Fr. 172 — m des unst⸗ rbach natte, Weise an- it er- ilder, August Wer- Jann- wigs. 300 gebe. eroog nsitze 50 ferausgeber: Mannhelmer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- duckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- kchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sorlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämti. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Vr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743 Ann heimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 6-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. 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Die 0 Sind hard Ein- Ungs⸗ Kröll tiven Und licher rmat, eine n gut Leo tigen von anern niger e aut sehen Gre⸗ Ver- n Er- Bens- lich Jann- allem aters atine listen lann· tem- Win- ngen, und lann- 2 in — ürde ihn nehr ans und erz- sie Zu- We- atte. lag! unte app eißt läge zett- ider. lase tüm olgt Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat am Mittwoch die in Hamburg und Bremen sowie in hessischen Gemeinden vorgesehenen Volks- befragungen über die atomare Ausrüstung der Bundeswehr für verfassungswidrig erklärt. Zur Begründung hat das Bundesverfassungsgericht ausgeführt, es handle sich dabei um Volksbefragungsaktionen, mit denen die parlamentarische Opposition unzu- lässig in die ausschließliche Zuständigkeit der Bundesorgane eingreife, um durch starken politischen Druck die Bundesregierung zur Aufgabe ihrer bisherigen Vertei- digungspolitik zu zwingen. Außerdem stellte das Bundesverfassungsgericht fest, daß das Land Hessen die Pflicht zur Bundestreue verletzt hat, weil es die in einigen hessi- schen Gemeinden geplanten Atom- Befragungen nicht untersagte. Im einzelnen besagt das Urteil, mit dem das Hamburger und das Bremer Gesetz über Volksbefragungen für verfassungswidrig er- klärt wurde, die amtlich verordnete Willens- zußerung der Bürger auf Grund von Landes- gesetzen dürfe sich nicht auf politische An- gelegenheiten erstrecken, für die allein die berufenen Bundesorgane zuständig seien. Wörtlich heißt es dann in der Begründung: „Entscheidend ist der eindeutig erkennbare Zweck den Gesetz und Volksabstimmung in Hamburg und Bremen verfolgen: Die Bun- desregierung hat sich auf dem Gebiet des Verteidigungswesens, insbesondere hinsicht- lich der Ausrüstung der Bundeswehr, für eine bestimmte Politik entschieden und da- für die Zustimmung des Bundestags gefun- den. Die Opposition im Bundestag hält diese politische Entscheidung für falsch und be- kämpft sie leidenschaftlich. Sie vermag sich im Bundestag nicht durchzusetzen, glaubt aber sicher zu sein, daß ihre Auffassung von Bonn erkennt Republik Irak an Gleicher Schritt Englands und Bonn.(Eigenbericht/AP/dpa) Die Bundes- regierung hat am Mittwoch die neue Regie- rung des Irak anerkannt. Der Beschluß 15 wurde am Mittwochnachmittag auf einer 55 er verk⸗ selb- ert. Sitzung des Bundeskabinetts gefaßt. Bundes- außenminister von Brentano empfing an- schließend den irakischen Botschafter, Ali Haider Sulaiman, und teilte ihm den Be- schluß der Regierung mit. Die SPD hat die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt. Nach Verlautbarungen aus offiziellen Krei- sen ist das Problem der Anerkennung des Irak vorher mit den westlichen Partnern exörte n. Bei den Arabern und in der et Worde Aro asiatischen Welt, so hofft man in Bonn, wird die Haltung der Bundesrepublik mit Befriedigung aufgenommen werden. Der irakische Botschafter hob die traditionell kreundschaftlichen Beziehungen der beiden Länder hervor. Die vor etwa zwei Wochen ausgerufene Irakische Republik wird mit dem Beschluß der Deutschen Bundesrepublik jetzt von 24 Staaten anerkannt. Es sind: 1. Die Ostblockstaaten(die Sowjetunion, China, die Deutsche Sowjetzonenrepublik, die Tschechoslowakei, Albanien, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und die äußere Mon- golei). 2. Die meisten arabischen Staaten(die Vereinigte Arabische Republik, Saudi- Arabien, der Jemen, Marokko und Tunesien). 3. Neutrale Staaten wie Indien, Indone- slen, Jugoslawien, Ceylon und Burma. Amerikas in Kürze erwartet 4. Die NATO-Mitgliedstaaten Griechen- land und die Deutsche Bundesrepublik. 5. Die mohammedanischen Bagdadpakt- staaten Persien und Pakistan. Großbritan- nien und die Türkei wollen diesem Schritt innerhalb von 48 Stunden folgen. Es wird angenommen, daß auch die USA und die anderen NATO-Staaten mit der An- erkennung nicht mehr lange warten wer- den. Ueber die Haltung der französischen Regierung war bisher allerdings nichts Be- stimmtes zu erfahren. Heute Wahl im Libanon Beirut,(dpa AF) Die Wahl des neuen libanesischen Staatspräsidenten soll wie vorgesehen, am heutigen Donnerstag statt- Finden. Dies gab der Präsident der libane- sischen Abgeordnetenkammer, Osseiran, in Beirut bekannt. Die Anhänger des jetzigen Staatspräsidenten Schamun haben beschlos- sen, an der Wahlsitzung des Parlaments teilzunehmen, womit die Beschlußfähigkeit des Abgeordnetenhauses gesichert ist. Aus- sichtsreichster Kandidat ist der Oberkom- mandierende der libanesischen Armee, Ge- neral Schehab. Ob allerdings mit der Wahl die Ruhe im Lande wiederhergestellt wer- den kann, ist noch offen. Der Sonderbeauftragte Präsident Eisen- howers für den Nahen Osten, Robert Mur- phy, ist nach Amman geflogen, um dort mit König Hussein Besprechungen über die Lage in Jordanien zu führen. Der Bund will der Saar helfen Demnächst Gespräche mit Frankreich über das Ende der Uebergangszeit von unserem Wirtschafts- K Bonn. Die Bundesregierung geht schon jetzt daran, die wirtschaftliche Eingliede- rung des Saarlandes in das Bundesgebiet, die nach dem Vertragstext zum 31. Dezem- ber 1959 erfolgen soll, gründlich vorzuberei- ten. Bundeskanzler Dr. Adenauer führte am Mittwoch über dieses Thema Besprechun- gen mit dem saarländischen Ministerpräsi- denten, Reinert, an denen auch Finanzmini- ster Etzel, Staatssekretär Dr. Westrick vom Bundes wirtschaftsministerium, der saarlän- dische Finanzminister Dr. Schäfer und Wie- deraufbauminister Dr. Schwertner teilnah- men. Ob die Eingliederung erst zu dem ver- traglich vorgesehenen Termin oder schon Früher erfolgen kann, steht allerdings noch nicht fest. Nach einer offiziellen Verlautba- rung wird die Bundesregierung wesen der Frage einer möglichst rechtzeitigen Bekannt- gabe des ungefähren Termins Verhandlun- gen mit der französischen Regierung Auf- nehmen. 5 Bundesregierung und Saarregierung sind sich darüber einig, in welcher Form der Saarbevölkerung bei der Währungsumstel- lung eine Ersparnissicherung gewährt wer- den soll. Danach würde der Bund den Klein- sparern im Saarland, die zur Zeit auf ihren Konten 36 bis 40 Milliarden Francs stehen haben, Ausgleichszahlungen zu gewähren haben soweit zum Zeitpunkt der Wirt- schaftseingliederung der Umrechnungskurs zwischen Francs und Mark niedriger ist als zu einem noch festzusetzenden Stichtag, Wahrscheinlich dem 1. Januar 1957. Die 80 zialpolitischen Fragen will man in späteren Beratungen klären Die Bundesregierung will sich auch zu gegebener Zeit dafür einsetzen, daß im Sinne des Saarvertrages der Handelsverkehr zwischen dem Saarland und Frankreich kontinuierlich weiterläuft und nach dem Ende der Uebergangszeit auf einem mög: lichst hohen Stand erhalten bleibt. Dabei soll der Gedanke einer gemeinsamen deutsch- französischen Institution für die Be- handlung des Warenaustausches erwogen werden. Ein interiministischer Ausschuß der Bun- desregierung und der Saarregierung wird demnächst gebildet werden, um die mit der orrespondenten Erust Georg wirtschaftlichen Eingliederung verbundenen Probleme und die allgemeinen Fragen einer wirtschaftlichen Förderung rechtzeitig zu lösen. Beim Bundeswirtschaftsministerium Soll außerdem eine Verbindungsstelle zur Saarregierung eingerichtet werden. Die Saarregierung hatte ursprünglich gewünscht, ein Kabinettsmitglied zum Sonderbeauftrag- ten oder zum Sachwalter für die Interessen des Saargebietes zu ernennen. der Mehrheit des Volkes geteilt wird. Sie hofft, der von einer ihren Erwartungen ent- sprechenden Volksbefragung ausgehende politische Druck werde so stark sein, daß die Bundesregierung gezwungen wird, ihre politische Entscheidung aufzugeben und den Wünschen der Opposition zu entsprechen. Das kommt in den Ausführungen der Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Bun- destag unzweideutig zum Ausdruck. Dasselbe gilt auch für die Volksbefragungen in Ham- burg und Bremen. Das klare Ziel der Volks- befragungsaktion der Länder— die zustän- digen Verfassungsorgane des Bundes zu zwingen, eine von ihnen für richtig gehal- tene und getroffene Entscheidung im Bereich des Vertedigungswesens zu ändern— stellt aber einen von den Ländern her versuchten Eingriff in die ausschließliche Zuständigkeit des Bundes dar. Die beiden Gesetze können nicht damit gerechtfertigt werden, daß wie es die Begründung zum Hamburgischen Gesetz andeutet und das Bremische Gesetz in§ 1 ausdrücklich ausspricht— die Volks- befragung der Orientierung der Mitglieder der Landesregierung im Bundesrat dienen Soll. Der Bundesrat ist ein Verfassungsorgan des Bundes. Eine„Instruktion“ der Mitglie- der der Landesregierung im Bundesrat durch das Landesvolk ist nach der Struktur des Bundesrats ausgeschlossen. Eine vom Land 2zuU diesem Zweck angeordnete Volksbefra- gung widerspricht dem Grundgesetz. Die bei- den Gesetze sind wegen ihres Widerspruchs mit der bundesstaatlichen Ordnung des Grundgesetzes nichtig.“ Fortsetzung Seite 2) Wehrpflichtige Jahrgang 1936 werden ab I. September erfaßt Bonn.(Ap) Das Bundesverteidigungsmi- nisterium will am 1. September mit der Er- fassung der rund 450 000 Angehörigen des Jahrgangs 1938 beginnen. Mit den ersten Musterungen soll am 3. November begonnen werden. Nach einer Mitteilung des Mini- steriums soll die Einberufung wehrpflich- tiger Abiturienten rechtzeitig zum 1. April 1959 erfolgen, um eine Störung der Studien- pläne zu vermeiden. Baverische Abiturienten sollen wegen ihres Schuljahrtermins zum 1. August 1959 einberufen werden. Attentate und Schießereien sind seit Monaten im Libanon an der Tagesordnung und haben in dem Land bürger- kriegsahnliche Zustände ausgelöst, die schließlich die USA zum Eingreifen veranlaßten, weil sie die rechtmäßige(prowestliche) Regierung unter Präsident Schamun in Gefahr sdken. Heute soll nun ein Nachfolger Schamuns vom Parlament bestimmt werden. Aus- sichtsreichster Kandidat ist der Oberbefehlshaber der Streithräfte. General Schehab(rech- tes Bild). Das jüngste Attentat, dem der Ministerprdsident Solh(linkes Bild) am Dienstag nur knapp entrann, deutet allerdings darauf hin, daß durch die Wahl allein di Krise des Landes kaum beseitigt sein dürfte. e innere Bild: AF England und USA taktieren elastischer Die Antwort an Chrustschow wird heute überreicht London.(AP) Präsident Eisenhower und der britische Premierminister Macmillan haben dem Atlantikpaktrat in Paris am Mittwocn die Entwürfe ihrer neuen S 1 ben an den sowjetischen Ministerprösiden- ten Chrustschow zur Frage der Gipfelkonfe- renz vorgelegt. Gut unterrichtete diploma- tische Kreise erklären, die Schreiben wür- den wahrscheinlich heute nach Moskau ab- gehen. Eisenhower und Macmillan sind überein- gekommen, Chrustschow zu erklären, daß sie auf einer Gipfelkonferenz im Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen bestünden. Außerdem sollen die Briefe folgende Punkte enthalten: Genfer Atomkonferenz in der Endphase Der schwierigste Teil der Arbeit ist noch nicht getan Genf.(AP) Die Besprechungen der Atom- sachverständigen aus Ost und West, die seit dem 1. Juli in Genf über Kontrollmöglich- keiten zur Feststellung von Kernwaffen- Versuchen beraten, sind am Mittwoch in ihr letztes Stadium getreten. In den vergange- nen vier Wochen haben die Sachverständi- gen eine Liste für die verschiedenen tech- nischen Verfahren aufgestellt, mit deren Hilfe bei einem allgemeinen Kernwaffen- Versuchsstop etwaige nukleare Explosionen festgestellt werden können. Bisher haben die Sachverständigen folgende sieben tech- nische Verfahren vorgeschlagen, mit deren Hilfe ein Kontrollsystem von festen Boden- stationen aus arbeiten und nukleare Explo- sionen feststellen könnte: 1. Hochempfind- liche Schallwellen-Meßgeräte, 2. Seismo- graphen, 3. Elektro-magnetische Geräte, 4. Feststellung und Messung der Radioaktivi- tät, 5. Registrierung der Gammastrahlen und Neutronen, 6. Radio-Teleskope und 7. photo- elektrische Zellen zur Messung der Lichtstrahlen einer nuklearen Explosion. Nachdem sich die Sachverständigen über die vorstehenden technischen Methoden ge- einigt haben, liegt jetzt noch der schwierig- ste Teil der Arbeit vor ihnen: die vorge- sehenen technischen Verfahren müssen in einem absolut zuverlässig arbeitenden Kon- trollsystem zusammengefaßt werden. Die Erörterung dieses Fragenkomplexes ist eng mit der räumlichen Ausdehnung eines Kon- trollsystems verbunden, über die die Ansich- ten zwischen Ost und West auseinander- gehen. Es ist zu erwarten, daß die Genfer Atombesprechungen im Laufe der kommen- den Woche zu Ende gehen werden. Zwiscen Gesfern und Morgen Die Bundesbahn plant, un wirtschaftliche Nebenstrecken stillzulegen. Der Verwal- tungsrat will über die Stillegungen im ein- zelnen beschließen, sobald die Länder, wie es im Bundesbahngesetz vorgeschrieben ist, gehört worden sind. Der italienische Ministerpräsident Fan- fani wird auf Einladung von Bundeskanzler Dr. Adenauer am Wochenende Bonn be- suchen, um aktuelle politische Fragen zu er- örtern. Bundeskanzler Dr. Adenauer fährt am 8. August in Urlaub. Er verbringt seinen Urlaub in Cadenabbia am Comer See. Mit der Wahl zur Vertreter versammlung der Angestelltenversicherung wurden auch die Versichertenältesten gewählt, die als ehrenamtliche Mitarbeiter in den einzelnen Orten beratend und helfend für die Ver- sicherten der Angestelltenversicherung tätig sind. Das komplizierte Wahlverfahren hat es erst jetzt möglich gemacht, durch den Wahlausschuß der Angestellten versicherung das Wahlergebnis endgültig festzustellen. Die 1200 gewählten Versichertenältesten verteilen sich wie folgt: DAG 734, DGB 243. DHV und VWA 219, GDTV 4. Der Verteidiger des ehemaligen General- feldmarschalls Ferdinand Schörner, der Münchner Rechtsanwalt Dr. Franz Moser, hat die Wiederaufnahme des Verfahrens ge- gen Schörner beantragt. Gleichzeitig be- nannte Dr. Moser einen Zeugen, der bewei- sen könne, daß der Obergefreite Arndt nicht auf Befehl Schörners erschossen worden sei, da der Zeuge inn im Sommer 1945 kennen- gelernt habe und mit ihm längere Zeit zu- sammen gewesen sei. In Anerkennung seiner Verdienste um Volk und Staat wurde der in Heidelberg lebende ehemalige Kieler Propst D. Hans Asmussen durch den Bundespräsidenten mit der Verleihung des Großen Verdienstkreu- zes der Bundesrepublik ausgezeichnet. Der polnische Kirchenminister Stachelski hat am Mittwoch Kardinal Wyschinski für die in letzter Zeit aufgetretenen starken Differenzen zwischen Kirche und Staat ver- antwortlich gemacht, die vor allem bei der polizeilichen Durchsuchung des Klosters Tschenstochau nach illegalen“ Druckerzeug- nissen sichtbar geworden sind. Stachelski er- klärte vor der Auslandspresse in Warschau, offenbar sei der Vatikanbesuch im vergan- genen Jahr einer der Hauptgründe für die veränderte Haltung des Kirchenfürsten ge- genüber der Regierung Gomulka. Bis dahin habe sich der Kardinal durchaus„positiv“ verhalten. Nunmehr versuche man kirch- licherseits, mit Nachdruck auf Probleme und soziale Fragen hinzuweisen, in denen zwi- schen Staat und Kirche Meinungsverschie- denheiten bestünden, Ueber dem sowjetischen Luftraum hat sich, wie vom Moskauer Rundfunk bekannt- gegeben wurde, am 26. Juli ein neuer Luft- zwischenfall ereignet, in den eine angeblich aus Persien einfliegende amerikanische Mi- litärmaschine verwickelt gewesen sein soll. In Protestnoten, die den Botschaftern der Vereinigten Staaten und Persiens in Moskau ausgehändigt wurden, unterstreicht die soWjetische Regierung, daß sie dem Luff- zwischenfall besondere Bedeutung beimesse, weil er sich im Augenblick der anglo- ameri- kanischen Intervention im Nahen Osten ab- gespielt habe. Auf 12 Milliarden Dollar veranschlagte der amerikanische Finanzminister Anderson das Haushaltsdefizit im laufenden Etatjahr. Er ließ durchblicken, daß je nach den Ein- nahmen mit einem noch größeren Defizit ge- rechnet werden müsse. Ein riesiger Ballon der amerikanischen Luftstreitkräfte, mit dem die Rekordhöhe von 40 000 Meter erreicht werden sollte, ex- plodierte am Mittwoch über Cosby in Min- nesota. Der Ballon war programmgemäß gestartet worden. In etwa 12 000 Meter Höhe traf ihn jedoch eine äußerst starke Luftströmung. Der Ballon, der mit Helium gefüllt war, soll der größte gewesen sein, der bisher jemals aufgelassen wurde. Er war unbemannt. N Entfernt wurde der Generalstabschef der tschechoslowakischen Armee, General Vac- lav Kratochvil, von seinem Posten. Er ist durch General Rytir ersetzt worden, wie Radio Prag bekanntgab. Eine Begründung für den Wechsel wurde nicht mitgeteilt. General Kratochvil war jedoch bei den Neu- wahlen zum Zentralkomitee der Kommuni- stischen Partei der Tschechoslowakei nicht wWiedersewählt worden. Man aimmt daher an, daß er einer Säuberung zum Opfer ge- fallen ist. 1. Eisenhower und Macmillan sind wei- terhin der Ansicht, daß die ständigen Dele- gierten der Sicherheitsratsmitglieder zusam- men mit Generalsekretär Hammarskjöld die Einzelheiten über Termin, Ort und Zusam- mensetzung der Gipfel-Sondersitzung für den Nahen Osten festlegen sollen. 5 2. Die Regierungschefs der Vereinigten Staaten und Großbritanniens würden be- reit sein, jederzeit zwischen dem 10. und dem 15. August an einer solchen Konferenz teilzunehmen. 3. Die Vereinigten Staaten und Groß- pritannien würden weiterhin einer Gipfel konferenz des Sicherheitsrates in New Vork den Vorzug geben, aber Genf oder jede an- dere europäàische Stadt, mit Ausnahme Mos- kaus, würden dem Präsidenten und dem Premierminister gleichermaßen recht sein, wenn es wünschenswert wäre, dort zu tagen. 4. Sowohl Eisenhower als auch Macmil- lan sind völlig bereit, an informellen Be- sprechungen mit Chrustschow und anderen Regierungschefs vor, während und nach den offiziellen Sicherheitsratssitzungen teil- zunehmen. 5. Die westlichen Alliierten sind keines- wegs gegen Chrustschows Anregungen, daß gewisse arabische Länder und Indien bei der Konferenz vertreten sein sollen, aber sie bestehen darauf, daß die Delegierten im Sicherheitsrat die Beteiligung dieser Länder schon jetzt festlegen. In Paris wurde unterdessen offlziell be- kanntgegeben, daß der französische Minister- präsident de Gaulle weiterhin bei seinem eigenen Vorschlag für die Gipfelkonferenz bleiben will. Chrustschow jedoch steht nach einer längeren Erklärung der Nachrichten- agentur„TAsSs“ vom Mittwoch dem Vor- schlag, die Gipfelkonferenz im UNO- Sicher- Beitsrat abzuhalten, keineswegs ablehnend gegenüber, sondern ist nach wie vor zu einem Treffen innerhalb der Vereinten Nationen bereit. Gegenteilige Berichte, so heißt es in dem„TASS“- Kommentar, seien„die größte Lüge“. a Neue Warnung aus Moskau Moskau.(dpa) In einer Erklärung zur Lage im Nahen und Mittleren Osten warnte die sowjetamtliche Nachrichtenagentur „TASS“ am Mittwochabend vor einer Aggres- sion gegen den Irak. In der Erklärung heißt es, es bestehe kein Zweifel, daß die fried- liebenden Völker zu Hilfe eilen würden, wenn eine Aggression gegen das„freiheit- liebende irakische Volk, das seine gerechten Anliegen verteidigt“, vollzogen wird. Ein solcher Angriff werde von den Mitgliedern des Bagdadpaktes vorbereitet. Eine jugoslawische Initiative Belgrad.(AP) Der jugoslawische Staats- präsident Tito hat den Ministerpräsidenten Indiens, Burmas, Schwedens und Griechen- lands sowie Kaiser Haile Selassi von Aethiopien und dem indonesischen Staats- präsidenten Sukarno erneut persönliche Bot- schaften übersandt, die sich mit der Lage im Nahen Osten befassen. In düplomatischen Kreisen Belgrads nimmt man an, daß Tito sich unter den neutralen Staaten um Unter- stützung für seinen Plan einer Einberufung der Vollversammlung der Vereinten Na- tionen bemüht Deutsche Note an die Sowjets Moskau.(dpa) Der deutsche Geschäfts- träger Knoke hat am Mittwoch im sowieti- schen Außenministerium in Moskau eine Note der Bundesregierung überreicht. N. und Volksentscheid überhaupt Seite 2 MORGEN n Donnerstag, 31. Juli 1958/ Nr. 178 E Donnerstag, 31. Juli 1958 Ohne Volksbefragung Das Bundesverfassungsgericht hat die SD durch seine gestrigen Urteile von der lästigen Aufgabe befreit, nach ihrer Wahl- niederlage in Nordrhein- Westfalen nun auch in den Ländern Hamburg und Bremen so- wie in verschiedenen hessischen Städten Volksbefragungen gegen die atomare Be- Waffnung der Bundeswehr veranstalten zu müssen. Vor Gericht hat die Opposition da- mit eine Niederlage erlitten. Im politischen Alltag wurde sie jedoch von einem Ballast befreit, den sie sich selbst Aufgehalst und der sich im nordrhein- westfälischen Land- tagswahlkampf doch eigentlich nachteilig ausgewirkt hatte. Nachdem das Bundesver- tassungsgericht durch seine einstweiligen Anordnungen, mit denen es die geplanten Volksbefragungen vertagte, die Prozesse ihrer politischen Schärfe entkleidet und sich selbst eine ruhige Verhandlung gesichert hatte, wäre zu erwarten gewesen, daß auch die Urteile weniger auf die politischen Ur- sachen dieses Rechtsstreites eingehen wür- den. Ganz im Gegenteil knüpfen aber beide Entscheidungen, die gegen Hamburg und Bremen einerseits und gegen Hessen ande- rerseits, ausdrücklich an das politische Ge- schehen an und machen es zum Schlüssel der Rechtsfindung. Beide Urteile besitzen eine aktuelle po- Utische Wirkung, die unmittelbar der Bun- desregierung zugutekommt. Diese sieht be- stätigt, daß ihre Verteidigungspolitik— ins- besondere der Beschluß, die Bundeswehr möglicherweise atomar zu bewaffnen— auf verfassungsmäßige Weise zustandegekom- men ist. Sie darf zwar auch nach dem Ur- tell erwarten, daß die Opposition im Bun- destag und, soweit sie entsprechenden Ein- Kuß auf die Landesregierungen besitzt, auch im Bundesrat weiterhin erbittert gegen die atomare Bewaffnung kämpft. Das bleibt, auch nach diesen Urteilen, weiterhin das gute Recht jeder Opposition, ebenso wie alle Bemühungen, die öffentliche Meinung zu be- einflussen. Auch bei den zum Herbst be- vorstehenden Landtagswahlen könnten diese Streitpunkte noch ihre Rolle spielen. Da- gegen darf die politische Führung jetzt vor den Versuchen sicher sein, außerhalb der verfassungsmäßigen Instanzen mit Hilfe verhältnismäßig primitiver, staatlich organi- sierter Befragungsaktionen unter politischen Druck gesetzt zu werden. In seinen juristischen Ueberlegungen hält sich das Verfassungsgericht durchaus frei von den Argumenten, die von den Pro- zeggegnern vorgetragen worden waren. Da- mit bestätigt es die Unabhängigkeit seiner Rechtsprechung auch dort, wo das Ergebnis den Standpunkt der Bundesregierung be- kräftigt. Alle Versuche, den wahren poli- tischen Charakter der geplanten Volks- befragungen zu verschleiern, sie als unver- bindlich zu bagatellisieren und zu vernied- chen, sind gescheitert. Zu hoffen wäre, dag auch manche sehr bedenklichen Argumente der Kronjuristen der Opposition nunmehr vom Winde verweht würden, so etwa das wiederholte unerfreuliche Kokettieren mit einer Volksbefragung zugunsten der Todes- strafe, oder die Behauptung, der Ausschluß des Volksentscheids im Grundgesetz sei überholt. In ihrem rechtlichen Ergebnis stellen die Urteile es namentlich auf die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern ab, sowie auf die recht- liche Stellung des Bundesrates in unserer Verfassungsordnung. Die weitere, von man- chen Bürgern mit leisem Bangen betrach- tete Frage, inwieweit plebiszitäre Einrich- tungen wie Volksbefragung, Volksbegehren in unsere staatliche Ordnung passen, blieb unentschie- den und der künftigen Entwicklung über- lassen. In einem Absatz des Urteils gegen Hamburg und Bremen sind indessen sinn- gemäß sämtliche Argumente enthalten, die gegen die plebiszitäre Demokratie in un- seren Landen sprechen. Die Urteilsgründe respektieren die öffent- Ache Meinung, das Grundrecht auf ᷑reie Meinungsäußerung und das Petitionsrecht. Sie betonen sogar, daß sich die öffentliche Meinung im gesellschaftlich- politischen Be- reich ungeregelt bilden soll, also nicht durch obrigkeitliche Schranken gegängelt. Was die Opposition hierzu vorgetragen hat, was ins- besondere Bundestagsvizepräsident Profes- sor Carlo Schmid über den ständigen politi- schen Kontakt von unten nach oben vortrug, oder was vor zehn Tagen erst vom Kura- torium Unteilbares Deutschland in Heidel- berg über die freiheitliche politische Diskus- sion und Willensbildung gesagt wurde, bleibt also in vollem Umfang unangetastet bestehen. Die staatlich gelenkte oder min- destens beeinflußte Meinungsbildung soll vielmehr gerade. verhindert werden, also auch suggestive Volksbefragungen. Wer will. mag in diesen Urteilen eine logische Ergänzung zu dem Verbot der steuerfreien Parteispenden erblicken. Private Meinungs- umfragen und Aktionen gegen die atomare Bewaffnung bleiben selbstverständlich wie bisher zulässig und von den Urteilen un- berührt. Zu diesen Prozessen war wieder einmal behauptet worden, das Verfassungsgericht werde politisch überfordert. Nun, die Richter in Karlsruhe haben zwar unbequeme Wahr- heiten gesagt. Im Verfassungsgericht herrschte aber von vornherein die Auffas- sung, daß es sich um Verfassungsfragen handele, die sehr wohl einer richterlichen Entscheidung unterliegen könnten. Die Ur- teilsgründe bestätigen das. Danach müssen die Zuständigkeiten von Bund und Ländern säuberlich getrennt bleiben. Den Gemeinden steht selbstverständlich das Recht zu, sich mit Entschließungen gegen staatliche Maß- nahmen zu wehren, aber nur in bestimmten Fällen, die ihr eigenes Gemeindegebiet be⸗ treffen, nicht aber gegen die allgemeine staatliche Politik. Die Bundestreue der Län- der betrifft nicht nur die Ausführung von Bundesgesetzen, sondern auch sonstige Ver- Waltungsmaß nahmen. Diese Grundsätze wer- den über die aktuelle Wirkung der Urteile hinaus ihre Bedeutung behalten. Das Bun- desverfassungsgericht aber hat sich wieder einmal als Hüter der Verfassung bewährt. Erhard Becker 2 Die Erklärung für Schwedens Haltung Außenminister Unden wollte durch seine Initiativen in der UNO schwedische Beobachter im Libanon schützen Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Stockholm, im Juli Während der vergangenen Jahre wurde der Burgfriede in der schwedischen Außen- politik nie gestört. Alle Parteien hatten Schwedens Haltung einer allianzfrelen Neu- tralität akzeptiert. Sie unterstützten alle Mabnahmen der sozial demokratischen Rè- gierung, Schweden aus den Konflikten der Großmächte herauszuhalten. Die Krise im Nahen Osten hat diese Einigkeit empfindlich angeschlagen. Der schwedische UNO- Delegierte Jarring löste mit seinem Vorschlag, die UNO-Be- obachter nach der amerikanischen Landung aus Protest aus dem Libanon abzuziehen, nicht nur Verwunderung in der gesamten Westlichen Welt aus, er entfachte auch einen Proteststurm der bürgerlichen Presse Schwedens gegen den„formalistischen“ Standpunkt des schwedischen Außenmini- sters Unden. Oesten Unden versuchte, den schwedischen Vorschlag im Sicherheitsrat der UNO vor der Oeffentlichkeit damit zu rechtfertigen, daß die Anwesenheit von UNO- Beobachtern mit der Anwesenheit von US-Truppen unvereinbar sei. In informier- Gerstenmaier erlegte einen Puma ten Kreisen Stockholms nahm man ihm diese Ausrede jedoch nicht ab. Aus dem Außenministerium waren nämlich Gerüchte durchgesickert, daß der schwedischen Re- sierung im Anfangsstadium der Libanon- Krise alarmierende Nachrichten von der schwedischen Botschaft in Moskau zugegan- Sen waren. Danach stand die Entsendung von„sowjetischen Freiwilligen-Einheiten“ in den Nahen Osten bevor. Damit schien dem Außenministerium in Stockholm ein offener Konflikt im Nahen Osten unver- meidbar. Da sich die UNO-Beobachtergruppe im Libanon zu einem beachtlichen Teil aus schwedischen Staatsbürgern zusammensetzt, fürchtete man nun in Stockholm, daß diese schwedischen Beobachter in die Feuerlinie zwischen die Gegner geraten könnten. Die schwedische Regierung wäre somit in eine für ihre Neutralität peinliche Klemme ge- raten. 5 Der merkwürdige Vorschlag im Sicher- heitsrat der UNO wurde außerhalb Schwe- dens falsch interpretiert. Er erklärt sich in- dessen allein aus der übervorsichtigen Hal- tung des schwedischen Außenministeriums, Das war in Chile/ In Argentinien wurde er selbst„angeschossen“ Von unserem Korrespondenten Wilfried von Oven In Chile hatte Bundestagspräsident Dr. Eugen Gerstenmaier, der sich auf einer Reise durch acht mittel- und südamerikanische Länder befindet, einen Puma, den gefähr- lichen Silberlöwen, zur Strecke gebracht. In Argentinien wurde er selbst aufs Korn ge- nommen, und zwar von einem temperament- vollen Parlamentskollegen. Dr. Gerstenmaier hatte den Wunsch geäußert, das argentini- sche Parlament in voller Tätigkeit zu sehen. Der Wunsch wurde erfüllt. Der Zufall wollte es, daß in dem Augenblick, als Gerstenmaier den Sitzungssaal betrat, gerade wieder ein- mal das heiße Thema der Rückgabe des bei Kriegsende beschlagnahmten deutschen Eigentums zur Debatte stand. Die argenti- nische Opposition hat es noch immer nicht verwunden, daß Präsident Frondizi die im vergangenen Jahr Deutschland gegenüber eingegangene Rückgabeverpflichtung getreu- lich erfüllt, so daß die ersten fünf enteig- neten deutschen Firmen bereits auf dem Wege der Versteigerung in die Hände ihrer rechtmäßigen Eigentümer zurückgelangen konnten(Merck, Schering, Günther Wagner, Behring und Osram). Der oppositionelle Abgeordnete Verdaguer War eben dabei, mit einer flammenden Rede die Belassung des deutschen Eigentums in argentinischem Staatsbesitz zu verteidigen, Als der Vorsitzende des Hauses di sen- heit des deutschen Bündestagspräsidenten bekanntgab, was von der Mehrheit der Ab- geordneten mit herzlichem Applaus quittiert wurde. Verdaguer aber ließ sich nicht unter- brechen.„Ich benutze die Anwesenheit des Herrn deutschen Parlamentspräsidenten“, Sagte er,„um darauf hinzuweisen. Aber er kam nicht weiter. Unmiß verständliche Zu- rufe aus den Reihen der Regierungsmehrheit machten ihn auf das Ungehörige seines Vor- habens aufmerksam. Dr. Gerstenmaier 20g sich aber bald darauf mit seinen Begleitern zurück. Er hatte einen Begriff davon bekom- men, wie schwer es in Argentinien ist, einen vernünftigen und dem Land selbst nützlichen Rechtsstandpunkt gegenüber nationalistischer Unvernunft durchzusetzen. Um so höher ist Dr. Frondizi seine in der deutschen Eigentumsfrage unbeirrte Einstel- lung anzurechnen. Das brachte Dr. Gersten- maier dem argentinischen Staatspräsidenten gegenüber zum Ausdruck, als er von ihm im Regierungsgebäude empfangen wurde. Er sagte im Verlauf der sehr herzlichen Aus- sprache:„Die Lösung, die hier für das Pro- blem des deutschen Eigentums gefunden worden ist, stellt eine gesunde Grundlage für eine Wiederbelebung unserer Beziehungen dar.“ Deutschland, sagte er später zur Presse, ist ein armes Land, das zwei Kriege ver- loren und nichts zu verschenken, wohl aber den festen Willen hat, nach Kräften zur Minderung der Spannungen in der Welt bei- zutragen. Diesem Ziel dient auch Dr. Ger- stenmaiers Reise durch das unruhige Süd- amerika, dessen politische Leidenschaften manchmal so wild sind wie der Puma, den Dr. Gerstenmaier unter seinen Jagdtrophäen mit nach Deutschland bringt. allen Konflikten mit den Machtblöcken aus- zuweichen. Diesen Standpunkt kann man Akzeptieren. Aber weitaus unverständlicher blieb die Stimmenthaltung Schwedens zu dem amerikanischen Vorschlag, die UNO- Gruppe im Libanon derart zu verstärken, daß die territoriale Integrität und Unab- hängigkeit des Landes gewährleistet sei. Unden jonglierte auch hier mit juristischer Formvollendung. Er wehrte die Angriffe, sich mit der Stimmenthaltung auf die Seite der Sowjetunion geschlagen zu haben, mit der Erklärung ab, daß der amerikanische Vermittlungsvorschlag von der These aus- ging, Libanon sei von außen bedroht. Unden bezichtigte die USA nicht gerade der Ag- gression, wie es ein Teil der sozialdemokra- tischen Regierungspresse tat, aber er ver- neinte kategorisch, daß die Truppenlandung mit den UNO-Statuten über„Kollektive Selbstverteidigung“ zu legitimieren sei. Tat- sache war aber, daß Schweden in die poli- tische Nachbarschaft zu der UdSSR geraten War. Diese fatale Entwicklung rief dann die Vorsitzenden der schwedischen Parteien auf den Plan. Wenn sie auch die Grundhaltung der schwedischen Außenpolitik nicht verwar- fen, so distanzierten sich die Parteiführer doch von den Versuchen, die Krise im Nahen Osten durch einseitige schwedische Maß- nahmen zu lösen. Sie griffen besonders die Note an, in der Schweden bei der amerika nischen, englischen und französischen Regie- rung mit dem Wunsch nach einer sofortigen Gipfelkonferenz vorstellig wurde. Stockholm hatte dabei gegen alle diplomatischen Ge- pflogenheiten einen Durchschlag der Note an Chrustschow, Nehru und Hammarskjöld ge- schickt. Diese Kopie, so stellte man entrüstet fest, verstärke den Eindruck, als handle man im Einverständnis mit Moskau. Auch aus den übrigen skandinavischen Staaten— mit Aus- nahme von Finnland— kamen schwere Vor- Würfe. Dänemark und Norwegen hatten den schwedischen Versuch vereitelt, der Noten- aktion einen allskandinavischen Charakter zu geben. Die beiden NATO- Staaten wandten sich mit demselben Wunsch nach einer Gipfelkonferenz an den NATO-Rat. Diese Einhaltung des Instanzenweges bewahrte sie vor dem Odium, gegen den Westen zu pak- tieren. Unden gab dann mit der Befürwortung des japanischen Vorschlags im Sicherheitsrat Liebesromanze deckte Spionage auf Tschechischer Gesandtschaftssekretär aus der Schweiz ausgewiesen Von unserem Korrespondenten Erieh Rey h] Genf, 30. Juli Wenige Tage, nachdem das schweizer 9 2 1 IMinfsteriüm in einem scharfen Dementi die Nachricht einer amerikanischen Presse-Agentur zurückge- Wiesen hatte, wonach die Schweiz ein Spio- nagezentrum und Horchposten für Kommu- nisten und Araber sein(gl. MM vom 26. Juli Seite 2), mußte es wegen Spionage einen Schweizer Offizier verhaften und den Sekretär der tschechoslowakischen Gesandt- schaft in Bern des Landes verweisen. In Bern wird vorerst über den Fall noch strengstes Stillschweigen bewahrt. Die Bas- ler Nationalzeitung berichtet jedoch, daß die Geheime Schweizerische Bundespolizei die Aktivität des Tschechen schon lange mit mißgtrauischen Augen verfolgte. Der Betref- kende habe sich vor allem mit wirtschaft- licher Spionage befaßt, die sich stets hart an der Grenze des Strafbaren bewegte. Zu- sätzlich heißt es aus einer anderen Quelle, Atom- Volksbefragungen unzulässig Fortsetzung von Seite 1 In der Entscheidung gegen die hessische Landesregierung, in der eingangs festgestellt wird, das Land Hessen habe den Grundsatz bundesfreundlichen Verhaltens verletzt, weil es nicht gegen die Volksbefragungsaktionen in hessischen Städten und Gemeinden ein- geschritten ist, heißt es,„die hessische Ge- meinde überschreitet die ihr gesetzten recht- lichen Schranken, wenn sie zu allgemeinen, überörtlichen, vielleicht hochpolitischen Fra- sen Resolutionen faßt, oder für oder gegen eine Politik Stellung nimmt, die sie nicht als einzelne Gemeinde besonders trifft, sondern der Allgemeinheit eine Last aufbürdet oder sie allgemeinen Gefahren aussetzt. Jeden- falls gehört die Stellungnahme zur Frage der Ausrüstung der Bundeswehr nicht zu den Angelegenheiten des örtlichen Wir- Kkungskreises und deshalb nicht zu den hoheitlich zu erledigenden Aufgaben der Gemeinden. Die Gemeinde mag berechtigt sein, sich mit einer Entschließung ihrer Ver- fassungsorgane gegen dle konkrete Absicht zu wenden, auf ihrem Gemeindegebiet einen Atomreaktor, einen Flugplatz, eine militäri- sche Anlage, zum Beispiel eine Abschuß- basis für Atom- Sprengkörper, zu errichten. Sie ist aber nicht befugt, sich in derselben Weise gegen die Anlage von Atom-Reak- toren, Flugplätzen. militärischen Anlagen schlechthin zu wenden“, Nach Meinung des Senats läßt sich klar erkennen, daß die Ge- meinden die Volksbefragung nicht von sich aus beschlossen hätten. Die Gemeinden ord- neten sich vielmehr in eine umfassende Aktion ein, die sich über das ganze Bundes- gebiet erstrecken sollte. „Wir fügen uns, aber (dpa) Die Entscheidungen des Bundesver- fassungsgerichts sind in allen politischen Lagern ohne besondere Ueberraschung auf- genommen worden. Die Regierungen der drei betroffenen Länder Hamburg, Bremen und Hessen erklärten, daß sie sich loyal dem Spruch des Gerichts fügen werden. Auch der stellvertretende SPD-Vorsitzende von Knöringen sagte, daß die SpD diese Ent- scheidung selbstverständlich anerkenne. Während jedoch Knöringen erklärte, daß die SPD die gesamte Frage auf Grund der neuen Situation gründlich prüfen werde, kündig- ten Sprecher der Sp in Bremen und Hes- sen bereits an, daß die Sozialdemokraten in diesen Ländern nach Möglichkeiten suchen Werden, trotz des Urteils zu einer Meinungs- er forschung unter der Bevölkerung über die atomare Ausrüstung der Bundeswehr zu kommen. Der hessische SPD-Sprecher ver- wies in diesem Zusammenhang auf das Bei- spiel der Gemeinde Langenselbold im Kreis Hanau, wo ein örtliches Bürgerkomitee seit Samstag eine private Meinungsumfrage ver- anstaltet. An derartigen Umfragen, so be- tonte der Sprecher, sei die Partei nur durch ihre Mitwirkung in den Ausschüssen„Kampf dem Atomtod“ beteiligt. daß diese Wirtschaftsspionage nur teilweise en-Ale- S e. Sete erlebte Se wesen Bei der Schweizer Polizei war es schließ- lich mit der Geduld zu Ende, als der tsche- chische Diplomat sich für die Kriegsdisposi- tionen einer schweizerischen Division Zu interessieren begann. Außerdem soll er Er- kundigungen über die Funktion von fünf- zehn hohen Offizieren eingezogen und sich Pläne des neuen schweizerischen automati- schen Sturmgewehrs und der schweizeri- schen Panzer verschafft haben. Das Maß war voll und die Bundespolizei schritt zur offenen Intervention, als der Tscheche einen jungen schweizerischen Offizier unter Druck zu setzen versuchte, als dieser ein Ausreise- visum für eine Tschechin verlangte, die er heiraten wollte. Nach der Basler Nationalzeitung handelte es sich allerdings bei der Geschichte mit diesem Offlzier um einen von langer Hand vorbereiteten Akt des tschechischen Spio- nagedienstes. Der Gesandtschaftssekretär habe es verstanden, den inzwischen ver- hafteten Offlzier, der durch Familienver- bindungen Zugang zu höchsten schweizeri- schen Militärs hatte, für die Tschechoslowa- kei zu interessieren und ihn zu einer Reise dorthin zu veranlassen. Auf der Reise, die dann auch stattgefunden habe, müsse sich die bildhübsche Dolmetscherin der Reise- gruppe dem jungen unerfahrenen Offizier mit erheblicher Raffinesse genähert haben. Der Schweizer wollte sie später auf der Stelle heiraten. In die Schweiz zurückge- kehrt, verlangte der Offlzier für seine „Braut“ ein Ausreisevisum, wobei ihm der Gesandtschaftssekretär Bedingungen stellte, die dessen eigene Ausweisung aus der Schweiz wegen Spionage und die Verhaf- tung des Offiziers zur Folge hatte. Pankow schreibt Durchreise-Straßen vor Zone darf nur auf„kürzestem Weg“ durchfahren werden/ Kontrollpunkte Berlin, 30. Juli Durch eine im Gesetzblatt der Sowjet- zone veröffentlichte Anordnung des Zonen- Innenministers Karl Maron(SED) ist die Durchreise durch die Sowjetzone kodifiziert worden. Der in der Praxis bestehende Zu- stand wird damit zum ersten Male durch eine amtliche Anordnung festgelegt. Aus- länder und die ihnen hierbei gleichgestell- ten deutschen Staatsangehörigen der Bun- desrepublik sowie der Berliner Westsek- toren haben danach im Durchreiseverkehr unter Benutzung der für die jeweiligen Zielorte kürzesten Wege folgende Kontroll- passierpunkte der Sowjetzone zu benutzen: Warnemünde, Saßnitz, Marienborn, Juch- höh, Schmilka(Sachsen) und Frankfurt/ Oder. Für die Durchreise durch die Sowjet- zone werden nach dem Prinzip des„kür- zesten Weges“ folgende Fernverkehrsstra- Ben vorgeschrieben: 1. Nr. 96 von Saßnitz über Bergen, Stral- sund, Greifswald, Jarmen, Neubrandenburg, Neustrelitz bis Oranienburg. Nr. 3 über Nauen, Wustermark zur Autobahn Berliner Westring bis Marquardt, Autobahn West- ring über Abzweigung Brandenburg bis Ab- zweigung Leipzig, weiter in Richtung Nürn- berg bis zur Abfahrt Heinrichsruh(bei Schleiz). Nr. 2 über Gefell bis Juchhöh. 2. Nr. 103 von Warnemünde über Ro- stock, Laage, Nr. 108 über Teterow, Mal- chin sowie Nr. 104 bis Neubrandenburg und weiter wie unter 1. 3. Autobahn von Marienborn bis Ber- liner Ring an Abzweigung Brandenburg, Autobahn Berliner Ring über Abzweigung Leipzig bis Abzweigung Frankfurt, Auto- bahn in Richtung Frankfurt/ Oder. 4. Nr. 172 von Schmilka über Bad Schan- dau, Pirna, Dresden zur Autobahn in Rich- tung Berlin bis Berliner Ring. Von hier wie unter 3. Oder in Richtung Norden: Berliner Ring über Abzweigung Frankfurt, Auto- bahn Berliner Ostring bis Autobahn-Ab- zweigung bei Bernau, Fernverkehrsstraßge 273 über Wandlitz, Wensickendorf, Schmach tenhagen bis Oranienburg und weiter wie Unter 1. und 2. Ausländische Staatsangehörige oder an- dere Personen, die ihren Wohnsitz im Aus- land haben und nach und von Westberlin das Gebiet der Sowjetzone durchreisen wollen, haben nach der Anordnung eben- falls die genannten Kontrollpunkte und Straßen zu benutzen, Die Einfahrt nach Westberlin erfolgt vom Berliner Ring über Avus-Zubringer zum Kontrollpassierpunkt Drewitz oder von Wustermark über die Fernverkehrsstraße Nr. 5 zum Kontroll punkt Staaken.(dpa) ——— seine frühere Konzeption auf. Aber ein Nach. spiel wird jene außenpolitische Unsicherheit jedenfalls haben: Der Sommerreichstag hat unvermutet eine außenpolitische Debatte auf sein Programm gesetzt. Wenn sich Unden auch gegen die massivsten Vorwürfe be. haupten wird, so rechnet man in politischen Kreisen Stockholms doch damit, daß der Außenminister pensionsreif wird. Hjalmar. son, der Führer der Konservativen, fand den rechten Ausdruck für die Undensche Politik als er sie„unrealistisch“ nannte.. Anläufe zur Zusammenarbeit im Düsseldorfer Landtag Düsseldorf.(dpa) Ein loyales Verhältnis und eine konstruktive Zusammenarbeit zwi- schen Regierung und Opposition in Nord- rhein- Westfalen befürworteten am Mittwoch Sprecher der drei Fraktionen des nordrhein- westfälischen Landtages CDU, SPD und FDP in der Aussprache über die von Minister- präsident Dr. Meyers(CDU) am Freitag ver- gangener Woche abgegebene Regierungs- erklärung. Die Debatte dieser Schlußsitzung vor den Parlamentsferien verlief im allge- meinen ruhig und sachlich. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Wilhelm Johnen, bot den beiden anderen Fraktionen des Hauses eine echte Mitarbeit im parlamentarischen Leben an. Die neue Landesregierung werde kein „Befehlsempfänger“ von Bonn sein. Der frühere Ministerpräsident und jetzige Frak- tionsvorsitzende der SPD, Fritz Steinhoff, sagte, er hoffe, daß sich in Düsseldorf zwi- schen Regierung und Opposition bessere Praktiken als in Bonn herausbildeten. In einem Schluß wort erklärte sich Minister- präsident Dr. Meyers bereit, mit den Füh- rern der Opposition auch außerhalb des Re. gierungsgebäudes zusammenzutreffen, um die jeweiligen Probleme zu besprechen. SED wird energisch gegen widerspenstige Professoren Berlin.(we-Eigener Bericht) Der Dozent für Philosophie an der mathematisch- natur- Wissenschaftlichen Fakultät der Ostberliner Humboldt- Universität, Dr. Herneck, wurde Wegen seiner„revisionistischen Positionen“ aus der SED ausgeschlossen. Gleichzeitig erteilte die Partei dem SED-Professor Have. mann eine„energische Verwarnung“ weil er Hernecks Ansichten verteidigt und sich da- mit„an die Peripherie der Partei“ ge- stellt habe. Das Vorgehen gegen die beiden Profes- soren ist ein erneuter Beweis für das Un- vermögen der Staatsorgane den Widerstand eines Teils des Lehrkörpers an den Hoch- schulen und Universitäten gegen die polit. schen und ideologischen Forderungen der SED zu brechen. Im Rahmen verschiedener Versuche, den wissenschaftlichen Lehrkörper der DDR auf Parteilinie zu stellen, hat sich die SED jetzt zur Durchführung von vier- zehntägigen Lehrgängen für den Nachwuchs der Universitäts-Lehrkräfte entschlossen Unter der Leitung des Prorektors für dag Sesellschaftswissenschaftliche Grundstudium und der Universitätsgewerkschaftsleitung sollen im August in zwei Internats-Lehr⸗ gängen jeweils 450 Assistenten, Lektoren und sonstige Lehrkräfte der Universitäten mit der Politik der SED und dem Marxis- mus-Leninismus vertraut gemacht werden, Argentinische Erdölpläne in Brasilien stark beachtet Rio de Janeiro.(dpa) Das von der argen- tinischen Regierung angekündigte Programm zur Intensivierung der argentinischen Erd- 6lförderung— über das wir gestern aus- führlich berichtet haben— hat in Brasilien großes Interesse erregt. Der argentinische Staatspräsident Frondizi hatte vor einigen Tagen bekanntgegeben, daß mit auslän- dischen Unternehmen Verträge zur Ent- Wicklung der argentinischen Erdöl-Industrie im Werte von etwa einer Milliarde Dollar (4,2 Milliarden DM) bereits abgeschlossen oder in Vorbereitung seien. Argentinien hat einen verhältnismäßig viel größeren Erdöl- verbrauch als Brasilien, fördert aber auch mehr Erdöl. Beide Länder, die unter einem ständigen Devisenmangel leiden, können ihre Erdölimporte wirtschaftlich nicht recht- kertigen. Da sie es jedoch bisher auf Grund der nationalistischen Strömungen abgelehnt hatten, die Mitwirkung des Auslands an ihrer Oelförderung überhaupt nur in Be- tracht zu ziehen, blieb das Oel größtenteils in der Erde. Die Möglichkeit, daß sich Ar- gentinien mit ausländischer Hilfe zu einem Oelexportland entwickeln und damit seine Wirtschaftliehe Stellung außerordentlich stärken könnte, wird in Brasilien keines- Wegs unterschätzt. Man ist teilweise der Ansicht, daß es sich Brasilien dann einfach nicht länger leisten könne, an seiner je- zigen Politik festzuhalten, zumal die Lel- stungen des staatlichen Oelmonopols sehr enttäuscht haben. Andererseits ist man sich darüber im klaren, daß eine Aenderung der bisherigen Politik auf harten Widerstand nationalistischer Kreise stoßen würde. Man weist jedoch auch darauf hin, daß Brasilien stark ins Hintertreffen geraten würde, wenn Argentinien wirklich den angedeuteten Wes einschlüge und Brasilien sich nicht zu ent- sprechenden Schritten entschlösse. Rehabilitierung der Kalmücken durch Chrustschovwy Moskau.(AP) Durch Verordnung der 60. Wjetischen Regierung ist am Mittwoch die kalmückische autonome sozialistische S- Wietrepublik 14 Jahre nach der Aussied- lung der Kalmücken nach Fernost wieder- hergestellt worden, Das Gebiet der wieder- gegründeten autonomen kalmückischen He- publik, in dem 1944 noch 134 000 Kalmük- ken lebten, hat zur Zeit 180 000 Einwohner, von denen jedoch nur noch sehr wenise Kalmücken sind. Die Massendeportation der Kalmücken wegen Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht war von Partei, sekretär Chrustschow in seiner Rede auf dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei im Februar 1956 als herzlos und un- Serecht verurteilt worden. Im Januar 1957 verlieh der Oberste Sowjet der Region wie- der den Status eines autonomen Gebiets. Durch den Akt vom Mittwoch wird verwal- „ der alte Zustand wieder herge- stellt. 5 In Verke kulose heiten beend der-U schaft Spa b zusam desreg toten 35 Pr wegen land 36 Pro De ler W. des 80 die be nik I stück Im lung lische wesen 60 La intern Konfe teils i gelänc Löwer liche erarbe Die ten de sten, nieure Meino chisch den 5 sich 9 Mediz und 8 währe schaff Sprac Eir hansa abend Flugh kehrte Flugh den F gespr. befind nach kort u Mehr Masch aufne Au weger Straß ländis hollär gehöf die G den Eil wurde ten in gema nen g abgeb wurd. 10 M gestel die di In einem agent! n I. tierte, men; letzt. EI ten F. deutse zur E in de 70 Pie 80 WI verlet gesch! wand den. 1 Fr den einen und 1 bewa! ende kultu und 1 den 5 die de Länd. GK licher turab tunge 268180 die B A nisse Kultu Stehe dliese; nung tigt herzli Juni Franz herrs Sitz G in Bo ten Profe rere mena bishe kührt Di Sesch! r. 173 — Nach. erheit ig hat te auf Inden e be- ischen h der Umar. d den olitik eit nältnls t zwi- Nord- woch rhein. d FDP Uster- g ver- ungs- itzung allge- zende t den S eine Leben kein Der Frak- nhoff, 2zwWI- essere n. In lister- Füh- 8 Re- „um 1 Dozent latur- rliner Vurde onen“ Neitig Have. eil er h da- ge- rofes- s Un- stand Hoch- 00Jiti⸗ 1 der dener örper t sich vier- Wuchs ossen. r dg dium tung Lehr- toren itäten Arxis- erden. 7 gen- ramm Erd- Aus- Sillen lische nigen islän- Ent- strie Dollar 0 ossen n hat rdöl- auch inem önnen echt- rund lehnt 8 an Be- nteils Ar- inem seine ö ö Atlich ines- der nfach jet. Lel- sehr sich z der stand Man silien wenn Weg ent- gen r so- 1 dle So- Sied- ader- der- 7 nük⸗ hner, enige 1 der der 1 rtei-⸗ auf chen un? 1957 wie; Diets. wal⸗ ge: Fr. 173/ Donnerstag, 31. Juli 1958 MORGEN — Was sonst noch geschab. In Europa kommen mehr Kinder durch Verkehrsunfälle ums Leben als durch Tuber- kulose, Kinderlähmung oder andere Krank- heiten. Zu dieser Erkenntnis kam ein jetzt beendeter Internationaler Kongreß für Kin- der- Unfallverhütung unter der Schirmherr- schaft der Weltgesundheitsorganisation in Spa bei Lüttich. In einer von dem Kongreß zusammengestellten Statistik steht die Bun- desrepublik unter den jugendlichen Unfall- toten zwischen einem und 19 Jahren mit 35 Prozent an fünfter Stelle hinter Nor- wegen mit 40 Prozent, Dänemark und Finn- land mit je 37 Prozent und Schweden mit 36 Prozent. * Der sowjetische Pavillon auf der Brüsse- ler Weltausstellung hat nun auch ein Modell des sowjetischen Sputnik III erhalten. Wie die bereits vorhandenen Modelle von Sput- nik 1 und II ist auch das neue Ausstellungs- stück in Originalgröße angefertigt worden. * Im Rahmen der Brüsseler Weltausstel- lung begann am 28. Juli die„erste katho- lische Welt- Konferenz für das Gesundheits- wesen“, an der rund 4000 Delegierte aus fast 60 Ländern und Gebieten teilnehmen. Vier internationale Organisationen wollen auf der Konferenz in gesonderten Kongressen, die teils im Vatikan- Pavillon des Ausstellungs- geländes, teils in der Stadt Brüssel und in Löwen stattfinden, eine gemeinsame christ- liche Gesundheits- und Fürsorge- Doktrin erarbeiten. 1 Die Vereinigung der ehemaligen Studen- ten der Universität Gent hat an 2464 Juri- sten, Mediziner, Pharmazeuten und Inge- nieure einen Fragebogen versandt, um deren Meinung über den Bildungswert des Grie- chischen und Lateinischen zu erfragen. Von den 534 eingegangenen Antworten sprachen sich 99 Prozent der Juristen, 97 Prozent der Mediziner, 95 Prozent der Pharmazeuten und 84 Prozent der Ingenieure positiv aus, während nur ein geringer Bruchteil die Ab- schaffung des Unterrichts in den klassischen Sprachen befürwortete. * Ein Passagierflugzeug der Deutschen Luft- hansa vom Typ„Convair“, das am Dienstag- abend mit 40 Passagieren vom Londoner Flughafen nach Frankfurt gestartet war, kehrte 30 Minuten nach dem Abflug zum Flughafen zurück, nachdem ein Unbekannter den Flughafenbehörden in einem Telefon- gespräch erklärt hatte, an Bord der Maschine befinde sich eine Bombe. Das Flugzeug wurde nach der Rückkehr von Sachverständigen so- fort untersucht, doch wurde nichts gefunden. Mehr als fünf Stunden später konnte diè Maschine ihren Flug nach Frankfurt wieder aufnehmen.— * Aus Wut darüber, daß ihn seine Familie wegen unbotmäßigen Benehmens auf die Straße gesetzt hatte, zündete ein nieder- ländischer Fabrikarbeiter in der Nähe der holländischen Käsestadt Gouda fünf Bauern- gehöfte an. Die Gehöfte brannten bis auf dite Grundmauern nieder. 21 Menschen wur- den obdachlos. Der Tater würde verhaftet. 1 18156 Eine große Zigarettenschmugglerbande wurde von italienischen Zollfahndungsbeam- ten im Golf von Triest gestellt und dingfest gemacht. Bei der Durchsuchung des 32 Ton- nen großen Schmugglerbootes, das sich mit abgeblendeten Lichtern der Küste näherte, wurden 678 kg Zigaretten im Werte von über 10 Millionen Lire(rund 67 000 DMW) sicher- gestellt. Das Boot wurde beschlagnahmt und die drei Besatzungsmitglieder verhaftet. * In der Nähe von Oppeln hat sich nach einem Bericht der polnischen Nachrichten- agentur PAP ein schweres Unglück ereignet. Ein Lastwagen, der 35 Menschen transpor- tierte, stieg mit einem Personenzug zusam- men; 14 Menschen wurden getötet, 20 ver- letzt. 1 Eine Rentierherde brachte auf den wei- ten Flächen des Lappischen Hochlandes eine deutsche Landmine aus dem letzten Krieg zur Explosion. Die Mine explodierte mitten in der Herde von etwa 5000 Tieren. Etwa 70 Tiere wurden sofort getötet. Mehr als 80 wurden durch die Explosion so schwer verletzt, daß sie später verendeten oder ab- geschlachtet werden mußten. Die fünf mit- wandernden Lappen kamen nicht zu Scha- den. Krebsforscher aus 63 Nationen tauschten Erfahrungen aus Wie die Amerikaner die„Stecknadel im Heuhaufen“ fanden/ Einkreisung des Krebses macht Fortschritte Der siebente Internationale Krebskon- grehß in London vereinigte Hunderte von Aerzten und Krebsspezialisten aus 63 Na- tionen. Das Programm war so umfangreich, daß es in zahlreichen Einzelsektionen be- wältigt werden mußte, die gleichzeitig an acht verschiedenen Stellen von morgens bis nachmittags tagten. Nur sieben einstündige Sitzungen, Plenarsitzungen, wurden von allen Teilnehmern gemeinsam besucht. Hier sprachen Forscher ersten Ranges über dia- gnostische und therapeutische Fortschritte in der Krebsbekämpfung. Als aufsehenerregend bezeichnete in einem Gespräch Professor Dr. Herwig Ham- perl, der Leiter des Pathologischen Instituts der Universität Bonn, die Forschungsergeb- nisse einiger Forscher aus New Vork und Chikago: ihnen ist es gelungen, Krebszellen im strömenden Blut nachzuweisen. Schon längst rechnete die Wissenschaft mit dem Vorkommen von Krebzellen im Blut— nur War es bisher unmöglich, ihrer mit Sicher- heit habhaft zu werden. Die Amerikaner nun haben das Prinzip der„Stecknadel im Heuhaufen“ benutzt: es gibt nur eine Me- thode, Stecknadeln darin ausfindig zu ma- chen. Sie besteht darin, das Heu zu ver- brennen. Dann ist es kein Kunststück, die Nadeln aufzufinden. Aehnlich verführen die Forscher bei der Suche nach den Krebszel- len: sie eliminierten alle Bestandteile des Blutes, bis schließlich nur noch die Krebs- zellen übrig waren. Der Nachweis ist von größter Bedeutung für die Früherkennung und behandlung von Krebs und Krebs- aussaaten. Auch in der Erforschung des Blasen- krebses ist man einen Schritt weiter ge- kommen. Man wußte, daß aromatische Koh- lenwasserstoffe Blasenkrebs verursachen können. Sie werden— an Eiweiß gebunden — von der Niere ausgeschieden. In dieser Bindung schädigen sie die Blasenschleim- haut nicht. Wenn aber in der Blase ein Fer- ment auf sie einwirkt, das sie von dem Ei- Weil abkoppelt, wirken sie ungehindert auf die Blasenschleimhaut ein und können an ihr Krebs hervorrufen. Nach Auffassung des Kongreßvorsitzenden liegt darin eine Mög- lichkeit zur Eindämmung des Blasenkrebses, indem man die entkoppelnden Fermente durch Gegenfermente unwirksam zu machen sucht. Professor Huggins berichtete über den Brustkrebs, in dessen Behandlung sich eine erfolg versprechende Therapie anbahnt. Man ist auf dem Wege, ihm durch Hormon- anwendung beizukommen. Zwar ist das nur ein Teilerfolg. Aber es wäre eine IIlusion zu meinen, alle Krebse seien der Heilung zugänglich. Es ist schon ein wesentlicher Fortschritt erzielt, wenn es glückt, einzelne Formen zu heilen. Der Brustkrebs gehört zu diesen Krebsarten, für deren Heilung sich hoffnungsvolle Ansätze zeigen. Wie ein indischer Forscher ausführte, ist in Indien der Krebs der Mundhöhle, der bei uns selten vorkommt, sehr häufig. Der indi- sche Professor ist der Ansicht, daß diese Krebsart stark von den Lebensgepflogenhei- ten abhängt, und schuldigte besonders das Rauchen und eine bestimmte Form des in Indien üblichen Bethelkauens für ihre Häu- ligkeit in seinem Vaterland an. Eindeutig zugenommen hat in der gesam- ten zivilisierten Welt der Lungenkrebs. Die Statistiker bejahen einen Zusammenhang mit dem Zigarettenrauchen einmütig. In Amerika hat Dorn eine Viertelmillion Men- schen statistisch untersucht und daraus die Ueberzeugung gewonnen, daß diese Krebs- form von der Größe des Zigarettenverbrau- ches abhängt. Pfeifenrauchen dagegen hat kaum Einfluß auf die Krebsbildung und ist in dieser Hinsicht eine harmlose Art des Nikotingenusses. Eine andere Schule stellte fest, daß der Lungenkrebs in Städten weit mehr zuge- nommen hat als auf dem Lande, und schul- digt für diese Tatsache die Verunreinigung der Stadtluft an, den sogenannten„Luft- Sumpf“. Aber auch diese Forscher sehen als wesentliche Ursache das Zigarettenrauchen an. Die Chemotherapie findet immer neue Antikrebsmittel. Allerdings hemmen sie das Krebwachstum nur eine Zeitlang. Wahr- scheinlich bildet sich im Laufe der Zeit an den Krebszellen eine Resistenz heraus, so daß sie von diesen Mitteln nicht mehr an- gegriffen werden. Abgesehen von der wissenschaftlichen Ausbeute war Professor Hamper! voll Be- wunderung für die hervorragende Organisa- tion dieses Riesenkongresses; er nannte ihn den bestorganisierten internationalen Kon- greg, den er erlebt hat. Allerdings waren auch die Kosten gewaltig: der Kongreßbei- trag für den Teilnehmer betrug 10 englische Pfund— trotzdem ergab sich ein Defizit von etwa 20 000 bis 30 000 englische Pfund. Menschen vor sich selbst gerettet Erfolgsbericht der Hilfsorganisation Während einer internationalen Aerzte- tagung bei Utrecht in Holland, die den Pro- blemen der Selbstmordverhütung gewidmet war, hat Dr. Klaus Thomas, Berlin, einen Erfahrungsbericht über das Wirken einer Hilfsorganisation für Lebensmüde in Berlin gegeben. Die Zahlen der Selbstmörder-Sta- tistik, die der Berliner Arzt anführte, sind erschütternd. Allein in Berlin gehen im Jah- resdurchschnitt 800 Menschen freiwillig in den Tod, das sind auf je 10 000 Einwohner drei. Es gibt keine Stadt in der ganzen Welt, die einen solchen hohen Anteil von Selbstmördern aufweist. In ganz Holland werden pro Jahr durchschnittlich 660 Fälle gezählt.. Die erste planmäßige Betreuung der Le- bensmüden wurde in Europa vor einigen Jahren von Psychiatern in Wien begonnen. Am 5. Oktober 1956 wurde nach dem Vor- bild eines Londoner und eines schwedischen Pfarrers die„Telefonseelsorge für Lebens- müde“ in Berlin aufgenommen. Diese Für- sorge-Zentrale ist bis heute auf ein Büro mit fünf Räumen angewachsen, in dem 20 Mitarbeiter, unter ihnen Angehörige Aller wissenschaftlichen Fakultäten, Tag und Der Papst, Wie ihn keiner kennt Freudestrahlend begrüßte Papst Pius XII. bei der Ankunft in seiner Som- merresideng den Bürger- meister von Castelgan- dolfo. 5 Keystone-Bild kür Lebensmüde in Berlin/ Aerzte berichten über Selbstmordverhütung Nacht Ratsuchende und Verzweifelte be- treuen. Die Telefonnummer 32 01 55 der Berliner Hilfe für Lebensmüde wurde während der ersten 18 Monate etwa 15 000mal gewählt. Ungefähr 4000 Menschen haben auf diesem Wege Rat gesucht. Sorgfältig ausgewertet sind die Fälle von 2895 Betreuten. Davon Waren 1576 Ratsuchende mit äußeren An- liegen. 738 Verzweifelte in ernsten Lebens- konflikten und 581 Verzweifelte, die in der „ärztlichen Lebenensmüdenbetreuung“ fach- ärztlich behandelt werden mußten. In allen Gruppen waren durchschnittlich 40 Prozent Männer und 60 Prozent Frauen vertreten. Geldnöte waren in den ersten drei Mo- naten der Betreuungsarbeit die Hauptsorge der Ratsuchenden. Dfeser Anteil ist mittler- weile von 37 Prozent der Fälle auf 13 Pro- zent abgesunken. Mit 13 Prozent werden Geldsorgen als Selbstmordmotiv auch in der amtlichen Statistik Berlins angegeben, in der Bundesrepublik machen sie nur 7 Prozent Us. 35 Prozent aller Betreuten— die größte Gruppe— Wußte sich in Ehekonflikten nicht mehr zu helfen, 10 Prozent suchten Rat in Liebeskonflikten, 8,1 Prozent in Familien- schwierigkeiten, 7,6 Prozent in Schwierig- keiten mit Kindern, 8,6 Prozent waren Süch- tige. Die Restgruppe setzte sich vor allem aus einsamen Menschen zusammen, die in schwierigen Situationen eine Aussprache suchten. Besonders gefährdet waren die psychisch Labilen, von denen zwei Drittel unter De- Pressionen, die übrigen an Schizophrenie und anderen Geisteskrankheiten litten. 31 Prozent dieser Verzweifelten befanden sich in unmittelbarer Selbstmordgefahr, 23 Pro- zent in mittelbarer Lebensgefahr, 10 Pro- zent hatten bereits einen Versuch, ihr Le- ben zu beenden, unternommen. Durch fach- Arztliche Behandlung konnte ihnen geholfen Werden. Ein Jahr nach der ärztlichen Be- treuung nahm man mit den ehemaligen Pa- tienten wieder Kontakt auf. Sie hatten in- zwischen fast alle ihre Krisen überwunden. Nur von einer schizophrenen Frau ist be- kannt geworden, daß sie sich— während eines heftigen häuslichen Streits— durch einen Sprung aus dem Fenster getötet hat. Bei dem Berliner Werk zur Betreuung Lebensmüder haben sich die in Wien ge- sammelten Erfahrungen bestätigt: in der Re- gel kann die Selbstmordgefahr rechtzeitig erkannt und der Selbstmord verhütet wer- den. 50 bis 80 Prozent der Gefährdeten äußern ihr Selbstmordvorhaben, oft lange, bevor sie es ausführen. Kaum ein Selbst- mörder lebt in glücklicher Ehe oder steht in einem lebendigen Glaubensleben. Er ist für menschliche Wärme meist sehr empfänglich. Wird sie ihm zuteil, so steht der Verzwei- felte von seinem Vorhaben ab. Ein Beweis dafür sind die Erfolge der Berliner Bemühungen whrend der Weih- nachtszeit. Viele Einsame hat man während dieser für sie besonders kritischen Tage in Familien untergebracht, andere in privaten und Kirchlichen Feiern vereint. Daraufhin sank die hohe Zahl von durchschnittlich 30 Verzweifelt aus dem Leben Geschiedenen in den Weihnachtstagen schlagartig auf drei Todesfälle je Festtag ab. Neben der menschlichen Fürsorge bedarf es bei der planmäßigen Selbstmordverhütung ebenso der seelsorgerischen Betreuung wie der fachärztlichen Behandlung ausge- sprochen Kranker. Menschenliebe, Glauben Und ärztliche Kunst sind die drei Säulen, auf denen der Erfolg dieser Betreuung ruht. H. E. Hoffmann Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist wol- kig, zeitweise aber auch aufheiternd. Im allgemeinen trocken, jedoch in den Nach- mittags- und Abendstunden einzelne Ge- witterbildungen möglich. Nachmittagstem- peraturen 22 bis nahe 25 Grad. Frühtempe- raturen 13 bis 15 Grad. Meist nur schwa⸗ cher, vorübergehend auch mäßiger Wind aus südwestlichen Richtungen. Uebersicht: Das Tiefdrucksystem mit Kernen über Südskandinavien und Nordsee verlagert sich langsam nach Nordost und hält für Norddeutschland den Zustrom von Meeresluft aufrecht. Ueber Süddeutschland liegt ein von Frankreich kommender Hoch- druckkeil, der die Wirksamkeit der Meeres- luft, besonders im Süden, weitgehend ab- schwächt. Sonnenaufgang: 4.54 Uhr. Sonnenuntergang: 20,09 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19,7 Grad. Vorhersage- Harte För 31.7.3587 Uhr tiopatonde 4 Pegelstand vom 30. Juli Rhein: Maxau 481(8); Mannheim 340 (2); Worms 258(—5); Caub 247(7). 5 Neckar: Plochingen 116(1); Gundels- heim 160(3); Mannheim 335(3). „Hanseatic“ in New Vork Das Passagier-Turbinenschiff„Hanseatic“ wurde am Dienstag, 29. Juli, bei seinem Einlaufen in den New Lorker Hafen von Feuerlöschbooten, Küstenwachschiffen, Poli- zeihubschraubern und vielen Schiffen be- grüßt, die gerade im Hafen lagen. Die„Han- seatic“ war am Sonntag, 20. Juli, zu ihrer Jungfernfahrt unter deutscher Flagge aus Hamburg ausgelaufen. 9 James O Brien von der New Vorker Stadt- verwaltung überbrachte an Bord des Schiffes offizielle Grüße im Namen des New Lorker Bürgermeisters Robert Wagner. i Als die„Hanseatic“ den Hudson zur An- legestelle hinauffuhr, gab Kapitän Paul Thor- möhlen auf der Brücke des 30 000 BRT großen Schiffes ein Interview. Der Hambur- ger Kapitän teilte mit, daß die Ueberfahrt ausgezeichnet gewesen sei, und das Schiff eine Durchschnitts geschwindigkeit von 20,6 Knoten erzielt habe. Die Höchstgeschwindig- keit sei 21,5 Knoten. Nach dem Auslaufen aus Cuxhaven habe sich die„Hanseatic“ etwa zwölf Stunden lang bei ziemlich schwerer See gut gehalten. Die Jungfernfahrt der„Hanseatic“ hat auch der Hamburger Bürgermeister Max Brauer mitgemacht. Er sagte in einem Ge- spräch mit den Pressevertretern, die Wieder- aufnahme„des alten und traditionellen Pas- saglerdienstes zwischen Hamburg und Nord- amerika“ sei keine leichte Aufgabe gewesen. Die„Hanseatic“ bedeute eine neue Aera in der deutschen Nachkriegsschiffahrt. Die„Hanseatic“ wird hre Rückreise am Freitagmorgen antreten. Die kulturelle Zusammenarbeit wird vertieft Wachsendes Sprach-Interesse Personenaustausch und Partnerschaft Freundschaftliche Beziehungen zwischen den Nationen werden nicht zuletzt durch einen lebendigen Kulturaustausch gefördert und noch enger gestaltet. Wie sehr sich das bewahrheitet, zeigt vor allem die seit Kriegs- ende ständig wachsende Zusammenarbeit im kulturellen Bereich zwischen Deutschland und Frankreich. Man ist sich dabei auf bei- den Seiten vollauf der Bedeutung bewußt, die der Kulturaustausch gerade dieser beiden Länder auch für Gesamteuropa hat. Großen Anteil an der bisherigen erfreu- lichen Entwicklung haben vor allem die Kul- turabteilungen der diplomatischen Vertre- tungen. Ebenso vertiefte das deutsch-fran- zösische Kulturabkommen vom Jahre 1954 die Beziehungen wesentlich. Auch die veränderten Regierungsverhält- nisse in Frankreich werden der Pflege des Kulturaustauschs nicht hinderlich im Wege stehen. Es scheint vielmehr, als ob man in dieser Hinsicht der Zukunft mit besten Hoff- nungen entgegensehen kann. Hierzu berech- tigt vor allem die freundschaftliche und herzliche Atmosphäre, die anläßlich der im Juni durchgeführten Beratung des Deutsch- Französischen Kulturausschusses in Paris herrschte. Die Tagung stand unter dem Vor- Sitz des früheren französischen Botschafters in Bonn, Frangois-Poncet, und des Präsiden- ten der Deutschen Forschungsgemeinschakt, Professor Dr. G. Hess, Man erörterte meh- rere neue Projekte für die künftige Zusam- menarbeit und gab einen Ueberblick über die bisher abgeschlossenen ader noch in Durch- küährung begriflenen Aufgaben. Die Wiedereröffnung des seit Kriegende Seschllossenen Goethe-Hauses in Paris wird in nächster Zukunft erwartet. Die deutschen Stellen in Paris und Bonn planen, diese Pflegestätte deutscher Sprache und Kultur nach gründlicher Renovierung des Hauses zu einem der modernsten Kulturzentren der französischen Hauptstadt auszubauen. Es soll dem Publikum behagliche und zweckmäßig eingerichtete Konferenzzimmer, Konzertsäle, Konversations- und Ausstellungsräume bie- ten und damit freundschaftliche Begegnun- gen zwischen Franzosen und Deutschen er- möglichen. Ebenso ist die baldige Errichtung eines deutschen Gymnasiums in Paris und damit der ersten deutschen Auslandsschule in Frankreich vorgesehen. Um zur beiderseitigen Verbreitung von Sprache und Literatur des Nachbarlendes beizutragen, sollen künftig auch an den tech- nischen Hochschulen Sonderkurse eingerich- tet werden. Damit verspricht man sich gleich- zeitig einen umfangreicheren Austausch von Technikern, N Im übrigen konnte festgestellt werden, daß die Zahl der französischen Mittel- und Oberschüler, die Deutsch lernen, ständig wächst. Die deutsche Delegation in Paris gab ihrerseits bekannt, daß jetzt in allen Ländern der Bundesrepublik Französisch als erste oder zumindest als zweite Fremdsprache in den höheren Schulen eingeführt wurde. Großes Interesse gilt nach wie vor dem gegenseitigen Personenaustausch, vor allem dem Austausch von Schülern, Studenten und Professoren. Ein eigens dafür gegründeter Unterausschuß wird in Zukunft den Aus- tausch von Wissenschaftlern sowie die wissen- schaftliche Zusammenarbeit, der man größte Bedeutung beimißt, noch intensiver gestalten. Deutsch- französische Zusammenkünfte und Gespräche zwischen Persönlichkeiten der verschiedenen Bereiche des kulturellen Le- bens bilden sehr häufig geistige Höhepunkte. Auch die Partnerschaften zwischen Städten und Universitäten der beiden Länder wurden im vergangenen. Jahr weiter ausgebaut. Eine wichtige aber nicht einfach zu lösende Aufgabe ist das Problem der gegen- seitigen Anerkennung von Universitätsstu- dien und Examen. Um sie bemüht sich gegen- Wärtig ebenfalls ein eigener Unterausschuß. Europäer am Werk Intensive Vorbereitungen In Frankreich ist für die Vorbereitung auf den Gemeinsamen Markt im Hinblick auf die afrikanischen Gebiete die im Mai 1957 gegründete wirtschaftliche Koordinie- rungskommission Mutterland-Uebersee ver- antwortlich. Der Institution gehören die Wirtschaftsminister der einzelnen afrikagi- schen Länder zusammen mit Delegierten der französischen Regierung an. Ihre Aufgabe ist es auch, einheitliche Richtlinien für die Franc-Zone auszuarbeiten. Privat wirtschaftliche Sozial- m a h̊ nahmen In Zusammenarbeit mit dem französischen Unternehmerverband hat dieser Tage die französische Wirtschaftszeitschrift„L'oOpi- nion Eeconom'que et Financière“ eine 250 Seiten starke Sondernummer über die so- zialen Verwirklichungen der Privatbetriebe in Frenkreich herausgebracht. Sie bietet eine recht vollständige Zusammenfassung über die Sozialpohtik der Unternehmer mit ge- nauen Angaben über eine Reihe von Groß- betrieben. Berücksichtigt sind vor allem Be- rufsausbildung, menschliche Beziehungen im Betrieb, Verbesserung der Arbeitsbedingun- gen, Gewinnbeteiligung des Personals, Si- cherheit, Arbeitsmedizin sowie die Bemü- hungen der Unternehmer zu Gunsten des Wohnungsbaues mit erleichterten Bedingun- gen für den Hausbesitz. Außerdem berich- tet sie über Ferienkolonien, Freizeitgestal- tung und den Kampf gegen soziale Miß- stände, schließlich über die zusätzlichen Pensionsfonds und die Altersheime. Ferien Nach dem Vorbild der Hohen Behörde und der übrigen Institutionen der Europäi- schen Gemeinschaft für Kohle und Stahl werden auch die anderen beiden Gemein- schaften in Brüssel— Europäische Wirt- schaftsgemeinschaft(EWO) und Europäische Atomgemeinschaft EURATOW)— bis An- kang September„große Ferien“ machen. An- ders als in Deutschland ist es in Westeuropa üblich, von Ende Juli ab alles stillzulegen, so daß sogar die Produktionszahlen der In- dustrie in dieser Zeit steil nach unten gehen. Französische Atomindustrie Kon Kurrenz fähig Die französische Firma Thomson-Houston hat für ihr Atommaterial zwei bedeutende internationale Erfolge buchen können. Nach ausgedehnten Vorarbeiten und Versuchen wurde sie beauftragt, das Proton-Synchro- tron für das europäische Kernforschungs- institut in Genf(CERN) zu bauen. Gleichzei- tig wird das Unternehmen für ein amerika- nisches Synchrotron bis Oktober, also in recht Kurzer Frist, die Elektronenröhren einer sehr leistungsfähigen Partikelbeschleunigungsan- lage liefern. Die Aufträge beweisen, daß sich die Bemühungen der französischen Industrie um die Atomenergie auch auf den internatio- nalen Märkten auswirken, und es sogar mög- lich ist, für Atommaterial selbst in den USA konkurrenzfähig zu sein. Im Hintergrund dieses Erfolges steht die recht umfangreiche Staatlich finanzierte Atomforschung Frank- reichs, die im Laufe der letzten Jahre der französischen Industrie gestattete, sich mit den Atomproblemen vertraut zu machen. Auch der beschleunigte Bau von Atomkraft- Werken, deren wirtschaftliche Rentabilität nicht sofort unbedingt gesichert ist, wird in diesem Sinne verstanden: Frankreich geht es nicht nur darum, seine Energielücke zu schließen. Es will darüber hinaus eine inter- nationale leistungsfähige Atomindustrie schaffen, eine Politik, die neuerdings von der Europäischen Atomgemeinschaft EURATOM) vorbehaltlos gebilligt wird. Spiegel der Europaarbeit Die neueste Ausgabe des Amtsblattes der Europäischen Gemeinschaften“, Nr. 7 des ersten gemeinsamen Jahrgangs, ist ein Spiegel der Europaarbeit auf dem heutigen Stand. Es enthält zwei parlamentarische An- fragen: eine an die Hohe Behörde der Mon- tan-Union, eine zweite an die Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die sich mit der Landwirtschafts- konferenz in Stresa befaßt. Die Hohe Be- hörde veröffentlicht ihre drei Entscheidun- gen über langfristige Lieferverträge des Ruhrbergbaus, getrennt nach den drei Ver- kaufsgesellschaften, anschließend eine Liste ihrer letzten Stellungnahmen zu Investi- tionsprogrammen und schließlich auf 17 Sei- ten ihfe Vorausschätzungsprogramme für das dritte Vierteljahr 1958; sie behandeln Schr ausführlich die allgemeine Wirtschafts- lage, die Entwicklung des Kohlebergbaus und der Eisen- und Stahlindustrie, alles mit ausführlichen Tabellen und Einzel- angaben. MANNHEIM Donnerstag, 31. Juli 1958/ Nr. In Rundfahrt ins Grüne: „Das Gießen kostet jährlich 42 000 Mark“ Bürgermeister Trumpfheller führte Gemeinderäte und Verwaltungsleute zu den Wohnbauten der„Gemeinnützigen“ Eine Rundfahrt zu den Wohnbauten der Gemeinnützigen Baugesellschaft führte am Dienstag Gemeinderäte und Männer der Verwaltung in fast vier Stunden durch Teile der ausgedehnten Stadtgemarkung, die nur wenige ständig vor Augen haben. Bürgermeister Trumpfheller hatte zu dieser Besichtigungsreise eingeladen, die bei schwülem Sommerwetter von der Innenstadt über Neckarstadt, Feudenheim und Schönau nach Friedrichsfeld und zurück führte. Im Quadrat F 7 sah man sich den fort- ach reitenden innerstädtischen Wiederaufbau an, der bis zum Ring ausgedehnt wird. Wo Trüher der Jüdische Friedhof war, wird ein Kindergarten mit Kindertagesstätte(als Gegenstück zu den Einrichtungen der evan- gelischen Gemeinde) in eine größere Grün- fläche gebaut. Die in F 7 jetzt entstehenden Klein wohnungen sind hauptsächlich für „Evakuierte C“ bestimmt.(Bekanntlich ist ein großer Teil der Bauförderungsmittel, ge- bunden“) In der Ludwig-Jolly-Straße präsentierten sich 244 Bunkerersatzwohnungen in niedri- Zen Zeilenbauten, ebenfalls von erfrischen- dem Grün umgeben. Im Unterschied zu den benachbarten schmalen Straßen der west- CALTEX Tankstellen A Alen 70 leu. den Cade bald duch in Ihrer Nähe! lichen Neckarstadt kommt auch bei diesen Bauten eine ganz andere Auffassung vom gesunden und guten Wohnen zum Ausdruck. Die etwa 30 qm umfassende Einzimmer- Wohnung kostet 33 DM Miete. Die 270 Wohnungen der ECA-Siedlung und die 185 Wohnungen in der Rainweiden- straße liegen in besonders hübschen Grün- anlagen, die durch Sitzgelegenheiten, Kinder- Spielplätze und Gartenplastiken anziehender gestaltet wurden. Hier zahlt man für eine Zweizimmerwohnung mit Küche, Bad und WC(teils 43 qm, teils 48,5 qm) 64,50 bis 67,50 DM im Durchschnitt. Unter den 476 Wohnungen der wiederaufgebauten Erlen- hofsiedlung dominieren Dreizimmerwoh- nungen(70 bis 77 qm), deren Miete mit durchschnittlich 70,50 DM durchaus preiswert erscheint. Bei fünf dreigeschossigen Laubengang- häusern in der Oberen Riedstraße wurde auf besondere Aufgaben der Gemeinnützigen Baugesellschaft hingewiesen: Die hier ent- stehenden 177 Wohnungen(27 Einraum- Wohnungen, 81 Einzimmer wohnungen, 69 Zweizimmer wohnungen) sind für Räumungs- schuldner bestimmt. Dazu gab Bürgermei- ster Trumpfheller später einige Erläute- rungen: Die GBG verwaltet jetzt über 13 000 Mannheimer Wohnungen(von 91 000 Woh- nungen insgesamt). Sie muß die ihr vom Wohnungsamt zugewiesenen Mieter„neh- men“, mit deren Zahlungssitten sie neben sehr viel guten auch schlechte Erfahrungen macht. Ihre gut organisierte Mahn- Abtei- lung gibt täglich rund 200 Mahnungen her- aus. Von 600 ersten Mahnunoen war die Hälfte erfolgreich, die andere Hälfte machte eine zweite Mahnung erforderlich. Bis zur drit- den Mahnung ließen es 48 kommen. Tausende von Pflanzen Nach der dritten Mahnung droht der Zah- lungsbefehl. Wenn es sich um unverschuldet in Not geratene Mieter handelt, die ihren Mietverpflichtungen eventuell durch Stot- tern nachkommen, wird ein Arrangement getroffen und nicht weiter gegen sie vor- gegangen. Von 370 Zahlungsbefehlen führ- ten 15 zu Gerichtsverfahren. Meist handelt es sich um Leute, die sich mit Anschaffungen und Abzahlungsraten übernommen haben. Allerdings gibt es auch solche, die annehmen, daß die Stadt als Hausherr zu unendlicher Langmut verpflichtet sei. Vor solchem Mißg- brauch müssen die genossenschaftlichen Ein- richtungen geschützt werden. Mit den jähr- lichen Kosten für das Mahnwesen(24 000 Mark) liegen sich viele Reparaturen aus- führen. Aber auch die Laubenganghäuser für Räumungsschuldner stehen im Grünen. Die 37 Zweifamilien- Reihenhäuser an der „Korbangel“ sind Eigentum von Stadt- bediensteten. Um die weitere Entwicklung ansprechender Reihenhäuser haben sich un- sere Architekten leider wenig gekümmert. Die Fahrt führte weiter zur Siedlung Schönau. Zu den eingeschossigen Einfami- lienhäusern und zweigeschossigen Arbeiter- Wohnstätten aus den Jahren 1930 bis 1942 wurden seit 1950 bisher 1119 Wohnungen, ein Kindergarten und zwei Zentralwasch- anlagen gebaut. Die im Bau befindlichen 140 Wohnungen in Baublocks an der Königs- berger Allee und in der Heilsberger Straße sind teils für Evakuierte, teils für Minder- bemittelte bestimmt. 40 Wohnungen nehmen Mieter aus Baracken auf, die nun endlich verschwinden können. Von den 582 Wohnungen an der Land- wehrstraße ging die Fahrt zu 443 Wobhnun- gen an der Eisenlohrstraße, zu 220 Wohnun- gen an der Käfertaler Straße und zur Sied- lung„Am Aubuckel“ in Feudenheim. Selbst an diesem schwülen Tag rührte sich hier von den Feldern und vom Fluge her ein an- genehmes Lüftchen. Die sorgfältig angeleg- ten Grünflächen erhöhen den Wert jeder Wohnung bedeutend. Die Gemeinnützige Die Flora ferner Länder ist bereits versammelt In der Stadtgärtnerei wird aufgezogen, was später im Pflanzen-Schauhaus ausgestellt wird Baugesellschaft pflegt insgesamt 340 000 qm Grünflächen und gibt dafür jährlich 161 000 Mark aus— bei 13 000 Wohnungen nicht zu Viel. Das ständige Gießen kostet jährlich 42 000 Mark. Die Pflege der Kinderspielplätze nimmt 12 000 DM jährlich in Anspruch.„Nur eine großzügig planende große Genossen- schaft kann ihre Wohnbauten so vorteilhaft grün betten“, sagte Bürgermeister Trumpf- heller. Der Gemeinderat hat der GBG ihre Auf. gaben übertragen, und dafür Gelände und Geld zur Verfügung gestellt. Die Rundfahrt dürfte gezeigt haben, daß mit Gelände und Geld gut gewirtschaftet' wurde. Der Grund- satz, gesund, gut und auch schön zu bauen, wurde mit zunehmenden Erfolgen jeweils bereichert und die gemachten Erfahrungen realisiert. Der Kindergarten„Am Aubuckel“, eine vorbildliche Anlage mit großem„Aus- lauf“ für 120 Kinder, wurde aus den Ge- samfkosten herausgewirtschaftet. Zentral- Waschanlage und Heizwerk bieten große Annehmlichkeiten für alle, die in den 119 Appartementswohnungen Frauen wohnheim), den 436 Familien wohnungen in fünf- und achtgeschossigen Bauten, in 54 Wohnungen für alte Leute und 125 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern Wohnung gefun- den haben. In Friedrichsfeld sah man 20 Wohnungen im Bau für Binnenumsiedler. An 124 Woh- nungen in der Stengelhofstragße vorüber ging die Fahrt zu den Wohnbauten der GBG an der Landteilstraße. Der Mietpreis für die durchschnittliche Dreizimmerwohnung(über 60 am) ist mit 74,50 DM durchaus vor- teilhaft. Bei der abschließenden Besprechung im Eichbaum- Stammhaus sprach Stadtrat Heckl im Namen des Gemeinderats Bürgermeister Trumpfheller, Direktor Lach von der GBG und seinen Mitarbeitern den Dank für die aufschlußreiche Rundfahrt aus. In den von der GBG gebauten Wohnungen mit ihren um wertvolle Grünanlagen bereicherten Wohnwerten findet der stark beanspruchte Großstadtmensch Ruhe und Erholung. Man könne nur hoffen, daß die GBG, gestützt auf Weitschauende Beschlüsse des Gemeinderats, ständig weiter wie bisher wirken könne. F. w. k. Schmarotzer und Aufsitzer: Wer wäre nicht sckon einmal„ins Land, wo der Pfeffer wächst“ verwünscht worden, oder wer hütte nicht schon einmal davon getrãumt, auf Hawaii von blumen geschmückten Hula- Mädchen empfangen zu werden, unter schattigen Eugalyptusbaumen zu rasten oder Feigen, Datteln und Bananen selbst zu pflüccen? Aber wie ein Pféfferstrauc aus- sent, welcke Blüten die braunen Mädchen ins Had steccen und wol de Datteln, Fei. gen und Bananen an Baum und Staude sitzen, weiß nicht jeder. In Mannheim uird die Flora ferner Länder bald aus der Nähe zu betrachten sein: Schon ab nächster Wocke legen die Arbeiter der Stadtgärtnerei im neuen Pflanzen-Schauhaus die ersten Beete an. Die Pflanzen, die dort eingesetzt werden, stehen schon jetzt unter den Glas- dãchern der Gewächshäuser in der Stadtgärtnerei bereit. Als es im vergangenen Jahr feststand, daß mit dem Bau der drei Häuser Kakteen-, Tropen- und Subtropenhaus— begonnen wird, wurden die vorhandenen warten in den Treibhäusern der Stadtgärtnerei auf den Umzug in das neu Pflunzen-Schauhaus. An ihrem jetzigen Standort mussen ihnen noch die Kalkflecken von den Blättern gewaschen wer- den. In den neuen Häusern werden sie nur noch mit entkalktem Wasser berieselt, was ihrem„Teint“ bestimmt zuträglicker ist. Ein besonderes Haus nimmt die Kakteen auf, die allein über 60 verschiedene Arten aufweisen. Darunter sind gewaltige Riesen, deren Stacheln kaum noch hinter einer Stricknadel zu verbergen sind. Sto/ Bilder: Steiger * Mannheimer überseeischen Gewächse weiter kultiviert und verschiedene Kakteen, Orchi- deen, Feigenbäume und andere, in unseren Breiten seltene Pflanzen, dazugekauft. Es wurden allein 70 bis 80 Kakteenarten auf- gezogen, darunter Glieder-, Säulen- und Kugelkaktus. Der„Star“ ist die„Königin der Nacht“, die allerdings, wie schon ihr Name sagt, ihre Blüte nur eine Nacht lang öffnet. Das Kakteenhaus soll, wenn sich wieder eine Königin der Nacht in ihrer Pracht zeigen will, dann für das Publikum auch während dieser Stunden geöffnet sein. 5 Im Tropenhaus werden Orchideen und fleischfressende Pflanzen zu sehen sein. Die meisten davon sind schon in der Stadtgärt- nerei vorhanden. Es fehlt nur noch an einem genügend großem Epiphyden- Stamm, der die„Aufsitzer“- Pflanzen aufnehmen soll. Im Gegensatz zu den Schmarotzern nähren sich diese Pflanzen nicht von der Kraft ihres „Wirts-Stammes“, sondern siedeln sich dar- auf nur an. Beide Häuser werden je 20 mal 10 Meter grog. Doppelt so groß(20 mal Wohin gehen wir? Donnerstag, 31. Juli Theater: Studio-Bühne„Die Boten“, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Der Regen“. Filme: Planken:„Heimweh, Stacheldraht und gute Kameraden“; Alster:„Don Qui- chotte“; Schauburg:„Schakale der Unterwelt“; Scala:„Die Männer um Hilda Crane“; Palast: „Kilometerstein 375“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Dick und Doof in tausend Nöten“; Alhambra: „Grabenplatz 17“; Universum:„Solang' die Sterne glüh'n“; Kamera:„Die Erbarmungs- losen“; Kurbel:„Verrat“; 10.15 Uhr:„Der flie- gende Pfeil“; Capitol:„Blinder Haß“. Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Wunschkonzert— alte amerikani- sche Marschmusik. — 381„ Obwohl das Polizeipräsidium sich im Streit der Autowäsche am Neckar: Sportangler gegen die Autowäscher am Neckar den Standpunkt der Angler zu eigen gemacht hat(gl.„MM“ vom 19. Juli:„Angler gewannen Kampf gegen Autowäscher“), sah man am Wochenende wieder zahlreiche Fahrer am Ufer ihre Autos waschen. Da entgegen der ursprünglich geäußerten Absicht der Polizei, auf beiden Ufern die Zufahrten zum Neckarvorland zu sperren, nur die Stadtseite mit dem entsprechenden Verbotsschild gekennzeichnet war, gab es kurioser- weise„legale“ und„illegale“ Autowäscher, je nachdem auf welcher Seite des Flusses sie ihre Fahrzeuge abgestellt hatten. Die Schafe gingen ungerührt daneben der Nah- rungssuche nach-mann/ Bild: Steiger von 600 Mark sichergestellt worden, Der Mann gestand auch, seit etwa sechs Jahren aus dem Betrieb seines Arbeitgebers Waren entwendet und sie selbst verbraucht oder Weiterverkauft zu haben. Der Umfang des gestohlenen Gutes ist kaum noch festzu- stellen. Es dürfte sich aber für den Arbeit- geber um einen Verlust von einigen tausend Mark handeln. Aus dem Polizeibericht: Oberleitung brannte durch Verkehr eine Stunde gestört Nach Mitternacht brannte auf der Breiten Straße während der Fahrt eines Motors- Wagens die Oberleitung der Straßenbahn durch und fiel auf die Fahrbahn. Der Motor- Wagen mußte abgeschleppt werden. Es trat eine Verkehrsstörung von etwa einer Stunde ein. Verletzt wurde glücklicherweise nie- mand. Im Aufzug eingeklemmt Eine 32jährige Schwester in einem . gerade einem Aufzug 8 Zz Wel Tabletts, als sich der Aufz ötzli Ungetreuer Lagerarbeiter selbständig in Bewegung 4 5 29 In seiner Wohnung wurde ein 48jähriger rechten Arm der Schwester einklemmte. Bau. verheirateter Mann festgenommen und spä- arbeiter befreiten die Schwester àus ihrer ter in Untersuchungshaft eingeliefert. Bei mißlichen Lage. Die Art der erlittenen Ver. der Durchsuchung waren Waren im Wert letzungen konnte bei der Einlieferung ins N noch nicht genau festgestellt werden. ö Aus der Unfallmappe In Waldhof stieß ein deutscher Wagen mit einem amerikanischen Pkw zusammen, weil der 37jährige deutsche Fahrer dem Us. Fahrzeug nicht die Vorfahrt überlassen hatte, und der 30 jährige amerikanische Soldat mit 40 Meter) wird das Sub-Tropenhaus, das alle Bäume, Stauden, Sträucher und Pflanzen aufninumt, die auch ohne die Treibhaus temperatur der Urwälder gedeihen. Es sind Tausenden von Gewächsen, die in Beeten, Töpfen und Schalen darauf warten, in die neuen Häuser umgepflanzt zu wer- schon heute darüber, wie sie die mittlerweile zu groß gewordenen Palmen, die bis unter die Decke reichenden Feigenbäume und die Riesenkakteen aus den Gewächshäusern wieder herausbugsieren sollen. Etwas„mehr Tür“ muß da schon geschaffen werden Den großblättrigen Pflanzen dürfte aber der Umzug unbedingt dienlich sein. Bisher waren ihre Blätter immer durch Kalkflecken zu hoher Geschwindigkeit gefahren war, Brem der amerikanische inis Schleudern, überschlug sich cen Sim Bremsen geriet der rammte noch einen anderen Wagen. Es ent- stand ein Sachschaden von etwa 5200 DRI. Verletzt wurde niemand. terad des Wagens erfaßt und an den Beinen überfahren. Der Junge wurde ins städtische Krankenhaus eingeliefert. Tod auf der Kurpfalzbhwücke Ein 54jähriger Mann, der gestern, gegen 18 Uhr, mit dem Fahrrad über die Kur- verunziert. Am neuen Standort werden sie pfalzbrücke fuhr, fiel plötzlich vom Rad und nur noch mit entkalktem Wasser berieselt werden. Die Frauen in der Stadtgärtnerei können sich dann die Mühe sparen, ihnen von Zeit zu Zeit die Blätter zu waschen. Sto war sofort tot. Da keine äußere Einwirkung vorlag, wird vermutet, daß der Mann einem Herzschlag erlag. Heimꝛbeh nach Mannheim und Passerturm Eine junge Mannheimerin, die vor zehn Jahren nach den Vereinigten Staaten aus- wanderte und jetzt für ein Vierteljahr in ihre alte Heimatstadt zurückkam, schrieb zum Abschied an einen Bekannten einen Brief, den wir nachstehend auszugsweise abdrucken, weil er zeigt, daß die Mann- heimer auch in der Fremde ihre Stadt nicht vergessen haben. D. Red. „In Wirklichleeit gibt es kein Vergessen. Nichts, aber nicht auch das Geringste, von dem was wir gedacht, getan und gesehen haben, ist aus unserem Leben verschwunden. Das, glaube ich, ist das Geheimnis des Heimwehs. Es sind zehn Jahre auf den Tag, seit ich Mannheim verließ. Meine Heimatstadt lag in Trummern, vier Wochen nach der Währungs- reform. Der Wasserturm ragte aus den Trüm- mern ohne Kopfbedeckung und die Warnungs- schilder Vorsicht Einsturzgefahr hingen an allen Eecen der Quadrate. So ist es mir aber nicht in Erinnerung ge- blieben. Mit jedem Jahr Heimweh habe ich mir diese Heimat selbst wieder aufgebaut. Hast Du jemals den Strand der Tahu-Insel mit dem Neckarstrand verglichen? Dabei mußte das hawaiische Tropenparadies den Kürzeren zie- hen. Der Ginzo in Tokio erinnert Dich auf ein- mal an die Planken und die San Franzisko Bay-Bridge sieht der alten Necarbruche ver. dammt ähnlick. Das alles geschieht, wenn das Heimweh Dick paclet. Jetzt habe ich sie also wieder gesehen, meine Heimat. Es war wunderschön. Ich möchte neben den vielen Menschen auch Dir danken für die schönen Stunden daheim und für das herzliche Gefühl, das mir Du und viele Men- schen nach so langer Zeit entgegengebracht haben. Kein Mensch soll wissen, wie schwer mir wieder der Abschied fallen wird. Ich mchte gehen wie ich gekommen bin. Ein ein- samer Bauer pflügte in den Morgennebeln auf den Feldern zwischen Heidelberg und Mann- heim. Er war mein erster Gruß in der Hei- mat. Von ihm werde ich wieder Abschied neh- Men Joh. Chr. Moore Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Neueste Modelle der Pelz-Moden 1958/59“ der Firma Haus der Pelze, Offenbach/ M., Filiale Mannheim, Kaiserring 48, bei. . rollen mehr unbedingt kurvenfest Das Zusammenwirken von bestem Gewebe, zweckmäßigem Profil, hoch- wertiger Laufflächen- Mischung und flexiblen Karkassen verbürgt die hervorragenden elastischen Eigenschaften der Continental Reifen. Dos Ergebnis ist ein Höchstmaß an Bodenkontakt und damit an Kurvenfestig- keit. Ein wichtiger faktor für die fahrsicherheit- störungsfreie Urlabbsfahrten. darum: Wagen aus Deutschlands gerade jetzt för Automobilfabriken auf Continental Reifen als quf irgendeiner anderen Marke. ... Werden Continental Reifen am meisten verlangt und gekauft Zo Ihrem Vorteil und zu Ihrer eigenen Sicherheit verlangen Sie ausdrücklich Enlinental Reifen 5 dis deutsche Weltmarke 8 2 Beim Ueber- 1 1 5 queren eines Fußgängerüberwegs auf dem den. Kummer machen sich die Stadtgärtner Luzenberg lief ein 13jähriger Jungen gegen einen Kombiwagen, wurde vom linken Hin- — 2 W.. E g. 8 2— 2 Dort ehrs: gega Man: Bare und F. Carl. der M „Dol über 0 natic Qui: G 981. J wer linge D und nasi: Neut Kerr dung reak (Gür R schu weil Uhr., V Neu Jahr Waren oder 8 des estzu· beit usend einem ukzug telich den Bau. ihrer Ver- ig ins estellt Vagen nmen, n UD hatte, it mit War, nische 1 ng s ent- DM. eber- dem gegen Hin- den e ins Kur- und kung einem 1 f ein · dei ver- N das ehen, zöchte nken 7 das Men- raucht wer Ich ein · n auf lann- Hei- nen Joore sgabe der der heim, Nr. 173/ Donnerstag, 31. Juli 1958 MANNHEIM eee süddeutscher Beruf. Meister Heller stammt aus Ludwigshafen. Dort waren schon Vater und Großvater dem ehrsamen Gewerbe eines Malers nach- gegangen. Der Malerlehrling Eugen lernte in Mannheim bei dem verstorbenen Franz Barchfeld. Dann ging er auf Wanderschaft und besuchte fünf Semester lang die Westen- röder Malerschule in München. Diese Zeit Meister Heller beim Restaurieren Bilder(2): B& N Termine Freireligiöse Gemeinde: 31. Juli, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, gemütlicher Abend der Frauengruppe. Mannheimer Foto-Bund: 31. Juli, 20 Uhr, „Dorfschänke“, O 4, 10, Farblichtbildervortrag über Lourdes und Spanien von W. A. Steiner. Club„Graf Folke Bernadotte“— Inter- nationaler Kreis: 31. Juli, 20 Uhr, D 4, 15, Quiz. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: 31. Juli, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zim- mer 5, Sprechstunde für Sowjijetzonenflücht- linge, 20 5. Deutsche Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt: 31. Juli, 20 Uhr, Mädchengym- nasium in Ludwigshafen(Turmsaal),„Das Neutron, seine Energie und Lethargie bei Kernreaktionen mit einer speziellen Anwen- dung auf die Antriebs kombination— Kern- reaktor und lonenmotor für Raumschiffe“ (Günther Au). Reichsbund: Die Sprechstunden der Rechts- schutzstelle in L 7, 6a, finden ab 1. August, je- weils montags und mittwochs von 14 bis 17.30 Uhr, statt. Wir gratulieren! Franz Kraus, Mannbeim- Neuostheim, Gewann Oberhellung, wird 87 Jahre alt. Vor einiger Zeit quittierte Eugen Heller, Kirchenfiguren und Altäre, den Empfang einer Sendung barocker Heiliger aus der Weinstadt Bingen. Die überlebensgroßen Statuen waren vom„Zahn der Zeit“ befallen und stammten aus der Bingener St. Martinsbasilika, deren Hochaltar Meister Heller Heilige im Vergasungskasten: Kirchenmaler und Restaurateur für aus den noch vorhandenen Trümmern vor einiger Zeit wiederkergestellt hatte. Für den Transport und die Zeit der„Generalüberholung“ war eigens eine sogenannte Ob- nut versicherung abgeschlossen worden. Der 52 Jahre alte Malermeister Eugen Heller beschäftigt sich seit 1934 ausschließlich mit dem Gebiet der Kirchen malerei und der Restaurierung beschãdigter Figuren und Altäre. Er und alle seine Kollegen gehören der Malerinnung an. Der Beruf des Kirckenmalers und Restaurateurs ist ein spezifisch war für seine spätere berufliche Laufbahn bestimmend. Ende der zwanziger Jahre wurde er dann vom Landesamt für Denkmalpflege in Mün- chen in die Restaurations-Abteilung berufen. 1934 etablierte sich Heller in Ludwigshafen endgültig als Kirchenmaler und Restaura- teur. In Mannheim ist er erst seit Kriegsende ansässig. Heute umfaßt sein Arbeitsgebiet alles, was in einem Umkreis von 120 km liegt. Hellers„Patienten“ sind meist in einem arg lädierten Zustand. Sind sie vom Holz- wurm befallen, kommen sie zuerst einmal in den Vergasungskasten. Das Xylamon tötet dort in vier Wochen garantiert den letzten Holzwurm. Hinterher wird das Holz zusätz- lich präpariert; wenn es überdies noch sehr mürb ist, wird der Heilige mit aufgelöster Zellulose wieder„gestärkt“. Sehr diffiziel ist auch die àußere Restau- ration. Zunächst wird geprüft, ob mehrere Farbschichten vorhanden sind. Der untersten (und zumeist auch ursprünglichen) gibt man natürlicherweise den Vorzug. Das Ablösen der Farbschichten geschieht mit Messer und Repariereisen. Hauchdünne Wachsüberzüge zwischen den verschiedenen Farbschichten Restauriertes Barock: Der Beruf des Kirchenmalers Kirche wurde„schwarz“ instandgesetzt/ Zahnarzt stiftete Gold für Tabernakel/„Patienten“ in lädiertem Zustand erleichtern diese Arbeit. Der inzwischen etwas „farblose“ Heilige wird nun mit Kreide grundiert und mit Poliment aufgearbeitet. Meister Heller verwendet keine modernen Farben. Er benutzt Farbstoffe, die schon den Kirchenmalern des 16. und 17. Jahrhunderts bekannt waren: Metallsalze und Naturfarben, die zu beschaffen oft sehr schwierig ist. Heller arbeitet eng mit den Landesdenkmal- pflegern zusammen. Die Landesdenkmal- ämter unterstützen auch finanziell die Ge- meinden bei der Erhaltung wertvoller Kunstschätze. Während des Krieges mußte Hellers Ar- beit ruhen. Nur einmal restaurierte er „schwarz“ eine Kirche in einer Pfälzer Ge- meinde. In den Nachkriegsjahren fehlten zu- nächst die Materialien. Als er 1946 in Feu- denheim eine Kirche restaurierte, stiftete ein Zahnarzt Gold für das Tabernakel. In Mannheim restaurierte Heller in den letz- ten Jahren die Untere Pfarreikirche, die Heiliggeistkirche, St. Bonifatius, den Hoch- altar der Liebfrauenkirche(dessen Reste der Mesner nach einer Bombennacht in Säcken und Körben eingesammelt hatte, in Heidelberg die Jesuitenkirche, St. Martin und in Koblenz die historischen Räume im Mitteltrakt des Schlosses. Seit zwei Jahren arbeitet Heller an der Restau- rierung der Wallfahrtskirche in Walldürn. Walldürn gehört zu seinen schwierigsten Ob- jekten: Ein„Vorgänger“ hatte dort mit viel Sinn für freundliche Farben, aber mit we- nig Ehrfurcht vor den barocken Malereien kiloweise Oelfarbe für Decke und Wände verwendet. Inzwischen hat Heller jedoch im bayerischen Wiesentheid eine Kirche ent- deckt, die vom gleichen Meister ausgestaltet worden war, wie einstmals die Walldürner Kirche. D Krematorium für 260 000 DM erweitert Friedhof- Ausschuß für Bau einer neuen Leichenhalle Rund 260 000 Mark kostete der Um- und Erweiterungsbau des Krematoriums auf dem Mamrheimer Hauptfriedhof. Diese Arbeiten waren seit Jahren schon besonders dring- lich, mußten aber angesichts einiger größerer Projekte(Ausbau des Friedhofs Sandhofen und Bau einer Leichenhalle in Wallstadt) zunächst zurückgestellt werden. Ursprüng- lich war geplant worden, das im Jahre 1901 fertiggestellte Krematorium durch einen Neubau zu ersetzen. Für dieses Vorhaben waren aber nicht genügend Mittel vorhan- den. In dreivierteljähriger Bauzeit wurde nun ein Erweiterungsbau erstellt, der durch einen Umgang mit dem bestehenden Ge- bäudeteil verbunden ist. Im Erweiterungs- bau wurden zehn Leichenzellen eingerich- tet, außerdem ein Raum für die Orgel(die das Harmonium ersetzh), ein Zimmer für die Geistlichen und Sozialräume für das Be- stattungspersonal. Wesentlich verbessert wurde auch der Sargaufzug. Bisher mußten die Leichen vor der Feuerbestattung erst vom Leichenhaus ins Krematorium über- geführt werden. Weitere 54 000 Mark für die Errichtung eines zweiten Verbrennungsofens wurden inzwischen vom Gemeinderat gebil- ligt. Bürgermeister Leopold Graf dankte zum Abschluß der Bauarbeiten allen beteiligten Firmen und dem Volks- und Feuerbestat- tungsverein, der mit einem Darlehen die Finanzierung dieses Projekts unterstützt Hatte. Das Krematorium war um die Jahrhun- dertwende dank der Initiative des„Vereins Mannheim-Ludwigshafen für die Errichtung eines Krematoriums“ erbaut worden. Die erste Feuerbestattung fand vier Tage nach der Fertigstellung, nämlich am 20. Februar 1901 statt. Im ersten Jahr seines Bestehens gab es 187 Feuerbestattungen. Im vergan- genen Jahr waren es 800 Feuerbestattungen bei insgesamt 3000 Bestattungen. Seit Be- stehen des Krematoriums wurden 27 000 Leichen eingeàschert. Nach Beendigung dieser Arbeiten Will nun der Friedhof-Ausschuß einen Architek- ten wettbewerb für den Bau einer neuen Leichenhalle auf dem Hauptfriedhof aus- schreiben. Die ebenfalls um die Jahrhun- dertwende errichtete Leichenhalle war ledig- lich als Provisorium gedacht. Damals ver- trat man nämlich bei der Verwaltung die Ansicht, der Hauptfriedhof müßte doch in Bälde verlegt werden. Außerdem soll in ab- sehbarer Zeit für die Stadtteile Waldhof und Gartenstadt ein Friedhof gebaut wer- den. Das dafür ausersehene Gelände liegt nahe der Freilichtbühne. Waldhof-Garten- stadt erhält damit den ersten Waldfriedhof Mannheims. 2 in Bingen Mit Repariereisen und Messer: Die Farben werden abgetragen 30. Stiftungsfest des Eisenbahner SV Unsere Tag und Nacht diensteifrigen Eisenbahner vergessen über ihren Berufs- pflichten auch nicht die Leibesübungen. Da- für sprach das 30. Stiftungsfest des fast 700kõpfigen Eisenbahner Sportvereins„Blau- Weiß“ Mannheim am Wochenende, über des- sen Verlauf wir an anderer Stelle berichten. Den gesellschaftlichen Höhepunkt brachte das für zwei Abende angesetzte Sommerfest auf dem eigenen Platz bei der Fabrikstation. Vorsitzender Eugen Kramer konnte dabei am ersten Tag im dichtbesetzten Festzelt als Vertreter der Direktion Karlsruhe Bundes- bahnamtmann Schindler und eine Reihe wei- tèrer Dienstvorstände willkommen heißen. Skizzenhaft schilderte er die Entwicklung des ESV„Blau-Weiß“, dem der Krieg durch die Zerstörung seiner Halle hart mitspielte und appellierte an jede Dienststelle, beim Wie- deraufbau einer neuen Halle aktiv mitzuhel- fen. Besonderen Dank galt Hauptsportwart Heinz Schwarz für die Organisation des gro- Ben Sportfestes. Amtmann Schindler über- brachte die Glückwünsche der Direktion und freute sich, dem Geburstagskind positive Arbeit auf dem Gebiet der Leibesübungen bestätigen zu können. Als Geschenk übergab er ein gewichtiges Kuvert. Der stimmungs- volle und gemütliche Abend wurde durch gediegene Vorträge des von Heinrich Gund geleiteten Eisenbahner GV„Flügelrad“ aus- geschmückt; die Hauskapelle spielte zur Unterhaltung und zum Tanz auf.— Der Sonntagabend brachte eine kurze Sieger- ehrung mit nachfolgender Unterhaltung; der Montag klang mit Kinderbelustigungen freu- dig aus. 5 Kr Tanz im Freien auf Kasernenhofgelände Die deutsch- amerikanischen Gemein- schaftsveranstaltungen werden am Freitag, dem 1. August, um ein originelles Tenzver- snügen bereichert. Auf dem Gelände der Turley-Kaserne(ehemalige Kaiser-Wilhelm- Kaserne) findet ein Tanz im Freien statt, zu dem zwei Kapellen(eine Jazz- und eine Western Band) aufspielen. Die dort sta- tionierten Einheiten laden die deutsche Be- völkerung herzlich zur Teilnahme ein. Für Getränke und Erfrischungen auf dem Tanz- platz ist gesorgt. Die Veranstaltung, die um 17 Uhr beginnt, wird vom EM- Club der Tur- ley-Kaserne unterstützt, der seine Räume den deutschen Besuchern ebenfalls zur Ver- kügung stellt. Sollte schlechtes Wetter den Tanz im Freien unmöglich machen, wird er im EM-Club stattfinden.-mann * Das ist das Stichwort für den Sommer-Schluß- Verkauf bei VErrER Obalitöten, die Sie sochen, finden Sie bei ons zu tadikab herabgesetzten Preisen. Und die Auswahl wird auch Sie Ubertaschen. Da gibrs nor eins: Togteifen! Samstag, den 2. August fumilien-Einkaufstag! Von 875 bis 18 Uhr geöffnet Seite 8 MORGEN Donnerstag, 31. Juli 1938/ Nr. 1 ökfentlichen Verkehr 1831/57—: VRS 14, 437). her Überhaupt Feststellungen Pflicht zur Selbstanzeige bei Da die Strafvorschrift gegen Unfallflucht nach der ständigen Rechtsprechung des Bun- desgerichtshofs(Urt. v. 26. 5. 885— 4 StR 148/55—: VRS 9, 33; Urt. v. 28. 6 56— 4 StR 175/56—: VRS 11, 207) nicht das Interesse der Oeffentlichkeit an der Strafverfolgung von Unfallverursachern oder an Verwal- tungs maßnahmen schützen soll, sondern nur das Interesse Unfallbeteiligter an der Klä- bung der durch den Unfall möglicherweise entstandenen Rechtsbeziehungen, insbeson- dere also der für etwaige Ersatzansprüche erheblichen Tatsachen, besteht keine Warte- pflicht eines Unfallbeteiligten, wenn der an- dere anwesende Unfallbeteiligte zu erken- nen gegeben hat, daß er auf Feststellungen keinen Wert legt, sei es, daß er die ihm er- forderlich erscheinenden Feststellungen be- veits getroffen hat, oder daß er wegen der Geringfügigkeit des Schadens oder aus son- stigen Gründen kein Interesse an solchen Feststellungen hat. Darum braucht ein Un- Tallbeteiligter auch dann nicht weiter zu Warten, wenn der andere Unfallbeteiligte Unter Verletzung seiner eigenen Warte- Pflicht seine Fahrt fortgesetzt hat, ohne vor- zu treffen oder zu ermöglichen, also auch, wenn der andere gar nicht erst angehalten hat. Eine der Polizei Fragen zur Unfallflucht Unfall auf Privatgrundstück— Interesse anderer Beteiligter Der Begriff des Verkehrsunfalls setzt nicht voraus, daß sich der Unfall auf einem dem Srkentlichen Verkehr dienenden Grundstück ereignet hat, sondern nur, daß er mit dem in ursächlichem Zu- sammenhang steht. Nach 8 142 StB macht sich daher auch strafbar, wer aus dem öffent- Uchen Verkehrsraum kommend zum vor- Übergehenden Parken auf ein Privatgrund- Stüc fährt, dort ein anderes Kraftfahrzeug Arrfährt und unter Migachtung der Auffor- derung, das Eintreffen der bereits benach- Tichtigten Polizei abzuwarten, wieder ab- Fährt(OLG Hamm, Urt. v. 14. 2. 58— 388 kommt hier erst recht nicht in Betracht, Die Strackbarkeit kann auch wegen Fehlens des Vorsatzes entfallen, wenn ein Unfallbetei- ligter irrigerweise angenommen hat, der an- dere Beteiligte hätte seine Fahrt fortgesetzt und auf Feststellungen verzichtet. Es ist hierbei unerheblich, ob dieser Irrtum ver- meidbar war, da nur die vorsätzliche Unfall. flucht unter Strafe gestellt ist.(Bayer. Ob., Urt. v. 8. 1. 58— 1 St 889/57—: VRS 14, 439.) Wer einen Jugendlichen— etwa einen 14jährigen Jungen— im Verkehr verletzt hat, genügt seiner Feststellungspflicht nach 8 142 Stœ noch nicht dadurch, daß er dem Jugendlichen mündlich seinen Namen und seine Geschäftsadresse angibt und sich dann entfernt, sondern er muß warten, bis ein zur Feststellung seiner Personallen und des Kenmeichens seines Fahrzeuges geeigneter und bereiter Erwachsener hinzukommt, und wenn dies in angemessener Frist nicht ge- schieht, so muß er veranlassen, daß der Ju- gendliche seinen Namen, seine Anschrift und das polizeiliche Kennzeichen notiert(OLG Neustadt, Urt. v. 22. 1. 58— 8s 209/57—: RSV 14, 440). Linkseinordnen auch auf der Landstraße Die Vorschrift des 8 8 der Straßen- verkehrsordnung Styo) über das Links- einordnen beim Abbiegen in eine linke Seitenstraße ist auch außerhalb geschlos- sener Ortschaften immer dann zu befolgen, Wenn sonst die Gefährdung eines anderen Verkehrsteilnehmers nicht ausgeschlossen ist. Diese Feststellung hat der Verkehrs- Strafsenat des Bundesgerichtshofes in einer Grundsatzentscheidung getroffen. Nach sei- ner Auffassung bieten weder Wortlaut noch Sinn der Richtlinien des 8 8 StVO einen An- halt dafür, daß sie lediglich für den„ständig fliehenden Verkehr“, also namentlich für den Ortsverkehr, gelten. Sie fordern viel- mehr immer dann Beachtung, wenn auch nur die Möglichkeit besteht, daß sonst ein nachfolgender Verkehrsteilnehmer gefähr- det werden könnte. Selbstverständlich wäre es aber sinnlos, ihre Befolgung von einem Abbiegenden auf oflener und weithin ver- kehrsfreier Strecke und unter Umständen zu fordern, bei denen die Gefährdung eines anderen Fahrers schlechthin ausgeschlossen ist. Vorsicht bei Mitnahme Minderjähriger! Fahrer haftet, wenn die Gefälligkeitsfahrt mit Unfall endet Ein Kraftfahrer hat einem aus Gefällig- keit mitgenommenen minderjährigen Fahr- gast gegenüber für die Folgen eines fahrläs- sigen Verhaltens im allgemeinen selbst dann einzustehen, wenn er vor Antritt der Fahrt erklärt hat, er komme für nichts auf. Mit dieser grundsätzlichen Feststellung hat der Bundesgerichtshof die Schaden- ersatzpflicht eines Kradfahrers bejaht, der ein 18 Jahre altes Mädchen aus Gefälligkeit auf der Heimfahrt von einer Tanzveranstal- tung mitgenommen hatte. Durch leichtsin- niges Fahren war es zu einem Unfall ge- kommen, bei dem die Beifahrerin schwere Verletzungen erlitten hatte. Der Einwand des Motorradfahrers, er Habe seiner Mitfahrerin vor Antritt der Fahrt erklärt, er komme für nichts auf, und das Mädchen habe dem nicht widersprochen, kann nach Auffassung des Bundesgerichtshofs schon darum keinen Erfolg haben, weil ein Min- derjähriger ohne Zustimmung seines gesetz- lichen Vertreters keinen Vertrag über eine Haftfreistellung oder Haftungsminderung rechtswirksam abschließen kann. Hierfür gebe es auch bei sogenannten Gefälligkeits- fahrten keine Ausnahme — Was tun, wenn die Parkuhr streikt? Der gute Wille genügt— Parken an defekter Uhr ist nicht verboten Das Oberlandesgericht Hamm hat kürz- lich im Einklang mit der seit langem von der Rechtsabteilung des Automobilclub von Deutschland(AvD) vertretenen Auffassung eine Entscheidung getroffen, die besagt, daß das Parken an einer defekten Parkruhr nicht verboten ist. Diese Entscheidung ist ver- Kkehrsnah und trägt den Bedürfnissen des ständig wachsenden Straßenverkehrs in deut- schen Großstädten in erfreulichem Maße Rechnung. In den bemerkenswerten Urteilsgründen wird u. a. folgendes ausgeführt:„8 16 Abs. 3 StVO macht die Parkerlaubnis von der Be- dingung abhängig, daß der Kraftfahrer die Parkuhr zur Ueberwachung der Parkdauer in Tätigkeit setzt. Dieser Bedingung genügt er aber bereits damit, daß er Münzen der Art und Zahl einwirft, wie nach der Auf- schrift auf der Parkuhr erforderlich ist, um diese für die gewünschte zulässige Park- dauer in Tätigkeit zu setzen. Hat er das ge- tan oder— sofern die Parkuhr so beschädigt ist, daß Münzen nicht mehr eingeworfen werden können— ernsthaft versucht, dann Hat er damit auch gemäß 8 16 Abs. 3 StyO die Berechtigung erlangt, für die angezeigte Dauer zu parken. Davon, ob der Mechanis- mus tatsächlich in Tätigkeit gesetzt werden kann, hängt die Parkerlaubnis ebensowenig Ab, wie die zulässige Parkdauer nicht etwa davon abhängen kann, daß die zunächst in Tätigkeit gesetzte Parkuhr nicht während des Laufes der Parkzeit versagt und daher das Ende der Parkzeit nicht anzeigen kann. Nach der Begründung zum Entwurf des § 16 Abs. 3 StVO sind die Parkuhren„zur Milderung der Parknot“ bestimmt. Sie sol- len„das suchende Hin- und Herfahren von Kraftfahrern, die keinen Parkplatz finden“, dadurch einschränken, daß die Parkzeit be- grenzt wird(s. Floegel-Hartung, Straßen- verkehrsrecht, 11 Aufl., zu 8 16 StVO, Raud- ziffer 32). Es widerspräche völlig diesem mit der Aufstellung von Parkuhren verfolgten Zweck, Such, die anderen sprucht.“ Eine mit etwa gen, mit dern, heim im temberg, man Anlage nen nach ter dem wenn Würde, daß er nach dem vergeblichen Ver- die Verkehrswege durch die Suche mit inseln ist hinter dem Karlsruher Jugend- stimmung einschlägige Firmen Signalanlagen Autos, und demns ampel über der Kreuzung gehigt werden. Die ganze Anlage, hat etwa 45 000 Mark ge- kostet. Sie ist die zweite in Baden-Würt. ment gelungen junge Schülerlotsendienst mit weißem Schiffchen auf dem Kopf den regen Rad-, Roller- und Autoverkehr an den Knotenpunkten dieses Straßen-Irrgartens ist kast hundert Meter breit und soll unter anderem auch den Schulen dazu dienen, den Kindern und Ju- gendlichen die Regeln des Straßenverkehrs beizubringen. Stunden“, besonders fördern, liegen einmal nachts zwi schen 23 und 5 Uhr(58 Prozent aller Ermü- deten), dann aber auch mittags zwischen 12 und 15 Uhr(25 Prozent). vom Kraftfahrer verlangt Uhr in Tätigkeit zu setzen, mit dem Fahrzeug den freien Parkplatz verläßt und g i nach einer Parkmöglichkeit unnötig bean- (Aktenzeichen: Ss 1603/7.) Großstadtverkehrswege im Wald sogenannte Jugendverk Schule 700 Meter Straßen und Kreuzun- Lichtsignalen und Verkehrsschil⸗ Zebrastreifen und Verkehrs- Hardtwald vor kurzem threr Be- übergeben worden. Namhafte spendeten außer den noch kleine(Tret-) st soll noch eine Heuer auch h nachdem das Stuttgarter Exper. ist. Zur Eröffnung konnte elegante Polizistinnen vom dirigieren sehen. Die lang und Die Ermüdungsgefahr Rund 28 Prozent aller Kraftfahrer begln- 300 km ununterbrochenen Fahrens zu ermüden, 70 Prozent ermüden zwischen der vierten und achten Stunde, die sie hin- Steuer sitzen. Die„gefährlichen die das Einschlafen am Lenkrad geb. Zöller schlafen. Käfertal. Alter von 73 Jahren sanft entschlafen. Mh m. Rheinau, den 30. Juli 1958 Im Wirbel 70 Enkelkinder und Anverwandte haben, danken wir recht herzlich. K 3, 24 Statt Karten Fur unseres lleben Entschlafenen, Herrn denkt herzlich Mannheim, den 31. Juli 1938 Zellerstraße 39 Hauptfriedhof Ballweg, Edmund, Stamitzstraßge 13 Gribnitz, Luise, Chamissostraße 1-3 Habek, Karl, U 6, 19 Krematorium Friedhof Käfertal Freund, Katharina, Messner, Emilie, Grohberg s Friedhof Rheinau Müller, Emilie, Neuhofer Straße 30 Ohne Gewähr Mhm.- Käfertal, den 31. Juli 1958 Enzlanstr. 42(Kurze Mannheimer Straße 42) Ernst Binder Frau Lina Binder Wwe. und Angehörige Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Kaufmann ist am 29. Juli 1958 im Alter von 82 Jahren sanft ent- Im Namen der Hinterbliebenen: Friedrich Kaufmann Beerdigung: Freitag, den 1. August 1958, 14 Uhr, im Friedhof Unser lleber Vater, Opa und Ursrösbater, Herr Karl Brand ist nach langem schwerem geduldig ertragenem Leiden, In tlefer Trauer: Fred Seibert u. Frau Gertrud geb. Brand Karl Ludwig u. Frau Lulse geb. Brand Beerdigung: Freitag, 1. August 1958, 14 Uhr, Friedhof Rheinau. Allen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Karl Hutfließ die letzte Ehre erwiesen und uns ihre Teilnahme bekundet Besonderen Dank Herrn Vikar Bayer für die tröstenden Worte, Herrn Prokurist Haenel, der Firma Rhein. Papier- manufaktur, Herrn Dr. Gütle, für die ärztl. Betreuung. Mannhelm, den 31. Juli 1958 Frau Franziska Hutfließ und Kinder die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Tod Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 31. Juli 1958 Seufert, Heinrich, Lucas-Cranach-Straße 8 Spiegel, Lucian, Eichendorffstraße 15. Feierlichkeiten vorübergehend in der Kapelle der Leichenhalle) Käppler, Therese, Lange-Rötter-Straße 53 Weinheimer Straße 55 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim licher Anteilnahme sowie zahlreichen Kranz Frau geb. Bledermann 4 sten Dank. Worte. Bergstraße 1 Alois Althaus dle Kinder Un N im Schwester, 5 Schwägerin FTante, Frau geb. Schatzinger ist am 30. Juli 1988 im 71. bensjahr sanft entschlafen. Mhm.-Gartenstadt, 31. Juli Soldatenweg 93 Für die vielen Beweise herz- und Blu- menspenden beim Heimgang; unserer lieben Entschlafenen, 1 Elise Althaus sagen wir allen unseren innig- Besonderen Pank Herrn Pfarrer Burkart für seine tröstenden Uvesheim, den 30. Juli 1938 a. ale, Angehörigen, neine liebe Frau, unsere gute Katharina Forrer Rudolf Forrer Beerdigung: Freitag, 1. August, 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal. 1 Statt Karten die kannten, die ihre Teilnahme an dem für unseres lieben Vaters, Herrn druck brachten, recht herzlich danken. Mh m. Rheinau, den 31. Juli 1988 und 2 Immobilie Hiermit möchten wir allen Verwandten, Robert Nudow durch Wort und Schrift, Kranz- und Blumenspenden, zum Aus- + Stengelhofstraßge 18 Robert Nudow 5 Foamilien-Anæeigen i Im MM“ bon bien delesen K G HItaohft zeuge Freunden und Be- uns so schweren Verlust HFZ-Tezanlungs- Mie 0 in allen Ankauf-, Verkauf. und 65 geporofur-Finanzjerungsfragen Sonstige Bedingung, ohne Vorkosten Vers. Dienst Ahrend Mannheim, O 7, 4 fel. 238 44 E f V synchron., sofort gegen bar zu kaufen gesucht. Gambrinus- Gaststätte, U 1. 2 d. Vert Abst. U EA. 56 20 auen ge ct f Zuschr. unt. P 04546 an den Verl. Kfz-Finanzierung Auto- Beleihung neu und sebreucht durch Peter Mayer, Mannheim, P 5, 13 Telefon 2 01 56 bd VERTLEIAN Wund Nekord Verleih W. MRFFERT, Schwetzinger Str, 136, Tel. 4 08 71. Niedrige Tagespreise. billig zu verk. Obere Clignetstr. E Goliath- Dreirad. 400 cem(15 O00 Km) VW- Rekord- Verleih Hick, Dalberg 5 878 0 7, Käsüd, Forster Str. 2d, Telefon 25767 und 761 87. 2 16 UW. 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Die Ausschreibungsunterlagen können bis 9. 8. 1953 bei nachstehender Dienststelle angefordert oder abgeholt werden. Der Unkostenbeitrag beträgt 2,— DM je Los. Der Betrag ist bei Abholung der Ausschreibungs- schriftlicher Postscheckkonto Ludwigshafen 2764— Standortkasse Mannheim— durch Standortverwaltung Mannheim — aber immer nur ganze Anforderung der ung dieses Betrages auf das — Oder Postscheckabschnitt) Mollstrage 43 Frische, schnififeste ifalienische Tomafen . Fr. als 23 polize 8 die Le Schrö⸗ gener Der J gelau- gebra des K eiv. Fr. am F derga gerlig bleibe Br. Hans abend golshe uhr neuen her fe ist 165 Sie tr gen P 1 weise vor Zeuge Eine Mont. Zeugi habe liche zige Siche! Elre Ir. 1*. — ur 173/ Donnerstag, 31. Juli 1958 AU 8 D EN B U ND E 8 LAN IL E RN Selte 7 * 6 0.. 2 12 f Vermißter Junge in einer Kiste erstickt langt Nach viertägiger Suche auf dem Speicher einer Schule tot aufgefunden Ver- 5 t G Frankfurt. In einer Kiste, die nicht höher auſhin weggerannt. Er hatte das aus ähn- noch am Samstag und Sonntag gesehen t und als 23 em ist, haben Beamte der Kriminal- lichem Anlaß früher schon einmal getan. haben wollen. einer polizei am Dienstagnachmittag auf dem Die Kriminalpolizei hält es daher für mög- Eine erste Sektion der Leiche zeigte bean. Dachboden der Sophienschule in Frankfurt lich, daß er bereits damals die flache, keine äußerlichen Merkmale eines gewalt- die Leiche des siebenjährigen Schülers Frank 1¼ Meter lange und 85 Zentimeter breite samen Todes. Wie die Polizei feststellte, ist Schrödter gefunden, der seit Freitag vergan- Kiste auf dem Speicher der Schule als ge- der Junge wahrscheinlich erstickt. Der Holz- Id gener Woche spurlos verschwunden war. eignetes Versteck entdeckt hat. Vermutlich kasten, in dem er gefunden wurde, war zu- schule Der Junge war aus einem Kinderhort fort- ist Frank auch diesmal wieder in die Kiste geschlagen und konnte von innen nicht wie- dzun. gelaufen, der im sleichen Gebäude unter- gestiegen. Dabei ſlel dann aber der Ver- der geöffnet werden. Obwohl es sich mit schil. gebracht ist wie die Sophienschule. Der Tod schluß zu. Der Erstickungstod des auf diese Wahrscheinlichkeit um einen Unglücksfall hrs. des Kindes trat vermutlich durch Ersticken Weise gefangenen Kindes muß schon nach handelt, müssen genauere Untersuchungen gend- ein. wenigen Stunden eingetreten sein, weil die abgewartet werden, ehe ein abschliegendes 88 8 gtig! eigentlich zur Aufbewahrung von Lehrmit- Urteil über die Art des Todes gegeben wer- E Be- Frank, dessen Mutter berufstätig ist, war 5 1 5 g g hafte zm Freitag im Kinderhort von einer Kin- teln 1 1 3 3 1 den kann. w. den dergärtnerin wegen einer Ungezogenheit auf ebe C Oftenbar Kurzschluß“ dret Lerlgt 5 1 8 r nahezu luftdicht verschlossen wird. Kin er Binn e 40 8 bleibe ich n FCC Die Frankfurter Polizei hatte unmittel- Lüneburg. Die Lüneburger Aerztekammer K N. bar nach dem Verschwinden des Kindes eine befaßt sich zur Zeit mit der Aufklärung urt⸗ 1 S4 nl 5„ 5 e eines Falles von Kindesmißhandlung in 3 14jährige Schülerin vermißt tag fortgeführt wurde und an der sich zu- einem Lüneburger Kinderhospital. Eine Peri. 5 8 1 5 letzt auch amerikanische Soldaten und US- Schwester soll nem echs Jahr 841 en Mäd- Bruchsal. Die 14jährige Schülerin Helga 8 sechs Jahre alten onnte 5 50 5 55 1 1 Sa Hubschrauber beteiligt hatten. Ausgerechnet chen, das mit einem schweren Herzleiden vom Hansbach 1 erbach wird seit Montag- das Schulgebäude aber war bis zum Dienstag in die Klinik eingeliefert worden war, die kchen abend vermißt. Das, Mädchen, das in Min- nicht durchsucht worden, weil die Kinder- Hände auf dem Rücken zusammengebunden und golsheim bei einer Tante zu Besuch weilte, gärtnerinnen angegeben hatten, hier bereits und das Mittagessen gewaltsam„einge- lieses fuhr um diese Zeit mit einem noch fast nach dem Kinde geforscht zu haben. Auch trichtert“ haben. Als das Kind sich weigerte Die neuen hellgrünen Damenfahrrad wes. Seit- die Polizei hatte ursprünglich vermutet, daß schlug die Schwester ihm mit einem EBlöffel i und ber fehlt jede Spur von ihm. Die Schülerin sich Frank entweder in Frankfurt oder auf mehrfach ins Gesicht. Von den Schlägen be- 6 1 55 ist 55— 1295* Haar. 5 an 5 2 aufhielt. hielt das Kind Blutergüsse zurück. Die Eltern Verbrechen oder Unfall? 1 Ju- Sie trug eine blaue Röhrenhose, einen wei- Diese Annahme wurde durch die Aussagen nahmen ihre Tochter daraufhin unter Pro- 1 i g jahri 1 e Sckhrödt rde 1 1 f 10 8 1 1 5 85 Der seit einigen Tagen vermißte stebenjährige Frankfurter Schüler Fran chrõdter uu eeurs zen Pulli und weiße Tennisschuhe. verschiedener Zeugen gestützt, die das Kind test aus der Klinik. Wie Pr. Andreas von von einem Suchtommando der Kriminalpolizei in diesem Holzkasten im Dachgeschoß der der Lüneburger Kinderklinik mitteilte. war Sophienschule tot aufgefunden. dpa-Bild 4 es offenbar eine Kurzschlußhandlung der een. Neue erschütternde Zeugenaussagen CTV hreng er Betreuung des Kindes die Nerven ver- 2 N 17 00 Beweisaufnahme im Ulmer Einsatzkommando-Prozeß fortgesetzt lor. 3 4 Rote Fahne über katholischem Zeltlager Hin- Kindèr aus dem Fenster geworfen; f f ichen Ulm. Nach neuntägiger Pause ist die Be- Ortspfarrer, so erklärte er, habe noch in Mönchen-Gladbach. In 3 Anfall gel-... war ausgefallener Einfall eines planspielenden Kaplans . VVV 3, e 5 stiger Umnachtung warf eine 31 jährige frau Kronach. Die Angehörigen eimer katholi- Unterricht aphalten wollen. Der Geistliche ist 5 dem 3 5. VVV der in Mönchen-Gladbach ihre beiden andert- schen Jugendgruppe aus Bamberg trauten nämlich auch Lehrer an einem Bamberger 6 mung rtgese worden.. 5 ö 8 ijähri öcht 5 5 l en 12 Zeugerverne enen ee t worde Annahme, daß man zie dunn nicht mehr als halb- und dreijährigen Töchter aus dem jpren Augen nicht, als sie kürzlich mitten in Gymnasium. 5 1 8 Emme 41 Jahre alte Litauerin, die jetzt in ien eee e ee Fenster ihrer im ersten Stock gelegenen 5 in Zelt! bel Kronach Allerdings hatte der junge Kaplan ni Montreal(Kanada) lebt, beschuldigte als Ain Reste erat dam nd t kür Wohnung. Wie die Kriminalpolizei mitteilte, der Nacht Über ihrem Zeltlager el it mit den Schwierigkeiten gerechnet, die er — Zeugin den Angeklagten Pranas Lukys, er 8 2 5 erlitt die Anderthalbjährige bei dem Sturz an der Zonengrenze eine rote Fahne mut nach seinem Experiment haben würde, Der ö ö 1 1 ö babe im September 1942 ihre in Haft befind- liche Schwester umgebracht. Lukys, der ein- zige Litauer unter den Angeklagten, war Sicherheitspolizeichef von Litauisch-Krot- tingen. Die Frau erklärte, die Ermordung Mmrer Schwester sei ihr von einigen Ein- wohnern aus Krottingen und von dem Nach- folger Lukys' selbst bestätigt worden. Lukys habe im Gefängnis von Krottingen und in dem Arbeitslager von Dimitrawa ein Schreckensregiment geführt und vor allem die Frauen sadistisch mißhandelt. Der An- Wiedergutmachung in Stuttgart berichtete, ihm seien verschiedene Fälle von Befehls- verweigerungen bei Massenerschiebungen bekanntgeworden,. Sie seien stets für die Betreffenden ohne schwerwiegende Folgen geblieben, meistens seien derartige Leute nur zu anderen Einheiten versetzt worden. Ein weiterer Zeuge belastete Kriminal- meister Artur Gennat vom Polizeipräsidium Mainz, der am 5. Juli im Untersuchungsge- kängnis in Ulm Selbstmord begangen hat. Der Zeuge erklärte, Gennat, mit dem er einen Schädelbasisbruch, während das an- dere Kind von einem zufällig vorbeikom- mender Radfahrer aufgefangen werden konnte und daher nur leicht verletzt wurde. Die Mutter litt unter dem Wahn, im Neben- zimmer befinde sich ein Mann, der ihr und ren Kindern ein Leid antun wolle. Sie wurde in eine Heilanstalt eingewiesen. Erneut Däninnen überfallen Lüneburg. Ein kanadischer Soldat und ein bei den kanadischen Truppen beschäf- Hammer und Sichel flattern sahen. Der Knall einer explodierenden Rakete hatte sie ge- weckt, aus der etwa 150 Flugblätter auf das Lager herabflatterten.„Jagt die Pfaffen da- von“, stand auf den Zetteln und„Es grüßen Euch Eure Freunde aus Dresden“. Unter- zeichnet waren die Schriften von den sowiet- zonalen„Jungen Pionieren“. Wenig später erwies sich dieser Zwischen- fall als ein ausgefallener Einfall eines 27jäh- Polizei war nämlich die Geschichte dieses Planspieles zu Ohren gekommen, da sowohl die Jungen als auch deren Eltern in Bam- berg und der Bauer, auf dessen Gelände das Zeltlager errichtet wurde, allen Ernstes glaubten,„die Russen seien da“. Die Staats- anwaltschaft in Bamberg hingegen, die den Geistlichen einem hochnotpeinlichen Verhör unterzogen, teilte am Mittwoch zu dem Fall lächelnd mit, daß nach ihren Ermittlungen der Verdacht staatsgefährdender Umtriebe abwegig sei. Man werde den Kaplan voraus- 4— Stck. cd. 600.700 g Abst. N f 85 1 8 1 befreundet gewesen sei, habe ihm 1943 er- tigter Deutscher haben gestanden, am Mon- rigen Bamberger Kaplans, der die Ju end- 1 geiclagte Lukzs äußerte sich nicht au diesen zühlt, daß er eine jüdische Frau und deren tag 189 Woche zwei 5 der Lüneburger VVV 3 85 5 sichtlich nicht einmal wegen groben Unfugs Verl. Beschuldigungen. 1 5 8 f 1 8 12 5 1 1 gruppe leitete und nach seinen Angaben. 5 5 8 ö drei Kinder nachts über die litauische Heide zeltende dänische Mädchen überfallen 4 Reaktionsfähigkeit prüf Ute. Es belangen. Im übrigen seien die Flugblätter Ein anderer Utauischer Zeuge, der jetzt Grenze gebracht und dann„liquidiert“ habe. zu haben. Nach Mitteilung der Lüneburger J nicht sehr geschickt imitiert worden. In Bam- m New Vork wohnt, berichtete über die Auch habe Gennat ihm mitgeteilt, daß er an Polizei hatte der Soldat eines der Mädchen sel nur ein Planspiel gewesen, sagte er, und berg bleibt lediglich die allgemeine Verwun- Ermordung von etwa 120 jüdischen Frauen Massenerschießungen jüdischer Frauen und vergewaltigt. Die zweite Dänin konnte sich er habe mit den Jungen nach der Aufklärung derung darüber, wie realistisch heutzutage 1 und Kindern in dem Ort Vevirzeniai. Der Kinder teilgenommen habe. des Ueberfalls erwehren. der Geschichte einen staatsbürgerlichen Geländespiele sein können. ap IIIA e ee DIE HAMBURGER GROSSROSTEREl a Kaufen Sie—— a 5 4 39. Wir beginnen unseren gemeinsamen Lebensweg: 5 8 g e TIEFGEKUHLT f. 1 HO KRECH„ un CHRISTA KRECH 5 geb. Spindler 0 f 5 er ist. M m. KAfertal, Mannheimer Straße 39 3 1 a 37, 60 58. 31. Ju11193 8 —. Kirchliche Trauung: 11.30 Uhr, Unlonkirche Käfertal. N 0 1 f N bal 5 . N— d d i d d 3 * 0 5 i. eme ue,[1 8 am Il. August in Mannheim tan 2 24. 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Sommer im Ruhrgebiet: Die Sonne scheint, und während der Mit- tagspause lagern sich Hunderttausende von lichthungrigen Menschen im Freien. Aber die Sonnenstrahlen, vor allem die Ultraviolett- Strahlen erreichen ihre Haut nicht, sie blei- ben gewissermaßen in der Hülle von Dunst, Rauch und Staub stecken, die über dem Re- Vier liegt. Noch immer fallen auf Bochum Allmonatlich 67 Kilogramm Flugasche auf jeden Quadratkilometer. In Duisburg sind es 60 Kilogramm. Die anderen Ruhrstädte dürf- ten nicht viel besser daran sein. Welche Folgen für die menschliche Ge- sundheit hat diese ständige Verunreinigung der Luft? Professor Dr. Wüstenberg, der Di- rektor des Hygiene-Institutes in Gelsenkir- chen, erklärte vor der„Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-West- kalen“, daß„die bisherigen Untersuchungen auf Folgen der Luftverunreinigung leider ohne durchschlagende Ergebnisse seien“. Man könne unmittelbare Gesundheitsschädigun- gen durch schlechte Luft nur sehr schwer Leststellen. Die Weltgesundheitsorganisation hat vor zwölf Jahren die Gesundheit und pächt die Krankheit in den Mittelpunkt ihrer Königliche Patientin Freiburg. Die 14jährige Prinzessin Nof, elne Tochter König Sauds von Saudisch- Arabien, ist zur ärztlichen Behandlung in die Freiburger Medizinische Klinik gebracht Worden. Sie hatte vor drei Monaten in ihrer Heimat beim Hantieren mit Feuerwerks- körpern schwere Verbrennunger an den Armen und auf dem Rücken erlitten. Wie der Presseattachè der saudisch- arabischen Gesandtschaft in Bonn, Khanashet, in Frei- burg mitteilte, fing dabei das Nylon-Kleid der Prinzessin Feuer. Ehe ihr geholfen wer- den Konnte, erlitt sie schwere Brandwunden. Die Prinzessin, die an großen Schmerzen leidet, wurde noch in der Nacht zum NMitt- Woch von dem Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg, Professor Dr. Ludwig Heilmeyer, untersucht. Akute Le- bensgefahr scheint nicht zu bestehen. Bemühungen gestellt und erklärt:„Gesund- heit ist ein Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur Freisein von Krankheit.“ Diesen Grundsatz beherzigen die Aerzte, wenn sie für eine systematische Reinigung der Luft eintreten, auch wenn Krankheiten noch nicht nachgewiesen werden können, die unmittel- bar mit der Luftverschmutzung zusammen- hängen. Das Hygiene-Institut Gelsenkirchen hat in den letzten Jahren in mehreren Städten Messungen der Luftreinheit durchgeführt. Jetzt hat es vom Land Nordrhein- Westfalen einen Auftrag zu einer solchen Messung im Raum von Leverkusen erhalten. Allerdings ist diese Arbeit schwierig, solange automa- tische Meßapparate zur Registrierung des Rauchanfalls fehlen. Ueberdies seien die bis- her verwendeten Meßinstrumente noch nicht genormt, so daß die erzielten Werte nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Die Tole- ranzgrenze der Luftverschmutzung, oberhalb der die Luft für den Menschen schädlich Wird, liegt bei 175 000 Staubteilchen in einem Liter Luft. Die Meinungen über den Umfang der Ge- kährlichkeit von verunreinigter Luft gehen weit auseinander. Ein Untersucher, der in Leverkusen ermitteln sollte, ob sich die Luft- Verschmutzung dort auf die Gesundheit der Menschen nachteilig ausgewirkt habe, mußte feststellen, daß gerade in dieser Stadt mehr alte Menschen und Kinder leben als in man- chen anderen Städten. Selbst die besten Filter gewährleisten übrigens nicht unbedingt reine Luft. So baute ein chemisches Werk in Duisburg Spe- Zialfllter mit Glaskugeln ein. Früher kamen stündlich 100 Kilogramm Schwefelsäure durch die Schornsteine, heute sind es mit der neuen Filteranlage noch immer 70 Kilo- gramm. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesetzgeber, Aerzten, Kommunalverwaltun- gen und der Industrie kann vielleicht in ab- sehbarer Zeit„klare Luft für das Revier“ schaffen. Das jedenfalls war das Ergebnis der Düsseldorfer Besprechung. df. Drei Krönungsurkunden auf Abwegen Prozeß um wertvolle historische Dokumente beginnt in Kronach Kronach. Vor dem Schöffengericht Kronach in Oberfranken wird demnächst ein Prozeg Stattfinden, in dessen Mittelpunkt die nur einmal auf der Welt existierenden Krönungs- urkunden der russischen Zarinnen Anna I., Anna II. und Katharina der Großen— Re- gierungszeit zwischen 1730 und 1796— stehen. Der Tischlermeister Johann Quer- kurth aus Wallenfels im Landkreis Kronach hatte die historischen Dokumente mit den eigenhändigen Unterschriften der drei Zarin nen kurz nach dem ersten Weltkrieg von einem lettischen Dolmetscher für 3000 Mark gekauft und seitdem bei sich verwahrt. Als Querkurth vor etwa zwei Jahren mit seiner Firma in Konkurs ging, übergab er zwei der Urkunden mit Zustimmung des Ge- richts an den Rechner Hans Eger von der Raiffeisenkasse Wallenfels zur Aufbewah- rung als Sicherheit für die Gläubiger. Doch Eger verkaufte die Krönungsurkunden— die dritte hatte er sich unberechtigt von einem Mittelsmann in der Schweiz zin Querfurths Namen“ abgeholt, wo sie der rechtmähßige Besitzer für gutzahlende Inter- essenten hinterlegt hatte— am 19. Juli 1956 an einen Bamberger Geschäftsmann für 30 000 Mark. Das Geld verwendete Eger für eigene Zwecke. Das eigenmächtige Han- deln Egers kam heraus, als der Konkurs- richter im Frühjahr dieses Jahres entschei- den wollte, ob das Konkursverfahren einzu- stellen sei. Während gegen Eger ein Gerichts- verfahren wegen Unterschlagung eingeleitet Wurde, hatte inzwischen der Bamberger Käufer die Dokumente„aus persönlichen Gründen“ in der Schweiz deponiert. Der Liebhaberwert der Krönungsurkunden, deren Echtheit vom Münchner Landesamt bestätigt worden ist, wird auf rund 100 000 Mark geschätzt. eee Der Sternenhimmel im August Die Sonne verliert im Laufe des August 9,5 Grad an Höhe, womit eine Abnahme der Ta- geslänge von 15 Stun- den auf 13½ Stunden verbunden ist. Die Zu- nahme der Nachtstun- den macht sich in einem besseren Hervortreten der Sterne bemerkbar. Besonders günstig ist jetzt die Milchstraße zu sehen, die von Süden her hoch den Himmel überspannt. Das Som- merdreieck, Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler glänzen hoch am Fir- mament. Von den Pla- meten kann die Venus gesehen werden. Sie steht am Morgenhimmel, doch ihre Beobachtungs- zeit verkürzt sich von beinahe eindreiviertel Stunden auf etwa eine Stunde. Der rote Planet Mars wird schnell heller und geht täglich früher auf. Ende August ist er bereits gegen 21.40 Uhr zu sehen. Ju- piter im Bild Jungfrau verschwindet im August bereits gegen 21 Uhr. Auch der Ringplanet Saturn im Gebiet des Bildes Schlangenträger geht bereits vor Mitter nacht unter. Für die Sternschnuppenbeobach- ter bringt der August die Perseiden. Dieser berühmte Sternschnuppenschwarm, der vor Jahrzehnten in einer Nacht häufig bis zu 20 000 Sternschnuppen gebracht hat, ist auch jetzt noch beobachtenswert. Man rechnet mit 20 bis 40 Sternschnuppen in jeder Nacht- stunde. Erdrutsch auf B 40 Fulda. Die Bundesstraße 40(Frankfurt Fulda) wurde am Dienstag zwischen Fulda und Schlüchtern durch einen Erdrutsch auf einer Länge von 25 Metern und einer Breite von acht Metern aufgerissen und mußte für den Verkehr gesperrt werden. Der Erd- Fuhrmann 5 . ürnl. Kune 1 8 85* Stange; ** * rutsch ereignete sich bei Distelrasen in der Nähe einer roßbaustelle für eine Ent- lastungsstraße. Dabei wurden über 1000 Ku. bikmeter Erde in Bewegung gesetzt. Mordprozeß in Konstanz Konstanz. Unter großem Publikums. andrang begann vor dem Schwurgericht in Konstanz die Verhandlung gegen den deg Mordes angeklagten kaufmännischen Ange. stellten Eduard Brügger aus Kreuzlingen. Der 25 Jahre alte Angeklagte hatte im Jun! vorigen Jahres seine 20 Jahre alte Braut in deren elterlicher Wohnung in Konstanz erschossen. Nach der Tat benachrichtigte er selbst die Polizei und lieg sich widerstands- los festnehmen. Auch vor Gericht gab der Angeklagte seine Tat zu, wehrte sich aber dagegen, als Mörder angesehen zu werden. Nach seiner Darstellung hatte er ursprüng- lich die Absicht, Selbstmord zu begehen. und pflegt die Hände durch Loramin 85 dpül ist die moderne nussige Anwendungs- form des millionen- fach bewährten Spül EI mit Loramin. dem Geschirr strahlend- Klaren Hochglanz— ohne jedes Abtrocknen. Ipüli in der sparsamen nur 75 Pig. Das Normal-Paket Spül EI gibt es uberall fur 35 Pig. das große Familien-Paket tur 65 pig. 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Aus- schlaggebend für den Weltrekord war vor allem die Leistung Johnsons im Speerwurf, wo er 72,59 Meter erreichte. dpa-Bild Zum Zehnkampf- Weltrekord von Moskau: Zafer Nolinson liegt jetet kla/ born Mit Fabelleistung von 8302 Punkten Der alte und neue Zehnkampf- Weltrekord mann Rafer Johnson(USA) hat sich beim Leichtathletik-Länderkampf UdSSR— USA in Moskau glänzend rehabilitiert. Allen Unkenrufen zum Trotz, daß Johnson zwar ein überragender Einzelkämpfer, nicht aber ein Mehrkämpfer großen Formats sei, setzte er sich gegen den bisherigen Weltrekordler Wassili Kusnezow mit der Fabelleistung von 8302 Punkten durch. Rafer Johnson, der am 18. August 1935 in Hillsboro/ Texas geboren wurde, dürfte sich Johnson(USA) 27.28. 7. 1958 Moskau 100 m: 10,6 Weitsprung: 7517 Kugelstoßen: 14,69 Hochsprung: 1,80 400 m: 48,2 110 m Hürden: 14,9 Diskuswerfen: 49,06 Stabhochsprung: 3,95 Speerwerfen: 72,59 1500 m: 8 5:05,0 Gesamt- Die Weltrekord verbesserung gelang Rafer Johnson in Moskau, obwohl es am zweiten Wettkampftag lange geregnet hatig; so daß setzte er sich gegen Kusnezow durch mit dieser Leistung einen deutlichen Vor- sprung vor der übrigen Zehnkampfelite der Welt gesichert haben. Er hatte 1955 zum erstenmal den Weltrekord verbessert, als er in Kingsburg/ Kalifornien 7985 Punkte er- reichte. Im Frühjahr 1958 überbot dann der Russe Wassili Kusnezow in Krasnodar als erster Athlet der Welt die 8000-Punktgrenze. Hier ein Vergleich des neuen Weltrekordes durch Rafer Johnson mit dem bisherigen Rekord des Moskauer Studenten Kusnezow: Kusnezow(UdSSR) 17./18. 5. 1958 Krasnodar (1080) 11,0(908) (842) 7,30(887) (842) 14,49(820) (770) 1,75(711) (995) 49,1(916) (840) 14,5(953) (915) 47,50(859) (720) 4,00(745) (1068) 66,16(881) (230) 4.50,0(334) 8302 8014 Für Johnson wären die 8500-8600 Punkte durchaus erreichbar. Die ewige Weltbestenliste hat nunmehr die Anlagen nicht im besten Zustand waren, folgendes Aussehen: Wahrscheinlich ist aber dieser Weltfekord noch nicht die Grenze des kalifornischen Studenten. Er verbesserte sich in Moskau lediglich im Stabhochsprung, in allen übrigen Leistungen blieb er weit hinter seinen Re- korden zurück. Rafer Johnson ist schon 7,76 m weitgesprungen, hat die Kugel über 16 m gestoßen und den Speer an die 75 m geworfen. Seine 14,9 über 110 m Hürden sind zudem das schlechteste Resultat, das er seit langem in diesem Wettbewerb erzielt hat. Halle lief Staffelrekord Die 4x 1500-m-Staffel des Sc Chemie Halle lief in Halle mit 15:35,8 Minuten einen neuen deutschen Rekord und verbesserte damit ihre vor drei Jahren an gleicher Stelle aufgestellte Bestleistung von 15:43,2 Minuten beträcht- lich. Die Staffel lief in der Aufstellung Hu- bert Herrmann/ Schmidt/ Schottek/ Siegfried Herrmann. West-Ost-Ausscheidungskämpie an beiden Tagen im Fernsehen Das Deutsche Fernsehen wird am Wo- chenende die West-Ost-Ausscheidungs- kämpfe für die Leichtathletik- Europa- meisterschaften sowohl aus Leipzig(Samstag von 16.30 Uhr bis 19.00 Uhr) als auch aus Kassel(Sonntag von 15.00 bis 17.30 Uhr) direkt übertragen. In Garmisch gegen Kanada Rekordweltmeister Kanada wird in der kommenden Saison auf der Reise zu den Welttitelkämpfen im Eishockey in der CSR ein offlzielles Länderspiel gegen Deutschland austragen, das am 22. Februar im Garmischer Olympia-Stadion ausgetragen wird. Auf der Rückreise ist ein weiteres Gastspiel der Kanadier, allerdings nicht als offizieller Länderkampf, in Berlin geplant. Dagegen haben sich die Pläne zerschlagen, Anfang September in der zu errichtenden Halle im Essener Grugapark ein Turnier mit Deutschland A, Deutschland B, Italien und der Schweiz durchzuführen, mit dem der Deutsche Eissport-Verband seine Olympia- Vorbereitungen für 1960 einleiten wollte. Der Bau der Halle hat sich, entgegen allen Zu- sicherungen, sehr verzögert. Dafür komen 35 Spieler der DEV-Kernmannschaft vom 7. bis 13. Oktober in Zweibrücken zu einem Vorbereitungstraining zusammen. Für den 20. Februar ist an einem noch nicht kestgelegten Ort in Nordrhein-West- kalen ein Spiel Kanada-Auswahl— Nord- rhein-Westfalen vorgesehen. Die Eishockey- Nationalmannschaft des Olympiazweiten USA spielt— wie schon berichtet— am 1 Februar in Mannheim gegen die Kombi- nation Mannheimer ERC/ VfL Bad Nauheim. Falls die geplante Deutschland-Reise einer russischen Auswahl in die Bundesrepublik zustande kommt, sind Gastspiele der Russen i Essen(21.2.) und in Krefeld(23. 2. gegen Vereinskombination Krefelder EV/ Düssel- dorfer EC) vorgesehen. Käfertal— VfI. vorverlegt Das Verbands-Pokalspiel zwischen Käfer- tal und VfL Neckarau wurde auf Samstag, den 2. August vorverlegt. Beginn 18.00 Uhr. Das Vorspiel bestreiten die beiden Ersatz- liga-Mannschaften. 1. Johnson(USA) 2. Kusnezow(UdSSR) Campbell(USA) Mathias(USA) Edstroem(USA) Chuang-kuan(China) Kutenko(UdSSR) Meier Deutschland) 9. Richards(USA) 10. Morris(USA) 11. Lauer Deutschland) 12. Palu(UdSSR) 8302(1958) 8014(1958) 7937(1956) 7887(1952) 7736(1958) 7625(1958) 7393(1956) 7314(1958) 7313(1954) 7310(1936) 7201(1956) 7167(1956) D n Auf dem Nürburgring fällt eine Vorentscheidung: ann floss Mofnungen lauotlioyns zunichte machen! Zweikampf Ferrari Vanwall dürfte dem Großen Preis das Gepräge geben Wer wird Nachfolger von Fangio? Keine Regie hätte die Karten für den XX. Großen Preis von Deutschland am Sonntag auf der Nordschleife des Nürburgrings besser mischen können, als sie sich nun vor dem siebenten Lauf zur Fahrer-Welt meisterschaft mit den deutschen Punkte- kämpfen für Sport- und Grand-Tourisme-Wagen darbieten. Denn vor einem knappen Monat noch schien bereits jegliche Spannung verloren, als die Briten die Siege in den Formel-I- Rennen unter sich ausmachten, Ferrari gar nicht zum Zuge kam und Vizeweltmeister Stirling Moss das Ziel greifbar nahe vor Augen hatte. Reims und Aintree aber brachten die große Wende: Zweimal hintereinander wurden die Italiener zu klaren Siegern, Hawthorn belegte dabei den ersten und den zweiten Platz und 20g sogar mit sieben Punkten Vorsprung vor Moss, Collins und Schell an die Spitze der Weltmeisterschaftswertung.— Am Sonntag fällt also auf dem Nürburgring eine Vorentscheidung; denn ein erneuter Ferrari-Sieg von Hawthorn oder ein gleichzeiti- ger Ausfall von Moss würde klare Fronten schaffen. Mike Hawthorn ist auf dem Nürburgring nicht sehr beliebt, da man ihm eine in man- chen Situationen nicht gerade faire Fahr- weise nachsagt. Trotzdem beherrscht der junge Engländer seinen schwedischen Fer- rari und sollte bei einiger Unterstützung durch Collins und Graf Trips, der allerdings bei einem guten Wagen auf seiner„Haus- rennstrecke“ eine echte Chance hat, seiner Favoritenrolle gerecht werden. Besser liegt der Nürburgring jedoch der BRM-Equipe mit Vizeweltmeister Moss, Brooks und Le- Wis-Evans. Moos, der zwei Jahre lang im Schatten Fangios stand und die Krönung seiner Laufbahn bereits praktisch vor sich sah, wird alles daran setzen, die Ferrari- Hoffnungen zunichte zu machen, während BRM selbst mit Behra und Schell oder Ma- serati mit Herrmann, Godia und Bonnier keine Aussichten auf einen Sieg hat. Nur Trintignant au: Cooper könnte eine Ueber- raschüng bringen. In der Sonderwertung der Formel II-Klasse, die zusammen mit den Grand- Prix-Wagen nach der Formel I über die Di- 2 HORST HEsSs errang bei den Ringer-Welt⸗ meisterschaften in Budapest den zweiten Platz im Mittelgewicht. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Hess Dortmund), Welt- meister Kartozea(UdssR) und den Dritten, Lothar Metz(Sowjetzone). stanz von 342 Kilometern geht, muß Porsche für den verbesserten Sportwagen auf den in Freiburg gestürzten Barth verzichten und setzt Frere(Belgien) und de Beaufort Hol- land) als Fahrer ein. Der von Seidel Düssel- dorf) gesteuerte Cooper, das offizielle Coo- per-Aufgebot mit Burgess, Brabham, Wik- ken und Marsh sowie der von Hill gesteuerte Lotus bilden die stärkste Konkurrenz für Porsche. Aus dem übrigen motorsportlichen Pro- gramm ragt der Große Preis von Belgien im Moto-Cross auf der Zitadelle von Namur heraus. Namur folgen als Punktekämpfe nur noch Luxemburg und Schweden, so daß man sowohl in der Welt-(500 cem) als auch in der Europameisterschaft(bis 250 cem) be- reits Prognosen treffen kann. In der Halb- literklasse dürfte der Belgier René Baeten kaum noch zu holen sein, und in der Euro- pameisterschaft ist der Vorsprung des tsche- chischen Jawa-Werksfahrers Cizek so groß, daß ihn der Pfäffinger Rolf Müller(Maico) und sein Landsmann Ron nicht mehr gefähr- den können. Neuer Auto-Union-Erfolg Zu einem neuen Erfolg kam die Rallye- Mannschaft der Auto-Union, die beim fünf- tägigen Adria-Rallye über die Straßen Kroa- tiens, Sloweniens, Bosniens und der Her- zegovina alle ersten Plätze in der Klasse bis 1000 cem belegte. Darüber hinaus aber konnte der Berliner Wolfgang Levy am Steuer eines AU 1000 mit nur 11,1 Straf- punkten den dritten Platz im Gesamtklasse- ment hinter dem französischen Saab-Fahrer Berger(2,3) und dem Schweden Anderson auf Volva(7,5 P.) holen. Mangold oder Altweck? Die Bahnamateure für die Weltmeisterschaft Obwohl die endgültige Nominierung des BDR-Sportausschusses noch aussteht, herrscht über die Besetzung des deutschen Aufgebots für die Bahn-Weltmeisterschaften in Paris bei den Amateuren doch schon weit- gehende Klarheit. Für das 100-m-Malfahren kommen Meister Sigi Walter Frankfurt) und dessen Vorgänger Heinz Lauff(Köln) in Frage. Im 4-Kkm-Verfolgungsfahren ist sicher mit der Nominierung von Meister Hans Jaroscewiez(Berlin) zu rechnen. Der zweite Teilnehmer steht noch zwischen Ex- meister Mangold(Mannheim) und dem Münchner Otto Altweck zur Wahl. Bei den Berufsfahrern ist noch der Aus- gang der Titelkämpfe(Steher am 3. August in Wuppertal, Flieger und Verfolgungsfah- rer am 8. August in Köln) abzuwarten. Nen- nungsschluß ist der 11. August. Getrennte deutsche Titelkämpfe im Rudern: bieter Sieg für Klaus o. Fersen im Einer Nur in drei Bootsgattungen sind die Titelverteidiger am Start Vier Jahre Frauen) und drei Jahre(Män- ner) dauerte die„Ruder-Ehe“ zwischen dem DRV und der Sowjetzone, die durch das Des- interesse des sogenannten Deutschen Ruder- sport-Verbandes der Zone in einem Jahre geschieden wurde, in der der gesamtdeutsche Rudersport Ende August in Posen seine 1957 in Duisburg erworbene Vorherrschaft in Europa zu verteidigen hat. So findet das 45. Deutsche Meisterschafts-Rudern am Wo- chenende in Duisburg-Wedau wieder auf der Ebene des DRV statt. Die Titelkämpfe er- Halten dadurch ihr besonderes Gewicht, daß der DRV in jeder der sieben klassischen Bootsklassen zwei Boote für die gesamt- deutsche Ausscheidung eine Woche später an gleicher Stätte zur Ermittlung der Europa- meisterschaftsauswahl melden kann. Eben- falls am Wochenende ermittelt die Zone in Berlin-Grünau ihre Meister und Teilnehmer an den Ausscheidungen. So sind in Duisburg-Wedau nur in drei Bootsgattungen die Titelverteidiger am Start: im Einer von Fersen, im Doppelzweier Schneider/ Sidow und im Frauen-Doppel- zweier Ingrid Scholz/ Anne Honnef(im Vor- jahre Scholz/ Vogt). Während der Frauen- Doppelzweier seinen Titel sicher hat, falls er im Alleingang ur eine Meldung) über die Bahn geht, gelten die Vizeeuropameister Klaus von Fersen(Germania Düsseldorf), trotz seiner klaren Niederlagen von Luzern gegen Australiens Olympiazweiten und Eu- ropameister Stuart Mekenzie und von Bled Gesamtdeutsche Ausscheidungskämpfe in Leipzig und Kassel: Die letzten Plätze fut Stoceliolm werden bergeben In Leipzig konzentriert sich das Interesse auf den 800-m-Lauf, in Kassel auf die beiden Frauenstaffeln Das Leipziger Zentralstadion und das Kasseler Aue- Stadion sind am Wochenende Schauplätze der gesamtdeutschen Ausschei- dungskämpfe in der Leichtathletik. Hier werden die noch offenen Positionen für die Mannschaft vergeben, die die deutschen Farben vom 19. bis 24. August bei den Europameisterschaften treten. Am Sonntagabend soll die deutsche Mannschaft durch Vertreter des DLV und des sowietzonalen Verbandes in Kassel be- kanntgegeben werden. Erster Treffpunkt der deutschen Spitzen- Könner ist am Samstag Leipzig. Hier sind folgende Wettbewerbe ausgeschrieben: 800 m (Männer und Frauen), 10 000 m, 400-m- Hürden, Stabhoch-, Dreisprung, Diskus- und Hammerwerfen. Das Interesse konzentriert Sich hier vor allem auf das Zusammentreffen der 800-m-Läufer. Kann sich der deutsche 800-m-Meister Paul Schmidt(Hörde) gegen die ungewöhnlich konditionsstarken Ostber- liner Reinnagel(schon 1:47, in diesem Jahrl) und Valentin(lief 1000 m in 2:19, 7) Sowjetpresse feiert in Stockholm ver- behaupten und die Fahrkarte nach Stock- holm sichern? Alle anderen Läufer müßten nach der Papierform mit dem Ausgang des Rennens nur bedingt etwas zu tun haben. Vielleicht kann Liell(Trier) oder Missalla (Leverkusen) überraschen? Leider ist dieses Rennen auf der Basis 4:4 abgesprochen. Zwei gute 800-m-Läufer des Bundesgebietes mit Zeiten unter 1:50 werden nicht dabei sein können, dafür zwei leistungsschwächere Mittelstreckler der Sowjetzone. Sie könn- ten in der taktischen Konzeption der beiden Gruppen unter Umständen eine nicht zu unterschätzende Rolle als Helfer für Rein- nagel und Valentin spielen. Da der DLV Brenner den Vorzug gibt, werden also Hey- decke(Wolfsburg) und Stracke Barmen) in Leipzig nicht starten. Eine ähnliche Situa- tion ergibt sich auch für den 800-m-Wett- bewerb der Frauen. Auch hier starten 4:4, doch ist das Leistungsbild weit ausgegliche- ner. Ein Erfolg der deutschen Meisterin Ariane Dösers scheint sicher. Zwischen Toni Jüttner(Leipzig) und Margarete Buscher Leichtathletik-Sieg: Schweigen über die Einzelwertung Die Presse in der Sowjetunion wid- mete dem Leichtathletik- Länderkampf USA— UdSSR einen ungewöhnlich breiten Raum. Die sich eingehend mit dem Verlauf der Kämpfe befassenden Berichte sind sehr sachlich gehalten, doch wird von allen Zei- tungen die Einzelwertung des Männerwett- kampfes und des Frauenwettbewerbs(126:109 und 63:44 Punkte) verschwiegen und nur das Gesamtergebnis von 172:170 unter der Ueber- schrift„Sieg der sowietischen Sportler“ ver- öfkentlicht. Die amerikanischen Offiziellen bestanden zwar auf getrennter Wertung bei der Ansage und Publikation, doch konnten sie sich den Sowijetvertretern gegenüber nicht durchsetzen. Als alles überragende Leistungen werden in der Sowjietpresse die Weltrekorde des Zehnkampfsiegers Rafer Johnson/ USA(8302 Punkte), des sowjetischen Studenten Oleg Rjachowski(16,59 m im Dreisprung) und schließlich des Hochspringers Stepanow (UdSSR) mit seiner imponierenden Höhe von 2,12 m gefeiert. Von dem Farbigen Johnson heißt es in der Kritik:„Seine Leistung hat für alle Zeiten einen hervorragenden Platz in der Geschichte der Leichtathletik erwor- ben“ „Die Langstrecken sind die Achillesferse der Amerikaner“, schrieb die„Komsomolskaja Prawỹda“,„deshalb haben sie gar nicht erst versucht es mit unseren Läufern aufzuneh- men.“ Die Arbeiterzeitung„Trud“ stellte zwei„große Ueberraschungen“ des Länder- kampfes heraus: einmal das Versagen des Sowjetrussen Kriwonosow im Hammerwer- ken und zum anderen die amerikanische Nie- derlage im Stabhochsprung. Das Blatt er- teilte nicht nur Johnson und Davis ein Son- derlob, sondern hält auch Perro O'Brien und Ira Murchinson für hervorragende Athleten. „Diese Vier waren die populärsten Sportler der amerikanischen Mannschaft.“ (Nordhorn) fällt die Entscheidung um den zweiten Platz. Im übrigen dürfte sicher sein, daß der deutsche Rekordler Helmut Janz (Gladbeck) über 400-m-Hürden ebenso die erste Rolle spielt wie die Leipziger Stab- hochspringer Laufer und Jeitne. r Einen Tag nach Leipzig ist Kassel im Blickpunkt. Hier stehen die übrigen, noch offenen Wettbewerbe auf dem Programm: Männer: 200 m(mit Germar!); 4xð 400 m, 5000 m, 3000-m- Hindernis, Speerwerfen; Frauen: 200 m, 4x 100m und Kugelstoßen; nur DLV: 100 m, 400 m, 80-m-Hürden, Hochsprung und Speerwerfen. Die Attrak- tion ist hier das Aufeinandertreffen der beiden Frauenstaffeln. Mit dem Ausfall der vorjährigen Meisterin Brunhilde Hendrix hat die DLV- Trainerin Käthe Krauß ein Handicap auszugleichen. Ob sie es bis zum Sonntag schafft, bleibt abzuwarten. Germars Start über 200 m ist im Grunde genommen eine Formsache, viel interessanter wird die Reihenfolge nach ihm sein, zumal Armin Hary(Leverkusen) über 200 m nicht startet. In den meisten anderen Wettbewerben, wenn man die 4x 40O-m-Staffel ausnimmt(der DLV dürfte ein klares Uebergewicht besitzen), stehen sehr offene Kämpfe bevor, deren Entscheidungen die bessere Tagesform bringt. DRV- Verzicht in drei Bootsklassen Die gesamtdeutschen Ruder-Ausschei- dungen der Frauen für die Europameister- schaften Ende August in Posen, die am Dienstag in Duisburg- Wedau ausgetragen werden, erstrecken sich lediglich auf Zwei von fünf möglichen Bootsklassen. Der Deut- sche Ruder-Verband, der das Riemenboot- Rudern der Frauen ablehnt, verzichtete auf den Achter, Vierer-mit und den Doppel- vierer. In diesen Wettbewerben kann also die Sowjetzone die Vertreter in Posen stel- len. So umfassen die Duisburger Ausschei- dungen lediglich den Einer und den Dop- pelzweier. Nach den Abmachungen können beide beteiligten Verbände für beide Ren- nen je zwei Boote nominieren, wobei der DRV möglicherweise den Doppelzweier nur einfach beschicken wird, nachdem für das 45. Deutsche Meisterschaftsrudern am Wo- chenende in Duisburg- Wedau nur eine Mel- dung abgegeben wurde Ungrid Scholz) Aenne ODreiländerkampf), sowie Ursel Vogt(Wesel) im Frauen-Einer und Schneider/ Sidow(Ber- liner RC) als Favoriten. Ein Sieg für von Fersen würde zum vierten Male in ununter- brochener Folge den Gewinn der„Goldenen Meisterschaftkette“ bedeuten. Jedenfalls ha- ben von Groddeck, der Doppeleuropameister im Zweier m. St., und der Bremer Schmidt nicht mehr als eine Außenseiterchance, und Schneider/ Sidow haben nur dann etwas zu befürchten, wenn bei den Düsseldorfer Ger- mania-Skullern Uellner/ Schroers die in Mainz zutage getretene Krise wirklich be- hoben ist. Germania Düsseldorf strebt auch in den Zweier-Booten Titelgewinne an, durch Cintl/ Effertz, die nach ihrer eindrucksvollen Lei- stung von Luzern nach vielfacher Meinung das Erbe ihrer Klubkameraden Sauermilch/ Hess antreten können. In beiden Bootsklassen wird auch das Ratzeburger Gespann Scheppke/ Hopp ein Wort mitsprechen, und im gesteuerten Boot kommt noch die tech- nisch schwache, ganz auf Kondition trainierte Mannschaft des VfR Hüls mit Reckemann/ Berendis hinzu, sowie der Mannheimer RC von 1875 mit Kreutzer/ Schulz, der Deutsch- land beim Dreiländerkampf in Bled vertrat. Gespannt darf man auch auf die Karlsruher Steinle/ Schilling(Zweier-ohne) sein Wenngleich Hansa Bremen in beiden Vierer-Rennen startet, so liegen die größeren Aussichten der Weselau- Crew doch wohl im gesteuerten Boot, in dem die Norddeutschen in dieser Saison noch ungeschlagen sind. Der Neußer RV und der ewige Zweite, Gießen 77 (diesmal als Renngemeinschaft mit Germania Frankfurt), vielleicht auch des Nordens zweite Hoffnung, der Ratzeburger RC, sind große Prüfsteine für Hansa. Zu einem Duell Ratzeburger RC(mit Manfred Rulffs am Schlag) gegen die Rgm. RR am Baldeneysee/ Etuf Essen, in dem aus dem Vierer-Europa- meisterschaftsboot von Etuf Essen Stobbe sitzt, könnte der Achter werden. Wiesbaden- Biebrich(mit Horst Arndt) und der Ham- burger und Germania RC als Senatspreis- gewinner und Sieger von Kopenhagen sind trotz der Fortschritte nicht mehr als Außen- Seiter. Aachen bewirbt sich erneut Der Aachen- Laurensberger Rennverein als Ausrichter des deutschen CHIO-Turniers wird sich auch um die Ausrichtung der III. Europameisterschaft der Springreiter im kommenden Jahr bewerben, da nach den FEI- Bestimmungen der Titelkampf nach dem Sieg von Fritz Thiedemann wieder in Deutschland ausgetragen werden soll. Nach dem erfolgreichen Verlauf des zweiten Europachampionats in der Aachener Soers ist damit zu rechnen, daß auch der dritte Titelkampf in die alte Kaiserstadt vergeben Wird. Eine endgültige Entscheidung in dieser Frage fällt beim Kongreß der Internationalen Reiterlichen Vereinigung(FEI) im Herbst in Brüssel. Blitz meisterschaft für Müller Den Abschluß der diesjährigen Schach- Bezirksmeisterschaften bildeten die Kämpfe um den Titel eines Blitzmeisters, an denen 33 Spieler teilnahmen. Die Nachfolge des diesmal nicht teilnehmenden Blitzmeisters der beiden letzten Jahre, Horst Tihtmann Eeudenheim), trat Edgar Müller(Sandhofen) an, der als bester Spieler der Endrunde zu einem überraschend klaren Siege kam. Lediglich um die nächsten Plätze gab es einen scharfen Kampf, den schließlich Ph. Schmitt mit knappstem Vorsprung für sich entschied. Bei der abschließenden Sieger- ehrung und Preisverteilung dankte der neue Bezirkseinzelmeister für 1958, Studienrat Karl Beck, im Namen der Aktiven der Tur- nierleitung mit Dr. Zoder und Rohrbacher für die einwandfreie Durchführung der Titel- kämpfe, die sich in diesem Jahre über einen Zeitraum von fast zwei Monaten, erstreckt hatten. Blitzmeisterschaft 1958: 1. Edgar Müller (Sandhofen) 6 P., 2. Ph. Schmitt(1910) 5 P., 3. Böhland(Schwetzingen) 4½ P., 4. Götz (1910) 4½½ P., 5. Wild(Sandhofen) 4 P., 6. Hirschauer(Sandhofen) 3½ P, 8 8 Seite 10 n 1 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 31. Juli 1958/ Nr. 173 Wandel im Kohleabsatz SSehnet sich 3b (o) Der Absatz der Ruhrkohlenverkaufs- gesellschaften am innerdeutschen Markt ist nach dem im April mit 1,93 Mill. t erreichten Tiefstand auf 2,2 Mill. t im Juni gestiegen und Wird im Juli ungefähr 2,35 Mill. t erreichen. Der Absatz liegt damit aber noch immer er- heblich unter dem Monatsdurchschnitt des vor- hergegangenen Kohlenwirtschaftsjahres von 2,68 Mill. t. Da auch in den Lieferungen an Abnehmer in Ländern der Montan-Union ein Rückgang um 20 Prozent zu verzeichnen ist, liegt die Beschäftigung des Ruhrbergbaus nach den Liefermengen gegenwärtig bei ungefähr 85 Prozent. Die Einfuhr von Kohle aus den USA ist in den letzten Monaten stärker zurück- gegangen als im allgemeinen angenommen worden war. So sind gegenüber einem Monatsdurchschnitt von knapp 1,4 Mill. t in dem am 31. März abgelaufenen Kchlewirt- Schaftsjahr 1957/58 im April 1958 nur noch rund eine Mill. t, im Mai 940 000 t und im Juni sogar nur noch 750 000 t Kohle aus den USA importiert worden. Die bisher für Juli vorliegenden Zahlen lassen für diesen Mo- nat ein ähnliches Ergebnis wie im Juni er- Warten. Fachkreise bezeichnen diese Ent- Wicklung als um so bemerkenswerter, als die Einfuhr von amerikanischer Kohle im Vorjahr um diese Zeit besonders hoch war und im Durchschnitt der Monat Mai bis Juli 1957 rund 1,6 Mill. t erreichte. Im Juni 1958 belief sich der Import von USA-Kchle also nicht einmal auf die Hälfte des im ent- sprechenden Vorjahresmonat erreichten Er- gebnisses. Schätzungen zufolge wird die Kohle- einfuühr aus den USA in diesem Jahr bei ungefähr zehn Mill. t liegen, während man zunächst mit zwölf Mill. t gerechnet hatte und im Vorjahr insgesamt 16,5 Mill. impor- tiert worden waren. Für den Ruhrbergbau dürfte dies zwar eine erhebliche Entlastung bedeuten, die aber bei Haldenbeständen von 5,3 Mill. t Kohle und 3,2 Mill. t Koks noch nicht ausreichend sein dürfte. In Unternehmerkreisen des Ruhrberg- baues werden aber immer mehr Stimmen Mut, die die Kohlepreiserhöhung vom 1. Ok- tober 1957 verdammen,. In diesem Zusammenhang ist es interes- sant, daß die Ruhrkohlenverkaufsgesell- schaften im harten Aushandeln von Preiszu- geständnissen sich sehr Stark bemühen, langfristige Lieferverträge unter Dach und Fach zu bringen. Wie die Praxis gezeigt ha- ben soll, sei dies auch weitgehend gelun- gen, wenn Preiseinbußen hingenommen wurden. Die Vertreter der Ruhrkohlenver- Kkaufsgesellschaften beurteilen die Chancen günstig, stehen aber unter dem Druck, der nen für den Abschluß langfristiger Lie- kerverträge von der Hohen Behörde zuge- billigten Termin bis zum 31. Oktober. Schät- zungen zufolge dürften diese langfristig Kon- trahlerten Kohlenmengen in einer Größen- ordnung zwischen 10 und 15 Tonnen jährlich Uegen. Notschrei der Pär tikuliere (dpa) Bundeshilfe zur Beseitigung ihrer Wirtschaftlichen Not fordern die 1200 selb- ständigen Schiffseigner Partikuliere) des Rheinstromgebietes. Der Schiffereibetriebs- verband„Jus et Justitia“ übermittelte Bun- deskanzler Adenauer und Bundesverkehrs- minister Seebohm Resolutionen, in denen diese Forderungen erhoben werden. In der Entschließung an den Bundes- kanzler bittet der Schifferbetriebsverband um sofortige Maßnahmen, damit die durch das Binnenschiffsverkehrsgesetz zugesicherte Beschäftigungslage der deutschen mittel- ständischen Schiffahrt sichergestellt werden könne. In der Resolution an Verkehrsmini- ster Seebohm protestiert der Verband gegen die beabsichtigte Mengenrabattgewährung auf die Schiffsfracht bei der innerdeutschen Kohle, die zu einer allgemeinen Niveau- senkung führen müsse. Der Irak bemüht sich Zahlungsverpfliehtungen ein zuhalten (WD) Trakische Importeure können jetzt Wieder in unbegrenzter Höhe über ihre Bank- guthaben verfügen, wenn sie Geld zur Bezah- Jung von genehmigten Importen benötigen und die Konnossemente der Bank vorlegen. Der Veberweisungsverkehr zwischen den irakischen Banken ist ebenfalls freigegeben worden, so- fern bestimmte Formalitäten beachtet werden. Ueberweisungen irakischer Banken nach dem Ausland sind dagegen bisher noch nicht mög- lich. Die in Grohbritannien vorübergehend ge- sberrten irakischen Devisenguthaben in Höhe von rund 80 Mill. Pfund waren bereits am 23. Juli durch die Bank von England wieder kreigegeben worden. Einer Wiederaufnahme des irakischen Zahlungsverkehrs mit dem Aus- land steht somit auch von britischer Seite nichts mehr im Wege. (Tex) Die neue Regierung in Bagdad könnte nichts besseres tun, als im Handels- verkehr die Regeln von Treu und Glauben 8 einzuhalten. Daß irakische Banken noch nicht Ueberweisungen ins Ausland vorneh- men können, mag eine Uebergangserschei- nung sein, die hoffentlich nicht zu lange an- dauert. Wirtschaftlich wäre dies gefährlich und somit auch politisch. Wenn nämlich die Vertrauensbasis für den internationalen Handels- und Zahlungs- verkehr einmal gestört ist, dann pflegen Lieferungen auszubleiben und Kunden. Dies z6ge aber wieder politische Folgen nach Sich.(Arbeitslosigkeit, Unterversorgung, Hungersnöte.) Gewißb, Demagogen fällt es leicht dann auf das böse Ausland hinzuweisen und zu behaupten:„Seht unsere Feinde, sie be- nachteiligen uns absichtlich“. Eine zeitlang hält das an und vermag das Volk abzulen- ken von der Erkenntnis ursächlicher Zu- sammenhänge. Aber eines Tages gibt es ein bitteres Erwachen, auch wenn nach kurzer Dauer tausendjährige Reiche zusammen- brechen. W. Deutsche Ernährungs wirtschaft fürchtet europäische Konkurrenz (VWD) Im Bundesernährungsministerium wird zur Zeit daran gearbeitet, die Wünsche der deutschen Ernäbrungswirtschaft zum EWG-Vertrag mit den rechtlichen Möglich- keiten des Vertrags in Einklang zu bringen. Im Vordergrund dei Arbeiten stehen da- bei die Schwierigkeiten, in die einige deut- sche Veredelungsindustrien kommen, deren Rohstoffe in der Bundesrepublik teurer sind als im konkurrierenden Ausland und deren Rohstoffbasis zum Teil auf ausländischer Er- zeugung beruht. Das gilt 2 B. für die Teig- Waren-, die Hartgries- und die Schälmühlen- industrie. Aber auch Braumalz, Schokolade, Feinbackwaren und gewisse Süßwaren sind betroffen. Beim Wirksamwerden der ersten Zoll- senkungsstufe der EWG um 10 Prozent am 1. Januar 1959 wird die ausländische Kon- kurrenz, die Zugang zu billigeren Rohstoff- ken hat, nach Meinung der betroffenen Wirt- schaftszweige, zusätzlich bevorzugt. Da die von deutscher Seite angeregte Angleichung der Rohstoffpreise, vor allem auf dem Ge- treidesektor, das einzige Mittel zur Beseiti- gung der Wettbewerbsunterschiede, von den übrigen EWG-Partnern vorläufig nicht an- genommen wird, bemüht sich das Bundes- ernährungsministerium jetzt, Uebergangs- mahznahmen zu finden, die sowohl eine aus- reichende Hilfe für die betroffenen Wirt- schaftszweige bieten als auch vertragskon- form sind. Eisenhower-„Doktrin“ des Defieit spending (VWD) Präsident Eisenhower hat den q merikanischen Kongreß ersucht, die Höchst- grenze für die Staatsverschuldung der USA von gegenwärtig 275 Milliarden Dollar (1,06 Billionen DM) auf 285 Milliarden Dol- lar(1,09 Billionen DMW) heraufzusetzen. ohnungswesen in die Marktwirtschaft einbauen aber schön behutsam, damit Mieter nicht leiden Die wohnungspolitische Zielsetzung der Bundesregierung ist jetzt durchgepaukt. Lückes Plan eines Sozialen Mietrechts“ wurde mit dem Bundeskanzler besprochen und über das weitere Vorgehen auf parla- mentarischem Felde Uebereinstimmung er- zielt(Vergl. MM vom 28. Juli, Seite J). Im wesentlichen geht es um die Durch- kührung des Wohnungsbau- und Familien- heimgesetzes und des dem Bundestag vor- liegenden Bundesbaugesetzes. Die Sesetz- lichen Formeln werden verbrämt von dem Bestreben„gerechte Baulandpreise“ ent- stehen zu lassen und den Wohnungsbau in die soziale Marktwirtschaft zu überführen. Zu dieser Zielsetzung bekannte sich der Bun- déskanzler in seiner Regierungserklärung, in der davon die Rede war, möglichst rasch Eigentum an Haus und Boden zu schaffen und breit zu streuen. Dieses— vorwiegend innenpolitische Anliegen wird dadurch unterstützt, dag sich der Trend zum Eigenheim immer mehr ver- stärkt. Der Anteil der Eigenheime am sozia- Die neue Altbaumieten verordnung len Wohnungsbau hat sich binnen fünf Jah- ren verdoppelt; er belief sich im Jahre 1952 auf 16 Prozent im Jahre 1957 auf 32 Prozent. Die Entwicklung geht weiter, denn von den 53 700 Eigenheimen, für deren Errich- tung im letzten Jahr öffentliche Mittel be- willigt wurden, war mehr als die Hälfte für Wohnungssuchende mit geringem Einkom- mien und die ihnen gleichgestellten Personen- gruppen(kinderreiche Familien, Schwer- k.iegsbeschädigte, Kriegerwitwen mit Kin- dern) bestimmt. Der Bundeskanzler und sein Wohnungs- bauiminister sind auch der Auffassung, das Bundesbaugesetz müsse möglichst bald ver- abschiedet werden. Vorläufig fehlt aller- dings der erste Bericht des von Minister Lücke eingesetzten wissenschaftlichen Gut- achtergremiums über die Frage der Boden- bewertung. Wenn's gut geht liegt das Gut- achten im September vor. Lücke wünscht auf jeden Fall das Bundesbaugesetz soweit voranzutreiben, daß es im kommenden Jahre vom Bundestag verabschiedet werden könne. Das ist erklärlich, denn dies würde ihm die Baulandbeschaffung für den Fami- Mieterhöhungen dürften überwiegen Das Mietrecht in der Bundesrepublik wird ab 1. August zusammengefaßt und verein- kacht werden. Von diesem Tage an tritt die sogenannte Altbaumieten verordnung in Kraft, die auf den Bestimmungen des ersten Bundesmietengesetzes vom Sommer 1955 be- ruht und im einzelnen klärt, unter welchen Voraussetzungen eine Erhöhung der All. mieten zulässig ist. Die Verordnung erfaßt den gesamten bis zu mg, Dezember 1949 be- zugsfertig gewordenen Wohnraum, also etwa 70 Prozent aller Normal wohnungen im Bun- desgebiet. Sie bringt keine besonderen mate- riellen Aenderungen des geltenden Rechtes Für Einzelfälle wird festgesetzt, ob und unter welchen Umständen Mieterhöhungen ver- langt werden können, wenn bauliche Ver- änderungen und Verbesserungen vorgenom- men wurden, denen der Mieter zustimmte. Als Grundsatz gilt, daß Wohnungen, die bis zur Währungsreform(20. Juni 1948) er- baut worden sind, der Preisbindung unter- liegen. Kompliziert wird die Sache bei jenen Wohnungen, die in der Zeit zwischen dem 21. Juni 1948 und dem 31. Dezember 1949 fertiggestellt wurden. Für diese Wohnungen gilt die Mietpreisbindung nur so weit als öffentliche Gelder für den Bau verwendet worden sind oder eine Grundsteuerermäßi- gung in Anspruch genommen wird. Wohnun- gen sind von jeglicher Preisbindung befreit, wenn mehr als die Hälfte der Wohnfläche für gewerbliche Zwecke benutzt wird oder wenn der Mietwert der Geschäftsräume oder ge- werblich genutzten unbebauten Grundstücke, die wegen ihres räumlichen oder wirtschaft- lichen Zusammenhanges zugleich mit den Wohnräumen vermietet werden, den Miet- wert der Wohnräume übersteigt oder ihm gleichkommt. ö Die Preisbehörde hat auf Antrag bei baulichen Verbesserungen eine lic Mieterhöhung um 12 Prozent der aufge- wandten Baukosten, für den Ausbau von Verkehrsanlagen oder die Anlage der Ka- malisation eine Mieterhöhung um 6 Prozent dieser Aufwendungen und bei Hausanschlüs- sen an Versorgungsleitungen ebenfalls um 6 Prozent. Die Mieterhöhung ist ohne Ge- nehmigung der Preisbehörde zulässig, wenn KURZ NACHRICHTEN Immer mehr Milch (VoD) Die Kuhmilcherzeugung in der Bun- desrepublik ohne Saarland belief sich im Juni 1958 auf insgesamt 1 744 000 t und ist damit sai- sonbedingt gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent gestiegen. Mit einer täglichen Durchschnittserzeugung von 58 100 t wurde damit nach den bisherigen Erfahrungen der höchste Stand im laufenden Jahr erreicht. Stahlpreiser löhung in den USA (VWD) In den USA scheint jetzt die bereits seit geraumer Zeit erwartete Anhebung der Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60.36 60.48 100 norwegische Kronen 58,35 38,47 100 schwedische Kronen 80,92 81.08 1 englisches Pfund 11.666 11,686 100 Holländische Gulden 110,43 110,45 100 belgische Franes 8.388 8.408 100 französische Frances 90.9931 0.995) 100 Schweizer Franken 95,63 95,83 1000 italienische Lire 6.712 6,732 1 US-Dollar 4.1844 4.194 1 Kenadischer Dollar 4.357 4,367 100 Schweizer Franken(fr) 97,675 97,875 100 österreichische Schilling 18.137 16.177 100 DM- W 425 DM.-O: 1900 DM-O 24,98 DM. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis Messing: MS 38 Messing Ms 63 253.7526, 75 DM 98 00— 89 0 DM 232.00 225.0 DM 892,00 901.00 DM 191,00—198,00 DPM 217,00—225,00 DM Stahlpreise in Gang zu kommen. Die Armco Steel Corporation, die in der Stahlproduktion in den USA den siebten Rang einnimmt, hat am 30. Juli die Preise für ungefähr ein Dut- zend Stahlerzeugnisse einschließlich warm- und kaltgewalzter Feinbleche um durchschnittlich 2,75 Prozent erhöht. Die Republic Steel Corpo- ration wird diesem Vorgehen voraussichtlich folgen. Auch die Loungstown Sheet and Tube wird. wie verlautet, ihre Preislisten nach der jetzt von der Armçeo Steel bekanntgegebenen Preisanhebung überprüfen. Fernsprech-Selbstwahl mit dem Saarland Das Saargebiet wird am 1. August an das Selbstwählfernsprechnetz der Deutschen Bun- despost angeschlossen. Von diesem Tage an können die saarländischen Fernsprechteilneh- mer ihre Gesprächspartner im übrigen Bundes- gebiet direkt anwählen, Diesen Vorteil werden allerdings nach Mit- teilung des Bundespostministeriums zunächst nur die Teilnehmer des Ortsnetzes Saarbrük⸗ ken genießen können, doch sollen die übri- gen saarländischen Ortsnetze möglichst bald angeschlossen werden. 20 Mill. DI Kasserobligationen hegibt die Landwirtschaftliche Rentenbank nach Genehm' gung durch die Bundesregierung und m Einvernehmen mit der Deutschen Bundes- Hank. Es sind Inbaberschuldverschre bungen Hit einer Laufzeit von drei Jahren. Die Kas- nobllgatonen sind zur Anlage von Mitteln des Geldmerktes bestimmt, der Zinsfuß ist auf 4½, Prozent festgesetzt, der Ausgabekurs be- trägt 100 Prozent. es sich um Verbesserungen kleineren Um- fanges wie etwa den Einbau eines Wasch- beckens, von Steckdosen, elektrischen Lei- tungen und dergleichen handelt. Instandset- zungskosten berechtigen dagegen zu keiner Mieterhöhung. Ist seit Anfang 1955 aus an- derweitigen Gründen eine nachhaltige und erhebliche Verbesserung des Wohnwertes elflgeffeten, so kann die Preis behörde eine angemessene Mieterhöhung genehmigen. Das gleiche gilt für individuelle Härtefälle. Bei Untervermietung darf die Haupt- miete um einen Zuschlag von monatlich drei Mark erhöht werden, wenn ein Untermieter hereingenommen wird, und um fünf Mark, wenn zwei Untermieter einziehen. Die Ko- sten des Wasserverbrauchs dürfen abzüglich zwei Prozent der Grundmiete auf die Mie- ter umgelegt werden. Auch Mehrbelastun- gen, die auf einer Erhöhung des Grund- steuerhebesatzes oder auf einer Ermähi- gung oder dem Wegfall von Grundsteuer- befreiung und Grundsteuerbeihilfen seit dem 31. Dezember 1954 beruhen, sind um- zulegen, ebenso Mehrbelastungen, die sich aus der Erhöhung anderer den Hausbesitz belastender öffentlicher Abgaben ergeben. Die Kosten des Betriebs einer Zentralhei- zung haben die Mieter anteilig zu tragen. Auch eine Herabsetzung der Mieten ist nicht ausgeschlossen. Sie kann auf Antrag des Mieters von der Preisbehörde verfügt werden, wenn die sogenannte Stichtagmiete die ortsübliche Miete zuzüglich Umlagen und Zuschläge um mehr als 33½ Prozent übersteigt. Effektenbörse lienheimbau zu— nach seiner Ansicht— „gerechten Preisen“ erleichtern. Im übrigen Soll— nach Vorstellungen des Bundeswoh- nungsbauministers der Wohnungsbau nicht erlahmen und bei jährlich 500 000 Wohnungseinheiten bleiben. Erst dann— eigentlich erst nach Erstel- lung von rund 1½½ bis 2 Millionen Woh- nungseinheiten— könne mit der Ueberfüh- rung der Wohnungswirtschaft in die So- ziale Marktwirtschaft gerechnet werden, wobei der Begriff„soziales Mietrecht“ mit Miet- und Lastenbeihilfen verknüpft sein soll. Nach Lückes Vorstellungen soll sicher- gestellt werden, daß jeder Familie der Unterhalt an einer angemessenen Wohnung oder eines Eigenheimes auch wirtschaftlich tragbar gemacht wird. Miet- und Lastenbeihilfen sollen 2. B. gewährt werden, wenn bei einer Familie mit drei Kindern die Miete oder die Be- lastung 15 Prozent des Familieneinkommens übersteigen würde. Die Bundesregierung stellt sich dabei vor, daß diesen Beihilfen nicht der Charakter von Wohlfahrt oder Fürsorge anhaften soll. Außerdem Soll sichergestellt werden, daß berechtigte so- ziale Belange bei der Anpassung des Mie- terschutzgesetzes an die heutigen Verhält- nisse beachtet würden. Aus all dem ist ersichtlich, daß zwar ein Abbau der die Wohnungswirtschaft verzer- renden gesetzlichen Maßnahmen vorgesehen ist, aber mit ihrer völligen Beseitigung noch lange nicht gerechnet wird. a F. O. Weber n 8 8 32 8 EEE 55 Die Arbeitsgemeinschaft der verbraucher verbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt-? und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: An den Verbraucherpreisen wird sich während der nächsten Tage kaum noch etwas ändern. Der Rückgang der Butter- produktion ist vorübergehend zum Still- stand gekommen. Ausgelagerte Butter wird das Angebot an frischer Markenware weiter- hin ergänzen. Butter aus der Vorratshaltung, die als Molkereibutter eingestuft wurde, kostet etwa 30 Pfennig je kg weniger als Markenbutter.. 5 Käse: Die vom Ausland vorgenommene Erhöhung der Exportpreise wirkt sich nun auch allmählich in den Verbraucherpreisen aus. Die Börsennotierungen für Auslands- äse sind aber zuletzt nur um etwa 12 bis O Pfennig je kg gestiegen. Eier: 1 bis 2 Pfennig dürften die Ver- braucher für das Ei mehr zu zahlen haben als in der letzten Woche. Die ausländischen Exporteure, die auch in anderen Ländern gute Absatz möglichkeiten hatten, haben ge- rade entsprechend höhere Forderungen ge- Stellt. Fleisch: Rindfleisch könnte nur vereinzelt im Süden und Südwesten des Bundesgebietes Badische Bank, Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 30. Juli 1958 Zusammenfassung. Ordereingang in engeren Grenzen; Kursentwicklung bei freundlicher Grund- tendenz vom Zufall abhängig. Angebot und Nachfrage ziemlich ausgeglichen. Führende Industrie- werte vereinzelt leicht ermäßigt. IG- Farben Liquis konnten bei beachtlichen Umsätzen ihré Vortags- kurse nicht voll behaupten. IG-Farben Nachfolge gesellschaften unter Schwankungen teilweise leicht anziehend, Montane- und Bergbauaktien nicht ganz einheitlich. Banken im Rahmen der Allge- meintendenz wenig verändert. An den Rentenmärkten zunehmende Nachfrage und Kufwärts- bewegung. Aktien 29 7 30 7. Ak tlen 29. 7. 30. 7. Ak tlen 20 7. 30. 7. Accu 3 1775%7%,[Mannesmann 148 ½ 148½[Bergb NeuefHoftfg 155 154 Adler werkes 120 120 Metallges 545 545 Gute Hoffnung 288 287 AEG 233% 23½ Rhein-Braunk. 05 0⁵ Bet Ges. Ruhrort 20 208 Aschz el 79 70 Rhein- Elektr. 2361 230 NR 2310 252½ f[Rheinstahl!. 103 192% MW dae,, ,,, e 5 Bemberg 113 85 Salzdetfurtn 224½⸗ 234 Hoe werde 126 126 ¼ Berger Tiefbau 211 1 Schering 204 203 SCF 330 5 Schlossquellbrau. 201 201 55 8 Buderus 18% 18¼ Schubert& Salzer 2 3 en. lockern Chem albert 150 180 Schwartz Storch. 335 335 Klöckner-Werke 45 145 Conti Gummi. 359 00 Seilind Wolff 150½%½ 130%[[Klöckn Humb.. 219% 219¼ Daimler-Benz 640 945 Siemens 250 250 Klöckner-Bereb. 5 Degussa 39 317 sinner 215 f 2 stahlw Südwestt 208% 200 Demag 247 24% Südzucker s 297 Dt. Erd. 200% 199%[VDN 4 225% 235½, eh. ver. Stahlw.; Dt Linoleum 72 372 Ver Stahlwerke 565 8 75 Dt Steinzeug 219% 2109 Wintershall 285 282 Dt Edelstahlwerk 200 270 Durlacher Hof 280 280 ZeiB- Ikon 229 227 Dortm. Hörder Eichbaum-Werger 45 345 Zellstoff waldhof 14 114 Hüttenunion. 128 127/ El Licht& Kraft 155 157 Bank Gelsenberg 10 130% Enzinger Union 240 240. Bochum. Verein 1061 100 Gebr Fahr 137 137 3 1 5 2 Gußstahlw Witt 330 18 Farben Liqu ayr Hypothek. Hamborn. Bergb, 5— Ant- sch) 5 400 4555 u Wechsel- Be, 205 Handelsunſon 285 286 o 25 220 commerzbank) 7 0% Phnix Rheinrohr 1% 105 Caseles 322 22 Lommer f Hüttenw Sleserl. 183 183 Farbent Bayer 35 34. 257 258¼[Niederrh Hütte 5 75 beldmühle 75 JJVVVVVVVVVTVVTVVVVCC Felten& Guin 190 100¼ Be N 2475 5 Staniw, Südwestt 208), 200 Goldschmidt i d e f! 25 8 8 55 135 resdner Banka 200 00 Erin-Bergbau 301 301 Gritzner- Keyser 135„ taz Hyp-Bank 202 202 Grün& Bilfinger 200 Reichsbank Ant 82% 83% Investmentfonds 55 ö 303 8 Rhein Hyp Bank 207 64 Sent 5 70 Dego Vorzug) 67% 67 Con centres 117.40 17.20 Hoechster Farben 22% 22501 Dekafonds 132,70 32,70 Holzmann 955 1 3781 Montan- Nachf.: Fondak 136,0 44750 lein, Schanzlug 371 71 ö 5 5 Fondis 149,0 40,0 Knorr i J!. Fondre 420,7 060 Lahmever 20 8 5 15 1200 125 invests 5 133,0 33,30 Lanz 5 82 VFC Tel Electi(po) 12,4 12,53 Linge's Eis f 87 87 eh. GHH: Untifopds 8 37730 57, 20 Ludw Walzmühle 5 Hüttenw Oberh 61 120 Usca fonds 105,10 J 105,10 )= RM-Werte Julesessanies fut die Hausfrau 3 e MMZ. Bilanz immer günstiger Die gesamte Milchanlieferung des Milch. einzugsgebietes der Mannheimer Milch zentrale AG, Mannheim(MMZ) erreichte im Jahre 1956 64 796 263 Kg im Jahre 1957 67 994 651 kg. Die Steigerung 3 198 388 kg beträgt quotenmäßig 4,9 Prozent. In dem— der Aktionärshauptversammlung vom 30, Jul vorgelegten— MMZ-Vorstandsbericht wird darauf hingewiesen, daß beeinflußt vom Klima die Milchanlieferung während des Jahres 1957 unterschiedlich verlief. Der wertmäßige Gesamtumsatz des Unterneh- mens belief sich 1956 Auf 31,21 Mill. DM 1957 auf 33,62 Mill. DM und teilt sich— mengenmäßig— wie folgt auf: 1956 1957 in Millionen Kg Trinkmilch 31,05 30,76 Sauermilch 0,20 0,24 Joghurt 0,49 0,60 entrahmte Frischmilch und Buttermich 0,73 0,88 Frischkakaotrunk 0,89 1,09 sterilisierte Milch und Sterilisierter Kakaotrunk 1,08 1.14 Frischkäse a 1.18 12 Butter 33 1,64 Handelsfette 6,67 72 Bei zementierten Endverbraucherpreisen für Milch weist die MM eine Gesamtaus. zahlungsleistung für Milchbezüge im Be- trage von 25,0 Mill. DM(= 33, 76 Pf/ Rg Aus. Zur Bilanz, Gewinn- und Verlustrech⸗ nung gibt die MMZ keine weiteren Erläute. rungen. Die aus der Bilanz ersichtlich ge. ringfügigen Veränderungen dürften mit 55 laufenden Produktions- und Absatzauswel⸗ tung zusammenhängen. Der Reingewinn be. trägt 80 612,55 DM. Es wurde beschlossen, der freien Rücklage 80 000 DM ZzU zuweisen. Der Geschäftsbericht und der Jahres- abschluß 1957 wurde von den Aktionären einstimmig genehmigt; Vorstand und Auf- sichtsrat ebenfalls einstimmig entlastet. Bel der Aufsichtsratswahl wurde Stadträtin Ell. sabeth Lutz, Mannheim, an Stelle von Bur. germeister Dr. Fehsenbecker und an Stelle von Marfin Binninger, Mannheim, Friedrich Wehe, Mannheim, zugewählt. Bilanzvergleich 5 in 1000 DM AKRTIVA: 1956 1957 2 Anlagevermögen 3214 3380 J 160 Vorratsvermögen 495 518 + 2 Wertpapiere 42 42 5 Forderungen 1784 2248 Flüssige Mittel 65 106. 39 Rechnungsabgrenzung— 27 + PA SSIVA: Eigenhaftende Mittel 1711 + 65 Rückstellungen 437 + 72 Verbindlichkeiten 4085 + 300 Gewinnvortrag 6 1 Jahresreingewinn 97 + A Bilanzsumme 6320 + 720 etwas mehr kosten als in der letzten Woche Ein Pfund Kalbsbraten wird wahrscheinlich in Hamburg, im Rheinland, in Frankfurt Wiesbaden, Karlsruhe, Stuttgart, Würzburg und Nürnberg um 5 bis 10 Pfennig teurer. Die Hauptkalbezeit ist vorbei und das Schlachtkälber-Angebot wird jetzt kleiner, Wenn die Metzger die Pfundpreise für mageres Schweinefleisch in Hannover, Braunschweig, Frankfurt, Darmstadt, Frei- burg und München um etwa 5 Pfennig er- höhen, so folgen sie damit den etwas ge- stiegenen Notierungen für Schlachtschweine. Sonst wird sich an den Fleischpreisen zu- nächst nichts ändern. Kartoffeln: Die Verbraucherpreise wer- den sich zunächst nicht ändern. Die Land- Wirtschaft kann zwar wegen der Getreide- ernte nicht so viel roden wie bisher, es wird aber weiterhin genug runde Frühkartoffeln zu kaufen geben, außerdem wird man auch schon die ersten mittelfrühen Sorten, wie Sieglinde und Bona, finden, die etwas mehr Kosten als die runden Frühkartoffeln. Obst: Das Angebot an Kirschen, beson- ders an Süßkirschen nimmt nun allmählich Ah. Auch Beerenobst wird, mit Ausnahme von Norddeutschland, nicht mehr in den bis- her gewohnten Mengen zu finden sein. Wirklich gute Ware kann also nach und nach etwas teurer werden. Dagegen dürften Mira- bellen, Reineclauden, Pflaumen und Zwet⸗ schen sowie Pfirsiche, Aepfel und Birnen aus dem In- und Ausland und schließlich aus- ländische Weintrauben preiswerter zu haben sein als in der letzten Woche, Die Zufuhren dieser Früchte sind reichlich und nehmen zum Teil noch zu. Gemüse: Umfangreicher wird das An- gebot an Tomaten, Salat- und Finlege- gurken, Busch- und Stangenbohnen, Möhren 9 2 und Zwiebeln. Diese Erzeugnisse werden Wahrscheinlich weniger kosten als bisher Kohlgemüse wird in reichlichen Mengen zu haben sein. Das Blumenkohl-Angebot geht dagegen zurück. Es werden auch nicht mehr soviel Erbsen zu haben sein wie bisher, Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (WD) Bei starker Anfuhr guter Absatz in Obst, in Gemüse normal, Stangenbohnen schlep- Pelid. Es erzielten: Johannisbeeren rot 38-4 Himbeeren Industrieware 480; Sauerkirschen 5 bis 75; B 40.55; Pfirsiche 5470; Mirabellen Foto . 4045; Überreife 35; Pflaumen Gute von Bu 3035 Reineklaugen 20—25; Zwetschgen Ersinger zee: immens so 87; Kepfei A 25.38, f fi- Birnen& 3042; B 1327; Freiland-Salatgurken bis 7; Einleger 6-9 em 1720; 912 en 135 1215 em 8; Tomaten 506 mm Durchmesser 5 bis 37; 4050 mm Durchmesser 3031; Stangen bohnen 1415, schleppend.. ö vom 30. Jul! Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Starke Anfuhren in Zimmers Zwetsch, gen und Zarenpflaumen Absatz schleppend bel nachgebenden Preisen. Es erzielten je ½ kg Zim. wers Zwetschgen B 2552; Hauspflaumen 17-1 Zarenpflaumen 30-41: Mirabellen 2543; Reine. klauden 1727; Himbeeren A 66-116; BB G- Inckustrieware ab 50; Brombeeren 7092; Sauel Kirzehen 7; Stachelbeeren 31-43; Pfirsiche 1 6075: B 4059; Aprikosen 74-82; Bleibirnen B 18 21 sonstige Pirnen B 33-46 je nac 5 20 Je nach Sorte; Aepfel K 5d 1e Sorte; B 2754 je nach Sorte: C 10. je nach Sorte; Gurken Sala 6: Einleger 7 b 15; Kastepgurken 24-35 je 8 Busch- und 3 55 Stangenbohnen kaum verkäuflich, Ueberstände Tomaten A 3841; B 3040. ö 38 r een 322 2 — 22 4 2 eee Ir. 173 Milch- Milch- ite eträgt — der Jul Wird vom des Der rneh- a folgt 1957 en kg 0,76 0,24 0,60 0788 1,09 1,14 123 1,64 0,2 reisen ntaus 1 Be- Pf/ Kg trech⸗ läute⸗ n ge- lit der A8wei⸗ m übe. ossen, veisen. Ahres- nären Auf- t. Bel n Eli. Bür- Stelle edrich 1 1% + 1 46 + 4 + +* +* + 50 4 * 2 + 1 N— . Kt⸗ Voche einlich Kfurt, burg eurer. 1 das leiner, e für nover, Frei- ig er⸗ A8 ge weine. n Zu- Wer⸗ Land- reide- s Wird toffeln auch , Wie mehr beson- jählich nahme n bis- Sein. J nach Mira- Zwet⸗ en aus 1 aus- haben uhren ehmen 3 An- nlege· löhren verden hisher, zen 2 t geht mehr bisher. 111 Bmarkt atz in schlep- 38—42. chen 90 0 Floto on BI singer 15—25 irken 5 13151 sSer 3 tangen⸗ t wetsch. Nr. 173/ Donnerstag, 31. Juli 1988 MoRGEN — e ee, le, la, ee, e, C EH Telefon 2 31 23 pIANRNEN 13 15. 17, 15, 21 Unr Marianne Koch, Wolfgang Preiß „Heimweh. Stacheldraht und gute Kameraden“(12) IMS KINO Telefon 2 30 25 A HAN 13.30, 16, 18.30, 21 Wolfgang Preiss Kal Fischer IIS TE R Telefon 2 02 02 18.30, 21.00 N. Tscherkassow, J. Tolubejew in dem Cinemascope-Farbfilm „DON GUI CHOT TE ͤ0 Prädikat:„wertvoll“ „GRABENPLATZ 17“(16) Tel. 2 33 33 DNTVENR SUN 15.30, 18.00, 20.30 G. Riedmann, H. Brühl, H. Moser „Solang' die sterne glüh'n“(6) Der große Plattenerfolg ONE KANME Telefon 4 03 96 SchaesuRe Telefon 2 02 33 13.45, 16, 18.15, 20.30 E. G. Robinson— J. Mansfield 14, 16, 18.15, 20.30 P. Fresnay, M. Auclair, Thamar „DIE ERRBARMUNGSLOSEN“ „Schakale der Unterwelt“(16) 18 Telefon 2 04 44 Scl 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 J. Simmons J.-Pierre Aumont in dem CS-Farbfilm(16) „Die Männer um Hilda Crane“ III J 1, 6, Breite Straße (siehe Großanzeige!) Unerhört spannend(16) Telefon 2 55 55 DiE KUR BEI Heute 10.15 Uhr „DER FLIEGENDE PFE IL“ 12) 14.30, 16.30, 18.45, 21.00 Uhr „VERRAT“(12) Fr. 10.15„Durch die Wüste“(12) Am Meßpl. Ruf 51186 CAPITO Ti 00 16.30, 19.00, 21.00 Rory Calhoun in: 6 „BLINDER HAS 8“ 6 Freigegeben ab Jahren PAL As r THEATER JI, 6 00, 16.00 HEUTE 1340, 25.20 ROBERT MITCHUR wleder einmal von allen Hunden gehetzt — m einem Krimi hart, schnell und rück- sichtslos! Ab deutet 10.00, 11.56, 22.30 Dick und Doo n 1000 Nöten 8 ab 6 Jah Nur heute Unser Sonderprogramm— Filme von Weltruf! 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August 1958 Besuch der einzigartigen Barockstadt— Teilnahme am Deutschen Wandertag Fucda Größtes geschlossenes Barockviertel Deutschlands.— Dom aus dem 18. Jahrhundert mit dem Grab des hl. Bonifatius— Michaelskirche— Orangerie— Paulustor — Schloß, Stadtpfarrkirche— Schloß-Fasanerie u. a. m. Teilnahme am Programm des Deutschen Wandertages: Festzug, Kundgebung. Nach dem Mittagessen: Gelegen- heit zur Teinahme an einer Sonderfahrt mit DB- Bussen auf die Wasserkuppe(950 m) in der Rhön, dem Paradies des Segelflugs Fahrpreis 2. DMW. Am Ziel Kaffeepause. Kartenvorverkauf für die Rhönfahrt nur bis Donners- tag, 7. 8. 1958.— Beschränkte Platzzahl. Fahrplan: Mannheim Hbf JVC Fahrpreis ab Mannheim und zurück: ab 6.33 Uhr! Mhm.-Friedrichsfeld-Süd ab 6.45 Uhr an 10.04 Uhr& an 22.18 Uhr an 22.01 Uhr ab 19.03 Uhr 12,20 DM Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundesbahn u. bei den DER-Reisebüros N I, 1 u. O 7, 11 0 — Tanz und summung im„ OBERSAVERN(, G 5. 14 Stach DRAHT ane gute hamergden Maurizio Aren Gabrielle pallotten. José Sucre Was efleser Film erzählt, ist wahr— se Uberreschend, komisch und ungewöhnlich es auch sein meg! 130⁰ 15⁰⁰ 170 19⁰⁰ 210⁰⁰ (ab 12 J) 4 MARIANNE KOch- Wolf SANG pRklss Vicrok Mel ASIEN. folco lol ee 55„ vo EREAU FAA 10. Heute 13.30 Uhr Heute 13.30 Uhr Freitag 13.30 Uhr Samstag 8.00 Uhr Samstag 8.00 Uhr Montag 10.00 Uhr Montag 13.30 Uhr Dienstag 7.00 Uhr Dienstag 13.30 Uhr Dienstag 13.30 Uhr Mittwoch 7.00 Uhr Ferlenfreude durch unsere Nusttugstalirien ab Hannheim-Sismarekplatz zwisch. Tattersall u. Hauptbahnhof 21. 7. Odenwald- Rundfahrt 4,50 Neckar- und Ulfenbachtal 31. 7. Pfalz-Rundfahrt 5 4,50 Speyerbach- und Isenachtal 1.8. Guldenklinger Hähne 3,50 Kirschhäusertal Walderlenbach Lie- bersbacher Hof 2. 8. Frankfurt— Exotarium 7.— 200- Flughafen 2. 8. „ Bheinga l 8 Eltville Rüdesheim Niederwald- Aßmannshausen 4. 8. 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Juli 1958/ Nr. 178 Verhängter Salzburger Himmel Zur Urqufföhrung von Archibald Macbeishs Schauspiel„Spiel um Job“ Nun hat auch Salzburg seine Festspiele eröffnet, die Fahnen aller Nationen flattern zum Willkomm der Gäste auf der Salzach- brücke, und Landschaft und Stadtbild bieten sich dem entzückten Blick wieder einmal in ihrer unvergleichlich anmutigen Harmonie. Noch läuft der rechte Festspielrummel nicht Auf vollen Touren, vielleicht hat die Politik dieses Jahr auch einige Gäste abgehalten, jedenfalls findet man sowohl auf den Auto- Wegen als zu Fuß im Gewirr der Altstadt noch zielsicher seinen Weg und sieht sich nicht plötzlich erstaunt irgendwohin ab- gedrängt, wohin men gar nicht wollte. im Cakfé„Bazar“ sind wie alljährlich die Pro- minenten anzutreffen, flankiert von denen, die durch Gruß und Händedruck mit ihnen den„gewöhnlichen“ Leuten ihre Dazu- Sehörigkeit beweisen wollen. Befugte und Unbefugte, Eingeweihte und„besonders In- formierte“ diskutieren hier die Nachfolge des Burgtheaterdirektors Rott, wobei mit Uber- zeugungskraft jeder Name, der als Regisseur, Eritiker oder Dramatiker bekannt ist, ins Gespräch geworfen wird. Wer immer den ersehnten, beneideten, geschmähten Posten erhalten wird(des wahren Gsterreichers Lebenstraum vom Gymnasiasten bis zum pensionierten Sektionschef), die noch quick lebendigen diplomatischen Künste der alten Monarchie werden dafür sorgen, daß bis zur Ernennung Eingeweihte und Uneingeweihte auf die falsche Fährte gejagt werden. Auf die Eröffnungsvorstellung in der Felsenreitschule(Verdis„Don Carlos“ in Gustaf Gründgens Inszenierung) folgte am nächsten Tag der bereits durch echten Salz- burger Schnürlregen unterbrochene„Jeder- mann“ auf dem Domplatz Und nun im Lan- destheater die Uraufführung von Archibald MacLeishs ‚Spiel um Job“. MacLeish ist eine der unantastbaren und aufrechten Persönlichkeiten, die aus der Aera Roosevelt geblieben sind. Freund Thomas Manns und ZWei badische Maler Ausstellung in Freiburg Der in Freiburg(Breisgau) geborene und seit kast einem Vierteljahrhundert in Darm- stadt wirkende Bildhauer Hermann Geibel Wird im nächsten Jahre seinen 70. Geburts- tag feiern können; als Auftakt der ihn dann erwartenden Ehrungen eröffnete jetzt das Augustinermuseum zu Freiburg eine Aus- Stellung mit 46 Skulpturen und 35 Graphiken aus den letzten vier Schaffens- Jahrzehnten. Eine Anzahl standortsgebundener Groß- Plastiken, die nicht nach Freiburg geschafft werden konnten, sind dazu wenigstens durch Fotos dokumentiert. Die Kraft und die Gra- zie des Tieres sind Geibels beliebtestes Thema, von der frühen Bronze Junger Löwe! bis zu der gespannten Bewegung in dem kürzlichen Bronze-Fragment„Okapi auf der Flucht“. Die Figuren und Bildnisse reifen oft auf Archaisches zurück. Reizvoll ist die Gegenüberstellung der zweiten, drit- ten und vierten Fassung einer„Europa“: das Blockhafte der Erscheinung wird heraus- Zuarbeiten versucht, einmal in Terrakotta und einmal in Eisen, immer aus den Form- möglichkeiten des Materials entwickelt, bis dann schließlich die Bronzevariante zur letzten und gültigen Fassung wird, auf Archaisches weisend und doch ganz modern in der Formung, geistreich und sensibel und dabei von kompakter Geschlossenheit. Aufschlußgreich für Geibels Schaffensprozeß sind die scharf umreißenden Pinsel- und Rohrfederzeichnungen, vornehmlich Moment- aufnahmen von Elchen, Nashörnern und Wisenten in freier Wildbahn, im letzten Jahrzehnt auch von Menschen. Gleichzeitig bis zum 3. August sind 27 Ge- mälde und 34 Graphiken von Erwin Heinrich zu sehen, dem 1956 verstorbenen Leiter der Staatlichen Kunsthalle in Baden-Baden. Durch drei Jahrzehnte hatte Heinrich sich in der Badischen Sezession für seine Kol- legen eingesetzt; mag er selbst sich auch Als Künstler gefühlt haben(und seine Oel- bilder verraten zumindest eine gepflegte handwerkliche Schulung), aber seine Bedeu- tung kür das südwestdeutsche Kunstleben legt doch vornehmlich auf organisatorischem Gebiet. USE. verständnisvoller Helfer mancher Schrift- steller der deutschen Emigration, ist seine Rolle im kulturellen Leben Amerikas einer vergangenen Epoche gar nicht hoch genug einzuschätzen. Was er als Leiter der Con- gress Bibliothek leistete(ein Amt, das in seinen Möglichkeiten sich mit keinem euro- päischen Bibliothekarsposten vergleichen läßt und eine Schlüsselstellung des gesamten kulturellen Lebens darstellt) sowie als Prä- sident der amerikanischen Akademie, wird vielleicht erst später so recht zu erkennen sein. Nur durch die vom MeCarthyismus ver- Siftete Atmosphäre(die sich erst allmählich wieder zu reinigen beginnt) ist es zu begrei- ken, daß eine so integre Gestalt wie Mac- Leish in den Hintergrund gedrängt wer- den konnte. Der heute Sechsundsechzigjährige ist noch aus seiner Studienzeit her mit Thornton Wilder und Stephen Vincent Benét verbun- den, was sich in seinem Schaffen deutlich nachweisen läßt, ebenso eine gewisse Ver- Wandtschaft formal, wenn auch nicht welt- anschaulich mit T. S. Eliot. Er wurde für seine Gedichte sowohl mit dem Pulitzer- wie mit dem Bollingen-Preis ausgezeichnet. Vor einigen Jahren wurde er auf den Lehr- stuhl für Dichtkunst an die Harvard Univer- sität berufen, eine schöne Einrichtung, die der Jugend eine Fühlungnahme mit den führenden Schriftstellern des Landes er- möglicht, wofür es im deutschen Geistes- leben meines Wissens keine Parallele gibt. MacLeish ist aber auch als Dichter vor Allem Moralist und Philosoph, und das er- Weist sich in seinem nun im Landestheater uraufgeführten„Spiel um Job“ zum Nach- tell des Theaters. Es ist begreiflich, daß die Festspielverwaltung nach einem allgemein verständlichen Thema in der Art des„Jeder- mann“ suchte, sowie ja auch schon Hof- mannsthal erwartet hatte, daß kommende Schriftsteller das Thema neu und anders bearbeiten oder umschreiben würden. Aber der Salzburger„Jedermann“ verdankt sei- nen Erfolg ja weniger der heute oft irritie- renden Sprachkünstelei Hofmannsthals als der Mitwirkung der Stadt, der Einbeziehung des Doms. Dagegen hat ein anderes bibli- sches Spiel es schwer aufzukommen. Viel- leicht wäre in diesem Zusammenhang die alte schottische Moralität„The Three Estates“, die vor einigen Jahren eindrucks- voll bei den Edinburgher Festspielen wie- derbelebt wurde, zu empfehlen. MacLeish läßt in sichtlicher Verwandt- schaft mit Wilder zwei Schauspieler ihre Masken nehmen, sie spielen Gott und Satan und sprechen, nachdem sie sich über ihr Vorhaben verständigt haben, die biblischen Worte aus dem Buch Hiob. Ihr Spiel ver- Wandelt sich, wird Wirklichkeit, der Vorhang geht hoch, das Leben eines modernen Hiob rollt vor uns ab. Reich und angesehen führt er mit seiner Familie dennoch ein gottes- fürchtiges Leben, bis Gott ihn trifft, Schlag auf Schlag. Statt eines die Handlung kom- mentierenden Sprechers gibt es deren zwei, eben die beiden Schauspieler, die sich dar- über unterhalten und streiten und schließ- lich in die Handlung eingreifen. Statt eines Welttheaters spielt sich das Ganze in einem Zirkuszelt ab, und die beiden Maskenträger haben Diktion und Gebärde von Clowns. Das Spiel entbehrt, da ja, anders als beim „Jedermann“, der Ausgang allgemein be- kannt ist, handlungsmäßig jeder Spannung, und der philosophische Kommentar ist trotz mancher dichterischer Schönheit zu flach und puritanisch, um das Ganze tragen zu kön- nen. Dazu kommt die desillusionierende und zu Platitüden verleitende Modernisierung des Stoffes und die dem Europäer, aber be- sonders dem Gsterreicher fremde, streng puritanische Bibelverbundenheit amerika- nischer Pioniere, die hier noch wirksam ist, zäh und doch saftlos. Gewiß hatte der Autor ein modernes Anliegen, nämlich die lebens- bejahende Gottverbundenheit trotz Gewalt und Vernichtung, die unsere Zeit teilweise erlebt. Aber gerade ein Wort wie„Hiro- shima“, das zwischen Gott und Teufel fällt, beweist, wie wenig sich das gewählte Sym- bol mit unserer Epoche deckt. Denn nicht Gott hat ja die Atombombe geschickt, sondern der Mensch hat sie gemacht und ist dafür von Gott bedroht. Da ist die„Sündflut“ oder „Sodom und Gomorrha“ für unser Wirt- im Salzburger Landesthegter schaftswunder und das, was daraus nod. entstehen kann, ein weit sinnfälligeres Bild Die Aufführung in der Regie von Osca! Fritz Schuh litt stellenweise an unerträg- lichen Dehnungen, auch boten die Mit- wirkenden trotz Einzelleistungen von hohem Niveau keine geschlossene Ensemblearbeit. Alle anderen weit überragend Charles Reg- nier als der den Satan darstellende Schau- spieler. Von ihm ging in Sprache und Geste allein jene Magie aus, durch die das ganze Stück hätte getragen werden müssen. Da glaubte einer mit einer Maske zu spielen und erlebte dabei schaudernd(und der Zu- schauer mit ihm), wie sich das Spiel langsam verwandelte und Wirklichkeit wurde. Eine große Leistung, die in ihrer Ausstrahlung an den Gründgens seiner besten Zeit ge- mahnte. Es war viel, daß sein Gegenspieler Peter Lühr sich dagegen achtbar behaupten konnte. Hiob und sein Weib Sarah waren Hans Christian Blech, der durch seine Ver- haltenheit beeindruckte, und Antje Weis- gerber, die in ihren wilden, schauspielerisch nicht gemeisterten Ausbrüchen hätte ge- zügelt werden müssen. Daß man sich für Kleinere Rollen auch Kabarettschauspieler für dieses ganz und gar von hohem Ernst getragene Spiel holte, war eine arge Ent- gleisung. stimmungsvoll und ideenreich wie immer das Bühnenbild Caspar Nehers. Der zaghaft einsetzende und spärlich bleibende Beifall galt der edlen Absicht des Dichters und der hinreißenden Leistung Regniers. Es war ein Achtungserfolg. Elisabeth Freundlich „Spiel um Job“ in Salzburg Eine Szene mit— links Peter Lühr(Herr Zoisb) und— rechts— Charles Regnier(Haftiger) aus der Salzburger Premiere des Schauspiels, Spiel um Job“ des amerikanischen Autors Archibald Mac Leish, über die wir heute berichten. Foto: Felicitas Timpe Mannheimer Autorenweftbewerb abgeschlossen 374 Autoren beteiligten sich mit 438 Vorschlägen für nebe Bühnenwerke Der Mannheimer Gemeinderat hatte— einem im Theaterausschuß erörterten Vor- schlag der Intendanz des Nationaltheaters folgend— Mittel zur Förderung der zeitge- nössischen deutschen Dramatik bewilligt. An Stelle eines Preisausschreibens wurde in Mannheim die Form eines Autorenwett- bewerbs gewählt. Statt fertiger Bühnen- manuskripte wurden Exposés verlangt, in denen die thematische und stilistische Ge- staltung des zu schreibenden Stückes darge- stellt ist. Aus den Exposés sollen in enger Zusammenarbeit von Autor und Theater auf- führungsreife Bühnenstücke entwickelt wer- den. Der Autorenwettbewerb war von An- fang an als Experiment gedacht. Er sollte als Versuch dienen, den Theatern zu guten Ge- brauchsstücken deutscher Autoren zu ver- elfen Unter dem Vorsitz von Stadtdirektor Dr. Christoph Andritzky und unter der fach- lichen Federführung des Chefdramaturgen des Mannheimer Nationaltheaters Dr. Hel- mut Drese wurde ein„Dramaturgisches Kol- kegium' gebildet, dem Theaterfschleute und Vertreter des öffentlichen Lebens aus ver- schiedenen Fachgebieten angehören, Das „Dramaturgische Kollegium“ hatte zunächst die Aufgabe, thematische Anregungen für die Autoren zu erarbeiten, die in einer Druck- schrift und daraus hier im„Mannheimer Morgen“ veröffentlicht wurden. Die Auf- merksamkeit der Autoren sollte damit auf einige in der jüngsten Theaterliteratur wenig behandelte Fragestellungen gelenkt werden, nämlich„Das Problem der Autorität in unserer Zeit“,„Das psychologische Problem der Spaltung des Menschen“,„Probleme der neuen industriellen Gesellschaft“ und„Pro- bleme der demokratischen Staatsform“. Als letzter Einsendetermin war zunächst der 31. Januar 1958 festgelegt worden; die Frist wurde dann noch um einen Monat ver- längert. Die Binlsdußg zum Autoren wettbewerb der Stadt Mannheim hatte ein sehr starkes Echo. Insgesamt beteiligten sich 374 Autoren mit 438 Exposés. Da den Exposés biographische Daten beizufügen waren— was den Unter- nehmern notwendig erschien,„um die Auto- ren näher kennenlernen zu können“— ließen sich die Einsender altersmäßig und soziolo- gisch erfassen. Den stärksten Anteil stellten die Jahrgänge 1920 bis 1929 mit 31 Prozent, 1900 bis 1909 mit 21 Prozent und 1910 bis 1919 mit 18 Prozent. Unter den Berufsgruppen waren am stärksten die Journalisten und freien Schriftsteller mit 28 Prozent vertreten, es folgten Verwaltungsbeamte und Ange- stellte mit 14 Prozent, Lehrer und Studien- räte mit 12,8 Prozent und Handwerker und Arbeiter mit 8,3 Prozent. Besonders häufig wurden Diktatur-, Atomforscher-, Genera- tions- und Wohlstandsprobleme dargestellt. Nach Prüfung und Beurteilung aller Ein- sendungen kam das„Dramaturgische Kolle- gium“ zu der Empfehlung, den Einsendern Tankred Dorst, Beatrice Ferolli, Heinrich Heym und Johannes Mario Simmel Auftrag zur Ausarbeitung eines Bühnenstückes zu er- teilen, was inzwischen geschehen ist. Der Jüngste von ihnen ist 25 Jahre alt, der Aelteste 37 Jahre alt. Alle vier Autoren sind bisher nicht mit dramatischen Arbeiten her- vorgetreten. Tankred Dorst CGJahrgang 1925) veröffent- lichte außer Uebersetzungen, Bearbeitungen und Laienspielen bisher nur das Buch„Das Geheimnis der Marionette“. Nach seinem Studium arbeffete er bei der Herstellung von Kulturfilmen mit. Tankred Dorst lebt heute in München. Sein Exposé trägt den Titel „Croix des Anges“ und stellt den Untergang einer adligen Gesellschaft dar. Beatrice Ferolli Jahrgang 1933) hat außer kleineren Arbeiten für Funk und Presse noch nichts veröffentlicht. Ein erstes Bühnenstück soll in der kommenden Spielzeit an einem Wiener Theater uraufgeführt werden. Bea- trice Ferolli lebt heute in Frankfurt/Main. Ihr Exposé behandelt das Problem der Autorität unter Jugendlichen. Heinrich Heym(Jahrgang 1921) hat bisher hauptsächlich für die Presse gearbeitet und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Er lebt als freier Schriftsteller in Frank- furt/ Main. In seinem Exposé behandelt er Folgen der Atombombenversuche. Johannes Mario Simmel Jahrgang 1924) War nach seinem Studium als Dolmetscher und Journalist tätig. Er ist seit 1953 freier Mitarbeiter der Illustrierten Zeitung„Quick“ und schrieb Film- Drehbücher. Außer Kinder- büchern erschienen von ihm die Romane„Be- gegnung im Nebel“,„Mich wundert, daß ich S0 kröhlich bin“,„Das geheime Brot“,„Ich gestehe alles“,„Gott schützt die Liebenden“. Sein Stück, das in einer ersten Dialogfassung vorliegt und vom Mannheimer National- theater für die nächste Spielzeit als Urauf- führung bereits angekündigt ist, trägt den Titel„Der Schulfreund“ und behandelt die Geschichte eines Mannes, in dessen Schicksal sich die politischen Wirren der letzten 20 Jahre spiegeln. Johannes Mario Simmel lebt heute in München. Alle vier Autoren haben den Auftrag, der zunächst mit einem Arbeitshonorar von 2000 Mark verbunden ist, angenommen. Vom Na- tionaltheater zur Uraufführung erworbene Stücke werden mit einer Uraufführungs- prämie ausgezeichnet. Die beauftragten Au- toren haben ein halbes Jahr Zeit, in ständi- gem Kontakt mit dem Nationaltheater eine Vorläufige Dialogfassung ihres Stückes aus- zuarbeiten. Auf Grund dieses Manuskripts wird dann die Entscheidung getroffen, ob und zu welchem Zeitpunkt die Uraufführung stattfindet. Außer diesen Aufträgen hat das„Drama- turgische Kollegium“ vier weiteren Autoren, die bereits mit Bühnenstücken bekannt ge- worden sind, eine Anerkennnung ausge- sprochen, Es sind dies: Karl Peter Heiser (Linz), Kurt Klinger(Linz), Heinrich Krack⸗ Hardt(Berlin) und Erwin Sylvanus(Völling⸗ hausen in Westfalen). nt. Kolfur-Chronik Professor Herbert Albert vom National- theater Mannheim wurde eingeladen, im August im Palazzo Pitti zu Florenz zwei Sin- fonlekonzerte zu dirigieren, desgleichen im Teatro Communale zu Bologna. Die Wiener Filmschauspielerin Senta Wen- graf, die unter Paul Riedy ein halbes Jahr am Mannheimer Nationaltheater engagiert war und von Mannheim aus bei Remond in Frank- kurt a. M., bei Gründgens in Düsseldorf und an der Wiener„Burg“ gastierte, wurde jetat von Hans Schweikart für die kommende Spiel- zeit an die Münchner Kammerspiele verpflich- tet. Senta Wengraf, die zuletzt mit Ewald Bal- ser, Rudolf Forster, Johanna Matz und Karl. heinz Böhm in„Man müßte nochmals zwanzig sein“ filmte, schloß nur einen Halbjahresver- trag, um auch Filmangebote akzeptieren zu köpnen. Wr. Beim IX. Operetten-Festival in Triest werde — 80 War hier kürzlich zu lesen— unten an- derem auch die Kalman- Operette„Die Dollar- Prinzessin“ aufgeführt werden, was uns eine Reihe geharnischter Proteste operettenbegei- sterter Leser eintrug, die es besser wußten: „Die Dollarprinzessin“ ist nämlich von Leo Fall. Natürlich hatten sie recht, dennoch aber wird in Triest eine Dollarprinzessin von Em- merich Kalman vorgestellt, nämlich„Die Her- zogin von Chicago“. Slltalel. Em Sommerroman von Ludwig Thoma Copyright by R. Piper& Co verlag, München 49. Fortsetzung „Das sähe dir ja ähnlich, diese Rück- sichtslosigkeit. Nicht genug, daß du mich in die tödlichste Angst versetzt hast, willst du nu wieder gehen und kneipen“ „Na! Denn nich“ Er fiel auf seinen Stuhl zurück und mußte ein paarmal heftig niesen. „Da haben wir die Bescherung. Ich krieg 'n Schnuppen.“ Karoline fühlte kein Mitleid. Sie sagte ohne krankhafte Schwäche im Tone: „Ich reise morgen ab.“ „Wie meinste?“ „Ich reise morgen ab.“ „Schön. Ich habe doch nischt dagegen. Reisen wir eben. Hoffentlich hast du dich bis morgen so weit erholt. „Auf meine Senne hast du wohl noch nie Rücksicht genommen. Aber wie siehst du denn aus?“ Sie musterte mit entsetzten Blicken den fremden Anzug, der die Fülle ihres Man- nes zusammengepreßt hielt. „Wie man eben aussieht. wenn man auf freiem Felde vom Gewitter überrascht wird, und wenn die Blitze rechts und links ein- schlagen, daß man betäubt is und sich gerade noch in ein fremdes Haus flüchtet und von mitleidigen Menschen n trockenen Anzug bekömmt. Es waren übrigens die Eltern von dem jungen Maler, und ich muß sagen, 1e haben sich tadellos benommen und waren von einer Nettigkeit.. Tila... Karline ich hätte den Tod davon haben können, aber du bist ja nich in der Laune oder nich in der Lage, mich anzuhören, und wenn ich dir sage, daß ich erschöpft bin und was zu mir nehmen muß, denn findest du mich rück- sichtslos“ „Du kannst dir von Stine etwas herauf- bringen lassen, denn wieder warten, bis es dir gefällig ist, endlich zu kommen, das fällt mir nich ein. Vielleicht erinnerst du dich, daß ich dir schon beim Abendessen sagte, ich habe mit dir über eine sehr wich- tige Angelegenheit zu sprechen?“ „Also, dann rasch n Glas Bier und kalte Platte, und ich hätte zu gerne. aber Rau- chen kannste wohl nich vertragen?“ „Wie du nur fragen magst! Im Schlafzim- mer und wenn ich Herzkrämpfe habe!“ „Immer noch?“ „Du weißt, daß es nich so schnell vor- übergeht. ich sollte überhaupt nich spre- chen.. aber die Angelegenheit ist so drin- End Nachdem Stine Bier und geräucherte Zunge gebracht hatte, erzählte Karoline, daß Tante Jule geschrieben habe, daß Fritz Gie- secke um Henny anhalten wolle, und daß Gieseckes einverstanden seien, und daß man sich also entscheiden müsse Sie trug das meiste lebhaft und wie eine gesunde Frau vor; nur manchmal dampfte sie die Stimme und griff sich mit einer schmerzlichen Gebärde ans Herz, um Schnaase nicht ganz von dem Bewußtsein der Schuld abzubringen. Das war ratsam, denn er aß lichem Wohlbehagen. „Ich bin ganz mit einverstanden“, sie.„Henny auch, und ich denke, du wirst nichts dagegen haben, denn die Partie ist gut, und was noch mehr ist, sie ist passend. Die jungen Leute harmonieren in ihren Nei- mit sicht- sagte gungen, was ja doch die einzige Gewähr für eine glückliche Ehe bietet Karoline seufzte bei diesen Worten. „Er hat jedenfalls Pinke“, sagte Schnaase mit vollem Munde.,„Un Pinke gibt die rich- tige Harmonie.“ „Also, wenn du keine Bedenken hast.“ „Nee, hab' ich nich. Im Gegenteil. Fritz is 'n tüchtiger Bengel, un Gieseckes Häuser in der Jakobstraße unterstützen den Antrag. Ich finde auch, es is höchste Zeit, daß mal Ernst wird, denn die zärtlichen Blicke von dem James Dessauer und den anderen Ball- schmeißern sin mir schon lange über“ „Es kann noch Schlimmeres an einen her- antreten“, sagte Karoline.„Alse, dann schicke ich morgen früh n Telegramm an Tante Jule, und morgen Mittag reisen wir ab. eren „Ja. Ich finde, die Sache muß sofort ins reine kommen, und dann— ich habe auch sonst meine Gründe. Abgesehen von deiner Rücksichtslosigkeit „Na, Karlineken, 818 angehende Schwie- gereltern könnten wir ja in dem Punkt mal Frieden schließen. Du hast keine Ahnung, Was ich bei dem schauderhaften Wetter 2 leiden hatte, sonst wärste froh, daß ich über- haupt noch heimgekommen bin. Und was die Abreise betrifft meinswejen Sie kommt zwar etwas plötzlich, und ich hätte eigentlich Verpflichtungen wegen dem Feez, den wir doch vorhatten“ „Das kommt wohl nich in Betracht.“ „Lassen wir's schießen und fahren mor- gen. Wir sind hierhergekommen, weil du es wolltest, und wir gehen, weil du es willst. Und ich muß sagen, der Abschied fällt mir nich schwer Er hatte auch seine besonderen Gründe, Aber er erwähnte nichts davon. „Du sprichst so, als wäre das eine Laune von mir“, sagte Karoline.„Und doch bist du schuld, daß sich die Leute das herausneh- men „Wer— was— herausnehmen?“ „Wenn du immer den Ernst wahren wür- dest, käme keiner auf die Idee, daß er sich auf Henny Hoffnungen machen darf“ „Wer macht se?“ „Das ist es ja, daß du's nicht mal siehst! Herr Bünzli hat mir heute ganz unverblümt zu verstehen gegeben „Daß er Henny zu Frau Bünzli machen möchte? Is die Möglichkeit? Und du? Was hast du gesagt?“ „Nichts. So was überhört man.“ „Ich hätt's nich überhört. Herrjott, daß mir das entgehen konnte! Junger Mann, hätt' ich gesagt, Sie sin an die k'!äalsche Adresse gekommen. Für Sie gibt's nischt wie die Tochter von nem Strumpf wirker oder von nem Trikotagengeschäftsinhaber. Was Ihnen fehlt, hätt' ich gesagt, sind Sok- ken. Und wann, Karoline, hat er den Ueberfall gemacht?“ „Heute* doch. Schnaase pfiff leise durch die Zähne. n Seifensieder ging ihm auf. Also deswegen hatte der Lümmel seine Einfälle liederlich gefunden, weil es ihm mit den soliden Einfällen nicht geglückt war? „So n Flegel!“ sagte er laut. „Reg dich nich weiter auf!“ line. „Uebrigens hat auch dein Oberleutnant Andeutungen gemacht“ „Mein is er nich. Und bei dem is es nich Ernst; da is es nur die angeborene österrei- chische Liebenswürdigkeit.“ „Na... ich weiß nich. Wenn wir noch länger hier wären. Und dann glaubt Henny, er begleitete mich sagte Karo- daß auch der dritte noch kommen würde, der junge Maler. »Das glaub eln N Ich muß sagen, er is n netter Mensch, und er hat sich heute famos benommen.“ Karoline zuckte die Achseln. „Kann man's wissen?“ „Merkwürdig!“ sagte Schnaase, als er schon im Bette lag.„Wie Henny auf die Süddeutschen wirkt. Ausgerechnet in dem Nest müssen wir die Flucht ergreifen vor Heiratsanträgen. In Zoppot, wo doch Betrieb War, hab' ich nie was gemerkt. Oder du?“ „Geflirtet hat man doch auch...“ „Eben. Das is es ja! Dort flirten se, und hier gehen se aufs Ganze., Is das nu ern- oder Mangel an Kleingeld? Aber du willst wohl schlafen? stere Lebensauffassung Gute Nacht, Karlinel“ Fünfzehntes Kapitel Das Gewitter hatte schwere Wolken zu- sammengeéschoben, die sich am anderen Morgen träge über Altaich hinwälzten. Flatternde Fetzen hingen von ihnen her- unter, streiften den Knauf des Kirchturms und die Wipfel der Tannen Walde. 2 Wenn der Regen kurze Zeit aussetzte flel er gleich wieder mit verstärkter Wu über den Ort her. „Brav!l So mag is. im Sassauer .“ sagte Dierl, der Sriesgrämig zusah, wie es von oben gob, von unten spritzte, aus Dachrinnen gurgelte, und in vielgeteilten Bächen den Marktplatz hinunterflog. „Bravo! Aber dös Wetter kann mi net lang tratzen. Wenn's net bald aufhört, fahr in d' Stadt und spiel' mei Tertl.“ Fortsetzung folkt . err Präs Wal Sang liche gane heit Sti dida gege Abg. 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