgerlehrling, der am Nitrit- vergiftung gestorben ist. D. Red.) Von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft seien auch namhafte Grogschlächtereien und an- gesehene Gewürzgroßghendlungen betroffen. Nach einer heftigen Debatte nahm der Landtag einstimmig einen SPD-Antrag an, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, im Bundesrat darauf hinzuwirken, daß 80 schnell wie möglich ein neues Lebensmittel- gesetz verabschiedet wird, in dem die Beimi- schung sogenannter„harmloser Gifte“ zu Le- bens- und Genußmitteln aller Art verboten wird. Ferner soll die Regierung dafür sorgen, daß die Zusammenarbeit zwischen den staat- lichen und kommunalen chemischen Unter- suchungsämtern verstärkt wird. Auf eine An frage von SPD-Abgeordneten entgegnete Innenminister Renner, die Landesregierung habe sich in Bonn wiederholt für die baldige Verabschiedung der Novelle zum Lebensmit- telgesetz eingesetzt, die den Anfang für eine großangelegte Reform des gesamten Lebens- mittelrechtes darstelle. Das geltende Lebens- mittelrecht biete zwar noch eine wirksame Handhabe gegen Verfälschung von Lebens- mittel, jedoch habe in den letzten Jahren der Zusatz chemikalischer Substanzen bei der Herstellung, Verarbeitung und Zuberei- tung von Lebensmitteln so stark zugenom- men, daß diesem Verfahren mit den gelten- den Bestimmugnen nicht mehr in wün⸗ schenswertem Umfange entgegengetreten Werden könne. Innenminister Heinrich Schneider kün- digte am Mittwoch vor dem hessischen Land- tag— nach lrs— eine schärfere Ueberwa⸗ chung der Lebens- und Genußmittel auf die Beimischung gesetzlich verbotener Fremd- Stoffe an. Dr. Frank antwortet dem Steuerzahlerbund Auf eine CDU-Anfrage zu der Studie des Bundes der Steuerzahler, in der Baden- Württemberg als das„personalstärkste (Fortsetzung Seite 2) Eine Reise Grotewohls erregte Aufsehen Berlin.(we-Eig. Ber.) Der Sowietzonen- Ministerpräsident Grotewohl hat gestern eine Volkskammersitzung vorzeitig verlassen und ist in Begleitung seiner Gattin mit einem Sondertriebwagen mit unbekanntem Ziel nach dem Osten abgereist. Die starken Sicherheitsvorkehrungen am früheren Schle- sischen Bahnhof werden in Westberlin als um so auffallender bezeichnet, als Rundfunk und Zeitungen der Sowjetzone von der Reise Zunächst keinerlei Notiz nahmen Die Sowjetzonem- Agentur ADN teilte erst am Mittwochabend mit, daß Grotewohl einen „mehrwöchigen Kuraufenthalt“ angetreten habe. Nähere Angaben über das Ziel der Reise wurden jedoch nicht gemacht. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 13. Februar 1958/ Nr. 38 Morex Kommentar Donnerstag, 13. Februar 1958 Es geht um die Wurst Nichts sei beschönigt. Die Lage auf dem Lebensmittelmarkt ist nicht so, daß wir in guter Ruhe unser täglich Brot verzehren dürkten. Was sich in letzter Zeit an Fäl- schungen und unerlaubten Zurichtungen von Speisen und Getränken offenbart hat, ist nicht leicht zunehmen. Der allgemeine Ge- sundheitszustand ist trotz steigender Lebens- Aussichten des einzelnen Mitbürgers nicht zufriedenstellend. Daher verlangen Fach- Ieute, Aerzte und Lebensmittelkenner ein neues Gesetz, das der Nahrungsverfälschung und Vergiftung Einhalt gebieten soll. Der Landtag hat am Mittwoch in einer heftigen Diskussion Maßnahmen beraten, die für den Schutz von Leben und Gesundheit gegen die Gewissenlosigkeit gewinnsüchtiger Zeit- genossen angeraten sind. Insbesondere aber soll der Bundesrat aufgefordert werden, das längst fällige Lebensmittelgesetz rasch zu verabschieden. Natürlich ist die Oeffentlichkeit mit Recht empört darüber, wie schutzlos wir den Fäl- schern und Vergiftern ausgellefert waren. Wenm auch den Ländern und dem Bund viel- leicht der Vorwurk nicht erspart sein kann, dag sie mit viel zu wenig Nachdruck gegen diesen Unfug Front machten und viel zu Langsam en einem Schutzgesetz herumdok- tberten, so muß doch andererseits gesagt wer- den: es geschieht etwas. Wäre nicht Staats- arnweltschaft und Polizei mit Nachdruck himter den Fälschern her gewesen, das Publi- kum selbst hätte wohl noch Jahrzehnte den Mißstand hingenommen, ohne sich zu weh- ven, ja ohne überhaupt zu ahnen, daß Gefahr besteht. Und Gefahr droht nicht erst seit heute, auch nicht erst seit den letzten zehn Jahren. Nur haben eben frühere Gewalten den Mißgstand hingenommen oder nicht er- kennen wollen, weil es für eine Regierung nicht einfach ist, den ganzen Chor der Inter- essentem gegen sich zu haben. Die Hausfrau und der Konsument sind ja in dieser Rich- tung keine Stütze. Es ist daher ein Zeugnis großen Mutes und ein Beweis für wirkliche Volksnähe, wenn unsere öffentlichen Organe sich dieser heiklen Dinge angenommen ha- ben und, wie es den Anschein hat, sie nicht mehr aus den Augen lassen. Weil aber dem so ist, weil eben der Staat jetzt zugreift und nacheinander die Wein- Butter-Fleisch- und Früchtefälscher faßt, er- scheint es manchem Zeitgenossen so, als ob die Korruption noch nie so groß gewesen Wäre, wie eben jetzt und daß die Gift- mischer nur deshalb so unverfroren an ihr Werk zu gehen wagen, weil da kein starker Mann ist, der ihnen das Handwerk legt. Da- Dei ist es gerade umgekehrt. Hinter dem breiten Rücken starker Männer gedeiht von jeher das schlimmste Schädlingswesen, nur darf es eben niemand wahr haben. Wenn dann das Volk die Herrschaft wieder selbst ergreift, dann ist es jedesmal das gleiche Lied: der Unrat ist so groß geworden, daß jeder sich beschmutzen muß, der ihn be- seitigen will. Dann wird der Arzt beschul- digt und beschimpft, der einem kranken Glied zu Leibe will. Dann wird mit einer Jahrmarktsfertigkeit, die ohnegleichen ist, der Sachverhalt verkehrt und wird die Kor- ruption dem in den Schuh geschoben, der sie bekämpft. Das haben wir schon mehr als eimal so erlebt. Hoffentlich ist jetzt die Oeffentlichkeit gewitzt genug, nicht wie so oft Ursache und Wirkung zu verwechseln und ein System für jene haftbar zu machen, die darauf aus sind, es sichtbar zu verder- ben. Wenn wir den Staat auch gar nicht Uieben mögen und keineswegs erfreut sind, wenn er sich in private Angelegenheiten mischt, sobald er dem Mißbrauch einzelner entgegentritt, braucht er Hilfe. Und diese Hilfe müssen wir ihm jetzt in dieser Stunde leihen, da er so starke Kräfte gegen sich entfesselt wie es die Interessenten sind, die am Verderb von Wurst, Obst, Butter und noch vielen anderen Nahrungsmitteln sich laben. Tausend Blumen sterben Im Reich des roten Drachen geht gleich- Zeitig mit der Umbildung der Regierung eine Umbildung der Schrift vor sich. Man weiß nicht, was größere Bedeutung hat. Die chinesischen Schrift, Jahrtausende alt und von Millionen ausgeübt, soll dem lateini- schen Alphabeth weichen. Das ist nicht ein- tach ein Verwaltungsakt, wie es etwa bei uns der Ersatz gotischer durch lateinische Buch- staben gewesen ist, die sich im Wesen nur im Schriftstil unterscheiden, vielmehr wird Chinas nationales Bildungswesen dadurch von Grund auf umgekrempelt. In China gibt es nämlich viele Dialekte und Sprachen. China ist genauso ein Völkersammelsurium Wie Europa, aber die eine chinesische Schrift Hat es bisher zusammengehalten, so wie eben auch die Schriftgelehrten im alten China jene nationale Schicht war, die über alle Landschaftseigentümlichkeit hinweg Kultur und Staat des Riesenreiches verkörpern konnten. Mit dem Zerfall der einzigartigen Bildungsschicht mußte nun notgedrungen auch das Schriftsystem weichen. Das latei- nische Alphabeth wird niemals in der Lage sein, die Einheit in dem Wust der Dialekte auszudrücken. Nur einen Vorzug wird es haben: Es kann die Fülle der aus dem Westen eingedrungenen Bezeichnungen über- haupt erst wirklich wiedergeben. Und daran liegt dem heutigen System in erster Linie. Mögen darüber auch die riesigen Bestände Altchinesischer Literatur und Aufzeichnun- gen zunächst nur noch für Philologen lesbar Werden. Hauptsache, Parteichinesisch dringt schneller in die Köpfe ein. Parteichinesisch Wird die Einheitsrolle übernehmen, die einst die Schrift erfüllte. Dabei ist das erstaunliche, daß Tschou En-lai, ein Sproß aus eben jener alten Bil- dungswelt, der Hauptmotor all dieser Um- bildungen ist. So wie er das Bild der Schrift verändert, so strafft er jetzt die Staatsver- Waltung. Nachdem das Experiment„der tau- send Blumen“ zeigte, wie schwach im Grunde doch die Basis der Regierung war, wie sich im allzu unübersichtlichen Gefüge des Staatsbaues Stellen zeigte, die der Schwamm ergriffen hatte, die Spitze der Partei fackelte nicht lange. Sie hieb trotz aller freundlichen Versprechungen mit ihrer Parteisichel ganz einfach die tausend Blumen ab und hat nun wieder eine reine Wiese. Der Funktionär, der allzu gläubig Mao Tse- tungs, des Parteihei- ligen, Honigworten gelauscht hatte und meinte, daß in Sowietchina tausend Meinun- Sen wie tausend Blumen sprossen dürften, der darf nun wieder Steine tragen oder sich in Fabriken nützlich machen. Tschou En-lai verringerte die Staatsverwaltung kurzer hand um einige tausend Nebenstellen, legte die Vielfalt von Ministerien so zusammen, wie er die Vielfalt der Schrift zusammen- faßt. Und alles wird nach außen hin in bester Ordnung sein. Ob es auch innerlich zusammenhält und ob die steinalte Kultur des Riesenreiches diesen Verlust der Viel- falt wirklich erträgt, das wird die Zukunft weisen. Zunächst regiert die Einheit des Parteichinesisch über ein Volk in Einheits- kleidung, Einheitshygiene und Einheitsbil- dung. Und Einheit scheint doch allen Poli- tikern ob östlich oder westlich, eine so schöne Sache. Dr. Karl Ackermann Sie mußten für die Sowjets arbeiten Die aus Rußland heimgekehrten deutschen Wissenschaftler berichten über ihre Tätigkeit Von unserem Korrespondenten Ernst Otto Weger Friedland, 12. Februar „An den beiden Sputniks haben wir nicht mitgearbeitet“, sagte Professor Dr. Letens, mit über 60 Jahren der älteste von den zehn, jetzt aus der Sowjetunion heimgekehrten deutschen Forschern und Technikern.„Aber Wir können wohl annehmen, daß die Russen nicht so schnell zu ihren Weltraumerfolgen gekommen wären, wenn wir nicht in der So- Wjetunion gearbeitet hätten“. Mit„wir“ sind die Gruppen deutscher Techniker, Ingenieure und Natur wissenschaftler gemeint, die 1945 und 1946 unter mehr oder weniger starkem Druck der sowjetischen Militärverwaltungen aus der Sowjetzone in die UdSSR verfrach- tet wurden. „Nein, nennen Sie um Gottes willen nicht meinen Namen, nennen Sie am besten über- haupt keinen Namen“, bittet händeringend ein hagerer, etwa 45 Jahre alter Techniker. „Von Arbeitsverträgen und, wie man solche Papiere nennen mag, war in den meisten Fällen gar keine Rede“, erklärte er beim Abendessen in der Rot-Kreuz-Baracke des Lagers Friedland.„Mich zum Beispiel hat man 1946 wie einen Sack auf einen LkW und dann in Eisenbahnwaggons verladen und quer durch Deutschland und Polen bis nach Kubischew verfrachtet. Ob ich wollte Pariser Regierung auf gefährlichem Kurs Ueberraschend scharfe anti- tunesische Rede von Gaillard Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 12. Februar Die Debatte über den Angriff auf das tunesische Dorf Sakiet Sidi Loussef hat der französischen Nationalversammlung einen bedeutenden, aber keinen erfreulichen Tag beschieden. Nachdem eine kommunistische und zwei mendesistische Interpellationen vorlagen, und die Erregung bei den Sozial- demokraten und Christlichen Demokraten stündlich wuchs, hatte sich der stark an Grippe erkrankte Ministerpräsident Gail- lard entschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen und sofortige Diskussion zu for- dern. So stand das Parlament zehn Stunden lang im Zeichen der tunesischen Ereignisse. Die kommunistische Interpellation brachte ebensowenig etwas Neues wie die der Freunde um Mendeèes-France. Bewegung kam erst in den Saal, als der rechtsradikale Ab- geordnete Le Pen heftige persönliche An- griffe auf Mendeès-France richtete, die sogar antisemitische Anklänge hatten. Mendeès- France bat aber den Redner sofort um eine Unterbrechung und rechtfertigte dann seine seit Jahren in Nordafrika und noch früher gegenüber Indochina verfolgte Politik mit größter Leidenschaftlichkeit. Le Pen stand 40 Minuten lang fast vergessen auf der Red- nertribüne. Mendes-Erange erhielt Schluß nicht nur den Beifall seiner ger und der Kommunisten, sondern auch den eines großen Teils der Sozialdemokra- ten. Danach geriet aber die Debatte immer mehr in das historische Fahrwasser, Alte Wunden des Indochina-Krieges wurden wie- der aufgerissen. Aeußerst schwierig ge- staltete sich später die Lage der Sozialdemo- Kraten. Ein gutes Drittel der Fraktion for- derte Sanktionen gegen die Militärs, wurde dann aber von der molletistischen Mehrheit überstimmt. Aehnlich stand es bei dem MRP, wo der ehemalige Minister Teitgen stark gegen den Luftangriff agitierte. Gaillards Antwort an die Tunesier war bedeutend schärfer, als man es vorher ange- nommen hatte. Er ließ den Tunesiern prak- tisch keine Möglichkeit, auf die Anrufung des Sicherheitsrates zu verzichten, wie es die Amerikaner gewünscht hatten. Sozialdemo- kraten und MRP zeigten sich von der Rede Gaillards höchst unbefriedigt. Die Sozial- demokraten forderten eine bindende Erklä- rung, daß in Zukunft derartige Zwischen- fälle vermieden und den zivilen Opfern von Sakiet Sidi Loussef eine Entschädigung ge- zahlt werden sollte. Gaillard stellte die Mög- lichkeit einer solchen Entschädigung auf Verhandlungswege in Aussicht, worauf wie- derum die Rechte gegen das Bekenntnis einer französischen Schuld protestierte. Je- denfalls hat sich der Ministerpräsident gänz- lich hinter die Militärs gestellt und sich ge- weigert, irgendwelche Maßnahmen gegen sie in Betracht zu ziehen. Gegen die Tunesier sprach er deutliche Drohungen aus, falls diese sich zum Angriff gegen die französi- schen Truppen, die im Lande stehen, hin- reißen lassen sollten. Die Mehrheit der Kam- mer, die noch ganz unter dem Eindruck der auher gewöhnlich scharfen Worte von Dulles über die französische Nordafrika-Politik und von Norwegens Vorstoß zwecks Behandlung der Frage vor dem NATO-Rat stand, ist mit Gaillards Rede nicht zufrieden., wollte aber die Regierung im Augenblick nicht in innere Schwierigkeiten stürzen. Es ist jedoch be- zeichnend., daß drei ehemalige Ministerprä- sidenten, so gewichtige Männer wie Edgar Faure, Robert Schuman und Paul Reynaud sich demonstrativ der Stimme enthielten. Inzwischen wird die Lage in Tunesien stündlich bedrohlicher, und die Blockade der französischen Truppen und des Flottenstütz- punktes Bizerta kann jeden Augenblick zu dramatischen Zuspitzungen führen. Man kann sich dem Eindruck nicht verschließen, daß die französische Regierung sich mit offe- nen Augen in einen Konflikt stürzt, der ihr nur schwere Demütigungen und äußerst Isolierung einbringen kann. te oder nicht, ich mußte für die Sowjets arbei- ten.“ Was im einzelnen unter dieser Arbeit zu verstehen war, machte ein anderer Forscher vor den über 150 Pressevertretern, Rund- kunk, Fernseh- und Bildberichterstattern verständlich, die aus dem In- und Ausland nach Friedland bei Göttingen gekommen Waren.„Es ging den Sowjets darum, mög- lichst lückenlos über den Stand der deut- schen Technik und naturwissenschaftlichen Forschung bis 1945 informiert zu werden. Was auf diesem Gebiet in Deutschland bis zum Kriegsende in Theorie und Praxis ent- wickelt worden war, wollten die Russen erfahren. So haben wir in der UdSSR vor allem an der VI und V 2 weiterarbeiten müssen und diese Projekte auch zu einem gewissen Abschluß gebracht. An den neueren Forschungen und Entwicklungen wurden Wir nicht mehr beteiligt. Unsere Arbeiten Waren im wesentlichen 1955 beendet. Dann wurden wir mit Arbeiten minderer Bedeu- tung beschäftigt, wahrscheinlich in der Ab- sicht, uns von den eigentlichen Forschungs- vorhaben der Sowjets zu isolieren“. An den weißgedeckten Tischen in der Friedländer Baracke saßen 28 Deutsche, zehn Herren im besten Mannesalter, acht Ehe- frauen und zehn Kinder. Das kleinste Kind, ein vier jähriges Mädchen, lag schon im Bett, liebevoll von einer Rot-Kreuz-Schwester in den Schlaf gesungen. An den zu einem offe- men Viereck aufgestellten Tischen ging es lebhaft zu. Man aß kultiviert, man prostete den Damen zu und die Herren in ihren zwar nicht eleganten, aber doch gut sitzenden An- zügen unterhielten sich ungezwungen.„Ist denn dieser ganze Aufwand mit den vielen Film- und Fernsehkameras und Blitzlichtern nötig“, fragte Dr. Lonn den Legationsrat Dr. Stubbe vom Bonner Auswärtigen Amt. Und etwas abseits von der Tafel, wo die Journa- listen auf den Beginn der Pressekonferenz Warteten, hörte man eine grimmige Stimme: Sefton Delmer, der wegen seiner bissigen Deutschland- Artikel bekannte britische Jour- malist. kritisierte die angebliche Geheimnis- Kkrämerei. In fließendem Deutsch meinte er: „Warum macht Ihr hier in Westdeutschland alles so ungeheuer geheimnisvoll und rätsel- haft. Laßt doch die Leute, die aus der Sowjetunion kommen, reden und habt nicht So- Angst vor den Russen.“ Das Auswärtige Amt hatte die Journa- listen bitten lassen, bei ihren Fragen die heimgekehrten Wissenschaftler nicht in Ver- legenheit zu bringen.„Eine gewisse Zurück- haltung ist wegen denen, die noch zu uns kommen wollen, und um deren Rückkehr Dr. Lahr in Moskau verhandelt, angebracht.“ Mit dieser Spielregel erklärte man sich ein- verstanden, und die Forscher berichteten dann zwar offen, aber nicht abfällig oder gehässig über die Sowjets. Inn Suchuwi am Schwarzen Meer, dem letzten Aufenthaltsort dieser Deutschen, Wohnten die Forscher mit ihren Familien in kleinen Siedlerhäusern. Die Kinder gingen Seebohm ließ sich nicht erweichen (Fortsetzung von Seite 1) stet werden soll. Der Ausschuß unterbreitete damit einen neuen Vorschlag zu dem ge- planten Ersatzdienst-Gesetz, unter das Wehr- dienstverweigerer fallen. Nur im Bedarfs- falle sollen nach Ansicht des Ausschusses die Angehörigen des zivilen Ersatzdienstes auch für Arbeiten der Landgewinnung und Melio- ration herangezogen werden. Kein ausreichender Strahlenschutz In der Bundesrepublik gibt es zur Zeit keine gesetzlichen Vorschriften für eine lük- kenlose Kontrolle radioaktiver Stoffe und für einen ausreichenden Strahlenschutz. Bundes- atomminister Balke teilte am Mittwoch in der Fragestunde des Bundestages auf Anfrage des SPD-Abgeordneten Dr. Ratzel mit, die gegen- wärtigen gesetzlichen Grundlagen für den Strahlenschutz seien eine Verordnung zum Schutze gegen Röntgenstrahlen aus dem qahre 1941 und das Gesetz der alliierten Hochkom- mission aus dem Jahre 1950 über den Umgang mit radioaktiven Stoffen. Bundesverkehrsminister Seebohm sagte in der Fragestunde des Bundestages, er halte den Einbau von Fernsehgeräten in Kraft- fahrzeuge für bedenklich. Es müsse noch ge- prüft werden, ob ein Verbot des Einbaues notwendig sei, oder ob man sich mit einem Einschalteverbot des Fernsehgerätes wäh- rend der Fahrt begnügen könne. Angriff gegen das Ladenschlußgesetz (gn.-Eig.-Ber.) Die Bestrebungen, das um- strittene Ladenschlußgesetz zu ändern oder gar abzuschaffen, finden in Bonn immer mehr Befürworter. Die Freien Demokraten haben am Mittwoch die vollständige Auf- hebung des Gesetzes über den Ladenschluß beantragt. Danach soll die Regelung der La- denschlußzeiten wieder den Ländern über- lassen bleiben, um den örtlich verschiedenen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. In ähn- licher Richtung bewegt sich eine Initiative des Landes Baden- Württemberg im Bundes- rat. Ein zweiter Antrag, der das Laden- schlußgesetz wieder abschaffen will, ist in der nächsten Zeit aus Kreisen der CDU/CSU zu erwarten. in Suchumi in die Schule(eine zehnstuflige Mittelschule), die Frauen konnten ihre Woh. nungen gut ausstatten und die Männer durften ein etwas gemäßigteres Arbeitstempo anschlagen. Seit zwei Jahren verlangten die Deutschen immer energischer die Rück- kehrerlaubnis, bis man sie am 8. Februar 1958 endlich abreisen ließ. Sie haben ihre Wobnungseinrichtungen verkauft, sich mit dem nötigsten Reisegepäck ausgestattet und besitzen heute außer einigen Rubeln und etwas persönlichem Gepäck nach zehn bis zwölf Jahren anstrengendster Arbeit nichts. In Friedland werden sie registriert, als Bun- desbürger aufgenommen und erhalten als Begrüßungsgabe der Bundesregierung pro Person zunächst 100 Mark Heimkehrerhilfe. „Ueber ihre Pläne hier im Westen für die Zukunft“, wurden die Forscher auch gefragt. Und für alle antwortete einer der ältesten der Gruppe:„Wir wollen arbeiten, jeder auf seinem Fachgebiet. Aber zuvor müssen wir uns über die wissenschaftliche Entwicklung im Westen informieren. Wir waren von allem wie abgeschnitten und praktisch müs- sen Wir hier wieder ganz von vorne an- fangen“. Die jetzt heimgekehrte Gruppe und noch 21 Personen, die in den nächsten Tagen kommen sollen, sind die letzten Suchumi- Deutschen. Die ursprünglich weit über 100 Personen zählende deutsche Forschergruppe kam 1945/46 in die UdSSR. Dort stießen aus Lagern und Gefängnissen andere deutsche Forscher zu ihnen und schließlich kamen noch die sogenannten„Dienstverpflichteten“ dazu. Wie die Forscher übereinstimmend be- richteten, wurden sie von den Russen mit Arbeiten betraut, die ihren persönlichen Spezialkenntnissen entsprachen. So arbeite- ten zum Beispiel Experten der Steuerungs- und Meß-Technik an entsprechenden Auf- gaben, die sie zusammen mit sowietischen Forschern und Technikern zu lösen hatten. „In den ersten Jahren“, sagte die Gattin eines heimgekehrten Forschers und schaute dabei auf ihren bei Moskau geborenen Sohn, „hatten wir nicht gerade das schönste Le- ben. Obwohl wir bevorzugt behandelt und versorgt wurden, fehlten in diesen Jahren die Lebensmittel. Die Magazine waren leer. Auf die Bezugscheine und Kontrollkarten bekamen wir nichts oder nur wenig, und im- mer wieder packte uns das Heimweh.“ Spä- ter, etwa ab 1951, wurde das Leben erträg- licher. Die Forscher erhielten entweder nach ihren Arbeitsverträgen ihre Gehälter oder wurden nach den sowjetischen Normen ent- lohnt.„Zuviel war es nicht“, sagte ein Tech- niker,„ich komme mit leeren Taschen und fange in Westdeutschland wieder ganz von Vorne an.“ 400 Strafverfahren Fortsetzung von Seite 1 Bundesland“ bezeichnet worden Par, auherte sich Finanzminister Dr. Frank im Landtag von Baden- Württemberg. Der Steuerzahlerbund, sagte er, ziehe Schlüsse auf Grund unvollkommener Grundlagen. Frank stellte einen Personalvergleich mit den anderen Bundesländern in Aussicht. Schon heute könne er die Ausgangsbasis der Studie dahingehend berichtigen, daß in Baden- Württemberg die Gesamtzahl der Stellen der Landesbediensteten seit 1952 nicht um 21,4, sondern nur um 13,1 Prozent erhöht worden sei. Die Amtszeit der Friedensrichter Der Landtag verabschiedete am Mitt- woch einen Gesetzentwurf, durch den die am 31. März dieses Jahres zu Ende gehende Amtszeit der Friedensrichter bis zum 31. März 1959 verlängert wird. Von der Vorgeschlagenen Verlängerung bis zum Jahre 1961 sah der Landtag ab, nachdem Justizminister Dr. Haußmann erklärt hatte, sein Ministerium werde noch im Laufe die- ses Jahres ein Gesetz zur Vereinheitlichung Steuerreform am Rande des Defizits Ihr Haupteffekt ist keine Senkung, sondern eine Umschichtung der Steuerlast Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Mannheim, im Februar Alljährlich wird in der Bundesrepublik das Wort„Steuerreform“ durch die Lande posaunt, wird es in Ausschüsse geschleppt, in die Tagespolemik gezogen und durch Ab- stimmungen hindurchgequält. Nie aber hat das Ergebnis den steuerzahlenden Bürger in der anfangs proklamierten Form erreicht. Immer mußte dem weiland Finanzminister Schäffer jedes gröbere Zugeständnis förm- lich abgekämpft werden. So wurde seit zehn Jahren die Steuer reformiert, ohne daß sich am Steuersystem je Wesentliches geändert hätte. Es blieb immer ein sehr deutsches, sehr gründliches, perfektioniertes System, mit dickichthaften Querverbindungen, raffi- nierten Bremsvorschriften, fein gewogenem Ausgleich direkter und indirekter Abgaben und vor allem mit einem aus fiskalischem Mißtrauen geborenen Hang zur Lückenlosig- keit. Eine wirkliche Reform fand nicht statt. Dennoch fuhr man fort, von Reformen zu reden, und wenn man auch ein einziges Mal den abschwächenden Ausdruck„Kleine Steuerreform“ in Umlauf setzte, so war doch bald danach dieses kleine Zwischenspiel der ehrlichen Selbstkritik wieder vorbei. Der Be- griff„Steuerreform“ wurde durch dieses Verfahren abgegriffen wie eine Kupfer- münze. Wieder wird jetzt eine„Steuerreform“ vorgelegt. Zwei Dinge aber sind es, die die- ses Unternehmen von seinen Vorgängern unterscheidet. Erstens hat endlich einmal ein Finanzminister aus eigenem Antrieb die Ini- tiative ergriffen, ohne daß sie ihm von außen, von Betroffenen und Interessierten, aufge- zwWungen worden wäre. Und zweitens wird zum erstenmal der Versuch gemacht, das Er- hebungssystem, den bürokratischen Apparat, zu straffen und zu lichten. Ansonsten ist diese Reform wiederum ein Kuriosum. Wenn in früheren Gesetzesänderungen immerhin Wesentliche Geschenke an die Steuerzahler gemacht wurden, durch Senkung von Steuer- Sätzen, Erhöhung von Werbungskosten- und Sonderausgaben- Pauschalen, durch den Weg- fall des„Notopfers Berlin“, so ist diesmal der Verzicht des Staates auf Einnahmen ver- schwindend klein. Wenn die Pläne des Finanzministers Etzel in unveränderter Form das Pamlament passieren, werden die Länder ganze 220 Millionen umd der Bumd game 70 Millionen Mark dadurch verlieren. Die neuen Steuerpläne„kosten“ also lediglich 290 Millionen— gemessen am einem Bundes- haushalt, der sich der 40-Milliarden-Grenze nähert, ein armseliger Betrag. Dafür werden 1,7, Milhiarden„umgeschichtet“, das heißt den einen genommen, um sie den anderen zu ge- ben. Beides hat Folgen, die über das Steuer- technische und Verwaltungs vereinfachende hinausgehen; Steuerpolitik ist immer auch Sozialpolitik. Zehn Millionen Einkommensbezieher, das sind 45 Prozent, werden künftig keinen Aerger mit dem Finanzamt haben. Sie fal- len unter die neuen Freigrenzen, die für Ledige 2971 Mark, für Verheiratete 4651 Mark betragen, wobei sich bei einem Kind die Grenze auf 5551, bei zwei Kindern auf 7637 und bei vier Kindern auf 10831 Mark jährliches Einkommen verschiebt. Weitere 45 Prozent aller Einkommensbezieher sollen künftig mit dem generellen Satz von 20 Prozent des steuerpklichtigen Einkommens besteuert werden, der für alle Ledige gilt, die bis zu 8000 Mark jährlich und für alle Verheirateten, die nicht mehr als 16 000 Mark jährlich verdienen. Der sogenannte„Proportionalsteuersatz“ von 20 Prozent, verbunden mit den erhöh- ten Freibeträgen für Werbungskosten und Sonderausgaben, bewirkt, daß nur noch je- der zehnte Einkommensbezieher vom pro- gressiv steigenden Teil des Tarifs erfaßt wird. Wenn es wahr ist, daß das Interesse an der Staatstätigkeit mit dem Steuer-An- teil jedes einzelnen wächst, dann erhebt sich hier eine Sorge. Man kann nur hoffen, daß diejenigen, die künftig vom Finanzamt in Ruhe gelassen werden, nicht den fal- schen Schluß ziehen, es gehe sie nichts mehr an, wie der Staat sein Geld ausgibt. Auf jeden Fall bleibt ja dòch jedermann, wenn er nur Salz oder Zucker kauft, alkoholische Ge- tränke trinkt, Zigaretten raucht oder Ben- zin verfährt, Steuerzahler, auch wenn sein Name in keinem Steueramt geführt wird. Die neue Steuervorlage macht wenigstens einiges Unrecht wieder gut. In Zukunft wird es seltener sein, daß der Lohn für Mehr- arbeit zum größten Teil weggesteuert wird. Es wird in Zukunft außerdem die„Be- strafkung der Ehe“ aufhören. Durch das Splitting- Verfahren, bei dem die Einkünfte der Ehepartner erst zusammengezählt, dann halbiert und schließlich beide Hälften ge- trennt besteuert werden, wird nicht nur die erwerbstätige, sondern auch die im Haus- halt tätige Frau als Mitträgerin des Fami- lieneinkommens behandelt. Beides ist ge- eignet, manche Feindschaft gegen den Fis- kus zu besänftigen. Ungeteilten Beifall wird auch die Förderung des Kapitalmarktes durch die Besserstellung des ausgeschütte- ten Gewinns bei Kapitalgesellschaften fin- den. Endlich kann auch der Aktiensparer einmal freundlichere Behandlung vermer- ken, wenn auch das Grundübel, die Doppel- besteuerung der Aktie— einmal bei der Ge- sellschaft durch die Körperschaftssteuer, ein- mal beim Aktionär durch die Einkommen- der niederen Gerichtsbarkeit in Baden- Württemberg vorlegen. steuer— nur gelindert, nicht aber ganz beseitigt wird. Parlamentarische Redeschlachten wird es aber um andere Dinge geben. Wenn 1 Milliarden Mark auf andere Schultern ver- teilt werden sollen, kann es nicht ohne Weh⸗ klagen abgehen. Es lassen sich schon die ersten Stimmen hören, die Schlechterstel- lung der Junggesellen sei ein bedenkliches Unrecht. Noch mehr als die Junggesellen werden aber diejenigen unter den er werbs- tätigen Ehepaaren protestieren, bei denen beide Partner schon bisher getrennt zur Steuer veranlagt wurden, denn in diesen Fällen sind die gröbsten Verschlechterungen zu erwarten. Nach Auskunft des Bundes- finanz ministeriums können Lohnsteuer- Pflichtige im ungünstigsten Fall sechs Pro- zent, Einkommensteuerpflichtige 30 Prozent Mehrbelastung erfahren. Zumindest im Bun- desrat ist auch gegen einen weiteren Teil der Etzelschen Steuerpläne Sturm zu er- warten: Gegen das Sparprämiengesetz. Die 20prozentige Prämiierung von fünfjährigen Sparverträgen(bis zur Grenze von 250 Mark Sparsumme bei Ledigen und 500 Mark bei Verheirateten) erfordert viel bürokratischen Aufwand, ohne dag nachzuweisen wäre, ob der erzielte Effekt dazu in einem angemes- senen Verhältnis steht. Man sieht, auch die neugeplante Fiskal- maschine wird nicht ohne Sand im Getriebe laufen. Wenn man das Steuersystem verein- fachen will, ohne Steuern nachhaltig sen- ken oder abschaffen zu können, kann es nicht anders sein. Minister Etzel marschiert aber, wie er bei Vorlage seines Entwurfs sagte,„am Rand des Defizits“. Unter die- sen Umständen konnte es nur ein Entwurf sein, der die Basis zu einer Steuerreform gründet. Die eigentliche Reform bleibt als Aufgabe und Ziel für die Zukunft bestehen. Und am Parlament liegt es, den„Rand des Defizits“ nicht zu überschreiten. nac erk Mo w O die WA g0r 8011 tag W. dre Pol stufige Woh- HKänner stempo ben die Rück- ebruar n ihre h mit et und n und hn bis nichts. S Bun. en als 8 pro erhilfe. für die fragt. Itesten ler auf en wir cklung von W müs- je an- d noch Tagen chumi- der 100 Sruppe en aus sutsche kamen ateten“ nd be- en mit lichen rbeite- rungs- 1 Auf- tischen hatten. Gattin schaute Sohn, te Le- It und Jahren n leer. Karten nd im- 40 Spa- erträg- r nach r oder n ent- Tech- n und 12 von War, Der Hllüisse Hagen. h mit sicht. sis der der 1952 rozent Mitt-⸗ n die hende zum 1 der zum c hdem hatte, e die- chung aden- — ganz ird es m 17 ver- Weh- n die erstel- liches sellen verbs denen b Zur Uesen ungen ndes- teuer- Pro- ozent Bun- Teil 55 8 rigen Mark k bei schen re, ob mes iskal- riebe rein- sen- n es iert vurfs die- Wurf form 1 418 ehen. 1 des Nr. 36/ Donnerstag, 13. Februar 1958 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschab Die östlichen Bundesstaaten der USA werden gegenwärtig von einer Kältewelle heimgesucht, die Temperaturen bis zu minus 33 Grad Celsius mit sich bringt. Durch die Kälte und durch Schneestürme sind in den letzten Wochen 52 Menschen ums Leben gekommen. 5 Die Funkzeichen des amerikanischen Erd- satelliten„Explorer“ werden sowohl von den amerikanischen als auch von den sowjeti- schen Wissenschaftlern empfangen und ent- schlüsselt. Wie Dr. James van Allen, der an der Entwicklung des amerikanischen Erd- satelliten maßgeblich beteiligt war, dem Atomenergieunterausschuß des USA-Kon- gresses mitteilte, arbeiten die Geräte des USA-Erdsatelliten„ausgezeichnet“. Von Allen sagte, die Vereinigten Staaten hätten der Sowjetunion sofort den Codeschlüssel für die Entzifferung der Funkzeichen des Erd- satelliten mitgeteilt, obwohl die USA„keine Wirklich wissenschaftlichen Informationen“ über die sowjetischen Sputniks erhalten hätten. * Nach einem Aufenthalt von über 48 Stun- den in einer hermetisch abgeschlossenen „Weltraumkabine“ ist Versuchspilot Donald Farrell wohlauf und zeigt nach der Schil- derung des Oberstleutnants George Stein- kamp, Leiter der Abteilung für Luftfahrt- medizin auf dem amerikanischen Luftwaf⸗ fenstützpupkt Randophl in Texas, noch kein Nachlassen des Reaktionsvermögens oder Anzeichen von Unbehagen. Farrels Tag- Nacht-Zyklus beträgt 14 Stunden und hat sich bis jetzt bewährt. Beim Wecken am Dienstagmorgen wollte er allerdings länger schlafen, was von den Raum wissenschaft- lern als normal bezeichnet wird. Bei den Versuchen geht es darum, herauszufinden, welcher Tag-Nacht-Zyklus dem menschlichen Organismus am zuträglichsten ist. * Die kommunistische Partei Indiens hat nach Aussagen ihres Generalsekretärs Ajoy Kumar Ghosh jetzt 218 500 Mitglieder. Er erklärte, allein in den vergangenen vier Monaten seien 100 000 neue Mitglieder ge- worben worden. * In den Moskauer Automobilwerken ist dieser Tage mit der Produktion eines Klein- Wagens vom Typ„Moskowitsch 1958“ be- gonnen worden. Höchst geschwindigkeit des Autos ist 110 km /st, der Brennstoffverbrauch s0ll minimal sein. * Ein Pariser Polizist, der sich mit einem Kollegen auf Streife befand, wurde Diens- tagnacht von einem Algerier erschossen. Es War das vierte Attentat, das in den letzten drei Wochen von Algeriern gegen Pariser Polizisten verübt wurde. * Mit einer nächtlichen Prozession und der Aufführung von Händels Messias ging der Eröffnungstag(11. Februar) der Jahrhundert- keier in Lourdes zu Ende. Bei Anbruch der Dunkelheit zog eine Pilgerschar, die 50 000 Kerzen trug, das Credo und das Ave Maria Sang, in einem langen fèierlichen Umzug zur Grotte. Der Kerzemug wird sich an jedem Abend, solange die Jubiläumsfestlichkeiten dauern, wiederholen. Die Lichter zogen sich als leuchtende Kette durch die Landschaft am Felsen. In der Ferne sah man einen illuminierten Calvarien-Berg und ein er- leuchtetes mittelalterliches Schloß auf den Hügeln. * Der Gouverneur von Istanbul hat die sogenannten„Stripteases“(Entkleidungs- tanze) im Programm der Nachtlokale der türkischen Großstadt verboten, weil sie jugendgefährdend seien. * Der Jugoslawe Josip Ferenbauer hatte der Blutbank von Rijeka(Jugoslawien) Blut gespendet und befand sich auf dem Heim- Weg— da Überflel ihn ein plötzliches Un- wohlsein. Die Aerzte im nächsten Kranken- haus konstatierten eine innere Blutung und erklärten, dag eine Operation notwendig Sei. Allerdings müsse zuvor eine Bluttrans- kusion vorgenommen werden. Man stellte test, daß Ferenbauer eine sehr seltene Blut- Sruppe hatte und fragte bei der Blutbank von Rijeka an. Die schickte dann auch prompt die Flasche mit dem Blut, das Josip kurz Zuvor gespendet hatte. In Rotterdams Wiederaufbau ist die Zukunft eingeplant „Jeder Versuch, eine Stadt Die Diskussion um die Probleme des Städtebaus hat in Deutschland erst seit Wenigen Jahren ein größeres Publikum ge- funden. Erst einige Tagungen und Ausstel- lungen, deren letzte die Berliner Interbau War, haben dazu beigetragen, die Oeffent- lichkeit an den Problemen und Aufgaben der Urbanisten zu interessieren. Dabei ist doch gerade für Deutschland, wo es galt, viele zerstörte Städte wieder aufzubauen, der moderne Stadtbau von besonders aktueller Bedeutung, Der Vergleich mit Nachbarläm- dern, die sich mit den gleichen Problemen auseinandersetzen mußten, wie zum Bei- spiel Holland, ist deshalb um so wertvoller, Wenn er die Art und Weise beleuchtet, in der die anderen an die Lösung des Wieder- aufbau-Problems herangegangen sind, und Wenn er von allem schon die Umrisse ab- zeichnet, die als bisherige Erfolge zu ver- zeichnen sind. Das Musterbeispiel des Wiederaufbaus in Holland ist Rotterdam. Die neue Stadt, die hier nach dem Krieg entstand, hat immer wieder die Blicke der ausländischen Städte- bauer angezogen. So kommt das Buch„Rot- terdam— der Neubau einer Stadt“, dessen deutsche Bearbeitung nun vorliegt, wohl dem Wunsch nach Vergleich und Austausch ent- gegen und dürfte auf die Diskussion um die Situation und die Ziele des Städtebaus be- lebend wirken. Denn das Buch, das unter der Redaktion des Rotterdamer Stadtplaners Diplom-Ingenieur C. van Traa in Zusam- menarbeit mit zahlreichen Ingenieuren, Architekten und Juristen entstanden und in dem Rotterdamer Verlag A. D. Donker er- schienen ist, befaßt sich im wesentlichen mit dem Wiederaufbau der Stadt. Zur Erläute- rung der für die Planung maßgeblichen Ge- sichtspunkte dienen außerdem Aufsätze über die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Hafenstadt am„Nieuwe Waterweg“, der Verbindung zwischen Fluß und Meer, dem die Stadt ihre Entwicklung zum internationalen Umschlagsplatz ver- dankt. Den deutschen Städtebauern hat in den letzten Jahren bei der Diskussion um die Neuplanung der Städte oft das Beispiel von Rotterdam vorgeschwebt. Zwar sind die Probleme hier wie dort, gerade wenn es um den Citybau geht, ungeheuer ähnlich, die Situation, von der man jedoch ausgeht, ist sehr verschieden. In Deutschland wurde in der letzten Zeit viel von der„verpaßten Chance“ beim Wiederaufbau gesprochen. Die- ses Schlagwort bezieht sich auf die Neuerd- schnell fertigzustellen, entspringt der Angst, nicht dem Vertrauen“ nung von Grund und Boden nach dem Krieg, die für die Planung ausschlaggebend war. In Rotterdam wurde schon im Jahre 1940, also sofort nach der Zerstörung der Stadt, durch das Enteignungsverfahren die Grund- lage für einen weitblickenden Plan geschaf- fen. Die Interessen einzelner Gruppen und Unternehmer mußten zurückstéhen, mußten sich in einer Zeit äußerster Notlage den Er- kenntnissen und Zielen einer Planung ein- fügen, die nicht notdürftig wieder aufbauen Wollte, so gut es gerade ging, sondern die eine von Grund auf neue Stadt, vor allem eine neue City beabsichtigte. Das einzige Gebäude, das nach seiner nur teilweisen Zer- störung wieder restauriert wurde, ist die St.-Laurens-— Kirche. Man baute auf über einem Totalschaden. Allerdings dauerte es fünf Jahre, bis die ersten Pläne ver wirk- licht werden konnten. Aber gerade diese fünf Jahre einer zwangsläufigen Stagnierung Waren zußerst wertvoll für die Koordinie- rung aller Gesichtspunkte und Ansichten, sie schalteten einen unorganischen und über- stürzten Aufbau aus und gaben Zeit für eine gründliche Ueberlegung. So entstand der „Basisplan“, den die Stadtverwaltung Rot- terdam 1946 festlegte. Dieser Plan gibt keine detaillierte Bauvorschrift, sondern nur das Gerippe. So wurde zum Beispiel nirgends eine bestimmte Bebauungshöhe vorgeschrie- ben. Der Plan zog über die freie Fläche einer eingeebneten Innenstadt neue Straßen, er Sliederte die Stadt nach ihren Funktionen in verschiedene Zonen, die in einer logischen Abstimmung aufeinanderfolgen, so daß die verschiedenen Gewerbezweige, Binnenschif- fahrt mit Büros und Kontoren, Handel und Börse, Ladenviertel und Wohnviertel, in be- stimmten Zentren zusammengefaßt wurden. Die neue Innenstadt aber wird geplant vor der Vision einer ständig zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Kapazität. Ab 1946 entsteht langsam eine Weltstadt für mehr als eine Million Einwohner, obwohl die Stadt heute erst 600 000 Einwohner zählt. Das ökonomische Leben Rotterdams hatte nach dem Krieg neue Elemente aufgenom- men und entwickelt. Durch eine nach dern Krieg erst richtig aufblühende Oelindustrie ist neben dem Handels- und Verkehrs- gewerbe die Industrie zu einem gleichberech- tigten Faktor im wirtschaftlichen Leben der Stadt geworden. Sie verschafft der konjunk- turempfindlichen Hafenstadt einige Unab- hängigkeit von den Schwankungen des Weltmarkts. Gleichzeitig erreichte der durch den Wiederaufbau erweiterte Hafen am Nieuwe Waterweg eine enorme Umschlags- steigerung. Handel und Industrie zogen neue Arbeitskräfte in die Stadt, wodurch für die Städtebauer das besondere Problem aktuell Wurde, eine Bevölkerung ländlicher Herkunft mit noch starken Bindungen zum eigenen Boden in Mietswohnungen heimisch zu machen. Diese Aufgabe, die die Entwieklung ver- schiedener Flat-Typen förderte, deckte sicl mit den Absichten des Basisplans, der die Trennung der einzelnen Funktionsbereiche, eine genaue Unterscheidung von Wohn- und Gewerbeviertel vorsieht. Innerhalb dieser Trennung wird jedoch wieder eine Streuung angestrebt, die die Wege verkürzen und damit den Problemen des Transports zu vorkommen soll. Denn Rotterdams City richtet sich bereits auf den Verkehr ein, den eine zukünftige Millionenstadt zu bewäl⸗ tigen haben wird. In der Anlage groger Ver- teilerknoten und kreuzungsfreier Straßen mit mehreren Fahrbahnen wird der ständig wachsende Verkehr eingeplant. Ebenso wird die wachsende Einwohnerzahl im Umfang des Wohnungsbaus bereits einka'kuliert. Allerdings fehlen noch für den augen- blicklichen Bedarf etwa 25 000 Wohnungen, aber große Versorgungszentren sind vor allem in den Außenbezirken und in den neu eingemeindeten Vororten im Bau und ge- plant. Sie sollen die nötigen Wohnungen schaffen und über den momentanen Bedarf hinaus die wachsenden Anforderungen einer Wachsenden Stadt decken. Die Rotterdamer bauen ihre Stadt nicht für heute, sondern für morgen. Nur ein ver- hältnismäßig kleiner Teil auf der großen Strecke bis zum völligen Wiederaufbau ist heute zurückgelegt. Erst langsam beginnen sich in der City die neuen Umrisse und Per- spektiven abzuzeichnen. Die einzelnen An- sätze des Wiederaufbaus wachsen jedoch langsam und sichtbar zu einem Ganzen zu- sammen, und das Erreichte bestärkt die Rotterdamer in der Ueberzeugung, daß der beschrittene Weg richtig war. Das Offen- halten von Möglichkeiten, das bewußte Ein- planen der wechselnden und wachsenden Bedürfnisse und Ansprüche der mensch- lichen Gesellschaft waren die leitenden Mo- tive bei der neuen Planung Rotterdams. Einer seiner Planer, Diplom-Ingenieur van Traa, begründet diese Absicht mit den Wor- ten:„Jeder Versuch, eine Stadt schnell fer- tig zu stellen, entspringt der Angst, nicht dem Vertrauen.“— Dem Vertrauen auf eine Zukunft und auf neue Möglichkeiten und Formen des Lebens. Hildegard Faure Auch in der Umgebung des Rotterdamer Hauptbahnhofs warten noch große Projekte auſ ihre Durchführung Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Veränder- liche Bewölkung, teils aufgeheitert, teils geschlossen und vorübergehend leichter Re- gen. Immer noch recht mild. Tagestempera- turen zwischen 10 und 14 Grad. Frühtempe- raturen 5 bis 7 Grad. Auch Odenwald und Bauland frostfrei. Mähßiger, zeitweise etwas böiger Wind aus südwestlichen Richtungen. Uebersicht: Anzeichen für eine Um- gestaltung der Großwetterlage sind nicht vorhanden. Die milde südwestliche Strö- mung an der Ostseite des großen atlan- tischen Tiefdrucksystems dauert an, in der eingelagerte schwache Störungen das Wet ter anfangs noch leicht veränderlich ge- stalten. Sonnenaufgang: 7.41 Uhr. Sonnenuntergang: 17.41 Uhr. Vorhersage- Karte für 3.2.88 3 Uhr. 15 0 Hoporande NN 40 20 7 5 Berſin N ö 5 2 01⁰25 Mannheim — 2 85 elgrecd „ ei 72 Za N 2% Ouzsdbo 5 N 7„ N05„ to 2c: 11 228. lee 1005. 1 1018 Pegelstand vom 12. Februar Rhein: Maxau 671(12); Mannheim 668 (7); Worms 583(10); Caub 387(53). Neckar: Plochingen 373(24); Gundels- heim 550(50); Mannheim 695(25). Zwölfjährige Ehefrauen gibt es in Tanganjika Eine Untersuchung der Vereinten Natio- nen hat ergeben, daß es in weiten Gebieten der Erde auch heute noch keine gesetzliche Handhabe gegen Kinderhochzeiten gibt. In Tanganjika beispielsweise ist es ganz an der Ordnung, wenn ein Mann afrikanischer oder asiatischer Abkunft ein Mädchen unter 12 Jahren nach Stammesbrauch oder religiösem Ritus heiratet, vorausgesetzt, daß die Ehe nicht vollzogen wird, ehe das Mädchen 12 Jahre alt geworden ist. Lassen Eltern oder Vormund ein unter 12 Jahren altes Mädchen die Ehe eingehen, obwohl sie wissen, daß die Ehe auch vollzogen werden wird, 80 machen sie sich strafbar. In Nosdnigeria werden 12 Oder 13 Jahre als passendes Heiratsalter für Mädchen betrachtet und in der dortigen Provinz Katsine gibt es Wenig unverheiratete Mädchen über 13 Jahre. Die Uebersicht über das Heiratsalter in aller Welt ist in einem Bericht enthalten, den der UNO- Generalsekretär Dag Hammar-⸗ skjöld auf Grund von offiziellen Angaben aus allen Ländern dem UNESCO-Ausschug für den Status der Frau unterbreitet hat. Danach gibt es in mohammedanischen Län- dern kein theoretisches Mindestalter für Heiraten, aber in Wirklichkeit gehen die jungen Leute keine Ehe ein, bevor sie nicht das Pupertätsalter erreicht haben. In Pakistan sind allerdings 15 Lebensjahre als unterste Grenze für beide Geschlechter fest- gelegt. In mohammedanischen Gemeinden an der Goldküste darf ein Mädchen schon vor der Pubertät heiraten, die Ehe darf aber erst nach Eintritt der Pubertät vollzogen Werden. Ueberhaupt keine gesetzlichen Vorschrif- ten über das Mindestalter für Hochzeiter Sibt es in Kanada, in New Brunswick ung auf der Prinz-Edward-Insel, in Australien, in Victoria, Canberra und Tasmanien, in Britisch Westafrika in der Sierra Leone und in Gambien, in Britisch Ostafrika in Kenia und Uganda, ferner auf den Windward- inseln Dominica und Grenada und in Europa nur auf der Insel Cypern. Meist wird aber die Zustimmung der Eltern zur Heirat von Minderjährigen verlangt. Europäer Werbering mit elf Ländern Auf Initiative der französischen Werbe- kirma Dupuy ist unlängst in Paris die Ver- einigung„Plan International“ als europä- ischer Werbering gegründet worden. Aus elf Ländern, neben den Schumanplan- Staaten auch Großbritannien, Spanien, Skandinavien und die Schweiz, ist jeweils eine Firma be- teiligt. Deutschland wird durch ein Düssel- dorfer Werbe- Unternehmen vertreten. Die an- geschlossenen Firmen können ihren Kunden ein über Europa ausgedehntes Netz erfah- rener Fachberater für Marktforschung und Werbung zur Verfügung stellen und die Werbung jeweils den nationalen Erforder- issen anpassen. Die Gründung ſist eine rein Private Initiative auf kommerzieller Grund- lage. Vor etwa einem Jahr entstand bereits mit anderen Teilnehmern in ähnlicher Form unter dem Namen C. A. M. A. ein europäischer Werbering, über dessen bisherige Tätigkeit jedoch wenig bekannt wurde. Ganz allge- mein rechnet man künftig im europäischen Reklamewesen mit einem schärferen Kon- Kurrenzdruck. Die neue französische Initia- tive steht im Zusammenhang mit dem star- en Vordringen des französischen Werbe- onzernes„Publicis“ gegen dessen Konkur- Fenz sich die Firma Dupuy über die Organi- sation einer internationalen Zusammenarbeit emigermaßen zu verteidigen hofft. Europäer studieren drüben Kartellfragen Seit Jahren wendet sich der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) gegen Kartellmetho- den und einschränkende Wirtschaftsverein- ungen, weil er darin eine Gefährdung der Wirtschaftlichen Gesundung Europas sieht. Inzwischen hat man erkannt, daß die ameri- kanischen Methoden und Erfahrungen in der am Werk Kartellfrage in Europa nicht genügend be- kannt sind und auch nicht richtig verstanden werden. Daher hat die Europäische Produk- tivitätszentrale EPZ) unlängst eine Mission von 25 Kartellsachverständigen für vier Wochen nach den USA entsandt. Sie betei- ligte sich zunächst in Chikago an der inter- nationalen Konferenz über einschränkende Geschäftsmethoden. Anschließend organisiert man aufklärende Diskussionen mit zuständi- gen Geschäftskreisen, Gewerkschaftsver- bänden und Parlamentarien in Washington, New Vork, Detroit, Boston und Cambridge. Außerdem wurde eine engere Fühlung- nahme mit den juristischen Kartellsachver- ständigen der Havard- Universität ermög- licht. Nach ihrer Rückkehr will die Mission, deren Mitglieder von den nationalen Ver- Waltungen, Gewerkschaften und Arbeitgeber- Verbänden gestellt wurden, einen ausführ- lichen Bericht über die amerikanischen Ver- hältnisse veröffentlichen. Studienfach Weltpolitik Die zunehmende Bedeutung internationa- ler Beziehungen und das ständig erweiterte Tötigkeitsfeld von Organisationen supranatio- nalen Charakters erfordern mehr geschulte Persönlichkeiten für diesen Bereich denn je. Deshalb hat man dem herkömmlichen Uni- versitätssystem bereits neuartige Disziplinen, wie„Politische Wissenschaften“, angegliedert. Sie sind jedoch in den meisten europäischen Ländern gegenwärtig noch im Aufbausta- dium. In den USA dagegen spielen die Aus- bildungsstätten für künftige Politiker und Wissenschaftler auf internationalem Parkett heute schon eine bedeutende Rolle, unter ihnen vor allem die der John-Hopkins-Uni- versität in Baltimore angeschlossene Hoch- schule für Weltpolitik zum Studium inter- nationaler Beziehungen. Sie wurde 1943 ge- gründet und lehrt die allgemeinen Grund- lagen der internationalen politischen Wissen- schaften, des Völkerrechts einschließlich der internationalen Organisationen, der inter- nationalen Wirtschaftslehre und der diplo- matischen Geschichte Europas und der USA. Zum spezlellen Studium westeuropäischer Angelegenheiten eröffnete die Hochschule für Weltpolitik 1955 eine Zweigstelle in Europa, das„Bologna Center“, In seinem Lehrplan der Wirtschafts-, Rechts- und Staatswissen- schaften werden vor allem die besonderen Verhältnisse in Italien, Oesterreich, West- deutschland und Frankreich berücksichtigt. In den nächsten Jahren sollen auch andere europäische Länder in das Studienprogramm aufgenommen werden. Gewerk schaftler nach USA Die Europäische Produktivitätszentrale (EPZ) plant drei Studienreisen für Gewerk- schaftler nach den USA. Neben Fragen der Gewerkschaftsforschung, Gewerkschaftsaus- bildung und Erziehung sollen dort die Pro- bleme der sozialen und wirtschaftlichen Aus- wirkungen technischer Verbesserungen, ins- besondere der Automation, untersucht wer- den. 2000 Bürgermeiser in Lüttich Die nächste große Konferenz will der Rat der Gemeinden Europas in Lüttich vom 2. bis 6. Juli abhalten. Erwartet werden 2000 Bürgermeister. Vier Fragen stehen auf der Tagesordnung: 1. Die selbständige Gemeinde und der technische Fortschritt. 2. Der Ge- meinsame Markt und die Zukunft der euro- päischen Gemeinden. 3. Die Gemeinden und Lokalverwaltungen in den politischen euro- päischen Einrichtungen. 4. Die Gemeinden als Stätte des euròpäischen Geistes und der menschlichen Verständigung. Zu diesen Fra- gen werden Berichte vorlegen Carlo Schmid, der ehemalige französische Minister für überseeische Gebiete und Bürgermeister von Marseille, Gaston Deffere, das italienische Mitglied der Hohen Behörde der Montan- Union, Enzo Giacchero, und der Belgier J. J. Merlot. Unternehmer-Büro Hauptstadt Die Union der Industrieverbände der 6 Länder der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft(EWG) ist dabei, ihre Tätig- keit stark zu aktivieren. Sobald die europa- ische Hauptstadt bekammt ist, will man dort ein ständiges Sekretariat unter französi- scher Leitung einrichten. Seit etwa Mitte 1957 befassen sich verschiedene Arbeits- gruppen der Union mit folgenden Fragen: Konkurrenzregeln für die öffentlichen und privaten Betriebe; soziale Probleme des Gemeinsamen Marktes; Annäherung der nationalen Preisgesetzgebungen; Transporte innerhalb des Gemeinsamen Marktes; Schutz der Investitionen. Für Steuerfragen ist eine seit zwei Jahren offiziös tätige Sachverständigengruppe zuständig. Zu Er- gebnissen ist man bisher allerdings auf keinem der genannten Gebiete gelangt. in Europas „Europa— Besinnung und Hoffnung“ Das Schweizerische Institut für Auslands- forschung, hervorgetreten besonders mit sei- ner Analyse des Totalitarismus und des Pro- blems der Verwaltung, hat im Sommer ver- gangenen Jahres eine sehr aufschlußreiche Diskussion über den Standort Europas in der Welt und über die Probleme des Gemein- samen Markts und der Freihandelszone ge- kührt. Prominente Nationalökonomen, Sozio- logen, Historiker sowie Vertreter der poli- tischen Wissenschaft aus Belgien, der Bun- —̃— desrepublik, England. Frankreich, der Schweiz und den USA befaßten sich mit die- sen Fragen. Albert Hunold hat diese bemer- kenswerten Beiträge und andere zusammen- gefaßt und im Eugen-Rentsch- Verlag(Zü- rich und Stuttgart) unter dem Titel„Europa — Besinnung und Hoffnung“ herausgebracht (330 S.). Die Aufsatzreihe hat Hunold zu einem Band zusammengefügt, der vor allem durch seine gedankliche Geschlossenheit wirkt. EWG kommentiert Im Verlag Neue Wirtschafts-Briefe, Herne, Berlin, haben die Regierungsräte Dr. H. Ber iè und Dr. R. Miller die Vertrags- texte über die Europäische Wirtschaftsge- meinschaft(EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft(EURATOMWZ zusammen- gestellt und kommentiert. Ein ausführliches Stichwortverzeichnis erleichtert den Prak- tischen Gebrauch.(„Gemeinsamer Markt und Euratom“). „Westeuropäisches Qualitätser zeugnis“ Englische, schwedische und westdeutsche Fabrikanten von Büro-Einrichtungsgegen- ständen haben eine neue Warenmarke mit der Bezeichnung„Ein West europäisches Qualitätserzeugnis“ geschaffen. Sie s0lI beim Absatz ihrer Produkte außerhalb der Länder des Gemeinsamen Marktes Verwendung finden. Europäisches Liederbuch Der erste Band des Werkes„Europäische Lieder in den Ursprachen“(Verlag Mers- burger, Berlin) fand so starkes Interesse, daß eine 2. Auflage notwendig wurde. Der 2. Band mit Volksliedern in schwedischer Sprache wird demnächst erscheinen, Auf- traggeber ist die deutsche Kommission der Kultur- und Erziehungsorganisation der Ver- einten Nationen(UNESCO). Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 13. Februar 1958/ Nr. 88 Journalisten legten Polizeipräsident Dr. Leiber Fragen vor: Wie steht es mit dem Betriebsklima in L 6? Unsinnige Gerüchte im Gefolge des Falles Herr/ Präsident rechtfertigt Personalpolitik Direktor Riesters Der Fall des Kriminalobersekretärs Herr, der sich von seinen Vorgesetzten un- recht behandelt fühlte, aus Rache den den versuch eines Einbruchsdiebstahls in Szene setzte, von einem ordentlichen Gericht aber nur wegen„Sachbeschädigung“ verurteilt wurde, hat Mannheim beschert, was er zwangsläufig bescheren mußte: Unsinnige Gerüchte in der Stadt über ein schlechtes Betriebsklima bei der Kriminalpolizei! Die Gerüchtewelle hat Journalisten des„Mannheimer Morgen“, der„Allgemeinen Zeitung“, der„Badischen Volkszeitung“ und der„Deutschen Presseagentur“ Güro Mannheim) veranlaßt, Polizeipräsident Dr. Rudolf Leiber um ein Interview zu bitten, das dieser gestern nachmittag bereitwillig gewährte. Dem Präsidenten wurden drei vorbereitete Fragenkomplexe schriftlich vorgelegt, die er unverzüglich und aus dem Stegreif erschöpfend beantwortete. J. Die Verhandlung vor einem Mannheimer Schöffengericht am 30. Januar 1958 gegen den 42 jährigen Kriminalobersekretär Paul Herr Rat außerordentliches Aufsehen in Mannheim erregt. Veranlaßt wurde dies zweifelles vor allem durch das Tatmotiv, das der angeklagte Beamte angab und das vom Gericht anerkannt wurde. Frage: Warum benannten das Poligzei- präsidium, bew. die Direktion der Kriminal- polizei keinen Zeugen, der zu den Anschuldi- gungen, Herr sei in seinem dienstlichen Fort- kommen„gedrückt“ worden, gekört werden konnte? Dr. Leiber:„Kriminaldirektor O. Rie- ster hätte als Zeuge jederzeit zur Verfügung gestanden. Er hielt sich am Prozeßtag auf Abruf in seinem Dienstzimmer bereit; und dies war der Staatsanwaltschaft, die für eine solche Zeugenladung zuständig gewe- sen wäre, auch ausdrücklich bekannt. Na- türlich wäre ich selbst ebenfalls gekommen, wenn man mich als Zeuge gewünscht hätte. Wir wußten ja einige Tage vorher, was Herr vorbringen würde 2. Prozeßverlauf und, Prozeßberichterstat- tung in der Presse hatten Kommentare und Anfragen— letztere auck in Form von Briefen aus der Bürgerschaft— zur Folge. Frage: Wird das Polizeipräsidium zu diesen Anfragen Stellung nehmen; bejaken- denfalls—: Wie lautet die Antwort? Dr. Leiber: ‚Selbstverständlich nimmt das Polizeipräsidium Stellung. Ich muß jetzt selbst das in letzter Zeit viel ge- rauchte Wort Betriebsklima nennen, mit dem ich aber nichts anfangen kann, solange nicht konkrete Tatbestände vorgetragen werden. Was ist denn los gewesen? Nur dies: Jemand ist nicht befördert worden (Herr Herr nämlich). Und eben dieser Beamte wurde während seiner Tätigkeit im Dauerdienst völlig zu Recht vom Leiter der Kriminalpolizei getadelt. So etwas kommt bei jeder Behörde vor und ist wohl auch mitunter notwendig.“ 3. Die Bevölkerung ist darüber beunruhigt, daß immer wieder die Behauptung(sogar von Beamten) verbreitet wird, das Betriebsklima in L 6— vornehmlich bei der Kripo— sei sehr schlecht. Fragen: Sind konkrete Anhaltspunkte für ein schlechtes Betriebsklima vorhanden? Wenn ja, welche Maßnahmen erwägt das Prä- sidium zur Normalisterung? Haben viele Be- amte auf dem Dienstweg deim Prãsidium Beschwerde darüber eingereicht, daß sie in inrem Fortkommen unberechtigt behindert wur- den? Erschienen dem Präsidium solche Be- schwerden als ganz oder teilweise begründet? Dr. Leiber:„Ihre zahlreichen Fra- gen stellen zwar einen Komplex dar, ich Wirtin wider Wirtin oder Mathildes Schwur muß die Antworten aber aus sachlichen Gründen detailliert geben. Es gibt keine Konkreten Anhaltspunkte für ein schlechtes Betriebsklima bei der Kriminalpolizei. Ge- wih, im Laufe der Jahre hat sich immer wieder einmal ein Beamter darüber be- schwert, daß er nicht zum Zuge kam. Solche Beschwerden wurden stets unter äußerst sachlichen Gesichtspunkten behandelt und letzten Endes haben sich die personellen Entscheidungen der Leitung der Kriminal- polizei als richtig erwiesen und entsprachen den gegebenen Bestimmungen. Lassen Sie mich hier bitte anfügen, daß die richtige Personalpolitik des Direktors Riester vor allem dadurch als bewiesen angesehen werden darf, daß die Kriminalpolizei Mannheim heute über einen ausgezeich- neten qualifizierten Nachwuchs verfügt.“ „Meine Herren, es geht hier natürlich um die Persönlichkeit Riester und es ist Ihnen wie mir bekannt, daß dieser fähige Kriminalist zugleich ein temperamentvoller Mann ist. Es mag ihm gelegentlich etwas über die Zunge rutschen,, und die uner- hörten Arbeits anforderungen, die er an alle seine Beamten zuerst aber an sich Selbst stellt, mögen ihn mitunter zu einem unbequemen Vorgesetzten machen; das aber ändert nichts daran, daß er in der Sache stets recht hatte. Ich denke dabei auch an seine und damit der Mannheimer Kriminalpolizei Erfolge. Seine persönliche Ehrenhaftigkeit steht für mich außer jedem Zweifel.“ „Ich will Ihnen nun abschließend den Schlüssel dafür geben, warum es zwangs- läufig immer einige unzufriedene Beamte in Staats- und städtischen Dienststellen geben wird: Sie kennen die Begriffe des mittleren Dienstes(Endstufe Kriminalober- sekretär), des gehobenen Dienstes(End- stufe Kriminalober- und Hauptkommissar) und des höheren Dienstes(Kriminalrat und Kriminaldirektor). Für den höheren Dienst haben wir in Mannheim bei der Kripo nur zwei Planstellen, nämlich die des Leiters und seines Stellvertreters. Auch für die- jenigen Beamten, die in gewissem Sinne ire Endstufe im gehobenen mittleren Dienst erreicht haben, stehen nicht allzu viele bedeutende Planstellen zur Ver- fügung(10 Kommissariatsleiter, drei In- Spektionsleiter), Diese Tatsache erklärt Alles!— Gesunder Ehrgeiz ist gut, krank- hafter Ehrgeiz von Uebel.“. Reporter: Herr Präsident, wir danken Ihnen für Inre aufschlußreichen Ausfuhrungen! . Kommentar: Wir haben unsere Meinung zum Fall Herr bereits anläßlich des Urteils- spruches klar formuliert:„Wo kommt der Rechtsstaat hin, wenn jede beleidigte Le- berwurst, und sei es tatsächlich nur, um Die Putzfrau leistete einen fahrlässigen Falscheid Wenn zwei Wirtinnen sich streiten, in der Wirtschaft und um die Wirtschaft, dann wird es selbst für unbeteiligte Zuhörer oft recht gefährlich. So auch hier. Die 58jährige Berta Wollte ihre Gastwirtschaft wieder los wer- den. Weil sie aber für verschiedene An- schaffungen allerhand Geld hinein gesteckt hatte, forderte sie— wie das üblich ist— von ihrer Nachfolgerin im Pachtvertrag der Brauerei eine Ablösung. Als Nachfolgerin kam vor allem Elsa in Betracht. Sie war auch bereit, eine bestimmte Summe dafür zu be- zahlen. Aber als der Pachtvertrag mit der Brauerei bereits zustandegekommen War, erschien ihr Bertas Forderung zu hoch und sie erschien mit einigen Bekannten im Lo- kal, um den Preis herunterzuhandeln. Hier nun waltete Mathilde, die gelegent- liche Putzfrau, ihres Amtes und wurde, als uch die Verhandlung Zzuspitzte, aus der Küche geschickt. Sie hörte aber trotzdem mit, und das hätte sie lieber nicht tun sol- len. Denn Berta gab vorerst nicht nach, der Vertrag kam also zustande. Später jedoch er- fuhr die neue Wirtin, Berta selbst sei viel billiger zur Wirtschaft gekommen. Sie ver- klagte daher ihre Vorgängerin. Daraus ent- wickelte sich ein Strafprozeßs wegen Be- trugs, in dessen Verlauf auch die Putzfrau Mathilde aussagen mußte, was sie seinerzeit von dem Streit der Wirtinnen gehört hatte. Was sie aber aussagte— und auch auf mren Eid nahm— wollte mit den übrigen Zeugenaussagen nicht übereinstimmen. Ihre Chefin und auch Freundin wurde zwar im Strafverfahren freigesprochen, sie selbst aber mußte sich nun wegen Meineids ver- antworten. Wieder standen die zwei Freundinnen Berta und Mathilde allein auf weiter Flur. Von acht Zeugen hatte der eine beim Deutsch- amerikanische Abende in der Coleman- Kaserne Die deutsch- amerikanischen Abende in der Coleman-Kaserne Sandhofen werden, wie immer, mittwochs veranstaltet. Zusätz- lich lädt der EM- Club ab 22. Februar jeden zweiten und letzten Samstag im Monat zu deutsch- amerikanischen Abenden im Club ein. Eine Hillpbilly-Band, eine Sängerin und ein Kabarett-Programm werden die Gäste unterhalten. Freie Omnibusse verkehren ab Wasserturm jeweils 18.30 und 19.30 Uhr, und um 18.40 und 19.40 Uhr ab Feuerwache. Rickfahrten zur Stadt mittwochs 22.45 Uhr und 22.30 Uhr, samstags 23 und 24 Uhr. o- „Schichtwechsel“ das letzte Bier von Berta angetrunken und das nächste als das erste von Elsa geschluckt, aber sonst wußte er kaum etwas. Ein anderer fühlte sich auch von seinem Gedächtnis im Stich gelassen und eine weitere Zeugin hatte zwar ein phänomenales Gedächtnis, war aber beim eigentlichen Streit nicht dabei gewesen. Alle übrigen standen zu ihren Aussagen im ersten Prozeß. So half denn der Angeklagten das große Aufgebot nur insofern, als der Staatsanwalt die Meineid-Anklage fallen lieg und„nur“ auf fahrlässigen Falscheid plädierte. Das Ge- richt schloß sich seiner Ansicht an und ließ außerdem mildernde Umstände walten. Vier Monate Gefängnis, die nach einer Bewäh- rungsfrist von drei Jahren erlassen werden, lautete das Urteil. Sto Jagd durch die Kontinente: Reche zu üben, Backsteine in Juwelier- oder andere Schaufenster schmeißt und dann auch noch in die Auslagen greift.“ Interessant wäre nun natürlich, wenn das vorstehend veröffentlichte Interview zur Folge hätte, daß der sehr verehrte Herr Staatsanwalt eine Erklärung darüber ab- gibt, warum der während des Prozeßtages auf Abruf bereitsitzende„Zeuge Riester“ nicht vorgeladen wurde? War das wirklich So ganz und gar überflüssig? Tatsache ist, daß im Prozeß recht „schmutzige Wäsche“ gewaschen wurde. Nur jene Heidelberger Zeitung, die schrieb,„im Prozeß wuschen die Kripoleute unter- einander schmutzige Wäsche“, irrt. Der angeklagte Kriminalobersekretär Paul Herr hat allein schmutzige Wäsche auszubrei- ten versucht. Aber vielleicht ist es gut ge- Wesen, daß die„bizarre Persönlichkeit Herr“, wie Amtsgerichtsdirektor Aichele formulierte, das ganz allein tun durfte. Zurück zur Sache und den Gerüchten: Sie sind im Kern unsinnig(das ergab ihre nüchterne Ueberprüfung). Gewiß, es wäre vielleicht gut, wenn Kriminaldirektor Oskar Riester nicht nur ein tüchtiger, ehrenhafter und temperamentvoller Leiter der Kripo Wäre, sondern auch noch über einiges diplomatisches Geschick verfügen würde. Noch viel besser aber wird sein, wenn jene wenigen Beamten, die sich in ihrem Fort- kommen„behindert“ fühlen, erkennen, daß nicht jeder Kriminalrat werden kann. Wer in Staats- oder städtische Dienstè geht, mug sich über die Grenzen gewisser Aufstiegs- möglichkeiten im klaren sein. Es ist töricht, sie nicht sehen zu wollen und darob alle Schuld bei Vorgesetzten zu suchen, die in der gesamten Bevölkerung Achtung und Ansehen genießen. Es wäre gut, wenn vorstehende Worte einige„Mannemer Kripo-Haudegen“ daran erinnern, daß es besser ist, wenn der ge- meinsame Kampf gegen das Verbrechertum Männerfreundschaft(und nicht Feindschaft) begründet. Solche Freundschaften haben bestanden! H. Schneekloth Rhein und Neccar gestiegen a ber Rückgang wahrscheinlich „Hochwassergefahr gebannt— Wasser- pegel sinken“ überschrieben wir unsere gestrige Meldung über die Wasserstände auf Rhein und Neckar. Entgegen der Vermutung der Wasserfachleute jedoch ist seit gestern vormittag der Wasserstand wieder leicht ge- stiegen, was vermutlich durch das vorgestern her untergegangene Gewitter ausgelöst wurde. Um 17 Uhr stand der Rheinpegel bei 6,90, der Neckarpekel bet 7,32 Meter: Das Wässer- und Schiffahrtsamt war der Ansicht, daß die Wasserstände im Laufe der vergangenen Nacht endgültig wieder gesunken sind. H- e Kurse für Industriemeister werden stark besucht Zu den von der Industrie- und Handels- kammer Mannheim veranstalteten Ausbil- dungslehrgängen für Industrie- Meister herrscht ein starker Andrang. Die Kammer, die bereits seit sieben Jahren Industrie- meister heranbildet, konnte jetzt zum ersten Male wegen Ueberfüllung des Kurses nicht alle Bewerber aufnehmen. Industriemeister sind bei der Wirtschaft augenblicklich stark gefragt, da viele der gegenwärtig tätigen Meister verhältnis- mäßig alt sind und die zunehmende Tech- nisierung und Rationalisierung in der Pro- duktion gut geschulte Fachkräfte erfordert. Im ganzen Bundesgebiet bilden gegen- Wärtig 50 Industrie- und Handelskammern Industriemeister aus. 4500 Meister sind in den letzten zehn Jahren in die Wirtschaft entlassen worden. Die Kammern legen be- sonderen Wert darauf, diese Fachkräfte vor allem auch mit den Problemen der Men- schenführung vertraut zu machen. In zwei- einhalbjähriger Ausbildung müssen sich die Facharbeiter in Abendkursen ihr Wissen er- arbeiten. ISW Prinzliches Präsent: Eine Mammut-Zigarre für Dr. Reschke Bild: Steiger Oz empfing das Mannheimer Prinzenpaar Zaghafte„Ahoi“-Rufe im Rathaus/ Dr. Reschke bekam eine Zigarre Aus einem Fenster des Rathauses erscholl ein von Stadt-Pressechef Dr. Wolfgang Poensgen zaghaft ausgebrachtes„Ahoi“, ais gestern vormittag der Borgward mit der Nummer MA-CA 397 vor dem Quadrat E 5 sanft stoppte. Dem Wagen entstieg— im offiziell- närrischen Besuchsanzug das Mannheimer Prinzenpaar, das dem Oberbür- germeister seine Auf wartung machte und gleichzeitig, in harmonischer Uebereinstim- mung mit der Verwaltung, die Regierungs- gewalt an sich riß. Vorbei an untertänig salutierenden städ- tischen Bediensteten und eskortiert von Of- flzieren der feuerianischen Garde schritt das hohe Paar die Treppen zum Amtszimmer Dr. Reschkes empor.(Augenzeugenberichten nach sollen dabei die Fasanenfedern auf der Kopfbedeckung Karl Ludwig I. Stadtober- archivrat Dr. Gustav Jacob an der Nase ge- kitzelt haben.) Dann kam der große Moment: Die Tür, von Oberamtmann Fritz Graben stein fachkundig bedient, flog auf und drei Regenten schüttelten sich sichtlich bewegt die Hände Karl Ludwig I., der in wohlgesetzten Worten das Stadtoberhaupt begrüßte, einen nicht zu übersehenden Stadtschlüssel in der nervigen Faust hielt und eine überdimen- sionale Zigarre mitführte, ließ ein in schwe- rem Kupfer gehaltenes Blumengefäß nebst blühender Flora überreichen, und Helga J. brachte—„nicht für den Büroschlaf!“, wie sie betonte dem OB ein kunstvolles Ruhekissen mit. Der„Oberkappenbruder“ revanchierte sich mit einer Jan Wellem- Statuette(„Wir sind ja mit Düsseldorf kar- nevalistisch und historisch verschwägert“), dem Mannheimer Bildband von Robert Häußer und Sigmund Schotts Mannheim. Dann goß F. C. Eisenmenger persönlich das Begrüßungsschlückchen in die bereit- gestellten Gläser und es entspann sich ein 2wangloses Gespräch, in dessen Verlauf der OB bemerkte, die prinzliche Riesenzigarre sei leichter zu halten als das„Pilwe“- Schwein vom Neujahrsempfang. Allgemei- ner Jubel brach aus, als sich das Stadtober- haupt die Mammut-Giftnudel zwischen die Lippen steckte und dem hohen Paar ver- sicherte:„Jetzt, am Ende des Etatjahrs, wenn alles Geld ausgegeben ist, habe ich gar nichts dagegen, wenn Sie die Stadt regieren Der Prinz brachte auch die sorgsam üfiter Glas gerahmte Proklamation Seiner Tollität mit. Sie wird von Rosenmontag bis Ascher- mittwoch im Flur des Rathauses hängen und dann auch nach außen dokumentieren, daß die Stadtverwaltung(nur für diese kurze Zeit natürlich) verrückt geworden ist. hwb. Das lebensvolle, ewige Antlitz Bulgariens 3 Farblichtbildervorträg von Dr. Karl Eller vor der„Gedok“ Es dauerte eine Weile, bis sich die Zu- hörer, die auf Einladung der Gedok in die Kunsthalle zusammengekommen waren, an dem Vortrag von Dr. Karl Eller über Bulga- rien erwärmten, aber bald gelang es dem Redner, auch die skeptischen Zuhörer zu fesseln und in sein Preislied einstimmen zu lassen. Wird das„ewige Gesicht Bulgariens“, das fünfhundert Jahre Türkenherrschaft über- dauerte, auch die kommunistischen Zeiten ohne Schaden überstehen? Dr. Eller hat das Land der Hirten und Bauern auf langen Auf- enthalten vor dem Krieg erlebt. Er erlebte es noch in seiner patriarchalischen Ordnung und ungebrochenen Tradition, in seiner lebendigen Synthese von Altar, Krone und Volk. In der bäuerlichen Armut erkannte er die innere Größe und Freiheit des bulgari- schen Menschen, in Tanz und Spiel seine ur- wüchsige musische Kraft. So pries Dr. Eller das Land mit dem Ueberschwang des Lieb- habers und der Trauer des Abschieds: die Frömmigkeit seiner Kirchen und Klöster ebenso wie die pralle Freude des Gaumens über die am Spieß gebratenen Köstlichkeiten. Und er vergaß nicht das Lob von Knoblauch und Joghurt, die Hundertjährige jung bleiben lassen. Das spezifische Eigentümliche des bul- garischen Landes und Volkes suchte Dr. Eller durch seine Farblichtbilder zu vermitteln. Er führte vom breiten Strom der Donau an den „Es ist nicht ein Film, es ist eine Schau“ Zur Aufführung von Mike Todds„In 80 Tagen um die Welt“ in der Scala „Es ist nicht ein Film, es ist eine Schau“, pflegt— laut Presseheft— Michael(Mike) Todd, amerikanischer Pionier des gleich- namigen Film- Verfahrens, zu erklären, wenn ihn einer nach seiner Meinung über „In 80 Tagen um die Welt“ fragt. Die Tat- sache, daß dieses technicolorisierte und mit hübschen Ideen gewürzte Monstrum in Europa nicht in original Todd-AO, sondern in Cinemascope läuft(das durch ein be- sonderes Linsensystem fast aussieht, als wäre es Todd-AO) tut der Richtigkeit die- ser Erklärung keinen Abbruch: Das ist kein Film, weder im üblichen, noch im künstle- rischen Sinne. Das ist die Mammut- Super- Riesen-Schau in farbigem Zelluloid schlecht- hin. Und Cecil B. De Mille muß sich schwer anstrengen, wenn er damit konkurrieren Will. * Es mag, im Zeitalter der Statistiken, interessieren, daß diese Produktion eine Laufdauer von gut und gern dreieinhalb Stunden besitzt, über sechs Millionen Dol- lar kostete, in 13 Ländern, mit 48 promi- nenten Stars und insgesamt 68 984 Personen spielt, sowie 140 Aufnahmeorte und über 2000 Kamera- Einstellungen umfaßt; daß zu ihrer Herstellung 74 685 Kostüme, sechsein- halb Millionen Luftpassage- und 2 400 000 Luftfrachtkilometer notwendig waren; daß 33 Regieassistenten und 23 Charterflug- zeuge an ihr wirkten und daß sie als„bester Film des Jahres“ nicht weniger als fünf „Oscars“ erhielt. Verantwortlich für alles zeichnet ein Mann: Mike Todd, geboren 1909 in Minneapolis, der— wieder laut Presseheft— schon mit sieben Jahren in einer Knabenkapelle spielte, mit 13 Jahren der jüngste Apothekerlehrling in IIIIinois und mit 17 Direktor einer Baufirma War. Diese drei Berufe haben das Schicksal des Films, der kein Film ist, entscheidend mit- bestimmt: Er ist laut, gut gebaut und mit den Essenzen wirksamer Optik gebraut. Als Jules Verne im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts seinen damals utopischen Roman„In 80 Tagen um die Welt“ schrieb, wußte er nichts von der glanzvollen Auf- erstehung seines Buches auf der Leinwannd. Ob er heute zufrieden wäre, wenn er wüßte, daß seine auf Grund einer Clubwette ge- startete Weltreise(vom 20. Oktober bis zum 21. Dezember 1872) zu einem stellenweise hinreißenden Bilderbogen gestaltet wurde, bleibt dahingestellt. Denn das Buch muß gegenüber der Schau, die Todd aus ihm machte, langweilig wirken. Die Schau aller- dings ist nur deshalb nicht langweilig, weil sie den Zuschauer durch vier Kontinente hetzt und ihm immer wieder neue Eindrücke bringt. Dieser Marathonlauf mit Schiff, Güter- Wagen, Rikschah, Elefant und Droschke birgt manchmal ergötzliche Feinheiten: Den gallischen Hohn auf die britische Gesell- schaft zum Beispiel und die klassischen Lei- stungen der Hauptdarsteller David Niven (als stocksteifer Brite) und des Mexikaners Cantinflas als mit umwerfender Komik be- gabter Kammerdiener. * Regisseur Michael Anderson und sein Kameramann Lionel Lindon ist viel Hüb- sches eingefallen. Die 44 prominenten Stars — darunter Marlene Dietrich, Fernandel, Buster Keaton, Red Skelton, Frank Sinatra, Trevor Howard und Peter Lorre— fallen dagegen kaum auf und zuweilen fällt die Länge einzelner Szenen merklich ab. Trotz Ueberfällen, Wasserfällen, Reinfällen, Aus- fällen dramaturgischer Situationskomik. Die große, teure, prächtige Schau ist ein bestechendes Farbgemälde, ein optischer Streifzug durch die Welt, an dem viele ihre Freude haben werden, dessen Aufwand aber zumindest einen Einwand rechtfer- tigt: 5 filmkritische Lehrsatz, daß die künstlerische Qualität eines Filmes im um- gekehrten Verhältnis zu seiner technischen Perfektion steht, hat sich erneut bestätigt. Beweis: René Clairs„Mausefalle“, die in schwarzweißem Normalformat zur Zeit in Mannheim zu sehen ist. H. W. Beck Schwarzmeerstrand von Warna, in die alte malerische Krönungsstadt Tirnowo, in das rebenumsponnene„Kloster der heiligen Wandlung“, ins Balkangebirge, nach Sofia, in die bulgarische Puszta mit ihren Pferde- herden, in den dörflichen Lebensbereich und ins Rilakloster, Wo König Boris begraben wurde. Die Bilder, aus den ersten Jahren des Farbfilms stammend, erfaßten das Wesent- liche mit künstlerischem Empfinden. Mönch- gesänge, Tanzweisen und Volkslieder ver- dichteten die Stimmung. Ak Stolze Reisetauben in Feudenheim Herbst und Winter sehen nach einem an Opfern und Arbeit reichen Reisejahr die Brieftaubenzüchter sehr ausstellungsfreudig. Die Reisevereinigung Mannheim Stadt und Land konnte in den letzten Jahren dank Ausgezeichneter Zuchtergebnisse wieder An- schluß an ihren hohen Vorkriegsstandard finden, In Feudenheim gab es inzwischen zwei ausgezeichnet besetzte Ausstellungen. Durch den späteren Termin präsentierten sich die Tauben mit erneuertem Gefieder und in prächtiger Verfassung. Im„Stern“ hatte die Einsatzstelle Mann- heim-Feudenheim-Wallstadt zu Gast gela- den. Aufbau und Ausgestaltung hatte A. Klein besorgt. Die die Südostroute be- reisende Gruppe zeigte in acht Klassen 210 sieggekrönte Tiere. Erfolgreichster Züchter blieb dabei der Ausstellungsleiter Adam Künzler mit fünf Preisen. Den am besten gereisten Vogel stellte bei 13 Flügen mit 4300 Preiskilometern August Klein. Die Reisevereinigung Feudenheim-Ilves- heim, die den Südwestkurs bereist, zeigte bei ihrer Siegerschau im„Badischen Hof“ rund 200 prächtige Tiere in 6 Klassen. Den best- Zereisten Vogel stellte hier Heinz Schreck mit 5720 Preiskilometern bei elf Reisetouren. Das höchstbewertete Tier hatte Josef Sei- bert mit 93,5 Punkten aufzuweisen. kr Polsterer-Handwerksgesellen zeigen Leistungsschau Die Tapezier- und Sattlerinnung Mann- heim führte in den Wintermonaten einen MWeiterbildungskurs Gachkurs für Polste- rer) für ihre Polsterergesellen durch. Geför- dert und unterstützt wurde der Fachkurs vom Baden- Württembergischen Landesge- Werbeamt in Karlsruhe. Der Obermeister der Tapezierinnung, Edwin Wiegand, leitete die Arbeiten. Das große Interesse der 15 Kursteilnehmer an der praktischen und theoretischen Kursarbeit erklärt sich nicht allein aus der Vorbereitung auf die kom- mende Meisterprüfung; die jungen Hand- Werker wollten sich vor allem auch weiter- bilden, um später die persönlichen Wünsche rer Kunden besser erfüllen zu können. Die praktischen und theoretischen Ar- beiten werden am 15. Februar, von 15 bis 17 Uhr, in der Gewerbeschule III, in C 6 Ein- gang gegenüber B 6), ausgestellt. Die Kleine Schau soll zeigen, in welch großem Umfange handwerkliche Arbeit die Wünsche des ein- zelnen Kunden in der Formgebung wie auch in der Materialverwendung berücksichtigen kann. 0 Buch über str. Sch stü rec ers bei ein der sta kar sta ges der Die del Eir er bis ter, bis (Mi kal nev kar (Scl ste! hör last 1155 „Di Do! Ca] me. ar nebst g I. wie volles der“ llem- kar- ert“), obert über lich ereit- ein f der garre We“ mei- ober- a die ver- wenn uichts 0 nter lität cher- 1 und dag gurze wb. 1 alte das ligen Zofia, erde- und aben n des sent- znch- ver- Ak m an die udig. Stadt dank An- dard chen ngen. erten ieder ann- gela- hatte be- n 270 chter dam esten mit lves- e bei rund best- eck uren. Sei- kr ann- ainen ste- eför- Kurs esge- ester eitete r 15 und nicht om- and- ter- asche Ar- is 17 (Ein- leine ange ein- auch tigen 0 Nr. 36/ Donnerstag, 13. Februar 1958 MANNHEIM Seite 3 Aus dem Polizeibericht: Im Schlafanzug zur Kripo Wuhte nicht, was er wollte Nur mit einem Schlafanzug, einem Bade- mantel und Hausschuhen bekleidet erschien gegen 1.20 Uhr morgens ein 39 jähriger Mann im Polizeipräsidium bei der Kriminalpolizei. Um den Fals trug er eine festverknotete Vorhangschnur, in der linken Bademantel tasche steckte ein geöffnetes Taschenmesser. Aus seinen unzusammenhängenden Redens- arten entnahm die Polizei, daß er in dieser Aufmachung zum Polizeipräsidium gelaufen War. Weshalb er eigentlich gekommen war, konnte oder wollte er nicht sagen. Da der Verdacht des Selbstmords bestand, nahm ihn die Polizei zu seiner eigenen Sicherheit in Gewahrsam. Traulicher Tiefflieger Ueber einer Sandhofer Straße kurvte morgens ein einmotoriges Flugzeug der Bun- deswehr im Tiefflug. Der Flugzeugführer, ein Soldat der Bundeswehr, stammte aus Sand- hofen und wollte auf diese Weise die Be- wohner grüßen. Der Vorfall wurde an seine Einheit gemeldet. Begründung:„Ueberfliegen von Wohnhäusern in niedriger Höhe“. Brennendes Bett In einer Wohnung der Oststadt geriet ein Bett in Brand; vermutlich hatte der Zimmer- inhaber im Bett geraucht. Er verlor durch die starke Rauchentwicklung die Orientierung, schlug dabei zwei Scheiben ein, verletzte sich an Händen und Füßen und mußte sich ärzt- lich behandeln lassen. Der Brand(Sach- schaden etwa 1000 Mark) wurde von der Berufsfeuerwehr gelöscht. Tückische Tür Vier Kinder vergnügten sich abends da- mit, auf einer Gartentür im Hof ihres Hauses in der Rheinhäuserstraße hin und her zu schaukeln. Der aus Backstein gemauerte Türpfosten war anscheinend der Belastung nicht gewachsen; er brach ab und fiel auf die am nächsten sitzenden zwei Kinder. Ein zehnjähriges Mädchen erlitt einen Schädel- bruch. Es schwebt in Lebensgefahr. Ein zweites Mädchen erhielt Prellungen im Ge- sicht und am linken Fußh. Die am äußersten Rand der Tür sitzenden zwei Kinder blieben unverletzt. Munteres Moped Ein Moped wollte auf der Luzenberg- straße ein Auto überholen und geriet in die Schienen der Straßenbahn. Der Mopedfahrer stürzte gegen das Auto, verstauchte sich das rechte Handgelenk und erlitt eine Gehirn- erschütterung.— Eine 76jährige Frau lief beim Uberschreiten der Riedfeldstraßge gegen ein vorüber fahrendes Moped und wurde an den Beinen so stark verletzt, daß sie zur stationären Behandlung ins Krankenhaus kam. Rauhe Rache Mit dem rechten Fuß trat ein 25 jähriger Mann die Türscheibe eines Saales in Neckar- städt-Ost ein, weil ihm der Zutritt zu einer geschlossenen Veranstaltung verwehrt wor- den war. Dar Sachschaden beträgt 150 Mark. Die Polizei suchte den Täter und fand ihn in der Käfertaler Straße, wo er auf dem Geh- weg lag. Er hatte sich am Fuß durch das Eintreten der Scheibe so stark verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Wohin gehen wir? Donner t I Februar Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 pis 22.45 Uhr:„Der Freischütz“(für die Thea- tergemeinde Nr. 1 bis 1060); Kleines Haus 19.30 bis 22.45 Uhr:„Der gute Mensch von Sezuan“ (Miete C, Halbgr. II, Th.-G. Gr. C, freier Ver- Kauf). Konzerte: Phorahaus, O 7, 5, 20.00 Uhr: Kar- nevalsschlager(Schallplatten); Deutsch-Ameri- kanisches Institut 19.30 Uhr: Wunschkonzert (Schallplatten). Filme: Planken:„Sieben Jahre Pech“; Al- ster:„Die Mausefalle“; Schauburg:„Kreuzver- hör“; Scala:„In 80 Tagen um die Welt“; Pa- last:„Achtung, Blondinen-Gangster“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Skandal in Paris“; Alhambra: „Das Wirtshaus im Spessart“; Universum:„Ein Amerikaner in Salzburg“; Kamera:„Baby Doll“; Kurbel:„Hände hoch— oder nicht“; Capitol:„Die Spur zum Gold“. Die großen Gegensätze in der modernen Arbeitswelt 1 „Autokratische und demokratische Formen“/ Prof. Dr. Eduard Baumgarten sprach im„Akademischen Winter“ Mit Professor Dr. Eduard Baumgartens Vortrag„Autokratische und demokratische Formen in der modernen Arbeitswelt“ ging der„Akademische Winter“ in die zweite Halbzeit. Autokratische und demokratische Formen sind Aeußerungen menschlichen Ver- haltens. Ohne Zweifel ist der aufgeschlossene, mitteilsame Demokrat, der nicht ohne Ein- verständnis seiner Mitmenschen handelt, sympathischer als der nicht sehr mitteilungs- bedürftige Autokrat, der möglichst wenig Menschen in seine Pläne ‚einweihen“ will. Professor Baumgarten betonte, daß beide le- gitime Kinder Europas sind: Die Vereinigten Staaten haben kein Monopol für Demokratie, die UdSSR ist nicht für alle Zeiten ein Reser- Vat der Autokraten. Die neuesten Kampf- mittel gestatten großen Weltmächten kein uneingeschränkt autokratisches Verhalten mehr, sagte Baumgarten. Ihre Fürchtbarkeit Zwingt sie zu einem Mindestmaß demokrati- scher Umgangsformen, was zu einem Aus- tausch von Informationen führen könnte. Professor Baumgarten zeigte in groben Zügen die Entwicklung, die europäische Ge- Wwohnheiten auf dem Experimentierfeld der Vereinigten Staaten genommen haben. En- thusiasmus für die Arbeitsdisziplin ließ auch unter unvorteilhaften Umständen nie Klas- senkampfgesinnung aufkommen. Diese Ar- beitsdisziplin hat ihre Wurzeln in der mittel- alterlichen Klosterdisziplin und in der Hee- resdisziplin der„Eisenseiten“ Cromwells. Bei Cromwell kommt zu der religiösen Haltung die antifeudale Kampfstellung. Von dieser Betriebsdisziplin sagte einmal Andrew Car- negie:„Wir alle sind hier ein Herz und eine Seele... Sein schwer in die Zange genom- mener Teilhaber bemerkte dazu:„Gnade Gott dem Manne, der hier nicht ein Herz und eine Seele wäre. Professor Baumgarten be- hauptete, daß darin immer noch mehr Bewun- derung der großen Persönlichkeit und ihrer Leistung als Verdruß über eigene Benach- teiligung zum Ausdruck komme. Auf deutschem Boden wurde fridericia- nische Heeresdisziplin maßgebend für die Disziplin der Fabrikarbeit. Während aber in der Neuen Welt jeder, auch jeder auf der untersten Stufe der sozialen Leiter, Auf- stiegschancen hatte, gab es in Europa nie genügend Ventile für den Aufstiegswillen. So kam es, daß die fridericianische Disziplin schließlich auch die Disziplin der Klassen- kämpfer bestimmte und die Gewerkschafts- bewegung zu Leistungen befähigte, die Lenin bewunderte. 8 Aufstiegschancen für jeden gab es in den Vereinigten Staaten bis zum großen Wirt- schaftskrach vor 30 Jahren. Seitdem gehe die Entwicklung der industriellen Arbeitswelt hüben wie drüben im gleichen Schritt und Tritt. Heute europnisiert sich— nach Baum- garten— Amerika viel rascher, als sich Europa amerikanisfert. Zum 75. Todestag Richard Wagners am 13. Februar erinnern wir uns daran, daß der Komponist vom 16. bis 21. Dezember 1871 in Mannheim weilte und am 20. Dezember im Nationaltheater ein Konzert dirigierte. Am späten Abend des 16. Dezembers 1871 war es, als sich auf dem Hauptbahnhof ein Kreis von Bürgern versammelte, um auf die Ankunft des Meisters zu warten. Zum erstenmal kam Wagner nach Mannheim, der auch hier von der einen Seite zum Halbgott erhoben und von der anderen wegen seiner„bombastisch gespreizten Theatralik“ verdammt wurde. Die Männer, die ihn auf dem Bahnsteig erwarteten, hatten sich eindeutig für Wagner eingesetzt. An ihrer Spitze stand Musikalien- händler Emil Heckel. Erst vor wenigen Jah- ren War er bei einer Aufführung von Wag- ners„Meistersinger“ in Karlsruhe von einem Saulus zum Paulus und damit gleichzeitig zum Bahnbrecher für seine Werke und Ideen geworden. Als der Komponist den Plan faßte, für die Aufführung seines Nibelungen-Rings in Bayreuth ein eigenes Theater zu erstellen, fand er durch die Initiative Heckels in Mann- Wie aber können Betriebe gesund bleiben in einer Gesellschaft, die nicht mehr die Ven- tile der ehemaligen Erfolgschancen hat? Theoretiker und Praktiker fanden heraus, daß der Mensch im Betrieb sechs Momente erwarte: Sicherheit, gerechte Behandlung, Respektierung durch Vorgesetzte, Kollegen und Nachgeordnete, körperliches Wohlbefin- den. Freizeiten, die keiner Kontrolle unter- liegen, ausreichende Informationen über alles, was mit seinem Tun zusammenhängt, einen Arbeitsplatz, der für die optimale Ausfüh- rung seines Auftrags ausgestattet ist und schließlich die Ueberzeugung, daß das sinn- volle eigene Tun in sinnvollem Zusammen- hang stehe mit dem Tun anderer.(Bei uns, schaltete Prof. Baumgarten ein, besteht solche Klarheit der Zielvorstellungen kaum. Eine hier häufig anzutreffende Gleichgültigkeit müßte erschrecken, wenn sie nicht Folge jahrzehntelanger Enttäuschung und Entmuti- gung wäre) Ein Demokrat wird sich alle Mühe geben, jedem Mitarbeiter das sinnvolle Ineinander- greifen aller Arbeitsleistungen klarzuma- chen. Um solche Information aller Betriebs- angehörigen kümmert sich der Autokrat nicht, er gibt seine Befehle und erwartet Ausführung. Dadurch isoliert er das Tun eines jeden, die Zusammenarbeit bleibt kalt. Der„Glaubenskrieg“ zwischen beiden Auf- fassungen läßt sich durch Besonnenheit ent- schärfen. Nüchterne Sachlichkeit muß zur verbindenden Brücke werden. In diese(nur roh nachskizzierten) Dar- legungen streute Professor Baumgarten Be- merkungen über Arbeitsprogramm und Ver- fahrensweisen des„Instituts für empirische Soziologie“ an der Wirtschaftshochschule, das die Phänomene menschlichen Verhaltens unter der Einwirkung von Struktur und Dy- namik sozialer Organisationen erforscht. Der hochinteressante, hoch konzentrierte Vortrag fand dankbaren Beifall. f. W. K. Private Ausgaben überstiegen Einnahmen Möbelhändler erhielt fünf Monate mit Bewährungsfrist Ohne nennenswertes eigenes Kapital hatte ein älterer Kaufmann nach der Währungs- reform einen Möbelhandel begonnen. Sein Geschäft betrieb er in einer selbstaufge- bauten Baracke in der Innenstadt. Doch ob- wohl der Umfang seiner Geschäfte von Jahr zu Jahr zunahm, verringerte sich der Ertrag mehr und mehr, weil die Unkosten stiegen und Teilzahlungsverkäufe zurückbelastet wurden. Von 1953 bis 1955 warf das Geschäft nur noch etwa 6000 Mark ab. Der Inhaber entnahm aber während dieser Zeit für seinen persönlichen Bedarf rund 31 C00 DM. Dieser Betrag war nicht allzu hoch. Aber nachdem das Unternehmen in Konkurs ge- gangen war, warfen ihm seine Gläubiger „übermäßigen Aufwand“ vor. Außerdem habe er, als er schon wußte, daß es mit seinem Geschäft bergab geht, noch einen neuen teuren Pkw gekauft und darüber- hinaus, obwohl bereits ein Vergleich zu- standegekommen war, einen Gläubiger be- günstigt. Zu diesen Anklagen kam noch der Vorwurf der Untreue. Der Angeklagte hatte Möbel in Kommission übernommen, einzelne Stücke davon auch verkauft, einem Liefe- ramten aber dafür die Beträge nicht abge- liefert. ö In allen Punkten bestritt der Angeklagte beharrlich, sich einer strafbaren Handlung schuldig gemacht zu haben. Er habe nicht ge- raucht und nicht getrunken, sich überhaupt nichts gegönnt und könne sich auch nicht erklären, wieso er mit seiner Familie 31 000 Mark verbraucht haben solle. Den Wagen habe er für das Geschäft benötigt. Einen Wagner dirigierte im Nationaltheater Mannheim war einer seiner Wegbereiter 2 Zum 75. Todestag Juni 1871 den ersten Wagnerverein, und warb eifrig für den Ankauf von„Patronatsschei- nen“, die für den Betrag von 300 Talern er- worben werden konnten und als„Bausteine“ für das Festspielhaus dienten. Neben Heckel erwartete ein Kreis einflußreicher Mannhei- mer den Meister, unter anderen Musikdirek- tor Langer, Dr. Zeroni, Musikdirektor Hän- lein, die Wagner bei Ankunft des Zuges mit donnerndem„Hoch“ begrüßten. l Das Konzert fand am 20. Dezember im Konzertsaal des Nationaltheaters statt. Zur Einleitung wurde der„Kaisermarsch“ ge- spielt. Es folgte die Ouvertüre zur„Zauber- flöte“, Beethovens A- Dur- Symphonie, die Vorspiele zu„Lohengrin“ und zu den„Mei- stersingern“ sowie Vorspiel und Schlußsatz zu„Tristan und Isolde“. Die großgherzogliche Familie wohnte der Aufführung bei, ferner Cosima Wagner und Friedrich Nietzsche. Ein Festmahl schloß sich an, in dem Wagner an- erkennende Worte für Mannheim fand. Noch einmal, im November 1872, kam Wagner nach Mannheim, um der Aufführung des billigeren hätte er nicht so günstig auf Kredit bekommen. Von dem einen Kommis- sionsverkauf habe er nichts gewußt, den anderen aber durch„Ueberschreibungen“ ab- gedeckt. Gerade diese Uebereignungen wur- den ihm als Gläubigerbegünstigung ausge- legt, denn sie sollten— wie durch Zeugen- aussagen erhärtet wurde— nicht die ver- untreute Kommission abdecken, sondern ältere Schulden tilgen. Auch sonst war das Gericht seinen Aus- sagen gegenüber recht spektisch, ließ aber gelten, daß er„kein großer Hai gewesen sei“ und durchaus kein Leben in Saus und Braus geführt habe. Mildernde Umstände wurden ihm daher zugebilligt und auf fünf Monate Gefängnis und 150 Mark Geldstrafe er- kannt. Die Freiheitsstrafe wurde auf drei Jahre Bewährung ausgesetzt. Die schwerste Strafe aber dürfte für den Angeklagten sein, daß auch sein ererbtes Vermögen— Haus- und Grundbesitz— verloren ging, und er heute als armer Mann und alternder Kauf- mann dazu sein Leben mit Gelegenheits- arbeiten fristen muß. Sto Um Reinhaltung der Gewässer kämpfen die Sportfischer Die Petrijünger des nordbadischen Rau- mes, vereinigt im„Bund der Sportfischer- Vereine Nordbaden-Nord württemberg E. V.“, trafen sich- zur Jahreshauptversammlung in Ilvesheim. In gaben die Delegierten aus fast 30 Vereinen einen Ueberblick über die Arbeit der ver- gangenen Monate. Besondere Anstrengungen des Verbandes galten der Reinhaltung der Gewässer, der Einführung ausreichender Schutz- und Schonmaßnahmen und einer Zielbewußten Ausbildung des Fischereiauf- sichtspersonals. In Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat der Stadt Mannheim wurde eine bezirks- Polizeiliche Verordnung erwirkt, die vorsieht, daß zwischen dem 1. Januar 1958 und dem 31. Mai 1958 in der Rheinstraße II und III eine Raubfisch- Schonzeit eingeführt wird. Mit der Gartenbauver waltung der Stadt Mannheim wurde außerdem eine Neufassung der Bestimmungen im Bellenkrappen fest- gelegt, die die Kahnangelei in diesem Ge- Wässer sichert. Für das Industriehafengebiet konmte die bisher bestehende Siebenmeter- Grenze aufgehoben werden. Der Bundes- Vorsitzende gab weiter bekannt, daß nun auch endgültig der Oelverschmutzung durch die Schiffahrt ein Riegel vorgeschoben wurde: Bis zum Jahresende müssen sämtliche Selbstfahrer auf den Flüssen Oelabscheider in ihren Schiffen einbauen. Den chemischen Fabriken wurden strenge Auflagen gemacht, um der zunehmenden Wasserverschmutzung zu steuern. Die Neuwahl der Vorstandschaft brachte keine wesentlichen Veränderungen. Zum ersten Vorsitzenden wurde erneut Ph. Müller, Schie elf Tagesordnungspunkten rung über Schlachthof im Gemeinderat Der Mannheimer Gemeinderat, der heute, 15.30 Uhr, im Reiß-Museum tagt, um sich mit dem Jahresabschluß, dem Wirtschafts- plan, mit der Neuordnung der Stadtwerke, mit Bausperren, Straßenfluchten und Be- bauungsplänen für Käfertal und die Schönau zu befassen, wird sich voraussichtlich auch mit der Schlachthoffrage beschäf- tigen. Wie gestern abend verlautete, wird OB Dr. Reschke eine Erklärung abgeben. Die verhältnisse im Städtischen Schlachthof gaben in den letzten Tagen(, MM“ vom 11. und 12. Februar) bekanntlich Anlaß zu hef- tiger Kritik. Jazzer unter sich im PSchorrbräuke ler Am Freitag um 20 Uhr treffen sich die Mannheimer Jazz freunde wieder im Pschorr- bräukeller in O 6 zu einer Jam-Session. Jazz, keine Karnevalsschlager, werden das Charlie-Meyer-Quartett und einige andere Amateurmusiker spielen. Uebrigens kann an diesen Abenden jeder, der mit Lust und Liebe ein Instrument spielt, mitmachen und sich vor einem kleinen, sachverständigen Publikum versuchen. Beim letzten Club- Abend der Sezession hatte sich die Egner- Merkel-Combo vorgestellt. Wenn auch das Zusammenspiel manchmal noch nicht ganz klappte, hinterließ sie doch einen guten Ein- druck. Der Gitarrist Rudi Egner, ein Schüler von Werner Pöhlert, geflel am besten. Auch der Pianist Karlheinz Merkel machte seine GEIVZE FUR Hab Und RONA Helli hilegtund Schiuitri, Sache ordentlich. Peter Baumgart! am Schlagzeug, ein Schüler von Jean Hackbarth, sorgte für den rechten„swing“. Walter Gruber aus Neckargemünd war als Bassist ein gefälliger Begleiter. 0 Neuer Vorstand gewählt beim Har monika- Club In der Generalversammlung des Harmo- nika- Clubs„Kurpfalz 1932“ im Klubhaus Baden, wählten die(insgesamt 99) Mitglie- der außer dem, 1. Kassier und dem 1. Schriftführer einen neuen Vorstand. 1. Vor- sitzender wurde Karl Müller, 2. Vorsitzender Fritz Herrmann, 1. Kassier blieb Karl Herr- mann, 1. Schriftführer Elfriede Behnke. Inge Günther fungiert künftig als Noten- verwalterin, Jürgen Herter als Jugendver- treter. 05 Iermine Deutscher Camping- Club: Am 13. Februar, 20 Uhr, Lokal„Frankeneck“, M 2, 12, Treffen der Tischrunde. Freireligiöse Gemeinde: 13. Februar, 20 Uhr, Waldhofschule, Vortrag von Landesprediger Dr. Bonneß,„Weltreligionen gegen Christentum“. Abendakademie: 13. Februar, Wirtschafts- hochschule, 18 Uhr, Arb-Gem.„Aktuelle Wirt- schaftsfragen“(Prof. Dr. Schachtschabe). Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 13. Februar, 18 bis 19.30 Uhr,„Nietzsche, Philosoph und Psychologe“(Dr. Brauch). 1 Club„Graf Folke Bernadotte“— Internatio- naler Kreis: 13. Februar, D 4, 15, 20 Uhr, Licht- bildervortrag von Roger Kalis, Jordanien“. Verband der Ruhestandsbezmten und Wit⸗ wen(VdR): 13. Februar, 15 bis 18.30 Uhr, Eich- baum- Stammhaus, P 5, 9-10, Sprechstunde. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 13. Februar, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus EF„ Zimmer 5, Sprechstunde für Sowzetzonen- flüchtlinge. Mannheimer Frauenring: Am 13. Februar, 15 Uhr, roter Saal des Ruderelubs, Kräppel- kaffee. Phorahaus, O 7, 5, am 13. Februar, 20 Uhr, Schallplattenabend mit Karnevalsschlagern. Wir gratulieren! Emma Rosenfelder, Mann- heim, Große Merzelstraße 8, vollendet das 79. Lebensjahr. l 5 i 8 16 5* f 2* 7 00* 2* ö eee heim viel Interesse. Heckel gründete am 1.„Fliegenden Holländer“ beizuwohnen. vs Käfertal, gewählt. 7 2 55 * 9 8 — * — 4 Herz und Verstand sage g UPE EDLE Us LESER NATURRE UN 10ů 45 75 7 25 1 ů 4 2 0 4 ** 25 MORGEN EIERLIKGR GRGSSTE EIERLIKG R- PRODUKTION OERWEFEHIT . Gebr. Nähmaschinen mit Garantie ab 45.- DM Nähmaschinen- Stucky, Mhm., G 7. 15 für Büro u. Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte. Teilzahlung und Miete. Fachgeschäft Joi. Bucher platz 10. Telefon 4 30 32/447 57 n vom Friedrichs- mod Formen in allen Preislagen, Jost, S 2, 4 Hbianlagen Schreibnaschinen neu u. gebraucht, auch in bequemen Raten JOSEF ARZT Marmhe in, N 3, 10 SplEGE in Rlesenauswahl Spezlalhaus Jost, S 2, 4 Gummi-Kapf, I 2, 3 5 Zauberei? Elektroherde 229. DM Der Preis ist keine Zauberei: sondern eine echte Leistung unseres Hauses. Anz. 25. DM. M.-Rate 11, DM See. am Hauptbhf. Ludwigshafen Daunendecken erlesene Muster, in erstkl. Verar- beitung, aus eigener Werkstätte, Reparaturen schnellstens. 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Der Kreisausschuß des Deutschen Gewerkschaftsbundes Balingen Hechingen hat auf einer Sitzung die Bitte an Innen- minister Viktor Renner gerichtet, die Namen aller Metzger, die ihren Waren Natriumnitrit zugesetzt haben, öffentlich bekanntzugeben. In einer öffentlichen Versammlung in Ebin- gen wird der Minister am 22. Februar zu den Nitrit-Skandalen Stellung nehmen. Pforzheim will Ingenieurschule Pforzheim. Die Stadt Pforzheim will un- bedingt Sitz der geplanten zweiten Inge- nieurschule werden, nachdem Ulm durch Kabinettsbeschluß bereits als Standort der ersten derartigen Schule, einer Ingenieur- schule für Maschinenbau und Elektrotechnik, bestimmt worden ist. Die Stadtverwaltung wies in einer Verlautbarung darauf hin, daß sich Pforzheim als eine der ersten Städte um eine solche Schule beworben habe und in- kolge seiner verkehrsgünstigen Lage als Mittelpunkt eines großen Wirtschaftsgebietés ideale Voraussetzungen dafür biete. Einbrecher aus Rache Heidelberg. Wie die Vandalen hausten drei Jugendliche im Alter zwischen 18 und 20 Jahren, die nach einem Faschingsball in Ziegelhausen bei Heidelberg mit Gewalt. in ein Behelfsheim eingedrungen waren. Sie zerschlugen die Küchenmöbel, warfen das Geschirr zum Fenster hinaus und töteten drei Hühner im Stall. Als Motiv gaben sie später nach ihrer Festnahme bei der Polizei an, sie hätten sich an der 47 jährigen Bewoh- nerin rächen wollen, weil diese früher einmal einen von ihnen wegen eines Diebstahls an- gezeigt habe. Weinfälscherprozeß in Freiburg Freiburg. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Freiburg beginnt am 3. März der seit langem erwartete Prozeß gegen den 48jährigen Weingroßhändler von Gelmini aus Burg bei Kirchzarten. Mit ihm sind seine Frau, zwei Angestellte und ein Münchner Kaufmann angeklagt. In dem Verfahren, das sechs Tage dauern soll, wer- den den Beschuldigten Betrug, Urkunden- kalschung, Devisenvergehen, Lizenzerschlei- chung und die Fälschung sehr groger Men- gen Wein vorgeworfen. Zwei neue UKW-Sender Feldberg/ schwarzwald. Der Südwestfunk mimmt am 15. Februar auf dem Feldberg im Hochschwarzwald zwei neue Ultrakurzwel⸗ len-Sender in Betrieb. Die beiden UK W- Sender„Feldberg I“ und„Feldberg II“ sollen vorwiegend die bisher noch im südlichen Schwarzwald bestehende„Rundfunkversor- gungslücke“ schließen. Wegen Unwürdigkeit Lüneburg. Das Lüneburger Oberverwal- tungsgericht bestätigte nach dreitägiger Ver- handlung den Beschluß der Universität Göt- tingen, dem 44 Jahre alten früheren Arzt Wilhelm Schülke aus Wuppertal wegen Un- würdigkeit den medizinischen Doktorgrad abzuerkennen. Schülke war wegen Sittlich- keitsverbrechens an minderjährigen Patien- tinnen und Sprechstundengehilfinnen in seiner ärztlichen Praxis vom Landgericht Wuppertal im Jahre 1953 rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Daraufhin hatte ihm die Uni- versität Göttingen den Doktorgrad ab- erkannt. Die Beschwerde dagegen wurde vom niedersächsischen Kultusministerium abge- lehnt, so daß Schülke gegen das Kultus- ö 8 den Verwaltungsrechtsweg be- ö ritt. Rutschbahn der Nationen Kinder aus aller Herren Länder sind die Schüler der ersten Internationa- len Schule in der Bun- desrepublik, die dieser Tage in Humburg eröhnet wurde. Der Zweck der Schule, einer Privatschu- le, ist es, Kindern von Konsulats- Angehörigen und ausländischen Ge- schäftsleuten in der Han- sestadt Gelegenheit zum geregelten Schulbesuch zu geben. Die Lehrpläne sind nach amerikanischem und englischem Muster aufge- baut und die Unterrichts- sprache ist englisch. Als Fremdsprachen werden in der Schule Deutsch, Fran- zösisch und Latein ge- lehrt. Zur Zeit besuchen insgesamt 86 Schüler und Schülerinnen aus 14 Na- tionen die sieben Klassen der Schule. Unser A- Foto zeigt die internatio- nale Kinderschar auf der Rutschbahn im Hof der Schule. Jahrelang westliche Abwehrgeheimnisse verraten Der Fall Heinz Stöckert vor dem Bundesgerichtshof/ Der Angeklagte stellte sich selbst und ist geständig Karlsruhe. Einen der am schwersten wie- genden Spionagefälle, der sowohl der Ab- wehr der Bundesrepublik wie der west- lichen Aliierten erheblichen Schaden be- reitet hat, verhandelt der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofs dieser Tage unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. Der 44 Jahre alte Heinz Stöckert, der sich im Februar vergangenen Jahres in Westberlin der Polizei stellte, weil er glaubte, sich mit seinen Kenntnissen über die sowjetischen und sowietzonalen gehei- men Nachrichtendienste von Schuld frei- kaufen zu können, hat in öffentlicher Ver- handlung am Mittwoch vor dem Bundes- gerichtshof zugegeben, daß er 1951 in Halle an der Saale mit Vertretern des sowjeti- schen und sowjetzonalen Geheimdienstes Kontakt aufnahm und sich anwerben ließ. Nach den Beweggründen seines jahrelan- gen Verrats westlicher Abwehrgeheimnisse gefragt, erklärte er, nach dem Nürnberger Eriegsverbrecher-Prozeß im Jahre 1946, den er als„Einbruch in das Hausrecht des deut- schen Volkes“ angesehen habe, habe er sich aus militärpolitischen Erwägungen nach dem Osten orientiert. Der Eröffnungsbeschluß des Bundesge- richtshofes legt dem Angeklagten zur Last, daß er vom September 1951 bis Januar 1957 personelle und technische Einzelheiten und Ermittlungsergebnisse verschiedener Ab- wehrdienste der Bundesrepublik und der westlichen Alliierten gegen ansehnliche Lastwagen-Konvoi brachte künstliche Niere Aerzte kämpfen um das Leben der schwerverletzten englischen Fußballer München. Im Münchner Krankenhaus rechts der Isar ringen die Aerzte noch um das Leben der drei Engländer, die am vergange- nen Donnerstag bei dem Flugzeugunglück in Riem schwer verletzt wurden. Der Kampf spitzte sich dramatisch zu, als sich das Be- finden des englischen Nationalspielers Dun- can Edwards zusehends verschlechterte. Chefarzt Prof. Mauerer mußte im Freiburger Krankenhaus eine künstliche Niere anfor- dern, nachdem das gleiche Bemühen in Lon- don und Wien erfolglos geblieben war. Ein Kraftwagen der Freiburger Polizei und eine Ambulanz mit der dazugehörigen Ausrüstung und dem Assistenzarzt Dr. Sar- torius, der seit Jahren an der Freiburger Klinik mit der künstlichen Niere arbeitet, startete gegen vier Uhr früh zu der 350 Kilo- meter langen Fahrt nach München. Der Kon- voi mit der künstlichen Niere traf am Mitt- wochvormittag gegen elf Uhr in München ein und wurde sofort auf die Station gebracht. Nach Mitteilung der beiden Begleitärzte dauerte der Eingriff etwa sechs Stunden. Von den„leichter“ verletzten Spielern, Halbrechter Bobby Charlton, Rechtsaußen Ken Morgans, Halblinker Dennis Viollet, Linksaußen Albert Scanlon und Reserve: Torwart Ray Wood, können zwei oder drei voraussichtlich noch in dieser Woche mit der Entlassung aus dem Krankenhaus rechnen. Die am Wochenende freigegebenen Trüm- mer der am Donnerstag vergangener Woche verunglückten Maschine werden inzwischen in einer Halle des Flughafens abgewrackt. Flugkapitän Reichel vom Luftfahrtbundes- amt in Braunschweig, der die Vorunter- suchung über das Münchener Flugzeug- Unglück hatte, erklärte am Mittwoch nach seiner Rückkehr aus München in Braun- schweig, die Ermittlungen über das Unglück würden noch fortgesetzt. Es seien noch viele Einzelheiten zu klären, die für das Unter- suchungsergebnis von Bedeutung sein könn- ten. Vorläufig lasse sich noch nicht sagen, wie sich die aus Fachleuten zu bildende Sonder- kommission zusammensetzen wird, die— ohne über die Schuldfrage zu entscheiden— die eigentlichen Ursachen des Unglücks fest- stellen soll. Angaben über den voraussicht- lichen Termin der Verhandlung über das Unglück seien noch nicht möglich. Familiendrama geklärt Donaueschingen. Ein Familiendrama, ähn- lich der grauenhaften Bluttat in Wolfsburg im August 1956, ist von der Staatsanwalt- schaft in Konstanz aufgeklärt worden. Am 30. Dezember 1957 hat der Ajährige August Selig seinen Vater Franz Selig im Bett mit der Axt erschlagen. Der junge Mann hat die Tat jetzt gestanden. Wie von der Staats- anwaltschaft mitgeteilt wurde, täuschte die Familie in den ersten Vernehmungen Not- wehr vor. Bei der eingehenden Vernehmung habe sich nunmehr herausgestellt, daß das Familienoberhaupt am 30. Dezember in an- getrunkenem Zustand und randalierend nach Hause gekommen und die Familie an- geblich bedroht hatte. Der 21jährige Sohn habe daraufhin von der Mutter und seiner Schwester den Auftrag erhalten, den Vater umzubringen. Auf Grund des Geständnisses des jungen Mannes wurden die Mutter, ihr Sohn und die Tochter verhaftet. Geldzuwendungen den sowietischen und sowWjetzonalen Geheimdiensten verraten habe. Stöckert kannte als freier Mitarbeiter des Bundesministeriums für Gesamtdeutsche Fragen und als Angestellter im Notauf- nahmeverfahren, in dem er Sachbearbeiter für Volkspolizei, sowjetzonalen Staatssicher- heitsdienst und Rote Armee war, die Maß- nahmen und Einrichtungen zur Abwehr der östlichen Spionage. Die Anklage wirft ihm vor, daß er alles verraten habe, was ihm aus der Zusammenarbeit des Notaufnahme- verfahrens mit dem Verfassungsschutz, mit dem Gesamtdeutschen Ministerium mit der früheren Dienststelle Blank und mit der Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit bekannt war und was er aus der Zusammen- arbeit dieser Dienststellen mit westlichen Abwehrdiensten wußte. Stöckert soll seine Kenntnisse über die örtliche Lage, den Auf- gabenbereich und die Tätigkeit der verdeckt Arbeitenden Befragungsstellen mitgeteilt haben, die in den Notaufnahmelagern von Berlin, Uelzen und Gießen für den Verfas- sungsschutz, für das Gesamtdeutsche Mini- sterium und für die Dienststelle Blank Nach- richten sammelten. Er soll dabei sowohl die tatsächlichen Klarnamen wie auch die Deck- namen der leitenden Personen dieser Be- fragungsstellen verraten haben. Diese Ein- zelheiten der westdeutschen Abwehr verlas er selbst am 21. Februar 1955 im sowjetzona- len Rundfunk, nachdem er im September 1954 in die Sowjetzone übergetreten war. Diese Einzelheiten wurden außerdem am nächsten Tag in der Zeitung der Sozialisti- schen Einheitspartei„Neues Deutschland“ veröffentlicht. Stöckert meldete den Sowjets auch die Decknamen von zwei Vertrauensleuten, die für den Abwehrdienst der früheren Dienst- stelle Blank in der Sowjetzone tätig waren. Zwölf Vertrauensleute westalli- ierter Abwehrdienste in der Zone, deren Namen Stöckert verriet, konnten sich rechtzeitig vor der Verhaftung durch die Sowjets in die Bundesrepublik absetzen. Von wesentlicher Bedeutung war, nach der Anklageschrift, der Verrat Stöckerts für den Fall des früheren Abwehrobersten Heinz, der Ende 1954 in die Hände der Sowjets kiel. Stöckert hatte zuvor den früheren Abwehroffizier Kolb, der in Westberlin eine Nachrichtenorganisation des Amtes Blank leitete, bewogen, zu den Sowjets überzutreten. Kolb kannte den Aufbau und die Arbeitsweise diesen Nach- richten organisation, er kannte auch das Netz ihrer Vertrauensleute, die Methoden ihrer Ausbildung und Werbung und die Technik ihrer Nachrichtenübermittlung. Kolb, von dem die Anklageschrift andeu- tet, daß er dies alles den Sowjets verraten habe, hat dann auch dazu gedient, im Falle des Abwehrobersten Heinz dessen Familie Ein neuer Liebespaar-Mord? Verlassenes Auto mit Kleidung und Blutspuren gefunden Opladen. Das rätselhafte Verschwinden eines Liebespaares aus Leverkusen, dessen verlassener Volkswagen bereits am Montag- morgen mit eingeschlagenen Fensterschei- ben, Blutspritzern im Innenraum und Klei- dungsstücken auf den Sitzen im Opladener Ortsteil Biesenbach in einem Straßengraben aufgefunden worden war, hat am Dienstag die Wuppertaler Mordkommission zur Ein- leitung einer Großfahndung veranlaßt. Die Kriminalpolizei hält es für wahrscheinlich, daß die seit der Nacht zum Montag vermiß- ten beiden jungen Leute, der 31 Jahre alte Angestellte Otto, Fischer und seine 19jähri- ge Freundin Ursula Hallmann, von einem Unbekannten ermordet und ihre Leichen versteckt worden sind. Ein Sonderkommando von 30 Polizei- Uferstraßen noch immer unter Wasser Matrose von der Strömung erfaßt/ Auto stürzte in den Rhein Mainz. Die Regenfälle haben den erwar- teten Rückgang des Hochwassers verzögert und sogar zu einem schwachen Ansteigen der Pegelstände am Rhein und seinen Ne- benflüssen geführt. Trotzdem rechnet die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Mainz mit einem langsamen Rückgang des Hochwas- sers in den nächsten Tagen, wenn nicht neue Regenfälle eintreten. Vom Neckar war am Mittwoch eine neue kleine Welle zu erwarten, die ein Ansteigen des Rheinpegels um 20 bis 30 Zentimeter bringen dürfte. Bei Mainz schwankt der Pe- gelstand um 5,80 m. Koblenz meldete bei 7,1 m„Beharrung“. Da die Hochwasser- marke 2(6,50 m) damit erheblich überschrit- ten ist, wurde die Schiffahrt ab Koblenz eingestellt. Bei Andernach steigt der Rhein noch schwach. Ueberschwemmt und für den Verkehr ge- sperrt sind am Rhein die westliche Rhein- Uferstraße bei Andernach, Namedy(Kreis Mayen) und Rolandseck sowie die rechte Rheinuferstraße bei Braubach und an eini- gen anderen Punkten. An der Mosel sind die Bundesstraßen 49 und 53 an mehreren Stellen überflutet, so bei den bekannten Weinorten Bernkastel, Zeltingen, Traben- * Trarbach und Zell sowie zwischen Alf Cochem Koblenz. Die Saar hat die Bundes- straße 51 bei Sdarburg, Könen und Konz unter Wasser gesetzt. In Zell an der Mosel fällt das Hochwasser seit Mittwoch stündlich um etwa sechs Zen- timeter. Trotzdem steht noch immer etwa ein Kilometer der Haupt- und Geschäfts- straße des bekannten Weinortes unter Was- ser. Zwischen den Häusern fahren Kähne im Pendelverkehr.. Bei Oberkassel bei Bonn forderte das Hochwasser ein Menschenleben. Ein 27jähri- ger Matrose aus Rotterdam stürzte bei dem Versuch, die Ankerseile anzuziehen, aus einem kleinen Beiboot in den Rhein und Wurde von der Strömung so schnell wegge- rissen, daß alle Rettungsversuche vergeb- lich waren. Bei Osterspai im Kreis St. Goarshausen ist Mittwochvormittag ein Personenauto in die Fluten des Rheins gestürzt. Der Fahrer konnte noch im letzten Augenblick aus dem Wagen springen. Ein zweiter Insasse des Fahrzeugs stürzte mit ins Wasser, konnte sich dann aber aus dem versinkenden Auto befreien und schwimmend das Ufer er- reichen. beamten mit drei Spürhunden suchte am Dienstag die Umgebung des aufgefundenen Autos nach Spuren sowie nach möglichen Leichenverstecken ab. Gestern wurde die Suchaktion in erweitertem Umfang fortge- setzt, da von der Kriminalpolizei die Mög- lichkeit eingeräumt wird, daß— im Falle des Vorliegens eines Doppelmordes nach dem Muster der berüchtigten„Liebespaar-Morde“ von Düsseldorf im November 1955 und im Februar 1956— das Verbrechen an einer anderen Stelle verübt worden sein kann. Für die Theorie, daß der bereits leere Volks- wagen von dem Täter nach Opladen-Biesen- bach gefahren und dort abgestellt worden ist, sprechen die Aussagen von Zeugen, die am Montagmorgen einen unbekannten Mann beobachteten, als er die Tür des mit der Hin- terachse im Straßengraben stehenden Au- tos zuschlug und eilig davonging. Eine polizeiliche Untersuchung des Kraft- wagens hatte ergeben, daß die Fensterschei- ben von außen gewaltsam zertrümmert wor- den sind. Im Innern des Fahrzeuges fanden die Kriminalbeamten einen Herrenanzug, einen Herrenmantel, ein Paar schwarze Herrenschuhe sowie einen Herrenhut. Alle Kleidungsstücke gehören dem Vermißten Otto Fischer. Daneben lagen ein Mädchen- mantel, eine Handtasche und ein Damen- schuh, die als das Eigentum von Ursula Hallmann identifiziert wurden. An der rech- ten hinteren Innenwand des Volkswagens wurden außerdem die Blutspritzer, jedoch sonst im Innenraum des Autos keine Spu- ren eines Kampfes entdeckt. Die bisherigen kriminalpolizeilichen Un- tersuchungen haben ergeben, daß Fischer und Ursula Hallmann am Sonntag mit einem befreundeten Paar— einem jungen Mann und einem Mädchen— mit dem Volkswagen eine Fahrt nach Meinerzhagen unternom- men hatten. Gegen 20 Uhr traten die vier dann die Rückfahrt an, und etwa um 2030 Uhr setzte Fischer die beiden Bekannten un- terwegs ab, während er mit seiner Freun- din weiter in Richtung Leverkusen fuhr. Seit diesem Zeitpunkt sind Otto Fischer und Ursula Hallmann, die als Friseuse tätig war, nicht mehr gesehen worden. Die Polizei vermutet, daß beide in der Nähe von Opladen halt gemacht haben und überfallen worden sind. in den Osten zu locken. Jedoch schlug der Versuch fehl, während Heinz selber aus Karlshorst entfliehen konnte. Die Hauptver- handlung gegen Stöckert wird voraussicht⸗ lich drei Tage dauern, dabei sollen vier Sachverständige sich zu den Folgen des Verrats für die westliche Abwehr zußern. H. W. Sch. Westwall-Bunker beseitigt Mainz. Auf land wirtschaftlichem Gelände in Rheinland-Pfalz wurden vom 1. Novem- ber 1957 bis Ende Januar 48 Bunker des ehe- maligen Westwalls mit einem Kostenauf- wand von 464 000 Mark beseitigt. Außerdem sind nach Mitteilung des Landwirtschafts- ministerium von Rheinland-Pfalz in der glei- chen Zeit 7135 Meter Panzergräben aufge- füllt worden. Für diese Arbeiten mußten 100 000 Mark aufgebracht werden. Das Mini- sterium hat mit diesen Mitteilungen zum erstenmal Angaben über die Beseitigung von Bunkern des ehemaligen Westwalls in Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Für diese Aktion haben der Bund insgesamt drei Mil- lionen Mark und das Land Rheinland-Pfalz 85 000 Mark zur Verfügung gestellt. Felssturz aufgeräumt Koblenz. Die am 5. Februar durch einen Felssturz zwischen Hirzenach und Bad Salzig im Kreis St. Goar verschüttete linke Rhein- uferftraße B 9“(Köln— Mainz) ist am Mitt- woch wieder in voller Breite für den Verkehr freigegeben worden. Am Donnerstag will eine Kommission des zuständigen Straßen- bauamtes Bad Kreuznach über bauliche Sicherungseinrichtungen beraten, die am Fuße eines Steilhanges zwischen Bad Salzig und Hirzenach geschaffen werden sollen, um neue Felsstürze zu verhindern. Hausbesitzer gegen„Luxus“ Neustadt/ Weinstraße, Mit einem wider- ruflichen Vergleichsvorschlag endete ein Rechtsstreit zwischen der Stadtverwaltung Edenkoben und 29 Edenkobener Haus- besitzer, die Klage beim Bezirksverwal⸗ tungsgericht in Neustadt erhoben hatten, Weil sie die von der Stadtverwaltung ge- forderten durchschnittlich rund 1500 Mark Straßenbaukosten nicht bezahlen wollten. Die Stadtverwaltung hatte die Garten- straße in Edenkoben, an der die Hauser der 29 Kläger stehen, im Herbst 1956 mit einer Asphaltdecke versehen, die Gehwege in- standsetzen lassen und dann die Anlieger aufgefordert, sich an den Gesamtkosten von 51000 Mark prozentual zu beteiligen. Die Hausbesitzer stellten sich aber auf den Standpunkt, daß die von 1923 bis 1926 aus- gebaute Straße für die Benutzer des Gar- tenviertels genügt habe und es ein„Luxus“ gewesen sei, eine solche Modernisierung vorzunehmen. Jugendgefängnis für Raubüberfall Koblenz. Die Jugendkammer des Land- gerichts Koblenz hat am Mittwoch den 17 Jahre alten Lehrling Ernst Noack aus Diez an der Lahn wegen versuchten Mordes und schweren Raubes zu 42 Monaten Jugend- gefängnis verurteilt. Aus Geldmangel hatte Noack am 13. Januar 1957 eine betagte Bahn- hofswirtin in Diez überfallen, gewürgt und mit einer Kohlenschaufel niedergeschlagen. Die am Boden liegende Frau mißhandelte er dann noch mit einem Schürhaken. Streifen künftig zu Fuß Kaiserslautern. Die Kaiserslauterer Poli- zei muß ihren Streifendienst auf Anordnung der Pfälzischen Bezirksregierung ab sofort in verstärktem Maße zu Fuß leisten. Der Ein- satz der Funkstreifenwagen der Polizei soll auf ein Minimum reduziert werden. Wie der Kaiserslauterer Polizeidirektor sagte, ist ihm ein Grund für diese Anweisung nicht bekannt. Jedenfalls würden die Besatzungen der Streifenfahrzeuge künftig zu Fuß durch die Stadt patrouillieren. Ob dies positive oder negative Auswirkungen haben werde, könne erst die Praxis erweisen. Aus dem Regierungsbezirk Trier wird eine ähnliche Anordnung gemeldet. Privates Studenten-Wohnhotel Marburg. Das erste private Studenten- Wohnbotel im Bundesgebiet steht nach einer achtmonatigen Bauzeit in Marburg Vor seiner Vollendung. Die 80 Einzelzimmer des Hauses— Mehrbettzimmer gibt es darin nicht— wurden bereits jetzt restlos an Stu- denten und Studentinnen vermietet. Jedes Zimmer ist speziell auf die studentischen Bedürfnisse zugeschnitten und mit moder- nen Einbaumöbeln und einer Waschecke ausgestattet. Die Räume sind außerdem durch besonders schalldämmende Wände isoliert. — Der kxpresskaffee aus der TURKENDOSE f 1 . kPRESS-Kaffkk telex sonnkukAffkk- EAT b Aus 100ꝰ reinem Bohnen Kaffee 0 N 5 4 30 N 8 d 2 8 8 , N N 8 N 1 I 8 . 8 ü 2 N 8 8 Seite 8 AUS DEN BUND ESLANDERN Donnerstag, 13. Februar 1958/ Nr. 36 „Damals dringend e inen Iäter benötigt“ Später Streit um Bruno Lüdke/ Gericht:„Tatbestand rechtlich geklärt“ Hamburg. Das Hamburger Landgericht lehnte am Mittwoch den Antrag des Rechts- Anwaltes Dr. Reise ab, die Aufführung des Films„Nachts, wenn der Teufel kam“ durch eine einstweilige Verfügung zu untersagen. Dieser mit dem Erädle at„Besonders wert- Voll! ausgezeichnete Film, der das Schicksal des Massenmörders Bruno Lüdke behandelt, War von dem bekannten Regisseur Robert Slodmak nach dem Tatsachenbericht einer süddeutschen IIlustrierten gedreht worden. Der Fall Lüdke, der während des Krieges Als geheime Reichssache lief, war einer der Unheimlichsten Vorgänge der deutschen Kri- Mminalgeschichte. Dem Gelegenheitsarbeiter Bruno Lüdke, der aus dem Berliner Vorort Köpenick stammte, waren 84 Morde in vielen deutschen Städten zur Last gelegt worden. Lüdke hatte diese Verbrechen auch gestan- den. 1943 war er ohne Gerichtsverhandlung liquidiert worden. Jahrelang, auch noch nach dem Kriege, war die Oeffentlichkeit über die Paten des Massenmörders im Unklaren ge- Iassen worden. Erst durch die Veröffentli- chung in der süddeutschen Illustrierten, der es gelungen war, Originalakten und Ton- bandaufnahmen des Falles Lüdke zu erhal- ten, wurden die Morde enthüllt. Obwohl der Tatsachenbericht bereits im Oktober 1956 veröffentlicht worden war und der nach diesem Bericht gedrehte Film seit September vergangenen Jahres in den Licht- spielhäusern der Bundesrepublik läuft, wol- len die beiden in Köpenick lebenden Schwe stern des Massenmörders erst Anfang Fe- bruar davon erfahren haben. Die Schwestern behaupteten nun, ihr Bruder sei niemals ein Mörder gewesen, vielmehr seien ihm die Ge- ständnisse durch die Berliner Mordkommis- sion erpreßt worden, weil die Reichsregie- rung damals dringend einen Täter für 84 un- geklärte Mordfälle benötigte. Rechtsanwalt Dr. Reise machte überdies vor Gericht gel- tend, Bruno Lüdke sei ohne Gerichtsurteil, ohne richterliche Voruntersuchung und ohne Rechtsbeistand liquidiert worden. Ein rechts- kräftiges Urteil sei nicht ergangen und somit dürfe Lüdke auch nicht als Massenmörder bezeichnet werden. Auch Dr. Reise stellte die Behauptung auf, die Berliner Mordkommis- sion hätte Lüdke zu den Geständnissen ge- zwungen. Vor einem Wiener Psychiater hätte Lüdke später seine Geständnisse widerrufen. Unterstützung für diese Behauptungen fand Dr. Reise bei dem ehemaligen Leiter der Hamburger Mordkommission, Kriminalrat A. D. Faulhaber, der sich selbst, um Beweis- material in die Hände zu bekommen, mit Bruno Lüdke in eine Zelle sperren ließ. Faulhaber erklärte, Lüdke hätte vier Morde in Hamburg zugegeben, die jedoch niemals von ihm begangen worden seien, weil sich die wirklichen Täter später gestellt hätten. Der Rechtsvertreter der Filmgesellschaft hingegen legte zum Termin umfassendes Beweismaterial aus Originalermittlungsakten des Falles Lüdke vor und benannte außer- dem als Zeugen die ehemaligen und noch Totschlag in 151 Fällen: 5 Jahre Gefängnis Staatsanwalt beantragte lebenslänglich/ Urteil im Fremdarbeiterprozeß Arnsberg. Im Prozeß vor dem Schwur gericht in Arnsberg gegen sechs ehemalige Offiziere der Waffen-SS und der Wehrmacht wegen der Massenerschießung von russischen Fremdarbeitern im März 1945 im sauerlän- dischen Kreis Warstein ist das Urteil verkün- det worden. Der 58jährige Hauptangeklagte, der ehe- malige SS-Obersturmbannführer und Ober- keldrichter Wolfgang Wetzling aus Lüneburg Wurde wegen Totschlages in 151 Fällen zu fünf Jahren Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt. Der Haftbefehl wurde wegen Fluchtgefahr aufrecht erhalten. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslängliches Zuchthaus für Wetzling gefordert. Der 39jährige Ernst Moritz Klönne aus Dortmund erhielt wegen Beihilfe zum Tot- schlag von 71 Fremdarbeitern 18 Monate Ge- kängnis. Gegen einen weiteren Angeklagten, den 44jährigen Johannes Miesel aus Eckern- körde, wurde das Verfahren eingestellt. Die restlichen drei Angeklagten, der 41jährige Helmut Gädt aus Mölln, der 36jährige Heinz Zeuner aus Unna und der 41 jährige Bernhard Anhalt aus Kassel, wurden freigesprochen. Die Angeklagten gehörten der SS- Division „Zur Vergeltung“ an, die kurz vor Kriegs- ende den Befehl erhielt, die angeblich sabo- tage verdächtigen Ostarbeiter zu„dezimie- ren“. In Erfüllung dieses Befehls kam es im Raum Warstein zu Massenerschiebgungen. lebenden Kriminalbeamten, die im Fall Lüdke tätig waren. Der Anwalt konnte die Behauptungen seines Gegners entkräften. Und das Landgericht stellte sich in seiner Entscheidung auf den Standpunkt, daß keine Veranlasung bestehe, das Andenken eines Verstorbenen zu schützen, weil Lüdke sich einwandfrei selbst der Taten bezichtigt hätte und somit eine Person der Zeitgeschichte sei. Die Angehörigen müßten es sich gefallen las- sen, daß die Taten ihres Bruders in der Oef- kentlichkeit dargestellt würden. Eine Beweis- erhebung sei nicht erforderlich, da der Tat- bestand rechtlich geklärt sei. Gert Kistenmacher Flugzeug abgestürzt: 2 Tote Neuwied. Beim Absturz eines deutschen Militärflugzeuges am Mittwochnachmittag bei Waldbreitbach im Kreis Neuwied sind zwei der vier Insassen, der 36 Jahre alte Oberfeldwebel Alfons Kersting und der 23 Jahre alte Obergefreite Friedrich Gom- bel, tödlich verunglückt. Die beiden anderen Insassen der Maschine wurden schwer ver- letzt. Sie wurden in das Neuwieder Kran- kenhaus eingeliefert. Die Maschine gehörte zu einer in Niedermendig im Kreis Maien stationierten deutschen Luftwaffeneinheit. Unsere Korrespondenten melden: 109 Diebstähle in zwei Monaten Itzehoe(Holstein). Ein seltener„Rekord“ wird dem 24 Jahre alten Bäcker Adalbert N. aus Lübeck vorgeworfen. Die Staatsanwalt schaft Itzehoe hat gegen ihn wegen 50 schwerer, 52 versuchter schwerer und sechs einfacher Diebstähle sowie einer Unter- schlagung, insgesamt also wegen 109 straf- baren Taten, Anklage erhoben. Diese„Lei- stung“ vollbrachte Adalbert N in knapp Zz Wei Monaten, vom 18. Juli bis 12. Septem- ber vorigen Jahres. Bremer Ehepaar gewann eine Million Bremen. Bei der letzten Lotto-Ziehung hat ein älteres Ehepaar in Bremen, das Zwei Tippscheine ausgefüllt hatte, einen Ge- winn von einer Million Mark— je 500 009 Mark— erzielt. Es ist der höchste zulässige Gewinn im Zahlenlotto seit der Gewinn- begrenzung und zugleich der erste„Millio- nentreffer“, der nach Bremen fiel. Das Ar-. beiterehepaar, das bereits erwachsene Kin- der und einige Enkel hat, hatte insgesamt acht Zahlrenreihen ausgefüllt. Die Ehefrau hatte die„richtige“ Tippreihe von ihren Mann übernommen. Die Wettscheine wur- den getrennt abgegeben. Wie die Bremer Lotto- Gesellschaft mitteilte, sollen die bei- eee „Guter Iropfen“ auf Juristenzungen Weinpanscherprozeß:„Probierstube“ wird im Gerichtssaal aufgebaut Wiesbaden. Wohl einmalig in der Ge- schichte des Wiesbadener Landgerichts dürfte der Beschluß einer Großen Strafkammer sein, für heute, den dritten Verhandlungs- tag im zweiten Weinprozeß gegen den Oestri- cher Weinkaufmann Lorenz Steinmetz, eine Weinprobierstube im großen Schwurgerichts- Saal des Wiesbadener Gerichts aufzubauen. Die Kammer hatte den entsprechenden Antrag der Verteidigung schmunzelnd zur Kenntnis genommen und schließlich geneh- migt, um allen Prozeßbeteiligten Gelegenheit 2zu geben, die angeblichen„Sacharin-Verwäs- serungen“ zu kosten.„Wenn die Konsumen- ten die Steinmetzen-Weine nicht beanstan- deten, weil sie Vortrefflich“ schmeckten und nur das chemische Untersuchungsamt das be- rühmte„Haar in der Suppe fand, dann wol- len wir uns wenigstens nicht die Gelegenheit entgehen lassen, die Angaben des Beschuldig- ten, die Weine hätten allen gut gemundet, mit unseren Zungen zu prüfen“, sagte der Gerichts vorsitzende. Zur Weinprobe im Gerichtssaal wird die den 500 O000-Mark-Gewinne am nächsten Dienstag ausgezahlt werden. Kölner Juwelenraub aufgeklärt Köln. Der jüngste Kölner Juwelenraub — der siebente Raubzug auf Goldwaren- geschäfte der Domstadt seit Herbst 1957 ist nach zwölftägiger Fahndung jetzt auf- geklärt, teilte die Kölner Polizei mit. Unter der Beschuldigung, in der Nacht zum 1. Fe- bruar bei einem Einbruch in einen Juwe- lierladen in Köln-Kalk wertvolle Ringe und Uhren im Werte von 15 000 Mark ge- stohlen zu haben, hat die Kripo zwei Jugendliche im Alter von 16 und 18 Jahren festgenommen und der Tat überführt. Ein Teil der Beute wurde sichergestellt. Europa-Tanzmeisterpaar gewann Alpenpokal Garmisch- Partenkirchen. Bei einem in- ternationalen Amateur-Tanzturnier gewann unter zehn Teilnehmerpaaren aus acht Nationen das englische Europameisterpaar Peter Eggleton/ Diana Gradwell aus London den Pokal der Deutschen Alpenmeister- schaft 1958 vor dem dänischen Meisterpaar Flemming und Eva Hörning sowie den deut- schen Pokalverteidigern, Pr. Wilhelm und Hannelore Wolf(Gießen). Verteidigung zehn Weine aufbieten, die vor Monaten im Betrieb Steinmetz in Oestrich sichergestellt wurden. Das chemische Unter. suchungsamt bringt die Proben auf den Tisch, die Anlaß zum Verfahren wurden. Bei der Vernehmung von Zeugen aus Bad Homburg stellte sich heraus, daß die Abneh⸗ mer der Steinmetz- Erzeugnisse den„guten Tropfen“ mit nur einer Ausnahme niemalz beanstandet hatten. Das Gericht gab außer- dem nach einer Ortsbesichtigung in Oestrich bekannt, daß die Fabrikationsräume des Be. schuldigten mit neuzeitlichen Einrichtungen nichts gemein hätten und es der Investition von mindestens 50 000 Mark bedürfe, um sie in Ordnung zu bringen. Vermißtes Kind tot aufgefunden Holländischer Hellseher behielt recht Stade. Die Wasserschutzpolizei Stade hat am Mittwoch die Leiche des seit dem 24. Dezember vermigten fünfjährigen Bernd Schlegel aus Buxtehude im Unterlauf der Este gefunden. Das geheimnisvolle ver- schwinden des Fünfjährigen, der am Heilig abend noch ein Weihnachtsgeschenk kur seinen Vater kaufen wollte und nicht mehr in das Elternhaus zurückkehrte, hatte Wochenlang die Oeffentlichkeit in Auf- regung gehalten. Bei der Kriminalpolizei hatten sich Zeu- gen gemeldet, die den Jungen zusammen mit einer gebrochen deutsch sprechenden Frau in einem Zug gesehen haben woll ten. Die Ermittlungen der Polizei verliefen jedoch ergebnislos. Eine große Hamburger Tageszeitung wandte sich an den bekannten holländischen Hellseher Gerard Croiset aus Utrecht, der erklärte, das Kind müsse er- trunken sein und die Stelle aufzeichnete, an der man den Leichnam finden werde. Wegen Vereisung mußte damals die Suche jedoch aufgegeben werden. Die Leiche des kleinen Jungen wurde jetzt zwar an einer anderen Stelle aufge- funden, mit seiner Feststellung„das Kind ist tot“, behielt der Hellseher jedoch recht. Täglich 2,2 Millionen Liter Benzin Frankfurt. Das àamerikanische Winter- manöver„Säbelfalke“, das am Montag im Raum Hessen, Nordbayern und Baden- Würt⸗ temberg begann und neun Tage dauert, wärd täglich etwa 2,2 Millionen Liter Ben- zin verschlingen. Familien- Nachrieh ten In der Nacht zum 12. Februar Herr Mh m. Gartenstadt Weihtannenweg 13 In stiller Trauer: Maria Fischer und verwandte Beerdigung: Samstag, den 15. Februar 1958, 9.30 friedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu In der Nacht zum 12. Februar 1958 en stand lebender Mitarbeiter, Herr zehnte lang unserer Gesellschaft treue leistet hat. der ESSO AG. Hauptfriedhof Eschger, Julius, F 1E Preuss, Maria, F 6, Willhauck, Bernhard, Elfenstraße 13a. Klibstill, Ludwig, Schafweide 81. Engelke, Erika, Windeckstraße 33 5 Seeger; Robert, Schwetzinger Straße 27 8 Krematorium Friedhof Neckarau Friedhof Seckenheim 5 Sichler, Antonia, Kapellenstraße 11 1958 verschied nach kurzer schwerer Krankheit, für uns völlig unerwartet, mein lieber Fhegefährte, lieber Papa, unser Onkel, Schwager und Kusin, Paul Knörzer kurz vor Vollendung seines 59, Lebensjahres. Frieda Knörzer, verw. Fischer, geb. Fritsch kurzer schwerer Erkrankung, im 59. Lebensjahr, un- ser langjähriger, seit 1955 im wohlverdienten Ruhe- Paul Knörzer Wir betrauern in dem Entschlafenen einen liebens- werten Menschen und einen Freund, der drei Jahr- Wir werden sein Andenken immer in Ehren halten. Betriebsleitung, Betriebsrat u. Belegschaft Verladestelle Mannheim, Neckarspitze Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 13. Februar 1958 Lamberts, Hermine, Georg-Leckieiter⸗ Platz 0 8 Siering, Irmgard, Feudenheim, Am Bogen 19 Keller, Adolf, Haydnstraße 1 0 Hörner, Josef, Waldhof, Kornstraße 8 5 14.30 Ostermann, Berta, Seckenheimer Strage 34. 13.00 Friedhof Käfertal Wardin, Anna, Tannenstraße 111i 1414.00 Eberhard, Karl, Auf dem Sand 17 18500 Lichtenberger, Anna, Rheingoldstraße 28. i e geleistet hat. Uhr, im Haupt- nehmen. von uns gegangen. Am 8. Februar 1958 ist nach schwerer Krank heit das Bitglied des Vorstandes unseres Verbandes und stellvertretender Vorsitzender unseres Arbettgeberverbandes Verkehr, Baden- Württemberg, Herr Dr. Rolf Geber Wir betrauern den Heimgang eines Mannes, der mit seiner lauteren Gesinnung, seinem fachlichen Können und seinem unermüdlichen Einsatz dem Gewerbe unschätzbare Dienste Wir verlieren mit inm eine Persönlichkeit, deren Wirken weit über unseren Landes- bezirk hinaus höchste Achtung und Anerkennung fand. Mannheim, den 11. Februar 1958 VERBAND BADISCHER SPEDITEURE von Steffelin Wattenberg ist im Alter von Pozzistraße 6 Statt Karte Für die vielen tschlief nach he. Dienste ge- 8 sitzenden, Herrn zu unterrichten. Adelsheim-Ost. sagen wir auf diesem 14.00 3 00 Ohne Gewähr Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim K I, 15 Allen Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die schmerzliche Nachricht, Schwiegervater, Schwager und Onkel Wilhelm Albrecht technischer Bundesbahn-Inspektor im Alter von 62 Jahren einem Herzschlag erlegen Ist. Wir betten ihn an der Seite seiner geliebten Luise zur letzten Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Wilhelm Albrecht Singen a. tw., Leo Meyer u. Frau Anneliese geb. Albrecht und verwandte Beerdigung: Donnerstag, den 13. Februar 1958, 1s Uhr, in Adelsheim von der Stadtkirche aus. Wilhelm Albrecht Beerdigung: Donnerstag, Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die überaus schönen Kranz- und Blumenspen- den beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Gies Insbesondere danken wir Herrn Prediger Dr. Schöllermann, der Direktion und der Belegschaft der Firma Bopp& Reuther, den Hausbewohnern und all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen Haben. Mannheim, den 13. Februar 1938 Für daß unser lieber Vater, Großvater, Hegaustr. 70 Eisenbahnersportverein „Blau-Weiß“ Mannheim e. V. den 13. Februar 1958, 13 Uhr, in Wege allen unseren innigsten Dank. Statt Karten richtiger Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Verstorbenen, Frau Hermine Gäünßmuntel sagen wir unseren Dank. Mhm.-Seckenheim, 13. Febr. 1938 Heckweg 11 ANZEIGEN „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags am FAMILIEN. ANZEIGEN VO Vielen ele Sen! Mannheim, Langstraße 39 die vielen Beweise auf- innigsten Adrian Gänßmantel statt Karte und Angehörige unseres lieben TODES- Mannheim, tür die Nietzschestraße 9 Wir erfüllen die traurige Pflicht, unsere Mitglieder von dem Monta 8* Aus 8 Abe Ableben unseres langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvor- 2 des tag bis 18.00 Uhr entgegen. Marktplatz. Unterdorfstraße Meine liebe Frau, Mannheim, den 12. Februar 1938 Beerdigung: Freitag, 14. Febr., zahlreichen Kranz und Blumenspenden beim Heimgang un- serer lieben Entschlafenen, Frau Susanne König sagen wir recht herzlichen Dank. Besonderen Dank den Haus- bewohnern sowie all denen, die unsere liebe Verstorbene zur letzten Ruhe begleitet haben. Vielen herzlichen Dank allen, die uns beim Heimgang Manfred Schwab durch aufrichtige Teilnahme ihr Mitgefühl bezeigten. Statt Karten Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme, die uns beim Heimgang meines lieben Mannes und Vaters, Herrn Alois Schnitzler dureh Wort, Schrift, Kranz. und II.-Messe- Spenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichen Dank aus. Heddesheim, den 13. Februar 1958 Schwester und Tante, Frau Rosa Jacobs geb. Kirstetter 57 Jahren verstorben. In tlefer Trauer: Heinrich Jacobs im Friedhof Käfertal. 14.30 Uhr, 1 Beweise liebevoller Anteilnahme sowie die verw. Pfnister geb. Vogel den 13. Februar 1958 IH Stiller rauer: Karl König 5 Herbert Pfnister u, Frau Aenne Hans Brendel u. Frau Maria u. Angehörige geb. Pfnister n Sohnes den 12. Februar 1958 Familie Wilhelm Schwab Gerda Döbele 27 Frau Elise Schnitzler 8 Ries und Kinder „NM“ Frau Mina Gies und Angehörige a Fkente Bayrische birndt) Wäsche-Speck 9 ab 30,.— DM von Kunststraße 3 5 Julius Fuchs, Gegen Rheuma, Hexenschuß, Ischias, Nierenleiden Zof Verhgtung von Etkoltünges Nieren warm halten durch die elastische Wollbinde nach Or. M. Siboud 5 Auch als Strumpfholterqürtel lieferbat erhältlich in folgenden Sanitätsgeschaften Friedr Dröll, Qu 1, 10 E 2, 4-5, Kunstgliederbau, D 3, 2. Nr. 3 — zege De beim gegen schaft meist. Teleg. reichi. nicht ten ir worde sprün. protes des we als st; Sowje raten We dallbu B-Alls berlin antret qugen Ed Wo Matt Manck Edwa! bensge Harry teidige unglüe samm. chen Murpl reise die be werde lassen und a tionals einer sproch In! angebe. cheste. will al das di durch Dies Aue brücke schafts großes sche S mit 16 die„U perfek binatic Vorzüs Spiele den(4 und Sz nor; fü Wol Für am 23. der S. rer no rich F Pgarsk teure der Fi stersch rich ut keld h Plätze nahme mit ih renner Der beim am 1. tung lahren Als A die De Außer die St 1961 v werden Radsp: Frank den H jährige Radf al Nu Das Tischte bis 9. gesetzt Auslos (Herre dem s. Heinz renein: zige 7 deutscl rücksic hat in wien, Bulgar dle D Rumär CSR, ten fü Sido( Rumä Ungar mänier Nozear ler(R (alle U 1. Der nisch am S0 Wende die er 28. Jar War en an die e Nr. 30 ie vor estrich Unter. Tisch, Is Bad bneh- „guten jemals außer- estrich es Be. ungen stition im sie en cht Stache t dem Bernd 1 der Ver- eilig Kk für mehr hatte Auf- 1 Zeu⸗ mmen enden woll- Uefen burger mnten et aus se er- nete, werde. Suche wurde aufge- Kind recht. zin inter- ag im Würt⸗ auert, Ben- 1 tal. 1 8 5 u 1, 10 Nr. 36/ Donnerstag, 13. Februar 1938 NOEGEN Seite 9 — Oesterreich protestiert gegen Auslosungsmodus der Fußball- W Der Oesterreichische Fußballbund hat beim Internationalen Fußballbund FIFA) gegen den Modus der Auslosung der Mann- schaften für die Endrunde des Fußballwelt- meisterschaftsturniers protestiert. In einem felegramm an die FIFA erklärt der Oester- reichische Fußballbund, die Ziehung sei nicht regulär gewesen, weil die Mannschaf- ten in vier verschiedenen Gruppen gesetzt worden seien. Dies entspreche nicht den ur- sprünglichen FIFA-Regeln. Offensichtlich protestiert der Oesterreichische Fußballbund deswegen, weil er in eine Gruppe mit den als stärkste angesehenen Mannschaften der Sowjetunion, Brasiliens und Englands ge- taten ist. Weiterhin gab der Oesterreichische Fuß- dallbund bekannt, daß eine österreichische B-Auswahl- Mannschaft am 23. März in Ost- berlin gegen ein B-Team der Sowjetzone antreten werde. Das Vorspiel bestreiten die Jugendmannschaften der beiden Länder. Edwards u. Berry noch gefährdet Während sich der Zustand von Manager Matt Busby weiterhin besserte, besteht für Manchester Uniteds Nationalspieler Duncan Edwards und Johnny Berry weiterhin Le- bensgefahr. Nordirlands Nationaltorwart Harry Gregg und der englische Nationalver- teidiger Billy Foulkes, die bei dem Flugzeug- unglück fast unverletzt blieben, traten zu- zammen mit dem aus Manchester nach Mün- chen geeilten Trainer- Assistenten Jimmy Murphy per Eisenbahn und Schiff die Heim- reise an. Bobby Charlton und Ken Morgans, die bereits vor zwei Tagen aufstehen durften, werden in Kürze das Isar- Krankenhaus ver- lassen können. Bei Ray Wood, Dennis Viollet und auch bei dem schwerer verletzten Na- tionalstopper Jackie Blanchflower wird von einer stetigen Besserung des Befindens ge- sprochen. In Manchester gehen stündlich neue Hilfs- angebote ein. Neben großen Klubs wie Man- chester City, Bolton, Blackpool und Liverpool will auch ein finanziell schwacher Verein wie das drittklassige Northampton dem Meister durch die Ausleihe von Spielern helfen. biesmal 16:2 für Whitby Dunlops Auch im zweiten Eishockeyspiel in Zwei- brücken bestätigte Kanadas Weltmeister- schaftsvertretung, die„Whitby Dunlops“ ihr großes Können. Sie deklassierte die kanadi- sche Soldatenmannschaft RCœAfF Flyers klar mit 16:2(7:1, 6:0, 3:1). Erneut imponierten die„Whitby Dunlops“ durch ihr technisch perfektes Spiel, ihre ausgezeichneten Kom- dinationen und harte, placierte Torschüsse. Vorzüglich War das Stellungsspiel sämtlicher Spieler. Torschützen für die„Whitbys“ Bro- den(4), Attersley(3), Samolenko, Bonello und Smith(je 2), Myles, Cagnon und Ocon- nor; für die Flyers Trottier und Brown. Wolfshohl bei Ouerfeldein-WMI Für die Querfeldein-Weltmeisterschaft am 23. Februar in Limoges(Frankreich) hat der Sportausschuß des BDR folgende Fah- rer nominiert: Rolf Wolfshohl(Köln), Hein ich Ruffenach(Saarbrücken) und Norbert Psarski(Berlin). Damit wurden drei Ama- teure ausgewählt und zwar der Meister, der Fünfte und Sechste der deutschen Mei- sterschaft. Die Berufsfahrer Lothar Fried- rich und Günther Debusmann, die in Kre- keld hinter Wolfshohl die beiden nächsten Plätze belegten, verzichteten auf eine Teil- nahme in Limoges. Beide wollen in Kürze mit hren Vorbereitungen auf die Straßen- rennen beginnen. Der Bund Deutscher Radfahrer wird beim Frühjahrskongreß des Weltverbandes aun 1. März in Paris für 1959 die Ausrich- tung der Welttitelkaämpfe im Querfeldein- fahren und im Hallenradsport beantragen. Als Austragungsorte sind Hannover bzw. die Dortmunder Westfalenhalle vorgesehen. Außerdem will sich der BDR jetzt schon für die Straßen- und Bahnweltmeisterschaften 1961 vormerken lassen. Im nächsten Jahre kenden sämtliche deutsche Titelkämpfe im Radsport innerhalb einer Festwoche in Frankfurt stattfinden. Die Festwoche wird den Höhepunkt der Feiern anläßlich des 75 jährigen Bestehens des Bundes Deutscher Radfahrer bilden. Nur Schneider wurde gesetzt Das Organisationskomitee der ersten Tischtennis- Europameisterschaften vom 2. bis 9. März in Budapest gab die Liste der gesetzten Spieler und Spielerinnen sowie die Auslosung der Mannschaftswettbewerbe (Herren und Damen) bekannt. Mit dem sowjetzonalen Weltmeisterschaftsdritten Heinz Schneider Mühlhausen), der im Her- reneinzel als Nr. 7 erscheint, wurde der ein- dige Teilnehmer aus den beiden getrennten deutschen Mannschaften bei der Setzung be- rücksichtigt. Die deutsche Herrenmannschaft hat in der Gruppe A mit der CSR, Jugosla- wien, Schweden, Oesterreich, Polen und Bulgarien ebenso starke Konkurrenten wie dle DTTR-Damen(ebenfalls Gr. A) mit Rumänien, Wales, Schweden, Jugoslawien, OSR, UdssR und Bulgarien.— Die Gesetz- ten für Budapest: Herreneinzel: Berezik, Sido(beide Ungarn), Stipek(CSR), Gantner KRumänien), Vogrine(Jugoslawien), Földi Ungarn), Schneider(Ostzone), Reiter Ru- mänjen); Dameneinzel: Haydon(Englancdh, Rozeanu Rumänien), Koczian(Ungarn), Zel- ler(Rumänien), Mosoczy, Lanyos, Kerekes kalle Ungarn), Elliot(Schottland). Tod nach dem Fußballspiel Der 20jährige Fußballspieler Herbert Ka- nisch ist, wie erst gestern bekannt wurde, am Sonntag in einem Krankenhaus in St. Wendel an Nierenverletzungen gestorben, die er sich beim Fußballspiel für Tholey am 28. Januar in Krettnich zugezogen hatte. Er war erst vor einiger Zeit als Ostflüchtling an die Saar gekommen. Bad Tölz mußte letzte Hoffnungen begraben: Hen: Sieg tiet deuitiche, aus als erwartel Nichts war's mit der Revanche für die Vorspiel-Niederlage: Mannheimer ERC— EC Bad Tölz 7:2(2:1, 2:1, 3:0) Souverän strebt Titelverteidiger EV Füssen einer neuen deutschen Eishockey- meisterschaft entgegen. Trotzdem aber hegte der EC Bad Tölz immer noch eine winzige Hoffnung, mit fremder und eigener Hilfe zum Titelgewinn zu kommen. Diese Hoff- nung mußte er gestern abend vor 3000 Zu- schauern im Mannheimer Eisstadion end- gültig begraben, wo er dem MERC— aller- dings etwas zu hoch— mit 7:2(2:1, 2:1, 3:0) Toren unterlag. Wie gesagt: Die Tölzer Waren um keine fünf Tore schlechter, aber vom Tabellenzweiten hatte man doch etwas mehr erwartet. Insbesondere Torwart Bu- chinger sowie die erste Angriffsreihe ließ manchen Wunsch offen. Nur Probst zeigte gelegentlich Proben seiner Gefährlichkeit. Beim MERC gefielen in diesem Spiel, das nicht gerade zu den spannendsten dieser Saison zählte und erst im letzten Drittel mehr Farbe und Tempo erhielt, besonders Torwart Wargenau, sowie die Stürmer Sepp und Lorenz. Daran bestand kein Zweifel: Die 2:3 Niederlage auf eigenem Eis beim Vorspiel gegen den Mannheimer ERC lag dem EC Bad TEIZ auch gestern abend noch schwer im Magen. Schon die ersten Minuten liegen erkernen, daß der gegenwärtige Tabellen- zweite der Eishockey-Endrunde in Mann- Hiim nicht erneut eine unliebsame Ueber- raschung erleben wollte. Die Gäste hatten einen glänzenden Start, zogen ein impo- nierendes Kombinationsspiel auf und gin- gen bereits in der dritten Minute durch ihren Nationalspieler Wörschhauser nach Vorlage von Fottner in Führung. Zwar glich Sepp schon vier Minuten später im Anschluß an ein glänzendes Solo aus, aber eine leichte Uberlegenheit der„Tölzer Buam“, deren Aktionen nicht nur schneller, sondern auch zwingender waren, blieb unverkennbar, obwohl auch der MERC einige klare Chancen verzeichnete. Aber zuerst rettete Buchinger im Tölzer Tor vor Schif und kurz darauf hatte Lorenz Pech, als die Scheibe vom Pfosten zUrückprallte. Trotzdem konnten die Mann- heimer dieses Drittel für sich entscheiden, denn wenige Minuten vor Schluß gab Gut- towyski nach einer Kombination mit Ronecki sehr überlegt Buchinger zum zweiten Male das Nachsehen. Den zweiten Spielabschnitt begann der MERC wesentlich konzentrierter und er- weiterte noch in der ersten Minute durch Siggi Mayr nach einem weiten Paß von Sepp auf 3:1, wobei Buchinger allerdings keine sehr glückliche Figur abgab. Fünf Minuten später aber hatte der Tölzer Schlugßmann keine Abwehrchance, als er von„Patschek“, der bei seinem prächtigen Alleingang schon drei Tölzer Feldspieler ausgespielt hatte, umzogen wurde, womit es 4:1 für den MERC hieß, der nun klar die dominierende Rolle Neue Aussprache vereinbart: eunsttutnet- Streit noch nieht beigetegi Vertagt wurde die Entscheidung über Teilnahme an Weltmeisterschaften Da der Kunstturnerstreit zu einer Ausein- andersetzung wurde, die die ganze Kunsttur- nerschulung und den Aufbau des Kunstturnens selbst berührt, erscheint es nunmehr geraten, dieses Thema vor einem größeren Gremium als dem DTB-Vorstand und im Beisein der Kontrahenten zu besprechen. Diese Entschei- dung wurde auf der DTB- Vorstandssitzung unter Leitung von Ober bürgermeister Bockel- mann in Frankfurt getroffen, nachdem DTB- Oberturnwart Dr. Fritz Dommel in einem aus- führlichen Referat zu diesem Thema Stellung genomen hatte. Wegen ihrer Wichtigkeit soll diese Debatte bereits am 21. März vor der Hauptausschußsitzung in Wiesbaden stattfin- den; Einladungen ergingen dazu an Dr. Dom- mel, Ehren-Oberturnwart Eichhoff, Presse- wart Präder, Bantz, Dickhut, den Vorsitzen- den Momm und Oberturnwart Lang vom RTB und an den gesamten Bundeskunstturnaus- schuß. Diese Tagung wird zu einer endgülti- gen Klärung aller Fragen führen, zumal sogar die Rechtmäßigkeit der Wahl von Bundes- kunstturnwart Spieth bezweifelt wird! Der Hauptausschuß fällt auch die endgül- tige Entscheidung über die Beschickung der Weltmeisterschaften in Moskau, während die Teheraner Kunstturnreise wegen der fehlen- den Mittel vom Vorstand abgelehnt wurde. Der polnische Verband soll aufgefordert wer- den, die Einladung zu einem Länderkampf bis zum Frühjahr 1959 aufzuschieben, da we- gen des Deutschen Turnfestes in München die Zeit zur Vorbereitung fehlt. Glückliches 1:1 der Dortmunder: Borussia glich dreißig Seteunden AC Mailand zeigte die eindeutig bessere Leistung/ Sandmann nach Vor 25 000 Zuschauern im Dortmunder Stadion trennten sich am Mittwoch im Eu- ropapokalspiel um den Eintritt ins Semi- finale Borussia Dortmund und der italieni- sche Meister AC Mailand nach einem bei strömendem Regen ausgetragenen Spiel un- entschieden 1:1. Damit hat der italienische Meister für das Rückspiel auf eigenem Platz die größeren Chancen, unter die letzten Vier zu kommen. Bei Halbzeit hatten die Mailän- der mit 1:0 geführt. Unter den Zuschauern befand sich auch Bundestrainer Herberger. Das Ergebnis ist für Dortmund äußerst schmeichelhaft. Die Italiener waren die eindeutig besseren Ein- zelspieler und wirkten auch als Mannschaft geschlossener. Ihre Stärken waren der kurze Sprint, der unvermutete Torschuß aus dem Fußgelenk und die technische Ueberlegenheit jedes einzelnen Spielers gegenüber allen Dortmundern. Die Mailänder wurden von Tausenden in Deutschland arbeitenden Landsleuten stimm- kräftig unterstützt. Ihre herausragenden Spieler waren der im Mittelfeld operierende Schwede Liedholm als Halbrechter und der Halblinke Grillo sowie Rechtsaußen Mariani im Angriff, rechter Läufer Fontana und die beiden Verteidiger Maldini und Beraldo, der den wieselflinken Dortmunder National- Rechtsaußen Peters völlig ausschaltete und in puncto Schnelligkeit sogar noch übertraf. Dortmund hat etwas unglücklich gekämpft, da die Mannschaft nach einer viertel Stunde bereits den linken Verteidiger Sandmann durch Verletzung verlor. Sandmann kam spa- ter wieder, wirkte aber nur als Statist auf Linksaußen. Die Italiener gingen eine Minute vor dem Halbzeitpfiff nach einer schulmäßigen Kom- bination auf dem auf dem rechten Flügel zwischen Grillo, Mariani und Galli durch den letzteren verdientermaßen in Führung. Sie hatten später die Chancen diesen Vorsprung auszudehnen, aber Galli traf in der 71. Mi- nute mit einem Kopfball nur die Latte des spielte und— der Torvorsprung gab ihm Sicherheit— ein variantenreiches Kombina- tionsspiel aufzog. Zeitwreise kamen die Gäste dann stärker auf, lieben den MERC vorübergehend nicht mehr aus dessen Verteidigungsdrittel her- auskommen, doch scheiterten sie an der ge- schickten Abwehr von Guttowski, sowie den sehr zuverlässigen Dr. Eichler und Schoor, oder die Schüsse der Angriffsreihe Eberl— Probst— A. Mayr, die lange nicht die er- wartete Wirkung zeigten, wurden von War- genau souverän gemeistert, Das 5:1 lag in der Luft, als Guttowski durchstieß, uneigen- nützig die Scheibe an den freistehenden Schneiders weiterleitete, doch der vergab diese einmalige Chance. Wenige Sekunden vor Schluß verringerte dann Flossmann auf 4:2. Riesiges Glück hatte der MERC zu Beginn des letzten Durchgangs, der wesentlich farbiger verlief, als Probst nur den Pfosten traf und der Nach- schuß Mayrs knapp vorbeiging. Auf der Ge- genseite wurde Guttowski in letzter Sekunde bei einem Solo gestoppt. Anschließend kam es zu einer fünfminutigen Spielunterbre- chung, als sich Wargenau bei einer Abwehr eine Verletzung zugezogen hatte. Dann aber beherrschten die Tölzer das Geschehen, der MERC konnte sich nicht mehr entwickeln, trotzdem gelang es den Manmheimern mit einem Konterschlag, den Abstand zu vergrößern; Sepp hatte den Puck vor das Tor gegeben, dort stand Mayr,„hielt den Schläger hin“ und es hieß 5:2. Damit war der Sieg der Mannheimer endgültig gesichert. Aeußerst temperamentvoll wurde das Spiel noch in den letzten zehn Minuten, allerdings auch reichlich hart. Konecki wurde trotz des Vorteils mitten in einem Solo abgepfiffen, als aber die Tölzer nur vier Mann auf dem Eis hatten, gelang ihm auf Vorlage von Sepp doch das„Bilder- buch“-6:2. Ein weiteres Tor der Mannheimer wurde annulliert und dann hatte der MERC die letzten vier Minuten mit vier Mann durchzustehen, da Schif eine Fünf-Minuten- Strafe wegen Stockschlagens erhielt. Aber noch nicht einmal jetzt konnten die Tölzer ihre Chance nützen, ja Guttowski schei- terte einmal nur noch an Buchinger und dann gelang Siggi Mayr Sekunden vor Schluß im Alleingang noch das siebente Tor, das die hohe Niederlage des EC besiegelte. K. Grein bor Sentuß aus Verletzung nur noch Statist verlassenen Tores und Grillo schoß in der 78. Minute aus Linksaußen-Position an den Pfosten des wiederum verlassenen Tores. Außerst glücklich kam Borussia Dortmund dreißig Sekunden vor Schluß zum 1:1, als ein von Niepieklo von links hereingegebener Eckball im Gedränge vor dem Mailänder Tor ins Netz rutschte, weil sich Torwart Buffon umd seine Verteidiger gegenseitig behinder- ten und auf dem verschlammten Boden zu Fall kamen. Der sehr gut und sicher lei- tende englische Schiedsrichter Arthur Ellis ließ dem Anstoß nicht wieder ausführen. Nationalliga hält an„Einfuhr-Politik“ fest: Jauæiehen um Nutbau der Squadea Nææutta Wird die Kluft zwischen Verbandsführung und Mäzenen noch tiefer? Italiens Fußball läßt sich Zeit damit, die Lehren aus der so sehr beklagten Belfaster Niederlage gegen Nordirland zu ziehen. Ab- gesehen von einer Stellungnahme deés Ver- bandspräsidenten Barassi, der öffentlich von seinem Nationalmannschaftstrainer Dr. Foni abrückte, blieb es bisher in Kreisen der Ver- bandsführung ruhig, und erst am 15. Februar, genau einen Monat nach dem Debakel vom Windsor-Park, tritt der technische Ausschuß zusammen, um sich mit den aktuellen Pro- blemen zu befassen. 5 Während dieser Zeit aber blieb die große Eishockey-Länderspiel gegen Italien: Wird es in Cortina Mit dem 8:4 am 15. Januar von Dort- mund über Italien hat die deutsche Eis- Hhockey-Nationalmannschaft die Bilanz der Begegnungen mit diesem Land mit sieben Siegen und sieben Niederlagen bei drei Un- entschieden ausgeglichen gestaltet. Dort- mund brachte vor einem Monat den ersten deutschen Saison-Sieg. Der Ehrgeiz der deutschen Nationalmannschaft in ihrem vor- letzten Saison-Länderspiel am Sonntag in Cortina d'Ampezzo(es folgt nur noch das Treffen mit dem Olympiazweiten USA am 22. März in Berlin) geht dahin, den zweiten Sieg auf italienischem Boden und den zwei- ten Erfolg in dieser Saison zu erringen. Letztmals gab es 1934 in Mailand einen deutschen Erfolg, als sich die deutsche Mannschaft mit 3:2 durchsetzen konnte. Es wäre falsch, das italienische Aufge- bot mit dem Maßstab von Dortmund zu messen. Gewiß, damals zeigte der Gegner ein läuferisch durchaus solides Können, aber in der mannschaftlichen Geschlossen- heit und in taktischer Hinsicht fielen die Italiener doch klar ab. Von weitaus ent- scheidenderer Bedeutung aber wird es sein, wie die deutsche Vertretung die bekannte . 2 zum Sieg reichen! Nervenmühle in italienischen Kunsteis- stadien übersteht. Deutschland vertraut der Mannschaft, die sich gegen den Olmypiasleger UdSSR mit 2:5 und 4:8 in Garmisch bzw. München beachtlich hielt. Italien stützt sich auf die Sleichen Kräfte wie vor Monatsfrist in Dortmund. Füssen vor siebentem Sieg Titelverteidiger EV Füssen steht am Freitag in seinem achten Endrundenspiel zur deutschen Eishockey-Meisterschaft im Heim- spiel gegen die Düsseldorfer EG vor dem siebenten Sieg. 10:1 gewannen die Allgäuer beim Vorspiel in Düsseldorf. Danach kom- men für den Meister die entscheidenden Spiele gegen Bad Tölz und beim Sc Rieger- See. Torloses Remis in Landshut In einem Punktspiel um den DEV-Pokal trennten sich der EV Landshut und der VfL Bad Nauheim bei strömendem Regen vor 800 Zuschauern mit einem 0:0. Beide Mannschaf- ten waren sich spielerisch völlig gleich- wertig. „Zweite Macht“ im italienischen Fußball nicht müßig. Die Nationalliga, der Zusammen- schluß der Vereine, der schon immer einen Druck auf den Verband ausübte, wählte in Mailand seinen neuen Vorstand. Diese Wahl flel so aus, wie man es erwarten mußte: Die millionenschweren Mäzene geben weiterhin den Ton an. Zu den Beisitzern gehören Inter- nazionales Oelmagnat Angelo Moratta, Juven- tus Turins Autokönig Umberto Agnelli und der Veroneser Verleger Dr. Giorgio Monda- dori. Präsident aber wurde ein Mann, der dem Verbandsvorstand wohl bekannt ist: Dr. Pasquale, der ehemalige Spielausschußvor- sitzende, der vor nicht allzu langer Zeit zu- rücktrat und Dr. Foni die alleinige Verant- Wortung für die„Squadra Azzurra“ überließ. Mit Dr. Pasquale hat es seine besondere Bewandtnis. Verbandspräsident Ottorino Barassi bemühte sich nach dem Belfaster Mißerfolg, Pasquale die Schuld dafür zuzu- schieben, daß der Einbau der Südamerikaner in die Nationalelf so stark forciert worden War.„Pasquale hat seinerzeit dafür gesorgt, daß Schiaffino in die Länderelf kam und Italiener wurde, um dem Ac Mailand einen Gefallen zu tun“, so hieß es. Auf Pasquales Bemühungen wurde auch die schnelle Erle- digung des Falles Montuori zurückgeführt. Damals hatte der Verband jedoch nichts da- gegen einzuwenden, daß die„Importe“ für die Länderelf reif wurden. Seit sich in Belfast zeigte, daß die südamerikanische„Fremden- legion“ nicht unbedingt eine Verstärkung der„Squadra Azzurra“ bedeutet, ist das Verdienst von damals zur Schuld von heute geworden. Eins erscheint sicher: Pasquale, der heute die Interessen der reichen Klubs vertritt, die nach wie vor großen Wert auf die Einfuhr zugkräftiger Stars legen, wird seine Politik nicht ändern. Statt einer Annad- herung zwischen den Fronten, von denen die eine im Interesse der„Squadra Azzurra“ eine Eindämmung des ausländischen Einflusses Wünscht, während die andere— die Vereine — nach wie vor dem Ausländerkult huldigt, wird es vielleicht zu einer Vertiefung der Kluft kommen. Mit Kubala und di Stefano Spaniens Aufgebot gegen Deutschland Der Spanische Fußballverband hat für die Länderspiele gegen Frankreich(13. März in Paris) und Deutschland(19. März in Frank. furt) 18 Spieler benannt, darunter geschlos- sen die Mannschaft, die das letzte Weltmei- sterschafts-Ausscheidungsspiel gegen die Schweiz in Lausanne am 24. November mit 4:1 gewann. Die Liste enthält folgende Namen: Tor: Carmelo(Atletico Bilbao), Ramallets FC Barcelona), Araquistain(San Sebastian); Ver- teidigung: Quincoces(Valencia), Orue(Atle- tico Bilbao), Segarra FC Barcelona); Läufer: Santiesteban, Zarraga(beide Real Madrid), Garay(Atletico Bilbao), Verges FC Barce- lona); Stürmer: Miquel, Peiro(beide Atle- tico Madrid), Arteche(Atletico Bilbao), Kubala, Suarez(beide FC Barcelona), Mar- sal, di Stefano, Gento(alle Real Madrid). Ramallets(21) und Garay(14) haben aus die- sem Kreis die meisten Länderspiele für Spa- nien hinter sich. Alfredo di Stefano(7) und Kubala(12) spielten jedoch vor ihrer Einrei- Des Neueste quf dem ſabak market Mit der Marke SILVER STAR bietet das welthe- kannte Iabakhaus Brinkmann jetzt einen Fein- schnitt an, der speziell zum Stopfen feinet Cigatetten geschaffen wurde. Die neuartige 25. Frischpackun Preis 1. DM) eignet sich gleichzeitig ideal zut Auf- nahme der selbstgefertigten Cigaretten. SILVER STAR ist im Tabak einer 15 Pfg. Cigarette eben · bürtig und erfreut sich aufgrund seiner ungewöhn- lichen Qualitat überall größter Beliebtheit. In Fach · geschaften erhältlich. „Anzeige: hung in die spanische Länderelf schon für zwei andere Nationen: di Stefano für Argen tinien und Kolumbien; Kubala für Ungarn und die Tschechoslowakei. Das Frankfurter Länderspiel, das im Fern- sehen übertragen wird, beginnt am 19. März um 16 Uhr. Die Zahl der Sitzplätze im Frank- kurter Waldstadion wird zu diesem Treffen durch Einbauten auf 20 500 erhöht. Daneben stehen 50 000 Stehplätze zur Verfügung. Groddeck zu Alemannia Karlheinrich von Groddeck wisher RG Wiesbaden- Biebrich) wird in der kommen- den Ruder-Saison für Alemannia Hamburg starten. In welcher Bootsgattung steht je- doch noch nicht fest. Jedenfalls dürften sich frühere Pläne zerschlagen, denn der ur- sprünglich als Partner gedachte Friedrich Wilhelm Sidow will auch weiterhin zusam- men mit Thomas Schneider in Doppelzweier starten, in dem diese Kombination bei den Duisburger Europameisterschaften 1957 einen vielbeachteten zweiten Platz hinter den russischen Olympiasiegern Tjukalow/ Berkutow belegte. Karlheinrich von Groddeck, Schlagmann Horst Arndt und Steuermann Rainer Bor- kowsky bildeten im Zweier mit Steuermann Deutschlands erfolgreichste Ruder-Crew der Nachkriegsjahre. Diese Mannschaft der RG Wiesbaden-Biebrich, die ihre Erfolge nicht zuletzt dem überaus erfolgreichen und im vergangenen Jahre verstorbenen Amateur- Trainer Hans Rübsamen(Gießen) verdankt, errang 1956 im jugoslawischen Bled erst- mals den Europa-Titel, der im vergangenen Jahre in Duisburg- Wedau mit Erfold vertei- digt wurde. Dazwischen lag der Gewinn der olympischen Silbermedaille bei der Regatta in Ballarat. 5 Doch Rückkampf mit Finnland Zwischen dem Deutschen Amateur-Box- verband und dem finnischen Verband wurde nun doch eine Einigung über den Rück- kampf für die Begegnung der Länderstaf- feln am 2. Februar in Helsinki erzielt. Das Treffen soll nunmehr im April in der Kieler Ostseehalle ausgetragen werden. Das ge- naue Datum steht noch aus. Die Finnen sollten eigentlich schon am 22. März nach Kiel kommen, sagten dann aber aus finan- ziellen Gründen ab. Gleichzeitig steht der DABV mit Bulga- rien in Verhandlung, um den für den 29. März geplanten Kampf nun am 12. April in der Karlsruher Schwarzwaldhalle aus- tragen zu können. Die Begegnung mit Un- garn findet am 26. September in der Ber- ner Deutschland-Halle statt. Für die nächsten Auslandsreisen zu den Länderkämpfen am 21. Februar gegen Irland in Dublin und am 9. März gegen Polen in Lodz wurden noch zwei weitere inoffizielle Begegnungen vereinbart. Am 23. Februar boxt die DABV-Staffel in Dublin noch ein- mal gegen eine irische Auswahl, und am 11. März ist die zweite Besetzung Polens in Warschau Gegner der deutschen Mann- schaft. Kuhnert braucht schnelles Eis Zu einer Neuauflage der Europameister- schaften mit dem Duell UdSSR- Norwegen kommt es am Wochenende bei den Eis- schnellauf- Meisterschaften in Helsinki. Nor- wegens Titelverteidiger Knut Johannesen strebt eine Revanche gegen seine russischen Bezwinger bei der Europameisterschaft, Oleg Gontscharenko und Schilikowski, an. Johan- nesen, sein Landsmann Seiersten und vor allem der Europameisterschafts-Elfte Hel- mut Kuhnert(Ostberlin) brauchen hartes und schnelles Eis. Bei stumpfer Bahn hat Gontscharenko alle Chancen, die Weltmei⸗ sterschaft zum dritten Male zu gewinnen. Es erscheint nicht wahrscheinlich, daß die Finnen Salonen und Jövinnen eine Ueber- raschung bringen. Die Chinesen und Japaner sind besonders auf der Sprintstrecke zu Ueberraschungen fähig. 5 — z r un, Ab- Hunning Kaffee Seite 10 MORGEN Donnerstag, 13. Februar 1958/ Nr. 36 Wieder Koalitionsfriede im Saargebiet hergestellt Saarbrücken.(ha.-Eig. Ber) Seit Mittwoch gelten die in der Saar-Koalition aufgetrete- nen Meinungsverschiedenheiten als beigelegt. CDU, PPS und SPD wollen einen Koalitions- Ausschuß bilden, der in Zukunft für eine gute Zusammenarbeit der Parteien sorgen soll. Wichtige sachliche und personelle Fragen, eeort 3 s 5 mokraten hat in Nordrhein- Westfalen der Entscheidung auch für die Bundespolitik be- FDP am 15. September 1957— der Auftakt 1 8. rörte S es or Ve Anse r 8 3 5 0 8 8 5 22 3 1 22 1 1 5 deen ein. zen Wanlcampt zu den Landtagswahlen vom zeichnet worden. In diesem Jahr wiederholt für die neue Aktivität der Freien Demokra. Dänemarks erste Atomstadt 18 2 Selina STS 8 7 3 3 2 7 2 2 5 N 1 2* eise Zu nektisen Quseinandersetzungen 6. Juli begonnen. Die Freien Demokraten sich bei Landtagswahlen in insgesamt fünf ten. Was Erich Mende am Morgen dieser be- vorwiegend zwischen DPS und SPD gekom- men war, müssen nun, so heißt es in der in- Achten Sie jetzt auf den STERN zwischen ausgehandelten Erklärung, vorher durch den mindestens einmal wöchentlich zusammentretenden Koalitionsausschuß ge- meinsam beraten werden. Die Koalitionspartner beschlossen weiter, als Nachfolger für den in den Bundestag ge- gangenen und deshalb zurückgetretenen Arbeitsminister Kurt Conrad in der kommen- den Freitagsitzung des Saar-Landtages den Regierungsdirektor Hermann Trippelvitz (SPD) zu wählen. Bemühungen des Minister- präsidenten, Egon Reinert, schon jetzt die in der Opposition befindliche CSU in die Re- gierungs verantwortung zu nehmen und eine Vierer- Koalition zu bilden, waren noch nicht erfolgreich. Heinemann dementiert das Interview Alsops Essen.(dpa) Der SPD-Bundestagsabgeord- nete Dr. Dr. Gustav Heinemann bezeichnete am Mittwoch in Essen das von dem amerika- nischen Journalisten Joseph Alsop veröffent- lichte Interview mit seinen Ausführungen als unkorrekt. Heinemann erklärte, seine Begeg- nung mit Alsop auf dem Tempelhofer Flug- hafen in Berlin am 29. Januar sei so un- erquicklich verlaufen, daß„wir obne Ab- schied auseinandergingen“. Er fügte hinzu: „Ich war während der Unterhaltung wieder- holt genötigt, mich gegen unkorrekte Inter- pretationen meiner Aussagen zu verwahren. Ich kann auch den Zeitungsbericht mit Herrn Alsop nicht als Wiedergabe meiner Auffas- sungen anerkennen. Insbesondere sind die mir in bezug auf Berlin unterstellten Aeuße- rungen in dieser Form nicht gefallen.“ Große Arbeitslosigkeit beunruhigt die Vereinigten Staaten Washington.(dpa AP) In den USA ist die Zahl der Arbeitsloser von Mitte Dezember bis Mitte Januar um 1120 000 auf 4 494 000 gestiegen und hat damit seit Februar 1950 einen neuen Höchststand erreicht. Dieser Anstieg ist der bisher größte, der in den Vereinigten Staaten in einem Zeitraum von vier Wochen verzeichnet wurde. Nach An- gaben des Handels ministeriums wäre eine Zunahme von 500 000 Arbeitslosen in vier Wochen normal gewesen. Unmittelbar nach Veröffentlichung der Zahlen durch das Han- dels- und das Arbeitsministerium wurden im Kongreß die Forderungen laut, die Re- gierung solle drastische Maßnahmen treffen, um ein weiteres Ansteigen der Zahl der Ar- beitslosen zu verhindern. Präsident Eisenhower drückte am Mitt- woch seine Besorgnis über die derzeitige Arbeitslosigkeit aus. Gleichzeitig erklärte der Präsident jedoch, er sei überzeugt, daß sich die Zahl der Arbestslosen im März wie- der erheblich verringern werde. Bis dahin miisse allerdings mit der Möglichkeit gerech- net werden, daß sich die Situation noch wei- ter verschlechtern könne. Es geht um die Mehrheit im Bundesrat In Nordrhein- Westfalen formieren sich die Parteien für die Landtagswahl am 6. Juli Von unserem Korrespondenten Walter Först Düsseldorf, im Februar Mit dem Landesparteitag der Freien De- gehen nach zwei Jahren Mitverantwortung in der Landesregierung mit dem begründe ten Gefühl in den Wahlkampf, Zünglein an der Waage zu sein. Denn wenn es ihnen ge- lingt, soviel Sitze zu erhalten, daß sie zu- sammen mit der SPD erneut auch nur eine kleine Mehrheit erringen, ist es der CDU verwehrt, wieder die Regierung zu überneh- men und damit die Ausgangsposition für Bundeskanzler Dr. Adenauer in den letzten Monaten mehrfach nicht zu Unrecht als eine Ländern das alte Spiel mit der CDU-Mehr- heit im Bundesrat. Wichtig ist besonders Nordrhein- Westfalen dabei, weil alle An- zeichen darauf hindeuten, daß die Haltung der Freien Demokraten wesentlich von die- sem Landesverband mitbestimmt wird. Es geschah nicht von ungefähr, daß der Landes- Vorsitzende, Finanzminister Weyer, auf dem Die Bundestagsdebatte vom 23. Januar War— nach d pürbaren Enttäuschung der rühmten Debatte gesagt hatte, fand jetzt auf dem Landesparteitag in Düsseldorf seine Fortsetzung und Verdeutlichung: Meinungs- Verschiedenheiten mit den Sozialdemokraten, mit denen man seit zwei Jahren in der Re- gierung sitzt, seien untergeordneter Natur. Eine Mehrheit der CDU in Nordrhein-West- falen ähnlich der im Bund würde Gleich- schaltung, Unterdrückung jeder Opposition Nordrhein- Westfalen bisher nicht im Par- lament vertreten war, das Angebot machen lassen, sich ihr sozusagen anzugliedern. Bei der neuen Fünf-Prozent-Klausel bleibt allen kleineren Parteien nichts anderes übrig, als sich einer der drei größeren Parteien CDU. SPD und FDP anzuschließen, wenn sie im neuen Landtag wenigstens indirekt durch einige Abgeordnete vertreten sein wollen. — entsteht auf der Insel Risö Noch in diesem qahr wird Dänemark seine erste„Atomstadt“ erhalten. Auf der Halb- insel Risö, etwa 40 Kilometer von der Haupt- stadt Kopenhagen entfernt, wachsen Häuser, Laboratorien, Versuchsstationen und Atom- reaktoren mit imponierender Geschwindig- keit aus dem Boden. Die theoretischen Vor- 2. Parteitag beteuerte, sein Landesverband arbeiten für diese Atomstadt entstanden im eine Wiederkehr des Kabinetts Arnold zu werde auf dem FDP- Bundesparteitag Ende und Herrschaft der Union als einer Staats- Kopenhagener Institut des weltberühmten 25 behaupten, das vor zwei Jahren von SpD März in Düsseldorf die Wiederwahl Rein- partei in einem Lande bedeuten, in dem so- Atomforschers Niels Bohr. 55 und FPP bei deutlich sichtbarer Initiative hold Maiers zum Bundesvorsitzenden ohne ziale Probleme eine wichtige Rolle spielen. 20 auf Seiten der„jungen Leute“ der FDP ge- Stürzt worden war. Gegen die CDU richteten sich nicht allein auf dem Landesparteitag der Freien Demo- kraten alle Rohre. Die Entscheidung, die em 6. Juli in Nordrhein- Westfalen fällt, ist von Gegenkandidatur unterstützen. Die ganze Zweitägige Veranstaltung zeigte, daß die Weyer, Mende und Döring in Düsseldorf ge- willt sind, unter Reinhold Maier den Kurs der Gesamtpartei und damit auch in Bonn zu bestimmen. Die Slowaken träumen vom eigenen Staat Prag und die Tschechen sind bei ihnen ziemlich unbeliebt Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im Januar Die zweitägige Sitzung des Zentralkomi- tees der Kommunistischen Partei der Slo- Wakei, die mit der Einberufung eines neuen Parteikongresses im Mai und mit der An- kündigung einer Säuberung endete, bestä- tigte wieder einmal die Unzufriedenheit, die nicht erst seit der ungarischen Revolution in den Volksdemokratien herrscht— insbeson- dere aber in der Slowakei, wo sich schon im Oktober 1956 ein Gewitter zusammen- braute, dessen Ausbruch nur durch die rasche Entsendung tschechischer Militärein- heiten und durch die gewaltsame Nieder- werfung der ungarischen Erhebung verhin- dert werden konnte. Die Prager Regierung hat im vergangenen Jahr versucht, die Ma- laise in der Slowakei durch die Vermehrung der Befugnisse für die autonome Landes- verwaltung in Preßburg zu steuern. Es hätte nicht der alarmierenden Worte des Ersten Parteisekretärs der Slowakei, Bacilek, bedurft, um eine Bestätigung dafür zu haben, auf wie geringe Sympathien der gemeinsame Staat mit den Tschechen heute bei der groben Mehrheit des slowakischen Volkes stößt. Das zeigte schon mehr als deutlich das Ziel der ersten Reise, die der neugewählte Staatspräsident Novotny noch im Dezember unternahm und die ihn aus- gerechnet in die Slowakei führte. Manche Leute in Preßburg hatten erwartet, daß man nach Gottwalds Tode einen Mann aus der Sstlichen Staatshälfte an die Spitze der Re- publik stellen würde— etwa Ministerpräsi- dent Siroky, der zwar ungarischer Abstam- mung ist, jedoch aus der Slowakei kommt. Zum siebenten Male seit 1918 aber wählte man einen Tschechen zum Staatsoberhaupt. Diese Gelegenheit, den so völlig verschie- denen Slowaken, deren Hundertsatz im ge- meinsamen Staat wegen der höheren Ge- burtenzahl von Jahr zu Jahr steigt und heute bereits 28 Prozent beträgt, eine Geste zu machen, hat man in Prag versäumt. Man Hat sich auch nicht entschließen können, die Führung der slowakischen Parteiorganisa- tion in die Hände von Einheimischen zu legen, obwohl es der Prager Regierung be- kannt ist, daß der Erste Parteisekretär Bacilek in der Slowakei nicht zuletzt we- gen seiner tschechischen Herkunft größte Ablehnung erfährt— und zwar nicht nur bei der immer noch stark katholisch orien- tierten Bevölkerung, sondern selbst bei den Nationalkommunisten, deren Führer Husak, Horvath, Okali, Holdos und Novomeski man vor vier Jahren wegen„separatistischer Be- strebungen“ aus der Preßburger Landes- regierung entfernt und später zu lanngjäh- rigen Kerkerstrafen verurteilt hat. Bacilek, von dessen drei Stellvertretern im Parteisekretariat zwei ebenfalls Tsche- chen sind, hat jetzt offen zugegeben, daß die Resonanz der slowakischen Emigration im Lande sehr stark ist und daß ihre Ideologie einer selbständigen slowakischen Republik ein ziemliches Echo findet. Wir wirksam die unterirdische Propaganda der Führer der verbotenen Slowakischen Volkspartei sein muß, zeigt am besten die am 10. Januar ge- faßte Resolution des Zentralkomitees, in der es beispielsweise für nötig erachtet wird, in den Schulen„die Tatsache zu unterstreichen, daß die Tschechoslowakei ein natürliches Staatsgebilde der Tschechen und Slowaken“ ist. Wenn man aber die Geschichte der Tschechoslowakei seit 1918 kennt, so wird man angesichts der langen Kette von Mißg- Verständnissen und verpaßten Gelegenhei- ten für die Schaffung einer zweiten Schweiz im Doneueuropa zu der Ansicht gelangen, daß seit 1947, dem Jahr der Hinrichtung des slowakischen Staatspräsidenten Msgr. Dr. Tiso, das Tischtuch zwischen Tschechen und Slowaken endgültig zerschnitten ist. Das etwa ist das Wahlkampfkonzept der FDP, der„zornigen jungen Leute“ aus Düsseldorf, Wie eine Zeitung schrieb. Daß dieses Kon- zept nicht zuletzt auch auf Macht abzielt, versteht sich politisch von selbst. Ein Gegenbild haben an Rhein und Ruhr für die Wahlen eigentlich nur die Christ- lichen Demokraten zu entwerfen. Die So- zialdemokraten sind in zwei Jahren mit dem Koalitionspartner FDP gut gefahren, und es scheint, als ob die FDP mit Gelassenheit der ideologischen Reform der Sozialdemo- kratie entgegensieht. Die SPD, die im Be- reich des Landes Nordrhein-Westfalen tra- ditionell in vier Bezirke gegliedert ist, hat sich erst vor kurzem dazu durchgerungen, für den Wahlkampf erstmalig eine Landes- organisation zu bilden. Ministerpräsident Steinhoff, dem das nicht leicht gefallen sein dürfte, denn er galt immer als sehr bewuß- ter Westfale, hat sich für einen auf die Landespolitik begrenzten Wahlkampf aus- gesprochen. Aber alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die CDU den Wahlkampf auch mit bundespolitischen Argumenten Führen wird. Der Rheinische Landesverband der Union legte schon vor Wochen Wahl- Parolen wie etwa„Mit Arnold für Aden- auer“ fest und lieg durchblicken, daß die CDU in Nordrhein- Westfalen die Wahl mit dem Sog der letzten Bundestagswahl ge- winnen will. Sie hat die Verschärfung der Fünf-Prozent-Klausel im Landeswahlgesetz hinnehmen müssen. Da jetzt kleine Par- teien nicht mehr auf dem Weg über einen Wahlkreis, der ihnen von einer großen Partei abgetreten wird, ins Parlament ge- langen können, ist es der Union nicht mög- lich, zu ihrer Sicherung das Zentrum ein- zubauen. Die FDP hat durch ihren Frak- tionsvorsitzenden Döring dem BHE, der in 131er-Ausgleichsbeträge umstritten Sie sind Gegenstand eines Normenkontrollverfahrens 1 885 Karlsruhe, 12, Februar Der Zweite Senat des Bundesverfas- sungsgerichts befaßte sich in einem Nor- menkontrollverfahren mit dem Antrag des Senats der Freien Hansestadt Hamburg, den Paragraphen 14, Absatz 2, des 13ler-Geset- zes wegen Unvereinbarkeit mit Artikel 131 und anderen Vorschriften des Grundgeset- zes für nichtig zu erklären. Der Para- graph 14 verpflichtet die Dienstherren, die ihre Stellen nicht mit einer im Gesetz be- stimmten Quote von 131er-Beamten beset- zen, Ausgleichsbeträge dafür an den Bund zu Zahlen. Das I131er-Gesetz wurde 1951 zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Artikel 131 fallenden Personen(ehe- malige Angehörige des öffentlichen Dien- Stes) erlassen. In der Antragsbegründung führte der Vertreter Hamburgs aus, daß die Vorschrift über den Ausgleichsbetrag in Artikel 131 des Grundgesetzes keine Rechtsgrundlage finde. Der Artikel 131 ermächtige den Bund nur, die„Rechts verhältnisse“ der dort ge- nannten Personen, also die Beziehungen zwischen den unterbringungspflichtigen Dienstherren und den uUnterzubringenden Personen, zu regeln. Der Paragraph 14 des 131er-Gesetzes regele aber ausschließlich das Verhältnis zwischen dem Bund und den übrigen Dienstherren. Zum Erlaß einer solchen Vorschrift sei der Bundesgesetz geber nach Artikel 131 jedoch nicht befugt. Der Vertreter des Landes Rheinland- Pfalz, das dem Verfahren auf der Seite Hamburgs beigetreten ist, bezeichnete die Ausgleichsabgabe als sachlich nicht gerecht- fertigte und daher verfassungswidrige „Maßnahmen des Mißtrauens“. Der Vertreter der Bundesregierung auhßerte dagegen die Auffassung, daß der Bund berechtigt sei, zur Erfüllung seines ihm mit Artikel 131 erteilten Auftrages die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen einzu- bauen. Die in Paragraph 14, Absatz 2, vor- gesehene Ausgleichsabgabe sei eine der- artige Sicherungsmaßnahme. Das Urteil wird am 5. März verkündet, (dpa) Die Dänen wissen, daß sie mit dem Bau von Atomkraftwerken erst beginnen können, wenn sie Experimente größeren Umfangs in einer isoliert gelegenen Atomversuchsanlage durchgeführt haben. Diese Versuchsanlage entsteht nun in der Einöde von Risö. Aber auch hier wurden die strengsten Sicherheits. maßnahmen durchgeführt, um die Forscher und die übrigen Einwohner vor den tödlichen Strahlen zu schützen. Von den geplanten drei Reaktoren ist der kleinste bereits in Betrieb. Die Atomstadt auf Risö tritt nun keineswegs als weißer Fleck auf der dänischen Land- karte auf, wie beispielsweise jene mysteri- ösen Gespensterstädte in den Atomzentren der USA. Jedermann kann sich die Anlagen ansehen, und selbst eine Gruppe sowjetischer Wissenschaftler hat von dieser Großzügigkeit des dänischen Staates bereits Gebrauch ge- macht. Auf Risö gibt es Keine militärischen Geheimnisse auszuspionieren. Die Reaktoren werden ausschließlich für friedliche Zwecke arbeiten. Dänemark versucht hier mit den englischen Spitzenleistungen auf dem Ge- biet der friedlichen Atomprojekte Schritt zu halten. ö Auch Dänemarks wichtigster Produktions- zweig, die Landwirtschaft, wird von der mo- dernen Versuchsanlage profitieren. In den Laboratorien für land wirtschaftliche For- schung befaßt man sich besonders intensiv mit Experimenten, um die Erbanlagen von verschiedenen Nutzpflanzen durch Gamma- Bestrahlung positiv zu beeinflussen. Walter Hanf So elastisch wie möglich soll die Gipfelkonferenz vorbereitet werden Bonn. Die amerikanische Bereitschaft, auf ein Außenministertreffen vor einer Gipfel. konferenz der Regierungschefs zu verzich- ten, hat in Bonner Regierungskreisen Bei- fall gefunden. Sie wird als Beweis dafür ge, wertet, wie weit der Westen bereit ist, det Sowjetregierung entgegenzukommen. Wie Bonner Sprecher erklären, sei es anzuerken- nen, dag Außenminister Dulles persönlich diesen Verzicht ausgesprochen habe, obwohl augenscheinlich die ablehnende Haltung det Sowjetregierung gegenüber einem Außen ministertreffen gerade auf die Person von Dulles abzielte. Der sowjetische Ministerprä- sident Bulganin habe seine Forderung nach einer unmittelbaren Gipfelkonferenz der Regierungchschefs zur Klärung der Mei- nungsverschiedenheiten zwischen Ost und West im wesentlichen mit seinem Mißtrauen gegen Dulles begründet. In Bonn wird je- doch an vorbereitenden diplomatischen Ge- sprächen als Voraussetzung für ein Gelingen der Konferenz der Regierungschefs fest- gehalten. Der Westen sei bereit, die diplo- matischen Gespräche„so elastisch wie mög- lich“ zu führen, um der Sowjetunion auch in dieser Frage entgegenzukommen. Aus der Tatsache, daß jüngst der sowjetische Bot- schafter in Bonn, Smirnow, beim Bundes- außenminister um Erläuterung der außen- politischen Ziele der Bundesregierung nach- gesucht hatte, schließen Regierungsstellen auf das Interesse der Sowjetregierung an einer diplomatischen Vorbereitung. Das ist des Interessante aon RENMNIkE: einzelverpackf. bei sich haben. RENNIE. ase RE NN IE vyird gelutscht. Es ist Stöck för Stück Mon kann es immer ö Seschäfte 0 an tüchtige Fachleute. une Ware. Süte Exislent Interessenten mit Kapitalnachweis wenden sich an: Immobilien-Büro Rich. 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Wie uerken- rsönlich obwohl ung der Außen- zon von sterpra- nag nach nz der r Mei- st und Btrauen vird je- en Ge- elingen 8s kest⸗ e diplo- e mög- auch in us der 1e Bot- zundes- außen- g nach- sstellen ing an Nr. 86/ Donnerstag, 13. Februar 1958 MORGEN Seite 11 — Mach Dir ein paar achõns Stunden: Geh ins Kl NO P. 25025 2. Wo. AnANASRR 13 50 15, 10 55 4 LANKEN Letzt. Tag! T. 2 31 23 p 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Adrian Hoven— Gudula Blau „ Jahre Pech“, Farbfilm(12) 57 E 0 Telefon 2 02 02 11 Letzter Tag! Heute nur 13.43, 16.00, 18.15 Uhr „DIE MAUSE FALLE(ic) 470.30 KEINE öffentl. Vorstellg.) 77 Tel 23. 14.00, Schabs 10518, 13.90 21.00 Jeff Chandler, Jeanne Crain in „KREUZ VERHUR“, CS(12) Tel. 2 04 44- 16.00 u. 20.00 Scl.(Sonntag auch 12.00 Uhr) Mich. Tobpp's triumphale schau IN 80 TAGEN UM DIE WELT Prädikat:„Wertvoll“(12) 1457 J 1, 6, Br. Str., F. 25076 pA 10.00, 11.50 u. 22.30 Uhr Heute letzter Tag! „SKANDAL IN PARIS“(18) 14.00, 16.00, 18.10 und 20.20 Uhr Heute letzter Tag!(16) Achtung! Blondinen-Gangster ALSTER Nehtung! Heute, Donnerstag, 20.30 Uhr Kix ötlentliche Vorstellung! Lis. Pulver, Carlos Thompson „Das Wirtshaus i. Spessart“(12) Prädikat:„Wertvoll“ UNMVERSUN 4555.10, 25.50 Letzter Tag!(12) „Ein Amerikaner in Salzburg“ DiE KATAE RI 13, 4530, 18, 20.50 BABY DOLL(460 Telef 2 55 55 ane — 1 „Hände hoch— oder nicht“ A2 (A par 01775 Meßpl. Ruf 5 11 86 14.00, 16.30, 18.45, 21.00 Letzter Tag! Jeffrey Hunter, Einemascope-Abenteuer „DIE SPUR zZzuM GoLp⸗(12) Freigegeben ab. Jahren Der letzte Film von MAX OPHULS mit MARTINE CAROL— PETER USTINOV REX adolf Wohlbrück— Will quadfiieg— Ivan Desny Augartenstr. 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UND HANDELSBLATT Ueber vier Milliarden DM aus dem ERP- Sondervermögen Die der deutschen Wirtschaft zugeflos- senen und zufließenden Kredite aus dem ERP- Sondervermögen werden im Haushalts- jahr 1958 die Grenze von 4 Md. DM über- schreiten. Bisher sind rund 3,8 Md. DM ver- geben worden. Nach dem neuen Wirtschafts- Plan des Bundesministeriums für den wirt- schaftlichen Besitz, den das Bundeskabinett noch billigen muß, sollen 1958 noch einmal 917 Mill. DM hinzukommen, das sind 93 Mill. DM mehr als im Vorjahr tatsächlich ausge- geben wurden. Von dem neuen Betrag ent- Fallen 657 Mill. DM auf die Wirtschaft des Bundesgebietes und 260 Mill. DM auf West- berlin. Das ERP- Sondervermögen setzt sich aus Rückflüssen des sogenannten„Marshall-Planes“ zusammen, der 1947 von dem damaligen US- Außenminister G. C. Marshall zum Wieder- aufbau der europäischen Wirtschaft entwickelt Wurde. Damals erfolgten Hilfslieferungen an 18 westeuropäische Länder(einschließlich der Bundesrepublik). Da nur ein kleiner Teil der aus dem Verkauf der amerikanischen Leistun- gen stammenden Erlöse zurückgezahlt werden mußte, wurden die anfallenden Beträge von den einzelnen Ländern in einem Fonds ge- Sammelt und nach den Richtlinien des Euro- päischen Wirtschaftsrates dem betreffenden Lande zur Verfügung gestellt. Der ERP- Wirtschaftsplan 1958 hat die Aufgabe, die Rationalisierung zu fördern, den gewerblichen Mittelstand zu unterstüt- zen, Strukturhilfen zu gewähren und Kapi- talmarktschwierigkeiten zu überwinden. Von den 657 Mill. DM Krediten für das Bundesgebiet sind vorgesehen: geg. Vorjahr In Mill. DM fur die Land- und Ernährungswirtschaft 120 + 10 fur die Grundstoff- industrie 145— ur den gewerblichen Mittelstand 152,5 + 44,5 ur dle Verkehrswirtschaft 100— 20 fur die Saarwirtschaft 71 + 31 kur Forschung und technischen Nachwuchs 20,5 8 fr andere Zwecke rund 50— Die Berliner Kredite sollen sich wie folgt verteilen: Industrie finanzierung 145 Mill. DM Auftrags finanzierung 60 Mill. DM Wederaufbauprogramm 50 Mill. DM Forschung 2 Mill. DM Von den Krediten an die Grundstoff industrien entfallen 75 Mill. DM auf den Bergbau, das ist die zweite Rate eines 1957 Angelaufenen Investitionshilfeprogramms. Von den Mittelstandskrediten sollen 42 Mill. DM an Betriebe von Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten gehen. Für die übrigen ERP-Gelder zugunsten des gewerblichen Mittelstandes ist eine Auf- stockung aus Kapitalmarktmitteln in Höhe von 102,5 Mill. DM vorgesehen, so dag durch die ERP-Hilfe ausgelöst— dem Mit- telstand samt 254,5 Mill. DM zufließen werden. Hierüber wird noch mit den Ge- schäftsbanken verhandelt. Es ist denkbar, 2 dabei für die Mittelstandskredite ein chzinssatz von 7¾ũ v. H., ein Auszah- lungskurs von 98 v. H. und eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren ergeben wird. Das entspricht den üblichen Anleihebedingungen der Industrie. Die mittelständischen Organi- sationen haben zu erkennen gegeben, daß sie nicht besser gestellt als die Industrie, aber auch nicht benachteiligt sein wollen. 2g/Eig. Arb. Jeder sein eigener Bankier Die Deutsche Philips GmbH. teilte dieser Tage mit, daß sie das Hamburger Bank- geschäft Heinrich Behncke erworben habe. Es ist jetzt die große Mode— nicht nur zwecks Einsparung von Bankspesen und Zin- sen— sein eigenes Bankgeschäft zu errichten. Die Firma Grundig war nicht die erste, die auch auf diesen Einfall verfiel. Nun fragt es sich, ob eine wirkliche Ratio- nalisierungsmaßnahme vorliegt, oder ob auf diese Art und Weise der Zugang zu von der Notenbank gewährten Kreditmittel erleich- tert werden soll. Ein Bankunternehmen kann nämlich in direkten Geschäftsverkehr mit der Deutschen Bundesbank treten, während dies einer anderen Betriebsform— und mag das Unternehmen noch so gigantisch sein— vorenthalten ist. Die Deutsche Philips GmbH. ist ein un- bedingt kreditwürdiges Unternehmen; sogar eines der kreditwürdigsten im ganzen Bun- desgebiet. Es ist nur merkwürdig, daß sich gerade jetzt mehrere Unternehmen ihre eigene Hausbank schaffen, wobei die noch immer nicht gelösten Probleme des Kapital- marktes gewiß eine ausschlaggebende Rolle Spielen. Pünktchen Die Ortskrankenkassen Sehen schwarz (dpa) Der Bundesverband der Ortskran- kenkassen erwartet für 1958 Krankengeld ausgaben in Höhe von mindestens einer Md. DM. Der Verband teilte am 11. Februar mit, daß dann allerdings keine Massenerkran- kungen auftreten dürften. Dieser Etatposten habe 1956 insgesamt 630,6 Mill. DM und 1957 bereits 904,8 Mill. DM ausgemacht. Die stän- dige Mehrbelastung an Kranken-, Haus- und Taschengeld betrage gegenüber 1956 etwa 70 v. H. Die steigenden Anforderungen hätten die Ortskrankenkassen nur durch Beitrags- erhöhungen bewältigen können, Diese seien auch jetzt noch nicht abgeschlossen. Der all- gemeine Beitragssatz bewege sich nach dem Stand von Januar bei 8,24 v. H. des Grund- lohnes gegenüber 6,54 v. H. zur gleichen Zeit des Vorjahres. Für einzelne Kassen bedeute das bereits Sätze von 9 v. H. und mehr. Die zu erwartenden Mehrkosten an Kran- kengeld überraschen die Ortskrankenkassen nicht. Man führt sie im wesentlichen auf zwei Punkte zurück: 1. Den seit Jahren Krankenstand und 2. die verbesserten Leistungen der Kran- kenkassen. Bereits anläßlich der Verabschiedung des Gesetzes über die Leistungsverbesserungen bei Krankheit der Arbeiter habe man mit einer Mehrbelastung vor rund 440 Mill. DM gerechnet. Es sei kaum anzunehmen, daß eine grundsätzliche Aenderung dieses Gesetzes durch den Bundestag zu erwarten ist, bevor das Krankenversicherungswesen grundsätz- lich reformiert wird. Nach den Erhebungen des Verbandes be- trug der Krankenstand der Ortskrankenkas- sen im Januar 5,37 v. H. gegenüber 4,32 zur leichen Vorjahreszeit. Mit diesem höheren Prozentsatz an Kranken müsse auch in Zu- kunft gerechnet werden. Diese Entwicklung ständig steigenden Flaues Klima für Verständigung und Streik Zaghafte Spitzen gespräche; lustlose Streikende Sorgsam pflegen Arbeitgeber und DGB- Vorstand das Pflänzlein der Verständigung, das sie bei ihren Düsseldorfer Spitzen- gesprächen herangezogen haben wollen. Da- bei handelt es sich doch nur um den ver- Zweifelten Versuch, im Gespräch zu blei- ben. So kümmerlich ist nämlich die gegen- seitige Verständigung geblieben. Dr. Pauls- sen leistete sich den„falschen Zungen- schlag“ und sprach vom DGB- Vorsitzenden als dem„Kollegen Richter“. Der Kollege Richter allerdings hatte keinen falschen Verkauf von Bundesvermögen steht vor der Tür Lindrath will beschleunigt privatisieren (eg) Bundesschatzmeister Dr. Hermann Lindrath hat Bedenken gegen den Plan, bei der Privatisierung des Volkswagenwerkes an Interessenten mit niedrigem Einkommen und an Werksangehörige Aktien zu einem Sozial- rabatt voni zehn, ZWäffeig oder gar mehr Prü- zent abzugeben. Das würde an den Grundsatz der Gleichberechtigung rühren, erklärte der Minister am 11. Februar vor Journalisten. Der Minister hat in seinem Hause eine umfangreiche Denkschrift über die Rechts- verhältnisse ausarbeiten lassen, aus der her- vorgeht, daß das Land Niedersachsen keiner- lei Rechtsanspruch auf das Werk geltend ma- chen kann. Dennoch möchte Dr. Lindrath jeg- liche gerichtliche Ausein andersetzung mit der niedersächsischen Landesregierung vermei- den, weil dies nur auf eine Verzögerung der Privatisierung hinauslaufen würde. Bei sei- nen Verhandlungen in Hannover am 18. Fe- bruar wird daher voraussichtlich die Frage im Vordergrund stehen, ob und wie ein Ver- gleich zwischen Bund und Niedersachsen ver- einbart werden kann. Auch den Volkswagen- Sparern beabsichtigt die Bundesregierung ein Vergleichsangebot zu machen. Die Höhe des Aktienkapitals und der Aus- gabekurs müssen nach den Worten des Mini- sters so bemessen werden, daß die erwarte- ten Einkünfte des Volkswagen werkes eine angemessene Rendite gestatten. Zwischen Substanzwert und Ertragswert sei hier wie bei allen anderen zur Privatisierung geeig- neten Bundesunternehmen deutlich zu unter- scheiden. Der Ausgabekurs der VW-Aktien dürfe nicht allzu viel über Pari liegen. 150 v. H. seien das äußerste des Diskutablen. Die Kleinaktionäre würden es nicht verste- Nen, wenn eine VW. Aktie mit einem Nenn- wert von 100 DM gleich 180 DM oder mehr Kesten s61xkte. Dr. Lindrath hofft nach wie vor, bis Ende dieses Jahres die Privatisierung des Volks- wagen werks eingeleitet zu haben.„Wenn es aber erst im Frühjahr nächsten Jahres ge- schieht, wird man mich auch nicht steinigen“, meinte er. Zunächst ist nur daran gedacht, eine erste Tranche von VW-Aktien an der Börse einzuführen. Für fünf bis zehn Jahre wird eine Sperrminorität der Aktien im Bun- desbesitz verbleiben, aus deren Erträgen Wissenschaft und Forschung zu fördern sind. Der Verkauf einer Anzahl von größeren Und kleineren Bundesbeteiligungen stehe vor der Tür, sagte der Minister. Zum Beispiel sel eine Käufergruppe für die Howaldts- Werke AG in Hamburg vorhanden, mit der man bald zum Abschluß zu gelangen hoffe. Die Kaufsumme werde wahrscheilnich etwas über dem Betrag von 27 Mill. DM liegen. Die Annahme eines Angebots der Deutschen Bank, der Siemens werke und der Dortmund- Hoerder-Hüttenunion über 27 Mil. DM war seinerzeit vom zweiten Bundestag rückgängig gemacht worden, weil der Erlös als zu niedrig angesehen wurde. Die Hamburger Howaldts- Werft hat ein Aktienkapital von 10 Mill. DM. Ihr Substanzwert wird auf 54 Mill. DM ge- schätzt. Zungenschlag parat, sondern er wimmelte die neugierigen Presseleute recht un- wirsch ab. Dabei soll nicht bestritten werden, daß die Arbeitgeber und die DGB-Leute recht gemütlich miteinander sprachen, ja mitunter in herzhaftes Gelächter ausbrachen. Leider erwies sich bereits der erste Verhandlungs- punkt— die Besetzung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG)— als un- überbrückbare Hürde. Die DGB-Leute for- derten in diesem 24köpfigen Gremium 12 Vertreter. Die Arbeitgeber meinten je- doch, man müsse die Dinge anders sehen, denn außer dem DGB kämen noch weitere Organisationen mit Vertretungsansprüchen, Zz. B. die Deutsche Angestelltengewerkschaft. Aber auch die Frage, welche Vertretungs- stärke der deutschen Landwirtschaft zuge- billigt werden solle, blieb bei diesen Ge- sprächen unerörtert. Immerhin interessant, daß Willi Richter, der DGB- Vorsitzende, auf mehrfache Anfra- gen der Arbeitgeber den Verbrauchern in diesem Gremium keinen Platz zudachte.„Wer ist schon Verbraucher? Jeder Unternehmer ist Verbraucher, genau so wie jeder Private und Arbeitnehmer, und die Arbeitnehmer, die werden ja von den Gewerkschaften ver- treten.“ Das heikle Problem des Ausbaues der Schlichtung stieß auf besseres Verhandlungs- Klima. Darin sind sich Arbeitgeber und Ar- beitnehmer einig, daß es nicht gut wäre, die Lösung dieser Problematik dem Gesetzgeber anzuvertrauen. Der diesbezügliche FDP-Vor- stoß im Bundestag fand wenig Gegenliebe. Allerdings hob hier Otto Brenner die Grund- sätzlichkeit der lohnpolitischen Autonomie besonders stark hervor. Brenner war es auch, der im Anschluß an dieses gemeinsame Gespräch, das übrigens bald fortgesetzt werden soll, die ungünstige Zukunftsprognose für die Verständigung Stellte. Es gäbe keine Gemeinsamkeit zwi- schen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Wenn sich die Arbeitgeber bei Lohnverhand- lungen von der Produktivität(von der wirt- schaftlichen Leistungsfähigkeit) beeinflussen liegen, dann sei das ihre Sache, die Gewerk- schaften würden nicht mitmachen. Nr. 8 — Donnerstag, 13. Februar 1958 Nr. 96 1 laufe auch parallel mit der Zunahme der 7 Beschäftigungszahlen. Arme Seefahrt Das VerbesserungsgesetzZz hat die Orts- Wird nden rm krankenkassen verpflichtet, vom 1. Juli 1957 ö 510 85 8 5 3 Ach wie so klug weise dis j an höhere Leistungen als sonst in den Win- 485„ 88 N disponierten und 8. 8 8 8 och die Geldjongleure und Kenner der termonaten zu erbringen. Da ausgleichende 8 gesetze mit den Geldern für d er] Bu 8 8 8 5 8 888212 Ut der 1 eIdern für de Beitragserhöhungen erst im August und hen Schiffbe 8 8 5 15 gen ng e 925 5 schen Schiffbau. Sie sparten Millionenbe. 8d 5 8 5 K ien s meure träge in Form von Steuerbegünstigu Die leistungen für zwei volle Monate im wesent- 8 115 Jetzt 1 i805 e ander chen aus dem Vermögen gedeckt worden. Gesichter, denn aus der Seeschiffa nr tense gebote Dazu sei dann noch im September die. lennsk denn aus der Sseschitkantt 8 8 g 5 f 5 e men Alarmnachrichten über sinkende Fracht Zutte⸗ Arippewelle eingebrochen, deren Mehr- raten 8 Ka kosten ebenfalls aus de anzie eser l 7 8 8 3 N 5. 8 Nach den neueren Zahlen sind im Januar] Heibt 1 re te abgetangen werden die Kohlenfrachten in der Baltic Exchange. in London auf 23% Shilling abgesunken ferur 241 35 8 Zinige Mon- ach der Suez Kis. Kredithilfe für Frankreich Fim 8e Monate nach der Suezkrise wurden komm 5 858 5 5 Frachtraten von 120 Shilling bezahlt. Die läten in Einzelheiten festgelegt dermaßen gesunkenen Frachtraten beziehen sen 2 (VWD) Der OEEC-Rat hat am Dienstag- e zune t auf die Tramp- Fie nachmittag endgültig die Modalitäten der cn e 8 Fine 5 hrt ist vorwie. Jahr, Kredithilfe an Frankreich gebilligt: 150 Mill. Fend auf Grund langerkristiser Charte. Agen, Dollar Spezialkredit und 100 Mill. Dollar e* Jefloch 8 e bes Kreditfazilitäten im Rahmen einer norma- achtlich 5 2 Anteil der Linienschiffahrt sen N. len Rallonge an der Gesamttonnage rückläufig ist. Er be- de die Der Spezialkredit von 150 Mill. Dollar trug 9 5 10 785 wird von folgenden Mitgliedsstaaten ge- 5 4. 9 75 stellt: Bundesrepublik Deutschland 100 Mill D 1 nik.. . 8 neden aten MIII., er Anteil der Trampschiffe hö Schweiz sechs Mill., Belgien 5.5 Mill., Italien sich von h ahrt erbte] gie fünf Mill., Oesterreich 1,5 Mill. 32 Mill. Dol 1953 25 b HI flügel lar stellte die EZ U aus ihren Barmitteln be- 1958 43 V. H. eünsti reit. Der Kredit ist bis zu einem Betrag von Dabei liegen— wer hätte das noch vor Fle 80 Mill. Dollar im ersten E jbjahr 1958, für Jahresfrist geglaubt?— von der Welttonnage 92 den Rest im zweiten Halbjahr 1958 verfüg- erhebliche Laderäume brach. Bax er bar. f f f Dieser Einbruch der Seefrachten ist auch einker Die Kreditbereitstellung(Rallonge und Ursache dessen, daß die deutsche Kohle beste Spezlalkredit) läuft am 31. Dezember 1958 gegenüber der Ueberseekohle nicht mehr 80 lest. I Ab, auch wenn die Kredite nicht ganz abge- konkurrenzfähig ist wie vordem. rufen Sind. Der Spezialkredit ist zu 4,25 v. H. Natürlich wird auch diese Abwärts verzinslich. Die Rückzahlung erfolgt vom bewegung einmal ihr Ende haben 1 die 1 v. 3 1 1960 in Monatsraten von fünf Mill. Frachtraten werden wieder steigen. Eine V .„ 5 Warnung allerdings bleibt diese Tarifbewe- And 1 28 2 JJ 8 Wirtschaftler, die r allonge gewährten Kreditfazilitäten von 100 daran glauben, dag konjunkturelle Preis 5 5 Mill. Dollar erfolgt im normal Ab 5 er 5 335 3.5 v H. St 9 en Satz von vorteile gegenüber dem Auslande ewig an- nuar 1 g halten. Egosum gesam 212 Im „Familienlastenausgleich“ 3 n Verliert seinen Reiz Stande 5 8„ 9953(99 Die Sozialisierung der Familie(vergl. 0 5 „MM“ vom 17. Januar:„Sozialisierung der( Man hat es aus Gewerkschaftskreisen schon anders gehört. Vor einigen Monaten noch, nicht zu reden von der Lohnbewe⸗ Sung, die die Jahre 1955 und 1956 kennzeich- nete, war die Produktivität ein von den Ge- Werkschaften sehr beliebtes Beweismittel, und es wurde darum gefeilscht, ab die Ar- beitgeberberechnung oder die Arbeitnehmer- berechnung zuträfe.. * Indes ist der westdeutsche Textilschwer⸗ Punktstreik immer breiter geworden. Die Textilgewerkschaft muß allerdings, weil ihr in verschiedenen Betrieben die Belegschaft Gehorsam verweigert, auch Betriebe bestrei- ken, die vom Sinken des Auftragsbestandes betroffen sind. Der Schwerpunktstreik in Hessen beschränkt sich zum Beispiel nur auf Betriebe mit besonders stark gewerkschaft lich organisierter Belegschaft, Von den 7040 Hessischen Streikenden sind nur etwa 700 Personen nicht gewerkschafflich organisiert. Insgesamt wird die Zahl der Textilarbeiter in Hessen mit 28 000 bis 30 000 Personen an- gegeben. In acht hessischen Betrieben haben die Belegschaften der Streikleitung in der Urabstimmung die satzungsgemäß vorgese- hene Mehrheit verweigert. Zwei von diesen Betrieben werden allerdings dennoch be- streikt. Im Tarifgebiet Niedersachsen und Bremen streiken von 28 000 Arbeitnehmern in der Textilindustrie 8000 Arbeitnehmer in zehn Betrieben. Der Landesverband der Textil- industrie für Niedersachsen und Bremen rea- gierte auf die gewerkschaftlichen Streik- zeitungen mit einer von den Unternehmern herausgegebenen„Streikpost“, die bisher zweimal im Umfang von vier Seiten erschien. Die Arbeitgeber behaupten, daß die Streik- bewegung deswegen unpopulär sei, weil im Zusammenhang mit ihr Preiserhöhungen be- fürchtet werden. Im Tarifgebiet des Verbandes der süd- westdeutschen Textilindustrie(Württem berg- Nordbaden) mit 110 000 Arbeitnehmern, dauern die Verhandlungen noch an. Die Ar- beitgeber haben zu einer Mitgliederver- sammlung des Verbandes Einladungen er- gehen lassen, die am 13. Februar in Stuttgart stattfinden soll. F. O. Weber Familie zwecks Ausgleich“) läßt sich nicht Deutsc nach Franz-Josef Wuermelings Plänen vor- tlenme antreiben. Der Bundesminister für Familien. und Jugendfragen, der im Bulletin der Bun- desregierung einen„Familienlastenausgleich“. Vorgeschlagen hatte, war bei diesem Vor- 5 schlag nicht gut beraten. Er hat indes 10 anscheinend bemerkt, dag er mit seinen Forderungen nach dem Familienlohn übers 1 Ziel hinausschoß. 10 In einer Rundfunkerklärung schwächte 10 er Wesentlich ab und sagte, daß er nur an 100 eine Ergänzung des Leistungslohnes gedacht habe. Wie man das Kind auch nennt:„Fa- 10 milienlastenausgleich“,„Ergänzung des Lei- 10 7 stungslohnes«“ oder„Familienlohn“, 80 widersprechen sind diese Dinge nicht. Auch im öffentlichen Dienst würden schon vom ersten Kind an Zuschläge gewährt, ein Bei- spiel, dem die gewerbliche Wirtschaft folgen Sllee 7 5 Minister Wuermeling weiß anscheinend goch nichts davon, dag die Personalver waltung im öflentlichen Dienst groteske Seiltänze auffün- ren, um kostspieligere Versetzungen von Ver- heirateten zu vermeiden; ohne Rücksicht aut Fähigkeit und Bedarf werden dann Ledige bei den Versetzungen vorgezogen. Minister Wuermeling weiß auch nicht, daß in einigen Bundesländern, u. a. auch in Baden-Württem- berg, bei einer bestimmten Kategorie öffentlich Bediensteter grundgesetzwidrige Eheverzichts- klauseln abgefordert werden. Der Arbeitgeber in der gewerblichen Wirtschaft könnte sich natürlich genau 80 grundgesetzwidrig und unsozial verhalten. Man soll bei der ganzen Frage„Familien- lohn“ oder„Leistungslohn“ die Kirche im Dorf lassen und nicht, wie Minister Wuer⸗ meling drauf und dran ist, Regelungen aus dem Boden stampfen wollen, die sich schließ- lich gegen die Arbeitnehmer auswirken. Tex Handwerk exportierte für 600 Mill. DM (dpa) Der Zentralverband des deutschen Handwerks schätzt, dag der Wert des hand- werklichen Exports 1957 rund 600 Mill. DM be- trägt. Davon entfallen 60 v. H. auf den Export von Maschinen, Werkzeugen und Erzeugnissen der Mechanik und Feinmechanik. Mit 2,5 v. H. sind Holzwaren und mit 4 v. H. Musik- instrumente, die vom Handwerk hergestellt werden, am Export beteiligt. Wenn bei der Arbeit die Gedanken ermüden, hilft ohne Hungerkuren durch den fetizehrenden Gewichtsabnahme Ebus-Jee kr entschlackt und fördert die sesundhelt! bus-es mach schlank u. sehmeckt auch gut Orig.-Packg. 2. in Apotheken u. Drogerien ———— Original-Lorifpreisen aufgeben. Almenhof: H. Schimpf, Brenfonostraße J) Feudenheim: Frau Wäöhler, Friedrichsfeld: Valentin Ihtig, Hagenqber Straße 22 Heidelberg: Heideſberger Jageblaſt Hauptstraße 45 Köfertol-Söüd: Albert Blatt, Dürkheimer Straße J! Lend n lodenburg, Sievertstraße 3 Lampertheim: Emrich& Lindner, Kaiserstraße 19 Fischerstraße! Neckarstadt: H. Portenkirchner, Gartenfeldstroße 3 Dänischer Tisch 21 Ssckenheim: Wilheſm Hartmann, Haupistraße 80 Schöngu-Nord: Wilh. Softnet, Ortelsburger Straße 6 Anzeigen- Annahmestellen: Hier können Sie Anzeigen 20 Houpfstroße 69[Schorpp- Filiale) Köfertal: Jakob Geiger, Am Holtepunkt Jans Schmieg, Neckordu: A. Groß(Vorm. Ssppinget), Rheinnu: Chr. Groll, Inh. L. 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G ETER Mannheim, Paul-Martin-Ufer 30 Telefon 4 16 65 Versteige fungen straße 11-13, Schalterhalle, und 1 Ladentheke gegen Barzahlung. Zwangsversteigerung. Die Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim ver- steigert im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 13. Fe- bruar 1958, um 14 Uhr, in ihrer Hauptverwaltung, 1 Bornum- Gasherd, Der Vollstreckungsbeamte der Allg. orts krankenkasse Mannheim. 1 8 d lerenkelſer. flosehe Au Cle 205 — ein östlicher Perùꝗãme in 5 70— D al 5 55 Mannheim, Renz- i deutscher 8 1 1 Flasche 6 9 7 1 Bornum- Kohleherd Weinb rang. 75 mit Glas 5— eie ua fätsmarke vel 72. e—— We e und 3% in SpPAR-Robattmarken Nerven systems(Signorelli, Gau: 1 — 110 Nr, 36 onierten ner tigungen ie lange irt kom- Fracht- 1 Januar change esunken. Wurden hlt. Die beziehen Tramp- Vorwie- Charter- es be- chiffahrt b. Er be- erhöhte 00h vor dtonnage ist auch Kohle mehr 80 bwärts⸗ und die n. Eine rifbewe⸗ tler, die e Preis- Wig an- Egosum h. 2 (Vergl. ung der ch nicht en vor- amilien- ler Bun. isgleich“ m Vor- it indes seinen n übers hwächte nur an gedacht nt:„Fa- des Lei- in“, At. Auch on vom ein Bei- kt folgen end nach tung im auffüh- on Ver- icht auf Ledige Minister einigen yürttem⸗ öffentlich erzichts- Tblichen nau 80 halten. milien- che im Wuer- gen aus schließ- ken. Tex Musik- eee Nel „Lee? ider des i, Gau indere). istheni? „Dani. S. ust, hel uin der len deut- ionenbe- Vr. 36 Donnerstag, 18. Februar 1988 MORGEN Seite 18 — Butter: Die verhältnismäßig große Erzeu- ung im Inland deckt nahezu den Bedarf. Die Butterpreise werden sich deshalb nicht andern. Im Westen wird auch Lagerware an- geboten, die etwas billiger ist als frische Butter. Käse: In- und ausländischer Schnittkäse bleibt wahrscheinlich vorerst noch recht preiswert. Die Holländer haben zwar die No- tierungen soeben deutlich heraufgesetzt, es kommt jedoch noch genügend Ware aus Vor- raten und alten Verträgen zu günstigen Prei- zen zum Verkauf. Eier: Am 15. Februar wird, wie in jedem Jahr, der Einfuhrzoll für Eier vom Sprozen- tigen Wintersatz auf den 15prozentigen Som- mersatz umgestellt. An den Verbraucherprei- zen wird man davon jedoch nichts merken, da die Abnehmer im Inland die höhere Zoll- belastung wegen des reichlichen Angebots wahrscheinlich ganz auf die Lieferanten abwälzen können. Geflügel: Die Preise für die meisten Ge- flügelarten sind nach wie vor verhältnismäßig günstig. Fleisch: Die Preise für Schlachtschweine haben im ganzen Westen, Südwesten und in Bayern weiter nachgegeben. Die Tendenz zu sinkenden Schweinefleischpreisen bleibt also bestehen. Die Rindfleischpreise sind dagegen test. Das Angebot von Schlachtrindern geht 94 v. H. der Einfuhr liberalisiert (VWD) Die Einfuhren der Bundesrepublik zind nach der Erweiterung der Läberalisie- rungsliste vom 1. Januar 1958 zu 94 v. H. der Importe des Jahres 1949 von mengenmäßigen Einfuhrbeschränkungen befreit. Vor dem 1. Ja- nuar 1958 betrug die Einfuhrliberalisierung ins- gesamt 92,6 v. H. Im einzelnen beträgt der Liberalisierungs- prozentsatz in den drei Warenkategorien: Er- nährung und Futtermittel 85,4 v. H.(nach dem Stande vom 1. April 1957: 81,3 v. H.), Rohstoffe 99,3(99,3) v. H., Fertigwaren 98,2(98,2) v. H. pvoDM- Dividende auf 10 v. H. erhöht (VWD) Der Aufsichtsrat der Vereinigte Deutsche Metallwerke Ad, Frankfurt/M.(Ak- tlenmehrheit bei der Metallgesellschaft A), ö Freie Devisenkurse ö Geld Brief 100 dnische Kronen 60,775 60,895 100 norwegische Kronen 58,785 538,905 100 schwedische Kronen 81,02 81,18 1 englisches Pfund 11,766 11,786 100 holländische Gulden 110,685 110,905 100 belgische Francs 8,426 3,446 100 französische Franes 0,9962 0,9982 100 Schweizer Franken 95,77 95,97 1000 italienische Lire 6,724 6,744 1 Us-Dollar 4,1970 4,2070 1 kanadischer Dollar 4,274 4,284 100 Schweizer Franken(fr.) 97,96 98, 16 100 österreichische Schilling 16,133 16,173 Jnteressanles füt die Hausttau Einkaufsberater für den Küchenzettel ple„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- Gmb, Bonn, folgende Marktvorschau: nämlich von Woche zu Woche zurück. Preis- änderungen für Kalbfleisch sind kaum zu er- Warten. Seefisch: Die Anlandungen der Fischdam- pfer waren während der letzten Tage recht umfassend und gut gemischt. Die Preise haben für alle Sorten nachgegeben. Die gün- stigsten Einkaufs möglichkeiten bestehen nach wie vor beim Seelachs. Preiswert sind aber auch Schellfisch, Kabeljau und Katfisch, und selbst der Rotbarschpreis bewegt sich auf einer mittleren Linie. Daneben hat die fisch- verarbeitende Industrie alles getan, um den Hunger auf etwas Saueres in der Karnevals und Faschingszeit zu stillen. Kartoffeln: Das Angebot von Speisekar- toffeln wird allgemein ausreichend sein, da die Anlieferung bei dem außergewöhnlich milden Wetter zunimmt. Salatkartoffeln und auch einige bevorzugte Sorten werden jedoch von Woche zu Woche knapper und auch etwas teurer. Sonst sind kaum Preisänderungen zu erwarten, da sich die geringen Schwan- kungen in den Handelsstufen im Kleinver- kauf nicht auswirken.. Obst: Bananen werden wieder etwas preiswerter, da während der letzten Tage mehr Ware in den Lagerhäusern herange- reift ist. Apfelfinen und Mandarinen dürften etwas mehr kosten als bisher. Die Einstands- K URZ NACHRICHTEN hat am 11. Februar beschlossen, der zum 1. April einzuberufenden Hauptversammlung vorzuschlagen, aus dem nach Zuweisung von 2,2 Mill. DM. an die„anderen Rücklagen“ ver- bleibenden Gewinn des Geschäftsjahres 1956/37 auf 10(i. V. 8) v. H, erhöhte Dividende auf das inzwischen auf 60,25(i. V. 58,25 Mill. DM er- höhte Grundkapital zu verteilen. UDeberschie- Bende 0,58 Mill. DM sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Beschäftigung und Ertragslage der VoM im neuen Geschäftsjahr waren bisher befriedigend. Mammut-Anleihe des britischen Schatzamtes (VWD) Das britische Schatzamt hat die Auf- legung einer Staatsanleihe von 300 Mill. Pfund Sterling(rd. 3,5 Md. DM) zu dem hohen Zins- satz von 5½ v. H. angekündigt. Der Verkauf . am 14. Februar zum Ausgabekurs von Die Anleihe ist für nicht in Großbritannien ansässige Erwerber steuerfrei. Obwohl die mei- sten ausländischen Wertpapierinvestoren in Großbritannien infolge der Doppelbesteuerungs- abkommen nicht zur Steuer herangezogen werden, bedeutet diese direkte Steuerfreiheit an der Quelle einen zusätzlichen Anreiz für Devisenausländer. Außerdem können die An- leihestücke von Ausländern mit„Security Ster- Iing“ gekauft werden, die um ganze 2 v. HI. billiger sind als normale Pfund. Die Laufzeit preise sind ebenfalls leicht gestiegen. Im übrigen ist eine Preiserhöhung für Zitrus früchte in dieser Jahreszeit immer zu beob- achten. Für Zitronen wird man so viel zahlen Wie in der vergangenen Woche. Kernobst bleibt knapp und teuer. Spitzensorten wer- den wahrscheinlich noch teurer als bisher. Gemüse: Die Preise für italienischen Blu- menkohl sind deutlich heruntergegangen. Es wird laufend importiert, da der Schnee den Transport nicht mehr behindert. Aus dem gleichen Grunde werden auch italienischer Spinat und Freilandkopfsalat aus Italien und Spanien billiger. Auch Grünkohl und Porree werden bei anhaltend mildem Wetter weni- ger kosten als bisher. Preisänderungen für Möhren und Kopfsalat sind kaum zu erwar- ten. Nur grüner Wirsing kann hier und da etwas teurer werden. Effektenbörse COMMERZ- Hoesch-Werke AG begibt 50 Mill. DM-Anleihe (VWD) Die Hoesch-Werke AG, Dortmund, begibt zur Finanzierung des Investitions- programms eine 7½) prozentige Anleihe von 50 Mill. DM zum Ausgabekurs von 99¼ v. H. In dem Verkaufsangebot wird mitgeteilt, daß der Gesamtumsatz der Gesellschaft im Ge- schäftsjahr 1956/57(30. September) rund 2,4 Md. DM betrug. Der Umsatz ist damit um 10 v. H. höher als im vorangegangenen Geschäftsjahr ein- schließlich der Umsätze der Altenessener Bergwerks Ad und der Industriewerte AG für ein volles Jahr. Zur Erneuerung der Werksanlagen der Tochtergesellschaften und für die Rationalisierung der Erzeugung wur- den seit Gründung der Hoesch-Werke AG im IND CREDIT-BANR Aktiengesellschaft Filiale Mannheim Börsen verlauf,(WD) Nach den vorangegangenen Abschwächungen war die Marktlage ausgegli- chener. Teilweise stand dem verringerten Angebot eine leicht gebesserte Nachfrage gegenüber, so daß es verschiedentlich zu kleineren Kursbesserungen gegenüber dem Vortag kam, IG-Farben-Nach- kolgegesellschaften auf den optimistisch gehaltenen Badische Anilin- Bericht bis zu 1½/ Punkten höher im Handel. Montane und Bergbauwerte bei unterschiedlicher Umsatztätigkeit überwiegend leicht rückläufig. Elektropapiere auf vorsichtig einsetzende Auslandskäufe bis zu 2 Punkten höher im Handel. Banken auf vereinzelte Gewinnmitnahmen ermäßigt, Motoren- und Kaliaktien nicht ganz einheitlich. An den Rentenmärkten ergaben sich auf flüssiger Umsatztätigkeit keine größeren Kurs veränderungen. Hochverzinsliche Industrieobligationen teilweise bis zu einem viertel Punkt erhöht, Pfandbriefe und öffentliche Anleihen gut behauptet. Frankfurt a. M., 12. Februar 1958 Aktien 1 Aktien EE Aktien C Accent. iss 168 Mannesmann 162¼ 161¾% Bergb. Neue Hoffg. 160 103½ Adler werke. 120 120 Metallges. 480 480 Gute Hoffnung— 277 AEG 4 209% 210 Rhein-Braunk. 252 252 Bet. Ges. Ruhrort—— See 99—5 Rhein-Elektr. 5 85 MAXX 19 Rhe install! 7 0 F 125 125 RW W. 421½ 21% eh. Boesen AG: Bemberg. 95 94 salazdetfurtn 245 244% Hoeschwerke 135⁵ 134 Berger Tiefbau 5 5 Schering 7 30% 361 BBW; ͤẽfU%õ Schlossduellbrau. 5— Buderus 7% 1 Ischubert& Salzer 196 197 en. Wigckcnermt Chem. Albert. 167% 100 Schwartz Storch.— EKlöckner-Werke 137½ 137 Conti dumm.. 2 270% seilind. wolf. 7, 12 Hleckn. Humb. D. 1 159 Daimler-Benz 412 413 Siemens../ 219 Elöckner-Bergb. 133 1335 Desussa. 4 2 Sinner 20% Stahlw. Sddwestt. 18 190 Demag. 213 214%[Südzucker 250 81. Fräcl.. 5½ 29% bn 3 105„, en. ver. stanlw.: 1 8 2 25 8 2 1„ „„% Wintershall. 2 222 Dt. Edelstanwerk 2 202 Durlacher Hof.. 235 255 Zelß- Ikon 231 220 Dortm. Herder 124 Eichbaum-Werger. 300 700 Tellstoff walchof 120 119 Hüttenunion 1 El. Licht&. Kraft 127½ 127 Selsenberg 57 141 1 1 2391 238 Banlcen Bochum., Verein. 170% 175½ Enzinger Union. 2 206 205. 20 2 e 5 5 5„ 11% 1 4 AY. 2285 5 ambor. „ 36% 37% u. Wechsel-Bk. 2270. Handelsunion 3 280 BAS... 19% 12 Sommerzbank) 5 Shen Rheinrohr 443, 107 Ssell s 3⁵²⁰ Commerz. Hüttenw. Siegerl. 211 Farbenf. Bayer 221 220¼ u. Credit-Bank 2350 258½½[Niederrh. Hütte— Feldmühle. 355— Deutsche Bank)„0 1% Ruhrst. Hatting. 189% 191 Felten& Guill. 194 194 Dt. Bank AG.. 2„ 2% stahlw. Südwest. 189 190 Soldscnmidt 226 227 Dresdner Bank). 237 20[Aug. Thyssen-H.. 1 18% Gritzner-Kayser.—— Dresdner BankAG 106 198 Erin Bergbau 285 3 Grün& Bilfinger 211 10 eie ktyp.-Sank 84% 85 Harp Bergbau 124¼[ 124½* 55 Investmentfonds Habl Zement.% Bee u 78% 78½ Concentra. 108,80 108,4 Hoechster Farben— 201½%[Dego(Vorzug). Deka fonds 113,0 113, Holzmann 1 200% Montan-Nachf.: Fondax 110,40 110,40 Elein, Schanzl. u. B. 312 311 Hütt 5 Fondis 123,40 128,40 Ener. f r rise ruten w.% ie: Fondra. 219021050 Lahme ger 2 22 Sisennütte. 132132 Investa 113,0 113,70 Enz 93 sStahlw. Bochum. Tel. Electr. Doll.) II, 11. Linde's Eis. 248% 248¼ eh. GHH: Unifonds 49,0 49,50 Ludw. Walzmühle 135 135[Hüttenw. Oberh. 15% 159[Uscafonds.„. 98,70 85 100 DM. W= 392,50 DM-O; 100 DM-O= 27,0% DM-W beträgt bis zu 26 Jahren. n RM-Werte Juli 1952 rund eine Md. DM investiert, wo- von 74 v. H. aus Abschreibungen und Ab- gängen finanziert werden konnten. Der Erlös der Anleihe soll zum weiteren Ausbau der Hochöfen, Stahlwerke und Walzwerke, ins- besondere des Breitbandwalzwerkes der Hoesch- Westfalenhütte Ad verwendet wer- den. Beschäftigung und Auftragsbestand, 80 heißt es, sind nach wie vor befriedigend. Die Gesellschaft hat zuletzt 6 v. H. Dividende für 1955/56 gezahlt. Grundkapital 375 Mill. DM. Ausfuhr-Rekord der heimischen Wirtschaft (LSW) Die Ausfuhr der baden-württem⸗ bergischen Wirtschaft hat 1957 erstmals im Verlauf eines Jahres die Fünf-Milliarden- Grenze nicht nur erreicht, sondern sogar be- trächtlich überschritten. Der Exportwert im vergangenen Jahr belief sich auf 5469 Md. DM, wobei 5106 Md. oder 93 v. H. auf die Ausfuhr gewerblicher Fertigwaren entfielen. Mit diesem Rekordergebnis wurden die Aus- fuhrerlöse des Jahres 1956 um 762,5 Mill. DM oder 16 v. H. übertroffen. Wie vom Wirtschafts ministerium aàm 12. Februar mitgeteilt wurde, ist die tatsäch- liche Ausweitung in der Ausfuhr allerdings geringer, da die Durchschnittswerte des Ex- ports im Jahre 1957 im Vergleich zu 1956 gestiegen sind. Im Jahre 1956 hatte die Aus- fuhrsteigerung noch 19 v. H. betragen. Geringere Zuwachsraten In einem Rückblick auf das abgelaufene Jahr 1957 weist das Wirtschafts ministerium darauf hin, daß sich das Anwachsen der Auf- tragseingänge bei der baden-württembergi⸗ schen Industrie weiter verlangsamt hat. Die Bestellungen im Verlauf des Jahres 1937 übertrafen im Gesamtdurchschnitt die von 1956 um sechs v. H., während die Wachstums- raten in den Jahren 1956 und 1955 acht bzw. 17 v. H. betragen haben. Bemerkenswert ist dabei, daß die inländischen Aufträge dem Werte nach nahezu wieder im gleichen Aus- maß angewachsen sind wie 1956, die Ex- pansjon der Auslandsnachfrage dagegen sich deutlich abgeschwächt hat. So ging die Wachstumsrate bei den Inlandsaufträgen von sechs v. H. im Jahre 1956 auf fünf v. H. im letzten Jahre zurück, während sie bei den Auslandsaufträgen von 22 auf 13 v. H. flel. Marktberichte vom 12. Februar Handschuhsheimer obst- und Gemũse-Grosmarkt (Vo) Anfuhr gut, Absatz langsam, Es ermiel- ten: Feldsalat 73—1, 00, Ueberstand; Spinat 25—30; Gartenkresse 1, 20; Weiskohl 78; Rotkohl 6-9; Wirsing 12; Rosenkohl 45; Möhren 812; Rote Bete 8—10; Sellerie 23—28; Porree 33; Zwiebeln 14 bis 15. NE-Metalle Elektrolytleupfer für Leitzwecke 199, 50201, DR Hlei in Kabeln 91,00— 92,00 DM Alumnium für Leitzwecke 250,00—265,00 PM Westdeutscher Zinnpreis 866,00—874,00 DM 159,00—165,00 DM 180,00—187,00 DM Messing: MS 58 Messing: Ms 63 fichialſee e — Inserieren bringt 7 ae gerne, (acer galt qs Nl „, 5 der Winter ist Oberbetten, inſett gorontiert farb- echt und federdicht, solide Feder- föllong 58.— 49,30 39,50 ik schöner Halbdcunenfüllung 106.— 94.— 89.50 Kopfkissen in den gleich. 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Februar 1883 Alle Glocken Bayreuths in feierlichem Chor zu schwingen begannen und die Laternen amzünder durch die Straßen eilten, um die trauerflorverhüllten Gasleuchten anzubren- nen, war die Stadt in ein dunkles Meer Schwarzer Fahnen gehüllt. Auf dem schwarz drapierten Bahnhofsvorplatz aber ragten Masten und trugen Tafeln, jede vom„Rienzi“ bis zum„Parsifal“ ein Werk Richard Wag- ners ausrufend, dessen sterbliche Reste in emem vergoldeten, lorbeerüberschütteten Bromzesarg aus Italien heimgekehrt waren. Es War, als riefen die Tafeln über das tausendfache Gewoge feierlicher Zylinder und Helme hinweg einem Feldherrn zum letztenmal die Schlachten zu, die er siegreich schlug. Die Siege? Gewiß, denen, die da standen, mußte es scheinen, als sei jedes der Werke nur eine Sprosse der vom Schicksal Steil zur höchsten Höhe gestellten Leiter des Erkolgs und des Ruhms gewesen. Die Tafeln Sprachen nicht davon, daß einmal selbst der Arm Giacomo Meyerbeers zu schwach ge- Wesen war, um„Rienzi“ und dem„Fliegen- den Holländer“ die Tür zur Bühne zu öff- nen, dag„Tannhäuser“ in Paris durchfiel, dag Wien und Paris„Tristan und Isolde“ Als völlig unaufführbar ablehnten und daß Selbst„Lohengrin“ nicht zu der für Dresden vorgesehenen Erstaufführung kam. Es hatte sich freilich vor dem Bayreuther Bahnhof auch niemand eingefunden, um jenen Richard Wagner zu ehren, den es ein- mal als Theaterkapellmeister von Würzburg nach Magdeburg, Königsberg und Riga ver- schlagen hatte, bevor er auf großem Umweg über Paris vorübergehend eine annehmbare Stelle in Dresden fand, um dann wieder, Wegen seiner Teilnahme an der Revolution von 1848/49 steckbrieflich gesucht, als poli- tischer Flüchtling nach Zürich ins Exil zu gehen. Daß Bayreuth sich schwarz verhüllte wie eine einzige Stätte der Trauer, geschah um des zweiten Lebens“ willen, das für Wagner begann, als König Ludwig II. ihn 1864 nach München berief, und das ihn auf eine nis erträumte Höhe stellte, seit 1872 der Grund- stein zu dem nur für seine Werke bestimm- ten Bayreuther Festspielhaus gelegt wurde und er als Hausherr der Villa Wahnfried das Bürgerrecht dieser Stadt gewann. Der Herrscher über ein unsichtbares, in seinem Zentrum aber leuchtend verkörper- tes Reich gewöhnte sich schnell an die no- blen Kulissen eines fürstlich gewordenen Da- Seins. Er feierte kaum noch überbietbare Kiinsstlerische Triumphe mit der ersten ge- schlossenen„Ring“-Aufführung im August 1876 und mit der glanzvollen„Parsifal“ Premiere im Juni 1882, knapp drei Viertel- jahre vor seinem Tode. Niemals aber er- schien er vor der Oeffentlichkeit so besonnt vom gleißend und übergrell gewordenen Licht seines Ruhms wie bei der Berliner Erstaufführung des„Ringes“ im Mai 1881. Monate zuvor war das groge Nationaltheater Ausverkauft, und das zu Preisen von 80 Goldmark für einen mittleren Parkettplatz! Das Publikum, eine Auslese aus den oberen Zehntausend bis hinauf zum kaiserlichen Koltur-Chronik Die Berliner„Carmen“-Neueinstudierung, deren Premiere einen leidenschaftlich disku- tierten Skandal hervorgerufen hatte(wir be- richteten darüber in unserer Ausgabe vom 10. Februar) fand bei der zweiten Aufführung enthusiastischen Applaus. Die amerikanische Sängerin Vera Little wurde jetzt begeistert gefelert und ebenso auch der Dirigent Heinz Wallberg anerkannt, der übrigens soeben auf die von Berlin erhoffte Bindung an die Städtische Oper verzichtet hat. Wallberg ist Opernchef in Bremen und wird dort auch, ge- mäß seinem Vertrag, bis 1961 bleiben. Wie weit er seinen jährlichen Zwei-Monats-Urlaub Ber- lin zur Verfügung stellt, ist noch nicht be- kannt. Alessandro Scarlattis„Johannespassion“, die in den Chorkonzerten des Mannheimer Bach- chores, in der Einrichtung von Oskar Deffner, unlängst in Mannheim ihre neuzeitliche Urauf- führung erlebte, wird demnächst in Nürnberg und München aufgeführt. Heinrich Köhler-Helffrich, der frühere Hei- delberger und Wiesbadener Intendant, spricht auf Einladung des Richard-Wagner-Verbandes im Kurpfälzischen Museum Heidelberg am Donnerstag, 13. Februar, 20 Uhr, über das Thema„Das deutsche Theater am 75. Todestag Richard Wagners“. Dazu werden Arien aus der Jugendoper Wagners„‚Die Feen“ darge- boten. Kronprinzenpaar, erhob sich auf einen Tusch des Orchesters huldigend und minutenlang beifallspendend, als der vergötterte Meister seine Loge betrat. Das Schicksal stellte dem einst steckbrief- lich verfolgten Sohn eines Leipziger Polizei- Aktuars, über den zu spötteln noch zwei Jahrzehnte zuvor„guter Ton“ bei allen ge- Wesen War, die sich für gebildet hielten, nur noch goldene Kulissen. Im prunk- wie stil- vollen Rahmen des aus der edlen Früh- renaissance des 15. Jahrhunderts überkom- menen venezianischen Palazzo Vendramin- Calergi am Canale grande suchte er im Winter 1882/83 Linderung quälend geworde- ner asthmatischer Beschwerden. Es war die Schlußszenerie eines schon irgendwie apo- theotisch gewordenen Lebens: überraschend erlag er dort am 13. Februar 1883 einem Herzschlag. Als der Telegraph die Trauerbotschaft aus Venedig in die Welt sandte, war es vie- len, als müsse jetzt die Erde erschreckt in ihrem Lauf innehalten.„Das deutsche Volk hat einen seiner größten Männer verloren, einen Künstler, der mehr gewollt und mehr vollbracht. wie je einer vor ihm“, schrieb eine damals in jedem gutbürgerlichen Haus gelesene Zeitschrift wörtlich. König Lud- Wig II. von Bayern ordnete an, daß der Ver- storbene mit allen einem Monarchen gebüh- renden Ehren zur selbstgewählten letzten Ruhestätte im Garten von Haus Wahnfried zu geleiten sei. Und so geschah es. Von der italienisch- österreichischen Grenze an passierte der Zug mit dem Sarg keine Station ohne dicht gedrängtes feierliches Spalier. Der Münchner Hauptbahnhof aber zeigte das Monumentalbild einer massierten, alle Begriffe sprengenden Staatstrauer. Was sich in Bayerns Hauptstadt den schönen Künsten oder der Gesellschaft zurechnete, War erschienen und senkte umflorte Banner Schwarze Fahnen im Münchner Hauptbahnhof Vor 75 Jahren, am 13. Februar 1883, starb im Palazzo Vendramin zu Venedig der Kompo- nist Richard Wagner. In einem königlichen Truuerzug ließ Ludwig II. von Bayern den toten Meister nach Bayreuth, zur letzten Ruhestätte Wagners, fahren.— Unser Bild zeigt eine zeitgenössische Darstellung vom Empfang des Zuges im Münchner Hauptbahnhof: Musiker, Maler und Bildhauer, sämtliche Künstler- und Gesangvereine hatten sich mit brennenden Fackeln und umflorten Bannern zu einer machtvollen Demonstration der Trauer vereint. oder umflorte, brennende Fackeln, als der Zug einlief. Zu Bergen türmten sich als letzte Grüße gespendete Blumen und Lor- beerzweige, und die Menge hielt stumm vieltausendfache Ehrenwacht, bis der Zug die Halle wieder verließ. Im dunkel-pompösen Finale von Bayreuth Bild: Rudolf Winkler verklang die königliche Heimkehr des Man- nes, dem das Schicksal so viel an Ehren 20llte, als zahlte es auf einmal nach, was es anderen, vorher oft in bitterstem Elend dahingegangenen Großen aus dem Reich der Musik bedenkenlos schuldig geblieben war. Rudolf Winkler Die Bruderschaft der Verlorenen Samuel Becketts Hörspiel„Alle, die du fallen.“ als Uraufführung gof der Studentenböhne„theqter im gewölbe“ Samuel Beckett, der gern mit allerlei Abfällen hantiert und dessen Menschheit, aut Godot wartend, in Blumentöpfen vege- tiert und in Mülltonnen modert, hält das Leben für eine bedrückende Last. Er wühlt zielstrebig in Hoffnungslosigkeit und Elend, Kkokettiert auf Gedeih und Verderb mit Schuld und Verzweiflung und schreibt mit düstergrauer Tinte gräßlich verwirrte Ge- dankentumulte nieder, die von seinen Jün- gern fasziniert aufgesogen werden, als sei es Nektar vom Baum der Erkenntnis * „Nicht ein Wort fällt, das nicht den Sinn des Ganzen mitträgt“, eifern sie verzückt, „kein Gedanke wird ausgesprochen, der nicht im Fortgang... eine neue Bedeutung erhält.“ Und sie begeistern sich an der Trostlosigkeit dieser Gedankenfülle, und sie sind glücklich darüber, von ihrem Idol mit einer Fuhre stinkendem Mist, einer Hand- voll Staub oder einem durchlöcherten Fahr- radschlauch verglichen zu werden. * „All that fall“(Alle, die da fallen) ist die letzte Komposition dieser Art, die uns bekannt wurde. Der Ire Beckett, ge- Wwöhnt Französisch zu schreiben, hat sie in englischer Sprache für den Britischen Rund- funk notiert, und die Heidelberger Studen- tenbühne„theater im gewölbe“ brachte sie nun(als Uraufführung) zum ersten Male auf die Bühne. Es ist das alte Beckett-Lied, das darin erklingt, von Einsamkeit und Liebessehnsucht(eiwei, einwei), vom halt- losen Sinken in das Nichts, dem wir aus- gesetzt sind, von der Bruderschaft der Ver- lorenen, zu der wir gehören, von der Falle, in der wir alle stecken, nun und vom War- ten natürlich..(diesmal auf die Eisen- bahn). * Eine alte, vom Leben und der eigenen Miglaune reichlich ramponierte Dame, die überdies von Rheumatismus und einem zu engen Korsett behindert wird, quält sich zum Bahnhof, um ihren blinden Mann abzuholen. Unterwegs hat sie allerlei bedeutsame Be- gegnungen mit Mauleseln und Mistkarren, Radfahrern und Automobilisten, mit Men- schen, Bäumen und Stimmen, und alles deutet darauf hin, daß die menschliche Situation auhßerst mies ist. Am Ende kommt der Mann, dessen Redeschwall ausläuft wie ein Gram- mophon, aber es bessert sich nichts; in der Moderluft bleibt dunkel das Geheimnis um ein totes Kind, dessen„junges Unglück“— 80 scheint es— ein Mord beendete * Der Titel„Alle, die da fallen. weist auf die Heilige Schrift hin:„Der Herr er- hält alle, die da fallen, und richtet auf, die niedergeschlagen sind!“, so steht im 145. Psalm, und die graue Madame bedeutet ihrem grauen Eheliebsten, daß es der Pre- digttext des nächsten Sonntags sein werde. Dann brechen beide in irres Gelächter aus, und Privatdozent Dr. Dieter Henrich, der Becketts und der Heidelberger Studenten- bühne Unterfangen im Programmheft sehr ernsthaftiglich mit interpretierender Prosa begleitet, meint: Beckett habe sein Werk offenbar aus einer durch das Christliche be- stimmten Situation geschrieben! Warum er aber dann alles so elend findet? Hätten Herr Beckett und Herr Henrich nur ein wenig weitergelesen in den Psalmen, nur wenige Zeilen später steht da auch:„Du tust deine Hand auf und erfüllest alles mit Wohlge- fallen.“ * Bei Beckett aber ist alles welk und schim- melig, und selbst Blumen und Kinder sind bereits vom Verfall gezeichnet, der kli- schierte Tiefsinn aber ist höchst konventionell. „Haben wir den gleichen Weg?“ fragt Mister Tyler die alte Maddy auf dem Weg zum Bahnhof, und sie antwortet vieldeutig:„Wir haben alle den gleichen Weg!“—„icht ein Wort fällt, das nicht den Sinn des Ganzen mitträgt“ hatten wir schon vorher zitiert), und was für einen neckischen Humor dieser irische Spötter hat * Nun ist aber so ein Beckettscher Einakter im Alleingang nicht abendfüllend, und da man schon einmal dabei war, die strapazierte Fahne der sogenannten Avantgarde des Theaters hochzuhalten, wurde gleich auch noch ein Beispiel aus Eugene Ionescos Wun- derkiste präsentiert, der kürzlich in Hanno- ver zum ersten Male in Deutschland ge- spielte Black- out-Klamauk„Der neue Mie ter“. Das ist das monologische, ordinäre Ge- plärr einer Concièrge, die einen neuen Mie- ter mit allerlei Klatsch überschüttet, ihm sich und ihre Dienste anbietet und schließlich be- leidigt abzieht, weil er sie nicht in Anspruch nimmt, und in der Fortsetzung dann beinahe eine Pantomime, in der Möbelpacker einen Wald von Möbeln um den„neuen Mieter“ bauen. bis er schließlich völlig davon ein- geschlossen ist.„Auslöschen!“ stöhnt er. * Dieser Kabarett- Witz, der fast über eine Stunde zerdehnt ist, wird durch die sich auf- drängende Erinnerung an Kafka nicht geist- reicher und origineller, zumal wenn man be- denkt, daß gerade Ionesco von seinen An- betern als ein Erneuerer des Theaters ge- Priesen wird. Ionesco ist ein Provokateur und bläst kräftig in den Staub der Tradi- tion— das tut er, aber was er auf wirbelt, ist auch nur wieder Staub vom Staube, in dem wichtigtuerisch ein bis zum Platzen überspannter Luftballon schwebt. Einmal mag's ganz nett sein. Aber immer wieder dasselbe Kauderwelsch, wen mag das schon ernsthaft interessieren? * So blieb denn die zweifellos mit diesem Abend beabsichtigte Provokation eigentlich aus. Nun gut, es mischten sich auch Miß- fallensäußerungen in den Beifall, aber eigentlich fühlte man sich doch weniger pro- voziert, als durch die ewige Wiederholung eines hintergründig aufgezäumten Witzes ge- langweilt. Ein junger Mensch in meiner Nähe meinte angesichts der vielen Möbel auf dem Kellerbühnchen: es gehöre nun eigentlich noch ein zweiter Akt angehängt, in dem die Arbeiter die Möbel alle wieder von der Bühne heruntertragen müßten. Das lieg eigentlich eher auf eine aufgeräumte, als auf eine gespannte Atmosphäre schlie- Ben. Nein, auf die Barrikaden zu gehen für diese Art Avantgardismus war wohl nie- mand bereit von den jungen Leuten im Kel- ler des Heidelberger Collegium Academicum. . Der Studentenbühne und ihrem treff- lichen Ensemble hervorragend die anony- men Darstellerinnen der Maddy in Becketts „Alle, die da fallen und der Con- cieèrge in Ionescos„Neuem Mieter“) aber sei Dank für die enthüllenden Aufführungen. Sie tragen immerhin dazu bei, uns mit dem vertraut zu machen, was wir vom und im Theater zu erwarten haben, wenn solcher, hier und da enthusiastisch begrüßter Fort- schritt weiter fortschreitet. Werner Gilles Abstrakte lkonen Serge Polickoff stellt in Basel qus An das farbglühende Werk des Alexej von Jawlensky erinnert das Katalogheft der Kunsthalle Basel, um einen Zugang in das zunächst so spröde und schwer aufschlieg- bare Malen von Serge Poliakoff zu weisen. Franz Meyer fügt in seinem gleichen Kom- mentar noch hinzu, daß sich eine Verwandt. schaft zur Kunst der Ikonen wohl aufzeigen ließe. Vielleicht kann man vor diesen Bildern Poliakoffs tatsächlich von so etwas wie ab- strakten Ikonen sprechen, die schon in jene „Stille“ eintreten, die einem Wort des Künst- lers selbst zufolge das Zeichen für das Gelin- gen eines Werkes bedeutet. Seine nichts als malerischen, aus den Akkorden und Fer- maten von Farbe und Form komponierten Arbeiten wirken wie alte russische Ikonen als „Transparente, die Göttliches durchschim- mern lassen“. Wenn Jawlensky in der medi- tativen Abstraktion seiner späten Gesichte zu Ikonen mystischer Verklärung gelangte, in so hat der gleichfalls aus Rußland stammende Poliakofft überzeitliches Leben gebannt, zwar auf jeden Naturanklang verzichtet, aber die Bildsprache gleichfalls auf wenige von Symbol- und Gefühlswerten getragene Ele- mente konzentriert, die sich in ihrem geistigen Ausdruck in der Bildmitte begegnen, um von hier in die Tiefe eines neuen Kosmos von mystischen Verklärungen zu führen. Poliakoffs Kunst, so geistig in ihrer Naivi- tät und so poetisch in ihrer Einfachheit sie auch sein mag, ist weder laut, noch dekorativ, noch literarisch verschlüsselt— das unter- scheidet sie so grundlegend und so positiv von dem meisten, was heute gemalt wird. Es dauerte lange, ehe sich der 1924 aus Ruß. land nach Paris gekommene Poliakoff durch- Setzen konnte; sein eigentlicher Ruhm datiert wohl erst seit der Brüsseler Ausstellung von 1953, aber als er 1955 den Premio Lissone erhielt, den bedeutendsten Preis für nicht- gegenständliche Malerei in Europa, zählte man ihn doch schon zu den wesentlichsten Vertretern der gegenwärtigen Ecole de Paris. Die Basler Ausstellung, mit 79 Bildern aus dem Schaffensjahrzehnt von 1948 bis heute die bisher umfassendste von ihm(Gnoch ge- öfknet bis 21. März), ist von Direktor Arnold Ruedlinger sozusagen auf den farbigen Wech- sel in der malerischen Orchestrierung hin gehängt und offenbart somit gleich das Eigent- liche und Wesentliche an Poliakoffs Werk: diese nach innen glühende, an der Oberfläche aber mit fast primitiver Ungeschliffenheit das Material bewußt werden lassende und ganz gedämpft wirkende Kraft der Farben, bei denen Rot und Gelb bevorzugt, jedoch nie ganz rein aufgetragen sind. Dabei waren die frühesten Werke um 1948 sogar noch ganz Grau in Grau gemalt, nur aus den Zwischen- räumen und Ueberschneidungen der Formen belebt. Seine Harmonie des gedämpften Farb- brandes fand Poliakoff erst jetzt. USE. Carla Henius in Mönchen Konzertabend mit Neuer Musik Die Mannheimer Sopranistin Carla Henius hat sich bei den Kammerkonzerten des „Studios für Neue Musik“ in München den Ruf der intelligentesten und unerschrocken- sten Interpretin des modernen deutschen Liedschaffens erworben. Die Münchner Presse rühmte ihr wiederholt nach, neben der Wie- nerin Hlona Steingruber die gewiegteste Spe- zialistin für halsbrecherische Intonation, ver- trackte Rhythmen und klangliche Kehlen- Experimente zu sein. Das Auftreten der Mannheimer Sängerin mit der aparten Cleo- patra-Gestalt bringt für Münchens Avant- gardisten die Atmosphäre von Sensation mit sich. Mit besonderem Eifer ist Carla Henius in München immer wieder für die Lied- experimente des nun 60jährigen Hermann Heiss eingetreten. Mit einer nachtwand- lerisch intonationssicheren Wiedergabe seiner Herat verla! druck red.: mann Wirts peuill les: H Komn Sozial H. KI Stellv. ö Bank, Bad. K Mann! Nr. 30 13. J3 „In das ern D0¹ gen in Bla sch Die An Die mit de den U habe die eil und st ihren ten. D gelten Beitra Pe Tur gierun einer 1 die Ab 2681sch ernste und de hat die rung k mit Ge Truppe Gewal reit. d Gueril! Station tunesis gen he kranzö: siegen vor V. erst 1 Streitk aug be guiba Benutz Flotter zu ver diesen den. B Beschv vielleic reich d nimmt Die nerstag davor, Benn- Vertonungen, bei denen im Drange linearer und rhythmisch-klanglicher Experi- mente der Flügel nicht nur mit den Tasten sondern auch durch Anreißgen der Saiten zum Klingen gebracht wird, forderte Carla Henius erst kürzlich wieder das Staunen und den Respekt der Münchner Enthusiasten für Zwölfton und Reihentechnik heraus. Mit be- sonderem Nachdruck hat sich diese Heroldin der Avantgarde auch für die Lieder Hermann Reutters und für deklamatorisch-farbige Ex- perimente junger und unbekannter Fran- zosen, Italiener und Amerikaner eingesetzt. U Atl griechi sung d in Ath. Ergebn Komm britisch Sch. den fü DAS EULENHAUS Roman von Agatha Chrisfie 26. Fortsetzung „Ich halte es ebensogut für möglich, daß Gerda zum Bassin kam und John schon ver- wundet vorfand. Sie nahm den Revolver auf, und in diesem Augenblick kamen wir dazu.“ Wieder herrschte Schweigen. Und wieder sprach Lady Lucy nach kurzem Zögern. „Erklärt Gerda die Zusammenhänge so?“ Ja.“. 28 war mehr als nur eine Auskunft. Das „Ja“ klang befehlend. Es tönte kurz und app wie ein Schuß. Lady Angkatell hob verwirrt die Augen- brauen und bemerkte dann ziemlich unver- mittelt: Im EßBzimmer sind belegte Brote und Kaffee angerichtet.“ Mit halboffenem Munde brach sie ab, als Gerda Christow in der offenen Türe auf- tauchte. „Ich— ich konnte nicht länger liegen- bleiben. Ich man— ich bin so ruhelos“, erklärte sie hastig und wie um Entschuldi- gung bittend. g „Sie müssen sich hinsetzen, Gerda, Sie müssen sich unbedingt sofort hinsetzen!“ rief Lady Lucy eindringlich. Sie lief zu Migde hinüber, zog sie vom Sofa auf, drückte Gerda darauf nieder und stopfte ihr ein Kissen in den Rücken. „Sie armes Ding“, sagte sie dabei mehr- mals. Sie sprach mit Nachdruck, und doch wirk- ten die Worte hohl. Edward war zum Fenster getreten und sah hinaus. Gerda schob sich eine Haarsträhne aus der Stirn und begann in bedrücktem, ver- Wirrtem Ton zu reden. „Ich— ich kann es mir noch immer nicht richtig vorstellen. Ich— mein Gefühl ist wie Abgestumpft. Ich bin nicht imstande, mir klarzumachen, daß es John ist— daß John tot ist.“ Ein Schauer überlief sie.„Wer kann ihn getötet haben? Wer kann John getötet haben?“ Lady Lucy holte tief Atem und stieß ihn seufzend aus. Da öffnete sich die Türe zu Sir Henrys Arbeitszimmer. In Begleitung In- Spektor Granges, eines großen, vierschrötigen Mannes mit einem buschigen Schnurrbart, dessen Enden pessimistisch nach unten hin- gen, trat er ein. „Dies ist meine Frau Grange.“ Grange verbeugte sich und sagte:„Könnte ich wohl ein paar Worte mit Mrs. Christow wechseln, Lady Angkatell, ich—“ Lady Angkatell deutete auf Gerda, und Inspektor Grange wandte sich zu ihr. „Mrs. Christow?“ „Ich bin Mrs. Christow“, erwiderte Gerda mit dem Eifer eines Schulmädchens. „Es tut mir leid, Sie behelligen zu müs- sen, Mrs. Christow, aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir ein Paar Fragen be- antworten könnten, Es ist meine Pflicht, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß Sie auf der Anwesenheit Ihres Rechtsanwaltes bestehen können.“ „Es wäre vielleicht klüger, mischte sich Sir Henry ein. „Mein Rechtsanwalt?“ unterbrach Gerda ihn.„Was hat ein Rechtsanwalt mit Johns Tod zu tun?“ Inspektor Grange hüstelte. Sir Henry schickte sich gerade zu einer Erklärung an, als Henrietta das Wort ergriff. Inspektor Gerda—“ „Der Inspektor will von Ihnen nur hören, Gerda, was sich heute mittag abspielte.“ Gerda wandte sich dem Beamten zu. Immer noch sprach sie mit einem Ausdruck der Verwunderung in der Stimme. „Es kommt mir alles wie ein böser Traum vor. Es ist so unwirklich. Ich habe noch keine Träne vergossen. Ich bin ganz leer, ganz stumpf und kann nichts fühlen.“ „Das ist der Schock, Mrs. Christow'“, sagte Grange tröstend. „Sicher ist es das, sicher. Es kam so— S0 plötzlich. Ich kam vom Hause her und ging zum Schwimmbassin—“ „Wann war das, Mrs. Christow?“ „Es war kurz vor ein Uhr, vielleicht ein oder zwei Minuten vor ein Uhr. Ich hatte gerade auf die Uhr gesehen, daher weiß ich es. Und als ich das Bassin erreichte, lag John dort— und über den Rand des Bek- kens tropfte Blut.“ „Hörten Sie einen Schuß, Mrs. stow?“ „Ja— nein— ach, ich weiß es nicht. Ich wußte, daß Sir Henry und Mr. Angkatell schießen gegangen waren.. ich sah nur John—“ „Und dann, Mrs. Christow?“ „John— und das Blut— und den Revol- ver. Ich nahm den Revolver—“ „Warum?“ „Wie bitte?“ „Ich meine, warum nahmen Sie den Revolver, Mrs. Christow?“ „Ich weiß es wirklich nicht.“ „Sie hätten ihn nicht berühren sollen.“ „Nicht berühren sollen?“ wiederholte Gerda verständnislos,„Aber ich berührte ihn, Ich nahm ihn auf.“ Sie blickte auf ihre Hände, als könne sle jetzt noch den Revolver darin sehen. Chri- Dann hob sie plötzlich den Kopf und fragte den Inspektor mit veränderter, er- regter Stimme:„Wer kann John getötet haben? Wer sollte seinen Tod wünschen? Er war— er war der beste aller Männer. Er war so gut, so selbstlos— er opferte sich für seine Mitmenschen auf. Und alle liebten ihn, Inspektor. Er war ein so guter Arzt, seine Patienten vergötterten ihn. Und er War ein so lieber Ehemann. Es muß ein Un- fall gewesen sein, ein unglückseliger Unfall.“ Ihre Augen irrten umher, mit einer Handbewegung deutete sie beschwörend auf die Anwesenden. „Fragen Sie jeden einzelnen, der ihn kannte, Inspektor. Niemand kann sich Johns Tod gewünscht haben, niemand auf der gan- zen Welt.“ Inspektor Grange klappte sein Notizbuch Zu. „Ich danke Ihnen, Mrs. Christow“, sagte er geschäftsmäßhig.„Das ist im Augenblick Alles.“ Zusammen mit Hercule Poirot ging In- spektor Grange zum Tatort hinunter. Was einst der Mensch John Christow gewesen und nam nur noch als„die Leiche“ bezeich- net wurde, war photographiert, beschrieben, genau untersucht und endlich in die Lei- chenhalle gebracht worden. Das Schwimm- bassin sah harmlos aus, betont unschulds- voll, als gehe es das, was sich an seinem Rande abgespielt hatte, nichts an. Merkwür-⸗ dig, dachte Hercule Poirot, wie verschwom- men und unklar heute alle gewirkt hatten. Nur John Christow, der Tote, schien nichts zu verbergen. Doch was geschehen war, hatte den Menschen und dem Ort seinen Stempel aufgedrückt. Das Schwimmbassin war kein harmloses Schwimmbassin mehr, es war zum Schauplatz der Tat geworden. Das Blut eines Menschen war hier ver- strömt und in den künstlichen Teich ge- tropft. Klinstlich— das Wort blieb Poirot haf- ten. Künstlich hatte alles gewirkt, künstlich, Als ob— Ein Mann im Badeanzug näherte sich ihnen. „Hier ist der Revolver, Inspektor.“ Der Inspektor nahm die Waffe behutsam entgegen. „Die Fingerabdrücke sind zum Teufel“ stellte er fest,„Aber in diesem Fall spielt das zum Glück keine Rolle. Als Sie eintrafen, Monsieur Poirot, hielt Mrs. Christo den Revolver schon in Händen, ja?“ „Jawohl.“ „Zunächst müssen wir die Herkunft der Waffe ermitteln“, erklärte Grange.„Vermut⸗ lich wird uns da Sir Henry behilflich Sein können. Ich nehme an, daß das Ding seiner Sammlung entlehnt wurde.“ Er musterte aufmerksam die Umgebung des Schwimmpbassins. „Rufen wir uns noch einmal alles ins Gedächtnis, Der Pfad auf der anderen Seite des Bassins führt zur Farm, und von dort kam Lady Angkatell. Mr. Edward Angkatell und Mig Savernake näherten sich von dort drüben, vom Walde her, aber sie näherten sich nicht zusammen. Er kam den rechten Pfad herunter und sie den linken, der von dem Blumenweg hinter dem Haus abzweigt. Sowohl Mr. Angkatell als Mig Savernake befanden sich auf der anderen Seite des Bassins, als Sie kamen, stimmt das?“ „Jawohl.“ „Dieser Pfad hier, neben dem Pavillon, führt zum Heckenweg, nicht wahr? Als Zehen wir hier hinunter.“ (Fortsetzung folgt) Copyright by Scherz verlag, Stuttgan schen! ten in übereir Sräche Lloyd Lomdor den B. eine ge des Zy Der Zypern tag üb schen Makart! einen daß G möglich treffen abhäng und ei der De Der Ge kehr n proche Einigur die An keit zu Kar Bundes Weitäg Verhar Heinz Verrats 7000 M. und ne einjähr