Nr. 170 ö — ꝛ8tag. Verdis bert ident rajter einem eder zustaf Inden „ von -Bild kleinen schehen Welcher Acht- gt das Rosen r ganz im Inn, er Jah- Ast die leuch- er auch Maria ed des Grün- Sezes.- isation, ied der Tünste, mecker Mit der undert- erinnert gefeiert „Aida“ n Doni- zit 1937/ theater schland Cene- n Witz fassung neuen 3 Ernst nd hat el-Mär⸗ rie ge: r, aber musi-⸗ Hesse rs und szeni- uit Eva Kruse, zaldauf, uchardt ete die blikum Szenen- pielzeit Wür⸗ e. — besitzt nungs- Henny, ch be- it, die yährte, n der H der ie sich s vor chicke gernd, gannte Vicky, und e War, Frau er er- 5 noch, t dem junge je sich zeinen Wie n dern; t. Ich Takt- folgt Herausgeber: Mannhelmer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz Elchenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soxlales: F. 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Jahrgang/ Nr. 171/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 29. Juli 1958 Dulles gibt Garantie-Erklärung Schutz der Bagdadpakt-Staaten„selbst bei einem Kriegsrisiko“/ USA binden sich stärker London.(Ar) Die amerikanische Regierung erklärte sich am Montag auf der Bagdadpakt- Konferenz in London zu engerer Zusammenarbeit mit den vier Pakt- staaten auf dem Gebiet der Sicherheit und Verteidigung bereit. In einer von Außen- minister Dulles und den Ministerpräsidenten der vier Paktstaaten unterzeichneten Erklärung verpflichten sich die Vereinigten Staaten, mit Großbritannien, der Türkei, Pakistan und Persien umgehend„Abmachungen zu treffen, die dieser Zusammen- arbeit Verbindlichkeit verleihen“. Dulles gab außerdem eine Garantieerklärung für die Paktstaaten ab. Die vier Mitgliedstaaten und die USA „bekräftigten ihre Entschlossenheit, ihre ge- meinsame Verteidigungsstellung in dem Paktraum zu stärken“. Unterdessen werden die beteiligten Regierungen untersuchen,„ob der Pakt oder seine Organisation änderungs- bedürftig sind oder ob die Organisations- formen angesichts der jüngsten Entwicklun- gen beibehalten werden sollen.“ Die Mit- gliedstaaten erneuerten ihre Verpflichtung zur Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Sicherheit und zur Verteidigung gegen eine Aggression. Ergänzend erklären sich die USA„im In- teresse des Weltfriedens und im Rahmen der Ermächtigung des amerikanischen Kongres- ses zur Zusammenarbeit mit den Unterzeich- nerstaaten auf dem Gebiete der Sicherheit und Verteidigung sowie zum Abschluß von Bonn erwägt die Anerkennung des Irak Ohne„vorzuprellen“/ Couve de Murville wird es nicht leicht haben Bonn.(AP) Die Bundesregierung wird möglicherweise in absehbarer Zeit das neue Regime des Irak offiziell anerkennen. Wie Bundespressechef von Eckardt am Montag vor der Presse mitteilte, tendiert die west- liche Welt dazu, die neue Regierung des Irak als„eine gegebene Tatsache hinzunehmen und daraus zu gegebener Zeit die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen“. Die Bundes- regierung werde aber mit der Anerkennung „nicht vorprellen“. Es sei möglich, daß die Anerkennung des Irak durch die Länder der Westlichen Welt„in Gruppen“ erfolge. Kühles Verhältnis zu de Gaulle (gn Eigener Bericht) Mit besonderem Interesse sieht man in Bonn dem Eintreffen des französischen Außenministers Couve de Murville entgegen, der sich für heute, Diens- tag, bei Bundeskanzler Dr. Adenauer und bei Bundesaugenminister von Brentano angesagt hat. De Gaulles Abgesandter dürfte es bei den bevorstehenden Unterredungen nicht ganz leicht haben. Politische Beobachter sind nach wie vor der Ansicht, daß das deutsch- französische Verhältnis sich merklich ab- gekühlt hat. Die Tatsache, daß ein Treffen zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und General de Gaulle auf die lange Bank ge- schoben ist— neuerdings ist unverbindlich vom Herbst die Rede— gilt gleichfalls als Beweis hierfür. In Bonner Regierungskreisen glaubt man, daß die von Amerikanern und Engländern angestrebte Lösung einer Konferenz im Rahmen des Sicherheitsrates einen wesent- lichen Vorteil vor dem französischen Vor- schlag böte, nämlich den, daß im Rahmen der Vereinten Nationen der sowjetische Anspruch auf Mitspracherecht im Nahen und Mittleren Osten leichter abgefangen werden könne. Auf der anderen Seite werde allerdings New Vork den Nachteil bieten, daß Chrustschow und die Sowjets eine große Propagandaschau auf- ziehen könnten, ohne daß irgendein politischer Erfolg bei der Sache herausspringen würde. Die ideale Lösung nach Bonner Ansicht wäre eine Tagung des Sicherheitsrates in Genf— ein Kompromißvorschlag, der sich kaum ver- wirklichen lassen wird. Beschuldigungen aus Kairo Bonn(gn Eigener Bericht) Heftige An- schuldigungen gegen die USA und England sowie versteckte Vorwürfe auch gegen die Bundesregierung enthält eine zehnseitige Stellungnahme, die der Botschafter der Ver- einigten Arabischen Republik, Zein-Eddine, am Montag vor der Bonner Presse verlas. Ex erklärte, auch eine Anerkermung des Iraks durch westliche Mächte verändere das Bild im Vorderen Orient nicht sehr. Eine Zu- sammenarbeit der Vereinigten Arabischen Republik mit dem Westen sei erst möglich, wenn die„dunklen Wolken“ am Forizont verschwunden seien, die Welt befinde sich arn Abgrund eines Krieges. An die Adresse der Bundesregierung sagte der Botschafter, kein Land in Westeuropa sei auf Grund seiner NATO Zugehörigkeit verpflichtet, die Be- nutzung seines eigenen Territoriums und Luftraumes für amerikanische und englische Truppenbewegungen zuzulassen, die sich gegen arabische Länder richteten. Das arabi- sche Volk fühle sich dem deutschen VOI k freundschaftlich verbunden. Nach dem Ver- hältnis zwischen den Regierungen ge- fragt, wich er aus. Chrustschow ist mit allem einverstanden Amerikaner hintertreiben das Gipfeltreffen, meint der Sowjetführer Moskau.(AP) Der sowjetische Minister- präsident Crustschow beschuldigte am Mon- tag die amerikanische Regierung des Ver- suchs, die angesichts der Entwicklung im Nahen Osten erforderliche Gipfelkonferenz der Großmachte zu hintertreiben. Chrustschow außerte in seiner Antwort auf die letzten westlichen Noten auf seinen Vorschlag, un- verzüglich eine Gipfelkonferenz einzube- rufen, der Nahe Osten entwickle sich zu einem Pulverfaßg, das eine Weltkatastrophe einleiten könne. Eine wirkliche Entspannung der Lage könne nur durch ein Treffen der Regierungschefs der fünf Großmächte— mit Einschluß Indiens— erzielt werden. In seiner Antwort auf die beiden Noten Präsident Eisenhowers auf seinen Gipfel- konférenzvorschlag erklärte Chrustschow weiter, wenn die amerikanische Regierung Schwierigkeiten dabei erwarte, eine solche Konferenz in New Lork abzuhalten, so sel er auch mit einer der europäischen Haupt- städte— entweder Genf, Wien, Paris oder eine andere Stadt— oder mit Moskau als Tagungsort einverstanden. Bezüglich des Termins für die Konferenz habe er bereits am Anfang den 28. Juli vorgeschlagen. Die sowjetische Regierung werde sich aber auch mit jedem anderen Termin einverstanden erklären, der in naher Zukunft liege. Chrustschow betonte, daß Eile geboten sei, um eine Ausweitung des Nahost-Konflikts zu verhindern. In seiner Antwort an Präsident Eisenhower, die gegenüber den Noten an den britischen Premierminister Macmillan und den französischen Ministerpräsidenten de Gaulle in wesentlich schärferem Ton gehal- ten ist, weist Chrustschow darauf hin, daz er schon vor einiger Zeit dem amerikanischen Gegenvorschlag zugestimmt habe, eine Nah- ost-Gipfelkonferenz im Rahmen des Welt- sicherheitsrats abzuhalten. Die amerikani- sche Regierung sei jedoch inzwischen von ihrem eigenen Vorschlag wieder abgerückt. „Die amerikanische Regierung tut alles, um das Treffen der Regierungschefs der fünf Mächte zum Scheitern zu bringen.“ In seinem Antwortschreiben an den bri- tischen Premierminister warf Chrustschow Macmillan vor, wieder„einen Schritt zurück“ von seiner früheren Billigung eines Gipfel- treffens zu machen. Die Haltung der ameri- kanischen und der britischen Regierung lasse den Eindruck entstehen, als seien sie be- müht,„tatsächlich die Konferenz zu torpe- dieren“. Chrustschow begrüßt in diesem Zu- sammenhang die Anregung des französischen Ministerpräsidenten de Gaulle, die Konfe- renz der Regierungschefs in Europa abzu- halten, und schreibt:„Dies haben wir zuerst vorgeschlagen, und wir begrüßen die An- regung.“(Vgl. Londoner Telefonat S. 2.) Abkommen bereit, die dieser Zusammen- arbeit verbindlichen Charakter verleihen.“ Die Unterzeichnung der Fünf-Mächte-Er- klärung fand im Londoner Lancasterhaus statt, wo die Konferenz tagte. Sie bildete den Schlußstein einer Reihe ausgedehnter Diskussionen, in deren Verlauf der amerika- nische Außenminister Dulles den in London versammelten Paktmitgliedern die Zusiche- rung gab, daß die Vereinigten Staaten die Unabhängigkeit Großbritanniens, der Türkei, Persiens und Pakistans gegen jede Bedro- hung„selbst bei einem KEriegsrisiko“ ge- Währleisten würden. Neben Erörterungen im Zusammenhang mit der geplanten Nahostgipfelkonferenz im Rahmen der UNO ist in London auch die Frage behandelt worden, ob das neue repu- blikanische Regime im Irak(das ein Grün- dungsmitglied des Paktes war), anerkannt werden soll, und ob das Land weiterhin Mit- glied des Bündnisses bleiben kann, falls es sich von sich aus darum bemühen sollte. Der Irak, der auf der Londoner Konferenz nicht vertreten ist, hat sich bisher noch nicht kon- kret über seine Absichten geäußert. Sorgen bereitet den Paktstaaten vor allem auch die- ser Umstand: Die irakische Revolutionsre- gierung befindet sich im Besitz der meisten strategischen und politischen Geheimdoku- mente des Paktes. Streik gegen Atomrüstung fordern Remscheider IG-Metall- Funktionäre Frankfurt.(dpa) Die Funktionäre der Verwaltungsstelle Remscheid der Industrie- gewerkschaft Metall fordern in einem An- trag zum 5. ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall vom 15. bis 20. September in Nürnberg den Generalstreik gegen die ato- mare Aufrüstung der Bundesrepublik.„Der Vorstand der 16 Metall wird beauftragt, alle Kampfmittel einschließlich des General- Streiks gegen dis atomare Aufrüstung einzu- Setzen“, heißt es in dem Antrag. In einem anderen wird vom Vorstand verlangt,„mit allen Mitteln“ die atomare Aufrüstung zu bekämpfen. Insgesamt wenden sich 27 der bisher vorliegenden 321 Anträge zu dem Ge- werkschaftskongreßg gegen Atomrüstung und Raketen-Abschußrampen. 5 5 Im historischen Lancaster-House zu London kamen die Repräsentanten der Bagdadpakt- Staaten Großbritannien, Pakistan, Persien und Türkei mit dem amerikanischen Außenminister Dulles zusammen. Ueber die Konferenz und ihre Ergebnisse berichten wir nebenstehend. Unser Bild von der Eröffnungssitzung zeigt(von lines nach rechts) den Generalsekretär der Paktor ganisation, Sarfraz(Pakistan), Premierminister Macmillan bei seiner Begrüßungsrede, den amerikanischen Botschafter in London, Whitney, und Dulles. Bild: AP 210 Millionen Mark für die Türkei Ergebnis des Menderes-Besuchs/„Gespräche in freundschaftlichem Geist“ Bonn.(AP/dpa) Die Bundesrepublik wird der Türkei eine Wirtschaftshilfe in Höhe von 210 Millionen Mark gewähren. Wie am Montag von Regierungsseite in Bonn verlautete, wurde bei den Bespre- chungen des türkischen Ministerpräsidenten Menderes am Sonntag mit Bundeskanzler Adenauer, Bundeswirtschaftsminister Ex- hard und Bundesfinanzminister Etzel die Uebereinkunft erzielt, der Türkei aus dem deutschen Zahlungsüberschuß bei der Europäischen Zahlungsunion EZ U) im Rah- men des Europäischen Wirtschaftsrats (OEEC) einen Kredit in Höhe von 50 Mil- lionen Dollar einzuräumen. Der ständige deutsche Delegierte bei der OEEC, von Irak ein„Teil der arabischen Nation“ Vorläufige Verfassung sichert Glaubensfreiheit und privates Eigentum Bagdad.(AP/ dpa) Der irakische Mini- sterpräsident Kassem verkündete eiffe vor- läufige Verfassung für den Irak. Diese soll so lange in Kraft bleiben, bis eine endgül- tige Verfassung ausgearbeitet und durch Volksabstimmung bestätigt worden ist. Nach der vorläuflgen Verfassung ist der Irak eine unabhängige und souveräne Re- publik, deren Bürger gleiche Rechte und gleiche Pflichten haben. Staatsreligion des Irak, der als„Teil der arabischen Nation“ bezeichnet wird, ist der Islam. Andersgläu- bigen Religionsgemeinschaften wird volle Glaubensfreiheit und die freie Ausübung ihrer religiösen, Riten zugesichert, soweit sie nicht die öffentliche Ordnung gefährden. Das private Eigentum steht unter dem Schutz des Staates. Eine Ausnahme bildet der land wirtschaftliche Grundbesitz, der ge- setzlich geordnet werden soll, Die Unab- hängigkeit der Justiz soll gewährleistet werden. Beim Aufbau des neuen republika- nischen Regimes will sich die Regierung die Erfahrungen der Vereinigten Arabischen Re- publik zunutze machen. Kassem gab be- kannt, daß nach der Revolution im Irak nur etwa 100 Personen verhaftet worden seien. Die irakische Regierung hat am Sonn- tag den bisherigen ständigen Delegierten bei der UNO, Abdel Mijid Abbas, entlassen und den bisherigen Botschafter in der Ver- einigten Arabischen Republik, Ibrahim El Khowiri, abberufen. Nach einer Mitteilung von Radio Bagdad hat die irakische Regie- rung gleichzeitig den Führer der irakischen Opposition während der Monarchie, Faik Samarrai, zum neuen irakischen Botschafter in Kairo ernannt. Die Bank von England gab bekannt, dag sie die normalen Bankverbindungen mit dem Irak, die nach der irakischen Revo- jution am 14. Juli abgebrochen worden wa- ren, wieder aufgenommen habe. Zwischen Gesfern und Morgen Nicht beantwortet wird voraussichtlich der sowjetische Protest gegen die Benutzung deutscher Flugplätze durch amerikanische Nahost-Militär- Transporter. Bundespresse- chef von Eckardt wies darauf hin, daß es sich bei dem sowjetischen Schritt im diplomati- schen Sinne nicht um eine Protestnote, son- dern um einen„Appell“ handele, der eine Antwort nicht erforderlich mache. Bundespräsident Theodor Heuss hat am Montag seinen mehrtägigen Besuch in Mün- chen beendet. Der Bundespräsident fuhr über Ulm nach Lörrach in Baden, wo er sei- nen Urlaub bei seinem Sohn verbringen wird. Die„Deutsche Friedensgesellschaft“ sprach sich in einer Entschließung gegen die Hal- tung der Bundesregierung in der Nahost- Krise aus. Der Bundesvorstand der Gesell- schaft, der unter Vorsitz von Kirchenpräsi- dent Niemöller in Berlin tagte, mißbilligte „die nachträgliche moralische Unterstützung und Rechtfertigung der amerikanisch-briti- schen Intervention durch den Bundeskanz- ler. Die Deutsche Friedensgesellschaft for- dert demgegenüber erneut eine souveräne neutrale Politik“. Die Volksabstimmung über die franzö- sische Verfassungsreform, deren Termin vor- läufig auf 5. Oktober anberaumt wurde, ver- spricht in Algerien zu einer Kraftprobe zwischen den Aufständischen und der fran- zösischen Armee zu werden. Während sich die französische Armee alle Mühe gibt, die Moslems zu einer Beteiligung an der Ab- stimmung zu bewegen, machen die Rebellen Stimmung dagegen. Nach französischer Dar- stellung haben sich bisher 50 Prozent der abstimmungsberechtigten Moslems bei den Wahlämtern eintragen lassen. Die Hälfte da- von sollen Frauen sein. Politische Beobachter schließen jedoch aus der Verlängerung der Eintragungsfrist bis 31. Juli, daß weit weni- ger Moslems Interesse für die Volksabstim- mung zeigten, als die französische Armee er- hoffte. Abstimmungsberechtigt sind etwa neun Millionen Moslems. Zum Erzbischof und neuen Oberhaupt der Schwedischen Lutherischen Kirche wurde ieee Uberschwemmungs-Katastrophe in Argentinien Buenos Aires. Weite Gebiete Argentiniens werden von verheerenden Ueberschwem- mungen heimgesucht, deren Schäden durch Wirbelstürme zum Wochenbeginn noch grö- Bere Ausmaße angenommen haben. Der La- Plata-Strom ist auf über hundert Kilometer Länge über die Ufer getreten. Die Sturmflu- ten richteten besonders in den nördlichen und südlichen Vororten von Buenos Aires Ver- Wüstungen an.! Ueber zehntausend Familien wurden obdachlos. Im Hafenviertel von Bu- enos Aires stand das Hochwasser am Montag- morgen über zwei Meter hoch. Der Bahnver- kehr wurde unterbrochen. Auch der Stadt- Flughafen der argentinischen Hauptstadt ist völlig überschwemmt. Die in Buenos Aires stationierten Truppen sind zur Hilfeleistung eingesetzt. der 56 Jahre alte Bischof Gunnar Hultgren von Härnösand ernannt. Fultgren tritt die Nachfolge des am 30. September in den Ruhestand tretenden Erzbischofs Yngve Bri- lioth an. Er gilt gegenüber der streng orthodoxen Richtung innerhalb der Schwe- dischen Kirche als gemäßigt liberal. Nach sowzetischen Beobachtungen haben die USA zwischen dem 28. April und dem 26. Juli dieses Jahres 32 Kernexplosionen im Pazifik ausgelöst. Die Explosionen seien von sowjetischen Stationen registriert wor- den, die 5000 bis 6000 Kilometer vom Ex- plosionsgebiet entfernt seien.— Am Wo- chenende hatte die amerikanische Atom- energie- Kommission mitgeteilt, daß die USA im Versuchsgebiet im Pazifik die 14. Kernladung ihrer gegenwärtigen Versuchs- reihe zur Explosion gebracht haben. „Ausgewiesen wurde der zweite Sekretär an der französischen Botschaft in Prag, Daniel Oriez, adus der Tschechoslowakei. Wie am Montag in diplomatischen Kreisen der tschechoslowakischen Hauptstadt bekannt wurde, beschuldigten ihn die tschechoslowa- kischen Behörden des Devisenschmuggels. In diplomatischen Kreisen ist man jedoch davon überzeugt, daß die Ausweisung des Franzosen eine Vergeltung für die Ausweisung eines tschechoslowakischen Diplomaten aus Frank- reich ist. Die französischen Behörden hatten dem Tschechoslowaken vorgeworfen, Spio- nage getrieben zu haben Bei mehreren Ueberfällen kamen am Montag auf der Mittelmeerinsel Zypern wie- der sechs Menschen ums Leben. Mangold, ist, den Informationen von zu- ständiger Seite zufolge, bereits angewiesen worden, das Einverständnis der Bundes- republik zu dem türkischen EKreditwunsch auf der Tagung des Rates der OEEC in Paris mitzuteilen und damit das„Grüne Licht“ für die Bereitstellung der Mittel zu geben. Zur Begründung der deutschen Hilfe- leistung würde von zuständiger Seite er- klärt, es liege auch im Interesse der Bun- desrepublik, die Türkei als Eckpfeiler des westlichen Verteidigungsbündnisses im Nahen Osten gerade in der gegenwärtigen kritischen Nahost- Situation wirtschaftlich gesund zu erhalten. SpD warnt vor Türkei-Engagement Die Bundesregierung täte nach Ansicht der Sozialdemokraten gut daran, sich im Nahost-Konflikt nicht allzu stark zu engagieren und nicht einseitig Partei zu nehmen. Das gelte besonders für die Bezie- hungen zu der in ewigen Geldnöten und Finanzschwierigkeiten befindlichen Türkei. Polizeirazzia gegen Kloster löst Krise in Polen aus Warschau.(AP) Eine ernste Krise Zwi- schen der polnischen Regierung und der römisch-katholischen Kirche ist als Folge einer Polizeirazzia in dem Tschenstochauer Kloster Jasna Gora entstanden, in welchem das religiöse Nationalheiligtum Polens, die „Schwarze Mutter Gottes“ aufbewahrt wird. Wie das Büro des Primas von Polen, Kardi- nal Wyszynski, bekanntgab, brach ein Po- lizeikommando die Tore des Klosters auf und durchsuchte das Büro des Kardinals, ohne im Besitze eines Durchsuchungsbefeh- les zu sein. Ein Mann, der sich den Polizi- sten entgegengestellt hatte, wurde nieder- geschlagen. Nach einer mehrstündigen Durchsuchung beschlagnahmte die Polizei religiöse Gegenstände, Bücher, Abrechnun- gen und Tonbänder. Ein Hirtenbrief des Tschehstochauer Bischofs Golinski, in dem gegen die Durchsuchung des Klosters pro- testiert wird, wurde am Sonntag, in allen Kirchen der Stadt verlesen. Bischof Golinski erklärte ferner, daß auch Kardinal Wy- Szynski bei der staatlichen Kirchenkommis⸗ sion schriftlich protestiert habe. Die Aktion der polnischen Polizei fand am 21. Juli statt. Sie stellte den bisherigen Höhepunkt einer ständigen Verschlechterung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche dar, die durch einen im Jahre 1956 abge- schlossenen Vertrag geregelt sind. Fanfani in den USA zu Besprechungen mit Eisenhower New Vork.(dpa/ AP) Der italienische Mi- nisterpräsident und Außenminister Amintore Fanfani ist am Montag zu Besprechungen mit Präsident Eisenhower und Außenminister Dulles über die Nahost-Krise in den USA eingetroffen. Vor Pressevertretern sagte er nach seiner Ankunft, seiner Ansicht nach könne„die Bevölkerung des Nahen Ostens kür die Sache der Freiheit gerettet werden“. Im Hinblick auf eine Gipfelkonferenz sagte Fanfani, Italien würde nicht auf einen be- stimmten Tägungsort bestehen, falls er„sei- nen Freunden Schwierigkeiten bereiten Würde“. Bei den Besprechungen am Wochen- ende mit dem französischen Außenminister Couve de Murville in Rom sei vereinbart worden, daß Frankreich und Italien in ak- tuellen Fragen des Mittelmeer-Raums enger zusammenarbeiten. LORGEN Dienstag, 29. Juli 1958/ Nr. 1 N Kommentar Der Sicherheitsrat— einst und jetzt Sind die Vereinten Nationen eine Illu- sion? Diese und eine Reihe anderer Fra- gen, die sich mit dem Wert oder Unwert der Institution des Weltforums im Herzen von New Lork befassen, haben sich wohl in dlen letzten Tagen Millionen von Men- schen in allen Ländern gestellt. Während der großen Krise, welche die Revolution im Irak heraufbeschworen hatte, trat die ent- scheidende Körperschaft der UNO, nämlich der Sicherheitsrat, jeden Tag zu stunden- langen Beratungen und Abstimmungen zu- Sammen. Das Resultat war, daß alle An- träge und Vorschläge, die von den Vertre- tern einzenner Länder immer wieder ge- stellt und gemacht wurden, durch die je- weilige Gegenseite der Ablehnung anheim- kielen. Am Ende ging man auseinander Wie man gekommen war und tröstete sich mit der Hoffnung, daß die große Gipfel- konferenz in Form eines erweiterten Sicher- heitsrates vielleicht zum Ziele führen werde. Aber eine Zusammenkunft der Staatsoberhäupter im Saale des Sicherheits- rates bedeutet ja nicht dasselbe wie eine ordentliche Sitzung dieser Körperschaft. Wozu also sind die Vereinten Nationen da? Dienen sie noch dem Zweck und den Zielen, für die sie gegründet wurden? Es ist auch in diesem Falle leichter, Fragen zu stellen, als sie zu beantworten. Gewiß sind die Sitzungen des Sicher- heitsrates anläßlich der gegenwärtigen Krise resultatlos verlaufen. Aber haben sie es nicht zustandegebracht, die Aufmerksam- keit der Welt auf den Gefahrenherd zu len- ken und die verantwortlichen Staatsmänner zu zwingen, der öffentlichen Meinung die größte Aufmerksamkeit zu schenken? War nicht das Resultat all der Reden, Anträge und Abstimmungen im Sicherheitsrat, daß die Krise sich nicht verschlimmerte, ja daß Alle FHauptbeteiligten sich immer wieder bemühten, zu versichern, daß ihnen an nichts mehr gelegen sei, als an der Auf- rechterhaltung des Friedens? Kurzum: Ha- ben nicht das Vorhandensein der Verein- ten Nationen und die ungeheuere Publi- zität ihrer Sitzungen genügt, um eine fast hoffnungslose Situation in eine nur noch alarmierende umzuwandeln? Dieses immerhin positive Resultat darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, daß die UNO in allen Krisen, und insbe- sondere während der gegenwärtigen, so große Schwächen enthüllt hat, daß eine Re- organisation an Haupt und Gliedern drin- gend notwendig erscheint. Da ist in erster Linie der Sicherheitsrat selbst, dessen Impotenz ja schon während der Suezkrise im Herbst 1956 zutage trat. Damals waren es England und Frankreich, die alle Ver- mittlungsanträge durch ihre Vetos zunichte- machten, genau so wie jetzt die Sowjetunion dem japanischen Kompromißgvorschlag ihre Stimme versagte. Der Gebrauch des Vetos ist eine Folge der ursprünglichen Bestimmung des Sicherheits- rates, der eigentlich ganz anderen Zwecken dienen sollte, als denen, die ihm nun schon seit vielen Jahren ganz gegen seinen Cha- rakter zugemutet werden. Ursprünglich sollte der Sicherheitsrat ein spezielles Organ der „Großen“, nämlich der USA, der Sowiet- union, Frankreichs, Englands und Chinas sein, um sich gemeinsam gegen irgendwelche Uebergriffe oder Abstimmungs-Ueberra- schungen der Generalversammlung zu schüt- zen. Da die„Großen“ bei Gründung der UNO noch mehr oder minder herzlich Alliierte Mächte waren, so war das Veto- recht als eine Maßnahme gedacht, welche die „Großen“ nicht unter oder gar gegen sich selbst gebrauchen sollten, sondern höch- stens gegen andere, wenn ihnen irgend etwas nicht paßte. Mit anderen Worten: der Sicherheitsrat war der„Klub der Großen“, die allein permanente Mitglieder waren. In diesem Klub wurden und werden zusätzlich Vertreter anderer Länder hineingewählt, aber nur für begrenzte Zeit. Der Klub schien zu Beginn gut zu arbei- ten, aber er brach in dem Augenblick völlig auseinander, als die Allianz des Weltkrieges unter den Schlägen des Kalten Krieges in Brüche ging. Der Bruch zwischen dem We- sten und dem Osten brachte naturgemäß den im Sicherheitsrat vertretenen Westmächten ein erhebliches, zahlenmäßiges Ubergewicht. Dieses Ubergewicht erlaubt es ihnen bie zum heutigen Tage, das neue China aus dei UNO fernzuhalten und sich stattdessen der Stimme des Vertreters der in keiner Weise für China repräasentativen Formosa-Regie- rung zu versichern. Da China einen perma- nenten Sitz hat, ist die Bedeutung dieser Stimme von ausschlaggebender Bedeutung. 1 beitet. Wenn man der Sowjetunion vorwirft, daß sie von dem Vetorecht im Sicherheitsrat 80 un verhältnismäßig oft Gebrauch macht und sich damit immer wieder als Störenfried und Saboteur erweist, so muß man billiger- weise auch die Tatsache anerkennen, daß die Zusammensetzung des Sicherheitsrates den Wirklichen politischen Verhältnissen eigent- lich nicht mehr entspricht. Es sind zum Beispiel seit der Gründung der Vereinten Nationen Länder wie Indien unabhängig geworden und nehmen heute eine Weltrangstellung ein. Viele Beobachter und Kritiker der UNO fordern schon seit langem, daß der Sicherheitsrat vergrößert werden und Länder wie zum Beispiel In- dien zu permanenten Mitgliedern ernannt werden müßten. Kein Zweifel, der Sicher- heitsrat muß umgestaltet werden, wenn er in Zukunft nicht völlig überflüssig und so- gar schädlich werden soll. Bis es dahin kommt, mag der große Saal im Erdgeschoß des UNO- Hauptquartiers noch manche leidenschaftliche Debatten sehen. Vielleicht aber beschleunigt die kommende „Gipfelkonferenz“ im Rahmen des Sicher- Beitsrates, an der ja auch Indien maßgebend teilnehmen soll, die Entwicklung. Länder wie China und Indien sollten unbedingt als permanente Mitglieder Sitz und Stimme im Sicherheitsrat haben. Niemand erkennt dies übrigens klarer als Dag Hammarskjöld, der gewandte Generalsekretär der UNO, der seit langem hinter den Kulissen an einer Reform nicht nur des Sicherheitsrates ar- Heinz Pol(Washington) Englands Achillesferse am Persischen Golf Mit berechtigter Sorge blicken die Politiker in der englischen Hauptstadt nach Kuweit Von unserem Korrespondenten Dr. K. H. Abshagen London, 28. Juli Das revolutionäre Regime im Irak hat sich durchgesetzt. Es könnte, wenn es wollte, den Strom irakischen Rohpetroleums, der durch die„Pipeline“ quer durch die syrische Wüste zum libanesischen Hafen Tripolis am Mittelmeer fließt, jederzeit zum Stillstand bringen. Vorläufig aber versichert man in Bagdad, man wolle auch weiterhin das Erdöl liefern— vorläufig versucht man nicht ein- mall in die Besitzverhältnisse der Irak Petro- leum Company etwa durch Verstaatlichungs- maßnahmen einzugreifen. Die Erklärung ist Sanz einfach: Gerade ein neues Regime braucht die Erdöleinkünfte, um seine ehr- geizigen sozialen Pläne verwirklichen zu können. Hat man sich erst einmal fest eta- bliert, dann ist immer noch Zeit, um den Oelgesellschaften die Daumenschrauben an- zulegen. Niemand in Irak zweifelt daran, daß der Tag nicht mehr fern ist, an dern die Bodenschätze den Irakern gehören wer- den und man sie nur auf rein kommerziel- ler Basis an die Verbraucher in der west- lichen Welt wird abzugeben brauchen. Daß eine solche Entwicklung auf die Dauer un- vermeidlich ist, sehen auch viele Leute in England ein, und der Labour-Abgeordnete Bevan hat namens seiner Partei die Regie- rung aufgefordert, aus eigener Initiative auf eine solche Lösung hinzuarbeiten, solange noch Zeit dazu ist. Aber es ist nicht das Irakpetroleum, das augenblicklich den Politikern und den Wirt- schaftlern in Großbritannien Sorgen bereitet und den Nachtschlaf beeinträchtigt. Denn selbst wenn der Oelstrom durch die syri- sche Wüste wirklich einmal abgeschlossen werden sollte, so würde das die britische Wirtschaft nicht ernstlich gefährden. Schließ- lich spielt das Irakpetroleum im britischen Petroleumhaushalt eine zwar nicht unbe- deutende, aber auch nicht entscheidende Rolle. Es steuert etwa acht bis zehn Prozent zum Verbrauch von Erdölerzeugnissen bei, die im Notfall ohne allzu große Schwierig- keiten aus Venezuela oder den USA ersetzt werden könnten—, was allerdings Dollars kosten würde, und harte Währungen sind im Sterlinggebiet nach wie vor knapp. Aber, zitieren wir den konservativen„Daily Tele- graph“:„Solange Großbritannien seine Po- sition in dem Duodezstaat Kuweit hält, brauchen weder wir noch Westeuropa... uns der Gefahr ausgesetzt zu fühlen, daß wir bezüglich Erdöl vom arabischen Nationalis- mus schachmatt gesetzt werden.“ Sehen wir einmal davon ab, ob man in diesem speziellen Punkte die Position und die Interessen Großbritanniens und des übrigen Westeuropas so unbedingt gleichsetzen kann, wie das die genannte Zeitung anzunehmen scheint. Richtig aber ist, daß Großbritannien aus dem Kleinen arabischen Staat Kuweit zwei Fünftel seines Rohölbedarfes bezieht und daß in diesem nominell unabhängigen, vorläufig aber de facto unter britischer Schutzherrschaft stehenden Lande von nur 15 500 qkm mit 200 000 Einwehnern rund ein Drittel der gesamten riesigen Erdölreserven des Nahen Ostens vermutet werden. 100 Mil- lionen Sterling empfing der regierende Scheich von Kuweit im letzten Jahr als sei- nen Anteil an den Gewinnen der einem englisch- amerikanischen Konsertium gehöri- gen Kuweit-Oil Company. Die Kuweitis brauchen keine Einkommensteuern zu zahlen. Der Scheich ist ein fortschrittlicher Mann, el. lerdings im patriarchalischen Sinne, Er ver- wendet ein rundes Drittel dieser Einkünfte kür die allgemeine Staatsverwaltung, ein wei- teres Drittel wird für die soziale Wohlfahrt und Erziehung ausgegeben und der Rest für die umfangreiche Sippe des Herrschers, deren Mitglieder die meisten höheren Verwaltungs- posten innehaben. Materiell können sich die Bewohner Kuweits nicht beklagen. Und trotzdem gährt es dort unter der Oberfläche sehr beträchtlich. Dabei ist zu be- denken, daß der Oelreichtum eine große An- zahl von Menschen aus anderen arabischen Ländern, sowohl aus Irak, Syrien und dem benachbarten Saudi-Arabien wie auch aus Aegypten nach Kuweit gezogen hat. Gut die Hälfte der derzeitigen Einwohner haben keine alte Stammesloyalität gegenüber der regic- renden Familie. Ein Faktor, der zur Verbrei- tung panarabischer Ideen sehr erheblich bei- getragen hat, ist die Tatsache, daß die über- wiegende Mehrzahl der Schullehrer Aegypter ist, die durchweg in Präsident Nasser den kommenden Führer eines alle arabischen Länder umfassenden Bundesstaates sehen und dieses nationale Evangelium nicht nur in den Schulen, sondern auch in ihrer privaten Umgebung predigen. Der Anschluß Kuweits an Nassers ara- bische Union könnte durch einen inneren De Gaulle offenbart sein Europa-Konzept Der General will Sprecher der kontinentalen Staaten werden Von unserem Korrespendenten Joseph Rovan Paris, 28. Juli In seiner zweiten Antwortnote an Mini- sterpräsident Chrustschow, die wiederum das Zeichen seiner persönlichen Redaktion trägt, hat General de Gaulle am Wochen- ende un mißverständlich sein Mißvergnügen über die Möglichkeit eines Treffens der „Großen Vier“, mit kleineren Großen zu- sammen, im Rahmen des Sicherheitsrates in New Vork zum Ausdruck gebracht. De Gaulle weist Chrustschow darauf hin, daß dieser in seinem Vorschlag vom 19. Juli nur von einem Treffen der Großen Vier be- ziehungsweise Fünf, unter Einschluß von Generalsekretär Hammarskjöld und unab- Gibt es ein Wiedersehen vor Gericht? Es wird auch noch eine Klage Wohlgemuths gegen John erwartet Von unserem Korrespond Karlsruhe, 28. Juli Dem Begnadigungsgesuch der Verteidiger Dr. Otto Johns, der am Sonntag nach Ver- büßung von 19 Monaten Zuchthaushaft zu seiner Frau nach Köln entlassen wurde, haben der Bundesgerichtshof und die Bun- desanwaltschaft bereits vox längerer Zeit ihrę Zustimmung erteilt. Dies war am Montag in Karlsruhe zu erfahren. Seine Begnadigung, um die bereits im Dezember beim Bundes- pràsidialamt ersucht worden war, war bisher nicht vollzogen worden, weil zuerst die Er- mittlungen gegen seinen früheren Freund, Dr. Wolfgang Wohlgemuth abgeschlossen werden mußten, den der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz während seines Prozesses im Dezember 1956 als seinen Entführer bezeichnet hatte. John hatte behauptet, Wohlgemuth habe ihm am 20. Juli 1954 in dessen Wohnung eine Droge in den Kaffee gegeben und ihn dann bewußt- 1os über die Zonengrenze in den Sowjiet- sektor von Berlin verschleppt. Nachdem die Ermittlungen gegen Dr. Wohlgemuth, der unter dem dringenden Verdacht landesverräterischer Beziehungen steht, abgeschlossen sind und der Beschul- digte am 1. Juli gegen eine Kaution von 30 000 Mark aus der Untersuchungshaft ent- lassen worden ist, konnte John aus der Strafhaft entlassen werden, da eine Störung der Ermittlungen gegen Wohlgemuth nicht mehr zu befürchten war. n er ibn beschuldigt versctisdene a seinem Prozeß zum Falscheid angestittet zu enten Hanns W. Schmidt Gleich nach der Verhaftung Wohlgemuths am 2. Februar in Westberlin, hatte John in einem Brief aus dem Zuchthaus Münster an den Westberliner Generalstaatsanwalt An- zeige gegen Dr. Wohlgemuth erstattet und dabei erneut seinen ehemaligen Freund als Menschenxäuber bezeichnet. Außerdem hatte Sure haben, 5 N Die Anzeige Johns beim Westberliner Generalstaatsanwalt hat während der Er- mittlungen gegen Wohlgemuth keine erheb- liche Rolle gespielt. Der Bundesgerichtshof war in seinem Urteil im Dezember 1956 zu der Ueberzeugung gekommen, daß John mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlich- keit nicht von Wohlgemuth verschleppt, son- dern freiwillig mit ihm nach Ostberlin ge- fahren war. Johns Anzeige soll jetzt ruhen, bis das Verfahren gegen Dr. Wohlgemuth wegen landesverräterischen Beziehungen mit der öffentlichen Hauptverhandlung gegen ihn abgeschlossen wird. Diese Ver- handlung wird etwa im Oktober zu erwar- ten sein. Zugleich wird jedoch in Karls- ruhe für möglich gehalten, daß nunmehr Wohlgemuth gegen seinen früheren Freund Otto John Anzeige wegen falscher Anschul- digung erstattet, um sich gegen die Bezeich- nung„Menschenräuber“ und„Anstifter zum Meineid“ zu wehren,(Siehe auch Kommen- tar„Gescheiterte Freunde“). hängig von einer Sicherheitsratssitzung, ge- sprochen hatte. De Gaulle hält diesen Vor- schlag weiterhin für gut und versichert Chrustschow, daß er bereit sei, mit ihm zu- sammen an dessen Verwirklichung zu arbei- ten. Der französische Staatschef fährt wei- ter kort, daß, wenn es zunächst zu einer Konferenz im Rahmen des Sicherheitsrates käme, es dann immer noch notwendig wäre, zu einer wirklichen Gipfelkonferenz außer- halb des Sicherheitsrates zu kommen. Augenscheinlich hat de Gaulle nicht das geringste Vertrauen in die Verhandlungen im Rahmen des Sicherheitsrates, an denen alle ordentlichen Mitglieder dieses Gre- miums teilnehmen dürfen. Für den Fall, daß es zu einer solchen Konferenz unter dem Dach der UNO kommen sollte, will de Gaulle nicht nur die von Chrustschow vor- geschlagenen arabischen Staaten, sondern auch die Türkei und Israel als Teilnehmer sehen. Aus der Antwort des Generals geht natürlich nicht hervor, ob der französische Ministerpräsident gewillt ist, unter keinen Umständen nach New Vork zu reisen, aber er hat in einer im diplomatischen Stil un- gewöhnlich klaren Weise zum Ausdruck ge- bracht, daß er nicht die geringste Lust hat, dorthin zu fahren. Die Entsendung des Auhgenministers Hatte Cöuve de Murville den Auftrag, die französische Haltung in der Frage der Gipfelkonferenz klarzustellen und in Bonn wird er heute, Dienstag, dasselbe zu tun haben. Darüber hinaus aber hat er den Auf- trag, das Einverständnis vor allem Italiens und der Bundesrepublik zu der neuen fran- z6sischen Haltung gegenüber den großen internationalen Problemen zu erhalten. De Gaulle möchte augenscheinlich, nachdem er als einziger Kontinentaleuropäer an den Verhandlungen teilnehmen wird, auf der Konferenz sozusagen als der Sprecher für Gesamfkontinentaleuropa erscheinen. Auf diese Weise möchte er gleichzeitig sein Kon- zept für die europäische Einigung vorweisen; er glaubt viel weniger an verästelte Struk- turen als an die Möglichkeit der Ausarbei- tung einer praktischen gemeinsamen Außen- politik, die sich zwar innerhalb der west- lichen Allianz bewegen, hier aber eine be- sondere und immer machtvollere Rolle spie- len soll. Halbmond unter Sichel und Hammer Auf religiösem Sektor gibt es unüberbrückbare Differenzen zwischen dem Kreml und den Moslems von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Triest, im Juli Mit der Intensivierung der Zusammen- arbeit zwischen der Sowjetunion und den islamischen Araberstaaten ist ein wenig be- kanntes Problem aktuell geworden: Das Problem der Moslems hinter dem Eisernen Vorhang. 32 Millionen Moslems— das ist rund ein Zehntel aller Moslems der Erde leben zur Zeit im Staatsgebiet der Sowiet- union. Zwei Drittel der in Rußland leben- den Moslems besiedeln vor allem die fünf Sowjetrepubliken Tadschikistan, Kirgisistan, Kasakstan, Turkmenistan und Usbekistan. Für die moslemischen Völker in der So- wjetunion wurde frühzeitig die rigorose These aufgestellt, sie müßten unmittelbar, ohne nationalistisch- bürgerliches Zwischen- stadium, vom„Feudalismus“ zum Kommu- nismus umerzogen werden. Die Bolschewi- sten haben daher die nationalen Bewegun- gen der verschiedenen moslemischen Völker, die sich nach dem Sturz des Zarismus in Rußland entfalteten, mit Waffengwalt nie- dergeworfen. Von der sowjetrussischen Regierung wurde 1944 eine besondere„Kommission für Religiöse Angelegenheiten“ gegründet. In dleser Kommission gibt es je eine Abteilung für Christen, für Moslems und Juden. Die Russisch- Orthodoxe Kirche genießt eine Vorzugsstellung, sie ist nicht den Vorschrif- ten unterstellt, die für die anderen Religio- nen maßgebend sind. Alle die Oeffentlich- keit berührenden, mit der Religion zusam- menhängenden Tätigkeiten der Moslems aber bedürfen der Sanktionen dieser Kom- mission. Sie allein entscheidet über den Druck und Vertrieb arabischer Literatur, über den Bau und die Erweiterung von Mo- scheen, über die Organisation von Pilger- fahrten nach Mekka und andere Dinge mehr. Hunger und Unbildung sind im allge- meinen unter den„Sowjet-Muselmanen“ sichtbar eingedämmt worden. Die Republi- ken mit moslemischer Bevölkerungsmehr- heit erfüllen im wesentlichen aber immer noch die Funktion von Rohstoffkammern der Sowjetwirtschaft. Sie fördern Baumwolle, Erdöl, Buntmetalle. Soweit die Statistiken über das Bildungswesen eine Sondierung zwischen der moslemischen Bevölkerung und den Russen erlauben, zeigt sich, daß auf den Stufen der höheren Bildung und namentlich der technischen Spezialisierung der Anteil der Moslems stark abnimmt. Alles, was mit innerer Sicherheit und Verteidigung zusam- menhängt, befindet sich ebenfalls in russi- scher Hand, namentlich der Staatssicher- heitsdienst. Die hohen Ränge der Roten Armee sind den Moslems verschlossen. Im letzten Krieg gab es zwar verschiedene arme- nische, aber keine moslemischen Generale, Seit dem Bestehen der Sowjetunion ist die Haltung des Kremls gegenüber dem Is- lam durch ein tiefes und scheinbar unlös- bares Dilemma gekennzeichnet. Auf der einen Seite erfordert die materialistisch- atheistische Parteiphilosophie genau die gleiche aggresiv-kämpferische Haltung wie gegenüber dem Christentum, ja vielleicht noch eine radikalere, weil die mohammeda- nischen Völkerschaften der Sowjetunion Nichtrussen sind und immer die akute Ge- fahr besteht, daß die Moslems in ihrer Re- ligion den stärksten nationalen Rückhalt gegen alle Russiflzierungsbestrebungen fin- den. Auf der anderen Seite darf die Sowijet- regierung durch anti- islamische Maßnahmen im Innern nicht die islamische Welt alarmie- ren und abstoßen. Aus diesem Dilemma entspringen auch alle jene Widersprüche, die immer wieder in den Niedergang der sowjetischen Politik gegenüber dem Islam zu Page treten. So hat zum Beispiel die Sowjetunion nach dem zweiten Weltkrieg einerseits wieder regelmäßig Pilgerfahrten aus ihren zentralasiatischen Republiken nach Mekka erlaubt, andererseits im gleichen Zeitraum den Islam innerhalb der eigenen Staatsgrenzen verschärft durch Wort und Schrift bekämpft. Die sowjetischen Bot- schafter in den arabischen Staaten und die zahlreichen dort tätigen sowjetrussischen „Experten“ und Agenten werden nicht müde, immer wieder zu versichern, wie sehr die islamischen Prinzipien der sozialen Gerech- tigkeit mit den Zielen des Kommunismus harmonierten und wie ungestört sich das islamische religiöse Leben in der Sowijet- union abspiele. Zur gleichen Zeit strahlte die sowietrussische Radiostation Aschkabad kürzlich einen der schärfsten Angriffe gegen den Islam aus. Darin wurde der Islam als reaktionäre Erscheinung denunziert, der den wirtschaftlichen Fortschritt in den zentral- asiatischen Republiken behindere. Insbeson- dere die Einhaltung der moslemischen Fastenzeiten während der Erntezeit sei in Zukunft untragbar, da sie die Leistungs- kähigkeit der Arbeiter herabsetze und die Ernte gefährde. Die Annahme, daß im Rahmen der Inten- sivierung der Beziehungen zwischen Moskau und Kairo auch die Stellung der gläubigen Moslems in Rußland verbessert würde, ist Wohl eine Illusion. Der Gegensatz zwischen Islam und Kommunismus ist zu groß, als daß er sich jemals überbrücken ließe. Der Islam in Rußland ist allerdings inzwischen zu sehr verwässert, als daß er einer Wieder- belebung zugänglich wäre. Die junge Gene- ration hat sich fast völlig vom Glauben ihrer Väter abgewendet. Eine weitere Ursache für des Islams hinter dem Eisernen Vorhang bildete bisher die Passivi- tät dor arabischen Länder im Orient. 5 1 en Politischen flalfüng des französischen Ministerpräsidenten. In Rom Umsturz oder aber dadurch erfolgen, dag der Scheich selber ihn sucht, in der Hoff- nung somit das Schicksal König Feisals von Irak von sich abzuwenden und sich auch für die Zukunft ein gewisses Maß von Selbständigkeit und mindestens einen Tell der Einkünfte aus den Oelfeldern 2 sichern. Ganz abwegig erscheinen beide Möglichkeiten nicht. Es ist daher verständlich, daß man von London mit Sorge, nach dem Persischen Golf blickt. Dort in Kuweit ist wirklich die englische Achillesferse, auch wenn es nach den Erfahrungen von Suez etwas übertrie- ben erscheint, wenn man hie und da von zwei Millionen Arbeitslosen in England als Folge eines etwaigen Ausfalles der Oel- lieferungen aus Kuweit spricht. Aber im- merhin fragt man sich, ob es nicht viel leicht schon zu spät ist für die von der Opposition durch den Mund Bevans vorge- schlagene Umstellung der Erdölversorgung Englands aus dem Nahen Osten von dem System der mit Konzessionen ausgestatteten westlichen Erdölkonzerne auf ein Verhält. nis Lieferant zu Kunde. Jeletonaſ aus London: Chrustschows neue Antwort Cnrustschow hat wieder einmal die Ini- ti it ve an sich gerissen. Durch seine schon ar gestrigen Montag veröffentlichte Ant- Wirt an Macmillan, Eisenhower und de Gaulle auf deren letzte Noten wegen des Gipfeltreffens hat er die Bagdadpakt-Kon- fei enz in London mit Dulles völlig in den Schatten gestellt. Auch die Besprechungen, die hinter den Kulissen zwischen Macmillan und Dulles während des Wochenendes über das Gipfeltreffen geführt wurden, müssen mindestens zum Teil als überholt angesehen werden. Natürlich weigert man sich an offl- zieller Stelle in London, amtlich zu dem Brief Chrustschows Stellung zu nehmen, ehe der volle Text vorliegt und man Zeit gehabt hat, diesen genau zu studieren. Aber die von Moskau durch Rundfunk in englischer Sprache verbreitete Version, wird in polit. schen Kreisen nicht ohne Neid als äußerst geschickt anerkannt, weil darin die Span- nungen und Meinungsverschiedenheiten, die unter den westlichen Regierungen auch bel dieser Gelegenheit wieder zu Tage getreten sind, rücksichtslos bloßgestellt werden. Da- durch, daß Chrustschow) der amerikanischen Regierung nicht den Gefallen getan hat, die Abhaltung der Gipfelkonferenz im Rahmen der Vereinten Nationen abzulehnen, sondem sich lediglich mit de Gaulle dahin einig er. klärt, daß er Genf und ein Treffen im Kreise der Hauptmächte der vorgeschlage- nen Sicherheitsratstagung in Großbesetzung vorziehen würde, hat er die Verantwortung für Zustandekommen oder Scheitern einer baldigen Konferenz in den Augen der Neu- tralen und auch vor der öffentlichen Mei- nung Großbritanniens auf Amerika abge- wälzt. In England ist man ohnehin verärgert darüber, daß die amerikanische Regierung das Gipfeltreffen ach englischer Meinung bewußt zu hintertreiben bestreht ist. Für Macmillan wirft die jüngste Wen dung der Ereignisse auch innerpolitisch neue Probleme auf. Wenn sich die amerikanische Regierung, wie man aus der vor dem Ein- gang von Chrustschows Note gehaltenen, sehr scharfen Rede von Dulles vor dem Bag- dadrat entnehmen muß, weiterhin bezüglich der Gipfelkonferenz ablehnend oder doch retardierend verhält, würde das nicht nur zu neuen Spannungen zwischen London und Washington führen. Vielmehr könnte eine solche Entwicklung auch die eben herge- stellte überparteiliche Behandlung der Nah- ostfragen im britischen Parlament wieder In Frage stellen, In parlamentarischen Kreisen spricht man bereits von der Möglichkeit, da! das Unterhaus seine für Freitag ge. plante Vertagung für die Sommerferien hin- ausschieben wird, wenn die Gipfelkonferem durch ein Versagen der westlichen Regie- rungen in Frage gestellt erscheinen sollte. Dr. K. H. Abshagen(London Gescheiterte Freunde Der Gnadenerweis für Otto John, den ehe- maligen Präsidenten des Verfassungsschutz- amtes, den der Bundesgerichtshof nach seinem Uebertritt in die Sowjetzone zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt hatte, ist dem Bundes- präsidenten vermutlich nicht leicht gefallen Sonst hätte das Gnadengesuch nicht unzählige Monate bei ihm gelegen, hätten sich nicht mancherlei kritische Stimmen gegen eine Be- gnadigung gewandt. Indessen blieb die Gnade nur begrenzt, denn John erhielt lediglich bedingten Straferlaß für die letzten 17 Monate Zuchthaus; ein völlig freier Mann ist er damit noch nicht wieder. Nach zwei Dritteln der Strafzeit muß aber sowieso bei jedem Sträf: ling geprüft werden, ob er bedingt auf freien Fuß gesetzt werden darf. Dieser Termin wðaär bel John annähernd erreicht. Der Makel, als einer der höchsten Sicherheitsbeamten unse- res Staates versagt zu haben, wird ihm da- durch nicht abgenommen. John kommt nun in eine Freiheit, deren verstiegene Atmosphäre kaum sehr ⁊zuträg- lich, sein kann für einen gescheiterten Mann, der sich wieder im Leben zurechtfinden muß, Nach dem Eindruck, den sie im Prozeß hinter- lassen haben, werden seine Angehörigen in ihm wahrscheinlich übertriebene Hoffnungen auf seine Rehabilitierung, auf die Wieder- aufnahme des Verfahrens und sein Vorgehen gegen den einstigen Freund Dr. Wolfgang Wohlgemuth nähren, der ihn angeblich am Abend des 20. Juli 1954 betäubt und nach Ost. berlin verschleppt haben soll. Seine hastig eingereichte Strafanzeige gegen Wohlgemuth wegen Verschleppung kann zum Bumerang werden, falls dieser mit einer Gegenanzeige wegen falscher Anschuldigung durchdringt Aber das alles spielt sich in der undurch- sichtigen Atmosphäre der Zuträgereien, zwei- felhafter Gewährsmänner und unterirdischer Beziehungen ab, in der anscheinend auch das Strafverfahren gegen Wohlgemuth nur schwer gedeiht, der unter dem Verdacht landesver- räterischer Beziehungen zu östlichen Geheim- diensten steht. So oder so werden sich John und Wohlgemuth möglicherweise noch ls Zeuge und Angeklagter vor Gericht begegnen — sie können dabei aber eigentlich nur no alte, längst abgestandene Geschichten Wieder aufwärmen, denn ihr Leben haben sie sich, ganz ohne Zutun der strafenden Gerechtis- Keit, beide längst selbst ruiniert. E. B. reren 2 N 8g . 0 0 f. 10 . 81 92 28 8 as! te E o—. dan von rsischen dich die es nach bertrie- da von and als er Oel- der im- ht viel- on der Vorge- sorgung on dem tatteten Verhält- wort die Ini. e schon te Ant- r und gen des Kt-Kon- in den hungen, zemillan es Über missen gesehen am off zu dem nen, ehe gehabt ber die lischer 1 politi- Außgerst Span- ten, die uch bei getreten en. Da- mischen hat, dle Rahmen sondem inig er- fen im schlage setzung wortung n einer er Neu- en Mei- Abge· 2rärgert gierung einung e Wen- ch neue tanische m Ein- altenen, m Bag ezüglich r doch nur zu n und te eine herge- er Nah- leder in Kreisen eit, daß g ge- en hin- neren Regie- sollte. ondon 2 en ehe- schutz; seinem Jahren zundes- efallen. Mählige B nicht ine Be- Gnade ediglich Monate r damit eln der 1 Sträk⸗ E freien ain war kel, als n unse- hm da- „deren zuträg⸗ Mann, n muß. hinter- igen in nungen Vieder- rgehen olfgang ich am ch Ost- hastig gemuth nerang anzeige dringt. durch- „ Zwei- discher ich das schwer lesver- eheim 1 John ch als gegnen r noch wieder e sich, echtig⸗ E. B. Vr. 171/ Dlenstag, 29. Juli 1958 MORGEN Was sonst noch geschah.. Vulkan- Ausbrüche Spanien leidet gegenwärtig unter einer Hitzewelle, die möglicherweise erst Mitte August nachlassen wird. Die Temperaturen erreichten bis zu 40 Grad, die in Cordoba gemessen wurden. Madrid verzeichnete 38 Grad. * In den Vereinigten Staaten sind in die- sem Jahr über die Hälfte weniger Menschen an Kinderlähmung erkrankt als 1957. Nach den Angaben des Bundesamtes für das Ge- sundheitswesen wurden in diesem Jahr bis zum 19. Juli nur 913 Polio-Fälle gemeldet gegenüber 1979 Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 8 Gegen den 29 jährigen amerikanischen Sergeanten Roy C. Cobb ist in Fort Chaffee, Arkansas(US), eine Untersuchung einge- leitet worden, weil er 212 Rekruten, die sich in der ersten Woche ihrer Grundausbildung befanden, wegen Rührens im Glied Liege- stützübungen auf heißem Asphalt durchfüh- ren ließ. Bei dieser Prozedur erlitten 31 Sol- daten Verbrennungen zweiten und dritten Grades an den Händen. Zwei der Rekruten mußten in ein Lazarett eingeliefert werden. * Zwei amerikanische Ballonfahrer, die am Samstagvormittag in die Stratosphäre aufge- stiegen waren, um eine neuartige Ballon- ausrüstung für spätere Weltraumfahrten zu erproben, sind am Sonntagabend in der Nähe von gamestown im USA-Staat North-Dakota gelandet. Ohne es zu beabsichtigen, haben die beiden Forscher, der 29 jährige Malcolm Ross und der 45 jährige Lee Lewis, mit 34 Stunden und 43 Minuten einen neuen Dauer- klugrekord für Ballons aufgestellt. Sie er- reichten mit ihrem Ballon eine Höhe von rund 26 Kilometern. In der Nacht zum Sonn- tag blickten sie auf einen Orkan herab, der auf der Erde wütete. Ueber ihr Funkgerät bezeichneten sie diesen Anblick als„hübsch und eindrucksvoll“. Während ihres Fluges studierten sie auch die Wirkung kosmischer Strahlen auf Insekten * In der Nähe der von einer mittelalter- lichen Klosterkirche gekrönten Felsinsel Mont Saint Michel an der Bretagneküste, die ein besonders beliebtes Ausflugsziel ist, er- tranken am Sonntag sieben Personen, Sie gehörten zu einer Gruppe von zehn Ferien- gästen, die sich bei Ebbe zu weit in die Bucht hinausgewagt hatten und von der Flut über- rascht wurden. Nur drei konnten von einem zufällig in der Nähe kreisendem Hubschrau- per der französischen Gendarmerie gerettet werden. 25 Vor entsetzten Zuschauern stürzten am Sonntag im Zirkus Straßburger in Den Haag zwei deutsche Artistinnen aus der Zirkus- kuppel in die Manege. Die 22jährige Helga Mummert und die 24jährige Irmgard Rietsche fielen aus ungefähr zehn und sieben Meter Höhe in den Sand der Arena. Beide haben, wie die Aerzte des Krankenhauses Zuidwal in Den Haag erklärten, den schweren Sturz ohne für ihren Beruf nachteilige Folgen überstanden und werden wahrscheinlich be- reits nächste Woche in der gleichen Nummer, die als ein„Spiel zwischen Leben und Tod“ angèekündigt wird, wieder auftreten können. * Zur Beruhigung der Tierfreunde in Eng- land hat der britische Versorgungsminister Jones im Unterhaus bekanntgegeben, dag bei britischen Raketen- und Fernwaffen- versuchen keine lebenden Tiere verwendet werden. * Kopf und Rückgrat eines Ichthyosaurus, der vor rund 130 Millionen Jahren gelebt hat, wurden in Stowybridge in der englischen Grafschaft Norfolk ausgegraben. Der Fund wird von den Wissenschaftlern als selten und außerordentlich wertvoll bezeichnet und soll an die Universität Cambridge gebracht werden. 4 Betrunkene, Radaubrüder und Glücks- spieler müssen in Moskau künftig mit Ord- nungsstrafen bis zu 100 Rubel ach offiziel- lem Kurs 105 DM) rechnen, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Diese Strafen sieht eine neue Verordnung des Stadtrates der sowjetischen Hauptstadt vor, die in dem sowjetischen Parteiorgan„Prawda“ ver- ökkentlicht wurde. Auch jenen Moskauer Einwohnern, die auf öffentlichen Plätzen Fußball spielen, oder die Ruhe ihrer Nach- barn durch zu lautes Grammofon- und Ra- diospielen bei offenen Fenstern stören, dro- hen diese Strafen. Die Angaben widersprechen sich über die Zahl der„aktiven“ und der„schlafenden“ Vulkane Japans. Eigentlich ist der ganze Inselbogen ein Vulkan. Ueberall vom Nor- den Hokkaidos bis zur Südinsel Kyushu sprudeln heiße Quellen, zischt gelber Schwe- fel- oder weißer Wasserdampf, aus den Fels- spalten und fast in jeder Bergkette ver- nimmt man das unterirdische Grollen, das, einer Schiffsmaschine vergleichbar, von dem unheimlichen Leben tief im Bergesinnern kündet. Auch Japans heiliger Berg, der Fujiyama, ist ein schlafender Vulkan. Vor 250 Jahren War er das letzte Mal„zornig“ gewesen. Da- mals warf er brüllend seine Kuppe ab und überdeckte das 75 Meilen entfernt liegende Edo— so hieß Tokio damals— mit einer schweren Aschendecke. Um so aktiver sind andere„Feuerberge“ Japans. Am„berühmtesten“ ist der„Selbst- mörder-Krater des Mihara auf der märchen- schönen Insel Oshima, in dem mehr als 8000 junge Menschen Abschied vom Leben nah- men. Jahrelang war sein Krater unzugäng- lich und das führte schließlich zu einem stei- len Absinken der Selbstmordkurve. Sonst hat der Mihara auf der Insel wenig Schaden angerichtet, weniger als der bös- können vorher angekündigt werden Werden an Japans zahlreichen„Feuerbergen“ Warndienste eingerichtet?/ Erdstöße werden genau gemessen artige Asama bei dem internationalen Som- merkurort Karuizawa. Im Jahre 1783 hat er fünfzig Dörfer vernichtet. Seitdem„spuckt“ er mehrmals im Jahre. Nachts leuchtet das Feuer aus seiner bodenlosen Tiefe— über 3000 Meter verzeichnete das Echolot. Der Asama hält sich an keine„Spielregel“. Plötz- lich„explodiert“ er und dann steht manch- mal Kilometer hoch ein vielfarbiger„Atom- pilz“ im Abendhimmel. Der Asama ist tau- send Meter niedriger als der Fuji-Berg. Aber auch sein Gipfel ist ein begehrtes Touristen- ziel, und der Aufstieg ist ein Nervenkitzel, dem fast jedes Jahr Menschenleben zum Opfer fielen. Die Universität Tokio hat vor einiger Zeit am Hang des Asama ein seismologisches Observatorium errichtet und inzwischen die- sem so ungebärdigen„Feuerriesen“ seine geheimen Gesetze abgelauscht. Daraus konn- ten nun die Wissenschaftler einen Warn- dienst ableiten. Zum ersten Male ist es da- mit gelungen, Vulkan-Ausbrüche auf 21 Stun- den genau vorher anzukündigen. Professor Takeshi Minakami, der Leiter des Seismologischen Forschungsinstituts der Universität Tokio, hat der japanischen Re- gierung jetzt die Einrichtung dieses Warn- dienstes an allen tätigen Vulkanen Japans vorgeschlagen. Anlaß dazu hat der kürzliche Ausbruch des Vulkans Aso auf der Südinsel Kyushu gegeben. Alle fünf bis acht Jahre speit er Aschenregen und Lavaströme. Aber bisher hat das niemanden gekümmert. Auch der Aso ist ein Naturwunder, das alljährlich Hunderttausende von Touristen bestaunen. Und auch aus dem Aso dröhnt das dumpfe Grollen der Unterwelt. Unheimlich— aber der Bergführer sagt beruhigend:„Solange du das hörst, droht keine Gefahr!“„Und wenn man es nicht mehr hört?“„Ja, dann— aber dann ist es sowieso zu spät!“ fügt er gleich- mütig hinzu. Diesmal sind zwölf Menschen umgekommen und 28 schwer verletzt worden. Professor Minakamis Methode kann künf- tighin solche Katastrophen verhindern. Seine Seismometer verzeichnen in 4000facher Ver- Stärkung die Erdstögße im Bergesinnern. „Normal“ betragen sie etwa 200 innerhalb von fünf Tagen. Steigen sie auf 500, so be- deutet das Alarmbereitschaft, und bei 1000 oder mehr ist der Ausbruch zu erwarten. Das hat sich als wesentlich zuverlässiger erwiesen als die angebliche Erfahrungstat- sache, auf die sich die Reisbauern und Fischer bei den Vulkanen Kyushus ver- lieben. Danach soll eigentlich jeder„Haupt“ Eruption eine Anzahl kleinerer vorausgehen — sozusagen als„Vorwarnung“. Fünfzehn Schlittenhunde kamen im ewigen Eis elend um Japan errichtet den Opfern der Antarktis ein Mahnmal in weißem Marmor Alles Lebende, nicht nur der Mensch, hat eine Seele, die fortlebt. Diese Lehre des Bud- dhismus herrscht noch heute im japanischen Volksglauben. Der Japaner lebt gewisser- maßen mit den Seelen, dankt und berichtet ihnen und wenn er gefehlt hat, dann weiß er, daß er sühnen muß und sich„entschul- digen“— in diesem Leben wie nach seinem Ende. Das mag mitgesprochen haben bei der starken Erregung der Japaner, als am 18. Fe- bruar dieses Jahres fünfzehn Schlittenhunde der japanischen Antarktis-Expedition in der Eiswüste zurückgelassen werden mußten. Fast dreizehn Monate hindurch hatten diese Hunde die Schlitten der Expedition etwa 2000 Kilometer durch das ewige Eis gezogen. Anfang diesen Jahres sollte der alte japani- sche Eisbrecher„Soya“(Baujahr 1937) die Expeditions-Teilnehmer, die seit dem 29. Ja- nuar 1957 in der Antarktis tätig waren, eva- Das Denkmal für die 15 kuieren. Furchtbare Stürme türmten die Eisschollen um die„Soya“ zu riesigen Gebir- gen. Der heulende Sturm machte den Ein- satz von Flugzeugen so gut wie unmöglich. Es war eine heroische Tat des japanischen Fliegers, der dennoch die Männer des For- scher-Teams evakuierte und mit ihnen drei von den Hunden. Für sie mußte der Reserve- Zrennstoff über Bord geworfen werden— kür die anderen war beim besten Willen kein Platz zu schaffen. Man ließ sie, mit Futter für vier Wochen versehen, festgebunden, zu- rück, um sie wiederzufinden. Innerhalb die- ser Frist hoffte man auf Hilfe durch ameri- kanische Eisbrecher und Flugzeuge. Hunderte von Bitten gingen damals tele- graphisch nach Washington, Tausende von Drohbriefen an alle an der Expedition Be- teiligten und ihre Angehörigen. Als dann schließlich das Expeditionsschiff„Soya“ ohne die Hunde zurückkehrte, war es, als habe Japan einen Teil seiner Seele in den Eisfeldern der Antarktis zurückgelassen. Nun hat man diesem Gedenken bleiben den Ausdruck verliehen. In weißem Marmor haben die Seelen jener„Sachalin“-Hunde Gestalt angenommen. Sie stehen in Lebens- größe auf dem Sockel des Denkmals, das ihnen eine Stadt im Süden Japans errichtet hat. Fünf Monate hat der Bildhauer— der Tierdarsteller und Tierarzt Chitora Iwata— an seinem Werk gearbeitet, das jeden dieser fünfzehn Vettern des Polarspitzes in eigner Haltung und eigenem Ausdruck verewigt. Mit einer buddhistischen und einer shin- toistischen Feier ist das Denkmal, umgeben von den Föhren des Aquarium-Gartens der Stadt Sakai eingeweiht worden.„Mögen die verlassenen Seelen Ruhe finden und uns Menschen verzeihen!“ betete der Priester. W. Crome „Sachalin“-H unde im Park des Aquariums von Sak ai bei Osaka Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute recht veränderlich mit wechselnder, meist starker Bewölkung und einigen schauer- artigen Regenfällen, teils noch gewittrig. Tagestemperaturen 21 bis 23 Grad. Kom- mende Nacht wolkig. Frühtemperaturen 11 bis 13 Grad. Am Mittwoch wechselnde Be- wölkung mit strichweisen Schauern. Tages- temperaturen um 20 Grad Mäßiger bis leb- hafter, nur langsem nachlassender Südwest- bis Westwind. Einzelne Schauerböen. Uebersicht: Das Tiefdrucksystem über den Britischen Inseln zieht nach Norden. Die feuchtwarme Tropikluft an seiner Süd- seite wird durch zunehmende kühlere Meeresluft verdrängt. Vorerst ist jedoch wenig Beruhigung nach Eindringen der kühlen Meeresluft zu erwarten. Sonnenaufgang: 4.52 Uhr. Sonnenuntergang: 20.12 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19,8 Grad. Vorhersage Karte för 22258-+7 Uhr . 7 ſitseden 2212 Pegelstand vom 28. Juli Rhein: Maxau 495(6): Mannheim 355 (+ 12); Worms 278(19); Caub 259(420). Neckar: Plochingen 116(8); Gundels- heim 160(13); Mannheim 352(12). Geyser sollen Arbeit leisten Heiße Quellen entstehen, wenn Grund- wasser heiße Felsen berührt. Doch gilt diese Ansicht nach Auffassung der Geologen nur zum Teil. Sie sind der Meinung, daß ein Zehntel des überhitzten Erdkerns Wasser ist, das beim Kristallisieren des Magmas in Eisenerz frei wird. Dieses frei werdende Wasser ist für die Bildung heißer Quellen demnach wichtiger als das erwärmte Grund- Wasser. Geyser und heiße Quellen, die in großen Tiefen erbohrt wurden, bestätigen die Theorie. In der Toskana, bei Lardarello, wurde zum ersten Male nach Dampf gebohrt, der stromerzeugende Turbinen antreiben sollte. Der Dampf fand sich in 3000 Meter Tiefe. Versuche größeren Ausmaßes machte man in Neuseeland. Dort, wo die Natur ohnedies freiwillig Dampf und heißes Wasser preis- gibt, plante man erstmals„geothermische“ Erdkraftwerke, deren erstes vor der Voll- endung steht. In noch größerem Stil werden jetzt die kalifornischen Berge auf der Suche nach Dampf angebohrt. In 200 Meter Tiefe hatte der Dampf schon eine Temperatur von 600 Grad. Allein in Big Geysers in Kalifornien gehen täglich 6000 Kilowatt Energie ver- loren, in Gestalt des imposanten Naturschau- spiels der Fontänen aus Dampf und heißem Wasser. Jetzt sollen die Quellen gebändigt werden, um unabhängig vom Wasserstand der Flüsse, von Kälte und Trockenheit Strom zu erzeugen. Aehnliche Projekte sind in Mexiko, Salvador, Chile und Fidschi im Ent- stehen begriffen. Was wir sahen: wee eee eee Klamotten und Perlen Wer kernsieht, hat mehr vom Leben. Ob er aber auch mehr Vergnügen hat? Diese Frage müßte nach dem letzten Fernsehspiel des Nord- und Westdeutschen Rundfunkver- bandes rundweg verneint werden, denn was uns dort am Wochenende geliefert wurde, War eine Quelle des intensivsten Migver- snügens, ein Tiefschlag gegen Vernunft und Geschmack, mit dem sich das Hamburger Fernsehinstitut, das auf künstlerischem Ge- biet ohnehin recht bedenkenlos in der Wahl seiner Mittel ist, endgültig dis qualifizierte. „Der Mustergatte“ hieß dieses Malheur, nach einem amerikanischen Schwank von Avery Hopwood, und man dachte wehmütig an den alten Rühmann-Film, der einst unter dem gleichen Titel eine Garantie für echte Komik bot. Dieser„Mustergatte“ hingegen war garnicht komisch, sondern eine Häu- kung exemplarischer Dummheiten und witz- loser Situationen rund um einen Ehekonflikt, dessen trauriges Ideenrudiment darin be- stamd, daß Frau Margaret sich mit ihrem musterhaften Billie langweilt und in seinem Mangel an Untugenden einen Scheidungs- grund sieht. Leider war, diese anspruchsvolle Dame mit Kyra Mladek total falsch besetzt. Statt einer extravaganten Lustspielfigur im Hollywoodstil sah man ein blondgezopftes teutsches Gretchen, Typ Frauenschaftsfün- rerin, herb und humorlos, der man weder die abendlichen Bummelgelüste mit dem lady- killenden Hausfreund Peter René Körner noch die wohlassortierte Hausbar glaubt, aus der sich der Antialkoholiker Billie den ersten Urnd vermutlich letzten Rausch seines Lebens antrinkt. Boy Gobert gab diesem verzwei- felten Pantoffelhelden und betulichen Miese peter die Züge eines kompletten Dorfdeppen, und so wurde denn die Besäufnisszene mit der ebenso tumben Eheliebsten seines Freun- des Jack zu einer unerträglichen, kindisch- lallenden Orgie, die Regisseur Wilheim Sem- melroth offenbar sehr witzig fand. Und auf diesem untersten Niveau läppischen Kla- mauks ging es weiter bis zum mühsam hin- gequälten Happy-End. Es war ein absoluter Rekord in dem an schwachen Stücken und schlechten Aufführungen wahrlich reichen Programm des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbandes, der mit 46 Prozent den höchsten Anteil am Deutschen Fernsehen und mit jährlich 33,4 Millionen die höchsten Einnahmen aller Sender hat. Was machen die Leute bloß mit dem vie- jen Geld? Beträchtliche Summen wurden in den Ankauf von amerikanischem Filmmate- rial investiert, über dessen zweifelhaften Wert wir an dieser Stelle bereits gesprochen haben. Aus der allzu häufig strapazierten Walt-Disney-Produktion sah man auch dies- mal wieder einen Lehrfilm,„Im Herzen der Wildnis“, rationelle Abfallverwertung, ge- schickt zusammengeleimt und gut verkauft. Ein lukratives Unternehmen, das den deut- schen Kulturfilmproduzenten ihr nicht ge- rade blühendes Geschäft vollends verdirbt. Wie man auch ohne verspielte Mätzchen und kommerzielle Tricks eine hübsche Tierstudie zustande bringen kann, zeigte ein besinn- liches Filmfeuilleton des Nord- und West- deutschen Rundfunkverbandes über„Nel- sbn, das Grogstadtyferdé“, das die Erlebnisse eines ‚unzeitgemäßen Verkehrsteilnehmers“ in den Straßen der Alsterstadt schilderte. Diese Sendung und ein anschaulicher Film- bericht von der Jungfernreise des neuen Passagierschiffs„Hanseatic“ gehörten zu den erkreulicheren Leistungen, die man aus Hamburg zu sehen bekam. Am Sonntag folgte dann ein Abend mit dem berühmten Bolschoi- Ballett aus Moskau, eine Delikatesse für die Freunde des klassischen Bühnen- tanzes. Imponierender allerdings sind die Bei- träge der kleineren Sender, die mit 3,3 Mil- lionen(Süddeutscher Rundfunk) und 3,5 Mil- lionen(Südwestfunk) sehr haushalten müs- sen und dennoch— verglichen mit Hamburg — Erstaunliches leisten. So war in einem großen Dokumentarbericht,„Das Lothringer Kreuz“(Süddeutscher Rundfunk) von Heinz Huber und Hartmut Mißbach eine Fülle von „Beobachtungen im unruhigen Frankreich“ festgehalten, die, ergänzt durch schon histo- risch gewordene Kriegsberichter- und Wochenschau- Aufnahmen, ein objektives Bild der politischen und psychologischen Situation ergaben und wesentlich zum besseren Ver- ständnis der jüngsten Vorgänge um de Gaulle beitrugen. Beim Süd westfunk sprach Ernst von Khuon als kenntnisreicher Interpret über die noch immer unerforschten, Geheim- nisse der Etrusker“ und zeigte dazu schönes Bildmaterial aus den Grabkammern von Tarquinia. Nur schade, daß er seinen ita- lienischen Gast, einen Museumsdirektor und archäologischen Experten aus Rom, so sel- ten zu Wort kommen ließ. Wahrscheinlich ließ ihm die eigene Begeisterung für seinen Gegenstand keine Zeit für ein richtiges Ge- spräch. Das unbestrittene Glanzstück dieser Woche aber war„Das Pflichtmandat“, ein Fernsehspiel von John Mortimer, das beim Südwestkunk vor einiger Zeit als Funksen- dung berauskam und nun unter der Regie von Marel Wall sich auch auf dem Bild- schirm als eine Perle erwies. Dieses Zwei- personenstück, eine Charakterkomödie voll kauzig-tragischem Humor, hatte in Hermann Schomberg, dem erfolglosen Anwalt und Pflichtverteidiger, und in Ludwig Linkmann, dem Angeklagten Fowle, die idealen Dar- steller gefunden. Zwei Erzkomödianten gro- Ben Formats spielten mit leiser Ironie die Farce ihres Scheiterns: ein Phantast, der von seinem triumphalen Plaidoyer träumt, das er niemals halten wird, und ein sanfter Klein- bürger, der seine laute, lustige Frau er- schlug, weil sie ihm auf die Nerven fiel. In der Gefängniszelle proben sie mit verteilten Rollen die Gerichtsverhandlung, die dann so ganz anders ausgeht. Wie sie sich die Bälle zuwarfen und die Pointen servierten, wie sie fast unmerklich, mit kleinen Gesten und hal- ben Tönen das Porträt dieser beiden trau- rigen Männer zeichneten, die der Zufall zu Schicksalsgenossen machte, das was subtilste Schauspielkunst aus dem Geist des unsterb- lichen Theaters. E. P. Modernes Gesundheitswesen Streichhölzer im Ohr Reinlichkeit muß sein, sagen sich die Menschen. Auch die Ohren wollen gepflegt sein. Nun, hierzu genügt es im allgemeinen, morgens die Ohrmuschel regelmäßig mit einem Tuch auszuwischen. Der Gehörgang reinigt sich meist von selbst, allenfalls kann man vorsichtig mit dem gedrehten Zipfel eines Tuches oder einem Wattebausch etwas nachhelfen. Hat sich ein Pfropf gebildet, be- hebt der Arzt den Schaden rasch mit einer Spülung.. Doch die Regel, daß die beste Pflege des Ohres eigentlich die ist, es in Ruhe zu lassen, scheint nicht von allen Menschen befolgt zu werden. So berichtete kürzlich ein Arzt aus seiner Praxis, was er an„Reinigungs- geräten“ immer wieder aus den Ohren sei- ner Patienten entfernen mußte: Haarnadeln, Büroklammern, abgebrochene Streichhölzer oder bei Kindern Bonbons, Käfer, Steine und Hülsenfrüchte aller Größen. Nicht im- mer sind die Reinigungsprozeduren solcher Art harmlos abgelaufen. Leicht kann es zu einer Schädigung des Gehörganges und in einigen Fällen zu einer Durchstoßung des Trommelfelles kommen. Aber auch abge- sehen von solchen Gefahren— Ohrenreini- gen— mit Streichhölzern ist nicht sehr ästhetisch. Bergbahnen Eine große, unerfahrene und untrainierte Menschenmenge bringen die Bergbahnen heute in kürzester Zeit auf die Berge, Ge- stern aus dem Flachland eingetroffen, drän- gen sich kaum 12 Stunden später Kinder und Greise in die Kabine,„weil heute noch so schönes Wetter ist“. Die Höhenkrankheit, der Herzinfarkt und die Gehirnblutung sind dann nicht selten die Folgen. Der Landesarzt der Bergwacht des Bayerischen Roten Kreu- zes, Dr. Neureuther, empfiehlt daher aus ärztlichen Erfahrungen und wissenschaftlich begründeten Erkenntnissen heraus, daß die Gipfelstationen der Bergbahnen die 3000-m- Grenze respektieren sollten. Seilbahnen auf das Matterhorn und den Montblanc seien Unsinn. Als Ausdruck der Maßlosigkeit, der Rekordsucht oder merkantiler Inspiration sind sie abzulehnen. . 5 5 N 5 9 — MANNHEIM eee* f 1 8 Dienstag, 29. Juli 1986/ Nr. IN Expansion am Stadtrand: Es fehlt an allen Enden an Baugelände Eigenbeimsparer, Baugesellschaften und Stadt suchen nach baureifen Plätzen/ Neue Umlegungen an der Peripherie Als unternehmungslustige Mannheimer Siedler vor drei Jahrzehnten vor die Tore der Stadt zogen, um sick ein„eigenes Dach“ über dem Kopf zu schaffen und sick, ohne mit dem Boden geizen zu müssen, Wohngelegenkeiten suchten, konnten sie nicht ahnen, daß es ihre Kinder damit später einmal viel schwerer haben würden. Die heute wieder vom„Gartenlauben-Fieber“ gepackte, materiell günstiger dastehende Generation muß sich mit dem alles entscheidenden Problem herumschlagen: Bauplatz her? Die heutigen Eigenheim-Fre Wo bekomme ich einen unde erleben einen nie dagewesenen Aus- verkauf in Baugelände. Die Stadt Mannheim, einst mächtiger Grundbesitzer, Rat in der Nachkriegszeit etwa ein Drittel der früheren Gemarkungsfläche für Bauzwecke ver- dußern müssen. Allein seit 1948 wurden 300 Oststadt, auf dem Lindenhof, in Neuostkein 0 Grundstücke an Private verkauft; in der n, in der Neckarstadt, in Schönau. Die pri- vate Hand ist indessen weniger abgabefreudig. Wie und wo also werden die Bauplatz- Probleme in Zukunft gelöst? Neben vielen kommunalen Projekten, neben den Woh- nungsbaugesellschaften, warten in Mannheim rund 20 000 Eigenkeimsparer auf einen günstigen Bauplatz. Eine„Tendenz zur Peripherie“ zeichnet sich in Mannheim seit dem letzten Weltkrieg deutlich ab. Die Hälfte der Innenstadtbewoh- ner kehrte nach dem Wiederaufbau nicht mehr zurück. Vor dem Kriege wohnten hier 46 000 Personen, jetzt nur noch 24 000. Diese expansive Entwicklung schuf wohl am Stadt- rand ein neues städtebauliches Gesicht, ko- stete aber viel Grund und Boden. Die Kriegs- zerstörung Mannheims bot die damalige Ge- legenheit, die dichte Bebauung im Stadt- kern aufzulockern. Die Stadt kaufte deshalb aus Privatbesitz in den Quadraten F, N, 8 und T Gelände, baute Schulen und Kinder- gärten und legte Grünflächen und Park- plätze an. Schließlich wurde wertvolles Bau- gelände„geschluckt“ durch die Projekte Na- tionaltheater, Großmarkthalle, Gewerbe- schulzentrum, Babnhofvorplatz, Rheinbrük- kenkopf, Jungbuschbrücken-Auffahrt, Schutz- gebiet des Wasserwerkes Rheinau, Verbrei- terung der Casterfeldstraße, Ausbau der Frankenthaler und Friedrich-Ebert-Straße, Käfertaler Straßenbahnschleife usw. Ueber- all mußte die Stadt Gelände verkaufen oder im Tauschwege beschaffen. Hinzu kommen die schon genannten 3000 Grundstücke für den privaten Wohnungsbau. Nicht zuletzt ging auch dadurch viel Baugelände verloren, daß der Wiederaufbau von Seiten- und Hin- tergebäuden über eine Höhe von 7 Metern hinaus gesetzlich untersagt, die Höhe der Bebauung an den Straßen auf die Straßen- breite begrenzt und die Hauptgeschäftsstra- Ben verbreitert wurden. Dieser Ausverkauf an Baugelände bedeu- tet natürlich nicht, daß Mannheim sein Pul- ver schon verschossen hat. Sagt Ober-Ver- messungsrat Heckmann:„Baureifes Gelände ist schon noch da. Das Problem ist nur: Wie kriege ich es ran?“ Während die Städte zur Beschaffung von Wohnbauland gesetzlich verpflichtet sind, sei die private Hand„äu- Berst zurückhaltend“. Um trotzdem Gelände zu besorgen, be- treibt die Stadt jährlich neue Bauland-Um- legungen. So werden gegenwärtig in der Odenwaldstraße in Feudenheim, Am Stock (östlich Seckenheim), in Friedrichsfeld und Vor NI: Breite Straße wird breiter Technischer Ausschuß tagte/ In der letzten Sitzung vor den Ferien be- schäftigte sich der Techmfsche Ausschuß des Gemeinderats gestern mit der Schaffung einer Grünanlage und eines Kinderspiel Platzes in Rheinau, mit der Erneuerung des Mozartsaales, mit der Erschließung neuen Baugeländes in Feudenheim und auf dem Pflingstberg und mit der weiteren Verbreite- rung der Breiten Straße. Den Vorsitz führte Erster Bürgermeister Jakob Trumpfheller; Stadtbaudirektor Borelly, Ober-Baurat Bei- rer und Gartenbauamtmann Bäuerle erläu- terten die Vorlagen der Verwaltung. Auf Wunsch der Rheinauer Bevölkerung soll auf dem städtischen Gelände zwischen Plankstadter-, Waldsee- und Karlsruher Straße eine Grünanlage mit Kinderspielplatz und„Kickplatz“ errichtet werden. Der Auf- Wand beträgt 53 000 DMT. Der Ausschuß stimmte der Vorlage zu, nachdem die Stadt-, räte Maier(SPD) und Kuhn(CDU) lediglich Bedenken gegen die haushaltsrechtliche Akrobatik geäußert hatten, die dem Antrag zugrunde lag. Gestern: Blitzstart zum Ausverkauf e Bild: Steiger Baugelände wird erschlossen Nächster Programmpunkt war der Mo- zartsaal, der von November 1952 bis Dezem- ber 1956 vom Nationaltheater als Kleines Haus benutzt wurde und seitdem für Ver- anstaltungen verschiedenster Art zur Ver- fügung stand. Wegen der starken Inanspruch- nahme ist es nötig geworden, Farbanstrich und Fußboden zu erneuern. Da Oberbaurat Beirer noch nicht mitteilen konnte, wie der Saal gestaltet werden soll, meinte Stadtrat Dr. Kissel(CDU):„Wir wollen die Katze nicht im Sack kaufen; wir wollen die Mittel erst genehmigen, wenn wir über die Art der Gestaltung Bescheid wissen.“ Bürgermeister Trumpfheller erklärte:„Ich will ein Gre- mium haben, das für die Farbgestaltung ver- antwortlich ist.“ Nachdem dieses Gremium im Rosengarten- Ausschuß und in Interessen- ten aus dem Technischen Ausschuß gefun- den war, gaben die Stadträte ihre Zustim- mung, Sie sagten außerdem ja zur Isolierung der Rosengarten Dächer, mit deren Hilfe Störungen durch Geräusche, Wärmeverluste und Kondenswasserbildungen werden sollen. Auch die Schulen wurden vor den Par- laments-Ferien noch einmal bedacht. In der Uhlandschule werden unter der Turnhalle Umkleide- und Waschräume eingebaut; in verschiedenen Räumen sollen die Fenster erneuert werden. In der Wohlgelegenschule wird das Dachgeschoß instandgesetzt, Trep- pen und Gänge werden überholt. In der Friedrichsfeldschule wird für 113 000 DM eine Warmwasserheizungsanlage errichtet. Um den chronischen Mangel an Wohn- baufläche zu mildern, soll als weitere Maß- nahme der Stadtverwaltung in Feudenheim das Gelände nördlich der Odenwaldstraßge und östlich der Eberbacher Straße weiter er- schlossen und der privaten Besiedlung zur Verfügung gestellt werden. Für 84 000 DM wird eine Kanalisation von 1100 Meter Länge gelegt. Aus den gleichen Gründen soll am östlichen Rande des Pfingstberges wei- teres Gelände beschleunigt erschlossen wer- den. 39 000 DM sind für die Entwässerung des Neubaugeländes„Am Stock“ in Secken- heim vorgesehen. Für die Herstellung der endgültigen Fahrbahndecken auf der Schwarz waldstraße wurden 81 5000 DM be- willigt. Die Breite Straße soll auf einem weiteren Teilstück verbreitert werden. Für 38 000 DM. wird die Straße nun auch vor N 1(bisher Hadefa-Läden) den neuen Maßen angepaßt. In wenigen Wochen soll die Arbeit begin- nen. Der Ausschuß stimmte allen Vorlagen einstimmig zu. nk verhindert Wallstadt sowie auf dem Pfingstberg die Voraussetzungen für rund 120 Bauplätze geschaffen. Auch Baugesellschaften, die weniger über Baugelände als vielmehr über zu wenig öffentliche Förderungsmittel kla- gen, erschließen in diesen Tagen jungfräu- lichen Boden; die Gewag, ein Gebiet für 120 bis 150 Bauplätze am Ostrand von Feuden- heim, und die Gagfah südlich der Wein- heimer Straße in Käfertal. Für die nahe Zukunft plant die Stadt zwei Umlegungen größeren Stils im Norden und Süden der Stadt. Nicht nur für Eigenheim-Freunde könnte es von Interesse sein, daß in den nächsten Jahren die Gebiete zwischen Wald- straße und Speckweg(östlich von Bopp & Reuther) sowie südlich der Speyerer Straße (zwischen Steubenstraße und Rheindamm) bebaut werden. Auf dem sandigen Gelände zwischen Käfertal und der Gartenstadt liegt Mannheims„Zukunft“. Die Sorgen um die Bauplatz-Preise aller- dings nimmt den Baulustigen niemand ab. Klagt ein Bausparkassen Mitglied aus einem Vorort:„Seit Jahren schon trage ich meinen Obulus auf die Kasse. Genau s0 lange aber suche ich schon einen günstigen und nicht zu teuren Bauplatz. Meinen Sie, ich finden einen? Und dann die Preise „Wir haben wohl noch Preisstop. Bei der Preisprüfung treten demnach keine übersteigerten Preise in Erscheinung“, stel- len die Beamten im Rathaus fest.„Was aber unter der Hand verkauft wird, erfahren wir nicht.“ Die offiziellen, bei der Preis- prüfung geltenden Werte bewegen sich in Mannheim zwischen 5 und 40 DM pro qm, je nach Wohnlage. Für die Gartenstadt/ Speckwegsiedlung z. B. werden Quadrat- meter-Preise von 5 bis 7,50 DM, für die Lage Odenwaldstraße oder Am Stock 12 bis 15 und für die Oststadt oder Lindenhof so- gar 30 bis 40 DM amtlich genehmigt. Die Mangelware Baugelände hat„in der Praxis jedoch dazu geführt“, hören wir weiter, „daß oft doppelt so hohe Preise gefordert und bezahlt werden.“ N Während sich Baulustige über die Be- schaffung und Bezahlung eines Bauplatzes die Köpfe zerbrechen, konnten wir bei Mannheimer Grundstücksexperten in Erfah- rung bringen, daß es an den Straßen Mann- heims(ohne die weiter liegenden Vororte) Baulücken mit einer Gesamtlänge von 28 km gibt. Allein innerhalb des Rings betrage diese Strecke acht Kilometer.* 65 Der„Ami- Spieß“ Leo Groft Soldatenhand. eee schüttelte gestern am Kasernentor der„Spi- 5 Melli Barrachs“ in Feudenheim zue Bundes. wehrgefreiten von der deutschen Nachschubabteilung in Darmstadt militärisch-markig die Die beiden Deutschen, 20 und 25 Jahre alt, sind Teilnehmer eines Aus- tauschprogramms zwischen Angehörigen amerikanischer und deutscher Versorgungsver- bände, das auf die Initiative von UsS- Oberstleutnant John R. Blackwell im Mannheimer Ordenance Depot zuruckgeht und von Bundeswehr- Stuandortommandant Major Schoefl- nius lebhaft begrüßt wurde. Die hilfsbereiten amerikanischen Gastgeber führten ihre beiden Schützlinge, die in vier Tagen Einblick in die Us- Arbeitsmethoden auf dem Nach- schub sektor gewinnen sollen, durch das Feudenheimer Depot und dann in ihr Quartier. kKr/ Bild: Steiger Kranker Verkauf: Samstag-Wirrnis und Montags- Durcheinander Der verehrliche Einzelhandel, die verehr- mögen mir verzeihen, daß ich nicht mehr weiß, Wer wann offen hat. Samstag ist also um 14 Uhr zu. Aber an einem Samstag ist bis 18 Uhr offen. Neulich versuchte ich an einem Samstag um 13 Uhr in RI eine Vorhangstange zu kau- fen. Das Geschäft war zu. Mittagspause? Aber wenn um 14 Uhr Ladenschluß ist, gibt es doch keine Mittagspause. Oder doch? Die Banken macken also samstags um 12.30 Uhr zu, ganz gleich, ob der Samstag kurz oder lang ist. Die Krankenkassen sind samstags uberhaupt nicht sprechbar.(Das Finanzamt ubrigens auch nickt. Oder doch?) Die Kranken- kassen haben aber unter der Woche einen Tag bis 18 Uhr offen— oder bis 18.30?— halt da fällt mir ein, daß sie erst ab 17.30 Uhr für das Publikum zugùngig sind, sie haben also wohl bis 19 Uhr offen. Aber wann ist das, donners- tags, dienstags oder freitags? Die Friseure kaben montags zu. Das weiß ich. Dafür haben sie samstags— egal ob es ein kurzer oder langer ist— immer bis 18 Uhr geöffnet. Hin- gegen kat unser Milchmann in den Sommer- monaten sonntags von 9 bis 10 Uhr offen. Halt, pardon, das war ja im vorigen Jahr! Aber auf dem Polizeipräsidium ann man samstags von 8 bis 12 Uhr vorsprechen, im Gegensatz zu den Aerzten, die samstags keine Sprech- stunde haben. In dringenden Fällen bin ich samstags aber doch behandelt worden. Das waren Aerzte, die das Helfenwollen über das Geldverdienen stellten. Hingegen und hin- wiederum habe ich samstags bei der Stadt- verwaltung gar kein Glück mehr. Der Pfört- ner sagt immer:„Die Herren waren doch am letzten Samstag da“ 5* Bisher haben meine Frau und ick Kleidung, Wäsche, Möbel, Bücker, dies und jenes an Samstagnachmittagen gekauft. Sams- tagvormittags erlaubten wir uns, nicht wie sonst um 6 Uhr, sondern erst um 8 Uhr duf- zustehen. Die Frau ging auf den Marlt, brachte die Wohnung in Ordnung, bereitete das Essen. Nachmittags schauten ur Läden an, ſeauften dies und jenes. Vor allem Kleidung und Ein- uche Geschäftswelt und die hohen Behörden richtungscegenstände kauften wir ge mean. 5 ö sm. In Muße. Wir konnten dd und dort suchen, bis wir hatten, was wir wollten. Wenn nun der einzige Samstagnachmittag auch noch wegfallen sollte, werden vir unsere Methode ändern mussen. Aber soll ich vielleicht unter der Wocke nach Geschäftsschluß in die Stadt rasen, um 18 Uhr irgendwo meine Frau tref- fen und dann in 25 Minuten unsere Einkaufe abkaspeln?(Neulich kam ich um 18.20 Uhr noch in ein Kaufhaus am Paradeplatz. Die Behand- lung war so, daß ich mich auch an dieser Stelle nochmals dafur entschuldigen möchte, es ge- wagt zu haben, zu so später Stunde einzudrin- gen. Ich bitte um Verständnis, es war ein Ausnahmefall) Ich werde in Zukunft vielleicht alles ganz anders machen: Ich werde bei den großen Ver- sandhdusern einkaufen! Sie schicken mächtige Kataloge, kann man in Ruhe aussuchen. Die Angebote sind günstig. Bei Einkäufen über 20 Mark tragen diese Leute Porto und Ver- packung. Bezahlen kann ich uber Postscheck. Meine Frau und ich haben wenigstens noch. das freudige Erlebnis des Wählens, Verglei- chens, Abschätzens, am Abend zu Hause, im Sessel. Kein Anstehen, fein Gedränge. Der Rest geschieht vom Schreibtisch aus. Die Ver- sandhãuser bedienen übrigens sehr korrekt und individuell * Meine Frau und ich haben bislang jährlich „nur“ für 1000 Mark eingekauft. Wird unser Geld kunftig nach Bielefeld, Weiden, Pforz- heim, Frankfurt oder Nürnberg gehen? Wird das Geld nicht mehr in Mannheim bleiben? Wenn es nun 30000 Käufer ebenso wie ich machen? Dann sint der Jahresumsatz der Mannheimer Geschäftswelt um... Bitte Papier und Bleistift, ich rechne. Also gut, wenn der Geschäftswelt 48(gesparte) Samstagstun- rasch, den im Jahr 30 Millionen Umsatzverlust wert sind— gut, gut, dann ist ja beiden Teilen 9e. holfen. Wenn nicht, kommt man vielleicht auf eine Idee, die beiden Teilen gerecht würde: Am einen Samstag hat die eine Hälfte det Geschäfte auf, am nächsten Samstag die andere. PF * Ich bitte allseits um Pardon, daß ich das Problem von einem Röchst„altmodischen“ Standpunht her sehe: Mit seinem Beruf wählt man nieht nur die Einkommensgruppe, sondern auch so etwas Aehnlickes wie eine Tätigkeit, die den Menschen erfüllt(er. füllen sollte), und damit auch die Arbeitszeit. Wenn Straßenbuhnschaffner und Omnibusfah- rer, die Angestellten der Bundesbahn, der Telegramm- und Telefondienst, der Hotels und Gaststätten, der Kinos und Theater, des Rund- funks und Fernsehens, der Zeitungen und Zeitschriften, der Seeschiffahrt, der Schleusen, der kontinuierlichen Betriebe wie Hütten- werke, der Elektrizitäts-, Gas- und Wasser- versorgung, der Schutz- und Kriminalpolizei, der Feuerwehren, der Krankenhäuser, wenn sie und nock viele andere, die ich nicht aufge- fünrt habe, alle am Samstag um 14 Uhr „Schluß made ht e ne, wo kämen wir da hin? 5 Ich glaube, die Zahl der Angestellten in den Sparten, die hier genannt sind, macht schon ein Mehrfaches der Zahl von Verkäufern und Verkãuferinnen aus, die es in der Bundes- republik gibt. * Vielleicht aber ist an dem ganzen Verhauf etwas krank? Früher war Verkaufen eine Kunst, war„Dienen“. Ist es heute nicht mehr so? Wenn ja, wo liegt dann die Schuld! Gewiß nicht bei den Verkdufern und Verkäu- ferinnen allein. Hellmut Kling Die Sprechstunden der Sozialredaktion fallen in dieser Woche aus. Nächste Sprech- stunde am Mittwoch, 6. August, vormittags S h LLLIL. Schuss MAHAUIτ Wählfen, modernen Mustern. schiedenen Forbstellungen Bouelé- Teppiche, Größe 2500 cm, in ge- schmockvolſen Farbtönen und ausge- Bouclé-Jeppiche, Größe ca. 200 300 cm, in verschiedenen nebzeitlichen Mustern und Farbzusommenstellungen. nur Heorgorn- Teppiche, Größe co. 200 300 cm, gebrouchstüchtige Quclitäten in ver- U Jetzt Oudlität zu stark herabgesetzten Preisen Druckstoffe quf schwerer Grundware, nette Dessins, 120 cm breit Mtr. nur 29. „ Nor 39 597 „ Nor MANNHEIM, AN DEN PLAN KEN, 02 Frankfurt, Karlsruhe Mannheim, Pforzheim. 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Da der Wagen nicht gewaltsam geöffnet war, werden wei- tere Untersuchungen die Aussagen des müden Wanderers prüfen müssen.— Auf den Bän- ken eines Warteraumes legten sich zwei Brüder, 21 und 25 Jahre alt, zum Schlafen nieder. Da sie der Aufforderung des Fahr- leiters, das Bahnhofsgebäude zu verlassen, nicht nachkamen, wurde die Polizei ein- geschaltet. Als ihre Personalien festgestellt wurden, schrien und randalierten die beiden 80, daß eine gröbere Menschenmenge zu- sammenströmte. Die Polizeibeamten nahmen die Brüder schließlich mit zur Wache. Mit 19 Jahren lebensmüde Durch Einatmen von Leuchtgas versuchte eine 19 jährige verheiratete Frau, sich das Leben zu nehmen. Ihr Vater entdeckte glück- licherweise ihre Absicht, stellte die Gaszufuhr ab und unternahm Wiederbelebungsversuche. Die noch in Lebensgefahr schwebende Frau wurde inzwischen ins Krankenhaus gebracht. Beim Abtransport gebrauchte ihr Ehemann vor etwa 80 vor dem Haus versammelten Personen seiner Frau gegenüber harte Aus- drücke, die allgemeine Empörung hervor- riefen. Mit Leuchtgas vergiftet In den Abendstunden öffnete eine 74jäh- rige Frau in ihrer Wohnung die Hähne am Gasherd und atmete das ausströmende Leuchtgas ein. Beamte der Kriminalpolizei trafen die Frau an, als sie noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Sie wurde sofort ins Städtische Krankenhaus eingeliefert. Der Arzt konnte aber nur noch den Tod fest- stellen. Beim Spaziergang gestorben Eine 82jährige Frau, die zur Zeit auf Be- such bei Verwandten in Mannheim weilte, ist bei einem Spaziergang mit ihren Angehöri- gen auf der Straße tot zusammengebrochen. Eine zu Hilfe gerufene Aerztin stellte Tod durch Herzschlag fest. Aus der Unfallmappe Glück im Unglück hatten die Insassen eines amerikanischen Pkw, dessen linker Hinterreifen in der Nacht auf der Autobahn- zufahrt platzte. Der Wagen überschlug sich mehrmals, bevor er zum Stehen kam, aber keiner der Insassen wurde verletzt. Sach- schaden etwa 2000 Mark. Auf einer Straßenkreuzung in Feudenheim stießen ein Pkw und ein Motorrad zusammen, weil der 47 jährige PRwW- Fahrer dem Motorrad die Vorfahrt nicht überlassen hatte. Lutherische US- Studenten besuchen Mannheim Pfarrer James M. Bartz aus Shevenus (New Vork) besucht mit einer J. ndgruppe vom 4. bis 19. August Mannheim. Die Gruppe besteht aus Studenten und Studentinnen des Hartwich College, des ältesten lutherischen Seminars der Vereinigten Staaten, und will sich mit den Verhältnissen in Europa ver- traut machen. Der Besuch in Mannheim ist der Abschluß einer Europareise. Anschlie- Bend wollen die Jugendlichen noch die Welt- ausstellung in Brüssel besuchen. Zur Zeit halten sie sich in Italien auf. Von Mannheim aus werden sie mehrere Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung unternehmen. 0 Wohin gehen wir? Dienstag, 29. Juli Theater: Studio-Bühne„Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Der Regen“. Konzert: Deutsch-Amerikanisches Institut 19.30 Uhr:„Der Konsul“(Schluß). Filme: Planken:„Ferien auf der Sonnen- insel“; Alster:„Don Quichotte“; Schauburg: „Schakale der Unterwelt“; Scala:„Die Männer der Hilda Crane“; Palast:„Frauen, die uns nachts begegnen“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Die des Strafverteidigers“; Alhambra: „Grabenplatz 17“; Universum:„Solang die Kamera:„Die Erbarmungs- losen“; Kurbel:„Verrat“, 10.15 Uhr:„Söhne der grünen Hölle“; Capitol:„Der Ritt zurück“. 18 926 ständige Leser: Der zweite Bücherei-Omnibus fährt ab September Licht und Schatten im Mannheimer Volksbüchereiwesen/ Besichtigungsfahrt des Kulturreferats Die Städtische Volks- und Musikbücherei Mannkeim ist in der nicht alltäglichen Situation, mit einigen inrer Maßnahmen anregend auf Schwesterinstitute in der Bun- desrepublit gewirkt zu Raben und doch feststellen zu mussen, daß ihre Einrichtungen insgesamt noch nickt entfernt idealen Vorstellungen entsprechen. Das hiesige Jugend- büchereiwesen ist nach der Behauptung des Volksbüchereileiters Dr. Willi Wendling noch ohne Beispiel südlich des Mains(von den 50 000 Mannheimer Jugendlichen zwi- schen 6 und 18 Jahren sind 23 Prozent ständige Leser), der Bucherei- Omnibus wurde zusammen mit einem Münchener als erster nach dem Kriege in Dienst gestellt, und die Musikbücherei ist bisher die einzige in Baden- Württemberg geblieben. Dagegen Rat man den 1934 vom Gemeinderat verabschiedeten Aufbauplan für die Volksbücherei und inre Zweigstellen erst teilweise verwirklicht. Lannheimer Journalisten hatten Gelegen- heit, sich bei einer vom Kulturreferat veran- stalteten Besichtigungsfahrt über Beklagens- und Rühmenswertes in diesem Bereich zu in- formieren. Wesentliche Impulse wird dem hie- sigen Volksbüchereiwesen der Zweite Büche- reiomnibus vermitteln, der— vom Deutsch- Amerikanischen Institut der Stadt Mannheim geschenkt und inzwischen betriebsfertig um- gebaut— ab September die von dem bisher einzigen Bus dieser Art besorgte mobile Aus- leihe verstärkt. Insbesondere wird hiervon die Lindenhof/ Almenhof-Gegend profitieren, die stets etwas abseits von den Schwerpunkten des Ausleihnetzes lag. Daß die Büchereizentrale im Herschelbad bereits über ihre Kapazität hinaus bean- sprucht ist, war schon häufiger Gegenstand kritischer Aeubßerungen. Immerhin besteht die Aussicht, in absehbarer Zeit nach N 3, 3-4 um- ziehen zu können. Das dort gelegene Dalberg- Haus, von dem nur noch die denkmalge- schützte Fassade erhalten ist, soll im Laufe des kommenden Jahres wiederaufgebaut wer- den und der Volks- und Musikbücherei als endgültiger Hauptsitz dienen. Als nächste Zweigstelle wird auf dem freien Platz zwischen Karlsruher und Plank- stadter Straße nahe der Rheinauschule eine Bücherei erstehen, die sich bereits im Rohbau präsentiert. Die Planungen für einen Erwei- terungsbau der Käferbaler Gottfried-Keller- Bücherei sind abgeschlossen; mit seiner Fer- tigstellung rechnet man noch im Laufe dieses Jahres. Die mit der Unzulänglichkeit der Zen- trale lebhaft konkurrierende Beengtheit der Jugendbücherei in Schönau kann wahrschein- lich erst behoben werden, wenn sich im Rah- men des dort vorgesehenen Gemeindezen- trums die Möglichkeit für ein neues, geräumi- geres Domizil ergibt. Einem statistischen Bericht über die augen- blickliche Situation der Mannheimer Volks- und Musikbücherei sind interessante Zahlen zu entnehmen: Nach dem Stand von Ende März 1958 betrug die Gesamtzahl der zur Ausleihe verfügbaren Bände 80 385, die sich aufspalten in Jugendschriften(33 008), schöne, belehrende und wissenschaftliche Literatur (41 460) und Musikalien(5917). Die Musik- bücherei verfügt außerdem über 1 159 Schall- platten. Im Rechnungsjahr 1957 wurden insgesamt 446 222 Bücher entliehen; hiervon 294 183 an Jugendliche und Kinder. Wie sehr die Jugend in der Besucherstatistik dominiert, geht dar- aus hervor, daß der Anteil der Jugendbücher am Totalbestand nur 41 Prozent, der Anteil der Entleihungen dagegen 66 Prozent beträgt. Dies illustrieren wiederum die 11 661 ständi- gen jugendlichen Leser bei insgesamt 18 926 Benutzern. Jeder dritte Volksschüler und jeder vierte Gymnasiast in Mannheim gehört zu dieser literarischen Gemeinde.-mann Budapest Mannheim in zwölf Stunden Brieftauben an Rhein und Neckar landeten wieder im Heimatschlag Am letzten Samstag, kurz nach 8 Uhr, kam in Mannheim das Telegramm an:„Auf- laß der Tauben in Budapest 4.30 Uhr stop bei schönstem Wetter.“ Einige hundert Brief- taubenzüchter in Mannheim und Ludwigs- hafen sowie im übrigen nordbadischen und pfälzischen Gebiet legten sich acht Stunden danach vor ihren Taubenschlägen auf die Lauer, kontrollierten ein letztes Mal ihre Spezialühren und erwarteten über 6000 Tau- ben, die am Mittwoch in einem Spezialfahr- zeug zum bisher größten Nationalfſug bun- des republikanischer Tauben seit Kriegsende in Richtung Budapest abgefahren waren. Um 16.26 Uhr, nach einer zwölfstündigen Flug- zeit, kreisten in Neckarau und Frankenthal auch schon die ersten„Heimkehrer“ über ihren Heimatschlägen: Sie hatten in einer Glanzleistung die 820-km- Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78 Stun- denkilometern(oder 1300 Meter in der Mi- nute) durchflogen. „Lallehaag“ ler studieren Wetterbericht Wieder Sommerfest auf den Sellweiden vom 1. bis 3. August „Lallehaag“-Vize Müller erklärte dieser Tage:„Was uns trotz verzweifelter Anstren- gungen immer mißlang, nämlich die Vereins- Kasse endgültig an den Rand eines Defizits zu bringen, dürfte uns jetzt glücken.“ Die Mannheimer Karnevalgesellschaft„Lalle- haag“ veranstaltet nämlich vom 1. bis 3. August auf den Sellweiden ein Sommerfest und ihre 300 eingeschriebenen Mitglieder bangen deshalb seit Wochen um gutes Wet- ter. Am kommenden Freitag wird das Pro- gramm um 20 Uhr mit einem„Ball ver- kehrt“ eröffnet. Um 23 Uhr beginnt die große Lampion-Polonaise und zwischendurch veranstaltet der Vereins-Conferencier Gerd Wenzel Oekannt vom Mannheimer„Simpl“) drei Quizrunden. Das Samstagprogramm sieht folgender- maßen aus: 15 Uhr, Start zur Zielfahrt nach der Kleingarten-Daueranlage Sellweide. Teilnehmer sind die hohen Minister Badisch- Pfälzischer Karnevalvereine. Der Präsident dieser Vereinigung wird am Zielort den Bierbrunnen anstechen. Der TSV Badenia und die Chorgemeinschaft der Feudenheimer Gesangvereine bestreiten dann das Nach- mittagsprogramm, und ab 18 Uhr spielt die Kapelle Huber zum Tanz. Um 20 Uhr folgt das Festprogramm(Vorsitzender Gerd Dum- meldinger:„Ohne eine einzige Fest- ansprache“). Mitwirkende sind Gerd Wenzel, Appel Bärle, Kurt Wilhelm, Ellen Rummel und Ludwig Schilling. Am Sonntag turnen die Mannen vom TSV Badenia zum zweiten Male(15 Uhr). Für die Kinder hat sich der„Lallehaag“ ein besonderes Programm zurechtgelegt. Und außerdem gibt es für die Sommerfestbesu- cher am Sonntag noch einige„Rnüller“, wie die Veranstalter glaubwürdig versicherten. Die„Lallehaag“-Gewaltigen hatten die Journalisten zu dieser Besprechung in ihre neue Hausbar eingeladen, deren Dekoration dem Motto des Vereins„Nur kein Schema“— getreulich entspricht, Fragte zu fortgeschrittener Stunde ein Journalist den Vorsitzenden:„Sind Sie daran interessiert, daß auch Leute das Sommerfest besuchen?“ Dummeldinger:„Ich glaube, so könnte man sdgen.. „Brandfreudiges“ Haus in Schönau Schon zum zweiten Male innerhalb eines Vierteljahres brach in einem Haus am Elbin- ger Weg in Schönau ein Brand aus. Das erste Mal war die Wobhnungseinrichtung durch umherspritzendes heißes Fett entflammt worden. Nur mit Mühe konnten damals be- herzte Nachbarinnen den Brand eindämmen und löschen. Am Montagmorgen, gegen 10.30 Uhr, schlugen wieder Flammen aus einem Fenster des gleichen Hauses. Da niemand in der betreffenden Wohnung anwesend war. brachen die Nachbarinnen(die nun ja schon etwas Erfahrung im Umgang mit Zimmer- bränden haben) in die Wohnung ein und jöschten das Feuer. Als die eiligst herbei- geholte Wohnungsinhaberin eintrat, war die Gefahr schon beseitigt. Der Sachschaden be- trägt etwa 200 DM; die Brandursache war ein nicht ausgeschaltetes Bügeleisen. joe Der am Mittwochabend in Feudenheim abgefahrene Spezialwagen hatte unterwegs Tauben aus Stuttgart, Ulm und Augsburg mitgenommen, konnte nach Vorzeigen des vorgeschriebenen Tauben-Triptiks die Grenze anstandslos passieren und fuhr in der Nacht zum Samstag in das Budapester Nep- Stadion ein. Mannheims Brieftaubenzüchter buchen diesen Nationalflug, an dem sich Tiere aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligten, als einen großen Erfolg. Besonders freut sie das Wiederaufleben alter Vorkriegsverbindungen mit ungarischen Brieftauben-Liebhabern. „Vor dem Kriege sind wir oft nach Budapest gereist“, berichtete E. Klein aus Feudenheim, der zu den erfolgreichen Taubenzüchtern Mannheims gehört:„Es ist aber in den vielen Jahren noch nie vorgekommen, daß eine gröbere Anzahl von Tieren ihren Heimat- schlag schon am ersten Tag erreicht hat.“ Der Budapester Flug war der zwölfte und letzte dieser Saison mit Alttieren. Ihm schließt sich jetzt das Einfliegen der Jung- tiere an. Vorher aber noch— am 2, August— werden ungarische Brieftauben auf dem Kirchweihplatz in Feudenheim zu einem Gegenflug Mannheim Budapest starten. Großes Wurfturnier der Sportfischer Das Landesverbands- Wurfturnier des Bundes der Sportfischervereine von Nord- baden richtete Sportwart Martin Münzen berger in diesem Jahr in Neulußheim aus. Neben den Werfern des Bundes der Sport- fischervereine waren die bekannte Werfer- gilde des Landesfischerei- Verbandes Baden- Württemberg(Stuttgart, Heidelberg und Eberbach) und Hein Bielefeld, der Meister- Werfer des VDSF Hamburg, am Start. Der Landesverbandsmeister wurde in einem Zwölfkampf ermittelt; die Gäste trugen einen gemischten Achtkampf aus. Im Wettkampf wurde trotz ungünstiger Windverhältnisse im Spinner- und Fliegenzielwurf und im Weitwurf Beachtliches geleistet. 5 Den Mannschaftssieg und den wertvollen VDSF-Pokal erkämpfte wie im Vorjahr der ASV Rohrhof. Der ASV Mannheim-Süd kam auf den zweiten Platz und gewann den VDSF-Ehrenteller. Mit 792,3 Punkten wurde Martin Münzenberger vom ASV Rohrhof Gesamtturniersieger und Landesmeister 1958. Er siegte in der Meisterklasse vor seinen Vereinskameraden Alois Schwab und Werner Gothe. Der gleiche Verein stellte auch die Sieger in der C-Klasse(Heinz Welter, 580 Punkte) und bei der Jugend(Claus Mechler, 326 Punkte). Der ASV Ilvesheim kam durch Gerhard Grieser(647,5 Punkte) zum Sieg in der B-Klasse, während bei den Gästen Paul Papritz vom ASV Eberbach mit 522,3 Punkten der Beste war. 0 .. Y Die häßliche Lücke „Ihre Abbildung im MM vom 24. Juli Eine häßliche Lücke! gibt mir Veranlassung, schon mit Rückstcht auf meine Kundschaft, Sie da- hingehend zu unterrichten, daß niemand mehr Interesse daran haben kann, diese Häßlichkeit durch einen Neubau zu beseitigen, als die Firma F. H. Esch selbst. Leider sind bisher alle Bemühungen, eine vorläufige zweige- schossige Anlage als 1. Bauabschnitt im Zuge der Gesamtplanung zu erstellen, in der Bau- gusschußsitzung wiederholt abgelehnt worden. Es fehlt bisher jede schriftliche Begründung und ich wäre der Bauaufsichtsbehörde sehr dankbar, da ohne Zweifel ein öffentliches In- teresse zur Verschönerung der Kaiserring-An- lage vorliegt, wenn sie hierzu Stellung neh- men würde.“ H. Sch. „Zutritt nur für Angler“ „Nun bekommen wir wieder ein paar neue Verbotsschilder. Dazu gehören wieder die nöti- gen Polizeibeamten zur Kontrolle. Wenn man bedenkt, was alles an Schmutz in den Neckar fließt, so kann man über dieses Verbot nur schmutzig grinsen! Nichts gegen Fischer. Wenn aber schon ein paar staubige Autos den Nek- kar verunreinigen, wie steht es da mit den Schiffen? Im Neckar werden Kohlen, Kies, Kreide usw. ausgeladen. Darauf werden die Schiffe von vorne bis hinten abgewaschen. Schmutz und sämtliche Abfälle gehen über Bord. Man müßte also die Schiffahrt auch ver- bieten. Abwasserkanäle zumauern, Kranken- häuser rechts und links des Neckars nach außerhalb verlegen. Ausschütten ganzer Schiffsladungen Schlamm in den Rhein müßte unterbleiben. Oder sollte das alles nicht 80 schlimm sein wie das Autowaschen? Daß einer wirklich mal auf der Neckarwiese Oelwechsel macht, dürfte doch ein Ausnahmefall sein. Sollten sich die Autowäscher jetzt rächen und mit Steinen die Fische vertreiben, dann wird wohl bald ein Stacheldraht um die Neckar- wiese kommen. Und weitere Schilder Zutritt nur für Angler“. Ich gehöre nicht zu den, Neckarautowaschern“. Daß man aber eine große Anzahl von Menschen von der Neckarwiese jagt, damit ein paar Ang ler ungestört die Neckarfische abmurksen kön- nen, das ist schon ein Ding. Es gibt andere Probleme. Im Jungbusch wird man durch Schornsteine zentnerweise mit Staub einge- deckt. Nach Mitternacht lassen einige Fabriken still und leise ihre chemischen Abgase auf die Menschheit los. Bei Westwind herrscht bei uns Alarmstimmung. Die kleinen Autofahrer be- kommen ihre Verbotsschilder und die großen Stinker machen weiter.“ F. Warum Tennisplätze auf dem Pfalzplatz? „Die Anwohner des Pfalzplatzes und der Donnersbergstraße bedauern zutiefst die Ver- änderung der Grünanlage, wo inmitten der Wiese ein Tennisplatz errichtet wird. Die ganze Harmonie der Pfalzplatzanlage, Wo alle Wege, Spielplatz- und Blumenbeetbegrenzun- gen in weichen Rundungen verlaufen, wird nun durch den rechteckigen Tennisplatz mit dem roten Bodenbelag und dem hohen Draht- gitter gestört. Warum wurde ein solcher Platz nicht etwas außerhalb des Stadtgebiets ausgewählt? Erfah- rungsgemäß ist der überwiegende Teil der Tennisspieler motorisiert, so daß der Tennis- platz ohne weiteres etwas außerhalb liegen könnte. Es ist nicht einzusehen, warum etwa 400 Familien, die jetzt in Kürze rund um den Pfalzplatz wohnen, unter dem Sportbetrieb einiger weniger leiden sollen. Es wurde in letz- ter Zeit schon manche Grünanlage geopfert. Wo dies, wie z. B. im Schloßgarten bei der neuen Brückenauffahrt im Interesse der All- gemeinheit unumgänglich ist, muß man sich da- mit abfinden. Aber es ist m. E. ungerecht, we- gen einer kleinen Gruppe Sportler einen für die Allgemeinheit bestimmten Platz so zu ver- schandeln. Es ist auch bedauerlich, daß die Be- völkerung vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Früher war der Platz über dem Bun- ker für diesen Zweck vorgesehen, jetzt sollen dort weitere Sportanlagen errichtet werden, so- gar von Verkaufsbuden ist die Rede. Zusammen mit den— viel wichtigeren— Kinderspielplätzen würde der Platz den Cha- rakter einer Ruhestätte verlieren und zum Rummelplatz degradiert werden!— Was sagt die Verwaltung zu diesen Vorwürfen? Welche Gründe führt sie für ihre ungeschickte Platz- wahl an?“ M. Termine Haus- und Grundbesitzerverein: 29. Juli, 20 Uhr, Waldhof, Gaststätte„Zum Weinberg“, Luzenbergstraße 90, Ausspracheabend. Mannheimer Foto-Bund in Gemeinschafts- arbeit mit dem Deutschen Foto-Bund und dem Amateurfilmelub Kurpfalz am 29. Juli, 20 Uhr, im Lokal„Zwischenakt“, B 2, 12, Farbdia- und Filmvortrag. Wir gratulieren! Maria Schaber, Mannheim- Luzenberg, Eisenstraße 10, vollendet das 70. Le- bensjahr. dad 5 1 ——— —. . — . 1 — —— sSSSSSSSSSSV'?⁊̃ ̃ Leite 6 AUS DEN BUND ESLANDERN Dienstag, 29. Juli 1958/ Nr. 171 Festlicher Abschluß der Heiligtums fahrt Aachen war eine einzige singende und betende Gemeinde S S Aachen. Mit einer eindrucksvollen Schluß- keler, bei der das ganze Stadtviertel um Dom und Rathaus von Aachen mit etwa 40 000 Menschen auf den Straßen und Plätzen eine Sitizige singende und betende Gemeinde war, endete die Aachener Heiligtumsfahrt. Die Häuser hatten festlich illuminierte Fenster. Alle Domglocken läuteten, als in feierlicher Prozession das jahrhundertealte Marien-Gna- dendild des Doms und die Heiligtümer in der kostbaren Wappentruhe Richard von Corn- Wellis— ein Geschenk bei seiner Krönung 1257 in Aachen— vom Dom zum Pilgeraltar Auf dem Katschhof zwischen Dom und Rat- Haus getragen wurden. Bruckners Festfanfaren und Fürbitten für den Frieden, für die kirchlichen und welt- chen Oberhäupter, für die Kranken, Gefan- genen und Bedrängten leiteten die Schlußan- dacht ein, bei der das Gnadenbild auf dem Pilgeraltar thronte. In seiner Predigt rief der Aachener Bischof Dr. Pohlschneider zum Ge- bet und Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit in unserer„mit haßerfüllten Kämpfen gegen Gott und seine Kirche gekennzeichneten Zeit“ Reaktor- Wohnsiedlung entsteht Karlsruhe. Mit einem Kostenaufwand von rund 3,5 Mililonen Mark soll etwa zwei Kilometer vom Standort des Karlsruher Forschungsreaktors entfernt eine moderne Wohnsiedlung gebaut werden. Nach den Bauplänen, die beim Landrat des Land- Kreises Karlsruhe vorliegen, ist die Errich- tung von 102 Wohnungen für Bedienstete der Kernreaktor Bau- und Betriebsgemein- schaft GmbH vorgesehen. Es sollen 42 Woh- nungen mit zweieinhalb Zimmern, 21 Drei-, 21 Vier-, neun Fünf- und neun Sechs- zimmer wohnungen gebaut werden. Die Sied- lung wird am Ortsrand von Leopoldshafen errichtet. Ein breiter Grünstreifen mit Kin- derspielplätzen und Parkanlagen soll die „Atomstadt“ in zwei Teile teilen. Dabei werden die Ladenbauten sowie die Kirche und die Schule von den Wohnhäusern ge- trennt. Mit dem Bau der ersten Wohnun- gen soll im Oktober oder November dieses Jahres begonnen werden. Die Finanzierung der Leopoldshafener Wohnsiedlung soll durch erste Hypothek, öffentliche Darlehen sowie Darlehen der Kernreaktor Bau- und Betriebs GmbH erfolgen. Falsche 20-Dollar-Noten auf. Die betenden Menschen seien die große Hoffnung unseres Zeitalters. Zum letztenmal wurden dann die Heilig- tümer von den Bischöfen den Gläubigen vom Pilgeraltar herab gezeigt. Nachdem der Nun tius mit dem Lendentuch Christi den Segen erteilt hatte, zog die Prozession mit dem Aachener Friedenskreuz an der Spitze, das Während der Heiligtumsfahrt den Pilgeraltar schmückte, zum Marktplatz, wo von der Frei- treppe des Rathauses nochmals der Segen er- teilt wurde. In langer Prozession wurden die Heiligtümer anschließend zum Dom zurück- getragen. Bis in die späten Abendstunden zogen noch Pilger an den im Dom aufgestellten Heilig tümern vorbei, die seit gestern wieder für 3 Jahre im Marienschrein verschlossen sind. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Aus brennendem Auto gerettet Rendsburg. Ein italienischer Personen- wagen ging auf der Bundesstraße bei Nor- torf(Kreis Rendsburg) in Flammen auf, nachdem er gegen einen Baum geprallt war. Drei Insassen, die in dem brennenden Fahr- zeug eingeklemmt waren, wurden von einem Hamburger Kaufmann unter Lebensgefahr Sclwer verletzt aus den Trümmern geborgen. Grausige Mordtat in Nürnberg Nürnberg. Mit durchschnittener Kehle lag am Montagmorgen in Nürnberg der 28 jährige Rechtsreferendar Rudolf Fischholt ermordet in seinem Bett. Der Tat dringend verdächtig ist seine Mutter, die 67 Jahre alte Witwe Anna Fischholt. Sie ist spurlos ver- schwunden. Die Polizei hat eine umfassende Fahndung nach ihr eingeleitet. Rudolf Fisch- holt wollte am Dienstag heiraten, Seine Mutter soll dagegen gewesen sein. Für Mon- tag plante der junge Rechtsreferendar letzte Besorgungen vor der Heirat. Als sein Freund erschien, der ihn begleiten wollte, stand die Wohnungstür offen. Er machte die schreck- liche Entdeckung. Rettung im Wattenmeer Wilhelmshaven. Durch die Tücken des Wattenmeeres geriet eine Gruppe von zehn Badegästen in der Nähe von Tossens am Jadebusen in Bedrängnis. Wie die Wilhelms havener Wasserschutzpolizei am Sonntag mitteilte, befanden sich die Badegäste, darunter drei Jugendliche, in Begleitung eines ortskundigen Lehrers auf einer Wat- Unmenschlicher Vater flögte Kleinkind Salzsäure ein Bad Dürkheim. Auf einem Spaziergang flögte der 36 Jahre alte Arbeiter Ernst Rohr- bach aus Bad Dürkheim seinem eineinhalb Jahre alten Töchterchen Salzsäure ein, um das Kind zu vergiften. Wie die Polizei am Montag mitteilte, wollte Rohrbach mit der Vergiftung des Kindes seine Frau treffen, mit der er in Streit lebte. Der Mann kehrte mit dem Kind unmittelbar nach der schrecklichen Tat in seine Wohnung zurück und übergab das sich vor Schmerzen krümmende Mädchen seiner Frau. Diese brachte das Kind sofort ins Krankenhaus, wo sehr schwere innere Verbrennungen festgestellt wurden. Das Kind schwebte am Montag noch in Lebens- gefahr. Rohrbach wurde kurze Zeit später in einem Wald in der Nähe seiner Wohnung festgenommen, wo er sich schlafen gelegt hatte. Die Polizei prüft zur Zeit Anhalts- Punkte, ob der unmenschliche Vater in einem Zustand geistiger Umnachtung handelte. man in Tossens auf das Fehlen der Watten- wanderer aufmerksam und alarmierte die Wasserschutzpolizei in Wilhelmshaven. Das Seenotrettungsboot„Geheimrat Satori“ be- freite die Watten wanderer, die vor Kälte er- starrt in der Mäarkierungs-Balje hingen. Dreißigmal starb„sein Vater“ Bonn. Rund dreißigmal ließ ein etwa 30 jähriger Betrüger„seinen Vater“ sterben und kassierte ebenso oft von verschiedenen Orts- krankenkassen in Westdeutschland das Sterbegeld. In anderthalb Jahren ergaunerte er so rund 20 00 DM. Der Schwindel flog auf, als eine hessische Krankenkasse Ver- dacht schöpfte. Seitdem ist der Betrüger ins Ausland flüchtig und wird von der Interpol gesucht. Fürchterliche„Drohung“ Forchheim. Mit einer„Drohung“ beson- derer Art bemüht sich die freiwillige Feuer- wehr einer kleinen oberfränkischen Ge- meinde bei Forchheim um Spenden für den Kauf einer dringend benötigten Feuerwehr- Spritze. Die Urheber des Projektes verschick- ten ein Rundschreiben an alle Gemeinde- bürger, mit der Bitte um freiwillige Spen- den, das mit den Worten schließt:„Sollten nicht genügend Spenden eingehen, sehen Wir uns gezwungen, ein Konzert zu veranstal- ten.“ 15 jähriger gewann Seifenkisten-Derby Duisburg. Der 15jährige Lutz Springer aus Gevelsberg(Ennepetal) gewann vor 25 000 Zuschauern in Duisburg das Seifenkisten- eee Drei Mann hoch eine Abteilung Schwierige aber interessante Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts D D Kassel. Einem im Angestelltenverhältnis tehenden stellvertretenden Betriebsratsvor- 4 aus Mainz, dem seine Firma nach Betriebsrationalisierungen W egen Auflösung der von ihm geleiteten Bauabteilung gekün- digt hatte, ist jetzt vom Bundesarbeitsge- richt das Recht zuerkannt worden, in einer gleichwertigen Position weiterbeschäftigt zu werden. Mit der Begründung, die nach der Rationalisierung verbleibenden drei Arbeiter seiner Abteilung bedürften keiner Beauf- sichtigung durch einen Meister mehr, konnte ihm nach Meinung des 1. Senats des Bundes- Arbeitsgerichts nicht einfach als Meister im Angestelltenverhältnis gekündigt werden. Das Bundesarbeitsgericht hob deshalb ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Mainz auf und verwies die Sache zur anderweitigen langen Bahn mit 29,6 Sekunden, gleich rund 42 Km /st einen neuen Bahnrekord auf. Auf den zweiten Platz kam der 15jährige Gau- meister von Nordbayern, Reinhardt Börner, vor dem 14 jährigen Emerau Ach(Gerolz- hofen). 2000 Baha'i tagen in Frankfurt Frankfurt. Mit einer religiösen Feier- stunde zu Ehren des im Herbst vorigen Jah- res gestorbenen Hüters des Baha'i- Glaubens, Shoghi Effendi, wurde in der Frankfurter Kongreßhalle vor mehr als 2000 Anhängern aus 37 Ländern die vierte internationale Kon- ferenz der Religionsgemeinschaft Baha'i er- öffnet. Die Baha'i, die in der ganzen Welt etwa 1,5 Millionen Mitglieder zählen, davon 850 in Deutschland, sind, wie ein Sprecher des Nationalen Geistigen Rates der Baha'i in Deutschland und Oesterreich erklärte, keine meohammedanische Sekte, Sie bezeichnen sich als die jüngste Offenbarungsreligion mit dem Ziel, daß alle Menschen unter dem einen Gott die Einheit und Untellbarkeit der reli- glösen Wahrheit erkennen und anwenden. Frühgeschichtliche Siedlung freigelegt HZuxhaven. Bei den Ausgrabungen an der Feddersenwierde bei Cuxhaven, die bereits vor mehreren Jahren begonnen wurden, sind die Vorgeschichtsforscher jetzt auf eine Sied- lungsschicht aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. gestoßen. Wie der Leiter der Gra- bung, Dr. Peter Schmid, mitteilte, wurden Entscheidung zurück, In Mainz muß jetzt genau untersucht werden, ob die übrig ge- bliebene Gruppe von drei Arbeitnehmern nicht trotzdem noch die Merkmale einer eigenen Betriebsabteilung— nämlich per- sonelle Einheit mit organisatorischer Ab- grenzbarkeit, mit eigenen technischen Be- triebsmitteln und eigenem Betriebszweck hat und ob sie vielleicht überhaupt nicht im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes als aufgelöst zu betrachten ist. An eine Mindest- arbeitnehmerzahl sei der Begriff einer„Be- triebsabteilung“ nicht gebunden, stellte das Gericht fest. Sollte das Landesarbeitsgericht Mainz bei der neuen Verhandlung zu der Ueberzeugung kommen, daß die Betriebsabteilung trotz der drei verbliebenen Arbeiter als aufgelöst gel- ten muß, dann muß— so hat das Bundes- Arbeitsgericht in Kassel jetzt entschſeden das Betriebsratsmitglied in eine andere Be. triebsabteilung versetzt und dort seiner bis- herigen Stellung entsprechend als Angestell- ter beschäftigt werden. Keinesfalls darf er als Lohnempfänger eingesetzt werden, Der Angestellte hatte auf Unwirksamkeit der Kündigung geklagt und abgelehnt, als Lohn- empfänger zu arbeiten(Aktz. 1 AZR 478/57), Methodistische Welt-Tagung Freudenstadt(Schwarzwald). Der Vor. stand des Weltrats der Methodistenkirchen, dem etwa 50 methodistische Kirchenführer aus allen fünf Erdteilen angehören, kommt vom 31. Juli bis 4. August in Freudenstadt zu einer Tagung zusammen. In dem Weltrat sind alle wesentlichen Methodistenkirchen mit etwa 42 Millionen Kirchenangehörigen zusammengeschlossen. In den Rhein gestürzt Schaffhausen. Am Rheinfall bei Schaf. hausen geriet ein mit fünf Personen be- setzter Kraftwagen über die Böschung und Stürzte 10 Meter in den Fluß hinunter, wo er mit dem Dach nach unten im 50 Zentimeter tiefen Wasser liegen blieb. Die fünf Insassen wurden schwer verletzt geborgen. Es handelt sich um zwei Engländer, einen Deutschen, einen Holländer und um eine Holländerin, guterhaltene Holzhäuser mit geflochtenen die den Wagen gelenkt hatte. Die Holländerin Hamburg. Durch die Aufmerksamkeſt tenwanderung, als plötali 1 Derb 1 5 5 s Plötzlich Nebel einbrach Derby und damit den großen Opel-Wander- 8, 5 i 5 g einge eines Portlers auf der Reeperbahn in Ham- und ihr Führer die Orientierung verlor. Vor preis eine Ausbildungsbeihilfe von 3 000 DM Wänden gefunden. Dabei konnten Fibeln und gab als Unfallursache ein Versagen der 32 T burg konnten jetzt zwei französische Staats- dem einfallenden Flutwasser flüchteten sie und einen Iatägigen Aufenthalt in den Ver- Münzen sowie Knochengeräte freigelegt wer- Handbremse des in Freiburg im Breisgau 20 bürger festgenommen werden, die zahlreiche in das Gerüst der etwa sechs Meter hohen einigten Staaten zur Teilnahme an dem den. Es wird vermutet, daf darunter eine gemieteten Kraftwagens an. Die Prüfung gem gefälschte 20-Dollar-Noten in der Hansestadt Sangwardener Markierungs-Balje. Erst ols amerikanischen Seifenkisten-Derby in Ac- noch ältere Siedlung, eine sogenannte Flach- durch einen Experten ergab die Richtigkeit* 8 in Umlauf gebracht hatten. die Hochflut den Strand erreichte, wurde ron(Ohio). Er stellte auf der 340 Meter Siedlung, liegt. dieser Angabe. 9 einie Bode * N 11. 2 75 11 Schl rohe Rite fur deme und rube b elnie 5„KATABEINOTL“ mit 1 der ersten 1 5 und Fugemulsion. were Dorch N ee e 8 zofottiges Wohlbehagen und Erleichterung b durchblutst, ehrt, stört. a 1 8 e 59755 Aa erte d dene 18 d es ef be- ee 8 steigen. N ee hot ee ist in 5 Minuten eingezoqen, schmutzt und er nicht. Stachl. der ö Etmüdung, Obefogsttengung, Betufs- undd Aſtersetscheinungen, Brennen, tote, fleckſge Haut werden Wiegen Bürge Die Fesseln und Beine wercten schlanker und schöner. Unqezählte begeisterte Kunden bestätigen dle vielseitige Wirkung von. Katobeinol', doher kaufen Sie goch beute detobeſnef“, Kutflasche DM 4.80, reicht long. 36 C erhältlich in Apotheken und Drogetien. Schu Generalvertrleb Adem Berlin W300- Geisbergstrage 37 nich. eine: der dure Vermietungen kühr a 5 bei A- une 3. 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In der Hitze des Uebungs- Die Rechtsgrundlage für diese Manôver bil- Als in den letzten Jahren die Bilanz al- um Gefechtes haben kürzlich 8 Wir berichteten deten zuerst die Fruppenbefehle und dann ler Manöverschäden in diesem Gebiet schon 61 55 bereits darüber— kanadische Panzerver- die Direktiven der amerikanischen, bri- weit jenseits der 100-Mulionen-Grenze ver- ner bände im Geländedreieck Bremen— Ham- tischen und französischen Militärregierun- mutet wurde, war die Bevölkerung bereits i Per- burg— Lüneburg innerhalb Weniger Tage gen. Die westlichen Großmächte erlaubten so mürbe geworden, daß sie nur noch bei Ab- annähernd für eine Million DM. Ernte-, später auch anderen Staaten, u. a, Belgien, Lebensgefahr protestierte. Solche Gefahren n Be- Fur- und Straßenschäden verursacht. Zu- Holland, Dänemark und Norwegen, an den bestanden, als wiederholt die Wälder in — zammen mit den vorhergegangenen Ver- Manövern auf deutschem Boden teilzuneh- Brand geschossen wurden, deutschen Weh- nicht wüstungen anderer ausländischer Truppen, men oder eigene Uebungen anzusetzen. Bis ren das Löschen verboten war und die In 73 Stunden um es als die im selben Gebiet übten, wurden in knepp zur formellen Rückgabe der Souveränität an Funken die Dörfer bedrohten, zumal alle 1.. 8 1 5 2 ndest- zwei Wochen die gesamten Manöverschäden die Bundesregierung und dem Eintritt West- Brunnen verslegt waren. Zwischenzeitlich F r„Be. des Vorjahres weit übertroffen. Die Bundes- deutschlands in die NATO im Mai 1955 blieb hatten sich die Verhältnisse wieder gebes- nog die japanische te das regierung hat nun auf Grund dieser und auch für die Manòdver das Besatzungsstatut sert. Doch dann wurden bei einer großen 5 2 Ra- znnlicher Vorkommnisse, die den deutschen gültiges Recht, das danach durch den Manôver-Panzerschlacht, wie auch jetzt wie-„ er 5 Steuerzahler hoch belasten, mit den west- Deutschlandvertrag den neuen Verhältnissen der, erntereife Felder zusammengewalzt, 7014. 0 55 inz bei lichen Verbündeten Besprechungen eingelei- angepaßt wurde. Was von diesem Zeitpunkt Landstraßen aufgerissen und Gebäude be- 5 N 4 1 ö ugung tet, um das seit Jahren in allen Bundes- an die Manôver betrifft, so ist bis zur schädigt. Wiederholt schossen die Panzer mit 5 ee, e 11 1 n tz der ländern strittige Manöverproblem endgültig Stunde der Artikel 19 des Truppenvertrages scharfer Munftion irrtümlich in die Dörfer 3 ee e. st gel. u lösen. aus dem umfassenden Deutschland-Ver- und ö f eee, 10 Im Gebiet der Bundesrepublik, vor allem tragswerk verbindlich 1 7 5 K e FF undes. 0 republik, v. ag rbindlich. ländische Kanonſere bei NATO- Artillerie- g 5 den in Bayern, der Pfalz, Nordrhein- Westfalen, Mit diesem Artikel 19 sind, bei beider- Uebungen knapp neben eine Siedlung. Kurz 35355 Wehen 2 55 re Be. Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wer- seitigem guten Willen, im allgemeinen keine darauf wurden bei amerikanischen Uebun- Kaouro Kanetafca in To- er bis. den seit 1946 militärische Uebungen der in schlechten Erfahrungen gesammelt worden. gen die Hünengräber bei Fallingbostel, die de eiae enn en estell. nahe an eine Milliarde Mark herankommen. Der Artikel 19 gibt den ausländischen Trup- weltberühmten Sieben Steinhäuser, be- Sonntag(27. 7. 58) war sie 5 1—— 85 118 1 2 18 h 5 schädigt.„„ 77 2 Aber ficht gegen die anerkannten Interessen Die deutschen Vorschläge sehen nun vor, 5 5 5 15 der Bundesrepublik, Manöver und Uebun- im ganzen Bundesgebiet die ausländischen unden und 20 Ulinuten. 1055 gen abzuhalten Es wurden genaue Bestim- Manzver unter deutsches Recht zu stellen dun in usselion, unser 705 mungen für die Schadensregullerung, die(Bundeslelstungsgesetz). Dieses Recht engt zung in Düsseldorf(unter 78/57. gut funktioniert, erlassen und in vielen Fäl- die Manòver nur insofern ei Bid) gab man der fie- A 5 V r nur insofern ein, als vermeid 1775 Filter. len sogar erreicht, daß die ausländischen bare Schäden durch die vorherige Beratung. Journalistin aus auch J e 8 5 7 580 1 Behörden tatsächlich vermie- 7450 5 1 e 3 A A sche der deutschen den werden können, indem zum Beispi Ver. ä e hörden respektierten. Die Situation verbes- Ferennkurvan ach werer Panzer. Jouverneur von Tokio, chen, i serte sich weiter, als die Bundeswehr als defeldern erst nach der Ernte erlaubt wird, Selichiro Vasui, mit. kührer Deutschland stationierten Truppen der NATO-Partner personell in die Lage versetzt wie das schon lange für die Bundeswehr Bild: Keystone tommt Westmächte durchgeführt. Welchen Gesamt- wurde, einige Manöverplätze aus der Ver- gilt. Ernst Weger n betrag die seit 1946 bis heute angelaufenen waltung der Stationferungsstreitkräfte in die nstadt Nanöverschäden erreicht haben, läßt sich eigene Regie zu übernehmen. Trotzdem kam i feltrat nicht mehr genau ermitteln, well es in West- es, wie es das kanadische Beispiel zeigt, bis 1 f II b t 1 M d Internationale Schnittrosenschau enen gentsckland, laut Besatzün gerecht, lange ane infa a dene desen cken nrall War brutaler Or Landau. Im Zeichen einer internationalen örigen Zeit verboten war, derartige Statistiken auf- schweren Uebergriffen, bei denen grohe 8 160 5 Ittrose 8 VVV Der Zeuge wurde beseitigt/ Aufklärung nach zehn Jahren Schnittrosenschau stand am Wochenende die dürften diese Summen, vorsichtig geschätzt In jenen Fällen, in denen die Manöver- 1 Bfälzsche Blumen- und Efe en 11 5 8 Des mungen 4480 r Waldshut/ Hochrhein. Oberstaatsanwalt lungen ergaben damals, daß das Mädchen dau. Die bekanntesten und schönsten Rosen- in Uebereinstimmung mit den deutschen Be- Pr. Angelberger, Waldshut, hat gegen einen und der junge Mann, die vorschriftsmäßig guchtungen zeigten sich Tausenden von ſchaff Polizist schoß zu Recht“ hörden ausgelegt Wurden, gab es enorme 30 Jahre alten Maler, der in einer Gemeinde auf der linken Straßenseite gingen, von Rosenfreunden in Übersichtlicher Schau, be- 1 10 finanzielle Verluste durch Flurschäden. Da des Kreises Donaueschingen wohnt, und einem Labtterattwasen, der einen Liefer- rendes bewungert wurde ate rent 48 em. n de-„„ sagte der Staatsanwalt sich der Schwerpunkt der NATO-Manöver gegen eine 33jährige Hausangestellte aus wagen irn Schlepp hatte, angefahren worden 12 1 5 i 3 1 3 1 1 in die Lüneburger Heide, in den Raum Han- einer Gemeinde des Kreises Säckingen An- e 5„ 9 Ellwangen. In der Ellwranger„Tulpen- nover— Hamburg— Bremen, verlagerte 5 5 ken. Sie wurden damals zu Gefängnisstra- starke duftende„Grace de Monaco“, deren meter Aſtäre“, bei der im Mai ein Soldat durch Wurde der ganze Konfliktstoffl der Meanòver- klage wegen Mordes erhoben. Die beiden fen von acht und 30 Monaten verurteilt. Blüten mit einem hauchfeinen Siiberross „ den Warnschuß eines Polizisten Schwer ver affären in Westdeutschland kiler abgesetzt. werden beschuldigt, in der Nacht zum 1. Fe- vo ini M 6 K 8 überzogen scheinen, und die Srofblumige ande letzt worden war, hat jetzt der Oberstaats- Diesen Raum hatten die Briten während bruar 1943 einen 26 Jahre alten Kaufmann dies 5 85 1 Aan. die 5„Soraya“ mit dem interessanten Kontrast anwalt beim Landgericht Ellwangen festge- ihrer Besatzungsherrschaft zum Aufmarsch- aus Unterlauchringen im Kreis Waldshut ande der Stastsznbalts Watte yea? kwischen den schwärzlich purpurnen Außen- schen, Ut, daß kein Anlaß besteht, ein Straf 5 1 8 5 15 13 5 Hände der Staatsanwaltschaft Waldshut, seiten und den geranien-scharlachrot ein- stellt, daß kein Anlaß besteht, ein Strafver- gelände für ihre Panzerübungen erklärt. mit einer Eisenstange erschlagen zu haben, die ei 5 N 5. 1 der! 5 25 5 5 i N n 85 e eine erneute Untersuchung durch die Bliit n. t geschlagenen Innenseſten der Blütenblätter N fahren gegen die beteiligten Polizeibeamten Heute ist dieses Gebiet mit den Manöver- um einen Unfallzeugen zu beseitigen. Der Kriminalpolizei veranlaßte. Diese Unter- 2 7 3 5 Werin einzuleiten. Der wegen des Diebstahls von plätzen Bergen-Hohne und Munster, Euro- a 5 5— 18 den kanden viel Beuchtung. Insgesamt waren a* 5 5 Anklage liegen die Vorgänge um einen Ver- suchungen ergaben, daß die Fahrzeuge nach t Ros 1 der 32 Tulpen aus einem Garten festgenommene pas größtes NATO-Manövergelände. In den a 15 5 85 rund hundert Rasenmeuheften der ketten e 0 8 1 Waller d auf der Heid Sell 5 11 n kehrsunfall zugrunde, der sich vor zehn dem Unfall zunächst weiterführen und dann Jahre auf der Landauer Schnittrosenschau Ufun 5 ndern und auf der neide Zwischen Raus Jahren ereignete Am Morgen des 1. Fe- nach einigen hundert Metern anhielten. ve 40 0 5 8 8. vertreten. 1 dem Weg zur Wache zu fliehen versucht. Als nover und Hamburg sind in den letzten Jah- 5 5 0 5 5 iskeſt er auf Haltrufe hin nicht stehen blieb, gab ren ganze Panzerarmeen herumgekurvt und bruar 1946 waren an der Straßenabzwei- 1 1 2 8„ einer der ihn begleitenden Polizeibeamten NATO-Uebungen im Divisionsrahmen fallen gung ins Wutachtal bei Unterlauchringen ein einen Fahrers und deren Bräutigam, 8 Schon 7000mal verkauft — eini S d i heute schon gar nicht mehr als etwas Beson- Mädchen schwerverletzt und ein junger Maler, zur Unkallstelle zurück. wo sie mit. f einige Warns 88e Ab, Von denen einer vom geres auf Mann tot aufgefunden worden. Die Ermitt- einem Eisenstab den nicht verletzten Be- Mainz. Von dem„Kleinsten Buch der Boden abprallte und als Querschläger die 8 8 gleiter des Mädchen erschlugen, um damit Welt“, das als Baustein für den Wiederauf- e S 5 ä 8 N einen lästigen Zeugen des Unfalls zum baufonds des Mainzer Gutenberg-Museums en zerfetzte. Dem Verletzten mußte 2 0 0 Schweigen zu bringen. Da der den Schlag verkauft wird, sind nach Mitteilung der 45— Tage später das Bein amputiert Der Norden ist Wetterstiefkind 1958 ausführende Maler zur Tatzeit noch Ju- Museumsleitung bereits 7000 Exemplare ab- on. werden. 5 5 1 55 8 gendlicher war, wird er vor der Jugend- gesetzt worden., Die knapp fingernagelgroßge 8 It hat fetzt erklärt, daß Trotzdem: Ungünstige Witterung beeinträchtigt Urlaubssaison kaum Kammer angeklagt, seine damalige Braut, graphische Rarität in 25 Plesl 2255 ekte r, der den ver- nach Paragraph 36 des Polizeigesetzes zum Gebrauch der Schußwaffe berechtigt war. Er habe auch nicht auf den Fliehenden gezielt, sondern einen„qualifizierten Warnschuß“ abgefeuert, der unglücklicherweise und ohne Absicht durch Abprall zu der schweren Verletzung führte. Die menschliche Anteilnahme müsse bei diesem Vorfall ohne Einfluß auf die Be- urteilung der Rechtslage bleiben. Wie un- bestätigt verlautet, wird die Einstellung des Verfahrens wegen Diebstahls gegen den ver- letzten Soldaten erwogen. Esperantojugend an der Saar Homburg. Der 14. Internationale Welt- kongreß der jungen Esperantisten ist in Homburg-Sanddorf feierlich eröffnet wor- den. Der saarländische Kultusminister Dr. Franz Josef Rödler als Schirmherr des Weltkongresses bezeichnete in seinem Gruß- wort Esperanto als einen bedeutenden Schritt auf dem Wege zur Verständigung der Völ- ker. Homburgs Bürgermeister Karl Bern- hard Ziegenbein dankte in einer in Espe- ranto gehaltenen Ansprache, daß Homburg, das sein 400 jähriges Bestehen feiere, als Tagungsort der jungen Esperantisten aus aller Welt auserwählt wurde. Rund 150 Esperantisten aus 12 Ländern diskutieren auf ihrer Jahrestagung Möglichkeiten zur internationalen Verständigung der Jugend. Nach dem Homburger Kongreß, der bis zum 2. August dauert, werden sie am Weltkon- greß der Esperantisten in Mainz teilnehmen. Hamburg. Das Fremdenverkehrsgewerbe ist im allgemeinen mit der bisherigen Sal- son trotz der ungünstigen Witterung in einigen Teilen Deutschlands zufrieden. Die meisten Urlauber kommen voll auf ihre Kosten. Nur vereinzelt haben Reisegesell- schaften ihre Buchungen rückgängig ge- macht, sind Privatreisende aus regenreichen Gefilden enttäuscht nach Hause gefahren. Ausgesprochen prächtiges Sommerwetter wird aus Bayern und den Reise- und Er- holungsgebieten Baden- Württembergs ge- meldet. Der Schwarzwald hat sich trotz des nach wie vor starken Reisesogs nach dem südlichen Ausland als Urlaubsziel gut be- haupten können. In den Hauptplätzen sind alle Beherbergungsunternehmen so gut wie voll belegt. Das gleiche wird aus den rhein- jand- pfälzischen Gebieten an Rhein und Mosel berichtet, ebenso aus dem Taunus und den übrigen Mittelgebirgen. Während der Camping- Betrieb im Schwarzwald wegen des guten Wetters in diesem Jahr ungewöhnlich stark ist, haben im Sauerland viele Camping-Freunde unter dem Eindruck des unbeständigen Wetters ihre Zelte abgebrochen. In den Luftkurorten des Teutoburgerwaldes und in den Heil- bädern Ostwestfalens sind viele Zimmer- bestellungen rückgängig gemacht worden. Im diesjährigen Wetterstiefkind, dem Norden, ist die Zahl der Urlauber zwar nicht zurückgegangen, doch ist kaum ein Ort für länger als zwei Tage ausverkauft. Wegen des teilweise sehr ungünstigen Wetters haben viele Gäste ihren Aufenthalt an der Nordsee und Ostseeküste abgebrochen und sind in die Lüneburger Heide gefahren. Dort herrscht im allgemeinen freundliches und Warmes Wetter. Beobachter auf den Inseln berichteten, daß die Küste häufig mehrere Tage lang die Grenze zwischen Regen- und Sommerwetter gewesen sei. Zufriedenheit herrscht in den Erholungsgebieten des Har- zes. Die Berliner haben an ihrem bisher relativ schönen Sommerwetter ebenfalls nicht viel auszusetzen. Noch 14000 Kinde die sich inzwischen von ihm getrennt hat, muß sich vor dem Schwurgericht verant- worten. Der eine der beiden Fahrer ist in- zwischen tödlich verunglückt, ebenso ein Sohn des zweiten Fahrers, der gleichfalls bel der nächtlichen Fahrt dabei war. Der jetzige Hauptbeschuldigte war bei der Ver- handlung 1948 aus Mangel an Beweisen kreigesprochen worden. Das Verfahren gegen das Mädchen wurde seinerzeit eingestellt. Das Mädchen lebte in den letzten Jahren im Ausland. Es konnte bei einem Besuch in der Heimat festgenommen werden. r suchen ihre Eltern Kindersuchdienst klärt monatlich im Durchschnitt 350 Fälle Bonn. Dreizehn Jahre nach Kriegsende suchen in der Bundesrepublik noch immer 14 000 Kinder ihre Eltern, von denen sie während der Kriegswirren getrennt wurden. Gleichzeitig liegen rund 12 000 Suchanträge von Eltern und Angehörigen nach Kindern vor. Durch den Kindersuchdienst des DRK konnten bisher über 100 000 Kinder wieder mit ihren Eltern oder Angehörigen zusam- mengeführt werden. Während jedoch vor einigen Jahren noch monatlich rund 600 Fälle erfolgreich abgeschlossen werden konnten, gestalten sich die Nachforschungsarbeiten jetzt immer schwieriger, so daß die monat- liche Erfolgsquote auf 380 Fälle abgesunken 18t. 5 Mit neuen Mitteln will der Kindersuch- dienst nun auch den Rest der unerledigten Fälle nach Möglichkeit erfolgreich ab- schließen. Während auf den bisher er- schienenen 24 Bildplakaten und in den zwei Kinderbildheften nur die Bilder der damals aufgefundenen Kinder gezeigt wurden, wird auf einem neuartigen Suchplakat jetzt zum erstenmal das Bild aus der Zeit der Auf- findung zusammen mit einem aus den letzten Monaten veröffentlicht. Die Suchdienstexper- ten glauben, daß viele der jetzt mindestens 13jährigen Kinder inzwischen eine größere Familenähnlichkeit zeigen und damit ihre Identifizierung erleichtert wird. enthält das Vaterunser in Deutsch, En Französisch, Holländisch, Schwedisch, Spa- nisch und in einer amerikanischen Fassung. Das Buch kostet 5 Mark, von denen 3 Mark auf die Herstellungskosten entfallen. Kolpingheim abgebrannt Zweibrücken. Das Heim der Zweibrücker Kolpingsfamilie ist durch ein Feuer vollstän- dig vernichtet worden. Die Flammen fanden in der Holzbaracke reiche Nahrung. Die Zwei- brücker Feuerwehr konnte nur einen Teil der Einrichtung und eine wenige Meter ent- fernt stehende zweite Baracke retten, die der Katholischen Pfarrei Heiligkreuz als Jugend- heim dient. Der Schaden wird auf mehrere tausend Mark geschätzt. Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Auf Grund von Zeugenaussagen wird Brandstiftung ver- mutet. Die Kriminalpolizei hat die Ermitt- lungen aufgenommen. Flüchtiger Rechtsanwalt festgenommen Rastatt. Der 34 Jahre alte Rastatter Rechtsanwalt, der seit über drei Wochen von der Kriminalpolizei gesucht wurde, ist in Bad Reichenhall festgenommen worden. Gegen den Anwalt liegen verschiedene Anzeigen wegen Unterschlagung von Klintengeldern Vor. Der Anwalt war Fraktionsvorsitzender einer Freien Wähler vereinigung im Kreistag des Landkreises Rastatt. Er wurde beim Grenzübertritt von Oesterreich in die Bun- desrepublik verhaftet. 8 i Famillen-Nachtiehten b füchinsiu' fur Schwerhörige leh kann alles essen! 5— „Lange Zeit konnte ich nur Haferflocken, Nudeln und Brei essen, 2322„ hebte ber wieder Xpfel, Bröfchen und Fleisch. Dies verdanke ich . Ihrer Kokident-Hoft-Creme, mit der ich sehr zoftieden bin. 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Käfertal: Rheingold-Drogerie Schmi taz, Ecke Mannheimer und Mußbacher Straße. t bt. lee,, 1 S Dienstag, 29. Jul 1988/ Nr. 1 — 9 5 N. Nach Heimniederlage gegen Sandhofen: f 1 f f Wie steht mein Verein! — 0 Obertloceenbachs Vorsprung ist dahin e N TV Oberflockenbach 9 7 1 1 76.44 15278 lcd Ueberraschung in der B-Klasse: SV 50 Ladenburg— Leutershausen 1 b 9:8 en een e% 1„ eee nis 1 l SpVgg Sandhofen 10 7 0 3 107:84 1426 Col In der Kreisklasse A brachte der letzte Die TSG Ketsch trat im Rahmen des 40- Polizei-SV 10 6 1 3104.72 135 l Julisonntag zwar nur zwei Spiele, dafür aber jährigen Jubiläums des FV Brühl gegen den TSG Plankstadt 10 5 1 4 787 5 eine große Ueberraschung: Der TV Ober- TV Brühl an. Ketsch, das nach einer frühen SV Viernheim s 5 0 3 68849 100 50 klockenbach unterlag der Spygg Sandhofen 3:0-Führung wie der sichere Sieger aussah, Badenia Feudenheim 9 5 0 4 36788 10“ 5 Auf eignem Platz mit 10:12 Toren. Durch mußte sich im weiteren Verlauf des Spieles Sd Mannheim 9 4 2 3 61760 1078 1 diese Niederlage büßte Oberflockenbach sei- strecken, um noch zum 14:10-Erfolg zu kom- TV Rheinau 8 4 0 4 61:71 10 101 nen Vorsprung gegenüber dem TV 64 men.— Der TSV 1846 hatte den VTV Mun- Tus Weinheim 10 2 1 7 64:98 515 5 Schwetzingen ein. Beide Clubs haben nun denheim zu Gast und mußte sich mit einem TV Altlußheim 10 1 2 7 63:97 46 4 je drei Verlustpunkte. Im zweiten Spiel 12:12 begnügen. ATB Heddesheim 8 1 1 6 66:81 313 En 8 der ATV Heddesheim zum ersten dop- Bei der TSG Rheinau trafen sich Badens SC Pfingstberg 8 0 0 8 51:79 096 55 pelten Punktgewinn, als ihm über den Sc Handballschiedsrichter. In einem Kurztur 5 Pfingstberg ein harterkämpfter 7:6 Erfolg nier e siegten e run Kreisklasse B, Staffel I: 1 slang, der jedoch erst in den letzten Spiel- Pfeifenmänner wie auch schon im Vorjahr. Sd Leutershausen Ib 3 7 0 1 110.46 4 Fon minuten sichergestellt wurde. 50 Ladenburg 8 7 0 1 87. l c Auch 1 Klass b ine kleine 5 Fortuna Schönau 9 6 1 2 86:64 13.5 g an Sue dnn es eine klein Duke Doppelsieger TV Sandhofen 9 6 0 8 8d. 12% ach Ueberraschung: SV 50 Ladenburg schlug die TSWLützelsachsen 7 4 1 2 69.51 pfl IB der Sc Leutershausen mit 9:8. Erwar- Nach seinem Erfolg in der 350-c m- TV Waldhof 8 4 1 3 39.43 13 5 0 tungsgemäß kam Fortuna gegen TG Heddes- Klasse holte sich der mehrfache Exweltmei- JV Neckarhausen 7 2 2 3 58.49 699 die heim mit 14:10 zu beiden Punkten. In der ster Geoffrey Duke(Großbritannien) beim TV Schriesheim 6 2 0 4 45762 499 ten Staffel II traten lediglich Sc Käfertal und Großen Motorradpreis von Schweden in He- SV Wallstadt 9 1 1 7 3896 Post S in Aktion. Die Postler zogen dabei demora auch den Sieg der Halbliterklasse. 1 Heddesheim 8 1 0 7 55˙89 2% mit 8:23 den Kürzeren. Zwar hatte sein Landsmann John Surtees in TSV Schönau 9 1 0 8 55.143 20ʃ06 82 dieser Klasse den Weltmeistertitel schon el Tot t sicher, doch zeigte Duke auf seiner Norton Staffel II: 5 Otoquoten mit einer Durchschnitts geschwindigkeit von PSV 1846 Mannheim 9 8 1 0 105:65 175 Twölferwette: 1. R. 750 DM; 2. R.; 38 DM; 165,381 km/st, daß er von seinem Können ETWA 110 00 ZUScHAUER erlebten im überfüllten Moskauer Lenin- Stadion am MG Mannheim 9 7 0 2108783 140 1 3. R.: 4,70 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 296 DM; nichts eingebüßt hat. ersten Tag des Leichtathletik-Länderkampfes zwischen der Sowietunion und USA SC Käfertal 8 60 2 109:59 1204 171 2 R.: 14,50 DM. 3. R. 2.10 DM.— Neuner- Ergebnisse: Klasse bis 500 cem: 1. Duke eine 61:45-Führung der Us-Athleten. Im Verlaufe der Kämpfe wurden drei Welt- Germ. Neulußheim„C wette: 1. R. 130 DM:; 2. R.: 9 DM; 3. R.: 1,40 PM.(Großbritannien) Norton 11:19:04.3 Std. jahresbestleistungen auf- bzw. eingestellt. Ueber 100 lief 8 1 ik* 88 TB Reilingen 8 4 1 3 68:55 9 sell —Kanterwette: 1 R. 160 Dbl; 2. 6 c Dun. 165,381, 2. Dale(Großbritannien) BMD.! 5%%„„„ 8 eee. 8 500. DN: 1.192047 Se berd(Frobritanmien) Nor chison und Collymore 10,2 und erreichten damit die Leistungen der deutschen Sprinter TSG Rheinau 7 2 0 5 39:64 40 Sch ewinnklasse 2: Gewinnklasse 2 55 8 1 1 3 3 8 V 5 Ge Krefer chne Zusatzzahl): 5400 Dal; Ge fon 1.30.08,0, 5. Ernst Hiller Deutschland) Germar, Har; und Fütterer. Unser Bild zeigt das Feld der 100-m-Läufer auf der 5 3 99 39 vol winnklasse 3: 100 DM; Gewinnklasse 4: 5,05 PM. BMW 1:20: 38, 0. Strecke. Zweiter von rechts ist Murchison, ganz links Collymore. AP-Bild 98 Seckenheim Ib 8 1 0 7 64.98 20 19 — Str lan N hei b t e i 11 8 c hrichten Der Herr über Leben und Tod hat nach langem schwerem 8 Leiden, am 27. Juli 1958, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, 1 a Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, du An den Folgen eines Unfalles verstarb in der Nacht zum 28. Juli 1958 der Leiter r Lai unserer elektro-tectmischen Abteilung Margarete Schmitt. che Am 27. Juli 1958 verschied im 69. Lebensjahre unsere 3 ant gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwe- 2 8 a f ster, Schwägerin und Tante, Frau Herr Oberingenieur EOr g 01z im Alter von 75 Jahren aus diesem Leben abberufen. 55 b Mhm.- Käfertal, den 29. Juli 1958 5 2 40. 5 2 Wormser Straße 23. He W ilhelmine Schäfer Wir verlieren in ihm einen ausgezeichneten und ganz besonders begabten Fach- In t ieter Trauer; 5 mann, der mit unserem Hause 36 Jahre ununterbrochen aufs engste verbunden N. N 77 0 4 War. Darüberhi 1 1 2 8 5 Mh m. Feudenhe im, den 29. Juli 1958 5 3 erhinaus t 18 90 Ver lust e n und Freundes zu be und Anverwandte Mil Hauptstraße 107 JJ 8 und seines stets bereiten Beerdigung: Mittwoch, den 30. Juli 1958, 14.30 Uhr, im Friedhof len und aufgeschlossenen Wesens, von allen Mitarbeitern geachtet und geliebt wurde. Käfertal. trat 7) 8 Wir werden dem Entschlafenen ein ehr endes Andenken bewahren. 185 Meta Heidenreich l e 1 Familie Heinz Heidenreich Mannheim, den 28. Juli 1958 5 f 3 8 1 15 111 f ufsichtsrat, Vorstand und Belegscha Familie Betty Spinger 2 g 5 5 Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. wei Anna Hörr der Mannheimer Maschinenfabrik P 1 1 ged Fi bedr d aner MOHR& FEDERHAFFE AG eine innigstgeliebte Gattin, unsere herzensgute Mutter, 23 535 Oma und Schwester, Frau 11 8 2 6 Beerdigung: Mittwoch, 30. Juli 1958, 9 Uhr, Hauptfriedhof Sophie Schenzel a Mannheim. i geb. Schlorb der ist für uns alle völlig unerwartet entschlafen. 185 er 5. 5. 5 Mhm.- Waldhof, den 28. Juli 1958 Bes ö 2 5 85 ach kurzem schwerem Leiden Sn ð Z 1*. Am 286. Juli 1958 verschied im 57. Lebensjahr Plätze! f eis gute bfukter, Grogmut- ff te Namen der trauernden die 5 und unerwartet unsere gute Mutter, Schwiegermutter ter, schwester, Schwägerin und HIn fer bliebenen: 1 11 Unfaßbar für uns alle ist unser lieber einziger und Oma 6 1 11 Tante, Frau Friedrich Schenzel me Sohn Julia Hartmann geb. Jäger im Alter von 68 Jahren. Mannheim, den 27. Jull 1958 Windmühlstraße 17-19 In tiefer Trauer: Heinrich Hartmann Anne Diemer Wwe. geb. Hartmann Beerdigung: Mittwoch, den 30. Juli 1958, 15 Uhr, im Friedhof Käfertal. Margarete Schütz wwe. geb. Michels Mannheim, den 28. Juli 1958 Alphornstraße 48 Dieter ö im blühenden Alter von 15 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, für immer von uns gegangen. Mannheim, den 27. Juli 1958 In stiller auser: Hilde Liedtke geb. Schütz Gustav Liedtke Statt Karten Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme durch Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und Blu- Käfertaler Straße 67 1 1 4 5 1 0 Werner Liedtke, Enkel Enkelkinder: menspenden beim Heimgang unseres lieben Entschla- ab. 5 und Anverwandte Ursel, Carl, Dietmar fenen, Herrn 0 bre Albert Bachmann und Anverwandte. 22 0 das und Frau Maria geb. Braun Beerdigung: Mittwoch, 30. Juli, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Beerdigung: Nlittwoch, 20. Jull, Wilhelm Dünkel. 10.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 5 12 Beerdigung: Mittwoch, den 30. Juli 1958, 10.30 Uhr, sagen wir allen unseren innigsten Dank. Jul Hauptfriedhof Mannheim. 2 5 d Dank HI Stadtpf Gscheidl rig Anz besonderen A¹¹ errn Adt pfarrer Scheiden Nach kurzem schwerem Leiden für seine tröstenden Worte, den Vertretern der Stadt- Tieferschüttert geben wir hiermit die traurige Nachricht, daß ist unsere lieb 5. 5 5 4 2 E meine geliebte Frau, meine gute, treusorgende Mutter, Schwie- 8 Ste 5! verwaltung Marmheim 1 den Vertretern des Ge ie germutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau gerin und Tante, Frau sangvereins„Liederkranz, für ihre ehrenden Nach⸗ Ste 5 rufe und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Au 5 3 Ehre erwiesen 15 Anna Reeg Amalie Geier N a geb. Rieth 1 Mhm.- Wallstadt, den 29. Juli 1958 Kle ö 1 geb. Fran Oswaldstraßze 5 Nach kurzem schwerem Leiden verstarb am uns im Alter von nahezu 62 Jahren plötzlich und unerwartet N 5 8 8 5 8 5. 55 Im Namen aller Angehörigen: 5 27. Juli 1958 mein lieber guter Vater, Schwieger- verlassen hat. 9 e Pär. kel. 50 die vater, Opa, Uropa, Schwager und Onkel, Herr Mh m. Käfertal, den 28. Juli 1958 Man HR ei dert 27. ll 1988„ 1 8 Neues Leben 43 1 8 5 gr P. R ib In tlefer Trauer: i ws 2 er Ee1 Er Ferdinand Reeg 8 rei Herbert Häuser u. Frau Irma geb. Reeg In stiller Trauer: den Enkelkind Irene X 1 Für die vielen Beweise herzlichster Anteilnahme beim Heimgang im Alter von 74 Jahren. und Anverwandte 50 55 Unseres unvergessenen Entschlafenen, Herrn elf 85 1 a i Al. * VV den 29. Juli 1958 Beerdigung: Mittwoch, den 30. Juli 1938, 14 Uhr, im Friedhof leres ine e den Jakob Ries W 1 e Käfertal. 30. Jul 1958, 14 Uhr, Haupt- ere Familie Erndt Wen friedhof Mannheim. sprechen wir hiermit unseren innigsten Dank aus. S0 8 1 5 5 Insbesondere danken wir Herrn Vikar Ströhlein für die trost- Familie Heinz Wehe reichen Worte, der Firma Geier und der Belegschaft, den Garten-] 2m 111 znri ö 0 kreunden der Paueranlage Sellweide und all denen, die unserem Sin Familie Dr. Heinrich Gaa Völlig unerwartet ist heute unser Vater, Großvater, Schwager lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. 5 FV nkel, Her 8 Beerdigung: Dienstag, den 29. Juli 1988, 14.30 Uhr, im„ Bestattungen Mh Mm. Sellwelden, den 29. Juli 1988 We Friedhof Sandhofen. Heinrich Hanel Anemonenweg 338 vo. in Mannheim Im Namen aller Angehörigen: in im Alter von 69 Jahren für immer von uns gegangen. 9 Frieda Ries geb. Wolf Ki! Mh m. Rheinau, den 28. Juli 1956 5 f Dienstag, 29. Juli 19538 Kr Stengelhofstraße 51 In stiller Verehrung: Hauptfriedhof zeit 8 aue 5 Die Kinder n 1 che Am 27. Juli 1958 verstarb mein lieber Mann, unser guter Vater, und Frau Angelika Mendel 5 e 1000 Statt Karten tre Schwiegervater, Opa, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang Br Schmitt, Pet 1 1 8 meines lieben Mannes, Herrn Beerdigung: Mittwoch, 30. Juli 1958, 13 Uhr, Friedhof Rheinau. Otto Haymann!7:!.:!!!:!! 5 ce„ 3e im Alter von 63 Jahren. KK 3, 4 111.30 Bernhard Rocholl. Mannheim, den 29. Juli 1938 Krematorium (Feierlichkeſten vorübergehend N sage ich auf diesem Wege meinen innigsten Dank. 9 in der Kapelle der Leichenhalle) 15 Dr. Helffenstein, Karl Eangstraße 399 Krug, Karl Schimperstraße 5. Friedhof Rheinau Hahl, Heinrich Neuhofer Straße 39 In stiller Trauer; Margarethe Haymann und Angehörige e Wir möchten allen Freunden, Geschäftskollegen und Bekannten für die letzte Ehre, die sie meinem ge- liebten Mann und meinem lieben Vater, Herrn 85 Karl Ernst erwiesen haben, von ganzem Herzen danken; ebenso für die schönen Kranz- und Blumenspenden und die schriftlich zum Ausdruck gebrachte Anteilnahme. Ganz besonders danken möchten wir dem freireligiö- sen Prediger, Herrn Willer für seine trostreichen Worte und der Geschäftsleitung der Firma Basser- mann& Co. für ihren ehrenden Nachruf. Mhm.- Rheinau, den 29. Juli 1958 Karlsruher Straße 42 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Gänger, Herrn Dr. Drescher, Opernsänger Günter Wohlgemut und den Hausbewohnern. 13.00 Mhm.- Neckarau, den 29. Juli 1958 Schulstraße 34 Beerdigung: Mittwoch, 30. Juli 1958, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 5 4 14.00. Maria Rocholl geb. Schuhmann Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang 14.00 unserer lieben Mutter, Frau Katharina Böhler geb. Althaus Friedhof Sandhofen Reiber, Peter Ausgasse 2535 14.30 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. (Ohne Gewähr) folgt für re Iugengläzer O 4, 5 an den Planken Telefon 2 37 78 sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. nnn,?é»⸗ũ%ũ?»» Besonderen Dank Herrn Pfarrer Burkhardt, der ev. Kranken- schwester und all denen, die der lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Ilvesheim, den 29. Juli 1958 Alte Schulstraße 1 r DIpL. OPTIKER —— Edeltraut Ernst und Tochter Cosima 5 Spezialabteilung: Unsichtbare Augengläser Truuerkleidung färbt innerhalb 24 Std. Färberei Eleterant aller Krankenkassen Hügelschäfer, Uhlandstr. 6, T. 53619 Die Geschwister * — — 1 44 155 50 1573 84 14176 72 132 73 1119 49 10•6 88 1078 60 1078 7 98 5.15 97 4916 281̃ 79 016 46 14.2 44 14.2 64 13:5 56 12576 51 905 43 9% 49 678 62 438 96 3915 189 2014 143 2.10 65 17˙1 83 1404 59 1274 81 10178 255 957 253 770 64 4.10 93 4712 193 311 198 2J4 ee eee eee rem ter, nte, 21; mof 1 gen. Ker hof 1 irch Zlu- la- Uen adt- Ge- ach- tzte gen: ngang trost- arten: serem ngang scher, Nr. 171/ Dienstag, 29. Juli 1958 MORGEN Seite 9 —ů— Unter der Lupe Ein As wird immer sehr begehrt: beim gat als gute Karte, beim Tennis als unan- nehmbarer Aufschlag— und schließlich beim Golf, wenn es einem Spieler gelingt, den etwa wallnußgroßen Ball mit einem Schlag in das nur wenig größere Loch zu bringen. So ein Golf-As ist naturgemàß eine Rarität. In den 28 Jahren des Bestekens der Krefelder An- lage beispielsweise gab es keine zehn solcher Volltreffer. Nun gelang dem schottischen Jour- nalisten Leonhard Crauley ein As über 135 m Entfernung: ausgerechnet an seinem 55. Ge- burtstag, sinnigerweise auf dem 13. Feld. Kön- nen— aber auch eine Portion Glück. Mancke sind Pessimisten und rechnen nicht damit. Crawley aber ist nickt nur Optimist, sondern auch Schotte. Er baute sogar seinem Glück vor und ließ sich gegen— Asse ver- sichern() und so konnte er gelassen seine pflichten erfüllen, denn mit den 200 DPM, die er ausgezahlt bekommt, konnten seine Freunde dieses As gebührend begießgen. Geizige Schot- ten? Nein— aber kluge. * Seit einiger Zeit fährt Fritz Briel seinen Gegnern im Langstrecen-Einerkajak davon, gewissermaßen nach Belieben. Seit einiger Zeit nat er— national gesehen— auf der Mara- tnonstrecke einen Gegner mehr ⁊u befürch- ten. Seit einiger Zeit weiß der Doppel-Euro- pameister und Olympiazweite jedoch vielleicht selbst nieht mehr genau, seine un wahrschein- lienen Kräfte richtig einzuschätzen. Nicht seine Schuld, denn mancker Gegner, der ein wert- voller Prüfstein hätte sein können, ging ihm aus dem Wege. Briels neues„Hobby“ ist nun, seine Vereinskameraden auf der 10 O00 m- Strecke mit seiner Bugwelle in die Spitze zu lancieren. Das machte er vor 14 Tagen in Duls- burg und jetat bel der„Deutschen“ in Berlin— wenn auch bei Willi Beck ohne Erfolg. Briel spielte dumit mit dem Titel, als er durch diesen Kameraden-Dienst— für den Laien fast aussichtslos— zurüchfiel. Ein Sol- ches Opfer sollten seine„Kameraden“ nicht annehmen.* Sicherlich war bei der Huandauer Firma nicht der sportliche Gedanke ausschlagebend, aber hübsch muß man die Idee doch nennen, Sepp Herberger und Frita Walter gemeinsam auf einer Gedenkmünze zu verewigen. Für 43.— bew. 6,50 Mark ann man in Kredit- Instituten oder bei Juwelieren diese Medaille in 900er Münzgold(7,9 g) und 925/ Sterlingsilber erhal- ten; die auf der einen Seite die Aufschrift trägt„Fußball- Weltmeister 1954-1958“ und du der anderen Seite die Köpfe von Sepp Herber- ger und Fritz Walter zeigt. Keine schlechte Währung, solch eine, sport- liche Münze, sollte man meinen. Es hat schon weniger würdige Köpfe auf Medaillen ge- geben Heute Empfang für MKG- Vierer Bei den Deutschen Kanutitelkämpfen auf der Havel in Berlin-Gatow wurde— wie schon berichtet— der Frauen- Vierer-Kajak der Mannheimer Kanu- Gesellschaft in der Besetzung Sheehe(Amaih, Kettler, Schnei- Her, Klentz zweiter deutscher Meister. Aus liesem Anlaß findet heute abend um 20 Uhr im Weldebräu ein Empfang für den Vize- meister statt. Eine notwendige Kritik am Deutschen Turnfest: ünchen zeigte, vie man es nici machen soll In Anlage und Durchführung schwächstes Turnfest aller Zeiten/ Das kann sich der DTB ein zweites Mal nicht leisten Es mag sein, daß sich die Münchner am Deutschen Turnfest 1958 erfreut haben. Es war farbenprächtig, erlebnisreich und brachte neues Geld in die etwas festüber- sättigte, 800 jährige bayerische Hauptstadt. Sicherlich werden auch viele Turner und Turnerinnen auf ihre Kosten gekommen sein— besonders dann, wenn sie zum ersten Male mitmachten. Die alten Turnfesthasen aber und die Fachleute dagegen mußten sehr viele Bedenken äußern und bezeichnen dieses Deutsche Turnfest in Anlage, Linie und Durchführung als das schwächste aller Zeiten.— Man kann solche Ver- anstaltung eben nicht allein mit Gemütlichkeit aufbauen. Man fragt sich, was eigent- lich in den zwei Jahren Vorbereitung in München geschehen ist, wenn man die acht Festtage erlebte, die nur Angst und Schrecken bei den Verantwortlichen auslösten und die bange Frage, ob wohl alles gut ginge. Nun, es klappte. Jedoch nicht als Ver- dienst des Vereins für das Deutsche Turn- fest, sondern einzig und allein durch den Einsatz derer, die aus allen Teilen Deutsch- lands, zur Mitarbeit gekommen waren und die in letzter Minute versuchten, zu retten, Was noch zu retten war. Sie kitteten die gröbsten Schnitzer und wahrten so zum Wohle des DTB nach außen hin das Gesicht. Wer München erlebte, der weiß jetzt, was Hamburg vor fünf Jahren bedeutete, denn. dort legte man nach 20jähriger Pause ohne Erfahrungen ein Turnfest hin, das nunmehr seine volle Anerkennung erfuhr. München bewies nämlich, wie man es nicht machen S0lI. 8 Der Höhepunkt, der Festsonntag, war nicht vorbereitet, sondern improvisiert. Ein Glück nur, daß diese Improvisation nur zweimal auch für den Laien sichtbar wurde. Aber man möge es uns nicht verübeln, wenn wir sagen, daß das Reckturnen für den zahlen- den Zuschauer— und die Preise waren ge- pfeffert— nur eine Andeutung gewesen ist. Wenn die Jugendlichen ihre Geräte zum Trampolinspringen nicht auf den Platz brin- gen konnten, weil sich in den Eingängen das Volk staute und Verzögerungen von fast 15 Minuten eintraten, dann ist das ein Versagen der Festleitung. Und wenn durch die Verteilung der Siegerkränze wiederum eine Zwangspause von einer Viertelstunde entsteht, so ist dies Unvermögen! Aber Un- ordnung vor der Ehrentribüne, ein müder oder gar betrunkener Mann eine Stunde schlafend auf dem Rasen, das Umziehen der Turnerinnen vor versammeltem Volke schlu- „Altmeister“ vergaßen den neuen Ton Trotz einiger weiterer Pannen ver- söhnte die gewaltige Schluß-Apotheose des Deutschen Turnfestes mit vielen Mißhelligkeiten an den Tagen vorher. Neue Wege deuteten sich an, alles schien erfreulich gelockert und gelöst und deshalb wirkte es um so peinlicher, als einige„Altmeister“ den neuen „Ton“ vergaßen. Es ist nur allzu menschlich, wenn jemand nach jahre- oder jahrzehntelanger Arbeit in der Stille auch einmal vor einem großen Gremium zu Wort kommen will. Aber im bunten Bild des Festnachmittags wirkten die dröhnenden Lautsprecher- Kommandos so, als hätten die Kulissen- schieber bei den Bayreuther Festspie- len ihre Arbeit hinter den Kulissen plötzlich in das Rampenlicht verlegt.— Auch die Aufforderung„Schmückt euch mit den Siegerkränzen“ mit dem Ausführungskommando„Aufset- zen!“ wirkt deplaciert, und man sollte sich beim DTB gerade hier etwas Neues ausdenken. Vier Jungruderer-Siege für den Club: Hur f g Haden gewann Senioten-Nennen Amicitia-Erfolg im Jungruderer-Gigachter der Leistungsgruppe I Die siebente Eßlinger Ruderregatta wurde auf dem Neckarkanal unter recht guten Vor- aussetzungen und bei sehr guter Beteiligung ausgetragen. Dabei kamen die Mannheim- Ludwigshafener Ruder-Vereine zu einigen Erfolgen. Den einzigen Sieg in einem Senior- Rennen gewann die MRG„Baden“ im III. Senior-Vierer m. St. in der Besetzung Knoll, Mayer, Buchloh, Schäfer, St. Hock vor dem WSV Offenbach-Bürgel. Mit vier Jungrude- rer-Siegen wurde der Mennheimer RC der erfolgreichste Verein dieser Regatta. Die Seniorenrennen im Vierer m. St. und im Ach ter gingen am Samstag und Sonntag auf die überlegenen Mannschaften des Karlsruher Ueber 40 Vereine mit 600 Teilnehmern: Landsporiest des IU Bruni immer belieblet Bei den Kämpfen der Junioren war die MTG wieder am erfolgreichsten Seit 1932 veranstaltet der FV Brühl— abgesehen von den kriegsbedingten Unter- brechungen— alljährlich sein Landsportfest, das sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebt- heit erfreut und am Wochenende zum 25. Male stattfand. Gleichzeitig mit diesem Jubiläum feierte der FV Brühl sein 40jäh- riges Bestehen.. Zu diesem 25. Landsportfest hatten mehr ls 40 Vereine 600 Teilnehmer gemeldet. Das Riesenaufgebot und die Vielzahl der Kämpfe stellte sowohl an den Verein, als auch an die Ausrichter und den Kampfrichterstab aus Mannheim groge Anforderungen. Doch es klappte alles wie am Schnürchen. Fast 300 Schüler und Schülerinnen sowie die Jugendlichen der B-Klasse bevölkerten am Samstagnachmittag, Laufbahnen, Sprung- gruben und Wurfanlagen. Mit Begeisterung waren die Kleinen bei der Sache. Erfolg- reichster Verein war der VfR Mannheim, der auch am stärksten vertreten war, mit elf Siegen. Am Sonntagvormittag traten die Alten Herren zum Kampf um die Punkte an. Zwar wurden im Lauf der Jahre die großen Vereine Träger des Brühler Land- sbortfestes— VfR, MTG, TSV 1846 waren am Wochenende ebenfalls Jubilare, denn sie sind die treuesten Teilnehmer— aber der FV Brühl legt doch nach wie vor größten Wert auf die den Athleten der Landvereine vorbehaltenen Wettkämpfe. Die Siegerlisten, in denen unter anderem RSC Leimen, TV Kirlach, TSV Rettigheim, TV Liedolsheim, Kronau, Hockenheim und selbstverständlich auch FV Brühl aufgeführt sind, unterstrei- chen diese Feststellung. Prominentester Ver- treter dieser Sportler war Hertlein vom FV Brühl mit 13,73 m im Kugelstoßen. Trotz der nicht gerade idealen Anlagen gab es gute Leistungen. Heindel vom USC Heidelberg erreichte im Diskuswerfen 39,96 m und im Kugelstoßen 14,46 m. Dewitz (MTC) sprang 1,77 hoch und Loos vom SC Käfertal erreichte im Weitsprung 6,43 m. Bei der weiblichen A-Jugend dominierte die Mr mit Kinzinger und Wiegand. Als besonders wertvoll ist die Ausschreibung von Mehrkämpfen in allen Klassen zu be- zeichnen, Kinzinger gewann den Mehrkampf der A-Jugend. Bei den Frauen ließ sich Seuster MTG) mit 37,15 m den Sieg im Speerwerfen nicht nehmen, während im Diskuswerfen Röschel (Post) mit 34,97 m Siegerin wurde. Weiter- hin trugen sich Nitsch Post)— 100 m in 13,0 Sekunden— Beeth(VfR) 4,95 m im Weitsprung— und Bausch(64 Schwetzingen) — 10,11 m im Kugelstoßen— in die Sieger- listen ein. Bei den Junioren war wieder die MTG am erfolgreichsten. Weber erreichte im Hoch- sprung 1,77 m, Oberschmidt gewann die 1 500 m in 4:10 Minuten und Neuberger ge- nügten 43,42 m zum Sieg. Den 200-m-Lauf gewann Matt vom TSV 1846. Bei den offenen Wettbewerben gab es be- sonders bei den Läufen spannende Kämpfe. Am stärksten war hier Phönix Ludwigs- hafen: Nist gewann die 100 m in 11,3, Nies die 400 m in 51,3 und Kocher den 3000-m- Lauf in 8:46. Appel gewann den Hochsprung mit 1,72 m. Der vielseitige Schulz(64 Schwet⸗ zingen) entschied neben dem Dreikampf noch das Kugelstoßen und den Weitsprung zu seinen Gunsten, Mannheimer Siege schaff ten Heiselbetz mit 56,16 m im Speerwurf und Spies, der den Diskus 32,29 m weit schleuderte. Die Ax 10Om-Staffel der Jugend gewann TSV 1846, während TSV Rettigheim bei den Land- und Phönix Ludwigshafen bei den Stadtvereinen erfolgreich war. NRhein-Club„Alemannia“. Im I. Senior-Dop- pelzweier siegte die Heidelberger Universität vor dem Münchner Ruder-Club, während der Skuller Paul Wittich(MRC) bereits im Vor- rennen ausgeschieden war. Im I. Junior-Vie- rer m. St. bestand die MRG„Baden“ das Vor- rennen, mußte sich aber im Hauptlauf dem Lauffener RC beugen. Die Alten Herren des Ludwigshafener RV gewannen ihr Rennen gegen den EhBlinger RV und die„Amicitia“ siegte im Jungruderer-Gig-Achter Leistungs- gruppe I vor den Würzburger„Bayern“, wäh- rend das Rennbootrennen des Jung Achters Leistungsgruppe I vom Mannheimer Ruder-Club im Endspurt mit einer halben Länge Vorsprung vor der Kasteler RG ge- wonnen wurde. Im I. Senior-Einer für Frauen war der Heidelberger Gisela Zahn der Sieg nicht zu nehmen. der Ergebnisse: III. Senior-Vierer m. St.: 1. MRG„Baden“ 6:23, 7; 2. WSV Offenbach-Bür- gel 6:24, 4. Jungruderer-Gig- Vierer m. St. IStgr, II.: I.„Club! 3285 Fübinger RV 328,9; 3. RG Eberbach 3:29, 5. I. Jungmann- Vierer m. St.: 1. Stuttgarter RG o. Zt.; 2. „Club“ plus 1½ Längen. Jungruderer-Gig- Achter Lstgr. I: 1.„Amicitia“ 3:03,8; 2. Würz- burger„Bayern“ 3:06, 2. Jungruderer-Achter Lstgr. IJ(Rennboot) 1.„Club“ o. Zt.; 2. Kaste- ler RG plus ½ Länge. I. Junior-Vierer m. St.: 1. Laufener RC 639,1; 2„Baden“ 6:42, 7. gen dem Sinne dieses Festnachmittages ins Gesicht. Dazu kam, daß die allzu geldversessenen Verantwortlichen des Turnfestvereins aus dem Turnfest so eine Art Reklame-Zirkus machten. Gewiß hat der moderne Mensch nichts gegen Werbung. Aber auf jedem Schild groß die Namen zweier Getränkfirmen zu lesen, das bedeutete zwar eine glänzende Werbung für diese Werke, aber keine Emp- fehlung für die Initiatoren dieser Reklame. Einigermaßen brauchbar erschien der Fest- zug. Zwar stockte er häufig, und wenn das über viele Minuten mit allen drei Säulen vor der Festtribüne passiert, ist die Wirkung nicht gerade vorteilhaft. Gegenüber dem Festzug von Hamburg hatte der Münchner auch etwas an Ideen verloren. Dafür er- setzte jedoch die herrliche Kulisse der baye- rischen Metropole manches, und die Bevölke- rung ließ sich ehrlich begeistern und ging mit. Auf die Beurteilung sollte man ruhig verzichten. Sie ist infolge der vielen Zufälle und Umorganisierungen der Veranstalter gegenüber den ursprünglichen Ausschrei- bungen genau so wertlos wie das Ergebnis der DTVM, da hier nach Regeln gearbeitet wurde, die keine Gültigkeit haben können. In München hat man eine mit viel Iñebe und Mühen zur Reife gebrachte, wertvolle Groß- veranstaltung wieder in die Gründerzeit zu- rückgeworfen. Die Münchner Organisatoren scheiterten an den ihnen gestellten Auf- gaben. Wenn wir denn noch erwähnen müs- sen, daß sich die Schwimmer erst einzurich- ten hatten, als es losgehen sollte, die Turn- spieler erst ihr Feld kreiden mußten, in der Pressestelle nur wenig Platz war und die Presse erst nach energischen Forderungen und einen fast übermenschlichen Einsatz des Pressewartes Präder Karten für die Groß- veranstaltungen erhielt, dnn rundet dies nur das Bild ab, das der Fachmann von München erhielt. Das alles kann sich der Deutsche Tur- nerbund ein zweites Mal nicht leisten, und wenn wieder ein Turnfest zu vergeben ist, dann muß sich der verantwortliche DTB“ Vorstand wohl oder übel etwas mehr um den durchführenden Turnfestverein kümmern, der in München einen friedilench Schlaf tat, bis er durch die Festtage selbst geweckt Wurde H. Rei Länderkampf des Jahres: Knapp für die Sowjetunion Die Sowzietunion gewann am Montag in Moskau den zweitägigen Leichtathletik Länderkampf gegen die USA in der Gesamt- wertung mit 172:170 Punkten. Bei den Män- nern waren die USA mit 126:109 Punkten überlegen, während bei den Frauen die Gast- geberinnen mit 63:44 Punkten triumphierten. Die erwarteten Weltrekorde blieben wegen der schlechten Witterungsbedingungen— es hatte die ganze Nacht und den Vormittag hin- durch unaufhörlich geregnet— aus. Lediglich dem UdssSR-Meister Oleg Riachowski gelang es im Dreisprung, mit 16,59 m einen Welt- rekord aufzustellen und damit die bisherige Welthöchstleistung des brasilianischen Olym- piasiegers Adhemar Ferreira da Silva aus dem Jahre 1955 um drei Zentimeter zu übertreffen. Im großen und ganzen entsprachen die Leistungen des zweiten Tages der Papier- kom. Die Amerikaner zeigten dabei eine unerwartet starke kämpferische Einstellung. Grelle gewann über 1500 m in 3:46, 7, ebenso wuchs Coleman über sich hinaus und belegte den zweiten Platz hinter dem favorisierten Russen Rshistschin(8:42) in ausgezeichneten 8:42,66. Dafür erlebten sie jedoch im Hoch- sprung eine um so größere Enttäuschung, da der Weltrekordler und Olympiasieger Du- mas und der 17jährige Hochschüler Stuber (beide 2,03 m) nicht über die letzten Plätze hinauskamen. Juri Stepanow feierte mit 2,12 m seinen vielleicht größten Triumph. Ueber 200 m und 800 m kamen die Ameri- kaner durch Collymore(21,2 und Courtney (1:48,8) zu Erfolgen, doch ihręe zweiten Ver- treter, Segrest und Peake, konnten als Neu- linge nur letzte Plätze belegen. Eine unerwartet starke Leistung boten die amerikanischen Frauen auch am zweiten Kampftag. Zunächst gab es Über 200 m ein Fotofinish zwischen den beiden Amerikane- rinnen Williams und Daniels sowie der rus- sischen Europarekordlerin Itkina. Die Ueber- raschung war dann auch hier, daß sich eine Amerikanerin knapp durchgesetzt hatte. Noch sensationeller ist jedoch das Ergebnis des Kugelstoßens: Earline Brown, eine Far- bige aus Los Angeles und Mutter von zwei Kindern, steigerte sich von 15,25 m auf 16,54 m und kam also dem Weltrekord der Russin Sybina(16,76 m) unter den ungünsti- gen Witterungsbedingungen sehr nahe. Pferderennen zum Abschluß des Eulbacher Wiesenmarktes: Dop eniſühiie aupiereignis nach dem Elsaß Auch Mannheimer und Ludwigshafener Farben in Erbach erfolgreich D r zum Abschluß des Eulenbacher Wie- Il vom Odenwälder Rennverem Erbach abgehaltene und mit 10 00 DM an Rennpreisen und Züchterprämien sehr wert- voll ausgestattete Renntag wurde mit einem über 1000 m gelaufenen Flachrennen von Pferden und Reitern des Hessischen Reit- und Fahrvereins eröffnet, das mit acht Teil- nehmern gut besetzt war. Fee gewann sicher gegen die nur durch minimalen Abstand ge- trennten Arabbia und Tora Das zum Gedächtnis an den verstorbenen Grafen Eberhard als Ausgleich IV über 2800 m ausgeschriebene Hürdenrennen wies ein gute, mit drei Teilnehmern aber zahlen- mäßig schwache Besetzung auf. Micotte führte vor Trilogie und Sarina bis in die letzte Runde. Dann wurde in der Gegenseite die Ludwigshafener Farben tragende Sarina schnell aufgebracht, die nach einer Serie von zweiten Plätzen endlich den verdienten Lohn Hinter dem erfolgreichsten Ringer der Gegenwart: Horst hjeß wurde in udapest weiter Drei Deutsche standen in den Finalkämpfen der Weltmeisterschaft Mit einem großen Erfolg für den deut- schen Ringersport endeten die Weltmeister- schaften im griechisch- römischen Stil in Budapest: Horst Heß Mortmund) wurde im Mittelgewicht hinter dem erfolgreichsten Rin- ger der Gegenwart, dem Russen Guivi Kar- tosia, Zweiter. Die Sowjietzonen- Vertreter Metz(Mittelgewicht) und Fischer(Bantam- gewicht) kamen zu dritten Plätzen, so daß also insgesamt drei deutsche Ringer in den Einalkämpfen der Weltmeisterschaft stan- den. Horst Heß, der bereits 1955 in Karlsruhe hinter Kartosia und Gurics(Ungarn) Drit- ter der Weltmeisterschaft im klassischen Stil (Mittelgewicht) geworden war, zeigte in Budapest, daß er zu den besten Ringern der Welt gehört. Es ist sein Pech, daß ihm aus- gerechnet der Mann im Weg steht, der die größten Erfolge in den letzten Jahren er- rungen hat, Guivi Kartosia. Der Sprach- lehrer aus Grusinien hat nun drei Welt- meisterschaften(1953 in Neapel, 1955 in Karlsruhe und 1958 in Budapest) sowie einen Olympiasieg(Melbourne 1956) als Mittel- gewichtler errungen. Die drei übrigen DAB-Ringer, Schmitt (Aschaffenburg) im Feder-, Neumaier(Mün- chen) im Leicht- und Hoppe Burbach/ Saar) im Weltergewicht schieden in der 4. Runde aus. Einen guten Eindruck hinterließ Schmitt. dessen größte Leistung ein entscheidender Sieg über den späteren Weltmeisterschafts- zweiten Sille(Türkei) war. Gurwitsch Fliegengewicht: 1.(Udssf), 2 Kerekes(Ungarn); 3. Mewis(Belgien). Bantamgewicht: 1. Karawajew(UdSSR); 2. IImaz(Türkei); 3. Fischer Meutschland). Federgewicht: 1. Polyak(Ungarn); 2. Sille (Türkei); 3. Stachkewitsch(UdSSR). Leicht- gewicht: 1. Dogan(Türkei); 2. Wassin (UdSSR); 3. Toth(Ungarn). Weltergewicht: 1. Ayvaz(Türkei); 2. Gamarnik(UdSSR); 3. Bularca(Rumänien). Mittelgewicht: 1. Kartosia(UdSSR); 2. Heß Deutschland); 3. Metz ODeutschland). Halbschwergewicht: 1. Abaschidse(UdSSR); 2. Guries(Ungarn); 3. Jansson(Schweden). Schwergewicht: 1. Bogdan(UdSSR); 2. Ahmedoff(Bulgarien); fand. Trilogie hielt den zweiten Platz vor der zum Schluß nicht mehr angefaßgten Mi- cotte. 0 Für das Hauptereignis, den mit 2200 Mark am wertvollsten ausgestatteten Preis der Stadt Erbach, Ausgleich IV über 2000 m, trat leider auch nur ein Terzett an. Dop, ein ebenfalls aus dem Elsaß gekommener Gast, ließ sich von Maike bis in die Gegenseite führen und ging dann leicht vorbei. Mac- cabeo folgte stets in Abstand. In dem über 3200 m gelaufenen Graf Alexander-Jagdrennen bestätigte sich zwi- schen den beiden Erstplacierten die bei der letzten Begegnung vor einigen Wochen in Walldorf gezeigte Form. Satrap führte ein flottes Rennen vor Loung-Lad und Regula, an denen in der Diagonale, wo Rosenzeit zu Fall kam, Hausherr vorbeiging. Satrap brachte das Rennen noch bis in die Ziel- gerade, mußte jedoch auf der Flachen Haus- herr erneut einen sicheren Sieg überlassen. Auf den weiteren Plätzen kamen LVoung- Lad und Regula ein. Auch der Preis von Mümlingtal über 1600 m brachte gleich den beiden anteren Ausgleichen nur drei Pferde auf die Bahn. Die in Seckenheim gearbeitete Griselda führte das ganze Rennen, so daß zum Ab- schluß auch Mannheimer Farben in Front endeten. Feenreich versuchte im Einlauf vergeblich aufzuschließen. H-h Nawratil hinter Sohl In einem Rennen der Bahnamateure mußte sich Siggi Walter am Sonntag in Rülzheim(Pfalz) dem im Spurt stärkeren Franssen(Neuß) beugen, während Höcker Friesenheim) und der Münchener Spiegel die nächsten Plätze belegten. Die Nichtplacierten dieses Rennens be- stritten ein Tempofahren, das der Rülz- heimer Sohl vor Nawratil Mannheim), Sipp (Iggelheim) und Bernd Walther(Ludwigs hafen) sicher für sich entschied. Im abschlie- Benden Mannschaftsfahren über 150 Runden (60 kam) feierten die deutschen, Mannschafts- meister Franssen/ Vopel Neuß Dortmund) ihren ersten Sieg nach der Meisterschaft. Mit 32 Punkte verwiesen sie die Hannoveraner Tacke/ Krüger(24 Punkte) und die Mannhei- mer Karg/ Nawratil(16) sicher auf die Plätze. Europa-Bergmeisterschaft 1938 Groger Bergpreis Freiburg- Schauinsland 27. Juli 1958 Gesemtsieg u. neuer Bergrekord: J. Bonnier quf Borgward 1500 RS Sieger der Grand- Tourisme-Wagen bis 1600 cem: P. E. Strähle auf Porsche Carrera 2. Platz: J. Greger qof Porsche Cotrero Sieger der Klasse Grand- Tourisme- Wagen Uber 2600 cem: H. Stuck quf BMW 507 . 5 2. platz: Th. Geither quf Mercedes 300 8l. MorOR Ol. 1 . . . Bede 10 — MORGEN Hlenstag, 29. Juli 1958/ Nr 1 er el Sue run aa stade Srnles PIANREN 2— 8 30, 21.00 Sus. 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Seite 11 ene, Handel mögen andere treiben Wien verdient am Fremden- verkehr (AP) Bei Ausfuhren im Werte von 11,6 Milliarden Schilling und einer Einfuhr im Werte von 13,7 Milliarden hat sich das Defi- zit in der österreichischen Handelsbilanz im ersten Halbjahr 1958 gegenüber dem glei- chen Zeitraum des Vorjahres um rund 132 Millionen Schilling auf 2,15 Milliarden er- höht, Die geringfügige Erhöhung des Defi- zites erklärt sich in erster Linie aus der Tatsache, daß die ôsterreichischen Exporte gegenüber dem ersten Halbjahr 1957 stärker zurückgegangen sind als die Einführen, die wertmäßig im Berichtszeitraum nur um 473 Millionen Schilling abgenommen haben. Nach den Angaben des GVP-Pressedien- stes wird die Vergrößerung des Außenhan- delsdefizits jedoch mehr als wettgemacht durch die 21prozentige Steigerung der Devi- seneinnahmen aus dem Fremdenverkehr, der im ersten Halbjahr 1958 1,67 Milliarden Schilling erbrachte gegenüber 1,37 Milliar- den im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Da die Fremdenverkehrseinnahmen im zweiten Halbjahr erfahrungsgemäß höher seien als im ersten, könne bei anhaltender Entspan- nung der internationalen Lage für 1958 mit Fremdenverkehrseinnahmen von etwa 4,5 Milliarden Schilling gerechnet werden. Philippinen wollen Juliusturm z Ur Außenhandelsbelebung (AP) Der Präsident der philippinischen Handelskammer, Primitivo Lovina, hat sich in einem Interview in New Vork für den Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen den Philippinen und den Nicht-Dollar-Län- dern ausgesprochen. Da der Handelsverkehr mit den Dollarländern unter dem ständigen Dollarmangel der Philippinen leide, müsse — —— 160 n LIKkören Gl. 7, Nl Gl. 0,9. die philippinische Regierung eine Devisen- reserve in anderen Währungen anlegen. Mit einer solchen Reserve könnte der Handels- verkehr zwischen seinem Lande und den europäischen Staaten, wie der Bundesrepu- blik, der Schweiz, Belgien, Großhbritannien, Schweden und Spanien, innerhalb von zwei Jahren um annähernd 30 Prozent über den gegenwärtigen Stand hinaus erweitert wer den. Wie Lovina mitteilte, hat sich die Han- delskammer bereits mit Nachdruck bei dem Philippinischen Staatspräsidenten Garcia für die Bildung der Devisenreserve eingesetzt. kK U RZ NACHRICHTEN (VWD) Bei den Steinkohlenzechen der Montan-Union lagen am 13. Juli insgesamt 19,1 Mill. t Kohle auf Halde, gegenüber 18,8 Mill. t am 6. Juli und 18,3 Mill. t am 29. Juni. In den ersten 14 Tagen des Juli haben die Haldenbestände damit um rund 800 000 t zugenommen. AEG-Argentina kaufte die Regierung Gl. 6,100 Die argentinische Regierung hat auf der vierten Auktion der beschlagnahmten ehemals deutschen Firmen die argentinischen AEG- ffe ö Werke ersteigert. Der Kauf kam nach einem 1 —— 12 4 Sete. 18er S 7, Rheinau drichsfeld en: Haupt. heim: Di. zeindstr. lag 116. besond, billig ab Nußb.) DN 2255 .), 1 Büte DM 395% , 455 Dll „7, 12 5 6, b. b 1 J au 3, Stig. Tellz ng 40. nsatz und verkaufen 47. satz prsw. rlandstr.! . imständeh. bis 17 Uhr, nd. — Nov. 10, abzugeben. „ len, abzug. len Verlag he Mittelstr. ö — steigerung 2 56 81. 3 er, Schrott, Xtilabfälle, 28 schnel, r. T. 42 n — vorherigen Uebereinkommen mit dem deut- schen Stammhaus zustande, Wie von unterrie teter Seite verlautet, soll sich die argentin sche Regierung verpflichtet haben, keine Kauf- gebote für Unternehmen zu machen, deren frühere Besitzer Rückkaufabsichten haben Für die am gleichen Tage zur Versteigerung angebotene Robert-Bosch-Niederlage und eine weitere Elektroflrma wurden keine Kaufange- bote eingebracht. Freihandelszone (eg), Die Bundesregierung beurteilt die Chancen für das Zustandekommen der euro- päischen Freihandelszone nach wie vor opti- mistisch, obwohl der Ministerrat der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft erst Mitte September über dieses Thema erneut beraten und dann allenfalls in der zweiten Oktober- hälfte eine Einigung aller Mitgliedstaaten der OEEC im sogenannten Maudling- Ausschuß zustande kommen kann. Offensichtlich sieht sich Bonn nach den jüngsten Konferenzen des Maudling-Ausschusses und des EW G- Ministerrates in seiner Auffassung bestätigt, daß an einer Vereinbarung über die Frei- handelszone nicht mehr gezweifelt zu wer- den braucht. Wann eine solche Vereinbarung zustande kommen wird, das bleibt allerdings nach wie vor offen. Der britische Standpunkt, Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60,345 60,465 100 norwegische Kronen 58,345 58,465 100 schwedische Kronen 80,91 31,07 1 englisches Pfund 11,663 115,683 100 holländische Gulden 110,415 110,635 100 belgische Francs 8,385 3,405 100 französische Francs 0,9936 0,9956 100 Schweizer Franken 95,62 95,82 1000 italienische Lire 6,71 6,73 1 US-Dollar 4,1946 4,1946 1 kanadischer Dollar 4,3575 4,3675 100 Schweizer Franken(fr.) 97,675 97,875 100 österreichische Schilling 16,137 16,177 10 DM-W 425 DM-O; 100 DM-O= 24,96 DM-W. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 250,25— 253,25 DM Blei in Kabeln 87,00— 88,00 DM Aluminium für Leitzwecke 232,00 235,00 DM Westdeutscher Zinnpreis 996,00 905,00 D Messing: MS 58 188,00—195,00 DM Messing: Ms 63 214,00 221,00 DM Stofkpeise die Rohstofferzeugerländer Versicherungszwangskartell soll abgeschafft werden Frommer Wunsch: Für die Aufhebung des staatlich ver- ordneten Einheitstarifs und eine Individua- lisierung des Risikos in der Kraftverkehrs- versicherung spricht sich die Arbeitsgemein- schaft von Versicherungsnehmern für Fre- gen der Kraftfahrzeug versicherung aus. Im Zusammenhang mit der vom Bun- deswirtschaftsministerium bei maßgeben- den Versicherungsunternehmen angeord- neten Ueberprüfung des Schadensverlaufs in dieser Versicherungssparte erklärt die Arbeitsgemeinschaft als Sprecher der Spit- zenverbände der Wirtschaft und der Auto- mobilclubs, das 1938 in Form des Einheits- tarifs geschaffene staatliche Zwangskartell stelle einen Fremdkörper in der Wirtschaft der Bundesrepublik dar. Keineswegs müsse dem gesetzlichen Zwang zum Abschluß einer Haftpflichtversicherung ein Zwangstarif und die Annahmepflicht gegenüberstehen. Es sei nicht einzusehen, warum ein Versicherungs- unternehmen nicht berechtigt sein solle, einen Antrag auf Abschluß einer Haft- Pflichtversicherung abzulehnen oder die Annahme von der Zahlung erhöhter Prä- mien abhängig zu machen. Die Arbeits gemeinschaft betont, es sei Sache des Verkehrsteilnehmers, der gesetz- lichen Auflage zum Abschluß einer Haft- pflichtversicherung zu entsprechen. Finde er als schlechtes Risiko weder zu den üblichen noch zu erschwerten Konditionen Versiche- rungsschutz, so sei der damit bewirkte Aus- schluß vom Kraftverkehr im Interesse der Verkehrssicherheit nur zu begrüßen. Die 80 eintretende Individualisierung des Risikos, Wie sie auch in anderen Ländern mit Haft- Pflichtversicherungszwang bestehe, sei in der Bundesrepublik teilweise schon in Form des Beamtenrabatts wirksam. Die HUK- Prämien Als unbegründet bezeichnet die Arbeitsge- meinschaft die Sorge der Versicherungsunter- nehmen, daß bei Aufhebung der Tarifbindung ein die Entschädigung der Verkehrsopfer ge- fährdender ruinöser Wettbewerb entstehe. In allen anderen Versicherungssparten gebe es keine Einheitstarife, sondern einen freien Wettbewerb, der die Gesellschaften keines- wegs gefährde. Aufgrund der Wettbewerbs- tarife erzielten sie im Gegenteil finanzielle Erfolge, die auch in der Kraftverkehrsver- sicherung möglich seien, wenn durch Aufhe- bung des Annahmezwenges eine Risikoaus- lese möglich werde. * (Tex) Natürlich geht— das soll nicht ver- schwiegen werden— diese nicht überraschend kommende, sondern gewohnte heftige Ab- wehr der Versicherungs nehmer gegen das Zwangskartell der Kraftfahrzeugversicherer auf eine Erhöhung der Prämien hinaus. Es ist allerdings damit nicht gesagt, daß die ganze Bandbreite der Prämien sich erhöhen müsse. Nein, im Gegenteil. Da sich ja die Versiche- rungsgesellschaften ohne Ausnahme darum bemühen, der Konkurrenz das Geschäft ab- zujagen, werden sie schon mit ihren Prämien- forderungen nicht alle Grenzen sprengen. Der Grundgedanke ist aber richtig; das schlechte Risiko soll schlecht bewertet hohe Prämien einbringen, während das gute Risiko nur eine mäßige Prämienberechnung verdient. Seit Jahr und Tag lesen wir in den Ge- schäftsberichten der Versicherungsgesell- schaften, mit welchen Verlusten das nichtver- sicherungstechnische Geschäft besonders in der FHaftpflicht-Unfall-Kraftfahrzeugsparte — kurz HUK genannt— verbunden ist. Das ist nicht Kassandras falsches Pathos, sondern da liegen unumstößgliche Bilenzdaten vor, die sind dem Risiko anzupassen ergeben, daß die Versicherungsanstalten in diesen Zweigen eigentlich pleite wären, würde sie das nichtversicherungstechnische Geschäft — der Zinsertrag aus dem Sparvorgang— nicht herausreißen. Dennoch schrecken die Versicherungsge- sellschaften davor zurück, sich den Wettbe- werbsgedanken zu eigen zu machen. Bislang hieß es noch immer Zwangs versicherung je- des Kraftfahrzeuges erheische Beibehaltung des Zwangskartells. Noch vor Jahresfrist hielt der HURK- Verband in Frankfurt eine Tagung ab, in deren Verlauf— bei Aufhebung des Zwangskartells— ruinöser Wettbewerb prophezeit worden ist. Sie— die Versicherer— sind aus dem Schaden noch immer nicht klug geworden; sie kürchten noch immer den ruinösen Wettbe- werb und wollen den Weg zur Freizügigkeit nicht bestreiten. Das hängt mit dem Konkur- renzkampf zusammen, denn einige— beson- ders ländliche, auf Genossenschaftsbasis ar- beitende— Versicherungsanstalten haben die guten Risiken auf sich vereinigt(zum Beispiel Schlepper) und können mit mäßiger Prämien- berechnung direkt protzen. Noch ein anderer Gesichtspunkt dürfte den Versicherungsge- sellschaften peinlich sein; sie würden nämlich zu Richtern gemacht, die über die Zulassung des Fahrers durch Ablehnung oder Annahme des Versicherungsantrages entscheiden. Da aber das Fahrzeug zu versichern ist und nicht der Fahrer, könnte diese Entscheidung oft- mals ins Auge gehen. Für Rowdies der Landstraße allerdings, für diese Rowdies wird es auch undenklich sein, daß— anstatt des gerichtlichen Führer- scheinentzuges— ihren Untaten die einmütige Ablehnung eines Versicherungsantrages ein Ende bereitet. OEEC-Ministerrat berät Konjunkturlage Maßnahmen oder nicht? das ist die Frage VWD. Der Ministerrat des Europäischen Wirtschaftsrates in Paris(OEEO) trat zum erstenmal in diesem Jahr unter dem Vorsitz des britischen Schatzkanzlers Heathcoat Amory zu einer zweitägigen Sitzung zusam- men. Die Bundesrepublik ist, auf dieser Sit- zung durch Staatssekretär Müller-Armack vertreten. Die Tagesordnung dreht sich um etwaige Abwehrmaßnahmen gegen einen— ebenso etwaigen— stärkeren Konjunktur- rückgang in Europa und die Aufforderung zur verstärkten europäischen Zusammenar- beit.. In dem Bericht der Finanzämter wird die Ansicht ausgedrückt, daß die Nachwirkungen der amerikanischen Krise, obgleich sie gegen- Wärtig im Abflauen begriffen sei, in diesem Winter die Zahlungsbilenzen sowie den Be- schäftigungsgrad in den europäischen Län- dern nachteilig beeinflussen können. Zudem werde eine anhaltende Schwäche der Roh- zur. starken Verringerung ihrer Einfuhren zwin- gen. a Angesichts der stark unterschiedlichen Konjunkturentwicklung in den einzelnen OEEC-Ländern erwarten Fachkreise der französischen Hauptstadt, daß bei den Erör- ist unaufhaltbar man dürfe an eine zehnprozentige Zollsen- kung unter den OEEC-Ländern als Vorgriff auf die Freihandelszone erst dann heran- gehen, wenn über die Konstruktion der Frei- handelszone selbst unter den Beteiligten einigermaßen Klarheit herbeigeführt sei, kanm möglicherweise zu einem Scheitern des Hallstein-Planes führen. Dieser sah vor, daß bereits zum 1. Januar 1959 die Zölle im OEEC-Bereich ebenso wie im Gemeinsamen Markt um zehn Prozent herabgesetzt wer- den. Solange man aber über sämtliche Grundsatzfragen im Maudling-Ausschuß noch keinerlei Beschlüsse gefaßt hat, kann die von Großbritannien gestellte Vorbedin- gung für die Zollsenkungsaktion nicht als er- füllt angesehen werden. Hier dürften sich die Interessen Englands und Frankreichs bis zu einem gewissen Grade treffen, da für Paris sich dann ein neues Argument er- geben könnte, die zehnprozentige Zollsen- kung im Gemeinsamen Markt noch nicht zum 1. Januar nächsten Jahres in Kraft zu setzen. Paris könnte darauf hinweisen, daß sonst wenigstens vorübergehend sich eine Wirtschaftliche Trennung zwischen den Mit- gliedstaaten des Gemeinsamen Marktes und den übrigen OEEC-Ländern ergeben könnte, die von keiner Seite gewünscht werde. Auch die Bundesregierung scheint im Augenblick nicht so sehr darauf zu drängen, daß der Gemeinsame Markt und die Freihandelszone so rasch wie möglich praktiziert werden, als daß vielmehr grundsätzliche Uebereinstim- mung über die Notwendigkeit der Freihan- delszone besteht und Gemeinsamer Markt und Freihandelszone miteinander gekoppelt Zug für Zug verwirklicht werden. terungen des Ministerrats erhebliche Mei- nungsverschiedenheiten über die Beurteilung der Konjunktur und über die zu ergreifen- den Maßnahmen auftreten werden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, das die amerikanische Konjunkturabschwächung sich auf Grohbritannien und die nordischen Länder am stärksten ausgewirkt habe. Ande- rerseits sei in der Bundesrepublik, der Schweiz, Italien, den Niederlanden und Bel- gien im großen und ganzen nur eine Ab- schwächung im konjunkturellen Aufstiegs- tempo festzustellen, während in Frankreich die Wirtschaftsexpansion in praktisch un- verminderter Stärke anhalte. In einer ersten allgemeinen Aussprache am 28. Juli haben die Vertreter der USA, der Bundesrepublik, Dänemarks, Frankreichs, Schwedens, Griechenlands, Italiens, der Nie- derlande und Großbritanniens eine allge- Effektenbörse No de e e e e e„ 1 2 3 5 Frankfurt a. M., Zusammenfassung.(VWD) Zum Wochenbeginn verzeichneten die meine Uebersicht über die Wirtschaftslage in ihren Ländern und die großen Linien der von ihren Regierungen verfolgten Politik gegeben. Staatssekretär Müller-Armack erklärte, ge- wisse Maßnahmen zur Wiederankurbelung der Expansion im zweiten Halbjahr 1958 könnten möglicherweise notwendig werden. Der britische Schatzkanzler Heathcoat-Amory sprach sich ebenso wie der niederländische Vertreter entschieden deutlicher für die Not- Wendigkeit einer Konjunkturspitze aus. ſflatginalien des rinten flaches Nicht zu Ende gedacht Leute, die einen Vertrag abschließen wollen, gent es ähnlien wie Patienten, die einen Arat aufsuchen, Mitunter bekümmert den Arzt we nig, wo der Schmerz sitzt und wie er ist, son- dern frägt nach dem Gesundheitszustand der Eltern, der Frau und der Kinder und strapa- ziert so des Patienten ichbezogene Geduld. Aehnlich ist es beim Rechtsanwalt, den man zwecks Beratung bei einem Vertragsabschluß aufsucht. Er will vielfach auch Bescheid wis- sen Über die Familienverhältnisse, Kinder, Ehefrau, Testament und so weiter. Daran ist zu denken, wenn die ab 1. Juli 1938 gesetzlich in Kraft getretene Zugewinn gemeinschaft beachtet wird. Sie bringt neu- artige Haftungsrisiken(zum Beispiel bei Offe- nen Handelsgesilschaften, bei KGs usw.) mit sich. Haftungsrisiken, denen der/die Ehepar- ner(in) bisher nur im Rahmen ausdrüchelick mit inmſinr vereinbarter Vertragsbestimmun- gen unterworfen war. In jedem anderen Falle, wäre die Inanspruchnahme der Haftungs- pflicht des/der Partners(in) als unbillige Sip- penhaftung ausgelegt worden.. Soweit haben wir es ohne Herrn Hitler nach Herrn Hitler gebracht. Wer die Zehntausenden von Seiten des seit 1948 gedruckten Bundes- gesetzblattes durchsient, wird vielzaklige Bei- spiele solch gutgemeinter aber mißlungener Gesetzgebung mit nicht bis ans Ende durch- dachten sozialen und wirtschaftlichen Aus- wirleungen entdecken können. Verkehrte Fronten ergeben sich in der Huushaltspolitiſc. Sie wer- den immer verkehrter. Frankreichs ausgabe- freudiger Sonnenkönig Ludwig XIV. würde sick ins Füustchen lachen, daß jetæt ans Volle appelliert werden muß, um den Staatsaus- gaben Einhalt au gebieten. Früher war es um- gekehrt, die das Vol* vertretende Parlamen- tarier appellierten an die Staatsspitze. Zuvor allerdings und æ⁊wischendurck organisierte das Volk Brand, Mord, Totschlag und Revo- lution, weil den Herrschern das Sparen ein- jack nicht beizubringen war. Heute ja heutzutage unternimmt bei- spielsweise der österreichische Finanzminister Dr. Kamitz eine Flucht in die Oeffentlickkeit. In den Hauskaltsvorbespreckhungen mit den einzelnen Ressorts hätten sich Forderungen ergeben, die etibua um zehn Milliarden Schil- ling(rd. 1,65 Md. DM) über den des vorigen Haushaltsjahres lagen. Kamitz betonte aber, daß der gegenwärtige Haushaltsansatg von 38 Milliarden Schilling(rd. 6,33 Md. DM) um ⁊wei Milliarden Schilling(666 Mill. DM) unterschritten werden sollte, sollte das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Aus- gaben beibehalten bleiben. Marktberichte vom 28. Juli Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen und inl. Roggen nicht not; Weizenmehl Type 405 67,7069; Type 550 64,70 bis 66; Type 812 61,7063; Type 1050 59,7061; Brot- mehl Type 1600 54.70—56; Roggenmehl Type 997 60,15—61,10; Type 1150 58,15 59,10; Type 1370 56.15 bis 37,10; Braugerste nicht notiert; Wintergerste Badische Bank, Filiale Mannheim 28. Jul 18 westdeutschen Aktienmärkte eine ziemlich lephafte Geschäftstätigkeit bei einer unregelmäßigen Kursentwicklung. In Anbetracht der weiterhin zuversichtlichen Grundhaltung kam es überwiegend nur zu kleinen Veränderungen nach beiden seiten. im Vordergrund des Geschebens standen erneut IG-Farben Liquis, die auf erhöhter Basis lebhafter gehandelt wurden. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften nach fester Eröff- mung im Verlauf auf Tauschoperationen in IG-Farben Liquis nicht immer voll behauptet. Mon- tane- und Bergbauaktien unregelmäßig, wobei sich die Schwankungen in engen Grenzen hielten, Stärkere Beachtung fanden Stahlwerke süd westfalen. Von Spezialpapieren verzeichneten Kaufhof einen Kursanstieg von über 10 Punkten, Dynamit Nobel dagegen gaben um etwa 20 Punkte nach. Banken unter Bevorzugung von Werten der Commerzbank anhaltend freundlich. An den Renten- märkten setzten hochverzinsliche Pfandbriefe und Industrieanleihen ihre Aufwärtsbewegung vom Schluß der Vorwoche fort. Aktlen„25. 7. 28 7. Aktlen 25.7. 3 Aktien 25 7. 28. 7. Acen 177 Mannesmann. 151½ 149 Bergb Neue Hofftg. 154 155 Adler werke. 120 120 Metallges 45 545 Gute Hoffnung 285 285 EGS.... 4 231½ 233,[Rhein-Braunk. 300 100 Bet Ges. Ruhrort— 208 Aschzellll 80 190 Rhein-Elektr. 232% 234 MAL 252 3 Rheinstah! 193% 193 5 SMW„„, e ,, 254½ eh. noesen ac; 1 Bemberg 115 5 Salzdetfurtng 236½ 235½%[Hoeschwerke 128¼ 10 Berger Tiefbau 209—— Schering 200 9 BGG 322 7 Schlossquellbrau. 291 2 8 7 Buderus 190% 16% Scnuvert& Salzer 2 fee fen dee Chem. Albert 184, 105 1 schwertz Storch. 335 225 FElöckner- Werke. 5 54875 Conti Gumm. 36% 2 Ssiund wolff 133 180. Pischn umb. P.% 138ô Daimler-Benz. 659 650 Slemen«gsgs 29 7 5 3 206 5 5 j 1 ahlw. wes d,, e Dt. Erdöl! 1 109⸗/ 20⁰ VDM„ 2 eh. Ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 73 375 Ver Stahlwerke 1.05 210 211 Dt. Steinzeug 219% 219 Wintershall 284% 285 Dt Edelstahlwerk Durlacher Hof 280 280 Zeiſz- Ikon 247% 227 Dortm Hörder 0 Eichbaum-Werger 345 45 Zellstoff waldhoff 113½ Hüttenunion. 128/ 126% El. Licht& Kraft 153 15⁴ Ban ke Gelsenbderg 13 120 Enzinger Union„ 247½%½% 247 anten 5 5 Bochum. Verein 101% 160 Gebr. Fahr 137 137 Badische Bolte 234 236 Gußstahiw Witt 2 185 Bayr. Hypothek- 0 Hamborn. Bergb. 7 e 8 44¼ 40% u. Wechsel BK. 92 290 Handelsunion 280 288 75 J) a guten Siebert, 188, 825 4325 322 Commerz Küttenw. Siegerl. 5 2 Sate, Baer 2% 23%[u., Credit-Benk 2 27% lederrn fütte„. 2 . N 2055 445 Deutsche Bank)% Ruhrst. Hattins 225 225 3 205 20 bn, e e ee e. ,, e,, Soldschmidt 745 25 Dresdner Banka 200 200 Erin-Bergbau 298 300 Gritzner- Kayser. 135 135 f 2 1 8 5 5 5 285 7 285 Pfälz. Hyp.-Bank 202 20 8 8 158 1 113%[114 Reichsbenk-Ant 9 5 Investmentfonds 5 5 1— 0 5 Ade Zement e ee See eee 3%[Concentre. 147,011.50 5 5 Dego(Vorzug) 68 68 Hoechster Farben 27/ 237 5 Deka fonds 132,90 132,90 Holzmann e 378 T[Montan- Nachf.: Fondaxk. 131,00 131,0 Klein, schanzl. u. B 30 37⁴ Eis,& Hütten w. Fondis 150,— 150,0 Knorr 407 407 55 186 183 Fon dra. 120,80 121, Lahme yer. 26 227½ Eisenhütte 875 125% Invests 133,40 139,50 H 83 53[Stable Boenum Tel Eleetr.(Doll) 12,4 12 Linde's Eis 283 285 eh. GHH: Unifonds. 57,0 57,30 Ludw. Walzmühle— wnttenw. Obern. 161% 161 Uscafonds 104,— 104,90 ) RM- Werte neue vierzeilige 37-37, 30; Sortiergerste nicht not.; Auslänctische nicht notiert; Industriegerste nicht notiert; Inlandshafer zu Futterzwecken und für Industriezwecke nicht notiert; Auslandshafer 37,50 bis 38,50; Mais 40,5042; Weizenkleie prompt 23 bis 23,75; dto. per Sept. Dez. 22.50—23; Roggen leie 22,75—23; Weizenbollmehl! 27—28; Weizen- Nachmehl 33,50—37; Rapsschrot 15,5016; Sojaschrot 3737,50; Erdnußschrot nicht notiert; Palmkern- schrot 25,50—28; Kokosschrot 28-29; Leinschrot 33 bis 33,50; Hühnerkörnerfutter 4444,30; Malzkeime 22: Biertreber 1818,50; Trockenschnitzel nicht no- tiert; Dorschmenl 75-80; Fischmehl 65—72; Speise- Kartoffeln, 6 per 50 kg frei Mannheim; Wiesenheu lose 8—8,0; Luzerneheu lose 1010,50; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,603, 80; dto. drahtgepreßt 4,805; Hafer-Gerstenstroh 3,203, 40. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VD) Auftrieb: Ochsen 23; Bulle* 142: Färsen 130; Großvieh insgesamt. 206: Schweine 2708; Schafe 14. Preise je 52 kg Le- bendgewicht: Ochsen 4 110112; Bullen 4 118 bis 1255 B 110-416; Kühe A 92—108; B 81—94; C 75-83; Färsen A 115—122; B 108115; Kälber Ski. 188200; A 165.—182; B 155163; C 142—153; D 130—140; Schweine A 124130; B, 126182; B II 127134. 0 127135, D 126—138; E 126132; Sauen G 112 bis 124; G II 100110; Lämmer und Hammel 4 85-94. Heidelberger Schlachtviehmarkt 1 D) Auftrieb: Ochsen 3; Bullen 65; Kühe 35; Färsen 39; Grogvien insgesamt 142; Kale N Schweine 802; Schafe 20. Preise je% kg Lebend- sewicht: Ochsen nicht notiert; Bullen A 116125 B 112—116; Kühe B 8797; C 82—88; Färsen A 115 pis 124; B 106-117; Kälber Sonderkl. 187200; A 170 Dis 185 B 160—169; C 150—158; Schweine A 1271313 1 B II 126133; C 127195; D 1301353 2 127134; Sauen G1 103115; La 5 5 mmer und Ham. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt („ID) Bei schwächerer Anfuhr, Suter Absatz bis auf Stangenbohnen. Es erzielten Johannis- beeren rot 42; Stachelbeeren A 35-46; B 2023; Industriehimbeeren 47; Sauerkirschen 4 60-78; B 40—55; Pfirsiche 45-60; Mirabellen Flotow 40-47; Hauspflaumen 36—55; Pflaumen Gute von Bry A 70—74; B 5060: Reineclauden 40—45; Zwetschgen Lützelsachser 5060; Ersinger 7779; Zimmers 382 bis 91: Klaräpfel Auslese 62—71; K 45-58; B 30 bis 45; Birnen A 2745; B 15—28; Freilandsalatgurken 5; Einleger 6—9 em 1618; 9—12 em 13; 12—15 em 78: Tomaten Freiland 40—50 Durchmesser 3035; 50—60 Durchmesser 4045; Buschbohnen 15-20; Stangenbohnen 20-23. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Knappe Anfuhr, flotter Absatz. Es erzielten je ½% kg: Johannisbeeren rot 42—52; Mi- rabellen A 50—56; B 4049; Hauspflaumen 3642; Zahrenpflaumen A 60-72; B 4359; Gute von Bry 30—72; Ozernowitzer Zwetschgen 47-65; Ersinger (Zisentaler) Hdkl B 69—77; Ausfall ab 50; Zim- merszwetschgen A 7234; B 65.77; Stachelbeeren A 30—53; Himbeeren A 79—91; B 50653; Brom- beeren 8589; Sauerkirschen A 85—87; B 4560; Industrieware ab 25; Pfirsich A 60—73; B 4039; Aprikosen 64-94; Reineclauden 305; Aepfel Hdkl A 60—66; B 32—52; C 16—34; Ausfall 713; Birnen Hdkl B 35—49; C 22—32; Ausfall je nack Sorte 1726; Buschbohnen 819; Stangenbohnen 2027; Gurken Salater 5—8; Einleger 10—17; Treib- hausgurken Stück 28—43; Tomaten Hdkl. A 35—43; E 30—32; C 21—23; Ausfall 19. deren: bleibt, auf Draht“! 0 S Millionen ſuch beibdhirt ist dieser Rat von Henne Berta: immer, wenn Sie unterwegs sind, beruflich, in den Ferien oder zum Wochenende, auf Achse oder auf Schusters Rappen— denken Sie In ihrer hyglenischen Schele bleiben sie appetitlich frisch, schmecken gut, sind nahrhaft und gesund. Man belastet nicht den Magen une Seite 12 MORGEN Hlenstag, 29. Juli 1958/ Nr. Orson Welles gegen Eugene lonesco Diskussion über das moderne Drama in England Während in den Vereinigten Staaten eine neue Generation, die sich„beat“-Generation nennt, von sich reden macht, die den Satz: „Dieser Planet geht zu Grunde; darum laßt uns in Frieden“ auf ihr Banner geschrieben Hat, streitet man sich in England um das moderne Theater. Der Wortführer der Ame- rikaner ist Jack Kerouac, dessen Bekenntnis in die Worte zusammenzufassen ist:„Ich Weiß nichts, ich kümmere mich um nichts, und es macht keinen Unterschied.“ Dieser Hoffnungslosigkeit steht in London Kenneth Tynan gegenüber, der als Theaterkritiker der einflußreichen Sonntagszeitung„Obser- ver“ Bahnbrecher Brechts, Millers und Os- bornes ist und keine andere als die soziale Ebene für die neue Dramatik anerkennt. Damit hat er Eugene Ionesco, der auch in Deutschland, obwohl seine Stücke(ein- schließlich des„Mörders ohne Bezahlung“) überall aufgeführt worden sind, noch immer diskutiert wird, herausgefordert.„Nicht So- Phokles wurde von Freud inspiriert, sondern Freud von Sophokles“, formuliert Ionesco seinen Standpunkt. Nicht die Ideologie sei die Quelle, aus der Kunst entspringe, son- dern Kunstwerke wären das Rohmaterial für kommende Ideologien. Alle politischen Dramatiker, von Sartre bis Brecht, sind nach der Meinung des rumänisch- französischen Autors àußerlich und oberflächlich, weil sie nur bieten, was man auch aus Büchern oder Vorträgen erfahren kann. Wenn Ionesco Zeit hätte, würde er demonstrieren wollen, daß man jedem Theaterstück nacheinander eine marxistische, christliche, psychoanalvyti- sche und buddhistische Tendenz geben und außerdem beweisen könne, daß dieses Werk eine vollkommene Illustration jeder dieser Ueberzeugungen sei. Mit einem Wort. er ist gegen jene Autoren, die nur den Fortschritt Anerkennen, wenn dieser sich auf genau festgelegten Bahnen bewegt. Brechts Stücke iUlustrierten nur die Ideologie, in der sie be- Fangen wären, während Ionesco selbst seine Hauptaufgabe darin sieht,„seine Träume und Aengste zu überwachen“ und die Sprache vor dem Erstarren zu bewahren. In diese Auseinandersetzung nun hat sich Orson Welles eingeschaltet. Dieser emi- nente Film- und Theatermann stellt sich auf den Standpunkt, ein Bewunderer müsse nicht unbedingt ein Ueberzeugter sein, und ein Stück schätzen, wäre nicht mit Zustimmung der Meinung des Autors identisch.„Wenn einer sich nicht verständlich machen kann, kann er auch nicht erwarten, sein Schicksal zu bestimmen“, schreibt Welles. Ein Künst- ler soll nach seiner Ueberzeugung nicht Po- litik an sich vermeiden, aber Polemik. Ionesco sei im Irrtum, wenn er glaube, seine eigene, private Welt autoritativ in eine Atmosphäre einschmuggeln zu können, in der das Indi- viduum nicht geduldet wird, in der Privat- leben ein Verbrechen ist. Orson Welles ent- schuldigt sich nicht, das abgebrauchte Wort „Freiheit“ in die Debatte zu werfen; denn Redefreiheit— auch die Freiheit, die Ionesco 2 Koltur-Chronik Albert Keck-Seezer, der eben von einer aus- gedehnten Konzertreise nach Sofla, Istanbul und Athen zurückkehrte, wurde eingeladen, im Konzertwinter 1958/59 in Basel, Genua, War- schau, Berlin, Reykjavik und auf einer Kon- zerttour durch die Vereinigten Staaten in mehreren Städten Amerikas zu dirigieren. Die Hersfelder Festspiele, die in diesem Jahr von 30 000 Zuschauern besucht wurden, gingen am Sonntag mit einer Aufführung von Schillers„Fiesco“ zu Ende. Wie die Inten- danz mitteilte, wird die Zukunft der Hersfel- der Festspiele in der historischen Stiftsruine, tlie heuer zum achten Male abgehalten wurden, davon bestimmt, ob es gelingt, eine technische sung für die Unabhängigkeit der Aufführun- gen vom Wetter zu finden. In diesem Zusam- menhang ist bereits der Bau einer Festspiel halle diskutiert worden. Auf der Hauptversammlung der Gesellschaft der Freunde Bayreuths gab der Vizepräsident Dr. Konrad Pöhner bekannt, daß die Eintritts- Preiss für die Festspiele im nächsten Jahr er- höht Werden sollen. Es sei jedoch Vorsorge ge- troffem worden, daß davon die billigen Platz- kategoxien nicht betroffen werden. Der Mehr- erlös wird auf jährlich 100 000 Mark veran- Schlagt. Wie aus dem Geschäftsbericht hervor- geht, hat die Gesellschaft in den acht Jahren ihres Bestehens rund 1,2 Millionen Mark an die Festspielleitung als Zuschuß überwiesen, da- von etwa 197 000 Mark im vergangenen Jahr. für sich in Anspruch nimmt, über Politik die Schultern zu zucken— ist eine politische Er- rungenschaft. Nicht Politik ist der Erzfeind der Kunst, sondern Neutralität, und die Praktischen Konsequenzen des Beiseite- Stehens sind, wie die nahe Vergangenheit und unmittelbare Gegenwart demonstriert haben, Konzentrationslager und Aufhebung jeglicher Freiheit. Aufgabe der persönlichen Ueberzeugung sei eine konservative Forde- rung, auch wenn berufsmäßige Politiker und Schriftsteller gleichermaßen ein schlechtes Geschäft daraus machten. Wenn wir alle verurteilt sind, unterzugehen, so sind die Ionescos auch verdammt. An dieser Debatte nehmen nunmehr schon seit Wochen die Leser des„Observer“ teil, und das Blatt räumt ihren Briefen gro- Ben Raum ein. Die Teilnahme an dieser Diskussion beweist wieviel Menschen an der Dramatik der Gegenwart interessiert sind. „Sozialisten“ und„Subjektivisten“ stehen sich gegenüber, ohne daran zu denken, daß das Theater nicht eine große Straße ist son- dern ein Kreuzweg. Und es ist Aufgabe der Dramatiker und der Zuschauer, alle Straßen zu zeigen, zu gehen und zu entdecken. Nicht ein Kompromiß der beiden Richtungen ist erstrebenswert, sondern getrennte Expe- ditionen in den Urwald dramatisierbarer Probleme. Die Nöte und Aengste der an- deren zu finden und Licht in unser aller Finsternis zu bringen, ist Ziel der modernen Dramatik. Pem(London) Ein Stöck von Politik und Liebe Die Dernière dieser Thea- kersaison war eine Pre- miere: das Mannheimer Nationaltheater brachte am letzten Spieltag Ladis- laus Bush-Feketes Lust- spiel„Jean“ heraus, das in einer Inszenierung von Raoul Alster herzlichen Beifall bekam. Eine Szene aus dem um Politik und Liebe ſcreisenden Spielchen mit(von lin les nach rechts): Helmka Sagebiel, Lothar Firmans, Wolfgang Ludwig Hof- mann und Thessy Kuhkls. — Nack den Ferien, wenn das Stuck uieder im Spiel- plan erscheint werden wir darauf zurüchkommen. Aufn.: Bohnert& Neusch N Festlichkeit in Regenschauern mit Werken Pfälzer Komponisten im Ludwigshafener Ebert- Park Zo einem Konzert „Mit welchem Ubermaß an Schwierig- Keiten man doch als moderner Komponist rechnen muß“, sagte einer der im Programm vertretenen Komponisten mit einem besorg- ten Blick zum Abendhimmel, der dann auch grau und regenverheißend, unheilschwanger Wie das Schwert des Damokles, über der auf den Plakaten versprochenen Festlichkeit des Abends hing. Vor der Konzertmuschel des Ebertparks in Ludwigshafen saß den- noch eine ganz ansehnliche Zahl von Zu- hörern, den Regenschirm in Griffnähe, um sich den vom Pfalzorchester, den Männer- chören„Concordia“ Mannheim und Mann- heim- Gartenstadt und der Sopranistin Ger- trud Jenne bestrittenen Konzertabend mit Werken zeitgenössischer Pfälzer Komponisten nicht entgehen zu lassen. Man darf sagen, daß die Hörerschaft, dieses Fähnlein der 70 Aufrechten, einigermaßen belohnt wurde, denn was man zu hören bekam, war des Hörens durchaus wert. August Schmelzer und K. F. Rumler hat- ten die Dirigentenrolle übernommen: sie fanden ein präzis reagierendes Pfalz- orchester vor, und wenn man an die knappe Probezeit dachte, die zur Einstudierung der technisch anspruchsvollen Werke zur Ver- fügung stand, fühlte man angesichts der pointierten Bläsereinwürfe des öfteren un- eingeschränkten Respekt.— Ein bißchen zu knapp war die eingeräumte Probezeit frei- lich offenbar doch, denn von Leo Schatts Suite für kleines Orchester hatten zwei Sätze der Zeitnot geopfert werden müssen: eine zu bedauernde Einbuße, von der gerade das wohl reifste Werk des Abends betroffen wurde. So blieb hier nur ein etwas blas- ser Eindruck, wiewohl der zwreite der auf- geführten Sätze, ein im erweiterten Tonali- tätsbereich sich entwickelnder, in dreiteiliger Form konsequent durchgeführter musika- lischer Gedanke, doch ein deutliches Bei- spiel für das gediegene Können des Ludwigs- hafener Komponisten gab. Wolfgang Ludewig trug, wenn man die Werke der vier beteiligten Komponisten vergleichend betrachtet, das Prädikat davon, unter ihnen der Kühnste und Modernste zu sein. Leider stand die Aufführung seiner drei„Caprices für Orchester“ unter einem Unstern, denn gerade als das hauchzarte „Andante con moto“ begann, war es mit dem besagten Damoklesschwert soweit, und im Geklapper der sich öffnenden Regen- schirme blieb auch dem angestrengt Hin- lauschenden vom Zauber dieser Elegie das meiste verborgen. Dafür entschädigte indes- sen sofort der eindeutig hörbare„Groteske Walzer“, eine stark an Strawinskys Parodie- Technik erinnernde Schöpfung, bei der die herzhaft primitivisierten Elemente des Wal- zers witzig umspielt und gewissermaßen gleichzeitig verulkt und verherrlicht werden. Feine Orchestrierungseffekte zeigte auch das dritte Stück— wie die beiden anderen Teil einer größeren Ballett-Suite—, das Beispiel einer sehr geistreichen und sehr bewußten kompositorischen Arbeit, die sich dem ersten flüchtigen Hören noch nicht voll erschließt. Sehr wirkungssicher waren dagegen die Kompositionen von K. F. Rumler und August Schmelzer. Rumler eröffnete den Abend mit einem„Präludium für großes Orchester“, bei dem das motivische Material nach einer Kurzen, sehr bewegten Einleitung in einem Rezitativ der Bässe vorgelegt und dann in stark polyphoner Satzweise reich verarbei- tet wird; und er beschloß das Konzert mit einem„Herbstlied“ für Orchester, Sopran und vierstimmigen Männerchor, einer schö- nen Ensemble-Leistung, die den reichsten Beifall fand. Auch August Schmelzer bewies einen ausgeprägten Sinn für musikalische Wirkungen in seinem Lied für Sopran und Orchester„Werdet Gestalt“ und in seinem gehaltvoller Abend War.. Scherzo für großes Orchester. Sehr hübsch waren kompositorische Feinheiten wie die imitatorische Weiterführung des von der Singstimme vorgelegten Motivs durch das Orchester, während die Singstimme bereits einen neuen musikalischen Gedanken bringt. Leider wurde die zarte Kantilene, mit der Gertrud Jenne den Gesang verhallen ließ, vom(sonst sehr gut disponierten) Klarinet- tisten einigermaßen herzlos übernommen. Der ganze Stimmungszauber lag am Boden. Vielleicht hätte Schmelzer diese Schlußphrase der Flöte geben sollen. Die Klarinette hat eben immer viel Erdenschwere. Das er- Wwähnte Scherzo war eine brillant gemachte Sache, doch wurde die Lustigkeit durch die Zitate im Schlußteil(Suppè, Strauß-Vater) unnötig forciert.— Und wenn dem Kritiker noch eine kritische Bemerkung vergönnt sei: die beiden vertonten Texte, ebenfalls zeit- genössischer Herkunft(Karl Nord und K. F. Rumler), sind Lyrik bedenklicher Art, was ich in längeren Abhandlungen zu erweisen erbötig wäre. Aber es war ein Abend der Komponisten und nicht der Dichter, wes⸗ Wegen diese Betrachtung hier mit der Ver- sicherung beschlossen sei, daß es ein recht Wa. Maler 8855 Eifel und Ardennen Zu einer Ausstellung der„Europäischen Vereinigung Bildender Könstler“ in pröm Vor einigen Monaten hat sich eine„Euro- päische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen“ konstituiert, und jetzt bereits tritt sie mit einer Ausstellung(bis 26. August) hervor, als deren Ort sie sich den kleinen Eifelflecken Prüm ausgesucht hat und die unter der Schirmherrschaft des rheinland- pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier aus Koblenz steht. Die Anregung dazu kam aus den sogenannten„Eifel- Ardennen-Tagen“, die die Gemeinsamkeiten der Grenzländer Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Bundesrepublik fördern wollen und somit ein vorwiegend politisches Anliegen haben. Was jetzt hier in dem alten Kreuzgang der ehemaligen Klosteranlage(dem heutigen modernisierten Amtsgericht) von Prüm zu- sammengekommen ist, läßt den Mut offen- bar werden, der die Veranstalter beseelt hat, Werke aus einem von jeher künstlerisch nicht sehr ergiebigen Gebiet zusammen- zufassen. Landschaftlich hat man weit aus- geholt: Koblenz, Köln, Aachen, Lüttich, Luxemburg und Saarbrücken umschließen den Kreis, der berücksichtigt wurde, und er wäre noch größer gewesen, wenn die Bilder der eingeladenen Franzosen nicht in einer merkwürdigen Inkonsequenz der euro- päischen Idee gegenüber an der Grenze von Zollbehörden festgehalten worden wären. Und auch in den künstlerischen Dimensionen hat man sich nicht festgelegt. Es finden sich Werke in den verschiedensten Techniken und in den verschiedensten Ausdrucksarten, von der realistischen und impressionisti- schen Nachfolge angefangen bis zu den Be- zirken des Kubismus und Konstruktivismus. Repräsentativ für das weite angespro- chene Gebiet kann die Ausstellung nicht sein, dafür fehlen zu viele Künstler, die Rang und Klang haben und außerhalb des Eifel- Ardennen-Ereises geblieben sind. Dennoch haben sich einige gute Namen unter den 30 Künstlern zusammengefunden. Bilder des Belgiers Roger Greisch aus Ouren-Reu- land etwa mit ihren Surrealismen und mas- kenhaften Gestalten, die gedämpft- bleichen Gemälde des Aachener Josef Sanke oder die großformatigen Tuschezeichnungen von Jupp Kuckartz, ebenfalls aus Aachen, zeigen Sub- stanz. Interesse und groge Hoffnungen dür- ken auch die ausstellenden Künstlergruppen aus Lüttich und Luxemburg für sich in An- spruch nehmen. gon Treppmann —— „Die Reise nach Frankfort“ Urgofföhrung in Karlsrohe Die Idee zu der jetzt im Karlsruher Kam mertheater uraufgeführten Komödie„010 Reise nach Frankfurt“ wurde aus der Be. gegnung mit Werken von Obey und Sartre geboren, gesteht der 45jährige Bühnenbild. ner und Regisseur Heinz Hoffmann aug Hamburg. Nach seiner Novelle„Petrus Sreitt ein“ schrieb er gemeinsam mit dem Burg. schauspieler und jetzigen Intendanten de Stadttheaters Klagenfurt Philipp von Teska das Stück. 5 Ein junges, verliebtes Paar bereitet Sich am Abend des ersten Hochzeitstages auf eine kleine Party vor, als der Mann Halz über Kopf verreisen muß. Da weht der Zi- kall einen Unbekannten ins Haus, dem es in Rekordzeit gelingt, die hübsche Strohwiye zu trösten. Der überraschend heimgekehtte Gatte greift zur Pistole, und schon mischt sich Petrus in das Gespräch. Dem Himmels. pförtner liegen nämlich noch gar keine An- meldungen für die drei jungen Menschen vor. Ein Irrtum vom himmlischen Amt also die drei werden zurückgeschickt, das Erleb. nis zerfließt zum Traum, und jetzt dürfen sie noch mal von vorn anfangen: die glelde Situation, aber die Beteiligten sind verwan- delt. Sie bestehen die Prüfung diesmal summa cum laude und ganz im Sinne des Familienministers. 8 Sartres Thema, die Uhr des Lebens en irgencsinem Punkt noch mal zurückdrehen zu Aürken, bleibt noch in dieser Vernied. lichung ergiebig und äußerst bühnenwirk. sam. Zudem ist diesmal drei Schauspielen die reizvolle Chance geboten, sich mit um- gekehrten Vorzeichen wiederholen zu dür- ken. Die Rückblende auf den ersten Akt ig ein dramaturgisch geschickter Einfall, der je. doch wie alles in diesem Stück seine Kehr. seite hat: die amouröse Idylle ist von vorn- herein etwas zu hausbacken, als daß man auf Variationen gespannt wäre, Günther Bungert vom Südwestfunk Baden-Baden hat diese„Reise nach Frank. furt“ jetzt in dem intimen Karlsruher Rel. lertheater recht lebendig in Szene geselt Ursula Münch und Wolfgang Reinsch spiel. ten das junge Paar, Horst Bergmann buhlte daneben. Am Ziel der Reise gab es fröb- lichen Applaus. Susanne Uriel Sechs Konzerte Locwigshafener Musikwinter 1958/59 Der Ludwigshafener Konzertwinter 105 1959 wird, wie hier bereits in großen Zügen berichtet wurde(vergleiche„Morgen“ von 26. Juni), sechs Doppelkonzerte bringen deren Programm jetzt endgültig Testlleg Das erste Konzert am 29. und 30. September bringt unter der Leitung von Otmar Sunne dem Chefdirigenten des Pfalzorchesters, un mit Edith Peinemann als Solistin, von Erne Boehe, dem einstmaligen langjährigen Leite. des Pfalzorchesters, die sinfonische Pichtug „Taormina“, dazu von Jean Sibelius das r Iinkonzert d-Moll und von Nikolai Rirnsg. HKorssakoff„Scheherazade“ Das zweite Rot. zert am 17. und 18. Oktober leitet Genen. Musikdirektor Fritz Rieger, München bringt mit Fritz Sonnleitner(Violine) ud Fritz Kiskalt(Cello) als Solisten das„Dope pelkonzert für Violine und Cello“ von 0 hannes Brahms und die„Eroica“ von Beet, hoven. Das dritte Konzert am 10. und 11.% vember bringt unter der musikalischen Le tung von Otmar Suitner und mit Maria Sta. der(Sopran), Gertrude Pitzinger(Alt), Hel. mut Kretschmar(Tenor) und H. O. Hude. mann Gag) Bruckners 9. Symphonie un das„Te Deum“. Beim vierten Konzert am I und 20. Januar(wieder unter Suitners Lei tung) wird Adolf Scherbaum als Solist i G. Ph. Telemanns„Trompetenkonzert“ mis, wirken. Im Programm stehen außerdem von Richard Strauß„Der Bürger als Edelmann“ von J. S. Bach das„2. Brandenburgische Konzert“ und von Igor Strawinsky„Feuer vogel“. Am 16. und 17. Februar dann ist das fünfte Konzert mit Branka Musulin als S0. listin, die Maurice Ravels Klavierkonzett spielt. Unter der Leitung von Otmar Suitner wird das Pfalzorchester außerdem Vier Bauernstücke von Werner Egk„Georgica und von Mozart die Jupiter-Symphonie vor- stellen. Das letzte Konzert dieser Reihe ib kür den 23. und 24. März vorgesehen, Is steht unter der Leitung von Rudolf Kempe und bringt Georg von Westermanns„Diver. timento“, von Richard Strauß„Don Juaf“ und von Johannes Brahms die„Symphonie Nummer 1“. ew. CAltuleli Ein Sommerraoman von Ludwig Thora Copyright dy R. Piper& Co verlag, München 47. Fortsetzung „Ich schon. Denk mal: zwei Anträge! Und der dritte kommt noch Wetten, das?: Es ging schon auf den Abend zu, als Herr Schnaase durch die Kirchgasse heimging und einen Blick nach dem Fenster Mizzi Speras warf. Sie war oben, und nun deutete er un- auffällig mit dem Stöcke gegen die Kasta- mien hin. Mizzi nahm einen Blumentopf in die Hand, zum Zeichen, daß sie verstanden Hatte, Die Zeit war immer die gleiche. Nach Dunkelwerden. Ort— der Dammweg. Aber nun war es nichf so leicht, nach dem Abendessen wegzukommen, denn Frau Karo- line wollte mit ihrem Manne über die selt- samen Ereignisse sprechen, die sie doch sehr erregt hatten. Und dann die Hauptsache. Tante Jule hatte geschrieben, daß Gieseckes ernstlich an eine Verlobung ihres Fritz mit Henny dächten. Nelly Giesecke hatte mit Tante Jule gesprochen, und dann war Fritz zu ihr gekommen, und die Sache war eigent- lich im reinen, wenn sich Schnaases einver- standen erklärten, und wenn Henny wollte. Frau Karoline sah bloß Vorteile in der Verbindung, und was Henny anlangte, die War nicht gerade in heller Begeisterung, aber warum nicht? 5 Also stand nur mehr die Entscheidung Papa Schnaases aus, und die mußte gleich erfolgen, denn wenn er einwilligte, sollte so- ort ein Telegramm an Tante Jule abgehen. 5 N Karoline sagte zu ihrem Manne, daß sie ihm etwas sehr Wichtiges mitzuteilen habe. Gleich nach Tisch. 5 „Lieber morgen“, meinte Schnaase.„Das muß alles seine gehörige Konfusion haben. Und nach dem Essen, du weißt doch, muß ich nu mal nn bißchen spazieren gehen. Auch mit Natterer habe ich zu konferieren. Wegen dem Fez. Morjen aber bin ich ausgeschlafen, und dann kannste loslegen.“ „Ich sage dir doch, daß es eilt.“ „ln Altaich eilt nischt.“ Karoline bestand unwillig auf der Unter- redung. „Ich verstehe überhaupt nich, warum du dich weigerst.“ „Also gut! Heute. Aber nach dem Ver- dauungsbummel. Den bin ich meiner Ge- sundheit schuldig.“. Einen peinlichen Moment erlebte Schnaase noch, als Bünzli ins Gastzimmer kam. Wenn sich der Lümmel zu ihnen setzte, und er so tun mußte, als wenn nichts gewesen wäre Aber nein, er ging ohne zu grühben vorüber und setzte sich in die hinterste Ecke. Und merkwürdig! Karoline schien es gar nicht zu bemerken. Glück muß der Mensch haben. Schnaase war rascher als sonst mit dem Essen fertig, und er nahm sich nicht einmal die Zeit zum zweiten Glase Bier. „Damit ich nur rasch wieder zurück bin. Karoline.“ „Kleine Maus, schon da?“ sagte Schnaase, als er Mizzi Spera auf dem Dammwege nahe der Ertlmühle traf. Sie war übel gelaunt. „Ich bin nicht gewohnt, daß man mich Warten läßt“, sagte sie.„Vorhin ging en An- gestellter von uns mit Ihrer Zofe vorbei.“ „Und sie haben Sie gesehen?“ 38 8 „Mich nich; ich konnte mich noch verstek- ken. Aber vielleicht Fifi.“ „Deibel noch mal! Die haben vielleicht Was gemerkt?“ Mizzi zuckte hochmütig die Achseln. „Die müssen sich doch was denken“, sagte Schnaase ängstlich. „Was er sich denkt, is mir egal. Aber man will sich doch nicht von nem Angestellten überraschen lassen. Wären Sie eben früher gekommen! Haben Sie das Gedicht?“ „Das Gedicht—— Deibel noch mal, wenn ich nur wüßte, ob das Mädel was gemerkt hat—, ja so, das Gedicht. Nee, das hab ich nich.“ 5 „Was soll ich dann hier?“ „Sind Se friedlich, Mizzichen! Eben we- gen dem Gedichte mußte ich Sie sprechen. Nämlich mit dem Literaturfatzke is es nischt „Er will nicht?“ „Er kann nich. Es übersteigt seine Kräfte, un ich habe ihn stark in Verdacht, daß er überhaupt nischt fertig bringt.“ „Und deswegen muß ich den Weg herun- terlaufen und hier stehen? Obwohl n Ge- witter kommt?“ 0 „Es wird schon nich kommen.“ 0 Ein heftiger Windstoß, der die Erlen schüttelte, gab der kleinen Maus recht. „Gott, wie dämlich!“ rief sie und stampfte mit dem Fuße auf. „Nich ungerecht sein, Mizzichen! Ich habe alles getan, was ich tun konnte. Glauben Se, es war mir angenehm, dem Schmierfinken auf die Bude zu steigen und so n Kerl ins Vertrauen zu ziehen? Neel Schön is anders. Und denn, was wollen Sie? Ich habe den Schansong richtig bestellt, er hat zugesagt. Kann ich dafür, daß er in Schieber is?“ 5 „Das hilft mir gar nichts. Erst quälen Sie mich, ich soll- und muß auftreten und lassen mich nich in Ruhe, und dann sage ich ja, und nun?“ „Hmi“ machte Schnaase, der sich erin- nerte, daß der Vorschlag von Fräulein Spera ausgegangen war. „Es ist nur gut, daß ich mir mein grünes Kostüm nich schicken lieg. Ich wollte schon depeschieren. Aber nu tret' ich überhaupt nich auf!“ Schnaase machte ein sehr betrübtes Ge- sicht, obwohl ihm ein Stein vom Herzen fiel. Es War ihm schon lange nicht wohl ge- Wesen bei dem Gedanken an das Auftreten des heimatlichen Talentes. „Aber das is ja unmöglich!“ sagte er und griff nach seinem Hute, den ihm ein neuer Windstoßg beinahe entführt hätte. „Unser Fest is gefährdet, wenn Se nich auftreten.“ N „Was kümmert das mich? Ueberhaupt will ich jetzt heimgehen.“ „Aber kleine Maus!“ ö Schnaase wollte seinen Arm um die Taille der Erzürnten legen, aber sie machte sich unwillig los. a 5. „Hören Sie nich, daß es donnert? Ich will nicht ins Unwetter kommen.“ Sie ging ein paar Schritte vorwärts. Da sprang ihr Hund mit wütendem Gekläffe einem Manne entgegen, der in der Dunkel- heit nicht zu erkennen war. „Fifi! Viens donc!“ 5 Eine rauhe Stimme rief zurück:„Heda! Was is?“ 5 Und Mizzi Spera erschrak so heftig, daß sie die Sprache ihrer Jugend wiederfand. „Jessas! Der Vata!“ 5 Schnaase sprang ohne Besinnen die Bô- schung hinunter; brechende Zweige knack ten, und Steine kollerten hinter ihm drein, Er machte ein paar Sprünge bachabwärts und geriet mit einem Fuße bis über den Knöchel in Schlamm. Dann blieb er regung, los stehen und horchte. 0 „Du bist's? Treibst di schon bei da Ned umanand?“ „Aber hör doch! Ich war doch.“ „Wer bei dir war?“ „Niemand.“ „Lüag du, Herrgott.“ J „Laß mich doch reden und faß mich nich so an! Niemand von hier. Ein Herr, mit den ich sprechen mußte wegen dem Fest, Wel ich doch was vortragen sollte..“ 5 Hallberger schaute seiner Tochter ind Gesicht. Der Wind hatte ihre Haare zerzaust, und die Angst eines ertappten Mädels paßte schlecht zu den verlebten Zügen. Angeekelt ließ er sie los. f „Geh zua und lüag, soviel als d' mags Is ja do all's gleich!“ f Er ging und achtete nicht drauf, daß st hinter ihm drein lief und redete von einem Gedicht und einem Herrn, und daß sie sich zuerst erregt und dann weinerlich gegen einen solchen Verdacht und gegen jeden Ver: dacht verwahrte. Der Hallperger ging seinen Weg weiten Mizzi Speras Klagen verwehte der Wind und übertönte der Donner, und ein prasseln: der Regen zerstörte ihre mit Pudermehl het. gestellte Schönheit so gründlich, daß 8 häßlich und verwaschen vor der entsetzten Mutter stand. zum Gottes will, wie schaust denn a0 aus?“ Aber die Tochter gab ihr keine Antwolt Sie eilte die Stiege hinauf und schlug wü⸗ tend die Türe hinter sich zu.. „Was is denn mit m Madl?“ fragte die Hallbergerin ihren Mann, der schweigen seinen nassen Rock über eine Stuhllebne hing. ö 5 Fortsetzung 70