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Die e 4l⁸ ur den ift mit lag hin- 1 Bogen gt War. ziemlich Ins Ge- zullover en liel ser an r sonst as Frau Ie. Lu. en en sie in Zeilen olgt) Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsltg.: H. Bauser. Chef- red.: E. F. v. Schilling: Dr. K. Acker- mann; Politik: W. Hertz-Eichenrode: wirtschaft: F. O. Weber(erkrankt): geullleton: W. Gilles. K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch, Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 anne Unqcbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 8. Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 30 Pf. 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Nach erneuten Verhandlungen, die der Arbeits- und Sozialminister von Nordrhein- Westfalen, Hemsath, zustandegebracht hatte, einigten sich die Vertreter der Tarif- parteien in der Nacht zum Mittwoch auf einen Vermittlungsvorschlag, dem die Große Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall mit 65 gegen 30 Stimmen zu- stimmte. Die Große Tarifkommission hat die 160 000 abstimmungsberechtigten Ge- werkschaftsmitglieder unter den 184 000 Stahlarbeitern inzwischen aufgerufen, am Freitag in einer neuen Urabstimmung über den Kompromiß zu entscheiden. Nach dem Vorschlag Hemsaths, dessen An- nahme in der Urabstimmung am Freitag als sicher gilt, werden mit Wirkung vom 1. Fe- bruar die Tarifecklöhne für Zeitlöhner um zehn Pfennig auf 1,98 Mark und für Akkord- jöhner um acht Pfennig auf 1,92 Mark erhöht. Vom 1. Januar 1959 an wird die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit von 45 auf 44 Stun- den verkürzt und dafür ein Tariflohnausgleich in Höhe von 2,3 Prozent gezahlt. Eine wesent- liche Verbesserung gegenüber dem von der Großen Tarifkommission am letzten Samstag abgelehnten ersten Kompromiß vorschlag Hemsaths besteht derin, daß die Tariferhö- hungen bereits rückwirkend vom 1. Februar an Wirksam werden und daß das Arbeitszeit- abkommen nicht bis 31. März 1959, sondern nur bis 31. Dezember dieses Jahres läuft. Vier Stunden vor Beginn der Morgen- schicht konnten die Arbeiter nicht mehr rechtzeitig von der Einigung unterrichtet werden. Sie hörten davon zuerst durch die Frühnachrichten des Rundfunks. Die Mor- genschicht war in einem Teil der Werke des- halb nicht vollständig besetzt. Der damit ein- getretene Produktionsausfall blieb aber ge- rimg, da die fehlenden Arbeiter in den ersten Stunden der Morgenschicht nach und nach erschienen. Einige Werke hatten Kraftwagen zu den Wohnungen der Arbeiter geschickt. In der Mittagspause wurde die Arbeit voll wieder aufgenommen. Ministerpräsident Steinhoff sprach seinem Arbeitsminister am Mittwoch Dank und Anerkennung dafür aus, daß es ihm gelungen ist, den drohenden Steihlstreik abzuwenden. Hemsath hatte schon in der Nacht der Ueberzeugung Aus- druck gegeben, daß sich die Stahlarbeiter in der neuen Urabstimmung am Freitag mit großer Mehrheit für den Kompromiß aus- „Wenn die Wissenschaftler meinen“ Eisenhower: Einstellung der USA- Versuche vielleicht nach der Frühjahrsserie Washington.(dpa) Präsident Eisenhower hat am Mittwoch auf seiner Pressekonferenz in Washington angekündigt, daß die USA möglicherweise nach ihrer bevorstehenden Versuchsserie bereit sein werden, einseitig die Experimente mit Kernwaffen einzustel- len. Voraussetzung dafür sei, daß die Ver- suche in wWissenschaftlicher Hinsicht zufrie- denstellend verlaufen. In diesem Falle wäre es für die USA durchaus angebracht, die Versuche nicht im Rahmen eines Abkom- mens, sondern als einseitige Maßnahme ein- zustellen. Die bevorstehende amerikanische Ver- suchsreihe, die in wenigen Tagen im Pazifik beginnen soll, dient nach früheren Ankün- digungen der Vervollkommnung sogenann- ter„sauberer“ Kernwaffen, bei denen die Menge der freiwerdenden Radioaktivität so gering wie möglich sein soll, sowie kleinerer Atomwaffen für die Verteidigung und der atomaren Verteidigung gegen mögliche inter- kontinentale Geschosse. Auf eine Frage, ob sich die USA auf die Erprobung von„sauberen“ Kernwaffen be- schränken sollten, erwiderte Eisenhower, auch die„sauberen“ Bomben hätten noch einen bestimmten Prozentsatz an„schmutzi- gen Rückständen“. Zweck der Versuche sei es vor allem, die Waffen„sauberer“ zu ma- chen und sie zu vervollständigen. Eisenhower ging in seiner Pressekonfe- renz auch auf die geplante Gipfelkonferenz ein und betonte, daß bei angemessener Vor- bereitung der Besprechungen eine Annahme Seines Inspektionsvorschlages keine Voraus- setzung für die Konferenz sei. 8 Die britische Regierung unterstützt voll und ganz die Initiative Eisenhowers, so bald wie möglich Ost-West- Besprechungen über die technischen und wissenschaftlichen Pro- bleme einer gegenseitigen Kontrolle von Atomversuchen zu kommen. Eisenhower hat diesen Vorschlag, der bereits im vergangenen Jahr von der britischen und amerikanischen Regierung gemacht worden war, in sei- nem Antwortschreiben an Ministerpräsident Chrustschow erneut aufgegriffen. Der indische Minster präsident Nehru be- zeichnete am Mittwoch die Antwort des amerikanischen Präsidenten Eisenhower an Chrustschow vom Dienstag als„wichtig“. Das Programm Eisenhowers„Atome für den Frie- den“ zusammen mit dem sowjetischen Vor- schlag, die Kernwaffenversuche zu beenden und dem Angebot einer Kontrolle und In- spektion würde eine grundlegende Aende- rung bei der Verminderung der Spannungen in der Welt“ bewirken. Langwierige Saarverhandlungen erwartet Beginn am 15. April/ Gegenstand ist Minister Schneiders Einfuhrplan Bonn.(Ap) Die deutsch- framzösischen Saarverhandlungen über den von dem saarländischen Wirtschaftsminister Dr. Hein- rich Schneider ausgearbeiteten Einfuhrplan beginnen nunmehr endgültig am 15. April in Paris, verlautete am Mittwoch aus dem Aus- wärtigen Amt. Gegenstand der Verhandluin- gen simd die von der Saarregierung in Bonn und Paris vorgelegten Listen für Einfuhren aus der Bundesrepublik im Gesamtbetrage von 200 Millionen Mark. Etwa siebzig Pro- zent der Listen umfassen Produktiomsmittel Gohstoffe und Halbfertigwaren), etwa 15 bis 20 Prozent Konsumgüter und der Rest ent- fällt auf Investitionsgüter. Bei der Aufstel- lung der Listen ist man davon ausgegangen, dal; die Investitionsgütereinfuhr der Saar aus der Bundesrepublik am 1. Januar 1959 Kür das letzte Jahr der wirtschaftlichen Uebergangszeit ohnedies frei ist. Zu den be- vorstehenden Verhamdlungen heißt es von unterrichteter Seite in Bonn,„man hofft Auf eine schnelle Verständigung, rechnet aber mit langen Verhandlungen“. 5 Politik der Nadelstiche zwischen Frankreich und Tunesien Paris.(AP) Die französische Regierung hat den Geschäftsträger Tunesiens in Paris in das Außenministerium berufen, um einen „äußerst scharfen Protest“ wegen des Ver- Zuchs zu erheben, den Transport von Funk- Seräten für die Aufständischen in Algerien zu vermitteln. Die Funkgeräte, die in Deutschland und den Vereinigten Staaten gebaut worden waren, wurden am Montag- abend von den französischen Zollbehörden auf dem Flugplatz von Nizza beschlagnahmt, Als sie von einem aus Marokko kommenden Hugzeug in eine nach Tunis fliegende Ma- schine umgeladen werden sollten. Sie waren in elf Kisten verpackt, die— wie von fran 26sischer Seite behauptet wurde— als Diplomatengepäck deklariert waren und an dle Nationale Befreiungsarmee der algeri- schen Aufständischen weitergeleitet werden Sollten. Frankreich hatte Tunesien während 1 dischen als der Vergangenheit bereits wiederholt be- schuldigt, offen mit den Aufständischen in Algerien zu sympathisieren. Die tunesische Regierung hat den französischen Protest gegen die angebliche Entsendung von Kriegsmaterial an die algerischen Aufstän- Völlig unbegründet zurück- gewiesen. Die französische Behauptung sei „eine reine Erfindung“ sprechen würden, durch den der so schwer bedrohte Arbeitsfrieden an hein und Ruhr wieder hergestellt werde. Erleichterung in Bonn Bonn.(eg.-Eig. Bericht.) Mit großer Er- leichterung ist in Bonner Regierungskreisen die Nachricht aufgenommen worden, daß der Streik noch in letzter Minute abgewendet werden konnte. Damit, so heißt es, sei ein Lohnkampf vermieden worden, der der ge- samten Wirtschaft und nicht zuletzt den Ar- beitnehmern schweren Schaden hätte zu- fügen können. Noch am Dienstag hatte in der Bundeshauptstadt Alarmstimmung ge- Herrscht. Bundesarbeitsminister Theodor Blank hatte schon am Vormittag eine ver- trauliche Aussprache mit Staatssekretär Dr. Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium. Indonesischer Botschafter in Rom bittet um Asyl Rom.(AP) Der indonesische Botschafter in Italien, Sutan Muhamad Rasjij, hat am Mittwoch seinen Posten aufgegeben und die italienische Regierung um politisches Asyl gebeten. Wenige Stunden vor dem Rücktritt des Botschafters, den dieser von Genus aus telegrafisch dem italienischen Außenministerium mitteilte, hatte die indo- nesische Botschaft in Rom alle Berichte dementiert, daß es unter ihrem Personal Uebertritte zu den indonesischen Aufstän- dischen gebe. Seit Wochen waren Gerüchte im Umlauf, daß Rasjid zu den Rebellen übertreten wolle. Die indonesische Bot- schaft bestritt ferner, daß der General- sekretär des indonesischen Außenministe- riums, Rusmowidagdo, nach Rom gekom- men sei, um die Loyalität der Botschafts mitglieder zu überprüfen. g 5 Die Krönung des Spanienbesuches des deutschen Außenministers war der Empfang Brentanos bei Generalissimus Franco, Die beiden Staatsmänner unterhielten sich über gemeinsam interessierende europäische Pro- bleme. Der Unterhaltung wohnten der deutsche Botschafter in Madrid Knappstein(ganz links) und der spanische Außenminister Castiella(zweiter von links) bei. Bild: dpa Chrustschow sucht Fürsprecher An Adenauer: Verzicht auf Atomversuche schafft günstige Voraussetzungen Bonn.(dpa) Der sowjetische Mini- sterpräsident Chrustschow hat an die Bun- desregierung appelliert, die sowjetische Initiative zur Einstellung der Atomwaffen versuche zu unterstützen. Dieser Appell ist in dem am 4. April in Bonn überreichten Brief an Bundeskanzler Adenauer enthalten, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Inhalt dieses Schreibens deckt sich weit- Empfangsvorbereitungen in Friedland Man rechnet mit mehreren tausend Rückkehrern aus der Sowjetunion London.(dpa/ AP) Die am Dienstag para- Phierten Handels- und Konsularabkommen zwischen der Bundesrepublik und der So- Wjetunion haben in London starke Beach- tung gefunden. Die Zeitungen melden die Paraphierung am Mittwoch zum Teil mit Schlagzeilen auf der ersten Seite. Kommen- tare wurden noch nicht veröffentlicht. Die Berichte heben vor allem die erwartete Ver- doppelung des deutsch-sowietischen Handels und die Repatriierung von Deutschen hervor. Der„Daily Telegraph“ verzeichnet eine„op- timistische Schätzung“, daß mehrere tausend Deutsche jetzt die Möglichkeit erhalten wer- den, die Sowjetunion zu verlassen. Der „Daily Expreß“ bringt die Schlagzeile:„Die Deutschen machen ein gewaltiges Handels- geschäft mit Rußland“. Nachdem am Dienstag das deutsch-so- Wjetische Repatriierungsabkommen in Mos- kau paraphiert wurde, rechnet man im Lager Friedland mit dem Beginn der Rückfüh- rungsaktion schon bald nach der Unterzeich- nung der Vereinbarung durch deutsche und sowjetische Regierungsvertreter in Bonn. Wie die Lagerleitung Friedland am Mittwoch mit- teilte, ist die Zahl der deutschen Aussiedler aus der Sowjetunion, die am 21. Juni 1941 die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen, noch nicht zu übersehen. Das Lager ist, wie die Leitung mitteilte, auf alle Eventualitäten gut vorbereitet. In der Osterwoche waren im Grenzdurchgangslager Friedland meh- rere Familien mit 30 Männern, Frauen und Kindern aus der Sowjetunion eingetroffen. Sie hatten ihre Ausreiseerlaubnis von den Sowjetischen Behördeln über die deutsche Botschaft in Moskau erhalten. Suche nach vermißten Italienern Der sowietische Ministerpräsident Chrust- schow hat eine Suchaktion nach vermißten Italienern aus der Kriegszeit zugesagt, falls Italien Unterlagen darüber vorlegt. Die Zu- sage machte Chrustschow in einem Inter- view mit der italienischen Zeitung„II Tempo“. Nach amtlichen italienischen Be- richten werden in der Sowjetunion rund 50 000 italienische Soldaten vermißt. Der ita- lienische Beauftragte für Kriegsgefangenen- fragen in der UNO, Luigi Meda, erklärte dazu am Mittwoch, Italien habe niemals eine Rückführung so vieler Vermißter gefordert, sondern darum ersucht, in der Sowjetunion Nachforschungen anzustellen. Die Unterlagen darüber seien der Sowjietunjon übrigens längst zugeleitet worden. Meda fordert, daß einer italienischen Suchkommission die Ein- reise in die Sowjetunion gestattet wird. Zwischen Gesſern und Morgen Etwa 8000 Bremerhavener Arbeitnehmer haben am Mittwoch auf einer Kundgebung des„Kuratoriums gegen den Atomtod“ ge- gen eine atomare Aufrüstung der Bundes- Wehr protestiert. Sie verließen etwa eine Stunde vor Arbeitsschluß die Betriebe und marschierten im Schweigemarsch durch die Stadt. Außerdem traten 1300 Arbeiter einer Göppinger Maschinenfabrik in einen ein- stündigen Proteststreik. Auch eine außer- ordentliche Delegiertenkonferenz des Orts- ausschusses Mannheim im DGB protestierte gegen die Atomrüstung in der Bundesrepu- blik.(Siehe auch Lokalteil.) Ein Landesausschuß„Kampf dem Atom- tod“ ist in Mainz für Rheinland-Pfalz ge- gründet worden. Initiator dieser Gründung ist der Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, der SpPD-Bundestagsabge- ordnete Adolf Ludwig. Die SpD-Fraktion im bayerischen Land- tag beschloß, einen Gesetzentwurf über eine Volksbefragung zur Ausrüstung der Bun- deswehr mit Atomwaffen einzureichen. Der Präsident der Indischen Staatsbank, H. V. R. lengar, der sich zur Zeit in der Bundesrepublik aufhält, setzt am Mittwoch und Donnerstag seine Gespräche mit füh- renden Persönlichkeiten der Bundesrepublik kort. Eine Aussprache mit Staatssekretär van Scherpenberg vom Auswärtigen Amt soll die Beziehungen zu Indien weiter ver- tiefen. Verhandlungen im Wirtschaftsmini- sterium werden sich nach Meinung unter- richteter Kreise mit Kreditwünschen Indiens befassen. Aus Regierungskreisen verlautete dazu, daß vorläufig kaum eine Möglichkeit bestehe, Indien einen neuen Kredit einzu- räumen. Die Verteidigungsminister der Bundes- republik, Frankreichs und Italiens haben zum Abschluß einer eintägigen Konferenz in Rom beschlossen, während der bevor- stehenden Tagung der Verteidigungsmini- ster sämtlicher NATO-Staaten vom 15. bis 18. April in Paris den Vertretern der Mit- gliedstaaten der Westeuropäischen Union (WEU) eine Standardisierung der Waffen- produktion vorzuschlagen. Außer der Bun- desrepublik, Frankreich und Italien gehören der WEU auch Großbritannien, die Nieder- lande, Belgien und Luxemburg an. Bisher bestand ein solcher Rüstungspool nur zwi- schen der Bundesrepublik, Frankreich und Italien. Sir Winston Churchill, der ehemalige britische Premierminister, hat seine für die- ses Frühjahr vorgesehene Reise in die Ver- einigten Staaten abgesagt. Der 83jährige war in letzter Zeit kränklich. Ein indisches Gericht in Kalkutta hat einen Antrag auf eine einstweilige Ver- fügung, mit der den Vereinigten Staaten und Großbritannien die Fortsetzung ihrer Atom- versuche im Pazifik untersagt werden sollte, abgelehnt. Der Antragsteller, ein indischer Bürger namens Kumar Chaterjce, machte geltend, daß die radioaktiven Ausschüttungen der Versuche jeden Teil der Erde erreichten und seine eigene sowie die Sicherheit der Menschheit gefährdeten. Das Gericht be- gründete die Zurückweisung des Antrags damit, daß es keine Jurisdiktion über den Pazifik habe. g Veränderungen in der jugoslawischen Re- gierung hat die halbamtliche jugoslawische Nachrichtenagentur„Jugopress“ angekündigt. Es sei vorgesehen, daß der gegenwärtige Außenminister Koca Popovic zu einem der Vizepräsidenten des Landes avanciert und der bisherige Botschafter in Peking, Wladi- mir Popovic, sein Ressort übernimmt. Die Veränderungen wurden bereits vor zwei Tagen mit dem Rücktritt des Vizepräsidenten Vukmanovie eingeleitet, der künftig Präsi- dent der Gewerkschaften sein wird. Ministerpräsident und Parteichef Chrust- schow kündigte in einer Rede vor Arbeitern der Csepel- Eisenwerke in Budapest für die nächste Zeit eine Wirtschaftskonferenz der Ostblockstaaten an. Chrustschow esagte, auf, dieser Konferenz, die in Moskau oder Buda- pest abgehalten würde, sollten Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Ost- blockstaaten untereinander besprochen wer- den. Marschall Woroschilow, das sowjetische Staatsoberhaupt, besucht im Mai Jugosla- wien, wie in Belgrad angekündigt wurde. In der zweiten Aprilhälfte reist Woroschilow nach Polen. gehend mit dem der Chrustschow-Briefe an den USA-Präsidenten Eisenhower und den britischen Premierminister Macmillan. Darin hatte der sowjetische Regierungschef die USA und Großbritannien aufgefordert, dem sowjetischen Beispiel zur einseitigen Einstellung der Kernwaffen versuche zu folgen. In seinem Brief an Adenauer verweist Chrustschow darauf, daß eine Vereinbarung über die Einstellung von Atomwaffenver- suchen schwieriger zu erzielen sein werde, wenn künftig nicht nur drei Mächte wie heute, sondern mehr Länder über Kern- waffen verfügen. Für den Fall, daß die Westmächte dem sowjetischen Beispiel nicht kolgen, müsse sich die Sowjetunion freie Hand vorbehalten. Nachdrücklich hetont Chrustschow, daß die Einstellung der Ver- suche die internationale politische Atmo- sphäre erheblich verbessern und„günstigere Voraussetzungen für die Lösung anderer ungeregelter internationaler Probleme schaf- fen wird“. Der Chrustschow-Brief an Bundeskanzler Dr. Adenauer darf nach Ansicht des Frak- tionsvorsitzenden der Deutschen Partei, Her- bert Schneider, trotz seiner propagandisti- schen Tendenzen nicht mit einer Handbewe- gung beiseite geschoben werden. Schneider setzte sich dafür ein, jede Initiative zu unter- stützen, die die Gefahr eines Atomkrieges vermindern könnte. Die Ankündigung des sowietischen Mini- sterpräsidenten Chrustschow, die Atom- waffen versuche einzustellen, wurde noch weiteren Regierungen westlicher Länder übermittelt. Die Regierungen dieser Staaten wurden sämtlich aufgefordert, die sowjeti- sche Initiative zu unterstützen. Unter den Empfängern der neuen sowietischen Briefe befinden sich die Regierungen von Belgien, Oesterreich, Israel, Dänemark, Japan, Grie- chenland, Schweden, Pakistan, der Nieder- lande und der Schweiz. Der sowjetische Bot- schafter in Ostberlin, M. G. Perwuchin, über- gab Sowjetzonen-Ministerpräsident Grote- wohl ebenfalls ein Schreiben von Minister- präsident Chrustschow. Nach Angaben der Sowjetzonen-Agentur ADN wird darin der Beschluß des Obersten Sowjets über die Ein- stellung der Atomwaffenversuche mitgeteilt und die Hoffnung ausgesprochen, daß der Vorschlag auch die Zustimmung der Sowjet- zonen-Regierung findet. Schwere Straßenkämpfe in der Hauptstadt Kubas Havanna.(AP) Kubanische Rebellen haben am Mittwoch überraschend den Aufstand gegen Präsident Batista in die kubanische Hauptstadt Havanna getragen und den Gene- ralstreik für das ganze Land ausgerufen., In einem Handstreich haben sie die größte Rundfunk- und Fernsehstation Kubas besetzt und die Bevölkerung aufgefordert, die Arbeit niederzulegen und zu den Waffen zu greifen, um„die Tyrannei Batistas“ wegzufegen. In den Außenbezirken der Hauptstadt sind seit Mittwochnachmittag schwere Stragßenkämpfe zwischen den Aufständischen und regierungs- treuen Truppen und Polizei im Gange, die Wiederholt von Explosionen schwerer Bom- ben übertönt werden. Die Elektrizitätsver- sorgung und das Fernsprechnetz Havannas sind fast vollständig ausgefallen,. Auch nach den übrigen Teilen des Landes besteht keine Fernsprechverbindung mehr. Der größte Teil der Banken in der Hauptstadt hat unmittel- bar im Anschluß an den Aufruf der Rebellen die Schalter geschlossen. Auch in anderen Betrieben ist die Arbeit niedergelegt worden. 5 5 Bischofs MOREEN Kommentar N 5 Donnerstag, 10. April 1958 a Stahlkonflikt beigelegt 5 Millionen waren zu gewinnen, Milliarden zu verlieren. Die Industriegewerkschaft Me- tall hat den Kompromigvorschlag der Stahl- industriellen an der Ruhr mit einigen Ver- besserungen vier Stunden vor Beginn des Streiks doch angenommen. Am Freitag sollen die Eisen- und Stahlarbeiter durch Ur- abstimmung ihrer Meinung Ausdruck geben, ob sie nunmehr auf Streik verzichten und das Tarifabkommen annehmen wollen. Es wird im Grunde nicht bezweifelt, daß die nur 5 2z6gernd streikbereiten Industriearbeiter dem kür sie günstigen Ergebnis auch zustimmen. Zwar wird von beiden Seiten, Gewerkschaf- ten wie Unternehmern, versichert, daß dieser Kompromiß das Aeußerste an Zugeständnis Sei, und daß sie eigentlich im Grund über- kordert seien. ö Daß der Beschluß den kämpfenden Parteien nicht leicht fiel, ist begreiflich. Es ist ja nicht alltäglich, wenn hundertachtzig- tausend Aybeiter einer Schlüsselindustrie sich in Bewegung setzen und im Begriffe . Sind, die Feuer in den Oefen auszulöschen. Es ist auch nicht alltäglich, wenn einer In- dustrie so gegen hundertdreigig Millionen Mehrbelastung zugemutet werden, in einer Zeit, da zwischen Konjunktur und Krise die Grenzen fließend werden und der Ex- bort nachläßt. Wir in Mannheim, die der Ruhr schon etwas ferner liegen, wenn auch Kraft unserer metallverarbeitenden Produk- tion noch nachbarlich genug, wir vermögen uns vielleicht nicht ganz so intensiv in die- ses Hin und Her hineinzudenken, das da am Niederrhein Gemüt und Blut in Wal- Tung brachte und Konferenz auf Konferenz sich jagen hieg. Doch wenn wir überlegen, daß allein im Stahlbezirk im Monat über eine Milliarde Mark an Produktionswert im Streik zerronnen wäre, daß die be- reits notleidende Kohle einen Absatzver- lust von zwanzig Prozent erlitten hätte und daß darüber hinaus die ganze eisenver- garbeitende Industrie über kurz oder lang in Materialnot geraten wäre, so ist es nicht mehr schwer sich klarzumachen, welch einem Alp wir da entronnen sind. Ist es zuviel gesagt, wenn sich die beiden Partner klar sein mußten, daß sie die ganze deut- sche Industrie sowohl in ihrer Stellung auf dem Weltmarkt wie auch im Ablauf ihrer Konjunktur gefährden konnten? Muß daran erinnert werden, daß die dreißiger Jahre und ihre Katastrophe nicht wenig durch die Unerbittlichkeit des Kampfes zwischen Kapital und Arbeit verschuldet waren. Was nutzt es hintennach zu stöhnen, es sei der Herr- im-Hause-Standpunkt der Unterneh- mer oder der Klassenkampf-Doktrinaris- mus der Arbeiter gewesen, der dann den Teufel sus der Esse steigen ließ. Es muß elzeiten nachgedacht und nachgegeben werden. Stand Für die Stahlarbeiter, stand tkür die Stahlindustriellen der mutmaßliche Verlust in einem auch nur einigermaßen „armähernden Verhältnis zum augenblick- lichen Gewinn? Man soll in Bonn sehr merklich aufgeatmet haben, als sich der Düsseldorfer Streikverzicht kurz vor der streikbereiten Frühschicht doch erzielen lieg. Die Erleichterung ist nur zu ver- Ständlich, in Anbetracht der sehr gefähr- lichen politischen Spannungen, die einem Streik von solchem Ausmaß entwachsen konnten. Die Gespräche, die im Bundes- arbeits- und Bundeswirtschaftsministerium geführt wurden, die Vermittlungsangebote, die selbst der Bundeskanzler in Erwägung 20g, die Einschaltung des Gewerkschafts- Vorstandes, die beschwörenden Worte des Dr. Hengsbach, das alles läßt vermuten, daß dieser Streik, wäre er er- klärt worden, den Bürgerfrieden in der Bundesrepublik stark erschüttert hätte. Es ist nicht sicher, ob nicht die Regierung sich genötigt gesehen hätte, mit harter Hand in diesen Arbeitskonflikt einzugreifen, der Zwar durchaus legal, doch so gefährlich läh- mend für den Motor unseres ganzen Sesell- schaftlichen Gefüges geworden wäre, daß nichts mehr anderes übrig geblieben wäre. Was aber hätte es den Unternehmern 8 ktrommt, daß sie die Regierung zum Schluß auf ihrer Seite gewußt hätten oder was hätte es den Arbeitern genützt, daß alle Räder standen still? Es ist ja nicht mehr so, daß die Werkenden es nötig hätten wie vor hundert Jahren ihren Bossen zu be- weisen, daß sie keine Elendsexistenzen seien, mit denen sie machen könnten, was le wollten. Noch ist es für die Manager heute förderlich, in die gefährliche Nachbar- Schaft des Staates zu geraten. Gerade an der Ruhr werden noch einige Altveterane Urtter den Unternehmern sich gut erinnern, was passieren kann, wenn man den Staat totaler macht als er an sich schon ist. Darum ist dies als größtes Positivum der Einigung von Düsseldorf zu werten, daß es zu keinem Anruf der Regierung kam, daß sich sowohl Gewerkschaft wie Unternehmer darin einig waren, den Kampf privat zu führen. Es gab gewiß Kräfte auf beiden Seiten, denen An einer Politisierung und damit Dramati- sierung des Arbeitskonflikts gelegen war. Pulver lag genug im Keller. Es wäre doch durchaus verlockend gewesen, aus diesem Stahlstreik eine Aktion gegen die Rüstungs- dustrie unter dem Schlagwort„Atomstreik“ zu entwickeln. Es wäre umgekehrt für einige Hartköpfe auf der anderen Seite nicht ganz uninteressant gewesen, der Gewerkschaft inmal zu zeigen, was Eisen ist. Das alles ist glücklicherweise nicht eingetreten. Auch wir, die wir nicht unmittelbar betroffen sind, sollten darüber glücklich sein und es ins- besondere Leuten wie Arbeitsminister Hem- sath und vielen anderen Persönlichkeiten auf beiden Seiten danken, daß sie es sich nicht verdriegen liegen, mit Hartnäckigkeit die Sache wirtschaftlicher, sozialer und nicht zuletzt menschlicher Vernunft zu vertreten. Der Einsatz war diesmal zu hoch, als daß nicht das Letzte versucht werden mußte, den überaus gefährlichen Konflikt zu bannen. Dr. Karl Ackermann Von Düsseldorf, 9. April Die Tatsache, daß am Mittwochmorgen die Stahlarbeiter im Ruhrgebiet ohne große Verzögerungen wieder in den Werken er- schienen sind, legt den Schluß nahe, die 184 000 Arbeiter, von denen 160 000 der Ge- Werkschaft angehören, seien nicht sehr streikfreudig gewesen. Denn keiner von ihnen konnte noch in der Nacht durch die Gewerkschaft davon unterrichtet werden, daß um zwei Uhr früh, vier Stunden vor dem geplanten Streikbeginn, eine Einigung erzielt worden war. Auch die Gründe, die Vorstand und Große Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall schließlich be- wogen haben, dem zweiten Kompromigvor- schlag des nordrhein- westfälischen Arbeits- und Sozialministers Hemsath zuzustimmen, deuten in diese Richtung. Politisch bemerkenswert erscheint das Eintreten des DGB-Vorsitzenden Richter, und des Gesamtvorsitzenden der IG Metall Brenner für den Kompromiß. Beide haben damit, wenigstens für den Augenblick, ge- zeigt, daß sie nicht zu den Scharfmachern gehören. Der Konjunkturrückgang auf dem Stahlmarkt, das weitere Anwachsen der Kchlenhalden bei einem Stillstand der Hoch- öfen und Walzwerke und die Landtagswah- len in Nordrhein-Westfalen Anfang Juli, die unserem Korrespondenten Walter für die Sozialdemokraten nach einem Streik möglicherweise ungünstig ausgegangen wären, sind Größen, die sich nicht aus der Welt schaffen lassen. Die IG Metall hat mit dem Erfolg, den sie in Düsseldorf erzielte, ihre Position be- haupten und befestigen könen. Auf Seiten der Arbeitgeber hingegen war man von An- fang an zu Zugeständnissen bereit, aller- dings wollte man nicht gerne so weit gehen. Vermittlungsvorschläge der zuständigen Minister werden in Kreisen der Arbeit- geberverbände allgemein gern gesehen, weil erfahrungsgemäß mindestens zwei Pfennig mehr Stundenlohn,„Ministerialzulage“ ge- nannt, das Ergebnis sind. Es wird übrigens behauptet, daß einzelne Werksleitungen im Ruhrgebiet die Absicht gehabt hätten, auf den Streik sofort mit Aussperrungen zu antworten. Der drohende Streik in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets wird endgültig abgewendet sein, wenn am Freitagabend das Ergebnis der neuen Urabstimmung vorliegt. Die Große Tarifkommission, die in der Nacht zum Mitt- woch mit zwei Dritteln Mehrheit den Kom- promißgvorschlag billigte, hat die Annahme- dieses Vorschlags empfohlen. Er müßte nach den Satzungen der Gewerkschaft von 75 Pro- zent der Mitglieder abgelehnt werden, wenn Nehrus verwundbare Stelle Im Kaschmir-Konflikt ist noch lange keine Lösung abzusehen Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, im April Indiens Ministerpräsident Nehru wurde sehr erregt, als er kürzlich auf einer Presse- konferenz gefragt wurde, ob er bereit sei, unter dem Vorsitz des UNO-Beauftragten Graham mit dem pakistanischen Regie- rungschef über den Kaschmir-Konflikt zu verhandeln. Die Frage bezog sich auf den eben veröffentlichten Bericht, den Graham im Auftrage des Sicherheitsrates verfaßt hat und in dem er den streitenden Parteien empfiehlt, daß sie in einer Konferenz der beiden Regierungschefs unter seinem Vor- sitz noch einmal versuchen sollten, eine Ver- ständigung über Kaschmir zu erreichen. Mit großer Emphase antwortete Nehru, es kame überhaupt nicht in Frage, daß man sich in dieser Weise zitieren lasse oder daß man Herrn Graham als Schiedsrichter anerkenne. Dieser letzte einer langen Serie von Ver- mittlungsversuchen war bereits gescheitert, als er begann. Die Inder haben die Sicher- Heitsrats-Resolution vom vergangenen De- zember nie gebilligt, die Dr. Graham mit der erneuten Untersuchung des Kaschmir- Streitfalles beauftragte. Zwar wurde der UNO-Vermittler in Delhi genau so höflich wie in Karatschi empfangen, aber während man in Karatschi alle seine Vorschläge ak- zeptierte, haben die Inder sie alle verwor- fen. Die Inder begründen ihre Haltung da- mit, daß sie als Opfer eines Angriffs es ab- lehnen, mit dem Aggressor auf die gleiche Stufe gestellt zu werden. Man habe zehn Jahre lang vergeblich darauf gewartet, daß die Vereinten Nationen den von ihnen sel- ber geforderten Rückzug des Aggressors aus Kaschmir durchsetzen werden. Inzwischen habe die verfassunggebende Versammlung von Kaschmir den Anschluß ſhres Staates àn die Indische Union legalisiert und damit seien weitere Verhandlungen sinnlos ge- worden. 5 Im gegenwärtigen Stadium des Kaschmir- Konfliktes geht es darum, daß die Pakista- ner auf der Durchführung jenes Volksent- scheides bestehen, der den Kaschmiris ur- sprünglich von den Indern versprochen wor- den war. Wie die anderen indischen Prin- zenstaaten hatte Kaschmir 1947 die Wahl, sich entweder der Indischen Union oder Pa- kistan anzuschließen oder auch unabhängig zu bleiben. Als der Maharadscha von Kasch- mir seine Entscheidung hinauszögerte, fielen Kriegerstämme aus der pakistanischen Nordwestprovinz in den Bergstaat ein und drangen bis in die Nähe der kaschmirischen Hauptstadt Srinagar vor. Unter diesem Druck erklärte dann der Maharadscha den Anschluß seines Staates an Indien, und gleichzeitig erbat er den Schutz der indi- schen Armee. Seither— seit dem 27. Okto- ber 1947— ist ganz Kaschmir zweifellos staatsrechtlich ein Teil der Indischen Union, einschließlich desjenigen Teiles, der noch immer von pakistanischen Truppen besetzt ist. 5 5 An Rhein und Ruhr siegte die Vernunft Die Stahlarbeiter waren nicht sehr streikfreudig/ Können politische Nachwehen verhindert werden? Först es doch noch zum Streik kommen sollte. Doch damit ist kaum zu rechnen. Der Arbeitsfrie- den in der Stahlindustrie, der nach einer lan- gen, dramatischen und gefährlichen„Durst- strecke“ nun wieder hergestellt werden konnte, hat freilich der politischen Atmos- phäre ein anderes Aussehen gegeben. Selten Waren Spannungen im Ruhrgebiet nach dem Kriege so groß wie in den letzten Wochen, nachdem die ersten Vorverhandlungen schon vor drei Monaten im Dezember begonnen hatten. Bisher konnten die Lohnkonflikte in den Grundstoffindustrien immer am grünen Tisch beigelegt werden. Gerade in der Schwer- industrie des Reviers hatte sich zwischen Ge- werkschaften und Unternehmern ein Verhält. nis herausgebildet, das dem der Fartnerschag sehr nahe kam. Die Frage lautet, ob es demſ nun ein Ende haben soll. Noch läßt sich nicht übersehen, ob de langwierige Lohnkonflikt in der Stahlindu. strie Folgen in anderen Industriezwelgeg nach sich ziehen wird. Die Bergarbeiterlöhnt sind durch die neuen Tarife der Stahlarbeſte in ihrer Spitzenstellung nicht gefährdet. Aber der Vorstand der Bergarbeiter gewerkschaft der jahrelang mit der allseits anerkannten Forderung operierte, im Bergbau müßten stets die höchsten Löhne gezahlt werden, hat in der letzten Zeit ohnehin seine Taktik ge. wechselt. Er zieht aus den oft unlösbar er. scheinenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Steinkohlenzechen an der Ruhr neuer. dings den Schluß, daß nur eine Sozialisierung die Ertragslage bessern und damit auch de ständigen Kohlenpreissteigerungen beenden könne. DGB wünscht Bildung von„Sozialkapital“ Arbeitnehmer sollen am Ertrag der stillen Reserven beteiligt werden Bonn, 9. April Die Forderung nach breitester Eigentums- streuung durch Schaffung von Sozialkapital ist das Ergebnis von Beratungen des DGB- Bundesvorstandes über Fragen der Eigen- tumsbildung. Wie Dr. H. W. Büttner von der Hauptabteilung Wirtschaft beim DGB-Bun- des vorstand erklärt, wären der Ausgangs- punkt für eine Verteilung des Vermögens- zuwachses der Unternehmen auf die breite Masse die stillen Reserven der Unterneh- men und die Umwandlung des als Sozial- kapital beanspruchten Teiles der Reserven in Kapital. Dieses neugeschaffene Sozialkapi- tal soll in einem„Sozialkapitalfonds“ ge- sammelt werden, an dem jeder Arbeitnehmer durch verzinsliche Anteilscheine beteiligt werden soll. In der Zeitschrift„Sozialer Fortschritt“ erläutert Büttner, daß die Betriebe veran- laßt werden müßten, bereits getätigte Inve- stitionen, die sie bisher aus den eigenen Gewinnen fnanzieren konnten, nachträglich entweder in fremdfinanzierte Investitionen umzuwandeln oder das Eigenkapital ent- sprechend zu erhöhen. Der letzte Vorgang würde nach Ansicht des Gewerkschafts- experten etwas Aehnliches bewirken, wie es bei der steuerlichen Behandlung der Gratis- Aktien beabsichtigt sei, daß nämlich Reser- ven verschwinden und im Kapital der Unternehmung in Erscheinung treten wür- den. Es erhebe sich die Frage, ob ein solcher Vorgang durch steuerliche Maßnahmen so attraktiv gestaltet werden könne, daß allein aus dem Wunsch der Steuerersparnis die Unternehmungen zur Bildung von Sozial. Kapital angeregt werden. Grundsätzlich sollten nach Ansicht Bütt. ners sämtliche Unternehmungen der ge. werblichen Wirtschaft, der Verkehrswirt. schaft, der Banken, Handels und auch der Landwirtschaft zur Bildung von Sozialkapital verpflichtet sein Soweit sie eine bestimmte Mindestgröße ha. ben. Dabei soll unerheblich sein, in welcher Rechtsform die Unternehmen geführt wer. den und wer ihr Eigentümer ist. Ausnahmen werden gefordert für Eigenunternehmungen der öffentlichen Hand(nicht aber für die m Besitz der öffentlichen Hand befindlichen Unternehmen in der Rechtsform der 40 oder GmbH), für Genossenschaften und fut Stiftungen. Wenn mean die Unternehmungen allet Wirtschaftszweige in der gesamten Volks. wirtschaft für die Sozialkapitalbildung heranziehen könnte, wäre es nach Ansich Büttners gerechtfertigt, samtliche Arbeitneh. mer zu„Begünstigten“ zu machen. Sie wür. den damit praktisch Anteilseigner am So- Zialkapitalfonds, wobei sich die Höhe des Aliteils nach dem Wert der Gesamtforderun. gem im Portefeuille des Fonds richten würde. Eim solcher Anteilschein entspräche etyi eimer Aktie ohne Nennwert oder einem In- vestment-Papier. Die Veräußerung soll nut tür bestimmte Notfälle zugelassen bee. Humgsweise dann begünstigt werden, wenn es um die Anschaffung von Grund und Boden umd des dazu gehörigen Hauses geht.(dpa Ex-Kommunisten bereiten Hannover Sorgen Frühere KP. Spitzenfunktionäre halten sich nach wie vor im niedersächsischen Parlament Von unserem Korrespondenten Erfust Otto Weger Hannover, im April Zwei prominente Funktionäàre der ver- botenen Kommunistischen Partei haben sich Se im miedersächsischen Landtag festgekrallt lange wie möglich zu halten. Die beiden Ex- Kommunisten protestieren seit 1956 er- Folgreich gegen alle Versuche, ihnen das Parlamentsmandat abzuerkennen. Jetzt muß sich sogar das Bundesverfassungsgericht mit diesem Fall beschäftigen, nachdem der nie- dersächsische Staatsgerichtshof in Karlsruhe angefragt hat, wie das KP-Verbotsurteil vom 17. August 1956 gegenüber gewählten Abge- ordneten auszulegen sei. Als einziges und letztes Land der Bun- desrepublik gewährt Niedersachsen zwei Männern parlamentarischen Schutz, die bis zur Karlsruher Urteilsverkündung linien- treue Kommunisten waren und sich heute als Parteilose Abgeordnete bezeichnen. Der eine ist der 41 Jahre alte, in Dresden ge- borene Heinz Zscherpe, der vom Februar 1951 bis August 1956 erster Sekretär der genießt das der Macht- haber in der Sowjetzone und ist ein Funk- und sind entschlossen, diese Stellung so tionär, auf den die SD in bezug auf ihre Westdeutschen Pläne große Hoffnungen setzt. Allein um Zscherpe in Niedersachsen unangetastet vom KP- Verbot zu halten, ent- sandte der SED-Parteichef, Walter Ulbricht, Wiederholt seinen Staatsſideologen Professor Dr. Herbert Kröger nach Hannover. Der zweite Ex-Rommunist ist der 61jährige Osnabrücker Ludwig Landwehr, der vor und nach 1945 insgesamt länger als zehn Jahre aus politischen Gründen inhaftiert war. Landwehr deckte mehrere Male während der britischen Besatzung mit seinem Na- men als Parlamentarier kommunistische Aktionen und mußte deshalb für die Taten anderer Funktionäre die Gefängnisstrafen absitzen. g ö Beide Kommunisten wurden 1955 von rund 45 000 Wählern, das sind knapp 1,3 Ahmad Hussein führt die indonesische Rebellion Sein Berater und Leibarzt ist der Deutsche Dr. Zwick/ Man hofft auf einen Kompromiß Von unserem Korrespondenten Christian Roll Als die Iadonesier ihren Freiheits- kampf gegen die Holländer führten, stellte Zentral-Sumatra die berühmte„Banteng- (Büffeh-Division“, die den holländischen Soldaten das Leben zur Hölle machte. Ein junger Offizier zeichnete sich damals be- sonders aus. Es war Ahmad Hussein, der viele Jahre später zum Militärkommandan- ten seiner Heimatprovinz, Zentral- Suma- tra, ernannt wurde. Das Offizierkorps sei- nes Militärdistriktes setzt sich fast aus- schlieglich aus Veteranen der alten„Büf⸗ fel-Division“ zusammen, die zudem, wie Ahmad Hussein, dem Stamme der„Mi- nangkabaus“ angehören. Die Minangkabaus sind eines der tüchtigsten und intelligen- testen Völker Indonesiens, was bereits aus der Tatsache hervorgeht, daß die Chinesen, in deren Händen der Kleinhandel im ge- samten Südostasien liegt, in Zentral-Suma- tra nicht Fuß fassen konnten. Als Präsident Sukarno im Jahre 1956 nach seiner Rückkehr aus China in Indone- sien die„Gelenkte Demokratie“ einführte, revoltierten unter Führung des 40jährigen Ahmad Hussein die Militärkommandanten Sumatras. Wie alle Minangkabaus war auch Oberst Hussein als fanatischer Mohamme- daner nicht mit der Politik Sukarnos ein- verstanden, die den Kommunisten immer Wieder Lippenbekenntnisse lieferte. Vor allem aber hatte Oberst Hussein unausge- setzt Kritik an der Korruption und Miß wirtschaft Djakartas geübt, die Indonesien an den Rand des wirtschaftlichen Ruins gebracht hatten. Für die Provinzen forderte er eine stärkere Dezentralisierung und eine prozentual höhere Beteiligung an den Ein- nahmen der Zentralregierung, die zum Großteil aus dem rohstoffreichen Sumatra kamen, aber nur zum Bruchteil auf die In- sel zurückflossen, Da die Zentralregierung in Djakarta die Wünsche der Außeninseln unberücksichtigt lies, gingen die Militär- 1956 dazu über, unter Ausschaltung Djakar- tas ihre Produkte direkt nach Singapur zu verhandeln. Der geistige Führer der Revolte gegen Djakarta wurde Oberst Ahmad Hussein, Ahmad Hussein der seine militärische Schulung im Unab- hängigkeitskampf erhalten hatte. dang wurde der Banteng-(Büffeh-Rat“ ge- gründet, dem Oberst Hussein vorsteht und dem auch der Militärkommandant von In Pa- zu Singapur, im April kommandanten sumatras bereits im Jahre süd- Sumatra, Oberst Barlian, und der ehe- malige Militärkommandant von Nord- Sumatra, Oberst Simbolon, angehören. Als nach den von Djakarta ergriffenen Maß- nahmen gegen die holländischen Geschäfts- interessen die wirtschaftliche Situation des Landes sich von Tag zu Tag verschlechterte, ergriff die sogenannte Gruppe der„jungen Obersten“ die Initiative. Oberst Hussein war der einzige Militärkommandant, der bereits gänzlich mit der Zentralregierung gebrochen hatte und keine Befehle mehr von Djakarta empfing. Die„jungen Ober- sten“ überreichten Präsident Sukarno wäh- rend seines Urlaubs in Japan ein Ulti- matum, in dem der Rücktritt des Kabinetts Dr. Djuanda, die Uebertragung der Re- gierungsgeschäfte an Dr. Mohammed Hatta und den Sultan von Djokjakarta und die Beseitigung der Kommunisten aus der Re- gierung gefordert wurde. Nachdem Präsi- dent Sukarno dieses Ultimatum zurückge- Wiesen hatte, rief Oberst Ahmad Hussein in Padang eine Gegenregierung aus, in wel- cher er selbst keinen offiziellen Posten ein- nimmt. Das war das Signal zum Bürgerkrieg. Djakarta antwortete nämlich mit einer In- vasion javanischer Truppen auf Sumatra. In Padang leitet Oberst Hussein die mili- tärischen Operationen von einem ein- fachen, kaum bewachten Schulgebäude aus, in dem bisher der„Banteng-Rat“ getagt hatte. Hier geht auch Oberst Husseins deut- scher Leibarzt und Berater, Dr. Zwick, ein und aus. Falls Padang und Bukit Tinggi, wohin die Gegenregierung bereits über- gesiedelt ist, fallen sollten, dann wird auch Dr. Zwick mit den Rebellen in den „Rimbu“ ziehen, um von dort aus einen Guerilla-Krieg gegen die javanischen Trup- pen zu führen. Man hofft, daß es doch noch einer Kompromiglösung des Konfliktes kommt. Der Bürgerkrieg ist bisher auch von beiden Seiten ohne große Härten ge- führt worden. 5 8 KP-Landesleitung in Niedersachsen war. Er Zeitungsdruckerei- Einrichtung Prozent der gültigen Stimmen, über die Kp. Sammelliste in den niedersächsischen Land- tag gewählt. Mit der parlamentarischen Legitimation dieser 1,3 Prozent führten sie Seit, August 1956 einen energischen Gegen- feldzug gegen das Karlsruher Verbotsurteil und ließen kein Mittel unversucht, sich in Hannover zu behaupten. Dabei ist ihre poli- tische Karriere in Hannover, genau so wie die ihrer Vorgänger, immer sehr gefährlich gewesen, weil leichte Kursabweichungen oder erfolgloses Politisieren schwere Bestra- fungen auslösen können. So sind nach 1940 von Hannover aus mehrere KP- Funktionäre spurlos verschwunden, auf rätselhafte Weise aus dem Leben geschieden oder in die Sowjetzone verschleppt worden, wie der ehemalige KP- Bundestags- und niedersäch- sische Landtagsabgeordnete Kurt Müller aus Hannover. Doch Zscherpe und Landwehr, erfahrene KP- Kämpfer, umschiffen mit stoischer Ge- lassenheit alle KP. und SED.-Klippen, zu- mal Hannover für die KP/SED immer wich- tiger wurde. Nahezu alles Propaganda- material, das Pankow liefert, sickert über die niedersächsische Zonengrenze. Im Hari und an anderen Stellen wurden schon regel- rechte Agentenschleusen entdeckt, über die nicht nur tonnenweise Hetzschriften, son- dern auch einmal eine beinahe komplette herüber- gekarrt wurden. Auch heute noch ist der niedersächsische Raum mit Beobachtern, die in die Sowjetzone hinein berichten, gut be- setzt und Zscherpe und Landwehr empfan- gen solche Besuche sogar öffentlich im Par- lament zu Hannover. Um ihren Platz zu halten, haben nun de beiden Ex- Kommunisten ein für derlei Fälle Versicherungen, des ö ö probates Mittel meisterlich angewandt; de Paukten sich die einschlägigen Landesgesetis und Kommentarstellen zum Grundgesetz eil. Was auch der niedersächsische Landtag nach dem KP. Verbot gegen Zscherpe und Land- Wehr unternahm, immer fanden die Bedroh- ten ein plausibles Gegenargument. Der Innen- minister, der Zscherpe sogar einmal festneb- men lieg, mußte die Rüge einstecken, die Im- munität eines Abgeordneten verletzt zu ha- ben. Im März 1957 beschloß denm der Land- tag, den beiden früheren KP- Vertretern ihr Mandat abzuerkennen, worauf die Betroffe- nen den gerade neu geschaffenen Staatsge- richtshof für Niedersachsen anriefen. Zuvor waren Prof. Kröger aus Ostberlin und der Düsseldorfer KPraAnwalt Böhmer in Han- nover erschienen und hatten im Parlament mit den westdeutschen Gutachtern, Prof. We- ber(Göttingen) und Prof. Abendroth(Mar- burg) die Klinge gekreuzt. Die Ex- Kommu- nisten erklärten ganz einfach, sie seien ord- nungsgemäß gewählt worden und nach nie- ersächsischen Gesetzen bis zum Ablauf der Legislaturperiode(Mai 1959) politisch unan- tastbare und unabsetzbare Parlamentarier. Der Einspruch beim Staatsgerichtshof hatte zur Folge, daß die Kläger wieder voll in alle Landtagsrechte eingesetzt wurden. Sie beziehen Diäten und Sitzungsgelder, stimmen gleichberechtigt ab, besitzen die Immunität und wenn sie in die Sowjetzone fahren wol⸗ len, zahlt ihnen sogar der westdeutsche Steu- erzahler noch einen Teil des Fahrprelses, Per Staafsgerichtshof wurde mit diesen versier- ten Politikern auch nicht fertig. Gerichtsprä- sident Heusinger, der Bruder des Bundes- Wehr- Generalinspekteurs, hat nun deshalb das Bundesverfassungsgericht um eine Stel- lungnahme gebeten. — E 28.— 2 8: .—— CCCCCCCVCCCCC T W= „„ e da e „3c.—— en W eri . 2 179 dg . G S. E n. n 2. Ha 2. % U 0 8 Nr. . Verhalt. lerschat es dam ob der ahlindu. Zweigen terlöhng larbeſtet let. Aber rlxschaft Kannten müßten den, hat Ktik ge. bar er. eigkeiten neuer. lisierung auch die beenden tal“ len Sozial. ht Bütt⸗ der ge. Hrswirt. en, dez naft zur tet sein, Be ha · Welcher irt wer. ahmen mungen r die in ndlichen der A0 und füt en Aller Volks. Ibildung Ansich. beitneh- Zie wilt am So- öhe des derung. 1 Würde. 1 etwa vem In- soll nut bezie. n, wenn d Boden (dpa) die KP. Land- arischen rten sie Gegen otsurteil sich in re poli · so wie kährlich chungen Bestra- ich 1949 ktionäre e Weise in die vie der lersäch⸗ ler aus fahrene 1er Ge- en, zu- 1 Wich Agands- rt über m Har n regel- ber die n, son- mplette erüber⸗ ist der ern, die gut be⸗ mpfan. m Par- nun die el Fälle dt; Sie gesetie etz ein. 4g nech Land- Zedroh- Innen; estneh· die Im- zu ha- Land- ern iht etroffe· aatsge- Zuvor nd det 1 Han. lament of. We⸗ (Mar- ommu- en ord- ch nie- auf der unan⸗ rier. chtshol er voll en. Sie immen nunität n Wol⸗ e Steu- es. Del ersier- atsprä⸗ undes- les halb e Stel- Nr. 82 Donnerstag, 10. April 19358 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g In einem öffentlichen Park der Stadt Montreal in Kanada hat ein elfjähriger Junge einen Gold- und Juwelenschatz ge- kunden, dessen Wert die Polizei mit etwa 100 000 Dollar(425 00 DW) angibt. Die Po- lizei ist zur Zeit noch damit beschäftigt, die Fumdstücke, die sie für vergrabenes Diebes- gut hält, mit ihrer Liste der als verloren ge- meldeten Wertsachen zu vergleichen. Wenn sich kein legaler Eigentümer feststellen läßt oder binnen Jahresfrist meldet, wird der kleine Norman Hawkins seinen Schatz sogar behalten können. * Der erste amerikanische Erdsatellit„Ex- plorer I“ hat den Wissenschaftlern die Fest- Stellung beschert, daß die Lufthülle der Erde in 370 km Höhe vierzehnmal dichter ist als pisher angenommen wurde. Nach den Be- rechnungen von Professor Sterne vom Smithsonlan- Observatorium für Astrophysik beträgt die Luftdichte in dieser Höhe 109 Trillionstel des Wertes an der Erdoberfläche, also umserer Atemluft. * Die US-Banken sind offiziell aufgefordert worden, Schritte zu unternehmen, um im Falle eines Atomangriffs den Finanzmecha- nismus des Landes aufrechtzuerhalten. Man bereitet ein besonderes Handbuch vor, das den Banken Anweisungen gibt für zu er- greifende Maßnahmen. Außerdem ist ge- plant, die föderalen Geldreserven und den Scheckinkassodienst zu dezentralisieren. In Krisenperioden würden die Handelsbanken Als Ergänzung der Föderalbank in Erschei- numg treten. So methodisch wie in diesem Bereich bereiten die US-Behörden alle Ge- biete des nationalen Lebens auf die zivile Verteidigung vor. * Marschall Koniew, der sowjetische Ober- befehlsheber der Streitkräfte des Warschauer Paktes, hat sich entschieden für den Ausbau der Zivilverteidigung in der Sowjetunion eingesetzt. Er erklärte, die Sowjetbevölke- rung müsse besser ausgebildet werden, um den zivilen Erfordernissen des Atomkrieges oder eines chemischen Krieges gewachsen zu sein. 6 Die sowjetischen lemd wirtschaftlichen Be- triebe im Neulamdgebiet von Akmolinsk in Kasachstan werden in diesem Jahr die Aus- sdat Und die Ernte in Tag- und Nachtschich- ten betreiben. Zu diesem Zweck haben Mos- kauer Fabriken die Produktion spezieller Beleuchtungskörper aufgenommen, die die Nachtarbeit auf den Feldern ermöglichen Sollen. * Vom Gründonnerstag bis zum Ostermon- tag passierten 941 Eisenbahnzüge den Gott- hard-Tunmel. 310 Autozüge transportierten während der Feiertage im„Huckepack- Ver- kehr“ rumd 11000 Kraftfahrzeuge zur Süd- seite der Alpen. Das war gegenüber dem Vorjahr eine erhebliche Zunahme. * In einem Wiener Krankenhaus erlag der österreichische Oberleutnant Otto Vötter den schweren Verletzungen, die er am 1. April im Verlauf eines Zwischenfalles in einer Wiener Kaserme erlitten hatte. Der Offizier war, wie wir schon berichtet haben, damals bei einer Spindkontrolle von einem Gefrèiten des Bundesheeres angeschossen worden. * Die britische Regierung hat die Aufstel- lung der ersten Parkometer in der Londoner Innenstadt angeordnet, Sie sollen rund um den Grosvenor Place aufgestellt werden. * Dieser Tage findet wie alljährlich im April eine der merkwürdigsten Wanderungen des Tierreichs statt. Zehntausende von Riesen- Sügwasser-Schildkröten machen sich im Ori- noko-Fluß in Venezuela auf die Reise und schwimmen bis zu 1000 Kilometer stromauf- wärts, um Hochzeit zu feiern und ihre Eier im Sand des Flußufers abzulegen. Diese Wanderung der Schildkröten ist für die indianische Bevölkerung der umliegenden Gebiete willkommener Anlaß zu einem großen Fang, durch den sie sich für die kom- menden Monate mit dem wohlschmeckenden Fleisch der Tiere versorgen, um ihren sonst sehr mageren und eintönigen Speisezettel zu bereichern. Die Regierung von Venezuela überwacht allerdings die Jagd und gestattet nur den Fang einer begrenzten Anzanl vor Schildkröten, um ihre Ausrottung zu ver- hindern. Wir alle stehen unser Leben lang unter Stress Was ist unter Stress zu verstehen? Das Zünglein an der Waage zwischen Gesundheit und Krankheit Stress, ein Wort, das inzwischen für einen bestimmten medizinischen Sachverhalt sehr volkstümlich geworden ist, ist ein Begriff, der aus der Welt der Technik entlehnt wurde. Dort bezeichnet er einen Zustand der Be- anspruchung, der Belastung. So steht zum Beispiel das Material einer arbeitenden Ma- schine unter Stress. Diesen Begriff hat der aus Wien stammende Arzt. Prof. Dr. Hans Selye, der jetzt an der MeGill- Universität in Montreal wirkt, auf bestimmte Zustände des menschlichen Körpers übertragen. Er faßt darunter die gesamte Abnutzung zusammen, die das Leben unserem Körper zufügt etwa durch Wetter, Arbeit, Infektion, Lärm, see- lische Anspannung. Alles das und vor allem die Lebensangst, die unser Zeitalter be- herrscht, übt einen Stress auf unseren Kör- per aus. Mit dem Begriff untrennbar verbunden ist aber auch die Reaktion, mit der der Kör- per auf den Stress antwortet. Auf den stö- renden Reiz hin alarmiert er seine Abwehr- möglichkeiten und bringt sie zunächst in gesteigerte Alarm- und Reaktionsbereit- schaft. Diesem ersten Stadium des Stress folgt als zweites eine Phase des Widerstan- des, bestehend in der vollen Ausbildung und Zusammenraffung der Abwehrmöglich- keiten. Ein drittes Stadium, das der Erschöp- kung, setzt ein, wenn die Abwehr sehr lange anhalten muß. Dann erschlafft sie und ver- sagt schließlich. Unter Stress stehen wir alle unser Leben lang. Er ist zunächst nicht etwa eine krank- hafte Erscheinung, sondern eine Regulie- rungsvorrichtung, mit welcher der Körper sich der veränderten Lage anzupassen sucht. Erst wenn die Stress-Reaktion mit dem, stö- renden Reiz nicht fertigzuwerden vermag, trotzdem aber nicht abgebaut wird, schlägt sie in Krankheit um und wird ihrerseits behandlungsbedürftig. Stress ist das Züng- lein an der Waage zwischen Gesundheit und Krankheit. Richtiger oder falscher Verlauf der Stress-Reaktion entscheidet darüber, ob die Gesundheit oder die Krankheit den Vor- rang erhält. In erheblichem Umfang sind wir den Stress-Auswirkungen unausweichlich ausge- liefert. Sie tragen zur Abnutzung unseres Körpers bei, und wo wir den Stress-Einfluß mildern können, sollten wir es unbedingt tun. Das sicherste Verfahren dazu ist, ihm aus dem Weg zu gehen. Wir können uns gegen die Unbilden des jeweiligen Wetters schüt- zen. Klimaeinflüsse dagegen, zum Beispiel die Luftdruckschwankungen, die unseren Kreislauf belasten, können wir schon schwie- riger umgehen. Aber wir können ihre un- günstige Wirkung kleinhalten, indem wir uns nicht gerade solche Tage zur Ausführung einer anstrengenden Arbeit aussuchen. Wir können den uns umgebenden Lärm mildern, Wir können dem Stress entgegenwirken, der einem Mangel an Schlaf entspringt, indem wir unser„Schlafpensum“ vergrößern. Und noch manches andere ist in unsere Hand ge- geben. Oft geht ein Stress von einem Krank- heitsherd im Körper aus. Wenn eine eiternde Zahnwurzel immer wieder Keime ausstreut, so bringt deren Giftwirkung den Kreislauf und verschiedene Organe unter Stress. Je länger dieser Zustand anhält, desto größer und nachhaltiger ist natürlich die schädliche Wirkung. Wer sich energisch aufrafft und sich rasch in Behandlung begibt, verringert die Stress-Dauer ganz wesentlich— im Ge- gensatz zu demjenigen, der aus Angst vor dem Zahnarzt sich jahrelang mit dem kran- ken Zahn herumschleppt. Aehnliches gilt für chronische Blinddarmreizungen und sonstige behandlungsbedürftige Zustände im Körper. Gesundheitspflege und vorsorge sind wich- tige Punkte auf dem Programm der Stress- Bekämpfung. In dieser Hinsicht ist der Rat- schlag, nach einer Grippe- Erkrankung sich noch ausreichend zu schonen, einfach ein Stück Stress-Bekämpfung. Stress erstreckt sich aber nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele. Auch hier steht es weitgehend in unserer Macht, den Stress zu dämpfen, Angst und Furcht zum Beispiel sind zwei Mächte, die uns sehr stark unter Stress setzen. Man ist ihnen nicht hilflos ausgeliefert, wenn man sie un- voreingenommen betrachtet, ihre Ursache erforscht und diese ausschaltet, soweit es möglich ist. Hat die Angst oder Furcht keinen bewußten Inhalt, so kann ein Psychiater die im Unbewußten schlummernden Untergrün- de klären und den Kranken von dem peini- genden Druck befreien. Wer jeder Aufregung hemmungslos nach- gibt, setzt sich selbst unter Stress und treibt eine Kräfteverschwendung, die an seiner Substanz zehrt. Gelassenheit und Selbst- beherrschung erschweren dem Stress das Ein- dringen. Die Völker Ostasiens sind geradezu vorbildlich darin, diesen Stress-Anteil nicht zur Wirkung kommen zu lassen. Die Redewendung vom guten Gewissen, das ein sanftes Ruhekissen ist, drückt auf die einfachste Art aus, wieviel wir durch innere Ordnung dazu beitragen können, den Sseeli- schen Stress möglichst hintanzuhalten. An- ders ausgedrückt heißt das Rezept: nichts auf die lange Bank schieben, immer reinen Tisch machen! Das gilt besonders für Men- schen, die sich das Leben dadurch schwer machen, daß sie Dinge, die unbedingt er- ledigt werden müssen, hinausschieben und die ganze Zeit hindurch unter quälender Un- ruhe leben, weil sie sich selbst unter Stress- Druck setzten. Dr. Rieder Strontium 90 verläßt die Milch mit dem Kalk Strahlenschutz durch Entkalkung der Milch/ Entkalkte Milch nachträglich mit Mineralkalk anreichern Eins der lebens wichtigsten Probleme, vor die das Atomzeitalter die Wissenschaftler stellt, ist die Verhütung von Gesundheits- schäden, die sich aus der Zunahme der Radioaktivität in der Atmosphäre ergeben. Bei den Atombombenversuchen entsteht radioaktives Strontium 90, das aber nicht in den oberen Schichten der Atmosphäre bleibt, sondern mit Niederschlägen oder durch Luft- strömungen auf die Erdoberfläche und auf die Pflanzen gelangt. Weidende Tiere neh- men dann mit ihren Futterpflanzen das Stromtium 90 auf, das sich in ihrem Knochen- gewebe, aber auch in ihrer Milch speichert. Die Kuhmilch kann dabei unter Umständen gesundheitsschädlich werden. Man kann sie jedoch entgiften, indem man das Strontium aus ihr entfernt. Das bedeutet aber, daß man auch den Kalk aus der Milch vertreiben muß. Denn Kalzium(ein Bestand- Am Eingang zum österreichischen Pavillon auf der Brüsseler Weltausstellung steht diese riesige Kugel dus zahllosen Steinen zusammengefügt. Ein Arbeiter ist dabei, die letzten Unebenheiten mit einem Hammer zu glätten. * AP-Foto teil des Kalkes) und Strontium sind einander in chemischer Hinsicht so ähnlich, daß ein Aussonderungsverfahren, das eins von ihnen betrifft, auch das andere in Mitleidenschaft zieht. Aus dieser chemischen„Familien- ähnlichkeit“ beruht auch die Erscheinung, daß der menschliche Körper Strontium und Kalk nicht voneinander zu unterscheiden vermag und jenes ebenso begierig in sich zufnimmt und in Knochen und Gewebe ein- lagert wie den Baustoff Kalk. Um Strontium 90 aus der Milch zu ent- fernen, entkalkt man sie also und reinigt sie auf diese Weise gleichzeitig von dem Stron- tium. Dieses Verfahren, das der amerika nische Chemiker Dr. W. O. Caster(Universi- tät von Minnesota) ausgearbeitet hat, wird in den USA schon praktisch angewendet. Allerdings fehlt der entkalkten Milch dann ein wichtiger Aufbaustoff: rund 80 Pro- zent des Kalkes, den der menschliche Körper nötig hat, stammt aus der Milch oder aus Milcherzeugnissen. Um diesen Mangel aus- zugleichen, schlägt Dr. Caster vor, die ent- kalkte Milch nachträglich wieder mit Kalk anzureichern, und zwar mit geologisch altem Mineralkalk aus Gesteinen, die aus einer Zeit stammen, als die Erdoberfläche noch nicht mit den Niederschlägen aus Atombomben- versuchen in Berührung gekommen war. Noch bedeutet der Strontiumgehalt der Milch keine ernste Gefährdung. Schon immer enthielt jede Flasche Milch gewisse Mengen von radioaktivem Kalium(K 40). Die Strah- jungsdosis, die der Milchverbraucher aus die- ser natürlichen Beimischung empfängt, ist beute 10- bis 20mal größer als die Strahlen- menge aus dem Strontium 90. „Ueber diese Radioaktivität des Kaliums hat sich bisher noch niemand aufgeregt“, er- klärte ein anderer USA-Forscher, Dr. Ship- man, vor einer Versammlung kalifornischer Milchverarbeiter. Allerdings wäre noch zu erforschen, wie weit dieses radioaktive Ka- lium ähnlich wie das Strontium in den Körper eingebaut wird und Dauerstrahlungs- wirkungen auslösen könnte. Dr. Steinert Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wechselnde meist starke Bewölkung mit Schauern, auch in der Ebene mit Schnee. Kalt. Tagestem- peraturen 5 bis 7 Grad, nachts zu Freitag nochmals in der Ebene Tiefsttemperaturen um null Grad und örtlich leichter Frost, oder mäßiger Bodenfrost. Im Odenwald und Bauland Tagestemperaturen um null Grad, nachts Frost zwischen minus 2 und minus 5 Grad. Im Laufe des Freitag Ueber- gang zu meist bedecktem Wetter. Zeitweise Regen, geringe Milderung der Tagestempe- raturen. Mäßiger Wind, anfangs aus Nord, später Nordwest bis West. Sonnenaufgang: 5.46 Uhr. Sonnenuntergang: 19.10 Uhr. Vorhersage- Karte För 10.4. 88- Uhr. 7 5 3 Pegelstand vom 9. April Rhein: Maxau 439(2); Mannheim 298 (7); Worms 225(—8); Caub 250(2). Neckar: Plochingen 149(6); Gundels- heim 193(16); Mannheim 304(-). Die ersten Amerikaner Noch vor nicht langer Zeit wurde all- gemein angenommen, daß der amerikanische Kontinent unbewohnt war, bis asiatische Nomaden vor etwa 10 000 Jahren über die Bering- Straße in Alaska einwanderten und von dort weiter nach Süden und Osten vor- drangen. Neuere Ausgrabungen und mit Hilfe der Radio-Karbon-Metmode vorgenommene Al- tersbestimmungen haben aber ergeben, daß diese Annahme nicht zutrifft, und daß Nord- amerika schon erheblich früher besiedelt war. Im heutigen Nevada wurden zum Bei- spiel die Ueberreste von Wildpferden und Kamelen aufgefunden, die offensichtlich von Jägern erlegt worden waren. Ihr Alter be- läuft sich auf etwa 23 000 Jahre. Aus noch früherer Zeit stemmen die Knochen eines Zwergmammuts, die auf einer Insel, die der kalifornischen Küste vorgelagert ist und den Namen Santa Rosa trägt, ausgegraben wur- den. Untersuchungen ergaben, daß die Kno- chen dieses Tieres, das zweifellos von Men- schen em offenen Feuer gebraten und damn verzehrt wurde, fast 30 000 Jahre alt sind. Dieser Befund stimmt mit Feststellungen über das Alter von Muschelschalen überein, die auf der gleichen Insel gefunden wurden. Sie lassen darauf schließen, daß Samta Rosa bereits vor mehr als 37 000 Jahrem von Menschen bewohnt war. Es ist anzunehmen, daß weitere Ausgra- bungen, die gegenwärtig im Gange sind, noch wichtige Aufschlüsse über die frühesten Be- wohner des amerikanischen Erdteils liefern werden. Geologen haben festgestellt, daß Santa Rosa ursprünglich mit dem Festland verbunden war, und daß erst eime Erhöhung des Meeresspiegels es zur Insel gemacht hat. Heute trennen 80 Kilometer diese Insel von der kalifornischen Küste, was mam als einen glücklichen Umstand bezeichnen muß; denn dieser Tatsache allein ist es zu verdanken, daß erhebliche Teile von Santa Rosa bis in die Gegenwart unberührt blieben. Eine Erdgas- Pipeline durch das Mittelmeer? Kühne Pläne für den Gemeinsamen Markt Die Oeltransporte aus der Sahara nach der Mittelmeerküste, auch wenn sie durch den Unruheberd Algeriens zunächst teilweise gestört sind, verstärken die Bemühungen Frankreichs und der beteiligten internatio- nalen Gesellschaften, weitere Erfolge zu er- zielen. Nach den Plänen Frankreichs rückt jetzt bereits ein neuer Energieträger, das Erdgas, mit in den Vordergrund. Die darüber in Pa- ris vorliegenden kühneren Projekte haben auch für den Gemeinsamen Markt und die angestrebte engere europäisch- afrikanische Zusammenarbeit ihre Bedeutung In der Sahara wurden bisher zwei um- kfangreiche Erdgaslager entdeckt. Das erste, vielleicht eines der bedeutendsten bisher er- mittelten Vorkommen der Welt, liegt bei In Salah, mitten in der Wüste und weit von der Küste entfernt. Das zweite dagegen, bei Hassi R'Mel, ert vor kurzem entdeckt, ist in wirt- schaftlicher Reichweite Zuständige franzö- sische Kreise wollen es zu einer wertvollen Quelle für die europäische Energieversorgung ausbauen. Die rationelle Auswertung des Lagers und der Bau eines Pipeline-Netzes bis zur Küste(600 km bis Algier) erfordert einen hohen Jahresabsatz von 3 Milliarden cbm, weil umfangreiche und kostspielige Reini- Sungsanlagen erforderlich sind. Der algeri- sche Bedarf wird im günstigsten Falle nach Errichtung eines großen Stahlwerkes auf Erdgasgrundlage und einer bedeutenden Erdölchemie auf 1 Milliarde cbm jährlich kommen. 2 Milliarden wären deshalb ander- weitig abzusetzen. Die hierfür vorbereiteten französischen Pläne zeugen von großer Kühnheit. Man denkt nämlich an eine Unter- Wasser-Pipeline durch das Mittelmeer zwi- schen Algier und Perpignan mit Anschluß an das gegenwärtig für Lacq entstehende französische Erdgasnetz. Dieses könnte dann mit dem italienischen und deutschen Netz verbunden werden. Die Gasfernleitung würde eine Leistungsfähigkeit von 3 Milliar- den ebm jährlich erhalten. Unter Berücksich- tigung der Amortisation der Anlage könnte das Gas zu einem Preis von 3,75 Francs von Algerien nach Europa transportiert werden. Man käme so zu sehr niedrigen Gestehungs- kosten von 8 bis 10 Pfennigen pro cbm. Die Unterwasserleitung würde 75 Milliarden Frances kosten und 18 Millierden für zwölf Pump- und Kompressionsstationen. Europäer Auch kulturelle Kräfte koordinieren Der Beginn des Gemeinsamen Marktes wirkt sich bereits jetzt, wie es verschiedene internationale Kulturorganisationen feststel- len, auch auf dem Bereich des kulturellen Lebens aus. Die Ansatzpunkte zu inten- siverer Zusammenarbeit mehren sich. Denis de Rougement, der Direktor des jetzt zehn Jahre bestehenden Europäischen Kulturzen- trums in Genf(CEC), weist in einem Jubi- läumsaufsatz besonders auf diese Möglich- keiten hin. Das Ziel des CEC liege in dieser Richtung: das Bewußtsein einer europhischen Gemeinschaft mit den Mitteln der Kultur zu sbärken, sowie einen Treffpunkt Kulturel- ler Repräsentanten zu schaffen, wo die wich- tigen Fragen des Kontinents von hoher Ein zweiter Plan befaßt sich mit der Er- richtung von zwei Großgkraftwerken auf Erd- gasgrundlage in Algerien mit einer Lei- stungsfähigkeit von jeweils 200 00 KW. Der Export dieser Energie könnte über Unter- Wasserkabel nach Spanien und nach Italien erfolgen. Technisch soll das Problem befrie- digend gelöst sein. Die Kosten der Kabel schätzt man auf 24 Milliarden Francs. Rund 80 Milliarden wären zusätzlich erforderlich für die verschiedenen Anlagen an der Erd- gasquelle und für das algerische Pipeline- Netz. Die französischen Gaswerke verkaufen jährlich insgesamt 4 Milliarden cbm. Einen erheblichen Teil wird demnächst das Erd- gaslager von Lacq decken. Die Unterwasser- pipeline Algier-Perpignan hätte aber nur dann einen Sinn, wenn sich die europäische Wirtschaft zunehmend auf Erdgas umstellt. am Werk Warte aus beleuchtet werden können: Als besonders dringend bezeichnet de Rouge- ment die Erweiterung und Förderung spe- zifisch europäischer Forschungsarbeiten, da- mit Europa auch fernerhin das„Laborato- rium der Welt“ bleibe. Außerdem solle Europa mehr als bisher seine kulturellen Kräfte koordinieren, um sie in einer gewis- sen Einheit den traditionellen Kulturen Asiens, Afrikas ung des Mittleren Orients, die uns durch die politischen Ereignisse näher gerückt seien, gegemüberstellen zu können. Europa- Briefmarke Die Postverwaltungen von Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, der Nieder- lande und der Bundesrepublik haben die Herausgabe einer europäischen Briefmarke vereinbart. Das Bundespostministerium teilte mit, das Motiv der Marke zeige ein großes„E“, darüber eine Taube als Symbol der europäischen Postunion im Dienste der europäischen Idee. Die Ausgabe der Marken ist in allen genannten Ländern für den 13. September 1958 vorgesehen. „Der Gemeinsame Markt und seine Probleme“ Unter dem Titel„Der Gemeinsame Markt und seine Probleme“ hat jetzt die ange- sehene französische Fachzeitschrift„Revue d' Economie Politique“ eine fast 400 Seiten starke Sondernummer über die wirtschaft- lichen Probleme des Gemeinsamen Marktes herausgebracht. Zu den Mitarbeitern ge- hören maßgebende französische National- ökonomen und auch einige ausländische Per- sönlichkeiten, ein Holländer, ein Schwede und der langjährige belgische Delegierte beim Europäischen Wirtschaftsrat(OEEO), Baron Snoy. Das Heft vermittelt eine sehr gründliche Ueberprüfung der europäischen. Gegebenheiten. Auch an kritischen Stimmen kehlt es nicht, So haben die bewußt auf europäischem Boden stehenden Herausgeber auch einem bekannten wissenschaftlichen Gegner der Europapolitik, Prof. Frangois Perroux, das Wort erteilt. Mehr Fleisch und Milch In Frankreich bemühen sich die Vieh- züchter verstärkt um die Vergrößerung ihrer Herden, um die Fleischerzeugung zu inten- sivieren Auch die Milchproduktion läßt eine leichte Aufwärtsentwicklung erkennen. In- folge des schwierigen Absatzproblems spricht man in diesem Zusammenhang allerdings bereits davon, den durchschnittlichen Fett- gehalt der Milch heraufzusetzen, weil man Butterüberschũüsse befürchtet In Afrika fehlen politische Fachkräfte Die Frage der Einschaltung afrikanischer Politiker in die Arbeiten des Gemeinsamen Marktes ist in den Verträgen von Rom völ- lig offen geblieben. Die Afrikaner fordern aber eine aktive Mitarbeit, um auch ihre Probleme in den europaischen Organisatio- nen zur Sprache bringen zu können. Vor allem Frankreich muß sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Deshalb erwägt man in Paris den Vorschlag zur Bildung eurafrikanischer Ausschüsse im Europapar- lament und im Wirtschafts- und Sozialrat der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Die Ausschüsse, paritätisch zusam- mengesetzt aus Afrikanern und Europäern, hätten nur beratende Funktionen. Man hielte es durchaus auch für zweckmäßig, einen eur afrikanischen Assoziierungsrat zu bilden, damit die afrikanischen Wirtschaftsminister mit der EWG- Kommission offiziell regelmä- Big Fühlung halten können. Eine grundsätzliche Schwierigkeit hemmt jedoch alle Entschlüsse in dieser Richtung: In Afrika fehlt es an qualifizierten Persönlich- keiten. Die Elite drüben ist zahlenmäßig sehr klein. Die meisten von ihr müssen an Ort und Stelle den nationalen Ministerien zur Verfügung stehen. Für die Aufgaben des Ge- meinsamen Marktes wird man deshalb die erforderlichen Kräfte erst heranziehen müs- sen. Es Wäre vielleicht ein Weg— in Paris spielt man mit diesem Gedanken— den französischen Vertretern im Wirtschafts- und Sozialrat und in anderen EWG-Gremien Afrikaner zunächst als Vertreter beizuord- nen, damit sie dort internationale Erfahrung für spätere selbständige Aufgaben erwerben. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 10. April 1958/ Nr. Licht und Schatten über dem Haushalt der Stadt: zu den bereits vorhandenen. würde, verlöre die Stadt viel„Blut“. Wie Dr. Reschke feststellte, zittert die Leidenschaftlichkeit der großen Diskussio- nen in der Oeffentlichkeit, in der Verwal- tung und im Gemeinderat noch nach. Die- ses Nachbeben hat seine Gefahren: Es be- droht die Qualität der auszuführenden Ar- beiten. Dr. Reschke unterstrich nur elemen- tare Spielregeln des gesunden Gemeinde- lebens, wenn er für die nach gründlichster Vorarbeit fast einstimmig gefaßten Be- schlüsse des Gemeinderats„Respektierung“ forderte. Nachdem monatelang überlegt wurde, die verschiedensten Sachverständi- gen gesprochen haben, entspricht es bewähr- ten demokratischen Traditionen, daß auch ſater Punkt? 8 2 diejenigen die fast einstimmigen Beschlüsse respektieren, die anderer Auffassung waren. Man kann nicht in alle Ewigkeit weiterdis- kutieren, man muß einmal zu einem Ent- schluß kommen. Solange Möglichkeiten zu Vereinfachungen nicht zu sehen sind, wäre es für alle Beteiligten erleichternd, wenn die Entscheidung des Gemeinderats von möglichst breiten Kreisen mitgetragen würde, empfahl der Oberbürgermeister. Dr. Reschke führte in Sachen Verkehrs- planung eine in Zahlenwirbeln schwelgende Diskussion auf ihr rechtes Maß zurück: Eine Stadt mit maximal 350 000 Einwohnern muß mit Parkplätzen, Parkhochhäusern, Parko- metern(und mit der praktischen Vernunft mrer Geschäftsleute) ihre Verkehrsprobleme in Ordnung halten können. Wenn sie sich zu Eingriffen hinreißen läßt, wie sie Weltstäd- ten anstehen, könnte die Welt nur lachen über ihre„viel zu große Kragenweite“. Der Oberbürgermeister zeigte Etappen auf dem Weg zu der sachlich gebotenen Kon- zentration der Verwaltung. Sie ist u. a. auch Voraussetzung für die dringende Notwendig- keit, den steigenden Personal- und Sach- auf wendungen durch Rationalisierung zu be- gegnen Die für Personalausgaben im Etat vorgeschenen 54,3 Millionen DM sind ohne gebnisse der Stuttgarter Lohnverhandlun- gen noch nicht im vollen Umfang berück- sichtigt, wachsen die Personalausgaben wei- ter dem Gewerbesteuererträgnis entgegen, das mit 39,9 Millionen DM wohl ebenfalls ohne Reserven eingesetzt wurde. Weiteres Steigen der Löhne und Gehälter mußte das Für die VII. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche, die vom 12. bis 17. April stattfindet. sind wie aus einer Presseinformation hervorgeht— bisher 190 Filme gemeldet worden, deren Herstellungs- länder(außer der Bundesrepublik) Italien (21 Filme),„Deutsche Demokratische Repu- blik“(15), Großbritannien(15), USA(13), Schweiz(10), Sowjetunion(8), Polen(7), Frankreich(6), Kanada(3), Ungarn(3), Oesterreich(2), Belgien(2), Holland D), Da- nemark. Japan und Indien(je 1 Film) sind. Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. Apr i! Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 bis 22.45 Uhr:„Die lustige Witwe“(Miete D, kreler Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.15 Uhr: Iphigenie auf Tauris“(Theatergemeinde Nr, 3711 bis 4240); Studio-Bühne„Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Ihr werdet sein wie Gott“. Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Musikleben in Amerika(Tonband). Filme: Planken:„Das Herz von St. Pauli“; Alster:„Weiße Nächte“; Schauburg:„Die Brücke am Kwai“; Scala:„Die zehn Gebote“; Palast:„Falsches Geld und echte Kurven“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Winchester 73“; Al- hambra:„Scampolo“; Universum:„.. und Abends in die Scala“; Kamera:„Nacht über Paris“; Kurbel:„Fliegende Untertassen grei- fen an“; Capitol:„Stadt der Verlorenen“. mitteln geschaffenen rentisrenden Reserven eingesetzt. Da der Entwurf die Er- Die Aufgaben der Gemeinde(und die Ausgaben) nehmen zu, die Beschaffung der Mittel verursacht Kopfzerbrechen am laufenden Band, jeder Tag bringt neue Bürden Bei dieser Sachlage ist es ohne weiteres verständlich, wenn Ober bürgermeister Dr. Reschke in seiner Etatrede am 28. März für„eine Atmo- sphäre ruhiger Sachlichkeit“ plädierte. Die Ruhe läßt sick allerdings nicht von der Sachlickkeit trennen, Ruke muß sein um der Offenheit für neue Erkenntnisse oder neue Notwendigkeiten willen, wie Oberbürgermeister Dr. Reschke sehr eindrucksvoll im Zusammenhang mit dem folgenreichen und kostspieligen Rheinbrückenproblem dar- legte. In einer Atmosphäre erregter Kritik ist die wache Aufmerksamłeit für das Wohl der Gemeinde erschwert. Wenn sich gar in solchen sehr kostspieligen Fragen Recht- naberei an die Stelle von Bereitschaft zu Verbesserungen und Vereinfachungen setzen Erhöhen der Gebühren und das Zurückstel- len von Sachausgaben nach sich ziehen. Auch der Stadtkämmerer hat nicht unmigver- ständlich darauf vorbereitet, dag eine Ge- bühren-Erhöhung vorbereitet wird. Der außerordentliche Haushalt gibt ein erschütterndes Bild des dringendsten Be- darfs. Leider enthält er wieder Maßnahmen, die rer Natur gemäß aus der laufenden Rechnung gezahlt werden müßten. Die lau- fende Rechnung trägt aber bereits rund 31 Mill. DM Schuldendienst für vorausdispo- nierte Aufwendungen. Sie trägt darüber hin- aus 9,9 Mill. Mark Anteilbeträge an den im außerordentlichen Haushalt verankerten Projekten und eine größere Summe für Um- schuldungsdispositionen. Trotz dieser enor- men Leistungen, vor deren Unterschätzung nicht dringend genug gewarnt werden kann, bleibt das Ergebnis eine betrübliche Schrumpfung jeglichen Spielraums: Wenn der Stadtkämmerer um einen Rest von Be- wegungsmöglichkeit geradezu kämpft, also vor weiteren Festlegungen durch Gemein- deratsbeschlüsse warnt, so läßt sich das be- greifen. Das Volumen der Finanzen wird zwar alle Jahre größer euer gut 10 Pro- zent mehr als im Vorjahr), aber die Decke ist zu kurz und zu schmal für das Riesen- volumen der Aufgaben und Ausgaben. Wie man sich auch dreht und wendet: an etwel- chen Stellen sind Blößen zu spüren. Oberbürgermeister Dr. Reschke hat in seiner Etatrede den in Aussicht gestellten Verwaltungsgerichtshof für das Land Baden- Württemberg begrüßt.„Wir überbewerten das Schwergewicht oder gar die wirtschaftliche Bedeutung dieser Ein- richtung nicht. Wir glauben aber dennoch, daß sie sich gut in unser Leben einfügen würde.. Mit seinem Vorgänger Otto Beck vor 50 Jahren hätte er sagen können:„Die staatlichen Behörden, welche zur Zeit in Mannheim ihren Sitz haben, stellen das Minimum dessen dar, was eine Stadt von der Größe Mannheims an staatlichen Ver- waltungsstellen besitzen muß; Weniger konnte der Staat in dieser Hinsicht nicht leisten.“ * Otto Beck schrieb übrigens 1907:„Der Aufwand für den Schuldendienst 1891 bis 1905 wurde vom Ertrage der aus Anlehens- tungen bestritten. Sie machten nicht 8 eigenen Anlagekosten, sondern auch jene der unproduktiven Unternehmungen be- zahlt. Da àus den erst in jüngster Zeit ent- standenen Betrieben(Straßenbahn, Elektri- zitätswerk, zweites Gaswerk) von Jahr zu Jahr steigende Erträgnisse zu erwarten sind, wird sich die wirtschaftliche Erwerbstätig- 190 Filme für die VII. Kulturfilmwoche Meldungen aus Italien, England, USA, Indien und der UdSSR Für die Jury, die die besten Filme der Mannheimer Woche auszeichnen soll, hat sich der Präsident der„Israelischen Filmproduk- tion“, Otto Sonnenfeld, bereiterklärt, den Vorsitz zu übernehmen. Darüber hinaus liegt bereits eine Zusage von dem Brüsseler Re- gisseur Emile Degelin vor. Die übrige Jury wird sich aus Vertretern aus England, der UdSSR, Italien und Schweden— sowie aus einem Filmkritiker der Mannheimer Presse zusammensetzen. Geschäftsführendes Mitglied ist Hilmar Hofmann, Leiter der „Westdeutschen Kulturfilmtage“ in Ober- hausen. Die sowjetischen Filme, die für die Mann- heimer Filmwoche bisher gemeldet wurden, heißen:„Im Stillen Ozean“,„Russisch-So- Wjetische Malerei“,„Bärenzirkus“,„Der Schakal und das Kamel“,„Der Sinn des Le- bens“,„Der Anfang des Lebens“ und„Die Welt des Ultraschalls“. Direktor Fritz Kempe, Leiter der Staat- lichen Landesbildstelle Hamburg, wird wäh- rend der VII. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfllmwoche die Vorführung von Filmen des Kulturfilmpioniers Professor Walter Hege kommentieren. Gezeigt werden unter anderem:„Das steinerne Buch“, „Korlu, der Kranich“,„Seeadler“ und„Im Jagdrevier des Seeadlers“. 0 Gemeinderat: Vor den Etatberatungen Rückblick auf die Etatrede des OB/ Wunsch nach Diskussion in einer„Atmosphäre der Sachlichkeit“ keit der Gemeinde in der Zukunft noch mehr als bisher zum eigentlichen Grundpfeiler des kommunalen Haushalts ausbilden.“ * Steigende Erträgnisse, Grundpfeiler des kommunalen Haushalts. gehören diese Begriffe tatsächlich der Vergangenheit an? Am Montag und Dienstag kommender Woche berät der Gemeinderat, ab 9 Uhr mongens, im Sitzungssaal des Carl-Reiß- Museums den Etat. Hoffentlich in jener „Atmosphäre ruhiger Sachlichkeit“, für die der OB am 28. März plädierte. f. W. k. „Kampf dem Atomtod“ Entschließung des DGB Eine außerordentliche Delegiertenkonfe- renz des Ortsausschusses Mannheim des Deutschen Gewerkschaftsbundes bekannte sich gestern zu der Entschließung des DGB- Bundebvorstandes vom 28. März(„Kampf dem Atomtod“). Nachstehend veröffent- lichen wir auf Wunsch des DGB die wich- tigsten Punkte der Resolution. „Die Delegierten sind über die Beschlüsse der Bundestagsmehrheit, die Bundeswehr mit Atomwaffen auszurüsten, zutiefst be- unruhigt. Sie sehen in diesen Beschlüssen ein gefährliches Experiment, das die Exi- stenz des gesamten deutschen Volkes be- droht...“ Nach Meinung der Gewerkschaft- ler bedeuten die Bundestagsbeschlüsse:„Ge- fährdung des sozialen Friedens in der Bun- desrepublik; endgültige Trennung des zwei- geteilten Deutschlands, sowie Ausrüstung Mitteldeutschlands mit Atomwaffen und da- durch verschärfte Bedrohung des Weltfrie- dens.“ Es heißt weiter in der Resolution: „Die Delegierten sind davon überzeugt, daß der überwiegende Teil unseres Volkes bei der letzten Bundestagswahl jenen Abgeord- neten, die jetzt der atomaren Aufrüstung der Bundesrepublik zugestimmt haben, keine Stimme gegeben hätten, wenn deren Hand- lungsweise vor der Wahl bekannt gewesen Wäre. Aus diesem Grunde wird gefordert: Durchführung einer Volksbefragung, ein atomwaffenfreies Gesamtdeutschland und eine Politik der Entspannung, die den Frie- denswillen Deutschlands auf alle Völker ausstrahlt und die Menschheit durch Aech- tung der Atombombe vor dem sicheren Un- tergang bewahrt.“ Die Delegierten beauftragten den DPGB- Ortsausschuß, dem überparteilichen Aktions- ausschuß„Kampf dem Atomtod“ beizutre- ten und mit diesem gemeinsam Protest- demonstrationen mit dem Ziel zu veranstal- ten:„Aufhebung der Bundestagsbeschlüsse über atomare Rüstung!“—0— Ein Foto vom Osterurlaub im sonnigen Italien? Ein Bild aus dem Armenviertel einer spanischen Stadt? Nein, dieses halbverfallene, einstmals weißgekalkte Haus steht im Norden Mannheims auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von einem Drahtzaun und sieht sehr gefährlich- romantisch aus. Die Antenne auf dem Dach zeigt aber, daß auch hier die moderne Technik ihren Einzug gehalten hat Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Beim Fensterln erwischt Unruhestifter in Käfertal Mitten in der Nacht randalierte vor einem Anwesen in Käfertal ein 30jähriger lediger Mann etwa drei Stunden lang und störte die Anwohner in ihrer Nachtruhe. Der An- getrunkene wollte eine Bekannte besuchen, wußte aber nicht genau, wo sie wohnt. Des- halb schrie und rief er laut, um von ihr gehört zu werden. Als das nicht gelang, wollte er kurz entschlossen in ein offen- stehendes Fenster einsteigen. Dabei fiel er aber hin und stieß gegen einen Eisschrank. Merklich„abgekühlt“ wurde er dann von der Polizei in Empfang genommen. Ungewöhnlicher Verkehrsunfall An einen Rangierzug, der aus einer Lok und mehreren Güterwagen bestand, sollte vor der Verladerampe einer Firma in Rheinau noch ein leerer Waggon angehängt werden. Das Rangierpersonal gab mit einer brennen- den Lampe Haltezeichen, die aber von dem 61 jährigen Lokführer nicht beachtet oder nicht bemerkt wurden. Der Zug stieß so weiter zurück und prallte gegen einen Last- wagen mit Anhänger, der schräg vor der Kleine Chronik der großen Stadt Pflicht-Unterrichts-Beginn tür neus Lehrlinge kanntlich eine staatliche Zahl gibt!) in einen edlen Wettstreit treten. Gekämpft wird um die Stegespalme für die beste Amateur- um Gewerbeschulunterricht in der Ge- kapelle der Schwesterstädte. Damit soll werbeschüle 1 in C6(Fingang am Zeughaus- Platz beim Schillerdenkmal) müssen sich am, Dienstag, den 15. April, um 8 Uhr, alle in Mannheimer Betrieben neueingestellten Lehrlinge melden, die Maschinenschlosser, Maschinenbauer, Dreher, Mechaniker, Werk- zeugmacher oder einen verwandten Beruf, Elektriker, Uhrmacher, Kraftfahrzeughand- werker, Tenkwart, Former, Modellschreiner oder Modellschlosser lernen. 0 Pelzhaus Will eröffnete neues Geschäft Eine Front von sechs tiefen Schau- kenstern in S 2, 20, wird zukünftig einen Teil der großen Auswahl an Pelzwaren der Firma Heinrich und Hilde Will zeigen. Am 3. April eröffneten die Inhaber ihr neues Geschäft, nachdem sie die alten Räume in S 1, 11 ver- lassen mußten. Die gechmackvollen, von den Architekten Hoffmann und Biehl gestalteten Räume passen sich den Wünschen der Kun- den an, die sich zum Pelzkauf gern Zeit nehmen und sich in gemütlichen Polster- möbeln von den Strapazen der Anprobe er- holen wollen. Die 130 Quadratmeter große Fläche umfaßt den Laden, einen Aufent- haltsraum, der nach der Idee von Hilde Will mit zierlichem französischen Möbel aus- gestattet wurde und ein kleines Büro. Eine originelle Idee gibt den Schaufenstern den „letzten Pfiff“: kleine Schilder mit den jeweiligen Landesfarben verraten dem Be- schauer die Herkunft der Felle, die jetzt zum Persianer oder zum„Paradenerz“ ver- arbeitet in der Auslage liegen. helm Gambrinus-Kapellen- Wettstreit für Amateur-Tanz musiker Heute abend startet die nur selten um neue Ideen verlegene Direktion der„Gam- brinus-Betriebe“ in U 1 ab 20 Uhr ein neues Unterhaltungs-Experiment: Ab sofort sollen die besten Amateur-Tanzmusikkapellen von Mannheim und Ludwigshafen(deren es be- jungen Menschen, die neben einem bürger lichen Beruf die Musik so lieben, daß sie sie praktisch ausüben, eine Gelegenheit zur Be- tätigung gegeben werden. Der Wettstreit soll — laut Ankündigung— zwei Monate dauern. Die ausgesetzten Preise sind beträchtlich. In den Monaten Juni, Juli, August will der „Gambrinus“ dann den Mannheimern die besten, preisgekrönten Amateurkapellen in Kurzgastspielen vorführen; die Direktion kündigt an, daß sie allein hierfür rund 10 000 DM Engagementspreise auswerfen wird. Es ist bekannt, daß es in Mannheim recht viele— und darunter geradezu hervor- ragende Amateurkapellen gibt. Die Wochenende mit ihren vielen Vereinsfestlich- keiten in der Saison legen immer wieder Zeugnis davon ab. So darf denn erwartet werden, daß der Kapellenwettstreit einen anregenden und spannenden Verlauf nimmt. —0— Deutscher Camping-Club: 10. April, 20 Uhr, „Frankeneck“, M 2, 12, Treffen der Tisch- runde. Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau: 10. April, 20 Uhr, Lokal Flörsch(Rheinauhafen), Mit- gliederversammlung mit Lichtbildervortrag. Freireligiöse Frauengruppe: Am 10. April, 20 Uhr, L 10, 4-6, Vortrag von Elly Schnittler über„Gesundheit auch im Alter“. Kameradschaft ehemaliger 110er Mannheim: 10. April, 20 Uhr, Lokal„Zwischenakt“, B 2, 12, Kameradschaftsabend. „Romantische Fahrt in den Süden“, Cam- pingfilm und Modenschau am 10. April, um 20 Uhr, im Musensaal; Veranstalter: Firma Engelhorn& Sturm. Club berufstätiger Frauen Mannheim-Lud- wigshafen: 10. April, 20 Uhr, Palasthotel „Mannheimer Hof“, Clubabend. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 10. April, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Verladerampe stand. Es entstand ein Sach- schaden von etwa 1000 Mark. Aus Liebeskummer? Ein 21 jähriger Mann hatte sich— vermut- lich mit einer Rasierklinge— am linken Arm die Pulsader aufgeschnitten. Die Polizei brachte ihn sofort ins Krankenhaus, wo die Aerzte feststellten, daß er auch noch eine größgere Dosis Tabletten zu sich genommen hatte. Der junge Mann, der wahrscheinlich aus Liebeskummer gehandelt hat, schwebt nicht in Lebensgefahr. Seltenes Dienstjubiläum Invalide mit 60 Berufsjahren Auf dem Tisch im Wohnzimmer seiner kleinen, aber gemütlich eingerichteten vier Wände stand gestern noch eine stattliche Batterie edlen Rebensaftes, mit der Jakob Müll heute im Kreis seiner Kollegen einen denkbaren Tag feiern wird: Er steht 60 Jahre im Dienste der Firma Grün& Bilfinger. Der Jubilar wurde am 3. Januar 1883 in Auenheim bei Kehl geboren. Im April 1898 stellte ihn Grün& Bilfinger als Bauhelfer beim Ausbau des Kehler Rheinhafens ein. Er fuhr als Heizer auf einer Lokomotive der dort eingesetzten Bauzüge mit. Ein Jahr später rutschte er ab, als er, während der von zwei Loks gezogene Zug in voller Fahrt war, die eine Maschine abhängen sollte, und verlor seinen linken Fuß und büßte rechts zwei Zehen ein. Nachdem Jakob Müll wie⸗ der aus dem Krankenhaus entlassen war, machte er sich bei der gleichen Firma auf verschiedenen Baustellen— während des ersten Weltkrieges auch in Frankreich oder im Bauhof Mannheim als Magazine, Koch oder Kantinier nützlich. Seit 1930 ver- sah er dann den Pförtnerdienst im Mann- heimer Stammhaus. Noch im letzten Jahr fuhr er Tag für Tag mit dem Motorrad zu seiner Arbeitsstätte. Ab 1. Mai will er aber in den wohlverdienten Ruhestand treten und sich ganz seiner Goldhamsterzucht ee Terminkalender Zimmer 5, Sprechstunde für Sowjetzonen- klüchtlinge. DGB— Ortsausschuß Mannheim: 10. April, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Rektor Wilhelm Stahl:„Entspricht unsere Schulbildung den heutigen Anforderungen!“ Arbeits gemeinschaft für Weltraumforschung und Raketentechnik Mannheim- Ludwigshafen: 10. April, 20 Uhr, Mädchengymnasium in L. wigshafen, Vortrag von Alfred Taubitz: „Wernher v. Brauns Jupiter-C-Stufenrakete, die Satellitenträgerrakete“. Abendakademie: 10. April, 20 bis 21 Uhr, E 2,„Grundbegriffe und Grundfragen der Philosophie“ Dr. Krampe). Wir gratulieren! Rosa Vorlaufer, Mannheim, Mittelstraße 111, kann den 82. Geburtstag feiern. Ludwig Eisenmann, Mannheim-Waldhof, Neues Leben 14, vollendet das 90. Lebensjahr. Weitere Lokalnachrichten Seite 10 1 r voss/ u 4 ,,. a 1 Albit, mehr Am, Sie Sich mall. Igisten Hunsbn Callormische Pirsſehe Helbe Früchte in heary Syrup. Die arom. Frucht 13 f. Tortenböden, Kompott, Pfirs. Melba,/ Dose 822 f Iss er Heaufolals, Superrfeur Grande Reserve, ein köst- licher Burgunder-Wein 3 20 7 8 3. I/ Fl. mit Glas Hinderbralen mit Beflage Das vorzügliche Fleisch- gericht 500 8 Hansa-Spezlal-Mocca-MIschung 2.38 Der Kaffee von Format, würzig aromatisch! 125 g Deuischer Weinbrand 5 von. 5 Ein guter Tropfen für festliche Stunden! 5 85 1 9 1/1 Fl. mit Glas Hoasipee ohne Beilage ganz zart und saftig, für den verwöhnten Gaumen 500 f 368 Unsere lebensmittel stehen unter ständiger Kontrolle eines lebensmittel- Chemikers. Am Samstag, dem 12. April 1938, nur bis 14.00 Uhr geöffnet! e ee er iner tim und duch iger Sach. rmut- n Arm Holizei vo die eine mmen einlich hwebt N ren seiner 1 vier ttliche Jakob einen Jahre er. 883 in 1 1898 helfer 8 ein. 7e der Jahr d der Fahrt , und rechts wie- war, à auf 1 des ch ziner, —̃ onen April, von insere gen?“ chung hafen: Lud- zubitz: akete, Uhr, 1 der heim, eiern. Neues Nr. 82/ Donnerstag, 10. April 1958 HORGEN Seite —— Ruhrschnellweg wird ausgebaut Der Ruhrschnellueg(Bundesstraße I), der in seiner jetzigen Form nicht mehr den An- forderungen des Verkehrs im Revier gewachsen ist, wird in einigen Jahren aur wirklichen Schnellstraße ausgebaut sein. An zwei Großbaustellen zuischen Essen-Kray und Dort- mund wird zur Zeit mit Hochdruck gearbeitet. Der Gesumtausbau des Ruhrscknellweges auf diesem Teilstüch wird etwa 60 Millionen Mark kosten. Die neue Straße wird so angelegt, daß sie täglich bis zu 23 000 Fahrzeuge aufnehmen kann. Ihre Breite soll ein- schließlich der Radwege und Fußgängersteige 29,60 Meter betragen. Unser dpa-Bild zeigt die Großbaustelle des Ruhrschnellweges in Bochum. Im Hintergrund die Silhouette des Ruhrgebietes. Ein Eisenbahner kann ganzen Güterzug entladen . Frankfurt. Ein Lokomotivführer wird künftig einen ganzen Zug mittels Fernsteue- rung selbst entladen können. Die Bundes- republik wird auf der bevorstehenden Welt- ausstellung in Brüssel diese Neuerung aus- stellen, bei der durch einen gutdurchdachten Mechanismus ein eimziger Eisenbahner alle Arbeiten— vom Rangieren bis zum Entladen der hydraulisch arbeitenden Waggons— durchführen kamn. Bei der Neuheit einer Eisenbahnbedarfsgesellschaft wird auf dem Loksband ein Fernsehschirm aufgestellt. In mm sieht der Lokführer die Abwicklung des Arbeitsprozesses. Eine Wählscheibe, die neben dem Bildschirm angebracht ist, gleicht dem Haustelefon. Alle Waggons des Zuges sind mit Nummern oder amderen Kenmei- chen versehen, die angewählt werden kön- nen. Auf dem Fernsehschirm sieht der Lok- führer, welcher Waggon sich am Entlade- platz befindet und kann durch die Fern- steuerung den Kippmechanismus freigeben und bestimmen, welche Ladeklappe sich öffnen soll. Feigenbaum muß Kaufhaus weichen Heidelberg. Ein großer, alter Feigenbaum, der noch vor wenigen Jahren drei Zentner reife Früchte trug, mußte jetzt in Heidelberg dem modernen Ausbau der Innenstadt wei- chen. Der Baum, dem man nachsagte, er sei der größte Feigenbaum nördlich der Alpen, stand im Vorgarten des alten Botanischen Institutes, das jetzt abgerissen wird, um einem Kaufhaus Platz zu machen. Einige Ableger des Baumriesen wurden im Garten des neuen Botanischen Institutes am nörd- lichen Neckarufer angepflanzt. Die Herzoperation ist möglich geworden 75. Chirurgentag in München/ Professor Bauer, Heidelberg, über die Fortschritte der Medizin München. Das menschliche Herz ist nicht länger mehr eine für den Chirurgen unein- nehmbare Festung. Diese Erkenntnis steht im Mittelpunkt des 75. Deutschen Chirurgen- tages in München, der am Mittwoch eröffnet würde. Auch in der Eröffnungsrede von Professor K. H. Bauer(Heidelberg), dem Vorsitzenden der Deutschen Chirurgischen Gesellschaft, nahmen die kühnen neuen Herzoperationen einen breiten Raum ein. Bauer nannte diese Operationen„das 9 Ne 16 — Pic. kühnste Unterfangen in der Geschichte der Medizin“, Auf zwei verschiedenen Wegen gehen die Chirurgen an das Herz heran: die einen arbeiten mit Unterkühlung(Hypo- thermie), die anderen mit der Herz-Lungen- Maschine. Bei der Unterkühlung wird die Körpertemperatur des Menschen künstlich herabgesetzt, von den normalen 37 Grad bis zu etwa 28 Grad. Professor Bauer kündigte aber am, daß auf dem Kongreß Mediziner zu Woypt kamen, die noch wesentlich niedrigere Temperaturen erreicht hätten. Durch die Unterkühlung wird der Sauerstoffbedarf der einzelnen Organe soweit herabgesetzt, daß mam das Herz für etwa acht Minuten zum Stillstand bringen kann. In dieser Zeit kann dann der Chirurg am Herzen und im Herzen operieren. Noch revolutionärer ist die Herz-Lungen- Maschine, die vornehmlich in Amerika ent- wickelt wurde. Mit ihrer Hilfe kann das Herz für eine ganze Stunde ausgeschaltet werden. In dieser Zeit übernehmen ein kompliziertes Pumpewerk, ein Röhrenkreislauf und ein Oxygenator, der das verbrauchte Blut rei- migt, die Aufgaben von Herz und Lunge. Professor Bauer wies auf die Kompliziertheit dieser Apparatur hin. Sie verlangt ein spe- ziell ausgebildetes Persomal und vor ihrem Einsatz sind langwierige Vorbereitungen nötig. Während der Operation muß dem Pa- tienten für den wesentlich verlängerten Kreislauf Spenderblut in großen Mengen zugeführt werden. Dieses Blut, das wie- derum von verschiedenen Spendern stammt, muß in allen Einzelheiten untereinander gleich sein. Trotz allem ist diese Methode ein ungeheurer Fortschritt der Medizin. Die Weisheit der Alten: das Herz ruht nimmer außer für immer, sei damit widerlegt, meinte Professor Bauer. In Westdeutschland sollen zur Zeit etwa acht Herz- Lungen- Maschinen vorhanden sein. Sie sind bisher aber noch nicht am Menschem ausprobiert worden. Professor Bauer verhehlte dabei seinen Kollegen auch nicht, welche Schwierigkeiten es möglicher- weise machen könnte, die Einwilligung eines Patienten zu einer solchen Operation zu be- kommen. Für den Laien sei es vorläufig noch unfaßbar, daß sein Herz für eine lange Zeit stillgelegt werden könne. Auch sonst konnte Professor Bauer in einer Rückschau auf die Jahre seit dem 50. Deutschen Chirurgentag(1927) eine stolze Erfolgsbilanz vorweisen. Auf nahezu keinem Gebiet ist die Medizin und besonders die Chirurgie stehen geblieben. Als besonderes Zeichen der neuen Entwicklung sah es Bauer an, daß in diesem Jahre die Deutsche Ge- sellschaft für Anästhesie, die Narkose- Aerzte also, zusammen mit den Chirurgen tagen. Der Narkosearzt sei als zweiter Mitverant- Wortlicher in den Operationssaal eingezogen. Als weiteren Fortschritt nannte Professor Bauer die Wundbehandlung mit antibakte- riellen Mitteln, die modernen Formen der Narkose, die Mittel gegen Embolien und Thrombosen, die Verbesserung der Blut- transfusion. Die ganze Chirurgie stehe heute auch im Zeichen der Prophylaxe, das heißt des vorbeugenden Schutzes des Körpers vor dem Schock des chirurgischen Eingriffs oder seiner Folgen. Scharf wandte sich der Redner gegen eine allzu große Publizität dieser wis- senschaftlichen Erfolge. Echte Forschung könne nur in der Stille wirken und nicht im Scheine der Jupiterlampen. Das Fern- sehen habe im Operationssaal, dem Heilig- tum des Chirurgen, nichts verloren. Als Schattenseiten des Fortschrittes er- Wähnte Bauer die ungeheuer gewachsene Verantwortung des Operateurs und die Ent- persönlichung des Verhältnisses Arzt— Patient. Mit einem deutlichen Seitenblick auf einige Aerzteprozesse der jüngsten Vergan- genheit bemängelte Bauer auch die Gesetz- gebung. Es gehe nicht an, daß eine Operation heute immer noch juristisch als„Körperver- letzung“ angesehen werde, die nur wegen der Einwilligung des Patienten straflos bleibe. Der Chirurgentag in München dauert bis Samstag dieser Woche. Rund 2500 Aerzte aus 17 Ländern nehmen daran teil. Zum ersten Male sind auch wieder aus Ostblockländern Chirurgen anwesend. Ungarn und Bulgarien sind vertreten und besonders aus Polen ist eine größere Abordnung eingetroffen. Auch aus der DDR haben zahlreiche Mediziner trotz erheblicher Schwierigkeiten den Weg nach München gefunden. Gerd Schmitt Zahl der Interzonenreisenden geringer Um durchschnittlich fünfzig Prozent zurückgegangen Frankfurt. Um durchschnittlich 50 Prozent ist der Personen- und Kraftfahrzeugverkehr im vorigen Monat im Vergleich zum März 1957 am Zonengrenzübergang Herleshausen- Wartha zurückgegangen, teilte das Haupt- zollamt in Bad Hersfeld mit. 42 810 Reisende passierten im vergangenen Monat die Grenze in westlicher Richtung, während es im glei- chen Zeitraum des Vorjahres 87 318 waren. 45 544 Personen verließen in östlicher Rich- tung die Bundesrepublik. Im März 1957 wurden noch 79 503 Reisende abgefertigt. Die Zahl der in die Bundesrepublik ein- gereisten Kraftfahrzeuge verringerte sich von 7135 im März 1957 auf 3680 im vergan- genen Monat. Während im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch 7630 Wagen die Grenze nach Osten passierten, waren es im März 1958 nur noch 3430. Am Autobahnkontrollpunkt Helmstedt wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres 333 Rück wanderer aus der Bundes- republik in die sowjetische Besatzungszone festgestellt, wie von zuständiger Seite in Braunschweig mitgeteilt wurde. In den ersten drei Monaten des Jahres 1957 waren es noch 566. Der Rückgang wird unter an- derem auf die verschärften politischen Ver- hältnisse in Mitteldeutschland und die erschwerten Wiederaufnahmebedingungen zurückgeführt. Bei den Rückwanderern han- delte es sich um sogenannte„Republik flüchtige“, die in der Bundesrepublik nicht Fuß fassen konnten, und um legal nach Westdeutschland gekommene Einwohner der Zone, die nach Beendigung ihres Arbeits- verhältnisses zurückreisen. Lok prallte auf Personenzug Göppingen. Im Göppinger Bahnhof prallte eine Lokomotive auf den zwei Minuten zu- vor eingefahrenen Personenzug in Richtung Stuttgart. 24 Fahrgäste in den beiden letz- ten Wagen des völlig überfüllten Zuges wur- den verletzt. Die„Wissenschaftler“ der Grenzstadt Weil Bewährte Teamarbeit deutscher und französischer Forscher auf neuer Grundlage Weil am Rhein. Bundesverteidigungsmini- ster Franz Josef Strauß und sein französi- scher Kollege Chaban-Delmas reichten sich die Hände, als die Nationalhymnen beider Staaten verklungen waren. Offiziere der Bundeswehr, der französischen Armee und in feierliches Schwarz gekleidete Zivilisten waren Statisten bei dieser Szene, die in der elsässischen Grenzstadt St. Ludwig, nahe bei Weil am Rhein, über die Bühne ging. Ort der Handlung: Das„Forschungsinstitut St. Ludwig“, das bisher dem französischen Ver- teidigungsministerium unterstand und nun durch ein deutsch- französisches Abkommen gemeinsamer Besitz der beiden Länder wurde. Allerdings muß der Bundestag dazu noch sein Ja-Wort geben. Die Geschichte dieses Forschungsinstitu- tes im südlichsten Zipfel des Elsaß ist un- trennbar verbunden mit einer Gruppe deut- scher Techniker und Ingenieure, die bei der schlichten Feier in St. Ludwig erstmals ins volle Rampenlicht der Oeffentlichkeit getre- ten sind. Wie andere ehemalige Feindmächte, bemühte sich auch Frankreich nach dem Kriegsende um die Dienste qualifizierter deutscher Fachleute aus den Entwicklungs- laboratorien des zusammengebrochenen Rei- ches. Im Gegensatz zu den Sowjets, die deut- sche Rüstungsexperten einfach als„Beute- gut“ behandelten und nach Rußland zwangs- verpflichteten, warben die Franzosen um die kreiwillige Mitarbeit der deutschen Techni- ker, denen sie überdies attraktive Arbeits- verträge offerierten. Bald war eine ansehn- liche Gruppe von Forschern, Mathematikern und Physikern beisammen, die vorher am Ballistischen Institut der Luftwaffe in Ber- lin und anderen deutschen Forschungsstät- ten tätig waren. Auch„Peenemünder“ wa- ren dabei. Frankreich, damals noch Besatzungs- macht, siedelte seine neuen Mitarbeiter in der südbadischen Grenzstadt Weil am Rhein an, von wo es nach dem elsässischen St. Ludwig nur ein Katzensprung ist. Seither sind rund 12 Jahre verflossen, und immer noch bringen französische Omnibusse täglich die deutschen Spezialisten von Weil nach St. Ludwig ins„Institut“. Zusammen mit fran- 2z68ischen Kollegen habe dort die deutschen Fachleute in den letzten Jahren wesentliche Forschungsergebnisse in der Ballistik, der Elektronik sowie auf dem Gebiete der Phy- sik und Chemie der Sprengkörper erarbeitet. Seit geraumer Zeit werden die Laboratorien von dem deutschen Professor Schardin und dem französischen Obersten Cassagnou ge- meinsam geleitet. Nach dem Urteil des Ober- sten fühlt sich die deutsch- französische Be- legschaft der Forschungsstätte als eine„ein- zige große Familie, die vertrauensvoll zu- sammenarbeitet“. In ihrem neuen Wohnort Weil verlieh man den deutschen Experten bald nach ihrer Ansiedlung den Sammelnamen„Wissen- schaftler“, Am Anfang beargwöhnt, weil ihre Tätigkeit in der französischen Nachbarschaft zunächst mit dem Schleier des Geheimnis- vollen umgeben war, fanden die„Wissen- schaftler“ später recht schnell Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Sie zeich- neten im Laufe der Jahre markante Züge in das Erscheinungsbild der südbadischen Grenzstadt. Auf dem Weiler Rathaus räumt man gerne ein, daß die„Wissenschaftler“ das gesellschaftliche und kulturelle Leben ihrer Wahlheimat vorteilhaft bereichert haben. Sie hielten Vorträge über technische Zeit- fragen und nahmen auch am Vereinsleben regen Anteil. Manche von ihnen haben in- zwischen Weil wieder verlassen und leitende Posten in der deutschen und ausländischen Privatindustrie übernommen. Der führende Kopf der in St. Ludwig tätigen Deutschen, Professor Dr. Hubert Schardin, ein über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannter Wissenschaftler, ist gleich- zeitig Leiter der Abteilung für angewandte Physik der Universität Freiburg. Durch das vom ZBundesverteidigungsminister unter- zeichnete Abkommen wird die Forschungs- stätte in St. Ludwig auf eine neue finanzielle Grundlage gestellt. Die Bundesrepublik soll nach dem Wortlaut eines offiziellen Kommu- niqués den Gegenwert der bereits bestehen- den Versuchsanlagen in das nun gemeinsame Unternehmen einbringen. Die leitenden Gremien werden sich künftig paritätisch aus Deutschen und Franzosen zusammensetzen. Man erwartet einen neuen Aufschwung der Forschungstätigkeit an diesem Institut, das nun schon seit Jahren die vielleicht greif- barsten Beweise einer echten deutsch-fran- zösischen Zusammenarbeit liefert. 1 Der sportliche Stadtmantel in der beliebten ein- reihigen Form. Aus rangbesten Werkstätten. ENGELHORN- Qualität! Da weiß man was man hat! 119.145. 179. 198. Creditschecks im t. Stock Das Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 AUS DEN BUND ESHANDERN Donnerstag, 10. April 1958/ Nr. Oktenburg. Am Mittwoch begann vor der Ersten Großen Strafkammer des Landge- richts Offenburg der mit Spannung erwar- tete Prozeß gegen den 51 jährigen Offenbur- ger Studienrat Ludwig Pankraz Zind. Zind Wird vorgeworfen, am 23. April 1957 in einer Oftkenburger Gastwirtschaft gegenüber dem halbjüdischen Kaufmann Kurt Lieser schwerwiegende antisemitische Aeußerungen getan zu haben. Die Anklage lautet auf Be- leidigung, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener, öffentliche Billigung von Ver- brechen und Bedrohung. Zind war im De- 8 nmber 1957 von seinem Amt suspendiert und von Ende Januar bis Anfang Februar im Untersuchungshaft genommen worden. Fast die Hälfte des über 100 Plätze fas- senden Schwurgerichtssaales des neuen Ju- Stizgebäudes ist reserviert für Beobachter der Behörden, darunter des Kultusministe- riums, für Angehörige der Familie des halb- jüdischen Kaufmanns Kurt Lieser sowie für über 20 Berichterstatter in- und ausländi- scher Zeitungen und Presseagenturen. Das Fernsehen darf auf Anweisung des Gerichts Während des Prozesses keine Aufnahmen machen und muß sich deshalb darauf be- schränken, während der Verhandlungspau- Sen zu filmen. 8 Zu Beginn der Verhandlung in dem über- uliten Großen Saal des Offenburger Land- gerichts, schilderte der Angeklagte ausführ- lich seinen Lebenslauf. Er hob hervor, daß er schon als Schüler dem nationalistischen Wicking-Bund angehört und auf den Uni- versitäten Tübingen und Heidelberg als Wafffenstudent in politische Auseinander- setzungen geraten sei. 1931 trat Zind dem Stahlhelm bei und wurde später in die SA übernommen. 1937 wurde er Mitglied der NSDAP. Nach dem Kriege konnte Zind sei- nen Beruf als Mathematik- und Biologie lehrer an einem Offenburger Gymnasium erst 1948 wieder aufnehmen, nachdem er als Minderbelasteter eingestuft worden war. Angaben über seine Familien- und Vermö- gensverhalltnisse lehnte Zind temperament- voll ab. Der Angeklagte, der offenbar leicht er- regbar ist, schilderte dann in zahlreichen Ausbrüchen und oft in lauter Sprache das Gespräch in der Offenburger Gastwirt- schaft, das den Anlaß der Klage bildet. Zind war dort nach einer privaten Feier„gut an- geheitert“ angekommen. An seinen Tisch setzte sich der Kaufmann Lieser, den Zind „Lieber die Straße fegen. N „. als ein Wort zurücknehmen“/ Studienrat Zind vor Gericht zwar kannte, von dem er aber damals an- geblich nicht gewußt haben will, daß er Halbjude ist. Später tranken die beiden Brü- derschaft. In dem Gespräch, an dem sich dann auch zwei Studenten beteiligten, will Zind„ironisch persiflierend“ gesagt haben, auch für Lieser wäre es besser gewesen, Wenn er im Rauchfang hochgegangen wäre. Vorher hatte Zind auf Liesers Frage erklärt, die jüdischen Friedhofsschändungen würden von der Presse aufgebauscht; niemand küm- mere sich um die Gräber im Osten. Durch Liesers Fragen sei er immer mehr in eine„Kampfstimmung“ geraten und habe dann erklärt, die Unterbringung von Juden im KZ während des Krieges sei berechtigt gewesen, weil jüdische Organisationen gegen Deutschland zum Kampfe aufgerufen hät- ten. Von den in den KEZ's begangenen Ver- brechen distanzierte sich Zind mehrfach, be- hauptete jedoch, solche Dinge habe es in der Geschichte immer wieder gegeben. Bei dem Satz„es sind viel zu wenig Juden vergast worden“ sei er unterbrochen worden, denn er habe sagen wollen, daß die veröffentlichten Zahlen über die umgebrachten Juden nicht stimmen könnten. Er gab auch zu, Lieser einen„Dreckspatzen“ oder„Dreckjuden“ ge- nannt zu haben. Energisch bestritt Zind, er habe seinem Gesprächspartner gedroht, ihn und seine Frau— die Zind seit Kindestagen kennt— umzubringen. Dagegen bestätigte er, daß er gesagt habe, Israel müsse beseitigt oder ausradiert werden. Er will damit aller- dings nur Israel als politischen Staat ge- meint haben, den er vor Gericht als eine „Pestbeule“ bezeichnet. Er stehe voll hinter der Auffassung der Araber. Schließlich kam auch der schwerwiegende Vorwurf zur Sprache, daß er gesagt haben soll, im Kriege hunderte von Juden mit dem Spaten erschlagen zu haben. Zind behaup- tete, daß sich das nicht auf Juden, sondern auf Russen bezöge und damit Kampfhand- lungen in Rußland gemeint gewesen seien. Im übrigen habe er nicht selbst, sondern seine militärische Einheit zahlreiche Juden getötet. Der Vorsitzende des Gerichts, Landge- richtspräsident Hans Eckert, erklärte, die Ausführungen Zinds seien in verschiedenen Punkten„Ausfälle übler Art gewesen, die aus seinem Munde sehr merkwürdig klin- gen“. Das Vermittlungsgespräch, das am 1. Juli 1957 bei Oberstudiendirektor Walzer stattfand, scheiterte, weil Zind erklärte, er wolle lieber die Straße fegen, als seine Ueberzeugung ändern. Später hat er sogar geäußert, daß er„vor diesem Juden(Lieser) nicht zu Kreuze krieche“. Danach begann das Gericht mit der Ver- nehmung der 14 Zeugen. An dem Prozeß nehmen auch die Rechtsvertreter von drei jüdischen Privatpersonen teil, die als Neben- kläger auftreten. Dr. Jürgen Buschkiel Landgerichtspräsident Eckert, der das Fotografleren und Filmen während des Pro- zesses untersagt hatte, ließ durch die Poli- zei die Kamera eines Fernsehreporters be- schlagnahmen, der den Einzug des Gerichts gefilmt hatte. e Unsere Korrespondenten melden außerdem Sechs Meter Schnee auf der Zugspitze Garmisch- Partenkirchen. Auf der Zug- Spitze liegt der Schnee noch immer 5,70 Meter hoch. In der Nacht zum Mittwoch hat es dort wieder geschneit. Die Temperatur in den Bayerischen Alpen beträgt in Höhen über 1200 Meter Minus 18 Grad. Im Harz ist in der Nacht zum Mittwoch Schnee gefallen. Die Schneehöhe ist auf 15 Zentimeter ge- Wachsen. Die Wetterwarte Braunlage rech- net zunächst noch bei Nordwestwinden mit Schneeschauern und Temperaturem um null Grad. Auf der Ebinger Alb ist seit Oster- momtag fast ununterbrochen Schnee gefallen. Bis Mittwochfrü erreichte die Schneedecke an verschiedenen Stellen bereits eine Höhe vom 20 Zentimeter. Die ersten Störche im Storchenparadies Schleswig. Später als übläch trafen im Storchenparadies Stapelholm im Kreis Schleswig em Dienstag und Mittwoch die ersten Störche ein. Es simd die ersten Vor- boten. In den Vorjahren hatten sie bereits um den 1. April herum vor allem in den Dör- fern an der Treene im Westteil des Kreises Schleswig ihre Nester aufgesucht. Das Gros der Störche wird um die Mitte des Monats aus Afrika erwartet. Goethe-Preis 1957 für Prof. Alfred Weber Hamburg. Die Universität Hamburg hat den Hansischen Goethe-Preis für das Jahr 1957 an den Heidelberger Soziologen Ge- heimrat Prof. Dr. Alfred Weber verliehen. Der Preis, der mit 10 000 Mark dotiert ist, wird Prof. Weber voraussichtlich im Juni in einem akademischen Festakt in der Ham- burger Universität überreicht werden. Wie die Universitäts- Pressestelle am Mittwoch bekanntgab, ehrt das Preiskuratorium in Prof, Weber den hervorragenden Volkswirt Der Beutel aber ist Nur ein Fünftel der Studenten verfügt über ausreichendes Taschengeld Bonn. Bargeld ist mehr als knapp bei den Studierenden an nichtwissenschaftlichen Hochschulen und Imgenieurschulen der Bun- desrepublik. Das geht aus einer Sozial- erhebung des Bundesstudentenringes an die- sen Schulen hervor, die am Mittwoch in Bonm veröffentlicht wurde. Mit Bargeld aus- reichend(200 Mark im Monat und mehr) versorgt sind danach von den Ingenieur- Studenten nur 27 Prozent, von den künftigen Pädagogen neun Prozent, von den studieren- den Berufsschulpädagogen 31 Prozent und von den Kunststudentem 21 Progent. 50 Mark und weniger monatlich haben nach dem Ergebnis der Sozialerhebung 20,5 Prozemt der Ingenſeurstudemten, 21 Pro- zent der Pädagogen, sechs Prozent der Pä- dagogen an Berufsschulen und 25 Prozent der Kunststudenten. Das Elternhaus wirkt mit bei der Studienfimamzierung von 63 Pro- zent der Ingenieurstudenten, von 80 Prozent der Pädagogen, 40 Prozent der Pädagogen an Berufsschulen und bei 51 Prozent der Kunst- studenten. Die Sozialerhebung des Bundesstudenten- ringes wird als Grundlage der für den 14. April in Bad Honnef amberaumten Be- ratungen über die Studienförderung an pädagogischen Hochschulen, berufspädagogi- schen Instituten, Ingenieurschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen dienen. Wäh- rend der Zusammenkunft soll ein Förde- schaftler, Soziologen und Gesellschaftspäd- agogen, dessen Wirken von übernationalem und humanitärem Geist erfüllt ist. Therese von Konnersreuth 60 Jahre alt München. Therese Neumann, die seit über 30 Jahren als Stigmatisierte die Wundmale Christi an ihrem Körper trägt, wurde am Mittwoch 60 Jahre alt. Hunderttausende sind seit dem ersten Auftreten der Wundmale bis- her nach Konnersreuth in der Oberpfalz ge- Pilgert. Therese Neumann erblindete 1918 nach mehreren schweren Unfällen, erhielt aber am 19, April 1923 ihr Augenlicht zurück. Dieser Tag war die Seligsprechung der „Therese vom Kinde Jusu“, Nach weiteren zwei Jahren stand sie wieder auf und konnte langsam wieder gehen. 1926 zeigten sich dann e 3 Male die Kreuzigungsmale Christi el ihr. schlaff und leer rungsmodell ähnlich dem Honnefer Model für die wissemschaftlichen Hochschulen aus. gearbeitet werden. Zwei Tote bei Verkehrsunfall Karisruhe. Ein mit zwei Personen besetz. tes Motorrad geriet am Mittwochmorgen ge. gen 7 Uhr auf der regennassen Fahrbahn der Bundesstraße 3 südlich von Ettlingen ins Schleudern und stieß mit einem entgegen- kommenden Lastzug zusammen. Der Auf- prall war so heftig, daß der Motorradfahrer und sein Beifahrer, zwei Männer aus Sulz. bach bei Ettlingen 45 Jahren, auf der Stelle tot waren. Die töd. lich Verunglückten befanden sich auf der Fahrt zu ihrer Arbeitsstelle. Prof. Siebeck 75 Jahre alt Heidelberg. Der emeritierte ordentliche Professor für innere Medizin an der Univer- sität Heidelberg, D. theol. Dr. med. Richard im Alter von 56 und Siebeck, kann heute seinen 75. Geburtstag keilern. Der aus Freiburg stammende Gelehrte promovierte 1907 in Heidelberg und wurde dort auch 1912 Privatdozent für innere Medl- zin. 1924 wurde er als Ordinarius für innere Medizin nach Bonn berufen. 1931 kam er wieder nach Heidelberg zurück, um dann je. doch 1934 als Direktor der Ersten Medizini- schen Klinik der Charité nach Berlin zu gehen. 1941 kehrte Siebeck endgültig nach Heidelberg zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1953 als ordentlicher Professor für innere Medizin tätig war. 1982 wurde ihm für seine grundlegenden Arbei- ten über die Bedeutung der Theologie für die Medizin in Forschung, Unterricht und Praxis von der theologischen Fakultät der Heidelberger Universität der Titel eine; Ehrendoktors verliehen. Professor Siebeck ist in der Fachwelt unter anderem durch sein 1953 zum zweiten Male verlegtes Buch„Me: dizin in Bewegung“ und seine Bücher über die Behandlung von Nieren- und Herzkrank- heiten bekannt geworden. Ueberführung nach Den Haag Braunschweig. Prinz Wilhelm V. von Oranien, der nach seiner Flucht aus den Nie- derlanden von 1801 bis 1806 in Braunschweig lebte und dort auch starb, wird am 28. April von Braunschweig in die Königsgruft in Den Haag übergeführt, teilte das Landeskirchen- amt der braunschweigischen evangelisch- lutherischen Landeskirche mit. Prinz Wil. helm gilt als der Stammvater der nieder- ländischen königlichen Familie und war der letzte Erbstatthalter in den Niederlanden. Tante, Frau geb. Danzer gerufen. Schulstraße 93 In tlefer Trauer: Georg Flohrschütz jun. Paul Danzer u. Familie Beerdigung: Freitag, den 11. April 1938, Friedhof Neckarau. Tante, Frau Katharina Berg geb. Adrian im Alter von 34 Jahren. + 8, 2 Erwin Ulbrich u. Frau Enkelkinder und Anverwandte krledhof Mannheim. Schwiegermutter und Oma, Frau verw. Schmieder Mannheim, den 8. April 1938 Käfertaler Straße 83 annheim. 5 Justiz-Oberinspektor 1. R. 1 tgegengebracht wurden. 5 annheim, im April 1938 8 Gott der Allgütige hat heute meine gellebte, rührend besorgte Frau, meine liebe Tochter, unsere gute Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Erna Flohrschütz- im 49. Lebensjahr nach langer und mit großer Ge- duld ertragener Krankheit zu sich in die Ewigkeit Mhm.- Neckarau, den 8. April 1938 Frau Josefine Danzer Witwe E. Morsch u. Frau Gertel geb. Danzer Georg Flohrschütz sen. u. Frau Alfred Pape u. Frau Bertel geb. Flohrschütz Nach einem arbeitsreichen Leben verschled am Dienstag, dem 8. April 1958 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Mannheim, Troisdorf, den 10. April 1888 In stiller Trauer: Alfred Spitzfaden u. Frau Heidi geb. Berg Willi Ludwig u. Frau Eva geb. Berg 5 Feuerbestattung: Samstag, den 12. April 1958, 10 Uhr, Haupt- 8 Sott der Allmächtige nahm meine liebe, treusorgende Mutter, Maria Busch wohlvorbereltet ru sich in sein ewiges Reich. Intleftemsehmerz: Familie Willi Ringshauser und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 11. April 1988, 9.30 Uhr im Hauptfriedhof Wir danken tief bewegt für die große Anteilnahme und die Zeichen herzlicher Verehrung, die unserem lieben Entschlafenen, Edwin Ersing Im Namen der trauernden Hinterbllebenen: Klara Ersing geb. Nestler Lange Rötterstrage 77 ö Feuerdestattung: Donnerstag, den 10. April im Hauptfriedhof Mannheim. 14.00 Uhr im durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wur- den, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank den Hausbewohnern und all denen, die die Verstorbene zuf letzten Ruhestätte geleiteten. Mannheim, den 10. April 1958 Lutherstraße 1 Wwe. Statt Karten Thea geb. Berg sagen wir auf diesem Wohlgelegen 25 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 10. April 1958 Hauptfriedhof Kremator lum Friedhof Käfertal Godfroy, Ludwig, Hoffmann, Georg, Obere Riedstraße 8 Friedhof Neckarau Am 6. April 1958 wurde mein lieber, guter Mann, Vater, Großvater, Bruder und Onkel, Herr Emil Jäger nach einem segensreichen Leben von seinem schwerem Leiden im 78. Lebensjahr erlöst. ö Mannheim, Hamburg, den 9. April 1958 In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliedenen: Frau Anna Jäger geb. Hatzenbühler Dr. Annelis Ullmann geb. Jäger Peter Ullmann Für die wohltuenden Bewelse liebevoller Antellnahme, die uns beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen, Frau Franziska Wagner Fur die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnanme in wort und Schrift sowie die zahlreichen Kranz belm Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Georg Winkler Besonders danken wir der Direktion und der Belegschaft der Fa. Kali- Chemie, den Alterskameraden und allen, die den Verstorbenen zur letzten Ruhestätte begleitet haben. Mannheim, den 8. Schäfer, Karl, Dalbergstraße 119g Schwebler, Kurt, Feudenheim, Wingerts-Au 30 Ellwanger, Friedrich, Ackerstraße 26 535 Schuch, Johann, Jungbuschstraßſe Seitz, Elisabeth, Speyerer Straße 45 5 Volkmer, Ahns, Tunnels trage?! Geiß, Otto, Waldhofstraße 2h0hh0h0 Feierlichkeiten vorübergehend in der Kapelle der Leichenhalle) Hanemann, Gottlob, Käfertal, Unionstraße 8 5 Ohlschläger, Leonhard, Untermühlaustraße 21 Danielowski, Karl, Langer Schlag 39 3 Jäger, Emil, Lange Rötterstraße 77 Engelke, Erwin, Neuhermsh., Auf der Bauernschaft 1 Gres, Hans, ß ↄ ̃ ,, ̃˙. Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Am 9. April 1938 verstarb meine liebe Frau, unsere gute Schwiegertochter e, 1 1988, um 14.30 Uhr Unser lieber früherer Betriebsangehöriger, Herr geb. Vöst Im Namen der Angehörigen: Johann Wagner und Blumenspenden Wege unseren innigsten Dank. April 1958 Katharina Winkler und Kinder Mutter, Schwester, Frau Katharina Häffner Tochter, Schwiegermutter, geb. König im Alter von 46 Jahren. Mannheim, den 10. April 1938 Pflügersgrundstraße s 5 Eduard Haffner Friedrich Höfler u. Frau Gisela Barbara König Julius Häffner u. Frau Anna Emma Akogul geb. König und alle Anverwandten Feuerbestattung: Freitag, den 11. April 1952, 15 Uhr im Haupt- Friedhof Mannheim. Adolf Götz ist am 8. April 1958, nach langer schwerer Krankheit, im Alter von 76 Jahren gestorben. Wir verlieren in ihm einen stets treuen und pflicht- bewußten Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. N Mannheim, den 9. April 1958 a Geschäftsleitung, Betriebsrat u. Belegschaft der Firma DRAISWERKE GMBH Mannheim- Waldhof Familien- AzZeigen Im„ Don blelen gelesen Bekonntmac hungen In st iiler Trauer geb. Haffner Nach langem schwerem Leiden verschied unerwartet mein lie. ber Mann und guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Willi Strassner im Alter von 61 Jahren. und 8 Mannheim, den 3. April 1988 Hafenstraße 74 5 Im Namen aller Angehörigen: Frau Elsa Strassner . Beerdigung: Freitag, 11. April 1958, um 9 Uhr im Hauptfried- hof Mannheim. 9 Ges chätte g Gutgehender neuer waschsalon 1 unter Nr. 06390 an den verlag. Lebensmittelgeschäft mit od. ohne Wohng. in Wein. heim alterswegen bis 1. Mal oder später zu verpachten. EtũV¹sa 8000 bis 10 O00 PM erfor- derlich.— Zuschriften unter Nr. 06870 an den Verlag. N Kaufgesuche ö Suche gebr. Möbel z. Versteigerunf Witt, G 7, 29, Tel. 2 56 81. ½ bis 1-PS-Motor, 220 V, 1400 Umdrehungen, gesucht Zuschr. u. Nr. 06335 an den Verlag. gesucht. Tel. 5 96 16. Wellblechgarage Wo kann Obersekundaner unter fachkund. Aufsicht seine täglichen Schulaufgaben machen?(evtl. mit Mittagstisch.) Adresse einzusehen unter Nr. A 06545 im Verlag. Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 1. Herrenhemden repariert auch ohne Stoffzugabe, Kleiderpflege Schmitt, L 14, 17. 8 Ausschreibung des Straßenbauamtes Heidelberg, Treitschkestraße 4. Veberführung der L. I. O. 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Die vorseitigen, für die Firma Mannheimer Morgen Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim vollzogenen und von mir anerkannten Unterschriften der mir persön- . Freiherr schilling von Canstatt, Verleger in Mannheim, O 7, 12; Dr. Karl Friedrich Ackermann, Verleger in Heidelberg, Werderstr. 32 und Hermann Bauser, Verleger in Mann- heim, Schopenhauerstraße 16, werden beglaubigt. bekannten Herren E. Friedrich nnheim, den 8. April 1938 Stempel Notariat II Mannheim gez. Dr. Merkert, Justizrat bratfertig 300 6 0 0 0 Goedeche Gas gesch T. ö Allet Huusftuuen gez. Bauser In Mannheim: J 2, 17 u. Riedfeldstr. N In Sandhofen: 5 Schönauer Straße 17 In Neckarau: Luisenstraße 38 Feudenheim zu vermieten. Zusdu, Wechselstrom, 0 Vetschiedenes Kabeljau JC ̃ ̃ ͤ¶˙[. T—T—— E F„ ˙ ͤTTXVTVV00 Nr. 82 Id Modell m aus- 11 besetz. zen ge. hn der en ins gegen- r Aut. Hahrer s Sulz- 56 und ie töd. uf der etliche Iniver- Richard Urtstag elehrte Wurde Medi- innere dam er ann je. edizini- rlin zu 8 nach Seiner atlicher Ar. 1952 Arbei- gie für ht und tät der einez Siebeck ech sein h„Me- r über ꝑkrank- ag V. von en Nie- schweig 3. April in Den irchen- gelisch⸗ 12 Wil- nieder- var der anden. we eee eee ee delden in lie. Vater, ruder, jꝗer 1988 ass ner April tfrled- eige rung selstrom, gesucht, n Verlag. — cht. 5 96 18. 5 runter täglichen evtl. mit zusehen ag. Vs, 1. —— ttzugabe, 14, 17. Nr. 82/ Donnerstag, 10. April 1958 LoRGEN Seite 7 Zwei Tore Utti Meyers Eintracht Braunschweig— Vienna Wien 5:3 Vor 4000 Zuschauern besiegte am Diens- tagabend in Braunschweig bei einem Flut- Uchtspiel der Oberligist Eintracht Braun- schweig Vienna Wien mit 5:3(1:1) Toren. Bei dem schnellen und spannenden Spiel schoß für Eintracht Mittelstürmer Meyer zwei, der Halbrechte Thamm ebenfalls zwei Tore und der Linksaußen Patzig ein Tor. Für die Wiener erzielte Mittelstürmer Walzhöfer alle drei Gegentreffer. Er verwandelte zwei Elfmeter und schoß kurz vor Spielschluß zum dritten Male ein. SVM entsendet Herrenteam zum Mds- Endkampf der Schwimmer Im Karlsruher Tullabad treten am Wo- chenende die Vereine des Badischen Schwimmverbandes zum Endkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Klasse 1 für Herren und Damen an. Um die- sen höchsten Titel im Schwimmerlager, der alljährlich zum Ausklang der Hallensaison vergeben wird, bewerben sich die Herren- mannschaften des Vorjahresbesten KSN 99 Karlsruhe, TV 46 Karlsruhe, SV Mannheim und die erstmals in der höchsten Klasse startenden 1. BSC Pforzheim und Nikar Heidelberg. Für die Punktwertung kommen in folgenden sechs Disziplinen je sechs Schwimmer in Betracht: 100, 200 und 400 m Kraul, 200 m Brust, 100 m Schmettern und 100 m Rücken. Außerdem besteht die Mög- lichkeit, bis zu sechs Kunstspringer einzu- setzen.— Bei den Damen ist in Klasse 1 lediglich der TV 46 Karlsruhe vertreten, da Nikar Heidelberg wegen der bereits begon- nenen Gymnastikpause seiner Spitzenkön- nerin Ursel Brunner auf eine Teilnahme verzichtet hat. Schlagerspiel in Rot Die Gruppe Nord der badischen Handball- verbandsliga hat am zweiten Spieltag mit dem Zusammentreffen von Rot und Birkenau ein Schlagerspiel. Beide Vereine behaupteten sich in der ersten Runde, wobei Rot durch einen hohen 22:9-Sieg gegen Hockenheim besonders aufhorchen lieg und damit auch für das Spiel gegen Birkenau als Favorit anzuse- hen ist. Trotz des Platzvorteils kann man dem Neuling Hockenheim gegen den Vorjahres- zweiten TSG Ketsch keine allzu großen Aus- sichten einräumen, Seckenheim sollte sich im Heimspiel gegen Nußloch die ersten Punkte sichern. Bei Handschuhsheim gegen Groß- sachsen dürfte der Platzvorteil ausschlagge- bend sein. Spielfrei ist der TV Edingen. Ausklang im Süden spannend wie nie zuvor: SC, Eintracht ode Club- einer muß„dan glauben! In Augsburg, Regensburg und Frankfurt fallen die Entscheidungen über Endrunden-Teilnahme Die Spannung in der süddeutschen Fuß- ballmeisterschaft bleibt bis zum letzten Spieltag erhalten, der nun die Entscheidung über die Besetzung der ersten beiden Plätze und die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft bringen wird. Vor der letzten Runde führt der Karlsruher SC mit 40:18 Punkten vor Eintracht Frankfurt und dem Vorjahresmeister 1. Fc Nürnberg(je 39:19 P.). Alle drei haben zum Abschluß auswärts anzutreten: Karlsruhe beim BC Augsburg, Eintracht bei Jahn Regensburg und der„Club“ beim FSV Frankfurt. Damit sind noch alle Möglichkeiten gegeben, und niemand vermag vorherzusagen, wie die Kombination der beiden süddeutschen End- rundenteilnehmer aussehen wird: KSC und Eintracht, KSC und Club oder Eintracht und Club. Für alle drei gilt die Notwendigkeit, unbedingt auf Sieg zu spielen, und das be- deutet eine schwere Belastung. Theoretisch hat auch noch die Spygg Fürth eine geringe Chance. Die Fürther (37:21 P.) würden Zweiter, wenn sie gegen Schweinfurt einen hohen Sieg landeten, während gleichzeitig Eintracht und Club ver- lieren würden. Nur so könnte Fürth viel- leicht durch ein Torverhältnis noch zum Ziel kommen.— Das Programm: BC Augsburg gegen Karlsruher Sc; Jahn Regensburg ge- gen Eintracht Frankfurt; FSW Frankfurt ge. gen 1. FC Nürnberg: SpVgg Fürth gegen Schweinfurt 05; Kickers Offenbach— 1860 München; Bayern München— VfB Stutt- gart; SSV Reutlingen— VfR Mannheim; Stuttgarter Kickers— Viktoria Aschaffen- burg. Den Spitzen mannschaften wird bei ihren Auswärtsspielen nichts geschenkt werden. Am schwersten scheint es der Karlsruher SC zu haben, denn der BC Augsburg lieferte zuletzt gute Spiele. Der KSC kann auf seine Ulm 46 in Lauerstellung: Diesmal will Waldliof Spieß umdrehen Begegnung mit VfL Neustadt im Mittelpunkt der Spiele in der 2. Liga Im Mittelpunkt des 29. Spieltages der 2. Liga Süd steht am Wochenende das Zu- sammentreffen der beiden Spitzenmann- schaften SV Waldhof Mannheim und VfL Neustadt. In der Vorrunde gab es am 17. November einen sicheren 3:0-Erfolg für die heimstarken Neustadter. Nach Lage der Dinge sollten die nach vorübergehender Form- schwäche wieder erstarkten Waldhöfer dies- mal den Spieß umdrehen. Im übrigen haben die Mannheimer einen Heimerfolg dringend nötig, wenn sie ihre Aufstiegschancen Wahren wollen. Dicht hinter ihnen lauert die TSG Ulm, die zu Hause gegen den ASV Cham als Favorit gilt und auf einen Punkt- verlust der Waldböfer lauert. Eine schwere Prüfung steht auch dem Tabellenvierſſen Freiburger FC bevor, der seine Karte beim abstiegsgefährdeten SV Darmstadt abgeben muß und dort Gefahr läuft, daß sich seine ohnehin nur noch theoretischen Aufstiegs- aussichten weiter verschlechtern. Der Tabellenletzte FC Singen erwartet die SpVgg. Neu-Isenburg und hofft, mit einem Sieg die Position zu ver ern. Von den ebenfalls stark im Abstiegsstrudel befind- lichen Mannschaften sind der SV Wiesbaden und Hessen Kassel unter sich. Der Ausgang dieses bedeutungsvollen Treffens ist offen. Mit Erfolgen der Gastgeber ist in den Spie- j1en VfB Helmbrechts— Borussia Fulda, Amicitia Viernheim— TSV Straubing, Ha- nau 93— Bayern Hof und 1. FC Pforzheim gegen Schwaben Augsburg zu rechnen. Es spielen: Hanau 93— Bayern Hof; VfB Helmbrechts— Borussia Fulda; Waldhof Mannheim— VfL Neustadt; Singen 04 gegen SpVgg. Neu-Isenburg; Amicitia Viernheim gegen TSV Straubing(Samstag, 16.50 Uhr); Ulm 46— ASV Cham; Darmstadt 98 gegen Freiburger FC; SV Wiesbaden— Hessen Kassel; 1. FC Pforzheim— Schwaben Augsburg. Abwehr bauen, in der wieder Hesse als Stopper steht. Weniger verläßlich ist der An- griff.— Regensburg bezog auswärts eine Reihe hoher Niederlagen, u. a. auch im Vor- spiel gegen die Eintracht, die auch in Re- gensburg Favorit ist, aber doch mit großem Widerstand rechnen muß. Der FSV Frank- kurt war für den 1. FC Nürnberg fast im- mer ein unbequemer Gegner, und es wäre keine Ueberraschung, wenn der Club am Bornheimer Hang scheiterte. Fürth ist Favorit gegen die abwehrstar- ken Schweinfurter. Ebenso haben Bayern München und Offenbach gute Aussichten, die Meisterschaftsrunde mit einem Sieg abzu- schließen. Vielleicht gelingt das auch den zum Abstieg verurteilten Stuttgarter Kickers gegen Aschaffenburg. Schwer ist die Aufgabe, die den VfR in seinem letzten Spiel beim SSV Reutlingen erwartet. Es bleibt abzuwarten, ob es dies- mal den Rasenspielern gelingt, die überaus stabile Abwehr des SSV aufzureißen, die ihnen beim 0:3 an den Brauereien unlösbare Rätsel aufgab. Eine weitere Niederlage würde für die Mannheimer in der Abschluß tabelle den drittletzten Tabellenplatz bedeu- ten, den jetzt noch der SSV einnimmt. ASV wieder auf zweitem Platz? Nur drei Nachholspiele stehen am Wo- chenende auf dem Programm der ersten nordbadischen Amateurliga, nachdem das Treffen Phönix Mannheim gegen KFV um acht Tage verschoben worden ist. Von Be- deutung ist dabei nur der Ausgang der Be- gegnung zwischen DSC Heidelberg und SV Birkenfeld, denn für die Gastgeber gilt es, möglichst beide Punkte sicherzustellen. Zwar würde eine Niederlage nicht den endgültigen Abstieg bedeuten, die Aussichten auf den Klassenverbleib aber doch erheblich schmà- lern. Mit etwas Glück sollten den Heidelber- gern der Sieg und damit die Revanche für die hohe 0:5-Vorspielniederlage gelingen. Feu- denheim müßte sich durch einen Heimsieg über Hockenheim wieder den zweiten Ta- bellenplatz zurückholen, während beim Ab- steiger Schwetzingen Meister Neckarau schon aus Prestigegründen auf Sieg spielen dürfte. Um Süddeutsche im Handball Am Sonntag beginnt in Süddeutschland der Wettbewerb um die regionale Handball- meisterschaft. Die Spiele um den von 88 Leutershausen gehaltenen Titel werden, um Zeit zu sparen, nach dem K. o.-System ab- gewickelt, dern am 27. April läuft schon die Pumktserie in der süddeutschen Oberliga an. Acht Mannschaften— aus jedem Landes- verband zwei— greifen in die erste Runde ein. Die Landesmeister haben Platzvorteil. Diese Begünstigung stempelt allerdings nur Frischauf Göppingen gegen Hof weier zum klaren Favoriten. Völlig offen sind die an- deren drei Spiele. Die Sieger der ersten Runde haben schon die Fahrkarte zu den Spielen um die deut- sche Meisterschaft in der Tasche, entsendet doch Süddeutschlamd zu den Endrundenspie- len vier Vereine. Ihre Rangfolge wird aller- dings am den beiden folgenden Sonmtagen noch endgültig festgestellt, Schon am 20. April steigt das Semifinale und eine Woche später geht es um den Titel eines süd- deutschen Handballmeisters.— Es spielen: Tus Schutterwald— TSV Zuffenhausen(in Offenbumg); TG Leutershausen— TSV Ans- bach(in Weinheim); Post München— S8 St. Leon(in München); FA Göppingen— Tus Hofweier(in Göppingen). Ilvesheim Turniersieger bei„Heinrich- Frey-Gedächtnisspielen“ Zu einem Fest der Fußballjugend wurde das zweite„Heinrich-Frey-Gedächtnistur- nier“ bei der Turn- und Sportgemeinde Rheinau. Der Wanderpokal ging diesmal an SV 03 Ilvesheim. In einem technisch hoch- stehenden Spiel gegen den vorjährigen Sie- ger, VfL Neckarau, siegten die Ilvesheimer etwas glücklich, aber nicht unverdient mit 3:1 Toren. Um den dritten Platz kämpften der 1. FC Kaiserslautern und S 98 Schwet⸗ zingen. Hier entschied die reifere Spielanlage der Pfälzer, die sich mit 2:0 durchsetzten. FSV Frankfurt, Phönix Mannheim, SV Rohrhof und die Elf des Gastgebers hatten das Teilnehmerfeld vervollständigt. Die Jugendmannschaft des SV Rohrhof wurde von dem Schirmherr des Turniers, Ehren- EKreisjugendobmann Eppel, mit dem Fair- neß-Preis des Badischen Sportbundes aus- gezeichnet. Der Veranstalter verdient ein Lob für die mustergültige Organisation und Betreuung. Weitere Sportnachrichten Seite 8 5 ee e. . 5 W 8 N 5 55 r A. N D* * 2 8 8 ö Vetköbfe 5 ohne Hungerkuren dureh den fettlzehrenden Gewichisabnahme Ebus-Jee kr entschlackt und färdert die Sesundhelt Euus-Jee machi schlank u. sehmeekt aueh gu Orig.-Packg. 2. in Apotheken u. Drogerien S 1, 11 Gelzhaus Universal) Mühlgasse 20, Tel. 4 37. Moulinex-Elektro- Kaffeemühle 220 V, nur 24,50 DM, solange Vorrat. WHV Otto& Co. K. G., K 2, 22. Fernseh- u. Radiogerät bill. abzug. R.-Wagn.-Str. 28 b. Waldeck, ab 19.00 Guterh. mod. Kinderwagen zu verk. Birken, jetzt beste Pflanzzeit. 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Mit dem 1:1 gegen Italien reichte es in den Gruppenspielen nur zum zweiten Platz Vor 15 000 Zuschauern mußten sich die deutschen Fußballjunioren am Mittwoch- machmittag in Saarbrücken im internationa- len Juniorenturnier mit einem 1:1-(0:1)- Unentschieden gegen Italien und damit mit dem zweiten Platz hinter den Italienern be- Snügen. Die Italiener haben nach drei Sie- Sen die Schlußrundenkämpfe erreicht, wäh- rend Deutschland als Zweiter der Gruppe B nach zwei Siegen und zwei Unentschieden aus dem Wettbewerb ausgeschieden ist. Die 1:0-Führung der Italiener bei der Pause war hoch verdient. Die deutsche Mannschaft, die zwei Ersatzspieler einsetzen mußte, kam zumächst überhaupt nicht ins Spiel. Das Tor der technisch hervorragen- den Italiener schoß in der 18. Minute mit Wunderbarem Drehschuß der Falbrechte Kein Bruch im Skisport Der Präsident der Sektion Ski der So- Wietzone, Ludwig Schröder, hat in einem Schreiben an den Skiverband der Bundes- republik versichert, die Sektion habe nicht die Absicht, wegen der„Vorkommnisse in Oberstdorf“ mit dem Deutschen Skiverband zu brechen. Wie die Sowjetzonen-Agentur ADN berichtet, beantwortete Schröder damit ein Schreiben des Präsidenten des Skiver- bandes, Dr. Stober, in dem sich dieser für den Zwischenfall bei den Skiflugtagen in Oberstdorf offiziell entschuldigte. In Oberst dorf war für den Sieger des internationalen Wettbewerbs, Helmut Recknagel, das Deutschlandlied gespielt worden. Die Sektion Ski sei nach wie vor an einem gegenseitigen Sportverkehr zwischen den Skiverbänden„beider deutscher Staaten“ in- teressiert. Sie würde jedoch auch in Zukunft jeden Mißbrauch des Sportverkehrs ganz entschieden zurückweisen und entsprechende Maßnahmen treffen. Initiatoren der„Oberst- dorfer Provokation“, so behauptete Schröder, seien die„offiziellen CDU- und Regierungs- behörden“ gewesen. Es müsse jedoch auch dem westdeutschen Skiverband und dem Skiklub Oberstdorf vorgeworfen werden, michts zu ihrer Verhinderung getan zu haben. Um den Sportverkehr auch in Zukunft wei- der durchführen zu können, schlägt der So- Wietzonenskipräsident eine Aussprache zwi- schen beiden Verbänden vor. Sie soll nach seinem Vorschlag am 10. Mai in Ostberlin stattfinden. Gughielmonin. Nach dem Wechsel riß sich die deutsche Elf spürbar zusammen und war von Beginn an gefährlich. Die Italiener wur- den nervös. Ein Hamdelfmeter wurde von Herrmann(Eintracht Trier) in der 49. Minute zum Ausgleich verwandelt. Nun rollte An- Sriffk auf Angriff gegen das italienische Tor. Das Spiel wurde zeitweise sehr unschön, und schließlich mußte der luxemburgische Schiedsrichter Motz den linken italienischen Läufer Bolchi wegen Tätlichkeit vom Platz schicken. Bis zum Schluß kamen die Südlän- der nur noch einmal gefährlich durch, wobei ihr Linksaußen Brenna mit einem phantasti- schen Fall rückzieher den deutschen Torwart auf eine schwere Probe stellte. Den deut- schen Stürmern fehlte zum Schluß die Kraft, um sich gegen die sehr klug verteidigenden Italiener durchsetzen zu können. Holland erreichte vor 1500 Zuschauern im Trierer Moselstadion gegen die griechischen Junioren nur ein torloses Unentschieden. Das Spiel stand weit unter dem vorangegange- nen Treffen der deutschen Junioren gegen die CSR. Die erste Hälfte war ausgeglichen. Obwohl im zweiten Durchgang der hollän- dische Sturm etwas besser zum Zuge kam, konnte er die ausgezeichnete griechische Ab- wehr mit Mittelläufer Vernezis nie ernstlich gefährden. Bei den Holländern gefiel der rechte Läufer Stallmann, dessen kluge Pässe aber nicht ausgenutzt wurden. Weitere Ergebnisse: Jugoslawien— Bul- garien 1:2(1:1): Oesterreich— Belgien 2:1 (0:1); Rumänien Türkei 0:0; Luxemburg gegen England 0:5(0:0); Sowjetzone— Spa- nien 1:2(0:0). In der Gruppe A liegt Framkreich mit 5:1 Punkten an der Spitze vor Bulgarien(4:2), Jugoslawien(3:3) und Polen(0:6). Die Gruppe B führt Italien mit 7:1 Punkten an vor der Bundesrepublik(6:2), CSR(4:4), Oesterreich(2:6) und Belgien(1:7). In der Gruppe C liegen Rumänien und Holland mit je 5:3 Punkten gleich beim Torverhältnis vom 5:3 für Rumänien und 6:5 Holland. Es folgen Ungarn(4:4), Griechenland und Tür- kei je 3:5. Die Gruppe D führen England und Spanien mit je 5:1 Pumkten und 8:2 To- ren für England sowie 7:4 Toren für Spanien Pumktgleich an. Es folgen die Sowjetzone mit 2:4 und Luxemburg mit 0:6 Punkten. Um Billard-Europatitel Die Zehnte Billard-Europameisterschaft in der freien Partie wird heute mit zehn Teilnehmern aus sieben Nationen in Berlin eröffnet. Es wird zunächst in zwei Gruppen mit folgender Einteilung gespielt: Gruppe A: Vervest(Belgien), Spielmann Deutschland), Pinto ortugal), Orti Velez(Spanien), Nuß- berger(Schweiz); Gruppe B: Domingo(Spa- nien), van Hassel(Belgien), Galmiche (Frankreich), Beekmann(Holland), Witte Deutschland). In den Gruppenspielen tritt Fußball-Bundestag im„Römer“: Stel de: Westen in Frankefuti allein? Sein Ziel ist nur, Aenderungen der Satzungen zu erreichen Der Deutsche Fußball-Bund hält am Samstag im Frankfurter„Römer“ einen außerordentlichen Bundestag ab, dessen ein- ziges Thema der letzte Bundestag in Karls- ruhe-Schöneck am 29. Juli 1957 bestimmte: Es geht um die Frage, ob der deutsche Fuß- ball mit dem augenblicklichen Vertrags- spieler-Statut auskommt und ob es richtig ist, ein neues Spielsystem und damit— wie der Westen es wünscht— die Bundesliga einzuführen. Nach Lage der Dinge ist nicht zu erwarten, daß der Deutsche Fußball- Bund sich für die Einführung des Berufs- fußballs entscheidet. Es wäre für den Westen schon ein Erfolg, wenn es zu der Bildung einer Kommission käme, deren Aufgabe Repräsentativspiel Norddeutschland— Nordholland: Sehrõder empfalil sich fiir Mſfl- æade/ Zwei Tore Uwe Seelers beim 4:1 der Nordauswahl in Hamburg Norddeutschlands Fußballauswahl ge- durch überhastete Ballabgaben große chan- wann am Mittwoch in Hamburg vor 18 000 cen vergab. Zuschauern das dritte Nachkriegs-Repräsen- tativtreffen gegen Nordholland mit 4:1 G1) Tren, nachdem es in den ersten beiden Be- Segnungen für jede Mannschaft einen Sieg gegeben hatte. In dem nur eine Halbzeit auf gutem Niveau stehenden Spiel brachte Mittelstürmer Hofmann Nordholland in der 22. Minute in Führung. Uwe Seeler(25. Mi- nute), Meinke(37. Minute), Schönhöft (41. Minute) und noch einmal Uwe Seeler (44. Minute) sicherten dann den norddeut- schen Sieg. Ein Kuriosum des Spieles war die Tatsache, daß drei Elfmeter nicht ver- wandelt werden konnten. Die von dem schwachen Schiedsrichter Treichel Gerlin) verhängten Strafstöße verschossen Schröder, Werner und der Holländer Hofmann. Der Bremer Willi Schröder lieferte eine großartige Partie und wurde zum besten Spieler auf dem Felde. Mit dieser Leistung dürfte er wieder den Anschluß zum Nationalmannschaftskader gefunden haben. Neben ihm konnten nur noch Uwe Seeler, Jürgen Werner und der Bremerhavener Lang überzeugen. Einen Ausfall bildeten der Braunschweiger Flügel, Thamm und Meyer, Während Schönhöft in der zweiten Halbzeit Die holländische Mannschaft, die sehr offen in der Abwehr spielte, enttäuschte auf der ganzen Linie. Nur der linke Verteidiger Tardy, der linke Läufer Fransen, der Halb- linke de Groot konnten einigermaßen überzeugen. Kann Mutterstadt 7 etwa darin bestehen würde, diese Frage zu bearbeiten und zu gegebener Zeit Unterlagen vorzulegen, aus denen mit aller Deutlichkeit hervorgeht was alles zur wirtschaftlichen Durchführung dieses Projekts erforderlich ist, wenn aus den bisher gemeinnützigen Ver- einen nach dem Steuerrecht„Unternehmen“ Werden. Der Westen fordert eine Konzentration des Vertragsspielerwesens unter der Regie des DFB und eine scharfe Trennung vom Amateursport. Es geht dem Westen darum, in Zukunft einen direkten Aufstieg der Ama- teurmeister in das Vertragslager zu vermei- den. Wie man das erreichen will, ist aller- dings nicht klar. Harte Debatten wird es in jedem Falle geben, wenn der westdeutsche Antrag, einer Gruppe von Vereinen eine Bundesliga unter eigener Verwaltung zu genehmigen und es innen zu überlassen, diese Spielklasse durch eine freiwillige Meldung herbeizuführen, zur Aussprache kommt. Man hat den Eindruck, daß der Westen ziemlich allein stehen wird, obwohl sich z. B. der Hamburger Fußball- Verband mit seinen Amateurvereinen für die Bundesliga und den Professionalismus aus- gesprochen hat. Das Ziel des Westdeutschen Verbandes ist nur über Satzungsänderungen zu erreichen, die eine Zweidrittel-Mehrheit erfordern. Das ist aber schon schwer, wenn sich der Süden und Rheinland-Pfalz-Saar gegen seine Vorschläge wenden. Titel verteidigen? L- Heber bewerben ien um„ Deulsche“ Auftakt zur Mannschafts meisterschaft am Samstag mit Fernabnahme Die Fernkampf-Leistungsabnahme für die Landesmeister im Mannschafts- Gewicht⸗ heben wurde bereits ein fester Bestandteil im sportlichen Jahresprogramm des DAB. Allerdings meldeten hierfür in diesem Jahr nur zehn Mannschaften, die am Samstag fast durchweg an eigener Hantel zur ersten Runde im Kampf um die Deutsche Meisterschaft antreten. Die vier Erstplacierten qualifizieren sich für den Endkampf, bei dem der Sieger am 27. April und 11. Mai auf den Dritten trifft, während sich der Zweitplacierte mit dem Vierten der Fernabnahme mißt. Die Endkämpfe werden am 1. und 15. Juni aus- getragen. Als Titelverteidiger geht die Tsd Mutter- stadt wieder mit recht guten Chancen an den Start. Ebenso sind die beiden bayerischen Mannschaften, F Schrobenhausen und Sandow Nürnberg, unter den ersten Vier zu erwarten. Zu diesen drei Staffeln dürfte sich noch Altmeister VRS 1888 Essen gesellen. Zu beachten ist jedoch auch die Sd Weil im Dorf, die in Württemberg den SV Fellbach ab- gelöst hat. Ferner beteiligen sich an der Fernabnahme die Mannschaften von VII. Neckarau, Ac Mainz-Kostheim, AV Wem metsweiler, VfK Hannover, sowie entweder ESV Deutsche Eiche Gelsenkirchen oder Tus Germania Altenessen. jeder gegen jeden an. Der Letztplaclerte je- der Gruppe scheidet aus. Die übrigem acht Spieler bestreiten die Endspiele, wobei die Gruppenspiele für die Endrunde gewertet Werden. Kalbfell stellt sich Westphal Mehrere Berufsbox-Meister haben die vom Bund Deutscher Berufsboxer anerkann- ten Herausforderungen angenommen, so daß es in den nächsten Wochen zu einigen Titel- kämpfen kommt. Im Federgewicht will Mei- ster Willi Quator gegen Josef Buck antre- ten, im Weltergewicht kommt es zur Be- Segnung Günter Hase— Ernst Zetzmann. Schwergewichtsmeister Hans Kalbfell wird seinen Titel gegen Albert Westphal vertei- digen. Als letzter Austragungstermin wur- den vom BDB im Federgewicht der 27. Juni, in den beiden anderen Klassen der 27. Juli festgesetzt. Donnerstag, 10. April 1958 Nr. 92 — Halla bleibt bei H. G. Winkler Die 13jährige Stute Halla, mit der Welt. meister und Olympiasieger H. G. Winkler seine größten Erfolge erzielt hat, erwies sich auch in der zu Ende gegangenen Hal. ö lensaison als hervorragendes Springpferd. Dies zeigte der Sprung von 2,20 m Dortmunder Reitturnier, womit der det. sche Hochsprung-Rekord von„Jaspis“ ein. gestellt wurde. Diese Erfolge haben H. g. Winkler und das Deutsche Olympia- Komi. tee für Reiterei veranlaßt, Gustav Vier: den Besitzer von Halla, zu bitten, die Stußz möglichst bis zu den Olympischen Spielen 1960 weiter im Stalle des Olympiasieger in Warendorf zu lassen. Der Darmstädter Züchter, der ursprünglich in diesem Jah Halla der Zucht zuführen wollte, entsprach diesen Bitten. Ritter erwartet die bisher schwerste Aufgabe: Fus Hleuhaus stelil altes auf dem Spiel Sieg über Maxim kann Ex-Europameister Die durch plötzliche Krankheit bedingte Absage der Titelkampfrevanche mit seinem Nachfolger Hans Kalbfell hat Heinz Neu- haus in seiner Heimatstadt Dortmund mehr an Kredit gekostet als manche Niederlage. Nun will der Exeuropameister am Samstag- abend in der Stuttgarter Killesberghalle versuchen, sich durch einen Erfolg über den amerikanischen Exweltmeister Joey Maxim Zwei Tage vor der Vollendung seines 32. Le- bensjahres noch einmal in den Vordergrund zu schieben. Leicht ist diese Aufgabe nicht. Maxim ist zwar schon 36 Jahre alt und stand zehn Monate nicht mehr im Ring, aber die Erfahrung aus 112 Kämpfen einer 17jährigen Profilaufbahn spricht für den Mann, der von 1949 bis 1952 Weltmeister im Halb- schwergewicht war, der den„Wunderboxer“ Ray Robinson als einziger in einem Titel- kampf entscheidend schlug und dem nur Schwergewichtsweltmeister Floyd Patterson eine Niederlage beibrachte. Heinz Neuhaus hat in aller Stille in der Sportschule der Dortmunder Westfalenhalle trainiert. Entscheidend dürfte sein, ob seine Vorbereitungen im Ring und an den Geräten der Verbesserung der Schnelligkeit gedient haben, denn darin liegt seine Chance gegen Maxim. Nur wenn Neuhaus den Exwelt- meister ständig beschäftigen kann, besteht die Möglichkeit eines Erfolges. Trainings- beobachter rühmten Maxims linke Haken. Diesen Schlägen muß Neuhaus durch seine linke Gerade zuvorkommen. Sich auf die Wirkung der Rechten zu verlassen, dürfte kaum angebracht sein, denn seit 1953 ge- Wann der Exeuropameister keinen Kampf mehr entscheidend. In Stuttgart boxt Joey Maxim praktisch „auf Engagement“. Es spricht für das Selbst- vertrauen des Amerikaners, daß er bereits noch einmal nach vorne bringen kür den 20. April einen Kampf gegen den Italiener Bozzano nach Mailand abschloß. Ende Mai möchte Maxim in Wien gegen Schiegl boxen, und schließlich gibt es noch das Projekt eines Starts in Berlin. All diese Pläne setzen jedoch einen Erfolg über Heim Neuhaus voraus. Für Joey Maxim steht also genau so viel auf dem Spiel wie für den Exeuropameister, der um seinen Ruf kämpft. Von den Rahmenkämpfen interessiert vor allem die Begegnung Ulli Ritters mit dem belgischen Meister Alain Cherville. Zweifel. los die bisher schwerste Aufgabe des Mann. heimers, wenn man sich daran erinnert, wis gut sich Cherville in Stuttgart gegen Welt. meister Archie Moore aus der Affäre 209 ehe er im gleichen Ring Exeuropameister Gerhard Hecht entscheidend bezwang. Ritter Würde ein Sieg einen entscheidenden Schritt vorwärts bringen, die größere Erfahrung spricht jedoch für den Belgier, der für den deutschen Ex-Amateurmeister noch zu früh kommen dürfte. Josef Hellinger wird 70 Jahre all Mit der Jugend jung geblieben ist Josef Hellinger, der heute seinen 70. Geburtstag feiert. Schon früh arbeitete das Gründungs- und Ehrenmitglied der Spielvereinigung 0“ Mammnheim tatkräftig in der Verwaltung sei- nes Vereins mit und verschrieb sich bereitz lange vor dem Kriege als Jugendleiter ganz der Arbeit am Fußball- Nachwuchs, dessen Weiterbildung ihm auch heute noch ein Hauptanliegen ist. Daß er selbst vorlebte Was er seinen Jungen mitzugeben versuchte schaffte ihm im seinem Verein, darüber hin- aus jedoch im gamzen Kreis, viele Freunde, deren gute Wünsche seinen weiteren Lebens- Weg begleiten. Starts gegen Bulgariens Fighter: eidihrungsproben fut Dt U.-Jechnike- Aus Nordbaden stehen Malchow, Schwab und Fritz Böttcher im Aufgebot, Die junge Boxsport-Nation Bulgarien be- streitet am Samstag in Karlsruhe ihren ersten offlziellen Länderkampf gegen Deutschland und tritt zwei Tage später in Essen zum zweiten Start an. Für beide Be- gegnungen stellt der DABV Staffeln, die sich aus erfahrenen Meistern und jungen Talen- ten Zusammensetzten. Dabei ist die offizielle Nationalmannschaft für Karlsruhe trotz Euro- pameister Graus und der deutschen Meister Kruczik, Krammer, Böttcher und Krenz nicht unbedingt stärker einzuschätzen als die Staf- fel für Essen, in der neben Europameister Homberg und dem deutschen Meister Herper so bekannte Leute wie Hahner, Mahlberg, Lagarden oder Mildenberger stehen. In bei- den Begegnungen müßte es für die deutschen Techniker Siege geben, obwohl die Bulgaren bei allen bisherigen internationalen Starts durch einen unbändigen Kampfgeist und Härte aufflelen. Während Deutschland bisher bei Europa- meisterschaften insgesamt 22 Titel holte, be- deutete Velinovs Sieg im Vorjahr in Prag die erste Europameisterschaft für Bulgarien. Der robuste Fighter fehlt jedoch in Karlsruhe und Essen ebenso wie der Halbschwerge- wichfler Stankov, der in Prag im Finale stand. Bulgarien ist das 22. Land, mit dem der deutsche Boxsport Länderkampfbeazie- hungen aufnimint. Die bekanntesten Boxer aus der bulgari- schen Staffel sind die drei Landesmeister Mitzeff, Topussoff und Lozanov. Außerdem startete auch der Bantamgewichtler Slavoft schon bei internationalen Turnieren. Ob diese vier erfahrenen Leute auch tatsächlich die Besten ihrer Staffel sind, wird man erst im Ring erkennen, weil einfach die Vergleichs- möglichkeiten fehlen. Wer jedoch die Bul- Saren im Boxring sah, weiß, daß sie stets mit vorbildlicher Kondition antreten und an Kraft manchem deutschen Boxer überlegen sein dürften. Die beiden deutschen Staffeln boxen wie folgt: Länderkampf in Karlsruhe(Samstag): Kruczik(Oeynhausen), Malchow(Wein- heim), Krammer(Rosenheim), Schmitt (Mainz), Rogosch(Schalke), Graus(Saarbrük- ken), Kienast Hamborn), Böt t eh e r(Wald- hof), Krenz(Essen), Walloschek(Berlin). Essen(Montag): Homberg Oüsseldorf), Bitt- ner(Melle), Hahner(Essen), Herper Düssel- dorf). Jeschke Hamborn), Mahlberg Ouis- burg), Lagarden(Goch), Schwab(Wein- heim), Mildenberger(Kaiserslautern), Dietrich (Göppingen). Weitere Sportnachrichten Seite 7 Autofahrten sorgt UND ERBERG für frische Lebensgeister Immobilien Kredit- und Grundstücks- Vermittlung ADboLF soMMER Benzstrage 15- Ludwigshafen am Rhein— Telefon 6 98 41 la und lb Nypotheken 80%ige Beleihung seriöser Außenstände durch stille Zessionen. Anst. Miete auf Teilz. 1 BLUM- Fertighaus Abt. 45b Neustadt/ Schw. Vermietungen bietet an: Wohnungen und Geschäftsräume verm. Richard-Wagner-Straße 17. Gutmöbl. Zimmer in Neuostheim an seriöse jg. Dame ab sof. zu verm. Angeb. u. Nr. P 13283 a. d. Verlag. Gutmöbl. Bad, fl. W., Küchenbenutzung, an Herrn zu vermieten. Preis: 85, DM. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 Zimmer, Collinistr., mit Täglich Befffedern- Reinigung mit neuzeitlieher Anlage, auf wunsch in mrem Beisein. Abholung und Zustellung kostenlos. 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April 1958 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Selte 9 Bundeseigene Howaldtswerke zollen verkauft werden (eg) Der Bund wird in Kürze das erste Bere Wirtschaftsunternehmen, das sich in seinem Besitz befindet, an private Interessen- ten verkaufen. Es ist die Howaldts-Werke Aktiengesellschaft in Hamburg, die ein Aktienkapital von nominal zehn Mill. DM und einen Substanzwert von schätzungsweise 54 Mill. DM aufzuweisen hat. Für einen Kaufpreis von 34 Mill. DM soll dlese Hamburger Werft an ein Konsortium veräußert werden, in dem die Dortmund- Hörder Hüttenunion 48 v. H., die Deutsche Bank AG und die Siemens Schuckert Werke je 28 V. H. der Anteile übernehmen werden. Zugleich wird daran gedacht, daß das Kon- sortium seinerseits mit der Stadt Hamburg in Verhandlungen mit dem Ziel eintritt, der Stadt eine Aktienminorität von maximal 26 v. H. zu überlassen. Auf diese Weise könn- ten die Bedenken des Hamburger Senats gegen die völlige Privatisierung der Ho- waldts-Werke ausgeräumt werden. Der Bundestag wird sich schon in den nächsten Wochen mit einer Regierungsvorlage zu be- fassen haben, mit der der Verkauf der Werft sanktioniert wird. Auch vom Bundesrat dürften keine Einwände zu erwarten sein. Schon im zweiten Bundestag war das Verkaufsprojekt erörtert worden. Dieselbe Käufergruppe hatte damals ein Angebot von 27 Mill. DM gemacht, das von den Parlamen- tariern als zu niedrig abgelehnt wurde. Handelsspanne für Milch „nieht mehr zu vertreten“ (VWD) Die Erhöhung der Handelsspanne tür Milch um 2,5 Dpf je Liter und den Weg- fall der Umsatzsteuer hat der Zentralver- band des Deutschen Milchhendels in einer an die Bundesminister für Ernährung und Wirtschaft gerichteten Eingabe beantragt. Gleichzeitig hat der Zentralverband den Bundeskanzler um Intervention in dieser Angelegenheit gebeten. In seinem Antrag weist der Zentralver- band darauf hin, daß die Kosten für den Milchvertrieb durch die behördlich festge- legte Handelsspanne schon seit Jahren nicht mehr gedeckt würden. Schuldendienst der Post überstieg Milliardengrenze (VWD) Die Betriebseinnahmen der Deut- schem Bundespost beliefen sich im Kalender- jahr 1957 auf 4148,9 Mill. DM gegen 3873, 9 Mil. DM im Kalenderjahr 1956. Dazu kom- men Anlageeinnahmen in Höhe vom 1447,9 (1157,33) Mill. DM. Ihnen stehen Ausgaben in Höhe von 5596,8 Mill. DM im Kalenderjahr 1957 und 5031, 1 Mil. DM Ausgaben im Jahr 1956 gegenüber. Unter den Betriebseirnahmen kam der größte Posten auf den Fernsprechdienst mit 1843,9(1717,9) Mill. DM vor„anderen Ein- nahmen“ in Höhe von 1628,2(1523, 1) Mill. DM. Die Betriebseinmmahmen aus Postgebüh- ren stellten sich auf 240,4(224, 7) Mill. DM. Aus der Telegraphie auf 170,3(156,3) Mill. DM, aus dem Postscheck- und Postsparkas- sendienst auf 142,9(140,8) Mill. DM. Die Anlageeinnahmen Sliedern sich in 1444, 0(1154,00) Mill. DM aus Anleihen, Kre- diten usw. sowie 3,9(8,3) Mill. DM Erlöse usw. Bei den Ausgaben entfällt der größte Posten mit 2920,6(2783,9) Mill. DM auf Per- sonalkosten. Ihnen folgen die Sachausgaben mit 1370,(1260,5) Mill. DM. Der Kapital- und Zinsdienst der Deutschen Bundespost über- stieg im Berichtsjahr 1957 mit 1030,8 Mill. DM gegenüber 705,4 Mill. DM erstmals die Milliardengremze. Als Ablieferung an den Bund werden 274,8 gegenüber 259,4 Mill. DM angeführt. An Betriebsmittelausgaben sind im Kalenderjahr 1956 noch 22 Mill. DM an- geführt, für das Berichtsjahr fehlt eine dies- bezügliche Angabe. Weniger Walzstahl 1e Arbeitstag (VWD) Die Produktion von Walzstahl- Fertigerzeugnissen in der Bundesrepublik ist im März im Vergleich zu den Vormonaten erheblich zurückgegangen. Nach den vorläu- figen Ermittlungen des Statistischen Bundes- amtes, Außenstelle Düsseldorf, belief sich die produktionstägliche Erzeugung im März auf 52 931 t, das sind reichlich 5 v. H. weniger als das Februarergebnis von 56 101 t. Im Vergleich zum Januar 1958(57 347 t produk- tionstäglich) ist die Abschwächung noch stärker. Insgesamt wurden im März 1376 202 f Walzstahlfertigerzeugnisse hergestellt gegen 1346 422 t im Februar und 1 491 010 t im Januar, der das bisher zweitbeste Monats- ergebnis der Walzstahlproduktion überhaupt brachte. BASF in Frankreich Zusammenarbeit mit CFrMce Die Compagnie Francaise des Matières Colorantes(CFM), Paris, die zur Gruppe Kuhlmann gehört, und die Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG(BASF), Ludwigshafen A. Rh., haben vereinbart, gemeinsam in Frankreich Kunststoffdispersionen auf der Kreditanstalt für Wiederaufbau vergab Kredite für 12 Md. DM VWD) In ihrem neunten Geschäftsbericht bezeichnet die Kreditanstalt für Wiederauf- bau, Frankfurt a. M., das Geschäftsjahr 1957 als den Beginn einer neuen Phase, die der Wirtschaft der Bundesrepublik nach dem ununterbrochenen, steilen Aufschwung des letzten Jahrzehnts eine in vieler Hinsicht er- Wünschte Entspannung bringe und sie zu- leich vor neue Aufgaben bei der Festigung und beim Ausbau ihrer inneren Struktur und ihres Platzes im internationalen Wirt- schaftsgefüge stelle. Im Jahre 1957 haben die Investitions- kredite der Kreditanstalt erstmals seit 1950 Wieder die Milliardengrenze überschritten. Der Wirtschaft wurden Investitionskredite in Höhe von rund 1015 Mill. DM gegen 715 Mill. DM im Vorjahr zugesagt. Zusammen mit den Zusagen für Exportkredite belief sich das Neugeschäft auf rund 1156 Mill. DM. An erster Stelle der Neuzusagen steht die Grundstoffindustrie mit 3776 Mill. DM, von denen der Kohlenbergbau 145,0 Mill. DM für Investitionen zur Steigerung der Förder- leistung sowie die eisenschaffende und ver- arbeitende Industrie 134,3 Mill. DM erhiel- ten. An zweiter Stelle folgt die verarbei- tende Industrie, Handel und Handwerk mit 219,3 Mill. DM, sodann die Verkehrswirt⸗ schaft mit 146,3 Mill. DM, die Landwirt- Wider die Gefahr der„kalten Sozialisierung“ Die private Vermögensbildung fördern (VWD) Für eine erhebliche Einschränkung der Kapitalbildung in der Hand des Staates und der Selbstfmanzierung der Unternehmen setzt sich dié deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V., Düsseldorf, in einer Stellungnahme zur Reform des Kapitalmark- tes ein. Nur dann könne das Ziel der Maß- nahmen zur Förderung des Kapitalmarktes, nämlich die Verbreiterung und Regelung der Ersparnis- und Eigentumsbildung bei den Privaten in gewünschtem Umfange erreicht werden. Die private Eigentumsbildung solle sich auch über die Aktie vollziehen, um wei- tere Bevölkerungskreise an den Vorteilen und auch Risiken des Aktienbesitzes teil- haben zu lassen. Voraussetzung für eine Po- pularisierung der Aktie seien bessere Publi- zität und Bilanzklarheit sowie eine sinnvolle Steuerreform, die die Verwaltungen nicht mehr von angemessenen Ausschüttungen abhalte. Die Schutzvereinigung weist in diesem Zusammenhang auf die große Gefahr der „Entpersönlichung der Eigentumsbildung“ hin. Der Staat partizipiere heute in solch hohem Maße an der Gesamtersparnisbildung, daß man schon fest von einer„kalten Soziali- sierung“ sprechen müsse. Andererseits hätten die Unternehmen einen Grad der Selbstfinan- zierung erreicht, der früher nicht üblich ge- Wesen sei und das angemessene Maß über- schreite. Nach Angaben der Schutzvereini- gung sind 1956 von den Netto- Investitionen der Unternehmungen nur 10 v. H. über den Kapitalmarkt finanziert worden, während sich der Finanzierungsanteil durch den Wert- papierebsatz in den Jahren 1924-1928 auf etwa 47 v. H. der Netto- Investitionen belau- ten habe. Daher müsse angestrebt werden, den Anteil des Staates an der Ersparnisbil- Freie Devisenkurse vom 9. April Geld Brief 100 dänische Kronen 60,62 60,74 100 norwegische Kronen 58,635 36,758 100 schwedische Kronen 80,80 80,96 1 englisches Pfund 11,734 11,754 100 holländische Gulden 110,40 110,62 100 belgische Franes 8,396 8,416 100 französische Franes 0,9926 0,9948 100 Schweizer Franken 95,75 95,95 1000 italienische Lure 6,717 6,737 1 Us. Dollar 4,1957 4,2057 1 kanadischer Dollar 4,3265 4, 3365 100 Schweizer Franken(fr.) 97,93 98, 13 5 100§sterreichische Schilling 16,128 16,169 100 DM-W= 395 DM-O; 100 DM-O= 26,88 DM-W. dung und die Selbstflnanzierung der Unter- nehmungen zu Gunsten der privaten Erspar- nisbildung auf ein vernünftiges Maß zurück- zuführen. Nach Auffassung der Schutzvereinigung müssen den Gesellschaften durch eine wirt- schaf tsfreundliche Gestaltung der Steuer- gesetze und des Steuersystems größere Dividendenverteilungen ermöglicht werden. Die in den Steuerreformgesetzen vorge- sehene Ermäßigung des Körperschafts- steuersatzes für ausgeschüttete Gewinne auf elf v. H. sei im Interesse des Kapital- marktes und der Aktionäre mit gestreutem Aktienbesitz als Mindestforderung anzu- sehen. Außerdem setzt sich die Schutzver- einigung für eine baldmögliche Verabschie- dung des Gesetzes über die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln(Berichtigungs- aktien), für eine Ermäßigung der Kapital- ertragssteuer auf zunächst wengistens 15 v. H. sowie für eine baldige Beseitigung der Gesellschafts-, Wertpapier- und Bör- senumsatzsteuer ein. Ferner müsse bei Er- laß eines Sparprämiengesetzes im Interesse des Kapitalmarktes auch der Erwerb von Aktien in die Sparförderung mit einbezogen werden. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpaplerbesitz, Düsseldorf, bezeichnet überdies eine kleingestückelte Inhaberaktie (Mindeststückelung 100 DM) als den zweck- mähigen Typ für die Aktie des Volks- wagen- Werkes. Die Vereinigung wendet sich damit gegen die im Gesetzentwurf über die Privatisierung des Volkswagen- Werks vorgesehene Namensaktie, die die erstrebte breite Streuung erschwere. Die Rechtsform einer öffentlichen Stiftung für das VW-Werk wird abgelehnt. Die Bewer- tung des Vermögens der Volkswagen GmbH müsse im Hinblick auf die Festsetzung des Grundkapitals der Wirklichkeit möglichst nahe kommen. Die offenen Reserven soll- ten daher erheblich höher angesetzt wer- den, als es im Gesetzentwurf vorgesehen sei. Allgemein bejaht die Schutzvereinigung die Privatisierung von Unternehmen oder Beteiligungen der öffentlichen Hand, die jedoch eine Verwirklichung hrer Gedanken zur Aktienrechtreform zur Voraussetzung habe. Dabei dürfte die Kleinaktie nicht zu einer Aktie eigener Art ausgestaltet wer- den. schaft und Ernährungsindustrie mit 139,1 Mill. DM und Wohnungs wirtschaft mit 128,6 Mill. DM.. Für die Finanzierung dieser Mittel stan- den der Kreditanstalt 656,6 Mill. DM aus dem ERP- Sondervermögen und sonstigen Gegenwertmitteln zur Verfügung, 61,7 aus dem Bundeshaushalt, 164,1 von Kapital- sammelstellen, 113,0 von der Montan-Union und 152,3 Mill. DM aus sonstigen Finanzie- rungsquellen. Mehr als die Hälfte der Kre- ditzusagen(57,5 v. H.) wurden also im Be- richtsjahr aus Mitteln des ERP-Sonderver- mögens gegeben. Für die langfristige Finanzierung von Exportgeschäften wurden 1957 Neuzusagen von 73,1 Mill. DM erteilt, außerdem wurden für Groß geschäfte, die sich erst im Ver- handlungsstadium befinden, Bereitschafts- zusagen in Höhe von 63,7 Mill. DM gegeben. Die Kreditanstalt hofft, durch verstärkte Be- reitstellungen aus Mitteln des ERP-Sonder- vermögens, aus eigenen und Fremdmitteln sowie durch Vorausdisposition künftiger Rückflüsse aus gewährten Exportkrediten das Ausfuhrkreditpotential in Zukunft noch merklich verstärken zu können. In der Ertragsrechnung für 1957 stehen Gesamterträgen von 24,5 Mill. DM(davon Zinsüberschuß 22,9 gegen 21,7 Mill. DM 1956) Handlungsunkosten von 3,35(3,11) Mill. DM. gegenüber. 0,9(1,5) Mill. DM werden den Rückstellungen zugewiesen, die danach mit 9,7 Mill. DM zu Buch stehen. Der Jahres- gewinn von 19,76(17,63) Mill. DM wurde der gesetzlichen Rücklage zugeführt, die sich dadurch auf 118,38 Mill. DM erhöht. Effektenbörse Basis von Acrylsäureestern zu fabrizieren. Im Rahmen einer zu gleichen Teilen der CFM und der BASF gehörenden Firma soll die Produktion möglichst bald aufgenommen werden. Die neue Fabrikation wird auf einem von der CFM in Villers-St. Paul zur Verfügung gestellten Gelände nach den Verfahren und Erfahrungen der BASF errichtet. Polyacryl- säureester sind in Form von Kunststoff- dispersionen seit vielen Jahren wegen ihrer Alterungsbeständigkeit und ihrer guten mechanischen und chemischen Eigenschaften insbesondere in der Leder-, Textil-, Papier- und Lackindustrie sehr geschätzt und werden in steigendem Maße verwendet. Daimler-Benz AG erwarb über 85 v. H. der Auto-Union (VD) Die Daimler-Benz AG, Stuttgart- Untertürkheim, hat alle Anteile der Auto- Union GmbH, Düsseldorf-Ingolstadt, mit Ausnahme der unter Treuhandverwaltung stehenden Anteile der alten Auto-Union AG erworben und besitzt somit über 85 v. H.(vgl. MM vom 8. März Seite 2). Der Aufsichtsrat der Auto- Union GmbH wird, wie weiter zu erfahren war, auf Grund der neuen Besitz- verhältnisse auf der nächsten Gesellschafter- versammlung neu gebildet, wobei der Auf- sichtsratsvorsitz vom Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG, Generaldirektor Dr. Fritz Könecke, übernommen werden wird. Das Stammkapital der Auto-Union GmbH War im Dezember 1957 von 20 Mill. DM auf 30 Mill. DM erhöht worden. Nach dieser Kapitalerhöhung war bei der Auto-Union AG, der nach Kriegsende von Chemnitz nach Ingolstadt verlagerten Muttergesellschaft, ein Anteil von gut 10 v. H.(nominell 3,65 Mill. DM) verblieben. Das Kapital der Auto-Union Ad war von 30 Mill. RM. auf 3 Mill. DM um- gestellt worden. Es wird zu mehr als 90 v. H. von der Treuhandverwaltung der früheren Sächsischen Staatsbank verwaltet. Anhäufung von Steuerterminen erhöht die Steuerlast (eg) Privatpersonen und Unternehmen, die zur Einkommensteuer veranlagt werden oder der Körperschaftssteuer unterliegen, werden in diesem und im nächsten Jahre höhere Steuerzahlungen leisten müssen als bisher. Das hat seine Ursache in der zeitlichen Verzögerung der Abschlußzahlungen, die sich aus dem Urteil des Bundesverfassungsge- richts über die Grundgesetzwidrigkeit der gemeinsamen Steuerveranlagung von Ehe- gatten und dem dadurch ausgelösten allge- meinen Umbau des Steuerrechts zwangsläu- fig ergeben hat. Die Abgabefrist für die Einkommen- steuererklärungen auf das Kalenderjahr 1956 läuft beispielsweise erst Ende April die- ses Jahres und, soweit Steuerberater hinzu- gezogen werden, sogar erst Ende Juni ab. Es wird Dezember werden, bis alle Steuer- bescheide ausgestellt sind und die Masse der Abschlußzahlungen für 1956 eingegangen ist. Schon im Herbst soll gleichzeitig aber das Veranlagungsverfahren für das Kalender- jahr 1957 anlaufen, und möglichst im Früh- jahr nächsten Jahres auch das Verfahren für 1958. So ballt sich in einem relativ kurzen Zeit- raum eine Fülle von Steuerterminen zusam- men, was zweifellos für die Mehrheit der Betroffenen höhere Belastungen mit sich bringen wird. Das Bundesfinanzministerium rechnet damit, daß bis zum Ende des lau- fenden Rechnungsjahres— also bis zum 31. März 1959— nicht weniger als 1,8 Md. DM Steuern aus Abschlußzahlungen ein- gehen werden, und zwar etwa 90 v. H, aller Veranlagungsfälle des qahres 1956 und 50 v. H. aller Fälle des Jahres 1957. Das Ministe- rium hat das Bestreben, den zeitlichen Ab- lauf der Veranlagungen möglichst rasch wie- der zu normalisieren. Jaleressanies fut die Mausfrau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucher verbinde“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Keine Aenderung der Verbrau- cherpreise zu erwarten. Ausgelagerte Butter mit der Qualitätsbezeichnung„Molkereibut- ter“ weiterhin um 40 bis 60 Dpf je kg bil- liger als Markenbutter. Käse: Die außergewöhnlich preiswerten Einkaufsmöglichkeiten bleiben bestehen. Eier: Obwohl Holland gleich nach Ostern zunächst höhere Forderungen stellte, weil man mit einem Nachholbedarf des deutschen Handels rechnete, werden die Hausfrauen zum Wochenende für das Ei nicht mehr zah- len als bisher. Bei uns steigt die Eiererzeu- gung dem höchsten Stand des Jahres ent- gegen. Auch Dänemark hat jetzt eine ver- hältnismäßig hohe Produktion aufzuweisen. Geflügel: An den Preisen wird sich nichts ändern. Die Hausfrau kauft Weiter günstig. Bank für Arbeit und Wirtschaft A8 Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 9. April 1958 Börsenverlauf.(VoD) Nach Abwendung der akuten Streikgefahr wurden Meinungs- und Rück. käufe getätigt, die das Geschäft belebten und die Tendenz befestigten. Unter Führung von Mon- tanwerten kam es an den Hauptmärkten zu Kursbesserungen bis zu drei Punkten, die im Verlauf jedoch an den verschiedenen Börsenplätzen nicht immer gehalten werden konnten. IG Farben- Nachfolgegesellschaften erzielten auf Auslandskäufe Kursbesserungen bis zu zwei Punkten. von Elektropapieren setzten AkEd ihre sprunghafte Aufwärtsbewegung des Vortages fort. An den Lokal- märkten ergaben sich verschiedentlich Kursabweichungen von fünf Punkten nach beiden Seiten, wobei jedoch auch hier Kursbesserungen überwog en. Kallaktſen paßten sich der Allgemeintendenz an. Banken teils behauptet, teils bis zu zwei Punkten höher im Handel. An den Rentenmärkten ergaben sich bei ruhigerem Geschäft nur geringfügige Kursab weichungen nach beiden Seiten. Aktien 8. 4. 9. 4. Aktien 8. 4. 9. 4. Ak tlen 8. 4. 9. 4. Aceu 3 172 Mannesmann. 130½% 158½ Bergb. Neue Hoffg 140 131 Adler werke 124 127½[Metallges 550 T 560 Gute Hoffnung 246 B 245 AEG„ 210%[Rhein-Braunk. 252 252 Bet. Ges. Ruhrort 230 230 Aschzell. 94 5 Rhein-Elektr. 1 104 3 1 197½[Rheinstahl! 5 74 5 S. 110% 1 RN 200 eh. Hoesch aG: i Bemberg. 42 94½[Salzdetfurtn.. 230% 254%[Hoeschwerke 132½%½ 134%½ Berger Tiefbau 10 19 Schering„ 292¾ 294 55 5 0 Schlossquellbrau.— e a 1 5 120ʃ% e 219 218½½[eh. Klöckner w.: Chem. Albert 168½ 18 8 Schwartz Storen. 20 2[Klockner-Werke 133 134½ Conti Gummi. 283 285% Seilind. wolfr. 120 1 EKlöckn. Humb. D 180 183 Daimler-Benz. 453½% f 451 Stlemens 421 2435 Klöckner-Bergb. 120% 127½ Degussa. 2% 2% Sinnen 4% 238¼[Stahlw Südwest 20 201, Demag. 218 2 südzu ener 200%— 5 Dt Erde.*—2 vo 3 8 3.35 ch. Ver. stahlw.: 2* Ver. Stahlwerke„ Bt. Steinzeng-:„„ Wintershall 2 2 Ds mdelstenlerk 220 222 Durlacher Hof. 235 255 Zeiß- Ikon 228 227 Dortm. Hörder. Eichbaum- Werger 310 T 12 T Zellstoff waldhof 119 118 Hüttenunion 131 133 El. Licht& Kraft 1 320 Banken 3 3 131˙%0 138 0 5 ochum, verein. . 1132 132 Babiscf,— 2⁰⁴ 204[Gußstahlw. Witt. 15 1175 a 10u. Bayr Hypothek.- Hamborn Bergb. Wag Beh 05 an.% 3%(ce wessen a. 9 BI Bandelsunien 47, 10“, ASF„ 150% 19%[Commerzbank 1 7% B Phönix Rheinrohr 158. nB 385 Commerz. Hüttenw. Siegerl. 193 194 e 11 Bayer 197 108%[ u. Credit-Bank 273 274[Niederrh. Hütte— Feldmühie E 308 304 Deutsche Bank) 12½[12½%[Ruhrst. Hatting 190 192 Feten& Gulll. 197/ 19% Dt Bank A0. 250% 25%[Stahlw Südwestr. 200 20 1¼ Goldschmidt 5 223½ 225% Dresdner Bank) 57 14 Aug. Thyssen-H. 157% 160 N 134 T 134 Dresdner Bank Ad 325 8 Erin Bergbau. 286 2⁰⁸ Grun& Bilfinger 220 2 fal Hyb-Bank 84% 840 Harp Bergbau 112 11% Reichsbank- nt. 200 203 Investmentfonds Hdbl. Zement 5 280.. 80ù 80% Concentrsa. 103,0 104.30 Hoechster Farben 203%¼ 205 8 zug) Deka fonds 115,60 116,40 Holzmann 410 310[Montan-Wachf.: FondaK 112,013, Klein, Schanzl. u. B. 345 T 345 T Fondis. 129,20 130,30 nor 47 T,( Kiseahdt e% ee re 1100 1180 n E„„ 21650 3 Investa 114 115 FVV 3%[stenlw. Bochum i 121 ½ Tel Electr ou 140 1120 Linde-s Eis. 248½ 251 eh. GHE: Unifonds.] 49,70 30,10 Ludw. Walzmühle 135 T— Hüttenw. Oberh. 153½ f 155 Uscafonds„„ 93,60 93,00 n RM- werte 2 Fleisch: Angebot und Nachfrage sind auf den Schlachtviehmärkten nach Ostern wie immer zurückgegangen. Die Notizverände- rungen für Lebendvieh waren dabei im Gan- zen so gering, daß die Verbraucher in den Metagerläden die gleichen Fleischpreise fin- den dürften wie vor den Osterfeiertagen. Seefisch: Besonders preisgünstig wird es Seelachs, Kabeljau und Schellfisch geben. Die ruhige Wetterlage auf den Fangplätzen der Fischdampfer verhilft zu einem guten Seefischangebot. Einzelne Fischdampfer brin- gen aus der Nordsee frische Heringe mit. Man kann also auch mit fischindustriellen Erzeugnissen aus neuer Produktion rechnen. Kartoffeln: An eine allgemeine Oeffnung der Kartoffelmieten ist bei diesem Wetter noch nicht zu denken. Da aber die Vorräte des Handels und der Verbraucher allmählich Lücken bekommen, wird die Nachfrage leb- hafter. Speisekartoffeln der alten Ernte wer- den infolgedessen sehr feste Preise haben, zumal sich auch im Ausland Interessenten gefunden haben.— Für ausländische Früh- kartoffeln zahlen die Hausfrauen meist 60 bis 70 Dpf je Pfund, in Süddeutschland auch etwas weniger. Nennenswerte Preissenkun- gen dürften die nächsten Tage nicht bringen. Noch sind die Einfuhren nicht groß. Obst: Apfelsinen, Grapefruits und Zitro- nen werden genau so wenig billiger wie Aepfel und Birnen. Das Angebot an Zitrus- früchten nimmt nicht zu; Kernobst ist nur in verhältnismäßig kleinen Mengen vor- handen. Gemüse: Die kalte Witterung tut dem heranwachsenden Frühgemüse durchaus nicht gut. Es wird infolgedessen nicht soviel Kopfsalat, Spinat, Salatgurken und sonstiges Frühgemüse geben wie vor einem Jahr. So werden auch die Preise verhältnismäßig hoch liegen. Den Ausgleich können noch alle ein- schlägigen Wintergemüsearten bieten. Rot-, Weiß- und Wirsingkohl, Möhren, Sellerie und Porree stehen weiterhin ausreichend zur Verfügung. Grünkohl und Rosenkohl wird man allerdings kaum noch finden. Zwiebeln bleiben ausreichend und preiswert. Auslän- dischen Blumenkohl wird man zumindest in den bisher vorhandenen Mengen kaufen können. Seine Preise können eher sinken als steigen. Marktberichte vom 9. Apr 11 Handschunsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (D) Anfuhr gering, Absatz gut. Es epzielten: Treibkopfsalat Stück 50—55; Feldsalat 100—160; Spinat 35—45; Gartenkresse 105120; Schnittlauch Bund 8—10; Suppengrün Bd. 10—12; Petersilie Bd. 910; Möhren 12; Rote Bete 8; Rettich Stück 28 bis 30; dito Bd. 6075; Radies Bd. 1. Sorte 30-40; 2. Sorte 20—28; Sellerie 40—45; Lauch 4043; Zwie⸗ beln 14—15. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 211,23 213,23 PM Blei in Kabeln 89,00— 90,00 DM Aluminium für Leitzwecke 242,00— 245,00 DM Westdeutscher Zinnpreis 869,00 878,0 DPM Messing: Ms 58 163,00—170,0% DM Messing: Ms 63 195,00—192,00 DM volle Sicherheit Das prözise Zusammenspiel von mehreren tausend hochwertigen Fäden gleicher Bescheffenheit und gleicher Tragfähigkeit gibt dem Continental Reifen die von ollen Kraftfahrern geforderte Sicherheit. 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So handelte er den Arbeitern, in deren Obhut sich das Material befand, die wertvollen Stücke für 50 Reichs- mark ab und rettete auf diese Weise die Satzungen der Schützengesellschaft Mann- heim(gegründet 1744) aus dem Jahre 1749 und das Mitgliederverzeichnis des gleichen Vereins, das auf der Titelseite bezeichnet ist Als„Matricul-Buch Einner Hochlöblichen Schützen- Compagnie der Kurfürstlichen Re- Sidenz Stadt Mannheim, Anfangend von dem 5 * . ale f . lt lichen“ 0 Oi ben adden * 5„ dem Jahr 1750 wurde „Anfangend das„Matricul-Buch einer Rocklöblichen Schützen- Compagnie der Kur- fürstlichen e Mannheim“ begrün- det. Unser Bild zeigt die Titelseite des Mit- 5 eie verzeichnisses. Bilder(2): Steiger mit Jahr 1750“ und das in chronologischer Folge alle Mitglieder bis 1798 namentlich auf- führt. Der Retter war Hans Dingeldein, Chef der einheimischen Habereckl- Brauerei und — Oberschützenmeister der Schützengesell- schaft von 1744, des ältesten heute noch be- stehenden Mannheimer Vereins. Bevor wir uns den interessanten Doku- menten zuwenden, seien zumindest einige markante Punkte aus der Geschichte der Ge- sellschaft gestreift. Ihre Entstehung schildert Jakob Baroggio in seinem Buch„‚Die Ge- schichte Mannheims von dessen Entstehung bis 1861“ folgendermaßen:„Nach dem fünf- zehnten Monat des Regierungsantrittes Carl Theodors wurde den 29. April 1744 in Mann- heim auf dem Marktplatz ein Thron errich- tete, auf welchem der Churfürst persönlich die Huldigung und Liebe der Einwohner empfing. Zur Gedächtnisfeier dieses für die Stadt Mannheim unvergeßlichen Festes bil- dete sich eine Schützengesellschaft, welche ihr Freischieben auf der vorderen Mühlau- Insel, dem sogenannten Niedergrund, welche Eigentum der Stadt war und woselbst ein Schießhaus angelegt wurde, abhielt. Diese Schießstätte wurde 1810 aufgehoben und auf den sogenannten Rosengarten verlegt.“ Das Vereinsleben, eine Erscheinung des bürgerlichen 19. Jahrhunderts, beschränkte sich in den beiden Jahrhunderten zuvor, zu- mindest was Mannheim anbelangt, aus- schließlich auf die Schützenvereine, von denen schon zu Zeiten des Kurfürsten Karl Ludwig zwei existierten. Die Förderung, die ihnen seinerzeit zuteil wurde, hatte einen rein praktisch- militärischen Grund: Der je- weilige Landesvater begrüßte derlei Privat- interessen als nützlich für die Landesvertei- digung. Daß die Mannheimer Schützengesellschaft von 1744 sich bis ins vergangene Jahr- hundert nicht ausschliehlich sportlichen Zwecken widmen konnte und wollte, bewies sich stets in kritischen Situationen. Während der 1848er Revolution zum Beispiel stellten die beiden damals bestehenden Schützen- gesellschaften— weswegen die 1744er die „Urschützengesellschaft“ genannt wurde— der Bürgerwehr zur Verstärkung ihrer Ein- heiten Scharfschützen zur Verfügung. Später kam es sogar zur Bildung eines Scharf- schützenkorps, das nur aus Angehörigen der Strenge Bräuche galten in Mannheims ältestem Verein „So einer eine Büchsen von sich wirft../ Geschichte und Geschicke der Schützengesellschaft von 1744 Gesellschaften zusammengesetzt War. „Ronterrevolutionäre“ erhielten eigene Uniform. Das Landesschießen von 1863, das größte bis dahin in Mannheim veranstaltete Fest, War ebenso glanzvoll wie wegen der immer Wieder auf flammenden nationalen Begeiste- mit falschen Zungenschlägen durch- anwesenden eine Feierlichkeit zu verlassen und der Stadt eine gehörige Zeit Auch das Defizit von 2000 Gul- den klang noch lange als böse Erinnerung rung setzt, von denen einer den Landesherrn zwang, zu grollen nach. In das 20. Jahrhundert fällt die Ueber- siedlung der Schützengesellschaft vom Rosengartengelände nach Feudenheim am Neckarplatt, wo 1927 eine der Vereins-Schießanlagen fertiggestellt wurde. Leider brachten die Baukosten die Schützen- gesellschaft in erhebliche Schwierigkeiten, die zu einem Rückgang der Mitgliederschaf t führten, und von den Zerstörungen, die die Feudenheimer Anlage im zweiten Weltkrieg erlitt, hat sich der Verein bis heute noch nicht erholt. Im Augenblick hält man Aus- schau nach Geldgebern, Zeit wieder aktiv werden zu können. Das nach Kriegsende in Schönau vor den Flammen gerettete Mitglieder verzeichnis be- stätigt die offizielle Förderung, die den Schützen von landesherrlicher Seite zuteil geworden ist: Die ersten vier„Herrn und Schützen seynd folgende als: Ihro Kur- fürstl. Durchl., Ihro Durchl. Frau Kur- fürstin, hro Durchl. Pfaltzgraff Friedrich und Ihro Durchl. Frau Pfaltzgräfin“. Der Rest ist eine Folge von Namen, jeweils mit dem Datum des Eintritts versehen, wobei Prominenten jeweils eine ganze Seite in kunstvoller Schrift zugestanden wird. So wurden noch eingetragen am 24. August 1765„Ihro Hochfürstl. Durchl. Herr Carl August Christian Pfaltzgraff bey Rhein, Herzog in Bayern etc.“; am 7. Oktober 1774: „Seiner Excellenz der Hochwürdige Herr Coelestinus, des Heiligen römischen Reichs Prälat, dann Abt und Herr des unmittel- baren freyen Reichsstiftes und Gotteshaußhes Kailsheim etc.“, schließlich am 11. Mai 1794 die Pfalzgrafen Maximilian Joseph und Carl Ludwig. Als Kuriosa vermerkt man in der langen Reihe von Namen diejenigen dreier Als sie eine größten um in absehbarer 1 ö e 7 ee, 5 15 5 1 e 5 el. i . 85 5 5.. e t . 5 5. eb, 4. 5 1 8 11 0 1195 100 2 5 . 5 5 0 5 5 855„„ 8 178 n 8 ,, e.. r,.. 4 55 25 1 85 e. 1 1.. 9. ee fel, e 1. n, 6 a, 7 1. e i el, „Hochfürstliche Durchlaucht“ 50% Schlutzengesellschaft 5 Chriclan P 2 800 1 5 Hirte 5 Helen 1 105 , 8. 5 el 205 b Hh, 565 5 ö b bub, ee 6 eee e 5 88 „„ 8„„. lee, 8 N 4 auf dem Mitgliederverzeicknis Mannheim von der 1740 dessen erste vier Nummern das kurfürstliche Haus belegte und das in die Annalen der Mannheimer Stadtgeschichte eingegangen ist. Auch früher wurden „Hohe Herrschaften“ bei derlei Anlässen mit einer„Sonderseite“ bedackt. namhafter Künstler: des„Theaterarchitek- ten“ Quaglio, des Komponisten Christian Cannabich und des Literaten Anton von Klein. Die Statuten, verfaßt in einem barock-weitschweifigen Stil, lassen erken- nen, wie relativ demokratisch die Auf- nahmebedingungen waren:„.. und können in diese löbl. Gesellschaft sowohl Adeliche, Herrn und Bürger und deren Söhne wie auch alle Jäger jedannoch in keiner anderen als in grüner Kleydung, so oft sie mi tschießen zugelagßen und aufgenom- men werden, doch keine Laquayen, so in der Liverey stehen.“ Im übrigen lesen sich die Paragrapher! wie ein einziges Strafgesstzbuch. Eine große Anzahl von Geldbußen für falsches Ver- halten auf dem Schießstand konnten ver. hängt werden. Hiervon sind einige heut nur noch humoristisch aufzufassen, wie zun Beispiel diese:„So einer eine Büchsen welche im stand versaget, oder sonst eine anderen uhrsach halber vorsetzlich von sd wirft, sollen die Herrn Schützenmeister Solche zu sich nehmen und nicht ehende demselben wiedergeben, bis er zuvor acht Kr. in die Caßa bezalt habe.“ Am Ende der Satzungen aber steht ein Unterschrift, die dem Dokument einen un- schätzbaren Liebhaberwert verleiht:„Can Theod. Churfst.“ Sie ist vergilbter als de übrige Text. Sollte der Souverän schlechter Tinte benutzt haben als seine Untertanen! W. Herrmann Allaa duct es afotl. letæt wäscht Suwa für Sie Traumhaft, diese Waschkraft! Und die milde, weiche Lauge: Wie wohltuend ist sie für Ihre Hände und die zarteste Feinwäsche. Ein Versuch wird es be- stätigen: Das neue Suwa ist jetzt noch wertvoller und für Ihre Wäsche! Und auch in der Waschmaschine wäscht es Suwa- weiß wie nie zuvor. 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Nur dies Herz, es ist von Dqoer/ Ven Peter Homung Keines der inneren Werkzeuge des mensch- chem Orgemismus hat es in der Welt poeti- scher Metaphern so weit gebracht, wie der etwa faustgroße Muskel, der, zumeist auf der Unkem Seite des Rumpfes gelagert, zwel Kammern mit je einem kleineren Vorhof enthält, mit Ventilen versehen ist und sich Ausschließlich damit beschäftigt, den lebens- wichtigsten Betriebsstoff des Leibes, das Blut, aus den Sauerstoff zuführenden Lun- gen im die gesamte Werkstatt und wieder Zurck zu pumpen. In pausenloser Arbeit, so gut wie unabhängig vom Willen seines In- habers, betätigt sich dieser Muskel, sich zu- sSammenziehend und ausdehnend, rund sieb- zigmal in der Minute, über viertausendmal m der Stunde und man geriete in ein müßi- ges Spiel astronomischer Werte, wollte man mre Zahl für ein ganzes eben von der Wiege bis zum Grabe ausrechnen. Denn diese Zahlen würden wenig besagen gegenüber der verläßlichen Stetigkeit dieser organischen Uhr, und Hebbels unheimlicher Einfall, im „Herodes“ einen Sklaven aufzuführen, der, Seien Puls zählend, als Uhr dient, nahm mit einiger Berechtigung diese Stetigkeit zum Anlaß: Der Puls des Menschen geht doch wohl genauer, Wenn er gesund ist und kein Fieber hat, wie euer Sand durch seine Röhre läuft? Dies trifft nun freilich nur sehr bedingter- maßen zu, es Soll auch nur die Laune eines orientalischen Despoten versinnbildlichen, der ein Menschenwesen als lebendige Uhr migbraucht. Immerhin verläßt sich der Des- pot noch eher auf die stetige Arbeit eines Sklavenherzens, als Herodes der Herzens- treue seines Weibes traut. Man sieht, wie der Umsicherheitsfaktor sich erst in der poeti- schen Uebertragung geltend macht. Wer, heißt es, kann einem Menschen ins Herz sehen? Herodes kann es nicht und die stolze Mariamne muß seine Kurzsichtigkeit mit den Leben bezahlen. Der Uhrensklave da- gegen kann mit einiger Berechtigung so ver- achtungsvoll in die Verwirrung blicken, denn sein Herz kennt in der Tat unter allen mög- niehen Bedingungen nur eine Alternative: Arbeit oder Stillstand, Leben oder Tod, Sein oder Nichtsein. Leben ist Arbeit, so würde dieser Muskel seine Philosophie beginnen umd schließen, Arbeit, die zwar durch Emp- findungem etwas beschleunigt oder gehemmt werden kann, sich aber um die Art dieser Empfindungen keinen Deut kümmert. Ob das Herz vor Angst oder vor Lust oder in- folge einer Blutvergiftung schneller pocht, ist an sich belanglos, und möglicherweise sind gewisse Grade von Lust oder Unlust weiter nichts als eine Art Blutvergiftung, eime Anreicherung von Kohlensäure. Wie dem auch sei: für das Herz sind Le- ben und Arbeit ein und dasselbe. In einem Ertrunkenen mag noch etwas Leben geistern wWie in einem übermüdeten Nachtwächter, und die Retter mögen sich bemühen, durch mechanische Einwirkung den Dahinträumen- den wieder auf die Beine zu bringen,— erst wenn die Pumpe wieder zu arbeiten beginnt, Ekemmn endgültig Leben in den Betrieb kom- men. Dabei sind die Bedimgungen, unter de- nen das Herz bereit ist, vergleichsweise be- scheiden. Er ist von robuster Beschaffenheit, dieser pumpende Muskel, und an mäkelnder Empfindlichkeit gar nicht zu vergleichen mit seinen Arbeitskollegen, den Lungen etwa, nicht zu reden vom Magen, dem Vater der Trübsal. Es gehört schon unmittelbare Ge- waltanwendung wie Dolchstiche und derglei- chen dazu, dies Pumpwerk vor dem normalen Feierabend zum Stillstand zu bringen. 5 Angesichts der— im Vergleich mit der Stoffwechselfunktion der anderen Organe— einfachen mechanischen Arbeit dieses Mus- Kels könnte es einen verwundern, daß aus- gerechnet das Herz zum Symbol aller nur demkbaren Empfindungen wurde. Das Wort „Herz“ ist uralt und uralt scheint auch jene Begriffsübertragung zu sein. Unser ältestes Deutsch kennt die herz-blidi, die Herzens- freude. Homers Achill fühlt sein Herz von Bitterkeit schwellen, wenn er der Schnödig- keit des Agamemnon gedenkt, und Hektor Wirft dem vorsichtigen Polydamas vor, er nabe kein Herz, dem Feind zu bestehen. Ca- Sar gebrauchte einmal das lateinische Wort cor in einem boshaften Wortspiel, als ein Priester über dem Opfertier, dem angeblich das Herz fehlte, in düstere Betrachtungen verkiel: Es sei, meinte Cäsar, kein göttliches Zeichen, werm ein Vieh kein Herz habe, was der gute Priester sich dahin auslegen durfte, daß er selbst keinen Verstand besitze. Die Zuordmung bestimmter Eingeweide zu be- Stimmtem seelischen und geistigen Eigen- schaften ist menschliches Allgemeingut, und das Herz als zemtralen Sitz des Lebens an- zusehen, ist allen Völkern aus naheliegenden Gründen geläufig. Ueberall kehrt im ältesten Sagengut das Verspeisen des Herzens wie- der, sei es eines getöteten Feindes, dessen Mut mam sich damit einverleibte, sei es aus Rachegründen, die das Aufessen eigener An- verwandter empfahlen, was wohl ebenso mit magischen Vorstellungen zusammenhängt, wie der schauerlich anmutende Brauch der Azteken, ihren Gefangenem das Herz aus der Brust zu schmeiden und der Sonne als damp- fendes Opfer darzubringen. Von dieesn magischen Vorstellumgen ist nicht viel übriggeblieben. Wir verspeisen höchstens die Herzen und Lebern von Gän- sen und Hühnern, ohne viel Magisches dabei zu denken, es sei denn, daß sie in einem, der sie entbehrt, zauberhafte Vorstellungen wachrufen. Aber darem wird kein Verständi- Ser sein Herz hängen, da wir diesem Organ immer noch würdigere Empfindungen zu- schreiben, redensartlicher weise. Und doch nicht nur redensartlich, denn es verhält sich damit überhaupt so, daß der metaphorische Ausdruck einen besonderen Charakter un- abnützbarer Drastik und Echtheit bewahrt, sobald Körperliches sinmbildlich herhalten muß. Ein Rest Magie mag dabei noch mit- Spielen und die Lokalisierung gestaltloser In- halte an Stellen, die sich noch am eindeutig- sten mit dem lieben Ich identifizieren lassen, Liegt zu name, dag man dieser„Magie“ ent- raten könmte. Mam kann seine Geliebte nicht ans Gemüt drücken, wohl aber ans Herz, und selbst wenn man sein Herz in Heidelberg ver- lor, so ist das ganz was anderes, als wenn einer anfängt: Ich hatte da mal eim Erlebnis. Ein Erlebmis ist gar nichts, aber ein verlore- nes Herz, das kamm an die Nieren gehen Man kann dem Menschen immer noch nicht ins Herz sehen, aber man kann, wie in Urzeiten, fühlen und hören, wie es schlägt umd ein besonderes Leben im Lebendigen Führt. Und wenn wir auch wissen, daß es in der Brust des Feiglings ebenso arbeitet wie in der des Helden, und daß dieser Muskel im gemeinsten Raubmörder ebenso blind seinen Dienst tut wie im Heiligen, so sind wir doch geneigt, uns zu fragen, ob der Raubmörder übemaupt ein Herz habe. Es gibt keinen Ge- gensatz zur Gutherzigkeit in Gestalt des Böcherzigen. Es gibt allenfalls graduelle Minderungen bis zur Engherzigkeit. Diese Einseitigkeit bringt es mit sich, daß Herzens- Bismarck und Lenin In den Städtischen Büh- nen Gelsenkirchen wurde ein„nicht ganz histo- risches“ Schauspiel um Bismarck unter dem Titel „Der Herr von B.“ ur- aufgeführt. Unser Bild zeigt aus diesem Stücb, das Georg Basner ge- schrieben kat, Friedrich Kolander(mit Bismarcle- Maske) in der Titelrolle bei einer erdichteten Be- gegnung mit Lenin(Lothar Ostermann).— Siehe auch unseren heutigen Bericht. dpa- Foto affären sogar einen süßlichen faden Bei- geschmack bekommen könmem. Aber davon abgesehen hat selbst die Um- gamgssprache, obwohl die Dichter aller Zei- ten das Thema Herz in allen Variationen durchgespielt haben, noch ziemlich viel von jener körperlichen Frische und Echtheit be- Wart, sobald das so poetisch- einseitig be- anspruchte Organ mitspricht. Wenn wir je- maemden herzlich grüßen, so steckt mehr da- hinter, als wenn wir das nur bestens tun oder ihn gar umserer vorzüglichen Hochach- tung versichern. Wem der Mut sinkt, dem kamm er wieder aufgerichtet werden. Aber wen das Herz in die Hose fällt, der verliert auch den Kopf. Das passiert keinem so leicht, der das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Wenn so das Herz aus der Mitte des menschlichen Wesens spricht als etwas Un- verbrüchliches, so mag einen die Tatsache verwundern, daß noch nie jemand bei seinem Herzen geschworen hat.„Bei meinem Haupt“, das kommt vor, derm auf diesem Gipfel des Leibes thront die Verantwortung. Der magische Instinkt, der die Orgame des Leibes den Bezügen des Lebens zuordnet, nahm das Herz offenbar von der Eides- leistung aus. Er sah in dem pochenden Mus- kel wohl den Sitz des Lebens, aber auch seine Unverantwortlichkeit, seine Unfähig- keit, schuldig zu werden im Sinne einer fag baren Moral. Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme— aber wer kann über das Schicksal gebieten? Das Herz kann nur dafür gutstehen, daß es jener Stimme folge und umbeirrbar ausdauernd dem Leben diene, und wer sich ein Herz faßt, der but gut daran weil niemand weiß, wohin die Stimme ruft. Zerrbild eines großen Mannes Georg Basners„Der Herr von B.“, ein„nicht ganz historisches Schauspiel“, in Gelsenkirchen uraufgeföhrt Als„nicht ganz historisches Schauspiel“ bezeichnet der 50jährige, auch unter dem Namen Peter Bern und Pierre Bernard in Erscheinung getretene, vor dem letzten Krieg besonders erfolgreiche Pramatiker Georg Basner sein in Gelsenkirchen uraufgeführtes Stück„Der Herr von B.“, in das er die Ex- eignisse um Bismarcks Entlassung zusammen- zudrängen versuchte. Aber die in einem Theaterstück durchaus berechtigte zeitliche Verdichtung ist nicht die wesentlichste Ab- weichung von der Historie: Basner mengt vielmehr Begegnungen, die nie stattfanden, die aber— wie der Autor anzunehmen scheint— die europäische Geschichte ent- scheidend beeinflußt haben würden, wenn sie zustande gekommen wären, zwischen hi- Storisch belegte Vorgänge. Vor allem läßt er durch den Maler Lenbach kurz vor des Kanz- lers Entlassung den jungen, aus Rußland ge- flohenen„Kandidaten“ Lenin bei Bismarck einführen. Während dieses unwirklichen, bei Basner aber ganz real erscheinenden Zu- sammentreffens kommt es zu einem„alle- gorischen“ Streitgespräch zwischen Bismarck als dem Repräsentanten der untergehenden (oder guten?) alten und Lenin als dem Ver- treter der aufziehenden(oder mißlichen?) neuen Zeit. Hätte Basner diese erdachte Begegnung als Vision des alten Fürsten angeboten, wäre sein Stück vielleicht weniger Mißver- ständnissen ausgesetzt als in dieser Form der scheinbaren Wirklichkeit, aus der das Publikum allzuleicht Fehlschlüsse zieht. Was Basners Absicht war, sei dahingestellt— ent- scheidend ist die Wirkung seines Stückes. Die aber fördert zu einem Zeitpunkt, da sich die Historiker bemühen, das von den Natio- nalsozialisten verzerrte Bismarck- Bild zu reinigen, von neuem einen Bismarck- Kult. Bei allem Respekt vor der Größe des ersten deutschen Reichskanzlers, der eher ein Jahr- hundert zu spät als zu früh gewirkt hat, kann nicht übersehen werden, daß Bismarck ein Kind seiner Zeit gewesen ist und daß unsere Epoche Köpfe mit anderer politischer Sicht braucht. Da erscheint es als gefähr- liche Kombination, wenn Basner seinem Bis- marck eine bis in unsere Tage reichende Prophetengabe andichtet. Oder wenn er ihn, den die Kaisermutter Victoria Adelheid bei einem ebenfalls am Entlassungstag„nicht ganz historischen“ Besuch als„Nur-Preuße, Nur- Deutscher, nicht einmal Europäer“ kri- tisiert, antworten läßt:„Europa sagen im- mer die, die von anderen etwas verlangen, das sie in ihrem eigenen Namen nicht zu verlangen wagen.“ Oder wenn er zum Schluß Lenin noch einmal auf die Bühne stürzen und ihn den„eisernen Vorhang“ über die mit Bismarcks nun vollzogener Entlassung absterbende alte Zeit ziehen läßt— einem Schluß, der die Möglichkeit einschließt, daß das Publikum aus dieser Szene als letzte Konsequenz die abwegige Uberlegung mit heimnehmen kann, der„Eiserne Vorhang“ heute wäre vielleicht nie gefallen, wenn man damals Bismarck nicht entlassen hätte, be- vor er die Verlängerung des geheimen Rück- versicherungsvertrages mit Rußland unter- schreiben konnte. Die unbestrittene Größe Bismarcks wird hier verzerrt zur Mystifikation. Da Basner ein Routinier des Dramenschreibens ist, da er flüssige, zuweilen elegante, geschmeidige Dialoge verfaßt, schleicht sich das Gift der (hoffentlich unbewußt vorgenommenen) Ge- schichtstäuschung unmerklich in die Hirne der Zuschauer. Da mag mancher harmlose Bundesbürger als hoffentlich ebenso harmloser— Monarchist und Anhänger einer starken, mit allen Vollmachten versehenen Faust an der Regierungsspitze das Theater verlassen Georg Basner ist ein talentierter Stücke- schreiber. Ob er sich nicht besser an weniger explosive Stoffe„machen“ möchte? Es geht auch ohne wirkliche und erdachte Historie mit zweischneidigen Seitenhieben auf die politische Gegenwart. Die von Horst van Diemen, dem ehemali- gen Dresdener Schauspieldirektor, als Gast sorgfältig vorbereitete Aufführung geriet in Einzelheiten etwas laut und hektisch und konnte sich auf einige gute Schauspieler stüt- zen. Vor allem Lothar Ostermann als Lenin bestach durch die Genauigkeit und Dämonie, Während Friedrich Kolander in vorzüglicher Bismerck-Maske die Entschiedenheit seines historischen Vorbildes mit martialischem Gebaren ver wechselte und nur in stilleren Szenen überzeugte. Ausgezeichnet die schon fast zu sichere Lässigkeit, mit der Hans Schulze die Gestalt Maximilian Hardens um- rig. Gustav Römer-Hahn(Generalleutnant von Hahnke), Rolf Sebastian RugBlands Bot- schafter Schuwalow), Kurt Galanski(Len- bach) und Herbert Temme(Windthorst) seien anerkennend für das durchweg überraschend tüchtige Ensemble genannt. Das Publikum ließ sich zu großem Beifall verführen. Sonja Luyken — Richard Dornseiff Ein begnadeter Künstler, ein Theater. manm mit Leib und Seele, gleich begabt aß Interpret wie als Erzieher, ein Mensch mlt einem allezeit gütigen, verständnisbereiteg Herzen ist für immer von uns gegangen: im Alter von 71 Jahren starb Richard Dornseift in seiner Mannheimer Wohnung. Er gehörte zum Kreis jener Persönlichkeiten, die dem deutschen Theaterleben dieses Jahrhundert den weltweit strahlenden Glanz und die Intensität gaben, sein Name hatte Klang und Gewicht. In Frankfurt am Main(am 25. Sep. tember 1886) geboren, war Dornseiffs Leben von Anbeginn am dem Theater verschrieben. Als zwanzigjähriger Schauspieler begann er in Bonm seine Laufbahn und kam dann, in raschem, lernbegierigem Wechsel, nach Kon- sSbanz, Heilbronn, Liegnitz, Regensburg, Mün- chen, Bukarest und Düsseldorf. Sein eigent- liches Aufgabenfeld aber fand er in der Re- gie; das Düsseldorfer Schauspielhaus gab ihm 1919 die erste Gelegenheit dazu. Von da an wirkte er bald als Direktor, bald als Opernregisseur, als Intendant auch und dann wieder als Oberspielleiter in Recklinghausen, Herne, Hamburg, Hagen, Altona, Köln, Stutt. gart, Bremen. Richard Dornseiff hat das reich gewachsene deutsche Theaterbeben an vielen Stätten studiert und erprobt, er hat sich da- bei einen Erfahrumgsschatz erarbeitet, wie er Seltem, ja vielleicht sogar einzigartig sein dürfte. Das mag auch entscheidend zu der Weltoffenheit und inneren Souveränität bei. getragen haben, die ihm eigen waren. Zweimal hat der Lebensweg Dornseiffs nach Mannheim, ams Nationaltheater, ge- führt: das erste Mal als Oberspielleiter des Schauspiels von 1929 bis 1934 unter den Intendanten Maisch und Brandemburg, das zweite Mal 1947 und nun als Intendant. Auf diesem Posten hat er— unter dem nicht leicht zu bewältigenden äußeren umständen vor und gleich nach der Wäh- rungsreform— entscheidend zur weiteren künstlerischen Stabilisjerumg des National- theaters beigetragen. 1949 bat er um die Lösung seines Vertrages, um sich nur noch der Oberspielleitung des Schauspiels widmen zu können. Ein weiteres Jahr durfte Porn“ seiff hier noch wirken, bis ihn sein tragisches Augenleiden(als Folge einer Kriegsverlet- zig) zum gänzlichen Verzicht auf künst⸗ Foto: Pfau lerische Betätigung zwang. Doch blieb er auch weiterhin in Mannheim, als Berater der Theatergemeinde, als gern gesehener, Stets aufgeschlossener Premierengast des Hauses, das ihm so viel verdankt. So wird sein Name weiterleben im Bewußtsein des Manmheimer Publikums, die Erinnerung an ihm, sein Wesen und sein Wirken, wird un- löslich verbunden sein mit dem vielfältig Zelt- schillernden, iramer neu begeisternden, ge- Liebbtem Phänomen, das Theater heißt. K. H. Der New Lorker Kreis der Theaterkritiker hat als bestes ausländisches Bühnenwerk der Spielzeit am Broadway das Stück des Englän- ders John Osborne„Blick zurück im Zorn“ be- nannt, Als bestes amerikanisches Stück der Sai- son flguriert in der Liste der. Kritiker„Schau heimwärts, Engel“ nach dem Roman des ver- storhenen Thomas Wolfe. Unter den Musicals (Ausstattungsoperetten und Singspielen) flel die Wahl auf„The music man“. UNTER EINEM DACH ROMANVON HORST BIERNATH Alle Rechte beim Verfasser 9. Fortsetzung Mein Herr! 5 Es ist das erste Mal, daß ich mich auf ein Heiratsinserat melde. Aber Sie haben recht, so ungewöhnlich scheint es nicht mehr zu sein, daß sich zwei Menschen auf eine Zei- tungsannonce hin kennenlernen. Was mich in Ihrem Inserat angesprochen hat, ist die Bemerkung, daß Ihnen der Charakter Ihrer zukünftigen Frau wichtiger als die Mitgift Ist, die sie mitbringt. Um gleich auf diesen Punkt zu kommen, den ich doch nicht für ganz unwichtig Zalte, so kann ich Innen Sagen, daß ich mir als Angestellte eines Kaufhauses von meinem Gehalt soviel bei- seite legen konnte, daß ich ein paar Möbel- stücke und eine gute Wäscheausstattung besitze. Mich selber zu beschreiben fällt mir schwer, denn ich möchte mich weder loben noch tadeln. Ich möchte mich darauf be- schränken, Ihnen zu sagen, daß ich spar- sam und häuslich bin, und auch zugreifen kann, wenn es darauf ankommt. Ich bin 38 Jahre alt. Ueber mein Aeußeres sagt Innen mein Foto Bescheid, das ich Ihnen aber nur gegen Ihre Versicherung streng- Ster Diskretion zugesandt habe. Bevor ich Ihnen jedoch meinen Namen nenne, möchte ich mich mit Ihnen vorher noch eine kleine Weile brieflich unterhalten. Wenn Sie mir also schreiben wollen, so richten Sie Ihre Briefe bitte postlagernd an das Hauptpost- amt am Bahnhof unter dem Kennwort 5„Herbstzeitlose“ Frau Knopka war viel zu erregt und auch en un sehr Partei, um über diesen im Grunde doch recht gewandt geschriebenen Brief ein ruhiges Urteil fällen und das Fote ohne Galle betrachten zu können. Sie ver- gag völlig, daß sie sich in den letzten Jahren mehr als ein gutes Dutzend Male auf solche Inserate hin selber gemeldet hatte, wenn sie es dabei aus gewissen Gründen auch vorge- zogen hatte, auf die Beilage einer Fotografie zu verzichten. Sie flatterte am ganzen Leibe und konnte die Tasse nur mit zitternden Händen zum Munde führen, Ihre zornige Wallung aber richtete sich nicht nur gegen die zwanzig Schreiberinnen, sondern auch gegen ihren Schwager Brieskorn, der hinter rem Rücken solches getan. Dieser niederträchtige Heimtücker! Da plagte man sich ab und schuftete von früh bis spät, zuerst aus reinem Mitleid mit dem Witwer und Schicksalsgenossen, und dann, weil man eben doch hoffte, daß diese Mühe belohnt würde, ja, und dann war das hier die Quittung! Sie las Brief um Brief und be- trachtete Bild um Bild. Und was für Briefe und was für Bilder darunter waren!! Da war der erste von der Herbstzeitlose noch gerade- zu harmlos und vornehm. Ob Brieskorn sich diesen Brief sozusagen als Rosine obenauf gelegt hatte? Sollte die Herbstzeitlose die zukünftige Frau Brieskorn werden? Für einen Augenblick war Frau Knopka daran, die Treppe hinaufzulaufen und ihr Herz wie schon manchmal der alten Frau Düsenengel auszuschütten, aber dann fiel ihr ein, daß die alte Frau ja längst unter der Erde lag. Und sie legte den Kopf in die Arme und be- gann bitterlich zu weinen. Und dann kam eine neue Welle des Zorns über sie. Dieser Schuft von Brieskorn, für den sie sich abgerackert hatte! Dieser alte Narr mit seiner Glatze und mit seinem Bauch! Was wollte er eigentlich? Wenn er wenigstens noch nach Geld geschielt hätte, das wäre xu verstehen gewesen. Aber in allen Briefen kehrte wieder, daß er in seinem Inserat geschrieben zu habem schien, er lege auf das Vermögen seiner Zukünftigen keinen Wert. sondern wünsche sich von ihr nichts als einen liebevollen Charakter Charakter! Hal Sie wußte jetzt, was er unter Charakter verstand, wenn sie sich die Fotos ansah, die er— wahrscheinlich als für die engere Wahl in Betracht kommend— oben- auf gelegt hatte. Und war als Nummer zwei nicht wahrhaftig ein Biest von dreiundzwan- zig Jahren dabei, das frech schrieb, es sehne sich nach der Liebe eines älteren Herrn mit ruhigem Wesen, der auch materiell etwas zu bieten habe! 5 Wenn man unter Strategie die Planung guf weite Sicht, und unter Taktik das Er- fassen und Auswerten einer speziellen Lage in dem größeren Plan versteht, dann handelte Frau Knopka sowohl strategisch als auch taktisch falsch, als sie beschloß, Brieskorns Heimkehr abzuwarten. Strategisch sowieso, Aber taktisch falsch deshalb, weil sie auch dann, als sie ihm gegenüberstand, nicht merkte, daß es klüger wäre, die Auseinan- dersetzung auf den kommenden Tag zu ver- legen. Denn Brieskorn war in ausgesprochen schlechter Laune. Ihn schmerzte nicht der Verlust des Geldes, sondern die Tatsache, daß er todsicheres Pikspiel mit den beiden ältesten Buben, sechs Trümpfen und zwei blanken Assen in einer Bockrunde mit Contra und Re so jämmerlich verloren hatte, daß er die Karten auf den Tisch warf, als seine Gegner mit den beiden ersten Stichen des Spiels bereits dreiundsechzig Augen kassiert hatten. Die blanken Asse Waren ihm glatt weggestochen worden, und Schneidermeister Knuffke versicherte unter Lachtränen, daß er an dieses Spiel noch auf seinem Totenbett denken werde. Frau Knopka sah ein wenig aufgelöst aus, als sie ihrem Schwager Emil Brieskorn mit geröteten Augen und in der anklagenden Haltung einer Rachegöttin entgegentrat, Und vielleicht hatte sie auch den letzten Schuß Rum ein wenig zu kräftig bemessen. 5 Brieskorn jedenfalls schnupperte uns Sagte erstaunt:„He, Mathilde, was ist los? Du bist doch nicht etwa blau?“ „Was los ist?“ fragte sie höhnisch und gab ihm erst jetzt den Blick auf die Schreibklappe des Sekretärs frei, die sie solange mit vol- ler Figur gedeckt hatte, und drückte gleich- zeitig den Zeigefinger auf die Briefe,„das ist los!“ Er erfaßte die Situation im Augenblick. „Wie kommst du an meine Sachen heran, Mathilde?“ fragte er scharf. „Wenn du jetzt vielleicht noch behaupten willst, daß ich bei dir eingebrochen habe!“ fuhr sie ihn, jeder Zoll gekränkte Würde, an, „die Schublade war offen, und ich zog sie aus purem Zufall auf, als ich den Termin- kalender suchte. Und dabei fand ich die Be- scherung!“ 5 5 0 „Na und?“ fragte er verkniffen. „Na und?!“ kam es schrill als Echo zu- rück,„oder soll etwa Na und alles sein, Was du zu sagen hast, wie?“ „Ieh wüßte nicht, daß ich dir über meine 5 Rechenschaft schuldig in.“ 5 a „Deine Privatangelegenheiten! Daß ich nicht lache! Welche von den Damen soll denn nun die zukünftige Frau Brieskorn werden? Die Herbstzeitlose mit dem dicken Busento oder das dreiundzwanzigjährige Flittchen, die sich nach der Liebe eines älteren Mannes sehnt, he?“ 5 Die Stirn von Herrn Brieskorn lief rot an. Mit drei Schritten war er beim Schreib- tisch und schlug die Platte mit einem lauten Knall hoch. Innen purzelten Briefe, Blei- stifte, Tintenlöscher, Locher, Bi ern — und die Fotos der Bewerberinnen um Bries- korns Hand wild durcheinander; es sollte ihm nie mehr gelingen, Bilder und Briefe richtig zueinander zu bringen. „Das geht dich wohl einen feuchten Keh-⸗ richt an, Mathilde!“ sagte Brieskorn, durch den Krach ein wenig besänftigt,„und ich wiederhole es nochmals, falls du es nicht kapiert haben solltest: das ist meine Sache! „So, das ist also deine Sache“, sagte sie wild;„und nach meiner Sache fragt kein Mensch, wie? Kein Mensch fragt danach, das ich hier sechs Jahre lang von früh bis spät für dich geschuftet und gerackert habe, füt nichts und wieder nichts.“. „Du bist dabei nicht gerade mager ge- worden. warf er ein. Aber vielleicht war es dieser Hinweis, der sie auf hohe Touren brachte. Mit schriller, sich überschlagender Stimme zühlte sie auf, was sie in allen Jahren für ihn getan hatte, und daß sie in seinem ver- fluchten Laden alt geworden sei und die letzte Gelegenheit verpaßt habe, selber noch einmal am eigenen Herd zu stehen,— un das alles, weil es ihm ja gar nicht an einer soliden, tüchtigen und anständigen Frau liege, die auch in den Jahren zu ihm pass“ sondern weil es ihn als alten Esel noch ein, mal kitzele, aufs Glatteis zu gehen.. Un zu solchen Schnepfen! Solange hatte Herr Brieskorn, fast könnte man sagen, mit Erstaunen zugehört, seine Schwägerin sich solche Hoffnungen gemacht zu haben schien. Hm, wenn sie ihm Vielleicht schon vor sechs Jahren ein wenig deutlicher entgegengekommen wäre... Wer weiß... Aber dann flogen iam der alte und die Schnepfen gleichzeitig an den Kopf, und da war es aus mit den milderen Regun- gen. Cortsetzumg folg) W n Hane ee green gr e