schen ster- heißt: seines tleri- schen eimi- 0 vor 1 ge- vor- zchen ihrer vor derte ver- N. N. nnen, Jour- ar es einer habe n die phon habe, mei- atür⸗ men. tung, Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsltg.: H. Bauser. Chef- red.: E. F. v. Schilling; Dr. K. Acker- männ; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber(erkrankt); Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Land; Kommunales: Dr. Koch, Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel 6 27 68. 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In dem Aide Mé- moire erklärt die Warschauer Regierung ihre Bereitschaft, die sich aus dem Memorandum ergebenden Probleme in Gesprächen mit der Bundesregierung zu disku- tieren. Solche Gespräche könnten, so heißt es weiter, durch Bevollmächtigte geführt werden, die von beiden Regierungen zu bestimmen seien. Eine amtliche Stellungnahme zu dem Aide Memoire, das wie auch das Memorandum durch schwedische Vermittlung nach Bonn gelangte, wurde am Donnerstagnachmittag noch nicht abgegeben. Ein Sprecher der Bun- desregierung hatte aber bereits am Vortage erhebliche Bedenken gegen die in dem Me- morandum zum Ausdruck gebrachten pol- nischen Vorstellungen angemeldet und ins- besondere kritisiert, daß vom Rapacki-Plan kein Fortschritt für die Wieder vereinigung zu erwarten sei. Der polnische Wunsch, direkt mit Bonn zu sprechen, wird in Re- gierungskreisen als ein Versuch angesehen, mit der Bundesregierung ein Gespräch in Gang zu bringen, das schließlich zur Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bonn und Warschau führen kann. Es ist das Lage in Tunesien erstemal, daß sich die polnische Regierung in politischen Fragen direkt an die Bundes- regierung gewandt hat. Inzwischen steht fest, daß die zweite außenpolitische Debatte des Bundestages über den Rapacki-Plan und die Wieder- vereinigung Mitte März stattfinden wird. Der Fraktions vorstand der CDU/ CSU hat am Donnerstag beschlossen, die Bundesregierung in einer Großen Anfrage um Auskunft über folgende Fragen zu ersuchen: 1. Wie sieht die Bundesregierung die Wie- dervereinigungs-Politik nach den letzten sowjetischen Anregungen, Besprechungen zwischen Bonn und Pankow aufzunehmen, und wie beurteilt die Bundesregierung den Moskauer Vorschlag, die Wieder vereinigung durch eine Konföderation zu vollziehen? hat sich versteift Ein neuer Zwischenfall/ Murphy soll die Wogen glätten Tunis.(AP) Die Lage in Tunesien ist am Donnerstag trotz der britisch-amerika- nischen Vermittlungsbemühungen durch einen neuen schweren Zwischenfall weiter kompli- Ziert worden. In der tunesischen Stadt Re- mada, 650 Kilometer südlich von Tunis, unter- nahmen Soldaten der seit dem Luftangriff auf Sakiet unter Ausgangssperre stehenden klei- nen frenzösischen Garnison einen Vorstoß in das Innere der 400 Einwohner zählenden Stadt und nahmen den Untergouverneur und zwei Algshörige der tunesischen Nationalgarde test. Die tunesische Regierung bezeichnete diesen Zwischenfall als sehr ernst. Von der französischen Botschaft in Tunis wurde dazu erklärt, die drei seien nur zur Vernehmung festgenommen worden, nachdem ein französischer Jeep auf eine Mine gefahren sei. Dabei seien zwei Soldaten verwundet worden. Die drei Festgenommenen seien am Donnerstagmorgen wieder auf freien Fuß ge- setzt worden. Das französische Außenministe- rium in Paris will eine Stellungnahme erst abgeben, wenn vollständige Berichte über die- zen neuen Zwischenfall vorliegen. Tunesien wird nach dem neuen Zwischen- fall wahrscheinlich erneut und energischer den Abzug der 15 000 noch im Lande stehen- den französischen Soldaten fordern. Die fran- 2z6sische Botschaft erklärte am Donnerstag, die vier französischen Konsulate, deren so- fortige Schließung von Staatspräsident Bour- guiba angeordnet worden sei, würden weiter Dienst tun. Die tunesische Regierung erklärte daraufhin, die vier Konsuln würden ab sofort Grubenkatastrophen in Indien Ueber 200 Bergarbeiter Kalkutta.(AP) Bei drei verschiedenen Grubenkatastrophen sind am Mittwochabend in Indien mindestens über 200 Bergleute ums Leben gekommen, wie in Kalkutta einlau- tende Berichte besagen. Das schwerste Un- glück ereignete sich durch eine Explosion in der Grube Tschinakuri, der modernsten Grube Indiens, Wo beim Einfahren der Nacht- schicht um 21.45 Uhr 186 Bergarbeiter unter Tage eingeschlossen wurden. Nur sieben von ihnen konnten lebend geborgen werden. Tschinakuri liegt etwa 320 Kilometer nord- Westlich von Kalkutta an der Grenze zwi- schen Westbengalen und Bihar. Durch diese Explosion wurde in der benachbarten Grube Bhaurah eine Ueberschwemmung ausgelöst, der wahrscheinlich 20 Bergarbeiter vor Ort zum Opfer flelen. Weiter westlich davon, in der Grube Mahalbani in der in Bihar gele- genen Stadt Dscharia, ertranken bei einem Wassereinbruch, wie man annimmt, weitere fünfzehn Bergarbeiter. 209 Kälte-Opfer in den USA New Fork.(dpa) Die arktische Kälte im Nordosten der USA, wo in den letzten Tagen bis zu 40 Grad unter Null gemessen wurden, hat bis Mittwochabend 209 Todesopfer ge- fordert. Zahlreiche Ortschaften sind dureh Schneeverwehungen von der Außenwelt ab. N und werden aus der Luft ver- sorgt. Flugboot bei Tahiti abgestürzt Faris.(dpa) Beim Absturz eines Flug- bootes in der Nähe von Tahiti fanden 15 Menschen den Tod. Nach Meldungen, die am Donnerstag Paris erreichten, wurden die dreiköpfige Besatzung und sämtliche zwölf Passagiere getötet. Schiffsexplosion— 55 Tote Bahrein(Persischer Golf).(AP) Eine Explosion an Bord des britischen 7440-Ton- nen-Frachters„Soistan“ im Hafen von Bahrein am Persischen Golf hat 55 Tote und zahlreiche Verletzte gefordert, wie die Agentur des Schiffes am Donnerstag offlziell als gewöhnliche Bürger ohne Sonderrechte behandelt. Die amerikanischen Bemühungen um die Beilegung des französisch- tunesischen Streit- falles sind von Außenminister Dulles dem Unterstaatssekretär im Außenministerium, Robert Murphy, übertragen worden. Murphy wird zu diesem Zweck am Wochenende nach London, Paris und Tunis fliegen. Der britische Außenminister Selwyn Lloyd schlug am Donnerstag in einer außen- Politischen Debatte des britischen Unter- hauses vor, die algerisch- tunesische Grenze durch UNO- Beobachter oder durch eine ge- mischte französisch- tunesische Kommission überwachen zu lassen. Neuer Kamerun-Gouverneur Paris.(AP) Die am vergangenen Sonn- tag in Kamerun Französisch- Westafrika) ausgebrochene Regierungskrise ist durch die Abberufung des bisherigen Hohen Kommis- sars Jean Ramadier, dem von den Eingebore- nen Einmischung in die inneren Angelegen- heiten dieses Territoriums vorgeworfen Wurde, vorläufig beigelegt worden. Ramadier wurde durch den Generalsekretär der fran- z6sischen Verwaltung Westafrikas, Xavier Torre, ersetzt. Die gesetzgebende Versamm- lung Kameruns hat ihrerseits Amadou Ahid jo zum neuen Minister präsidenten gewählt. Er Silt als Freund jener Bevölkerungskreise, die eine sofortige Unabhängigkeit verlangen. fanden vor Ort den Tod bekanntgab. Auch der Kapitän und sechs Schiffsofflziere sind ums Leben gekommen. Durch die Gewalt der Explosion wurden Wrackteile des Schiffes im Umkreis von drei Kilometern verstreut. Die„Seistan“ hatte unter der Ladung 175 Tonnen Spreng- stoffe an Bord, die für iranische Erdölfelder bestimmt waren. 2. Auf welchem Stand befindet sich die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Bundesregierung? 3. Wie beurteilt die Bundesregierung den Rapacki-Plan und die Ueberlegungen, einen atomwaffenfreien Raum und militaàrisch ver- dünnte Zonen zu errichten? 4. Wie weit sind die Vorbereitungen zur Aufnahme diplomatischer Gespräche im Hin- blick auf Ost-West- Konferenzen gediehen? Nach Ansicht der Freien Demokraten be- darf es aller Voraussicht nach nicht des Umwegs über eine Konföderation zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone, um die staatliche Einheit Deutschlands wieder- herzustellen. In ihrem Pressedienst fordert die FDP am Donnerstag, daß in Gesprächen mit Moskau ergründet werde, ob die Kon- föderation für die Sowjets eine unumstöß- liche Bedingung der Wiedervereinigung sei. Manches spreche dafür, daß dies nicht der Fall ist. Perwuchin neuer Botschafter bei der Sowietzonenregierung Moskau.(dpa) Zum neuen Sowietbot- schafter in der Sowjetzonenrepublik ist am Donnerstag überraschend Michael Georgi- witsch Perwuchin ernannt worden. Per- wuchin löst in Ostberlin G. M. Puschkin ab. Welche Aufgabe Puschkin künftig übernen⸗ men soll, ist bisher nicht bekannt geworden. Zugleich mit der Neubesetzung des Ost- berliner Botschafterpostens wurde in Moskau eine wichtige Aenderung in der sowjetischen Wirtschaftsver waltung bekannt gegeben, in der Perwuchin bisher das staatliche Komitee für auswärtige Wirtschaftsbe ziehungen ge- leitet hatte. Perwuchin, der dieses Amt im Juli letzten Jahres übernommen hatte, wurde von Semjon Andrejewitsch Skatschkow ab- gelöst, der bisher nicht stark hervorgetreten iSt. Kroll geht nach Moskau Bonn.(dpa) Die sowjetische Regierung hat für den bisherigen deutschen Botschaf- ter in Tokio Dr. Hans Kroll das Agrement erteilt. Das wurde am Donnerstag aus Krei- sen der Bundesregierung zuverlässig be- kannt. Dr. Kroll löst den bisherigen Bot- schafter in Moskau, Dr. Wilhelm Haas, ab, der für ihn nach Tokio gehen soll. Ein neuer Konflikt im Nahen Osten wird demnächst wahrscheinlich den Sicherheitsrat der UNO beschäftigen. Aegypten und der Sudan machen sick gegenseitig ein 25 00 Muadrat kilometer großes Stüc Grenzland am Roten Meer streitig. Der Sudan hat, wie wir auf Seite 2 berichten, bereits an die UNO appelliert— Unser Bild zeigt sudanesische jedoch, daß dieser Konflilet nicht zu militärischen Alctionen führen wird. Soldaten bei einer Militärübung. Man hoßft Bild: Keystone Zwei Raketenregimenter nach Deutschland Ankündigung in London/ Britische London.(AP) Nach einer Ankündigung des britischen Verteidigungsministeriums sollen zwei britische Raketenregimenter mit Fernlenkwaffen den britischen Streitkräften in Deutschland eingegliedert werden, sobald die Einheiten ihre Ausbildung in England be- endet haben. Die Ankündigung war in einem Memorandum enthalten, das das britische Verteidigungs ministerium zusammen mit den Haushaltsvoranschlägen des britischen Heeres für das am 1. April beginnende Rech- nungsjahr 1958/59 vorlegte. Die Regimenter sind wahrscheinlich mit Raketen vom Typ„Corporal“ ausgerüstet, die eine Reichweite von rund 150 Kilometern Streikgefahr im öffentlichen Dienst Am Montag sollen Urabstimmungen der Gemeindearbeiter beginnen Frankfurt am Main(AP/ dpa) Urab- stimmungen über einen Streik der 350 000 Kommunalarbeiter in der Bundesrepublik werden bereits in der nächsten Woche statt- finden. Die Gewerkschaft Offentliche Dienste, Transport und Verkehr(GTW) hatte die Arbeiter am Mittwochabend zu Urabstim- mungen über gewerkschaftliche Kampfmaß- nahmen aufgerufen, nachdem die erneuten Lohnverhandlungen mit der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände(VR) am Mittwoch in Stuttgart gescheitert waren. Die Arbeitgeber hatten eine Erhöhung der Ecklöhne um sechs Pfennig angeboten. Wie der Tarifsekretär der Gewerkschaft GTV, Alexander Langhans, auseinandersetzte, geht die OTV in ihren Lohnforderungen hingegen von einem Gesamtbetrag von 31 Pfennig (16 Prozent) Erhöhung auf den Durchschnitts- lohn der Gemeindearbeiter aus. Die Bezirksleitung Westfalen der GTV teilte mit, daß die Urabstimmungen in den westfälischen Gemeinden schon am Montag beginnen. Verhandlungen in der Bekleidungsindustrie abgebrochen Die abschließenden Verhandlungen über einen neuen Tarif in der Bekleidungsindu- strie des Bundesgebietes sind am Donnerstag in Frankfurt ergebnislos abgebrochen wor- den, da nach Mitteilung der Gewerkschaft verschiedene regionale Arbeitgeberverbände das bisher von beiden Verhandlungspartnern erzielte Verhandlungsergebnis durch- schnittlich 25 Pf je Stunde Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit auf 43 Stun- den— letztlich doch nicht gebilligt haben. Im hessischen Textilarbeiterstreik zeich- net sich die Möglichkeit einer Einigung ab. Vertreter der Tarifpartner erklärten sich 5 zu neuen Verhandlungen be- reit. Zwischen Gesfern und Morgen In einem Vortrag stellte sich der Ordi- narius für Physik an der Universität Heidel- berg, Professor Dr. Hans Kopfermann, hinter die Resolution einer Heidelberger Studenten- gruppe, die sich gegen die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen, die Anlage von Raketenbasen im Bundesgebiet und die Be- teiligung der Bundesrepublik an der Atom- waffen- Produktion richtet. Bei der Rentenumstellung hat die Bun- desversicherungsanstalt für Angestellte die Renten von rund 705 000 Rentnern falsch berechnet, davon sind bisher etwa 50 000 be- richtigt worden. Rund 650 000 Rentner aber warten noch auf die Korrektur ihrer falsch berechneten Renten. Die Bundesversiche- rungsanstalt ist jetzt angewiesen worden, den Rentnern ohne besondere Antragstel- jung die Nachzahlung beschleunigt anzu- weisen. Bundeskanzler Adenauer will seinen Er- holungsaufenthalt in Vence an der franzö- sischen Riviera noch bis zum 5. März ver- längern. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, überbrachte dem Berliner Ab- geordnetenhaus unmittelbar nach seiner Rückkehr von einem zwölftägigen Besuch in den Vereinigten Staaten am Donnerstag eine Botschaft des amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower, in der erneut die Sicherheit Westberlins garantiert wird. Der Verband der Heimkehrer forderte er- neut die Freilassung der letzten vier Kriegs- verurteilten, die noch in der amerikanischen Haftanstalt Landsberg in Bayern inhaftiert. sind. Zum erstenmal in der Geschichte der deutsch- sowjetischen Nachkriegsbeziehungen traf eine fünfköpfige Delegation des„Ver- bandes der deutschen Studentenschaften“ aus der Bundesrepublik in Moskau ein. Die Gruppe folgt einer Einladung des Moskauer Studentenrates. Die Aerzte Sir Winston Churchills, der seit einigen Tagen in seinem Urlaubsort Roquebrune bei Nizza an einer Lungen- und Brustfellentzündung erkrankt ist, sind mit dem Befinden ihres Patienten weiterhin zu- frieden. Churchills Kräfte hätten nicht nach- gelassen. Georgi Sarubin, der bisherige sowjetische Botschafter in den USA, wurde zu einem der stellvertretenden sowjetischen Außenmini- ster ernannt. Er war im Januar von seinem Posten in Washington von Menschikow ab- gelöst worden. „Atlas“ Versuch erneut gescheitert Cap Canaveral(dpa) Eine Erprobung der inter kontinentalen Rakete vom Typ Atlas auf dem amerikanischen Versuchsgelände Cap Canaveral in Florida ist am Donnerstag erneut gescheitert. Zwei Minuten nach dem Abschuß explodierte die von der Luftwaffe entwickelte Rakete in der Luft. Bisher sind damit sieben Versuche mit der Atlas-Rakete vorgenommen worden, von denen nur zwei als erfolgreich bezeichnet wurden. Die Indonesische Zentralregierung hat Maßnahmen eingeleitet, um die in Mittel- sumatra gebildete Gegenregierung einzu- schüchtern und zum Nachgeben zu veranlas- sen. Alle Flughäfen in Indonesien wurden der Kontrolle der Luftwaffe unterstellt. Bomber unternahmen Patrouillenfſüge über Sumatra. Flugboote veranstalteten Truppen- landungsübungen in den Gewässern von Zentralsumatra und Nord- und Mittel- Cele- bes, das sich ebenfalls der Gegenregierung angeschlossen hat.- Der indonesische Staats- präsident Sukarno hatte am Donnerstag in Djakarta eine Besprechung mit seinem Widersacher dem früheren Vizepräsidenten Mohammed Hatta, der nach Wunsch der Re- bellen ein neues Kabinett bilden soll, um die Einheit des Landes wieder herzustellen. Ueber 50 000 Menschen forderten in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul in einer Massendemonstration die Rückgabe eines südkoreanischen Flugzeuges, das mit 34 Menschen an Bord am letzten Sonntag vom Kurs abgewichen und in Nordkorea gelandet war. Nur durch einen Zufall wurde— wie jetzt bekannt wird— eine peinliche inter- nationale Verwicklung im Zusammenhang mit dem Verschwinden dieses Flugzeuges in Nordkorea vermieden. In dem Verkehrsflug- zeug hatte der deutsche Gesandte in Süd- korea, Richard Hertz, einen Platz gebucht; die Reservierung seines Platzes war jedoch versäumt worden, so daß der Gesandte die Eisenbahn benutzte. Streitkräfte werden weiter verringert haben, für den taktischen Erdeinsatz vor- gesehen sind und sowohl mit herkömmlichen als aueh mit Atom- Sprengköpfen bestückt werden können. In unterrichteten militärischen Kreisen Bonns wird damit gerechnet daß die beiden Raketenregimenter im Herbst, möglicher- weise aber schon im August, in der Bundes. republik eintreffen. Ein Sprecher des Ver- teidigungs ministeriums erklärte, das Mini- sterium sei von der britischen Maßnahme unterrichtet worden. Von britischer Seite wurde erklärt, mit der Entsendung dieser Einheiten beweise die britische Regierung, daß sie durch den Abzug von Truppen aus der Bundesrepublik keine Schwächung der Verteidigungskraft der NATO Einheiten in der Bundesrepublik eintreten lassen wolle. Wie aus dem am Donnerstag veröffent- lichten Memorandum zu dem Haushaltsvor- anschlag für die britischen Landstreitkräfte weiter hervorgeht, soll die Armee auch im kommenden Finanzjahr weiter verkleinert werden, und zwar von 325 000 auf 285 000 Mann. Unter anderem werden mehrere In- fanterie- und Panzerregimenter zusammen- gelegt sowie 9 Artillerieregimenter und meh- rere Pioniereinheiten aufgelöst. Außerdem sollen im Finanzjahr 1958/59 über 10 000 bei der Armee beschäftigte Zivilpersonen entlas. sen werden. Ferner werden zwei groge Werk stätten, mehrere Depots und andere Einrich- tungen aufgelöst. Zahlreiche Verwaltungs- aufgaben, für die bisher Armeeangehörige verantwortlich Waren, sollen von Zivilisten übernommen werden. In Washington verlautete am Donnerstag, daß die amerikanischen Fernwaffeneinheiten in Großbritannien entgegen den ursprüng- lichen Plänen doch durchweg mit der von den Luftstreitkräften entwickelten„Thor“, Rakete ausgerüstet werden sollen. Ursprüng-⸗ lich hatte man vor, auf zwei Abschußbasen „Thor“ und auf den beiden anderen Jupi- ter“-Raketen zu stationieren. Keine Gipfelkonferenz um jeden Preis, sagt Murphy Washington.(AP/dpa) Das amerikanische State Departement hat es für notwendig erachtet, durch eine offizielle Außerung„das Galopprennen nach einer Ost-West-Konfe- renz um jeden Preis“ zu bremsen, wie dazu in Washington ausdrücklich betont wurde. Staatssekretär Murphy erklärte vor dem amerikanischen Verband jüdischer Frauen, zu einem Gipfeltreffen könne es nach der heutigen Sachlage„kommen oder auch nicht“, da noch nicht klar sei, ob die Sowjetunion die amerikanischen Bedingungen erfüllen Werde. Murphy erklärte weiter, der Rapacki- Plan für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa sei von den USA bisher nicht als eine Lösung des Deutschland- Problems aufgefaßt worden. Er erklärte, die USA hät- ten nicht die Absicht, Deutschland irgend- einer Form von Neutralisierung zu unter- werfen, da sie nicht wüßten, ob die Deut- schen ein solches Vorhaben unterstützten. Hammarskjöld sagt Fernostreise ab New Tork(dpa) UNO- Generalsekretär Hammarskjöld hat am Donnerstag seine für Anfang März geplante Reise nach Malaya zur Teilnahme an einer Wirtschaftskonferenz ab- gesagt. Die politische Weltlage zwinge ihn, sagte Hammarskjöld, auf die Reise zu ver- zichten. Die Reise nach dem Fernen Osten wollte Hammarskjöld mit einem Besuch Mos kaus verbinden. Auf einer Pressekonferenz sagte Hammarskjöld, bisher habe er jedoch keinen Grund, die Pläne für einen Besuch Moskaus und Londons Ende März zu ändern. MORGEN Freitag, 21. Februar 1958/ Nr. 43 Kommentar Freitag, 21. Februar 1958 Kampf dem Gift Den hartnäckigen Hausfrauen sei es zu Aanken, sagte Bundesinnenminister Schrö- der, daß der Regierungsentwurf eines Le- bensmittelgesetzes mit größerer Eile ans Licht der Oeffentlichkeit gekommen sei. Die Hausfrauen, deren Drängen nicht unbeschei- den war, dürfen das Kompliment ohne Miß- trauen entgegennehmen. Denn es ist das Erstaunliche geschehen, daß ein Gesetz micht nur schneller, sondern auch besser als ursprünglich vorgesehen fertiggestellt wurde. Auf dem jahrelangen Weg, den dieser Intwurf gegangen ist, vollzog sich erst in der letzten Etappe eine jihe Wendung. Wäh- rend man lange Zeit geglaubt hatte, nur die migbräuchliche Verwendung von chemischen Mitteln durch das Gesetz bedrohen zu müs- sen, hat man sich schließlich entschlossen, dem Verbotsprinzip den Vorzug zu geben, Was ganz einfach bedeutet, daß verboten ist, Was nicht ausdrücklich erlaubt ist. Jeder Kkanm sich vorstellen, daß dieses radikale Prinzip den Instanzen der Lebensmittelüber- wachung und nötigenfalls auch dem Staats- anwalt eine wesentlich größere Machtfülle Sibt, als wenn erst durch langwierigen Gut- schtenstreit der Mißbrauch im einzelnen Falle bewiesen werden muß. Vor der Kulisse hanebüchener Weinfälschungen und beäang- stigender Natriumnitrit-Skandale nimmt sich die Vorlage des Lebensmittelgesetzes nun- mehr wie ein Rettungsakt bei drohender Vergiftungsgefahr aus. Allerdings— ein Gesetz nützt wenig, wenn es nicht befolgt wird. Zum Lebensmit- telgesetz gehört auch eine entsprechende Kontrolle. Viele Verstöße gegen das bis- herige Lebensmittelrecht waren nur mög- Uch, weil keine Prüfung des Panschens und Mischens zu befürchten war. Man wird sich in Zukunft nicht darauf verlassen können, daß die Verbraucher den Weg zum Amt schon finden werden, wenn ihnen das Mittagessen nicht bekommt. Eine ständige Kontrolle durch eine ausreichende Zahl von Beamten und durch gut ausgerüstete Labo- ratorien ist unumgänglich. Wenn es richtig ist, daß in der Bundesrepublik pro Kopf der Bevölkerung nur zehn bis zwölf Pfennig jährlich für die Lebensmittelüber wachung ausgegeben werden, in den Vereinigten Staaten von Amerika aber 2,52 Mark, dann sollte man schleunigst die Konsequenz zie- hen und dabei nicht kleinlich sein. Wenn uns die Volksgesundheit lieb ist, müssen wir uns den Kampf gegen das Gift in unserer Nah- rung etwas kosten lassen. de. Rapacki gibt keine Ruhe Die Polen lassen Bonn keine Ruhe. Sie Wollen zu rem Rapacki-Plan ein Klares Ja Oder Nein Hören. Deshalb haben sie sich jetzt auf dem Umweg über Schweden direkt an die Bundesregierung gewandt und zwei- seitige Verhandlungen angeboten. Dieses Drängen ist, von Warschau aus gesehen, Folgerichtig. Der Rapacki-Plan bezieht Polen, die Tschechoslowakei, die Sowjetzone und die Bundesrepublik ein. Warchau, Prag und Pankow haben bereits zugestimmt. Formal kommt es nun entscheidend auf die Antwort der letzten unmittelbar betroffenen Regie- rung an, nämlich derjenigen in Bonn. in Wahrheit kommt es aber noch entschei- dender darauf an was die Sowjetunion und die USA zum Rapacki-Plan sagen. Moskau Hat ihm inzwischen vollinhaltlich beigepflich- tet, allerdings mit einer spürbaren Zurück- haltung gegenüber den Problemen der Kon- trolle innerhalb der atomwaffenfreien Zone. Die Kontrolle war jedoch gerade der Schwer- punkt einer neuen Initiative, mit der Polen vor einigen Tagen seine ursprünglichen Vorschläge erheblich ausgeweitet hat. Immerhin, Rapacki hatte erst Chrustschows Plazet eingeholt, ehe er sein Memorandum in die Hauptstädte schickte. Dieses Plazet muß wohl auch für die Vorschläge gelten, die das Memorandum speziell für die Kontrolle enthält. Dennoch ist aus Washington vor- erst nichts anderes als Ablehnung zu ver- nehmen. Der Prozeß der Urteilsbildung ist auf westlicher Seite jedoch noch im Gange. Auch in Bonn. Dort gärt es erheblich. Im März soll eine neue, eventuell mehrtägige außenpoli- tische Debatte des Bundestages steigen. Bis dahin müßte also Klarheit eingekehrt sein. Die Bundesregierung hält sich noch vorsich- tig zurück. Das kann auch kam anders sein, denn das letzte Wort hat der Bundeskanzler, und der erholt sich zur Zeit an der Riviera. Die offizielle Haltung liegt aber einer Ab- lehnung näher als einer Zustimmung. Doch aus der CDU/ CSU heraus werden Meinungen laut, die sich in die Regierungsschablone schlecht einfügen. Sie stammen von keinen Geringeren als von dem Bundestagspräsiden- ten Dr. Gerstenmaier und dem Bundesmini- ster Lemmer. Man freut sich ihres Freimutes. Andererseits ziehen die Bundesminister von Brentano und Strauß sowie der Vorsitzende der CDU/ CSU-Fraktion, Dr. Krone, gegen den„Illusionismus“ wacker vom Leder. Man sieht, es ist alles noch im Fluß. Die Argumentation gegen den Rapacki- Plan hatte bislang mit Schwergewicht auf der Behauptung gefußt, über die Kontrolle sel nichts Greifbares ausgesagt. Mit seinem neuen Memorandum hat der polnische Außen- minister das Versäumte nachgeholt. Jetzt wendet sich die Gegenargumentation mit Schwerpunkt der Feststellung zu, der Plan lasse das Problem der Wiedervereinigung Deutschlands völlig außer acht. Das stimmt, Chrustschow und Gomulka haben das Ja sehr deutlich ausgesprochen. Damit läßt es sich nun munter streiten; doch bleibt es wahr, daß wir auch ohne Rapacki-Plan der Wieder- vereinigung all' die Jahre nicht näher ge- kommen sind. Es weiß auch niemand zu sagen, ob wir sie bald erreichen werden— sel es mit, sei es ohne atomwaffenfreie Zone. Andererseits erinnert man sich, daß auch im Westen schon davon die Rede gewesen ist, der erste Schritt auf dem Wege zur allge- meinen Abrüstung solle besser nicht mit der Wiedervereinigung gekoppelt werden; man sprach da von Zonen mit beschränkter Rü- stung und von Inspektionszonen. Das ist im Prinzip genau das, was Rapackis Plan im Rohentwurf fordert: eine Zone mit be- schränkter Rüstung und mit Inspektion. Warum will man jetzt im Westen nicht wahr- haben, daß dies vielleicht der Ansatz sein könnte zu jenem ersten Schritt zur allge- meinen Abrüstung hin, den man einst selbst Vorgeschlagen hat? Auch die Militärs melden sich zu Wort. Sie Sagen, die ganze NATO- Verteidigung müsse zusammenbrechen, wenn den amerikanischen Verbänden in der Bundesrepublik die Atom- waffen vorenthalten würden, An diese Zwangsläufigkeit mag glauben wer will. Den Amerikanern bliebe immer noch das weite NATO-Gebiet von der Türkei über Frank- reich und England bis hinauf nach Norwegen. Das wäre Platz genug, um der sowjetischen Atomrüstung, die ja die Sowjetzone, Polen und die Tschechoslowakei auszusparen hätte, Gleichwertiges gegenüberzustellen. Fraglich ist allerdings, ob der Bund der NATO die politische Beweglichkeit aufbringen könnte, um eine solche militärische Umstellung aus- zuführen. Hier scheint der Hase im Pfeffer zu liegen. Derweil schürt Moskau geschickt das Feuer, indem es von einer Zone schwärmt, die nicht nur von Atomwaffen frei sein soll, sondern in der auch niemals Atomwaffen eingesetzt würden. Das ist Rattenfängermusik, weil noch so heiße Schwüre keine Sicherheit geben, dag die Untat im Ernstfalle nicht doch geschähe. Man sollte den Rattenfängern das Handwerk legen. Das geht am einfachsten, wenn man den östlichen Verhandlungsangeboten nicht aus- weicht. Das wäre auch unklug. Denn verhan- deln muß man über den Rapacki-Plan eines Pages doch— spätestens auf der Gipfel- konferenz. whe Neue außenpolitische Debatte in Bonn Wünsche der Regierungspartei und der Opposition/ Untersuchung des Rapacki-Plans geht weiter Bonn, 20. Februar Mit Eifer bereitet der Bundestag eine neue außenpolitische Debatte vor. Sie wird wahr- scheinlich Mitte März stattfinden. Zwei An- fragen sollen ihr zugrunde liegen: Die Christ- lichen Demokraten wünschen von der Bun- desregierung eine präzise Darlegung der Wiedervereinigungsstandorte, die Sozial- demokraten zielen vor allem auf eine Fest- legung gegenüber dem modifizierten Rapacki- Plan ab. Die Aussprache dürfte langwierig und detailliert werden. Man rechnet damit, daß sie einige Tage dauern wird. Um so be- dauerlicher wäre es, wenn sich das Spiel um Sieg oder Niederlage wiederholen würde. Die gegenwärtige Situation birgt viele Un- Kklarheiten. Der Noten- und Propagandakrieg Verwirrt die öffentliche Meinung. Um 80 zwingender ist die Aufgabe des Parlaments, nüchtern und klar die Lage darzustellen und auszudiskutieren. Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier leistete hierzu mit dem Rundfunkvortrag, den er— wie schon gemeldet— am Mitt- wochabend hielt, einen wertvollen Beitrag. Er trat für eine echte Ausein andersetzung mit dem Rapacki-Plan ein und forderte vor allem von der Bundesregierung, daß sie sich Gegenvorschläge einfallen lasse. Worum geht es bei dem Rapacki-Plan? In seiner neuen Fassung sieht er folgendes vor: Verzicht auf Herstellung, Stationierung und Einfuhr von Kernwaffen für das Gebiet der atomwaffenfreien Zone. Diese Zone soll Neuer Korea-Vorschlag Moskaus Atomwaffenfreie Zone und Konferenz der„interessierten Staaten“ angeregt Moskau, 20. Februar Die Sowietregierung schlug am Donners- tag die Errichtung einer atomwaffenfreien Zone in Korea und den Abschluß eines Frie- densabkommens zwischen Nord- und Süd- korea vor. Die USA wurden aufgefordert, der chinesischen Initiative zu folgen und ebenfalls ihre Streitkräfte von der Halbinsel zurückzuziehen. Schließlich regte Moskau eine Konferenz„der interessierten Staaten“ an, bei der über Maßnahmen beraten wer- den solle, die zur Annäherung zwischen beiden Teilen Koreas beitragen könnten. Grundsätzlich befürwortete der Kreml die Anfang Februar von Nordkorea und der Volksrepublik China unterbreiteten Vor- schläge, die freie Wahlen unter neutraler Ueberwachung im ganzen Land vorsehen Die Wiedervereinigung Koreas könne nur durch allmähliche Annäherung der beiden Staaten erfolgen. Während dieser Standpunkt auch der Auffassung Moskaus zur deutschen Wieder- vereinigung entspricht, weicht sie in der Frage freier Wahlen davon ab. Der Presse- chef der sowjetischen Regierung, IIjitschow, erläuterte am Donnerstag diesen Unter- schied damit, daß sich die Regierungschefs bei ihrer Genfer Konferenz 1955 nur über die Abhaltung freier Wahlen in Korea und Indochina geeignet hätten, nicht aber über ein solches Vorgehen in Deutschland. Inso- fern existiere„in Bezug auf freie Wahlen keine vergleichbare Lage in Deutschland und Korea“. Allerdings hätten die Wahlen in Korea und Indochina infolge einer Ver- letzung des Abkommens durch die West- mächte noch nicht stattfinden können. In der Erklärung der sowjetischen Re- gierung wird der von dem chinesischen Mini- sterpräsidenten Tschou En-lai und dem Re- gierungschef von Nordkorea, Kim II-sung, am Mittwoch angekündigte Abzug der chine- sischen„Freiwilligen verbände“ bis Ende 1958 als einer„der wichtigsten Schritte zur Entspannung der internationalen Lage“ be- zeichnet. Die Errichtung einer Atomwaffen- basis in Südkorea durch die USA hingegen spitze die Lage zu. In amerikanischen Kreisen im Fernen Osten wird dem chinesischen Entschluß zum Abzug große Bedeutung beigemessen, da die USA hierdurch in eine Zwangslage kommen konnten. Diese Kreise nehmen an, daß eine wachsende Zahl asiatischer Länder den chinesischen Schritt als„Friedensgeste“ auffassen und die Amerikaner zu einem ähnlichen Vorgehen auffordern werden. Trotzdem scheinen die USA gegenwärtig entschlossen zu sein, ihre Verbände in Süd- korea zu belassen. Während die Chinesen sich nur 500 Kilometer weiter hinter den Jalu-Fluß zurückzögen, müßten die Ameri- kaner 1500 Kilometer weit nach Okinawa verlegt werden. Außerdem würde beim Ab- zug der Amerikaner die Gefahr größer, daß sich Südkorea zu einem„Abenteuer nach Norden“ hinreißen lasse.(dpa) Von unserer Bonner Redaktion die Bundesrepublik, die Sowjetzone, Polen und die Tschechoslowakei umfassen. Verzicht auf die Anwendung von Kern- Waffen gegen das Gebiet dieser Zone. Verbot der Errichtung von Raketenbasen in dem gleichen Raum. Errichtung eines wirksamen Kontroll- systems zur Uberwachung dieser Schritte. Während die SPD auf jeden Fall für Ver- handlungen über den Rapacki-Plan eintritt, herrschen bei der CDU/CSU ebenso wie in Regierungskreisen noch starke Bedenken. Mit den schwersten Gegenargumenten fah- ren allerdings die Militärsachverständigen auf. Sie behaupten, daß man mit einer Ver- Wirklichung der Warschauer Vorschläge Un- sicherheit einhandle, ohne irgendeinen Ge- winn zu ernten. Man bringe die Konstruk- tion der Verteidigung der freien Welt, der es gelang, dem weiteren Vordringen der So- Wjets Einhalt zu gebieten, zum Einsturz. Gestatte man es den Truppen der USA nicht, sich mit den modernsten Waffen zur Wehr zu setzen, dann werde die Folge der Abzug der Amerikaner und damit der Zu- sammenbruch der NATO sein. Ganz Europa stehe dann hilflos dem übermächtigen sowie- tischen Potential an Panzern und motori- sierten Infanterie-Divisionen gegenüber, denen somit von der Demarkationslinie her ein Sprung über den Kontinent allzu leicht gemacht werde. Nach Ansicht der Militär- sachverständigen ließe sich in dem engen Raum der atomwaffenfreien Zone auch keine ausreichende Luftverteidigung mehr auf- bauen, schon allein deswegen nicht, weil die moderne Abwehr, soll sie wirksam sein, atomar ausgestattet sein muß. Die hier nur angedeuteten Probleme zei- gen, wie verästelt Erwägungen und Unter- suchungen sein müssen, die der modifizierte Rapacki-Plan auslöst. Im Hintergrund aber klingt immer wieder die Sorge um eine eventuelle Aufweichung, um die voreilige Preisgabe freiheitlicher Positionen durch. Ulbricht-Rede im Ruhrgebiet bejaht Minister Lemmer auf Gegenseitigkeit Bonn(gn.-Eig. Ber.) Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht, solle— wie er es kürzlich wünschte in einer beliebigen Stadt des Ruhrgebietes zu den Arbeitern sprechen. Dieses Angebot macht der Bundes- minister für Gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, in einem Interview mit der„Süd- deutschen Zeitung“. Lemmer verlangt als Gegenleistung, daß ihm Gelegenheit gegeben Wird, vor einer Belegschaft in Mitteldeutsch- land seine politischen Ansichten darzulegen. Lemmer erklärte wörtlich:„Ulbricht wird sich dann von der politischen und geistigen Verfassung der Ruhrarbeiter zum ersten Male einen unmittelbaren Eindruck verschaf- fen können. Ich glaube, es wäre überaus reizvoll, in solcher Weise, von Angesicht zu Mehr Selbsthilfe vom Bürger verlangt Etat der Innenverwaltung vor dem Stuttgarter Landtag Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 20. Februar Der Landtag von Baden- Württemberg setzte am Donnerstag die zweite Lesung des Staatshaushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1958/59 mit der Behandlung des Einzelplanes der Innenverwaltung fort. Diese Umfang- reiche Verwaltung braucht einen Zuschuß von fast 500 Millionen Mark, das sind 30 Mil- lionen mehr als im Vorjahr. Sprecher aller Fraktionen gaben in der Debatte ihrer Ge- nugtuung darüber Ausdruck, daß es in die- sem Etat trotz des Defizits wiederum gelun- gen sei, genügend Mittel zur Durchführung eines großzügigen sozialen Wohnungsbau- programms einzusetzen. Im Jahr 1958 ist der Trotz Kritik neues Amt für Selbmann SED-Zeitung veröffentlicht scharfen Angriff und Beförderung Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin, 20. Februar Widersprechende Berichte in der Don- nerstagausgabe des SED- Zentralorgans „Neues Deutschland“ lassen die weiter- schwelende Krise innerhalb der SED-Füh- rung in der Sowjetzone in einem neuen und verwirrenden Licht erscheinen. Während sich in einem Bericht aus Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) der führende Wirtschaftsexperte und Stellvertreter des Minister präsidenten, Fritz Selbmann, scharfen Angriffen ausge- setzt sieht, wird in der Spalte daneben die Ernennung eben dieses Selbmann zum Stell- vertreter von Plankommissar Bruno Leusch- ner bei gleichzeitiger Einsetzung als Leiter der Abteilung Materialverwaltung bekannt- gegeben. In dem Bericht über eine Versammlung der Parteiorganisation Wismut heißt es, der Nationalpreisträger Sepp Wenig und der „verdiente Bergmann“ Genosse Beck hätten sich empört gegen die Auffassungen Selb- manns ausgesprochen, daß die im Uranberg- bau erzielten Erfolge in erster Linie auf seine persönliche Tätigkeit zurückzuführen selen und die Entwicklung der sozialistischen Industrie vor allem Sache von„Industrie- managern“ sein müsse. Indem sich die Aktivistenversammlung gleichzeitig geschlos- sen hinter alle Beschlüsse des Zentral- komitees stellte, warf sie praktisch den Ministergenossen Selbmann in einen Topf mit den gemaßregelten Opportunisten Woll weber, Schirdewan„und andere“, die nun langsam auch beim Namen genannt werden. Selbmann, dem als Gegner eines„harten Kurses“ der Wirtschaftsplanung gewisse Sympathien mit den soeben vom Zentral- komitee verworfenen Theorien des gemaßg- regelten Parteiideologen Fred Oelssner nach- gesagt werden, hält sich zur Zeit als Leiter einer Regierungsdelegation in Moskau auf und befindet sich somit ebenso wie Minister- präsident Otto Grotewohl außerhalb des Landes. Inwieweit sich daraus Vermutungen rechtfertigen, Selbmann benütze diese Gele- genheit, um den Spitzenfunktionären des Kreml die wirtschaftswissenschaftlichen Ar- gumente der Ulbricht- Gegner darzulegen, dürfte erst die Zukunft erweisen. Seine Maß- regelung im„Neuen Deutschland“ bei gleich- zeitiger Mitteilung über seine Beförderung zum stellvertretenden Vorsitzenden des nach der Verabschiedung des Gesetzes zur„Ver- einfachung und Vervollkommnung des Staats- Apparates“ höchsten zentralen Amtes für die Planung und Leitung der gesamten Volks- wirtschaft ist unter allen Umständen auf- fallend. Nach dem bisher im Zentralorgan der Partei praktizierten Schema ergeben sich daraus zwei Möglichkeiten. Entweder ist der gegen Selbmann gerichtete Artikel nur ein taktischer Vorwand, um die Stellung seines verantwortlichen Chefs, Ministerpräsident Otto Grotewohl, zu unterminieren oder es haben sich die durch die Krise innerhalb der SED-Führung ausgelösten Kräfte als so stark und gegensätzlich erwiesen, daß den zuständigen Stellen vorübergehend die Kon- trolle über eine gemeinsame Sprachregelung für die Presse aus der Hand geglitten ist. Die neue Plankommission (dpa) Das Presseamt beim Sowjetzonen- Ministerpräsidenten gab die Namen der Mit- glieder der neuen„Staatlichen Plankommis- sion“ der Sowjetzone bekannt. Die Komis- slon steht unter Vorsitz des bisherigen Vor- sitzenden der Planungskommission, Bruno Leuschner. Ihr gehören fünf stellvertretende Vorsitzende an, darunter der bisherige Leiter der Kommission für Industrie und Verkehr, Fritz Selbmann, der zugleich stellvertreten- der Ministerpräsident der Zone ist. Unter den zwölf regulären Mitgliedern der Kom- mission befinden sich fünf bisherige Sowjet- zonenminister, deren Ministerien jetzt auf- gelöst wurden. Außerdem gibt es fünf zu- sätzliche Kommissionsmitglieder, zu denen der Sowjetzonen- Handelsminister Heinrich Rau, der Finanzminister Willi Rumpf sowie der bisherige Arbeitsminister, Friedrich Macher, zählen. Die bisherigen Minister Richard Goschütz(Kohle und Energie), Kurt Westphal(Lebensmittel- Industrie) und Erich Apel(Schwer-Maschinenbau) wurden nicht in die neue Kommission berufen. Bau von rund 20 000 Dreizimmer wohnungen mit staatlicher Hilfe vorgesehen. Der Bedarf liegt in unserem Lande jedoch immer noch bei 200 000 Wohnungen. Auch die staatliche Unterstützung der Bundesbahn beim Einbau zweiter Geleise, der Elektrifizierung weiterer Bahnstrecken sowie die Bereitstellung von fast 130 Millionen Mark für Landstraßen bauten fanden allgemeine Zustimmung. Die Erhöhung des Personals der Innenverwal- tung um 280 Stellen wurde als unumgänglich notwendig bezeichnet, da sie vor allem der Verbesserung der Verwaltungsgerichtsbar- keit, dem Straßenbau und der Wasserwirt- schaft dienlich sei. Abgeordneter Dr. Geiger (CDU) bedauerte, daß es nicht möglich sei, mehr als 9 Millionen zur Schaffung von Ab- Wasseranlagen einzusetzen und forderte eine dringende Verpflichtung der Industrie, ihre Abwässer nur gereinigt in die Flüsse und Seen zu leiten. Fritz Ulrich(SPD) schnitt das Problem der Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwaltung an und sagte, sobald der Staat irgendwo mit einem Abbau beginne, stoße er überall auf Proteste und Wider- stand, selbst beim Abbau einer Finanzamts- nebenstelle. So seien alle bisherigen Ver- suche, zu einer grundlegenden Verwaltungs- reform zu kommen gescheitert. Um so wich- tiger sei das Gutachten der Expertenkom- mission zu werten, das sehr viele ernstzu- nehmende Empfehlungen enthalte. Der Land- tag warte nunmehr mit Spannung auf die Stellungnahme der Regierung und wünsche ihr dazu ebenso wie der neuen Sparkommis- sion viel Mut und Entschlußkraft. Ulrich bat die Regierung, an der Vereinheitlichung des Rechts und der Ausforstung des Para- graphenwaldes zur Verbilligung der Büro- kratie weiter zuarbeiten. Im Zusammenhang mit einer Schilderung der Etatmittel für das Verkehrswesen sagte Ulrich, Baden-Würt- temberg habe den weitaus stärksten Pendler- verkehr in der Bundesrepublik. Der Landtag müsse daher der Bundesbahn helfen, mit der großen Armee der Eisenbahnpendler fertig zu werden. Auch der FDP- Abgeordnete Dr. Müller aus Schwäbisch Hall bezeichnete die Ueber- prüfung der gesamten Verwaltungsorganisa- tion und eine ernste Auswertung des vor- liegenden Gutachtens als dringlich. Er schlug die Verbesserung der oft noch rückständigen Verwaltungsmethoden vor und kritisierte die formalistische Arbeit der Zentralverwal- tung, die jede Kleinigkeit selbst leisten, regeln und verordnen wolle. Außerdem über fordere der Bürger den Staat. An einem Tag wettere er gegen die aufgeblähte Ver- waltung, am anderen Tag rufe er nach Staatshilfe, statt nach dem Wort„Hilf dir Selbst“ zu handeln. Zusammenfassend nahm Innenminister Renner zu den Anregungen Stellung und gab bekannt, das Problem der Verwaltungs- vereinfachung würde nach Vorlage des Experten-Gutachtens sehr ernst angefaßt werden. Mit der Entrümpelung von Ge- setzen sei schon erfolgreich begonnen und in den letzten Jahren 46 Gesetze, 118 Ver- ordnungen und 700 bis 800 Erlasse im Zuge der Rechtsvereinfachung aufgehoben worden. Angesicht,— Herr Ulbricht im Ruhrgeblet und ich im Kreis Osthavelland— zu deut- schen Arbeitern zu sprechen.“ Der Minister fuhr fort, er habe keine Sorge vor Infektions- gefahren. Deshalb sei er auch bestrebt, eine gemeinsame Veranstaltung west- und mittel- deutscher Vertreter der Wissenschaft anläßg- lich des 100. Geburtstages von Max Planck in Ost- und Westberlin zu fördern. Er hoffe, daß diese Feier, bei der ein bekannter westdeut- scher Professor in Ostberlin und ein namhaf- ter mitteldeutscher Wissenschaftler in West- berlin sprechen sollen, im Mai dieses Jahres stattfinden könne.„Ich könnte mir denken, daß im nächsten Alexander-Humboldt-Jahr ähnlich verfahren werden sollte.“ Nach Ansicht Lemmers bildet die Pflege der rein menschlichen Kontakte zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone, abseits von jedem propagandistischen Mißbrauch, einen wertvollen Beitrag zur innerdeutschen Entspannung. Auf die Wiedervereinigung eingehend, erklärte der Minister, der rechte Zeitpunkt für gesamtdeutsche Wahlen sei erst nach einer Ost-West- Verständigung der Weltmächte gekommen. Grundlage dieser Wahlen könne das Weimarer Wahlrecht sein, das hüben und drüben theoretisch anerkannt Werde. Deutsch-französische Konferenz der Hochschulrektoren Berlin.(we-Eig.-Ber.) In der Berliner Freien Universität ist am Donnerstag die erste deutsch- französische Rektorenkonfe. renz eröffnet worden, an der sich von fran- 2z6sischer Seite fünfzehn der insgesamt acht- zehn Universitäts- und Hochschulrektoren beteiligen. Die Tagung steht unter dem Thema„Die Universität und die politischen Wissenschaften“. Sie soll Mittel und Wege finden, wie man Trennendes zwischen den beiden Völkern überwinden und Einigendes festigen kann. Professor Bouchard, Rektor der Universität Dijon und Leiter der fran- zösischen Delegation, sagte in einer Presse- konferenz, fast alle Teilnehmer seien aktiv im ersten Weltkrieg gewesen und hätten so am eigenen Leib erfahren, wohin es führe, wenn diese beiden Kernländer Europas sich nicht verhindern.„Die Jugend soll besser werden, als wir es waren.“ Die Tagung sieht weniger eine Fachdiskussion über die Pro- bleme der politischen Wissenschaften vor, als vielmehr eine Erörterung der Wege zur staatsbürgerlichen Erziehung der Studenten der beiden Länder. Bonn erwägt eine Klage gegen die Hohe Behörde der Montanunion Bonn.(eg.- Eigener Bericht). Bundes. Verkehrsminister Dr. Seebohm will im Ein- vernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundeswirtschaftsministerium der Bun- desregierung vorschlagen, innerhalb der nächsten vier Wochen beim Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft für- Kohle und Stahl eine Klege gegen die Hohe Bebörde der Montan-Union einzureichen, um auf diese Weise Meinungsverschiedenheiten zwi- schen Luxemburg und Bonn über die deut- schen Ausnahmetarife für den Transport von Kohle und Erz zu klären. Es ist das erstemal seit Bestehen der Montan-Union, daß die Bundesregierung den Gerichtshof anruft.(Siehe auch Wirtschaftsteil) Der Sudan ruft den Weltsicherheitsrat an Khartum/ Kairo.(dpa) Der Sudan hat am Donnerstag den Weltsicherheitsrat angerufen, nachdem es— entgegen anderslautender Mel- dungen vom Vortag— nicht gelungen ist, den Grenzkonflikt mit Aegypten durch Ver- handlungen beizulegen. In einer Note an UNO- Generalsekretär Hammarskjöld for- derte die sudanesische Regierung eine sofor- tige Sitzung des Sicherheitsrates,„um die ägyptische Aggression zu beenden“. Aegypten wird in der Note der Verletzung der Souverä-⸗ nität des Sudans beschuldigt. Der sudanesische Außenminister Mohammed Ahmed Mahdjub hatte in den letzten beiden Tagen in Kairo über die Beilegung des Konfliktes verhandelt, konnte jedoch Keine Einigung mit Aegyp- ten erzielen. 5 Bei dem Grenzkonflikt geht es um die Frage, wem zwei zusammen 25 000 Quadrat- kilometer große Gebiete am 22. Breitengrad, der im allgemeinen die Grenze zwischen Aegypten und dem Sudan bildete, gehören. Die Gebiete werden sowohl von Aegypten als auch vom Sudan beansprucht. Der Sudan er- klärt, daß die umstrittenen Grenzgebiete seit über 50 Jahren unter sudanesischer Verwal- tung stünden und von Sudanesen bewohnt würden. Aegypten vertritt dagegen den Standpunkt, daß ihm die Gebiete bereits seit 1899 gehören. Sollte der Streit wirklich vor das UNO- Gremium gebracht werden, so würde dies der erste Fall sein, in dem ein Mitglied der ara- bischen Liga vor dem Sicherheitsrat eine Be, schwerde gegen ein anderes Liga- Mitglied Vorbringt. Normalerweise werden Konflikte zwischen arabischen Staaten durch Vermitt- lung eines dritten arabischen Staates erledigt Kurz notiert Dementiert hat das französische Verteidi- gungs ministerium alle Meldungen, nac denen französische Truppen aus Deutschland abgezogen und nach Algerien verlegt werden sollen. Mehrausgaben von 45,8 Millionen Pfund (etwa 538,6 Millionen DW) sieht der britische Haushaltsvoranschlag 1958/59 gegenüber dem diesſährigen Haushalt vor, wðie der britische Schatzkanzler Heatheoat Amory im briti⸗ schen Unterhaus bekanntgab. Ahgelehnt hat es der Bewilligungs-Aus- schuß des amerikanischen Repräsentanten- hauses, weitere staatliche Mittel für die Beteiligung an der Brüsseler Weltausstel lung 1958 zu bewilligen. Die amerikanische Regierung hatte zusätzlich zu den bereits bewilligten 12 345 000 Dollar eine Summe von 2 054 000 Dollar angefordert. Zur Begrüdung hatte Präsident Eisenhower auf die Notwen? digkeit binge wiesen, die Vereinigten Staaten ö kür die Ausstellung so auszustatten, daß sie mit der Sowjetunion wettbewerbsfähig seien. — Siehe auch Seite 11 eblet deut- Uster ions eine ittel- nläß- ck in daß deut- mhaf- Vest- ahres nken, Jahr flege n der Seits auch, schen gung echte 1 Sei der ieser Sein, annt liner die ö nfe- ran- acht- oren dem chen Wege den des Ktor Fran- esse- Aktiy en 80 ühre, sich Esser sieht Pro- , als Zur ten nion des- Ein- und Bun- der der und rde auf ZwWi- leut- sport das nion, tshok t am ufen, Mel A ist, Ver- an for- oror- die pten er ische djub Cairo delt, SYP N die Arat- grad, chen Iren. n als n er- a Seit wal- ſohnt den reits NO- der ara- B glied likte nitt- digt. eidi⸗ nach land rden kund sche dem ische riti- Aus- ten- die stel- ische reits von ung ven- aten 3 sie eien, — Im dio st re Herdplofte biſtzblonk, des Potzen vorbei, die Arbeit beende. durch ENA BLITZ. 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Auf der Hauptver- sammlung der schweizerischen Vereinigung gegen die poliomyelitis in Bern wurde be- richtet, daß bis Ende September 1957 in der Schweiz 60 Prozent aller Jugendlichen unter 18 Jahren geimpft wurden. Die Kinderläh- mungs- Erkrankungen gingen gegenüber 1956, bevor die Schutzimpfung auf breiter Grundlage durchgeführt wurde, um fast 70 Prozent zurück. Auf der Versammlung wurde gefordert, daß jeder Schweizer von seinem sechsten Lebensmonat an gegen die Kinder- lähmung geimpft werden sollte. * 7200 kg Schweizer Brot kaufen deutsche Grenzgänger täglich in der Schweiz, seitdem der Brotpreis in der Bundesrepublik erhöht worden ist. Da der Brotpreis in der Schweiz durch staatliche Beihilfen aus Steuergeldern niedrig gehalten wird, hat dieser regel- mäßige Broteinkauf zum Teil lebhaften Aer- ger hervorgerufen. Die Berner Zentral- behörden erwiderten darauf, der Brotexport habe„kein besorgniserregendes Ausmaß angenommen“. * Weite Gebiete Oberösterreichs werden seit Mittwoch von heftigen Schneestürmen heimgesucht, die vor allem im Mühlviertel zu argen Schneeverwehungen führten. Meh- rere Bezirks- und Gemeindestraßen sind bereits unpassierbar. * In einigen Straßenzügen der Lubliner Altstadt, die erst 1954 wieder aufgebaut worden ist, haben sich wahrscheinlich als Folge von Beschädigungen unterirdischer Wasserleitungen tiefe Risse gebildet. Da auch Häuser in Mitleidenschaft gezogen wurden, mußten 24 Familien ausquartiert werden. * In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist mit dem Bau einer Untergrundbabhn begon- nen worden, Wie die sowjetische Nachrich- tenagentur TASS meldete, wird dies die dritte Untergrundbahn nach Moskau und Leningrad sein. 5 Antwerpen, der Haupthafen Belgiens, wWIII sich nicht von den Ausbauplänen ande- rer europäischer Häfen zur Aufnahme im- mer gröhßerer Schiffe überflügeln lassen. Oberbürgermeister Craeybeck teilte mit, daſßz der Antwerpener Hafen zunächst Schif- ken bis zu 5590 Tonnen zugänglich gemacht werden soll. Es bestehe aber bereits ein Plan, der noch weit größeren Frachtern das Einlaufen gestatten werde. * Im britischen Oberhaus wurde Kritik daran geübt, daß die Erforschung der Gei- stes krankheiten vernachlässigt werde, und daß für diesen Zweck nur ganz geringe Mit- tel zur Verfügung gestellt würden. Das Oberhaus debattierte einen Bericht einer königlichen Kommission über das Gesetz zur Versorgung und Behandlung der Geistes- kranken. Im Verlauf dieser Debatte wurde mitgeteilt, daß jedes hundertste in Groß- britannien geborene Kind vom Standpunkt der Medizin geistige Mängel aufweise. * Das Safari-Hotel im Nationalpark von Uganda wird in letzter Zeit von unmanier- Uchen Elefanten geplagt. Einige dieser über- mütigen Burschen hatten innerhalb der ver- gangenen Wochen den Wagen des Parkwär- ters umgeworfen, aus dem Lagerhaus Mais- mehl gestohlen, einen Schuppen zertrampelt, die Wassertanks eingeschlagen und das zum Hotel gehörende Hühnerhaus zum Einsturz gebracht. Auch die Besucher des Parks wur- den nicht von ihnen verschont. Einige Ele- kanten-Rowydies drehten die Wagen von Be- suchern um, während diese darin schliefen. Der letzte Streich brachte das Faß beinahe zum Ueberlaufen: während der Direktor des Safari-Hotels in seinem Wohnzimmer ruhte, steckte ein Elefant vorsichtig seinen Rüssel durchs Fenster und zog mit einem Ruck die Vorhänge an den Fenstern herunter. —* Nachdem in der letzten Woche auf der gesamten Apenninen-Halbinsel Frühlings- temperaturen herrschten und die Baumplüte an vielen Orten bereits begonnen hatte, ist am Mittwoch wieder der Winter mit einem plötzlichen Kälteeinpruch eingezogen. Eisige Winde, die zum Teil eine Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern erreichten, brachten starken Schneefall mit sich. Die Kältezone erstreckte sich über ganz Ober- und Mittel-Italien. 5 „Mondwächter“ beobachten den„Explorer“ auf seiner Bahn „Operation Moonwatch“/ Amateure liefern wichtige Hinweise zur Beobachtung der künstlichen Erdsatelliten Während des Internationalen Geophysi- kalischen Jahres beobachten zahlreiche Gruppen freiwilliger Mitarbeiter von Obser- vatorien mit optischen und funktechnischen Hilfsmitteln den Lauf und das Verhalten der künstlichen Erdsatelliten. Die Angaben die- ser Amateure bedeuten für die wissenschaft- lichen Auswertungsstationen eine wichtige Ergänzung ihrer eigenen Meßdaten, die für eine exakte Berechnung der Abplattung un- seres Planeten an den Polen, der Massen- verteilung auf der Erdoberfläche und im Erdinnern, der Dichte der Atmosphäre in ihren äußeren Schichten oder der Dichte von Meteoritenschwärmen und kosmsichem Staub unerläßlich sind. Daher war man in den Vereinigten Staaten schon seit geraumer Zeit bemüht, auch auf diesem Gebiet die Vor- bereitungen mit derselben Umsicht und Ge- nauigkeit durchzuführen, deren die Bewäl- tigung der eigentlichen, wissenschaftlich so differenzierten Arbeiten bedarf. Unter der Leitung erfahrener Astronomen des Astrophysikalischen Observatoriums der Smithsonian Institution, das sich in Cam- bridge(Massachusetts) befindet, wurden freiwillige Helfer und Amateurastronomen sorgfältig geschult, um sie auf den zahl- reichen über das ganze Gebiet der Verei- nigten Staaten errichteten„Moonwatch“- Stationen— zusätzlichen optischen Beobach- tungsstationen für künstliche Erdtrabanten — einsetzen zu können. Hunderte von Frei- willigen, die sich nach einer kurzen Prüfung zur Teilnahme an der„Operation Moon- Watch“ als geeignet erwiesen, wurden ver- pflichtet, Speziallehrgänge zu absolvieren, in denen sie lernten, mit verhältnismäßig pri- mitiven Hilfsmitteln— nämlich einem ein- fachen Weitwinkelteleskop— den künst- lichen Erdmond auf seinem Durchgang durch den jeweiligen„optischen Gürtel“ ins Blick feld zu bekommen. Ursprünglich war Moonwatch nur als ein Projekt von untergeordneter Bedeutung im Rahmen der teleskopischen Beobachtungen betrachtet worden, die mit großen, nach ihren Erfindern Baker, Nunn und Schmidt be- nannten Teleskop-Kameras an zwölf Sta- tionen durchgeführt werden. Diese Kameras sind zum größten Teil zwischen dem 30. Grad nördlicher und südlicher Breite postiert und dienen dazu, photographische Aufnahmen des Erdsatelliten gegen einen Hintergrund von Sternen zu erhalten, deren Position bekannt ist. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Uhrzeit lassen sich daraus Positions- und Bahnbestimmungen für den Trabanten durchführen und Rückschlüsse auf Faktoren ziehen, die die ursprüngliche Bahn beeinflussen und verändern. Nach dem Start der beiden Sputniks zeigte sich aber, daß die zahlreichen Moonwatch-Stationen in den In zahlreichen Uebungsstunden wurden in den Vereinigten Staaten Amateure in der opti- schen Beobachtung funstlicher Erdtrabanten geschult. Die Anordnung der Weitwinkel- teleskope in einer Nord- Sud- Linie ermöglicht einen verhältnismäßig großen, gleichzeitig gut unterteilten Sichtbereich. Im Vordergrund(linxs) ein Teleskopgerũt mit Vorsatzspiegel. Vereinigten Staaten infolge der oft sehr unterschiedlichen atmosphärischen, bezie- hungsweise meteorologischen Bedingungen für die offiziell in die Beobachtungen ein- geschalteten Observatorien wirklich sehr Wertvolle Ergänzungsdaten zu liefern ver- mögen. Und schon bald nachdem auch „Explorer“, der am 1. Februar 1958 von den USA mit einer Jupiter-C-Rakete aufgelas- sene Satellit, begonnen hatte, seine Bahn zu ziehen, meldeten sich die ersten Moonwatch- Stationen bei der Zentrale des Astrophysi- kalischen Instituts in Cambridge. In der Nacht vom 2. zum 3. Februar war„Explorer“, der mit 8000 Metern pro Sekunde auf einer elliptischen Bahn mit 320 Kilometer gering- ster und 2700 Kilometer größter Entfernung um die Erde kreist, in Texas und Neu- Mexiko als leuchtender Körper, der in der Helligkeit etwa einem Stern sechster Größe entsprach und ein weißliches Licht hatte, ge- sichtet worden; die Station Albuquerque in Neu-Mexiko dagegen beschrieb ihn als einen Stern mindestens dritter Größe mit gleich- mäßigem gelblich- orangefarbigem Licht., Mit Hilfe von Ausrüstungen, die sich diese Schüler zum Teil selbst gebastelt hatten, wurde unermüdlich die Technik der Objektiveinstellung geübt. „Explorer“— beziehungsweise„1958 Alpha“, wie seine astronomische Bezeichnung lautet — zog dabei in west- östlicher Richtung und befand sich in etwa 1600 Kilometer Höhe über den Vereinigten Staaten. Zunächst war es gar nicht so sicher, ob der Meg- Satellit„Explorer“, die zwei Meter lange Endstufe der zu einer Vierstufenrakete umgebauten Jupiter-C-Rakete, mit Geräten von geringem optischen Auflösungsvermö- gen, wie es die Weitwinkelteleskope der Amateurgruppen sind, überhaupt wanr- genommen werden kann. Diese Frage ist nun zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst. Er ist tatsächlich sichtbar, und die auch für die freiwilligen Helfer mühevollen Vorbereitun- gen und Uebungen werden jetzt belohnt. Die Teleskope liefern eine fünfeinhalb- kache Vergröhßerung; sie bestehen aus einem Aluminiumrohr von 21 em Durchmesser und einem Linsen-Satz, der einen Blickwinkel von 12,5 Grad ergibt. Dem Objektiv ist ein Spiegel vorgesetzt, der im Winkel vol 45 Grad dazu geneigt ist. Die Instrumente für die 15 bis 20 Beobachter, mit denen jede Moonwatch-Station besetzt ist, sind auf einer Nord-Süd-Linie postiert. In der Mitte dieser Reihe steht ein 7,5 Meter hoher Pfahl mit einem 3,3 Meter langen Querbalken; an ihm sind zwei Positionslichter angebracht, auf die nun jeder Beobachter sein Gerät einstellt. Dabei überlappt sich jeweils das Blickfeld seines Gerätes etwas mit dem des Nachbarn vor und hinter ihm. Mit Hilfe dieser Anord- nung entsteht über der Beobachtungsstation, deren geographischer Ort genau bekannt sein muß, eine weit nach Norden und Süden rei- chende Beobachtungszone, die der Satellit auf seinen verschiedenen Durchgängen pas- siert und in der er in der Dämmerung bei geeignetem Wetter mit Sicherheit gesehen werden kann. Zur genauen Bestimmung der Zeit, zu der die Beobachtung auf einer Moonwatch-Sta- tion erfolgte, nimmt ein Tonbandgerät die Kurzwellenzeitzeichen einer Station der amerikanischen Bundesanstalt für technische Normen ständig auf. Erblickt ein Beobachter den Erdtrabanten in seinem Teleskop. 80 muß er ihn verfolgen, bis dieser hinter dem senkrechten Pfahl oder dem Querbalken ver- schwindet. In dem Augenblick, in dem der Satellit die Linie kreuzt, ruft der Beobachter ein Kennwort, das ebenfalls von dem Ton- bandgerät aufgenommen wird. Auf diese Weise können Zeitpunkt und Beobachtungs- winkel ermittelt und sofort an das Obser- vatorium in Cambridge weitergegeben wer- den, das alle Daten sammelt und daraus mit Hilfe eines elektronischen Rechengeräts Bahnverlauf, Geschwindigkeit und Höhe des Trabanten errechnet beziehungsweise vor- ausberechnet. Brüsseler Weltausstellung noch eine riesige Baustelle Zwei Monate vor der offiziellen Eröffnung der Brüsseler Weltausstellung am 17. April sie ist bis zum 19. Oktober geöffnet— steht ein Heer von Arbeitern, Architekten, Kon- strukteuren und Organisatoren in einem Wettlauf mit der Zeit. Zwar sind die meisten der hunderte von Pavillons der vier Ausstellungssektionen „Ausländische Nationen“,„Internationale Or- ganisationen“,„Belgien“ und„Belgisch-Kon- go“ im Rohbau vollendet und an vielen Stellen wird schon eifrig an der Innenausstattung ge- arbeitet. Der Betrachter fühlt sich jedoch trotz des bisher Geleisteten noch immer wie auf einer Riesenbaustelle, deren Umwandlung in eine Ausstellung in den verbleibenden acht Wochen ihm fast wie ein Wunderwerk 2 scheint. Die Experten aber widerlegen seine Zweifel mit handfesten Statistiken, und der „Oberste Chef“, der belgische Generalkom- missar Baron Moens de Fernig, ist siegesge- Wiz:„Wir werden rechtzeitig fertig sein.“ Aus der Fülle der Attraktionen dieser er- sten Weltausstellung seit 20 Jahren New Vork 1939) und der ersten in Europa seit 22 Jahren Garis 1937) unter dem Motto:„Mensch und Fortschritt“ schälen sich schon jetzt als Mittelpunkte des Interesses heraus: das„Ato- mium“ und die Abteilungen der„Großen“ unter den ausländischen Nationen. Die Silberkugeln des 110 Meter hohen „Atomiums“ zeigen schon von weither nicht nur den geographischen Mittelpunkt des Aus- stellungsgeländes, sondern auch das architek- tonisch kühnste Ausstellungsprojekt über- haupt an. Es hat die Form eines riesigen Wür- fels, der auf eine seiner Ecken gestellt ist und soll die gewaltige Kraft der Kernenergie sym- bolisieren. In schwindelnder Höhe sind Arbeiter ge- genwärtig dabei, die letzten beiden der neun Atome darstellenden Hohlkugeln zu montie- ren, die je 18 Meter Durchmesser haben und durch Stahlrohre von je drei Meter Durch- messer verbunden sind. Abwechselnd aufleuchtende Lampen wer- den abends den„Tanz der Elektronen“ de- monstrieren, leuchtende Punkte, die die Ru- geln umkreisen, wie die Elektronenteilchen den Atomkern. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Wechselnde, meist starke Bewölkung mit nur vorüber⸗ gehenden Auflockerungen. Zeitweise Nieder- schläge. Niedere Lagen allgemein Regen. Allmählich auch in Höhen des Odenwaldes in Regen übergehend. Tagestemperaturen 4 bis 6 Grad. Nächtliche Tiefstwerte etwas über null Grad. In Odenwald und Bauland aber noch örtlich leichter Frost möglich. Mäßiger Wind aus westlichen Richtungen. Uebersicht: Die Grenze zwischen polarer Kaltluft und milder Meeresluft verläuft im- mer noch von Island nach Oberitalien, 80 daß unser Raum auch weiterhin von, den an mr entstehenden Störungen überquert wird. Sonnenaufgang: 7.26 Uhr. Sonnenuntergang: 17.55 Uhr. Vorhersage-Karte für 21 2.88. Uhr 0 8 8 2 echo. 85 08 990 5 5 *— 10 20. Pegelstand vom 20. Februar Rhein: Maxau 625(10); Mannheim 560 (10); Worms 472(3); Caub 467(7) Was wir hörten: Das Wort haben die Hörer „Uns fehlt nur eine Kleinigkeit, um 80 frei zu sein, wie die Vögel sind: nur Zeit!“ So heißt es in dem Gedicht„Der Arbeits- marin“ von Richard Dehmel. Seither ist ein halbes Jahrhundert vergangen. Der tech- nische und soziale Fortschritt sicherte der arbeitenden Klasse ein immer größeres Quantum an verfügbarer Zeit— und damit entstand ein neues Dilemma: das Freizeit- problem. Es zeigte sich nämlich, daß viele Menschen mit ihrem Feierabend und ihren Sonntagen nichts rechtes anzufangen wissen, weil sie es nicht gelernt haben. Weil die moderne Massengesellschaft keine Traditio- nen kennt, weil die alten Lebensordnungen zerstört und offenbar noch nicht genügend neue Inhalte und Formen gefunden wurden, um die freie Zeit sinnvoll auszufüllen,. So entsteht jenes Gefühl der Leere und Lange weile, das besonders für unsere Großstadt- jugend typisch zu sein scheint. Ueber dieses Thema haben sich Sozio- logen, Psychologen und Pädagogen, Wissen- schaftler und Praktiker schon so oft und 80 eingehend geäußert, daß es den Hörer nach- gerade ermüdet, immer wieder die gleichen negativen Feststellungen bestätigt zu finden. Nun versuchte der Jugendfunk des Süddeut- schen Rundfunks in einer Reportage von Käthe Beckmann, aus der Sicht der Betrof- kenen selbst„Das Porträt des Freizeitmen- schen“ nachzuzeichnen. Was da in den Aeuße- rungen von Schülern und Lehrlingen zutage trat, mochte in seiner gleichlautenden Mo- notonie trostlos kliugen Jazzelub, Schall- platten, Kino, ab und zu ein Roman, kaum eine Zeitung, wenig Sport und— als Aus- nahme— ein Junge, der auch mal ins Theater geht, ein Mädchen, das aus Spaß an der Sache nebenher Fecht- und Ballett-Unterricht nimmt. Nur wenige unter den Befragten haben für ihre Freizeit feste Pläne und Ver- abredungen, die meisten lassen sich treiben— „Freizeitmenschen“, die nicht wissen, was sie tun sollen, weil niemand da ist, der es ihnen sagt. Und man fragt sich, beeindruckt von diesen trübseligen Dialogen, wieviel gute An- lagen, wieviel positive Kräfte und Fähigkei- ten hier wohl ungenutzt und ungeweckt brach liegen. Ob wir uns diese Verschwendung leisten können? In einer anderen Jugendfunkreihe des Süddeutschen Rundfunks wird der unmittel- bare Kontakt mit den jungen Hörern gesucht, indem man ihnen Fragen stellt. Die Antwor- ten, die darauf eingehen, sind als Bewäh- rungsproben des Charakters höchst auf- schlußreich. Unter dem Titel„Die Entschei- dung“ hatte man diesmal gefragt, wie sich ein Schüler in einer zwar konstruierten, aber immerhin denkbaren Situation seinen Kame- raden und seinem Rektor gegenüber verhal- ten müßte. Von den Zuschriften wurden einige vorgelesen, und man hatte den Ein- druck, daß sich dabei nicht nur patentierte Tugendbolde, sondern auch ganz normale, bemerkenswert vernünftige Jungens zum Wort meldeten, die offensichtlich aus eigener Erfahrung sprachen, Ihre„Entscheidung“ be- Wies, daß diese Erfahrungen nicht schlecht gewesen sind, denn sie meinten, daß sich die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern immer noch am besten auf der Basis gegen- seitigen Verständnisses und menschlicher Fairneß regeln läßt. Wie der Jugendfunk, so ist auch der Frauenfunk des Süddeutschen Rundfunks bemüht, seinen Hörerkreis zu aktiver Mit- wirkung heranzuziehen. In der Sendereihe „Lesen Sie mit uns“ erzählen Hörerinnen von Büchern, die sie gelesen haben und die sie aus diesem oder jenem Grunde auch anderen Frauen zur Lektüre empfehlen möchten. Diese„Buchbesprechungen“ von Hausfrauen unter denen sich übrigens auch eine Mann- heimerin befand— hatten allesamt ein er- freuliches Niveau und eine Frische und Klar- heit des Ausdrucks, an der sich manche pro- fessionellen Rezensenten ein Beispiel nehmen könnten. Es läßt sich denken, daß diese Art der privaten Buchempfehlung, in der die Leserinnen selbst ihre— zuweilen auch kri- tische— Meinung äußern, ein psychologisch klug gewählter Weg ist, um auch andere Hausfrauen, die aus Mangel an Zeit oder Interesse nur selten zu einem Buch greifen, zur Lektüre ermuntern. Diese Hörerinnen haben es ihnen bewiesen, daß ein gutes Buch kein Luxus ist, sondern den Alltag bereichert und verschönt. Stille Lesestunden, zur Nach- ahmung empfohlen. Das Rezept ist nicht schlecht. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen RAdioaktive Abfälle begehrt (Saw) Während der Kriegs- und Nach- Kriegsjahre haben die Hanford-Plutonium- Werke in den Vereinigten Staaten große Mengen von Uran-Abfällen und anderen radioaktiven Substanzen voreilig in Tanks in der Erde versenkt. Mittlerweile sind je- doch Verfahren entwickelt worden, die eine rentable Aufarbeitung der Abfälle erlauben. Unter großen Anstrengungen— mit Hilfe riesiger Pumpanlagen und Druckwasser muß die Firma nunmehr ihre vergrabenen Schätze wiede aus dem Boden holen. Die ersten sieben Jahre ent- scheiden 5 (Saw) Im Alter bis zu sieben Jahren treten bei Kindern die Wesensmerkmale noch offen zutage. Das Verhalten der Kinder bis zu ihrem Schuleintritt läßt sichere Rück- schlüsse auf ihre spätere Entwicklung zu. Bis zum Alter von sieben Jahren können un- erwünschte Neigungen auch am ehesten überwunden werden. Viele Kinderärzte sind der Meinung, daß die Mütter gerade mit den Kleinsten nicht allzu nachsichtig sein soll- ten. Ueberängstlichkeit, unkameradschaft- liches Verhalten, Ungehorsam, Angeberei, Zerstörungssucht, Diebereien, Grausamkeit oder Tagträume— all dies sind Anzeichen späterer Erziehungsschwierigkeiten oder gar späterer Kriminalität. Eine frühzeitige psy- chiatrische Behandlung solcher Kinder kann ihre harmonische Persönlichkeitsentfaltung einleiten. Troeken verfahren 2 Ur Vervielfältigung (BN) Ein neues Vervielfältigungsverfah- ren, bei dem weder Matrizen noch Farbe noch eine andere Flüssigkeit verwendet wird, ist von einer britischen Firma ent- wickelt worden. Bei dem Trockenverfahren Wird ein dreiteiliger Blattsatz, bestehend aus einem weißen Originalbogen, einem dünnen Durchschlagpapier und einem mit einer purpurroten Schicht versehenen Unterblatt, benutzt. Der Originalbogen wird entweder mit der Hand oder Schreibmaschine be- schrieben. Dabei hinterlassen die Schrift- zeichen Ausbuchtungen auf der Rückseite des Originalbogens, der anschließend mit einem besonders präparierten Kopierpapier in Berührung gebracht wird. Die darüber- Maze, geführte Abzugspresse ergibt dann auf dem Abzugspapier einen sauberen Abdruck. Mit diesem einfachen Verfahren können 50 und mehr Abzüge hergestellt werden. Kälte verwirrt Brieftauben (4) Die Fähigkeit der Brieftauben, sich zu orientieren, ist vom der Temperatur ab- hängig, wie H. G. Wallraff in den„Natur- Wissenschaften“ berichtet. In dem milden Winter 1956/57 stellte er Versuche an, um das Orientierungsvermögen zu prüfen. Wenn die Temperaturen unter 10 Grad sanken, verringerte sich die Sicherheit der Tauben in der Rückkehr zu ihrem Ausgangsort in dem in dem die Temperatur nachließ. Höhere Temperaturen dagegen hatten kei- nen Einfluß auf das Orientierungsvermögen. Wie unsere Milchstraße Wirk lieh gestaltet ist (5) F. J. Kerr, J. V. Hindman und Martha Stahr Carpenter, drei australische Radio- Astronomen, untersuchten die Verteilung des Wasserstoffs in unserer Milchstraße. Bei dieser Durchforschung unseres heimatlichen Sternsystems stellte sich heraus, daß es nicht die flache, linsenförmige Scheibe ist, wie man bisher glaubte, sondern dag es mehr der Krempe eines Männerhutes gleicht, die hinten nach unten und vorn nach oben umgebogen ist.„Hinten“ bedeutet in diesem Fall: in Richtung der Magel- lanschen Wolken, unserer nächsten Nach- barn außerhalb unserer Milchstraße. Die Schwerkraftanziehung, die dieses System Aisübt, dürfte allerdings für die Verbietung unserer Milchstraße nach unten nicht allein verantwortlich sein. Die Astronomen neh- men an, dag noch andere, bisher unbe- kannte Kräfte zwischen den einzelne Sternsystemen wirken. 5 MANNHEIM Freftag, 21. Februar 1958/ Nr. 43 Es darf schneller gefahren werden: Mehr als 50 km /st auf vier Ausfallstraßen Regierungspräsidium Nordbaden muſ Ausnahmen genehmigen/ Ortstafeln werden neu gesetzt oder korrigiert Was in anderen Städten der Bundesrepublik schon bald nach Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km /st innerhalb geschlossener Ortsteile in die Tat umgesetzt wurde, soll jetzt auch in Mannheim Wirklichkeit werden: Breite oder unbebaute Ausfallstraßen unterliegen nicht unbedingt dem 50-km-Zwang. Nach eingehenden Besprechungen zwischen privaten, städtischen und staatlichen Verkehrsexperten kommen für Mannheim folgende Straßen in Betracht: Die Fran- kenthaler Straße(80 km)st), die Rollbühlstraße(0 kmist), die Feudenheimer Straße(70 km/st) und die Seckenheimer Landstraße(unbegrenzt). Ferner darf auf der Landstraße zwischen Seckenheim und der Siedlung Hochstätt mit 70 km /st ge- fahren werden. Die Zustimmung zu diesen Geschwindigkeits- Erweiterungen wird demnächst— das ist so gut wie sicher— vom Regierungspräsidium Nordbaden in Karlsruhe erteilt werden. Damit kommen die Verkehrsbehörden einem langgehegten Wunsch vieler Auto- fahrer entgegen. Schon bald nach Inkraft- treten der eschwindigkeits- Begrenzung (I. September 1957) meldeten sich Kraft- Fahrer, die es leid waren, im gemächlichen 50 Kilometer Tempo auf breiten Ausfall straßen dahinzuzuckeln.„Warum dürfen wir hier nicht schneller fahren“, hießt es,„der Verkehr wird nur unnötig verlangsamt, denn eine akute Unfallgefahr ergibt sich auf diesen übersichtlichen Fahrbahnen auch bei schnellerem Fahren nicht“. Diese Argumente wurden in vielen Großstädten schon im ver- gangenen Jahr berücksichtigt. In Mannheim Wollte der Polizeipräsident erst die Auswir- kungen der Geschwindigkeitsbegrenzung stu- dieren, um danach die Entscheidung zu fällen. In unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Problem steht die Aufstellung der Ortstafeln, denn laut Straßenverkehrsord- nung müssen innerhalb der Ortstafeln(z. B.: „Mannheim“ bei Einfahrt und„nach X-Dorf . km“ bei Ausfahrt) die 50 km/st einge- halten werden. Um nun nicht zuviele Orts- tafeln anbringen zu müssen, die den Kraft- fahrer nur verwirren würden, werden die für höhere Geschwindigkeiten zugelassenen Strecken mit einem Hinweisschild versehen (rund, roter Rand, weiße Mitte mit der er- laubten km'st-Zahh. Das Ende der erhöhten Geschwindigkeit wird mit einem Zusatz- schild„Ende“ gekennzeichnet. Jeder Kraft- fahrer weiß jetzt sofort, wie schnell er fah- ren darf. 0 Im einzelnen handelt es sich in Mann- heim um folgende Straßenabschnitte. Die Frankenthaler Straße Bundesstraße 44) darf zwischen Scharhofer Straße und der geplan- ten Königsberger Allee— wo jetzt die vier- spurige in eine zweispurige Fahrbahn über- geht mit 80 kmyst befahren werden. 70 km /st sind erlaubt auf der Rollbühlstraße zwischen Mannheimer Straße(Abzweigung nach Käfertal) und Eisenlohrstraßge(gegen- über der Turley-Kaserne). Ebenfalls 70 km /st werden den Kraftfahrern auf der Feuden- Natriumnitrit: Namen veröffentlichen! „ fordern viele Leserbriefe Es ist eine ganz bitterböse Flut von Leser- briefen— zurecht bitterböse, ohne Zweifel—, die der„MM“-Lokalredaktion in den letzten zehn Tagen zugegangen ist. Es geht in den Briefen um die Chemikalien im Wein, um Hygienefragen im Mannheimer Schlachthof und vornehmlich um das Natrium- Nitrit in der Wurst. Und es ist vornehmlich eine Forderung, die immer wieder erhoben Wird, nämlich: Die Bekanntgabe der Namen Aller Metzgereien und Lebensmittelgeschäfte, die in Zusammenhang mit Natrium-Nitrit in Untersuchungsverfahren verwickelt sind. Be- gründet wird dieses Verlangen— das auch in vielen anderen Städten an Zeitungen, Bürgermeister und Minister gerichtet wurde — damit, daß nur so die Verbraucher die Möglichkeit hätten, sich durch Einkauf in reellen Geschäften vor Schaden zu schützen. Das Verlangen der Konsumenten ist be- greiflich. Aber die Redaktionen(denen es keineswegs an Mut gebricht!) können ihm nicht entsprechen. Es ist ein fundamentaler Grundsatz jeglichen Rechts, daß ein Beschul- digter oder Verdächtigter so lange als un- bescholten zu gelten hat, wie ihm seine Ver- gehen oder Verbrechen nicht vor einem ordentlichen Gericht nachgewiesen wurden. Wer in ein Verfahren verwickelt wird, ist nicht auch schon schuldig befunden. Das Veröffentlichen einer kompletten Namens- Iiste gar vor dem Prozeß käme Schwarzen- Listen- Praktiken unseligen Angedenkens gleich. Deshalb müssen aus rechtsstaatlichen (und auch aus menschlichen) Gründen die Verfahren und ihr Ausgang abgewartet wer- den. Abgesehen davon, daß die Liste mit allen Namen im Augenblick wohl nur der Krimi- nalpolizei und der Staatsanwaltschaft be- kannt ist, wäre auch die Frage zu entschei- den, ob die Namen der Hersteller, der Groß- händler und Händler der beanstandeten Che- mikalien nicht ebenso interessant wären wie die Namen der Lebensmittelhändler und Metzger, die sozusagen nur die letzten Glie- der einer langen Kette sind. Die sich zurecht beschwerenden Konsumenten haben„ihren“ Metzger und„ihren“ Lebensmittelhändler im Blickfeld, an sie wollen sie sich halten; Aber sie sollten auch die Verteiler, Vermitt- ler und Hersteller sehen, die wohl nicht ganz ungeschoren ausgehen können. Gewiß, die Lebensmittelfrage ist von elementarer Bedeu- tung. Aber erst wenn sich Gerichte, Ministe- rien usw. deswegen zur Namensveröffent- lichung entschließen sollten, käme auch die Presse in die Lage, dem Wunsch der Be- völkerung zu entsprechen. Die Konsumenten können beruhigt sein. Im Augenblick wird zweifellos nirgendwo Natrium- Nitrit oder ein sonstiger gefährlicher Zusatz verwendet. Dessen ungeachtet wollen wir aber die Dinge nicht einschlafen lassen. Deswegen erscheint es uns sinnvoll, die Be- völkerung aufzufordern: Schreibt nicht nur an die Zeitungsredaktionen Eures Vertrauens, sondern schreibt auch an die Bundestags- abgeordneten, die Ihr gewählt habt. Damit endlich das neue Lebensmittelgesetz Fort- schritte macht und verabschiedet werden kann. Der Anstoß ist jetzt gegeben! Uebrigens: Die Gerichte, die hohen, langen jetzt ganz schön hin, 30 Monate Zucht- haus für Korn im Weinpantscher-Prozes. Fünf Monate Gefängnis und 10 000 DM Geld- strafe für den zweiten Stuttgarter Nitrit- Metzger, Johannes Köngeter aus Bad-Cann- Statt. Auhßerdem wurde die zweimalige öfkentliche Bekanntmachung des Urteils in drei Stuttgarter Tageszeitungen gerichtlich angeordnet!!! 33333 . ae ommt ja dafin Mannheim W et f. w. k. 8 heimer Straße zwischen Aubuckel und Rönt- genstraße(am Städtischen Krankenhaus) zu- gestanden. Eine Ausnahme bildet die Seckenheimer Landstraße zwischen Neuostheim und Sek- kenheim. Dort werden die Ortstafeln so placiert, daß zwischen den beiden Vororten die Straße als freie Fahrbahn kennt- lich wird. Dort können also Kraftfahrer auch schneller als 70 oder 80 km /st fahren. Die 50-kKm/st-Grenze ist ebenfalls zwischen Wall- stadt und Feudenheim und zwischen Wall- stadt und Ilvesheim aufgehoben. Schließlich sind auf der Landstraße I. Ordnung zwi- schen Seckenheim und der Siedlung Hoch- stätt— obwohl es sich nicht um eine Aus- fallstraße handelt— 70 km/st gestattet. Die Verkehrsabteilung im Poligeipräsi- dium wird gleichzeitig mit diesen Ausnah- men sämtlche Ortstafeln nach den neuen Verkehrsbedürfnissen versetzen oder neu anbringen lassen, so daß künftig keinerlei Irrtümer mehr entstehen können, wo die geschlossene Ortschaft beginnt und wo sie endet. Die Casterfeldstraße zwischen Rheinau und Neckarau soll erst dann schneller als mit 50 km/st befahren werden dürfen, wenn die zweite Fahrbahn fertiggestellt und die Anliegerstraße ausgebaut ist. Solange gilt hier noch die Geschwindigkeitsbegrenzung. Eine Sonderregelung ist für die gefährliche Kreuzung Ladenburger-/ Weinheimer Straße vorgesehen). All diese Neuerungen im Mannheimer Stadtverkehr gab gestern Amtmann Claus, der Leiter der polizeilichen Verkehrsabtei- lung, in einer Pressekonferenz bekannt. Am Zustandekommen dieser grundlegenden Ge- schwindigkeitsänderungen waren Vertreter des Straßenbauamts Heidelberg, des Tief- bauamts Mannheim, der Schutzpolizei, des ADAC, der Verkehrswacht, des Technischen Uberwachungs-Vereins und des Verkehrs- vereins beteiligt. H-e Lastzug wendete auf Autobahn Zwei Mannheimer verletzt Bei Autobahnkilometer 2,8(auf der Strecke Mannheim Heidelberg) prallte gestern um 16.30 Uhr ein Pkw auf einen Lastkraftwagen, der gerade versuchte, über den Mittelstreifen hinweg von einer Fahrbahn auf die andere zu wenden. Die Insassen des Personenkraft- Wagens, zwei junge Männer aus Mannheim, erlitten mittelschwere Verletzungen. Der Sachschaden wird mit rund 10 000 DM ange- geben. Der Lastzug, der aus Heidelberg ge- kommen war und in Richtung Frankfurt fahren wollte, hatte infolge Unachtsamkeit die Abzweigung verpaßt und war in Rich- tung Mannheim weitergefahren. Bei Kilo- meter 2,8 wollte der Fahrer das Versehen wieder gut machen. Er wendete sein Fahr- zeug. Dabei kollidierte der LkñkW mit dem Mannheimer Personenkraftwagen. Ek. Das neue Caritasheim in der Max-Joseph-Straße 4 9 Bild: Steiger Eine soziale Tat: Heim„Maria Frieden“ Caritasverband wagte den Bau mit zwei Millionen Kosten Am Sonntag kann das neue Caritasheim „Maria Frieden“(Max-Joseph-Straße 46-48) eingeweiht werden. ES umfaßt ein Alters- heim(105 Betten), eine Pflegestation(60 Bet- ten) und ein Mädchenwobhnheim(60 Betten). Architekt Josef Freienstein hat die Ge- samtanlage um einen rechteckigen Innen- hofgarten entwickelt, an dem die Zimmer der Pflegestation so liegen, daß in der warmen Jahreszeit Fenster und Türen geöffnet und die Betten ins Freie geschoben werden kön- nen. Die Räume an der Max-Joseph-Straße haben offene Loggien, von denen aus der Blick über die grüne Randzone der Industrie- stadt schweift. In den Aufenthaltsräumen der einzelnen Stockwerke hat man das Her- zogenriedbad und den Herzogenriedpark vor sich. Im Altersheim, in der Pflegestation und im Mädchenwohnheim gibt es nur Doppel- zimmer(je etwa 18 qm) mit großen Fenstern und freundlichen Farben. Im Mitteltrakt be- findet sich der mächtige Speisesaal, darunter die einem Haus von dieser Größe entspre- chende Küche nebst Putz- und Spülküche, Vorbereitungs- und Kühlräumen) sowie Waschküche, Wäschemangel, Näh- und Bü- gelzimmer usw. Ueber dem Speisesaal ist die Kapelle. Schöne breite Treppen und geräu- mige Aufzüge stehen zur Verfügung. Oben ist auch eine Terrasse. Der Caritasverband hat den Bau mit zwei Millionen Mark Kosten gewagt, wozu noch 300 00 Mark für die Inneneinrichtung kom- men. Staatliche, kirchliche und städtische Stellen haben durch verlorene Zuschüsse und Sauere Heringe„zappelten“ in Karnevalisten-Hälsen Feuerio, Grokageli, Lallehaag, Pilwe, Löwenjäger und Fröhlich Pfalz beim traditionellen Heringsessen Gestützt vom Gardekommandeur und vom Adjutanten,„schwankte“ Ex-Prinz Karl Ludwig I. von Aeskulapien unter lautem Hallo der Gäste in den Bierkeller des Rosen- gartens, wWwo der„Feuerio“ sein Heringsessen gab. Präside Rudd(„Bomm“) Bommarius hatte Halsspiegel und Hörrohr angelegt und untersuchte den Ex- Prinzen.„Ohne Befund“, meinte er zufrieden. Lediglich eine leichte Wunde habe er festgestellt, wahrscheinlich sei der Patient an einem„Lallehaag“(Was bekanntlich Gartenzaun heißt) hängen ge- blieben. Dann wurden ihm unter lauten Oh- Rufen der zahlreichen Heringsesser die Prinzen-Insignien abgenommen.„Mein Amt War keine reine Freude“, sagte der wieder zu Arztwürden gelangte Ex-Prinz,„aber ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.“ Er deklamierte ein eigenes Gedicht, das sich durch Witz und Reim-Reinheit auszeichnete. Die Heringe— eine Stiftung— mundeten vorzüglich. H-e * „Es glaabt ja schun käner mehr, daß der emol Prinz war“, rief der Prasident der „Grokageli“, Willi Frosch, in der„Huber- tusburg“ am„Sarge“ des allzeit fröhlich ge- wesenen Karl Ludwig I. mit tränenerstick- ter Stimme. Ueberwältigt von„Trauer“ wischten sich die Elferräte mit tischdecken- großen Taschentüchern die Augenwinkel un- ter ihren Zylindern aus. Paul Huber zupfte schleppende Rhythmen auf seiner Baßgeige, und hinter den Stragenbabmern her schwamkte der„Sarg“ auf den Schultern der Träger zu den Aschekübeln im Hof der„Hubertusburg“. Mit Marschmusik ging es zurück zum zünf- 7 tigen Heringsessen. Die„Hausgemachten“ schmeckten nach den strapaziösen Tagen vorzüglich. Sto * In schwarzen Zweireihern und gemesse- nen Schrittes— den„gemessensten“ Schritt hatte aus zwingenden Gründen der Prasident am Bein— zogen die wackeren„Lallehaag“- Kämpen im Feudenheimer„Schwanen“ in die letzte Runde. Mit gebeugten, von Zylin- dern behüteten Häuptern saßen sie— eng um ihre Prinzessin geschart um die aschermittwöchliche Herings-Henkersmahl- zeit. Sie verdrückten sie mit Elan und ohne Motto. Dr. Werner Knebel zelebrierte den fälligen traurigen Akt so herzzerreigend, daß alle Da- und Herumstehenden Knebel der Rührung in den Hälsen spürten. Helga I. von Carrara, die den Mannheimern eine grohartige Prinzessin war, legte anmutig ihr Krönchen nieder und erhielt dafür aus Gerd Dummeldingers Präsidenten-Händen eine reizvolle Statuette— als„ewige Erinnerung“ an die Regierungszeit 1957/58. Büttenkanone Tilly Weiß sagte ein Verschen auf, das der Heringsstunde angepaßt war. Hk * Die Stammburg„Theintal“ in Neckarau erlebte die„schmerzliche“ Abschiedsstunde von der kurzen, aber erfolgreichen Saison durch die Narrengilde„Die Pilwe“, Vorsit- zender Helmut Last begrüßte die Gäste. In Vertretung des erkrankten Präsidenten Lud- wig Schmitt gab Vize Franz Baro einen Rückblick über die närrischen Wochen. In einem feierlichen Akt leisteten Prinzessin Ellen I. und Prinz Günter I. von VW- Tonien ihren Thronverzicht. Mit dem aufrichtigen Dank an die Eltern Maschur vom Haus VW- Tonien, mit dem Heringsessen und in guter Stimmung wurde die Neckarauer Fasnacht „beerdigt“. * In Käfertal fanden sich die„Löwenjäger“ im Vereinshaus ein, um Renate I. aus der Hobelburg zu„entthronisieren“ und Ab- schied von einer in jeder Hinsicht guten Kampagne zu nehmen. kr * „Des is mein schönster Tag am Schluß jeder Kampagne“, meinte der strahlende Bleppe-Carl in der Fröhlich-Pfalz-Hochburg, dem Eichbaum- Stammhaus in P 5.„Wissen Se, ich brauch nämlich beim Heringeesse un der Fasnachtsbeerdigung nix zu mache.“ S0 begrüßte der Carl nur die dichtgedrängt sit- zenden Gäste in Adolf Kohls wirklich ge- miütlichem Sälchen im zweiten Stock. Dann leiteten Fritz Mauch und einige wackere Elferräte das Zeremoniell. Als symbolische Leiche wurde ein braver Fröhlich-Pfälzer, der, weiß gepudert, keine Miene verzog, un- ter Trauerklängen der Blaskapelle Kühner durch den Saal und um das ganze Quadrat geführt. Die„Marinierten“ des renommier- ten Gastronomen Kobl mundeten trefflich und zum Ausklang gab es ein kleines Steg- reifprogramm hausgemachter Fröhlich-Pfalz- Kräfte, das geflel und das als Kanone noch einmal Walter Sohm und viele andere in der Bütt' sah. Mit neuem Durst und Tatendrang erwar- ten alle Vereine den 11. 11., 20.11 Uhr. -kloth Darlehen zur Finanzierung beigetragen. Im Altersheim ist der Verpflegungssatz 5,50 Mark im Tag, in der Pflegestation 6,50 Mark, im Mädchenwohnheim(Schülerinnen, Jung- arbeiterinnen, Lehrlinge) 5, 20 Mark. Der Be- trieb wird mit 30 Personen(Schwestern und Personal) aufrecht erhalten. Die Pflegebe- dürftigen werden ärztlich betreut. Sanitäre Einrichtungen, Bade- und Duscheinrichtun- gen sind vorbildlich. Das neue Caritasheim Maria Frieden nimmt vielen Familien viele Sorgen ab, mit denen sie unter großstädtischen Existenzbe- dingungen vergeblich ringen würden. Auch die Sorgen der Stadt- Gemeinde werden durch die Bettenzahl des Heims in seinen 72 2275 a 2 1 aue, eb, Ff.. ein, wie die Natur ihn gibt verschiedenen Abteilungen erheblich erleich- tert. Das wohlgelungene Heim stellt eine soziale Tat dar, die in der Feier am Sonntag sicher wohlverdiente Anerkennung finden Wird. f. W. K. Prädikat-Kämpfer Oertel errang„besonders wertvoll“ Die ursprüngliche Fassung des National- theater-Films von Curt Oertel(„Impressionen aus einem Theater“), der aus Anlaß des Stadtjubilaums und der Einweihung des neuen Mannheimer Theatergebäudes gedreht worden war, wurde von der„Filmbewer⸗ tungsstelle der Länder“ kürzlich als„Beson- ders wertvoll“ prädikatisiert. Oertel hatte be- kanntlich gegen das ursprüngliche Prädikat „Wertvoll“, das die zweite(gekürzte) Version des Films erhielt, Einspruch erhoben undd die Auszeichnung„Besonders wertvoll“ bean- sprucht. Dies ist ihm nun auf dem Umweg über die erste Fassung gelungen.-mann Wohin gehen wir? Freitag, 21. Februar Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 19.30 bis 22.45 Uhr:„Die Hochzeit des Figaro“(Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus, 19,45 bis 23.00 Uhr:„Der gute Mensch von Sezuan“(Miete F grün, Halbgr. II, freier Verkauf); Deutsch- Amerikanisches Institut 20.00 Uhr: Studio-Auf-⸗ führung„Trouble in Tahiti“(Kurzoper von Leonhard Bernstein). Konzerte: Kunsthalle, 20.00 Uhr: Klavier- abend(Ausbildungsklasse Prof. Friedrich Wüh⸗ rer, Musikhochschule Mannheim). Filme: Planken:„Alle Sünden dieser Erde“ Alster:„Arsen und Spitzenhäubchen“; Capitol: „Den Morgen wirst du nicht erleben“; 23.00 Uhr: „Der Held von Texas“; Palast:„Insel der Frauen“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Terror in Te- xäàs“; Alhambra:„Ein Stück vom Himmel“; Unlversum:„Der Arzt von Stalingrad“; Kamera und Kurbel:„Mona die Schwedin“; Schauburg: „Liane— die weiße Sklavin“; Scala:„In 80 Ta- gen um die Welt“. 5 ten klein Jahre schw. preis Stills für P nächs bend Kälb alten Se die E lichke vor S Jahre Auch mittle Ee angel Wette Beda Nr. 43/ Freitag, 21. Februar 1958 Seite 5 Ssinis ametter. seiner adig ge. leichen ich dem mer im rischen im und : dieser 3er Ser. S-Kehr⸗ Nszenie. „ br. Präsen. enphan- id Frei. tonende Orischez Auch in 1 Hager cht feh- n Witz doch die in die- Rossinis Vvorge. er Auf. rohende Akzen· alischen lassen. Leiter Seinem üssigen die an en und retenen e Otto us der König⸗ Es darf Sänger zitative ungen. her dez Jugend Doktor kflink⸗ ich den heraus lischen, rischen ad voll über- awatine r und begeg harten, icheren glicher dianti- maviva nattem 1 neue 28 jun- in die J. Vom starke b Sorg⸗ terisie- reich· render dung e Vor- ng an vinnen ag der H Zün- ackler, arl Ott mögen der n Pu- herz- Einige Luft- d nur n Be- n. . O. E. erstag, it“ als is An- ing in nntag, es Na- er ein zeges- heits- ittgart Schall- und Wärmeschutz im Bild gezeigt Ausstellung in der Wirtschaftshochschule eröffnet Unter der Aula der Wirtschaftshochschule im Kellergewölbe ist seit Mittwoch früh die Bildertafel-Ausstellung, Schall- und Wärme- schutz im Bilde“ geöffnet. Die Eröffnung nahm Bürgermeister Graf vor einem Gre- mium von Fachleuten im Auditorium Maxi- mum vor. Er übernahm gleichzeitig die Schirmherrschaft. Der Bürgermeister knüpfte eine kleine kulturhistorische Betrachtung über den Wohnungsbau im allgemeinen und den Schall- und Wärmeschutz im besonderen an. Der Lärm außerhalb des Hauses nehme stetig zu, es gebe aber auch Störquellen in- nerhalb des Hauses. Das Ziel nach der Wäh- rungsumstellung habe damals gelautet: Viel und billig bauen. Heute allerdings gehe Qualität vor Quantität. Der Mensch habe das Recht auf einen ungestörten Feierabend und eine gesicherte Nachtruhe. Im Namen des Hausherrn begrüßte Pro- fessor Dr. Sandig von der Wirtschaftshoch- schule die Ausstellung, die wegen ihrer tech- nischen und wirtschaftlichen Bedeutung auch für die Hochschule interessant sei. Für den Architekten- und Ingenieurverein Rhein- Neckar sprach der erste Vorsitzende Dr.-Ing. E. h. Santo der Stadt Mannheim seinen Dank für die Schirmherrschaft aus. Im Komplex Schall- und Wärmeschutz gebe es zwar heute keine neuen Probleme mehr, er habe jedoch eine stärkere aktuelle Bedeutung gewonnen (über diese Probleme berichteten wir in un- serer gestrigen Ausgabe ausführlich). Diplom-Ingenieur Schirm— der Beauf- tragte des Rationalisierungs- Kuratoriums der deutschen Wirtschaft— stellte fest, der größte Teil der seit Kriegsende gebauten rund vier Millionen Wohnungen entspreche nicht den Anforderungen des Schall- und Wärmeschutzes. Die in den Normen DIN) kestgelegten Anforderungen seien sehr be- scheiden; im übrigen würden sie demnächst Überarbeitet. Dipl.-Ing. Schirm betonte, Schutzmaßnahmen gegen Schall und wärme würden nur etwa drei Prozent der Gesamt- baukosten eines Hauses ausmachen, was un- Sefähr den Kosten für die Tapezierung ent- spräche. Anschließend führte er die Gäste durch die Ausstellung im Kellergewölbe. Zuvor liefen zwei Tonfilme, die auf An- regung des Bundesministeriums für Woh- nungsbau entstanden, In zahlreichen Trick- bildern wurden kleine fachliche Kniffe verraten, wie ein Haus wärmedicht(sowohl im Sommer wie im Winter) und schalldicht gemacht werden kann Nach der Führung Wurde ein Tonfilm der deutschen Faser- platten-Industrie vorgeführt. Die Ausstellung ist bis 26. Februar werk tags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Am Donnerstag, am Freitag, am Samstag und am kommenden Montag werden jeweils um 15.30 Uhr die Tonfilme gezeigt. Dipl.-Ing. Schirm empfahl auch, daß sich Fachgruppen und schulen die Ausstellung ansehen sollten. He 70 Gymnasiasten besuchen Wirtschafts hochschule In der Absicht, Schüler und Schülerinnen hiesiger Gymnasien mit der Arbeit und den Einrichtungen der Mannheimer Wirtschafts- hochschule bekannt zu machen, veranstaltet der Allgemeine Studentenausschuß am Mon- tag, 24. Februar, einen„Oberschülertag“. Hierzu sind alle Unterprimen des Karl-Fried- rich-Gymnasiums eingeladen. Die rund sieb- zig Schüler und Schülerinnen werden vom Rektor der Hochschule begrüßt und dann von Studenten in die verschiedenen Vorlesungen begleitet. Hieran schließt sich eine Führung durch das Hochschulgebäàude und die Ueber- reichung einer eigens für diesen Tag geschrie- benen Broschüre„Der junge Staatsbürger“ an.-mann Aus dem Polizeibericht: Brillanten beschlagnahmt Gestohlenes Gut gehandelt Die Kriminalpolizei nahm in der Nacht zum Donnerstag einen 29 jährigen Jugoslawen fest, der goldene Armreife und Damenringe mit Brillanten besaß, über deren Herkunft er keine Aussagen machte. In seinen Klei- dern hatte er weiteren Schmuck, wie gol- dene Ringe, Ohrringe mit Brillanten und goldene Damenarmbanduhren von erheb- lichen Wert versteckt. An den meisten der beschlagnahmten Schmuckstücke sind noch dle Etiketten befestigt. Der Jugoslawe reiste in den letzten zwei Jahren häufig nach der Schweiz, Italien, Osterreich, Frankreich und Belgien. Vermutlich befaßte er sich mit dem An- und Verkauf gestohlenen Schmucks, um aus dem Erlös seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der internationale Hehler auch selbst an Einbrüchen in Juwelier- und Fotogeschäfte beteiligt war. Die Ermittlungen dauern an. Schleuderte ins Schaufenster Ein 17 jähriger, der keinen Führerschein besitzt, wollte mit einem Pkw von den Planken in die Straße zwischen PI und P2 einbiegen. Der Wagen schleuderte und prallte gegen eine Schaufensterscheibe des Kauf- hauses Anker. Die Scheibe zersplitterte, der Fahrer und eine Fußgängerin erlitten Schnitt- wunden. Der Sachschaden wird auf 4000 Mark geschätzt. Er begehrte Bargeld In der Innenstadt schlich ein Dieb in einen Umkleide- und Aufenthaltsraum für weibliche Angestellte und durchsuchte die dort abgelegten Kleidungsstücke. Fünf Geld- beutel— die er geleert im Hausgang zurück- ließ— und ein Ehering waren seine„Beute“. Grollender Gast Mit Gewalt mußte ein unerwünschter Gast— der ziemlich angetrunken war— aus einer Wirtschaft in der Innenstadt entfernt werden. Kaum draußen„gelandet“, versuchte er sofort wieder in das Lokal zu gelangen; er zertrümmerte dabei zwei Fensterscheiben. Es kam daraufhin zu einer Schlägerei. Mit einer Gehirnerschütterung mußte der un- gebetene Eindringling schließlich ins Kran- kenhaus eingeliefert werden. Reuige Rückkehr Auf der Käfertaler Polizeiwache gab ein junger Mann ein Moped ab, das er am glei- chen Tage im Käfertaler Wald gefunden haben wollte. Der Besitzer des Mopeds hatte es aber bereits als gestohlen gemeldet. Nach anfänglichem Leugnen gab der reuige Sün- der dann zu, das Rad vor vier Tagen in der Gartenstadt entwendet und im Käfertaler Wald versteckt zu haben. Er habe aber Ge- wissenbisse bekommen und deshalb das Moped als Fundgut abliefern wollen. Gas geatmet Auf dem Almenhof nahm sich ein 53 Jahre 5 alter Angestellter durch Einatmen von Leuchtgas in seiner Wohnung das Leben. Was ihn dazu trieb, ist noch unbekannt. Festgenommener flüchtete Ein 20jähriger Hilfsarbeiter, der eine Ge- kängnisstrafe zu verbüßen hat, wurde zur Verbüßung der Strafe in den frühen Mor- genstunden in seiner Wohnung auf dem Waldhof festgenommen. Auf dem Wege zur Polizeiwache flüchtete er. Halterufe und Warnschüsse ließ er unbeachtet. Der Mann entkam. Mannheimer Chronik 1957 im neuen Mannheimer Heft Soeben erschien ein neues„Mannheimer Heft“(1957, Heft 3), das noch vieles aus dem Jubiläumsjahr dokumentiert. Prof. Dr. Franz Josef Brecht widmet der fünfzigjährigen Wirtschaftshochschule Rückblick und Aus- blick.(Weiteres zum FHochschuljubiläum bringt die Festgabe der Studentenschaft und die umfangreiche Monographie„Wirtschafts- hochschule Mannheim“ aus dem Länder- dienst-Verlag Basel-Brilon.) Professor Dr. E. Baumgarten stellt ihr jüngstes wissenschaft- liches Institut vor: Das von ihm geleitete In- stitut für empirische Soziologie, das in Ver- bindung mit der George-Washington-Stif- tung für vergleichende Sozial wissenschaften arbeitet. In einem interessant bebilderten Artikel würdig Robert Pfaff-Giesberg die völker- kundlichen Sammlungen, deren Schätze jetzt wieder im Reißmuseum gezeigt werden kön- nen. Denkmalspfleger Dr. Wilhelm W. Hoff- mann kann in einer wertvollen Arbeit über die wiederhergestellte Kirche des katho- lischen Bürgerhospitals bisher unveröffent- lichte alte Pläne von Faxlunger und Grie- semer zeigen. Studien von Karl Otto Watzin- ger und Friedrich Walter gehen auf die Ge- schichte der Juden und der jüdischen Ge- meinde in Mannheim ein. Der in Haifa lebende Arzt Dr. Paul S. Meyer schildert in seiner urwüchsigen Art Eindrücke vom Wie- dersehen mit seiner Vaterstadt im Jahre des Stadtjubiläums. Aus den Schätzen des Stadt- archivs wählte Ilse Burger interessante Briefe von Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler und Max Reger aus, die lebensvolle Verbunden- heit mit dem zeitgenössischen Schaffen be- zeugen. Unentbehrlich ist wieder Dr. L. W. Böhms Mannheimer Chronik. In zehn Spalten ist alles erfaßt, was ab 1. September bis Schluß des Jahres in Mannheim los war. Wer diese gründliche Chronik studiert, kann sich über seine Vergeßlichkeit nur wundern. Ff. W. Kk. Terminkalender Bundesluftschutzverband: Am 21. Februar, 20 Uhr, sprechen im Columbushaus, N 7, 1315, Dr. med. Hubert Halver und Ingenieur Jung- hans, über„Die Aufgaben des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks im Rahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes“. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 21. Februar, 16 bis 18 Uhr, Einführung in den Gebrauch optisch- akustischer Geräte(Haupt- lehrer Galfé). Deutscher Verband für Schweißtechnik: 21. Februar, 19 Uhr, Mozartsaal, Vortrag von Dr. Ing. W. Hümmitzsch, Hamm,„Das Verhal- ten von Schweißnähten im Temperaturgebiet von 500 bis— 200 Grad C“.. Klavierabend mit Werken von Bach, Haydn, Beethoven und C. Franck der Ausbildungs- klasse Prof. Friedrich Wührer(Städt. Hoch- schule für Musik und Theater Mannheim) am 21. Februar, 20 Uhr, in der Kunsthalle. Die Vorstellung„Hochzeit des Figaro“ am 21. Februar, im Großen Haus des National- theaters, beginnt nicht um 19 Uhr, sondern um 19.30 Uhr. 5 Sprechstunden der CDU am 22. Februar, von 16 bis 18 Uhr, in N 5, 2— Stadträte Selzer und Kirsch.. Photographische Gesellschaft: 21. Februar, 20 Uhr,„Frankeneck“, M 2, 12, Vortrag über die Stereophotographie. Arbeitskreis für gewerblichen Rechtsschutz: 21. Februar, 17.30 Uhr, Schwurgerichtssaal des Landgerichts, Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Hans EKluß mann,„Patentrechtliche und schuldrecht- liche Wirkung von Lizenzabreden“. 5 Junge Union, Käfertal: 21. Februar, 20 Uhr, Weinstube„Rose“, Wormser Straße 2, Versamm- lung; Thema:„Gefährdet die Lohn-Preisspirale unsere Währung?“ Sprecher: Stadtrat Heinrich Wittkamp. l 8 VdK— Ortsgruppe Neckarstadt-Ost: 21. Fe- bruar, 20 Uhr,„Arion“, Uhlandstraße 19, Gene- ralversammlung. 5 TV.„Die Naturfreunde/ Esperanto-Vereini- gung: 21. Februar, 19.30 Uhr, Gewerkschafts- haus, Lichtbildervortrag von Joshiko Kashino über Japan.. Sezession 53: 21. Februar, 20 Uhr, Pschorr- bräu-Keller, O 6, Clubabend.. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 21. Februar, 18 bis 20 Uhr, Sickinger Schule, U 2, Beratungsstunde. vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands— Kreis vereinigung Mannheim, Stadt und Land: 21. Februar, 18 bis 19.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Zonenflüchtlinge. Arbeiterwohlfahrt: Bezirksstelle Sandhofen, 21 Februar, 20 Uhr,„Prinz Max“, Bezirksstelle Neckarau, 21. Februar, 20 Uhr, Volkshaus Neckarau, Jahreshauptversammlung. ECHT KORK-· RUND Nome ond gouf dieser SplTZENM ARK RE verpflichten uns zu einer besonderen leistung. Die neue filter · Speziolmischung aus hochwertigen Tobaken, das echte Korkmundstuck und die Se Her- stellung garantieren jedem Freund einer ausgeglichenen Filter zigarette MORGEN Freitag, 21. Februar 1958/ Nr. 43 —— Mein lieber guter Mann, unser herzensguter Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Kaltschmidt wurde plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissen. den 19. Februar 1958 In tiefer Trauer: 5 Gertrud Kaltschmidt geb. Wagner 5 Georg Kaltschmidt und Familie 8 Willi Stahl und Familie 5 Marie Wagner Erich Koch und Familie Walter Bischoff und Frau Mannheim, Kalmitstraße 16 3 Beerdigung am Samstag, dem 22. Fębruar 1958, um 11.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. 5 Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Am 19. Februar 1958 verschied plötzlich und unerwartet im blühenden Alter von 48 Jahren unser Gesellschafter, Herr Wilhelm Kaltschmidt In tiefer Erschütterung müssen wir von einem Menschen Abschied nehmen, der in langjähriger, treuer Pflichterfüllung als Mitarbeiter und Geschäftsführer unermüdlich mit großer Umsicht und Tatkraft gewirkt hat und der sich auf Grund seiner persönlichen und geschäftlichen lauteren Art Hochachtung, Wertschätzung und Sympathie bei allen, die mit ihm in Verbindung standen, erworben hat. Sein Heimgang bedeutet für uns einen unersetz lichen Verlust. Sein Wirken wird bei uns un- vergessen bleiben. Mannheim, den 21. Februar 1958 Landzungenstraße 7—11 KALTSCHMIDT& KLEEBACH Gmb. Die Beerdigung findet am Samstag, dem 22. Februar 1958, um 11.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. Am 19. Februar 1958 wurde unser Geschäftsführer Herr Wilhelm Kaltschmidt im Alter von 48 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mit ihm verlieren wir einen hervorragenden, gütigen und verständnisvollen Chef, der für die Sorgen und Nöte jedes einzelnen immer ein offenes Herz hatte. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und uns bemühen die Arbeit in unserer Firma in seinem Sinne fortzusetzen. A Betriebsrat und Belegschaft der Firma KALT SCHMIDT& KLEEBACH Gmb. Nach langer schwerer Krankheit ist am 20. Februar 1958 unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Auguste May wwe. geb. Götzinger im Alter von fast 76 Jahren sanft entschlafen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater,. Opa, Bruder und Schwager, Herrn Georg Reister nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 74% Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.- Wallstadt, den 20. Februar 1958 Königshofer Straße 3 Mannheim, den, 21. Februar 1958 Waldparkstraße 36 In tiefer Trauer: Maria Reister geb. Rudolph Erwin Reister und Frau Marie Karl Sohn geb. Rihm Enkelkind Karlheinz und alle An verwandten Beerdigung am Samstag, 22. Februar, 11.00 Uhr ab Trauerhaus Wallstadt, Königshofer Straße 3. In tlefer Trauer: Rudi Harder und Frau Luise geb. May Roland Berberich u. Frau Emmy geb. May und Enkelkinder Beerdigung: Samstag, 22. Febr., 8.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Am 19. Februar 1958 verstarb nach langer schwerer Krankheit im 59. Lebensjahr unser Pensionär, Herr Michael Ritzert der seit 19. August 1929 in unseren Diensten stand und ab 1. Mai 1957 im wohlverdienten Ruhestand lebte. Sein Wirken in unserem Werk sichert ihm ein bleiben- des und ehrendes Gedenken. Unfaßbar rasch und unerwartet verstarb unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Katharina Lepold geb. Hildebrandt im Alter von 84 Jahren. Mannheim, den 19. Februar 1958 Garnisonstraße 16 (Früher Alphornstraße 33) Mannheim, den 21. Februar 1958 BOPP& REUTHER GMBH In stiller Trauer: Die Kinder, Enkelkinder und Anverwandten Die Beerdigung findet am Samstag, dem 22. Februar 1988, um 10.00 Uhr im Friedhof Käfertal statt. 1 Beerdigung: Sonntag, 23. Februar, 15.00 Uhr in Neckarsteinach. Völlig unerwartet ist unser langjähriges Mitglied des Vorstandes, Herr Wilhelm Kaltschmidt im 49. Lebensjahr verstorben. In herzlicher Verbundenheit hat er so ganz zu uns gehört und zu allen Zeiten uns stets zur Seite gestanden. Wir danken ihm für diese Freundschaft, die uns so viel gegeben hat; er bleibt uns unvergessen. Verein für Leibesübungen E. V. Mannheim-Neckarau Beerdigung: Samstag, 22. Februar 1958, um 11.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. 1 Der Herr über Leben und Tod nahm völlig unerwartet meinen herzens- guten Mann, lieben Vater, Großvater, Bruder und Schwager, Herrn Dipl.-Ing. Anton Haug Studienrat.„ im Alter von 38 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mannheim, den 21. Februar 1958 Meerwiesenstraße 21 In tiefer Trauer: Elisabeth Haug geb. Häffner Annemarie Au geb. Haug Dipl.-Ing. Alex Au, Architekt Enkelchen Arno und alle Anverwandten Beerdigung: Montag, 24. Februar 1938, um 11.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Auf tragische Weise ist unser Meister Karl Ormersbach ums Leben gekommen. Wir verlieren einen treuen Mitarbeiter, der beinahe 31 Jahre bei uns tätig war und sein ganzes Können in den Dienst unseres Reparatur- Werkes stellte. Wir Werden seiner stets 3 Mannheim, den 20. Febrü Gottlieb-Daimler- Straße 11717 an der Autobahn DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAET Niederlassung Mannheim Die Beerdigung findet Samstag, 22. Febr., 9.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. Am 18. Februar 1958 wurde durch einen tragischen Unglücksfall mein innigstgeliebter, herzensguter, treu- sorgender Mann, mein Vater, Großvater, Schwieger- vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Ormersbach Kfz.-Meister im 50. Lebensjahre aus diesem Leben abgerufen. Mannheim, den 21. Februar 1958 Pestalozzistraße 7 Bestattungen in Mannheim Freitag, 21. Februar 1958 Hauptfriedhof Zeit Schmitt, Wilhelm, 5 VVV Stumpf, Matthäus, In tiefer Trauer: HKäfertaler Straße 83. 11.00 Clara Ormersbach geb. Lindner Familie Manfred Ormersbach Elise Ormersbach, Mutter und Anverwandte. 22. Febr., 9.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Glaser, Karoline, Waldhofstraßze 157. 11.30 Busch, Georg, Oehmdstrage 2. 13,30 Beerdigung: Samstag, Wagner, Berta, 8, 0 Krematorium Schoen, Emil, Augartenstraße 113. 13.00 Nach einem Leben, das nur Arbeit und Sorge um seine Familie war, ging völlig unerwartet mein guter Mann, mein bester Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Hermann Jacob techn. Kaufmann Friedhof Käfertal Mitsch, Josef, Poststraſze 53 4 14.00 Falkenstein, Martha, Wasserwerkstraße 19. 14.30 am Mittwoch im Alter von 53 Jahren von uns. Friedhof Neckarau Jacob. Hermann, Speyerer Straße 49. 14.00 Mhm.-Almenhof, den 19. Februar 1958 Speyerer Straße 49 In tiefer Trauer Elisabeth Jacob geb. Eger Herbert Jacob waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) Beerdigung: Freitag, 21. Februar, 14.00 Uhr im Friedhof Mhm.-Neckarau. Rombischrank 200 e 5 EI— fe de DR 450. Elnbettcouch modernę Form u. ane Kak n 248. Auch auf Teilzahlung. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Era, unsere herzensgute Mutter, Schwester und Tante, Frau Sofie Faußer geb. Sommer unerwartet, aber wohlvorbereitet, im Alter von 59 Jahren zu sich in das Reich des ewigen Friedens zu nehmen. Neckarsteinach, Mannheim, den 20. Februar 1938 In tiefer Trauer: Friedrich Faußer u. alle Angehörigen E E 3 lung Tag: Statt nati. Wirt den scha 18 L. der tena 2u Ware tause Jahr Aug. der reise A lich 2 natic einer der e ange tees Natic ist d einge die Bunc Diese in M 8 finde sind AIES gesol Aust: aussi 3133 —— — Nr. 43/ Freitag, 21. Februar 1958 MANNHEIM Seite 7 Internationale Studentenvereinigung tagt Es geht um den wirtschaftswissenschaftlichen Praktikanten-Austausch Mit der Frühjahrs-Mitgliederversamm- lung 1958 findet erstmals wieder seit 1953 eine Tagung der deutschen AIESEC in Mannheim statt. Die AIESEC— Abkürzung für„Inter- nationale Vereinigung der Studenten der Wirtschafts wissenschaften“— setzt sich aus den Fachschaften von 107 wirtschaftswissen- schaftlichen Fakultäten und Hochschulen in 18 Ländern zusammen. Hauptarbeitsgebiet ist der wirtschaftswissenschaftliche Praktikan- tenaustausch. Welche Erfolge die Vereinigung zu verzeichnen hat, beweisen Zahlen: 1949 waren es nur 89 Praktikanten, die ausge- tauscht werden konnten; im Verlauf der Jahre stieg diese Zahl auf 1686 ͤ im Jahre 1957. Außerdem beschäftigt sich die AIESEC mit der Organisation internationaler Studien- reisen und internationaler Seminare usw. An der Spitze der AIESEC steht ein jähr- lich auf ein anderes Land übergehendes inter- nationales Präsidium, das jeweils im März einen Kongreß abhält, auf dem die Vertreter der einzelnęn Hochschulkomitees die Stellen- angebote tauschen. Die Arbeit dieser Komi- tees wird vom ebenfalls jährlich wechselnden Nationalkomitee koordiniert. In Deutschland ist das Nationalkomitee der Vorstand eines eingetragenen, gemeinnützigen Vereins, dem die Fachschaften von 17 Hochschulen in der Bundesrepublik und West-Berlin angehören. Dieser Vorstand befindet sich seit März 1957 in Mannheim(1. Vorsitzender Thomas). Auf der gegenwärtig in Mannheim statt- findenden Frühjahrs-Mitglieder versammlung sind diesmal 20 deutsche Hochschulen mit 31 AIESEC-Delegierten vertreten. Auf der Ta- gesordnung steht u. a, die Verbesserung der Austauscharbeit. Deutschland tauscht vor- aussichtlich 350 Praktikanten gegenüber einem französischen Volumen von 450.) Die- ser Praktikantenaustausch ist durch die euro- päische Wirtschaftsintegration sehr aktuell geworden. Weitere Tagesordnungspunkte: Verbesserte Betreuung der Ausländer, Aus- dehnung des Austausches auf Polen, Kanada, Mittel- und Südamerika sowie Südafrika; ferner Vorbereitung eines Internationalen Seminars für 80 Personen im August über „Inflation“, das der deutsche Vorstand für die internationale Organisation ausrichten muß. Außerdem werden Fragen des diesjähri- gen AIESEC- Kongresses in Baden bei Wien (Anfang März) behandelt, zu dem die Mehr- zahl der Mannheimer Tagungsteilnehmer Weiterfährt. 0 Bund katholischer Jugend Weckt politisches Interesse Um bei der jüngeren Generation das Inter- esse für die Politik zu wecken, veranstalten die Jungmännervereine Dekanat Mannheim) des Bundes der katholischen Jugend gemein- sam mit der Arbeitsgemeinschaft Demokra- tischer Kreise Baden- Württembergs für die „Jungmänner“ ab 17 Jahren am Samstag, von 17 bis 2 Uhr, im„Kanzlereck“ in S 6, 20, eine staatsbürgerliche Arbeitstagung“. Den ersten Vortrag hält der Journalist Helmut Plum- bohm über, Die gegenwärtige politische Situa- tion der Bundesrepublik“. Nach dem gemein- samen Abendessen werden Dokumentarfilme über den Freiheitskampf in Ungarn gezeigt. Gegen 20.30 Uhr spricht Hauptmann Szonell Über„Sputniks. Fernraketen und Atombom- ben— Wozu da noch eine Bundeswehr?“ Ab- schluß der Tagung ist eine Diskussion„Wir fragen die Bundes. vehr“. 0 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt „ENA BLITZ putzt Ihren Herd im Nu“ der Erdal-Werke G. m. b. H., Mainz, bei. Filmspiegel Planken-Lichtspiele: „Alle Sünden dieser Erde“ Aeußerlich im respektablen Gewand des deutschen Problemfilms guter Ufa-Tradition auftretend, enthüllt dieser Streifen im Laufe einer mit strafbaren Handlungen gespickten Story, daß er im Grunde eine Moritat in vor- nehmer Verpackung ist. Bevor die freiwillig- unfreiwillig in die Mühle der Konflikte ge- ratende Aerztin Barbara Rütting) nämlich ihr Happy End auf dem Bahnhof angesichts des abfahrbereiten Zuges genießen darf, ist sie die Stufenleiter der menschlichen Exi- stenz gewissenhaft Schritt um Schritt hinab- gestiegen und haben sich Scheußlichkeiten um sie herum abgespielt, die für eine Ro- mantrilogie völlig ausreichen würden. Das Gefäß eines Films sprengen sie jedoch, zumal sie dramaturgisch„wild“ eingepaßt werden. Ein wenig kopfschüttelnd sieht man den Be- mühungen des Regisseurs Fritz Umgelter, des Kameramanns Kurt Hasse und der zahl- reichen Darsteller zu, dem verunglückten Drehbuch von Johannes Kai zur Schein- bedeutung zu verhelfen.-mann Schauburg:„Liane, die weiße Sklavin“ „Noch primitiver geht es kaum“, lautete das Urteil der Kritik über den ersten Teil der Romanverfilmung„Liane“, aber das Publikum strömte zu den Abenteuern des weiblichen„Tarzan“ und stempelte den Strei- fen zu einem hohen Kassenerfolg. Nicht anders wird es mit der Fortsetzung sein(wie viele weitere werden uns wohl beglücken?), die das brennende Interesse eines großen, vor allem jugendlichen Kreises findet. Ma- rion Michael schwingt sich zu neuen Sensa- tiönchen an Lianen durch den Dschungel, läßt wieder unbekümmert ihre Reize spielen, kullert noch immer und wenig ausdrucksvoli mit den Blauaugen und ist der knusprig blondbraune Mittelpunkt gut fotograflerter Afrikabilder. Verlegen lächelnd macht der sympathische Adrian Hoven das von Her- mann Leitner inszenierte Spiel mit. gebi Hochschüler besuchten Ostsektor Studienfahrt nach Berlin/ Seminar über„Dialektischen Materialismus“ Um wesentliche Eindrücke bereichert, kehrten zu Beginn dieser Woche 30 Studen- ten der Mannheimer Wirtschaftshochschule von einer Studienfahrt nach Berlin zurück. Nach Verhandlungen zwischen dem Allge- meinen Studenten-Ausschuß und dem Ber- liner„Haus der Zukunft“(einer offiziellen Einrichtung, die solche Kontakte fördert) wurde für die Teilnehmer ein Seminar über den Dialektischen Materialismus arrangiert, dessen Leitung anerkannte Fachkräfte über- nahmen. Dem Lehrkörper gehörte auch Pro- ressor Dr. Dr. Hans Köhler Freie Universi- tät Berlin) an, der als Ostexperte bereits im Mannheimer Deutsch-Amerikanischen Insti- tut sprach. Die Vorträge im Seminar behandelten zunächst die geschichtliche und die aktuelle Position der Stadt Berlin und griffen dann über auf die Situation jenseits des Eisernen Vorhangs: der Dialektische Materialismus, die Sowzetideologie, die sowjetische Wirt- schaftsordnung, die Aufrüstung des Ost- blocks und das Jugend- und Erziehungs- wesen in der Sowjetzone waren die Haupt- themen. Voll Anerkennung berichteten die Teil- nehmer von der Unterbringung im muster- gültig eingerichteten Wilhelm-Weskamm- Haus, dem Heim der Katholischen Studen- tengemeinde. Stark waren auch die Ein- drücke von einer Stadtrundfahrt durch Ber- Iin und von einem Besuch im Ostsektor, für den als Führer ein vom dortigen Studenten- hilfsdienst vermittelter junger Mann zur Verfügung stand. Diese Gelegenheit wurde von einigen Mannheimer Studenten zum Be- such einer„La Traviata“-Aufführung in der Ostberliner Staatsoper, von anderen zu einer Visite beim literarischen Kabarett„Die Distel“ benutzt. Der offizielle Empfang der Mannheimer Gäste fand im Berliner Bundeshaus statt, dem Sitz des Bundes bevollmächtigten für Berlin, einer Dienststelle, in der jedes Bon- ner Ministerium mit mindestens einem Refe- rat vertreten ist. Nach der Begrüßung und der Bewirtung wurde den Studenten eine Reihe von Filmen gezeigt, die thematisch Nimm Dir Zeit und beides tut gut das Seminar ergänzten. Kaum einer ver- säumte, während der abendlichen Freizeit die beiden renommierten Berliner Studen- ten-Jazzkeller„Die Badewanne“ und Die Eierschale“ zu besuchen und sich am unge- brochenen Berliner Volkswitz zu erfreuen. Die Reihe der Spitznamen für öffentliche Einrichtungen ist nun auch auf ein unkon- ventionell gebautes Haus im Hansa- Viertel ausgedehnt worden; es besteht aus zwei übereinanderliegenden, in der Mitte durch Stützen getrennten Blöcken; man nennt es das„Bikini-Haus“.-mann Wir gratulieren! Katharina Thoma, Mann- heim-Feudenheim, Scharnhorststraße 31, Anna Raab, Mannheim, Lenaustraße 69, werden 75 Jahre alt. Elise Wachter, Mannheim, Lange Rötterstraße 73, begeht den 78. Geburtstag. Anna Werle, Mannheim, Schimperstraße 9, vollendet das 82. Lebensjahr. Georg Bär, Mann- heim-Neckarau, Kleine Straße 10, kann den 87. Geburtstag feiern. Die Eheleute August Irle und Herta geb. Schwögler, Mannheim, Main- straße 59, hatten silberne Hochzeit. Inserieren bringt Erfelg! Kennen Sie unsere 55 Käsesorten! Die 3 beliebtesten sind: Allgäuer Schweizer Käse, 45% fett i. I., Markenware aus der Frischhultepackung, ohne Rinde. 100 g Original holl. Ahe Feamer 40% Fett i. I., Markenware 100 g Original dän. 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Die Fluß- und Bachläufe sind innerhalb weniger Stunden stark ange- Schwollen, so daß im Moselt einem Ansteigen des Strom chnet wird. Der Verkehr auf der Hunsrückhöhenstraße ist durch stellenweise hohen Schneematsch behindert. 1 wieder mit Frau am Stadtrand überfallen Kaiserslautern. Die Kriminalpolizei Kai- Serslautern hat die Bevölkerung um Mit- Fahndung nach einem üblen Sittenstrolch ge- deten, der am Kaiserslauterner Stadtrand eine 38 jährige Frau überfallen und durch mehrere Schläge erheblich am Kopf verletzt hat. Er zerrte die Frau in den Wald, ließ danm aber von ihr ab und flüchtete, als sich die Ueberfallene zur Wehr setzte und Spa- zlergänger näherkamen. Der gesuchte Bursche ist etwa 20 bis 24 Jahre alt und muß bei dem Ueberfall Verletzungen im Gesicht da- von getragen haben. Mainz— Wiesbaden bald elektrisch Mainz. Im Zuge der Elektrifizierung der Bundesbahnstrecken wird seit Donnerstag der Fahrdraht auf der Strecke Mainz— Wies baden zwischen Mainz- Hauptbahnhof und Raiserbrücke- West gezogen. Die Arbeiten werden etwa fünf bis sechs Tage in Anspruch nehmen. Tot aufgefunden Welzheim. Der seit dem 5. Februar ver- mißte 49 Jahre alte Welzheimer Arzt Dr. Vogt ist nach mehreren ergebnislosen Suchaktio- nen am Donnerstag in einem Heustadel bei der Voggenberger Mühle in der Nähe von Alfdorf im Kreis Schwäbisch Gmünd tot auf- gefunden worden. Ein Bauer, der dort Heu Holen wollte, entdeckte die Leiche. Der Arzt Hatte sich nach der Beerdigung seiner Mutter in einem Anfall von Schwermut von zu Hause entfernt. Die Todesursache wird noch untersucht. Zwei Ausbrecher festgenommen Cochem. Von den drei am Montagabend gewaltsam aus dem Cochemer Gerichts- gefängnis ausgebrochenen Untersuchungs- gefangenen sind in der Nacht zum Donners- tag zwei in Moselkern und in Bad Bertrich im Freis Cochem wieder festgenommen Worden. Der dritte Ausbrecher ist noch flüchtig. Er soll sich, wie die Polizei mit- teilte, im Raum Gießen aufhalten. Die drei Ausbrecher hatten am Montagabend— wie Wär berichteten— einen Justizwachtmeister überfallen, niedergeschlagen und seines Schlüsselbundes beraubt. Die jetzt wieder gefaßten 21 Jahre alten Wilhelm Eickelpoth aus Moselkern und Willi Ziegler aus Bad Bertrich waren wegen schwerer Einbruchs diebstähle in Untersuchungshaft. Letzte„Schlenkerfähre“ verschwinde Kaub. Die letzte„‚Schlenkerfähre“ des Fheins hat ihre allerletzte Fahrt gemacht. Am Ufer von Kaub wurde am Mittwoch das Fachboot zum Abschleppen in eine Werft Vorbereitet. Dort werden zwei Motore in das Schleppboot eingebaut. Bis kurz vor Ostern ruht deshalb der Auto-Fährbetrieb bei Kaub. Personen werden nach wie vor übergesetzt. Ueber ein halbes Jahrhundert lang hat die Schlenkerfähre die Rheinufer dort verbunden, wo 1814 Blücher an der Rauber Pfalz mit der preußischen Armee über den Strom ging. Schüsse aus einem Auto Alzey. Sechs Gaspistolenschũsse aus einem vorbeifahrenden Auto auf eine Personen- gruppe bildet das Tagesgespräch in dem klei- nen rheinhessischen Dörfchen Bechtolsheim im Kreis Akzey. Eine Gruppe Bechtolsheimer Einwohner hatte an einem der letzten Abende friedlich vor der Selztalhalle gestanden, als Plötzlich ein in Darmstadt zugelassenes Per- sonenauto vorbeifuhr und der Fahrer sechs Schüsse aus dem Fenster seines Wagens ab- feuerte und dabei zwei der Einwohner leicht verletzte. Der unbekannte Schütze löschte sckort seine Fahrzeugbeleuchtung und ent- kam, ohne daß seine Autonummer genau festgestellt werden konnte. Uber das Motiv dieser ungewöhnlichen Schießerei ist noch nichts bekannt. Mithras- Bilder in der Gartenhütte Ausgrabungen der römischen Siedlung Nida bei Frankfurt vorläufig abgeschlossen Frankfurt. Tonscherben, Münzen, Eisen- geräte, Teilstücke römischer Kanalbauten und Fachwerkhäuser, die als Kasernen römischer Reiter dienten— das sind die wichtigsten Resultate der Ausgrabungen in der Römer- stadt von Frankfurt-Heddernheim, die jetzt zu einem vorläufigen Abschluß gekommen sind. Das Frankfurter Museum für Vor- und Frühgeschichte hatte nach fast 30jähriger Unterbrechung im Herbst letzten Jahres die Grabungen in der alten römischen Siedlung „Nida“ fortgesetzt, als sich durch die Auf- schließung des Geländes für Wohnsiedlungen eine günstige Gelegenheit bot. Die Grabungen in Nida wurden schon vor über 100 Jahren begonnen. Bisher hatte man in zahlreichen Grabungsabschnitten etwa ein Drittel des antiken Stadtgrundrisses ermit- telt. Jetzt ging es darum, das im Osten der Stadt liegende Kastell zu erkunden, das mit einer Reiterabteilung von 1000 Pferden be- legt war und die doppelte Größe der Saal- burg hatte. Die aus ihm entstandene Stadt War an Flächenraum größer als Frankfurt im Mittelalter und bildete damals den wirt- schaftlichen Mittelpunkt des Limesgebiets. „Die Grabungen werden vermutlich nie ganz abgeschlossen sein“, sagte uns Dr. Fi- scher, der Leiter des Frankfurter Museums für Vor- und Frühgeschichte. Ueber der alten Römerstadt entstehen allmählich moderne Siedlungshäuser, und parallel mit der Be- bauung laufen auch die Ausgrabungen wei- ter. Dabei kann es sich schon aus finanziellen ründen nur um archäologische„Stichpro- ben“ und„Versuchsschnitte“ handeln. Auf Grund der exakten Symmetrie, mit denen die Römer ihre Siedlungen bauten, lassen sich daraus genaue Schlüsse auf die ganze Anlage ziehen. Was weiß man heute von Nida? Eine Rei- terabteilung des Kaisers Domitian hat sich im ersten nachchristlichen Jahrhundert als einzige berittene Streitmacht hier nieder- gelassen. Es entstand eine Heerstraße, die schnurgerade nach Mainz-Kastel führte, eine andere nach Westen und eine dritte nach Norden auf die Saalburg zu. An diesen Stra- Ben siedelten sich die Marketender und Hand- Werker an, die die Truppen versorgten. Als 200 nach Christus die Soldaten verlegt wur- den, blieben diese römischen Siedler dort und dehnten sich weiter aus. Dann kamen die Alemannen. Sie eroberten Nida, siedelten sich jedoch— wie es ihre Sitte war— abseits der römischen Niederlassung an. Nida ver- flel, und wurde schließlich als Steinbruch ausgebeutet. Man findet in Heddernheim heute Garten- und Hausmauern, die aus den alten römischen Steinen bestehen. Wie zivilisiert die alten Römer waren, zeigten schon frühere Funde: Tempel, Bäder, Steinhäuser, Theater, Mithras-Heiligtümer Jetzt wurden auch die Abdrücke von den Fachwerkkasernen freigelegt, in denen die Soldaten wohnten. Lehmbaracken, sagt der Archäologe dazu. Aber diese Baracken, die etwa 60 Meter lang und 15 Meter breit waren, hatten 40 Zentimeter dicke Wände und waren mit zwei Zentimeter dicken Holzschindeln gedeckt. Noch stabiler allerdings sind die Häuser aus der„Stadtzeit“ der römischen Bürger nach dem Abzug der Truppen. Die Fachwerkkasernen waren bisher so gut wie unbekannt. Zur gleichen Zeit wie in Frank- furt fand man sie nunmehr jedoch auch am Limes. Funde von Kanalanlagen vermittel- ten bei der Frankfurter Grabung ebenfalls neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Das Frankfurter Museum für Vor- und Frühgeschichte kann mit dem Resultat seiner Wein und Was Arbeit zufrieden sein, Sorgen macht jedoch die Auswertung. Das Museum, idyllisch in einem Wasserschlößchen am Holzhausenpark untergebracht, ist viel zu klein, um auch nur einen kleinen Ueberblick geben zu können. Man muß sich darauf beschränken, die Ge- Senstände zu katalogisieren, zu restaurieren — und sie dann in einer Gartenhütte unter- Zzubringen, bis einmal ein schon lange ge- plantes Nebengebäude Wirklichkeit geworden ist. Mithras-Bilder in der Gartenhütte dieser Anblick deprimiert. Aber die wissen- schaftlichen Beschreibungen und Skizzen, die Fotos und Rekonstruktionen, die der Alter- tumsforschung nicht nur in Frankfurt zugute kommen, trösten darüber hinweg. 11a Schrankenwärter verurteilt Göppingen. Wegen fahrlässiger Trans- portgefährdung verurteilte das Göppinger Amtsgericht einen 32 Jahre alten Schranken Wärter aus Salach zu 150 DM Geldstrafe, nachdem der Staatsanwalt eine einmonatige Gefängnisstrafe beantragt hatte. Der An- geklagte hatte im April des vergangenen Jahres in Salach an einem Uebergang, der täglich von rund 8000 Fahrzeugen, Radfah- rern und Fußgängern benutzt wird, nach dem Passieren eines Schnellzuges die Schran- ken geöffnet und war zu der etwa zehn Schritte entfernten Toilette gegangen, ob- gleich ein Eilgüterzug in Aussicht stand. Kaum war der Schrankenwärter von seinem ser Gefängnis Zweiter Weinfälscherprozeß: Sechs Monate Gefängnis für Steinmetz Wiesbaden. Im zweiten Wiesbadener Weinfälscherprozeß verurteilte am Donners- tag die Dritte Strafkammer des Landgerich- tes den 51jährigen Weinhändler und Winzer Florenz Steinmetz aus Oestrich/ Rheingau Wegen vorsätzlichen Vergehens gegen das Lebensmittel- und Weingesetz sowie wegen Betruges zu sechs Monaten Gefängnis. Wei- tere vier Wochen Haft diktierte das Gericht Lastwagen sollen Schlitten fahren ... um die Autobahnen vom Düsseldorf. Zur Entlastung der Auto- bahnen vom Schwerverkehr hat die For- schungsgesellschaft für das Straßenwesen den Bau von Lastkraftwagen-Rollbahnen empfohlen. Diese Bahnen werden aus 2,50 bis drei Meter hoch liegenden Fahrgleisen bestehen, auf denen sich fahrbare Plattformen, sog. Rollschlitten bewegen, die die Lastkraft- Wagen tragen sollen. Die Leichtmetall-Roll- schlitten ruhen auf acht Einzelspurrädern. Zwei Elektromotoren verleihen den Schlit- ten eine Durchschnitts geschwindigkeit von 60 km in der Stunde. Die Gleise werden auf 20 bis 25 Meter langen vorgespannten Stahl- betonträgern ruhen und von Betonrohrträ- gern getragen. Die Rollschlitten können so- Wohl einzeln als auch in Kolonnen fahren. Die Urheber dieses Plans erklären, daß das Projekt innerhalb von drei Jahren ver- Wirklicht werden könne und Kosten in Höhne von 800 bis 900 Mill. DM erfordern würde. Seinen Vorteil sehen sie darin, daß die Lkw- Schienenbahn die Autobahnen vom Schwerverkehr zu entlasten Schwerverkehr fühlbar entlaste, verhältnis- mäßig schnell und billig gebaut werden könne, hohe Verkehrssicherheit biete und ge- ringe Unterhaltungskosten erfordere. Das unter der Bahn liegende Gelände lasse sich noch land wirtschaftlich nutzen. Prof. Dr. R. Dittrich empfiehlt, zunächst mit dem Bau eine Lkw- Schienenbahn aus dem Raum Essen über Köln, Frankfurt/ Main und wei- ter durch das Rheintal nach Stuttgart zu bauen, Eventuell könnten für ihre Benut- zung Gebühren erhoben werden. Nach Polizeipistole gegriffen Steinmetz wegen Mängeln in der Buchfüh- rung zu, die im Weingesetz vorgeschrieben ist. 318 beanstandete Flaschen Wein wurden eingezogen. Die Anklage hatte neun Monate Gefäng- nis sowie die Verhängung eines dreijährigen Berufsverbotes beantragt. Die Verteidigung plädierte dagegen auf eine Strafe mit Be- Währungsfrist. Das Gericht sprach den Angeklagten schuldig, Weine aus dem väterlichen Betrieb unter irreführender Bezeichnung verkauft und andere Weine durch Zusatz von Wasser gestreckt zu haben. Steinmetz hatte unter anderem in 23 Fällen verbesserte Weine un- ter falscher Jahrgangsbezeichnung als Ori- Simalabfüllung oder Naturweine mit Kork brand verkauft. In der Anklage war ihm vorgeworfen worden, auch Sacharin zuge- setzt zu haben, was der Angeklagte jedoch bis zuletzt bestritt. Das Gericht kam zu der Ansicht, daß zwar Sacharin nachweislich darin enthalten gewesen sei, räumte aber im Hinblick auf die gespannten Familienver- hältnisse die Möglichkeit ein, daß ein Dritter das Sacharin in den Wein getan haben könnte. Autodieb aus Hannover nach wilder Jagd erschossen Siegburg. Nach einer wilden nächtlichen Verfolgungsjagd, die von Langenfeld(Rhein- land) über die Autobahn Köln Frankfurt bis nach Oberpleis(Siegkreis) führte, ist ein 20 Jahre alter Autodieb aus Hannover im Handgemenge mit Beamten einer Autobahn- Düsenbomber explodierte über Ortschaft Pilot und Funker tot/ 20 Münster. Ein zweimotoriger britischer Düsenbomber vom Typ Canberra PR 7 explo- dierte am Donnerstag bei einem Uebungsflug über der 1100 Einwohner zählenden Ortschaft Gescher im westfälischen Kreis Cösfeld. Der Pilot, der britische Kapitän Starning, und der Funker Alan Rand kamen dabei ums Leben. Nach Mitteilung der deutschen Polizei wur- den die Trümmer der Maschine in einem Um- kreis von etwa zwei Kilometer verstreut. In der Ortschaft Gescher sind sämtliche Schau- Einwohner leicht verletzt kensterscheiben der Geschäfte und die Fen- sterscheiben der Hauser zu Bruch gegangen. Nach bisherigen Feststellungen erlitten etwa 20 Bewohner des Ortes durch die herab- fallenden Trümmer leichte Verletzungen. Auch an den Gebäuden, vor allem am Kran- kenhaus und der Schule des Ortes, sind zum Teil erhebliche Schäden entstenden. Das Flugzeug befand sich vor der Explosion nur in geringer Höhe. Augenzeugen schätzen die Höhe auf etwa 200 bis 300 Meter. Die Ur- sache der Explosion ist noch nicht bekannt. Polizeistreife durch einen Pistolenschuß ge- tötet worden. Der junge Mann, der mit einem in Han- nover gestohlenen Fordliefer wagen unterwegs War, hatte den Polizeialarm in der Nacht zum Mittwoch ausgelöst, als er nach dem Tanken an einer Tankstelle bei Langenfeld plötzlich ohne zu zahlen davonfuhr. Als sich kurze Zeit später der Polizeistreifenwagen an seine Fer- sen beftete, erhöhte er die Geschwindigkeit und versuchte immer wieder, das schnellere Polizeiauto am Ueberholen zu verhindern und auf den Grünstreifen der Autobahn abzu- drängen. Nachdem in wilder Jagd die Auto- bahnebfahrten von Köln und Siegburg pas- siert worden waren, gelang es den Beamten schließlich, den Lieferwagen zum Halten zu bringen und den Autodieb mit gezogenen Pi- stolen zu stellen. Der Mann hob zunächst die Hände, griff dann aber nach der Hand eines Polizisten, vermutlich, um ihm die Waffe zu entreißen. Dabei löste sich aus der Dienst- Pistole ein Schuß, der den 20jährigen in den Kopf traf und sofort tötete. Posten weggegangen, als der Eilgüterzug heranbrauste. Zwei Buben, die auf ihren Fahrrädern den Uebergang passierten, konn- ten sich nur mit knapper Not vor dem Zug in Sicherheit bringen. Von Mordanklage freigesprochen Marburg. Das Marburger Schwurgericht sprach den ehemaligen Oberleutnant und Zugführer Josef Kleinewillinghöfer aus Frankfurt von der Anklage des Mordes aug Mangel an Beweisen frei. Der jetzt 40 Jahre alte Kleinewillinghöfer stand bereits zwei- mal vor Frankfurter Schwurgerichten, ein- mal wegen Totschlags, das zweitemal wegen Mordes an dem Obergefreiten Eduard Kor- selt. den Kleinewillinghöfer 1945 in den e Ne 16 ieee eee leicht eee letzten Kriegstagen in Südtirol von einem Standgericht hatte zum Tode verurteilen lassen. Untragbare Engpässe werden beseitigt Tauberbischofsheim. Das Straßenbauamt Tauberbischofsheim hat in Zusammenarbeit mit der Stadt den Plan für eine Um. gehungsstraße der Bundesstraße 27 um Tau- berbischofsheim ausgearbeitet. Die neue Straße ist, wie es im Erläuterungsbericht heißt, dringend erforderlich, weil die Orts- durchfahrt von Tauberbischofsheim mehrere „untragbare Engpässe“ aufweise, die auf anderem Wege nicht beseitigt werden könn. ten. Die Linienführung der etwa 3,5 km lan- gen Strecke wurde bestimmt durch das neue Wohngebiet im Westen und den Bau einer Kaserne der Bundeswehr im Osten der Stadt. Für die Bundesstraße 290, die in Tauberbischofsheim in die Bundesstraße 27 einmündet, sind besondere Zu- und Ab- fahrten vorgesehen, die kreuzungsfrei an- gelegt werden. Auto-Skooter Auf Schnellverkehrsstraße Bonn. Etwa 25 Autoskooter, die normaler- weise nur auf Rummelplätzen fahren, be- hinderten am Donnerstagnachmittag für län- gere Zeit den Verkehr auf der stark be- fahrenen Schnellverkehrsstrage zwischen Köln und Bonn. Innerhalb weniger Minuten hatte sich in beiden Richtungen lange Schlangen der auf die Beseitigung des Ver- kehrshindernisses wartenden Autofahrer gebildet. Der aus einem Trecker und zwei Anhängern bestehende Auto-Skocter-Trans- port eines Vergnügungsunternehmens aus Neuwied(Rhein) war kurz hinter Köln von einem überholenden Lastzug gerammt wor- den. Dabei wurde die Seitenwand des zwel- tern Anhängers aufgerissen, wobei sich die Auto-Skooter selbständig machten. Ein Funkstreifenkommando der Polizei mußte die Miniatur-Autos mühsam beseitigen. Glück im Unglück Heilbronn. Erhebliches Glück im Unglück hatte am Donnerstag die Fahrerin eines Kleinwagens, als sie auf vereister Straße in der Nähe von Gdheim bei der Begegnung mit einem Omnibus von der Fahrbahn ab- kam und in den Hochwasser führenden Ko- cher fuhr. Es gelang ihr jedoch, die Wägen- tür zu öffnen und mit Hilfe eines Passanten unverletzt, aber tropfnaß das Ufer zu errei- chen. Der Wagen wurde abgetrieben und konnte erst einige Stunden Später wieder aufgefunden werden. 61 Nitritfälle in Baden Karlsruhe. Im Bezirk des Oberlandgerichts Karlsruhe sind bis jetzt 61 Fälle wegen Ver- gehens gegen das Nitrit-Gesetz anhängig. Die Verfahren richten sich gegen Metzger, einen Groß- und einige Kleinhändler sowie Vertreter, die Nitrit an Metzger geliefert hatten. Wie die Staatsanwaltschaft beim Oberlandgericht Karlsruhe am Donnerstag mitteilte, erfolgten bisher sechs Festnahmen. „Coca-Cola“ jetzt in 2 praktischen Größen Jeder mag es gern Coca · Cold“ ist das Warenzeichen für das unnachahmliche koffeinhaltige Erfrischungsgetränł „Coca-Cola“ in der Familienflasche, das reicht für mehrere Gläser. Ob Familie oder Besuch, jeder trinkt köstlich-kühles„Coca-Cola“ gern, denn„Coca-Cola“ erfrischt im Nu. Bringen Sie darum beim nächsten Einkauf„Coca-Cola“ mit. Wagkte kent 755 der Coca- Cola G. m. b. H. Kosmetik- Wagner Mannheim Planken 0 6, 5 von grauer, faltiger Haut Samstags ganztägig geöffnet Telefon 2 12 97 Beseitigung 4 den doch zu Dürig Nolländer 99 5 cd. 4 Pfd. 500 g 120 5 Suppenhühner [Eckbaupla lz Nähe Schloß— Breite radeplatz, 445, qm, günst. zu verk. durch J. Hornung, Immob., Rich.- Wagner- Straße 17, Telefon 4 03 32. 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Wie der Limburger Oberstaatsanwalt Quil- lus am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mitteilte, konnte die Zentralstelle für Ka- pitalverbrechen, Vermißte und unbekannte Tote des Landeskriminalamtes in Wiesbaden, den 48jährigen Vertreter Josef Schowe und zeme Geliebte Emmi Kuhn anhand von Indizien des Mordes an seiner damals 39 Jahre alten Ehefrau überführen. Der Vertreter hatte im Jahre 1947 seine Geliebte Emmi Kuhn aus Berlin in die ehe- üche Wohnung nach Ellar im Kreis Limburg mitgebracht. Schon nach kurzer Zeit war es dann zu unerträglichen Spannungen zwischen Gemüse und Obst im Winter immer vitaminreiche Mahlzeiten! den Eheleuten gekommen und der Ehemann hatte beschlossen, zusammen mit der Gelieb- ten seine Frau zu beseitigen. Als ein Versuch, seine Frau zu vergiften, fehlgeschlagen war, beschloß er, sie durch seine Geliebte beiseite schaffen zu lassen. Damit sie die nötige Treff- sicherheit entwickeln konnte, ließ Schowe seine Geliebte mit einen Hammer auf einem Hackklotz das genaue Zuschlagen üben. Am 28. Juli 1947 ermordete dann Emmi Kuhn die schlafende Schowe durch mehrere Hammer- schläge auf den Kopf. Die Leiche vergruben sie im Keller des Hauses. Nach langjähriger Ermittlungsarbeit konn- ten die Beamten der Zentralstelle Josef Schowe und Emmi Kuhn am 17. Februar verhaften. Frau Kuhn legte sofort ein Ge- ständnis ab, während Schowe erst gestand als das Skelett seiner Frau im Keller des Mord- hauses ausgegraben wurde. Schwere Schneebruchschäden Baden-Baden. Die starken Schneefälle am 6. und 7. Februar haben in den Baden-Ba- dener Kuranlagen schwere Schneebruch- schäden verursacht. Nach einem Bericht des Gartenbaudirektors der Kurstadt, Walter Rieger, sind 40 Bäume gestürzt. 16 wurden so schwer beschädigt, daß sie gefällt werden müssen, 128 erlitten starke und 278 leichte bis mittelschwere Schäden. Der Gartenbau- direktor glaubt, die Schäden durch Neu- anpflanzung von 180 zum Teil schon 20 Jahre alten Bäumen sowie durch Baumchirurgische Behandlung beschädigter Bäume soweit be- heben zu können, daß die Rurgaste zu Ostern nichts mehr von den Verwüstungen bemer⸗ ken. 5 Verkehrsstockungen im Odenwald Buchen. Starker Schneefall, der im Oden- walt Schmeehöhen bis zu 40 em brachte, und die Rückkehr motorisierter amerikanischer Verbände aus dem Manövergebiet führten am Mittwoch im Kreis Buchen, besonders auf der Bundesstraße 27, zu erheblichen Ver- kehrsbehinderungen. Die öffentlichen Ver- kehrsmittel. vor allem die Omnibusse der Bundesbahn auf der Strecke zwischen Buchen und Tauberbischofsheim, hatten teil- weise Verspätungen von mehr als einer Stunde, weil die Straße durch Fahrzeug- kolonnen blockiert waren. Auch auf anderen Straßen konnten die öffentlichen Verkehrs- mittel nicht immer ihren Fahrplan einhalten, da nach dem überraschenden Schneefall die Fahrbahn nicht überall rechtzeitig geräumt werden konnte. Jugendliche überfielen eine Frau Heidenheim. Eine 23 Jahre alte Frau aus Oggenhausen im Kreis Heidenheim ist in der Nähe ihres Heimatortes von vier jungen Burschen, im Alter von 18 und 20 Jahren überfallen und vergewaltigt worden. Die Frau war in Begleitung ihrer zwei Brüder, die bei dem Ueberfall flüchteten und die Polizei alarmierten. Die vier Täter konnten ergriffen werden und befinden sich in Unter- suchungshaft. Internationale Storchenzählung Radolfzell. Zum erstenmal seit 1935 soll in diesem Jahr wieder der Storchenbestand in weiten Gebieten Europas gezählt werden. Die Vogelwarte Radolfszell hat diese Zäh- lung zusammen mit der Vogelwarte Helgo- land beim Internationalen Komitee für Vogelschutz in London angeregt, das diesen Vorschlag auch aufgegriffen hat. Das Komi- tee wird zu der Zählung alle west- und ost- europäischen Länder einladen, in denen Freund Adebar zu Hause ist. Durch die Be- standsaufnahme während der Brutzeit von Mai bis Anfang Juli soll festgesetellt wer- den, ob neue wirkungsvolle Maßnahmen für die Erhaltung der weißen Hausstörche not- wendig sind. Wasserrecht erweitert Karlsruhe. Die von dem Landrat des Landkreises Karlsruhe, Josef Groß, im Sep- tember vorigen Jahres der Kernreaktor Bau- und Betriebs-GmbH. Karlsruhe für den Bau des Reaktorgebäudes erteilte wasserrecht- liche Genehmigung, den Grundwasserspiegel zu senken und das zu diesem Zweck abge- pumpte Wasser durch eine Rohrleitung in den Hirschkanal einzuleiten, ist jetzt durch eine neue Verfügung ergänzt worden. Da- nach dürfen die zur Grundwasserabsenkung beim Bau des Reaktorgebäudes angeordne- ten Filterbrunnen bis zu einer Entnahme- menge von 135 /s ek. beansprucht werden. Jede weitere Steigerung der Entnahme be- darf einer besonderen Genehmigung. Falls nicht durch„höhere Gewalt“ die Bauarbeiten aufgehalten werden, erlischt die Genehmi- gung am 15. März 1958. Durch die Entnahme der ursprünglich vorgesehenen 90 J/sek. konnte die vorgesehene Absenkung nicht er- reicht werden. Infolge des porösen Unter- grundes des Hirschkanals war ein großer Teil des abgeleiteten Grundwassers im Kreislauf gepumpt worden. Das wasserrecht- liche Verfahren war notwendig, weil die Betonierarbeiten für das Reak torfundament in etwa sechs Meter Tiefe begonnen werden mußten, der Grundwasserspiegel auf dem Gelände aber nur drei bis vier Meter unter der Oberfläche liegt. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Wegen 20 Erschießungen angeklagt Dortmund. Wegen Erschießung von sechs deutschen und 14 ausländischen Häftlingen haben sich drei ehemalige Bochumer Ge- stapobeamte vor dem Dortmunder Schwur- gericht zu verantworten. Der Prozeß, der am Mittwoch begann, wird sechs Tage dauern. Hubschrauber suchte nach den Opfern Opladen. Auch ein Hubschrauber des Grenzschutzes ist bei der Suche nach den beiden Opfern des mutmaßlichen Opladener Liebespaarmordes eingesetzt worden. Aus der Luft wurde so das Gebiet überprüft, in dem die beiden wahrscheinlich am 9. Februar in der Nähe der Autobahn Leverkusen Wuppertal Ermordeten nach Ansicht der Mordkommission vermutet werden müssen. Die dabei angefertigten zahlreichen Luftauf- nahmen sollen als Unterlagen für eine neue umfangreiche Fahndung dienen. Konkurs— 12,8 Millionen DM Schulden Köln. Vor der Ersten Großen Strafkam- mer des Kölner Landgerichts hat ein großer Konkursprozeß gegen den 46jährigen ehe- maligen Kraftfahrzeuggroßhändler, Walter Meschke, begonnen, der beschuldigt wird, in den Jahren von 1949 bis zum Konkurs seines Geschäfts im Sommer 1953 durch Wechsel- und Scheckbetrug seine zahlreichen Gläubi- 2205 um rund 12,8 Millionen DM geschädigt zu aben. Warnung vor Manöver-Fundmunition Wertheim/ Main. Die deutsche Polizei und das Hauptquartier der 7. Amerikanischen Armee haben an die Bevölkerung die drin- gende Warnung gerichtet, Munition, Spreng- körper und andere militärische Gegenstände, wie sie jetzt nach Abschluß des Manövers „Säbelfalke“ überall im Uebungsgelände ge- funden werden können, auf keinen Fall zu berühren. Vor allem die Kinder sollen auf die Lebensgefahr hingewiesen werden, die das Spielen und Hantieren mit solchen Fun- den in sich birgt. Bei jedem Fund soll um- gehend die nächste Polizeidienststelle oder die amerikanische Armee verständigt wer- den. Dritter Kölner Juwelenräuber gefaßt Köln. Nach drei Monate langer Fahndung unter Einschaltung der Interpol hat die Köl- ner Kriminalpolizei jetzt alle drei Verbrecher hinter Schloß und Riegel, die am Abend des 13. November 1957 bei einem aufsehener- regenden Schaufenstereinbruch in der beleb- ten Kölner Innenstadt quwelen im Werte von rund 200 000 DM erbeutet hatten. Wie die Polizei am Mittwochabend bekanntgab, ist der bisher noch flüchtig gewesene dritte An- gehörige des dreisten Ganoventrios, der 24 Jahre alte Speditionsarbeiter Leo Mayer aus Köln, in Leyden Holland) erkannt, fest- genommen und inzwischen bereits nach Köln übergeführt worden. Polizei auf Schweine jagd Frankfurt. Die Polizei—„Dein Freund und Helfer— muß sich zuweilen recht merk- würdigen Aufgaben widmen. Am Mittwoch wurden die Beamten der Verkehrsbereitschaft Darmstadt auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt in der Nähe von Mörfelden als Schweinefänger eingesetzt, nachdem ein mit 120 bis 130 jungen Schwei- nen beladener Anhänger eines Lastzuges Zur Woche der Brüderlichkeit Anne-Frank-Jugend ruft zu einer Spendenaktion auf Hamburg. Zur Woche der Brüderlichkeit, die wie alljährlich Brücken zu den jüdischen Mitbürgern schlagen soll, ruft die Anne- Frank- Jugendgruppe in Hamburg alle jungen Menschen zu einer Spendenaktion auf, deren Ertrag für eine Studienstiftung zugunsten junger israelischer Studenten, Wissenschaft- ler und Künstler bestimmt ist. Die Woche der Brüderlichkeit beginnt in der Bundesrepu- blik am 9. März. An diesem Sonntag wird von allen Rundfunkanstalten eine Sendung mit dem Titel„Anne Frank— Spur eines Kindes“ ausgestrahlt. Das Manuskript schrieb Ernst Schnabel nach seinem gleichnamigen Buch. Der Erlös der deutschen Buchausgabe wird zur Hälfte der Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam für den Ausbau des Hauses an der Prinsengracht zu einem internationalen Jugendzentrum zur Verfügung gestellt. Die andere Hälfte fließt der Studienstiftung zu, deren Gründung am 9. März verkündet wird. Die Hamburger Anne- Frank, Gruppe will am 10. März in einer Veranstaltung in der kleinen Musikhalle unter dem Motto„Israel — und wir“ zeigen, daß die Spur der jungen Anne Frank nicht in Bergen-Belsen endet, sondern daß das Schicksal ihrer Gefährten nach dem jungen Einwanderer-Staat Israel führt. Verständigung in Aussicht München. Zwischen dem bayerischen Rundfunk und den Zeitungsverlegern, die sich in München wegen des Werbefunks vor Gericht gegenüberstanden, bahnt sich eine Verständigung an. Der Justitiar des baye- infolge Glatteises ins Schleudern geriet, um- kippte und seinen quiekenden Inhalt auf die Fahrbahn ergoß. Versenktes„Gasgranhaten- Schiff“ vor Flensburger Förde Kiel. Rund 30 Meter unter der Wasser- oberfläche liegen vor dem Ausgang der Flens- burger Förde Gasgranaten aus dem letzten Weltkrieg. Sie sind nach den bisher vor- liegenden Informationen des Kieler Innen- ministeriums wenige Monate nach Eriegs- ende von der damaligen britischen Besat- zungsmacht auf ein Schiff verladen und dort versenkt worden. Taucher haben bisher nur feststellen können, daß das Wrack ziemlich versandet ist und in einem starken Strö- mungsgebiet liegt. Daher war es bisher nicht möglich, dieses gefährliche Kriegserbe zu bergen und endgültig zu vernichten. Giftmord an der Ehefrau eingestanden Frankfurt. Der im Januar unter drin- gendem Mord verdacht in Untersuchungshaft eingelieferte 38 Jahre alte Krankenpfleger Josef Quintus aus Hofheim im Taunus hat jetzt gestanden, seine Frau mit einem Pflan- zenschutzmittel vergiftet zu haben. Er hatte das Gift in eine Flasche mit Medizin ge- schüttet und seiner gallenkranken Frau, als er am 28. Januar zum Nachtdienst ging, gesagt, falls sie wieder Schmerzen habe, solle sie von der Medizin nehmen. Am Morgen des 29. Januar war die Frau tot. Quintus sagte aus, seine Frau habe ihm in den letzten Monaten wegen Beziehungen zu anderen Frauen Vorwürfe gemacht. Deshalb sei er ihrer überdrüssig geworden. rischen Rundfunks, Dr. Otto Leiling, erklärte am Donnerstag, er hoffe, daß nach den Ge- sprächen zwischen den beiden Kontrahenten, die vor kurzem stattfanden, der„Geist der Versöhnung“ pald vertraglich festgelegt wird. Es sei an Vereinbarungen in den einzelnen Bundesländern gedacht. Dr. Leiling sprach von einem„gegenseitigen Konsultativpakt“, in dem sich die Partner verpflichten sollen, alle Probleme friedlich zu erörtern. Die Ver- leger wünschten bei Werbefunk und Werbe. fernsehen vor allem eine Mitsprache hin- sichtlich der Sendezeit und der Tarife. Bürgermeisterwahl rechtsgültig Konstanz. Die von einem Konstanzer Bürger gegen die Amtseinführung des CDU- Landtagsabgeordneten Hermann Schneider als zweiten Bürgermeister der Bodenseestadt beim Verwaltungsgericht angestrengte Fest- stellungsklage ist zurückgezogen worden. Der Kläger betrachtet seine Klage nunmehr Als gegenstandslos, nachdem der Konstanzer Gemeinderat Anfang Februar Schneider in sein Amt eingeführt hat, ohne die verwal- tungsgerichtliche Entscheidung abzuwarten. Uber die Feststellungsklage sollte am Mitt⸗ woch vor dem Verwaltungsgericht Konstanz verhandelt werden. Mit der Klageerhebung sollte erreicht werden, daß der im Januar als Konstanzer Bürgermeister wiedergewählte Abgeordnete Schneider so lange nicht dieses Amt antreten kann, bis gegen ihn erhobene Vorwürfe wegen angeblich unrechtmäßig von der Stadt bezogener Spesen geklärt sind. In diesem Zusammenhang ist von der Staatsanwaltschaft Konstanz beim Landtags- präsidenten angeregt worden, zu prüfen, ob nicht wegen eines Teils dieser Vorwürfe die Immunität Schneiders aufzuheben sei. Offen ist in Konstanz noch die Oberbürgermeister- krage. Der Gemeinderat hat Anfang Februar die Oberbürgermeisterwahl vom vergange- nen November, aus der Oberregierungsrat Dr. Bruno Helmle als Sieger hervorgegangen War, für ungültig erklärt. Dem Vernehmen nach soll Helmle gegen diesen Gemeinde- ratsbeschluß beim Freiburger Regierungs- präsidium Beschwerde eingelegt haben. Rheinschiff erlitt Havarie Weil am Rhein. Ein belgisches Rheinschiff ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am Dienstag mit einem der beiden Brückenpfeiler der che- maligen Eisenbahnbrücke Weil— Hüningen nahe am Weiler Rheinhafen kollidiert. Das Schiff, das im Rhein wenden wollte, wurde Wahrscheinlich durch den starken Wind gegen den Brückenpfeiler gedrückt. Es erlitt erheb- liche Beschädigungen und mußte zur Repa- ratur in eine Werft gebracht werden. Per- sonen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Ulmensterben im Stadtgarten Konstanz. Die in ganz Europa verbreitete „Ulmenkrankheit“ hat jetzt auch den Stadt- garten von Konstanz befallen. Zwei 80 jährige Prachtvolle Ulmen sind der heimtückischen Krankheit zum Opfer gefallen, von der die Pflanzenschutzleute nur wissen, daß sie von einem Pilz hervorgerufen wird. Die Bäunie mußten gefällt werden, weil nur junge Ulmen genügend Widerstandskräfte entwickeln und im Krankheitsfalle mit Hilfe chemischer Mit- tel gerettet werden können. Die Stadtgärtnerei befürchtet, daß auch der übrige Baumbestand in der Parkpromenade von der Krankheit be- fallen ist. Aus naturreinen Mehlen: Kommis brot Ronsumbrot Rümmelbrot Schrothrot feinbrot Landbrot rund, nach Schwelzer Art Letithinbrot in hygienischer Frischhaltepackg. Paderborner Schnittbrot 0 Bauern-Schnittbrot bo-2. Peet Nhein.-Schnittbrot 500⸗g-Paket Kasten-Weiſbrot Weisbr ot RKonsumbrötchen in bewährter Qualitdt „„ ddzu noch Rückvergötung an Mitglieder sENOSSENSCEAFTMANAN HEIN e. G. m. h. 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Herrlich- Biskin ist so spielend leicht läßt sich's mit einem Löffel abstechen. Biskin ist außerdem schon eine n der B¹ 5 0790 Seite 10 — MORGEN Freitag, 21. Februar 1958/ Nr. 48 Eintracht-Führung bei München 1860 stark bedroht: „Löwen melden Ansptüche auf ersten Platz an 1. Liga Süd: Titelverteidiger Nürnberg gegen VfB Favorit/ VfR rechnet sich auch beim FSV eine Chance aus Es wäre keine Ueberraschung, wenn Ein- tracht Frankfurt am Sonntag die führende Position im Süden wieder einbüßte. Die Frankfurter werden es in München gegen 1860 ungleich schwerer haben als Titelver- teidiger 1. FC Nürnberg im Heimspiel gegen dem VfB Stuttgart. 1860 München ist neben der SpVgg Fürth die erfolgreichste Mann- schaft der Rückrunde, verlor seit Anfang De- zember kein Spiel mehr und erzielte selbst Suswärts(in Aschaffenburg), Schweinfurt und Fürth) bemerkenswerte Erfolge. Vom Gegen die Bundesliga! Die Zwölfer kommission des Deutschen Fußball-Bundes, die unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt Ludwig Franz(Nürnberg) die Möglichkeit einer Neuordnung der Verhält- nisse im deutschen Spitzenfußball prüfen Sollte, hat ihren Bericht fertiggestellt und Wird ihn in den nächsten Tagen als Bro- schüre den Vereinen vorlegen. Das in dem gedruckten Bericht zusammengestellte Er- gebnis der Prüfungen wird dem außer- ordentlichen Bundestag des Deutschen Fuß- Dall-Bundes am 12. April in Frankfurt als Diskussionsgrundlage dienen. Die Mehrzahl der Kommissionsmitglieder soll sich gegen die vor allem vom Westen geforderte Schaf- fung einer Bundesliga und für die Beibehal- tung des Vertragsspielerstatuts ausgespro- chen haben. Diese Tatsache wird jedoch den Westen kaum daran hindern, durch seinen Sprecher, Notar Constans Jesch, in Frankfurt erneut auf die Einrichtung einer Bundesliga und eventuell die spätere Einführung des Voll- Professionalismus zu dringen. Beginn pünktlich 20 Uhr heute abend im Mannheimer Eisstadion Die Kunstlauf veranstaltung heute abend im Mannheimer Eisstadion beginnt mit Rücksicht auf das umfangreiche Programm PÜünKtlich um 20 Uhr. Der Badische Eis- und Rollsport-Verband bittet, Eintritts- karten möglichst schon im Laufe des Tages zu lösen. Sämtliche vom Mannheimer ERC zu Beginn der Saison ausgegebenen Ehren- und Freikarten haben heute abend keine Gültigkeit. Inhaber von Sitzplatzkarten werden gebeten, ihren Platz spätestens bis 19.45 Uhr einzunehmen. Karlsruher Sc, der Viktoria Aschaffenburg erwartet, darf man annehmen, daß er seine gute Stellung im Vorderfeld behauptet. Auf dem Bieberer Berg treffen mit den Kickers Offenbach und der SpVgg Fürth jene Mann- schaften aufeinander. die mit je 19 Verlust- punkten nur noch eine bescheidene Chance auf einen der vorderen Plätze haben. Wer diesmal verliert, hat endgültig verspielt. Der SSV Reutlingen kann mit einem Heim- sieg über Schweinfurt 05 seine Abstiegs- sorgen weiter verringern. Der FSW Frankfurt und der BC Augsburg, die ebenfalls Heim- Spiele vor sich haben, sind praktisch bereits gesichert. Im Neckarstadion treten die Stutt- garter Kickers und Jahn Regensburg, die beiden letzten Mannschaften der Tabelle, gegeneinander an.— Das Programm: FSV Frankfurt VfR Mannheim(Samstag); 1860 München— Eintracht Frankfurt; 1. FC Nürnberg— VfB Stuttgart; Karlsruher Sc Segen Viktoria Aschaffenburg; Kick. Offen- bach— SpVgg Fürth; BC Augsburg— Bay. München; SSV Reutlingen— Schweinfurt 05; Stuttgarter Kickers— Jahn Regensburg. In München wird es beim Gastspiel des Tabellenführers sicher volle Ränge geben. Die Münchner haben sich prächtig heraus- gemacht und spielen zur Zeit einen Fußball, der ganz auf Zweckmäßigkeit und Erfolg abgestellt ist. Seit dem 1. Dezember(2:4 in Karlsruhe) verloren sie kein Spiel mehr, und nun haben sie die große Chance, ihre An- Wartschaft auf einen der beiden vorderen Plätze zu erhärten. Eintracht wird die schwere Prüfung nur mit einer guten Lei- stung bestehen können. Ob Nationalspieler Pfaff bei den Frankfurtern wieder mitwir- ken kann, ist noch fraglich. Für den 1. FC Nürnberg wird der VfB Stuttgart sicher kein leichter Gegner sein, aber nach dem Wiedereintritt von Schmidt und Morlock verdient der Club-Sturm wie- der Vertrauen, und es ist kaum zu erwarten, daß sich der Gastgeber einen überraschen- den Fehltritt erlauben wird. Auch der Karls- ruher Sc ist im Wildpark-Stadion gegen Viktoria Aschaffenburg Favorit. Die Aschaf- fenburger müssen zunächst ohne ihren guten Verteidiger Mirsberger auskommen. Völlig offen ist die Begegnung Offenbach gegen Fürth. Die Kickers haben eine strapa- Zziö6öse Englandreise hinter sich. Der verletzte Nuber wird wahrscheinlich fehlen. Bei Fürth ist die Mitwirkung des grippekranken Mai fraglich. Der VfR kann völlig unbeschwert in das Treffen mit dem FSV gehen. Nachdem es den Bornheimern, die im Vorspiel an den Brauereien 2:4 unterlagen, zuletzt gegen Regensburg nur zu einem mageren 21 reichte, ist für die Rasenspieler zumindest die Chance eines Unentschiedens gegeben, zumal die Elf wieder in stärkster Aufstel- lung antreten kann. Gegen die SpVgg Neu-Isenburg: Diesmal woll Matdhof den Spie Andreben Erste Fünf der 2. Liga Süd ungefährdet/ Viernheim bei Schlußlicht Kassel Im Kampf um die Punkte sind am letzten Februar- Sonntag die fünf auf den ersten Plät- zen stehenden Clubs der 2. Liga Süd kaum in Gefahr, denn sie haben den Vorteil des eige- nen Platzes. Auf die Ausein andersetzung zwischen dem Spitzenreiter VfL Neustadt und dem Drei- zehnten der Tabelle, Schwaben Augsburg, ist man nicht nur in Bayern gespannt. In der Vor- runde trennte man sich 0:0. Die Augsburger, die nach ihrem Abstieg aus der Oberliga bis- her wenig Erfolg hatten und bei drei Siegen und sechs Niederlagen zu zwölf Remis-Partien kamen, befinden sich in der Abstiegszone, aus der sie nun herauskommen wollen. Aber daß ausgerechnet der auf eigenem Platz noch unbesiegte VfL Neustadt den Sprung nach oben ermöglicht, ist nicht anzunehmen. Ein Punktverlust der Neustadter würde den ersten Platz kosten, da die punktgleichen Ulmer auf eigenem Platz über den FC Singen 04 einen klaren Sieg landen sollten. In der 1. Amateurliga: Sididteampt Kattsvulie-Mlaunlieim Phönix erstmals mit Heitmann/ ASV Feudenheim in Daxlanden Das Programm der 1. Amateurliga Nord- baden bringt am Wochenende einen kleinen „Städtekampf“ zwischen Karlsruhe und Mannheim: Alle drei Mannheimer Vereine, dazu noch der FV Hockenheim, werden von Karlsruher Clubs erwartet, können sich aber fast durchweg gute Chancen ausrech- nen. Als Favorit gilt vor allem, trotz der zuletzt gegen Leimen nicht ganz überzeugen- Ueberzeugender 3:0-Sieg gegen Sheffield Wednesday: Mancheste, mit glänzendem come bacte Torwart Gregg: Dies war unser Gedenken für die Toten von München“ Die Fußballmannschaft von Manchester United trug am Mittwoch ihr erstes Spiel nach dem schweren Flugzeugunglück von München aus und besiegte auf eigenem Platz vor 62 000 Zuschauern Sheffield Wed- nesday mit 3:0(1:0) Toren. Das Spiel zählte zur fünften Runde des englischen Fußball- pokalwettbewerbs. Von den Ueberlebenden der Münchener Katastrophe traten nur der rechte Verteidiger Bill Foulkes, der an Stelle des in München ums Leben gekommenen Roger Byrne zum neuen Mannschaftskapitän ernannt worden ist, und der Torhüter Harry Gregg zu diesem Spiel an. Beide waren selbst bei dem Mün- chener Flugzeugunglück verletzt worden, Im übrigen mußte sich Manchester United auf seine bisherigen Reserven und auf neue Spieler stützen. Einer dieser Neulinge, der erst 20 Jahre alte Linksaußen Seamus Bren- nan, gestaltete sein Debut überaus eindrucks- voll und schoß zwei Tore. Das dritte Tor erzielte der erst 18 Jahre alte neue Mittel- stürmer Alex Dawson sechs Minuten vor Spielende. Die populäre Mannschaft aus Manchester gab mit diesem Spiel ein überzeugendes come back. Nicht so sehr der Torunterschied Als die Art und Weise, wie dieser Sieg er- kämpft wurde, überzeugten und gaben all den Zweiflern eine Antwort auf die Frage, ob sich die Mannschaft jemals von ihrem schweren Schlag wieder erholen würde. Vom Anspiel bis zum Schlußpfiff spielte United, obwohl nur zwei Spieler der alten Stamm- mannschaft zur Verfügung standen, mit Selbstvertrauen und großem Geschick und beherrschte den weit erfahreneren Gegner völlig. Der in Manchester geborene 20 Jahre alte Seamus Brennan erwies sich als großartiger Spieler, aber keiner leistete mehr als Torwart. Harry Gregg. Er gab seinen jungen Kame- raden das notwendige Selbstvertrauen und Wurde dabei großartig von Bill Foulkes un- terstützt, der in seiner Leistung äußerst zu- verlässig war. Geradezu herzerfrischend war die Kühle und Sachlichkeit, mit der die jungen United-Stürmer auf das Spiel von Ernie Taylor und Stan Crowther eingingen, der erst eineinhalb Stunden vor dem Spiel verpflichtet worden war. Auch die noch im Münchener Kranken- Haus liegenden verletzten Spieler der Mann- schaft und Mannschaftstrainer Matt Busby durften den Sieg von United miterleben, denn alle Viertelstunde erhielten sie aus der Pressezelle des Old Trafford Platzes einen telefonischen Bericht, den Matt Busbys Frau den Spielern sofort vorlas. Ursprünglich sollte dieses Treffen bereits am letzten Samstag stattfinden, wurde aber wegen des Flugzeugunglücks mit Geneh- migung des englischen Fußballverbandes auf Mittwoch verlegt. Manchester United trifft nun in der sechsten Pokalrunde auf West⸗ bromwich Albion, das ebenfalls am Mittwoch auf eigenem Platz gegen Sheffield United 4:1 siegte. „Wir wollen der Welt heute abend zeigen, daß Manchester United sich wieder erheben wird“, hatte Tormann Gregg vor Spielbeginn gesagt. Nach dem Sieg waren seine Worte: „Dies war unser Gedenken für die Toten von München und auch für die, die noch verletzt im Krankenhaus liegen.“ den Leistung, Spitzenreiter VfL Neckarau, der beim KFV antritt. Schwerer hat es der ASV Feudenheim, denn der FV Daxlanden ist auf eigenem Platz noch immer unbesiegt. Auch hier entspräche jedoch ein Gäste- Erfolg den Erwartungen, während der MFC Phönix, der sich mit dem erstmals mit- spielenden Heitmann eine wesentliche Ver- Stärkung der Abwehr verspricht, in Forch- heim wenigstens einen Punkt holen sollte. Für den ASV Durlach geht es gegen Hocken- heim darum, sich aus der Abstiegszone zu entfernen. Ob die Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten. Gute Chancen dürfen den beiden Letzt- placierten, Schwetzingen und Sandhausen, bei ihren Heimspielen gegen Kirchheim bzw. Weinheim eingeräumt werden. Schwerer ist der Ausgang der Lokalspiele VfB Leimen gegen DSC Heidelberg und SV Birkenfeld gegen VfR Pforzheim vorherzusagen. Es spielen: Samstag: Karlsruher FV— VfL Neckarau; ASV Durlach- FV Hocken- heim; FV Daxlanden— ASV Feudenheim. Sonntag: VfB Leimen— DscC Heidelberg; Spfr. Forchheim— Phönix Mannheim; SV Sandhausen— FV Weinheim; SV Birken- feld— VfR Pforzheim; SV Schwetzingen— Sd Kirchheim. Elf Vorjahresmeister sind am Start: Seinen dritten Platz wird der SV Waldhof durch einen Erfolg über die SpVgg Neu- Isen- burg halten können. Die Blau- Schwarzen hof- fen, an den Gästen für die 3:6-Vorspiel-Nie- derlage mit einem ebenso eindeutigen Sieg Revanche nehmen zu können. Der Freiburger FC, der im Freundschaftsspiel durch ein be- achtliches 2:2 gegen den Karlsruher SC auf- horchen ließ, versucht, gegen FC Hanau 93 ebenfalls eine Umkehrung des Resultates der Vorrunde(1:3). Gegen die bisher auswärts sieglos gebliebenen Straubinger gilt der ASV Cham in seinem dreizehnten Heimspiel als Favorit. Aufgepaßt heißt es für den 1. FC Pforzheim, wenn er nicht noch mehr an Boden verlieren will. Die auf dem sechsten Platz rangierenden Pforzheimer haben beim Tabel- len vorletzten VfB Helmbrechts anzutreten. Amicitia Viernheim darf sich nach dem klaren 4:0 in der Vorrunde beim Schlußlicht Hessen Kassel eine gute Chance ausrechnen. Um zum Erfolg zu kommen, werden die„Grü- nen“ jedoch eine geschlossene Leistung zeigen müssen, denn Kassel macht sich immer noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt und wird alles daran setzen, in den restlichen Spielen Wenigstens auf eigenem Platz keinen Punkt mehr abzugeben. Während Viernheim in stärkster Aufstellung antritt, versucht man es in Kassel diesmal mit einer wesentlich um- gebauten Mannschaft.— Ein Heimerfolg ist von Borussia Fulda über den SV Darmstadt 98 zu erwarten, während Bayern Hof beim SV Wiesbaden wenigstens auf einen Punkt hofft. Knapp für USA-Eishockeyteam Die Eishockeynationalmannschaft der USA besiegte die norwegische Nationalvertretung im Olympiastadion von Jordal knapp mit 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) Toren. Beide Mannschaften traten in den Aufstellungen an, wie sie bei der Eishockeywelt meisterschaft in Oslo vor- gesehen sind. 5 Im Rudern gemeinsam Durch zwei Ausscheidungsrennen am 5. August Frauen) und 10. August(Männer) in Duisburg soll eine gemeinsame deutsche Vertretung für die Ruder-Europameister- schaften 1958 in Posen ermittelt werden. Die- ses Uebereinkommen trafen in Berlin die Vertreter der sowjetzonalen Sektion Rudern und des Deutschen Ruder- Verbandes. Beide Seiten hatten sich bereits im De- zember vergangenen Jahres in Hannover über eine Entsendung einer gemeinsamen Mannschaft nach Posen geeinigt, nur war über die Art der Ermittelung noch keine Uebereinstimmung erzielt worden. Bei den jüngsten Beratungen billigten die Vertreter, Präsident Dr. Wülfing(West) und das Mit- glied des sowjetzonalen Verbandsausschusses Krebs, den Standpunkt der von Sektions- präsident Heinz Dose und seinen Präsidiums- kollegen Gerhard Gralla, Werner Berg und Kurt Bürger vertretenen Sektion Rudern der Sowjetzone, wonach angesichts der gegen- wärtigen politischen Situation in Deutschland die Möglichkeit zu gesamtdeutschen Meister- schaften nicht mehr gegeben sei. Auch Dickie Dale fährt BMW Der in Italien am Comer See lebende Engländer Dickie Dale, der in den letzten Jahren zu dem Fabrikteam von Guzzi ge- hörte, hat sich jetzt entschlossen, in der dies- jährigen Rennsaison eine BMW RS 500 cem Solo zu fahren. Dale's käuflich erworbene BMW RS wird im Werk mit allen Neuerun- gen, u. a. auch dem verbesserten Fünfgang- Getriebe ausgestattet, so daß diese BMW kin den Händen des hochqualiflzierten Fahrers eine wertvolle Unterstützung für Geoff Duke bei den diesjährigen Weltmeisterschafts- läufen darstellt. Resch-Ruellet im Rahmen an Stelle der Schwergewichtsmeisterschaft An Stelle des ausfallenden Kampfes um die deutsche Schwergewichts meisterschaft Zwischen Hans Kalbfell und Heinz Neuhaus sleht das Programm der Berufsboxveranstal- tung in der Dortmunder Westfalenhalle am Samstag eine Mittelgewichtsbegegnung zwi- schen Max Resch(Stuttgart) und dem fran- zösischen Ranglistenboxer Jean Ruellet vor. Ruellet hatte kürzlich gegen den Berliner Gustav Scholz im Ring gestanden und nach der achten Runde aufgegeben. Phönix-Bus nach Forchheim Im Bus, den der MF Phönix am Sonn- tag zum Punktspiel nach Forchheim einsetzt, sind noch einige Plätze frei. Mitglieder und Anhänger des MFC, die die Mannschaft be- gleiten wollen, werden gebeten, sich mit der Geschäftsstelle(Tel. 5 19 44) in Verbindung zu setzen. Abfahrt des Busses: 11 Uhr ab Gartenfeldplatz. Nordbadische Gewichtheber-Oberliga: lleckarauer Sieg bedleulel Halb zeil. Jitel 800 Volles Programm in der Gruppenliga Südwest/ AS V-Ringer in Kirrlach Am vorletzten Vorrundenkampftag dürfte in der nordbadischen Gewichtheber-Oberliga bei der Ausein andersetzung zwischen KSV 84 Mannheim und dem Tabellenführer VfL Neckarau die Entscheidung über die Halb- zeit-Meisterschaft fallen. Wenn die Neckar- auer auch in der KSV-Halle die gute Form wie bisher zeigen, sollten sie am Sonntag das Etappenziel erreichen. Leicht wird es ihnen der KSV allerdings nicht machen, der als Süddeutschlands Schivimm- Elite in Cudivigsliaten Ueber zweihundert Schwimmer und Kunstspringer bewerben sich Das Hallenbad in Ludwigshafen erlebt am Wochenende erneut eine Groß- Veranstal- tung: Die Süddeutschen Hallenmeisterschaf- ten im Schwimmen und Kunstspringen. Diese letzte Generalprobe der süddeut- schen Elite vor dem eine Woche später folgen- den ersten Länderkampf dieses Jahres in Wuppertal gegen Holland sieht mit Ausnah- me des Deutschen Meisters Hans Köhler Darmstadt) und der Bayreuther Geschwister Weber und Siggi Wolff, die gesamte Elite am Start. Insgesamt bewerben sich 266 Einzel- teinehmer und 33 Staffelmannschaften um die 18 Titel. Nicht weniger als elf Vorjahres- meister sind mit von der Partie, doch werden sie es nicht leicht haben. bei der starken Kon- kurrenz erneut zu Titelehren zu kommen. Einen würdigen Nachfolger scheint Hans Köhler über 100 und 200 m Kraul in dem Karlsruher Hans Link zu bekommen, der nach seiner dreifachen badischen Meisterschaft nun in Ludwigshafen beweisen muß, daß er in die Nationalmannschaft über 4x 200 m Kraul ge- hört. Auf der 400-m-Kraulstrecke muß sich Link vor allem mit dem Süddeutschen Ju- gendmeister Müller(SV Hof) auseinanderset- zen, der zu einer Uberraschung fähig ist. Mannheims Trumpfkarte bei den Herren ist Hockey-Schlagerspiel im Luisenpark: Lägt T5 46 den HcH stolpern! Am Sonntag werden die Endrunden- kämpfe um die nordbadische Meisterschaft mit den Begegnungen TSV 46 Mannheim gegen HC Heidelberg und TSG 78 Heidel- berg— TV 46 Heidelberg fortgesetzt. Be- hauptet sich der TSV 46 Mannheim gegen den Heidelberger HC, dann steht die zum Greifen nahe Meisterschaft für den„Club“ in Frage, da dessen hartnäckiger Verfolger, TV 46 Heidelberg, im Lokalspiel gegen die SG 78 zu einem klaren Sieg kommen sollte. Die Mannheimer kommen für die Meister- schaft nicht mehr in Frage. Was sie aber zu einer besonderen Leistung anspornen sollte, ist die Chance, sich durch einen Sieg über den Meisterschaftsfavoriten einen guten Ab- gang bei den Endrundenspielen zu schaffen. Falls die Platzherren wieder komplett an- treten, stellen sie einen spielstarken Gegner. Das haben sie am vergangenen Sonntag in Heidelberg gegen den HTV 46 bewiesen, dem sie nur 1:2 unterlagen. Die Damen des TSV 46 bestreiten am Somntag das Vorspiel. Kaum anzunehmen, daß ihnen die Heidelbergerinnen ernsthaften Widerstand leisten können. Das Spiel der ersten Herrenmannschaften beginnt um 11.00 Uhr. Geht F. Walter nach Neuendorf? Der 37 Jahre alte Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, Fritz Walter, gilt als aussichtsreicher Bewerber für das 670 Personen fassende Kino„Le Paris“ in Koblenz. Das letzte Wort in dieser Angele- genheit soll in Kürze die Bundesvermögens- verwaltung in Bonn sprechen, die jetzt über das frühere französische Lichtspielhaus in der Koblenzer Innenstadt verfügt. Wie in Koblenz verlautete, soll Fritz Walter nach erfolgreichem Abschluß der Verhandlungen an ein Uebersiedeln nach Koblenz denken, um sich als Spieltrainer dem südwestdeut- schen Oberligisten Tus Neuendorf anzu- schließen. Der Geschäftsführer von Tus Neuendorf lehnte allerdings jede Stellung- nahme ab. um achtzehn Meistertitel Horst Schaufler(SVM) dem es gelingen sollte, seinen Titel vom Vorjahr erfolgreich zu ver- téeidigen. Auch in den übrigen Einzelkonkur- renzen der Herren darf man durch Ekkehard Miersch— Nikar Heidelberg—(100 m Rük- ken), Klaus Bodinger— KSN 99 Karlsruhe— (200 m Brust) und Peter Zippelius— KTV 46 Karlsruhe(200 m Schmettern) mit badischen Siegen rechnen. In den beiden Staffeln 4x 100 m Kraul und Lagen gelten die Karlsruher Vereine KSN 99 und KTV 46, der SV Mann- heim und Außenseiter SV Hof als Favoriten. Bei den Damen steht vor allem in den Kraulstrecken über 100 und 400 Meter durch das Dreigestirn Brunner-Winkler-Künzel aus der Nationalmannschaft spannende Rennen bevor. Ursel Brunner(Nikar) und die Karls- ruherin Gosciniak treffen erneut im Rücken- schwimmen aufeinander und als„Schmetter- ling“ hat die Reutlingerin Ursel Winkler echte Titelaussichten. Ohne Namen von Klang sind die 200 m Brust völlig offen. In den Staf- keln wiederum sind es einige Mannschaften, die ihre gute Breite mit einem Titelgewinn unterstreichen wollen: DSV Frankfurt, Nikar Heidelberg, KTV 46 Karlsruhe und SSV 05 Reutlingen. Beim Kunstspringen vom I-m-Brett sollte Bärbel Urban(TSV 46 Mannheim) wieder stark genug sein, das Feld ihrer Mitbewerbe- rinnen hinter sich zu lassen und erneut zum Titelgewinn kommen. Bei den Herren wird es Freiburgs Vorjahresmeister Roland Schillin- ger nicht gerade leicht fallen, den„Senior“ Franz Reichmann(Kornwestheim) und die Mannheimer Nachwuchshoffnung Rolf Fried- rich(TSV 46) in den zehn Sprüngen zu distan- zieren. Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 20 Uhr mit sieben Entscheidungen, am Sonntagvormittag ab 9.30 Uhr werden neben der Meisterschaft über 800 m Kraul lediglich Vorläufe ausgetragen, in denen die jeweils sechs Besten für die restlichen 10 Entschei- dungen des Sonntagnachmittags ab 14 Uhr er- mittelt werden. C. Bastian Drittplacierter immer noch ausgezeichnet im Rennen um die Meisterschaft liegt. In den beiden anderen Begegnungen wird AC 92 Weinheim gegen AV Schwetzingen zu einem ebenso klaren Sieg kommen, wie Titelver- teidiger KSV Durlach beim Neuling Kirch- heim. Zwei Begegnungen stehen in der Gewicht- heber-Kreisklasse Mannheim auf dem Pro- gramm. Tabellenführer KSV 84 Mannheim II sollte sich beim RSC Schönau sicher durch- setzen und durch einen weiteren doppelten Punktegewinn seine führende Position festi- gen. Der Polizei-SV möchte vor eigenem Publikum seinen ersten Sieg gegen ASV Ladenburg verzeichnen. ASV Feudenheim ist kampffrei.— In der Ringer-Gruppenliga Südwest steht Tabellenführer Heusweiler beim SV 98 Brötzingen vor einer schweren Aufgabe. Ein knapper Heimsieg ist dem Ta- bellenzweiten Thaleischweiler gegen VfK Schifferstadt zuzutrauen. Ebenso sollte sich KSV Wiesental gegen Sd Erbach und Köl- lerbach gegen Germania Bruchsal und KSV Pirmasens gegen KSV Riegelsberg durch- setzen, während die Begegnung zwischen Friesenheim und Mainz als offen zu bezeich- nen ist. RSC Eiche Sandhofen pausiert an diesem Wochenende. In der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga stehen drei Nachholungs- Begegnungen auf dem Programm. RSC Lau- denbach erwartet den Tabellenzweiten A8 Ladenburg, der sich sehr anstrengen muß, wenn er seinen Vorkampferfolg wiederholen Will. In der Ringer- Kreisklasse Mannheim in- teressiert vor allem das Abschneiden von SpVgg. Fortuna Edingen beim AV Schwet⸗ zingen und vom AC Neulußheim beim HSV Hockenheim. Sowohl Edingen, als auch Neu- lußheim müssen mit Glanzleistungen auf- Warten, wenn sie siegreich ihre Heimreisen antreten wollen. Als offen zu bezeichnen ist die Auseinandersetzung zwischen RSC Eiche Sandhofen II und RSC Schönau. a Die Ringerstaffel des ASV Feudenheim bestreitet am Samstagabend beim KSV Kirr- lach einen Freundschaftskampf, der den Feu- denheimern als Probegalopp für die kom- menden Endkampfe um die„Gesamtbadische“ dient. all ISV- Frauenmannschaft Favorit bei badischer Hallenhandbalimeisterschaft Bei den nordbadischen Hallenhandball- meisterschaften der Frauen am Samstag in der neuen Sporthalle der Technischen Hoch- schule Karlsruhe gilt Vorjahresmeister TV 46 Mannheim als Favorit. Gute Chancen dürfen auch den beiden Karlsruher Mann- schaften KSC und KTV sowie dem SV Sand- hofen eingeräumt werden. An den Meister- schaftsspielen nehmen noch TG 88 Pforz- heim, F Heidelberg und TSG Bruchsal teil. Henn Iii Gelen HATTLE wolli, clan nur imiicr enen Nx. dad Jr. 48 — dam inner) utsche eister- . Die- n die udern n De- over zamen r War Kelne i den treter, Mit- lusses tions- iums- und en der egen- land ister- W bende etzten i ge- dies- cem rbene erun- gang- IW in brers Duke nafts- 1 schaft s um schaft auhaus nstal- le am Zwi- kfran- t vor. rliner nach m Sonn- Setzt, und t be- it der dung ar ab 1 ch et im den C 92 inem Iver- irch- vicht⸗ Pro- im II urch- elten kesti- mem ASV m ist nliga eiler eren Ta- VfK sich Köl- KSV Arch- chen eich- t an schen ings- Lau- ASV muß, nolen n in- von wet- HSV Neu- auf- eisen mn ist Eiche heim Kirr- Feu- Kom- sche 06 all rit haft ball 2 in Loch- TV ncen ann- zand- ster- forz- teil. ee Nr. 43 Freitag, 21. Februar 1938 MORGEN Seite 11 Zungenwurst muß wirkliche Zunge enthalten Die Lebensmittelgesetzgebung muß zur Sicherung des Verbrauchers fortschreitenden Entwicklungen angepaßt sein Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Zweieinhalb Jahre Zuchthaus für den Weinfälscher Korn, fünf und vier Monate Gefängnis ohne Bewährungsfrist für zwe harte Strafen, wie sie bei t 1 Nitrit-Metzger aus Stuttgart— das sind Verstößen gegen das Lebensmittelgesetz selten ausgespro- chen werden. Die Zuchthausstrafe macht im Falle Korn unmiß verständlich klar, daß es sich bei dieser Herstellung von Kunstwein aus Chemikalien um ein ausgewachsenes Verbrechen gehandelt hat, das »gewissenlos und aus grobem Eigennutz begangen wor- den ist“. Der Hauptangeklagte allerdings hielt sich sogar vor Gericht noch einiges zu- gute auf das geistige Eigentum an seinen Fälscher-Rezepten. Strafen allein rotten das Uebel allerdings nicht aus, dazu erscheint die Versuchung zu groß. Lebensmittelvergehen, falsche Maße und Gewichte gehören immerhin zu den älte- sten Missetaten in der Kulturgeschichte der Menschheit und werden auch vom heute gül- tigen deutschen Gesetz mit Gefängnis und Geldstrafe, in schweren Fällen mit Zuchthaus geahndet. Freiheitsstrafen kommen aller- dings nur selten vor, zumal die Beweisfüh- rung Schwierigkeiten bereitet und die Be- schuldigten oft nur wegen fahrlässiger Ver- stöge bestraft werden können. Geldstrafen ergehen zumeist durch Strafbefehl. Die Be- troffenen hüten sich dann sorgfältig, es zur mündlichen Gerichtsverhandlung kommen zu lassen, um ihren Namen nicht bekanntwer- den zu lassen. Fälscher, Pantscher und Gift- mischer scheuen die Oeffentlichkeit genauso wie das Berufsverbot und mehr als die an- deren Strafen. Die jetzt abgeurteilten schweren Fälle aber stellen immerhin Aus- nahmen dar, und die Verwendung von Nitrit bedeutet einen Rückfall in technisch längst überholte Methoden. In schwereren Fällen können die Gerichte dle öffentliche Bekanntmachung im Urteil anordnen, wozu sie sich jedoch nur selten entschliegen; in den beiden jüngsten Nitrit- Urteilen aus Stuttgart jedoch wurden sie be- kanntgegeben. Darüber hinaus fordert die erregte Oeffentlichkeit, alle jetzt bekanntge- wordenen Missetäter gewissermaßen an den Pranger zu stellen und ihre Namen zu ver- öffentlichen. Soweit das nicht durch das Ur- teil geschieht oder die Namen in öffentlicher Gerichtsverhandlung genannt werden, be- steht dazu jedoch keine rechtliche Möglich- keit. Grundsätzliche Bedenken, die allge- meine Volkswut auf sogenannte„Volksschäd- linge“ zu richten, lassen sich außerdem nicht ganz von der Hand weisen. Soweit einzelne Städte bereits beschlossen haben, die Nitrit- Metzger nicht mehr zu öffentlichen Liefe- rungen zuzulassen, könnten sie die Namen allerdings auch nur auf dem gleichen Wege Wie die übrige Oeffentlichkeit erfahren. In Mannheim und anderen großen Städten mit eigener Polizei wäre es jedoch möglich, daß sich der Oberbürgermeister als oberster Polizeiherr die Akten vorlegen läßt und auf diese Art die Namen und Zusammenhänge erfährt. Jedes Zeitalter, jedes Land und neuer- dings sogar schon jede Generation muß sich erneut mit den Lebensmittelfälschungen aus- einandersetzen, so wie sie sich aus der Ent- wicklung der Technik, der gesellschaftlichen Verhältnisse und der ganzen Struktur des Landes ergeben, Auf diese Art sind die USA, deren vorwiegend warmes Klima dem Ver- derb und dem Ungeziefer recht förderlich ist, zu einer sehr strengen und scharf gehand- habten Lebensmittelgesetzgebung gekom- men. Im Gegensatz zu unserem Lande mit seinen weitgehenden Eingriffen der öffent- lichen Hand beispielsweise in die Organisa- tion der Milchwirtschaft ist jenseits des Ozeans die privatwirtschaftliche Basis nicht verlassen worden; Hygiene und Gesundheit scheinen trotzdem gesichert. Im tropischen Brasilien müssen Fische, die am Morgen ge- fangen worden sind, bis pünktlich mittags verkauft sein; sonst werden sie vernichtet. Im gemäßigteren Klima Deutschlands ge- deiht zwar in diesen Dingen eher einmal Sorglosigkeit, die Lebensmittelgesetzgebung ist aber trotzdem nicht zurückgeblieben. Das erste gesamtdeutsche Gesetz von 1879 galt als gut. Das heutige Lebensmittelgesetz von 1927 erwarb sich den Ruf, unter den tech- nischen Voraussetzungen seiner Entstehungs- zeit modern und vorbildlich zu sein. Bis 1934 wurde es durch Verordnungen ergänzt, in denen sich die Fähigkeit demokratischer Ge- setzgeber ausdrückt, mit derartigen Dingen fertig zu werden. Ueber den folgenden Ein- fluß des Reichsnährstandes im Dritten Reich gehen die Meinungen auseinander. Teils haben gewisse Interessenten anscheinend weitere Fortschritte verhindert, teils wur- den wertvolle ergänzende Richtlinien ge- schaffen, bis die Kriegs- und Zwangswirt- schaft dann einen staatlich geförderten Nie- dergang unseres ganzen Ernährungswesens herbeiführte, von dem sich bis zum heutigen Tage noch nicht alle Betroffenen gesund- heitlich oder moralisch erholt haben. Das einstmals gute Gesetz von 1927 er- scheint jedoch heute nicht mehr ausreichend, Weil sich gesundheitsschädliche Bestandteile und Fremdstoffe mit seiner Hilfe nicht mehr in vollem Umfang aus den Lebensmitteln heraushalten lassen. Die Kontrolle geschieht durch die Polizei, die sich der Sachverstän- digen und 77 wissenschaftlichen Unter- suchungsinhstitute im Bundesgebiet bedienen muß. Abgesehen von akuten Fällen und ein- geführten Lebensmitteln werden jährlich auf je tausend Einwohner fünf Lebensmittel- proben und eine Probe jener Bedarfsartikel, die gleichfalls durch das Lebensmittelgesetz geschützt werden, gegen angemessene Be- zahlung entnommen und dann untersucht. Jedoch ist es kein Geheimnis, daß die Aus- stattung der Untersuchungsbehörden mit ge- schultem Personal, Geld und modernen For- schungsapparaten verbessert werden könnte. Auch die Prüfung der Lebensmittel auf Strahlungsschäden hin, worüber es bereits eine game Literatur gibt, gehört dazu. Vor- beugende Ueberwachung aber ist auch auf diesem Gebiet besser als nachträgliches Strafen. Die Ueberwachung hat schlieglich nicht nur eine ganze Reihe von Butterskandalen zutage gefördert, sondern auch die Wein- kälschungen und besonders die oft geübte und beim Stande der heutigen Technik nur schwer nachweisbare Methode, alte und ver- dorbene Lebensmittel aufzufrischen und dann wieder zu verkaufen. Das geschieht mit Butter, Schmalz, Därmen und ähnlichen Nahrungsmitteln, Beliebt war es zeitweise auch, in die ausländische Butter, die laut Gesetz einen höheren Fettgehalt als die deutsche haben muß, einen gewissen Was- serzusatz nachträglich hineinzukneten und sie dann als deutsche Markenbutter zu ver- kaufen. Kaviar aus Fischrogen und Teer- Karbe, minderwertige Bobmen, die mit Blau- säure behandelt und als weiße Bohnen ver- kauft wurden, Eiernudeln mit zu geringem Eigehalt, gestreckter Honig, verdünnter Essig und dann die ganze Liste der Binde- mittel, Stärke, Phosphate, Farbstoffe, Auf- rötungsmittel und Schnellpökelsalze in Wurst und Fleischwaren gehören zu den Dingen, denen immer wieder die Aufmerksamkeit gilt. Nach Gerichtsentscheidungen stellen be- stimmte Wurstbe zeichnungen nicht nur eine allgemeine Geschmacksrichtung, sondern einen Qualitätsbegriff dar. So muß Haus- macher-Leberwurst eine gewisse Menge Leber, Zungenwurst wirkliche Zunge ent- halten und gehören gekochte Pansen nicht in gute Dauerwurst. Nun finden sich in den Fachzeitschriften neuerdings Rechtfertigungsversuche, welche „kleinste Dosen geprüfter Substanzen“, wie sie sich sonst nur in Heilmitteln finden, auch als Zusatz zur Konservierung von Lebens- mitteln als zulässig bezeichnen möchten. Tatsächlich aber steht die Unschädlichkeit derartiger Stoffe noch gar nicht immer fest und kann der Laie bei der Herstellung der Lebensmittel unmöglich die richtige Dosie- rung abmessen. Vor allem aber muß jeder Verbraucher selbst darüber entscheiden dür- fen, welche Chemikalien und Medikamente er einnehmen will und welche nicht, und Auf welche er möglicherweise sogar mit einer gefährlichen Ueberempfindlichkeit rea- giert. Deshalb will das kommende deutsche Lebensmittelgesetz aus unserer Nahrung alle „Stoffe ohne ernährungsphysiologischen Wert“ und alle„gesundheitsbedenklichen Mittel“ verbannen und außerdem die Be- handlung mit ionisierenden Strahlen ver- hindern. Wenn sich das in dieser Form verwirklichen ließe, so würde das einen Sieg aller jener Wissenschaftler und Ver- braucher bedeuten, die längst darauf drän- gen, daß wir möglichst natürliche Lebens- mittel erhalten. Die Formulierung des Ge- setzentwurfes erleichtert den Uberwachungs- behörden die Beweisführung und gestattet es, alle jene Stoffe aus den Lebensmitteln fernzuhalten, bei denen auch nur der Ver- dacht einer Gefährdung besteht. Als Fern- ziel schwebt dem Gesetzgeber ein Lebens- mittelbuch mit Angaben über die gestatte- ten Zusätze und die Zusammensetzung aller Nahrungsmittel vor, wie die Schweiz und Oesterreich das schon besitzen. Die zuläs- sigen Konservierungsmittel und sonstigen Zusätze aber könnten in einer Liste erfaßt Werden. Was auf diesem Gebiet erprobt und ausgewählt ist, wurde bereits von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft zusammen- gestellt. Bei allem Wunsch nach natürlichen Le- bensmitteln läßt sich eine Rückkehr zu den Zuständen aus Urgroßväters Zeiten selbst- verständlich nicht mehr erreichen, Die mo- derne Industriegesellschaft entfernt sich allzusehr von ihren natürlichen Lebens- grundlagen, lebt zusammengeballt in großen Städten und ist auf Einfuhren mit langen Transportwegen angewiesen. Die Ansprüche, zu jeder Jahreszeit die besten Nahrungs- mittel aus aller Welt essen zu dürfen, stei- gern sich außerdem ständig, Ohne Konser- vierungsmittel, zu denen außer der Kälte- technik auch alle möglichen Chemikalien und Medikamente gehören, geht es 3180 nicht. Nur auf das Prinzip kommt es an, die Lebensmittel so wenig wie möglich und nicht mehr als nötig zu verändern. Novelle zum Wehrpflichtgeset jetzt fertiggestellt 5 Bonn.(dpa) Im Bundesverteidigungs- ministerium ist jetzt eine Novelle zum Wehr- pflichtgesetz fertiggestellt worden, die von Militärexperten als ein erster Schritt zu der von Verteidigungsminister Strauß angekün- digten allgemeinen Verteidigungsdienstpflicht gewertet wird. Die Novelle soll vor allem die Belange der territorialen Verteidigung und einer künft gen Zivilverteidigung berück⸗ sichtigen. Für die Zivilverteidigung ist das Bundesinnenministerium zuständig. Im Ver- teidigungsministerium ist man der Ansicht, daß die Wehrpflichtnovelle ohne Schwierig- keiten in ein künftiges allgemeines Vertei- digungspflichtgesetz eingebaut werden kann. In langwierigen Besprechungen haben sich der Bund und die Länder Niedersachsen, Bayern, Baden- Württemberg und Nordrhein- Westfalen über einen langfristigen Aufbau- plan für die deutsche Luftfahrtforschung ge- einigt. Danach sollen in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Mark für den personellen und materiellen Aufbau der Forschungs- zentren für Luftfahrt bereitgestellt werden. Es handelt sich dabei um folgende Institute: die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt in Essen-Mülheim, die Deutsche Forschungs- anstalt für Luftfahrt in Braunschweig, die Aero- dynamische Versuchsanstalt in Göttin- gen, das Deutsche Forschungsinstitut für Se- gelflug in München, die Deutsche Studien- gemeinschaft für Hubschrauber in Stuttgart und das Forschungsinstitut für die Physik der Strahlantriebe in Stuttgart. polstermöbel 100 SRAMM NON ae 1 Süßwaren Selbstbedienung BESONDERS LEISTUNGSFAH IG Milch-Waffeln Mandel- und Haselnuß- Platten schokolade-Woffeln Vollmilch Nuß an Nuß Vollmilch- Cocoskrokont persipankugeln Spirituosen OorlApEN Garagen- Rolladen aus Stahl- Lamellen PFLEN Tel. 26931-26932 1 Stunde Fernsehen für 1.- ON Fernsehanschaffung leicht gemacht durch Fernsehen mit Münzautomat- Nach 24 Monaten Ihr Eigentum Ohne Anzahlung! b esarte genügt n den f h- Geschäften FR. i O FETZER Mannheim 1 5 2758 M A. 8 TUN PFE Mittelstr. 84 Darum in die Ferne schweifen? vorteilhafter kaufen Sie am Platze vom Fachmann Koffer-, Flach-, Reise- und Büromaschinen mit Monatsraten a4 0b 12, DM Samtl. neuesten Modelle lieferbar. 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Elektro-Anlagen(Gemeinschaftsantennen) für die Wohnbauten n Mannheim- Schönau. Block DD 3. Elektro-Anlagen(Gemeinschaftsantennen) für die Wohnbauten m F 7, Block A 4. Elektro-Anlagen(Installation und Gemeinschaftsantennen) für die Wohnbauten in F 7, Block B Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Mam Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 20. Februar 1938 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. Transporte im Marinierte Heringe tafelfertig, in Delikateß-Milchnertunke m. Mayonnaise u. Zwiebeln, gutschmeckendes, preisw. Familien-Essen, ½-Ltr.-Hochdose feine Industrie-Gurken 1.15 1.30 Diese Waren sind in allen Geschäften mit dem Aushang des HEC O- Sonder- Angebotes erhältlich. 1-kg- Dose Nite 14 — INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Freitag, 21. Februar 1958/ Nr. G Der Lohn-Rechnungsfehler 2 1g t Auswirkungen Die Härte der Lohnkämpfe nimmt zu. So- wohl auf dem Gebiet der Textilwirtschaft als auch der Eisenschaffenden Industrie zei- gen die Gewerkschafter vorläufig noch wenig Neigung zum Einlenken. Dies ist deshalb ver- wunderlich, weil landauf landab selbst Ge- wWerkschaftsmitglieder ihrer Organisation nicht mehr folgen. In Hessen ergab die Urabstimmung recht detrübliche Ergebnisse. So betrübliche Er- gebnisse, daß von 28 000 Textilarbeitern nur 6000 auf Grund von Urabstimmungen in den Streik getrieben werden konnten. Dennoch Wollte sich die IG Textil Westfalens und Südbadens in Schlichtungsverhandlungen mit den Arbeitgebern nicht einigen. Dabei be- stand zwischen dem Arbeitgeber-Angebot Lohnerhöhung um 8 bis 12 Pf je Stunde) und der Gewerkschaftsforderung(15 Pf je Stunde) nur ein nicht mehr in die Waag- schale fallender Unterschied. In der Stahlindustrie rechnet man in ein- geweihten Kreisen mit einem Endergebnis, das bei drei bis vier Pfennig je Stunde lie- gen dürfte(gegenwärtige Gewerkschaftsfor- derung 10 Pf; gegenwärtiges Arbeitgeber- Angebot: Stillhalteabkommen auf sechs Mo- nate, ohne Lohnerhöhung). Diese drei- bis vler-Pfennig-Rechnunng basiert darauf, daß die Kalkulation der Eisenschaffenden Indu- strie im groben Durchschnitt eine solche Lohnkostenverteuerung vertragen würde. Fraglich bliebe dann nur die Lage der notleidenden Betriebe, die selbst eine vier Pfennig betragende Lohnerhöhung je Stunde nicht ohne Abwälzung auf die Preise ver- kraften könnten. Es gibt auch solche Unter- nehmen. Aber sie haben wenig Hoffnung auf Rücksichtnahme, besonders von Gewerk- schaftsseite. Die Id Metall erwartet nämlich, daß die Großbetriebe, denen es leichter mög- lich ist, ohne Abwälzung auf die Ver!kaufs- preise eine Lohnerhöhung von drei bis vier Pfennig je Stunde aufzufangen, etwa frei- werdende Arbeitskräfte aus kleinen Betrie- den auffangen können. Wenn das nur nicht eine Fehlrechnung Wird! Denn schließlich und endlich können Ja die Großbetriebe— soweit sie es kön- nen— diese Lohnkostenverteuerung nur deshalb auffangen, weil sie— übrigens unter Einsatz von geborgtem Geld, das zurückge- zahlt werden muß— ihre Unternehmen et- Was besser rationalisieren als die kleinen und mittleren Betriebe— also weniger Ar- beiter brauchen.-tor S Sine Kein ernster Konflikt mit der Hohen Behörde (eg) Von einem ernsten Konflikt zwischen Hoher Behörde und Bundesregierung könne trotz der angekündigten Klage vor dem Montan- Gerichtshof wegen der Ausnahme- tarife(gl. S. 2) nicht gesprochen werden, versicherte Bundesverkehrsminister See- bohm am 20. Februar. Vielmehr sei die deut- (Sg) Die Möglichkeiten zur degressiven Steuerabschreibung von Investitionen sollen mit der Neuordnung des Steuerrechts zwar abgeschwächt, dafür aber auch auf beweg- liche Wirtschaftsgüter mit einer Lebensdauer von weniger als zehn Jahren ausgedehnt werden. Zudem ist vorgesehen, daß die Unter- nehmen künftig ohne weiteres von der degres- siven zur linearen Abschreibung übergehen können, sobald diese für sie günstiger ist. Während der degressive Abschreibungs- satz für Wirtschaftsgüter mit einer Lebens- dauer von zehn Jahren bisher nur 28,31 v. H. beträgt, soll er in Zukunft nur noch 25 v. H. ausmachen. Im übrigen gilt der Grundsatz, daß der degressive Abschreibungssatz das Zweieinhalbfache der linearen Abschreibung nicht überschreiten darf. Bei Wirtschafts- gütern mit einer Lebensdauer von 40 Jahren ergibt sich somit ein Höchstsatz der degres- siven Abschreibung von 6,25 v. H., bei einer Lebensdauer von 50 Jahren ein Höchstsatz von fünf v. H. Hat das Wirtschaftsgut eine Lebensdauer von vier Jahren, so deckt sich die degressive mit der linearen Abschreibung. Schon bei Wirtschaftsgütern von fünfjähriger Lebens- dauer aber ist die degressive Abschreibung von 25 v. H. auf den jeweiligen Buchwert in den ersten Jahren günstiger als die lineare Abschreibung von 20 v. H. Bei Wirtschafts- gütern von achtjähriger Lebensdauer kann eine Heraufsetzung des Abschreibungssatzes von 12,5 auf 25 v. H. eintreten. In der Regel ist bei Wirtschaftsgütern mit einer Nut- zungsdauer zwischen fünf und zehn Jahren ein späterer Uebergang von der degressiven sche Regierung lediglich an einer kompeten- ten Auslegung des Montanvertrages und an einer Fortentwicklung des Rechts der Mon- tangemeinschaft interessiert. Die Klage werde, da sie von der Regierung komme, aufschiebende Wirkung haben. Für die gleich- zeitig geplante Klage der betroffenen deut- schen Unternehmen treffe das nicht zu. Die Entscheidungen über die Ausnahme- tarife, die die Hohe Behörde getroffen hat, würden die Bundesregierung verpflichten, bestimmte Eisenbahn-Frachtermäßigungen für Kohle und Erz ganz oder teilweise abzu- bauen. Sie beziehen sich vor allem auf die Kohle- und Koksbezüge sowie auf die Erz- transporte der Eisenwerke und Erzgruben im Sieg-Lahn-Dill-Gebiet, der Maximilianhütte und der Luitpoldhütte in der bayerischen Oberpfalz, der Erzgruben im Vorharz und der Hüttenwerke in Peine und Salzgitter. Die Hohe Behörde führt an, daß durch die tarifliche Begünstigung dieser Unternehmen andere in vergleichbarer Lage befindlichen Werke diskriminiert würden. Die Bundes- regierung ist demgegenüber der Ansicht, daß die Lage der betroffenen Werke mit der an- derer Produzenten in der Montangemein- schaft nicht vergleichbar ist, denn sie stellten zum Teil Spezialerzeugnisse her, die andern- orts nicht angefertigt würden. Auch die be- sondere wirtschaftliche Lage des Sieger- landes und der durch die Zonentrennung hart betroffenen Gebiete Bayerns und Nie- dersachsens finde in den Beschlüssen der Hohen Behörde nicht genügend Berücksich- tigung. Das Gegenteil von Vergnügen sind Feierschichten Ist denn unsere Wirtschaftspolitik in ein Irrenhaus geraten? Vor Jahr und Tag wurde — obwohl der Winter damals nicht besonders strenger war— jedem Kilogramm Kohle, das an der Ruhr weniger gefördert wurde, nach- geweint. Heute aber werden im westdeut- schen Kohlenpott Feierschichten eingelegt. Warum denn eigentlich? Weil etwas mehr als eine Tagesförderung Kohle auf Halde liegt. Dazu kommen noch die Kokshalden, die be- trächtlicher ins Gewicht fallen. „Geduckter Tolpatsch im Ruhrbergbau“ berichteten wir am 8. Februar und brachten unmiß verständlich zum Ausdruck, daß wir es tolpatschig fänden, à) auf der einen Seite Lohnforderungen zu stellen und Arbeitszeitverkürzung zu ver- langen, die die Konkurrenzlage des Ruhr- reviers gegenüber dem Ausland gefährdeten; b) diesen Lohnforderungen nachzugeben und die Ruhrkohlenpreise dementsprechend zu erhöhen. Die drei Zechen, die im Ruhrgebiet Feier- schichten eingelegt haben, sind noch nicht aus- schlaggebend für die Gesamtlage. Da muß sehr viel berücksichtigt werden bei der Be- urteilung solcher Maßnahmen, denn das Kohlenversorgungsproblem ist ein Problem von Arten und Sorten. Es ist auch gleichzeitig ein Problem, ob die betreffenden Zechen im Verbund mit Hütten sind, oder ihre För- derung am freien Markt verkaufen. Aber auch wenn all diese Unwägbarkeiten berücksichtigt werden, so ist doch die An- nahme naheliegend, unsere Wirtschaftspolitik befände sich in einem organisierten Tollhaus, in dem binnen Jahresfrist die Insassen ein- mal rufen: „Hände weg von der Auslandskohle, die So teuer ist, und billige deutsche Kohle in die deutschen Oefen!“ „Hände weg von der Inlandskohle, die So teuer geworden ist; der deutsche Ofen ist auch für Auslandskohle zugänglich!“ Es gibt Menschen, die aus dieser Entwick- lung eine Moral zu ziehen und zu predigen verstehen. Diese Leute sagen:„Ja, in der Tat, es sind schwerwiegende wirtschaftspolitische „Fehler! begangen worden, und deswegen tut es not, den Bergbau zu sozialisieren. Nur einer kann die großen Verluste des Bergbaus bei der gegenwärtigen Lohnkostenlage tra- Sen: Der Steuerzahler nämlich, der die ganze Geschichte subventionieren soll.“ Wenn man diese Reden aus Gewerk- schaftskreisen vernimmt, dann muß man sich unwillkürlich fragen, ob nicht die ständig weitergehenden Forderungen solcher Ge- Werkschaftler darauf hinzielen, über an- Sestiftetes Chaos zur Macht zu gelangen. Dieser Gedanke liegt auch deshalb nahe, Weil trotz durchaus fragwürdiger Konjunktur- entwicklung die Härte der gewerkschaftlich Zeführten Lohnkämpfe zunimmt. Tex Die Wirtschaft pendelt zwischen Investition und Verbrauch Krisengespenster sind wenig gefragt Das Krisengespenst von 1929 hatte oft Kuriose Diskussionen ausgelöst. Da gab es— durchaus ernstzunehmende— Volkswirt- schaftler, die behaupteten, es würde zuviel gespart. Das was gespart würde, könne nicht in den Verbrauch gelangen; weil des- Wegen zu wenig verbraucht würde, stocke Handel und Wandel; wachse die Arbeits- losenzahl in die Millionen. Heute verlachen wir solche Theorien, denn wir wissen genau, daß gespartes Geld ja nicht brach liegen bleibt, sofern es nicht im Strohsack verschwindet oder auf andere Weise dem wirtschaftlichen Kreislauf ent- zogen wird. Uberholt ist auch— sagen heute die Volkswirtschaftler allgemein— die Theorie von der zyklischen Krise, die alle Sieben Jahre einsetze. Diese Behauptung der Wissenschaftler ist noch nicht bewiesen. Eines hat sich jedoch in der letzten Zeit her- ausgestellt: Die Zeitabstände zwischen In- Vestitionsaufwand und Verbrauchsaufwand haben sich verkürzt. Investitionen und Verbrauch sind— jedes in seiner Weise— bremsende und anregende Konjunkturpolitische Faktoren. In dem neuen Konjunkturzyklus, den wir in den letzten Jahren kennenlernten, stellt sich zunächst ein etwa zwei Jahre andauerndes Wachstum der Investitionen dar, das natürlich auch der ive Abschreibung nach neuem Steuerrecht Ausgedehnt und abgeschwächt zugleich 85 zur linearen Abschreibung günstig, weil hier im letzten Jahr der Nutzung bei der degres- siven Methode noch ein relativ hoher Rest- Wert verbleibt, der höher ist als die Ab- setzungsbeträge der unmittelbar vorange- gangenen Jahre. Der Uebergang von der linearen zur degressiven Abschreibung ist nicht zulässig. Die Bundesregierung weist in ihrer Be- gründung zur Steuerreform darauf hin, daß die degressive Abschreibung grundsätzlich nur eine zeitliche Verschiebung der Steuer- last bedeutet. Die Beträge, die in den ersten Jahren des Abschreibungsvorganges das steuerpflichtige Einkommen mindern, erhöh- ten es nämlich in den späteren Jahren. Bei fortdauerndem Hinzutreten neuer Abschrei- bungsvorgänge könne jedoch auf dem Wege über die Abschreibungen ein sehr langfristi- ger— sozusagen ewiger— zinsloser Kredit vom Staat in Anspruch genommen werden. Diese Wirkung trete vor allem in Zeiten auf- steigender Konjunktur ein. In Zeiten sinkender Konjunktur mit ab- nehmender Investitionsneigung erhöhe sich umgekehrt die Steuerleistung im Verhältnis zum Gewinn. Von den Personenunternehmen Würden aber auf diese Weise unter Umstän- den die Abschreibungsbeträge zu einem ge- ringeren Progressionssatz versteuert, als er in dem Zeitpunkt hätte entrichtet werden müssen, in dem die Investition vorgenommen wurde. Ebenso könnten sich aus der zeit- lichen Verschiebung der Steuerleistung Vor- teile ergeben, wenn in der Zwischenzeit die Steuern gesenkt werden. 5 gesamten Volkswirtschaft starke Auftriebe verleiht. Auftriebe, die hervorgerufen wer- den durch— zugunsten der Investitionen— erzwungenen Verbrauchsverzicht(z. B. frei- wWilliges Sparen oder erzwungenes über Preissteigerungen). Dann folgt eine zwei- jährige Verbrauchsausweitung, wobei Lohn- Steigerungen die Investitionsmöglichkeiten beschneiden. In den letzten Wochen hat sich die kon- junkturelle Lage in den USA angeblich so zugespitzt, daß sehr viel von wirtschaftlicher Schrumpfung gesprochen wird, die auf Europa übergreifen könnte. Die ganze Sache ist eigentlich unverständlich, denn die ame- Tikanische Regierung hatte— noch bevor das Krisengespenst an die Wand gemalt wurde— Beschneidung des Rüstungsetats Emfwichluncz der Auffracs bestände ie deen 0 ep bug dcs, noch cem sto αανauh fes, vestitionsgùterindustpie NN 2 8 24 8 3 1 1 1 1 1 Venbrsuchsgütenindusteſe 72— —* 155 4956 1957 * 1.— von 40 auf 38 Md. Dollar(= 159,6 Md. DM) beschlossen. Dann kam mit lautem Piep- Piep der Sputnik, und die Amerikaner be- schlossen, die Rüstungsausgaben statt zu sen- ken mächtig zu erhöhen. Gegenwärtig liegen die Zahlen bei 44 Md. Dollar jährlich ( 184,8 Md. DMW). Außerdem hat der ame- rikanische Präsident das Federal Reserve System(das Notenbankwesen der USA) da- zu angeregt, Kredite zu verbilligen, den Dis- Kkontsatz zu senken.(Vergl. auch„UsS-Noten- bank senkt Mindestreserven-Sätze“.) Weiß der Himmel woher der amerika- nische Pessimismus kommt. Die Arbeits- losenzahlen haben zwar— saisonal- und witterungsbedingt— mit 4,5 Mill. einen Höchststand seit 1950 erreicht, aber die Be- schäftigtenzahl bewegt sich auch noch im- mer auf dem Höchststand zwischen 62 und 63 Mill. Personen. Es ist auch kein Anzeichen von einem Preiseinbruch in USA zu bemerken. Der Verbrauch hat sich zwar etwas vermindert — besonders die Automobilverkäufe schei- nen als Folge allgemeiner Sättigung eine rückläufige Entwicklung zu nehmen. Dem- gemäß geht auch der Absatz von Halbfabri- Kkaten der eisenschaffenden Industrie Zu- rück, die Bautätigkeit nimmt mehr als sai- sonal ab. Das alles beweist noch nicht das Vorhan- densein eines Krisenherds in den USA, son- dern schlimmstenfalls Stabilisierung auf verhältnismäßig hohem Niveau. Psychologisch sehen die Dinge anders àus. Die wirtschaftlich sehr vernünftig denken- den Amerikaner hegen ein gewisses Miß trauen gegen die steigenden Rüstungsaus- gaben, sind mißtrauisch gegen die Wert- beständigkeit von Gütern, deren technische Lebensdauer kurz ist, und scheinen des- Wegen auch immer mehr und mehr zum eigentlichen Konsumverzicht zugunsten von Investitionen überzugehen. Man muß näm- lich die besonders in den letzten Monaten enorm gestiegene Sparrate des amerika- nischen Volkes berücksichtigen. Dann kann man— wenn man so unmodern sein will Wie es die Leute von 1929 waren— wieder dawon sprechen, daß Sparen eigentliche Ursache der Wirtschaftskrise sei. In Europa sehen die Dinge von Land 2u Land verschieden aus. In der Bundesrepu- blik haben wir den Investitionsboom an- scheinend wieder einmal hinter uns und üben uns fleißig im Verbrauchen. Es wäre nur zu wünschen, daß wir dabei Grenzen fänden, die von der wirtschaftlichen Vernunft vorgezeichnet sind, Grenzen, deren Einhaltung zur echten Wertebildung führt, nämlich zum Sparen. F. O. Weber eee Umbau der Körperschaftssteuer Wollen die Länder (eg) Die Finanzminister der Bundesländer treten für einen Umbau der Körperschafts. steuer derart ein, daß die Sonderabgabe „Notopfer Berlin“ in Höhe von 4,09 v. H. des steuerpflichtigen Gewinns abgeschafft, dafür aber der allgemeine Körperschaftssteuersatz auf 51 v. H. und der Körperschaftssteuersatz für ausgeschüttete Gewinne auf 15 v. H. fest- gesetzt wird. Die Bundesregierung hatte empfohlen, den allgemeinen Körperschafts. steuersatz von bisher 45 nur auf 47 v. H. an- zuheben und ausgeschüttete Gewinne nur noch mit elf v. H. zu versteuern, die Not- opferabgabe aber beizubehalten. Die Anregungen der Länderfinanzminl- ster, die vom Bundesrat übernommen wer den dürften, bedeuten für die Unternehmen keine Veränderung der Steuerlast Segen über den Regierungsvorschlägen, wohl aber eine Umschichtung der Steuereinnahmen Zu- gunsten der Länder. Während die Notopfer- abgabe nämlich bisher in Höhe von 500 Mill. DM jährlich ausschließlich dem Bund zukam, würde eine entsprechend höhere Körper- schaftssteuer künftig zu zwei Dritteln bzw. 65 v. H. den Ländern zufließen. Die Finanzminister plädieren auch dafür, die Paragraphen 7c und 7e des Einkommen- steuergesetzes ersatzlos zu streichen, mit denen nach dem Willen der Bundesregierung zinslose Darlehen für den Bau von Eigen- heimen und für den Wiederaufbau zerstörter Grundstücke noch für die Dauer von drei Jahren steuerfrei sein sollten. Der Wohnungs- politisch verständliche Wunsch einer weiteren Förderung des Wohnungsbaus müsse gegen- über dem unabdingbaren Gebot der Steuer- gerechtigkeit und der Steuervereinfachung zurücktreten, meinen die Minister. Sie setzen sich auch dafür ein, daß die Steuerprogression bei Einkommen über 50 000 DM so verstärkt wird, daß bereits bei Jahreseinkommen von 110 000 DPM ein Spitzensteuersatz von 55 v. H. erreicht wird. Die Bundesregierung hatte einen Spitzensteuersatz von 53 v. H. befür⸗ wortet. Schließlich fordern die Finanzminister, daß Arbeitnehmer wie bisher erst dann zur Einkommensteuer veranlagt, statt der Lohn- stèuer unterworfen werden sollen, wenn ihr Jahreseinkommen mehr als 24 000 DM aus- macht. Nur bei Ehepaaren, von denen beide Teile als Arbeitnehmer tätig sind, soll die Veranlagungsgrenze auf 17 272 DM für die Einkünfte beider Ehegatten zusammen herab-. gesetzt werden. 5 US-Notenbank senkt Mindestreserven-Sätze (VWD) Die Federal Reserve Board senkte am 19. Februar die Sätze der von allen Mit- Sliedsbanken bei den Federal Reservebanken zu haltenden Mindestreserven um ½ v. H. Diese Mafznahme wird nach Mitteilung des Boards etwa 500 Mill. Dollar bisher gesetz- lich gebundener Reserven freisetzen und die FKreditversorgung im Rahmen der Wieder- belebung der USA-Wirtschaft verbessern. In Geldmarkfkreisen ist man der An- sicht, daß die Senkung der Mindestreserven- Satze theoretisch eine Ausweitung des Kre- ditvolumens um drei Md. Dollar ermöglichen Werde. 5 „An der Pumpstation des Handels“ Rundgespräch über Großhandels- Probleme Gegen das Schlagwort von den„zementier- ten Absatz wegen“ wandte sich der Nürnberger Großhändler Franz Rauh am 20. Februar bei einem Rundgespräch über Großhandelsfragen in der Industrie- und Handelskammer Mann- heim. Der Großhandel sei geradezu ein Symbol der Marktwirtschaft und stehe nicht nur untereinander, sondern auch mit der Industrie und dem Einzelhandel in scharfem Wett- bewerb. Ueber seine Vertriebsstufen bewege sich 26 v. H. des volks wirtschaftlichen Gesamt- umsatzes in der Bundeserpublik. Umsatz- mäßig stehe er nach der Industrie an zweiter Stelle. Von den 130 000 bundesdeutschen Groß- händlern seien im Jahre 1957 135 Mill. DM im Jahre 1956 120 Mill. DM umgesetzt worden. Das entspreche einem Durchschnittsumsatz von einer Mill. DM pro Betrieb und einem Nettoertrag von etwa 30 000 bis 40 000 DM, der allerdings weit- gehend zur Finanzierung der Lagerhaltung verwendet werden müsse. 5 Den derzeitigen Wert der Großhandels- Warenlager bezifferte Frenz Rauh auf über 11 Md. DM. Die Tatsache, daß darüber hinaus der Großhandel Außenstände in Höhe von 22 Md. DM(den Umsatz von zwei Moneten etwa) zu verzeichnen habe, beweise seine be- sondere Funktion als Kreditgeber und als „Pumpstation des Handels“. Dabei seien die Großhandelslager unzureichend und noch nicht so groß wie vor dem Kriege. Zu welch Wirtschaftsschädigenden Auswirkungen dies führen könne, habe erst die Suezkrise wieder klargemacht. Während für die Industrie die umfassende Vorausdisposition des Großhandels ausschlag- gebend sei, lege der Einzelhandel vor allem auf eine eingehende Informationsberatung und den Sortimentsüberblick Wert. Aus all diesen Aufgaben ergebe sich die große wirt- schaftliche Bedeutung des Großhandels, die in nur geringem Umfang von einer durchschnitt- lichen Grossistenspanne von 4 bis 5 v. H. auf- gewogen werde. Nach Feststellungen des In- stituts für Handelsforschung betrügen die Verteilungskosten(einschließlich Handels- spannen in v. H. des Ladenpreises) für Erzeuger Groß- Einzel- handel handel Haus- u. Küchengeräte 12,2 7.⁵ 30,6 Kühlschränke, Herde 133 5,4 23,4 Hausratsware insges. 13,5 6,7 20,4 Den in letzter Zeit vom Einzelhandel viel- geschmähten Direktkäufen maß Franz Rauh eine nur geringe Bedeutung zu. Der größere Teil der Verbraucher lege nach wie vor Wert auf die Wartungs- und Beratungsdienste der Einzelhändler. Kh Schnellster und einziger Fliegen Sie im Super- 7 Clipper dem modernen Transatlantik-Flugzeug. Jetzt ist der Start endlich frei zum ersten im Deutschland— New Vork. Schneller als je zuvor können Sie jetzt nach den USA reisen. Der raderausgerüstete Super- 7 Clipper gehört mit seinen 20 Geschwindigkeitsrekorden zu den modernsten Transozean-Maschinen von heute. Töglich um 22.00 Uhr ab Frankfurt/ M. rade- Mark, Reg. U. S. Pat. Oft. Für den Nn um können Sie täglich buchen— Pan American fliegt täglich um 22.00 Uhr von Deutschland nach New Vork. im Super- 7 Clipper haben Sie die Wahl 2%. schen dem luxuriösen President“. Klasse- Dienst und dem preisgünstigen Touristen- Dienst. Lassen Sie sich von ihrem Reisebüro ausführ- lich über den nd run informieren. PAN AMERHRTCAN OE ERFAHRENSTE FLUSGSESELTLScHAFET DER WELT täglich Deutschland- New Vork 5 fue v aa Heraus verlag drucke red.: 1 mann; wirtsc! Feuille les: H. Komm Soziale H. Kin Stellv. Bank, Bad. Kc Mannh Nr. 80 — 13. Ja eee Ansic Frage Gespr Ent! Pa: fünf sulate nach richte halb dann ges teu den, 1 dageg Angel einers verän beruf! aber wiede tunesi vom 1 reich in Tun ES beson Konst ferner als O! alles Behöl heute die 2 und s diesel darun fernen A Freite Diens sische Ka eine den zu v. dem sudan mrem unifol auch haben fahren 1 Sudat der lamer schieb her ve Die 8 bekar von tisch- seien. rung nicht am 27 stritte tengr. ZzwWisc! Die Als a1 Abst Ke beteil tens Zusa einigt entscl des n Kand präsic berec und 1 der gen und eine bildet lark im ing Be- und be- täre un- den mit be- uch den nen eine den W. K. 9.30 jete bis lete sch- ur- von ier üh⸗ 12; tol: Ihr: der Te- el“; era irg: Ta- Fr. 48 Freſtag, 21. Februar 1958 MORGEN Seite 13 — Inleressantes füt die Maus rau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucherverbände“ Sibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts-GmbfH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Im rheinisch- westfälischen und im hessischen Industriegebiet sind die Einkaufs- preise des Großhandels um 4 bis 5 Dpf. je Kg zurückgegangen. In diesen Gebieten kann deshalb jetzt auch der Verbraucherpreis für Markenbutter um einen PDpf. je 250 g nach- geben, falls das nicht bereits geschehen ist. Im Norden und Süden des Bundesgebietes werden sich die Butterpreise in den nächsten Tagen kaum ändern.— Es wird auch Butter ausgelagert, die etwas billiger ist als frische Ware. Käse: Die Käsepreise werden kaum an- ziehen, obgleich sie für die Jahreszeit außer- gewöhnlich niedrig liegen. Eier: Der höhere Sommerzoll, der seit dem 15. Februar auf den Eierimporten liegt, wird nicht zu höheren Verbraucherpreisen führen, da die Lieferländer die Exportpreise wegen des reichlichen Angebots bereits entspre- chend gesenkt haben. Geflügel: Das Geflügelangebot ist weiter- hin reichhaltig und preiswert. Fleisch: Die Preise an den Schweinemärk- ten waren in dieser Woche bei wesentlich kleinerem Angebot meist recht stabil. Die Jahreszeitliche Tendenz ist jedoch weiterhin schwach. Der Rückgang der Schweinefleisch- preise kann deshalb nur vorübergehend zum Stillstand kommen. Die Verbraucherpreise für Kalb- und Rindfleisch werden sich in den nächsten Tagen kaum ändern. An den Le- bendviehmärkten zahlte man für Rinder und Kälber im großen und ganzen ebenfalls die alten Preise. Seefisch: Das Seefischangebot bietet für die Hausfrau sehr vielseitige Einkaufsmög- lichkeiten. Am preisgünstigsten sind nach wie vor Seelachs, Katfisch und der in der übrigen Jahreszeit meist recht knappe Schellfisch. Auch die Preise für Kabeljau liegen auf einer mittleren Linie. Rotbarsch ist etwas teurer. Kartoffeln: Auch wenn das Kartoffel- angebot von seiten der Erzeuger bei kälterem Wetter wieder abnehmen sollte, kann der Bedarf aus den Lägern des Handels woll und Freie Devisenkurse vo m 2 0. Februar Geld Brief 100 dan. Kronen 60,785 60,905 100 norw. Kronen 58,7985 58,905 100 schweck. Kronen 80,95 81,11 1 engl. Pfund 11,765 11,783 100 holl. Gulden 110,65 110,87 100 belg. Francs 8,425 8,445 100 franz. Francs 0,9968 0,9988 100 Schweizer Franken 95, 765 95,965 1000 ital. Lire 6,727 6,747 1 08. Dollar 4,1970 4, 2070 1 kKanad. Dollar 4,286 4,296 100 Schweizer Fr.(frei) 97,96 98,16 100 österr. Schilling 16,134 16,174 100 ODM-W= 392,50 DM-O; 100 DM-O= 27,0 DVM-w ganz befriedigt werden. Die Preise dürften sich nicht wesentlich ändern. Obst: Die Bananenpreise können noch etwas nachgeben. Die Preise für einwandfreie Apfelsinen sind dagegen fest. Die Saison für spanische Navels geht allmählich dem Ende zu. Deshalb ist der Anteil verdorbener Ware jetzt etwas größer. Das Angebot von Manda- inen läßt ebenfalls nach. Die Preise können deshalb anziehen. Für Grapefruits und Zi- tronen wird man so viel zahlen wie bisher. Gemüse: Das Angebot von Kopfkohl, Möhren und roten Beten ist weiterhin reich- lich und preiswert. Etwas mehr kosten als bisher kann Rosenkohl. Italienischer Blu- menkohl und italienischer Spinat können stellenweise noch etwas billiger werden. Beim Blumenkohl ist allerdings die Ualität manchmal nicht ganz einwandfrei. Die Preise für Kopfsalat hängen sehr stark vom Wetter ab. Bei niedrigen Temperaturen wird er kaum mehr kosten als bisher. Die Zwiebel- Preise dürften weiter langsam zurückgehen. Das Angebot nimmt nämlich noch zu. Japanische Stahlerzeuger WOIlen kurz treten (VWD) Führende japanische Stahlerzeu- ger erwägen, die Produktion von Stahl- blechen von März oder April an um 33 v. H. einzuschränken, verlautete in Tokio. Wie die Vawata Iron and Steel Comp. erklärt, wird der Plan wegen der stark rückläufigen Auf- tragseingänge aus der japanischen Werft⸗ industrie erwogen. Nach Ansicht des japa- nischen Handelsministers dürfte auch die Produktion von Stabstahl und Profilen, nicht nur von Stahlblechen, gedrosselt werden müssen. Uebersteigerte„Sicherheit“ führt in den Abgrund (dpa) In düsteren Farben schilderte Bun- deswirtschaftsminister Erhard am 19. Fe- bruar in Düsseldorf die Felgen, die seiner Ansicht nach entstehen müssen, wenn die Sucht zur Ausweitung des materiellen Ver- brauchs und egoistische Gruppeninteressen ein Chaos herauf beschwören. Falls es nicht gelinge, Freiheit und Ordnung miteinander in Einklang zu halten,„treiben bei uns die Dinge und wir werden ihrer nicht mehr Herr“. Erhard warnte auf der Jahresversamm- lung der Hermann-Ahlers- Gesellschaft vor einer übersteigerten und überspitzten sozialen Sicherheit, die die realen Grundlagen außer Acht lasse und in Wirklichkeit keine Sicher- heit bringe, sondern die individuelle und nationale Existenz gefährde. Man sollte immer nur die soziale Sicherheit herstellen wollen, die sich ein Volk auf seiner Wirt- schaftsgrundlage leisten kann. Er hoffe, daß bei der angestrebten Harmonisierung der sozialen Verhältnisse in den Ländern des Gemeinsamen Marktes nicht der falsche und verderbliche Weg zum Maßstab werden solle, An sich sei soziale Sicherheit be- jahenswert, aber die praktische Anwendung müsse im Einklang stehen mit der Realität. Zu den Lohnerhöhungen sagte Erhard, sie hätten die Steigerung der Produktivität im letzten Wirtschaftsjahr überschritten. Da- durch sei Nachfrage entstanden, die nicht durch die Produktion gedeckt war. Auch die Unternehmer hätten dazu beigetragen, daß ungedeckte Kaufkraft entstand. Er glaube aber, daß sein ständiges Einreden auf die Menschen und sein Predigen, seine Auf- forderungen zur Vernunft schließlich doch nicht umsonst gewesen sein werden. Effektenbörse Frankfurt a. M., Börsenverlauf: Die freundliche Tendenz vom Frisia-Raffinerie laut Duttweiler gesichert (dpa) Der Schweizer Grog industrielle Gott. lieb Duttweiler kündigte am 19. Februar in Hannover an, daß die neue Raffinerie seiner „Frisia-Erdölwerke“ bei Emden 25 Monate nach der Grundsteinlegung fertiggestellt werde. Im Gespräch mit einem dpa- Vertreter sagte er, der Vertrag mit einer amerikanischen Baufirma sei bereits abgeschlossen, ebenso der Oelbaurechtsvertrag mit dem Rohöllieferan- ten. Der Oelbaurechtsvertrag sieht vor, daß der Vertragspartner auf die Dauer von 15 Jah- ren zwei Drittel seines Rohölausstoßes an die „Frisia-Hrdölwerke“ liefert. Die Fimanzierung des Unternehmens ist mit zunächst über 70 Mill. DM gesichert. Die Voraussetzung für eine Entscheidung des Dresdner Bank AG., Mannheim 20. Februar 1958 Vortag vermochte sich nicht fortzusetzen. Da es an größeren Kaufaufträgen fehlte, kam es nach wenig verändertem Beginn überwiegend zu etwas schwächeren Kursen. Die anhaltenden Lohnverhandlungen und die augenblickliche wirtschaftliche Lage haben die Zurückhaltung der Bankenkundschaft verstärkt. Die am Vortag besser gefragten Montanwerte fanden weniger Interesse und vereinzelt kam es zu Kursabschlägen bis zu 2½ Punk- ten. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften unter schwankungen wenig verändert. Von Spezialwerten gaben Schering um etwa 10 Punkte nach, das Bezugsrecht fand am zweiten Notierungstag mit 63¼ bis 65 bei größeren Umsätzen Aufnahme. Elektro- und Kaliaktien im großen und ganzen wenig ver- ändert, Großbanken auf Gewinnmitnahmen bis zu 3 Punkten rückläufig. An den Rentenmärkten er- gaben sich bei ruhigerem Geschäft nur unerhebliche Kursabweichungen nach beiden Seiten. Aktien 19. 2. 20. 2. Aktien 19. 2. 20. 2. Aktien 19. 2. 20. 2. Accu 168% 168% Mannesmann. 150% 159 Bergb. Neue Hoffg. 1303 1368 Adler werke 120 120 Metallges 480 480 Gute Hoffnung 245 243½ 22«öÜz 12 212%[Rhein-Braunk.. 252 T[ 252 T[Bet. Ges. Ruhrort 2637 263 T Aschzelll 25 96½ Rhein- Elektr. 5 3 06 % Rhe install!!! 52 5 BMW:%% an 200 30 en. noesch 40: Bemberg 42 92 Salzdetfurtn 244 244½[Hoeschwerke 133 133 Berger Tiefbau. 163 163[schering 78 30 BBW 21 schlossduellbrau. 240 f 730, en. Klöckner w.: Buderus 173 171 Schubert& Salzer 199 198 ¼ 5 8 1 chem. Abert 179 18[schwartz Storch. 290 1 Elockner- Werke 18* 175 Conti Gummi 208 267 Seilind. Wolff, 130 221 Klöckn. Humb.. 17 N Baimier-Benz. 10% f 410%[Stemens.. 1% f, Sidacner neren 18, 188% Degussa. 27% 27% Sinner 142 230 Stahlw. Südwest. 188 ö 188 Demag. 210% J 207 Südzucker 239 191 TFC 3 715 F 1 305 en. Ver. stahlw.: Linoleum Ver. Stahlwerke 5 1 1225 Fiel„ 21 B 21 8 Wintershall. 28½ 283. t. Edelstahlwerk 240 241½ Durlacher Hof.. 255 255 Zeiß-I kon, 235 T 2251 Dortm. Hörder 134% e e, e e weed, dt eder N 5 5 Ereinger Union. 240, 228 Banken 2 e eee Gebr. Fahr 135 T 135 T[Badische Ban Gußstahlw. Witt. 284% 28½¼ 10 Farben Liqu. Bayr, Hypothek 239 Hamborn Bergb. 113½ 1 Ant.-Sch.)/ 37% u. Wechsel k. 3, 7% Handelsunion 1 BASF. 41% 195 Commerzbank) 5 Phönix Rheinrohr 161½ 314 14 35 355⁵ 357 Commerz- Hüttenw. Slegerl. 212 Farbent. Bayer 221½ 221 u. Credit-Bank 207 20% Niederrh. Rütte 75 Feld mühle. 307 30 Deutsche Bank) 115 4 85 KRuhrst. Hatting. 191 1 Felten& Gulll. 19½ 193 Dt. Bank aG. 5 9 7 Stahlw. Südwest. 188% 125 Goldschmidt 228 227 Dresdner Bank). 230 77 235%½[Aug. Thyssen-H.. 15% 159½ 2 120 7 Dresdner BankAd: Erin Bergbau 276 279 Gritzner-Kayser. 121 T 200 200 Grün& Bilfinger 210 210[Prsle. Hyp.-Bank 81% 810 5 5 12½ J21½[Beichsbank-Ant.. 20 20% Investmentfonds Hdbl. Zement 232 283 bein, yp. Rank 7 78 oncentra. 102,40 102.20 Hoechster Farben 201½ 201 Dego Vorzug. Deka fonds 5 Holzmann— 2⁵̊ů¼ 25 Montan- Nachf.: Fon dae— Klein, Schanzl. u. B. 305 5 4 nüt 1 Fondis— ane 11540 Lahme yer 220 57 3„„ F 93% stahlw. Bochum. 10 130 7 rel. Bleetr. e Linde's Eis. 248 2475 eh. GHE: Unifonds— Ludw. Walzmühle 132 132[Hüttenw. Oberh. 157 1578[Uscafonds 2 4— ) RM-Werte Bundes- Wirtschaftsministerlums über die Rückbürgschaft, von deren Gewährung die Landesbürgschaft Niedersachsens abhängt, wird nach den Worten Duttweilers Anfang März vorhanden sein. Deutscher Kredit für Belgien in Höhe von 120 MIL DM AP) Ein Konsortium von westdeutschen Girozentralen und Landesbanken unter Füh- rung der Rheinischen Girozentrale und Pro- vinzlalbank in Düsseldorf hat dem belgischen Staat einen Schatzwechselkredit in Höhe von 120 Mill. DM gewährt, wurde am 20. Februar in Düsseldorf offiziell mitgeteilt. Der Zinssatz beträgt durchschnittlich 5 V. H. Der belgische Staat benötigt das Geld für kurzfristige Verbindlichkeiten des Staatshaushalts. Die erste Hälfte des Kredits soll am 28. Februar, die zweite Hälfte am 14. März ausgezahlt werden. Gleichfalls wurde mitgeteilt, daß bereits im Dezember dem belgischen Staat ein Schatzwechselkredit in nicht genannter Höhe gewährt worden war. Die Kreditaktion wird in dem Kommuniqué als Zeichen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Geld- markt gewertet. Marktberichte vom 20. Februar Mannheimer Fleischgroßhandelspreise D) Inlandsfleisch: Ochsen 3,80—4,—; Rind 3,30—4,10; Kuh 2,90—3,30; Bullen 3,804.—; Schweine 3,20—3,25; Kalb 4,603, 20; Hammel 3,50—3,70.(DM Je kg). Tendenz; sehr mäßig. Mannheimer Ferkelmarkt (WD) Auftrieb: 71 Ferkel. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 57,.— bis 67. DL je Stück. Marktverlauf: langsam, Ueberstaud. Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (WD) Bei mittlerer teils guter Anfuhr zufrie- denstellender Absatz. Geringe Ueberstände, Es er- zlelten: Blumenkohl ausl. Steige 7,5—8,5; Karotten 1418; Kartoffeln 7,5—8; Lauch 30-33; Meerrettich 90—100; Petersilie Bd. 10—11; Grünkohl 10—12; Ro- sienkohl 40—45; Rotkohl 10—12; Rote Bete 1011: Kresse 100—110; Endiviensalat ausl. Steige 4,5 8,8; Kopfsalat ital. Steige 78,5, dto, span, Steige 10 bis 11; Feldsalat 100—120; Schwarz wurzeln 45485; Schnittlauch 10—11; Sellerie St. 2040, dto. Gewicht 30—33; Spinat dt. 20—25; Blattspinat ausl. Steige 5—6; Tomaten ausl. Steige 6—7; Weißkohl 1013; Wirsing 10—14; Zwiebeln 18-22; Tafeläpfel 6075; Wirtschaftsäpfel 40—55; Orangen 30-60; Bananen Kiste 17—18; Mandarinen 4833; Zitronen Kiste 1822, dto. Stück 1416. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Grefmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz gut. Es erzielten: Feldsalat 1,001.32; Spinat 30; Gartenkresse 1,00 bis 1,20; Weißkohl 7—8; Rotkohl 8—9; Wirsing 12; Ro- senkohl 43—42; Möhren 812; Rote Bete 8-410; Sel- lerle 25—28; Porree 20-25; Zwiebeln 1415. NE-Metalle Flektrolytkupfer für Leitzwecke 200, 73202,% Pf Blei in Kabeln 939 PM Aluminium für Leitzwecke 250253 D Westdeutscher Zinnpreis 879888 DM Messing: Ms 58 159—165 DM Messing: Ms 63 100107 D Steno-Homoris iin zuverläss. Persönlichkeit, auch ausgebildet im Lohnrechnen, von Filmtheater gesucht. Foto-Bewerbung mit Zeugnisabschriften und frühestem Eintrittstermin an UNTIVER SUM— N 7, 3. Perfekte Vertreter zum Verkauf von landwirtsch. Geräten auf Ausstellungen ges. Zuschr. unt. Nr. 03340 4. d. Verl. lüngeres Fraulein für Büro und Verkauf von Stahlbaufirma sof. gesucht. Zuschriften unter P 6509 an den Verlag erbeten. Mhm., Haushaltmischung Die gote Grünstadter Quolität M Ds. 4596 l. J. Estrombord feiner französischer Tofelrotwein kröffig, feurig, tiefdunkel Ur. Fl. m. Ol. Diete Woren fohren alle Geschöfte mit dem Aushong dieses Biſdplokotes 69, Vollf. Blockschmelzkase 0 64. 1.90, Ludwigshafen ein. 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HASSE als Canaris unvergessen— 705 in einer neuen, tief gestalteten Rolle 1 EVA BARTOK— als Russin zwischen Heß und Liebe. 5 47 HaN NES MESSEMER— MaRTIO ApOR T— wWaLTHER RHXE R D VERA rSscH HRO wa— PAUL BGSL ER— MICHAEL ADE N 255 15. 6 Heute letzter fog! I B F N Ein Film, der Filmgesckichfe macken wird!* 1 1 f 0 20233 1 8 5 irren Se Frauen 9(1.0 L 18.00 L 20.30[ 80. 1318) 5 Täglich: 10.00, 11.50 und 22.30 Uhr 3. Freigegeben ab 13 Jahren— Vorverk. 13, Sa.-So. 11 Uhr— Tel. 2 33 33 5 MARION MICHAEL. ADRIAN HOVEN ERSTAUFFUHm gude„FU ZZV“ in SFFbͤãĩð Lv v y* in dem zweiten Farbfilm, 2 2 4 8 l begeistert 7. 5 7. TONI SAUER siegt aͤllch aluf der leinwand N nach dem BILD-Roman, der Millionen begeisterte erfror 1 EX AS in seinem* mit BOB LIAVINESTON ersten Film* g mit 5 Pfeifende Kugeln— Ingrid* mörcterlsche Verfolgungsjagden 95 0 0— ——— dank die weiße Sklavin Georg* IHOMAILLA 1 Regie: Hermann Leitner 55 Margit N mit Rolf von Nauckhoff— Rik Battaglia— Lei Jlima 3. 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Das Gegenteil ist bei dem jungen, noch sehr lebendigen John Osborne eingetreten, dessen frühes Werk„Grabschrift für George Dillon“ vier Jahre vor seinen zwei Erfolgsstücken„Schau zurück in Zorn“ und„Der Entertainer“ ent- standen ist. Es ist gemeinsam mit seinem Schauspieler-Kollegen Anthony Creighton geschrieben und verspricht im Grunde mehr, als Osborne späterhin gehalten hat. Das Stück wurde jetzt im Londoner„Royal Court Theatre“ aufgeführt, aber der Autor wohnte der Premiere gar nicht bei, sondern weilt am Broadway, um zu sehen, wie die Amerikaner uf den Ausbruch eines„zornigen jungen Menschen“ reagieren. „Er hoffte, ein Künstler zu werden“, heißt die„Grabschrift für George Dillon“, die sich der Titelheld selbst schreibt. Wie der Autor selbst(war), ist George Dillon ein als Schau- spieler und Dramatiker gleichermaßen er- Folgloser Mensch, der sich verkannt fühlt und um Anerkennung ringt. Er hat seine Frau, eine wohlhabende Schauspielerin, sit- zen lassen und sich wie ein Fremdkörper bei einer Mittelstands-Familie eingenistet, von deren Gutmütigkeit er lebt. Dort begegnet er, umgeben von Arme-Leute-Geruch, Ruth, die gerade zwei Affären hinter sich hat— eine mit einem Mann, die andere mit dem Kommunismus. Sie versteht als einzige die Hoffnungslosigkeit seiner Existenz und hört seinen Klagen und Anklagen zu, weil sie selbst eine Enttäuschte ist, der das Leben vorenthält, was sie von ihm erwartet. Zwei Ertrinkende klammern sich aneinander, um nicht in der Atmosphäre der Vorstadt unter- zugehen. Koltur-Chronik Der italienische Dirigent Alberto Erede hat m Genua einen Vertrag als Generalmusikdirek- tor der„Deutschen Oper am Rhein“, der Theater- gemeinschaft Düsseldorf-Duisburg, unterzeich- net, teilte Generalintendant Dr. Hermann Juch am Donnerstag mit. Bisher hatten sich Erede und Professor Fritz Zaun als gleichberechtigte Erste Kapellmeister in die musikalische Ober- leitung der Rheinoper geteilt. Erede betreute da- bei das italienische Repertoire. Der Vertrag wurde auf drei Jahre unter der Voraussetzung Abgeschlossen, daß die Theatergemeinschaft fort- besteht oder durch ein gleichrangiges Institut abgelöst wird. Erede wird der Oper in jeder Saison für sieben Monate zur Verfügung stehen, Während er für weitere drei bis vier Monate dem Deutschen Opernhaus in Westberlin ver- pflichtet bleibt. Der neue Generalmusikdirektor War mehrere Jahre leitender Dirigent an der Mailänder Scala und an der Metropolitan Opera in New Lork. Der Verpflichtung Eredes an die Nheinoper zur Besetzung des bisher freien Postens des musikalischen Oberleiters hatte der Verwaltungsrat der Theatergemeinschaft bereits am 28. Januar zugestimmt. Die dieszährige Deutsche Opernsaison in Lis- sabon endete am Wochenende müt einer durch- Zefeilten und wirkungsvollen Aufführung von Humperdincks„Hänsel und Gretel“. Wie bei den vorausgegangenen Aufführungen vom „Fliegenden Holländer“, der„Walküre“,„Cosi kan tutte“ und„Elektra“ erzielte das aus deut- schen und österreichischen Künstlern zusam- mengesetzte Ensemble, das seit 1947 in jeder Saison in der portugiesischen Hauptstadt gastiert, einen durchschlagenden Erfolg. Die führende Zeitung Lissabons„O' Seculo“ schreibt: „Wenn uns nicht alles täuscht, haben wir dies- mal die qualitätsmäßig ausgewogenste Serie deutscher Opern vorgesetzt bekommen.“ Bei der Aufführung von„Hänsel und Gretel“ gefle- len besonders Lisa Otto(Gretel) und Ursula Kerb(Hänsel), Kar Donen und der Bariton Albrecht Peter. Das Mannheimer Nationaltheater nimmt am 23. Februar die Oper„Der Barbier von Bagdad“ Wieder in den Spielplan auf Günther Baldauf Übernimmt in dieser Aufführung die Partie des Nurreddin, Jacob Rees die Partie des Mustapha und Thomas Tipton die Partie des Kalifen. Die Übrigen Partien der Oper bleiben mit Erika Ahsbahs, Irma Handler und Fred Dalberg be- setzt. Roberto Cappello, ein fünfjähriger Pianist, gibt am Montag, 24. Februar, 20 Uhr, im Mo- zartsaal des Mannheimer Rosengartens einen Klavierabend mit Werken von Mozart, Beet- hoven, Chopin, Schumann, Mascagni und Ros- sini. Die Ausstellung„Paula Modersohn-Becker— das gesammelte Werk“ in der Mannheimer Kunsthalle ist am Sonntag, 28. Februar, zum letzten Male zu gehen. Ruth und George Dillon sind die über- zeugendsten Gestalten in Osbornes früher Fingerübung. Schließlich macht sein„Held“ seinen Frieden mit der Welt, wenn er ein intellektuelles Stück, das er geschrieben hat, in eine gewagte Farce umschreibt, um Er- folg zu haben. Er erholt sich von einer Tu- berkulose und heiratet die dumme, schmal- brüstige Tochter seiner Wirtin, die ein Kind von ihm erwartet; in klarer Erkenntnis sei- ner eigenen Zweitklassigkeit resigniert er zynisch. Wenn auch diese Wandlung unvor- bereitet kommt, so überzeugt Osbornes „Grabschrift“ dennoch von der Kompromiß- bereitschaft und Feigheit seines George Dillon. Wenn er am Schluß in Tränen aus- bricht, weiß man nicht genau, ob hier ein guter Schriftsteller vor dem Geschäft kapi- tuliert oder ein schlechter, unzureichender Künstler sich selbst und seine engen Gren- zen erkennt. Die Hysterie des Verkannten überträgt sich auf den Zuschauer und zu- rück bleibt die Enttäuschung eines Men- schen, der in der Mittelmäßigkeit unter- taucht, weil das Leben stärker ist. Osbornes Stück wirkte in der Aufführung des Londoner„Royal Court Theatre“ trotz aller Mängel überaus stark, und yvonne Mitchell, in Deutschland mit ihrer über- ragenden Leistung in dem Film„Die Frau im Morgenrock“ bekannt, spielte die von den Männern, ihren Idealen und dem Leben Enttäuschte wunderbar einfach und hinrei- Bend. Kein Zweifel, Osbornes Begabung ist schon in diesem Frühwerk zu erkennen; die Ausgrabung hat sich gelohnt. Pem. London) Rossinis„Barbier“ in Heidelberg Andor Kapos(Almaviva) und Carol Loraine(Ro- sine) in der Heidelberger Aufführung von Rossinis Oper„Der Barbier von Sevilla“, über die wir heute berichten. Foto: Zemann, Heidelberg . Wie mit dem goldenen Hammer geschmiedet Der spanische Maler Benjomin Palencic wird in Deutschland ausstellen Zum ersten Male seit dem Krieg zeigt Benjamin Palencia, einer der führenden Maler Spaniens, demnächst in Deutschland einen Ausschnitt seines Schaffens, der vor allem das Werk der letzten Jahre umfaßt und für die spanische Landschaftsmalerei der Gegenwart repräsentativ ist. Die Palen- eia-Ausstellung, die Mitte März in München eröffnet wird, soll anschließend auch in anderen Städten gezeigt werden. Immer wieder bringt Spanien Künstler hervor, deren Werk ein vitaler Spiegel ist für die elementare Urgewalt der iberischen Erde, für die Unbezähmbarkeit der spani- schen Lebenskraft und die monomamische Einspurigkeit eines Gestaltumgswillens, der auf dieses Volk gekommen ist aus dem Geist der apokalyptischen Landschaft und dem Blut einer streitbaren Rasse. Wenm etwas die spanische Kunst— und besonders die Ma- lerei— von der des amderen Europas unter- schied, so war es zu allen Zeiten die Fähig- keit zur Unmittelbarkeit des Ausdruckes. Zwischen Erfindung und Ausführung wird kaum das verbindende Glied eimes intellek- tuellen Vorganges sichtbar. Der schöpferische Gedanke fährt wie der Blitz nieder und wird kuriose Wirklichkeit. Was das Land Goyas an Entscheidendem zur abendländischen Malerei beisteuerte, hatte von jeher das Parfum einer unzerstör- baren Originalität, die sich in kein Schema pressen lieg. Es besaß das Klima einer star- kem Menschlichkeit, die sich gegen jegliche Art von Schule immer wieder durchsetzt. Nicht rationelle Ueberlegung, sondern Pas- sion und Temperament autonomer Indivi- dualitäten führen hier den Pinsel. Trotzdem haben in dem Jahrhundert, das zwischen Goya und Picasso liegt, auch in Spanien die blassen Topf-Pflanzen aus den akademischen Ziergärten den Ausblick auf das bellurische Gelände der Halbinsel ver- Stellt. Erst mit Picasso beginmt die große Demontage der Vergangenheit, die Aktion, die Spamien aus dem romantischen Gefäng- mis befreit, die akademischen Fesseln lockert umd wieder Kontakt findet mit der wahren Natur eimes archaischen Raumes, von dem die Kunst die vememente Urkraft ihrer schöp- ferüischen Impulse empfängt. Wir kennen un- ter den Meistern der Gegenwart keinen, des- sen Werk eindeutiger und kompromißgloser die Besinnung auf die Essenz des spanischen Daseins verkörpert als Benjamin Palencia. Seim Thema ist das Spanien der Hoch- flächen und Felsengebirge, der zerklüfteten Schluchten und verwitterten Schlösser— ein hart und scharf gesetzter Akzent des Lichtes und der Farben, nicht der lyrische Akkord der milden Levante und weniger noch die folkloristische Verspieltheit Andalusiens, somdern die granitene Explosion, die aus den Flanken der Sierra und aus dem Schoß der Steppe bricht. Er ist, selbst ein Sohn der Steppe, zu ihrem leidenschaftlichen Künder geworden. Mam sieht dem 55jährigen den Dorfpuben noch an, der aus einem kleinen Ort der Mancha stammt. Der Lehm der Fel- der klebt an seinen Bildern umd der Sand der Ebenen hängt in seiner grauen Mähne, die Wolkengleich über dem bäuerlichen Haupt Steht wie über den Schneegipfeln der Gre! dosberge. Zu ihren Füßen hat er sein Haus gebaut, Endstation eines Weges, der an allen Orientierungsmarken der modernen Kunst vorüberführte und doch nie aus der Furche trat, die wie mit einem rustikalen Holz- pflug seit den frühesten Anfängen vor- gezeichnet schien. Wenm je eine Laufbahn alle Züge des Autodidaktischen trug, so diese. Ein Ver- wamdter der Familie entdeckte die Begabung des Jungen und brachte ihn nach Madrid, wo er für eine Ausbildung sorgte, die ihn mit strenger Sorgfalt von den Studienklassen der Akademien und der einseitigen Fest- begung auf vorgezeichnete Richtungen fern- hielt. Um so größer war die Selbstdisziplin, die von ihm gefordert wurde. Die frühen Zeichnungen, die er aus den umteren Schich- ten seiner Atelierschätze zieht, zeigen eine fast dürerhafte Sorgfälkigkeit des Details. Mehr noch— sie tragem die Spuren der klas- sischen Linearperspektive, mit deren Hilfe er der okkulten Geometrie der italienischen Frührenaissamce nachforschte. Trotz dieser Beherrschung der Technik hat ihn das Figu- rative nie länger gefesselt. Das königliche plein air Kastiliens ist sein Daseinselement Die Interieurs sind selten, die Landschaften bar der Lebewesen. Dem Porträt weicht er ebenso konsequent aus wie der einträglichen Versuchung der Madrider Salons. Dafür zog er während der Republik einst mit Lorca und Alberti auf dem Thespiskar- ren der„Barraca“ im Land umher, Schau- spieler, Bühmendekorateur, Kostümzeichner umd/ Maskenbildner im Kreise einer kunst- besessenen Avantgarde, die unter den Ar- kaden provinzieller Marktplätze und in den Vorhallen der Dorfkirchen blutvolles Theater spielte umd in der Zeitschrift„Cruz y Raya“ ihren intellektuellen Mittelpunkt hatte. Aus dieser Phase stammen die phantastischen, an die Radierungen Goyas anknüpfenden Visio- nem seines Zeichenstiftes, die ihn ganz auf der Linie der Aggressivität des spanischen Temperamentes zeigen. Merkwürdig— in beiden Fällen schlägt das tragische Lebens- gefühl seine Wurzeln in den rauhen Boden der Steppe, wo sie am existenzfeindlichsten ist— einmal in den der einsamen Mancha, das andere Mal in den des weltfernen Ara- gonien. Wo Goya Krieg, Not und Elend geißelt, yo er sich unmittelbar der Aktualität zuzu- werden scheint, ist doch immer— und be- Somders deutlich in seiner Spätzeit— die von fahlemn Blitzen umlichtete Landschaft prä- Sent. Palencia verwandelt die primitiven Gerätschaften des dörflichen Alltages, den Pflug, die Leiter, den Rechen, das Stier joch in starkknochige Fabelwesen, er knetet sie mit plastischer Kraft um zu sonderbaren Traumgebilden, er gießt die Instrumente einer biblischen Tradition in die kühnsten der neuen Formen— und kommt doch nie ab von seinem erdgebundenen Grundmotiv. Ein Mann von so holzschnittartiger Silhouette ist zu sehr der Ausschließlichkeit seines Themas verpflichtet, um den Pfaden der emigrieren- dem Boheme zu folgen. Italien war für ihn mur ein respektvoller und erfahrungsreicher Musetmsgang. Paris hat ihm, bei aller Be- Wüunderumg für Picasso, nur kurze Zeit fest- gehalten. Wo die Malerei in die bedenkliche Nachbarschaft der Literatur gerät, pflegt die- ser Einzelgänger der kastilischen Weite in die Arme des Raumes zu flüchten, den er für die Gegenwart wiederentdeckt hat. Immer wieder schlägt er mit klirrender Wucht an das erzene Becken, das die felsigen Wullste der Sierra aus der Hochebene formen „Les Fauves“ hieß das Etikett, das sich jen- Seits der Pyrenäen eine Schule gab— doch Was ist eine auf System gedrillte Wildheit neben der Elementarkraft dieses umersätt- lichen Konsumenten der Räume! Keine figu- rative Darstellumg, keine Akademie, kein Sa- lon, keine Koketterie der Goldmedaillen, die sich längst eingefunden haben, ja nicht ein- mal die leiseste Konzession an die vustikale Volkskunst, die in seinem Fall besonders nahe gelegen hätte— alles wird nach und nach weggelassen in einem Prozeß der fort- gesetzten Eliminierung des Nebensächlichen, um sich mit dem Ausschlieglichkeitsbedürfnis Spaniens ganz dem zentralen Motivkreis zu reservieren. So scheinen seine Landschaften wie mit dem goldenen Hammer der großen Sonne Iberiens geschmiedet, vrie mit der blau blinkenden Axt aus dem Gestein der Sierra und dem Karst der Flächen gehackt. Beson- ders in der Behandlung der dunklen Hinter- gründe fährt die Axt mit einer Gewalt zu, die an die„schwarze Periode“ Goyas erin- nert. Davor aber schlägt der goldene Hammer Flammen von der Leuchtkraft van Goghs aus dem spröden Boden, der noch nie so heftig loderte wie im scharfen Gelb und im rauchi- gen Rot des Stierblutes, das der Pinsel Pa- lencias entzündet. Heinz F. Barth Freltag, 21. Februar 1958/ Nr, 0 — 10 „Bravo, bravissimo.. Rossinis„Barbier“ in Heſdelbefg Von den fast vierz g Opern Rossinis Duntschillernde, leichtoeflügelte Schmetter. inge am italienischen Musikhimmel Seiner Zeit— ist so gut wie nichts lebendig g. Dieben. Mit einer Leichtigkeit: ohnegleichen schrieb der Meister ein Werk nach dem andern und blieb dabei nicht immer im Gleichgewicht mit seiner schöpferischen Kraft. Ein Wurf aber gelang ihm und brachte ihn nahe an Mozart heran: dieser „Barbier von Sevilla“. Heidelbergs Intendant Paul Hager Ser- vierte seinem Publikum zum Faschings-Kehr. aus eine äußerst vergnügliche Neuinszenie- rung der Oper. In Franz Schultes burt. farbig-bildhaffer Gesamtausstattung präsen. tiert sie sich als eine mit viel Bühnenphan- tasie hervorgezauberte, bewußt und frei mütig das buffone Element betonende Augenweide. Viel lustiges requisitorisches Detail füllt den Bühnenraum, und auch in der Führung der Darsteller läßt Paul Hager es an spaßhaft drastischer Komik nicht feh- len. Doch bei allem handgreiflichen Witz und Uebermut des Spiels wahrt er doch die Grenzen für Maß und Form, wie sie in die- ser wahrhaft epikureischen Musik Rossinis und ihren funkelnden Tonkaskaden Vorge. zeichnet sind und bannt damit die jeder Auf. kührung des„Barbier von Sevilla“ drohende Gefahr, über einer allzu possenhaft akzen- tujerten Szene die deliziösen musikalischen Reize ins Hintertreffen geraten zu lassen. Günther Lehmann, der musikalische Leiter der Neuinszenierung, hielt sich mit seinem kleinen Orchester an einen leichtflüssigen heiteren Konversationston und an die an Stelle der früheren Dialog-Tölpeleien und sprachlichen Verballhornungen getretenen Secco-Rezitative, die der verdiente Otto Neitzel vor Jahrzehnten schon aus der Originalhandschrift für die damalige König- liche Oper in Berlin übersetzt hat. Es darf gesagt werden, daß die Heidelberger Sänger den federnden Parlandostil dieser Rezitative und der Gesangstexte mit virtuoser Zungen- fertigkeit bewältigten. Als prächtig überlegener Drahtzieher des lustigen Intrigenspiels verliebter Jugend gegen die lüsterne Welt des kauzigen Doktor Bartolo fungierte William Dooley so flink- fübig und zungengewandt, wie man sich den Cicero aller Barbiere aus der Musik heraus vorstellt: eminent sicher im Musikalischen, fabelhaft plastisch in der deklamatorischen Wiedergabe, gesanglich hochwertig und voll männlicher Kraft und stilistisch sehr über- zeugend. Die berühmte Auftritts-Cavatine sang er mit überlegener Bravour und sprühender Laune. In Carol Loraine begeg- nete man einer im Ton zwar etwas harten, aber musikalisch doch unbeirrbar sicheren Vertreterin des Ziergesangs mit beweglicher Kehlkopfakrobatik und reizvoll komödianti- schem Darstellungstrieb. Als Graf Almaviva sang und spielte sich nach etwas mattem und stimmlich unruhigem Anfang der neue Tenor Andor Kaposi, ein sympathisches jun- ges Talent, im Laufe des Abends in die freundliche Lyrik dieser Partie hinein. Vom Doktor Bartolo Peter Heinzes gingen starke Mirkungen einer bis in kleinste Züge sorg- sam durchdachten komischen Charakterisie- rungskunst aus. Robert Andersons in reich- lich schreckenskrasser Maske agierender Basilio würde durch gewisse Abblendung einiger allzu absichtsvoll ins Groteske vor- stogender Akzente seiner Darstellung an komischer Charakteristik noch gewinnen können. Das würde auch dem Vortrag der berühmten Verleumdungsarie eine noch zün- dendere Wirkung geben. Annelies Fackler, Kurt Richey, Herbert Bangsow und Karl Ott gaben in kleinen Rollen nach Vermögen humorige Charakterstudien. Die heitere Aufgeräumtheit auf der Bühne teilte sich rasch dem animierten Pu- blikum mit, das die Aufführung mit herz- hafter Beifallsfreudigkeit begrüßte. Einige schüchtern aus dem Parkett geworfene Luft- schlangen zeugten von der anscheinend nur schwach entwickelten karnevalistischen Be- gabung unserer Heidelberger 1 9 9 Das Nationaltheater bringt am Donnerstag, 6. März, Ernst Barlachs Drama„Sündflut“ als Mannheimer Erstaufführung heraus. Aus An- laß dieser Premiere findet zur Einführung in die Gedankenwelt des Dichters am Sonntag, 23. Februar, 11 Uhr, im Kleinen Haus des Na- tionaltheaters eine Matinee statt, bei der ein Szenischer Bericht von Paul Schurek„Begeg- nung mit Barlach“ gelesen wird. DAS EULENHAUS Roman von Agatha Christie 33 Fortsetzung „Edward ist der Meinung, ich sollte mir einen höflichen, netten Chef suchen, der entazlickt ist, daß ich ihm die Ehre erweise, bei ihm zu arbeiten“, erklärte Midge spöt- tisch. „Der liebe Edward“, ertönte es anerken- nend aus Lady Lucys Mund. Mit einem Hebenswürdigen Lächeln zum Abschied ver- Ueß sie das Zimmer wieder. „Wirklich, Midge, ich mache mir deinet- wegen Sorgen“, beharrte Edward. „Das widerliche Frauenzimmer gibt mir ver Pfund in der Woche. Das zählt und sonst nichts“, schnitt ihm Midge kurz angebunden das Wort ab. Sie wandte Edward den Rük- ken und ging auf die Terrasse. Sir Henry saß an seinem Lieblingsplätz- chen auf der niedrigen Umfassungsmauer. Doch Midge sah ihn nicht an, sondern schritt energisch in der Richtung des Blumenweges hinter dem Hause aus. Ire Verwandten waren charmant, ohne Zweifel, aber sie war heute morgen für Charme nicht empfänglich. Zu ihrer Ueberraschung fand sie David Auf einer Bank am Ende des Pfades. Da man David kaum den Vorwurf machen konnte, zu viel Charme zu besitzen, näherte sie sich iam und ließ sich neben ihm nieder. Seinen mügbilligenden Blick bemerkte sie, und er entlockte ihr ein schadensfrohes Lächeln. Gab es denn kein Plätzchen, wo man sich die Leute vom Halse halten konnte dachte David verärgert. Aus seinem Zimmer hatte ihn die Inva- son zweier Stubenmädchen vertrieben, die mit Staubtüchern, Besen und Staubsaugern bewaffnet angerückt waren. Selbst in der Bibliothek bei der respekt; gebietenden Lektüre der Encyclopaedia Bri- tannica war er durch Lady Lucy gestört worden, die zweimal völlig grundlos auf- tauchte und ihm mit süßem Lächeln Fragen stellte, auf die ein vernünftiger Mensch keine Antworten geben konnte. Schließlich hatte er sich hierher geflüch- tet, um in Ruhe über seine Lage nachzu- denken. Die Wochenendeinladung, die er nur widerwillig angenommen hatte, drohte Zzu einem verlängerten Aufenthalt, verbunden mit Untersuchungen wegen eines begangenen Verbrechens, ausgedehnt zu werden. David interessierte sich nur für wissen- schaftliche Erwägungen, die sich mit den Begebenheiten der Vergangenheit befaßten oder mit ernsthaften politischen Diskussio- nen, die sich um die von der äußersten Lin- ken geforderten Neuerungen der Zukunft drehten; sich mit Gesprächen über ein ge- meines Verbrechen der Gegnwart abzuge- ben, hielt er für unter seiner Würde. Wie er Lady Lucy von oben herab erklärt hatte, strafte er die Neuigkeiten aus aller Welt mit Verachtung. Aber wenn er auch ihre Lektſire verschmäht hatte, so konte er nicht vor ihnen davon laufen, wenn sie sich das Haus der Angkatells zum Schauplatz er- koren. Mord! David schüttelte sich vor Abscheu. Was würden seine Freunde denken? Und Wie verhielt man sich überhaupt in so einem Fall? Gelangweilt? Unangenenm berührt? Oder spöttisch überlegen? Er mußte sich schlüssig werden, und Midges Erscheinen machte ihm einen Strich zurch die Rechnung. Sie ließ sich nicht einschüchtern, sondern erwiderte seinen strafenden Blick angriffs- Iustig, als sie sich setzte. 5 Ein unangenehmes Geschöpf, entschied David. Und völlig geistlos. „Wie gefallen Ihnen eigentlich Ihre Ver- wandten?“ eröffnete Midge die Unterhal- tung. David zuckte nur die Schultern. „Ich habe mir darüber noch nicht den Kopf zerbrochen, Ich pflege über meine Ver- wandten nicht nachzudenken.“ „Denkt man überhaupt über nach?“ war Midges zweite Frage. Du sicher nicht, antwortete David in Ge- danken bissig. Herablassend sagte er:„Ich War gerade damit beschäftigt, meine Reak- tionen auf den Mord zu analysieren.“ „Es ist auf alle Fälle ein merkwürdiges Gefühl, selbst in einen Mord verwickelt zu Sein.“ „Hinderlich ist es, sehr hinderlich.“ Da- vid war mit sich zufrieden. Das war die richtige Haltung.„Ich dachte, so etwas käme nur in Hintertreppenromanen oder in den phantastischen Geschichten der Kriminal- schriftsteller vor.“ „Es tut Ihnen sicher leid, daß Sie kamen?“ erkundigte sich Midge. David seufzte. „Ich hätte das Wochenende bei einem Freund von mir in London verbringen kön- nen. Er hat eine Buchhandlung für poli- tische Literatur. Aeußerste Linke“, setzte er trotzig hinzu. „Es ist vermutlich hier komfortabler“. erwiderte Midge. „Liegt denn so viel am Komfort?“ fragte David kampflustig. „Es gibt Zeiten, wo mir an nichts ande- rem liegt“, bekannte Midge. „Das kommt nur von der Verweichlichung des sorglosen Lebens“, erklärte David schul- meisternd.„Müßten Sie arbeiten „Ich muß arbeiten“, unterbrach ihn Midge.„Und gerade darum genieße ich etwas Komfort. wenn ich kann. Breite, weiche Bet- ten, seidene Daunendecken— Frühstück im Bett, appetitlich serviert— ein heißes Bad in einer gekachelten Wanne, mit duftendem Badesalz— Polsterstühle, in die man tief einsinken kann—“ Midge hielt in der Aufzählung dessen, Was ihr begehrenswert erschien, inne. „Alles Dinge, die die arbeitende Klasse haben sollte“, verkündete David, obwohl ihm das appetitlich im Bett servierte Frühstück ein zu großer Luxus für die straff organi- sjerte Welt der Zukunft zu sein schien „Darin stimme ich voll und ganz mit Ihnen überein“, sagte Midge nachdenklich. 15. KAPITEL. Hercule Poirot schlürfte gerade mit Be- hagen eine Tasse Schokolade, die ihm als würdige Zwischenmahlzeit bis zum Mittag- brot erschien, als das Telephon läutete. „Allo?“ „Monsieur Poirot?“ „Lady Angkatell?“ „Wie reizend von Ihnen, meine Stimme gleich wiederzuerkennen. Störe ich Sie?“ „Nicht im geringsten. Hoffentlich haben Sie sich die betrüblichen Ereignisse des gestrigen Tages nicht zu sehr zu Herzen ge- nommen.“ „Betrübliche Ereignisse, das ist die rich- tige Bezeichnung. Es ist einem natürlich nicht behaglich zumute. Ich rief Sie an, Monsieur Poirot, um zu fragen, ob es Ihnen möglich wäre herüber zukommen. Es ist eine Zumutung, ich weiß, aber ich bin ganz rat- 108.“ 5 „Selbstverständlich, Lady komme ich. Wann paßt es Ihnen? Zeich?“ „Ach ja, das wäre wunderbar, So schnell Sis können, bitte. Es ist sehr, sehr lieb von Ihmen.“ g 5 15 8 Angkatell, Jetzt „Aber ich bitte Sie, nicht der Rede wert Wenn Sie gestatten, benütze ich die Ab- Kürzung durch den Wald.“ „Natürlich den kürzesten Weg. Vielen, vielen Dank, Monsieur Poirot.“ Hercule Poirot nahm sich knapp die Zelt, seine Jacke von nur seinem Auge sichtbaren Stäubchen zu befreien und einen leichten Mantel anzuziehen, bevor er sich auf den Weg machte. Das Schwimmbassin lag ein- sam und verlassen da. Die Polizisten hatten ihre Pflicht erfüllt und den Schauplatz des Geschehens verlassen. Friedlich und un- schuldig schimmerte das Wasser im herbst- lich gedämpften Morgenlicht. Poirot warf einen Blick in den Pavillon. Das Silber fuchscape war nicht mehr da, aber die sechs Schachteln Streichhölzer lagen noch immer auf dem Tischchen neben dem einen Sessel. Die kleinen Schachteln stachen ihm erneut ins Auge wie beim ersten An- blick. 5 „Streichhölzer hebt man nicht in einem Pavillon auf, in den die feuchte Luft ein“ dringen kann, Eine Schachtel, das Wäre n möglich, der Bequemlichkeit halber, aber gleich sechs?“ Stirprunzelnd blieb er vor dem gemalten Eisentisch stehen. Was war das? Jeman hatte mit Bleistift eine merkwürdige Figur auf die Platte gezeichnet. Was sollte das vorstellen? Einen Baum? Jedenfalls einen verrückten Baum. Poirot gefiel die Zeich nung nicht. Sie störte seinen Schönheits- sinn. 5 Er schnalzte mit der Zunge, schüttelte mißbilligend den Kopf und eilte dann ins Haus, neugierig, warum Lady Lucy ihn 80 dringend hergebeten hatte. (Fortsetzung folgt) Copyright by Scherz Verlag, Stuttgart im F Bilde schu: nahn miun mum Schir eine über den 8 an. I stetis nerh⸗ rung: urid Qual. Rech eine In fesso schul nisch für Arch Neck E. h. für d Schal keine eine (über serer tragt. deuts größt rund nicht Wärn kestge scheic übers Di zum L fest, mit 1 er ke dern dene golde lichen besch. dle Et in de Schwe Belgi. An- U aus d bestre der i Einbr beteil EII besit⸗ Plank einbie gegen hause Fahre wund gesch. In einen weibl. dort e beute ließ Mi Gast einer werde er 80. er zel Es ke einer gebet kenhe Ar junge chen haber es ab. anfän