rung Ta- Ihre WAS Se rum kolgt Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sorlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743 Munn heimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,30 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. 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Bis zum Abend des gestrigen Tages hatte sich die Regierung der USA geweigert, diesem von Frankreich und England ausgearbeiteten Kompromiß-Plan zuzustimmen. Diese Uneinigkeit zwi- schen den Westmächten, die in letzter Minute eine gemeinsame Antwort an die S- wietunion zu verhindern drohte, konnte schließlich doch noch durch das heftige Drän- gen von London und Paris ausgeräumt werden. Die USA gaben schließlich ihren Widerstand auf und stimmten einer„UNO- Die Haltung der Westmächte wurde am Dienstagnachmittag in geradezu dramatisch aufeinanderfolgenden amtlichen Mitteilun- gen aus Washington und London bekannt: noch am frühen Nachmittag sagte der Spre- cher des Weißen Hauses in Washington, die drei Westmächte seien sich über die Ant- Wort an Moskau noch nicht endgültig einig. Knapp eine Stunde später teilte der britische Außenminister Ployd in London im Unter- haus mit, Premierminister Macmillan Sei bereit, an einer Sondersitzung des UNO- Gipfelkonferenz“ über die Nahost-Krise zu. Sicherheitsrates teilzunehmen. Wieder eine Stunde später erklärte der Sprecher des Weißen Hauses in Washington, die USA würden an einer Konferenz der Regierungs- chefs im Rahmen der UNO teilnehmen. Großbritannien hat inzwischen eine erste Antwort auf die Einladung Chrustschows nach Moskau geschickt.(Wortlaut siehe Seite 2.) Wie Außenminister Lloyd am Dienstagnachmittag weiter im Unterhaus über die britischen Pläne mitteilte, soll auf einer Sondersitzung des Sicherheitsrats, an „Weiche Politik“ gegenüber dem Irak Westliche Vorsicht/ Nasser: Positive Neutralität* London.(AP/ dpa) Die Vereinigten Staaten und Großbritannien wollen eventuell die neue republikanische Regierung des Irak de facto anerkennen, um den Irak im Bag- dadpakt zu halten, aus dem er bisher offi- ziell noch nicht ausgetreten ist. Entspre- chende Beratungen zwischen den Westmäch- ten und den übrigen Mitgliedern des Bagdad- paktes sind angeblich schon im Gange, doch Sollen sich die Türkei, Iran und Pakistan bisher kühl gegenüber diesem Vorschlag ver- halten haben, wie am Dienstag aus briti- schen Regierungskreisen verlautete. Die für nächste Woche geplante Bagdadpaktkonfe- renz in London findet aber wahrscheinlich ohne den II Außhßenminister Dulles Wird am Wochenende nach London fliegen, Wie offiziell bestätigt wurde, Die Minister- präsidenten des Bagdadpaktes werden, wenn sie in der nächsten Woche ohne den Irak zusammenkommen, insbesondere die Frage prüfen müssen, ob ihr Pakt noch lebensfähig ist, zumal er speziell für die Verteidigung der arabischen Welt geschaffen wurde. Währenddessen hat allerdings der stell- vertretende Ministerpräsident der irakischen Republik, Oberst Abdul Arif, in einem Interview mit der ägyptischen Nachrichten- agentur MEN den Austritt des Iraks aus dem Bagdadpakt angedeutet. Arif erklärte, die irakische Republik werde eine Politik der positiven Neutralität und der Nichtbin- dung an die Weltblöcke verfolgen. Die inter- nationalen Beziehungen des Iraks würden sich nach seinen nationalen Interessen rich- ten. „Tausende von bewaffneten sowjetischen Freiwilligen stehen auf den Flugplätzen bereit, um auf ein Signal hin sofort in irgend- einen Teil des Nahen Ostens geflogen zu 31 411 Ak Statt. werden“, schrieb die Kairoer Zeitung„A Akhbar“. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, erklärte in einer von Radio Kairo übertragenen Rede zum sechsten Jahrestag der ägyptischen Revolution vor über 500 000 Zuhörern, die arabische Welt sei bereit, sich einer„Politik der positiven Neutralität“ zuzuwenden, wenn sie die Frei- heit von jedem Imperialismus erlangt habe. Weder bestätigen noch dementieren Ein Sprecher des amerikanischen Vertei- digungs ministeriums erklärte zu den Mel- dungen über die Landung von amerikani- schen Atomwaffen in Libanon, das Vertei- digungs ministerium könne bei der gegen- Wärtigen Lage in Libanon„keine Umstände voraussehen, die den Einsatz von Atomwaf- fen erfordern würden“. Meldungen über die Landung von„Honest John“ Einheiten und schweren Haubitzen, mit denen auch Atomgranaten verschossen werden könnten, könne er weder bestätigen noch dementieren. Ein amerikanischer Marine- Infanterist wurde— als erstes Opfer der Intervention — am Dienstag in der Nähe des Beiruter Flugplatzes von einem Kameraden erschos- sen, als er es versäumte, auf den Anruf einer Streife zu antworten. Libanesische Präsidentenwahl verschoben Der Sprecher des libanesischen Parla- ments, Adel Osseiran, teilte am Dienstag- Abend mit, daß die Wahl des neuen libane- sischen Staatspräsidenten, die ursprünglich am Donnerstag stattfinden sollte, auf An- fang nächster Woche verschoben worden sei. Die verantwortlichen Politiker benötigen offenbar mehr Zeit für die Auswahl eines für alle Seiten annehmbaren Kandidaten. Sowjets legen erneut ein Veto ein Auch japanischer Kompromiß- Vorschlag zur Nahost-Krise gescheitert New Fork.(AP) Der sowjetische Chef- delegierte im UNO- Sicherheitsrat, Sobolew, hat sein zweites Veto innerhalb vier Tagen eingelegt. Nach einer Marathon- Debatte, die mit zwei mehrstündigen Unterbrechungen Seit Montagabend in dem wichtigsten Gre- mium der Weltorganisation über die Nah- ost-Krise geführt worden war, wurde ge- stern abend über einen japanischen Kom- Promißvorschlag abgestimmt, der eine Ver- stärkung der UNO- Beobachtergruppe im Libanon vorsah, um den Rückzug der ame- rikanischen Truppen aus dem Land zu er- möglichen. Von den Delegierten der elf Mitglied- staaten des Sicherheitsrates stimmten zehn für die japanische Kompromiß formel; durch das sowjetische Veto verfiel der Antrag je- Sicherheitsrat vertagt New York.(Ap) Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Dienstagabend mit zehn gegen eine Stimme beschlossen, die Nahostdebatte für unbestimmte Zeit zu vertagen. Gegen den Vvertagungsbeschluß stimmte nur die Sowjetunion. doch der Ablehnung. Die Sowjets lehnten ihn ab, weil sie— wie Sobolew erklärte glaubten, daß eine Annahme des japanischen Kompromiß-Entwurfs praktisch die still- schweigende Anerkennung der amerikani- schen Libanon- Intervention durch die UNO bedeute. Vorschläge der Neutralen Ottowa.(dpa AP) Der Ministerpräsident von Ghana, Kwame Nkrumah, hat in einer Rede vor dem kanadischen Parlament in Ottawa drei Schritte zur Lösung der Krise im Libanon vorgeschlagen: 1. Ersetzung der amerikanischen Truppen durch UNO-Ein- heiten, 2. freie Wahlen unter Kontrolle der NO, 3. Schaffung eines freien und unab- hängigen Staates, dessen Neutralität garan- tiert wird. Der indonesische Außenminister Suban- drio hat eine Konferenz der bündnisfreien Länder angeregt, auf der nach Möglichkeiten zur Entspannung besonders in der gegen- wärtigen Nahostkrise gesucht werden soll. der die Regierungschefs(Eisenhower, Chrust- schow, Macmillan, de Gaulle) teilnehmen, nach Möglichkeit nur beraten, nicht aber abgestimmt werden. Auf jeden Fall sollten nur Entschliegungsentwürfe vorgelegt wer- den, über die man sich vorher geeinigt hat. Bei diesen Ueberlegungen gehe man von der Voraussetzung aus, die Sowjetunion nicht in eine Lage zu bringen, in der sie ständig mit einer Stimme in der Minderheit bleibe. Die unmittelbare Aufgabe einer solchen Sitzung wäre eine Regelung der Probleme des Libanons und Jordaniens, aber es könn- ten sich auch leicht Regelungen im größeren Rahmen abzeichnen. Der Kurs der Regierung wird von der Labour-Opposition unter- Unterstützt. Von unterrichteter Seite in London wird es nicht für ausgeschlossen gehalten, daß Lloyd mit seiner überraschenden Erklärung Washington vor vollendete Tatsachen stellen wollte. London habe seine Zustimmung und eine Beteiligung Macmillans bekanntgegeben, ohne auf eine amerikanische Entscheidung zu warten. Als Schwierigkeit in Washington wird in den gleichen Kreisen genannt, daß Eisenhower sich nicht auf eine persönliche Teilnahme festlegen wolle. Deshalb sei die endgültige Antwort an Moskau noch Gegen- stand von Verhandlungen mit Paris und London. Eine Konferenz im Rahmen der UNO scheine aber sicher. In ͤ Washington verlas der Pressesekretär des Weißen Hauses, Jim Hagerty, eine Er- klärung, in der es hieß:„Eine Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen des von Außenminister Lloyd vorgeschlagenen Charakters würde einwandfrei in den Be- reich der Charta fallen. Wenn eine solche Sitzung allgemein gewünscht würde, würden sich die Vereinigten Staaten diesem ord- nungsmäßigen Verfahren anschließen.“ Nach- dem Hagerty seine Erklärung verlesen hatte, wurde er gefragt:„Bedeutet diese Erklärung, daß der Präsident an einer Gipfelkonferenz bei der UNO teilnehmen würde?“ Hagerty entgegenete; ich habe nichts mehr zu Sagen.“ Die französische Antwortnote auf den Konfernzvorschlag Chrustschows enthält die schon am Montag beschlossene grundsätz- liche Zustimmung zu einer Gipfelkonferenz. Ein Regierungssprecher erklärte in Paris, die framzösische Antwortnote werde weder einen Zeitpunkt noch einen Ort für die angeregte Gipfelkonferenz nennen.(Siehe auch S. 2.) Ein NAT O- Sprecher in Paris dementierte am Dienstag Berichte aus London, nach denen Ende der kommenden Woche in Paris eine Sondersitzung der 15 Atlantikpakt- 3 wegen der Nahost-Krise stattfinden solle. Einen freundschaftlichen Händedruck tauschten Ministerprdsident Chrustschouo und Bundeskanzler Raab in Moskau aus. Der österreichische Regierungschef traf am Montag an der Spitze einer starken Regierungs- delegation in der sowjetischen Hauptstadt ein, um insbesondere uber einen Nachlaß der Reparations forderungen Mosſcaus zu verhandeln. Bild: AP Kein Urlaub für deutsche Botschafter Der Kanzler wünscht vor allem eine direkte Verbindung zur USA-Regierung Von unserer Bonner Redak tien Bonn. Auch am Dienstag wurden in Bonn die diplomatischen Sondierungen fortgesetzt. Der Bundeskanzler empfing den türkischen Botschafter Settar IKsel zu einem längeren Gespräch. Der bisherige irakische Botschafter Ali Heider Sulaiman sprach im Auswärtigen Amt vor, wo er mit Ministerialdirektor Dr. Dittmann zusammentraf. Im Laufe des Tages wurde bekannt, daß Botschafter Broich- Oppert, der soeben die Geschäfte des Perso- nalchefs im Bonner Außenamt übernommen hatte, wieder auf seinem Posten als Vertreter bei der UNO in New Vork zurückdirigiert wurde. Außerdem erhielten alle Botschafter, die sich zur Zeit in der Bundesrepublik auf- halten, Anweisung, sich an ihren Amtssitz zu begeben. Es handelt sich um Dr. Kroll(Mos- kau), von Herwarth(London), Dr. Melchers (Neu Delhi), Dr. Becker(Kairo). Professor Grewe(Washington), der zur Berichterstat- Wegen Heuss fiel die Kammerdebatte aus Der Bundespräsident besuchte Brüssel.(dpa) Höhepunkt des inoffiziellen Belgien-Besuchs von Bundespräsident Heuss aus Anlaß der Weltausstellung war am Dienstag ein Empfang durch König Baudouin. An einem Essen im Brüsseler Stadtschloß nahmen außer den Begleitern des Bundes- Präsidenten der neue belgische Minister- Präsident Eyskens, Außenminister Vigny, drei weitere Minister und auch der kürzlich abgelöste Ministerpräsident van Acker, fer- ner die Präsidenten von Kammer und Senat, Huysmans und Struye, teil. Eine für die neue Regierung entscheidende Kammerdebatte war wegen des Essens auf Mittwoch ver- schoben worden. die Weltausstellung in Brüssel Heuss hatte am Dienstagvormittag seinen Weltausstellungsbesuch mit einer etwa ein- einhalbstündigen Besichtigung der Pavillons der Bundesrepublik begonnen. Nach der Hälfte des Rundgangs schloß sich der Bruder König Baudouins, Prinz Albert, dem Bun- des präsidenten an. Vor Journalisten sagte der Bundespräsident, die Zeit seines Rund- gangs sei für ein eingehendes Urteil zu kurz. Er antwortete aber mit einem eindeutigen „Ja“ auf die Frage, ob sich die Hoffnungen erfüllt hätten, die er in seinem Vorwort zum deutschen Ausstellungskatalog an die deut- sche Schau geknüpft habe. Zwischen Gesfern und Morgen Der Dollart wird nicht eingedeicht. Die Niederlande haben diesen Plan endgültig fallen lassen. Das Projekt der Eindeichung War lange Zeit ein Streitpunkt bei den deutsch- niederländischen Verhandlungen ge- wesen. Das Land Niedersachsen hatte sich gegen die holländische Forderung gewandt, das es eine Versanuing des Emdener Hafens befürchtete. In der 16. Hauptverhandlung um den Bestechungsskandal im Koblenzer Beschaf- fungsamt der Bundeswehr hat die Dritte Große Strafkammer des Landgerichts Ko- blenz die 60 Jahre alte Geschäftsführerin Hanna Roßkothen aus Duisburg wegen akti- ver Bestechung in zwei Fällen zu einer Geld- strafe von 2500 Mark verurteilt. Die Ange- klagte hatte als Geschäftsführerin einer Duisburger Uniform-Spezialfabrik zwei Be- amten des Beschaffungsamtes„Gefälligkei- ten“ erwiesen. So besorgte sie einen Kühl- schrank, Mäntel, Anzüge, Damenkostüme und elektrische Geräte zu angeblich gün- stigen Preisen und„vergaß“, die vorgelegten Gelder von den Beamten zu fordern. Die Bundesrepublik hat Ceylon eine Summe von sechs Millionen Mark zur Be- hebung der Schäden der verheerenden Uber- schwemmungskatastrophe im Dezember ver- gangenen Jahres angeboten. Mit Nachdruck wandte sich der Münche- ner Bezirksverband des Bayerischen Richter- vereins dagegen, daß der bayerische Justiz- minister Ankermüller(CDU) Maßnahmen gegen den ersten Staatsanwalt Max von Decker im Zusammenhang mit dem Fall des ehemaligen KZ-Arztes Dr. Hans Eisele er- griffen habe, ohne den Staatsanwalt vorher gehört zu haben. Damit sei einer der wesent- lichen Grundsätze der Justiz verletzt wor- den. 8 Der Vorsitzende der Industriegewerk- schaft Bau, Steine und Erden, Georg Leber, forderte die Bauarbeiter auf, keine Ueber- stunden mehr zu machen. Jede Ueberstunde, die im Sommer von den Bauarbeitern gelei- stet werde, bringe eine zusätzliche Stunde Arbeitslosigkeit im Winter. Auf dem Flugplatz Lechfeld bei Landsberg stellte der Generalinspekteur der deutschen Luftwaffe, Generalleutnant Josef Kamm- huber, das Jagdbombengeschwader 32 als dritte Einheit dieser Art in Dienst. Der saarländische Ministerpräsident Egon Reinert ist auf Einladung der britischen Re- gierung zu einem Besuch in Großbritannien eingetroffen. Der Berliner Gesundheitssenator hat den Westberliner Zahnarzt Dr. Hermann Pook guf gefordert, sich zu Vorwürfen zu äußern, die in einer Westberliner Zeitung gegen ihn erhoben worden sind. Von Dr. Pook war behauptet worden, er sei SsS-Obersturm- bannführer und„Chefzahnarzt der Ss“ so- wie„Erfinder der Goldzahnverwertung“ gewesen. Es sei seine Idee gewesen,„den Er- mordeten KZ-Häftlingen die Goldzähne aus- ubrechen“. Die USA haben der österreichischen Re- glerung mitgeteilt, daß sie die Ueberfliegung * österreichischen Gebietes durch unbewaffnete amerikanische Transportflugzeuge zu Beginn des Nahost-Konflikts bedauern. Unter ungewöhnlicher Geheimhaltung be- gannen am Dienstagnachmittag im Moskauer Kreml die sowietisch- österreichischen Ver- handlungen über die Verringerung der öster- reichischen Reparationsleistungen und die Rückführung einzelner österreichischer Staatsbürger aus der Sowjetunion. Zu den von Ministerpräsident Chrustschow und Bun- deskanzler Raab geleiteten Regierungsdele- gation gehören auf sowjetischer Seite der erste stellvertretende Ministerpräsident Mi- kojan, das Mitglied des Parteipräsidiums Kosygin sowie die stellvertretenden Außen- minister Kusnezow und Sorin. Auf öster- reichischer Seite sind Vizekanzler Pitter- mann, Außenminister Figl, Staatssekretär Kreisky und andere leitende Beamte des Auhenministeriums dabei. Einem Bericht der„New Vork Times“ zu- folge hat der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow den Schah von Persien zu einem Besuch nach Moskau eingeladen. General de Gaulle hat den italienischen Ministerpräsidenten und Außenminister Amintore Fanfani zu einem Gedankenaus- tausch über die international Lage nach Paris eingeladen. Ein Reisetermin wurde von beiden Seiten nicht genannt. Fanfani beab- sichtigt— wie aus seiner Umgebung ver- lautet—, der Einladung noch vor seiner be- absichtigten Reise nach Washington Folge zu leisten. tung gerufen worden War, erhielt auf der Reise die Anweisung in die Vereinigten Staaten zurückzukehren, weil der Bundes- Kanzler Wert auf eine direkte Verbindung zur amerikanischen Regierung legt. Eine viel diskutierte Frage im Rahmen der gegenwärtigen diplomatischen Aktivität ist, ob und wann die Bundesregierung die neue irakische Regierung anerkennen wird. Botschafter Ali Sulaiman teilte bei seinem Besuch bei Dr. Dittmann offiziell mit, daß am 14. Juli die Irakische Republik gegründet und die neue Regierung in Bagdad gebildet wor- den sei. Aus der irakischen Botschaft, deren Mitglieder sich geschlossen hinter Minister- präsident Galaini gestellt haben, verlautet, daß bei der Fühlungnahme mit dem Aus- wärtigen Amt noch kein Ersuchen um Aner- kennung vorgetragen worden sei, Die Akkre- ditierung des bisherigen Botschafters als Vertreter der Irakischen Republik werde erst dann aktuell, sobald alle Probleme der iraki- schen Hoheitsrechte eindeutig geklärt seien. Die längere Unterredung Dr. Adenauers mit Botschafter Setta Iksel fand auf Ersuchen der Türken statt. Sie soll sich in erster Linie um die Lage im Vorderen Orient gedreht haben. Der Botschafter teilte mit, Minister- präsident Menderes hoffe in absehbarer Zeit Bonn einen offiziellen Besuch abstatten zu können, um über die beiderseitigen Wirt- schaftsbeziehungen zu verhandeln. Der überraschende Auftrag an den neuen Personalchef des Auswärtigen Amtes, Bot- schafter Dr. Broich-Oppert, bis auf weiteres seine bisherigen Aufgaben bei der UNO wie- derum zu übernehmen, steht in innerem Zu- sammenhang mit dem Drängen der Bundes- regierung, eine Lösung der Krise im Vorderen Orient im Rahmen der UNO zu suchen. Die Bundesregierung möchte zum gegenwärtigen Zeitpunkt in New Lork durch einen Diplo- maten vertreten sein, der über ausreichende Verbindungen verfügt und mit den dortigen Verhältnissen vertraut ist. Dr. Dankwart, um dessen Akkreditierung bei den Vereinten Nationen bereits nachgesucht wurde, wird seinen neuen Posten erst nach Beilegung des Nahost- Konfliktes antreten. Türkei will OEEC- Wirtschaftshilfe (dpa) Zu dem Gespräch des Bundeskanz- lers mit dem türkischen Botschafter ver- lautet aus Regierungskreisen, daß die für- kische Regierung eine Wirtschaftshilfe im Rahmen der OEEC wünscht. Lohnerhöhung um 12 Pfennig für Chemiearbeiter in Rheinland-Pfalz Ludwigshafen.(dpa) Ohne Inanspruch- nahme der bereits von beiden Tarifpartnern angerufenen Bundesschlichtungsstelle ist im Lohnkonflikt zwischen der Industriegewerk- schaft Chemie, Papier, Keramik in Rhein- land-Pfalz und den Landesverband der chemischen Industrie jetzt eine Einigung er- zielt worden. Wie die Bezirksleitung der IG Chemie am Dienstag in Ludwigshafen mit- teilte, erhalten danach 43 000 gewerbliche Arbeitnehmer der chemischen Industrie rückwirkend vom 1. Mai eine Lohnerhöhung von zwölf Pfennig je Stunde. Dadurch er- höhlt sich der Tarifecklohn im Tarifgebiet Pfalz auf 1,68. Im Tarifgebiet Mittelrhein wird er von 1,60 Mark in Abschnitten er- höht, so daß vom 1. Januar 1960 an für die gesamte chemische Industrie des Landes Rheinland-Pfalz ein einheitlicher Ecklohn gilt. LORGEN Mittwoch, 23. Juli 1958/ Nr. 166 Mom Kommentar Mittwoch, 23. Juli 195. Macmillan setzt sich durch Wie immer auch die außenpolitischen Er- gebnisse des von Außenminister Selwyn Lloyd im britischen Unterhaus umrissenen und mittlerweile der Sowietregierung über- mittelten Planes für ein Gipfeltreffen im Rahmen der Vereinten Nationen sein mögen, fest steht, daß Premierminister Macmillan damit einen erheblichen innerpolitischen Er- folg errungen hat. Das beste Zeugnis dafür ist die uneingeschränkte Zustimmung, welche die Labour Party durch ihren außen- politischen Sprecher, Bevan, dem Vorschlag erteilte. Für die Haltung der Oppositionsführung spielte nicht nur die geschickte Abstellung des Vorschlags auf die Begeisterung der Labour Party für die Lösung außenpolitischer Probleme auf dem Wege über die Vereinten Nationen eine Rolle. Nachdem sich immer deutlicher herausstellt, daß die Politik Mac- millans seit Beginn der Nahost-Krise die Bil- ligung sehr breiter Bevölkerungsschichten bis weit in die Anhängerschaft der Labour Party hinein findet, wäre es für die Partei innenpolitisch unklug, sich in offenen Wider- spruch zu der Regierung zu setzen, min- destens solange, wie diese keine offenbaren Rückschläge erleidet. Ein dritter Faktor, der bis weit in die Labour Party hinein Beifall findet, ist, daß es Macmillan und Selwyn Lloyd offenbar gelungen ist, ihre Auffassung über die Chrustschow zu erteilende Antwort weit- gehend gegen amerikanische Widerstände durchzusetzen und damit die Eigenstän- digkeit der britischen Nahost-Politik zu dokumentieren. Man ist darüber in allen Partelen um o befriedigter, als das Ver- trauensverhältnis zwischen Washington und London dadurch anscheinend nicht gelitten Hat. Daß Großbritannien in dieser Angelegen- heit nicht im Schlepptau Amerikas segelt, sondern vielmehr selbst den Kurs gesetzt hat, geht aus der verschiedenen Formulie- rung der beiden Noten an Moskau hervor. In England hat man die Anschuldigungen und Verdächtigungen der Westmächte, mit denen Chrustschow seine britischerseits sachlich als verhältnismäßig entgegenkom- mend empfundene Note aus propagandisti- schen Gründen gespickt hat, nicht unnötig tragisch genommen. Man betrachtet sie als ein unvermeidliches Attribut der sowieti- schen Diplomatie, über das man sich nicht allzu sehr aufregen sollte. Deshalb hat man auch geglaubt, auf eine allzu eingehende Ausein andersetzung mit Chrustschows Tira- den in der britischen Note verzichten zu können. Andererseits hat man in London volles Verständnis dafür, daß die amerikanische Regierung es ihrerseits für nötig gehalten hat, auf Chrustschows Propagandabombar- dement mit ähnlich schwerem Geschütz zu antworten. Man begreift das um so mehr, als man sich bewußt ist, daß die amerikanische Regierung nicht wie die britische unter dem Druck der öffentlichen Meinung ihres Lan- des auf ein möglichst baldiges Gipfeltreffen steht, sondern im Gegenteil die Notwendig- keit eines solchen Treffens dem überwiegend ablehnenden amerikanischen Publikum plau- sibel machen muß. Worauf es Macmillan aber ankommt, das ist, daß sich Eisenhower und Dulles schließlich doch gegen alle Be- denken bereitgefunden haben, sich den bri- tischen Plan für die Gipfelkonferenz im Rahmen einer Sondertagung des Sicherheits- rates zu eigen zu machen. Der britische Regierungschef sieht, dem Vernehmen nach, dem Treffen mit Chrust- schow— sofern dieser sich bereitfindet, nach New Vork zu kommen— ohne übertriebene Hoffnungen auf konkrete Ergebnisse ent- gegen. Aber er glaubt, daß der britische Vor- schlag außenpolitisch mindestens zwei Vor- teile bietet: Erstens ist die Verantwortung für das Zustandekommen oder Scheitern einer Konferenz über den Nahen Osten nun- mehr Moskau zugeschoben worden. Zum anderen dürfte es Macmillan auf jeden Fall für nützlich halten, wenn Chrustschow ein- mal die Auffassungen der leitenden Staats- männer des Westens aus erster Hand, nicht durch das Filter seiner diplomatischen Ver- treter mitgeteilt bekäme. Man kann jeden- falls darauf rechnen, daß im Falle des Zu- standekommens der Konferenz Macmillan mit Chrustschow nicht durch die Blume sprechen, sondern Fraktur reden wird. Man sieht in englischen politischen Krei- sen in dem Vorschlag der Konferenz auch den taktischen Vorteil, daß die Geschäfts- ordnung des Sicherheitsrates die Möglichkeit bietet, nicht im Rat vertretene Mächte zu den Beratungen zuzuziehen. Man würde es bei- spielsweise begrüßen, Präsident Nasser als Zeugen bei einer Ausein andersetzung über den Nahen Osten zwischen den westlichen Staatsmännern und Chrustschow zu haben, da der ägyptische Staatsmann sich dann aus eigener Anschauung ein Urteil darüber bilden könnte, ob der arabische Nationalis- mus für seine freie Entfaltung von Moskau mehr als vom Westen zu erwarten hat. Ganz unzweifelhaft aber ist, daß Mac- millan, wie schon während der ganzen Nah- ost-EKrise, so auch bei der Aufstellung des Planes für die Gipfelkonferenz im Sicher- heitsrat in seiner Geschäftsführung denk- bar großes Geschick im Hinblick auf die innerpolitische Situation in England entfaltet hat. Er hat es verstanden, sowohl die roman- tischen Bedürfnisse der noch immer an Großmachterinnerungen hängenden Ele- mente der Bevölkerung— und die reichen, wie die jüngsten Meinungsbefragungen zei- gen, bis weit in die Labour-Bewegung hinein— durch die militärische Intervention in Jordanien und durch die führende Rolle bei der Formulierung der westlichen Poli- tik gegenüber Chrustschow zu befriedigen und zugleich der UNO- Begeisterung der Linken Rechnung zu tragen. Man sollte sich gar nicht wundern, wenn der Premier- minister— besonders dann, wenn wirklich das Gipfeltreffen zustandekommt und auch nur kleine Erfolge erzielt— noch in diesem Herbst den innerpolitischen Konjunktur- umschwung ausnutzt und zu Neuwahlen schreitet. Dr. K. H. Abshagen(London) N Das Wettrennen um die Neutronen In Genf wird für 1. September die größte Atom-RKonferenz der Welt vorbereitet Von unserem Korrespondenten Heinz Pol Washington, im Juli Wer wird am 1. September, dem Beginn der zweiten internationalen Konferenz für Atomforschung in Genf, den Beweis liefern Können, daß der Fusionsprozeß der Wasser- stoffbombe durch Menschenhand kontrolliert werden kann? In den nuklearen Laboratorien und Versuchsstationen, vor allem der USA und der Sowjetunion, sind seit vielen Mona- ten Hunderte von Männern und Frauen fie- berhaft damit beschäftigt, die H-Bombe zu zähmen und damit der berühmten, aber noch völlig unbekannten Neutronen Herr zu wer- den, mit deren Hilfe man später die große Revolution der Kraftwirtschaft der Welt durchführen kann. In wissenschaftlichen Kreisen der USA spricht man nicht ganz ohne tiefere Berech- tigung vom„politischen Neutron“, welches das große internationale Wettrennen ausge- löst hat. Wer es zuerst produziert, würde von allen anderen Dingen abgesehen, einen sehr nachhaltigen propagandistischen Sieg auf dem Felde des technologischen Kalten Krie- ges errungen haben. Und da Moskau mit den Sputniks einen unleugbaren Vorsprung er- rungen hat, erscheint es verständlich, daß man in Washington darauf bedacht ist, die Scharte auszuwetzen und in Genf die Welt mit sensationellen Resultaten zu über- raschen. Die Engländer, die eine Zeitlang ebenfalls im Rennen um den großen Preis des„poli- tischen Neutrons“ sehr eifrig tätig waren, fühlen sich sehr enttäuscht und zurück- gesetzt. Die Neutronen, die sie zu Beginn des Jahres mit ihrem Wunderreaktor„Zeta“ durch Hitzeverschmelzung gewonnen zu haben glaubten, sind, wie sich kürzlich her- Ausstellte, gar keine echten Neutronen, son- dern irgend etwas anderes. Aber ist man in den USA weiter gekommen? Natürlich handelt es sich um streng ge- hütete Geheimnisse, die frühestens in Genf ein wenig gelüftet werden könnten. Dr. Ar- thur E. Ruark, der Leiter der Verschmel- zungsversuche der Atomic Energy Commis- Sion, hat erklärt, daß die Vereinigten Staaten auf der Genfer Konferenz genaue Details ihrer„Fusionsmaschinen“ sowie die Resul- tate der Versuche vorlegen werden. Dasselbe erwartet man von den Russen. Bisher haben die an der Konferenz sich beteiligten Länder mehr als 2000 wissenschaftliche Schriften über nukleare Forschung eingereicht. Man erwartet noch weit mehr. Darunter befinden sich bereits heute 57 amerikanische Titel, die sich lediglich mit dem Verschmelzungsprozeß befassen, Aber was in diesen Schriften steht, wird man erst nach dem 1. September wissen. Die Verschmelzungsversuche der USA werden zur Zeit in vier großen Stationen und Laboratorien durchgeführt. Die größte Versuchstation ist das sogenannte„Projekt Sherwood“, das unter direkter Kontrolle der Atomic Energy Commission steht. Man ist dort Tag und Nacht tätig. Aber die mit dem Projekt beschäftigten Wissenschaftler haben sich trotz allen Drängens der Politiker und Propagandisten aus Washington eine ge- hörige Portion Skepsis bewahrt und pflegen nicht ohne Augenzwinkern das Neutron, Eine Berliner Denkschrift für Bonn Es geht um die wirtschaftliche Entwicklung der ehemaligen Hauptstadt von unserem Korrespondenten Paul Verner Berlin, 22. Juli In einer an Bundeskanzler Adenauer ge- richteten Denkschrift hat der Berliner Senat Vorschläge erörtert, wie die wirtschaftliche Entwicklung Berlins für die Zukunft sicher- gestellt werden kann. Finanzsenator Hertz gab dazu bekannt, die Anliegen der Verwal- tung enthielten keine Forderungen oder kon- krete Vorschläge. Es sollten jedoch frühzeitig Wege gefunden werden, den Vorsprung West- perlins gegenüber der ebenfalls„nicht unbe- weglichen Entwicklung“ im Osten zu halten, den Vorsprung der Bundesrepublik gegen- über Westberlin aufzuholen und eine Sicher- stellung der langfristig Arbeitslosen durch eine Fortsetzung des Notstandsprogramms zu gewährleisten. Außer der Beibehaltung der bestehenden Maßnahmen hielte es des- halb der Senat für richtig, die Bereitstellung von 100 Millionen Mark von Mitteln des ERP- Sondervermögens für die Auftrags- finanzierung auch über das durch den Berlin- 5 befristete Jahr 1959 hinaus aufrecht 2U erhalten. Den gleichen Standpunkt vertritt der Senat in der Frage der ebenfalls Ende 1959 ablaufenden Umsatzsteuervergünstigun- gen, weil die wesentlichen Ursachen, die zur Einführung dieser Steuerpräferenz geführt haben, weiterhin gegeben sind. Als zusätzlich neue Hilfsmaßnahmen hielte es der Senat für notwendig, die bisher nur den Zonenrandgebieten gewährten Sonder- Abschreibungen für neu angeschaffte oder hergestellte Wirtschaftsgüter des Anlagever- mögens auch auf die Berliner Wirtschaft zu übertragen. Senator Hertz verwies auf Bei- spiele, nach denen günstigere finanzielle Vor- aussetzungen in den Zonenrandgebieten ver- schiedene bundes republikanische Firmen ver- anlaßten, ihre für Berlin geplanten Projekte wieder fallen zu lassen. Schließlich ersucht der Senat in der Denkschrift um Berücksich- tigung der Berliner Wirtschaft bei der Auf- tragsvergabe der sich anbahnenden, aus dem Bundeshaushalt finanzierten Hilfsprogramme zugunsten entwicklungsfähiger Länder. Auch im Rahmen des Gemeinsamen Marktes und anderer supranationaler Zusammenschlüsse sollten in geeigneter Form alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, Aufträge nach Berlin zu bringen. Brandt: Andere Seite will nicht (dpa) Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, erklärte am Dienstag, nach dem fünften SED-Parteitag seien West- berliner Stellen überzeugt, daß die Macht- haber in der Sowjetzone keine Gespräche über Verbesserungen der Situation in Berlin Wollten.„Wir können das nur mit tiefem Be- dauern zur Kenntnis nehmen“, sagte Brandt. In scharfer Form wandte sich der Regierende Bürgermeister gegen Veröffentlichungen in der Sowjetzonen-Presse, wonach mit Ber- liner Senatsdienststellen Verhandlungen dar- über stattgefunden hätten, Atom- oder Raketenwaffen in Westberlin zu stationieren. Mit dem Bundeskanzler sei vereinbart worden, die Anliegen Berlins im Herbst mit den verschiedenen Bundesministerien zu er- örtern. Die Verhandlungen sollen in Bonn stattfinden. Es wird erwartet, daß Bundes- kanzler Adenauer im September nach Berlin kommt, wenn der Bundestag in der Stadt zu einer Arbeitswoche zusammentritt. Der in französische Botschafter Wien, Frangois Sey do ur, wird in nächster derzeitige Zeit als neuer französischer Botschafter in Bonn erwartet. Die Bundesregierung hat Sey- douæ das Agrément erteilt. Seydouæ, der frü- her die Europa- Abteilung des französiscken Außen ministeriums leitete, ist Nachfolger von Botschafter Coupe de Muxrville, der von Mini- sterpräsident de Gaulle zum Außenminister ernannt worden war. nach dem sie suchen,„Perhapsatron“ zu tau- fen.„Perhaps“ heißt„vielleicht“. In den Laboratorien von Los Alamos, wo man ebenfalls eifrig damit beschäftigt ist, das„Perhapsatron“ aus der Taufe zu heben, hat man, genau wie die Engländer in ihrem Forschungszentrum Harwell, Temperaturen von über sechs Millionen Grad Celsius zu- stande gebracht,— aber nur für den mil- lionsten Teil einer Sekunde. Weder die Hitze noch die Zeitdauer waren ausreichend, um eine wirkliche Verschmelzung zu erzielen. Das Endziel der Fusion wäre die Massen- produktion von elektrischer Kraft. Um dahin zu gelangen, müßte man mit Temperaturen von mehr als 100 Millionen Graden Celsius arbeiten, also weitaus höheren Hitzegraden, als sie selbst der innere Kern der Sonne anzeigen würde. Die Mehrzahl der Atom- wissenschaftler wohl aller Länder bezweifelt nicht, daß man dahin kommen werde, der- artige Temperaturen herzustellen. Aber da- zu bedarf es nach Ansicht der Fachleute mindestens weiterer 20 bis 30 Jahre. Dann freilich kann es nach Ansicht von Dr. Tho- mas Coors, dem leitenden Physiker der ame- rikanischen Princeton-Universität, bald ge- lingen, aus einem einzigen Prozent des Ozeanwassers ein Energiequantum herzu- stellen, das den wirtschaftlichen Bedürf- nissen der Menschheit für Millionen von Jahren in mehr als befriedigender Weise dienen wird. Die Russen haben bisher nur fünfzehn Schriften eingereicht, die sich in spezifischer Weise mit dem Verschmelzungsprozeß be- fassen. Sie haben versprochen, noch ein wei- teres Dutzend vorzulegen. Es weiß auch nie- mand, was darin steht, denn sie befinden sich (genau wie die andern) versiegelt in den Hän- den der UNO, die ja die Konferenz orgeni- siert. Aber während man in Weshington die Dinge so darstellt, als ob das Wettrennen um das„politische Neutron“ eine Sache lediglich zwischen den USA und der Sowjetunion sei, und höchstens noch England als Außenseiter ein Wort mitreden könne, wissen die Fach- leute nur zu genau, daß auch die Kollegen anderer Länder sehr ernsthaft am Werke sind, um das große Geheimnis zu lösen und in Genf zu berichten. Unter den Bericht- erstatter-Ländern wird sich auch die Bundes- republik befinden. Aber Länder wie Japan und Schweden scheinen auf diesem Spezial- gebiet die größten Fortschritte gemacht zu haben. Es gibt einige„Eingeweihte“, die wis- sen wollen, daß die Japaner vielleicht der Lö- sung des Neutron-Problems näher gekommen sind, als die beiden Hauptfavoriten. Bericht über eine Schlägerei führt zu Verfahren wegen Landesverrats Bonn. Der Oberbundesanwalt hat gegen den Bonner Korrespondenten des Nach- richtenmagazins„Der Spiegel“, Mainhardt Graf von Naybauß, ein Ermittlungsverfahren wegen Landesverrat eingeleitet. Nayhauß wird vorgeworfen, in einem am 19. Februar 1958 veröffentlichten Bericht Namen und Dienstbezeichnung von Mitgliedern des Bun- desverfassungsschutzamtes bekanntgemacht zu haben. Der Inhalt des Berichtes selbst ist weder vom Bundesinnen ministerium noch vom Bundesverfassungsschutzamt dementiert worden. Nayhauß hatte berichtet, daß in der Vor- weihnachtszeit einige Mitglieder des Verfas- sungsschutzamtes im Anschluß an eine Adventsfeier des Amtes im Kölner Nacht- lokal„Hamburg Ahoi“ zusammengekommen und über dienstliche Interna in Streit ge- raten seien. Es habe sich unter anderem um den für Beschaffung kommunistischen Infor. mationsmaterials verantwortlichen Gruppen. leiter, einen Referenten dieser Gruppe und dessen Braut gehandelt, die in der Dienst- stelle als V-Mann-Führerin tätig sei. Ueber die Arbeitsmethoden des Leiters der Abtei- lung„Beschaffung und Auswertung“ habe die„fröhliche Runde“ lauthals mit einer bei Nachrichtenleuten nicht gerade üblichen Unbekümmertheit gestritten, Schließlich sei der Streit in eine Schlägerei ausgeartet. Die Rauflustigen hätten vom Geschäftsführer des Lokals und einigen Gästen auseinanderge- zerrt werden müssen. Sieben Haftbefehle in einem neuen Korruptionsfall Bonn.(Ap) Die Bonner Staatsanwalt schaft bestätigte am Dienstag, daß in einem neuen Korruptionsfall im Raume Bonn bis- her„vorsorglich“ sieben Haftbefehle von zu- ständigen Amtsrichtern ausgesprochen wur. den. Im Zuge der Ermittlungen über den Fall, in den einige Kommunalbehörden des Kreises Siegburg und mehrere Fuhr- und Bauunternehmer verwickelt sind, seien bis- her 15 Personen vorläufig festgenommen worden. Es soll sich um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Bauaufträgen handeln. Wie weiter von der Staatsanwaltchaft, Bonn verlautete, sind im Zuge der Ermitt- lungen über Korruptionsfälle bei verschie- denen oberen Bundesbehörden sechs Son- derdezernenten bei der Staatsanwaltschaft in Bonn eingesetzt worden. Es handelt sich dabei, soweit bisher bekannt wurde, um die leihweise Uberlassung von Kraftwagen an leitende Beamte von Bundesbehörden durch ein bekanntes deutsches Automobil-Unter- nehmen und um angebliche Unkorrektheiten bei der Erteilung von Konzessionen für Autobahn-Tankstellen und Raststätten. Zwischenbescheid Maemillans an Moskau „Ich bin bemüht, annehmbare Möglichkeiten zu finden“ 0 London, 22. Juli Premierminister Macmillan hat in seiner am Dienstagabend von Radio Moskau ökfentlichten Interims-Antwort an den so- Wietischen Ministerpräsidenten Chrustschow erklärt, daß der Vorschlag des sowjetischen Regierungschefs für eine Gipfelkonferenz über die Nahostfrage zahlreiche„unbegrün- dete Feststellungen“ enthalte. In der Zwischenantwort Macmillans, des- sen endgültige Erwiderung auf die Note Chrustschows wahrscheinlich in den frühen Morgenstunden des Mittwochs veröffentlicht wird, heißt es: „Ich erhielt ihre Botschaft vom 19. Juli am Morgen des 20. Juli. Ihr Schreiben ent- hielt viele Erklärungen und unbegründete Feststellungen, die ich nicht akzeptieren kann. Wie ich jedoch mehr als einmal test- gestellt habe. bin ich bemüht, annehmbare Möglichkeiten zu finden, um durch ein Tref- ken der Regierungschefs einen Versuch zur Bereinigung der anstehenden Probleme zu machen. Die Regierung Ihrer Majestät ist nachdrücklich bemüht, in Verbindung mit unseren Alliierten die besten Wege für die Organisation eines Treffens zu finden, an dem die Regierungschefs teilnehmen könn- ten. Ich werde ihnen eine weitere Note sen- den, sobald diese Konsultationen abgeschlos- sen sind.“ Macmillan hat Chrustschow e aufgefordert, mit ihm in New Vork zusammenzutreffen. De Gaulle stimmt zu Paris.(dpa) General de Gaulle hat in sei- ner am Dienstagabend überreichten Ant- wortnote an den sowjetischen Ministerpräsl- ner denten Chrustschow im Prinzip einer Gip- ere felkonferenz über die Nehost-Krise zuge- stimmt. Er hat jedoch gleichzeitig angedeu- tet, daß die UNO vielleicht nicht der ge- eignete Rahmen für eine solche Konferenz sei. Wenn sich die gegenwärtigen UNO-De- batten über den Nahen Osten als ergebnis- los erwiesen, sei es wünschenswert, daß die Regierungen einen für die Beratungen der Regierungschefs möglichst günstigen Ort und Zeitpunkt auswählten. Es sei notwendig, daß die Regierungschefs unter Bedingungen zu- sammentreten, die für einen Erfolg ihrer Begegnung so günstig wie möglich sind. „DDR-Kirchen nicht gebunden“ Berlin.(dpa) Nach einer von der Sowijet- zonen- Regierung am Dienstag herausgege- benen Erklärung haben Vertreter der evan- gelischen Kirche in der Sowjetzone in drei Verhandlungen mit der Sowietzonen-Regie- rung versichert, daß die Kirchen in der Zone an den zwischen der Evangelischen Kirche(EKD) und der Bundesrepublik ab- geschlossenen Militärseelsorgevertrag nicht gebunden seien. Dieser Vertrag habe für die Kirchen in der Zone und ihre Geist- lichen keine Gültigkeit. Weitere Berichte siehe Seite 8 Madrid und Paris kommen sich näher Franco fühlt sich durch de Gaulle bestätigt/ Abrücken von Bonn Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im Juli Man möchte es geradezu ein Schauspiel nennen, aufschlußreich in seiner politischen Bedeutung, reizvoll in seinen psychologischen Hintergründen, wie sehr sich im Zeichen de Gaulles die spanische Einstellung zu Frankreich wandelt. Die ersten Symptome einer spanisch- französischen Annäherung waren bereits vor etwa zwei Jahren zu beob- achten— ziemlich genau in dem Augenblick, in dem beiden Ländern in Nordafrika durch den arabischen Nationalismus das gleiche Schicksal widerfuhr. Ursprünglich hatte Franco die Illusion, mit einer betont islam- freundlichen Politik das Vertrauen der Län- der des Maghreb gewinnen und Frankreich in Marokko überspielen zu können. Aber das war eine Täuschung. Schon bevor de Gaulle die Macht ergriff, ja sogar noch vor dem marokkanischen Ueberfall auf Ifni war Franco unter dem Zwang der Ereignisse klar geworden, daß die letzten spanischen Posi- tionen und Interessen in Afrika nur im Ein- vernehmen mit den Franzosen verteidigt werden können. Es waren also zunächst reine Nützlich- keitserwägungen, die einer Besserung der spanisch- französischen Beziehungen den Weg bereiteten. Doch inzwischen ist, zum minde- sten auf spanscher Seite, die Ideologie mit ins Spiel gekommen. Sicherlich empfinden die Generale, die beiderseits der Pyrenäen regieren, keine persönliche Sympathie für- einander. Franco macht nicht einmal ein Hehl daraus, ja hat es sogar in einem kürz- lichen Interview wiederholt, daß er innerlich stets im Lager Petains stand. Er hat auch nicht vergessen, daß de Gaulle 1945 die spanische Grenze schloß und führend am Boykott des Regimes beteiligt war. Aber es ist schließlich ein Militär, der jetzt in Frank- reich regiert,— und zudem ein Militär, der das Parlament nach Hause geschickt hat. Das zählt mehr als die unliebsamen Erinnerun- gen. Zwar hätte man es lieber gesehen, der General würde ganz auf die Politiker ver- zichten und sich allein auf die„Schule der Obersten“ und die Männer mit den harten Gesichtern stützen. Aber eine Bestätigung ist es für das Regime auf jeden Fall, dag jetzt von Dünkirchen bis Gibraltar in West- europa das autoritäre Prinzip herrscht. In Madrid ist man überzeugt, daß die IV. Re- publik nicht mehr aus den Ferien zurück- kehren wird, in die sie de Gaulle geschickt hat. Die Fünfte Republik in Frankreich, so hofft man, wird anders aussehen. Wenn sie schon keine Militärdiktatur bringt, wird sie zum mindesten ein präsidentielles Regime errich- ten, das dem Mann an der Spitze eine starke Exekutivgewalt einräumt. Mit dem autori- tären hat aber in Frankreich auch das natio- nalistische Prinzip triumphiert. Aus der spa- nischen Perspektive betrachtet ändert sich damit das weltanschauliche Profi! Europas gerade an der entscheidenden Stelle, an der bisher die Hürde der französischen Demo- kratie der europaischen Mitarbeit des Franco- Regimes im Wege stand. Dem eurspäischen Gedanken einer demo- kratischen Völkergemeinschaft stand Franco stets mit unverhohlener Skepsis gegenüber. Im Europa von Straßburg war für ihn kein Platz. Nur widerwillig und aus der wirt- schaftlichen Sorge, am Rande des Gemein- samen Marktes in Isolierung zu geraten, näherte man sich in jüngster Zeit behutsam den europäischen Organisationen. Aber selbst die Zusagen, die Handelsminister Ullastres hinsichtlich der OEEC in Bonn erreichte, fanden Widerstand in dem hartnäckigen Autarkiedenken maßgebender Kreise, mit denen die mächtigen Monopolinteressen der spanischen Industriebanken verbündet sind. Die Furcht, durch die europäische Entwick- lung zu einer wirtschaftlichen Liberalisierung gezwungen zu werden, die der politischen Stabilität des Regimes verhängnisvoll wer- den könnte, ist weit verbreitet und erweist sich als starke Bremse. De Gaulle siegte ge- rade zur rechten Zeit, um den Spaniern ihr Selbstvertrauen wiederzugeben. Seine Ab- sicht, den auf den 1. Januar 1959 festgesetzten Beginn des Gemeinsamen Marktes zu ver- schieben, ist in Madrid als Erlösung, als wert- voller Zeitgewinn in kritischer Lage, begrüßt worden. Franco hat sicher nicht die angenehmsten Gefühle, wenn er sich ein von einem er- starkten Frankreich dirigiertes Europa vor- stellt. Die Gefahr ist nicht auszuschließen, dag dann das amerikanische Interesse an Spanien nachlägt. Aber besser als die euro- päische Integration wäre für das Regime auf jeden Fall ein Europa, dessen Klima durch den gaullistischen Nationalismus bestimmt ist. Im Zeichen solcher Möglichkeiten ver- gigzt selbst die falangistische Zeitung„Arribe“ die Ueberreste seiner einstigen Deutsch- kreundlichkeit und geht mit fliegenden Fah- nen ins Lager des militärischen Frankreichs über. Das offiziöse Blatt sagt es mit dankens- werter Offenheit:„Solange Deutschland kaputt“ war, war das Straßburger Europa Chruchills genau wie einst das Genfer Eu- ropa Briands nur ein Scherz. Aber seit die Mark die stärkste Währung des Kontinents geworden ist, könnte ein unter deutschem Einfluß stehendes Europa eine Gefahr wer- den.“ Das sind Geständnisse, die man sich merken sollte, zumal sie aus einer Feder kliegen, die sich einst nichts sehnlicher zu wünschen schien als ein von Hitler be- herrschtes Europa. Die nüchterne Wahrheit ist, daß dem Regime keine europäische Zu- sammenarbeit recht wäre, die nicht auf dem Boden des autoritären Nationalismus steht. Es geht dabei nicht um die Beziehun- gen zu Frankreich oder Deutschland und erst recht nicht um Europa, sondern um die Verteidigung eines weltanschaulichen Grund- satzes. Bonm scheint also jetzt die Quittung kür eine Spanien-Politik in Empfang neh- men zu können, die sich jahrelang der sorg- kältigsten Zurücdchaltung befleißigte, um auf keinen Fall französische Gefühle zu ver- letzen. Es entbehrt nicht einer souveränen Ironie, daß jetzt ausgerechnet Frankreich in einem von jeher deutschfreundlichen Land die Chancen wahrnimmt, die von der bundesdeutschen Außenpolitik auf dem Al- tar des multilateralen Gedankens geopfert wurden, Die Bundesrepublik zahlt für das, was immer eine Schwäche der deutschen Diplomatie War: die zu starre Behandlung eines Prinzips. Gewiß waren bisher die Be- Wegungs möglichkeiten Bonns beschränkt. Aber es ist nun in Madrid genug Terrain verloren worden. Es wird hohe Zeit, auch in der Spanien- Politik etwas bilaterale Farbe ins multilaterale Spiel zu mischen. Nr. rich der stel Sac Bet. vor chit Wo! stel der son, sch) Gel und Fro der aue Wo! der stei (na rer Zur nä sie di be Aug uar und un- acht t lot och liert For- fas- elne cht men Se- kor. den. und st- ber tei- abe iner hen sei Die des ge- alt· em 018- zu- ur. des und 5s nen ten eln. laft, itt⸗ e- on- t in ich die reh er- ten für isl- p- ge- eu- ge= enz De- lis- die der ind daß zu- Ter et- ge- an- rel die- der nen ab- kür ist- leit Zu- nt. un- ind die nd- ng eh- 1g auf er- nen dich nen der Al- fert Jas, nen ing Be- kt. ain in Mr. 1686/ Mittwoch, 23. Juli 1958 N Die Schweizer Frauen und die Stadt Zü- rich sonnen sich in diesen Tagen im Glanze der„SAFF A“. Diese schweizerische Aus- stellung für Frauenarbeit ist eine runde Sache, eine Leistung von Format, die dem Betrachter eine gehörige Portion Respekt vor den Schweizerfrauen abfordert. Die Ar- chitektinnen haben einen neungeschossigen Wohnturm aus Glas und Stahl in das Aus- stellungsgelände gezaubert, eine Insel aus dem Zürich-See gestampft, an Stelle der sonst üblichen grauen Hallen leichte, be- schwingte, weiße Zelte wie Tupfen über das Gelände verteilt und mit Blumenrabatten und bunten Sonnenschirmen Farbe und Fröhlichkeit in die Ausstellung gebracht. Auf Schritt und Tritt spürt man die leichte Hand der Frau, ihren Sinn für das Gefällige, aber auch das Bewußtsein einer hohen Verant- wortung. Von der Frau für die Frau: Wem der Weg auf hohen Absätzen zu lang wird, steigt in eine der hübschen Bimmelbahnen (natürlich von einer Frau geführt) und läg? sich an Ort und Stelle fahren, und wer müde Ist, setzt sich da oder dort in einen Liege- stuhl, legt die Beine hoch und macht gründ- lich Pause. Von der Bahnhofstraße, dort wo sie am Zürich-See endet, führt sozusagen aus dem Herzen der Stadt eine Sesselbahn mit klei- nen bunten Gondeln hoch über Straßen und See auf dem kürzesten Wege zur Ausstel- lung; die Wassertaxi rattern pausenlos und der Zürich-See, grün, sanft gewellt und mit den weißen Segeln der Boote betupft, prustet seine Springbrunnen in den blauen Himmel und tut sein Möglichstes, dieser prächtigen Ausstellung ganz besonderen Glanz zu ver- leihen. Von der Höhe des Wohnturmes“ge- nießt man denn auch den Blick über das bunte Gewimmel auf dem Ausstellungs- gelände, über die Weite des Sees, über die Stadt und weit hinüber bis zu den ver- schneiten Kuppen der Alpen. Die SAF FA, die Ausstellung der Schwei- zer Frauen, die alle dreißig Jahre einmal Spiegelbild der Situation, der Leistung und der Aufgaben der Schweizer Frau sein will, (die letzte Ausstellung fand 1928 in Bern statt), wird Millionen von Besuchern in ihren Bann ziehen. 5 Schon in den ersten Tagen der Ausstel- lung(die am 17. Juli eröffnet und am 15. Sep- tember geschlossen wird), strömten die Be- sucher in Massen durch die Eingangspforten. Die Schweizer Maidli von der Alm im Dirndlkleid mit schweren FHaferlschuhen mischten sich unter die Damen mit Stöckel- absätzen und extrem kurzen Sackkleidern, die braungebrannten Holzfäller aus dem Tessin interessierten sich für den original- getreuen Bauernhof, aber mehr noch für die bezaubernd aufgemachten Verkäuferinnen im„Runstwinkel“ und für die Dolmetsche- rinnen, die den reisenden Frauenvereinen aus Finnland und aus Kanada, Sinn und Zweck der Ausstellung erklären. Wie auf den Frauenausstellungen in aller Welt gibt es rotierende Waschmaschinen und Mixapparate, die am laufenden Band kühle Säfte fabrizieren; Maschinen, die pausenlos Gurken, Schnittlauch, Zwiebeln und Rote Beete schneiden; Hähnchen, die für die Vor- führung auf dem Infrarot-Grill ihr junges Leben ließen; surrende Handstrickapparate, Kaffeemaschinen und ältere Hausfrauen, die hingerissen zusehen, wie ein maschineller Bohnerbesen funktioniert. Natürlich kann man auch kaufen. Bunte Keramik und Basler Leckerli, zierlich gra- vierte Gläser, handrollierte Taschentücher und hübsche Emailarbeiten. Die„Laden- straße“ lockt denn auch die Mehrzahl der Besucher zum ausführlichen Bummel. Paral- jel zur Ladenstraßge aber läuft eine Darstel- lung in Wort und Bild, die Wesentliches aus- sagt. Sie geht aus von dem Vorhaben dieser Ausstellung:„Kunst und Technik vereint im Dienst des täglichen Lebens, vom Löffel bis zur Stadt. Das ist das Ziel der Gestaltung.“ Der Betrachter wird vom Familien-Idyll im Stile Ludwig Richters ausgehend zu Le- ben und Lebensgewohnheiten von heute ge- führt. Fotografien zeigen ihm den Massen- andrang vor dem Kino, vor den Sportplätzen, am Badestrand und auf dem Campingplatz; zeigen aber auch den Wohnraum des Hauses, wo die Familie am Fernsehapparat„fertig geprägte Eindrücke“ konsumiert.„In die entleerte Wohnstube bricht die Flut der mo- dernen Gebrauchsgüter ein. Das Ueberange- bot der Industrie und der Reklame schafft immer neue Bedürfnisse. Der Lebenssten- dard klettert höher und höher. Technische Erfindungen erleichtern die Haushaltfüh- rung. Sie nehmen der Frau Arbeit ab, machen aber ihr Leben ärmer an Bezie- hungen.“ a Die Probleme des vielgelästerten Massen- zeitalters sind hier sachlich aufgezeigt. Und während man noch nachdenklich von Plakat zu Plakat weitergeht, blickt man plötzlich in einen Spiegel, sieht das eigene Gesicht und liest:„Kann ich mir in de Augen sehen und ehrlich sagen: das alles ist mir fremd?“ Da- neben aber dreht sich versöhnend ein ur- altes, abgenutztes Wagenrad:„Das Rad dreht sich. Die Welt ist anders geworden.“ Daß man die Entwicklung nicht aufhalten kann, will diese Schau verdeutlichen, sie will aber auch in ihrer Fortsetzung eine Möglichkeit für einen Ausweg aufzeigen: Die Besinnung auf die Partnerschaft, auf die echte Zusammenarbeit zwischen Mann und Frau, auf die gemeinsame Verantwor- tung, die an die Stelle der Emanzipation des einen vom anderen treten soll. Wie sehr sich die Ausstellerinnen ihrer hohen Aufgabe bewußt waren, beweist eine interessante Schau:„Eine Stadt, in der ich leben möchte.“ Das Modell einer modernen, aufgelockerten Stadt zeigt ein von alten Städten und Dörfern ausgehendes, sinnvoll geordnetes Siedlungsgebiet mit kleinen Häu- sern im Garten, dazwischen vielgeschossige Wohnblocks mit viel Licht und sonnigen Bal- konen. Die hohen Lebenserwartungen der Schweizer Frauen, bei denen Dinge, die bei uns als Luxus gelten, längst schöne Selbst- verständlichkeit geworden sind, werden in dem neun Etagen hohen Wohnturm sichtbar. Aber auch in den bezaubernden Einfamilien- häusern, die locker im Gelände verteilt sind. Da ist ein Atrium-Haus, das zum Innenhof hin ganz aus Glaswänden besteht und hüb- sche Wohn- und Schlafräume, ein kunter- buntes Kinderzimmer und eine Küche ent- hält, in der man am liebsten gleich zu wirt- schaften begänne Natürlich gibt es ein Kinderparadies und ein Weekend-Hüsli, das auf hohen Beinen irgendwo in den Bergen steht und für eine Familie mit vielen Kindern gedacht ist, da- neben ein Modekarussell, wo die schönsten St.-Galler-Spitzen zu bewundern sind und auch ein„Männerparadies“. Hier können sich die ob soviel Leistung ein wenig neidisch gewordenen Männer den Titel eines Dr. Saffa holen, dann nämlich, wenn es ihnen ge- lang, vor einem kritischen Publikum mit Erfolg ein Baby zu wickeln, ein Oberhemd zu bügeln und andere hausfrauliche Dinge erfolgreich zu erledigen. Mit stolzgeschwell⸗ ter Brust verlassen die frischgebackenen Saffa-Doktoren das Podium und die Frauen lachen sich ob ihrer Diplomatie heimlich eins ins Fäustchen Ernsthaft, sehr ernsthaft aber ist die Schau in jenem Pavillon, in dem die Schwei- zer Frau ihre Leistung im Dienste des Vol- kes aufzeigt. Man sieht Schweizer Frauen, die Militärdienst leisten, für das Rote Kreuz in Krankenhäusern, in Schulen tätig sind und begegnet dann dem bildlich dargestell- ten Anachronismus par excellence: Wo bleibt die Rechtsgleichheit? Wo bleibt das Stimm- recht für die Schweizer Frau? Und in großen Lettern liest der Betrachter:„Die politische Zurücksetzung der Frau ist eine Verken- nung ihrer menschlichen Würde.“ Rom will vom„Sack“ nichts wissen Empirestil in der neuen Linie für Herbst und Winter 1958 Eine neue Kurvenlinie— der hochbusige Empirestil— hat bei den dreitägigen Mode- schauen der Wintersaison 1958/59 in Rom, die bisherige Sackmode abgelöst. Vor über 100 ausländischen Einkäufern aus Europa und Uebersee zeigten die größten römi- schen Modehäuser hochgegürtete Tages- und Abendkleider, die der Grazie des weiblichen eee Das eioig Deibliche In der einen Hand die Nadel, in der ande- ren den Besen— das ist eine gute Frau. (Schweizerisch) Die meisten Frauen lachen nicht des Lachens wegen, sondern weil sie schöne Zähne haben. (Oesterreichisch) Jede Frau wünscht sich einen Casanova zum Mann— nur soll er ihr ganz allein gehören. (Italienisch) Eine Frau kann zuviel Geist haben, auch zuviel Herz, aber niemals zuviel Geld. (Französisch) Wenn Du ein Haus bauen willst, heirate zu- nächst eine sparsame Frau.(Schottisch) Eine Frau benötigt drei Gatten: einen, der sie liebt, einen, der für sie sorgt und einen dritten, der sie verprügelt. Gulgarisch) Die Frau gilt dem Manne so lange als lie- benswert, wie sie inn liebenswürdig behandelt. (Schwedisch) Wenige Frauen haben Grundsätze. Die mei- sten werden nur von ihrem Herzen geleitet, und ihre Tugend hängt lediglich von der Ge- sinnung ihrer Liebhaber ab.(Spanisch) Die Frau, die ein Geheimnis vor ihrem Mann hat, hat entweder kein Geheimnis oder keinen Mann. l(Irisch) Die gefährlichsten Frauen sind die Ge- fühlsanbeterinnen. Sie bringen als gefährliche Mitgift eine ewige Unruhe in die Ehe ein. (Englisch) Körpers mehr schmeicheln als die bisherige „Sacklinie“. Viel Erfolg hatten auch die Mo- deschöpfer, die ganz zur natürlichen Linie zurückkehrten. Ein Sprecher des, Sindacato alta moda“ erklärte,„nicht gegen die Weib- lichkeit, wie die Sackmode, sondern für die weiblichen Formen haben wir uns entschie- den“. In Rom dominierten bei den Vorführun- gen die Farben rot, braun, grün und einige Schwarz-Weiß- Kombinationen. An neuen Stoffen flel ein kurzhaariges, hauchdünnes Angoramaterial in lebhaften Farben auf. Die Abendkleider blieben kurz, nur die Schwestern Fontana warteten mit Roben bis zu den Knöcheln auf. Die großen Abend- pelze sind kleinen aber ebenso teuren Pelzboleros gewichen. Der übliche Abend- mantel wird aus Lamé bevorzugt. Schuhe und Handschuhe in der Wintersaison wei- chen kaum von den bisherigen Ausführun- gen gb, doch sassen die vorgefſthrten Hüte befürchten, daß die Frau im Winter 1958/59 ihr Gesicht halb verdeckt tragen werden. Ob sich die als modischer Kopfputz empfohlenen Perücken durchsetzen werden, muß den Frauen überlassen bleiben, bei den männ- lichen Zuschauern wurden sie kritisch auf- genommen. Die Modelle von Luciani und Gregoriana flelen besonders durch ihre für den Alltag geglückte Verwirklichung der neuen Mode- linie auf. Sie erschienen so gut, daß sie sicherlich in den nächsten Tagen in Florenz wieder zu sehen sein werden, wo die mittel- und oberitalienischen Häuser mit ihren künktägigen Modenschauen beginnen. Fach- leute wiesen darauf hin, daß jedoch einige Vertreter der italienischen Haute Couture einen Uebergang von der bisherigen Sack- mode kreierten und Modelle der„italieni- sierten Sackmode“ vorführen werden. Mit ihren lebensfreudigen Farben und jhren hervorragenden Stoffen bestätigten die italienischen Modehäuser erneut ihren Ruf, die stärkste Konkurrenz der französischen Haute Couture zu sein. lindlię Die Schweizer Frauen stellen aus Zürich steht im Zeichen der SAFFA/ Vom„Löffel bis zur Stadt“ Den verschiedenen Be- rufen der Frau sind so- zusagen eigene Kapitel gewidmet. Da ist die Lehrerin, die Aerztin, die Frau am Fließband, die Schriftstellerin, die Bäuerin, die Goldschmie- din und die Schneiderin. Besonders lebhaftes In- teresse findet der von Architektinnen einge- richtete Wohnturm, in dessen neun Etagen neu- zeitliche, vorzüglich durchdachte Wohnungen zu finden sind. Einein- halbzimmerwohnungen mit allem Komfort für die junge alleinstehende Sekretärin, Vierzimmer- wohnungen, die man für das TLuxusappartement eines Grobindustriellen hält, die sich aber schlicht als„Wohnung für eine Familie mit drei Kin- dern“ entpuppen. Die Einrichtungsgegenstände sind handfest und solide, die Eintagsfliegen der Möbelindustrie wurden von den Frauen gar nicht in das Programm aufge- nommen. Bei ihnen gilt das Motto: Die große Umwelt formt uns— die Kleine Umwelt formen wir. Die Ausstellung, ver- anstaltet von den Dach- organisationen aller Schweizer Frauenver- eine, ist eine mächtige Demonstration für die Leistung der Frauen die- ses Landes. Vielleicht er- reichen sie damit, was sie schon lange errei- chen wollen: daß die Schweizer Männer nicht länger Vogel-Strauß-Po- litik betreiben können. Daß sie, zögernd zwar und schweren Herzens, ihren tüchtigen Frauen nun auch den Stimmzet- tel in die erwartungs- voll geöffnete Hand ge- ben. Ilse Tubbesing eee Es geschieht, gelegentlich oder gar öfter, daß ein Herr sich einer Dame gegenüber zu kühn beträgt. Dann wird es, aus Gründen der Schicklichkeit, oder der Klugheit, oder einfach, weil der Herr ihr nicht gefällt, nötig, daß die Dame ihn in die Schranken Weist. Hierin nun sind die Damen aller Zeiten immer recht erfahren gewesen und haben allerlei gute Mittel gesammelt. hre Müt⸗ ter haben sie ihnen jeweils auf den Lebens- weg mitgegeben. Ein Herr, der vor etwa sechzig Jahren ein junges Mädchen fragte, ob er ihm einen Kuß rauben dürfe, mußte darauf gefaßt sein, daß das Mädchen sich indigniert abwendete und sich in seinem Stolz aufs tiefste verletzt zeigte. Allerdings fragt man sich hier, ob der Herr wirklich zu kühn, oder ob er etwa nicht kühn genug war. Denn wir haben keinen Zweifel, daß auch damals schon Küsse einfach geraubt wurden, ohne daß die Herren um Erlaubnis fragten. Immerhin, seien solche Kühnheiten dann von manchen Mädchen auch nicht ohne freudige Empfindungen erduldet worden, so schreiben die Lehren ihrer Mütter ihnen doch vor, gleich danach mit allen Anzeichen der Verwirrung, Scham und Entrüstung da- vonzueilen. Der Herr hatte zerknirscht zu- zurückzubleiben und ernsten Sinnes mit sich zu Rate zu gehen, ob er dies ehrenhafte junge Mädchen, das er so unbeherrscht an sich ge- rissen hatte, nun nicht aus Gründen mora- lischer Konsequenz zu seiner Gattin machen wollte. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Sit- ten zwar an Strenge verloren, doch sind eben dadurch auch die Versuchungen viel- kältiger und nuancierter geworden. Als Gesetz der Klugheit, immerhin, wurde noch vor zwanzig Jahren den Mädchen von ihren Müttern gesagt:„Mache dich, mein liebes Kind, nur immer recht rar! Mädchen, die sich gleich küssen lassen, werden nicht ge- heiratet!“ Daran, so scheint es, ist immer noch etwas Wahres, nur die Mädchen, die vielleicht weniger hübsch sind, durch ein- kaches Sich-Rarmachen auch nicht zu einem Manne gekommen sind, sondern eher da- durch, daß sie sich mit etwas Verwegenhei“ ins Leben gestürzt haben. Wie immer die Damen von heute es nun halten wollen— es gibt doch noch jene Situationen, in Wel- chen sie unbedingt trachten müssen, ein zur Unzeit entfachtes Feuer wieder zu erstik- ken, Versuchungen zu widerstehen, über die Ufer tretende Flirtstimmungen ins Unver- kängliche zurückzuleiten. Früher konnte man, wenn man allein zu Hause war und einen einzelnen Herren, vielleicht unvermutet, zu Besuch hatte, wo- durch sich schon allerlei Bedenklichkeiten einstellen mochten, einfach nach dem Mäd- chen klingeln und irgendetwas anordnen. Das wirkte schon recht entlastend auf die Atmosphäre ein. Heute, allerdings, wird durch Radio- oder Plattenspielermusik manche Atmosphäre beträchtlich und eigen- aufgeladen, dazu kommt der Geist in Klei- nen Gläschen oder großen Gläsern, die Stim- mung steigt, man kann nach keinem Mäd- chen klingeln. Da greifen beherzte Damen, um der Macht der Atmosphäre zu entrin- Serbe Luftaufnahme vom Ausstellungsgelände der SFF A in Zürich. „Mein liebes Rind, mach dich recht rar! Wie man Männer in die Schranken weist/ Distanz für stürmische Verehrer nen, zu einem einfachen Mittel: sie stellen die Musik ab und kochen Kaffee. Die Stille freilich, die sich einstellt, die Nüchternheit, die mit dem Genuß des Kaffees um sich greift, wirken recht erkältend, doch gerade diese kühlende Herabstimmung hat eben ihre Segnungen. Zumindest sieht man nun klar, was an der etwa aufgestiegenen Zärt- lichkeit nur der„Faszination“ auf der Schallplatte zuzuschreiben War. Wie ernüchternd das Morgenlicht nach durchtanzten Ballnächten wirkt, weiß ohne hin jeder, der sich bei solcher Gelegenheit schon einmal verliebt hat. Aehnliche Er- nüchterungen lassen sich eben auch künst⸗ lich herstellen. Ein braves Mädchen, das einen stürmischen Verehrer in angemesse- ner Distanz halten will, fängt ein seriöses Gespräch mit ihm an, vielleicht über die Bedeutung der Kunstfaser in der modernen Textil wirtschaft, oder sie lenkt die Unter- haltung auf eines seiner speziellen Fach- gebiete. Widerstrebend und betrübt geht er darauf ein, um am Ende mit dumpfem Eifer ihr ein technisches Problem zu er- klären. Noch besser, je nachdem welcher Grad der Ernüchterung der Dame ange- bracht erscheint, ist es, ihm etwas zum Re- parieren zu geben, die Musiktruhe oder den Staubsauger. Wenn man unseren Filmen glauben darf,— und warum sollte man es nicht dürfen?— tritt heutzutage auch an verhei- ratete Damen so mancher Versucher heran Foto: Comet mit seinen Einflüsterungen. Auch verlobte oder so gut wie verlobte Mädchen, und das weiß man ja aus dem wirklichen Leben ganz genau, sind vor Anfechtungen durch plötzlich neu auf den Plan tretende Bewer- ber nicht sicher. Solchen Versuchern kann man am besten dadurch wirksam begegnen, daſß man zur rechten Zeit mit mildem Feuer von dem eigenen Gatten oder Bräutigam zu sprechen anhebt. Man spreche pausenlos von ihm, rühmend und lobend, und man erlebt in jedem Fall, wie des Versuchers Ge- sicht, auch wenn es zuerst noch lächelt, schließlich lang und verdrossen wird. So wie ja auch noch jeder verheiratete Mann, der seinerseits einer außerehelichen Fährte folgte, mit Sicherheit jedes Mädchen ver- scheucht hat, wenn er freundlich von seiner Frau zu sprechen anhub. Neutralität, Kühle, reizlose Freundlich- keit, unbefangenes Getue jenseits von Gut und Böse, dies sind die Steine, aus denen Damen Mauern um sich bauen, wenn sich ein Herr, nach ihrem Geschmack oder ihren Gruündsätzen, zu kühn beträgt. In- dessen ist es nicht sicher, ob nicht recht viele Frauen jene Augenblicke zu den schön- sten in ihrem Leben zählen, in welchen sie es versàumten, einen Mann in die Schran- ken zu weisen. Sie versäumten es, weil er innen allzu gut gefiel, und schließlich haben auch viele zu schwach abgewehrte und des- halb geraubte Küsse zu normalen und dauerhaften Ehen geführt. Das interessiert die Frau Der Anteil der Frauen- Erwerbstätigkeit an der Gesamterwerbstätigkeit liegt in der Bundesrepublik jetzt bei 37,3 Prozent, in Oesterreich bei 39,8 Prozent, in Frankreich bei 34,8 Prozent, in England bei 30,8 Pro- zent und in den USA nur bei 27,3 Prozent. * In den bäuerlichen Betrieben der Bun- desrepublik gilt es 1,44 Millionen(73 Pro- zent aller bäuerlichen Betriebe) kleinbäuer- liche Betriebe mit weniger als 7,5 Hektar Boden. In etwa 300 000 bis 400 000 dieser Be- triebe arbeitet der Mann in einem nicht- bäuerlichen Beruf. Die Hauptlast der Arbeit liegt hier bei der Frau. * In der Sowjetunion arbeiten die Frauen nicht nur in Büros, leichtere Handarbeit, sondern ihre Gleich- berechtigung erstreckt sich auch auf ausge- sprochene Schwerarbeit. Nach einer neuen Statistik sind 40 Prozent der gesamten In- dustriearbeiterschaft Frauen, und sogar im Baugewerbe stellen sie 30 Prozent. Insge- samt sind 45 Prozent der sowjetischen Frauen berufstätig. Die einzige Laufbahn, die ihnen verschlossen ist, ist die des Be- vufsmilitärs. Sonst können Frauen theore- tisch bis zu den höchsten Staatsstellungen steigen. Von den 1347 Mitgliedern des bersten Sowjets sind 848 Frauen. pr 5* Nach Mitteilung des Statistischen Bun- desamtes werden in der Bundesrepublik die meisten Kinder geboren, wenn die Mütter Geschäften und für 25 Jahre und die Väter 30 Jahre alt sind. Ueber 1000 Kinder werden jährlich von Frauen unter 17, 1500 Kinder von Frauen über 45 Jahren geboren. Die Väter von etwa 200 Kindern waren über 65 Jahre alt. * Um die Hälfte verringert hat sich in den letzten Jahren die Geburtenzahl in Japan. Während 1947 noch 34,3 Geburten auf je 100 Einwohner kamen, waren es 1957 nur noch 17,2. Das ist eine Folge der Regie- rungsforderung auf Familienplanung und Geburtenkontrolle. 8* Brasilien ist zur Zeit eines der Länder mit der höchsten Geburtenziffer der Welt. Familien mit 22 bis 24 Kindern sind dort keine Seltenheit und in allen Teilen des ausgedehnten Staatsgebiets anzutreffen. Sta- tistiker haben festgestellt, daß von der Ge- samtheit der über fünfzigjährigen Frauen Brasiliens 50 Prozent mehr als sieben Kin- der haben; 22 Prozent haben deren 10 bis 15 und 4.3 Prozent sogar über 15 Kinder. Diese Geburtenfreudigkeit stellt das Land vor große Probleme, und man rechnet damit, daß die heute beinahe 60 Millionen betra- gende Bevölkerung in nicht allzu ferner Zu- kunft 100 Millionen zählen wird. * Jeder Bauherr, der einen Neubau mit mehr als acht Wohnungen errichtet, ist in Dänemark gesetzlich verpflichtet, gleichzei- tig auch einen Spielplatz für die Kinder mit- anzulegen. MANNHEIM Mittwoch, 23. Juli 1958/ Nr. 108 Nach unfreiwilligem„Bad! im Rhein: Die„Johann Hinrich Wichern“ wieder flott Schiffermissionar Georg Jung startete gestern zur Probefahrt/ Bibliothek und Tonbandgerät an Bord Georg Jung, der evangelische Schiffer- Missionar, hat seinen Anlegeplatz an der Teufelsbrücke. Eine sinnige Kombination. Er hätte jedoch kaum einen besseren Platz fin- den können als neben dem schwimmenden Haus des Schlepp- und Proviantreeders Back, der stets ein wachsames Auge auf das Mis- ionsboot„Johann Hinrich Wichern“ wirft. Da lag es wieder. Die frischen Farben leuchteten, Vom Heck flatterte die Fahne der Schiffermission: der violette, in einem Kreuz endende Anker auf weißem Grund. In dem überdachten, nach den Seiten offenen Raum mitschiffs stand auf einem roten Kokosläu- fer ein freundlich weißgedeckter Tisch, dar- auf eine Vase mit Astern in den Kirchen- farben(weiß und violett). Nach einem Zwi- schenspiel von genau vier Wochen war die „Wichern“ wieder fahrbereit. Am 11. Juni um 15.30 Uhr hatte Georg Jung bei einer Ausfahrt, auf der er Schiffs- besatzungen am Rheinufer besuchte, Pech gehabt. Unter der Ueberschrift„Schiffermis- sionar Jung schwamm an Land“ berichteten Wir damals, wie sich sein Boot in einem lose Konferenz für freie Fahrt auf der Autobahn Einmütig sprachen sich alle Teilnehmer einer eigens dafür einberufenen Konferenz gestern vormittag in der Straßenmeisterei Mannheim-Seckenheim gegen eine Ge- schwindigkeitsbegrenzung auf der nordbadi- schen Autobahn aus. Es waren Landespolizei- direktor Dr. Gerecke und andere Polizeichefs, Beamte der Verkehrsabteilung des Regie- rungspräsidiums und des Autobahnamtes, Vertreter der Kreisverkehrswacht, des AbDac und geladene Fachleute, die alle eine solche Maßnahme für den Raum Mannheim- Heidelberg als unnötig und auch unzweck- mäßig bezeichneten. Lediglich Ministerial- rat Beil aus Stuttgart vertrat eine gegen- teilige Ansicht. Indessen erreichten bei Ver- suchsfahrten die Konferenzteilnehmer ge- stern auf dieser Strecke niemals mehr als 110 km/h trotz des relativ nicht starken Verkehrs. Kommentierte ein Mannheimer Verkehrsexperte:„Die Schilder für höch- stens 100 Stundenkilometer wären nur noch die dekorative Ausschmückung eines längst bestehenden Zustandes!“ Die Landespolizei bemerkte schließlich, sie sei nicht in der Lage, die Einhaltung einer Geschwindig- keitsbegrenzung auch zu kontrollieren. Eine endgültige Entscheidung liegt nun in Händen des badisch-württembergischen Innenmini- sters Renner. S. Amerikas mutigster unter Wasser hängenden Drahtseil, das von einem 40 oder 50 Meter weit draußen im Strom liegenden holländischen Schleppkahn zum Ufer gespannt war, verfangen hatte und gekentert war. Georg Jung war in letzter Sekunde über Bord gesprungen und hatte sich— das Wasser war damals noch ziem- lich kalt— schwimmend an Land gerettet. Am nächsten Tag wurde das gesunkene Boot, das schon tief im Schlamm steckte, vom Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim ge- hoben und auf die Schiffswerft gebracht. Es sieht jetzt schmucker aus, als je zuvor. Gehorsam brummt der 35-PS-Mercedes- Motor auf(ein Motor wie er im 180-D-Per- sSonenwagen verwendet wird), Das unfrei- willige Bad— das Boot war mit laufendem Motor untergegangen— hatte ihm nicht viel geschadet. Er war auseinandergenommen, gereinigt und wieder zusammengesetzt wor- den.„Schiff und Motor sind durch einen Jungbrunnen gegangen“, dieses Bonmot prägte Mercedes- Verkaufsleiter Adler. Um zehn Uhr startete Missionar Jung zu seiner ersten Probefahrt nach der Repa- ratur. An Bord waren noch, Vikar Ernst Baier, der gegenwärtig die Hafenkirche be- treut, und Vertreter der Presse. Hupend durchfurchte das Boot die Hafenbecken. Ent- lang der Kaimauer lagen in langer Reihe die Schlepper, ein Zeichen für die gegen- wärtige Schiffahrtsflaute. Ueberall öffneten sich die Kajütentüren. Die Schiffer, ihre Frauen und Kinder traten heraus und wink- ten. Ein Schiffsjunge im Beiboot legte seinen Teerpinsel aus der Hand und grüßte. Schif- fermissionar Jung ist überall herzlich will- kommen. Er trifft den richtigen Ton. Er gilt als Freund. Oft genug taufte er ihre Kinder. Manchmal zwei, drei auf einmal. Manchmal wird sogar die kirchliche Trauung nachge- holt, weil es früher an Gelegenheit fehlte. Dann sitzt oft genug die ganze Schiffsbe- Satzung noch zu einer kleinen Nachfeier in der Wohnung des Missionars, nicht weit vom Wasser, in der Jungbuschstraße 9. Die Probefahrt führte über die Neckar- spitze zuerst an die Unfallstelle. Missionar Jung hatte sich den schlechtesten Platz aus- gewählt. Nur wenig stromaufwärts quellen schwarzgraue, übelriechende Abwässer der „Anilin“ aus einem dicken Rohr und trüben den Rhein auf eine weite Strecke. Dort war das elf Meter lange, 3,20 Meter breite Boot, das nur einen Tiefgang von 90 Zentimeter besitzt, gekentert. Arbeiter, die damals dabei Waren, winkten von der BASF herüber, wünschten gute Fahrt. Gestern nachmittag, nach der Probefahrt, startete Jung wieder zur ersten„Dienst- fahrt“. Ausgerüstet mit einer kleinen Biblio- Mann in Mannheim Victor Riesel studiert Probleme deutscher Arbeitnstimer Am Dienstagvormittag begrüßte Lt. Col. John R. Blackwell, Chef des Ordnance Depots in Feudenheim, einen prominenten Gast, nämlich den 44 Jahre alten amerikanischen Journalisten Viktor Riesel. Dieser Mann war in den Staaten besonders durch seinen kom- promißlosen Kampf gegen korrupte und kri- minelle Elemente in amerikanischen Ge- Werkschaften bekannt geworden. Seine Geg- ner liegen nichts unversucht, um den unbe- quemen Journalisten auszuschalten. Am 5. April 1956 schleuderten ihm Gangster in New Vork eine mit Vitriol gefüllte Flasche ins Gesicht. Seit jenem Tage ist Riesel blind. Viktor Riesel, anläßlich seines letztjähri- gen Besuches in der Bundesrepublik von der Presse als„der mutigste Mann Amerikas“ gefeiert, will sich diesmal den Problemen der deutschen Arbeiter und Angestellten bei den amerikanischen Streitkräften widmen. Mannheim schien ihm für seine Studien be- sonders geeignet. Nach einem kurzen Be- grüßungszermoniell in der Feudenheimer Lt. Col. Blackwell begrüßt Victor Riesel Bild: B& N Wohin gehen wir? Mittwoch, 23. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr: Ballettabend(Theatergemeinde Nr. 3181-4240); Kleines Haus 19.00 bis 21.30 Uhr: „Die Jungfrau von Orleans“(Miete M rot, Halbgr. II, freier Verkauf); Studio-Bühne„Die Boten“ K 2, 22, 20.15 Uhr:„Jeder lebt allein“. Filme: Planken:„Die goldene Brücke“; Alster: Dr. Laurent“; Schauburg:„Duell in den Wolken“; Scala:„Die Frau im goldenen Cadillac“; Palast: Blindgänger der Kompanie“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„FTrommelfeuer auf dem Balkan“; Alhambra:„Wenn der Vater mit dem Sohne“; Universum:„Sag es mit Musik“; Kamera:„Mario der Heiratsschwindler“; Kur- bel:„Der Fall Kataro“; Capitol:„Curucu, die Bestie vom Amazonas“. Sonstiges: Deutsch- Amerikanisches Institut (Musikraum), 20,00 Uhr;„On borrowed Time“, Schauspiel von Paul Osborn(Tonband). Kaserne Famüifimentistte Riesel, der auf seiner Reise von seiner Frau begleitet wird, seine amerikanischen Gastgeber höflich hin- aus. Bei einem ersten informatorischen Ge- spräch mit deutschen Betriebsräten(die 1300 deutsche Arbeitnehmer vertreten), wollte er keine Zeugen haben. Soweit sich Vergleichsmöglichkeiten er- geben, meinte der amerikanische Journalist, seien die Löhne in den Staaten bedeutend höher; besser seien hier allerdings die sozia- 1en Einrichtungen, der Kündigungsschutz. Riesel zeigte sich von der hohen Arbeits- moral deutscher Angestellter und Arbeiter bei den UsS- Streitkräften beeindruckt, Die „Philosophie“ seiner deutschen Gesprächs- partner sei die gleiche wie die der Ameri- kaner von„drüben“. Sie lasse sich mit dem Wort„mehr“ umreißen: Mehr Geld, mehr soziale Sicherheit. Seiner Ansicht nach seien die gewerkschaftlichen Rechte der deutschen Arbeitnehmer im Verkehr mit militärischen Dienststellen vollauf garantiert. Riesel schreibt für den„New Vork Daily Mirror“ und 286 andere amerikanische Zei- tungen. Die Bundesrepublik bereist er nun- mehr zum vierten Mal. Im letzten Jahr traf er sich auch mit Bundeskanzler Adenauer. „Dies“, so erklärte er seinen deutschen Kolle- gen,„hat mich von all meinen deutschen Reiseerlebnissen am meisten beeindruckt.“ D. Pr. thek, mit Tonbandgerät, mit Lichtbildern und Leinwand. Die Schiffsjungen, die er in klei- nen Gruppen— unabhängig von Räumen auf dem Land betreut, freuen sich dar- auf. Und auch Schiffermissionar Jung ist Slücklich. Vier Wochen war er jetzt zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Er ist dankbar, vor allem jenen, die ihn nach der Nachricht über den Unfall mit Briefen und Spenden ihre Anteimahme on seiner Arbeit bekundeten. Mac Iötete Adolf Rothacker a uch Frieda Heinzel? Der am 27. Dezember 1930 in Mannheim geborene Gärtner Adolf Rothacker, der— wie bereits berichtet— am vergangenen Wochenende im Pforzheimer Stadtwald einen Lustmord an der Hilfsarbeiterin Marianne Raab versuchte, wird eines weite; ren schweren Gewaltverbrechens verdäch- tigt. Nach den bisherigen polizeilichen Un- tersuchungsergebnissen ist es nicht ausge- schlossen, daß Rothacker, der am 1. Juli 1950 bereits die zwölfzährige Inge Vorwerk aus Seckenheim erschlug, in der Nacht zum 9. Mai 1930 auch die 43 jährige Frieda Hein- zel aus Friedrichsfeld tötete. Die Leiche von Frieda Heinzel war am 9. Mai gegen 5 Uhr früh zwischen Fried- richs- und Jungbuschbrücke aus dem Nek- kar geborgen worden. Mehrere Messerstiche deuteten auf ein Sexualverbrechen hin. Als Tatort ermittelte die Kriminalpolizei damals zweifelsfrei die linke Neckarseite an der alten Feudenheimer Fähre, auf der Höhe der OEG-Haltestelle Neuostheim. Die Ausfüh- rung der Verbrechen im Pforzheimer Stadt- wald und an der Feudenheimer Fähre(an der Adolf Rothacker täglich vorbeikam), be- lasten den 27jährigen schwer: In beiden Fäl- len handelt es sich offenbar um Sexual- delikte, in beiden Fällen wurden den Opfern etwa 30 Messerstiche zugefügt. Rothacker befindet sich augenblicklich in Pforzheim in Untersuchungshaft. Nach sei- nem versuchten Lustmord an Marianne Raab— der Täter glaubte, sein Opfer sei bereits tot— war er zu seiner Arbeitsstätte in der Nhe von Heidelberg zurückgekehrt, um einen Spaten zu holen und das Mädchen im Wald zu vergraben. Als er nach zwei Stunden am Patort eintraf, lebte aber sein Opfer noch. Um sich ein Alibi zu verschaf- ken, alarmierte er selbst die Polizei und gab vor, er habe die Schwerverletzte zufällig gefunden. Als Marianne Raab aus ihrer Ohnmacht erwachte, erklärte sie sofort, daß Rothacker der Täter sei. Er legte noch am Tatort ein Geständnis ab. Die Verletzungen von Marianne Raab d die sich inzwi- schen herausstellte Tödlicher Autobahn- Unfall a uf nasser Fahrbahn Gegen 19.10 Uhr geriet gestern abend Auf Autobahn- Kilometer 563,7(auf der Höhe von Feudenheim) ein amerikanischer Pkw, der in Richtung Heidelberg fuhr, auf der regen- nassen Fahrbahn infolge hoher Geschwin- digkeit ins Schleudern. Der Wagen drehte sich um seine eigene Achse, raste über den Mittelstreifen auf die andere Fahrbahn und stieß dort auf einen entgegenkommenden deutschen Lastzug. Beide Insassen des ame- rikanischen Personenkraftwagens wurden dabei aus ihrem Fahrzeug geschleudert. Der Fahrer war auf der Stelle tot; der Bei- fahrer erlitt schwere Verletzungen. Hk August-Rentenzahlung kür Mannheim Stadt Die Versicherungs- und Versorgungs- renten für August werden an den bekannten Zahlstellen nach den dort ausgehängten Plänen an folgenden Tagen ausgezahlt: Am 28. Juli die Angestellten-Renten; am 29. Juli die Versorgungsrenten; am 30. Juli die Inva- iden-, Knappschafts-, Unfall- und VAP- Renten; am 31. Juli und am 1. August die Invaliden-Renten. Das Kindergeld wird am 1. August beim Postamt 1, Schalter 9, ausge- zahl!“ 0 Das Eichenlaub für friedliche Taten Wandererehrung des Odenwaldklubs auf der Mannheimer Hütte Auf ihrer„Mannheimer Hütte“ am Bi- schofswald über Neckarsteinach hielt die Ortsgruppe des Odenwaldklubs am Sonntag- nachmittag ihre Jubilar- und Wanderer- Ehrungsfeier ab. Die von Sonnenglut und kühlendem Wind gleichermaßen bedachte Terrasse am Berghang war, wie alljährlich, voll besetzt, als Vorsitzender Hermann Hü- gin die roße Familie der Mannheimer Oden- waldklübler und ihre Gäste begrüßte. Er be- tonte in seiner Ansprache das Anliegen der Wanderer, daß wenigstens an Sonntagen die Waldwege von Kraftfahrzeugen freibleiben; der Autofahrer dient auch seiner Gesundheit, wenn er seinen Wagen am Waldrand stehen laggt und wieder gehen lernt. Nach wie vor erhalten die Gebirgs- und Wandervereine ihre Forderung nach Schaffung von Natur- schutzgebleten aufrecht, die als Oasen der Ruhe und der reinen Luft für die Volksge- sundheit notwendig sind. An den Wanderungen der Mannheimer Ortsgruppe nahmen im vergangenen Jahr über 3000 Personen teil. 165 Mitglieder, die die vorgeschriebene Zahl von Wanderungen aufweisen, wurden mit dem goldenen Eichen- laub ausgezeichnet. Die meisten von ihnen haben schon eine stattliche Sammlung sol- cher Ehrenzeichen; so erhielten es diesmal zum 23. Male Hermann Alter und Wilhelm Specht, zum 30. Male Karl! Hillengaß und Arnold Janson, zum 35. Male Anna Lang und Anton Zott. An der Spitze aber mar- schiert mit unerreichbarem Vorsprung der Vorsitzende Hermann Hügin, dem das gol- dene Wanderer-Abzeichen schon 43mal über- reicht wurde. Auch eine beachtliche Anzahl von Jugendlichen und Kindern wurde mit der Anerkennung für fleißiges Wandern be- dacht. Der Vorsitzende konnte ferner die Ehrenzeichen für 25 jährige Mitgliedschaft an Lina Böhm, Philipp Isenmann, Elsa Morkel und Kath. Kiemlen, für 40 jährige Mitglied- schaft an Oskar Baumann und Jak. Schmitt (Oberflockenbach) überreichen. Im Namen des Hauptausschusses empfingen die goldene Ehrennadel für 50jährige Mitgliedschaft Ru- doll Baumann, Georg Dewerth, Eugen Fiechtner, Friedrich Friedlin, Kar! Gillig, Karl Kammerer, August Knauf, Friedrich Neuser und Karl Nagel. Schließlich verlieh der Hauptvorstand das silberne Ehrenzeichen für treue Klubarbeit an Ernst Reichrath und Hans Schwab, das goldene Ehrenzeichen an Valentin Heim. Mit der dankbaren Würdigung dieser vorbildlichen Wanderer schloß das offizielle Programm, das von der Bammentaler Mu- sikkapelle, dem Männerchor der Sängerhalle Mannheim und der blockflötenblasenden und singenden Vereinsjugend musikalisch und gesanglich umrahmt wurde. Die Mannhei- mer Wanderer, die ihre Hütte schon am Vor- mittag nach einem Fußmarsch durch den Wald erreicht hatten, blieben angesichts der mächtigen Kulisse des D'lsbergs und des von bunten Zelten und unzähligen Autos wim- melnden Neckartals bis zum Abend in ge- mütlicher Runde beisammen. 5 18 gefährlich. Gerede in der Nachbarschaft des Angeklag- — Schifferrnissionar Georg Jung und seine„Wichern“ Bild: Steiger Moral: Seid lieb zu euren Nachbarn! Streit um anonyme Briefe mit gerichtlichem Nachspiel Das neunte Gebot lautet:„Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Auf der Anklagebank im Mannheimer Schöffengericht saß ein 55 Jahre alter, unbe- scholtener Kaufmann, dem die Nachbarn einen Verstoß gegen dieses Gebot nachsagen. Nicht nur die Nachbarn. Auch das Gericht war am Ende einer beinahe zweitägigen Ver- handlung davon überzeugt, daß der Ange- klagte seinen Nachbarn übel mitgespielt habe durch allerhand Verleumdung und üble Nach- rede. Der Fall lag etwas kompliziert, weil die Verleumdungen in anonymen Schreiben ent- halten waren. Die Beleidigungen und Ver- leumdungen richteten sich gegen die Nach- barn des Angeklagten. Der selbst bestritt energisch, jemals einen anonymen Brief ver- faßt zu haben. Tatsache aber war, daß er seine Nachbarn nicht riechen konnte. Daraus machte er auch keinen Hehl. Die Beschuldigungen(Vorsitzender Kostel- nik:„Das ist bestes Fuhrmannsdeutsch“) waren handfeèster Natur. Dritte Personen er- fuhren über die Nachbarn, daß diese„halbe Hochstabler“ seien,„keinen Stolz im Bauch hätten“,„schwarzhafte dumme Gecken“ seien, betriebseigene Wagen zu Privatfahrten benutzen würden, keine Kinderstube hätten und dergleichen mehr. Die Beschuldigten, honorige Leute, traten als Zeugen auf. Einer von ihnen sogar als Nebenkläger. Dem Gericht fiel die keines- wegs erquickliche Aufgabe zu, aus dem Wust der Aussagen, Vorgänge zu rekonstruieren, die sich zum Teil 1952 abgespielt hatten. Ver- schiedene Zeugen litten überdies an einem 12 dächtnis. Objektiv gesehen, Jän slen sagen, daß bei dem mannigfachen ten es sehr leicht war, vertrauliche Einzel- heiten über liebe Nachbarn zu sammeln. Die dann etwas abzuwandeln, war eine andere Sache. anderswo ja auch vorkommen. Geredet wurde viel in der Straße. Das soll Aber den Zeugen fiel auf, daß der Angeklagte sich all. zu sehr— fast mit pedantischem Eifer— um anderer Leute Privatleben kümmerte. Einer der Nachbarn beschäftigte daraufhin einen Das Jahrhundert der Detekliye Privatdetektiv und gab so um die 700 Mark für diverse Gutachten aus, die seine Be- hauptung, der Angeklagte sei der anonyme Briefschreiber, erhärten sollten. Wenigsten; eines der Gutachten war für den Angeklag- ten sehr gravierend. Kurz, die Beschuldigten hatten peinliche Fragen ihrer Arbeitgeber zu beantworten. In Briefen stand von einem der Beschuldigten, er plaudere geschäftsinterne Dinge aus, und in einem anderen Fall rückte auf ein ano- nymes Schreiben hin die Steuerfahndung an. Das Gericht sprach den Angeklagten schul- dig. Sechs Monate Gefängnis wurden ihm zudiktiert, die Strafe setzte man auf Be- Währung aus. Der Fall ist noch Riecht zu gag. Zu den 2 8 fHeren Ehre angstastst Wurde, 8 sellte sich jetzt der Angeklagte. Das Urteil, so meinte er, sei zu Unrecht gefällt. Er wWiII zur nächsten Instanz gehen— und notfalls auch weiter. Siegessicher erklärte er:„Dort wird man mich freisprechen.“ 2 Blick auf die Leinwand Universum:„Sag' es mit Musik“ Aus einer lückenlosen Folge von Unsinn, Unmöglichkeiten und Klaumauk einen abend- füllenden Film zu drehen, ist auch eine Kunst. Doch zu den abgegriffenen Lust- spiel-Effekten(drohende Tanten, falsche Bräute, verlogene Schwerenöter) kommt, wie der Titel verspricht, die Musik. Die dunkelhäutigen Peter- Sisters, die glutäugige Rosa Carmina und die blondgelockte Bibi Jons singen, dazu spielt eine besonders schmissige Band— so wird aus einem schlechten Lustspiel ein gutes„Musical“, Re- gisseur Ignacio F. Iquino drehte die spa- nisch- deutsche Gemeinschaftsproduktion in schönem Agfacolor und mit gutem Breit- wandbildern. Obwohl die Story so belang- 10s, daß die Darstellung meist primitiv, run- det sich das Ganze zu einem musikalischen Scherz. gebi Capitol. „Curucu, die Bestie vom Amazonas“ Eine geheimnisvolle Bestie mordet reihen- weise Indios, die im Auftrag einer Firma auf Plantagen arbeiten, und veranlaßt sie, in den schützenden Urwald zurückzukehren. Der Juniorchef beschließt, die Bestie am Oberlauf des Amazonas aufzuspüren. Er findet sie und auch die Frau seines Herzens, doch erst nach endlosem Kampf mit Eingeborenen, Schlan- gen und Raubtieren findet das junge Glück zur Zivilisation zurück. Die auf Hunderte von Kilometern verteilten Schrecken des Ur- waldes wurden breitwandig auf gut tausend Meter Zelluloid zusammengedrängt, das zehrt an den Nerven der Zuschauer, die eimnütig den Entschluß fassen: Nie an den Amazonas! Für diesen Entschluß ist die gute Darstellung John Bromfields und Beverly Garlands mit verantwortlich. kim. Kamera: „Mario, der Heiratsschwindler“ Ein italienischer Film mit viel Klamauk um einen jungen Mann, der zweimal gehei- ratet haben soll. Durch viel Geschrei ver- sucht das Werkchen all das zu ersetzen, was dem Drehbuch leider fehlt: Nämlich neue Ideen. Die Darsteller strapazieren mehr ihre Stimmen als ihr Können, und wer da nicht mitkommt, fällt in Ohnmacht. In diesem Durcheinander fällt nur einer der Schwie- gerväter angenehm auf: Er ißt, unaufhör- lich, mit Bedacht und Ruhe Sto Kurbel:„Der Fall Kataro“ Inspektor Sherlock Holmes blättert in seinen Memoiren. Nach dem Motto„So ar- beitst die Polizel, um die Menschen vor Ver- brechen zu schützen“, wurden drei auf- regende Fälle aus der Praxis von Scotland Vard zu einem soliden Kriminalfilm zusam- mengestellt. Da die Handlung nicht den Ge- hirnwindungen eines Drehbuchautors, son- dern den nüchternen Akten von Scotland Vard entstammt, ist man geneigt, dem Film einiges zu verzeihen. Aber selbst Holmes ändert nichts daran, daß der Streifen seine Spannung nur aus dem Umstand bezieht daß die Polizei immer um Sekundenbruch- teile zu spät kommt, womit das Signal zur atemberaubenden Hetzjagd nach dem Ver- brecher gegeben ist. Dessen letztes Stünd- lein hat dann auch bald geschlagen, Inspek- tor Holmes stößt die Hände in die Taschen und übernimmt den nächsten Fall. ifa Walter H. Goerig Wird 70 Jahre alt Am 23. Juli begeht der persönlich hat- tende Gesellschafter der Härtemittelwerke Goerig& Co KG, Mannheim, Direktor Wal- ther H. Goerig seinen 70. Geburtstag. Einer der ältesten Mannheimer Familien entstam- mend, trat er 1913 nach vierjähriger Bank- lehre in der Schweiz und in Holland in die 1893 von seinem Vater gegründete Firma ein. Zugleich wurde, auf Grund der von Wal- ther H. Goerig aus Holland mitgebrachten Anregungen die Produktion von Härtemit- teln aufgenommen. Seit dem Tode seines Bruders Ernst im Jahre 1942 leitet er die Firma allein, Nach der Zerstörung der Fa- brikationsräume, Labors und Büros in Mannheim, nach Verlust des Hauptwerkes in Nietleben in der Sowjietzone, mußte der Firmenchef nach dem Kriege wieder von vorne beginnen. Dank seiner kaufmännischen Erfahrung und umsichtigen Leitung ist der Betrieb in der Hafen- und in der Industrie- straße heute wieder eines der größten selb- ständigen Unternehmungen dieser Branche im Bundesgebiet. Trotz aller geschäftlichen Inanspruch- nahme ist Walther H. Goerig einer jenet typischen Mannheimer Bürger„alter Schule, die unauffällig als opferbereite Mäzene für Kunst, Wissenschaft und Wohlfahrt wirken. Seine hochherzigen Stiftungen für verschie denste Zweck sind ungezählt. Als Vertreter der Bürgerschaft gehört er dem Reiß- museum- Ausschuß des Gemeinderates an seit einem Jahr wirkt er als Handelsrichter des Landesgerichts Mannheim. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß der Jubilar als der auf Lebenszeit gewählte „Hauptmann“ Vorsitzender der Mannheimer Herrengesellschaft„Räuberhöhle“ ist und erst kürzlich im Mittelpunkt interner Ehrun- gen stand, als er dieser Vereinigung ein neues, eigenes Clubhaus übergeben konnte, „0 3 Ir 3. 1 E 2 11 8 801 den h all. — um Einer einen ve Mark Be- nyme gstenz Klag- nliche en. In ligten, 5, und Ano ug an. schul- ihm f Be- u den 1 Urteſl, 1 WiII otfalls „Dort D. Pr. Otland usam- N Ge- son- otland Film olmes seine e zieht oruch· al Zur Ver- ztünd⸗ Spek- Aschen ifa 1 hat- werke Wal- Einer tstam- Bank- in dle Firma 1 Wal- achten temit⸗ seines er die er Fa- os in kes in e der r Von ischen st der ustrie⸗ selb⸗ ranche pruch⸗ jener chule“, ne für rirken. orschie tretet Reiß- s An richter aß der wählte eimer t und mrun⸗ ig ein onnte, 0 Nr. 168/ Mittwoch, 23. Juli 1958 MANNHEIM Seite 3 Aus dem Polizeibericht: Falscher Verlobter Sehlug die Braut Mitten in der Nacht klopfte ein un- bekannter amerikanischer Soldat an der Ab- schlußtür einer Wohnung in Sandhofen. Er gab sich als der Verlobte der Wohnungs- inhaberin aus und begehrte Einlaß. Als die Frau daraufhin die Tür öffnete, schlug ihr der Soldat mit einem Stein über den Kopf. Dabei wurde die Frau so erheblich verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Soldat entkam nach dem Vorfall in der Dunkelheit. Die Mühe lohnte nicht In Feudenheim drückte ein unbekannter Dieb den Rolladen an einem Geschäftsraum hoch und entwendete aus dem Laden die Registrierkasse. Vermutlich weil er annahm, einen größeren Geldbetrag in der Kasse zu finden, versuchte er, sie auf seinem Fahrrad abzutransportieren. Dabei störte ihn jedoch ein vorbeifahrendes Auto. Um nicht erkannt zu werden, ließ er die Kasse zurück und fuhr davon. Der Inhalt der Kasse betrug 88 Pfennig. 1100 Mark Brandschaden Vermutlich durch Selbstentzündung von Kohlengrieß brach in der Nacht in einem verladeschuppen auf dem Neckar vorland ein Brand aus, der von der Berufsfeuerwehr gelöscht wurde. Der Sachschaden wird auf 1100 Mark geschätzt. Im Gartenhaus tot aufgefunden in einem Gartenhaus im Kleingarten- gelände der Sellweide wurde ein 54jähriger Mann tot aufgefunden. Der Mann, der das Gartenhaus als Wohnung benutzte, hat sich vermutlich vergiftet. Als Motiv wird ein An- fall von Schwermut vermutet. In ein Moped gelaufen Beim Ueberqueren der Fahrbahn zur Tundenhofüberführung wurde eine 62jährige Frau aus Oesterreich, die zur Zeit in Mann- heim ihre Schwester besucht, von einem Moped erfaßt und leicht verletzt. Der Moped- fahrer wurde mit einer Gehirnerschütterung ms Krankenhaus gebracht. Städtische Musikbücherei: Am 23. Juli 1958, 20 Uhr, findet in der Städtischen Musik- pücherei, U 3, 1, ein Schallplattenabend statt, der unter dem Thema„Brahms“ steht. Die Einführung gibt Dr. H. Scharschuch. 4000 Additionen in der Stunde: Versuchspersonen im Kampf gegen Geistes krankheiten MM- Reporter ließ sich testen/ 270„VP“ halfen bisher mit/ Tests in einer großen Firma Zuei Mädchen und zwei Männer sitzen in einem Raum an Tischen. Sie haben um- fangreiche, mit Zaklenkolonnen übersäte Bogen vor sich. Ihre Aufgabe ist, nacheinan- der jeweils zwei einstweilige Zahlen zu addieren, dies jedoch eine Stunde lang und so schnell wie möglich. Das Geräusch der h wird gelegentlich von einem Seufzer der An von dem Ruf einer Aufsichtsperson—„Str nur die absolute Stundenleistung wird ausg innerhalb dieser Zeit. Psychologen mögen erraten, daß es sich dabei um den sogenannten Pauli-Rechentest handelte. Schauplatz dieser Ubung war ein Büroraum im Verwaltungsgebäude der Firma Boehringer& Soehne, die gerade vier ihrer Versuchspersonen testen ließ, darunter auch den„MM“-Reporter. Seit Dezember 1955 bedient sich das weltbekannte Werk ständig solcher„VP“, wie sie im Betriebs- jargon genannt werden, um die Wirkung neu zu entwickelnder Medikamente gegen Geisteskrankheiten zu erforschen. In diesem Zusammenhang muß auf die Umwälzung aufmerksam gemacht werden, die in diesem Bereich der Medizin seit etwa sechs Jahren Platz gegriffen hat: Jahr- tausende alte Erkenntnisse der indischen Volksmedizin wurden nach Forschungen und Versuchen aller Art endlich für die Psy- chiatrie der ganzen Welt fruchtbar gemacht. Das klassische Heilmittel gegen psychotische Zustände, die Elektroschock-Heilkrampf)- Behandlung ist teilweise bereits von Medi- kamenten verdrängt worden, ohne sich vor- erst gänzlich ausschalten zu lassen. Für be- stimmte seelische Störungen bleibt sie das einzige Therapeutikum, bei anderen wendet man sie in Verbindung mit den modernen Medikamenten an. An der Entwicklung solcher Medikamente hat nun die Firma Boehringer entscheiden- den Anteil; ihre diesbezüglichen Erzeugnisse gehen heute in 114 Länder der Welt. 270 Ver- suchspersonen haben bis zur Stunde mit- geholfen, die„Indikation“ dieser Medi- kamente, das heißt ihre Tauglichkeit für diese oder jene Geisteskrankheit, festzustel- len. Die„VP“ sind übrigens absolut normal, und man mutet den Beteiligten kein Risiko zu. Bevor die Reihe an ihnen ist, die zu ent- wickelnde neue Droge zu schlucken, haben astig über das Papier flitzenden Bleistifte strengung und in regelmäßigen Abständen ich machen!“— unterbrochen; denn nicht ewertet, sondern auch die Leistungskurve dies schon eine Reihe von Versuchstieren und die von der Firma mit der Durchführung der Versuche beauftragten Mediziner getan. Damit sind bereits Anhaltspunkte gewonnen worden, die dann durch die Wirkung des Medikaments auf eine Gruppe von etwa 30„VP“ nur noch generall bestätigt werden sollen. Die Dosis des Medikaments beträgt zwischen einem Viertel und einem Zehntel der therapeutischen Menge, die man einem Kranken verordnen würde. „Klechesographie“ wird getestet Bild: Bohnert& Neusch Doch nun zurück zum Test, der innerhalb einer Woche an drei Tagen je zwei Stunden Zeit beansprucht. Ein Teil der Versuchs- personen nimmt die Droge am zweiten, der andere am dritten Tag; alle sind an den bei- den restlichen Tagen völlig unbeeinflußt. Dreimal ist der oben beschriebene Pauli- Rechentest zu absolvieren; verglichen wer- den die Resultate, das heißt die Zahl der bewältigten Additionen. Leidet eine„VP. beim erstenmal noch an Schreibkrampf, der sich unangenehm vom Schulterblatt bis zum Handgelenk bemerkbar macht, geht es in der folgenden Sitzung schon leichter. Auch die Zahl der Additionen hat sich erhöht, eine reine Angelegenheit der Routine;„Ubungs- zuwachs“ nannte es der beaufsichtigende Heidelberger Psychologe Hermann Fischer. Mit der Droge im Leib schaffte der„MM“ Reporter beim drittenmal die Höchstleistung: 4100 Additionen in einer Stunde gegenüber etwa 3700 zu Beginn. Je zweimal— einmal mit, einmal ohne Droge— sind der Wartegg-Zeichentest und der Behn-Rohrschach-Test zu bewältigen. Bei ersterem sind Punkte, Linien und Seometrische Figuren zu Zeichnungen aus- zubauen; letzterer in VP-Kreisen unter dem Spitznamen„Klecksographie“ bekannt, er- fordert die individuelle Deutung abstrakter Flächen, die zufällig durch Zusammenklap- Pen eines Blattes Papier mit noch flüssiger Farbe entstanden. Aus den unterschiedlichen Leistungen, Zeichnungen und Antworten an den jewei- ligen Versuchstagen gewinnt der Boehrin- gersche Psychiater Dr. H. Friesenwinkel letzte Aufschlüsse über die„Richtung“ des zu erprobenden Medikaments: Wirkt es antriebsdämpfend oder-steigernd? Hier- nach entscheidet sich dann, ob es bei depres- siv Veranlagten oder Zwangsjackenkandida- ten angewandt wird. N Die 270 Versuchspersonen— Arzte, Che- miker, Pharmakologen, Pädagogen und Stu- denten,— die bisher die Boehringerschen Tests passiert haben, werden nicht allein bleiben. Die Forschung geht weiter, und die „VP“ werden weiter addieren.-mann Wer gibt Hinweise z Ur Verbrechens- Klärung Zur Aufklärung eines Kapitalverbrechens ist die Kriminalpolizei an Hinweisen inter- essjert, die folgende Fragen betreffen: Wo wurden nach dem 28. Mai dieses Jahres Kleinkalibergewehre(6 mm) mit gezogenem Lauf auf ungewöhnliche Weise angeboten und verkauft? Es handelt sich um folgende Waffen:„Voere“-Mehrlader, Fabriknummer 58996-4472,„Iga“- Karabiner, Modell 1365 185 N, Nummer 0124679-3398 und„183“ Karabiner, Modell 1393/191, Nummer 0126474 3601. Wo wurden nach dem 14. Juni 1958 auf nicht übliche Weise folgende Kleidungs- stücke und Gegenstände angeboten und ver- kauft: Grüne und braune Lederjacken mit seitlichem Reißverschluß, Schrägtaschen (ebenfalls mit Reißverschluß), Firmenbe- zeichnungen„Liebo“,„Lywana“,„BFW“; Motorradschutzhosen aus grauem Gummi- stofk., Firmenbe zeichnungen„Kosmotex“, „BMN“ und„HK“; drei Badezimmerspiegel (40 auf 50 Zentimeter) Marke„Perfekt“? Um sachdienliche Hinweise bittet die Kriminal- polizei Mannheim, L 6, I, Zimmer 318, Tele- fon 5 80 41, Apparat 260. 0 Termine Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 23. Juli, 20 Uhr, Kolpinghaus, Versammlung. Deutscher Naturkundeverein: 23. Juli, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Botanischen Arbeitsgemeinschaft(Pflanzenbestimmungs- abend). Katholisches Werkvolk: 23. Juli, 20 Uhr, Ge- meindehaus Käfertal, Vortrag von Albert Korn,„Prof. Dr. Hitze, Pionier und Förderer deutscher Sozialpolitik“. KK V„Columbus“: 23 Juli, 20 Uhr,„Alter Eichbaum“, Zusammenkunft. Schwerhörigenverein: 23. Juli, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule, Lange Rötter- straße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1. Film- und Ableseabend. Arbeitskreis Film und Jugend: Am 23. Juli um 18 Uhr im Rex- Filmtheater, 20.30 Uhr im Regina-Filmtheater, am 24. Juli um 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen„Die linke Hand Gottes“. Wir gratulieren! Thekla Martin, Mannheim, Käfertaler Str. 31, wird 70 Jahre alt. Eben- falls den 70. Geburtstag begeht Maria Gengen- bach, Heidelberg, Kuno-Fischer-Straße Nr. 7. (krüher Mannheim, Lindenhofplatz 4). Katha- rina Straßburger, Mannheim, Böckstraße 9, vollendet das 80. Lebensjahr. Margarethe Gauch, Mannheim Feudenheim, Wallstadter Straße 13, kann den 87., Marie Roth, Mann- heim-Schönau, Lilienthalstraße 235, den 88. Ge- burtstag feiern. Kraftloht zeuge —Kosmelik-Wagne Mannheim. Planken 0 S Kfz-Teilzahlungs-Milfe Kostenlose Beratung in allen Kfz-Finanzierungsfragen AN-VERRKAUF-REPARATUR-FINANZ. UND BELEHIHUNG 2 Vers.-Dienst Ahrend Mannheim, O 7. 4 Telefon 2 58 44 b Telefon 2 12 97 Haarentfernung 7 6, 5 7 Auloverlein Doren Werderstr. c f 07 89 SIB STFARER=U 2. in MANN H Dr R KAUF NN opBEI 1¾ 5 5 LI VD 60 Kombi 37 wactta gd, n, dana n Autoverleih Büchner 48 000 km, gut. Zust., zu verk. 2 11 5 Augartenstr. 44 Tel. 4 02 84 KANNENBERG KG Opel-Großhändler Mhm., Rhein-Neckar-Halle und Gebrauchtwagenhalle Schwet⸗ Sylter Weg 3. 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Juli 1958/ Nr. 166 Familien- Nechtiehten Mein über alles geliebter Lebenskamerad, mein innigst geliebter Papa, unser lieber Schwiegersohn, Bruder und Onkel, Herr Karl Ernst hat uns plötzlich und unerwartet verlassen. Mhm.- Rheinau, den 22. Juli 1958 Karlsruher Straße 42 In tlefer Trauer: Für die liebevolle Anteilnahme an unserem Schmerz sowie die Ehrung unserer lieben Entschlafenen, Frau Anna Margarete Holste geb. Moos sagen wir hierdurch unseren herzlichen Dank. Mannheim-Käfertal-Süd, den Maikammerstraße 31 23. Juli 1958 Willi Holste und Sohn Norbert Edeltraut Ernst geb. Hidding Cosima Ernst und Anverwandte Feuerbestattung: Donnerstag, 24. Juli, 18.00 Uhr im Haupt- Frledhof Mannheim. Völlig unerwartet verschied am 21. Juli 1958 unser langjähriger Lagerverwalter, Herr Karl Ernst Wir verlieren in ihm einen treuen und pflicht eifrigen Mitarbeiter. Auch über das Grab hinaus werden wir dem Verstorbenen ein treues Ge- denken bewahren. Geschäftsleitung und Belegschaft der Firma BASSERMANN& CO. Mannheim Nach kurzem schwerem Leiden entschlief unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroß- mutter, Frau Nach kurzer schwerer Krankheit ist unser Lager- arbeiter, Herr August Weckesser am 22. Juli 1958 im Alter von 56 Jahren verstorben. Wir betrauern den Verlust eines treuen und pflicht- bewußten Mitarbeiters, der seit 9 Jahren in unseren Diensten gestanden hat. Direktion und Belegschaft ALLGEMEINE ELERKTRICITAKTS- GESELLSCHAFT Büro Mannheim Statt Karten Für die herzliche Antellnahme durch Wort und Schrift sowie für die Kranz, und Blumenspenden beim Heimgang unserer Ueben Entschlafenen, Frau Anna Knapp sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Auch danke ich allen denen, die der Verstorbenen das letste Geleit gaben. Mannheim, den 23. Juli 1988 K 3, 9 Im Namen der trauernden HInterbliebenen: Heinrich Knapp Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 23. Juli 1958 Maria Gegenheimer woe. geb. Koch Im Alter von 83 Jahren. Mhm.-Feudenheim,; den 21. Juli 1958 Adolf-Damaschke-Ring 6 In tlefer Trauer: Hauptfriedhof Zelt Schober, Adalbert, Mannheimer Straße 127 9.00 Schleier, Theodor, Langstraße 14 3 9.30 Scherer, Sofie, Dalbergstrage 7 3 Layer, Margarete, U 1, 10 2 1 Hörber, Karl, Ginsterweg 24 FF Lukoschek, Agnes, E 6(Bürgerh.) W Krematorium (Feierlichkeiten vorübergehend in der 8 der Leichenhalle) Familie Paul Gegenheimer Familie Karl Reichenthaler Familie Fritz Lichtenberger Famille Konstantin Indus Feuerbestattung: Donnerstag, 24. Jull, 13.80 Uhr Friedhof mm. Herzlichen Dank sagen wir allen Freunden und Bekannten, die unserem lieben Vater, Herrn Friedrich Vogel die letzte Fhre erwiesen und so liebevoll von mm Abschied genommen haben. Besonderen Dank für die liebevolle Pflege von Schwester Helene der Trinitatis-Gemeinde und Herrn Vikar Zeller für die trostreichen Worte. Mannheim, den 23. Juli 1988 J 2, 18a Derschum, Meta, L 10,— 8 3 00 Wilhelm, Anna, Medleusstrage 4 8 13.30 Friedhof Käfertal 5 Hofmann, Kosmas, Waldpforte 11d„14.00 Friedhof Neckarau 8 Rocholl, Bernhard, Schulstraße 3a 14% Friedhof Sandhofen Knobloch, Emil, Schönau, Kattowitzer Zeile 88. 13.20 Schäfer, Johann, Hintergasse 18 14.00 Glocker, Melchior, Neckarhausen, Hauptstraße 89 14.50 Friedhof Feudenheim Immele, Susanna, Schützenstraße 14.„14.00 Häfner, Anna, Kirchbergstraßge i222 14.30 Friedhof Friedrichsfeld Müllich, Albert, Wallonenstraße 20 14.00 Emmrich, Sofle-Franziska, Bischweller Straße 17 14.45 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Die trauernden Hinterbliebenen OrrlAbkEN Leichtmetall- Jalousien n 17 modernen Farben IpflkER telefon 269 31.2 69 32 Nach langer Krankheit verschled am Montag, 21. Juli 1958, unsere Uebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margarete Ludwig Wwe. geb. Schwind im Alter von 74 Jahren. fernsehkauf leicht gemacht. 2 Nach kurzer Krankheit ver- schied heute mein lieber Mann, mein guter Vater, Herr August Weckesser im Alter von 56% Jahren. Mannheim, den 22. Juli 1958 Richard-Wagner-Straße 6 (krüher Beilstraße 29) In tiefer Trauer: Elise Weckesser geb. Münch und Sohn Hans nebst Anverwandten Beerdigung: Donnerst., 24. Juli, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Darm, Stoffwechsel Karlsbader Mühlbrunn in Apotheken und Drogerien zu haben. — Vetmie tungen Mabuerie in- Ammer Wonnung mit Küche und Bad ab sofort in Neuostheim, auch an Amerikaner zu vermieten. Angebote unter Nr, Y n, an den Verlag oder Telefon 4 26 96. 2 Gew.-R., K. T., evtl. als Wohnr.: Imm. v. Loosen, H 3, 6, ab 15 Uhr. Landhauswohnung, 2 Zi., Kü., Bad, Tel.-Anschluß, fl. warm. Wass, als Wochenend bes. geeign., in ruh. Lage Nähe Hdlbg. zu verm. Miete 155. Angeb, unt. P 27109 a. d. V. 3-Zim.-Whg. oh. Bkz, Innenst., z. v. Imm. v. Loosen, H 3, 6, ab 15 Uhr. 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Ganz besonders gilt unser Dank Herrn und Frau Bauer, die sich in liebevoller Weise um unsere Mutter annahmen. Mh m.- Waldhof, den 23. Juli 1958 Guter Fortschritt 20 Im Namen aller Angehörigen: Heinrich Mink Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schweren Verlust unseres lieben Herbert Für dle Künstlerische Humboldt- Gymnaslums schreibt die Stadt Ulm ver- schiedene Weitbewerbe aus: * n Karl Schefold-Olgastraße(Wandbild, Plastik, Relief oder * Mosaik). Für die Ausführung der Arbeit stehen einschließlich der Preise Ausgestaltung des Kepler⸗ 12 000,— DM zur Verfügung. Teilnahmeberechtigt sind Künstler der Stadtkreise Ulm und Neu- Ulm sowie des Landkreises Ulm. 2. Eingang Kepler-Schaffnerstraße(Plastik, Wandmalerei, Relſef usw.) Für die Ausführung der Arbeit stehen einschl. Preise 12 000,— DM zur Verfügung. Teilnahmeberechtigt sind alle in Baden- Württemberg und Bayern wohnhaften Künstler. „Ankauf von Kunstwerken zur Ausschmückung von Innenräumen Aquarelle, graphische Blätter, Relief usw.) für insges. 15 000,— DM. Teilnahmeberechtigt sind die im Stadtkreis Ulm und Neu-Ulm sowie im Landkreis Ulm wohnhaften Künstler mit je 10 Arbeiten. Einreichungsfrist: Programm und Wettbewerbsunterlagen können bei der Stadtbauverwal- tung Ulm, Münchener Straße 2, bezogen werden. Um, den 17. Juli 1958. 7. November 1958. Bürgermeisteramt sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir auf diesem Wege unseren innissten Dank. Besonderen Dank den Herren Aerzten und den Angestellten des Bügelzimmers des Städt. Krankenhauses, dem Schiffermissionar Jung für seine tröstenden Worte und allen denen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 23. Juli 1958 Wohnschiff Hans-Peter Familie Wilhelm Schifferdecker und Angehörige sind bei Mannheim, den 22. Juli 1958. Gffentlicnhe Ausschreibung Die Arbeiten zur Herstellung von ca. 1700 am Unterbausohle ca. 210 qm Rinnenpflaster ca. 1700 dm Schotterdecke im Landsknechtweg und Troßweg in Neuhermsheim sollen im öffent- lichen Wettbewerb vergeben werden. Eröffnungstermin: Tiefbauamt Donnerstag, 31. Technische Verwaltung Abteilung Straßenbau, Juli 1958, vorm. 11.00 Uhr beim Städt. K 7, Zimmer 315. Vordrucke K 7, Zimmer 325 erhältlich, Unserer wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. AUTOBELEHU NG vermittelt gönstig Vers. Dienst Ahrend Mannheim, O 7, 4 fel. 2 88 44 an Fest- besoldete Kredite in bar schnelle Auszahlung, diskr. Verm. Kalker- Finanzierung, Mannheim, Hch,-Lanz-Str. 13, Sp. 9—12, 13—19. Sa. von 9—13 Uhr. Telefon 4 12 91. Curl B. Pessſer Mannheim, Planken, O7, 2/ Noch heute Geld durch Autabeleihung o. Kasko g. Kfz.-B. Auto- Teilzahl.-Hilſe Sc aeffer Mannheim. 1 15, 9 Tel. 2 44 80 Ziegelhausen 005 Mannheim, 0 7, Anst. Miete auf Teilz. 1 Fertighaus Abt. 483 Rinteln. 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Juli 1958 AUS DEN BUNDESLANDERN Schwerer Verkehrsunfall Drei Tote und fünf Schwerverletzte Freising. Bei einem schweren Verkehrs- nfall auf der Bundesstraße 11 in der Nähe von Achering im Landkreis Freising wurden drei Personen getötet und fünf weitete schwer verletzt. Nach Mitteilung der bayerischen Landpolizei war ein Personenkraftwagen, dessen Hinterreifen völlig abgefahren waren, in einer Kurve ins Schleudern geraten und ca einen in der Gegenrichtung vorschrifts- mäßig fahrenden anderen Personenwagen geprallt. Von den acht Insassen der beiden Fahrzeuge verstarben eine 12jährige Schüle- rin und eine 17jährige Sprechstundenhelferin am Unfallort. Die Mutter der Sprechstun- denhelferin erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Die übrigen Verunglückten wurden mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus gebracht. Den Verletzungen erlegen Ulm. Der Polizeibeamte, der— wie wir berichteten— am Samstagabend bei einem Feuergefecht zwischen einem Kommando der Landespolizei und einem Landarbeiter aus der Gemeinde Staig im Landkreis Ulm verletzt wurde, ist im Krankenhaus Ulm ge- storben, Der 37 Jahre alte Polizeibeamte ninterlägt drei unmündige Kinder. Der Landarbeiter wurde zur Beobachtung in die Heil- und Pflegeanstalt Schussenried ge- bracht. Gegen ihn läuft schon seit einiger Zeit ein Verfahren wegen Einlieferung in elne Nervenheilanstalt. Hochwassergefahr wird gebannt Schwäbisch Gmünd. In Abtsgmünd im Kreis Aalen ist das erste Rückhaltebecken des Wasserverbandes Kocher/ Lein seiner Bestim- mung übergeben worden. Es umfaßt ein Ein- zugsgebiet von drei Quadratkilometern und kann 177 O00 cbm Wasser stauen. Mit dem Rückhaltebecken wird die Hochwassergefahr für Abtsgmünd an der Mündung von Kocher und Lein beseitigt. Ein zwölf Meter hoher Damm schließt das Laubachtal ab. Die Kosten für dieses erste Becken beliefen sich auf 450 000 Mark. Ein zweites Becken wird im Herbst in Spraitbach im Kreis Schwäbisch Gmünd fertiggestellt sein. Es staut 640 000 emb Wasser und kostet etwa 700 000 Mark. AKehnliche Becken sollen im nächsten Jahr in Aichstrut und Hüttenbühl im Welzheimer Wald fertig werden. Mit dem Bau des größ- ten Beckens an der Leinecksmühle bei Pfahl- pronn im Kreise Schwäbisch Gmünd mit 2,5 Millionen ebm Stauinhalt wird im nächsten Jahr begonnen. Insgesamt sind 16 Becken mit einem Stauinhalt von 20 Millionen ebm vorgesehen. Die Kosten sind auf zwölf Milli- onen Mark veranschlagt. 2, Millionen für Bad Dürrheim Bad Dürrheim. Mit der heutigen Einwei- hung eines neuen Kurmittelhauses durch Finanzminister Dr. Karl Frank wird Euro- pas höchstgelegenes Solbad, Bad Dürrheim im Schwarzwald, in einen neuen bedeut- samen Abschnitt seiner 110 jährigen Ge- schichte eintreten. Das Land Baden-Würt⸗ temberg hat mit einem Aufwand von 2,8 Millionen Mark dieses neue Bäderhaus ge- Schaffen, das die medizinische und gesell- schaftliche Betreuung der Kurgäste aus rund 25 privaten Unternehmen zusammen- faßt. Das alte Bäderhaus wird nach der Einweihung des neuen abgebrochen. Die staatliche Saline mit Kurhaus wird seit dem Februar dieses Jahres zusammen mit den kommunalen Kureinrichtungen auf privat- wirtschaftlicher Grundlage durch eine neu- gegründete Gesellschaft betrieben. Die Ge- meinde ist dadurch am Gewinn beteiligt, muß aber vertraglich auf die Gemeinde- steuer aus diesem Unternehmen verzichten. Streitwert mindestens 20 Millionen Karlsruhe. Der Prozeßbevollmächtigte des Landes Baden- Württemberg, Rechtsanwalt Dr. Gerhard Caemmerer, hat beim Ober- landesgericht Karlsruhe beantragt, den Streitwert im Prozeß der Gemeinden Lin- kenheim und Friedrichstal gegen das Land und gegen die Kernreaktor Bau- und Be- triebsgesellschaft mbH. wegen der Errich- tung des Kernreaktors auf der Gemarkung Leopoldshafen bei Karlsruhe auf mindestens 20 Millionen Mark festzusetzen. Die Zweite Zivilkammer Karlsruhe hatte in ihrem Ur. tell vom 6. Februar 1958 den Streitwert auf eine Million festgesetzt. Der Anwalt der klagenden Gemeinden, Justizrat Dr. Ehlers, Karlsruhe, erklärte dazu, dieser über- raschende Schritt werde Friedrichsthal und Linkenheim an der Fortsetzung des Pro- zesses nicht hindern. Sommer legt Revision ein Bayreuth. Martin Sommer, der als„Hen- ker von Buchenwald“ am 3. Juli vom Schwurgericht Bayreuth wegen Mordes in 25 Fällen zu lebenslänglich Zuchthaus ver- urteilt wurde, hat Revision eingelegt. Som- mer, der das Rechtsmittel selbst einlegte, will sich in der Begründung darauf stützen, daß er nur befehlsmäßig gehandelt habe. Der Verteidiger Sommers im Bayreuther Schwurgerichtsprozeß, Rechtsanwalt Dr. Hans Greif, hat bei der Strafkammer des Landgerichts Bayreuth darum gebeten, ihn „aus gesundheitlichen Gründen“ von der Pflichtverteidigung zu entbinden. Turner aus ganz Deutschland in München Das deutsche Turnfest 1958 hat begonnen/ Schwabing wurde pfälzische Kolonie München. Ganz in Weiß gekleidet zogen am Montagabend 8000 Turner und Turnerin- nen mit klingendem Spiel, mit hunderten bunter Fahnen und Banner in 16 Marschsäu- len auf den Münchner Königsplatz zur feier- lichen Eröffnung des Deutschen Turnfestes 1958, über das Wir bereits gestern kurz be- richteten. Hunderttausende von Münchnern säumten den Platz und konnten nur mit Mühe von der Polizei hinter den Absperrun- gen gehalten werden. Der eigentliche Beginn des Turnfestes war die Uebergabe des gro- Ben schwarz-rot-goldenen Bundesbanners des Deutschen Turnerbundes an den Münch- ner Oberbürgermeister Th. Wimmer. Das Banner wurde von dem Hamburger Bürger- meister Engelhardt überreicht, denn in Hamburg fand vor fünf Jahren das letzte Turnfest statt. Die offiziellen Festredner betonten in ihren Ansprachen den Leitgedanken des Turnfestes 1958:„Das ganze Deutschland soll es sein!“ Es sprachen der erste Vorsitzende des Vereins Deutsches Turnfest, Dr. Dom- mel, der Bundesvorsitzende des Deutschen Turnerbundes, Frankfurts Oberbürgermeister Werner Bockelmann, der Münchner Ober- bürgermeister Thomas Wimmer und der bayerische Ministerpräsident Hanns Seidel. Einen bewegenden Abschluß der Feier bil- dete ein Kanon der jungen Turner„Da pa- cem domine— gib Frieden, Herr“. Dann brachte eine Fhrenabordnung, begleitet von vielen Turnern, das Bundesbanner zum Münchner Rathaus, wo es für die Dauer des Turnfestes gehißt wurde., Bis zum nächsten Turnerfest, vermutlich im Jahre 1963, bleibt das Banner dann in der Obhut der Stadt München. München ist inzwischen ein einziges Tur- nerheerlager geworden. Hunderttausend wa- ren schon über das Wochenende eingetroffen, dreihunderttausend sollen bis Ende der Woche in München versammelt sein. Auf den Straßen sieht man fast nur Menschen mit dem Turnfestabzeichen, einem goldenen Schild, das einen stilisierten Turner zeigt. Alle Lokale sind überfüllt, die Trambahnen brechend voll. Man hört alle deutschen Dia- lekte. In einem Teil Schwabings meint man in Mannheim oder Ludwigshafen zu sein: Hier hausen in einer Schule die Pfälzer Tur- ner und auf den Straßen, in Läden und Lo- kalen hört man hier nur die„Pfälzer Kri- scher“. Die einheimischen Geschäftsleute sind über die Turnerinvasion höchst erfreut. Zum erstenmal im Jubiläumsjahr scheint sich ein richtiges Jubiläumsgeschäft anzubahnen. Zwar haben sich viele, besonders die jungen Turner, das Reisegeld nach München müh- sam erspart, aber für ein paar Andenken, für Münchner Bier und Münchner Schmankerln, einen Besuch im Hofbräuhaus oder in den Künstlerkneipen Schwabings reicht es immer. Allein der Umsatz an Ansichtskarten stieg sprunghaft. Bei strahlendem Sonnenschein schwärm- ten die Turnfestbesucher am Montag zu allen Sehens würdigkeiten von München und fast jeder Münchner mußte an diesem Tag min- destens einmal den Fremdenführer spielen, Gestern allerdings, als die Wettkämpfe beginnen sollten, flel ein echt Münchner Schnürlregen. Die sportgestählten Aktiven ließen sich dadurch nicht stören. Theodor Heuss trifft am Freitagabend in München ein und nimmt gleich am Festmahl teil, das der Münchner OB zu Ehren der Turner gibt. Den Samstag verbringt das Staatsoberhaupt mit Besichtigungen der Münchner Jubiläumsausstellungen. Am Sonntag schaut sich Heuss den Festzug der Turner an und spricht anschließend bei der Siegerehrung und Schlußkundgebung auf der Theresienwiese zu den Hunderttausenden. Gerd Schmitt Eindrucksvolle Bilanz des Roten Kreuzes 20 000 ehrenamtliche Helfer in Baden- Württemberg einsatzbereit Stuttgart. Die Arbeit des Landesverban- des Baden- Württemberg im Roten Kreuz nimmt von Jahr zu Jahr an Umfang zu. Sie konzentriert sich jetzt auf den Unfallret- tungsdienst, den Katastropheneinsatz und die Sozial- und Wohlfahrtsarbeit. Der Lan- des verband, der mit der Organisation in Süd- baden eng zusammenarbeitet, zählt zur Zeit 48 067 Mitglieder, von denen rund 20 000 ehrenamtlich im Einsatz stehen. Hauptamt- lich beschäftigt der Verband rund 300 Per- sonen, darunter zahlreiche Bereitschaftsfah- rer. Die Gliederung erstreckt sich auf 46 Kreis- und 415 Ortsvereine. Generalsekretär Dr. Walter Gruber gab gestern anläßlich der vierten Landes versammlung in Stuttgart eindrucksvolles Zahlenmaterial über die Tä- tigkeit dieser Selbsthilfe- Organisation be- kannt. Danach wurden im vergangenen Jahre An der Mosel regiert der Spaten Verkehrsminister dreier Länder besichtigten die Baustellen Trier. Zwölf Stunden lang haben am Mon- tag die Verkehrsminister der Bundesrepublik, Frankreichs und des Großherzogtums Luxem- burg, Dr. Hans Christoph Seebohm, Robert Buron und Victor Bodson, das Moseltal be- reist, um die ersten Baustellen für die Schiff- barmachung der Mosel zu besichtigen. Nach einer kurzen Aussprache in Trier über das Projekt, das zu den größten wasserbaulichen Vorhaben Europas der Nachkriegszeit gehört, überzeugten sich die Minister zunächst an der Baustelle der Staustufe Trier vom guten Fortgang der Arbeit. In wenigen Monaten sind dort auf einer fast 200 000 Quadratmeter großen Fläche Erdbewegungen von weit über 100 000 Kubikmeter vorgenommen worden, Die Staustufe Trier mit einem 120 Meter breiten Wehr, einer 170 Meter langen Schleuse und zwei Schleusenhäfen von je 170 Meter Länge sowie einem Kraftwerk des Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerkes Essen wird bis Endel 960 fertiggestellt sein. Seine Kosten werden mit 25 bis 30 Millionen Mark angegeben. Ein zweites Ziel der Besichtigungsreise der drei Verkehrsminister war der Raum Detzem/ Klüsserath, wo zur Zeit fünf Unter- nehmen neuartige Methoden für die Be- seitigung von Fels, Geröll und Kies im Fluß- bett entwickeln. Zahlreiche Schiffe und Spe- zialwasser fahrzeuge sind vor beiden Orten aufgefahren, und man erwartet vom Ergeb- nis ihrer Arbeiten, daß auf dem gesamten Moselfluglauf zwischen Königsmacher und Koblenz die Beseitigung von etwa sechs Millionen Kubikmeter Fels und Kies billiger vonstatten gehen kann, als dies mit den bis- her üblichen Methoden möglich wäre. Schließlich besichtigten die Verkehrs- minister auch die neue Staustufenbaustelle bel Lehmen im Regierungsbezirk Koblenz. Dort sind erst vor wenigen Wochen die Ar- beiten aufgenommen worden, doch bietet die Baustelle schon jetzt ein Bild größter Emsig- keit. Im Laufe der nächsten Monate muß etwa eine halbe Million Kubikmeter Erde bewegt werden, um Wehr, Schleuse und Vor- häfen bauen zu können. Die Minister drück- ten mehrfach ihre Befriedigung über den guten Fortgang der Arbeiten bei der Mosel- schiffbarmachung aus, die bis Frühjahr 1963 abgeschlossen sein sollen Die Verkehrsminister der Bundesrepublik, Frankreichs und Luxemburgs wollen künftig jährlich einmal zusammenkommen, um sich über den Fortgang der Arbeiten zur Schiff- barmachung der Mosel zu informieren. Dies verlautete am Dienstag von der Internationa- len Moselgesellschaft in Trier. 1 80 Prozent aller transportbedürftigen Unfall- Verletzten durch Fahrzeuge des Roten Kreu- zes in Krankenhäuser transportiert. In 201 Spezialkrankenwagen wurden 268 400 Kranke und Verletzte befördert, über fünf Millionen Kilometer legten die Fahrzeuge des DRK in Baden- Württemberg in einem Jahre zurück. 503 Unfallhilfsstellen betreuten 1937 mehr als 76 000 Personen. Die Helferinnen und Helfer führten im Berichtsjahr 150 000 Sani- tätseinsätze durch und betreuten dabei 388 000 Hilfsbedürftige. Im DRK- Pflegedienst wurden 42 000 Kranke versorgt, der Sozial- dienst half 61 500 Bedürftigen. Für Katastropheneinsätze steht dem Lan- desverband ein komplettes Hilfskrankenhaus mit 110 Betten und allen sonstigen Einrich- tungen abrufbereit zur Verfügung. Bei den Kreisvereinen stehen 60 Anhänger mit Mate- rial bereit. Die 12 Bergwachtbereitschaften nahmen 106 Bergungen und Abtransporte vor und leisteten in 654 Fällen erste Hilfe, 224 Winter-Rettungsstreifen und 482 Sommer- Rettungsstreifen wurden gefahren, im Som- mer außerdem 316 Hilfen geleistet und 16 Per- sonen geborgen. Auch an der vorjährigen großen Suchaktion im Eiger-Gebiet war die Bergwacht des DRK beteiligt. Die Wohlfahrtsarbeit wurde durch Ein- richtung eines Kindererholungsheimes in Kirchberg/ Jagst und eines Mütterkurheimes in Pfalzgrafenweiler ausgebaut. In 20 Som- merferienheimen fanden 1100 Kinder eine mehrwöchige Erholung. Fast 50 000 Jugend- liche wirkten in Klassengemeinschaften und Gruppen des Jugend-Rotkreuzes mit. Ein- drucksvoll sind auch die Leistungen des Such- dienstes, der auch 1957 wieder zahlreiche Vermißtenschicksale aufklären konnte und noch vor der Erledigung von über 6000 An- trägen auf Familienzusammenführung steht. I e Amateurfunker haben„Wellensorgen“ Kongreß der Internationalen Amateur-Radio-Union in Bad Godesberg Bonn. Das Sonderrufzeichen„DL IARU“ wird in den nächsten Tagen die Amateur- funker in aller Welt aufhorchen lassen. Mit ihm meldet sich seit Montag aus der Stadt- halle in Bad Godesberg eine 150-Watt-Sta- tion, die während des einwöchigen Kon- gresses der Internationalen Amateur-Radio- Union(IARCU) allen Interessierten das welt- umspannende Band der Amateurfunker vor- führt. Die Anlage und das Sprachengewirr aus allen Winkeln der Erde stellt den optischen und akustischen Anziehungspunkt eines Kongresses dar, auf dem 120 Delegierte aus Europa und Afrika vor allem über ihre „Wellensorgen“ beraten. Die Delegierten wollen neue Frequenzzuteilungsvorschläge ausarbeiten, die im nächsten Jahr der Inter- nationalen Funkkonferenz in Genf vorge- legt werden, In Genf werden die Frequenzen neu verteilt. Die IARU befürchtet, daß den Unsere Korrespondenten melden außerdem Von Halbwüchsigen überfallen Köln. Die Kölner Kriminalpolizei hat die Bevölkerung der Domstadt zur Mitfahndung nach einer Gruppe von halbwüchsigen Bur- schen aufgefordert, die zwei dänische Tou- ristinnen auf den Köln-Poller Rheinwiesen überfallen, beraubt und vergewaltigt haben, Schilderhäuschen gestohlen Saarbrücken. In der Nacht zum Samstag ist, wie erst am Montag bekannt wurde, das Schilderhäuschen vor dem saarländischen Ministerpräsidium in Saarbrücken gestohlen worden. Die Ermittlungen haben bis jetzt noch zu keinem Ergebnis geführt. Das Schil- derhäuschen wurde von dem wachstehenden Polizeibeamten nur bei Regen benutzt. Von Schienenbus erfaßt Bodenwerder. Ein Personenwagen aus Hameln wurde auf einem schienengleichen Bahnübergang der Bundesstraße 83 bei Kemnade(Kreis Holzminden) von einem Schienenbus erfaßt und etwa 80 Meter mit- geschleift. Der Fahrer des Pkw a starb kurz nach dem Unfall im Krankenhaus. Düsenjäger brennend abgestürzt Holthausen. In einem Waldgelände in der Nähe von Holthausen bei Schmallenberg (Kreis Meschede) stürzte am Montagnach- mittag ein ausländischer Düsenjäger bren- nend ab. Der Pilot verbrannte, da sein Fall- schirm bereits Feuer gefangen hatte und sich nicht mehr öffnete. Internationaler Diabetikerkongreß Düsseldorf. In Düsseldorf begann am Montag der dritte Kongreß der Internationa- len Diabetes- Vereinigung, an dem über 1000 Aerzte eus 42 Staaten, darunter der Sowiet- union und verschiedener Ostblockländer teilnehmen. Der Kongreß wird sich vor allem Funkamateuren die ihnen zur Verfügung stehenden Bänder gekürzt werden könnten. Wie Teilnehmer am Montag betonten, will man erreichen, daß die Verantwortlichen die Amateurfunker nicht länger als„spielende Kinder“ ansehen. Aus den 52 Amateurver- bänden mit ihren über 200 000 Mitgliedern, die der IARU angehören. rekrutiere sich zu einem Großteil der funktechnische Nach- wuchs. Allein im Bundesgebiet besitzen über 4000 Amateure eine Sendelizenz, in den USA sind es über 100 000. Neben der Nachwuchs- pflege spielten die Amateure bei Hilfs- aktionen in Katastrophenfällen eine mit- unter bedeutende Rolle. Dies sei bei der Ueberschwemmungskatastrophe in Holland bewiesen worden. In diesem Jahr sind die Funkamateure in die weltweite Beobach- tungstätigkeit für das Internationale Geo- physikalische Jahr eingeschaltet worden. mit modernen Behandlungsmethoden der Zuckerkrankheit beschäftigen. Nach Angaben von Professor c. h. Mellinghoff(Wuppertal) sind in den Kulturstaaten mehr als ein Prozent der Bevölkerung zuckerkrank. Allein in der Bundesrepublik wird ihre Zahl auf Wenigstens eine halbe Million geschätzt. Der Kongreß, auf dem 212 wissenschaftliche Vorträge und 21 Lalenreferate gehalten wer- den, dauert bis zum 25. Juli. Neuer Grenzübergang nach Dänemark Glücksburg. Als zwölfter Grenzübergang im Reiseverkehr mit Dänemark wurde am Montag eine Paßkontrollstelle an der Dampferanlegerbrücke in Glücksburg an der Flensburger Förde eröffnet. Die Einfuhr von Waren aus Dänemark ist über Glücksburg jedoch nicht erlaubt, da dort keine Zoll- Abfertigung möglich ist. Arbeitsunfälle kosten jährlich zwel Milliarden Mark Bonn. Durch Arbeitsunfälle und Berufs- krankheiten werden in der Bundesrepublik gegenwärtig Kosten in Höhe von etwa zwei Milliarden Mark jährlich verursacht. Davon entfielen 1957 nach Berechnungen im Bun- desarbeitsministerium 1,46 Milliarden Mark — 30 Prozent mehr als 1956— auf reine Ausgaben der gesetzlichen Unfallversiche- rung. Mehrere 100 Millionen Mark Kosten entstanden durch die Gewährung von Kran- kenkassen-Leistungen während der ersten 45 Tage nach dem Unfall. Nimmt man noch die Zahlungen privater Versicherungsgesell- schaften und die durch Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten verursachten indirekten Kosten— unter anderem Materialschäden und Produktlonsausfälle— hinzu, so kommt man zu einer Jahressumme von annähernd zwei Milliarden Mark. Im vergangenen Jahr sind rund 2,6 Mil- lionen Arbeitsunfälle im engeren Sinne, Wege-Unfälle und Berufskrankheiten an- gemeldet worden. Das entspricht einer Stei- gerung von 5,2 Prozent im Vergleich zu 1956. Die Zahl der tödlich verlaufenen Entschädi- gungsfälle hat sich seit 1949 von 8162 auf 7579 verringert. Die Gesamtzahl der Versicherten ist 1957 von 25,7 auf 26,3 Millionen gestiegen, Damit gehört die Hälfte der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik und Westberlins der Unfall- versicherung an. 3 Düsenjäger stürzte ab Rodenbach. Ein in Sembach stationlerter amerikanischer Düsenjäger stürzte bei Ro- denbach(Rheinland-Pfalz) ab. Der Pilot wurde getötet. Er hatte noch abzuspringen versucht, doch hatte sich sein Fallschirm nicht mehr geöffnet. Esperanto-Weltkongreß Mainz. Ueber 2000 Delegierte und Gäste aus etwa 40 Ländern der Erde werden zum 43. Esperanto-Weltkongreß erwartet, der vam 2. bis 9. August in Mainz stattfinden Soll.„Die Rolle der internationalen Sprache für die gegenseitige Würdigung westlicher und östlicher Kulturwerte“ ist das Haupt- thema dieses Kongresses. Riesige Munitionsmengen gefunden Daun(Eifel). Die Gendarmerie des Re- Zierungsbezirkes Trier prüft zur Zeit die Möglichkeit der Beseitigung von riesigen Munitionsmengen aus dem Schalkenmehre- ner Maar im Kreis Daun, die kürzlich bei Tauchversuchen der Deutschen Lebensret- tungsgesellschaft Trier entdeckt worden waren. Die Taucher hatten in der Nähe des Maarufers bis in eine Tiefe von 21 Metern „Berge von Munition“ gefunden. Es handelt sich hauptsächlich um Artilleriemunition vom Kaliber 8,8 em, Granatwerfermunition und Panzerfäuste. Nach Berichten der Be- völkerung der umliegenden Gemeinden sol- len 1944/5 deutsche Heeres verbände beim Rückzug vor den Amerikanern diese Mu- nition lastzugweise in den Maar versenkt haben.. Jugend gab den Anstoß Offenburg. Mit einem Empfang der Stadt- verwaltung Offenburg für Senateur Seguin, den Oberbürgermeister der Stadt Lons-le- Saunier im Departement Jura in Frankreich, wurden in Offenburg zwischen den beiden Städten offizielle Beziehungen aufgenommen, die in nächster Zeit zu einer Städtepartner- schaft führen sollen. Der Anstoß wurde von der Jugend beider Städte gegeben, die im letzten Jahr erstmals einen Schüleraustausch veranstaltete. Zur Zeit weilen in Offenburg 135 Schülerinnen und Schüler aus Lons, Sie leben in den Familien und besuchen die deutschen Schulen, wie auch die Deutschen im Frühjahr in Lons am Unterricht teilneh- Men. La Rochelle sagt ab Koblenz. Der geplante deutsch- franzö- sische Jugendaustausch zwischen Koblenz und La Rochelle könne in diesem Jahre nicht stattfinden, weil der französische Partner abgesagt hat, teilte das Jugendamt der Stadt Koblenz am Dienstag mit. Die Stadtverwal- ungen hatten eine Gemeindepartnerschaft angestrebt, in deren Rahmen am 25. Juli eine Gruppe französischer Jungen und Mäd- chen nach Koblenz kommen soll. Der Ge- genbesuch der Deutschen war anschließend für die Zeit vom 14. August bis 2. Septem- ber vorgesehen. Im Spätherbst sollten Be- gegnungen von Sport-, Gesang- und Kegel- vereinen folgen, In der Absage, die nicht be- gründet wurde, haben die Franzosen die Möglichkeit eingeräumt, den Austausch kommenden Jahre zu verwirklichen. Klientengelder veruntreut Rastatt. Die Rastatter Kriminalpolizei fahndet zur Zeit nach einem 34jährigen Rechtsanwalt aus Rastatt, gegen den meh- rere Anzeigen wegen angeblicher Ver- untreuung von Klientengelder vorliegen. Der Anwalt wird bereits seit etwa zwei Wochen vermißt. Die Polizei vermutet, daß er ins Ausland geflüchtet ist. Der Hüchtige gehörte dem Kreisrat des Landkreis Rastatt als Mit- glied einer Freien Wählergemeinschaft an. ö 956. onne hgerta ist glücklich, well sie so etwas Feines und Gutes 80 preiswert anbieten kann JN GHENNEN-EIER sind Feinschmecker- Eier. 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Ein von der Presse verzeichneter Be- such eines ältlichen bärtigen Theologiepro- kessors aus Halle hat die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit wieder darauf gelenkt, daß in Wakefield ein Mann der Freiheit ent- gegenharrt, der dem Westen unendlichen Schaden angetan hat, Klaus Fuchs, Sohn eben dieses harmlos aussehenden alten Pro- kessors, Atomphysiker und Verräter an dem Lande, das ihm, dem Flüchtling vor Hitler, Asyl und die Möglichkeit gab, seine natur- Wissenschaftliche Ausbildung zu vollenden. Verräter? Natürlich ist Klaus Fuchs, der den Sowjets die Geheimnisse der amerika nischen Atombombe mitteilte und dadurch Moskau es ermöglichte, in der nuklearen Rüstung mit den Vereinigten Staaten gleich zu ziehen, ein Verräter. Er selber aber fühlt sich als Held, der für seine kommunistische Ueberzeugung leiden muß, und wahrschein- lich erwartet ihn, wenn er das Zuchthaus in Wakefield nächsten Sommer verläßt, ein triumphaler Empfang durch die Partei- und Regierungsinstanzen der Zone und vielleicht Kade sollte„Kohl bauen und niemand mehr ärgern“ Ein Blick hinter die Kulissen eines Schulstreits in der Bundeshauptstadt Bonn, im Juli Der seit Jahren schwelende Streit an der katholischen Volksschule in Bonn-Endenich hat seinen Höhepunkt erreicht. Nachdem sich das Kultusministerium in Düsseldorf trotz des Aufsehens, das dieser Fall in der Ofkentlichkeit hervorgerufen hatte, lange Zeit ausschwieg, hat Minister Luchtenberg kurz vor der Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen einen Erlaß unterzeichnet, wonach die umstrittene Lehrmethode Kade zwangs- Weise in Endenich eingeführt werden soll. Der Erlaß soll in sehr scharfer Form gefaßt sein und die im Schulrecht unbekannten Be- griffe Beispielschule und Versuchsschule ver- wenden. Die Eltern fragen sich, wie so etwas mög- Iich sei, obwohl sie einmütig die Methoden- freiheit für die Lehrer an ihrer Schule ge- kordert haben. Sie fragen, warum soll Leh- rern und Kindern eine Methode aufgezwun- gen werden? Die Eltern fragen schließlich, wer ist Professor Kade, der sich einer so nachdrücklichen Förderung durch das Kul- tus ministerium von Nordrhein-Westfalen er- freut? Professor Kade erfreute sich aber such bereits 1928 der Unterstützung des damaligen preußischen Kultusministers Bek- ker. Die berühmten„1000 Jahre“ erwähnt er nicht. Das ist verständlich, wenn man er- Fährt, was er in dieser Zeit von sich gab. Professor Kade veröffentlichte 1937 ein Buch mit dem Titel„Die Wende in der Mädchen- erziehung.“ Wie Kade sich diese Wende vor- stellte, dafür einige Kostproben aus seinem Buch: „Der Nationalsozialismus hat uns zum Bewußtsein gebracht, daß im Schoße des Weibes die Zukunft des Volkes ruht, daß der Volkstod unser unabwendbares Schick; sal ist, wenn das Weib dem Volk die Frucht- barkeit seines Schoßes verweigert.. Der Nationalsozialismus hat uns gelehrt, daß das Weib als Hüterin der Reinheit des deutschen Blutes eine große Verantwortung trägt Das Schönheitsideal, der jüngsten Vergan- genheit, welches das schmalhüftige und eng- brüstige Püppchen auf den Thron hob, ist im Wanken. Man beginnt wieder auf- zuschauen zu kraftvollen, blühenden Frauen- gestalten, voll gesunder Natürlichkeit, zu dem deutschen Frauentypus, der in stolzer leiblicher und seelischer Schönheit eine hei- lige Fruchtbarkeit und den Lebenswillen des deutschen Volkes verkörpert.“ Von Karl-Josef Meyer Der„Führer“ wird von Kade in bezug auf die Mädchenerziehung wie folgt zitiert: „Auch dort ist das Hauptgewicht vor allem auf die körperliche Ausbildung zu legen, erst dann auf die Förderung der seelischen und zuletzt der geistigen Werte.“ Und zur Aufgabe der Mutter:„Nur eine Mutter kann das Samenkorn in das Herz der Tochter senken, durch das diese Mutter wird, eine Mutter, in der der Schrei des Blutes lebendig ist... Die Schule und die anderen Erziehungsordnungen haben nur dann Erfolg, wenn die Mutter das Samen- korn deutschen Wesens in ihr Kind gelegt hat.“ Es kommt aber noch toller: „Ihm(dem Nationalsozialismus) ist die Ehe als das Fundament der Familie mehr als Wohn-, Tisch- oder Bettgemeinschaft, sie ist ihm völkisches Sakrament. Er führt Ehe und Familie zur Gesundung in neuer Form, mit neuem Inhalt und mit neuer— politischer! Aufgabe: Eingegliedert in die völkische Ge- samtordnung dient die Familie der Verwirk- chung dieses Willens, wird sie mit völki- schen Bindungen und im völkischen Auftrag Zuchtform für den völkischen Nachwuchs Die Voraussetzung einer völkisch gesunden The und Familie ist der gesunde Dlutsichere Instinkt der Gattenwahl, der nur das zusam- menführt, was der Art nach zusammen- gehört.“ Ueber die Aufgabe der Schule: „In der täglichen Stunde der soldatisch- rassischen Erziehung sollen die ursprüng- lichen leiblichen und seelischen Kräfte leben- dig werden; hier geht es um Weckung der rassischen Instinkte, um Entfaltung der ras- sischen Anlagen, um Zucht und Formung des Leibes und der Seele. Hier liegt der Schwer- punkt der Prägung des Charakters, der Hal- tung, Gesinnung und Willensrichtung. Dieses wirkende Zentrum des Menschen wird ent- scheidend getroffen nur durch ein eigenes Zucht- und Uebungssystem leiblich-seelischer Art, nicht aber auf dem Wege über den Intel- lekt. Dieses wahrheft-politische-rassische Zucht- und Uebungssystem muß gemäß der ressisch-völkisch politischen Weltanschau- ung und Wertordnung so ausgebaut werden, daß es die Rassewerte weckt, das Rasse- bewußtsein und die Rasseeigenschaften zum Höchstmaß entfaltet, daß es zur politischen Haltung zum völkischen Charakter erzieht. (Krieck)— Die Formen der rassisch-solda- tischen Erziehung sind: Völkischer Appell (Feier), Spiel, Kampf und Uebung.“ Oder unter dem Abschnitt„Der Dorf- kindergarten“: „Drohend flattern schon die schwarzen Fahnen der Landvolkrevolution. Das Heer der Arbeitslosen wächst. Erkennen wir die Zeichen der Zeit! Pädagogische, wirtschaft- liche, völkische und nationale Gründe zwin- gen zur Tat. Darum: Hand an den Pflug!“ Der Mann, der dieses törichte Nazi- Geschwafel niederschrieb und veröffentlichte, lelirt heute wieder als Dozent an einer päda- gogischen Akademie. Damit aber nicht genug. Professor Kade passen natürlich nicht die Schulverhältnisse in der Bundesrepublik. Er Kritisiert sie freimütig wie folgt:„Die Situa- tion der westdeutschen Pädagogik ist ein- fach katastrophal. Wir stehen in Europa an letzter Stelle und sind auf das Niveau der Balkanvölker abgesunken. Unsere jungen Lehrer erhalten in den Akademien keinerlei Hilfe und eine völlig mangelhafte Vorberei- tung auf die Praxis.“ Ob die Pädagogik der Bundesrepublik tat- sächlich an letzter Stelle in Europa steht, mag dahingestellt sein. Daß der Bildungsstand gesunken ist, trifft leider zu. Diese Entwick- lung setzte 1933 ein. Leute, die solchen Un- sinn wie Professor Kade über die Schule schrieben, trugen erheblich zu dieser flega- tiven Entwicklung bei. Kade sollte— wie der Vorsitzende des Schulausschusses des Rates der Stadt Bonn meinte—„in Ruhe seinen Kohl bauen und niemanden mehr ärgern.“ auch der Sowjetunion. Moskau hätte auch allen Anlaß, sich bei Fuchs zu bedanken. Wie mag sich Stalin im stillen ins Fäust- chen gelacht haben, als Präsident Truman ihm in Potsdam im Sommer 1945 in geheim misvollen Andeutungen von einer„besonders wirksamen Bombe“ sprach, mit der man Japan hoffe in die Knie zu zwingen. Wußte man im Kreml doch längst durch Klaus Fuchs— auch durch einige andere Treulose, aber doch in erster Linie und am ausführ- lichsten durch Fuchs— über Art und Wesen dieser Bombe, ja über die Methoden ihrer Herstellung Bescheid, und arbeiteten doch bereits Hunderte von Sowjetphysikern dar- an, die amerikanische Bombe zu kopieren und, wenn möglich, zu übertrumpfen. Aber Stalin ließ sich in Potsdam nichts anmerken, und es dauerte Jahre, bis der Westen be- griff, daß die Russen den Vorsprung Ameri- kas eingeholt hatten. Aber damit, daß die kommunistischen Machthaber in den Besitz des Bomben- geheimnisses gerieten, erschöpft sich nicht der Schaden, den Fuchs dem Westen ange- tan hat. Durch die allzu späte Entdeckung des Verrats wurde in den Vereinigten Staa- ten Mißtrauen in die Tüchtigkeit des eng- lischen Geheimdienstes gesät. Die ver. trauensvolle Zusammenarbeit, die im Kriege zwischen amerikanischen und britischen Atomwissenschaftlern und Technikern be- standen hatte, hörte auf. Fast zehn Jahre lang arbeiteten die Engländer daran, eigene nukleare Waffen zu schaffen. Der Erfah- rungsaustausch mit den amerikanischen Kol- legen blieb ihnen auf Grund der vom ame- rikanischen Kongreß aus Sicherheitsgründen erlassenen Macmahon- Akte verschlossen. Erst in diesen Tagen ist ja diese Akte vom Kongreß revidiert worden, aber es ist noch nicht sicher, ob das auf Grund der Abände- rungen abgeschlossene Abkommen über ge- genseitige Hilfe und wissenschaftliche Zu- sammenarbeit die endgültige Billigung des amerikanischen Parlaments finden wird. Auf jeden Fall aber wurden acht Jahre lang Geld, Geist und Arbeitskraft in Doppel- arbeit vergeudet, wobei wiederum Moskau der Gewinner war. Für seinen Verrat wurde Fuchs von einem englischen Gericht mit 14 Jahren Zuchthaus bestraft. 14 Jahre sind eine lange Zeit, wenn man sie im Zuchthaus absitzen muß. Aber auch Fuchs profitiert von den Vergünstigungen, die die englische Straf- vollzugsordnung für Gefangene mit guter Führung vorsieht. Bei tadelloser Führung Wird das Strafmaß um ein Drittel vermin- dert. Klaus Fuchs ist ein Mustergefangener und deshalb braucht er nur 8¾ Jahre a- Zzusitzen. Er steht im nächsten Sommer zur Entlassung aus Wakefield an. Natürlich erheben sich aus seiner heran- rückenden Entlassung aus der Haft eine Reihe von ernsten Fragen. Kann England es sich leisten, diesen begabten Atomphy- siker in Freiheit zu setzen und ihm zu er- lauben, seine Fähigkeiten künftig ganz offl- ziell dem Ostblock zur Verfügung zu stellen? Fuchs beabsichtigt, nach seiner Entlassung Was sonst noch gescha n. Die beiden britischen Bergsteiger Ed- Ward Warr aus London und Dr. Hoyte aus Liverpool, die am 7. Juli 300 Meter unter- halb des etwa 8000 Meter hohen, bisher un- besiegten Himalaja-Gipfels Minapin von einem Sturm überrascht wurden, sind wahr- scheinlich nicht mit dem Leben davonge- kommen. Wie aus einem am 21. Juli in Lon- don eingetroffenen Telegramm der beiden übrigen Expeditionsmitglieder hervorgeht, sind die beiden Bergsteiger nach dem Ab- flauen des Sturms nicht mehr an ihrem Standort gesehen worden. Die intensive Suche ist bisher erfolglos geblieben. * Der zivile Flugverkehr zwischen London und der irakischen Hauptstadt Bagdad ist am Montagabend nach etwa einwöchiger Unterbrechung wieder aufgenommen wor- den. Eine viermotorige Verkehrsmaschine der irakischen Luftverkehrsgesellschaft star- tete mit 16 irakischen Passagieren an Bord als erstes Flugzeug seit dem Umsturz vom Londoner Flughafen nach Bagdad. 8 Eine Verkehrsmaschine der niederlän- discheri Luftfahrtgesellschaft KLM landete am Montag auf einem Moskauer Flugplatz und eröffnete damit offiziell die neue direkte Luftlinie Amsterdam Moskau. Der 5. Kongreß des Internationalen Archi- tekten- Verbandes, an dem rund 1500 Dele- gierte aus mehr als 40 Ländern teilnehmen, ist am 21. Juli in Moskau eröffnet worden. Auf dem Tagungsprogramm stehen in er- ster Linie Fragen des modernen Städtebaus. sich so schnell wie möglich aus England zu entfernen und, wenigstens zunächst, seinen Wohnsitz in der Sowjetzone zu nehmen. Im Grunde haben auch die maßgeblichen Männer in England gar keine großen Be- denken dagegen, daß Fuchs in den Macht- bereich Chrustschows reist. Er hat den Rus- sen keine Geheimnisse mehr zu übermitteln. Die Entwicklung ist über ihn hinweggegan- gen. Kurz notiert Die Genfer Atombesprechungen nähern sich nach über dreiwöchiger Dauer langsam dem Abschluß. Die Sachverständigen von Ost und West beschäftigten sich am Diens- tag erneut damit, eine Bilanz ihrer Bespre- chungen über die Verwendbarkeit der drei noch offengebliebenen Methoden(seismische Wellen, Sammeln der durch nukleare Ex- plosionen erzeugten radioaktiven Substan- zen und elektromagnetische Wellen) zur Kontrolle von Atomversuchen ziehen. Ueber die Verwendbarkeit der akustischen Me- thode hat man sich bereits geeinigt. Auch von Mitgliedern der amerikanischen Delega- tion wird zugegeben, daß„echte Fort- schritte“ gemacht worden seien, während es auf sowjetischer Seite heißt, man könne mit großer Wahrscheinlichkeit erwarten, daß die Konferenz zu einem„positiven Ergeb- nis“ führt. Admiral Charles R. Brown(USA) wird am 1. Januar 1959 den Posten des Ober- befehlshabers im NATO-Abschnitt Südeurpa mit Hauptquartier in Neapel übernehmen. Er löst den USA-Admiral Robert P. Briscoe ab, der zu diesem Zeitpunkt aus dem aktiven Dienst ausscheidet. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Heute wechselnde, oftmals noch starke Bewölkung mit einzelnen Schauern. Kürzere Zwischen- aufheiterungen. Nachmittagstemperaturen 16 bis 18 Grad. In der Nacht zu Donnerstag teilweise aufklarend. Frühtemperaturen 10 bis 12 Grad. Am Donnerstag noch wolkig. Etwas häufiger aufheiternd. Kaum noch Schauer. Nur wenig wärmer. Mähßiger Wind aus Nordwest bis West. Uebersicht: Das Tiefdruckgebiet über der Nordsee verlagert sich nur noch wenig und fördert weiterhin Kaltluft nach Süden, die Norddeutschland zunächst voll erfaßt hält, Während in Süddeutschland sich aus Süd- west kommender Druckanstieg langsam be- merkbar machen wird. Sonnenaufgang: 4.44 Uhr. Sonnenuntergang: 20.20 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 20,5 Grad. Vorhersage Karte för 23.258 Uhr 10¹ 1528TUI 2 8 2 0 5 5 2 A:: NN f 12 polurluſſ 3 5 v 5 8 12 N 8 f N 0 Nes 1 1 1 95 1 1015.10 E 10 Pegelstand vom 22. Juli Rhein: Maxau 477(7); Mannheim 326 (19); Worms 253(4); Caub 242(8). Neckar: Plochingen 124(8); Gundels- heim 165(44); Mannheim 322(—18). pz iSd mockuEu Kein Auswaschen! Kein Abfheben! Immer frisch von det breiten Rolle · Ein Erzeugnis der WAIDHOfF Wies backen 5 Monnheim 2 ELISTIOEFEFEASGRITK 5 Verkäufe 8 0 Moderne, neuwertige Kleinklavier Schrank-NMähmaschinen Ladeneinrichtung für Lebensm., Drogerie, 2teilige Glas-Vitrine, Registrierk., Waagen preisgünstig zu verkaufen. Zu erfragen: Telefon 5 01 62. elgene Herstellung in allen Far- den und Größen. Seeberger, 83, 13 Schönes Brennholz, gemischt. Hart- holz liefert frei Haus je Ztr. 3,80 DM. Lieferung ab 5 Zentner. GEORG SPRæENG Unter-schönmattenwag/ Odw. 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August Die Vertreter des Deutschen Leichtathletik- Verbandes der Bundesrepublik DLV) und des Deutschen Verbandes für Leichtathletik ODVfL) der Sowjetzone trafen sich am Montag in Eisenach, um die Vorbereitungen für die Europameisterschaften in Stockholm zu besprechen und die Beratungen über die Aufstellung einer gesamtdeut- schen Mannschaft abzuschließen. Die Erörterungen fanden in einer freundschaftlichen Atmosphäre statt, wobei die Sowjetzonen- Vertreter es als Erfolg verbuchen, daß nur in solchen Disziplinen Ausscheidungskämpfe ausgetragen werden sollen, wo sich mehrere Aktive ebenbürtig sind. Vorläufig wurden sieben Männer aus der Sowjetzone und zwölf aus der Bundes- republik sowie die Sprintstaffel des DLV nominiert. Bei den Frauen stellt die Sowjet- zone sechs aktive und die Bundesrepublik elf. Zur Ergänzung der Mannschaft werden am 2. August in Leipzig und am 3. August in Kassel die geplanten Ausscheidungswett- kämpfe stattfinden. Gestrichen wurden die Qualiflkationskämpfe im Marathonlauf und das 50-kKm-Gehen. Es finden zu dem genann- ten Termin lediglich Ausscheidungswett- kämpfe der Fünfkämpferinnen in Duisburg und der Zehnkämpfer in Leipzig statt. Für Stockholm wurden von den Verhand- lungspartnern namentlich genannt: Frauen: 100 m: Christa Stubnick(Ostberlin), Inge Fuhrmann(Westberlin); 200 m: Christa Stubnick, Inge Fuhrmann; 400 m: Bärbel Mayer(Ostberlin), Maria Jelbmann(Wuppertal); g0-m-Hürden: Gisela Birkemeyer(Ost- berlin), Centa Kopp(München); Nach zähen Verhandlungen: Am Ende · ein Kompromiß Das vergangene Wochenende brachte mit den Meisterschaften der Leichtathleten in der Bundesrepublik und in der Soujetzone nicht nur zwei Höhepunkte der Saison, sondern zu- gleich die große Auslese für die bevorstehen- den Europameisterschaften in Stocſcholm. Bei den anschlie gend auf der Wartburg geführten Besprechungen zuischen Vertretern der beiden deutschen Leicktaktletiu- Verbande wurde in einem Großteil der Disziplinen nach zah ge- fünrten Verhandlungen bereits die Teilneh- mer für die Europameisterschaften nominiert. Wenn man das Ergebnis dieser Verhand- lungen betrachtet, und wenn man weiß, mit welchen Wünschen und Vorstellungen beide Teile nach der Wartburg gefahren waren, so darf man feststellen, daß am Ende wieder ein- mal ein Kompromiß gestanden hat, der selbst- verständlich— wie immer in solchen Fällen— nicht ganz befriedigen kann. Der Deutsche Leichtatkletik- Verbund var mit der Vorstellung nach der Wartburg ge- kommen, man solle in sämtlichen Wettbewer- ben ganz gleich, ob die Meisterschaften in Hannover und Jend bereits klare Favoriten nerauskristulisert hatten, einen breiten Lei- stungsvergleich anstreben, und in sämtlicken Wettbewerben ohne Ausnahme mit etwa sechs Teilnehmern Ausscheidungen zischen den Verbänden durchführen. Der Standpunkt der anderen Seite sah vor, daß man in allen Uebungen, in denen klare Entscheidungen durch die Meisterschaften gefallen waren, ibie etwa im Io m- Lauf zugunsten der Läufer der Bundesrepublik und im IS m- Lauf zugunsten der Sou etzone, auf Ausscheidungen vereich- ten solle. Die Nominierung der westdeutschen Sprin- ter und der ostdeutschen Mittelstrechler und einer Reike anderer Athleten und Athletinnen auf Grund der Meisterschaftsergebnisse zei- gen, daß sich der Standpunkt der Soujetzone auf der Wartburg erfolgreicher durchsetzte, als die Bestrebungen des Deutschen Leicht- athletik- Verbandes. Es darf dabei festgestellt werden, daß damit die Vernunft gesiegt hat, denn was die Männer des DLV erwartet hat- ten, war in manchen Dingen doch für die sportliche ntuichelung im Hinblick auf Stoche- holm wenig verkeißungsvoll. Es ist unsinnig, Athleten noch einer weiteren Nervenbelastung zu unterziehen, wenn bereits Entscheidungen lar gefallen sind. Allerdings mußte auch die Sowjetzone in elnigen Punkten erheblich nachgeben und konnte nicht alle ihre Athleten, für die sie die Fahrkarte nach Stockholm schon sicher glaubte, ohne Ausscheidungen durchbringen. So wird beispielsweise Rechnagel im Soo-m-Lauf eben- so noch um seine Fahrkarte kämpfen müssen, wie auch der zweite Stabhochspringer noch umstritten bleibt. Dn verständlich bleibt, wieso man sich ⁊2u Ausscheidungskämpfen im 200-m- Lauf der Männer bereitfand, die mit je drei Teilneh- mern in Kassel stattfinden sollen. Da unsere 200- m- Lũufer doch klar die besseren Changen haben durften, hätte man zumindest Germar hier aus der Belastung herauslassen sollen. Es scheint, als habe hierbei der Wunsch Pate ge- standen, in Kassel bei den Ausscheidungs- kümpfen den Zuschauern den Europarekordler Germar vorzustellen und damit die Kasse des Vereins etwas aufzubessern. Im Ganzen ge- sehen kann man die bisherigen Nominierun- gen nur begrüßen. Willy B. Wange Hochsprung: Inge Kilian Braunschweig); Weitsprung: Erika Fisch Hannover), Helga Hoffmann und Liesel Jakobi(beide Saar- brücken); Kugelstoßen: Marianne Werner(Greven), Hanna Lüttge(Leipzig); Diskuswerfen: Doris Müller(Leipzig), Kriemhild Hausmann(Krefeld), Irene Schuch (Jena); Speerwerfen: qutta Neumann(Westberlin), Almut Brömmel(München). Männer: 100 m: Manfred Germar(Köln), Armin Hary(Leverkusen); 400 m: Carl Kaufmann(Karlsruhe), Karl- Friedrich Haas(Nürnberg); 1500 m: Klaus Richtzenhain(Leipzig), Siegfried Herrmann Halle); 110-m-Hürden: Martin Lauer(Köln), Gün- ter Brand(Wetzlar); Hochsprung: Theo Püll(Viersen), Werner Pfeil(Chemnitz); Weitsprung: Manfred Molzberger(Ober- berg), Peter Scharp Neumünster); Stabhochsprung: Preußger(Leipzig); Kugelstoßen: Hermann Lingnau(Hanno- ver), Dieter Urbach(München); Zehnkampf: Walter Meier(Halle); Marathonlauf: Lothar Beckert(Ostberlin); 5O-kKm-Gehen: Max Weber(Leipzig), Klaus Biethan(Hamburg); Amal 100 m: DLV- Staffel. Die Qualifikationskämpfe werden nach folgendem Modus ausgetragen: Frauen: 100 m: 3. Platz DLV in Kassel; 200 m: 3. Platz DLV und DVFL je drei Teilnehmerinnen in Kassel; Amal 100 m: Je eine Staffel mit zwei Lau- fen in Kassel; 80-m- Hürden: 3. Platz DLV und DVFL. mit je drei Teilnehmerinnen und zwei Läufen in Leipzig; 400 m: 3. Platz DLV in Kassel; 800 m: Je vier Teilnehmerinnen beider Verbände in Leipzig; Kugelstoßen: 3. Platz mit je zwei Teil- nehmerinnen in Kassel; Schwimmsport-Elite Speerwerfen: 3. Platz DLV in Kassel. Männer: 200 m: Je drei Teilnehmer beider Verbände in einem Lauf in Kassel: 4 mal 100 m: Je eine Staffel in einem Lauf in Kassel; 800 m: Je vier Teilnehmer beider Ver- bände in Leipzig in einem Lauf; 3000 m Hindernis: Je drei Teilnehmer in einem Lauf in Kassel; 5000 m: Je drei Teilnehmer beider Ver- bände in einem Lauf in Kassel; 10 000 m: Je vier Teilnehmer beider Ver- bände in einem Lauf in Leipzig; 400 m Hürden: Je drei Teilnehmer in zwei Läufen in Leipzig; Dreisprung: Je drei Verbände in Leipzig; Stabhochsprung: Fünf Teilnehmer DVFL und drei Teilnehmer DVL in Leipzig; Diskus: Je drei Teilnehmer beider Ver- bände in Leipzig; Hammerwerfen: Drei Teilnehmer DVFL und vier Teilnehmer DLV in Leipzig; Speerwerfen: Je vier Teilnehmer beider Verbände in Kassel; 20-km-Gehen: Mit sechs Teilnehmern bei- der Verbände in Kassel. Teilnehmer beider Die endgültige Nominſerung für die noch offenen Plätze wird am 4. August auf Grund der Ergebnisse der Ausscheidungskämpfe in einer gemeinsamen Beratung der Führung beider Verbände in Kassel erfolgen. Die Leitung der gesamtdeutschen Mannschaft für Stockholm wurde paritätisch festgelegt. Für den DLV werden ihr Dr. Max Danz(Kas- sel) und Willi Pohlmanns Düsseldorf), für den DVFL Erhard Schöber und Gerhard Michael(beide Berlin) angehören. Sehr erfreut von dem Ergebnis der Be- ratung zeigte sich Dr. Danz, der nach seiner Rückkehr aus Eisenach meinte:„Es galt, aus den gegebenen Tatsachen das Beste zu machen. Das ist nun auch gelungen. Wir wer. den eine Mannschaft haben, wie sie nie stär- ker war.“ Das Eisenacher Ergebnis dürfte für Millionen auf beiden Seiten der Zonen- grenze echte Freude auslösen. Für die 4-mal-100- Staffel der Männer, die vom DLV gestellt wird, bezeichnete Dr. Danz Fütterer, Hary und Germar als feste Kandidaten, von denen Fütterer(Kurve) und Germar zum Schluß laufen würden. Der vierte Mann wird aus den Sprintern Mah- lendorf(Hannover), Lauer(Köln) und Burg (Karlsruhe) gewählt. „Mit den Vereinbarungen zwischen dem DVFL und dem DLV ist den deutschen Leichtathleten ein großer Dienst erwiesen worden“, erklärte nach einer Meldung aus Eisenach der Präsident des Sowjetzonalen Deutschen Verbandes für Leichtathletik, Erhard Schöber, zu den Beratungen. Turnertag mit harten Diskussionen: Franz Mlemm neue. Ote-Nunstturnwarl Bei den Vorstandswahlen wurde der Ruf nach jüngeren Kräften laut Der Deutsche Turntag als Auftakt des Deutschen Turnfestes in München brauchte bei 364 Delegierten und rund 300 Gästen in der MTV-Halle rund vier Stunden, um sein umfangreiches Programm zu erledigen, ob- Wohl DPTB-Präsident Werner Bockelmann die Tagung sehr straff führte. Die Wahlen brach- ten einige Neubesetzungen. Den Vorstand bilden nunmehr: 1. Vorsitzender Werner Bockelmann Frankfurt), 2. Vorsitzender K. Gerhardts Oüsseldorf), Oberkunstturnwart Franz Klemm(Bad Harburg) für den zu- rückgetretenen Dr. Dommel, Bundespresse- wart Hermann Präger(Offenbach), Bundes- kulturwart Dr. Rudolf Tolles(Essen), Frauen- Wartin Grete Busch(Bremen). Eine Nach- kolgerin für die aus beruflichen Gründen zurückgetretene Jugendwartin Hanne Bö- kamp(Löhne/ Westf.) wurde nicht gefunden. Der Bundesvorstand wird den Posten kom- missarisch besetzen. Neue Bundesfachwarte startet in Darmstadt: Spielt der Süden wirlelich die etste Heige! Stark besetzte Meisterschaften/ SVM und TSV 46 vertreten Mannheim Am letzten Juli-Wochenende richtet sich das Interesse der Nord(Berliner Olympiastadion) und Süd (Darmstadt), den Generalproben für die Titelkämpfe des DSV vom 7. bis 10. August in Gelsenkirchen. Im Naturwasser der 50 m-Bahn des„Großen Woog“ in Darmstadt werden die süddeutschen Meisterschaften im Schwimmen, Kunst- und Turmspringen be- stätigen müssen, daß der Süden heute im Bundesgebiet„die erste Geige spielt“. Mit 46 Vereinen ist die gleiche Anzahl der Klubs vertreten wie im vergangenen Jahr, doch ist die Besetzung der 16 Einzel- rennen(238 Meldungen) und fünf Staffeln (44 Nennungen) wesentlich besser als 1957. Am stärksten belegt— wie schon letztes Jahr in Göppingen— sind die 200 m Brust der Herren mit 38 Startern, während das Turmspringen der Damen wiederum mit nur drei Teilnehmerinnen den„schwächsten Anklang“ gefunden hat. Bei den Staffeln sind die Ax1O0O-m-Lagen der Herren und Damen mit je elf Mannschaften am„Be- gehrtesten“. Hinzu kommen noch zwölf Mannschaften in vier Staffeln der Vereine ohne Winterbad, was wiederum recht „dürftig“ ist und die zuständigen Schwimm- warte veranlassen sollte, diese sportlich doch wenig sinnvollen„Füller“ künftig in dem ohnehin schon recht umfangreichen Programm zu streichen. f N Ein Blick auf die Starterliste zeigt, daß alle namhaften Einzelkönner und Vereine ihre Meldungen abgegeben haben und nur drei der Vorjahressieger fehlen: Der er- krankte Hans Köhler über 100, 200 und 400 m Kraul, seine Klubkameradin vom DSW 12, Ingrid Künzel, im 100 m Schmet- tern, da sie sich im Hinblick auf Budapest auf die Kraullage spezialisiert und Altmei- ster Geyer im Turmspringen. Dafür stehen aber in Hans Link(Krauh), der nach sechs- monatiger Pause wieder startenden Christel Werther(Schmettern) und dem Mannhei- Schwimmsportler in Deutschland auf die Meisterschaften der Landesgruppen West Fröndenberg/ Ruhr), mer Friedrich(Turm) würdige Nachfolger im Hintergrund. 5 und die international erprobten Kräfte wie Bärbel Urban, Ingeborg Busch, Doris Bütt- ner und der hoffnungsvolle Nachwuchsmann Rolf Friedrich sollten die Gewähr bieten, daß die Vorherrschaft des TSV 46 gefestigt aus den Darmstädter Meisterschaftstagen hervorgeht. Dem besten Einzelkönner winkt überdies der Ehrenpreis von Darmstadt. Der SV Mannheim will über 4x 200 m Kraul der Herren bei der Titelvergabe kräftig mit- mischen und Langstrecken-As Horst Scheuf- ler hat sich für die 1500 m Kraul wieder einiges vorgenommen. Wenn auch Manfred Machill wieder einige Sekunden gegenüber den letzten Starts„drücken“ kann, dann darf man dem Abschneiden der Mannheimer mit Hoffnung entgegensehen.. Ueberhaupt ist das Mannheimer Aufge- bot im Kunst- und Turmspringen recht stark sind Willi Fascher Hannover) an Stelle des verstorbenen Paul Schulze Düsseldorf) für Fechten, Georg Stein an Stelle des neuen Oberkunstturnwartes Klemm für Schwim- men und Gustav Hoffmann Frankfurt) ür den zurückgetretenen 71jährigen Hermann Ohnesorge für Kinderturnen. Harte Debatten gab es um die Beitrags- erhöhung. Schließlich wurden O, 10 DM bzw. 0,9 DM für Kinder unter 14 Jahren ge- nehmigt, allerdings erst ab 1960, wobei 1959 der Turnschulgroschen ausläuft. Unstimmigkeiten gab es bei verschiedenen Anträgen auf Satzungsänderung. Wesentlich ist dabei, daß die Jugend in Zukunft ihren eigenen Turntag erhält, auf dem Jugendwart und Jugendwartin so vorgewählt werden, daß sie der DTB-Turntag nur noch bestätigt. Dieser Jugend-Turntag soll als Ersatz für das bisherige Turnerführertreffen gelten. Auffallend waren bei den einzelnen Dis- kussionen unterschiedliche Auffassungen zwischen süd- und westdeutschen Landes- verbänden. Auch bei den Vorstandswahlen wurde der Ruf nach jüngeren Kräften laut, der Zeitpunkt aber noch nicht als gegeben erachtet. Nach der Begrüßung durch Münchens Ober bürgermeister Thomas Wimmer und Grußworten von NOR. Präsident Dr. Kar! Ritter von Halt für NOR und DSB sowie Paul Köhler(Chikago für die amerikanische Turngäste, hielt Dr. Wolfgang Fischer ein bemerkenswertes Referat zum Thema„Ju- gendprobleme im Deutschen Turnerbund“. Dr. Fischer betonte dabei als Erfahrungs- grundsatz, daß die Erfahrungen, die die alten Turnführer aus ihrer Jugend haben, im all- gemeinen nicht mehr ausreichen, um die heutige Turnerjugend zu führen. Man dürfe allerdings auch nicht nur den Wünschen der Jugend entgegenkommen. Dr. Fischer wandte sich dagegen, daß man der Jugend eine Tra- dition aufnötige, die bei ihr heute nicht mehr anspreche. Als Erziehung zur echten Mensch- lichkeit könne das Turnen eine umfassende Lebenshilfe für den ganzen Menschen bieten. . L. 2. O DER/MGRGEN,-FOfe Nr. Platzverein nei aus. auen Gastverein 2 b 0 1 1. Fo Saarbr. 1 11/0 12111/1220 1. FC Klautern 2 1 1 2 0 2 2 Düren 99 1 0 2/ 2 2 2122/20 Alem. Aachen 0 1 0 0 2 0 3 E. Geisenkirch. 1 0 2/2 0 1[I 10/ 0 1 1 VfL Bochum 1 0 1 0 1 0 4 Union Krefeld 2 U 1/ 2 2 2111/0 1 1 1 Fe Kön 2 2 2 2 22 5 VfL Osnabrück 1 0 0/ 2 0 20 01/1 0 2 E. Nordhorn 1 0 11 11 6 Bremerhaven 93 121/ 2 2 0211/ 2 2 2 Werder Bremen 1 1 0 1 0 1 7 Cone. Hamburg 0 1 1/ 0 2 21 21/222 Hannover 96 1 1 11 1 1 8Spandauer SV 1 2 1/ 0 10[11272 1 1 H. BSC Berlin 1 0 0 1 1 0 9 Blau-Weiß Berl. 0 0 2/ 1 2 2 1 0 0% 1 2 2 Tasmania 1900 C 0 1 1 0 1 10 spy Neu-Isenbg. 1 0 1/2 2 2112/2 12 Eintr. Frankf. 0 1 1 U 1 1 111. Fe Pforzheim 1 2 2/0 2 21 1 27/1 2 2 ss Reutlingen 1 2 1 0 0 1 12 TSV Straubing 2 1 I/ 2 0 2 121/111 spveg Fürm 2 0 0 2 2 2 a) Tip nach der MM-Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip Mawratil/ Karg abgeschlagen Franssen/ Vopel wurden Mannschaftsmeister Bei den deutschen Meisterschaften der Bahnamateure in Frankfurt mußte der End- lauf zur 100-Kilometer-Mannschaftsmeister- schaft nach 150 Runden wegen Regens über eine Stunde unterbrochen werden. Auf der 400-Meter-Bahn gelang es keiner Mann- schaft, zu einem Rundenvorsprung zu kom- men. Zinnkann/ Backof und auch die späte- ren Sieger Franssen/ Vopel führten das Feld stets wieder an die Ausreißer heran. Die Sympathien des Publikums verdiente sich besonders der Jugendbeste des Vorjahres, Willi Zinnkenn, der zweimal schwer stürzte, trotzdem aber einer der aktivsten Fahrer War. Ihren Sieg stellten Vopel/Franssen in den Wertungsspurts sicher Sie waren mit Aus- nahme der ersten und der letzten Wertung stets unter den ersten Vier.— Ergebnis: I. Vo- pel/ Franssen Dortmund/ Neuß) 24. Punkte; 2. Landau/ Schätzler(Frankfurt) 15 Punkte; 3. Tacke/ Krüger(Hannover) 14 Punkte; 4. Aackof/ Zinnʒkann Mudenhofen/ Landau) 11 Punkte. Nawratil/ Karg(Mannheim), die einzige badische Mannschaft, die sich für den Endlauf qualiflziert hatte— die Titelverteidi- ger Rudi und Willi Altig waren nicht am Start — kam mit drei Punkten auf den 11. Platz hinter Wolfshohl/ Leimbach, den Siegern des Vorlaufs in Krefeld. erg Reis und Weber im Lehrgang Der Deutsche Handbalh Bund hat 38 Spie- ler vom 24. bis 30. August zum ersten Vor- bereitungslehrgang auf die nächste Feldhend- ball-Weltmeisterschaft(1959 in Oesterreich) in die Sportschule Hennef eingeladen: Tor: Nau(Mainz), Hermann(Katlenburg), Knip- hals(Wolfsburg), Schwarz(München), Auris (Leverkusen); Deckungsspieler: Käsler Ber- Iin), Schwope(Wolfsburg), Tiemann, Lietz (beide Leverkusen), Ruff(Ludwigshafen), Reis(Edingen), Hansch(Wolfsburg), Lün- ninghöner(Mülheim), Grill(Göppingen), Kresse ODenkersen), Bartels(Witten), Wag⸗ ner Hamborn), Weber(Leutershausem), Müller(Offenbach), Bahrdt Hamburg), Hen- nige(Zuffenhausen); Stürmer: Schwenker (Habenhausen), Porzner(Ansbach), Baronsky, Nolte(beide Wolfsburg), Robert Will Lever- kusen), Stahler(Haßloch), Kirsten He- stedt), Notdurft(Eglingen), Singer(Berlin), Vollmer(Göppingen), Wiedmann(Offenbach), Saß(Büdelsdorf), Seltmann(Solingen), Meyer(Hamborn), Loontiens(Dinslaken), Schittenhelm(Leverkusen), Terjung Ham- born). Cawthorn als Trainer Der Deutsche Tennisbund verpflichtete für die Saison 1959 den australischen Tennis- trainer J. A. Cawthorn. Der Australier soll für sechs Monate die Lehrgangstätigkeit beim Deutschen Tennisbund und einigen Spitzenblubs übernehmen. Für den Länderkampf gegen Frankreichs 5 Nachwuchs am 23. und 24. August in Deau- ville wurden Scholl, Stuck, Huber(alle Ber- lin), Feldbausch(Bielefeld), Ecklebe(Mar- burg) und Nitsche(Stuttgart) nominiert. Der Mannheimer Bungert nimmt zur gleichen Zeit an den internationalen türkischen Mei- sterschaften in Istanbul teil. Wieder Rekord Dawn Frasers Die australische Weltrekordschwimmerin Dawn Fraser verbesserte bei den Empire- . Spielen in Cardiff den Weltrekord über 110 Vards auf 1:01,4 Minuten. Die 20jährige Au- stralierin unterbot mit dieser Zeit ihre eigene Weltbestleistung um eine Zebntelsekunde. Eisenbahner-SV jubiliert Der Eisenbahner-Sportverein„Blau- Weis“ Mannheim begeht in diesen Tagen sein 30jäh- riges Bestehen und veranstaltet aus diesem Grund am Samstag und Sonntag ein vereins internes Sportfest, an dem sich die Firmen- und Betriebsmannschaften des Eisenbahner Sportvereins in Fußball, Faustball, Leicht- athletik sowie Kegeln beteiligen. Außerdem wird am Samstagabend ein Handballspiel zweier AH Mannschaften ausgetragen. Ang schließend an die sportlichen Wettkämpfe an beiden Tagen Sommernachtsfest mit Tanz im Zelt. Beginn der Veranstaltungen: Sams- tag 14 Uhr, Sonntag 9.30 Uhr. Nur Unentschieden im 2. Kampf Die Boxstaffel des KSV 84 Mannheim kam am Wochenende nach der 5:13-Niederlage in Singen auch beim zweiten Start in Lahr nur zu einem 919, wobei im Hauptkampf Mittel- gewichtler Keller I den französischen Landes- und Armeemeister Gonzales nach Punkten besiegte. Die übrigen Ergebnisse(Lahr zuerst genannt): Bantam: Memmler Aufgabesieger Über Albrecht; Feder: Lutz II verlor gegen Fischer; Leicht: E. Handschuh Punktsieger über Germies; Halbwelter: Handschuh III Aufgabesieger über Popre: Welter: Lutz I gegen Bierbauer unentschieden; Halbmittel: Lorsing unterlag Pazinski nach Punkten; Halbschwer: Denig Aufgabesieger über Bosch. Beilagen- Hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staat lichen Zahlenlotto bei. .. DARAUF EINEN — Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Mittwoch, 23. Juli 1958/ Nr. 166 Herzlichen Reformwunsch Zum 40. Geburtstag der Ob sich etwas daran bessert, wenn es an- ders wird, weiß ich nicht. Aber daß etwas an- ders gemacht werden muß, soll es sich bessern, steht für mich fest. Umsatzsteuer Georg Christian Lichtenberg, 17421799 A ld Lichtenberg bewegen sich die denke- en Tastversucke, die um die Umsatz- steuerreform kreisen. Die Umsatssteuer feiert dieser Tage(am 28. Juli) ihren 40. Geburtstag. Juli 1918— eine Reform der Warenumsatzstempel dar und ent- Wicheelte sich als eine der jüngsten der Steuer- arten recht kräftig. So kräftig, Reute im Preise des Endproduktes, das der Verbrau- cher erwirbt, mitunter ein Umsatzsteueranteil bis zu 19 Prozent steckt. Kein Wunder, daß allseits nack Reform der Umsatzsteuer gerufen Wird. Sie stellte seinerzeit— am 26. daß Auch Fritz Berg rief danack in seiner neue- sten Rede, von der wir an anderer Stelle die- ses Blattes berichten. Sachte, sackte meinte der Chronist und er denkt an alle die da sckreien Werden, wenn durch Reform der Umsatzsteuer das gegenwärtige Preisgefüge völlig aus der Reike gebracht wird. Wenn Waren dadurch billiger werden, wird ja niemand protestieren. Aber daß sich bei der Reform einer solchen Steuer, die die eine der Haupteinnahmequel- len der Staatsñnanzen ist, auch Preise er- höhen, das wird wohl niemand schlucken wol- len. Deswegen gilt es sehr behutsam zu sein dei dieser Reform, die am 40. Geburtstage der Umsatzsteuer genau um 40 Jahre zu spãt kommt. Pünktchen Berg contra Erhard Schubladenplan muß her (dpa) Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie(BDI), Fritz Berg, erklärte am 22. Juli in Neustadt/ Weinstraße, für die Fortentwicklung der deutschen Wirt- schaft bestehe im Augenblick keine Gefahr. Auf der Mitgliederversammlung des Ver- bandes der pfälzischen Industrie meinte Berg, auch weltwirtschaftlich zeichneten sich „Tendenzen einer Erholung“ ab. Der BDI- Präsident warnte davor, die Abschwächungs- tendenzen in verschiedenen Bereichen der deutschen Wirtschaft auf die leichte Schulter zu nehmen.„Die roten Zahlen mahnen uns, nicht auf den Lorbeeren des geglückten Wiederaufbaues auszuruhen.“ Er habe sich Sehr darüber gefreut, dag Bundes wirtschafts- Minister Erhard erst vor kurzem erneut die Forderung der Industrie nach einem„Krisen- plan in der Schublade“ als berechtigtes An- liegen anerkannt habe. Weniger teile er die Sorge Erhards vor„zu viel Aktjvität in der Konjeinkturpolitik“. Eine kleine Starthilfe im richtigen Augenblick sei manchmal schonender und„marktkonformer“ „umfassende Wiederbelebungs aktion“. Eingehend beschäftigte sich Berg mit der Mittelstandspolitik des BDI und betonte, der Verband vertrete wie jeder seiner 38 Mit- gliedsverbände die Belange sowohl der großen als auch der mittleren und kleinen Unternehmen. Es sei das Bestreben des BDI, daß es zu keinen besonderen Gruppierungen innerhalb der Industrie kommt. Der BDI- Präsident wandte sich gegen die These, daß eine gute Mittelstandspolitik eine„schroffe Kampfansage“ an die Konzerne einschließen miisse. Als Ergänzung der Selbsthilfemaßnahmen der Industrie zur Verbesserung der Wett- bewerbssituation des industriellen Mittel- standes forderte der Präsident erneut die Umwandlung des jetzigen Umsatzsteuer- systems in ein„wettbewerbsneutrales und Konzentrationsneutrales System“. Ferner Verlangt er die Verbesserung der Abschrei- bungsvorschriften, die steuerliche Schonung der nicht entnommenen Gewinne und Er- leichterungen beim Lastenausgleich für die mittelständische Industrie. als eine Schlag in 8 Kuhrstahlkontor Luxemburg: in der des revue im 5 vorgenommene Ver- itlichung der Stahlpreise als ernsten N 890 gegen die Bestimmungen des Mon- tanvertrags. Die Stahlwerke an der Ruhr und die Hüttenwerke Salzgitter AG hatten im vergangenen Monat eine Angleichung ihrer Preise für Grobbleche und Monier- eisen, die seit November 1957 erheblich diffe- rierten, durchgeführt. In einer Stellungsnahme vertritt die Hohe Behörde die Auff ing, daß die Preisfest- setzung vom Juni sich in wesentlichen Punk- ten von früheren Fällen gemeinsamer Preis- bildung unterscheide. Die letzte Absprache zwischen den Stahlwerken im Ruhrgebiet habe die Ausschaltung des Preiswettbewerbs betroffen, während in früheren Fällen Ab- sprachen in erster Linie zur Begrenzung von Preissteigerungen vorgenommen worden seien. Ferner habe die Stahlindustrie bei früheren gemeinsamen Preisfestsetzungen unter mittelbarem oder unmittelbarem Druck der Regierung gehandelt. Bei dem Vorgehen der deutschen Hüttenwerke im Juni handele es sich dagegen um eine Aktion, die allein in der Verantwortlichkeit der Stahl- gesellschaften liege. Die Hohe Behörde weist ferner darauf hin, daß die Konjunktur im Juni ihren Höhepunkt überschritten hatte und die allgemeine Marktlage infolgedessen für eine wettbewerbsgerechte Preisbildung im Spiel von Angebot und Nachfrage ge- eignet gewesen sei. Die früheren in der Mon- tanunjon verzeichneten Fälle gemeinsamer 5 sStsetzung gegen Preisfestsetzung seien dagegen jeweils in in denen der Wirksam sei, vor- Perioden der Hochkonjunktur, Preiswettbewerb weniger gekommen. Die Stellungnahme stellt eine Antwort auf deutsche Pressestimmen dar, in denen Ueber- raschung darüber zum Ausdruck gekommen War, daß die Hohe Behörde diesmal ein Kar- tellverfahren gegen die gemeinsame Preis- festsetzung in der Bundesrepublik eingelei- tet habe(Vergl. MM vom 10. Juli„Spring- jon wirtschaftlicher Freizügigkeit“). gegen sei sie in zahlreichen Fällen ge- meinsamer Preisfestsetzung in Frankreich in der Vergangenheit überhaupt nicht einge- Schritten Zweierlei Maßstäbe gibt es also für kar- tellmähgige Absprachen. Die Hohe Behörde meint, daß Absprachen, die ein Ueberschrei- ten der oberen Preisgrenze verhindern, zweckmäßig sind. Das mag zutreffen, wenn die sich Absprechenden Wirklich unterhalb der oberen Preisgrenze bleiben bzw. bei Erreichen es bewenden lassen. Wer sagt aber der Hohen Behörde, ob dies der Fall war bei den von ihr für so harmlos erklärten frü- heren Preiserhöhungen? Einen untauglichen Musterfall und einen ungünstigen Zeitpunkt hat die Hohe Behörde für ihre Entscheidung gewählt. Der Zeit- punkt ist deswegen schlecht, weil der der- zeitige Verantwortliche für die Kartellabtei- lung in der Luxemburger Apparatur, Exvize- Kanzler Dr. Franz Blücher, zur Zeit in de SA weilt. Die paar Tage hätte man in Der„Schweineberg“ schwamm den Bach hinab Landwirte hadern mit Metzgern (eg) Zwischen dem Deutschen Bauernver- band und dem Deutschen Fleischerverband ist inzwischen ein auch der Form nach sehr heftiger Streit entbrannt.(Vgl. auch MM vom 19. Juli.) Der Bauernverband wirft den Metzgern vor, sie hätten in der Zeit des Großschweineangebotes die Preisverbilli- gungen nicht oder nicht genügend an die Verbraucher weitergegeben. Vielmehr seien sie darauf aus gewesen, ihre Handels- und Verarbeitungsspanne zu veérgrößern. So habe zum Beispiel die Einzelhandelsspanne für Schweinefleisch im Februar dieses Jahres 147 v. H., im März 152 v. H. und im April sogar 164 v. H. des Durchschnittswertes der Jahre 1953 bis 1956 betragen. Den Metzgern sei somit der Vorwurf zu machen, daß sie das Gelingen der Aktion„Schweinefleisch ist bil- liger“ verhindert hätten. Der Fleischerver- band seinerseits beanstandet die Berech- nungsmethoden des Bauernverbandes und des Marktforschungsinstituts in Völkenrode, weist aber gleichzeitig darauf hin, daß bei sinkenden Erzeugerpreisen sich die Spanne zwischen Erzeugerpreis und Verbraucher- preis wegen der großen Unkosten des Flei- schergewerbes naturgemäß vergrößern muß. Der Briefwechsel zwischen beiden Verbän- Gen wurde schließlich von der Fleischerorga- nisation mit dem Hinweis abgebrochen, daß sie sich eine Einmischung in ihre Belange verbitte. Für die Verbraucher in der Bundesrepu- blik ist die Chance, wegen des großen An- gebots an Schlachtschwelnen besonders billi- ges Schweinefleisch einkaufen zu können, endgültig verpaßt. Der sogenannte„Schwei- ne-Berg“ sei nämlich unterdessen abgebaut worden, ohne daß die Aktion„Schweine- fleisch ist billiger“ zu einer nennenswerten Herabsetzung der Verbraucherpreise geführt hätte. Von Mai bis Juni sind die Preise für Schweine wieder von 2,69 DM auf 2,75 DM und für Schweinefleisch von 3,77 DM auf 3,78 DM je kg gestiegen. Zwar liegt der Schweinepreis noch immer um zwölf v.. unter dem Durchschnitt der Jahre 1953 bis 1956, aber die Handels- und Verarbeitungs- spanne der Metzger beträgt 125 v. H. dieser Vergleichsbasis. Das Institut für landwirt- schaftliche Marktforschung in Braunschweig- Völkenrode erwartet, daß ein grundlegender Wandel in der Marktlage eintreten wird. Der K URZ NACHRICHTEN (VD) Kolumbien hat mit Wirkung vom 21. Juli alle Beschränkungen im Inlands- und Exportgeschäft mit Kaffee, einschließlich der Preislimite, aufgehoben. Wie der geschäfts- führende Leiter der kolumbianischen Kaffee- köderation, Leonidas Londono, mitteilt, hat die Föderation ferner ihre inländischen Ankaufs- preise für Kaffee für verschiedene Typen ge- Freie Devisenkurse vom 22. Juli Geld Brief 100 dan. Kronen 60,325 60,445 100 nor w. Kronen 58,345 33,465 100 schwed. Kronen 80,91 81,07 1 engl. Pfund 11,644 11,684 100 holl. Gulden 110,415 110,635 100 belg. Francs 8,385 8.405 100 Schweizer Franken 95669 95,865 100 franz. Frances 0,9934 0,9954 1000 ital. Lire 6,712 6,732 1 US-Dollar 4,185 4,195 1 engl. Pfund 4,3672 4,3772 100 Schweizer Fr.(frei) 97,69 97,89 100 österr. Schilling 16,137 186,177 senkt. Mit dieser Herabsetzung sollten die An- kaufspreise der Föderation an die gegenwärti- gen Marktpreise angepaßt werden. UsA-Haushalt mit 2,8 Milliarden-Defizit (VWD) Der amerikanische Haushalt für das am 30. Juni abgelaufene Finanzjahr 1958 weist nach vorläufigen Schätzungen ein Deflzit von 2813 Mill. Dollar aus. Wie das Finanzministe- rium und das Budgetamt der USA in einem ersten Bericht mitteilten, blieben die Staats- einnahmen im vergangenen Finanzjahr mit 69,1 Milliarden Dollar um rund zwei Milliarden hinter den Voranschlägen zurück. Reichlich Aepfel und Birnen in Sicht (VWD) Die erste Vorschätzung der Aepfel- und Birnenernte von Mitte Juli 1958 bestätigt die vorhergehenden guten Beurteilungen des Wachstumstandes. Nach Mitteilung des Stati- stischen Bundesamts läßt die Schätzung bei den Aepfeln mit 40 kg je Baum viermal so große Erträge erwarten wie im letzten Jahr. Bei den Birnen mit 35 kg je Baum ist die Verbesserung gegenüber der letztjährigen Ernteschätzung 100 DM-W 2 422,50 DM-O; 100 DM-O= 25,13 DM-W.M˖ fast ebenso groß. Tiefstand im Schweinezyklus sei überwun- den, im August und September werde eine erhöhte Nachfrage einsetzen, und in den Winter- und Frühjahrsmonaten könnten die Bauern mit recht günstigen Verkaufserlösen rechnen. 6 (Tex) Die Verärgerung der Metzger ist begreiflich, denn sie kämpfen ebenso mit stoßweisen Anlieferungen— wobei die Ver- derbsquote viel höher war- als auch mit der zunehmenden Auswahltaktik der Kund- schaft, die darauf aus ist, pfannen- bzw. topffertige Portionen zu erwerben. Daß Da- bei niemals zuvor gewohnter Abfall anfällt, ist selbstverständlich; auch der Umstand, daß diese Vermehrung des Abfalls sich irgendwo im Preis bzw. den Spannen niederschlagen muß, leuchtet ein. Taktisch ungeschickt st allerdings die Art, in der die Fleischerorgani- sation die Unterhaltung mit den Bauernver- bänden abbrach. Wohlverdienten Publikumserfolg hatten nämlich bisher jene beiden Metzger, die in Frankfurt und in Stuttgart die Hausfrauen zur öffentlichen Schlachtung einluden und ihnen Stück für Stück die Preisbildung vor- rechneten, Solche Ding natürlich nicht jeden Tag 5 Wäre es aber und auch jehrreiell,. für die Verbraucher als auch für die Bauern, wenn ab und zu verschiedenen Ortes solche öffentlichen Schlachtungen stattfänden. Effektenbörse Montanve rtrag Luxemburg schon zuwarten können mit der Entscheidung und die ganze Angelegenheit käme nicht in den Geruch eines fait accompli (vollendete Tatsache) vor das sich Blücher nach seiner Rückkehr gestellt sehen wird. Soweit zur Methode. Zurück nun zur Kri- tik am Wesentlichen des Befundes der Hohen Behörde: Als im Spätherbst des Vorjahres die Stahlpreise(um 4 bis 5 Prozent) erhöht wur- den— es handelte sich um eine Folgeerschei- nung, die an vorangegangene Kohlepreis- und Lohnerhöhung anknüpfte— da herrschte mächtiges Getöse über das Ausmaß der Stahlpreiserhöhung. Die Hohe Behörde er- klärte sich damals für unzuständig und ließ die Dinge ungehindert über die Bühne lau- fen. Einzig und allein die bundeseigenen Hüttenwerke Salzgitter, deren Produktion — im Bausch und Bogen genommen, Walz- produkte und auch Halbzeug— zusammen etwa 5 Prozent der gesamten westdeutschen einschlägigen Erzeugung ausmachen, hatten sich auk Wunsch der Bundesregierung einer Preiserhöhung für ihre eigenen Erzeugnisse enthalten. In der darauf folgenden Zeit- spanne bis Juni 1958 zeigte es sich, dab Salzgitter wegen der unterlassenen Preis- erhöhung Verlustziffern aufwies. Gleichzei- tig aber stellte sich heraus, daß die übrige Eisenschaffende mit ihren Preiserhöhungen zu weit vorgeprellt war. Im Juni 1958 trat nun folgendes ein: Salz- gitter erhöhte die Preise und die übrigen Bisenschaffenden senkten die Preise. Man traf sich etwa in der Mitte, und das sah bei den Hauptprodukten(Baueisen, Grobbleche, Uni- versalstähle) folgendermaßen aus: Preisveränderung in Prozenten Juni 1958 Salzgitter 2 Juni 1958 übrige Eisenschaffende— 2 So gesehen erscheint die Entscheidung der Hohen Behörde— gelinde gesagt— unlogisch. Eher könnten doch die Bürokraten in Luxem- burg annehmen, daß die Preiserhöhung vom Spätherbst 1957, die 95 Prozent der West- deutschen Stahlerzeugung betraf, etwas zu hoch war, denn sonst wäre es niemanden ein- gefallen, im Mai 1958 mit den Preisen her- unterzugehen. Zu hoch bedeutet aber in die- sem Zusammenhang, daß die Vorangegangene Preisabsprache die obere Preisgrenze überschritt. Wes in obenstehender Meldung über die eigenartige Toleranz der Hohen Behörde gegenüber französischen Stahlerzeugern ge- sagt wird, mag ein Hinweis sein, daß man in Luxemburg ein Kartellgebilde nicht nur nach zweierlei Recht beurteilt, sondern je nach dem nationalen Ursprung nach zweierlei Maß mißt. Doch das ist eine Unterstellung, die nicht bewiesen werden kann, solange nicht alle Eigenartigkeiten des französischen Vor- gehens aufgehellt sind. Der Wettbewerbs- Wirtschaft hat jedenfalls die Hohe Behörde diesmal Wieder keinen Dienst geleistet, denn 1 4 mit ihrem Befund eine Preis- schen Stahlerzeugüng bezfent, und steß sieh an einer Preiserhöhung, die alen fünf Prozent der Produktion betrifft. Egosum Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 22. Juli 1958 Börsenverlauf: Nicht nennenswert belebter verlauf; mäßige Kursbewegung. Die Unklarheit am politischen Horizont beeinflußte das Geschäft sichtlich und verhinderte stärkere Kursbewegungen. Aktlen 21... 22. Aktien 3 2 Aktlen 21,7. 2.7. A 174%[Mannesmann 148 149 Bergb. Neue Hoffg. 154 154 Adler werke.. 121 12¹ Metallges. 345 54⁵ Gute Hoffnung 283 285 777%%%%7TTG00v0T0V00T0T 231½/[Rhein-Braun k.. 300 290 Bet Ges. Ruhrort 255 203 AschzelIl 79% 80 Rhein- Elektr. 220 232 MANN 241 247 Rheinstal! 190% 192 N SMW 228 127½ RW W 240% 252½ f eh. Hoesch 48: Bemberg. 115 116 Salzdetfurtn. 232½ 235 Hoeschwerke 1277 1270 Berger Tiefbau. 204 5 Schering 85 291 8 BBGe 310 Schlossquel rau. 291 3 7 Buderus 185 schubert& Salzer 257 257 1 n Chem. Albert. 178 170 Schwartz Storch. 335 235 Klöckner-Werke. 144 145 Conti Gummi. 43 340% Seilind. Wolff. 133 123, Elockn. Hump. D. 414 2105 Daimler-Benz. 625 649 Stemens 253 ¼ 255%[Klöckner-Bergb. 133% 13%½ Degussa 310% 312 SH 192 193 Stahlw. Südwestf. 203 20⁴ Demag. 8242 244% Südzucker 25 7 ¼ 300 T Dt. Er do. 196% 199% IDN—2³³ 231 eh. ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 363 371 Ver. Stahlwerke 1770 Dt. Steinzeug 215 215%[Wintershall 281 280 Ot. Edelstahlwerk 213 216 Durlacher Hof. 275 275 Zeiß- Ikon 221 227 Dortm. Hörder Eichbaum- Werger 344 345 Zellstoff waldhof 113% 114% Hüttenunion. 128 128 El. Licht& Kraft 149 149% Gelsenberg. 133¼ 133 Enzinger Unlon. 244 24[Pankken 3 Bochum. Verein 102 162 Gebr. Fahr. 128 1 1311[Badische 8285—2³⁰ 230 Gußsstahlw. Witt. 3 5 Bayr. Hypothek.- Hamborn. Bergb. 7 7¼ 18 Farben Liqu.. 280 287 Ant.-Sch.) 42 42½. 1 7 1 Handelsunion 15 2555 SSS 224½ ommerzbank) Phönix Rheinrohr 2 Casella 324 32³ 3. Hüttenw. Siegerl. 189 185 2 7 u. Credit-Ban— Niederrh. Hütte 5 . 5 425 5 8 0 235—* Ruhrst. Hattins 215 214½ 5 3 55 Bank A 5 Stahlw. Südwestf. 203 20⁴ Geldschmn 191 e 200% Dresdner Bank) 12½„12 ¼ aug.-Thyssen-H.. 153 54½ 1 3 135 Dresdner Banka 253 255 Erin-Bergbau 290 290 Gritzner-Kayser. 136 5 Pfälz. Hyp.-Bank 200 200 Grün& Bilfinger 50 292 Reichsbank- Ant. 81 7+ 81 Investmentfonds Harp. Bergbau 260 20% Rhein. fyp.-Bank 252% 204 Hdbl. Zement 2255 290 Dego Worzug) 60% 66 Concentra 116.— 116,80 Hoechster Farben 23½ 234½ Dekafondds I 131,.—[131,80 Holzmann 370 1 Montan- Nachf.: Fondax«õ 120,50 119,80 Klein, Schanzl. u. B. 370 370 T 5 Fondis 147,20 130, 20 JJ 0%% VVV„„VV0VV00T0b0b0bbb„%„%„%f„%„%%% Lahmeyer 22 227 Sisennütte. 12 12½ Investa.„„10 13¼20 Lanz 5 285 2 N 1 5 5 5 5 Doll.) 5 20 555 Linde's Eis eh. GHH: nifon 3.„„ Lusw. Walzmühle 11% is IHuttenw. Oberh. 1 150 Uscatonds„ 103,— 103,90 ) RM-Werte Scl 8, die sich auf 95 Prozent der Ver an lege u e e 19,2 Mill. Beschäftigte eine neue Rekordzahl (dpa) Mit 19,2 Millionen beschäftigten Arbeitnehmern in der Bundesrepublik ist Ende Juni ein neuer Höchststand erreicht worden. Diese Zahl überschreitet den bishe- rigen höchsten Stand vom September vori- gen Jahres um rund 234 000. Nach Mitteilung der Bundesanstalt sind von den Beschäftigten 12,7 Millionen Männer und 6,5 Millionen Frauen. In der Bundesrepublik herrscht gegen- wärtig Vollbeschäftigung. Zu diesem Schluß kam die Bundesanstalt für Arbeitsvermitt- lung und Arbeitslosen versicherung in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht auf Grund der„äußerst niedrigen Arbeitslosen- quote“. Die Arbeitslosigkeit betrug Ende Juni im Bundesgebiet(ohne Saarland) 20 Prozent. Zur Zeit des bisher günstigsten Standes September vorigen Jahres war die Arbeitslosenquote mit 1,9 Prozent nur wenig niedriger. Die Vollbeschäftigung ist nach den international üblichen Maßstäben erreicht, wenn die Arbeitslosenquote nicht mehr als vier Prozent beträgt. Die Zahl der Beschäftigten ist in den letzten Wochen in einigen Bereichen der deutschen Wirtschaft zurückgegangen. Wie das Deutsche Industrieinstitut in Köln mit- teilte, sind davon vor allem die Textilindu- strie, der Steinkohlenbergbau, die Eisen- schaffende und die Schuhindustrie betroffen, Gleichzeitig sei der Anteil der Arbeits- kosten am Umsatz und am Netto-Produk- tionswert gestiegen. In den Monaten Januar bis Mai sei die Lohn- und Gehaltssumme in der deutschen Industrie um 7,1 Prozent, der Umsatz dagegen nur um 2,7 Prozent höher gewesen als in den gleichen Monaten des Vorjahres. Damit habe sich der Anteil der Lohn- und Gehaltssumme am Bruttoumsatz von 18,3 Prozent auf 19,1 Prozent erhöht. Am Netto- Produktionswert sei er von 39,4 Prozent auf 41,1 Prozent gestiegen. DGB wittert wieder Profitgier (dpa) Beim Bundeskartellamt sind nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbun- des 300 000 Artikel für Preisbindungen der Zweiten Hand angemeldet worden. Der DGB fordert, die Bestimmungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen zu ändern. Die Preisbindungen würden dazu führen, daß die Kaufkraft aller Verbrau- cher geschmälert und„einer einflußreichen Interessentengruppe ein ungerechtfertigter Profit“ gesichert werde. Marktberichte vom 22. Juli Berichtigung zum Mannheimer Schlachtvieh- markt vom 21. Juli (VWD) Preis de kg Lebendgewicht: Schweine B I 124—128(irrtümlich mit 124138 genannt). Mannheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei normaler, vereinzelt mittlerer An- fuhr guter Absatz. Qualitätsware gefragt und ge- räumt. Es erzielten: Blumenkohl 4080; Stangen- bohnen 40—45; Buschbohnen 8 5 22—24; ter, 10 bis 20, Ste ae 4 1320; te 15 177 2 Klein 7 Könlfabi Stück 1014; Petersilie 142 895 Radieschen Bd. 9—10; Rettiche Stück 10-42, dto Bd. 1416; Rhabarber 8—9; Rotkohl 12—14; Sup- pengrün 3—9; Kopfsalat A 1415, B 3-12; End- viensalat Stück 10—14; Schnittlauch Bd. 8-9; To- maten dt. 45—55, dto., holl. 4045; Weißkohl 1012; Wirsing 18—20; Zwiebeln dt. 1416, dto. ausl. 22 bis 24; Klarapfel A 4060, B 3040; Bananen Kiste 15—16; Birnen 30—45; Himbeeren A 70—80, B 55 bis 65; Johannisbeeren rot 43-50, dto. schwarz 93 bis 100; Süßkirschen 65—80; Sauerkirschen A 65 bis 85, B 45—50; Mlrabellen 60-65; Pfirsiche 50 bis 75; Stachelbeeren 40-60; Zitronen Kiste 40-44, dto. Stück 19—20; Zwetschgen 50—70; Pflaumen 5365. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr in Lützelsachser und Gute von Bry nachlassend. Ersinger und Flotow-Mirabellen zunehmend. Obstabsatz gut, Preise ziemlich sta- bil. Große Anfuhr in Einlegegurken, Absatz flott, in Gemüse Absatz unterschiedlich. Auch in Toma- ten Absatz langsam. Es erzielten: Johannisbeeren rot 45—50, dto. schwarz 90—95; Stachelbeeren un- reif 40—50, dto. reif 45—60; Himbeeren A 65-90, dto. Industrieware 58-60; Heidelbeeren 90-100; Schattenmorellen A 55—88, B 38-50; Pfirsiche A 50 bis 70, B 3748; Mirabellen Flotow 40—50; Pflaumen Gute von Bry A 4764, B 3549; Zwetschgen Lüt⸗ zelsachser A 4033, B 3043; Ersinger 5560; Klar. Apfel AI 60—70, A 45—58, B 3044, dto. Industrle- ware 13—23; Birnen A 3045, B 20—28; Freiland- Salatgurken 5—8; Einleger 6—9 em 17—183, 912 em 1213, 12—15 em 7-8; Tomaten 40-50 mm ꝙ 30 bis 35, 30-60 mm g 35-40; Buschbohnen 20—27; Stan- genbohnen 30-33. Weinheimer Obst- und Gemũüse-Großmarks (VWD) anfuhr und Absatz normal. Preise je ½ kg Johannisbeeren rot 43—45; Lützelsachsener Frühzwetschgen B 33-52; Gute von Bry A 60—60, B 50—59, Eisentäler Zwetschgen A 56-60, B 50—57 Bühler Zwetschgen A 53, B 44(erste Anlieferung) Hauspflaumen 29—45; Zahrenpflaumen(The Czar) 33—62; sonstige Zwetschen und Pflaumen 40-60 Himbeeren Auslese 90117, A 70—82, B 54—69 Mirabellen A 3238, B 2532; Sauerkirschen A 65 bis 88, F 50—64; Süßkirschen 5765; Stachelbeeren A 4048, B 33—39; Pfirsiche A 30—70, B 35-490. Aprikosen 74—85; Aepfel A 30—70 je nach Sorte, B 21—40 auch je nach Sorte, Ausfall ab 7; Birnen A 32—40 je nach Sorte, B 24-25 je nach Sorte, Ausfall ab 12; Buschbohnen 13-28; Stangenbohnen 3031; Tomaten A 40, B 21—32, Ausfall 15—20; Gur- ken Salater 4-8; Einleger 10-12; Treibhausgurken Stück 26—41. 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Ihre beiden kleinen Mädchen, zarte Porzellanpüppchen in Weiß und Rosa, hatte Sie auf die buntbemalten Pferdchen gesetzt, und sie drehten sich mit mehr starren als frohen Gesichtern im Kreise. Mrs. Sullivan erinnerte sich, daß es daheim in Iowa, als sie ein Kind war, auch einen Jahrmarkt, Karussells und Buden gegeben hatte, anders Freilich, weniger altmodisch, aber auch we niger gewaltig in den Ausmaßen, und sie erinnerte sich, daß sie auch damals ein in- neres Unbehagen auf der unermüdlich im Kreise gehenden Scheibe des Karussells empfunden hatte. Trotzdem mußte sie im- mer wieder mitfahren, hatte sie ihre Eltern angebettelt, mit trippelnden Füßchen und Kklatschenden Händen, genauso, wie es jetzt ihre beiden Porzellanpüppchen taten, deren ernste Gesichter alle paar Sekunden in im- mer schnellerem Rhythmus an ihr vorüber- flogen. Das Karussell fuhr lange. Es war noch früh am Tag, und die Kinder von Mrs. Sul- livan waren vorläufig noch die einzigen Fahrgäste. Ein freundlicher alter Mann Stand auf der Rampe zum Karussell und warb schreiend, mit seltsam abgehackten Worten um neue Kinder als Gäste für die nächste Fahrt. Mrs. Sullivan fühlte sich müde vom Herumstehen. Da sah sie einen Mann auf sich zukommen, mager, zu mager, drahtig, muskulös. Er ging mit wiegenden, bewuß- ten, fast affektierten Schritten, er mußte seinen Gang von einem Amerikaner, von einem Filmstar abgesehen Haben. Seine ver- Achtliche, überlegene Miene wollte, das war unübersehbar, den schäbigen Anzug und den Riß in seinen Schuhen vergessen machen. Sie flelen auf in diesem Teil Euro- Das, ein solcher Mann, in einem solchen An- zug, mit solchen Schuhen. Nur in gewissen Vierteln von New Vork oder New Orleans hatte Mrs. Sullivan solche Männer gesehen. Die Heimatlosigkeit, die bodenlose Einsam- keit platzte ihnen aus allen Knopflöchern, aber keiner von ihnen hätte es jemals zu- gegeben. Sie spielten„Härte“ und hielten sich dadurch aufrecht, aber sie waren schlechte Schauspieler, deren großartige Gesten niemals ganz überzeugend ausfielen. Mit einem hochmütigen Blick, hinter dem die Furcht vor der Demütigung lauerte, streifte er die Amerikanerin in ihrem makellosen weißen Wollkostüm. Einen Schritt vor ihr blieb er stehen, sah sie von oben bis unten an, steckte die Hände in die Hosentaschen und pfiff anerkennend durch die Zähne. Sie war beinahe bereit, sein Lächeln zu erwidern. Das Lächeln eines zerlumpten, verkommenen Burschen, der seine Nächte auf dem Bahnhof zubrachte. Denn sie ver- stand ihn, fühlte mit ihm. Seine verächt- iche, seine übertrieben sichere Haltung, mit der er die vernichtende Uebermacht aus Selbstsicheren vergnügungshungrigen Wie- senbesuchern zu überspielen suchte. Er ge- flel ihr, obwohl er alles andere als auch nur ein akzeptabler Mann war. Er schien es zu sehen, sie registrierte es auf seinem be- weglichen Gesicht. Aber wie bedauernd senkte er die Augen und wandte sich ab. Er stieg die Rampe hinauf zu dem alten Mann, der immer noch mit heiserer Stimme für das Pferdchenkarussell schrie. Er sprach mit ihm, nachlässig, arrogant, eine Hand in der schon etwas ausgefransten Hosentasche. Mrs. Sullivan konnte nicht verstehen, was sie sprachen. Der alte Mann, das sah sie, wies ihn nach rückwärts zu einer weiß- haarigen winzigen Frau, die an der Kasse sag. Er sprach auch auf sie ein, weniger hochmütig jetzt, in seine Gesten war sogar etwas Klägliches, fast etwas Unterwürfiges gekommen. Das Gesicht der alten Frau blieb unbeeindruckt. Ihre Finger spielten mit kleinen Türmchen aus Münzen, die sie hin und her schob. Der Desperado mit dem athletischen Körper hörte plötzlich auf zu reden. Er kam zurück zu dem freundlichen Alten, grinste ihn zutraulich an und half, als sei es selbstverständlich und als habe er es schon immer getan, die Kinder von den Pferdchen zu heben, die jetzt anhielten. Er ließ die nächsten, die sich schon unruhig hinter einer Barriere aufgestaut hatten, um- ständlich herein, und Mrs. Sullivan hatte ein paar Momente lang den Eindruck, als handele es sich um den Besitzer des Karus- Sells, der nur einmal für kurze Zeit hatte weggehen müssen und eben wiedergekom- men war. Sie hielt ihre zappelnden kleinen Mäd- chen an der Hand, die von einem Bein aufs andere hüpften und sie in irgendeine Rich- tung kfortzogen, da sah sie die alte Frau aus dem Kassenhäuschen hervorstürzen und auf den lächelnden Mann, der wie ein Eigen- tümer aussah, losfahren. Sie umklammerte mit hartem Griff seinen Arm und drängte ihn wortlos die Rampe hinunter. Da stand er nun, während sich das Karussell wieder zu einer grellen Kindermelodie drehte, und Kte beschämt den Kopf zwischen seine kulösen Schultern. Er sah über die Maßen kläglich und erbärmlich aus. Sekun- den später war er in der Menge unter- getaucht. Mrs. Sullivan überlegte, ob sie hinter ihm herlaufen und ihm Geld anbie- ten sollte. Sie hatte genug davon in ihrer Handtasche. Aber dann dachte sie an seinen Blick, den raschen Blick, mit dem er ihr gesagt hatte, daß er um ihre Sympathie für ihn wußte und daß er sie, wenn auch ohne jede Hoffnung für sich, erwiderte, und sie fand, daß man ihn nicht noch tiefer stoßen durfte. Kart Fhihpp Fohr: Ansicht von Heidelberg Aus dem kleinen Bildband „Landschaften deutscher Romantiker“, den der Woldemar Klein Verlag, Baden-Baden, in seiner Serie„Der silberne Quell“ herausgebracht hat. Dreizehn auch farblich sehr schöne Reproduktionen bieten hier Arbeiten von Josef Anton Koch, Wilgelm von Kobell, Carl Gustav Clarus, Karl Rottmann, Eduard Gaertner, Fried- rich Wasmann, Ludwig Richter, Ferdinand Olivier, Karl Blechen, Moritz von Schwind, Georg Wilhelm Issel, Caspar David Friedrich sowie die auf dieser Seite wiedergegebene Ansicht von Heidelberg von Karl Philipp Fohr dar. Triumph der konservativen Tanzkunst * Die Vorliebe für Musik und Tanz ist im russischen Volk unausrottbar verwurzelt; als man 1649 den Einwohnern von Moskau zur Wahrung der Sittlichkeit das Musizieren verbot und die Instrumente verbrennen ließ, War dies ein hilfloser Versuch, den russi- schen Menschen von seiner elementaren, orgiastischen Freude an Musik und Tanz Abzubringen. Zum Ballett als Kunst fanden die Russen verhältnismäßig spät; die Zarin Anna gründete 1735, zu einer Zeit, da im Westen der Tanz zu den Unabdingbarkeiten höfischen Glanzes gehörte, die Petersburger Tanzakademie, die anfänglich von fran- zösischen Ballettmeistern diktiert wurde, ehe sich eine russische Schule heranbildete. Die neue russische Schule— repräsentiert durch Mathilde Kchesinska— bereicherte den formenstrengen klassischen Stil um die schauspielerische Komponente; man ver- langte Unterordnung des Technischen unter die Rollengestaltung. 5 Von dem Tanzstil, wie ihn das im Rah- men der Achthundertjahrfeier in München gastierende Ballett des Moskauer Bolschoi- Theaters repräsentiert, sprechen die Russen Als. von einem„realistischen“, während wir von einem„naturalistischen“ reden möchten. Abgekapselt von den Entwicklungen seit Diaghilews Tagen, hat sich in Sowietruß- land eine technische Perfektion sonderglei- chen auf konservativer Grundlage entwik- kelt. In dieser konservativ- naturalistischen Kunst erreicht das Bolschoi-Ballett trium- phale Leistungen, ungeachtet der Einseitig- keit dieser Auffassung des Tanzes. Man spürt eine fanatische Besessenheit; sie geht so weit, daß kein Tänzer in Ruhestellung unbeteiligt ist am Bühnengeschehen, daß sich überall die Handlung mimisch wider- spiegelt und daß sich nirgendwo ein toter Punkt findet. Technisch fallen zwei Beson- derheiten auf, die man bei westlichen Tän- zern kaum in solcher Virtuosität antrifft: die wunderbare, plastische Gestik der Arme und das weiche Abrollen des Fußes beim Erheben auf die Spitze(„relevé“). Eine zau- berhafte Illusion der Erdgelöstheit entsteht dadurch: eine Vorstellung des Schwebens, Gleitens und Schwingens. Glanzpunkt des Programms war die un- gekürzte Fassung der„Giselle“ von Adolphe Adam. Das altvertraute Reper- toirestück rollte mit einer dramatischen Spannung ab, wie man sie kaum für mög- lich gehalten hätte. Der Pas-de-deux des ersten Akts, getanzt von Marina Kondrat- jewa und Gleb Ewdokimow, war bereits ein Bravourstück der Lufttouren, der Ba- lance und der Linie. Hinreißend schwebte Rimma Karelskaja in der anspruchsvollen Rolle der Königin der Willis; Nikolai Fade- jetschew als Herzog Albrecht bestätigte sich als betont männlicher, überaus vir- tuoser Tänzer und als ein Partner von äußerster Anschmiegsamkeit. Galina Ulanowa war die Attraktion des Abends. Ihretwegen stürmte das neuer- dings geradezu ballettfanatische München die Kassen des Deutschen Theaters und be- zahlte bedenkenlos die auch für eine jubi- läumsfreudige Stadt horrend hohen Ein- trittspreise. Die berühmte Primadonna Das Ballett des Bolschoi Thedters Moskob gastiert in Mönchen assoluta, heute eine der gefeiertsten Tän- zerinnen der Welt, hielt, was man sich von ihr versprach. Sie gibt Tanz gewordene Poesie. Eine zarte, reizvolle Frau, die, wenn sie nicht Tänzerin geworden wäre, als Schauspielerin von hohen Graden hätte be- stehen können. Ihr mimischer Ausdruck ist ihrem tänzerischen Können ebenbürtig. Keine ihrer Bewegungen geht ins Leere: alles ist sinnvoll und zugleich von adeliger, untadeliger Schönheit. Der virtuose Gipfel eines Balletts von Virtuosen. München be- reitete den eine Woche lang hier auftre- tenden Gästen einen triumphalen Will- komm. Karl Schumann Das Londoner Old Vic spielt„Maric Stuart“ Schiller und Goethe in England Neben der Uraufführung des neuen Büh- nenwerks.,„The Elder Statesman“(„Der ältere Staatsmann“) von T. S. Eliot werden die diesjährigen Festspiele in Edinburgh eine zweite Theater-Sensation haben. Stephen Spenders neue Uebersetzung von Schillers „Maria Stuart“ wird vom Londoner„Old Vie“ aufgeführt werden. Es ist nur ein zu- fälliges Zusammentreffen, daß auch das deut- sche Original einen Monat später in Eng- land gespielt werden soll, wenn Karl Heinz Stroux' Düsseldorfer Ensemble im„Sadlers Wells“ gastieren wird. Stephan Spender, Chefredakteur der literarisch- politischen Monatszeitschrift„Encounter“, einem Pen- dant zu der deutschen Zeitschrift„Der Mo- nat“, ist ein anerkannter englischer Dichter, auf dessen Schiller-Bearbeitung man ge- spannt sein darf.„Maria Stuart“ galt bis- her in England als historisch untragbar, weil der deutsche Klassiker mit dem wirklichen Ablauf der Geschichte zu frei umgegangen sei. Es scheint jedoch kein Zufall zu sein, daß dieses Werk Schillers nunmehr aus so festlichem Anlaß aufgeführt wird; und man ist versucht von einer„Renaissance der deut- schen Klassik“ in England zu sprechen, wenn fast gleichzeitig in England ein umfassen- des Buch über Goethes„Faust“(im Harvard- Oxford-Verlag) erscheint, das Stuart Afkins Als Verfasser hat. Atkins“ Werk setzt sich zum Ziel, Goethes „Faust II“ gegenüber denjenigen Kritikern zu verteidigen, die das Drama für eine über- flüssige Addition des vollendeten, ersten Teils halten. Er hat beweisen wollen, daß es „ein großes, dichterisches Drama“ ist, und nimmt sich jede Szene vor, um Absicht und Meinung zu erklären. Obwohl man in Eng- land Goethe als Genie anerkennt, sind seine Werke einer breiteren Oeffentlichkeit unbe- kannt geblieben, was zweifellos auch an den diversen Uebersetzungen liegt, die dem Original nicht gerecht werden. Afkins' un- umschränkte Bewunderung für den deut- schen Klassiker fordert jedoch die Kritiker heraus. Philip Toynbee setzt sich mit dem Werk ausführlich auseinander(im„Obser- ver“) und behauptet, sich nicht terrorisieren lassen zu wollen. Er hält den ersten Teil des „Faust“ noch immer für das geschlossenere Drama, und erklärt, der zweite Teil sei ein mißlungener Versuch Goethes,„ein Symbol der Totalität von Erfahrungen“ zu geben. Wichtiger als die kritischen Einwände gegen Afkins' Buch scheint mir die Tatsache, daß es überhaupt erschienen ist, daß es Goethe wieder einmal zur Diskussion stellt und den „Faust“ in England populärer zu machen versucht. In den 25 Jahren, die ich in London lebe, ist„Faust“ nur einmal in einer Frei- licht-Aufführung gespielt worden; nur der Rundfunk hat immer wieder das Experiment unternommen, Goethe den Hörern näherzu- bringen. Pem.(London) Das alte Fauststädtchen Staufen im Breis- gau am Fuße des Schwarzwalds veranstaltet vom 286. Juli bis 4. August zum zehnten Male die„Staufener Musikwoche“. Die unter der künstlerischen Leitung von Professor Duis und dem Freiburger Kapellmeister Horst Schnei- der stehende Jubiläums-Musikwoche ist vor allem der spanischen, italienischen, französi- schen und niederländischen Musik der Re- naissance und des Barock sowie der Musik der Shakespearezeit gewidmet. Daneben fin- den auch zwei Bach-Abende statt. Casanova ungekörzt Literarische Sensation bei Brockhaus Trotz ihrer Frivolität und vieler Irr- tümer gehören die Memoiren des Giacomo Casanova, Chevalier de Seingalt, zu den kulturgeschichtlich bedeutendsten Quellen des 18. Jahrhunderts, da der berühmte italienische Abenteurer, Verführer und Spieler viel erlebt und gut beobachtet hat, in allen Kreisen der Welt und Halbwelt zu Hause war und zu zahlreichen bekannten Persönlichkeiten seiner Zeit in Beziehung stand. Sein abenteuerliches Wanderleben durch fast ganz Europa erzählt er fesselnd, unbekümmert und mit überlegenem Humor. Die letzten 13 Jahre seines Lebens ver- brachte der alternde und verbitterte Aben- teurer bis zu seinem Tode im Jahr 1798 auf dem nordböhmischen Schloß Dux als Bibliothekar eines Grafen Waldstein, und in dieser Zeit verfaßte er sein berühmt ge- wordenes Memofrenwerk, das erstmals 1822 bis 1828 in deutscher Bearbeitung und 1826 bis 1838 in einer französischen Ausgabe er- schien. Seit seinem Erscheinen knüpft sich an das Werk eine literarische Kontroverse, über die jetzt der kürzlich verstorbene venetianische Graf Elio Zorzi im ersten Band einer Neuausgabe der„Bibliotheque de la Pléiade“ berichtet. Das in französischer Sprache verfaßte Manuskript befindet sich seit 1820 im Besitz des deutschen Verlags- hauses Brockhaus und ist bisher nur in mehr oder weniger gekürzter Form der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Der Verleger hatte den ersten Heraus- geber, einen gewissen Jean Laforgue, ange- wiesen, allzu anstößige Stellen sowie poli- tische und religiöse Betrachtungen, die sei- ner antiklerikalen und liberalen Einstellung widersprachen, auszumerzen. Obwohl Casa- nova nachweislich die französische Sprache nur unvollkommen beherrschte und in sei- nem Alter eine wenig ordentliche Hand- schrift schrieb, ist das vorhandene Manu- skript in vollendetem Französisch abge- faßt und kalligraphisch sauber geschrieben, was zu der Vermutung einer Mystifikation Anlaß gab, deren Urheber nach der Mei- nung einiger Literaturhistoriker kein Ge- ringerer als Stendhal gewesen sein soll. Auch die Tatsache, daß die sensationelle Veröffentlichung erst Jahre nach dem Zeit- punkt erfolgte, da Brockhaus das Manu- skript erwarb, hat zu allerlei Vermutungen Anlaß gegeben. Spätere Ausgaben haben zwar Einzelheiten verbessert, sind aber durchweg unvollständig gegenüber dem Manuskript. Nunmehr will der Verlag Brockhaus, der das Originalmanuskript über die Zerstörung seines Leipziger Verlagshauses hinweg un- versehrt bewahrt hat, eine ungekürzte Aus- gabe herausbringen, gleichzeitig mit dem Pariser Verlag Plon, der alle von Laforgue unterdrückten Stellen veröffentlichen wird. Damit werden Philologen und Kulturhisto- riker wahrscheinlich wertvolles, bisher un- bekanntes Material erhalten, um die alte Streitfrage nach der Authentizität der Memoiren des Casanova abschließend zu be- Antworten. Ueber den genauen Erschei- nungstermin ist allerdings vorläufig nichts zu erfahren. cpr. Kultur-Chronik Der in Rußland geborene amerikanische Pianist Maxim Schapiro erlitt, während er auf dem Bach-Festival in Karmel(Kalifornien) das Krönungs- Klavierkonzert von Mozart spielte, einen Herzanfall. Der Dirigent ließ das Orchester sofort aufhören. Schapiro verließ die Bühne und starb auf der Fahrt ins Kran- kenhaus. Der 59 jährige Pianist war am 6. Juli von seiner sechsten europäischen Konzert- Tournee nach dem zweiten Weltkrieg nach Kalifornien zurückgekehrt. Die Deutsche Oper am Rhein ist für die nächsten drei Jahre gesichert. Der Rat der Stadt Duisburg verlängerte jetzt den Vertrag mit der Stadt Düsseldorf zur gemeinsamen Weiterführung der Oper auf drei Jahre. 28 Ratsherren entschieden sich für die Verlän- gerung, 27 wünschten den Austritt aus dem Vertrag, zwei enthielten sich der Stimme. In der Debatte äußerte eine Reihe von Rats- herren den Wunsch, daß Duisburg ein eigenes Opernensemble erhält. Für ihre Teilnahme am Weltmusikfest 1959 der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik können deutsche Komponisten ihre Ar- beiten spätestens bis zum 10. Oktober 1956 beim Kranichsteiner Mus!kinstitut in Darm- stadt, dem westdeutschen Sekretariat der In- ternationalen Gesellschaft für Neue Musik, einreichen. Slligeli Ein Sommerroman von Ludwig Thoma Copyright by R. Piper& Co Verlag, München 42 Fortsetzung „Es ist mir so ungewohnt Schnaase fürchtete neue Bedenken und verabschiedete sich rasch. Vor dem Hause blieb er stehen und bohrte den Stock in den Boden. „Haste Worte for sonne Sorte? Entwei⸗ hung sagte der bocksdemliche Bouillonkopf! Was der macht, das wird Murks. Aber mei- neswejen, gut oder schlecht, denn hat doch das Mächen seinen Willen.“ Herr von Wlazeck stand vor der ver- schlossenen Stalltüre und klopfte heftig mit dem Spazierstock an. „Sie, ich mach Sie aufmerksam, daß sich dieser Widerstand gegen Ihren Brotherrn richtet. Wenn Sie nicht sofort öffnen und die Befehle ausführen werden, können Sie sich guf das Schlimmste gefaßt machen. Was fällt Ihnen denn ein? Was erlauben Sie sich denn? Einfach die Stalltüre zu schließen!“ Hansgirgl saß drinnen auf der Haberkiste und ließ den Oberleutnant klopfen und schimpfen. „Sie, ich mach' Sie aufmerksam, treiben Sie die Sache nicht auf die Spitze! Man wird Sie mit Brachialgewalt deloschieren, wenn Sie die Autorität mres Dienstherrn ver- höhnen!“ 5 Wlazeck horchte. Es blieb zuerst still, dann hörte er die leisen Töne eines Posthorns. Hansgirgl pro- Vierte einen Schleifer. Allmählich schwollen die Töne an, und zuletzt schmetterte er lustig und altbayrisch im Stalle, daß die Gäule munter wurden und in ihren Ständen scharrten. „Also das ist der Gipfelpunkt der Unver- schämtheit!“ Herr von Wlazeck eilte in grimmiger Ent- schlossenheit über den Hof und prallte im Hausgang auf den Blenninger Michel. „Herr Posthalter, ich appelliere an Ihre Autorität. Ich lege Beschwerde ein bei Ihnen. und ich verlange die unnachsichtliche Be- strakung dieses Menschen, der Ihren Befeh- len Hohn spricht „O— hö— hö! Was is denn?“ „Was is? Bidde, kommen Sie! Gehen Sie mit zum Stall! Sie werden die Türe ver- sperrt finden trotz Ihrer ausdriecklichen An- Weisung, daß ich heute morgen Ihren Gaul ausreiten soll.“ „Herrschaftseit'n! Hat der Malaflz Hans- A „Zug'sperrt hat er. Posthorn blast er. Pfeif'n tut er. Auf Sie, verehrter Herr Post- halter, und auf Ihre Befehle.“ Blenninger schob seine Hauben nach vorne und kratzte sich hinter den Ohren. „Jetzt, da schau' her! Es is aber scho wirkli a Kreiz mit de bockboanig'n Luada! .. Zuagsperrt hat a? Ja, was tean ma'r jetzt da?“ Die treuherzige Frage erregte bei Wlazeck neue Entrüstung. „Was wir tun? Bedauere, darüber keine Auskunft geben zu können.“ „Passen S' auf. I geh amal num und red damit. Na wer' ma's scho sehgn „Ich möchte Sie begleiten. Ich finde, daß Sie ihn in meiner Gegenwart zur Abbitte zwingen müssen.“ „Na nal Dös is nix. Da machet n mir an Krach bloß irga. I geh num dazua. und Sie wart'n daweil. Na wer'n Sie's Roß scho kriag'n. Gar so pressiert's ja net!“ „Wie Sie meinen. Am Ende haben Sie recht. Es ist wirklich besser, wann ich bei dieser Art von Auseinandersetzung nicht präsent bin. Mir mangelt das Verständnis für diese Art des Umgangs mit obstinaten Untergebenen“ Wlazeck wollte noch einiges sagen, aber der Blenninger schritt schon gemächlich zum Stalle hinüber. Vor der Türe pfiff er. „Hansgirgl!“ „Was is?“ „Mach amal auf! I hätt' mit dir was 2 redn Der Schlüssel kreischte im Schloß, und die Türe ging langsam auf. Blenninger trat ein und schaute kopf schüttelnd seinen rauhhaarigen Hansgirgl an. „Was machst d' ma denn da für a Gaudi her?“ „I mach koa Gaudi.“ „Net? Wenn ma der ander den größt'n Krach hermacht!“ „Von dem lasset i mir scho nix sagn.“ „Ja no, i hab's eahm halt amal vasprocha, schau! Was liegt denn dro? Laß den spin- nat'n Deifi reit'n, wann er scho reit'n muaß.“ „Und an Stutz hab i nacha krummb im Stall.“ a „Von oamal werd a net krumm, und a zwoatsmal kriagt er n nimma. Dös vasprich 1 ir Der grimmige Hansgirgl schaute noch im- mer finster vor sich hin. „Für mi waar's a Blamaschi bat der Posthalter. „Na soll er'n halt nehma, der Hanswurscht. der dappigel Aber dös is ausg'macht: I sattel ahm an Stutz net. Vo mir aus wer mag!“ „Hast wenigstens s Sach herg'richt?“ „Da hint' flackt's.“ „No also“, sagte der Blenninger auf- atmend.„Nacha is ja all's recht. Da Polizei- deana hat g'sagt, er sattelt n scho.“ „Da Muckenschnabl? Der werd was va steh'!“ „No, er war do lang gnua bei de schwar'n Reita.“ 5 „M—hm. Weil s de so guat kinnan! Na ... da satt'l i an Stutz liaba selm. Aba da herin im Stall, und bal er firti is, führt n der Sepp außi. Sehg'n mag i's net, wia der Gschwollkopf aufsitzt.“ Der Posthalter lächelte, aber verstohlen, und ging erleichtert ins Haus zurück. Zu dem ungeduldig wartenden Wlazeck sagte er: „No also! Es feit si ja nix]! Sie kriag'n an Gaul, und de G'schicht hat si ghob'n. Wenn i amal was sag, nacha g'schiecht's aa; da hätten 8' koan Zweifi net 2˙ hamm braucht „Wirklich? Da darf man also gratulieren, daß Sie dieses Entgegenkommen doch noch erreicht haben.“ „Da hat's gar nix braucht. I kenn an Hansgirgl, und da Hansgirgl kennt mi“ „Sehr schön, aber in Ihrem eigenen In- teresse wäre es, daß sich dieser unver- schämte Kerl bei mir entschuldigen miete „Na nal De G'schicht'n mag i net. I möcht jetzt mei Ruah, und Sie kriag'n an Gau! Damit drehte sich der Posthalter gleich- mütig um und ging ins Gastzimmer. Nach einer Viertelstunde führte der Stallbub den Stutz in den Hof. Hansgirgl lieg sich nicht sehen. Er stand hinter der Türe und schaute durch einen Spalt zu, wie der Gschwollkopfete aufsag, und wie der Stutz unwillig seine Ohrwaschel zurück- legte. Bäumen mochte er sich nicht; dazu War er viel zu faul, aber er wieherte laut und klapperte langsam durch den Torweg. Draußen blieb er wieder stehen. 9 Herr von Wlazeck preßte die Oberschen- kel an, aber auf solche Geschichten ließ sich der Stutz nicht ein. Erst wie ihm der Post- halter mit der Hand eins hinten hinauf klatschte, ging er weiter. Der Plan des Herrn Oberleutnants war, bis zur Einmündung der Sassauer Straße zu reiten, dort umzukehren und dann den Platz in vornehmer Haltung zu überqueren. Vor der Post wollte er die Schnaaseschen Damen ritterlich grüßen und in schlankem Trab nach links abreiten. Der Plan war gut, und das Geschick war günstig, denn die Schnaaseschen Damen standen oben am offenen Fenster. Aber am Stutz fehlte es. Er war als bayrischer Postschimmel rauh und kratzpürstig geworden, und wie alle älteren Staatsdiener beherrschte ihn die Einbildung, daß er übers Gewohnte und Hergebrachte hinaus zu nichts verpflich- tet sei. Als er an die Sassauer Straße kam, auf der er seit sechs Jahren Tag für Tag den Postwagen zog, mußte er glauben, daß er als Reitpferd den gleichen Weg zu gehen habe. Herr von Wlazeck, der umkehren wollte, faßte die Zügel kürzer und 20g. Es half ihm nichts. „Dummer Kerl“, dachte der Stutz.„Ich muß doch besser wissen, wo es nach Sassau hinausgeht.“ „Bästiel“ murmelte der Oberleutnant, der ahnte, daß viele Augen auf ihn gerichtet Waren. Oben waren die Damen, unterm Tore stand der Blenninger, drüben ließ sich Herr Natterer sehen, an verschiedenen Fenstern zeigten sich Leute. Fortsetzung folgt Hera Verl druc chef Dr. Eleht Feui. les: Kom Sori⸗ H. K. Stell Ban! Bad. Man. Nr.! e 13.4 „ ens: ten Sick den Aeg Gro mat der jed. des Dur An Pr dei 10