agte orm räch tlich bloß nten zum die ssen stets ich- den Fine e in end, sein rein Ver- olgt Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktlon: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Elchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh., Nr. 26 743 nheimer Uncbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 VM zuzügl. 30 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. 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Obwohl noch keine der angesprochenen Mächte— außer Indien— eine verbindliche Antwort gegeben hat, stand gestern abend bereits fest, daß die Gipfelkonferenz, die nach Chrustschows Wunsch schon am heutigen Dienstag in Genf beginnen sollte, zu diesem frühen Termin nicht stattfindet. Nach übereinstimmenden Berichten aus Lon- don und Paris wollen die Westmächte der Sowjetunion den Gegenvorschlag unter- preiten, in naher Zukunft eine Nahost-Gipfelkonferenz mit der Sowjetunion im Rahmen der UNO abzuhalten. Diese Meldungen stützen sich auf Infor- mationen, die aus Londoner Regierungs- kreisen sowie aus Kreisen des französischen Kabinetts und des in Paris tagenden NATO- Rates bekannt wurden. Sie werden als kor- rekt bezeichnet. Der Kompromißvorschlag des Westens, der wahrscheinlich in den nächsten Tagen amtlich bestätigt werden dürfte, würde eine Kehrtwendung in der Westlichen Politik bedeuten, da es insbe- sondere London und Washington bisher strikt ablehnten, die Sowjetunion an Ver- handlungen über nahöstliche Probleme zu beteiligen.(Vergleiche die Berichte unserer Korrespondenten auf Seite 2). Eine Gipfelkonferenz im Rahmen der UNO, wie sie der westliche Gegenvorschlag vorsieht, würde bedeuten, daß sich Präsident Eisenhower, Ministerpräsident Chrustschow, Premierminister Macmillan und Minister- präsident de Gaulle an der Spitze ihrer UNO-Delegationen in New Vork auf einer Nun auch noch Sorgen um Kuweit London fürchtet, daß das Land London.(dpa/ AP) Die Besprechungen, die der Herrscher von Kuweit am Sonntagabend in Damaskus mit dem Staatspräsidenten der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, führte, haben in politischen und wirtschaft- lichen Kreisen Londons Besorgnis ausgelöst. Kuweit ist das reichste Erdölgebiet des Nahen Ostens und trotz seiner vertraglichen Bindungen an Großbritannien bekannt für seine arabische nationalistische Einstellung. Ein Berater des Herrschers von Kuweit er- klärte am Montag in Kairo, sein Land plane nicht, der neuen irakischen Republik beizu- treten. Er sprach sich aber gleichzeitig gegen „ausländische Truppen konzentrationen“ in Kuweit aus. Die kuweitische Armee sei selber in der Lage, die Oelanlagen zu schützen. Großbritannien hat inzwischen Berichte de- mentiert, daß britische Truppen in Kuweit gelandet seien, doch wird diesem Dementi Wenig Glauben geschenkt. Staatspräsident Nasser ist am Montag von seinem Besuch in Damaskus nach Kairo zu- rückgekehrt und konferierte sofort mit sei- nen Ministern, unter ihnen Kriegsminister Marschall Amer. Die irakische Revolutions- regierung hat währenddessen zum wieder- holten Male versichert, daß sie die freund- schaftlichen Beziehungen zum Westen fort- setzen will. Gleichzeitig versicherte die bri- tische Regierung, daß sie nicht die Absicht habe, in die inneren Angelegenheiten des Iraks einzugreifen. Der bisherige und weiter- hin offiziell anerkannte Botschafter der irakischen Monarchie bei der UNO, Abdul Dr. Storz neuer in Nassers Kiellinie einschwenkt Majid Abbass, ist von seinen Mitarbeitern verlassen worden. Sie haben sich dem neuen Botschafter der irakischen Republik, Hashim Jawad, angeschlossen, der am Freitag in New Vork eintraf, jedoch noch nicht anerkannt ist.— Der bisherige Botschafter des Irak in London, Prinz Al-Hussein, ein Großonkel König Feisals und der einzige Ueberlebende der irakischen Königsfamilie, sowie dessen Vertreter, der Gesandte Al-Askari, ein Onkel des früheren irakischen Ministerpräsidenten Nuri Es Said, sind auf Anweisung aus Bag- dad ihrer Aemter enthoben worden. Atomwaffen im Libanon? Die amerikanischen Landungstruppen im Libanon sind aller Wahrscheinlichkeit nach mit Atomwaffen ausgerüstet, wie am Montag aus der Aeußerung eines Marine-Presse- offiziers hervorging. Der Sprecher sagte auf einer Pressekonferenz in der amerikanischen Botschaft in Beirut:„Alle Kampfeinheiten, sowohl die Boden-, die Luft- und die Marine- einheiten sind für den Atomwaffeneinsatz ausgerüstet.“ Die Marinetruppen hätten im Libanon vier 20-Zentimeter-Haubitzen an Land gesetzt, die einen Atomsprengkopf etwa 18 Kilometer weit verschieben können. Die Sowjetunion hat am Montag bei der amerikanischen Regierung gegen das Ueber- fliegen Oesterreichs durch amerikanische Militärflugzeuge protestiert. Die USA, 80 Wurde erklärt, hätten damit die Neutralität Oesterreichs und das Viremächte-Abkommen über Oesterreich verletzt. Kultusminister Der Nachfolger Simpfendörfers tritt im Herbst sein Amt an von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller hat am Montag den Oberstudien- direktor Dr. Gerhard Storz aus Schwäbisch Hall zum Kultusminister von Baden-Würt- temberg berufen. Storz tritt die Nachfolge Gerhard Storz des langjährigen Kultusministers Dr. h. c. Wilhelm Simpfendörfer an, der vor kurzem aus gesundheitlichen Gründen im 71. Lebens- jahre in den Ruhestand getreten ist. Nach der Landesverfassung bedarf die Berufung der Minister der Zustimmung des Landtages. Der neue Kultusminister wird sein Amt also erst nach der Bestätigung und Vereidigung durch den Landtag Anfang Oktober über- nehmen, da der Landtag bis zum 1. Oktober in die Sommerferien gegangen ist. Gerhard Storz ist vor 60 Jahren in Rotten- acker, Kreis Ehingen, als Sohn eines evan- gelischen Pfarrers geboren. Er studierte klas- sische und deutsche Philologie in Tübingen und promovierte 1923 zum Dr. phil. Später War er für einige Jahre Spielleiter am ba- dischen Staatstheater Karlsruhe, am Natio- naltheater Mannheim und am Stadt- theater Saarbrücken. Als Oberspielleiter wurde er an das Stadttheater Dortmund be- rufen. Im Herbst 1953 trat er in den höheren Schuldienst am Realgymnasium Schwäbisch Hall ein, wo er 1947 Oberstudiendirektor wurde. Dr. Storz ist Ehrensenator der Uni- versität Tübingen, gehört dem Pen-Club an und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen treffen würden, um über die Nah- ostkrise zu beraten. Es wäre damit ein Kom- promiß erreicht zwischen dem sowjetischen Vorschlag zu einem Gipfeltreffen und der westlichen Ansicht, daß das Nahostproblem auch weiterhin von der UNO behandelt wer- den sollte. Wie Associated Press aus sowie- tischen Kreisen in Paris erfährt, würde ein solcher Kompromiß in Moskau mit Sympa- thie begrüßt werden. Wie die Nachrichtenagentur ergänzend meldet, ist man in westlichen Regierungs- kreisen jedoch offensichtlich nicht bereit, selbst ein solches Gipfeltreffen im Rahmen der Vereinten Nationen ohne genügende diplomatische Vorbereitung zu beginnen. Er- klärungen der Regierungschefs in Paris und London vom Montag weisen nachdrücklich darauf hin, daß der Westen nicht die Ab- sicht habe, innerhalb der nächsten Tage eine Gipfelkonferenz beginnen zu lassen. Der britische Premierminister Macmillan teilte im Unterhaus mit, daß die Konsulta- tionen der drei Westmächte über die Ant- Wort noch weitergehen. Macmillan stellte eine Antwort an Chrustschow und eine Er- klärung vor dem Unterhaus für heutigen Dienstag in Aussicht, Er fügte hinzu, die britische Regierung erwäge in Konsulta- tionen mit ihren Verbündeten„die besten Wege, ein Treffen zu arrangieren, an dem die Regierungschefs teilnehmen können“. Als erster eingeladener Regierungschef hat der indische Ministerpräsident Nehru auf den Chrustschow-Brief mit einer Note ge- antwortet und einer Nahost-Gipffelkonferenz zugestimmt. Die indische Antwort wurde am Montag in Moskau überreicht. Bisher hat von den drei Westmächten lediglich Frank- reich der Abhaltung einer Nahost-Gipfel- konferenz in einer offlziellen Verlautbarung grundsätzlich zugestimmt. Dulles nach London? Washington.(AP) Kurz vor dem Zusam- mentritt des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New Lork am Montagabend verlautete, daß der amerikanische Außen- minister Dulles möglicherweise am kommen- den Wochenende zur Tagung der Mitglieds- staaten des Bagdad-Paktes nach London fliegen werde. Ob der Außenminister nach London reist, wird wahrscheinlich wesent- lich von dem Ausgang der Sitzung des Sicherheitsrates abhängen. Eine„goldene Brücke“? New Fork.(dpa) Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen trat am Montagabend im Zeichen einer weniger gespannten Stim- mung zusammen, um sich insbesondere mit dem japanischen Kompromißgvorschlag zur Lösung der Nahost-Krise zu befassen. Der japanische Vorschlag sieht vor, daß die UNO- Beobachter-Gruppe verstärkt wird und im Libanon ihre Tätigkeit fortsetzt; ferner soll Generalsekretär Hammarskjöld zusätzliche Maßnahmen ergreifen, die er zur Sicherung der Integrität und politischen Unabhängig- keit des Libanon für notwendig hält. Der Vorschlag wurde vielfach als eine„goldene Brücke“ für die Westmächte bezeichnet. Der britische Außenminister Selwyn Lloyd gab noch am Sonntagabend— kurz vor seiner Rückkehr nach London— bekannt, daß Großbritannien den japanischen Vorschlag unterstützen werde. Außenminister Lloyd hatte in New Vork mehrere Konferenzen mit Generalsekretär Hammarskjöld. Er ist inzwischen wieder in London. Das erste internationale Abkommen schloß die neue irahische Republik mit der Vereinigten Arabischen Republik Nassers ab. Es war bezeichnenderweise ein Verteidigungsabkommen zwischen den beiden Ländern. — Unser Bild zeigt den stellvertretenden irakischen Ministerpräsidenten, Oberst Abdul Salam Aref(links), bei der Verlesung der Urkunde in Damaskus, wo das Vertragswerk von dem Obersten und Präsident Nasser(ganz rechts) unterzeichnet wurde. Bild: AP In Bonn ist man wieder optimistisch Nassers Botschafter beim Kanzler/ Nahost-Konflikt hält Diplomaten in Atem von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der vorsichtige Optimismus, der seit etwa 48 Stunden in Bonn in bezug auf die weitere Entwicklung im Vorderen Orient zu beobachten war, scheint eine erste Recht- fertigung zu finden. Am Montag suchte der Botschafter der Vereinigten Arabischen Re- publik in Bonn, Dr. Farid Zein-Eddine, Bun- deskanzler Dr. Adenauer zu einer zweistün- digen Aussprache auf. Kurz zuvor hatte der Kanzler eine kürzere Unterredung mit dem amerikanischen Botschafter Bruce gehabt. In Unterrichteten Kreisen spricht man davon, daß den Aegyptern sehr an einer Verständi- gungslösung gelegen sei. Die Bundesregie- rung und die arabische Botschaft lehnten am Montag jede offlzielle Erklärung über die Besprechung ab. Allerdings hörte man spä- ter von arabischer Seite, Ministerpräsident Nasser hoffe, daß die Politik der USA nun doch wieder zu der„freundlicheren Linie“ zurückfinde, die sie nach Suez eingeschlagen hätten. 5 Bundeskanzleramt und Auswärtiges Amt in Bonn standen am Montag im Zeichen einer starken diplomatischen Aktivität. Auch der britische Botschafter Sir Christopher Steel suchte Dr. Adenauer auf. Außerdem trafen einige Botschafter der Bundesrepublik, die in wichtigen Hauptstädten Dienst tun, in Bonn ein, darunter Dr. Beck(Kairo) und Dr. Mel- chers(Neu Delhi). NATO- Botschafter Blan- kenhorn, den man ebenfalls erwartete, wurde durch die Arbeit im Ständigen NATO-Rat aufgehalten. Mitteilungen und Darstellungen der verschiedenen Diplomaten, besonders die des ägyptischen Botschafters Dr. Farid Zein- Eddine waren am Montag Gegenstand einer erneuten Lagebesprechung. An ihr nahmen neben Bundeskanzler Dr. Adenauer Bundes- außenminister Dr, von Brentano, der seinen Urlaub endgültig abgebrochen hat, und die Staatssekretäre Globke, Scherpenberg und von Eckardt teil. Was Botschafter Dr. Farid-Zein-Eddine im einzelnen dem Regierungchschef der Bun- desrepublik mitteilte, wird vorab streng vertraulich behandelt. Doch nimmt man an, daß u. a. auch der Besuch Nassers bei Chrustschow eine Rolle gespielt hat. Sach- Zwischen Gesfern und Morgen Amerikanische Soldaten in Deutschland missen sich in Zukunft in sicherer Entfernung vom Eisernen Vorhang aufhalten. Das Hauptquartier der US-Armee für Europa teilte mit, daß sich kein Soldat mehr als fünf Kilometer der Zonengrenze oder der Staatsgrenze zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei nähern dürfe. Ein unbekannter Mann, vermutlich ein Deserteur der Volkspolizei, ist auf der Flucht nach Westberlin 20 Meter von der Sektoren- grenze entfernt von einer Offiziersstreife der Volkspolizei erschossen worden. Der niedersächsische Ministerpräsident, Heinrich, Hellwege, lehnt den Plan des Bun- desinnenministers Schröder, die Landtags- wahlen auf einen Termin zusammenzufassen, als einen Schritt zum Zentralismus ab. Zum neuen Pressechef der SPP, als Nach- folger Fritz Heines, ist der bisherige Presse- chef der Bundestagsfraktion der SPD, Franz Barsig, bestimmt worden. Die Technische Universität Berlin hat den Bundesbevollmächtigten in Berlin, Heinrich Vockel, und den EFhrenvorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, August! Schmidt, zu Ehrensenatoren ernannt. Hundert arabische Studenten verschie- dener Nationalität, begleitet von deutschen Kommilitonen, zogen im Schweigemarsch durch das Hamburger Universitätsviertel, um gegen das anglo- amerikanische Eingreifen im Nahen Osten zu demonstrieren. Auch in Berlin protestierten am Montag arabische Studenten agegen die anglo- amerikanische Intervention im Libanon und in Jordanien“. Seit Mitte letzter Woche haben nach amt- lichen Schätzungen 21 Millionen Menschen in 230 großen und kleineren Städten Chinas an Demonstrationen gegen die britisch-ame- rikanische Intervention im Nahen Osten teilgenommen. Wie die chinesische Nach- richtenagentur Hsinhua meldete, nahmen allein in Peking 2,5 Millionen Menschen an den Kundgebungen teil. Auf Zypern ereigneten sich am Montag trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen neue Bombenanschläge und Schießereien. Dabei wurden vier Menschen getötet und etwa zwölf verletzt. Unter den Verletzten ist auch der 30jährige deutsche Mechaniker Hans Juss, der zusammen mit einem griechi- schen Zyprer von bewaffneten Männern überfallen wurde, als er im Auto durch den türkischen Stadtteil von Nicosia fuhr. Die„Geschäftstüchtigkeit“ der libanesi- schen Kinder, die den auf dem Beiruter Flugplatz in ihren Stellungen eingegrabenen amerikanischen Soldaten Getränke ver- kaufen wollen, hat zur Verletzung eines Amerikaners geführt. Ein libanesischer Junge hatte dem Soldaten Erfrischungsge- tränke angeboten und eine Flasche in einem Korb in der Nähe eines amerikanischen Postens abgestellt. Eine halbe Stunde nach Verschwinden des Jungen explodierte dann die Flasche mitsamt dem Korb. Die Fischfangflotten aus sieben westeuro- päischen Ländern: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Frankreich, Groß- britannien, Niederlande und Spanien, wer- den trotz der Ausdehnung der isländischen Hoheitsgewässer auf zwölf Seemeilen den Fischfang in diesen Gewässern fortsetzen. Dies ist das Ergebnis eingehender Bespre- chungen der Schiffseigner dieser Flotten. Das sowjetische Regierungsblatt„Iswestija“ behauptete, es sei ein in Bonn geborener Einfall gewesen, den Amerikanern deutsche NATO-Tuftstützpunkte für ihre Truppen- transporte in den Nahen Osten zur Ver- fügung zu stellen. Damit sei die Bundes- republik zum„Verschiebebahnhof“ für die amerikanischen Aggressoren gemacht wor- den und zwar in der Absicht, ein Stück vom „kolonialen Kuchen“ im Nahen Osten abzu- bekommen. Alle Pflanzungen in Ceylon würden innerhalb von fünf bis zehn Jahren ver- staatlicht werden, erklärte der ceylonesische Minister Gunawardene. Die ausländischen Gesellschaften würden dabei keine Gelegen- heit erhalten,„ihre Bedingungen zu diktie- ren“, Der Wert der britischen Investierungen in Ceylon wird auf etwa 200 Millionen Pfund Sterling(2,36 Milliarden DW) geschätzt. In den Armstrong-Whitworth- Werken in Coventry England) haben Arbeiten zur Ent- wicklung einer„fliegenden Untertasse“ be- gonnen. Das Gerät soll angeblich in der Lage Sein, eine Besatzung von zwei Mann in den Weltraum zu tragen und wieder zur Erde zurückzubringen. verständige des Auswärtigen Amtes ver- muten, daß eine baldige Beilegung des Kon- fliktes mit Hilfe der Vereinten Nationen nähergerückt und ein Eingreifen der Sowiets noch un wahrscheinlicher geworden ist. Sowjetzonen-Regierung stellt Forderungen Berlin.(dpa) Die Sowietzonen-Regierung forderte am Montag die Bundesregierung auf, unverzüglich alle Maßnahmen zu treffen, um zu verhindern, daß„westdeutsche NATO- Soldaten in irgendeiner Form für die Unter- stützung oder Teilnahme der amerikanisch- britischen Aggression zur Verfügung gestellt werden“. In einer über den Sowietzonen- Rundfunk verlesenen Note wird ferner ver- langt, daß die Benutzung von Flugplätzen oder anderen militärischen Anlagen auf dem Territorium der Bundesrepublik als Auf- marsch- und Nachschub-Basis verboten wer- den soll. Der Luftraum der Bundesrepublik sollte für Einheiten der amerikanischen und britischen Luftstreitkräfte, die für den Ein- satz im Nahen und Mittleren Osten bestimmt sind, gesperrt werden. 5 Deutsches Turnfest in München eröffnet München.(dpa) Mit einer Kundgebung auf dem Münchner Königsplatz wurde das Zweite Deutsche Turnfest nach dem Krieg am Montagabend offiziell eröffnet. Der bave- rische Ministerpräsident Dr. Hanns Seidel sagte vor über 80 000 Teilnehmern, das baye- rische Volk freue sich aufrichtig über die Wahl Münchens als Schauplatz des Turn- festes. Bayern sei sich bei aller Betonung seiner staatlichen Eigenständigkeit zu jeder Zeit seiner gesamtdeutschen Verpflichtung bewußt gewesen und habe nie vergessen, daß sich kein Bundesland dem gesamtdeut- schen Schicksal entziehen könne. Die deut- schen Turnfeste seien aufs engste mit der Geschichte der deutschen Einheit verbunden, an deren Vollendung im 19. Jahrhundert gerade die Deutsche Turnerschaft einen her- vorragenden Anteil gehabt habe. Meyers Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen Düsseldorf.(dpa) Der nordrhein-west⸗ kälische Landtag hat am Montag den CDU- Bundestagsabgeordneten Franz Meyers zum neuen Ministerpräsidenten des Landes Nord- rhein- Westfalen gewählt. Für Meyers wur⸗ den 103 Stimmen abgegeben, 94 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Vorher hatten die Abgeordneten unter dem Beifall aller Parteien den bisherigen Landtagspräsidenten Josef Gockeln einstimmig wiedergewählt. Vor der Wahl des neuen Regierungschefs gab der amtierende Ministerpräsident Fritz Steinhoff für die Regierung die Erklärung Ab, daß sein Kabinett zurückgetreten sei und mit diesem Tage der Auftrag für seine Re- gierung ende. Das Kabinett werde geschäfts- führend in der Verantwortung bleiben, bis die neue Regierung die Geschäfte über- nehme. Der am 6. Juli neugewählte Landtag von Nordrhein- Westfalen war am Montagvormit- tag zu seiner konstituierenden Sitzung zu- sammengetreten. Stehend hörten die Abge- ordneten die feierliche Verpflichtung an, die Gockeln als amtierender Präsident verlas. Zu Sitzungsbeginn gedachte das Haus der rund 4500 Toten, die in den letzten vier Jahren in diesem Land als Opfer der Arbeit ihr Leben lassen mußten. Allein im Bergbau sind 2000 Tote zu beklagen. Die Landtagsfraktion der FDP hat den bis- herigen Finanzminister des Landes, Willi Weyer, einstimmig zum Fraktionsvorsitzen- den gewählt. Weyer ist damit in diesem Amt Nachfolger von Wolfgang Döring, der jetzt dem Bundestag angehört.(Siehe auch Seite 2) MORGE I= — MEN Dienstag, 22. Juli 1958 Ein neuer Stil Der Krieg sei der Vater aller Dinge, sagte man einst und manche sagen es heute noch. Gottlob scheint aber unsere waffenstarrende Welt in jüngster Zeit über diese grausame Theorie hinausgewachsen zu sein. Jedenfalls kann man die Entwicklung in der Nahost- Krise so auslegen, daß nicht mehr der Krieg. sondern die Angst vor dem Kriege alle Dinge bewege. Das ist ein fundamentaler Unter- schied. Zwar spielen die Großmächte noch immer mit dem Krieg als dem„anderen Mittel“ der Politik. So geschah es in Korea und am Suez- kanal. Aber vor dem großen Krieg haben auch die Großmächte Angst. Deshalb treten sie einander selbst nicht direkt in Waffen gegenüber. Wenn Waffen eingesetzt werden, darm mit dem Ziel, die eigene Interessen- sphäre zu behaupten. Ungarn, Suez und auch die jetzigen militärischen Eingriffe im Nahen Osten sind Beispiele dafür. Dabei hat sich eine neue weltpolitische Methode her- Ausgebildet. Greift der Osten zu den Wa- ken, um sein Interessengebiet zu wahren, dann schiebt er praktisch dem Westen die Entscheidung darüber zu, die Intervention hinzunehmen oder den großen Krieg auszu- 168en— siehe Ungarn. Jetzt wiederholt sich der Vorgang im Nahen Osten mit umgekehr- ten Vorzeichen, aber mit dem gleichen Er- Sebnis. Wie der Westen im Falle Ungarn so Jagt nun der Osten im Falle des Libanon und Jordanien die Intervention geschehen, ohne den großen Krieg heraufzubeschwören. Wenn jetzt nicht mehr der Krieg selbst, sondern die Angst vor dem Kriege das„an- dere Mittel“ ist, mit dem man eisenharte Machtpolitik treibt, dann muß die Ausein- andersetzung der Weltmächte in neuen For- men stattfinden. Chrustschow hat das bes- Ser begriffen, als es die Westmächte in der Ungarn-Krise erkannt hatten. Er verharrt nicht in der Rolle des passiven, wenn auch zähneknirschenden Zuschauers. Er hat sich nicht in die Enge treiben lassen, sondern die militärische Aktion der Amerikaner und Engländer mit einem klugen und massiven Angriff auf dem diplomatisch- politischen Felde beantwortet. Gemeint ist sein Vor- schlag, umgehend eine Gipfelkonferenz über den Nahost-Konflikt abzuhalten. Geschickt zieht er die weltweite Hoffnung, die sich seit der Gipfelkonferenz in Genf mit einem Treffen der Regierungschefs verbindet, in Rechnung; die Westmächte können seine Anregung gar nicht rundweg ablehnen, ohne sich vor aller Oeffentlichkeit ins Unrecht zu versetzen. Ebenso geschickt zerreißt er den Schleier der Skepsis, von dem das Projekt einer Gipfelkonferenz mit allumfassendem Programm bislang umgeben war, indem er der Konferenz jetzt eine beschränkte, kon- krete Aufgabe zuweist. Zugleich läßt er die alte sowjetische Forderung auf Beteiligung irgendwelcher Ostblock-Staaten, zum Bei- Spiel Rotchinas, fallen und beweist so sicht- bares Entgegenkommen an die Westmächte. Zweifellos bietet sein Vorschlag einen mög- lichen Weg. zu ausgleichenden Verhandlun- gen zu kommen, und deshalb soll man nicht zögern, diese Initiative konstruktiv zu nennen. Das bedeutet nicht, daß die Sowjets im Hintergrund nicht eigennützige Ziele ver- folgten. Sie können das um so leichter, als die Zeit im Nahen Osten eher für sie als tür den Westen arbeitet. Seit langem ist das Bestreben der Sowjets deutlich erkennbar, den ihnen ungünstigen Mehrheitsverhält- nissen in der UNO zu entfliehen. Sie möch- ten die UNO weiterhin gerne als Forum für Propagandaschlachten benutzen, die politi- schen Entscheidungen wollen sie jedoch aus der Weltorganisation hinausverlegen. Daher Mre Vorliebe für Gipfelkonferenzen, und be- stimmt wäre ihnen die Gipfelkonferenz die liebste, bei der sich Eisenhower und Chrust- schow allein gegenübersäßgen, um die Welt zwischen den beiden beherrschenden Mächten zu verteilen. Ein weiteres Ziel, das Moskau in der Rolle des die Gipfelkonferenz arran- gierenden Friedensstifters zu erreichen trachtet, ist, durch eine solche Zusammen- kunft der Regierungschefs praktisch das Mit- SPracherecht im Nahen Osten ein für alle- mal sanktioniert zu erhalten. Allerdings wird Chrustschoẽw wahr- scheinlich nicht alle erhofften Früchte seiner Aktivität ernten können, denn diesmal scheint der Westen— 6 Wunder— nicht minder klug und geschickt zu parieren. Die USA und Großbritannien haben sich an der UNO durch ihre Intervention im Nahen Osten schwer versündigt. Der Westen kann aber nicht daran interessiert sein, der Welt- organisation die wenigen Wirkungsmöglich- keiten zu rauben, die sich schon mehrfach als letzter Ausweg aus gefahrvollen Situa- tionen bewährt haben. Die Westmächte wer- den auch nicht beèreit sein, Moskau beiläufig das direkte Recht einzuräumen, in eine ihrer wichtigsten Domänen hineinzureden, wenn sie auch nicht verhindern können, daß die Sowjets im Nahen Osten ihre politischen Fangnetze auslegen. Deshalb wollen die Westmächte den Gipfelkonferenz-Vorschlag Chrustschows weder voll annehmen noch ganz ablehnen, sondern dadurch neutralisie- ren, indem sie das Treffen der Regierungs- chefs im Rahmen des Sicherheitsrates statt- finden lassen und so unter die Oberhoheit der UNO stellen. Dem Vorschlag Chrustschows wären auf diese Weise schmerzlos die spitzesten Zähne gezogen. Andererseits eröffnet auch dieser Plan des Westens Chancen, Verhandlungen einzuleiten, die den Konflikt um den Nahen Osten beilegen können. Er ist darum nicht weniger konstruktiv als die Initiative Chrustschows. Sollte der westliche Plan ver- Wirklicht werden, so könnte das sogar den Beginn der Methode bedeuten, akute Streit- punkte durch Beratungen der Regierungs- chefs der Großmächte innerhalb der UNO zu bereinigen. Das würde den vielfach faulen Zauber mit Gipfelkonferenzen alter Art ge- genstandslos machen, in jedem einzelnen Falle eine konkrete Lösung begünstigen und obendrein das Gewicht der UNO erhöhen. Mit einem Wort: Das könnte die Geburts- stunde eines besseren weltpolitischen Stils Din. Wilfried Hertz-Eichenrode Auch de Gaulle will die UNO nicht umgehen In Paris wie in London will man Moskau eine Gipfelkonferenz im Sicherheitsrat vorschlagen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 21. Juli Die französischen Politiker und Diploma- ten haben den Bagdad-Pakt nie geschätzt, der in den letzten Jahren das Hauptinstru- ment der englischen und amerikanischen Politik im Nahen Osten gewesen ist. Einmal weil Frankreich niemals eingeladen wurde, an diesem Pakt teilzunehmen. Dies geschah wohl deshalb nicht, weil die Angelsachsen mehr oder minder bewußt der Versuchung unterlegen sind, Frankreich sozusagen als den Sündenbock des Westens gegenüber der öffentlichen Meinung der arabischen Länder zu diskreditieren, ein Unternehmen, das um so leichter glücken konnte, als Frankreich stärker als Amerika und England durch seine nordaf rikanischen Verwicklungen in direkten Widerspruch zu der arabischen Welt geraten war. Andererseits war man in Paris gegen dieses Bündnis, weil man in Frankreich von Anfang an davon überzeugt war, daß der Bagdad-Pakt, das heißt der Versuch, mit Hilfe einer gewissen Anzahl von arabischen Regierungen sich dem Vor- stoß Rußlands nach dem Nahen Osten zu widersetzen, keine geeignete Methode zu sein schien, um dieses Ziel zu erreichen. In der Tat hat der Bagdad-Pakt weder den stei- genden Einfluß der Sowjetunion im Nahen Osten noch den Aufstieg ihres Schützlings, des ägyptischen Präsidenten Nasser, verhin- dern können. Im Grunde aber sind alle drei großen Westmächte aus der Zwickmühle heraus- gekommen, in die sie einerseits ihre Oel- interessen, ihre kolonialistische Vergangen- heit und die Unterstützung, die sie seit Jahr- zehnten den Feudalregimen in der arabischen Schlechtes Gewissen Bonn gegenüber London will im Rahmen der UNO eigentliche Gipfelkonferenz umgehen Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abs hagen London, 21. Juli Die von Chrustschow für den heutigen Dienstag vorgeschlagene Gipfelkonferenz in Genf findet, wie erwartet, nicht statt. Sowohl Selwyn Lloyds Aeußerungen zur Presse nach seiner Rückkehr aus Washington wie Mac- millans hinhaltende Erklärung im Unterhaus bestätigten amtlich, daß man Chrustschows Appell einstweilen in London nicht Folge leisten will. Trotzdem kam es im Unterhaus nicht zu den erwarteten stürmischen Pro- testen der Labour Party. Noch während des Wochenendes hatten Oppositionsführer Gaitskell und der„Schat- ten-Schatzkanzler“ Harald Wilson die be- dingungslose Annahme von Chrustschows Vorschlag gefordert. In der sich an Mac- millans gestrige Erklärung anschließenden kurzen Aussprache verhielt sich die Labour- Fraktion trotzdem merkwürdig ruhig. Dafür können nicht Macmillans nebelhafte Zu- sicherungen, er suche nach wie vor nach einem Wege zu einer Konferenz der Re- gierungschefs, maßgebend sein. Allerdings machte sich der Premierminister geschickt die gefühlsmäßige Neigung der Labour Party, die Vereinten Nationen zur höchsten inter- nationalen Instanz zu machen, zunutze, in- dem er auf das noch nicht abgeschlossene UNO- Verfahren wegen des Libanons und Jordaniens hinwies. Er ließ übrigens durch- blicken, daß man um die bedingungslose An- nahme von Chrustschows Konferenzvorschlag herumzukommen hofft, indem man ein Tref- ken der Regierungschefs mit einer Sicher- heitsratssitzung irgendwie kombinieren würde, in der die großen Mächte durch die Regierungschefs vertreten wären, was sat- zungsmäßzig zulässig ist. So jedenfalls wird es in politischen Kreisen ausgelegt, wenn Macmillan die Verschiebung einer endgül- tigen Erklärung über seine Stellungnahme zu Chrustschows Einladung damit motivierte, daß nicht nur Fragen von Zeit und Ort eines Sipfeltreffens, sondern auch dessen Rahmen noch zu regeln bleiben. Immerhin läßt die Stellungnahme Mac- millians eine Wandlung in der Haltung der britischen und auch in der amerikanischen Regierung erkennen: Im britischen Kabinett, im amerikanischen Außenamt und im Weißen Haus scheint man endlich begriffen zu haben, daß es abwegig wäre, die Sowjetunion aus Verhandlungen über die nahöstlichen Pro- bleme ausschalten zu wollen. Damit dürfte auch auf amerikanischer Seite der grundsätz- liche Widerstand gegen eine Konferenz mit Chrustschow über dieses Problem gefallen sein, auch wenn man aus Prestigegründen nicht unverzüglich auf den Konferenzplan in der von Chrustschow vorgeschlagenen Form eingehen will. Jedenfalls hat Macmillan erklärt, daß zwischen dem britischen und dem amerikanischen Standpunkt in dieser Frage derzeit keine wesentlichen Differen- zen bestehen. Demnach könnte man in ab- sehbarer Zeit mit Verhandlungen auf der Ebene der Regierungschefs über den Nahen Osten rechnen. Die Vorfeldgefechte sind allerdings noch keineswegs abgeschlossen. Man weiß nicht, wie Moskau auf einen Vorschlag, Gipfel- treffen und Sicherheitsratstagung zu koppeln, reagieren wird. Sowjetische Kreise in Lon- don äußhern sich in dieser Hinsicht recht skeptisch. Vom britischen Standpunkt aber Wäre die Verhandlung der Nahost-Fragen in einer Kombination von Sicherheitsrat und Gipfelkonferenz auch deswegen wünschens- Wert, weil die Regierung nach der ohne die vorherige Konsultation mit den anderen NATO-Mächten unternommene Intervention in Jordanien verursachte Verstimmung in Bonn sich nicht dem deutschen Vorwurf aus- setzen will, in eine ausgesprochene Gipfel- konferenz gewilligt zu haben, auf der die deutsche Frage nicht zur Sprache kommen kann. Eine Sicherheitsratstagung unter Be- teiligung der Regierungsoberhäupter von West und Ost im Zusammenhang mit dem bereits schwebenden UNO- Verfahren wäre offenbar nicht identisch mit der seit Jahr und Tag betriebenen Gipfelkonferenz. Welt zukommen ließen, gebracht haben. Die französische Expedition nach Suez— Frank- reich war ja dabei der Haupttreiber und England hat sich nur zögernd auf die An- gelegenheit eingelassen— war ein Versuch, das System des Bagdad-Paktes aufzubrechen, allerdings ein ungeeigneter, da er von über- holten und reaktionären Prinzipien ausging. Darum mußte die Expedition auch scheitern. Die derzeitige französische Haltung unter- scheidet sich in nichts von dem allgemeinen Zwiespalt des Westens in der Nahost-Frage. Auch hier findet man ein konservative reak- tionäre Haltung, die davon überzeugt ist, man müsse den Arabern gegenüber scharf vorgehen und auf diese Weise vom nord- afrikanischen Kernstück aus die arabische Welt bis an die russische Grenze hin auf- rollen, auch auf die Gefahr eines echten Konfliktes zwischen Ost und West hin. Auf der anderen Seite trifft man auf die liberale Haltung, die zum Ausdruck bringt, daß man mit Gewalt nichts gegen die nationalistische Erhebung der arabischen Völker ausrichten kann. Beide französischen Meinungen stehen den englischen und amerikanischen Initia- tiven im Nahen Osten skeptisch gegenüber.“ Die Konservativen, weil sie den Ameri- kanern immer noch vorwerfen, daß sie den Erfolg des Suez- Unternehmens verhindert haben und weil sie nicht glauben, daß die Amerikaner letzten Endes der russisch- arabischen Koalition gegenüber hart bleiben werden. Die Liberalen, weil sie so wenig an einen Erfolg des englisch- amerikanischen Eingreifens im Libanon und in Jordanien Slauben, wie seinerzeit an den Erfolg des englisch- französischen am Suezkanal. Beide Meinungen scheinen nun ent- scheidend auf die Beratungen des von Gene- ral de Gaulle präsidierten Kabinettsrats ein- gewirkt zu haben, der auf den Vorschlag des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrust- schow zu antworten hatte. In Form und Ton haben die französischen Minister den russi- schen Vorschlag natürlich für un annehmbar gehalten. In der Sache selbst aber scheinen sie beschlossen zu haben, eine vermittelnde Haltung einzunehmen. Wahrscheinlich wird Kleine Sensation im Schatten der Krise Jugoslawische Kriegsschiffe mit NATO-Einheiten im Manöver Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Belgrad, im Juli Während auf der einen Seite die politi- schen und propagandistischen Angriffe der Sowjetunion und der übrigen Ostblockstaa- ten gegen das„revisionistische“ Jugoslawien in verschärftem Maße weitergehen und andererseits Tito hinsichtlich der Nahost- Krise bereits wieder eine eindeutige anti- westliche Stellungnahme abgab, hat auf mili- tärischem Gebiet eine durch den neuen Bruch zwischen Moskau und Belgrad verursachte Entwicklung begonnen, die in Zeiten ohne Krise zweifellos als sensationell zu bezeich- nen wäre. Wie soeben in Belgrad bekannt wurde, finden im August in der mittleren und nörd- lichen Adria gemeinsame Flottenmanöver jugoslawischer Einheiten mit Kriegsschiffen der NATO- Mitgliedstaaten England und Ita- lien statt. Die Operationen, die unter dem Kommando eines britischen Admirals vor sich gehen, stehen unter dem Motto:„Schutz der von West kommenden, zur Versorgung Jugoslawiens eingesetzten Geleitzüge“. Sie finden praktisch vor den sowjetischen Stütz- punkten in Albanien statt. Damit treffen sich zum ersten Male seit dem Ende des zweiten Weltkrieges westliche Nationen und ein kommunistischer Staat zu gemeinsamen militärischen Manövern. Wie Weiterhin verlautet, wurde diese Manöver- aktion von jugoslawischer Seite angeregt. Wenn auch zur Zeit nicht mit einer bewaff- neten Aggression des Ostblocks gegen Jugo- slawien zu rechnen sei, so heißt es, müßten doch alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Bei einer durchaus möglichen Ver- schärfung des Konfliktes mit dem Ostblock, so betont man in Belgrad, könne durchaus die Lage entstehen, daß Jugoslawien eines Tages allein auf die Hilfe des Westens, also von der Meerseite her angewiesen sei. 5 Bereits vor wenigen Wochen unterrichtete Tito verschiedene westliche Regierungen über seine Bedenken wegen einer militäri- schen Aktion des Ostblocks gegen Jugosla- Wien. Tito bat in diesem Zusammenhang die britische Admiralität um die Beteiligung englischer Kriegsschiffe an jugoslawischen Flottenmanövern in der Adria. Die britische Admiralität sagte unter der Bedingung zu, daß auf Grund der engen Zusammenarbeit der NATO- Streitkräfte im Mittelmeerraum auch Einheiten der italienischen Kriegs- marine an dieser Aktion beteiligt würden. Sowohl Rom als auch Belgrad stimmten zu, da sich seit der Lösung des Streites um Triest das Verhältnis zwischen Jugoslawien und Italien überraschend positiv entwickelt habe. In Rom erinnert man jetzt allerdings daran, daß Tito vor wenigen Monaten, kurz vor dem Ausbruch seines neuen Streites mit Moskau, noch heftig gegen die angeblich gegen Jugo- slawien gedachte Errichtung von Raketen- basen auf italienischem Staatsgebiet prote- stiert habe. 5 Es fanden übrigens, wie jetzt ebenfalls be- kannt wurde, bereits im Jahre 1951, als Stalin längs der jugoslawischen Grenze seine Divi- sionen aufmarschieren ließ, schon englisch- jugoslawische Flottenmanôver in der Adria statt, die aber wegen der damals hochgehen- den Wellen des Triest- Konfliktes geheim- gehalten wurden. Im Jahre 1956, als nach dem Besuch Chrustschows in Belgrad die jugo- slawisch-sowjetrussische Freundschaft wie- der fest begründet schien, lud Tito die Eng- länder erneut zu gemeinsamen Marinemanö- vern ein. London lehnte ab und es kam nur zu einem offiziellen Freundschaftsbesuch bri- tischer Einheiten in Jugoslawien und Zu einem persönlichen Treffen zwischen Tito und dem Chef der britischen Admiralität, Lord Mountbatten. Franz Meyers bildet das neue Düsseldorfer Kabinett Die CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen demonstrierte restlose Geschlossenheit Von unserem Korrespondenten Walter Först Düsseldorf, 21. Juli Aeußerlich weist der am 6. Juli gewählte neue Landtag von Nordrhein- Westfalen, der vierte seit Bestehen des Landes, zwei Beson- derheiten auf. Sein Präsident, Josef Gockeln, hat dieses Amt 11 Jahre lang inne und ist nun für weitere vier Jahre wiedergewählt wor- den. Er kann damit die Ehre beanspruchen, in der Bundesrepublik der Landtagspräsi- dent mit der längsten Amtszeit zu sein. Der neue Ministerpräsident Dr. Franz Meyers dagegen darf sich noch zu der Gruppe der Jungen Politiker zählen, die in ein führen- des Amt aufrücken. Er steht im 49. Lebens- jahr und feiert seinen 50. Geburtstag am 31. Juli. Die andere politische Besonderheit, daß Nordrhein- Westfalen nämlich aus der Reihe der von der CDU regierten Länder ausge- schieden War, hat mit der Wahl von Meyers, die seit dem Wahlsonntag als sicher galt, ihr Ende gefunden. Als Fritz Steinhoff, der zwei Jahre lang in Düsseldorf das SPD- Kabinett leitete, Franz Meyers nach dessen Wahl herzlich beglückwünschte, war nach den tur- bulenten Wochen des Wahlkampfes in Nord- rhein- Westfalen der parlamentarische Alltag wiederhergestellt. Die Wachablösung, der Wechsel auf den Posten der führenden Per- Sönlichkeiten, gehört zum guten Stil des Par- lamentarismus, und die Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen haben gleich nach dem 6. Juli keine Zweifel darüber gelassen, dag sie gewillt sind, in den nächsten vier Jahren eine konstruktive Opposition zu betreiben. Diese Opposition begann damit, daß sich die SpD bei der Wahl des Minister- N präsidenten ebenso wie die arg zusammen- geschrumpfte Fraktion der Freien Demokra- ten der Stimme enthielt. Meyers wurde mit der absoluten Mehrheit der CDU-Fraktion gewählt, die über 104 von 200 Mandaten verfügt. Er erhielt 103 Stimmen und das Gürften alle Stimmen der Fraktion außer seiner eigenen gewesen sein. Vor zwei Wochen, am Montag nach der Wahl, war die Zahl der Stimmen, mit der Meyers von der CDU-Fraktion zum Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten nominiert wurde, sehr viel niedriger gewesen. Die Einstimmig- keit, mit der die CDU jetzt Meyers offiziell wählte, zeigt immerhin, daß dieser es in- zwischen offenbar verstanden hat, mit allen Richtungen und Flügeln innerhalb der CDU Nordrhein- Westfalen ein Auskommen zu finden. Bis Freitag will Meyers seine Minister- liste bekanntgeben, denn an diesem Tag soll im Parlament das Kabinett vorgestellt und vereidigt sowie die Regierungserklärung ab- gegeben werden. Der Rechtsanwalt aus Mönchen-Gladbach, der erst vor zehn Jahren, und zwar zunächst im kommenden Rah- men seiner Heimatstadt, in der Politik auf- tauchte und von 1952 bis 1956 Arnolds Innen- minister war, ist kein neuer Mann. Im ver- gangenen Jahr hat er als Bundeswahlkampf- leiter der CDU eine Schlüsselstellung inne- gehabt und seitdem war eine Zeit davon die Rede, daß er Generalsekretär der Union werden sollte. Trotzdem fiel ihm mit der Regierungsbildung in Nordrhein-Westfalen ein äußerst schwieriger Auftrag zu. Karl Arnold wäre nach seiner Wiederwahl zum Regierungschef kraft seiner Autorität als langjähriger Inhaber dieses Amtes wahr- scheinlich leichter in der Lage gewesen, die widerstrebenden Interessen bei der Kabi- nettsbildung auf einen Nenner zu bringen. Auch Franz Meyers hat von der Person her Autorität. Er gilt als verbindlich, aber auch als entschlossen, hat viel Humor und verfügt in Sachen des Staats- und Verwaltungsrechts über große Erfahrungen. Neuartig ist aber kür ihn die Aufgabe mit den parteiinternen Schwierigkeiten bei einer Kabinettsbildung fertig zu werden. Er selbst ist innerhalb der CDU kein Mann einer bestimmten Richtung. Allenfalls könnte man ihn der Mitte zurech- nen. Daß er dem linken Flügel Rechnung tragen will, hat er selbst schon nach der Landtagswahl angekündigt, als er sagte, er wolle die Regierungspolitik im Geiste Karl Arnolds führen. Ein Problem eigener Art ist in diesem Land der Posten des Kultusministers. Nicht nur die parteipolitischen Gegner der CDU sagten dem Kabinett Arnold für seine neun- jährige Amtszeit nach, das katholische Ueber- gewicht in der Politik des Kultusministe- riums habe der Statistik, in der beide christ- lichen Konfessionen bei einem leichten Uber gewicht der Katholiken heute fast paritätisc sind, durchaus nicht immer entsprochen Wäre deshalb ein evangelischer Kultus minister vorzuziehen? Es gibt einen Kandi- daten für das Ministerium, der evangelisc ist, aber eine katholische Frau und das wäre so meinen manche, noch schlimmer als ein Kultusminister der selbst katholisch ist. * Dienstag, 22. Juli 1958/ Nr. 168 die französische Regierung vorschlagen, dag dieses Treffen eventuell als eine Art von überhöhter Sicherheitsrat inszeniert werden könnte, das heißt, daß die Regierungschefs persönlich an einer Beratung des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen teilneh- men könnten.(Vergl. die englischen Vorstel. lungen auf Seite 1 und auf dieser Seite: „Schlechtes Gewissen..). Auf jeden Fall scheinen die Verwick- lungen im Nahen Osten General de Gaulle die gewünschte Gelegenheit zu geben, eine gewisse Unabhängigkeit der französischen Außenpolitik unter Beweis zu stellen. Natür- lich will man sich nicht auf der großen Linie vom Westen distanzieren, aber man wird andererseits nicht ablehnen, zwischen den engagierten Westmächten, das heißt England und Amerika, und der Sowjetunion eine vermittelnde Rolle zu spielen. Auf innerpolitischem Gebiet steht in Paris die am Mittwoch beginnende Diskussion des neuen Verfassungsprojekts im Ministerrat im Vordergrund. General de Gaulle hat in den letzten vierzehn Tagen auf die Be- schleunigung der Vorbereitungsarbeiten so heftig eingewirkt, daß ein fertiges Projekt vorliegt. Eine gewisse Rolle in der Regie- rungsarbeit haben in diesen Tagen auch die Projekte des neuen Wohnunsbauministers Sudreau gespielt, der ein großzügiges Projekt kür den sozialen Wohnungsbau vorgelegt hat und dementsprechend großhzügig auch Kre- dite von dem keineswegs freigiebigen Fi- nanzminister Pinay fordert. Julius Raab in Moskau von Chrustschow empfangen Moskau.(AP) Der österreichische Bundes- kanzler Julius Raab ist an der Spitze einer Regierungsdelegation, der Vizekenzler Bruno Pittermann, Außenminister Figl und Staats- sekretär Kreisky angehören, am Montag in einer sowjetischen Verkehrsmaschine in Mos- kau eingetroffen. Er wurde auf dem Flug- Platz von dem sowaetischen Ministerpräsi- denten Chrustschow und dem ersten stell- vertretenden Ministerpräsidenten Mikojan mit dem für offizielle Besuche üblichen Zere- moniell empfangen. Chrustschow würdigte in seinen Begrüßungsworten die neutrale Hal- tung Oesterreichs und gab der Hoffnung Aus- druck, daß der zweite Besuch Raabs in Mos- kau zu einer noch engeren Gestaltung der österreichisch- sowjetischen Beziehungen füh- ren möge. Bundeskanzler Raab, der bereits im April 1955 in Moskau gewesen war, be- dankte sich für den freundlichen Empfang und sprach die Hoffnung aus, daß Minister- präsident Chrustschow in absehbarer Zeit zu einem Besuch nach Oesterreich kommen werde. Vor seinem Abflug von Wien hatte Raab als Ziel seiner Moskauer Besprechun- gen eine Verringerung der Oesterreich im Staatsvertrag auferlegten Reparationszah- lungen an die Sowjetunion und eine Verein- barung über die Rückführung der noch in der Sowjetunion lebenden Oesterreichef genannt. Keine Zustimmung im DGB zu einem„Christlichen Arbeiterkongreß“ Duisburg.(dpa) Die christlichksoziale Kol- legenschaft im PGB hat eine Beteiligung an dem von den CDU/ CSU-Sozialausschiissen geplanten„Allgemeinen christlichen Arbeiter- kongreß“ abgelehnt. Der Zentralausschuß der Kollegenschaft schlug statt dessen ein Ge- spräch„aller einheitsgewerkschaftlichen Kräfte des christlich- sozialen Raumes“ vor. Daran sollten sich neben der Kollegenschaft die„Christliche Sekretärsvereinigung im DGB“ und die DGB- Angehörigen in den CDU/ CSU-Sozialausschüssen beteiligen. Von Anfang an soll auch der DGB- Vorstand mit einbezogen werden. Mit dieser Erklärung ant- Wortete die Kollegenschaft auf die Einladung der DU/ CSU-Sozialausschiisse, sich an den Vorbereitungen für den Arbeiterkongreß zu beteiligen.. Theodor Heuss in Belgien eingetroffen Brügge.(dpa) Auf der ersten Etappe sei- nes viertägigen inoffiziellen Belgienbesuches aus Anlaß der Weltausstellung, traf Bundes- Präsident Heuss am Sonntagabend in Brügge ein. Heuss besichtigte am Montag die Sehens- Würdigkeiten der alten flämischen Stadt, die er zum letzten Male vor 51 Jahren als junger Tourist besucht hatte. Nach kurzem Aufent- halt in Gent fuhr er dann am Abend nach Brüssel weiter, wo er am Dienstag und Mitt woch die Weltausstellung besuchen und da- bei von Mitgliedern der belgischen Königs- familie empfangen wird. f In Brügge folgte der Bundespräsident, unbeschwert durch protokollarische Bestim- mungen oder feierliches Zeremoniell, als „Privatmann“ einem kurz vorher improvi- sierten Besichtgungsprogramm, das ihn zu- nächst in das Gröninge-Museum mit seiner Sammlung ealtflämischer Malerei und einer zur Zeit dort laufenden Sonderausstellung „Flämische Kunst aus spanischen Sammlun- gen“ führte. Der Rundgang wurde durch eine halbstündige Bootsfahrt auf dem die schön- sten Teile der Stadt durchziehenden Kanal aufgelockert. Von einer Brücke aus wurde eine Gruppe deutscher Touristen auf Heuss aufmerksam, ziickte die Fotoapparate und rief dem zurückwinkenden Präsidenten in unverkennbarem Schwäbisch zu, sie sei aus Stuttgart. Notiz zum Tage: „Professoren-Sorgen“ Die Professoren des Humanistischen Gym: nasiums in Burghausen im Landkreis Altötting hatten sich in wochenlangen Debatten nicht einig werden können, ob Bundespräsident Heuss seinen Namen mit zwei„s“ oder mit„5“ schreibt. Schlieglicen wandten sie sich an den Bundespräsidenten selbst.„Eure Sorgen möcht ich haben“, antwortete Heuss und meinte, die Kontroverse habe ihm viel Spaß gemacht. Hinige Mitglieder seiner Familie, berichtete Jeuss, schreiben ihren Namen mit„G am Ichluß, er selbst und seine Brüder aber mit Doppel-se, wie es schon sein Vater und Groß- vater getan hätten. Im übrigen sei es ihm Völlig gleichgültig, ob sein Name mit, Doppel-s“ der mit„5 geschrieben werde.(dpa) Weitere Meldungen siehe Seite 9 aß on 18 r- h- 1 te: k- lle ne ir- 8 er 10 8 8 8— 1 1 1 1 11 1 er 2 r. kt n n it 12 18 N ¹ 10 it nt n it Nr. 165/ Dienstag, 22. Juli 1958 MORGEN Seite 3 — Was sonst noch gescha g. Nach einer wilden Jagd durch des Stadt- zentrum von Antwerpen ist der siebenjährige Orang-Utan„Kobus“, der aus dem Antwer- pener 200 ausgebrochen war, von seinen Ver- folgern erschossen worden Der als gefährlich bezeichnete menschengroße Affe durch- schwamm bei der Fütterung am Morgen einen zwei Meter breiten Graben und schwang sich von Baum zu Baum in die Freiheit. Der von „Kobus“ während seiner Flucht verursachte Schaden beläuft sich nach Angaben der Poli- zel auf 100 000 belgische Francs(8400 Mar). * Ein Verkehrsflugzeug mit 57 Fluggästen an Bord wurde in der Nacht zum Montag auf dem Flug von Amsterdam nach London über der Nordsee vom Blitz getroffen. Obwohl der Kompaß und andere Navigationsinstrumente dabel ausflelen, konnte die Maschine anschlie- gend sicher auf dem Londoner Flughafen landen. Personen kamen nicht zu Schaden. *. Eine britische Weinimportfirma mußte sich jetzt vor einem englischen Gericht ver- antworten, weil sie moussierenden spanischen Wein unter der Bezeichnung„Spanischer Champagner“ in den Handel- gebracht hatte. Das Gericht sah hierin einen Verstoß gegen das britische Warenauszeichnungs- Gesetz, weil„Champagner ausschließlich der in dem französischen Weinanbaugebiet Champagne erzeugte moussierende französische Wein ist“. An der falschen Verwendung des Wortes „Champagner“ ändere auch der Zusatz„spa- nisch“ nichts. * In den italienischen Alpen sind am Sonn- tag wieder zwei Bergsteiger in verschiedenen Orten ums Leben gekommen. In der dies- jährigen Saison haben die italienischen Berge damit schon 16 Todesopfer gefordert. * Ein Mädchen wurde am Samstag in einer Seilbahnkabine in Südtirol geboren. Die 282 jährige Matilde Oberkofler war mit ihrem Gatten auf dem Wege von ihrem Bergdorf hinunter ins Tal. Die Kabine der Seilbahn schwebte mehrere hundert Meter hoch über dem Etsch-Tal, als das Kind das Licht der Welt erblickte. * Beim Baden im Rhein ist in Basel der 24 jährige Oesterreicher Lorenz Läuger aus Fruns, der bei einer Schweizer Firma be- schäftigt war, ertrunken. Der junge Mann schwamm weit in den Strom hinaus, wobei mn offenbar die Kräfte verließen. Die ver- zweifelten Hilferufe des mit der Strömung kämpfenden jungen Mannes wurden von den Badegästen eines Basler Strandbades gehört, jedoch nicht von der Besatzung eines Polizei- bootes, das sich in der Nähe der Unglücks- stelle befand. Die Badegäste machten schließlich in Sprechchören die Mannschaft des Polizeibootes auf den Ertrinkenden auf- merksam. Ein Polizist und zwei Badewärter stürzten sich in die Fluten, kamen aber zu spät. Die Leiche des Ertunkenen konnte noch nicht gefunden werden. * Der unter dem Verdacht der Zusammen- arbeit mit dem Unterweltskönig Lucky Lu- ciao stehende Christofer Rubino ist vor dem Gebäude eines Brooklyner Klubs er- schossen worden. Rubino wurde mit einem Herz- und einem Kopfschuß im Rinnstein liegend aufgefunden. In der Nähe lag sein Schwager, der 43jährige Charles La Cascia, der von einem Streifschuß am Kinn getroffen worden war. Der Mörder feuerte die töd- lichen Schüsse ab, als Rubino und La Cascia vor dem Klub standen und sich unterhielten. La Cascia konnte der Polizei eine ungefähre Beschreibung des Mörders geben. Die Fahn- dungsbehörden gaben bekannt, Rubino hätte in dieser Woche vor einer Untersuchungs- kommission des Rauschgiftdezernates aus- sagen sollen, und man hätte von ihm eine „gute Mitarbeit“ erwartet. Rubino stand im Verdacht, Leiter eines Rauschgiftringes zu sein und mit Lucky Luciano, der im Jahre 1946 nach Italien deportiert worden war, in Verbindung zu stehen. * Rund 250 000 Menschen saumten am Sonn- tag den sonnenüberstrehlten Ocean Boule- vard von Long Beach(Kalifornien, US), um 79 der schönsten Mädchen aus aller Welt zu sehen, die am Freitagabend zur Wahl der „Mig Universum“ antreten werden. Die nur mit Badeanzügen bekleideten Mädchen fuh- ren einzeln auf offenen Ausstellungswagen, die von Soldaten und Matrosen geschoben wurden. —— Was wir sahen: Generalissimus Stalin griff schon zur Brusttasche Aber als er die Höhe der Kosten seines In Prag erzählt man sich die Anekdote von dem etwas störrischen alten Herrn, der bei führer in Streit geriet. Es gingsdabei um das Baujahr zweier hatte auf eine verschnörkelte Fassade „Zuckerbäcker- Stil“ gewiesen und erläutert: „Baujahr 1952/53.“ Wenig später deutete er auf die blitzende Glasfront eines in klaren Linien gehaltenen Baues und sagte:„Schon vor dreißig Jahren errichtet.“ Da rief der alte Herr: Sie wollte ihm nicht einleuchten, daß der Zuk- kerbäckerstil nicht von Anno dazumal war. einer Stadtrundfahrt mit dem Reise- Gebäude. Der Reiseführer im „Sie müssen sich geirrt haben! haben das Baujahr verwechselt!“ Es Dieser von den Sowjets übernommene Baustil findet sich in Prag allerdings nicht Denkmals hörte, erstarrte ihm der Arm/ In dieser Haltung steht er in Prag allzu häufig. Das„Grand Hotel International“ in der„Straße der jugoslawischen Parti- sanen“ weist solche Stilelemente auf. Im Zentrum Prags, am Wenzelplatz, sieht man sie nur am neuen, noch nicht eröffneten Hotel„Jalta“. Alles in allem kann man nicht sagen, daß das Antlitz der alten schönen Stadt durch diese Architektur spürbar be- einträchtigt wurde. Anders verhält es sich schon mit dem Stalindenkmal im Norden Prags. Kommt man nach einem Bummel durch die zeizvolle Altstadt zur Tschechow-Brücke, stockt man. Am gegenüberliegenden Ufer der Moldau ragt ein riesiges Granit-Monument in den Himmel, geradezu ein Gebirge von einem Denkmal. Mit seinen großflächigen Umrissen Tausende von Demonstranten protestierten gebungen in mehreren Ländern des Ostblocks gegen die anglo- amerikanische Intervention im Osten. In Moskau demonstrierten rund 75 000 Menschen mit Spruckbändern und Sprech- chören vor der amerikanischen Botschaft. am 18. Juli auf organisierten Massenkund- dpa-Bild unterbricht es das vertraute Panorama der Stadt. Man muß viele Treppenstufen erklim- men, um die Spitze des Hügels zu erreichen, über dem sich die aus körnigem Stein ge- hauene sechszehn Meter hohe Stalin-Figur erhebt. Die Gestalt setzt sich deutlich von den nur als Hoch-Relief gearbeiteten zwei Figurengruppen ab, die hinter dem Rücken der Statue angeordnet sind. In Prag kur- sierte gleich nach der Enthüllung des Monu- ments das Wort:„Stalin hat sich vom Volk getrennt.“ Der rote Diktator wird in der von ihm bevorzugten napoleonischen Pose dargestellt: die rechte Hand ruht im Ausschnitt des lan- gen Offlziersmantels. Die herunterhängende linke hält Schriftstücke, der linke Fuß ist merkwürdigerweise so weit vorgeschoben, daß die Schuhspitze über den Sockel hin- ausragt. Den steinernen Kopf mit dem buschigen Schnurrbart leicht nach links ge- dreht, blickt Stalin ohne Lächeln über den Fluß. Prag liegt zu seinen Füßen. Etwa um die Zeit, als Stalins Nachfolger mit den Auswüchsen des Personenkults aufzuräumen begannen und das Ansehen des Toten erhebliche Abstriche erfuhr, mußte, so erzählt man sich in Prag, das Monument Betonspritzen erhalten. Der Untergrund habe sich als nicht ganz sicher erwiesen. Man spricht auch davon, daß der Schöpfer des Denkmals Selbstmord beging, weil mit der zunehmenden Kritik am Personenkult auch die Anerkennung für sein Werk schwand. Man findet heute in Prag Parteifunktio- bäre, die sich nicht scheuen, den Aufwand kür das Stalin-Monument als ungerechtfer- tigt zu bezeichnen. Die vom Volk bezahlte Summe hätte zum Beispiel die noch immer sehr große Wohnungsnot in Prag lindern können— zum Ruhme Stalins, wenn man Will. Lästerer brachten auch zu diesem Thema einen Witz in Umlauf: Stalin erkun- digte sich gönnerhaft bei dem Architekten nach den Kosten des geplanten Denkmals, da auch er etwas beisteuern wolle. Der Ge- neralissimus griff auch schon zur Brust- tasche. Doch als er die tatsächliche Höhe der Baukosten zu hören bekam, sei ihm der Arm in dieser Haltung erstarrt. In der Er- innerung an das Bild habe der Architekt darauf die Stalin-Figur in der Napoleon- Pose geschaffen. B. Sobezak Plan setzt große Opferbereitschaft voraus Die Tschechoslowakei will ihre Industrieproduktion in den nächsten sieben Jahren um 95 Prozent erhöhen Mit einem Platzregen von Planskizzen, Tabellen und wirtschaftlichen Betrachtun- gen überschüttete die Presse in der Tschecho- Slowakei ihre Leser nach dem kommu- nistischen Parteitag in Prag. Aus den Ver- öffentlichungen kann man entnehmen, daß sich die Prager Regierung in den nächsten sieben Jahren allerhand vorgenommen hat. Sie rechnet mit einem Maß an Kraft- anstrengung, das bei der Bevölkerung große Opferbereitschaft voraussetzt. Der nächste, der dritte Fünfjahresplan, wird erst im Jahre 1960 anlaufen; bis dahin sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß dieser Plan„hundertprozentig“ gelingt. Was dann, nach 1965, zu tun übrig bleibt, Soll bis 1970 vollendet werden. Das sind die von Prag gesetzten Termine. Die Wechsel auf die Zukunft, die beim Prager Parteitag ausgestellt wurden, sind beträchtlich. Man hat sich ausgerechnet, daß die in- dustrielle Produktion in der Tschechoslo- Wakei jährlich um rund 11,7 Prozent zu- nimmt, während die Steigerung in den „kapitalistischen“ Ländern nur vier bis sechs Prozent betrage. Man könne anneh- men, daß die tschechoslowakische Industrie eine Produktionssteigerung um 95 Prozent bis 1965 ohne weiteres schaffen werde. Be- sonderer Wert wird dabei auf die Verbrei- terung der Rohstoffbasis, die Erweiterung der Maschinenindustrie und der chemischen Er- zeugung gelegt. Die chemische Industrie soll ihre Produktion im Laufe der sieben Jahre um 150 Prozent steigern. Dabei spielt der Kunstdünger eine große Rolle; zur Ueber- windung der chronischen Landwirtschafts- krise wird er dringend gebraucht. Auch synthetischer Kautschuk steht auf dem Pro- gramm. Dafür wird in der Südslowakei ein Riesenkombinat errichtet. Die Erzeugung von Baustoffen und die Baubewegung haben mit einer Zunahme von 80 Prozent zu rech- nen, Bei der Maschinenindustrie ist die ge- plante Steigerung um 130 Prozent mit einer Typenbeschränkung verbunden. Unerhörte Anstrengungen werden im Kohlenbergbau und in der Hüttenindustrie geleistet werden müssen. Hatte bereits im Vorjahr die Braunkohlenförderung in der Tschechoslowakei mit 73,2 Millionen Tonnen eine früher nie für möglich gehaltene Höhe erreicht, so klingt die für 1965 vorgesehene Förderziffer geradezu phantastisch. Prag rechnęt mit 113 Millionen Tonnen. Den Großteil lieferten im Vorjahr die böhmi- schen Braunkohlenreviere von Brüx und Falkenau. Sie müssen auch in Zukunft den Löwenanteil der Mehrförderung leisten. In den beiden genannten Revieren werden neue Tagbaue angelegt, in denen Riesen- bagger arbeiten sollen. Der Brüxer Kohlen- pott wird um ein neues Revier zwischen Komotau und Saaz erweitert. Auch im Ostrauer Steinkohlenrevier werden im Eil- tempo neue Kohlengruben erschlossen. Neben der Kohle spielt der Starkstrom eine große Rolle. Die Stromerzeugung hat sich von jetzt 17,7 Milliarden KWh bis 1965 auf 38 Milliarden kWh zu erhöhen. Das soll durch neue Talsperren, aber auch durch neue E-Werke für die Verfeuerung minder- wertiger Kohle erzielt werden. Von den neuen Talsperren sind, als größte, die Moldautalsperre bei Orlik in Mittelböhmen und die neuen Talsperren im Waagtal in der Slowakei bereits im Bau. a Auch die Planziffern für die Stahl- er zeugung sind sehr hoch. Heute liefern die Hüttenwerke der Tschechoslowakei 5,2 Mil- lionen Tonnen Stahl; im Jahre 1965 sollen es 9,7 Millionen Tonnen sein. Zu diesem Zweck wird das Klement-Gottwald-Hütten- kombinat in Kuntzendorf bei Ostrau aus- gebaut und ein neues Kombinat bei Ka- schau in der Ostslowakei errichtet. Der Erfolg aller dieser Vorhaben hängt von der Steigerung der Arbeitsproduktivität ab, mit der das Regime seit langem unzu- frieden ist; die Arbeitsleistungen müssen sich um 75 Prozent verbessern. Dem Sorgenkind Landwirtschaft soll auf verschiedene Weise geholfen werden. So ist die Zahl der vorhandenen 46 000 Traktoren auf 146 000 zu erhöhen, die Zuweisung von Kunstdünger von 394 000 auf 985 000 Ton- nen zu vermehren und die Frage der Ar- beitskräfte zu lösen. Unter diesen Voraus- setzungen können die Hektarerträge gestei- gert und die Versorgung der Menschen um 45 Prozent verbessert werden. Aber der Wohnungsbau hinkt noch hinterher und man gibt zu, daß erst im Jahre 1970„jeder eine eigene Wohnung“ haben werde. Auch für die privaten Bedürfnisse der Menschen soll allerlei getan werden. Die Zahl der Fernsehapparate, 1957 noch 172 800, Soll 1965 1,4 Millionen betragen, die Zahl der Wasch- und Reinigungsanstalten ver- doppelt werden. 1965 sollen 59 000 junge Menschen die Hochschulen besuchen, und statt 20 600 Aerzten soll es 1965 26 500 geben. R. Haller Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Wechselnd, oftmals stark bewölkt, einzelne Zwischen- aufheiterungen. Durchzug von Regenfällen, Schauercharakter vorherrschend. Ziemlich kühl. Tageshöchsttemperaturen heute 18 bis 20 Grad, morgeen kaum wärmer. Tiefstwerte zwischen 10 bis 13 Grad, im Bauland auch noch niedriger. Meist mäßiger auf Nordwest bis Nord drehender Wind. Einzelne Schauer- ben. Upersicht: Das Tief über Dänemark zieht nach Nordosten weiter. An seiner Rückseite stößt krische Kaltluft maritimen Ursprungs weit nach Süden vor und bleibt für einige Tage wetterbestimmend. Sonnenaufgang: 4.42 Uhr. Sonnenuntergang: 20.21 Uhl. Wasserwärme des Rheins: 20,7 Grad. Vorhersage Harte För 22.288-+7T Uh n 1 8 88 2— Pegelstand 5 vom 21. Juli Rhein: Maxau 485(6), Mannheim 337 (10), Worms 257(6), Caub 250(unv.). Neckar: Plochingen 116(2), Gundels- heim 209(44), Mannheim 335(78). Das Volk der,„Langhalsigen“ Auf einem Bergplateau im nordöstlichen Birma, in der Nähe des Salwen-Flußtales, gibt es eine Reihe verstreuter Siedlungen, die aus Pfahlbauten bestehen, In ihnen wohnt der Stamm der Padaungen. Sie ge- hören zu dem großen mongolischen Bauern- volk der Karen. Die Padaungen verstehen sich auf die Herstellung von Pulver, das sie aus Salpeter, Holzkohle und Fledermauskot bereiten. Sie benutzen dieses Pulver nicht nur für ihre Gewehre, sondern auch für Ra- keten. Während des letzten Krieges kämpf ten die Padaungen gegen die Japaner, denen sie mit ihren Raketen große Verluste bei- gebracht haben sollen. Die Frauen der Padaungen unterscheiden sich von allen Frauen der Welt dadurch, daß sie Hälse haben, die eine Länge von 30 bis 40 Zentimeter erreichen. Diese Rekordhälse sind aber kein Geschenk der Natur. Die Frauen ziehen künstlich ihren Hals bis zu dieser Länge aus. Er ist mit Messingspiralen umwickelt. Je breiter die Messingspiralen sind, die den Hals zieren, für um so schöner und reicher gilt die Frau. Das Wort Padaun- gen bedeutet denn auch: die„Langhalsigen“. Mit fünf Jahren erhält ein Mädchen den ersten Spiralring, der etwa zehn Zentimeter breit ist. Nach zwei Jahren wird dieser Ring abgenommen, der Hals mit einem Gemisch aus Hundefett und Kokosmilch lange mas- siert, und nun bekommt das Mädchen einen zweiten breiteren Ring. Im elften Lebensjahr wird ihm der letzte Ring angelegt. Bis zu dieser Zeit ist der Hals bereits 20 Zentimeter lang geworden. Je höher der letzte Ring ist, um so schöner und reicher ist das Mädchen. Diese Spiralringe werden niemals abgenom- men. Wohl stören sie anfangs beim Essen und Schlafen. Da aber mittlerweile die Hals- muskeln verkümmern, spielen die Ringe später die Rolle eines stützenden FHaltes: ohne sie könnte eine Padaungenfrau ihren Kopf nicht aufrechthalten. Den Messinghalsringen kommt auch in der Gerichtsbarkeit des Stammes eine Be- deutung zu. Einer ehebrecherischen Frau kann der Ring abgenommen werden, was fast auf ein Todesurteil hinausläuft. Die Mechanik der Macht In diesen Tagen, da die Welt gebannt auf dle Vorgänge im Nahen Osten starrt und das Gefühl, am Rande einer Katastrophe zu ste- hem, selbst den Gleichgültigsten aus seiner Ruhe aufgescheucht hat, ist das Fernsehen Wieder interessant geworden. Interessant auch für diejenigen unter den Zuschauern, die sich sonst nur für sportliche Ereignisse begeistern und„Entspannung“ im Geplät- scher leichten Amüsements suchen, Plötzlich aber wurde das alles unwichtig angesichts des grogen Spiels politischer Kräfte und. militärischer Demonstrationen, und wieder ist eine echte Spannung am Bildschirm zu spüren, ein ernstes Suchen und Fragen, das von Abend zu Abend auf neue Antworten Wartet. Die„Tagesschau“, die wie immer in sol- chen erregenden Zeiten vorzüglich und schnelle Arbeit leistet, gewinnt eine Bedeu- tung, mit der sich das übrige, oftmals be- langlose Programm nicht messen kann, und Werner Höfers„Internationaler Frühschop- Den“, mit sechs Journalisten aus fünf Län- dern, sah sich an diesem Sonntag, von hunderten sorgenvollen Zuschriften be- stürmt, in die schwierige Rolle eines kollek- tiven Orakels gedrängt, das nichts pro- phezeien, sondern nur vorsichtig die Linien eimer möglichen Entwicklung in den ara- bischen Ländern aufzeigen und an die Ver- nunft der beteiligten Regierungen appellie- ren konnte. Hier, wie auch einige Tage zuvor in einem Sonderbericht von Peter Dreessen(Süddeutscher Rundfunk) anläßlich der Landung amerikanischer Truppen im Libanon, wurde eine sachliche, aber massive Kritik an der Außenpolitik der USA ge- äuhbert, die an Deutlichkeit nichts zu wün- schen übrig lieg. Diesen Mut, ein heißes Eisen anzufas- sen— selbst auf die Gefahr hin, sich die Finger zu verbrennen— bewies auch der Südwestfunk, dessen Abteilung Zeitdienst unter Leitung von Dr. Wolfgang Brobeil einen Dokumentarbericht über Südtirol an- gekündigt hatte. Dieser Film wollte das immer noch ungelöste Problem einer Vier- telmillion Tiroler aufzeigen, die als ita- lienische Staatsbürger in ihrer angestamm- ten Heimat zwischen Brennerpaß und Salur- ner Klause leben und um den Fortbestand ihrer deutschen Sprache und Kultur kämp- fen. Der„Pariser Vertrag“ von 1946, der die nationale Eigenart dieser Volksgruppe sichern sollte, ist— wie zahllose Beispiele beweisen— bisher von den Italienern nicht eingehalten worden. Auch hier geht es um das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das oft zitiert und noch öfter verletzt, aber sel- ten verwirklicht wird. Man hat es nur über den wichtigeren und folgenschwereren Er- eignissen im afrikanisch- arabischen Raum vergessen, daß sich in diesem Winkel West- europas ähnliche Dinge abspielen. Der Film, der daran erinnern sollte, wurde— obwohl das Projekt genehmigt war— von den ita- lienischen Behörden beschlagnahmt. Damit war zwar die angekündigte Sendung nicht „gestorben“, aber genau das Gegenteil der ursprünglichen Absicht erreicht: statt einer objektiven Reportage über Land und Leute, bei der beide Standpunkte zu Wort gekom- men wären, erlebte das Fernsehpublikum nunmehr ein Gespräch aus Baden-Baden, in dem vier führende Politiker aus Bozen mit tiefer Erbitterung die Klagen der Süd- tiroler vorbrachten und dieser Südwest- funk-Diskussion eine anti-italienische Ten- denz gaben, die der Film— wie Intendant Professor Bischoff versicherte— nicht ge- habt hätte. Trug das Zeitgeschehen in seinen Aus- wirkungen auf die Berichterstattung schon dazu bei, um die Mechanik der Macht ahnen zu lassen, die das politische Räderwerk allerorten nach den gleichen unmenschlichen Prinzipien steuert, so waren die literarischen Spiegelungen des gleichen Themas nicht Weniger aktuell. In Shakespeares„Maß für Maß“(Sender Freies Berlin) wird die Frage nach der sittlichen Rechtfertigung von Ge- setzen gestellt, die angeblich die öffentliche Moral schützen sollen und doch nur Mittel des Staates sind, um den unmoralischen Zwecken seiner Repräsentanten zu dienen. Diese ernste„Komödie“ wurde in der souveränen Inszenierung von Ludwig Ber- ger zu einem symbolischen Spiel voll gegen- Wartsnaher Bezüge, ein grausiges Märchen zwischen Gefängniszelle und Richtblock, das, obwohl es glücklich endet, vor den fürch- terlichen Konsequenzen warnt, zu denen der Mißbrauch unbeschränkter Gewalt führen könnte, damals wie heute. Diese Gewalt, ob als Diktatur eines Ein- zelnen oder eines Volkes, setzt zu allen Zei- ten die gleiche tödliche Maschinerie in Gang, um sich ihrer vermeintlichen oder tatsäch- lichen Feinde zu entledigen.„Der öffent- liche Ankläger“ von Fritz Hochwälder, nach dem gleichnamigen Hörspiel in eine pak- kende Bildfolge von erregender Dynamik übertragen, zeigte an einer historischen Parallele aus der Französischen Revolution die irrsinnige Blutjustiz aller großen und kleinen Tyrannen, die ihre Herrschaft auf Terror, Folter und Guillotine gründen und schließlich selbst an den eigenen Werk- zeugen ihrer Willkür zugrunde gehen. Diese großartige Aufführung unter der Regie von Kurt Wilhelm war vom Bayerischen Rund- funk den Opfern des 20. Juli gewidmet. . Modernes Gesundheitswesen Längerer Urlaub statt 40-Stunden-Woche? Manche Arbeitnehmer haben heute zwar jeden Samstag Sonntag arbeitsfrei, können jedoch nur über einen kurzen Jahresurlaub verfügen. In ärztlichen Kreisen wird dies nicht als eine Ideallösung angesehen. Denn zur echten Erholung, besonders in einem anderen Klima, sind beispielsweise 14 Tage zu wenig. Aus gesundheitlichen Gründen ist ein mindestens drei Wochen langer Er- holungsurlaub an einem Urlaubsplatz zu empfehlen, besser noch vier, ja fünf Wochen. Besonders für jugendliche Menschen ist ein längerer Jahresurlaub sinnvoller, als die Zerstückelung der Freizeit in viele Wochen- ende, die doch nicht zu echter Erholung ge- nutzt werden. Sicherheits farben. Bekanntlich sind als Sicherheitsfarben Rot, Gelb, Grün und Blau sowie zwei Farb- tönungen, die eine klare Unterscheidung er- möglichen, international anerkannt. Rot be- deutet„Halt! Unmittelbare Gefahr!“ und gilt gleichzeitig für Verbote. Gelb bedeutet„Vor- sicht!“ und warnt vor verdeckten Gefahren und gefährlichen Stoffen. Grün gilt als die Farbe für Gefahrlosigkeit und Erste Hilfe, Blau für sicherheitstechnishe Gebote und betriebliche Anordnungen. Rot wird übrigens auch im Rahmen der Brand- bekämpfung gebraucht. Schließlich wird durch Kontrastfarben, insbesondere Schwarz und Weiß, in Form von Streifen, Rahmen und Textschriften die Wirkung der Sicher- heitsfkarben wesentlich gesteigert. Professor Dr. Harmsen Hamburg) weist jedoch in der Zeitschrift„Städtehygiene“ mit Recht darauf hin, daß die Verwendung dieser Sicherheits- farben ähnlich wie die der Sicherheitszeichen nur auf wichtige Fälle beschränkt bleiben 5 damit die Aufmerksamkeit nicht nach- 4 Leuchtstoffe erhellen dunkles Treppenhaus Die Treppenhausbeleuchtung stellt in vie- len Häusern ein unbefriedigend gelöstes Problem dar. Es beginnt mit dem Suchen und Tasten nach den Auslöseknöpfen, die törichterweise oft von den Klingelknöpfen kaum zu unterscheiden sind. Mitten auf der Treppe geht dann oft die Beleuchtung schon aus, und das Suchen beginnt von neuem. Da sich in Treppenhäusern sehr viele Unfälle er- eignen, weist Oberregierungsrat Oels vom Bundesarbeitsministerium Bonn in einer Ver- öflentlichung in der Zeitschrift„Arbeits- schutz“ daher auf neue Entwicklungen der Leuchtstofftechnik hin, die es gestattet, durch nachtleuchtende Klingelknöpfe und Trep- penhausschalter sowie phosphoreszierende Treppenkanten, Handläufe und Trittmarkie- rungen mit diesem Problem heute gut fertig zu werden. Blenstag, 22. Juli 1958/ Nr. 1068 Einmütiger Ausschuß Für 126 00O DM wird renoviert Gestern tagte der Technische Ausschuß im Sitzungszimmer des Rathauses. Den Vor- sitz führte Erster Bürgermeister Jakob Trumpfheller. Das Ergebnis des öffentlichen Teils der Sitzung war für die anwesenden Journalisten relativ„mager“. Wesentliche Punkte wurden von der Tagesordnung ab- gesetzt, die drei restlichen Punkte fanden nach eingehender Diskussion die einmütige Zustimmung der Ausschußmitglieder. Der Ausschuß nahm zunöchst zur Kennt- mis, daß die vollständige Renovierung der Hildaschule 120 000 DM kosten wird. 40 000 DM für die Renovierung der Klassen- zimmer im Erdgeschoß werden zunächst be- 3 8 e— 2 55 8 ee CAL TEX- Tankstellen . Alen 20 leu des Code ald such in Ihrer Nähe! nötigt. Die Mittel sind im ordentlichen Haushalt 1958 etatisiert. Bedenken einiger Stadträte über die hohen Kosten zerstreute Bürgermeister Trumpfheller, nachdem er einen detallierten Kostenplan vorgelegt hatte. Für das Kinderheim Faäheinau sollen 20 000 DM eingesetzt(werden davon 4000 DM für Anschaffung von Einrichtungsgegenstän- den). Der Technische Ausschuß nahm zur Kenntnis, daß die endgültige Instandsetzung des Kinderheims 50 O00 DM kosten wird. Die restlichen Mittel sind allerdings noch nicht bereitgestellt. Schließlich gaben die Ausschußmitglieder ire Zustimmung für die Erneuerung der Bodenheizung und des undichten Wasser“ beckens im Dampfbad des Herschelbades. Dazu werden 61 500 DM benötigt. Während der Bauarbeiten muß das Dampfbad für einige Zeit geschlossen werden; Termine dafür wurden nicht angegeben. E Aus dem Polizeibericht: Sechsjähriger war in Gefahr Die Mutter merkte nichts Am Vormittag ließ sich im Strandbad ein sechsjähriger Junge auf einer Luftmatratze im Wasser treiben. Etwa zwölf Meter vom Uker entfernt wurde er plötzlich von einer Welle überspült und von der Matratze ge- Worfen. Der Junge, der noch nicht schwim- men konnte, ging mehrmals unter, konnte aber glücklicherweise noch um Hilfe rufen. Der Bademeister hörte ihn und rettete ihn aus der gefährlichen Situation. Die Mutter des Jungen, die auf der Spielwiese lag, er- Kuhr erst davon, nachdem das Kind gerettet War. Wegen Abtreibung festgenommen Von der Kriminalpolizei wurde eine 53jäh- rige Frau festgenommen, die beschuldigt wird, durch Abtreibung den Tod eines 21jäh- rigen Mädchens verursacht zu haben. Bei mrer Vernehmung gab sie an, im Laufe der letzten Jahre noch etwa sechs bis acht Ab- treibungen an ihr namentlich nicht mehr be- kannten Personen vorgenommen zu haben. Wer wurde belästigt? Am 9. Juli war im Waldpark ein 22jähriger Mann festgenommen worden, der ein Mäd- chen in unsittlicher Weise belästigt hatte. Der Festgenommene, der 1,76 Meter groß und von schlanker Gestalt ist, hat sich nach sei- nen eigenen Angaben in der Zeit vom 7. bis 9. Juli noch anderen Frauen auf der Fahr- straße und dem Fußweg zwischen dem Rhein-Cafèé und der Stefanienbrücke in glei- cher Weise genähert. Er trug damals eine schwarze Samtjacke und eine graue, abge- tragene Manchesterhose. Die betreffenden Frauen werden gebeten, sich mit der Aus- wertungsabteilung der Kriminalpolizei(L 6, 1) oder dem nächstliegenden Polizeirevier in Verbindung zu treten. Sechs Verletzte bei Zusammenstoß Weil der Fahrer die Vorfahrt nicht beach- tet hatte, stieß gegen 10 Uhr auf der Kreu- zung Heddesheimer-/Alemannenstraße ein Motorrad mit einem Pkw zusammen. Der Pkw kam von der Fahrbahn ab, wurde gegen ein Verkehrsschild geschleudert und über- schlug sich. Sechs Personen wurden bei dem Unfall verletzt. Zwei davon mußten zur sta- tionären Behandlung im Krankenhaus blei- ben. Sachschaden etwa 5000 Mark. Wer war der Unbekannte? In der Lilienthalstraße wurde ein unbe- kannter Mann beobachtet, der in der Nacht in auffallender Eile und in gebückter Hal- tung in die ehemalige Flakstellung lief. Der Mann trug ein Gewehr bei sich. Bei der Durchsuchung der Flakstellung wurde ein Kleinkalibergewehr Marke„Anschütz“ ge- funden. Das Gewehr war mit einem Schuß geladen. Zum Dank zwei Messerstiche In den Abendstunden gerieten in Nek- karau zwei Männer in einen scharfen Wort- wechsel, der schließlich in eine Schlägerei ausartete. Dabei zogen sich beide Beteiligte Verletzungen zu. Ein dritter Mann, der ver- suchte, den Streit zu schlichten, bekam zum Dank zwei Messerstiche in das Gesäß. Er mußte sich im Krankenhaus behandeln lassen. Gefährliches Spiel Auf der Rheinau stürzte ein viereinhalb- jähriger Junge vermutlich beim Spielen am Treppengeländer aus einer Höhe von etwa vier Metern ab. Das Kind erlitt einen lebens- gefährlichen Schädelbruch. Nach Selbstötungsversuch verschwunden In einer Wohnbaracke im Industriehafen- gelände versuchte ein 26jähriger Arbeiter sich zu erhängen. Arbeitskollegen, die dazu- kamen, hinderten ihn jedoch daran. Der Mann wurde ins Krankenhaus ge- bracht. Während der Behandlung ist er ge- hen und seitdem spurlos verschwunden. 8 8 Vor und hinter dem Vorhang der bisherigen Heimat des Morgen“ in RI, 4-6. Das traditionsschwere Palais einer ruhmreicken Vergangenheit muß der Zukunft eines modernen Zeitungsgebäudes weichen, dessen Arbeitskräfte jetzt, in der Zeit des Abbruchs und Neubaus, auf engstem Raum zZzusammengedrängt sind. Bild linæs zeigt den Blick vom Mannheimer Marktplatz auf die Baustelle, deren geräuschvolle Hintergründe durch eine riesige Zeltleinwand verborgen sind. Unser zweites Foto wurde im Hof aufgenommen, sermannsckhen Hauses, vollzieht sich der Ab- bruch des alten Bas- „Mannheimer in dem ein gigantischer Kran zur Zeit Stück um Stück der alten Vorderfront abträgt. Wo ganz früher einmal die Lokalredaktion und später für lange Zeit die Kollegen von der Politik saßen, lucht jetzt die unbeschwerte Leere eines freundlichen Sommerhimmels. Und inmitten dieser zerstörerischen Geschäftigleeit steht ein ver- lassenes Auto, dem es gelungen ist, das Einfahrverbot für Kraft- fahrzeuge in den„MM“ Hof zu umfahren. In lſenapp einem Jahr wird die Lücke ausgefüllt und der alte Rathausturm vom Hof aus nicht mehr so gut zu sehen sein hwb/ Bilder: Robert Häusser 13 Jahre„Service Clubs“ der amerikanischen Armee: „Leben wie zuhause“ und freundliche Betreuung ö Junge Amerikanerinnen bringen ihren Landsleuten Freude und nehmen schöne Erinnerungen mit heim In den Truppenbetreuungs-Clubs der amerikanischen Armee wird heute mehr oder minder feierlich Geburtstag gefeiert: Am 22. Juli 1945 wurden die„Service Clubs“ ins Leben gerufen, die heute zu jeder Kaserne, zu jedem Flughafen und zu jeder Truppen- ansammlung der Amerikaner in Uebersee gehören. Im Club der„Taylor Barracks“, in der ehemaligen Sckheinwerfer- Kaserne, findet aus diesem Anlaß ein festlicher Abend mit deutschen und amerikanischen Gästen statt. Gastgeberin ist die Direktorin, Gail Tweed, eines der amerikanischen Mädchen, deren Tätigkeit dem„Special Service“ erst das richtige Leben einhauckte. Sie sind als Leiterin der Truppenbetreu- ung, als Bibliothekarinnen, Sekretärinnen, Bastellehrerinnen und in der Clubverwal- tung beschäftigt. Das Arbeitsgebiet des Recreation Program“ ist weit: Der Club Soll den Soldaten die Möglichkeit zur Gesel- ligkeit geben, wie sie es von zuhause ge- Wohnt sind. Sie sollen ihre Steckenpferde hegen und pflegen, auch jenseits der großen Meere ein echtes Stück„Amerika“ antreffen. Dabei wollen die Clubs nicht nur„da sein“. aus ihnen soll Anregung kommen: Bastel-, Musizier-, Kunst- und Photowettbewerbe werden veranstaltet, Theatergruppen und Musik-Ensembles entstehen unter den Fit- tichen der betreuenden Organisation. Fach- leute aus dem jeweiligen Land werden zur Unterstützung des„Hauptpersonals“ ver- pflichtet: Im Club der„Taylor Barracks“ zum Beispiel unterweist ein deutscher Maler die interessierten Soldaten in der Technik seiner Kunst. Sozusagen als Vorbild hat er einige Räume mit Wandmalereien ausge- schmückt. 5 Wohl werden Programme und Richtlinien der„Recreaktion Activity“ zentral ausge- arbeitet. Diese Theorie aber muß von der Leitung der einzelnen Clubs in die Praxis umgesetzt werden. Der Erfolg hängt schließ- lich von der individuellen Gestaltung ab. Deswegen sind die jungen Damen, die von der Armee für diese Aufgaben verpflichtet Werden, mit Sorgfalt ausgesucht worden. Wir sprachen mit der Clubleiterin, deren beruf- licher Werdegang viele der Stationen be- rührt hat, die in die überseeischen„Service ubs“ führen können. Sie stammt aus Long Beach in Kalifor- nien, der Stadt, wo jährlich die„Miß Uni- versum“ gewählt wird. Die Erscheinung der 25 jährigen läßt vermuten, daß vom Heeres- ministerium bei der Auswahl der Kandida- tinnen auch aufs Aeußere gesehen wird. In ihrer Heimatstadt ist die Freizeitbetreuung ebenso wie die städtische Verwaltung und Versorgung ein abgeschlossenes kommunal Politisches Referat. Bei ihm war sie bereits als Leiterin eines Kinderspielplatzes ange- stellt, nachdem sie ihre Studien abgeschlos- sen hatte, Als„Musterschülerin“ absolvierte sie bereits mit 21 die„High School, wo sie sich mit Theater Und Müsiß beschäftigt hatte. IRre Lehrjahre in der Betréuungsarbeit führ- ten sie unter anderem auch beim Ameri- kanischen Roten Kreuz als Pflegehelferin in Militärlazarette. Nach Erreichung des Mindestalters be- warb sie sich beim Armeeministerium für den überseeischen Truppenbetreuungsdienst. Die Bewerberinnen sollen 23 bis 35 Jahre alt sein und müssen Zeugnisse über ihre bis- herige Tätigkeit vorlegen. Wenn sie von einer— im Auftrag des Heeresministeriums in USA umherreisenden— Prüfungskommis- sion geeignet befunden wurden, folgen die Ueberprükfung als politische Sicherheit sowie eine ausführliche Untersuchung. Wenn dann eine Stelle frei ist, wird ein Zwei-Jahres- Vertrag unterzeichnet. Dabei kann sich die Bewerberin zwar keinen besonderen Arbeits- platz aussuchen, Wünsche werden aber, wenn möglich, berücksichtigt. So kam Gail Tweed im September 1956 nach Mannheim, zunächst in die„Turley-Barracks“, dann im März 1957 an ihre jetzige Arbeitsstelle. Wenn dem- nächst ihr Vertrag abläuft, wird sie zunächst noch sechs weitere Monate„im Amt“ blei- ben. Würde sie sich für weitere zwei Jahre verpflichten, hätte sie zuvor einen drei- Bigtätigen Heimaturlaub frei. Aber sie spielt schon mit dem Gedenken an die Rückkehr. Sie will wieder als Spielplatzleiterin tätig werden. Mannheim hat sie bei ihrem fast zwei- jährigen Aufenthalt lieb gewonnen. Sie glaupt auch, daß nicht nur sie ein richtiges große Familie Heimatgefühl hier entwickelt Hat. Ihre Ur- Iaubszeit hat sie jeweils ihrer Reiselust ge- opfert: Sie machte sogar einen Ausflug nach Moskau, der sie Stark beeindruckte. Die Rückkehr von diesen Reisen schilderte sie dann als ein„Heimkommen nach Deutsch- land“, dessen Lebensstil ihr am ehesten von allen europäischen Ländern zusagt. Die jungen Damen— oder sagen wir doch besser, wie die Soldaten: die Mädchen— kommen herüber, um mit ihrer Arbeit Freude zu bringen. So oft wir mit den Clubs zu tun hatten, überzeugte uns die harmo- nische Atmosphäre zwischen„Gls“ und„Ser- vice Club Girls“. Wenn sie aber zurückfah- ren, sind es die Mädchen, die freundliche und erfreuliche Erinnerungen an Deutschland — und an Mannheim— mitnehmen. E. Mannheimer Spezialität: Gehortete Titel Harmonika-Club„Harmonie“ und seine Spitzenspieler verblüfften Die Mannheimer machen's gerne gründ- lich! Was im vergangenen Jahre die Rad- fahrer vormachten, exerzierten heuer die Harmonikaspieler nach: Wenn schon deut- sche Meistertitel, dann gleich ein paar. Zum erhaltenen Ruhm kommt dann der Stolz, dag noch kein anderer das fertiggebracht hat. Der Harmonika-Club„Harmonie“ ist außer dem erfolgreichsten deutschen auch einer der jüngsten Clubs. In ihm sind streb- same junge Musiker zusammengekommen. denen ihr„Steckenpferd“ ernstes Anliegen Die Blutspender sind Lebensretter Große Aktion des Roten Kreuzes im Kampf gegen den Tod Das Deutsche Rote Kreuz bereitete mit einer Vortrags- und Filmveranstaltung in der Wirtschaftshochschule Mannheim den Boden für eine Blutspendeaktion, in der zu- nächst die eigenen Mitglieder mit gutem Bei- spiel vorangehen sollen, bevor man sich an die gesamte Bevölkerung wendet. Von der im Januar dieses Jahres gegründeten DRK- Blutspendezentrale Baden-Baden war Bert „Treiber, der Leiter der Aktion im Regie- rungsbezirk Nordbaden, erschienen, der mit grundsätzlichen Ausführungen zur Bedeu- tung dieses umfangreichen Plans Stellung nahm. Er wandte sich gegen die gelegentlich ge- äußerte Auffassung, das Rote Kreuz wolle eine Hortung von Blufkonserven für den Kriegsfall betreiben. Dem Stehe die Tat- sache gegenüber, daß sich konserviertes Blut nicht länger als drei Wochen hält. Dagegen sei der Mangel an Blutvorräten für Trans- fusionen immer noch die schwache Stelle im täglichen Kampf gegen den Tod. In Baden- Württemberg würden jährlich rund 150 000 Blutübertragungen vorgenommen, in Mann- heim in der gleichen Zeit etwa 6000 Blutkon- serven benötigt. Nicht immer sei ein Spen- der zur Hand, wenn bei Verkehrs- oder Arbeitsunfällen eine sofortige Transfusion ge- boten sei. Deshalb ist die Konserve oft das einzige Mittel, mit dem man dem Tod ent- gegentreten kann, vor allem, wenn es sich um Verunglückte oder Kranke mit den sel- tenen Blutgruppen B oder AB handelt. Trei- ber führte als Extremfall eine Frau aus Remscheid an, die mit 82 Blutkonserven dem Leben erhalten bleiben konnte. Der Blutspender, der sich in den Dienst der Aktion stellt, wird außer seinem Lebens- Saft etwa drei Viertelstunden Zeit zu opfern haben, die die notwendige körperliche Unter- suchung und die Entnahme beanspruchen. Anschließend wird ihm ein Imbiß serviert, und dann kann er ohne Beschwerden seiner Arbeit wieder nachgehen; denn der Körper ersetzt den Verlust in kurzer Zeit. Als mög- lichen Retter seines eigenen Lebens händigt man dem Blutspender schließlich einen Un- fallhilfepaß aus, in dem Blutgruppe und Rhesusfaktor vermerkt sind. Wer diesen Ausweis bei sich führt, erspart bei einem eventuellen Unfall sich und dem Arzt die Zeit, diese wichtigen Einzelheiten vor der Transfusion feststellen zu müssen. Gegen Ende der Veranstaltung zirkulier- ten Listen, in die sich viele der Anwesenden als künftige Spender eintrugen, unter ihnen auch Bürgermeister Leopold Graf. Das Mannheimer DRK hat übrigens schon vom hiesige Bundeswehr- Standort! andan- or Schoefinius die Zusage e daß die hier stationierten Soldaten für die Aktion interessiert werden. ann alten, ist. Wenn man den Entwicklungsgang der Spitzenkönner verfolgt, stößt man auf viele Lehrer und Berater. Immer wieder versuch- ten vor allem die frischgebackenen Meister Horst Sippel und Peter Stürzl, von neuen Erziehern noch mehr und noch anderes zu lernen. Die„Harmonie“ gibt ihnen die Freiheit, all diese Möglichkeiten ohne„Ge- wissensqualen“ in Anspruch zu nehmen, die sie oft genug Vereinslehrern gegenüber ha- ben mußten. Dabei hat auch der Verein seine Lehrerin. Lea Zahn, die den Chromonicavir- tuosen Sippel beim Meisterschaftsvorspiel begleitete, ist Angestellte der„Harmonie“. Als geprüfte Musiklehrerin hat sie„amtlich“ ihre Qualifikation nachgewiesen. Mehr Be- deutung aber muß man der ihr vom„Har- monica College“ in London an sie verliehe- nen Goldmedaille der Solistenklasse beimes- Sen. Diese Auszeichnung wird nur selten ver- geben. Seit der Gründung des College 1936 ist Lea Zahn die Zehnte, die sie bekam. Peter Stürzl, Meister auf der Harmonetta und„Bos“ des Quartetts„Les Pedros“, läßt sich außer von Hans Rivoir Arrangements von Walt Miller, Europas bestrenommiertem Mundharmonikaspieler, schreiben. Horst Sip- pels Musikalität wiederum ist in den Hän- den eines der namhaftesten Musikerzieher irn Mannheimer Raum: Dr. Alfred Wasser- mann. Vielleicht ist darin eine Erklärung für die besonderen Erfolge der Mannheimer Meisterharmonikaspieler enthalten: Sie ha- ben sich vom„nur Mundharmonikaspielen“ gelöst. Dazu kommt natürlich ihre Jugend: Sip- pel ist 21, Stürzl 24 und damit ältester„Pe- dro“. Seine Quartettgenossen Klaus Nagel (20), Karl-Ernst Welker(22) und Heinz Kraus (22) gehören ebenfalls zur Elite: Sie haben für die„Harmonie“ den dritten Meistertitel als Ensemble geholt. Neues Arbeitsziel beim Club ist jetzt, die höchste Leistungsspitze auch bei den Akkor- deonspielern zu erklimmen. Diesmal wurde die einzige Teilnehmerin bei den deutschen Meisterschaften, Christ! Groth-Holzschuh, nur Dreizehnte. Ihr Köpnen läßt erwarten, daß sie bei mehr Sicherheit, Ueberlegenheit und bei glücklicherer Stückwahl noch be- trächtlich mehr erreichen kann. bum Geschwindigkeitsbegrenzung: Nordbadische Landespolizei nicht stark interessiert Die nordbadische Landespolizei ist an einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn Mannheim—lHeidelberg—Schwet⸗ zingen nicht sonderlich interessiert. Landes- polizeidirektor Dr. Heinz Gerecke, Karls ruhe, teilte am Samstag vor der Presse in Mannheim mit, daß eine Kommission von Sachverständigen in den nächsten Tagen prüfen werde, ob eine Geschwindigkeits- begrenzung auf 100 km/st, wie sie Hessen auf der Autobahn von Frankfurt bis nach Mannheim-Nord vorgeschrieben hat, auch auf der Anschlußstrecke Mannheim— Heidel- berg— Schwetzingen sinnvoll wäre. Dr. Ge- recke vertrat die Auffassung, daß auf dieser am meisten befahrenen Strecke des Bundes- gebietes solche Beschränkungen nicht not- wendig seien. Nach Beobachtungen der Poli- zei zwinge der starke Verkehr ohnehin zu einem mäßigeren Tempo. Es müsse allerdings bedacht werden, daß der bis Mannheim zu einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km)st gezwungene Autofahrer dann gerade auf der übermäßig stark befahrenen Strecke Mann- heim—Heidelberg— Schwetzingen vielleicht in Versuchung kommen könnte, die verlorene Zeit wieder einzuholen und mehr Gas zu geben. dpa Kleine Wertpapiere Große Brief marken-Auktion Die 30. Mannheimer Briefmarken-Auktion des Hauses Dornhöfer war mit über 5500 Nummern wohl die größte, die hier bisher abgehalten wurde; sie führte eine ansehn- liche Zahl von Händlern und Sammlern am Vergangenen Wochenende in der Gaststätte „Arion“ zusammen, darunter auch Philate- listen aus verschiedenen Ländern Westeuro- pas und selbst aus Kanada. Die für„Klassi- ker“ erzielten Preise beweisen, daß die über hundertjährigen Papierstückchen nicht nur Sammelobjekte und Kapitalanlage darstel- len, sondern auch geradezu als Antiquitäten zu werten sind. Daher erreichte die vielbe- gehrte„Schwarze Einser“ von Bayern, die erste deutsche Briefmarke, ein Gebot von 410 DM, in weniger gut erhaltenen Exem- Pplaren immerhin noch 80 und 200 DM. Beim einstigen Nennwert von einem Kreuzer(etwa 3 Pf) ist das eine Wertsteigerung, die sich sehen lassen kann. Für Deutsche Kolonien wurden Rekordpreise bezahlt, das seltene Vineta- Provisorium kam auf 500 DM. Saar- gebiet ist nach wie vor hoch im Kurs, beson- ders die Ministerdrucke erfreuen sich großer Nachfrage. Bis zum fünffachen Richtpreis bot man für die alten Rayonpostmarken der Schweiz. Schließlich harrte auch der Lieb- haber alter Uebersee-Ausgaben ein reich- haltiges Angebot.— Die nächste Mann- heimer Briefmarken-Auktion ist für Sep- tember vorgesehen. el. KGV Mannheim-Ost unter eigenem Dach Zu einer stimmungsvollen Sache wurde Wieder das, von Walter Horschler für die des Kleingärtnervereins Mannheim-Ost auf dem Vereinsgelände Harrlachweg mustergültig vorbereitete zwei- tägige Sommerfest. In Gemeinschaftsarbeit hatten die Mitglieder zunächst das Vereins- heim umfassend renoviert, darüber hinaus aber auch ein rund 300 Quadratmeter gro- Bes eigenes Festzelt errichtet, das am Sams- tagabend feierlich seiner Bestimmung über- geben wurde. Schmunzelnd und anerken- end nahmen Gartenbaudirektor Bußjäger, Bezirksvorsitzender Martin Knapp und Vertreter befreundeter Vereine davon Kenntnis, daß nunmehr ein weiterer Klein- gärtnerverein seine Feste wirklich unter eigenem Dach feiern kann. Der Andrang der Massen wurde glänzend bewältigt, der Durst war bei der Hitze nicht von schlech- ten Eltern und schwitzend spendete die Kapelle Franz Kühner flotte Weisen. Stark gefragt war die herrliche Blumentombola; in der Bar und auf der Tanzfläche herrschte Hochbetrieb. Kr In eigener Sache: „Cleich berechtigung“ War ein Setzfehler „Als Vermäühlte grüßen: Hannelore Kruppa, Rudolf Kruppa geb. Karcher“ stand im Anzei- genteil unserer letzten Samstagausgabe in wohlgesetzten Worten zu lesen. Daß der junge Ehemann Rudolf offenbar ein geborener Kar- cher ist, erfüllte die Anhänger einer konse- quent durchgeführten Gleichberechtigung zwi⸗ schen Mann und Frau mit satanischer Genug: tuung und stolzer Freude. So wohlgesetzt war dieses Inserat allerdings nicht, wie es auf den ersten Blick erschien: Die Setzerei verwechselte die zwei Hauptzeilen, der Korrektor machte sich anderweitig Gedan- ken, und so sieht es jetzt aus, als ob Herr Kruppa ein Karcher gewesen sei, obwohl seine ihm jungvermählte Gattin allein berechtigt ist, das Prädikat„geb.“ in Anspruch zu nehmen. Wir bitten um Entschuldigung. Der geborene Karcher ist wieder einmal dem Druchfehler- teufel zum Opfer gefallen. Und er beanspruckte fälschlich das, was seiner Frau zukommt. Das aber ist genau gegen den gesetzgeberischen Sinn der Gleich berechtigung. Und deshalb darf's nicht sein. Denn wenn die Männer ihren Geburtsnamen ablegen, herrscht eitel Chaos im Familienrecht hwb Wohin gehen wir? Dienstag, 22. Juli Theater: Nationaltheater Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Wilhelm Tell“(Miete A, Halbgr. II. Th.-Gr. A, freier Verkauf); Studio-Bühne „Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Der Regen“. Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr:„Der Konsul“(Schallplatten). Filme: Planken:„Die goldene Brücke“; Alster:„Dr. Laurent“; Capitol:„Curucu, die Bestie vom Amazonas“; Palast:„Blindgänger der Kompanie“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Trom- melfeuer auf dem Balkan“; Alhambra:„Wenn der Vater mit dem Sohne“; Universum:„Sag es mit Musik“; Kamera:„Mario, der Heirats- schwindler“; Kurbel:„Der Fall Kataro“; Schauburg:„Duell in den Wolken“; Scala:„Die Frau im goldenen Cadillac“, Sonstiges: Meßplatz(a. d. Ebertbrücke) 15.00, 20.00 Uhr: Vorstellungen Circus Barum; Relss- Museum, C 5, 20.00 Uhr:„Blendlaterne“, Ver- 0 anstaltung der Abendakademie. 12 2nd. 168 W. 108/ Dienstag. 22. Jull 1988 MANNHEIM sene Wie vor 200 Jahren werden Holzhammer und Meißel geschwungen: f Kk i in d B Kirch Stukkateure und Steinmetze in der Jesuiten-Kirche an 9 8 5 8— 3 der Schwierige Arbeiten im Innenraum geben harte Nüsse zu knacken 1960 soll das Werk vollendet sein 885 Im Windschatten der mächtigen Jesuitenkirche arbeiten in einem offenen Schuppen begnügt, die offenen Logen mit einem Stuck- rIs- drei Steinmetzen. Wie ihre Kollegen vor 200 Jahren schlagen sie mit dem schweren rahmen zu versehen, in dem die Motive der 5 Holzhummer auf den Meißel, daß Stahl und Stein erklingen und Splitter fliegen. Krone, der Initialen usw. vorkommen. Das in Unter ihren Händen gewinnt der rote Sandstein Form und Leben.— Die Wieder- Fehlen der plastisch hervortretenden Ora- von 5 a 5. a gen herstellung der Jesuitenkirche zum Jubiläumsjahr 1957 war eine Etappe im Wieder- torien wird sich erst im Wiederhergestellten its- aufbau der Stadt. Jetzt gibt der einzigartige Innenraum karte Nüße zu knacken. und von Gerüsten freien Raum richtig be- sen Hinter der trennenden Wand wird ununterbrochen fleißig gearbeitet, aber die bereits urteilen lassen. Zur Zeit wird im Decken- ach fertige Arbeit wird von dem Riesenraum(und den Gerüsten darin) naheau verschluckt. gewölbe des Chorraums das mächtige JYHS- 5 5 5 5 Zeichen auf den nach allen Himmelsrichtun- uch Steinmetzen und Stukkateure haben schon kleinen Medaillon-Flächen auf halber Höhe gen zielenden Sonnenstrahlen rekonstruiert. lel- viel geleistet. Die mächtigen Sockel der Pfei- ist der Marmorstuck kleischfarben getönt. Per Ersparnis wegen wird dieses Zeichen Ge- ler haben wieder ihre Verkleidungen aus Die frischgeschliffenen Flächen spiegeln, als gemalt, nicht stuckiert. Unten im Chor sieht ser dunklem Marmor. Weißer Marmor bildet ob Glas darüber wäre. Die Stukkateure man an Versuchen, daß es nicht immer auf les. darüber die Basis für Wandfelder aus Mar- haben die Kompositkapitelle und die Stuk- den ersten Anhieb gelingt, kraftvolle Far- 015 See katuren in den Fensternischen wiederher- pen zu bestimmen, die einen gut ausgewoge- oli- gestellt. Auf ihren ornamental gehaltenen, nen, vollklingenden Zusammenklang er- zu durch vergoldete Knäufe belebten Flächen geben. Die ersten Ansätze sind für den ngs treibt das Licht seine zarten Spiele. riesigen Bau zu zart. 3 8 Die Krypta ist künftig von der Kanzel- Die zerstörten Kuppel- und Lanshaus- /st 8 Seite her zugänglich. Die den Raum bestim- kresken Egid Quirin Asams sollen nicht re- 8 8 h Filter J ͤ menden sechs Säulen wurden sorgfältig von konstruiert oder ersetzt werden. Die unbe- 1 a uC A Celkarbe gereinigt, 30 def der Natarsand- Bie kissen, iure detü piace be free.. N tein zur Wirkung kommt. Die Leuchtröhren Die Riesenhaftigkeit der Flächen bedeutet 5 i ö 5 0... ̃ Uu.. ̃ ‚⏑ôioI 5 morstuck. Dieser Stuck wird auch heute mit weil gekalkte Gewölbe 5 1 5 I 8 einem seiner Löwen angefallen wurde. Der„Betriebsunfall“ verlief glimpflich. Simoneit den Händen„angetragen“ und wenn er trok- Der Zugang zu den N 5— 5 Ausdruck finden bringt unter anderem eine gemischte Raubtiergruppe in den Zentralkäſig, die aus drei ken ist, achtmal(zuerst mit Bimsstein, dann schmiedeeisernes 5 Gitter Ae ee + 5 5 Pumas, drei Leoparden, der Tiger, drei Löwen und— als Krönung— aus einem schwar- 8 5 8 5 5. Durch die Gitterstäbe sieht man Prälat Jo- rotz allen diesen Vereinfachungen brau- 5 7. a 5 5. n mit Blutstein usw.) geschliffen. Die wissen- u letzte Ruhestätte. Dahinter sind chen die Wiederherstellungsarbeiten sehr zen Panther besteht. Eine unerhörte Leistung, denn es handelt sich um Tiere, die sich op schaftliche Untersuchung von Stuckteilen seph Bauers etzte 55 est 85 Kurfürsten. viel Zeit. Wenn sie 1960 vollendet sein sollen ihrer Natur nack„spinnenfeind“ sind(vgl. Bericht:„Löwe fiel Dompteur Gerd Simoneit an“). 500 ergab, daß sich im Lauf der Zeit die Farben 5 der Jesuiten aus der Be e 5 Bild: her in der säurehaltigen Luft verändert haben. zeit. n a 3 g„ i an- Auf Grund der Untersuchungsergebnisse Die„große Hofkirche“ war einst ein 8 5 em hat man für den neuen Marmorstuck eine großartiger Rahmen für die Oratorien der altars besteht noch kein fester Plan. f. w. c Lö f 1 D d 5 8 itte grüngraue Farbe gewählt, die in den unteren Kurfürsten. Den veränderten gesellschaft- g. g OWe E ompteur Ger Simoneit An te- Feldern intensiv und in den oberen licht ge- lichen Voraussetzungen entsprechend wurde Mit Schwung in die Ferien i g.„ 5 ro- halten ist. Die in zierliche Goldrahmen ge- davon abgeschen. diese Oratorien aus kost- E ing eine Gymnastikschule„Betriebsunfall“ im Circus Barum verlief glimpflich ssi faßten Felder unterscheiden sich etwas barem rotbraunen Holz wiederherzustellen.. a ber voneinander von Pfeiler zu Pfeiler. In den Man hat sich aus Ersparnisgründen damit Kurz vor Beginn der großen Ferien hatte Am Ende der gemischten Raubtier-Dres- Am Abend stand der begabte Tierlehrer nur 5 die Schule für Gymnastik und Tanz Leni von sur in der Sonntagnachmittags- Vorstellung, Gerd Simoneit wieder in der Manege Den tel 5 15 5 Oertzen die Eltern ihrer Schülerinnen und als der blonde Ostpreuße Gerd Simoneit im ganzen Arm eingebunden. Er big die Zähne ten Schneidet für Deutschland: Schüler zu einem Sommerfest eingeladen. Es Circus Barum die Raubkatzen nacheinander aufeinander und zeigte seine Dressur ohne be- N 3 25 WM“ 5 ͤͥ ́ y Kin- in den Gittertunnel, der zu den Käfigen Kürzungen. Eine ungeheure Energieleistung, die 2 8 ern, die im Saal herumtollten und den ge- führt, zurücktrieb, knurrte ein junger Löwe vor allem wenn man daran denkt, daß ja von Mannheimer Figaro trainiert für 17 rade vorführenden Gruppen beinahe zwi- böse. Simoneit hielt ihn mit seiner Stange nicht nur die Raubtiere in Zaum gehalten m- 5 5 Köl Ai at kr b schen den Fügen herumrutschten. Für die in Schach. Die Zuschauer wußten nicht recht, werden, sondern auch die schweren Gestelle eim„Lockende“ Vorbereitungen zum Kölner Meisterschattstri 3 e 8 3 5 was sie davon halten solten: War dieser im Zentralkäfig hin- und hergewuchtet wer- b Wã +·t 8 5 5 5. 17!!! Löwe nur„auf scharf dressiert“ oder war es den müssen. ich. N 85 0 1 8 1 7 85 i daß man mit Eifer bei der Sache ist und gar ernst? Es war ernst. Mit seinen mächtigen Heute, am letzten Gastspieltag des Circus ien Rüde aus Köln, der am Sonntag 885 1185 0. 1 1 er nicht abwarten kann, selbst seine Künste zu Pranken erwischte der junge Löwe den Barum, stattet der katholische Zirkus-Pater ene kolorierten Salon des fünfkachen e 118 1 Mannschaften von ind Dompteur am Arm. Die bereitstehenden Schönig dem Unternehmen einen Besuch ab. Ar- Friseurmeisters Heinrich( Henrd9) 8 5 zwölf bisher gemeldeten Nationen ihre Diese Künste äußerten sich dann im Lauf Wärter bekamen einen Riesenschreck. Aber Schönig wird um zehn Uhr in der Manege on- würdevoll einherschritt. Romeo ist das Mas. Frisur-Tore“ schneiden. Vorgeschrieben sind des Nachmittags in hübschen und fantasie- dann gelang es dem jungen Dompteur doch, einen Gottesdienst für die Artisten und ber kottchen. des bundes republikanischen e 78 Disziplinen G Tagesfrisur, vollen Spielen, Tänzen und Uebungen. Leni den störrischen Wüstenkönig zurückzudrän- Zirkusarbeiter halten. Nächster Gastspielort reis zur Weltmeisterschaft der Figaros, die vom Abendrüsubp und Tageshe 1 nach einem von Oertzen kam es darauf an, zu zeigen, daß gen. Verbeugung, Beifall, als ob nichts ge- des Circus Barum ist ab Mittwoch Ludwigs- 5 16. pis 20. Aueust in Kolm ctattünden„gen historischen Motiv. Als freie Klürfrisur, die die Kinder nicht auf minutiss genaue wesen wäre.. hafen. Mac 51 Sestern, ab e er Alle Mannschaften bisher noch ängstlich ge- Schritte gedrillt werden, sondern Freude an 82 e i heimhalten, gilt die„Hohe Phantasie“ der der rhythmischen Bewegung und schließlich 5 Deutschlands Gleinz Schranken 1 Figaros: Da ist alles erlaubt, alles gestat- auch am Tanz haben sollen. Wi d f d a di Ei i ht 2 VV a e ird es wieder ständige Einrichtung: el. unter Leitung von Theo Paßmann) einem 5 a N 5 a N 5 5 5 harten Training an Mannheimer und Kölner Die Weltmeisterschaft findet alle zwei mit Tochter Sabine und zwei Schülerinnen Gut gelungenes Konzert von Mainzer und Waldhöfer Musikern Damenköpfen.„Vier Frisuren haben wir be- Jahre statt. Pie deutsche Mannschaft, die seit Step-Studien und von der Mädchengruppe reits hinter uns gebracht“, stöhnte Meister- 2952 wieder zu den internationalen Loccen- sah man einen orientalischen Tanz. hifa In Waldhof erfreuen sich Musik und Ge- staltung, zu der auch einige deutsch-ameri- rde Figaro Diehm, als er die Presse zu dieser spielen zugelassen wurde, belegte 1956 in Wien sang schon immer großer Beliebtheit. Wäh- kanische Urlauber gekommen waren, bedeu- die denkwürdigen Vorbereitung auf die„Haar- den zweiten Platz hinter den Oesterreichern, Termine rend der Gesang heute noch in„hoher Blüte tete eine Ehrung für die Musiker des ehe- ins WM. 1958“ begrüßte. Kunstvoll getürmte 1954 in Brighton Gele nch alen Arilten t steht“, plieb das Blasorchester Waldhof, das maligen Waldhöfer Blasorchesters. Max Reiff een Damen mit Blumen und grüngelben Federn und wurde 1952 ebenfalls Zweiter Damals Katholischer Frauenpund: 22, Jul. 20 Uhr, vor mehr als drei Jahrzehnten von dem besrügte Gäste und Teilnehmer im Namen 2 im gepflegten Haar saßen— freundlich erklangen in dee eee S lee Pfarrsaal der Unteren Pfarrei, Lichtbildervor- ausgezeichneten Trompetensolisten Paul Boes der Stadtverwaltung; er sprach die Hoff- delt lächelnd und züchtig die Biedermeferlinie aus seinem reichen 5 tas Len„%%% ͤ ͤV——T(Ä*»T b Er- geführt wurde,„verwaist“, seit Dirigent Boes nung aus, daß solche Konzerte bald wieder ns- auf ihren Köpfen andeutend— in den be- 8 i 1 8 e bstadt-Oststadt: 22, Jul, 1828 nach Use auswanderte Die damals be- zur ständigen Einrichtung werden. A115 8 65. i 2: 22. 3 15 a quemen Sesseln des Salons am Kaiserring. 5 N 8 1 15 0 liebten Waldhöfer Standkonzerte mußten 5 1115 85 2 Das Haar bleibt kurz und Weich frisiert. Alte Kameraden sind auch die fümf Fri-& age 28. Ver sarantlt än L zentteldervertrag eingestellt weren, Bittlerweile ist der che- Unter der Leitung von Willi Völkner Us= 1 j 0 arte Trai- seure, die mit einem Ersatzmann, Kamm. raße 28, Versammlung mit Licutbildervoptt. j 5 ö 5(Mainz), Paul Boes und Alt- Kapellmeister Es dominiert der kleine Kopf“ erklärte Trai 5 e Kamm, Lon Stadtrat Heinrich Selzer über seine Reise malige„Spiggelfabrikler“ Boes, der schon 1.. 5 er- ner Theo Paßmann und wischte sich den Schere und Brenneisen in Köln um den Lor- nach Athen und Rhodos. vor dem zweiten Weltkrieg nach Europa Karl Heck(Waldhof) überzeugten die Main- 8115 Schweiß vom Angesicht. Demnach ist für die beer moderner Lockenpracht kämpfen wer- Internationaler Genfer verband— Sektion zurückkehrte, im Mainzer Werk einer großen zer Musiker mit einer schönen Spielkultur. 2„Großkopfeten“ nicht mehr viel zu holen. den. Es sind die deutschen und Vizemeister Brannheim-Tudwigshafen: 22. Juli, 15 Uhr. Glasfabrik beschäftigt und stellt dort sein auch die Solisten W. Erzrbilkes und W. Bid- ind Es geht Mitte August um den Weltpokal von 1956, die der Zentralverband des deut- Turnhalle 1846(Stresemannstraße), Monatsver- Instrumentalkönnen dem Werkorchester zur mon trugen wesentlich zum Gelingen der von der CLC.(Confederation Internationale schen Friseurhandwerks für diese Welt- sammlung. Verfügung. anspruchsvollen Programmfolge bei. Die in- de la Coiffeurs). Eine amerikanische Geheim- meisterschaft nominiert hat. Wir gratulieren! Anna Gärtner, Mannheim, Jakob Rottmann(von der Chorgemein- Gesangvereine„Liederkranz-Freundschaft“ 43 dienst-Organisation, die sich ebenfalls C. I. CO. Im Jahre 1938, also vor genau 20 Jahren, e 5 0 schaft) und Gemeindesekretär Max Reiff(Leitung Stedler) und„Harmonie-Sängerlust- 5 nennt, hat damit natürlich nichts zu tun. war Deutschland in Kölm zum letzten Male Mannheim-Schönau, Gnesener Straße 15, haben nahmen mit Paul Boes Verbindung auf: So(Leitung Fritz Bed) erfreuten mit sorgfältig der Aber:„Ueberall sind Spione am Werk“, Friseur-Weltmeister. 1958 erhofft es wieder silberne Hochzeit 5 8 kam es am Sonntagvormittag in der Grün- einstudierten Chören. Der Beifall Für die. 120 ch raunte Heini Diehm vertraulich,„deshalb in Köln diesen begehrten Titel erneut zu 5 anlage zu einem großen Erinnerungskonzert Sänger galt dem Kinderchor der„Sängerlust die dürfen wir Ihnen die Originalfrisur nicht er-locken. Für genügend Könisch Wasser ist 8 2 8 des Mainzer Orchesters und der Waldhöfer(unter Tehrer Meckle), der herzerfrischend ark verraten.“ gesorgt. hub Weitere Lokalnachrichten Seite 7 Chorgemeinschaft. Die musikalische Veran- einige Lieder vortrug. kr la; hte kr 22 2 22 C yu VVG Darmträgheit nuturgemäß geregelt 1 ohne Chemikalien durch Joghurf-Milkitten, ein diätetisches Natur-— 3 in. 8 0 e von Joghurt- f U f 5 blturen, Vorzogsmi„ MI Zucker, 0 onig, qumen, Feigen d anderem Pf 12, 30% icheri mit bioſogisch 1 Nee e ee Folgt für dre Augengazel 5„ BarmegffeerUagen, wis die ven Natur Gs zeln f0ſſen. Pectoggen. 04, s on den plonken pd, 20 1.30 DM und 2.20 D sind in aſſen Apoſheken zu hoben. Dipl.. OPTIKER 1 61e fon 277 78 zei- 5 211.2 Wee K.,— in ſoghurt-Milkitten nge i 0 Spezlalabteilung: Unsichtbare Augengläser ar- se- Kr oftftoht zeuge Lieferant aller Krankenkassen 4 wi⸗ ee eee ug⸗ lostenlose beratung Y Kfz-Finanzierung Cr. waschp. m. Zuben. Gasherd. gs An-Verkeuf-Reporotur-Finunz 5 8 Ko-Herd, Zi.-Lampe, sarm., bill. Z. Die 5 5 Auto-Beleinung N 11 0 1 auen vk. Kurz, Mhm., Eichendorffstr. 16 275 Hfz-Tellzahlungs- Allie neu und gebraucht. durch 2 Gebr. 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Als sich am Samstagmorgen um 4.55 Uhr, etwa eine gute Autostunde von Hamburg entfernt, 15 amerikanische Kriegs- schiffe aus dem dicken Nebel auf der Elbe erausschälten, gab es keinen Zweifel mehr, daß der bisher größte Flottenbesuch in der Bundesrepublik trotz der Nah- Ost-Krise stattfinden würde. Wenig später begrüßten junge Offlziere die Journalisten, die sich zu dieser frühen Morgenstunde mitten auf der Elbe mühsam an der Jakobsleiter zum Flaggschiff der Atlantikflotte, der modernsten schwimmen- den Befehls- und Nachrichtenzentrale der Welt, hochangelten. An Bord des Flagg- schiffes, dem schweren Kreuzer„North- hampton“ herrschte Gelassenheit. Nichts spiegelte die Stimmung, die seit Tagen die Welt beherrscht. Entsprechend zivil waren auch die Themen, die der 55jährige Vize- Admiral Bernard L. Austin, Befehlshaber der amerikanischen Flotte, und zugleich der Schlachtflotte Atlantik der NATO auf seiner Pressekonferenz frühmorgens um 6.45 Uhr an Bord des Kreuzers„Northhampton“ ab- hielt.„Dieser Besuch steht in keinem Zu- L Klores Wasser und der erfrischende 2 Dos ist Körperpflege! sammenhang mit der Krise im Nahen Osten. Er war seit Mai 1957 geplant, also schon zu eimer Zeit, bevor ich dieses Kommando über- nahm“, erklärte Vize-Admiral Austin. Sein Verband habe eine turnusmäßige Ausbil- Gungsreise unternommen, die nach Portugal, Skandinavien und jetzt nach Hamburg ge- führt habe., Das nächste Ziel seien die Hei- matgewässer bei Norfolk in Virginia. Je näher der aus 15 Schiffen bestehende Konvoi dem Hamburger Hafen kam, desto mehr lichtete sich der Nebel und machte Strahlendem Sonnenschein Platz. Auf der Uberseebrücke hatte sich ein Musikkorps der Bundeswehr postiert, das den amerikanischen Seeleuten einer unerfindlichen aber uralten Tradition folgend, schulmäßig preußisch SNakt den Radetzkymarsch entgegenschmet- terte. Für diesen zackigen Willkommensgruß revanchierten sich die US-Mariner an Bord der„Northhampton“ auf ihre Weise. Das Pfälzischer Katholikentag Johanniskreuz/ Pfalz. Ueber 40 000 Gläu- bige aus der Pfalz und dem Saarland nah- men am 24. Pfälzischen Katholikentag bei Johanniskreuz im Herzen des Pfälzer Wel- des teil. Ihr eindrucksvolles Bekenntnis zum Katholischen Glauben stand unter dem Leit- Wort„Christ, erfülle deine Sendung“. Zwei Tote am Bahnübergang Schwäbisch Hall. Zwei Menschenleben for- derte am Montagnachmittag ein schwerer Unfall an einem Bahnübergang zwischen Schwäbisch FHall-Hessental und Sulzdorf, dessen Schranken nicht geschlossen waren. Der Schrankenwärter hatte mit Pasanten geplaudert und darüber vergessen, vor einem aus Richtung Sulzdorf kommenden Perso- nenzug die Schranken herunterzulassen. Ein mit zwei Personen besetztes Motorrad Wurde von der Lokomotive erfaßt und 200 m mitgeschleift. Unmittelbar vor dem Motor- rad hatte ein Auto gerade noch vor dem herannahenden Zug die Bahnlinie überquert. Der Schrankenwärter wurde sofort festge- nommen. 5 Feuergefecht mit Geisteskrankem Ulm. Bei einem Feuergefecht zwischen einem vermutlich geisteskranken 44jährigen Einwohner der Gemeinde Staig im Kreis Ulm und einem Polizeikommando wurde ein 37 jähriger Polizeiobermeister lebensgefähr- lich verletzt. Der Geisteskranke, der zuvor Versucht hatte, seinen acht Jahre jüngeren Bruder zu erschießen, ohne daß sich ein Schuß löste, war von drei Polizeibeamten zur Herausgabe der Waffe aufgefordert worden, Als Plötzlich sechs Geschosse durch die ver- schlossene Zimmertür drangen. Dabei wurde der Polizist in den Unterleib getroffen. Der Schütze, der mit Hilfe von Tränengas aus seinem Zimmer vertrieben wurde, zog sich unter Abgabe weiterer Schüsse auf den Bo- den des Hauses zurück. Ein auf zwölf Mann verstärktes Polizeiaufgebot konnte ihn schließlich überwältigen, nachdem er durch einen Schuß in den Obrschenkel kampf- unfähig geworden war. 10 000 Mark geraubt— Täter gefaßt Bremen, Bei einem Raubüberfall auf eine Zweigstelle der Bremer Sparkasse im Stedt- teil Vahr erbeutete ein 22 Jahre alter arbeits- Unmittelbar nach dem Raub konnte er bereits vor dem Sparkassengebäude überwältigt und der Polizei übergeben werden. Der junge Mann war maskiert an den Schalter getreten und hatte den Kassenleiter sowie seine Ge- hilfen aufgefordert, Geld herauszugeben. Dabei drohte er ihnen mit einer Gaspistole. Der Kassenleiter gab ihm aus dem Tresor 10 000 Mark. In dieser Zeit rannte eine Kun- din aus der Sparkasse auf die Straße und rief um Hilfe. Passanten hielten den Täter fest, bis die Polizei eintraf. Der Komplice des Tä- ters konnte fliehen. 6 Zuchthaus wegen Landesverrates Karlsruhe, Der Dritte Strafsenat des Drit- ten Bundesgerichtshofes in Karlsruhe hat den 35 jährigen Diplom-Ingenieur Kurt Keitel aus Karlsruhe und den 59 jährigen Physiker Karl Jahn naus Berlin- Wilmersdorf wegen ver- suchten Landesverrates zu je 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Die Untersuchungshaft bei Keitel neun Monate und bei Jahn zwölf Monate— wurde beiden Angeklagten auf die Strafe angerechnet. Die Verurteilung be- ruht auf den Geständnissen der Angeklag- ten während der dreitägigen Hauptverhand- loser Bäckergeselle am Montag 10 000 Mark. Flottenorchester legte einen zündenden Swing auf die Planken, woraufhin das Bun- deswehrorchester ebenfalls zu flotteren Wel- sen überging. An Bord der 15 Schiffe befinden sich 6270 Offlziere und Mannschaften. Auf allen Schiffen— wie berichtet— zwei Kreuzer, elk Grobzerstéörer und ein Versorgungs- schiff ist viel Platz für Technik, aber wenig für Wohnraum. Begleitet wird diese Flotte von einem eigenen Versorgungs- und Kühlschiff. Die Bewaffnung dieses Schiffes länt darauf schließen, daß den amerika- nischen Marinern Steaks, Eiskrem und Kau- gummi mindestens ebenso wichtig ist, wie ihr Führungsschiff. Der schwimmende Kühl- schrank ist mit acht 12,%-em-Geschützen stärker bestückt, als das Flaggschiff von Admiral Austin. Der erste Mariner, der von Bord ging, War ein Kadett, ein geschätzter Football Star. Er hatte mit Genehmigung aus Wa- shington einen Sonderurlaub bekommen, Weil er von seiner Mannschaft in Pensyl- vania für ein wichtiges Spiel dringend an- gefordert worden war. Er flog mit dem Flug- zeug zurück. Kurz danach, nach sorgfältiger Musterung durch den Offizier vom Dienst, strömten 2000 Blaujacken als erste Schicht an Land. Die restlichen Zweidrittel der Be- satzung mußten zunächst an Bord bleiben. Das ist der Tribut, den die Mariner der Nah-Ost-Krise zu zahlen haben. Die erhöhte Alarmbereitschaft bedeutet für sie: in vier Stunden einsatzbereit zu sein. Der Hamburger Senat hatte für die blauen Jungens bereits am ersten Besuchs- tag im Jenisch-Park ein Gartenfest arran- glert und für die Gäste aus Uebersee sämt- liche Klassen der Hamburger Meisterschule für Mode und der Fremdsprachenschule ein- geladen. Die anfänglich scheue Zurückhal- tung unter den jugendlichen Gästen wich in vorgerückter Stunde, als Senatsdiener Knackwürste, Bier und Wein servierten, schnell einer heiteren Festtagsfreude. Aber auch die Hamburger Gastronomen kamen schon an den ersten beiden Besuchstagen auf ihre Kosten. Vize-Admiral Austin hatte be- reits auf der Reise nach Hamburg errechnet, Flotter Besuch stellt Hamburg auf den Kopf Fünfzehn amerikanische Kriegsschiffe ankern im Hafen der Hansestadt daß jeder ameriaknische Mariner während des fünftägigen Hamburg- Aufenthaltes rund 100 Dollar ausgeben würde. Bei 6000 See- leuten sind das immerhin 60 000 Dollar, also etwa 2,5 Millionen Mark, die Hamburgs Wirtschaft(en) zugute kommen. Ein von einer Hamburger Bank als Wechselstube einge- richteter Autobus, der seinen Standort direkt an der Ueberseebrücke wählte, sorgte dafür, daß die Blaujacken ihre Dollars schnell in DM umtauschen konnten, Enttäuscht waren lediglich zwei Mariner, die auf der Haupt- Polizeiwache in St. Pauli für insgesamt 125 000 Mark Papiergeld auf den Tisch blät- terten und sich böse beschwerten,„man kann nichts dafür kaufen“. Die Polizisten konnten jedoch in diesem Fall nicht helfen. Sie stellten fest, daß die Mariner Banknoten aus der Inflationszeit bei ihren deutschstäm- migen Verwandten in den USA gesammelt und mitgebracht hatten. Auf St. Pauli, der Reeperbahn und der Großen Freiheit kamen alle Wirtschafts- Zweige, die sich vom Fremdenverkehr er- nähren, voll auf ihre Kosten. Die Gastwirte hatten ihre Preise„leicht“ angehoben, eine Flasche Bier 4,50 Mark. Gedränge wie beim Sommerschlußverkauf gab es in all jenen Lokalen, die mit grellbunten Plakaten„Da- menringkämpfe im Schlamm“ und„Echt Pariser Sittenfllme in Color“ nach dem Motto „Ein intimes Drama aus unserer Zeit“ an- priesen. Die biertrinkenden Maulesel und Kamele des Hippodroms, auf denen nur mit einer Halskette bekleidete Mädchen seit Jahr und Tag phlegmatisch dahinzuckeln, verfle- len zum erstenmal unter den anfeuernden Rufen der Blaujacken in munteren Galopp. Die Lebensfreude war allenthalben auf ihrem Höhepunkt. Aber trotz eines gewal- tigen Bierkonsums die Hamburger Brauereien hatten vorsorglich einen Schnell- dienst zur Versorgung der Gaststätten ein- gerichtet— kam es wider Erwarten zu kei- nerlei Zwischenfällen. In der weltberühmten Davids-Wache auf der Reeperbahn, in der das zweite Stockwerk für 300 Militärpolizi- sten geräumt worden war, mußten sich die „Rotkäppchen“ die Langeweile mit Karten- spielen vertreiben. G. Kistenmacher Ein Wochenende schwerer Unfälle Allein bei Ulm forderte ein Unfall fünf Tote und einen Schwerverletzten Frankfurt. Wesentlich stärker als andere Wochenende zuvor war das vergangene durch schwere Unfälle gekennzeichnet. Fünf Tote und einen Schwerverletzten forderte ein schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 19 im Kreis Ulm. Ein mit vier amerikanischen Luftwaffensoldaten und zwei Frauen besetzter Personenwagen ge- riet in einer scharfen S-Kurve bei hoher Geschwindigkeit aus der Fahrbahn und prallte gegen einen Baum. Drei Soldaten und die beiden Frauen Waren auf der Stelle tot. Der vierte Soldat wurde lebensgefährlich ver- letzt. Bei zwei Verkehrsunfällen in der Pfalz und im Hunsrück, bei denen jeweils zwei Autos zusammenprallten, kamen zwölf Rei- sende zu Schaden. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Am Frankfurter Autobahnkreuz geriet ein aus Richtung Mannheim kommender Wagen über den Grünstreifen und prallte auf der Gegenfahrbahn mit einem Auto zu sammen. Dabei fanden der 56jährige Fahrer und seine 53jährige Ehefrau den Tod. Der Fahrer des entgegenkommenden Wagens wurde schwer yerletzt. Am Friedberger Autobahnzubringer fand man einen 30jährigen Landwirt und seinen 21jährigen Bruder tot neben ihrem Motorrad auf. Die beiden sind vermutlich mit großer Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab- gekommen und gegen einen Baum geprallt. Ein 23jähriger Rollerfahrer fuhr bei den Schiebständen in Wiesbaden-Dotzheim in einer Kurve gegen einen Baum. Eine auf dem Soziussitz mitfahrende 20 Jahre alte Frau starb an der Unfallstelle. Der Rollerfahrer wurde lebensgefährlich verletzt. Bei Koblenz-Asterstein lief ein Vier- jähriger in einen Lastkraftwagen und wurde getötet. Bei Bad Kreuznach prallte ein 52 Jahre alter Bauarbeiter mit seinem Motor- rad gegen einen parkenden Lkw. Er erlag ssinen Verletzungen,. Eine 19jährige ver- unglückte tödlich, als ein Motorrad, auf des- sen Soziussitz sie mitfuhr in Herrnsheim bei Worms schleuderte und stürzte.— In seinem Auto ertrank ein 38 Jahre alter Fahrer. Er war zwischen Wörschweiler und Limbach von der Fahrbahn abgekommen und in die neben der Straße fließende Blies gestürzt. Ein mitfahrender Bundeswehrsoldat konnte sich noch, rechtzeitig aus dem Wagen befreien und ans Ufer schwimmen. „Hanseatic“ auf Jungfernreise Das jüngste Passagierschiff der Bundesrepublik, die 30 029 BRT große„Hanseatic“ der Hamburg-Atlantik-Linie, ist am Montag von Cuchaven zu ihrer Jungfernreise nach Neu Vork ausgelaufen. Das erst Anfang dieses Jahres von der neugegründeten„Hamburg- Atlantik-Linie“ gekaufte Schiff, das vorher unter dem Namen„Empress of Scotland“ der Canadian Pacifie Steumship Company gehörte, wurde mit einem Kostenaufwand von etwa 40 Millionen DM völlig überkolt und modernisiert, Es hat jetzt Platz für 1254 Passagiere. AP-Bild „Dank überaus geschickter Organisation“ Beweisaufnahme im Einsatzkommando-Prozeß in Kürze beendet Ulm. Im Einsatzkommandoprozeß vor dem Ulmer Schwurgericht steht jetzt der Abschluß der Beweisaufnamhe bevor. Zeugen werden nach der Vernehmung des letzten Zeugen die Plädoyers der Staatsanwaltschaft folgen. Am Samstag hatte als letzter Gutachter der Leiter des„Instituts für Zeitgeschichte“ in München, Dr. Krausnick, dem Gericht erneut bestätigt, daß der Plan, die quden auszurotten, von Hitler selbst gefaßt worden war. Der Sachverständige bestätigte ferner, daß die Vernichtungszahlen in den sogenannten„Er- gebnismeldungen“, wie Prüfungen ergeben hätten, nicht übertrieben waren, Dr. Kraus- nick erwähnte in diesem Zusammenhang das Massaker von Kiew, wo Ende September 1941 insgesamt 33771 Juden umgebracht Worden seien, Man habe die Juden dort durch Maueranschläge aufgefordert, sich zur Umsiedlung zu meiden. In den Dokumenten des Reichssicherheitshauptamtes werde her- vorgehoben, es seien, obwohl man nur mit 5000 Meldungen gerechnet habe, über 30 000 Juden gekommen, die„dank überaus ge- schickter Organisation“ bis unmittelbar vor den Exekutionen noch an die Umsiedlung geglaubt hätten. Wörtlich heiße es in den Dokumenten weiter:„137 Lastwagen mit Be- kleidungsstücken, die dabei angefallen waren, wurden der NSV zugeführt.“ Der litauische Angeklagte Lukys, seiner- zeit Sicherheitspolizeichef in Krottingen, ist am Samstag durch einen weiteren Zeugen Schwer belastet worden. Ein Kriminalbe- Alte Schatzkammer in neuem Glanz Wittelsbacher Sammlungen seit gestern wieder zugänglich München. Eine der größten und wertvoll- sten Kunstsammlungen Europas ist in der Münchner Residenz wieder eingerichtet wor- den. In den kriegszerstörten und jetzt neu aufgebauten Räumen sind seit gestern die kast unermeßlichen Schätze ausgestellt, die die Wittelsbacher in Jahrhunderten ge- sammelt haben. Der Wert dieser Samm- jungen, die etwa 1000 Kunstwerke umfassen, ist nach fachmännischem Urteil mit 100 bis 200 Millionen Mark nicht zu hoch angesetzt. Sofortiger Manöverabbruch gefordert Schäden in der Lüneburger Heide überschreiten die des Vorjahres Hannover. Die niedersächsische Landes- regierung fordert den sofortigen Abbruch der Manöver britischer und kanadischer Trup- pen in der Lüneburger Heide. Wie ein Spre- cher des Innenministeriums am Montag in Hannover mitteilte, hat sich die Landes- regierung mit der Bitte an das Verteidigungs- ministerium in Bonn gewandt, das Auswär- tige Amt zu veranlassen, bei der britischen Botschaft den Abbruch der Heidemanöver zu verlangen. Das niedersächsischen Innenministerium war durch die Bezirksregierung in Lüne- burg und das niedersächsische Landvolk tele- graphisch aufgefordert worden, Schritte ge- gen das Verhalten der Manövereinheiten zu unternehmen. Die Schäden hätten vor allen Dingen in den Kreisen Lüneburg und Soltau Weit das Maß der Vorjahre überschritten. Getreidefelder und Kartoffeläcker seien nie- dergewalzt und die Ernte praktisch vernich- tet worden. Unter anderem ist nach Angaben der Bezirksregierung, bei den Mansvern auch ein Waldbrand entstanden, der einen vier Morgen großen Bestand an Kiefern ver- nichtete. Unsere Korrespondenten melden qußerdem: Jugendliche Einbrecherbande gefaßt Köln. Die Kölner Polizei hat die Fest- nahme einer langgesuchten Bande von vier jugendlichen Einbrechern bekanntgegeben, die allein in den letzten Monaten mindestens 20 Raubzüge auf Büros und Geschäftsräume in der Stadt unternommen und sich mit Hilfe der Beute— neben grögeren Sachwerten etwa 5000 DM Bargeld— Mopeds gekauft und Vergnügungen finanziert hat. 13jähriger Bandenchef erhängte sich Ingolstadt. Der 13jährige Siegfried Va- lainis hat sich am Wochenende in der Kin- derarrestzelle in der Hauptwache der Ingol- städter Polizei mit einem Streifen seines Hemdes am Fenstergitter erhängt. Wie die Ingolstädter Polizei mitteilte, sollte der Junge, der als Anführer einer Kinderbande über 20 Einbrüche und Diebstähle verübt hatte, in der nächsten Woche in ein Erzie- hungsheim im Allgäu gebracht werden. Des dreifachen Totschlags angeklagt Hof. Der 48 Jahre alte Hauptmann der Bundeswehr Adalbert Musz wurde von der Staatsanwaltschaft in Hof wegen dreifachen Totschlags angeklagt. Musz soll 1942 in der 1 Sowjetunion die Erschießung von drei Rus- sen angeordnet haben. Er ist seit Herbst vorigen Jahres von seinem Dienst in der Bundeswehr beurlaubt. Drei Bergsteiger tödlich verunglückt Rosenheim. In den bayerischen Algen verunglückten am Wochenende drei junge Bergsteiger tödlich. Ein vierter Bergsteiger wurde schwer verletzt. Mit vergifteter Muttermilch getötet Lüneburg. Eine Flasche vergifteter Mutter- milch brachte ein 27jähriger Lüchower Ar- beiter seiner zehn Tage alten unehelichen Tochter in das Krankenhaus, weil er„Angst vor Gerede“ hatte. Das nach Entlassung der Mutter zur Behandlung zurückgehaltene Kind starb einen qualvollen Tod, nachdem das ahnungslose Krankenhauspersonal ihm die vergiftete Milch eingeflößt hatte. Heftige Gewitter Hamburg. Heftige Gewitter entluden sich in den Nachmittagsstunden des Sonntag über vielen Teilen Deutschlands. Uber dem Ober- harz ging ein Unwetter mit Blitz und Don- ner, Regen und Sturm nieder, wie man es in Sie enthalten religiöse und profane Kunst- werke, Fayencen, wertvolle Möbe und Wandteppiche, Schmuck und Tafelgeschirr, Unter den Goldschmiedearbeiten sind Gegen- stände aus der Karolingerzeit, früh- und hoch mittelalterliche Stücke, Werke der Re- naissance, des Barock und des Rokoko. Zu den Glanzstücken zählen die königlichen In- signien der Wittelsbacher, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris angefertigt wurden, und die mittelalterlichen Kostbarkeiten, Die Kristallsammlung des Residenzmuseums ist nur mehr mit Florentinischen und Wiener Vorbildern vergleichbar. Die Gründung der wittelsbachischen Schatzkammer geht auf Herzog Albrecht V. zurück, der im Jahre 1565 den Grundstock der Sammlung legte. Während des zweiten Weltkrieges waren die Kunstwerke außer- halb Münchens verlagert, so daß sie bei der Zerstörung der Residenz im Mai 1945 un- versehrt blieben. N Gleichzeitig mit der Schatzkammer wur- den 32 Räume des Residenzmuseums, eine ehemalige Hofkapelle und das Antiquarium eröffnet. Das Antiquarium gilt als bedeu- tendster Renaissance-Saal in Deutschland. Mit den jüngsten Aufbaumaßnahmen ist die Münchner Residenz zu mehr als der Hälfte ihrer einstigen Größe wiedererstanden. diesem Jahr noch nicht erlebt hatte. Beträcht- liche Schäden richteten die Gewitter im Sü⸗ den und Osten Nürnbergs an. Auch über mehreren Teilen von Hessen und Rheinland- Pfalz gab es am Sonntag heftige Gewitter mit starken Niederschlägen. Größere Schä- den werden aus Marburg gemeldet. vier Mädchen ertrunken Köln. Innerhalb von 18 Stunden sind am Wochenende in Köln vier Mädchen— dar- unter zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren— ertrunken. 30 000 Stare in einer Hecke Göppingen. Ein seltsames Naturschauspiel wird täglich am frühen Morgen und bei Ein- bruch der Dunkelheit in einer fünfzig Meter langen Hecke bei Rechberghausen beobach- tet, Schätzungsweise 30 000 Stare Verbringen regelmähig in dieser Hecke die Nacht. Wenn die Vögel frühmorgens ihr„Nachtquartier“ verlassen, erhebt sich eine riesige schwarze Wolke in den Himmel. Erst in großer Höhe teilt sich der Schwarm und einzelne Gruppen liegen in den verschiedensten Richtungen davon. Am Abend treffen sie sich dann Wie- der in der Hecke bei Rechberghausen. amter aus Kempten sagte aus, er habe 1947 die Anzeige einer Litauerin bearbeitet, in der Lukys einer Reihe von schwerster Verbre- chen beschuldigt worden sei. Die Untersu- chungen der damaligen amerikanischen Mili- tärregierung seien àber erfolglos verlaufen, weil Lukys unter einem anderen Namen aufgetreten sei und alles abgeleugnet habe. Die inszwischen ausgewanderte Zeugin wird zur Zeit mit Hilfe von Interpol in Kanada als Zeugin gesucht. Die Weigerung, einen Vernichtungsbefehl zu vollziehen, habe für den betreffenden SS-Führer keine Gefahr für Leib und Leben bedeutet. Dies erklärte Dr. Hans-Günther Seraphim von der Universität Göttingen als Sachverständiger im Einsatzxommando-Pro- zeß vor dem Schwurgericht in Ulm. Dr. Seraphim, der Frontsoldat im Zweiten Welt. krieg war, sagte, er habe in einer mehr als zehnjährigen Forschungstätigkeit nach 1945 nicht einen einzigen Fall festgestellt, daß SS-Leute wegen einer solchen Befehlsver- weigerung ernsthaft bestraft wurden. Sie seien entweder zur Front versetzt oder als „zu weich“ aus der Ss ausgeschlossen worden. Stromkabel defekt: Zwei Tote Trier. Bei einem schweren Arbeitsunfall haben zwei Arbeiter den Tod gefunden. Sie waren bei Umbauarbeiten in einem Ge- schäftshaus im Stadtzentrum von Trier be- schäftigt. Als einer der Arbeiter in der zwei- ten Etage des Hauses einen mit Beton be- ladenen Schubkarren von einem elektrischen Aufzug herunterholen wollte, erhielt er beim Anfassen des Aufzugsseiles einen elektrischen Schlag und konnte sich nicht mehr lösen, Sein Arbeitskamerad wollte ihm zu Hilfe eilen und kam dabei mit dem Aufzugsge- stänge in Berührung und bekam ebenfalls einen Stromschlag. Die Ermittlungen haben ergeben, daß ein Zuführungskabel zum Motor des Aufzuges defekt war und die gesamte Aufzugsanlage unter Starkstrom gesetzt hatte. Mit Sprengstoff gespielt Göppingen. Ein 16 Jahre alter Schüler ist in Göppingen schwer verunglückt, als er ein selbstgebautes Spielzeugauto mit einer Treibladung in Bewegung setzen wollte. Er hatte auf einer Straße am Rande der Stadt ein Rohr an das Auto montiert, das er mit Pulver füllte. Beim Entzünden der Ladung kam es zu einer Explosion, bei der der Schü- ler an den Beinen und im Gesicht schwer verletzt wurde. Ein Unterschenkel mußte amputiert werden. Hausexplosion nach Selbstmord Köln. Eine schwere Explosion ist am Montagmorgen durch den Selbstmord mit Leuchtgas einer 31jährigen Frau in einem Vierstöckigen Wohnhaus im Kölner Hansa- ring- Viertel ausgelöst worden und hat be- trächtliche Schäden angerichtet. Durch die Explosion, die sich gegen 5 Uhr früh ereignete, wurde die im vierten Stock gelegene Wohnung der in Scheidung leben- den Frau in einen Trümmerhaufen verwan- delt. Die Wand eines Zimmers wurde auf den Hof hinausgeschleudert. An dem Un- Slückshaus und in der Nachbarschaft gingen zahlreiche Fensterscheiben in Scherben. Mit- bewohner, die sofort nach der ohrenbetäu- benden Detonation in die demolierte Woh- nung der Frau eilten, fanden sie völlig an- gekleidet tot am Küchentisch sitzend vor. Der Arzt stellte fest, daß die Leichenstarre be- reits eingetreten war, die Frau also schon einige Stunden vor der Explosion durch das ausströmende Leuchtgas den Tod gefunden hatte. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, daß die Lebensmüde noch am Sonntagabend Besuch gehabt hatte, Ihren vierjährigen Sohn hatte sie zuvor in die Obhut der Groß- mutter gegeben. Explosion im Eisenwerk Burglengenfeld/ Oberpfalz. Im Eisenwerk Maximilianhütte bei Burg Lengenfeld in der Oberpkalz ereignete sich eine schwere Explo- sion, bei der ein 23jähriger Arbeiter getötet und ein weiterer 31jähriger Arbeiter schwer verletzt wurden, Nach den bisherigen Er- mittlungen war durch eine undichte Gas- leitung Gas in die Schächte ausgeströmt, wo- bei ein gasgeheizter Hauptofen explodierte. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 100 000 DM geschätzt. Die Volks, sonde Nach Wird Matin Worte P Festv. der V für c sind. Zu Profe und E mülle Prob! sprich versit aus B ren N für und i Gesch blem beitse ganze 85 8 65 45 er . 11 — W 114 . r 1 / c n „„ 9 n er eee Nr. 106/ Dienstag, 22. Juli 1958 MANNHEIM Seite 1 ee „Ihre Tat nützte dem deutschen Ansehen“ Feierstunde des Politischen Arbeitskreises Oberschulen zum 20. Juli 1994 Eine Feierstunde des Politischen Arbeits- ses Oberschulen Mannheim zum 20. Juli eröffneten und beschlossen Orgelwerke von johann Sebastian Bach, gespielt vn Christa Dürr an der Orgel im Wartburg-Hospiz. Der Rede Alexander von Hases, eines Historikers aus Münster, schickte der Ehrenvorsitzende des Arbeitskreises, Winfried Fedel, einige Worte des Gedenkens und der Würdigung für die Toten des 20. Juli 1944 und die Opfer des Nationalsozialismus voraus. Der Hauptreferent beschränkte sich auf die Wiedergabe des historischen Geschehens. Bereits 1938 sei die Beseitigung Hitlers erst- mals ins Auge gefaßt worden. Ehe jedoch die Uperlegungen um den damit verbundenen Staatsstreich zu konkreten Ergebnissen ge- kommen seien, habe die Entwicklung des zunächst politischen, dann militärischen Er- kolgs der nationalsozialistischen Regierung jegliches Handeln unterbunden. Von Hase legte größten Wert auf die Klarstellung, daß ein Staatssreich nur möglich sei, wenn hin- ter ihm die Macht der öffentlichen Meinung stehe. Das aber sei nach dem Abkommen von München, später nach den Kriegs- anfangserfolgen in Polen, Skandinavien, Frankreich, Afrika, auf dem Balkan und in Rußland nicht der Fall gewesen, Nur in in engsten Kreisen sei die Vorbereitung des gewaltsamen Regierungswechsels zwischen 1938 und 1942 weitergeführt worden. Erst die militärischen Rückschläge, oft- mals hervorgerufen durch Hitlers stra- tegischen Dilettantismus, hätten die Basis des Widerstands wieder verbreitert. Zugleich Aber seien die technischen Möglichkeiten einer Beseitigung Hitlers immer geringer geworden, auch als die Erkenntnis Raum gewann, daß sein Tod unerläßlich sein Weiterer Ausbau der Vorort-Arbeit Neuer Arbeitsplan der Abendakademie für Herbst liegt vor Die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule geht offensichtlich mit be- sonderen Anstrengungen in die Herbstarbeit. Nach dem soeben vorgelegten Arbeitsplan wird der neue Abschnitt mit einer Sonntags- Matinee eröffnet, bei der— nach einleitenden Worten von Oberbürgermeister Dr. Reschke Professor Dr. Franz Josef Brecht einen Festvortrag hält„Ueber Sinn und Aufgabe der Volkshochschule“, von der neue Anstöße für die Volkshochschularbeit zu erwarten nd. 0 Zu brennenden Zeitfragen sprechen u. à. Professor Dr. Wilhelm Mommsen(„Weimar und Bonn“) und Professor Dr. Georg Stadt- müller(„Abendländische Geschichte— das Problem Europas“). Wohl zum ersten Male spricht Professor Stadtmüller von der Uni- versität München in Mannheim. Er stammt aus Bürstadt(in Hessen), also aus der enge- ren Nachbarschaft, war in Breslau Professor für Geschichte und Kultur Südosteuropas und ist seit 1950 Professor für vergleichende Geschichtsbetrachtung in München. Das Pro- plem Europa und Abendland rollt die Ar- beitsgemeinschaft Dr. Paul Küblers in seiner ganzen Breite auf. Ueber Stadtgestaltungs- fragen spricht Professor Dr. Friedrich Metz („Süddeutsche Städtebilder“). Die Zeit, in der wir leben, deutet Prof. Pr. Otto Krämer (Karlsruhe) in seinem Vortrag„Mensch und Automat“. Aus der Einsicht in die Konse- quenzen der zunehmenden Technisierung kommt dieser Techniker zu geistigen Forde- rungen, zu denen die berufenen Sachwalter der Geistes wissenschaften heute kaum den Mut aufbringen. Neue Arbeitsgemeinschaften und Ge- sprächsgruppen stellen sich die Themen„Jazz — Musik unserer Zeit?“,„Gutes Spielzeug, Wunsch der Kinder— Aufgabe der Eltern“, „Hindernisse im Städtebau“,„Lebensstan- dard oder Lebensweise— eine Existenzfrage der Familie“ usw. Das nicht auf eine Zusammenkunft be- schränkte Bemühen der Arbeitsgemeinschaf- ten ist der fruchtbare Kern aller Volkshoch- schularbeit. Daß die Schätze der Kunsthalle und der Völkerkundlichen Sammlungen im- mer wieder in Arbeitsgemeinschaften er- schlossen werden, ist ganz besonders zu begrüßen. Das Programm für die kulturelle Vorortarbeit wurde weiter ausgebaut. Käfer- tal und besonders Sandhofen bieten außer Vorträgen jetzt auch Arbeitsgemeinschaften an. Dr. Jürgen Hahn und Dr. W. Poensgen halten wieder stadtgeschichtliche Vorträge, Dr. Andritzky setzt die Streifzüge durch die kulturellen Einrichtungen Mannheims fort. Der Arbeitsplan selbst wurde durch beson- ders klare und übersichtliche Druckgestal- tung zu einem wertvollen Orientierungs- mittel gestaltet. f. W. K. Würde. Dagegen blieben bis zuletzt auch in Kreisen der Widerstandsbewegung einige, vor allem politische Repräsentanten, die, das Ziel eines wiedererrichteten Rechtsstaates vor Augen, auch den politisch legitimierten Tyrannenmord vermieden sehen wollten. Auch dem späteren Attentäter, den Obersten von Stauffenberg, bereitete diese Frage schwerste Konflikte. Während des Jahres 1943, als die Stim- mung für den Staatsstreich günstig war ohne daß sich eine Möglichkeit zum Han- deln bot, vollzog sich bis in die höchsten Kreise des Widerstands die Integration der beiden antifaschistischen Machtgruppen, der konservativen, weitgehend vom Militär ge- führten Kreise und der Sozialisten. Erst durch die Versetzung Stauffenbergs nach Berlin erhielt man aber die Möglichkeit, einerseits Einfluß auf das Ersatzheer zu ge- winnen, dessen Stabschef Stauffenberg im Frühsommer 1944 wurde, und unauffällig in den Schlupfwinkel Hitlers vorzudringen. Angesichts der größten Dringlichkeit ent- schloß sich dann zur Zeit der Invasion, des italienischen Zusammenbruchs und des ersten Angriffs sowjetischer Truppen im Reichsgebiet Stauffenberg zur Tat. Ungeach- tet ihres schließlichen Mißgerfolges— darauf hatte auch schon Fedel hingewiesen— trug diese Tat später dazu bei, das deutsche An- sehen und das internationalen Vertrauen in die Deutschen wiederzuer wecken. P. E Ein geistiger„Vorratsraum für die jugend“ Jugend- und Pfarrbücherei St. Neu ausgestattet, von den geschmack vollen Tapeten bis zum Fußbodenbelag, prä- sentierte sich ein Raum im katholischen Vereinshaus der Rheinauer Pfarrei St. An- tonius einer kleinen Festgemeinde, die zur Einweihung der Jugend- und Pfarrbücherei sich zusammengefunden hatte. Mittel des Bundesjugendplanes hatten die Grundlage für die Errichtung der Bücherei geboten; Diözese und Pfarrei waren helfend ein- gesprungen. 1100 größtenteils neue Bücher stehen nun als moderne Freihandbücherei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zur Verfügung. Ein Vertreter der katholischen Jugend begrüßte die Gäste, unter denen sich MdL. Dr. Franz Hermann, Stadtdirektor Dr. An- dritzky, Stadtrat Selzer, Hauptlehrer Gremm als Vertreter der Schule, Amtmann Herr- mann und Oberinspektor Scheiffele vom Gemeindesekretariat befanden. Dr. Her- mann, der Fraktions vorsitzende der CDU von Baden- Württemberg, eröffnete die Bü- cherei„im Namen des Vereins des hl. Bor- romäus“, Sie möge ein Stück Wegweisung und Wegführung sein, ein„Vorratsraum für die Jugend“. Nicht eingeengt auf das speziell Religiöse, wolle sie keine„fromme Bücherei in der Enge des Wortes“ sein, sondern in „Fröhliche Mannemer Marktwirtschaft“ Reizvolles Sommerfest der Frauenfach- und Haushaltsschule Haben Sie schon eine Hana-Ogi-Torte. Tokio- Plätzchen oder einen Dschungelsalat gegessen? Kennen Sie ein Appetitmeisje oder ein wohlschmeckendes Tohuwabohu? Solche Köstlichkeiten wurden am Samstag im som- merfestlichen Getriebe der Frauenfach- und Haushaltsschule Mannheim serviert. Das Motto„Fröhliche Marktwirtschaft“ stand über dem bunten beschwingten Fest, zu dem sich die 400 Schülerinnen, ihre Lehrer und Eltern zusammengefunden hatten. Ein„Café Kurpfalz“ lud zu ebener Erde ein und eine „Dachorganisation“ hatte hoch über dem vier- ten Stock die„Pavillons der Nationen“ ein- gerichtet. Da bewirteten bastgeschürzte schwarze Mädchen mit Kongowasser und Saharagetränk, blitzsaubere Meisjes boten Tulpenkognak und Holzschuhpolka an, Ja- panerinnen süße Torten und unter dem ent- Wafknenden Lächeln von Elvis Presley wur- den Night-Club- Cocktails geschlürft. Wenn die leiblichen Genüsse mit so viel Witz, charme und Geist geboten werden, darf man wohl den Festbericht mit ihnen beginnen. „Ein wenig Freude in jedes Herz“, das sei der tiefere Sinn des Sommerfestes, meinte Direktorin Anna Dolch, als sie die Gäste, unter denen sich Stadtdirektor Dr. Andritzky, Stadtoberschulrat Dr. Kamm und die Stadt- rätinnen Lutz und Ludwig befanden, be- grüßte. Die Mädchen unterhielten mit einem munteren Stegreifspiel, mit Volkstänzen, Gymnastik und Liedern. Clou des Festes war eine umfangreiche Modenschau, in der Schü- lerinnen geschmackvolle Kostproben ihrer Schneiderkunst— vom Schlafanzug bis zum Abendkleid— durch Blumen- und Gemüse- beete über den„Laufsteg“ trugen. Als es dämmrig wurde, glühten Lampions und Lich- ter auf. Flötenklang und Abendlied be- schlossen das stimmungsvolle Fest, aus dem der fröhliche aufgeschlossene Geist der Schule sprach. ak Antonius in Rheinau eröffnet der Wahrheitsverkündung über Natur, Ge- schichte und Menschenleben hin zu Gott führen. Stadtdirektor Dr. Andritzky nannte sei- nen Glückwunsch„ein sehr von Herzen kommendes Anliegen“, In ihrem Bemühen, die Jugend an das gute Buch heranzuführen, verfolge die Stadt mit der Errichtung einer Zweigstelle der Volks- und Musikbücherei das gleiche Ziel. In diesem edlen Wettlauf sei nun die Pfarrei St. Antonius zuvorge- kommen. Wenn dem wahllosen Lesebedürf- nis der Jugend gute Literatur in genügen- der Menge geboten werde, dann werde sie die Lust an schlechten Büchern verlieren, Stadtpfarer Egger weihte mit Gebet und Segnung die Bücherei ein. Sein Dank galt vorab MdL Dr. Hermann, der Sekretärin des Borromäus-Vereins, Schaffner, die die Sich- tung und Einrichtung der Bücherei über- nommen hatte, und Kaplan Herrmann. Der Gesamtaufwand für die Bücherei betrug 6620 DM, von denen 2000 aus Bonn kamen. Pfarrer Egger ermunterte freundlich Stadt- direktor Dr. Andritzky, zur Schließung der EKlassiker-„Bildungslücke“ aus seinen„Uber- schüssen“ ein klein wenig beizutragen. Von der Kinder-, Jugend- über die„be- lehrende“ zur„schönen“ und unterhaltenden Literatur spannt die Bücherei den Bogen, aus deren alten Beständen einige hundert Bücher, die nicht mehr dem Geist der Zeit entsprechen, ausgeschieden wurden. Sie möchte, an der Hauptstraße neben dem Kino gelegen, ein weithin wirkender Sammel- punkt der Jugend sein. Ihre Oeffnungs- zeiten: Dienstag 18 bis 19 Uhr für Kinder, Donnerstag 20 bis 22 Uhr für Jugendliche, Samstag 16 bis 18 Uhr für die Allgemeinheit. a5 Jugend des Ostens veranstaltet Zeltlager Wie im Vorjahr, veranstaltet auch 1958 die Deutsche Jugend des Ostens, Bezirks- gruppe Nordbaden, ein Ferien-Zeltlager vom 31. Juli bis 31. August in drei Etappen zu je zehn Tagen. Der Beitrag beträgt für Schüler und Studenten 18 DM und für alle anderen Jugendlichen 28 DM pro Etappe. Jugendliche aus sozial schlechter gestellten Familien kann ein Zuschuß gewährt wer- den. Das Lager befindet sich im Finken bachtal bei Hirschhorn/ Neckar. Nähere Aus- kunft erteilt die Deutsche Jugend des Ostens, Bezirksgruppe Nordbaden, Heidelberg, Hauptstraße 33, Telefon 26947. 0 Familien-⸗Nachtiehten Stellenangebote Unsere Magdalena Mannheim, M 5, 2 Schwesterchen bekommen. Elisabeth Kühlwein geb. Stetefeld Dipl.-Kaufm. Jos. Kühlwein z. Z. 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Obwohl die Nachmittagskämpfe des Sonntags vorübergehend unterbrochen werden mußten, kamen Germar und Hary über 100 m auf 10,2 Sekunden. Germars großes Finish WIE NIE ZU VOR, gab es bei den Leicht- kam bei 70 m. Er gewann Zentimeter um Zentimeter und fing Hary(rechts) im Ziel noch deutlich ab, während sich Fütterer, der im Zwischenlauf ebenfalls 10,2 erreicht hatte, mit dem dritten Platz begnügen mußte. dpa-Foto Beide Verbände haben sich intensiv vorbereite“ Ein Vergleich Zwischen annobe- und dena Nur im Stabhochsprung erzielten Obwohl der Deutsche Leichtathletikver- dand bei seinen Verhandlungen mit den ver- antwortlichen Leichtathletikführern der So- Wietzone in Eisenach auf Ausscheidungen für die Aufstellung einer gesamtdeutschen Mannschaft für Stockholm(Europameister- schaften) bestehen wird, ist es interessant, ce Sieger von Hannover(Meisterschaften DLV 100 m: Germar 10,2, Hary 10,2 200 m: Germar 20,9, Burg 21,3 400 m: Kaufmann 46,9, Haas 47,3 800 m: Schmidt 1:49, 4, Liell 1:49, 6 1500 m: Brenner: 3:51, 2, Dobrow 3:51, 7 5000 m: Müller 14:25,0, Kleefeldt 14:25,4 10 000 m: Konrad 30:00,8, Höger 30:01,6 110 m Hürden: 400 m Hürden: 3000 m Hindernis: Lauer 13, 7, Brand 14,3 Janz 52,3, Joho 53,0 Weitsprung: Molzberger 7,72, Scharp 7,64 Hochsprung: Puell 2,02, Riebesahm 1,99 Dreisprung: Strauß 15,29, Wischemeyer 14,98 Stabhochsprung: Möhring 4,30, Lehnertz 4, 20 Kugelstoßen: Lingnau 17,12, Urbach 16,98 Diskuswerfen: Koppenhöfer 51,71, Bührle 49,18 Speerwerfen: Will 74,82, Maier 74,48 Hammerwerfen: Ziermann 57,45, Storch 57,11 DLV 100 m: Fuhrmann 11,6, Collin 11,9 200 m: Fuhrmann 24,2, Voß 25,0 400 m: Braasch 57,1, Weigel 57,5 800 m: Döser 2:12,6, Buscher 2:14, 2 80 m Hürden: Kopp 10,8, Hantschk 11,1 Hochsprung: Kilian 1,67, Hans 1,61 Weitsprung: Fisch 6,15, Hoffmann 5,97 Kugelstoßen: Werner 14,95, Hartl 14,32 Diskuswerfen: Hausmann 51,62, Kapolke 46,09 Speerwerfen: Neumann 52,35, Brömmel 52,27 Laufer 8:54, 6, Thumm: 9:00, 2 beide Meister die gleiche Leistung der Bundesrepublik) und Jena(Sowjetzonen- Meisterschaften) und die Bestplazierten gegenüberzustellen. Zu berücksichtigen ist dabei, daß am Sonntag in Hannover Regen- güsse die Entscheidungen behinderten, wäh- rend in Jena der Wind Speerwerfern und Stabhochspringern Sorgen bereitete. Männer Sowzetzone Riede 10,7, Loether 10,7 Kostulski 21,2, Riede 21,3 Kliembt 47,9, Moeller 48,6 Reirmagel 1:47,7, Fuhrmann 1:51, 1 Richtzenhain 3:42, 6, Hermann 3:42, 7, Hoenicke 14:22, 0, Grodotzki 14:23, 4 Hoenicke 29,50, 8, Havenstein 30:35,2 Reimers 14,8, Hübner 14,9 Dittner 52,4, Erdmann 52,6 Buhl 8:48, 2, Döring 8:52,2 Auga 7,43, Müller 7,32 Pfeil 2,00, Lein 1,98 Kleinert 15,50; Thierfelder 15,32 Preußger 4,30, Peukert 4, 20 Kühl 16,39, 2. fehlt Kühl 52,66, Grieser 49,44 Frost 72,41, Meißner 69,85 Niebisch 61,38, Kramer 56,20 Frauen Sowjetzone Birkemeyer 11,7, Stubnick 11,8 Stubnick 23,7, Birkemeyer 24,0 Mayer 55,7, Jüttner 57,9 Jüttner 2:14, 1, Breier 2:14, 9 Birkemeyer 11,0, Richert 11,1 Riebow 1,58, Feige 1,58 Claus 5,89, Paluskiecwiecz 5,69 Lüttge 15,43, Buchwald 14,05 Müller 51,07, Schuch 51,00 Günther 44,75, Harmuth 44.5 In Stockholm können zwei Männer und drei Frauen je Wettbewerb starten, Staffeln und 200 m Hürden wurden in dieser Tabelle nicht berücksichtigt. „Halbzeit“ in der Handball-Bezirksklasse: Laudenbach hal beste SV Waldhof schloß Vorrunde mit In der Handballbezirksklasse wurde le- diglich das Nachholspiel Sd Hohensachsen gegen SV Waldhof ausgetragen, bei dem man sich mit 6:6 brüderlich die Punkte teilte. Nach Abschluß der Vorrunde führt die TG Lau- denbach etwas überraschend mit einem Punkt vor 99 Seckenheim. Zwischen diesen Clubs wird wohl in dieser Staffel die Meisterschaft entschieden, da sowohl VfL Neckarau als auch TV Brühl schon vier bzw. fünf Verlust- punkte mehr aufzuweisen haben. Am Tabel- jenende müssen sich SV Ilvesheim und der TV Friedrichsfeld die meisten Sorgen um den Erhalt der Klasse machen. In der Kreisklasse A mußte sich Badenia Feudenheim auch dem TSV Viernheim mit 10:14 beugen. Hierbei ist allerdings zu be- rücksichtigen, daß die Feudenheimer wegen Krankheit und Verletzung fast mit der hal- ben zweiten Mannschaft antreten mußten. Oberflockenbach hatte viel Mühe, um sich bei der Mannheimer Sd mit 8:7 knapp durch- setzen zu können. Einen überraschenden Heimsieg landete Tus Weinheim über die TSG Plankstadt, die mit 7:14 eine recht Klare Niederlage erlitt. Nach ausgeglichener ersten Hälfte konnte sich die Polizei gegen die SpVgg sogar auf deren Platz mit 11:7 be- haupten und sich damit auf den dritten Ta- bellenplatz vorschieben. Zum ersten Sieg kam der ITV Altlußheim mit 9:6 über den SC Pfingstberg. Leutershausens Reserve trat in Neckar- hausen zu spät an, so daß diese Begegnung „Schwimmwunder“ Ilsa Konrads startet in Heidelberg Dem SV Nikar Heidelberg ist es gelun- gen, für sein Abendschwimmfest am 16. August einen Großteil der australischen Weltrekordschwimmerinnen zu verpflichten. Am Start sind u. a. Lorraine Crapp, Dawn Fraser und das 14jährige„Sschwimmwunder“ Ilsa Konrads, die in den letzten Monaten durch eine Serie phantastischer Zeiten auf- horchen ließ, sowie die australische Welt- rekordstaffel. Der DSV hat dem Verein seine Unterstützung in den Bemühungen zugesagt. auch das australische Herrenteam für Schau- kämpfe in Heidelberg zu gewinnen. Chance auf den Jitel 6:6-Teilerfolg in Hohensachsen ab ausfiel. TSV Schönau kam gegen TG Heddes- heim mit 10:7 zum ersten Sieg, bleibt aber weiter am Tabellenende. Ladenburg gewann auch in Sandhofen gegen den TV 7:1 und TSV Läützelsachsen gab Fortuna Schönau mit 8:5 das Nachsehen. In der Staffel II konnte der spielfreie TSV 1846 seinen Vorsprung vergrößern, da die ersatzgeschwächte MTG dem SC Käfertal 10:16 unterlag. Neulußheim bezwang TSG Rheinau 11:4 und liegt in der Tabelle nun schon auf dem vierten Platz hinter 78 1846, MTG und Käfertal. Dienstag, 22. Juli 1958/ Nx.* „Es gibt keine Feindschaft mit Schweden“: Von einem Uersönnungsspiet hätt Bauwens nichts DFB und Schweden bemühen sich um Klärung einiger Mißverständnisse/ FIFA hat für 1966 Versprechen einzulösen Das Thema Fußball-Weltmeisterschaft hält die Oeffentlichkeit, nicht nur in Deutsch- land, auch heute noch gefangen. Vielleicht waren die rückbetrachtenden Kommentare gerade deshalb so zahlreich, weil die Sommerpause kein größeres aktuelles Ereignis bieten konnte, Fußball aber für breiteste Schichten des Volkes immer Diskussionsstoff ist. Hinzu kommt gewiß auch, daß sich in den drei Wochen dieses Weltmeisterschafts- turniers so viel an Problemen und„Zündstoff“ zusammenballte, daß man für die rechte, leidenschaftslose Deutung schon einigen Abstand brauchte. Und gerade mit diesem Abstand sehen viele Dinge heute doch ganz anders aus, als man sie in Bjär- red, Malmö, Göteborg oder Stockholm sehen mußte— und wertete. Es bleibt auch heute noch festzustellen, daß in Schweden bei diesem Riesenturnier nicht alles so verlief, wie man es von einem in sportlichen Großgveranstaltungen erfahre- nen Gastgeberland erwarten durfte. Aber verschiedene organisatorische Unebenheiten und Mängel sollten ebenso wie einige Aus- wüchse oder die Reaktionen, die sie aus- lösten, nicht so schwerwiegend sein, daß mon eilig daraus gezogene Konsequenzen unbe- dingt in die Zukunft retten müßte. Die Fest- stellung ist beruhigend, daß sowohl beim schwedischen Organisationskomitee als auch im Deutschen Fußball-Bund die Bereit- schaft herauszufühlen ist, verschiedene Mißg- verständnisse zu klären. Und diese Bereit- schaft sollte man auch beim DFB-Bundestag am 26. Juli in Kiel nach einer sachlichen Darstellung der Ereignisse besonders hervor- heben. Dr. Peco Bauwens, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, hat sich bei der Klärung der Mißverständnisse persönlich eingeschaltet. Seine grundsätzliche Meinung ist:„Es gibt keine Feindschaft zwischen Deutschland und Schweden, ganz besonders nicht wegen des Fußballs.“ Aus diesem Grund hält der Seniorchef eines weltweiten Bauunternehmens, der selbst im National- dreß spielte und 82 Länderspiele als Schieds- richter leitete, auch nichts von einem soge- nannten Versöhnungsspiel:„Ein solches Spiel würde die Dinge nur dramatisieren. Es wäre Unsinn, zu verheimlichen, daß wir in Schwe- den über manche Ereignisse enttäuscht wa- ren, aber deshalb besteht kein Grund zu hef- tiger Fehde.“ Rückhaltlos erkennt Dr. Bauwens die großen Leistungen der drei erstplacierten Mannschaften an:„Sportlicher Neid liegt uns fern. Man wirft mir gelegentlich vor, ich sei nicht immer ein guter Diplomat. Niemand aber wird mir nachsagen können, ich sei nicht immer ein guter Sportsmann gewesen, und darauf kommt es mir in erster Linie an.“ Kritische Beobachter, die mit den Pralx- tiken der FIFA vertraut sein wollen, glauben nicht mehr an gute deutsche Chancen auf die Ausrichtung der Fußball- Weltmeisterschaft 1966. DFB-Präsident Dr. Bauwens, von 1925 bis 1945 Mitglied und ab 1928 Präsident des FIFA-Regelkomitees, von 1926 bis 1945 und 1956 bis 1958 Mitglied des International Board sowie von 1932 bis 1945 Mitglied des FIFA- Exekutiv- Komitees und daher in internatio- nalen Fußballfragen durchaus versiert, sagte Ueberraschungen beim Frankfurter Presse-Renntag: Preis des„HHH“ für teddeshieime: Nlienau Ueber die Plätze entschied Zielfoto: Maccabeo vor Franz Leopold Große Felder, zahlreicher Besuch, span- nende Kämpfe, abwechselnd Favoritensiege und haushohe Uberraschungen— das waren die Charakteristiken des Presse-Renntages in Frankfurt. Fünf der acht Rennen gingen an auswärtige Ställe und beide Amateur-Ren- nen, von denen eines über Jagdbahn ging, fielen an Vertreter englischer Militärställe. Der während der Harzburger Rennwoche dreimal siegreich gewesene Sindbad konnte im Preis der Offenbach-Post, einem Ver- kaufsrennen über 2100 m, seine Siegesserie fortsetzen. Aristo wurde Zweiter vor Ororo, Während der Favorit Vorderlader bitter ent- täuschte. Die überlegene Reitkunst des Champions Hein Bollow sicherte Bootsmann im Preis der Abendpost über 1600 m, der für noch sieg- lose Dreijährige ausgeschrieben war, den Sieg über den unter einem noch wenig er- fahrenen Lehrling recht gut gelaufenen Lie- besvulkan und Gerber. Mit unbeschreiblicher Ueberlegenheit und durchweg an der Spitze holte sich der in EINEN UNERWARTETEN VERLAUF nahm das Diskuswerfen. Otto Koppenhöfer(Heil- bronn), der bisher kaum stärker hervorgetre- ten war, behauptete sich mit prächtigen 51,71 m vor Titelverteidiger Bührle mit 49,18 m. Keystone-Bild Wie sten mein Verein? Abschlußtabelle der Ringer-Landesliga VfK 08 Oftersheim 18 16 0 2 258:118 32:4 ASV Ladenburg 18 14 1 3 229142 29:7 KSV Sulzbach 18 13 0 5 221:158 26:10 KSV 1884 Mannheim 18 10 0 8 225:159 20:16 ASV Eppelheim 18 10 0 8 213:160 20:16 RSC Laudenbach 18 9 1 8 204172 19:17 AV Fort. Reilingen 18 9 1 8 163:200 19:17 AC Germ. Rohrbach 18 4 0 14 138:243 8.28 Niederliebersbach 18 3 1 14 15227 72 KSV 56 Schwetzingen 18 0 0 18 87:306 0:36 Bezirksklasse TG Laudenbach 119 0 2 99 68 18:4 99 Seckenheim 111 8 1 2113 78 VfL Neckarau 11 6 1 4 87:84 13:9 TV Brühl 11 6 1 4 89:73 13:9 Sd Hohensachsen 81 13:9 62 Weinheim 11 6 0 5 74:68 12:10 09 Weinheim ß VfR Mannheim 11 4 1 6 107:100 9:13 SV Waldhof 11 13 9 13 TV Hemsbach 11 4 1 6 74:93 9:13 TV Friedrichsfeld 11 2 1 0 0 317 SV Ilvesheim 11 1 1 9 92:116 3:19 Kreisklasse A TV Oberflockenbach E 7 1 0 151 64 Schwetzingen 9 7 110üͤ 3 Polizei Sv 10 6 1 3 104:72 13:7 SpVgg Sandhofen 9 6 0 ¶3 95 74 12:6 TSG Plankstadt 10 5 1 1 TSV Viernheim 8 5 0 3 65:49 10:6 Badenia Feudenheim 9 5 00 4 86:88 10:8 Sd Mannheim 9 4 2 3 61:60 10:8 TV Rheinau 8 4 0 4 61:71 88 Tus Weinheim 10 2 1 7 64:98 315 TV Altlußheim%%% ATB Heddesheim s Ins S Engstberg J 0 9 7 4572 04 2 Kreisklasse B, Staffel 1 Sd Leutershausen 1b 7 7 0 0 102:37 14:0 50 Ladenburg JJͤͥͤↄũ TV Sandhofen 9 6 3 81256 12:6 Fortuna Schönau 8 3 1 2 7254 115 TSV Lützelsachsen 7 4 1 2 8951 975 TV Waldhof 8 4 1 3 39:43 97 TV Neckarhausen 7 2 2 3 38:49 628 TV Schriesheim 6 2 0 4 45:62 4:8 SV Wallstadt JJV TG Heddesheim 7 1, 0 6 a 222 TSV Schönau 9 1 0 8 55143 2:16 Staffel II TSV 1846 Mannheim 9 8 1 0 105:65 17:1 MTG Mannheim VF SC Käfertal% Germ. Neulußheim 9 5 4 79:81 10:8 TB Reilingen 8 1 3 885 9 7 Seckenheim 1 TSG Rheinau 7 2 0 5 39.64 419 TSV Neckarau 8 2 0 6 74:93 412 Post SV e 98 Seckenheim 1 8 1 0 7 6498 214 Totoquoten Zwölferwette: 1. R. 27 09 DM; 2. R. 1 135 DM; 3. R. 82,40 DM. Zehnerwette: 1. R. 4 625 DM; 2. R. 88 DM; 3. R. 9,10 DM. Lottoquoten: Gewinnklasse 1 300 000 DM; Gewinnklasse 2 160 00 DM; Gewnnklasse 2 7 00 DM; Gewinnklasse 3 115 DM; Gewinn- Klasse 4 5 DM. Schweizer Farben laufende Franzose Wado den Preis der Frankfurter Rundschau über 1800 m. Naras und Zobel besetzten in respektvollem Abstand die Plätze. Die erste größere Ueberraschung brachte Veilchenwald in dem als Ausgleich III über 2500 m gelaufenen Preis der Frankfurter Neuen Presse. Marc-Anton, der wieder lange geführt hatte, mußte in der Geraden Veil- chenwald und Antillo den Vortritt lassen. Watussi ging lange gut, dagegen konnte Sascha sich heute nicht bemerkbar machen. Der mit vierzehn Pferden am stärksten besetzte Preis der Nachtausgabe, ein Aus- gleich IV über 2000 m, brachte auch die größte Ueberraschung. Nachdem Dorn, Acillo und Lenzwind lange an der Spitze zu sehen gewesen waren, erschienen in der Distanz Antichrist und Sidney in Front, an denen je- doch die wenig beachtete Domina kurz vor dem Ziel noch leicht verbeiging. 266.10 auf Sieg, 1332:10 für den Zweier-Einlauf und 35 300:10 für die Dreier-Wette waren die Rekordquoten des Tages. Der von Amateuren über 3400 m Jagd- bahn gerittene Preis der Frankfurter Allge- meinen Zeitung für Deutschland brachte, nachdem Marius am Einsprung in Front zu Fall gekommen war, durch den Sieg von Tang's Flame einen weiteren Erfolg der eng- lischen Besatzungsmacht. An Jrridiscent und Delfini kamen auch auf den Plätzen eng- lische Gäste ein. 5 Mit zwölf Teilnehmern hatte der als Aus- gleich IV über 1400 m ausgeschriebene Preis des Mannheimer Morgen das zweitstärkste Feld und wurde auch mit eines der span- nendsten Rennen des Tages. Anine hatte anfangs die Führung vor Bon-voyage, da- hinter Impala und Alpenrose. Mitte der Ge- raden lag etwa ein halbes Dutzend Pferde fast in Linie und bis zum Ziel in verbisse- nem Endkampf. Schließlich konnte die in Heddesheim beheimatete Altenau den heiß umkämpften Preis in die Nähe des Stifters zurückholen. Maccabeo war nach Zielphoto knapp vor Franz-Leopold. H-h. dazu:„Die FIFA hat praktisch ein Verspre- chen einzulösen, das schon über 20 Jahre alt ist. Auf besonderen Wunsch des verstorbe. nen FIFA-Präsidenten Jules Rimet 20g Deutschland seine aussichtsreiche Kandida- tur für 1938 zugunsten Frankreichs zurück. Dem damaligen DFB-Präsidenten Felix Lin. nemann wurde auch auf dem Kongreß öffentlich versichert, Deutschland sei nach Frankreich an der Reihe. Diese Erklärung wurde auf dem Kongreß 1956 in Lissabon nochmals in Erinnerung gebracht und ohne jeden Widerspruch hingenommen, nachdem der Krieg die Durchführung der Weltmei-⸗ sterschaft 1942 unmöglich gemacht hatte. Für 1962 mußte man allerdings das Weltturnier turnusgemäß nach Südamerika (Chile legen.“ ö Auf dem FIFA-Kongreß anläßlich der Olympischen Spiele 1960 in Rom sollten sich die Delegierten des Versprechens erinnern und die Weltmeisterschaft 1966 nach Deutschland geben. Der Deutsche Fußball- Bund wird dieses Ziel mit Nachdruck ver. folgen. Er vertraut dabei als Weltmeister von 1954, der außerdem 1934 den dritten und 1958 den vierten Platz belegte, auf seinen sportlich fundierten Anspruch, wobei er es nicht nötig haben sollte,„die Stimmen der Delegierten durch Verbeugungen zu er- schleichen“, wie Dr. Bauwens sagte. 5 eee. Heinz Fütterers größter Iug Der vom Ehrenvorsit- zenden des Deutschen Leichtathletik- Verbundes, Dr. Karl Ritter von Halt, auf Vorschlag des Clubs der Alten Meister gestif- tete ewige Wanderpreis für den würdigsten und verdientesten deutschen Leichtathleten des Jahres, der Rudolf- Harbig- Ge- däcktnispreis, wurde für das Jahr 1958 an Heinz Fütterer(Karlsruher Sc) verlieken. Alfred Dom- pert, Karl Wolf, Hermann Eberlein, Heinz Ulzheimer, Karl Storch, Her- bert Schade, Maria Sander und Karl Friedrich Haas erhielten bisher den Preis. Keinem von 25 innen aber wurde eine solche Ovation zuteil, wie Heinz Fütterer, dem der NOK- Präsident nach Abschluß der deutschen Leichtathletik“ meisterschaften diese hohe Auszeichnung über- reichte. Im strömenden Regen hatten die Zu- schauer ausgeharrt, ein Beifallssturm brauste durch das Niedersachsen-Stadion, und dann wurde Fütterer praktisch gezwungen, Ehrenrunde zu laufen. Ueberglücklich trabtse Fütterer um die Bahn. Es war wohl sein größ- ter Tag, nachdem er, scheinbar nur noch ein Abglanz seiner besten Tage, im Zuischenlauf die 100 m in 10,2 Sekunden gelaufen war. Die Auszeichnung ist der verdiente Lohn einer großen sportlichen Laufbahn, die ebenso reich an Erfolgen ue an Enttäuschungen ist. Wenn Deutschland heute als Land der Sprinter in Europa gilt, so ist dies sehr wesentlich das Verdienst des 26 jährigen sympathischen Karls. rukers, der in den Jahren 1953 bis 1955 von Sieg zu Sieg eilte, 1954 in Bern Doppel- Europa- meister wurde und im gleichen Jahre den da- mals gültigen 100- m- Weltrekord mit 10,2 Sek. einstellte. 1956 hatte Fütterer seine Spitzen- position in Deutschland an den begabten Köl⸗ ner Manfred Germar abgeben müssen. Nun hätte er abtreten können. Seine sportliche Lauf- bahn schien erfüllt, doch Fütterer hatte da: Ziel, in Stockholm noch einmal dabei zu sein. Seine Hoffnung: Als Mitglied der deutschen Nationalstaffel über 4x I- m das Mißgeschick von Bern wettzumachen und die Europamei- sterschaft zu gewinnen. Dafür hat sich der 26 jährige Karlsruher trotz seiner starken be- ruflichen Beanspruchung im elterlichen Ge- schäft in meisterhafter Weise vorbereitet und mit seinen 10,2 Sekunden von Hannover ein com back geschafft, das alle mit Freude er- füllt. Leichtathletik-Vergleichskampf gegen Saarland: adens Hachwuclis mit neun Doppelsiegen Loos gewann Weitsprung, Dewitz und Dorle Hartmann Sieger im Hochsprung Mit 151,5:101,5 Punkten kam die badische Leichtathletikjugend in Gaggenau in einem Vergleichskampf zu einem überlegenen Sieg über die Vertretung des Saarlandes. Heftige Gewitterregen verzögerten die Veranstal- tung und beeinträchtigten auch die Leistun- gen. Herausragende Ergebnisse gab es für die Saarmädel mit einer neuen Bestleistung von 10,99 m im Kugelstoßen durch Marlene Tag und für die Jugend aus Baden mit der Bestleistung im Hammerwerfen durch Willi Sammel(TV Kollmarsreute) mit 438,42 m. Von den 23 ausgetragenen Disziplinen konnte Baden 17 für sich entscheiden, in neun Kon- kurrenzen gelang den Gastgebern dabei ein Doppelerfolg.— Ergebnisse: Männliche Ju- gend: 100 m: Fiegler Baden) 11,1. 40 0 m: Joachim Reske(Saar) 52,2. 800 m: Heitz (Baden) 2:01, 3. 1500 m: Stadler Baden) 4:17,83. 110 m Hürden: Scherer(Saar) 16,6 Sek. Weitsprung: Loos GBaden) 6,56 m. Hochsprung: Dewitz Gaden) 1,70 m. Stabhochsprung: Israng Ba- den) 3,40 m. Dreisprung: Schmidt (Baden) 12,97 m. Kugelstoßen: Heindel (Baden) 14,62 m; Loos Baden) 13,78 m. Dis kus: Steiner(Baden) 38,01 m. Speer- Werfen: Waldeck 43,05 m. 4x 100 m: 1. Baden 43,9 Sek., 2. Saar 45,4 Sekunden. Olympische Staffel: 1. Baden 3:45, Min., 2. Saar 3:46,0 Minuten.— Weibliche Jugend: 100 m: Renate Bronnsack(Baden) 12,4 Sek. 600 m: Anneliese Thomas(Saar) 1:55,6 Min. 80 m: 1. Marlene Tag(Saar) 12,8 Sek., 2. Dorle Hartmann(Baden) 13,2 Sek. 4x 100 m: 1. Baden 50,8 Sek., 2. Saar 53,3 Sek. Weitsprung: Marlene Tag(Saar) 5, 27 m. Hochsprung: Dorle Hartmann Gaden) 1,55 m. Speer werfen: Helga Kinzinger Baden) 30,95 m. Kugelstoßen: Marlene Tag(Saar) 10,99 m. Dis kus: Marianne Ostermayer (Baden) 34,99 m. Jüngster Schwimm-Nachwuchs ermittelt in Heidelberg Mannschaftsmeister Im 50-m-Becken des Heidelberger Ther- malbades treten die badischen Vereine am Mittwochabend zum Endkampf des„Mann- schafts- Wettbewerbs der Einderklasse“ (M WI) des Deutschen Schwimm- Verbandes an. Bei den Knaben stehen sich die acht Ver- eine KSN 99 Karlsruhe, 1. BSC Pforzheim, Sscœ Sparta Pforzheim, TV 34 Pforzheim, Nikar Heidelberg, F Heidelberg, TSV 46 Mannheim und VW Mannheim gegenüber, während bei den Mädchen mit Nikar Heidel- berg, 1. BSC Pforzheim sowie KSN 99 Karls- ruhe I und II vier Mannschaften vertreten sind. Bester Verein ist diejenige Mannschaft, welche in den vier Staffeln 50— 100— 100 50 m Brust und Kraul, 4x50 m Rücken und Schmettern die niedrigste Gesamtzeit er- reicht. Außerdem hat der Badische Schwimm- Verband zu dieser Veranstaltung Einladungs- wettbewerbe für seine Spitzenklasse ausge- schrieben, wobei die Herren mit 200 m Rük- ken, 100 m Brust, 100 m Schmettern und die Damen mit 200 m Kraul, 200 m Rücken und 100 m Brust Konkurrenzen für die DSV- Bestenliste Schwimmen, die nicht im Mei- sterschaftsprogramm enthalten sind Schwetzingen trotzte KSV 84 Seine beachtliche Formsteigerung bewies der KSV 56 Schwetzingen am Wochenende auch gegen den Namensvetter aus Mann- heim. Die Gäste, die sich im Vorkampf auf eigener Matte glatt mit 16:7 durchgesetzt hatten, mußten sich mit einem 11:11-Unent- schieden begnügen. eine * 25 8 2 . ũ—Om OOP—«— ln.⸗—ʃ—!; 4 — 5 sen spre- re alt orbe- 20g idida- lrück. Lin- ngreß nach arung sabon ohne hdem tmei⸗ . Für irnier Ohile) der 1 sich mern nach ball- ver- eister Wund einen Her- dich von zuteil, sident Letik. über⸗ e Zu- duste dann eine trabts größ⸗ R ein lauf Lohn benso n ist, rinter N das Larls- 5 Von ropu- N da- Sek. itzen⸗ Köl⸗ Nun Lauf- e das sein. schen schick amei· der n be⸗ Ge · und ein e er- Nr. 163/ Dlenstag, 22. Juli 1958 MORGEN Seite 9 Der„Europa- Vorschlag“ der Sowjets Freundschaftspakt und atomwaffenfreie Zone im Mittelpunkt Moskau.(AP/ dpa) Die Sowjetunion hat am Montag ihre jüngsten Vorschläge für den Abschluß eines Nichtangriffs- und Freund- schaftsvertrages zwischen den Mitgliedstaa- ten des Warschauer Paktes und der Atlanti- schen Verteidigungsgemeinschaft(NATO) veröffentlicht. Darin wird die Kürzung aller ausländischen Stationierungstruppen in Deutschland um ein Drittel oder einen ande- ren zu vereinbarenden Prozentsatz, eine atomwaffenfreie Zone von 800 Kilometern beiderseits der Demarkationslinie und eine Luftinspektion dieses Gebietes zur Verhin- derung von Ueberraschungsangriffen ange- regt. Ble Vorschläge sind in Noten enthalten, die— wie berichtet— am vergangenen Dienstag den drei Westmächten und der deutschen Bundesrepublik zugestellt worden waren. Der vorgeschlagene Nichtangriffs- und Freundschaftsvertrag würde nach An- sicht der Sowjetunion den Weg für um- kassendere Abrüstungs vereinbarungen frei- machen. In den Vertrag sollen Sicherungen zur Verhinderung und Bekämpfung einer Aggression in Europa und für die Gewähr- leistung der Sicherheit aller europäischen Staaten eingebaut werden. Diese Sicherungs- maßnahmen möchte die Sowjetunion durch die Verpflichtung aller europäischen Staaten und der USA untermauern, einem Aggressor in Europa ohne Rücksicht auf seine etwaige Zugehörigkeit zu einem der bestehenden Paktsysteme jede militärische, wirtschaft- liche und moralische Unterstützung zu ver- weigern. Der Vertragsentwurf sieht auch eine wirt- schaftliche Zusammenarbeit zwischen Ost und West, den Austausch von Rohstoffen, einen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiete der friedlichen Verwendung der Atomenergie sowie einen engen Kontakt auf dem wissen- schaftlichen, technischen und kulturellen Sektor vor. Der Westen hatte sich bereits früher gegen sowWqetische Vorschläge einer derartigen In- spektionszone in Mitteleuropa ausgesprochen, weil sie so gut wie kein sowjetisches Territo- rium einschließen würde. 0 Die tschechoslowakische Regierung hat am Montag in einer Erklärung den Vor- schlag der Sowjetunion für den Abschluß eines Freundschaftspaktes der europaischen Staaten und der USA begrüßt. In der Er- klärung heißt es, ein Freundschaftspakt würde das internationale Vertrauen stärken und es möglich machen, erste konkrete Ab- rüstungsmahßnahmen, darunter die Errichtung einer atomwaffenfreien Zone in Mittel- europa, einzuleiten. Die tschechochoslowa- kische Regierung betont erneut, daß der Auf- bau der Bundeswehr und der Beschluß des Bundestages über die Atombewaffnung der deutschen Streitkräfte eine große Gefahr für die europäischen Nationen darstellten. Beamte des amerikanischen Außenmini- steriums erklärten am Montag, der von der Sowjetunion vorgeschlagene Nichtangriffs- Pakt sei eine„alte Angelegenheit“ und ent- halte außer dem Vorschlag, zweimal jährlich Informationen über die in Deutschland statio- nierten Truppen auszutauschen, nichts Neues. Daß die Sowjets ihren Vorschlag gerade jetzt wieder herausstellten, sei wahrscheinlich Propagandistisch bedingt. Vierte Woche der Atom-Konferenz Genf.(dpa) Die Genfer Konferenz der Atomwissenschaftler aus Ost und West ging am Montag in die vierte Woche. Ueber die Besprechungen des Montags wurde mitge- teilt, daß die Delegierten endgültige Be- schlüsse über die Wirksamkeit der Methode zur Feststellung von Atomwaffenexplosionen durch das Registrieren elektromagnetischer Wellen ausgearbeitet haben. Prüfung des Falles Eisele ergibt Material gegen Polizeipräsidenten München(Eigener Bericht) Wie unser Münchener Korrespondent erfährt, wird er- Wartet, daß der Münchener Polizeipräsident Anton Heigl einen außerordentlichen mehr- wöchigen Urlaub antreten wird. Heigl steht im Mittelpunkt eines von der Regierung von Oberbayern angeordneten Prüfungsverfah- rens, das durch die kriminalpolizeilichen Er- mittlungen gegen den früheren SS-Arzt Dr. Eisele notwendig geworden ist. Die bis jetzt vorliegenden Ermittlungen waren für Heigl überraschend günstig. Die Kommission hatte nachzuweisen versucht, daß Heigl unge- nügend über den Fall Eisele informiert wor- den sei. Neuerdings sind aber weitere Tat- sachen bekannt geworden, so daß die Vor- ermittlungen noch einmal von vorne be- ginnen. So viel steht fest, daß die Polizeibeamten, gegen die sich die Untersuchungen richten, zu keinem Zeitpunkt der Gestapo angehört haben und auch in keiner Weise dem Ver- dacht ausgesetzt sind, die Ermittlungen gegen Dr. Eisele absichtlich und bewußt verschleppt zu haben. Ein Strafverfahren gegen die Poli- zeibeamten kommt also nicht in Frage. Da- gegen ist es denkbar, daß das Verhalten der Beamten ein dienstaufsichtliches Verfahren nach sich zieht. Aber selbst wenn ein solches Verfahren anhängig gemacht werden sollte, wird dabei nicht sehr viel herauskommen, weil— wie sich ein höherer städtischer Be- amter ausdrückte—„Schlamperei und Un- verstand“ nicht ohne weiteres ausreichten, einen Beamten zu entlassen. Die Untersuchungen erstrecken sich außer auf den Polizeipräsidenten Heigl auch auf den Leiter der städtischen Kriminalpolizei, Grasmüller, und auf zwei untergeordnete Beamte. Heimliche Tonbandaufnahmen verstoßen gegen das Grundgesetz Karlsruhe.(dpa) Der Bundesgerichtshof hat am Montag heimliche Tonbandauf- nahmen von Privatgesprächen für wider- rechtlich erklärt. Das Gericht stellte fest: „Wer ein Gespräch ohne Zustimmung des Gesprächspartners durch Anwendung eines Tonbandes festlegt, verletzt in der Regel das durch Artikel 1 und 2 des Grundgesetzes gewährleistete allgemeine Persönlichkeits- recht, das die Person in ihrer persönlich- keitsrechtlichen Eigensphäre schützt.“ In der Urteilsbegründung stellen die Karlsruher Richter aber fest, daß das allge- meine Persönlichkeitsrecht auch nicht unbe- grenzt bestehe. So könnten besondere Aus- nahmefälle, etwa Notwehr oder eine not- Wehrähnliche Lage, eine Einschränkung zu- lassen. Families- Nachtiehk ten Mann, unser guter Bruder, Schwager Herr Schneidermeister für uns alle, verstorben. Mannheim, den 20. Juli 1958 Langstraße 14 Anna Schleier Beerdigung: Siehe Bestattungskalender. Onkel, Herr im Alter von 85 Jahren. Mh m. Schulstraße 384 und Angehörige Meine liebe Schwester, Frau geb. Axthelm Mannheim; den 22. Juli 1958 Hafenstraße 22 Sophie Kloy im Hauptfriedhof Mannheim statt. 20. Juli 195g, mutter und Oma geb. Schork im Alter von nahezu 75 Jahren. Kruher Fruchtbahnhofstraße 3) Karl Englert u. Schwester, Schwägerin und Tante, Frau geb. Wolf erlöst worden. Mhm.- Rheinau, den 22. Juli 1958 Frühlingstraße 43 IH S Iller Beerdigung: Dienstag, 22. Juli, 14.30 Uhr im unser lieber Wolfgang Sehriesheim, den 22. Juli 1958 Entengasse 25 Gabriele, Rolf und Nach kurzer schwerer Krankheit ist Theodor Schleier im Alter von 62 Jahren plötzlich und unerwartet In tiefer Trauer: und alle Angehörigen Nach langem schweren Leiden verstarb am 21. Juli 1958 mein lieber Mann, mein guter Opa, Schwager und Bernhard Rocholl Neckarau, den 22. Juli 1958 In stiller Eranent 8 Maria Rocholl geb. Schuhmann Beerdigung: Mittwoch, 23. Juli, 14.00 Uhr Friedhof Neckarau. Maria Reuther ist am 19. Juli 19883 in Frieden heimgegangen. u tiller Trauer: im Namen der Hinterbliebenen Die Einkscherung findet am Dienstag, 22. Juli 1958, um 13.30 Uhr Ein gutes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Plötzlich und völlig unerwartet verschied am Sonntag, dem meine llebe Frau und gute Mutter, Sophie Scherer Mannheim, Dalbergstraße 7, den 21. Juli 1938 In“ tiefer Trauer: Friedrich Scherer Enkelkind Liane und Gatte nebst allen Anverwandten Beerdigung: Mittwoch, 23. Juli, 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim Unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter; Anna Trautmann wwe. ist am 19. Juli 1958 im 73. Lebensjahr von ihrem schweren Leiden Friedl Reber geb. Trautmann und An verwandte Am Samstag, dem 19. Juli, verstarb im Alter von 3 Monaten In kleter Trauer: Wolfgang Hans Bickel u. Frau Lina sowie alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, 22. Juli, 17.00 Uhr Friedhof Schriesheim 1 5 gang unseres mein lieber und Onkel, geb. Dengler Für die wohltuenden Beweise inniger Anteilnahme, die uns beim Heim- lieben Entschlafenen, Herrn Ernst Wirth durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sagen Wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank den Aerzten und Schwestern des Diakonissenkranken- hauses sowie der Neurologischen Klinik Heidelberg für die aufopferungs- volle Pflege. Ferner Dank dem Herrn Prediger Willer für die trostreichen Worte, der Sozialdemokratischen Partei, dem Stammtisch Bloomaul, den Hausbewohnern und all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 22. Juli 1958 Alphornstraße 41 In stiller Trauer: Babette Wirth und Kinder Mh m.- Waldpforte 144 im Alter von 36 Worte fassen. Weberstraße 11 Statt Karten Für die mir anläßlich des Heimganges meines unvergessenen lieben Mannes, Herrn Max Lauterbach er Waesene liebevolle Teilnahme sage ich allen Herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Staudt für seine trostreichen Worte, Herrn Dr. Gottwald und Schwester Karoline für ihre liebevolle Pflege, den Hausbewohnern, dem Quartett des Hausorchesters der Mannheimer Liedertafel sowie dem Vorstand des Gesangvereins Liedertafel und des Vereins ehem. 110er. Mannheim, den 22. Juli 1958 Friedel Lauterbach Am Sonntag, Medicusstraße 4 Feuerbestattung: Nach längerer Krankheit verstarb am 21. Juli 19538, für alle unerwartet, Herr Adalbert Schober Sein Leben gehörte seiner Familie. Mhm.- Käfertal Mannheimer Straße 127 Beisetzung: Mittwoch, 23. Juli, 9.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim dem 20. Juli 1938, entschlief unsere liebe, sorgende Mutter, im Alter von nahezu 73 Jahren. Mannheim, den 22. Juli 1958 Unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Kosmas Hofmann ist nach kurzer Krankheit im Alter von 80 Jahren in die Ewig- keit abberufen worden. Waldhof, den 20. Juli 1958 In stiller Trauer: Die Kinder und An verwandten Beerdigung: Mittwoch, 23. Juli, 14.00 Uhr im Friedhof Käfertal. Jahren. mr Leid läßt sich nicht in Im Namen aller Angehörigen: Elise Schober Adalbert Schober jun. treu Urgroßmutter und Tante, Frau Anna Wilhelm geb. Schmitt Großmutter, In strller Fräauer Die Angehörigen Mittwoch, 23. Jul, 13.30 Uhr Hauptfriedhof MH geb. Hörner Mhm.- EKirchbergstraße 18 Schwieger Frau geb. Scherer Statt Karten Blumenspenden, auch den Worte, letzte Geleit gaben. Westring 21 üer Friedhof Rheinau. Statt Karten geb. Liepelt innigen Dank zu sagen. Doris Altrheinstraße 25 Am 21. Juli 1958 verschied im 61. Lebensjahr meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Häfner Feudenheim, den 22. Juli 1958 Beerdigung: Mittwoch, 23. Juli, 14.30 Uhr Friedhof Feudenheim Für die überaus herzliche Anteilnahme, Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Mh m.- Gartenstadt, den 22. Juli 1958 Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise aufrich- tiger Anteilnahme durch Wort, Schrift, spenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Elisabeth Stumpf M hm. Waldhof, den 22. Juli 1958 Herr, Dein Wille geschehe. geb. Gack Die trauernden Hinterbliebenen: Albert Häfner Familie Hans Häfner Familie Heinz Klinger Familie Willi Häfner Enkelkinder und Anverwandte die uns beim durch Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und von der Nachbarschaft, zuteil wurde, sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Weber für seine trösten- dem Verein deutscher Oelfabriken für die Kranzniederlegung und den ehrenden Nachruf durch Herrn Montag und all denen, die dem Verstorbenen das Bestattungen Dienstag, 22. Juli 1958 Krematorium Feierlichkeiten vorübergehend in der Kapelle der Leichenhalle) Hoffmann, Gisela, 0 Märker Querschlag 61 Reuther, Marie, Hafenstraße 22 Friedhof Rheinau Trautmann, Anna, Frühlingstraße 43 Friedhof Wallstadt Dinkel, Wilhelm, Oswaldstraße 585 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. Don blelen gelesen Pozzistraße 9). schaft. tende Gesellschafter in Mannheim nat Gesamtprokura 13.00 18.30 heim hat Prokura. E 251— 17. Kaistraße 11—13). 14.30 B 373— 16. 7. 14.00 ist erfolgt und (Ohne Gewähr) Friedrich Hägin Familien-Anæeigen b ee 5 A 3310— 16. heim. Im„MM= schränkter Haftung sitz: Wiesbaden. Durch Beschluß der fach] Christine Hägin und Anverwandte Heidelberg Anlage 30 mittw. 14—18 Uhr Tel. HORGENAIE ist die Gesellschaft gelöscht. Höll lür Schwerhörige Dr. Lehmann-Greum Mannheim erfolgt und im B 975— 16. 7. 1958 Royal schränkter Haftung in Mannheim(Weinheimer Straße 62—66). Eichner ist nicht mehr Geschäftsführer. Kaufmann in Thalwil ist zum Geschäftsführer bestellt. tretungsbefugnis des Liquidators Handelsregister Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in 0 keine Gewähr! Neueintragungen: A 3543— 16. 7. 1953 Paul Wolf, Handels vertretungen in Mannheim (Handels vertretungen in der Elektrobranche, L 12, 12). Inhaber ist Paul Richard Wolf, Kaufmann in Mannheim. A 3544— 17. 7. 1953 Wilhelm Huber in Mannheim(Großhandel in Treibstoffen, Heiz- und Mineralölen der Esso Ad und Güternahverkehr, Inhaber ist Wilhelm Huber, Kaufmann in Mannheim. A 3545— 17. 7. 1958 Guido Fell in Mannheim Mandels vertretungen in Elektrozählern, Gittermasten. Isolatoren, Kabelarmaturen, Sicherun- gen und Ortsnetzmaterial, Feudenbeim, Ziethenstraße 88). Guido Alfons Johannes Fell, Ingenieur in Mannheim. A 3546— 18. 7. 1958 Otto Mohr OH in Mannheim(Technisches Büro und Werksvertretungen, Rheinhäuserstraße 63). Inhaber 18 Offene Handelsgesell- Die Gesellschaft hat am 1. April 1958 begonnen. Persönlich haf sind Otto Mohr, Handelsvertreter in Mannheim und Otto Heinrich Maria Mohr, Buchhalter in Neckarsteinach. Veränderungen: A 2138— 17. 7. 1958 M. Stromeyer, Lagerhausgesellschaft in Mann- heim(Karl-Ludwig-Straße 2830). Hans-Albert Rosenbaum in Duisburg unter Beschränkung auf die Zweigniederlassung Duisburg. Er ist mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt. A 2891— 19. 7. 1956 Franz Kühner& Co. in Mannheim E 3, 8). Die Prokura von Heinrich Meier ist erloschen. A 2997— 19. 7. 1958 Fritz Schuster OH, strumpfveredelung in Mann heim(Neckarau, Morchfeldstraße 37-39). Brigitte Nordsieck in Mann- 7. 1958 Rhespag Mannheim Rheinische Speditions, und Schiffahrts- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Rhein- Kurt Blesch in Mannheim hat Einzelprokura. 1958 Commerz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft Filiale Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Frankfurt a. M.(FE 3, 1-2). Die Prokura von Wilhelm Schönauer ist erloschen. Günther Ludwig Ladisch ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M. im Bundesanzeiger Nr. 128/58 bekanntgemacht. Schreibmaschinen, Gesellschaft mit be- Engelbert Dr. Ernst Johann Lüthi, Exlos ehen: A 2923— 19. 7. 1938 Lorenz& Schmidt Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: niederlassung in Mannheim ist aufgehoben. Hamburg. Die Zweig Werner Geibel in Mannheim. Die Firma ist er- 7. 19583 August Karcher& Heinz Gruber OHG in Mann- Die Gesellschaft ist aufgelöst. BE 12— 16. 7.4958. Transportgesellschaft mit be- Die Firma ist erloschen. in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Karlsruhe. Die Zwelgniederlassung in Mannheim ist aufgehoben. B 751— 16, 7. 1958 Deutsches Lotterie- Kontor Gesellschaft mit be- schränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Haupt- Achaz von Jagow ist nicht mehr Geschäftsführer. Gesellschafter versammlung vom 19. Dezember 1957 aufgelöst. Georg Fischer ist Liquidator, Die Ver- ist beendet und die Gesellschaft Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Wiesbaden Ist Bundesanzeiger Nr. 109/88 bekanntgemacht. N 7. 118 2 42 78 9 Verleren 0 Kaufgesuche Obs; loren. Gold. Kettenarmband Donnerstag- vormittag Nähe Wasserturm ver- Geg. gute Belohng. geben. Philosophenplatz 8. Suche gebr. Möbel z. versteigerung. 452 Witt. G 7. 29, Telefon 2 56 81. Kaufe jede Menge Altpapier, Schrott, — eine EKranz- und Blumen- verwitw. Hertel Sn Tiermarkt 4 Unverbindliche Vorführung„ E740- Jel. 237 40 Schwarz. Geldbeutel am 19. Juli auf dem Marktplatz verloren. Pitte geg. Belohng. ab- geben beim Portier des„Mann- oder auf dem alte Herde u Oefen, Textilabfälle, auch v. Privat Abholung schnell- stens bei Anruf. Greber. T. 4 21 72 Kinderfahrrad f. Mädchen d Jahre) ges. Angeb. unt. P 26992 a. d. Verl. Die Angehörigen Jg., hübsch gez. Kätzchen nur in gute Hände abzug. Dr. Finck, Lu. Friesenheim, Hüttenmüllerstr. 6. e N. 5 0 a 9 l a ö d 5 5 f 5 i 5. f 3 5 5 2— 2 2 15 3 15 e . i 0. N 1 Seite 0 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Dienstag, 22. ul 1088/ Nr. 160 Bundesbankausweis: Tonne mehr Tomaten angebaut wurden in Der Chronist hat die Befürchtung, das Bezogen auf das Gesamtprämienvolu- vielseitige ertrags ausgleichende Mischung 3 2 deutschen Landen. Dementsprechend erhöhte Tomatenmark würde in deutschen Leibern men ist ein Rückgang der Zuwachsquote von der Branchen erhalten. Die Stückzahl der Devisenvorräte sich die Tomateneinfuhr, die sich dann gerinnen. F. O. Weber 14,18 v. H. auf 13,19 v. H. festzustellen. Die 1 i 1 1957 f 8 8 im Jahre 1950 auf 53 000 Tonnen 8 Verwaltung rechnet, wie auf einer Presse- 9,76 Mill.(8,91) erreicht und inzwischen 10,0 FFF im Jahre 1957 auf 179 800 Tonnen Allianz VAG konferenz erklärt wurde, mit Fortdauer die- überschritten. i Nach dem letzten Wochenausweis der e 5 8 33 ser rückläufigen Tendenz. Die Nettoprämien- Für Versicherungsleistungen wurden netto r ben ehen deutschen dauern einnahme wuchs auf 375,47(332,32). Das Prä- 167,03(152,57) gezahlt. Die Schadenrückstel- sich der Banknotenumlauf um 367 Mill. DM Auf 15,59 Md. DM ermäßigt und liegt um 42 Mill. DM über dem vom 31. Juli 1957. Die Bundesbank berichtet weiter, daß am 15. Juli 1958 der Goldbestand 10,74 Md. DM die Guthaben bei ausländischen Banken u. Geldmarktanlagen im Ausland 8,10 Md. DM (davon zweckgebunden 1,07 Md. DM) Sorten, Auslandswechsel und Schecks 0,15 Md. DM Verbindlichkeiten aus dem Auslandsgeschäft 1,14 Md. DM betragen hat. Der Gold- und Devisenbestand der Deut- schen Bundesbank nahm seit Anfang März 1958 um 1,5 Md. DM zu, während er in der Zeit von November 1957 bis Februar 1958— nach dem Zusammenbruch der internationalen DM-Abwertungs- Spekulation— um 940 Mill. DM abnahm. Wenn auch das Wiederauf- treten von Devisenüberschüssen größeren Umfang angenommen hat als vorauszusehen War, gilt hierbei folgendes zu beachten: Der inflatorische Preisauftrieb in ver- schiedenen nichtdeutschen Ländern hat stark nachgelassen, wodurch sich eine Verschie- bung der sogenannten Terms of Trade ergab. Als Terms of Trade werden jene Außen- handelsdaten bezeichnet, die das Verhältnis zwischen Import- und Exportpreisen dar- Stellen. Zweitens ist bei der richtigen Beurtei- lung unserer Devisenbestände zu beachten, daß in dem Ausweise der Bundesbank nicht nur wirkliche— also unbeschränkt verfüg- bare— Gold- und Dollarreserven vorhanden sind, sondern auch Forderungen, die nicht unbeschränkt verwendbar oder erst nach längerer Zeit verfügbar sind. Dazu gehören die EZ U-Guthaben(4,4 Md. DM), über die die Bundesrepublik lediglich zur Deckung Stwaiger Deflzite in den monatlichen EZ U- Abrechnungen— und dann nur jeweils in Höhe von 25 Prozent dieser Deflzite— ver- fügen kann. Darüber hinaus sind die auf Dollar lautenden ein- bis dreijährigen Schuldverschreibungen der Weltbank(1,07 Md. DM) zu berücksichtigen, zu denen mit Wirkung vom 7. Juli 1958 noch ein Auf- stockungskredit(200 Mill. DW) hinzukommt. Schließlich besteht noch ein Sonderkonto„D“ bei der Bank von England, auf dem die devisenmäßigen Vorausleistungen der Bun- desrepublik auf Tilgung der Nachkriegs- schuld an Großbritannien deponiert sind (800 Mill. DM). Sodann wären noch die bila- teralen Konsolidierungs- und Ueberbrük- Kkungskredite an verschiedene Länder zu nennen und anderes mehr. Insgesamt han- delt es sich um einen Block von 7,1 Md. DM, der unseren internationalen Liquiditätsspiel- raum einengt. Es verbleibt also lediglich eine Währungsreserve von etwa 17 Md. DM, die dazu ausreicht, den Gegenwert eines Sechs- bis siebenmonatigen Einfuhrbedarfs zu decken. Egosum Was noch übrig bleibt für die Liberalisierung (VoD) Nach einer Anfang Mai 1958 er- stellten OEEC-Statistik belief sich der Ge- samtliberalisierungssatz der Mitgliedstaaten auf 8376 Prozent, und zwar für Ernährungsgüter auf 78,9 Prozent, für Rohstoffe auf 88,7 Prozent, für Fertigwaren auf 79,3 Prozent. Daß z. Z. keiner der Gesamtsatze 90 Prozent erreicht, ist zum größten Teil auf die Rückkehr Frankreichs zur vollständigen Einfuhrkontingentierung zurückzuführen. Diese Maßnahme fällt um so mehr ins Ge- wicht, als die französische Einfuhr aus den OEEC-Landern einen der ersten Plätze ein- nimmt. Im einzelnen ergibt sich aus der Statistik — die per dato ihre volle Gültigkeit haben dürfte— folgendes Bild(in Prozent des Pri- vathandels): Nahrungs- u. Roh- Fertig- Gesamt- Futtermittel stoffe fabrikate satz Bundesrepublik 365,4 99,3 98,2 94,0 Oesterreich 79,4 98.6 87,2 90,3 Beneluxstaaten 69,0 98.8 91,8 91,1 Dänemark 80,8 98,2 79,0 86,2 Griechenland 100,0 100,0 89,0 95,0 Irland 84,6 97,0 38,9 90,2 Island 56,5 40,9 15,0 29.0 Italien 95,5 100,0 99,2 98.4 Norwegen 82,9 92,8 76,5 80,8 Portugal 88,2 98,9 91.7 93,7 Schweden 79,6 100.0 90,6 92,6 Schweiz 67,8 100,0 94,1 91,3 Großbritannien 90,9 99,0 90,7 94,0 Der OEEC-Rat hat kürzlich beschlossen, anläßlich der EZU-Verlängerung um ein Weiteres Jahr bis 30. Juni 1959 auch die im Januar 1955 beschlossene und seitdem zwei- mal verlängerte 90prozentige Liberalisierung des Privathandels in den OEEC-Staaten bis zum gleichen Datum zu verlängern, um so die Gültigkeitsdauer der beiden eng zusam- menhängenden Systeme zu koordinieren. Teutsche Tomaten in teutsche Mägen p) Eine Werbeaktion für den Absatz deutscher Tomaten soll mit finanzieller Unterstützung des Bundesernährungsministe- riums von den Spitzenorganisationen der Er- zeuger in der ersten Augusthälfte gestartet werden, verlautet von Fachseite. Bisher kam der steigende Verbrauch von Tomaten in der Bundesrepublik weitgehend der Importware zugute. Nichts gegen deutsche Tomaten. Bestimmt wird der Blutkreislauf des Verbrauchers merklich angeregt, wenn deutsches Toma- tenmark durch seine Verdauungsorgane rinnt. Dennoch stört den Chronisten an obi- ger Meldung der Umstand, daß der bundes- Mminlisterielle Ernährungsvater sich da in eine Werbeaktion einschaltet, die nach des Chronisten Meinung— nicht Aufgabe des Ernährungs ministeriums ist. Man sage nicht„Qualität wirbt für sich Selbst“ denn daß im Jahre 1957 nur 22 700 Tonnen 5 im Jahre 1950 40 500 Tonnen deutsche Tomaten verkauft werden konnten, hängt doch damit zusammen, daß nicht eine Tomatenanbau nicht hinreichend lohnend. Vielleicht waren ausländische Tomaten bil- liger. Nun, hier liegt der Hund begraben. Soll mit dieser Aktion der deutsche Verbraucher über Preisstützungsaktion und Grüne Pläne— vielleicht später genötigt werden, das von seinen Verdauungsorganen aufge- nommene Tomatenmark teurer zu bezahlen? (VWD) Nach dem der Hauptversammlung am 13. August vorzulegenden Abschluß für 1957 erreichte das gesamte Prämienaufkom- men der Allianz- Versicherungs-AG, Berlin und München, im Berichtsjahr aus dem selbst abgeschlossenen und in Rückdeckung übernommenen Geschäft(alles Werte in Mill. DM) 559,88(494,65). Der absolute Zuwachs übertraf mit 65,23 etwas den von 1956. mienvolumen konnte in den Sparten Feuer, allgemeine Haftpflicht und Transport stärker als im Vorjahr gesteigert werden. Geringer war die Prämienzunahme u. a. in der Ein- bruchsdiebstahlversicherung, weil auch hier für den Bestand Rabatte eingeräumt wurden. Erstmals seit Jahren ging der Anteil der Kraftbfahrtversicherung am Gesamtgeschäft etwas zurück. Im ganzen gesehen blieb die Mannheimer Versicherungsgesellschaſt ist gewachsen Dividende 10 Prozent; Kapitalverdoppelung Vorgeschlagen Der für den 31. Juli 1958 nach Mannheim einberufenen Aktionärshauptversammlung der Mannheimer Versicherungsgesellschaft, Mannheim, schlagen Vorstand und Auf- sichtsrat eine Kapitalverdoppelung auf 3,2 Mill. DM nominale vor. Der Ausgabekurs der Aktien, die im Verhältnis 1:1 unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktio- näre begeben werden soll beträgt 100 Pro- zent, wobei eine Einzahlung von 50 Prozent vorgesehen ist. Das die Neuemission über- nehmende Bankenkonsortium hat die Ver- pflichtung, die neuen Aktien den Altaktionä- ren anzubieten. Außerdem werden dieser 67. ordentlichen Hauptversammlung der Geschäftsbericht für das Jahr 1957, die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung vorliegen. Der Vorstand schlägt Ausschüttung einer zehnprozentigen Dividende auf das bisher eingezahlte Grund- kapital von 1,22 Mill. DM vor. Laut Vorstandsbericht habe sich das Ge- schäftsjahr 1957 befriedigend entwickelt. Die Bruttoprämie sei um 12 Prozent, die Netto- prämie fast um 15 Prozent angewachsen. Der Brutto-Schadenssatz für das selbstabge- schlossene Geschäft habe sich verbessert; allerdings schließt das versicherungstech- nische Gesellschaft bei der„Mannheimer“— ebenso wie bei vielen anderen Versicherungs- gesellschaften— mit Verlust ab, was im vopliegenden Falle mit dem hereingenom- menen Rückversicherungsgeschäft in den Sparten Haftpflicht, Unfall, Kfz, Transport und Feuer zusammenhänge. Vermögens- erträge gleichen die Verluste aus, so daß das Unternehmen die Gewinnausschüttung (im Vorjahr wurden acht Prozent Dividende Sezahlt) um zwei Prozent(berechnet vom eingezahlten Stammkapital) auf zehn Pro- zent Dividende erhöhen konnte. Die für die Kapitalerhöhung erforderliche Auffüllung der gesetzlichen Rücklage auf 0,32 Mill. DM ist dabei bereits in dem vorliegen Abschluß vorweggenommen worden. Das Direktgeschäft der„N3annhbeimer“ umfaßt die Bundesrepublik und Westberlin sowie Italien, Uruquay. Türkei, Libanon, Belgien und Chile. Rückversicherungsbezie- hungen werden mit dem In- und Ausland unterhalten. Im Feuerversicherungsgeschäft ist Aus- weitung zu verzeichnen und ein gegenüber dem Vorjahr erhöhter Gewinn. Auch die Ergebnisse der Einbruch- und Diebstahlver- sicherung sowie der Glasversicherung waren befriedigend. Der Vorjahresverlust in der Leitungswasserversicherung konnte durch angemessenen Gewinn in diesem Geschäfts- jahre wieder ausgeglichen werden. Heikel gestaltete sich das Transportversicherungs- geschäft, das— aus eingangs vermerkten Gründen— einen gegenüber dem Vorjahr erhöhten Verlust ausweist. Der Vorstand vermerkt, daß sich leichte Besserung an- bahne. Den Zeitumständen angepaßt wurden die Deckungsrückstellungen entsprechend er- VDG zahlt 1 12 Prozent Dividende Eine Bilanz mit beachtlichen Fettpolstern (Tex) Das Geschäftsjahr 1957 nahm für den Verein Deutscher Olfabriken wieder- um einen günstigen Verlauf. Der für den 24. Juli nach Mannheim einberufenen Aktio- närshauptversammlung wird demnach wie- Bilanzstruktur in 1000 DM AKTIVA As 311 112* 3 1949 7 8 19561957 „Anlagevermögen 7041, 6 921 7121 200 Vorratsvermögen 5116 7081 7347 L 266 Wertpapiere 835 3 039 3 310 + 271 Forderungen 121 7007 7224/ 217 PASSIVA gigenh. Mittel!) 11 632 14 894 14874— 20 Rückstellungen 82 3 166 2088— 1 078 Verbindlichkeiten 1429 2 279 4437/ 2158 Gewinn u. Vortrag— 3 763 4053— 290 Bilanzsumme) 13 150 24 131 25 484 7 1353 Gewinn- und Verlustrechnung in 1 000 DM AUF WAND: 1956 1957 Personalkosten 3 638 4 169 Abschreibungen 738 623 Steuern und Abgaben 2 433 2916 Außerordentl. Aufwendungen 297 271 Gewinn und Vortrag 3 763 4 053 ERTRAGE: Gewinnvortrag 2 626 2 694 Rohertrag 7 73 7 348 Zinsmehrertrag 586 601 Außerordentl. Erträge 262 1390 Totale“) 11 213 12 033 1) einschl. Wertferichtigungen laut 8 7e EstG. ) Auf- und Abrundungen eingeschlossen. Effektenbörse der Ausschüttung einer zwölfprozentigen Dividende vorgeschlagen(im Vorjahre 12%). VDG konnte den Anteil am süddeutschen Rapsgeschäft, dessen Ablauf im wesentlichen dem des Jahres 1956 entsprach, um mehr als 80 Prozent erhöhen Folge der Anbauaus- weitung und höherer Hektarerträge). Auf Grund größerer Welternten war ein zuneh- mendes Angebot sowohl in Saaten, als auch in Oelschroten(Oelkuchen) zu verzeichnen. it dem Frühjahr 1957 Kam es für fast alle Oelsaaten— Oele— Fette zu erheblichen Preisrückgängen; besonders die Saaten für flüssige Oele, und die flüssigen Oele selbst lagen schließlich 20 bis 30 Prozent unter dem Preisspiegel der— von der Suezkrise ge- kennzeichneten— Zeitläufte. Der VDG-Vor- standsbericht führt aus, daß umfassende und kostspielige Maßnahmen für Aufnahme und Verarbeitung nötig waren, um mit dieser— alle Erwartungen übertreffenden— Entwick- lung Schritt zu halten. Die Produktionsan- lagen seien im Berichtsjahr gut ausgenutzt gewesen, die Modernisierung des Betriebes wurde fortgesetzt. Das Unternehmen ver- zeichnete im Berichts- Zugänge zum Ab- jahr 1957 Anlagevermög. schreibungen 886 073 DM 600 603 DM von 21. 6. 1948 bis 31. 12. 1957 7,65 Mill. DM 6,64 Mill. DM Woraus ersichtlich ist, daß bei 915 000 DM Abgängen vom Anlagevermögen(19481957) eine völlige Regeneration desselben statt- fand, ohne daß dadurch das Anwachsen der bilanzmäßigen VDGO-Fettpolster gelitten hat. Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 21. Juli 1958 Börsenverlauf: Kurserholungen; werte mit Auslandsinteresse, darunter vor allem IG-Farben- nachfolger bei sehr lebhaftem Geschäft stärker anziehend. Hoechster Farben verzeichneten einen Tagesgewinn von s bis 10 Punkten. Flektropaplere unter Bevorzugung von Aha bis zu fünf Punkten nönher im Handel. Am Montanmarkt bei unterschiedlicher Umsatztätigkeit Kursbesserungen von 1 bis zu 3 Punkten. An den Lokalmärkten ergaben sich einige Sonderbewegungen in Spezſalpaple- ren. Daimler, Felten und Guilleaume, MAN und Philipp Holzmann verzeichneten Uber durchschnitt- liche Kurssteigerungen. Banken unter Bevorzugung von Dresdner Bank bis zu 7 Punkten erhöht. Börsenschluß gegenüber der Eröffnung ruhiger, aber überwiegend zu höchsten Tageskursen. An den Rentenmärkten ergaben sich nur unerhebliche Kursab weichungen nach beiden Seiten. In- dustrieanleihen eher angeboten, und vereinzelt leicht ermäßigt. Nach VWD) Aktlen 1 21. Ak tlen 18. 7. 2 Ak tlen 2 Accu„ 171 174½ Mannesmann. 145½ 148 Bergb Neue Hoffg. 155 15⁴ Adler werke 121 121 Metallges. 545 545 Gute Hoffnung 282 283 AEG„ 224 229 Rhein-Braun k. 300 300 Bet Ges. Ruhrort— 255 Aschzelill 79 79/8. 5 1 5 128 5 MANN„ 1 235%; 241 Rheinsta 3 2 5 eh. Hoesch AG: MW 126% K ooo 2401.. f Bemnberg 111½¼ 1 Salzdetfurtn 220 232½ Hoeschwerke 125½¼ 127%½ Berger Tiefbau 203 204 Schering 238 291 FCCVVVFFFFF 316 Schlossduellbrau. 220 201 r Buderus 18%[— schupert Salzer 287 257 8 100 Chem. Albert 189 178 Schwartz Storch. 235 335 3 J 110 55 Sonti Gummi% 34 Seiind. Welft. 8, 1, teiderne kendo. 1 135, Daimler-Benz. 000 62⁵ Siemens] 248¼ 253% Klöckner-Bergb. 8 7 Degussa. 309% 31%[Sinner 331 192 Stahlw. Südwestf. 201 Demag 2 230 2% Suczueker. 233 5 5 5 Dt. Erdöl. 190 190% VDN eh. E. 11 Dt. Linoleum 385 308 Ver. Stahlwerke 8 Dt. Steinzeug 210 215[Wintershall 275 281[Dt. 8 210 213 Durlacher Hof. 275 275 Zeiß- Ikon 224 221 4 5 1 1111; ß . 8 5 Eneinger Union: 4 4 Panken 20 Socnum, Verem. 369, 35 Gebr. Fahr. 128 128 7 Badische Ban 228 Gußstahlw. Witt 33½¼ 340 hek.- amborn. Bergb. 11% 117½ 18 Farben Liqu Bayr. Hypothe 280 H. 8 2 Sch. 8 41% 42 u. Wechsel-Bk. 3 7 Handelsunſon 285 20⁰ en 214 223 Sommerzbank) 65% Phönix Rheinrohr 162% 197 3„„ 324 Commerz- Hüttenw. Siegerl. 13 189 r„Tu. Sredit-Bank 24 246 Fiederrh. Hütte 5 FEC 40% peutsche Bank) 1%( 1½ð]Ruhrst. Hattins. 200 21 Feldmühle.. 63 Dt. Bank as 2 2[Stahim Südwestt.] 20 203 Felten& Gulll. 266 26 Dresdner Bann„%„%. Aus-Tnyssen-H. 1% 185 Foldschmidt 855 135 Dresdner Bank Ad 240 2⁵3 Erin-Bergbau. 295 290 357 20 Salz kHyp.-Bank 200 200 Srün N N 2 11% Beichsbenk- Ant. 85 75 Investmentfonds Harp. Bergbau 5 Rhein. Hyp.-Bank 262 55 Hdbl. Zement 3 25 5 Dego Werzug 667 60% Concentræa. 113.80 116, Hoechster Farben 5 5 Deka fonds 128,90 131, Holzmann. 3⁰⁰ 370[Montan- Nachf.: Fondak 800 14725 lein. Schanz! u.— Eis 4 Hütten 2 . 20 Eisenhut 1% 184½¼ 4125, 131,10 Lahme ver 22⁰ 220 18e 5 123½ 123% Investa 120, 5 1 81 81 Stahlw. Bochum. 8 Tel. Eleetr(Don) 120] 12,2 Linde's EIs 272 281 eh. GH: Unifonds 55,40 50,20 Ludw Walzmühle 110 11⁰ Hüttenw. Oberh.. 157 159 Uscafonds 1 102,— 103, ) RM-Werte höht. Das Auslandsgeschäft, dessen Präm' en etwa drei Prozent der direkten Prämien- einnahme der„Mannheimer“ betrugen, habe befriedigende Ergebnisse gezeitigt. Die Auf- nahme des Geschäftes in Belgien und Chile habe sich noch nicht ausgewirkt. Mit Auf- nahme des Geschäftes in Oesterreich sei dem- nächst zu rechnen. Die Mannheimer Lebensversicherungs AG, Mannheim(Beteiligungssatz 90,1 Prozent) erreichte einen Bestand von über 257 Mill. DM Versicherungssumme und gewährte für 5 1957 eine Dividende von zehn Pro- zent. Von der„Neuen Rechtsschutzversiche- rungs- AG“ in Mannheim Beteiligung 50 Prozent— wird über erfreuliche Entwick- lung berichtet. f a Die„Mannheimer“ konnte am Kostensatz nichts einsparen. Das hinge— so bemerkte der Vorstand— mit dem weiteren Ausbau des Rechnungswesens der Gesellschaft, mit den tariflichen Gehaltserhöhungen ebenso zusammen wie mit der Notwendigkeit, die Büroräume zu vergrößern. Pünktchen 195 5 ERTRAGSZ AHLEN 5 N 5 Främien brutto 56, Prämien netto 22513 3 1 g 8 Schadenh brutto 34,30 37,81 J 3,51 Schäden) netto 17,47 19,46* 1,99 NVerwaltungskosten) 10,23 11,99 2 1.76 Kapitalerträge 121 1 Steuern 5 90. 01 Abschreibungen 0,17 0,21 + 0,04 Rücklagenzuweisung 0,15 0,18 0,01 Pensionsfondszuweisung 0,40 0,36— 0,04 Jahresreingewinn 5 plus Vortrag) 0.53 0,64 911 (davon Vortrag 0,31 0,35 + 0,04) Bilanzstruktur (in Mill. D) 1956 195 Grundbesitz 2,03 400 105 Hypotheken 0,44 0,52 + 0,08 Schuldscheindarlehen 4,28 4,13— 0, 15 Ausgleichs forderungen 10,04 9,90— 0, 14 Beteiligungen 0,42 + 0,14 Wertpapiere 9,96 + 272 Flüssige Mittel 6,31—+ 1,41 Außenstände 5 0 Grundkapital 1,60— . D ück stellungen 33,10 37.986 4,88 Bllanzsumme 48,90 89.29 5 12 b. 95 1) bezahlt u. zurückgestellt für das Geschäftsjahr 9 abzüglich Rückversicherungsanteil ) einschließlich Rücklagenzuweisung lungen belaufen sich auf 236,77(194,59). Die Zahl der Schadenmeldungen im Berichtsjahr stieg auf 798 264(781 771). Der Gesamtkosten- satz konnte von 30,68 v. H. im Jahre 1956 auf 30,06 v. H. im Berichtsjahr verringert werden, obwohl die degressiven Wirkungen auf den Kostensatz aus dem Anstieg der Durch- schnittsprämien nachließen. Nach Zuführung von je 4,0 an die freien Rücklagen und an die Rücklage für außer- gewöhnliche Schadensfälle betragen die Rücklagen einschließlich der gesetzlichen 37,02 (29,02). Die Verwaltung verweist erneut auf die Dringlichkeit, angesichts neuartiger Risi- ken und wachsender Risikoballungen im Zusammenhang mit der technischen Entwick. lung und im Hinblick auf die Aufgaben, mit denen auf dem größeren Versicherungsmarkt im zugammen wachsenden europäischen Wirt. schaftsgebiet zu rechnen ist, die Zeichnungs- kraft durch Reservenstärkung zu verbessern. 8 Geburtstag: Dr.-Ing. Hans Burkhardts neuer Lebensabschnitt Quasi am Vortage seines 75. Geburtstages — den er am 22. Juli feiert— wurde vor wenigen Tagen Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. k. Hans Burlehardt zum stellvertretenden Aufsichts- ratsmitgiled der Grün& Bilſinger 48 gewählt. Der Mann, der sein ganzes Arbeitsleben dem Hause Grün& Bilfinger widmete, trat als 26 jähriger gerade von der Technischen Hoch- schule Karlsruhe kommender— Anfänger bei Grün& Bilfinger ein und verhalf dem Unter- nehmen zu seinem weltweiten Ruf. In den fri- senvollen Jahren nach dem ersten Weltkrieg gelang es ihm„erlösende“ Geschäfstverbindun- gen in Südamerika anzuknüpfen. Die Bauarbeiten in Laufenburg und Hohen Saaten, die Arbeiten im Danziger Innenhafen, sowie die technische Leitung der Berliner Nieder- lassung der Grun& Bilfipger AG. waren Mark. steine seines beruflichen Werdegangs. So wurden die Aufgaben Burkhardts immer weiter gespannt. Nach Rückkehr in das Stammhaus und nach der Prokura-Erteilung wurde Burkhardt 1936 zum stellvertretenden und im Jahre 1939 zum ordent- lichen Vorstandsmitglied bestellt. Der zueite Weltkrieg stellte Burkhardt vor die Aufgabe nicht nur Grün& Bilfinger, son- dern auch der westdeutschen Bauwirtschaft neue Impulse zu verleihen, Eine Aufgabe, die er meisterte, weswegen ihm die Technische Hochschule Karlsruhe im Jahre Ig die Würde eines Ehrendoktors verlieh. Dr. Burkhardt, dem ein gnädiges Geschich Jugendlichkeit des Wesens bewahrte, blieb natürlich nicht von Ehrenämtern verschont. Im Jahre 1950 wurde ihm zu all seinen beruflichen Lasten auch noch die Reprũsentanz des Haupt- verbandes der Deutschen Bauindustrie im Außenhandel des Bundesverbandes der Deut- schen Industrie übertragen. 1958 schied Dr. Burkhardt aus dem aktiven Dienst bei Grün & Bilfinger aus. Doch die Firma konnte seines Rates und seiner Tatkraft nickt entraten. Bei der letzten Hauptversammlung am 26. Juni wurde er— wie eingangs vermerkt— in den Aufsichtsrat berufen, womit für inn nur ein neuer Lebensabschnitt begann. Marktberichte„om z1. Zul Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (WD) Inl. Weizen und inl. Roggen nicht no- tiert; Weizenmehl Type 405 67, 7069, dto. Type 350 64,70—66, Type 312 61,7063, Type 1050 39,70—61; Brotmehl Type 1600 54,7056; Roggenmehl Type 997 60,15—51,10, Type 1150 36,1559, 10, Type 2370 5615—57,10; samt. Mehlpreise abzüglich 2. DM Monatsabschlag per Juli/August; Braugerste nicht not.; Futtergerste neue zweizeilige 3737,50; Sor- tiergerste nicht not., dto. ausländische 4142; In- dustriegerste hicht not.; Inlandshafer zu Futter- z wecken und für Industriezwecke nicht not.; Aus- landshafer 37,50—38,50; Mais 40,5042; Weizenkleie prompt 22,50— 23,50, dto. per Sept. Dez. 22,2523; Roggenkleie 22,25 22,75; Weizenbollmehl 26,50 bis 27,50; Weizen-Nachmehl 33,5037; Rapsschrot 13,30 bis 16; Sojaschrot 3737,50; Erdnußschrot nicht not.; Palmkernschrot 23,5026; Kokosschrot 27, 80 bis 28; Leinschrot 3132; Hühnerkörnerfutter 44 bis 44,50; Malzkeime 22; Biertreber 18,5019; Trok- kenschnitzel nicht not.; Dorschmehl 75-90; Fisch- mehl 65—72; Speisekartoffeln per 30 kg frei Mann- meim 6,25—6,50; Wiesenheu lose 38,50; Luzerne- heu lose 1010,50; Weizen- und Roggenstroh bind- kadengepreßt 3,60—3,80, dto. drahtgepreßt 4,80 bis 5.00; Hafer-Gerstenstroh 3,20—3, 0.— Allgemeine Tendenz: ruhig bis stetig, z. T. fest. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer schlachtviehmarkt (VoD) Auftrieb: 20 Ochsen; 367 Bullen; 106 Kühe; 79 Färsen(insges. 572 Großvien); 256 Käl- ber; 2558 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 110-118; Bullen A 115—125, B 107/118: Kühe A 94108, B 84-94, C 75-80; Färsen A 113 bis 122, B 108117; Kälber SKL 188-197, A 168 bis 180, E 155—167, C 142—153, D bis 140; Schweine A 124—128, B I 124—138, B II 126—131, C und D 126 bis 133, E 124—131; Sauen G1 113-120,& II 103 bis 112 Lämmer, Hammel unc Schafe ohne Notiz. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mit- tel, kleiner Ueberstand; Kälber langsam, geräumt: Schweine rege, ausverkauft; Lämmer, Kammel ohne Tendenx. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: Ochsen 9. Bullen 80; Kühe 43; Färsen 40; Großvieh insgesamt 177; Kälber 163; Schweine 680; Schafe 10. Preise je% kg Lebend- gewicht: Ochsen A 1111135; Bullen A 112120, B 102 bis 112; Kühe B 64—95, C 75—84; Färsen A 111 vis 120, B 107112; Kälber A 170-185, B 160168, C 143 bis 158, D 130—142; Schweine B II 128-133, C 130 bis 135, D 130—135, E 130—135; Sauen nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel geräumt; Kälber langsam geräumt; Schweine mit- tel Ueberstand; Fettschweine unverkäuflich. Handschunsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) Anfuhr heute etwas geringer, Absatz gut. Es erzielten: Johannisbeeren rot 44-48, dto. schwarz 90—95; Himbeeren A 65—60, dto. Industrie- Ware 55; Schattenmorellen A 55—101, B 35—50; Pflr- siche 45—65; Mirabellen Flotow 50-57; Pflaumen Gute von Bry A 50—63, B 35—45; Zwetschgen Lüt- zelsachser A 4860, B 2040; Ersinger 5156; Klar- äpfel A 35—60, B 20—33, C 13—20; Birnen A 28-43, B 1827; Salatgurken 5; Einleger 6—9 em 17-18, 9—12 em 12—13, 12—15 em 7-8; Tomaten 4050 2 35, 5060 40; Buschbohnen 20; Stangenbohnen 30, Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VoD) Anfuhr und Absatz normal. Es erziel- ten: Johannisbeeren rot 43—52; Lützelsachsener Frühzwetschgen B 45—60, dto. Ausfall 2224; Gute von Bry A 5060, B 4049, sonstige Zwetschgen und Pflaumen B 50—64; Süßkirchen 37-864; Sauer- kirschen A 60—77, B 4059, Industrieware ab 25; Aprikosen 81-88; Pfirsiche A 50—64, B 35-49; Him- beeren Auslese 100112, A 6583, B 5064; Stachel- beeren A 4435, B 2343; Mirabellen 5061 Apfel Hdkl. A 433, B 2544, Ausfall ab 8; Hirnen A% bis 51, B 30—41, Ausfall ab 12; Buschbohnen 20-25; Stangenbohnen 3037; Tomaten A 52 Gurken Salater 8—11; Einleger 12—18. 5 NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 240, 28—281,28 DP Blei in Kabeln 88—59 DR Aluminium für Leitzwecke 2322435 DU Westdeutscher Zinnpreis 867896 DU Messing: Ms 58 188—195 DM Messing: Ms 63 214221 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dän. Kronen 60,325 60,445 100 norw. Kronen 58,34 58,46 100 schwed. Kronen 80,935 31,095 1 engl. Pfund 11,664 11,684 100 holl. Gulden 110,41 110,63 100 belg. Francs 8,384 8,404 100 franz. Francs 0,9925 0,9945 100 Schweizer Franken 95,666 95,865 1000 ital. Lire 6,711 6,731 1 Us Dollar 4,1655 4,1955 1 Kanad. Dollar 4,366 4,376 100 Schwelzer Fr.(frei) 97,695 97,895 100 österr. Schilling 16,137 16,177 100 DM-W= 422,50 DM-O; 100 DMH-O= 25,13 DuA- W K URZ NACHRICHTEN (VWD) Eine wesentliche Lockerung der Embargo- Bestimmungen im Osthandel ist das Ergebnis der zweitägigen Sitzung der Konsul- tativgruppe des NATO- Ausschusses für das Osthandelsembargo(COCCO, verlautet am 21. Juli von seiten der Gruppe. Wie weiter zu erfahren war, wollen alle Mitgliedsländer gleichzeitig am 15. August neue Listen heraus- geben, für welche strategisch wichtige Güter die Restriktionen bestehen bleiben. Wie ver- lautet, werden etwa 40 Prozent der Embargo- bestimmungen fallen. Gut unterrichtete Kreise bezeichnen die jetzt beschlossene Lockerung als die größte in der Geschichte dieser Kontroll- bestimmungen. Aufs Herdbuch kommt es an (AP) Die Milchleistungen der kontrollierten Herdbuch-Kühe liegen im Jahresdurchschnitt 500 kg höher als die der nicht in ein Herdbuch eingetragenen Tiere. Wie aus einer Erhebung des Bundesernährungsministeriums hervorgeht, die sich auf das gesamte Bundesgebiet bezieht, beträgt der Vorsprung der Herdbuch-Kühe im Fettgehalt 0,14 Prozent. Den böchsten Jahres- durchschnitt in der Milchleistung erzielten die „Schwarzbunten“ mit insgesamt 4 329 kg Milch. Deutsches Eisenhüttenwerk für Aegypten (A) Das erste gemischte Eisenhüttenwerk Aegyptens wird am Mittwoch vom Staatspräsi- denten der Vereinigten Arabischen Republik, Gamal Abdel Nasser, in der Nähe von Heluan eingeweiht. Das von der DEMAG in Duisburg gebaute Hüttenwerk soll jährlich anfangs 55 t und später 500 000 t Rohstahl her- stellen. Mit dem Fleischverzehr über dem Berg (AP) Zum ersten Male nach dem Kriege 18. im Wirtschaftsjahr 1957/8, das am 30. Juni endete, der Vorkriegsfleischverzehr übertroffen worden, teilt das Bundesernährungsministerium in Bonn mit. Der Purchischnittsverzehr je Ko und Jahr betrug vor dem zweiten Weltkrieg 52,8 kg und im vergangenen Wirtschaftsjahr 53,2 kg. Die Erhöhung des Fleischkonsums wird in erster Linie auf den gestiegenen Le- bensstandard der Bevölkerung zurückgeführt, 1 0 1 1 8 2 1111 5 Nr. 165/ Dienstag, 22. Juli 1958 MORGEN Seite 11 —— 105 8 F 5 . eu. Nui, ci aa dun. een 2 85 8 5 71 1 3 2 Ring 3 86 0 5 Zündende Musik, betörend am Ring 4eieton 4 03 86 5 1 ung— b H 0 1 5 K 1 1 O 5 schöne Frauen im Rausch der* 8 5 n Frei ab 12 5 der pr N 1 l. Farben, und die Schönheit des mwerfend komisch is elefon 1 25 Telefon 2 50 25 Südens 1957 plNNKE 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 ALHAMBRR 13.30, 16, 18.30, 21 0* 1 5 5 10.0 Ruth Leuwerik, Curd Jürgens,, H. Rühmann, Oliver Grimm BIBI IGHNS ies Paul Hubschmid Wenn der vater m. d. Sohne(6) e 0 ö etto Die goldene Brücke“(12) 0 a tel UNuENSsU Telefon 2 33 33 der 5 2 STE Tel. 2 02 02— 13.45, l 15.30, 18.00, 20.30 f F 8 Die 11 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Bibi Johns Heiratsschwinaler jahr Jean Gabin— Nicole Courcel Sad ES MIT Musik“(12) ten„D 3 AUR 7 11 55(16) Cinemascope-Musical mit II. 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Zum drei zehnten Male ist die Stadt festspielmäßig ausgeschmückt. Oesterreichs rot-weiß-rote Fahnen an allen Masten, an den Häusern, Transparente über den Straßen, Lichterket- ten am See-Ufer. Die Festspiele haben von der Stadt Besitz ergriffen. Keine Großstadt kann das bieten, diese völlige Hingabe an das aAll jährliche Ereignis der Saison. Die Intimität, das dichte Beieinander wohnen von Künstlern und Publikum, die tägliche Begegnung. Und das sichtbare Signum des Außerordentlichen, die festlich gestimmte Atmosphäre * Mehr noch als Salzburg ist Bregenz auf gut Wetter angewiesen. Denn seine beson- dere Attraktion ist das„Spiel auf dem See auf einer in das Wasser eingeramm- ten Bühne, vor einem Sechstausend-Men- schen- Auditorium. Darüber nur das Ster- nenzelt der Mittsommernacht, umgeben vom Geruch des Wassers, vom glucksenden Ge- plätscher der Wellen. Für dieses Jahr hat man Friedrich Smetanas„Verkaufte Braut“ auserwählt und gibt noch einen Ballett- abend dazu. Böhmens Hain und Flur auf dem schwäbischen Meer! Würde das Stück so gut ankommen wie in früheren Jahren an dieser Stelle die„Nacht in Venedig“, der „Boccaccio“, der„Zar und Zimmermann“? So wundersam und verzaubert der langsam hereinbrechende Abend auch war, der die Premiere einstimmte, so prachtvoll der Bühnenaufbau Robert Kautskys mit Häu- sern und Kirchen, mit einem Wirtshausgar- ten und dem Orchesterzelt— es ging vom Stück doch mehr verloren, als ihm zugewon- nen ward. Die„Verkaufte Braut“ ist gewiß eine Volksoper, und die Chorszenen und Tänze gaben denn auch in Adolf Rotts, des Burgtheater- Direktors, Inszenierung ein farbkräftiges, lebendig bewegtes Bild ab. Es kehlten nicht der obligatorische und stets belachte Sprung ins Wasser, wie die Ra- keten und die Luftballons am Ende, der düpierte Heiratsvermittler kam in einem Alten, knatternden Auto angefahren, das Zirkus-Gastspiel besaß alle nur wünschens- Werte, handfeste Komik. Das Irische Ele- ment aber, die Liebesseligkeit, die scheinbar bedrohten Herzensbande zweier junger Menschen, schwammen haltlos im unend- lichen Raum, und was an unerhörter Mei- Sterschaft in der Partitur Friedrich Sme- tanas steckt, war halt doch nur bruchstück- haft zu hören. Zur Show, und dahin zielt nun einmal das„Spiel auf dem See“, ist dieses Werk nur wenig geeignet. ö * Immerhin hatten die Bregenzer, wie ge- sagt, an diesem Abend Glück: kein Lüft⸗ chen regte Ach, und so kamen, von Heinrich Hollreiser und den Wiener Symphonikern begleitet, die Solostimmen herrlich übers Wasser. Traute Richter als Marie und Wal- demar Kmentt als Hans, sehr schön im weichen Timbre wie in der Musikalität, da- zu neben vielen anderen der Wenzel Peter Kleins und Oskar Czerwenka als profes- sioneller Kuppler Kezal. * Wenn's aber regnet? gibt's im „Lustige Witwe“ des Franz Lehar zu sehen, der vor zehn Jahren in Bad Ischl starb. Dieses Haus- ist auch der Schauplatz der Wiener Burg- theater- Gastspiele; heuer wird Grillparzers „Weh' dem, der lügt“ gespielt und Schil- lers„Maria Stuart“ mit Paula Wessely und Liselotte Schreiner. Nicht zu vergessen die AlIjährliche Uraufführung eines zeitgenös- sischen Schauspiels! In diesem Bemühen hat Bregenz manchen anderen Festival- Städten einiges voraus. Sogar einen inter- nationalen Dramatiker-Wettbewerb hatte man 1956 ausgeschrieben und dann im ver- gangenen Jahr aus den 479 Einsendungen die Dichtung Der große Verzicht“ von Reinhold Schneider préisgekrönt. Die Aus- zeichnung hat Schneider noch empfangen dürfen und die Gewißheit, daß sein Werk, wie er es sich so heiß ersehnte, vom Burg- Dann theater gespielt würde. An der Urauffüh- rung selbst, mit der die Bregenzer Fest- sbiele 1958 eröffnet wurden, teilzuhaben, blieb ihm versagt; am Ostersonntag dieses Jahres ist Reinhold Schneider in Freiburg gestorben. * 1 2 „Der große Verzicht“ ist 1950 schon, in einer sehr würdigen Ausstattung, beim In- Sel-Verlag als Buch erschienen. Auch hier behandelt Reinhold Schneider, dieser tiefste Bekenner des geistigen Katholizismus in Deutschland, die uralte und gerade ihn im- mer wieder bewegende Frage der Schuld. die ein jeder auf sich lädt, der die Macht besitzt und ausübt. Im Mittelpunkt steht jener Einsiedler Petrus von Murrhone, der um die Wende zum 13. Jahrhundert von den Kardinälen zum Papst gewählt wird, weil diese auf einen anderen sich nicht einigen können und(bei Schneider) der ewigen Ge- Walttaten müde sind. Sie ersehnen„einen Heiligen, aber einen solchen, der Macht hat; denn nur der Heilige, der in der Macht ist, rettet die Welt“. Petrus von Murrhone je- doch, der sich als Papst Cölestin V. nennt, steht den Händeln dieser Welt allein mit der Lauterkeit seines Herzens gegenüber; er weigert sich, das Schwert zu segnen, weil es alte Schuld nur löschen kann, indem es neue Schuld heraufbeschwört. Als er an sei- ner Berufung zweifelt, an der Berufung, das Reich des Geistes und der Gewaltlosigkeit zu gründen, legt Petrus Cölestin die Krone der Christenheit nieder. Sein Nachfolger Bonifaz VIII. greift um so nachdrücklicher und maßloser zur Gewalt, tritt mit dem höchsten Anspruch auf Macht auf, den je ein Papst erhoben hat. Daß auch er schei- tert, rechtfertigt noch einmal Cölestin— „Der Engel war da, er konnte auf keine andere Weise erscheinen“, bekennt einer der Kardinäle am Ende des Spiels. * Es ist dies eine im Theosophischen tief schürfende und in ihrer Problemstellung be- unruhigende, im Historischen breit aus- ladende Dichtung, die an der Frage des Königs von Neapel an Petrus von Murrhone aufgehängt ist:„Wie willst du das Recht behaupten ohne Gewalt?“ Petrus antwortet ihm:„Wenn wir bereit sind, Seinen Willen zu tun— und das heißt nur: zu handeln im Wissen von Seinem Gesetz und im Ge- heimnis unseres Gewissens—, so setzt Er Uns vielleicht ins Recht.“ Das ist wahrhaft keine leichte, billige Tröstung im Angesicht des vielfachen Unheils auf dieser Welt, vielmehr eine Gewissenser forschung bis in die verborgensten Winkel der Seele. * Dem Theater erschließt sich das sehr komplexe Stück nur schwer. Dreieinhalb Stunden dauerte die Bregenzer Urauffüh- rung und bedurfte selbst dazu gewaltsamer Streichungen, die vor allem den zweiten Teil trafen. Das an dieser Stelle von Reinhold Schneider konzipierte große Welttheater stellte sich nur noch in einigen wenigen, ab- rupt aufeinander folgenden Szenen dar. do- sef Gielens Regie, zu Beginn recht dicht und bilderkräftig, wenn auch in großer Ge- bärde eingefangen, konnte hier kaum mehr Als ein äußerliches Theaterspiel geben; es kehlte da der Atem des Dichters, die gei- stige Auseinandersetzung, die persönliche Kontrastierung. Großartig inmitten des zahlenmäßig reich aufgebotenen Burgtheater- Ensembles Ewald Balser in der Rolle des Petrus Cölestin, seltsam verkrampft, manie- riert Ernst Deutsch dagegen als sein Gegen- Spieler und Nachfo Bonifaz. Eine ein- drucksvolle Charakterstudie bot auch noch Heinz Woester als König von Neapel, sym- pathisch im jugendlichen Aufbruch Erich Auer als sein Sohn Ludwig. Das Bregenzer Festspiel- Publikum. von des Dichters An- liegen sichtlich angerührt, applaudierte herz- lie Ich. * Am dritten Tag peitschte des Morgens früh ein Gewittersturm über Bregenz mit jener Plötzlichkeit dahin, wie sie für das Bodenseegebiet berühmt und berüchtigt ist. Vorbei die Verzauberung der Eröffnungs- stunden dieses Festivals— empört schlugen die Wellen ans Ufer. Doch mag sich dies bis zum Abend wieder gelegt haben, vier Wochen dauern ja die Spiele am See und Werden die Fremden zu diesem westlichen Zipfel Oesterreichs locken, in dem Wiens Theaterkultur sich parallel zu Salzburgs ambitioniertem Festspiel- Anspruch präsen- 8 Kurt Heinz Zu zwei qdufschlogreichen Angesichts der Mammutausstellungen, die in München zur Zeit die Regel bilden, ist es eine wahre Labsal, auch wieder einmal mit einer kleinen Anzahl von Kunstwerken, die gar nicht nach wissenschaftlichen oder didak- tischen Gesichtspunkten zusammengestellt sind, konfrontiert zu werden. So stellt Gün- ther Franke zur Zeit ‚ Bildnisse aus dem 20. Jahrhundert aus, aber es sind nicht ein- mal so viele wie im Katalog verzeichnet stehen, die da an den Wänden oder auf Tischen ausgebreitet sind: wer will, kann sich die fehlenden Nummern aus den Mappen her- aussuchen; niemand aber soll durch Ueber- fülle erschreckt oder ermüdet werden Gemälde, Graphik und Zeichnungen sind miteinander gemischt, ohne daß irgendwo etwas bewiesen werden soll, es sei denn, die Vielfalt und der Reichtum der künstlerischen Aeußerungen unseres Jahrhunderts, wobei freilich die Zeit vor dem ersten und zwischen den beiden Weltkriegen den Hauptakzent erhält. Beckmann überwiegt. Das ist nur natürlich. In seinem Oeuvre spielt das Por- trät eine äußerst wichtige Rolle, insbeson- dere auch das Selbstporträt. Da gibt es die Reihe der graphischen Selbstdarstellungen, Der Heilige legt die Papstłkrone nieder Ewald Balser als Petrus von Murrhone in der dra- matischen Dichtung„Der große Verzickhté“, die zur Eröhnung der Bregenzer Festspiele 1958 vom Wie- ner Burgtheater urauf- geführt wurde.(Siehe aueh unseren Bericht„Böhmens Hain und Flur auf dem schwäbischen Meer“.) Foto: Alf Stäger Bildnisse und Landschaffen Ausstellungen bei Gönther Franke und im Kunstkabineft Klihm in Mönchen von einer frühen Radierung an, die im Sinne des späten Impressionismus das Psychische mit dem Momentanen zugleich festzuhalten strebt, wie denn überhaupt die Fülle der Selbstporträts, die, nebeneinander gehängt, zum Vergleichen auffordern, für die Be- trachtung der einzelnen Malerpersönlichkei- ten äußerst aufschlußreich ist. Es sind, wie fast immer bei Günther Franke, neben den Künstlern, die in aller Munde sind, auch Werke von Halb- Vergessenen und Outsidern zu sehen, von Josef Scharl und Oscar Coester, von Kersch- baumer, ja, selbst von Leo v. König. Von diesem übrigens auch eine Porträtzeichnung Ernst Barlachs aus seinem letzten Lebens- jahr, die mit Barlachs wunderbarem litho- graphierten Selbstbildnis einen seltsamen Kontrast bildet; Barlach selbst stilisiert sich ins Prophetisch-Seherische hinein— König sieht nur den unendlich leidenden Menschen. Einige wenige Beispiele nur, wie sich die entwirklichte Formensprache der jüngeren Moderne mit dem Porträtthema auseinan- dersetzt: bei Ernst Wilhelm Nay und bei Ernst Weiers(hier im Hinterglasbild) nicht allzu überzeugend, während das große Bild- Ein Kopitef dos„Oſysses“ Göf der Böhne Experiment mit James Joyce im New) Yorker Rooftop Theatre Interessantes In James Joyces riesigem Roman„Ulys- ses“ gibt es einen Abschnitt in Dialogform von beinahe 200 Seiten, der das 15. Kapitel bildet und die„Helden“ Leopold Bloom und Stephan Dädalus in einem wahren Hexen- sabbath von Traum und Realität auf einer Wanderung durch die Nachtstadt Dublin zeigt. Es ist kaum anzunehmen, daß Joyce je an eine Bühnenaufführung dieses Kapitels gedacht hat. Vor allem nicht, weil die Sprache, die Bewußtes und Unbewußtes schildert, viel zu gewagt war, besonders für die irische oder englische Bühne der zwan- ziger Jahre(der Roman wurde ja bald auch in vielen Ländern verboten), aber auch sonst boten die Begegnungen der beiden Männer in der Bordellgegend Dublins, die halb- phantastischen Traumszenen mit dem Strom assoziativer Ausdrucksweise, die Gedanken- monologe, die Blooms sexuelle Begierden, den zynischen Humor des Dichters wie seine beinahe nihilistische Betrachtung der Welt spiegeln(und die Handlung aufhalten), we- nig Anreiz Für den durchschnittlichen Thea- terleiter. Aber nun hat der Amerikaner Burgess Meredith, ein Schauspieler und Regisseur, der für Neuheiten der Bühne seit eh und je besonders eingenommen war, in Gemein- schaft mit dem irischen Dichter Padraie Co- lum im New G Lorker Rooftop Theatre eine Aufführung zustande gebracht, die zwar zu- weilen abstößt, zuweilen aber auch zu wah- rer Begeisterung hinreigt. Zum besseren Verständnis wurden einige Stellen aus den ersten Kapiteln des Romans als Einführung dem wörtlichen Text des 15. Kapitels hinzu- gefügt; das Ganze ergab dann die zwei Akte von„Ulysses in Nighttown“., Die Choreogra- phin und Tänzerin Valerie Bettis— sie in- szenierte vor einigen Jahren das interessante Ballett„Endstation Sehnsucht“(nach dem Tennessee-Williams- Stück)— hat die Bewe- gungen der Schauspieler nicht in Tanz, aber in einen Rhythmus übertragen, der des Dichters Apotheose des Teuflischen an der Schwelle zwischen Schlaf und Wachen in dem von ihm geschaffenen Stil wiederzu- geben versucht. Besonders eindringlich sind ein satirisches Bacchanale in einer Bordell- szene und eine Parade von Zuschauern, die Fahnen schwingen. Bleibt auch vieles in„Ulysses in Night- town“ unverständlich, so ist es der Unmög- lichkeit zuzuschreiben, alle durcheinander- Stürzenden Stimmungen im äußeren und in- neren Erleben des Helden in der eigenarti- gen Sprache Joyces bildhaft zu gestalten. Die 66 Sprechpartien wurden von 15 Schauspie- lern gemeistert, die alle wie aus der Nacht- welt Dublins entsprungen schienen, so echt wirkten sie. Geschickt verteilte Lichter und zwei Kommentatoren halfen die Absichten des Dichters zu verdeutlichen. f Im Mittelpunkt des Nachtstücks, und die losen Szenen fest zusammenhaltend, stand Zero Mostel als Bloom, ein satirischer Komi- ker von Format, der Spuk und Verzweiflung, Aengstlichkeit und Größenwahntraum, schamvolle Erniedrigung wie nackte Gier gleich glaubhaft machte und sogar das Phantastische des Regenbogens der Gefühle zu malen verstand. Neben ihm taten die Darsteller von Blazes Boylan, Stephan Dä- dalus, von Molly und Mrs. Thornton das Ihre, um den Abend denkwürdig zu gestal- ten. Vielleicht hätte weniger Ehrfurcht vor dem Wort des Dichters eine wirksamere Tragikomödie ergeben, Aber schon die Rolle von Leopold Bloom sollte manchen Schau- spieler reizen, das Experiment zu wieder- holen. H. B. Kranz nis Momberts von Alfred Hahn, einem sonst Wenig, und scheinbar zu Unrecht so wenig bekannten Künstler, in der skizzenhaften Anlage von Form- und Farbgebung in ge- nauester Entsprechung einen besonders star- ken Eindruck hinterläßt. Im meditierenden Rückblick auf die Ausstellung bleibt viel- leicht als Stärkstes haften, wie der Mensch als sozial-gesellschaftliches Wesen— und das heißt: entkleidet seiner intim- indivi- duellen Züge— mit den modernen zeich- nerischen und malerischen Mitteln erfaßt werden kann, wobei die Oberflächenschön- heit und-charakterisierung früherer Zeiten preisgegeben wird zugunsten der Heraus- arbeitung eines Typus, der Persönlichkeit und Umwelteinflüsse psychisch in eins ver- schmolzen hat. * Auch im Kunstkabinett Klihm gibt es zur Zeit eine kleine aber bedeutende Ausstel- lung: Werke von Otto Dix aus der Zeit nach dem letzten Kriege. Es sind nur zehn Ge- mälde, dazu eine Reihe von Aquarellen, Pa- stellen und Zeichnungen. Der aggressive Aktivismus, der Dix in die vorderste Reihe der sozialen“ Künstler der zwanziger Jahre stellte, ist verschwunden. Der Maler hat in der Zurückgezogenheit seines Lebens in Hemmenhofen am Bodensee einen Alterssti entwickelt, der langsam alles Illustrative ah- gestreift hat. Aber auch die— letzten Endes von van Gogh kommende— grade bei ihm befremdend wirkende Weichheit pastos zu- sammengefaßter Formen, die noch vor eini- gen Jahren vorherrschend war, scheint nun gewichen. Mit einer streng reduzierten Farb- Skala übernimmt das graphisch gebaute Kompositionsgerüst wieder die Führung. Dies aber geschieht mit einer Flexibilität, die erstaunlich ist. Farbe und Form sind klar aufeinander bezogen, ohne irgendwo naturalistisch zu werden. Es gibt einige blockhaft gebaute Landschaftsbilder von großer Schönheit und malerischer Gehalten- heit. Und es gibt zwei Porträts junger Mäd- chen, bei denen das Schmale, Schlanke, ja Spitzige auch in den hellen, ja grellen Far- ben voll zum Ausdruck kommt. Susanne Carwin Die diesjährigen 12. Ruhrfestspiele wurden m Sonntagabend mit einer geschlossenen Aufführung der Festspielinszenjerung„Der Sturm“ von Shakespeare für die„Gesellschaft der Freunde der Ruhrfestspiele“ in Reckling- hausen beendet. Mehr als 55 000 Besucher haben seit dem 15. Juni die 31 Theatervor- stellungen— 37 Abend- und 14 Vormittags- veranstaltungen— im Recklinghauser Saalbau besucht. Der Kartenbedarf konnte bei weitem nicht gedeckt werden. el Eim Sommerroman von Ludwig Thoma Copyright dy R. Piper& Co verlag, München 41. Fortsetzung „Solange ich noch Dichter bin“, wollte er sagen. Der letzte Bericht der Handelsbank, bei der er sein kleines Erbteil hinterlegt hatte, War betrübend gewesen und hatte ihm die Rückkehr in die Gemischtwarenbranche vor Augen gestellt. Jetzt wäre der Zeit- punkt. sagte Bünzli nachdenklich und schaute in den Spiegel. Er zog die Mundwinkel abwärts und lieg die halbgeschlossenen Augen in die Ferne schweifen,— Träumerei. Er kniff die Lippen zusammen und öffnete die Augen sehr weit,— Sehnsucht. Er spitzte den Mund und setzte zu einem lieblichen Lächeln an. da klopfte es zwei- mal ziemlich laut. Herein“ Die Türe wurde beinahe ungestüm auf- gerissen, unnd da— als hätten ihn die 80 Stark auf seine Familie gerichteten Gedan- ken hergezogen— stand Herr Schnaase im Zimmer. Mit einem raschen Blicke umfaßte er die Gestalt und Erscheinung des Dichters. Unterhose von vorvoriger Woche, Hemd hnlichen Datums, außerdem ohne Man- schetten. Mit einem zweiten Blicke überflog er die kleine Stube Waschschüssel, nasses Handtuch, verknüllten Anzug auf dem Sofa, Bücher auf einem Stuhl, Papier auf dem andern, Hemdkragen und Krawatte auf dem Tisch, daneben ein Kamm. „Schmierfinke“, dachte sich Schnaase und sagte zugleich herzlich und wohlwollend: „Lassen Sie sich ja nicht stören und machen Se sich unscheniert fertig. Ich bin etwas zu krüh gekommen, wie ich sehe. „Mit was kann ich dienen?“ fragte Bünzli etwas beklommen, denn auch die freie Dich- terseele fühlt sich befangen in einer alten Unterhose vor einem Manne, der als Schwiegervater ins Auge gefaßt ist. „Mit was Sie mir dienen können?“ fragte Schnaase zurück.„Tja das läßt sich nich So einfach sagen. Das müssen wir schon ein- gehender besprechen. Aber wie gesagt, erst ziehen Se sich mal in Gemütsruhe an.“ „Darf ich Sie einladen, Platz zu nehmen?“ „Gerne, aber wo?“. Bünzli stürzte sich auf einen Stuhl, warf die Papiere herunter und bot ihn Herrn Schnaase an, der nun mitten in der Stube salz und mit Neugierde allerlei Intimes be- obachtete. „Es tut mir leid, daß ich mich in diesem Aufzug vor Ihnen präsentiere.“ „Präsentieren Se sich ruhig, Mann. Ich bin nich schenierlich.“ Bünzli schloff in die Hose und knöpfte hastig die Hosenträger ein; der rechte war sehr schadhaft und ausgefranst. Den Hemd kragen, der auch nicht mehr blühweig war, hatte er bald an, und die Krawatte schlang er lieblos, wie ein Strick, zu. Nanu? junger War immer noch barfuß. Und richtig, da lief er zur Türe und holte von draußen Stiefe- letten mit Gummizügen und steckte die Pedale hinein, wie sie Gott geschaffen hatte. „Hören Se mal und nehmen Sie mir die Prage nicht übel. Is das so ne Art Natur- nNethode von Ihnen?“ „Wie meinen Sie?“ „Ich meine, weil Sie Ihre Gebrüder Bee- neke so ohne Strümpfe lassen?“. Uünzli nahm Weste und Rock, aber er „Es ist bedeutend kühler so“ „Sehen Se mal,— kühler. Ich dachte gleich, es is so was wie Kneippkur natürlich, Jeschmäcker sind verschieden und nu zu meinem Anliejen. Aber nich wahr, selbstmurmelnd bleibt die Sache in de Familie?“ „Es liegt nicht in meiner Natur, ein Ver- trauen zu mißbrauchen.“ „Bong! Denn lobe ich die Natur. Aber wenn ich sage, in de Familie, so meine ich unter uns zwei beide Meine Frau bringt Ihnen als Dichter das gewohnte grenzenlose Interesse entgegen, und da könnten Se ganz zufällig in den vielen Gesprächen über Poesie auf mein Anliegen zu sprechen kom- men. Das darf natürlich nicht passieren“ „Ihr Vertrauen ist mir heilig“, sagte Bünzli. „Heilig is jut. Die Sache is ja harmlos, aber jeder Mensch hat nu mal seine Ge- heimnisse und muß se haben, denn wenn allens rauskommt, wird die Ehe verrunge- niert. Das können Se sich für Ihr späteres Leben merken, junger Mann, und nu sagen Se mal, Sie machen also Verse, umd zwar so'n bißchen pikant, was? So fürs Jemüt?“ Schnaase drückte das linke Auge zu und lächelte vielsagend. 5 „Ich weiß nicht, was Sie damit sagen Wollen 8 „Da, Sie unschuldsvoller Engel.. ich meine son bißchen stark dekolletiert.“ „Ich kann mich nicht erinnern, daß ich etwas Derartiges geschrieben habe“ „Hören Se mal, Sie sin doch der gewaltige Erotiker!“ Bünzli atmete auf. Er wurde also doch nicht zur Rede gestellt von einem entrüste- ten Vater. Uebrigens sah Herr Schnaase auch so ver- snügt und lebensfroh aus, daß man ihn nicht für einen strafenden Richter halten konnte. Und Tobias lächelte geschmeichelt. „Ich bin allerdings in einem Blatte als Erotiker der Zukunft bezeichnet worden“ „Habe ich gelesen, und ich sagte mir so- fort, dann sind Se auch der Erotiker der Gegenwart, und Sie werden sich den ehren- vollen Titel wohl richtig verdient haben“ „Es bezieht sich auf eine größere Dich- tung von mir, das violette Chaos“ 5 „Na ebend! Und daneben machen Sie wohl so gepfefferte Schansongs? Was?“ „Nicht im entferntesten! Ich bin offenbar bei Ihnen verleumdet worden.“ »I wo! Das is doch gerade das, was ich Will... Haben Se schon die kleine Bumms- diva gesehen, die sich hier aufhält?“ „Die Tochter von dem Schlossermeister?“ „Jawollja.. Sie sind im Bilde. Na also, ich protegiere die Krabbe n bißchen. Sie brauchen sich nischt dabei zu denken; in allen Ehren und als der geborene Theater- onkel. Nu hört die junge Dame, daß wir nächstens n Feez veranstalten, sonne vene- zianische Nacht am See, und da kam sie auf die Idee, daß sie sich bei der Gelegenheit mal den Altaichern zeigen könnte. Verstehen Se, ne Art Rehabilitation, damit die Banau- sen, sagt se, doch mal sehen und begreifen, wer und was se is. Sie will etwas vortragen, verstehen Se, was die Situation beleuchtet, Was eigens dafür gedichtet is. Ne Satire auf mufkfige Spießbürger unden Sang an die 801. dene Freiheit, und das Ganze orntlich ge- salzen und gepfeffert.. Na also, wollen Se das machen?“ a „ch „Jawollja. Mann dazu „Ich soll ein Gedicht machen „Das war meine Idee. Ich kann es nich anders leujnen. Ich habe sofort zu dem Mäd- Ich sagte mir, Sie sind der chen gesagt: wissen Se was, hier is zufällig der berühmteste Erotiker als Kurgast an- Wesend. Das trifft sich ausgezeichnet! Del macht Ihnen das, sagte ich, mit n Wuppdich. Wenn Se bereit sind, junger Mann, mein Vertrauen zu rechtfertigen, so sprechen Se: 3 „Ich bin nicht in der Lage, eine solche Aufgabe zu übernehmen.. Ich muß Ihnen sagen, Herr Schnaase, daß ich in einer sol- chen Aufgabe eine Entweihung er blicke“ „Is's de Menschenmöglichkeit! Entwei⸗ hung! Nu will ich Innen aber doch was sagen, Verehrtester! Entweder es is eener'n Dich- ter, denn soll er dichten, oder es is eener keen Dichter, denn soll er sich nich dicke tun 2s Erotiker“ Herr Schnaase sah sehr verärgert aus, als er sich bei den Worten vom Stuhle erhob, und Bünzli verstand, daß man erhoffte Schwiegerväter nicht zu erbitterten Feinden machen dürfe. „Wenn Sie es absolut wünschen“, sagte er,„dann könnte man die Sache noch in Er- wägung ziehen.“ „Ziehen Se! Was is denn schon dabei! Ich sage Ihnen ja, es braucht nicht eins a zu sein, und wenn Se mit Pegasussen nicht zu- recht kommen, denn rufen Se mich. Ich habe zwar im Leben nich gedichtet und bin keen Erotiker, wenigstens keen schriftlicher, aber n paar Ideen können Se immer von mir haben“ „Ich will es versuchen“ „Wie lange brauchen Se dazu?“ 8„Ich muß erst abwarten, ob die Stimmung über mich kommt.“ „Verdudeln Se nicht die Zeit! In acht Ta- gen is der Feez, und das Mädchen muß Ihre Verse erst noch auswendig lernen. Zu wWas brauchen Se denn Stimmung? Machen Se Hopsassa, Trallala und n bißchen was drum rum!“ Fortsetzung folgt Herat verla druck chefr Dr. B Eiche Feull. les: Kom Sozla H. Kl Stell. Bank Bad. Manr Nr. 8 und neu de dad ziel chel ten pak Soll. bish Halt sche näch ren: Oh Wire WER Pras Sie 2Use prü 1855 der vert Rep Inte 2 ge. dem die der dun nati sich ten. Frei bere eine dele hat eine mit Seit miu ost- ster pro Star Lib: rike mg 5