Nr. 17, — berg e, mlt stattete und so. Heidel. empor. vor dem 6 Au- Orche. latz ge. Johann ö in auch Panik N, Allez Saal zu- 1 Pause, ö Sthorn- Mozart s emp. rk sehr n, da eg rägnanz 1 Selbst Bläser st fand ht. aschner, Violin Anfangs sicherer runden es, ver. T Weit iste In. Rhyth⸗ denden aß der de für KOWSky besten für die arakt. Musik alteten s einen nit be. 1 allem r gan- Wurde, en Hei- nenden ys, die nit der er„Die 18 Mo- Griegs Johann Abend ird. 1g. Leins- rischen Opera en. Der nun der 1 wirk- 7 nach bereits an der 1 Jahr mit. ken dan— „E idanten ber die eipziger dieses hts be- eimarer Lang, pzig. Bester . 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August 1988 Erstaunen über Truppenlandungen Im Nahen Osten fragt man nach dem Zweck des amerikanischen Vorgehens im Libanon Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo. In den Hauptstädten der Welt, insbesondere in den Metropolen der Nahost-Länder, standen am Montag die Fragen im Vordergrund: Wie sind die neuen amerikanischen Truppenlandungen im Libanon zu erklären? Was haben die Amerikaner im Nahen Osten vor? Welches ist das Ziel ihrer Politik in diesem Raum? Diese Fragen werden in zum Teil besorgtem Tone gestellt. Seit Donnerstag letzter Woche mehren sich die Meldungen über neue Landungen amerikanischer Einheiten und amerikanischen Kriegsmaterials im Libanon. Die Entspannung der Lage im Libanon nach der Wahl des neuen Präsidenten Sche- hab hatte eigentlich zu der Vermutung ge- führt, daß die amerikanischen Truppen nun- mehr bald abgezogen oder zumindest ver- mindert würden. Aeußerungen von ameri- kanischen Sprechern in Beirut und Washing- ton selbst hatten diese Erwartung nur be- stärkt. Die neuen Landungen, insbesondere von mit Panzern ausgerüsteten Truppen, kamen daher völlig überraschend, zumal die Kämpfe zwischen libanesischen Regierungs- und Oppositionstruppen eingestellt worden sind. Die Stärke der US-Truppen im Libanon wird jetzt mit 13 000 Mann angegeben, und man fragt sich nicht nur in Kairo, wozu die Amerikaner soviel Truppen in das Land schicken und ob sie einen besonderen Zweck verfolgen. Politische Kreise in Kairo weisen auf eine Nebenwirkung hin, die die Verstärkung der amerikanischen Truppen im Libanon gehabt hat. Sie unterstreichen, daß die politische Lage im Libanon gegenwärtig durch ein eigenartiges Zwischenstadium gekennzeich- net ist: Das bisherige Regime— Präsident Schamun und Ministerpräsident Solh— ist noch im Amt, kann aber keine Entscheidun- gen für die Zukunft treffen; der neue Präsi- dent, Brigadegeneral Schehab, kann dagegen noch nicht regieren, weil sich Schamun wei- gerte, seine bis Mitte September andauernde Amtszeit vorzeitig zu unterbrechen. Die zitierten politischen Kreise in Kairo meinen nun, daß der Widerstand Schamun und Solhs gegen die überall im Lande lautgewordenen Forderungen nach ihrem Rücktritt durch die neuen amerikanischen Truppenlandungen be- schränkt wird. Die für den beutigen Dienstag vor- gesehene Reise des Nahost- Sonderbeauf- tragten Präsident Eisenhowers, Murphy, nach Kairo wird mit sehr unfreundlichen Artikeln in der àgyptischen Presse kommen- tiert. Man glaubt, daß die ägyptische Regie- rung Murphy bedeuten wird, sie halte die amerikanischen und britischen Truppen- landungen im Libanon und Jordanien für Akte der Aggression. Die der Regierung nahe- stehende Kairoer Zeitung„Al Achbar“ Rätselraten über Chrustschows Reise Was wurde in Peking besprochen?/ Neue Schwierigkeiten erwartet Washington/ London.(dpa AP) Am Mon- tag herrschte in den westlichen Hauptstädten Unsicherheit und Rätselraten über den näch- sten sowjetischen Schachzug in der Frage der geplanten Nahost-Gipfelkonferenz. Die Ueberraschung über die am Sonntag be- Kkanntgegebenen Beratungen des sowietischen Minister präsidenten Chrustschow in Peking mit Mao Tse-tung war vollkommen. Nie- mand weiß bis heute genau, welchen Zweck die unter völliger Geheimhaltung vor sich gegangene Reise Chrustschows wirklich ge- habt hat. Im amerikanischen Außenministerium macht man keinen Hehl daraus, daß man völlig im Dunklen tappt. Die Erklärungen sind unterschiedlich. Sie reichen von einer möglichen Besänftigung Mao Tse-tungs, der nicht als Teilnehmer der Gipfelkonferenz vorgesehn war, bis zu einer Ermunterung Maos zu Störmanövern in Ostasien, die die Spannung erhöhen und die Dringlichkeit der Gipfelkonferenz unterstreichen sollen. Es wird auch vermutet, dag Chrustschow durch eine Verschwörung Maos mit stalinistischen Gegnern im Kreml beunruhigt war. Westliche Diplomaten in Moskau äàußer- ten die Vermutung, daß durch eine mögliche Teilnahme des nationalchinesischen Staats- präsidenten Tschiang Kai-schek an der ge- planten Nahost-Gipfelkonferenz im UNO- Sicherheitsrat noch Schwierigkeiten zu er- Warten seien. Die Sowjetunion könnte bei den vorbereitenden Besprechungen für die Gipfelkonferenz Einwände gegen die Betei- ligung Nationalchinas machen; National- china zählt zu den fünf ständigen Mitglie- dern des Sicherheitsrats. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld hat dem Vernehmen nach den elf Mitgliedern des Sicherheitsrates ein vertrauliches Me- morandum über die Abhaltung der beantrag- ten Gipfelkonferen zugestellt, in der er sich nachdrücklich gegen eine öffentliche Eröff- nungssitzung ausspricht. Hammarskjöld be- fürwortet in seinem Memorandum erneut New Vork als Tagungsort, da es die vor- gesehene Konferenz mühelos vorbereiten könne, während dies in Genf vor allem in der Zweiten Augusthälfte Schwierigkeiten bereiten werde. Nach seiner Darstellung sind im Rahmen der Konferenz interne Bespre- chungen der Großmächte entweder auf eigene mitiative hin oder auf Empfehlung des Rates hin möglich. Minister Nowack nimmt Urlaub Wurde ihm dieser Schritt von Minister präsident Altmeier nahegelegt? von unserem Korrespondenten Gerhard Rietz Mainz. Wie die rheinland- pfälzische Staatskanzlei am Montag mitteilte, hat Mini- sterpräsident Altmeier den Finanzminister des Landes, Dr. Wilhelm NOwack(FDP), auf eigenen Wunsch von seinen Dienstgeschäf- ten bis zum Ablauf der Parlamentsferien be- urlauſot. Gegen Finanzminister Nowack lauft ein Verfahren vor dem Untersuchungs- ausschuſz des Landtags. Sein Urlaubsgesuch begründete Dr. Nowack mit dem Hinweis, daß die Untersuchung gegen ihn nicht den erwarteten schnellen Abschluß gefunden habe. Er stehe dem Ausschuß jedoch auch während seines Urlaubs zur Verfügung. Der Untersuchungsausschuß, der sich Ende Juli vertagte, will Mitte September wieder zu- sammentreten und bis zur ersten Plenarsit- zung des Landtags Anfang Oktober einen abschliebenden Bericht vorlegen. Politisch- parlamentarische Kreise vermuten, daß dem Finanzminister von seiten des Ministerprä- sidenten Altmeier der Urlaub nahegelegt worden ist. Maßregelungen in München für zwei Polizeibeamte München.(Ap) Der Münchner Oberbür- germeister Thomas Wimmer hat nach Ab- schluß der dienstaufsichtlichen Ermittlungen gegen den Leiter der Münchener Kriminal- polizei, Direktor Andreas Grassmüller, und den Sachbearbeiter der politischen Abtei- lung, Robert Gerhardt, im Zusammenhang mit der Flucht des früheren KZ-Arztes Dr. Eisele eine Warnung als Disziplinarstrafe ausgesprochen. Der Chef der politischen Polizei, Amtmann Kerl Bauer, erhielt einen Verweis, die nächsthöhere Stufe in der Dis- ziplinarordnung. Zusammen mit Polizei- präsident Heigl waren die drei Beamten be- schuldigt worden, durch Nachlässigkeit in der Behandlung des Falles Dr. Eisele dessen Flucht ermöglicht zu haben. Wie weiter mitgeteilt wurde, hat der Oberbürgermeister die Entscheidung über eine Disziplinarmaßnahme gegen Polizei- präsident Heigl wegen dessen schlechten Gesundheitszustandes zurückgestellt. Heigl war vor einiger Zeit von einem Dienstpferd gestürzt. Tenstillstand, schreibt in einem Leitartikel zu Murphys Be- such, es sei bedauerlich, daß die amerika- nische Regierung die Nahost-Probleme noch immer nicht verstünde und für sie keine an- dere Lösung fände als den Einsatz amerika- nischer Streitkräfte.„Militärische Drohungen können aber niemanden mehr erschrecken. Mit ihnen kann man auch keine Freundschaf- ten gewinnen. Wenn Murphy nach dem Rück- zug der ausländischen Truppen aus dem Libanon und Jordanien gekommen wäre, hätte er empfänglichere Ohren gefunden, und Amerika würde viel mehr gewinnen. Seine jetzige Reise ist eine Zeitverschwendung.“ Mit großem Interesse sind in Kairo die Westlichen Anerkennungen der neuen iraki- schen Regierung, insbesondere die von Lon- don und Washington, aufgenommen worden. Die Presse bezeichnet die Anerkennungen als ein„Todesurteil“ für den jordanischen König Hussein, der sich numehr gezwungen sehe, seine Pläne von einer Rückeroberung des Iraks zu begraben. In Kairo ist in diesem Zusammenhang besonders die brüske Ent- lassung zweier hoher Palastbeamter in Am- man, des Kabinettschefs Talhuny und des politischen Beraters Mulky, durch König Hussein aufgefallen. Beide zeichneten in hohem Maße für die probritische Politik des Königs verantwortlich. Abzug aller Truppen will Schehab anstreben Beirut.(AP) Der neugewählte libane- sische Staatspräsident Fuad Schehab, dessen Amtszeit am 23. September beginnt, stellte am Montag in seiner ersten öffentlichen Er- klärung den Abzug aller ausländischen Trup- pen aus Libanon als oberstes nationales Ziel des Landes heraus. Als Grundlage seiner Innenpolitik be- zeichnete er die 1943 von allen Konfessionen des Landes verfaßte Nationalcharta, die das Wohlergehen Libanons garantiere und in Klarer arabischer Politik seine Unabhängig- keit betonte. Im Gegensatz zu Schehab erklärte der zur Zeit noch amtierende Staatspräsident Scha- mun ebenfalls am Montag, daß er die Ameri- kaner nicht zum Abzug auffordern werde. Schamun bekundete gleichzeitig zum ersten Male öffentlich die Absicht, Libanon auf einer Nahost-Gipfelkonferenz zu vertreten, falls sein Land dazu eingeladen werde. Er bezog damit erneut scharf Front gegen die Rebellen, die ein Wiederaufflammen der Revolte ange- kündigt haben, falls der Staatspräsident einen derartigen Versuch unternehmen solle. Im Dunklen tappen die westlichen Regierungen über die Besprechungen zwischen dem sowjetischen Minister- prãsidenten Chrustschou(im Bild links) und dem Prũsidenten der Chinesischen Volks- republix, Mao Tse- tung(rechts). Die Vermutungen und Erkldrungen in Waskington, Len- don und Paris gehen weit auseinander.(Vergleiche den Bericht auf dieser Seite und den Kommentar auf Seite 2.) Bild: AP Auch in Baden-Württemberg gibt es Not Wo liegen künftig die Sanierungsgebiete?/ Ein Bonner Gutachten Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Das Bonner Institut für Raum- forschung schlägt der Bundesregierung in einein Gutachten vor, die Kreise Buchen und Tauberbischofsheim in den Kreis der Förder- gebiete der Bundesrepublik einzubeziehen, die außer mit Landesmitteln auch mit Bun- desmitteln unterstützt werden sollen. Ein von dem Institut angefordertées Gutachten liegt zur Zeit dem Bonner interministeriellen Ausschuß für die Fördergebiete vor. Ur- sprünglich war beabsichtigt, keinen baden- Württembergischen Landkreis mehr als För- derbezirk anzuerkennen. Auf eine Interven- tion des interministeriellen Ausschusses hin hat man sich aber offenbar davon überzeugen lassen, daß es noch gewisse Krisenherde in dem beim Bund als reich verschrieenen Lande Baden- Württemberg gibt, deren Be- treuung die süd westdeutsche Finanzkraft übersteigt. Die bisher jährlich für das Hotzen- Waldgebiet bewilligten 400 000 Mark an Bun- desmitteln sollen allerdings nach dem Vor- schlag des Gutachtens künftig wegfallen. Waffenstillstand auf Zypern? Proklamation des Führers der griechischen Untergrundbewegung EOKA Nicosia.(dpa) Die griechische Untergrund- bewegung auf Zypern EOKA hat am Montag auf der Mittelmeerinsel einen Waffenstill- stand„in allen Operationen gegen die Eng- länder und Türken“ proklamiert. Der Waf⸗ 5 der auf Flugblättern in Nicosia mitgeteilt wurde, ist von dem Auf- Ständischen-Führer Dighenis unterzeichnet. Dighenis behält sich jedoch das Recht vor, vom 10. August an den Kampf wieder auf- zunehmen, falls die Engländer und die Tür- Ken trotz der sofort in Kraft tretenden Waf- fenruhe ihre„Provokationen“ fortsetzten. Der Waffenstillstand folgt blutigen Tagen auf Zypern. Nachdem erst am Wochenende ein britischer Oberstleutnant und ein Un- teroffizier von EOKA- Angehörigen erschos- sen worden waren, wurden am Montag zwei türkische und zwei griechische Zyprer ge- tötet. Die beiden Türken, die als Hilfs- Polizisten Dienst taten, wurden in Larnaca erschossen. Ein Grieche wurde im türkischen Viertel von Nicosia getötet, während der andere bei der Explosion einer Bombe ums Leben kam. a a N Die britischen Behörden auf Zypern haben am Montag Angehörigen von Sol- daten die Einreise nach Zypern untersagt. Pläne für eine Evakuierung britischer Fami- lien bestehen jedoch nach Mitteilung eines britischen Sprechers nicht. Zwiscpen Gestern und Morgen Zu einem sechstägigen Besuch in der Bundeshauptstadt traf der brasilianische Landwirtschaftsminister, Dr. Mario David Meneghetti, in Bonn ein. Dr. Meneghetti will sich vor allem über landtechnische Fragen orientieren und will deshalb In- dustriefirmen besuchen. Tschechoslowakische Soldaten haben sich, wie erst jetzt bekannt wurde, im Gebiet der Grenzgemeinde Mähring im bayerischen Landkreis Tirschenreuth am Freitagabend auf der Suche nach einem Deserteur zweimal eine schwere Grenzverletzung zuschulden kommen lassen. Kurz nach der Flucht eines tschechoslowakischen Soldaten in die Bundes- republik überschritten nacheinander zwei bewaffnete Patrouillen die bayerische Grenze. Drei Bundeswehrdeserteure sind am Zo- nengrenzübergang Herleshausen von den westdeutschen Grenzbehörden festgenom- men worden, als sie mit einem gestohlenen Personenwagen nach Mitteldeutschland flüchten wollten. Die Soldaten gaben als Grund für ihre versuchte Flucht an, ihnen habe der Dienstbetrieb bei ihrer Panzer- schützeneinheit in Munsterlager nicht mehr gefallen. Nicht ausgeliefert werden kann ein wegen Spionage verurteilter deutscher Diplom- ingenieur, der nach seiner Verurteilung zu 18 Monaten Zuchthaus nach Italien geflohen ist. Die italienischen Behörden halten seine Auslieferung nicht für möglich, da Spionage tätigkeit nicht zu den auslieferungspflich- tigen Vergehen gehöre und im NATO- Vertrag ein solcher Fall überhaupt nicht vorgesehen sei. Das Bundesfinanzministerium ist nicht als Treuhänder für das Vermögen der ehe- maligen„Deutschen Arbeitsfront“ zustän- dig, stellte das Ministerium fest. Dieser Hin- weis bezieht sich auf Leistungsaufforderun- gen ehemaliger österreichischer VW- Sparer, die seit geraumer Zeit in erheblichem Um- fang an das Bundesfinanzministerium gerich- tet werden. USA- Außenminister Dulles ist zu einem dreitägigen Besuch nach Brasilien geflogen. Dulles erklärte vor seinem Abflug, er wolle mit dem brasilianischen Präsidenten Kubit- schek Besprechungen über„die schwerwie- genden Probleme der indirekten Aggression und über Krieg und Frieden“ führen. Der belgische Außenminister, Pierre Wigny, kommt am 13. August nach Bonn, um den Austausch der Ratifikationsurkunden über den deutsch- belgischen Grenzberichtigungs- vertrag vorzunehmen. Wigny wird dabei eine mehrstündige Unterredung mit Außenmini- ster Brentanèò über die allgemeine politische Lage führen. Mit Brandwunden übersät war der Kör- per eines Mannes, der sich am Montagmor- gen in ein Krankenhaus in der amerikani- schen Stadt Pontiac schleppte, wo sich die Aerzte bemühen, ihn am Leben zu erhalten. Die Polizei identifizierte ihn als Neffe eines leitenden Funktionärs der wegen ihrer Gangstermethoden wiederholt aufgefallenen amerikanischen Transportarbeiter-Gewerk- schaft. Nach Angaben der Polizei ist der 56jährige Mann von Gangstern gefoltert worden. Er war in der letzten Woche vor einen Senatsausschuß geladen worden, der die gegen die Führung der Gewerkschaft erhobenen Vorwürfe prüft. Der sowjetische Staatspräsident Woro- schilow wird vom 11. bis 13. August zu den sowjetischen Nationaltagen an der Spitze einer sowjetischen Regierungsdelegation die Brüsseler Weltausstellung besuchen. Die israelische Regierung hat den briti- schen und amerikanischen Transportflugzeu- Sen, die Nachschub für die 2000 in Jordanien gelandeten britischen Fallschirmjäger nach Amman fliegen, die Erlaubnis zur Ueber- querung israelischen Hoheitsgebietes ent- zogen. In der jordanischen Hauptstadt Amman wird auf Anordnung der Regierung von Dienstag an das Benzin rationiert. Nach einem Bericht der Nahost-Nach- richtenagentur in Kairo aus Bagdad, soll der Irak ein Angebot der französischen Regie- rung zurückgewiesen haben, die neue ira- kische Regierung anzuerkennen und diplo- matische Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufzunehmen. Die Beziehungen zwischen dem Irak und Frankreich hatten sich seit der anglo- amerikanischen Inter- vention in der Suez-Kanalzone im Jahre 1956 immer mehr verschlechtert. Die Bemühungen des Bonner Minister- Ausschusses, zu einer Neufestlegung der För- derkreise in der Bundesrepublik zu gelangen, werden von Stuttgart aus mit regem Inter- esse verfolgt. Es wird dabei darauf hinge- wiesen, daß die Bundesmittel in einer Ge- samthöhe von zur Zeit 175 Millionen in erster Linie zur Förderung von Kreisen in der Zonennähe gedacht seien. Bei der Neu- ordnung komme man in Bonn zu dem Ergeb- nis, daß zum Beispiel Lörrach, Säckingen und Waldshut nicht förderbedürftig seien. Man könne aber bei der Beurteilung nicht nur vom Steueraufkommen oder der Arbeits- marktlage ausgehen, da derartige Werte durchaus nicht innerhalb mancher Kreise liegende schwache Gebiete, wie das Hotzen- Waldgebiet, berücksichtigte. Eine Zusam- menstellung der Fördergebiete des Landes Baden- Württemberg liegt schon beim Stutt- garter Kabinett und wird dem Landtag so- fort nach den Ferien vorgelegt werden. In dieser Aufstellung ist das Sanierungspro- gramm Hotzenwald nach wie vor enthalten, Die neuen Sanierungsgebiete (dpa) Im ganzen sollen nach dem Bonner Gutachten 30 Landkreise im Zonenrand- bzw. Grenzgebiet aus der Liste der Not- standsgebiete gestrichen werden, weil sie in- folge der günstigen Wirtschaftsentwicklung und der Förderungsmaßnahmen ihren Not- standscharakter verloren haben. Auf die Notstandsliste sollen 30 andere Landkreise kommen, die bisher noch nicht als Sanie- rungsgebiet anerkannt waren. Zu den neuen Sanierungsgebieten gehören Gegenden im niedersächsischen Emsland, der Ober wester- waldkreis, einige Eifel- und Hunsrückkreise sowie Teile der bayerischen Oberpfalz und des Fränkischen Jura. Am stärksten würde die Neuordnung Bayern betreffen, wo acht Kreise oder Teile von ihnen aus dem Sanie- rungsprogramm ausscheiden und 17 neu hin- zukommen würden. 5 Im Gebiet des Landes Rheinland- Pfalz sollen aus dem Fördergebiet aus- scheiden: die Landkreise Birkenfeld, Zwei- brücken, Pirmasens, Bergzabern, Germers- heim und ein Teil des Kreises Ahrweiler. Neu hinzukommen sollen dagegen der Ober- westerwaldkreis, die Kreise Cochem, St. Goar, Simmern(Hunsrück), Zell(Mosel), Wittlich und Berncastel. Schörner in Landsberg zum Antritt seiner Strafe München.(dpa) Der ehemalige General- feld marschall Ferdinand Schörner ist am Montag im Gefängnis Landsberg am Lech eingetroffen, um seine Strafe von viereinhalb Jahren zu verbüßen. Der 67 Jahre alte Schör- ner war im Oktober vorigen Jahres vom Mönchener Schwurgericht des vollendeten Totschlags in einem Fall und des versuchten Totschlags in zwei Fällen schuldig gespro- chen worden. Die Revision hatte das Karls- ruł er Bundesgericht am 25. Juli verworfen. Rechtsanwalt Dr. Franz Moser hat in- zwischen das Gesuch um Wiederaufnahme des Strafverfahrens gegen Schörner beim Münchner Landgericht eingereicht. Damit verbunden ist ein Antrag, die Strafvoll- streckung vorerst aufzuschieben. In dem Wiederaufnahmegesuch bietet der Rechtsan- walt neue Beweismittel zugunsten Seines Mandanten an. So soll sich vor kurzem ein Zeuge gemeldet haben, der bekunden kann, daß der Obergefreite Arndt, der nach den Feststellungen des Münchner Schwurgerichts im März 1945 ohne Gerichtsverfahren auf Schörners Befehl erschossen wurde, die Nacht seiner angeblichen Hinrichtung über- lebt hat. MORGEN MN Dienstag, 5. August 1958 Das große Fragezeichen Der sowjetische Staatschef, Chrustschow, bat es wieder einmal Slänzend verstanden, die westliche Welt in ein großes Rätselraten zu Stürzen. Ueberall in den Hauptstädten der westlichen Verbündeten löste die Nach- richt von Chrustschows Besuch in Peking und seinen Verhandlungen mit Staatspràsi- dent Mao Tse-tung größte Ueberraschung Aus. Noch am Sonntag wurde von Peking Aus das Kommuniqué über diese Verhand- lungen veröffentlicht, ohne daß dessen Stu- dium allerdings bis zu dem Augenblick, da diese Zeilen geschrieben Werden, wesent- Uch zur Klärung der wahren Vorgänge in Peking beigetragen hätte. Der Inhalt dieses Schriftstückes betont in fast aufdringlicher Form die Uebereinstimmung der Macht- haber Rußlands und Chinas in ihrem Urteil über die weltpolitische Lage, in ihrer Ver- dammung der aggressiven, imperialistischen Atom-Mächte, in ihrem Bestreben, der Welt den Frieden und den unter Kolonialherr- schaft stehenden Völker die Freiheit und nationale Unabhängigkeit zu bringen, und in ihrem heiligen Kampf,„die Reinheit des Marxismus-Leninismus“ zu schützen,— zu schützen vor allem gegenüber dem„Revislo- nismus, der klar in dem Programm des Bun- des der Kommunisten Jugoslawiens nieder- gelegt ist“. Neben den bekannten Forde- rungen nach Abrüstung, Einstellung der Atomwaffenversuche, der Auflösung aller militärischen Bündnissysteme und militäri- schen Stützpunkte auf fremdem Boden fehlt in dem Rommuniquè auch nicht eine hand- keste Drohung an die imperialistischen Aggressoren“, daß man, um einen dauernden Weltfrieden zu erreichen, gewillt ist, sie völlig auszulöschen, wenn sie es darauf an- kommen ließen. Die Forderung nach einer sofortigen Gipfelkonferenz der Großmächte ist nicht ausdrücklich mit dem Verlangen nach einer Teilnahme Rotchinas an dieser Konferenz verbunden. Wie gesagt, das Kommuniqué ist wenig aufschlußreich. Fast alle Sätze hat man schon mehrfach in abgewandelter Form in anderen östlichen Kommuniqués gelesen. Eine gültige Bewertung von Chrustschows Reise nach Peking ist deshalb im Augenblick noch gar nicht möglich. Man ist zunächst auf Ver- mutungen und Kombinationen angewiesen. In kürzester Frist ist mit der Antwort Chrustschows auf den letzten englisch- ame- rikanischen Vorschlag eines Gipfelgesprächs im Rahmen des Sicherheitsrates am 12. August zu rechnen. Diese Antwort wird vielleicht manchen Hinweis auf die Bedeu- tung der Pekinger Gespräche enthalten. Sollte Chrustschow nämlich in dieser Ant- Wort ebenso vorbehaltlos dem Rahmen und Inhalt dieser Konferenz zustimmen wie bis- her, so dürfte er sich in Peking als der große Freund und Verbündete behauptet haben, der nichts anderes wollte, als— nach dem Vorbild westlicher Konsultationsreisen— vor einer großen Konferenz den Bundes- genossen unterrichten. Zumal dieser Bun- desgenosse eine Weltmacht darstellt, aber im Sicherheitsrat nicht vertreten ist. Denn dort sitzt noch der von Mao Tse-tung aus Peking nach Formosa vertriebene Tschiangkaischek. Sollte also Chrustschows Antwort nach wie vor die Bereitwilligkeit beinhalten, sich ohne Vertretung aus Peking und ohne Entfernung der Formosa- Chinesen an den UNO-Rats- tisch zu setzen, dann dürften sich alle Ge- rüchte über einen Kotau Chrustschows in Peking als Fehlspekulation erweisen. Auch Kombinationen, Chrustschow habe den Chi- nesen Konzessionen durch machtfüllende Unterstützungsaktionen„abgekauft“, ent- behren, im Augenblick wenigstens, jeder Be- weismöglichkeit. 5 Wir müssen es abwarten. Die Antwort auf das große Fragezeichen kann ja nicht mehr lange auf sich warten lassen. Der 12. August ist nahe. Nichts aber wäre Chrust- schow lieber, als würde sich der Westen durch die überraschende Nachricht seiner Reise nach Peking wirklich verblüffen oder sogar aufs Neue verwirren lassen. Die An- wesenheit der Kriegsminister beider Seiten dei den Gesprächen in Peking kann leicht zu Kurzschlußreaktionen führen. Wolfgang von g Gropper Israel stimmt sich mit Frankreich ab Ben-gurions Außenpolitik gewinnt wieder Profil/ Gewisse Interessengemeinschaft mit den Arabern Von unserem Korrespondenten M. Y. Ben- gavriel Jerusalem, Anfang August in Lodd, dem israelischen Flughafen, er- hob sich dieser Tage ein in keinem Fahr- plan angeführtes Flugzeug, dem die Hafen- polizei sehr große, die Zollbehörden hin- gegen überhaupt keine Aufmerksamkeit widmeten. Dieses auf Grund einer kurzen telefonischen Anweisung in Dienst gestellte Flugzeug beförderte nämlich nichts als einen Brief von anscheinend sehr bedeutender stagtspolitischer Wichtigkeit. Man weiß über dieses Schreiben nicht mehr, als daß es elf Seiten umfaßte und vom israelischen Mini- sterpräsidenten und Verteidigungsminister Ben- gurion, der nun, während der neuer- lichen Erkrankung der Außenministerin Golda Neir auch dieses Ministerium direkt dirigert, an den General de Gaulle gerichtet War. Es besteht kaum ein Zweifel, daß Ben- Surion in der Außenpolitik nun wieder sein altes Prinzip gegen rechts und links durch- setzt: Abstimmung der israelischen Politik auf die Frankreichs, aber kein Abschluß des von der israelischen Rechten sehr stürmisch geforderten offiziellen Militärbündnisses. Daß Israel in der gegenwärtigen Phase vor einer Gipfelkonferenz mit dem— gleichfalls mehr oder weniger isolierten— Frankreich geht, also seine lange vor de Gaulle begon- nene Politik fortsetzt, ist beinahe selbstver- ständlich. Haben doch beide Länder sich gegen einen aggressiven arabischen Nationaà- lismus mit faschistischem Einschlag zu ver- teidigen, wobei sie aber einstweilen die ein- zigen westlich orientierten Staaten sind, welche sich bemühen, einen scharfen Unter- schied zwischen den in den arabischen Län- dern augenblicklich herrschenden Cliquen und den breiten Massen zu machen. Da sich nun die politische Situation in Israel nach anfänglicher Orientierungslosig- keit insoweit gebessert hat, daß sie aus dem kritischen Stadium in das Stadium der Kritik eingetreten ist, ergibt sich aus allen Debatten eine mehr oder weniger allen Par- teien gemeinsame Basis: Israel, ein integrie- render Teil des Nahen Ostens ist durch Starke Interessengemeinschaft mit den arabi- schen Völkern verbunden. Aus dieser Er- kenntnis ergibt sich als völlig selbstver- „Italien könnte es nicht ertragen..“ Die Frontstellung gegenüber Rußland gilt schon seit hundert Jahren Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wiechterich Rom, im August Wie sein Vorgänger und Parteifreund Pella ist der neue italienische Regierungs- chef und. Außenminister Fanfani bestrebt, den Spielraum, den die periphere Lage Ita- liens im Süden Europas verleiht, zum Nut- zen Italiens, der Nahoststaaten und Europas fruchtbar zu gestalten. In der ihm scheinbar „fremden“ Außenpolitik hat der Professor der Wirtschaftsgeschichte, der schon vor fast einem Jahrzehnt sein vielseitiges Können als Landwirtschaftsminister, Arbeitsminister und Innenminister gezeigt hatte, seine erste Bewährungsprobe bestanden. Kaum jemand, weder unter seinen intimen Freunden noch unter den ihn ringsum dicht bedrängenden Gegnern, hatte ihm eine so klare Gesamt- konzeption der außenpolitischen Probleme zugetraut, wie er sie vor und nach seiner Amerikareise offenbarte. Es bedarf nicht des Ueberschwanges der christlich- demokratischen Presse, um Fanfa- nis realpolitische Schau der aktuellen Nahost- probleme zu begreifen und sie, natürlich in der für Italien notwendigen Selbstbeschrän- kung, zu rechtfertigen. In weiser Maßhaltung hat sie der mit Anerkennung nicht sparende Mailänder„Corriere della Sera“ in einem Leitartikel hervorgehoben, in dem er eine historische Parallele wachruft, nämlich die Zeit vor hundert Jahren, da der weiseste und Wagemutigste Staatsmann Piemonts, Camillo Cavour, sein kleines Land am Krim-Feldzug gegen Rußland teilnehmen ließ. Damals er- focht das kleine Piemont an der Seite der europäischen Großmächte den Sieg über das Zarenreich und erkämpfte damit den Weg Zur italienischen Einheit. Als Cavour in der subalpinen Kammer in Turin den unpopu- lären Feldzug rechtfertigte, da sagte er: „Italien ist am Gleichgewicht im Mittelmeer interessiert. Italien könnte es nicht ertragen, wenn Rußland das Schwarze Meer be- herrschte.. Heute, wo gewagte Abenteuer verpönt, ja ausgeschlossen sind, will Italien mit friedlichen Waffen eine alte Tradition, die Freundschactsbeziehungen mit der ara- bischen Welt, zu erneuern suchen und nimmt Wie damals die Hilfe der Größeren an, zumal jene, so wird betont, des befreundeten Deutschland, das wie Italien von kolonia- Ustischem Drang befreit ist und in Nahost die gleichen Sympathien genießt. Diese Gedankengänge hat Fanfani an- läglich seiner Amerikareise in einem Inter- view, das er dem römischen Korresponden- ten der„Washington Post“ gab, bekräftigt. Mit Freimut bekennt er, daß er die ameri- kanische und englische Aktion bestenfalls als eine vorbeugende Maßnahme ansieht, aber nicht als ein Heilmittel, das einen ge- fährlichen Krankheitsherd austilgen kann. Das Interview zeigt sodann, daß sich Fan- kani bei den Washingtoner Besprechungen auf der seit Jahresfrist von seinem Vor- gänger Pella beschrittenen Linie weiter- bewegt. Nur tut er dies kraft Anlage und Temperament zielbewußter und dezidierter. Sein politisches Wollen ist mit der in Washington gemachten lapidaren Feststel- lung umschrieben:„Italien nimmt vermöge seiner geographischen Lage im Mittelmeer becken mehr als früher eine Frontstellung Segen das von den Randstaaten in Nord- afrika und von den Nahostländern vordrin- gende Russentum ein, besonders jetzt, da diese Länder dem ständigen massiven so- Wetrussischen Druck ausgesetzt sind.“ Diese Stellung werde nun, wie auch die Außen- handelszahlen zeigen, mehr und mehr öko- nomisch unterbaut. Neben vielem anderem veranschaulichen dies die wachsenden staat- lichen italienischen Beteiligungen an der Erdölförderung in Iran und Marokko. In den gleichen Zusammenhang gehört der oft erörterte Pella-Plan, der nicht unerhebliche, von den Vereinigten Staaten im Grundsatz schon bewilligte Kapitalien für die unter- entwickelten Gebiete einsetzen will. ständlich, daß beinahe alle Parteien Israels Teilnahme an einer Gipfelkonferenz fordern. Nicht nur, weil es darum gehen muß, ein München auf Kosten Israels zu verhindern, sondern auch„weil Israel der Vormund- schaft der grogen Mächte ebenso müde ist Wie die arabischen Völker“, und eine Auf- teilung der Region in Einflußsphären nichts anderes wäre, als eine Fortsetzung der alten Kolonialherrschaft unter anderem Namen. Man weiß nicht, was in dem geheimnis- vollen Eilbrief nach Paris stand, aber man Sieht bereits, in großen Umrissen zumindest, Was die Forderungen Ben- gurions sein dürf- ten. Eine Neutralisation der Region würde in Jerusalem sicherlich begrüßt werden, aber nur dann, wenn als Grundlage und Voraus- setzung eine internationale Garantie wie im Falle der Schweiz oder Oesterreichs gegeben, würde. In jedem Fall kann man mit folgen- den Forderungen Israels rechnen: Umwand- jung des Waffenstillstandsvertrags mit den arabischen Staaten in Friedensverträge, Garantie der Grenzen, Oeffnung der Petro- jleumrohrleitung aus dem Irak in die Raffi nerien in Haifa, Oeffnung des Suezkanals für die israelische Schiffahrt und Aufhebung des arabischen Handelsboykotts. Abseits von dieser Problematik aber doch mit der Gesamtlage sehr eng zusammen- hängend, geht ein für Europa überaus wich- tiges Projekt seiner Realisierung entgegen: Die gewaltigen, seit mehr als zehn Jahren stilliegenden Oelraffinerien in Haifa sollen, gleichgültig ob je israelisches Petroleum in diesen für den Westen so wichtigen Erdöl- hafen kommen sollte oder nicht, in Betrieb Sesetzt werden. Eine Oelrohrleitung mit einem Durchmesser von 82 em soll die soeben für den Inlandsgebrauch zu Ende gebaute schmale Pipeline ersetzen, welche eine Jahresproduk- tion für Europa im Umfang von zumindest 20 Millionen Tonnen Petroleum gestatten würden. Das Projekt scheint nun bei einigen Weststaaten auf verstärktes Interesse zu stoßen, da es vor allem zwei Vorteile bietet: Es wäre die einzige Pipeline im Vorderen Osten, die ganz(vom Hafen Elath am Roten Meer ausgehend) unter Kontrolle eines ein- zigen westlich orientierten Staates stünde. Zum Zweiten aber würde sie im Notfall die- sen Teil des für Europa notwendigen Erdöls vom Suezkanal unabhängig machen. Für Israel aber würde dies eine Erhöhung des Praktischen Interesses des Westens an der Stabilität dieses Staates bedeuten. De Gaulle baut auf die Atomkraft Das Plutonium-Werk Marcoule Von unserem Korres pon . „ macht trotz den Ansprüchen, die die Welt⸗ Politik an seine Zeit und sein Denken stellt, systematisch Anstrengungen, in allen Teil- gebieten des öffentlichen Lebens Frankreichs die von ihm für richtig gehaltene Neuordnung durchzusetzen. Nachdem er vor zehn Tagen überraschend persönlich eine Pressekonferenz eröffnet hatte, auf der der junge Wohnungs- bauminister Sudreau Einzelheiten seines Programms für den sozialen Wohnungsbau und für die regionale Dezentralisierung des französischen Wirtschaftslebens bekanntgab, war Anfang letzter Woche die Verfassungs- reform an der Reihe, die feierlich an die von der Regierung einberufene Spezialkommis- sion übergeben wurde. Am Freitagabend ver- kündete der General dann persönlich die neuen Steuererhöhungen, die von Finanz- minister Pinay ausgearbeitet worden waren, sowie den ersten Schritt zum garantierten Jahreslohn für die Arbeiterschaft. Und am Samstag fuhr er dann in Begleitung des Heeresministers Guillaumat zur feierlichen Einweihung des Riesenwerks von Marcoule im südlichen Rhöônetal, das seit einigen Tagen das erste französische Plutonium herstellt und neben seinen Aufgaben für die Strom- versorgung eine wichtige Basis darstellt, auf die sich Frankreichs Aufstieg zur Atommacht gründen soll. 5 als Basis für Weltmacht-Pläne denten Joseph Rovan e eee 8. e 8 g a Sierung Frankreichs und sein Wiederaufstieg Zul Weltmacht nur dann möglich sein WIr d, Wenn ihm der Sprung in den Kreis der Atommächte gelingt. Diese Uberzeugung, die ja auch in seiner Außenpolitik eine wich- tige Rolle spielt, hat General de Gaulle in unzähligen Reden und Privatgesprächen ausgedrückt, und er hat sie öffentlich unter- strichen, als er den Generalverwalter der französischen Atomprojekte, Guillaumat, zum Heeresminister machte. Mit der Einweihung der Werke von Marcoule hat der Minister- Präsident die Gelegenheit wahrgenommen, der Oeffentlichkeit klar zu verstehen zu geben, daß der Wille, Frankreich rasch in den Besitz aller zivilen und militärischen Vor- teile zu setzen, einer der wesentlichsten Teile seines Programms ist. Besonders im Ausland Sollte man diese Absicht des Generals nicht allzu leicht nehmen, sondern verstehen, daß in seinen Augen sein Programm ein unteil- bares Ganzes darstellt. Darum nimmt der General auch jede Ge- legenheit wahr, seinen Ministern in Wichtigen und manchmal unerfreulichen Entscheidun- gen zu Hilfe zu kommen und seine Autorität durch persönliche Anwesenheit bei Presse- konferenzen oder durch ei gene Ansprachen an das französische Volk, m denen er die Entscheidungen der Ressort minister verkün det und verteidigt, zu unter streichen. 5 Dienstag, 5. August 1958/ Nr. 17 8 Der Staat entscheidet über christliche Symbole in der Schule Mainz.(ri— Eigener Bericht) Das rhein land- pfälzische Ministerium für Unterricht und Kultus hat am Montag in einem Erlaß an die nachgeordneten Behörden festgestellt daß für die Gestaltung des Unterrichts nach den Bestimmungen des Volksschulgesetzeg und der Landesverfassung ausschließlich die Staatliche Schulbehörde verantwortlich Sei Diese habe deshalb auch allein über das An. bringen der christlichen Symbole(Kreuz Kruzifix, religiöse Bilder) in den Schulräu- men zu entscheiden. Es sei insbesondere nicht Angelegenheit einer Gemeindeverwaltung oder Gemeindevertretung darüber zu ent- scheiden, ob in einer Volksschule die Symbole der christlichen Weltanschauung anzubringen sind oder nicht. In zwei Gemeinden des Landes war es zwischen den Gemeindevertretungen und kirchlichen Stellen zu einem Streit über die Frage gekommen, ob ein Kreuz in den Schul. sälen aufgehängt werden soll oder nicht. So hatte in der Gemeinde Fußgönheim im Landkreis Ludwigshafen der katholische Pfarrer einen entsprechenden Antrag ge. stellt, der von dem evangelischen Pfarrer unterstützt wurde. Der Antrag wurde jedoch in der Gemeindevertretung mit den Stim- men der SpD und bei Stimmenthaltung der Gemeindevertreter der Freien Wählergrup- pen abgelehnt. Varwaltungsgerichte zuständig für Streitigkeiten über Personalräte Berlin(AP) Das Bundesverwaltungs- gericht in Berlin hat in einem Grundsatz- urteil entschieden, daß die Verwaltungs- gerichtsbarkeit auch bei Streitigkeiten über die Zusammensetzung von Personalräten im ökkentlichen Dienst zuständig ist. Gleichzeitig wurde festgestellt, daß der Vorstand eines Personalrates durch Losèntscheid ermittelt werden kann, wenn diese Form vorher ver- einbart worden war. Bei Betrieben mit ver- schiedenen Arbeitnehmergruppen, wie Ar- beitern, Angestellten und Beamten, müsse aber darauf geachtet werden, daß der Vor- sitzende und sein Stellvertreter verschie- denen Gruppen angehören. Die Gewerk, S Maftszugehörigkeit spiele keine Rolle. Brentano und Figl trafen sich in Salzburg Salzburg.(AP) Die gemeinsame Anwesen he it in der Festspielstadt Salzburg benutzten ant Montag der Außenminister der Bundes- republik, Dr. Heinrich von Brentano, und der österreichische Außenminister Dr. Leopold Figl zu einer informellen Aussprache. Nach dem im Hotel„Goldener Hirsch“ eingenom- menen Lunch erklärte Dr. Figl anwesenden Journalisten, daß es sich bei dem Treffen um einen politischen Gedankenaustausch ohne Konkrete Punkte gehandelt habe. Es darf an- genommen werden, daß Dr. Figl seinen deut- schen Kollegen vor allem über den Besuch der österreichischen Regierungsdelegation in Moskau orientiert hat. Die beiden Staats- männer waren abends als Gäste des Salz- burger Erzbischofs Dr. Andreas Rohracher nochnials zusammengetroffen. 5 Drei Millionen Flüchtlinge aus Mitteldeutschland Bonn.(dpa) Aus Mitteldeutschland sind bisher rund drei Millionen Menschen in den Westen geflüchtet. Das wurde vor kurzem vom Bundesvertriebenen ministerium und in einer Analyse des Instituts für Raumfor- schung mitgeteilt. Das Ministerium gibt bei einer Bevölkerungszahl des Bundesgebiets (ohne Saarland und Berlin) von 50,8 Millio- nen die Zahl der Heimatvertriebenen mit 9,1 und die Zahl der Sowjetzonen-Flücht⸗ linge mit drei Millionen an. Vertriebene und Flüchtlinge zusammen stellen somit 24 Pro- zent der Gesamtbevölkerung. Von zuständi- ger Bonner Stelle wird auf das vor kurzem erschienene Statistische Jahrbuch der So- Wjetzone verwiesen, in dem seit 1949 ein Bevölkerungsrückgang von 18,4 auf 17,4 Mil- lionen zugegeben wird. Die vom Institut für Raumforschung veröffentlichte Analyse stellt fest, daß un- ter den Geflüchteten vornehmlich Männer jener Jahrgänge sind, die zu den arbeits- kähigsten der Bevölkerung zählen. Die Un- tersuchung kommt zu dem Ergebnis, daß die Flucht in erster Linie noch immer eine Folge der politischen Entwicklung ist. Die am dichtesten besiedelten Gebiete Sachsen, Sachsen-Anhalt und Ostberlin stellen zu- sammen weit über die Hälfte der Flücht- linge.. Die Nahost-Krise und die Sackmode Ein Stimmungsbild aus Kairo von den Tagen seit dem Staatsstreich im Irak Von unserem Korresponden Kairo, Anfang August Es war im Juni, als ich das letzte Mal mit Arabern über Bagdad sprach. Das Drei- gestirn Feisal, Abdul Ilah und Nuri Es Said jebte noch. Unser irakischer Freund ist etwa 50 Jahre alt, leichte Glatze, rosiger Teint, man würde ihn nicht ohne weiteres für einen Araber halten, besonders da er deutsch spricht wie ein Deutscher. Seine Schwägerin, obgleich dunkler Typus, unauffällig ge- kleidet, kann leicht für eine Mitteleuropäerin angesprochen werden. Ueber Kairo brütete schon seit zwei Wochen eine dumpfe Hitze- Welle, die das Thermometer selbst mitter- nachts nicht unter 35 Grad sinken lieg. Wir hatten uns im Kino getroffen, dem einzigen Zufluchtsort in dem— da mit Klimaanlage ausgestattet man tief Atem schöpfen konnte. Jetzt tranken wir noch ein Glas kühles ägyptisches Bier als letzte Gäste an einem der Tischchen hinter den Efeuwänden des„Löwenbräu“, dem einzigen deutschen und daher sehr florierendem Restaurant im Zentrum der Nil-Hauptstadt. „Ich hasse Nuri. Sein Blut muß fliegen! Er ist ein Mörder!“ Die Augen unserer iraki- schen Freundin glühten, sie starrte ins Leere, als wollte sie auf diese Weise ihren Haß auf den Mann, der einen Monat später tatsächlich in seinem Blut liegen sollte, wach halten vor der Gefahr des Vergessens durch die verrinnende Zeit. Denn sechszehn Jahre War es her, daß der Ehemann dieser Frau gehängt worden war, auf Befehl Nuri Es Saids, während des unglücklichen Aufstandes von Raschid Aly el-Gallani. Sechszehn Jahre e lebte diese Frau in der Verbannung, 5 0 ten Herbert von Veltheim hatte ihre Heimat, Irak, nicht gesehen, ihre Verwandten nicht besuchen können. Wie all⸗ Orientalinnen, die verwitwet oder von ihrem Ehemann verlassen sind, war sie von einem Verwandten aufgenommen worden. In die- sem Fall war es der Schwager, der Bruder des Ermordeten. Und wie alle Orientalen nährte sie den Haß auf den Mörder ihres Mannes durch die Jahre hindurch und er- hielt ihn so frisch wie am ersten Tag Ich hörte in diesen Tagen, daß diese bei- den sofort nach dem Tode Nuri Es Saids nach Bagdad geflogen sind. Mit welchem Flug- zeug? Es muß wohl ein ägyptisches Regie- rungsflugzeug gewesen sein. Flugzeuge nach Bagdad gab es nämlich— so sehr man auch im Ausland von der starken Achse Kairo Bagdad überzeugt gewesen sein mag— bis Vierzehn Tage nach der Revolution nicht. Bagdad war gegen Kairo vielleicht hermeti- scher abgeschlossen als gegen einige Zentren Europas. Tagelang spukte das„Phantom- Flugzeug nach Bagdad“ durch sich stets als irrig er weisende Informationsquellen. Tage- lang kämpften meist zugereiste Presse- und Rundfunkberichterstatter um ein irakisches Visum. Wohl schloß das Konsulat des Irak schon eine Woche nach der Revolution in Kairo seine Türen auf, aber nur, um durch einen jungen Herrn in besonders höflicher Form mitteilen zu lassen, dag keine Wei- sung aus Bagdad zur Visenerteilung vorlag. Schliehlich aber erteilte Bagdad doch Visen, auf persönliche individuelle Telegramme. Am Montag, dem 28. Juli, flog das erste Flugzeug in Richtung Euphrattal. Wer den Weg über Damaskus nahm und per Taxi weiter nach Bagdad fuhr, war diesem Flugzeug um einige Tage voraus. Wir, die Oeffentlichkeit in Aegypten, sind also noch immer weitgehend abgeschnitten vom Irak. Wir sahen zwar irakische Minister, gleich drei an der Zahl, an Nassers Seite bei der großen Rede auf dem„Platz der Revolu- tion“ zum 6. Jahrestag der ägyptischen Re- volution am Abend des 22. Juli. Aber diese Minister erzählten der Oeffentlichkeit nicht, Was geschehen war und was geschehen wird. Sie reisten in aller Stille wieder ab. Nasser verzichtete in auffallender Weise auf eine rhetorische Wirkung seiner Rede, er winkte Sprechchören leicht nervös, aber dann ver- bindlich lächelnd ab und erhob nie seine Stimme zu mitreißender Lautstärke. Ueberhaupt war die Reaktion in Kairo auf die Vorgänge in den arabischen Staaten auherst sonderbar. Die ersten Tage herrschte über die Ergebnisse iyi lrak ungehemmte Freude und Genugtuung. Dann aber kam die amerikanische Landung im Libanon und die englische in Jordanien. Das Stimmungsbaro- meter am Nil sank auf den Nullpunkt. Noch zu frisch ist die Erinnerung an Suez und, obgleich dieser„Krieg“ in europäischen Augen wie ein Mückenstich war, so hat man doch hier seitdem genug von„dauscha“, wie die Araber in aller Art Händel, ob groß oder klein, sagen. Auch war ja Nasser nicht da, man vermutete ihn nach seinen Besprechun- gen mit Tito auf seiner Lacht„Horreya“ im lieblichen Mittelmeer schaukelnd und de- monstrierend:„Ich war ja gar nicht da, kann's also nicht gewesen sein!“ Und nicht nur die Oeffentlichkeit vermutete dies, son- dern auch die Minister und Offiziere, die sich am Freitag, dem 18. Juli, am Quai in Alexandrien einfanden, um ihn dort zu er- warten. Die Minister und Offiziere hatten zu diesem Zweck das Strandleben, das sie im Sommer samt Familie in Alexandrien und Port Said führen, aufgegeben und die Bade- hose mit Uniform oder Gehrock vertauscht. Aber Nasser kam nicht. Er war längst in Moskau gewesen und nun in Damaskus. So fühlte man sich hier in Kairo ohne den starken Mann wie ein halbwüchsiger Sohn ohne Vater, wenn nicht wie ein Waisenkind. Man erging sich, ohne viel eigene Kommen. tare, in Wiedergaben von dem, was andere gesagt hatten. Ein Leutnant in Begleitung der irakischen Minister aus Bagdad hatte, laut ägyptischer Presse, erklärt, Feisal sei gar nicht erschossen worden, sondern an einer Ohrfeige gestorben, die ihm sein Onkel Abdul Illah verabfolgt hätte, im Augenblick. da sich der junge König ergeben wollte. Feisal solle sowieso herzkrank gewesen sein. Eine Version von den vielen, die es über das Ableben des jungen Herrschers gibt, die zum mindesten für sich hat, daß die„Schuld“, wenn man von einer solchen sprechen will, an Feisals Tod auf seine eigene Umgebung zurückfällt. Es machte dabei nichts aus, daß schon am Freitag, dem 18. Juli, die Zeitung „Ahram“ den in der ganzen Welt verbreite ten Bericht über Feisals Tod durch Kugein gebracht hatte, aus der Feder eines ägypti- schen Presseberichters, der zu den vier ersten Aegyptern gehörte, die über Damas- kus mit dem Auto Bagdad erreicht hatten. Dabei ist Kairo ruhig, die Taxichauffeure sind freundlich, die Bevölkerung, ihrer ein- fachen Geistesart gemäß. unbekümmert. Die oberen Zehntausend tanzen des Nachts, so- Weit sie nicht am Strand des Mittelmeers lie- gen, auf der Terrasse des Semiramis-Hotels zu einer vorzüglichen, italienischen Kapelle, die letztes qahr in Düsseldorf spielte, oder unter den Palmen und rotglühenden Flam- boyants der vielen Clubs zu den Melodien griechischer und italienischer Schlagersänger, * die die letzten französischen Chancons und amerikanischen Songs in die glühende afri- kanische Nacht schmettern, bis 3 Uhr früh. Man ist lebenshungrig, man tanzt, man Will vom Krieg nichts wissen. Die Liba- nesen, selbst wenn sie ein wenig schießen, hat man in Kairo nie ernst genommen. Allerdings ohne Amerikaner! Während der ersten Woche der Krise, als alle Welt mit Angst am einen dritten Weltkrieg dachte, brachte eine führende ägyptische Zeitung über die ganze Breitseite hinweg und vor einer Meldung über Atomwaffen der Ame- rikaner:„Ein Ulema spricht sich gegen die Sackmode aus.“ Lang und breit wurde aus- geführt, daß dieser religiäs- islamische Rechtsgelehrte vorschlägt, jeden Ehemann, der seine Frau ein Sackkleid kauft, aus der religiösen Gemeinschaft auszustoßen. Denn dieses moderne Gewand sei vom Teufel er- kunden, es zu tragen eine unverzeihliche Sünde. Zwar wurden die in den letzten Wochen gegen die Sackmode gehaltenen Moralprèedigten der Scheichs und Ulemas von Laienstimmen glatt als„lächerlich“ be- zeichnet. Aber trotzdem geht die Polemik über die Sackmode weiter,— während und sicher auch noch nach der Nahost- Krise. Und man kann nicht verschweigen, wenn man ein vollständiges Stimmungsbild von Kairo geben will, daß die Aegypter der„guten Gesellschaft“ den schönen Frauen des Lan- des, die ausnahmslos der neuen Sack- Mode Buldigen, mit einem Interesse nachblicken, dag vielleicht einer ernsteren Sache wert Wäre. Weitere Berichte siehe Seite 8 Po! un Frag gege der mun Meh heit Deu Kine Veri zinis Eine zeug tion spez Im Halt von dies Infe Abe mit kör; han- Bild körp eine Wei die zutr len Imp die Ir. 17 — jule rhein erricht Erlaß estellt, nach esetzeg ich die ch sei. aS An- Kreuz, ulräu- e nicht altung u ent- mbole ringen var es und er die Schul. nicht. im im Dlische 8 Se- farrer jedoch Stim- 18 der grup- dig e Ungs- Asatz- Ungs- über en im zeitig eines ittelt ver- ver- Ax- nüsse Vor- schie- verk. sen- tzten des- d der pold Nach nom- nden a um ohne an- leut- such n in aats- Salz- cher 1 sind den zem d in Kor- bei biets Ilio- mit icht⸗ und Pro- di- zem So- ein Mil- Ung un- mer dits- Un- die olge sen, zu- cht- Nr. 177 Dienstag, 5. August 1958 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g. Zwei der berühmten Wachposten vor dem Buckingham-Palast in London sind am Sonn- tag von einem Taxi überfahren und mit schweren Kopfverletzungen in ein Kranken- haus eingeliefert worden. Das Taxi wollte einem Hund auf der Fahrbahn ausweichen, geriet auf den Bürgersteig und fuhr in eine Gruppe von vier Soldaten, die zur Wach- übernahme zum Palast marschierten. Die beiden Insassen des Taxis erlitten Beinver- letzungen. 5 Einen unrühmlichen Rückzug mußte am Sonntag der französische Matador Julien Michel bei einem Stierkampf antreten, der unter der Schirmherrschaft des Malers Pablo picasso in Vallauris Frankreich) stattfand. In einem kühnen Angriff rig er dem Mata- dor mit den Hörnern einen Teil der Hose ab. Bei einem zweiten Anlauf erwischte er ein weiteres Stück Hose. Nach dem dritten Angriff des Stiers mußten Assistenten mit einem Handtuch herbeieilen, um den Rück- zug des Matadors zu decken. Der Stier gal- loppierte unterdessen triumphierend rings um die Arena und ließ die Hosenfetzen auf seinen Hörnern flattern. * „Les Colettes“, die Villa in Cagnes-sur- Mer an der französischen Riviera, in der Auguste Renoir seine letzten Lebensjahre verbrachte, ist für 28 Millionen Francs an den Vertreter von General Motors in Nizza, Gabriel Pavin, verkauft worden. Der jüng- ste Sohn des Malers, Claude Renoir, stimmte dem Verkauf unter der Bedingung zu, daß die Besitzung in ihrem gegenwärtigen Zu- stand belassen werde. Die Villa liegt in einem großen Olivenhain, der auf mehreren Bildern Renoirs erscheint. 8 Sechs Personen, Angehörige zweier Fa- milien, sind in der französischen Stadt Montlucon nach dem Genuß von Giftpilzen gestorben. Zwei weitere Personen, die an dem Pilzessen ebenfalls teilnahmen, schwe- ben noch in Lebensgefahr. * Der neue Dienst der Air France auf der Strecke Paris— Moskau ist am 3. August durch eine Maschine der Gesellschaft aufge- nommen worden. * Bei einer Explosion in der Küche des französischen Passagierschiffes„Lyautey“ wurden am Sonntag vier Mitglieder der Be- satzung getötet und mehrere verletzt. Das Unglück ereignete sich auf hoher See. Die „Lyautey“, die am Sonntagmorgen Marseille verlassen hatte und, Tanger und Cassablanca in Nordwestafrika anlaufen sollte, kehrte am Sonntagabend nach Marseille zurück. * Kühler Wind und Regenfälle brachten am Sonntagabend in einigen Teilen Italiens— besonders im Norden— Erleichtérung von der Hitzewelle, die in den letzten drei Tagen mindestens 21 Menschenleben durch Hitz- Schläge gefordert hat, * Bei einem Straßenbahnbrand in einem Vorort der norwegischen Hauptstadt Oslo kamen vier Menschen in den Flammen um, 15 andere wurden verletzt in Krankenhäu- ser eingeliefert. * Die städtischen Behörden von Kalkutta leiteten Maßnahmen gegen einen möglichen Ausbruch der Pest ein, nachdem das Pest- Kontroll-Laboratorium berichtet hatte, daß fünf mit Pestbazillen infizierte Ratten ge- kunden worden seien. In den Gebieten, in denen man die Ratten aufspürte- sollen um- fassende Desinfektionsmaßnahmen ergriffen werden. E Tausende von Familien in Süd-Ceylon sind durch das Auftreten einer Bande von Kindesentführern in Angst und Schrecken versetzt worden. Die Kidnapper rauben zu- meist junge Mädchen, die zum Zwecke der rascheren Errichtung einer Brücke über den Ein Ganga, den größten Fluß Süd- Ceylons, als Menschenopfer ermordet werden. Die Entführungen setzten ein, als die Pfeiler der Brücke im Flußbett keinen Halt fanden und umstürzten. Der seit Jahren geplante Bau soll bisher abgelegene ceylonesische Ort- schaften mit der Hafenstadt Galle ver- binden. Technische Avantgardisten ließen sich nicht entmutigen ue Vor hundert Jahren begann der transatlantische Telegrammverkehr/ Viele Fehlschläge/ Spötter fehlten nicht Am 5. August vor hundert Jahren gelang der menschlichen Technik einer ihrer größ- ten Siege: sie löschte erstmals die Tau- sende, Amerika von Europa trennenden Kilometer aus. Durch ein zwischen Irland und Neufundland gelegtes Kabel übermit- telte der elektrische Strom nun gedanken- schnell von Kontinent zu Kontinent die Botschaften, zu deren Beförderung die Schiffspost lange Wochen brauchte. Als den Göttinger Professoren Gauß und Weber 1833 die Entwicklung ihres elektro- magnetischen Telegraphen gelungen war und der Physiker Steinheil vier Jahre später die erste, fünf Kilometer lange telegraphische Uberlandleitung von München nach Bogen- hausen gelegt hatte, träumten kühne Gei- ster bald von der Ueberwindung weiter irdischer Räume durch die Telegraphie. Doch als 1846 ein New Lorker Journalist seinen Plan eines Unterseekabels von Amerika nach Europa veröffentlichte, erntete er Hohn- gelächter. Auch Fortschrittsgläubigste hiel- ten es für einen dummen Witz, daß jemand durchs Wasser telegraphieren wollte. Ein Jahr später aber hatte dieser Ge- danke nichts Utopisches mehr an sich. Der Physiker Werner von Siemens fand in der Guttapercha die geeignete Isoliermasse für unterseeische Leitungen und bewies es 1847 in mehreren Versuchen. 1851, im Jahr der ersten Weltausstellung, wurde England durch das Kabel Dover Calais mit dem europäischen Festland verbunden, und wei- tere Kabel durch Nord- und Ostsee folgten. Für den Gedanken eines Transatlantik- kabels stand nun 1853 in New Vork der zweite Prophet und große Manager auf, der 34 jährige Kaufmann Cyrus W. Field, der es in 15 Jahren vom Lehrling zum Chef eines großen Handelshauses gebracht hatte. Field gründete 1854 in New Vork und 1855 in Lon- don Gesellschaften zur Legung des Kabels und gewann die Unterstützung der amerika nischen und der britischen Regierung. Kriegsschiffe beider Nationen begannen im August 1857 von der irischen Insel Valentia aus mit den Verlegungsarbeiten. Das Unternehmen schlug fehl, nachdem das Die„Great Eastern“, mit 27 400 Tonnen seinerzeit das größte Schi der Welt, beim Aus- laufen aus dem Hafen von Sheerness, wo sie im Sommer 1866 das dritte, das endlich geglückte Atlantikkabel an Bord genommen nur 15 mm starke Kabel zweimal gebrochen War. Auch der nächste, im Juni 1858 unter- nommene Versuch scheiterte durch Kabel- bruch. Jetzt änderte man die Taktik und fing mit der Verlegung des Kabels in der Mitte des Ozeans an; dort wurden die bei- den an Bord der amerikanischen„Niagara“ und der britischen„Agamemnon“ befing⸗ lichen Kahbelteile verbunden, dann nahm die„Niagara“ Kurs auf Europa und die „Agamemnon“ auf Amerika, und diesmal Sing alles glatt. Die Schiffe landeten ihre Kabelenden fast gleichzeitig am 4. August an der Felsenküste Valentias und in der Trinity Bay auf Neufundland. Am 5. August 1858 gingen die ersten tele- graphischen Botschaften von Neufundland ab und wurden auf Valentia klar aufgenom- Begeistert begrüßten die Bewohner der irischen Insel Valentid das zweite Atlantikabel, als es im Sommer 1865 an der Felsenküste ihrer Heimat an Land gezogen wurde. Der Jubel war verfrüht, das Kabel brach, und erst im nächsten Jahr gelang die endgültige telegraphische Verbindung Europas mit Amerika. 2 Bilder: Archiv Winkler Ratte. men, und am folgenden Tage telegraphierte die englische Königin Viktoria dem Prä- sidenten der Vereinigten Staaten Buchanan ihren Glückwunsch. Groß war der Jubel auf beiden Seiten des Atlantiks über das end- lich geglückt scheinende Unternehmen, Field wurde als Held der neuen technischen Zeit gefeiert, und die Aktien der Atlantic Tele- graph Company erlebten auf den Börsen in Stunden Kurssteigerungen um mehrere 100 Prozent. Aber die allgemeine Freude sollte nur von kurzer Dauer sein. Schon bald sprach sich herum, daß mit dem Kabel etwas nicht in Ordnung war. Immer häufiger kamen die Telegramme nur verstümmelt oder völ- lig ur verständlich durch, und Anfang Sep- tember verstummte die Leitung gänzlich. Daß diese Katastrophe nicht das Ende der großen Idee bedeuten durfte, darüber Waren sich Field und die Atlantic Telegraph Company trotz weltweitem Hohn und Spott der Besserwisser einig. Gemeinsam mit dem britischen Handelsministerium ging die Ge- sellschaft in London an die Untersuchung der Ursachen des Mißgeschicks. Sie fand auch neue Kapitalgeber, und während in den Vereinigten Staaten noch der Bürger- krieg Nord gegen Süd in vollem Gange war, wurde ein wesentlich besseres Kabel von doppelter Stärke angefertigt. Zur Verlegung dieses„100 000-Zentner-Taues“, wie due Zeit- genossen es nannten, charterte man den damals größten Dampfer der Welt, die 27 000 Tonnen große„Great Eastern“ 5 Im Juli 1865 stach das Riesenschiff mit seiner Last von Irland aus in See. Es kam der Küste Neufundlands bis auf das letzte Drittel des Weges nahe, dann brach auch das für unzerstörbar gehaltene„100 000- Zentner-Tau“ und mußte in einer Länge von 1200 Seemeilen verloren gegeben werden, da alle Versuche scheiterten, sein in mehr als 3000 Meter Tiefe versunkenes Ende zu bergen. Die Gesellschaft gab sich nicht geschla- gen. Sie bestellte ein neues, nochmals ver- bessertes Kabel, das dann von der„Great Eastern“ im Sommer 1866— diesmal ohne Zwischenfall— von Irland nach Neufund- land verlegt wurde. Acht Jahre nach dem Verstummen des ersten Kabels wurde der europäsich- amerikanische Telegramm-Ver- kehr am 27. Juli 1866 wieder aufgenommen und riß nun nicht mehr ab. Als wenige Wochen später auch das im Vorjahr ver- lorene Kabel gehoben und angeschlossen werden konnte, war der Triumph Cyrus W. Fields und der Männer, die seine Idee zu der ihrigen gemacht hatten, nach einem 13jährigen Ringen mit dem Atlantik voll- kommen. Rudolf Winkler Wetterbericht von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute sonnig bis leicht bewölkt, meist trocken, ver- einzelt und örtlich Gewitter jedoch nicht ausgeschlossen. Nachmittagstemperaturen 23 bis 25 Grad. In der Nacht zum Mittwoch meist klar. Frühtemperaturen 11 bis 14 Grad Am Mittwoch etwas wolkiger, im ganzen aber freundlich. Einzelne Gewitter, Tages- temperaturen 21 bis 23 Grad. Schwacher, später mäßiger Wind aus südwestlicher Richtung. Sonnenaufgang 5.01 Uhr Sonnenuntergang 20.02 Uhr Wasserwärme des Rheins: 19,8 Grad 010 1005 Vorhersage-Narte för SS. S-Z Uhr 1015 oo Monnhelm O 05 e 125 8 797 5 1020* iss bon cis IL iois Pegelstand vom 4. August Rhein: Maxau 483(9), Mannheim 321 (unv.), Worms 241(6), Caub 232(-=). Kotschakow der Mann, der nicht Chrustschow ist Während der kritischen Sicherheitsrats- sitzungen im Juli tauchte im Ratssaal— bei dem Tisch, an dem die sogenannten Konfe- renz-Beamten sitzen— in einer Ecke des Saales ein eigenartiger Mann auf; auch die Korrespondenten, die die UNO-Beamten kennen, wußten nicht, wer es war. Eines stand aber fest: wenn der Mann nicht Chrustschow selbst war, dann mußte er sein jüngerer Bruder sein: die Form der Glatze, die Hautfarbe, die Nase, die korpulente Ge- stalt— alles stimmte mit dem Signalement des viel photographierten sowjetischen Mi- nister präsidenten überein. Eifriges Nachfragen begann: wer ist Chrustschows Doppelgänger? Ein geheimer Abgesandter der Familie Chrustschowꝰ? Oder eine Vorbereitung für die Gipfelkonferenz, kür die ein Doppelgänger des sowjetischen Ministerpräsidenten unter Umständen nütz- lich sein könnte? Die Ueberraschung war um so größer, als die Journalisten erfuhren: ja, der neue Mann am Tisch der Konferenz-Beamten ist wirklich ein Russe— und noch dazu einer, der erst vor kurzem im UNO-Gebäude an- Kam. Er ist aber offenbar kein Vorreiter für die Gipfelkonferenz. Er ist auch kein Ver- wandter des sowjetischen Ministerpräsiden- ten, sondern nur sein Landsmann und einer der wenigen, die als UNO-Beamte wirken, weil die Sowjets in früheren Jahren keinen besonderen Wert darauf legten, ihre Beam- tenquote in der UNO auszufüllen. Erst in den letzten Jahren ist der Verkehr aus der Sowjetunion etwas weniger gehemmt. Der neue Mann in der UNO ist Direktor in dem Departement für Konferenz-Dienste, einer großen Abteilung in der UNO, die die vielfältigen mit der täglichen Konferenz- und Sitzungsarbeit verbundenen technischen und Uebersetzungsdienste regelt. Er heißt nicht Chrustschow, sondern Kotschakow. Damit hat das Rätsel dieses Mannes seine einfache Lösung gefunden. Aber es gibt noch immer Mißtrauische, die es nicht für ausgeschlossen halten, daß der Doppelgänger bei der Gipfelkonferenz eine wichtige geheime Rolle spielen wird. Wer Kotschakow gesehen hat, wird bei Chrustschows öffentlichem Auftreten in New Vork nie ganz sicher sein, welcher von bei- den nun Chrustschow und welcher Kotscha- kow Rist. Modernes Gesundheitswesen 8 Polloimpfung und natürliche Immunität In ärztlichen Fachkreisen hat man die Frage aufgeworfen, ob die Schutzimpfung gegen Kinderlähmung nicht die Entwicklung der auf natürlichem Wege erworbenen Im- munitat hemmt, durch die normalerweise die Mehrzahl der Erwachsenen gegen die Krank- heit geschützt werden. Diese Befürchtung ist jedoch, wie die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Kinderlähmung unter Bezugnahme auf eine Veröffentlichung in der französischen medi- zinischen Fachpresse feststellt, unbegründet. Eine Infektion oder eine Schutzimpfung er- zeugen nach einer gewissen Zeit eine Reak- tion des Organismus, die durch die Bildung spezifischer„Antikörper“ charakterisiert ist. Im Gegensatz zu dem passiven Schutz ist die Haltbarkeit dieser Antikörper in der Regel von langer Dauer, und zwar gewöhnlich ist diese Dauer länger nach einer natürlichen Infektion als nach einer Schutzimpfung. Aber jeder Kontakt eines solchen Menschen mit demselben Antigen, solange die Anti- körper, wenn auch stark vermindert, vor- handen sind, erregt die fast unmittelbare Bildung einer neuen Menge derselben Anti- körper. 5 Da das so ist, kann man gewiß sein, daß eine Wiederholung der Impfungen in keiner Weise die Bildung einer Immunität hindert, die bei Kontakt mit Poliomyelitisfällen auf- zutreten pflegt. Im Gegenteil, das Ueberstehen von stil- len oder stummen Infektionem die durch die Impfung nicht beeinflußt werden, kann nur die Wirkung der Schutzimpfung verstärken und früher als unter natürlichen Bedingun- gen bewirken, daß ein Zustand dauernder Immunität erworben wird, der für die Mehrzahl der Erwachsenen in allen Ländern charakteristisch ist. ü Finnische Sauna oder „Heimsauna“? Da die Benützung öffentlicher Sauna- anlagen aus verschiedenen Gründen manch- mal nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird, hat die sogenannte Heimsauna, das Kreuzthermalbad, viele Freunde gefunden. Die Besitzer einer solchen Heimsauna be- tonen, daß sie auf diese Weise unabhängig sind von öffentlichen Badezeiten, Infektions- und Erkältungsgefahr ausschließen und nach dem Verlassen der Kabine gleich das Bett aufsuchen können. Außerdem ist auf diese Weise ein diskretes, unbeobachtetes Durch- führen des Bades möglich, was von weib- lichen Benützern und- in kleineren Orten sehr erwünscht ist. Angesichts dieser Vorteile der Heimsauna kragt es sich natürlich, ob sie die gleiche Wirkung wie die bekannte finnische Sauna besitzt. Mit dieser Frage setzte sich Dr. med. E. Schlevogt, Stuttgart, im„Archiv des Bade- wesens“ Kritisch auseinander. Er weist auf erhebliche Unterschiede hin. So beruht ein wesentlicher Teil der Saunawirkung im Ein- atmen der heißen und danach der frischen kühlen Luft, während die heiße Luft beim Kreuzthermalbad nur auf die Körperober- fläche wirkt. Dr. Schlevogt sieht in der idealen Kombination von warm und kalt eine der zweckmäßigsten Abhärtungsmaß- nahmen der finnischen Sauna, die in ihrer umfassenden Wirksamkeit von keiner ande- ren Anwendung, auch nicht vom Kreuz- thermalbad, ersetzt werden könne.— Trotz- dem werden vermutlich die Vorteile der Heimsauna als individuelles Heimgerät viele Menschen bestimmen, auf die spezielle Wir- kungsweise der finnischen Sauna zu ver- zichten, vor allem dort, wo noch keine Sauna-Anlage vorhanden ist. Unsere Frage „Finnische Sauna oder Heimsauna?“ kann daher nicht mit einer einfachen Empfehlung für die eine oder andere Anwendung be- antwortet werden, sondern wir glauben, daß beide ihren Wert und ihre Vorteile haben, und jeder, der es sich nur irgend einrichten kann, auf einen regelmäßigen Besuch einer finnischen Sauna nicht verzichten sollte. Lärmfrei Hinweise auf ruhige Hotels, Pensionen und Sanatorien— besonders in Erholungs- und Kurorten— sowie die in einzelnen Orten getroffenen Antilärmmaßnahmen bringt das Mitteilungsblatt„Kampf dem Lärm“, das vom Deutschen Arbeitsring für Lärmbe- kämpfung, Düsseldorf, Prinz-Georg-Str. 77/79, herausgegeben wird. „Baby-Ruf anlage“ Um den Säuglingsschwestern der Kinder- kliniken unnötige Wege zu ersparen, und ihnen doch die Möglichkeit zu geben, über Tun und Lassen der Babys jederzeit unter- richtet zu sein, sind neuartige Baby-Rufan- lagen entwickelt worden. Eine solche Anlage soll im Kinderkrankenhaus in Kassel einge- baut werden. Brüllt in einem der Zimmer ein Säugling, dann wird das Geschrei auf Mikro- phone aufgenommen. In dem Schwesternzim- mer leuchten im gleichen Augenblick Lampen auf. Außerdem zeigt in den Kinderbetten ein Feuchtigkeitsmesser an, ob sich der Säugling naß gemacht hat und die Windeln gewechselt werden müssen. Von berühmten Leuten Das Laster unserer Zeit „Der moderne Mensch hat nur ein ein- ziges wirklich neues Laster erfunden“, er- klärte Aldous Huxlex:„Die Geschwindig- keit!“ 5 Wissenschaftliche Skepsis „Wie kann ein Natur wissenschaftler von rem Rang nur so abergläubisch sein?“ fragte ein Bekannter den dänischen Atom- forscher Niels Bohr, als er auf dessen Schreibtisch ein Hufeisen bemerkte. „Aber ich glaube ja gar nicht daran!“ ant- wortete der Gelehrte.„Ich sage mir nur, vielleicht kann es doch Glück bringen, ganz gleich, ob man daran glaubt oder nicht.“ Wenn ich nicht Alexander wäre Ein Bewunderer stellte Frangoise Sagan die Frage:„Wenn Sie nicht Frangoise Sagan wären, wer möchten Sie dann sein?“ Ohne groß zu überlegen, antwortete die Schriftstellerin, die von ihrer eigenen Be- deutung offensichtlich ungemein eingenom- men ist:„In diesem Falle möchte ich Fran- coise Sagan sein!“ Das Letzte Als der große englische Staatsmann Lord Palmerston 1865 seinem Ende nahe War, machte ihn sein Arzt schonend darauf auf- merksam, daß sein letztes Stündlein ge- schlagen habe. Palmerston antwortete:„Ster- ben, lieber Doktor? Das ist das Allerletzte, Wozu ich mich entschließen werde!“ Es wa- ren seine letzten Worte. Bescheidenheit ist Honorè Daumier befand sich zeitlebens in Geldschwierigkeiten, weil er keinerlei ge- schäftliche Begabung besaß und seine Mei- sterwerke nur den oppositionellen Zeitungen zur Verfügung stellte. Eines Tages teilte ihm sein Freund Daubigny mit, er werde ihm einen reichen amerikanischen Kunstsammler schicken, der die Gepflogenheit habe, nur wirklich teure Bilder zu kaufen. Bald er- schien auch der Amerikaner in Daumiers Atelier, besichtigte alles, zeigte schließlich auf ein großes Gemälde und fragte nur: „Wieviel kostet das?“ Daumier faßte sich ein Herz und ant- wortete:„Fünftausend!“ Schweigend nahm das der Amerikaner zur Kenntnis, sah sich weiter um und fragte schließlich nach dem Preis eines anderen Bildes. 5 Daumier schwankte lange, fand aber nicht ein zweites Mal den Mut, einen so hohen Preis zu fordern, und erwiderte:„Sechshun- dert!“ 5 „Gut, ich kaufe das erste für 5000. Das andere kaufe ich nicht!“ erklärte der Ameri- kaner, zählte das Geld auf den Tisch, ergriff das Bild und verschwand, ohne sich je wie- der selien zu lassen. Egoismus „Ein Egoist“, so erklärte kürzlich Jean Cocteau,„ist ein Mensch, der immer nur von sich selbst spricht, während wir mit ihm von uns sprechen möchten.“ Wenig haltbarer Firnis In einem Pariser Salon war von der menschlichen Kultuf die Rede. Da bemerkte Claude Terrail, der Inhaber des bekannten Luxus- Restaurants Tour d'Argent, dessen Kundschaft sich sus den wohlhabendsten Kreisen aller Länder zusammensetzt:„Die menschliche Kultur ist nur ein sehr dünner Firnis, der sich in Alkohol leicht löst!“ MANNHEIM Dienstag, 8. August 1958/ Nr. In Siegrune und Wagenburg: Junge Ostlandreiter lagern in Blue Jeans Bei Hirschhorn stehen Zelte der„Deutschen Jugend des Ostens“ Auf einem der vielen Campingplätze längs des Neckars: Vor einer Kote— 80 neigen die typischen Feuerzelte der bündischen Jugend— saß eine kleine Schar. Die Buben trugen alle die gleiche Kluft: Graues Hemd, schwarzes Halstuch mit Leder- noten und Aermelwappen. Ein paar Schaulustige katten sich dort versammelt. Die „Pimpfe“— so sagten etwas geringschätzig die Neugierigen— kümmerten sich kaum um den Campingbetrieb. Sie sangen zur Klampfe:„Nach Ostland wollen wir reiten.“ Ihr Repertoire umfaßte noch mehr dieser Reiterlieder. Ste sangen allerdings— das muß gesagt werden— weit mehr aus Freude am Singen, kaum aber, um ein politisches Programm au verkünden, gleichwohl sie Mitglieder der Jungenschaft der „Deutschen Jugend des Ostens“ waren. Wenn die Jungenschaftler sick unterhielten, konnte man (bei einigen wenigstens) unschwer den hessischen Dialekt erkennen. Auf einem Wim- pel, den die Gruppe mit sich fükrte, war das schlesische Wappen eingestickt. Aber weder der Ijährige Führer, noch die zwölf und viersehnjährigen Sänger Ratten eine clare Vorstellung von der alten Heimat. Sie waren ja größtenteils in der zweiten Hei- mat ihrer Eltern— in der Bundesrepublik Dieser Tage wurde im idyllischen Finken- bachtal nahe Hirschhorn das nordbadische Bezirkslager der DO eröffnet. Hier treffen sich in den nächsten vier Wochen Grup- pen aus Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Schwetzingen und Karlsruhe. Vorläufig ste- hen dort knapp ein Dutzend Zelte. Die Lagerteilnehmer, Jungen und Mädchen, tra- gen meist die für den Lagerbetrieb so prak- tischen Blue Jeans. Sie geben sich ungezwun- gen. Es gibt kein festes Lagerprogramm, Wenigstens vorläufig noch nicht, denn man Will sich ja erholen. Und Lagerleiter Eber- hard Glowitz, ein Student von der Karlsruher Technischen Hochschule, meint entschuldi- gend:„Wir sind ja erst am Anfang“. Am einen Ende des Lagers steht eine roh gezimmerte Bretterbude. Dort ist die Küche untergebracht. Die Küchenausrüstung stellte die Bundeswehr zur Verfügung; ebenso den Koch. Auch hier macht der Besucher die Fest- stellung, daß die jungen Leute, deren Ano- raks die landsmannschaftlichen Wappen zie- ren, zum Teil schon den Dialekt ihrer der- zeitigen Umgebung sprechen. Ein 18 jähriger Gruppenführer aus Mannheim— seine Eltern sind Schlesier— kam mit fünf Jahren nach Thüringen. Bevor ich Gruppenabende ab- halte, muß ich mich immer sorgfältig präpa- rieren“, berichtet er. Er liest Bücher über — geboren worden. Schlesien und vermittelt das so erworbene Wissen an die jüngeren Gruppenmitglieder. Während zwei Mädchen vom Küchen- dienst auf ihrem Kofferradio den amerikani- schen Soldatensender AFN einschalten, er- läutert Lagerleiter Glowitz die Ziele der Dq: „Zunächst sind wir parteipolitisch nicht ge- bunden. Wir sind auch keine Vertriebenen- organisation. Vierzig Prozent unserer Mit- Slieder sind Einheimische. Wir sind der Auf- fassung, daß die Rückgewinnung der ver- lorenen Ostgebiete Sache des gesamten deut- schen Volkes sein muß und nicht einiger Flüchtlingsverbände. Wir wollen in der DO die Erinnerung an die verlorenen Ostgebiete Wwachhalten, und das Volksbrauchtum dieser Gebiete lebendig erhalten. Daneben widmen wir uns verschiedenen Sonderaufgaben. Wir haben jetzt wieder die Südtirolaktion laufen und in Schleswig-Holstein nehmen sich die dortigen Gruppen der deutschen Minder- heiten in Dänemark an. Hier in unserem Lager betreuen wir jugendliche Spätaussied- ler und Kinder aus dem Flüchtlingslager Rastatt.“ Ein anderes DꝗiO-Mitglied ergänzt diesen Vortrag:„Und wir beschäftigen uns mit deut- scher Geschichte. Wir müssen ja auch unser Recht auf die Heimat irgendwie begründen.“ Lokalkommentar: Geben und Nehmen a uk Gegenseitigkeit Die kleinen Anzeichen für die zunehmende Verdichtung der Lebensbeziehungen 2 Wi- schen Stadt und Land sollen nicht unbe- merkt bleiben. Da war doch kürzlich bei der Verabschiedung des Haushaltsplans für den Landkreis Mannheim ausführlich die Rede von den mit etwa zehn Prozent aus Land- Kkreisgemeinden beanspruchten Krankenanstalten. Früher spielte dieser An- teil keine weitere Rolle. Da war die Stadt Mannheim stolz auf ihre„Vorleistungen“ auf dem Gebiet der Krankenanstalten, der Schulen, des Theaters und so weiter. Da Aber die Stadtfinanzen den Wiederbeschaf- kungsaufgaben ihrer zerstörten Einrichtun- gen nicht ganz gewachsen sind, nimmt man Alle reichlich dimensionierten Einrichtungen unter die Lupe und spricht von„Vorlei- stungen“, wenn sie von der weiteren Um- Welt frequentiert werden, die sich vielleicht dadurch Eigeneinrichtungen erspart. Zehn Prozent von 2853 Betten der Kran- kenanstalten sind immerhin 285 Betten, die erstellt, ärztlich und durch Pflege- und Kü- chenpersonal betreut sein wollen. Bei der ständigen hohen Frequenz wird häufig eine Vermehrung der Bettenzahl gefordert. Diese gewiss wünschenswerte Vermehrung ganz ohne Bedenken dem Mannheimer Steuer- zahler aufzubürden, würde dem Sachver- halt nicht gerecht. Um so erfreulicher war die Debatte im Kreistag über eine angemes- sene Beisteuer an die Krankenanstalten in Mannheim und das Krankenhaus in Wein- heim. Auch die Errichtung eigener Häuser wurde in Erwägung gezogen, durch die diese Häuser entlastet würden. Die in Frage kom- mende Beisteuer an Mannheim wurde dabei auf 190 00 DM jährlich geschätzt. Landrat Dr. Gaa machte dagegen An- sprüche auf Beiträge für die vom Groß- stadtverkehr mitgenommenen Kreisstraßen Seltend. Aber damit dürfte er sich in der Adresse geirrt haben: Stadtkreis und Land- kreis werden sich in allen Fragen der über- mäßigen Beanspruchung ihrer Straßen ge- meinsam mit Land und Bund auseinander- setzen müssen. Das Spiel von Rechnung und städtischen Gegenrechnung läßt sich auf Krankenbetten und Kreisstraßen zusammen schlecht an- Wenden. Es gibt Landkreise(nicht hier), die an das Stadttheater in der Nähe einen namhaf- ten Beitrag leisten und den Transport der Besucher aus Kreisgemeinden zahlen. Auch das entspricht einem wohl verstandenen Interesse auf Gegenseitigkeit. Wer sich ein- mal in aller Ruhe Rechenschaft darüber ab- legt, was es bedeutet, wenn Mannheim mit den Oberschülern, die nicht auf der Stadt- gemarkung beheimatet sind, bequem ein Schulgebäude für 600 Schüler füllen könnte, wird mit seinem gesunden Hausverstand Auch begreifen, daß die Grenzen für solche „Vorleistungen“, die in die Dimension der Millionen reichen, enger werden. Wenn Geben und Nehmen im Lauf der Zeit ohne Kleinlichkeit in vernünftige Relationen ge- bracht werden, so liegt das bestimmt im beiderseitigen Interesse. Die Kreistagsdebatte hat sich diesmal noch nicht zu Beschlüssen verdichtet. Man will die Ergebnisse der im Gange befind- lichen Erhebungen abwarten. Da man das Problem so fest und ernst ins Auge gefaßt hat, können Beschlüsse nur noch eine Frage der Zeit sein. F. W. Kk. 40 Prozent ihrer Mitglieder sind Einheimische Wie dieses Recht einmal wirksam werden soll, wissen aber die jungen Leute nicht. Da- für wollen sie— in Heidelberg zum Bei- spiel— polnische und tschechische Sprach- kurse einrichten. Denn, so erklärt Glowitz: „Wir müssen mit den Slawen ja ins Gespräch kommen.“ In allen Gesprächen, die sich um die eigentlichen Ziele der DJO drehen, bzw. um deren Verwirklichung, schwingt ein kaum merklicher Unterton von Resignation mit. Die Jüngeren treiben unbeschadet dieser Sor- gen ihre munteren Spiele. Und darin unter- scheidet sich das Lager in keiner Weise von hundert anderen Lagern.„Zackiger Betrieb“ ist hier bestimmt nicht gefragt. Rund 3000 Mitglieder zählt augenblicklich die DO in Nordbaden; Heidelberg mit 400 stellt die stärkste Gruppe. In Mannheim sind es drei Gruppen mit durchschnittlich 30 bis 40 Jungen und Mädchen. Dazu sagt einer der jungen Führer:„In den Landgebieten sind wir besser drin. In einer Stadt wie Mann- heim sind die äußeren Reize so stark, daß die Jugendlichen sich nicht so sehr für unsere Arbeit interessieren.“ Während immer neue Lagerteilnehmer per Fahrrad oder Moped im Finkenbachtal eintreffen, weht über dem kleinen Camp die schwarze Fahne mit der DꝗoO-Rune, einer Kombination von stilisierter Wagenburg und Siegrune und einem Pfeil, der nach Osten Weist. 5 Unbekannter Junge ertrank im Neckar Am Montagnachmittag gegen 16 Uhr ver- suchte ein etwa 12 bis 13 Jahre alter Junge oberhalb der Kurpfalzbrücke den Neckar zu durchschwimmen. Badegäste sahen wenig später den Jungen untergehen und riefen laut um Hilfe. Die sofort verständigte Be- rufsfeuerwehr eilte unter Leitung von Branddirektor Dr. Magnus zur Unfallstelle, setzte Taucher ein und unternahm eine Ber- Sungsaktion, die jedoch ohne Erfolg blieb. Gegen 21 Uhr wurde die Suche, die von zahl- reichen Neugierigen beobachtet wurde, ein- gestellt. Die Kriminalpolizei konnte zwar Sachen des Jungen sicherstellen, konnte aber bis Redaktionsschluß die Personalien des Er- trunkenen noch nicht feststellen. Die älteste Stuttgarterin Ist eine alte Mannheimerin Karoline Fischer, geb. Riegel, wurde am 4. August 102 Jahre alt. Sie ist jetzt die älteste Einwohnerin von Stuttgart, ist aber auch eine alte Mannheimerin. Sie gründete 1886 die Firma Fischer-Riegel, die sich zu einem der größten Damenmodehäuser Süd- Westdeutschlands entwickelte. 1906 ging die Firma in andere Hände über. Karoline Fischer erfreut sich— gemessen in ihrem Alter— noch einer recht guten geistigen und Körperlichen Rüstigkeit und weiß noch manches aus der Mannheimer Chronik der achtziger Jahre zu erzählen. 0 Eine Delegation des Versöhnungsbundes (Gruppe Mannheim) wird am Vorabend des 13. Jahrestages des Abwurfs der ersten Atombombe auf Hiroshima 5. August— um 20.30 Uhr am Mahnmal in B4 einen Kranz niederlege- eee Es brannte auf der Blumenau: Fer erwehr beim Löschen Bild: Steiger Brand vernichtete Clubheim in Blumenau Die Ursachen sind noch unbekannt/ Es entstand erheblicher Sachschaden Aus bisher ungeklärter Ursache brach gestern auf dem Clubgebäude des SC Blu- menau am frühen Nachmittag ein Brand Aus. Bewohner der umliegenden Siedlungs- häuser sahen Qualm aus dem ganz aus Holz gebauten Gebäude dringen und benachrich- tigten sofort die Feuerwehr, die ab 14.20 Uhr in pausenlosem Einsatz löschte und das Vebergreifen des Brandes auf ein nahe- gelegenes Waldstück verhindern konnte. Der Besitzer des Hauses, zugleich Wirt der im Gebäude befindlichen Gaststätte, war kurz nach Mittag mit seiner Familie in die Stadt gefahren und war nicht zu erreichen. Der Brand, der eine glühende Hitze ent- wiekelte, vernichtete die Trainingshalle des Clubhauses, die daneben befindliche Privat- wohnung und einen großen Teil der Gast- wirtschaft. Noch nach einer Stunde schwel. ten einzelne Dachbalken, die dag Zurück bleiben eines Löschzuges der Feuerwehr bis über 17 Uhr hinaus erforderlich machten. Anlieger, die die Türen und Fenster des Gebäudes eingeschlagen hatten, um einige Gegenstände aus der Wohnung zu retten, mußten wegen starker Qualmentwicklung unverrichteter Dinge umkehren. Wie ein Sprecher der Mannheimer Feuerwehr am Telefon erklärte, hat die Zugluft, die beim gewaltsamen Oeffnen des Gebäudes ent- stand, den Brand wesentlich begünstigt. Bei Redaktionsschluß war die Bergung des Woh- nungs- Inventars noch in vollem Gange. Es wurden nur noch verbogene Metallteile un- ter den verkohlten Balken gefunden. Die Höhe des Sachschadens konnte noch nicht festgestellt werden. ju. Aus dem Polizeibericht: Rabiater Bursche schlug mit Bierflasche In Waldhof brachte ein 21 jähriger einem um zehn Jahre älteren Mann im Verlaufe einer Auseinandersetzung erhebliche Ver- letzungen mit einer Bierflasche bei. Ein zu Hilfe eilender 15jähriger wurde von dem Rohling ebenfalls tätlich angegriffen und derletzt. Nach Einlieferung beider in ein ich heraus, daß der Frankenhaus stellte sich heraus, g altere Welch ein Auge verlieren Wird. Der Täter, der zunächst floh, war aus einem französischen Gefängnis entkommen. Seiner Braut hatte er vorher mehrfach ge- droht, sie umzubringen, was er auch noch nach seiner Festnahme in der Nähe ihrer Wohnung wiederholte. Selbstmord durch Leuchtgas In seiner Wohnung nahm sich ein 38 jähriger verheirateter Mann durch Ein- atmen von Leuchtgas das Leben. Seine Frau, mit der er in Scheidung lebte, gab an, sie habe ihren in der Nacht heimgekehrten Mann morgens tot in der Küche vorgefun- den. Nachdem sich ein Verschulden dritter „MM'-Leser diskutieren die„Samstag-Wirrnis“ Am 29. Juli erschien unter der Ueber- schrift„Kranker Verkauf: Samstags-Wirr- nis“ ein mit dem vollständigen Namen ge- zeichneter Beitrag eines glossarisch begabten MM-Lesers, der sich in origineller Weise mit dem Problem der sehr unterschiedlichen Verkaufs- und Oeffnungszeiten im Handel, bei Behörden, Handwerkern und Aemtern beschäftigte, Diese Zuschrift löste ein star- kes Echo aus. Wir geben nachstehend die teils zustimmenden, teils kritischen und teils empörten Anmerkungen anderer Leser in Auszügen wieder und beenden damit die Diskussion. D. Red. „Hätte se norr' de Mittwoch gelosst!“ „Helmut Kling wirft in seiner Zuschrift die Frage auf:„Ist am ganzen Verkauf etwas krank“, und:„Ist Verkaufen heute nicht mehr Dienen?“ Ich möchte mich bemühen, diese Fragen wenigstens zum Teil zu beantworten, obwohl ich nicht im Verkauf beschäftigt bin Im Hauptbahnhof das Sperrsignal übersehen hatte. stieben gestern, gegen 7.30 Uhr, zwei rangierende Per- sonenzüge zusammen, weil einer der beteiligten Lokführer Einer der Wagen entgleiste und wurde schwer be⸗ schädigt(unser Bild). Der Reisezugverkehr zwischen Mannheim und Ludwigshafen Wurde über das Güterzug-Geleis umgeleitet. Drei Reisezüge erlitten durch diesen Un- fall durchschnittlich 30 Minuten Verspätung. Bud: Steiger oder mit dem Einzelhandel etwas zu tun habe. Die Krankheit, an der der Verkauf leidet, ist der„soziale Fortschritt“. Gerade Mannheim mit seiner großen Industrie färbt in dieser Be- ziehung sehr stark auf den kleinen Handel ab. Was man alles unter dem Wort:„Sozialer Fort- schritt“ in der Industrie propagiert,(Lohn- erhöhung, Arbeitszeitverkürzung) kann ja letz- ten Endes nicht nur auf die Industriebetriebe beschränkt bleiben. Es hieße den Kopf in den Sand stecken, wenn man meint, daß diese unbestreitbaren Vorteile auf den„Arbeiter“ beschränkt blieben. Der Verkäufer von heute kann nicht mehr als Diener bezeichnet werden, der nur mit Neid auf die Arbeitsvorteile Kampf gegen den freien Samstag ist ein Kampf gegen den Fortschritt und zugleich gegen Wind- mühlenflügel. Und ich wäre ein Don Quichote, wenn ich für mich das freie Wochenende be- anspruchen, aber es gleichzeitig anderen Men- schen, wegen mir unliebsamen Konsequenzen, absprechen wollte. Nicht zuletzt kommt die ganze Samstag-Wirrnis auf das Konto des Ladenschlußgesetzes der Bundesregierung, wo- rüber die Unzufriedenheit überall gleich groß ist. Daß auch Verkäuferinnen an ihre Kunden denken, geht schon aus dem Satz hervor, der heute immer wieder, auch von Hausfrauen zu hören ist: Hätte se norr de Mittwoch gelosst!“ O. N. anderer schaut. Auch der Verkäufer im Handel leistet nicht weniger Arbeit, als jeder x-beliebige andere Arbeiter; folglich fordert er, mit Recht, eine angeglichene Bezahlung und vor allem, eine angeglichene Arbeitszeit. Es ist heute voll- kommen unmöglich, in den industriellen Be- trieben die 45-Stunden-Woche einzuführen und im Handel bedenkenlos 57 Stunden arbeiten zu lassen. Hätte sich der Einzelhandel bis jetzt noch nicht umgestellt, und würde das weiter tun, so ständen die Geschäftsleute in Kürze in leeren Geschäften. Nicht leer von Kunden, sondern von Personal, da die qualifizierten Verkäufer und Handwerker zur Industrie ab- gewandert wären, wo sie eine bessere Bezah- lung und eine kürzere Arbeitszeit erwartet. Im Handwerk war das auch der Grund, war- um man die Fünf-Tage- Woche unter zum Teil erheblichen finanziellen Opfern einführen mußte, um einer Abwanderung von Fach- kräften entgegen zu treten. Ich meine: Etwas Disziplin und Verständnis macht sich bezahlt. Zur Zeit ist eben alles noch im Gären, wie das bei Einführung von Neuem und Bruch mit dem Alten, Gewohnten immer der Fall ist. Man darf das etwa als Fieber be- zelchnen, das bei der Krankheit im Verkäuf entsteht. Bis in einigen Jahren hat sich alles eingespielt und auch eine Regelung herausge- chält, die sicher allen Betroffenen gerecht Wird. Wenn Ste sich nun dem Versandhendel zuwenden wollen, so kann ich Ihnen nur sagen, daß Sie dort samstags auch nicht bechent wer. den, da die Büros schon länger als der Einzel- handel dem freien wochenende krönen und des- 1. der“ des kreien samstags Einzelhandel!) Allzulange wird die Post auch nicht mehr auf sich Warten lassen und die Paketzustellung an Samstagen aufgeben, da bei der Post aui die Fünf-Tage- Woche einreißt. Se bekommen dann Ihr Paket vom Versandhandel auch nicht mehr samstags. Was können Sle samstags beim Versandhandel machen? Nur im Katalog aus- suchen, das ist alles. Das aber können Sie sams- tags auch in Mannheim! Die Schaufenster unserer Mannheimer Geschäfte sind doch reich- haltiger als es je ein Katalog sein könnte, Ein Der Kunde ist keine Nummer „Mit interesse habe jch den Artikel„Sams- tag-Wirrnis“ gelesen. Ich kann nur sagen, der Herr hat in, netter, erfrischender Weise diese ganze Misere glossiert. Aber dennoch wäre es falsch von ihm, seine zukünftigen Einkäufe beim Versandhandel außerhalb zu tätigen. Es wäre aus vielerlei Gründen falsch und er selbst wäre sicher mit diesen Käufen auch nicht rest los zufrieden. Er sollte sich nur einmal die Mühe machen, die kleineren Einzelhandels- geschäfte— auch die etwas abseits der Haupt- straßen gelegenen aufzusuchen. Er wird überrascht sein, daß hier noch der Kunde König ist! Sie können es sich nämlich nicht erlauben, den Kunden als Nummer abzufertigen und er wird auch noch fünf Minuten vor 18.20 Uhr frezndlich und zuvorkommend bedient oder beraten. Der Geschäftsinhaber hat hier eine ganz andere Uebersicht und es wird sich kein Angestellter erlauben, den Kunden lasch zu bedienen,, Auch preislich kann man da manches angenehme Wunder erleben und garantiert wird man Stammkunde und beim nächsten Besuch schon mit Nemen angesprochen. Somit We Herrn K. und auch den kleinen Ge- schäften gedient. die nicht auf Rosen gebettet sind ung desbelbheihren Dienst am Kunden noch groß schreiben.“ 5 A. „Den Geschäftsleuten geht es zu gut“ „Letzte Woche war wieder mal der erste Samstag im Monat. Da konnte sich wieder manche berufstätige Hausfrau ärgern, wenn die Geschäfte ‚äaus sozialen und wirtschaftlichen Gründen“ um 14 Uhr schließen, Ich bin nicht berufstätig und wollte am ersten Samstag letzten Monats um fünf Uhr Milch holen, weil ich keinen Eisschrank habe und stand auch vor verschlossenen Türen, Für was sind denn eigentlich die Gesetze da, wenn sie nicht be- folgt werden? Also müssen Wir zur Selbsthilfe greifen, und diese Läden in Zukunft aus wirt- schaftlichen und sozialen Gründen“ meiden Den Geschäftsleuten geht es zu gut, so, daß sie es auch nicht mehr nötig haben, höflich zu sein, Wie es mir in der vorigen Woche in der Neckar- stadt-Ost passiert ist.“ A. M. Personen nicht feststellen ließ, wird ange- nommen, daß zerrüttete Familienverhältnisse der Grund für die Tat waren. Sturz aus fünf Meter Höhe Auf einer Baustelle stürzte ein 25 jähriger der mit dem Einschalen der Betondecke be- schäftigt war, kast fünf Meter tief ab. Im Krankenhaus wurden eine Gehirnerschütte. rung und Platzwunden festgestellt: Der Un- fall ist jedoch nicht auf eine Vernachlässi- gung der Unfallschutzvorschriften zurückzu. führen. Tod nach Schwächeanfall In den späten Abendstunden erlitt eine 57jährige Witwe in der Straßenbahn an der Kurpfalzbrücke einen Schwächeanfall. Ein von der Polizei sofort herbeigerufener Ret. tungswagen der Berufsfeuerwehr brachte die Frau in ein Krankenhaus, wo sie jedoch kurz darauf verstarb. Unfall beim Ueberholen Trotz Gegenverkehrs überholte ein Lkw. Fahrer einen Personenwagen und stieß in Höhe der Einmündung Hermsheimer Straße mit einem entgegenkommenden Personen- Wagen zusammen. Der Fahrer des Lkw erlitt Brustkorbprellungen, sein Sohn kam mit leichteren Prellungen und Hautabschürfun. gen davon. Auch der Pkw-Fahrer mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 4 000 PI. Tanz im Freien fand trotz Gewitter statt Der Tanz im Freien, den die Einheiten der Turleykaserne in Verbindung mit dem EM- Club als deutsch- amerikanische Gemein- schaftsveranstaltung auf dem Kasernenge- lände angesagt hatten, flel zum Teil mit dem schweren Gewitter zusammen, das am Vergangenen Wochenende über Mannheim niederging. Dies hatte denn wohl auch eini- gen Einfluß auf das Geschehen, konnte ihm aber nicht völlig Abbruch tun. Als der Himmel wieder ein einigermaßen freund- liches Gesicht machte, standen die deutschen E f Den gonzen Jag frisch und gepflegt, dos ist Körperpflege! SSS——— b— b———⅛—̃ ̃ ꝓ—½'ʃ Klares Wasser und e 10 0 4 2 — — Besucher am Kasernentor Schlange, ließen sich in eine Besucherliste eintragen und hat- ten dann freien Zutritt zur„Tanzfläche“, deren Material aus gewöhnlichem Kasernen- hofsand bestand. Den Kapellen diente ein Armee-Lastkraftwagen als Bühne, die er- forderliche Beleuchtung spendeten Auto- scheinwerfer, Holztische und Bänke, nach dem vorausgegangenen Regen wieder leid- lich getrocknet, luden zum Sitzen ein, und an den Bier-, Cola- und Erfrischungsstän- den herrschte lebhafter Betrieb. Wem es zu kühl war, suchte die Räume des EM- Clubs auf und genoß dort die Gastfreund- schaft der US-Armee unter gleichen Bedin- Zungen.-mann Wohin gehen wir? Dienstag, 5. August Filme: Planken:„Bis wir uns wiedersehen“; Alster:„Der Mann, der niemals lachte“; Schau- burg:„Fräulein“; Scala:„Der große Caruso“; Palast:„Der Eunäugige“; 10,00, 11.50, 22.30 Ihr: „Dick und Doof in 1000 Nöten“; Alhambra: „Münchhausen in Afrika“; Universum:„Kano- nen- Serenade“; Kamera:„Geliebte des Arztes“; Kurbel:„London ruft Nordpol“; 10.18:„Der letzte Indianer“; Capitol:„Der Geier von Ari- zona“. Nr. Bev stad und gros das war. strit Die sich tage von schl. 88 im hein ar td lage die in d ter hein und zum eine übe der Län also heir die lock und unt. tig das ver! Nr. 1m ger den schwel⸗ zurück- ehr bis hten. ter des einige retten, cklung ie ein hr am e beim 8. ent- gt. Bei s Woh- ge. ES le un⸗ n. Die nicht ju. ange Itnisse ihriger ke be- b. Im hütte. r Un- nlässi- Ickzu. t eine in der J. Ein Ret- ite die a kurz LkwW. el in Straße onen- erlitt mit irfun. nuhte Der DM. n der EM- nein; enge mit s am heim eini-; ihm der und- schen 1 ehen hat- ch 897 nen · ein er- uto- nach leid- und tän⸗ 1 E88 EM- und- din- ann en“; nau- 180% Uhr: bra: ano- tes“; Der Ari- Nr. 177/ Dienstag, 5. August 1958 MANNHEIM i Ein Schuljahr lang„pädagogischer Wandergeselle“: Charmante Lehrpraxis über die Grenzen hinweg Seit Jahren sind an Mannheimer und Ludwigshafener höheren Schulen französische Assistenten tätig Wenn die Sommerferien anbrechen, gibt es in einigen Oberschulen einen kleinen Grund zum Trauern. Dann ist das Jahr der französischen Assistentinnen um. Heuer haben vor allem die Ludwigshafener Gymnasiasten Kummer: Für die jungen Herren ist eine hübsche Französin als Lehrerin natürlich eine besondere Sensation. Der im vergangenen Schuljahr einzige männliche Vertreter des zukünftigen Lehrstands im Nachbarland war ebenfalls in Ludwigshafen Mdchengymnasien Assistentinnen wirkten. tätig, während an den beiden Mannheimer Eine von ihnen, Renée Servant, und be- sagten„Star“ der Ludwigshafener Gymnasiasten, Anni Cuckrerat, erzählten uns von ihrem„deutschen Jahr“. Für junge Franzosen, die später einmal. an Schulen ihrer Heimat Deutschunterricht erteilen wollen, ist die„Lehre“ im deutschen Schulbetrieb zwar nicht Pflicht, wird aber gern gesehen. Sie wird im dritten oder vier- ten Studienjahr, kurz vor oder nach der „Uücence“, der wichtigsten Zwischenprüfung, eingelegt. Mit der„licence“ können die Lehr- amtskandidaten bereits Vertretungen an Staatsschulen oder Lehrplätze von Privat- schulen übernehmen. Einer Vertretung entspricht etwa auch die Tätigkeit an der deutschen Anstalt. Die Vergütung liegt nicht wesentlich unter der Besoldung eines Studienreferendars, jedoch wird kein Urlaubs- und Krankengeld gezahlt. Wöchentlich muß die Assistentin zwölf Stun den geben, das heißt, mit ihren Schülern Konversation treiben oder sich mit Litera- tur und Grammatik befassen. Die übrige Zeit steht ihren Studien zur Verfügung. Den deutschen Assistenten an französischen Schu- Kleine Sommerliches Gründungsfest des VfB Gartenstadt Das achte Gründungsfest des Vereins für Bewegungsspiele 1950 Mannheim-Garten- stadt begann am Sonntag vielversprechend und vielbesucht. Für drei Tage wurde ein großes Festzelt am Sportplatz aufgeschlagen, das vollbesetzt mit gutgelaunten Besuchern war. Das traditionelle Fußballturnier be- stritt der VfB diesmal gegen den TSV 46. Die beiden nächsten und letzten Tage kann sich die Jugend noch vergnügen. Am Diens- tagabend wird ein Feuerwerk— inszeniert von Meister Busch— das Gründungsfest be- schließen. Kr Pfälzer Mundartdichter treffen sich in Bockenheim Zum sechsten Male findet in diesem Jahr im Rahmen des Winzerfestes in Bocken- beim(Oktober 1958) der Pfälzische Mund- artdichter- Wettstreit statt. Teilnehmer kön- Käfertaler Kleingärtner r dete Ries en- Rettich Eine der Is Parzellen der Kleingarten- An- lage beim Fuhrhof in der Käfertaler Straße, die vor vier Jahren neu angelegt wurde, war in den letzten drei Wochen verwaist. Die Päch- ter verbrachten ihren Urlaub außerhalb Mann- heims. Als sie aus den Ferien zurüch waren und zum erstenmal vieder Selbstgeerntetes zum Abendbrot speisen wollten, zog die Frau einen Rettich aus der Erde, der— mit Kraut— über einen Meter lang war. Ohne Blütter hatte der Riesen-Radi immer noch die beachtliche Lunge von 41,8 Zentimeter und wog 2268 Gramm, also uber vier und ein halbes Pfund. Als Ge- hneimnis verriet der stolze Gärtner:„Wir setzen die Rettiche im Geviert, und gedüngt wird der lockere Sandboden nur mit Schaf-, Tauben- und Huhnermist. Nichts Künstliches kommt unter die Erde.“ Der Erfolg dieser Methode lag gar gewal- tig auf der Hund der Lokaljournalisten, die das botanische Kuriosum anschließend ehrlich verspeisten. Sto len sei die Arbeit leichter, erklären beide Damen übereinstimmend. Deutsch ist in Frankreich kein Pflicht- fach. Fremdsprachenlehrer haben nur jeweils ein Lehrfach, in dem von ihnen natürlich entsprechend mehr verlangt werden kann: Der deutsche Philologe braucht ja noch keine Nebenfächer Die Zeit an der deutschen Schule ist für die Assistenten nicht nur sprachlich, sondern auch pädagogisch wert- voll. Manches Problem der deutschen Päda- gogen haben die beiden jungen Damen aus eigener Erfahrung kennen gelernt. Im gegen- seitigen Gedankenaustausch wurde ihnen auch der Unterschied zwischen der rechts- rheinischen amerikanischen und der franzö- sischen Einflußzone der Nachkriegsjahre deutlich, So wunderte sich Fräulein Servant über die Unbefangenheit der Schüler ihren Lehrern gegenüber. Mit ihrer Kollegin ist sie sich einig, daß die deutsche Schuldiszi- lin viel freier ist als die französische. Dennoch hatten sie auf diesem Gebiet weni- ger Schwierigkeit als in der Lehraufgabe. Das Störendste bezeichnet Fräulein Servant als„Schmetterlingstätigkeit“: In jeder Klasse nur mal gelegentlich hineinzuschauen, er- laubt keine zusammenhängende Arbeit, zu- mal die Assistentin schließlich doch keine volle Lehrerautorität genießt. Meint Fräu- lein Cuchrerat:„Die Schüler sehen uns doch mehr als eine Art älterer Mitschüler an!“ Am Rande lernten die beiden in Deutsch- land auch die Probleme des Alltags kennen. Während die eine von ihnen ein angenehmes Zimmer bei einer netten Wirtin bekam, wurde für die andere die erfreulichste deut- sche Erinnerung die herzliche Aufnahme, die sie bei Deutschen, Kollegen und Familien, fand. Dazu kommen die kleinen Freuden, wie sie die erstmalige Lehrtätigkeit mit sich bringt, der Kontakt mit den Menschen und der Kultur des anderen Landes Die Sprache vervollkommneten sie„so nebenbei“. Im- merhin könnnen sie heute ohne weiteres einen deutschen Film im Original sehen: Je- der Sprachkundige weiß den Wert von s0 viel Geühtheit zu würdigen. In diesen Tagen kehren sie in ihre Hei- mat zurück. Wir fragten sie, ob sie glaub- ten, daß irgendwelche Verbindungen und Er- innerungen an ihren ersten„Amtsbereich“ Wohl erhalten blieben. Ihre Skepsis ist wohl- Wollend, wir aber möchten fast schwören, daß es nicht lange dauern wird, bis es an ihrer Tür klingelt:„Wir wollten Sie nur ma! besuchen. Kennen Sie uns noch?“ P. E. Chronik der großen Stadt nen alle in der links- oder rechtsrheinischen Pfalz geborenen oder ansässigen Mundart- dichter sein. Auslandspfälzer sind selbstver- ständlich zugelassen, sofern sie ihre von der Jury bestimmten Gedichte selbst vortragen können. Letzter Einsendetermin ist der 10. September 1958. Vor Einsendung, von Manuskripten sind die Bedingungen bei der Gemeindeverwaltung Bockenheim/ Weinstr. oder bei dem Beauftragten des Schutzver- bandes Deutscher Schriftsteller Rheinland- Pfalz, Kurt Kölsch, Haardt/ Weinstr., Haupt- straße 144, anzufordern. Erfolgreiche Verhandlungen über Studenten austausch Einen deutsch-kanadischen Ferien-Aus- tausch von Wirtschaftsstudenten hat das Präsidium der Internationalen Vereinigung der Studenten der Wirtschafts wissenschaften (AlISEC) in Mannheim für das kommende Jahr angekündigt. Innerhalb des Austauschs werden deutsche Studenten während der Semesterferien in Kanada und Studenten der Megill- Universität in Montreal in deut- schen Betrieben arbeiten. Die Verhandlun- gen eines Vertreters der Internationalen Vereinigung mit der kanadischen Handels- kammer und der Megill- Universität stehen der Mitteilung zufolge vor dem Abschluß. Die Al SEC hat im Sommer 1958 mehr als 1600 Studenten aus 23 Nationen der west- lichen Welt und aus Jugoslawien einen Ferienarbeitsplatz im Ausland vermittelt. Das Präsidium der Vereinigung hat seinen Sitz in der Wirtschaftshochschule Mannheim. Kleintierzuchtverein Käfertal eröffnete Ausstellung Großes Interesse fand die Jungtieraus- stellung, die Vorsitzender Mathias Biebl und Karl Albert vom Kleintierzuchtverein Käfer- tal im Eigenheim des Vereins eröffneten. Viele Preise erhielt Alois Brümmer, der etwa 100 Geflügelnummern verschiedener Rassen vorführte(darunter Zwerg Wyandotten, Hamburger Goldlack, schwere weiße Wyan- dotten), außerdem Fritz Schmitting(Viern- heim) mit deutschen Riesen kaninchen. klein Chin-Chin und Schwarzlohkaninchen, und Fritz Graf(Mundenheim) mit 65 Tauben- arten, darunter Zitterhälse, Montenesier Gazih, orientalischen Rollern und Tümm- lern. Die Qualität der Jungtiere wurde trotz der frühen Zeit als recht beachtlich bezeich- net. Die anschließende traditionelle Tombola War schnell ausverkauft. Kr. 45-Stunden-Woche nun auch im Einzelhandel Der Einzelhandelsverband Baden, Bezirk Mannheim, teilt mit:„In den kürzlich abge- zehlossenen Tarifverträgen zwischen der zuständigen Tarif gemeinschaft der Einzel- handelsverbände und den Gewerkschaften wurde die 48 stündige Wochenarbeitszeit für Angestellte und Arbeiter im Einzelhandel auf 45 Stunden gekürzt. In Anpassung des Freizeitausgleichs öffnen zahlreiche Firmen des Einzelhandels, vor allem die Großbe- triebe, im Interesse ihres Personals ihre Geschäfte erst um 9 Uhr: Die Regelung gilt ab 4. August 1958.“ Kaninchen- ungtierschau begann in Feudenheim 190 Jungkaninchen aller Rassen und Grö- Ben aus siebzehn verschiedenen Schlägen stellte der„Verein der Vereinigten Kanin- chenzüchter Feudenheim“ seinen inter- essierten Besuchern im„Badischen Hof“ vor. Die Jungtiere befanden sich fast alle in guter Fertigkeit, so daß sie außer den Noten I, II und III viele Zuschlagpreis er- hielten. Eine kleine Sonderschau und eine Tombola mit Preisen bereiteten groge Freude. Vorsitzender Ludwig Hildenbrand und seine Mitarbeiter konnten mit dem Erfolg zufrieden sein.. Kr Eine neue ARAL- Tankstelle zwischen Gartenstadt und Waldhof eröffnete Helmut Sponagel an der Bundesstraße 36, Ecke Wald- und Kasseler Straße. Alle Erfordernisse für Kundendienst und Wagenpflege sind vor- handen. 5 7 22 der Innenstadt befindet sich zur Zeit im Quadrat O 7, wo Die größte Baustelle auf einer Gesamtfläche von 2500 Quadratmeter ein riesiges Geschäfts- und Wohnhaus entsteht. In sechs Geschossen an den Planken und an der Kunst- straße, sowie einem ⁊weigesckossig überbauten Hof, soll das Haus eine Filiale des Fran- furter Versandhauses Neckarmann und Geschäftsräume der Lebensversickherung Deutscher Lloyd— die auch die Baukerrin ist— aufnehmen. Auf der Rückseite sind acht Drei- zimmer- Wohnungen vorgesehen. In der vergangenen Woche wurde das Richtfest des Neu- baus gefeiert, dessen Planung und Bauleitung in den Händen der Mannheimer Architekten Dipl.-Ing. Sepp Schdfer und Dipl.-Ing. Kurt Müller(der Erbauer des Valente-Hauses in Oberflocenbach) liegen. Bis zum Herbst dieses Jahres soll der gewaltige Kompleꝶ bezugs- fertig sein. Bild: Steiger Filmspiegel Alster:„Der Mann, der niemals lachte“ Um wieder eine„echte Lebensgeschichte“ zu verfilmen, hat Hollywood die wenig er- glebige Story des fast vergessenen Stumm- filmkomikers Buster Keaton ausgegraben. Die Szenen aus dem recht traurigen Leben des erfolgreichen Stars wechseln mit Szenen aus jenen Kurzfilmen, die das Publikum einst lachen ließen wie die Meisterwerke eines Chaplin. Der junge Darsteller Donald O' Con- ner ist ein sympathischer Junge, ein Buster Keaton ist er nicht. Die Wiederholung der einstigen Scherze zündet nicht, kleine Aus- nahmen(etwa das Mischen der nassen Spiel- karten) abgesehen. Trotz der charmanten Ann Blyth, trotz der attraktiven Rhonda Fleming, trotz Peter Lorre bleibt der Film blaß und ohne Schwung. gebi D Kb Panzer verursachen Staubwolken „Als Anwohner des Welfenweges auf der Blumenau möchte ich mich an die Oeffentlich- keit wenden, um einen unhaltbaren Zustand anzuprangern und um Abhilfe zu bitten. Auf der Rückseite unseres Anwesens, längs der Autobahn, läuft die Panzerstraße entlang, auf der fast jeden Tag Panzer und Begleitfahr- zeuge zur Uebung in den Käfertaler Wald fahren. Da diese Straße nicht geteert ist, ent- steht jedesmal auf der Hin- und Rückfahrt ein derartiger Staub, daß jeglicher Aufenthalt im Garten fluchtartig unterbrochen werden muß. Außerdem wird alles mit einer dicken Staub- schicht bedeckt. Da dies weder den Menschen noch den Pflanzen zuträglich ist, möchte ich bitten, daß die Stadt Mannheim die etwa 200 m lange Straße hinter den bewohnten Anwesen doch noch teeren lassen möge.“ R. W. Termine VELA Vereinigung leitender Angestellten e. V.: 5. August, 20 Uhr, Hotel Victoria, Fried- richsring, Zusammenkunft. Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt; Versammlung im August fällt aus. Nächste Versammlung: 3. September. Wir gratulieren! Oswald Conrad, Mannheim- Feudenheim, am Schelmenbuckel 5, wird 78 Jahre alt. Heinrich Senz, Mannheim, U 4, 24, begeht den 84. Geburtstag. Aenny von Bloedau, Mannheim, L 2, 11-13(Albert-Schweitzer-Haus) vollendet das 85. Lebensjahr. Aube bu, Ist das nicht ein herrliches Gefühl?- zu spüren, welche Sicherheit die ungewöhnliche Leistungs- reserve von ESSO EXTRA mit sich bringt zu hören, Wie weich und glatt der Motor mit ESSO EXTRA arbeitei, ohne je zu klopfen zu sehen, Wie viele Kilometer mehr ein Tank voll ESSO ERTRA ergibt- kurz,„neue Motorkräfte“ zu erleben“ und dazö immer Wieder: die sachkundige und freundliche Bedienung an der ESSO- Station! und zwar ohne besondere Einstellung des Motors. SSO EXTRA Krufigeladen · Klopfimmun · Kilometerreĩch .,. ,, Hans mach TSei A,, ebe, ; , n Esso ExTRA-Cesichf 2 N 8 — e eee ee, eee AUS DEN BUMWRESSLANDERN Seite 8 Die Straße ist zum„Schlachtfeld“ geworden Eine polizeiliche Anordnung— und eine erschütternde Wochenbilanz/ Gibt es überhaupt ein Heilmittel? Untenstehend veröffentlichen wir eine Bekanntgabe der hessischen Landespolizei, die die sogenannte„Todesstrecke“ der Autobahn betrifft. In Zukunft wird demnach streng die Einhaltung einer Geschwindigkeitsbegrenzung kontrolliert, die sich in der ende auf dieser Strecke fast ausschließlich Praxis bereits als recht fragwürdig erwiesen hat, denn es gab am vergangenen Wochen- „Linksfahrer“, die auf der Ueberhol-Fahr- bahn einherzottelten. Diejenigen aber, die sich dem Zwang des Konvoifahrens nicht fügen wollten— und das waren nicht nur einige, sondern eine recht stattliche Anzahl, darunter viele ausländische Reisende— überholten munter auf der rechten Fahrbahn- seite und es ist gewiß nur eine Laune des Zufalls, daß es trotz der gerade hierdurch heraufbeschworenen vielen kritischen Situationen zu keinem schweren Untall kam. Denn anstatt auf einer Schnellverkehrsstraße zügig und aufgelockert zu fahren, drängt man sich jetzt dicht auf dicht— nahe der 100-km/st-Grenze. Ein Tempo, das durchaus genügt, schwerste Unfälle auszulösen, wenn man so fährt, wie man zur Zeit auf der Autobahn Mannheim Frankfurt fahren muß. Doch nicht allein zwischen Mannheim und Frankfurt ereignen sich Unfälle, wie nachstehende Wochenendbilanz, die keinen Anspruch erhebt, vollständig zu sein, beweist. Die Straßen sind zum Schlachtfeld geworden. Ob man sie in Anbetracht ihres mangelhaften Zustands, an- gesichts der riesengroßen Zahl kleiner und großer Fahrzeuge, der Geschwindigkeiten, die sie zu entwickeln vermögen und nicht zuletzt im Hinblick auf die moralische Vor- Fassung vieler Menschen, die an Steuerrädern drehen, jemals vom Blutgeruch befreien kann, ohne gleichzeitig das Rad der Zeit zurückzudrehen? Frankfurt. Auf der„Todesstrecke“ Autobahn Frankfurt Mannheim zwischen Frankfurter Kreuz und Viernheim wird die Einhaltung der Hundertkilometergeschwin- digkeitsbegrenzung kontrolliert. Auf sechs Streckenabschnttten links und rechts der Autobahn überprüfen jeweils drei Polizei- Posten, die in einem Abstand von einem Kllometer durch Funksprechverkehr verbun- den sind, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Verkehrssünder, die über 100 Stundenkilo- meter fahren, werden mit einem Fotoapparat aufgenommen. Das Bild ihres Fahrzeuges dient als Beweismittel für eine Strafanzeige. Drei junge Menschenleben fielen einem Verkehrsunfall zum Opfer, der sich am Sonn- bagabend bei Herzogenaurach im bayerischen Landkreis Höchstadt/ Aisch ereignete. Ein 28 jähriger aus Erlangen hatte mit seiner Frau nuf dem Motorrad in einer unübersichtlichen Kurve einen Personenwagen überholen wol- len. Dabei stieß er mit einem entgegenkom- menden Motorrad zusammen, auf dem ein 19 jähriger und ein 17jähriger sagen. Das Nhepaar und der 19jährige starben am Un- Tallort. Der 17jährige wurde in bedenklichem Zustand in ein Krankenhaus gebracht. Zwei Tote forderte ein Zusammenstoß Zwischen einem Motorrad und einem Moped in der Nähe von Brohl(Kreis Cochem). Ein aus Brohl kommender 19 jähriger fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf seinem Motorrad gegen einen 38jährigen, der mit seinem Moped Aus Burgbrohl kam. Beide Männer erlitten Schädelbrüche. Der 38 jährige starb auf dem Transport ins Krankenhaus, während der 19 jährige am Montagfrüh dort seinen schwe- ren Verletzungen erlag. Auf einer Urlaubsfahrt fand ein Geschwi- Sterpaar, der 22 jährige Herbert Schuster und sein 19 Jahre alter Bruder Erich aus Hei- Uügenhaus im Landkreis Düsseldorf- Mettmann den Tod, als ihr Auto an einem Bahnüber- gang im Landkreis Kötzting Bayerischer Wald) von einem Triebwagen der Bundes- bahn erfaßt wurde. Citybusse überfüllt Kein Wunder: Freifahrten Hamburg. Die Hamburger rieben, Sich erstaunt die Augen: die Citybusse, wie die neuartigen Kleinbusse der Hamburger Hoch- bahn genannt werden, waren zum ersten Mal überfüllt. In den Hauptverkehrsstunden bildeten sich sogar lange Schlangen Warten der. Seit Anfang Juni, als die erste Citybus- Unie eröffnet wurde, rollten die knallroten Fahrzeuge fast leer durch das Verkehrs- gewühl, so daß jetzt der Kontrast der über- küllten Wagen um so erstaunlicher war. Das „Geheimnis“ war aber eine Werbung der „HH,: sie hatte für Montag und Dienstag Zur Fröfkenung der zweiten Citybus-Linie Gratisfahrten für jedermann angekündigt Und trotz eines geharnischten Protestes der. Taxifahrer auch durchgesetzt. Die beiden neuen Buslinien, die„gegen- läufig“ in Form einer Achtschleife alle wich- tigen Verkehrsbrennpunkte der Hamburger Innenstadt verbinden, suchen ihr Publikum vor allem unter den„Herrenfahrern“, die mit zunehmender Verkehrsdichte immer mehr Mühe haben, einen Parkplatz für ihr Kraftfahrzeug zu finden. Deshalb berühren die 24 Kleinbusse, die achtzehn Plätze auf- Weisen, auf ihren Rundfahrten in 5-Minuten- Abständen auch Großgpark-Plätze und Park- Hochhäuser. Trotz der unverblümten Skepsis vieler Fachleute ist die Hamburger Hoch- bahn optimistisch, daß sich der neue Klein- bus, wie sein südamerikanisches Vorbild, bald endgültig durchsetzt. Irrtum bei Identifizierung Neuwied. Erst jetzt ist die Polizei dahin- tergekommen, daß eine im Mai in Waldbreit- bach(Kreis Neuwied) als die 22jährige Hedwig Hodes bestattete Leiche in Wirklich- Keit eine ganz andere Tote ist. Die Verwechs- lung wurde festgestellt, als Waldarbeiter in einem Dickicht bei Hönningen eine weibliche Leiche entdeckten, die dort etwa vier Monate Selegen hat. Sie wurde anhand der bei ihr gefundenen Papiere einwandfrei als die ver- mißte Hedwig Hodes identifiziert. Die Polizei Hat daraufhin die Exhumierung der im Mai bestatteten Unbekannten angeordnet, um ihren wirklichen Namen zu ermitteln. Die Verwechslung war durch einen Irrtum des Vaters von Hedwig Hodes entstanden. Der Vater hatte seine in Krefeld-Uerdingen arbeitende Tochter am Osterdienstag als ver- mißt gemeldet und eine kurz darauf am Niederrhein geländete Leiche irrtümlich als seine Tochter erkannt. Verdorbenes Fleisch zentnerweise Ludwigshafen/ Bodensee. Elf Zentner völ- lig verdorbenes Fleisch, das nur noch der Tierkörper- Verwertungsanstalt überwiesen Werden konnte, wurde dieser Tage in einer Metzgerei in Ludwigshafen am Bodensee festgestellt. Ein Wirtschaftskontrolleur der TDandespolizei war auf das verdorbene Fleisch aufmerksam geworden und hatte sofort einen Vertreter des Landratsamts Stockach, einen Veterinärrat und den Obermeister der Metzgerinnung hinzugezogen. Weitere 6½ Zentner Fleisch wurden als bedingt tauglich der Freibank zugewiesen. Die Metzgerei Wurde geschlossen, der Inhaber angezeigt. der Im Kreis Brilon prallten zwei Straßen- bauarbeiter im Alter von 21 und 24 Jahren mit ihrem Motorroller auf den Anhänger eines gerade anfahrenden Lastzuges. Die beiden jungen Männer waren sofort tot. Zwei Geschwister, ein Mädchen und ein Junge im Alter von drei und acht Jahren, sind. in Neufra im Kreis Sigmaringen bei einem Verkehrsunfall getötet worden. Ein Personenwagen, dessen Lenker, ein 26jähri- ger aus Burladingen, keinen Führerschein besaß, wurde innerhalb der Ortschaft auf der Bundesstraße 32 bei sehr hoher Geschwin- digkeit aus einer Kurve getragen, geriet über den linken Fahrbahnrand und erfaßte die beiden auf dem Gehweg spielenden Kinder. Das Mädchen starb noch an der Unfallstelle, der Junge erlag wenig später im Kreiskran- kenhaus Sigmaringen seinen Verletzungen. Der Fahrer des Wagens wurde festgenom- men. Zwei Tote forderte ein Verkehrsunfall, der sich in einer unübersichtlichen Kurve in Weingarten ereignete. Ein 28 Jahre alter ver- heirateter Motorradfahrer aus Baienfurt, stieß in der Kurve mit einem Sattelschlepper aus Weingarten zusammen, Er prallte dabei gegen die Stoßstange des Schleppers und wurde so schwer verletzt daß er gleich nach der Einlieferung in ein Krankenhaus an einem Schädelbruch starb. Sein Soziusfahrer, ein 22 Jahre alter, lediger Gipser aus Balen- furt, wurde ebenfalls schwer verletzt. Er starb fünf Stunden nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Vin elfjähriges Mädchen wurde getötet und zwei Kinder von einem Jahr und von zwei Jahren erlitten lebensgefährliche Ver- letzungen, als auf der Bundesstraße 65, süd- östlich von Minden plötzlich ein Lastzug um- schlug, der abgeschleppt wurde. Die Kinder, die auf einem Rad- und Fußweg gingen, wurden von dem Lastzug erfaßt. Das ein- jährige Kind saß in einem Sportwagen den die Elfjährige, begleitet von dem Zweijäh- rigen Kind, schob. Zwel Schwer- und vier Leichtverletzte gab es, als in Bad Dürkheim ein amerikani- scher Soldat aus Mannheim mit seinem Pkw aus noch ungeklärten Gründen auf ein par- kendes Lastauto auffuhr und dieses auf den Bürgersteig stieß. Wie die Gendarmerie mit- teilte, wurden ein 22 Jahre altes Mädchen und ein zweijähriges Kind auf dem Bürger- steig von dem Lkw erfaßt. Sie wurden schwer Verletzt. Vier Personen, die sich in dem Per- sonenwagen befanden, kamen mit leichten Verletzungen davon. Ein belgischer Kleinomnibus aus Genf geriet auf der Autobahn Stuttgart— Karls- ruhe beim Ueberholen im Kreis Pforzheim über den Grünstreifen auf die Gegenfahr- bahn und stieg dabei mit einem Personen- Wagen aus dem Rheinland zusammen, Nach Mitteilung der Polizei erlitten bei dem Zu- sammenprall in beiden Fahrzeugen ins- gesamt zehn Personen leichtere bis mittlere Verletzungen. Ein Omnibus eines Berliner Reiseunter- nehmens kam beim Verlassen der Autobahn an der Ausfahrt Marktschorgast(Landkreis Kulmbach von der Fahrbahn ab und fuhr durch einen Straßengraben auf eine Wiese. Der Autobus war von einem entgegenkom- menden Personenwagen abgedrängt worden. Neun der 32 Insassen wurden verletzt. Der Fahrer des Personenwagens flüchtete. Das erste Segelschulschiff der Bundesmarine wird die neue„Gorch Focke“ sein, die gegenwärtig noch auf den Helgen der Ham- burger Werft Blohm& Voß liegt und am 23. Au- gust vom Stapel laufen soll. Durch zwei 40-Ton- nen-Kräne wurde am 31. Juli der letzte Fochemast auf dem Schi aufgerich- tet(unser dpa-Bild). Das Sckulschiff„Gorch Fock“ wird eine Besatzung von über 250 Mann haben und soll bis zu seiner Indienst- stellung am Ende des Jah- res eingehend erprobt werden. Das Kommando uber die„Gorch Fock“ hat Fregattenkapitän Er- hardt ubernommen. dpa-Bild 2 Der Iäter meldete sich telefonisch Bluttat in Frankfurt/ Wenige Stunden danach aufgeklärt Frankfurt. Innerhalb weniger Stunden klärte sich der Tod des 75 Jahre alten pen- sionierten Reichsbahnoberinspektors Hugo Krüger auf, der in der Nacht zum Samstag erwürgt in seiner Frankfurter Wohnung auf- gefunden worden ist. Als Täter stellt sich fand sich ein Zettel eingespannt:„Er hat den Tod verdient, so wahr mit Gott helfe.“ Die Ermittlungsarbeit der Polizei konnte bereits mittags abgebrochen werden, als Fischer erneut bei der Kriminalwache anrief und sagte, er sei der Täter und wolle sich der 17 Jährige Kochlehrling Günther Fischer- der Polizei stellen, Polizeibeamten nahmen aus Frankfurt selbst der Polizei. Als Motiv für seine Tat gab der Lehrling an, Krüger habe ihn sittlich verdorben. Die Frankfurter Mordkommission war am Samstagmorgen in einem anonymen Telefon- anruf davon unterrichtet worden, sie könne sich in der Morgensternstraße 38„eine Leiche abholen“. Die Polizeibeamten fanden zwar nicht im angegebenen Haus, wohl aber in der Parterre- Wohnung des Hauses Morgen- sternstraße 26 im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen die Leiche Krügers. Der alte Mann lag halbbekleidet auf der Couch. Hausbewohner erklärten, daß der Pensionàr häufig jüngere Männer empfangen habe. In einer Schreibmaschine, die im Zimmer stand, Otto von Habsburg contra Standesamt Fünfjähriger Rechtsstreit um Adelstitel geht in die zweite Instanz Würzburg. Darf Otto von Habsburg seine am 30. Mai 1933 in Würzburg geborene dritte Tochter als„Andrea Maria, Erzherzogin von Oesterreich, königliche Prinzessin von Un- garn“ in das standesamtliche Geburtenregister eintragen lassen oder nicht— dieser fünf- jährige Rechtsstreit geht demnächst in Würz- burg vor der Dritten Zivilñkammer des Land- gerichts in die zweite Instanz. Die Eintragung der Andrea Maria mit allen Titeln in das Würzburger Geburten- register hatte das Mißfallen der zuständigen Aufsichtsbehörde gefunden, Das Amtsgericht — die nach deutschem Personenrecht zu- ständige Stelle für Namensänderungen— sollte die strittigen Namensteile ändern oder streichen lassen. Nachdem sich namhafte Universitätsprofessoren in Gutachten zu die- ser Frage geäußert hatten, hatte das Gericht schließlich gegen die Führung der Adelstitel entschieden. Nach allgemeinen und völker- rechtlichen Grundsätzen sei die Bundes- republik an die Gesetzgebung der Republik Oesterreich gebunden. Nach einem öster- reichischen Gesetz aus dem Jahre 1919 jedoch haben die Habsburger sämtliche Adels- prädikate verloren. Auch das Amtsgericht hat mit dieser Entscheidung bestätigt, daß es in Deutschland keinen„Otto von Habsburg“ und keine„Erzherzogin von Oesterreich“ gibt, sondern nur einen„Dr. Franz Josef Otto Habsburg-Lothringen“. Nur die Mutter der kleinen Andrea Maria, eine geborene Prin- zessin von Sachsen-Meiningen, darf als ge- borene Deutsche nach deutschem Recht in dem Geburtsregister ihren vollen Namen behalten. Die Habsburger wollen sich aber noch nicht geschlagen geben und ihre Sache notfalls nicht nur vor dem Landgericht, sondern auch vor dem Oberlandesgericht und dem bayeri- schen Obersten Landesgericht verfechten. Um nicht auch die Adelsprädikate seiner vierten Tochter zu gefährden, hatte Dr. Habsburg“ seine Frau 1956 vor der Geburt ihrer Tochter Gabriele in das Großherzogtum Luxemburg gebracht, wo österreichische Ge- setze den alten Fürstenhäusern nichts an- zuhaben vermögen. 5 ihn dann an der angegebenen Stelle, in einer Krankenanstalt außerhalb Frankfurts, fest. Fischer hatte in der Anstalt einen Pfarrer sprechen wollen. Als sich ein Arzt seiner an- nahm, gestand er ihm das Verbrechen und ließ sich veranlassen, die Polizei anzurufen. Bei seiner ersten Vernehmung gab der Lehr- ling die Tat zu. Nach seinen Angaben hatte er Krüger, den er von wiederholten Besuchen her Kannte, auch in der Nacht zum Samstag auf- gesucht. Gemeinsam hatte man Wein getrun- ken. Nach der Tat— Fischer hatte zunächst mit einem Besteckmesser auf Krüger einge- stochen, ihn dann gewürgt und mit einem Kissen erstickt— verließ Fischer das Zim- mer wieder über den Balkon. Von 200 Mark, die Fischer aus dem Zimmer Krügers mitge- nommen hatte, kaufte er sich eine Gas- Pistole, ein paar Schuhe und eine Armband- Uhr, Nach seinen von der Polizei als glaub- würdig bezeichneten Angaben ist ihm die Absicht zum Diebstahl erst nach der Tat ge- kommen. Fischer gab an, beim letzten Besuch Krü- gers habe ihn plötzlich der Ekel erfaßt, und er habe den Pensionär aus einem Haßgefühl heraus umgebracht. Die am Tatort vorgefun- denen Spuren bestätigen nach Angabe der Polizei die Darstellung des Täters. Der erste Radiospektrograph in Europa Sonnenforschung im Fraunhofer-Institut auf dem Schauinsland Freiburg. Am Fraunhofer-Institut für Sonnenforschung auf dem 1250 Meter hohen Schauinsland bei Freiburg ist seit einigen Wochen ein Radiospektrograph, ein neuar- tiges Gerät zur Erforschung der von der Sonne kommenden Radiowellen, in Betrieb. Der Radiospektrograph, der zum Teil einem ähnlichen Gerät in Sydney nachge- baut wurde, ist der erste in Europa. In Zu- sammenarbeit mit dem entsprechenden In- strument in Australien und einem anderen in Amerika wird das Fraunhofer- Institut in der Lage sein, die Radiowellen der Sonne lückenlos zu überwachen, Das Gerät wurde im wesentlichen mit Mitteln der deutschen Forschungsgemeinschaft gebaut. Im Gegensatz zu den bisherigen Radio- teleskopen, die nur auf einer festen Wellen- länge Radiostrahlung aus dem Weltraum empfangen können, nimmt das Instrument auf dem Schauinsland ein ganzes Spektrum der solaren Radiowellen auf, und zwar im Wellenlängenbereich von 1,80 bis 6,25 Meter.“ Das entspricht einem Frequenzbereich von 48 bis 165 Megahertz. Dieser Bereich wird von sechs besonders empfindlichen Empfän- gern aufgenommen. Als Antennen dienen so- genannte Breitband-Dipolwände, die eine be- trächtliche Richtwirkung haben. Alle Dipol wände sind auf einem Stahlträger von etwa 30 Meter Länge montiert, der sich der Sonne Unsere Korrespondenten melden außerdem: Noch drei Vermifte auf Zeche Holland Gelsenkirchen. Trotz fleberhafter Arbei. ten der Bergungskolonnen ist es bisher nicht gelungen, die drei bel dem Bergwerks- Unglück auf der Zeche Holland-Rheinelbe- Alma A. G. in Gelsenkirchen in einem still- gelegten Schacht am Donnerstag verschüt- teten drei Bergarbeiter zu bergen. Am Don- nerstag und Freitag waren zwei der fünf verunglückten Bergleute tot gefunden wor- den. Autopolitur explodierte: 4 Schwerverletzte Lüneburg. Ein 41 jähriger Mann, seine Frau und seine beiden Kinder wurden im Heidedorf Undeloh(Kreis Harburg) durch de Explosion einer Autcpolitur schwer ver- letzt, die der Mann auf einem Ofen aus Wachs und Spezialbenzin zusammengemischt hatte. Zwei Arbeiter von Triebwagen erfaßt Kiel,. Auf der Bundesk ahnstrecke Kiel— Neumünster wurde ein Gleismeister und ein Bahnarbeiter der Bahnmeisterei Bordesholm 6 von einem Triebwagen erfaßt und tödlich verletzt. Sie waren vermutlich bei Arbeiten auf der Strecke dem Nachbargleis zu nahe gekommen. Tankwagen- Explosion in Köln Köln. Die Explosion eines Tankwagen- anhängers setzte ganz Köln in Aufregung. Da die Detonation fast überall im Stadt- gebiet zu hören war, wurden Polizei und Feuerwehr mit Anfragen aus der Bevöl- kerung nach der Ursache bestürmt. Das Un- Slück verlief jedoch wider Erwarten reclit Slimpflich, Es gab zwar erheblichen Sach- schaden, aber keine Verletzten. Lohngeldbote um 5000 Mark bestohlen Dortmund. Ein Gaunertrick kostete in Dortmund dem Boten einer Baufirma 5000 Mark Lohngelder, Er hatte eine größere Summe bei einer Bank abgehoben und zählte am Kassenschalter das Geld nach, als ihn ein gut gekleideter Herr ansprach:„Ich glaube, Ihnen ist eben ein 20-Mark- Schein heruntergefallen.“ Als sich der Bote bückte, nachdreht. Die Höhenänderung der Sonne am Himmel wird durch Kippung der Antennen eingestellt. Die gesamte, sehr komplizierte Empfangseinrichtung befindet sich in einer Kabine, die ebenfalls an dem Antennenträ- ger hängt und folglich die tägliche Drehung der Antennen mitmacht. Die Bauzeit des In- strumentes betrug etwa zwei Jahre. Die er- sten damit gewonnenen Beobachtungsergeb- nisse über Strahlungsausbrüche auf der Sonne bezeichnete der Direktor des Fraun- hofer-Institutes, Professor Dr. Kiepenheuer, als erfolg versprechend. 5 Die Spektren der solaren Radiowellen dienen hauptsächlich dazu, Auskünfte über die äußersten Schichten der Sonnenatmo- sphäre zu bekommen, die mit optischen Mit- teln nicht erreichbar sind. Insbesondere be- kommt man aus den Spektren Informatio- nen über solare Materieauswürfe, die zum Teil auch für Störungen des erdmagnetischen Feldes verantwortlich sind. Das Fraunhofer- Institut hofft auch, durch den laufenden Vergleich von Radio- Spektren und optischen Beobachtungen Aufschluß über den Ur- sprung der kosmischen Strahlung zu bekom- men. Die ergänzenden, hierzu erforderlichen optischen Beobachtungen werden nicht nur auf dem Schauinsland, sondern auch auf einer Außenstelle des Fraunhofer-Instituts auf der Insel Capri gemacht. raffte der Unbekannte mehrere Geldbündel — insgesamt 6000 Mark— zusammen und verschwand, 1000 Mark verlor er bei der Flucht aus der Bank. Die sofort eingeleitete i PVahndung nach dem etwa 40 jährigen Räu- her blieb bisher erfolglos. In die Sowjetzone abgetrieben? Bonn. Drei Segelflieger, die in zwei Meischinen vom Segelflugplatz Hangelar bei Bonn zu einem Langstreckenflug gestartet Weren und im Raum Braunschweig landen sollten, sind überfällig. Die drei Flieger sind na h Ansicht der Segelflugleitung Hangelar in die Sowjetzone abgetrieben worden. Auf dem Segelflugplatz Hangelar Wurde mt geteilt, daß derartiges in letzter Zeit mehr- fac vorgekommen sei. Nach einer Verlaut- barung der Leitung des Flughafens Biele- Teld-Windelsbleiche wird außerdem ein Segelflugzeug vermißt, das auf dem Flugplat⸗ Butzweilerhof in Köln gestartet war Nähere Einzelheiten waren darüber jedoch nicht zu erfahren. — Zwei Kinder verbrannt Mayen. In Nitz/ Kreis Mayen kamen in der Nacht zum Sonntag die drei- und die fünfjährige Tochter des Arbeiters Josef Wöl vers bei einem Brand ums Leben, der ver- mutlich in der Küche des elterlichen Wohn- hauses entstanden ist und das ganze Haus erfaßte. Wie die Polizei mitteilte, hatten die Eltern vergeblich versucht, die Kinder aus ihrem bereits verqualmten Schlafzimmer im ersten Stock zu retten. Bootsunglück: 2 Tote Um. Im Kreis Neu-Ulm waren zwei Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren zusammen mit einem dritten Freund auf einem Baggersee Kahn gefahren, Plötzlich schlug das Boot um, Alle drei sprangen ins Wasser. Der 14jährige klammerte sich an den ihm zur Hilfe eilenden 17jährigen. Dabei gingen beide unter und ertranken.- Vermißte fuhr nach Hause Bruchsal. Die 14jährige Schülerin aus Eberbach/ Neckar, die— wie wir berich- teten— seit dem 28. Juli in Mingolsheim. Wo sie zu Besuch weilte, vermißt wurde, ist inzwischen wohlbehalten bei ihren Eltern angekommen. Wie die Polizei mitteilte, kam die Nachricht von der Rückkehr der. Schülerin gerade noch reichtzeitig in Bruchsal an, um eine Sroßhe Suchaktion in letzter Minute 30 zublasen. Ihren Angaben zufolge verirrte sich die Schülerin bei einem Radausflug in den ausgedehnten Wäldern zwischen Min- golsheim und Kirrlach. Erst bei Reilingen habe sie dann wieder auf die Straße ge- funden und sich orientieren können. Von einer dort zeltenden Jugendgruppe sei sie verpflegt worden, ehe sie dann direkt heim- Wärts nach Eberbach fuhr. Spendenmarken für Gutenbergmuseum Mainz. Für den Wiederaufbau des im Kriege zerstörten Mainzer Gutenberg ⸗ Museums sind jetzt vier Spendenmarken in verschiedenen Farben herausgebracht wor⸗ den. Die rote Marke zeigt das Haus„Zum Römischen Kaiser“, einen Spätrenaissance- Bau mit starken barocken Einflüssen, in dem das Museum einst untergebracht war. Auf der grünen Marké ist die rekonstruierte Gutenberg- Werkstatt zu sehen. Auf der blauen Marke ist die Gutenberg-Bibel ab- gebildet. Die vierte, in Schwarz- Weiß-Druck hergestellte Spendenmarke zeigt den Kopf Johannes Gutenbergs. Die Entwürfe zu den vier Marken, von denen jede 50 Pfennig kostet, stammen von dem Leiter der Gra- Phik-Klasse an der Landeskunstschule von Rheinland- Pfalz, Franz Fiederling. Die Spendenmarken wurden auf Anregung der Industriegewerkschaft Pruck und Papier, die einen großen Teil davon für ihre Mit- glieder übernehmen will, hergestellt. Wie das„Kleinste Buch der Welt“, von dem bis- her 7000 Exemplare an in- und ausländische Liebhaber verkauft wurden, sollen die Spen- den marken den Wiederaufbau des Mainzer Gutenbergmuseums finanzieren helfen, Das Museum soll bis zur 2000-Jahrfeier der Stadt Mainz im Jahre 1962 als„Weltmuseum der Druckkunst“ neu erstehen. Einer der größten Nitritfälle Offenburg. Wegen Vergehens gegen das Nitritgesetz ist ein Metzgermeister und Gast- Wirt aus Offenburg vom Amtsgericht zu einem Monat Gefängnis mit Bewährung und 5000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Der Metzger hatte seit 1930 von einer Händlerin aus Gengenbach 40 kg Natriumnitrit bezogen und davon 15 kg verbraucht. Während des Prozesses teilte der Staatsanwalt mit, daß gegen die in Untersuchungshaft sitzende, verwitwete Händlerin Anklage beim Schöf- kengericht erhoben wurde. Nach Ansicht der Ofkenburger Staatsanwaltschaft handelt es sich„um einen der größten Nitritfälle in der Bundesrepublik“. Die Staatsanwaltschaft hat in ihrer Klage gegen die Händlerin eine Menge von 2000 kg Natrium-Nitrit zugrunde gelegt, die von Geschäften seit 1951 bezogen Wurden. Damit wurde etwa die Hälfte der auf annähernd vier Tonnen geschätzten Ge- samtmenge herangezogen, die von der Händ- lerin seit 1948 bei einer hessischen Firma ge- kauft wurde. Nach den bisherigen Ermitt- lungen kaufte die Frau das Natrium-Nitrit in Fässern, die mit der Bahn nach Steinach im Kinzigtal transportiert wurden und die Auf- schrift„Natrium-Nitrit“ trugen. Der Ein- Kaufspreis betrug 58 Pfennig pro Kilogramm, das Kilogramm wurde für rund 10 Mark weiterverkauft. Weitere Kunden der Händ- lerin im Amtsgerichtsbezirk Offenburg er- hielten bereits Strafbefehle bis zu 5000 Mark. zwei hren Auf zlich ins den abei aus rich- eim, rde, tern kam erin um 2 irrte g in Ain⸗ en ge- Von gie im- um im erg⸗ a in vor- zum ace: Auf erte der ab- opf den mig tra- von Die der ier, Hit- Wie his- che en- er Das adt der das at- 2 ind Der rin gen des daß de, f- der es der hat ine ade gen der Je- ad- 882 itt⸗ in uf in- um, ark 1d er- k. Nr. 177/ Dienstag, 5. August 1958 MORGEN Saite — ren Hubraumbeschränkung genügend Möglich- L nter der Lupe keiten, ihn zu„entschärfen“. * pia zu starke Beanspruchung der Vertrags- plsler war eines der Themen des 40- Bundes- tages in Frankfurt. Maßgebende Männer des Deutschen Fufgballs ließen durchblicken, daß en eine der Zuleunftsaufgaben sein müsse, sie im Interesse der Spieler einzudämmen. Die prais steht jedoch manchmal anders aus. In- nerkalb von drei Tagen spielten beispielsweise Sodingen und Wuppertaler SV je dreimal. Vielleicht wäre sogar ein vierter Kampf dazu- gekommen, wenn der IJ. August ein Donners- ing gewesen wäre und die Saison einen Tag fruher begonnen hätte. Ob nur wirtschaftliche Erwägungen an die- zem Raubbau schuld sind? Wenn ja, dann handelt es sich um un verantwortliche Kalku- Ehret eure Meister— aber auch kier kann lationen. Denn Spieler sind auch Menschen ein Weniger ein Mehr bedeuten! „ und keine Roboter! 5. 2 Die Uhrenstadt Schwenningen am Rande Tazio Nuvolari war es, der das Schicksal des Schwarzwaldes ist ein gutes Pflaster jr vieler Rennfahrer in die fatalistischen Worte den Radsport; denn nach Heinz Milller 1952 im Heidete:„Einmal erwischt es uns alle!“ Der Anschluß an die Straßenweltmeisterschalt Löwe von Mantua“ verstarb zwar 1953 im kann die Stadt nunmehr wieder einen ihrer Bett, aber seine Warnung wurde bereits 1033 Bürger als Weltmeister ehren: leinz Pfeifer. in Monza ausgesprochen. Die grausige Todes- der sick in Chemnitz den Welttitel im Aner⸗ kette, die nach Marimon, Ascari, Oastellotti, Kunstfahren holte. Sein Empfang durſte caum de Portago und Musso jetzt Collins vorerst weniger grobaugig ausfallen. Beinahe aber ab schloß, ist also nicht nur auf die immer hätte sich Pfeiſſer mit dem zweiten Platz 5 höneren Geschwindigheiten zurücle zuführen. genügen mussen, da zunächst der 5 Sie umschloß schon vorher die Asse von Cam- Arnold Tochopp auf Grund eines, 1 pari, Borzachini und CaatkowsE bis von Mor- lers das Regenbogentrikot erhielt. Erster Gra- Den deutschen Rudermeisterschaften fehlte auf der herrlichen Regattastrecke in Duisburg- Wedau bei trübem Wetter die Kulisse, die den sportlichen Leistungen entsprochen hätte. So sehr sich auch DRV- Präsident Dr. Wülfing bei den Siegerehrungen um Stimmung bemühte — sein durch den Lautsprecher geschmettertes „Hipp kipp hurra!“ fand bei den nur 2000 Be- suckhern auf der Tribüne kaum einen Wider- hall. Wir versteken die Begeisterung des ver- dienten Ruderprdsidenten. Wir bewundern ihn dafür, daß er jedesmal neue Worte des Lobes für die Aktiven fand. Aber selbst uralte Re- gatta-Fans, Olympiasieger und deutsche Eæ- meister, deuckte dies überschwänglich. gen, Delius, Seaman und Rosemeper. Trotzdem tulant des Eidgenossen jedoch war. aber darf man sich einfach nicht mit diesem Schwenninger, obwokl er genau vue, daß Fatalismus in das nur scheinbar unvermeid⸗ man inn unterbewertet bew. benachteiligt liche fügen. Sicherlich ist der Motorsport ein Ratte. Schon für diese wahrhaft sportliche Geste sollte man Heinz Pfeiffer jetzt den Weltmei- stertitel gönnen harter, gefährlicher Männersport— aber als Spiel mit dem Tode muß man ihn ablehnen. Denn es gibt angefangen mit der weite- Die Spiele der Handball-Bezirksklasse: entscheidung fiel urs nach dem Wechsel im Handumdrehen erhöhte VfL auf 9:4/ Neckarau— SV Waldhof 13:10(5:4) sich nichts mehr, Mit 1510 gewann Neckarau das Lokalspiel vollauf verdient, wobei R- singer und Hoffmann mit sieben beziehungs- weise sechs Treffern Hauptanteil am Tor- segen hatten. Hölzer und Piffkowski waren die erfolgreichsten Waldhofstürmer. S llvesheim— 62 Weinheim 915 Sd 62 Weinheim, das ohne Moll in Ilves- heim angetreten war, erlebte beim SV Ilves- heim eine kleine Ueberraschung. Vom An- pfiff weg übernahmen die Platzyherren das Kommando und führten nach wenigen Mi- nuten 20. Zwar schafften die Bergsträßler den Ausgleich, doch Übernahmen nun wieder die Platzberren, die in Joachim einen star- ken Schlußmann zur Stelle hatten, die Zügel. Bis zum. Pausenpfiff führte Ilvesheim 6.2. In den zweiten dreißig Minuten waren die Gäste stärker und auch gleichwertig, doch ließ sich Ilvesheim den Sieg, der mit 9:5 ziemlich deutlich ausfiel, nicht mehr nehmen, Velser (4), Klopsch(3) und Bühler waren für den Sieger erfolgreich. 1 Diese Ausein andersetzung brachte zwei grund verschiedene Hälften. In den ersten dreißig Minuten zeigten sowohl Waldhof als der VII. ein gutes Spiel, bei dem sich be- sonders die Angriffsreihen auszeichneten. VII. hatte schen in dieser Spielphase ein leichtes Uebergewicht, zudem in den kurzen Drangperioden des Gastes Appel im VfL. Tor glänzend parierte. Bei verteiltem Spiel waren die Hausherren jeweils bis 4:4 mit einem Preffer vorne gelegen und führten auch beim Wechsel 5:4. Die Entscheidung fiel in den ersten Minuten nach dem Wechsel. Fast im Handumdrehen hatte VfL durch schnelles Stürmerspiel auf 9:4 stellen kön- nen, womit die Partie entschieden war. Das Spiel verlor anscheinend viel an Farbe. Ob- wahl zwei Neckarauer und auch ein Wald- höfer auf Zeit hinausgestellt wurden, änderte Wie steht mein Verein! Handball- Bezirksklasse Nach den Ausscheidungskämpfen in Leipzig und Kassel: Die Leichialhtetib-Hlannschaft fut Stoceholm stel Noch nie zuvor ging Deutschland mit einer derart starken Mannschaft in einen internationalen Wettkampf Nach den Ausscheidungskämpfen in Leipzig und Kassel wurde die gesamtdeutsche Mannschaft für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Stockholm vom 19, bis 24. August von den Vertretern des DLV und der Sowäetzone in Kassel benannt. Sie wurde auf der Basis der am 21. Juli auf der Wartburg geführten Besprechungen und der Ausscheidungen festgelegt. Von 89 möglichen Plätzen wurden 86 besetzt, und zwar im folgenden verhältnis: Bei den Männern 35:17 und bei den Frauen 22:12 für den Dy(tatsächliche Teilnehmer 29:17 und 21:7). Auf einer Pressekonferenz sagte Ver- bandspräsident Dr. Danz, die deutsche Leicht- athletik sei noch nie zuvor mit einer der- art starken Mannschaft in einen internatio- nalen Wettkampf gegangen Erhard Schöbel, der Vorsitzende des sowjetzonalen Verban- des, zeigte sich besonders über die Fairnes der Verhandlungsführung erfreut und gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die bei- den Verbände sich auch in Zukunft noch oft zusammensetzen werden, um gemeinsame Probleme zu lösen. Sein Verband habe er- kannt, daß die Fünfkämpferin Edeltraut Eiberle aus Trossingen, die sich bei der Aus- scheidung verletzte, bessere Aussichten habe, als die beste Mehrkämpferin seines Ver- bandes. Die Verantwortlichen der beiden Leicht- athletikverbände verabredeten in Kassel eine getrennte Anreise, Die Aktiven der DLV flie- gen in zwei Gruppen am 16, und 17, August von Hamburg nach Stockholm. Die Athleten der Sowjetzone treten am 16. August von Ostberlin aus die Reise mit der Bahn nach der schwedischen Hauptstadt an. In Stock- holm wohnt die gesamte Mannschaft in der Eriksdals-Schule. Die Auswahl wird eine einheitliche Sport- und Zivilkleidung und Als gemeinsames Abzeichen die schwarz-rot- goldenen Farben in Wappenform tragen. In der telegraphischen Meldung nach Stockholm sind folgende Teilnehmer aufge- führt: Männer: 100 m: Germar(Köln), Hary (Leverkusen); 200 m: Germar(Köln), Lauer (Köln); 400 m: Haas(Nürnberg, Kaufmann (Karlsruhe); 800 m: Misalla(Leverkusen). Schmidt(Hörde); 1500 m: Herrmann(Halle), Richtzenhain(Leipzig); 5000 m: Janke(Ost- Herlin), Müller(Wesel), 10 000 m: Höger (Grönenbach), Hönicke(Chemnitz); 110 m Hürden: Brand(Wetzlar), Lauer(Köln); 400 m Hürden: Dittner(Ostberlin), Janz(Glad- beck); 3000 m Hindernis: Buhl(Ostberlin), Hüneke(Wolfsburg); 4 mal 100 m: Fütterer (Karlsruhe), Germar, Hary, Mahlendorf (Hannover), Ersatz: Burg(Karlsruhe), Lauer; 4 mal 400 m: Haas, Kaiser(Wolfsburg), Kauf- mann, Pörschke(Hörde), Ersatz: Adam (Westberlin); Hochsprung: Pfeil(Chemnitz), Püll(Viersen): Stabhochsprung: Laufer, Preussger(beide Leipzig); Weitsprung: Molzberger(Oberberg), Scharf Neumünster); Dreisprung: Hinze(Rostock), Strauss(Kitzin- gen); Kugelstoßen: Lingnau(Hannover), Ur- bach(München): Diskuswerfen: Koppenhöfer Heilbronn), Kühl(Ostberlin); Hammerwer- ken: Niebisch(Ostberlin), Wiegand(Neu- Isenburg); Speerwerfen: Schenk(Lever- kusen), Will Rendsburg); Zehnkampf: Meier (Halle), Möhring(Wolfsburg); Marathon- lauf: Beckert(Ostberlin), edeking(Wil- helmshaven); 20 km Gehen: Lefanczik(Gen- thim), Lindner(Weißenfels); 50 km Gehen. Biethan(Hamburg), Weber(Leipzig). Frauen: 100 m: Biech!l(München), Fuhrmann(Westberlin), Stubnick(Ostberlin); 200 m: Fuhrmann, Sadau(Halle), Stubnick; 400 m: Jeibmann(Wuppertal), Mayer(Ost- berlin); 800 m: Buscher(Nordhorn), Döser (Reutlingen), Schiller(Köln); 80 m Hürden: Birkemeyer(Ostberlin), Karl, Kopp(beide München); 4&100 m: Sadau, Stubnick, Birke- meyer, Mayer, Ersatz: Weinmeister(Halle); Hochsprung: Killian(Braunschweig); Weit- Sprung: Fisch Hannover), Hoffmann, Jakobi (Heide Saarbrücken); Kugelstoßen: Klute (Homburg), Lüttge(Leipzig), Werner(Greven); Diskuswerfen: Hausmann(Krefeld), Müller (Leipzig), Schuch(Jena); Speerwerfen: Bröm- mel(München), Kipp(Soest), Neumann (Westberlin); Fünfkampf: Eiberle(Tressin- gen), Hantschk München), Heider Hamburg). Offizielle: Schöber(Leipzig), Michael (Ostberlin), Dr. Danz(Kassel), Pollmanns Wartburg auf dem zweiten Platz: Landyrafen Nennen übe legen füt uminius Ueber 3000 m Hürden gewann die Ludwigshafener Farben tragende Sarina Ehe mit dem Großen Preis von Hessen das Jahresprogramm des Frankfurter Renn- Klubs unmittelbar vor der Badener Inter- nationalen Rennwoche seinen Höhepunkt er- reicht, wird auch dem jüngsten Jahrgang vor Iffezheim noch ein wertvolles Rennen ge- boten, Das Landgrafen-Rennen, von Zwei- jährigen über 1200 m zu laufen, ist nicht nur eines der ältesten Rennen überhaupt, son- dern hat auch stets Vertreter der ersten Klasse am Start und als Sieger gesehen. Mit „Arminius“ aus dem Gestüt Rösler war auch in diesem Jahr ein Pferd im Felde, das sei- nen Platz in der Elite seines Jahrgangs auch später behaupten wird. In dem Viererfeld ließ sich„Arminius“ zunächst von„Wart- burg“ bis in die Gerade führen, nahm dann leicht die Spitze und lief, ohne angefaßt zu werden, einem überlegenen Sieg entgegen. „Wartburg“ lief als Zweite das erwartete gute Rennen, wenn sie auch auf den Sieger keinen Eindruck machen konnte.„Marinello“ sollte bald mehr zeigen„Argwohn“ ist durch schlechten Start entschuldigt. 5 Nach ihrem Erbacher Sieg konnte die Ludwigshafener Farben vertretende„Sarina“ über 3000 m Hürden gleich nochmals zum Erfolg kommen.„Marlane Lily“ hielt sich zu ihr am besten, während„Ororo“ über das Mittelfeld nie hinauskam.„Constanze“ wurde Dritte vor„Pippa“.— Nachdem„Ger- Dramatisches Eröffnungsspiel: Te Laudenbach 11 9 0 2 99768 16˙4 g Seckenheim 118 1 2113/4 175 1 f VII, Neckarau 12 7 1 410294 1519 Schwetzingen Tabellenführer TV Brühl 11 6 1 4 89:78 1319 der Handball- Kreisklasse A SG Hohensachsen 12 6 1 5 84:89 13:11 8 0 hat 09 Weinheim 12 6 1 8 93104 11 Pank V 62 Weinheim 12 6 0 6 79.77 12.12 nun der TV chwetzingen, VfR Mannheim 11 4 1 6 107.100 9:13 heim zu einem verdienten 8.4-Erfolg gekom- I Hemsbach 11 4 1 6 74.93 9/13 men war, die Tabellenspitze in der Hand- SV Waldhof 16 12 3 3 6 9 315 ball- Kreisklasse A übernemmen. TV Ober- TV Friedrichsfeld 11 2 4% flockenbach gewann sein Spiel beim 88 SV Ilvesheim 12 2 1 9 101:121 80 Pfingstberg mit 11˙6 nicht 80 überzeugend Kreisklasse 4 wie erwartet. 3. 55 3 5 1 1 0 15 In der Kreisklasse B erlebte Fortuna Spvg Sandhofen 10 7 6 3 107184 146 Schönau eine unangenehme Ueberraschung: Polizei SV 10 6 1 3 104.72 13:7 Die IB der 88 Leutershausen mit einigen ISG Plankstadt 10 5 1 4 7373 1119 Spielern der ersten Elf, die an diesem Sonn- ISV Viernheim 9 5 0 4 69:57 108 tag spielfrei war, schlug den Tabellendritten Nad. Feudenheim„ 92 mit 22:6. Noch klarer kanterte SV 50 Laden- ennneim 1 4; gie 10s purg den TSV Schönau mit 25:2 nieder. In TV Rheinau 8 4 0 4 61:71 818 J 2 70 Spiel bus Weinheim 10 2 1 7 64:98 57186 diesem Spiel muß dem aufopfernden Spi TV Altlußheim 10 1 2 7 63:97 4:16 der TSVler Anerkennung gezollt werden, da AB Heddesheim g 1 1 6 6681 3:13 sie in keiner Phase des Spieles resignierten. 80 Pfingstberg 9 0 o 9 5790 0.13 TSV Lützelsachsen behauptete sich erwar- 80 Kreisklasse B: Staffel 1 4 194 tungsgemäßg mit 14:4 sicher über den TV Leutershausen IB 9 8 0 1 132˙5 2 Neckarhausen. 50 Ladenburg 9 8 0 1 112:46 16:2 naue Fort. Schönau 10 6 1 3 92:86 13:7 ISV Lützelsachsen 9 6 1 2 93258 13:5 ITV Sandhofen 9 6 O 3 31:56 12:6 TV Waldhof 9 4 1 8 3949 977 IV VNeckerhausen 8 2 2 4 62:68 610 TV Schriesheim 7 2 00 5 48767 410 SV. Wallstadt 9 1 1 7 5896 315 18 Heddesheim 8 1 0 7 53269 2714 ISV Schönau 10 1 0 9 572168 2:18 n Staltet 5„„ Der MRC zählt seit Jahren zu den Som- annheim 8 5 5 5 ergäs es Sc Chamonix, denn selbst für Seer g 4 f 1 5 155 dle 5 5 Eishockey Enthusiasten Denn Neane ir 9 3 0 4 79181 1018 haben die Begegnungen zwischen Shamonix IE Rellingen 3 4 1 3 6958 97 und dem MERC immer ihren Reiz: Wenn sie 7 Seckenheim 8 3 1 4 33.53 719 auch nicht von höchstem Spielniveau getra- TSG Rheinau 7 2 0 5 39764 4.10 gen sind, so sind sie doch von einer kaum 3 Neckarau 5 0 480 7 zu überbietenden Dramatik. ost S 9 1 1 6 45: Ein Musterbeispiel dafür war das Sams- 0 Seckenheim IB 8 1 0 7 849 214 tagabendspiel, in dem die Mannheimer im ersten Drittel eine 3:1-Führung erzielten, Im zweiten Drittel drehten die Einheimischen den Spieß um und das Drittelergebnis lautete 113 für Chamonix, so daß der Spielstand zu diesem Zeitpunkt 4:4 lautete, Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als das Mann- heimer Team im letzten Spielabschnitt ene 21-Führung schoß und diese auch bis zur Totoquoten Zyrölfer-Wette: 1. R. 57 00 DM; 2. R. 1 800 DM; 3. R. 140 DM. Neuner- Wette: 1. R. 2 200 DMI 2. R. 100 DRM; 3. R. 10 DM. Zehner- Wette; 1. R. 3 400 DM; 2. R. 200 DM;: 3. R. 19 DM. Achkter- Wette: 1. R. 40 DM; 2. R. 3 DPM. Lottoquoten: Gew. Klasse 1, 500 000 DM; Gew. Klasse 2, 223 362 DM; Gew. Klasse 2 ( Gewinnzahlen ohne Zusatzzahl), 6 100 DM; Gew. Klasse 3, 85 DM; Gew. Klasse 4, 3,93 DM. letzten Minute behauptete, Doch 25 Sekun- wiede/ beeindtucbie der He Ne in Chamonix In der letzten Minute gaben die Mannheimer den Sieg aus der Hand den vor Spielende nützte ein einheimischer Spieler eine verwirrende Situation vor dem Mannheimer Tor zum Ausgleich aus, was den Endstand von 616 bedeutete. Torschützen: Arnold(2), Sepp(2), Guttowskli und Schik. Die zweite Begegnung am Senntagnach- mittag, die 37 zu Gunsten der Gastgeber endete, war bei weitem nicht so tempera- mentvoll und farbig wie die des Vorabends. Offensichtlich spielten bei den Mannheimern Ermüdungserscheinungen und mangelndes Eislauf training eine Rolle. Umstände, die bei Kritischer Betrachtung berücksichtigt werden müssen. Hoffen wir, daß der MERC in der kommenden Saison Gelegenheit hat, diesen Gegner einmal vor eigenem Publikum vorzu- stellen. Torschützen: Guttowski(2) und Lödermann. ber“ zuletzt nach aussichtslosem Start noch auf den 3. Platz gelaufen war, reichte es über 2100 m zu einem leichten Sieg über „Schwarz und Gelb“.„Alpenrose“ fiel Mitte der Geraden auf den 3. Platz zurück. Für den Ausgleich III über 1600 m war „Zobel“ auch unter Höchstgewicht noch gut genug, In der Distanz ging er an Cid“ und „Malte“ leicht vorbei. Im Ausgleich IV über 1800 m, der für die Dreier-Wette ausgewählt worden war, kamen an„Schwarzer Peter“, „Framo“ und„Somali“ drei von den 13 Teil- nehmern wenig beachtete Pferde auf den vorderen Plätzen ein. Dementsprechend waren auch die Quoten: Sieg: 356, Platz: 70, 26, 40; Einlauf: 480010. Dreier-Wette: 44 800:10. 8 Im Wolga-Jagdrennen über 3500 m Wald- bahn setzte sich der bisher hauptsächlich über Hürden hervorgetretene„Rotkopf“ auch über die schweren Gegenstände zum Schluß noch sicher durch.„Charmante“ blieb nur knapp geschlagen.— Nachdem„Mere- Anton“ im abschließenden Ausgleich IV über 2500 m ständig die Spitze gehabt hatte, mußte er zum Schluß seiner Trainings- gefährtin„Saba“ den Vortritt lassen. H-h A- Jugend des VfR qualifizierte sich für die Endspiele — Mit einem verdienten 2:1-(1:0)-Sieg über den FSV Frankfurt qualifizierte sich die A-Jugend des VfR Mannheim in Nieder- ramstadt für die Teilnahme an den Final- spielen um die süddeutsche Jugend-Fußball- Meisterschaft und trifft im ersten Spiel in Kassel gegen den 1. Fe Nürnberg und im zweiten gegen Ulm.. Der VfR ging schon nach zehn Minuten in Führung. Er war besonders in der ersten halben Stunde überlegen, dann aber wurde Frankfurt im Mittelfeld gleichwertig. In der 75. Minute gelang dem FSV der Ausgleich, doch acht Minuten vor Schluß stellten die Mannheimer, die in der letzten Viertelstunde durch ihre starke Kondition ein klares Uebergewicht hatten, den Sieg sicher. Tor- schützen des VfR waren Specht und Pfen⸗ ninger, Die Mannheimer, die hre Angriffe zumeist über den rechten Flügel vortrugen, Waren auf allen Posten gleich stare besetzt. Protzdem verdienen Torwächter, Rechts- außen und der Halblinke besonderes Lob. Der VfR spielte in folgender Aufstellung: Gehrmann; Erler, Vogel; Eckart, Wäckerle, Rohr; Specht, Emig, Pfenninger, Brückner, Maier. 5 Düsseldorf); Trainer: Bauersfeld(Leipzig). Birkemeyer J(Ostberlin), Kautz, Koch(heide Leipzig), Schmidt(Ostberlin), Käthe Krauß (Landau), Kisters Düsseldorf), Lüpfert(Pi- bingen), Mühle(Lintfort), Sumser(Lever- kusen), Wischmann(Mainz); Aerzte: Prof. Dr. Nöcker(Leipzig), Prof. Reindell rei- burg); Masseure: Hutschenreuther(Leipzig), Lechner(München). peter Collins Der britische Auto- rennfahrer P. Col- Iins ist— wie schon kurz berichtet— am Sonntagabend in der Bonner Universi- g täts- Klinik seinen schweren Verlet- zungen erlegen, die er am Nachmittag bei einem Sturz wäh- rend des Rennens um den Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring erlitten hatte. Der 27jährige Collins, zählte zu den hoff- nungsvollsten Renn- fahrern, Im Jahre 1956 erhielt er zum ersten Male von dem italienischen Werk Ferrari einen Renn- wagen und wurde auf Anhieb Dritter in der Welt meisterschaft hinter Fangio und Moss. Auch 1957 war er als Ferrari- Werksfahrer tätig und in diesem Jahr gewann er vor 14 Tagen den Großen Preis von England in Silverstone, Zuvor hatte er in Monte Carlo und in Reims bereits Weltmeisterschaftspunkte ge- wonnen und lag vor seinem Sturz in der Wertung an dritter Stelle. Nach Luigi Musso, der in Reims töd- lich verunglückte, und damit den letzten Anstoß zum endgültigen Rücktritt des argentinischen Weltmeisters Fangio gab, verlor Ferrari erneut einen seiner besten Fahrer. Der hochauf geschossene, sym- bathische Engländer, für den das Renn- kahren nur eine sportliche Aufgabenstel- lung war, machte sich seinen Namen be- zonders wegen seiner beherrschten Fahr- weise, bei der er das Risiko bis zum 3. August— immer soweit wie möglich herabschrauben konnte. Um so tragischer jetzt sein Todessturz, von dem seine Gattin in der Ferrari-Box erfuhr. Im vergangenen Jahr kamen eben- falls zwei Ferrari- Rennfahrer ums Leben: Der Italiener Eugenio Castel lotti, der bei einer Probefahrt bei Mo- dena tödlich verunglückte und der vor- tugiesische Marquis de Portago, der beim Mille Miglia Rennen getötet wurde.— Unser Franck Bild zeigt Peter Collins vor seinem letzten Start, Ursel Vogt fährt mit nach Posen Deutschlands Vertreterin im Einer bei den Ruder-Europameisterschaften der Frauen, vom 22, bis 24 August auf dem Maltasèee in Posen ist Ursula Vogt. Im ein- zigen notwendig gewordenen Ausscheidungs- rennen mit der Zonenmeisterin Karin Jäger, die im vergangenen Jahr noch den Gesamt- deutschen Titel trug, blieb Ursula Vogt auf der 1000-m-Bahn in Duisburg-Wedau in 3:52,5 Min. mit rund vier Längen klar vor dem Mädel aus Oberschöneweide, das 3:59, Min, benötigte und sich dabei restlos ausgah. Die deutsche Frauenmannschaft für Po- sen wurde nunmehr wie folgt gemeldet: Einer: Ursula Vogt(Wesel), Doppelzweier: Ingrid Scholz Aenne Horneff Ouisburger RV), Vierer mit: TSC Oberschöneweide, Doppelvierer mit: RG Oberschöneweide Leipzig, Achter: TSC Oberschöneweide. Fritz Keßler Vierter Die deutschen Jugendmeisterschaften im Rollkunstlauf in Bremen bewiesen, daß ein ausgezeichneter Nachwuchs auf größter Breite vorhanden ist. Der Roll- und Eislauf- verein Heilbronn stellte in zwei Konkurren- zen die Meister und belegte außerdem im Paarlaufen die beiden ersten Plätze. Fritz Kessler vom Mannheimer ERC belegte in der deutschen Rollsportmeisterschaft für Jungen den vierten Platz. TSV 46 deklassiert VfB Gartenstadt— TV 1846 12:0 Dieses auf den Plat des VfB Garten- stadt verlegte Pokalspiel gewann der Gast- geber mit 12:0 Toren, nachdem sich die Tur- ner bis Halbzeit mit 410 noch verhältnis- mäßig gut gehalten hatten. Auch in der zweiten Halbzeit war der VfB ständig Über- legen. Nachdem noch ein Spieler der Turner wegen Verletzung ausgeschieden war, er- zielte der VfB weitere acht Tore. Groger Preis von Deutschland 3. 8. 1988 Klasse Grand-Jourisme-WZägen bis 1600 cem Steger in neuer Rekordzeit: H. J. Walter quf Porsche Carrera Steg der Sonderwertung: E. Mehle auf Porsche 1600 8 Klasse Sportwagen bis 1500 cem 2. Platz: J. Bennier quf Borgward 1500 RS 10-Stunden-Rennen von Messing/ ltalien 20. 7. 1958 Klasse Sportwagen bis 1500 cem Sieger: P. E. Firmehle/ Chr. Heins quf Porsche Spyder RS NMOfoR Ol. Seite 3 . MORGEN „Wir U-Boot-Männer sind empfindlich“ Kameradschaftstreffen in Hamburg bei Labskaus, Bier und dicker Luft/ Dönitz weckte falsche Vorstellungen Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg, 4. August Die Trinkfreudigkeit ehemaliger U-Boot- Fahrer, die sich am vergangenen Wochenende in vier Sälen des Winterhuder Fährhauses in Hamburg zusammenfenden, hatten die Veranstalter dieses Treffens offenbar Voraus- geahnt. Beim letzten Treffen vor vier Jahren War nämlich bereits eine Stunde vor Mitter- nacht das Bier aus egangen. Diesmal reichten die Vorräte, obwohl nicht minder gezecht Wurde, bis zum frühen Morgen. Der Vorsit- zende der U-Bootskameradschaft Groß-Ham- burg, Korvettenkapitän a. D. Eichenlaub- träger Adalbert Schnee, hatte dem Fährhaus- gastronomen große Umsätze garantiert. Auch dem Labskaus, dem traditionellen Seemanns- ssen— Kartoffeln mit Fleisch, Gurke und Rotrüben vermengt— wurde in einem Mage Zugesprochen, das den Eindruck erweckte, als hätten die Teilnehmer an diesem Treffen schon seit drei Tagen nichts mehr gegessen. 2000 Angehörige der ehemaligen U-Boot- Waffe beider Weltkriege waren in der Hanse- stadt vor Anker gegangen, um ein Wieder- sehen zu feiern und alte Erinnerungen aus- Zzutauschen. Getrennt nach den vier Einsatz- gebieten des letzten Weltkrieges, Eismeer, Atlentik, Pazifik und Mittelmeer, und wieder- um getrennt nach den Nummern ihrer U- Bote, saßen sie an den Tischen des Fähr- euses. Ihre Rockaufschläge zierte das Sol- dene Ehrenzeichen der U-Bootleute. Manch einer fehlte bei diesem Wiedersehenstreffen, denn von 863 U-Booten gingen zwischen 1939 und 1945 630 verloren. 39 000 Männer ge- hörten zur U-Bootwaffe, nur 7000 überlebten. Prominentester Gast war der ehemalige Großgadmiral und Nachfolger Adolf Hitlers, Admiral Dönitz, bei dessen Eintreffen sich Spontan die ehemaligen U-Bootfahrer von mren Sitzen erhoben. Während die 2000 Männer schwiegen, schritt Dönitz, weis haarig und sichtlich gealtert, an den Tisch vor der kleinen Bühne des großen Saales. Hier reichten ihm eine Reihe der erfolg- reichsten U-Bootkommandanten, Inhaber höchster Auszeichnungen, wie Kretschmer, Brandi, Suhren, Hardegen, Schnee und Hartmann, die Hand. Minutenlang zuckten dann die Blitzlichter der Pressefotografen bei diesem ersten öffentlichen Auftreten Dönitz nach seiner Entlassung aus dem Alliierten Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau.„Dieses Treffen ist nichts als eine Wiedersehensfeier, außerdem wol- lem wir das Schicksal von Vermißten klären. Die Teilnahme von Dönitz— er kommt nur als U-Bootfahrer des ersten Weltkrieges ist auf keinen Fall als eine politische Demonstration zu werten.“ Das hatte Kor- vettenkapitän a. D. Adalbert Schnee zuvor dekanntmachen lassen. Gerechterweise muß man feststellen, daß die Politik an diesem Abend keine Rolle Spielte. Aber eine spontane Demonstration gab es doch, als in dem auffallend schmuck- losen Rahmen des Fährhauses Korvetten kapitän a. D. Schnee den letzten Chef der deutschen U-Bootwaffe willkommen hieß. Die Anwesenden dankten ihrem ehemaligen Befehlshaber mit langanhaltendem be- geistertem Klatschen, um kundzutun, daß sie den am Vortage in einer Hamburger SPD- Zeitung gebrandmarkten Dönitz allen An- feindungen zum Trotz für einen der Ihren betrachteten. Dönitz blieb in seiner kurzen Rede in der Vergangenheit. Auffallend langsam und schwerfällig berichtete er, daß 75 alliierte Admirale und Generale ihm in Briefen ihre Hochachtung vor der Leistung der deutschen U-Bootfahrer versichert hät- ten, und er zitierte Churchill, der von der „»Seelengröße der deutschen U-Bootwaffe“ gesprochen habe. Ebenso hätten alliierte Militärs den deutschen U-Bootfahrern größte Ritterlichkeit auf allen Weltmeeren beschei- nigt. Nur einnial während seiner kurzen Rede, die mehrfach durch Applaus unterbrochen Wurde, ließ sich Dönitz dazu hinreißen, noch einmal Erinnerungen aus dem Dritten Reich zu beschwören. Der Großadmiral a. D. be- klagte sich darüber, daß„die deutsche Staatsführung“ nicht klug genug gewesen Sei, mehr U-Boote zu bauen. Man hätte im U-Bootkrieg alles auf eine Karte setzen sol- len, anstatt den Versuch zu machen, die Kriegsgegner auf dem Kontinent zu besie- gen. Damit erweckte Dönitz den fatalen Ein- druck, daß er davon überzeugt ist, mit einer gröberen U-Bootwaffe hätte man den Krieg gewinnen können. Zum Schluß bat er die Versammelten, den„schlichten, selbstlosen, tapferen U-Bootgeist“ in die Familien hin- einzutragen und an die Kinder weiter- zugeben. Nach solchen Tiraden setzte sich der ehemalige Großadmiral an den Vor- standstisch der U-Bootskameradschaft, be- stellte ein Glas Bier, schüttelte viele Hände und ging frühzeitig nach Hause. Während eine Kapelle der Marinekame- radschaft Shanties und Marinemärsche spielte, wurde an einem Tisch des Winter- huder Fährhauses der mysteriöse Untergang von U 110 untersucht. Vor zwei Monaten hatte der britische Marinehistoriker S. W. Roskell in der angesehenen englischen Zei- tung„Sundy Time“ behauptet, U 110 sei unbeschädigt mit wichtigen Krilegsplänen 1941 den Alliierten in die Hände gefallen. Nach deutscher Darstellung war U 110 am 9. Mai 1941 bei einem Gruppenangriff auf einen alliierten Geleitzug vor Island ver- senkt worden. Marinehistoriker Roskell be- hauptet jedoch, der britische Zerstörer„Bull- dog“ habe das Boot gekapert und abge- schleppt. Der Kommandant von U 110, Kapi- tänleutnant Lemp, sei von den britischen Seeleuten tot im Turm aufgefunden worden. Die von den Engländern an Bord von U 110 aufgefundenen Pläne, so hieß es, hätten den Briten wichtige Aufschlüsse über den Ein- satz deutscher U-Boote gegeben. Gerade noch rechtzeitig zum Hamburger U-Boottreffen teilte der ehemalige Befehlshaber des feind- lichen Geleitzuges einem überlebenden Off- zier von U 110 mit, daß das deutsche Boot doch gesunken sei. Anknüpfend an dieses U-Bootschicksal nahmen die U-Bootfahrer zu einem aktuellen Ereignis Stellung, Korvettenkapitän a. D. Schnee hat den überlebenden Männern von Scapa Flow Auszüge des Drehbuchs, vor- gelesen, nach dem der Film„Kapitänleutnant Prien“ zur Zeit von einer Berliner Filmgesell- schaft hergestellt wird. U-Bootfahrer stellen fest:„Abgesehen davon, daß die Darstellung der Handlungen dieses Films laienhaft ist, was das Seemännische angeht, stellt der Ab- lauf der Handlung eine ausgesprochene Ge- schichtsfälschung dar, gegen die wir im Na- men aller U-Bootfahrer protestieren. Wir U-Bootmänner sind nicht gewohnt, unsere Vergangenheit zu heroisieren. Wir sind aber sehr empfindlich, wenn man Versucht, aus Unserer Zurückhaltung Kapital zu schlagen und unsere gefallenen Kameraden, wie in diesem Falle Günther Prien, nicht den ge- Schichtlichen Tatsachen entsprechend dar- Stellt.“ Solche Themen und das immer wieder- kehrende„Weißt Du noch Kamerad?“ boten den U-Bootfahrern Stoff genug für ihre Ge- spräche, die sie bis kurz vor Morgengrauen an ihre Biertische fesselten. Um Mitternacht schleppten die Kellner des Fährhauses bereits kistenweise das Bier heran und in allen vier Sälen war die Luft zum Schneiden dick. Ob- Wohl sie an strapaziöse Unterwasserfahrten bei knappem Sauerstoffgehalt gewöhnt waren, hielten zwei U-Bootfahrer den Strapazen die- ses Bierabends nicht stand. Sie wurden ohn- mächtig aus dem Saal an die frische Luft getragen. Dienstag, 5. August 1958/ Nr. 17 1 Die wiederhergestellte Quadriga des Brandenburger Tores ist in der Nacht zum Sonn- tag heimlich in den östlichen Sektor Berlins„Verschleppt“ worden. die Gründe, die die Ostberliner Behörden 2 Noch immer sind u diesem Handstreich bewogen haben, un- bekannt. Das Schicksal des kupfernen Viergespanns gibt Anlaß zu mancherlei Speku- lation. „ (Siehe untenstehenden Bericht unseres Berliner Korrespondenten.) Bild: Keystone Stört die Kommunisten der Preußenadler? Rätselraten um Vop Berlin, 4. August Ueber die Hintergründe des heimlichen Abtransports der für das Brandenburger Tor bestimmten Quadriga durch die Ostberliner Behörden liegen bisher keine konkreten An- haltspunkte vor. Wie bereits kurz gemeldet, wurden die von einer Westberliner Gieherei abgelieferten Einzelteile zwischen 24 und 2 Uhr in der Nacht auf den Sonntag entgegen einer ausdrücklichen Abmachung von dem vor dem Brandenburger Tor gelegenen Pariser Platz in den Hof des ehemaligen Marstalls am Marx-Engels-Platz verbracht. Sie sollen dort nach einer amtlichen Mit- teilung bis zu ihrer Aufstellung verbleiben. Rätselraten und Unwillen über eventuelle politische Motive dieser Unkorrektheit haben in Westberlin eine ergänzende Feststellung der sowjetzonalen Pressestelle ausgelöst. In ihr heißt es Wörtlich:„Ueber die zur Auf- stellung erforderlichen weiteren Maßnahmen wird der Magistrat von Ostberlin in seiner nächsten Sitzung entscheiden.“ Vielleicht gibt eine nach der Ablieferung der Quadriga aufgenommene Fotografle über die Absichten der sowjetzonalen Behörden Aufschluß. Auf ihr ist das Siegeszeichen der Viktoria, ein vom preußischen Adler gekrön- tes Eisernes Kreuz von 1812, von einem Sack verhüllt. Möglicherweise nehmen die Kom- munisten an diesem Sinnbild deutscher Ge- schichte Anstoß und wollen es erst von Fach- leuten entfernen lassen. Andere Vermutun- Sen gehen dahin, daß die Zonenbehörden vor ihrer Aufstellung einen Gipsabdruck der Quadriga machen wollen. 5 Bürgermeister Amrehn, dessen ursprüng- licher Vorschlag, die Auslieferung und Auf- stellung der Quadriga„in Raten“ vor- zunehmen, wegen der damit verbundenen längeren Arbeitsdauer fallengelassen wurde, ist durch sowjietzonale Pressemeldungen stutzig geworden, nach denen dié Ferfig- die Motive zur Entführung der Quadriga nach Ostberlin unserem Korrespondenten Paul werner stellung des Betonsockels auf dem Tor plötz. lich einen Monat in Anspruch nehmen Soll, Während vorher von acht Tagen gesprochen wurde. Ein Sachverständiger der Westber- liner Gießerei, dem die Volkspolizei ohne Schwierigkeiten eine Besichtigung der Qua- driga erlaubte, konnte keinerlei durch den neuerlichen Transport entstandene Schäden feststellen. 5 In Ostberlin will man „notwendige Messungen“ durchführen (dpa) Der Ostberliner Stadtbaudirektor Gißke erklärte am Montag einem Beauftrag- ten der Abteilung Denkmalspflege des West- berliner Bausenators auf die Frage über die Gründe nach dem Abtransport der Quadriga vom Pariser Platz, der Beschluß zur Ueber- führung in den Marstall sei gefaßt worden, Weil es„zweckmäßiger erschien, die notwen- digen Kontrollen und Messungen in Ruhe Vornehmen zu können“. Künstl. Zähne DENTOFFIX hält Sie fester! DEN Torx bildet ein weiches. 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Schneider, Kaufmann in Willy Gräser in Mannheim Grüne Apotheke Wilhelm Derschum in Mannheim Wilhelm Derschum, Apotheker in Mann- A 3553— 31. 7. 1953 Käthi Lamm OHG Textilwaren in Mannheim il waren, Friedrichsfeld, vogesenstraße 32). Offene Januar 1958 begonnen, Lamm geb. Arzbächer, Lamm, alle Kaufleute in Mannheim. M. Backfisch RG in Mannheim(Handel, die Her- stellung und Reparatur von Maschinen und Industriegütern, Sandhofer it gesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1938 haftender Gesellschafter ist Maria Helena Back Mannheim. 1 Kommanditist ist vor- Bucher, Autospezialbetrieb in Mannheim Getrieben, Lenkungen, Vergasern, Brenn- K haber ist Franz Josef Bucher, im. 4 B 1087— 31. 7. 1958 EMKA-Metallwarengesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Werfthallenstraße 11). 15t am 13. Juni 1938 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Herstellung und der Vertrieb von Metallwaren aller Art im Inland und Ausland. Das Stammkapital beträgt 20 000 DRM. Geschäftsführer ist Kurt Hubach, Kaufmann in Mannheim. sind mehrere Geschäftsführer Der Gesellschaftsvertrag erteilen. Kurt Hubach, Kaufmann in Mannheim ist alleinvertretungs- n Beschränkungen des 8 181 BGB befreit. Als nicht anntgemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft Werden im Bundesanzeiger erlassen. Veränderungen: Georg Zimmermann Nachf. Hans schmidt in Mann- (Zähringerstraße 68). Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1938 begonnen. Theodor Ludwig Schmidt, ef Mercedes 170 Diesel) zu verkaufen. 1200,—-. Besichtigung BV- Tankstelle Wolf, Parkring 7. Goggomobil Sport, günst. abzugeb. AUTO FELS, Schwetzinger Str. 74. Ford Taunus, BI. 49, zugel., preisg. zu Vk. Adr. einzus. u. A 04882 i. V. Vw. Export, Schiebedach, Bj. 53, zu verkaufen. Telefon 7 61 84. Kostenlos berät Sie die fa. 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Da.-Armbanduhr von Eichen- dorff-, Mittel- bis Humboldtstraße verloren. Abzugeben geg. Belohn. rechts. Eichendorffstraße 12, IV, Am 3. Aug. 1958 Wurde auf der Straße a. Waldsee bei Altrip ein Brillantring verloren. Bitte abzugeben bei Mannheim, Schwarzwaldstr. 54. 1 gut. Belohnung. Heinz Vögele, g Noch heute Geld durch Autobeleihung o. Kasko g. Kfz.-B. Auto-Teilzahl.-Hilfe Schaeffer Monnheim · L 15, 9 fel. 2 44 80 300,— DR für Bkz von Kranken- schwester ges. Rückz. n. Vereinb. Zuschrift. u. P 04889 an den Verl. ung.-Aufobeleih 9 Kfz- Fi gegen Kfz. Brief Vers. Dienst Ahrend SOFORT BARGELD Becker ist erloschen. 1 Mannheim, O 7, 4, fel. 2 58 44 90 Buchdrucker in Mannheim ist in das Geschäft als persönlich haftender Jesellschafter eingetreten. Die Firma ist geändert in: Buchdruckerei Schmidt& Sohn. 3 A 3234— 3. 7. 1958 Möller& Förster Mannheim Nachfolger in Mann- heim(Mittelstraße 131). Die Firma ist geändert in: Ri-Ga Baustoffe- Kunststoffe(Sroßhandeh Richard Ganss. B 103— 31. 7. 1958 H. A. Bender Söhne Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Augusta-Anlage 32). Die Prokura von Heinrich B 118— 30. 7. 1958 Isolation Aktiengesellschaft in Mannheim(Neckarau, Rhenaniastraße 32-40). Heinrich Beisel in Neckargemünd und Karl Kam- merer in Mannheim haben Prokura. Sie sind gemeinschaftlich mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen vertretungs- berechtigt. B 222— 31. 7. 1956 Süddeutsche Kabelwerke Zweigniederlassung der Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft in Mannheim, Hauptsitz: Frankfurt a. M. unter der Firma Vereinigte Deutsche Metall- Werke Aktiengesellschaft(Waldhofstrage 244). Die Prokuren von Dr. rer. Pol. Wolfgang Haberkorn und Stephan Bopp sind erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 135/58 bekanntgemacht. B 497— 31. 7. 1958 J. H. Bruns Zigarrenfabriken Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim. Ludwig Rinn ist nicht mehr Ge- schäftsführer. 5 8 2 686— 31. 7. 1958 J. V. Blatz Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Ludwigshafen /R.(S 2, 8). Jakob Valentin Blatz ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Ludwigshafen (Rhein) ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 85/566 bekanntgemacht. B 344— 31. 7. 1958 Paul J. Landmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Neckarau, Rheingoldstraße 1620). Karl Bühler in Mannheim hat Einzelprokura. 5 B 378— 1. 8. 1938 Deutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Frankfurt a. M.(P 7, 11150. Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder einem für die Zweig- niederlassung Mannheim vertretungsberechtigten Prokuristen hat Fried- rich Fricke in Mannheim. Durch Beschluß des Aufsichtsrats vom 23. Mal 1958 ist die Satzung in 8 4 Absatz 2(Einteilung der Aktien) geändert. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 139% bekanntgemacht. B 986— 1. 8. 1958 Süpag süddeutsche Papiermanufaktur Aktiengesell- schaft in Mannheim(Windeckstrage 87.89). Alfred Kahn ist nicht mehr Vorstandsmitglied. — Nr. die abs lam ren 50 vor Ges der ten Wil fer. fra Dei gel. die une Ar! sich nur Sat. Spr fac sin onn- sind un- eku· stones r plötz- en soll, rochen esthber- 1 ohne r Qua- ch den chäden ren irektor Aftrag- West- der die ladriga Ueber- orden, dtwen⸗ Ruhe Einzel- enlohr- rann in unheim h- und 7). In- unheim Mann- unheim Offene zonnen. bächer, n. e Her- dhofer uli 1938 Back · st vor- ra. anheim Brenn- ind In- Zucher, ränkter vertrag ens ist: Inland irer ist sführer chäfts- berech- Allein- 1 BGB tungs- is nicht Uschaft Mann- kt. Die midt, tender uckerel Mann- istoffe- aänkter einrich Karau, Kam- einem tungs- ng der nheim, Metall- r. rer. t a. M. t. nit be ar Ge; aftung 8 2, 8). shafen macht. änkter Bühler inheim 1115). Zweig⸗ Fried- 23. Mal ert. t a. M. gesell- mehr — ö Nr. 177/ Dienstag, 5. Auffust 1958 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 8 Unfallversicherungsreform Bastet i ld (eg) Die Reform der Unfallversicherung, die kürzlich vom Bundeskabinett ver- abschiedet wurde und im Herbst im Par- jlament beraten werden soll, soll den Unfall- rentnern effektive Mehrleistungen von rund 50 Mill. DM jährlich bringen. Schon im vorigen Jahr waren die Renten durch das Gesetz zur vorläufigen Neuordnung von Geldleistungen in der gesetzlichen Unfall- versicherung um 300 Mill. DM aufgebessert worden. Für die Träger der Unfallversiche- rung tritt jetzt eine zusätzliche Belastung uch dadurch ein, daß die Leistungspflicht nicht erst vom 46. Tage, sondern schon vom 19. Tage nach dem Unfall von der Kranken- versicherung auf die Unfallversicherung übergeht. Diese neue Last wird auf 90 Mill. DM im Jahr geschätzt, so daß die Berufs- genossenschaften als Versicherungsträger künftig etwa 140 Mill. DM im Jahr mehr aufzubringen haben werden. Sie dürften die Beiträge der Arbeitgeber in eigener Verant- wortung entsprechend erhöhen. Da aber bei einer durchschnittlichen Beitragsleistung von 1 bis 2 Prozent der Lohnsumme schon in diesem Jahr Leistungen von etwa 1,55 Md. DM finanziert werden können, dürfte sich die Beitragserhöhung zunächst in dem rela- tiv geringfügigen Rahmen von 0, 1 bis 0,2 Prozent der Lohnsumme bewegen. Anders allerdings dfoht es zu werden, wenn der sogenannte Sozialbeirat bei der Bundes- regierung bis zum 1. September nächsten Jahres empfehlen würde, die Unfallrenten seien ebenso wie die Sozialrenten an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung und an das gestiegene Eohn- und Gehaltsniveau der Arbeitnehmer anzupassen Mynamisierung der Renten). Handwerker versicherung „8 al und umstritten Die Neuordnung der Sozialversicherung der Handwerker ist vorläufig noch umstrit- ten. Bundesarbeitsminister Theodor Blank will versuchen, gleich nach den Sommer- ferien des Parlaments mit den Bundestags- fraktionen und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zu einer Einigung zu gelangen. Nach seinen Vorstellungen sollten die Handwerker, wenn sie die Lehrlings- und Gesellenzeit durchlaufen haben und Meister geworden sind, wie bisher, von der Arbeiterversicherung in die Angestelltenver- sicherung übernommen werden, dort aber nur noch die Hälfte des üblichen Beitrags- satzes zu entrichten haben. Für diesen Plan spricht, daß die Handwerker im Alter viel- fach nicht nur auf die Rente angewiesen sind, sondern auch Einkünfte aus Vermögen, Vermietung oder Verpachtung haben. Außer- dem will man ihre Beitragslast ermäßigen. Um die Beitragsbemessung noch weiter zu vereinfachen, denkt man daran, nicht mehr an Hand der Steuerunterlagen den effektiven Verdienst des Handwerksmeisters zugrunde zu legen, sondern sich allgemein mit einem Betrag von 7 Prozent des Durchschnittsein- kommens aller Angestellten und Arbeiter zu begnügen. Dem Handwerksmeister werde es freigestellt, seine Beiträge freiwillig zu er- höhen. Zu erwägen wäre auch, ob Handwer- ker in den ersten drei bis fünf Jahren ihrer Tätigkeit als Meister und solche, die erst nach Vollendung des 50. Lebensjahres Mei- . ster geworden sind, von der Beitragspflicht zu befreien wären, oder ob ihre Beiträge noch einmal um 50 Prozent zu ermäßigen seien. Der Zentralverband des Handwerks ist einstweilen anderer Ansicht. Die Handwer- ker sollten auch dann, wenn sie Meister ge- worden sind, in der Arbeiter versicherung verbleiben, falls sie dies wünschten. Sie wür- den in diesem Falle als freiwillig Weiterver- sicherte gelten, könnten sich aber auch von der Versicherungspflicht ganz befreien lassen. Dem Bundesarbeitsministerium hält dem entgegen, daß auf eine Pflichtversicherung für die Handwerksmeister nicht verzichtet werden könne. Viel Hilfe für die Türken undein Plan Der türkische Finanzminister Polatken hat am 3. Augst in Istanbul Einzelheiten eines Stabilisierungsprogramms für die türkische Wirtschaft bekanntgegeben, das zur Export- förderung die Einführung eines dreiteiligen Prämiensystems, anti-inflationistische Kre- ditrestriktionen und die Aufnahme von Dol- lar-Krediten in Höhe von 359 Mill. Dollar vorsieht. Außerdem führt die Türkei Ver- handlungen über die Einräumung eines Zah- lungsmoratoriums für Auslandsschulden, de- ren Ziel es ist, die Rückzahlungen für einen Regierung de Gaulle peilt Startbahn der Sanierung an In Frankreich werden Voraussetzungen zur Reform geschaffen Spötter mögen immerhin einen Vergleich ziehen zwischen dem Frankreich von heute und den Anfängen des Dritten Reiches im Jahre 1933. Ein solcher Vergleich würde poli- tischen Gegnern General Charles de Gaulles sehr gelegen kommen. Doch der Wahrheit wäre damit nicht gedient. Sô wie man im Jahre 1933 in deutschen Landen gesagt hat,„der Führer wird es schon schaffen“, sagen viele Franzosen auch heute, de Gaulle würde die Erneuerung Frankreichs, die politische und wirtschaftliche Heilung der tausend Wunden, die zu heilen sind, gelingen. Wirtschaftlich gesehen muß nüchtern fest- gestellt werden, daß de Gaulle bisher noch nichts„gelungen“ ist. Das heißt nicht, daß er untätig blieb. Aber er hat ja auch gegen die Folgen eines— das ist nicht zu kraß ausge- drückt— jahrzehntelangen, durch politische Krisen hervorgerufenen wirtschaftlichen Ver- Wesungsprozesses zu kämpfen. De Gaulle be- dient sich auf dem Gebiete der Geld- und Finanzpolitik der Dienste des mehrfach in- nerhalb des vorangegangenen Parteihaders gescheiterten Antoine Pinay. Pinay, der Finanzminister, und Edouard Ramonet, der Minister für Industrie und Handel, sind zwar nicht Parteifreunde, aber in ihrer Zielsetzung ein Herz und eine Seele. So ist es zu verstehen, daß die Franzosen— übrigens entgegen den vorangegangenen Be- fürchtungen— seit der Installierung des Re- gimes de Gaulle nicht mehr so aggressiv wie vordem von anderen Staaten, von der OEEC undd EZ U Hilfe heischen. Pinays letzte Goldanleihe war ein durch- schlagender Erfolg beschieden, auch wenn von dem Ger mtergebnis— etwas mehr als 300 Milliarden ffrs.; erwartet wurden nur 200 Milliarden— etwa ein Drittel Konver- tierungen( Umtauschoperationen) abge- rechnet werden müssen. Müßig zu erörtern, ob es die Ausstattung dieser Anleihe war, oder das Vertrauen der Anleihezeichner zur Die Kohlerechnung geht noch immer nicht auf Teures Lehrgeld für falsc he Lohn- und Preispolitik Nach vorläufigen Ermittlungen sind in der Bundesrepublik im Juli 1958 bei 27 Arbeits- tagen insgesamt 11 510 200 t Steinkohle gefördert worden, gegenüber 10 485 300 f bei 23 Arbeitstagen im Juni. Der arbeitstägliche Förderungsdurchschnitt ist damit weiter von 455 800 auf 426 300 t zurückgegangen. An den rechnen, daß dies die Folgen der Feierschichten sind. (eg) Bundeskanzler Dr. Adenauer will mit dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Heinrich Gutermuth, am 5. August ein neues Gespräch über die Möglichkeiten führen, wie die hohen Haldenbestände an der Ruhr abgebaut und die Feierschichten über- flüssig gemacht werden können. Möglicher- weise werden auch Vertreter des Unter- nehmens verbandes Ruhrbergbau an der Aus- sprache teilnehmen, um die der Vorsitzende der 18 Bergbau den Bundeskanzler schon in der vergangenen Woche telegrafisch ersucht hatte. Auch im Bundeswirtschaftsministerium sollen die Besprechungen über die schwierige Lage des Steinkohlenbergbaus fortgesetzt werden. Hier werden Beauftragte der Mine- ralölgesellschaften und der Ruhrkohlenver- kaufsgesellschaften am 6. August erwartet, um mit ihnen die Frage zu erörtern, auf welche Weise die Investitionspläne der Mine- ralöl wirtschaft und deren Absatzdispositionen auf die Interessen des Bergbaus abgestimmt werden können. Die Konkurrenz des Heizöls solk sich für die Kohle nicht existenzgefähr- domd auswirken. 0 (Tex) Was soll eigentlich bei diesen Be sprechungen schon herauskommen. Kohlen- importe haben sich vermindert. Langfristige Abnehmerverträge sind bereits zustande ge- kommen. Rund 10 Prozent des deutschen Energieverbrauchs— vom Kraftfahrzeug- verkehr abgesehen— Werden durch Heizöl bestritten. Die Zechendirektoren, die bisher immer auf hohen Rossen saßen, blicken bekümmert in die Welt, denn selbst ihr treuester bis- i heriger Kunde, die Bundesbahn, hat teilweise Fingern einer Hand kann sich jedermann aus- tiven sind wenig gefragt und die— wieder ansteigenden Kohleverbrauch auf diesem Sektor versprechende— Elektrifizierung ist zwar schon ziemlich weitgehend durchgeführt; ihr weiterer Ausbau geht jedoch langsam vonstatten. Es ist ganz gut, daß die Bergassessoren auch einmal vor solcher Situation stehen. Die Rechnung mit den angeblich den Höchststand der kritischen zwanziger Jahre überrunden- den Kohlenhalden(einschließlich Kokshalden gegenwärtig rund 8,2 Mill. Tonnen) geht nicht ganz auf. Auszugehen ist immer von der Be- trachtung, welchem Bedarfszeitraum die Halden entsprechen. Die Ruhr förderte zum Beispiel im Jahre 1929 124 Mill. Tonnen Steinkohle jährlich; der Gesamtverbrauch— innerhalb des ehemaligen Reichsgebietes überstieg nicht die 120-Mill.-Tonnen-Grenze jährlich. Die heutigen Förderungszahlen lie- gen etwas höher als 1929. Aber der Gesamt- verbrauch des Bundesgebietes übersteigt weit 160 Mill. Tonnen Steinkohleneinheiten jährlich. Woraus ersichtlich ist, daß die Kohlen- halden mit der Zeit schon von selbst schrumpfen werden. Ihr Anwachsen ver- schuldeten sowohl die unglückliche Lohn- als auch Preispolitik. Wenn in den Jahren 1956 und 1957 wiederholt monatelang mit kohle- verteuernden Lohnforderungen gewunken wurde, anschließend daran dann fast ebenso lang die Preiserhöhung„in der Luft lag“, dann kann es niemanden verwundern, daß jetzt bei den Verbrauchern Vorräte an- gesammelt sind, die zur Zurückhaltung im Kohleeinkauf zwingen. Der Irak wird plan wirtschaftlich gesteuert Wenig Hoffnung für Wirtschaftsdemokratie Die Regierung der irakischen Republik hat mit sofortiger Wirkung— ohne Rücksicht auf den Währungsraum— die Einfuhr aller Güter von der Erteilung von Einfuhrlizen- zen abhängig gemacht. Das Wirtschaftsmini- sterium der neuen Regierung hat neue Im- Portlizenzen jedoch bisher noch nicht aus- gegeben. Die bereits eingeführten Waren können von den noch nücht freigegeben werden, weil nach einer Verlautbarung der Zolldirektion des Irak ein neuer Zolltarif erwartet wird, der für nicht lebensnotwendige Güter beträcht- lüche Zollerhöhungen vorsehen soll. Berichten aus Bagdad zufolge ist eine sichtbare Warenverknappung auf dem iraki- schen Markt bisher jedoch noch nicht auf- getreten. Lebensmittel aller Art werden reichlich angeboten, wobei verschiedentlich allerdings Preiserhöhungen zu beobachten Sind. Dagegen ist der Verkaufspreis für Fladenbrot, das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung durch Regierungsdekret um 25 Prozent herabgesetzt worden. Wie weiter gemeldet wird, hat der iraki- sche Versorgungsausschuß mit sofortiger Wirkung verbindliche Handelsspannen für eine Reihe von Gütern festgesetzt. Betroffen werden von dieser Verordnung Kraftfahr- Zeuge, alle Arten von Maschinen, Radio-, Fernseh- und Grammophon- Apparate, Schmieröle, Bereifung sowie elekrische und irakischen Zollbehörden sonstige Heiz- und Kühlgeräte. Die Handels- spammen dürfen dabei 15 bzw. 20 Prozent vom eif- und fob-Preis nicht überschreiten. Einzelhändler dürfen weitere fünf Prozent aufschlagen. Bei Ratenzahlungen können zu- sätzlich sieben Prozent Zinsen berechnet werden, Nach Ansicht von Fachkreisen bleibt abzuwarten, ob diese Neuregelung zu einer Preissenkung führen wird. Die bisher üb- lichen Handelsspannen für die von der Ver- ordnung betroffenen Güter bewegten sich zwischen 25 und 30 Prozent. Der neue irakische Minister für Entwick- lungsfragen hat in Gesprächen mit deutschen Kreisen in Bagdad versichert, daß alle be- reits begonnenen Projekte weiterbearbeitet und alle Verträge erfüllt würden. Der Mi- nister brachte dabei den Wunsch zum Aus- druck, daß die Bundesrepublik dem Irak beim wirtschaftlichen Aufbau weiter behilflich sein möge. Im übrigen hat es den Anschein, als ob die neue Regierung des Irak die Durchführung des Fünf-Jahresplans nicht abbrechen will. Ein aus vier leitenden Mit- gliedern des irakischen Entwicklungsamts gebildetes Gremium soll nochmals alle Pro- jekte auf ihre Notwendigkeit hin prüfen. Dem Vernehmen nach hat dieses Komitee bisher vorgeschlagen, die geplanten Neu- bauten des Opernhauses in Bagdad, einer Kunstseidenfabrik und eines Stahlwerks nicht zu verwirklichen und dafür dem Woh- nungsbau mehr Mittel zuzuführen. auf Dieselloks umgeschaltet. Dampflokomo- Regierung de Gaulle. Jedenfalls konnte auf Grund der kräftigen Goldzufuhr das Journal Officiel am 1. August den Wortlaut einer Ver- einbarung zwischen dem Finanzminister und dem Gouverneur der Bank von Frankreich veröffentlichen. Demnach werden sowohl der Goldbestand der Bank von Frankreich einschließlich des dem„Stabilisierungsfonds“ geliehenen Goldbetrages als auch die Aus- landsguthaben der Notenbank pro Kilo Feingold von bisherigen 393 396,50 kkrs auf zukünftig 472 615,90 ffrs um 79 219,40 ffrs aufgewertet. Mit anderen Worten gesagt: Alle verschleierte, alle verheimlichte Kauf- kraftminderung des französischen Franc in der Relation zum Binnen- und zum Außen- markte wurde nunmehr offizielle Grundlage der weiteren wirtschafts-, finanz- und geld- politischen Maßnahmen. Als erste dieser Maßnahmen sind die vom französischen Ministerrat am 2. August be- schlossenen Steuererhöhungen anzusehen. Der Mehrertrag wird auf 50 Mill. ffrs. ge- schãtzt. Zusammen mit bestimmten Einspa- rungsmagnahmen soll das— bisher aus von der Notenbank beigesteuerten Mitteln ge- deckte— jährliche Haushaltsdefizit auf 600 Mill. ffrs.(= 6 Mill. DW) beschränkt werden. Die steuerlichen Maßnahmen sind in puncto Oeffentlichkeitswirkung sehr reizvoll. So soll unter anderem auch eine zehnprozentige Sondersteuer für Luxuswohnungen, Jachten und Rennpferde erhoben werden, Schall- platten sollen steuerlich verteuert werden, ebenso Spirituosen und Vergaserkraftstoff. Preiserhöhungen und Preisermäßigungen Werden über die auf diese Waren erhobenen Wertzuwachssteuern reguliert. Die französische Regierung hat ferner die Getreidepreise für die Ernte der Saison 1958 endgültig festgesetzt. Dabei wurden die Preise für Weizen auf 3596 ffrs., für Roggen auf 2877, für Gerste auf 2779 und für Mais auf 3968 ffrs. je dz festgelegt. Wis sehr Ramonet daran gelegen ist, durch das Umwerfen des Wirtschaftsruders keine Stagnation aufkommen zu lassen, ist daraus zu ersehen, daß sich der Kreditrat entschloß, die Bedingungen für Abzahlungsgeschäfte mit elektrischen Haushaltsgeräten, Rund- funkempfängern, Fernsehapparaten sowie Motorrädern und Motorrollern zu lockern. In einschlägigen Wirtschaftszweigen zeichneten sich bereits Absatzstockungen ab. Der Kre- ditrat hat deswegen die Anzahlungssumme für diese Ware von bisherigen 35 Prozent auf 30 Prozent ermäßigt; die Laufzeit des Abzahlungsgeschäftes soll aber nach wie vor 15 Monate nicht überschreiten. Für den Marktwirtschaftler enthält diese Politik sehr viele Schönheitsfehler. Ob Frankreich daran genesen wird, bleibe da- hingestellt. Eines Tages muß das französische Volk die ganze bittere Pille schlucken, die darin besteht, daß der Zahlungsmittelumlauf Frankreichs im Laufe der letzten Jahrzehnte inflationistisch aufgebläht wurde, wie aus untenstehender Aufstellung ersichtlich ist. Er betrug: Ex d 1957 Frankreich Bill ffrs. DM Zanlungsmittel- Bundesrepublik Md. DM 5. umlauf 3,19—3,30 31,9— 16. Hier sieht man Ramonets Bestreben, Geld- Gtral- oder 8 e mittel vom Verbrauch in den Investitions- Buchgeld 7,00—7,20 70,0 72,0 87,9—66,4 sektor zu lenken. Sehr konsequent in dieser. Hinsicht— nämlich zur Selbstfinanzierung 1 125 2 2 8 Zahlungsmittel- anregend— ist eine zweiprozentige Sonder- umlauf 3,35 33,5 18,6—16,1 steuer auf ausgeschüttete Gesellschafts- Giral- oder f Buchgeld 6,80 7,10 68,0—71,0 Angaben gewinne. 5 l iti, N 1 ang-. 5 3 Gleichzeitig hat aber Ramonet in lang Indes haben die Franzosen in ihren wierigen Verhandlungen mit verschiedenen Industriezweigen eine Art Preissenkungs- aktion für Güter des Massen- und des indu- striellen Bedarfes ausgehandelt. Es sollen die Preise für Nylonerzeugnisse um 4—5% für Haushaltsapparate um 2—5% für Konfektionskleider um 30% für Toilettenartikel um 5% eie Tür Mofterr oller und Mopeds um 10%, herabgesetzt werden. (Korr) Ueber die Entwicklung der frunæö- sischen Zahlungsbilane in den letzten drei Monaten kat das französische Finunzministe- rium einige Einzelheiten bekanntgegeben, aus denen hervorgeht, daß die Lösung der poli- tischen Krise in Frankreich Anfang Juni auf die Zahlungsbilanz einen erheblichen Einfluß im günstigen Sinne gehabt kat. Während für Mai noch ein Zahlungsbilanzdefiait von 175 Mill. Dollar, davon 117 Mill. Dollar gegenuber dem EZ U- Raum, festgestellt werden konnten, war die Zahlungsbilanz im Juni mit 75 Mill. Dol- lar und in den drei ersten Juli- Wochen mit 167 Mill. Dollar aktiv. In diesen Zahlen sind allerdings die Goldkaufe der Bank von Frank- reich seit Mitte Juni eingerechnet. Innerhalb von sieben Wochen(Anfang Juni bis 23. Juli) ist also ein UDeberschuß der Zahlungsbilanz von insgesamt 242 Mill. Dollar festzustellen, der das Defizit nicht nur deckt, sondern seit Anfang Mai, noch einen Uberschuß von 67 Mill. Dollar läßt. Privathaushalten Goldbestände von schät- zungsweise 30 bis 40 Billionen ffrs.(= 300 bis 400 Milliarden DM) noch verborgen. Das Haushaltsdefizit, das nunmehr so mühselig auf 600 Milliarden ffrs. heruntergedrückt werden soll, überstieg in den letzten Jahren die Billionengrenze.(Eine Billion sind 1000 Milliarden ffrs. 10 Milliarden DM). Gleichgültig ob General de Gaulle die folgende Regireung es tun wird, in Paris muß man sich Tages entschließen reinen Tisch zu machen, und zwar viel radikaler als es de Gaulle und seine Minister momentan tun. 5 F. O. Weber Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VoD) Inl. Weizen 43,25—43, 60; Weizenmehl Type 405 67,7069, Type 550 64, 7066, Type 812 61,70 bis 63, Type 1050 59,70—61; Brotmehl Type 1600 54, 70—56; Roggenmehl Type 997 60, 1561,10, Type 1150 58,15 59,10, Type 1370 36,1557, 10; alle Mehl- tyben abzüglich 2,.— DM Monatsabschlag Juli August; Braugerste 43,50; Wintergerste inl. zwei- zeilige 3737,50; Sortiergerste nicht not. dto. ausl. nicht not.; Auslandshafer 36,5038; Mais 40,50 bis Futterzwecken nicht not., dto. für Industriezwecke nicht not.; Aushandshafer 36,5038; Mais 40,50 bis 42; Weizenkleie prompt 2424,50, dto. per Sept. Dez. 22, 7523,25 Roggenkleie 22,75—23; Weizen- bollmehl 27—28; Weilzen-Nachmehl 34—37,50; Raps- schrot 15,5016; Sojaschrot 3737, 50; Erdnußschrot nicht not.; Palmkernschrot 25,5026; Kokosschrot 2829; Leinschrot 33; Hühnerkörnerfutter 4444, 50: Legemehl 4444,50; Malzkeime 22; Hliertreber 18 bis 18,50; Trockenschnitzel nicht not.; Porschmehl 75—80; Fischmehl 65—72; Speisekartoffeln 6,758 Bayerische Hypotheken- und Wechsel- Bank Effektenbörse Frankfurt a. M., a Feste Tendenz fortgesetzt; Umsatztätigkeit untersckiedlich; im allge- (VWD Zusammenfassung: Filiale Mannheim 4. August 1958 meinen bei zunehmender Marktenge Kurssteigerungen von 1 bis zu 4 Punkten und teilweise dar- über hinaus. Größeres Interesse zeigte sich erstmals für 8 IG-Farben-Nachfolger gut behauptet; am Hlektromarkt Intressenkonzentration auf AEG. werte ebenfalls freundlich und verschiedentlich mehrprozentig ansteigend. notierungen notierten Kaufhof auf leicht ermäßigter Basis. gewinne von 2 bis zu 5 Punkten. Tageshöchstkurse konnten nicht sichtlicher Börsenschluß. Am Rentenmarkt lagen Länderanleihen dustrieanleinen dagegen leicht unfreundlich. die bisher vernachlässigten Montanwerte. Lokal- Von den Bezugsrecht- — Bankaktien verzeichneten Tages- immer gehalten werden; zuver- setzlicher Bestimmungen. Aufgabe zufälit oder ob eine ihm nach- und Pfandbriefe freundlich, In- Aktlen 1. 8. 48. Aktlen 1. 8. 4. 8. Aktien 3 4. 8. *. Mannesmann 150% 151½ Bergb.NeueHoffg. 154* 154 en 8„ 120 125 Metallges. 2. 545 8 545 5 Gute Hoffnung 297 1 AEB 235% 238%[Rhein-Braunk.. 305 305 Bet. Ges. Ruhrort. Aschzel. 79% 80 a 85 1075 25 MAK 254 260 Rheins 5 4 7 48: 8 SMW. 13½ 132 RWW.. 425% 200 en. Hoesch 40 1 Bemberg 110% 112½[Salzdetfurtn 243 240 Hoeschwerke Berger Tiefbau 2 230 T[Schering 2 297 27 GVV 5 3209 Schlossquellbrau. eh. Klöckner w.: Buderus 100 101 Ischupert& Salzer 280 1 200 T 5 147 Chem. albert 125/ 19½[Schwartz Storch. 135. 340 Kidekner mpg,. 2 5 55 Conti Gummi. 74% 378 Seilind wolff 130% 131 T[Elockn. Humb P. g* Dalmler-Benz. 650 640 Stemens 309 273 Klöckner-Ber sb. 137%¼ 3 Degussa 3 3 Sener. 48 300„ Stahliw. Südwestt. 213 Demag 24% 253[südzucker 0 N Dt. Erdöl!„ 200 200 i 885 eh. Ver. Stahlw. Dt. Linoleum.. 372½½ 376%[Ver. Stahlwerke. 1765 1,70 5 Dt. Steinzeusß 55 45 219[Wintershall 287 5 Ot. nene 214 215 Durlacher Hof. 280 280 Zeig-I kon 225 230 Dortm. f 1 105 55 Fichbaum-Werger 346 346 Zellstoff waldhof 113½ 113½ Hüttenunion. 05 12575 El. Licht& Kraft 158½%½ 158½ Gelsenberg 7 5 Enzinger Union. 242 23 Banken Bochum. Verein. 162 102 br. Fah 137 137 Badische Banz—— Jußstahlw. Witt 42 Gebr. Fahr Bayr. Hypothek. 5 Hamborn, Bergb. 1165 8 55 3 1 37% 5 u. Wechsel-Bk. 300 55 Handelsunion 8 175 175 B 20 275 commerzbank) 7% Phönix 3 15 418 „„ Commerz- Hütten w. Siegerl. Sens 330 335 9 5 2 5 u. Eredit-Bank 259 260½¼[Niederrh. Hütte f Farben. Bayer 48 8 bpeutsche Bank) II/ 11¾ Ruhrst. Hattins 222 219 relamütne. 159% 20 t. Bank a8 2 20 Stani, Südusstt. 213, 233 e 80 n Dresdner Bank) 13¼ 1½[Aug.-Thyssen-H. 154% 158 ¼ 5. Dresen gan ee 2 ae, feritereban. 61 80 N 0 0 2 Pfalz. Ban 8. 1 5 Srün& Bilfinger 1 8 55 R 1 285 15 Investmentfonds Harp. Bersbau 5 Rhein. Hyp.-Bank 208 Hdbl. Zement 308 5 ego 9 70%[73[Concentre 119,10 120.20 Hoechster Farben 240 241 85 Deka fonds l 130, Holzmann 380 8 Montan- Nachf.: Fondak 4127,10 128,40 Klein, schanzl.u.B 371 371 ütt 5 Fendis 11200 11585 5 40 Eis.& H en w.? Fondra„11570 110, Fo( ee 4 184 180 85 135 80 Lahmeyer 231 236 Eisenhütte 128 430% e 5 Lanz 82% 38 Stahlw, Bochum.. Tel. Eleetr bon) 12700 Linde's Eis 287 200 eh. G-: Unifonds. 8,10 58,60 Ludw. Walzmühle I 118 5 16% 103 Uscafonds„ 1 105,20 105,70 9 Rui werte Hütten w. Oberg. Betrag von 400 Mill. Dollar bis Ende 1961 zu verschieben.(Vergl. MM vom 2. August„Die Türkei ist ein Faß ohne Boden“.) Nach den Angaben Polatkans sollen zur Förderung der Ausfuhr den türkischen Ex- porteuren drei der Höhe nach gestaffelte Exportprämien gezahlt werden. Unter Zu- grundelegung des offiziellen Wechselkurses von 2,80 türkischen Pfunden(i türk. Pfund DM 1,50) für einen US-Dollar, werden die Exporteure für Chrom, Tabak, Kupfer und Opium eine Exportprämie in Höhe von 2,10 türk. Pfunden je US-Dollar erhalten. In der zweiten Kategorie, zu der Feigen, Rosinen und Haselnüsse gehören, beträgt die Export- prämie 2,80 Pfund. Für alle anderen Waren- exporte ist eine Prämie von 6, 20 Pfund vor- gesehen. Für Devisenverkäufe an türkische Benken wird eine Prämie von 6, 20 Pfund gewährt. Die gleiche Prämie ist auch beim Kauf von ausländischen Devisen zu zahlen. Zur Bekämpfung der inflationistischen Tendenzen sind neue Kontrollen für die Auf- nahme von Bankkrediten vorgesehen. Die von Polatkan angekündigten Maß- nahmen seien in Zusammenarbeit mit dem Europaischen Wirtschaftsrat(OEECOC) aus- gearbeitet worden, der im Frühjahr dieses Jahres eine Expertenkommission nach der Türkei entsandt hatte. Das amerikanische Außenministerium gab am Wochenende bekannt, daß die in Paris mit Vertretern der Türkei über eine Finanzhilfe geführten Besprechungen jetzt abgeschlossen worden sind. Sofern der Kongreß die erfor- derlichen Mittel bewilligt, soll die Hürkei eine Finanzhilfe von 234 Mill. Dollar erhalten. Keine Wiederbelebung von NS-Weinbau vorschriften Im ZBundesernährungsministerium wird vorläufig— wie unser Bonner eg-Korre- spondent meldet— nicht daran gedacht, Pläne auszuarbeiten, um den Weinanbau in der Bundesrepublik gesetzlich zu beschrän- ken. Es wird die Ansicht vertreten, daß eine Anbaubeschränkung sich aus dem Zusam- menspiel von Angebot und Nachfrage er- geben und den Winzern selbst überlassen bleiben müsse, eine Aufgabe, die sich den Weinbauern im Zuge der Eingliederung in den Gemeinsamen Europaischen Markt ohne- hin stellen werde. Das Bundesverfassungsgericht in Karls- ruhe hatte in der vorigen Woche eine An- ordnung des früheren Verwaltungsamtes des Reichsbauernführers für nichtig erklärt, der- zufolge die Neupflanzung von Weinreben in Weinbergen genehmigungspflichtig war. Der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Graf Matuschka-Greiffenclau, forderte dar- aufhin den unverzüglichen Erlaß neuer ge- In Bonn wird dieser Forderung entgegengehalten, daß auch die Obst- und Gemüsebauern oder die Schweinezüchter mit gleichem Recht nach gesetzlicher Produktionsregelung rufen könn- ten und man dann nicht mehr weit von staat- licher Zwangs wirtschaft und Sozialisierungs- maßnahmen sein würde. Es sei schwer ver- ständlich, wie der Präsident des Weinbau- verbandes ein Urteil des höchsten Gerichts- hofes in der Bundesrepublik, das Eingriffe in die Grundrechte des Eigentums und der Berufsfreiheit abwenden will, aus Gründen der Standespolitik kritisieren könne. vom 4. August per 50 kg frei Mannheim; Wiesenheu lose 8-8, 50; Luzerneheu lose 10—10,50; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 3,603, 80, dto. drahtgepreßt 4,80—5,00 Hafer-Gerstenstroh 3,203, 40. Mannheimer Schlachtviehmarkt WD) Auftrieb: 26 Ochsen; 449 Bullen; 122 Kühe; 119 Färsen; insgesamt 726 Stück Großvieh; 265 Kälber; 2837 Schweine; 6 Schafe. Preise je % kg Lebendgewicht: Ochsen A 111122; Bullen A 144—124, B 109-115; Kühe A 90108, B 32-91, C 74-83; Färsen A 113—121, E 108115; Kälber Son- derklasse 188195, A 167182, B 158165, C 147 bis 155, D—145; Schweine A 124132, BI 125—132, B II 125—135, C 125—137, D 1235137, E 11133; Sauen GI 114—1290, G II 105—112; Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lang- sam, kleiner Ueberstand. Kälber langsam, ge- räumt. Schweine langsam, kleiner Ueberstand. Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt VD) Auftrieb: 210 chsen; 101 Bullen; 33 Kühe: 37 Färsen; insgesamt 197 Stück Großvieh; 136 KAI ber; 757 Schweine; 25 Schafe.— Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 113-118; Bullen A 113 bis 124, E 108115; Kühe A 106113, B 89-98, C 80 bis 90; Färsen A 115—122, B 110115; Kälber Son- derkbasse 190200, A 170183, B 160168, C 143 bis 158; Schweine A und BI 128-133, BH, C und 3 E 130—135; Lämmer und Hammel A 90 bis 95. Handschuhsheimer obst- und Gemũse- Großmarkt (VD) Bei mittlerer Anfuhr zufriedenstellen- der Absatz. Es erzielten: Himbeeren Industrie- Ware 45—50; Pfirsiche 50—71; Pflaumen Ontario 24 bis 26; The Czar 35—59; Reineclauden 24-25 Zwetschgen Ersinger 60—64, dto. Bühler 5051; Aepfel A 25—37, B 11-20; Frühe von Trevaux A 24 bis 27, B 10—21; Clapps Liebling A 2732, B 10 bis 26; Freiland-Salatgurken 5—7; Einleger 6—9 em 17—20, 9—12 em 13—15, 12—15 em 5—8; Krüppel einleger 2—4; Tomaten 50-60 mm G 2846, 40 bis 50 mm G 33-39; Stangenbohnen 1318. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz normal. Es erziel- ten je ½ kg: Zimmers Zwetschgen B 50-173, dto. Bühler B 45—75, dto. Eisentäler B 45-49; The Czar ( Zarenpflaumen) 4767: Ontario Pflaumen 33-57; Hauspflaumen 11—30; Mirabellen 16-34; Reine elauden 20-30; Pfirsiche A 5567, B 4053; Him- beeren 53—82; Brombeeren 66-71; Sauerkirschen 65—75; Birnen Frühe von Trevaux B 23-29, C 16 bis 22, dto. Muskateller B 24, C 17-24; Claps Lieb- ling B 31-39, C 20—28; Bleibirnen B 1416, C 813; Lokale Sorten B 2026; Aepfel A 46-47, B 21-38 je nach Sorte; Bohnen 620; Gurken(Salater) 2—6; Schlangengurken 25-36; Tomaten A 46-48, B 41, C 28—32. NE-Metalle 4 FElektrolytkupfer für Leitzwecke 260623 DM Blei in Kabeln 6990 DM Aluminium für Leitzwecke 232—235 DM Westdeutscher Zinnpreis geschlossen Messing: MS 58 194—201 DM Messing: Ms 63 221—229 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dan. Kronen 60,388 60,505 100 norw. Kronen 58,398 336,515 100 schwed. Kronen 80,975 81,125 1 engl. Pfund 11,676 11,698 100 holl. Gulden 110,52 110,74 100 belg. Francs 3,395 100 franz. Francs 0,9937 0,9957 100 Schweizer Franken 95,643 95,8485 1000 ital. Lire 6,716 6.736 1 US-Dollar 4,1844 4.1944 1 kanad. Dollar 4ů, 354 4.364 100 Schweizer Fr.(frei) 97,67 97,87 100 österr. Schilling 16,14 16,18 b DM-WN= 422,50 DM-O; 100 DMH-O=, I DM-N MORGEN In den Nachmittagsstunden des 1. August 1958 ist unser langjähriger Mitarbeiter, Herr Georg Dürr Betriebsrats- Vorsitzender für uns alle unerwartet, während der Arbeit plötzlich verstorben. Wir verlieren in ihm einen fleißigen, zuverlässigen, pflichtbewußten Arbeitskameraden. a Wir werden dem Entschlafenen, der 33 Jahre lang unserem Betrieb in Treue gedient hat und der durch sein stets hilfsbereites Wesen und sein Beispiel sich viele Freunde erworben hatte, ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim Neckarau, den 4. August 1958 Betriebsleitung und Belegschaft der F. ANTON NOLL GMBH Bau- Unternehmung Beisetzung: Dienstag, den 5. August 1958, um 14.00 Uhr im Friedhof Neckarau. Gott der Allmächtige hat unseren lieben Onkel und Schwager, Herrn Karl Ries Bundesbahn-Oberinspektor i. R. im Alter von 77 Jahren plötzlich und uner wartet zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim- Friedrichsfeld, den 3. August 1958 In stiller Trauer: Die Anverwandten Trauerfeier: Dienstag, 3. August 1958, um 15.00 Uhr im Friedhof Friedrichsfeld. DANK SAGUNG Unseren Freunden, besonders den Herren von Vorstand, Aufsichtsrat und Betriebsrat der Firma Mohr& Federhaff AG und all denen, die beim Abschiednehmen von meinem lieben Mann, unserem guten Vater, Herrn Oberingenieur Georg Wolz dem lieben Toten in so reichem Maße ihre Zuneigung und Achtung erwiesen haben und uns mit Wort und Tat zur Seite standen, sagen Wir herzlichen Dank. Der stille Trost der christlichen Botschaft ist uns und den vielen Trauern- den mit den Worten von Herrn Pfarrer Dr. Gruenagel lebendig geworden. Weinheim, August 1958 8 a Anita Wolz geb. Walter Werner Wolz Franz Wolz Am 4. August 1958 verschied nach kurzer schwerer Krankheit unerwartet mein lieber Gatte und Vater, Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, 85 Hugo Stauch im Alter von 48 Jahren, wohlversehen mit den heil. Sterbesakramenten. Mhm. Neckarau, den 3. August 1858 Schulstraße 8 Bestattungen in Mannheim Montag, 4. August 1958 Hauptfriedhof Zelt Schmittus, Lulse, Lange Rötterstr. 73 In tiefer Trauer: Lina Stauch geb. Dorst Tochter Gabriele mit allen An verwandten Beerdigung: Mittwoch, 6. August, 13.0 Uhr Friedhof Neckarau Bachinger, August, Altrheinstr. 43 Heise, Frieda, B 7, 1 1 6 Krematorium Binder, Adam, Dammstr. 34 Müller, Luise, Dammstr. 30 Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verstarb meine liebe, herzensgute Frau, meine Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Johanna Fanny Conrad geb. Nübling um Alter von 43 Jahren. Mannheim, den 3. August 1938 Meerfeldstraße 42 Kayser, Anna, Mönchwörthstr. 132 In tlefer Trauer: 8 Dietrich Conrad und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 6. Aug., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mannheim Friedhof Neckarau Goss, Katarina, Luisenstr. 4 Dürr, Georg, Morchfeldstr. 4 Nach kurzer Krankheit verschied heute unser lleber vater und Iudwig Becker im Alter von 383 Jahren. I Mh m.- Gartenstadt, den 4. August 1988 Friedhof Feudenheim Am Klefernbühl 28 3 Braun, Helene, Wilhelmstr. 88 Friedhof Sandhofen Scheufler, Rudolf, Ortelsburger Str. 3. In tlefer Trauer: Die Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, 8. August, 14.00 Uhr Friedhof KAfertal. Friedhof Seckenheim Zimmermann, Kath., Badener Str. 113. 14.00 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Lina Ehrhardt Friedhof Friedrichsfeld Rles, Karl, Vogesenstr. 6 7 13.00 sagen wir allen auf diesem Wege herzlichen Dank. Mitgetellt von der Friedchofver- Mannheim, den 3. August 1938 waltung der Stadt Mannheim. K 2, 24 Im Namen der Hinterbliebenen: Georg Ehrhardt und Kinder (Ohne Gewahn Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Ableben unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Vogt sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. 5 Mannheim, den 4. August 1958 Huthorstweg 18 Im Namen der Hinterbliebenen: Margareta Vogt geb. Hery Statt Karten Herr, Dein Wille geschehe. Der Herr über Leben und Tod nahm heute meinen lieben Mann, unseren guten Schwager und Onkel Herrn Heinrich Pauschbach Verwaltungsinspektor i. R. nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 70 Jahren zu sich in die ewige Heimat. Mhm.-Feudenheim, den 3. August 1958 Ringstraße 12 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Käthe Schieckendantz geb. Schächner sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Simon, den Herren Aerzten und den Schwestern des Städtischen Krankenhauses, der Fa. Daimler-Benz-Werke nebst Belegschaft und all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 5 In stiller Trauer: Frau Rosa Pauschbach geb. Spatz und Angehörige Im Namen der Hinterbliebenen: Franz Schächner. Beerdigung: Mittwoch, 6. August, um 15.00 Uhr im Friedhof Feudenheim. Allen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Karl Hauck die letzte Ehre erwiesen und für die Kranz- und Blumen- spenden danken wir recht herzlich. Besonderen Dank Herrn Vikar Wörle für die tröstenden Worte, dem Internationalen Genfer verband und der Kameradschaft der ehemaligen 11ber für ihre treue Verbundenheit. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme durch Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Anna Kaufmann geb. Zöller 5 i Die Hinterbliebenen sagen wir unseren herzlichsten Dank. 8. 5 8 Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Mönch, Herrn Dr. Schmitt, der ehrw. Schwester Sebastia und all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.- Käfertal, den 3. August 19358 Enzianstraße 42 Im Namen der Hinterbliebenen: Friedrich Kaufmann OPTIKER MANNHEIM Am Poradeplotz ape eee e, Tel. 211 60 Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Krug sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Prediger Viller für die tröstenden Worte, der Bundesbahndirektion Karls- ruhe sowie der Abtlg. Mannheim und Belegschaft, und allen die ihm das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 3. August 1958 Brot lien ninelbel,, , E E ist Sold wert Unverbindliche Vorführung RJ A- Tel. 237 40 fächingul dur schwerhörige Dr. Lehmann-Greum Heidelberg Mannheim Anlage 30 N 7. 13—135 mittw. 14—18 Uhr Tel. 2 42 78 HURCERNATE- Bekanntmachungen Frau Karola Krug und Kinder Statt Karten Fur dle vielen Beweise herzlicher Anteilnahme durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Margarete Schmitt geb. Schneider sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Lèiser für den tröst- lichen Beistand, Frau Dr. Friedrich sowie den Kranken- schwestern Luise und Elsbeth und allen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Uffentliche Ausschreibung Dle Herstellung einer Hochstraßenauffahrt Von der Bismarckstraße zur Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen entlang der Parkringrampe (Bauwerk 14) soll im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Vordrucke und Zeichnungen sind beim Städtischen Tiefbauamt, Tech- nische Verwaltung, Mannheim, K 7, Zimmer 315 gegen Vergütung von 50,.— DM erhältlich. Auskunft und Planeinsicht im Baubüro der Rheinbrücke, Schloß- gartendamm. Eröffnungstermin: Dienstag, den 9. September 1958, vorm. 11.00 Uhr beim Städtischen Tiefbauamt, Technische Verwaltung, Mannheim, K 7, Zimmer 315. Mannheim, den 3. August 1958 Städt. Tiefbauamt Arbeitsvergabe Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt folgende Arbeiten: 1. Schreinerarbeiten für Block DD in Mannheim-schönau 2. Schreinerarbeiten für Block Gd in Mannheim- Schönau 3. Schreinerarbeiten für Block Fy in Mannheim- Schönau 4. Schreinerarbeiten für F 7, Block A 5. Schlosserarbeiten für F.7, Block B Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max-Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 4. August 1938 8 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. M hm. Käfertal, den 3. August 1938 Wormser Straße 23 Im Namen der Hinterbliebenen: Heinrich Schmitt Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang meiner lieben Frau 5 Katharina Forrer sage ich hierdurch meinen herzlichsten Dank. Immobilien und Geschäfte Baugrundstücke Mod. Kinomit Wohnung u. Garten, N a nnhelm, den 3. August 19538 Nähe Mannheim, krankheitshalb. U-auadrate 292 qm. erl. Rudolf Forrer R- Quadrate 100 dm 9 500,.— N 60 000,—, er ford Neckarstadt 300 qm 5 500,.— 1 Im. 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Nach dem Mittagessen: Gelegen- heit zur Teilnahme an einer Sonderfahrt mit PB- Bussen auf die Wasserkuppe(950 m) in der Rhön, dem Paradies des Segelflugs(Fahrpreis 2, DMW). Am Ziel Kartenvorverkauf für die Rhönfahrt nur bis Donners- tag, 7. 8. 1958.— Beschränkte Platzzahl. Fahrplan: ab 6.33 Mhm.-Friedrichsfeld- Süd ab 6.45 an 10.04 Dh Uhr Uhr s 22.18 Uhr 22.01 Uhr 19.03 Uhr an an ab 12,20 DM Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundesbahn u. bei den DER-Reisebüros N I. J u. O 7, 11 Seite 12 MORGEN Nr. 1 Abenteuer qof dem Gemeinsamen Markt kin Wahres OGeschichtchen von Herrn Jedermann und seinen Import-Erlebnissen Komme soeben vom Kampf um Europa. Habe ein abendländisches Abenteuer bestan- den, oder eigentlich nicht bestanden, sondern verspielt. Don Quixote verlor auch immer. Aber geschlagen habe ich mich wie er! Nun liege ich schwer getroffen am Boden und könnte seine Wundersalbe brauchen. Was Will man auch machen gegen Riesen und Windmühlen? Die Windmühlenflügel, aus messerscharfen Einfuhrbewilligungen und Einfuhrerklärungen in vierfacher Ausferti- Sung gefügt, zerschnitten mir das Gesicht, und zuletzt bekam ich noch einen über- schweren Gummistempel auf den Kopf, ge- schwungen von einem Riesen mit dem selt- Samen Namen Außenhandelsstelle für Er- zeugnisse der Ernährung und Landwirtschaft. Die Sache fing ganz harmlos an, und Zwar in Mailand. Ich spazierte durch die Wia Torino und betrat den Laden des Wein- händlers Renzini. Das war kein Laden, son- dern ein Saal nach den Maßen der Palast- baumeister, Bacchus zu Ehren errichtet und angefüllt mit seinen Gaben in dunklen Fas- sern und ungezählten Flaschen auf hohen Regalen. Staunen erfaßte mich angesichts dieses Ueberflusses aus den Weingärten Hesperiens, und es durchflutete mich ein europäisches Gefühl, so daß ich mit begei- sterter Stimme die folgenden Worte sprach: Hier stehe ich auf dem Gemeinsame Markt. Von hier und heute geht eine neue Epoche der europäischen Wirtschaft aus, und du, o Renzini, kannst sagen, du seist dabei- gewesen. Wie weit ist es von Milano bis zu meinem Wohnort? Vierhundertneunundzwan- zig Kilometer, eine Bagatelle! Wie viele Grenzlein gibt es zwischen dir und mir? Bloß zwei, wie unbedeutend, ein Nichts in Europa. Hier, wackerer Kaufmann, sammelst du deine Schätze, und daheim werde ich sie genießen, soviel ich davon bestelle und be- zahle. Wie gut, dag es Europa gibt, das ge- meinsame. Laßt uns Europa ausprobieren! Man wird bemerkt haben, daß ich etwas vom Gemeinsamen Markt gelesen hatte. Ich hatte es zwar nicht ganz begriffen als klei- ner Europäer, legte es mir aber auf meine Weise zurecht. Wenn der Gemeinsame Markt einen Sinn haben sollte, konnte es doch nur der sein, daß es ein gemeinsamer Markt War? 5 So gemeinsam war er aber auch wieder nicht, wie ich leider erkennen mußte. Nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe, ist mir nun der betrübende Gedanke gekom- men, daß der Gemeinsame Markt vielleicht Weniger um des gemeinsamen Marktes als vielmehr um der gemeinsamen Marktbeam- ten willen erschaffen worden ist. Auch hatte ich etwas gelesen von der Jedermanneinfuhr. Wie schön! sagte ich und pries unseren Wirtschaftsminister, der diesen klugen Gedanken gehabt hatte. Auf! Herr Ke.uſtur-Chronik Professor Dr. Siegfried Passarge, der Senior der deutschen Geographen, starb in Bremen im Alter von 91 Jahren. Der in Königsberg gebo- rene Gelehrte veröffentlichte zahlreiche Schrif- ten, die sich vor allem mit der Landschafts- gestalt und ihrem Einfluß auf die Völker beschäftigen. Seit 1908 lebte und lehrte Pro- fessor Passarge in Hamburg. Die Wochen des Tanzes in Krefeld dauern in diesem Jahre bis zum 17. August. Sie um- fassen wieder eine internationale Sommer- akademie, den Deutschen Tänzer-Kongreß und eine Tagung der in Deutschland tätigen Bal- lettmeister. Dozenten der Sommerakademie, deren Programm vom klassischen bis zum mo- dernen und folkloristischen Tanz reicht, sind Viktor Gsovsky(Paris), Boris Kniaseff(Genf), Professor Rosalie Chladek(Wien), Elvira Rone Paris) und der spanische Tänzer und Choreo- graph José Udaete. Ueber 400 Teilnehmer an den Veranstaltungen trafen bereits in Krefeld eln. 5 Die 11. Singener Kunstausstellung wird am 10. August eröffnet. Sie gibt einen Ueberblick über das Schaffen der Bildenden Künstler aus dem Hegau und vom Bodensee. In der Aus- stellung werden insgesamt mehr als 40 Maler und Bildhauer vertreten sein, darunter Werke von Max Ackermann, Otto Dix, Erich Heckel und Ferdinand Macketanz. Eine Kokoschka- Ausstellung, die über 200 Werke des österreichischen Malers umfaßt, wurde im Städtischen Museum Den Haag er- öfknet. Jedermann, rief ich mir zu, europäisch ge- handelt, europäisch geredet ist genug, laßt uns jetzt Taten sehen! Meine Tat fing damit an, daß ich Ren- zinis herrliche Preisliste mitnahm und mich zu Hause in sie vertiefte. Ja, da waren sie alle, die Barbera und Bardolino, Valpoli- cella, Chianti, Orvieto, Frascati und Falerno. Alles gute, fröhliche Bekannte. Ich bestellte zwei Tischweine, je zwanzig Literflaschen Bardolino und San Severo zu einer Mark, dazu zehn Flaschen Frascati zu Zwei Mark. Einfache Sache, sagte ich, mor- gen hat er meinen Brief, und einige Tage später habe ich den Wein. Mein Wein hatte es aber nicht so eilig. Renzini hatte ihn abgesandt, aber drei Wo- chen später war er noch nicht da. Kam er vielleicht zu Fuß? Diese Vermutung schien sich zu bestäti- Sen, als er endlich doch eintraf und eine Frachtrechnung über 92,30 DM mitbrachte. Er schien nicht nur zu Fuß gekommen zu sein, sondern auch in Schweizer Hotels über- nachtet zu haben. Billig gereist war er jeden- falls nicht. Ich selber könnte diese Reise Weit billiger machen, nicht einfach, sondern hin und zurück, und nicht in einer Kiste wie er, sondern im Polster der ersten Klasse. Ich zahlte, nach Kavaliersart grimmig schweigend, erbat mir jedoch von der Basler Speditionsfirma, die ihm als Reisemarschall durch die Schweiz gedient hatte, ein Spesen- detail. Es stellte sich heraus, daß er den größten Teil der Summe bereits verbraucht hatte, als die Basler ihn an der schweize- risch- italienischen Grenze in Empfang nah- men. Mehr als seinen eigenen Wert, nämlich 63 Mark, hatte er für die Fahrt von Mai- land nach Chiasso— 53 Kilometer— aus- gegeben. Dafür war er allerdings auch be- handelt worden wie ein reisender Fürst. Ganze Schwärme von Kammerdienern muß- ten um ihn bemüht gewesen sein, wie aus der Kostenaufstellung des italienischen Spe- diteurs hervorging. Da gab es Registration, feste Gebühren und Exportgebühren, Ueber- kührungs- und Behandlungsspesen, Umschlag in der Stadt, Einlagerung und Weiterleitung, Exportformalitäten, Zollvisite, Oeffnen und Schließen, Plombierung, Statistik und vieles andere, sogar Kommission und Assistenz— es las sich wie der Vorspann eines Films. Aufrichtige Bewunderung beseelte mich beim Anblick dieses Dokumentes alter lombardi- scher Rechenkunst. Nun ruhte mein Wein im Güterschuppen unseres heimischen Bahnhöfchens von der Reise aus. Noch stand er unter Zollverschluß. Ich kam, um nach ihm zu sehen, auch muß- ten jetzt die Verhandlungen mit den deut- schen Zollbeamten eröffnet werden, die sei- netwegen herbeigeeilt waren. Die Zollbeamten sahen in ihre Bücher, schüttelten die Köpfe und besprachen sich untereinander. Dann teilten sie mir mit, daß ich den Wein über die Post hätte einführen müssen, dann wäre es ein Jedermannimport gewesen, so aber, da ich ihn über die Bahn eingeführt habe, müsse ich mich nun um eine Einfuhrerklärung bemühen. Da versetzte mir der Windmühlenflügel den ersten Hieb. Wie sonderbar! Ware im Wert von unter hundert Mark war doch Ware im Wert von unter hundert Mark, ob sie im Güterwaggon, mit der Postkutsche oder auf Planwagen angereist kam. Und wäre sie auf Kamelrücken gekommen, wäre es immer noch dieselbe Ware gewesen! Nein. Für die Zollbehörde nicht. Ueber die Post mußte die Ware kommen, es führte kein anderer Weg zu Jedermann. Die Beamten machten sich daran, den Zoll zu berechnen, den ich dem Staate schul- dete. Sie schlugen wieder ihre Bücher auf, multiplizierten, dividierten, prozentualisier- ten, zogen Wurzel und arbeiteten mit Loga- rithmen. Einer wischte sich mehrmals mit einem großen Tuch über die Stirn, und ich sah, daß sie eigentlich einen Elektronenrech- ner hätten haben müssen. Aber es stand innen nur ein einfacher Kopierstift zur Ver- fügung.. Ich störte sie nicht bei der Bewältigung ihrer schweren Aufgabe, und ging, um mir Einfuhrerklärungsformulare zu beschaffen. Daran war kein Mangel. Ein Bankbeamter händigte mir einige fünfzig in vierfacher Ausfertigung aus, für den Fall, daß ich ein Paar verschriebe, wie er sagte. Es komme nicht darauf an, sie hätten noch genug davon bis 1980, fügte er hinzu. Das war beruhigend, und ich füllte den Vordruck vierfach aus. Er war sehr ge- schmackvoll, jede Ausfertigung hatte einen Rand in anderer Farbe. Auf die Landes- zentralbank in Stuttgart aber schien das kei- nen Eindruck zu machen. Sie antwortete, daß im Rahmen der Bestimmungen über den Kleinimport, die sogenannte Jedermann- einfuhr, nur Waren der gewerblichen Wirt- schaft einschließlich Kaffee, Kaffee-Ersatz und Tabak eingeführt werden dürften. Die Ein- fuhr von Trinkwein müsse auf Grund einer Einfuhrbewilligung erfolgen. Hieraus lernte ich verschiedenes. Zu- nächst, daß Wein allem Anschein nach nicht für Jedermann bestimmt war. Herr Jeder- mann trank Kaffee und Kaffee-Ersatz, dazu an Festtagen vielleicht auch einen guten Trop- fen von Valentin Korn oder einem seiner Satelliten, wozu er aber keine Einfuhr papiere brauchte. Dann lernte ich noch den feinen Unterschied kennen zwischen Ein- kuhrerklärung und Einfuhrbewilligung, der hauptsächlich darin bestand, daß der Antrag auf Erteilung einer Einführbewilligung nicht an die Landeszentralbank, sondern an die Auhenhandelsstelle für Erzeugnisse der Er- nährung und Landwirtschaft geschickt wer- den mußte, kurz Außennähr genannt, welche zu Frankfurt am Main in der Adickesallee hauste. Langsam dämmerte es mir, in was ich mich eingelassen hatte. Aus meinen Wein- papieren war inzwischen ein ernstzunehmen- des Aktenstück geworden, das jedem Be- amten Respekt vor meiner Tätigkeit abge- nötigt hätte und täglich an Gewicht zunahm, einem Säugling vergleichbar, wie er sein Soll. Die Männer in der Adickesallee, Abtei- lung V/2, waren entschieden gegen meinen Weinimport. V/2 fand ich übrigens sehr Wirksam. Sie bedauerten, daß sie meinem Antrag nicht stattgeben könnten, da Klein- einfuhr gemäß Ziffer 2f des Runderlasses Außenwirtschaft Nummer 61/56 bei Wein nicht zulässig sei. 8 Das war der zweite Hieb mit dem Wind- mühlenflügel. Zugleich traf mich jener wuch- tig geführte Gummistempel. Warum war Auhßennähr so streng mit mir? War ich im Begriff, Kokain oder sonst etwas Verbreche- risches in die Bundesrepublik einzuführen, oder einige Flaschen Wein? Nun war es aus. Außennähr war die höchste Instanz. Ich konnte nichts mehr machen. Immerhin konnte ich jetzt die Ko- sten zusammenstellen. Ware 61,20 DM Verpackung 4, 20 DM Fracht 92,30 DM Zoll 71,80 DM Porto, Ferngespräche u. andere Nebenkosten 3, 20 DM 237,70 DM Die Kalkulation ergab, daß mich der Wein, den ich in Mailand für eine Mark trank, zu Hause 4,76 DM. kostete. Ein gutes Geschäft War das nicht. Und das Schönste: ich durfte meinen teuren Wein nicht einmal impor- tieren! Nicht einmal bezahlen durfte ich ihn. Die Bank konnte meinen Zahlungsauftrag nicht ausführen. Wenn ich Geld an Renzini über- weisen wollte, verlangte die Landeszentral- bank die Einfuhrbewilligung, und die wollte mir Außennähr nicht geben. Rätselhaft! Ich hätte mir alle Taschen voll Lire stopfen, zu Renzini fahren und ihn bezahlen können, denn jede Bank war bereit, mir Lire haufen- Weise zu verkaufen, aber Lire an ihn über- weisen durfte ich nicht. Ich hatte es fertiggebracht, die Prinzipien moderner Kunst auf das Wirtschaftsleben anzuwenden, und einen abstrakten Import getätigt. Damit wäre diese bewegende Geschichte eigentlich zu Ende. Ich will aber noch etwas beifügen, damit die Männer in der Adickes- allee und die anderen beteiligten Beamten, denen diese Zeilen vor Augen kommen, nicht weiter darüber nachgrübeln müssen, wie diese Sache aus der Welt geschafft werden kann. Der Wein ist schon aus der Welt ge- schafft, und zwar auf die passendste Art, ich habe ihn nämlich getrunken— ziemliche Mengen davon bereits zur dringend nötigen Stärkung im Papierkrieg, während die Her- ren noch mit der Ablehnung meines Antrags auf Einfuhr des Weines beschäftigt waren. Gar so abstrakt war mein Import also nicht, ich bin für das Konkrete. Mein Wein ist ausgetrunken und ordnungsmäßig verzollt, und der brave Renzini ist auch bezahlt. Wie das zugegangen ist, darüber mögen die Windmühlenflügelbürokraten sich den Kopf zerbrechen, dann haben sie etwas zu tun. Mögen sie das unheimliche Rätsel lösen, Wie ein Mann Wein trinken kann, der nie- mals eingeführt wurde— denn was nicht Dienstag, 5. August 1958 ——-—-— Wäalter Krampf: Wegen 58 Eine Sandsteinplastił des jungen Mannheimer Bildhauers. in den Akten ist, ist nicht in der Welt, wie die Römer sagten. 5 Für die Zeitgenossen und bundesdeutschen Landsleute, die meinem Beispiel folgen und auf Jedermanns Wegen gehen wollen, wer⸗ den meine Erfahrungen nicht ohne Nutzen sein. Es wird sie zwar nicht befriedigen, aber spannend ist es. Hellmut Holthaus Verdi ist noch immer Verdi Ricordi zo den„Entdeckungen“ des Mosikwissenschafflers Denis Vaughan Der Mailänder Musikverlag Korrespondenten der Deutschen Presse- Agentur entdeckten im Bayreuther Fest- Spielhaus als Zuhörer den australischen Mu- sik wissenschaftler Denis Vaughan, der sich besonders mit den Werken Verdis beschäftigt Bat. Kürzlich hatte er die italienischen Mu- sikexperten mit der Eröffnung überrascht: Was heute als Verdi gespielt werde, sei durchaus nicht immer Verdi. In emsigem Forschen— 80 berichtete die Deutsche Presse-Agentur hat Denis Vaughan zwei Partituren Verdis mit den Originalhandschriften verglichen. Er stellte fest, daß die gedruckte Ausgabe der Oper „Falstaff“ 27 000 Abweichungen vom Ori- Sinal aufweist; bei der„Messa da Requiem“ entdeckte er„nur“ 8000 Abweichungen. Die Fehler seien zunächst unverständlich, da Verdi die Noten seiner Kompositionen mit der Hand sehr deutlich schrieb. Die Ur- sache für die Abweichungen könne also nicht, so sagt Vaughan, Unleserlichkeit des Origi- nals gewesen sein. Es handle sich eindeutig um willkürliche Hinzufügungen, die den Nachteil hätten, daß dadurch Verdis Musik viel von ihren Feinheiten verloren habe. Eine Aufführung des„Falstaff nach dem Original würde die Musikfreunde über- raschen. Der Unterschied werde insbeson- dere bei den RBlechinstrumenten auffallen, zumal Verdi seltener„Forte fortissimo“ vor- geschrieben habe, als heute gespielt werde. „Für Verdis Musik gilt heute eine gewisse Trockenheit als charakteristis im Origi- nal ist nichts davon zu spüren!“, meint Vaughan. Die Endtöne der Stakkatonoten seien in den vorliegenden Ausgaben der Partituren oft weggelassen worden, wodurch der Gesamteindruck des Werkes verändert werde. Zwei Notenzeilen, die Verdi wieder gestrichen habe, seien in den heutigen Par- tituren beispielsweise wieder vorhanden. Vaughan meint, die Abweichungen seien in erster Linie dadurch entstanden, daß im Laufe der Jahre die von den Dirigenten ein- gefügten eigenen Zeichen mit in die Parti- turen übernommen wurden.„Wir müssen das singen und spielen, was der Meister wirklich geschrieben hat!“ sagte Vaughan. Uns erschienen die Feststellungen des australischen Musikwissenschaftlers, eines Schülers von Professor Hans Knapperts- busch, so merkwürdig, daß wir uns mit dem Mailänder Musikverlag Ricordi in Verbin- dung setzten, der die Werke Verdis be- treut. Dort war man über die„angeblichen Enthüllungen“ Denis Vaughans sehr er- staunt; wir erhielten folgende Stellung- nahme: „Das Vorhandensein von Unterschieden zwischen den Manuskripten Verdis und den gedruckten Ausgaben, weit entfernt davon eine Entdeckung zu sein, ist uns und den italienischen Musikern gut bekannt gewe- sen; wWwas aber die„Messa da Requiem“ und den„Falstaff“ anbelangt, die Herr Vaughan als Beispiele anführt, so ist diese Nach- richt geradezu öffentliches Gemeingut, da unser Haus im Jahre 1941 und im Jahre 1951 die Handschriften der Partituren vollständig in Faksimile in zwei grogen Ausgaben ver- öffentlicht hat. i Da jedoch noch die gedruckten Partituren und das Aufführungsmaterial, welches sich gegenwärtig im Umlauf befindet, die glei- chen sind, wie jene, die zu Verdis Lebzeiten veröffentlicht und seinerzeit zu Aufführun⸗ gen benützt wurden, bei denen der große italienische Meister àanwesend zu Sein pflegte, ist es klar, daß die Variationen zwi- schen den Handschriften und den gedruck- ten Ausgaben vom Koraponisten gufgehei- Ben, Wenn icht gar aufgezwüngen Worten Sind. Auberdem nicht vergessen Wer den, daß Verdi ein äußerst anspruchsvoller Komponist war, der kaum die Launen oder die Zerstreutheit seines Verlegers geduldet hätte. Was den Ursprung der Varianten anbe- langt, so ist die Erklärung dafür denkbar einfach: es ist ein viel geübter Brauch, daß die Autoren, besonders die Opernkomponi- sten, im Verlauf der Veröffentlichung auf den Bürstenabzügen oder auf den bereits gedruckten Ausgaben, während oder nach den ersten Aufführungen, solche Abwei- chungen anbringen. Und es ist natürlich, daß, wWwenn sich der Komponist über die Korrektur des Original-Manuskriptes keine Sorgen macht, sich dies noch viel weniger ein Verleger erlauben darf. Daher erscheint uns die Angelegenheit der Verdi-Maruskripte als abgeschlossen, und dies von seiten einer Kompetenz, die Weit über der unseren steht.“ Unsere Opernfreunde werden sich als0 in Zukunft, wenn sie den„Falstaff“ vorge- setzt bekommen, damit abfinden miissen, daß er in 27000 Fällen von der Original- Handschrift abweicht. Aber es ist immerhin der gleiche„Falstaff“, den Verdi selbst im Opernhaus hörte und guthieg. Verdi ist als immer noch Verdi— wir können beruhigt sein. ew SVIVIA G ROTH: . u n ml Das unglaubliche fagebuch des Mädchens pony Copyright by Franz Schneekluth verlag, batmstadt Ich bin das schwarze Schaf meiner Fami- lie. Dabei versteh' ich gar nicht, wie es dazu gekommen ist. Alle fanden, ich sei so ein niedliches Kind.„Nein, wie reizend“, sagten die Verwandten und Bekannten, wenn ich auftauchte.„Sie ist nur furchtbar lebhaft“, erklärte dann Mama mit einem Seufzer, doch gleich darauf begann sie voller Stolz von meinen beachtlichen Talenten und Fä- higkeiten zu erzählen. Die Leute fanden mich weitaus amüsan- ter als meine ältere Schwester, die, unter uns gesagt, immer ein wenig langweilig war. In- zwischen hat sich Marlise zu einer Schönheit ausgewachsen, alles an ihr ist vollkommen, anmutig und von ausgewogenem Maß. Ihr Haar ist goldblond und stets herrlich fri- siert, ihre Haut makellos und blütenrein, mr Lächeln immer ein wenig kühl und un- interessiert. Mit einem Wort, eine richtige Dame. Ich finde zwar immer noch, daß sie langweilig ist. So viel Vollkommenheit auf einem Fleck, wer kann das ertragen. Ich bin neugierig, wie lange Eugen es ertragen wird. Eugen ist der Mann, den Marlise vor bald einem Jahr geheiratet hat. Er ist schreck- lich reich und entsprechend anspruchsvoll. Diebrigens hat Mama auch noch mal ge- heiratet, das ist jetzt ungefähr drei Jahre Her. Soweit ist mein Stiefvater ganz erträg- lich, krüher bin ich auch ganz gut mit ihm ausgekommen. Man gibt sich halt Mühe, nicht? Zuviel darf man ja auch von den Menschen nicht erwarten. Und so etwas Wundervolles wie meinen richtigen Vater gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr. Es wird immer der größte Kummer meines Le- bens sein, daß er so früh gestorben ist und mich allein lieg. Mit ihm hab' ich mich am besten verstanden, er hat mich liebgehabt, genauso wie ich bin. Ich glaube, Mama hat nie richtig begriffen, was sie an ihm hatte. Und Georg L. Federmann, den sie dann geheiratet hat, nachdem es uns einige Jahre recht mager gegangen ist— es war halt schwierig damals, Nachkriegszeit, Währungs- reform und Geld hatten wie sowieso keines, vorher auch schon nicht— also Herr Feder- mann, mein Stiefvater, war damals ein ganz umgänglicher Mensch. Ein bißchen vierschrö- tig vielleicht und etwas beschränkt. Aber sonst ganz tüchtig in seinem Beruf. Das Dumme war, daß er sich immer mehr in die Politik hineindrängte. Seit einiger Zeit ist er Stadtrat, und der Traum seines Lebens ist, ins Parlament gewählt zu werden. Er hat das letzte Mal schon kandidiert, allerdings erfolglos. Alles dreht sich bei uns darum. Mit seiner Parteiarbeit hat er es furchtbar wichtig und führt deshalb mit Vorliebe neuerdings moralische Reden. Auch mein Schwager, Marlises Mann, mit seinem großen Betrieb, hat viele gute Ver- bindungen, er kennt eine Menge groger und prominenter Leute. Na ja, Herr Federmann wird es schon schaffen. Mama ist auch tüch- tig hinterher, sie ist in einer Anzahl von Ausschüssen und Vereinen und macht eine Menge Wind. Vermutlich sieht sie sich schon als First Lady. Meinen Segen haben sie. Aber im Grunde genommen mache ich mir nicht sehr viel aus ihnen. Ist vielleicht nicht hübsch, wenn ein junges Mädchen 80 vor seinen Eltern spricht, aber so ist es nun mal. Und daß ich von der Schule geflogen bin, das war wirklich Pech. Ich hätte eben in Chemie besser aufpassen sollen. Oder War's Physik? Dann hätte ich gewußt, wie stark die Sprengladung sein darf. So hab' ich sie halt zu stark gemacht. Ich wollte nur, daß es im Schrank ein bißchen brennt, ge- rade so viel, daß die lateinischen Arbeiten verbrennen, die Professor Klux dort einge- schlossen hatte. Aber dann ist das Ding viel zu früh losgegangen, mitten in der Zeichen- Stunde, der ganze Schrank ist in die Luft ge- flogen. Der„Direx“ meinte, nun lange es ihn mit mir. Vielleicht hätten sie sich noch ein- mal erbarmt, wenn ich ein wenig mehr Reue gezeigt hätte, denn mein Stiefvater ist immerhin in der Stadt sehr angesehen. Aber Wie sie mich vor das versammelte Lehrer- Kollegium riefen, und Fräulein Mertens wWwar da mit der Beule und dem gekränkten Ge- sicht, und alle blickten mich an, als sei ich der leibhaftige Satan, da hab' ich gelacht. Herr Federmann wollte auch gar nicht, daß ich noch in Düsseldorf bleibe. „Alles, was recht ist, Thilde“, sagte er zu Mama,„das Kind ist unmöglich. Wie soll ein Mensch den Kopf frei haben zum Arbeiten, wie soll ich meine verantwortungsvolle Auf- gabe erfüllen, die wirklich den vollen Einsatz verlangt, wenn ich täglich Angst haben muß, was der Fratz wieder anstellt.“ Das ist natürlich stark übertrieben, Düssel- dorf ist ja kein Dorf, nicht? „Und außerdem“, sprach Herr Feder- mann weiter,„gehört sie in feste Hande. Du bist zu weichherzig, meine Liebe, und ja auch so beschäftigt.“. „In deinem Sinne, George“, sagte Mama, „für unsere Zukunft.“ Sie spricht seinen Namen immer englisch aus,„George“, das Klingt feiner. „Ich weigh“, antwortete Herr Federmann, „ich weiß, meine Liebe. Und ich bin dir ja auch so dankbar. Was täte ich ohne dich?“ Kleine Pause. Vermutlich hat er ihr die Hand geküßgt. Das hat sie, gern. „Jab, er räusperte sich,„ich habe mir weiß Gott alle Mühe gegeben, dem Kind ein Vorbild zu sein. Gerade in moralischer und sittlicher Hinsicht. Habe ich nicht auch Alles für Marlise getan?“ „Gewig, mein Lieber“, sagte Mama. „Wir haben es uns was kosten lassen, das Kind in die richtigen Kreise zu bringen. Heute hat sie einen tüchtigen, wohlhaben- den Mann und ist glücklich. Aber wie es mit Pony weitergehen soll, das ist mir ein Rätsel. Und wenn das Kind nun auch noch in sittlicher Hinsicht gefährdet ist, da muß einfach etwas geschehen.“ In„sittlicher Hinsicht“ war ich deswegen gefährdet, weil mich Bekannte von uns Kürztich abends gesehen hatten, gar nicht spät, so gegen elk vielleicht, mit einem jun- gen Mann in einer Bar, Das war nur der Bruder von einer Schulfreundin. Und der ist in mich verliebt. Manchmal treffe ich mich halt mit ihm, wir gehen dann ins Kino oder in ein Café oder so. Ich mach' mir Sar nichts weiter aus ihm, er ist ziemlich doof und will mich immer küssen. Manch⸗ mal haben wir uns auch schon geküßt. Him- mel, es gehört nun mal dazu, ein Mädchen muß so etwas auch lernen. An dem Abend in der Bar haben wir uns auch geküßt, nur so ein bißchen, beim Tanzen. VDeberhaupt War es meine Schuld, daß wir in die Bar gegangen sind, ich wollte gern einmal sehen, Wie so etwas ist. Auch nichts Besonderes, nur schrecklich teuer. 1 alles Geld zusammenkratzen, damit wir die Zeche bezahlen konnten. Natürlich hab' ich mich doll hergerich tet, geschminkt und so, und ein Kleid von Marlise angezogen, damit keiner merkt, dab ich erst sechzehn bin. Die Bekannten, die Uns gesehen haben, haben mich bei Herrn Federmann verpetzt, und er war mächtig empört. Und gleich darauf passierte in der Schule die Sache mit dem„Bömbchen“. Alle waren entsetzt über mich. Und an diesem Abend, von dem ich hier erzähle, be- rieten sie also, was mit mir geschehen sollte. Ich stand im Nachthemd in der Diele und hörte zu. Interessiert einen doch. Leider er- kuhr ich das Ergebnis nicht, denn Herr Fe- dermann bekam plötzlich Durst. Bekommt er übrigens öfter. Ist aber in meinen Augen noch einer seiner sympathischsten Züge. „Wir könnten eigentlich einen Schluck trinken, Thilde, meinst du nicht?“ fragte er Plötzlich mitten in meine sittliche Gefähr- dung hinein,„mich regt die ganze Ge- schichte so auf, ein Schluck Wein würde mich beruhigen.“ „Du sollst dich doch nicht aufregen, Ge orge“, sagte Mama,„du weißt, was der Arz gesagt hat.“. „Da soll sich ein Mensch nicht aufregen, wenn solche Sachen passieren. Ich werde uns ein Fläschchen holen, ja?“ Fortsetzung folst Wir mußten beide den Rob Bes! 8 WO länge tiscl Unt eine Abh. dru tion nich dag Poli biet 80ll. Nas mitt glat daß Schl sche der Kai ren pun zug nen in 1 Lan Lib: Sole in bis 356 tan err ist, mit teil au. und unt unt 9001 100 der San Wir tere ind Nice Ma! Wel Vor Stat des das nac bab Sie. gur Alle der