Nr. 98 5 Alexej left der in das schließ- Weisen. 1 Kom- Wandt. zeigen Bildern Wie ab- in jene Künst- Gelin- chts als d Fer- nierten men als nschim- r medi- ichtèe zu gte, in lat der oliakoff tet, aber ige von ne Ele- eistigen um von 108 von Naivi- heit sie Kkorativ, unter- Positiv lt wird. 2s Ruß- durch. datiert ing von Lissone nicht- zählte lichsten le Paris. ern aus 8 heute och ge- Arnold n Wech- ing hin Eigent- Werk: erfläche flenheit de und Farben, och nie Aren die ch ganz vischen- Formen n Farb- USB. hen 0 Henius ten des nen den lrocken- utschen r Presse er Wie- te Spe- on, ver- Kehlen- en der m Cleo- Avant- ion mit Henius e Lied- ermann Wand- e seiner Drange Experi- Tasten ten zum FHenius ind den en für Mit be- leroldin ermann ige Ex⸗ Fran- gesetzt. Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsitg.: H. Bauser. Chef- red.: E. F. v. Schilling; Dr. K. Acker- mann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber(erkrankt); Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Lanch; kommunales: Dr. Koch, Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sa mtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016 Ludwigshafen/ Rh. Nr, 26 743 Mannheimer 4E Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 54 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 13. Jahrgang/ Nr. 37/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges., m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 14. Februar 1958 Die Rentenausgaben seien im Vergleich mit der Zeit vor der Reform um 4,3 Milliar- den Mark angewachsen. Auf diese Weise habe erreicht werden können, daß Rentner, die ein volles Arbeitsleben hinter sich haben und ständig Beiträge zahlten, aus der Rente ihren vollen Lebensunterhalt decken könn- ten. Daß dies nicht auch für alle diejenigen gelten könne, die nur einige wenige Jahre Beiträge einzahlten, ergebe sich notwendi- Tunis(AP /dpa). Die französische Re- gierung hat Tunesien am Donnerstag in einer Note warnend darauf hingewiesen, daß die Abschnürung des Nachschubes der fran- z6sischen Garnisonen in Tunesien weitere ernste Zwischenfälle zur Folge haben könnte, und der tunesische Staatspräsident Bourguiba hat diese verhüllte Drohung mit der Erklä- tune beantwortet, Tunesien werde Gewalt mit Gewalt begegnen, falls die französischen Truppen die Blockade ihrer Garnisionen mit Gewalt brechen sollten. Er sei persönlich be- ſveit, das tunesische Volk notfalls in einen Guerillakrieg zu führen, um die weitere Stationierung französischer Truppen auf tunesischem Boden zu verhindern. Im übri- gen hoffe er jedoch noch immer, daß auf kranzösischer Seite schließlich die Vernunft ziegen werde. Tunesien wünsche nach wie vor Verhandlungen mit Frankreich, aber erst nach dem Abzug der französischen Streitkräfte. Tunesien werde auf dem Ab- zug bestehen. Gleichzeitig erklärte Bour- guiba seine Bereitschaft, über eine weitere Benutzung des wichtigen nordafrikanischen Flottenstützpunktes Bizerta mit der NATO zu verhandeln, doch müsse Frankreich von diesen Besprechungen ausgeschlossen wer- den. Bourguiba deutete auch an, daß er die Beschwerde beim Sicherheitsrat der UNO vielleicht zurückziehen werde, falls Frank- reich das Vermittlungsangebot der USA an- nimmt. Die tunesische Regierung warnte am Don- nerstagabend in einem Kommuniquè erneut davor, daß französische Truppen versuchen, 55 Athen.(dpa) Die Zweitägigen britisch- Lrlechischen Besprechungen über eine Lö- zung der Zypern-Frage sind am Donnerstag in Athen beendet worden, ohne daß konkrete Ergebnisse erzielt werden konnten. In einem Kommuniqué über die Verhandlungen des britischen Außenministers Selwyn Lloyd mit Sch. den künrenden Persönlichkeiten der griechi- — ich ge- rot haf⸗ instlich, rte sich nutsam Teufel“, 1 spielt ntrafen, O. den inft der Fvermut- ich sein g seiner gebung les Ins en Seite on dort agkatell on dort äherten rechten der von bzweigt. vernake ite des davillon, r? A8 folgt) Stuttgart schen Regierung heißt es, die Ansichten hät- ten in einigen grundlegenden Punkten nicht übereingestimmt. Trotzdem seien die Ge- Präche für beide Seiten nützlich gewesen. Uoyd äußerte vor seinem Rückflug nach London, er könne noch nicht sagen, daß bei den Besprechungen in Ankara und Athen eine gemeinsame Grundlage für eine Lösung des Zypern-Problems gefunden wurde. Der britische Gouverneur der Kronkolonie pern, Sir Hugh Foot, suchte am Donners- tas überraschend den Führer der griechi- schen Bevölkerung auf Zypern, Erzbischof Makarios, auf. Damit gab Grofßbritannien inen bisher vertretenen Standpunkt auf, daß Gespräche mit dem Erzbischof nicht wöslich seien. Es war das erste Zusammen- treffen zwischen dem Erzbischof, der die Un- abhängigkeitsbewegung auf der Insel leitet, und einem hohen britischen Beamten seit der Deportation von Makarios Anfang 1956. der Gouverneur erklärte nach seiner Rück- Kehr nach Nicosia, man habe sehr offen ge- Prochen. Während die Außenminister eine Einigung antrebten, sei es sein Bestreben, die Ansicht jeder maßgeblichen Persönlich- keit zu hören. Drei Jahre Zuchthaus im Spionage- Prozeß Stöckert Karlsruhe.(dpa) Der Dritte Strafsenat des undesgerichtshofes hat am Donnerstag nach Weitägiger, überwiegend nichtöffentlicher verhandlung den 44 Jahre alten Angestellten Heinz Stöckert aus Berlin wegen Landes- Verrats zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. 5 Mark werden eingezogen. Die 7000 Mark and neun Monate der Strafe sind durch die Mfänrige Untersuchungshaft abgegolten. Von unserer Bonner Redaktion BOn n.„Die Rentenreform war im ganzen gesehen ein voller Erfolg und hat das angestrebte Ziel erreicht, den Arbeitnehmern einen gesicherten Lebensabend zu ermöglichen.“ Mit dieser Feststellung gab Bundesarbeitsminister Theodor Blank am Donnerstag vor dem Bundestag einen ersten Rechenschaftsbericht über die Erfahrun- gen, die mit den Gesetzen zur Neuordnung der Angestellten- und Rentenversicherung in den 13 Monaten seit ihrem Inkrafttreten gemacht worden sind. Nach den Angaben Blanks hat sich herausgestellt, daß die Renten der Arbeiter durch die Reform durch- schnittlich um 62 Prozent, die der Angestellten sogar um 69 Prozent erhöht wurden. Die Durchschnittsmonatsrente der Arbeiter sei von 90,24 auf 123,20 Mark, die der Angestellten von 137,52 auf 227,20 Mark angestiegen. germaßen aus dem Charakter der Renten- versicherung. Der Minister gab in Beantwortung einer Großen Anfrage der SpD-Bundestagsfrak- tion zu, daß sich durch die Anrechnung der Rentenerhöhungen auf andere Sozialleistun- gen in manchen Fällen die Verbesserungen nur geringfügig ausgewirkt haben. Dies sei Aber nur dort der Fall gewesen, wo Versor- gungsleistunngen nach dem Bedürftigkeits- Paris und Tunis sind verhandlungsbereit Doch stellen beide Regierungen Bedingungen die in Tunesien über sie verhängte Blockade zu durchbrechen. In dem Kommuniqus wird noch einmal am folgende Verbote für die französischen Truppen erinnert: Jede Be- wegung französischer Einheiten ohne Erlaub- nis der tunesischen Regierung, ein Anlaufen tunesischer Häfen durch französische Kriegs- schiffe, eine Heranführung von Verstärkun- gen auf dem Land- oder Luftwege sowie das Ueberfliegen tunesischen Gebietes durch französische Militärflugzeuge. Der Ständige NATO-Rat in Paris wurde am Donnerstag über den Inhalt der Note unterrichtet, die die französische Regierung am Donnerstag in Tunis überreichen ließ und die nach Informationen von unterrich- tester Seite in Paris eine Wiederaufnahme des framösisch- tunesischen Gesprächs er- möglichen könnte. Auch die französische Nationalversammlung beschäftigte sich am Donnerstagnachmittag erneut mit der Tune- sien-Frage. 5 Außenminister Christian Pineau erklärte in der Debatte, Frankreich sei zu Verhand- lungen mit der tunesischen Regierung über die Beilegung der gegenwärtigen Schwierig- keiten bereit, könne sich aber nicht mit ein- seitigen Maßnahmen Tunesiens einverstanden erklären. Frankreich könne auf die Gewähr leistung der Sicherheit und auf eine ge- regelte Versorgung seiner Truppen nicht ver- zichten. Verhandlungen seien aber nicht möglich, solange Frankreich von der tune- sischen Regierung unter unzulässigen Druck gesetzt werde. Keine Einigung über die Zypern-Frage Gespräch zwischen Erzbischof Makarios und Gouverneur Foot Die Bundesstaatsanwaltschaft hatte ebenfalls drei Jahre Zuchthaus beantragt. In seiner Urteilsbegründung sagte Se- natspräsident Dr. Geier, das Verfahren gegen Stöckert sei eines der schwersten Landes- verratsverfahren gewesen, die vor dem Senat bisher verhandelt wurden.(Ueber Anklage und Prozegverlauf haben wir in unserer gestrigen Ausgabe ausführlich be- richtet.) Blank rühmt die Rentengesetze „Im Ganzen gesehen ein voller Erfolg“/ SpD verlangte im Bundestag eine„Reform der Reform“ prinzip gewährt wurden. Die Beseitigung einer Bedürftigkeit durch die Erhöhung der Versicherungsrenten könne nicht als Härte angesehen werden. Auch der sozialdemokra- tische Abgeordnete, Professor Ernst Schell lenberg erklärte, daß die Rentenleistun- gen durch die Rentenreform für viele Rent- ner„beachtlich. zum Teil sehr beachtlich“ verbessert worden seien. Die Mängel, Här- ten und Fehler, die die SPD schon vor der Verabschiedung der Gesetze befürchtet habe, seien aber traurige Wirklichkeit geworden. Aufgabe der Zukunft sollte es deshalb sein, „eine Reform der Reform“ durchzuführen, damit die Sozialgesetzgebung Vorbild für Gesamtdeutschland sein könne. Die Umstellung von rund 6,5 Millionen Renten, von denen nicht weniger als 600 000 einzeln neu berechnet werden müssen, be- deutet nach den Worten Blanks eine zusätz- liche Belastung der Versicherungsträger, die viel Zeit in Anspruch nehme. Wollte man die Gesetze noch einmal ändern, so würden die Versicherungsträger die Arbeit über- haupt nicht mehr bewältigen können. Die Bearbeitungsfrist für Neuanträge von Ren- ten betrage derzeit immer noch sechs Mo- nate, doch werde bis zum Ende dieses Jahres im wesentlichen wieder der normale Ar- beitsgang erreicht sein. Die Bundesregierung wolle sich im übrigen dafür einsetzen, daß wartenden Rentnern angemessene Vor- schüsse in allen Fällen gewährt werden, in denen die Anspruchsberechtigung prinzipiell gegeben ist. Professor Schellenberg bezeichnete es als ein zentrales Anliegen, das Sozialrecht zu vereinfachen. Es sei Pflicht der Regierungs- mehrheit, dafür alle verfügbaren Mittel einzusetzen. Die Ueberschüsse der Versiche- rungsträger, die im letzten Jahr allein 1,7 Milliarden Mark ausmachten, gäben fer- ner genügend Möglichkeit, Härten zu be- seitigen. Der Antrag der SPD-Fraktion auf Kosten- ersatz für im Auftrag anderer Stellen durch- Seführte Aufgaben für die soziale Kranken, versicherung wurde ohne Aussprache auf Antrag aller Parteien den zuständigen Aus- (Fortsetzung Seite 2) Nach der ersten Wiedersehensfreude std rxkten sich die ersten aus der Soujetunion heimgekehrten deutschen Wissenschaftler in der Kantine des Durchgangslagers Friedland. Die zwölf Techniker und Ingenieure hatten mit ihren Familienangehörigen zwölf Jahre im Auftrage der Sowjets gearbeitet. Die zweite und letzte Gruppe, die 22 Personen umfassen soll, wird am heutigen Frei- tag erwartet. Bild: dpa Steuerreform kostet 420 Millionen Etzel sprach vor Bundestagsausschüssen/ Einzelheiten des Haushalts Bonn.(dpa) Die Steuerreform kostet rund 420 Millionen Mark. Davon tragen 120 Mil- lionen Mark der Bund und 300 Millionen Mark die Länder. Dies gab Bundesfinanz- minister Etzel am Donnerstag vor den Aus- schüssen für Wirtschaftspolitik, Finanzen und Steuern, Haushaltsfragen und Mittelstands- fragen des Bundestags bekannt. Die ersten Schätzungen waren niedriger gewesen.) Etzel erläuterte den Abgeordneten seinen Entwurf Gewerkschaftler besuchten Erhard Sie wollen zwölf Sitze im europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuß Von unserem Wirtschafts- K Bonn. Bundeswirtschaftsminister Profes- sor Erhard empfing am Donnerstag führende Vertreter des Deutschen Gewerkschafts- bundes. Die Aussprache, die offiziell als Routinebesprechung bezeichnet wurde, hat doch Gelegenheit gegeben, alle aktuellen Probleme des Verhaltens der Sozialpartner und der allgemeinen wirtschaftlichen Ent- wicklung offen zu diskutieren. Minister Er- hard dürfte den Hinweis nicht versäumt haben, daß es heute bei abgeschwächter Konjunktur mehr denn je darauf ankomme, in allen Bevölkerungsschichten und vor allem bei den Sozialpartnern Verständnis für die volkswirtschaftlichen Zusammen- hänge aufzubringen, damit nicht dureh über- triebene Lohn- und Preisforderungen die Stabilität der Wirtschaft und der Währung in Gefahr gerät. Die Gewerkschaftsfunktionäre, unter Führung des DGB- Vorsitzenden Willi Rich- ter, haben Erhard ihre Vorschläge für die Besetzung des Wirtschafts- und Sozialaus- orrespondenten Ernst Georg schusses der Europaischen Wirtschaftsge- meinschaft unterbreitet. Sie wünschen, daß mindestens die Hälfte der 24 deutschen Mit- glieder dieses Ausschusses von ihnen gestellt werden. 5 Schlichtungsverhandlungen gescheitert Bielefeld(dpa). Die Schlichtungsverhand- lungen über einen neuen, Lohntarif für die rund 100 000 gewerblichen Arbeitnehmer der Textilindustrie in Westfalen und im nieder- sächsischen Regierungsbezirk Osnabrück sind am Donnerstagabend in Steinhagen bei Bielefeld gescheitert. Nach einer Woche Streik in der hessi- schen Textilindustrie sind nach Angaben der Gewerkschaft Textil und Bekleidung und der Landesvereinigung Hessen der deutschen Textilindustrie über 6500 Arbeit- nehmer in 17 Betrieben im Ausstand. Der Streik hat am Donnerstag auch auf Südhes- sen übergegriffen, wo eine Tuchfabrik in Er- bach im Odenwald bestreikt wird. Zwischen Gesfern und Morgen Im Gegensatz zu anderen Ländern hat Rheinland-Pfalz bisher keine Fälle von un- gesetzlicher Beimischung von Natriumnitrit zu Lebens- und Genußmitteln zu verzeich- nen gehabt. Nach Ansicht zuständiger Stel- len ist dies ein Erfolg der bereits 1951 von der Landesregierung getroffenen Maßnah- men, durch die Natriumnitrit der Giftver- ordnung unterstellt worden ist. Seit zehn Jahren leitet der Fraktions- vorsitzende der SPD im Landtag von Baden- Württemberg, Dr. Alex Möller, Karlsruhe, ununterbrochen den parlamentarischen Fi- nanzausschug. Aus diesem Anlaß sind Dr. Möller zahlreiche Gratulationen zugegangen. Dr. Hans Cämmerer, einer der beiden Ver- teidiger des im Dezember 1956 zu vier Jahren Zuchthaus verurteilten früheren Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Dr. John, sprach die Hoffnung aus, daß sich nach der Verhaftung des Berliner Frauenarztes Dr. Wohlgemuth in Westberlin positive Anhalts- punkte für eine Wiederaufnahme des John- Verfahrens ergeben. Sein Mandant sei der Ansicht, daß sich die Wahrheit über seine ntführung nach Ostberlin herausstellen werde, wenn man Dr. Wohlgemuth auf seine zahlreichen Widersprüche aufmerksam mache. Nach der Sowjetzone hat nun auch die Volksrepublik China ihre mit Spannung er- Wartete Teilnahme an den seit Dienstag in Oberhausen stattfindenden Vierten West- deutschen Kulturfilmtagen abgesagt. In einem Telegramm der Kulturabteilung der chinesischen Botschaft in Ostberlin heißt es, eine Teilnahme sei unmöglich geworden, da „das Bumdesaußenministerium die Einreise- genehmigung nicht so erteilte, wie unsere Delegation sie beantragte“. Die Chinesen hat- ten für vier Delegationsmitglieder Einreise- visa beantragt, vom Auswärtigen Amt in Bonn aber nur ein Visum genehmigt er- Halten. Scharf kritisiert wurde der in der Sowiet- zone bekannte Wirtschafts-Historiker Jürgen Kuczynski(SED) im SED- Zentralorgan „Neues Deutschland“. Den Stein des Anstoßes bildete ein vor einigen Monaten in Ostberlin erschienenes Buch Kuczynskis,„Der Aus- bruch des ersten Weltkrieges und die deut- sche Sozialdemokratie“. Der Autor habe in seinem Werk eine„widerwärtige Ueberheb- lichkeit gegenüber den Besten unserer Partei, ihren späteren Begründern“ bezeugt, behaup- tet des SED- Organ. „Ich gehe nicht mit leeren Händen nach Berlin zurück“, erklärte der Regierende Bür- Sermeister von Berlin, Willy Brandt, in Washington vor deutschen Pressevertretern. Er lehnte jedoch ab, die Summe zu nennen, die Washington für Berlin bereitstellen Will. Der Berliner Gast hob hervor, daß er Überall in Washington ein lebendiges Interesse für Berliner Fragen und das deutsche Problem gefunden habe. Das Kulturabkommen zwischen der Bun- desrepublik und Chile ist vom chilenischen Parlament gebilligt worden. Das Abkommen, das die traditionelle deutsch- chilenische Freundschaft weiter vertiefen soll, sieht unter anderem den Austausch von Lehrkraf- ten und Studenten sowie Stipendien für Stu- dierende beider Länder vor. Zum neuen Staatspräsidenten in Guate- mala wurde General Miguel Ydigoras Fuen- tes, der Führer der rechtsextremen„Erneue- rungspartei“, vom Kongreß der mittelame- rikanischen Republik gewählt. Fuentes wird sein Amt am 2. März als Nachfolger von General Castillo Armas übernehmen, der im Juli des vergangenen Jahres ermordet wurde. Zurückgetreten ist der indische Finanz- minister T. T. Krishmamachari. Ministerprä- sident Nehru wird zeitweise das Amt selbst verwalten. In einem neuen Gesetz, das der Senat des amerikanischen Staates Georgia verab- schiedete, wird die Kennzeichnung des zu Bluttransfusionen verwendeten Blutes nach der Rasse des Spender vorgeschrieben. Bei Zuwiderhandlungen sieht das Gesetz, das noch vom Repräsentantenhaus des Staates gebilligt werden muß, Gefängnisstrafen bis zu 18 Monaten vor. Eine Protestdemonstration aller Madrider Studenten gegen die Verhaftung von zwei- undsechzig Spaniern, die an den kommunisti- schen Weltjugendspielen in Moskau teilge- nommen hatten, ist wegen schwerer Regen- fälle in letzter Minute verhindert worden. Vor dem angekündigten Beginn der Demon- stration waren starke Aufgebote der Polizei und der Zivilgarde erschienen. Siebzehn der Wegen„politischer Wühlarbeit“ Verhafteten, sind inzwischen unter Vorbehalt wieder frei- gelassen worden. über die Steuerreform. Nach seiner Schätzung würden 1959 rund zwei Milliarden Mark prämienbegünstigt gespart werden. Hierfür müsse der Bund rund 400 Millionen Mark Prämien zahlen. In den folgenden Jahren rechnet Etzel allerdings mit einer geringeren Belastung des Bundeshaushalts durch Prä- mien. Der Bundesfmanzminister gliederte n großen Zügen die Ausgaben des neuen Bun- deshaushalts 1958/59 auf, der mit 39,2 Mil⸗ liarden Mark Einnahmen und Ausgaben ab- schließt. Im einzelnen werden für soziale Aufwendungen und Hilfen für den Woh- nungsbau 15,5 Milliarden Mark ausgegeben. Der Verteidigungshaushalt umfaßt 10,7 Mil- liarden Mark und die Ausgaben für die Land- wirtschaft 2,4 Milliarden Mark. Für den Ver- kehr sind 2,4 Milliarden vorgesehen und 8,2 Milliarden Mark für sonstige Ausgaben. An Einnahmen erwartet der Bundes- finanzminister 31,5 Milliarden Mark aus Steuermitteln, drei Milliarden aus dem „Juliusturm“, drei Milliarden durch Nach- Veranlagungen, durch die Erhöhung des Sozialprodukts und durch den vom 1. April 1958 an auf 35 Prozent erhöhten Bundesanteil an der Einkommen- und Körperschaftsteuer. Weitere 200 Millionen Mark erhofft Etzel aus Verwaltungsmehreinnahmen zu erzielen. Die Differenz zwischen Einnahmen und den ge- planten Ausgaben in Höhe von 1,6 Milliarden Mark muß sich Etzel durch Anleihen be- schaffen. Was kostet die Aufrüstung? Bonn.(gzn-Eig.-Ber.) Was kostet die bun- desdeutsche Aufrüstung bis 19612 So lautet eine Große Anfrage an die Bundesregierung die die SPD-Bundestagsfraktion am Don- nerstag eingebracht hat. Insbesondere inter- essieren sich die Sozialdemokraten für die Höhe der für die Bundeswehr zur Verfügung stehenden Ausgabenreste, der Bindungs- ermächtigungen und der für unbemannte Flugkörper und Raketen vorgesehenen Be- träge. Die Summe der gesamten Aufrüstungs- kosten für die Deutsche Bundeswehr bis ein- schließlich 1961 wird von den Sozialdemo- kraten auf rund 60 Milliarden Mark ge- schätzt. In unterrichteten Kreisen der Bundes- regierung wird der im Rechnungsjahr 1958 für Dispositionen des Wehrressorts zur Ver- fügung stehende Gesamtbetrag mit rund 30 Milliarden Mark angegeben. Diese Summe setzt sich folgendermaßen zusammen: 10,7 Milliarden geforderte Etatmittel, 5,3 Milliar- den Ausgabenreste und 15 Milliarden Bin- dungsermächtigungen. Die Ausgabenreste dürfen bis zum 31. März 1959 allerdings mangels Deckung noch nicht ausgegeben wer⸗ den. Da auch die Bindungsermächtigungen nur zu Vertragsbindungen berechtigen, steht von der disponierfähigen Summe in diesem Jahr nur rund ein Drittel(10,7 Milliarden) zur Zahlung zur Verfügung. In den letzten drei Jahren sind bereits etwa 9,5 Milliarden DM für die Aufrüstung der Bundesrepublik ausgegeben worden. Rechnet man die zur Verfügung stehenden 30 Milliarden hinzu, so liegen einschließlich des Rechnungsjahres 1958/59 insgesamt etwa 5 40 Milliarden DM Verteidigungsausgaben st. Seite 2 MORGEN Freitag, 14. Februar 1958/ Nr. Kommentar Freitag, 14. Februar 1958 Abschreckung Noch entschiedener als in seinem letzt- jährigen Weißbuch hat der britische Vertei- digungsminister, Duncan Sandys, in seinem neuen Weißbuch die Konsequenzen aus sei- ner Auffassung gezogen, daß Sicherheit heute nicht durch ein„Gleichgewicht der Waffen“, sondern nur durch das„Gleich- gewicht der Furcht“ zu gewinnen sei. Gegen- über der gewaltiger Streitmacht der Sowjets, deren Stärke auf 200 aktive Divi- sionen, 20 000 Flugzeuge und 500 U-Boote beziffert wird, läßt Sandys nur eine starke Abschreckung durch Atom- und Wasserstoff- Bomben gelten. Er wird nicht ohne Wider- spruch bleiben. Gegenstimmen werden sich nicht nur in England, sondern wahrschein- ich mehr noch auf dem europäischen Fest- land zu Wort melden. Denn was Sandys auch immer zur Begründung seiner Konzep- tion vorbringen mag, in den Augen der Kontinentaleuropäer ist sein einseitiges Atom- Rüstungsprogramm durch drei Vor aussetzungen bedingt, die eher auf Spezifisch englische Ueberlegungen als auf Ursachen der allgemeinen NATO- Strategie zurück- gehen. Es sind dies 1. die Insellage, 2. der Wille Großbritanniens, neben den USA und der Sowjetunion eine gleichermaßen ernst zu nehmende Atommacht zu sein, und 3. das Wirtschaftliche Unvermögen des Landes, neben einer forcierten Atomrüstung noch eine große konventionelle Streitmacht zu Unterhalten. n Die Folgerung für die Festland-Europàer ist, daß sie im Rahmen der Schwert-Schild- Strategie der NATO die Rolle des Schildes — sprich: Fußvolkes— übernehmen sollen, Während die USA und Großbritannien für sich die Aufgabe des Atomwaffen-Schwertes auserwählt haben. Besonders Frankreich zeigt wenig Lust, sich in diese Rollen- verteilung zu schicken. Es war kennzeich- nend, daß der französische Verteidigungs- minister, Chaban-Delmas, den Rüstungs- besprechungen, die er unlängst mit seinem deutschen und italienischen Kollegen hatte, einen antibritischen Akzent gegeben hat. Es wird davon gemunkelt, Paris suche für sein Atomwaffen- und Raketenprogramm die Unterstützung der Bundesrepublik. In London werden solche Tendenzen nicht Se- rade mif Vergnügen registriert. In dem neuen Weißbuch fand das seinen Nieder- Schlag in dem gutgemeinten Rat, die Partner- staaten der NATO sollten nicht länger da- nach trachten, eigene, voll ausbalancierte Streitkräfte zu unterhalten, sondern den Alitzlichsten Beitrag zu den vereinigten Streitkräften der gesamten Allianz zu lei- sten. Im Grunde ist das ganz vernünftig. Nur hat es die umstrittene Nebenerschei- mung, daß Großbritannien sich auf diese Weise den Rang einer Vormacht vor den kontinental- europaischen Staaten sichern Würde— ganz abgesehen von der unange- kfochtenen Führungsrolle der USA. Dagegen gibt es Hur ein Rezept, und das wäre eine er- heblich weiterentwickelte Integrierung der nationalen Streitkräfte und folgerichtig auch der nationalen Außenpolitik in die nord- atlantische Gemeinschaft. Doch wie weit wir von diesem Ziel noch entfernt sind, hat Kürzlich erst die Pariser Gipfelkonferenz gelehrt. whe Sozialpartner Der Mann, der den Ausdruck„Die Sozial- partner“ erfunden hat, trägt schwere Schuld. Vielleicht hat er sich nicht viel dabei gedacht, vielleicht hat die Vorstellung, daß Arbeit- geber und Arbeitnehmer an der sozialen Front auf verschiedenen Seiten kämpfen, seine Zunge bewegt. Gleichviel, dies Wort hatte Erfolg. Es wird Tag für Tag in den Mund genommen, in Resolutionen verwendet und in die Zeitungen gedruckt. Und meist wird nicht daran gedacht, daß diese angeb- lichen„Sozialpartner“ eigentlich nur„Tarif- partner“ sind, daß sie allenfalls für Mantel- und Lohntarifverträge verantwortlich sind, nicht aber für das soziale Leben eines ganzen Volkes. Man verstehe uns nicht falsch: Es ist uns nicht um Wortklauberei zu tun. Der Fall liegt tiefer. Die irrige Vorstellung, Allein- Pächter der sozialen Gestaltung zu sein, ist leider fest in der Vorstellungswelt beider „Partner“ einge wurzelt. Das kann so weit gehen, daß sie in manchen Fällen glauben, wenn sie sich geeinigt hätten, dann seien alle Interessengegensätze aufgehoben. Damit niemand sagen kann, es würden hier Vorwürfe aus der Luft gegriffen, folgt sogleici das jüngste Beispiel. Bei der Europäischen Kommission, die innerhalb des Gemeinsamen Marktes gleichsam die suprenationale„Regie- rung“ darstellt, gibt es einen beratenden Wirt- schafts- und Sozialausschuß. Von seinen 101 Mitgliedern hat die Bundesrepublik 24 zu be- nennen. Nun möchte der Deutsche Gewerk- schaf tsbund davon die Hälfte, also zwölf Mit- glieder, für sich reklamieren. Einen entspre- chenden Vorschlag hat er dem Bundeswirt- schaftsminister bereits vorgelegt. Auf der anderen Seite sind die Arbeitgeber bereits dabei, die restlichen zwölf Stühle unter ihren Mitgliedsverbänden aufzuteilen. Nun ist dieser Vorstoß zwar von vorn- herein zum Todè verurteilt. Denn im Vertrag über die Europaische Wirtschaftsgemein- schaft steht ausdrücklich, daß sich der Aus- schuß aus Vertretern„aller Gruppen des Wirtschaftlichen und sozialen Lebens“, auch der freien Berufe„sowie des allgemeinen In- teresses“ zusammensetzen wird. Damit ist jedem Ausschlieglichkeitsanspruch bereits ein Riegel vorgeschoben. Aber seltsam berührt es doch, daß derartige Ansinnen wider besse- res Wissen überhaupt gestellt werden. Die Er- kenntnis scheint noch in weiter Ferne, daß eine Zusammenfassung von Organisationen nicht das Volk bedeutet und daß die Gesamt- heit der Verbraucher mehr ist als die Inter- essengemeinschaft zweier„Sozialpartner“. f l 2 Sandys setzt auf die nuklearen Waffen Ein neues Weißbuch gibt Aufschluß über die Rüstungspläne Großbritanniens Von unseren Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 13. Februar Ein am Donnerstag veröffentlichtes eng- Usches Verteidigungs-Weißbuch bekräftigt im wesentlichen die Wehrpolitik, die Vertei- digungsminister Duncan Sandys bereits in dem ersten von ihm erfaßten Weißbuch im vorigen April umrissen hatte. Vom deut- schen Standpunkt ist von besonderem In- teresse, daß der Minister sich unter dem Druck der öffentlichen Meinung zu der Fest- stellung veranlaßt gesehen hat, Großbritan- nien werde, falls keine angemessene Finanz- hilfe zustandekomme, sich genötigt sehen, die Stärke seiner Land- und Luftstreitkräfte auf dem europäischen Kontinent zu überprü- ken. Das Weißbuch schweigt darüber, von Wem die Finanzhilfe erwartet wird und wel che Formen sie annehmen müßte. Insbeson- dere lehnt es nicht ausdrücklich das deutsche Angebot einer zinsfreien Anleihe von hun- dert Millionen Pfund auf drei Jahre ab. Es legt den Nachdruck auf die Schwierigkei- ten, welche der britischen Zahlungsbilanz durch die Aufbringung von Deutscher Mark entstehen und bringt nicht ausdrücklich das Argument unfairer Verteilung der Rüstungs- lasten zwischen England und Deutschland vor. Das Weißbuch läßt erkennen, daß Sandys den Schwerpunkt hinsichtlich Strategie und Waffenentwicklung nach wie vor auf die Er- zeugung nuklearer Waffen legt. In diesem Zusammenhang spricht es die Erwartung aus, daß sich trotz der Sputniks das Ver- hältnis der Rüstungen zwischen Ost und West in den kommenden Jahren zugunsten des Westens verschieben werde. Der Schaf- fung eines konventionellen Abwehrschildes durch die NATO sowie durch den Bagdad- und Südostasienpakt wird zwar Lippen- dienst geleistet und die These der„Inter- dependenz“ wird wiederholt; aber zugleich werden die Schwierigkeiten hervorgehoben, die sich einer vollen Inntegrierung Groß- britanniens wegen der überseeischen Ver- pflichtungen entgegenstellen(die Ziffer der im Fernen und im Nahen Osten stehenden Dr. Greve verteidigt britischen Soldaten wird mit 100 000 ange- geben). Wie erwartet enthält das Weißbuch noch keine näheren Angaben über das Abkom- men mit den USA über die in England zu errichtenden Rakeéetenbasen, dessen nahe be- vorstehender Abschluß angekündigt wird. Interessant ist aber die Mitteilung, daß Großbritannien mit amerikanischer Hilfe ein Ferngeschoß mittlerer Reichweite in Ent- Wicklung hat, das einen Fortschritt gegen- über den demnächst zu erwartenden ameri- kanischen Raketen(mit einer Reichweite von etwa 2400 Kilometern) bedeuten soll und von unterirdischen Rampen abgefeuert wer- den kann. Inzwischen soll die britische strategische Bomberwaffe offenbar nicht vernachlässigt werden. Das Weißbuch kündigt an, daß die Lieferung von Megaton-(d. h. Wasserstoff-) Bomben an die Royal Aire Force angelaufen Eine Warnung für sei und daß beträchtliche, stetig anwach- sende Lager von Kiloton-(Atom-) Bomben englischer Herstellung bestehen. Das Weißbuch kündigt auch Fortschritte in der Entwicklung von mit Antriebsmoto- ren ausgestatteten Fliegerbomben an, die aus beträchtlicher Entfernung vom Ziel von einem Flugzeug abgefeuert werden können und den Bombenfliegern die Notwendigkeit ersparen, in mit starker Abwehr ausge- rüstete Zielgebiete einzufliegen. Die Regierung besteht auf der von Sandys im vorigen Jahr angekündigten Absicht, die Wehrpflicht bis September 1962 zu beenden, und spricht die Hoffnung aus, daß es ge- lingen werde, bis dahin die Rekrutierung einer genügenden Zahl von Berufssoldaten kür die dann auf insgesamt 375 000 Mann (31. März 1958: 606 000) verkleinerte Wehr- macht sicherzustellen. Die gleichzeitig mit dem Weißbuch angekündigte Erhöhung der die Konservativen Sie verloren den Wahlkreis Rochdale an die Labour Party Von unserem Korrespondenten London, 13. Februar Das mit Spannung erwartete Ergebnis der Parlamentsnachwahl in Rochdale(Nord- england) ist ein schwerer Schlag für die Re- Slerung Macmillan. Die Konservativen ver- joren diesen Wahlkreis, den sie im Jahre 1955 mit einer Mehrheit von 1600 Stimmen gehalten hatten, an die Labour Party. Dies ist der zweite Mandatsgewinn, den die Op- Position seit den Wahlen 1955 zu verzeich- nen hat. Was die Niederlage der Regierung So ernst erscheinen läßt, ist, daß die konser- vativen Stimmen von 26 200 im Mai 1955 auf 7800 zurückgingen. Die Labour Party konnte auch nicht ihre volle Stimmenzahl von 1955 behaupten; sie ging von 24 900 auf. 22 100 zurück. Die große Ueberraschung aber war, daß der liberale Kandidat 17 600 Stimmen erzielte(die Liberalen hatten in Rochdale sich gegen Vorwürfe Seine Abberufung vom Vorsitz des Wiedergutmachungsausschusses gefordert Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 13. Februar Schwerwiegende Beschuldigungen wer- den gegen den sozialdemokratischen Bun- destagsabgeordneten und Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Wiedergut- machung, Dr. Greve, erhoben. Er soll nach Behauptungen des CDU- Abgeordneten Diel (Burg Leyen) rund 30 000 Wiedergut- machungsanträge als Anwalt behandelt und Erfolgshonorare bis zu 15 Prozent gefordert Haben. Diel hat an Hand eines Kostensat- zes, den Greve für einen von ihm vertrete- nen kleinen Angestellten gefordert hat, aus- gerechnet, daß Greve eine Bruttogebühren- summe von fast 300 Millionen Mark erhal- ten könnte. Diel verwahrt sich in Briefen an Bundestagspräsident Gerstenmaier und vi- zepräsident Carlo Schmid dagegen, daß Greve weiter als Vorsitzender des Aus- schusses für Wiedergutmachung amtiert, da er hierbei in Interessenkollision gerate. In Kreisen der Koalition wird erwogen, die Einsetzung eines parlamentarischen Un- tersuchungsausschusses zu fordern, der sich mit der gegen Greve erhobenen Beschuldi- gungen befassen soll. Ein Sprecher des Bun- desjustizministeriums erklärte am Donners- tag, wenn Grewe Erfolgshonorare fordern sollte, so würde er standeswidrig handeln. Greve ist maßgebend an den Formulierun- gen des Wiedergutmachungsgesetzes betei- ligt gewesen. Greve spricht von„böswilliger Hetze“ (dpa). Dr. Otto Heinrich Greve wies die Vorwürfe Diels zurück und bezeichnete sie als„böwillige Hetze“. Er erklärte:„Es ist unwahr, daß von mir als Rechtsanwalt 30 000 Anträge auf Wiedergutmachung bearbeitet Würden. Nur etwa 50 Antragsteller haben mir unmittelbar Vollmacht erteilt. Im übri- gen bin ich lediglich Unterbevollmächtigter von ausländischen Rechtsanwälten. Auch die Zahl dieser Untervollmachten beläuft sich bloß auf einen Bruchteil der phantastischen Zahl von anssblich 30 000 Mandaten.“ Es sei Auch unwahr, sagte Greve in einer Presses“ mitteilung, daß er je ein unzulässiges Er- folgshonorar vereinbart oder gefordert habe. „Ich selber habe ausschließlich bei meinen eigenen etwa 50 Mandaten— selbstverständ- lich im Rahmen der gesetzlichen Vorschrif- ten— Honorare vereinbart oder Gebühren berechnet“. Soweit er Unterbevollmächtig- ter von ausländischen Rechtsanwälten für im Ausland wohnhafte Antragsteller ist, sei es allein Sache der ausländischen Rechts- anwälte gewesen, nach dem Recht ihres Staates das Entgelt zu verabreden. Die„böswillige Hetze“ richtet sich nach Ansicht Greves in Wahrheit gar nicht gegen ihn,„sondern ist nichts als ein Angriff auf die Wiedergutmachung selber, die auf diese Weise durch erfundene Behauptungen in Verruf gebracht werden soll“. Die sozial- demokratische Bundestagsfraktion stellte ebenfalls fest, daß der„Feldzug“ gegen Greve die Wiedergutmachung und aus par- peipolitischen Erwägungen die Sozialdemo- kratische Partei treffen solle. zuletzt 1950 kandidiert und damals 10 000 Stimmen erhalten) und damit die Konserva- tiyen auf einen schlechten dritten Platz zu- rückdrängte. Diese Nachwahl in Rochdale war die erste Wahl in England, in der ein Teil des Wahl- kampfes sich auf den Fernsehempfängern Abspielte. Die für Nachwahlen ungewöhn- lich starke Wahlbeteiligung von über 80 Prozent wird darauf zurückgeführt. Für die Konservativen bedeutet das Wahlergebnis nach fast allseitiger Ueber- Zeugung das Ende der Hoffnung, die näch- sten allgemeinen Wahlen gewinnen zu kön- nen. Für die Liberalen ist es eine Ermuti- Surg zur Intensivierung ihrer Bemühun- gen, ihre schwache Vertretung im Unterhaus Zu steigern. Ob die Liberalen dabei Erfolg haben werden, mag zweifelhaft erscheinen; aber jedenfalls zeigt Rochdale, daß die libe- ralen Kandidaten den Konservativen sehr viel mehr Stimmen abnehmen als den So- Zialisten. Gelingt es den Konservativen nicht, vor den nächsten Wahlen ein Abkommen mit den Liberalen zu treffen, was in einer Reihe von Wahlkreisen den Verzicht auf Konservative Kandidaturen zugunsten der Liberalen Partei bedeuten müßte, dann kann sich die Labour Party Chancen aus- rechnen, der lachende Dritte zu werden. Labour verlangt Rücktritt Macmillans (dpa) In einem ersten Kommentar for- derte der Generalsekretär der Labour Party, Morgan Phillips, Premierminister Macmillan auf, Königin Elisabeth seinen Rücktritt anzubieten, Phillips sagte:„Es ist Klar, daß das Eand Macmillans und seiner Regierung müde ist.“ Die britische Regie- Tung lehnte es jedoch ab, diese Konsequenz zu ziehen, Unter lebhaften Zurufen von sei- ner Partei erklärte Innenminister Butler, der zur Zeit den Premierminister vertritt: „Wir wollen unsere normale Arbeit noch eine sehr lange Zeit fortsetzen.“ Blank rühmt die Rentengesetze Fortsetzung von Seite 1 schüssen überwiesen. Ferner beschloß der Bundestag entsprechend einem Beschluß des Aeltestenrates, die sozialpolitische Debatte mit der Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle am Freitag, nach Erstattung des„Grünen Berichts“ durch Bundesminister Lübke, fort- zusetzen. Verbesserung der sozialen Krankenversicherung Bonn.(en-Eig.- Ber.) Noch im Laufe die- ses Jahres wird das Bundesarbeitsministe- rium den Entwurf für eine umfassende Re- Lohnen sich Passagierschiffe nicht mehr? Reeder Behrend-Schuchmanns neuer Ton in der HAPAG/ Max Brauer sprach von einem„schwarzen Tag“ Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher 5 Hamburg, 13. Februar Zu schweren Auseinandersetzungen zwi- schen dem Hamburger Senat und der Ham- burg-Amerika-Linie HAPAC), der größten deutschen Reederei, sowie zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand der HAPAG ist es am Donnerstag über Fragen der deut- schen Passagierschiffahrt gekxommen. Ham- burgs Erster Bürgermeister, Max Brauer, hatte am Mittwochabend während einer Sit- zung der Bürgerschaft der HAPAG in schar- fen Worten vorgeworfen, dem Senat bei sei- nen Bemühungen, Bundeshilfe für die deut- sche Passagierschiffahrt zu erhalten, in den Rücken gefallen zu sein.„Der heutige Tag“, so hatte Brauer erklärt,„war für Hamburg ein schwarzer Tag. Wir sind von der HA- PAG behandelt worden, wie noch keine Landesregierung jemals behandelt worden ist.“ Die Erklärung des Ersten Bürgermeisters war durch eine von dem CDU-Abgeordneten Weise geübte Kritik ausgelöst worden, der dem Hamburger Senat mangelnde Initiative in Fragen der deutschen Passagierschiffahrt vorgeworfen und demgegenüber die Be- mühungen der Hansestadt Bremen um Bun- desmittel für das kürzlich in Frankreich an- gekaufte Passagierschiff„Pasteur“ hervor- Sehoben hatte. Anlaß zu der ungewöhnlichen Kritik des Hamburger Bürgermeisters war der Verzicht des Mehrheitsbesitzers und Aufsichtsratsvorsitzers der HAPAG, des Reeders Behrend-Schuchmann, auf Staats- hilfe, obwohl der Vorstand der HAPAG noch vor einigen Wochen beim Hamburger Senat direkte finanzielle Unterstützungen und auch bei der Bundesregierung Hilfe für den Umbau des von der HAPAG angekauf- ten Vergnügungsschiffes„Ariadne“ bean- tragt hatte. Reeder Behrend-Schuchmann hatte die Verzichtserklärung auf Staatshilfe zu einem Zeitpunkt abgegeben, als sich die Hambur- ger Bürgermeister Brauer und Engelhard bei Bonner Regierungsstellen persönlich für die Gewährung von Bundesmitteln für die deut- sche Passagierschiffahrt eingesetzt hatten. Bei ihrer Rückkehr nach Hamburg erfuhren sie, daß in einer Bonner Ministerialbespre- chung ein Brief verlesen worden war, den Reeder Behrend-Schuchmann als Vorsitzen- der des Aufsichtsrates über den Kopf des Vorstandes der HAPAG hinweg an den Prä- sidenten der Bremer Bürgerschaft gerichtet hatte. Darin heißt es, daß die HAPAG kei- nen Wert auf Bundeshilfe für die„Ariadne“ lege. Diese Vorgänge gewinnen ein besonderes Gewicht, wenn sie im Zusammenhang mit den Bestrebungen des Reeders Behrend Schuchmann betrachtet werden, die Führung in der HAPAG völlig umzugestalten, um sie Unmittelbar in seine Hand zu bringen. Wie erst jetzt bekannt wird, verfügt Behrend- Schuchmann, der Eigentümer der während des Suez-Konflikts durch ihre Hebeschiffe „Ausdauer“ und„Energie“ bekanntgewor- denen Bugsier- und Bergungs-AG ist, seit etwa zwei Wochen über die Aktienmajorität bei der HAPAG. Einen Tag nach der Erklä- rung des Hamburger Bürgermeisters Brauer gab Behrend-Schuchmann bekannt, daß er bereits in zwei Wochen den Vorsitz im Vor- stand der HAPAG übernehmen werde, weil „das Aktiengesetz weder dem Aktionär, noch dem Aufsichtsratsvorsitzenden Einflußrechte“ gebe. Die Geschäfte des HAPAG-Vorstandes versah bisher Behrend-Schuchmanns Schwie- gersohn, Dr. Otto Wachs. Der aus neun Per- sonen bestehende Aufsichtsrat soll auf sechs Sitze verringert werden. Außerdem soll der Sohn Behrend-Schuchmanns Vorsitzender des Aufsichtsrates werden. 5 Der zur Zeit amtierende Vorstand der HAPAG hat in einer drei Seiten langen Er- klärung zu den Vorgängen Stellung genom- men. Darin heißt es, daß die Maßnahmen Behrend-Schuchmanns entgegen den in den Verwaltungsgremien der HAPAG gefaßten Beschlüssen und ohne Kenntnis des Vor- standes getroffen worden seien. Der Vor- stand der HAPAG halte sich im Interesse des Unternehmens für verpflichtet mitzutei- len, daß er die Hilfe des Hamburger Senats in Fragen der deutschen Passagierschiffahrt nach wie vor für erforderlich halte. Noch ist nicht abzusehen, welchen Kurs die HAPAG in Zukunft steuern wird. Aber es ist nach Ansicht Hamburger Wirtschafts- kreise nicht zu verkennen, daß die Vorgänge bei einem Unternehmen wie der HAPAG, die in starkem Maße mit der deutschen und der Hamburger Wirtschaft verknüpft ist, weit über den Rahmen einer internen Aus- einandersetzung hinausgehen! Die HAPAG verfügt zur Zeit über 42 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 350 000 Tonnen. Sieben weitere Schiffe mit insgesamt 70 000 Tonnen sind in Auftrag gegeben worden. Reeder Behrend-Schuchmann beabsichtigt vorläufig keine weiteren Neubauten. Allein die sieben letzten Schiffe kosten noch 85 Millionen Mark. Starke Beachtung fand in diesem Zusam- menhang die Erklärung des Reeders, daß er diese sieben Schiffe ohne Hilfe des Bundes bauen werde. Er lehne es auch ab, kommer zielle Gelder für den Passagierschiffbau an- zunehmen, Die HAPAG habe das gar nicht nötig. Sie habe auch nicht die Absicht, in das Geschäft der Passagierschiffahrt einzu- steigen, solange die deutschen Werften sich von der Hochkonjunktur verleiten ließen, überhöhte Forderungen zu stellen. Reeder Behrend-Schuchmann meinte, man werde in Zukunft für 25 Dollar mit Düsenflugzeugen über den Atlantik brausen, und dann werde die Passagierschiffahrt ohnehin uninteres- sant sein. — Wochenlöhnung für langdienende Berufssol- daten ist eines der Mittel, mit denen Rekruten anzuziehen hofft. Flotte und Luft. waffe werden anscheinend wenig Schwie⸗ rigkeiten haben, das Soll an Rekruten bis 1962 zu erreichen. Dagegen ist es zweifel haft, ob die Armee die nötige Zahl von jangdienenden Männern anzuziehen ver- mag. Aber gerade davon wird letzten Endes abhängen, ob man völlig auf die Wehrpflicht Verzichten kann. Die englische Flotte wird in Zukunft hauptsächlich im Atlantik und im Mittel- meer, wo sie im Rahmen der NATO-See- Streitkräfte operiert, und im Indischen Ozean konzentriert sein. Im Indischen Ozean soll ein auf Singapore gestützte Geschwader aus einem Flugzeugträger, einem Kreuzer und einer größeren Zahl von Zerstörern und Fregatten gebildet werden. Britische Diskussion um die Spandauer Häftlinge London.(AP) In der britischen Oeffent- lichkeit ist gegenwärtig eine Diskussion darüber entbrannt, ob die noch in Span- dau inhaftierten drei prominenten Na- tionalsozialisten Rudolf Heß, Albert Speer und Baldur von Schirach— begna- digt werden sollten oder nicht. Diese Aus- einandersetzung ist durch einen in der „Daily Mail“ und dem„Manchester Guar- dian“ vorgetragenen Appell des aus Oester- reich stammenden Journalisten Willi Fri- schauer ausgelést worden, der die Freilas- sung der drei Spandauer Häftlinge als eine feierliche Demonstration gegen Haß, Grau- samkeit und Rache“ befürwortet hatte. Frischauers Kampagne hat in Grohbritan- nien um so stärkeren Nachhall gefunden, als seine Eltern selbst in einem Konzentra- tionslager der Nazis ums Leben gekommen sind. Frischauer, der vor einigen Wochen eine Reise durch Deutschland unternommen hatte, berichtete, daß die Spandauer Häft- Iinge trotz aller Fürsorge um ihre Gesund- heit Unterbe dingungen lebten, die einer seelischen Folter gleichkämen. Von Heß be- richtete Frischauer, daß sich sein Geistes- zustand in jüngster Zeit sehr verschlechtert habe. Die meisten Leserbriefe, die auf die Veröffentlichung Frischauers hin an die bei- den genannten Zeitungen geschickt worden sind, befürworten eine baldige Freilassung der drei Verurteilten. Deutsche Hilfe ist im Irak sehr erwünscht Bonn.(AP) Der Irak wünscht mehr deut- sche Techniker, Ingenieure, Aerzte und Wis- senschaftler, erklärte der irakische Botschaf- ter in der Bundesrepublik, Ali Haider Su- laiman, am Donnerstag. Sulaiman war 1954 irakischer Wirtschafts- und Aufbauminister. In einem Interview wies der Botschafter darauf hin, daß ausländische Gelehrte im Irak gut bezahlt und hervorragend behan- delt würden. Auch wünsche der Irak mehr Privates deutsches Anlagekapital.„Es kön- nen auch kleinere Beträge sein“, meinte der Botschafter und fügte hinzu, daß auch solche zu einer dauerhaften Bindung führen könn- ten, die der Irak mit der Bundesrepublik suche.„Jeder Betrag, der im Trak investiert Wird, ist Willkommen.“ Im Aufbau des Tabs stehe heute die Bundesrepublik schon an der Spitze aller Länder, sagte Sulaiman, „Deutschland hat die vormals führende Stel- lung Frankreichs übernommen.“ form der sozialen Krankenversicherung vorlegen. Hierbei geht es in erster Linie darum, für langdauernde Krankheiten künf- tig bessere Leistungen zu gewähren, die Aussteuerung zu beseitigen und einen naht- losen Uebergang zum Rentenbezug zu fin- den. Bundesarbeitsminister Theodor Blank, der vor den Bundestagsausschüssen für Ar- beit, Sozialpolitik und für Kriegsopfer- und Heimkehrerfragen einen Bericht über die Arbeit seines Hauses gab, betonte, daß an einer Ausweitung des Personenkreises in der Krankenversicherung nicht gedacht werde. Auch in der Unfallversicherung ist nach Ansicht des Ministers eine Neuordnung des Leistungsrechts geboten, die dazu führen müsse, daß schwere Unfälle besser bewertet werden. Blank sprach sich ferner für eine Zusammenlegung der Bezirksknappschaften zul einer einheitlichen Bundesknappschaft aus. Zum Recht der Kriegsopfer versorgung erwähnte er, daß auch im neuen Haushalt die notwendigen Mittel wie bisher einge- setzt seien. Demnächst neues Lebensmittelgesetz (AP) Der Bundestagsausschuß für Ge- sundheit hat am Donnerstag mit den Stim- men der Koalitionsparteien den sozialdemo- kratischen Antrag abgelehnt, den von der SPD vorgelegten Entwurf für ein Lebens- mittelgesetz in der letzten Februarwoche zu beraten. Die Vertreter der Koalition wiesen darauf hin, daß die Verabschiedung eines Regierungsentwurks durch das Kabinett un- mitelbar bevorstehe und daß beide Ent- würfe zusammen beraten werden sollten. Brentano sprach mit Steel über. Stationierungskosten Bonn.(en- Eig. Ber.) Außenminister von Brentano empfing am Donnerstag den bri- tischen Botschafter in Bonn, Sir Christopher Steel, und erörterte mit hm das Problem der Stationierungskosten. Steel war soeben aus London zurückgekehrt, wo er das deut- sche Angebot einer Kredithilfe in Höhe von 1,2 Milliarden Mark vorgetragen hatte. Nach Informationen aus unterrichteten Kreisen teilte der britische Botschafter mit, daß seine Regierung die deutschen Vor- schläge mit groger Zurückhaltung aufge. nommen habe. Gleichzeitig erläuterte Steel das am Donnerstag veröffentlichte Vertei- digungsweigbuch der britischen Regierung in dem ausführlich das Problem dargestellt wird, wie eine„ausreichende finanzielle Unterstützung in deutscher Währung für die örtlichen Verteidigungskräfte der briti- schen Streitkräfte in Deutschland“ gefunden werden kann. Sowohl die mündlichen Er- läuterungen des Botschafters als auch das Weißbuch lassen erkennen, daß Großbri, tannien an seinen Forderungen festhält und auf einen verlorenen Zuschuß besteht. Wa E. Luft Wocl Geor Wie beka Game der! von Milit gen. siche nuk l! strah D Send einge der 1 arbei aus. Krie; war den“ Woch gen s dame Meg des E Mon: gefel Bode funk den Zweit nur Stark ren signe den nen! 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Ein Bombenflugzeug der amerikanischen Luftstreitkräfte hat in der vergangenen Woche vor der Küste des Bundesstaates Georgia einen Teil einer Kernwaffe verloren Wie die USA-Luftstreitkräfte am Donnerstag bekanntgaben, ist eine große Suchaktion im Gange. Nach der offiziellen Mitteilung war der Bomber am 5. Februar über dem Gebiet von Savannah mit einem amerikanischen Militärflugzeug in der Luft zusammengesto- gen. Es wurde betont, daß die Bombe sichert“ war, so daß weder die Gefahr einer nüklearen Explosion noch radioaktiver Aus- strahlungen bestehe. * Der amerikanische Erdsatellit hat seine sendungen auf dem 108,03 Megehertz- Band eingestellt. Der zweite Sender des Satelliten, der mit einer Frequenz von 108 Megahertz arbeitet, schickt jedoch nach wie vor Signale aus. Wie die Forschungsabteilung der USA- Kriegsmarine am Mittwochabend mitteilt, war die Lebensdauer des stärkeren der bei- gen seien jetzt bestätigt worden. Die Lebens- dauer des zweiten Senders, der auf 108 Megahertz- Frequenz sendet, war beim Start des Explorer am 31. Januar auf zwei bis drei Monate berechnet worden. Der jetzt aus gefallene Sender hatte vor alem die Aufgabe, Boden-Empfangsstationen und auch Rund- fumkamateuren die Möglichkeit zu geben, den Weg des Satelliten zu verfolgen. Der zweite Sender, der mit einer Kapazität von nur zehn Millliwatt arbeitet, ist jedoch nicht stark genug, um auch von Rundlunkamateu- ren Wahrgeriommen zu werden. Seine Funk- signale werden allerdings nach wie vor von den sogenannten Minitrack-Empfangsstatio- nen aufgenommen. * Der Astronomie-Rat der sowjetischen Akademie der Wissenschaften hat beschlos- sen, seine Sputnik-Beobachtumgsergebnisse in regelmäßigen Bulletins zu veröffentlichen. Zur Beobachtung der künstlichen Erdsatel- liten wurden außer an den sowjetischen Sternwarten und Observatorien siebzig Be- obachtumgsstationen an Universitäten ein- gerichtet. Außerdem melden vierzehn Statio- nen aus Europa, Afrika und Amerika ihre Beobachtungsergebnisse an die Sowjetunion weiter. * Die Produktion eines Kleinflugzeuges für sechs Personen, mit dem man auf Land- straßen und Sportplätzen landen kann, ist jetzt in der Sowjetunion angelaufen. Die Maschine trägt den Namen„Ptschelka“ (Biene), hat zwei Motoren und eine Reich- weite von 600 Kilometern. — Australische Juristen haben sich, wenn auch widerstrebend, mit einer völlig neuen rechtlichen Frage zu befassen, nämlich der, wem der Regen aus den Wolken über einem Grundstück gehört. Da die australischen Farmer immer mehr, wenn auch mit wech- Selndem Erfolg, dazu übergehen, den Regen mit Künstlichen Mitteln aus den Wolken ab- Zuzapfen, wird es immer dringender für die Regierungen der australischen Bundesstaa- ten, gesetzliche Vorschriften über die Besitz- rechte an Wolken und Regen zu erlassen. Wie sind zum Beispiel die Rechtsverhält- nisse, wenn man eine Wolke über seinem eigenen Land zum Regnen bringt, die Wolke aber weiterzieht und beim Nachbarn eine Ueberschwemmung hervorruft? Oder kann man eine auf sich zuziehende Wolke schon über dem Grundstück des Nachbarn zum Regnen anregen, damit sie beim Weiterziehen das eigeme Land richtig befeuchtet? . Die Expedition des britischen Antarktis- korschers Dr. Vivian Fuchs ist auf ihrem Marsch vom Depot 700 nach Scott Base in einige Schwierigkeiten geraten, so daß sie mren Marschplan nicht einhalten konnte. Dies geht aus verstümmelten Meldungen her- vor, die in Auckland aufgefangen wurden. Der Funkverkehr würd durch das starke Polarlicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Gründe für die Verzögerungen waren aus dien Meldungen nicht zu entnehmen. * Die Bevölkerung der Republik Oester- reich hat nach Angaben des Statistischen Zentralamtes in Wien die Sieben-Millionen- Grenze erreicht. Ungarnflüchtlinge sind in dieser Zahl mücht berücksichtigt. Grönlands Eispanzer bewegt sich unablässig Internationale Forschungsexpedition mit modernen Hilfsmitteln/„Wiesel Bisher wirkten bei Grönlandexpeditionen als treue Helfer des Menschen die Schlitten. hunde mit. Die von den Eskimohunden ge- zogenen Schlitten waren bis vor kurzem das einzige Transportmittel, das die Forscher und ihre Gerätschaften über die Eisflächen hinweg beförderte. Jetzt hat die Technik den Hunden ihre schwere Arbeit abgenom- men. Man unternimmt jetzt eine neue Grön- landexpedition, die Internationa!e Glaziolo- gische Grönlandexpedition 1957/0, ins Le- ben gerufen im April 1956. Im Oktober 1957 War es so weit, daß man in München auf einer Sitzung endgültige Beschlüsse fassen konnte über das wissenschaftliche Programm und den Zeitplan. Alle modernen Verkehrs- und Transportmittel werden eingesetzt, um die Merkwürdigkeiten des Inlandeises von Grönland zu erforschen. Entdeckt wurde es im Jahre 1893 von Adolf Erik Nordenskiöld(1832 pis 1901). Er konnte 117 Kilometer tief in das Innere der größten Insel der Erde vordringen und er- klomm eine Höhe von 1510 Meter. Er hatte gehofft, auf seiner Reise die von ihm im Innern Grönlands vermuteten schneefreien, bewaldeten Gebiete zu finden Er fand je- doch nicht diese, sondern wurde zum Ent- decker der gewaltigen Binneneismassen Grönlands, die jetzt eingehend studiert wer- den sollen. Nansen, der die Insel als erster auf Skiern durchquerte, wurde in der Haupt- sache von Nordenskiöld zu seinen Nord- polarexpeditionen inspiriert. Die neue Expedition, die im Rahmen des Gecphysikalischen Jahres durchgeführt wird, verfügt über Flugzeuge und Hubschrauber, die Landdurchquerung wird sie mittels so- genannter„Wiesel“ machen, das sind Rau- penfahrzeuge. Sie haben den Hunden viel voraus— in einem aber stehen sie ihnen nach: sie besitzen nicht den Instinkt, der die Hunde vor Gletscherspalten, die von Schnee bedeckt sind, warnt. Die Hunde umgehen die Risse prompt, die„Wiesel“ haben sich des öfteren in ihnen verfangen. Die Expeditionsteilnehmer werden zwei Sommer und einen Winter in der Welt des Eises leben, um deren Rätsel zu erforschen. Die riesige Eiskruste, die den größten Teil Grönlands bedeckt, erreicht bis zu drei Kilo- meter Dicke. Was in ihrem Innern vor sich geht, das dem Gegeneinanderwirken gewal- tiger Kräfte ausgesetzt ist, hofft man, durch Radar zu ergründen. Der gesamte Eisblock ruht nicht etwa starr, sonden bewegt sich unablässig. Aus seinen Randgletschern gehen die Eisberge hervor, die den Schiffen so be- drohlich werden. Grönlands Eis verändert aber auch die Zusammensetzung des Meeres. Es schmilzt am Rande ab, und dabei wird aus ih Süß Wasser frei. Die Mengen dieses Wassers, das sich dem salzigen Meerwasser beimischt und seine chemischen und physikalischen Eigen- schaften abändert, konnte bisher nur ge- schätzt werden. Jetzt sollen sie gemessen werden. Aber auch meteorologische Beobachtungen und Messungen großen Ausmaßes sind vor- gesehen. Man hofft, daraus unter anderem genauere Anhaltspunkte für die langfristige Wettervorhersage zu gewinnen. Vom„Ein- strömen nordpolarer Luftmassen“ hat jeder gehört, der die Wettervorhersage verfolgt. Jetzt sollen Einzelheiten ergründet und etwaige Gesetzmäßigkeiten ermittelt werden. 1“ersetzen Eskimohunde Ein riesiges Pensum ist zu bewältigen. Das gelingt nur bei einer großangelegten Arbeitsteilung. Die wissenschaftlichen Auf- gaben sind an die Länder Dänemark, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Oester- reich verteilt, die Spezialforscher für die einzelnen Gebiete stellen. Ein genauer Zeitplan liegt vor. 1958: Transport des schweren Materials und Aus- schiflung im Flughafen Sondrestromfjord an der Westküste. 1959: Sommerkampagne von sechs Monaten auf dem Inlandeis. 1959 bis 1960: Ueberwinterung einer kleinen Gruppe auf einer Station in der Mitte von Grönland. 1960: Verkürzte Sommerkampagne und Rückführung des Materials. Vorarbeiten sind bereits im Sommer 1957 durch Erkundungsflüge über der Westküste und dem Inlandeis geleistet worden. An ihnen war Professor Dr. Finsterwalder (München) beteiligt. Er brachte auch Luft- aufnahmen von den westlichen Randgebieten mit. Im Jahre 1958 werden weitere der- artige Erkundungsflüge gemacht, die von der französischen Luftwaffe großzügig unter- stützt werden. Die Kosten für die große Expedition 1957/60 werden auf etwa zwei bis drei Mil- lionen Mark veranschlagt, von denen die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine halbe Million aufbringt. Frankreich steuert den größten Anteil an Mitteln bei. Man erhofft sich von dem neuen wissen- schaftlichen Unternehmen eine wissenschaft. liche Ausbeute, die das Gesamtergebnis aller früheren Expeditionen in dieses Gebiet übertrifft. Dr. Baier Wie war Atomluft im vorindustriellen Zeitalter beschaffen? Antwort liegt im Eis gestapelt/ Eiskappen der Erde können als Chroniken betrachtet werden Eis bietet nicht nur eine gute Konservie- rungsmöglichkeit für Lebensmittel. Neuer- dings hat sich gezeigt, daß es auch dazu ge- eignet ist, Zeugnisse aus der Vergangenheit der Natur zu bewahren. Das enthüllen die Arbeiten Dr. Henri Baders und seiner Mitarbeiter vom„Snow, Ice and Permafrost Establishment“(SIPRE), welche die polaren Eiskappen der Erde näher untersuchen und dabei herausfanden, daß man diese Eisauflagen geradezu als Chroniken betrachten kann. Es bleiben nämlich die Aschen von Vulkanen, Meteo- Auch die Bundespost automatisiert wo es mõg- lich ist. In den Fernmel- deũmtern soll der Mann, der jeden Monat mit Bleistift und Heftchen die Gebührenzähler der Fernsprechteilnehmer ab- liest, verschwinden. Er- setzt wird er durch eine Fotografin, die mit den neuesten Möglichkeiten der Technik, Elektronen- blitz und Kamera, je 100 Zähler mit einer Aufnah- me gleichzeitig aufnimmt. Die entwickelten Nega- tive werden dann in den Buros über ein besonde- res Gerät vergrößert und die Ergebnisse werden auf Lochkarten übertragen. Nach diesen Lochkarten werden dann die Telefon- rechnungen ausgestellt. Unser Keystone-Bild zeigt oben die Auswertungs- geräte in den Büros; un- ten nimmt eine Fotogra- fin mit Elektronenblitz und automatischer Ka- mera die Zählerblocks auf. rite, Sporen und Bakterien, die mit dem chnee zur Erde fallen, in Grönland und in der Antarktis unverändert in den jährlich anwachsenden Eisschichten erhalten. Man fand zum Beispiel Asche von einem Aus- pruch des Katmai in Alaska vom Jahre 1912 32 Meter tief im grönländischen Eis wohlbehalten wieder. Die Wissenschaftler hoffen daraufhin, auch noch Niederschläge aus dem Aschenregen, der nach dem riesi- gen Ausbruch des Krakatau auf einer Insel zwischen Sumatra und Java 1883 über die ganze Erde niederging, aufzufinden, und zwar in Grönland rund 50, in der Antarktis rund 20 Meter tief unter der jetzigen Ober- fläche des Eises. Vorläufig allerdings können wir die Ver- gangenheit der Natur mittels der Eismethode nur bis etwa zum Beginn unserer Zeitrech- nung zurückverfolgen. Das liegt daran, daß unsere Möglichkeiten, dem Eise zusammen- hängende Proben zu entnehmen, bisher nur begrenzt sind. Dr. Bader stach zum Beispiel in der Nähe von Thule einen Eiskern aus, der 300 Meter lang war. Da hier durch- schnittlich ein Meter von zwei Jahren ent- spricht, war der zu Eis gepreßte Schnee am tiefsten Ende dieser Probe 600 Jahre alt. An anderen Stellen Grönlands und der Antark- tis ist der jährliche Zuwachs an Schnee ge- ringer, so daß jeder Meter der Eisprobe sie- ben Jahre bedeutet. Da anderseits der Eis- panzer stellenweise 3000 Meter dick ist, dürften nach vorsichtigen Schätzungen min- destens die letzten 20 000 Jahre aus der Ge- schichte unseres Planeten in dieser Eis- chronik vexrzeichet sein. Noch ist nicht abzusehen, was die Wis- senschaft dieser Chronik künftig alles wird entnehmen dürfen. Man wird Fragen wie die folgenden beantworten können: Wie war die Atemluft im vorindustriellen Zeitalter beschaffen? Wie hat die Industralisierung die Atmosphäre durch Verunreinigungen verändert? Die Antworten auf diese Fragen liegen Jahr für Jahr in der Chronik des Eises gestapelt. Wir müssen sie nur richtig lesen lernen. Auch eine Frage, die uns heute besonders interessiert, nämlich die nach dem Strah- lungsgehalt in der Atmosphäre des vor- atomischen Zeitalters, vermag das Eis zu be- antworten. Niederfallender Schnee reißt die in der Atmosphäre schwebenden strahlen den Isotope mit sich und begräbt sie unter sich. Sie zerfallen dann innerhalb bestimm- ter Zeiträume. Aus ihrem jetzigen Zustand kann man dann ihre Vorgeschichte ablesen und errechnen, wie strahlungsreich damals die Atmosphäre war. Sobald Dr. Bader die Tragweite seiner Forschungsergebnisse erkannte, richtete er ein Eis-Museum ein. Jetzt wird jede Eis- probe, die SIPRE dem Grönlandeis entnahm und weiterhin entnehmen wird, der Länge nach halbiert. Die eine Hälfte wird sofort in einen Tiefkühlschrank eingelagert, wo sie für Nachprüfungen oder neue Forschungen jederzeit zur Verfügung steht. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Samstagabend: Wech- selnde Bewölkung, vorübergehend dichter, mit etwas Regen, teilweise aufgelockert. Weiterhin recht mild. Tagestemperaturen 12 pis 15 Grad. Frühtemperaturen 6 bis 9 Grad. Nur im Bauland und Odenwaldtälern ört- lich etwas niedriger. Aber im allgemeinen auch dort frostfrei. Mäßiger, später schwa cher südwestlicher Wind. Uebersicht: Bei steigendem Luftdru hält die milde Südwestströmung an, mit der stark abgeschwächte Störungen über unse- ren Raum geführt werden. Aussichten bis Sonnenaufgang: 7.39 Uhr. Sonnenuntergang: 17.43 Uhr. Vorhersage-Korte für tz 8 2 Uhr D 0 r e N Pegelstand vom 13. Februar Rhein: Maxau 649(22); Mannheim 673 (15); Worms 602( 19); Caub 603(716). Neckar: Plochingen 330(40); Gundels- heim 508(42); Mannheim 720(425). Klimakleider werden von sowzetischer Armee ausprobiert Der„Physikalische Textilbericht Nr. 3111“ der Moskauer Akademie der Wissenschaften vom 14. Januar 1958 teilt mit, daß dem Chemiefaser- Ingenieur R. T. Rupilevyski und dem Physiker Dr. Tetewian die Entwicklung eines Stoffes gelungen sei, der die Körper- wärme speichert und erst nach einer be- stimmten Zeit und je nach herrschender Außentemperatur an die Umgebung abgibt. Je kälter es draußen ist, um so langsamer soll der neue„Zellenstoff“, dessen Bestand- teile nicht genannt werden, die Wärme weiterleiten. Der wissenschaftliche Korrespondent N. Maximow schreibt dazu:„Der Schlüssel für eine jedem irdischen Klima gewachsene Klei- dung ist gefunden. Klimabekleidung aus Zellenstoff ermöglicht es, mit zwei dieser Bekleidungsstücke übereinander ohne jedes Kälteempfinden bei minus 50 Grad an den Polen und im Eis der Arktis oder Antarktis herumzuspazieren. Aber der Zellenstoff spei- chert nicht nur bei Kälte die Wärme des menschlichen Körpers, er gibt sie bei hohen Außentemperaturen auch schneller ab und kühlt.“ Die neue Klimakleidung soll zunächst von der Armee ausprobiert werden. Die General- bekleidungskammer in Moskau will drei „Klima-Trikot-Typen“ liefern, die später auch als Vorlage für„eine neue, fortschritt- liche Zivilbekleidung“ dienen sollen. Vorerst wird sie jedoch speziell technischen und mili- tärischen Experimenten dienen. Sie soll es Z. B. Raketenbesatzungen künftig ermög- lichen, auf einen Teil der hinderlichen bis- herigen Klimaausrüstung zu verzichten. »Wir müssen uns eingestehen“, so schreibt Maximow,„daß unsere Bekleidung in An- betracht der technischen Fortschritte unseres Jahrhunderts sehr rückständig ist. Jetzt ha- ben wir möglicherweise die Grundlage ge- schaffen, den Menschen auch seinem äußeren Bild nach künftig in das technische Zeitalter einzufügen, ohne ihm jedoch die Möglichkeit zu Varianten in der Klimabekleidung zu nehmen.“ Was wir hörten: 556 „Notwendige Anmerkungen zu einem Mibverhältnis“ nannte Jorg Lampe seinen Essay Über„Kunst und Publikum“(Süd- deutscher Rundfunk), in dem das Publikum kür den Niedergang der modernen Kunst und die„Vereinsamung des Künstlers“ ver- antwortlich gemacht wurde. Um diesen Be- weis zu führen, mußte der Ankläger ziem- lich weit ausholen. Mittelalter, Renaissance, Barock waren Zeiten einer hohen Kunst- blüte, getragen von der Einheit des Welt- bildes und festen, gesellschaftlichen Ord- nungen. Das ganze Unglück begann mit der tranzösischen Revolution, als Einheit und Ordnung dahinschwanden und der zuneh- mende Materialismus des 19. Jahrhunderts als Begleiterscheinung der industriellen Entwicklung— ein kapitalistisches Bildungs- bürgertum auf den Plan rief, das an über- holten Konventionen klebte und mit seiner Freude am schönen Schein einen bemerkens- Wert schlechten Geschmack entfaltete. Wäh- rend früher die Fürsten und Mäzene als Auftraggeber nicht nur den eigenen Glanz zu steigern wußten, sondern zugleich einer überindividuellen, auf allgemeine Reprä- sentation gerichteten Entfaltung der künst- lerischen Kräfte ihres Zeitalters dienten, lägt sich annliches von den reichgewordenen Unternehmern der Gründerjahre nicht mehr dehaupten. Die Kunst war in eine Randposi- zon des Daseins verdrängt. Aber es gab Wenigstens noch Skandale, wenn die im- Pressionistischen Maler ihre befremdlichen Sujets ausstellten. Heutzutage— so klagt Jorg Lampe— regt sich niemand mehr auf, wenn ihm die modernen Bilder unverständ- lich sind. Man will nichts damit zu tun Das Migverhältnis zwischen Kunst und Publikum haben und lehnt es ab, dem Geheimnis neuer Malerei auf die Spur zu kommen. Das Pu- blikum wurde geistesträge und augen- stumpf, und Paul Klee stellte fest:„Uns trägt kein Volk“. Diese ständige Kränkung und Mißachtung blieb nicht ohne negative Folgen für die Kunst. Die Maler, zumindest die kleineren Begabungen, wurden auf aller- lei Irrwege abgedrängt, zu einem Revoluz- zertum, das um jeden Preis auffallen wollte. Damit erklärt Jorg Lampe alle Experi- mente, von den Dadaisten bis zu den Auto- matisten, als zwar unschöpferische, aber psychologisch begreifliche Proteste gegen das„dumme Publikum“, das die Zeichen und Leitbilder seiner Zeit nicht verstehen will. Aber der Verfasser läßt uns noch eine Hoff- nung: daß wir auf dem Umweg über den Zivilisationskomfort und die sachgemäßen Industrieformen allmählich wieder— oder endlich— richtig sehen lernen, so daß auch der Bürger einen Zugang zum rechten Ver- ständnis der modernen Kunst findet. Das heutige Musikpublikum ist auch nicht viel besser. So jedenfalls beurteilt es Richard Hey— dessen Zeitstück„Der Fisch mit dem goldenen Dolch“ soeben in Stuttgart urauf- geführt wurde(siehe letzte Seite) in seinem neuen polemischen Hörspiel„Der Maestro“(Südwestfunk-Sender Freies Ber- lin). Darin wurde mit der Figur des reisen- den Stardirigenten und dem überholten Schema der Konzertprogramme ein zeitge- mäßes Kulturproblem zur Diskussion ge- stellt und grundsätzliche Kritik an gewissen Erscheinungsformen unseres Musiklebens geübt. Der berühmte Maestro, von seinen Tourneeverpflichtungen fast zu Tode gehetzt, ist nach einem Konzert zusammengebrochen. Im Nebenzimmer spricht sein Freund und Sekretär Henry mit dem Arzt, der für den Erkrankten absolute Ruhe fordert, während die geschäftstüchtige Agentin auf Einhal- tung der laufenden Verträge besteht. Zwi- schendurch wimmelt Henry die Telefon- anrufe aufdringlicher Verehrerinnen ab und sucht vergeblich die Frau des Maestro zu erreichen. Aus Dialogen und Monologen run- det sich das Bild des Dirigenten, der selbst nicht in Erscheinung tritt, und zeichnet sich ein zu erschreckender Einförmigkeit und ge- dankenloser Terminjagd entarteter Kunst- betrieb ab, in dem sich ein genialer Inter- pret künstlerisch und körperlich ruiniert, „weil er sich verkaufte und alles dirigierte, was man von ihm wollte“. Gleichzeitig wird über Musik von Bach bis Schönberg ge- sprochen und ihr Untergang in dem ewigen, abgenutzten, ausgelaugten Einerlei der Pro- gramme aufgezeigt. Für die Fülle junger, be- gabter Komponisten ist kein Bedarf, das Publikum bleibt konservativ und Dirigenten und Konzertmanager gehorchen, weil nur dann volle Häuser und Kassen gesichert sind. Der Sekretär Henry, in dessen Pessimismus sich die Meinung des Autors widerspiegelt, stellt am Schluß die melancholische Frage: wer eigentlich dient heute noch der Musik und wer wird sie retten? Und man weiß, daß es nicht der Maestro sein wird, der mit Sekt und Medikamenten aufgepulvert, sich Wieder aufs Podium, ins Scheinwerferlicht der Bewunderung stellt und zum hundert- sten Male die„Eroica“, die„Unvollendete“ und die„Meistersinger“ dirigiert. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen „Shemischer Bomber kommt (Sa W).„WS-110“ ist die offizielle Bezeich- nung des„chemischen Bombers“, der mehr als 3200 Kilometer in der Stunde zurück- legen wird. Die amerikanische Luftwaffe hat den Bau dieses Bombers in Auftrag gegeben, der für die künftige Entwicklung der Luft- fahrt richtunggebend sein dürfte. Haupt- sächlich aus Stahl und Titan wird der Bom- ber bestehen, den sechs Düsenmotoren an- treiben. Als Brennstoff wird eine Mischung chemischer Substanzen— im wesentlichen Bor, Kohlenstoff und Wassesrtoff— Ver- wWaadung finden. Diese neuen Brennstoffe entwickeln bis zu 50 Prozent mehr Energie als die üblichen Treibmittel, da sie bei sehr hohen Temperaturen und mit groger Ge- schwindigkeit oxydieren. Bei ihrer Verbren- nung entstehen zwar giftige Abgase und im Innern der Motoren schwer zu beseitigende Rückstände. Doch dieser Schwierigkeiten ist man mittlerweile offenbar Herr geworden. Neu entwickelte Werkstoffe, die wenig be- kannte Metalle wie etwa Niobium, Lanthan oder Rhenium enthalten, ermöglichen die Herstellung von Flugzeug- und Motoren- teilen, die auch sehr hohen Temperaturen widerstehen. Eine Million Männer mehr (Saw) Die Gesundheitsabteilung des Bun- desinnen ministeriums hat errechnet, daß in den nächsten 20 Jahren die Zahl der Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren in der Bun- desrepublik um wenigstens eine Million zu- nehmen wird während sich die Zahl der Frauen nur wenig ändern dürfte. Ganz er- heblich wird bei Männern und Frauen die Anzahl der Personen anwachsen, die mehr als 65 Jahre zählen: bei wenig günstiger Ent- wicklung der Sterblichkeitsverhältnisse von etwa 4,6 auf rund 6,5 Millionen, bei günsti- gen Sterblichkeits verhältnissen auf mehr als 7,5 Millionen. Der Anteil der alten Leute an der Gesamtbevölkerung wird von 0,3 auf 13,5 Prozent ansteigen. Kleines Atomkraftwerk (SaW) Eine Firma in Baltimore(USA) entwickelt zur Zeit ein„Atomkraftwerk des kleinen Mannes“. Die Anlage soll insgesamt nur 100 Tonnen wiegen und eine Kapazität von 1000 kW besitzen. Der Baubeginn für das erste Atomkraftwerk im Kleinstformat wird für 1959 angekündigt. Raubbau in der Nordsee (Saw) Wenn die Herings vorkommen in der südlichen Nordsee erhalten werden sol- len, müssen die Fangmethoden geändert wer- den. Dies stellt das britische Ernährungsmini- sterium in einem Untersuchungsbericht fest. Man hat biologische Veränderungen ent- deckt, deren Ursache man jedoch nicht kennt: Die Nordsee ist als„Weidegrund“ für die Heringe unergiebiger geworden, deren Wachstumsrhythmen in Unordnung geraten sind. Hauptgrund für das Schwinden der He- ringsvorkommen ist aber der Raubbau. Er wurde 1948 von den dänischen Herings- kischern eingeleitet, die ‚dosengerechte“ Jungfische zu fangen begannen. Die deut- schen, holländischen und französischen Flot- ten folgten dem schlechten Beispiel und be- trieben ebenfalls„Ronservenfischerei“ Sie- ben Jahre lang stiegen die Erträge Jahr für Jahr. Als man aber dann im Kanal und in der Deutschen Bucht auch noch im großen Stil zur Trawil- Fischerei mit Grundschlepp- netzen überging, sanken die Erträge rapid. Rhein-Necka MANNHEIM Freitag, 14. Februar 1938/ Nr. . Ständiges Sorgenkind: Die Straßenbahn Die Stadtwerke standen „Von einem Skandal im Schlachthof kann Reine Rede sein!“ Mit diesen Worten eröif- nete gestern im Reiß-Museum Oberbürger- meister Dr. Reschke die Sitzung des Ge- meinderates, der sich— abgesehen von der Schlachthofsache, auf die wir in dieser Aus- gabe gesondert eingehen— mit 17 Tages- ordnungspunkten, darunter elf öffentlichen, zu beschäftigen hatte. Auf dem Programm standen vier Stunden lang die Stadtwerke, deren Wirtschaftsplan und geplante Um- Wandlung in eine Aktiengesellschaft vom Plenum ausführlich diskutiert und geneh- migt wurden. Anschließend beantragte Bür- germeister Dr. Fehsenbecker eine Reihe von Veränderungen bei Bau- und Straßenfluch- ten in verschiedenen Stadtteilen, die von den Stadtvätern rasch genehmigt wurden. Erster Bürgermeister Trumpfneller, der Als ersten offiziellen Punkt den Gemeinderat um Feststellung des von der Wirtschafts- beratung AG in Stuttgart geprüften Jahres- Abschluß der Stadtwerke für das Wirtschafts- Jahr 1956(zum 31. März 1957) ersuchte, wies dem Gesamtverlust der Werke mit 7 641 947 Mark aus. Dazu kommen noch Verlustvor- träge aus den Wirtschaftsjahren 1951 und 1955 in Höhe von über eineinhalb Millionen, sodaß sich der Gesamtfehlbetrag auf zusam- men 9 282 176 Mark beläuft.„Wir hoffen, daß Wir dieses Defizit innerhalb fünf Jahren ab- decken können“, sagte der Bürgermeister, der in bewegten Worten sein Sorgenkind „Verkehrsbetriebe“ für den Fehlbetrag ver- Antwortlich machte. Die Kosten für Perso- -A von Stadtvätern genehmigt im Mittelpunkt der gestrigen Mammut-Gemeinderatssitzung nalaufwand stiegen allein um 14 Prozent!) Stadtrat Dr. Bruche(CDU) regte daraufhin eine gelegentliche Aussprache(„ Wie beim Theater!“) über die so stiefmütterlich behan- delten Stadtwerke an, die wohl ihren vor ein paar Jahren akuten kritischen Punkt inzwi- schen überwunden hätten, dennoch aber Sroßgzügiger Hilfe bedürften. Der Antrag auf St ng des auch vom Städtischen Rech- . rüfkungsamt nicht beanstandeten Jah- Tess lusses wurde einstimmig amge- nommen. Nächster Antrag dieser zahlenakroba- tischen Mammut-Sitzung war die Feststel- lung des Wirtschaftsplans der Stadtwerke für das inzwischen auf die Zeit vom 1. Jenuar bis zum 31. Dezember umgestellten(und also vom am I. April beginnenden städtischen Etatjahr abweichenden) Wir Schaftsjahr 1958. Der Erfolgsplan veranschlagt die Einmahmen und Ausgaben auf 107 487 800 DM; für den Finemzplan wurden die Einnahmen und Aus- Saben auf rund 30 Millionen berechnet. Die Deckung dieses Finanzplans erfolgt, wie der Erste Bürgermeister ausführte, durch ordent- üche Abschreibungen(neun Millionen), Zwischenfinanzierung durch Versorgungs- rückstellungen(eine Million), Entnahmen aus Tilgungsrücklagen(131 000 DM), Kostenersatz Dritter(2 700 0% DM) und Darlehensaufnah- men in Höhe von fast 17 Millionen Mark. Bevor der Gemeinderat auch diese Vor- lage genehmigte, entspann sich eine rege Debatte über die Straßenbahn. Bürgermei- ster Trumpfheller erklärte, ein kostenechter Lokalkommentar: „Späne“ im Schlachthof müssen beseitigt werden Die Stadtverwaltung nahm gestern nach- mittag vor dem Gemeinderat zur Schlacht- hoffrage Stellung. Bürgermeister Leopold Graf, der Leiter des zuständigen Referates, War schlecht beraten, als er sich zum Sprecher einer Erklärung machte, die in die Worte mündete„Der Schlachthof ist weder un- Hygienisch, noch unmodern“., Dies wird in der rein, Wie die a ö Nafur ihn gibt Erklärung behauptet, obwohl feststeht und nachgewiesen wurde, daß die Blutgewinnung bei den Schweinen auf unhygienische und un gesetzliche Weise geschieht; daß mit Milliartuberkeln verseuchtes Vieh— unver- antwortlich lang— in der Rinderschlachthalle hing; daß Tiere, die mit Rotlauf und Milliar- tuberkulose infiziert sind, in der Vorkühl- halle mit gesundem Fleisch zusammengeprallt Sind; daß Desinfektionsmöglichkeiten in den Schlachthallen(wie sie für Exportaufträge erforderlich sind) fehlen; daß die Tiere in der Rinderschlachthalle getötet, vorenthäutet und geschlachtet werden, an einem Ort, an dem ein nicht näher definierbares Gemisch aus . Kot, Blut und Bakterien am Boden iegt. Bürgermeister Graf war auch schlecht be- raten, als er am Mittwoch die beiden Jour- nalisten, die in der Schlachthoffrage tätig Waren, verdächtigte, sie hätten sich zu Werkzeugen von„‚Drahtziehern im Hinter- grund! gemacht. Es gibt keine„Drahtzieher im Hintergrund“. Die Reportage des„Mann- heimer Morgen“ war nicht von Interessen- gruppen und nicht von einzelnen Interessen- ten inspiriert. Es ging nicht darum, einem Tierarzt in einem schwebenden Berufungs- verfahren Schützenhilfe zu geben. Der Be- richt wurde völlig unabhängig vorbereitet und durchgeführt. Jedes Detail wurde von den Reportern selbst geprüft und beobachtet, denn es ging hier nur um die dringend not- wendige Hygiene im Schlachthof. Es ist schlecht bestellt in einer Stadt, wenn Jour- nalisten, die einen Tatbestand gewissenhaft und verantwortungsbewußt Prüften, ehe sie damit an die Oeffentlichkeit traten,„merk- würdiger Methoden“ beschuldigt werden, nur Weil das Ergebnis der Untersuchungen man- cher Leuten schwer auf den Magen schlug. Niemand hat(zu Punkt 1 der städtischen Erklärung) behauptet, dag die Planung für den Schlachthofbau nicht gründlich gewesen sel. Geschrieben wurde:„Die Eingeweihten rechen von Fehlplanungen.“(Fehlplanun- gen können bekanntlick auch bei gründ- liehen Veberlegungen passieren.) Punkt 12 der Erklärung geht mit keinem Wort auf Unseren Hauptvorwurf in Sachen Schweine- Halle ein: die von uns aufgeworfene Frage, ob dias Schweineblut künftig auf eine an- dere(und zwar gesetzliche) Art gewonnen Wird, blieb unbeantwortet. Punkt Ib(Groß- viehschlachthalle) spricht sich zwar darüber Aus, wie schnell geschlachtet werden kanm, aber er verschweigt, was getan wer- den soll, damit die Schlachtung auch das Prädikat hygienisch verdient. In Punkt 2 wird der„Schwarze Peter“ an die Gewerbetreibenden weitergegeben. Die Bereitwilligkeit der Schlachtenden, die Schlachthof-Anordnungen genau einzuhal- ten, ist zwar unerläßlich. Ebenso unerläg- Iich ist jedoch die Bereitwilligkeit der ver- ant wortlichen Instanzen, die Ausführung der Anordnung regelmäßig und streng Zu überwachen. Es ist unrichtig Punkt 4), daß ein mit Tuberkulose verseuchtes Tier Hur Vorübergehend in der Rinder- Schlachthalle hing. Wir gaben keine An Sgungen(diese überlassen wir getrost den Fachleuten); wir wollten nur Hin WeIs e geben, dag manches auch anders geregelt werden kann. Niemand forderte, daß Tiere, die nur teilweise oder gar nicht erkrankt sind, in der Polizeizelle mit ein- deutig verseuchten Tieren zusammenhän- gen sollen. Das wäre tatsächlich„unver- antwortlich.“ Noch unverantwortlicher aber ist es, völlig gesunde Tiere am Ein- Sang der Rindervorkühlhalle mit total ver- seuchten Tieren zusammenprallen zu las- sen, wie dies am 3. und am 12. Februar geschah. Zu Punkt 8: Es ist gleichgültig, ob der Stadtverwaltung mitgeteilt wurde, dag der Schlachthof für Bundes wehrlieferungen und Exportaufträge unzulänglich ist. Auf die Mitteilung kommt es nicht an. Entschei- dend, ist daß er tatsächlich für solche Aufträge nicht in Frage kommt, weil gewisse hygieni- sche und technische Voraussetzungen fehlen. Das wurde von Direktor Dr. Lämmer aus- drücklich bestätigt.(Vgl. Interview vom 12. Februar.) Wir begrüßen den Schlußsatz der Erklä- rung, daß sich die zuständigen Ausschüsse des Gemeinderates mit der Frage befassen wer- den, wie durch weitere technische Ergänzun- gen— insbesondere aber durch straffere Auf- sichtsmaßnahmen— die genaue Beachtung aller Vorschriften in größtmöglichem Um- kange sichergestellt werden Kann. Nicht be- Srüßen können wir allerdings den Versuch, einen Teil Verantwortung auf die Gewerbe- treibenden und die Tierärzte abzuwälzen. Elirenobermeister der Fleischerinnung und Stadtrat Heinrich Selzer sprach in Sachen Schlachthof ein gewichtiges Wort, als er sagte: „Wo gehobelt wird, fallen Späne“. Daß im Schlachthof sehr viel Späne gefallen sind, hat unser Bericht in der Dienstag-Ausgabe wohl eindeutig erwiesen. Daß die Späne jetzt end- lich beseitigt werden, und zwar auf dem schnellsten Wege, sind Stadtverwaltung und Schlachthofdirektion der Mannheimer Be- völkerung schuldig. H. Kübler Fahrtarif sei undurchführbar, da er eine zu groge wirtschaftliche Belastung des einzel- nen mit sich bringe.„Man muß den Wert eines Betriebes nicht am Ueberschuß son- dern an seiner Bedeutung für die Wirt- schaft messen!“ Dr. Merkert(CDU) warf die Frage nach einer Umstellung auf Omni- busbetrieb in die Diskussion, und sein SPD- Kollege Professor Schachtschabel nahm be- reitwillig den Ball auf und nannte Ham- burg als Beispiel für eine Stadt, die zumin- dest in einzelnen Stadtteilen die Straßen- bahn aus dem Verkehr verbannen wolle. Oberbürgermeister Dr. Reschke stimmte Jakob Trumpfheller bei, als er das Schie- nenfahrzeug als eigentlichen Träger des Massenverkehrs apostrophierte, während Stadtrat Bartsch erneut in die von seinen Vorrednern geschlagene Kerbe hieb und auf die Schwerfälligkeit von Straßenbahnen— „durch die sich die Schaffner wie indische Schlangentänzer winden müssen“— beson- ders bei Verkehrsunfällen hinwies. Die „rückständige“ Straßenbeleuchtung durch Gaslaternen war ebenfalls kurz Gegenstand der Kritik und die Frage nach der endgül- tigen Fertigstellung der 10O-kW-Freilei- tung rund um Mannheim mußte mit der künftigen Entwicklung des Kapitalmarkts vorläufig negativ beantwortet werden(15 Millionen sind dazu notwendig). „Neuregelung der Baukostenzuschüsse für den Anschluß an das Gas-, Wasser- und Stromnetz“ hieß der nächste Punkt, den Bürgermeister Trumpfheller vortrug und bei dessen Erläuterung er besonders auf die Wesentliche Senkung der für die Anschlie- ber entstehenden Kosten einging. Haupt- sächlich für Eckgrundstücke ist durch die neue Regelung ein merklicher Vorteil ent- standen. Der Bürgermeister beantragte, die in einer umfemgreichen Anlage nieder- gelegten Bedingungen für Gas-, Wasser- und Elektrizitäts-Versorgung zu geneh- migen. Das wäre auch geschehen, hätte nicht FDP-Stadtrat Starke einen Antrag eingebracht, die Anschlußgebühren nach in- stallierter Leistung und nicht nach der Stromstärke zu berechnen. Nach kurzer Er- läuterung der„technischen Problematik“ durch einen Fachmann der Stadtwerke wurde die Vorlage bei mehreren Stimm- enthaltungen um 17.30 Uhr angenommen. Anschließend referierte der erste Bürger- meister ausführlich über die Neuordnung der Stadtwerke Mannheim und der Wasser- Werksgesellschaft Mannheim, die(gl.„MM“ vom 11. Februar) in eine Aktiengesellschaft UÜberführt werden sollen. Die Trennung von Energieerzeugung und Energieverteilung, die in der Wasserversorgung(Wasserwerks- gesellschaft und Stadtwerke) sowie in der Stromversorgung(Großkraftwerk und Stadt- Werke) bereits verwirklicht ist, soll nun auch für die Gasversorgung durchgeführt werden, wobei das Gaswerk mit dem Wasserwerk zu einer AG mit dem Namen„Gas- und Was- serwerke Rhein-Neckar AG“ zusammenge- kührt wird. Für den Vorstand der neuen Ge- sellschaft, die mit einem Grundkapital von 50 Millionen DM ausgestattet werden soll, ist Personalunion mit der Werksleitung der Stadtwerke vorgesehen. Ein von der Stadt- verwaltung bei der Wirtschaftsberatung AG in Düsseldorf angefordertes Gutachten hat für die Ueberführung der Stadtwerke in eine Eigengesellschaft detaillierte Vorschläge aus- gearbeitet. Gestern im Stadtrat: Wie Bürgermeister Trumpfheller in sei- nen Erläuterungen ausführte, richtet sich diese Umwandlung nach den Vorschriften der Baden Württembergischen Gemeindeord- nung, macht keinen nennenswerten Kapital- aufwand erforderlich, bietet bilanzpolitische und kreditgünstige Vorteile und entspricht dem immer notwendiger werdenden„Ein- fluß der Kommune auf die Wirtschaftsfüh- rung“.„Die Aktiengesellschaft ist die reprä- sentative Rechtsform und ihr Gewinn wird sich in der Senkung der Selbstkosten aus- Wirken“, schloß der Bürgermeister seinen Vortrag, in dem er die zukünftige Kapazität des Gaswerks für ein weiteres Jahrzehnt und die der Wasserwerke für eine Einwohnerzahl von 350 000 Menschen als ausreichend be- zeichnete. In der ausgedehnten Diskussion sprach sich Stadtrat Heckl für die SPD-Fraktion für die vorgeschlagene Neuordnung aus und be- zeichnete sie als echte Rationalisierungsmag- nahme und echten Fortschritt in unserer Kommunalpolitik. Auch Stadtrat Kuhn sagte für die CDU-Fraktion trotz vieler Bedenken „ja“ und Stadtrat Geppert äußerte sich eben- falls für die FDP grundsätzlich zustimmend. Nachdem sich noch zahlreiche Diskussions- redner zum Wort gemeldet hatten in deren Aeußerungen das für 12 Millionen Mark ge- plante neue Verwaltungsgebäude der neuen Aktiengesellschaft eine nicht unerhebliche Rolle spielte Or. Reschke„Das muß ja so- wieso noch vor den Gemeinderat“) wurde der Antrag gegen die Stimmen der Stadträte Langendorf, Weber und Locherer— und unter wortreicher Beteuerung„gemischter Gefühle“— schließlich angenommen. Stadtväter fragten: Stellt die gut ausgestattete Tochter. Mutter Mannheimid in den Schatten? Die gestrige Gemeinderatssitzung hatte vielleicht geschichtliche Bedeutung: Nach vierstündiger Debatte fiel eine Grundsatz- entscheidung: Eigenbetriebe der Stadt wer- den in eine Eigengesellschaft umgewandelt, um sich in dieser neuen Gesellschaftsform „den strukturellen Erfordernissen des mo- dernen Wirtschaftslebens“ besser anpassen zu können, wie Bürgermeister Trumpfhel- ler die Debatte abschließend Sagte. Die Umwandlung faßt die städtischen Erzeugungsbetriebe zusammen und macht eine weitgehend selbständige Aktiengesell- schaft daraus. Die Gesellschaft liefert Gas und Wasser zu Selbstkostenpreisen an die Stadtwerke, die die Verteilung ausführen. Den elektrischen Strom beziehen sie wie bisher vom Großkraftwerk. Aus dem Erl6s des Verkaufs zahlen die Stadtwerke den alljährlichen Verlust der Verkehrsbetriebe, außerdem die, Konzessionsabgabe“ genanmte Leistung an den ordentlichen Haushalt. Der Start der neuen Gesellschaft beginnt mit Opfern; Um ihre Kreditfähigkeit möglichst hoch anzusetzen, erhält sie eine Kapital- ausstattung von 50 Millionen DM. Außer dem Verlust der Verkehrsbetriebe treten gestundete Konzessionsabgaben in Erschei- mung; auch wurden noch Sonderabschrei- bungen in Höhe von vier Millionen PM in Anspruch genommen. Ein Verlust von über fünf Millionen DM geht zu Lasten der all- gememen Rechnung; die neue Aktiengesell- schaft soll als„gut ausgestattete Tochter“ auf dem Kapitalmarkt erscheinen. Die Dimensionen der Stadtwerke sind seit Jahren, den Anforderungen der Industrie entsprechend, so gewachsen, daß die Frage, Erklärung der Stadtverwaltung zur Schlachthof-Frage Ausschüsse werden sich mit den Problemen befassen/„Die Anlage ist weder unhygienisch noch unmodern“ Der Oberbürgermeister Referat LIII Mannheim, 13. Februar 1958 „Zu den Berichten in zwei örtlichen Zei- tungen(Mannheimer Morgen vom 11. 2. 1958 und 12. 2. 1958 und Allgemeine Zeitung vom 11. 2. 1958) sowie in zwei weiteren Zeitun- gen(Abendpost und Stuttgarter Zeitung vom 12. 2. 1958) wird geantwortet: 1. Wenn auch der Plan auf Erstellung eines völlig neuen Schlachthofs aufgegeben und der Schlachthof unter Berücksichtigung der vor- handenen Reste wieder aufgebaut wurde, so er- folgten dennoch gründliche Planungen. In die- sem Zusammenhang wurden zahlreiche Schlacht- höfe besichtigt. Die städtischen Planer wie auch die eingeschalteten privaten Architektenbüros standen bei unserem Wiederaufbau vor der be- sonders schwierigen Aufgabe, das gemischte Schlachtverfahren(Arbeitsgemeinschaft der Kopfschlächter neben den Gewerbetreiben- den) unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen zu verwirklichen. a) Schweineschlachthalle Von sämtlichen s. Z. besuchten deutschen Schlachthöfen hatte nur einer das Entbluten im Hängen. In der alten zerstörten Schweine- schlachthalle und in der behelfsmäßigen Schweineschlachtstätte(damals in der Groß- viehschlachthalle) waren Einrichtungen vor- handen, die das Entbluten im Hängen ermög- lichten. Nach damaliger Auffassung der betei- ligten Personenkreise hatte sich dieses Verfah- ren nicht bewährt. In der neuen Schweine- schlachthalle wurden daher entsprechend an- deren Schlachthöfen erhöhte Tötebuchten ge- schaffen, da dies bei der Eigenart unseres Be- triebs die beste und zweckmäßzigste Einrichtung darstellte. b) Groß viehschlachthalle Die Großviehschlachthalle war das Gebäude, das am wenigsten beschädigt war. Das Ent- bluten im Hängen wäre äußerstenfalls an zwei Stellen an der Kopffront möglich. Das derzei- tige Schlachtverfahren erfolgt dagegen an 24 Winden und ermöglicht den Schlachtenden gleichzeitig 24 Schlachtungen. 2. Den Gewerbetreibenden werden im Schlachthof lediglich die Einrichtungen zur Ver- fügung gestellt, mit denen sie ihre Schlach- tungen durchführen. Nach der Schlachthof ordnung obliegt diesen Gewerbetreibenden die Reinigung ihrer Schlachtplätze. Wenn der Schlachtablauf nicht durch ein Fließband- system gesteuert werden kann und die hand- werkliche Tradition beibehalten werden soll, so ist die Bereitwilligkeit der Schlachtenden zur genauen Einhaltung der gegebenen Anord- nungen unerläßlich. 3. Das Seuchenschlachthaus ist erstellt und in einer Woche betriebsfertig. N 4. Soweit ein Tier nicht schon bei der Le- bendbeschau ausgesondert ist, können Krank- heitsfälle vor allem Tuberkulose— erst bei der Fleischbeschau nach der Ausschlachtung testgestellt werden. Das Tier muß somit zu- nächst zur engültigen Beseitigung sämtlicher veränderten Teile aus dem Schlachtprozeß aus- gegliedert werden. Dies geschieht, indem es auf ein besonders angelegtes Abstellgleis in der Großviehschlachthalle gescho- ben wird; dort hing auch vorübergehend der erwähnte mit Tbe behaftete Tierkörper. Die angeregte Abtrennung durch ein Gitter ist durchführbar; die gerügte Streuung wird hier- durch jedoch nicht behoben. Auch im modern- sten Betrieb ist diese Streuung nicht zu verhin- dern. Die Polizeizelle innerhalb des Kühlhallenblocks dient der Auf- nahme endgültig beschlagnahmter Tiere. Es fallen aber auch an jedem Schlachttag Tiere an, die nur teilweise oder gar nicht erkrankt sind und dennoch fleischbeschaulich beanstandet werden müssen. Diese Tiere können zum Teil tauglich werden. Sie in einem verschlossenen Raum mit eindeutig verseuchten Tieren Zzu- sammenzubringen, wäre unverantwortlich. Diese Tiere werden auf zwei besonderen Strän- gen in der Vorkühlhalle abgehängt. Wenn diese Stränge belegt sind, stehen sie unter lau- fender Ueberwachung durch die beiden Kühl- hallenwärter. Wo im Einzelfall ein beanstande- tes Tier unterzubringen ist, kann ein Außen- stehender nicht beurteilen; es muß vielmehr nach Sachlage entschieden werden. 5. Neben dem tierärztlichen Direktor sind vier ständige Stadttierärzte tätig. Diese Zahl reicht bei den derzeitigen Aufgaben aus. Zu- sätzlich und als Vertreter für vorübergebend ausgefallene ständige Tierärzte werden frei- berufliche Tierärzte als Aushilfskräfte einge- setzt. Da die Aushilfstierärzte sich in erster Linie nach ihrer Praxis richten müssen und somit zuweilen später antreten oder früher weggehen, können sich Spannungen ergeben, die einen Neueinsatz der Tierärzte erfordern. Die Aushilfstierärzte erhalten 2. Z. eine Stundenvergütung von 8 DM. Sie liegen hiermit über den Vergütungssätzen der Besoldungs- gruppe I TO. A oder den vergleichbaren Be- amtengruppen. Wir sind hierbei ab 1. 1. 1958 einer Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft für das Schlacht- und Viehhofwesen gefolgt, ob- wohl nach unseren Feststellungen die Vergü⸗ tungen in fast allen anderen Städten niedriger liegen. Der Antrag, den auswärts wohnenden Tierärzten noch weitere Aufwandsentschädi- gungen(Fahrgelder) zu bezahlen, wird 2. Z. geprüft. 6. Im Zuge des endgültigen Wiederaufbaus des Schlacht- und Viehhofs sind noch mehrere Vorhaben durchzuführen. Die Trennung zwi- schen Schlachthof und Viehhof wird mit jedem Bauvorhaben mehr verwirklicht und mit dem Abschluß der Arbeiten und der Ausgestaltung der Straßen und Parkplätze endgültig voll- zogen sein. 7. Die Zahl der vorhandenen Rollkatzen wird laufend durch Neuanschaffungen erhöht. Ebenso werden Anträge auf weitere technische Verbesserungen, wie z. B. auf Anschaffung einer weiteren Brühmaschine für Schweine- schlachtungen sorgfältig geprüft. Diese letztge- nannte Anschaffung würde einschließlich der durch sie erforderlich werdenden Baukosten, etwa 140 000 DM kosten. Die Stadtverwaltung und die zuständigen Ausschüsse haben der- artigen Anträgen gegenüber zu berücksichti- gen, daß sie fast alle dazu dienen, den Stoß- betrieb, den der Schlachthof schon jetzt dar- stellt, noch konzentrierter und schneller ab- wickeln zu können. Dem gegenüber ist aber festzustellen, dag die Schlachteinrichtungen schon jetzt dienstags nur teilweise und ab mittwochs so gut wie gar nicht mehr ausge- lastet sind. Es ist durchaus zweifelhaft, ob es wirtschaftlich verantwortet werden kann, kost- spielige Investitionen nur deshalb zu machen, um den Gewerbetreibenden zu ermöglichen, kast den gesamten Wochenbedarf an einem Tage(montags) zu schlachten, während an den übrigen Tagen der größte Teil der Einrichtun- gen brach liegt. Es ist richtig, daß der bei der Stadtverwal- tung für den Schlachthof zuständige Ingenieur zeitweilig durch seine anderen Aufgaben ver- stärkt in Anspruch genommen war. Inzwischen steht er aber wieder ganz überwiegend dem Schlachthof zur Verfügung. 8. Es ist richtig, daß sich zwei Mannheimer Firmen um Bundeswehr-Lieferungen bemüht haben und daß im Zusammenhang damit eine Besichtigung des Schlachthofes stattfand. Warum es zu diesen Lieferungen— es han- delte sich nur um geringe Kontingente— nicht gekommen ist, ist der Stadtverwaltung nicht bekannt. Weder offfziell noch inoffiziell ist ihr mitgeteilt, daß der Schlachthof als unzureichend oder als unzulänglich beurteilt wurde. 9. Zusammenfassend ist festzustellen: der Schlachthof ist weder unhygienisch noch un- modern. Zu einer Beunruhigung der Bevölke- rung liegt kein Anlaß vor Mit der Frage, wie durch weitere technische Ergänzungen, insbe⸗ sondere aber durch straffere Aufsichtsmaßnah- men die genaue Beachtung aller Vorschriften in gröhtmöglichem Umfange sichergestellt wer den kann, werden sich, wie auch bisher ge- schehen, die zuständigen Ausschüsse des Ge- meinderats zu befassen haben.“ gez. Dr. Reschke gez. Graf Der Rest ging dann schnell Die Tagesordnungspunkte fünf bis zehn genehmigte der Stadtrat nach einer kurzen Pause reibungslos. Die Bausperren an der Bismarckstraße sind damit bis Ablauf des Jahres 1958 verlängert. Eine zweijährige Bau- sperre verhängte der Stadtrat ebenso ein- mütig für die Grundstücke Ludwig-Jolly- Straße 57 und Eckgrundstück Untermühlau- Ludwig-Jolly- Straße. Beide Sperren wurden durch die noch nicht abgeschlossene Ver- kehrsplanung an diesen Punkten begründet. Geändert oder festgestellt sind durch die weiteren einmütig genehmigten Vorlagen eine Reihe von Bau- und Straßenfluchten in Rheinau, Käfertal und auf der Schönau. Alleiniger Eigentümer der davon betroffenen Grundstücke an der Plankstadter-, Karlsru- her-, Waldsee- und Mutterstadter Straße ist die Stadt Mannheim. Gegen den Bebauungs- plan an der Weinheimer Straße, zwischen Rebenstragße, verlängerter Dürkheimer Straße und der OEG im Stadtteil Käfertal, lag ein Einspruch der Firma Royal vor. Nachdem dieser zurückgezogen wurde, bestanden auch hier keine Bedenken, zuzustimmen. Von den geänderten und festgestellten Bau- und Stra- Benfluchten auf der Schönau werden die Grundstücke an der Kattowitzer Zeile zwi- schen Frankenthaler Straße und Bromberger Baumgang und die im Gebiet zwischen Kö- nigsberger Allee, Lilienthal-, Sonderburger Straße und Bromberger Baumgang betroffen. Da Stadtdirektor Dr. Spuler nicht anwe⸗ send war, wurde der Punkt elf— Jahresrech- nungen 1951, 1952, 1953 und 1954 und die Ent- lastung des Oberbürgermeisters dafür— von der Tagesordnung abgesetzt. hv/ Sto ob weitere Vergrößerungen ihrer Anlagen mit Hilfe der Allgemeinheit vorgenommen werden sollen, immer schwieriger zu beant- Worten war. Die Allgemeinheit hat von der gewerblichen Wirtschaft Vorteile, aber mehr auf Umwegen, während sich das Kapitalbe- dürfnis der Werkserweiterungen direkt zum mindestens so auswirgt, daß andere Gemein- debedürfnisse kurz treten müssen. Die Ka- pitalausstattung der neuen AG sichert ihr ein bedeutendes Kreditpotential. Von dem auf über 50 Millionen taxierten Kreditvolumen werden 30 bis 35 Millionen Mark in Anspruch genommen. Die Fernheizung für die Innen- stadt und ein achtzehnstöckiges Verwal- tungshochhaus(für zwölf Millionen Mari, in dem sich die technischen Aemter der Stadt unterbringen lassen, fanden nicht den unge- teilten Beifall der Stadträte. Das Aktienkapital der Gesellschaft bleibt in Händen der Stadt. Grundsätzlich mög- lich wäre eine Veräußerung bis zu 25 Pro- zent der Aktien. Die Stadt sichert sich durch acht Gemeinderatsmitglieder im fünfzehn- köpfigen Aufsichtsrat die Mehrheit.„Der Aufsichtsrat überwacht die Tätigkeit der Geschäftsleitung.“— Dieser Grundsatz ver- ö pflichtet die Aufsichtsratsmitglieder aus dem Gemeinderat zum Einarbeiten in das Ver- ständnis für Maßnahmen, die den Dimen- sionen eines derartig groß gewordenen Un- ternehmens entsprechen, das alle Saison- schwankungen der Kohlenpreise und der Kokspreise zu verkraften hat, wenn es Lohn- kokereiverträge oder Kokslieferungsverträge mit dem Ausland schließt, die sich lohnen sollen. Die Stadtverwaltung entsendet den Oberbürgermeister und den Werksreferenten in den Aufsichtsrat, dem außerdem noch fünf Belegschaftsmitglieder angehören, Die Lei- tung der neuen Gesellschaft liegt in Hän- den des technischen und des kaufmännischen Direktors der Stadtwerke. Diese Personal- union bürgt wohl dafür, daß Erzeugung und Verteilung zwar getrennt arbeiten, aber keine getrennten Wege gehen, keine unter- schiedlichen Ziele haben. Vielleicht erlangt die Rhein-Neckar A. G. im Laufe der Zeit eine Bedeutung, wie sie das Großkraftwerk auf dem Gebiet der Elektrizitätsgewinnung bekommen hat Stadtwerke und Rhein-Neckar A. G. müs- sen als Einheit betrachtet werden. Die Um- organisationsmaßnahmen schaffen keine ech- Zeit ist Geld, auch für die Hausfrau. ten neuen Vermögenswerte, auch treten keine Risikoentlastungen ein: Bildlich ge- sprochen gleicht die Stadt einem Manne, der den Inhalt seiner diversen Hosentaschen zweckentsprechender verteilen will. Am In- halt ändert sich nichts, aber in seiner be- quemsten Tasche läßt er jetzt die Taler klim- pern, und in die andere ist alles geräumt, Was den edlen Metallklang dämpfen könnte. Auf Einzelheiten wird noch zurückzukommen sein. f. W. k. Wohin gehen wir? Freitag, 14. Februar Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 21.45 Uhr:„Elektra“(Miete G, Th.-G. Gr. G, kreiler Verkauf); Kleines Haus 20,00 bis 22.45 Uhr:„Die Jungfrau von Orleans“(Miete F grün, Halbgr. I, freier Verkauf). Konzerte: Städtische Musikbücherel, U 3, J, 20.00 Uhr:„Fledermaus“(Schallplatten). Filme: Planken Neros tolle Nächte“, Alster:„Die kleine Hütte“; Capitol:„Schrek⸗ ken der Kompanie“; 28.00 Uhr:„Seemann paſ auf“; Palast:„Ein Toter kommt zurück“; 10.00, 11.50 Uhr:„Dick und Doof“; 22.30 Uhr:„Lu- krezia Borgia“; Alhambra;„Das Wirtshaus im Spessarté; Universum:„Heute blau und mor- gen blau“; Kamera und Kurbel: Rindvieh Nr. 1“; Schauburg:„Der müde Theodor“, Scala:„In 80 Tagen um die Welte, 1 Nr. 7 arte ell dis zehn kurzen an der auf des ige Bau 80 ein- g-Jolly- nühlau- wurden 1e Ver- zründet. arch die orlagen chten in chönau. offenen Larlsru- raße ist auungs- Wischen 1 Straße lag ein achdem en auch Von den ad Stra- den die ile zwi- Nberger den Kö- burger etroffen. t anwe⸗ resrech · die Ent- r von nw/ Sto Anlagen aommen beant- von der er mehr Ppitalbe-· ekt zum gemein- Die Ka- t ihr ein em auf olumen nspruch Innen- Verwal- Mark), er Stadt n unge- t bleibt h mög- 25 Pro- h durch nfzehn- t.„Der eit der Iz ver- Aus dem as Ver- Dimen- en Un- Saison- nd der Lohn- erträge lohnen et den erenten ch fünt 1e Lei- 1 Hän- nischen rsonal- augung n, aber unter- erlangt er Zeit twerk innung . müs- le Um- ne ech- treten ch ge- ne, der aschen m In- er be- e klim- räumt, rönnte. mmen f. W. k. 18 20.00 0.00 bis (Miete U 3, 1. chte“; schrek⸗ an pa 10.00, „Lu- aus im 1 mor- ndvieh sodor“ Nr. 37/ Freitag, 14. Februar 1958 — Seite 3 Repräsentativer Ball am Rosenmontag: Motto:„Es tut sich was am Wasserturm“ Sieben Kapellen, Rahmenprogramm und Maskenprämiierung „Es tut sich was am Wasserturm“ heißt das Motto von Mannheims großem Rosen- montags-Ball in sämtlichen Räumen des Rosengartens. Das von der Konzert- und Gastspieldirektion Hoffmeister ausgerüstete Fest, dem— wie früher beim„BUPRERBA- — Presse und Bühne ihre Unterstützung leihen, gewinnt Gestalt. Das Fest beginnt mit einer Begrüßungsmusik vor dem Hauptein- gang des Rosengartens. Aufspielen wird die Blaskapelle Kühner in den traditionellen Uniformen der Mannheimer Ranzengarde. Ab 20.11 Uhr werden dann in allen Rãumen des Hauses sieben Orchester zu hören sein. Da gibt es für jeden etwas. Im einzelnen mu- sizieren: das Tanzorchester des Radio Basel, Eddi Brunner und die New Teddies(präsen- tiert von Cedric Dumont), ferner das Astoria- Orchester, die guten Rhythmic-Stars, die Limelight-Combo, die Kapelle Philipp Rohr, die Hauskapelle des Rosengartenrestaurants und das Blasorchester Franz Kühner. Selbstverständlich stellt die Hoffmeister- Konzertdirektion auch ein hübsches Rahmen- Programm zusammen. Aus Mainz wird einer der besten Karnevalisten zur Förderung von Laune und Stimmung auf dem Fest erschei- nen. Es ist Heinz Schenk, bekannt von vielen Rundfunk- und Fernsehveranstaltun- gen. Aus Frankfurt kommt die Faschings- tanzgruppe„Die weißen Mützen“; das sind 26 hübsche junge Mädchen, die im Musensaal und anschließend in der Wandelhalle ihre Beinchen schwingen werden. Dann wird der griechische Tenor Jan Gregor seine Töne schmettern. Natürlich fehlen die einheimi- schen Karnevalsvereine nicht. Sie werden mit Prunk und Pomp und Pauken und Trom- peten mit ihren Elferräten aufziehen und dem närrischen Volk sowie Prinz Karl Lud- Wig I. von Aeskulapien mit seiner Prinzessin Helga I. von Carrara ihre Aufwartung machen.. Für die Prämiierung der schönsten Einzel- und Gruppenmasken ist es Heinz Hoffmeister geglückt, ein— wie er selbst sagt—„würdi- ges Preisgericht prominenter Persönlichkei- ten“ zusammen zu bringen. Von Kay Alve- rado bis zu Landgerichtspräsident Dr. Robert Weber gibt es noch 20 andere Mitglieder, darunter Dr. Kulzinger Verkehrsverein), Polizeipräsident Dr. Leiber, Bundestagsabge- ordneter Robert Margulies, Stadtdirektor Dr. Spuler, Vico Torriani nebst Gattin sowie Dr. Vogel(Verkehrsverein). Bis 0.30 Uhr soll das geplante Programm über die Bühne gegangen sein, das Heinz Hoffmeister noch um etliche Ueberraschungen zu bereichern gedenkt: Es soll sich am Rosenmontag wirklich etwas tun am Wasserturm! 5-kloth Am Sonntag, 14.11 Uhr: Mannheimer Narren mit 30 Gruppen Fastnachtszug jenseits des Rheins mit vielen Ueberraschungen Einmal hiwwe, einmal driwwe. Dieses Mal wird sich die Endphase des närrischen Treibens wieder driwwe, in unserer Schwe- sterstadt Ludwigshafen, abspielen, und da- mit ist auch Mannheim wieder Gast jenseits des Rheins. Rund 140 Nummern umfaßt der Zug, der von den Ludwigshafener Künstlern mit viel Idealismus gestaltet worden ist. Aber auch Mannheim wird mit einem be- achtenswerten Narrentroß von mehr als 30 Gruppen hinüberziehen. Weitere Gastwagen und Gastgruppen schicken Speyer, Dürk- heim, Frankenthal, Freinsheim, Neustadt und Dirmstein. Speyer entsendet außerdem das Gardekorps Rot-Weiß und Dirmstein seinen Spielmannszug. Insgesamt marschie- ren 19 Spielmannszüge und 16 Kapellen auf. 40 Fahrzeuge, darunter viele Prunkwagen, werden dem Festzug das Gepräge geben. Die Ludwigshafener Reiterei bringt 40 edle Rosse auf die Beine. Der Zug, der sich auf dem Gelände der Rheinschule, an der Mundenheimer Straße, formiert und um 14.11 Uhr in Bewegung Setzt, nimmt seinen Weg von der Munden- heimer Strage durch die Bleich-, Schiller-, Oggersheimer Straße, Bismarck, Jübflaum-, Ludwigstraße, am Hauptbahnhof Vorbei, über den Viadukt, durch die Prinzregenten, Hemshofstraße, über den Gördelerplatz und durch die Rohrlach-, Hartmann-, Von- der- Tannn- Straße zur Gräfenauschule, wo er sich in seine Bestandteile auflöst. Einzelne Festwagen werden von Traktoren gezogen, die die Firmen Lanz(Mannheim) und Paul Schweitzer(Ludwigshafen) kostenlos zur Verfügung stellen. Eine Ehrentribüne für 400 Gäste wird in der Bismarckstraße, auf der Seite des Kul- turhauses, aufgebaut. 200 Plätze sind für den öffentlichen Verkauf bestimmt. Um das Defizit auf ein möglichst kleines Maß zu be- schränken, hat Ludwigshafen 10 000 Plaket- ten herstellen lassen. Auch die Bundesbahn liefert einen„Bei- trag“: Sie verstärkt die beiden Züge 12.53 Uhr und 14.20 Uhr ab Hauptbahnhof Mann- heim. Die Benutzer dieser beiden Züge haben den Vorteil, die Rheinbrücke nicht im Strom der Fußgänger und Motorisierten passieren zu müssen. Die Hin- und Rück- fahrt kostet nur 80 Pfennig. Mit einer Sech- Serkarte können sogar drei Personen für 1580 Mark nach Ludwigshafen und zurück nach Mannheim fahren. Gelegenheit zur Rlickfahrt ist um 16.12 Uhr sowie um 17.35 Uhr gegeben. habo. Sie wollten nur einen Jux machen Je zehn Monate Gefängnis ohne Bewährungsfrist für zwei Arbeiter „Zuerst wollten wir nur einen Jux ma- chen“, versuchten sich die beiden der Falsch- münzerei und des Betrugs angeklagten Ar- beiter zu rechtfertigen. Im Sommer und De- zember 1957 hatten sie einige 50-Pfennig- Stücke primitiv aus Lötzinn hergestellt und in ihrer Werkskantine abgesetzt. Sie wurden festgenommen und sitzen seitdem in Unter- suchungshaft. Die Strafkammer unter Vor- sitz von Landgerichtsdirektor Dr. Wendt er- kannte sie für schuldig und verurteilte sie zu je zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung. Es fing so harmlos an. Die beiden Arbeiter in einem großen Mannheimer Betrieb stell- ten im Schraubstock aus Aluminium Matern aus echten 50-Pfennigstücken her und ver- suchten zunächst, aus Blei die Falsifikate her- zustellen. Weil diese Münzen nicht echt aus- sahen, nahmen sie Lötzinn. Im Juli und August 1957 waren es zehn Stück, von denen ihnen sechs brauchbar erschienen. Sie schick- ten einen Lehrjungen aus, der ibnen dafür Bier und Zigaretten in der Werkskantine besorgte. Es klappte. Die Falschgeld- Prozedur wurde erst wie- der im vergangenen Dezember wiederholt: Von acht Stücken waren nur vier„brauch- bar“. Jetzt ging der eine Arbeiter zur Kan- tine, doch der Wirt roch den Braten und wies die Münzen zurück. Der Arbeiter beging einen schwerwiegenden Fehler. Er sagte dem Kantinenwirt:„Wenn du sie nicht nimmst, nimmt sie die Straßenbahn.“ Der Wirt fand noch mehr„falsche Fuffziger“ in seiner Kasse und wandte sich an den vorbeikommenden Betriebsrat K. Die Uebeltäter waren schnell ermittelt. Die Gesetzes-Maschinerie setzte sich in Gang. Das Gutachten des bayrischen Haupt- münzamtes besagte, daß die„Falsifikate in- folge zahlreicher Mängel unschwer zu erken- nen seien“. Vor Gericht gaben die zwei Falschmünzer ihre Tat in vollem Umfang zu. Staatsanwalt Werr betonte, daß auf solche Vergehen eigentlich Zuchthaus stünde und beantragte unter Berücksichtigung mildern- der Umstände— beide sind gute Arbeiter, haben einen guten Leumund, sind Familien- väter und nicht vorbestraft— je ein Jahr Gefängnis. 5 Die ausgeworfenen harten Strafen be- gründete der Vorsitzende mit folgenden Ar- gumenten: Die Angeklagten hätten sich nicht viel dabei gedacht, als sie die Falschstücke herstellten. Vielleicht sei es ein Scherz, viel- leicht nur ein Versuch gewesen. Es sei ein- fach für Schlosser, falsches Geld herzustel- len. Der Anreiz, solche Experimente zu ma- chen, sei daher gegeben. Unter dem Gesichts- punkt der Abschreckung der Oeffentlichkeit seien die Strafen nicht zur Bewährung ausgesetzt worden. Das letzte Argument Dr. Wendts lautete:„Schließlich warten 3500 Ar- beiter in dem Betrieb, in dem die beiden An- geklagten arbeiten, auf das Urteil“ * Kurzkommentar: Seit wann spielt es in der Rechtsprechung eine Rolle, ob viele oder we- nig Menschen auf ein Urteil warten? Dann hätte ja auch im Fall des„merkwürdigen Kripobeamten Herr“, der nur wegen Sach- beschädigung verurteilt wurde, das Urteil im Interesse der Oeffentlichkeit ganz anders ausfallen müssen! H-e Terminkalender Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 14. Februar, 18 bis 20 Uhr, Sickinger- schule, U 2, Beratungsstunde. Gesamtverband der Sowzetzonen- Flücht⸗ linge— Kreisverband Mannheim;: 14. Februar, 20 Uhr,„Landkutsche“, D 3, 3, Jahreshaupt- Versammlung. Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch- ands— Kreisvereinigung Mannheim-Stadt und Land: 14. Februar, 18 bis 19.30 Uhr, Rat- haus, E 5, Zimmer 3, Sprechstunde für Mittel- deutsche. Odenwaldklub: 14. Februar, 20 Uhr,„Wart- burg-Hospiz“, F 4, 8-9, Farblichtbildervortrag 5 Otto Schmitt:„Auf südlichen Viertausen- ern“, MG„Liederhalle“ Mannheim: 14. Februar, 20.11 Uhr, Eichbaum Stammhaus, närrische Singstunde. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 14. Februar, 16 bis 18 Uhr, Einführung in den Gebrauch optisch- akustischer Geräte (Hauptlehrer Galfe). Abendakademie: 14. Februar, 19.30 Uhr. E 2, 1, Alltagsphilosophische Arb.-Gem.:„Man muß einmal darüber nachdenken“ Dr. Ch. Gündel),„Mode und Modetorheiten“, 4. Abend. Evangelisches Frauenwerk: 14. Februar, Gemeindesaal der Friedenskirche, literarischer Abend; Thema: Jochen Klepper„Unter dem Schatten deiner Flügel“; Sprecherin: Dr. Gillet. Deutsch-Amerikanischer Frauenarbeitskreis: 14. Februar, 19 Uhr, Bierkeller des Rosengar- tenrestaurants, Neu-Bürger-Ball. CDU— Frauenausschuß: 14. Februar, 20.11 Uhr, Kolpinghaus(kleiner Saal, heiterer Unterhaltungsabend. N CDU: Sprechstunden am 15. Februar, 16 bis 18 Uhr, in N 5, 2— Stadträtin Lutz und Stadt- rat Dr. Merkert. Internationaler Genfer Verband Mannheim- Ludwigshafen: 14. Februar, Restaurant„Turn- halle 1846“, Stresemannstraße, Jahreshauptver- sammlung. Wir gratulieren! Valentin Berg, Neckar- gemünd, Friedrich-Ebert-Str. 21(früher Mann- heim, Augartenstrage 85), wird 80 Jahre alt. Lina Schröder, Mannheim, Uhlandstraße 14, begeht den 82., Jean Schröder, ebenfalls Uh- landstrage 14, begeht den 86. Geburtstag. Chri- stine Weber, Schifferstadt, Schulstraße 4(früher Mannheim, Beilstraße 30), vollendete das 87. Lebensjahr. Karl Nerlinger und Inge Wolf geb. Nerlinger, Mannheim- Schönau, Gnesener Straße 4, konnten Geburtstag feiern. — Weitere Lokalnachrichten S. 6 u. 10 ECHT KORK · RUND Name und Ruf dieser SpITZENMARK E verpflichten uns zu einer besonderen Leistung. Die neve Filter- Speziolmischung qus hochwertigen Taboken, dos echte Korkmundstück und die sorgföltige Her- stellung garantieren jedem Freund einer ausgeglichenen filterzigoreſte. Seite 6 MANNHEIM Freitag, 14. Februar 1958 Nr. 87 Aus dem Polizeibericht: Skelett unter Schutt Baustelle barg Bombenopfer Bauarbeiter stießen bei Ausgrabungen auf einer Baustelle an der Ecke Gontard--/ Bellenstraße in einer Tiefe von etwa 30 Zen- timetern auf Teile eines menschlichen Ske- letts, das aus der Zeit des zweiten Weltkrie- ges herrühren dürfte. Die Kriminalpolizei bemüht sich, nähere Umstände zu ermitteln. Personen, die bei oder nach Fliegerangriffen entsprechende Beobachtungen gemacht ha- ben, werden gebeten, sich mit der Kriminal- polizei Mannheim, L 6, I, Zimmer 318, Tele- Kon 5 80 41(Hausapparat 260) in Verbin- dung zu setzen. Unbekannter Unfalltoter Gegen 23.30 Uhr wurde auf der Wachen- burgstraße, vor der Auffahrt zur Kloppen- heimer Brücke, ein Toter aufgefunden, des- sen Kopf entsetzlich zusammengequetscht War. Es ist anzunehmen, daß der Aufgefun- dene von einem schweren Fahrzeug über- fahren wurde. Es war noch nicht möglich, die Personalien des Toten festzustellen. Auch eine entsprechende Vermißtenanzeige liegt bei der Polizei nicht vor. Um den Unfall Aufzuklären, werden alle Kraftfahrer, die am Mittwochabend die Unfallstelle passiert haben und zweckdienliche Hinweise geben können, gebeten, beim Unfallkommando der Verkehrspolizei Mannheim, L 6, 1, Zim- mer 207, vorzusprechen oder über Telefon 5 80 41(Hausapparat 316) dort anzurufen. Wollte weit weg Recht eilig hatte es ein jugendlicher Mo- torradfahrer auf der Autobahnstrecke Mann- heim— Heidelberg, als eine Streife der Lan- despolizei auftauchte. Schließlich warf er das Motorrad weg und flüchtete. Er wurde jedoch eingeholt und gestellt. Er gab an, das Fahr- zeug gehöre seinem Bruder. Dieser Eigen- tums-Nachweis wurde ihm aber nicht abge- nommen und er sollte mit zur Wache kom- men. Auf dem Weg dorthin versuchte er ein zweites davonzulaufen. Zwei Warn- schüsse veèeranlaßten ihn, abermals stehen zu bleiben. Die weiteren Ermittlungen ergaben, daß sich der Festgenommene seit 14 Tagen in verschiedenen Orten herumtrieb und das Motorrad in Heidelberg gestohlen hatte. Unglückliche Umstände Gegen 1.30 Uhr vernahm eine Polizei- streife in der Sandhofer Straße laute Hilfe- rufe. Ein 25 jähriger Kraftfahrer lag mit ge- brochenem Oberschenkel unter dem Rad seines Personenkraftwagens und konnte sich nicht mehr selbst aus seiner unangenehmen Lage befreien. Der junge Mann hatte seinen Wagen in der Garage abstellen wollen. Dabei kam der Pkw üauf der abfallenden Einfahrt ins Rollen, als der Fahrer die Garagentür öffnete. Er versuchte zwar das Fahrzeug an- zuhalten, kam aber zu Fall und geriet mit einem Fuß unter das linke Vorderrad. Roher Rüpel Bei einem Streit in Sandhofen stieß ein amerikanischer Soldat eine bei ihm stehende 27 Jahre alte Hausgehilfin so heftig zu Bo- den, daß sie mit dem Kopf auf den Rand- Stein aufschlug. Bewußtlos wurde die Ver- Jetzte ins Krankenhaus gebracht. Der Ameri- kaner war daran nicht interessiert. Er ver- schwand mit einer Taxe, konnte aber bereits ermittelt und angezeigt werden. Geständnis Kurt Schulers im Zuchthaus Bruchsal: Weitere acht Uberfälle der Mannheimer Bankräuber Cowell und Schuler erbeuteten bei Verbrechen in kanadischen und US A-Banken über 40 000 Dollar Zweieinhalb Monate, nachdem durch die intensive Fahndung der amerikanischen Bundeskriminalpolizei, der Interpol und der Mannheimer Kripo der erste Raubüber- fall der Mannheimer Bankräuber Kurt Schuler(26) und Brian M. Cowell(31) ans Tageslicht kam, gaben nun gestern Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Mann- heim eine Serie von weiteren acht Ueberfällen der beiden Banditen in Kanada und den Vereinigten Staaten bekannt: Am 12. Februar gestand Kurt Schuler, der zur Zeit mit seinem Komplizen Cowell die ihm vom Mannheimer Schwurgericht im November zudiktierte Zuchthausstrafe in Bruchsal absitzt, auf Grund des ihm vorgelegten Be- weismaterials zwischen 1952 und 1956 über 40 000 Dollar bei Banküberfällen geraubt und in Nachtbars, Hotels und exklusiven Nach Schulers Angaben haben er und Cowell im Juni 1952 einen bewaffneten Raubüberfall auf eine Kinckasse in To- ronto Kanada) verübt und dabei rund 2000 Dollar erbeutet. Anfang des Jahres 1953 überflelen die beiden Gangster die„Bank of Toronto“; Cowell war dabei mit einer deut- schen 08-Pistole, Schuler mit einem abge- sägten Jagdgewehr und mit einem 38er Revolver bewaffnet; die Beute betrug 4000 Dollar. Nachdem Schuler allein und ohne Erfolg eine Drogerie in Montreal zu über- fallen versucht hatte, hatten die Banditen im April 1953 wiederum Glück: Ihr Buben- stück kostete die„Canadian Bank of Com- merce“ im Torontoer Vorort Lea-Side 6000 Dollar. Bei dieser Tat wurde auch geschos- sen, jedoch niemand verletzt. Als Cowell und Schuler der kanadische Boden offensichtlich zu heiß geworden war, versuchten sie ihr Glück in den Vereinigten Staaten und drangen am 3. Juni 1955 in eine. Bank in Cleveland/ Ohio ein, in der sie 7000 Dollar mitnahmen. Obwohl innerhalb einer Minute das Stadtviertel hermetisch abgeriegelt war, konnten die beiden ent- kommen, weil sie ihre grellfarbigen Busch- hemden und Sonnenbrillen ablegten und in normaler Straßenkleidung durch die Polizei- Kurorten der USA verpraßt zu haben. kette entkamen. Am 21. November 1955 überflel Schuler eine Bar in Los Angeles (wir berichteten darüber bereits am 4. De- zember 1957). Am 27. Dezember 1955 be- raubten die Täter, nachdem sie, wie in den meisten Fällen, ein Auto gestohlen hatten, die„Secutiry First National Bank“ in Los Angeles und entkamen mit 4000 Dollar. Wie im Mannheimer Fall mußten sich auch hier Personal und Bankkunden mit dem Gesicht zur Wand stellen, bis Cowell und Schuler die Bank verlassen hatten. Der achte Raubüberfall wurde schließlich noch am 17. Januar 1956 auf die„Toronto Dominium Bank“ in Toronto/ Kanada ver- übt, bei dem die Beute 20 000 Dollar betrug. * Der Erste Staatsanwalt Hanns Zwicker. der in der Hauptverhandlung gegen die als „Mannheimer Bankräuber“ bekannt gewor- denen Gangster Cowell und Schuler durch- blicken ließ, daß ein Rattenschwanz weiterer Verbrechen noch ermittelt werden würde, hat recht gehabt: In vorbildlicher Zusam- menarbeit zwischen dem amerikanischen Federal Bureau of Investigation(FBI), der Interpol und den Mannheimer Polizei- dienststellen ist eine weitere Serie von Straftaten aufgeklärt worden. Die Ermitt- „Gibt es noch eine deutsche Idee?“ Dr. Paul Kübler sprach über Gedanken und Tat in der Politik Stalins Frage„Wieviel Divisionen hat der Vatikan?“ kennzeichnete Dr. Paul Kübler in seinem vom„Institut für Erziehung und Unterricht“ veranstalteten Vortrag„,Die Ideen in der Geschichte der Nationen“ als eine eindeutige Verkennung des Wechselspiels zwischen dem Gedanken und der Tat. Im einzelnen sehr summarisch, im ganzen dage- gen von imponierender Vollständigkeit kamen dann diese historischen Parallelen zur Sprache; der kühne Versuch, die heutige Ost- West- Situation von den unterschiedlichen Staatsidealen des Plato und des Aristoteles abzuleiten, stand am Anfang. Hierbei wurde Plato als der konsequent hierarchisch den- kende politische Philosoph für den Osten, der den Staatsformen gegenüber tolerantere Ari- stoteles für den Westen in Anspruch genom- men; als jeweilige geschichtliche Bindeglie- der nannte der Redner diè ost- und die west- römische Kirche.—— 2 Die zahlreichen Beispiele, in denen Idee und Wirklichkeit in eine Zeitepoche fallen(s0 Hobbes und Cromwell, Rousseau und Robes- pierre, die Paulskirche und die Gründung des Reichs 1871, Hegel/ Marx und der Klassen- kampf) führten zu der aktuellen Frage, ob noch eine deutsche Idee vorhanden sei, die von unserem gespaltenen Land gemeinsam bejaht werden könne. Dr. Kübler kam zum Schluß, daß dies, obzwar aus verschiedenen Gründen, für das Jahr 1848 der Fall sei. Als dem Gedanken der Wieder vereinigung ab- träglich bezeichnete er die Ideen des eng- lischen Historikers Toynbee, bei dessen Kon- zeption von Europa wesentliche Teile des Ostens unberücksichtigt bleiben. Der gleiche Vorwurf wurde gegen„gewisse Kreise“ in der Bundesrepublik erhoben, die sich als Europäer geographisch am Reich Karls des Großen orientieren, wobei der„slawische Osten“ dann schon mitten in Deutschland be- ginnt. Diese Ideen, warnte Dr. Kübler, könn- ten politisch wirksam werden, wenn man ihnen keine zwingenderen gegenüberstelle. Der Schlußappell des Redners richtete sich an die Parteien, die Wirtschaftler, die Mili- tärs, die Juristen und die Pädagogen, prak- tische Ideen für ein wiedervereinigtes Deutschland zu entwickeln, das uns ohne eine solche geistige Anstrengung nicht in den Schoh falle.-mann lungsbehörden sind so gut wie sicher, dag die beiden skrupellosen Banditen noch we- sentlich mehr auf dem Kerbholz haben— unter anderem ist es möglich, daß sie wei- tere Morde auf dem Gewissen haben. Es sieht so aus, als ob der Mannheimer Polizei- meister Rudi Bücher nur ein Glied in einer Kette brutaler Gewaltverbrechen gewesen N Brian Mawdsley Cowell, den Mannheimer Kriminalbeamte am Mittwoch ebenfalls in Bruchsal vernahmen, hielt sich in seinen Aussagen merklich zurück. Er arbeitete auf eine Zusage hinaus, daß er in keinem Fall wegen seiner dort begangenen Taten an die amerikanischen oder kanadischen Behörden ausgeliefert werden könnte. Das Ergebnis der weiteren Ermittlungen gegen die Mannheimer Bankräuber bleibt abzuwarten. dpa/hw b Humorvolles Lokalkolorit „Sitzung“ in Feudenheim Im Feudenheimer„Stern“ startete die Katholische Pfarrei bei übervollem Haus am Sonntag ihren von der DJK gestalteten när- rischen Sitzungsabend. Unter den Ehren- gästen sah man Geistlichkeit und Polizeiprä- sident. Präsident(Stadtrat) Heinrich Witt- kamp und sein Elferrat(darunter Erster Staatsanwalt Henninger) wurden stürmisch empfangen. Köstliche Vorträge in Wort, Vers und Lied vermittelten viel Lokal- Kolorit. Im fast fünfstündigen humorvollen Rennen feierte Polizeipräsident Dr. Leiber Feuden- heim als„zweigrößten, aber schönsten Vor- ort Mannheims an zwei Flüssen“ Neckar und Kanal), der vor seiner Ernennung zur Groß- stadt wenigstens jetzt schon einen Wasser- turm mit Hut besitze. Als Mitwirkende sind hervorzuheben Kurt Sander, Christoph Har- ter, das Doppelquartett Heller— Weber— Angert und nicht zuletzt die fleißige Haus- Kapelle Krämer. Kr. Hochstimmung bei den Schwimmern im„Eichbaum- Stammhaus“ Zum erstenmal nach dem Krieg startete der Schwimmverein Mannheim wieder einen Maskenball und knüpfte damit an alte Tra- ditionen an. Im Eichbaum- Stammhaus ent- Wickelte sich ein buntes Maskentreiben bei gutem Besuch. So fröhlich und ausgelassen wie das Schwimmervolk im Wasser sein kann, war es dieses Mal auf dem Parkett. Die Kapelle Rodika, deren Mitglieder als Damen verkleidet waren, errang mit aus- dauerndem und sauberem Spiel erste Lor- beeren. Zu später Stunde erschien, mit brau- sendem Ahoi empfangen, seine Hoheit Prinz Ludwig I. von Aeskulapien nebst Prinzessin Helga I. von Carrara. Kr Geld gefunden Verlierer meldete sich In später Stunde fand ein Mann in der Waldhofstraße eine Aktenmappe, die außer einem Barbetrag von 390 Mark noch Verrech- nungsscheck über 17 021 DM. enthielt. Der Finder lieferte die Mappe sofort bei der Po- lizei ab. Der Verlierer hat sich bereits ge- meldet. Fritz Ackermann 7 Er wurde nur 55 Jahre alt Am Mittwochabend starb völlig über- raschend an den Komplikationen einer Blind- darmoperation in Pirmasens Fritz Acker- mann. Nur 55 Jahre ist der bis vor wenigen Tagen kerngesunde Pirmasenser Bürger— eine der bekanntesten Persönlichkeiten seiner Vaterstadt— alt geworden. Der Chef des bekannten Konfektionshauses Ackermann in der pfälzischen Schuhmetropole, der sich auch erfolgreich als Textilfabrikant betätigte, hatte sehr enge Bindungen an Mannheim. „Pirmasens, die Vaterstadt, ist die Stadt meiner Liebe— Mannem, meine Wahlheimat, ist die Stadt meines Lebens“, so lautete ein oft gehörter Ausspruch des Verstorbenen, und so hat denn der liebenswerte Mensch Fritz Ackermann in den letzten dreißig Jah- ren sein Leben redlich zwischen Pirmasens und Mannheim geteilt. Zu Hause war er einer der bedeutendsten Mäzene des FK Pirmasens; aber auch dem Mannheimer Fußballsport zuletzt auch dem Eishockeysport— gehörte sein ganzes Herz. In erster Linie aber war der Verstorbene ein passionierter Pferdesportfreund. Jahre- lang unterhielt er einen der größten süd- Westdeutschen Rennställe. Viele gute Voll- blüter trugen für ihn den„azurblauen Dreß mit den weißen Nähten“ an den Start.— Heute werden ihm auch zahlreiche Mann- heimer Freunde in Pirmasens das letzte Geleit geben.-Kloth Wasserstände fallen Temperaturen steigen Die angeschwollenen Wassermassen von Rhein und Neckar fallen jetzt endgültig. Der Rheinpegel betrug gestern um 13 Uhr 6,73 Meter, der Neckarpegel 7,05 Meter. Die Schiffahrt auf dem Neckar bleibt weiterhin noch gesperrt, bis der Wasserstand um mindestens einen weiteren Meter gesunken ist.— Zeigt das Flußwasser fallende Ten- denz, so kann von den Lufttemperaturen genau das Gegenteil gesagt werden. Seit Sonntag herrscht mildes Wetter. Die Tages- höchsttemperaturen betrugen: Am Samstag 6,6 Grad plus, am Sonntag 11,2 Grad, am Montag 14,5 Grad, am Dienstag 13,7 Grad, am Mittwoch 15,3 Grad(ö) und gestern 14 Grad. Für heute sagte Dr. von Kienle von der Wetterwarte Maximalwerte zwi- schen 15 und und sogar 17 Grad über null voraus. Das Frühlingswetter soll noch an- halten, so daß mit einem Fastnachtszug in freundlicher Temperatur zu rechnen ist. H-e Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Einladung zu einer kostenlosen Spazierfahrt mit dem neuen BMW 600“ der Bayerischen Motoren-Werke AG, München, bei. Weitere Lokalnachrichten Seite 10 f Verschiedenes N Für Aushubarbeiten jeder Art, mit Kranen(Fuchs 300) empfiehlt sich: Telefon 5 04 72. 8 „Coca-Cola“ 2 praktischen Anzüge. Moslüme, Sakkos, Hosen repariert, ändert, reinigt, bügelt . Kleiderpflege Schmitt, L 14, 17. jetzt in DM 10,- und keine Unkosten haben Sie, wenn wir an Ihrem Geschäft einen Kaugummi-Automaten anbringen dürfen. Zuschr. unt. 02921 a. d. V. Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Gesuche— Zeugnisabschriften Schreibbüro im Hauptbahnhof. Maskenverleih, Reinach, Mannheimer Str. 96. Reiseschreibmaschinen zu vermlet. H. Sommer. Maskenverleih PEL Zz, K 1, 17b. 9 Kaufgesuche 5 bis DM 20, Gewinn monatl. Käfertal. Friedrichsring 40. Bücher kauft Graf. 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In Freiburg wurde am Donnerstag die für einen Februartag ungewöhnliche Temperatur von 20,5 Grad im Schatten ge- messen. Damit wurde die am 2. Februar 1957 mit 20,3 Grad gemessene Spitzentempe- ratur noch übertroffen. Nur einmal, im Jahre 1868, war in der Beobachtungsreihe des Frei- purger Wetteramtes eine gleich hohe Fe- bruar-Temperatur registriert worden. In Südbaden und im Elsaß haben sich die ersten Störche gezeigt. Einer von ihnen SENO USS! Ne 16 dee 8 be sEsdel ir leicbi F hat im Storchennest auf der katholischen Kirche in Bühl Quartier bezogen, ein zwei- ter auf dem Kirchturm von Bodersweier im Kreis Kehl. Auch über dem Stadtrand von Straßburg wurde ein aus dem Süden zurückkehrender Adebar gesehen. Seit Menschengedenken sind im Hanauer Land um diese Jahreszeit noch keine Störche ge- sichtet worden. Im allgemeinen kommen sie erst im März zurück. Das Hochwasser am Mittelrhein geht seit Donnerstagmorgen langsam zurück. In Bonn wurden nur noch 7,21 Meter nach 7,40 Meter am Mittwoch gemessen. Auf der über- schwemmten Rheinpromenade vor dem Bun- deshaus beginnen die Bänke wieder aus den Fluten aufzutauchen. Das Rheinhochwasser, dessen Scheitel welle in der Nacht zum Donnerstag mit einem Pegelhöchststand von 7.67 Metern Köln passierte, hat zwei Menschenleben ge- fordert. Am Mittwochabend stürzte ein fünfjähri- ger Junge, der mit seinem achtjährigen Bru- der am Kölner Rheinauhafen spielte, bei dem Versuch, auf ein Schiff zu klettern, in das reißende Wasser. Der Kleine wurde sofort abgetrieben. Seine Leiche konnte trotz stun- denlanger Süchaktionen nicht geborgen wer- den. Das zweite Opfer ist eine namentlich noch nicht bekannte Frau, die am rechts- rheinischen Deutzer Stromufer beim Be- trachten der vorbeijagenden Wassermassen plötzlich den Halt verlor und in den Rhein stürzte. Sie wurde bis in die Strommitte ab- getrieben und ging dann unter. Auch ihre Leiche wurde bisher nicht gefunden. Das Moseltal war auch am Donnerstag moch auf der ganzen Strecke zwischen der deutsch- luxemburgischen Grenze und Ko- blenz überflutet. Starke Regenfälle haben bewirkt, daß die Hochwasser welle langsamer Als erwartet abläuft. Nachdem der Wasser- spiegel am Mittwoch noch um stündlich sechs Zentimeter gesunken war, verringerte sich der Pegelstemd am Donnerstag nur noch um Keinerlei positive Anhaltspunkte Giftmordprozeß Burgmann: Kein Ende abzusehen Berlin. Im Prozeß um die Ermordung des Schülers Tilman Zweyer mit einem Pflanzen- schutzmittel ist noch kein Ende abzusehen. Widersprechende Erklärungen oder nach- weisbare Lügen der Angeklagten und Dut- zende von Zeugenaussagen erschüttern zwar immer mehr die Glaubwürdigkeit von Stefa- nie Burgmann, enthalten aber auch keinerlei positive Anhaltspunkte für ihre Täterschaft. Auch die Vernehmung des Ehepaares Zweyer konnte die dunkle Angelegenheit nicht erhellen. Zweyer, in dessen intimen Beziehungen zu Frau Burgmann das Gericht ein mögliches Motiv für die Tat zu erkennen glaubt, bestätigt die Darstellung der An- geklagten, sie habe trotz der ihm gezeigten „ungeheuren Zuneigung“ niemals die gering- sten Versuche unternommen, die auch von Frau Zweyer als sehr gut bezeichnete Ehe zu erschüttern. Selbst nach dem Mord will er keinerlei Verdacht gegen Frau Burgmann empfunden haben. Vorsitzender:„Trauen Sie der Angeklag- ten zu, daß sie Ihre Familie beseitigen wollte, Urn Sie für sich zu gewinnen— oder daß sie, Weil es ihr nicht gelungen war, Sie aus Ihrem Familienleben herauszureißen, Ihnen Schmerz zufügen und sich an Ihnen rächen wollte?“ Zeuge Zweyer:„Ich habe keine Anhalts- punkte, die mir in irgendeiner Weise Anlaß zu einem derartigen Verdacht geben könnten.“ Wenn nicht noch in den nächsten Tagen eine sensationelle Wendung eintritt, steht die Anklage vor der undankbaren Aufgabe, ihren Indizienbeweis ausschließlich auf einer Persönlichkeitswertung der Angeklagten aufzubauen. Schon seit geraumer Zeit glei- tet die Prozeßführung immer wieder auf die Sühne für Ueberfall in der Kirche Konstanz. Mit sechs Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust ahndete die Große Strafkammer Konstanz am Mittwoch einen Raubüberfall in einer Kirche und an- dere Verbrechen eines 32 Jahre alten Hilfs- arbeiters. Der u. a. wegen Opferstockdieb- Stahls vorestrafte Mann hatte im Sommer vorigen Jahres in der Stephanskirche in Konstanz eine 67 Jahre alte Frau hinterrücks mit einem Eisenstab niedergeschlagen und ihr die Handtasche geraubt, in der sich nur sechs Mark befanden. Bevor er sich mit sei- ner Beute in Sicherheit bringen konnte, wurde er von zwei Passanten gestellt und der Polizei übergeben. Auf sein Schuldkonto kommen außerdem ein nächflächer Raub- öberfall auf eine Frau, ein Hoteldiebstah! und eine Unterschlagung. Einbrecher im Institut Freiburg. Unbekannte Einbrecher sind in ein Institut der Freiburger Universität ein- gedrungen. Die Täter, die offenbar mit den örtlichen Verhältnissen gut vertraut waren, jöfkneten mit Nachschlüsseln den Kassen- schrank des Instituts und entwendeten 1000 Mark Bargeld und für 5000 Mark wertvolle Laborationsmaterialien. Stefanie Burgmann belastenden Neben- komplexe der anonymen Briefe und Telefon- anrufe ab. Zusammen mit der durch Zeugen- aussagen als falsch erwiesenen Darstellung der Angeklagten über ihren Besitz und Ver- wendung eines Pflanzenschutzmittels, soll offenbar die Antwort auf die wichtige Frage gefunden werden, ob Stefanie Burgmann der Giftmord zuzutrauen ist. Die Aussagen von zwölf Zeugen der Staatsanwaltschaft dienten ausschließlich dazu, die Behauptung der Angeklagten, sie habe ihren Garten mit einem Pflanzen- schutzmittel gespritzt, zu widerlegen. Mit aller Bestimmtheit bekundete ein Gärtner— entgegen der Behauptung von Stefanie Burgmann— er habe der Burgmann weder eine Gartenspritze geliehen, noch etwas von der Existenz eines großen Gartens gewußt. Eine Gartennachbarin, die dort ständig wohnt will Frau Burgmann bei der langwie- rigen Spritzarbeit weder beobachtet, noch die angeblich von ihr aufgestellten Warnschilder „Vorsicht Gift“ gesehen haben. Andere Zeu- gen stellten entschieden in Abrede, sie hätten sich seinerzeit mit der Angeklagten über das Spritzen von Bäumen unterhalten. Die Angeklagte unternimmt wenig, das Gericht bei seiner Wahrheitsfindung zu un- terstützen, versteht es vielmehr immer wie- der, ihm neue Rätsel aufzugeben. P. Werner Unsere Korrespondenten melclen ceauhgerdem: Drei Schwerverletzte noch immer in Lebensgefahr München. Die drei beim Münchener Flug- zeugunglück am Donnerstag voriger Woche Schwerverletzten befanden sich am Don- nerstagmorgen noch nicht außer Lebensge- fahr. Mit dem Tod kämpfen nach einer Mit- teilung des Stationsarztes im Krankenhaus rechts der Isar noch immer Flugkapitän Kenneth Gordon Rayment, der die Un- glücksmaschine flog, der Fußballspieler John Berry und sein Mannschaftskamerad Dun- can Edwards. Das Befinden von Edwards, für den am Mittwoch eine künstliche Niere aus Freiburg herbeigeschafft worden war, Wurde als„etwas besser“ bezeichnet. Jetzt vier Tote bei Flugzeugabsturz Neuwied. Der Absturz eines Schulflug- zeuges der Bundeswehr am Ortsrand von Waldbreitbach bei Neuwied, bei dem am Mittwochnachmittag— wie wir gestern mel deten— zwei Angehörige der Heeresflieger- truppe Niedermending im Kreis Mayen ge- tötet worden waren, hat zwei weitere Todes- opfer gefordert. Auch die beiden anderen Insassen des Flugzeuges vom Typ DO 27, die im schwerverletzten Zustand ins Kranken- haus gebracht wurden, sind ihren Verlet- zungen erlegen. Auch am Donnerstag war die Unglücksursache noch nicht eindeutig geklärt. Man vermutet, daß die tieffliegende Maschine von einer Windbée gegen eine Hochspannungsleitung getrieben wurde. drei bis vier Zentimeter stündlich. In Trier lag der Wasserstand am Donnerstagmittag noch immer etwa 3,5 Meter über dem Nor- malstand. Wie das Wasser- und Schiffahrts- amt Trier mitteilte, ist das Hochwasser das achtgrößte der letzten 150 Jahve. Die dreizehnte Verhaftung Koblenz. Die Koblenzer Kriminalpolizei hat am Donnerstag die dreizehnte Verhaf- tung wegen des Lotto- Skandals in Koblenz vorgenommen, bei dem sich die Betrüger nach den bisherigen Ermittlungen 2,29 Mil- lionen Mark erschwindelt haben. Die Verhaf- tete ist die Ehefrau Klara Keuser, deren Ehe- mann, der Juwelier Peter Keuser aus Kob- lenz, bereits seit Wochen zum Kreis der Be- schuldigten zählt. Der Juwelier hatte bei der ersten richterlichen Vernehmung einen Schlaganfall erlitten und ist seit dieser Zeit unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus. Wie der erste Staatsanwalt Werner Augustin am Donnerstag mitteilte, gab Keuser am Donnerstag einen Teil der ihm vorgeworfenen Vergehen zu. Seine Frau wird der Mittäterschaft bezichtigt. Im Schlafzimmer verbrannt Siegen. Eine im Bett gerauchte Zigarette war vermutlich die Ursache, daß im Zentruni der kleinen Siegerländer Stadt Freudenberg ein mehrgeschossiges Fachwerkhaus ab- brannte und sieben Mietparteien obdachlos wurden. In den Trümmern des Hauses fand man die verkohlte Leiche des 59jährigen ehemaligen Buchdruckereibesitzers Alfred Reppel, in dessen Schlafzimmer der Brand ausbrach. Reppel muß noch versucht haben ins Freie zu kommen, wurde aber vermutlich durch die Raucheinwirkung ein Opfer der Flammen. Harte Strafen für Gl's Kaiserslautern. Zu der für deutsche Ver- hältnisse hohen Strafe von 30 Jahren Zucht- haus hat das Hauptmilätärgericht für den westlichen amerikemischen Befehlsbereich in Kaiserslautern den 19jährigen Eddy R. Hall wegen Einbruchs, Diebstahls, Mordversuchs, versuchten Autodiebstahls und eines Aus- bruchs aus der Untersuchungshaft verurteilt. In einem zweiten Verfahren wurde der 22 jährige Soldat Levi G. Miles wegen versuch- ter Vergewaltigung eines 16jährigen deut- schen Mädchens zu 13 Jahren Zuchthaus ver- Urteilt. Beide wurden zu unehrenhafter Ent- lassung aus der Armee verurteilt. Kontrollpersonal reicht nicht aus Stuttgart. Das Laboratorium des Stuttgar- ter Vieh- umd Schlachthofs hat im vergan- genen Jahr von 846 tierärztlich untersuchten Lebensmittelproben 229, also mehr als ein Viertel, beamstandet. Das Laboratorium des Vieh- und Schlachthofs, das vor allem die von der Lebensmittelpolizei eingelieferten Fleisch- und Wurstwaren untersucht, hat im Vengangenen Jahr außerdem 988 bakteriolo- gische Fleischuntersuchungen vorgenommen. Zehm Städtische Tierärzte kontrollieren regelmäßig jeden Monat 1250 Stuttgarter Be- triebe. Da die für, die Lebensmittelſiber- Wachung dem Vieh- und Schlachthof zur Ver- fügung stehenden Kräfte jedoch nicht aus- reichen, will sich der Wirtschaftsausschiiß des Gemeinderats demnächst mit einem An- trag befassen, der eine Personalvermehrung vorsieht. Etwa 100 Meter Kabel wurden abgerissen. Wie Augenzeugen berichteten, ist aus der Maschine plötzlich eine Stichflamme geschos- sen und eine Detonation erfolgt, bevor das Flugzeug nur 50 Meter vom letzten Haus der Gemeinde Waldbreitbach entfernt auf- schlug. Scharfe Kritik am Arnsberger Urteil Bonn. Der sozial demokratische Abgeord- nete Dr. Adolf Arndt übte am Donnerstag im Rechtsausschuſ des Bundestages scharfe Kritik am Urteil im Arnsberger Fremd- arbeiter-Prozeß. Armdt erklärte, er könne zur Schuldfrage ohne Kenntnis der schrift- lüchen Urteilsbegründung nicht Stellung neh- men. Zum Strafmaß sei jedoch schon heute zu sagen:„Das Arnsberger Urteil ist ein Mord am Recht. Dieses Urteil entehrt die Bundesrepublik Deutschland. Ein solches Urteil ermuntert alle Massenmörder von Ka- tyn bis Tunis.“ Auch der Vorsitzende des Rechtsausschusses, der CDU- Abgeordnete Hoogen, sagte, er finde das Urteil befrem- dend, wolle sich aber, solange es nicht schriftlich vorliege, die scharfe Sprache Arndts nicht zu eigen machen. f Liebespaar wahrscheinlich erschossen Opladen. Der Verdacht der Kriminalpoli- zei, daß das seit Sonntagabend spurlos ver- schwundene Leverkusener Liebespaar Otto Fischer und Ursula Hallmann bei Dunkelheit im Kraftwagen überfallen und erschossen worden ist und der unbekannte Mörder die „„„ 5 7 61 i 8 8 e. . neee, Protestaktion gegen Ueber Nacht war das Isenmann-Denkmal in . 1 U, 5 Parkplatz-Planung Offenburg(Baden) von Spruckhbändern und Plakaten umrahmt, auf denen gegen die Umwandlung der Grünflächen in einen Park- platz für Kraftfahrzeuge Protest erkoben wird. An dieser Stelle steht ein mächtiger Schwarzwaldstein mit einer Bronzeplatte zum Gedenken an den badischen Heimatdichter, der das Lied„O Schwarzwald, o Heimat“ geschrieben hat: Carl Isenmann. Wer hier zu mitternächtiger Stunde seinem Unwillen über die geplante Opferung von Grünflächen Ausdruck gegeben hat, ist unbekannt, doch vermutet man, daß die Offenburger Hexen, deren„Hohe Zeit“ die jetzige Fasnet ist, nicht ganz unbeteiligt daran sind. Unser dpa- Bild zeigt das Isenmann-Denkmal in Offenburg im„Schmucke“ eines Spruchbandes und Protestpla cats. Sehr schwere Verdachtsmomente Mutmaßlicher Mörder der Nitribit fiel durch plötzlichen Reichtum auf Frankfurt.„Wir haben sehr schwere Ver- dachtsmomente gegen den 36jährigen Han- delsvertreter Heinz Pohlmann, der in der vergangenen Woche als mutmaßlicher Mör- der der Frankfurter Lebedame Rosemarie Nitribitt verhaftet wurde.“ Mit diesen Wor- ten brach der Frankfurter Oberstaatsanwalt Heinz Wolf am Donnerstag vor Journalisten zum erstenmal das Schweigen der Polizei seit der Festnahme Pohlmanns am 6. Februar. Unter den über 300 Spuren, die die Frank- furter Mordkommission seit dem 1. Novem- ber— das ist der Tag, an dem die Nitribitt erwürgt aufgefunden wurde— verfolgte, konzentrierten sich nach den Worten, des Oberstaatsanwalts die Ermittlungen auf drei Personen, die zuletzt mit dem„Mannequin“ zusammen waren: einen letzten Besucher, die Putzfrau und Pohlmann, der seit zwei bis drei Jahren mit der Nitribitt bekannt war. Da die objektiven, am Tatort festgestellten Beweismittel, durch eine große Anzahl von Indizien aus dem Lebenswandel und dem Verhalten Pohlmanns erhärtet worden seien, habe der Ermittlungsrichter Haftbefehl er- lassen. Pohlmann, der am 21. Mai 1921 in Wup- Leichen versteckt hat, ist am Mittwoch durch neue Feststellungen der Experten der Kripo erhärtet worden. Bei der Untersuchung des Volkswagens von Fischer fanden die Polizeibeamten Teile von Pistolengeschossen. Die Kugeln, die sämtlich als Kaliber 7,65 Millimeter identifi- ziert wurden, sind im Innenraum des Autos aufgeprallt und abgesplittert. Schwarzwildinvasion Wiesbaden. Ueber eine Invasion von Schwarzwild aus der Sowjetzone beklagte sich am Donnerstag die BHE-Fraktion im hessischen Landtag. In einer Großen An- frage wies sie darauf hin, daß sich die Wild- schweine in Rudeln an der Zonengrenze herumtreiben und besonders auf den hessi- schen Feldern große Schäden anrichten. Die hessischen Jäger müssen aber in den mei- sten Fällen tatenlos zusehen, da sie inner- halb des Grenzstreifens nicht schießen dürfen. „Sammelstellen“ für Betrunkene Köln. Zuschauer des diesjährigen Kölner Rosenmontagszuges, die etwas zu tief in die Flasche geschaut haben, werden ihren Rausch auf polizeilich gestellten Strohsäcken ausschlafen können. Wie die Kölner Polizei mitteilte, wird sie entlang des fünf Kilo- meter langen Zugweges vier„Betrunkenen- Sammelstellen“ einrichten. Dort sollen die Betrunkenen von Polizisten und Rot-Kreuz- Helfern abgeliefert werden. In dringenden Fällen steht auch ein Arzt zur Verfügung. pertal-Elberfeld geboren ist, entstammt einer gutbürgerlichen Familie. Er kam 1947 nach Frankfurt, wo er zuletzt zusammen mit einem anderen Mann eine gut eingerichtete Zweizimmer wohnung im Frankfurter Ostend bewohnte.„Pohlmann war ein tüchtiger Ver- treter und galt als Verkaufskanone“, sagte der Oberstaatsanwalt. Er sei aber Anfang November vorigen Jahres arbeitslos ge- worden. Zu dieser Zeit habe er aus den letz- ten Jahren erhebliche Schulden gehabt, Seit Oktober sei er in argen finanziellen Schwie- rigkeiten gewesen. Trotzdem habe Pohl mann kurz nach der Ermordung der Nitribitt un verhältnismäßig hohe Ausgaben gemacht. Er habe innerhalb von acht Tagen einen neuen Wagen für über 10 000 Mark gekauft und mehrere tausend Mark seiner alten Schulden zurückgezahlt. Die Staatsanwaltschaft sucht jetzt weitere Schuldner und Gläubiger Pohlmanns, da der Verhaftete über die Herkunft des Geldes und seine angeblichen Ausgaben widersprechende Angaben machte, die sich während der letz- ten Ermittlungen bereits als falsch heraus- stellten. Die Behauptung Pohlmanns, er habe sich das Geld erspart, ist nach den Worten des Oberstaatsanwaltes durch schwer- wiegende Gesichtspunkte widerlegt worden. Düsenjäger abgestürzt Landstuhl. Kurz nach dem Start auf dem Flugplatz Landstuhl ist am Donnerstagnach- mittag ein amerikanischer Ueberschalljäger vom Typ F 100 D abgestürzt. Der Pilot konnte sich noch mit dem Schleudersitz aus der Kabine katapultieren. Trotz der gerin- gen Höhe von etwa 300 Metern öffnete sich auch sein Fallschirm rechtzeitig. Geldräuber gefaßt Freiburg. Der Freiburger Kriminalpolizei ist es gelungen, den Ueberfall aufzuklären, der am 8. Januar auf den Prokuristen einer Speditionsfirma verübt worden war. Die Täter, zwei Hilfsarbeiter im Alter von 18 ung 20 Jahren, wurden festgenommen. Sie hatten den Prokuristen vor dem Einwurf zum Nacht- tresor überfallen und ihm die Aktentasche mit 2800 Mark Inhalt entrissen. Zwei teure Haarnadeln Kaiserslautern. Der Diebstahl von 70 Pfennigen und von zwei silbernen Haar- nadeln hat einem 23jährigen Hilfsarbeiter aus Kaiserslautern vor dem Kaiserslauterer Schöffengericht ein Jahr Gefängnis einge- bracht. Der vorbestrafte Dieb war nachts in eine Wohnung am Stadtrand von Kaiserslau- tern eingedrungen, wobei er völlig betrunken gewesen sein will. Er habe auch nichts ge- stohlen, beteuerte er vor dem Richter. Ber Wohnungseigentümer beeidete jedoch das Verschwinden des geringen Geldbetrages und der beiden Haarnadeln. 1 Seite 8 MORGEN Freitag, 14. Februar 1958/ Nr. Nr. Soter, erquickender N Stellenangebote 5 8 1 8 8 8 8 Par 55. sabe a. Stahlbaumonleuſe 1 1 T— H 55 8 Uel Vorarbeiter 15 G. ist die Voraussetzung 5 5— gen tor Wohlbefinden, Gesund- klektro- Schweißer zun heit ond beruflichen Erfolg. von nordd. Stahlbauanstalt für die Ein 8. Dauereinsatz auf versch. Groß- hin * chlafzimmer, in dem baustellen gesucht. Abs man sich wohlföhlt, beg macht sich bezahlt. Bewerbungen nur Non Fach- 1 Kräften. Angebot mit Angabe lige Sparen Sie nicht an der derzeitiger Beschäftigung unter 770 falschen Stelle und leisten F 5725 an den Verlag erbeten. sto Sie sich etwas Gutes förs 25 ganze leben, 2. 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Mit genau abgemessenen Schritten begibt er sich zum Balken und markiert mit einem Blick die 19-m-Grenze. Erst dann beginnt er an der hinteren Kreisgrenze mit dem Abbeugen. Sein Abstoß erfolgt mit ungekeurer Eæplosivität, begleitet von einem lauten dumpfen„Uhhh“! Hinter dieser„Big Show“ des selbstgefäl- ligen O'Brien verbirgt sich aber eine Erkennt- nis: Er versteht es wie kein anderer Kugel- stoßer der Welt, den idealen Abstoßwinkel zu treffen und damit seiner Kugel den best- möglichen Beschleunigungsweg zu geben. Darin liegt die bisher unerreichte Stärke des schnellkräftigen Kaliforniers. * Die Hunderte von fanatischen Bewunderern, die am Sonntagabend noch Toni Sailers Quar- tier belagerten und nicht nur das Ski-Phäno- men zur Flucht durch das Fenster eines Sei- tenflügels zwangen, sondern auch Oesterreichs Bundes präsidenten Dr. Schärf und die 15 000 Zuschauer der Stegerehrung zu über halbstün- digem Warten verurteilten, brachten den Krug zum Ueberlaufen. Nock nicht einmal die Eltern konnten durch, die hysterischen Massen ⁊u ihrem Sohn gelangen. Eine solche Heldenver- ehrung wirkt bereits auf den neutralen Be- obachter abstoßend. Wie aber mag es da dem armen Opfer einer derartigen Hysterie z⁊zu Mute sein, das dazu noch lächeln, freundlich, charmant sein muß? Sicherlich hatten die Zukunftspläne einen großen Einfluß auf den Entschluß Toni Sailers, seine Renn karriere zu beenden. Die pene- trante Zudringlichkeit der„Verehrer“ aber durfte ebenfalls keine unbedeutende Rolle bei seinem Rücktritt spielen! * Ausgerechnet in der Disziplin, die seit Jah- ren ein besonderes Sorgenkind des deutschen Rad sports ist, stellen wir nun am 23. Februar in Limoges einen Anwärter auf den Weltmei⸗ stertitel: den jungen Rolf Wolfskohl. Die Art, wie der so ganz und gar unscheinbare Kölner in Krefeld die deutsche Meisterschaft im Quer- feldeinfahren gewann, mußte einfach imponie- ren, nicht eine Sekunde ließ er sich die Zügel aus der Hand nehmen, er fuhr im Beuußt- sein seines Könnens allen davon. Gewiß— auf heimischem Boden werden sich die franzö- sischen Spezialisten mit Weltmeister Dufraisse, Meunier, Jodet und Rondeauꝶæ so teuer wie möglich verkaufen, aber bei normalem Renn- verlauf wird Wolfshohl munter„mitmischen“. Angst kat er jedenfalls nicht. Weder vor steilen Abfahrten— nock vor dem Namen der Gegner. In Krefeld stand er vor dem Start bescheiden inmitten seiner Konkurrenten ganz im Hintergrund, um dann aber im Rennen um so mehr zu glänzen * Der Transfer von Fußballern zwischen Ita- lien und Argentinien hat eine unerwartete Wendung genommen. Mehrere südamerikani- sche Stars fühlen sich in Italien nicht wohl. Die harte Gangart der gegnerischen Abwehr- spieler und die genaue Beschattung sagen inen, die in ihrer Heimat wesentlich mehr Bewegungsfreineit gewoknt waren, kei- neswegs zu. Der Argentinier Maschio(Bo- logna) verließ bereits zweimal nach Wein- rämpfen unvermittelt das Spielfeld), so daß Bologna mit zehn Mann weiterspielen mußte. Auch Mittelstürmer Angelillo(Internazionale) beschwerte sich in Briefen und Intervieus uber die allzu genaue Bewachung. Beide ha- ben den Wunsch geäußert, so schnell wie mög- lich in die Heimat zurückzukehren. Der reiche argentinische Fußballmäzen Ar- mando, langjähriger Gönner der Bocd Juniors Buenos Aires, hat bereits Fäden wegen eines Ruck- Transfers ungesponnen.„Unsere größ- ten Talente vertümmern in Italien“, erhlärte Seſtor Armando.„Die Niederlage in Belfast ist der beste Beweis dafur, daß man südameri- ſcanisches Edelobst nicht auf europdische Fuß- ballstämme aufpfropfen kann.“ Im Mittelpunkt des Handballprogramms: Luichspiet um„ qadlische“ in Leutershausen Bezirksklasse bringt Lokalschlager TB Jahn Seckenheim— SpVgg Ilvesheim Trotz des Faschings müssen auch am Wochenende eine Reihe von Handballspielen ausgetragen werden, denn Ende März soll schon die neue Runde beginnen. Am Sams- tagnachmittag beginnt um 16 Uhr das wich- tigste Spiel, die Begegnung Sg Leuters- hausen— Sd St. Leon. Die Bergsträßler wurden in Leon nach einer schlechten ersten Hälfte(3:8) über 9:9 noch 9:11 geschlagen. Nun muß die Partie gewonnen werden, wenn nicht nur die badische Meisterschaft verloren gehen, sondern auch die Eingruppierung in den Spielen um die„Süddeutsche! nicht nachtellig beeinflußt werden soll. f Die Bezirksklasse bringt nur zwei Spiele. Am Samstagnachmittag stehen sich schon 99 Seckenheim und der SV Ilvesheim gegenüber, während der SV Waldhof am Sonntag in Oftersheim anzutreten hat. In beiden Treffen muh man den Gastgebern die größten Chan- Reise der Turner trägt Früchte Einen nachhaltigen Eindruck hätten die Vorführungen der deutschen Turnriegen auch an der Universität in Iowa City hin- terlassen, berichtet eine Journalistin, die die deutschen Turner und Turnerinnen auf ihrer USA-Reise begleitet. Die Lehrkräfte für die Ausbildung der Sportstudentinnen seien besonders darüber erfreut gewesen, daß die Darbietungen der deutschen Turne- rinnen dem in der Praxis entsprochen habe, was Frau Professor Diem vor zwei Jahren in Film-Vorträgen erläuterte. Hauptsächlich methodisch- pädagogisch ausgerichtet War auch der Einsatz der beiden Riegen an dem von 5000 Studenten besuchten staatlichen Lehrerausbildungsinstitut in La Crosse“ Wisconsin. Eine von 15 Studentinnen be- strittene Einlage mit Bodenturnen habe aufgezeigt, daß man stark mit der deut- schen„‚Bewegungsauffassung“ sympathi- siere. Der Aufforderung von amerikani- scher Seite, mit den Studenten und Stu- dentinnen dieses Ausbildungsinstituts zu arbeiten, entledigten sich die deutschen Turner und Turnerinnen mit Eifer und Erfolg. 80 Studierende verfolgten über zwei Stunden lang begeistert die Lehrarbeit der deutschen Turner.„Hier ist ein nach- haltiger Erfolg in den Schulen des Landes sicher.“ Gute Leistung Szüzinas trotz Punktniederlage gegen Giardello Der deutsche Mittelgewichtsmeister Franz Szüzina Bremen) unterlag dem amerikani- schen Ringveteranen Joey Giardello in Phila- delphia nach Punkten. Giardello, der als An- Wärter auf einen Titelkampf gegen den Sie- ger der Begegnung Carmen Basilio- Ray Robinson gilt, hatte in allen zehn Runden des Kampfes die Führung und brachte besonders seine lange Rechte immer wieder ins Ziel. Szüizina setzte sich jedoch mit Verbissenheit und Geschick zur Wehr, so daß das Publikum einen spannenden und harten Kampf zu sehen bekam. cen einräumen. Die Kreisklasse A hat drei Spiele auf dem Programm. Am Samstag spielen 07 Seckenheim und die Mannheimer SG. 07 erwartet den TV Oberflockenbach, während bei der SG die Polizei gastiert. Der Ausgang beider Spiele ist offen. In Weinheim ist am Sonntag der ATB Heddesheim Gast der Tus. Hier darf man den ATBlern die größeren Chancen einräumen, obwohl die Bergsträßler in ihren letzten Spielen einen Formanstieg erkennen ließen.— In der B- Klasse er Wartet 50 Ladenburg die Neulußg- heimer Gmanen, Während der TSV 1846 Gast des PB Reilingen ist. In beiden Spielen sollte der Platzvorteil den Ausschlag geben. TSV. Damen vor Meisterschaft Nach den Ausfällen in den vergangenen drei Wochen werden am Sonntag die Spiele um die nordbadische Meisterschaft fortge- setzt. Der HC Heidelberg gilt im Lokalspiel gegen die TSG 78 als hoher Favorit. Auch für den Tabellenzweiten TV 46 Heidelberg bestehen gute Chancen, durch einen Sieg gegen den TSV 46 Mannheim weiter im Wettbewerb um den Titel zu bleiben. Bei den Spielen um die nordbadische Damenmeisterschaft dürfte der TSV 46 Mannheim in Heidelberg gegen den TV 46 zu einem weiteren Erfolg kommen und sich damit erneut den Meistertitel sichern, Ohne Bedeutung ist die Begegnung HC Heidelberg gegen TSG Bruchsal. Graus wieder im Ring Die über den Weltergewichtseuropamei- ster der Amateurboxer, Manfred Graus (Saarbrücken), verhängte Sperre ist nun- mehr auch vom Deutschen Amateurboxver- band offiziell aufgehoben worden, so daß Graus ab 20. Februar wieder boxen kann. Er wird zum erstenmal am 22. Februar in Saarbrücken beim Freundschaftskampf sei- mes neuen Vereins, Polizeisportverein Saar- prücken, gegen die Stadtmannschaft von Darmstadt in den Ring klettern. Graus war im November von seinem früheren Klub, dem Sy Fraulautern, aus disziplinarischen Gründen zunächst für ein halbes Jahr ge- sperrt worden. TT-Spitzenreiter ungefährdet Die Spiele des kommenden Sonntags dürften die Tabelle der Tischtennis-Landes- liga wenig verändern. Spitzenreiter Wein- heim sollte sich gegen Tus Sandhofen ebenso durchsetzen wie der TV Mosbach ge- gen den FC Friedrichsfeld. Schwerer wird es der Sc Käfertal gegen den Sy Ladenburg haben, der sehr entschlossen um jeden Punkt kämpft, um vielleicht doch noch vom Tabellenende wegzukommen. Auch von Seckenheim ist gegen TV Handschuhsheim eine gute Leistung zu erwarten. Gegen die aufstrebende Sechs des MG Mannheim wird es TSG 78 Heidelberg II schwer haben, den Vorrundenerfolg zu wiederholen. FUR DEN TITELVERTEIDICGCER EV FUssEN spielten am Mittwochabend EC Bad Tölz und Sc Rießersee. Während der Altmeister gegen die Düsseldorfer EG im Garmischer Olympia-Eisstadion beim 5:5 wenigstens zu einem Punkt kam, unterlagen die„Tölzer Buam“ beim ERC Mannheim unerwartet hoch mit 2:7 Toren. Unser Bild zeigt eine Szene vor dem Tor des EC Bad Tölz. Gerade hat„Patschek“ Lorenz inks) ein glänzendes Solo erfolgreich abgeschlossen. Torwart Buchinger(rechts) hatte keine Chance. Foto: Gayer Auch an Fastnacht keine Ruhepause: Hannheims Amaleute in Jauorilentolle Neckarau will gegen Leimen Führung behaupten/ Schlußlicht bei Phönix Vom Nordbadischen Fußballverband wur- den die am vergangenen Sonntag ausgefal- jenen Punktespiele der ersten Amateurliga für Fastnachtsamstag neu angesetzt. Das Programm bringt für den VfL Neckarau das Heimspiel gegen den VfB Leimen, wobei der Spitzenreiter durch einen weiteren Sieg die klare Führung behaupten sollte. Auch Feu- denheim darf auf eigenem Platz gegen Forchheim als Favorit angesehen werden, falls die Mannschaft zu ihrer früheren Form zurückfindet. Birkenfelds Aufgabe in Hok- kenheim scheint kaum lösbar; die Platzelf kann sich noch gute Chancen für eine Ver- besserung der Tabellenposition ausrechnen. Der Karlsruher FV muß mit einem Sieg aus Weinheim zurückkehren, wenn nicht die letz- ten Hoffnungen begraben werden sollen. Die Aussichten der beiden Tabellenletzten, Sand- hausen und Schwetzingen, sind nicht sehr günstig, da ihre Gastgeber, Phönix Mann- heim und VfR Pforzheim, selbst die Punkte zum Klassenverbleibt benötigen. In Heidel- berg kann dem gastgebenden DSC gegen die gleichfalls bedrohten Durlacher eine Erfolgs- chance eingeräumt werden. Der Ausgang des Spieles Kirchheim gegen Daxlanden ist offen. Es spielen: gegen Spfr. ASV Feudenheim Forchheim(15.20 Uhr); VfR Pforzheim SV Schwetzingen; Phönix Manheim Sy Sandhausen(15.30 Uhr); SG Kirchheim— FV Daxlanden; FV Hok- kenheim S Birkenfeld; DS Heidelberg gegen ASV Durlach; FV Weinheim— Farls- rüber FV; VIL Neckarau— Vfß Leimen (15.30 Uhr). 5 ö Ueber Stock und Stein Querfeldeinrennen in Feudenheim Ausgezeichnet besetzt ist am Sonntag das „Cyclo-Cross“ des RV Feudenheim im Vor- gelände der vereinseigenen Rad Rennbahn am Neckarkanal. Unter den Fahrern, die sich um 11 Uhr zum Start stellen, wird vor allem der pfälzische Querfeldeinmeister, Günter Weiß(Iggelheim), das„Wiesel“, zu peachten sein. Seinen schärfsten Kontur: renten dürfte er in dem badischen Straßen- meister Erst Baumann, Reilingen, haben. Der qeutsche Vizemeister im Mannschafts- fahren, Claus Hinschütz Neckarau), Guckes (Haßloch), Gabriel und Sohl(Bellheim), und der stärkste Fahrer des gastgebenden Ver- Samstag: eins, Merdes, sind zumindest aussichts- reiche Anwärter auf die Plätze. Unter den mehr als zwanzig Fahrern sind nach der neuen Vereinbarung zwischen BDR und Solidarität erstmals Vertreter der Solidari- tät am Start eines BDR-Rernens. Der be- kannteste davon ist der Mannheimer Wer- ner Gerstner, der Bundesmeister der Soli- darität im Mannschaftsfahren. erg Neues ScM- Talent: Ulla Koch Bei den nordischen Schwarz wald- Meister- schaften in Blasiwald belegte in der Jugend- klasse III Ulla Koch vom Ski-Club Mannheim im 4-km- Langlauf einen beachtenswerten zweiten Platz. Die Mannheimerin blieb dabei durch die Schonacherin Duffner, die eine Woche zuvor bei den Titelkämpfen in Isny in der Schwarzwald- Staffel eine deutsche Mei- sterschaft errungen hatte, nur knapp geschla- gen. Auf Grund dieser hervorragenden Lei- stung nominierte der Skiverband Schwarwald Ulla Koch zu den deutschen Jugendmeister- schaften am 22/23. Februar in Bad Sachsa. Man darf gespannt sein, ob sich das neue Ta- lent des SCM dort durchsetzen kann. Möchel auch in Lathi dabei Mannheims Langlauf-As Hermann Mö- chel, der sich bei den nordischen Skimeister- schaften in Isny zusammen mit seinen Schwarzwälder Kameraden die achte Deutsche Meisterschaft holen konnte, wird auch in Lathi(Finnland) dabei sein, um bei der Welt- meisterschaft gegen die besten Langläufer der Welt anzutreten. Möchel gehörte schon vor vier Jahren bei den Weltmeisterschaften in Falun(Schweden) zum deutschen Aufgebot und war auch bei den Olympischen Spielen in Cortina dabei. Nur ein Punktspiel im Süden Im einzigen Punktespiel der ersten Liga Süd stehen sich der FSV Frankfurt und Viktoria Aschaffenburg am Samstag gegen- über. Beide Mannschaften benötigen zum Klassenverbleib noch einige Punkte. Der Platzvorteil spricht für den FSV, der wieder Herrmann und Mayer zur Verfügung hat. Trotzdem sollte Aschaffenburg, das in der ersten Serie mit 4:1 gewann, eine gute Rolle spielen.— Am Samstag weilen Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach in Eng- land. Eintracht trifft auf Arsenal London, die Kickers sind bei Portsmouth zu Gast. Se Riehßersee— Düsseldorfer EG 518: Auch RieBersee vergab letzte Chanee Für eine Ueberraschung sorgte die Düssel- dorfer EG, die im Endrundenspiel um die Deutsche Eishockey- Meisterschaft dem Alt- meister Sc Rießersee im Garmischer Olym- pia-Eisstadion ein 5:5(3:1, 1:0, 1:0 abtrotzte. Vor fast 4000 Zuschauern war der bisher sieglose Tabellenletzte zwei Drittel lang nicht nur wesentlich schneller, sondern zeigte auch den größeren Eifer. Schon in der ersten Minute schoß Schmitz eine Vorlage von Rohde zum Führungstreffer ein. Die Gast- geber kamen zwar nach sechs Minuten durch Kappelmeier zum Ausgleich, doch brachte Rohde noch vor Ende des ersten Durchgangs einen Weitschuß an, und Kaltenhäuser erhöhte überlegt auf 3:1. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels erhöhten die Gäaste so- gar auf 4:1. Rießersee kam erst im letzten Spielabschnitt besser zur Geltung. Biersack holte mit zwei Scharfschüssen, einmal von Endreß und dann von Schulte bedient, auf 3:4 auf und Kappelmeier schaffte in der 55. Minute den Ausgleich. Günzrodts erfolg- reicher Weitschuß schien dem SCR doch noch den Sieg zu sichern, doch der agile Rohde glich nach einem blitzschnellen Solo unmit- telbar vor dem Schlußgpfiff noch aus. In Landsberg schlug der Sc Weßling in einem DEV- Pokalspiel den VfL Bad Nau- heim mit 5:2(2:1, 0:1, 3:0) Toren. Stand der Eishocke meisterschaft EV Füssen 7 6 1 0 46:14 13:1 SC Riehersee JFF EC Bad TölIzZb 7 r 8 ERC Mannheim VVV Krefelder EV 8 2 2 4 28:39 6:10 Düsseldorfer EG JCCCCVCCCCCCCT Amerikanische Eishockey- Niederlage gegen die„Harringay Racers“ Die amerikanische Eishockey-National- mannschaft wurde am Mittwoch in London nach einem spannenden Spiel von der bri- tischen Mannschaft„Harringay Racers“ 5:4 geschlagen. Die britischen Spieler führten nach dem ersten Spieldrittel 2:1. Nach dem zweiten Durchgang hatte jedoch die ameri- kanische Mannschaft auf 3:3 gleichgezogen. Zwei britische Treffer zu Beginn des letzten Drittels entschieden schließlich das Spiel zu- gunsten der„Racers“. Eiskunstlauf- Weltmeister am 21. Februar in Mannheim Aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens Will der Badische Eis- und Rollsport- Verband in den nächsten Wochen mit Werbeveranstal- tungen im Eis- und Rollkunstlauf an die Oeffentlichkeit treten. Für Freitag nächster Woche ist im Mannheimer Eisstadion eine abendfüllende Kunstlauf veranstaltung vor- gesehen, bei der sich einige der weltbesten Kunstläuferinnen, Kunstläufer und Paare vorstellen werden. Den Verband bemüht sich auch, einige der am Wochenende bei den Weltmeisterschaften in Paris siegreichen Teilnehmer für einen Start in Mannheim zu gewinnen. Daneben sind außer der deutschen Spitzenklasse die Landesmeister anderer europäischer Länder sowie die Sieger der Preßburger Europa- Titelkämpfe alnligekündigt. Erika Vollmer ausgeschieden Im Viertelfinale der Internationalen Hal- lentennismeisterschaften von Frankreich in Paris unterlag die deutsche Meisterin Erika Vollmer gegen die Engländerin Pat Ward mit 4:6, 6:0, 1:6. Das Spiel nahm aller- dings einen nicht vorauszusehenden Aus- gang, denn nachdem Erika Vollmer den zweiten Satz mit 6:0 an sich gebracht hatte, wurde sie im entscheidenden dritten Satz durch einen Muskelriß derartig behindert, daß sie dem Spiel der Engländerin kaum noch Widerstand leisten konnte. Mit Rück- sicht auf diese Verletzung trat die deutsche Meisterin mit ihrem französischen Partner Jean Borotra im Achtelfinale des gemisch- ten Doppels nicht an. Das französische Paar De la Courtie/ C. Viron kam dadurch kampf- los eine Runde weiter. In der Vorschluß- runde des Herrendoppels siegten die Dänen Kurt Nielsen/ Torben Ulrich über das fran- z65isch-dänische Paar Grinda Jörgen Ulrich 8:6, 6:4, 6:3. Das andere Vorschlugrunden- spiel gewann Drobny/Jansco(Aegypten/ Ungarn) gegen die Franzosen Remy/ Moli- nari 4:6, 8:6, 6:2, 6:3. Bereits im Achtel- finale waren im Herreneinezl die deutschen Spieler Huber und Bungert ausgeschieden. Der Mannheimer deutsche Juniorenmeister unterlag dem Amerikaner Patty 126 36 während Huber gegen den Franzosen Ruby 4:6, 0:6, 3:6 verlor. FIEA prüft Oesterreichs Protest Der Generalsekretär des schwedischen Fußball-Verbandes, Holger Bergerus, er- klärte zu dem Protest Oesterreichs gegen den Auslosungsmodus der Fußballweltmeister- schaft, es habe sich bei der Auslosung nicht um ein„Setzen“ der Teilnehmer gehandelt, sondern lediglich um eine Einteilung in geo- graphische Gruppen entsprechend den FI F- Bestimmungen. Diese Auffassung Sei auch vom Organisations-Komitee der Fuß- ballweltmeisterschaft vertreten worden. Ein Sprecher des Internationalen Fuß- pall- Verbandes bestätigte den Eingang eines Telegramms des Oesterreichischen Fußball- bundes. In diesem Telegramm sei ein Brief angekündigt, in dem gegen die Art der Aus- losung protestiert werde. Sein Inhalt würde sofort nach dem Eingang von dem für die Auslosung verantwortlichen Organisations- Komitee geprüft werden. 3 In Kreisen des Oesterreichischen Fuß- ballbundes wurde erklärt, daß der OeFB nicht beabsichtige, weitere Schritte zu unter- nehmen. Er wolle zunächst abwarten, wie die FIFA auf den Protest reagiere. Sailer auf Verbeuqungstournee Olympiasieger und Skiweltmeister Toni Saller stelte sich am Mittwoch in Frankfurt zum ersten Male als Hauptdarsteller eines Films vor. Er befindet sich zur Zeit auf einer„Verbeugungs- Tournee“ durch die Bundesrepublik und wird sich am Diens- tag auch in Mannheim vorstellen. Bei einer Pressekonferenz ließ Toni Sailer die Frage offen, ob er den aktiven Skisport Völlig aufgeben werde. In dieser Saison werde er auf keinen Fall mehr laufen, erklärte er 2 Journalisten, aber was danach werde, Wisse er noch nicht. Wenn es sich mit seiner Fihm- arbeit vereinbaren lasse, wolle er seinem Sport weiterhin nachgehen. Honved-Spieler für Manchester? Der Vorsitzende des Ungarischen Fuß- ballverbandes, Sandor Bares, erklärte in Budapest, sein Verband werde die Freigabe von Puskas und anderen im Exil lebenden früheren„Honved“-Spielern für die durch das Münchener Flugzeugunglück dezimierte Mannschaft von„Manchester United“ in Er- wägung ziehen, falls ein solcher Wunsch an ihn herangetragen werde. In einem Inter- view wies Bares darauf hin, daß verschie- dene Vereine der britischen ersten Liga dem von diesem Unglück betroffenen Club bereits Spieler angeboten hätten. Aller- dings habe„Manchester United“ noch im- mer eine Menge guter eigener Kräfte. Entscheidung im Jugendschach Nach der fünften Runde des Wettbewer⸗ bes zur Ermittlung des besten jugendlichen Schachspielers des Bezirkes Mannheim führt Tenckhoff(Schachklub 1865) ungeschlagen mit 4,5 Punkten. An zweiter Stelle liegt Nir- maier(Käfertal) mit 4 P. vor Triebskorn aus Brühl mit 3,5 P.— Durch zwei unerwartete Niederlagen etwas zurückgefallen sind Met- zen und Scholtisek(beide 1865). Sie bilden zusammen mit Hörner(Seckenheim) die Mittelgruppe. Die sechste und letzte Runde dieses Turniers wird am Samstag, 15.30 Uhr, im Karl-Friedrich-Gymnasium ausgespielt. 3— —. 78 8 5 25 Wenm ihnen eine Katze über den Weg läuft oder eine Laus über die Leber“ und ihnen die Stimmung verderben möchte, darm gibt es ein gutes Mittel dagegen: eine gute fasse ONKO-Kaffee. ONO macht beschiuingt und heiter. Mit ON KO HAF FEE hommt man weiter. MANNHEIM Freitag, 14. Februar 1958/ Nr. Renate!„dus der Hobelburg“ Reißt das Wackere Mädcken, das zur näͤr- rischen Prinzessin der Käfertaler„Löwen— jäger“ erkoren wurde und an der Peripherie der Großstadt regiert. Renate, die den bürger- lichen Zunamen Herrwertk trägt, will— wie auch ihre Kolleginnen in Neckarau und Sand- hofen— der einzigen Mannheimer Karnevals- prinzessin Helga keine Konkurrenz machen, sondern nur zeigen, daß es auch die Vororte verstehen, eine bodenständige und vor allem lustige Fastnacht zu feiern. Eltern ersetzten Orchester Schüler: Ein Collegium musicum eigener Art Im Gymnasium sitzen Großvater und Quintaner an einem Notenpult „Sie kommen gerade richtig. Heute vor drei Jahren haben wir zum erstenmal ge- meinsam geprobt“, begrüßte uns Armin Tho- ma, Musikpädagoge und Leiter des Collegium musicum am Mannheimer Karl- Friedrich- Gymnasium, als wir diesem in verschiedener Hinsicht ungewöhnlichen Orchester einen Be- such machten. Ublicherweise haben die höhe- ren Lehranstalten ihr Schülerorchester; das Karl-Friedrich-Gymnasium ist dagegen an- dere Wege gegangen. Nicht planvolle Ueberlegung von langer Hand hat dieses Collegium musicum entste- hen lassen, sondern eine plötzliche„Idee bei einem Gles Bier“. Es war vor drei Jahren, als man sich im Gymnasium zu jener prachtvol- len öffentlichen Aufführung von Händels Oratorium, Samson“ anschickte, die mit Recht Als eine besondere Leistung gewürdigt wor- den ist. Kurz vor der Premiere aber flelen ein paar Musiker des Schülerorchesters aus, und nur durch den„esprit de corps“ einiger Eltern, die unverzüglich in die Bresche sprangen, war es möglich, in voller Besetzung zu operieren. Bei der Siegesfeier nun wurde das oben zitierte Glas Bier getrunken(es können auch mehr gewesen sein) und besagte Idee geboren: Wie wäre es, wenn wir zusammenblieben und Weiterhin gemeinsam spielten, Eltern und Schüler? Gesagt, getan. Die Eltern wuchsen aus ihrer Rolle als Lückenbüßer in die Funk- tion vollwertiger Mitglieder des Collegium musicum hinein. Damit nicht genug, erwei- terte sich der Personenkreis auf ehemalige Schüler und auf musikbeflissene Lehrer der Anstalt, bis die aktive Teilnahme des ehe- maligen Schulleiters, Oberstudiendirektors Dr. Rave, dem Unternehmen gleichsam die „höhere Weihe“ verlieh. Schließlich wurde noch der Begriff„Eltern“ auf jeden beliebigen Verwandtschaftsgrad ausgedehnt, als nämlich der Großvater eines Gymnesiasten das Be- dürknis verspürte, im Collegium musicum das Cello zu streichen. Als erfreuliches Fazit dieser dreijährigen Bemühungen hält Studienrat Thoma die Tat- sache fest:„In dieser Zeit ist niemand wegge- blieben.“ Die Schüler selbstverständlich nicht, keineswegs aber auch die Hausfrauen, unter denen es Mütter mit vier oder fünf Kindern gibt und für die das wöchentliche Zeitopfer wohl am schwersten wiegt. Geblieben sind die Väter nebst dem genannten Großvater, die aus den verschiedensten Berufssparten kom- men: Da sitzt der Volksschullehrer neben dem Bundesbahnbeamten, der Chemiker neben dem Arzt als Laien, für die die Musik kein kommerzielles Interesse birgt. Die beiden jun- gen Lehrkräfte aus dem Musikreferendaren- stand abgerechnet, hat man es in der Tat mit einem Liebhaberorchester zu tun. Dafür eig- net sich die junge Referendarin am Klavier, Schülerin von Frida Kwast-Hodapp und schon über den Rundfunk als Pianistin hervorge- treten, vorzüglich als Solistin für Klavierkon- zerte. Das Repertoire der„Collegen“ hält sich im Rahmen dessen, wes durch den Namen des Orchesters und seine Streichquartettbesetzung geboten ist(verzweifelt wird übrigens ein Kontrabassist gesucht): Werke des Barock und des zeitgenössischen Neubarock, Harald Genz- mer, Helmut Degen, Walter Leigh, Paul Juon, Lennox Berkeley und Wilhelm Jerger lauten die Namen, um die sich bisher die dahin zie- lenden Bemühungen gerankt haben. Neben der selbstverständlichen Mitwir- kung bei Schulfeiern ist das Orchester bisher in jedem Jahr einmal mit einem öffentlichen Konzert hervorgetreten. Es kann dies jeweils um so beruhigter, als die Qualität des Spiels mittlerweile das Prädikat„achtbar“ verdient. Ende dieses Monats, am 28. Februar, wird im Mozartsael die nächste öffentliche Leistungs- probe fällig sein; ein in Ladenburg von der dortigen Kulturgemeinde veranstaltetes wei- teres Konzert läßt diese beispielhafte Schar der Unentwegten erstmalig aus dem bisheri- gen Tätigkeitsfeld heraustreten und auswärts vom musikalischen Charakter Mannheims künden.-mann Kirchenchor warb in Rheinau Der Evangelische Kirchenchor Rheinau hatte am 1. Februar zu einem Werbeabend ins Gemeindehaus eingeladen. Der erste Teil war der Kirchenmusik gewidmet. Unter Leitung von Dr. Stengel wurden verschie- dene Choräle und geistliche Kanons vorge- tragen. Dazwischen sang die Solistin Knye- Röber(Sopran) die Arie„Er weidet seine Herde“ aus dem„Messias“ von Händel und das Alleluja aus der Solo-Kantate„Exsul- tate jubilate“ von Mozart. Pfarrer Dr. Hirschberg sprach über Sinn und Zweck der Veranstaltung. Im heiteren Teil, bei dem auch für das leibliche Wohl gesorgt wurde, trug der Chor Volkslieder und weltliche Kanons vor. Dr. Stengel sprach über die kulturelle Bedeu- tung des Chorgesangs und wies besonders darauf hin, daß der Kirchenchor neben der Kirchenmusik auch das Volkslied pflegen Werde. Ein Singspiel, heitere Rezitationen von Pfarrer Dr. Hirschberg und allgemeines Volksliedersingen schlossen sich an. Die zahlreich erschienenen Gäste folgten den Vorträgen mit großer Aufmerksamkeit und spendeten reichlichen Beifall. 0 wee Filmspiegel Universum: „Heute blau und morgen blau“ Fast so moussierend wie der Sekt der literweise durch die Kehle Dahlkes plät⸗ schert, ist dieser Filmschwank. Die Gloria- Produzenten drehten die Außenaufnahmen dieses Streifens im Odenwaldstädtchen Michelbach, wo sich das Lustspielchen amu- sant entwickelt. In der unkomplizierten Handlung zeigt Paul Dahlke als biederer Stadtrat und Vorsitzender des Vereins der Alkoholgegner den Weg vom Buttermilch zum Sektkonsum, und sein weinfreudiger oberbürgermeisterlicher Gegenspieler Gans Moser) sowie seine ehrenwerte Familie (Garty Godden, Marina Orschel) brauchen lange, bis sie das Rätsel ihres plötzlich so permanent blauen Vorbildes lösen. Mit von der feuchtfröhlichen Partie sind u. à. Rudolf Platte und Paul Henckels. Ein Film Regie Harald Philipp), der lediglich leicht unter- halten will und den Zuschauer zum Schmun- Zeln reizt. oll Alster:„Die kleine Hütte“ Selten war noch ein Film so randvoll mit trockenem Humor gefüllt, wie dieser, von Regisseur Mark Robson nach dem gleich- namigen, viel gespielten Theaterstück André Roussins. Eine Eva, die gleich drei Adams beim idyllischen Robinsonleben auf einer einsamen Insel die Köpfe verdreht, das ist nur die Basis für eine Kette drolliger, zu- weilen an die Grenzen des Erlaubten gehen- der, jedoch nie peinlicher Situationen. Ava Gardner bildet den magnetischen Mittel- punkt, um den Stewart Granger, der köstlich verlegene David Niven und die vielverspre- chende Neuentdeckung Walter Chiari krei- sen. Das ist doch einmal ein Film, der von der ersten bis zur letzten Szene apart und humorvoll ist. gebi Nach schwerem, mit großer Geduld Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau geb. Wiederhold gerufen. Nelkenstraße 4 Kaufbeuren/ Allgau Hans Büthe u. Friedhof Käfertal. Mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater und Großvater dohann Kirsch Werkmeister ist heute im Alter von 68 Jahren von uns gegangen. Leiden, wurde am 13. Februar 1958 unsere liebe Großmutter, Sabine Büthe im Alter von 69% Jahren in die ewige Heimat ab- Mhm.- Käfertal, den 14. Februar 1958 In stiller Trauer: Rosel Büthe Wwe. u. Kinder Rudolf Büthe u. Frau sowie Anverwandte Beerdigung: Montag, den 17. Februar 1958, um 14 Uhr, im getragenem Schwiegermutter, Schwester, ren Leiden erlöst. Tarnowitzer Weg 68 Familie Ringstraße 16 Gott der Herr hat unsere Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Rosa Korbus wwe. am 12. Februar 1938, im Alter von 34 Jahren von rem schwe- Mh m.- Schönau, den 14. Februar 1958 Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Helga Korbus Albert Korbus Beerdigung: Samstag, den 15. Februar 1958, um 9 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Plötzlich und unerwartet wurde unsere liebe Mutter, Frau Margarete Jeck im Alter von 47 Jahren von uns genommen. Mhm.-Feudenheim, den 13. Februar 1938 Beerdigung: Samstag, 13. Febr. 1958, 10.30 Uhr, Friedhof Feudenheim Statt Karten. Für die zahlreichen Beweise der Anteilnahme geliebte Mutter, unsere gute Oma, geb. Strobl geb. Schertel In stiller Trauer: Die Kinder und Angehörige ANZEIGEN 5 Montag- Ausgabe „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebaude des Verlags am TODES- für die des tag bis 18.00 Uhr entgegen. Marktplatz. Durch el Vitaminen EFA DS zustzlich leistungs- steigerung u. Aktivitat beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen, Frau 1g Eimer gemischte Marmelade KORONA“ feinstes Tefelöl 0.378 ltr. bs. 80 0 Feringshäppchen in Tomaten u. Ul,„Leckermäulchen“ 2 Dosen à 120 9 Mhm.- Sandhofen, den 12. Februar 1958 Auf natorllchem Wege In tiefer Trauer: Margarethe Kirsch geb. Kumpf Anneliese Kirsch Paul Hans Kirsch u. Hans Töpfer u. Frau geb. Kirsch und Enkelkinder Beerdigung: Freitag, den 14. Februar 1988, 14.30 Unr, im Friedhof Sandhofen. Unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Martha Goltz woe. geb. Krämer ist am 12. Februar 1958 von ihrem schweren Leiden erlöst worden. Mannheim, den 14. Februar 1958 Sophienstraße 24 Hauptfriedhof Mannheim. Freitag, 14. Februar 1958 Hauptfriedhof Lachmann, Pauline, U 4, 2 Schaudt, Wilhelm, Obere Clignetstraße 12 Holz, Ida, Untere Clignetstraße 2 b Lepp, Karoline, Ulmenweg 25 Geber, Rolf, Viktoriastraße 14 Seidenbinder, Maria, Lindenhofstrage 90 Blumhofer, Karl, Schwetzinger Straße 66. „„ Krematorium Weis, Wilhelm, Kobellstrage 3O2m2DD2:: Reischmann, Ernst, Richard-Wagner-Straß Friedhof Käfertal Jacobs, Rosa, Pozzistraße 6 ᷑ nm Friedhof Neckarau Schneider, Alois, Luisenstraße 4 Friedhof Sandhofen Reinhardt, Lorenz, Hintergasse 20 Kirsch, Johann, Sonnenstraße 33 ñ Friedhof Seckenheim Keller, Jakob, Kloppenheimer Straße 39 Ohne Gewähr 5 Die Geschwister Beerdigung: Montag, den 7. Februar 1958, um 11.30 Uhr, im Bestattungen in Mannheim Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Frau und liebevolle Pflege. Waldhofstraße 195 Im Morchhof 13 Statt Karten Frau Paula Schlusser sagen wir allen, die mrer gedacht haben, herzlichen Dank. Unser ganz besonderer Dank gilt den Herren Aerzten, Schwestern und Pflegerinnen der St.-Hedwig-Klinik für ihre aufopfernde Mannheim, den 14. Februar 1958 Für die vielen Bewelse aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen, Frau Berta Haberacker sagen wir hiermit auf diesem wege unseren herzl. Dank. Mhm. Neckarau, den 14. Februar 1938 Vielen Dank allen, die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter, Rosa Erler durch aufrichtige Teilnahme ihr Mitgefühl bezeigten, vor allen Herrn Pfarrer Walter und schwester Rosa, durch ihre aufopfernde Pflege, sowie der Direktion und der Belegschaft der Estol AG. geb. Böhmann Im Namen der Angehörigen: Adam Schlusser geb. Schnepf aus 14 wohlabgestimmten Heilkräutern geregelie Darmtätigkelt Entschlackung und Entwässerung gesunde Gewichts- abnahme regulieren Leber und Galle Dopp Die trauernden Hinterbliebenen Kombischrank 138 Modell DM 450. Einbettcouch moderne Form u. gute Bezugsstoffe nach Wahl Auch auf Teilzahlung. . 7. 8 1 aAnkKtrr Sekt DSR. SEKT inel. Gl. 1. Steuer 1955 er Diedesfelder Weigwein 200 em breit, schõ- büfettähn- ben, 249. DM 8 Gebr. Fahrräder und Mopeds werden in Zahlung genommen. HEAN Ric SRU SCH KC 0 Mannbheim-Waldhof Entlavfen nur Oppauer Str. 26, 30, 31 u. 32 Graue Belohnung abzugeben: Telefon 427 10. Tigerkatze entlaufen. Gegen I 7, 28. 8 Bitaſis- Augen- krmüden Ihre Augen nach längerem Lesen, Schrei- Avfolenken, Nähen oder Stricken? Oder läßt die Sehkraft infolge Uber⸗ ensfrengung nach? Dann wird ihnen die Bitalis- Augen-Essenz gute Dienste lei- sten, da die Kräbter-Auszöge nicht nur erfrischend, sondern guch stärkend Wirken und vor Fernsehen, Die größeren Drogerien und Apotheken halten die Bitalis- Augen-Essenz vorrötig. Wo noch nicht erhältlich, erfolgt por fofreie Zusendung gegen Voreinsendung von 2.40 DM auf Postscheckkonto 22588 Karlsrohe. 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Tiefbauamt „ 14.00 1 Entflogen 5 2 2 14.30 5 5 0 Bei uns erhalten Sie: Grau- grün. Wellensitt. entfl. Abzg K UKIROTL- FAB FAHRRADER MOP EDS Motorräder R O L L E R bel H. Dunkel, Schriesh. b. Friedhof CCC „ Ab 8,75 DM ab 10,.— DM ab 100,— PM Ab 150,— DM 8 E 1 Anzahlung Anzahlung Anzahlung Anzahlung 5 u“ 18 kt der S plät- Gloria- lahmen adtchen n amu- zierten iederer ins der rmilch- eudiger (Hans Familie auchen lich 80 lit von Rudolf (Regie unter- chmun- oll oll mit T, von gleich- André Adams einer das ist er, zu- gehen- N. Ava Mittel- östlich erspre- 1 krei- der von rt und gebi eee, alis⸗ olgt me- Nr. 37/ Freitag, 14. Februar 1958 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 11 Maudlings Berichterstattung 2 ur Freihandelszone (VWD). Der britische Europaminister und Präsident des besonderen Ministerausschus- ges des Europäischen Wirtschaftsrats(OEEC), Reginald Maulding, hat in Paris vor etwa 50 Mitgliedern der Beratenden Versammlung des Europarates Bericht über den Stand der Verhandlungen über die Errichtung einer europaischen Freihandelszone erstattet. Er wies dabei auf die Unmöglichkeit für Europa hin, politisch geeinigt, aber wirtschaftlich getrennt zu sein. Die gegenwärtigen Hauptschwierigkeiten bestünden darin, für die Ziele und Wege der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) und der europäischen Freihandelszone, einen gemeinsamen Nenner zu finden, die Agrar- produkte einzubeziehen und das Problem der Ursprungszeugnisse zu regeln. Drei Ver- träge müßten nach Beendigung der gegen- wärtigen Verhandlungen gleichzeitig abge- schlossen und unterzeichnet werden: der Vertrag über die Freihandelszone und ihre Verbindungen zur EWG, der Vertrag über die land wirtschaftlichen Produkte in einer Freihandelszone und der Vertrag über die den entwicklungsbedürftigen Mitgliedsstaa- ten der OEEC zu leistende Hilfsstellung. Maudling gab ferner der Ansicht Aus- druck, daß es vielleicht zweckmäßig sein würde, einen anderen Namen für die euro- päische Freihandelszone zu suchen, da in der jetzigen Bezeichnung nicht alle Ziele zum Ausdruck kämen, die der kommenden Orga- nisation gegeben werden sollten. Zuckerhandel befürchtet schrumpfende Abs atzlag e (VWD) Der Zuckerhandel befürchtet für das Zuckerwirtschaftsjahr 1957/58 einen weiteren Rückgang des Verbrauchs von Haushaltszucker. Da sich auch neuerdings Schwächeerscheinungen beim gewerblichen Absatz bemerkbar machen, werden die Aus- sichten für den Zuckerabsatz in Zukunft nicht allzu günstig beurteilt. Sichtbar sei diese Entwicklung bereits im ersten Quartal des Zuckerwirtschaftsjahres, d. h. im letzten Quartal des Kalenderjahres 1957, gewesen. Mit insgesamt 368 039 t Weiß- zucker betrug der Rückgang gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres 5,2 v. H. Der ge- samte Zuckerabsatz des Kalenderjahres 1957 habe bereits mit 1,48 Mill. t Weißzucker um 1,4 v. H. unter dem Ergebnis von 1956 ge- legen. Wie aus einer Veröffentlichung des Ver- bandes des deutschen Zuckerhandels in Hamburg hervorgeht, hat die Zuckernach- frage keineswegs mit dem Masseneinkom- men Schritt gehalten. Der Pro-Kopf-Ver- brauch an Haushaltszucker ist im vergange- nen Haushaltsjahr erstmalig, wenn auch leicht rückläufig gewesen. Damals wurde er noch durch die Erhöhung beim gewerblichen Umsatz um fast sieben v. H. aufgehoben. Jetzt machten sich jedoch auch auf diesem Sektor Stagnationserscheinungen bemerk- bar. 1 Die Absatzzunahme im Januar 1958 um 150 000 t gegenüber dem gleichen Vorjahres- monat wird auf Voreindeckungen wegen der Zuckerpreiserhöhung ab 1. Februar 1958 zurückgeführt. Der Außenhandelsausschuß des Bundes- tages beriet am 12. Februar den Entwurf eines Protokolls zur Aenderung des inter- nationalen Zuckerabkommens. Das Abkom- men wurde vom. Ausschuß einstimmig an- genommen. Ferner besprach der Ausschuß die Lage auf dem internationalen Zucker- markt. Dabei wurde festgestellt, daß wegen der guten Zuckerrübenernte für die Bundes- republik kein großer Einfuhrbedarf für Zuk- ker besteht. Nach Mitteilung des Ausschuß- Vorsitzenden Dr. Serres(CDU) ist damit zu rechnen, daß die Bundesrepublik trotzdem ihren Außenhandelsverpflichtungen im vor- gesehenen Umfang nachkommen kann. Unerfreuliche Handelsbräuche bei Mar kenwaren (eg) Die Arbeitsgemeinschaft der Ver- braucherverbände, die den Gewerkschaften und den Konsumgenossenschaften nahesteht, Wandte sich am 13. Februar gegen den„un- erfreulichen Handelsbrauch“, Markenwaren wie Butter, Margarine und Tafelschokolade so abzuwiegen, daß die Menge nur mitsamt der Verpackung dem angegebenen Gewicht entspricht. 5 Keine Messemüdigkeit a uf kommen lassen (VWD) Vor einer aufkommenden Messe- müdigkeit bei der Beteiligung an Auslands- messen gerade im Zeichen einer schwächer werdenden Konjunktur warnte Ministerialrat Dr. Schulz-Fincke vom Bundeswirtschafts- ministerium auf einer Veranstaltung der Handelskammer Hamburg. Mit weichenden Auslandsabschlüssen sei die Werbung und Messebeteiligung im Aus- land von besonderer Bedeutung. Darüber- hinaus sei in Zukunft eine aktivere Messe- politik gegenüber dem Osten zu erwarten. Dies gelte nicht nur für Nahost, sondern auch für die eigentlichen Ostblockländer, nachdem mit der Beteiligung in Posen gute Erfahrun- gen gemacht worden sind. Dieses Jahr soll erstmals in Plovdiv/ Bulgarien ausgestellt werden. Nach den Vorgesprächen eines Ham- burger Vertreters beim sowjetischen Außen- minister Mikojan würde man auch in Moskau eine deutsche Ausstellung begrüßen. Wie Direktor Stiege, Vorstandsmitglied des Ausstellungs- und Messeausschusses der Deutschen Wirtschaft(AUM) betonte, habe die Bundesrepublik mit ihren eigenen Indu- strieausstellungen im Ausland bisher stets beste Erfolge verzeichnen können. Die tra- genden Wirtschaftskreise und Industriefirmen hätten dabei, wie im Fall Kairo, große Risiko- freudigkeit und weitschauenden Unterneh- mergeist gezeigt. Demgegenüber sei es jedoch wesentlich schwieriger, auf internationalen Ausstellun- gen mit den propagandistischen Monstre- schauen östlicher Staaten zu konkurrieren. Den freien Unternehmern der westlichen Welt stünden keineswegs die gleichen Mittel und Konzentrationsmöglichkeiten zur Verfü- gung wie den Ostblockländern, in denen der Staat als Messeträger auftritt. Für die Bun- desrepublik ergäben sich besondere Hinder- nisse durch das Auftreten der Sowjetzone, die vielfach ihre Deutschlandschauen unter rein politische Aspekte gestellt habe. Rückwirkende Steuern sind verfassungswidrig Sie kommen einer kalten Enteignung gleich Dem Bundesverfassungsgericht liegen seit Jahren verschiedene Verfassungsbeschwer- den wegen rückwirkender Erhöhung von Steuern vor. Jetzt hat ein Industriebetrieb gegen die rückwirkende Beitragserhöhung zur Berufsgenossenschaft Verfassungsbe- schwerde eingelegt. Voraussichtlich werden alle Beschwerden zu einem Verfahren ver- bunden und in Kürze entschieden; denn die drei Beschwerden gegen die rückwirkende Erhöhung der Körperschafts-, Einkommen- und Gewerbesteuer sind seit 1952 anhängig. Es geht dabei um eine weitgreifende und einschneidende Entscheidung, mit der die Grenzen der Gesetzgebungsbefugnis abge- steckt werden. Der Bayerische Verfassungs- gerichtshof hatte dazu bereits 1952 eine grund- sätzliche Entscheidung gefällt, mit der rück- wirkende Gesetze zu Lasten der Bürger für verfassungswidrig und daher nichtig erklärt Worden sind. Die auch für die anhängigen Verfahren bedeutsamen Kernsätze der baye- rischen Entscheidung lauten so: „Wenn früher die Auffassung vertreten wurde, die Befugnis, die Rückwirkung von Ge- setzen anzuordnen, sei aus der unbeschränkten Souveränität des Gesetzgebers abzuleiten, so findet unter anderem diese Souveränität heute ihre Grenze an dem Grundsatz der Rechtsstaat- lichkeit. Aus diesem folgt: es ist mit dem Prin- zip der Rechtssicherheit unvereinbar, Rechts- verhältnisse, die in der Vergangenheit nach dem früheren Recht endgültig abgeschlossen worden waren, nachträglich einem anderen Recht zu unterwerfen und sie zu diesem Zweck wieder aufleben zu lassen.“ Diese Grundgedanken hat das Bundes- verfassungsgericht im Beschluß vom 24. 7. 57 anerkannt, in dem die Rechtsprechung des bayerischen Verfassungsgerichtshofs aus- drücklich herangezogen wird mit der Fest- stellung, daß„fundamentale Elemente des Rechtsstaats und die Rechtsstaatlichkeit im ganzen gewahrt bleiben müssen“. In diesem Beschlußverfahren ging es um eine Bagatelle, nämlich die rückwirkende Gebührenerhöhung für Aushändigung von Hundesteuer marken. Daher hat das Bundes- verfassungsgericht betont, daß es bei der Besonderheit dieses Falles keine Veranlas- sung sieht,„das vielschichtige Problem der Rückwirkung von Gesetzen in aller Breite K URZ NACHRICHTEN „Bundesmühlen“ nicht bevorzugt (VWD) Zu Pressemeldungen, wonach Müh- len mit Bundesbeteiligung aus der Stillegungs- aktion überschüssiger Mühlenkapazität aus- genommen werden sollen, teilt die Arbeits- gemeinschaft deutscher Handelsmühlen in Bonn mit, daß von einer Herausnahme dieser Mühlengruppe aus der Stillegungsaktion nicht die Rede sein könne. Diese Mühlen würden genau so behandelt wie die anderen.“ Allerdings kämen die Mühlen mit Bundes- beteiligung, die in der Deutschen Mühlenver- einigung zusammengeschlossen seien, für die Stillegung wohl kaum in Frage. Es handelt sich um etwa sechs große, gut eingerichtete und gut fundierte Mühlen, deren Kapazität ausgelastet sei. 15 Mill. DM-Anleihe der Maximilianshütte (VWD) Die Eisenwerk- Gesellschaft Maxi- miljanshütte Ad, Sulzbach-Rosenberghütte, be- gibt zum weiteren Ausbau der Werksanlagen eine 7½, prozentige Anleihe in Höhe von 15 Mill. DM zum Emissionskurs von 99¼ v. H. In dem Verkaufsangebot wird mitgeteilt, daß sich die Erzeugung in dem letzten Ge- schäftsjahr 1956/57(30. g.) gegenüber dem Vor- jahr erhöht hat und zwar bei Roheisen auf 453 000(428 000) t, bei Rohstahl auf 622 000 (616 000) t und bei Walzerzeugnissen auf 469 000 (456 000) t. Der Umsatz stieg auf 284(255) Mill. DM. Käufer- 1G existiert noch (VWD) Zu Informationen, wonach der Bon- ner„Preisbrecher“ Hugo Schui seine Tätigkeit eingestellt habe, stellt Schui am 12. Februar ausdrücklich fest, daß ein neuer Katalog be- reits in Druck sei und nächste Woche ausgelie- fert werden soll. Daneben hat Schui jetzt auch den Kampf gegen die Benzin- Preise aufgenommen. Er verkauft in Bonn Benzin zu 52,5 Dpf je Liter. Diese Aktion soll ebenfalls auf das ganze Bun- desgebiet ausgedehnt werden. Im März wird Schui Möbel in sein Sortiment aufnehmen, die zum Teil aus dem Ausland geliefert werden. Keine Exportprämien mehr in Frankreich (VWD) Das französische Wirtschaftsministe- rium hat offiziell bekanntgegeben, daß die Verordnung vom 1. Januar 1958 über die Ver- längerung der Uebergangsbestimmungen be- züglich der Fakturierung von Exporten in französischen Franken und der Rückerstattung eines Teiles der Sozial- und Fiskallasten auf keinen Fall über den 15. Februar hinaus ver- längert werden wird. aufzurollen“. Trotzdem ist die Ansicht des Bundesverfassungsgerichts aus dem Kernsatz des Beschlusses zu erkennen, der sehr ein- engend aussagt: Ein Abgabengesetz über- schreitet seine Rückwirkung die rechtsstaat- lichen Grenzen jedenfalls dann nicht, wenn die finanzielle Belastung voraussehbar, durch sachliche Erwägungen gerechtfertigt und im einzelnen unbedeutend ist. Nur unter diesen sehr beschränkenden Voraussetzungen sind demnach rückwirken- de Gesetze zu Lasten der Bürger möglich. Bei der rückwirkenden Beitragserhöhung zu den Berufsgenossenschaften geht es aber um die ungewöhnlich hohe Mehrbelastung von etwa 50 v. H. Die Rechtsauffassung der Wis- senschaft über diese Frage hat der bekannte Staatsrechtler Prof. Dr. Ernst Forsthoff mit der mutigen und eindeutigen Feststellung umrissen, daß man keine Gelegenheit ver- säumen dürfe, die rechtsstaatlich unhalt- bare Auffassung anzugreifen, daß rückwir- kende Belastungen heute immer noch mög- lich seien. Für die Politiker hat der zweimalige Staatsminister in Bayern, Dr. Rudolf Zorn, Effektenbörse erklärt, daß rückwirkende Belastungen die primitivsten Rechtsgrundsätze verletzten und daher untragbar seien. Es gehört zu den vor- nehmsten Aufgaben der Abgeordneten, sich mit diesem Problem eingehend zu befassen und der Unsitte, immer wieder rückwirkende Gesetze zu Lasten der Staatsbürger zu ge- ben, energisch entgegenzutreten. Immerhin wirken sich rückwirkend erhobene Steuern, Beiträge und sonstige Abgaben als kalte Enteignung aus. Dr. Mielke Marktberichte 114. Süddeutsche Häuteauktion Folgende Preise wurden erzielt(in Klammern Januar-Preise): Kalbfelle südd. bis 4,1 kg 5.82½ bis 5,96 ¼(36,18); 4,6—7,5 kg 5,215,239(5,40 bis 5,48 /); 7,6 kl und mehr 3,65(370); nordd. bis 4,5 kg 4,75(4,80); 4,6—7,5 Kg 3,90(4.10); 7,6 kg und mehr 3,15(3,10); Schuß 3,59¼(3,40). Wollfelle gesalzen 1,75—1,79½(1,80); Halbwollfelle ges. 1,75(1,80). Kurzwollfelle ges. 1,60(1, 70); Blößen ges. 1, 10—1, 11 (11, 20); Lammfelle ges. 1.—(-): Schußfelle ges. , 40(—, 40). Fresserfelle südd. 2,71(2,45); nordd. 22,50(1,80); Schuß(1.—). Leichte Häute bis 145 kg 2,63(2,60). Ochsenhäute 15—245 kg 2.30¼(2.30); 25—29,5 kg 1,90(1,92); 30—30,5 Kg 1,80 ½½—1,88(1.69 bis 1,75½): 40—49,5 kg 1,75—1,85(1,671, 76); 50 und mehr kg 1, 63—1, 70(1,65—1,72). Rinderhäute 15 bis COMMERZ- UND CREDIT-BANK Aktiengesellschaft Filiale Mannheim Börsenverlauf.(op) Ohne daß sich die Nachfrage weiter belebte, setzte sich die am Vortag eingetretene Tendenzbesserung mit zumeist kleinen Kurssteigerungen fort. Teilweise machte sich auch Materialmangel bemerkbar. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften und führende Elektrowerte gut vorsichtige Rück- und Anlagekäufe des Auslande Punkten höher im Handel. Am Montanmarkt dagegegen blieb die Kursgestaltung uneinheitlich, WO bei sich überwiegend kleinere Abschwächungen s und der Investmentgesellschaften bis zu zwei ergaben. Lediglich Handelsunjon zogen auf Inter- essenkäufe um über fünf Punkte an. Kaliaktien nach den vorangegangenen lustlosen, Tagen freund- Uicher, Versorgungspapiere nicht ganz einheitlich. An den Lokalmärkten nur unerhebliche Kurs- ab weichungen nach beiden Seiten, Banken teilweise bis zu drei Punkten erhöht. An den Renten- märkten hielten sich die Umsätze und die Kur sveränderungen in engen Grenzen. Oeffentliche Anleihen und Pfandbriefe überwiegend zu letzten Kursen im Handel, verschiedene Indusrtieanleihen dagegen bis zu einem halben Punkt ermäßigt. Frankfurt a. M., 13. Februar 1958 Aktien 3 Aktien 23 Aktien 2 / 167 Mannesmann. 161¾ 162½[Bergb. Neue Hoffg163½ 163 Adler werke 120 120 Metallges. 480 480 Gute Hoffnung 237 240 AEG„%% 212 Rhein-Braunk. 252 22 Bet. 5 Ruhrort—— Aschzell. 98 Rhein-Elektr. 5 55 3 N 108 Rheins tal! 1 BMW 5 124 R WFP 21% f 212 eh. Hoesch AG:; Bemberg 94 93 Salzdetfurtn 244% 246 Hoeschwerke 134¼ 135 Berger Tiefbau 285 85 Schering 1 3 BBC 2 8 20 Schlossquellbrau.— 5 3 8 Buderus% 17%, ũM½1ischubert& Salzer 107 7 Chem. albert. 270% 8[Schwarte Storch.„ 15 Slockner- werke 130 18% Conti Gummi 4 270 seilind. Wolff 128 222 Flecn Humb p 180 181 Daimler-Benz.. 413 415 Semen? 5 515 Klöckner-Bergb. 9 5 Degussses 27„% 200 Stahlw. Südwestf Demag. 214¼ 216 südzucker 259 1 Dt. Erdl. 189% f 19½ VD 194 94½ fen. ver. Stahlw.: Dt, Linoleum. 293½ 292 Ver. Stahlwerke 5,05 570⁵ 242 Dt. Steinzeug 5 Wintershall 282 28 Dt. Edelstahlwerk 242 Durlacher Hof 255 255 Zeiß- Ikon 230 2% bert Herder 5 Eichbaum-Werger 300 300 ellstoff Waldhof 119 118 ů⁰ Hüttenunion 135 i 5 50 El. Licht& Kraft 127 127 Gelsenberg 141 2 Enzi Union 238 20 Ban ben Bochum, Verein 175% 170% Gebr. Fahr.— Badische Ban 2 205 Sußstahlw. Witt. 280½ 110 N 1 Hypothek. 5 e d wechsel Bk. 249, 2% Bandelsunien 20 7 „ 7 13 0 Commerzbank) s Phönix Rheinrohr 1 3 „%%% Commerz- Hüttenw. Siegerl. 21 pen Baie,„ Ctedn- ank 279% 25 Fiederrh nate„ ine,! Felten& Guill. 194 194½ 2. ahlw. Westf. 100 Goldschmidt 227 7 Dresdner Bank). 1214 Aug. Thyssen-H. 163½ 103 i 5 Dresdner Banka 280 237[Erin Bergbau. 283 283 Grun& Bilfinger 210 210 ptels Huop.-Bank ig, 84 Harp Bergbau 12½ 12s Beichsbank-Ant. 207 29 Investmentfonds Hdbl. Zement 277 278 5 78½[70% Concentra. 108,40 108,90 Hoechster Farben 20% f 202% 28 8 I pDekafonds. 113,40 114,10 Holzmann 200% 260%[Montan-Nachif.: Fondaxk 110,40 110,80 Klein, Schanzl. u. B. 311 311 Eis N Rütten 5 Fen dies I, 29. Rerr rn? e 755 f 162 161 Fondrra 210,80 211,30 Lahmeyver 220. 132 Investa. 411,70 114,10 77 93 Stahlw. Bochum. Tel. Electr. Doll.) 1, 10,08 Linde's Eis 248/250 eh. GH: Unifonds 40,50 40,70 Ludw. Walzmühle 135 135⁵ Hüttenw. Oberh. 159 100 Uscafonds 5 97,00 ) RM- Werte Grundig-Werke übernehmen Fabrikgebäude der Victoria AG Die Grundig-Radio-Werke GmbH, Fürth/ Bayern, hat— wie VWD meldet— von der Victoria-Werke Ad, Nürnberg, ein größeres Gelände mit Fabrikationsgebàuden erworben. Dort soll die gesamte Kunststoffverarbeitung der Grundig-Werke konzentriert werden, Die Produktion soll im April 1958 mit etwa 800 Personen aufgenommen werden. Die Kunststoffteile für Radio-, Fernseh- und Tonbandgeräte wurden bisher in drei Arbeitsschichten in den Werken Nürnberg und Fürth hergestellt. Da die Fabrikation dort nicht mehr ausgedehnt werden konnte, wurde das neue Gelände mit 8500 qm Nutz- fläche erworben. Auch die Aluminium- Sprit- zerei soll in das neue Werk verlegt werden. * Für die Victoria-Werke Ad, die durch die Flaute im Zweiradgeschäft immer stärker in die Verlustzone geriet, dürfte diese Ver- ädußerung einen weiteren Schritt zur Ratio- nalisierung darstellen. Seit die Aktienmajori- tät des Unternehmens bei der Alu- Metall GmbH, Nürnberg, liegt sowie— damit ver- bunden— Vorstand und Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung am 30. September 1957 neu besetzt wurden, wird bei Victoria die Produktionsbereinigung vorangetrieben. Wie bereits gemeldet, ist im Zusammenhang da- mit die Motorrad-, Kleinwagen- und Näh- maschinenerzeugung stillgelegt worden(ver- gleiche MM vom 2. Januar„Victoria-Werke AG unter neuer Leitung). vom 13. Februar 24,5 kg 2,55—2,85;(2,70—2,95); Allgäuer 2,302, 40; 25— 29,5 Kg 2—2,23(2,10— 2,30); Allgäuer 1,90—1,95½; 30—39,5 Kg 1,73 ½—1,87(1,67 1,87); Allgäuer 1,52 bis 1,57(1,5472—1,59¼); 40 und mehr kg 1,58 1,59% (1,59 ½). Kuhhäute 13—24,5 kg 1,78—1,95½¼(1,75 pis 1,86 ¼; Allgäuer 1,64—1,65(1,551,587); 2529, Kg 1,75—1,85(73—1,82¾); Allgäuer 1,501.55(1,50 bis 1,55); 30—39,5 Kg 1,61—1,78(1,68 1,83); 40 und mehr kg 1,63—1,68(1,67/—1,72). Bullenhäute 1524,53 Kg 2,35(2,30 ¼); 25—29,5 Kg 1,90(1,85); 30—39,3 kg 1,62 bis 1,70(1,56—1,68%); Allgäuer 1,57(1,53—1,56); 40 bis 49,5 kg 1,31—1,36 z. T.(1, 40—1,44 z. T.; 30 bis 59,5 Kg 1,10 z. T.(1,05—1, 18); 60 und mehr kg zu- rück(1.02 ¼ 1,06 Zz. T.). Nordd. Ochsen, Rinder, Kühe, Bullen bis 24,5 kg 1,48(1,51); 25 und mehr Kg 1,32(1,35); Bullen 25—39,5 kg 1,20(1,30); 40 und mehr kg—,90(, 95); Schuß Ochsen, Rinder, Kühe, Bullen bis 14,5 kg—(1,05); 15—24,5 Kg 1,20 (1,25); 25—39,5 Kg 1,25(1,25¼); 40 und mehr kg 0,90 —.95); nordd. 1, 5(1,15). Roßhäute 220 em und mehr 30,50(31,50); 200219 em 17(17); 180-199 em 10(10); Fohlenfelle 6(6). Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt VWD) Bei guter Anfuhr normaler, teilweise schleppender Absatz. Kleine Ueberstände. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 9,5011; Karot- ten 14—183; Kartoffeln 7,75—8,25; Lauch 30—35; Meerrettich 90-100; Petersilie Bd. 1011; Grün- Kohl 10—11; Rosenkohl 50—55; Rotkohl 9-10; Rote Bete 9—10; Kresse 90—100; Endiviensalat ausl. Steige 4—5,50; Kopfsalat ital. Steige 6,507, 50; dto. span. Steige 8,50—10; Feldsalat 80100; Schwarz- Wurzeln 45—50; Schnittlauch 10—11; Sellerie Stück 2040; dto. Gewichtsware 30-383; Spinat dt. 20 bis 25; Blattspinat ausl. Steige 2—4; Tomaten ausl. Steige 5—6; Weigkohl 9-10; Wirsing 1014; Zwie⸗ beln 1822; Tafeläpfel 60-75; Wirtschaftsäpfel 40 bis 55; Orangen 30-60; Bananen Kiste 1516; Man- 1 45—55; Zitronen Kiste 18-22; dto,. Stück 12 bis 14. Mannheimer Ferkelmarkt (D) Auftrieb: 57 Ferkel und 5 Läufer. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 52—62 DM und Läufer 65 DM je Stück. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg nlandsfleisch): Ochsen 3,90—4,05; Rind 3,904, 1b) Kuh 2,95—3,30; Bullen 3,80—4,05; Schweine 3,25—3,30; Kalb 4, 40 bis 4,80; Hammel 3,503, 80; Tendenz: geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz, schlecht. Es erzielten: Feldsalat 60-80; Spinat 25-30; Garten- Kresse 120; Weißkohl 78; Rotkohl 8-9; Wirsing 12; Rosenkohl 45; Möhren 8-12; Rote Bete 8-10; Sellerie 23—28; Porree 35; Zwiebeln 1415. Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60,79 60,91 100 norwegische Kronen 58,785 53,905 100 schwedische Kronen 81,00 81,16 1 englisches Pfund 11,763 11,785 100 holländische Gulden 110,645 110,865 100 belgische Frances 8,426 3,446 100 französische Franes 0,9977 0,9997 100 Schweizer Franken 95,77 95,97 1000 italienische Lire 6,725 6,745 1 US-Dollar a 4,1970 4,2070 1 kanadischer Dollar 4,278 4, 288 100 Schweizer Franken(fr.) 97,96 98,16 100 österreichische Schilling 16,133 16,173 10 DM-W= 390 DM-O; 100 DM-O= 27, 3 DM- W. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 198, 50200, 30 DN Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis Messing: Ms 58 Messing: MS 63 91,00 92,00 DM 250,00— 253,0 DM 868,00 876,00 DM 159,00 165,00 DM 180,00 187,00 DM Noch nicht aus der Schildbürgerei heraus ist die internationale Geld- und Kreditpolitik Auf Einladung der Heidelberger Gesellschaft für Ausländisches Oftentliches Recht und völ- 8 kerrecht E. V. sprach der Frankfurter Bankier Hermann J. Abs(Deutsche Bank) über das Thema „Aktuelle Fragen der internationalen Geld- und Kreditpolitik“ am 12. Februar in der alten Aula der Universität Heidelberg. Unter der Zuhörerschaft wurde besonders beachtet die Anwesenheit von Dr. Wintrich(Präsident des Bundesverfassungsgerichtes) von Baden- Württembergs, Staatsminister Dr. Frank, Staatssekretär Steinlein(Rheinland-Pfalz), Regierungspräsident Huber(Karlsruhe) und zahl- reichen Universitätsprofessoren, sowie der beiden heimischen Handelskammerpräsidenten Gichard Freudenberg, Mannheim und Dr. Fuchs, Heidelberg). Zunächst setzte sich Abs mit dem ihn als Redner einführenden Dr. Wolfgang Heintze- ler(BASF-Vorstandsmitglied) etwas scherz- haft auseinander. Mit einigen Anekdoten aus seinen Erfahrungen, die Abs aus internatio- nalen Begegnungen herauspickte, variierte er sinngemäß und ohne zu zitieren das Goethe- Wort: Es trägt Verstand und rechter Sinn mit wenig Kunst sich selber vor(auch in Universitätssälen). Er verwies anfänglich darauf, daß die Bereinigung des internationalen Geldver- kehrs hauptsächlich ein Problem der natio- nalen Zahlungsbilanzen darstelle. Abs feierte keinen billigen Triumph, son- dern einen sehr wohlverdienten Sieg, als er noch einmal an das uns vor wenigen Mo- naten beunruhigende allgemeine Gerede über verzerrte Wechselkurse erinnerte; an die Ratschläge, einige Währungen ab- und andere Währungen(darunter die DM) aufzuwerten. Dieses Gerede habe gerade zur Verzerrung von Wechselkursen beigetragen. ie könne man von einer Verzerrung der Wechselkurse sprechen, wenn beispielsweise deren Niveau von recht zufälligen Erschei- nungen abhänge? Da seien beispielsweise südholländische Bergarbeiter von ihren Zechen weggelaufen und hätten sich an der Ruhr verdingt, weil an der Ruhr um 30 v. H. höhere Löhne gezahlt würden. Allein aus dieser Tatsache entstanden für Holland Zah- lungsbilanzschwierigkeiten, die mit Geduld und Umsicht jedoch gemeistert wurden. Was ist der Maßstab für Währungen? fragte Abs und verwies auf die— seinerzeit etwas bespöttelten und ungläubig hingenom- menen— Erklärungen der Notenbankgou- verneure von England und Deutschland vom Oktober 1957. Erklärungen, die bewirk- ten, daß die spekulativen Geldflüsse von vermeintlich von Abwertungen bedrohten Ländern in vermeintlich Aufwertung ent- gegenstrebenden Ländern abebbten. Genau so wie in Göttingen warnte Abs (während der wirtschaftswissenschaftlichen Seminarwoche des Internationalen Studen- tenbundes) davor, die Auslandswährungen anhaftende Dynamik zu unter- und die der Inlandswährung anhaftende Kaufkraft zu überschätzen. Der von der Bundesbank aus- gewiesene deutsche Devisenbestand in Höhe von 23 Md. DM rechtfertige keineswegs den Anspruch auf große Kapitalexporte. Zunächst müsse bedacht werden, daß die deutschen Währungsreserven in Beziehung zur Einfuhr der Bundesrepublik Ende 1957 dem Einfuhr- wert von rund neun Monaten entsprächen. Die USA verfügten über Reserven für 20 Monatsimporte; die Schweiz über solche für zwölf Monate. Dann müsse beachtet werden, daß von den angegebenen 23 Md. DM an Gold und Devisen etwa sieben Md. DM auf Gut- haben und Forderungen entflelen, die zeitlich gebunden seien, oder über die zumindest nicht ohne weiteres verfügt werden könne. Es bleiben etwa 16 Md. DM, die frei verfüg- bar sind; ihnen stehen gegenüber: Auslandsschulden 11 Md. DM Wiedergutmachungs- Verpflichtungen 10 bis 14 Md. DM und andere Verbindlichkeiten. Genau betrachtet habe die Bundesrepu- blik seit 1952 1,75 Md. DM an Kapital exportiert; Großbritannien habe in der gleichen Zeit mehr als das Dreifache an Pfundkapitalien ausgeführt. Es sei merkwürdig, dag von diesen Ka- pitalexporten auf l Brasilien 24% N Kanada 11 ⁰⁵ SA 109% entfielen; somit fast die Hälfte des gesam- ten Kapitalexportes, und wo bleiben dann 485 sogenannten„unterent wickelten“ Län- er?THR Abs erinnerte in diesem Zusammenhang an die Bürger von Schilda, die laut der Mär einander gegenseitig so total verdächtigten und einsperrten, daß zum Schluß selbst die Gefängniswärter eingesperrt waren und niemand schließlich darauf kam, die Frei- heit aufzusuchen; so waren nämlich die Schildbürger an das Gefängnis in der Zwi- schenzeit gewöhnt. „Gehen Sie doch einmal zu einem Bank- schalter und sagen Sie dem Kassier, Sie be- absichtigten, 10 000 Dollar im Ausland anzu- legen. Seit heute können Sie das nämlich. Die Notenbank läßt Ihnen völlig freien Willen. Der Angestellte wird verlegen die Achsel zucken und vielleicht den Prokuristen oder den Direktor rufen. Aber die werden noch weniger über vorhandene Möglichkeiten aus- sagen können. Das alles hängt damit zusam- men, daß das Nachschlagewerk über Möglich- keiten von Auslandsinvestitionen im Archiv der Bank aus dem Jahre 1932 stammt. Nur deswegen aus dem Jahre 1932, weil der dafür verantwortliche Bankprokurist im Jahre 1931 vergessen hatte, den neuen Jahrgang abzu- bestellen.“. Wie kann nun in der Europäischen Wirt- schafts- Gemeinschaft(EWG) die internatio- nale Währungsfrage und lage geregelt werden? Abs ist der Ansicht, daß der EWG- Vertrag den Weg freigebe für eine gesunde Entwicklung. Aber er gebe nicht die Gewähr dafür, daß nationale Egoismen überwunden werden könnten. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, müßten alle Länder, alle Noten- banken enger und enger zusammenarbeiten. Uebrigens sei die Vorstellung von einer ein- heitlichen Währungspolitik irreführend. Die Notenbanken müßten ihre Maßnahmen auch auf die jeweilige nationale Haushaltspolitik der Finanzminister einstellen. Mit scharfen Worten plädierte der Refe- zent gegen eine Mammutinvest tionsbank, Hezlehungsweise gegen einen solchen Inve- titionsfonds. Solche Einrichtungen würden die nötige wirtschaftlich vernünft ge Streu- ung der Finanzierungsmittel nur behindern. Zurück zu den Auslandsinvestitionen, be- ziehungsweise Kapitalexporten. Abs ergriff die Gelegenheit wieder, für einen inter- national gewährleisteten Eigentumsschutz als deren Voraussetzung zu plädieren. Daß er dabei der segensreichen Einrichtung von Finanzministerien einige hohnvolle Worte widmete, war nur verständlich. Gegenwärtig würde viel von der übermäßigen und un- gerechten Selbst finanzierung in Deutschland geredet werden, wobei ein flüchtiger Blick ins Ausland beweise, daß weder eine Maß- losigkeit noch eine Ungerechtigkeit vorliege, denn soweit die Selbstfinanzierung zu wirt- schaftlichen und sozialen Erfolgen führe, Würde ja dem Volk selbst damit gedient wer- den. Abs meinte, daß die im Zusammenhang damit erfundene Formel des Körperschafts- steuersatzes von 11% für ausgeschüttete Gewinne 47% für nichtausgeschüttete Gewinne daran gemahnte, die Bundesregierung wolle den Erzeugnissen von 4711 zu größerem Werbeerfolg verhelfen. Er sprach sich für eine Beibehaltung der degressiven Abschrei- bungen aus, weil mit der fortschrittlichen Entwicklung in Technik und Naturwissen- schaften das Anlagevermögen heutzutage eher entwertet würde als ehedem. Seinen Vortrag beendete er mit einem warmen Plädoyer, dem mittleren und klei- nen Unternenmertum Finanzmittel zur Ver- fügung zu stellen. Das könne auf diese Weise geschehen, daß die von den Groß- nternehmen bei den bundesrepublikani- chen Kreditinstituten für Sonderfinanzie- rung aufgenommenen Kreditmittel zurück- gezahlt würden, um sie an die kleinen und mittleren Unternehmen zu verleihen. 5 Pünktchen Seite 12 MORGEN Freltag, 14. Februar 19586/ Nr. 87 Nr 142 78 J Polstermöpelf fusOND EFA jedes Stück 13 lahre Garantie auf rederkern im Sonderzug der Bundesbahn 7 Erinnerung! A VORFUHRUNGEN Nur noch heute 4(Liegewagen und Polstersitzwagen) 1 EINBETTCOVUC(R ab DM 118, KIPPCouch, ab DM 188.* 3. DborrRL RENT CHa DN 298. eK COH. ab DM 298. Ostern An die 21 era 3 mn 3 Dis 6 Tagen erhalten Sie in 300 verschiedenen Stoffmustern 4 5 8 Fro Ir gewünschtes Modell angefertigt 5 ſagesreisen mit 3 ſagen Vollpension 5 5 en 0 Sie NSufen nur beste Qualität durch eigene Fabrikation und vom 4. bis 8. April 1958 nen ab DM 980,——(Ffachmännische Beratung 3 vie! 5—— Ger Unverbindl. 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Das Haupt des groben Weltparlaments ist seit langem ein ſoter Punktꝰ Wirkt Wahrhaft wunder Anhänger der Diplomatie hinter den Kulissen. Dort kann man sich, seiner Ansich nach, na- türlicher und ungezwungener benehmen, als auf der Bühne selbst, wo man auf das Publi- kum Rücksicht nehmen muß. Dag Hammarskjöld hat im Laufe der letzten Jahre das Werkzeug der„privaten Diplomatie“ nicht selten angewandt und da- mit mehr Erfolge als Mißerfolge gehabt. Ein erheblicher Teil der Liquidierung des Suez- Konfliktes sowie die damit im Zusammen- hang stehende Schaffung einer internationa- len UNO-Polizeitruppe ist lediglich den Be- mühungen Hammarskjöld hinter fest ver- schlossenen Türen zu verdanken. Im Falle Ungarn hat sich allerdings weder die öffent- liche noch die private Diplomatie als sehr Wirkungsvoll erwiesen. Keine Methode ist absolut sicher. Die Methode Hammarskjöld hat aber den großen Vorzug, daß sie elastisch bleibt. Daß die private Diplomatie auch ihre Kri- tiker hat, darf nicht verwundern,. In der Tat, Wenn alles sich hinter verschlossenen Türen abspielt— wo bleibt da die demokratische Kontrolle? Will man zur Metternich-Zeit zu- rückkehren und zu jener Zeit der Kabinetts- diplomatie, in der die Völker erst lange hin- terher erfuhren, was Minister und Könige in Geheimkonferenzen für oder gegen sie be- schlossen hatten? Der große Bruch mit dieser jahrhundertelang geübten Praxis schien mit jenem berühmten Ausspruch des amerikani- schen Präsidenten Woodrow Wilson gekom- men zu sein, der lautete:„Offene Verhand- lungen als Mittel zur Erreichung offener in- ternationaler Verträge“. Das War 1917, als 8 die Idee des Völkerbundes verkün- ete. Tatsächlich hat man seitdem im großen und ganzen wenigstens in der westlichen Welt im Wilsonschen Sinne gehandelt. Aber der geistige Begründer des Völker- bundes konnte schwerlich voraussehen, welche ungeheure Ausdehnung und welche politische Bedeutung das Instrument der Propaganda und der Publizität annehmen würde. Mehr denn jemals in der Geschichte Der„Erleuchtete“ machte Eindruck Nordvietnams Staatspräsident besuchte Indien Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, im Februar Genau ein Vierteljahr, nachdem der süd- vietnamesische Staatspräsident Diem Indien und seiner Regierung einen Besuch abstat- tete, hat num auch sein kommunistischer Ge- genspieler Ho Chi Minh, der Staatschef von Nordwietmam, Neu Delhi besucht. Obgleich Indien mit beiden Staaten keine diploma- tischen Beziehungen unterhält, hat das indi- sche Protokoll beiden Politikern die Ehrun- gen erwiesen, die fremden Souveränen zu- stehen. Aber so sehr man auch bemüht war, die Ehrenbezeigungen für die beiden höch- sten Repräsentanten des geteilten Vietnam genau in der Waage zu halten, Ho Chi- Minh hat dennoch schon in der Stunde seiner An- kunft Ngo Dinh Diem den Rang abgelaufen. Als der schmächtige Manm mit dem schüt- teren Chinesenbart die Rolltreppe herunter- schritt, spürte mam sofort das Fluidum eines Menschen, der in Südostasien Geschichte ge- macht hat. Der Gast, der Staatspräsident Dr. Prasad und Ministerpräsident Nehru stür- misch umarmte, war weder selbstbewußt, noch auf Wirügzung bedacht. Dem Aufwand des indischen Protokolls stand er sichtlich irritiert gegenüber; seine Bewegungen hatten etwas Bäuerlich-Unpeholfenes, Erst, als er die Front der Ehrenkompanie abschritt, schien er seine Scheu überwunden zu haben. Dieser Mann, der während des Indochina- krieges eine beinah legendäre Figur gewor- dem ist, paßt nicht in die Schablone der kom- mumistischen Funktionärstypen, wie wir sie bei anderen Staatsbesuchen aus kommunmisti- schem Ländern in Delhi so häufig erlebt ha- ben. Sicher ist auch Ho Chi Minh überzeugter kKommumist; aber seime Persönlichkeit wurde nicht durch die Parteischule in Framkreich und Moskau geprägt(obwohl er in beiden Ländern ein gelehriger Schüler war), sondern durch den Freiheitskampf in Vietnam. Das ist es auch, was ihn von Diem unterscheidet, der Zwar ebenfalls für die Freiheit seines Volkes gekämpft hat, aber mehr im Exil als in seiner Heimat; und was Ho von Diem unterscheidet, das gerade verbindet ihn mit einem Mamm wie Nehru, und diese Gemeinsamkeit wurde bereits bei der Begrüßung auf dem Delhier Flughafen spürbar. Die Indienreise Ho Chi Minhs hatte keinen unmittelbaren politischen Anlaß; aber es be- stehen genügend politische Berührungs- punkte zwischen Indien und Vietnam, um Nehru und seinem Gast Stoff für sehr ernst- hafte Gespräche zu liefern. Indien hat den Vorsitz der Internationalen Kontrollkommis- sion, die den Waffenstillstand in Vietnam überwacht und die sich bislang vergeblich bemühte, zwischen den Regierungen Ho Chi Minhs und Diems eine Verständigung über gesamtvietnamesische Wahlen herbeizufüh- ren, wie sie im Genfer Indochina-Abkommen vereinbart wurden. Die Bemühungen schei- terten vor allem am Widerstand des südviet- namesischen Präsidenten Diem, der nicht ver- sàumt haben dürfte, bei seinem Besuch in Delhi die Gründe für seine Haltung mit Nehru zu erörtern. Ho Chi Minh hat jetzt mit Nehru über die gleichen Probleme gespro- chen. Der Name Ho Chi Minh bedeutet„der Mann, der erleuchtet wird“; zu seiner„Er- leuchtung“ kann zweifellos die Begegnung mit einem Politiker beitragen, der die Unab- hängigkeit seines Landes nicht nur gegen seine Feinde, sondern auch gegenüber seinen Freunden behauptet. 91 der Menschheit sind Männer und Frauen des öffentlichen Lebens zu Schauspielern und Schauspielerinnen geworden. Aus Reden wurden Monologe, aus Konferenzen Dra- men, die via Radio und Television von Mil- lionen Menschen mitangesehen und mitge- hört werden. Die amerikanische Presse, die einerseits Sensationen liebt, andererseits auf ihre Frei- heit und damit auf ihre Macht mit Recht stolz ist, ist jedoch nicht sehr entzückt von der Aussicht auf eine Geheimdiplomatie hinter verschlossenen Türen. Die„New Lork Times“, die an Ernst und Würde kaum von irgendeinem Blatt übertroffen werden kann, nimmt sich denn auch Dag Ham- marskjöld vor und hält ihm eine Gardinen- predigt. Wenn man die Staatsmänner nicht kontrolliert und ihnen sehr genau auf die Finger sieht, so fragt das Blatt, wie will man verhindern, daß sie hinter ihren fest verschlossenen Türen nicht die größten Dummheiten begehen? Vielleicht läßt sich aber ein Mittelmaß finden, etwa private Diplomatie mit Kon- trolle. Diese Kontrolle besteht ja ohnehin, zumindest in den parlamentarisch-demokra- tischen Ländern. Selbst wenn die breiteste Oeffentlichkeit nicht jedes Mal hinzugezo- gen wird, um die Geheimnisse der Diploma- tenhöfe zu diskutieren, so bleiben doch im- mer die außenpolitischen Ausschüsse der Parlamente und andere Gremien, die unter allen Umständen auf dem Laufenden gehal- ten werden, und die ihrerseits die Diploma- tie kontrollieren. Westberliner Studenten wollen mit FDJ- Vertretern diskutieren Berlin(AP). Das Forum der Westberliner freien Universität Fu) hat auf seiner am Dienstag stattgefundenen Tagung den Allge- meinen Studentenausschuß beauftragt, ein politisches Forum über das Thema„Die euro- päische Sicherheit und der Rapacki- Plan“ zu veranstalten, auf der auch ein von der so- Wjetzonalen FDJA- Hochschulgruppe benann- ter Redner sprechen soll. Zuvor soll jedoch wie aus Westberliner studentischen Kreisen bekannt wurde, von der Hochschulgruppe der FD an der Humboldt- Universität in Ost- berlin eine Veranstaltung zum gleichen Thema unter gleichen Bedingungen durchge- führt werden. Ein Sprecher sagte unter glei- chen Bedingungen sei zu verstehen: 1. Ga- rantie der freien Meinungsäußerung und der persönlichen Sicherheit Hreies Geleit). 2. Zu- lassung der internationalen Presse. 3. Kar- tenverteilung 50:50. 4. Einheitliche Werbun- gen beider Universitäten für diese Veran- staltungen. Staatliche Arbeitsbeschaffung in USA? Washington.(dpa) Die amerikanische Re- gierung wird versuchen, den wirtschaftlichen Rückgang durch eine staatliche Arbeits- beschaffung aufzufangen, Die Erklärung Präsident Eisenhowers vom Dienstag. in der er ein Eingreifen des Staates ankündigte, Sollte den Eindruck abschwächen, der durch das starke Ansteigen der Arbeitslosenzahl in den USA entstanden war. Mit rund 4,45 Mil- lionen Arbeitslosen hatten die USA Mitte Januar die höchste Zahl seit Februar 1950 erreicht. Die Erklärung Eisenhowers hat je- doch in den Kreisen entàuscht, die mit wirk- lich neuen Maßnahmen gerechnet hatten. In amtlichen Kreisen wird bestätigt, daß die neuen Planungen, auf die Eisenhower in einer Anlage in seiner Erklärung hinwies, bereits im Haushalt enthalten waren., der auf eine so schnelle Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage noch nicht abgestellt War. 50 000 Gläubige nahmen am Dienstag vor der Basilika von Lourdes an der Eröffnung der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Marienerscheinungen teil. 30 Erzbischöfe und viele Bischöfe aus den verschiedensten Ländern der Welt erwarteten die Pro- zession der Pilger. Der Bischof von Tarbes und Lourdes, Monsignore Theas, zele- brierte eine feierliche Pontifikalmesse, Kardinal Gerlier, Erzbischof von Lyon, hielt die Predigt, in der er die Geschichte der Bernadette Soubirous, die am 11. Februar 1858 vor einer Grotte die Mutter Gottes sah, schilderte und die Bedeutung des Jubi- läums unterstrich. 25 Bild: dpa Der Pferdetuß hinter Chrustschows Köder Die Auflösung der Ms ebnet den Weg zu Riesen-Kolchosen Wien, im Februar Hinter Chrustschows sensationeller An- kündigung der Auflösung der Maschinen- Traktoren- Stationen(MTS), die vielfach als liberale Konzession an die russische Bauern- schaft gedeutet wurde, verbirgt sich in Wirk- lichkeit der eiserne Wille des Parteichefs, jene Großraumlandwirtschaft zu schaffen, die er schon zu Stalins Zeiten mit seinem Projekt der Agrostädte propagierte. Ent- scheidend ist dabei, dag die Maschinen der 9000 Traktorenstationen keineswegs rationell auf die 80 000 Kolchosen aufgeteilt werden können. Diese wären auch, wie bereits Sta- lin feststellte, finanziell gar nicht in der Lage, dem Staat diesen riesigen Maschinen- Park abzukaufen, Deshalb wird mit der Auf- lösung der MTS zwangsläufig eine Ver- schmelzung tausender Kolchosen zu Groß- kolchosen verbunden sein. Eine solche Konzentration bedeutet einen Weiteren Schritt zur kommunistischen Land- Wirtschaft und zur Ausrottung des der Par- tei unbequemen Bauernstandes. Davon sprach Chrustschow in seiner Rede in Minsk natürlich kein Wort, da er die Kolchosmit- glieder zunächst mit der Bekanntgabe ködern Wollte, die unpopulären Mrs würden im Verlauf der nächsten drei Jahre verschwin- den. Inzwischen wurde bereits im Gebiet von Stawropol im Nordkaukasus mit einem Ex- Bisher war nämlich der KRoleh periment begonnen, das völlig Chrustschows Plänen entspricht. Dort existierten seit län- gerer Zeit 44 Riesen-Kolchosen, für die je eine MTS arbeitete. Auf Grund einer schon vor einigen Monaten vom sowietischen Land- wirtschaftsministerium erlassenen Verord- nung wurde bestimmt, eine Reihe von Vor- sitzenden dieser Großkolchosen sollten die Leitung der Maschinen-Traktoren-Stationen übernehmen. Gleichzeitig wurden die leiten- den Funktionäre der MIS in die Verwal- tung der Kolchosen versetzt. Beispielsweise wurde der Chefingenieur der MIS der stell- vertretende Vorsitzende der Kolchose. Daraus ergibt sich jedoch nicht, wie an- genommen wurde, eine größere Unabhängig keit der Kolchosbauern, sondern imm Gegen. teil eine noch strengere Staalliche Kontrolle. Os Vorsttzende, Wenigstens auf dem Papier, eine von Bauern gewählte Person, wenn auch die kommu- nistischen Parteisekretäre einen starken Druck ausübten. In Zukunft verpflanzt man statt dessen ausgesprochene Staatsfunktio- näre, die keinerlei eigenen Landbesitz ein- gebracht haben, in die Kolchosen. Dadurch muß sich der Druck auf die Bauernschaft zwangsläufig weiter verstärken, bis diese „freiwillig“ den Uebergang zur Form der Staatsgüter vollzieht. Im Gebiet von Stawro- pol führte dieser Prozeß auch tatsächlich be- reits zur Gründung von 45 neuen Staats- gütern. M. S. Jüt den lagen HARMONIK A5 Musik- Blut auf bequeme Raten Personen- waagen ab 29,50 DM. Dr. med. Schütz& Polle, 0 6, 8. Eine Odbury- MONA 10% πνπνν οο. s να ef& immer besser NERVOUGASTR Ol Salzsticks 60 .„„„„„ 125-g- Großpackung DM 9 „„ DiRNDIl kinden Sie preiswert bei. 5. Es vir s5ure bindend. 8 d 8 d 1e Dreistern Fischvollkonserven 70 banpftssend und e in verschiedenen pikanten Tunken 200-g- Dose DM 9 gchleimhauischützend. Elektr. Waschmasch. m. Heizg. prsw. 8 f. 250,.- DM abzugeben. Tel. 4 46 94. 2 ndere U Nur in Apofheken. 60 Tabl. OA 1.95. 120 Tabl. 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Der deutsche Beitrag zor Ecole de paris Eine erst- und einmalige Ausstellung„Deutsche in Paris“ in Kaiserslautern 2 Es soll gewiß kein Akt nationaler Hybris sein, wenn die Pfälzische Landesgewerbe- Amselt Kaiserslautern jetzt mit einer um- Tassenden Ausstellung von fast 200 Werken Von 13 Malern und Graphikern erstmals her- Susstellt, welche nicht nur bedeut dern zum Teil sogar führende Künstler deutscher Herkunft in der Wärtigen Ecole de Paris erlangten. bt diesen Begriff der sogenannten„Ecole de Paris“ eigentlich erst t 1903, als der Spanier Picasso diese Stadt zu seinem Wohn- Sitz er 1 mes ihrer wesentlichsten Kennzeich ist seither gewesen, daß sie wicht die französische Kunst im reinen Sinn derte, somdern daß hier Maler aus en der Welt in dem Geist und der Atmosphäre der Stadt zu einer Form famden, die international ist und sich doch eben nur hier und nirgendwo anders ausbilden konnte. Neben der spanischen(von Picasso bis Miroô) und der russischen(von Chagall bis Polia- Koff) darf man die deutsche Gruppe darin Aus die wesentlichste bezeichnen. Mit dem Fauvismus von Rudolf Levy, dem Leiter des Matisse-Schul- Ateliers, hob sie an, und sie reicht bis zu Wols, dem eigentlichen Schöpfer des Tachismus. Die Kaiserslauterer Aus- Stellung(geöffnet bis zum 12. März) faßt all diese Persönlichkeiten und Entwicklungs- Minen zusammen; leider können aus äußeren Bedingtheiten die Bilder anschließend nur moch in Ludwigshafen gezeigt werden. Die Gruppe um das„Café du Döme“ vor dem ersten Weltkrieg, in der seinerzeit auch der junge Dr. Theodor Heuss verkehrte, hat nur vorübergehende Bedeutung erlangt. Zu- Sammen mit Ahlers-Hestermann war Rudolf Levy im gleichen Jahr wie Picasso nach Seu en Mannheimer Komponisten Max Hohberg Der am 10. Juni 1875 in Sundhausen geborene Komponist und Kammermusiker Mau Hohberg erkielt seine musikalische Ausbildung an der Städtischen Musikschule Frankenhausen und an dem Konservatorium Würzburg. Nach er- folgreicher Tätigkeit als Musiklehrer und Diri- gent im In- und Ausland wurde er 1903 erster Geiger im Mannheimer Nationaltheater-Orche- ster, dem er bis 1943 angehörte. Mau Hohberg Rat außer den von dem Evangelischen Sänger bund Elberfeld mit einem Preis ausgezeich- neten Chören und geistlichen Liedern fur eine Singstimme und Orgel Stücke für Violine und Klavier(darunter die große Sonate), geistliche und weltliche Lieder, das„Rokoko- Streich- guartett“, Orchesterwerke und die Musik zu dem Weihnacktsmärchen„Schneider Morgen- rot“ geschrieben. Vor vierzig Jahren würde seine Oster-Motette in den Mannheimer Kir- cken oft aufgeführt. Die Orchestersuite„Unter südlichem Himmel“ kam Über alle deutschen Sender; das vor 25 Jahren komponierte„Bad- Teinach-Lied“ ist ungewöhnlich populär ge- worden. In der letzten Zeit schuf Hohberg das vor drei Jahren in Mannheim uraufgeführte dramatische Gedicht„Sein Künstlertraum“ und zahlreiche Lieder, die in der Mannheimer Lie- dertafel erstmals gesungen wurden. Foto: F. Kristkeitz Paris gekommen, 1903, und Hans Purrmann und für kurze Zeit auch Oskar Moll folgten Wenig später. Ihre Entdeckung war Matisse; seine Anregungen verwandelte Levy in eine kast zärtlich anmutende Poesie der Farben, Purrmann in kraftvollen Ernst und Oskar Moll schließlich mit seinem ebenso empfind- samen wie dekorativen Talent in ein geistig sinnliches Gleichgewicht. Mit dem Kriegs- ausbruch von 1914, als die Menge dem Döme als dem„Cafè des Boches“ die Scheiben ein- schlug, war es mit diesem ersten deutschen Malerkreis in Paris vorbei. Daß Levy, der 1915 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, 1944 in den Gaskammern von Ausch- Witz ums Leben kam, führt schon in die Vor- ausseteuungen und Bedingtheiten der zweiten Gruppe von Deutschen in Paris hinüber. Als erster nach dem Krieg ging Max Ernst nach Paris, stieß zum Kreis der Surrealisten und fand bald zu einem ganz eigenen Welt- Bild von Träumen, Gesichten und krausen Form- Erfindungen hin; in Kaiserslautern gängt neben vielen neuen Lithos und der Radierungsmappe Das Schnabelpaar“ auch mit dem Oelbild„Sie sind zu lange im Wald geblieben“ von 1926 eines seiner berühmte- sten Werke, zu dem die„Menschen im Wald“ von 1956 ein auch geistig aufschlußreiches Gegenstück bilden. Als erster nichtgegen- Ständlicher Maler aus Deutschland ging Otto Freundlich 1924 gamz nach Paris, nachdem er dort schon seit 1908 öfters gearbeitet hatte und mit Picasso befreundet war. Seine auf geometrischen Grundformen gebauten Ab- Straktionen führten ihn zwar nie in die erste Reihe hinein, jedoch gewann er als aktives Mitglied der Gruppem„Cercle et Carré“ umd „Abstraction- Création“ und durch seine viel- kältigen Freundschaften mit Delaunay, Chaissac und Poliakoff manchen stilbilden- den Einfluß. 1928 folgten Hans Reichel, der sich nie ganz von dem übermächtigen Vor- bild Paul Klees abzulösen vermochte, und zugleich auch Ferdinand Springer, dessen Illustrationen zum Tao-te-King und zum Tibetanischen Totenbuch seine wohl groß- artigsten Leistungen sind, der aber gerade hier in Kaiserslautern mit jüngst entstande- nen Oelbildern und Gouachen auch zeigt, dag er vom allzu Literarisierenden nun zu einer freieren malerischen Form vorstößt, auch werm es im Grunde erst wenige abstrakte Grundthemen sind, die er paraphrasiert nach Bald der Machtübernahme des Nationalsozialismus kam die dritte Gruppe deutscher Künstler nach Paris, sie von dem tragischsten Schicksal belastet und während der Besatzungszeit durch Flucht und Unter- tauchen nochmals um wertvolle Schaffens- jahre gebracht. Von ihnen stellt Kaisers- lautern fünf heraus, unter denen Hans Har- tung, der eben unter mancherlei Protesten aus der Bevölkel sas den Rubens-Preis der Ein neues Stück von Richard Hey in Stuttgart Das Stuttgarter Schauspielhaus brackte als Urauffünrung ein neues Stüc von Richard Hey„Der Fisch mit dem goldenen Dolch“ heraus, aus dem wir hier eine Gefängnisszene mit(hinter dem Gitter) Paul Hoffmann und Steffi Helmar zeigen. Stadt Siegen erhielt, der heute anerkann- teste ist. Mit ebenso großer Einfachheit wie Intensität setzt er schwarze Gitter und Zei- chen vor die Fläche, von der dunklen Poesie der Bedrohung erfüllt und nicht minder der meditativen Spannung des Transzendenten. Gerade ihm gegenüber scheint Jean Leppien mit seinen geometrischen Mustern von sich kreuzenden Linien oder isoliert dastehenden Körpern doch mehr an der Oberfläche zu bleiben. Otto Alfred Wolfgang Schulze war als 19 jähriger Photograph nach Paris ge- langt, hatte 1942 seine erste Gouachen-Aus- Stellung in New Vork und wurde durch seine gam kleinformatigen Radierungen, von denen drei in Kaiserslautern zu sehen simd, und ebensolche, hier nicht gezeigte Gemälde, die alle auf einer wie in Trance entwickel- ten Vielzahl winziger Striche aufgebaut sind, der Schöpfer der tachistischen Richtung. Den verdienten Ehrenplatz innerhalb die- ser Ausstellung der Deutschen in Paris“ aber hat Johrmy Friedlaender erhalten, der einstige Schüler von Otto Mueller und Carlo Mense, der heute ganz freie und selbständige Form-Erfindungen mit einer technischen Vollendung gibt, die kaum ihresgleichen mehr findet. Wenn man einmal die Graphik der jüngelen Generation innerhalb dleser dpa-Bild internationalen Ecole de Paris von heute demebenhält— bis hin zu Zao Wou-Ki, So ist wohl kein einziger von all ihnen ohne das Vorbild Friedlaenders zu denken. Im Be- reiche der Malerei hat Francis Bott noch micht diese dominierende Stellung, aber seine flächigen Bilder mit den unruhigen, harten Trenmlinien dazwischen, die an Glasfenster denken lassen, sind lyrisch gedämpft und sensibel, frei von den sonst die junge Male- rei so beherrschenden Reizen des Dekorati- ven. Von dem Pfälzer Purrmann bis zu dem Oberschlesier Friedlaender, von den beiden Pommeranern Levy und Freundlich bis zu dem Mainfranken Reichel sind eigentlich alle deutschen Stämme und Landschaften an die- sem Beitrag zur Ecole de Paris beteiligt. Sie haben manches von ihrer deutschen Herkunft mit hinübergetragen, aber selbst wenn einige wie etwa Freundlich schon sozusagen fertig dorthin kamen, sind sie doch erst unter dem Himmel von Paris zu ihrer späteren Bedeu- tung gewachsen. Die Ecole de Paris steht auch heute wieder an der Spitze der europä- ischen Kunst, und die Deutschen in Paris haben zu dieser europäischen Leistung einen micht zu unterschätzenden Beitrag gegeben. Ulrich Seelmann-Eggebor: Dromatisiertes Unbehogen am Wirtschoftswonder Fichard Heys„Fisch mit dem goldenen Dolch“ in Stottigart Urgofgeföhrt Der 32 jährige Richard Hey ist ein Büh- nentalent, das vor drei Jahren in Stuttgart entdeckt worden ist. Das Württembergische Staatstheater, das sich bislang durch seine Armut an Uraufführungen auszeichnete, brachte 1955 Heys bemerkenswertes, aber etwas unfertiges Stück„Thymian und Dra- chentod“ heraus. Jetzt wurde sein zweites Schauspiel„Der Fisch mit dem goldenen Dolch“ uraufgeführt. Die Handlung wiederzugeben, ist fast unmöglich, weil das Stück eher einen Zu- stand schildert, als ein Geschehen entwickelt. Am Beispiel eines lettischen Flüchtlings, der in der Sowietunion zum Tode verurteilt ist, von Amerika ausgewiesen wurde und aus der Bundesrepublik nach Osten abgeschoben werden soll, wird die politische und humane Situation in Westdeutschland kritisch be- leuchtet. In Richard Hey erzeugt diese Situa- tion äußerstes Unbehagen. Er wuchtet das Wirtschaftswunder auf den Seziertisch und legt das Fettgewebe frei. Was da zum Vor- schein kommt, ist alles andere als erbaulich. An Hand der verschiedensten Schnitte de- monstriert Hey unsere moralisch recht du- biose Situation und überträgt das Unbehagen, das er bei seiner anatomischen Demonstra- tion empfindet, auf das Publikum. Der Autor bedient sich dazu verschiedener Typen, die eher redende Abstraktionen als Menschen aus Fleisch und Blut sind und die ihre Her- kunft aus Kafkanistan und aus der Beckettei nicht verleugnen. Da sind drei clowneske Landvermesser, deren dramaturgische Funk- tion ebenso zweifelhaft ist wie ihre geome- trische Tätigkeit; da sind die Vertreter ZWeier großer Parteien, die das politische Bild verändern wollen, indem sie in die andere Partei konvertieren(da es beide gleichzeitig tun, bleibt alles beim alten); da sind ferner ein redlicher Landrat, der Gesetze mit Ge- setzen aufhebt; ein Agent, der von Ost nach West wechselt; eine alte Baronin welche die Tradition symbolisiert; allerlei Bürokratur; eine tote Frau, die visionäre Auftritte hat, und ein junges Mädchen, das schrecklich kon- kret ist und hoffentlich nichts Abstraktes bedeutet. Dieser„Fisch mit dem goldenen Dolch“ ist nicht immer leicht verständlich und schwer verdaulich. Viele Probleme werden ange- schnitten, aber nicht aufgelöst. Das Stück ist in den Grautönen der Unklarheit gemalt; Hey gefällt sich in einem geheimnisvollen Halbdunkel. Wenn ein Autor nichts zu sagen hat und nichts sagen kann, mag ihm das an- gemessen sein. Aber weshalb wird auch hier wieder deutsche Tiefe mit trübem Gewässer ausgefüllt? So ist es kein Wunder, wenn das Unbehagen, das der Autor so trefflich mitzuteilen versteht, sich auch auf das Stück überträgt. Dennoch bleibt ein starker Eindruck, weil die Aufführung hervorragend war. Der neue Stuttgarter Schauspieldirektor Dieter Haugk führte Regie. Er siedelte das Stück ganz un- intellektuell auf dem Boden an und holte es dazu aus der dünnen Luft der Abstraktion herunter. Das Bühnenbild bestand nur aus Fotos, deren Realität Heys Gedankenfracht auf ein erträgliches Maß reduzierte und die sich auf die Farben Schwarz, Weiß und Grau beschränkten. Nur in der Tracht der La- kaien: schwarze Jacke, rote Hose, gelbe Strümpfe, brachte der Bühnenbildner Gerd Richter Nationalfarben in das Clair-obscur. Auch Paul Hoffmann als Flüchtling war keine bloße Idee, kein verfolgter Gedanke. Er war altmodisch genug, den spröden Text in ein menschliches Wesen zu verwandeln. Aus dem ausgezeichneten Ensemble seien noch Edith Heerdegen, Ortrud Bechler, Steffi Helmar, Karl Lange, Gerhard Just und Hans-Helmut Dickow genannt. Die Nerze und Persianer im Parkett er- Klärten sich mit dem Unbehagen, das der Autor gegenüber dem Wohlstand empfindet, einverstanden, und viele nimmermüde Hände, deren Finger mit Brillanten markiert Waren, stimmten mit langem Applaus der Kritik am Wirtschaftswunder zu. Der Rezensent indes bemüht sich, niclit am Dürrenmatts„Besuch der alten Dame“ 2zu denken, in dem dasselbe Unbehagen dra- matisches Leben gewinnt. Dächte er daran, so würde die Feder leicht zur Harpune gegen den Hey-Fisch. Hams Bayer Koltur-Chronik Der französische Maler und Graphiker Geor. ges Rouault, dessen berühmter„Miserere“ Zyklus durch eine Ausstellung der Galerie Probst auch in Mannheim bekannt wurde, ist am Donnerstag im Alter von 86 Jahren in sei ner Heimatstadt Paris gestorben. Er gehörte mit Georges Braque, Pablo Picasso, Maurice de Vlaminck und Kees van Dongen zu den letzten Malern der alten„Ecole de Paris“. Der Kunsthändler und-verleger Wolfgang Gurlitt wird am 15. Februar in München 70 Jahre alt. Bereits mit 19 Jahren übernahm er den 1881 in Berlin gegründeten Kunstsalon Fritz Gurlitt, dem er später einen Verlag angliederte. Nach dem Kriege hat Gurlitt, der inzwischen nach München gezogen war, am Aufbau der Neuen Galerie der Stadt Linz, die als Wolfgang Gurlitt- Museum seinen Namen erhielt, mitge. Wirkt. Heinz Rühmann erhielt in Hamburg den „Golden-Gate-Kritiker-Preis“, mit dem er als bester Schauspieler des Internationalen Film- festivals 1957 in San Franzisko für seine Rolle des Schusters Voigt in dem Film„Der Haupt- mann von Köpenick“ ausgezeichnet wurde. Die Wiener Festwochen 1958 werden in die. sem Jahr vom 31. Mai bis zum 22. Juni statt- finden. Die Staatsoper wird eine Woche des zeitgenössischen Opernschaffens, das Burgthea- ter einen Grillparzer-Zyklus und die Volks- oper eine Reihe von klassischen Wiener Ope- retten bringen. Im Raimund-Theater wird das „Dreimäderlhaus“, im Volkstheater Raimunds „Der Diamant des Geisterkönigs“ aufgeführt und im Theater in der Josefstadt Arthur Schnitzlers„Anatol“ als Neufassung mit Musik von Robert Stolz herauskommen. Eine be- sondere Attraktion der Wiener Festwochen ver- spricht das Erste Europäische Chorfest zu wer- den, an dem berühmte Chöre des Kontinents teilnehmen. Außerdem sollen in einem Europa- Gespräch verdiente Persönlichkeiten der Eu- ropa-Bewegung zu Worte kommen. Für 300 junge Menschen aus aller Welt, die im Juni als Gäste der Stadt in Wien sein werden, wird eine Jugendfestwoche stattfinden. Samuel Becketts„Endspiel“ ist vom briti- schen Zensor mit der Begründung, es sei„blas- Phemisch“, die Aufführungsgenehmigung in England versagt worden. Es sollte, nachdem die französische Originalfassung bereits im vergangenen Jahr in London gezeigt worden War, nun von der English Stage Company in englischer Sprache herausgebracht werden, Im „Endspiel“ warten„der Herr“ und sein Diener“ auf das Ende der nur noch von ihnen bevölkerten Erde und würzen sich die Zeit mit endlosen und oft recht zelotischen Gesprächen. Ein neues Schauspiel des irischen Drama- tikers Sean O' Casey,„The drums of father ned“, ist auf Einspruch des katholischen Erz- bischofs von Dublin vom Programm der Inter- nationalen Festspiele von Dublin abgesetzt worden. Das Veranstaltungskomitee der Fest- spiele, die im Mai eröffnet werden, teilte mit, O' Casey habe sich trotz wiederholter Bitten nicht bereitgefunden, Aenderungen an dem Stück vorzunehmen. Der Erzbischof von Dublin, John Mequaid, hatte zuvor erklärt, er Werde die Abhaltung einer Messe zur Er- öffnung der Festspiele nicht genehmigen, wenn das Stück O'Caseys sowie das Drama„Blooms- day“, eine Bearbeitung des„Ulysses“ von James Joyce, auf dem Spielplan blieben. „Bloomsdav“ steht allerdings nach wie vor auf dem Festspielprogramm. 5 Die Ausstellung„Deutsche Kunst von 1905 bis heute“ wurde in Mailand unter starker Be- teiligung von Vertretern des italienischen öflentlichen und kulturellen Lebens und der deutschen Kolonie eröffnet. Die Schau, die be- reits von Anfang Dezember bis Ende Januar in Rom zu sehen war, umfaßt 296 Werke von 212 Künstlern und ist zu einem Drittel den „Klassikern“ des Expressionismus, zu zwei Dritteln den heutigen Kunstströmungen ge- widmet, wobei vor allem die Künsfler der Münchener Vereinigungen Neue Gruppe“, „Sezession“ und„Neue Münchener Künstler- Senossenschaft“ berücksichtigt sind. Eine Jawlensky- Ausstellung mit über hun- dert Arbeiten des 1864 in Rußland geborenen und 1941 in Wiesbaden gestorbenen Malers Wird gegenwärtig im Württempbergischen Kunstverein Stuttgart gezeigt.— Die Aus- stellung kommt ab 22. März nach Mannheim und wird in der Kunsthalle zu schen sein. Eine historisch- kritische Ausgabe von Ber- tolt Brechts Schriften werden die„Akademien der Künste und Wissenschaften“ des sowje- tischen Besatzungsgebietes herausgeben. Die Präsidien beider Akademien haben Anfang der Woche in Ostberlin aus Anlaß von Brechts 60. Geburtstag diese Ausgabe beschlossen. Als editorische Berater werden nach Mitteilung der Sowjetzonenagentur ADN Friedrich Beissner (Tübingen) und Professor Ernst Grumach(Ber- in) hinzugezogen werden. Die Werke werden im Verlag der„Deutschen Akademie der Wissenschaften“ in Ostberlin erscheinen. Edith Jaeger, die Sopranistin des Mann- heimer Nationaltheaters, gastierte in den letzten Wochen mehrfach an auswärtigen Büh⸗ nen. Sie sang in Freiburg die Sophie im „Rosenkavalier“ von Richard Strauß, in Wup⸗ bertal die Königin der Nacht in der„Zauber- flöte“ Mozarts, die gleiche Partie auch in Stuttgart und in Heidelberg die Rosalinde in der„Fledermaus“ von Johann Strauß. DAS EULENHAUS Roman von Agatha Christie 27. Fortsetzung Im Weiterlaufen berichtete Grange dem Franzosen ohne Erregung, in dem ihm eige- nen pessimistischen Ton: „Ich mag diese Fälle nicht. Letztes Jahr bekam ich eine ähnliche Geschichte in die Finger. Ehemaliger Offizier im Ruhestand, beachtenswerte Karriere. Seine Frau war eine freundliche, ein bißchen altmodische Dame so um die fünfundsechzig herum, mit grauen Haaren, aber schön gepflegt. Ihr Steckenpferd war der Garten. Den hegte Und pflegte sie wie sonst nichts. Eines Tages Seht sie in sein Zimmer, nimmt seinen Dienst- Tevolver, kehrt stillschweigend in den Gar- ten zurück und knallt ihren Mann über den Haufen. Einfach so, ohne viel Federlesens zu machen. Die Untersuchung war dann natürlich nicht so einfach, da kam allerhand Ans Tageslicht. Aber wir mußten Stück für Stück zusammensuchen. Sie wollte uns einen Bären aufbinden von einem herumstrol- chenden Vagabunden; wir taten, als gingen Wir ihr auf den Leim und führten unsere Erhebungen in aller Stille weiter durch. Uns streut man nicht 50 leicht Sand in die Augen.“ „Soll das heißen, daß Sie überzeugt sind, Mrs. Christow habe ihren Mann erschos- sen?“ Ein erstaunter Blick traf Poirot. „Ja, sind Sie denn nicht dieser Meinung?“ „Es wäre immerhin möglich, daß ihre Angaben stimmen“, bemerkte er nachdenk- lich. Der Inspektor erwiderte achselzuckend: „Es wäre möglich, ja, aber nur möglich, nicht Wahrscheinlich. Die Geschichte kommt mir ein bißchen fadenscheinig vor. Außerdem sind die anderen alle überzeugt, daß sie die Täterin ist. Sie wissen etwas, was uns un- bekannt ist und was sie vor uns verbergen. Ehrlich, Monsieur Poirot: als Sie den Schau- Platz betraten, glaubten Sie doch im ersten Augenblick auch, Mrs. Christow sei die Schuldige.“ Poirot schloß die Lider bis auf einen schmalen Spalt. Er war den Pfad herunter- gekommen.. Gudgeon hatte ihn vorbei- gehen lassen.. Gerda Christow stand, den Revolver in der Hand, über ihren Mann ge- beugt da, und ihr Gesicht war leer und Wächsern. Grange hatte recht. Im ersten Augenblick war er von ihrer Schuld über- zeugt gewesen; oder genauer gesagt, er hatte das Gefühl gehabt, daß man ihm diesen Zindruck vermitteln wollte. Und das war ein Unterschied! Er war der Meinung gewesen, die Szene Sei zum Scherz wie ein lebendes Bild arran- giert worden! Hatte Gerda Christow ausgesehen wie eine Frau, die gerade ihren Mann erschos- sen hat? Das wollte der Inspektor wissen. Und da erst flel es Hercule Poirot auf, daß er in seiner langen Laufbahn, in den vielen Jahren, die er sich mit Verbrechen be- schäftigte, niemals einer Frau gegenüber gestanden hatte, unmittelbar, nachdem sie zur Mörderin ihres eigenen Mannes gewor- den war. Wie sah eine Frau in einem sol- chen Augenblick wohl aus? Triumphierend? Erschreckt? Befriedigt? Verwirrt? Fassungs- 10s? Stumpf? Eingeschüchtert? Jede einzelne dieser vielen Empfindum- Sen konnte sich auf ihrem Gesicht abzeich- nen. 5 Inspektor Grange hatte offenbar die ganze Zeit gesprochen. Poirot erhaschte nur noch das Ende einer anscheinend längeren Rede. „ und weiß man erst richtig über alle Beteiligten Bescheid— dabei helfen einem die Dienstboten meist auf den richtigen Weg— dann ist's ein Kinderspiel.“ „Fährt Mrs. Christow zurück nach Lon- don?“ „Ja, sie hat zwei Kinder dort. Wir konn- ten sie nicht gut am Wegfahren hindern, Sie glaubt, damit hat sie die Geschichte hinter sich. Aber wir behalten sie im Auge. Einen merk würdigen Eindruck macht die Frau. Scheint nicht gerade ein Ausbund an Gescheitheit zu sein.“ Ob Gerda Christow wußte, was die Poli- zei von ihr dachte und was auch die Ang- katells vermuteten? Poirot zweifelte daran. Sie hatte ausgesehen, als mache sie sich über- haupt keine Gedanken. Sie wirkte wie eine Frau, die, erschüttert und vollkommen ver- stört durch den Tod ihres Mannes, unfähig ist, sich mit irgend etwas auseinanderzu- setzen.: Sie erreichten den Heckenweg. Poirot machte vor seiner Türe halt. „Ach, hier wohnen Sie? Hübsch und ge- mütlich“, lobte der Inspektor.„Also auf Wiedersehen, Mopsieur Poirot. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit. Ich werde gelegentlich bei Ihnen vorbeikommen und berichten, was Wir herausgefunden haben.“ Er blickte zu dem zweiten Landhaus hin- über. 1 „Wer ist eigentlich Ihr Nachbar? Doch nicht etwa der Filmstar, der sich hier irgendwo häuslich niedergelassen hat?“ „Anscheinend ja. Miß Veronica Cray heißt sie. Aber sie kommt, glaube ich, nur zum Wochenende aufs Land.“ 0 5 „Stimmt, natürlich. Jemand erzählte mir, daß sie den„Taubenschlag! gemietet hat. Haben Sie sie in Die Dame auf dem Tiger“ gesehen? Große Klasse, nichts zu sagen. Aber mir ist sie ein bißchen zu affektiert. Hedy Lamarr oder Deanna Durbin, die sind eher nach meinem Geschmack. Na, ich mußſ Wieder an die Arbeit zurück. Also, auf Wie- dersehen, Monsieur Poirot.“ „Erkennen Sie diese Waffe, Sir Henry?“ Inspektor Grange legte den Revolver vor Sir Henry auf den Schreibtisch und sah er- wartungsvoll zu ihm auf. „Darf ich ihn in die Hand nehmen?“ fragte Sir Henry. Grange nickte zustimmend. „Wir haben ihn aus dem Schwimmbassin geholt. Auf Fingerabdrücke brauchen wir nun keine Rücksicht mehr zu nehmen. Un- angenehm, daß Miß Savernake ihn ins Was- ser fallen ließ.“ „Allerdings, aber wir waren alle sehr erschüttert; das muß man Miß Savernake zugute halten. In der Aufregung kann es geschehen, daß einem etwas aus den Fingern schlüpft.“ Inspektor Grange nickte abermals. „Sonst aber macht Miß Savernake einen beherrschten und vernünftigen Eindruck“ Der Beamte hatte ohne besondere Be- tonung gesprochen, doch Sir Henry hob be- unruhigt den Kopf und blickte Grange prü- fend an. Der Inspektor fuhr fort: „Erkennen Sie die Waffe?“ Sir Henry nahm den Revolver von der Tischplatte und musterte ihn prüfend. Er notierte sich die Nummer und verglich sie mit den Aufzeichnungen in einem kleinen, ledergebundenen Notizbuch. Seufzend schloß er nach einer Weile das Buch. „Kein Zweifel, Inspektor, stammt aus meiner Sammlung.“ „Wann sahen Sie sie zuletzt?“ die Wafle „Gestern nachmittag. Wir vergnügten uns damit, im Garten nach Scheiben zu schie- Ben, und unter anderen benützten wir auch diesen Revolver.“ „Und wer schoß mit diesem Revolver?“ „Vermutlich schoß jeder einmal damit.“ „Auch Mrs. Christow'?“ „Auch Mrs. Christow.“ „Und was geschah mit der Waffe, nach- dem Sie aufhörten zu schießen?“ „Ich räumte den Revolver wieder weg und legte ihn an seinen Platz, hierher.“ Sir Henry zog eine geräumige Schublade vor, die mit Revolvern aller möglichen Sor- ten halb gefüllt war. „Donnerwetter!“ entfuhr es Grange. Das ist eine hübsche Sammlung Feuerwaffen, Sir Henry.“ „Es ist mein Steckenpferd. Ich sammle schon seit vielen Jahren.“ Des Inspektors Augen ruhten nachdenk- lich auf dem Mann am Schreibtisch. Ein gut aussehender, achtunggebietender Gentle- man, der ehemalige Gouverneur der Hollo- Wene- Inseln. Sicher war er ein angenehmer Vorgesetzter. Unter ihm zu arbeiten, mußte Freude machen, Wenn er dagegen am den Polizeipräsidenten des Bezirks dachte. Ein ekelhafter, dickköpfiger Streber, der einem das Leben sauer machte, Wo er konnte, Der Inspektor seufzte und besann sich auf seine Pflicht. „Der Revolver war doch nicht geladen, als Sie ihn wieder in die Schublade legten, Sir Henry?“ „Bestimmt nicht.“. „Und wo bewahren Sie die Munition auf?“ „Hier.“ Sir Henry entnahm einem kleinen Kästchen einen Schlüssel und schloß eine der unteren Schreibtischschubladen auf. (Fortsetzung folgt) Copyright by Scherz verlag, Stuttgart Hera Verl red.: mant Wirt. Feul! les:! Kom Sozia H. K Stelle Bank Bad.! Nr. 3 13.3 relch Auf Siche von Word hätte letzt- die t in d. Auße Mini einzo 2081s lem Aufs keit habe auf stellt In tiona und wurd arrty⸗ wollt Flug ken! scher 1. V F Erde abge 1.2 1 Sewe der in J läuft Lebe verel zeitit Preis