achauer A seine Redak- „lehnte ielhauz es auf. A nahm N Exst- brämte ö nd dag ng an, Veg als is Lust. bäteren grohe entierte die um S heiter chtigen nan zu- berei- lle und Drastik dn dam nenden en drit- cht aut ing von Ueber- Zvollen Sidenz- t. Das 1 nahm erstück. phische mwaltz en und Steins it hin- n Tho. % will itzlings atsver- 855 be⸗ Witwen halten. dinder- prozeß orstel- p rozeß. ö wäh⸗ chafts. Stein lientin, dhalten ile der in lan- Rechts 1 einer Frau en des zudwig zeich- id der r Ge ert, ist rauf- lilfe in etzung Mass- hwät⸗ 7); der Witwe ); der gehar- Ver- olfried n aus- „ löste chkeit. Lust- oder auern- m. Ein volles. mann ter der beging Archi- onders eil der smaler n mit m be- stako· it dem lendet. heren tstadt, Wohn- ä a auf sagt: lach ren Augen Hin- sie ist Gott u an. p der mich berg. und Bum- leiner chner Itend. vom 1 Se; eine 18a m- a1 bei vollen uchen Jun- s bei t, Was n. Ich übrig. inde- ch in- kolgt Herausgeber: Mannneimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz. Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr, 80 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743 8 . Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, K I, 88. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 PN zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 13. Jahrgang/ Nr. 183/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 12. August 1958 Die Welt blickt nach New Vork Pausenlose Beratungen in der UNO/ Fortsetzung der Brieiserie aus Moskau Moskau London New Lor k.(dpa) Ap) Mit zwei neuen Briefen hat der sowzetische Ministerpräsident, Chrustschow, seine am Wochenende begonnene neue Briefserie fortgesetzt. Die Briefe sind an den britischen Premierminister, Macmillan, und an den saudi- arabischen Ministerpräsidenten, Kronprinz Feisal, gerichtet. Wäh- renddessen herrscht weiterhin lebhafte diplomatische Aktivität in den europäischen Hauptstädten. In London ist der israelische Außenminister, Frau Golda Meir, ein- getroffen, in Paris Eisenhowers Sonderbotschafter Robert Murphy. In New Vork konferierten die UNO- Delegationen in Nonstop- Sitzungen, um sich für die Vollver- sammlung am Mittwoch abzusprechen und vorzubereiten. Generalsekretär Ham- marksjöld führte fast pausenlos Besprechungen mit den Delegationschefs. In seinem Schreiben an Premierminister Macmillan hat Chrustschow der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Nahost-Sonder- sitzung der UNO-Vollversammlung den Weg für eine Gipfelkonferenz ebnen werde, deren Dringlichkeit im Lichte der letzten Er- eignisse im Nahen Osten noch offensicht- cher geworden sei. Die neue Botschaft Chrustschows, die am Montag übergeben wurde, stellt die Antwort auf das letzte Schreiben Macmillans nach Moskau dar. Chrustschows Brief enthält keinen neuen Vorschlag und ist verhältnismäßig kurz. In seinem zweiten Schreiben, das ebenfalls am Montag überreicht wurde und an Kron- prinz Feisal von Saudi-Arabien gerichtet ist, ersucht Chrustschoẽw— wie schon in seinen Botschaften an Schweden und Grie- chenland— um Unterstützung für die so- Wjetische Forderung nach Rückzug der ame- rikanischen und britischen Truppen aus dem Libanon und Jordanien. Die Frage des Truppenabzugs wird, wie man annimmt, wohl den ersten Zusammen- stoß in der Vollversammlung auslösen, da die Sowjetunion— zuletzt durch Außen- minister Gromyko bei seiner Ankunft in New Vork— diese Forderung mit Nachdruck angemeldet hat. Weitere Schwierigkeiten werden wegen der Vertretung Chinas er- Wartet, die von der Sowjetunion voraussicht- lich aufge worten wird. Man rechnet mit Die Kriegsangst geht auf Formosa um Eilige Verteidigungsvorbereitungen Taipei.(AP) Unter dem Eindruck der zu- nehmenden Zahl von Zwischenfällen in der Formosastraße treffen die nationalchinesi- schen Stellen auf Formosa und auf den dem Festland vorgelagerten kleinen Inseln eilig weitere Verteidigungs vorbereitungen. Die erst Anfang des Monats nach Lungki, 250 Kilometer von Formosa entfernt, verleg- ben kommunistischen MIG- Düsenjäger fliegen nach den in Taipei e fe n Berichten täglich Patrouille über der Küste. Aus dem nationalchinesischen Verteidigungsministe- rium wurde berichtet, dag die sonst vor dem kommunistischen Hafen Amoy zu beobach- tenden Fischerboote verschwunden seien. Man vermutet, daß sie von dem kommunisti- schen Militär beschlagnahmt worden sind. Auf Quemoy, das auch am Sonntagabend wieder von der kommunistischen Artillerie beschossen worden ist, wurde aus Einheimi- schen eine Miliz aufgestellt und ausgebildet, die neben den regulären Truppen die Ver- teidigung der Insel übernehmen soll, wenn es zu einem Angriff kommt. In Taipei haben mehrere Ministerien bereits Pläne für eine Verlegung in weniger gefährdete Gebiete für den Fall von Luft- angriffen ausgearbeitet. Die Bevölkerung wurde zu Luftschutzmaßnahmen aufgerufen. Quemoi unter Artillerie-Beschuß Der Kommandeur der 7. amerikanischen Flotte in den Gewässern von Formosa, Vize- admiral Beakley, hat nach einem eintägigen Besuch in Soeul(Korea) und Besprechungen mit Präsident Syngmar Rhee, Verteidigungs- minister Kim Chung-yul und USA-Bot- schafter Dowling über Japan die Rückreise nach Formosa angetreten. Die Besprechungen, über die nichts verlautet, gaben wegen der neuerlichen Spannungen im Raum von For- mosa Anlaß zu der Vermutung, daß Verteidi- gungsfragen des Fernostraumes zwischen Korea und Formosa erörtert wurden. Erst zu Nehru, dann zu Mao Neu Delhi.(dpa) Der Ministerpräsident von Kambodscha, Prinz Norodom Sihanouk, ist am Montag in Neu Delhi eingetroffen, wo er mit dem indischen Minister präsidenten Nehru Besprechungen führen wird. An- schließend besucht er Rangun und reist dann nach Peking weiter. Kambodscha hat erst kürzlich die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zur Chinesischen Volksrepublik beschlossen. Zu der kambodschanischen Dele- gation gehören Wirtschafts- und Finanz- minister Touch Kim, Verteidigungsminister Tim Nguon, sowie mehrere Mitglieder des Kronrates. Belehrung für Nassers Behörden Bundesregierung: KZ-Arzt Dr. Eisele ist ein krimineller Verbrecher Von unserer Bonner Redaktien Bonn. Das Auswärtige Amt in Bonn hat bisher von der Deutschen Botschaft in Kairo noch keinen Bericht über das Verschwinden des KZ.-Arztès Dr. Eisele erhalten. Ein Spre- cher des Amtes bestätigte jedoch, daß die Bundesregierung schriftlich und mündlich um die Auslieferung Dr. Eiseles ersucht habe. Die ganzen Vorgänge sind so kompli- ziert, daß man in Bonn große Schwierigkei- ten hat, sie zu rekonstruieren. Die ägyptischen Behörden behaupten jetzt, ste hätten Eisele niemals in Gewahrsam ge- habt. In Bonn liegt jedoch ein Bericht der Deutschen Botschaft in Kairo vor, an dessen Zuverlässigkeit man keinen Zweifel hat, wo- nach Eisele in das Ausländerpolizeigefängnis eingeliefert worden sei. Von diesem Zeit- punkt an wisse man nichts mehr. Die Bun- desrepublik hat mit Aegypten keinen Aus- lieferungsvertrag abgeschlossen; nach inter- nationalem Brauch ist aber auch ohne eine solche Regelung die Auslieferung möglich, Wenn es sich um kriminelle Verbrecher han- delt. Die Unterlagen des Falles Eisele sind von dem Auswärtigen Amt und dem bayeri- schen Staatsministerium der Justiz ohne Verzug nach Kairo weitergeleitet worden. Es ist international üblich, Personen, auf die sich ein Auslieferungsverlangen bezieht, 21 Tage lang in sogenannte vorläufige Aus- liekerungshaft zu nehmen, bis der Fall ge- Klärt erscheint. Ein Sprecher der Bundesregierung konnte keine Auskunft darüber geben, ob neue Initiativen notwendig sein werden. Er machte aber darauf aufmerksam, man habe die Aegypter darüber aufgeklärt, daß Dr. Eisele als krimineller Verbrecher ange- schen werde. Arztin Oberhauser verlor Approbation Kiel.(Ap) Der schleswig-holsteinische Innenminister Dr. Kurt Lemke hat der ehe- maligen KZ-Aerztin Dr Bertha Oberhauser die Approbation entzogen. Wie die schleswig- Holsteinische Landesregierung am Montag bekanntgab, wurde Dr. Oberhauser die Approbation nach Paragraph 5 der Reichs- urzte-Ordnung auf Grund ihrer Verurteilung durch einen amerikanischen Militärgerichts- hof entzogen. Die 47jährige Aerztin, die in Stocksee bei Kiel eine Praxis unterhält, war im Jahre 1947 in Nürnberg zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil sie im KZ Ravensbrück den Tod weiblicher Häftlinge verursacht, und an medizinischen Experi- menten teilgenommen haben soll. Im Jahre 1952 wurde sie begnadigt und entlassen. einem sowjetischen Antrag, an Stelle Formo- sas(Nationalchinas) der Volksrepublik den Sitz im Sicherheitsrat und in der Vollver- sammlung zu geben. In der Diskussion über die Nahost-Pläne UNO- Generalsekretär Hammarskjölds, die eine stärkere Rolle der UNO im Nahen Osten, eine Nichteinmischungserklärung der Orient-Staaten und technische und wirt- schaftliche Hilfe vorsehen, stimmen alle UNO-Kreise darin überein, daß Jordanien gegenwärtig das schwierigste Problem ist. Das geht schon daraus hervor, daß die UNO bereits seit Wochen die Möglichkeiten für eine Lösung der jordanischen Situation sucht, ohne einen konkreten Plan gefunden zu haben. Eine UNO-Treuhänderschaft über Jordanien wird von UNO-Juristen als un- möglich bezeichnet. Andererseits ist es zwei- felhaft, daß das Vorhaben Hammarskjölds, eine stärkere UNO-Truppe in das Land zu entsenden oder an seinen Grenzen zu statio- nieren, ausreicht, um die Ruhe in dem Land auf Dauer zu erhalten. Währenddessen bemühen sich Burma, Indien, Indonesien und Ceylon, die 28 Na- tionen starke Gruppe der afro- asiatischen Länder in der UNO zu einer gemeinsamen Haltung in der Nahost-Frage zu bringen, Was insofern sehr bedeutsam ist, da diese Länder bei Abstimmungen den Ausschlag geben können. Der israelische Außenminister, Frau Golda Meir, forderte am Montag in London eine kollektive und internationale Garantie aller interessierten Mächte um die Sicher- heit und Integrität der Nahost-Staaten zu gewährleisten. Eine solche Garantie wäre ein äußerst wichtiger Faktor für den Frieden und die Freiheit im Nahen Osten. Wie Frau Meir nach Besprechungen mit dem britischen Außenminister Selwyn Lloyd mitteilte, könn- ten sich alle Länder— einschließlich der Ost- blockstasten— an der Garantie beteiligen, die an einer echten Unabhängigkeit des Nah- ost-Gebietes interessiert sind. Aus den Ant- Worten auf Fragen von Pressevertretern ging hervor, daß Frau Meir in London umfang- reiche Waffenlieferungen für die israelische Armee gefordert hat. Sie ließ keinen Zweifel daran, daß die gegenwärtige Krise eine schwere Bedrohung für Israel darstelle. Zu Besuch in Mannheim weilte am Montag der Oberbefehlshaber des amerikanischen Heeres, General Marwell D. Taylor. Der General besichtigte Einheiten der amerikanischen Armee. In Heidelberg hatte zuvor ihm zu Ehren eine Parade mit 17 Salutschüssen stattgefunden. Unser Bild, das in Sandhofen aufgenommen wurde, zeigt von links nach rechts: General Taylor, Gene- ralleutnant Eddleman(Kommandeur der 7. US-Armee) und Oberst Ciccolella(Komman- deur der 1. Battle Group in Sandhofen).(Siene auch Lokalteil.) Bild: Babies Zum Austritt aus der Kirche gezwungen Flüchtlingsstrom aus der Zone wächst/ Russen entlassen Memeldeutsche Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Mehr als 19 200 Personen sind im Juli dieses Jahres aus der sowietischen Be- satzungszone in die Bundesrepublik geflohen, das sind 35 Prozent mehr als im Vormonat. Wie Bundesvertriebenenminister Oberländer in Bonn erklärte, sei die berufliche Zwangs- lage in vielen Fällen ausschlaggebender als wirtschaftliche Gründe. Dies gelte besonders für Hochschullehrer und Schullehrer. Bei den Junglehrern sei der Grund oft gewesen, Maemillans„Reise für Zypern“ beendet Griechenland will die Frage wieder vor die UNO bringen Athen.(AP/ dpa) Griechenland will die Zypernfrage in den nächsten zwei Tagen neuerlich den Vereinten Nationen vorlegen. In griechischen Regierungskreisen hat man nur wenig Hoffnung, daß sich das Zypern- problem im Verlaufe der jetzt begonnenen Runde von Besprechungen auf höchster Ebene lösen läßt. En Angebot der türkischen Regierung, die Forderung nach der Teilung der Insel sieben Jahre lang zurückzustellen, soll den Pessimismus der griechischen Stel- len nur noch verstärkt haben. Wenn Grie- chenland, so erklärt man dazu in Athen, seine Forderung nach der Selbstbestimmung der Bevölkerung der Insel ebenfalls sieben Jahre zurückstelle, dann würde dies nichts weiter bedeuten, als das Problem bestehen zu lassen und den gleichen Konflikt nach Ablauf der sieben Jahre weiterzuführen. Die Besprechungen, die der britische Premierminister Macmillan am Freitag in Athen führte, und die Haltung der Türken während des Besuches von Macmillan in Ankara sollen die griechische Regierung davon überzeugt haben, daß sich aus der Reise Macmillans keine konstruktive Lö- sung ergeben werde. Die griechische Regie- rung habe aber trotzdem die Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch mit Macmil- lan persönlich begrüßt. Nach seinen Gesprächen in Athen und Ankara ist der britische Premierminister auf der Rückreise nach London am Montag überraschend in der zyprischen Hauptstadt Nicosia gelandet. Mit Macmillan ist der bri- tische Gouverneur Sir Hugh Foot nach Zypern zurückgekehrt. Nach Besprechungen mit den britischen Militärchefs lud Macmil- lan die Führer der griechischen und der türkischen Bevölkerungsgruppen Zyperns zu einem Treffen am Montagabend ein. In der Nacht zum Dienstag flog er nach London zurück. Zwischen Gesfern und Morgen g Unter dem Namen„Wallenstein“ began- nen am Montag die Sommermanöver der Bundesmarine. An der 20tägigen Uebung, die unter dem Kommando des Befehlshabers der Flotte, Flottillenadmiral Rolf Johannesson, steht, nehmen 40 Einheiten mit rund 3000 Be- satzungsmitgliedern teil. Das Manöver soll von Kiel durch die Ostsee um das Skagerrak in die Nordsee nach Cuxhaven führen. Eine Reise nach Polen werden Ende Ok- tober die FDP-Politiker Rademacher, Do- ring, Weyer und Bucher unternehmen. Die Westberliner Spruchkammer hat am Montag den Nachlaß des früheren Reichs- arbeitsdienstführers Konstantin Hierl zur Wiedergutmachung eingezogen. Sie belegte in einem Sühneverfahren sein in Berlin bin- terlassenes Vermögen, ein umgestelltes Ur- altkonto in Höhe von 3000 DM, mit einer Geldbuße von 2500 DM. Hierls Witwe, die heute vom Land Baden- Württemberg eine Gnadenpension von etwa 250 DM erhält, hatte bei der Spruchkammer beantragt, das Verfahren einzustellen. Außerdem behaup- tete Frau Hierl, daß sie nach 1933 aus ras- sischen Gründen verfolgt worden sei. Zahlreiche neue Beschuldigungen gegen den früheren Reichskommissar für die Ukraine und Chef der Zivilverwaltung in Bialystok, Erich Koch, sind von der War- schauer Haupfłkommission für die Unter- suchung von Verbrechen während der deut- schen Besetzung der Generalstaatsanwalt⸗ schaft in Warschau übergeben worden. Der Prozeß gegen Koch soll Ende September in der polnischen Hauptstadt eröffnet werden. Die Kommission hat der Staatsanwaltschaft fünf dicke Bände von Zeugenaussagen über- Kritik an der Saar-Politik der Bundesregierung Bonn.(dpe) In scharfer Form hat der SPD- Bundestegsabgeordnete und frühere saarländische Arbeitsminister Kurt Conrad die Saar-Politik der Bundesregierung kriti- siert. Conrad stellt am Montag im Presse- dienst seiner Partei fest, daß für ein Viertel der saarländischen Gesamtproduktion in Höhe von etwa 400 Milliarden Franken im Bundesgebiet ein neuer Markt gesucht wer- den müsse.„Das ist der Bundesregierung schon lange bekannt. Anstatt energisch und mit geeigneten Mitteln für eine Ausweitung des Warenabsatzes im Bundesgebiet zu sor- gen, ließ die Regierung die Zügel schleifen. Das Eingliederungsjahr steht vor uns, nichts ist bis jetzt vorbereitet, übrig bleibt das große Versagen“. Conrad meint, daß die Saar- Wirtschaft im günstigsten Falle Ersatz für rund fünf Milliarden Franken Waren im Monat suchen müsse. Hinzu kämen Absatzverluste auf dem inneren Markt durch Waren aus der Bundesrepublik, die auf rund drei Milliarden Franken monatlich ge- schätzt würden. geben. Die dem Gericht bereits vorliegende Anklageschrift von zwölf Bänden Umfang macht Koch unter anderem für die Tötung von über 72 000 Polen, darunter 10 000 Kin- dern, verantwortlich. Auf seinen Befehl Waren 45 Konzentrationslager in Polen und der Ukraine eingerichtet worden. 25 Offiziere und Maate der Seestreit- kräfte der Sowjetzone sind, wie erst jetzt bekannt wird, Ende Juli von einem U-Boot Lehrgang in der Sowjetunion zurückge- kehrt. 5 König Baudouin der Belgier gab dem so- Wjetischen Staatspräsidenten Woroschilow, der zum Besuch der Brüsseler Weltausstel- lung anläßlich der sowjetrussischen Tage in Belgien weilt, am Montag auf dem könig- lichen Schloß ein Frühstück. Vor dem Essen hatte ein Mitglied der königlichen Familie, Prinz Albert von Lüttich, dem sowjetischen Pavillon einen Besuch abgestattet und im Restaurant einen„Sputnik-Cocktail“ er- halten.. Der amerikanische Senat hat die Kom- promißlösung für die Verlängerung des Ge- setzes über den Abschluß von zweiseitigen Handelsabkommen(Reciprocal Trade Agree- ment Act) angenommen und den Gesetzent- wurf Präsident Eisenhower zur Unterzeich- nung zugeleitet. In der jetzigen Fassung ermächtigt das Gesetz den Präsidenten, auf der Grundlage der Gegenseitigkeit ameri- kanische Einfuhrzölle im Verlauf von vier Jahren um jährlich fünf Prozent zu senken. daß sie wenige Tage vor dem Examen ge- Zzwungen worden seien, aus der Kirche aus- zutreten, wobei man die Dringlichkeit dieses Verlangens durch die Anwesenheit eines Notars noch unterstrichen habe. 90 Prozent seien der Aufforderung gefolgt und etwa zehn Prozent in die Bundesrepublik ge- flüchtet. Der politische Druck, ergänzte Oberländer, habe in den letzten Wochen und Monaten vor allem auch jene Berufe des Geistes- und Kunstlebens erfaßt, die Wirt- schaftlich gut, mitunter sogar besser gestellt seien als in der Bundesrepublik, die aber die Zwangsmaßnahmen unerträglich fänden. Aus den ehemaligen deutschen Ostgebie- ten sind im vergangenen Monat über 12 000 Spätaussiedler gekommen, darunter 1000 Ein- zelreisende mit einem normalen Paß. Nach den Angaben des Vertriebenenministers sind im vergangenen Jahr rund 360 000 Perso- nen in die Bundesrepublik zugewandert. Von ausländischer Seite sei ihm nun der Rat gegeben worden, die Auswanderung dieser Personen zu fördern. Seiner Mei- nung nach könne man damit aber dieses Problem nicht lösen. Von den 44 800 deut- schen Auswanderern im vergangenen Jahr waren rund 16 000(37 Prozent) Vertrie- bene. Von ihnen sind 82 Prozent in die Ver- einigten Staaten und zehn Prozent nach Australien ausgewandert. Ueberraschend waren die Angaben von Minister Oberländer über die zivilen Ruß- landheimkehrer auf Grund der deutsch- sowjetischen Vereinbarungen. Vom 1. bis 10. August sind 187 Personen, meist aus Sibi- rien, in der Bundesrepublik eingetroffen. Die Zahl steige ständig. Diese Repatriierten hätten berichtet, daß ihre Anträge oft in wenigen Wochen erledigt worden seien. Oberländer knüpfte daran die Bemerkung, daß die Ausreise von den sowietischen Be- hörden außerordentlich großzügig gehand- habt werde. Es kämen auch Personen, deren Rückkehr in den Verträgen nicht vereinbart worden sei. Der Minister sprach von ange- heirateten sowjetischen Staatsbürgern, von Bessarabiendeutschen oder Memeldeutschen, die plötzlich mitgekommen seien. Mannheim hielt mit 32 Grad den Hitzerekord Hamburg.(dpa) Die langerwarteten Hundstage begannen am Montag mit tropi- scher Hitze. Den Wärmerekord hielt Mann- heim, wo das Thermometer bis auf 32 Grad stieg. Allgemein war es am Wochenanfang im Süden des Bundesgebietes, wo in Bayern und Baden- Württemberg Temperaturen von 286 und 29 Grad gemessen wurden, etwas Wärmer als im Ruhrgebiet und im Norden, wo die Durchschnittstemperatur bei 25 Grad lag.(Siehe auch Lokalteil.) Schweres Gewitter Ein Gewitter von nie gekanntem Ausmaß ging gestern, zwischen 21 und 22 Uhr, über Mannheim nieder. Im Nu waren ganze Straßenzüge der Innenstadt und der Vor- orte von den sturzbachartig fallenden Re- gengüssen überflutet und zahllose Keller überschwemmt. Das Ausmaß des Schadens läßt sich noch nicht übersehen. Wir werden ausführlich in der littwochausgabe berich- ten. hob Wedge 5 Nes N ö N b ö 5 9 „ Seite ——— MORGEN 2 2 74% Dienstag, 12. August 1958/ Nr. 188 ORCUEN Kommentar 1 Dienstag, 12. August 1958 Zypern hat Vorrang Man kann es wohl als Zeichen für die Entspannung der weltpolitischen Lage an- sehen, dag Premierminister Macmillan es nicht für nötig erachtete, vor dem Abfluge Seines Außenministers zur Sondertagung der UNO-Vollversammlung nach London zurückzukehren; stattdessen statte er auf dem Rückwege von Ankara der Insel Zy- Pern einen Besuch ab. Offenbar liegt dem britischen Regierungschef im Augenblick die Suche nach einer Lösung für das Zy- Dern-Problem mehr am Herzen als die Be- mühungen um eine Liquidierung der abklin- genden Krise im Nahen Osten. Chrustschows neueste Note, deren Text Macmillan nach Zypern telegrafiert wurde, könnte nach dem Urteil britischer Diplomaten mit den Wor- ten„Im Osten nichts Neues“ betitelt wer⸗ den. Der„Gipfel“, nach dem die britische öffentliche Meinung so dringend verlangt, hat sich wieder einmal als Fata Morgana erwiesen. Die Verantwortung dafür trägt aber diesmal auch nach Auffassung der britischen Opposition eindeutig s Chrust- schow. Macmillan braucht keine Sorge zu haben, daß Oppositionsführer Gaitskell eine Sondertagung des Parlaments verlangen Wird, um die konservative Regierung wegen des Schwindens der Aussichten auf ein Gipfeltreffen zur Verantwortung zu ziehen. Die Vollversammlungstagung der UNO wird nach britischer Auffassung voraussicht- lich den Charakter eines sowjetischen Rück- zugsgefechtes mit starker Propaganda- kanonade tragen. Selwyn Lloyd hat sich gut darauf vorbereitet. Er wird auf dem Felde der UNO, auf dem er von früheren Jahren der gut versiert ist, sein Bestes tun, um der zo Wjetischen Propaganda mit wirksamen Ar- zumenten entgegenzutreten. Es erscheint zweifelhaft, ob der britische Außenminister sich die verhältnismäßig optimistische Beur- teilung der Lage im Nahen Osten, die Eisen- howers Sonderbeauftragter Murphy von sei- ner Rundreise durch die arabischen Haupt- städte mitgebracht zu haben scheint, restlos zu eigen gemacht hat. Auch wenn die un- mittelbare Explosionsgefahr im Augenblick abgewendet erscheint— und nachträglich gesteht man sich in London ein, daß sie ernster war, als man sich im Höhepunkt der Krise vergegenwärtigt hatte—, sieht man auf eriglischer Seite doch noch nicht recht, auf welchem Wege der Westen eine dauernde Stabilisierung im arabischen Raum anbah- nen kann. Auch die israelische Außenministerin, Frau Golda Meir, dürfte, wenn man nach mren Aeußerungen vor der Presse urteilen darf, gegenüber Selwyn Llod eine wesent- lich weniger optimistische Meinung bezüg- lich der Absichten der Vereinten Arabischen Republik vertreten haben als Murphy. Ihr Vorschlag einer internationalen Garantie der grenzen aller Staaten im Nahen Osten durch die Weltmächte, einschließlich derjenigen des Ostblockes, trifft sich mit Gedanken, die — allerdings ohne viel Hoffnung auf bal- dige Verwirklichung— auch in England erwogen worden sind. Inzwischen hat sich Macmillan an Ort und Stelle mit den Möglichkeiten, die Verhand- lungen mit den beiden Bevölkerungsgruppen über die Zukunft Zyperns wieder in Gang zu bringen, beschäftigt. Es ist noch zu früh, um Erfolg oder Mißerfolg seiner Gespräche in Athen und Ankara zu veranschlagen. Wenn die Aeußerungen auf britischer Seite opti- mistischer sind als die Stellungnahmen in Athen und in Ankara zu rechtfertigen schei- nen, darf man nicht vergessen, daß der britische Premierminister schon vor seinem Abfluge klarmachte, er rechne nicht mit einer sofortigen Einigung in der Hauptsache, son- dern strebe in erster Linie eine Verlängerung der in Zypern erzielten kurzfristigen Waffen- ruhe an. Bewahrheitet sich, daß die griechi- sche Regierung bereit ist, die Frage der Eno- sis bis zum Ende der von England vorge- schlagenen siebenjährigen Ubergangsperiode zurückzustellen, und suspendiert die Türkei für den gleichen Zeitraum ihre Forderung nach Teilung, dann könnte vielleicht mit mehr Aussicht auf Erfolg als bisher ein Ver- such mit innerer Selbstverwaltung in Zypern unternommen werden, wofür dem Ver- nehmen nach Gouverneur Foot bereits einen gegenüber dem im Unterhause im Juni vor- gelegten Plan abgeänderten Vorschlag aus- gearbeitet haben soll. Gelänge es, auf dieser Grundlage Verhandlungen mit den beiden Bevölkerungsgruppen in Gang zu bringen, dann hätte sich das Wagnis von Macmillans Flug nach Athen und Ankara wohl gelohi Denn das würde nicht nur außenpolitisch zu einer Konsolidierung der Südostflanke der NATO beitragen. Auch innenpolitisch würde das Prestige Macmillans und seiner Regie- rung gewaltig gestärkt werden und die Aus- sichten für eine Wiederkehr der Konservati- ven nach den nächsten Parlamentswahlen— mag sich Macmillan nun zur Parlaments- auflösung noch in diesem Herbst entschließen oder bis zum nächsten Frühjahr warten— würden sich noch weiter verbessern. Dr. K. H. Abshagen(London) ——ʒx Steht eine militärische Aktion Pekings bevor? Der Besuch Chrustschows in der chinesischen Hauptstadt hat Mao Tse-tungs Prestige sehr gestärkt Von unserem Korrespondenten Christian Roll Hongkong, im August Kürzlich fand in Peking, wie bekannt, zwischen Chrustschow und dem chinesischen Präsidenten, Mao Tse-tung, eine geheime Konferenz statt. Es waren inzwischen zahl- reiche Vermutungen darüber angestellt wor- den, was den russischen Regierungschef zu dieser für alle Welt überraschenden Reise nach Peking veranlaßt hat. Es ist nun ein- deutig, klar, daß in Peking über die vorge- sehene russische Beteiligung an einer Gipfel- Attacke gegen polnische Intellektuelle Moskau ist mit dem kulturellen Kurs Warschaus unzufrieden Warschau, 11. August Das Organ des Moskauer Schriftsteller- verbandes„Stern“ richtete am Wochenende scharfe Angriffe gegen verschiedene pol- nische Intellektuelle, denen eine Verbrei- tung antimarxistischer und die Förderung prowestlicher Ideen vorgeworfen wird. Un- ter den Angegriffenen befinden sich be- kannte Namen der polnischen Literatur und Kunst, darunter der Erziehungsminister Bienkowski, ein enger Freund von Partei- sekretär Gomulka. In dem Artikel der sowjetischen Zeit- schrift wird weiter ausgeführt, daß die pol- Gomulka Copyright New Lork Herald Tribune nischen Theater dekadente Produkte west- licher Autoren, wie Sartre, Camus, Joneseo, Becket und andere aufführen. Schwere Angriffe werden gegen die Teil- nehmer der polnischen Kultur- und Kunst- konferenz im Jahre 1956 gerichtet, bei der Kott, Slonimski und viele andere den sozia- listischen Realismus verdammten. Slonimski wird vorgeworfen, er habe gesagt, der sozia- listische Realismus widerspreche allen Er- fahrungen und dem gesunden Menschen- verstand und biete lediglich Stoff für Sa- tiren und Kabaretts. Kott muß sich sagen lassen, daß er offen der marxistischen Theo- rie widerspreche, die auf einer Feindschaft des Kapitalismus gegenüber der Kunst kuße, und daß er die gesamte seit 1930 er- schienene Sowijetliteratur herabgesetzt habe. Weitere scharfe Angriffe richten sich ge- gen polnische Illustrierte, in denen wöchent- lich bunte Hotelplaketten ausländischer Ho- tels abgedruckt würden und die Bevölke- rung aufgefordert werde, ihre Koffer damit zu zieren. Die Filmzeitung„Ekran“ wird be- schuldigt, Filme in drei Gruppen einzustu- ken, die die Ueberschriften tragen:„Filme, die Sie sehen müssen“,„Filme, die Sie sehen können“ und„Filme, die Sie meiden sollen“. Durch irgendeinen wunderlichen Zufall seien in der dritten Gruppe die mei- sten sowjetischen Filme eingestuft, während die ersten beiden Spalten Cowboy-, Krimi- nal- und pornographische Filme aus dem Westen enthielten. Noch ernster und damit gefährlicher wird der zur Zeit meistgelesene Schrift- steller Marek Hlasko von dem Moskauer Kulturorgan eingeschätzt. Der„Stern“ schreibt, Hlasko sei der Führer der deka- denten Richtung in der polnischen Litera- tur. Einen Seitenhieb erhalten auch die Kri- tiker, die ihm erst gemeinsam zum Erfolg verholfen und sich dann, bei seinem jähen Sturz, wieder zusammengefunden hätten. Damit ist wahrscheinlich gemeint, daß Hlas- kos Bücher zur Zeit in Polen verboten 1 (A Pressekampagne gegen den Kardinal (we-Eig. Ber.) Offensichtlich auf höhere Anweisung richteten die führenden Zeitun- gen der polnischen Hauptstadt am Wochen- ende heftige Angriffe gegen die„politische Tätigkeit der katholischen Hierarchie“. Kar- dinal Wyszinski, als verantwortlichen Kir- chenfürsten, wurde darin vorgeworfen, er habe in zahlreichen Predigten entgegen der Vereinbarungen zwischen Kirche und Staat aus dem Jahre 1956 die sozialistische Ordnung Kritisiert.„Zycie Warszaw“ greift in diesem Zusammenhang indirekt den Vatikan an und schreibt, die zuerst von Loyalität getragene Haltung des Primas habe nach seiner Rück- kehr aus Rom im Juli unter dem Einfluß gewisser vatikanischer Kreise eine„abrupte“ Aenderung erfahren. In der Ostsee fehlt konferenz innerhalb des UNO- Sicherheits- rates Verstimmung herrschte, weil ja Na- tionalchina ständiges Mitglied des Sicher- heitsrates ist. Es gehörte sicherlich auch zu Chrustschows Absicht, in Peking die sowjetische Haltung zur derzeitigen weltpolitischen Situation zu erläutern und etwaige Unstimmigkeiten zu beseitigen. Die chinesischen Kommunisten sind keineswegs mit der„sanften“ sewijeti- schen Reaktion gegenüber der westlichen Einmischung im Nahen Osten einverstan- den, sie möchten viel lieber eine Politik„der eisernen Faust“ angewandt sehen. Die chine- sische Presse war nach dem amerikanisch- pritischen Eingreifen im Nahen Osten ent- schieden aggressiver als die sowjetische. In dem am 20. Juli im„People's Daily“ zu Pe- king veröffentlichten Leitartikel„Wir kön- nen nicht. untätig zusehen“ hieß es:„Nur ei entschlossenem Widerstand kann den imperialistischen, tyrannischen Abenteurern Friedfertigkeit gelehrt werden.“ Das kommunistische China hat die west- liche Intervention im Nahen Osten offen- sichtlich dazu benutzt, die anti- amerikani- schen und anti- westlichen Gefühle in Asien aufzupeitschen. In allen größeren chinesi- schen Städten fanden Demonstrationen statt. bei denen Transparente getragen wurden mit Inschriften wie:„Amerikanische Trup- pen verlaßt Formosa, Korea, Japan und die Philippinen!“ Auch Formosa gegenüber haben die chinesischen Kommunisten in den letzten Wochen wieder kriegerischere Töne angeschlagen.(Vecgl. S. I). Es mag nun sein, daß Chrustschow in Peking Mao Tse-tung dazu bestimmen Wollte, in der Formosa-Frage vorsichtiger vorzugehen. Da die Verteidigungsminister beider Länder während der Gespräche an- Wesend waren, ist anzunehmen, daß auch weitgehend militärische Dinge zur Sprache kamen. Vielleicht ist sogar der Plan eines gemeinsamen Vorgehens im Fernen Osten erwogen worden, falls die Auseinander- setzung über die Nahost-Frage nicht im Sinne Moskaus und Pekings enden sollte, Die chinesischen Kommunisten werden sich im das Gleichgewicht Deshalb der NATO-Plan eines deutsch-dänischen Flottenkommandos Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Stockholm, im August Jahrelang hielten sich die Gerüchte von einer geplanten Koordinierung der dänisch- deutschen Seestreitkräfte unter einem ge- meinsamen Ostsee- Kommando. Die Inhaftie- rung des dänischen Bonn-Diplomaten Einar Blechingberg im Mai dieses Jahres gab den Spekulationen dann erneut Auftrieb, Trotz der undurchdringlichen Schweigsamkeit des dänischen und des deutschen Außenministe- riums schien die Tatsache erwiesen, daß Blechingberg den Sowjets Geheimpläne über die Flotten zusammenarbeit in der Ostsee ausgeliefert hatte. Mit der Affäre Bleching- berg waren diese Pläne jedenfalls aus dem Stadium der Diskretion getreten, und es dauerte nicht lange, bis sie offiziell bestätigt wurden. Eine NATO- Planungsgruppe unter dem britischen Admiral N. S. Townsend hatte im Auftrag des NATO- Hauptquartiers ein Gut- achten ausgearbeitet, das eine deutsch- dänische Flottenzusammenarbeit zur Siche- rung der Ostseezugänge(Belt und Oeresund) vorsieht. Das Oberkommando„Baltap“ wird seinen Sitz vermutlich in Kiel-Holtenau haben, und die Leitung dieses NATO-Flot- tenkommandos soll abwechselnd einem deut- schen und einem dänischen Admiral über- tragen werden. Ob diese Zusammenarbeit der Seestreitkräfte Dänemarks und der Bun- desrepublik auch zu der Anlage von Flotten- stützpunkten auf verschiedenen dänischen Inseln führen wird, ist allerdings nach wie vor ungewig. Vorläufig verbietet ein dänisches Gesetz den Ausbau von Militär- stützpunkten und die Stationierung von frem- den Truppen auf dänischem Territorium. Aber schwedische Militärs messen diesem Gesetz keinen Ewigkeitswert zu. Dänemark müsse einsehen, so liest man, daß nur eine effektive Verteidigung den Schutz der Ost- seezugänge garantiere. Die Sowjets haben eine starke Flotte in der Ostsee zusammengezogen; nirgends wird inre maritime, Schlagkraft so deutlich Wie, ib diesem Gebiet 5 Diese Aufrüstung der sowjetischen See- streitkräfte, die sich während der Nach- Kriegszeit in aller Stille vollzog, ist ohne Gegenbeispiel in der Geschichte der militan- ten Seefahrt. In dreizehn Nachkriegsjahren bauten sie sich eine Flotte, die heute nur noch von den amerikanischen Seestreitkräf- ten an Stärke und Durchschlagskraft über- troffen wird. Ein Großteil der sowjetischen Flotte ist auf die Ostseegebiete konzentriert. Diese sowjetische Seemacht in der Ostsee stützt sich auf vier Pfeiler: die Kriegsflotte, die Marineluftwaffe, die Küstenartillerie— teilweise mit Raketenbatterien verstärkt und die Marine- Infanterie mit Landungs- fahrzeugen. Offizielle westliche Angaben schätzen die sowjetische Ostseeflotte heute auf zehn Kreuzèr, 50 Zerstörer, 30 Begleit- fahrzeuge(Fregatten), 150 Torpedoboote, 120 U-Boote und eine große Anzahl von Minen- leg- und-räumbooten. Vier(atombewaffnete) Kreuzer und 20 Zerstörer sollen zur Zeit im Bau sein. 0 Angesichts dieser Tatsachen wird schließ- lich auch die dänische Regierung ihre Be- denken überwinden, die sie einer deutsch- dänischen Flotten zusammenarbeit bisher entgegensetzte. Unter strategischen Ge- sichtspunkten ist die dänische Zurückhaltung deshalb ein Handicap für die Einsatzbereit- schaft der NATO-Flotte in der Ostsee. e e übrigen nur dann sicher fühlen wenn der Gürtel von militärischen Stützpunkten, den die Vereinigten Staaten um China Zelegt haben, gesprengt ist. Ein baldiger konzen. trierter Angriff auf Formosa oder zumindest auf die dem Festland vorgelagerten Inseln Quemoy und Matsu liegt deshalb durchaug im Bereich des Möglichen, zumal die Formosa gegenüberliegende Fukien-Provinz inzwi⸗ schen in ein riesiges Waffenarsenal verwan. delt worden ist. Amerikanische Super-Sabre- Düsenflugzeuge sind unterdessen von den Philippinen nach Formosa verlegt worden. Nach der China waren überall in Peking und den anderen Städten des Landes Plakate an den Mauern erschienen, auf denen zu lesen stand:„Die Einheit des kommunistischen Blocks hat den aggressiven Kräften der Im. perialisten einen schweren Schlag versetzt“ Daß aber Chrustschow persönlich nach Pe- kinig kam, läßt das Prestige Mao Tse- tungs und des kommunistischen Chinas, vor allem in Asien, zusehends steigen. Russisch- orthodoxe Kirche in den Weltkirchenrat Utrecht.(dpa) Die in der niederländl. schen Universitätsstadt Utrecht begonnenen ersten Besprechungen zwischen Vertretern des Weltkirchenrates und der russisch- orthodoxen Kirche endeten mit einer „Uebereinstimmung in vielen Punkten“, Ein Beitritt der russisch- orthodoxen Kirche zum Weltkirchenrat darf nach Meinung des Vor- sitzenden des Zentralausschusses des Welt- kirchenrates, Franklin Clark Fry, als wahr. scheinlich angesehen werden. Der stellvertre. tende Patriarch von Moskau und Metropolit der russisch- orthodoxen Kirche, Nikolai, er- klärte, er werde diese Frage jetzt dem Pa- triarchen und der Synode seiner Kirche zur Entscheidung vorlegen. Katholischer Studententag ohne Beteiligung aus der Zone Berlin(dpa) Mit einem Pontifikalamt, das der katholische Bischof von Berlin, Dr. Julius Döpfner, in der St.-Canisius-Firche Zzelebrierte, wurde am Montag in Berlin der 12. Katholische Deutsche Studententag ein- geleitet, der unter dem Leitwort„In der Welt— nicht von der Welt“ steht. An dem Kongreß nehmen etwa 2000 Studenten aus allen Hochschulorten des Bundesgebietes aus Berlin und dem Auslande teil. Die Teil- nahme von Studierenden aus der Sowjet- zone wurde von der Tagesleitung offiziell abgesagt, nachdem Studierende aus der Sowjetzone in den Zügen nach Berlin an der Weiterfahrt gehindert wurden, Zu den etwa 100 ausländischen Teilnehmern ge- hören auch 50 südkoreanische Studenten. Auch Heimkehrer können als Evakuierte anerkannt werden Berlin.(AP) Der Fünfte Senat des Bun- desverwaltungsgerichtes in Berlin hat vor kurzem grundsätzlich festgestellt, daß ein ehemaliger Soldat als Evakuierter anerkannt werden muß, wenn seine Familie evakuiert worden sei. Dieser Entscheidung des Bun- desverwaltungsgerichtes lag die Klage eines ehemaligen Wehrmachtsangehörigen zu- grunde, dessen Berliner Wohnung ausge- bombt und seine Familie dann evakuiert worden war. Nachdem seine Familie gegen Ende des Krieges ums Leben gekommen War, kehrte der Kläger nicht nach Berlin zurück. In einem anderen Fall versagte jedoch das Gericht die Anerkennung als Evakuier- ter, weil der Heimkehrer erst nach dem Kriege in der Bundesrepublik eine Familie gegründet und nur später seine Rückfüh⸗ rung nach Berlin beantragt hatte. Das Ge- richt vertrat die Ansicht, dag seine sofortige Rückkehr lediglich die Zuzugsbeschränkun- gen verhindert hätten. Ohne Kontrollnetz geht es nicht Zur Verhinderung heimlicher Atomversuche/ Genfer Konferenz in der letzten Runde Von unserem Korrespondenten Erich Rey hl Genf, 11. August Die Genfer Konferenz der Atomexper- ten, deren Aufgabe es war, Beratungen über die technischen Mittel zur Kontrolle von Atomwaffenversuchen zu führen, scheint einem erfolgreichen Ende entgegenzugehen. Das bedentet nach den Worten des ameri- kanischen Staatssekretärs Dulles, daß es möglich sein wird,„wenigstens einen As- pekt eines möglichen Abrüstungsabkom- mens zu ſiber wachen“. Bereits Ende Juli hatten sich die Exper- ten aus je vier Ländern des Ostblocks ( UdssR, Polen, Tschechoslowakei, Rumä- nien) und der NATO-Gruppe(USA, Groß- britannien, Kanada, Frankreich) auf vier Methoden geeinigt, durch welche die Ver- letzung eines Abkommens über die Einstel- jung von Atomexplosionen auf gewisse Distanzen festgestellt werden kann. Als letzte Aufgabe mußten die Experten noch die Frage erörtern, wie dicht das Netz der Kontrollstationen gestaltet werden müßte, um heimliche Atomexplosionen mit Sicher- heit zu entdecken. Die Genfer Expertengruppe hatte sich mit drei möglichen Arten von Atomexplo- sionen zu befassen: 1. Explosionen im irdischen Luftraum. Solche Explosionen erzeugen erfahrungs- gemäß gleichzeitig luftdruck- und elektro- magnetische Wellen, das heißt Wellen ähn- lich jenen des Schalles und der Radio- und Lichtwellen. Außerdem werden durch Ex- plosionen in der irdischen Lufthülle, je nach der Explosionshöhe über der Erdoberfläche und der Art der Bomben„saubere“ oder andere), mehr oder weniger große Mengen radioaktiver Stoffe in die Erdatmosphäre geschleudert und dort von den Windströ- mungen verbreitet. 2. Explosionen unter der Erde. Solche Explosionen erzeugen als einzige sichtbare Wirkung auf größere Distanzen Schockwel- len in der Erdkruste ähnlich jenen, welche durch ein Erdbeben erzeugt werden. 3. Explosionen außerhalb oder am Rande der Lufthülle der Erde. Ueber die Wirkun- Sen, welche durch solche Arten von Explo- sionen erzeugt werden, hatten auch die Genfer Experten noch keine Erfahrung. Man nahm an, daß bei Explosionen am Rande der Atmosphäre noch Licht- und Schallwirkungen erzeugt werden, daß aber Explosionen im Weltraum von der Erde aus nicht mehr oder nur unsicher wahrgenom- men werden können. Um diese Explosionen ausfindig machen zu können, haben sich die Genfer Experten schon Ende Juli nach 30tägiger Beratung auf vier Standardmethoden geeinigt: 1. Die Aufzeichnung der Schallwellen, welche durch oberirdische Explosionen er- zeugt werden, mittels hochempfindlichen sogenannten Mikrobarometern. Diese Me- thode erlaubt nicht nur, die Stärke der Fx- plosionen festzustellen, sondern auch den Zeitpunkt und den Ort, wo sie stattfand. Dies geschieht mittels Peilmethoden. Durch die Aufzeichnung der Schallwelle lassen sich Explosionen größeren Umfanges auf sehr weite Distanzen feststellen, bei klei- neren Explosionen hingegen sind zuverläs- sige Messungen nur bis zu Distanzen von wenigen hundert Meilen möglich. 2. Die Einsammlung von radioaktiven Bestandteilen, welche durch die Explosionen in der Atmosphäre verteilt werden. Diese Methode wurde als relativ sicher auch für sehr große Distanzen bezeichnet. Sie hat jedoch den Nachteil, daß Explosionen oft erst mit tagelanger Verspätung festgestellt werden können. Außerdem gibt sie kaum einen zuverlässigen Aufschluß über den Ort der Explosion. Die Zeitspanne zwischen der Explosion und deren Feststellung kann je- doch dann abgekürzt werden, wenn Luft- proben vom Flugzeug aus genommen werden. 3. Messung der Schockwelle in der Erd- kruste, Die Genfer Experten sind sich darüber einig geworden, daß künstliche Erdbeben, welche durch unterirdische Atom- explosionen ausgelöst werden, von natür- lichen Erdbeben unterschieden werden kön- nen. Durch diese Meßmethode läßt sich ebenfalls der Explosionsort und die Stärke ziemlich genau bestimmen, Anderseits ist sie jedoch wieder nicht genügend empfindlich, um auch kleine Explosionen auf Distanzen von mehr als 300 bis 400 Meilen sicher fest- zustellen. Dies ist vor allem der Fall, wenn versucht werden würde, diese Explosionen zu vertuschen indem sie in bekannten Frd- bebengebieten oder während eines Erd- bebens ausgelöst würden. Solche bekann- ten Erdbebengebiete in Sowietrugland sind Zentralasien, die Kamtschatka- Halbinsel und andere Orte. 4. Messung von elektromagnetischen Wellen. Durch jede überirdische Nuklear- explosion entstehen hochfrequente elektro- magnetische Wellen, wie Röntgenstrahlen und ähnliche. Diese Wellen verändern sich. wenn sie mit der Erdatmosphäre in Berüh- rung kommen, zu Lichterscheinungen und Störgeräuschen in Radioempfängern, Die Lächterscheinungen können mit Fotozellen gemessen werden. Diese Methode zur Fest- stellung von Atomexplosionen hat auf der Erde nur eine sehr kurze Reichweite. Hin- gegen ist sie von größter Bedeutung zur Feststellung von Explosionen außerhalb der irdischen Lufthülle. Die Genfer Experten waren sich einig, daß solche Explosionen mit Sicherheit festgestellt werden können, wenn die Apparate zur Messung von elektro- magnetischen Wellen in künstlichen Erd- satelliten untergebracht sind, welche ihrer- seits ihre Beobachtungen durch Funk auf die Erde melden. Die größten Probleme gab den Genfer Experten naturgemäß. die Feststellung von unterirdischen Explosionen auf. Falls es sich bei diesen nur um solche kleineren Um- fkanges handelt, sieht man bisher noch nicht genau, wie es möglich sein sollte, ohne ein umfangreiches Kontrollnetz illegale Atom- explosionen festzustellen. So war denn eines der schwierigsten Pro- bleme für die Genfer Experten die Ausdeh- nung des Kontrollnetzes selbst. Die Sachver- ständigen prüften, wie alle vier Aufzeich- nungsmethoden kombiniert wirken und in welchen Distanzen voneinander Kontroll- stationen errichtet werden müssen. Es scheint sicher zu sein, daß es nicht ohne Kontrollstationen auf dem Territorium der Sowjetunion oder der Vereinigten Staaten selbst gehen wird. Die Errichtung solcher Kontrollposten ist aber in erster Linie eine Frege, die die Diplomaten angeht und mit ger man sich in Genf absichtlich nicht be- kaßt hat. Die Genfer Experten geben nur die Distanzen an, auf welche Atomexplo- sionen noch festgestellt werden können, ohne diese Distanzen auf irgendein spezielle Perritorium zu übertragen, Die Kontrolltechnik scheint im übrigen recht große Fortschritte zu machen. Sowiet- rußland kündigte eben an, daß die Vereinig- ten Staaten in den letzten vier Monaten 37 Atomexplosionen ausgelöst haben; die USA haben nicht einmal die Hälfte davon bekanntgegeben, so daß es den Russen mög- lich gewesen sein muß, die Versuche, falls die wirklich stattgefunden haben, auf eine Distanz von rund 2500 Meilen festzustel- len. Umgekehrt ist auch der Westen über alle sowjetischen Atomexplosionen, au die kleinen, immer sehr gut orientiert ge- wesen. Falls anschließend an die Experten- gespräche in Genf auch die Politiker eine Einigung über die Einstellung von Atom- waffen versuchen erreichen sollten, wird es aber immer noch rund zwei Jahre daueln, bis ein solcher Versuchsstop wirksam über- wacht werden kann. Dies ist die Meinung des Chefselismologen der„United States Coast and Geodetic Survey“. Dr. Carder sagte, das man ein Jahr brauchen werde, um die not⸗ wendigen Instrumente zu beschaffen und das Personal anzustellen. Dann seien nochmals ein bis zwei Jahre notwendig, um die Kon- trollstationen zu installieren und das Per- sonal auszubilden. Die Kohlenvorräte Großbritanniens auf den Halden und im Handel haben Ende Juli 1958 zum erstenmal seit dem Kriege die Dreißig Millionen- Tonnen- Grenze über- schritten und damit ähnlich wie in der Bun- desrepublik eine alarmierende Höhe er- veicht. Auf den Halden allein liegen gegen: wärtig rund 12.25 Millionen Tonnen, obwoh die Kohlenförderung sinkt. Bei einem frontalen Zusammenstoß von zwei Personenzügen in der Nähe von Ster- lington im Staate New Vork sind fünf Per- sonen getötet und mindestens 22 weitere verletzt worden, weil offensichtlich ein Signal, das die Strecke in einer Richtung hätte sperren solten, nicht gestellt worden War. Konferenz Chrustschows in hözer barer In ten i. Tager zonen mark der S. kaum schaf! De egg S Alpen Groß! michte Minu Gasth AusTI0 in die noch Schad In Städte serkn die V Tage Du sturz um 1 4 M. reiche Die ange Der Tiefs 208180 in de De Ferns piert, Besor tritt deuts man Telev Wiscc Und gesch schau Ferns deren e nenne Beine ersta! lung Baye Seres „Prer liche Film- Saure verbs dürft Rekl. Musi die“, Film Teen und Stars Vico Scho T. 183 in der n, den gelegt onzen- undest Inseln lrchaug d rmosa InzZwi⸗ wan. Sabre. n den den. Ws in d den an den lesen tischen er Im. setzt.“ ch Pe- -tungs Allem ne ländi- menen tretern ssisch- einer %. Ein le zum 8 Vor- Welt- wahr. vertre. ropolit ai, ex- m Pa- he zur 9 talamt, in, Dr. Kirche lin der g ein- n der n dem n aus Wietes, Teil- owiet- Fiziell 8 der lin an zu den n ge- ten. erden Bun- at vor aß ein rkannt Kuiert Bun- eines 1 2. ausge- RKuiert gegen en War, zurück, jedoch ꝑKuier- 1 dem Familie cklüh⸗ as Ge- kortige inkun- gegen- b Wohl 6 von Ster- E PSN ñeitere 1 ein tung orden eee a Nr. 188/ Dienstag, 12. August 1958 — MORGEN Seite 8 Was sonst noch geschag. Ein Beamter der amerikanischen Lebens- mitelüberwachungsbehörde hat erklärt, dag keinerlei Gefahr mit der Verwendung einer Schiffsladung japanischen Tees, die eine ge- ringe, über dem Normalzustand lie- gende Radiaktivität aufgewiesen hatte, verbunden sei. Die beanstandete Ladung — amerikanische Hafenarbeiter verweiger- ten das Löschen des Schiffes— war am 1. August mit dem norwegischen Frachter „Tancred“ in New Vork eingetroffen. Der 13 Jahre alte Billy Guice in Red Bluff(Kalifornien, USA) hat seine Mutter mit einem Pistolenschuß schwer verletzt, weil sie ihm kein Geld geben wollte, damit er mit einem Mädchen ins Kino gehen konnte. Die Kugel traf die 50jährige Frau und Mutter von fünf Kindern an der Wirbelsäule, so daß sie von der Hüfte abwärts gelähmt ist. * Eine Katze drang kürzlich in ein Katzen- Schlaraffenland ein— eine Versuchsanstalt in der amerikanischen Atomstadt Oak Ridge, in der über 150 000 Mäuse gehalten werden. Die Katze fing und verspeiste acht in einer Halle frei herumlaufende Mäuse, che sie selbst von Angestellten gefangen würde. Atom wissenschaftler benutzen die Mäuse, um die genetischen Auswirkungen von Atomstrahlen zu untersuchen. * Schmuckstücke im Wert von über 600 000 Mark sind aus den Schaufenstern eines ame- rikanischen Juweliers auf der New Vorker Fifth Avenue gestohlen worden. * Die vermutlich älteste Engländerin, Mrs. Sophia Wellstead, ist in dem englischen Dorf Kingston in Dorsetshire gestorben, in dem sie vor 107 Jahren geboren wurde. Als ihren kostbarsten Besitz hütete die be- tagte Frau, die während der letzten 18 Jahre bettlägrig krank War, vier Glück wunschtelegramme von Königin Elisabeth. * In den Niederlanden sind gegenwärtig 30, Prozent des Schienennetzes der Eisen- bahn elektrifiziert, insgesamt eine Strecke von 1625 Kilometer. * Die Internationale Polizei ist einer Bande von Kirchenräubern auf die Spur gekommen, die aus Kirchen im deutschen, Ssterreichi- schen und italienischen Alpengebiet wert- volle Kunstgegenstände stahl und durch Arrtiquitätenhändler in München verkaufte. Wie die Polizei in Bozen(Italien) mitteilte, raubte die Bande zuletzt aus der Kirche von Sam Sigismondo di Val Pusteria ein altes hölzernes Madonnenstandbild von unschätz- barem Wert. 8 In Basel und in anderen Schweizer Städ- ten ist es einem Betrüger in den letzten Tagen gelungen, bei Geschäftsleuten Sowiet- z0nen-Geld zum Kurs der deutschen West- mark in Schweizer Noten anzubringen. In der Schweiz sind die Sowjetzonen-Banknoten kaum bekannt. Mehrere Schweizer Ge- schäftsleute erlitten erhebliche Verluste. * Das am der Route über die Große Scheid- egg gelegene und vielen Touristen bekannte Alpengasthaus„Oberz wirgi“ ist durch einen Großbrand bis auf die Grundmauern ver- nichtet worden. Die Feuerwehr, die zwanzig Minuten brauchte, um zu dem entlegenen Gasthof zu gelangen. Konnte nicht mehr viel ausrichten. Sie mußten das Wasser 300 Meter in die Höhe pumpen. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Personen kamen nicht zu Schaden. 4 In Barcelona und anderen spanischen Städten ist durch die große Hitze eine Was- serknappheit eingetreten. In Guadalajara ist die Wasserversorgung auf drei Stunden am Tage beschränkt worden. * Durch Erdrutsche und beim Zusammen- sturz von Hàusern nach Wolkenbrüchen sind im indischen Staate Kerala wenigstens 42 Menschen ums Leben gekommen. Zahl- reiche Flüsse sind über ihre Ufer getreten. Die Wolkenbrüche hatten zwei Tage lang angehalten. * Der vor der japanischen Küste operierende Tiefseetauchapparat Gathyscaph) der fran- zösischen Kriegsmarine ist 2300 Meter tief in den noch unerforschten japanischen Ge- Wässern getaucht und hat bei dieser Ge- legenheit winzig kleine Fischarten entdeckt. Die Strahlenkrankheit von Hiroshima und Nagasaki Die Gefahr der Ueber- wie Unterschätzung liegt nahe/ Deutsche Aerzte informierten sich Um die Eigentümlichkeiten und Folgen der Strahlenkrankheit aus eigenem Augen- schein kennenzulernen, haben in den letzten Monaten erstmals zwei Gruppen deutscher Aerzte— vom Atomministerium beauftragt — die Stätten in Japan aufgesucht, die von der Atombombe grausam mitgenommen wurden: Hiroshima und Nagasaki. Sie be- richteten über ihre Eindrücke auf der 3. Ta- gung der DRK-Strahlenschutzärzte in Bonn in Form einer Diskussion, die von Professor Dr. Hanns Langendorff, dem Direktor des Radiologischen Institutes in Freiburg i. Br., geleitet wurde. Ihre erste Erfahrung war, daß die nach- trägliche Beurteilung der Strahlenkrankheit sehr schwierig ist. Das beginnt schon bei den Symptomen. Zu einem der auffälligsten gehören die Darmblutungen und Durchfälle, die bei den Betroffenen auch oft zum Tode geführt haben. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, daß— mindestens bei spä- terem Einsetzen die Blutungen und Durchfälle auch Zeichen eines Typhus ge- wesen sein können, den die Menschen sich damals in dem stark verseuchten Fluß geholt haben könnten. Auch Fieberverlauf und Blut- bild veränderungen, die man, damals beob- achtete, sind bei Strahlenkrankheit und Typhus ähnlich. Mit Sicherheit aber läßt sich sagen, daß Kranke, die unmittelbar nach der Bombenkatastrophe unter diesen Erschei- nungen starben, Opfer der gefährlichen Strahlenkrankheit waren, da bei Typhus eine gewisse Zeit vergeht, ehe die Symp- tome auftreten. Und da die Durchfälle sich nicht epidemisch weiter verbreiteten wie die typhösen, kann man schließen, daß hier wirklich Strahlenkrankheit die Todesursache war. Eine gewisse Kontrolle erlaubt das Schick- sal der Bikini-Fischer, bei denen sich Typhus sicher ausschließen lieg, und die alle an Durchfällen erkrankten. Bei ihnen fand man überdies Zeichen, die als typisch für die Strahlenkrankheit gelten: bei allen 23 waren krankhafte Leber veränderungen festzustel- len, bei 17 von ihnen trat Gelbsucht auf. Der einzige, der starb, hatte eine Leberzirrhose. Wie vorsichtig man trotzdem mit bindenden Schlüssen sein muß, geht daraus hervor, daß in Japan, wo die Lues verbreitet ist, auch Leber veränderungen nicht selten sind. Star- ker Genuß von Reiswein kann ebenfalls die Leber verändern. Ueberdies hatte man alle die Fischer mit Serum behandelt, und es ist nicht ausgeschlossen, daß bei einigen von ihnen die Leberentzündung eine Folge der Serumanwendung war. Auch die Leukämie als Zeichen der Strahlenkrankheit muß vorsichtig bewertet werden, da sie in Japan ohnehin häufig und dort wie überall in der Welt im Zunehmen begriffen ist. Das alles darf nicht zur Bagatellisierung der Strahlenkrankheit führen. Aber es zeigt, wie umsichtig man verfahren muß, um zu brauchbaren Schlüssen zu gelangen, und wie wenig uns hier das Tierexperiment weiter- hilft. Wohl kann man Tiere der gleichen Strahlenart und dosis aussetzen— aber bei den Menschen kamen Umstände hinzu, die man am Tier nicht wiederholen kann: die Menschen waren schlecht ernährt, von An- strengung, Entbehrung und Krankheit er- schöpft. Die Beurteilung der genetischen Schädi- gungen stößt auf ähnliche Schwierigkeiten. Nach der Hiroshima-Katastrophe wurden in der Stadt 77 000 Kinder geboren. Die Unter- suchung zeigte— im Gegensatz zu Presse- meldungen— keine sicheren Zeichen für eine Strahlenschädigung. Allerdings war eine Häufung von Totgeburten und Mißbildungen zu verzeichnen, und 30 von den Kindern, deren Mütter in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft von der Strahlung be- troffen waren, hatten einen zu kleinen Kopf; bei 16 Kindern mit abnorm kleinem Gehirn- schädel bestand ein erheblicher Intelligenz- defekt. Die Zahlen verlieren aber an Bedeu- tung, wenn man brücksichtigt, daß auch sonst in Japan Kleinschädlichkeit(Mikrozephalie) häufig anzutreffen ist. Japanische Aerzte führen einen Teil der in Hiroshima beob- achteten Mißbildungn auf die schlechten Lebensbedingungen zurück, so daß auch hier der Anteil des Strahleneinflusses schwer zu bewerten ist. Deutlich aber zeigte sich, daß eine Strahlenschädigung der Mutter sich auf die Nachkommenschaft stärker auswirkt als eine des Vaters. Die Beeinträchtigung der Zeugungsfähig- keit nach Strahleneinwirkung hat man am Anfang wohl auch überschätzt: nach zwei bis drei Jahren war die Spermabildung bei den Männern wieder normal geworden, und bei den Frauen hatten sich wieder normale Periodenverhältnisse eingespielt. Auffallend war die Zunahme der Geburten von Mäd- chen: auf 100 Knaben kamen 104 Mädchen. Die Spätschäden, die die nächsten Generatio- nen betreffen, sind noch nicht zu erfassen. Erst in der dritten Nachkommengeneration werden etwaige Mutationen äußerlich sicht- bar. In bezug auf die erste Versorgung Strah- lengeschädigter lehrte Hiroshima folgendes: Absolute körperliche Ruhe fördert die Hei- lung. Diejenigen, welche durch Verletzungen bewegungsunfähig waren, überstanden die Strahleneinwirkung besser als Menschen, die sich nach dem Angriff noch bewegten. Gute Ernährung mit Milch, viel Gemüsen, Vita- minen, Reis und Eiweiß verringerte die Sterblichkeit. Traf die Strahleneinwirkung schlecht ernährte Menschen, so starben sie meist. Das Studium der Strahlenkrankheit an Ort und Stelle hat eindeutig gezeigt, wie kritisch man verfahren muß, um zu einer stichhaltigen Beurteilung, ja auch nur zu einer zutreffenden Statistik zu kommen. Die Gefahr der Ueber- wie der Unterschätzung liegt nahe. Doch schon die Kenntnis der Quellen von Irrtumsmöglichkeiten bedeutet eine Vertiefung unseres Einblickes in die Strahlenkrankheit. Unbekannte Wagnisse für die derzeit und künftig Lebenden Bericht des UNO- Ausschusses für Atomstrahlung/ Radioaktive Strahlungsfolgen nur annähend abschätzbar Der von den Vereinten Nationen gebil- dete wissenschaftliche Ausschuß für Atom- strahlung hat am 10. August in New Vork einen 228 Seiten umckassenden Bericht ver- öffentlicht, in dem die in über zweijähriger Tätigkeit erarbeiteten Untersuchungsergeb- nisse über die Auswirkungen radioaktiver Strahlen niedergelegt sind. An der Aus- arbeitung des Berichtes waren Wissenschaft- ler aus 15 Staaten, unter ihnen Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, die Sowiet- union und die Vereinigten Staaten beteiligt. Dem Ausschuß, der auf Grund eines Be- schlusses der Vollversammlung der Verein- ten Nationen vom Dezember 1955 gebildet worden war, wurden von über 30 Regie- rungen und sechs internationalen Institutio- nen 180 einschlägige Berichte zur Ergänzung seiner Untersuchungen zur Verfügung ge- stellt. Ueber die in den Bericht aufgenom- menen allgemeinen Schlußfolgerungen fand unter den beteiligten Wissenschaftlern je- weils eine Abstimmung statt. Zwanzig Lipizzaner traten am 8. August 1958, an Bord des deutschen Frach- ters„Bisckofstein“ die Reise nach Amerika an. Der amerikanische Kauf- mann Temper Smith aus Chixago kaufte die Pferde dei der spanischen Reit- schule in Piber, Oester- reich, für sein Gestüt. Unser AP-Bild zeigt, wie eines der Pferde in einem Kasten in Hamburg an Bord der„Bischofstein“ gehlevt wird. Die von dem sowjetischen Wissenschaftler geforderte Formulierung, der Ausschuß solle sich für eine sofortige Einstellung der Atom- Waffen versuche aussprechen, wurde mit zehn gegen drei Stimmen und zwei Enthaltungen abgelehnt. Der von der Sowjetunion vor- geschlagene Passus, der in den Bericht auf- genommen werden sollte, hatte folgenden Wortlaut:„Die in dem Bericht enhaltenen physikalischen und biologischen Daten lassen klar erkennen, daß Schritte zur Beseitigung der nichtkontrollierten Strahlungs-Quellen unternommen werden sollen, das heißt, Be- endigung der atomaren und thermo-nuklea- ren Versuchsexplosionen, und daß die Da- ten dem Ausschuß die Schlugfolgerungen nahe legen, daß die Versuchsexplosionen atomarer Waffen unverzüglich eingestellt werden sollten.“ Mit neun gegen fünf Stimmen und einer Enthaltung wurde dagegen folgende Formu- lierung in den Bericht aufgenommen:„Die als Folge von Atomwaffenversuchs-Explo- sionen auftretende radioaktive Verunreini- gung der Umgebung stellt eine zunehmende Vermehrung des weltweiten Strahlungs- niveaus dar. Dies schließt neue und weit- gehend unbekannte Wagnisse für die derzeit und künftig lebende Bevölkerung ein. Diese Wagnisse stehen ihrer Natur nach außer- halb der Kontrolle der ihnen ausgesetzten Personen.“ Der Ausschuß ziehe die Schluß- folgerung, daß alle Maßnahmen, die auf eine Verringerung der Bestrahlung der mensch- lichen Bevölkerung abzielen, sich zugunsten der menschlichen Gesundheit auswirken würden. Zu diesen Maßnahmen gehöre auf der einen Seite die Vermeidung eines un- nötigen Ausgesetztseins gegenüber den Strah- lungen, die bei medizinischen, industriellen und anderen friedlichen Zwecken dienenden Verfahren auftreten und auf der anderen Seite die Beendigung der Verunreinigung der Umgebung durch Explosionen von Kern- Waffen.„Der Ausschuß ist sich bewußt, daß Erwägungen, die sich auf eine wirksame Kontrolle all dieser Strahlungsquellen bezie- hen, nationale und internationale Entschei- dungen mit sich bringen, die außerhalb des Rahmens dieser Arbeit liegen.“ Die Wissenschaftler der fünfzehn Staaten haben sich einstimmig für die Schlußfolge- rung ausgesprochen, daß auch die kleinsten Strahlungsmengen verantwortlich sein kön- nen für schädliche genetische und möglicher- weise auch physikalische Auswirkungen. Sie stimmten ferner darin überein, daß auch ein langsames Ansteigen der Radioaktivität in der die Erde umgebenden Hülle, als Folge von Kernwaffen versuchen oder àus anderen Quellen, möglicherweise bei großen Bevöl- kerungsteilen erhebliche Schäden verursachen könne, bevor man diese endgültig als Folge einer Bestrahlung erkannt habe. Onne Debatte wurde ferner die Feststel- lung in den Bericht aufgenommen, daß die gegenwärtigen Versuche zur Auswertung der Folgen der radioaktiven Strahlungsquellen, denen die Menschen heute ausgesetzt seien, nur zu annähernden Schätzungen mit einem Weiten Spielraum von Ungewißheit führen körmen. g Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute zu- nächst noch heiter bis leicht wolkig. Tempe- raturanstieg auf 26 bis 28 Grad. Bald wolki- ger und Durchzug einer meist gewittrigen Schauerfront mit merklicher Abkühlung, In der Nacht zu Mittwoch teilweise aufklarend. Frühtemperaturn 14 bis 17 Grad. Am Mitt- woch wechselnde Bewölkung, Schauer. Tagestemperaturen 21 bis 25 Grad. Bei Frontdurchgang böiger Westwind folgend mäßiger West- bis Südwestwind. Uebersicht: Eine Kaltfront des über der nördlichen Nordsee liegenden Tiefs üper- quert heute Deutschland. Nachziehende küh- lere Meeresluft bedingt anfangs leichte Ver- ändlerlichkeit, der bald wieder für Süd⸗ deutschland Beruhigung folgen wird. Sonnenaufgang: 5.11 Uhr. a Sonnenuntergang: 19.49 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 20,8 Grad. Vorhersage- Karte für 2.8. 88-2 Uhr. l, O biseabon L Pegelstand vom 11. August Rhein: Maxau 487(22), Mannheim 349 (9, Worms 265(5), Caub 238(4.10). Neckar: Plochingen 112(2), Gundels- heim 165(3), Mannheim 340(unv.). 16 J wird verlängert Die fünfte Generalversammlung des Son- derausschusses für die Durchführung des Internationalen Geophysikalischen Jahres (GJ) fand am 9. August in Moskau ihr Ende. Auf Grund einer Empfehlung des Länderrats, dem rund 60 Nationen ange- hören und dessen Vorsitz der Göttinger Pro- fessor Julius Barthels innehatte, wurde be- schlossen, das Internationale Geophysika- lische Jahr in etwas veränderter Form fort- zuführen. Unter der Bezeichnung Inter- nationale Geophysikalische Zusammenarbeit im Jahre 1959“ werden die Wissenschaftler der beteiligten Nationen auch im nächsten Jahr auf dem Gebiet der Geophysik zusam- menarbeiten und dabei die meisten Einrich- tungen des Id übernehmen. Auf der Abschlußtagung, die in der Mos- kauer Universität stattfand, sprach der Prä- sident des Sonderausschusses, Professor Syd- ney Chapman(Großbritannien), die Hoff- nung aus, daß die Wissenschaftler aller Län- der angesichts der großen Erfolge des IG in Zukunft auch auf anderen Gebieten der Wissenschaft ähnlich gut zusammenarbeiten würden. Mehrere Gelehrte äußerten die An- sicht, daß das Jahr 1959 ein Uebergemgsjahr sein werde, dem von 1960 an neue Id als Dauereinrichtung folgen werden. Professor Barthels bezeichnete die Vor- gänge auf der Sonne und ihre Auswirkungen auf der Erde als das zentrale Thema des Kongresses, dessen Arbeit in 14 Arbeits- gruppen abgewickelt wurde. Barthels sagte: „Der Kongreß brachte, wenn auch keine Sensationen, so doch unworstellbare Fort- schritte.“ Nach seiner Ansicht sind die sowietischen Wissenschaftler sehr gut über die wissen- schaftlichen Möglichkeiten und Ergebnisse in den anderen Ländern informiert. Die Bun- Bundesrepublik könne infolge ihrer be- schränkten Mittel) nur auf einigen Teil- gebieten des IG wesentliche Beiträge leisten. 5 Was wir hörten: Klein-Moritz und der Donnerhall Der Eifer, mit dem man im Deutschen Fernsehen das amerikanische Vorbild ko- iert, scheint bisweilen reichlich übertrieben. Besonders häufig und nicht eben originell tritt diese Neigung beim Nord- und West- deutschen Rundfunkverband auf. Dort weiß man offenbar ganz genau, wie das smarte Television- Programm gemacht wird, das in Wisconsin, Minnesota und Texas Erfolg hat. Und was dem amerikanischen Durchschnitts- geschmack recht ist, kann unseren Zu- Schauern billig sein. Also werden sie mit Fernseh-Filmen minderer Qualität gefüttert, deren Import nur dadurch zu rechtfertigen ist, daß wir tatsächlich noch immer keine nennenswerte eigene Produktion auf die Beine gebracht haben, obwohl die neu- erstandene UFA sogar eine spezielle Abtei- lung dafür einrichtete. So mußte auch der Bayerische Rundfunk, von dem man Bes- seres gewohnt ist, in der letzten Woche mit „Premiere“ einen Crit in die unerschöpf- liche Mottenkiste der amerikanischen TV- Filme tun, um einen Lückenbüßer für die Saure-Gurken-Zeit zu finden. Der Nord- und Westdeutsche Rundfunk- verband hat— um einem dringenden Be- dürknis abzuhelfen— nunmehr zu seinen Reklamesendungen für den Us-Monstre- Musik-Kintopp, genannt„Hollywood-Melo- die“, das deutsche Pendant geschaffen:„Das Filmkarussell“, das im Rahmen einer Teenager-Party beim Studio Köln ächzend und knarrend seine Runden drehte. Die Stars hießen Peter Alexander, Bibi Johns, Vieo Torriani, Caterina Valente. Rudolf Schock und Peterli Hinnen. Aber was man auch sah, es war, wie so vieles bei uns, Imitation. Und selbst dort, wo man mit klei- nen Mitteln einen eigenen Stil entwickeln Könnte, greift man nach fremden Rezepten. In der neuesten Folge der Sendereihe„Wer hat recht?“, einem ganz unterhaltsamen juristischen Nachhilfekursus für die Alltags- praxis, wurde„Der vergessene Brief“ zu einer langatmigen, mühsam konstruierten Familiensimpelei ausgewalzt, zu der die Schölermanns und„Vater ist der Beste“ Pate gestanden hatten. Ja, so sieht das Leben aus, wie es sich der kleine Moritz vorstellt. Anschließend brachte der gleiche Sender „Ausgerechnet Tatsachen“, eine„Bilanz in bewegten Bildern“ von Alfred G. Wurmser. Da wurde das Problem Lebensstandard und Wohnungsbau aus der Sicht der unfehlbaren Statistik aufgerollt und mit niedlichen Trick zeichnungen illustriert, damit die trockenen Zahlen etwas schmackhafter werden. Man erfuhr, daß jeder Bürger der Bundes- republik, der eine Frau und zwei Kinder zu ernähren hat, durchschnittlich pro Monat vier Tage arbeiten muß, um sich das Dach über dem Kopf zu verdienen. Und weil es bei uns dreimal soviel Mieter wie Woh- nungseigentümer gibt, war es natürlich auch ungeheuer wichtig zu wissen, wieviel eine Stunde Schlaf im eigenen Bett kostet. Da der Zuschauer aber bereits während der Sen- dung einschlief, hätte er vielleicht noch gern gewußt, wie teuer ein Schlummer- stündchen vor dem Bildschirm ist. Ueberhaupt waltete in den Sendungen zum Zeitgeschehen ein bemerkenswertes Talent, selbst aufregende Tatsachen wie eine Beruhigungspille zu verabfolgen. Beim Hessischen Rundfunk hatte Jürgen Neven- du Mont zum 13. Jahrestag des Untergangs von Hiroshima eine Reportage unter dem Titel„Atomstaub über uns“ zusammen- gestellt, in der verdienstvollen Absicht, der Gffentlichkeit durch Interviews mit führenden deutschen und amerikanischen Wissenschaftlern Gelegenheit zu geben, sich selbst ein Urteil über die vieldiskutierten Gefahren der künstlichen Radioaktivität zu bilden. Doch nachdem man alle diese ge- lehrten Herren und ihre widerspruchsvollen und vorsichtig formulierten Ansichten ge- hört hatte, war man so klug als wie zuvor. Keiner protestierte, keiner war so vermes- sen, die Atombombenversuchès klipp und klar ein Verbrechen an der Menschheit zu nennen. Es wird weiter experimentiert, und man konnte als einzigen Trost die Ver- sicherung mitnehmen, daß bis zum Tage X vielleicht auch die Gegenmittel soweit ent- wickelt sind, um die Chance des Uberlebens nicht ganz aussichtslos erscheinen zu las- sen. Auch diese optimistische Betrachtungs- Weise haben wir als gelehrige Schüler den Amerikanern abgeguckt, obwohl die eigenen Erfahrungen in der jüngsten Vergangenheit Anlaß genug bieten, der politischen Weis- heit aller Regierenden gründlich zu miß- trauen. Es war der Südwestfunk, der mit der„Moritat vom Donnerhall“ 50 Jahre deutscher Geschichte in Plakaten aufzeigte und an die Leidenschaften und Leiden er- innerte, die sich in diesen zeitgeschichtlichen Dokumenten widerspiegeln. Diese Auswahl, einer Ausstellung des Bundesarchivs in Koblenz entnommen und mit entsprechen- dem Filmmaterial ergänzt, ließ noch einmal den Gespensterreigen von Namen, Gesich- tern, Schlagworten und Ereignissen vor- überziehen, die einst unser Schicksal be- stimmten. Noch einmal wurden die Sta- tionen auf dem Marsch ins Verhängnis rekapituliert, und in dem Kommentar, den Ursula von Reibnitz dazu sprach, war kein Raum für postume IIlusionen. E. P. Modernes Gesundheitswesen Urlaub im Hochgebirge Immer wieder unterschätzen Urlauber aus dem Flachland die Gefahren des Hochgebir- ges. In der Begeisterung der ersten Ferien- tage fahren sie mit Kraftfahrzeug, Bergbahn und Sessellift oft, allzu hoch hinaus und machen ohne ausreichende Akklimatisation weite Gipfelwanderungen. Diese Fehlein- schätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und die gern geübte Bagatellisierung der bio- logischen Wirkungen des Höhenklimas füh- ren nicht selten zu schweren Gesundheits- störungen, ja zu Herztodesfällen. Der Deutsche Medizinische Informations- dienst ẽwarnt daher alle Hochgebirgsurlauber, N insbesondere die körperlich meist untrainier- ten und nicht erfahrenen Flachländer, es in den ersten Urlaubstagen nur langsam an- gehen zu lassen. Wer beispielsweise seine Ferien in einem Orte oberhalb von 1700 m Höhe verbringen will, tut gut daran, unter- wegs in halber Höhe ein bis zwei Tage zu bleiben, um sich an die veränderten Klima- verhältnisse anzupassen. Natürlich braucht mam sich an solche Regeln nicht zu halten, darf sich aber nicht wundern, wenn der Hochgebirgsaufenthalt dann nicht bekommt. Auf jeden Fall schone man sich zu Urlaubs- beginn und steigere erst allmählich die Lei- stungen, wobel zwischen größeren Touren und Ausflügen ausreichende Ruhetage ein- geschoben werden. Illustrierten- Medizin Unter der Ueberschrift„Ein Nadelstich genügt Bei Blinddarmentzündung ist eine Operation oft nicht mehr nötig“ erzählt eine IIlustrierte von einer Schauspielerin, die mit heftigen Schmerzen im Leib, Uebelkeit und Fiebergefühl erkrankte. Der Arzt habe Blinddarmentzündung diagnostiziert. Statt der üblicherweise notwendigen Operation habe er in ein druckempfindliches Knötchen auf der Außenseite des Knies eine einfache Injektionsnadel einige Millimeter tief einge- stochen. Fieber und Schmerzen hätten dar- aufhin nachgelassen. Die IIIustrierte schrieb dazu:„Alle idealen Methoden der ärztlichen Kunst sind durch Sicherheit, Ungefährlich- keit und Einfachheit gekennzeichnet. Man darf den Nadelstich gegen den Blinddarm ruhig dazurechnen.“ Zu diesem Artikel schreibt der„Medizinische Monatsspiegel“: Blinddarmentzündungen können, wenn sie nicht rechtzeitig operativ behandelt werden, zur tödlichen Bauchfellentzündung und ver- eiterung führen. Die rechtzeitige Blinddarm- operation könne am ehesten als jene Behand- lungsmethode bezeichnet werden, die durch Sicherheit, Ungefährlichkeit und Einfachheit gekennzeichnet ist. Sollte der Arzt zu einem Patienten mit verdächtigen Bauchschmerzen gerufen werden, werde er fürderhin eine Nadel mit sich führen, aber dazu, um sie sich selbst irgendwohin, wo's schmerzhaft ist, zu pieken, damit er sich keinen Augenblick durch Einwände seines Patienten, der diese Illustrierte gelesen hat, verwirren lasse, son- dern sich deutlich an das erinnere, was not- wendig ist, nämlich den Patienten schleu- nigst ins nächste Krankenhaus zu bringen. Dienstag, 12. August 1958/ Nr. 100 Tropische Temperaturen General Maxwell D. Iaylor Zz Uu Besuch in Mannheim Der Oberbefehlshaber des amerikani- schen Heeres und frühere Stadtkommandant von Berlin, General Maxwell D. Taylor be- suchte gestern nachmittag US-Einheiten im Mannheimer Raum und traf auch zu einer kurzen Besprechung mit dem Kommandeur des Support-Command der 7. Armee, Bri- gadegeneral Stephen M. Mellnik, zusam- men. In der Coleman- Kaserne in Sandhofen wurde der„Vier-Sterne-General“ mit 21 Salutschüssen und von einer Ehrenkompanie CALTEX Tankstellen au ulen 70 lauen. Aden ade bald döch In ihrer Na he! begrüßt. Begleitet war der Oberbefehlshaber vom Chef der 7. amerikanischen Armee, Ge- neral Eddleman, mit dem er in Mannheim D., Tavlor befindet sich auf einer zehn- tägigen Reise durch Europa. Er traf, von Heidelberg kommend, in Sandhofen ein, wo er das 13. Infanterie- Regiment und zwei Batterien des 67. Nike-Bataillons besichtigte. 18 Pius Mülbert starb im 74. Lebensjahr In seinem 74. Lebensjahr starb am ver- gangenen Samstag Pius Mülbert, den die Mannheimer als Wirt des berühmten„Daawe Hammel“ und als Inhaber einer der ersten Weinhandlungen Mannheims gekannt haben. Der gebürtige Heidelberger, der sich zuletzt nach Edingen zurückgezogen hatte, war als Wein fachmann berühmt und gefürchtet und führte sein Geschäft in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu hoher Blüte. Nachdem 1943 der„Daawe Hammel“ in Qu 4, 21 total zerstört worden war, begann Pius Mülbert sofort nach Kriegsende mit dem Wiederauf- bau in der Freßgasse. Im vergangenen Jahr feierte seine Firma, die jetzt von seinem Sohn Eugen Mülbert geleitet wird, ihr 50 jähriges Bestehen. Pius Mülbert selbst beging am 25. April 1957 seine goldene Hochzeit. Mit seiner kraftvollen und freundlichen Persön- lichkeit ist Mannheim wieder um eines seiner letzten Originale und urn einen seiner treue- sten und anhänglichsten Bürger ärmer se- Worden. hwWõů¾ 0ꝓ Kurze MM'-Meldungen Das Herschelbad ist vom 18. bis 25. August wegen Reparaturarbeiten geschlossen; das Dampfbad wird voraussichtlich bis 20. Ok- tober geschlossen bleiben. Das Volksbad in Rheinau ist Wegen drin- gender Reparaturarbeiten vom 15. bis ein- schließlich 28. August geschlossen. Selbstgesammelte Pilze werden vom Chemischen Untersuchungsamt Mannheim, C 6, 1 Kurfürstenschule), kostenlos begut- achtet. Die Dienststunden sind jeweils von 8 bis 16 Uhr. Wohin gehen wir? Dienstag, 12. August Filme: Planken:„schmutziger Engel“; Alster: „Hexenjagd“; Schauburg:„Das Herz ist stär- ker“; Scala:„Ein Mann in den besten 5 3 5 es Palast:„Die unglaubliche Geschichte 0 Mr. 2 Alhambra:„Petersburger Nächte“; Universum:„Im Prater blühn wieder die Bäume.; Kamera:„Die Liebe gehört mir 5 Kurbel: Im Banne der roten Hexe“; 10.15 Uhr:„Die Fahrten des Odysseus“; Capitol „Verzweifelte Frauen“. Termine „ dk— Ortsgruppe Neckarau: 12. August, 20 Uhr, Volkshaus Neckarau. Mitgliederver- sammlung(Referent Grob). „Club der Köche“: 12. August, 22 Uhr, Lokal „Alte Münze“, P 7, I, Monatsversammlung. Wir gratulieren! Johannes Döngi, Mann- heim-Neckarau, Marxstraße 4(früher Egell- straße q), wird 75 Jahre; Josef Kautzmann, Mannheim, Augartenstraße 73, begeht den 80. Geburtstag; Nikolaus Ewen, Mannheim, Me- lanchthonstraße 3(früher A 3-40, feiert das 84. Wiegenfest. treiben uns täglich Tausende i a von Tropfen auf die sdinboitzen- den Stirnen und lassen uns scimacntend der glucłlichen Urlauber gedenken, die sich jetat irgendioo an einer salzigen Küste im lqbarmen Wasser aalen. Die beiden jungen Damen, die sich gegenüber dem(ahblätternden) Post- Mosaik auf einer Paradeplatz-Bank niedergelassen haben, werden trotz ihrer bloßen Fuße bald wieder den 32 Grad„xunlen“ Schatten auf Stunde lang konferierte. Maxwell suchen(Bild 1).- Nach dem sommerlichen Schlachtruf„Mit den Rüdern zu den Bädern“ handelt, wer es sich leisten ann, am heißen Werletag in die Fluten zu stürzen(Bild 2). Der bedauernswerte Verkehrspolizist am Pie ö 8-. 5 5 Schloß hat die Stiefel in Erwartung eines oliltuenden Gewitters an einen Ein ungemein lieftiges Gewitter sorgte am spũten Abend für Abſeuhlung. städtischen Ahsperrmast gehüngt(Bild 3) und Bild 4 zeigt den Sommer am Rande der Großstadt— mit Hochspannungsmasten und fertigen Korngar- hindert. Die Transformatoren- Station unseres Hauses ſconnte nur mit ben. Gut geschioitzt ist halb geronnen, heißt die Devise dieser Hundstage. cnapper Not vor der eberflutung gerettet werden. Sachverständige sind sich nicht einig: „Die Wurstmasse ist wie ein launisches Mädchen“ Gewerbepolizei schlägt höhere Giftgruppe und Giftscheinzwang vor/ Metzger mahnen zur Sauberkeit Die nitriterregten Gemüter sind wieder ruhiger geworden. Die Prozesse rollen programmgemäß ab, langsam beginnt das berühmte Gras über die Affäre zu wach- sen, die von manchen Leuten„Skandal“ genannt wurde.„In einigen Jahren, wenn die Bewährungsfristen abgelaufen sind, wird es zwei Verurteilten geben!“, meinen Beobachter, die das Kategorien von Nitrit- Verhalten der Angeklagten während der Strafverfahren genau unter die Lupe nahmen: Die vernünftigen und Einsichtigen ziehen die Konsequenzen aus den unerfreulichen Ereignissen; sie kommen niemals mehr mit dem Nitritgesetz in Konflikt. Es werde aber immer Außenseiter geben, die ihre Tat als Kavaliersdelikt bewerten und unerschüttert fortfahren, die Gesundheit zahlloser Menschen aufs Spiel zu setzen. Bestätigt wird diese Skepsis durch ein Ludwigshafener Beispiel. Dort wurde jetzt ein 283;jähriger Gewürzhändler zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, der bereits vor einigen Jah- ren in eine Nitrit-Affäre verwickelt war, ohne daß die Strafe ihm eine Lehre ge- wesen wäre. Damals waren sieben Ludwigshafener, nachdem sie in einem Gast- haus Rippchen gegessen hatten, schwer erkrankt. Das rührte den Händler keines- wegs, er brachte sein Natrium-Nitrit nach wie vor wieder an den Mann. Es gibt keinen Zweifel: Es sind sorg- fältige Kontrollen nötig, wenn solche Bestre- bungen in Zukunft im Keime erstickt wer- den sollen.„Kann Natrium-Nitrit vom Le- bensmittelchemiker in den Fleisch- und Wurstwaren sofort festgestellt und der Sün- e e gezogen werden?“ frag- ten Wir daher das Städtische Untersuchungs- Amt. Direktor Dr. Wilhelm beantwortete diese Frage mit einem klaren Nein. Und vor dem Amtsgericht erklärte ein Chemiker des Untersuchungsamtes: Ein hoher Prozentsatz des Nitrits werde im Laufe der Zeit abge- baut,„verschwinde“ aus der Wurst und ver- wandle sich, so daß nicht mehr nachweisbar sei, ob reines Nitrit oder das zugelassene Nitrit-Pökelsalz verwendet wurden. Nitrit sei außerdem auch ein Abbauprodukt des gesetzlich zugelassenen Salpeters. Es sei da- her schwierig, zu entscheiden, ob der Metz- ger Natrium-Nitrit oder Salpeter in die Wurst warf.„Hinzu kommt, daß sich die Wurstmasse wie ein launisches junges Mäd- chen verhält; sie wirkt auf das Nitrit ein, bearbeitet und verändert es— einmal s0 und einmal so!“ 5 Dr. Wilhelm ist optimistisch:„Ich glaube nicht an neue Nitrit-Sachen!“ Seine Begrün- dung: Seit den Zwischenfällen wurde eine Menge von Umrötungsmitteln herausgebracht (in den Fleischerzeitungen häufen sich die Annoncen); diese Mittel ermöglichen es dem Metzger, einen„gewissen Verbraucherge- schmack“ ohne Gesetzesverletzung zu be- friedigen und die Wurst zu einer Augen- freude zu machen. Ein Sachverständiger einer Universität gelangte in puncto Nitrit-Diagnose zu Er- kenntnissen, die von denen des Städtischen Untersuchungsamtes abweichen. Nur in rela- tiv seltenen Fällen bereite es dem Chemiker Schwierigkeiten zu unterscheiden, ob das Nitrit vom Salpeter oder vom reinen Na- trium-Nitrit herrühre. Er argumentiert fer- ner wörtlich:„Wenn eine Fleisch- oder Wurstware einen Nitritgehalt hat, der das erlaubte Maß übersteigt, dann verwendete der Metzger entweder eine Ueberdosis Pökelsalz oder er setzte reines Nitrit zu. Hat er aber zu viel Pökelsalz beigemischt, dann ist das daran feststellbar, daß die Wurst versalzon ist.“ Die Sachverständigen sind sich also nicht einig. Das ist wohl der eine Grund, weshalb die Mannheimer Gewerbepolizei dem Lan- deskriminalamt vorschlug, den Handel mit Natrium-Nitrit strenger zu regeln. Der an- dere Grund: Noch immer kann jede Apotheke und jede Drogerie Nitrit führen und ver- kaufen, ohne den Käufer nach dem Ver- wendungszweck fragen zu müssen. Nur wenn der Verkäufer genau weiß, daß der Kunde Metzger ist, ist es nicht erlaubt, das Nitrit abzugeben. Die Gewerbepolizei schlug daher vor, das Natrium-Nitrit aus der Giftgruppe III, der es augenblicklich angehört, in Gruppe Loder II zu bringen. Jeder Nitritkauf müßte dann von der Behörde genehmigt werden.„In Baden- Württemberg könnte das ganz einfach durch eine Landesverordnung erreicht werden!“, erklärt der Initiator des Vorschlages. Und er fährt fort:„Es wird sonst immer Spitzbuben geben, die es ver- stehen, sich in unauffälliger Form Nitrit zu verschaffen.“ Die verantwortlichen Stellen werden sich gründlich überlegen müssen, auf welchem Wege Nitrit-Affären künftig unmöglich ge- macht werden können. Noch wichtiger scheint es uns indessen zu sein, daß sich im Berufs- stand der Metzger besonnene Männer zu Wort gemeldet haben, die zur Sauberkeit in den eigenen Reihen entschlossen sind und be- wWußt von denen abrücken, die„ihren Lebens- standard nicht durch besondere fachliche Leistungen, sondern durch unlauteres Ge- Winnstreben zu erhöhen suchen.“ H. K. Tagesausflüge nach Rothenburg mit Bahnbussen verbilligt Auf der Burgenstraße zwischen Mannheim und Rothenburg gewährt die Bundesbahn für ihre Bahnbuslinie eine besondere Fahr- preisermäßigung bei Tagesausflügen. Die Rückfahrscheine werden für folgende Verbin- dungen ausgegeben: Mannheim Langenburg (12,90 DM), Mannheim Rothenburg(15,40 DW), Heidelberg Langenburg(11,40 DM), Heidelberg Rothenburg(13,90 DM), Neckar- VᷓH schränkten Platzzahl in den Bahnbussen, die bis zum 15. September täglich verkehren, ist bei Tagesausflügen eine vorherige Anmel- dung bei den Fahrkartenausgaben der Bahn- höfe notwendig. Der Bahnbus verläßt Mann- heim um 6.38 Uhr und ist um 21.58 Uhr wie- der zurück. 0 Die drei kurzen Straßen westlich der Wa- chenburgstraße in Rheinau-Pfingstberg sol- len nach Gemeinderatsbeschluß in der vom Weiher aus gesehenen Reihenfolge umbe- nannt werden in:„Johannishof“,„Lenzhof“ und„Martinhof“. Gas mann kommt nur noch alle zwei Monate Arbeitserleichterung der Stadtwerke: Geschätzte Zählerstände Um sich die Arbeit zu erleichtern und Kosten einzusparen wollen die Stadtwerke (Wasser-, Gas- und Elektrizitätsbetriebe) die Zählerstände ihrer Abnehmer nur noch alle zwei Monate ablesen lassen. Unabhängig da- von wird aber den Verbrauchern weiterhin die Rechnung monatlich zugestellt. Darum wird in einem Monat, in dem der Zähler nicht abgelesen wurde, der Vormonatsver- brauch als geschätzter Verbrauch berechnet. Im nächsten Monat wird dann wieder abge- lesen und die Rechnung dem tatsächlichen Verbrauch beider Monate angepaßt. Sollte durch irgendeinen Umstand der tatsächliche Verbrauch in einem der„Schätzmonate“ niedriger sein als im Vormonat, bitten die Stadtwerke um rechtzeitige Mitteilung; je- doch nur bei starken Abweichungen. Die Wahl des jeweiligen Vormonatsverbrauches als Grundlage für die„Abschlagszahlung“ erscheint in den Stadtwerken ausreichend elastisch und ist in der Lochkartenabteilung leicht zu bearbeiten. Im Verbrauchsmonat August(Ablesezeit- raum 16. August bis 15. September) wird in den Bezirken Neckarau und Feudenheim erstmals de Verbrauch„geschätzt“, das Wir sind vom k. und k. Infanterie-Regiment Deutschmeisterkapelle aus Wien gastierte in Mannheim Wie überell im marschbegeisterten Mit- teleuropa, so war es auch in Mannheim- Karl Zaruba mit seiner Deutschmeister- kapelle kam, sah(den ob Urlaubszeit und Hitze nur halb gefüllten Musensaal) und spielte: Märsche und Walzer, Ouvertüren und Operetten-Potpourris. Schweißperlen standen auf den Stirnen der k.-u.-k.- uniformierten Musiker, als die ersten Märsche erklangen. Schnell war der Kontakt zum Mannheimer Publikum her- gestellt, nicht zuletzt durch die Liebenswür- digkeit des Kapellmeisters und des wie- nerisch- charmanten Conferenciers Ernst Ar- nold. Zarub dirigierte mit sparsamen Ge- sten, lächelte dann und wann ins Publikum und schunkelte selbst mit. Das Programm begann mit Ertls Hoch- und Deutschmeister-Marsch und ging dann sogleich mit Alt- Kapellmeister Ziehrers 5 Ouvertüre„Fesche Geister“ zur leichteren Muse über. Bei den ersten Tönen des Strauß'schen Kaiser walzers brauste der Bei- fall auf, die Kapelle zeigte besonders hier ihre großen Nuancierungs fähigkeiten und die sprichwörtliche Wiener Musikalität. Daß auch das„Weiße Röß'!“ und der Radetzky- Marsch nichts von ihrer Zugkraft eingebüßt haben, bewiesen die Musiker und die Auf- nahme beim Publikum: Alles klatschte oder schunkelte mit. Lächeln, Freude und Heiter- keit im ganzen Saal. Trommelwirbel leiteten den großen Schlußmarsch ein, den Deutschmeister- Marsch von Jurek. Aber mit dem so abrup- ten Schluß war das Publikum nicht einver- standen: Langanhaltende Ovationen zwan- gen Kapellmeister Zaruba, zu mehreren Zu- gaben, darunter auch(5... als Zeichen der Verbundenheit mit Ihnen“— 80 Zaruba—) die„Alten Kameraden“.-ju- heißt, nicht abgelesen. In den Quadraten L bis O, auf dem Lindenhof und Almenhof und in der Schwetzinger-Vorstadt einschlieg- lich der Seckenheimer Straße wird der Ver- brauch erstmals im September(Ablesezeit 15. September bis 10. Oktober) geschätzt. o- Adolf Gengenbach 85 Jahre alt Heute feiert Adolf Gengenbach, ehemali- ger Buchdruckereibesitzer und Verleger des „Mannheimer Tageblatts“, seinen 85. Ge- burtstag. Gengenbach, der im Krieg sein Mannheimer Heim verlor, wohnt heute in Heidelberg. Ungeachtet dessen unterhält er immer noch enge Verbindungen zu seiner Heimatstadt. Als Verleger stand er mitten im öffentlichen Leben. Bürgervereinigungen und Vereine schätzten ihn allezeit als tat- kräftiges Mitglied oder als einen stets hilfs- bereiten Förderer. Besonders stolz war er auf seine Mitgliedschaft bei der„Räuber- höhle“. Viele Jahre gehörte er auch dem Stiktungsrat der Johannis-Gemeinde auf dem Lindenhof an, und zusammen mit Kir- chenrat Dr. Klein gründete er das evange- lische Gemeindeblatt. Gengenbach war 22 Jahre alt, als er Pro- kurist der Hofdruckerei Max Hahn& Co., Mannheim, wurde. Später führte er dann dieses Unternehmen als Verleger. Hier wurde auch das„Mannheimer Tageblatt“ gedruckt, das den alten Mannheimern noch in guter Erinnerung ist. Gengenbach war zeitweilig auch FHlauptschriftleiter dieser Zeitung; in den zwanziger Jahren übernahm sein Schwiegersohn, Dr. Helmut Cron, diese Funktion. 0 Karl Schmidt feiert 70. Geburtstag Der Samenfach-Kaufmann Karl Schmidt feiert heute seinen 70. Geburtstag. Er wurde in der Blumenstadt Erfurt geboren und dort als Gärtner und Samenhändler ausgebildet. 1933 kam er nach Mannheim und übernahm die Firma„Badisches Samenhaus“ in S 17 3 Nach dem zweiten Weltkrieg versorgte er als General- Importeur für die gesamte franzö- sische Zone den Gartenbau mit wertvollem Saatgut. Weil sein Sohn und Erbe aus dem Krieg nicht mehr heimkehrte, verkaufte er seine Zweigbetriebe in Schifferstadt und Trippstadt wieder, die er 1947 gegründet hatte, und leitet heute nur noch das Stamm- haus in Mannheim. 0 Wenn jetzt nock einer über den schlechten Sommer schimpft, hat er be- stimmt unrecht. Die Brauereien und Erfrischungsfabrikanten jedenfalls isen das gutige Geschicc, das ihnen diese Temperaturen beschert hat. Die Wassermassen, die den Schleusen des Himmels entströmten, waren jedoch ceineswegs harmlos. East hätten sie das Erscheinen des„MM“ ver. Aus dem Polizeibericht: Komplizierte Bergung Verletzte im Auto eingeklemmt Am Montagfrüh, gegen 1.50 Uhr, ereignete sich auf der Weinheimer Straße in Höhe der Firma Canada Dry ein schwerer Verkehrs- Unfall. Ein in Richtung Mannheim fahrender PkwW— am Steuer saß ein 22jähriger— Sties mit einem entgegen kommenden Pkw eines 28 jährigen US-Soldaten zusammen. Im Wa- gen des Deutschen fuhren noch zwei Personen mit. Beim Zusammenstoß wurden alle drei verletzt, der Fahrer und ein neben ihm sitzender Mann sogar lebensgefährlich, Die beiden vorne sitzenden Schwerverletzten konnten zunächst nicht geborgen werden. Erst der Feuerwehr gelang es, die beiden mit Schneidbrennern zu befreien. Der andere Mitfahrer erlitt eine Gehirnerschütterung und eine Oberschenkelfraktur. Vermutlich standen beide Fahrer unter Alkoholeinwir- kung.— Am 9. August gegen 12.45 Uhr wollte ein 60 Jahre alter Radfahrer die Straßenbahnschienen in der Feudenheimer Straße(in Nähe der Einmündung der Rönt- genstraße) überqueren. An dieser Stelle be- findet sich ein Radwegübergang. Der 60. jährige hatte sich aber offenbar nicht richtig überzeugt, ob der Bahnkörper gerade frei War. Auf den Schienen wurde er von einem Stragenbahnzug der Linie 16 erfaßt und starb im Städtischen Krankenhaus an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Nicht geklärt ist, ob ein Mitverschulden des Wagenführers vorliegt. Das Verkehrsunfallkommando sucht für diesen und den oben erwähnten Fall noch Zeugen. Tragischer Unglücksfall Eine 74 Jahre alte Frau wollte mit ihrem Ehemann einen Kessel mit gekochter Wäsche in den Hof tragen. Dabei stolperte die Frau, der Kessel wurde dem Mann aus der Hand gerissen und die heiße Waschbrühe ergoß sich über die Frau. Die Frau starb im Kranken- haus an den Folgen der schweren Ver- brennungen. „Mexikanische Devisen“ In letzter Zeit fanden Automatenbesitzer in ihren Apparaten mexikanische Centavos. Die mexikanischen Münzen entsprechen zwar in Größe und Gewicht, nicht aber im Wert, deutschen Ein-Markstücken. Die unbekann- ten Täter versorgten sich auf diese Weise mit Zigaretten, Rollflimen und Lebensmitteln. Zum Schutze der Jugend Kriminal- und Schutzpolizeibeamte nah- men in zwei Lokalen der Innenstadt über- raschend Kontrollen vor, um festzustellen, ob die Bestimmungen des Jugendschutz- gesetzes auch beachtet wreden. In beiden Lo- kalen wurden Jugendliche aufgegriffen. Als diese zur Polizeiwache gebracht wurden, sammelte sich jeweils eine mehrere hundert Personen zählende Menschenmenge vor der Wache an. Es kam jedoch nicht zu Zwischen- fällen. Erhängt aufgefunden Erhängt aufgefunden wurde ein 45 Jahre Alter, verheirateter Mann im Keller seines Hauses. Ein Verschulden dritter Personen dürfte nicht vorliegen. Die Polizei vermutet, daß wirtschaftliche und familiäre Gründe den Mann zu seiner Tat bewogen. Umleitung der Straßenbahn wegen Brücken arbeiten Wegen Gleis- und Straßgenbauarbeiten im Bereich der Friedrich-EFpert-Brücke werden die Linien 10 und 16(einschließlich der Ein- Satz-, Nacht- und Frühwagen) ab Mittwoch, 13. August, bei der Fahrt nach Feudenheim 4 Tage über Hauptfeuerwache bzw. Kur- pfalzbrücke und Theodor-Kutzer-Ufer und in der Fahrtrichtung von Feudenheim für 8 Tage über Theodor-Kutzer-Ufer nach Hauptfeuerwache bzw. Kurpfalzbrücke um- geleitet. Außerdem fahren am 13. August, ab 21 Uhr, bis Betriebsschluß jedoch nur bei den Fahrten nach Käfertal— die Line 4 über Friedrichsring— Kurpfalzbrücke und Theodor-Kutzer-Ufer und die Linie 7(ein- schließlich der Nacht- und Frühwagen) über Kurpfalzbrücke und Theodor-Rutzer- Ufer, Die Haltestellen Collinistraße, Renzstraße und Nationaltheater werden daher während der Umleitungszeiten von den betroffenen Linien nicht berührt. Am Theodor-Kutzer- Ufer wird während der Umleitung in Höhe der Hauptfeuerwache eine Haltestelle ein- gerichtet. Die Fahrten über die Umleitungs- strecke werden mit der gleichen Teilstrek- kenzahl wie bisher über Friedrich-Ebert- Brücke berechnet. Städtische Straßenbahn Mannheim-Ludwigshafen 1 dem tag 0 die den. chen den Tilsit Asch verb. 1 5 9 nicht Proz sucht Darle tergr seine Ostjt 20 b teidit tione zwar Deck Jude sittli⸗ nur bega Asche die daß! lösun der J vor, les 1 sonde rien Auch schen gehe ger, e zufük und Be Zu eit könn. auf d als ei unter Reihe sen, höchs sich ausse frage aufge natio. nannt! gleich „Rech Ohne We jet de FB Jung W Nr. 183/ Dienstag, 12. August 1958 AUS DEN BUNDESLAND ERN Sele eee Verteidiger warnt vor doppeltem Recht ... und doppelter Moral/ Plädoyer im Einsatzkommando- Prozeß Ulm. Im Einsatzkommando- Prozeß vor dem Ulmer Schwurgericht haben am Mon- tag die Plädoyers der Verteidiger begonnen, die voraussichtlich eine Woche dauern wer- den. Als erster Verteidiger sprach der Mün- chener Rechtsanwalt Dr. Aschenauer, der den ehemaligen Leiter des SD- Abschnittes ilsit, Werner Hersmann, verteidigt. Dr. Aschenbacher, aus den Nürnberger Kriegs- verbrecherprozessen bekannt, begnügte sich in seinen weitgespannten Ausführungen nicht damit, nur zu den Rechtsfragen des Prozesses Stellung zu nehmen. Er unter- suchte darüberhinaus in mehrstündigen Darlegungen auch die geschichtlichen Hin- tergründe und Zusammenhänge, die, nach seiner Auffassung, zu der Vernichtung des Ostjudentums unter Hitler geführt haben. Zu Beginn seines Plädoyers stellte der Ver- teidiger eindeutig fest, daß die Judenexeku- tionen strafrechtlich betrachtet Mord, und zwar„Völkermord“ bedeuteten.„Unter dem Deckmantel der Gefahrenabwehr wurden gquden als Juden erschossen“, sagte er,„eine die letzte und einzige Quelle des Rechts er- blicke, wären die furchtbaren Taten wäh- rend der Zeit des Nationalsozialismus nicht erklärlich, sagte der Verteidiger in diesem Zusammenhang. Dr. Aschenauer wies ferner darauf hin, daß die allgemeine Gehorsamspflicht gegen- über den Anordnungeh der Staatsführung für Angehörige der SS noch bis zur bedingungs- losen Unterordnung verschärft gewesen sei. Der einschränkende Paragraph 47 des Militär- strafgesetzbuches sei für die Ss praktisch nicht übernommen worden. Für sie habe nicht der gewissensgebundene, sondern nur der „blinde Gehorsam“ gegolten. Genz besonders sei dies aber bei unmittelbaren Anordnungen Hitlers der Fall gewesen, dessen Wille auf keine gesetzliche Schranke mehr gestoßen sei. Wie man dem übereinstimmenden Urteil maßgebender Autoritäten des Staats- und Verfassungsrechts in der damaligen Zeit ent- nehmen könne. Alle diese Staatsrechtslehrer, so fügte Dr. Aschenauer hinzu, seien heute wieder in Amt und Würden. Unter diesen Umständen, so erklärte der Verteidiger abschließend, müsse men den Angeklagten einen Befehlsnotstand zubilli- gen, da die Verweigerung eines Führerbefehls, zumal in Kriegszeiten, für sie ohne Zweifel mit einer„akuten Lebensgefahr“ verbunden gewesen sei. Das gelte vor allem für den An- geklagten Hersmann, der schon einmal diszi- plinarisch gemaßregelt und nach Tilsit straf- versetzt worden sei. Wenn man Hersmenn aber doch verurteile, dann könne man es nur wegen Beihilfe zum Mord tun, weil er die Taten nicht„als eigenge wollt“, sondern inner- lich abgelehnt und als moralisch verwerflich angesehen habe. Der Verteidiger wies in diesem Zusam- menhang noch darauf hin, daß die von den Militärgerichten zu lebenslänglichem Zucht- Baus verurteilten Kriegsverbrecher heute schon fast alle wieder in Freiheit seien— „kaum einer hat zehn Jahre abgesessen“. Er würdigte dann die„wahrhafte und zur Sühne bereite Haltung“ seines Mandanten, und schloß mit den Worten:„Bedenken Sie, wenn sie strafen, daß vor ihnen nur diejenigen stehen, die das ausführten, was andere, die heute wieder geehrt und geschätzt werden, an ihren Schreibtischen ausarbeiteten. Vor Innen steht nur der leichtfaßbare, voll- ziehende Täter. Was wir nicht zulassen dürf- ten ist ein doppeltes Recht und eine doppelte Moral.“ * 0— 44 „Wissenschaftlicher Nachweis gelungen ... sagen die Kosmobiologen/ Arbeitstagung in Aalen Auf der zehnten Arbeitstagung für kos- mobiologische Forschung vom 8. bis 10. August in Aalen ist erstmals der exakte wissen- schaftliche Nachweis einer Ubereinstimmung geophysikalischer Vorgänge mit planetari- schen Konstellationen gelungen. Professor Dr. Dr. Rudolf Tomaschek, Breitbrunn/ Chiemsee, als Physiker und Geophysiker international angesehen, erbrachte den Be- weis dafür in seinem Referat über„kosmische EKraftfelder und astrale Wirkung“. Der Red- ner bejahte es, daß die verschiedenen sich bietenden Möglichkeiten der Gestirnseinflüsse einer exakten naturwissenschaftlichen For- schung zugänglich seien, wobei er zunächst auf die astronomische Seite des Problems einging, die als gelöst betrachtet werden könne. In astrologischer Hinsicht bedeute die Korrelation zwischen Gestirnstrahlungen und Ereignissen noch nicht, daß die einen die Ur- sache der anderen seien. Von großer prakti- scher Bedeutung seien die kosmischen Ein- flüsse auf den Kurzwellenverkehr. Die Wirkungen der Planeten auf die Sonne und auf die Erde seien, wie auf der Tagung weiter herausgestellt wurde, noch nicht als astrologische Tatsachen anzusehen. Die Erdbeben hätten sich aber zu solchen Untersuchungen als geeignet erwiesen, weil ihre langjährige Aufzeichnung nicht nur ein Exàktes, sondern auch ein vollständiges Ma- terial für eine kosmobiologische Auswertung Klores Wosser und der erfrischende 2 2 Schaum von. e —— Dos ist Körperpflege bietet. Es habe sich ergeben, daß die Kosmo- gramme der beiden größten Erdbeben eine Ubereinstimmung mit bestimmten planetari- schen Konstellationen aufwiesen. Zusammen- fassend erklärte der zweite Vorsitzende, Dr. Dr. W. Gollner, daß die Kosmobiologie nicht unvereinbar mit unserem wissenschaftlichen 5 sittlich so verabscheuungswerte Tat kann Weltbild sei. Sie sei noch keine Wissenschaft, n bur eis ein aus niedrigen Bewessründen 2 aber es bestehe die Hoffnung auf eine Wis- nat. begangener Mord gewertet werden“. Dr. Unsere Korrespondenten melden außerdem: senschaft. Sie sei auch keine Weltanschauung, ing. Aschenauer bezeichnete es ferner als durch die sich anheischig mache, unsere bisherige ren die Beweisaufnahme einwandfrei erwiesen, Omnibus gegen Lkw: 11 Verletzte ten beobachten, wie das Auto in ein Schau- Ehrenwort. Wie der Verteidiger Korns, der Weltanschauung zu verdrängen, aber sie sel ver- daß Hitler selbst den Befehl zu der„End- Gelnhausen. Elf Menschen wurden in fenster fuhr, zurückprallte und auf der Fahr- Wiesbadener Rechtsanwalt Günther Wagner eine„Schau in die Welt“. Dieser Einstellung . lösung“, also der physischen Vernichtung der Nacht zum Sonntag bei einem Verkehrs- bahn stehen blieb. Dabei wurden sechs Pas- mitteilte heiratete Korn am Samstas in entsprachen auch die übrigen Referate der der Juden gegeben habe. Er hob weiter her- unglück im hessischen Kreis Gelnhausen zum santen verletzt. Geisenheim die Kriegerswitwe Margarethe Tagung. vor, daß an der Durchführung dieses Befeh- Teil schwer verletzt, als zwischen Marjos und Weiteres Todesopfer des Busunglücks Lohr, mit der er schon seit längerer Zeit Im Laufe der Tagung trat die kosmobio- les nicht nur die Einsatzgruppen selbst, Mernes ein Viehtransportwagen mit einem Stade. Der 43jährige Fahrer des Un- verlobt war. Gestern hatte sich Korn wieder logische Akademie Aalen“ zu einer Sitzung sondern auch die damaligen Reichsministe- Omnibus aus Frankfurt zusammenstieß und glücksbusses vom Himmelpforten(Kreis Gefängnis zu melden. zusammen, auf der Professor Dr. Dr. Toma- rien und Amtsstellen mitgewirkt hätten. die linke Seite des Busses aufriß. Stade), Fritz Martens aus Altenwerder, ist Raubmord an Trinkhallenbesitzerin schek zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Auch die Wehrmacht habe den systemati- 5 8 5 am Freitagabend an Embolie im Stader 5 schen Judenmord mindestens geduldet. Fs„Hanseatic“ von Jungfernreise zurück K 1 7 8 5 85 5 5 Damit 20 1 488 Rheinhausen. Das Opfer eines Raubmor- mmi geme aber nicht an, so folgerte der Verteidi- N 1 30 5 BRT 5 Passa- Unglück 1 9. 5 er acht des wurde in Rheinhausen eine 1 Autogangster haben gestanden eignete ger, einen doppelten Bereich der Moral ein- gier-Turbinenschiff, anseatic“ der Ham- 5 8 a 5 555 Trinkhallenbesitzerin. Der bisher noch nicht 5 a he der zuführen und zwischen„aktiver Teilnahme burg-Atlantik-Tinie kehrte am Sonntag von VVV ermittelte Täter überfiel die Frau in ihrer 1 1 5 ,, 8 3 Ren und wissender Duldung“ zu unterscheiden. seiner Jungfernreise aus den US) zurück. Pritz Marte 1 tür 100 000 Kilo- Wohnung beraubte sie um mindestens% 1 en süchliehen rend 5 5 5 Mehrere tausend Menschen begrüßten das***àVù⁵³„W 5 f der Nacht zum 24. Juni wel 9 Bei der Beantwortung der Frage, wie es Schiff an der Hamburger Ueberseeenlage in meter unfallfreies Fahren ausgezeichnet Der ISlahrige nn id Mutter Menschen durch Gewehrschüsse getötet hat- stieb zu einem solchen Verbrechen habe kommen Cuxhafen, dem Steubenhoeft. Die Hanseatic“ wurde, hinterläßt Frau und einen sieben- er 16jährige Sohn fand seine Mute ten, haben die Tat gestanden. Wie das Poli- eines können, verwies Pr. Aschenauer zunächst landete in Cuxhaven 545 Passagiere. An- jährigen Sonn, Die Schwer vertetaten befin- wenise Stunden nach der Bluttat tot im zeipräsidium Bonn am Monfag mitteilte, han- 1 auf die systematische Verherrlichung Flitlers schließend setzte sie ihre Fahrt elbaufwärts den sich auf dem Wess e l delt es sich um drei junge Burschen im Alter 5 80 5 88115 1 5 nach Hamburg fort. Auf der Hochzeitsreise verunglückt Wandervereine fordern„Schulwandertag“ zwischen 18 und 20 Jahren, die sich seit dem n im Reihe von Zitaten prominenter Zeitgenos- Herzschlag am Steuer Darmstadt. Auf der Rückkehr von der Fulda. Der Verband deutscher Gebirgs- 30. Juni, 2. Juli und 26. Juli in Haft be- H. Die sen, die, Wie er sagte,„nach 1945 wieder zu Di eld 4 Hochzeitsreise wurde auf der Autobahn und Wandervereine, in dem 261 000 Mitglie- finden. letzten 375 5. 1 5„ 8 3 und Mannheim-Frankfurt ein junges Ehepaar aus der zusammengeschlossen sind, forderte 8 höchsten Ehren kamen“. Ferner bemühte er vier Leichtverletzte forderte der Tod eines Roisdorf bei B..„ 0 Segelflugzeug abgestürzt erden. sich darzulegen, daß die ideologischen Vor- Autofahrers durch Herzschlag. Wie die Düs- 55 5 1215. hint 8 1 5 755 15 5 en Wandertag in da, ö en mit aussetzungen der„Endlösung der Juden- seldorfer Polizei mitteilte, hatte der Chefarzt r auf den jedes Bundesland mindestens einen Schul- Rottweil. Auf der Markung der Gemeinde andere frage“ schen durch den im 19. Jahrhundert des Düsseldorfer Augusta-Krankenheuses, Motorroller des Ehepaares aufgefahren. wandertag zur Vorschrift mache. Nordrhein- Rötenberg ist ein Segelflugzeug abgestürzt. terung aufgekommenen Antisemitismus, durch die Dr. Hans Kallfeld, eine leichte Karambolage Weinfälscher Korn erhielt Hochzeitsurlaub Westfalen und Hessen seien auf diesem Ge- Die beiden Insassen, ein Schramberger nutlich nationalsozialistische Erfindung des soge- mit einem anderen Wagen. Der 59 jährige Arzt Wiesbaden. Der im Februar von der biet bereits Vorbilder. Der Verband hat sich, Segelflugzeuglehrer und ein Flugschüler aus wir. nannten Judomarxismus und durch den setzte die Fahrt fort und erlitt, wahrschein- Dritten Wiesbadener Strafkammer im ersten Wie Sen Präsident, Georg Fahrbach, ferner Winzeln im Kreis Rottweil, wurden schwer 5 Uhr gleichfalls im 19. Jahrhundert entstandenen lich durch die Schockwirkung des Unfalls, großen Weinfälscherprozeß verurteilte 44 äh- mitteilte, einer internationalen Resolution verletzt. Sie wurden in das Kreiskranken- er die„Rechtspositivismus“ geschaffen wurden., einen Herzschlag am Steuer, so daß der Wagen rige Weinküfer Valentin Korn aus Geisen- gegen den„Vogelmord“ in Italien ange- haus Rottweil gebracht, wWwo der Fluglehrer 2 Ohne diese Staatsrechtslehre, die im Staat führerlos wurde. Entsetzte Fußgänger muß- heim erhielt drei Tage Hochzeitsurlaub auf schlossen. starb. Ile be⸗ a r 605——— richtig 5 8 1e Frei 2. 5 a. 3 Wer sich völlig von der Woschtogorbeit dstarb. befreien Will, der wählt die vollobtomotische 5 Felgen SONSTSUC TA, Sie iz. geklärt. 2 7. 2 5 a. 2 we f leb e ür's gunze Leben! i 15 ee mando jetzt 2u i N cles neförliche Abföhrmittel ännten wühlen hut Oas neue CON STRUC TA. 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August 1958/ Nr. 100 Achtzehn Tonnen Weltgeschichte sollen wandern Wird britisches Siegesdenkmal in der Lüneburger Heide auf Wunsch Montgomerys nach England gebracht? Lüneburg. Karl Basse, der Bürgermeister von Wendisch-Evern bei Lüneburg, ein welt- aufgeschlossener Bauersmann von stattlicher Cestalt, sagt ohne Ironie oder Haß:„Der Feldmarschall Montgomery kann meinet- Wegen seinen Feldherrnhügel mitnehmen Wenn er das will. Er kann inn aber auch da oben stehen lassen. Bleibt er jedoch hier, dann wird niemand für„Victory-Hill“ ein- stehen. Es gibt eben Leute, die mögen diesen KRapitulations-Stein nicht leiden. Wenn man deshalb den Stein nicht ganz scharf bewacht, Könnte es passieren, daß die britische Er- innerungstafel an die Kapitulation der deut- schen Truppen in Dänemark, Holland und Norddeutschland zum dritten Male ver- schwindet. Feldmarschall Viscount Montgomery of Alamein, ehemals Rommels siegreicher Ge- genspieler im Afrikafeldzug, zur Zeit(ab- schlednehmender) stellvertretender NATO- Oberbefehlshaber, kennt den Bürgermeister und Bauer Basse aus Wendisch-Evern sehr gut. Karl Basse mußte auf Befehl der briti- schen Militärregierung vom Zusammenbruch an bis zur Rückgabe der Souveränität an die Bundesregierung am 3. Mai 1955 mit sei- mem Leben für„Victory-Hill“ bürgen. Er War dafür verantwortlich, daß dem Denk- mal auf dem Timmerlohberg am Ortsaus- Sang von Wendisch-Evern nichts passiert, seitdem bereits 1945 kanadische Soldaten die britische Siegertafel abmontiert und als An- denken mitgenommen hatten. Doch schon zwei Wochen, nachdem Basse die Verantwor- tung abgeben durfte stemmten Unbekannte zum zweiten Male Montgomerys Bronze- Platte aus dem Stein heraus. An Stelle der in englisch gehaltenen Inschrift, die besagt, daß hier am 4. Mai 1945 alle deutschen Trup- pen zu Lande, Wasser und zur Luft in Däne- mark, Folland und Norddeutschland vor Montgomery kapitulierten, wurde mit Hilfe einer Schablone ein anderer englischer Text aufgemalt. Diese neue Schrift wies darauf hin, daß„durch diesen Sieg“ der westlichen Alliierten die Rote Armee bis in das Herz Europas vorgestoßen sei und„After 10 years it's time to see the common danger. Let's Forget the past!“(Nach zehn Jahren ist es jetzt an der Zeit, die uns alle bedrohende Gefehr zu erkennen. Laßt uns die Vergan- genheit vergessen!) Montgomery ist zwar nicht grundsätzlich abgeneigt, einiges zu vergessen, aber auf seinen Siegeshügel will er trotzdem nicht verzichten. Im Sommer dieses Jahres be- suchte er wieder„Victory-Hill“, den fünf Deutsche und ein paar scharfe Hunde be- wachen. Der Feldmarschall ließ den manns- hohen viereckigen Steinblock, der, wie ein Familiengrabmal auf zwei Grundplatten steht, dem Gewicht nach abschätzen. Der Victory-Hill(Siegeshügeh), wie das Denkmal im offiziellen Englisch heißt, wiegt demnach g Von Königskobra gebissen „ und gerettet Wuppertal. Ein Funkstreifenwagen der Polizei in Hilden bei Düsseldorf holte am Sonntag in rasendem Tempo aus dem Wup- Dertaler Zoo ein Schlangengegengift, damit dem Hildener Schlangenzüchter Dr. Diesing, Leiter eines Instituts für experimentelle Tier forschung, das Leben gerettet werden konnte. Dr. Diesing war kurz vorher in sei- nem Laboratorium von einer Königskobra gebissen worden, die zu den gefährlichsten Giftschlangen gehört. Durch Anruf stellte man fest, daß allein in Wuppertal das einzig Wirkungsvolle Gegengift in genügender Menge vorhanden war. Um den sofort alar- mierten Hildener Polizeiwagen auf schnell- stem Weg zum Zoo zu geleiten, nahm ihn ein Wuppertaler Funkstreifenwagen an der Stadtgrenze in Empfang. Vor dem Portal Wartete bereits der Zoodirektor mit dem Serum. In rasender Fahrt ging es damit zu- rück nach Hilden, wo das Gegengift Dr. Die- sing noch rechtzeitig eingespritzt werden konnte. Nach einer Mitteilung aus dem Hil- dener Krankenhaus vom Montag ist der Schlengenzüchter inzwischen außer Lebens- gefahr, Raubmordversuch an Taxifahrer Dortmund. Die Geistesgegenwart eines Taxifahrers verhinderte in Dortmund die Ausführung eines Raubmordes. Zusammen mit einem unbekannten Komplicen wollte der 22 Jahre alte Gelegenheitsmusiker Gün- ther Hagemann aus Dortmund einen 26 Jahre alten Taxifahrer ermorden, um zu Geld und zu dessen Wagen zu kommen. Am Hauptbahnhof mieteten sie sich ein Taxi und dirigierten es in eine dunkle Straße. Nach den Ermittlungen der Polizei wurde der Fahrer jedoch mißtrauisch, hielt an und ließ sich sofort fallen. Bevor jedoch auf seine Hilferufe Bewohner der umliegenden Häu- ser hinzukamen, wurde der Fahrer durch mehrere Stiche mit einem Taschenmesser und Faustschlägen auf den Kopf schwer ver- letzt. Hagemann wurde von den Passanten festgehalten, während sein Komplice ent- kommen konnte. „Kraftfahrer aus Leidenschaft“ Mainz. Aufregende Stunden hat ein Mainzer Omnibusbesitzer hinter sich. Sein fast neuer Großraumbus mit 50 Sitzen war von einem Parkplatz neben einer Tankstelle in Mainz spurlos verschwunden. Erst nach intensivem Suchen gelang es der Polizei, das Fahrzeug herrenlos auf der Landstraße zwischen Hechtsheim und Harxheim(Rhein- hessen) zu entdecken und seinem Besitzer zurückzugeben. Der Bus war unversehrt. Irgendein unbekannter„Kraftfahrer aus Leidenschaft“ muß das schwere Fahrzeug benutzt haben, um billig“ von Mainz nach Hause zu fahren. Die Polizei hat die Bevöl- kerung gebeten, ihr verdächtige Wahrneh- mungen mitzuteilen. 18 Tonnen.„Technisch ist es kein Problem, den Stein von hier nach England zu bringen, Wie es Montgomery will“, meinte etwas weh- mütig der Bessurabiendeutsche Herbert Rö del, der seit 1945 in Wendisch-Evern lebt. „Die Tommys haben in diesem sandigen Heidegebiet schon ganz andere und schwe- rere Brocken transportiert“, Vor dem Sand- hügel, wo die letzten Gefechte des zweiten Weltkrieges in Europa geschlagen wurden, stehen noch einige ausgebrannte Panzer, die viel schwerer wiegen, als der Stein, und die von den Engländern für ihre Granatwerfer⸗ übungen dorthin gefahren worden waren. Daß an dieser Stelle, an der nachweis- lich der Krieg gu Ende ging, ein Denkmal oder Mahnmal stehen soll, ist in Bonner Regierungskreisen eine ausgemachte Sache, vermutet man in Wendisch-Evern, seitdem ein Regierungsbeauftragter beim Inspizieren des Geländes den anderen ablöst. Nun hat man Montgomery nahegelegt, er möge doch den 18 Tonnen schweren Felsbrocken hier liegen lassen, sich in Großbritannien einen anderen Stein, wenn nötig auch auf deut- sche Kosten, beschaffen und daran die ori- ginal Victory-Hill-Tafel(40x 100 em, schwere Bronze) anbringen lassen. Von deutscher Seite würde man dann am Denkmal bei Wendisch-Evern eine neue Platte mit einem deutschen Text, der sinngemäß dasselbe, wie der englische, sagt, einsetzen.„Darauf wird Montgomery, der den Stein über alles schätzt, nicht eingehen“, meint einer der Wächter.„Der Feldmarschall will den echten Victory-Hill entweder hier gutbewacht wis- sen oder ihn mitnehmen.“ Die ganze Anlage wurde nach dem zwei- ten Raub der Monti-Platte mit einem drei Meter hohen Maschendraht eingezäumt, die Wachen verstärkt und in Sichtweite von der Schrift auf der Platte postiert. Auf dem Denkmalsgelände steht eine aus Balken ge- zimmerte Hütte, die immer von einem(bei Nacht zwei) Posten besetzt sein muß. So- bald ein Besucher das Gelände betritt, läutet in der Hütte eine Klingel, die durch mehrere rings um das Denkmal angebrachten Kon- takten ausgelöst wird.„So abgelegen Vic- tory-Hill auch Hegt“, versichert der Posten, „Leute aus aller Herren Länder finden den Weg hierher. Täglich kommen etwa 30 Be- sucher und übers Wochenende ist sogar Massenbetrieb mit Autobussen aus Skandi- navien und Westeuropa.“ Wachmann Rödel, der als deutscher Soldat in Polem schwer verwundet wurde, holt aus seiner Hütte eines der vielen Besucherbücher.„Meistens tragen sich nur ein paar Ausländer ein. Zählt man Aber alle Besucher seit 1945 zusammen, dann geht die Zahl, allein der Ausländer, in die Zehntausende.“ Und wieder Klingelt es in der Hütte. Draußen am Zaun stehen zwei deutsche Bauern. Der Posten bittet sie herein und einer der Bauern sagt:„Jetzt, wo der Stein bald verschwindet, wollen wir ihn mal sehen. Haben schon so viel davon gehört.“ Der Wachmann führt sie an die Bronzetafel und erklärt ihnen die Inschrift und sagt auch, daß der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine im Reichskabinett Dönitz, Generaladmiral von Friedeburg, an dieser Stelle vor Mont- gomery die Kapitulationsurkunde unter- schrieben und sich drei Wochen später das Leben genommen habe. Die Bauern ver- weilen nur einen Augenblick. Als sie gehen, murmelt der eine zum anderen:„Mögen sie die Platte nach England schaffen, hier wird sie niemand vermissen. Den Stein sollen sie aber ruhig hier in der Heide stehen lassen!“ E. Weger Aus Ehrgeiz zur . Drei Wochen früher als im vergangenen Jahr stellte sich der einmillionste Besucher 1938 des Frankfurtèr Zoologischen Gartens ein. Es war Frau Eva Borchmann aus Gießen, die mit ihrem Sohn Welf und ihrer Tochter Eva zum ersten Male den Frankfurter Zoo be- suchte. Die überraschten Besucher wurden mit einer Flasche Sekt, Pralinen und einem Tierbuch begrüßt. Die siebenjährige Schimpansin Uschi überreichte ganz manierlich als Vertreterin des am stärksten besuchten Menschenaffenhauses einen Blumenstrauß. dpa-Bild Waffe gegriffen Sängermord geklärt/ Tatmotiv: Berufliche Eifersucht Detmold. Mißggunst, Eifersucht und mahßloser Ehrgeiz rissen den 29jährigen griechischen Musikstudenten Johann Jor- danis zu einer Bluttat an seinem Kommili- tonen, dem 26jährigen türkischen Musik- studenten Georgios Hatzigeorgiu aus Athen, hin. Unter der Last des mit Hilfe von Inter- pol und des Bundeskriminalamtes zusammen- getragenen Beweismaterials legte der krank- haft ehrgeizige junge Grieche am Samstag vor der Detmolder Kriminalpolizei ein vol- „Frauenschreck von Bremen“ gefaßt Sechzehnjähriger Bursche gestand drei Mordversuche Bremen. Das Rätsel um den„Frauen- schreck“ von Bremen ist gelöst. Die Krimi- nalpolizei übergab dem Jugendrichter einen sechzehnjährigen ungelernten Arbeiter. Er hat gestanden, am Mittwoch und Donners- tag drei Mordversuche in Bremen verübt zu haben. Am Mittwochabend hatte er ein 21 jähriges Mädchen und eine 22 Jahre alte Ehefrau überfallen und gewürgt. Die Hilfe- rufe der Opfer zwangen den Täter jedoch zur Flucht. Als er am Donnerstagabend ein sechzehnjähriges Mädchen angefallen hatte, wurde er von Passanten verfolgt, konnte jedoch entkommen. Die Polizei nahm ihn in der Nacht zum Freitag in einem Erziehungs- heim in Bremen-Neustadt fest. Bei der Vernehmung sagte der Junge grinsend:„Ich wollte sie nur töten. Wenn es nach mir ginge, könnten alle Mädchen ver- gast werden.“ Der jugendliche Gewalttäter begründet seinen Hahkomplex mit einer Enttäuschung, die er mit einem Mädchen erlebt habe. Anfang April hatte er in Bre- men- Gröpelingen in wenigen Tagen vier Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 35 Jahren überfallen und brutal mißhan- delt. Damals konnte er nicht gefaßt werden. Seit dem sechsten Lebensjahr war der Junge in Fürsorgeerziehung, da seine Mut- ter nicht mit ihm fertig wurde. 21 Verletzte Saarbrücken. Einundzwanzig Reisende wurden am Sonntag verletzt, als im Haupt- bahnhof Saarbrücken ein aus Brebach, Landkreis Saarbrücken, kommender Leer- auf die der Lokführer des Güterzuges Züterzug auf einen zur Abfahrt nach Merzig bereitstehenden Personenzug auffuhr. Von den Insassen der beiden letzten Wagen er- litten sechs Prellungen und Schnittwunden und wurden ins Krankenhaus gebracht. 15 erhielten im Bahnhof ärztliche Hilfe. Ein Teil von ihnen setzte die Reise fort, die übrigen begaben sich nach Hause. Auch vier der im Krankenhaus behandelten Verletzten konnten bereits wieder entlassen werden. Der Zusammenstoß war dadurch gemildert worden, daß der Zugführer des Personen- Zuges vom Bahnsteig aus Warnzeichen a mit Selmellbremsung reaglerte. Nach den ersten Ermittlungen hat der Lokomotivführer des Güterzuges das auf Halt stehende Einfahrt- signal überfahren. Der entstandene Sach- schaden wird auf 10 000 Mark geschätzt. Der Zugverkehr wurde durch den Unfall nicht behindert. les Geständnis ab. Beide waren Stipendiaten an der nord westdeutschen Musikakademie in Detmold und bereiteten sich in der Opern- Klasse auf die Tenor-Laufbahn vor. Der Er- mordete war nach dem eindeutigen Urteil der Dozenten seinem Freund an Können weit überlegen. Am 18. Mai kam von einem gemeinsamen Spaziergang der beiden Studenten nur Jor- danis zurück. Hatzigeorgiu wurde am näch- sten Morgen in einem Waldgebiet am Stadt- rand erschossen aufgefunden. Noch am selben Tage wurde Jordanis unter dringendem Tat- verdacht festgenommen. Fast drei Monate leugnete er in Untersuchungsheft beharrlich die Tat. Nunmehr sagte er vor der Polizei Aus, er habe auf dem gemeinsamen Spazier- gang mit seinem Kommilitonen Streit be- kommen, weil ihre Auffassungen zur Kunst und über ihre Leistungen beim Musikstudium nicht übereinstimmten. Das überragende Können seines Freundes habe ihn zur Wut gebracht. So habe er schließlich zur Waffe ge- griffen. Drei Tote am Bahnübergang Schaffhausen. Drei Tote gab es, als an einem unbeschrankten Bahnübergang in der Nähe der Ostschweizer Gemeinde Lichten- steig ein Personenwagen von einem Reise- Sonderzug erfaßt und völlig zertrümmert wurde. Von den Insassen des Wagens waren ein 58 jähriger Landwirt und sein 23jähriger Sohn sofort tot, Die achtjährige Enkelin des Landwirts starb auf dem Weg ins Kranken- haus. Vermißter Nürnberger Bürger gefunden Verschleppt und ermordet/ Vom Täter noch keine Spur Nürnberg. Der seit dem 22. Juli unter mysteriösen Umständen spurlos verschwun- dene 36jährige Nürnberger Diplom-Landwirt Matthias Neidenbach ist ermordet worden. Spaziergänger fanden am Sonntagnachmittag in einem Waldstück bei Fischbach am Stadtrand von Nürnberg eine bereits stark in Verwesung übergegangene männliche Leiche, die die Polizei einwandfrei als die Neidenbachs identifizierte und bei der„Tod Am gleichen Tag in einer Stadt .. ein Kind grausam getötet— ein zweites gerade noch gerettet Bottrop. Bei zwei voneinander unabhän- gigen Verbrechen an Kindern ist ein fünf- jähriges Mädchen grausam ermordet worden, Während wenig später eine weitere Fünf- jährige in letzter Minute gerettet werden konmte. Wie die Polizei am Sonntag mit- teilte, wurde die kleine Dorothee Mengede, an der ein Sexualverbrechen begangen wor- den war, von ihrer Großmutter mit meh- reren Schnittwunden an Hals und Körper halb in einem mit Wasser und Wäsche ge- füllten Waschkessel liegend aufgefunden. Am Tatort wurde von der Polizei ein Messer und ein Knüppel sichergestellt. Zur vermutlichen Tatzeit wurde nach Mitteilung der Polizei in der Nähe des Hau- ses ein verdächtiger 20- bis 24jähriger, etwa 170 Meter großer und dunkel gekleideter Mann beobaclitet, von dem noch jede Spur fehlt. Dieser mutmaßliche Täter ist nach An- sicht der Polizei jedoch nicht mit dem 19 jährigen friiheren Hilfsschüler identisch, der ein anderes fünfjähriges Mädchen in einen abgelegenen Teil einer Grünanlage in Bottrop-Fuhlenbrock schleppte und mit einem Schal Arosselte. Der Vorfall wurde von einem Bahnbediensteten beobachtet, der den Unhold trotz heftiger Gegenwehr über- Wältigte und der Polizei übergab. durch Gewalteinwirkung“ festgestellt wurde, Schleifspuren im Unterholz deuten darauf hin, daß der Täter die Leiche erst später an den Fundort transportiert hat. Die Polizei schließt die Möglichkeit nicht Aus, daß derselbe Täter auch die 63jährige Marie Plarre aus Nürnberg ermordet hat, die im Dezember 1957 ebenfalls spurlos ver- schwunden und Anfang Februar dieses Jah- res in einem Waldstück bei Nürnberg tot aufgefunden worden war. Die Polizei will am Montag im Groß- einsatz mit Suchhunden das Waldgebiet um die Fundstelle durchkämmen, da vermutet wird, daß auch die Leiche der ehemaligen Zimmerwirtin Neidenbachs in diesem Wald- stück liegt. Neidenbach war damals— wie wir be- richteten— von einem Unbekannten aus seiner Wohnung abgeholt worden. Dieser hatte zwei Stunden später versucht, von dem Sparbuch Neidenbachs 20 000 Mark ab- zuheben, und war geflüchtet, als der Schal- terbeamte die sofortige Auszahlung des ho- hen Betrages verweigerte. Wenige Stunden später hatte der gleiche Unbekannte die frühere Vermieterin Nei- denbachs, die 63jährige Witwe Elisabeth Wiggen, aus ihrer Wohnung abgeholt, Die Frau ist bisher nirgends wieder aufgetaucht. Die Tage„Klein-Bolleniens“ sind gezählt Die drei Ortschaften Bildchen, Losheim und Hemmeres werden am 28. August in die Bundesrepublik eingegliedert Prüm. Das wohl kleinste und seltsamste „Staatsgebilde“ Europas fällt am 28. August en Deutschland:„Klein-Bollenien“, das aus den drei Ortschaften Bildchen, Losheim und Hemmeres mit etwa 640 Einwohnern sowie drei Waldstücken von 980 Hektar Fläche an der belgischen Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen besteht. Deutsche Regierungs- und Zolbeamte rüsten sich, ganz ohne Förmlichkeit fast den ganzen be- Wohnten Teil des im März 1949 unter bel- gische Verwaltung gestellten deutschen Ge- ländestreifen zu übernehmen. Auf eine wirtschaftliche Uebergangszeit wurde ver- zichtet. „Wir sind froh, wieder ein Vaterland zu haben“, erklären die Bewohnern„Klein-Bol- leniens“, das der Volksmund so nach dem Chef der belgischen Militärverwaltung in Eupen, General Bolle, scherzhaft benannte. Jahre banger Ungewißheit über die staat- liche Zugehörigkeit lasteten auf ihnen. Der Ausländerpaß bestärkte das Gefühl, zwi- schen den Stühlen zu sitzen. Von dem praktischen Sinn der Grenz- bewohner in Bildchen zeugt, daß sie sich in den letzten zwei Jahren, seit ihre Rück- gliederung vertraglich festliegt, umzustel- len begannen. Wer in Belgien sein Brot fand, hielt Ausschau nach Arbeitsplätzen in Aachen. Die Löhne sind in Belgien teilweise höher, doch dafür ist die deutsche Kranken- versicherung besser, und dies gleiche sich aus, meinen die Bildchener. Den Geschäfts- leuten macht die Umsatzsteuer Sorgen, die bisher fünf pro Mille, künftig aber vier Prozent ausmacht. Die Bauern sind skep- tisch, weil sie ihre Milch, die sie als Sahne Preisgünstig verwerteten, unveredelt bei der Molkerei abliefern müssen. Der Ort Losheim, dessen Bahnhof jahre- lang nur Güterzüge pasiserten, wird ab- 28. August durch einen Schienenbus mit Junkerath, einem Ort der Bahnlinie Trier Köln, verbunden. Man bangt hier um dle auf belgischer Seite liegenden Ländereien, die 1945 beschlagnahmt, aber nach der Be- setzung durch Belgien unbehindert bewirt- schaftet werden durften. Der Uebergabever- trag sieht vor, daß von der Grenze durch- schnittener Grundbesitz gegen Bezahlung an die deutschen Eigentümer zurückgegeben Werden kann. Ein Kuriosum: der belgische Grundbesitz der Losheimer umfaßt 500 Hektar, während ebenfalls 500 Hektar deut- sches Land Belgiern gehört. Ein Austausch Wäre die Ideallösung. Bisher waren die Bel- gier aber dazu nicht bereit. Die Bewohner des Walddreiecks Loshei- mergraben, das endgültig an Belgien ab- getreten wird, packen die Koffer. Elf ost- deutsche Familien, die 1947 hier angesiedelt wurden, suchen im Ruhrgebiet und Kölner Raum zum zweitenmal eine neue Heimat. Nur eine einzige Familie, ein einheimischer Bauer, bleibt zurück. Als drittes und bei weitem kleinstes Wohngebiet gewinnt die Bundesrepublik einen Teil des Weilers Hemmeres zurück, der in der Schnee-Eifel des rheinland-pfäl- zischen Kreises Prüm liegt. von der Rück- Sliederung werden hier lediglich zwei Bauerngehöfte betroffen. Großflugtag in der Pfalz Pirmasens. Am Großzflugtag, der am 21. September auf dem Flugplatz Pottschütt- höhe bei Rieschweiler vom Aèroclub Pirma- sens gemeinsam mit der neugegründeten Landeplatz embH Pirmasens-Zweibrücken veranstaltet wird, beteiligen sich, wie von den Organisatoren bekanntgegeben wurde, Luft. Sportgruppen aus der Pfalz, aus Baden- Würt. temberg und dem Saarland sowie aus Luxem- burg und Frankreich. Daneben ist die Teil- nahme von Düsenjägereinheiten mehrerer Nationen vorgesehen. Zur Zeit schweben noch Verhandlungen mit den Amerikanern wegen Vorführung eines Flugzeuges mit Raketenantrieb. Als besondere Höhepunkte sind Fallschirmabsprünge und Kunstflüge in Segel- und Motorflugzeugen vorgesehen. Geschlossene Schranke hochgehoben Ulm. Ein in Langenau wobnender Land- wirt hob zwischen den Bahnhöfen Langenau und Rammingen die Schranke und forderte seine Frau auf, mit dem Ackerschlepper den Bahnkörper zu überqueren. In diesem Augenblick näherte sich ein Rottenwagen der Bahnmeisterei, für den die Schranke geschlossen worden war. Der Rottenwagen stieß mit dem Schlepper zusammen. Die Frau wurde verletzt. Neubau für 12 Millionen Mark Säckingen. Die Bundesversicherungs- anstalt für Angestellte in Berlin, in deren Besitz die frühere„Grenzlandbeilstätte 0 „ Wehrawald“ in Todtmoos übergegangen ist, hat für die Renovierung des alten Gebäudes rund eine Million investiert, Die Bundes- anstalt beabsichtigt außerdem den Neubau eines chirurgischen Krankenhauses bei der Heilstätte, die entsprechend ausgebaut wer- den soll. Der Neubau mit 400 Betten wird ö ö ö ö ö ö ö rund 12 Millionen kosten, Der Landkreis Säckingen beschloß den Ankauf von Bau- land, um es der Bundesversicherungsanstalt Für den Neubau zur Verfügung zu stellen. Esperanto-Weltkongreß beendet Mainz. Mainz soll Sitz einer ständigen internationalen Sommeruniversität für Espe- ranto werden. Dies kündigte Oberbürger⸗ meister Franz Stein beim Abschluß des 43. Weltkongresses der Esperantisten in Mainz an. Er habe das bei Mainz gelegene Schlob Waldhausen hierfür in Aussicht genommen. Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Stein wurde eine Kommission gebildet die bei der UNESCO die Anerkennung des Esperanto als Lehrfach an möglichst vielen Schulen anregen soll. Rheindümme werden verstärkt Speyer. Neue Sicherungsarbeiten an den pfälzischen Hauptrheindãmmen hat das Wasser, und Schiffahrtsamt in Speyer am Montag angekündigt. Mit einem Kostenauf- wand von rund 500 000 Mark sollen in den nächsten Monaten Dammverstärkungen und Erhöhungen bei Hagenbach, Sondernheim, Hördt, Mechtersheim, Speyer und Otter⸗ stadt vorgenommen werden. Die Mittel wer⸗ den vom Bezirksverband Pfalz bereitgestellt Die Arbeiten sind ein Teil des sich noch über vier Jahre erstreckenden Dammsiche- rungsprogramms, Durch die neuen Siche- rungen sollen Ueberflutungen in der pfäl- zischen Rheinniederung verhindert werden Kleinbus verunglückte Neuwied. Auf der Fahrt zu dem Groß- feuerwerk„hein in Flammen“ verun- glückte im Landkreis Neuwied ein Volks- wagenbus aus Wipperfürth(Oberbergischer Kreis). In einer Kurve geriet das Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit von der Fahr- bahn ab, raste über den Parkplatz einet Gastwirtschaft und stieß gegen eine Stall- Wand. Von den acht Insassen wurden fünf schwer und drei leicht verletzt. Eine 52. jährige Frau und der 19jährige Fahrer sind ihren Verletzungen im Krankenhaus er- legen. Diisenjäger abgestürzt Lahr. Ein Düsenjäger vom Typ F 84 T stürzte am Montagvormittag kurz nach dem Start von dem Flugplatz Lahr-Dinglichen ab. Die Maschine raste bei Kippenheimweiler in den Auewald. Sie riß beim Aufschlag eine etwa 200 Meter lange Schneise in den Wald, der an einigen Stellen zu brennen anfing. Während der Rumpf der Maschine von einer abgeschlagenen Kiefer aufgespießt wurde, lagen die übrigen Teile weit zerstreut im Wald umher. Der Pilot, ein 34jähriger fran- zösischer Hauptmann, wurde getötet. Die französische Flugplatzfeuerwehr konnte den Waldbrand unter Kontrolle bringen. 2 „ 1 Nr. 183/ Dienstag, 12. August 1938 1 MORGEN Seckenheims Sturm nützte seine Chancen: Wur fertige, Vellet erzielte sechs Jore Handball-Bezirksklasse: 62 Weinheim— 99 Seckenheim 7:10(3:6) Vor der Pause waren die 99er tonange- bend und verstanden es auch, ihre Chancen zu nützen. Später dominierte Weinheim, allerdings mit dem Unterschied, daß es aus seinen Torgelegenheiten kein Kapital zu schlagen verstand. Seckenheim führte bei der Pause schon 6:3 und erhöhte den Vor- sprung dank der Wurfkraft Vetters, der allein sechsmal ins Schwarze traf, auf 10.7. JG Laudenbach— VfL Neckarau 11:8 In Laudenbach sah es lange nicht nach einem Erfolg der Platzherren aus. Der VfL. zudings ideenlos und unsicher Australischer Sieg im Damendoppel Die Schlußrunde im Damendoppel bei den internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland in Hamburg entsprach am Montag in keiner Weise den vorausgegange- nen Kämpfen und wurde von den Austra- lierinnen Mary Hawton und der 40jährigen helma Long unerwartet glatt in 45 Minu- Neckarau war über weite Strecken des Spieles ein ebenbürtiger Gegner, der sich erst nach der Pause geschlagen bekannte. Wohl führten die Platzherren vom Anpfiff Weg, doch sorgte Neckaraus Angriff immer wieder dafür, daß der Abstand nicht zu groß wurde. Im weiteren Verlauf des Spieles setzte sich Laudenbach stärker durch und siegte nach einer 4:3-Pausenführung ver- dient 11:8, wobei Bausch, Neuthinger und Spengler je dreimal sowie Keil(2) erfolg- reich waren. TV Hemsbach— VfR Mannheim 8:5 Die Rasenspieler hatten zu diesem Spiel Wegen des Urlaubs Aufstellungsschwierig- keiten, konnten aber doch eine verhältnis- mäßig starke Elf aufstellen, während das Spiel der zweiten Mannschaft abgesagt Worden war. Unter der guten Leistung von Fuder(Pfingstberg) waren die Einheimischen schon bis zum Wechsel mit 5:3 in Führung gegangen und gewannen schließlich durch Tore von Ehret E.(2), Ehret H.(1), Hel- birg(2) und Kronauer(3) verdient 8:5. Voit(4) troffen, der zwei Tore nicht anerkammte. Die Ilvesheimer waren 1:0 in Führung gegan- gen, doch folgte der Ausgleich und die 3:1 Führung des Gastgebers auf dem Fuße. Uber 3:2 und 6:4 ging Brühl 8:4 nach vorne und ge- Wann die Partie verdient 12:7. Velser(4) und Kloppsch(2) waren diesmal die erfolg- reichsten Torschützen des Unterlegenen. Heimsiege in der Kreisklasse In der Kreisklasse trat diesmal nur die B-Klasse auf den Plan. Zunächst konnte der Sc Käfertal ein Nachholspiel gegen den SV 07 Seckenheim sicher mit 12:8 gewinnen, wobei allerdings die acht Gegentore zu be- denken geben. SV 50 Ladenburg errang durch einen 18:2-Erfolg über Neckarhausen die Tabellenführung. TV Schriesheim spielte beim TV Waldhof eine gute Partie, konnte aber die 5.6-Niederlage nicht vermeiden. In Lützelsachsen waren die Platzherren und der Unparteiische am Vormittag angetreten, Während TV Sandhofen erst am Nachmittag erschien. Wer an der falschen Unterrichtung des Spielbeginns die Schuld hat, konnte noch nicht festgestellt werden, weshalb das Spiel in der Tabelle nicht gewertet ist. ASV— Tura am Mittwoch in Feudenheim Der As Feudenheim bestreitet morgen um 18.30 Uhr ein Freundschaftsspiel gegen 5 8 EINEN ZWEITEN PLATZ FUR DIE A- JUGEND DES VFR MANNHEIM hinter dem 1. FC Nürnberg gab es— wie schon berichtet— bei den Endspielen um die süd- deutsche Jugend-Fußballmeisterschaft in Kassel. Bei etwas mehr Glück hätte es den Mannheimern sogar zum Titelgewinn gereicht. Aber in dem begeisternden Spiel gegen den 1. FC Nürnberg gab der Schiedsrichter nach einem korrekten Sliding Tackling 1 1938 ten mit 6:1, 6.4 gegen Edda und Ilse Buding und Hochhaus erzielten die fünf Memnhei- den Vertreter der I. Liga Südwest, Tura 1 5 25 n, die gewonnen. Die deutschen Schwestern, 21 mer Gegentreffer. Ludwigshafen. eee spielt mit des VfR-Mittelläufers Wäckerle einen Elfmeter, der zum Ausgleich führte, nachdem o be⸗ und 18 Jahre alt, begannen schon unsicher, 5. Tröndle; Jakob, Schwindt; Haring, Althaus bis zehn Minuten vor Schluß der VfR noch mit 1:0 geführt hatte. Auch in der Be- einem ideen- und systemlos und blieben es auch 09 Weinheim— TV Friedrichsfeld 11:9? Edinger; Opielka, Naumann, Wittemaier, gesnung mit der starken Ulmer Mannschaft fiel der Gegentreffer nach dem präch- N als bis zum Schluß. Wer nach etwa vierzig Minuten Spielzeit Kehl, Schleupner. Tura: Skotz; Dörrzapf, tigen Führungstor von Eckart nur durch einen indirekten Freistoß im Strafraum. àa-Bild Das Endspiel im Herrendoppel gewann den Platz des FV 09 Weinheim verlassen Lieb; Görner, Dr. Baumgart, Steiner; Grei- Die A-I des VfR blieb damit während des gesamten Spieljahres 195 ½ö858 ungeschlagen. das mexikanische Pavispokaldoppel Mario hätte, hätte dies in der Ueberzeugung ge- ner, Gutermann, Trapp, Adelfinger, Die erfolgreiche Mannschaft spielte in folgender Aufstellung: Germann; Erler, Vogel; Llamas/ Francisco Contreras in einem sehr tan, daß 09 einen sicheren Sieg erringt. denn Kärcher. Rohr, Wäckerle, Eckart; Specht, Ehmig, Pfenniger, Brückner, Maier. schnellen Dreisatzkampf gegen die in Neu- die Weinheimer lagen zu diesem Zeitpunkt er am Ulm lebenden Exil-Jugoslawen Laci Lesen- mit 8:3 in Führung. Dann aber kam Fried- Keine Chance für die Seepolizisten: tschütt⸗ stein/ Wladimir Petrovic mit 6:3, 6:4, 6:3. rüchsfeld, das großen Eifer zeigte über- Pirma. 8 5 aschend auf, erreichte 8.7 und wenig spä- 0 0 0 0 indeten Nawratil- Baumann Zweite ter gar 9:9. Bei 10:9 für Weinheim vergab 42e Een 4 4 488 EA II EN* Sie 41 4 4e E drücken beim Nachtrennen in Oberhausen Friedrichsfeld. Uebertritt einen 385 von de 1 185 15 Zehnmeter, der vielleicht dem Spiel noch- 8 5 5 a 85 5 0 5 bal.. r mals eine Wende hätte geben können. Statt Der Vierer mit Steuermann wurde zu einer der gröſten Enttäuschungen der Sowjetzone -Würt⸗ Baumann(„ Endspurt“ Mannheim/ Reilingen) dessen verloren nun einige Gästespieler die. 5 5 Luxem- 1 175 J nen e emnscn Nerven. Ein Friedrichsfelder wurde durch Mit einem, selbst den Optimisten beeindruckenden Erfolg endeten die Ruder- letzten Jahre besitzt. Ganz eindeutig gewan- e Teil.. 8 bei 3 Nachtrennen des RV„Edel- den aufmerksamen Unpartelischen Keller Ausscheidungen in Duisburg- Wedau zur Ermittlung der gesamtdeutschen Mannschaf- nen die Vizeeuropameister Schneider“ Sidow ehrerer 155 ee(Bei Schwetzingen) den(Waldhof) auf Zeit des Feldes verwiesen, ten für die 48. FISA-Europameisterschaften vom 29. bis 31. August in Posen: In den(Berliner RC) den Doppelzweier. Selbst die hweben elfen Platz. Dritte wurden Willi Altig diese Schwächung entschied endgültig für sieben klassischen Rennen bei den Männern auf der prächtigen Bahn in Duisburg- aufer Konkurrenz rudernde Mannschaft des Kanerm Endspurt) und sein Vereinskamerad Rolf Weinheim. Wedau, die vor Jahresfrist den größten deutschen Rudererfolg der Nachkriegszeit ARC Würzburg kam noch vor den Ost- es mit Freund, der mit Rudi Altig badischer Mann- Sv waldhof— 8d Hohensachsen 8:5 erlebte, stellt der Deutsche Ruder-Verband alle Sieger. Was in genau dem gleichen berlinern Schniebel/ Mangelsdorf ein. Zu punkte chaftsmeister ist. Weitere Ergebnisse: Flie- 5 5 8 Umfange überraschen muß, ist die Tatsache, daß sich die Sowjetzone in jenen Fällen, einem Duell zwischen den nicht ausrudernden 1 schaftsmeister 18. f 5 Dieses Spiel, das auf Samstagabend vor- 5 it ei it estes Er- Cintl/Effertz und Riekemann/ Berendis RC lüge in gerfahren: 1. Wagner(Heidelberg), 2. O. 5 in denen zwei Boote pro Verband starteten, mit einem zweiten Rang als b 5 b 5 en. Kienle(Stuttgart), 3. Hinschütz Neckarau) verlegt worden war, brachte einen etwas un- gebnis zufrieden geben mußte. Diese Placierung blieb dem vorjährigen Europa- Marl) wurde der Zweier-mit, den dle Mann- 4. E. Kienle(Stuttgart); Punktefahren: 1. erwarteten Erfolg der Waldhöfer, die 5 meisterschaftsboot von Vorwärts Berlin, allerdings mit klarem Rückstand von ein- schaft aus Marl-Hüls gewann. Auch im Ach- oben Börzel(Oberhausen), 2. Krimme Endspurt der einmal mit einer beachtlichen Leistung einhalb Längen auf die Wehselau-Crew von Hansa Bremen, vorbehalten. In allen ter gab es einen DPRV- Doppelsieg. Auf den 5 5 aufwarteten. Der SV Waldhof, der sein ischen den siegreichen DRV-Booten und ersten 700 m sprachen die Europameister- Land- Mannheim), 3. Roncoletta(Stuttgart), 4. 5 45 anderen Rennen, auch im Achter, lag zwischen den siegreichen oote 8 0 u Becker(Oberhausen) berg 9 von der Hintermannschaft aue auf- dem bestplacierten Zonenboot ein Klasseunterschied. schaftsvierten und Studenten der DHfK Leip- genau 5 5 5 ute, war schon bald mit zwei Treffer in zig noch in etwa mit, dann jedoch fuhr der ordert Horst K Führung gegangen, die aber Hohensachsen Der einleitende Vierer-mit wurde zu einer voll auszurudern. Pen ersten Poppelerfolg Ratzeburger RC mit verblüffender Kraft und nlepper 01S assner ausglich. Bei der Pause trennte man sich der größten Enttäuschungen für die Sowjet- für den DRV brachte bei drückender Hitze hoher Schlagzahl den Sieg gegen die Rgm. diesem gewann Großen Preis von Ungarn mit einem gerechten Unentschieden 3:3. Et- zone und wohl auch für Heinz Dose, den ver- der Vierer-ohne. Pie Rgm. Ditmarsia Kiel/ Essen/ Hamburg(mit von Groddect) nach nwagen Horst Kassner(Schwabhausen) ge- Was lebhafter wurde diese Begegnung nach antwortlichen Mann im sowjetzonalen Ru- Ratzeburger RC wurde ihrer Favoritenrolle Hause. rankke wenn auf einer NSU-Sportmax auf dem dem Wechsel. Waldhof setzte sich immer dersport, und den Zonentrainer Gralla. Die gerecht. Die Mannschaft, die mit gleich- nwagen Stadtkurs von Budapest die Viertelliter- mehr durch und landete einen vollauf ver- Seepolizisten von Vorwärts Berlin hielten bis bleibend hoher Schlagzahl durchhielt, hafte Totoquoten n. Die Klasse beim„Großen Preis von Ungarn“. dienten 8:5-Sieg, zu dem wiederum Scheff- 1000 m mit. Dann jedoch setzte sich die tech- Praktisch nur den Neußer RV zu fürchten. Bei In der 125-α,,ẽůũð Klasse gab es einen sowjiet- ler im Tor wesentlich beitrug. nische und taktische Reife von Hansa Bremen Dynamo Schwerin und Chemie Falle zeigten Zwölfer-Wette: 1. R. 540 DM; 2. R. 22 DM; zonalen MZ-Sieg durch Walter Brehme 5 5 eindeutig durch, deren Sieg nie ernsthaft ge- sich in dieser Bootsklasse eindeutig die tech- 3. R. 2,80 PDM. Zehner. Wette: 1. R. 184 DN: rk(Zschopau), und die Schweizer Scheidegger TV Brühl— SV Ilvesheim 12:7 kährdet war. Ihre ausgezeichnete Form unter- nischen Mängel. Bis 1300 m hatte Klaus von 3 3 5 75 5 5 1 1 A erungs- Burkhardt gewannen auf einer BMW-RS Obwohl der SV Ilvesheim von vornherein strichen im Zweier-ohne die 19 bzw. 20jähri- Fersen gegen den energischen Oberschöne- ee e 1 deren das Rennen der Seitenwagenmaschinen. auf verlorenem Posten stand, leistete die gen Gert Cintl/ Horst Effertz. Das Düsseldor- weider Fehling recht hart 2u kämpfen. Dann e. 5 Aulstätte Cada(Tschechoslowakei) auf Jawa und Jer- Elf bis zgr letzten Minute starken Wider- fer Gespann, in weißen Sonnenhüten ru- siegte der malige deutsche Skullermeister Lottoquoten: Gew.-Klasse 1 30 095,085 DM; gen ist, nadi(Ungarn) auf Norton hießen die Sieger stand, war allerdings am stärksten durch die dernd, konnte es sich gegen die Magdeburger aus Düsseldorf noch mit vier Längen klar, Gew.- Klasse 2 556,45 DM; Gew. Klasse 3 ebäudes d er beiden schweren Soloklassen. schwache Leistung des Unpartelischen be- H. Kohn/ Lüttich sogar erlauben, nicht mehr obgleich er noch nicht die Bestform aus dem 26, Pau; Gew.-Klasse 4 2,4 PN. Zundes- Neubau bei der 15 ee l * 8 a le, Nluloplanen 1 1 Familienunseigen 105 0 N 9 5. ndkreis 4 i n B 6 o Rotpunkt ot für Ib Augengläser! anst. 8 4 N E 1 N E 8 8 04, 8 on den Planken 5 Jetz t, Mein i Bergstr. Diel. 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Mannheim · L 18, 9- Tel. 2 44 80 3 5 Dlendstrabe 0— reef. 5 1] Engl. u. Tramz. Privat. Tel. 4 51 7a, U Teieton fieldelbefg 2 d 08, Ie ee ,,,. 2 , Seite 8 r ——— 3. INDUSTRIE. UND HANDELSBLATI Aenderung des Rabattgesetzes noch völlig offen (eg) Meldungen, nach denen das Bundes- Wirtschaftsministerium eine Aenderung des Rabattgesetzes von 1933 abgelehnt hat, sind falsch. In dem Ministerium ist bisher noch keine Abstimmung der beteiligten Ressorts erfolgt. Die zuständigen Stellen haben zu dem Problemkreis sehr unterschiedliche Auffassungen. Eine Korrektur des Gesetzes muß nach Ansicht von Sachverständigen in genauer Abstimmung mit den Bestimmun- gen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb und seinen Nebengesetzen durchgeführt werden. In sehr engem Zusammenhang stehen hier Rabattgesetz und die Regelung des Zu- gabewesens, für das die Mittelständler der CDU-Fraktion eine Lockerung auf Grund eines Initiativantrags anstreben. Rabattge- setz und Zugabeverordnung berühren sich zum Beispiel in dem Begriff des Natural- rabatts. Falls man die Direktkäufe und Preisnachlässe mit dem Rabattgesetz be- Kämpfen will, dürften sich noch erhebliche gesetzestechnische Schwierigkeiten ergeben. Insbesondere wird man nicht an einer ge- nauen Umschreibung des Großhandelsbe- grifks vorbeikommen. Die Definition nach dem Umsatzsteuergesetz kann jedenfalls in diesem Zusammenhang nicht genügen. Dänemarks Landwirtschaft in staatlichem Schlepptau (eg) Agrarpolitische Kreise in Bonn— so- wohl solche der Regierung wie auch des Bauernverbandes— beobachten mit Un- behagen die jüngste agrarpolitische Ent- Wicklung in Dänemark. Während früher die dortige Landwirtschaft frei von Dirigismus War, werden neuerdings starke Ansätze zur Staatshilfe deutlich. In diesem Zusammenhang müssen vor Allem folgende Symptome hervorgehoben werden: 1. Die Kornordnung. Nach der neuen Ge- treideordnung können Weizen und Roggen zu Mindestpreisen abgeliefert werden. Bei Uebererzeugung trägt der Staat die Kosten der Ueberschuß verwertung. Seit vielen Jah- ren gibt es erstmals wieder amtliche Ge- treidepreise ohne Bindung an das Weltmarkt- preisniveau. 2. Das Gesetz über den Agrarexport. Organisationen, Händlergruppen und Einzel- personen können für den Export von land- Wirtschaftlichen Erzeugnissen an Mindest- Preise und Mindestbedingungen gebunden werden, um die gegenseitige Konkurrenz auf den Auslandsmärkten auszuschalten. Ein zentraler Absatzrat ist gebildet, in dem alle Agrarorganisationen vertreten sind. Ausfuhr und Inlandsabsatz können mit einer Abgabe belastet werden, mit der ein Fonds gespeist Wird. Diese Fondsmittel sind zur Förderung des Exports vorgesehen. Mit ihnen wird künftig die Exportpreispolitik viel beweg- licher gestaltet werden. 3. Der Beimischungszwang von Rapsöl. Ueber die Rapsölbeimischung für die Mar- garinefabrikation ist man sich zwar noch nicht einig, sie wird trotzdem energisch vor- Angetrieben. Die Hoffnung der Landwirte auf eine 30prozentige Beimischung wird sich je- doch nicht durchsetzen lassen. HV der Gritzner-Kayser AG billigte Organschafts vertrag Die Hauptversammlung der Gritzner- Kayser AG in Karlsruhe am 9. August brachte nunmehr den bereits angekündigten Organschaftsvertrag mit der G. M. Pfaff AG in Kaiserslautern(gl. MM vom 5. Juli:„G. M. Pfaff Ad konzentriert die Kräfte“) unter Dach und Fach. Mit nur 14 Gegenstimmen von 9316 anwesenden Stimmen wurde der Vertrag genehmigt. Wie der Aufsichtsrats- Vorsitzer Dr. E. Hermann Fernholz hierzu mitteilte, ersetzt nach diesem Vertrag die G. M. Pfaff AG die bei der Gritzner-Kayser Ac entstehenden Verluste und übernimmt gegebenenfalls die Gewinne. Den freien Ak- tionären wird eine Dividendengarantie von 5 V. H. auch bei einer eventuellen Kapital- Dienstag, 12. August 1958/ Nr. 185 erhöhung geboten. Der Vertrag hat zunächst bis 1963 Gültigkeit. Ferner genehmigte die Hauptversamm- lung den Jahresabschluß für das Geschäfts- jahr 1957, sprach dem Vorstand und Auf- sichtsrat Entlastung aus und stimmte dem Vorschlag des Vorstandes zu, den im Be- richtsjahr ausgewiesenen Verlust von 0,33 Mill DM, der sich um den Gewinnvortrag aus 1956 auf 0,32 Mill. DM vermindert, auf neue Rechnung vorzutragen. Bei der Neuwahl des Aufsichtsrates wur- den die Aktionärvertreter Dr. E. Hermann Fernholz(Vorsitzer), Mannheim, Dipl.-Ing. Karl Werner Kieffer(stellv. Vorsitzer), Kai- Serslautern, Bankdirektor Philipp Frank, Mannheim, und Bankdirektor Eric Vier- hub, Frankfurt a. M., wiedergewählt. Neuer Bauspar-Rekord Steigerungsquote: 15 Prozent Wie aus einem Bericht der privaten Bau- ssen hervorgeht, führte die Ge- schäftstätigkeit der privaten Bausparkassen im ersten Halbjahr 1958 zu Ergebnissen, die jene des Rekordjahres 1957 übertreffen. Ins- gesamt 99 728 Bausparverträge mit 1 576,3 Mill. DM Bausparsumme wurden im Be- richtszeitraum neu abgeschlossen(i. V.: 86 676 Verträge mit 1 403,8 Mill. DM Bau- Sparsumme). Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt somit 15 v. H. bei der Zahl der Verträge und 12 v. H. bei den Bauspar- summen. Besondere Beachtung verdient die Tat- Sache, daß— erstmals seit der Währungs- reform— die durchschnittliche Bauspar- summe der neu abgeschlossenen Verträge nicht mehr anstieg, sondern leicht zurück- ging. Der Verband der privaten Bauspar- kassen führt diesen Umstand im wesent- lichen darauf zurück, daß der Anteil der Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen — Vor allem der Arbeiter— an der Gesamt- zahl der neu hin zukommenden Bausparer ständig zunimmt. Seit der Währungsreform wurden bis zum 30. 6. 1958 bei den privaten Bauspar kassen 1 384 169 Verträge mit 19 273,0 Mill. DM Bausparsummen abgeschlossen. In je- nem Zeitraum gewährten die privaten Bau- Sparkassen ihren Mitgliedern insgesamt 6 296,7 Mill. DM für ihre Bauvorhaben. Arzneimittelflut bedrängt Krankenkassen und Aerzte E x b „Viele Vorschläge— ja auch Wünsche— bleiben bestipumt unerfüllt. Auf der andere Seite wird viel geboten, mehr als jemals jemand zu träumen wagte.“ Mit diesen Wor- ten umriß ein Kenner des Krankenversiche- rungswesens aus SPD-Kreisen die sich im Brutofen des Bundesarbeitsministeiums be- findlichen Pläne zur Reform des sozialen Krankenversicherungswesens(vgl. MM vom 8. August„Krankenversicherung verfeinern und ausbauen“). Die in den Referentenentwürfen vor- gesehene geringfügige Beteiligung der Krankversicherten an den Kosten der Be- handlung, Arznei- und Heilmittel werden auf großen Widerstand stoßen. Dazu muß man wissen, daß im Durchschnitt jeder Bewohner der Bundesrepublik jährlich 20 bis 30 DM für Arzneimittel verbraucht, gegenüber 1,50 bis 1,80 Mark im Jahre 1926. An den Kosten des Gesamtarzneimittelverbrauchs waren die Kas- sen der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahre 1957 mit rund 0,75 Milliarden DM(= 13 Pro- zent der Kassengesamtausgaben) beteiligt. Auch die Aerzte beklagen die zunehmende Arzneimit- telflut, in der sie sich nicht mehr ganz zurecht- finden. Allein die„Rote Liste“ der Pharmazeu- tischen Industrie für 1957 enthält 5900 Präparate. Zum Beispiel sind mindestens 150 Kopfschmerz- mittel im Handel. Ein Beweis dafür, daß man den Krankenkassen ermöglichen muß, etwas gegen dle„Medikamentitis“ zu unternehmen Anders ist es mit der stärkeren Einschal- tung der Kontrollärzte. Da viele Kranken- kassenleiter der SPD beziehungsweise den Gewerkschaften angehören, dürfte ihnen dieses Vorhaben plausibel dünken. Anders ist es bei den Aerzten. Das Leitbild des Arzt- berufes ist über 2000 Jahre alt und im hypo- kratischen Eid schriftlich niedergelegt. Zum Wohle der Menschheit hat bis vor kurzem an diesem Leitbild niemand ernstlich ge- rüttelt. Seit einigen Jahren jedoch wird ge- sagt, der Hausarzt sei tot, er könne nicht mehr zum Leben erweckt werden, weil in- folge der Spezialisierung in der Medizin der allgemein praktizierende Arzt eigentlich kein Arbeitsfeld mehr habe. Ist es angängig, daß ein Arzt neben seinem hippokratischen Eid noch auf die Statuten, Gewinn- und Verlust- rechnung der Krankenkassen eingeschworen wird? Da muß sich ja ein Gewissenskonflikt ergeben. Im Bundesarbeitsministerium ist man aber gar nicht geneigt, sich mit Vor- schlägen, die die Beziehungen zwischen Arzt und Patient regeln sollen, auseinanderzu- setzen. Sie werden einfach abgetan, egal ob es Vorschläge sind, die vom Geschäftsführer für Wissenschaft und Gestaltung Dr. Köhrer kommen, oder vom Vorsitzenden des Hart- mann-Bundes, Dr. Haeusler. Köhrer- Vorschlag Haeusler Vorschlag lautet: lautet: Der Versicherte ist in je- Kassenmitglieder wer- dem Vierteljahr an den den wie Privatpatien- Kosten der ärztlichen ten gegen— ihrem Behandlung und der Einkommen angepaß- Medikamente mit einem tes— Einzelhonorar Betrag von 15 DM zu behandelt. Der Ver- beteiligen. sicherte kann dann die Entschädigung von der Krankenkasse eintrei- ben. Hinsichtlich des Köhrer-Vorschlags meint das Bundesarbeitsministerium, es würde ittertes Tauziehen um Reformpläne praktisch die Erstleistung des Arztes vom Versicherten zu tragen sein, manchmal noch mehr. Der Haeusler-Vorschlag wird damit abgetan:„Wir gäben den Aerzten die Kas- senschlüssel der Krankenkassen damit in die Hand.“ Daraus ist ersichtlich, daß es noch ein ganz erbittertes Tauziehen um die einzelnen Punkte der Gesetzesreform geben wird. Im großen ganzen gäbe das Gesetz den Krankenversicherten— nach dem heutigen Stand der Referentenentwürfe— mehr als es zu nehmen droht. Vor allem gilt es, die zeitliche Verdoppelung ja fast Verdrei- fachung der Krankenhausversorgung und der Krankengeldleistung zu beachten. Doch das sind alles Zukunftspläne. Ge- genwärtig krebsen die Krankenkassen noch immer an den Folgen der Grippewelle und an den Fehlern des sogenannten„Lohnfort- Effektenbörse zahlungsgesetzes“. Obwohl sich der Kran- kenstand etwas normalisierte, reichen die Kassenmittel nicht aus; die Beiträge müssen erhöht werden und werden erhöht, weil aufgenommene Kredite zurückgezahlt bzw. verzinst werden müssen. Aber genau so gilt es, gesetzlich vorgeschriebene Mindest- reserven anzulegen. F. O. Weber eee Erust Heinkel AG mit neuem Großaktionär (VWD) Die Ernst Heinkel AG in Stuttgart. Zuffenhausen wird mit dem Ablauf der zum 6. September einberufenen Hauptversamm.- lung unter veränderten Besitzverhältnissen auf eine völlig neue Basis gestellt sein. Der HV wird bekanntlich die endgültige Neufest. setzung des früher 30 Mill. RM betragenden Kapitals unter Einziehung von 5 Mill. DM eigenen Aktien auf 9(Hisher 10) Mill. DMM und ferner die Herabsetzung des neuen DM-Ra. pitals um 7, 2 Mill. DM auf 1,8 Mill. DM vor- geschlagen. Gleichzeitig soll das Grundkapital durch Ausgabe von 2,2 Mill. DM neuen In- haber-Aktien wieder auf 4,0 Mill. DM erhöht werden. Die neuen Aktien werden, wie Ge. neraldirektor Alfred Klein in einer Presse. 1 besprechung ausführte, von einem Industriel. len aus der Umgebung Stuttgarts zu Pari übernommen. Auf den neuen Großaktionär werden somit künftig 55 v. H., auf die Familie Heinkel 33 v. H.(bisher 75 v. H.) und auf Klein-Aktionäre 12 v. H. des Grundkapitals entfallen. Auf der neuen Basis ist nach den Worten von Generaldirektor Klein auf Grund der Geschäftslage wieder mit Erträgen zu rech- nen. Ab März 1958 seien keine Verluste mehr entstanden. Es hätten vielmehr, wenn auch zunächst nur bescheidene, Gewinne erzielt werden können. Der Monatsumsatz liege seit einiger Zeit konstant bei 3,6 bis 3,7 Mill. DRM. Marktberichte vom 11. August Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: Ochsen 11; Bullen 297; Kühe 97; Färsen 94; Großvieh insgesamt 499; Kälber 240; Schweine 2837; Schafe 9. Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 118-125; Bullen A 122127: B 115—123; Kühe A 98115; B 36-100; C 7588; Fär- sen A 120125; B 113—120; Kälber SKL. 192196; A 170-185; B 162169; C 150—160; D bis 145; Schweine A 124130; BI 123—134; B II 125128; C 124—138; D 122-138 E 118134; Sauen G1 1131286; G II 105—112; Lämmer und Hammel A 90-95. Bayerische Hypotheken- und Wechsel- Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 11. August 1958 Zusammenfassung.(WD) Anhaltend zuversichtliche und feste Tendenz an den Aktienmärkten der Bundesrepublik, zu der der flüssige Geldmarkt wesentlich beigetragen haben dürfte. Größere Anlage- und Meinungskäufe der in- und ausländischen Kundschaft führten bei zunehmender Markt- enge zu überdurchschnittlichen Kurssteigerungen. Das Hauptinteresse hat sich wieder vom Montan- markt auf die Farben-Nachfolger und Elektrowerte verlagert. Dabei sind vor allem RW zu nen- nen, die auf Gerüchte über eine zu erwartende Kapitalerhöhung lebhaft gefragt waren. Maschi- nen- und Motorenwerte vereinzelt stärker anziehend. Insbesondere Daimler mußten mehrprozentig heraufgesetzt werden. Banken bei anhaltendem Interesse erneut um 4 bis 5 Punkte fester, wobei verschiedentlich eine starke Zuteilung erforderlich wurde. Lokal- unc Spezialpapiere lagen im all- gemeinen ruhiger und nicht einheitlich. Die Börse schloß überwiegend zu höchsten Tageskursen. Am Rentenmarkt konnten sich die Pfandbriefe sowie Länder- und Industrieanleihen gut behaupten. Aktien 3 Aktien 8.8. 11.8. Aktien 8. 8. 11. 8. Acenin˖n 180 182 Mannesmann 158½ 139% Bergb Neue Hoffg. 157% 158 Adler werke 124 124 Metallges.] 380 585 Gute Hoffnung 311 315 AEG 3 237 230 ¾[Rhein-Braunk. 340 T 340 Bet Ges. Ruhrort—— Asch zeil 80%— 55 Rhein- Elektr. 227 238 MANL 258 27 Rheinstanl! 204 209 SMW.%¼ Rw n 207% 281 eh. Hoesch a8: Bemberg.. 11% 11 sSalzdetfurtn 250% 253 Hoeschwerke 136 135 Berger Tiefbau. 238 5 Schering 29% 299% BEC 323 232 Schlossquellbrau.—— 8 Buderus 1% el,, ęschubert& Salzer 200 T 204 z ene 8 Chem. albert. 190 101%½[Schwartz Storch. 340 340 Klöckner- Werke. 157% 139½ Conti Gummi. 22 328 Seilind. Wolf 1401 140 Klöckn, Humb. D. 331 234 Deimler- Benz 62⁵ Slemens 208/ 272 Klöckner-Bersb. 140% 147 Degussa 332 33⁴ Sinner 230 T 225 1 Stahiw. Südwestf. 224% 220 88„ 4200 2 Südzucker 410 310 8 Ot. Erdl 4 202½½ J32ͤĩ ĩͤ-v eh. ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 72 37¹ Ver. Stahlwerke 1,65 17565 2* Dt. Steinzeug 238 Wintershall. 286 288 Dt. Edelstahlwerk 230 T 231 Durlacher Hof 228 280 Zeiſß-Ikon 3532 240 Dortm. Hörder Eichbaum-Werger 550 T 355 T Zellstoff waldhof 114½ 114% Hüttenunlon,. 137½½ 130 El. Licht& Kraft 150% 150% Bunk Gelsenberg 137 138 Enzinger Union. 247 253 5 Bochum. Verein. 159 100 Gebr. Fahr. 139 145 Badische Dae 250— ustahlw. Witt 34 3⁴⁰ 5 Bayr. Hypothek. Hamborn. Bergb. 117¾ 110 e 5 44%[44% u. Wechsel-Bk. 8 3⁰⁵ Handels BASE. 229% 234[Commerzbank) 2 7 Phönix Rheinrohr 180 182 SAS sas 343 0 S 3 Hüttenw. Siegerl. 197 T 194 5 23⁵⁵ 240 Sal 5 Niederrh. Hütte 5 reldmühie 43 436 Deutsche Banken II/, 11, Ruhrst. Hatting. 226 295 Felten& Gulll. 217% 21s t. Bank A 70 275 Stahlw. Südwestf. 224/ 220 Goldscnmidt 200 203 Dresdner Bank) Gritzner-Kayser 135 135 Dresdner Bank AG 2606 270 281 T Pfalz. Hyp.-Bank 300 T1 370 T 13¼ 13 Aug.-Thyssen-H.. 163 168 Erin- Bergbau 09 312 Grün& Bilfinger 1 3 Harp. Bergbau 11½ 11% N 5.„ Investmentfonds Hdbl Zement 33 229, Dego Worzug) 78% 70 Concentrs 121,70 122.40 Hoechster Farben 2%½ 245 ½ Deka fonds 137,30 90 kHolemann 7 ⁶ꝶ Montan-Nachf.: Fonda«ũ“ 129,10 J 130,70 Klein schanzl us 7 1 Eis.& nütten w.: Fondis 1440 J 149,20 III 410 Eise ü 1184 184 Fondra 117,— 117,80 ahme ver. 2% 2 staniw. ochun 130 123 Ives 1370 19,20 ETC! ahlw. Bochum. Tel. Electr,(Doll.) 12,63 12,74 Linde's Eis 290 203 eh. Gf: Uni fonds. 59,10 50,70 Ludw. Walzmühle!— Hüttenw. Oberh. 67 169%[Uscatonds„ 105,20 J 106,— ) RM- Werte Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen flott, ausverkauft; Kälber belebt, geräumt; Schweine schleppend, größerer Ueberstand; Fettschweine aller Klassen schwer verkäuflich. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: Ochsen 6; Bullen 74; Küne E Färsen 37; Großvieh insgesamt 1553; Kälber 14 Schweine 789; Schafe 19. Preise je ½ kg Lebend. gewicht: Ochsen A 115-122, Bullen A 118-125; 112—119; Kühe A 102—112; B 92—100; C 85-93; Für sen A 116—124; B 112—116; Kälber SKL. 190—200; A 170-185; B 160169; C 145—157; Schweine B 12 bis 135; B II 127—136; C 130—1383; D 130—138; E 132 bis 136; Sauen G1 115; Lämn er und Hammel A 83 bis 95.— Marktverlauf: Großvieh in allen Gat- tungen mittel, geräumt; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel, kleiner Ueberstand; Schafe ohne Tendenz. Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz normal. Es erzlel- ten: Pfirsiche 4070; Mirabellen Floto 4050; Pflaumen Antario HKL. B 20-25; The Czar HRIL B 10—15; Zwetschgen Bühler HKL. E 29—32; HKI. Ausfall 23—283; Aepfel HKI. B 18-30; HKL. Aus- fall 10—17; Birnen HKL. B 12-22; Frühe von Pre- voux HKI. B 1518; HKI. Ausfall 11—14; Clapps Liebling HKL B 19-22; HKL. Ausfall 13—17; Pop- pelte Philips HKL. B 12-14; Freilendssalatgurken unverkäuflich; Einleger 6—9 em 1418; 9—12 em 10—14; 12—15 em 5—7; Tomaten HKL A 80-00 Durchmesser 29-34; 40—50 Durchmesser 235. Stangenbohnen 13—15. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz normal. Gute dus litäten flott verkäuflich. Absatz für HKL, C und Ausfall sehr schleppend. Preise Je ½ kg: Bühler Zwetschgen HKL A 33-36; B 20—32; Ausfall 1319 Eierzwetschgen 10—19; Zahrenpflaumen B l0νο s. Reineclauden 1724: Brombeeren 58-71; Mirabel. len A 45—53; B 30—44; Pfirsiche& 50-66; B 30-40 Aepfel HKL. B je nach Sorte 17286; Bleibirnen HKL B 10-18; Früh von Trevaux HKI. B 13—18; Clapps Liebling B 18-23; Tomaten HKL A 35; B 25—32. 5 Mannheimer Produktenbörse(Off. Not)— (VWD) Inländischer Weizen 43,2543, 60; man- discher Roggen 39,25 39,60; Weizenmehl Type 405 67,7069; dto. Type 550 64,7066; dto. Type 612 61,0 bis 63; dto. Type 1050 59,7061; Brotmehl Type 1600 54,70—56; Brotmehl Type 1150 58,1059, 10; dto. Type 1370 56,15—57,10. Die Preise bei Mehlen verstehen Birnen: sich abzüglich 2 DM Monatsabschlag. Braugerste 43,50; Futtergerste inl. 37,5037, 75; dto. Sortier- gerste nicht notiert; dto. ausl. nicht notiert; Futter weizen 41,50; Inlandshafer zu Futterzwecken und für Industriezwecke nicht notiert; Auslands- hafer nicht notiert; Mais 40,5042; Weizenkleie Prompt 2424,50; dto. per Sept. Dez. 22,7523, 3 Roggenkleie 23; Weizenbollmehl 27—28; Weizen Nachmehl 3437,50; Rapsschrot 1616,50; Sojaschrot 37,50; Erdnußschrot nicht notiert; Palmkernschrot 25; Kokosschrot 2828,50; Leinschrot 33,5034 Hühnerkörnerfutter 44—44, 50; Legemehl 4444,50 Malzkeime 22; Biertreber 1818,50; Trockenschnit- zel nicht notiert; Dorschmehl 75-80; Fischmehl 66 bis 72; Speisekartoffeln je 50 kg 66,50; Wiesen- heu lose 8; Luzerneheu lose 1112,50; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepregt 3,60—3,80; dto, drahtgepreßt 4,805; Hafer-Gerstenstroh bind- fadengepreßt 3,20—3, 40.— Allgemeine Tendenz vorwiegend ruhig. Die Preise verstehen sich als Sroßhandelsdurchschnittspreise per 100 kg bel Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Nordsee- bzw. Verladestation. aud, ein haar, sau Sue. SEH IAS Kao T. 23123. Letzte Tage! PIANKEN 13, 15, 17, 19. 21 Uhr Peter van Eyck, Corny Collins A HANMRR EW. Balser, „Schmutziger Engel“(160 f PETERS BURGER NACHTE(16) Telefon 2 50 25 13.30, 16, 18.30, 21 Johanna v. Koczlan ALS TE Tel. 2 02 02. Täglich nur: 14.45, 17.45, 20.45 Yves Montand, Simone Signoret „HEX EN JAGD“(16) UNIAVERSU Joh. Matz „IM PRATER BLUH'N WIEDER DIE BKURNIE-(12) Farbfilm aus Wiens gold. Zeit Telefon 2 33 33 15.30, 18.00, 20.30 Gerhard Riedmann Telef 2 02 33 Schassens 145 16. 16 15.20.30 Corn. Borchers George Nader „Das Herz ist stärker“ CS(16 DiE KANME DIE LIEBE Telefon 4 03 96 14, 16, 18.15, 20.30 GEHORT MIR(18) 5 0 L LN„ 5 20.30 Gary Cooper- Diane Varsi Ein Mann in den besten gahren DiE KunBEI 5 4650 16 25, 1 „Im Banne der roten Hexe“(12) Ferienvorst. „Die Fahrten des Odysseus“(12) tägl. 10.15. Heute: P 7— Telefon 2 50 25 Durch Klimaanlage stets angenehmer Aufenthalt) Eln prunkvoller Farbfilm aus dem zaristischen Rußland Ew. Balser, Johanna v. Koczian Ivan Desny, Claus Biederstaedt Ther. Giehse- Bum Krüger u. a. ler Toten nene Zwei aufregende Stunden(12) mit dem großen Abenteurer Tägl. 14.15, 16.30, 18.45, 21.00 Uhr Im Hanne Jugend-Ferien-Filmstunden Tägl. 10.15 vorm. Heute: „Die Fahrten des Odysseus“(12) CS(16) LI Mi.:„Ritter der Tafelrunde“(6) Mi. Do,: Ritter d. Tafelrunde(6) Fr. Sa.:„Prinz Eisenherz“(6) J I, 6, Breite Straße 10.00, 11.50, 22.30 Uhr „Die unglaubliche Geschichte des Mr. C“(Freigeg. ab 12 J.) 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Kapelle, Tanz. Betriebsferien bis 31. 8. 1958 SIRIP Kraftfahrer, II. u. III., in ungek. Stellg. 20 J. Fahrpraxis su. sich zu veränd. Zuschr. unt. 05356 a. d. V. Jg. Frau mit eig. VW su. Beschäftig. (Keine Vertretung).— Zuschriften unter P 05364 an den Verlag. BTERO HH NN-HHA HEN OPTIKER 5 MANNHEIM Tel. 211 60 Am Poradeplatz Nr. 1 — I . 1 —— Nr. 183/ Dienstag, 12. August 1938 MORGGEN Seite Nr. 183 V HoRCENRATE A 22 1 5 8 5 Fumilienunsei en Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester 72.„. 3 4 1 und Tante, Frau fachinsmut dur Schwernörige Altgart. er zum Emma Bauer wee. Dr. Lehmann-Greum samm. geb. Gruber Heidelberg Mannheim itnissen 5 3 5 33 Anlage 30 N 7. 13—15 ZAHNF ASTA in. Der 5. i ist nach kurzer schwerer rankheit unerwartet im mittw. 14—18 Uhr Tel. 2 42 78 4 4 feufest. Unsere Cousine und langjährige Mitarbeiterin, 72. Lebensjahr von uns gegangen. 0 1 ond. 8 111 2 eruht ihre osmotische irkung. Sie Senden Fräulein Mhm.- Käfertal, den 10. August 1958„„ 33 15 DM Wasserwerkstraße 3 schmeckt herb und erfrischend und macht Lund E L m stIIIer Trauer; ihre Zöhne wirklich weitzl DMK a- Mmma Al ger Karl Bauer u. Familie M vor- f Heinrich Bauer u. Familie Kapital ist im Alter von 77 Jahren nach längerer Krank- 1 W 5 1 1 1 5 eerdigung: Mittwoch, den 13. Augus 58, 10.3 r Friedho e heit in die Ewigkeit abgerufen worden. l 5 N 5 die Ge- Wir werden der lieben Verstorbenen stets ein Fresse treues Gedenken bewahren. lustriel. 9 2 1 1— 3 1 Mannheim, den 9. August 1956 e f Einmach-Gewürl Nandels register 8 40hàr Lange Rötterstraße 24 Still, wie sie im Leben war, hat meine liebe Mutter, die Familie Ludwig Langer gute Oma und Uroma 5 77 Amtsgericht Mannheim ind auf 5 Mathild W h d 1 Sulinteutur 2 Suti. Gür die Angaben in() keine Gewähr! bn und Angehörige Athllde olschendor Neuelntrazungen: f geb. Beck g 8 A 3556— 6. 8. 1958 Bizerba- Verkaufsbüro Heinrich Gulde in Mannheim! Worten Feuerbestattung: Mittwoch, den 13. August 1958, 13.30 am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr, nach kurzer Krankheit 1 Padre f(Handelsvertretung in Bizerbawaagen und Schneidemaschinen, Einzel- nd der Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. ihr irdisches Dasein beendet. durch 4 handel in Waagen aller Art und eine Reparaturwerkstätte). Inhaber ist 4.* 8. 9. 75 1 10. 8. 58— 8 Heinrich Johann Gulde, Kaufmann in Mannheim E 7, 7/8). 5 1 15 9 3 0 eine A 3557— 6. 8. 1953 Eugen Müller Holzschälbetrieb in Mannheim(Sand- e mehr 1 1 ugust 1958 fntieter Trauer: E 33 e 253). Inhaber ist Eugen Müller, Holzkaufmann 8 in annheim. Stri U 1 1 9 3 i ene 2 eonore Astrid Müller geb. Meck in Mannheim hat 5 JJ D und Verwandte A 3558— 8. 8. 1958 Gasthaus Goldene Gans Karl Heinz Krämer in 82 Seit. Feuerbestattung: Mittwoch, den 13. f August 1958, 14.15 Uhr, Unverbindliche Vorführung Mannheim.(Sastwirtschaft und Beherbergungsbetrieb, Tattersallstr. 19). ill. DM. 5 Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. N. 7-40 Tel. 237 40 8 8 ist Karl Heinz Krämer, Metzgermeister und Gastwirt in Mann- 5 el. m. 5 2 B 1063— 8. 8. 1953 Süddeutsche Kunststoffverkaufs- Gesellschaft mit Am Montag, dem 11. August 1958, verschied nach 5 8 Haftung in Mannheim(U 6, 11 und Stamitzstraße 15). Der . kurzer Krankheit meine liebe Frau, meine gute 0 Verkäuf CCC ͤ 4 2 5 1 e 75 75 5 1 1 5 chweine Mutti, Tochter, Schwrester, Schwägerin und Tante, 1 er aufe(Gegenstand des Unternehmens) und 4(Stammkapitah geandert. Durch schweine Frau g* 5 1155 A. T vom 22. Januar 19586 wurde das e.. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in ammkapital um 80 o DM auf 150 O0 PM erhöht, der Gesellschaftsver- Mari Räch i Wort und Schrift und die herrlichen Kranz- und schreibmaschi 1 kehnnein verlegt. Gesengend des Unterach fte Verirtep n Arlanne Ac 1. l 5 15 lieben Ent f iN 3951 4 3 75 Tellz. Mannheim verlegt. Gegenstand des Unternehmens ist: Vertrieb von üne 3; 1. Side a g Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- 5 Friedrichsring 40. Kunststoffen, Kunststoffplatten und ähnlichen Artikeln für den Innen- ber 134 geb. ubenrauc schlafenen, Herrn Was sie suchen an Antiquitäten,] und Außenausbau von Gebäulichkeiten sowie die Herstellung und der e Oel ald. 21 1 5 Vertrieb von Möbeln und Kunststoffgegenständ Das St 5 kapital ebend. 8 Igemälden inn, ilber, or- 1 Ststotfgegenständen. 88 aAmmkapita —125; 8 Mannheim, den 12. August 1958 2 zellan finden Sie bei Schäfer, beträgt 150 000 PR. Geschäftsführer ist Andreas Baron von Pilinsky, 937 Far. e N 1e Ae enz Keplerstraße 40, Telefon 2 41 06. Kaufmarm in Heidelberg. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so ist 190—200, Rheindamms* 5 2 5 jeder allein zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Als nicht ein- B 12 In stiller Trauer: 5 Krim.-Obersekretär i. R. Zick-Zack-Schrank-Nähmaschine, getragen wird bekanntgemacht: Der Gesellschafter Andreas Baron von 87 B 15 Fritz Räch* e Siemens-Staubs. 130, Tilinsky leistet seine von ihm übernommene Stammeinlage von 80 000 nel A 0 4 danke ich von ganzem Herzen. endt, Aug.-Anlage 38, K 604. DR 8 11 der Forderung gegen die Gesellschaft, die auf en. Gat- un gehörige g 5 Kinder- u. Sportwagen billigst zuf einem Priratkonto ausgewiesen ist cherrührend aus Darlehen und geräumt 1 Meinen besonderen Dank Herrn Pfarrer Blail für ff 2 Beerdigung: Mittwoch, den 13. August 1958, 9.30 Uhr, Haupt- 3 seine trostreichen Worte sowie für den ehrenden Kindersportw., gut erh., prsw. 2. vk. 50* 8 Tric rann n* Nachruf des Herrn Polizeipräsidenten Dr. Leiber und Neben, ene e,, nnn oßmarkt riedho 8* 8 7 5 3 manditist ist in die Gesellschaft eingetreten. Die Einlage von 4 Kom- „ 5 des Herrn Krim.-Direktors Riester, dem Polizei- Paidi-Bett, soxl20, m. Zubeh. zu ver-] manditisten ist erhöht. Die Einlage eines Nen ist herab- * 1 Gesangverein, dem Kleingärtner-Verein, dem Haus- kaufen, vormitt. Hochschwender, gesetzt. zar HEI 5 herrn und allen Hausbewohnern. 2 A 927— 9. 8. 1953 Welland KG. in Mannheim-Neckarau(Ohmweg 3—5). 32; HKI, 5 5 Guterh. Kinderkorbwagen zu verk.] Die Prokura von Franz Wilhelm Maier ist erloschen. Dr. Werner Thiele L Aus. H. Mannheim, den 11. August 1958 Hassler, Wa., Fliederweg 8. in Maulbronn hat Prokura. E 1 Dürerstraße 20. 1 5 1 A 775— 9. 8. 1958 J. Wolfferts in Mannheim, Zweigniederlassung, ; bps 5 3 211 Udled. u. Rindbox, qed. Paar 10, auptsitz: Köln a. Rh.(D 3, 15-16). Alfred Wittmer, Dipl.-Ingenieur in 177 Doß⸗ l 5 i Toni Henz u. Familie 1 3. 5 Lager, Rückgebäude) Köln ist als persönlich haftender Gesellschafter ausgeschieden. Die Sani- 2855 Kheit chied Son atgurken Nach Kurzer schwerer Krankheit verschied am Som- und Verwandte 5 calor Sanitäre Installations- und Heizungsgesellschaft mit beschränkter 912 em tag, 10. August 1958 meine liebe Frau, unsere her- 1 in Riesenauswahl Haftung in Köln ist in die Gesellschaft als persönlich haftende Gesell- g.. g 1 . zellsgute Mutter, Schwiegermutter, Oma und Tante, f Spezialhaus Jost. 8 2. 4 schafterin eingetreten. 1 Kommanditist ist in die Gesellschaft einge- 2325 e 7 2 318 1 1 J f treten. Die Einlage eines Kommanditisten ist erhöht. 8 2 2 0 eck laufen Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Köln ist 5 5 4 et Elise Stihler 5 R 3 erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 128 bekanntgemacht. 1 A 3382— 6. 8. 1953 Süddeutscher Werbedienst Dr. Georg Schmige& Co. ite Aus. geb. Kehl adio Kaufen. in Mannheim f i. 1 . 8 b(Neuostheim, Paul-Martin-Ufer 27). Curt G. Engelhorn ist C und 5 5 f 1 5 5 1 „ 5 g Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die mir beim Wir geben verschiedene in Zahlung aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig ist Hildegard Mathilde i Bühler im Alter von 73 Jahren. ö 5 5 5 8. 5 pilli 8 Schmige geb. Köhler, Werbeberaterin in Mannheim in die Gesellschaft U 15—19 Heimgang meines lieben Sohnes Senommene 9 1„ g 17 8 10. 4 0 1 Wohnzimmer-Büfett m. Vitrine, als persönlich haftende Gesellschafterin eingetreten. 5 a i Mh m. Friedrichsfeld, den 12. August 1958 N PRI 245.— B 11— 7. 8. 1953 Enzinger-Union-Werke Aktien-Gesellschaft in Mann- Mirabel 8(Eiche m. Nußbaum) M 245,.—, 2 Hirschgasse 25 21 Bu itrine heim Neckarauer Straße 128/162). Durch Beschluß der Hauptversamm- B 3040 8 2 0 emu 1 Wohnzimmer-Büfett m. Vitrine Birnen: In tiefem Schmerz: T 8(nußb. pol.), s. gt. erh., DM 395,.—, lung vom 25. Juli 1958 wurde die Satzung in 8 12 Vergütung des Auf- 5 j verschiedene Küchenbüfetts 16.—, sichtsrats) geändert. 855 1 Win zuteil wurden, sage ich allen meinen herzlichsten Pank. 25,.—, 45,.—; 2 Betten. 2 Nachtt., B 80— 7. 8. 1956 Mannheimer Versicherungs gesellschaft in Mannheim 8 Willi Roßnagel 5 1 Waschkomm.(Eiche) DM 95.—.(Werderplatz 3/0. Die Hauptversammlung vom 31. Juli 1958 hat die Er- N(Eiche) 9 und Frau Edeltraud geb. Stihler Mh m. Wal dh o f,, Stuttgart, den 12. August 1958 1 Wohnz-Büfett m. Kredenz 70.—. höhung des Grundkapitals um 1 600 000,— DPM auf 3 200 000, DM und die 5 5 H. Baumann& Co., Mhm., Qu 5, 4. Aenderung der Satzung in 8 4 Ziff. 1 u. 2(Höhe, Einteilung und Ein- sowie Enkelkinder 5 Slasstraße 8 zahlung des Grundkapitals) beschlossen. Die Kapitalerhöhung ist durch- 1 4 3 und Anverwandte s e Frau Emma Wohlgemuth Wwe. Aufabiagen mod Formen in allen 8 5 nicht 0 5 bekanntgemacht: Das Grundkapital. 5 1 f 5 1 g Preislagen. Jo 2. 4 ist nunmehr eingeteilt in 1400 Aktien Lit. A zu je 1000,— DM, 2000 Aktien 612 610 Beerdigung: Mittwoch, den 13. August 1958, 14 Uhr, Fried- f. 2 8 Lit. A zu je 100.— Dzz, 1400 Aktien Lit. B 25 je 1000,— Dr und 2000 Vpe 160 hof Friedrichsfeld.. 2 Aktien Lit. B zu je 100, DM. Die neuen Aktien werden zum Nenn- 1 8 chaum gummi S 5 B 605— 7. 8. 1988 Adolf Pfeiffer Gesellschaft mit beschränkter Haftung augerste 5 i 5 5 in Mannheim(M 5, 2). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung Sortier- R„ Vollig 3. bäatratzen, Kissen. Sitzbankauflagen vom 11. Juli 1958 wurde der Gesellschaftsvertrag in den 88 6(Geschäfts- notiert,.% Bestattungen gummi: Kat. 1 2.3. tünrung) und 9(Veräußerung von Geschäftsanteſlen) geändert Die Ge- z wecken Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb mein lieber Mann, mein innigstgeliebter Mann, sellschafterversammlung kann beschließen, daß einzelne Geschäftsführer urbane mein guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 9 1 Sn. 5 3 1 2 groe lleinvertretungsberechtigt sind. Klaus Pfeiffer. Kaufmann in Mannheim zenkleie VTV in Mannheim 2 2 ich ist zum Geschäftsführer bestellt mit der Befugnis, die Gesellschaft allein 7 Gustav Karkossa F ee ee Weizen. 5 H o Diemer Täbris 3,5& 4,5 m B 879— 8. 8. 1958 Röchling'sche Eisen- und Stahlwerke Gesellschaft mit jaschrot 1 1 1 ie st 1958 1 echter beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim N rnschrot VV 2 8 8 Wiens Kuzu 18 china-Te ieh(Richard-Wagner-Straße 9) Zweigniederlassung, Hauptsitz: Völklingen 33,50—34 Mh m. Waldhof, den 12. August 19358 Kraftfahrzeugingenieur i(Saar). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 9. Novem- 4444,50; Altrheinstraße 11 In stiller Trauer: 0 Hauptfriedhof Zeit 2,75& 3,65 m ber 1957 wurde das Stammkapital von 36 000 000 Reichsmark auf 5,5 Mil- enschnit. Elise Karkossa geb. Wang um Alter von 56 Jahren. selten schöne Stücke liarden französische Franken umgestellt. Durch Beschluß der Gesell- mehl 65 Sohn Günther Karkossa 4 0 Kippdorf, Dorothea außerst preiswert. schafter versammlung vom 9. November 1957 ist der Gesellschaftsvertrag Wiesen f t[Mannheim, II. August 1958 ALroNs RO, hihm., 0 4, 7 geändert und neu gefaßt worden. Gegenstand des Unternehmens ist und Braut Marlies Lus 15 5 Wallstattstraße 3. 11.30„„„ 8 5 N zen- und 1 EKäfertaler Str. 231-233 Jetzt: Erzeugung und Verarbeitung von Eisen und Stahl und von ande- „ sowie alle Anverwandten 5 4 2 f 2 5 0; dto, 1111 15 ren Werkstoffen und Erzeugnissen, die hiermit zusammenhängen, sowie 1 bind- Feuerbestattung: Dienstag, den 12. August 1958, 14.30 Uhr, Krema-. rauer: Krematorium 2 2 die Vornahme aller Tätigkeiten, welche diesen Zweck fördern. Dazu rendenz torium Hauptfriedhof Mannheim. Elisabeth Diemer geb. Hornstein RKombi- Kinderwagen gehört auch der Betrieb von Kohlen- und Erzbergwerken. Die Gesell- slch als Söhne: Josef, Alois Mühlfeit, Emma f schaft kann Zweigniederlassungen und Tochtergesellschaften errichten kg bel Familie Alfred Diemer Fe, Talstraße 51. 13.00 Nylonrohr, gut erh., preisgünst. m. sowie Beteiligungen jeder Art erwerben. Albert Maier ist nicht mehr Mühle, 8 1 5 8 Matratze zu verkauf. Beck Feu., Geschäftsführer. Die Beschränkung der Prokura des Heinz Nehring auf 5 Eltern: Josef u. Anna Diemer Hell, Maria Vorckstraße 3, Telefon 7 22 82. den Betrieb der Zweigniederlassung in Mannheim ist aufgehoben. nebst Angehörigen Lampertheimer Str. 108 13.45 Gemäß Verordnung Nr. 2/56 des Geschäftsträgers, Chef der Französischen rener 5. 2 Diplomatischen Vertretung im Saarland vom 27. November 1956— Amts- Am 10. August 1958 verschied nach langer schwerer Krankheit Beerdigung: Donnerstag, 14. Au- Karnoste, Austee 7 att Nr. 117 Seite 1440— bst die Sequesterverwaltung aufgehoben. 5 Sung blatt Nr. S 4 8 8 i unser Heizer und Oberfeuerwehrmann der freiwilligen Werks- gust 1958, 11.30 Uhr, Haupt- Wa, Altrheinstraße 11. 14.30 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Völklingen 1 feuerwehr, Herr kriedhof Mannheim. Krause, Herbert ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 133 bekanntgemacht. Bsmstr.-Fuchs-straße 23 15.15 größtes Speziallager B 993— 7. g. 1958 Gottlieb Weinmann- Geräte für Medizin und Ar- Gustav Karkossa peitsschutz. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(D 4, 6). ö 5 5 3 8 55 MOB 17 8 1 11 Franz Missfeld, Kaufmann in Lübeck ist zum Geschäftsführer bestellt, Wir verlieren in dem Verstorbenen einen treuen und guten s 3 f 5))) B 6, 1, kein Laden Erlos chen: 4 1 1 5 1 1 175 hen Dank für die meiner Mitarbeiter, der in 29 jähriger Verbundenheit all seine Kräfte Herzlid 9 s e 8 rl l lieben Frau, unserer guten 5 1 A 2463— 6. 8. 1958 Friedrich Heyer& Cie. in Mannheim. Die Gesell- N Werke gewidmet Rat 1 Mutter, Frau Friedhof Feudenheim Junker* Ruh 3 schlaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen. Wel) Wir werden inm immer ein ehrendes Gedenken bewshren. Babette Schmidt Kress 681d Gr. Auswahl, Zubehör, Reparaturen B 942— 8. 8. 1938 Süddeutsche Kunststoffverkaufsgesellschaft mit be- i 5 1 31 Luginsland, M 4, 12, am Arbeitsamt schränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: St. iger Direktion und Belegschaft n 8 und für 2. 8 5 Goarshausen. Die Zweigniederlassung ist aufgehoben. der eK 1 8. 5 5 1 1 die uns bezeigte Anteilnahme 1 3 * chemischen Fabrik weyl Ad 35 Friedhof Rheinau kleganter Mobnzmmersdrank 5 Mannheim- Waldhof 5 ren Dank dem Herrn Vikar für Schneckenberger, Heinrich fast neu, sowie Polstermöbel zu 12 J die trostreichen Worte, den Sporwörthstr. a. Weiher 16.00 verkaufen. Telefon 5 02 83. . Feuerbestattung: Dienstag, den 12. August 1958, 14.30 Uhr, Herren Aerzten u. den Schwe- Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. stern des Theresienkranken- 25 Zubehör Uhr hauses und den Bewohnern der Mitgeteilt von der Frledhofver- Alles fürs 3a Reparaturen jCCCFCCCCCC0CC0C000( 5 Luginsland, I 4, 12, am Arbeitsamt m Ahm.-Lindenhof, 12. Aug. 1936 waltung der stadt Mannheim. 5 N „ Eschkopfstraße 7 5 8(ohne Gewühr un Friedrich Schmidt und Kinder 5 Mi 5 rengt Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß- letgesue e vater, Bruder und Onkel, Herr — F Hallstei Jg. Ehepaar su. Zimmer u. Küche, Jose 2 8 eln 150 Punkte, mögl. Rheinau, Neckar. 00 Angeb. unt. P 29667 an den Verl 5 2 ist im Alter von 73 Jahren durch einen Verkehrsunfall ver- 2 n 5 8 an den I. Un storben. Vermietungen* 5 5 e 15 aith, Im 55 5 5 urke Mh m. Neckarau, den 10. August 1958 ie Vai mo Belfortstraße 23 5 8 128 U f llstei Für eine jüngere, seriöse An- 2 5 .. u. 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August 1888/ Nr. 160 Der Fluch der goten Erziehung/ von M. V. Sen goie Jedes Volk und jede Sprache hat fest- stehende Redensarten, Begrühßungen und For- mein, die für gewisse bestimmte Gelegen- heiten gelten und entweder keine oder àaber eine bestimmte, von vorneherein erwar- tete Antwort erfordern. Die Deutschen, um ein paar Beispiele zu nennen, sagen Guten Morgen“ und„Guten Tag“, aber niemals, Wie es die Engländer tun,„Guten Nachmit- tag“ oder gar wie die Araber sagen„Dein Morgen sei mit Segen“, Sie sagen auch nicht als Gruß, wie man es in der angel Sächsischen Welt tut,„Wie geht es Ihnen“, Sondern gebrauchen diese Phrase als rich- tige Frage, die im Gegensatz zur engli- schen eine Antwort erheischt, während sie die in China zu einem Gruß gewordene Frage„Haben Sie schon Ihren Reis geges- Sen?“ als impertinentes Vordringen in das Privatleben ablehnen würden. Anderseits Würde weder der Deutsche noch irgendein anderer Europàer mit„Schalôm“, was auf Deutsch„Friede“ heißt, grüßen, wie es der Israeli tut, selbst wenn er dem andern ge- rade die größten Grobheiten gesagt hat. Je- des Land und jedes Volk hat eben seine eigenen Begrügungsformeln, wie es auch gewisse andere Redensarten gebraucht, wel- che die gute Sitte vorschreibt, ohne daß man sich dabei auch nur das geringste denkt. Wenn der Amerikaner, dem ein Unbekann- ter vorgestellt wird, mit„Ich bin glücklich, Sie zu treffen“ reagiert, muß er in Wirk- Uchkeit ebenso wenig glücklich sein, wie etwa der Deutsche, der bei einer solchen Ge- legenheit sagt: Freut mich sehr, Sie ken- nenzulernen“. Man sagt es, ohne sich dar- über Rechenschaft zu geben, weil es eben ein Zeichen guter Erziehung ist und man Wert darauf legt, zumindest als gut erzogen zu erscheinen. Die östlichen Völker aber, besonders die Araber, begnügen sich nicht mit derart ein- fachen Höflichkeitsformen. Sie haben für jede Gelegenheit und für jede Tageszeit gewisse Redensarten, Grüße und Ausdrücke des Dankes, die zumeist verschieden sind, für Städter, Bauern und Beduinen, und die eine Antwort erfordern, die, ebenso genau Festgesetzt, bei einer anderen Gelegenheit nicht verwendet wird. Daß dies mitunter zu Uebertreibungen führt, ohne daß die Be- teiligten es bemerken, ist durchaus ver- ständlich, denn alle diese Häufungen von Höklichkeitsformeln fallen ja nur dem auf, für den sie nicht gedankenlos ausgespro- chene Phrasen der Gewohnheit sind. Ich hatte einmal Gelegenheit, ein Zwie- gespräch zwischen zwei arabischen Bauern zu notieren, dem folgende Unterhaltung zwi- schen dem einen Bauern und seiner Frau voranging: Die Frau: Höre, o Mahmud, geh jetzt zu unsrem Nachbar Ali und leih dir ein paar Zwiebeln aus, sonst gibts nichts zu essen. Aber vergiß nicht die guten For- men. Du weißt, daß Ali seine Zeit als Re- gierungsbeamter nicht vergessen kann und auf gute Formen sehr großes Gewicht legt. Also geh nicht ins Haus und sag einfach: He Nachbar, lein mir doch ein paar Zwie- beln, sondern benimm dich, wie es sich für einen Dorfschulzen gebührt. Verstanden? Mahmüd: Aber ich habe doch den alten Idioten erst vor einer halben Stunde gesprochen. Wozu also die Umstände? Die Frau: Keine Widerrede, Mahmud. Du hast ihn auf der Straße gesprochen und nicht in seinem Haus. Wenn man einen Be- such macht, hat man sich anders zu beneh- men als auf der Straße. Der Mann Mahmud geht also zum Nach- bar Ali hinüber und klatscht vor der Tür, um Alis Aufmerksamkeit zu erregen und um den eventuell im Zimmer befindlichen Frauen Zeit zu geben, zu verschwinden, ein paarmal in die Hände. Ali: Nur herein, du kommst zu deiner Familie, wer immer du bist! Mahmud: Dein Tag sei gesegnet, o mein Gönner! Ali: Auch dein Tag sei gesegnet, mein Augenlicht! Mahmud: Dein Tag möge glücklich sein Ich hatte Sehnsucht nach dir. A1: Meine Sehnsucht nach dir, o Mah- mud, war noch größer.. Bitte setz dich hier Mf die Matte. Du hast mich lange Zeit ein- sam gemacht. Mahmüd: Allah möge dich nicht ein- sam sein lassen. 0 Ali: Gott sei Dank, daß ich dich gesund Sehe. Mahmud: Auch ich danke Allah, daß du wohlbehalten und gesund bist. Ali: Wie ist dein Wohlbefinden? Mahmud: Ich bin immer glücklich, Wenn ich dich sehe... Und das deine? Ii: Lob Gottes! Und wie geht es dei- nem Haus? Mahmud: deinen? Diese Frage ist eine Umschreibung für die Frage, wie es der Familie inklusive der Frau oder den Frauen geht, da es überaus unschicklich wäre, sich direkt nach dem Wohlbefinden der Frau zu erkundigen. Man kann wohl fragen, wie es dem Esel, den Kühen, den Kindern geht, aber man fragt lieber„Kif ahl el-bét?“, das heißt„wie geht es allem, was im Haus ist“, also inklusive der Frau.. Nun klatscht der Hausherr in die Hände und man bringt den unvermeid- lichen Kaffee. Ali: Der Kaffee erfreue das Herz des Gastes und seine Freude bringt Stolz dem Gastgeber. Mahmud: Ewig währe dein Kaffee! Ali: Allah möge dein Leben ewig wäh- ren lassen, o Mahmud! Mahmüd: Und das deine. Ali: Und das deines Hauses! Mahmud: Und das des deinen!..(er schnalzt mit der Zunge). Dein Kaffee ist süß wie der Speichel der Engel. Ali: Nicht der Rede wert. Er ist der schlechteste Kaffee im ganzen Dorf. Mahmüd: Du machst mich traurig, wenn du solches sagst. Ali: Allah möge dich nicht traurig sein Lassen. Mahmud: Er mache dich fröhlich! Ali: Bitte nimm eine Zigarette. Hler hast du Feuer. Mahmud: Gott vermehre dein Gut und segne deine Hände. Ali: Er vermehre dein Gut, o Mahmud! Mahmüd: Das Wetter ist sehr gut. Nicht zu wenig Regen und nicht zu viel, ge- rade richtig für dein Korn, o Ali. Ali: Allah lasse deine Oliven groß wer- den wie die Melonen. Mahmüd: Er mache dich reich!.. Mit deiner Erlaubnis werde ich nun gehen. Ich habe deine Zeit allzu lange in Anspruch ge- nommen. A111: Nein, nein, keine Rede davon. Dein Besuch ist wie der Besuch der Engel bei unsrem Vater Ibrahim. Mahmud: Ich danke dir für deine Freundlichkeit aus vollem Herzen. Ali: Mein Herz ist tief wie ein Brunnen und aus dieser Tiefe danke ich für deinen Besuch. Mahmud: o mein Gönner! Gott sei Dank! Und dem Allah gebe dir Frieden, KI: Augen! Mahmud: Gesundheit dir und deinem Haus, o Ali. Gehe in Frieden, Licht meiner Ali: Auch dir und deinem Kamel sei Friede! Mahmüd: Auf Wiedersehen, o mein Lehrer! Ali: Du hast mich und mein Haus geehrt! Mahmud: Ich danke dir, daß du mich Aufgenommen hast! Ali: In Frieden! Mahmud und Ali greifen wiederholt dan- kend an die Stirne und ans Herz und Mah- mud verläßt das Haus. Der Hausherr schaut ihm kopfschüttelnd nach und sagt dann zu sich: Gott sei Dank, daß dieser langweilige Narr endlich wegging... Aber, es hat doch etwas an sich, wenn ein Gespräch zwischen gebildeten Männern geführt wird, die etwas auf gute Sitten halten. Mahmud ist in sein Haus zurückgekehrt, und nun ergibt sich folgendes Gespräch zwi- schen den beiden Eheleuten: Die Frau: Nun also, da bist du end- lich. Hast du dich anständig benommen? Hast du die Begrüßung und den Abschied richtig durchgeführt? Mahmüd: Der Teufel soll den alten Schwätzer holen! Sein Kaffee ist der schlech- teste im ganzen Dorf, und seine Zigaretten simd sicherlich aus Kamelmist gemacht. Die Frau: Wo sind die Zwiebeln? Mahmüd: Die Zwiebeln? Va allah! Die Zwiebeln habe ich vollkommen vergessen. Na ja, ich mußte doch höllisch achtgeben, daß ich die guten Formen nicht verletze! Leos Janqcek Vor dreißig Jahren, am 12. August 1928, starb der tscheckiscke Komponist Leos Janacek.„Smetana in Moll“ nannte ihn der Dichter Ma Brod, der mit großer Einfühlung seine Opernlibretti über- setzte und damit sein Werk für die deutschen Bühnen erschloß. Foto: Archiv Ein Einzelfall der Musik Zum 30. Todestag des tschechischen Komponisten Leos Jandcek Die noch ungeschriebene Geschichte der Einzelgänger unter den Komponisten wird sich ohne Zweifel mit Leos Janacek zu be- kassen haben, ebenso wie sie beispielsweise Mussorgski und Skrjabin einschließen muß. Dergleichen Sonderfälle der Musik gediehen im Klima der Romantik, die, je mehr sie ihrem Endpunkt zustrebte, desto entschie- dener die einmal generell verbindlichen Kompositionsnormen und formeln der Klassik abstreifte. Zudem geriet der am 3. Juni 1854 in Hochwald Nordmähren) ge- borene Janacek mit dem Gros der bedeuten- den Spätromantiker(Strauß, Pfitzner, Re- ger, Mahler) an die Zeitgrenze, die etwa in das Jahr 1910 fällt und die ein allgemeines Besinnen auf die noch vorhandenen Mög- lichkeiten der herkömmlichen Tonsprache brachte. Mahler, Reger und auch Debussy wurden der Entscheidung durch den Tod enthoben, Pfitzner und Strauß ignorierten die Grenze. Janacek schließlich ließ sich vom Kunst und Kunsthandwerk Diͤe Galerie Bergströsser in Darmstadt 8 Im Herzen von Darmstadt hat Ludwig A. Bergsträsser kürzlich seine„Darmstädter Galerie“ eröffnet, die erste und lang erwar- tete private Kunstgalerie dort. Als Eröff- nungsausstellung zeigte er Werke jener Künstler, die künftig so etwas wie den enge ren Kreis um seine Galerie bilden sollen; jetzt werden bis zum 6. September Oelbilder und Graphiken von Karlheinz Wienert, so- wie neue Goldschmiedearbeiten von Had- fried Rinke gezeigt. Bei den letzten Ausstellungen für den Kunstpreis der Jugend Baden- Württemberg war immer wieder der 1923 im Harz ge- borene, seit längerem in Pforzheim wir- kende Karlheinz Wienert aufgefallen— am überzeugendsten bei dem Wettbewerb von 1957„Junge Künstler sehen die Stadt“, als er mit zwei durchaus eigenwilligen Kompo- sitionen„Die neue Stadt“ und„Struktur einer Stadt“ hervortrat. Von dem Struk- turellen dieser Stadtbilder, denen man von der geistigen Disziplin her die Schülerschaft Wienerts bei Arnold Bode an der Werk- kunstschule Kassel anmerkte, sind auch noch die ältesten der jetzt in Darmstadt vertre- tenen Arbeiten bestimmt. Wienert ist in- zwischen jedoch freier geworden— in der Form ebenso wie in der Farbe. Eine„Baum- landschaft“ von 1956 wird noch aus der Vor- stellung des Gegenständlichen komponiert und entwickelt aus dieser wiederum das formale Schema der schwarzen Gebilde vor violettem Grund. Ein Jahr später begann Wienert die Reihe seiner„Giardini“, ita- lienischer Gartenstimmungen, deren glutrote Blüten von der eigengesetzlichen Aussage- kraft der Farben geprägt sind. Ob diese L6- sung des Farbigen in jedem Fall glücklich ist, mag dahingestellt bleiben. Einzelne Schwarz- Weis-Blätter dagegen sind zügig, geschlossen, dabei von ursprünglicher Vita- lität; wenn dazu sich die Leuchtkraft des Farbigen noch etwas organischer fügte, wird der vielversprechende junge Maler wieder ein Stück vor angekommen sein. Neben der Ausstellung eines Künstlers zeigt die Galerie gleichzeitig immer noch das Werk eines Kunsthandwerkers, jetzt das des 1933 in Göttingen geborenen Hadfried Rinke. Was daran Freude macht, sind nicht nur die schönen Steine und edlen Metalle, sondern die ganze so überaus kostbar-ge- schmackvolle Form des Verarbeitens. Berg- strässer prägte über Rinke das Wort von einem„Mondrian der Goldschmiedekunst“, eine vielleicht etwas scherzhaft überpoin- tierte Formulierung, die aber genau auf das weist, was an diesem jungen Kunsthand- Werker wesentlich ist: die absolute Rein- heit der Form, der Verzicht auf jeden Effekt, die lautere Strenge der Arbeit. DSE. Neuen, das sich damals im Aufbruch befand, anregen, ohne zum Neuerer zu werden. Und weil Neueres als seine Musik im Gange war, konnte er auch nicht die Rolle eines An- regers spielen. Seine musikhistorische Posi- tion schloß diese Möglichkeit aus. Die Interpretation seines Schaffens, zu der seine unverwechselbare und zugleich vielfarbig schillernde künstlerische Persön- lichkeit geradezu provoziert, wird immer sehr viel Widerspruchsvolles gegeneinander abzuwägen haben. Die Folklore, auf der Janaceks Werk ruht und deren Verwendung allgemein als Symptom für gesunde Hemds- ärmligkeit angesehen wird, findet ihr ex- tremes Gegenstück in einer nervösen, ge- legentlich mit dem Wort„atomisierend“ be- legten Betonung knappster Formeln, die dem optischen Bild der Partituren einen fast pathologischen Akzent verleihen. Vor allem seine auf zahllosen theoretischen Untersuchungen aufgebauten Bemühungen, eine der natürlichen Sprechweise ent- „sprechende“ musikalische Deklamation zu schaffen, haben sich allen Deutungsversuchen genüber als sperrige Materie erwiesen. Die ess e W in diesem Falle sei der Verismus bis zur letzten Konsequenz ausgedacht worden, wird heute überwiegend nicht mehr geteilt und bekämpft mit der Ansicht, Janacek habe damit Wesentlicheres, Tieferes bezweckt als eine Art Imitation. Wie ist weiterhin der Zwiespalt zu er- klären, der darin liegt, daß der Komponist sich in jahrzehntelangen theoretischen Stu- dien sein Ausdrucksrüstzeug erarbeitet und sich dann jähen Inspirationen hingibt, ohne dem handwerklichen Teil der Kunst mehr Aufmerksamkeit als gerade erforderlich zu widmen? Wie die Tatsache, daß er als Ro- mantiker, Verist, Im- und Expressionist, gelegentlich sogar als Avantgardist gilt, je nach dem Blickwinkel, aus dem man sein Ge- samtwerk betrachtet? Einigkeit herrscht nur hinsichtlich seiner künstlerischen Originalität. Die wider- sprüchlichen Charakterzüge in seinem Schaffen aber sind— bis zu einem Ergebnis erleuchteteren Denkens— leicht mit der Zeit der Gärung, der Suche und der Unent- schiedenheit zu erklären, die genau in den Mittag seines Lebenswerkes fiel. Janaceks Lebenswerk ist universal Sinne des denkenden, literarisch tätigen Musikers, wie ihn beispielsweise Robert Schumann oder Richard Wagner verkörpern. Er war Komponist, Pädagoge, Dirigent, Musik wissenschaftler,-theoretiker und im -schriftsteller. Bevor er folkloristische Ele. mente in seine Musik aufnahm, hatte er ausgedehnte Volkslied und Volksmusik studien getrieben. Die„Theorie der Sprach- melodie“ wurde zuvor schon erwähnt; den beiden Musikern, die ihm als Leitbilder sei- nes frühen Schaffens dienten, Wagner und Smetana, widmete er kritische Würdigun- gen ihres Werkes. Nach Lehrjahren in Leipzig und Wien betätigte er sich im öffentlichen Musikleben seiner Heimat auch organisatorisch zugunsten folkloristischer Veranstaltungen und Institutionen. Trotz solch umfassender Beanspruchung nahm das kompositorische Schaffen Janaceks in den rund fünfzig Arbeitsjahren bis zu seinem Tode am 12. August 1928 bedeuten- den Umfang an. Während er mit seinen RKammermusik- und Orchester werken, mit Chorkompositionen und Volksliedbearbei- tungen vorwiegend in der Heimat Wider- hall fand, wurde er im Ausland als Opern- komponist bekannt. Durchschlagenden Er- folg errang zwar zuerst nur die 1904 in Brünn uraufgeführte„Jenufa“, aber in den letzten Jahren erschienen auch seine später entstandenen Bühnenwerke„Katja Kaba- nova“,„Aus einem Totenhaus“,„Die Sache Makropulos“ und die heitere Oper„Das schlaue Füchslein“ in den deutschen Spiel- plänen und fanden als Kostbarkeiten der Opernliteratur— die sich allerdings nur liebevoller Bemühung ganz erschließen gebührende Beachtung. Kultur-Chronik Die Dresdener Philharmoniker haben die mit dem Städtischen Kulturring Herten ver- traglich abgeschlossenen Konzerte abgesagt, mit denen im September die Kulturveranstal- tungen des Winters 1958/59 in Herten eröffnet werden sollten. Auf Rückfrage bei der Dres- dener Philharmonie wurde dem Hertener Kul- turring mitgeteilt, daß die Abteilung Musik des SOWI etzonalen Kultur ministeriums die Geneh- migung zu der Tournee nach der Bundesrepu- blik zurückgezogen habe. Der Schriftsteller Adolf-Arthur Kuhnert ſst im Alter von 53 Jahren in Sulzfeld am Main gestorben. Der gebürtige Braunschweiger be⸗ gann sein erzählerisches Schaffen mit dem 1920 veröffentlichten Roman„Paganini“; weitere Er- zählungen und Romane folgten, von denen„Die große Mutter vom Main“ und„Karjane, Ge- liebte unseres Sommers“ am bekanntesten wur- den, Später wandte er sich Film und Funk zu; neben zahlreichen Hörspielen schrieb er die Drehbücher zu verschiedenen Filmen, darunter „Eins-zwei-drei Corona“,„Hafenmelodie“, Des Lebens Ueberfluß“ und„Lockende Gefahr“. STIVIA GROTH: fai; m gn uml Das unglaubliche lagebuch des Mädchens Pony Copytight dy Franz Schneekluth Verlag, Datmstadt 6. Fortsetzung Wir haben Kaffee getrunken und Torte gegessen, und die Jungs haben von ihren Streichen in der Schüle erzählt. Wen das schon interessiert! Margit hat ihnen dafür von meiner Heldentat in Düsseldorf berich- tet, da waren sie baff. Ich hab die Achseln gezuckt und wegwerfend gesagt: Jugend- streiche. Ueber das Alter bin ich hinaus.“ Der kleine Blonde, Dieter heißt er, sagte daraufhin zu mir:„Sie sind ja eine tolle Nummer.“ Jetzt machen sie auf erwachsen, rauchen, und sprechen von ihren Zukunftsplänen. Der von Margit streichelt immer ihre Hand und macht ihr Komplimente. Da versucht dieser Dieter das auch bei mir. Ich ziehe meine Hand weg und sage:„Lassen Sie doch den Quatsch.“ Er wird rot und ist beleidigt. Von Mir aus. Nach einer Weile kommen Ina und Pat. Pat hat sich eine Bluse gekauft. Sie packt aus, und wir bewundern das neue Stück. Dann berichtet Ina das Neueste Wir bekommen endlich eine neue Sportlehrerin. Seit einiger Zeit haben wir nämlich keine. Ganz am Anfang, als ich kam, war Frau Jennewein noch da. Die war sehr nett, und Wir hatten sie alle sehr gern. Aber dann müßte sie aufhören mit dem Unterricht, sie pekam schon wieder ein Kind. Dabei hatte sie schon drei. Ina erzählt, daß die, Neue nächste Woche kommt. Sie hat wieder bei Franz in der Korrespondenz herumgestöbert. Irgend je- mand in München hat sie ihm empfohlen, und da sie gerade frei ist, hat er sie kurz- entschlossen engagiert. Anscheinend hat er sie selbst noch nicht gesehen. „Ab nächste Woche sind die Tennisplätze wieder in Betrieb“, sagte Ina.„Darauf freuen wir uns schon, nicht wahr, Pat? Spielst du gut, Pony?“ ö Es ist mir zwar sehr peinlich, aber ich muß gestehen, daß ich überhaupt nicht Tennis spielen kann. Daraufhin gucken mich die beiden an, als hätte ich zugegeben, Analphabet zu sein. Ich wollte in Düssel- dort schon mal damit anfangen, aber meine Mutter meinte, ich müsse ja nicht alles machen, und man könne Herrn Federmann auch nicht zuviel zumuten. Mitglied bei einem Tennisklub zu sein, sei ziemlich teuer. 5 „Das ist kaum der Rede wert“, sagt Ina großzügig. Die hat leicht reden, ihr Vater hat eine Menge Geld. Er ist ein ganz be- rühmter Arzt, hat ein eigenes Krankenhaus oder ein Sanatorium, irgendsowas.„Du mußt es unbedingt lernen. Wir spielen alle. Ihr kommt doch sicher auch wieder mal“, wen- det sie sich herablassend zu den zwei Jun- gen, die sie bisher kaum beachtet hat. Beide versichern eilig, daß sie ganz be- stimmt wieder dabei sind. „Aber Pony hat doch kein Rakett“, meint Margit. „Sie kann haben eines von mich“, sagt Pat,„ich habe drei.“ „Von mir“, verbessert Ina. Mir oder mich, jedenfalls wäre dieser Fall geklärt. Sicher werde ich es schnell ge- lernt haben. „„Franz“ hat uns immer versprochen, er würde einen eigenen Platz anlegen las- sen. Im Park ginge es prima. Dann brauch- ten wir nicht immer herunter und könnten viel mehr trainieren.“ Wir beschließen, ihn daran zu erinnern. Dann gehen wir ins Kino. Und, wen treffen wir da? Es ist kaum zu glauben, Bork und Mademoiselle Moreau. Sieh da, die beiden treffen sich also außerhalb der Schule. Sie haben ganz schlicht und einfach ein Rendezvous. Wir vier fühlen uns ins Herz getroffen. Bork gehört uns. Sollte er mit der Moreau was haben? Diese schein heilige Schlange. Uebrigens sieht sie reizend aus, sie trägt ein beigefarbenes Kostüm und ein außerordentlich keckes Hütchen. Beim Friseur war sie auch. Zugegeben, sie sieht sehr attraktiv aus. Wir haben auch nichts dagegen, daß sie einen Freund hat. Aber ausgerechnet Bork! Ihn gönnen wir keiner anderen. Wir grüßen sehr gemessen und genieren uns mit unseren albernen jugendlichen Ka- valieren. Die Jungens werden verlegen. Bork ist ihr Lehrer. Was uns interessiert, ist die Frage, ob die Mormau mit uns zusammen nach Hause geht ode ob sie noch mit Bork zusammenbleibt Kann sie eigentlich nicht, nachdem wir die beiden jetzt in flagranti ertappt haben. Sie kann doch. Nach dem Kino sind die Zwei gleich verschwunden, und zu Hause beim Abendessen fehlt die gute Marcelle. Das scheint ernster zu sein, als wir dachten. Abends sind wir in unserem Zimmer. Feli liegt in tragischer Attitüde auf dem Bett und starrt vor sich hin. Sie leidet. Sie liebt Bork bis zum Wahnsinn, sagt sie. Der Gedanke, daß ihn jetzt eine andere Frau küßzt, ist ihr unerträglich. „Ich versteh es nicht“, sagt sie,„Mar- celle ist schon so alt. Was kann er an ihr finden?“ „Du spinnst ja“, sagt Ina. ‚Sie ist eine Frau in den besten Jahren. Dumm ist sie auch nicht. Ich kann es verstehen, wenn ein Mann lieber mit einer reifen Frau zusam- men ist als mit einem jungen Mädchen.“ „Ich nicht“, sagt Feli.„Jugend ist der größte Reiz bei einer Frau.“ Pat lacht.„Du wirst nicht sein immer 17 Jahre, Feli. In zwanzig Jahren du wirst nicht wissen wollen mehr, was du gesagt heute.“ „In zwanzig Jahren.“ Feli seufzt.„Bis da- hin habe ich alles hinter mir. Wahrscheinlich lebe ich gar nicht mehr.“ „Kann sein, daß wir alle dann nicht mehr leben“, sage ich,„wenn die wirklich eines Tages Atombomben schmeißen.“ „Zwanzig Jahre gehen schnell vorbei“, meint Margit,„das sagt meine Mutti immer. Ueberhaupt, wenn man viel erlebt.“ „Das werde ich“, behauptet Feli. „Was du so unter Erlebnissen verstehst. Margit meint etwas anderes“, sagt Ina. Wir wissen, daß es Margits Mutter nicht leicht hat. Ihr Mann, Margits Vater, hat sie verlassen, als Margit noch ein kleines Mäd- chen war. Wegen einer anderen Frau. Sie hat ihn sehr geliebt und hat es nie ganz über- Wunden. Geld hat sie übrigens von ihm auch nicht bekommen, das hat er alles für die andere gebraucht. Und sie mußte arbeiten, um für sich und Margit zu sorgen. Margit hängt sehr an ihrer Mutter und freut sich schon auf den Tag, wenn sie wieder ganz mit ihr zusammen sein wird und dann auch Geld verdienen kann. „Ich werde an zwei Enden verbrennen“, verkündet Feli pathetisch,„Ruhm und Liebe, beides werde ich in vollen Zügen ge- nießen, dann wird es vorbei sein.“ „So was Blödes wie dich gibt es nicht 30 schnell zum zweitenmal“, sagt Ina gerade- heraus.„Man könmte denken, du seist aus aus dem vorigen Jahrhundert übriggeblie- ben.“ Feli will Filmschauspielerin werden, de sieht sich schon als großen Star, dem alle Männer zu Füßen liegen. Ich halte sie für ganz unbegabt, trotz ihrer überspannten Posen. So hat sie nicht eher geruht, bis „Franz. sie die Maria Stuart lesen Ließ. Und Wenn das gut sein soll, was sie da von sich gegeben hat, das Gewimmer und Gewinsel, wenn das Kunst ist, dann versteh ich nichts davon. „Was willst du eigentlich mal werden, Pony?“ fragt mich Margit. Hm, das ist nicht so leicht zu sagen. Eigentlich habe ich ja auch schon mal daran gedacht, Schauspielerin zu werden. Sicher bin ich viel begabter als Feli. Aber das kann ich jetzt nicht sagen, sonst denken die ande- ren, ich bin genau so ein Kalb. „Vielleicht werde ich Jura studieren“, sage ich daher mit Nachdruck. Das fiel mir eben gerade ein„Ich finde, in der Justiz fehlt der Einfluß von Frauen. Unser Recht ist doch vollkommen veraltet, viel zu umständlich Heutzutage sollte man viel mehr mit dem ge- sunden Menschenverstand Recht sprechen, nicht nur nach Paragraphen.“ Die anderen sind sichtlich beeindruckt. Fortsetzung folgt Wilhelm Herrmann Herr Verl. drue che! Dr. Elch Feul les:! Kom Sori. H. K Stell Bon! Bad. Man Nr. eee 18. re