Sen. Hie an einen zeinandet der 06 chiedene tter 1 Zwischen Ziebhaben nd ihren p der ak zängigte h den Be. Nora ah nen Aller. „Magazin nsivier Abbru r UL e Wüson ksten bemühten sich daraufhin fleberhaft, Zaumbz anner al Aten und den Radikalsozialisten nach dem teten en. Diet t in d ild el in abstu⸗ 5 gtellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche I r. 30 616, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 g nit der Bildung einer neuen französischen usammenzugehen“ und sich gemeinsam auf gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- ſckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; pr., K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Achenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les; H. Schneekloth, H. Barchet(Land); zommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; gonlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: L Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner; Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, 0 Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. 1 Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe l Unabhängige Zeitung Badens und der pfalz Mammnheimer Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-8, Telefon-sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 25 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,30 DR zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgebühr u. 34 Pf Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DRI. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr . Jahrgang/ Nr. 121/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 29. Mal 1938 e Die Stunde der Entscheidung Pflimlin zurückgetreten/ Massenaufmärsche gegen eine Berufung de Gaulles in Paris paris.(dpa/ AP) In dramatischer Spannung warteten Frankreich und die Weltöf fentlichkeit am Mittwoch auf eine Entscheidung über die Lösung der Krise. Mehrere Ereignisse machten das Bild der Verwirrung, das seit Dienstagabend in Frankreich herrscht, vollkommen. Nachdem die Nationalversammlung am späten Dienstagabend die von der Regierung vorgeschlagene Verfassungsänderung mit großer Mehrheit gebilligt hatte, hatte Ministerpräsident Pflimlin dem Staatspräsidenten sei- nen Rücktritt angeboten. General de Gaulle erneuerte daraufhin am Mittwochmorgen seine Bereitschaft, die Führung Frankreichs zu übernehmen. Am Nachmittag fanden In Paris die angekündigten Demonstrationen der republikanischen Organisationen statt. Die Entscheidung Staatspräsident Cotys lber die eventuelle Beauftragung de Gaulles französischen Linken im Osten von Paris, auf dem Place de la Nation, trafen die Vertreter der im Aktionskomitee zusammengeschlosse- nen Parteien, Gewerkschaftsbewegungen so- Wie der Liga für Menschenrechte zusammen, um durch einen Marsch zum Platz der Repu- blik ein Treuebekenntnis für die republika- nischen Institutionen abzulegen. Man zählte über 200 000 Menschen. Während des Mar- sches sangen die Demonstranten die Marseil- laise und die Internationale. Der Aufruf zur Arbeitsniederlegung bei den Pariser Ver- kehrsbetrieben war jedoch nur teilweise be- folgt worden. Ein Teil der U-Bahn-Züge gegierung war für den späten Mittwoch- abend angekündigt worden. Die Kommu- eine Aktionsgemeinschaft mit den Sozia- Muster der früheren Volksfront zu verwirk- ichen. Ihr Vorschlag, angesichts der„Be- drohung der republikanischen Institutionen emen neuen Regierungschef zu einigen, traf aber bei den großen nicht kommunistischen der glei d Bepeg⸗ als jung Dramatik . er wir Vinz Piz tigte sich geber un. id kennt Kommen- nalen Na. etzerkon. PEN vo srepubll hen), B burg! zmelster m ersde ung, dl ug, keler⸗ er Bach. in Darm- gung d lee ten Junk usikerzie. desgebiet und Ar- er Pfing. Festival Combos azz einen eller Jazz tionellen lem jun. n Beifall 7estberll. Wieland gen Bay- rsifal n zeigt ab n, Zeich der Ost. er Kune Uung mi l danken, meinen eine S8. en Fub. grimmig meinen über ge. it, Sonst chehen“ gs und War es je über- ſählte eich drückte und Sich Arbeits; gleichen hte, tl Klinik unde als ihre nd ihr chte sie u, wenn 0 würd' e, wem „ Kleine Anblick in Pfir⸗ maten: uf dem Locken, aare 1 1 einem ngebür⸗ zu Tag t. folg Unksparteien auf kühle Zurückhaltung. Währenddessen hatten Tausende von Pa- sern, darunter führende Persönlichkeiten der sozialistischen Partei, der Radikalsozia- listen, der Volksrepublikaner, der Wider- standsunion und der Kommunisten, in einer MHassenkundgebung des„Aktionskomitees für die Verteidigung der Republik“ gegen eine Berufung de Gaulles demonstriert. An der klassischen Versammlungsstätte der Der Präfekt von Toulouse Auch in den übrigen Teilen Frankreichs hielt nach 17 Uhr an, während die meisten Autobusse ihren Betrieb aufrecht erhielten. Gegen diese Kundgebungen und Demonstra- tionen hatten die Gaullisten und die ande- ren Rechtsparteien beim französischen In- nenministerium protestiert. In Frankreich herrscht wegen der krisenhaften Lage ein allgemeines Demonstrationsverbot. Die Gaul- listen erklärten, daß die Regierung mit der Zulassung der Kundgebung der Linken mit Zweierlei Maß messe. sitzt„auf einem Vulkan“ Vor der Bekanntgabe der Entscheidung herrschte am. Mittwoch große Unruhe. Die endet dag gegierung ließ nach Toulouse Truppen brin- zen, nachdem der Präfekt der Stadt in einem r(Baden Alarmruf nach Paris gemeldet hatte, daß er a auf einem Vulkan sitze“, In der Nähe von niert, von denen man befürchtete, daß sie tebellieren könnten. Außerdem haben die Gaullisten in Toulouse eine starke Stellung. Cotys am Mittwochabend herrschte in Paris völliges Durcheinander. Gerüchte schwirrten in der Stadt und widersprüchliche Meldungen jagten einander, ohne daß klar wurde, wie es Weitergehen könnte. Die Linien für oder ge- gen de Gaulle gingen auch weiter quer durch die Parteien. Ein besonders typisches Bei- spiel für die Verwirrung bot die Sozialistische Partei. Während ein Teil ihrer Führer die dulouse sind 20 000 Fallschirmjäger statio- Auch aus Marseille drangen am Mittwoch- abend dramatische Nachrichten nach Paris. 80 behauptete der Rundfunk von Algier in einer Sendung, daß sich„eine Anzahl Grup- pen und Einzelpersonen“ in Marseille mit der Absicht zusammengefunden habe, ein Wohl- lahrtskomitee nach dem Muster von Algier und Korsika ins Leben zu rufen. Nach dem gericht des Senders soll die Gruppe die Bil- dung einer Regierung des öffentlichen Wohls nter General de Gaulle gefordert haben. Das Programm sei in einem Telegramm dar- gelegt worden, das die Gruppe am Mittwoch- morgen an das algerische Wohlfahrtskomitee geschickt habe. Demonstrationen gegen de Gaulle anführte, verhandelte der andere Teil mit Präsident Coty und anderen Parteiführern über eine mögliche Unterstützung oder Duldung einer Regierung des Generals. Die Besprechungen im Palais des Staatspräsidenten mit den zahl- reichen Vertretern der verschiedenen Par- teien und politischen Persönlichkeiten waren bereits Dienstagnacht aufgenommen worden und dauerten am Mittwochabend noch an. Am späten Nachmittag verbreitete sich dann die Nachricht, daß General de Gaulle auf sei- nem Landsitz aufgebrochen und nach Paris gefahren sei. Zuvor war Frankreichs rang- höchster Soldat, Marschall Alphonse Juin, überraschend bei ihm gewesen und hatte Be- Wirtschaftlicher Druck auf Jugoslawien Die Sowjetunion sperrt vert Belgrad.(dpa/ AP) Die Sowjetunion hat ſugoslawien einen vertraglich zugesagten Mestitionskredit von 175 Millionen Dollar li die nächsten fünf Jahre gesperrt. Dies eilte der sowjetische Außenminister Gro- ko dem jugoslawischen Botschafter in oskau am Dienstag mit. Der Kredit sollte ur Errichtung eines Aluminiumkombinats ind eines Wasserkraftwerkes in Montenegro denen. Die Gewährung des Kredites war in em Dreier-Abkommen zwischen der wetunion, der DDR und Jugoslawien, das m 1. August 1956 in Moskau unterzeichnet ſurde, festgelegt worden, aber wegen in- duschen eingetretener ideologischer Streitig- eiten nicht in Kraft getreten. Das Abkom- nen wurde nach längeren Verhandlungen an 29. Juli 1957 bestätigt, doch wurde gegen ABoslawiens Einspruch die Baufrist um vier ehre verlängert. Ferner hat die Sowjetunion ihren Kredit- rag mit Jugoslawien vom 12. Januar 1956 enkalls für künf Jahre ausgesetzt. Dieser ertrag bezog sich auf den Bau zweier iustddüngerfabriken, eines Kraftwerkes und ir Erneuerung dreier kleinerer Elektrizi- tswerke. Die Sowjetunion hat auch die für Mitte wpansesetzt gewesene Zusammenkunft der midetisch-Jugoslawischen Wirtschaftskom- sion über die Fortsetzung des Güter- tausches 1958 abgesagt. . neue Entwicklung wird in Belgrad s verstanden, daß auf Jugosla- 1 um 0 Gefolge des neuen Ausbruchs par- Küldeol hock Heischer Differenzen mit dem Ost- 0 ein wirtschaftlicher Druck ausgeübt 0 zen soll. Die Kreditsperre wird die jugo- wunische Wirtschaft zweifellos hart treffen * seine Bemühungen um einen Ausgleich Außenhandelsbilanz erschweren. Primitiv und besorgniserregend“ Als wan ybrimitiv und besorgniserregend“ be- met das Belgrader Parteiorgan„Borba“ te er Mittwochausgabe die Entschließung weiten Tagung des achten Kongresses 8 Chinas, die sich gegen den„jugo- fat en Revisionismus“ wendet. Unter derung der polnischen„Trybuna Ludu“ raglich zugesicherte Kredite und des ungarischen„Nepszabadsag“ schreibt „Borba“ weiter:„Die Genossen in anderen sozialistischen Ländern haben sich also ge- irrt, wenn sie glaubten, es sei nur eine ideologische Diskussion und eine kamerad- schaftliche Kritik gegen Jugoslawien im Gange, die mit einer Wiederaufnahme der kompromittierten Kominform-Politik nichts zu tun haben. Die Resolution der KP Chinas gibt ihnen genügend Material, um der Wahr- heit auf den Grund zu kommen.“ sprechungen mit dem General geführt, über die aber strengstes Stillschweigen gewahrt Wurde. Die Fraktionen der Parteien tagten währenddessen in Permanenz. Gegen Abend erreichte die Spannung einen Siedegrad und alles wartete auf die Erlösung durch die Ent- scheidung Cotys. Garnisonen in Tunesien isoliert Tunis.(dpa) Zwei französische Garnisonen in Tunesien sind seit Montag von starken Verbänden der tunesischen Streitkräfte um- stellt. Ein Sprecher der tunesischen Regie- rung erklärte am Mittwoch dazu, daß dies „eine Vorsichtsmaßnahme“ sei, um neue Uebergriffe französischer Soldaten auf die tunesische Bevölkerung wie im Falle von Remada zu verhindern. Ein französischer Armeesprecher hatte die Isolierung der Gar- nisonen von Gafsa in Mitteltunesien und von Sfax an der tunesischen Ostküste als eine„Bedrohung“ bezeichnet. Der tunesische Staatspräsident Bourguiba hatte am Diens- tag wegen der Zusammenstöße zwischen tunesischen und französischen Einheiten in Remada eine Verschärfung des Ausnahme- zustandes angekündigt. Er hatte außerdem seine Forderung nach sofortigem Abzug aller französischen Soldaten aus Tunesien erneuert. Neuer Startversuch eines USA- Satelliten mißlungen Kap Canaveral.(dpa/ AP) Ein Versuch der amerikanischen Marine, einen neuen Erd- satelliten in den Weltraum zu schiefen, ist am Mittwochmorgen gescheitert. Die drei Stufen der„Vanguard“-Rakete zündeten ordnungsgemäß, doch löste sich der in die Spitze der dritten Raketenstufe eingefügte Erdsatellit nicht. Die dritte Stufe zusammen mit dem Satelliten erreichte eine Höhe von 3200 Kilometern und fiel dann zur Erde zu- rück. Die Rakete wurde um 4.45 Uhr MEZ auf dem Versuchsgelände Kap Canaveral in Florida gestartet, Kurz nach dem Start wur- den auf der Insel Antiqua und auf den Bahama- Inseln im Karibischen Meer Funk- signale des Erdsatelliten aufgenommen. Dann aber setzten die Signale aus. Der Satel- lit hatte ein Gewicht von rund 10 Kilogramm und einen Durchmesser von etwa 50 Zenti- metern, Trotz des Fehlschlags seien von dem Versuch wichtige wissenschaftliche Infor- mationen bei der Auswertung der Daten zu erwarten, die von den Geräten des Satel- liten registriert worden seien, erklärten die verantwortlichen Wissenschaftler. Strauß: Irreal und unklar ist die Wehrkonzeption der SPD Bonn.(AP) Als„irreal und unklar“ hat Bundesverteidigungsminister Strauß die vom Stuttgarter Parteitag der SpD entwickelte Wehrkonzeption bezeichnet. Strauß erklärte in der„Politisch Sozialen Korrespondenz“, das seit langem diskutierte Wehrprogramm der Opposition stimme zwar in den Forde- rungen nach Entspannung und Abrüstung einschließlich der Abschaffung nuklearer Kampfmittel mit der Zielsetzung der Bun- desregierung überein, lasse jedoch die gegen- wärtige politische, vertragsrechtliche und militärische Situation völlig außer acht. Die Verwirklichung der Vorstellungen der SpD Werde bedeuten, daß die Bundesrepublik sich auch bei lokalen Konflikten allein niemals erfolgreich verteidigen könne. Die SPD- Wehrkonzeption werde außerdem den Aus- tritt der Bundesrepublik aus der NATO und damit den Fortfall der vertraglichen Sicher- heitsgarantien der Westmächte bedeuten. 4. e Mar 27 Ma 988 20 reuni apres ſe cou ur Sauber 8 5 8 22 15 55 5 5 50 8. 2 5 88 8 5 5 e 1 e eee, 2. e.„ 0 e %%%%%CC*%VVVV „ VVV 9 8. e e e 1 1 88 5%%% e .%% V 8 2 2755 25 5. Die Zeichen der Zensur sind auf französischen Zeitungsblättern jetzt keine Seltenkeit mehr. Mitten in einem Be- richt prangt plõtzlich eine weiße Fläche— und spricht Bände. Besonders übel wurde einem Parlumentsberickt der großen Zeitung„France-Soir“ mitgespielt: unser Bild beweist die Strenge, mit der hier der Rotstift gehandhabt wurde. Bisher wurde die Nachrichten- uber mittlung ins Ausland nicht behindert. Wenn aber ausländische Zeitungen die blau- weiß roten Grenæpfühle passieren, können sie beschlagnahmt werden. Amerikanischen und englischen Zeitungen ist es bereits so ergangen. Ob derartige Maßnahmen viel Zweche Raben, ist fraglich. Sympathie für die bedrokte demoferatische Staatsform schaffen sie in keinem Fall. Bild: dpa Grotewohl verteilt nicht nur Geschenke Sowjetzone kennt keine Marken mehr aber ein neues Preissystem Von unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin. DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl hat am Mittwochmorgen über alle sowjetzonalen Sender die Aufhe- bung der seit 19 Jahren im Gebiet der Zone bestehenden Lebensmittelrationierung be- kanntgegeben. Gleichzeitig beschloß der Mi- nisterrat eine allgemeine Senkung der HO- Preise und eine Erhöhung der Preise für bisher rationierte Lebensmittel auf einen zwischen diesen Preisskalen liegenden Mit- telwert.(Wir berichteten in unserer gest- rigen Ausgabe bereits kurz über diese Maß- nahme.) Um die dadurch gegebene allgemeine Preiserhöhung aufzufangen, erhalten Arbei- ter und Angestellte bis zu einem Monats- einkommen von 410 Mark als Ausgleich einen Zuschlag von 14 Mark monatlich. Bei Einkommen bis zu 800 Mark wird ein dif- ferenzierter Verdienstzuschlag gewährt. Auch die Alters- und Invalidenrenten sowie die Stipendien für Studierende werden um neun bezw. zehn Mark aufgebessert. Für Kinder bis zu 15 Jahren soll ein monat- licher Zuschuß von 20 Mark gezahlt wer- Zischen Gesſern und Morgen Ministerpräsident Gebhard Müller ist zu- sammen mit fünf weiteren Mitgliedern der Landesregierung von Baden- Württemberg und Landtagspräsident Dr. Carl Neinhaus zu einem zweitägigen Freundschaftsbesuch im Schweizer Grenzkanton Aargau eingetroffen. Lohnverhandlungen für die gewerblichen Arbeitnehmer der chemischen Industrie in Rheinland-Pfalz sind ergebnislos abgebro- chen und auf den 9. Juni vertagt worden. Ein Sprecher der Gewerkschaft erklärte, daß die Verhandlungen als gescheitert betrachtet würden, falls am 9. Juni keine Einigung zu- standekomme. Zwölf ehemalige Kommunisten wollen bei den am 6. Juli in Nordrheinwestfalen statt- findenden Landtagswahlen als„Unabhän- gige“ kandidieren. Wie aus gut unterrichte- ten politischen Kreisen in Düsseldorf ver- lautet, beabsichtigen diese Wahlbewerber hauptsächlich in Wahlkreisen zu kandidieren, in denen die Eisen- und Stahlarbeiterschaft stark vertreten ist. Neuer SpD- Fraktionsvorsitzender im Bayrischen Landtag wurde der frühere bayrische Ministerpräsident Dr. Wilhelm Hoegner. Hoegner löst Waldemar von Knö- ringen ab, der zum stellvertretenden Bun- desvorsitzenden der Partei gewählt wurde. Zwei sowjetische Divisionen mit Mittel- strecken- und taktischen Kurzstrecken-Ra- keten sollen sich einer Mitteilung im amt- lichen Bulletin der Bundesregierung Zu- folge im Umkreis von 50 Kilometer von Königsberg in Ostpreußen befinden, In die- sem sogenannten„Königsberger Dreieck“ sollen auch die Atomsprengköpfe für diese Waffen gelagert sein.(Siehe auch MM vom 24. Mai, Seite 11) Das deutsche Hospital in Süd-Korea sollte nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht länger aufrecht erhalten werden, erklärte DRK- Präsident Dr. Weitz. Die südkoreani- sche Regierung habe dem freiwilligen Einsatz der deutschen Aerzte und Schwestern inso- fern nur Undank entgegengebracht, als das Personal unter primitivsten räumlichen Ver- hältnissen arbeiten müsse und keinerlei Un- terstützung von der Regierung erhalte. Die niederländischen Gemeindewahlen am Mittwoch verliefen, begünstigt von son- nigem Wetter, ohne Zwischenfälle, Ungefähr sechs Millionen wahlberechtigte Niederlän- der gaben für die neue Zusammensetzung von 994 Gemeindeparlamenten ihre Stimme ab. Festgenommen wurde der Generalsekre- tär der Kommunistischen Partei Jordaniens. Issa Mudanad. Er war trotz Verkleidung als Beduine erkannt worden und hat nach der Verhaftung seine Identität zugegeben. Mu- damad wurde seit über einem Jahr gesucht. Er war unter der Beschuldigung der um- stürzlerischen Tätigkeit in Abwesenheit zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach einer Mitteilung des Kairoer Rund- kunks sollen jordanische Flugzeuge Truppen nach dem Libanon geflogen haben. Vor eini- gen Tagen, hieß es in der Rundfunkmeldung, hätten bereits 300 jordanische Soldaten die libanesische Grenze überschritten. Die Trup- penverschiebungen soll nach einem„eiligen Abkommen“ zwischen Präsident Schamun und König Hussein von Jordanien vorge- nommen worden sein. Ein Sprecher der indonesischen Regie- rungstruppen gab in Djakarta bekannt, daß ein amerikanischer Staatsbürger gefangen genommen worden sei, der als Flieger auf der Seite der indonesischen Aufständischen an zahlreichen Bombenangriffen auf indo- nesisches Gebiet teilgenommen habe. Er sei zusammen mit einem indonesischen Rebel- len in einem Bombenflugzeug vom Typ B 26 von indonesischer Flak in der Nähe der Stadt Amboina auf der Molukken- Insel Ce- ram abgeschossen worden und von einem Marinefahrzeug aus dem Meer gefischt Worden. 5 Eine Einstweilige Verfügung soll auf Wunsch des amerikanischen Senators, Estes Kefauver, gegen die Fusion der Nachrich- tenagenturen„United Press“(UP) und International News Service(INS) durch die amerikanische Regierung erwirkt werden, In einem Brief an den stellvertretenden Gene- ralstaatsanwalt Victor Hansen begründete Kefauver seine Forderung mit dem Hinweis, daß kleinere Zeitungen und Rundfunksender durch die Fusion einem Monopol in Inland nachrichten gegenübergestellt würden. Se- nator Kefauver ist der Vorsitzende des Anti- trustausschusses des amerikanischen Senats. * den und für Ehefrauen ohne eigenes Ein- kommen fünf Mark. Außerdem wird die Geburtenbeihilfe in Zukunft neu geregelt. Der Staat zablt für das erste Kind 500 Mark, für das zweite 600 Mark., das dritte 700 Mark, das vierte 850 Mark und für jedes weitere Kind 1000 Mark. Der für die Bevölkerung der DDR be- grüßenswerte Ansatz zu einer Normalisie- rung auf dem Lebensmittelsektor ist nach Grotewohl die Folge einer Steigerung der land wirtschaftlichen Erzeugnisse und der Industrieꝑroduktion. Allerdings kündigte der Minister für Außen- und innerdeutschen Handel, Heinrich Rau, vor der gemeinsam tagenden Volks- und Länderkammer an, daß für die Versorgung von Heimen und Krankenhäusern Maßnahmen ergriffen und zur Sicherung der Frischmilchbelieferung an Kinder besondere Ausweise ausgegeben würden. Nach der neuen Preisregelung kostet jetzt eine Bockwurst 80 Pfennige ge- genüber vorher 1,20 Ostmark, der Liter Milch 80 Pfennige gegenüber 1,12, das Pfund Zucker 90 Pfennige(1, 45), Butter pro Pfund 4,90(10,.—), Margarine 1,92(2,66) und das Pfund Fleisch etwa 4,50 gegenüber 3,60 Ost- mark. Weiter werden die Preise in den Gaststätten und für einige Textilien ge- senkt, diejenigen für Spirituosen hingegen erhöht. Bei den neuen Preisen muß berücksich- tigt werden, daß ihre bisherige Höhe für einige Grundnahrungsmittel wie Brot, Kar- toffeln und Marmelade ebenso unverändert bleibt wie die Preise für Kohlen, Strom, Wasser, Mieten und die Verkehrsmittel. Ins- gesamt halten sich nach einer amtlichen Darstellung Preiserhöhungen und Preissen- kungen mit jeweils 2,6 Milliarden Mark die Waage. Die Angleichung der mittleren und vor allem der niedrigen Löhne und Gehäl- ter an das neue Preisgefüge läßt die Absicht der Regierung erkennen, die Spanne zwi- schen den großen und kleinen Einkommen möglichst zu verringern. Arbeiter und An- gestellte mit einem Monatsverdienst unter 380 Mark erhalten neben dem ihnen auto- matisch, zustehenden Lohnausgleich noch eine zusätzliche Lohnerhöhung. Am schlechtesten gestellt sind die nun- mehr schwer in ihrer Existenz gefährdeten kleinen Handwerks- und Industriebetriebe. Während die größeren Werkstätten dieser Art mit staatlicher„Beteiligung“ die Lohn- zuschläge als abzugsfähige Betriebsausgaben der Steuer in Rechnung stellen dürfen, müs- sen die„Kleinen“ diese Lasten ausschließ- lich aus dem Reingewinn ihres Unterneh- mens zahlen. Auch bekommen Gewerbe- treibende und die freischaffende Intelligenz, wie es ausdrücklich heißt,„keinen Zuschlag für den Wegfall der Lebensmittelkarten“. Seite 2 NORGERN Nr. Donnerstag, 29. Mai 1958 Einstweilige Anordnung Ausländische Beobachter aus einem atom- waffenfernen Lande haben nach dem Spruch des Bundesverfassungsgerichtes am Diens- tag gefragt, warum denn bei den Deutschen eine so natürliche und einfache Sache wie diese Volksbefragung über die Atombewaff- nung zu einem Verfassungsprozeß führen müsse. Sie kritisierten damit die Bundes- regierung und das Bundesverfassungsgericht, das am Dienstagabend zugunsten der Regie- rung und gegen die sozialdemokratische Op- Position entschieden hat, als es die für den 8. Juni geplante Volksbefragung im Lande Hamburg durch Einstweilige Anordnung auf unbestimmte Zeit verschob. Mit diesem Ur- teil hat das Bundesverfassungsgericht sich Selbst Luft für eine ruhige Behandlung des Verfassungsprozesses über die Volksbefra- gungen und der Bundesregierung über den Sommer hinweg eine gewisse innenpolitische Ruhe geschaffen. Die Antwort auf diese Kritik liegt in den besonderen deutschen Verhältnissen begrün- det. Hierzulande ist jede Volksbefragung zu- lässig, solange sie von privaten Organisatio- nen, Parteien oder Vereinen veranstaltet wird und solange ihre Organisatoren keine verfas- sungsfeindlichen Ziele verfolgen. Die Volks- befragungen in Hamburg und Bremen und in den einzelnen Städten verschiedener anderer Länder sind dagegen aus dem Bereich der grundsätzlichen Gewissensentscheidung her- aus in das Gebiet der verfassungsrechtlichen Streitigkeiten und des politischen Macht- kampfes zwischen Regierung und Opposition geraten. Aus diesem Grunde muß das Urteil vom Dienstagabend notwendigerweise poli- dische Auswirkungen haben. Zunächst hat die Bundesregierung ihren Vorteil durch dieses Urteil, denn im Herbst, wenn vielleicht die endgültige Entscheidung aus dem Haupt- Prozeß vorliegen wird, kann bei einer even- tuellen Volksbefragung über den Atomtod alles ganz anders aussehen. Die Entscheidung des Bundesverfassungs- gerichtes vom Dienstag kann eigentlich nie- mand wundern, obwohl Prophezeiungen über die Haltung des Gerichts schwierig waren und eim Urteil zugunsten des Landes Ham- burg durchaus im Bereich des Möglichen lag. Das Bundesverfassungsgericht würde sich Aber selbst für überflüssig erklärt haben, wenn es zunächst die Volksbefragungen ge- stattet, und dann hinterher die Volksbefra- gungsgesetze für verfassungswidrig erklärt haben würde. Des ist auch der Grundton sei- ner Urteilsbegründung. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Daher geht in Deutschland eine solche Volksbefra- gung schwerer über die Bühne als in anderen Ländern, hält man ängstlicher an der ver- kassungsmäßigen Ordnung fest, zieht die Bundesregierung den Verfassungsprozeg einer offenen politischen Auseinandersetzung mit ihren Gegnern vor. Deshalb auch betont die Urteilsbegründung so besonders die Ver- antwortung der Bundesregierung, den Re- spekt vor der verfassungsmäßigen Ordnung und vor dem Bundesverfassungsgericht— notabene ein Respekt, der sich ja eigentlich erst noch entwickeln soll. Die Hauptfrage dieses Verfassungsprozesses, ob die verschie- denen Möglichkeiten der plebiszitären Demo- kratie in Gestalt von Volksbefragungen, Volksbegehren und Volksentscheiden nach dem Grundgesetz zulässig sind, ist durchaus offen. Gegen solche Aktionen sprechen ernst- hafte Bedenken und trübe Erfahrungen. Keiner kann voraussagen, was wir künftig für innenpolitische Wirbel zu gewärtigen haben, wenn jetzt in dem Präzedenzfall Hamburg die Schleusen geöffnet und die Volksbefragungen freigegeben werden. Da- her auch die sorgsame Zurückhaltung. Uebrigens nehmen sich die gleichen ver- kassungsrechtlichen Argumente sehr verschie- den aus, je nachdem, ob sie aus dem Munde des Bundesverfassungsgerichtes oder aus dem der Prozehvertreter der Bundesregie- rung kommen. Ohnehin ist jede Regierungs- gewalt derart dynamisch, daß sie ständig in einen natürlichen Widerstreit mit der Verfas- sungsordnung geraten mug. Manche Argu- mente der Bundesregierung erweckten am Dienstag den Eindruck, als ob man trotz aller zur Schau getragenen verfassungsrechtlichen Bedenken die Möglichkeit von Volksbefra- gungen, die unter Verhältnissen vor sich gehen, die nach Ansicht der Regierung als rechtlich einwandfrei gelten könnten, nicht gänzlich ausschließen wollte. Die Einstweilige Anordnung und das Hin- ausschieben der Volksbefragung wären übri- gens auch dann gerechtfertigt, wenn das Verfassungsgericht zu guter Letzt die Einsicht gewinnen sollte, daß die Hauptstreitfrage dieses Prozesses wegen ihres politischen Charakters überhaupt nicht justiziabel sei, da sie nach Gesetz und richterlichem Gewis- sen von einem Gericht nicht entschieden wer- den könnte. Aber diese Möglichkeit, die während der mündlichen Verhandlung am Dienstag mehrfach erwähnt worden ist, bleibt erst noch abzuwarten. Erhard Becker Verleihung des Zeugnisses unter Polizeischutz Little Rock(Arkansas)(AP) Unter star- kem Polizei- und Milizschutz hat der erste Negerschüler in der von Rassenkämpfen heimgesuchten amerikanischen Stadt Little Rock sein Zeugnis für die Absolvierung der Mittelschule erhalten. Der 16jährige Ernest Green war der älteste unter den ursprüng- ich neun Negerschülern, deren Zulassung an die bisher nur von Weißen besuchte Mittel- schule der Stadt mit Unterstützung der Bundesbehörden erzwungen worden War. Zu der allgemeinen Diplomverteilung, die in dem an das Schulgebäude angrenzenden Stadion stattfand, hatten sich rd. 5000 Zu- schauer eingefunden. Etwa 100 Polizisten und 120 Milizsoldaten waren zur Verhinde- rung etwaiger Zwischenfälle auf marschiert. Als Green, der unter Polizeibedeckung in einem Taxi zum Stadion gekommen War, sein Diplom in Empfang nahm, erhob sich unter der Menge ein Murmeln, doch blieb sonst alles ruhig. Der Neger wurde danach wieder von einer Polizeieskorte aus dem Stadion geleitet. Die Milizsoldaten, die die Mittelschule seit acht Monaten bewachen, Lor Bol kreise nach Deutschland Alltreten. sollen jetzt endgültig abgezogen werden. Protestmarsch wurde zur Beerdigung Frankreichs republikanische Parteien haben keinen Weg zwischen der extremen Linken und Rechten gefunden Von unserem Korrespondenten Joseph Paris, 28. Mai Wenn nicht in letzter Stunde ein plötzlicher Umschwung der Geister oder neue größere Demonstrationen der Pariser Bevölkerung die Entwicklung, wie sie gestern abend ab- zusehen war, umwerfen, hat die Vierte Re- publik Frankreichs ihre letzten Stunden— Vielleicht ist bis zum Morgengrauen de Gaulle schon an der Macht— in einem Klima äußger- Ster Verwirrung eines heillosen Durchein- anders,— ja in Verzweiflung verlebt. Der Widerstand, den Pierre Pflimlin mit persön- licher Tapferkeit, aber auch in tiefem inne- rem Konflikt, der Rebellion der algerischen Europäer und einem Teil der Armee ent- gegensetzte, war von vornherein durch die Parole„alles lieber als die Volksfront mit den Kommunisten“ begrenzt. Unter diesen Umständen konnte der Widerstand nur mit halbem Herzen geführt werden, denn ohne den Teil der Linken und der Arbeiterschaft, der weiterhin zu den Kommunisten steht, War keine Volksbewegung aufzuziehen, wäh- rend andererseits die Unterstützung, die die Kommunisten logischerweise zwar, aber un- gebeten auf parlamentarischer Ebene Pflim- Iin zuteil werden ließen, den Leuten in Algier einen ausgezeichneten Propagandaschlager gegen die Pariser Instanzen lieferte. De Gaulle mußte unter diesen Umständen, wenn nicht als eine dritte Möglichkeit, so doch wenigstens als der weniger erschreckende Nachfolger der kapitulierenden Republik er- scheinen. Trotz des einstimmigen Beschlusses der Sozialisten in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch, auf keinen Fall für de Gaulle zu stimmen, sind auch ja den republika- nischen Parteien, bei der! christlich-demo- kratischen MRP, den bürgerlichen Radikalen und bei den Sozialisten(die Gruppe um Guy Mollet), Kräfte am Werk, die de Gaulle als das kleinere Uebel ansehen, wie es gestern abend der Direktor der Abendzeitung„Le Monde“ in seinem Leitartikel ausdrückte. Die Fehlrechnung von Peking und Moskau Kishis Wahlerfolg in Japan ist eine Frucht ihrer Intervention Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Mai Insgesamt 77 Prozent der japanischen Wähler haben am 22. Mai ihre Stimme ab- gegeben. Das ist eine Rekordzahl. Der Wahl- kampf war in seiner letzten Phase plötzlich interessant geworden. Japans kommunisti- sche Nachbarn waren die Ursache. Peking überraschte kurz vor der Wahl die japanische Regierung mit dem Abbruch aller wirt- schaftlichen und kulturellen Beziehungen, wofür ein völlig belangloser Zwischenfall als Vorwand diente. Das bedeutet einen Ver- lust von 100 Millionen Pfund für die japa- nische Stahlindustrie. Den japanischen Klein- betrieben entgehen Millionen-Arfträge. Dar- über hinaus hat Peking noch 14 japanische Fischerboote aufgebracht und dazu erklärt, die Schuld für alle diese Maßnahmen trage Japans Ministerpräsident Kishi. Ahnlich haben es die Sowjets gemacht. Sie behaupteten, ohne die Regierung Kishi würde Japan längst einen ehrenvollen Frie- dens- umd Fischereiverlag haben, umd kurz darauf verlangte Moskau eine verpflichtende Erklärung gegen die atomare Bewaffnung unter Bezugnahme auf eine Erklärung der japanischen Opposition. Tokio hat das als Einmischung in die inneren Verhältnisse Japans abgelehnt. Das Verhalten Moskaus und Pekings hat den kleinen Mann aus der großen Schar der Nichtwähler auf den Plan gerufen, Die Fol- gen dieser unerbetenen Unterstützung waren für die Japanische Opposition nicht erfreu- Hehl. Die Sozialisten haben statt der erhoff- ten 20 Oder gar 30 Sitzen nur acht SeWẽQun⸗ den, die Kommunisten haben sogar einen VII ihren bsiher wel Sitzen verloren und die Kishis Partei verlor drei Sitze. Aber das fällt wohl kaum ins Gewicht, weil wahr- scheinlich zehn von den gewählten zwölf „Unabhängigen“ als Hospitanten der Fraktion der Regierungspartei beitreten werden, und damit verfügt Kishi im neuen Reichstag über eine Mehrheit von 297 Stimmen gegenüber 166 der Opposition. Das ergibt eine solide Regierungsgrundlage für die nächsten vier Jahre. Die neue Regierung soll bis zum 10. Juni gebildet werden. Das ist sehr schwierig. Die Regierungspartei war bisher eine lockere Koalitionspartei. Sie bestand aus den Grup- pen, die sich nach Samurai-Tradition um einzelne Gefolgsherren scharten. Diese Her- ren waren ehrgeizig, und nicht immer stand bei ihnen das Allgemeinwohl über dem per- sönlichen Interesse. Das hat immer wieder störend den Lauf der Staatsgeschichte beeinflußt. EKishi muß sich also eine feste Hausmacht schaffen. Dazu mag die Wahl beigetragen haben. Neben seinem Bruder Sato ist erst- malig auch sein Schwiegersohn Abe gewählt worden. Sein Freund, Außenminister Fuji- yama, wurde— an seinem 61. Geburtstag in Lokochama gewählt.„Ich habe zum ersten- mall Wahlreden gehalten“, meinte der frü- here Handelskammerpräsident lächelnd. „Ich war sehr ungeschickt, und die Leute lachten. Aber sie haben mich trotzdem ge- wählt.“ Die meisten Stimmen aller Kan- didaten hat Kishis Freund, der frühere Poli- zeipräsident von Tokio, Tanaka, erhalten. Und dann folgt der frühere„Kriegsverbre- cher“ Okinori Kaza, Finanzminister im Eriegskabinett Tojo, dem Kishi als Handels- minister angehört hatte. Neben den persön- lichen Freunden KEishis ist die Gruppe des früheren Ministerpräsidenten Voshida sehr erfolgreich durchs Rennen gegangen. Das wird zu einer Festigung des Kurses auf der Seite des Westens, und besonders der USA führen, die damit den Dank dafür erhalten, daß sie sich erstmalig nicht in einen japa- nischen Wahlkampf eingemischt haben. Kishi wird sich auch bei den roten Fest- landsmächten bedanken können. Sie haben ihm den Wahlerfolg sehr erleichtert. Bundespräsident Heuss in Nordamerika Erst Staatsbesuch in Kanada, dann in den Vereinigten Staaten Bonn, 28. Mai Bundespräsident Heuss ist am Mittwoch- morgen mit einem Sonderflugzeug der Luft- hansa zu einem vierwöchigen Besuch nach Nordamerika abgereist. Heuss, der von Bun- desaußenminister von Brentano begleitet wird, hält sich zunächst zu einem sieben- tägigen Staatsbesuch in Kanada auf und be- gibt sich anschließend auf Einladung von Präsident Eisenhower in die Veremigten Staaten. Es handelt sich um den ersten Staatsbesuch eines deutschen Staatsmannes in den USA. 0 Bei trübem, regnerischem Wetter startete die viermotorige Luftansa-Maschine um 9.51 Uhr vom Flughafen Köln-Wahn. Sie landete am Abend kanadischer Zeit) in Que- bec(Kanada). Zur Verabschiedung hatten sich auf dem Flugplatz Bundeskanzler Aden- auer und zahlreiche Mitglieder seines Kabi- netts eingefunden. Heuss und Adenauer plauderten einige Zeit miteinander, beide offensichtlich in guter Stimmung. Heuss gab vor Pressvertretern seiner Freude über die Nordamerika-Reise Ausdruck und betonte, daß er möglichst viele Universitäten in Kanada und den USA besuchen wolle. Während seiner Abwesenheit wird Bun- despräsident Heuss von dem Präsidenten des Bundesrates, dem Regierenden Bürgermei- ster von Berlin, Willy Brandt, vertreten, der ebenfalls auf dem Flugplatz anwesend war. In der Begleitung des Bundespräsidenten befinden sich neben dem Außenminister, Bundespressechef von Eckardt, der Proto- kollchef des Auswärtigen Amtes, Freiherr von Braun, der Chef der Luftwaffengruppe Nord, Generalmajor Herlinghausen, und der Sohn des Bundespräsidenten, Dr. Ernst Lud- wig Heuss. Auch der kanadische Botschaf ler in Bonn, Read, flog mit nach Quebec. Der Staatsbesuch in Kanada dauert bis zum 3. Juni. Heuss wird vor den beiden Häusern des kanadischen Parlaments spre- chen und Gespräche mit namhaften kana- dischen Politikern sowie dem Vertreter der britischen Krone, dem Generalgouverneur, führen. Außerdem ist ein ausgedehntes Be- sichtigungsprogramm vorgesehen. Von der Universität Laval erhält Heuss den Titel eines Ehrendoktors der Rechte. Am 4. Juni wird Heuss von dem Flugzeug Präsident Eisenhowers zu dem Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten abgeholt. An den offiziellen Teil dieses Besuches— Heuss ver- bringt drei Tage in Washington und wird dabei mit Präsident Eisenhower zusammen- treffen— schließt sich ein inoffizieller Teil an, der den Bundespràsidenten auf einer Rundreise durch die Vereinigten Staaten führt. Am 23. Juni wird Heuss von New Vork aus an Bord der„Berlin“ die Rück- 5 N Theodor Heuss reise als„Botschafter der Dankbarkeit“, schreibt der Pressedienst der CDU/CSU. Die Hilfe, die dem deutschen Volk, nach der Katastrophe von 1945 besonders von Amerika und Kanada zuteil geworden sei, bleibe unvergessen. Der Besuch des Bun- despräsidenten werde die freundschaftlichen Gefühle zwischen den beiden Staaten des nord amerikanischen Kontinents und der Bundesrepublik vertiefen, zumal deren Re- gierungen und Völker vor der Notwendigkeit stünden, große und schwierige Aufgaben einträchtig zu bewältigen.(AP /dpa) Algerien zwischen Hoffnung und Furcht Sowohl die Europäer wie die Muselmanen sehen in General de Gaulle den einzig möglichen Retter Von unserem nach Nordafrika entsandten Korrespondenten Erich Rey h Oran, Ende Mai Algier, das Zentrum der algerischen Oppositionsbewegung gegen die Pariser Nordafrika- Politik, ist weit entfernt. 450 Kilometer trennen es von der Flotten station und dem Ausgangspunkt der Sahara- Bahn, der Stadt Oran. Aber das Feuer hat auch hier Nahrung gefunden, wie im ganzen Gebiet der drei nordafrikanischen Depar- tements Frankreichs, Algier, Orane und Constantine. In einer hektischen Atmosphäre fand im Sportstadion Fouques-Duparc, dem größten Nordafrikas, die letzte von vorerst einem Dutzend Massendemonstrationen statt, und obwohl die 250 000 Einwohner von Oran Zzu 75 Prozent Europäer sind, bestand die fah- nenschwenkende Masse der 100 000 Demon- stranten zu einem guten Drittel aus Musel- manen. Auch einige Fellah- Delegationen aus dem Hinterland befanden sich unter den Massen. Viele Europàer hatten Tränen in den Augen und waren bereit, wegen dieser neu entstandenen Einigkeit zwischen Moslems und Europaern nach einem jahrelangen, un- endlich grausamen Guerillakrieg an Wunder zu Slauben.„Der Skeptizismus muß nun Weichen, daß die Bewegung des Nationalen Heils der Generale Salan und Massu nur in Algier hre Anhänger hat. Die Demonstra- tion von Oran beweist, daß ganz Algerien mit uns ist, Europäer, Muselmanen, Män- mer und Frauen“, rief der Sprecher des Ober- kommandierenden der französischen Trup- pen in Algerien, General Salan. Aber die Mehrzahl jener Beobachter, die nach den ansteckenden Massendemonstratio- nen ihre kühle Uberlegung zurückgewonnen Haben, sehen die Situation wiel differenzler- RO Van Dies besonders, wenn man ihn mit einer Volksfrontregierung kommunistischer Prä- gung vergleicht, gegen die Algier den Bürger- krieg entfesseln würde. Auf der anderen Seite sehen auch viele liberale und linksgerichtete Kreise den Unter- gang der Vierten Republik nun als gewiß an. Hier ereignet sich das, was diese Politiker an- gesichts der Politik aller Regierungen, mit Ausnahme der von Mendeès-France, seit zehn Jahren vorausgesagt haben: Unordnung, Halbheiten, Unkonsequenzen und das dau- ernde Spiel mit Verniedlichungen und Lügen wird den Verlust der Kolonien nicht verhin- dern, wohl aber den der Republik mit sich bringen. Für sie heißt der hauptsächliche Totengräber der Republik Guy Mollet. Guy Mollet selbst, das steht nun fest, hatte sich am Montag an de Gaulle gewandt, um seine Bedingungen zur Machtübernahme zu erfahren und eventuell annehmbarer zu machen. Aus dieser Demarche ist dann die Begegnung Pflimlins mit de Gaulle in der Nacht vom Montag zum Dienstag entstanden, an der aber Mollet in letzter Stunde nicht teilnehmen konnte, weil die Mehrheit seiner Partei sich für ein Zusammengehen mit den Kommunisten entschieden hatte, und er ge- gen diese Entscheidung Stellung nehmen mußte. Am Dienstagabend waren dann die Sozialisten diejenigen, die am heftigsten ge- gen de Gaulle protestierten, und am Mitt- wochmorgen noch rief ihr Parteiblatt die Pariser zu der großen Protestkundgebung auf, die dann am gestrigen Abend stattge- funden hat. Aber als Pflimlin nach dem Ab- stimmungsergebnis zur Verfassungsreform in den frühen Morgenstunden des Mittwoch trotz seiner enormen Mehrheit den Entschluß tagte, zurückzutreten, weil einerseits die Kommunisten bei aller Gegnerschaft zur Verfassungsreform für ihn gestimmt hatten, um ihn zu retten, und andererseits drei der vier konservativen Minister das Kabinett verlassen hatten, erhob sich keine Stimme 3 den Sozialisten gegen den Rücktritt Pflim- ins. General de Gaulle, den Marschall Juin um 16 Uhr gestern nachmittag aufgesucht hatte, hat erwartungsgemäß gegen 17 Uhr seine Residenz im Colombay les deux Eglises ver- lassen und sich ohne Zweifel nach Paris be- geben. Das Drama spielt sich also 50 ab, wie Kein Wort mehr Madrid, im Mai Franco hat dieser Tage die sechste Sit- zungsperiode seines gehorsamen Stände- Parlamentes mit großem zeremoniellem Auf- Wand eröffnet, Das Protgkoll der großen Gelegenheiten War aufgeboten, um Franco einen schaukräftigen Hintergrund bei der Verkündung eines neuen Gesetzes zu bieten, das als„Grundgesetz des Königreiches“ pra- sentiert Wurde. Es gilt als das erste Teilstück eines gesetzgeberischen Werkes, das der Ueberleitung des Regimes in die künftige Monarchie dienen soll. Wer es liest, wird stark an das frühere Parteiprogramm der Falange erinnert— mit dem entscheidenden Unterschied allerdings, daß seine 26 Punkte inzwischen auf 12 Gesetzesparagraphen zu- sammengeschmolzen sind. Franco hat das weltanschauliche Brevier der Partei moderni- siert— fast möchte man sagen„auf Strom- linie gebracht“, wenn nicht gerade in diesem Fall der Zug vom Revolutionären zum Kon- servativen, der die spanische Entwicklung kennzeichnet, besonders deutlich in Erschei- nung träte. In Francos mehr als einstündiger Rede kam das Wort Falange überhaupt nicht mehr vor. Es war überall durch den Ausdruck „Nationale Bewegung“ ersetzt, der auch die übrigen hinter dem Regime stehenden Kräfte der Mitte und der Rechten umfaßt. Dogmatisch enthält das Grundgesetz kaum Neues, wenn man davon absieht, daß es die Leitgedanken des ursprünglichen Parteiprogrammes auf die monarchistische ter. Es stimmt zwar, daß die Massen den Männern des„Comité du Salut public“, den Generalen Salan und Massu, und dem ehe- maligen algerischen Staatssekretär, Sid Cara, sowie dem Ex-Gaullisten Soustelle be- geisterte Ovationen entgegengebracht haben. Aber galten diese Ovationen wirklich diesen Männern oder vielleicht eher einer Hoff- nung, die man in sie setzte? Viel wahr- scheinlicher erscheint die zweite These, die man ebenso in Algerien wie auch im benach- barten Marokko und in Tunesien zu hören bekommt. Aus den algerischen Demonstratio- nen ist mit Sicherheit nur eine Gefühls- äubßerung herauszulesen: Die algerische Be- völkerung, Europàer und Muselmanen, hat den Krieg satt und glaubt deshalb auch der leisesten Hoffnung, die sich bietet. Zu dem Pariser Regime hat die Bevölkerung Algeriens alles Zutrauen verloren. Die erhebliche Beteiligung von Musel- manen an den Demonstrationen scheint dar- auf hinzudeuten, daß auch die FLN Front de Liberation Nationale) der algerischen Rebellenorganisation nicht als fähig an- gesehen wird, dem Land zu helfen. Für die Algerier, Europäer und Moslems, scheint es gegenwärtig nur einen einzigen Mann zu geben, dem sie gemeinsam ihr Vertrauen zu schenken bereit sind, das ist der als Befreier Frankreichs gefeierte General de Gaulle. Auf den algerischen Landstraßen, an den Fassaden in den Städten, überall ist die Aufschrift„Vive de Gaulle“ oder das Loth- ringerkreuz zu finden, jenes doppelbalkige Kreuz, das einst das Zeichen der Fran- 268ischen Befreiungsbewegung des Generals War. Selbst die FLN, die Rebellenorganisation, Würde sich nicht weigern, mit de Gaulle über die Zükunkt Algeriens ein Gespräch an- 7 von der Falange Franco bereitet Spanien langsam auf die Errichtung der Monarchie vor Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth Donnerstag, 29. Mal 1958 Nr. 121 7 man es seit Tagen vorausgesehen hatt Wenn nicht alles täuscht, werden die rei blikanischen Parteien de Gaulle letzten Endes ihre positive Stimmenabgabe oder 10 Stimmenthaltung versprechen. Dieses Eigeh. nis hätte man ohne Zweifel besser, würdi 2 und unter geringerer Belastung des Gene erreichen können, der nun in bedenkliche Ah. hängigkeit von denen gerät, die in Algler und Korsika seinen Namen mit faschigt schem Beigeschmack im Mund führen 00 gleich natürlich auch in Algier keinesweg alle Militärs und Zivilisten, die an der B. wegung teilgenommen haben, Faschisten and neu kan So aber ist es zu der grotesken Lage ge kommen: dieselben Parteien— die Sozial. sten, die Radikalen, die Christlichen Dem kraten—, die am Mittwochnachmittag 035 Volk von Paris zum Protest gegen die Ce- fahr aufgerufen haben, die die Republik be droht, waren am Abend dabei, Var dieser Gefahr zu kapitulieren. Dabei ist die De. monstration durchaus eindrucksvoll verlau. fen, obgleich sie von Kommunisten Unter. stützt wurde, so daß sie als eine gemeinsame Manifestation aller Linksparteien mit Ein- schluß der Christlichen Demokraten erschie- nen ist. Auch der Wortführer der Christ, lichen Demokraten bei den Beratungen beim Präsidenten der Republik, Teitgen, Soll an der Manifestation teilgenommen haben. Man sah jedenfalls einen großen Teil des Direk- tionskomitees der Sozialisten zum Teil Seite an Seite mit den Kommunisten marschie. ren und auch die bürgerlichen Parteien W3ÜA ren zahlreich vertreten, unter anderem durch Mendeès-France und den Wortführer der- jenigen, die die Republik bis aufs letzte Ver. teidigen wollten, den Abgeordneten Mitte rand. Nachdem die Manifestanten in ruhiger Weise und verhältnismäßig schweigsam die Strecke von dem Platz der Nation bis zum Platz der Republik, die mehrere Kilometer lang ist, durchzogen hatten, löste ihr Zug sich ohne Zwischenfälle auf. Viele allerding werden ebenso gedacht haben wie einer der Demonstranten, den ich sagen hörte: J und wWẽas machen wir nun?“ Es war wohl die letzte große Demonstration der Vierten Republik. Zwischen dem Kommunismus und den Rechtsradikalen haben die republika nischen Parteien keinen Ausweg gefunden. Nun wird wahrscheinlich General de Gaulle zeigen müssen, ob am Ende seines Weges so wie er es ohne Zweifel wünscht, eine neue, saubere und würdige Republik steht die das französische Volk nicht in die Sack 1 8 des Kommunismus oder Faschismus jagt. ur hat. EM. ben gan 4600 und d88 raff des auf Ebene überträgt. Es verpflichtet die Nach- kolger Francos auf die bekannten Prinzipien eines autoritären, zentralistischen und katholischen Einheitsstaates, der unter Ver- zicht guf die parlamentarische Demokratie Korporativ gegliedert sein soll. Aber die Funktionäre des Regimes müssen Schon heute den Eid auf das neue Grundgesel und damit auf die Monarchie ablegen. Das ist eine harte Bedingung für die alles Hemden“ der Falange und der Syndikate von denen mancher vor die Frage gestellt wird, ob sie gegen ihre Uberzeugung schwö- ren oder den Dienst liquidieren sollen. Sie mögen sich mit der Uberlegung trö⸗ sten, daß Franco wieder einmal die Gerüchte dementiert hat, die ihm Amtsmüdigkeit zuschreiben. Man bekam erneut von ihm 2 hören, daß er bis zu seiner letzten Stunde auf dem Platz auszuhalten gedenkt, den er einnimmt. Das erklärt auch, warum er keine Eile bekundete, dem programmatischen „Grundgesetz des Königreiches“ die weitaus wichtigeren Durchführungsgesetze anzufügen, die seit längerem in Vorbereitung sind. Is Handelt sich dabei vor allem um zwei be- deutsame Entwürfe: Das Gesetz, das die Rechte und Pflichten des künftigen Trägers der Krone bestimmen soll und ein weiteres, das die Trennung der in der Hand Franeos vereinigten Amter des Staats- und Regie- rungschefs zu regeln hat. Für die Zukunft Spaniens hängt viel davon ab, wie diese Gesetze ausfallen. von leit dag gend chen zuknüpfen, und auch in den beiden anderen Ländern des Maghreb, in Marokko und Tunesien, verspricht man sich von de Gaulle i eine Lösung des Algerien-Konfliktes. Allerdings hegen viele Beobachter und vor allem die Regierung von Rabat die Be-] kürchtung, daß de Gaulle von zahlreichen Kreisen in Algerien und Frankreich, die dp) St Ar diese ollar 20 egoistischen Einzelinteressen vertreten, nüt als Schirm benutzt werden soll, um zu Ver. suchen, die Entwicklung im Sinne dieser Ein- zg zelinteressen zu lenken. Mit Beunruhigung angs stellt man in Rabat und in Tunis fest, Wie mit dem algerischen„Nationalen Wohlfahrts- komitee“ Kreise paktieren, deren Exponen“ 8 P ten öffentlich die Wiedereroberung Tunesien 0 und Marokkos als ihr Ziel Proklamier haben. 238 Eine Veröffentlichung der französischen 12 5 Was Die est. Repul Spitzer Schalle neuen gewehr Maschi Mann- n 0 tenbün licher“ nicht f fen. D schnell gewehr 6000 80 gl. Marine jäger, Schwäne st. Lol D. vordere Huft ete geschos All als der zeichne Ein FI kommè M gleicher entdeck schen üb rung in ges Mit Dollar Ternsel junge neuen eits 16 ch ihr, mehrfac schlager gewinne melt bi 102 000 Dollar- Auf einer L die sie Lagerhe nie diten h. Geb die drunger 35 Selb schlecht ausschn spielerii Schulte: schen P stellung z68ische deren P des vat. ein Scl wurde Pavillon Brigitte. es inne wirkte.“ atherit Wodka- Der St. Cat! Sinai, h. Ur Anlaß Möncher de. ingewröl dter St. Christi wurde denschatt dex Sin ſollsten wurde j Aukbewa Eu ein W. ropäis dtohe Su ictaktler! Aschen. Zeitung„L'Express“ hat diese Beunruhigunſie Bildu noch verstärkt. Die Zeitung berichtet, 5 ſchaktlich die Propaganda des„Nationalen Wonlfahrb fannt komitees“ von ultranationalistischen Kreisel französischer Großgrundbesitzer in Alger“. finanziert werde. Diese Kreise sind es, 1 es bisher verhindert haben, daß der muse: Europäern ene 0 Itischle 1e den chen politischen Rechte wie dieselſtn gewährt worden sind. An der Spitze age Gruppe steht Monsieur de Serigny, der orie sitzer der einflußreidhisten Zeitung 8 kucch „L' Echo d' Alger“. Die Aussicht, daß 105 Kreise, die bisher noch einigermaßen 7 belt Paris aus in Schranken gehalten Wer konnten, im Zuge des Aufstands freie 5 bekommen könnten und womöglich noch une fügen, löst Überall in Nordafrika größte Be, sorgnis aus. 9 Weltere Meldungen siehe Seite 13 5 5 8 B manischen Bevölkerung Algeriens die gener OEE. geb ürc Tät alle die eir 8 eine t und en Geb 5 8 a jen ver- die französische Armee in Algerien mer MORGEN Seite 8 Nr. 12] Nr. 121/ Donnerstag, 29. Mai 1958 hatte, 1e reph. letzten oder dig 5 Ergeb- vürdiger Jenerag iche Ah. Alger aschistl. ren, oh. neswegz der Be. ten sind. was sonst noch gescha g Die amerikanische Luftwaffe hat ihr peuestes Modell, einen Jagdbomber des Typs epublic F 105“ in Dienst gestellt, der Fpitzengeschwindigkeiten bis zur doppelten Schallgeschwindigkeit erreicht und mit dem neuen automatischen 20 mm-Ma schine 22 gewehr„Vulcan“ ausgerüstet ist. Die neue kaschine, die als das„machtvollste Ein- Mann-Flugzeug der Welt“ bezeichnet wird, rann die neuen nuklearen Waffen, Rake- ſenbündel, nahezu 2 el Tonnen„gewöhn- cher Bomben, sowie ferngesteuerte und ncht ferngesteuerte Geschosse mit sich füh- gen. Das„Vulcan“-Geschütz wird als das sennellste und schlagkräftigste Maschinen- gewehr der Welt bezeichmet. Es kann bis zu 00 Schüsse in der Minute abfeuern. Fast zur gleichen Zeit gab die amerikanische Marine bekannt, daß ihr neuester Düsen- iger, der ebenfalls doppelte Schallge- chwindigkeit erreicht, am Dienstag bei st. Louis seinen ersten Probeflug gemacht bat, Die 17 Meter lange Maschine, deren ſorderes Ende in eine„Nadelspitze“ aus- Huft und deren Flügelspannweite nahezu Meter beträgt, ist für Flugabwehr-Fern- geschosse ausgerüstet und kann Atombom- ben auf einem Aktionsradius abwerfen, der als der größte aller Marine-Flugzeuge be- geichnet wird. Age ge. Soziall. Demo. tag dag die Ge- blik be. r dieser die De- verlau. Unter- einsame nit Ein- erschie· Christ. en beim Soll an en. Man Direk. eil Seite Arschle. ien wa. m durch er der- Zte ver. „ Mitte⸗ * Ein amerikanischer Marinesoldat, der in San Franzisko der deutschen Rundfunk- kommentatorin Irmgard Bach aus Bremen 600 Mark geraubt hatte, wurde noch am gleichen Tag von der Polizei in einer Bar entdeckt. Er saß dort und spielte mit deut- chen Münzen, gab seine Schuld sofort zu und übergab Frau Bach vor seiner Abfüh- ung ins Stadtgefängnis von San Franzisko das gesamte Geld zurück. * ruhiger zam die bis zum lometer ihr Zug lerdings ner der te. 0 vohl die Vierten nus und ublika- Hunden. Gaulle Weges, nt, eine K steht, e Sack chismus Mit einer Gewinnsumme von 216 500 Dollar(909 300 Mark) bei einer eimelnen fernsehquizschau hat in New Vork eine junge Frau, Elfrida von Nardroff, einen neuen Rekord aufgestellt. Nachdem sie be- geits 166 500 Dollar gewonnen hatte, gelang eh ihr, bei der„21“ betitelten Schau nach mehrfacher Punktgleichheit ihren Partner zu schlagen und noch einmal 50 000 Dollar zu gewinnen. Den amerikanischen Quizrekord delt bisher der elfjährige Robert Strom, der 192000 Dollar in dem Spiel„Die 64 000 Dollar-Frage“ gewann. * Auf drei gestohlenen Lastwagen mit einer Ladung von drei Millionen Zigaretten, die sie aus einem Londoner Tabakwaren- Lagerhaus gestohlen hatten, enkkam eine laffiniert vorgehende Diebesbande. Die Ban- diten hatten sich durch die Backsteinmauer des Gebäudes ein Loch gehauen und waren auf diesem Wege in das Lagerhaus einge- drungen. Die Zigaretten haben einen Wert von 35 000 Pfund(rund 400 000 Mark). * Selbst als„abschreckendes Beispiel“ für schlechten Geschmack war ein Filmplakat- ausschnitt, der die französische Filmschau- spielerin Brigitte Bardot mit unverhüllten Schultern und Beinen zeigte, im vatikani- schen Pavillon auf der Brüsseler Weltaus- stellung„zu unanständig“. Das Bild des fren- 268ischen Filmstars, das zusammen mit an- deren Plakatausschnitten in einer Abteilung des vatikanischen Pavillons die Notwendig- keit einer Entscheidung für das Gute oder das Schlechte vor Augen führen sollte, wurde jetzt entfernt. Ein Angestellter des Pavillons erklärte hierzu:„Wir halben das brigitte-Bardot-Plakat weggenommen, weil s innerhalb des Pavillons zu anstößig Mirkte.“ Jarie Russel, sowie Bob Hope und Katherine Hepburn in einer Whisky- und Wodka-Szene durkten verbleiben. * Der Abt des alben griechischen Klosters d Catherini, gleichzeitig Erzbischof von Sinai, hat den Metropoliten von Chios drin- gend urn Novizen für das Kloster gebeten. laß dazu ist der ständige Rückgang an Aönchen. Der plötzliche Tod von fünf Mön- chen des Klosters gab den Anstoß zu dem gewöhnlichen Schritt des Abtes. Das Klo- der St, Catherini wurde im Jahre 527 nach Cristi von Kaiser Justinian gegründet umd durde bed zu einem Mittelpunkt der Wis- Feuschaften und Künste. Der berühmte Co- dex Sinaiticus, der heute als eines der wert- dalsten Stücke im britischen Museum liegt, zurde in St. Catherini über Jahrhunderte aufbewahrt. — vor Nach- inzipien n und er Ver- nokratie ber die Schon adgesetz en. Das „Alten ndikate, gestellt Schwö⸗ n. ing trö⸗ zerüchte üdligkeit ihm 20 Stunde den er er keine atischen Weitaus zukügen, ind. Es wei be⸗ das die Trägers yeiteres, Francos Regle- Zukunft e diese Prosperität auf einer Woge von Oel Venezuela wurde Südamerikas reichstes Land/ Nach den USA zweitgrößter Erdöllieferant Venezuela mit seinen sechs Millionen Einwohnern geht es wie jemandem, der einen Hauptgewinn in der Lotterie gewon- nen hat. Nach dem ersten Weltkrieg war Venezuela mit seinen 900 000 Quadratkilo- metern Ausdehnung und 2,8 Millionen Ein- Wohnern noch ein wirtschaftlich unbedeu- tendes Land. Die heutige prächtige Millio- nenhauptstadt Caracas hatte damals kaum 100 000 Einwohner und kaum ein einziges anständiges Gasthaus,. Im Lande gab es ins- gesamt 700 Kilometer Eisenbahn und 1000 Kilometer Landstraße; der größte Teil des Verkehrs wurde am Meer, auf den Flüs- sen und auf den von Kolonialzeiten geblie- benen Maultierwagen abgewickelt. Aber dann kam das Oel. Zuerst floß es dünn, dann aber dicker und dicker— und damit begann das Glück und die Blütezeit des Landes. Venezuela steht heute hinter den Ver- einigten Staaten an der zweiten Stelle mit 14 Prozent der gesamten Erdölproduktion der Welt. Da es selbst wenig verbraucht— 4 Prozent der eigenen Produktion— nimmt es die führende Stelle ein. Die Oelkonzessionen wurden in die Hände von meist ausländischen Privatgesell- schaften gegeben; die Verträge sichern 50 Prozent des Gewinnes für den Staat, Als es seit dem zweiten Weltkrieg mit der Oel- produktion steil bergauf ging, wanderten in die Staatskasse jährlich immer größere Be- träge, bis sie in direkter oder indirekter Form drei Viertel der gesamten Staatsein- nahmen ausmachten. So kam es zu dem in der Geschichte seltenen Vorgang, daß der Staat seinen Reichtum nicht seinen Bürgern verdankte, sondern selbst bemüht war, sei- nen Reichtum seinen Bürgern zugute kom- men zu lassen. Die Entwicklung des Landes während der letzten zehn Jahre ist zwar ein Wunder, aber kein Wirtschaftswunder. Keine Staats- anleihen, keine komplizierten Finanzie- rungspläne oder Besteuerungsmethoden wa- ren nötig, um es zu vollbringen. Es floß ge- nug Geld in die Staatskasse, es handelte sich bloß darum, es auszugeben und produktiv anzulegen. Das wurde auch getan. Es ent- stand eine Hochkonjunktur auf allen Gebie- ten der Wirtschaft. Der Vergleich der Produktionszahlen der letzten zehn Jahre gibt eine Vorstellung vom Entwicklungstempo des Landes. Die Oel produktion betrug 1946 rund 1 Million Barril(1 Barril= 200 Liter) pro Tag, 1956 aber schon 2,5 Millionen. Die Kaffeeproduk- tion stieg während derselben Zeit von 2000 Tonnen auf 12 000, die Reisproduktion von 10 000 Tonnen auf 25 000, Zucker von 30 000 auf 200 000 Tonnen, Zement von 140 000 auf 1,5 Millionen Tonnen, und die Produktion von Eisenerz, die erst 1951 mit 200 000 Tonnen aufgenommen wurde, stieg in künf Jahren auf elf Millionen Tonnen. Die Gesamtproduktion der Industrie hat sich vervierfacht, und das investierte Kapital hat jährlich 22 Prozent abgeworfen. Bei den ungewöhnlich rasch steigenden Ziffern des Budgets, des Wertes der Einfuh- ren und des Geldverkehrs ist zu bemerken, daß die Währung des Landes stabil ist. Der Bolivar ist die einzige Währung der Welt— den Dollar inbegriffen—, die noch nie abge- wertet wurde. In Venezuela sind keine infla- torischen Erscheinungen zu finden; im Ge- genteil. Die Großhandelspreise sind wäh- rend der letzten zehn Jahre sogar etwas Zu- rückgegangen. Venezuela ist in einigen Jahrzehnten von einem der ärmsten Länder unbestritten das reichste Land Mittel- und Südamerikas ge- worden. Von Armut zu Reichtum führt aber keine allgemeine Kontinuität. Es gibt keine durchgehende Entwicklung; etwas hört auf und etwas anderes fängt an. Reichtum Wächst wie eine neue, aggressive Form des Lebens in die alte Welt herein, um sie— anstatt zu verändern oder zu entwickeln— zu vernichten. Reichtum ist eine immer häu- figere insulare Erscheinung, die hochexpan- sive Kräfte aufzeigt. In der Hauptstadt Caracas verschwinden allmählich die alten Viertel mit ihren primi- tiven Häuschen. Rücksichtslos werden sie abgerissen, um einer modernen Stadtpla- nung Raum zu schaffen. Was an Armut er- innert, muß sobald wie möglich verschwin- den, und es soll nichts geben, was man sich nicht leisten dürfte. Die Provinzstädte über- nehmen das Tempo von Caracas. Valencia zum Beispiel wurde vollkommen neu aufge- baut, während die Bevölkerung in den letz- ten zehn Jahren von 50 000 auf 250 000 stieg. Es gibt immer mehr Menschen, die in die Schicht der Wohlhabenden oder Reichen auf- rücken. Auf Menschen, die über ihre lebens- wichtigen Bedürfnisse hinaus verdienen, üben die letzten Errungenschaften der Tech- nik dabei die größte Anziehungskraft aus. In den aus Zuckerrohr und Lehm gebauten und mit Wellblech gedeckten baufälligen Hütten gibt es sicher einen elektrischen Kühlschrank und ein Rundfunkgerät, oft auch einen Fernsehapparat. Nicht selten steht ein neuer amerikanischer Wagen vor der Tür. Auf Schulbildung und Kultur aber wird meistens erst in der nächsten Gene- ration einiger Wert gelegt. Von den sozialen Problemen, wie sie bei stagnierender oder ungesunder Wirtschafts- lage meist in Industriestaaten auftreten, ist da kaum noch zu sprechen. Arbeitskräfte werden ständig gesucht, und jeder fleißige und sparsame Mensch hat gute Chancen, wohlhabend zu werden. Die Führung des Landes war während der letzten zehn Jahre in sehr festen Hän- den. Ob der stürmische Regimewechsel vom Januar dieses Jahres eine Veränderung in der steil aufwärts gehenden Linie der wirt- schaftlichen Entwicklung des Landes hervor- rufen wird, ist heute noch nicht abzuschät- zen. Wenn, wie es anzunehmen ist, die neue Regierung es versteht, die Lage mit ener- gischer Entschlossenheit zu meistern und da- mit den empfindlich ausschlagenden Seis mograph des Wirtschaftslebens zur Ruhe zu bringen, dann kann das Land mit Zuver- sicht in die Zukunft blicken. Das drittgrößte Landgut der Welt Viermal so groß Joseph John Coney, ein Selfmademan aus den US, hat kürzlich in der argentini- schen Provinz Mendoza Argentiniens und wahrscheinlich Südamerikas größtes Land- gut erworben. Es ist 900 000 ha(9000 qkm) groß, also, um mit europäischen Maßstäben zu messen, größer als ein Viertel von Hol- land oder fast viermal so groß wie Luxem- burg. Es gibt in der Welt nur zwei Besit- zungen, die größer sind; die eine liegt in Australien. wie Luxemburg/ J. J. Coney sucht europàische Siedler Coney, von Haus aus Schiffsbau-Inge- mieur, ist Besitzer der Hilcone-Werft in San Franzisko, von Goldminen in Nicaragua und Erdölkonzessionen in Mexiko. Die drei aneinandergremzenden riesigen Estancien (Landgüter), die er in der Provinz Mendoza kaufte, hat er zu einem einzigen Besitz zu- sammengeschlossen. Der Kaufpreis von zwei Millionen Dollar für dieses Riesengebiet, zehn Prozent, von dem etwas mehr als nämlich rund An der paziſischen Küste bei Monterey, Kalifornien, wurden von der US-Marine erfolg- reich verlaufene Landungstests abgehalten. Die Landefahrzeuge werden durch einen Hubschrauber ferngesteuert. Die Luft- Wasser- Kombination birgt verschiedene Vorzüge. Der Pilot lenxt die wendigen Fahrzeuge an die Stellen der Küste, an denen die Landung am besten erfolgen kann. Das ermöglicht ihm sein guter Ueberblick. Keystone-Bild 100 000 ha bei ausreichender Bewässerung land wirtschaftlich nutzbar sind, ist die ge- ringste von allen notwendigen Investierun- gen. Coney will nämlich dieses Landgut zu einem Mustergut machen, mit intensiver und extensiver Landwirtschaft, Viehzucht, dem Aufbau chemischer Industrien und der Ausbeutung von Bodenschätzen. Rund zwei Jahre sollen die geologischen, landwirt- schaftlichen und mineralogischen Studien dauerm, für die allein eine halbe Million Dol, lar aufgewandt werden. Um die 100 000 ha land wirtschaftlich zu nutzen, werden allein für eine Viertelmillion Dollar Maschinen importiert. Ein Vielfaches dieser Aufwen⸗ dungen, nämlich mehrere Millionen Dollar, werden die Bewässerungsanlagen kosten. Zur Bebauung der 100 000 ha will Coney 5000 italienische Bauernfamilien auf seinem Gut ansiedeln; außerdem sucht er 500 hol- ländische Viehzüchter zur Ansiedlung auf den Ländereien, die sich als Weideland eignen. Zwei Erdgasquellen auf seinem Gelände sind Eigentum der staatlichen Erdölwerke YPF und werden von diesen gegenwärtig nicht ausgebeutet. Coney hat den VPF be- reits die gemeinsame Ausbeutung vorge- schlagen, um in der Nähe der Brunnen in einer Fabrik, die der Amerikaner einrich- ten will, aus dem Gas Ammoniumsulfat zu gewinnen, das zur Herstellung von Stick- stoffdüngemitteln dient. Man könnte mit dem verfügbaren Erdgas jährlich 70 000 t Ammoniumsulfat erzeugen und dadurch zur Steigerung der lan wirtschaftlichen Produk- tivität Argentiniens erheblich beitragen so- wie Devisen sparen. Die PF prüfen gegen- wärtig Coneys Vorschlag. Außerdem befinden sich auf dem Riesen- gebiet des Landgutes 13 Erdölquellen, die Coney allein ausbeuten kann; die Förderung (600 bis 700 t jährlich) soll zur Deckung des Heizölbedarfs des Unternehmens dienen. Coneys„Entwicklungsprojekt“ wird von Sachverständigen als der bedeutendste und großzügigste Plan dieser Art bezeichnet, der bisher in Argentinien entwickelt wurde. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute wol- kig mit einzelnen Aufheiterungen, im gan- zen niederschlagsfrei. Nachmittagstempera- turen 16 bis 18 Grad. Am Freitag wieder Wolkiger mit zeitweisen, zum Teil schauer- artigen Regenfällen. Frühtemperaturen 7 bis 10 Grad, nachmittags um 15 Grad. Schwacher Wind zwischen Südwest und Nordwest wech- selnd. Sonnenaufgang: 4.27 Uhr. Sonnenuntergang: 20.20 Uhr Vorhersage · Karte för 22.358—+ Uhr e ——— 25 2 wen 85 Pegelstand vom 28. Mai Rhein: Maxau 524(+ 8), Mannheim 380 (5), Worms 297( 7), Caub 286( 8). Neckar: Plochingen 130( 9), Gundels- heim 193( 6), Mannheim 384(— 6). 0 O inss tin Nord win ON sten wolkenlos 10 Kmin 20 min heiter nalb bedeckt Sud wind LO wWoestwind 30 Min 40 Hm n wolkig bedeckt 0 WaRM FRONT KALT FRONT ö a Soden nn der Höhe NK . OHKHKLU SON D Vvarme(ate Cuftstrmung Schauer s Sewitter 9 MNieseln * Schnee Regen Nebel . Niederschiagsgebiet Luftdruck in Milſibar. Temp. in C Grad H= rioch- T rietoruelgebiet Medizinisches Forschungs- Programm Ein Vorschlag der Vereinigten Staaten Die Vereinigten Staaten haben vorge- schlagen, daß die Weltgesundheitsorgani- sation(WHO) eine besondere Studie aus- arbeiten lassen soll, um neue Wege zur För- derung eines medizinischen Forschungspro- Sramms auf internationaler Basis zu finden. Der Minister für Gesundheit, Erziehung und Sozialfragen, Marion B. Folsom, unter- breitete diesen Vorschlag auf einem Essen anläßlich der Feierlichkeiten zum zehnjäh- rigen Bestehen der WHO vor Vertretern aus 88 Ländern. Wenn die bevorstehende Weltgesundheitskonferenz, so betonte Fol- som, diesem Vorschlag der USA zustimme, dann sei die amerikanische Regierung be- reit, der WHO 300 000 Dollar(1,2 Millionen Mark) als Beitrag zur Finanzierung dieser Studie zur Verfügung zu stellen. Es sei dringend notwendig, alles verfügbare wis- senschaftliche und technische Wissen zu- sammenzufassen, es laufend auszuwerten und auf seine mögliche Anwendung für eine Lösung der öffentlichen Gesundheits- fragen hin zu prüfen. Präsident Eisenhower habe dieser Notwendigkeit bereits in seiner Botschaft über die„Lage der Union“ Rech- nung getragen, als er die Bereitschaft der USA mitteilte, gemeinsam mit anderen Na- tionen die für die Welt vordringlichen medizinischen Fragen zu erforschen. — anderen Ko und Gaulle Seit einiger Zeit bemüht sich der Euro- zäsche Wirtschaftsrat(OEEC) um die För- kerung der technischen und wissenschaft- den Schulung in Europa. Durch Initiative r Europäischen Produktivitätszentrale e) stellte die amerikanische Regierung r diese Zwecke einen Kredit von 500 000 bllar zer Verfügung. Er sollte zur Errich- us eines zentralen Büros dienen. Aller- dies war die Bedingung gestellt, daß die kopäischen Länder eine ungefähr gleich- Kponen- dhe Summe beisteuern. Die Regelung die- meslenefe Punktes erforderte eine Frist von meh- damiertpen Monaten. Bel der Dringlichkeit des roblems durch den Techniker- und Wissen- 58 1schen allermangel in Europa muß das über- migung een. Mitte Mai konnte die OEECO nun n Büdung eines Sonderbüros für wissen- Tahrts- iuttliches und technisches Personal be- Kreisen leben. Seine Leitung übernahm der den de Produktivitätssachverständige Alex 0 King, gleichzeitig stellvertretender Di- Iſtdor der EPZ. Verwaltungsmäßig wurde . 10 uro unmittelbar dem Generalsekretär 8 OEC untergeordnet. Verantwortlich kür e dieset ale Tätigkeit zeichnet ein Direktorium, in 5 1 alle Mitgliedstaaten der Organisation . die Vereinigten Staaten und Kanada ſuch einen hohen Beamten vertreten sind. das Arbeitsprogramm des neuen Büros Kweme jährliche Untersuchung der Poli- 2 Hand] n rogramme der Mitgliedstaaten auf ad 5 der wissenschaftlichen Schulung n ver- Ausbildung von Ingenieuren vor, dene eine Ueberprüfung der möglichen ſdde oden um den Bedarf an wissenschaft- zem und technischem Personal vorauszu- e und die Organisation einer Reihe von er und die Be- lreichen ich, die en, nur zu ver- ser Ein- uhigung est, wie Iahrts- Technische und wissenschaftliche Schulung US-Regierung stellt Förderungskredit von 500 000 Dollar zur Verfügung Sommerkursen für die Ausbildung von Pro- fessoren für Wissenschaft und Mathematik. Der erste Kurs wird im Sommer in Groß- britannien(Keele) für Persönlichkeiten des Lehrkörpers und der Universitätsverwaltun- gen der Mitgliedstaaten durchgeführt. Zwei weitere Kurse sind, ebenfalls im Sommer, in Frankreich und Deutschland vorgesehen. Einzelheiten liegen noch nicht fest. Erfahrungs austausch mit Schweden In der schwedischen Stadt Malmö tagt erstmalig eine gemeinschaftliche Konferenz von Vertretern schwedischer Arbeitgeber- organisationen und des deutschen Einzel- handels. Man will damit einen ständigen Europäer Qualitätskontrolle Die europäische Organisation für Quali- tätskontrolle, 1958 von der Europäischen Produktivitätszentrale EPZ) gegründet, ver- anstaltet im September in Brüssel in Zu- sammenarbeit mit der EPZ ihren 2. inter- nationalen Kongreß. Nähere Auskünfte er- teilt das Sekretariat: EOqc, Den Haag, Ko- niginnegracht 101. Auskunft— dreisprachig In deutscher, französischer und englischer Sprache können sich künftig ausländische Besucher in London per Telefon über alle wichtigen Ereignisse und Veranstaltungen des Tages informieren. Der Plan für den Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwi- schen Schweden und der Bundesrepublik einleiten. Die Initiative zu dem Treffen ging von der Arbeitgeberorganisation des Handels in Schweden aus.. Staat und Recht in Europa und Asien Die Heim volksschule Bergneustadt der Friedrich-Ebert- Stiftung, Bonn, veranstaltet am 7. und 8. Juni eine Wochenendbegeg- nung, bei der über das Thema„Staats- und Rechtsentwicklung in Asien und Europa“ diskutiert werden soll. Die Refe- renten des Treffens sind Dr. Soumckil, Djakarta GZ. Z. Bonm), Prof. Geoffrey Bar- raclough vom Königlichen Institut für In- ternationale Angelegenheiten(Chatham House), London, und Prof. Dr. Carlo Schmid, Vizepräsident des Deutschen Bun- destages. am Werk dreisprachigen Informationsdienst, der dem Besucher von Juni bis September täglich unter einer bestimmten Rufnummer zur Verfügung stehen soll, wird gegenwärtig vom britischen Fremdenverkehrsverband ausgearbeitet. An der Durchführung betei- ligen sich außerdem die britische Post, der Rundfunk und ein kürzlich gebildeter Lon- doner Ausschuß für Fremdenverkehrs- werbung. Französisches Interesse für deutsche Sprache wächst Rund 2000 Germanisten geben heute in Frankreich etwa 150 000 Gymnasiasten Deutsch-Unterricht. Seit drei bis vier Jah- ren wächst die Zahl der jungen Franzosen, die Deutsch lernen wollen, ständig. Prof. Paul Levy von der Ecole des Hautes Etudes in Paris, der als einer der bedeutendsten Germanisten bezeichnet wird. wies am Dienstagabend in Mainz darauf hin, daß es noch vor hundert Jahren in Frankreich nur zwölf Deutschlehrer gab, weil die Franzo- sen kaum Interesse für die nach ihrer da- maligen Auffassung außerordentlich schwie- rige und„dunkle“ Sprache zeigten. Prof. Levy betonte in einem Vortrag an der Uni- versität, daß nach den empfindlichen Rück- schlägen von 1914, 1933 und vor allem 1944 heute die deutsche Sprache in Frankreich nicht nur ständig an Boden gewinne, son- dern auch anders als früher beurteilt werde. Sie gelte keineswegs mehr als besonders schwer erlernbar und unschön. Vom fran- zösischen Standpunkt aus sei keine andere moderne Sprache so geeignet, das Denken und lernen zu fördern wie gerade die deutsche. Viele Pädagogen sähen in die- ser Sprache sogar einen vollwertigen Er- satz tür Latein. Neuer Konsultativausschuß für Produktivität Unlängst hat der Konsultativausschuß der Europäischen Produktivitätszentrale EPZ) in zum Teil veränderter Zusammensetzung in Paris seine erste Sitzung abgehalten. Deutschland stellt zwei der 14 Mitglieder: Mittelsten-Scheid, der erneut zum Präsiden- ten gewählt wurde, und für die Gewerk- schaften Dr. Rosenberg. Zu Vizepräsidenten ermannt wurden der Italiener Orlando und der Franzose Richard, ebenfalls ein Ge- werkschaftsvertreter. europäische Landwirtschaft eingerichtet, das sich mit der Verwendung von Flugzeugen in der Landwirtschaft zum Pflanzenschutz und zu anderen Zwecken befaßt. Gemeinde partnerschaft Troyes— Darmstadt Im Mai hat die französische Stadt Troyes, Zentrum der Wirkwarenindustrie, eine Gemeindepartnerschaft mit Darmstadt und der holländischen Stadt Alkmaar ab- geschlossen, nachdem sie bereits mit der belgischen Stadt Tournai verbunden war. Vorbereitet wurde die Aktion durch eine Reise des Bürgermeisters von Troyes nach Darmstadt, wo er sich mit einer Dele- Sation aus Alkmaar traf. Die Städte wollen ein intensives Austauschprogramm ver- Wirklichen. Europäische Konferenz der Gemeinden Im Rahmen des Europarats wird nach unlängst erfolgter Bewilligung der erfor- derlichen Kredite durch den Ministeraus- schuß im Herbst, voraussichtlich im Ok tober, die 2. Europäische Konferenz der Ge- meinden abgehalten. Man wird dabei über die Entwicklung des Personenaustauschs zwischen den Gemeinden beraten, über den Beitrag der Gemeinden zur Lösung des europäischen Verkehrsproblems im Städten, über die lokalen Auswirkungen der europa- ischen Integration Montan-Union, Gemein- samer Markt und Freihandelszone), die lokalen Verwaltungen und den Ansied- lungsfonds des Europarats sowie über die Landwirtschafts- Luftfahrt Zz en trum 5 Der Europäische Wirtschaftsrat hat in Den Haag ein Luftfahrtzentrum für die Organisation eines europäischen Gemeinde- Kredits. Schließlich kommt die Beteiligung der lokalen Behörden an der Tätigkeit der europäischen Einrichtungen zur Sprache. Seſte 4 MANNHEIM Donnerstag, 29. Mai 1958 Nr. in Schon die alten Germanen schönten Schinʒkken Angeklagte Metzger kannten Nitrit-Gesetz Empfindliche Geldstrafen für Verwendung von Natriumnitrit/ Gutachter: Zwei bis vier Gramm sind tödlich „Das ist ein Zeichen der Zeit: Unser Dasein wird zum künstlichen Dasein“, philosophierte Amtsgerichtsrat Kostelnik am Mittwochvormittag in einer Urteils- begründung. Unter Kostelniks Vorsitz ging an diesem Tag der erste Akt der Nitrit- Prozesse über die Bühne. Vier Fälle standen auf der Tagesordnung. Angeklagt waren ein Metzgereibedarfshändler aus Mannheim, zwei Mannheimer und ein Schriesheimer Metzgermeister. Es gab keine Sensationen, die Angeklagten be- kannten sich zu den ihnen zur Last gelegten Vergehen gegen das Nitritgesetz und das Lebensmittelgesetz. Als das Schöffengericht am frühen Nachmittag zu seiner vierten Sitzung zusammentrat, hatte das Publikumsinteresse merklich nachgelassen. Unter den„Dauerkunden“ im Gerichtssaal sah man diesmal Vorstandsmitglieder der Mannheimer Fleischerinnung und viele Metzgermeister. Das Gericht urteilte im übrigen„sine ira et studio“(„ohne Zorn und Eifer“),— ein Exempel wurde nicht statuiert, wenngleich die Geldstrafen recht empfindlich waren. In allen vier Fällen Wurden die verhängten Gefängnisstrafen Im ersten Fall handelt es sich um einen Händler für Metzgereibedarf. Er hatte von einem Feudenheimer Drogisten von Anfang 1954 bis Ende 1957 mindestens 335 Kilo Natriumnitrit bezogen und an Metzgermeister Fi osT FAO NNAlSE in Mannheim und Umgebung weiterverkauft. Der Einkaufspreis pro Kilo betrug 1, bis 2, Mark, weiterverkauft wurde das Nitrit Tür 5, Mark. Während der Metzgereibedarfs- händler über den Verkauf des gefährlichen Giftes überhaupt nicht Buch führte, wiesen die Bücher des Drogisten jeden Verkauf an zur Bewährung ausgesetzt. den Angeklagten fein säuberlich aus. Sehr peinlich! Vor dem Gericht erklärte der Angeklagte, die Gefährlichkeit des Natriumnitrits sei ihm nicht bekannt gewesen. Er habe davon erst aus der Presse erfahren, damals als in Stutt- gart das Kesseltreiben gegen die Nitrit- metzger begann. Im Jahre 1937 hatte der An- geklagte seine Fleischergesellenprüfung er- folgreich bestanden. Das Nitritgesetz datiert vom 19. Juni 19341 Aber von all dem wußte er nichts g Die Gutachten nahmen im ersten Nitrit- Prozeß verständlicherweise einen großen Raum ein, Ein Gutachter des Städtischen Untersuchungsamtes erklärte, daß das seit 1900 den Metzgern bekannte Natriummitrit (Alkalisalz der salzpetrigen Säure) den na- türlichen Zerfall des Myoglobins(Fleisch- farbstoff)„blockiere“. Das gesetzlich zugelas- sene Nitrit- Pökelsalz erziele zwar den glei- chen Effekt, reines Nitrit beschleunige aber dem Prozeß. Darüber hinaus sei es beispiels- Fünfzig Jahre Dienst am Hauseigentum Anna Amann wurde mit Verdienstkreuz und Ehrennadel ausgezeichnet Frau Anna Amann steht seit einem hal- ben Jahrhundert in den Diensten des Haus- und Grundbesitzervereins Mannheim. Justiz- rat Dr. Merkert, der erste Vereinsvorsitzen- de, nannte bei der internen Feier dieses einzigartigen Berufsjubiläums in der Ge- schäftsstelle(M 7, 22), Frau Direktor Amann mit Fug und Recht„das Herz des Haus- und Grundbesitzervereins“. Hat doch die Jubi- larin seit 1915 die Geschäfte mit kundiger, tester und sicherer Hand durch Zeiten der Wobnungszwangswirtschaft, durch Inflatio- men, Deflationen, Geldnöte, Steuersorgen, Zer- störung und Verarmung, zuletzt durch Licht und Schatten des Wiederaufbaus gesteuert. Nach dem Zusammenbruch wurde 1945 durch ihre Initiative in einem kümmerlichen Keller der Lameystraßge die Geschäftstätig- keit ganz klein wieder aufgenommen. Wenn auch der alte Mitgliederstand(1937 über 6000) nicht wieder erreicht ist, so kann sich doch Dr. Joachim Klaiber Intendant in Bielefeld Der Oberspielleiter der Oper des Natio- naltheaters Mannheim, Dr. Joachim Klaiber, Wurde gestern einstimmig vom Rat der Stadt Bielefeld zum Intendanten der Städtischen Bühnen Bielefeld gewählt. 20 Auf- und Abspringen jetzt besonders gefährlieh Zum Fahrplanwechsel am 1. Juni wird auf den Strecken Karlsruhe Mannheim und Mannheim Heidelberg der elektrische Zugverkehr aufgenommen. Von diesem Zeitpunkt an werden die meisten Züge mit E-Loks bespannt. Die elektrische Zugför- derung wird für die Reisenden eine we⸗ sentliche Erleichterung durch erheblichen Zeitgewinn bringen. Die Bundesbahn sieht sich aber auch veranlaßt, besonders auf die Gefahren hinzuweisen, die mit dieser Be- schleunigung verbunden sind. Die elektrisch betriebenen Züge werden in den Bahnhöfen Wesentlich schneller anfahren, als Dampf- Zzlige. Die Unsitte des Aufspringens auf fahrende Zlige ist deshalb mit einem grö- eren Risiko verbunden. Auch das Absprin- gen von dem in den Bahnhof einfahrenden Zug ist außerordentlich gefährlich, da die Züge meist einen sehr kurzen Bremsweg haben und erst verhältnismäßig spät brem- Sen. Es muß deshalb nachdrücklich vor dem Auf- und Abspringen gewarnt werden. o- Filmspiegel Kamera: „„„ Und keine blieb verschont“ Die laienspiel-volksstückhafte Machart enlaubt diese Inhaltsbeschreibung: Untaten und Verderbnis eines Lüstlings. Das Ver- derbnis trifft dabei ein wenig überraschend eim, nachdem man sich zuvor reichlich Zeit eg. So hat der Betrachter ausreichende Bedenkzeiten, in denen er sich erinnern kamm, wo ihm schon einmal dergleichen be- gegnet ist. Drehbuchautor Jean Pierre Mel ville verzichtete auf Einfälle zugunsten so- genannter„Pikanterien“, umd gab ihnen als Regisseur üppige Ausführlichkeit. Die Dar- Steller, Juliette Greco und Philippe Lemaire an der Spitze, machten keinerlei Gebrauch von den Leistungen, denen sie hren guten Ruf verdanken. bum Es spricht: fflinisterpräsideni a. D. das, was unter ihrer unermüdlich eifrigen, ebenso zähen wie lebensklugen Geschäfts- leitung zustandekam, sehr wohl sehen las- sen. Oberbürgermeister Dr. Reschke, Stadt- räte, Herren der Stadtverwaltung, der Justiz, Direktoren von Banken und Sparkassen und andere Männer vom Bau stimmten mit Stadtrat Dr. Merkert darin überein, daß Frau Amanm„jederzeit ihren Mann gestanden habe“. Obwohl sie wahrlich auf ein reich erfülltes Leben und ein gerütteltes Maß an Arbeit zurückblicke, dürfe sich der Verein auch weiterhin ihrer waltenden Hand er- freuen. Nachdem Dr. Rönitz Müsseldorf) Frau Amann mit Worten höchster Anerkennung die zweite goldene Ehrennadel des Zentral- verbandes Deutscher Haus- und Grund- besitzervereine überreicht hatte, machte der langjährige Vereins vorsitzende Gerhard Vö- gele den Auftakt zur großen Gratulations- cour. Frau Amann nahm Glückwünsche, Blu- men, Geschenke entgegen, stand prominen- ten Gästen Rede und Antwort, sorgte für ihre treuen Mitarbeiter und die Musiker, die der kleinen Feier den Rahmen gegeben hat- ten, und bemerkte im Vorübergehen:„Wenn ich abends durch die Straßen Mannheims gehe, Neubauten betrachte, mich der zer- störten und verschwundenen Häuser, ihrer Eigentümer und ihrer Schicksale erinnere, haben sich schon manche über Aufstieg und Niedergang so vieler Familien gewundert, die kast ganz in Vergessenheit geraten sind.“ Abends wurde im Mozartsaal das 65jäh- rige Bestehen des Haus- und Grundbesitzer- vereins Mannheim gefeiert, Frau Direktor Amann zu hrem Berufs jubiläum geehrt und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeich- net. Wir berichten über die Kundgebung in der nächsten Ausgabe. F. W. Kk. Weise möglich, den F nden zu täuschen. Minderwertige Mette est mit einem beson- ders hohen Fettg* it erhalte nach einer Nitrit-Behandlus eine schöne, rote Farbe. Setze man einer gellauge Natriumnitrit zu, so werde außce- dem die Pökeldauer der Schinken erheblich reduziert.(Rationalisie- rung nicht im Simne ihrer Verfechter.) Der medizinische Gutachter erörterte ein- gehend die verschiedenen Auswirkungen des Nitrits. Bei Kleinkindern stellen 0,04 0,05 Gramm Nitrit eine tödliche Dosis dar. Bei Erwachsenen beginnt die tödliche Dosis bei 2—4 Gramm. Im einzelnen ergeben die ver- schiedenen Vergiftungserscheinungen einen erheblichen Katalog. Die Gefahr der zu star- ken Beimengung von Natriumnitrit bei der Zubereitung des Wurstbreis oder der Pökel- lauge ist gegeben. Zumal die Metzgermeister quasi über„Daumen und Zeigefinger peil- ten“. Die Faustregel hieß: Eine Messerspitze Nitrit auf 60 bis 100 Liter. Uprigens konnte der Händler dem Gericht nicht glaubhaft machen, daß er von den strikten Verboten nichts gewußt habe. Einem Vertreter, der noch heute bei ihm beschäf- tigt ist, gab er Anweisungen, beim Vertrieb des Nitrit alle gebotenen Vorsichtsregeln zu beachten. Die angeklagten Metzgermeister ver- suchten— wie gesagt— nichts zu bestrei- ten. Jawohl, man habe gewußt, daß Nitrit verboten sei, die angegebenen Mengen seien auch verwendet worden(im einzelnen Men- gen zwischen vier und acht Kilo). Die Be- gründungen waren verschieden. Einer der Angeklagten meinte auf die bieder-plumpe Tour:„Es gibt halt vieles, was mer net mache derf. Die Schuld liegt auch bei den Verbrau- chern, meinte die Verteidigung. Und dann noch beim Staat, der keine ausreichende Kontrolle ausübe. Das Mannheimer Unter- suchungsamt nimmt pro 1000 Einwohner im Jahr fünf Untersuchungen vor. Zum Teil sind die Untersuchungsämter personell schwach besetzt und recht dürftig ausge- stattet. Der Händler bekam drei Monate Ge- kängnis und eine Geldstrafe von 2000 DM, die Metzgermeister wurden zu Gefängnis- strafen von zwei Monaten, vier Wochen und drei Wochen verurteilt, die jeweiligen Geldstrafen beliefen sich auf 3000, 2000 bzw. 1500 DM. Den Verurteilten bleibt an- gesichts der Geldstrafen ein Trost: Die also eingebrachten Summen werden der Lebens- mittelkontrolle zur Verfügung gestellt. Staatsanwalt Fillbrunn, von einigen Fleischermeistern in jüngster Zeit mit dem Beinamen„Metzgerfresser“ bedacht, teilte der Presse mit, daß der nächste Schwung „Nitrit-Metzger“(Fillbrunn:„Lauter kleine Fische.) am Freitag an die Reihe kommt, und zwar vor dem Einzelrichter. Anm Rande sei noch vermerkt: Der Brauch, Fleischwaren zu„schönen“, ist nicht neu. Einer der Gutachter zitiert sogar den alten Tacitus. Demzufolge sollen schon die alten Germanen ihre Schinken mit Salpeter ge- schönt haben D. Pr. Es fehlen noch Plätze für Schwerbeschädigte Für die Schwerbeschädigten-Fahrt, die der Mannheimer Automobilelub im ADñDAC jedes Jahr für Kriegsversehrte und In- validen veranstaltet, fehlen noch immer einige Wagenplätze, Der ADAC Mannheim bittet auch Nichtmitglieder, noch Wagen und eventuell Geldspenden für diese soziale Ver- anstaltung zur Verfügung zu stellen. Die Fahrt beginnt am kommenden Sonntag, dem 1. Juni, um 8.30 Uhr, an der Mannheimer Hauptfeuerwache und führt nach Arheiligen bei Darmstadt.= Technischer Ausschuß tagte: 5 5 Glockenweihe in Sankt Bild! Steiger Bonifatius Mannheim Aus dem Polizeibericht: Wieder ein Verkehrstoter Li nile 7 erfaßte Fußgänger Gegen 12 Uhr erfaßte ein Zug der Stra- Benbahnlinie 7 einen 60 jährigen Mann aus Neckarstadt-Ost, der den Mittelstreifen in der Friedrich- Ebert- Strage überqueren Wollte. Der Fußgänger wurde gegen die Ein- zäunung des Bahnkörpers geschleudert und erlag kurz darauf seinen schweren Verlet- zungen im Krankenhaus. ** 5 Kar 92 4 Aufträge gefälscht Kurz vor Pfingsten arbeitete ein Ver- treter„auf Hochtouren“ und brachte seiner Firma gleich 30 Aufträge auf einmal. Er er- hielt dafür eine Provision von 1900 Mark. Als die Aufträge aber überprüft wurden, stellte sich heraus, daß sie gefälscht waren. Der Vertreter hatte sie selbst unterschrieben. Wegen Betruges wurde er festgenommen, Frau sprang in den Neckar Ein Straßenpassant beobachtete gegen 16.45 Uhr, wie sich in Höhe des Paul-Mar- tin-Ukers eine etwa 20 Jahre alte Frau in den Neckar stürzte und ertrank. Die Berufs- feuerwehr konnte die Tote nach über zwei Stunde Suche finden und an Land bringen. Die Leiche konnte noch nicht identifiziert werden. Der Wirt kam zu früh In Neckarau wollte ein 20jähriger in einer Wirtschaft die Abwesenheit des Inhabers dazu benützen, die Kasse auszuräubern. Der Neuer Betriebshof in der Pumpwerkstraße Polizeipräsidium wird renoviert/ Sandhofener Sportplatz erhält Rasendecke Vier von fünf Punkten der öffentlichen Tagesordnung genehmigte der Tech- nische Ausschuß des Gemeinderates in seiner gestrigen Sitzung: Der Betriebshof für den Straßenreinigungs- und Müllabfuhrbezirk II des Tiefbauamtes in der Pumpwerkstraße wird gebaut, das Amtsgebäude der Polizei in L 6 wird weiter „wiederaufgebaut“, die Käfertal-Nordschule bekommt eine Rasenfläche zwischen Trafostation und Schulgebäude und der Sportplatz Sandhofen im Gewann Ried lache wird bis zum Frühjahr nächsten Jahres fertiggestellt. Der Neubau eines Unterkunftsgebäudes und eines Lagerhauses für den Straßenreinigungs- und Müll- abfuhrbezirk 1 Unnenstadt) auf dem stadteigenen Eckgrundstück Seiler-/ Schanzen- straße muß noch einmal überprüft werden und wurde zurückgestellt. Oberbaurat Beirer begründete zuerst den Neubau der Gebäude auf dem Grundstück Seiler-/ Schanzenstraße, Sie sollen in erster Linie— wie Oberbaurat Scheurer den Antrag unterstützend erklärte— den Arbeitern sani- täre Anlagen bieten,„wie sie in jedem Betrieb zu finden sind“. Das Hauptgebäude soll eige- ne Heizungsanlage, Mannschaftsspeiseraum, Fahrradabstellraum, Wasch-, Brause- und Umkleideräume und eine Hausmeisterwoh- nung aufnehmen. Das Nebengebäude soll Werkzeug, Handwagen, Streusand und Streu- salz vor Wetterunbilden schützen. Der Ko- sten vorenschlag— 248 000 Mark oder 125 Mark für einen umbauten Kubikmeter des Hauptgebäudes— erschien den Stadtvätern reichlich hoch. Bürgermeister Trumpfheller Warf in die Debatte: 100 Meter entfernt en- det ein geplanter Fernhezanschlug, warum also eine eigene Heizungsanlage?“ Dieser Punkt soll nun erst noch einmal überprüft werden. Des Oberbpürgermeisters Vorschlag, den Antrag zurückzustellen, fand keinen Widerspruch. Aehnlichen Zwecken sall der Neubau des Betriebsbahnhofes in der Pumpwerkstrage dienen. Das geplante zweigeschossige Haus Wird 260 000 Mark und 3213 Mark jährlichen Zuschuß kosten. Der Vorschlag wurde an- genommen. In L 6 soll in dem zur Bismarckstraße ge- legenen Gebäudeteil für 590 300 Mark das dritte Obergeschoß ausgebaut und ein vier- tes— das bisher nur provisorisch aufgesetzt War— aufgestockt werden. Die hinzugewon- nenen Räume benötigt die Polizei dringend, Wie Präsident Dr. Leiber begründete. Die Stadträte hatten nur eine Sorge: Ist das Geld nicht„rausgeschmissen“, wenn die Polizei Oeffentliche Kundgebung Dr. Leinhotd Haie: dem Land oder dem Staat unterstellt wird, Weil ja das Gebäude ohnehin noch dem Staat gehört und der Stadt nur mietfrei für die Po- lizei zur Verfügung steht? Stadtrat Kuhn erinnerte außerdem daran, daß Pforzheim seinerzeit vom Staat Geld für ein Polizei- gebäude erhalten hebe. Oberbürgermeister Dr. Reschke versprach— wenn er es auch „nicht für sehr aussichtsreich“ halte— beim Staat um Geld für diese Zwecke nachzufragen und beruhigte auch die übrigen Gemüter:„Bei der Wieder- Uebernahme des Hauses durch den Staat werden die Kosten für Einbauten zurückerstattet werden müssen.“ Dem An- trag wurde daraufhin stattgegeben. Das Geld— 10 000 Mark— für den Aus- bau des Schulhofes und die Neuanlage des Rasenplatzes zwischen Trafostation und Käfertal-Nordschule ist aus den vorhergehen- den Bauprojekten noch vorhanden. Auch die- Ser Antrag wurde angenommen. Für die Gemeinschafts-Sportplatz-Anlage Sandhofen im Gewann„Rledlache“ bewillig- ten die Stadträte 30 000 Mark für den zweiten Bauabschnitt. Die 27 000 Quadratmeter große Fläche erhält— nach reiflichen Ueberlegun- gen— nun doch ein Rasenspielfeld. Die An- lage soll im Frühjahr nächsten Jahres schon „bespielbar“ sein, erklärte Gartenbaudirek- tor Bugjäger. Sto Bunclesvorsitzender der Freien Demokrotischen Partei om Freitag, dem 30. Mai 1938, 20 Uhr, in Schwetzingen, Aula der Gewerbeschule Wirt tauchte aber früher als erwartet aul und überraschte den Mann. Der Täter flüch- tete, ließ aber in der Eile sein Fahrrad ste- hen. Dadurch konnte er ermittelt werden. Merkwürdiger Fund Auf der Polizeiwache in Rheinau lleferte ein Mann eine Aktentasche ab, die er ge. funden hatte. Im Inhalt— Bergmannshelm, Arbeitsanzug und Uebergangsmantel— Wer ein kleiner Zettel versteckt:„Ich gehe in die Fremdenlegion. A. P. B.— 1. 4. 1936. Achtung Herr Unbekannt. Die Tasche können Sie be. halten oder an, n dieser Stelle hatte der Schréiper den Zettel abgerissen. Bisher War es nicht möglich, von dem Unbekannten eine Spur zu finden, Dreister Dieb Gegen 23 Uhr wechselte in einer Käler- taler Gaststätte der Wirt gerade einen grö. eren Geldschein, als ein amerikanischer Soldat hereinkam, von dem auf der Theße liegenden Wechselgeld 23 Mark nahm und wieder verschwand. Gute Fachhändler sollen technisch beraten Jeder gute Fachhändler sollte auch die technische Seite seines Gebietes beherrschen, damit er die Kunden wirklich„fachmän- nisch“ beraten kann. Die großen Radio- und Fernsehfirmen sind deshalb dazu über- gegangen, zu hren Lehrgängen neben den Rundfunkmechanikern auch die Verkäufer des Fachhandels einzuladen. Fortlaufende Einzelvorträge über bestimmte Sachgeblete ergänzen das Gelernte immer wieder. 80 hatte die Firma„Nord-Mende“ die Fach ⸗ händler und Mechaniker aus Mannhelm, Ludwigshafen und der Pfalz ins„Wartburg. Hospiz, eingeladen, um sie mit der neuen Fernsehproduktion vertraut zu machen. Ingenieur Ulrich Prestin erlkuterte vor allem die technische Seite der neuen Geräte. Dre „Nur-Bild- Empfänger“, je zwei Stand- und Tischgeräte und drei Kombinationsschrünke waren zu sehem. Sie sind erstmals mit eine „Abstimmhilfe“ ausgestattet, Das„magische Prisma“ ist übersichtlich geschaltet, 9 dert wenig Materialaufwand und funde niert ähnlich wie das„magische Auge“ 5 1 Rundfunk.. Wohin gehen wir! Donnerstag, 29. Mai Theater: Nationaltheater, Großes Haus. 190 bis 22.45 Uhr:„Carmen“(f. g. Theatergeſe 10 Nr. 4241— 5300); Kleines Haus, 20,00 is er Uhr:„Iphigenſe auf Tauris“(f. d. 8 gemeinde Nr. 1591— 2120); Studlo-Funne eine Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Jeder, lebt Ae Konzert: Deutsch- Amerikanisches 5 5 7 19.30 Uhr: Musikleben in Amerika(Tonbs Reportage). a 1 Fiime: Planken:„Warum habe ich Ja eesag Alster:„Les Girls“; Schauburg: Rom Stunde schlägt“; Scala:„Rendezwpous in 50 Palast:„Von Panzern überrollt“; N 22.30 Uhr:„Es begann auf der Straße“; 818 bra:„Die Katze“; Universum:„Gestehen, Dr. Gorda“; Kamera;„, und kein lonte verschont“; Kurbel:„Schlachtgewitter 5 Mab“ Cassino“; Capitol:„Der Henker nimm in Einem Teil unserer Ausgabe 9 5 farbiger Prospekt„Gewußt wol der pei. manufaktur Grimm, Eiserfeld- Sieg, 9 Eintritt frei! EKre bis res. telt gen den nen Mar Satz das ärzt inbe 01 Sozi erte 111 bis Bra. begit Mar das beso berg Laut Vong 4, J statt Club ging tradi sem Freu men. Kar! d 88 Unte Frau Kott Fröh! auf. D schlie 4. J. schlo leiger tet aul 1 flüch⸗ rad gte. rden. Uieferte er ge- nshelm, — War e in die chtung! Sie be e hatte Blsher Fannten Küler⸗ en grö. Mischer Theke im und n uch die rschen, chmän- 10- und über en den käufer wukende igeblete der. 80 Fach ⸗ mheim, rtburg⸗· neuen nachen. 1 Allem e. Drei d- und ränke It einer zagische erfor- unktio⸗ . beim 8.0 a6, 19.30 meinde is 22,10 40„Ole allein“, Institut, band agt“ 55 at Nr. 121/ Donnerstag, 29. Mai 1958 — MANNHEIM Seite 9 DRK- Ferienheim für 300 Mannheimer Kinder Sechs Sommerferienheime des DRK- Kreisvereins Mosbach sollen von Ende Juli pis Ende August für 300 Mannheimer Einder reserviert werden. Seit fünf Jahren vermit- telt das Rote Kreuz, Kreisverein Mannheim, Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren vierwöchige Aufenthalte in Ferienheimen. Bisher wurde diese Aktion jedoch mit an- deren Kreisvereinen gekoppelt. Nun hat der Mannheimer Kreisverein mit dem Mosbacher Kreisverein vereinbart, daß die Ferienheime in Mosbach, Neunkirchen, Oberdielbach, Hardheim und Boxberg ausschließlich Mann- heimer Kinder aufnehmen sollen. Es handelt sich bei diesen Heimen um moderne Schulen, deren Räume während der Ferienzeit sinnvoll e Ne 16 rene leich e ot 5 —— — genutzt werden, Jungens und Mädchen wer- den getrennt untergebracht. Die Betreuerin- nen der Kinder kommen meist aus dem Mannheimer Froebel- Seminar. Der Tages- satz beträgt 5,50 DM; davon trägt eine Mark das DRK. Fahrtkosten und die Kosten der ärztlichen Untersuchung sind in diesem Preis inbegriffen. Bei begründeten Anträgen geben AOK, Ersatzkassen sowie Fürsorge und Sozialstellen Zuschüsse. Nähere Auskünfte erteilt die DRK-Kreisgeschäftsstelle(L 2, 11⸗13). Verbindliche Anmeldungen müssen bis Mitte Juni erfolgt sein. D. Pr. Das königliche Spiel in Rheinau und Pfingstberg Der Schachclub Rheinau Pfingstberg feierte bei einem bunten Abend seine Sie- germannschaft, den diesjährigen Bezirks- meister sowie seinen Clubmeister Günther Mirke, der vom 1. Vorsitzenden Gantert die Clubmeisterurkunde entgegennahm. Die Künstler des Unterhaltungsprogramms er- hielten herzlichen Beifall. Am Pfingstsams- tag wurde bei starker Beteiligung der „Schach-Blitzmeister“ ermittelt. Gleich zu Beginn bildete sich eine Gruppe junger Schachspieler unter Führung von Günther Braun und Klaus Mardo, die sich bis zum Schluß behauptete. Im entscheidenden Kampf besiegte dann Braun den Vorjahressieger Mardo und wurde Blitzmeister. Der Schachclub stellt sich die Aufgabe, das Königliche Spiel unter der Bevölkerung, besonders der Jugend von Rheinau-Pfingst- berg bekannt zu machen. Deshalb sind im Laufe des Sommers einige Vortragsabende Vorgesehen, Der erste Vortrag findet am 4, Juni, 20 Uhr, im Lokal„Zum Pfingstberg“ statt. 0 Winterabschlußfeier beim Odenwaldklub Im Festsaal des Mannheimer Ruder- Clubs von 1875 an der Rheinpromenade be- ging der Odenwaldklup Mannheim seine traditionelle Winterabschlußfeier. Aus die- sem Grund hatte Vergnügungswart Karl Freudenberg ein buntes Programm zusam- mengestellt. Zuvor aber legte Ehrenmitglied Kar! Hügel den Mitgliedern Sinn und Zweche des Wanderns dar. Dann folgte gedlegene Unterhaltung. Das Programm bestritten u. a. Frau Tilly Weis(Mundartgedichte), Kurt Kotterer(Tenor) und Maurer/ Ziegler. Zum at den Maientanz spielten die Sopranis auf. kr. Das Finanzamt Mannheim-Sstadt(ein- schließlich Finanzkasse) ist am Mittwoch, 4. Jun, für den Publikumsverkehr ge- schlossen. Gute Stimmung im Musensaal: Frauliches Festbankett mit einem charmanten Mann Berufstätige Frauen trafen sich in ungezwungener Atmosphäre und wurden vom OB begrüßt Wer sitzt bei wem? Mit solchem Fragespiel begann das Bankett, zu dem die Stadt Mannheim die Teilnehmerinnen des Board-Meetings in den Musensdal geladen hatte. Am Saaleingang hatten die Damen Karten mit ihrer Tischnummer zu ziehen, so daß eine zufällige, aber umso anregendere Tischordnung zustande kam. An jedem Tisch waltete eine deutsche Gastgeberin ihres Amtes. Sie hatte keine Mühe, gute Stimmung Nerazustellen. Frohgemute Laune und ausgesuckte Roben trugen die Gäste zum Fest. Gewandt parlierten die Damen des Mannheimer Clubs berufstatiger Frauen im inter- nationalen Gewoge. Es passierte ihnen zuweilen, daß sie einkeimische Pressevertreter auf englisch an sprachen „Empfang mit Abendessen“ stand auf den von Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke ge- zeichneten Einladungen. Es gab Schildkröten- suppe Lady Curzon, Masthähnchen fermière, gemischte Salate, Obstsalat, dazu einen prächtigen 1957er„Auf dem Kanzemer Berg“, Sekt und Mokka. Zwischen Hähnchen und Obstsalat ergriff Dr. Reschke das Wort: „Meine Damen und meine Herren, und das ist zugleich das letzte Mal, daß ich die Herren hier überhaupt erwähne“, Seine Be- grühung sprach Mannheims OB in ausge- zeichnetem Französisch Auf Englisch: Er habe noch auf keinem Kongreß von und für Frauen gesprochen, und das mache ihn etwas unsicher. Aber trotz seiner vorgeschützten Befangenheit entledigte sich das Stadtober- haupt mit Bravour seiner Aufgabe. Arbeits- freudigkeit und Toleranz, die Verbindung von Industrie, Handel und Kultur schilderte er als Mannheimer Wesenszüge und wür- digte die Ziele und Aufgaben der IFBPBW ein ihrem weltweiten Einsatz für die Menschen- rechte.(Wir zweifeln nicht, daß seine Sprach- gewandtheit und sein Charme Dr. Reschke zum Anwärter auf die erste männliche Ehrenmitgliedschaft der Förderation machte) Dreisprachig dankte Mme. A. M. de Saint- Blanquat, die Vorsitzende des UNESco- Komitees, im Namen der 290 Kongreßteil- nehmerinnen aus zwanzig Ländern. Hans-Günter Grimm und Arlene Slater- Stone vom Nationaltheater gaben mit Arien aus„Carmen“ und„Butterfly“ Proben ihres Könnens.„Treès excellent“ staunte unsere Tischnachbarin, eine Anwältin aus Paris. Auch H. G. Grimm erhielt, im Zeichen der Sleichberechtigung, ein rosafarbenes Nelken- bouquet. Die Gelöstheit der Gäste, ihre Herzlichkeit und Ungezwungenheit, verbrei- teten Heiterkeit und Frohsinn im Saal, Man hörte viel Gutes über Mannheim. Die Freundlichkeit der Menschen auf der Straße; die Aufmerksamkeit der Mannheimer Club- mitglieder, die ihren Gästen Blumen und Zeitungen auf die Zimmer bringen ließen; die außerordentliche Gastfreundschaft der Stadt rühmte eine begeisterte Engländerin. Auch das Entgegenkommen der Mannheimer Zollbeamten, die liegengebliebenes Gepàck noch nach Dienstschluß herausgaben, wurde lobend erwähnt. Dazwischen kreisten die Tischgespräche um die Situation der Frau in den einzelnen Ländern. Die Vertreterin Südwestafrikas aus Windhoek— des jüngsten Clubs und wohl auch die jüngste Teilnehmerin, gazellen- schlank und auffallend apart— die ein hin- gerissener Pressefotograf immer wieder in sein Blitzlicht nahm— schilderte die Situa- tion der berufstätigen Frau in ihrem Land: Auch nach der Eheschließung und mit Kin- dern arbeite sie weiter zwecks Hebung des Lebensstandards.„Man braucht unbedingt I. Juni 1958: Der ein Auto in Südwestafrika und man möchte auch einigen Komfort“. MDabei deutete sie auf den Leopardenumhang über ihrer Stuhl- lehne.) Wenig entfernt von ihr saß die junge Pakistanerin Ahmid, Mutter dreier Kinder und in Erwartung des vierten, die im Direkt- flug nach Mannheim gekommen war: Auch in Karachi ist die Hälfte der Clubmitglieder verheiratet und hat Kinder. Wenn auch in den westlichen Ländern das Hauptproblem Pakistans, die Diskriminierung der berufs- tätigen Frau, überwunden ist, so waren doch häufige Klagen über die Vorenthaltung ver- antwortlicher Posten zu hören, Immerhin, so wurde uns voll Genugtuung versichert, hat England nun seinen ersten weiblichen Bankdirektor Es war ein reizender Abend. Um 23 Uhr, als noch die Mokkawogen hochgingen, wurde der Aufbruch forciert. Damit der Musen- saal am nächsten Morgen wieder als ernster Tagungsort bereit war. Ak „Tag des Liedes“ Oeffentliches Singen als Werbung für Volkslied und Gesangvereine Der„Tag des Liedes“, am Sonntag, 1. Juni, soll nach den Wünschen des Badischen Sän- gerbundes, Kreis Mannheim, zu einer echten Werbung für das deutsche Volkslied und die Gesangvereine werden, Alle Vereine in Stadt und Land sind aufgerufen, sich an einem öfkentlichen Liedersingen auf den Plätzen und in den Anlagen der Stadt zu beteiligen. Karl Holl, Schriftführer und Pressewart des Badischen Sängerbundes schreibt zu dem bevorstehenden sängerischen Ereignis: „Der erst kürzlich verstorbene Präsident des Deutschen Sängerbundes, Rektor à. D. Edmund Konsek, hat bereits im März alle Sänger und Sängerinnen aufgerufen, dem „Tag des Liedes“ mehr als bisher Beachtung zu schenken und sich für ein volles Gelingen tatkräftig einzusetzen. Er wies ferner darauf hin, daß heute das echte, schöne Volkslied, das einstmals zu den Kulturgütern unseres Volkes gehörte, durch das Uberhandnehmen des Schlagers bedroht und mehr und mehr im Schwinden begriffen sei. Sein Verlust oder Aussterben wäre ein unermeßlicher Schaden. Dies zu verhindern und mit allen Kräften an der Erhaltung des Volksliedes als einem geistigen Gut mitzuarbeiten, sei eine Verpflichtung, wie dies auch bereits das Kul- turprogramm des Deutschen Sängerbundes zum Ausdruck brachte. Terminkalender Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 29. Mai, 18 bis 19.30 Uhr, Vorbereitung für die zweite Lehrerprüfung Dr. Brauch). Arbeitsgemeinschaft für Weltraumferschung und Raketentechnik: 29. Mai, 20 Uhr, Mädchen- gymnasium in Ludwigshafen(Turnsaal), An- schauliche Einführung in die spezielle Relativi- tätstheorie(Günter Au). Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge: 29. Mai, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zim- 155 5, Sprechstunde für Sowietzonenflücht⸗ inge. Club„Graf Folke Bernadotte“— Internatio- naler Kreis; 29. Mai, 20 Uhr, D 4, 15,„Die Ar- beit der bürgerlichen Gemeindevertretung“ (Bürgermeister Graf). Freireligiöse Gemeinde: 29. Mal, 20 Uhr, L. 10, 4—6, Lichtbildervortrag von Dr. Keyssner, „Tempel, Kirchen und Moscheen“;— gleicher Tag, gleiche Zeit, Friedrichsfeld- Schule, Vor- trag von Landesprediger Dipl. per, pol, Werner Schultz, Freiburg,„Tragik, Humor und freie Religion“, Christlich Soziale Kollegenschaft im DGB: 29. Mai, 18 Uhr, Saal des Gewerkschaftshauses, Versammlung; Referenten: Hans Zankel, Kö- nigs winter, und Kurt Wawrzik, Mannheim. Mannheimer Frauenring: 29. Mai, 20 Uhr, VIktorla-Hotel, Zusammenkunft mit Vortra von Pr. Barbara Just-Dahlmann,„Die Jugen aus der Sicht des Jugendstaatsanwalts“. CDU- ortsbezirk Neckarstadt-Ost: 29, Mal, 20 Uhr,„Neckarpark“, Käfertaler Straße 89, Versammlung; Stadtbaudirektor Richard Jörg spricht über„Die neue Bauordnung der Stadt Mannheim“. MFC 08— Club der alten 08; 29. Mai, 20 Uhr, Weinstube Vorreiter, Rheinaustraße 6(am Gon- tardplatz), Zusammenkunft. Wir gratulieren! Friedrich Schaaf, früher Mannheim, Beilstraße 23. z. Z. Weinheim, Al- tersheim, vollendet das 88. Lebensjahr. Bereits seit mehr als 25 Jahren besteht der Deutsche Liedertag, oder— wie er neuerdings genannt wird—„Tag des Lie- des“. In den dreißiger Jahren von dem Hil- desheimer Domorganisten Theodor Gronen ins Leben gerufen, wurde die gute Idee vom Deutschen Sängerbund unterstützt und seit- dem den angeschlossenen Chören Jahr für Jahr empfohlen. Die Einrichtung des Tag des Liedes“ war bislang eine Institution des Deutschen Sängerbundes und bezog sich nur auf seine Mitgliedschöre. Wenn auch der DSB die bei weitem größte Chorgemeinschaft — nahezu 600 000 Sänger und Sängerinnen- ist, so genügt ihre Stärke trotzdem nicht, um dem Tag in der Offentlichkeit die not- wendige Resonanz zu geben und ihn zu einer Angelegenheit des Volkes zu machen, Dazu brauchen wir nicht nur die anderen Chor- gemeinschaften, die in der Arbeitsgemein- schaft Deutscher Chorverbände vereinigt sind, sondern vor allem auch die Schulen und nicht zuletzt die Unterstützung des Rund- funks, der sich an diesem Tage ganz be- sonders einsetzen sollte, Der Mitwirkung der Schulen wird deshalb große Beachtung ge- schenkt, weil in ihr die Grundlage für die Freude am Singen und der Musik geschaffen Werden kann.“ Der Badische Sängerbund, Kreis Mann- heim, hat die ihm angeschlossenen Chor- Vereinigungen aufgerufen, den„ag des Liedes“ mustergültig zu gestalten, Auf allen öffentlichen Plätzen und Anlagen der Innen- stadt und in den Vororten sollen sich die Gesangvereine betätigen. Auch in den Land- gemeinden um Weinheim und Schwetzingen soll der„Tag des Liedes“ ein voller Erfolg werden. Damit der Chorklang im Frelen besser trägt, empflehlt der Sängerbund, daß sich vor allem die kleineren Vereine zu Gruppen oder Chorgemeinschaften zusem- menschliegen. Das öffentliche Liedersingen soll um 11 Uhr beginnen. Platzwahl und Programmgestaltung wird den Vereinen oder Gruppen selbst überlassen. Wenn sich kein Verein ausschließt und alle Sängerinnen und Sänger zur Stelle sind, dann wird die große Aufgabe gelingen, den „Tag des Liedes“ zu einer wirksamen Wer- bung für das Volkslied und seine Präger, die Gesangvereine, zu gestalten. 0 Lin les: Die Vertreterin Sudwest- Afrikas beim Mannheimer Board-Meeling der berufstätigen Frauen. Bild: B& N Acht Tage nach Oberschwaben mit der Abendakademie Zu einer achttägigen Studien- und Er- holungsreise nach Oberschwaben lädt die Mannheimer Abendakademie ein. Die Gegend Zwischen Donau und Bodensee, Schwarz wald und Iller ist eine der schönsten und reichsten Landschaften Deutschlands, Sie liegt etwas abseits vom Durchgangsverkehr, ist nur wenigen bekannt und wird vom Strom der Gesellschaftsreisen kaum berührt. Dle Fahrt der Abendakademie leitet der Kunsthistori- ker Dr. Nils von Holst. Den Kern der Stu- dlenreise bilden die großen oberschwäbischen Abtelen. dle unter dem Sammelbegriff „Oberschwäbischer Barock“ bekannt wurden. Die Teilnehmer werden im Volkshochschul⸗ heim Inzigkofen untergebracht und unter- nehmen von dort aus verschiedene Tages- reisen, Die Reise beginnt am 10. August um sieben Uhr und endet am 17. August, Am 14. Juli um 20 Uhr hält Dr. Nils von Holst in der Kunsthalle einen Einführungsvortrag: „Triumph des Barock— Werden und Wach- sen eines Weltstils“. Mit der oberschwäbi⸗ schen Landschaft, ihrer Geschichte und den Einzelheiten der Fahrt wird die Teilnehmer am 21. Juli um 20 Uhr im Institut für Er- ziehung und Unterricht ein Mätglied der Abendakademie vertraut machen, Die Kosten für die Fahrt sowie Unterkunft mit Früh- stück und Abendessen betragen 110 Mark. Anmeldeschluß im Sekretarlat der Abend- akademie, Rheinstraße 1, ist der 12. Juli. Geriffelte Randstreifen auf der Autobahn Auf der wegen ihrer zahlreichen Un- Fälle berüchtigten Autobahnstrecke Frank- furt Mannheim wird gegenwärtig ein neuer Sicherheitsversuch unternommen. Auf einem Teil der Strecke wurden in die Fahrbahn- ränder etwa zwel Zentimeter tiefe Rillen in Kurzen Abständen quer zur Fahrtrichtung eingelassen, die übermüdete Fahrer davor bewahren sollen, von der Fahrbahn abzu- kommen, Mit Hilfe der„geriffelten“ Rand- Streifen, die den Wagen vibrieren lassen, hofft man, die Fahrer auf die Gefahr auf- merksam zu machen. Die Rillen sind nach Angaben des hessischen Verkehrsministe- riums auch für schnellfahrende Wagen völlig ungefährlich. 0 ohten: Helmut Race ist mein Name. loh bin fur Zweſtaktmotoren und habe an der Entwieklung füh- tender Motorenmodelle mitgewirkt. Heute habs ich ein 5. Tankhaus in Zirndorf/ Fürth, Ecke Fürther Straße, Vestner Weg. Oberall in Deutschlan . Oje 8H GENE UND EETROLEUNM AKTIENGESELULScHAET hat mich gebeten, im Rahmen der Serie B- Werbung outzt dem Kraftfahrer über meine Erfahrungen zu be- Spezialist »BP- Werbung nützt dem Kraftfahrer. Nr. 5: ZWEITAK TER Arger vermeiden Bis fünftausendmal in der Minute wechselt der Zweitakter sein OI: ständig erhält er frisches O mit dem Benzin und ständig wird beides im Motor verbrannt. Das gibt Rückstände, die zum Auspuff hinaus sollten. Aber Ablagerung ist oft die Wirklichkeit. Man merkt das schnell am Drum und Oran; Leistungsabfall, Stottern und Arger mit den Kerzen Darum Marken-Zweitaktöle fahren, die den Motor sauber haſten, Als Faustregel gilt: lässige Mischung. Dazu Marken- Benzin verwenden. Betrlebsanſeitung beachten: auch das richtige Mischungsverhaltnis Gl/ Kraftstoff ist Whtig. Zündung und Vergaser peinſich genau einstellen. Ständig günstige Setriebswrme anstreben und rechtzeitig heru nterschaſten; der Zwel- takter will warm und hochtourig gefahren sein! Selbstmischendes ENENEGOTL ZWEITTAKTEFOEL SPEZIAL mit B GRRENZ IN verwenden. »Selbstmischend« bedeutet Zeitgewinn beim Tanken und zuver- 2 Daus sportliche Sakko Elegante Sport-Sakkos Aus reiner Wolle: Tweed, Donegal, Homespun. Einfarbig oder in modernen Mustern und Farbstellungen. 49. 69.- 89. * . Da weiß man ꝛ 0s man hat/ 8 Zum Sakko die passende Einzelhose: 23. 39. 39. Kredilschecks im 1. Stock 45 verschiedene Herrengröſßen Das Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 Seite 6 MORGEN Donnerstag, 29. Mai 1958/ Nr. 121 —— Im Sommer fordern die Berge die meisten Opfer Bergwacht empfiehlt: Alpinistisches Können nicht überschätzen/ 44 Tote in der Saison 1957 München. Die Bergwacht des Bayerischen Roten Kreuzes zog kürzlich den Schlug- strich unter die Bergsaison 1957%58. Es war eine traurige Bilanz. Nicht weniger als 53 Menschen mußten einen Ausflug als Berg- steiger oder Skifahrer in den bayerischen Bergen mit dem Leben bezahlen. Mit gemischten Gefühlen sehen die frei- willigen Helfer der Bergwacht jetzt der warmen Jahreszeit entgegen, denn im Som- mer verzeichnen sie, wie auch im vergan- genen Bergjahr, die meisten Todesfälle. Von den 53 Toten, die die Bergwacht vom 1. April 1957 bis zum 31. März 1958 gebor- gen hatte, waren allein 44 bei Bergtouren im Sommer umgekommen. Insgesamt leisteten mehr als 3000 ehren- amtliche Helfer der Bayerischen Bergwacht in ihren Abschnitten Allgäu, Bayerwald, Chiemgau, Fichtelgebirge, Frankenjura und Hochland in 7356 Fällen erste Hilfe, sie tronsportierten 2284 verletzte und erschöpfte Touristen zu Tal. 95mal rückten die Berg- wachtbereitschaften zu Vermißtensuchen aus. Dennoch werden nach einer Bergkata- strophe und der nachfolgenden Bergungs- aktion oft harte und schwere Vorwürfe ge- gen die Männer mit dem grünen Kreuz auf den Armbinden laut.„Versagt“,„Zu spät gekommen“,„Falsch in Angriff genommen“ — das sind häufig die Argumente der Berg- Wacht- Kritiker. Sie sind fast immer unbe- rechtigt und zeugen oft von erschreckender Unkenntnis der Schwierigkeiten einer Ret- tungsaktion im Hochgebirge, bei der die Bergwachtmänner auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen. Plötzliche Schlechtwetter- einbrüche, Dauerregen, Nebel, Schneestürme, Lawinen oder Steinschläge können die best- angesetzte Bergungsaktion scheitern lassen. Jede Bergungsaktion beginnt, von weni- gem Ausnahmen abgesehen, mit stundenlan- gem Anmarsch bei meist schlechtestem Wetter. Nicht selten kommt es vor, daß die vermißten Bergsteiger in großen unweg- samen Gebieten gesucht werden müssen. Fast unüberwindlich werden die Schwierig- keiten, wenn sich die Bergungsopfer nicht mehr bemerkbar machen können. Schon siebzig Bergsteiger sind an der fast 2000 m hohen Ostwand des Watzmann bei Berch- tesgaden umgekommen. Hier dehnt sich ein Felsenlabyrinth von annähernd drei Mil- lionen Quadratmeter Größe aus. Eher läßt sich wohl manchmal die berühmte Steck- nadel im Heuhaufen finden als ein abge- stürzter Alpinist, der noch dazu keine Si- gnale geben kann. Die Bergwacht fürchtet, daß sich in der neuen Saison wieder mancher Bergsteiger auf Hochtouren einlassen wird, denen er nicht gewachsen ist. Dennoch sind die Män- ner bereit, jederzeit ihr Leben einzusetzen, um ein anderes zu retten. Aber allen denen, die in die Berge ge- hen, empfiehlt die Bergwacht, daß sie sich genauestens über ihr alpinistisches Können und die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit klar werden. Selbstüberschätzung und die Jagd nach Rekorden ist gefährlich. Es ist nie verkehrt, den guten Ratschlägen Ein- heimischer zu folgen, denn die Ansässigen kennen die Berge auf alle Fälle besser alg der Tourist. Daß man vor Beginn einer Tour sein Ziel angibt, kann sich als lebensrettend herausstellen. Ganz sicher ist man nie, ob man aus eigener Kraft heimkehren können wird. Daher werden auch Eintragungen in Hütten- und Gipfelbücher dringend emp- kohlen. Vor allem wichtig für eine Hochtour ist die sachgemäße Ausrüstung. Immer muß der Hochgebirgstourist mit einem plötz- lichen Wetterwechsel rechnen. Innerhalb einer halben Stunde kann er— obwohl er kurz zuvor noch fürchterlich geschwitzt hat — mitten in winterliche Witterung geraten. Dann kann leichte und unzweckmägige Kleidung zur Auskühlung mit nachfolgender Erschöpfung und schließlich zum Unter- gang führen. Mit zwei Kindern in den Tod Worms. Drei Menschenleben forderte eine Familientragödie, die in Gimbsheim bei Worms aufgedeckt wurde. Eine 37 jährige Gastwirtin hat ihre elf Jahre alte Tochter und den zwei Jahre alten Sohn vergiftet und sich dann selbst durch Gift das Leben ge- nommen. Abschiedsbriefe deuten darauf hin, daß Schwermut das Motiv der Tat war. Meersburg erhält Nachtbetrieb„auf Probe“ Stadträte wehren sich gegen„Beschneidung des Selbstverwaltungsrechts“ Meersburg. Das Freiburger Regierungs- präsidium hat gegen den ausdrücklichen Wil- len der Meersburger Stadträte einem Gast- stättenpächter die Konzession für einen Nachtbarbetrieb erteilt, was Bürgermeister Gernot zu einer teilweise scharfen Stellung- nahme veranlagte. In einer vom Gemeinde- rat einstimmig angenommenen Erklärung Wurde gefragt, ob die Vollmachten eines staatlichen Beamten ausreichen, um eine Nachfrage nach großen Wohnungen wächst Qualitätssteigerung im Wohnungsbau macht sich bemerkbar Bonn. Der Anteil der Vier-Raum-Woh- nungen bei den Neubauten ist ständig im steigen begriffen. Mit dieser Feststellung kommentiert der Verband der privaten Bau- sbarkassen in Bonn die laufende Qualitäts- steigerung im Wohnungsbau in der Bundes- republik in den letzten Jahren. Im Jahr 1957 seien von den rund 521 000 kertiggestellten Wohnungen rund 42 Prozent Vier-Raum- Wohnungen gewesen. 1956 be- trug ihr Anteil bei rund 560 000 fertiggestell- ten Wohnungen etwa 40 Prozent. 1955 war der Anteil mit 39,9 Prozent noch ungünstiger. Auch der Anteil der Wohnungen mit fünf und mehr Räumen wurde ständig größer, und zwar sei er von 14,2 Prozent im Jahre 1955 auf 18,5 Prozent 1957 gestiegen. Entsprechend der Zunahme der größeren Wohnungen verringere sich der Anteil der Drei- und Zwei-Raum- Wohnungen. Der An- teil der Drei- Raum- Wohnungen sei von 36 Prozent im Jahre 1955 auf 30 Prozent 1957 zurückgegangen. Der Anteil der Zwei-Raum- Wohnungen habe sich ähnlich entwickelt: von zehn Prozent im Jahre 1955 sank ihr Anteil an den fertiggestellten Wohnungen 1957 auf 8,9 Prozent. Vogel wohnungen in Orgelpfeifen Nürtingen. Ungewöhnliche Nistgelegen- heit haben die Vögel in Neckartailfingen erhalten. Bei den Renovierungsarbeiten in der Dorfkirche mußte auch die alte Or- gel entfernt werden, in der sich Holzwürmer ausgebreitet hatten. In Altdorf, das seelsor- gerisch zu Neckartailfingen gehört, machten sich daraufhin die Schüler daran, aus den Orgelpfeifen Nistkästen zu zimmern. Diese originellen Nistkästen brachten sie dann in den Obstgärten ihrer Eltern an. So erklin- gen aus den Orgelpfeifen jetzt Vogelkon- zerte. Baukostenschwindler bestraft Kassel. Wegen fortgesetzten Betrugs ver- urteilte eine Große Strafkammer des Land- gerichts Kassel den 52 Jahre alten Ingenieur Walter Scheunemann aus Braunschweig zu drei Jahren Gefängnis. Der Angeklagte war bereits vor mehreren Jahren von einer Braunschweiger Strafkammer wegen Bau- kostenschwindels zu dreieinhalb Jahren Ge- fängnis verurteilt worden. Ein Teil dieser Strafe wurde ihm aber zu Beginn des Jah- res 1957 zur Bewährung erlassen. Schon wenige Tage nach seiner Entlassung fuhr Scheunemann nach Kassel, wo er ein Bau- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Flugbeschränkung für Reklameflüge Bonn. Das Bundesverkehrsministerium hat den Verkehr von Reklameflugzeugen über den ostfriesischen Inseln während des Sommers Beschränkungen unterworfen. Auf Grund der Verordnung über Luftverkehrs- regeln sind Reklameflüge über den Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Lan- geoog, Spiekeroog und Wangerooge bis zu einer Entfernung von 800 Meter vom Strand in Höhen unter 1000 Metern in der Zeit vorn 1. Juni bis zum 30. September d. J. unter- sagt worden. Mittelalterliches Haus eingestürzt Bamberg. Ein zweistöckiges Hinterhaus an einer der belebtesten Straßen von Bamberg stürzte mit Getöse in sich zusammen. Be- wohner wurden nicht verletzt. Das Haus stammte aus dem Mittelalter. 35 000 Ingenieurstudenten Bonn. Aus einer Erhebung des Sozial- amtes des Deutschen Bundesstudentenringes geht hervor, daß im Wintersemester 1957/%/8 insgesamt 35 350 Studenten an den Inge- nieurschulen im Bundesgebiet und in West- berlin eingeschrieben waren. An den päda- gogischen Bildungsstätten waren 15 376 Stu- dierende immatrikuliert. Von ihnen waren grundstück kaufte, ohne das Geld dafür zu zahlen. Durch Zeitungsinserate bot er Woh- nungen gegen Baukostenzuschüsse an. Rund 22 000 Mark ergaunerte Scheunemann auf diese Weise. Meist waren es in geschäftlichen Dingen unerfahrene Frauen, die ihm zum Opfer fielen. Von den erschwindelten Gel- dern kaufte der Angeklagte für 6000 Mark Spielautomaten, um sich durch sie weitere Geldmittel zu verschaffen. Als ihm im Herbst vorigen Jahres der Boden in Kassel zu heiß Wurde, setzte sich Scheunemann nach Mainz Ab, Wo er festgenommen wurde. Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung zu fällen, durch die das gemeindliche Selbst- verwaltungsrecht empfindlich beschnitten Werde. Das Regierungspräsidium habe mit der Konzessionserteilung bestimmt, welche Struktur der Fremdenverkehr in Meersburg erhalte. Die Landespolizeidirektion in Freiburg hat diese Angriffe jedoch zurückgewiesen. Die Landespolizeidirektion erklärte, bisher sei eine endgültige Konzession nicht erteilt worden. Der betroffene Betrieb habe lediglich probe- Weise eine Konzession für vier Wochen er halten. Während ddeser Zeit sollen die Aus- Wirkungen des Nachtbetriebes beobachtet und scharfe polizeiliche Kontrollen vor- Senommen werden. Von einem Eingriff in die Selbstverwaltung der Stadt Meersburg könne keine Rede sein, da Polizeistunden- Verlängerungen für Gaststättenbetriebe eine Auftragsangelegenheit der staatlichen Poli- zeibehörden seien. Bedenken gegen den Nachtbetrieb seien ausschließlich wegen der dadurch befürch- teten Ruhestörung geäußert worden. Da die- ser Betrieb aber ziemlich außerhalb der Stadt liege, habe die Polizeidirektion keine Bedenken, zunächst einmal einen vier- Wöchigen Versuch mit ihm zu machen. Der Sternenhimmel im juni Am 21. Juni um 22.57 Uhr erreicht die Sonne den Sommerwendepunkt. Mittags hat sie für 50 Grad nördlicher Breite eine Höhe von 63 Grad. Die Tageslänge beträgt für Orte auf diesem Breitengrad 16 Stunden 22 Minuten. Für die Gegend von Leningrad 18 Stunden 58 Minuten, für Mittelfinnland 22 Stun- den 3 Minuten. Für Län- der südlich des 50. Brei- tengrades ist die Länge des lichten Tages kürzer. Die Kürze der Nächte erschweren natürlich die Beobachtungen der Fix- sterngruppen und Pla- neten. Nur langsam wer- den nach Sonnenunter- gang die hellen Sterne sichtbar. Von den Fix- sternen sind es vor allem Regulus im Löwen, Spika in der Jungfrau und die Sterne des großen Som- merdreiecks, Wega in der Leyer, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Von den Planeten bleibt Merkur im Bild Stier unsichtbar. Die Venus, jetzt Morgenstern, verbessert ihre Sichtbar- keit von 45 Minuten auf etwa 75 Minuten. Auch der rote Mars steht am Morgenhimmel. Er hält sich im Bereich der Bilder Fische und Wassermann auf. Er ist bereits so hell wie die Sterne erster Größe. Am Abend- himmel steht Jupiter. Er wird am 19. Juni rückläufig. Der helle Stern in seiner Nähe ist denten konzentrierte sich das Interesse auf die, Fächer Hochbau, allgemeiner Maschi-, nenbau, Elektrotechnik, Tiefbau und Textil- Wesen. Deutscher Schulgeographentag eröffnet Osnabrück. Mit einem Festakt in der Aula der pädagogischen Hochschule im Osnabrücker Schloß wurde der Deutsche Schulgeographentag in Anwesenheit von Gästen aus Mitteldeutschland und aus der Schweiz eröffnet. An der Tagung in Osna- brück, die bis zum 31. Mai dauert, nehmen über 400 Schulgeographen aus dem ganzen Bundesgebiet teil. Mit der Tagung sind Aus- stellungen von Büchern und Diapositiven verbunden, die sich im Unterricht bewährt haben. „Queensland- Fieber“ im Rheinland Düsseldorf. Etwa 600 Personen in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln sind an dem sogenannten„‚ueensland- Fieber“ erkrankt, das bisher in Westeuropa unbekannt war. Nach Angaben der Gesund- heitsbehörden ist als Herd der Epidemie, die in grippeähnlicher Form auftritt, eine Zuchtviehversteigerung mit infizierten Tieren als Bazillenträger festgestellt worden. Die meisten Teilnehmer an dieser Versteigerung erkrankten drei Wochen später. Neben der 64 Prozent Frauen. Bei den Ingenieurstu- Ansteckung durch die Tiere soll es auch zu * fuhrmann Aron K o gflunge 2 K rErBUr 5 P. 72 2 9 e. Us; * Or low e** 5 4 Jagdhunde 4* 75* Herkules*— eneff 0 *„%%% 0 „„„ Ape 8 Bootes luder 5 Berenice 5. 5 4 f. 3 be N Jungfrou 5 „ „ 8 *. 5 3 No piog Spika in der Jungfrau. Saturn, der Planet mit dem geheimnisvollen Ringsystem, kann die ganze Nacht über beobachtet werden, da er am 13. Juni in Opposition, also der Sonne genau gegenüber steht. Man findet den Sa- turn im Süden im Bild Schlangenträger. Der Phasenwechsel unseres Trabanten beginnt am 1. Juni mit Vollmond im Bild Skorpion. Am 9. Juni letztes Viertel im Bild Fische. Am 17. Juni Neumond im Bild Stier. Erstes Viertel im Bild Jungfrau am 24. Juni. — Uebertragungen von Mensch zu Mensch ge- kommen sein, was bisher als äußerst selten galt. Kölner Juwelenräuber verhaftet Köln. Der Raubzug auf einen Juwelier- laden in Köln-Mülheim, bei dem Einbrect Gold, Schmuck und Uhren im Gesamtwer von rund 40 000 DM erbeutet hatten, ist 15 reits nach viertägiger Fahndung aufgeklärt worden. Wie die Kölner Kriminalpolize bekanntgab, hat sie als Täter zwei Kölner Bauarbeiter im Alter von 19 und 22 Jahren ermittelt und in der Nacht zum Dienstag in Zusammenarbeit mit den Gummersbacher Polizeibehörden auf einem Campingplatz bei Gummersbach verhaftet. Die beiden jungen Leute— es handelt sich um ein Brüderpaaf — ließen sich, völlig überrascht, aus ihrem Zelt holen. Sie wurden sofort nach 5 gebracht. Bis auf einen geringen Rest l ihre gesamte Einbruchsbeute sichergeste werden. Sexualmörder zum Tode verurteilt Berlin. Das Bezirksgericht Leipzig hat 1 29 Jahre alten Kurt Stötzner wegen Mor 5 zum Tode verurteilt. Wie die„Leipzig“ Volkszeitung“ berichtet, hatte Stötzner die 38 jährige Arbeiterin Gertrud Sorgentte: Mutter zweier Kinder, ermordet. Nach 330 Feststellungen des Gerichtes handelte es 8¹ dabei um einen Sexualmord. 12 12¹ r alg Tour ttend 0b nnen n in emp- ir ist muß lötz- halb hl er t hat aten. aBige nder nter- eine bei hrige chter t und 1 ge- hin, lanet kann n, da onne Sa- 1 ginnt pion. sche. rs bes mee, 1 gE= elten lier- cher Wert be- klärt izei zner hren ig in scher z bei ngen paar rem Köln nnte stellt t den des ziger die rei, den sich Nr. 121/ Donnerstag, 29. Mai 1958 AUS DEN BUNDESLXNVDERN Seite 7 Blüten in Riech- und Reichweite Der Blindengarten, eine liebevolle Anlage in einem Berliner Park Berlin. Sonnenröschen, Thymian, Gänse- kresse liest man auf kleinen Metalltafein, die einen breiten Gartenweg im Park der „Heimstatt Jungfernheide“ in Westberlin säumen. Auf den ersten Blick unterscheidet der Weg sich kaum von den zahllosen Spa- zierpfaden, die sich überall durch städtische Grünanlagen ziehen. Nur erhaben aus- geprägte Punktgruppen über den Blumen- namen auf den Schildern verraten dem Be- sucher sofort, daß er in einer besonderen Anlage steht: Dem wohl einzigen Blinden- gartem Deutschlands. Die übrigen Merkmale der Anlage sind trotz ihrer Zweckmäßigkeit so unaufällig, daß sie in keinem öffentlichen Park Auf- merksamkeit erregen würden. Im wesent- lichen besteht der Garten, der im Jahre 1952 für das jetzt 70 Pfleglinge zählende Städtische Blindenheim geschaffen wurde, aus einem gewundenen Weg. Auf der einen Seite wird er in seiner vollen Länge von rund 100 Metern durch eine niedrige Mauer begrenzt, hinter der bis zur Höhe ihrer Ober- Tankschiff beschlagnahift Frankfurt. Der mit der Untersuchung der Brandursache auf dem Tankschiff„Augusta“ beauftragte Frankfurter Staatsanwalt hat das Schiff beschlagnahmt. Das mit 600 Ton- nen Flugbenzin beladene Tankschiff war am Pfingstsamstag im Frankfurter Osthafen in Brand geraten. Wie ein Vertreter der Esso, die das Schiff gechartert hatte, mitteilte, konnte die Brandursache noch nicht ermit- telt werden. Es sei jedoch anzunehmen, daß das Feuer nicht auf der„Augusta“ selbst entstanden ist, sondern von einem Nachbar- schiff, etwa durch rauchende Matrosen, ver- ursacht wurde. Tillmanns Freundin entlassen Stuttgart. Der Haftbefehl gegen die 48 Jahre alte Freundin des Stuttgarter Kin- desentführers und Mörders Emil Tillmann, Ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stutt- gart aufgehoben worden. Die Frau, die seit Anfang Mai wegen des Verdachts der Be- günstigung in Untersuchungshaft sag, wurde nach Mitteilung der Kriminialpolizei inzwi- schen entlassen. kante Edreich aufgeschüttet und bepflanzt Worden ist. Blüten und Blattwerk befinden sich so in etwa 80 em Höhe und sind in bequeme Reich- und Riechweite gerückt. Vorwiegend blühen in dem Garten Pflanzen, die angenehm duften und außerdem nicht berührungsempfindlich sind, damit ihre For- men tastend erfühlt werden können. Die Rosenbüsche sind absichtlich außer Reich- Weite gerückt worden, damit sich die blinden Gartenbesucher nicht an den Stacheln ver- letzen. Die Orientierung im Blindengarten wird durch Führgeländer und Taststreifen erleich- tert. Das Geländer führt die suchende Hand an der Beetmauer entlang und begrenzt den Gartenweg Auch auf der gegenüberliegenden Seite. Die Taststreifen— in den Sand ein- gelassene Steinplatten— weisen dem Fuß den Weg beim Uberqueren der Garten- Promenade. Ahnliche Orientierungshilfen er- möglichen es übrigens den Blinden auch innerhalb des Heimes, sich ohne fremde Hilfe sicher zu bewegen. Der Möglichkeit der freien Bewegung in Haus und Garten wird im Heim besondere Bedeutung beigemessen, da die Mehrzahl der Pfleglinge Altersblinde sind. Ihnen fällt das Erlernen der Blindenschrift zu schwer. Sie miissen auf eigenes Lesen verzichten. Für sie bleiben die dicken Bände mit der Punkt- schrift verschlossen, die sich andere Heim- Insassen aus verschiedenen Bpiliotheken— sogar die Leipziger Blindenbücherei versorgt sie portofrei mit Lesestoff— entleihen kön- nen. Maitanz unter ausgeblasenen Eiern In Küdinghoven bei Bonn ist es Brauch, alljährlich unter einer„Eierkrone“ am Pfingstmontag die Mai- cönigin zu krönen. Schon Wochen vor dem Maifest beginnen die Jungen und Mädchen des Dorfes Eier bei der Bevölkerung ⁊u sammeln. Die Eier wer— den ausgeblasen und 2⁊u einer Eierkrone zusam- mengebunden. Je gebe- freucliger die Kudinghofe- ner sind, umso größer wird die Krone: In die- sem Jahre waren es 2600 Stuck. Die Maikönigin wurde von ihrem Mai- könig nach einem eben- falls alten Brauch am Abend des I. Mai in einer regelrechten Versteigerung durch Meistgebot erstei- gert. Bild: AP Der Hausarzt neben den Spezialisten unentbehrlich Kongreß für ärztliche Fortbildung eröffnet/ Teilnehmer aus der Zone kamen nicht Berlin. Mit einer Festveranstaltung in der Ehrenhalle des Berliner Ausstellungsgelän- des am Funkturm vrurde der„VII. Deutsche Kongreß für ärztliche Fortbildung“ eröffnet. Zu dem Kongreß, der bis zum 1. Juni läuft, werden rund 4500 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Der Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Aerztetages, Professor Orientalisches Märchen aus Deutschland König Sauds Prunkzelt entsteht bei einer westdeutschen Firma Bielefeld. Königs Sauds letzter Deutsch- land-Besuch war kurz, aber der Einkaufs- zettel, den er der westdeutschen Wirtschaft hinterließ, war lang. Als besonders dring- lich war darauf ein Wanderzelt nebst dazu- gehörigem Thronsessel angekreuzt. Saudisch-Arabien ist überall dort, wo es vom Oel unbenetzt ist, meist ein rotgelbes, sonnenheiges Sandmeer„ohne Komfort“, Um in den weiten Wüstengebieten Hof zu halten und Stammesfehden zu schlichten, wenn es im Sommer um gute Weidegründe geht, brauchte der König einen transportablen Zeltpalast. Das Prunkzelt muß alle Macht und Herr- Uchkeit der Residenz er-Riad repräsentieren; es muß aber auch„zirkusflink“ im Auf- und Abbau funktionieren, denn Könige warten nicht gern. Der Auftrag fiel nach Quelle bei Bielefeld, und das königliche Zelt steht jetzt zur Auslieferung bereit. 140 Quadratmeter perlonteppichbelegte Grundfläche, neun Meter hoch und baldachinartig ausgewölbt das sind die Daten dieses neuen Märchens aus Tausendundeiner Nacht. Da vom zu- Sammenklappbaren Stahlgerüst bis zum purpurnen Zeltinterieur aus Velourgobelins alles— auch der smaragdgrüne Teppich, der sich über ein paar Stufen zum Thronpodest hinanwellt— westdeutsches Erzeugnis ist bleibt der Zeltpalast auch ein Wunder aus dem„Wirtschaftswunderland“. Das attraktivste Stück ist der Thronsessel. Ir machte dem Brackweder Innenarchitekten, der des eichene Gestühl entwarf, in seiner äußeren Form keine Schwierigkeiten, Der Wüstenkönig mißt 1,90 Meter, und so wirkt der Stuhl in seinen Ausmaßen und mit den hohen Armstützen schon gewaltig, ohne dag man ihn künstlich dehnen mußte. Kopfzer- brechen bereitete nur die Farbwahl für den schweren Brokat der Polsterung. Purpur und Grün waren bereits an Wandgobelins und Teppieh vergeben, Blau vertrug sich damit nicht. Also Was? Da erinnerte sich der Archi- tekt an den Wüstencharakter Arabiens. Sand, Sandgelb— ja, das war die Komplementär- farbe und der Grundton, auf dem sich Blü- ten und Blätter stilisieren und mit mau- rischen Motiven mischen liegen. Und dazu nickte König Saud Zustimmung. „Klare Sicht beim Autobahnbau“ Freiburg. Für eine baldige Festlegung der Autobahnstraße im Bereich der Freiburger Bucht hat sich der Landkreis Freiburg aus- gesprochen. Beim Autobahnprojekt durch das Oberrheintal liegen von allen Teilstük- ken die Vorarbeiten für die endgültige Straßenführung auf dem Abschnitt der Frei- burger Bucht noch am weitesten zurück. Auf Grund einer Entschließung des Kreis- tages hat sich nun das Landratsamt Frei- burg mit der Bitte an das Autobahnamt von Baden- Württemberg gewandt, eine vor eini- ger Zeit in Aussicht gestellte Besprechung mit den örtlichen Stellen und dem Landkreis schnellstens abzuhalten. Der Landkreis Frei- burg wünscht, daß bei der endgültigen Fest- legung der Autobahnstraße in der Freibur- ger Bucht die land wirtschaftlichen Interessen so weit wie möglich berücktsichtigt werden. Dr. H. Neuffer(Stuttgart) sprach in seinem Festvortrag über die Bedeutung des prak- tischen Arztes und forderte die ärztlichen Berufsorganisationen auf, in Zukunft stär- ker als bisher„die Regelung der Tätigkeit des praktischen Arztes“ zu unterstützen. Er halte den praktischen Arzt für den„Urtyp des Arztes“, weil er das ganze moderne medi- zinische Wissen und Können ständig vor Augen haben müsse, um den Kranken stets das jeweils Richtige raten zu könmen. Pro- fessor Neuffer trat energisch der These ent- gegen, daß der praktische Arzt in der heu- tigen Menge der Fach wissenschaften keinen Platz mehr habe. Es müsse das höchste Ziel der medizinischen Fakultäten sein, Haus- und praktische Aerzte heranzubilden. Eine umfassende Reform der Sozial- und Krankenversicherung müsse die Arbeitsweise des praktischen Arztes so gestalten, daß er sich ohne Zeitdruck jedem einzelnen Patien- ten voll widmen könne. Es sei auch für die deutsche Aerzteschaft eine dringende Forde- rung, daß die Aus- und Fortbildung des Praktischen Arztes reformiert werde. Pro- fessor Neuffer verwies in diesem Zusam- menhang darauf, daß in England und beson- ders in den USA, wo die Spezialisierung stark überhand genommen habe, in letzter Zeit Bestrebungen im Gange seien, die Stel- lung des Allgemein-Arztes zu stärken. Der Kongreß, der seit 1952 alljährlich in der Woche nach Pfingsten in Westberlin stattfindet, wurde jeweils von über tausend Aerzten aus der Sowjetzone besucht. Er War den östlichen Stellen offenbar ein Dorn im Auge. In diesem Jahr wurde kurzfristig zur gleichen Zeit unter dem Vorsitz des DDR-Gesundheitsministers Steidle ein Ge- genkongreß in Leipzig mit einer kaum in- teressierenden Themenstellung angesetzt. Hierzu wurde ein großer Teil der Zonen- Aerzte einberufen. Die Einberufenen sind mit Nummern versehen, die beim Eintreffen im Kongreßsaal in Leipzig abgegeben wer- den müssen. Für die übrigen Aerzte der Zone wurde mit der Begründung, daß die ärztliche Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden müsse, vom 27. bis 31. Mai Urlaubssperre verfügt, so daß der Besuch des Aerztekongresses in Westberlin für Zonenärzte praktisch unmöglich ist. Ost- berliner Aerzte mußten sich freiwillig“ verpflichten, den Westberliner Kongreß nicht zu besuchen. Bürgermeister Franz Amrehn sagte in seiner Begrüßungsansprache, mit diesem Verbot hätten die Sowietzonen-Behörden der Bevölkerung einen schlechten Dienst er- wiesen. Er sprach den Wunsch aus, daß wenigstens in Zukunft derartige Beeinträch- tigungen einer gesamtdeutschen Einrich- tung, wie die des Deutschen Kongresses für ärztliche Fortbildung, der nicht um des Staates und der Politiker, sondern um der Menschen willen geschaffen worden sei, un- terlassen werden. Einleitend wies Amrehn darauf hin, daß Politiker und Behörden weder früher noch jetzt irgend einen Ein- fluß auf die Gestaltung des Kongresses ge- nommen hätten. Das umfangreiche Tages- programm zeige, daß die Vorträge und Ver- anstaltungen des Komgresses ausschließlich medizinischen und wissenschaftlichen Zie- len, vor allem der Darstellung neuer Er- gebnisse der medizinischen Wissenschaft Und Weiterbildung der Aerzteschaft für ihre tägliche Praxis, dienten. Der fünfte Weinprozeß begann in Wiesbaden Wiesbaden.„Die Beteiligung des Arbeit- nehmers am Gewinn des Betriebes und ihre Bedeutung für die Volkswirtschaft“ lautete die Doktorarbeit des 56 Jahre alten Rüdes- heimer Weingutbesitzers und Weinhändlers Dr. Arnulf Maria Brogsitter, gegen den am Mittwoch vor der II. Großen Strafkammer des Wiesbadener Landgerichts ein Prozeg Wegen wiederholter Verfehlungen gegen das Wein- und Lebensmittelgesetz und wegen Betrugs begann. Daß es ihm bei dieser Dissertation nicht nur um graue Theorie ging, bewies Dr. Brogsitter gleich am ersten Verhandlungstag mit der Erklärung, daß auch seine 35 Betriebsangehörigen immer von dieser seiner Auffassung profitiert hät- ten.„Wenn es dem Betrieb gut geht, soll es auch den Leuten gut gehen“ sagte er. Brogsitters Weinprozeß ist der fünfte vor dem Wiesbadener Landgericht. Eigentlich sollte er der erste sein, doch wurde er wegen Erkrankung des Beschuldigten von Januar bis jetzt verschoben. Zahlreiche Zeugen und mindestens acht Sachverständige müssen ge- hört werden. Die Verteidigung will auch Sachverständige benennen, die nach einer Weinprobe feststellen sollen, daß Dr. Brog- sitters Weine trotz wiederholt unrichtiger Etikettierung„gut“ und im Preis„nicht übersetzt“ gewesen seien. Fünf Jahre Zuchthaus Stuttgart. Etwa 20 Kofferdiebstähle in Eisenbahnabteilen und auf Bahnsteigen so- wie fünf Gelddiebstähle in Gaststätten und einen Einbruch in einem Männer wohnheim hatte der Staatsanwalt einem 47 Jahre alten Koch zur Last gelegt, der von einer Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichtes als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr verlust verurteilt wurde. Das Gericht hielt es jedoch nicht für erwiesen, daß der Ein- bruch und alle Kofferdiebstähle vom Ange- klagten verübt worden waren. Der Ange- klagte sagte in der Hauptverhandlung, sein Zimmer habe mehreren Freunden als„Ab- Stellplatz“ gedient. Da aber Beutestücke von sämtlichen Gepäckdiebstählen in seinem Zimmer gefunden worden sind, sprach ihn das Gericht eines fortgesetzten Rückfalldieb- Stahles und der fortgesetzten und gewohn- heitsmäßigen Hehlerei schuldig. „Heilung durch Bewegung“ Radolfzell. Die Stadt Radolfzell eröffnet am 7. Juni ein neues Kurzentrum am Boden- see. In den von ihr geschaffenen Heilsport- anlagen auf der Halbinsel Mettnau wird „Heilung durch Bewegung“ angestrebt. Die in der Regel für vier Wochen angesetzten Kuren werden den Patienten vornehmlich zur Beseitigung und Vorbeugung von Herz-, Kreislauf- und Stoffwechsel- sowie Muskel- und Selenkerkrankungen empfohlen. Das Heilungsprograim sieht in erster Linie kör- perliche Uebungen vor Die Mettfnau-Heil- Sportanlage ist in ihrer Art bis jetzt ein- malig in Deutschland. „Schulkrise bedroht die Sicherheit“ Arbeitsgemeinschaft der Lehrerverbände kritisiert augenblickliche Situation München. Mit entschiedener Kritik am Schul- und Bildungswesen in der Bundes- republik wurde in München der Kongreß der Arbeitsgemeinschaft deutscher Lehrer- verbände eröffnet. Ihr erster Vorsitzender Bernhard Plewe sagte in seinen Begrü- Bungsworten, in Deutschland habe man es seit Jahrzehnten versäumt, das Schulwesen modernen Gegebenheiten anzupassen. Ganz anders sei die Situation in anderen Län- dern, die vielfach aus der Arbeit emigrier- ter deutscher Pädagogen wesentlich profi- tiert hätten. Der Referent stellte fest, Schule und Pa- dagogik seien in Deutschland geradezu „rückläufig“ geworden und in einem Sta- dium angelangt,„das die politische, wirt- schaftliche, moralische und geistige Sicher- heit gefährdet“. Die Politiker forderte er auf, ihrer rhetorischen Aufgeschlossenheit für pädagogische Probleme praktische Kon- sequenzen folgen zu lassen. Bayerns Kultusminister Professor Theo- dor Maunz sagte, zum Dank des Staates gegenüber den Lehrern müsse seine Hilfe kommen. Nicht zuletzt müsse die Stellung der Lehrer im gesellschaftlichen Leben ver- bessert werden. Der Minister kündigte „große Entscheidungen“ in Schul- und Er- ziehungsfragen an und fügte hinzu:„Grund- lage aller dieser Planungen muß die Volks- schule sein“. Die Münchner Tagung der Arbeitsge- meinschaft deutscher Lehrerverbände dauert bis Samstag. Unter den etwa 850 Teilneh- mern sind 450 stimmberechtigte Delegierte. 50 8 * N Wundrich-Moeigen 4 Ultimatum der Ehemänner Alle Frauen solſte es interessieren, Welche Wönsche in einer großen Befragung 1000 Män- ner qdußerten. Es zeigt sich, daß herzhaft: kräftige Hausgerichte und Eintopfgerichte besonders gefragt sind. Vor allem aber erklärte sich der öbberwiegende Teil aller Männer zwischen J und 60 für einen krͤffigen Fleischgeschmack bei den Speisen. Sollte die Hausfrau nicht daraus lernen? Erfahrene Hausfrauen Wissen, daß es nicht aus- reicht, wenn man Suppen, Hausgerichten oder Suppeneintöpfen Fleisch beifügt. Man muß zusätzlich noch etwas tun, um den Speisen einen herzhaft-kräöffigen Fleischgeschmack zu geben. Daför sorgt Knorr Klare Fleischsoppe- mit eingedicktem Fleischsaft dus bestem Rindfleisch. Der Silperwörfel mit dem Fleischstück KAR Fiklsch Suppk MORGEN Familien-Nachriehten IHRE VERMAHLUNG GEBEN BEKANNT: RUDOLH NOTHEIS MARIANNE NOTHEIS geb. Hollinger Ilvesheim, Feuden heimer straße 2 Kirchliche Trauung: Donnerstag, 29. Mal 1938, in St. Sebastian Untere Pfarrei) Für die überaus zahlreichen Glückwünsche und Geschenke anläßlich unseres 50 jährigen Ehe- zublläums sagen wir allen herzlichen Dank. Mannheim, den 28. Mai 1958 Pestalozzistraße 16a Josef Knopf und Frau Karoline geb. Wagner Stellesensgeboete Donnerstag, 29. 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Mai 1988 MORGEN Seite Erst in der Verlängerung fiel die Entscheidung: uropa- Poleal ⁊um dritten Hlale ut Neal ffladrid Zweimal waren die Italiener in Führung gegangen/ Vor 70 000 in Brüssel: Real Madrid— AC Mailand 3:2(2:2, 0:0) zum dritten Male hintereinander ge- wann Real Madrid den Fußball-Europa- pokal. Vor 70 000 Zuschauern brauchten die Spanier im Brüsseler Heysel-Stadion aber die Verlängerung, um sich mit 3:2(2:2, 0:0) gegen den AC Mailand durchzusetzen und damit die Trophäe zu behaupten, die Tor- wart Alonso als Spielführer des Madrider Millionenklubs schließlich aus der Hand von Prinz Alexander von Belgien in Empfang nahm. Das siegbringende Tor fiel in der 108. Minute durch Linksaußen Gento, der mit einem Schuß durch die Beine der Dek- kungsspieler Erfolg hatte, weil Mailands Torwart Soldan die Sicht versperrt war. Vorher hatten die Italiener zweimal geführt: zunächst in der 59. Minute, als Schiaffino eine Flanke von Danova aus der Luft ver- Wandelte, und später noch einmal in der 78. Minute durch Grillo. Di Stefano erzielte in der 73. Minute das 1:1, und unmittelbar auf die erneute italienische Führung in der 78. Minute folgte der Ausgleich durch Rial, der den Ball über den zu weit vor seinem 1 5 stehenden Torhüter Soldan ins Netz ob. Schwung und Farbe hatte die Begeg- nung erst in der zweiten Halbzeit. Beide Mannschaften spielten schon vor der Pause ihre glänzenden Fähigkeiten aus, aber die mit Stars gespickten Sturmreihen kombi- nierten viel zu engmaschig und umständlich. Die Italiener kamen gegen Ende der ersten Halbzeit nach einer zeitweise recht deut- Torschützen waren Siegel, Langlotz und Schmitt: lach zwei Inentachieden ein Sieg des U. Alle Treffer schon vor dem Wechsel: VfR Aalen— VfR Mannheim 1:3 Während die Kritiken über die Leistun- gen des VfR Mannheim bei den Pfingstsple- den in Kempten und Wamgen nicht gerade günstig ausfielen, muß den Mannheimern bescheinigt werden, daß sie gestern abend in Aalen die Zuschauer zufriedenstellten. Geg- ner des VfR war die Elf von Aalen, die zu- letzt in der ersten württembergischen Ama teurliga einen Mittelplatz einnahm. Die Ent- scheidung fiel schon in der ersten Halbzeit. Die Gastgeber bemühten sich zwar, ihre Nachteile in technischer Hinsicht durch er- höhten Einsatz wettzumachen, doch reichte dies nicht aus. Zu überlegen waren die Gäste in Zuspiel, Stellungsspiel und Schnel- Agkeit. Dennoch war das Treffen nie ein- tönig. Die Aalener hatten zwar einige aus- gezeichnete Torgelegenheiten, aber es fehlte men an Entschlossenheit und an Uebersicht. Rechtsaußen Siegel brachte die Mann- belmer in der 10. Minute in Führung. Zwan- ag Mimuten später erhöhte Mittelstürmer Langlotz auf 2:0, ehe dem gefährlichsten Aalener Stürmer, dem Halblinken Müller, der Anschlußtreffer gelang. In der 40. Mi- mute stellte der Halbrechte Schmitt den 1:3 Endstand her. E Süd-Totorunde nur samstags Der Süddeutsche Fußball-Verband gibt zelnen Spielplan für die Toto-Ueberbrük- kungsrunde im Juli wie folgt bekannt(die Spiele werden ausnahmslos samstags um 10 Uhr ausgetragen): 5. Juli: SV Wiesbaden— VfR Mann- heim, Amicitia Viernheim— Vik- 3 0 toria Aschaffenburg, Bayern Hof— Schwein furt 05. 12. Juli: Borussia Fulda— Hessen Kas- sel, VfB Helmbrechts VfL Neustadt, Jahn Regensburg— ASV Cham. 19. Juli: Hanau 93— FSV Frankfurt, FC Freiburg- SV Waldhof, Singen 04 gegen Stuttgarter Kickers. 26. Juli: Spygg Neu-Isenburg— Ein- tracht Frankfurt, 1. FC Pforzheim— SSV Reutlingen, TSV Straubing— SpVgg Fürth. WM-Karten fließen zurück Auch in Deutschland ging der Absatz von Karten für die Fußball- Weltmeister schaft in Schweden nach Bekanntwerden der Fernsehübertragung im Rahmen der Eurovision schlagartig zurück. Der Deutsche Fußball-Bund, der auf Grund von Bestel- lungen und Anfragen eine Gesamtzahl von 32 000 Eintrittskarten abgenommen hatte, verkaufte von diesem Kontingent rund 19 000 Karten und gab den Rest von 13 300 Karten wieder an den Schwedischen Fuß- ball- Verband zurück, da zahlreiche Anfra- gen der letzten Monate offenbar wegen der inzwischen erteilten Erlaubnis für Fernseh- übertragungen nicht zu festen Bestellungen führten. Aehnlich wie in Deutschland ist die Si- tuation in den Ländern anderer europäischer Weltmeisterschaftsteilnehmer. Wie aus Pa- ris verlautet, soll der Französische Fußball- Verband fast alle bestellten Karten wieder nach Schweden zurückgesandt haben. In stärkster Besetzung gegen Flensburger TB: 80 ber auf auf Sturm und LAuſerreihe Frauen ermitteln am Wochenende in Mannheim süddeutschen Handballmeister Im Mittelpunkt des Mannheimer Sport- programms am Wochenende stehen über- regionale Handballspiele: Am Samstag und am Sonntagvormittag wird auf dem Platz des TSV im Luisenpark bzw. auf dem VfR-Platz der süddeutsche Frauenmeister ermittelt, ebenfalls auf dem VfR-Platz be- kinmt am Sonntag um 11 Uhr das Vorrun- Der Vfl. gilt als Favorit In Nordbaden finden am Wochenende zwei Fußzballpokalspiele statt. In einem Wie- derholungsspiel trifft der FV Daxlanden auf den in der 2. Amateurliga spielenden FV Weingarten. Das erste Spiel endete 1:1. Bei dier zweiten Paarung stehen sich der FV 03 Ladenburg und Nordbadens Amateurmeister VI. Neckarau gegenüber. In beiden Begeg- nungen dürften sich die Vertreter der J. Amateurliga durchsetzen. Vik-Jungliga gegen Neureut In einem Gruppenspiel um die badische jugendmeisterschaft trifft die VfR-Jungliga am Sonntag auf die Vertretung des FC Neu- deut. Anspiel 15 Uhr auf dem VfR-Platz. Vik-AH siegte in Belgien Die Alten Herren des VfR mit Jöckel; Hckelbaum, Fieger; Hoch, Schalk, Küstmer; Musculus(Mittmann), O. Rohr, Langenbein, Braxmeier umd Hoog errangen an Pfingsten desen die Mannschaft des Royale Union 1 Huy dank einer ausgezeichneten Die anchaktleistung einen glatten 5:1-Sieg. 1e Tore schossen Braxmeier(2), Langen- 1955(2) und Rohr. Ueberragend Hermann dckel im Mannheimer Tor. 1 denspiel zur„Deutschen“ der Männer, zwi- schen S Leutershausen und Flensbur- ger TB. Bei den Frauen ist Nordbaden durch zwei Mannschaften vertreten: Neben der Meister- Elf von TSV 46 nimmt auch Vizemeister SpVgg Sandhofen teil, da Südbaden keine Mannschaft entsendet. Trotzdem sind Badens Aussichten gering. Die größere Erfahrung spricht für Württembergs Meister Stuttgarter Kickers und den bayerischen Titelträger Post München, die das Ende wohl unter sich aus- machen werden. Bei den Männern dagegen hat Badens Vertreter gute Aussichten, eine Runde wei- ter zukommen. Leutershausen gilt gegen den Dritten der norddeutschen Meisterschaft, TB Flensburg, als Favorit, wenn die Aufgabe für die Spieler um Kern auch nicht leicht sein wird. Die Flensburger behaupteten sich gegen eine so routinierte Mannschaft wie Hassee-Winterbek mit 11:7 und werden alles daransetzen, um auch gegen den deutschen Vizemeister für eine Uberraschung zu sorgen. Stütze der Mannschaft ist Nationaltorwart Pe- tersen. Leutershausen vertraute auf seine starke Läuferreihe und vor allem auf den An- griff, der in entscheidenden Spielen bisher noch immer sein Können bewies und mit Leh- mann auch wieder seine frühere Entschlos- senheit und Durchschlagskraft erlangt hat. Der Spielplan sieht für Samstagnachmit- tag, 17.30 Uhr, die beiden Vorrundenspiele der Frauen, Kickers Stuttgart SpVgg Sandhofen und Post München— TSV 46 Mannheim, auf dem TSV-Platz im Luisen- Park vor, während das Finale um 10 Uhr der Begegnung Leutershausen Flensburg (11 Uhr) am Sonntagvormittag auf dem VIR-Platz vorangeht. lichen Madrider Ueberlegenheit besser ins Spiel, wirkten in der zweiten Halbzeit— nicht zuletzt durch die geschickten Pässe des eiskalt dirigierenden schwedischen Ka- pitäns Nils Liedholm— zügiger und führ- ten zweimal nicht unverdient. In der Ver- längerung hatte Real dann offenbar die stärkeren Reserven einzusetzen, während die Mailänder trotz der Bemühungen Liedholms abflelen. Der uruguayische Mittelläufer San- tamria, Mittelstürmer Di Stefano und der ungemein schnelle Linksaußen Gento waren die markantesten Spieler des dreifachen Pokalgewinners, Neben Liedholm zeichnete sich bei den Italienern noch der gefährliche Rechtsaußen Danova aus. Der Deutsche Meister Borussia Dortmund war in der ersten Runde zusammen mit Loung Boys Zürich spielfrei. Gegen CCS Bukarest gewannen die Dortmunder 2 Hause 4:2, während sie gegen die gleiche Elf auf deren Boden 3:1 verloren. Im Ent- scheidungsspiel in Bologna kam Dortmund zum 3:1-Sieg. Es mußte im Viertelfinale Segen AC Mailand spielen(auf eigenem Platz 1:1) und verlor dann im Rückspiel in Mailand 4:1. Damit war Dortmund aus dem Wettbewerb ausgeschieden. DIE JUNIOREN DES TSV 46 MANNHEIM, die beim Degen-Mannschaftsfechten an Pfingsten in Saarbrücken gegen die Meistermannschaften von Südwest-, Nord- und Westdeutschland den Jugend-Besten-Titel erfochten, hinterließen sowohl stilistisch, als auch kämpferisch einen ausgezeichneten Eindruck. Im entscheidenden Kampf gegen die Universität Bonn(8:8) setzten sie sich nach zwei Stunden mit dem besseren Tref- ferverhältnis von 66:64 durch. Der Erfolg der Mannheimer ist um so bemerkenswerter, als sie erst seit 14 Monaten im Degenfechten unterrichtet werden. Bester Einzelfechter war Volkmar Würtz mit elf Siegen und einer Niederlage. Für seine außergewöhnliche Breitenarbeit erhielt der TSV 46 den Preis des Oberbürgermeisters der Stadt Saar- brücken.— Unser Bild zeigt von links nach rechts: Alfred Holfelder, Rüdiger Würtz, Fechtmeister Dr. Rudolf Meckel, Volkmar Würtz und Gerhard Hofmann. Foto: Gayer Real Madrid, I. FC Köln oder Rot-Weiß Essen? Angebote in Hole eines Loltogewinns fut Sæy mania Wuppertaler SV will„Schimmi“ Knüppel zwischen die Beine werfen/„Werde mich nicht vor 30. Juni verpflichten“ Der amerikanische Straßenkreuzer, der sich durch die kata- strophal engen Stra- Ben Wuppertals zwängte, hatte ein großes„E“ über dem Nummernschild.„E“ ist das amtliche spa- nische Kennzeichen— aber niemandem flel im heillosen Wupper- taler Verkehrsgewirr der chromblitzende Wagen auf. Es wun- derte auch nieman- den, daß der Wagen einen halben Tag vor dem Haus, in dem Horst Szymaniak wohnt, parkte. Obwohl es eigentlich hätte auffallen müssen. Denn seit drei Tagen stand fest: Der Wuppertaler SV und mit ihm zur Zeit Deutschlands bester Fußballspieler, Horst Szymaniak, müssen in die zweite Liga West Absteigen. 0 3 Aber irgendwie war doch etwas durch- gesickert, denn ohne darum gebeten zu sein, versicherte der Wuppertaler SV eilig, daß „Schimmi“ natürlich beim WSV bleiben werde und daß man mit ihm schon beim ersten Anlauf die erste Liga West wieder- erreichen wolle. Alle Welt glaubte das dann auch, denn Horst Szymaniak gab zwar zu, daß man ihm„Angebote in Höhe eines Lotto- gewinnes“ gemacht habe, er denke aber nicht daran, beim WSV auszuscheiden. Sechs Wochen später kurvte der schwere amerikanische Wagen mit dem spanischen Kennzeichen noch einmal durch Wuppertals Gassen. Und ein paar Tage später flatterte dem WSV- Geschäftsführer Szymaniaks Kün- digung auf den Tisch. Wie weit diese Kündi- gung nun mit„Sschimmis“ Besuchen aus süd- lichen Gefilden zusammenhängt, ist nicht ganz klar, obwohl Szymaniak selbst zugibt, daß ihm Real Madrid eine sechsstellige Zahl als Angebot genannt habe. Das ist natürlich für ihn, den ehemaligen Kumpel aus Erken- schwick mit einem Monatslohn von 500 DM, recht verlockend. Doch die Eingeweihten sprechen augen- zwinkernd vom 1. FC Köln und von Rot-Weiß Essen. Beide Vereine sollen sich recht ernst- haft um den Weltklasseläufer bemühen und beide Vereine haben„genug in der Kiste“, um dem heute als Bademeister arbeitenden Szymaniak einiges an beruflichen Vorteilen zu bieten. Sowohl Essens„Bog“ Schorsch Melches als auch Kölns intelligenter Vor- sitzender Krämer kennen in ihren Städten Hinz und Kunz und haben unzählige ver- lockende Möglichkeiten für einen jungen Fußballer. N Es scheint fast sicher, daß Szymaniak sich irgendwo fest gebunden hat! Ich fürchte mich vor den harten Spielen der zweiten Liga West. Außerdem kann ich da nichts lernen“. Mehr ist aus ihm— außer der Tat- sache, daß er wirklich gekündigt hat— nicht herauszuholen. Wuppertals Geschäftsführer Högen macht auch kein Geheimnis aus Szymaniaks Kündi- gung.„Er hat sich abgemeldet, aber wir geben ihn nicht frei. Wir haben unendlich viel für ihn getan. Daß er uns nun in einer schweren Stunde verläßt ist undankbar. Wir haben dem DFB alle Vorkommnisse mitge- teilt.“ „Damit sollen mir kurz vor der Welt- Nach 17 Siegen in USA: Redl verteidigt Mit Staunen und Bewunderung verfolgte die deutsche Sportöffentlichkeit Stefan Redls Start als Berufsboxer in den USA, der mit 17 Siegen in 18 Kämpfen bis in den Madison Square Garden führte. Seit dieser Erfolgs- kette umgibt Redl ein Nymbus, den er nun zu verteidigen hat, wenn er bei seinem Profi- debut in Deutschland am Samstagabend in der Ausstellungshalle auf dem Stuttgarter Killesberg gegen den Düsseldorfer Welter- gewichtler Gert Müller antritt. Gemessen an den Leistungen in Amerika erwartet man von Redl nicht weniger als einen klaren Er- folg. Ein so harter Mann wie Müller, der im gleichen Ring den damaligen deutschen Mei- ster Günter Hase vier Mal zu Boden schlug und dennoch nur ein unverständliches Un- entschieden erhielt, wird seinen ganzen Ehrgeiz darein setzen, Reds Pläne zu durch- kreuzen. Im Rahmenprogramm boxen: Schwer- gewicht: Ritter(Mannheim) Brianto (Frankreich), Halbschwergicht: Peters Oort- seinen Nymbus mund) Menozzi Frankreich), Gruber(Stutt- gart)— Strelecki Dortmund), Mittelgewicht: Höhmann Stuttgart)— Stachowitz(Bonn), Weltergewicht: Häfner München)— Klütsch (Köln). Vielleicht wäre es zweckmäßiger gewesen, Stefan Redl bei seinem ersten Kampf in Deutschland einen leichteren Gegner vorzu- setzen. Immerhin ist Gert Müller inzwischen auch für Meister Zetzmann als offizieller Herausforderer anerkannt worden. Der Meister des amerikanischen Staates New Jersey hat zwar gleich nach seiner Ankunft mit dem Training begonnen, aber das Wie- dersehen im persönlichen Bereich könnte der Kampfkraft durchaus geschadet haben. Der Mann, der Ex weltmeister Tony Demareo schlug, gilt natürlich auch für den Stuttgar- ter Kampf als Favorit. Aber die Begegnung mit Gert Müller ist keineswegs ungefähr- lich, zumal Redl an den Augenbrauen sehr empfindlich ist. In jedem Falle aber darf man in Stuttgart einen Fight voller Härte und Verbissenheit erwarten. meisterschaft Knüppel zwischen die Beine geworfen werden“, meint Horst Szymaniak. „Aber wenn man mich auch als Instinktfußg- baller verschreit, so schlau bin ich auch, daß ich nicht vor dem 30. Juni bei einem anderen Verein unterschreibe. Der WSV will mir mit seinem Brief die Teilnahme an der Welt meisterschaft verderben. Das kann er nur, wenn ich mich vor dem 30. Juni verpflichte. Und genau das tue ich nicht.“ Und nach dieser schroffen Stellungnahme scheint es erst recht sicher, daß der Wupper taler SV in seiner nächsten Saison auf den besten Spieler verzichten muß. H. V. Wie steht mein Verein! Handball- Verbandsliga TSG Ketsch 68 5 0 1 7 TSV Birkenau r IT TV Edingen 5ͤ W 1 1x N Sd Nußloch 6 3 1 2 TSV Rot 5 2 1 ͤ 1 0] TV Grobsachsen f TV 98 Seckenheim 5 2 0 3 36.38 426 HSV Hockenheim 6 1 9 5 4 TSV H'schuhsheim 6(0 0 6 42756 0.12 Bezirksklasse Sg Hohensachsen 4 ͤ(1A O o TB 99 Seckenheim 3 4 0 1 62.37 82 1G Laudenbach 5 4 0 1 44:37 82 VfL Neckarau 5ͤ 3 1 1 FV 09 Weinheim 7 3ͤ i 3 TV Hemsbach 5 2 1 22 TV Brühl 5ͤ 1 0 TSG 62 Weinheim 5 2 0 ̃ 8 SV Waldhof E Ii 2 VfR Mannheim 6 1ͤ;· SpVgg. Ilvelsheim 6 1 1 4 47:52 32:9 TV Friedrichsfeld 5 1 00 4 47:55 2:8 A-Klasse TV 64 Schwetzingen 3 Bad. Feudenheim TV Oberflockenbach Tus Einh. Weinheim Pol.-SV Mannheim TSG Plankstadt Sg Mannheim SpVgg. Sandhofen TV Altlußheim TV Rheinau SV Viernheim ATB Heddesheim B-Klas TV Sandhofen TV Neckarhausen Sd Leutersh. I b SV 50 Ladenburg 155 — 2 FFF 5 l de de do de d * do do= d%=, e do e de do 888 2 88 SS Sr SS eg SSS SSS — F — 0— * Y SS 2e eee eee s SSS ese Fortuna Schönau 5 0 TV Waldhof 8:16 2 SpVgg. Wallstadt 11:12 28 TG Heddesheim 6:11 22 TV Schriesheim 12:20 4 ASV 47 Schönau 21:33 24 B-Klasse, Staffel TSV 46 Mannheim 3 0 41:25 6:0 Germ. Neulußheim 1 0 97 2:0 Post Sg Mannheim 1 0 9·8 2:0 MTG Mannheim 2 0 21:18 222 TSG Rheinau 2 0 215 17ͤ SV O7 Seckenheim 2 0 13:16 2:2 TSV Neckarau 1 0 4.7 0:2 Germ. Reilingen 1 0 7:9 0·2 98 Seckenheim Ib 3 0 26:38 0:6 SC Käfertal 0 0 0:0 0·˙0 Weitere Sportnachrichten Seite 10 8 Sag. . 9 A Bewachter Kunden- porkplertz, Einfohrt zwischen E 2 und E. 7 Sbbſe mehr Cali Si ciut melt Eisi, Hunnbn Orig. ital. chester-Nase 50% Fett i. T. Der pi- 8 38 0 kante und geschmack. volle Vollfettkäse, 100 8 3 Dosen Neringsfilets Hammelbraten Dörrfleisch kernig und mager jetzt noch billiger!. 200 8 Das Fischgericht für Reiner Bienenhonig jede Tageszeit Das vitaminreiche 1.38 Inhalt: je Dose 200 g Naturprodukt Inhalt 500 g mit Glas Nasseler-Ripbensneer 2.88 saftig u. mild gesalzen 500 g „ lebensmittel unter ständiger Kontrolle eines lebensmittel, Chemikers. samstag, 31. Mai 1958, bis 14.00 unr geöffnet 3 A Seite 10 MORGEN * 5 8 5.(Augsburg). Der Frankfurter Beer auf Zur 71. Internationalen Ruder-Regatta 2 U. depnet rei 0 eiamd Nd At U. E Adler-RS wurde vierter. In der 350-œ,.1m- Mannheim haben auch in diesem Jahr 10 i Klasse kam der Freiburger Fritz Kläger auf der alle namhaften Vereine und Mannachel. Bringt Hamburger Kampf gegen Calzavara letzten„Zahltag“ für den 35jährigen Exmeister? Horex mit 137,539 km'st zu einem schönen ten ihre Meldungen abgegeben. BeH Ercolg. Auch in der 125-αο h-Klasse gab es imposant ist das Aufgebot in der 4 Das letzte Mai- Wochenende bringt einige Willi Hoepner greift nochmals nach der ken und als Dirigent, der Elf den jungen einen deutschen Erfolg: Es siegte Willi Scheid- Skullerklasse, wo neben Klaus von Fer 8 Wichtige Entscheidungen in deutschen Profi- Halbschwergewichtskrone von Europa, die Kräften durch seine große Erfahrung in hauser(Niederlinxweiler Saar) auf Ducati Oüsseldorf) und dem Osterreicher Rab 90 ringen: Um die Europameisterschaft im Halb- er bereits 1955 von Gerhard Hecht erkämpfte ihrer weiteren Entwicklung zu helfen. Die mit 117,934 km /st vor Kar! Kronmüller von Wiking Linz auch die von Dr. Ganz 00 Schwergewicht geht es zwischen dem italie- nischen Titelverteidiger Artemio Calzavara man nach seiner Blitzniederlage in der Laufbahn beenden und Trainer werden dischen Ducati-Fahrer Niklasson. wird. Ex-Europameister Emil Kocerka f und seinem Herausforderer Willi Hoepner am ersten Runde gegen Erich Schöppner bereits würde, veranlaßte Kaiserslauterns Trainer allerdings nicht in Mannheim an den 1 Freitagabend in der Hamburger Ernst-Merck- abgeschrieben, doch der 35jährige Rechtsaus- Richard Schneider, in Unterhandlungen mit Herrmann als Amateur bei KSC gehen, da er sich im heimischen Gewa Halle, wobei als Rahmenbegegnung die deut- leger pochte darauf, seine Chance gegen Cal- Eintracht Trier einzutreten. Kaiserslautern im Doppelzweier auf die 975 sche Schwergewichts- Meisterschaft zwischen Hans Kalbfell und Albert Westphal über die vorbereitet, ist schnell auf den Beinen, reak- Schneider nicht vorzeitig aus seinem Ver- xemburger), Csernai(Ungar) und Ertug In den Zweier-Disziplinen gibt es Stark Bühne geht. tionssicher und vor allem moralisch in bester trag entlassen, der noch über die kommende(Türke) hat der Karlsruher Sc jetzt mit internationale Felder, Unsere Mannschattet Verfassung. Er weiß, daß eine Niederlage Saison läuft. allen übrigen Stammspielern den Vertrag 0 Franto-PORal wieder an Go ν Der spanische Springreiter Francisco Goyoaga gewann bei der Internationalen Pferdeschau in Madrid mit seinem deutschen Pferd Fahnenkönig zum dritten Male hinter- einander den General-Franco-Pokal. Er wurde Sieger in dem schweren Springen mit einem fehlerlosen Ritt mit 31,2 Sekun- den im Stechen gegen Hauptmann de Fom- belle Frankreich) auf Buffalo mit ebenfalls Fehlern, aber 32,0 Sekunden. Der Wett- bewerb um den Pokal des spanischen Land- Wirtschaftsministeriums wurde von der Portugiesin Anna Maria Ribeiro Ferreira auf Imperatriz mit 40 Punkten vor Raimondo d'Inzeo(Italien) auf„the quiet man“ mit 37 Punkten gewonnen. Rollhockeysieg über Frankreich Kalbfell Westphal um die„Deutsche“: und wieder verlor. Den Hamburger hatte zavara zu bekommem. Hoepner hat sich gut gegen Calzavara den Abschied vom Ring be- deuten würde. Der ehemalige Betreuer von Hein ten Hoff, Franz Mück, hat Hoepner unter seine Fittiche genommen, nachdem Otto Schmidt den neuen Deutschen Meister Erich Schöppner betreut. Bei Mück sind auch Uwe Janssen und Albert Westphal, die gegen Calzavara schon glänzend abschnitten und den Italiener kennen, Der Europameister hat seit seinem Titelkampf gegen Gerhard Hecht nicht mehr viel gezeigt; es ist also nicht aus- geschlossen, daß Hoepner den EBU-Gürtel Wieder nach Deutschland holt. Albert Westphal greift nach der deutschen Schwergewichtskrone, die im Besitz des Hageners Hans Kalbfell ist. Wird der blonde Hamburger, der am 5. Juli 27 Jahre alt wird und von seinen bisherigen 16 Kämpfen zehn gewann(fünf davon durch k. o.), den Titel- träger entthronen? Während Kalbfell 185 Pfund in den Ring bringt, weist der Her- ausforderer mit 170 Pfund sein bestes Kampf- gewicht auf. Westphal, der gegen Calzavara Erwartung, daß Fritz Walter seine aktive hatte dazu jedoch bereits erklärt, es werde Dreifacher NSU-Erfolg Beim Internationalen Rundstreckenren- nen in Tubbergen(Niederlande) gewann der Engländer F. G. Perris den Lauf der Halb- Uiterklasse mit einem Schnitt von 147, 06 km /st vor Ernst Hiller(Brackwede), August Huber (Traunstein) und dem Trierer Hans Günther Jäger(alle auf BMW). In der 250-αę,˖mn-Klasse Sab es einen dreifachen NSU-Erfolg. Es Süddeutsche siegte Horst Kassner mit einem Schnitt von 131,559 km/st vor seinem Markengefährten Max Schneider Augsburg) und Xaver Heiß (Mannheim) auf Ducati und dem schwe- Bis auf seine drei Ausländer Kohn(Lu- für die kommende Spielzeit erneuert. 1958/59 kann der süddeutsche Meister somit auf Fischer, Dimmel, Baureis, Ruppenstein, Hesse, Termath, Schwall, Traub, Beck, Wit- latschil, Rühle, Kunkel, Roth, Jungmann, Pillmann, Blank, Neureuter, Stader zurück- greifen. Neu verpflichtet wurden Reitgass! (bisher Coburg) und Schmitt(bisher Eggen- stein). Der von Eintracht Trier gekommene Günter Herrmemm steht der Ligaelf als Amateur zur Verfügung. Pokalrunde: enburg va KSC aus dem Weitbewerb 1. FC Nürnberg mit 3:0-Sieg in Hanau unter den letzten Acht Die große Ueberraschung in der süddeut- schen Pokalzwischenrunde war am Mitt- Woch die glatte Niederlage des süddeutschen Meisters Karlsruher SC mit 0:3(0:2) bei der Jugoslawe Firm das Gepräge. Der KSC war mit Ausnahme von Verteidiger Hesse, ab- Wehrschwach und auch der Sturm hatte Wenig Zusammenhang. Isenburg führte be- Donnerstag, 29. Mal 1958 Nr. 11 Europäische Skulerklasge startet am 7. u. 8. Juni in Mannheim nierte Schweizer Skuller-Hlite vertreten Sell in Posen Statt. findenden Europameisterschaften Vorbereitet, von Düsseldorf und Berlin werden es hier in der Hauptsache mit der Schweiz, Oster. reich und der CSR zu tun haben. Etuf Wasen und Donauhort Wien finden in diesem Jahr wieder den Gießener Vierer in der Konkur renz, während der erste Achter ebenfallz 0 Elite am Start sehen wird. Hier werden die Mannschaften von Wiesbaden- Biebrich Duis burg, Essen- Baldeneysee, der Schweiz and aus Osterreich die erste Geige spielen, sofern sich aus den deutschen Mannschaften nicht noch ein starker Außenseiter herausschälen sollte. h Weltklassezeiten in Tokio Einen neuen Schwimmweltrekord in der 4-mal-100-m-Lagenstaffel gab es bei den Asiatischen Spielen in Tokio durch eine japanische Nationalstaffel mit 4.17, Min. Den bisherigen Weltrekord hielt seit Sep⸗ tember 1957 die Staffel der Universität Tokio mit 4:17,8 Min. Der neue Weltrekord würde von Hase, Furukawa, Ishimoto und Koga geschwommen. Von desen vier Schwimmern Nr. Bei den Weltmeisterschaften im Roll- ein Unentschieden holte, verläßt sich gegen SpVgg. Neu-Isenburg. Der 1. FO Nürnberg reits bei der Pause durch Firm(18.) und gehört 15 1 1 e Deutschland die Kalbfell nicht auf seine Schlagkraft, sondern erreichte dagegen mit einem 3.0(1:0) bei Tilke(38.) 2:0 und erhöhte in der 58. Min.* F Vertretung Frankreichs mit 3.2 Toren. Spa- Falkuliert die volle 12-Runden-Distanz ein. Hanau 93 die Runde der„letzten 8. und muß durch Kopfball Stamers auf 3:0. Der Eröffnungstag der Schwim t 5 1 5 55 mit 9:6 gegen die Schweiz die Im Sparring wurde vor allem auf genügend nun im Viertelfinale am kommenden Sonn- Der 1. FC Nürnberg, erstmals wieder mit bewerbe in Tokio Stand 22112 Zeichen schen Oberhand, während Portugal mit 3:1 Italien„Luft“ trainiert. tag bei der SpVgg Neu-Isenburg antreten. Morlock im Sturm, setzte sich in Hanau Gastgeber, die alle 8 Goldniedaer rung abfertigte. England siegte gegen Belgien Obwohl der süddeutsche Meister in Isen- sicher mit 3:0(1:0) durch. Nürnberg war tech- jm Sele mit zum Teil hervorra 1 0 lichel i Fritz Walter spielt weiter burg vor 4000 Zuschauern mit Ausnahme nisch einwandfrei besser und hatte seine den Leistungen holten. Der Olympiazwelt sel F von Dimmel in bester Besetzung antrat, beste Kraft in Torhüter Wabra. Morlock er- Ber 1500 n r vamanak„ort ASV. Spiel fall Fritz Walter verlängerte seinen Spieler- mußte er gegen den kampfkräftigen Vertre- zielte in der 23. Minute im Anschluß an Wann seine ede 11 18000% tranz Spiel ausgeiallen vertrag mit dem 1. FC Kaiserslautern um ter der 2. Liga Süd eine klare Niederlage einen Freistoß das Führungstor, Strehl er- genau die gleiche Zelt, die r den 0 9 Bouel Das für gestern abend vorgesehene Spiel ein weiteres Jahr. Der Ehrenspielfünhrer der hinnehmen. Die Isenburger spielten sehr höhte in der 52. Minute, ebenfalls nach pischen Spielen 1 3 1 0 1 0e im Rahmen der Rhein-Neckar- Pokalrunde Nationalmannschaft folgte damit den Bitten konzentriert, hatten in Wehner einen famo- Freistoß, auf 2:0 und fünf Minuten vor siegenden Australier Murray Rose 9 15 di zwischen Tura Ludwgishafen und ASV Feu- der Vereinsführung, beim Neuaufbau der sen Torhüter und in Krapf und Fuchs präch- Schluß hatte Seitenläufer Schweinberger mit 2. N 85 denheim ist ausgefallen. Mannschaft weiterhin als Spieler mitzuwir- tige Außenläufer. Dem Angriffsspiel gab der einem Weitschuß Erfolg. Weitere Sportnachrichten Seite 9 1 5 Phok hafte Kartl Heute verstarb, für uns alle noch unfaßbar, mein ge- Am 27. Mai ist nach kurzem Leiden mein lieber Mann, I muß. liebter, herzensguter Mann und treuer Lebenskamerad, unser guter Vater und Großvater, Herr lonie. mein allerliebster Papa, Bruder, Schwager und Onkel, 10 Herr 8 Am 27. Mal 1958 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit der frühere Hermann Breuckmann ren Wilhelm Rohr Geschäftsführer unserer Betriebskrankenkasse, Herr ö C 99 nach kurzer schwerer Krankheit, kurz vor seinem Wil 1 R. im Alter von 74 Jahren sanft entschlafen. einst . 1 elm Ohr Weinheim, den 27. Mal 1958 818 Mhm.- Rheinau, den 27. Mai 1958 3 Bergstraße 911 a. eee 1 N Schwetzinger Landstraße 43 In 51 Jahren treuer Und Pflt bewußter e ch 3 Die trauernden unt rbliebenen J In tlefer Trauer: sein offenes und gerechtes Wesen sowohl bei seinen Vorgesetzten als aucli uriede Breuckmann i Margarete Rohr geb. Rennig bei seinen Mitarbeitern besondere Wertschätzung erworben. 5 15 mit Kindern und An verwandten Tochter Margret Gegen Ende vergangenen Jahres wurde er in den Ruhestand versetzt. 5 Beer 1 5 5 3 8. d: Freitag, 30. Mai, 14.00 Uhr Friedhof Weinheim. sowie alle Angehörigen Leider war ihm der wohlverdiente, sorglose Lebensabend nur kurze Zeit 5. 8 e Die G vergönnt. l 1 5 5 5 4 5 1 FI e 30. Naa! 1958, um 13.30 Uhr im Haupt- Sein unerwarteter plötzlicher Tod erfüllt uns alle mit tiefer Trauer. Wir werden seiner stets in Dankbarkeit gedenken. Mannheim- Neckarau, den 29. Mai 1958 Vorstand, Betriebsrat u. Belegschaft der Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik Mannheim- Neckarau Am 26. Mai 1958 verschied in Straßburg unsere Mutti, Tochter und Schwester Unser im Ruhestand lebender früherer lang- jähriger Mitarbeiter, Herr Wilhelm Maier ist am 25. Mai 1958 im Alter von 73 Jahren ver- storben. Maria Thöne geb. Spingler Aufgeb Pfan- hand erkla Nr. Die sprüc des Gesch loser! Man * Forbach/ Frkr. St. Georgen/ Schw. Ludwigshafen/ Rh. Wilhelm Thöne Heinz und Horst Familie Spingler l i 1 d denken bewahren. 5 5 o l Wir sind in großer Trauer über den Tod unseres langjährigen Geschäfts- Führers, Herrn Wilhelm Rohr Am 27. Mai 1958 schloß sich der Kreis seines arbeitsreichen Lebens. Von 1930 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1957 war er als Geschäfts- führer unserer Krankenkasse ein tatkräftiger und weit über den Rahmen Mannheims hinaus bekannter und geachteter Fachmann. Er hat es verstanden, die von ihm geführte soziale Einrichtung auch in Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der MARGARNE-UNION AG. Werk Mannheim-Industriehafen Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 29. Mai 1958 schwersten Krisezeiten zum Segen der von ihr betreuten Personen zu Hauptfriedhof Zelt Skaten 8 5. Wassmuth, Hildegard, An den Kasernen 27. 10.0 00 1 23. 3. 1958 Sein Werk zu erhalten, werden wir uns stets bemühen. Wagner, Johannes, J 7, 21„0 8 5 1 3 2 72 5 7 U*„„—„„ 2 8 Am Freitag, dem 30. Mal 1958, seinem 66. Geburtstag, nehmen wir für Schultheiß, Elise, Gärtnerstraße 9/61 1 1 11.30 Meine liebe Frau und treuer Lebenskamerad, unsere immer von ihm Abschied. e ute Schwester, Tante und Schwägerin 5 Kremator lum 5 a Betriebs krankenkasse der Firma 13.00 5 N 5 Wolf, Karoline, Max-qoseph-Sstraße 46-4. Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik s Mannheim- Neckarau ö Vorstand— Geschäftsführer— Mitarbeiter Aenne Wagner geb. Walter Hat uns für immer verlassen. Mannheim, Earlsruhe, den 29. Mai 1958 Pfalzplatz 11a 5 Mitgetellt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewa hr In tie ger rauer: August Wagner Otto Walter Lieselotte Walter und Angehörige Statt Karten Für die vielen Beweise licher Anteilnahme in Wort 55 Schrift sowie die überaus 5 nen Kranz- u. Blumenspfepen beim Heimgang unserer lie Entschlafenen, Frau Marguratha Bollmann geb. Michel n wir auf diesem Wege 1 unseren innigsten Pank. Mhm.-Küfertal, den 29. Mal 1930 Wormser Straße 20 Die trauernden Hinterbliebenen! Frau Anna geb. Bollmann und Angehörige Familien-Anzeigen im*I von vielen gelesen Für die vielen Beweise liebe- voller Anteilnahme durch Wort und schrift, die schönen Kranz. u. Blumenspenden beim Heim- 9 gang unserer lieben Tochter, 9 Enkeltochter, Schwester und Nichte, Fräulein Lieselotte Pixenberger sagen wir allen auf diesem 1 Wege innigsten Dank. herz- Beerdigung am Freitag, dem 30. Mai, 11.00 Uhr im Haupt- friedhof Mannheim. Am Dienstag, dem 27. Mai 1958, verschied im 76. Lebensjahr meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elise Bickel wwe. geb. Winßheimer Mannheim, den 29. Mai 1958 Seckenheimer Straße 33 Am 27. Mai 1938 verstarb nach langer Krankheit, jedoch unerwartet, Fräulein Elise Schultheiß kurz vor ihrem 66. Geburtstage. In stiller Trauer: Elisabeth Schnurr geb. Bickel und Angehörige Mannheim, den 29. Mai 1958 Gärtnerstraße 59-61 Mannheim, den 29. Mal 1956 Eutertaler straße 216 Im Namen aller Angehörigen: Frieda Schultheiß und Tochter Karin Beerdigung: Donnerstag, 29. Mai, 11.20 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Pixenberger Feuerbestattung am Freitag, dem 30. Mai 1938, um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim r u r 121/ Donnerstag, 29. Mal 1986 c MORGEN Seite 11 85 Die von einer Explosion tief in der Eisschicht aus- gelösten Schallwellen wer- den mit Hilfe eines be- sonderen Registriergerä- tes aufgezeichnet. Sie ge- den Aufschluß uber Stùrke und physikalische Eigen- schaften der Eismassen. Die Zeit, die die Schall- Wellen bis zu ihrem Ein- treffen bei dem Registrier- gerät benötigen, ermög- icht die Berechnung der Eistiefe und gibt wichtige Erdmassen. grund einer der Raupen- Polarforschern unserer Zeit verwendet werden; nung„Schneelcatze“(Sno- cat). A- Bild ganz aus Austernschalen angehäufte Insel von 400 Meter Umfang, die man auf die an- tike Austernzucht zurückführt. df. * Der Vorsitzende des medizinischen Aus- schusses der Liberalen Partei Großbritan- niens, der ehemalige Professor für Medizin an der Universität von Lahore, Geoffrey Taylor, erklärte, nach Mitteilung der briti- schen Atomenergiebehörde sei der Gehalt der Luft an radioaktivem„Strontium 90“ über Großbritannien seit 1954 um etwa 2,3 Ein- heiten jährlich gestiegen. Eine weitere Er- höhung werde erwartet. Taylor betonte, diese Tatsache sei offensichtlich dem Parlament und der Presse vorenthalten worden. Sie sei jedoch dringender Beachtung würdig, beson- ders da Frankreich im Begriff sei, eigene Atomversuche durchzuführen und die Bun- desrepublik mit amerikanischen Kernwaffen ausgerüstet werde. Taylor äußerte die An- sicht, daß 20 000 Menschen, die jährlich an Leukaemie, Knochenkrebs und Deformie- rungen des Körpers sterben, Opfer der be- reits unternommenen Kernversuche seien. Die Eisdecke ist 3000 Meter dick Internationales Geophysikalisches Jahr: Zähe Forscherarbeit in der Antarktis 5 Noch immer sind zahlreiche Rätsel, die zunehmenden Erwärmung der Erde keine die Natur dem Menschen aufgibt, ungelöst. so abwegige Spekulation ist, so würde dies Im Rahmen der Forschungsarbeiten des In- einen Anstieg des Meeresspiegels der gro- ternationalen Geophysikalischen Jahres gen Ozeane um 60 m zur Folge haben. (Iq), an denen Wissenschaftler aus 67 Län- Auf Grund anderer Beobachtungen, die dern der Erde teilnehmen, sollen unter an- amerikanische Meteorologen in Zusammen- derem das Südpolargebiet kartographisch arbeit mit russischen Südpolforschern ange- erfaßt Werden, sowie genaue Messungen stellt haben, konnten die ersten zuverläs- Über die Mächtigkeit der Schnee- und Eis- sigen Karten über die Luftströmungen in decke, die meteorologischen Verhältnisse den oberen Schichten der Erdatmosphäre und die Intensität der kosmischen Strah- angefertigt werden, die die Voraussetzung lung in diesem Erdteil vorgenommen wer- für eine wesentliche Verbesserung der Wet- ell. tervorhersage auf der gesamten südlichen Die amerikanische Wissenschaft leistet Erdhälfte schufen. hier einen wichtigen Beitrag. Mehrere Die bisherigen Erfolge haben dazu ge- Gruppen sind seit geraumer Zeit in der führt, daß man in verschiedenen Ländern Antarktis unterwegs, um Meßwerte aus den genannten Gebieten der Forschung zu sam- meln. Unter härtesten klimatischen Bedin- Sungen leisten diese Männer schier Ueber- menschliches. Doch das wird von ihnen als Preis für den Erfolg ihrer wissenschaftli- chen Bemühungen hingenommen. Modernste Wer bewohnte vor etwa 1400 Jahren die Hinweise auf Art und Ge- Meßgeräte und Hilfsmittel wie Raupen- westlichen Landstriche Rumäniens? Auf diese vor allem Waffen mitgegeben hatte, bestan- 1 5 schlepper und Höhlendetektoren, mit denen Frage suchten und fanden rumänische Ar- den 5 5 1„„ sie 1 5 gefährlichen Schneehöhlen und Glet- chäologen nach jahrelanger Grabungstätig- Schmucknadeln, Perlen, Kämmen und Spinn- trügerischen keit in der Nähe des kleinen, im Miereschtal scherspalten unter einer ihnen ihre Aufgabe. die Antwort. Schauplatz der Untersuchun- Zahlreich sind die Ergebnisse, die die gen ist ein 300 4 600 Meter großes, nur von getragen haben. Hier seien nur einige we- die Wissenschaftler den Spaten ansetzten. nige Beispiele angeführt. Nach den bisheri- Die Ausgrabungen erbrachten Funde aus gen Berechnungen hatte man angenommen, elf verschiedenen Zeitstufen. Schon in der daß die Schnee- und Eisdecke der Antark- Steinzeit ließen sich Menschen an diesem tis höchstens 1350 m dick sei; die im Rah- siedlungsgünstigen Platz nieder, und immer men des Internationalen Geophysikalischen wieder suchte man ihn in späteren Epochen Jahres unter anderem von amerikanischen, auf. Zu besonderer Bedeutung ist die Fund- russischen, argentinischen und österreichi- stelle jedoch in der Völker wanderungszeit, schen Forschern vorgenommene Messungen um 500 n. Chr., gelangt. Die Bewohnerzahl lassen aber erkennen, daß das Südpolar- muß gegenüber früheren Zeitabschnitten um gebiet mit einer Eisdecke bis zu rund 3000 m ein Vielfaches angewachsen sein. Auf der ge- Mächtigkeit bedeckt ist. Schmölzen die Eis- fährdeten Landseite wurde die gesamte Sied- massen beider Pole ab, was angesichts der lung durch die Anlage von drei großen halb- kreisförmigen Wall- und Grabensystemen Frauenmord in Oesterreich geschützt. Zwischen mittlerem und äuße- Ein neuer scheußglicher Sexualmord hat rem Wall liegt eine große Fläche, auf der, sich in Oesterreich ereignet. In einem Korn- wie die Funde beweisen, das Vieh in Not- keld zwischen Frauendorf und Königsbrunn zeiten gehalten wurde. Die einzelnen Wälle wurde die Leiche der 27 Jahre alten Leo- maßen in der Höhe etwa fünf Meter, in der poldine Schwanzer gefunden. Der Kopf der Tiefe zehn bis fünfzehn Meter. Ihnen vor- jun, 1 d Selagert ist jeweils ein fünf Meter tiefer n 5 Graben. Ein Angreifer hätte also dreimal ben. Die Polizei hat inzwischen eine Groß- eine Gesamthöhe von zehn Meter, gemes- fahndung nach dem Unbekannten eingelei- sen Von der Grabensohle bis zur Wallkrone, tet, der offenbar die Ermordete mit ihrem zu, überwinden gehabt, ehe er die Siedlung Fahrrad angehalten, in das Feld geschleppt, Selber erobern konnte. Es ist klar, daß sich sie mißbraucht und dann bestialisch ge- diese Befestigungen vorzüglich zur Verteidi- tötet hat. Ein Hubschrauber der öster- Suns Segen die damals gekürchteten östlichen reichischen Armee wurde zur Unterstützung Reitervölker eigneten. der etwa 30 Polizeibeamten angefordert, Dicht bei der Siedlung entdeckten die die in der Nähe von Tulln, etwa 40 km Ausgräber das zugehörige Gräberfeld mit Westlich Wien, nach dem Mörder suchen. 79 Bestattungen. Die Toten lagen in ost-west⸗ bereits Pläne über eine Fortführung der im Rahmen des IG eingeleiteten Forschungs- arbeiten erwägt. Die Amerikanische Akade- mie der Wissenschaften, die für den Bei- trag der Vereinigten Staaten zum Inter- nationalen Geophysikalischen Jahr verant- wortlich zeichnet, hat aus diesen Erwägun- gen heraus dem UsS-Kongreß bereits erste Vorschläge zu einer verstärkten Fortführung der Antarktisforschung auch nach Ende des IGJ, das am 31. Dezember dieses Jahres ausläuft, unterbreitet. Es ist geplant, ins- besondere die geologischen, ozeanographi- schen, kartographischen und biologischen Forschungsvorhaben im kommenden Jahr in verstärktem Maße fortzuführen. AD Germanen auf rumänischem Boden Neue Grabungen im Miereschtal treffen auf Reste des Gepidenreichs licher Richtung. Während man den Männern die Grabbeigaben für Frauen in geräten. Die Funde sind der ersten Hälfte schlepper, wie sie von den Schneedecke feststellen können, erleichtern Giebenbürgen) gelegenen Dorfes Moreschti des 6. Jahrhunderts n. Chr. zuzuweisen und der ostgermanischen entsprechen Theißgegend, den Grabausstattungen die dem sie führen die Bezeich- amerikanischen Forscher bereits zusammen- einer Seite zugängliches Plateau, auf dem Stamme der Gepiden zugeordnet werden, Da- für, daß es sich bei den Bewohnern der be- festigten Siedlung von Moreschti ebenfalls um Gepiden gehandelt hat, spricht auch der anthropologische Befund an den Skeletten. Was wissen wir von den Gepiden über- haupt? Noch im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. siedelten sie an der unteren Weichsel, dann gerieten sie zum Teil in Bewegung und wanderten südwärts in das Gebiet der Kar- pathen, wo sie sich als westliche Nachbarn der ihnen stammes verwandten Goten nie- derließen. Die Gepiden teilten das Schicksal vieler anderer germanischer Stämme, von dem gewaltigen Stoß der aus dem Osten an- stürmenden Hunnenscharen getroffen zu werden und in Abhängigkeit zu geraten. Doch gelang es dem Gepidenkönig Ardarich, sein Volk nach dem Tode des Hunnenkönigs At- tila(453 n. Chr.) zu befreien und ein großes Gepidenreich, dessen Mittelpunkt Siebenbür- gen War, zu errichten. Im Jahre 568 schließ- lich wurden die Gepiden von den germani- schen Langobarden und den aus dem Osten kommenden Awaren in die Zange genom- men und zerrieben. Damals hörten die Ge- piden auf, als Macht zu existieren. In dieser Zeit wurde, wie die Ausgrabungen ergeben haben, auch die befestigte Siedlung bei Mo- reschti aufgelassen. Die dort durchgeführten Untersuchungen, die zu den bedeutendsten auf rumänischem Territorium gehören, haben ein Stück Geschichte archäologisch unter- mauert. Dr. Martin Meinhard W 22/58 5 Wees ieim att i ihr wie. unschat. esonderz ersten Fersen Rabeder AZ trai. ten geln Ka wird 10 Start ewässer N statt. bereitet Starke schaften es hier „Oster- II Essen em Jahr Fonkur. kalls die den die i, Duis. eiz und V Sofern en nicht Sschälen —1¹ f Ki0 1 in der bei den ch eine 52 Min. it Sep- ät Tokio 1 2 e Antike Funde auf Korsika 84 1 5 Triumphbogen für Sulla und eine Insel aus Austernschalen en Re. Bei Aleria, das— in der Mitte der korsi- ampett-] schen Ostküste gelegen— bis zur Zerstö- hen der rung durch die Sarazenen im 9. nachchrist- edlen ichen Jahrhundert die Hauptstadt der In- 15 sel Korsika war, Aber heute nur noch ein aka, ge. Dorf von einigen Gehöften ist, haben die 3 Min, französischen Archäologen Jehasse und Ohm. Boucher römische Altertümer zutage ge- % Min, kördert, u. a. den Triumphbogen Sullas und Wamm.] die große Bäderanlage der einstmals bedeu- tenden Stadt. Es ergibt sich aus diesen Gra- 5 bungen, daß die Stadt, die von Griechen aus — Phokaa gegründet worden war, einen leb- haften Handelsaustausch mit den Griechen, Karthagern und Etruskern gepflegt haben un, muß. Unter Sulla wurde sie römische Ko- lonie. Bei den römischen Feinschmeckern wa- ren die Austern aus Aleria berühmt. Tat- sächlich befindet sich in einer benachbarten Lagune, dem sogenannten Teich der Diana, einst dem römischen Hafen der Stadt, eine Bekanntmachungen N Arbeits vergabe! 155. Baugesellschaft Mannheim mb vergibt folgende e J. Fliesenarbeiten für den Wiederaufbau F 7, Block B —— 2. Verputzarbeiten Innenputz) für den Wiederaufbau Wohnhaus B 6, 2. 2 3. Gas-, Wasser- u. Abwasserinstallationsarbeiten für die Wohnbauten in Mannheim-schönau, Block Fy 4. Be- u. Entlüftungsanlagen im Waschhaus 1 u. II in Mhm.-Schönau. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max-Joseph-Str. 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 27. Mai 1958. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Aufgebot von Pfandscheinen. Es wurde der Antrag gestellt, folgende Ffandscheine des Städt. Leihamts Mannheim, welche angeblich ab- handen gekommen sind, nach& 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: Gruppe A: Nr. 83 579 vom 21. November 1957; Gruppe B: Nr. 34 658 vom 24. Juni 1957 und Nr. 91 865 vom 14. Oktober 1957. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre An- sprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Geschäftsräume: C 7, 1½— geltend zu machen, Widrigenfalis die Kraft- loserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Mannheim, den 27. Mai 1958. Städtisches Leihamt 7 N 555 . e zelt 0.30 1.00 1.30 3.00 eim 32 1 0 7 90 ich da, 30 ist gemüili — 80 sollten auch Sie Ihren Urlaub verbringen. Nur. herz- rt und gerne Ihrem Wunsche nach und berechnen Ihnen 1 1 nach Ihrer Rückkehr lediglich das von uns ver- lieben auslagte Drucksachenporto. jun Wir haben aber eine kleine Bitie! wege Geben Sie Ihre Urlaubsanschrift— möglichst Dank. einige Tage vor Ihrer Abreise— schriftlich oder a1 1056 Persönlich an und nicht telefonisch, denn durch en Besten Dank und gute Erholung. Vertriebsabteilung. versäumen Sie nicht, den„Mannheimer Morgen“ rechtzeitig an Ihr Reiseziel umzumelden, denn Sie wollen ja schließlich auch während des Ur- laubs wissen, was daheim passiert. Wir kommen den Fernsprecher entstehen zu viele Hörfehler und Sie haben nachher den Aerger, wenn Sie Ihre Zeitung nicht rechtzeitig erhalten. 5 f NMannneimer g MöReEN 2 „Für Dicla z ,τνε ,jùh perfekt!“ „Ja, und darauf bin ich stolz. Ich wasche nur mit Wipp- perfekt. Das ist das Beste, was ich kenne. Da weis ich mit Sicherheit: Meine Wäsche wird so wunderbar schonend und gründlich sauber gewaschen, wie ich's mir besser nicht wünschen kann. Und ich wasche leichter und müheloser als je zuvor. Nichts geht über perfektes Waschen= darum Wasche ich mit Wipp- perfekt!“ Jau. das ist perſelat: Bei größter Schonung für die Wäsche, mit geringster Mühe ein wunderbarer Wasch-Erfolg! * I 8 , 2 . 4 ,. , ,, e. 2 . 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT besen a 1 10 2. 85 . . 3 ——— 4 4 . 2 Ueberschätzte Bedeutung des Frühstücks kartells (Tex) Wer so die landläufige Literatur über die Beziehungen zwischen Einzelhandel und Verbraucher— einschließlich der um- strittenen deutschen Illustrierten— liest, dem muß es so vorkommen, als ob die Be- schäftigung des Einzehändlers sich darin erschöpfe, a) Waren einzukaufen und mit Gewinn weiterzuverkaufen, b) ausgiebig mit den Konkurrenten zu frühstücken, um bei dieser Gelegenheit die Verbraucherpreise sorgfältig abzusprechen. So eine Absprache könnte das Geschäft för- dern, denn wenn Herr Meyer und Herr Schulvue sich einigen, vergleichbare Waren zu einem steten Preise abzugeben, dann jagen sie sich gegenseitig die Kundschaft nicht ab. Es ist eine trügerische Annahme, daß sich quer durch den ganzen Einzelhandel solche unkontrollierbaren Frühstückskar- telle hindurchziehen. Da wären aber auch die Einzelhändler schön dumm, wenn sie re Zeit frühstückenderweise so vergeuden Würden. Wer es nicht glaubt, vergleiche doch die unterschiedliche Entwicklung von Einzelhandelsunternehmen. Sie haben ent- der untersuchten Artikel waren Nahrungs- und Genußmittel, und es betrug die Preis- differenz in der Spitze 67 v. H. Bei Haus- ratswaren belief sich die Spanne zwischen niedrigstem und höchstem Preise auf 40 V. H., bei Lederwaren auf 22 v. H. und bei Textilwaren auf 16 v. H. Ein Teil des Einzelhandels bedient sich der Mischkalkulation, während der andere Teil die individuelle Kalkulation jedes Ar- tikels vorzieht,. Das ist für den Verbraucher etwas unübersichtlich, und er ärgert sich, wenn er zur Ansicht gelangt, irgendwie, ir- gendwann, irgendwo„überfordert“ worden zu sein. Des Verbrauchers flüchtiger Blick erkennt auch nicht gleich, daß in dem sel- ben Geschäft, in dem er eine billigere Ware entdeckt, wegen Anwendung anderer Kal- kKkulationsmethoden andere Warenarten teurer ausgezeichnet sind, so daß sich die Geschichte im Endeffekt ausgleicht. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“, und das kann mit gutem Gewissen jeder- mann, der es darauf abstellt, sich darüber zu freuen, die preisgünstigste Einkaufs- quelle gefunden zu haben. Politische Rückversicherung für Auslandsbeteiligungen? (VWD) Bei den zuständigen Bundes- ministerien werden z. Z. Erörterungen dar- über angestellt, ob eine Versicherung für Be- teiligungen deutscher Firmen an auslän- dischen Unternehmen gegen das politische Risiko durch den Bund gefunden werden kann. Die Vorbereitungen, die nach Ansicht von unterrichteten Beobachtern wegen der Schwierigkeit und wegen der grundlegenden Bedeutung des Komplexes noch geraume Zeit in Anspruch nehmen dürften, haben zahlreiche Argumente für eine solche Re- gelung, aber auch kritische Einwände her- vorgebracht. Immerhin scheint sich die Ansicht durch- zusetzen, so verlautet von beteiligter Seite, daß ein solches Verfahren nur unter lang- kristiger Sicht betrachtet werden sollte. Furcht vor Freihandelszone hat die Zellstoffindustrie (VWD) Geeignete Schutzmaßnahmen für die mitte leuropäische Zellstoff- und Papier- industrie in der europäischen Freihandels- zone fordern die Vertreter der Zellstoff- und Papierindustrie der Bundesrepublik, Bel- giens, Frankreichs, der Niederlande, Italiens und Großbritanniens in einer Denkschrift. Wie die Treuhandstelle der Zellstoff- und Papierindustrie, Bonn, mitteilt, gilt die Sorge der mitteleuropäischen Papierindustrie vor allem dem nordischen und österreichischen Wettbewerb bei Massenpapieren, wie Zei- tungsdruckpapier, Druck- und Schreibpapier sowie Packpapier. Die Aufhebung der Zollschranken und der erweiterte Markt in der Freihandelszone würde nach Auffassung der mitteleuro- päischen Länder die Tendenz der skandina- vischen Industrie zur stärkeren Integration noch beschleunigen und den Skandinaviern allmählich eine marktbeherrschende Stellung in Mitteleuropa verschaffen. Einer solchen Konkurrenz würde die strukturell benach- teiligte mitteleuropäische Industrie mit rer unzureichenden Roh- und Halbstoffversor- gung und den überwiegend mittleren und kleineren kapitalmäßig schlecht ausgestat- teten Betrieben auch nach einer längeren Ubergangszeit nicht gewachsen sein. Zuckermarkt-Ordnungen werden verteidigt (VWD) Die Aufrechterhaltung der elt über 25 Jahren bewährten Zuckermarkt. ordnung bezeichmete Staatssekretär Deetſen, vom niedersächsischen Landwirtschaftsmini. Sterium am 27. Mai vor dem 17. Kongreß der Internationalen Vereinigung Purd⸗ päischer Zuckerrübenanbauer(CIBA) in Hannover, als eine der wichtigsten Mahngh- men, den Zuckerrübenanbau zu halten Und zu Fördern. Die Zuckermarktordnung würde von allen an der Erzeugung und Verarbeitung von Zuckerrüben sowie am Zuckerhandel betei- ligten Wirtschaftskreisen für unerläßlich ge. halten. Eine starke Konkurrenz für den europäischen Zuckerrübenanbau, der in einem Umfang aufrechterhalten werden solle, wie der erzeugte Zucker abgesetzt werden könne bilde Rohrzucker aus Uebersee, Die Zucker- erzeugung aus dem deutschen Anbau könne in guten Erntejahren den Bedarf der Bun- desrepublik annähernd decken, Eine Über- mäßige weitere Steigerung der Erzeugung in Europa könne zu gewissen Absatzschyle- rigkeiten führen, da der Zuckerverbrauch 885 5 0 nur langsam steige. In der Bundesrepublik weder Marktpositionen gewonnen, oder ver- 3 V 5 5 sei die Zucker verarbeitung noch stei ordnu loren; das Bestehen von Wettbewerb— ja Frankreichs irtschaft VOT der Zerreißprobe. e G der A dean unlauterem Wettbewerd Staatskrise entschleiert Finanzkrise republik mit 28,5 kg jährlich pro Kopf der 5 kann daher schon aus diesem Grunde nicht Bevölkerung in Europa ziemlich an letzter etz geleugnet werden. Aber diese globale Be- trachtungsweise— es ermangelt auch an der Vergleichbarkeit der Betriebe und deren Standorte— stellt vielleicht nicht hinläng- liche Beweisführung dar. Mit wissenschaftlicher Exaktheit hat das „Handelsforschungsinstitut an der Univer- sität zu Köln“ Untersuchungen durchge- führt, aus denen hervorgeht: 1. Bei 90 erfaßten Artikeln, die im Köln- Bonner Einzelhandel feilgeboten wurden, wurden zum Teil extreme Preisabweichun- gen— die Schwankungen zwischen dem höchsten und niedrigsten Preis betragen 30 bis 40 v. H.— festgestellt. 2. Die vom Hersteller empfohlenen End- verkaufspreise würden häufig unterschrit- ten. Das träfe auch für bekannte Marken- artikel zu. 1 Wie sieht es nun mit diesen Preisunter- schieden im einzelnen aus? Etwa die Hälfte Im Augenblick ist ja noch alles unklar. Niemand kann mit Bestimmtheit darüber aussagen, ob— was sehr wahrscheinlich ist— General Charles de Gaulle an die Macht gelangt. Doch das sind alles politische Fragen, die den Wirtschaftler nur im öko- nomischen Zusammenhang interessieren. Okonomisch ist der französische Staat pleite, oder hart vor dem Bankerott. Nicht das Volk. Nein! Der Staat, dessen Volk über enorme— zum überwiegenden Teil ängst- lich im Strumpf verborgene— Vermögen verfügt. Die letzten französischen Regierungen haben im Anleiheweg die Devisentresors der Bank von Frankreich geleert. Die Noten- Presse wurde strapaziert, um Haushaltsdefi- zite zu decken. Das an sich reiche französi- sche Volk hat die geld- und finanzwirtschaft- liche Substanz des Staates buchstäblich auf- gezehrt. Die hohen, vom Binnenmarkt aus- Howaldtswerke-Marktpreis neu geschätzt Lindrath meint: (eg) Bundesschatzminister Dr. Hermann Lindrath vertritt die Ansicht. daß bei der Privatisierung der bundeseigenen Howaldts- Werke Ad in Hamburg die Ausgabe von Volksaktien nicht möglich sein wird. Die Verteilung von Volksaktien wäre nur dann sinnvoll— so verlautet aus dem Schatz- ministerium— wenn sie gegenüber anderen Aktien in keiner Form benachteiligt wür- den. Sie müßten also an der Börse handel- bar sein. Die Howalldts- Werft sei aber zu klein und Zu Wernig abgesichert, als daß dieses Unter- nehmen als emissionsfähig gelten könnte. Mit diesen Feststellungen wandte sich das Ministerium gegen die Auffassung der CDU-Sozialausschüsse des Rheinlandes, die gegen den Verkauf der Werft protestiert Hatten, weil er in der vorgesehenen Form dem Grundgedanken einer Eigentums- streuung auf breite Schichten der Arbeit- nehmer widerspreche.(Vergl. MM vom 28. Mai Seite 1.) Im Auftrage des Bundesschatzministe- riums fertigt zur Zeit ein Privatunterneh- men ein neues Gutachten über den Markt- wert der Howaldts- Werft an. Dieses zweite Gutachten dürfte Anfang Juni vorliegen. Das wäre nun die dritte Schätzung; das erste Gutachten kam zu einer Bewertung Von 27 Mill. DM, das zweite Gutachten zu einer Bewertung von 34 Mill. DM. Falls in dieser neuen Schätzung ein Marktwert an- gegeben wird, der höher liegt als die mit der Dortmund-Hörder-Hüttenunion, der Deutschen Bank Ad und den Siemens Schuckert Werken vereinbarte Kaufsumme von 34 Mill. DM, so müßten mit dieser Käu- fergruppe neue Verhandlungen aufgenom- men werden, so daß Bundestag und Bundesrat frühestens im September Gele- genheit haben dürften, über den Verkauf der Howaldts-Werft endgültig zu ent- scheiden. * (tor) Der Bundesschatzminister hat sich bei seinem Amtsantritt wiederholt und deut- lich als Treuhänder von Bundesvermögen Vorgestellt. Es sei seine Aufgabe, sowohl Eigentum in breite Schichten der Bevöl- kerung zu streuen, als auch staatskapitali- Kein Objekt für Volksaktien stischen Entwicklungstendenzen der jüng- sten Vergangenheit entgegenzuwirken. Das sind zweierlei Aufgabenbereiche, die sich ergänzen, mitunter— aber nicht im- mer— überschneiden. Dazu ist das Bundes- vermögen zu vielschichtig, und es bedürfen seine einzelnen Teile individueller Behand- lung. Genau besehen ist lediglich das Volks- Wagenwerk als erstes größeres Objekt aus- ersehen, um breiteren Schichten der Bevöl- kerung zum Zwecke der Eigentumsbildung zugänglich gemacht zu werden. Stichwort: „Volksaktie“. Es wird wohl— trotz ange- strengter Behandlung— noch sehr lange dauern, bis dieses Objekt reif sein wird für Privatisierung. Das liegt an den noch immer unklaren Besitzverhältnissen beim Volkswagenwerk genau so wie daran, daß verschiedene poli- tische Kreise— teilweise utopische— Pläne schmieden, wie Eigentum verliehen werden Könmte, ohne daß die Begünstigten den vol- len Preis dafür entrichten müßten. Es gibt auch solche Politiker, die dazu neigen, den erwähnten breiten Schichten Eigentum Zu- zuschanzen, aber hinsichtlich der Verfügung über dieses Eigentum ihnen Auflagen ma- chen wollen. Etwas ganz anderes ist der Fall der Ho- Waldts- Werke. Das Unternehmen ist über die nächsten 18 Monate hinaus mit Auf- trägen eingedeckt, von denen niemand weiß. wieviel— angesichts der sinkenden Fracht- raten— storniert werden. Selbst wenn keine Aufträge zurückgezogen würden, für das Jahr 1960 kann keine Prognose gestellt werden, ob das Unternehmen hinlänglich beschäftigt sein wird. Das ganze Risiko hätte der Staat, hätten die Steuerzahler zu tragen. Der Bundesschatzminister griff deswegen hocherfreut zu, als zahlungskräftige Wirt- schaftskreise sich bereit erklärten, das Risiko zu übernehmen. Risiko übernehmen heißt auch, an Chancen zu denken und mit mnen verbundene Gefahren in richtige Uebereinstimmung zu bringen. Diese Mög- lichkeit hat ein Verbund privatwirtschaft- licher Unternehmen viel eher als der Staat, der zufallsweise in den Besitz eines auf Spe- Zialgebiete beschränkten Erwerbsunter⸗ nehmens kam. Ländliche Genossenschaften wurden größer Höchster Einlagenzuwachs (VD) Die Zahl der den ländlichen Ge- nossenschaften angeschlossenen Mitglieder ist 1957 um rund 83 000 auf 3 818 000 gestiegen. Die Zahl der Genossenschaften selbst wurde um 97 auf 22 818 reduziert. Dies teilte der Generalanwalt des Deutschen Raiffeisen- verbandes, Dr. Klusak, auf der Mitglieder- Versammlung anläßlich des zehnten Deut- schen Raiffeisentages am 28. Mai in Stuttgart mit. Die Gesamtausleihungen der Kreditgenos- senschaften und der Zentralkasse überschrit- ten nach dem Bericht Ende 1957 4 Md. DM. Die Gesamteinlagen stiegen um 891 Mill. DM auf 5,4 Md. DM. Damit wurde der höchste Einlagenzuwachs seit der Währungsreform verzeichnet. Dr. Klusak forderte, dag die Förderungsmaßnahmen des Staates nicht zu einer einseitigen Benachteiligung des Konten- SParens führen dürften. Da die 10 800 länd- lichen Kreditgenossenschaften 80 v. H. aller im Bundesgebiet arbeitenden Kreditinstitute darstellen, werde von der Raiffeisenorgani- sation entscheidender Wert darauf gelegt, daß die beabsichtigte Neufassung des Kredit- Wesengesetzes die Struktur dieser Organisa- tion entsprechend berücksichtige. Aus der Tätigkeit der Werengenossen- schaften berichtete Dr. Klusak, daß 1957 eine mengenmäßige Ausweitung des Düngemjittel- bezuges sowie der Futtermittel- und Brenn- stofklieferungen zu verzeichnen war. Ebenso auf der Absatzseite bei der Getreide- und seit der Währungsreform Kartoffeler fassung. Die wertmäßige Steige- rung sei jedoch hinter der mengenmäßigen zurückgeblieben. Im Maschinengeschäft ist nach dem Be- richt bei Schleppern inzwischen ein gewisser Sättigungsgrad eingetreten. Wenn der Ma- schinenumsatz dennoch hinter dem des Vor- jahres nicht zurückgeblieben ist, so sei dies dem erheblichen Erneuerungs- und Nachhol- bedarf an anderen Maschinen und Geräten zuzuschreiben. Die innerbetriebliche Ratio- nalisierung der Molkereien sei weiter vonan- getrieben worden, Die Herstellung von Kon- densmilch habe sich 1957 um 16 v. H. erhöht. Bei der Verwertung von Magermilchüber- schüssen habe die genossenschaftliche Trock- nungsindustrie eine Produktionausweitung um fast 50 v. H. bewältigt. Auf rechtlichem Gebiet sei der Verband bemüht, der besonderen Rechtsnatur und der Struktur der Genossenschaften Anerkennung Zu verschaffen. Auf steuerlichem Gebiet be- dürfe die Frage der Beteiligung landwirt- schaftlicher Verwertungsgenossenschaften an ihren Zentralgeschätfsanstalten und die Frage der umsatzsteuerlichen Benachteiligung der Winzergenossenschaften sowie der Obst- und Gemüse- Verwertungsgenossenschaften einer baldigen Lösung. Als Grundsatzenllegen bleibe die Forderung bestehen, eine Be- steuerungsform der Genossenschaften zu er- reichen, die ihrer personalgesellschaftlichen Struktur gerecht wird. * gehenden Auftragsbestände drückten auf das Ausfuhrgeschäft. Für die Ableistung eines echten Außenbeitrags— der mindestens den Einfuhrbedarf deckt— war kein Raum mehr vorhanden, und er ist auch jetzt nicht vorhanden. Deswegen sah sich Frankreich, wie aus Paris eintreffende Meldungen be- sagen, am 28. Mai gezwungen, die Erteilung aller Einfuhrlizenzen zu suspendieren. Ein schwacher Trost, daß diese Suspen- dierung nur wenige Tage gelten soll. Etwa so lange bis die Regierungsstellen in der Lage sind, inventurmäßig die Einfuhrmöglichkei- ten mit den Devisenbeständen abzustimmen Eum wievielten Male eigentlich?). Der Finanzminister des Kabinetts Pflim- Iin, Edgar Faure— auf ihn geht diese neuer- liche Maßnahme zurück— hat sich bekannt- lich(Vgl. MM vom 22. Mai) zum Ziele ge- setzt, die Einfuhr in den restlichen Monaten 1958 um 100 Md. Franc( eine Mde. DM) einzuschränken. Nach seiner Auffassung müssen die Devisendeflzite in der Zahlungs- bilanz, die sich zur Zeit auf 60 Mill. Dollar (25,2 Md. Franc 252 Mill. DW) monatlich belaufen, abgestoppt werden, Bei genauem Nachrechnen ergibt sich ein schätzbares Zah- jungsbilanzdeflzit für die nächsten sieben Monate in der Höhe von 175 Md. Franc. Es ist nun offen, ob der französische Finanz- minister mit Exportsteigerungen rechnet, die nur die oben erwähnte Einsparung von 100 Md. Frane in Devisen nötig machen würde, oder ob sich das Finanzministerium damit begnügen will, die Devisendeflzite in den nächsten sieben Monaten auf 75 Md. Franc zu reduzieren. In Minister Faures Programm stand auch die Stabilisierung des inner französischen Preisgefüges. Auf Grund einer Vereinbarung, die der Finanzminister mit dem Weinhandel am 27. Mai abschlog, wurde die in der ver- gangenen Woche angekündigte Weinpreis- erhöhung um fünf Frane je Liter rückgängig gemacht. Faure, der auch im Kabinett Gail- lard Finanzminister gewesen ist, bekundete seine Entschlossenheit, sich einer Forderung der Kohlenzechen auf eine Kohlenpreiserhö- hung von fünf v. H. mit Nachdruck zu wie- dersetzen. Es verlautete ferner, daß der Mi- nister am 26. Mai mit den Gewerkschaften über ein Stillhalteabkommen verhandelte. Demnach sollten die Gewerkschaften auf weitere Lohnforderungen verzichten. Mit an Sicherheit grenzender Wahrschein. lichkeit kann bereits jetzt angenommen wer- den, daß die für den 18. Juni angekündigte Rückkehr Frankreichs zur 60prozentigen Li- berallsierung im Handel mit den OEEC- Ländern— auf vorläufig unbestimmte Zeit vertagt wird. Das ist die momentane Lage der ökono- mischen Dinge in Frankreich. Die neue Re- gierung wird wohl so große Schwierigkeiten zu bewältigen haben, daß a) das ursprünglich nur auf einen Monat Effektenbörse ausgesetzte Gespräch über die Freihandels- zone(vergleiche MM vom 24. Mal„Freihan- delszone mit Pause“) noch weiter auf die lange Bank geschoben wird; b) es ungewiß ist, ob zum 1. Januar 1959 die Bedingungen des Vertrages über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWO), die größere Außenhandelsfreizügigkeit und Zollsenkung verheißen, in Kraft treten kön- nen. Möglicherweise wird die französische Regierung von der im EWG-Vertrag ent- haltenen Notstandsklausel Gebrauch machen wollen oder müssen. Die Notstandsklausel besagt, daß die zum 1. Januar 1959 vorgese- henen Angleichungs-Maßnahmen ausgesetzt werden können. Ueber die Schwierigkeiten, fie in Zusam- menhang mit den politischen Ereignissen in Frankreich für die Wirtschaft des Saargebie- tes entstehen, soll hier nicht gesprochen werden. Es gibt Optimisten, die daran glau- bem, die Zeit heile alle Wunden. iese Kreise sind auch der Ansicht, daß sich für Frankreich weiterhin Lösungsmöglichkeiten im ökonomischen Bereich darbieten. Lösungs- möglichkeiten, die auch die Fortentwicklung der EWG nicht stören würden. Optimismus hin, Optimismus her, es bleibt nur die Frage übrig: Wohin eilst Du, Marianne? F. O. Weber Stelle ranglere. An dem Kongreß, der vom 26. bis 91, Mal in Hannover und Bonn veranstaltet Wird, nehmen etwa 250 Delegierte aus der Bun- desrepublik, den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz, Oesterreich, Italien, Spanien, Belgien und Großbritannien teil. Reichsbank-Anteilseigner nicht voll entschädigen (eg) Die Finanzminister der Bundesländer Werden voraussichtlich dem Bundesrat vor- schlagen, den Regierungsentwurf über die Liquidation der Deutschen Reichsbank 80 abzuändern, daß die Inhaber von Reichs- bankanteilscheinen nicht 100% ig entschädigt Werden. Sachverständige des Bundesrates haben angeregt, die alten Anteilscheine nicht im Verhältnis 100:66/ v. H. sondern nur im Verhältnis 100:20 v. H. umzutauschen. Außerdem sollen die Anteilscheine nicht gegen die Bundesbank-Genußhrechtsscheine, sondern gegen Schuldwerschreibungen des Bundes eingewechselt werden. Der Wirt- schaftsausschuß des Bundesrates hat aller- dings dem Regierungsentwurf in der vorlie- genden Form vorbehaltlos zugestimmt. Man Wird abwarten müssen, welcher Anregung die Mehrheit des Bundesrates folgen wird. Jnleressantes fü: die Hausfrau Elnkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der verbraucherverbäinde“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt, und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- Gmb, Bonn, folgende Mark tvorschau: Butter: Die Verbraucherpreise werden sich nicht ändern. Die deutsche Erzeugung geht zwar dem höchsten Stand des Jahres ent- gegen, es wird aber laufend frische Ware in die staatliche Vorratshaltung übernom- men. Käse: Es bleibt bei sehr preiswerten Ein- kaufs möglichkeiten. Eier: Die deutsche Erzeugung hat zwar den höchsten Stand des Jahres hinter sich, teurer wird das Ei aber auf keinen Fall. Es kann eher sein, daß der Verbraucherpreis moch um ein Pf je Stück gesenkt wird. Die Niederlande haben gerade Zugeständnisse gemacht, um besser ins Geschäft zu kommen. Auch die deutschen Erzeugerpreise sind etwas schwach geworden. Geflügel: An den Preisen wird sich kaum etwas tun. Geflügel ist im Verhältnis zu anderen weißen Fleischsorten nach wie vor billig. Fleisch: Rindfleisch und Kalbfleisch dürfte während der nächsten Tage so viel kosten wie bisher. Das Schweinefleisch wird sicher nicht billiger. Seefisch: Für Rotbarsch wird die Haus- frau mehr zahlen müssen als vor Pfingsten. COMMERZz- UND CREDIT-BANR Aktiengesellschaft Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 28. Mai 1958 Börsenverlauf: Trotz der weiterhin verworrenen Lage in Frankreich konnte sich dle widerstands- Kühige Tendenz erhalten. Bei kleinsten Umsätzen blieb die Kursgestaltung jedoch uneinheitlich, Wo- bei sich die Schwankungen in engen Grenzen hielten. Montane- und Bergbauaktien, die zu Beginn vernachlassigt waren, zogen im Verlauf auf aufkommende Rückkaufsneigung teilweise leicht an. Lecliglich Bochumer Verein und Deutsche Edelstahlwerke gaben stärker nach. IG-Farben-Nachfolge- gesellschaften und Philip's-Aktien fanden zu letzten Kursen Aufnahme. Im Vordergrund des Ge- schehens standen Daimler, die auf erneut einsetzende Interessenkäufe auf 490 anzogen.— Lokal- papiere im großen und ganzen wenig verändert, Banken teils behauptet, teils bis zu zwel Punkten leichter. Dresdner Bank Bezugsrechte wurden am ersten Notierungstag mit 28 also zur rechnerischen Parität gehandelt. an den Rentenmärkten hat das Anlageinteresse merklich nachgelassen, so daß sich nur noch vereinzelt kleinere Kurssteigerungen in Pfandbriefen ergaben. Nach VWD) Aktien 2 28 Aktien 2. Ak tlen 27. 5. 28.. er 174¼ Mannesmann 150 155 Bergb. NeueHoffg. 148 148 Adler werke 121 121 Metallges. 525⁵ 530 Gute Hoffnung 262 261 Ao 212 212 Rhein-Braunk. 250 200 Bet Ges. Ruhrort] 235 235 Aschzelll. 77 Rhein-Elektr. 212 2161 MSN 19¾ 2 Rheinstahl 174 173 S 120 127 S 243 243 eh. Hoesch AG: Bemberg 94 93 Salzdetfurtn. 242½ f 243 Hoeschwerke 127 126 Berger Hefbau 1 20¹ Schering 292 291 BBS. 8 284 Schlossquellbrau. 2 5 5 5 Buderus e 190 ſschubert& Salzer 24% 246 eh. Klöckner w.; Chem. Albert 174% schwartz Storch. 322 1] 3221[Klöckner-Werke 134 134 Conti Gummi. 290% 00 Sellind Wolf? 58— EKlöckn. Humb. D. 185 185 Daimler-Benz 400 Siemens 232 223½½%,[Klöckner-Bergb. 120 Degusss 206 204 Sinner 773 170 Stahlw. Südwestf 193 193 Demag 220 227 südzucker 262 201 BF i 185 18½%, VDI 25 215 fen. ver. Stahlw.: Dt. Linoleum. 330 343 Ver. Stahlwerke. 5,45 5,35 Dt. Steinzeug 208 Wintershall 285 284 Ot Edelstahlwerk 205 20⁰ Durlacher Hoůũf 275 275 Zei- Ikon 220 227 Dortm. Hörder Eichhaum-Werger 35 335 Zellstoff waldhof f 110% 110 Hüttenunjon. 120% 120½ El. Licht& Kraft 138 137% B Gelsenberg 1357 135½ Enzinger Unlon 242 241% antean Bochum. Verein 49 141 Gebr. ahr 75 Badr Dag 209d 200 Sugßstahlw. Witt 10 317 YT. Fpothek.- Hamborn. Bergb. 2 e 8 393¼ 307% u. Wechsel- Hk. 200 1 Handelsunion 278 280 BASF 5 200 190% Commerzbank) 05%% Phönix Rheinrohr 152 10/5 Casella 5 31 333 Commerz- Hüttenw. Siegerl.] 172 173 Farbent. Bayer 20 0⁰ u. Sredit-Bank 229 228 Niederrh. Hütte— Nine 1 115. 514 10, KRuhrst. Hatting 245 T Felten& Gulll. 195 BB 8. 275 Stahlw. Südwestf. 103 193 Goldschmidt p ener Banks 2 r 148 ¼ö 138% Gritzner- Kayser 5 1 Paz. Hyp.-Bank 231 17 Erin-Bergbau. 50⁰ 302 San e ner 19 70 Reichsbank-Ant 4%(ds, Investmentfonds Harb. Bergbau 0% Rhein, Ryp.- Bank 20 438 Hobbs ter ebe, i t“ ese Werzug) 7% 70% congentra. 0g, 105.90 Hoechster Farben 1 Dekafonds 120,00 120,80 Holzmann 15 15 1. Montan- Nachf.: Fondak 119,10 118,90 Klein, Schanzl. u. B b 1 Fondis 130,70 135,79 Knorr b 223,0 J 2230 Lahmeyer 240 230 5„ 127% Investa 120,30 12½70 7777ßßF˙( 83 I[Stahiw. Bochum. Tel. Electr. Doll) 11,5% 1,64 Linde's Eis 05 205 eh. Gn: Unitends 32,20] 52,20 Lucw, Walzmühle 14 e Hutten. Opern. J 148/ 148½ 97.40 —— U— = RMu- werte Uscafonds 9700 Für verhältnismäßig wenig Geld wird da- gegen nach wie vor der Kabeljau zu haben sein. Auch der Seelachs bietet recht günstige Einkaufsmöglichkeiten. Kartoffeln: Die alten Speisekartoffeln werden nicht weniger kosten als bisher. Das Angebot ist zwar noch ausreichend, jedoch keineswegs übermäßig groß. Die Frühkar- toffelpreise liegen aber immer noch so hoch, daß sie für die Hausfrauen bisher wenig Amreiz boten, von der alten zu der neuen Kartoffel überzuwechseln. Obst: Allmählich wird es mehr auslän- dische Kirschen, Erdbeeren und Aprikosen geben. Auch aus der deutschen Erzeugung treffen nun die ersten Erdbeeren und Kir- schen ein. Diese Obstarten werden aber auch in den nächsten Tagen immer noch einiges kosten. Apfelsinen, Grapefruits, Zitronen und Bananen werden etwa in den gleichen Men- gen zur Verfügung stehen wie im Verlauf der letzten Tage. An den Preisen wird sich nichts ändern. Schließlich kann die Haus- frau weiterhin ausländische Tafeläpfel und Tafelbirnen kaufen. Gemüse: Das Angebot an Kopfsalat, Mal- wirsing, Spargel und Rhabarber nimmt deut- lich zu. Die Verbraucherpreise werden sin- ken. Aber auch für Salatgurken, Tomaten, Kohlrabi und Radieschen wird die Hausfrau nach und mach weniger anlegen müssen. Erbsen und Bohnen kommen zunächst nur aus dem Ausland, Die jungen Karotten wer- den ebenfalls überwiegend eingeführt. Noch handelt es sich um verhältnismäßig Kleine Mengen. Die Saison setzt richtig erst um Mitte Juni ein. Der Umfang des Blumenkohl- angebotes wird sich nicht verändern. Knapp Wird allmählich Sellerie. Marktberichte vom 2 8. Mai Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Antuhr gut, Absatz besonders in Kopt- salat und minderwertigem Blumenkohl langsam. Ueberstände, Im Kohlrabi Absatz auch etwas lang. samer und Preise rückläufig. Ab sofort können Kohlrabi nur noch zu 10 Stück gebündelt angelie- fert werden Es erzielten: EHrdbeeren Treib„ dto. Freiland 200250; Süßkirschen 81-91; Kopt. salt Stück 3—6; Spargel Ad 147181, A II 127 bis 142, B 116184, C 5275, Rhabarber 10; Hausgurken 35000 g 63—77; Welgkohl 2031; Wirsing 15 255 menkohf& stück 4055, B Stüek 1532; Kohlrab Stück 1015. Weinheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (Vw) senr knappe Anfunr in Spargel. An. fuhren in Erdbeeren nehmen zu. Nachfrage 11 Es erzielten; Je ½ leg Spargel AI weis 1 A II 120120, B 116125, C 5673; Rhabarber 9 50 Kopfsalat 912; Spinat 1218; Frdbeeren A3 bis 400, B 130288, C 7000; Sügkirschen 7593. NE-Metalle Elektrolytkufer für Leitzwecke 221,50—223,50 D Blel in Kabeln 6690 PU Aluminium für Leitzwecke 232235 11 Westdeutscher Zinnpreis 877686 3 Messing: Ms 3g 169—176 1 Messing: Ms 63 192199 Df Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dan. Kronen 60,44 60,56 100 norw. Kronen 58,41 80,53 100 schwed. Kronen 30,795 30,955 1 engl. Pfund 11,699 11,709 100 hol. Gulden 110,325 110,545 100 belg, Francs 8,366 3,,406 100 franz. Franes 9,9917 9,9937 100 Schweizer Franken 95,575 95,775 1000 ital. Lire 6,964 6,714 1 Us-Dollar 4,1828 4.1928 1 Kanad. Dollar 4,333 47343 100 Schweizer Fr.(frei) 97,635 97.935 100 österr. Schilling 16,123 16,163 W 100 DR. W 425,— DRM; 100 Di-= 28.00 Pl 925 ir. 12 r seit narkt- eetſen, tsmini. ongreg Euro- D) in agnah- en und n allen 8 von betei⸗ ich ge. ir den einem le, wie könne, Zucker- könne r Bun- über- eugung chwie⸗ brauch publik rungs- undes- pf der letzter 31, Mal t wird, Bun- Kreich, panien, T n sländer at vor- ber die ank 80 Reichs. chädigt esrates e nicht nur im e nicht scheine, en des Wirt- aller- vorlie- lt. Man regung wird. arkt⸗ * rd da- haben ünstige rtofleln er. Das jedoch ühkar⸗ o hoch, wenig neuen auslän- Tikosen eugung id Kir- er auch einiges en und n Men- Verlauf rd sich Haus- el und it, Mal- it deut- en sin- maten, ausfrau nüssen. Ast nur n Wer- t. Noch Kleine rst um nkohl- Knapp gmarkt n Kopt angsam. as lang- können angelie 300—35 1. 121/ Donnerstag, 29. Mal 1958 —— MORGEN Seite 13 DGB-Briefe aus Hanau werden wieder befördert Hanau(ft— Eigener Bericht). Das Post- unt in Hanau, das seit Freitag vergangener Woche die Annahme von Briefen des DGB- Kreisausschusses verweigert hatte, weil sie ken mit der Aufschrift„Atomwaffen? fein!“ trugen, hat am Dienstagabend erst- mals wieder Sendungen des DGB ohne Be- austandung angenommen. Der Leiter des Postamtes, Postrat Möhring, hatte ursprüng- lch das Beförderungsverbot mit dem Para- graphen vier der Postordnung begründet, der zelner Ansicht nach den Postämtern das gecht gibt, Sendungen mit Meinungskund- bungen zu einer die Oeffentlichkeit be- ſchäftigenden Frage von der Weiterbeförde- ung auszuschließen. Das Bundespostmini- gerium hat jedoch jeglichen Zusammenhang ulschen dem Beförderungsverbot und dem pext der Marken bestritten. Ausschlag- gebend sei vielmehr gewesen, daß die Mar- zen nicht als Verschlußmarken, sondern als Nlebezettel auf der Vorderseite der Sen- dungen angebracht worden seien. Laut Post- ordnung seien derartige Klebemarken auf der Anschriftenseite von Sendungen unzu- Issig. Dies Verbot betrifft aber, wie sich ſetzt herausgestellt hat, nur Marken, die in brem Format den Briefmarken ähneln. Der DaB in Hanau will daher von nun an für die Vorderseite der Briefe neue, wesentlich größere EKlebemarken benützen, gegen die die Postordnung keine Handhabe bietet. Bonn erwartet einen Rückzug der Länder Weitere Einstweilige Anordnungen des Bundesverfassungsgerichts sollen vermieden werden Bonn. Das Bundeskabinett hat auf seiner Sitzung am Mittwoch, nach der Einstweili- gen Anordnung des Bundesverfassungsge- richtes gegen eine Volksbefragung in Ham- burg, die Hoffnung ausgesprochen, daß alle übrigen Befragungsaktionen bis zur Grund- satzentscheidung zurückgestellt würden, um Weitere Prozesse zu vermeiden. Ein Regie- rungssprecher erklärte im Anschluß an die Kabinettssitzung, die Einstweilige Anord- nung des Bundesverfassungsgerichtes sei be- grüßt worden, weil damit die Vorausset- zungen für eine gründliche Prüfung des Normenkontrollverfahrens gegeben s eien. Der Karlsruher Spruch bezieht sich vorerst nur auf das Hamburger Gesetz. Für Bremen ist eine Volksbefragung auf den 22. Juni anberaumt. Der Regierungssprecher deutete die Möglichkeit an, daß vielleicht von Bre- men selbst die Initiative ergriffen werden könnte, diesen Termin auszusetzen, bis der endgültige Spruch vorliege. Die Bundesregierung ist sich darüber im klaren, daß dies nur auf dem Weg einer Gesetzesnovelle geschehen könnte. Man will deshalb einige Tage abwarten. wie die Re- aktion in den Ländern sein wird. Theore- tisch hält man es auch für möglich, daß einige Städte, so z. B. Frankfurt, wo die Volksbefragung für den 29. Juni angesetzt ist, die Sachlage erneut überdenken. Das Walter Fisch: KPD wird weiterkämpfen Hochverratsprozeß gegen den früheren Bundestagsabgeordneten Von unserem Korrespondenten Hanns W. Scehmidt Karlsruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofes begann am Mitt- woch der Hochverratsprozeß gegen den krüheren kommunistischen Parteiführer und Bundestagsabgeordneten Walter Fisch aus Düsseldorf. Die Verhandlung hätte früher stattgefunden, wenn Fisch sich nicht nach dem Verbot der Kommunistischen Par- tel im August 1956 dem Verfahren durch die Nucht entzogen hätte. Am 4. Februar dieses Jahres war er bei einer routinemässigen Haussuchung in einer Wohnung in Wupper- tal-Rohrscheid unter dem Namen Walter Neeb entdeckt und verhaftet worden. Die Anklage wirft ihm vor, daß er, zu- bammen mit den 1955 abgeurteilten Funk- tionären Rische, Ledwohn, Scheringer, Zemke und Zellner, das sogenannte„Programm der Nationalen Wieder vereinigung Deutschlands“ verfaßt habe, das nach den Feststellungen des Bundesgerichtshofes eine Aufforderung zum Hochverrat und zum gewaltsamen Sturz der Bundesregierung ist. Hinzu kommt die Beschuldigung illegaler Tätigkeit nach dem Verbot der Partei. Nach seiner Festnahme wurden bei ihm konspirative Aufzeichnun- gen über die Untergrundarbeit der verbote- nen Partei und illegale Druckschriften ge- kunden. Dazu sagte Fisch am Mittwoch, er habe es für notwendig erachtet, für die Wiederher- stellung der legalen Existenz der Partei zu arbeiten, darum sei er auch nach ihrem Ver- bot für ihre Ziele tätig gewesen. Er erklärte dem Gericht,„man kann die KPD nicht ver- bleten, sie wird weiter kämpfen. Was die Kommunisten tun, ist nichts anderes als die Pflicht gegenüber ihrem Volk.“ Er halte es für seine Pflicht, der Idee treu zu bleiben, die sich die Würde und das Recht des Men- schen zum Ziel gesetzt habe. Fisch, der von 1949 bis 1953 Mitglied des Bundestages und von 1948 bis 1951 und dann Meder nach 1954 Vorstandsmitglied der KHD Wer, schilderte dem Gericht in seinem Le- lauf, wie er sich vom Klassensprecher im Heidelberger Gymnasium zum„Sprecher seiner Klasse“ entwickelt habe. Die ersten Anregungen dazu habe er auf dem gleichen Heidelberger Gymnasium empfangen. Fisch, Sehn eines Kleinen badischen Zigarrenfabri- kanten, fand es bedenklich, daß keine Arbel- terkinder das Gymnasium besuchten. Er be- nchtete, wie er Stipendien abgelehnt habe, wie er statt auf die Universität ins Berg- Werk gegangen sei und wie er auch später die kommunistische Funktionärstätigkeit trotz Verfolgung einer wissenschaftlichen Arbeit vorgezogen habe. Während er sich in der Tschechoslowakei und in der Schweiz in Emigration befand, wurde seine Mutter 1944 in Auschwitz umgebracht. Nach dem Krieg kam Fisch wieder nach Deutschland zurück. Dem jetzigen Prozeß wohnt als promi- nenter Beobachter der SED der Dekan der juristischen Fakultät der Ostberliner Hum- boldt- Universität, Professor Dr. Kröger, bei. Kröger vertrat die KPD im Prozeß vor dem Bundesverfassungsgericht. Fisch würd von dem Ostberliner Anwalt Dr. Kaul verteidigt. Die Verhandlung unter dem Vorsitz von Bundesrichter Dr. Jagusch soll 14 Tage dauern. Von unserer Bonner Redaktleon Bundesverfassungsgericht hat von sich aus noch keinen Termin für die Hauptverhand- lung festgesetzt. Die Bonner Parteien reagieren, wie zu erwarten war, auf die Karlsruher Anord- nung mit einem unterschiedlichen Echo, wo- bei sie lediglich gemeinsam hervorheben, daß das Gericht der Entscheidung in der Hauptsache nicht vorgegriffen habe. Die CDU/ CSU erklärte, man sollte jetzt anneh- men dürfen, daß auch andere Kreise, die ähnliche Aktionen vorbereiteten, der Auto- rität des obersten Verfassungsgerichtes da- durch Rechnung trügen, daß sie das für Hamburg gegebene rote Licht auch für ihre eigenen Bestrebungen anerkennen würden Die Sozialdemokraten warnen die Bundes- regierung, vor allem im Hinblick auf den Wahlkampf in Nordrhein- Westfalen, die Karlsruher Entscheidung so auszulegen, als Wenn damit zusätzliche Argumente für die von der Bundesregierung behauptete Ver- fassungswidrigkeit von Volksbefragungen erbracht worden seien. Die Freien Demo- kraten schließlich meinen, der jetzige Schwebezustand verpflichte beide Seiten zur Zurückhaltung bis zur Urteilsverkündung. Brauer:„Wir werden uns fügen“ Hamburg.(AP) Der Hamburger Bürger- meister Max Brauer erklärte nach Bekannt- Werden der Karlsruher Entscheidung, die Hansestadt sei immer verfassungstreu ge- wesen und werde sich der Einstweiligen An- ordnung fügen. Brauer, der anläßlich einer Fernsehsendung mit seinen Kollegen Kaisen (Bremen), Hellwege(Niedersachsen) und von Hassel(Schleswig- Holstein) in Bremen weilte, sagte, er habe allerdings gehofft, daß das Verfassungsgericht den Argumenten des Hamburger Senats folgen werde. Der Senat sehe nun mit Ruhe dem Ausgang des Nor- menkontrollverfahrens entgegen, dessen Aus- gang ja von der Einstweiligen Anordnung ganz unabhängig sei.„Der Kampf der Mei- nungen innerhalb der Bevölkerung wird allerdings solange weitergehen, bis die Atomgefahr vom deutschen Volk und der ganzen Menschheit abgewendet ist“, sagte Brauer abschliegend. Hessen fühlt sich nicht angesprochen Wiesbaden.(dpa) Ein Sprecher der hes- sischen Staatskanzlei sagte am Mittwoch in Wiesbaden, die vom Bundes verfassungs- gericht gegen Hamburg erlassene Einstweilige Anordnung berühre das Land Hessen in keiner Weise. Der hessische Innenminister Heinrich Schneider(SPD) erklärte auf einer Veranstaltung in Frankfurt, daß in Karls- Das Echo auf die Moskauer Beschlüsse USA begrüßen Truppenverringerung,„falls sie wirklich stattfindet“ Washington.(dpa AP) Das amerikani- sche Außenministerium erklärte, die von den Warschauer-Pakt-Staaten angekündigte Truppenverringerung in Osteuropa werde von großer Bedeutung für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den kommunisti- schen und den nichtkommunistischen Ländern sein, wenn sie von einem Abkommen über eine allgemeine kontrollierte Abrüstung be- gleitet werde. Ein solches Abkommen müsse eine nachprüfbare Verringerung der Streit- kräfte und der Rüstung innerhalb der Sowiet- union selbst eimschliegen. Die Sowjetunion hat den Abzug ihrer Truppen aus Rumänien angekündigt und will ihre Streitkräfte in Un- garm verringern Die übrigen Ostblockstaaten 8 0 85 ihre Truppenstärke ebenfalls vermin- ern. In einer„ersten Stellungnahme“ zu den Beschlüssen der Warschauer-Pakt- Staaten in Moskau sagte das Außenministerium:„Wir Zweifeln nicht daran, daß dieser Schritt von den Bewohnern dieser Lander inder Hoffnung begrüßt wird, daß er ihnen ein größeres Maß von Unabhängigkeit gibt, falls der Truppen abzug tatsächlich stattfindet.“ Die Ankündigung der Warschauer-Pakt- Staaten über eine Verringerung der Streit- kräfte um insgesamt 419 000 Mann veran- laßte einen Sprecher des Bonner Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Bonn zu einem Hin- weis auf die„sehr große Ueberlegenheit“ der konventionellen Streitkräfte des Ostblocks gegenüber denen der NATO. Es sei auch in- teressant, daß die Truppen in unmittelbarer Nähe zum Westen nicht reduziert werden sollten Der Sprecher machte darauf aufmerk- sam, daß die Sowjets bereits im Februar eine Truppenverminderung um 300 000 Mann an- Sekündigt hätten, die in der jetzt genannten Zahl von 419 000 enthalten seien. Der Sprecher warf ferner die Frage auf, Was denm der Effekt einer einseitigen Ankün- digung dieser Art sei, deren Durchführung nicht kontrolliert werden könne. Die Ankün- digung der Warschauer-Pakt-Staaten zeige, Wie richtig die Forderung der Bundesregie- bung nach einer allgemeinen kontrollierten Abrüstung sei. Im übrigen betonte ein Regie- rungssprecher, daß die Beschlüsse der War- schauer-Pakt- Staaten, wie sie in dem Mos- kauer Kommuniquè zum Ausdruck kommen, eingehend von der NATO behandelt werden würden. ruhe noch keine Entscheidung in der Sache selbst gefallen sei. Er sei nach wie vor der Meinung, daß Volksbefragungen in den Ländern und Gemeinden nicht gegen das Grundgestez verstoßen. Da sie auch nicht im Widerspruch zur hessischen Verfassung stün- den, sei damit zu rechnen, daß die Volks- befragung in Hessen auch stattfinden werde. Aus Kreisen der hessischen Landesregierung verlautete, daß nicht daran gedacht sei, den Städten Frankfurt, Darmstadt und Offen- bach etwa einen vorläufigen Aufschub der geplanten Volksbefragungen nahezulegen. Der Aeltestenrat des hessischen Landtags hat am Mittwoch den SPD- Gesetzentwurf über eine Volksbefragung in Hessen auf die Tagesordnung der Plenarsitzung am 4. Juni gesetzt. Der Darmstädter Oberbürgermeister Dr. Ludwig Engel erklärte, die Vorbereitungen für die am 29. Juni angesetzte Befragung der Darmstädter Bürgerschaft würden fort- gesetzt. Das Städtische Wahlamt hat am Mittwoch damit begonnen, 90 000 Benach- richtigungkarten an die Abstimmungsberech- tigten zu versenden. Regierung beharrt auf der Urfassung der„Lex Soraya“ Bonn(gn-Eigener Bericht) Der in der Oef- fentlichkeit stark kritisierte Gesetzentwurf der Bundesregierung über den verstärkten Ehrenschutz ausländischer Staatsoberhäup- ter,„Lex Soraya“ genannt, soll unverändert den parlamentarischen Körperschaften zuge- leitet werden. Ein Regierungssprecher fügte dieser Mitteilung am Mittwoch hinzu, es sei allerdings möglich, daß in der Beratung einige Formulierungen geändert würden, „Wenn die Weisheit des Parlamentes es 80 Will“. Inzwischen hat die Bundesregierung dar- über Klage geführt, daß bei den Stellung- nahmen zu dem Gesetzentwurf von falschen Voraussetzungen ausgegangen worden sei. Erstens handle es sich nicht um eine Sonder- gesetzgebung der Bundesrepublik. Es gebe in einer Reihe anderer Länder einer Gesetzgebung im gleichensinne. Zweiten sei auch die Nicht- zulassung des Wahrheitsbeweises, wie sie der Gesetzentwurf vorsieht, keine deut- sche Erfindung, sondern„auch in anderen demokratischen Ländern üblich“. Eine Frage, ob das Kabinett bei der Verabschiedung des Entwurfes einstimmig verfahren sei, beant- wortete der Regierungssprecher ausweichend mit:„Was erreicht werden soll, das ist von keinem Kabinettsmitglied abgelehnt wor- den.“ Sorgen wegen der Konsequenzen Bonner Zurückhaltung in der Beurteilung der französischen Staatskrise Von unserer Bonner Redaktien Bonn. Im Rahmen der allgemeinen poli- tischen Aussprache hat sich das Bundes- kabinett auch zum ersten Mal seit der krisen- haften Zuspitzung mit der Lage in Frank- reich beschäftigt. Angesichts der in London und Washington bewahrten Zurückhaltung hat man aber auch in Bonn davon abgese- hen, der Oeffentlichkeit Mitteilungen über die im Kabinett geäußerten Ansichten zu machen.„Es ist nicht möglich, bei diesen internen Vorgängen, die sich von Stunde zu Stunde überstürzen, etwas zu sagen“, er- klärte ein Regierungssprecher. Aus unterrichteten Kreisen und beson- ders aus dem Auswärtigen Amt verlautet jedoch, daß die Lage in Frankreich der Bun- resreglerung Kopfschmerzen bereitet, be- sonders weil sich die Konsequenzen für das Inkrafttreten des Gemeinsamen Marktes und das Atlantische Bündnis NATO) zur Stunde nicht übersehen lassen. Wie es heißt, soll Bundesaußenminister von Brentano, der den Bundes präsidenten bei seinen Staatsbesu- chen in Kanada und den Vereinigten Staa- ten begleitet, beauftragt worden sein, über die Unsicherheitsfaktoren einer gemeinsa- men westlichen Politik mit den Regierungen der beiden Länder in einen Gedankenaus- tausch einzutreten. „Persönliche Sympathie für de Gaulle“ (A) Präsident Eisenhower hat am Mitt woch auf seiner Pressekonferenz in Wa- shington seine persönliche Sympathie für Seneral de Gaulle ausgedrückt, es jedoch abgelehnt, sich zur politischen Krise in Frank- reich zu äußern. Eisenhower erinnerte an seine frühere freundschaftliche Zusammen- arbeit mit de Gaulle und insbesondere an die guten Erfahrungen, die er als Oberbe- fehlshaber in Europa während des zweiten Weltkrieges bei dieser Zusammenarbeit mit dem französischen General gemacht habe. Der Präsident fügte jedoch hinzu, es liege nicht in seiner Absicht, die Qualifikation de Gaulles für ein hohes politisches Amt zu analysieren. WEU weicht nach London aus (dpa) Die für den heutigen Donnerstag geplante Sitzung des Verteidigungsausschus- ses der Westeuropäischen Union ist wegen der Zuspitzung der Krise in Frankreich kurzfristig nach London verlegt worden. Der Ausschuß wird am Donnerstag am Sitz des WEU-Sekretariats in der britischen Haupt- stadt zu zweitägigen Beratungen zusammen- treten. Diese Beratumgen tragen internen Charakter. Die Sitzung wird Gelegenheit bieten, die möglichen Auswirkungen der politischen Entwicklung Frankreichs auf die Rüstungs zusammenarbeit der WEU-Staaten zum erstenmal zu diskutieren. Unterrichtete Kreise in London halten es für unvermeid- lich, daß diese Zusammenarbeit in Mitlei- denschaft gezogen wird. Die Bildung einer Regierung de Gaulle würde nach Ansicht Londoner Beobachter erst einmal zu einem Stillstand führen, bis das neue Regime seine Politik in diesen Fragen der europäischen Zusammenarbeit formuliert hat. Die Saar möchte Lindrath zum Sonderbeauftragten machen Bonn.(eg-Eigener Bericht) Bundesschatz- minister Dr. Hermann Lindrath hat dem Bundeskabinett die Entscheidung Überlassen, ob er künftig als Sonderbeauftragter des Bundes für das Saarland fungieren s0ll. Die Saar-Regierung hatte den Bundesminister gebeten, dieses Amt zusätzlich zu seinen Ministergeschäften zu übernehmen, damit vor allem die wirtschaftliche Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublix mog- lichst schnell und reibungslos vonstatten gehen könne. Das Bundeskabinett Wird, wie ein Regierungssprecher am Mittwoch er- klärte, noch prüfen, ob die Berufung eines Sonderbeauftragten für das Saarland tat- sächlich vorteilhaft wäre. Botschafterbesprechungen in Moskau wieder aufgenommen Moskau.(AP) Die seit drei Wochen un terbrochenen Moskauer Botschafterbespre- chungen über die Vorbereitung einer Ost- West-Gipfelkonferenz sind am Mittwoch mit einer dreiviertelstündigen Unterredung zwi schen dem sowjetischen Außenminister Gro- myko und dem britischen Botschafter Sir Patrick Reilly wieder aufgenommen wor- den. Man erwartet, daß auch der amerika- nische und der französische Botschafter in nächster Zeit aufs neue den sowjetischen Außenminister aufsuchen werden. Ein Spre- cher der britischen Botschaft teilte lediglich mit, daß„Fragen im Zusammenhang mit dem Zusammentritt einer Gipfelkonferenz“ erörtert worden seien. Ueber den Inhalt der Unterhaltung wollten weder das Sowje- tische Außenministerium noch die drei westlichen Botschaften Näheres mitteilen. enen oo g nur Hinter diesem Preis steht eine erstklassige Qualität! 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Joyce war musikalisch und sang vorzüglich Tenor. Er hauste schlicht mit seiner wachsenden Fa- milie. 1909 suchte er das Kino in Irland ein- zuführen. Er lebte meist von Sprachunter- richt, manchmal von Mäzenen.„Ulysses“, sein Hauptwerk, das eben in einer schönen Dünn- druck-Ausgabe im Rhein- Verlag, Zürich, neu herauskam(in der zwar vom Dichter autori- sierten, aber neuerdings hart angegriffenen Uebersetzung von Georg Govyert), erschien zuerst 1922 und brachte Weltruhm, hohe Auf- lagen, Verbote und Skandale. Es ist das La- bor der modernen Prosa, ein genial miß- glücktes Werk. Ueber James Joyces Leben und Werk gibt es Literatur in allen Farben. Herbert Gor- man, dessen Buch(„„James Joyce, Leben und Werk“) deutsch im Claaßen-Verlag, Ham- burg, erschien, kannte Joyce und rühmt sich, die erste, vom Dichter autorisierte Biogra- phie(1939) geschrieben zu haben. Er erzählt in langen Kapiteln das Leben, beschreibt die Stationen seiner Kindheit und Jugend, die Schulen und Verhältnisse. Den antiirischen Affekt des Dichters spiegelt er getreu. Er gibt in manchen Porträts Joycescher Freunde und Schüler Hinweise auf Figuren der Erzäh- lungen und Romane. Er zeichnet den gewun- denen Weg des Dichters durch Literatur und Philosophie seiner Zeit: Aristoteles, Thomas von Aquin, Homer, Ibsen, Gerhart Haupt- manm, Giambattista Vico und viele sekun- däre Gestalten. Der Kampf mit Verlegern, Zoll und moralischer Prohibition in angel- sächsischen Ländern wird in Dokumenten ebenso belegt wie die Geschichten von Ulys- ses und Finnegans Wake. Gormans Buch, von Hans Hennecke über- tragen, bricht 1939 ab— also nach dem Er- scheinen, und Carola Giedeon-Welcker schrieb über die letzte Zürcher Zeit und das Ende einen Nachtrag, der besser als Gormans Text ist. Der redet nämlich oft erstaunlich flach daher. An einem Gegenstand wie Ja- mes Joyce scheitert eben die berühmte Kunst der Amerikaner, schwierige Dinge mundge- recht zu machen. Das scheint auch die Ur- sache dafür zu sein, daß Joyce die Beziehung zu Gorman abgebrochen hat. Der dokumen- tarische Wert steht gleichwohl fest— die romanhaften Zutaten erkennt man leicht, und es ist ein glücklicher Zufall, daß zu gleicher Zeit Wolfgang Rothe ein kleines Buch über Joyce vorlegt(Wolfgang Rothe:„James Joyce“, Limes-Verlag, Wiesbaden). Rothe hat die biographischen und editori- schen Details mit andern Zeugnissen über Joyce in eingeblendete Passagen verwiesen und sich auf knapp deutende Kapitel über „Dubliners“,„Ulysses“ und„Finnegans Wake“ beschränkt. Was er da auf rund hun- dert Seiten an Ansicht und Einsicht preisgibt, verrät Niveau und kritisches Verständnis. Man kommt bei Joyce ohne die Position des Gutachters nicht aus, der sachverständig trennt zwischen Zeitstil und eigener Lei- Ungarische Tragödie „Im Frührot“, Gedichte der Ungarn, her- ausgegeben von Clemens u. Sophie Dorothee Podewils(Carl Hanser Verlag München). Wie überall in der Welt hatte der ungarische Volksaufstand im Herbst 1956 auch in der Bundesrepublik eine Woge zweifellos tief empfundenen Mitgefühls ausgelöst. Diese Woge trug auch das schmale Bändchen mit Gedichten der Ungarn auf den Büchermarkt, und sie veranlaßte Herausgeber, Mitarbei- ter und Verlag, die Erträge des Büchleins der Flüchtlingshilfe zufließen zu lassen. Seit dem Volksaufstand ist mehr als ein Jahr vergangen, und da sich Gefühle leicht ab- nutzen, ist auch die Erregung über den opferreichen Befreiungsversuch der Ungarn sanft dahingestorben; die schwarzen Kra- watten wurden wieder abgelegt. Der Grad der Vergeßlichkeit läßt sich mühelos an die- sem kleinen Gedichtband ablesen, der bald nach dem Aufstand herauskam und nicht viel mehr als ein Wiener Schnitzel kostet, denn von den 3000 Exemplaren sind bisher nur 2000 verkauft worden. Die Herausgeber wollten keine Anthologie junger Lyrik; das damals noch frische Erlebnis der ungarischen Erhebung veranlaßte sie, die Dichter des Protestes zu Worte kommen zu lassen. Voran- gestellt sind dem Band Proben der alten Lieder aus der Kurucen-Zeit und früher. Wie zu allen Zeiten hat Ungarn, das in stung. Rothe zeigt überraschende Kategorien, zum Beispiel den Zusammenhang des Joyce- schen Schreibens mit dem Jugendstil. Joyce hat zeitlebens ironisch gegen die irische Be- Wegung protestiert, und doch gehörte er Irland und Dublin bis zum Tode. Rothe zeigt die Widersprüche in Joyces Wesen, seinen antiquierten Protest gegen das Bürgerliche und die nur zeitweise durch Not erzwungene bürgerliche Lebensweise(ähnlich Thomas Mammn), oder wenn Joyce den Vater-Sohn- Konflikt mythisch- mystisch auffaßt, wenn sein Biologismus ihn in gefährliche Nähe „eines der schwersten und gefährlichsten Irr- tümer des ausgehenden 19. Jahrhunderts“ bringt und das Wesen der Erotik und der Frau verkennen läßt. Ueber Stil und Gram- matik fallen ausgezeichnete Bemerkungen: gut ist durchweg alles, was Rothe zur Kom- position der Hauptwerke sagt. Sind Rothes Urteile von einem Mittel- punkt her organisiert, einer perspektivischen Notizen über Böcher stetem Wechsel von Unterdrückung, Auf- stand und Niederwerfung den Augenblick von Freiheit und Einigkeit nur selten kosten durfte, auch bei der létzten Empörung dich- terische Künder seiner Not hervorgebracht. Oft sind sie nicht einmal mit Namen be- kannt. Selbst jene improvisierten Rufe, die Während der Kämpfe über die Freiheits- sender in ihren verzweifelten Ausbrüchen den Westen erreichten, trugen den Atemzug dichterischer Kraft:„Völker der Erde, auf den Wachttürmen des tausendqährigen Un- garn erlöschen die Feuer! Völker Europas, hört das Sturmgeläut der ungarischen Glok- ken..“ Eine Reihe prominenter deutscher Dichter und Schriftsteller hat sich um die Ubertragung bemüht. Ihren Nachschöpfun- gen dienten genaue Wort- für-Wort-Ueber- setzungen als Vorlage. Natürlich wissen auch die Herausgeber, dag mancher Name im Büchlein fehlt. Was sie in der Beschränkung des schmalen Bandes bringen konnten, ver- mag dennoch einen starken Eindruck zu ver- mitteln. Hei. Ein rehabilitierter König Paul Murray Kendall:„Richard III.“(Ver- lag Georg D. W. Callwey, München). Ri- chard III., Herrscher Englands von 1483 bis 1485, ist uns als buckliges Scheusal in Men- schengestalt bekannt. So stellt ihn auch Shakespeare dar: einen blutgierigen, herr- Ueberschau, und teilen sie sich dem Leser als wirkliche Einsichten mit, so ist der Ver- such, Joyce mit der indischen Wiedergeburts- lehre in Verbindung zu bringen, migglückt. Da scheint ein Wunsch der Vater der Idee zu sein. Was Rothe als Wiedergeburten inter- pretieren möchte, sind Folgen der Lebens- philosophie und des Vitalismus, die Joyce im Bergsonschen Paris gleichsam einatmete. Denkerisch lassen sie sich bequem aus dem intensiven Studium Vicos ableiten: dessen Corsi und Ricorsi sind das Schema für Joy- ces Mythendenken; hier liegt neben der scho- lastischen Ausbildung Joyces auf Jesuiten- schulen die Wurzel seiner durch die intellek- tualistische Anlage begünstigten Dialektik. Rothes Buch liest man mit einem Ver- gnügen, das durch gräßliche Stilblüten und Satzdrachen noch animiert wird. Kann man grammatisch sagen, Geburt und Tod seien „Umschlagplätze“ von einer Existenz in die andere? Und was ist„absolute Privatheit“? Die gibt es nicht. Es ist schade, daß Rothes Studie durch Unebenheiten in der Politur ein wenig von dem Glanz verliert, den ihre Substanz ausstrahlt. Curt Hohoff schaftssüchtigen Satan, der das Böse um des Bösen willen tut, mit abgefeimten Intrigen und grähßlichen Meuchelmorden den Thron erringt und erhält— bis ihn in der Schlacht von Bosworth sein gerechtes Schicksal er- eilt. Das Material lieferten dem Dramatiker die Geschichtsschreiber der Tudor-Zeit: ihren Herrschern, den Nachfolgern Richards, zu Gefallen vermischten sie wahllos Ge- rüchte und Verleumdungen. Seit Jahrzehnten ziehen verantwortungsbewußte Wissen- schaftler gegen diese Geschichtsverzerrung zu Felde. Paul Murray Kendall hat in mühe- vollem Forschen alle Dokumente aus der Zeit Richards aufgesucht und ausgewertet. Es gibt nicht übermäßig viele, und manches Ereignis bleibt weiterhin im Dunkel. Aber es entsteht doch eine klare Trennung zwi- schen dem, was erwiesen, und dem, was nicht zu erweisen ist. Und so reinigt sich das Bild Richards von manchem Makel, er erscheint nun eher sympathisch: nüchtern, stolz, tap- fer, fleißig und gerecht gegen seine Unter- tanen. Seine Gesetzesverstöße fügen sich in den Rahmen einer Zeit, in der die Köpfe locker saßen und Verrat und Grausamkeit Trümpfe politischen Spiels waren. Diese abenteuerliche Zeit, von einem ungebärdigen Adel in fortwährender Turbulenz gehalten, ist ausführlich und anschaulich dargestellt ein breiter kulturgeschichtlicher Hinter- grund, der dem Buch Fülle und besonderen Reiz verleiht. hesch „Schlag nach Natur“ „Schlag nach Natur“ Giblio graphisches Institut AG Mannheim). Die naturwissen- schaftliche Fachredaktion des in unserer Stadt beheimateten Instituts hat mit den vorliegenden 750 Seiten starken Werk eine Lücke ausgefüllt, die bisher unserem Volks- bildungsbestreben noch immer anhaftete Ohne es im einzelnen überprüfen zu Kön. nen, bürgt der gute Name des Instituts dafür, daß die gesammelten Daten und Er- kenntnisse sich auf der Höhe der Forschung befinden und daher dem Laien wie dem Fachmann zur schnellen Orientierung nüttz. lich sind. Wenn es auch in unserer Zeit nicht nehr möglich sein wird, den Grundgedanken eines Aristoteles zu verwirklichen, nämlich ein lückenloses Bild dessen zu geben, Was Wir über die Natur wissen, so ist doch der Stofk, der über unser Wissen von Mensch Tier und Pflanze hier zusammengetragen wurde, überaus erstaunlich und für den Bücherwurm immer wieder verblüffend. Wußten Sie vielleicht, daß junge Hagen keine Familie haben und sich daher zu einer Kinder gemeinschaft zusammentun? Es ma Sie nicht interessieren, daß der Hunde- bandwurm 210 Millionen gefährliche Nach- kommen zeugt, aber Sie sollten es im Um- gang mit Ihrem Hunde wissen. Mir war ez beispielsweise ganz neu, daß die lästige Vogelmiere ein Nelkengewächs ist und daß der Hausspatz einen so adligen Vetter wie den Kanarienvogel zu seiner Verwandtschaft zählt. Wenn es dem gewöhnlichen Sterb⸗ lichen auch gleichgültig sein mag, wieviel Fläche ein schwarzer Johannisbeerbusch braucht, dem Gartenliebhaber ist es nicht Hekuba. Also schon das oberflächliche Herumblättern in diesem mit 500 Zeichnun- gen und vielen Kunstdrucktafeln versehenen Kompendum birgt in unserem Guizzeitalter ein gewisses Vergnügen. Vielleicht wäre es auch vorteilhafter, sich einige Stunden mit dem zu beschäftigen, was diese interessante Arbeit über den Menschen zu sagen weiß, als seine Zeit in mitunter noch nicht einmal amüsanter Weise vor dem Bildschirm tot- zuschlagen. Es ist nicht zu viel versprochen, wenn wir dieses Nachschlagewerk, das weder ein Konversationslexikon noch eine lang- weilige Fachsimpelei darstellt, den Jung- gebliebenen jedes Lebensalters als ebenso nützlich wie ergötzlich empfehlen. Zu guter Letzt soll nicht unerwähnt bleiben, daß unsere aus dem„Mannheimer Morgen“ weit- hin bekannte Kollegin Margot Schubert für die übersichtliche Beschreibung der im letz- ten Teil des Werkes enthaltenen Gartenbau. fragen verantwortlich zeichnet. Wir schlie- Ben aus ihrer uns bekannten Zuverlässigkeit auf die Qualität der übrigen Mitarbeiter und Wünschen daher dem Buch eine volksweite Verbreitung. a0 44 dann ist„Coca-Cola“ richtig. ersten Schluck. Holen Sie sich gleich heute noch ein paar Flaschen. Besonders praktisch für zu Hause ist die groge um den Tisch. Cos · Coſaꝰ ist das Warenzeichen fur das unnachahmliche koffelnhalfige Erfrischungsgetränk der Coca-Cola G. m. b. H. 9 Verkäufe 0 Friedrichsfeld: Valentin lhrig, Das ist überall Willkommen Speisezimmer f. 8 2 moderne Fo F Böfett 2,20 m mit Anrichte Wenn Sie sich erfrischen wollen, DNN 900. Das schmeckt man gleich beim Familienflasche, die reicht rund in 2 praktischen Größen Sonderangebot! Nuß baum · Nestur DIE 5 MU BEI BRUDER Mannheim, Qu 5, 14-22, Freßg. Ein großer Posten Teppiche, Bettum- randungen. Läuferstoffe. Brücken mit kl. Farb- u. Webfehlern bil- ligst ab Hamburger Teppich-Lager Mannheim. au 5. 24(Freßgasse) Kühlschränke Gebr. 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Vorlage des Geschäftsberichtes nebst Bilanz und Gewinn- und Verlust- rechnung für das Geschäftsjahr 1937. 2. Beschlußfassung über die verwendung des Reingewinnes. 3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstandes und des Auf- sichtsrates. 4. Wahlen zum Aufsichtsrat. 5. Wahl des Abschlußgprüfers für das Geschäftsjahr 1936. Zur Teflnenme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des stimm- rechtes sind diejenigen Aktionäre berechtigt. die ihre Aktien während der üblichen Geschäftsstunden bei der Gesellschaftskasse oder bei einer der nachver zeichneten Banken bis spätestens 13. Juni 1958 hinterlegen und bis zur Beendigung der Hauptversammlung dort belassen: in Mannheim: Dresdner Bank Aktiengesellschaft. Commerz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Bank für Handel und Industrie Aktiengesellschaft, Berliner Commerzbank Aktiengesellschaft, Berliner Disconto Bank Aktiengesellschaft, in Berlin: in Bochum: Dresdner Bank Aktſengesellschaft, Sommerzbank-Bankverein Aktiengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Westfalenbank Aktiengesellschaft, in Düsseldorf: Dresdner Bank Aktiengesellschaf̃t, SCommerzbank-Benkverein Aktjengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Poensgen, Marx& Co., Der„MM“ ist mir lieber! in Frankfurt/M.: Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Sommerz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Deutsche Unionbenk GmbH., Immobilien Frankfurter Bank, Georg Hauck& Sohn, 0 Immobilien 0 1- oder 2-Familienhaus(Villa) Ost- stadt, zu kaufen gesucht. Angeb. unter Nr. P 19544 an den Verlag. Anst. 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Sommerzbank-Bankverein Aktſengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft, in Ludwigshafen Rh.: Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft, 5 in Zürich: Schwezerische Kreditanstalt. Dfe Hinterlegung kann in gleicher Weise auch bei einem deutschen Notar oder einer Wertpapiersammelbank erfolgen: in diesem Falle ist die Beschemigung des Notars oder der Wwertpapflersammelbank spätestens bis 14. Juni 1958 bei der Gesellschaft in Mannheim-Käfertal einzureichen. Die Hinterlegung ist auch dann ordnungsgemäß erfolgt,. wenn die Aktien- müntel mit Zustimmung einer der vorgenannten Hinterlegungsstellen für diese bei einem anderen Kreditinstitut bis zur Beendigung der Haupt- versammlung in Sperrdepet gehalten werden. Anfragen erbittet Has 51740 Treuhand- und Immobilienbüro Mhm., D 3, 13, Tel. 2 58 37, 2 39 38 Mannheim, den 23. 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Die lieblichen Blumen blühen. Margit und Mama haben Eduard in die Mitte genommen und spa- zieren mit ihm durch den Garten. Plötzlich bleibt Margit vor einem Baum stehen, blinzelt neugierig in das Geäst. das im Be- griff ist, grün anzulaufen. Und bemerkt Halb fragend:„Eine Magnolie?“ Mama sagt ermst: Ein Birnbaum.“ Margit entgegnet: „Mama, du täuschst dich wohl. Es ist eine Magnolie.“ Mama lächelt dünn:„Liebes Kind, es ist ein Birnbaum. Magnolien wer- den niemals so groß.“—„Doch Mama“, sagt Margit,„in Blasewitz, neben der Post, blüht jedes Jahr ein Magnolienbaum, der mindestens so groß ist.“„Meine liebe Margit“, sagt Mama,„Magnolien gehören zu den Sträuchern.“—„Aber in Blasewitz, neben der Post. Margit unterbricht Sich.„Es ist gut“, sagt Mama. Eduard liebt Margit. Und die Mama. Aber es hat seine Schwierigkeiten. Eduard klopft behutsam an das Zimmer seiner Mama. FHerein!“ Mama sitzt am Fenster. Im selbstgestickten Sorgenstuhl.„Liebe Mama“, beginnt er,„ich wollte dich von Herzen bitten, etwas rücksichtsvoller gegen Margit zu sein. Denn siehst du: es war Alles in schönster Ordnung.“„Es war ein Birnbaum, Eduard“, sagt Mama streng. „Gewiss ganz gewiß aber“, sagt Eduard.„Und es gibt keine so großen Magnolienbàume“, sagt Mama.„Aber Mar- git will doch in Blasewitz—„Da siehst du es ja“, fährt Mama dazwischen, „da es keine so großen Magnolien gibt, kann Margit auch keine gesehen haben!“— „Aber.“—„Kein Aber!“ sagt Mama.„Es ist traurig genug, daß man sich von dieser jun- gen jungen. Person so schulmei- stern lassen muß!“—„Aber.., versucht Eduard.„Kein Aber!“ sagt Mama.„Ich weiß a längst, wie alles kommen wird! Du siehst vor lauter Verliebtheit nicht, wie nie- derträchtig deine Frau sein kann! Und du bestärkst sie noch darin! Das beste wird sein, ich reise ab!“—„Aber Mama!“ bittet Eduard.„Jawohl, das wird das beste sein!“ Fährt Mama unerbittlich fort.„Man hat doch schließlich seine Nerven! Ruhe wird wohl erst werden, wenn ich unter der rde 5 Eduard hat schließlich auch seine Ner- ven. Er entfernt sich geräuschlos. Margits Frühjahrstoilette ist eingetrof- Len. „Na, Mamachen“, strahlt Eduard in das Zimmer hinein.„Margits neueste Verklei- dung!“ Margit wiegt sich zum Spiegel hinüber. Hat irgend etwas an ihrem Haar zu ord- nem. Und harrt der Worte, die da kommen sollen. Endlich sagt Mama:„Sehr nett.“— „Aber?“ fragt Margit mit verhaltenem Atem.„Ist es nicht etwas zu lang?“ fragt Mama.„Findest du?“ fragt Margit zurück. „Ich finde!“ erklärt Mama.„Ich finde nicht!“ erklärt Margit.„So lange Kleider würde nicht einmal ich tragen“, bemerkt Mama. Dazu verpflichtet dich ja kein Mensch!“ sagt Margit kalt.„Hast du noch micht bemerkt, daß das Kleid für mich ge- Arbeitet worden ist?“ Und wiegt aus dem Zimmer. Empörend!“ ruft Mama.„Ich will leich mit ihr sprechen!“ sagt Eduard. Und verläßt schneidig den Raum. Er liebt Margit und die Mama. Aber es Hat seine Schwierigkeiten. Eduard klopft an das Musikzimmer.„Herein!“ Margit sitzt am Klavier.„Liebe Margit“, beginnt er, „ich wollte dich von Herzen bitten, etwas mücksichtsvoller zu Mama zu sein. Denn siehst du, es war alles in schönster Ord- nung.“ „Es ist nicht zu lang!“ sagt Margit Streng.„Und Mama kann meinetwegen Emiefrei gehen.“„Aber— Kein Aber!“ sagt Maxgit.„Ich weiß es ja längst, Wie alles kommen wird! Du siehst vor Pie- tät nicht, wie bösartig deine Mutter sein kann! Und du bestärkst sie noch darin! Das beste wird sein, ich fahre nach Hause!“— „Aber Margit!“ bittet Eduard.„Jawohl, das wird das beste sein!“ fährt Margit fort. „Man hat doch schließlich seine Nerven!“ Eduard auch. Er entfernt sich geräuschlos. Eduard pilgert allein durch den sonni- gen, grünenden Garten und denkt ange- strengt nach. Bis er plötzlich stehen bleibt. Aergerlich bohrt Eduard mit dem Absatz ein Loch in den so schön geharkten Kies. Ah, das tut wohl! Deshalb bohrt er ein zweites Loch daneben. Plötzlich, da kommt es ihm! Drei Punkte! Der eine ist Margit, der andere ist Mama, und der dritte ist Eduard. Er ent- schließt sich zur darstellenden Geometrie: Eduard liebt Margit. Und umgekehrt. Stimmt! Eduard liebt die Mama. Und um- gekehrt. Stimmt! Mama liebt Margit? und umge. Aha! Hier sitzt der Hund im Pfeffer! Warum lieben sie einander nicht? Diese liebenswerten Geschöpfe? Aergerlich bohrt Eduard einen vierten Punkt in den Kies. Mit einem Male lösen sich alle Beziehun- gen wohltuend. Eduard fixiert den vierten Punkt mißmutig. Dieser dunkle Punkt! Die- ser namenlose, ungetaufte.. Wie? Unge- taufte. un- ge- taufte Eduard fängt plötzlich an, über den Kies zu rennen. Am Kaffeetisch ist Eduard bester Laune.„Was hast du nur?“ erkundigt sich Margit. „Ach Gott, nichts!“ lügt er.„ich hatte eben eine glänzende Idee. Wäre es nicht reizend, wenn wir ein Baby hätten?“ „O ja“, ruft Margit. Und Mama scheint keineswegs abgeneigt. Da sagt Mama:„Ein Junge Und Margit prompt:„Ein Mädchen.“ Eduard ist enttäuscht und rät zum Abwarten.„Wenn es ein Junge ist“, sagt Margit verträumt, „So Soll er Rainer heißen.“—„Rainer?“ er- bost sich Mama,„was ist das für ein Name? Das ist überhaupt kein Name! Hu- bert soll er heißen!“—„Ich werde mein Kind doch wohl noch nennen dürfen, wie ich will“, sagt Margit voll Mutterstolz. „Man pflegt im allgemeinen derartige Wünsche der Großmutter zu respektieren!“ —„Aber der Junge ist doch noch gar nicht da“, wendet Eduard ein.„Wenn er aber da ist“, widerspricht Margit.„Dann nen- Alis Mandel(Rom): Kopf eines Inka- Mädchens Die an der Akademie von Tel Aviv ausgebildete Künstlerin fiel mit ihren Arbeiten bei der„III. Mo- stra Nazionale d'Arte Giovanile“ in Rom auf, die der Generation unter 30 Jahren gewidmet war. 5 Foto: USE nen wir ihn Rainer und Hubert!“ schreit Eduard.„Das dulde ich nie und nimmer!“ ruft die Mama.„Ich auch nicht“, weint Margit. Eduard rotiert erregt um den Kaffee- tisch.„Dann nennen wir den ersten Jun- gen Rainer. Und den zweiten Hubert“, sagt er, wieder voller Selbstbeherrschung. „Nerme du deine einfältigen Jungen, wie du willst!“ erbost sich Mama.„Meine Kin- der sind nicht einfältig! Verstehst du?“ schreit Margit zurück, wirft ihren Stuhl um und läuft aus der Veranda. „Mama“, sagt Eduard melancholisch, „du solltest wirklich nicht so schlecht von meinen Söhnen sprechen. Du kennst sie viel zu wenig, um so hart zu urteilen. Und Mar- git wirst du noch den ganzen Spaß ver- derben.“ „Ach, ihr mit euren albernen Kin- dereien!“ schreit die Mama und läuft in den Garten. Eduard liebt seine zukünftigen Söhne. Er liebt deren Mutter. Und er liebt deren Großmutter. Aber es hat seine Schwierig- keiten. Soethe und die Einheit der deutschen Wissenschaft Zu0 der Ende dieses Monats bevorstehenden Tagung der Goethe- Gesellschaft in Weimor „Die Einheit der deutschen Wissenschaft ist nicht mehr als existent anzusehen“, er- Klärte vor einigen Tagen der Sowjetzonen- Wissenschaftler Dr. Mathies von der Medizi- nischen Akademie in Magdeburg. Die be- ängstigende Entwicklung der kulturellen Be- ziehungen zwischen Bundesrepublix und DDR in den letzten Monaten scheint die These des Dr. Mathies zu rechtfertigen. Die mühsam aufrechterhaltenen Kontakte der letzten Jahre wurden einer nach dem an- deren abgebrochen. Austauschgastspiele von Bühnen, wie zwischen den Theatern von Lübeck und Schwerin, wurden kurzfristig von den sowjetzonalen Stellen abgesagt. Wissenschaftliche Tagungen in der Bundes- Tepublik, an denen sie sonst teilgenommen hatten, wurden von den Wissenschaftlern der Zone plötzlich nicht mehr besucht. Obwohl keine offizielle Begründung für die Verschärfung der Reisebestimmungen gegeben wurde, ist eindeutig zu erkennen, daß der Kultur-Stop von höchster Stelle der Ostberliner Regierung verfügt wurde. Die Gründe liegen nahe: das Regime möchte auch diese letzten Kontakte zwischen seiner „Intelligenz“ und der freien Welt so weit wie möglich unterbinden. Eine„Begrün- dung“ gab der zitierte Magdeburger Akade- miker, als er erklärte:„Selbst die inter- essamtesten fachlichen Probleme können mich nicht veranlassen, an Kongressen teil- zunehmen, in denen die Leitung nicht gewillt ist, mich als Repräsentanten der DDR anzu- sehen.“ Das heißt natürlich: als politischen Repräsentanten. Nun gab es bisher zwei in der ganzen Welt angesehene kulturelle Gesellschaften, die bis zuletzt nicht nur gemeinsame Kon- gresse abhielten, sondern die sogar eine organisatorische Einheit und damit eine ein- same Insel inmitten der deutschen Spaltung darstellten. Die eine dieser Inseln, die Deut- sche Shakespeare- Gesellschaft, scheint von der Sturmflut der verhärteten Kulturpolitik Pankows bereits hinweggespült zu sein: ihre für April in Weimar vorgesehene Haupt- versammlung fiel aus, weil der Kulturmini- ster der DDR Bedingungen gestellt hatte, die nicht erfüllt werden konnten. So hatte er die totale Parität aller Organe der Ge- sellschaft gefordert, obwohl fünf Sechstel der Mitglieder in der Bundesrepublik woh“ nen und der Vorstand bisher aus acht Ver- tretern der Bundesrepublik, fünf aus der DDR und je einem Oesterreicher und Schweizer zusammengesetzt war. Nachdem also Shakespeare dem Eisernen Vorhang zum Opfer gefallen ist, richtet sich jetzt der Blick aller an einer gemeinsamen deutschen Kulturpflege interessierten Stel- len auf die für den 30. und 31. Mai bevor- stehende Hauptversammlung der Goethe- Gesellschaft in Weimar. Bisher sieht es 80 aus, als sollte das Treffen dem Programm entsprechend ablaufen. Die in der Bundes- republik wohnenden Mitglieder erhielten schon im März Einladungen von der Ge- schäftsstelle in Weimar mit Anmeldeformu- laren. Für Hotelunterkunft, Verpflegung ist gesorgt, sogar der eigene Kraftwagen zur Fahrt nach Weimar ist erlaubt. Allen Nicht- mitgliedern jedoch wurde die Teilnahme verwehrt. Num ist die Goethe- Gesellschaft ein Par- Alllelfall zur Shakespeare- Gesellschaft. Auch sie hat die weitaus meisten Mitglie- der in der Bundesrepublik wohnen, und ihr Vorstand besteht vorwiegend aus bundes- deutschen Wissenschaftlern. Die Vorschlags- liste für die Wahlen des Vorstandes für das Jahr 1958 bis 1960 führt unter 17 Namen nur sechs aus der DDR auf, die kaum einen internationalen Ruf haben, während unter den Kandidaten der Bundesrepublik welt- berühmte Gelehrte wie die Professoren Ernst Beutler, Frankfurt, Werner Heisen- berg, München, und Eduard Spranger, Tü⸗ bingen, zu finden sind. Es ist möglich, dag die Pankower Kultur funktionäre die Goethe- Gesellschaft als letzte Kontaktmöglichkeit zum Westen bestehen lassen wollen, weil ihre Geschäftsstelle und damit die Organi- sation in der Zone beheimatet ist. Die Goethe- Gesellschaft ist eine der an- gesehensten Kulturorganisationen des deut- schen Sprachgebietes. Als nach dem Tode des letzten Goethe-Enkels das Goethe- Haus in Weimar 1885 seine ein halbes Jahrhundert lang streng verschlossenen Tore öffmete, wurde die Gesellschaft ge- gründet, Drei große Aufgaben hatte sie sich gesetzt: das Erbe Goethes zu pfle- gen, die Verehrer Goethes zu sammeln und die Botschaft des größten deutschen Dichters dem deutschen Volk und der Welt näher- zubringen. Die Weimarer Goethe- Stätten ge- hören zu einem wesentlichen Teil der Goethe- Gesellschaft oder werden von ihr Unterstützt. Ihre Publikationen, die bis zu- letzt einträchtig Goethe-RKenner aus West und Ost nebeneinander zu Wort kommen liegen, sind von großer Bedeutung für die Goethe- Forschung. Auf dem Gebiet der Li- teratur ist die Goethe- Gesellschaft in der Welt die angesehenste deutsche wissen- schaftliche Gesellschaft. Die Tage in Weimar Werden nun zeigen, ob sie es weiterhin als Einheit oder in zwei Teile gespalten sein wird. Die Goethe-Freunde hoffen, daß die humanitär- tolerante Botschaft der Festauf- führung im Weimarer Nationaltheater die drohenden politischen Fährnisse noch einmal überwinden möge, die Botschaft aus Goethes „Iphigenie“:„Alle menschlichen Gebrechen sühnet reine Menschlichkeit.“ Ernst Falk Donnerstag, 29. Mal 1938/ Nr. In E Kameliendame 1958 Ein neues Stück von Terence Nattigon Dumas„Kameliendame“, die Greta Garbo Vorwand für eine ihrer größten Rollen und Verdi Anlaß für eine Oper gab, hat auch Terence Rattigan für seine neue Arbeit Va. riationen über ein Thema“ als Modell gedlen Und gleichzeitig den Beweis erbracht, daß der in England seit 20 Jahren so erfolgreiche Autor in Deutschland, wo man„Olivia“ Enabe Winslow“,„Tiefe, blaue See“ und An Einzeltischen“ kennt, überfragt ist, wenn nan von ihm mehr als solide Gebrauchs-Dramatix erwartet. Rattigan ist ein Sudermann von heute und genau soviel gelästert wie dieser, aber die Sicherheit und Wirksamkeit Seiner Bühnentechnik ist nicht zu bestreiten. Er be. hauptet, für ein voraussetzungsloses Publi- kum zu schreiben, das ein paar Abendstunden gespannt und unterhalten werden will. Die Mittel, die er zur Erreichung dieses Zieles verwendet, überschreiten niemals die Gren. zen des guten Geschmacks, obwohl er zu- weilen nicht wählerisch ist. Die Klassische Marguerite Gautier, dle leichte Dame mit dem häßlichen Husten, 18 bei Rattigan zur Rose Fish aus Birmingham geworden, die vier Ehemänner hinter aich hat und nach Alimenten jagt. Seine„Kame. liendame“ ist einem Modemagazin ent- stiegen, aber die„poule de luxe“ geblieben die sie auch bei Dumas war. Ihre neueste Errungenschaft ist ein deutscher Industrieller in den mittleren Jahren; aber ihre Liebe ge- hört einem unsympathischen Tänzer, der keine Aehnlichkeit mit Dumas' romantischen „Armand“ besitzt, und außerdem noch homo- sexuelle Untertöne mitschwingen läßt, ohne die Dramatiker von 1958 anscheinend nicht auskommen können. Die späte Liebe der 35jährigen vermischt Rattigan mit den Pro- plemen ihres jungen Liebhabers, dessen Im. Presario versucht, Rose Fish dazu zu über reden, seinen Schützling aufzugeben, damit er eine Karriere machen kann. Die Szene, in der die Hustende ihrem Herzen zum Trotz den jungen Tänzer aufgeben will, wirkt auch bei Rattigan am stärksten. Da steigt die Ver- gangenheit dieser„Kameliendame“ von 1958 auf— der Weg durch die Nachtklubs mit zu- viel Kognak und den Betten mit zuvielen Männern und geschlossenen Augen, das lieb- lose Leben ohne Rücksicht auf die Gesund- heit und die ewige Einsamkeit der Gemein- samkeit. Nur am Schluß glaubt man dem geschickten Stückeschreiber den Verzicht der Dame auf Luxus nicht ganz. Wenn seine Rose Fish, nunmehr schon bedenklich hustend, an die Riviera fährt, um den kurzen Rest ihrer Tage mit dem wertlosen Tänzer zu ver- bringen, empfindet man den Mangel seines Könnens; um hier zu überzeugen, wäre mehr Als ein Sudermann nötig gewesen. Die Schwäche dieser„Variationen über ein Thema“ ist, daß es dem Zuschauer gleich- gültig ist, ob dieser junge Mann nun zu senen Pirouetten zurückkehrt oder in Zu- kunft seine Geliebte ausnutzen wird. Ratti- gans neue Wendung ist die innere Verwandt- schaft seiner beiden Hauptfiguren; mit der- selben Herzlosigkeit, mit der Rose Eish 20 ihrer Mittelmeer-Villa gekommen ist, wird sie nunmehr von ihrem Liebhaber bedenken, los ausgenutzt. Margaret Leighton spielt diese Marguerite Gautier von Heute mit Bravour in hypermodernen Kleidern. Die englische Kri- tik ist geteilt; aber alle Schauspielerinnen in mittleren Jahren werden sich nach dieser Glanzrolle die Finger ablecken. Rattigan mag kein Dichter sein, aber er ist ein ungeheuer geschickter Techniker, und dafür ist immer Bedarf vorhanden. Pem.(London) Koltur-Chronik Francois Carco, der französische Schritt. steller und Vizepräsident der Akademie Gon- court, ist am Montagabend im Alter von JI Jah- ren in Paris gestorben. Carco, einer der letzten realistischen Schriftsteller Frankreichs, der mit bürgerlichem Namen Frangois Marie Carcopino- Tusoli hieß, begann seine schriftstellerische Karriere 1913 mit dem Roman„Jésus-la-Caille, der vor einigen Jahren auch verfilmt wurde. Für seinen Roman„L'homme traqué“ Der Ge- hetzte) erhielt er 1922 den Großen Preis der Französischen Akademie. 1937 wurde er Mit. glied der Akademie Goncourt, Im vergangenen Jahr wurde Carco, ein Freund Picassos, Utril⸗ los, Viamincks und anderer bedeutender Maler, über die er schrieb, mit dem Großen Literatur- preis der Stadt Paris ausgezeichnet.. Dr. Heinrich Strobel, der Leiter der cee abteilung des Südwestfunks Baden-Baden, wir am 31. Mai 60 Jahre alt. J Der Essener Kammerchor unter Leitung von Karl Hub gewann bei einem iner len Wettstreit mit 23 Chören in Valkenswas in Holland den ersten Preis. Er erhielt 1 Medaille der Königin Juliane der Niederlande. — „Der UNTER EINEM DICH ROMANVON HORST BIERNAT EH Alle Rechte beim verfasser e 48. Fortsetzung „Was fällt dir ein, Werner! Menschen- ahnlicher. Alle Schwestern sagen über- einstimmend, es wäre das hübscheste Kind, des sie je auf der Station gehabt hätten!“ „Wirklich? Schau einmal an!“ „Und solch ein gescheites Kind! Wenn es nur ins Zimmer getragen wird, hört es schon auf zu schreien.“ „Und so gefräßig! Es wird doch hoffent- lich von dir doch etwas für mich übrig lassen, Süße!“ Sein Vater wollte Wollke mit dem Wagen schicken, um Sabine heimzubringen. Aber Werner war für eine Taxe. Der große, von einem Privatchauffeur gesteuerte Wagen paßte ihm nicht in sein Programm. Er wollte vor allem Holldorf nicht kopfscheu machen. Denn kurz bevor Sabine mit der kleinen Gaby wieder in der Wohnung ein- zog, hatte Holldorf über das Arbeitsamt eine Mitteilung bekommen, sich bei der Firma „Fröhlich& Söhne KG. zu melden. Er kam mit dem Schreiben des Arbeitsamtes zu Wer- ner herüber, der gerade dabei war, die Woh- nung für Sabines Einzug auf Hochglanz zu bringen. Es hatte sich einiges darin geändert. In der Küche stand ein kleiner Eisschrank, der Boucléteppich war in das kleine Zimmer gekommen, das mit einer weißen Wickel- kommode, einem weißlackierten Schrank und einem Bettchen ein richtiges hübsches Kinderzimmer geworden war, dafür lag im Wohnzimmer ein hübscher Wollteppich mit ginem Orientmuster auf den Dielen, und zwei bequeme, kleine Sessel waren dazu gekom- men. Holldorf war sehr aufgeregt. „Ausgerechnet Fröhlich& Söhne!“ sagte er und kratzte sich den Kopf;„Mann, der Chef von Willi Hobusch wird doch nicht etwa Wind davon bekommen haben, daß Willi mal für uns schwarz gefahren ist, wie?“ „Kann ich mir nicht denken, Herr Holl- dorf. Wenn es darum ginge, würde die Firma schließlich nicht das Arbeitsamt einschalten.“ „Das hat meine Frau auch schon ge- sagt. „Vielleicht will man Ihnen einen Posten anbieten“ „Posten...! Glauben Sie, daß Schwibus für einen Mann eine Empfehlung ist? Bei einem Unternehmen wie, Fröhlich& Söhne'?“ Er machte sich nach dem Mittagessen auf den Weg und kam nach drei Stunden zurück, als hätte er das Große Los gezogen oder in der„Lötlampe“ einen zu viel verlötet. Wer- ner entging dem ersten Sturm, aber auch am Abend hatte Holldorf sein Glück noch nicht ganz verdaut. „Hören Sie zu, Mann! Also ich gehe raus und zeige dem Portier den Wisch vom Ar- beitsamt. Und da telefoniert er mit dem Büro und sagt zu mir: Da gehen Sie bei Prokurist Mehling, Zimmer neunzehn. Also ich hin und komme in Nummer neunzehn in ein Vorzimmer, wo zwei Mädchen an Schreibmaschinen sitzen, Und da sagt die eine, so eine Blonde mit ner Brille, aber sonst alles da, der Pförtner hätte mich schon ge- meldet, und ich soll mich hinsetzen und war- ten, weil der Herr Mehling gerade Besuch hat. Also ich setze mich auf einen Stuhl, sehr flotte Möbel, so aus Stahlrohr und blau, aber da geht auch schon die Tür auf, und der eine von den Herren, der der Prokurist ist, dreht sich um und sagt: Herr Holldorf? Und ich hoch und sage jawohl, daß ich Holldorf heiße. Und da sagt er, ob ich ihm folgen möchte. Na klar, daß ich folge. Und das War nun kein Büro, sondern mehr ein Her- renzimmer, mit braunen Ledersesseln und So, und dann deutet der Herr Mehling in die Ecke, wo ein Ledersofa steht und ein Tisch mit einer schwarzen Glasplatte und sagt: Bitte Platz zu nehmen“ „Na und, und, und?“ fragte Werner ein wenig ungeduldig. „Hätte nur noch gefehlt, daß er mir einen Schnaps anbietet und eine Zigarre! Hat er aber nicht angeboten! Sondern hat mich ge- fragt, ob ich frei bin und ob ich Lust hätte, eine Stellung als Lagerverwalter und Auf- seher über die Hallen anzutreten, mit einer Dienstwohnung im Werkgelände“ „Was Sie nicht sagen!“ „Da staunen Sie, was? Und was meinen Sie, was meine Frau gestaunt hat!“ „Und wann können oder sollen Sie die Stellung antreten?“ „Etwa in zwei Monaten, wenn die Woh- nung fertig ist „Da kann man ja gratulieren, Herr Holl dorf 5 „Und ob man gratulieren kann!— Aber mun kommt noch etwas. Und da brauchte ich Ihren Rat „Schießen Sie schon los!“ „Der Prokurist hat mich nämlich gefragt, ob ich mit Hunden umzugehen verstene Denn weil in den Lagerhallen in letzter Zeit einige Male eingebrochen worden ist, müßte ein scharfer Hund her, den man nachts frei laufen lassen müßte. Und da haben mene Kinder gemeint, besonders die Anni“ „Na, was denn?“ „.. ob man den Flocki nicht vom Ge- neral von Krappf zurückkaufen könnte. Was meinen Sie dazu?“ „Eine fabelhafte Idee von den Kindern! Die Frage ist nur, ob der General den Hund Wieder hergibt.“ „Das halte ich nicht für ganz ausge- schlossen. Meine Frau hat nämlich gehört, daß es zwischen dem General und seiner Schwester wegen des Hundes seit Wochen Stunk gibt. Und sie soll gesagt haben, die Fräulein von Krappf, wenn der Hund nicht aus dem Hause kommt, dann geht sie.“ „Dann müßte man sich eben hinter das Fräulein von Krappf klemmen— bildlich gesprochen, natürlich!“ „Genau das will ich tun!“ „Alles Gute, Herr Holldorf, aber jetzt müssen Sie mich schon entschuldigen, ich Will nämlich meine Frau aus der Klinik ab- holen“ Werner fuhr mit der Trambahn zur Kli- nik hinaus. Sabine erwartete ihn schon. Das Köfferchen, mit dem sie vor zehn Tagen ge- kommen war, stand gepackt im Zimmer. Ga- briele schlief mit geballten Fäustchen in ihrem mit rosa Bändern durchzogenen Steckkissen. Und während Sabine sich von den netten Schwestern verabschiedete, bestellte Wer- ner die Taxe. »Ich freue mich, wieder heimukommen, Wernerchen „Und ich freue mich auf euch beide!“ sagte er und streichelte Sabines Hand. Seine Tochter öffnete ein Auge, blinzelte ihn an, gähnte und schlief weiter. „Ich glaube wahrhaftig, sie versteht jedes Wort!“ flüsterte er Sabine zu. „Du brauchst nicht so leise zu sein. Sie schreit nur, wenn sie Hunger hat.“ „Ein kluges Kaninchen!— Ich habe mir übrigens neulich beim Metzger einen Schweinebraten zeigen lassen. Fünfeinhalb Pfund. Es ist doch ein ganz schönes Stück Fleisch. I“ „Schweinebraten!“ rief Sabine empört „Ich wollte doch nur einmal wissen, 125 viel das ist“, sagte er entschuldigend,„fünf- einhalb Pfund kamen mir im ersten Augen blick so wenig vor, daß ich schon das Schlimmste befürchtete. Das Auto hielt vor der Haustür. Werner nahm das Köfferchen und folgte Sabine, die mit Gabriele im Arm voranging. 0 „Geh vorsichtig, Süße!“ warnte er un nahm ihren Arm. 5 bn Sabine schaute über das Steckkissen 1 weg ängstlich nach dem Fuhßabstreifer, de ihr zum Verhängnis geworden War. „Er ist nicht mehr da?“ „Komisch! murmelte er,„das 870 ist tatsächlich verschwunden. Jemand schei ihn geklaut zu haben.“ f Sabine warf ihm einen schrägen Blick 1 aber Werner zuckte auch nicht einmal mi N f. 8 5 1 o en- der Wimper. Dabei war es Satte gut Muren 1 fach gewesen, die Gummimat kräftigen Drahtgeflecht zu zerhacken verheizen. Und außerdem hat einen furchtbaren Gestank verursacht. Werner öfknete die Tür und ließ Sa eintreten. „Nun“, fragte er stolz, als gewachsten Dielenbretter im Li und spiegeln sah,„war ich eine Hausfrau?“ 5 Sabine bewegte sich eee schritte sie über blankes Glatteis. Un die neuen sah sie den neuen Teppich und 5 Sessel, den Eisschrank, der seit 1 ihr heimlicher Wunsch gewesen War, 715 Rammer, die wirklich wie ein Kinderzim mer aus eihem Puppenhaus aussah. 1 eb. „Ach, Werner“, seufzte sie und fle die um den Hals, nachdem sie Gaby 15 wie Wickelkommode gelegt hatte,„es is Weihnachten. tolgh und 20 er die frisch icht glänzen tüchtige te der Gumm bine als Pa die fra Angesi beiclen der Re fach v. schwör ten, f dung e Rücktr Versan paris verhan Mitglie Ceweh Partei ganz 1 Abend Seit Y nisse fir Mitt. ſchieben eien W. einen A gat ihn, gedingun linisterr Auriol. die gane eines 8 gehe St als er g Rents b. dung eiy licht 22 tem P. nackte doch ein Vo Vers Bonn ücherun; derlin, v der, oke entenv. Versie Wußzah Hände Auträge ſorschüis ges Antr ben Spre Jonners onn. Wie ter Rü Aträgen lber ein dei der learbeit duke sie kotz de lechne d Learbeit