n„Mel. tik und Cünstler treten: mit ein- ch und Saal, in ranzösl- en. Dar- in Rem- Tuisdael stehung im Ein- aus der echische Statuen us My⸗ Tolonien d. dabei, beiten, „ dürkte en Kna- esteuro- wWas an esischer ar nicht gesehen darüber ch drei- Sowijet- kehren, icht ge- daß sie and ge- lenburg Sadlers die New on Leon latt. Die anthony eis 1959 r Fami- ben. Det hen Kin- a8 beste n einen ppe bst darüber uszeich⸗ hat mit reisver- schriften Kurato- ——— egalität och nur immer. Hohn. wußte ann. wütend aus, ald warne uk, eine en jetat nt auf! B. Stimme de ver- h:„On, Doktor 80 spät 10 Uhr 8 Schon a8 Ist in gt?“ adliches et nach nernden Lampe, Adervoll t amũ- enn ich lte sich g besten t. Was n kann, anz be- ng folgt Herausgeber: Mannneimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Sozlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr, 80 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 13. Jahrgang/ Nr. 185/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 14. August 1958 „Die Wüste soll blühen“ Eisenhower legt vor der UNO ein Sechs- Punkte- Programm zur Befriedung des Orients vor New Lor k.(AP/ dpa) Die mit Spannung erwarteten Reden Präsident Eisen- howers und des sowjetischen Außenministers Gromyko haben am Mittwoch erken- nen lassen, daß die Großmächte in der Sondersitzung der Vollversammlung der Ver- einten Nationen ernsthaft um einen Ausgleich in der Nahost-Frage bemüht sind. Präsident Eisenhower enthielt sich aller direkten Angriffe auf die Sowjetunion und die Vereinigte Arabische Republik und legte einen Sechs-Punkte-Plan zur Stabilisie- rung des Nahen Ostens vor. Gromyko erging sich zwar in scharfen Angriffen auf die Nahostpolitik der westlichen Großmächte, empfahl jedoch die Annahme einer Entschließung, die den amerikanisch- britischen Bedingungen für den Abzug ihrer Truppen aus dem Libanon und Jordanien etwas entgegenkommt, wenn sie auch dem Westen nicht völlig annehmbar erscheint. Das von Präsident Eisenhower persönlich vorgetragene Nahostprogramm umfaßt fol- gende Punkte: 1. Errichtung einer Friedensstreitmacht der Vereinten Nationen; 2. Bildung eines von Arabern verwalte- ten nahöstlichen Anleihefonds für die wirt- schaftliche Entwicklung und Einführung eines technischen Hilfeprogramms, das ge- meinsam von den arabischen Staaten, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern, vermutlich auch der Sowjetunion, finanziert werden soll,„um die Wüste zum Blühen zu bringen“,; 5 3. Ständige Beobachtung der Lage im Nahen Osten durch die Vereinten Nationen, um aufwieglerische Propagandasendungen von und nach Nahost-Ländern zu verhin- dern; 4. Prüfung der Kontrollmöglichkeiten für Waffenlieferungen nach Nahost- Ländern einschließlich Israels durch die Vereinten Na- Katholikentag in Berlin feierlich eröffnet Pontifikalmessen und Kundgebungen in beiden Teilen der Stadt Von unserem Korrespondenten Paul werner Berlin. Mit zwei feierlichen Pontifikal- messen in beiden Teilen der gespaltenen Stadt und zwei in schlicht-würdigem Rah- men gehaltenen Eröffnungskundgebungen in der überfüllten Deutschlandhalle(Westber- lin) und der Werner-Seelenbinder-Halle (Ostberlin) begann am Mittwoch der 78. Deutsche Katholikentag. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karl Fürst zu Löwenstein, stellte den Ta- gungsteilnehmern traditionsgemäß zu An- fang das Präsidium des Kirchentages vor, Zum Präsidenten wurde der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Anton Roesen berufen, zu Vizepräsidenten der Berliner Arzt Dr. Jo- set Baumann, Frau Maria Haase(Magde- burg) und der Landtagsabgeordnete Paul Strenkert(Kempten). Nach Grußansprachen der Vertreter der Evangelischen Kirche, der ausländischen Gäste und des Berliner Bischofs Dr. Julius Döpfner ergriffen der Bischof von Meißen, Dr. Otto Spülbeck, in der Werner-Seelenpbinder-Halle und der Präsident des Katholikentages, Dr. Anton Roesen aus Düsseldorf, in der Deutschland- halle das Wort zu ihren Festreden. Tau- sende von Gläubigen, die in den Festhallen kein Unterkommen finden konnten, verfolg- ten den Verlauf der Feiern über Lautspre- cher auf Straßen und Plätzen. In seinem Begrüßungswort meinte Fürst zu Löwenstein, wenn der Leitsatz des Ka- tholikentages„Unsere Sorge der Mensch— unser Heil der Herr“ mit dem Wort von der Sorge beginne, solle doch das Lob des Herrn am Anfang stehen. Berlin sei als Ta- gungsort gewählt worden, weil keine andere Stadt unseres Vaterlandes Not und Aufgabe so in sich trage. Vor dem Hintergrund die- ser zweigeteilten Stadt werde die Sorge für den Menschen zu einer Sorge für das Land, zur Sorge für die geteilte Welt. Fürst zu Löwenstein appellierte an die katholischen Christen Deutschlands, in Erinnerung zu be- halten, daß ein großes Stück der Verant- Wortung für die jetzige Unrast in der Welt auf dem Unrecht beruhe, das jahrelang im Namen unseres Volkes anderen Menschen Zugefügt worden sei. Nicht umsonst habe das Programm des Katholikentages den Namen Plötzensee— hier wurden die Widerstands- Kämpfer des 20. Juli hingerichtet— S groß Sesbrdet. Auch Dr. Anton Roesen widmete einen großen Teil seiner Ansprache den Männern aus Plötzensee, deren Sorge der Mensch und deren Heil der Herr gewesen sei. Roesen Sagte, nicht nur im Osten, auch in der Bun- desrepublik drohten freien Gemeinschaften Mißverständnisse und Angriffe. In nicht wenigen einflußreichen Köpfen male sich die seltsame Vorstellung, als müsse im öffent- lichen Raum alles religiös-Weltanschaulich indifferent sein. Der 78. Deutsche Katholiken- tag dürfe es nicht unterlassen, zu diesem Thema einiges Klärende zu sagen.“ In der Werner-Seelenbinder-Halle erin- nerte Bischof Dr. Otto Spülbeck daran, es sei Aufgabe jedes Staates und jeder Regie- rung, in aller Deutlichkeit herauszustellen, daß ihre vornehmste Sorge der Mensch sei. Grenzregelung mit Belgien tritt in Kraft Einige Ortschaften kehren zur deutschen Verwaltung zurück Bonn.(AP) Im Bonner Auswärtigen Amt wurden am Mittwoch die Ratifikationsur- kunden des deutsch- belgischen Ausgleichs- vertrages zwischen Bundesaußenminister von Brenteno und dem belgischen Außenminister Pierre Wigny ausgetauscht. Der in zwei Jah- ren ausgehandelte Vertrag sieht im wesent- lichen Berichtigungen der deutsch-belgischen Grenze vor, durch die auch eine Reihe deut- scher Ortschaften wieder in den Bereich den deutschen Verwaltung zurückkehren werden (Siehe Karte). Er tritt am 28. August in Kraft. 1020956 N. ace 1 . An Deutschland Nen f f lee gedee Gebiete 28259— Lichtenbuseh 5 5 Belgisches Gebiet das an Deutschland fallt 2. — Sf EN. Feingabaus) a Ab kUTSC HLA o cHQ 4 8 ELSA Azel 25 2 9 N ualervcbe fe 7 Wald* — 1— MAM EDV Fuppenubupgsplctz! 9, Flsenborn Febtsches Gebiet das an Belgien fällt Hüllingen 8 S osbeim losheimer graben 4 Sꝛvfrr. 2 0 1 An Deutschland. zurückgegebene Gebiete 1 Hemmeses 25* e 7. In einem Kommuniqué über den Austausch der Urkunden wird betont, daß die Bundes- republik und Belgien den in dem Abkommen festgelegten Verlauf ihrer Grenzen als end- gültig anerkennen. Der belgische Außen- minister Wigny erklärte, der Vertrag sei vielleicht nicht bedeutend, was seinen Gegen- stand angehe, aber sicherlich nach dem Geiste, in dem er geschlossen worden sei. tionen, um ein west- östliches Wettrüsten in diesem Raum zu verhindern: 5. Neue, noch nicht näher erläuterte Maß- nahmen der Weltorganisation zur Gewähr leistung der Sicherheit und Unabhängigkeit des Libanon nach dem Abzug der ameri- kanischen Truppen, und 6. Bekräftigung der Entschlossenheit der Vereinten Nationen, den Bestand Jordaniens Fortsetzung Seite 2) Schwarzer Tag der Luftfahrt Tokio.(dpa) Ein zweimotoriges japani- sches Verkehrsflugzeug ist am Mittwoch auf dem Flug von Tokio nach Nagoya in West- japan mit 33 Insassen abgestürzt. Trümmer der Maschine wurden südwestlich von Tokio Sesichtet. Einige Leichen wurden bereits geborgen.— Unmittelbar nack dem Start stürzte ein argentinisches Militärflugzeug in der Nacht zum Mittwoch über der ostargen- tinischen Stadt Trelew ab. Alle zwölf Insas- sen, unter ihnen Offiziere der argentini- schen Luftwaffe und Rot-Kreuz-Personal, wurden getötet.— Eine viermotorige brasi- lianische Verkehrsmaschine stürzte nach einer Explosion an Bord am Dienstag über Nordbrasilien ab. Zehn der elf Menschen an Bord fanden dabei den Tod.— Ein in Wies- baden stationiertes Tankflugzeug der ame- rikanischen Luftwaffe mit wahrscheinlich sechs Mann Besatzung ist am Mittwoch in Belgien abgestürzt. Das Flugzeug fing wäh- rend des Flugs Feuer und explodierte beim Absturz. Auch die bundesdeutsche Luftwaffe hat am Dienstag und Mittwoch zwei Schul- maschinen verloren. Von den sechs Besat- zungsmitgliedern wurden bei den Unfällen Zünf verletzt. Am Mittwochvormittag stürzte eine einmotorige Schulmaschine vom Typ „Piaggio P 149“ bei Nörvenich(Kreis Düren) ab. In der Nähe von Pfaffenhofen(Kreis Neu-Ulm) war am Dienstagabend ein Dü⸗ Senflugzeug der Bundeswehr vo ypFouga Magister“ abgestürzt. h Ganz der Erholung gewidmet soll der Urlaub Dr. Adenduers sein. Aber auch am Comer See, wokin er sich zurückzog, gibt es Fotografen, die ihrerseits keine Ferien haben. So entstand unser Bild, das den Bundeskanzler auf einem Spaziergang mit seiner Tochter Libetk zeigt. Bild: AP „Leere Demonstrationen genügen nicht“ Amerikaner wollen Bedrohungen Westberlins abwehren Berlin.(dpa AP) Die Amerikaner seien fest entschlossen, erkennbare Bedrohungen Westberlins von Anfang an wirksam abzu- wehren, erklärte der amtierende Regierende Bürgermeister von Berlin, Franz Amrehn, am Mittwoch vor der Berliner Pressekon- ferenz. Vorher hatte er mit den zuständi- gen amerikanischen Militärbehörden den Uebergriff der Volkspolizei auf die West- berliner Exklave Steinstücken eingehend erörtert. In der Beurteilung des Vorfalles in London konferiert mit den Oelscheichs Nassers Einfluß am Persischen Golf soll eingedämmt werden London.(A) Großbritannien führt gegen- Wärtig einen stillen, aber beharrlichen Kampf um die Erhaltung seiner Erdölinter- essen am Persischen Golf. Als fünfter Herr- scher aus diesem Gebiet in ebensovielen Wochen traf am Mittwoch der Herrscher des Oelsultanats Qatar, Scheich Ali Ben Addulla al Thani, in dessen Gebiet jährlich 50 Mil- lionen Faß Erdöl gefördert werden, zu einem viertägigen offiziellen Besuch in London ein. Vor dem Scheich, der am Nachmittag mit dem Staatsminister des Auswärtigen, Ormsby-Gore konferierte, haben bereits der Sultan von Muscat und Oman sowie die bei- den Söhne des Herrschers von Bahrein und der Scheich von Scharjah in London Be- sprechungen mit der britischen Regierung geführt. Offensichtliches Ziel dieser Besprechun- gen ist, den wachsenden Einfluß des Präsi- denten der Vereinigten Arabischen Repu- blik, Nasser, in diesem Gebiet durch ein militärisches und wirtschaftliches Förde- rungsprogramm einzudämmen. Ein mit dem Sultan von Muscat und Oman ausgehandel- tes Abkommen sieht zu diesem Zweck vor, die Streitkräfte des Sultanats mit Hilfe bri- tischer Ausrüstungsgegenstände zu verstär- Steinstücken und der Folgerungen, die dar- aus zu ziehen sind, bestehe zwischen dem amerikanischen Stadtkommandanten und dem Berliner Senat völlige Uebereinstim- mung, betonte Amrehn. Man sei sich be- sonders darüber einig, daß leere Demon- strationen an die Adresse des Ostens kei- nen Sinn haben. Wenn westliche Maßnah- men ergriffen werden, dann müsse jeder Wissen, daß in ihnen der Ernst und der Wille zu allen sich e en Konsequenzen stecke. Amrehn sagte, er habe nach der Un- terredung mit dem amerikanischen Stadt- kommandanten die feste Ueberzeugung ge- wonnen, daß es nirgends an Entschlußkraft zum Eingreifen fehle, wenn der Tatbestand, der ein Eingreifen erforderlich mache, zu- tage liegt. ken und sie durch britische Offiziere auszu- bilden, eine Luftwaffe zu schaffen, britische Luftstützpunkte zu errichten und schließlich den Straßenbau, das Gesundheits- und Bil- dungswesen sowie die Landwirtschaft zu Fördern. Der neue irakische Wirtschaftsminister Ibrahim Kubba hat der tschechoslowakischen Parteizeitung„Rude Pravo“ in einem Inter- view erklärt, der Irak habe gegenwärtig nicht die Absicht, die Oelindustrie zu ver- staatlichen, doch werde er in Verhandlun- gen mit den britischen, amerikanischen und französischen Besitzern der Irakischen Oel- gesellschaft eine Erhöhung des Gewinn- anteils erstreben. Truppenabzug hat begonnen Beirut.(AP) Die Einschiffungsoperation des Bataillons der 2. amerikanischen Marine- korps-Division, dessen Abzug aus dem Liba- non am Dienstag vom amerikanischen Ver- teidigungsministerium angeordnet wurde, wird am Freitag abgeschlossen sein. Im Laufe des Mittwoch wurden zunächst die schweren Waffen und Ausrüstungsgegen- Stände im Hafen von Beirut auf Landungs- fahrzeuge verladen. 1 Zwischen Gesfern und Morgen In nachbarschaftliche Nähe werden die beiden größten westdeutschen Parteien, CDU und SPD, rücken, wenn die Baupläne der Christlichen Demokraten in Erfüllung gehen. Der Bonner Stadtrat hat der CDU ein Gelände für den beabsichtigten Bau einer repräsentativen Parteizentrale zuge- sprochen, das gegenüber dem SPD-Haupt- quartier an der Friedrich-Ebert-Allee liegt. Der Kaufvertrag ist jedoch noch nicht ab- geschlossen. Vor der Berliner Spruchkammer begann ein Sühneverfahren gegen den ehemaligen Reichsjugendführer Arthur Axmann. „Absurd und lächerlich“ nannte ein Sprecher der Delegation der Nationalen Be- freiungsfront Algeriens in der Bundesrepu- blik Gerüchte, daß sich der aus Aegypten ge- flüchtete deutsche KZ-Arzt Eisele in Algerien aufhalte. Feldmarschall Lord Montgomery, der Oberbefehlshaber der NATO-Landstreit- kräfte, hat der Bundesregierung in Bonn am Mittwoch seinen Abschiedsbesuch gemacht. Der britische Feldmarschall beendet im Sep- tember seinen aktiven Dienst. Anwerber der Sowjetzone versuchten in Schwanheide und Pasewalk, Aussiedler aus den polnisch verwalteten deutschen Ost- gebieten dafür zu gewinnen, in der Zone zu arbeiten. Für Hamburg würde der von der Sowiet- zonen-Regierung angekündigte Bau eines Binnenschiffahrts-Kanals von der Elbe nach Rostock eine äußerst ernste Gefahr bedeu- ten. Mit dieser besorgten Feststellung ver- band Hamburgs zweiter Bürgermeister, Edgar Engelhard, gleichzeitig Senator für Wirt- schaft und Verkehr, die dringende Forde- rung an Bonn, unverzüglich den Bau eines Nord-Süd-Kanals vorzubereiten. Eine französische Firma erhielt den Zu- schlag für den Neubau des gesamten tune- sischen Telefonnetzes, einem Objekt von zehn Millionen Mark, um das sich neun Weltfir- men, darunter auch deutsche, beworben hat- ten. Dabei soll die Haltung der Bundesregie- rung in der„Telefunken-Frage“ mitgewirkt haben. Hier ging es um die Lieferung von 200 Tornister-Funkgeräte für die tunesische Armee, deren vereinbarte Lieferung von der Bundesregierung auf französische Interven- tion verhindert wurde. Der Bau eines großen Atomkraftwerkes mit einer Leistung von 100 000 bis 150 000 Kilowatt wird in Nordwestdeutschland er- Wogen. Ueber den Standort des Werkes, das zur Stromversorgung einer Stadt mit 500 000 Einwohnern ausreichen würde, ist noch keine Entscheidung gefallen. Marokkanische Behörden haben einem amerikanischen Frachter das Anlaufen des Hafens von Safi und das Löschen einer La- dung von Waffen untersagt, die für die fran- zösischen Stationierungstruppen in Marokko bestimmt waren. Die französische Regierung beschloß eine neue Untersuchungskommission über angeb- liche Folterungen mohammedanischer Ge- fangener in Algerien einzusetzen, die alle in letzter Zeit gegen die französische Armee erhobenen„mehr oder weniger unverant- wortlichen“ Beschuldigungen nachprüfen soll, wie der französische Informations- minister Soustelle in Paris bekanntgab. Vor- sitzender der Kommission wird der Präsi- dent der Kriminalabteilung beim Obersten französischen Gerichtshof, Maurice Patin. Eine Umbesetzung seines Kabinetts, von der zehn der insgesamt 15 Regierungs- mitglieder betroffen sind, hat der portugie- sische Ministerpräsident Salazar vorgenom- men. Neuer Außenminister wurde der frü- here Botschafter in Paris, Marcelo Matias. Das Verteidigungsministerium, erhielt der bisherige Generalstabschef Bothelho Moniz, das Wirtschaftsministerium Ferreira Dias. Vorübergehendes Startverbot haben die modernsten Düsenbomber der britischen Luftstreitkräfte vom Typ„Victor“ erhalten. Die Flugzeuge, die mit Wasserstoffpomben ausgerüstet werden können, müssen über- prüft werden. Einen detaillierten Bericht der amerika- nischen Abrüstungsbemühungen seit 1955 hat die Regierung in Washington veröffent- licht. Darin wird festgestellt, daß die Kluft zwischen Ost und West in letzter Zeit offen- sichtlich kleiner geworden sei. Wenn auch noch kein Uebereinkommen erzielt werden konnte, so bestehe immerhin Anlaß zur Hoffnung für die Zukunft. Amrehn erklärte, er halte es für falsch, gegen Bewohner der Exklave gerichtlich vorzugehen, weil sie angeblich dem von der Vopo gesuchten Flüchtling die Hilfe verwei- gert hätten. Es sei der falsche Weg, der„Fall Steinstücken“ mit juristischen Maßnahmen lösen zu wollen,„weil die Bewohner der Exklave, die dort unter dem Druck des Ostens leben, nicht das Gefühl haben sollen, nun auch noch einem Druck von der ande- ren Seite ausgesetzt zu sein“. Amrehn sagte, er glaube auch, die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft würden zu einer Verfah- renseinstellung führen, da es keine genauen Anhaltspunkte dafür gebe, daß Bewohner der Exklave aktive Beihilfe bei der Fest- nahme des Flüchtlings geleistet hätten. An- dererseits seien aber auch keine Anzeichen für einen Widerstand der Steinstückener gegen die Verhaftung des Flüchtlings fest- gestellt worden. Tausend Wissenschaftler auf dem Kongreß für Strahlenforschung Burlington(Vermont/ USA).(dpa) Rund 1000 Wissenschaftler aus Ost und West neh- men am ersten Internationalen Kongreß für Strahlungsforschung teil, der in Burlington im amerikanischen Staat Vermont eröffnet wurde. Dem Kongreßhß, der bis zum Wochen- ende in der Universität von Vermont tagt, werden über 300 wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Strahlungsforschung vorgelegt. Bei der Eröffnung ging Dr. Alexander Hollaender vom amerikanischen Laboratorium in Oak Ridge auf den Bericht des UNO-Sonderausschusses über die Aus- wirkungen atomarer Strahlungen ein. Die- ser Bericht stimme im wesentlichen mit den Berichten anderer wissenschaftlicher Gre- mien überein. Der Kongreß wird gemeinsam von der Akademie der Wissenschaften, des nationalen Forschungsrates der USA und der amerikanischen Gesellschaft für Strah- lungsforschung in Zusammenarbeit mit dem europäischen Ausschuß für Radiobiologie veranstaltet. Ein zweites Atom-U-Boot unter dem Polareis durchgefahren Washington.(Ap) Nach der„Nautilus“ hat ein weiteres amerikanisches atomgetrie- benes Unterseeboot, die„Skate“, unter der Polareiskappe den Nordpol überfahren, wie die amerikanische Marine mitteilte. Wie inzwischen aus Briefen zweier Besatzungs- mitglieder des Atom-Unterseebootes„Nau- tilus“ bekanntwurde, hat das Boot mehrere Monate vor seiner historischen Tauchfahrt unter der Eiskappe des Nordpoles schon einmal einen ähnlichen Versuch unternom- men, der jedoch an einer 25 Meter tiefen Eisfalte scheiterte, die wegen der geringen Meerestiefe nicht untertaucht werden konnte. (Ausführlicher Bericht auf Seite 2.) MOK GEL BB MON Kommentar Donnerstag, 14. August 1958 Eisenhower sprach versönnlich Präsident Eisenhower hat gesprochen. Es Waren keine Sensationen, die er der Voll- versammlung der Vereinten Nationen vorzu- tragen hatte. Es hat auch niemand solche erwartet. Aber die Tatsache allein, daß er das Gewicht seiner Persönlichkeit in die Waagschale der Weltpolitik warf, ist an sich schon bedeutsam genug, um seine Worte nicht als eine nur routinemäßige„Thron- rede“ abzutun. Niemand hatte an sich an- nehmen können, daß drei Monate vor innen- Politischen Wahlen in den USA der Präsi- dent sich außenpolitisch herausstellt, und das vor einer Versammlung, die in ihrer Zu- sammensetzung zumindest als kritisch zu bezeichnen ist. Nikita Chrustschow, der Staatschef der Sowjetunion, der eigentliche Initiator des außerordentlichen Treffens der Weltorganisation, hat es jedenfalls vorgezo- gen, zumindest bei der Eröffnung der Sitzung nicht anwesend zu sein. Es wird allerdings gemunkelt, daß er sich im Verlauf der vor- aussichtlich vierzehn Tage dauernden Sit- zung doch noch zeigen wird. Ob sein Nicht- erscheinen bedeuten soll, daß er dem jungen Mann Gromyko erst einmal Gelegenheit zu einer eifernden Abrechnung mit den„Impe- rialisten“ und„Aggressoren“ geben will, um demn zu geeignetem Zeitpunkt als der lächelnde Olympier aus den Wolken zu erscheinen, der die Hand zu einer irgendwie gearteten Versöhnung reicht— es wäre zu schön, um wahr zu sein. a 5 Jedenfalls Präsident Eisenhower hat nicht gekniffen. Allerdings war seine Rede auch nicht etwa eine Entschuldigungstour, sondern ein Vorschlag zur Stabilisierung der schwan- kenden Verhältnisse im Nahen Osten. In An- lehnung an die bereits von UNO-General- sekretär Hammarskjöld entwickelten Pläne schlug er eine Friedensstreitmacht der UNO sowie einen Plan der wirtschaftlichen Ent- Wicklung für die verfeindeten und zurückge- bliebenen kleinasiatischen Länder vor. Grundsätzlich bedeutet dies, daß die Ver- einigten Staaten nicht abgeneigt sind, das Schiedsrichteramt im Vorderen Orient wieder aus der Hand zu geben und den Vereinten Nationen zu überentworten. Ob allerdings die arabischen Nationen und der Ostblock dieses Angebot annehmen werden, ist bis jetzt aAuberordentlich zweifelhaft; bestreiten doch diese den USA und Großbritannien über- haupt jedes Recht auf Einmischung in die Angelegenheiten des Nahen Ostens. Das be- deutet, daß sie von den Vereinten Nationen nicht die Entlastung der Interventen, sondern deren eindeutige Verurteilung verlangen. Um jede Empfindlichkeit möglichst zu schonen, Bat daher auch Eisenhower in seinen sechs Punkten nicht etwa einen indirekten Aggres- sor beim Namen genannt, sondern lediglich Arrtragt, daß die UNO„ihre Sorge über die Entwicklung“! zum Ausdruck bringe und „Maßnahmen zur Bewahrung des Friedens“ treffe. Einzig in Bezug auf die Propaganda- sendungen des Rundfunks sprach er von einer „gegenseitigen Einmischung und dem Schü- ren interner Streitigkeiten“. Der Nachdruck seiner überaus maßvollen Ausführungen liegt danach auf der Wirt- schaftshilfe, zu deren Förderung er ein ara- bisches Entwicklungsamt auf regionaler Ba- sis anregt, dem die UNO und die Weltbank mit technischer Hilfe und Anleihen zur Seite stehen sollen. Ausdrücklich betont Eisen- hower, daß die USA keinesfalls die Führung bei diesem Projekt anstreben. Alles soll bei den Vereinten Nationen und deren General- Sekretär bleiben. Genau besehen sind diese Ausführungen, ob sie nun von der Gegen- seite abgelehnt werden oder nicht, doch das Zeichen einer gewissen Resignation. Es war keine dankbare Aufgabe, die sich mit der Hilfe für die Regierung des Libanons und Jordaniens die beiden westlichen Groß- mächte auf den Rücken geladen haben. Wahrscheinlich war sogar die ganze Inter- vention dem Präsidenten zum Unterschied von seinem Außenminister Dulles eher pein- lich als angenehm. Sicher hätte sich das be- drohte Oelgeschäft und all die anderen west- chen Interessen im Vorderen Orient ohne Waffeneinmischung einfacher und weniger sorgenvoll schützen lassen als dies heute der Fall ist. Das Spiel mit dem dosierten Waf- fenlärm war auf die Dauer gesehen noch nie eine sehr einfallsreiche Angelegenheit und hat immer Dauerverstimmungen zwischen Völkern hinterlassen. Ob das Prestige der Vereinigten Staaten mehr durch sein mili- tärisches Eingreifen als durch ein Gewäh- renlassen der arabischen Nationalisten ge- litten hätte, möge dahingestellt bleiben. Jedenfalls ist der Weg, den Eisenhower nun- mehr einzuschlagen gedenkt, wenn er auch vielleicht schon zu spät beschritten wird, Wesentlich konstruktiver als alles, was bis- her geschehen ist. Man mag sich allerdings ragen, ob diese diplomatische Spätzündung nun überhaupt noch einen ernsthaften Zweck hat. Ist es wirklich der Geist der Ver- söhnung, der aus den Worten des Präsiden- ten spricht oder ist es eine weitere Fortset- zung jener Orgie des Zynismus, die sich die größten Regierungen unserer Zeit zu unser aller Leidwesen nun schon seit einem Jahr- zehnt leisten. Es wäre bedauerlich, wenn Präsident Eisenhower nicht das meinte, was er spricht, wenn er, wie man es seinem Ge- genspieler Chrustschow nur zu oft vorwirft, nur einen Propagandasieg anstrebte. Ist es ihm nur um die Zweidrittelmehrheit im Völ- kerparlament zu tun, mit der er den mora- lischen Großangriff der Sowiets zurückzu- schlagen in der Lage wäre? Oder ist es der Reglerung der Vereinigten Staaten gar nur um eine Sperrung jeden weiteren Wunsches nach einer Gipfelkonferenz zu tun? Wenn die Worte des Präsidenten Wirklich das meinen, was sie sagen, dann freilich möchte man fast glauben, daß wir dem Ende des kalten Krieges um ein wesentliches Stück näher gerückt wären, dann stände nichts mehr im Wege, um zu einer fruchtbaren Gipfelbesprechung zu gelangen, die sich über Wege und Methode zu einigen hätte, wie das von Eisenhower vorgetragene Programm Wirksam zu unterstützen wäre. Vorerst ist Allerdings erst einer von vierzehn möglichen Sitzungstagen abgelaufen. Gromyko hat be- 0 1 reits seine Register gezogen, nicht um Ver- Söhnung, sondern um ein furioses Donner- Wetter zu intonieren. Ob dann die Völker- bundssymphonie zuguterletzt doch noch mit anderen Tönen ausklingt und sozusagen das von Eisenhower vorgeschlagene Thema zu einer allseitigen Harmonie entwickelt, das Trellich liegt nicht zuletzt daran, wie die Jegenstimmen aus Moskau sich nunmehr vernehmen lassen. Dr. Karl Ackermann Freiwillige gesucht für Reserveübungen der Bundeswehr Bonn.(dpa) Das Bundesverteidigungs- ministerium teilte am Mittwoch mit, daß Freiwilligen-Meldungen für die ersten vier- wöchigen Reserve-Uebungen sehr erwünscht seien. Das Kontingent sei keineswegs er- schöpft. Eine vorläufige Durchsicht der Mel dungen habe ergeben, daß von den Offizie- ren, Unteroffizieren und Mannschaften, die sich bisher gemeldet haben, insgesamt höch- stens 2000 Mann in Frage kämen, zumal die Bundeswehr vor allem die Jahrgänge 1914 und jünger benötige. 8 Ist Rumänien freier geworden? In den letzten Julitagen hat die sowjetische Armee offiziell das Land verlassen Von unserem Korrespondenten Dr Karl Ra Belgrad, im August Nach fast genau vier zehnjähriger Anwe⸗ senheit hat in den letzten Julitagen die sowietrussische Rote Armee offiziell das Staatsgebiet Rumäniens verlassen. Das Ver- bleiben sowjetrussischer Truppen in Rumä- nien auch nach der Unterzeichnung des Frie- densvertrages zwischen den beiden Ländern gab immer wieder Anlaß zu westlicher Kri- tik. Der Kreml begründete zunächst die An- wesenheit der Roten Armee in Rumänien mit der Sicherung des Nachschubes für die in Ungarn und Oesterreich stationierten sowjetischen Verbände. Beim Abschluß des österreichischen Staatsvertrages sicherte Moskau zum ersten Male offiziell die Räu- mung Rumäniens zu. Es blieb jedoch fürs erste bei diesem Versprechen, zumal die rumänische Regierung um den Verbleib der Bonner Hilfe für Entwieklungsländer Jährlich stehen dafür 50 Millionen Mark zur Verfügung Vo unserer Boonet Redaktien Bonn, 13. August Zwischen der Bundesregierung und In- dien ist in diesen Tagen ein Abkommen un- ter zeichnet worden, in dem die gemeinsame Errichtung einer technischen Lehranstalt in Indien vereinbart worden ist. Die indische Regierung errichtet auf passendem Grund- stück die Gebäude, während von der Bun- desregierung die gesamte Einrichtung un- entgeltlich geliefert wird. Außerdem wird solange deutsches Fachpersonal in der Lehr- allstalt tätig sein, bis es durch indische Kräfte ersetzt werden kann. Wie das Aus- Wärtige Amt am Mittwoch bekanntgab, ist diese Vereinbarung ein Musterbeispiel für die Art der Förderung, wie man sie So- genannten Entwicklungsländern zukommen lassen will. Die Mittel dafür werden einem Fond entnommen, der 50 Millionen Mark jährlich beträgt. 8 In der offiziösen diplomatischen Korre- spondenz der Bundesregierung werden nähere Angaben über die Verwendung die- ser Mittel gemacht. Es wird zugegeben, daß der Betrag von 50 Millionen bei dem großen Kapitalbedarf der Entwicklungsländer zwar äußerlich kaum ins Gewicht falle. Er werde jedoch im Rahmen eines sorgfältig durch- dachten Programms mit dem begrenzten Ziel eingesetzt, durch technische Hilfe an einer Verbesserung der volks wirtschaftlichen Struktur in diesen Ländern mitzuhelfen. Es sei die Ueberzeugung der Bundesregie- rung, die auch in ihrer Haltung gegenüber den nahöstlichen Staaten zum Ausdruck komme, daß die technisch und organisato- risch besonders erfahrenen Nationen ver- pflichtet seien, in den Entwicklungsländern eine bessere wirtschaftliche Grundlage zu schaffen. Nach den Angaben der diplomati- schen Korrespondenz hat sich die Bundes- republik besonders die Heranbildung ein- heimischer Handwerker und Facharbeiter angenommen, da von ihrer Zahl und Quali- tät der industrielle Aufbau in den Entwick- lungsländern entscheidend abhänge. In In- dien und in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens würden zahlreiche Lehr- Werkstätten und Gewerbeschulen eingerich- tet mit dem Ziel, handwerklich ausgebilde- ten Nachwuchs heranzuziehen. Eine andere Form der deutschen Hilfe für die Entwicklungsländer ist das Ausbil- dungsprogramm in der Bundesrepublik selbst, in dessen Rahmen Praktikanten aus den Entwicklungsländern eine einjährige Spezialausbildung in deutschen Betrieben erhalten. Diese Förderung bezieht auch das Studium an deutschen Universitäten und Hochschulen ein. Nur die CSU hat unbeschwerte Ferien Für die kleinen bayerischen Parteien sieht es schlecht aus Von unserem Korrespondenten Gerd schmitt München, im August In diesen Tagen nehmen viele bayeri- sche Politiker an ihren Ferienorten Feder oder Schreibmaschine zur Hand und begin- nen ihre Wahlreden aufzusetzen. In großem Stil wollen die Parteien mit dem Wahl- kampf zwar erst Ende September oder gar Anfang Oktober anfangen, aber die Propa- ganda auf dem flachen Lande wird schon gleich nach den groben Ferien einsetzen. Und auf diese Kleinarbeit in den Dörfern und Kleinstädten soll es diesmal besonders ankommen. Alle Parteien wollen diesmal, am 23. November, eine echte Landtagswahl haben, die nur von landespolitischen Pro- blemen bestimmt werden soll.„Landes- fremde“ Bundesminister sollen, vor allem nach dem Willen der Bayernpartei, im Landtagswahlkampf überhaupt nicht spre- chen. Am wenigsten trifft dies natürlich die CSU, die unter den Bundesministern 80 gewandte und beliebte„einheimische“ Ver- sammlungsredner hat wie Bundesvertei- digungsminister Franz Josef Strauß und Bundesjustizminister Fritz Schäffer. Ueberhaupt schaut die CSU mit ausge- sprochener Gelassenheit nach der Wahl- angel. Daß sie einen guten Fang machen wird,) scheint ihr sicher. Ihr ist es deshalb auch gleichgültig, ob sie mit landes- oder bundespolitischen Argumenten kämpfen soll. Daß die Wähler zu einem großen Teil mit der Politik der Bundesregierung einverstan- den sind, entnimmt sie dem Wahlergebnis von Nordrhein- Westfalen. Und auf landes- politischem Gebiet kann sie schöne Erfolge aufweisen: das endliche Zustandekommen eines Lehrerbildungsgesetzes, mit dem auch der Vatikan einverstanden war, verfehlt in den katholischen Gebieten seine Wirkung nicht. Die große Besoldungsneuordnung rechnet sich die größte Regierungspartei als weiteren Pluspunkt an. Fraglich ist für die CSU nur das Aus- maß ihres Wahlsieges. Bei der letzten Bun- destagswahl fielen ihr in Bayern 57 Prozent der Stimmen zu. Dieses Ergebnis will die Partei wieder erzielen. Die Bemühungen sol- len sich diesmal verstärkt auf die Arbeiter, die Angestellten und die Beamten konzen- trieren. Hier hofft die CSU der Sp sogar noch einige Stimmen mehr abjagen zu kön- nen. Um dabei vor allen Querschüssen sicher zu sein, hat die CSU- Korrespondenz dieser Tage eine scharfe Warnung an den Gewerk- schaftsbund gerichtet. Er habe wiederholt bei„entscheidenden politischen Kraftproben“ zu Gunsten der Sozialdemokraten eingegrif- fen. Wenn das so weitergehe, werde eine Trennung der christlich-sozialen Arbeit- nehmer von der Einheitsgewerkschaft bald zwangsläufig werden. 5„ Nachdem der Gedanke an eine groge Koalition immer mehr an Boden verliert, ist der CSU jede Stimme für die SPD ein Dorn im Auge. In der SPD scheint sich indessen schon eine gewisse Resignation breitzu- machen. Melancholisch meinte der ehemalige Ministerpräsident Wilhelm Hoegner, der CSU fielen nun alle Früchte, die er mit sei- ner Regierung mühselig vorbereitet habe, reif in den Schoß. Die christlichen Demokra- ten bereiteten sich auf eine Alleinherrschaft in Bayern vor. Mit dem Schreckgespenst der Alleinherrschaft einer Partei wollen die bayerischen Sozialdemokraten jetzt anschei- nend„Kampf dem Atomtod“ ersetzen. 5 Die kleinen Parteien, mit Ausnahme der Bayernpartef haben schon nachdrücklich auf das schwar Pferd gesetzt. Sie hoffen, für treue Dienste auch in die kömmende CSU- Regierung aufgenommen zu werden, Wenn, ja wenn sie überhaupt noch einmal in den Landtag kommen. Die Chancen dafür sind schlecht. In den Regierungsbezirken ist eine Zehn-Prozent-Hürde zu überspringen. Bei der Bundestagswahl gelang dies keiner der kleinen Parteien. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß von den drei„Kleinen“ FDP, BHE und Bayernpartei— zumindest einer, wenn nicht gar zwei, auf der Strecke bleiben. In ihrem Wahlkampf versuchen deshalb die drei hauptsächlich die jeweiligen anderen Mitbewerber auszustechen. Einen besonders harten Wahlkampf erwartet man in Niederbayern, wo die Bayernpartei dem BHE mit dem Schlachtruf von der Benach- teiligung der Einheimischen gegenüber den Flüchtlingen das Wasser abgraben will. Sowjettruppen nachsuchte. Als sich im Herbst 1956, im Zuge der ungarischen Revo- lution, auch unter Rumäniens Arbeitern, Bauern und Intellektuellen gefährliche Un- ruhe zeigte, wurden die sowjetrussischen Garnisonen Rumäniens sogar noch eèrheblien verstärkt. Während der kommunistischen Weltkon- kerenz in Moskau anläßlich des 40. Jahres- tages der bolschewistischen Revolution im Herbst 1957 wurde dann endgültig die Räu- mung Rumäniens beschlossen. Insgesamt wurden in den letzten drei Monaten aus Rumänien sieben Panzer-, zwei Flak- und fünf Luftdivisionen sowie größere Marine- Einheiten abgezogen. Ist damit Rumänien nun tatsächlich mi- litärisch oder politisch ein freier Staat ge- worden? In der militärischen Situation hat sich durch den Abzug der Roten Armee kaum eine Aenderung ergeben, da Rumä- nien durch seine gemeinsame Grenzen mit der Sowjetunion innerhalb weniger Stun- den, wie dies bereits bei der ungarischen Revolution erprobt wurde, zu, besetzen ist. Außerdem ist bekannt, daß in Rumänien, genau wie in der Tschechoslowakei und in Bulgarien, wo sich offiziell auch keine ge- schlossenen Verbände der Roten Armee mehr befinden, zahlreiche sowietrussische Sonder- einheiten verbleiben. Wie in den übrigen ost- europäischen Volksdemokratien unterhält die Sowjetunion in Rumänien auch weiter- hin ein Luftsicherungs- und Radarnetz, das ausschließlich von sowjetrussischem Per- sonal bedient wird. Einige größere Flug- plätze bleiben auch in Zukunft unter direk- ter Verwaltung der sowjetischen Luftstreit- kräfte. Nicht zuletzt sind in Rumänien auf Grund des Warschauer Paktes taktische und Kairo baut auf die UNO- Vollversammlung Die Aegypter haben zu ihr mehr Vertrauen als zum Sicherheitsrat Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im August Als Robert Murphy, der„Feuerwehr- Botschafter“ des Washingtoner Außenamtes, nach einer beinahe fünfstündigen Unterhal- tung mit Nasser Ende letzter Woche Kairo verließ, äußerte er sich sehr befriedigt über das Ergebnis seiner Besprechungen:„Ich habe eine große Bewunderung für Nassers Intelligenz, für sein gesundes Urteil und seine Sachkenntnfs. Ich kann jetzt eine Menge Dinge besser verstehen und richtiger einschätzen.“ Das gleiche Bild hat sich schon des öfteren nach Unterhaltungen amerikanischer Staats- männer mit Nasser ergeben, aber meist wWwar der Erfolg nicht von langer Dauer. Immer hin, diesmal gibt sich zumindest die ägyp- tische Presse der Hoffnung hin, daß Murphy mit seiner ausdrücklichen Anerkennung der „Positiven Neutralität“ der arabischen Staaten den Weg zu einer ehrlichen Zusani- menarbeit öffnen und sich somit gegen die Aversion von Dulles gegen das Nasser-Re- gime und deren Auswirkungen durchsetzen Könnte. So würden, hofft man, die Ameri- kaner auf der derzeitigen Generalversamm- lung der Vereinten Nationen lieber einen Ausgleich suchen, als in ihre„Intransigenz ohne Intelligenz“ sich zu verbeigßen. Gleich vielen anderen kleineren Na- tionen, denen es nicht gelungen ist, sich Zwi- schen den Mablsteinen der widerstreitenden Kräfte des Sicherheitsrates zu behaupten, begrüßt auch die ägyptische Presse die Ein- berufung der UNO-General versammlung. Donnerstag, 14. August 1958/ Nr. 1 strategiscne Stabe alle sowietrusstschen Waffengattungen stationiert. Und politisch? Unter allen Balkan-Volks. demokratien war Rumänien jenes Land, dag seiner ganzen Tradition nach am stärksten nach dem Westen ausgerichtet war. Darum Wurde es auch nach 1945 am Sründlichsten sowWjetisiert. Rumänien war in den letzten zehn Jahren ein politisches und Wirtschaft- liches Experimentierfeld des Kremls. Hier wurden viele neue Pläne erprobt, ehe Sie aut andere Staaten Osteuropas übertragen Wur- den. Allerdings hat gerade in Rumänien We. der die Zerschlagung des Bauerntums durch das Kolchos-System noch die Sewaltsame Industrialisſerung zu einer Steigerung des Lebensstandardes geführt. In den letzten beiden Jahren mußte der Kreml mit großen Getreidelieferungen den Rumänen über die Winter helfen und erhebliche Rohstoff. Energie- und Rubelinjektionen haben Ru- mänien zu einem kostspieligen Satelliten für Moskau werden lassen, was die Politische Abhängigkeit vergrößerte. Man hat im Kreml nicht vergessen, daß in den Tagen des ungarischen Aufstandes das Feuer der Revolte auch in Rumänien zündete und die Sowjetunion zur teilweisen Entwaffnung der rumänischen Armee Zwang. Inzwischen haben jedoch die Parlaments- wahlen im letzten Frühjahr mit 99,5 Prozent der Stimmen das kommunistische Einpar- teiensystem„bestätigt“. Vorerst kann Mos- kau der rumänischen Regierung und der Parteiführung unter dem seit vielen Jahren bewährten Generalsekretär Gheorghiu De], der bis jetzt alle Kurswandlungen des Kreml immer recht klug und vorsichtig mitmachte, voll vertrauen, auch wenn keine Divisionen der Roten Armee im Lande stehen. Nicht ohne Schadenfreude registriert man in Kairo, mit welcher„Selbstvernichtungs- freude“ gerade die beiden Großmächte den Sicherheitsrat zwangen, seine eigene Hilf losigkeit zu bekennen und seine Pflicht, den Frieden zu sichern, der Generalversammlung zu übertragen, Das gleiche war schon bei der Suezkrise der Fall, als Großbritanniens Veto die Arbeit des Rates verhinderte. Was Wunder, daß Aegypten diese Ab- dankung einer„Diktatur der Groß-Blocks“ im Sicherheitsrat vor der„Demokratie der General versammlung“ begrüßt. Denn die fünf ständigen Mitglieder dieser Institution hätten it ihren schiedsrichterlichen Befug- nissen, so argumentiert man in Kegypten, Allzu okt hren Willen, selbst den Mitglfederg der UNO- Vollversammlung aufgezwungen. Der letzte Kompromiß im Sicherheitsrat über die Tagesordnung der Vollversamm- lung habe immerhin bewirkt, daß diese sich in einer Atmosphäre groger Aktionsfreiheit trekken kann, ohne den Wortlaut eines Be. schlusses, der einengend, negativ oder aggres- siv sei, wie ihn der erste amerikanische Ent- wurf vorgesehen habe. Da außer Robert Murphy auch Cabot Lodge, Amerikas stän- diger Vertreter bei den Vereinten Nationen, durchaus nicht immer hundertprozentig hinter Dulles stünde, erhoffen sich die Aegypter, auch in offiziellen Kreisen, daß die USA diesmal eine Politik mit mehr Verständnis für die arabischen Belange einschlagen wer- den. Op Gromyko und Sobolem ihnen diesen Schritt erleichtern werden, ist allerdings eine andere Frage. 5 Eisenhower:„Die Wüste soll blühen“ Fortsetzung von Seite) als Nation sicherzustellen, vermutlich durch Ablösung der britischen Truppen durch Personal der Vereinten Nationen. Eisenhower versicherte erneut, daß die amerikanischen Truppen vollständig aus dem Libanon abgezogen würden, sobald eine rechtmäßige libanesische Regierung darum ersuche, oder wenn der Libanon durch Maßnahmen der Vereinten Nationen oder sonstwie nicht weiter der ursprüng- lichen Gefahr ausgesetzt sei. Ueber die Art der vorgeschlagenen Frie- densstreitmacht machtéè Eisenhower keine Angaben. Aus unterrichteten Kreisen ver- lautete jedoch, daß er eine etwa 3000 Mann Starke, hoch bewegliche und nur mit kleinen Waffen ausgerüstete Armee befürworte, die in jedes Land entsandt werden soll, das um eine solche Unterstützung bittet. Der Haupt- wert dieser Armee soll darin bestehen, ein bedrohtes Land mit dem Schutzmantel der Vereinten Nationen zu umgeben. Die Lage in Jordanien ist nach den Worten Eisenhowers„ein anderes dringen- des Problem“. Hier müsse sofort eingégrif- ken werden. Andernfalls könne sich eine neue gefährliche Krise entwickeln,„da die in Jordanſen spürbare Methode der in- direkten Aggression zu Konflikten zu füh- ren vermag, die den Frieden gefährden“. Ohne irgendeinen Staat besonders zu nen- nen, verwies Eisenhower darauf, daß„Staa- ten unter einer aggressiven Führung“ ver- suchen, die Furcht der Menschheit vor einem Kriege dadurch auszunutzen, daß sie vor allem die kleineren Nationen vor die scheinbare Wahl zwischen einer wider- standslosen Kapitulation oder einem Krieg stellen. Diese Taktik sei auch in der gegen- wärtigen Nahost-Krise angewandt worden. Eisenhower vertrat die Ansicht, daß dieses amerikanische Programm„eine echte ara- bische Renaissance“ fördern werde Der amerikanische Präsident unterstrich, daß die arabischen Völker selbstverständlich das Recht der Selbstbestimmung besäßen. Seine Vorschläge zielten darauf ab, dieses Selbst- bestimmungsrecht zu sichern. Man müsse jedoch den Völkern dieses Gebietes bei der Verwirklichung ihrer Pläne für einen wirt- schaftlichen Fortschritt helfen. Für dieses wirtschaftliche Hilfsprogramm legte Eisenhower einen detaillierten Plan vor, dem zunächst die arabischen Staaten zustimmen sollen, bevor andere Nationen hinzugezogen werden, Im einzelnen schlug Eisenhower vor: 1. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld soll sofort mit den arabischen Staaten dar- über verhandeln, ob ein Abkommen über die Gründung eines arabischen Entwick- lungsamtes auf regionaler Basis möglich ist. 2. Bei diesen Beratungen sollten die Zu- sammensetzung und die Funktionen dieser Behörde erörtert werden. Ihre Aufgabe soll es sein, die Entwicklung der Industrie, der Landwirtschaft, der Wasserversorgung, der Gesundheitsfürsorge und der Erziehung vor- anzutreiben. 3. Andere Staaten und private Organi- sationen, die zur Unterstützung dieses Pro- grammes bereit sind, sollten zu gegebener Zeit konsultiert werden. Wenn die arabi- schen Staaten zur Gründung und Unter- stützung einer solchen Institution bereit seien, würden die USA dazu beitragen. Die USA erstrebten keinesfalls die Führung bei diesem Projekt. a Eisenhower schlug vor, das Entwicklungs- amt solle sowohl Anleihen an die arabi- schen Staaten gewähren als auch technische Hilfe bei der Ausarbeitung von Entwick- lungsprojekten. Hammarskjöld solle am be- sten auch die Weltbank auffordern, bei der Planung und der Vorbereitung der neuen Organisation zu helfen. Der arabische Entwicklungsfonds soll nach Ansicht unterrichteter Kreise zunächst etwa 100 Millionen Dollar(420 Millionen Mark) betragen und durch die erdölreichen Nahoststaaten und andere Länder sowie durch private Organisationen und eventuell auch durch die Weltbank aufgebracht wer- den. Eisenhower versprach in diesem Zu- sammenhang die Unterstützung Amerikas bei Bewässerungs- und Gesundheitsprojek- ten in den Nahostländern, Eisenhower unterstrich ferner die Not- Wendigkeit einer Rüstungskontrolleim Nahen Osten. Die USA seien bereit, sich an der Ein- setzung einer UNO- Körperschaft zu beteili- gen, die dieses Problem untersuchen soll. Vielleicht seien die am Palästina-Konflikt von 1948 beteiligten arabischen Staaten und Israel an einem solchen Uebereinkommen interessjert. Die von ihm vorgeschlagene UNO-Körperschaft, so sagte Eisenhower, solle mit den betreffenden Staaten einzeln über die Möglichkeiten von Rüstungskontrollen ver- bemndeln, durch die die Sicherheit aller betei- ligten Nationen wirksamer gewährleistet werden könne, als durch die Fortsetzung eines gefährlichen Wettrüstens. Zu Beginn seiner Ausführungen hatte der amerikanische Präsident den Einsatz der anglo- amerikanischen Streitkräfte im Nahen Osten verteidigt. Wenn die Hilfeleistung für eine kleine Nation als ein„internationales Verbrechen“ bezeichnet werde, seien die Möglichkeiten für Eroberer unbegrenzt. Nach Fisenhower, der unmittelbar nach seiner halbstündigen Rede den Sitzungssaal verließ, beschuldigte der sowjetische Außen- minister Gromyko die USA, daß sie die größte Gefahr für den Frieden im Nahen Osten seien, Die USA hätten durch die Entsendung ihrer Truppen nach dem Libanon die Charta der Vereinten Nationen mit Fügen getreten. Gromyko befürwortete ebenfalls ein wirt- schaftliches Entwicklungsprogramm für den Nahen Osten, betonte jedoch, daß zuerst die anglo- amerikanischen Truppen aus dem Li- banon und Jordanien abgezogen werden müßten, ehe irgendetwas Konstruktives un- ternommen werden könne. Gromyko drängte auf Annahme der sowjetischen Entschließung, in welcher der sofortige Abzug aller ameri- kanischen und britischen Truppen gefordert wird. Nach der sowjetischen Resolution soll die gegenwärtige UNO- Beobachtergruppe nach Jordanien entsandt werden. Die Beob- achter sollen die Aufgabe haben, den Abzug der anglo- amerikanischen Truppen und die Lage an den Grenzen dieser Länder zu über- Wachen Gleichzeitig sprach Gromyko die Bereitschaft der Sowjetunion aus, mit den Vereinigten Staaten, Großbritannien und an- deren Ländern Beratungen zu führen, falls sich hierdurch die Möglichkeit einer kon- struktiven Lösung ergeben sollte. Weitere Berichte siehe Seite 7 1 Was Vol 28. Seir sslschen Volks. ind, dag ärksten Darum lichsten letzten tschaft. S. Hler Sie aut m Wur- ien We. 5 durch altsame ng des letzten großen ber die stoff-, en Ru- iten für Jitische en, daß standes mänien weisen zwang. ments- Prozent Zinpar- i Mos nd der Jahren iu De, Kreml nachte, isionen ng man in tungs- te den Hilk⸗ nt, den mmlung bei der nniens e. e Ab- Zlocks“ tie der n die itution Belug- 4 5 federn J ungen. eitsrat samm- se sich reiheit es Be- 8gres- e Ent- Robert stän- ionen, hinter Y pPter, SA andnis 1 Wwer⸗ diesen dings 1 Soll. Kt von und mmen lagene , solle ber die 1 Ver- betei- leistet eines te der 2 der Nahen ng für onales die nach gssaal uhen⸗ größte seien, ihrer ta der reten. wirt- 1 den st die m Li- erden c Un- ängte Bung, meri- ördert n soll ruppe Beob- Abzug d die über- die t den d an- kalls Kon- 185 Donnerstag, 14. August 198 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g. In einem Beitrag, der sich mit dem Pro- plem der jugendlichen Kriminalität beschäf- tigt, zitiert die Zeitschrift der amerikani- schen Aerztinnen einen Autor, der seine Ein- drücke über moderne Jugend mit folgenden Worten zusammenfaßt:„Unsere Jugend liebt den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, miß- achtet die Autorität und hat keinen Respekt vor dem Altér. Die heutigen Kinder sind- Ty- rannen. Sie stehen nicht mehr auf, wenn ein älterer Mensch das Zimmer betritt, sie widersprechen ihren Eltern, sie schwätzen in Gesellschaft anderer, schlürfen beim Es- sen und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Der Au- tor dieser scharfen Kritik an der Jugend ist — Sokrates. Er tat diese Aeußerung im Jahre 500 v. Chr. 5 Eine Lawine aus Felsbrocken, Wasser und Schlamm ging auf ein Bauernhaus in Naturns im Vintschgau(Südtirol) nieder und erschlug zwei Frauen und ein Kind. * Marie Langlois, die älteste Frau Frank- reichs, ist am 12. August im Alter von 107 Jahren in Lisieux gestorben. Aus zwei Ehen hatte sie eine Nachkommenschaft von drei Kindern, 14 Enkeln, 25 Urenkeln und 40 Ur- urenkeln. Ihr erster Mann war im Kriege von 1870/1 gefallen. ** Das Erfurter Bezirksgericht verurteilte den Schäfermeister Wilhelm Max Meisel zu acht Jahren Zuchthaus, weil er im März und April vorsätzlich 132 Schafe und Lämmer verhungern und verdursten lieg. Wie das Thüringer SED-Organ„Das Volk“ berichtet, ließ der Schäfer seine Herde lieber um- kommen als sie einer land wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft zu überlassen. * Ein roter Wolf wurde erstmals im Mos- kauer Zoo geboren. Diese sehr seltene Gat- tung, die in Südsibirien, Indien, China und auf den Malaiischen Inseln lebt, hat sich bis- her in Zoologischen Gärten nicht fort- gepflanzt. Das im Moskauer Zoo geborene Wolfsjunge stammt von Eltern ab, die im vergangenen Jahr als ein Geschenk Chinas in Moskau eintrafen. * Als fünftes japanisches Schiff hat das 183 Tonnen große Fischerei-Ausbildungsboot „Kyoei Maru“ gemeldet, daß unter seinen Besatzungsmitgliedern als Folge der letzt- monatigen amerikanischen Atomversuche im Pazifik eine Verminderung der weißen Blut- körperchen festzustellen sei. Das Schiff hatte sich etwa 600 Seemeilen von der offiziellen Gefahrenzone entfernt befunden und kehrte am 9. August nach Japan zurück. Zuvor hatten bereits zwei japanische Forschungs- schiffe und zwei Handelsschiffe über ähn- liche Fälle berichtet. 8 Der Landarbeiter Nicholas Castanon wurde in Fresno(Kalifornien) von einem Schwarm Bienen überfallen und getötet, nachdem er mit seinem Wagen in deren Bienenstöcke gefahren war. * Marie Pionne, eine der vier noch am Leben befindlichen kanadischen Fünflinge, hat am 11. August den 33jährigen Gerichts- beamten Florent HFoule geheiratet. Die Trauung fand in der Sacre-Coeurkapelle der Notre Dame Kirche in Montreal statt. Marie, die mit ihren Schwestern im Mai 24 Jahre alt geworden war, war acht Monate als Novizin in einem Kloster. Später eröffnete sie ein Blumengeschäft in Montreal, das sie aber bald wieder aufgab, da die Kunden mehr aus Neugier als zum kaufen kamen. Zuletzt führte sie den Haushalt ledigen Schwester Lvonne, die als Kranken- Pflegerin tätig ist. Die beiden anderen Schwestern Cecile und Annette hatten im vorigen Herbst geheiratet. * Mit 86,7 Grad Celsius unter Null wurde am 10. August in der sowjetischen Antarktis- Station Sowjetskaja die bisher niedrigste bekannte Temperatur auf der Erde gemes- Sen. Der 73983 Meter hohe Haramosch-Gipfel im Karakorum-Gebirge ist nach in Karat- schi eingetroffenen Berichten am 4. August von einer dreiköpfigen österreichischen Bergsteiger-Gruppe erstmals bezwungen worden. Der österreichischen Expedition, die unter Führung von Heinrich Roiss steht, gehören insgesamt vier Bergsteiger und vier Wissenschaftler an. — ihrer- Auch die„Skate“ hat den Nordpol erreicht Funkspruch aus einer Eislücke/ Das Atom-U-Boot wird Untersuchungen bis gegen Ende des Monats fortsetzen Eine Woche nach der erfolgreichen Fahrt des amerikanischen atomgetriebenen Unter- seebootes„Nautilus“ unter der Polareiskappe des Nordpols hindurch, meldete die ame- rikanische Marine am Dienstagabend, daß auch die„Skate“, ein zweites Unterseeboot der amerikanischen Flotte mit Atomantrieb, unter dem Eis den Nordpol überquert habe. Die„Skate“, nach der„Nautilus“ und der „Seawolf“ das dritte von der US-Marine in den Dienst gestellte Boot dieser Art, war am 30. Juli von dem Stützpunkt New Lon- don(Connecticut) zu Forschungsfahrten un- ter dem Poleis ausgelaufen und meldete am Dienstag, 12. August, von einer Position 40 Meilen vom Pol, es habe um 2.47 Uhr MEZ den Nordpol erreicht. Das Boot war in einer Eislücke zum zweiten Male während seiner Fahrt aufgetaucht, um den Funk- spruch für Washington abzusetzen. Es wird seine Untersuchungen nach Mitteilung eines Marinesprechers bis gegen Ende des Monats Eiskappe des Nordpols als U-Boot-Bunker Können getauchte Abschußbasen für Fernraketen zerstört werden? Der amerikanische Konteradmiral Hyman Rickover, der in den USA als„Vater der Atom-Unterseeboote“ gilt, sieht in der Eis- kappe des Nordpol ein sicheres Versteck für amerikanische Unterseeboote, die mit einer Raketenwaffen-Bestückung ein wirksames Abschreckungsmittel gegen einen Atom-An- griff darstellen könnten. In einem Interview mit der amerika- nischen Wochenzeitschrift„Us News and World Report“ trat der Konteradmiral be- reits vor der historischen Nordpol-Tauch- fahrt des Atom-Unterseebootes„Nautilus“ dafür ein, ständig eine große Anzahl von U-Booten auf hoher See und unter der Eis- kappe des Nordpols verborgen einsatzbereit zu halten, um jeden potentiellen Gegner vor die Tatsache eines unausweichlichen atomaren Gegenschlages zu stellen. In diesem Zusammenhang erklärte Rik- kover wörtlich:„Ein Feind kann die Raketen- abschußbasen an Land möglicherweise durch Sabotage außer Gefecht setzen, überrennen oder zerstören, aber wie will er die getauch- ten Abschußbasen unter den Millionen Quadratkilometern des Polareises finden? Die U-Boote können dort in Deckung gehen und gegebenenfalls direkt jede gewünschte Abschußposition ablaufen.“ fortsetzen und dann nach New London zurückkehren. Die Polüberquerung unter dem Eis war die erste Fahrt der„skate“ in der Polar- region. Das Boot steht unter dem Kom- mando von Fregattenkapitän James F. Cal- vert. Wie verlautet, hat die„Skate“, die kleiner ist als die inzwischen in Portland (England) eingetroffene„Nautilus“, zehn Offiziere, 87 Mannscheften und neun Zivil- techniker an Bord. Das Boot erreichte das Polareis an einem Punkt, der auf dem 70. rad nördlicher Breite und dem Längen- grad von Greenwich liegt. Während der Erfolge der„Nautilus“, die von Hawaii aus ihre Reise unter dem Eis antrat, von Präsident Eisenhower im Wei- Ben Haus bekanntgegeben wurde, erfolgte die Ankündigung von der Fahrt der„Skate“ unter wesentlich weniger offiziellen Umstän- den. Ein Sprecher des Verteidigungsministe- riums gab den Bericht vielen Stellen tele- konisch durch. Präsident Eisenhower hatte anläßlich der„Nautilus“-Fahrt auf die Mög- lichkeiten hingewiesen, die sich für die Be- nutzung dieser Route vor allem durch atom- getriebene Handelsunterseeschiffe ergeben könnten, während von anderer Seite betont Wurde, daß die Vereinigten Staaten durch den Erfolg der„Nautilus“ einen wichtigen militärischen Vorsprung vor den Sowjets errungen hätten. SSN 571 zeigt: Erde hat noch Abenteuer zu bieten Unbekannte Gefahren während der Fahrt/ Neuer Weg für den Welthandel Jules Vernes Unterseeboot seiner uto- pischen Traumwelt hieß„Nautilus“ und fuhr „20 000 Meilen unter dem Meer“. Ein anderes Unterseeboot mit dem gleichen Namen, das aber durchaus handfeste Wirklichkeit ist, hat nun eine Leistung vollbracht, die noch höher zu bewerten ist: Es fuhr unter der Eiskappe der Arktis hindurch vom Pazifik in den Atlantik. Diese Fahrt erfolgte zu einer Zeit, da die Augen der Menschheit schon kaum noch auf die eigene Erdkugel, sondern auf den Mond und darüber hinaus auf das Universum gerichtet sind. . 0 5 Bias- S. — 4 5 0 2 + 4 2 er 2 2 Wieviel Abenteuer die Erde noch zu bie- ten hat, zeigte die Fahrt der„Nautilus“, des Bootes, das in jeder Beziehung Geschichte gemacht hat. Dieses 3180 Tonnen Wasser verdrängende Boot der amerikanischen Kriegsmarine mit der Bezeichnung SSN 571 ist das erste der Welt, das einen Atomantrieb erhielt. Es wurde das schnellste Boot seiner Zeit, und es bewies, daß es auch jeder Sicht entzogen fast unbegrenzt weit unter der Wasseroberfläche fahren kann. Zu diesen Superlativen trat nun der neue Erfolg. Wie ein Raumschiff der Zukunft glitt die 98 Meter lange„Nautilus“ unter der dicken Die„Nautilus“ war unter strengster Geheimhaltung am 22. Jult 1958 aus Pearl Harbor auf Hawaii ausgelaufen. Am 5. August erreichte sie Island. Unser dpa-Bild zeigt die Route(gestrichelte Linie) sowie die Tauchfahrt der„Nautilus“(weiße Pfeile). Eiskappe am nördlichen„Ende“ der Welt dahin. Keiner der 116 Mann an Bord wußte, ob man das gesteckte Ziel erreichen würde. Zu schwierig war die Navigation, zumal in der Nähe des Pols der Kompaß ausfiel. Un- bekannt waren auch die Gefahren während der 96stündigen Fahrt, die unter dem Eis lauerten. Gab es Strömungen? Wie stark Waren sie? Wie weit reicht die Eisdecke hinab? Wie steht es mit unterirdischen Er- hebungen? Nur eine unzureichende Antwort auf diese Fragen hatte eine andere Fahrt der„Nautilus“ im Jahre 1957 gegeben. Da- mals drang man unter Wasser und Eis in 5½tägiger Fahrt bis auf 300 km an den Nordpol vor. Die„Nautilus“ Boot der US-Navy, deren Brennstoff Uran und nicht mehr Oel heißt. Der Er- folg der„Nautilus“, die 2½ Jahre lang mit derselben Brennstoffladung über die Meere kreuzte, und die Aussichten, solche Boote mit Fernraketen bewaffnen zu können, führ- ten zu einem großen Bauprogramm. Bis heute sind von den USA 28 atomgetriebene Unterwasser fahrzeuge in Dienst gestellt, in Bau gegeben oder bewilligt. Mindestens drei davon sind schon im Dienst. Das modernste Schiff dieser Flotte wird am 19. August seine Bauhelling verlassen; die„Triton“, Mit einer Wasserverdrängung von 5900 Tonnen und einer Länge von 135 Metern wird die„Tri- ton“, die von zwei Atomreaktoren angetrie- ben wird, das größte Unterwasserfahrzeug der Welt sein.. Die„Triton“ wird nur um weniges grö- Ber sein als neun Fahrzeuge, die den Kern der künftigen amerikanischen Kriegsflotte ausmachen sollen. 5600 tons große Untersee- boote, von Kernenergie getrieben, bewaffnet mit je 16„Polaris“-Raketen, die unter dem Wasser abgefeuert werden und dann über eine Entfernung von 2500 km ihr Ziel er- reichen können: das sind die Fahrzeuge der Zukunft. Ihnen hat die Fahrt der„Nautilus“ den Weg zu einem neuen Operationsgebiet eröffnet. Unter dem Eis der Arktis könnten sie, wenn es zur Verteidigung des Westens notwendig sein sollte, in Richtung auf die offene Flanke der Sowjetunion, deren Eis- meerküste, vorstoßen und von dort aus prak- tisch jedes wichtige Ziel mit Raketen erreichen. Unabhängig von diesen militärischen Uperlegungen öffnete die historische Fahrt der„Nautilus“ dem Welthandel einen neuen Weg, der die Entfernung Europa- Ostasien um 8000 km, also fast um die Hälfte ver- ringert. Damit hat auch die Seefahrt die Polarroute gewählt, für die sich schon die Luftfahrt entschlossen hat. e Maximilian Smidt ist nicht das einzige Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute Be- wölkungszunahme und Durchzug eines Re- gengebietes. Im späteren Tagesverlauf Uber- gang zu wechselnder Bewölkung mit einzel- nen Schauern, selten gewittrig. Tagestempe- raturen um 20 Grad. In der Nacht zu Frei- tag teils wolkig, teils aufklarend. Früh- temperaturen 11 bis 14 Grad. Am Freitag wechselnde Bewölkung mit Auflockerungen. Noch einzelne, im ganzen jedoch nachlas- sende Schauer. Nachmittagstemperaturen 20 bis 22 Grad. Mähßiger Wind aus Südwest bis West. Sonnenaufgang: 5.13 Uhr. Sonnenuntergang: 19.46 Uhr. Wasserwärme des Rheins: Vorhersage- Karte För 24.8.58-+ Uhr O ingstin duord win Osten wolkenlos 10 Kin 20 U mih heiter halb bedeckt Suqwind—8 Westwind O HMI 40 Km n wolkig dedeckt VARMFRONT KALT FRONT a Soden n der ene AAA co rtustod — warme 2 Kalte Luftströmung Schauer ſs Sewitter Niesein * Schnee Regen Nebel N Niederschlagsgebiet Luftdruck in Milſibar, Temp. lia C Grad H Hoch. T= Tietoruelgebiet Pegelstand vom 13. August 5 Rhein: Maxau 500(12); Mannheim 348 (46); Worms 266(5); Caub 252(47). Neckar: Plochingen 136(2); Gundels- heim 164(+6); Mannheim 342(7). 5 Hotel-Grohbrand In einem der luxuriösesten Hotels Euro- pas, dem„Royal-Palace d'Evian“ in dem kannten Badeort Evian-les-Bains auf der französischen Seite des Genfer Sees brach am Dienstagabend ein Großfeuer aus, das nach bisherigen Schätzungen einen Schaden von rund zwei Millionen Mark anrichtete. 200 Feuerwehrleute aus Genf und den um- liegenden Ortschaften kämpften verzweifelt, um die Vernichtung des gesamten sieben- stöckigen Gebäudes zu verhindern. Nach bisherigen Meldungen sind Menschen b dem Großbrand nicht zu Schaden gekommen. Die Gäste des Hotels, von denen viele nach Ausbruch des Brandes in Nachtgewan- dern die Treppen heruntergestürzt waren und Zuflucht im Park gesucht hatten, sind vorerst provisorisch in umliegenden Privat- häusern, Hotels und Pensionen untergebracht worden. Das gerettete Gepäck türmte sich am Mittwochmittag noch vor der qualmen den Hotelruine. 333 Das Feuer brach im obersten Stockwerk, in dem die Unterkünfte der Hotelangestell- ten liegen, aus bisher noch ungeklärter Ur- sache aus. Das Hotel„Royal-Palace d' Evlan“ wurde 1912 eröffnet. Sein Name geht auf den da- maligen britischen König Eduard VII. zu- rück, der sich im Erdgeschoß ein Apparte- ment hatte reservieren lassen, das er jedocß nie bezog. Das„Royal“ ist von Wäldern und grünen Golfflächen umgeben und liegt ober- halb der Stadt Evian-les-Bains. „Wer leben will, muß wissen“ Lehrstätte für Europa im ehemals kaiser lichen Jagdrevier Göhrde Unweit der Zonengrenze, wo sich zwi- schen Elbe, Lüneburg und Uelzen gepflegte Forsten ausdehnen, liegt das idyllische Jagdschloß Göhrde. Kaiser und Könige gaben sich dort in früheren Jahren gedie- genen Tafelrunden hin. Wo als letzter fürst- licher Hausherr Kaiser Wilhelm II. mit dem Herzog von Braunschweig und illustrem Ge- folge fröhliche Sauhatzen arrangierte, hat sich seit 1950 inmitten der stattlichen Wäl⸗ der eine Heimvolkshochschule um die Er- Wwachsenenbildung verdient gemacht. Jetzt aber sind die Maurer dort am Werk und er- Füllen die beschauliche Stille mit geschäf- tigem Treiben. Neben dem alten Prinzen- haus errichten sie ein modernes Gebäude. Es ist das erste Europa-Seminar in der Bundesrepublik, das dort heranwächst, eine Arbeits- und Lehrstätte für das neue Europa, das nach der Unterzeichnung der Verträge nun Wirklichkeit werden soll. „Bauherr“ ist die Hohe Behörde der Mon- tan-Union. Vielleicht werden sich später noch andere europäische Institutionen betei- ligen. Das Projekt ist auf die Zukunft ge- richtet, denn man baut für künftige Gene- rationen. Man denkt daran, daß einmal eine Jugend kommen wird, für die das heute erst Wachsende selbstverständlich sein wird. Zu- nächst aber bedarf es des Untersuchens und des Umlernens; deshalb gehört das Wer- dende zum Bereich der Erwachsenenbildung. Die zunächst dort Lernenden werden das, was sie erarbeiten, hinaustragen in die Volkshochschulen. b Daß dieses Europa- Seminar, das am 28. September eingeweiht werden und mit seiner Arbeitstagung der Dozenten seine Tätigkeit aufnehmen soll, gerade in der Göhrde entsteht, ist kein Zufall. In der dor- tigen Heimvolkshochschule(sie bleibt in ihrer bisherigen Form bestehen) wurden europä- ische Fragen schon seit mehreren Jahren er- örtert. Bei so manchen Begegnungen hatte man hier schon geistig miteinander gerungen und sich nicht gescheut, auch „heiße Eisen“ der Politik anzufassen, und es hat sich gezeigt, daß Brücken geschlagen werden können, wenn nur erst die mensch- lichen Kontakten enger werden. In diesem Europa-Seminar soll freilich nicht nur unterrichtet, sondern in gemein- samer Arbeit geprüft und geklärt werden. Und dazu braucht man nicht nur dieses neue Haus, die Lehrsäle, die Bibliothek dazu braucht man den Menschen.„Wer leben will, muß wissen“, sagt der Leiter der An- stalt, Dr. Feickert. Deshalb wird man zu- nächst die Dozenten der Abendschulen zu Informationskursen laden und sie außer- dem auf Fahrten durch die westeuropäischen Länder mit der Wirklichkeit vertraut ma- chen. So wird Material zusammengetragen, das dann in Druckschriften der Oeffentlich- keit übergeben werden kann. 60 bis 80 Teilnehmer werden sich jeweils zu den Kursen zusammenfinden, Schon vor der offiziellen Eröffnung behandelt vom 12. bis 27. August eine sogenannte Sommer- schule die Notwendigkeit des„Lebensrau- mes Europa“, den als Wirtschaftsquelle stärker zu erschließenden arabischen Raum und andere Fragen des Nahen Ostens. Neben Dipl.-Volkswirt F. A. Bode, dem Leiter des Bonner Verbindungsbüros der Hohen Be- hörde, werden Araber, Pakistani und Inder Referate halten; das Fernsehprogramm des Norddeutschen Rundfunks wird sich mit einem Interview, das Staatspräsident Nas- ser gab, in den Lehrplan dieses Kurses ein- schalten. Weitere Seminare sind für die Zeit vom 30. Oktober bis zum 6. November, vom 17. bis 22. November, vom 1. bis 6. Dezember und vom 8. bis 15. Dezember vorgesehen. Das erste davon, das ausschließlich OEEC- Fragen behandeln wird, ist mit einer Fahrt nach Paris und einem Besuch der OEEC- Behörde verbunden. In allen Seminaren aber werden die Themen auf das Ziel der europäischen Gemeinschaft zugeschnitten sein. Themen werden u. a. die Entwicklung der europäischen Integration und ihre gegenwärtige Situation sowie im Zusam- Europäer Italiens Traktorenbestand Wächst 8 In den ersten drei Monaten 1958 hat Ita- lien 4311 neue land wirtschaftliche Traktoren registriert gegenüber 4244 in der gleichen Vorjahreszeit. 3210 davon stammen aus ta- lienischer Produktion, 1121 wurden ein- geführt. a E PZ- Initiativen Die 2. Internationale Konferenz der euro- päischen Organisation für Qualitätsüberwa- chung, 1956 auf Initiative der Europäischen Produktivitätszentrale(EPZ) gegründet, wird im September in Essen zusammentre- ten. Auf Veranlassung der EPZ soll außer- dem eine Gruppe von Absatzberatern im September für sechs Wochen in die Ver- einigten Staaten reisen, um sich mit den amerikanischen Methoden vertraut zu ma- menhang mit Fragen des Gemeinsamen Marktes insbesondere das Problem der Frei- handelszone und die Koordinierung der Energiewirtschaft sein.„Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ und„Die Landwirtschaft im Gemeinsamen Markt“ sind andere Themen. Auch sozialpolitische Probleme sollen untersucht werden. „Diese Seminare werden einen sehr praktischen Sinn haben“, sagt Dr. Feickert, der sie leiten wird,„denn indem sie der Lehre dienen, sind sie ihrem Wesen nach auf Breitenwirkung gerichtet.“ Er hofft zu- versichtlich, daß dieses Projekt zu einer For- schungsstelle für europäische Entwicklung ausgebaut werden und damit geistige Grund- lagen formen kann, die einer späteren Poli- tik Weg und Ziel weisen. Wolf Acher am Werk chen. Die Teilnehmer sind Absatzberater, die für eine gemeinnützige Organisation arbei- ten oder aktiv in den nationalen Produkti- vitätszentralen tätig sind. Darüber hinaus werden 34 europäische Agrarsachverstän- dige während eines zehnmonatigen Aufent- halts in den USA eine zusätzliche Ausbil- Aung erhalten, insbesondere auf dem Gebiet der Marktforschung, land wirtschaftlichen Statistik, land wirtschaftlichen Beratung und der Anwendung von Atomwissenschaft in der Landwirtschaft. EUROCHEMIC baut Plutonium fabrik Die europäfsche Gemeinschaftsgründung EUROCHHNMHITC, für die Errichtung einer Plutoniumfabrik in Mol(Belgien) verant- Wortlich, hat mit ihrer Arbeit begonnen. An ihrer Spitze steht ein schwedischer Direktor, 5 eee unterstützt von einem Direktionsausschuß, in dem sechs der besten europäischen Sach- verständigen für chemische Trennung ver- treten sind. Mit den konkreten Vorberei- tungsarbeiten sind 15 Techniker beschäftigt. Sie entwickeln die Pläne für die Fabrik und befassen sich insbesondere mit der Unschàad- lichmachung der radioaktiven Abfälle. Die Fabrik soll ihre Tätigkeit 1961 beginnen. Man hofft, bis dahin mit dem Bau von Reaktoren zur Verwendung von Plutonium für die Energieerzeugung beginnen zu können. Be- kanntlich ist das Problem des friedlichen. Plutoniumeinsatzes vorläufig technisch noch nicht gelöst. Automatische Kupplung. Verschiedene europäàische Bahnverwal- 5 tungen prüfen gegenwärtig die Einführung der automatischen Kupplung beim gesamten Güter wagenbestand. Die Durchführung die- ser Maßnahme bei rund 3 Mill. Güterwagen ist jedoch vorwiegend ein finanzielles Pro- blem, weil es allen Eisenbahnverwaltungen an Geld fehlt. Um eine solche Umstellung vornehmen zu können, müßten einmal alle Eisenbahnen einverstanden sein und auch gleichzeitig die entsprechenden Maßnahmen mit großer Eine längere Uebergangszeit mit beiden Sy- stemen wäre trotzdem unvermeidlich. Ohne Zweifel würde die Einführung der automa- tischen Kupplung eine große Rationalisie- rung bedeuten, die viele 1000 Arbeitsstunden in Kurzer Zeit einsparen könnte. Das Pro- blem ist technisch zwar einwandfrei gelöst (Verschiedene Privat- und Nebenbahnen haben es mit Erfolg seit langem eingeführt, auch in den USA sind Bahnwagen damit ausgerüstet) aber finanziell fehlt noch die Grundlage. Beschleunigung durchführen. erb eer less Erh 2 5 725 0 e Verte 4 — MANNHEIM Donnerstag, 14. August 1958/ Nr. 166 Aus dem Polizeibericht: 16 jähriger Tierquäler erschlug zwei Katzen Wegen Tierquälerei wurde ein 16jähriger Junge aus Rheinau angezeigt. Er fing eine Katze ein und schlug das Tier solange gegen emen Lichtmast, bis es verendete. Ermittlun- gen ergaben, daß der Jugendliche vor etwa einer Woche schon einmal eine Katze mit emem Prügel erschlagen hat. Angetrunken auf den Geleisen In den Abendstunden irrte eine 27jährige Frau in angetrunkenem Zustande auf dem Bahngelände in Schönau umher. Sie äußerte Selbstmordabsichten wegen heftigen Ehe- Streitigkeiten zu Hause. Daraufhin wurde der Vater verständigt, der seine Tochter dann mit nach Hause nahm. Betrüger stellte sich Freiwillig meldete sich bei der Staats- anwaltschaft ein 46jähriger, der— wie er angab— von einer auswärtigen Firma Waren im Werte von 310 DM erhalten und sie an dritte Personen weiter veräußert hatte. Außerdem gestand er, in einer Oden- Wälder KNeinstadt zwei weitere Betrügereien begangen zu haben. Er wurde daraufhin festgenommen. Motorrad- Sturz Nachdem er eine erhebliche Menge Alko- hol genossen hatte, stürzte ein 62 Jahre alter Mann durch eigenes Verschulden mit seinem Motorrad auf der Rfenaniastraße. Dabei ver- letzte er sich an Kopf und Händen und mußte ins Städtische Krankenhaus eingelie- fert werden. 5 der Diözese Vellore an der Der Bischof Osteuste Vorderindiens, Msgr. Dr. David Marianayagam, stattete ge- stern Mannheim einen Besuch ab. Er gehört dem Orden der Salesianer Don Boscos an, die auf dem Almenhof eine Niederlassung haben und das Lehrlingswohnkeim St. Paul leiten. Seine Europareise, die ihn zunächst nach Rom führte, benutzt der Bischof, um Helfer zur Ver- wirklichung eines großen sozialen Hilfspro- grammes zu finden. Der geistliche Würden- träger besuchte gestern vormittag Oberbür- germeister Dr. Reschłe in Begleitung von Direlæ- tor Pater Bernhard Herr vom Lehrlingswohn- eim St. Paul und von Pater Theodor Andreas, der seit 22 Jahren in Indien als Missionar tätig ist und nun einen Urlaub in der Heimat ver- bringt. Dr. Reschke zeigte sich für die sozialen Probleme in Indien sehr aufgeschlossen. Die Not, die unter der eingeborenen Bevölkerung Rerrscht, ist für europäische Verhältnisse un- vorstellbar. Um ihr einigermaßen zu steuern, plant der Bischof zunächst den Bau von Müt- terkeimen, da die Säuglingssterblichkeit er- schreckend hoch ist. Ihre Ursache hat sie in der Unterernährung der Frauen. Die Mittel, die dem Bischof zur Verwirklichung seiner Vorhaben von der Regierung zur Verfügung gestellt werden können, sind verschwindend gering. Ernst wenn die größte leibliche Not beseitigt ist, önnen die Missionare ihr Augenmerk schulischen und religiösen Fragen widmen. Nach seinem Besuch bei Dr. Reschke unterhielt sich Bischof Marianayagam noch mit Frau Dr. Goldacker, der Leiterin des Stadt jugendamtes. Am Nachmittag besuchte er vor seiner Weiterreise nach Heidelberg noch die Jesuitenkirche, durch die ihn Dekan Karl Nikolaus führte. Zur Erinnerung an seinen Aufenthalt in Mannheim überreichte Dekan Nikolaus dem Bischof ein Exemplar der Mann- Reimer Kirchengeschichte von Dr. Karl Anton Straub. 3 rollen zur Zeit Berufsverkehrs leiten seit vorgestern Polizeibeamte, die in stän- TIäglich 30000 Kraftfahrzeuge über die Kurpfalz- diger Funkverbindung mit der Kurpfalzbrücke stehen, die Auto- brücke und verursachen trotz massiertem Einsatz der Mann- heimer Verkehrspolizei riesige Stauungen bis in die Neckarstadt hinein. Da die Friedrich-Ebert-Brücke seit Montag wegen drin- sender Reparaturarbeiten an Unterbau und Straßenbahngleisen für zwei Wochen in Richtung Innenstadt gesperrt ist, belastet der Verkehr jetzt besonders die Kurpfalzbrücke, obwohl die Polizei mehrmals darauf hingewiesen hat, relativ„leere“ Jungbuschbrücke in Anspruch zu nehmen, und den Feudenheimer Autofahrern empfiehlt, über Ilvesheim und Seckenheim in die Stadt zu fahren. In den Spitzenzeiten des ströme aus den nördlichen Vororten über die Jungbuschbrücke um. Schilder mit der Aufschrift„Ebertbrücke gesperrt“ weisen an allen wichtigen Kreuzungen auf die Umleitung hin. Im Inter- esse eines reibungsloseren Verkehrsablaufes— der am Kur- pfalzkreisel durch die elektrischen Ampeln immer wieder blockiert wird, obwohl die Grün-Phasen verlängert wurden— auch die noch immer bittet die Polizei nochmals die Kraftfahrer, wenn möglich die Mitglieder gaben den„Zwölften“: anderen Neckarbrücken zu benutzen. Bis 25. August sollen die seit März geplanten Arbeiten von Tiefbauamt und Straßenbahn an der Ebertbrücke(Bild rechts) wieder beendet sein. hwb/ Bilder: Steiger, Thomas Eines der modernsten Jugendzentren im Aufbau Mannheimer CVJM baut in K 2 ein„Haus der offenen Tür“/ Großprojekt aus öffentlichen Mitteln und Spenden Wer in das Sebretariat des Mannheimer Christlichen Vereins Junger Männer ein- treten will, kat besonders sorgfältig seine Schuhe zu reinigen. Er ist nämlich vorher durch Sand, Schutt und andere Begleiterscheinungen intensiver Bautätigkeit gesckrit- ten. In den vorderen Räumen des außen mit einem Baugerüst versehenen Hauses K 2, 10 haben nach der Fertigstellung des Rohbaues die Gipser mit der Arbeit be- gonnen. Im rucwärtigen Teil des Erdgeschosses trifft man auf bereits ausgebaute und denutzbare Räume. Das angrenzende Grundstück K 2, II sieht seinem Neuaufbau und der Vereinigung mit der Nummer 10 zu einem Komplem entgegen, der einmal eines der modernsten Modell- Jugendzentren im Bundesgebiet umschließen wird. Der Mannheimer CVJM hat die größte Chance, die sich ihm überhaupt bieten konnte, erfolgreich genutzt. Als das Bundesfamilien- und-jugendministerium Ende 1957 die Län- der aufforderte, förderungswürdige Modell- bauten von Freizeiteinrichtungen für die Ju- gend zu benennen, trat er mit dem Plan für sein Jugendzentrum in Konkurrenz mit an- deren Interessenten und erreichte die Aner- kennung der darüber entscheidenden Bundes- Sonderkommission, die mit einem Zuschuß von 325 000 DM, einem Drittel der Bausumme, verbunden war. Dieser Erfolg bietet sich um 80 glänzender dar, als das Bun lesminis isterium a soleher Hin n en im ganzen Bundesgebiet Zur Förderung ausersehen hatte und die Mannheimer im Land Baden-Würt⸗ temberg neben anderen noch Mitbewerber aus Stuttgart und Karlsruhe aus dem Felde schlagen konnten. Die veranschlagte Bausumme von nahezu einer Million Mark gestattet großzügiges Planen mit dem Ziel, so etwas wie ein Wunschtraum- Jugendzentrum erstehen zu lassen. Sie wird aufgebracht aus Eigenmit- teln, dem genannten Bundes- und einem Lan- deszuschuß von 100 000 Mark, weiterhin aus freiwilligen Spenden der Mannheimer Wirt- schaft und der CVIM-Mitglieder. Besonders unter letzteren haben die Spenden den Cha- rakter eines wirklichen Opfers angenommen: Nicht wenige verpflichteten sich, dem CVJM den„Zwölften“, also ein Monatseinkommen, im Laufe des Jahres für das Heim zu über- lassen. Schon heute, also etwa ein Jahr, bevor mit der Fertigstellung des gesamten Projekts zu rechnen ist, liegen Anfragen aus Kreisen von Mennhbeimer Jugendorganisationen vor, die das CVIM-Zentrum als ständigen Ort ihrer Zusammenkünfte ins Auge gefaßt haben. Was sie dort in Gestalt eines„Hauses der offenen Tür“ erwartet, ist nicht so bald aufgezählt: Eine Turnhalle, ein Jugendcafé, Kegelbahn, Bastel werkstatt, Fotolabor, Tischtennisraum, ein Dachsportplatz mit einer Fläche von rund 250 Quadratmeter(und technischem Zubehör für Basketball), ein Filmsaal(mit einem Fas- sungsvermögen von etwa 150 Personen) und weitere Räumlichkeiten für Versammlungs- und Unterrichtszwecke. Neben diesem Teil, den man vorläufig mit Jugendelubhaus bezeichnet, wird als Zweiter Hauptkomplex eine Wohnheimabtei- lung bestehen. Ausgebaut und bezogen ist bereits das Flüchtlingsheim für männliche Jugendliche aus der Sowjetzone, das drei von einem Ausleseprinzip bestimmte Ab- teilungen umfaßt: Den Schlafsaal, die Mehr- bett- und die Einzelzimmer. Diese Reihen- folge, obligatorisch für jeden Insassen, kennzeichnet den steigenden Grad des Ver- trauens, das man ihm entgegenbringt. Teilweise fertiggestellt ist das davon un- abhängige Jungmänner wohnheim. Die be- Haglich und geschmackvoll eingerichteten Zimmer des Wohnkomplexes werden noch ergänzt durch einen Frühstücksraum, eine Küche für Selbstkocher, eine Fernsehstube und eine Bücherei. Wenn der CVJM aus der intimeren Sphäre seiner bisherigen Arbeit(die Selbst. Nach dem verständlich fortgeführt wird) plötzlich gleichsam in die Oeffentlichkeit hineinge- Wachsen ist, weil er sein Zentrum den Ju- gendlichen und den Jugendgruppen ohne Seitenblick auf Parteiabzeichen und Kon- kessſon zur Verfügung stellt, werden für ihn auch umfangreiche Verwaltungsaufgaben anfallen. Nach den bisherigen Absichten sollen vier Fachkräfte aus der Sozialarbeit und weitere sechs Angestellte die betreu- enden Funktionen versehen. Damit wachsen schließlich die laufenden Kosten an, die ohne Zuschüsse seitens der öffentlichen Hand aus den Beiträgen der Mitglieder, aus frei- Willigen Spenden des Freundeskreises und der Oeffentlichkeit, aus Wohnmieten und Einnahmen aus dem Jugendcafé aufgebracht werden müssen. Doch man ist guten Mutes in K 2, 10. Die Beweise der Selbstlosigkeit, die das Werk bisher gefördert haben, haben auch die Zuversicht und den Glauben an das Ge- Aingen der großen Aufgabe gefördert. zen Unwetter: Sturm auf die Versicherungsgesellschaften Kellerschäden sind nicht versicherbar/ Zwei Ausnahmen Zur selben Zeit, als in unzähligen Mann- heimer Häusern noch die Familien das Regenwasser aus ihren Kellern zu pumpen versuchten, herrschte auch in Büros der Ver- sicherungs gesellschaften Hochbetrieb. Das Telefon stand nicht mehr still, und am Dienstagnachmittag flatterten schon die ersten schriftlichen Schadensmeldungen auf die Schreibtische. Der Wolkenbruch vom Montagabend hatte ganze Arbeit geleistet. Jetzt beginnt die Arbeit der Versicherung. Wie lautet ihre Antwort auf die sorgenvolle Frage:„War ich für die Schäden dieser Nacht versichert?“ Und:„Wenn ja, was bekomme ich ausbezahlt?“ „Der größte Teil solcher Anträge mug abgelehnt werden“, sagt der Mannheimer Bezirksdirektor einer großen Gesellschaft. Nach dem deutschen Versicherungsgesetz kann das reine Unwetterrisiko nicht ab- gedeckt werden. Und die Schäden, die in der Nacht zum 12. August auftraten, fallen unter dieses Unwetter-Risiko. Ein Teil der Geschädigten allerdings — nach ersten Schätzungen der Versiche- rungsgesellschaften sind das noch weniger als beim Sturm-Unwetter am 1. August darf mit zufriedenstellenden Schadensregulie- rungen rechnen. Das deutsche Versicherungs- Wesen kennt nämlich zwei(Zum großen Teil noch unbekannte) Möglichkeiten der Risiko- abdeckung bei Katastrophen: Die Sturm- versicherung und die an sich noch junge Maschinen- Versicherung. In Mannheimer Vororten und in ländlichen Wohngegenden Sei es 2. B. vorgekommen, erzählte der Direktor, daß durch den Sturm ganze Dach- giebel eingerissen, Teile von Dächern ab- gedeckt oder Fenster eingedrückt worden sind. Die dabei entstandenen Schäden sind durch die Sturmversicherumg von vornherein gedeckt. Darüber hinaus besteht in dieser Versicherungssparte ein weiterer Schutz, Wenn die Schäden nachweisbar als unver- meidliche Folge eines Sturmschadens an- zusehen sind. Wurden also Dachteile vom Sturm abgerissen und danach strömte unauf- hörlich Regenwasser auf Mobiliar oder Warenvorräte, dann haftet der Versicherer. Ebenfalls mit einem blauen Auge davon- gekommen sind Baulustige, die gegenwärtig am einer Montage von Maschinen oder Brük- ken oder an einem Rohbau arbeiten und sich durch eine sogenanmte Maschinen- Versiche- rung gegen Eingriffe durch höhere Gewalt versichert haben. Diese relativ junge und bisher nur von drei Gesellschaften gepflegte Versicherung, kann als eine Art Kasko Versicherung bezeichnet werden und deckt Alle Unfälle, die sich an einem im Rohbau befindlichen Haus vom Tage der Grundstein legung bis zur Schlüsselübergabe ereignen. Die Außenbeamten der Versicherungs- unternehmen sind indes für die nächsten Wochen mit Arbeit reichlich versorgt. Wäh- rend an allen Straßenecken Wasser gepumpt wird, untersuchen sie die Schäden, fragen zurück und untersuchen noch einmal, um danm den Geschädigten in den meisten Fäl- len sagen zu müssen:„Ihr Kellerschaden ist nicht versicherbar!“* Gestern, 20.25 Uhr: Linie 23 stürzte um Vor der Feuerwache Glück im Unglück hatten gestern abend, gegen 20.25 Uhr, die Städtischen Verkehrz. betriebe. Ein Triebwagen der Linie 23, der aus der Breiten Straße kam und über dle Kurpfalzbrücke fuhr, bog vor der Feuer- wache, statt geradeaus zu fahren, plötzlich in die Rechtskurve zum Theodor-Kutzer. Ufer ein. Da der Wagenführer seine Ge. schwindigkeit auf Geradeaus-Fahrt ein. gerichtet hatte, wurde die 23 aus den Ge⸗ leisen gerissen, rollte mehrere Meter weit über den Bahnkörper und stürzte dann um Der Aufprall war so stark, daß das Fahr- gestell unter dem Triebwagen Weggerissen wurde. Die Karosserie des Wagens wurde trotz der Wucht, mit der die Straßenbahn umfiel, nur relativ leicht beschädigt. Ver- blüffend war auch, daß fast alle Fenster- scheiben erhalten blieben. Die 23 war stark besetzt. 17 Personen mußten zunächst ins Krankenhaus gebracht werden, doch wurden 14 nach kurzer Zeit wieder entlassen. Drei Personen sollen mitt. lere Verletzungen erlitten haben. Unter den Beteiligten, die Arztliche Hilfe in Anspruch hälte nehmen mußten, waren auch der Schaffner und der Wagenführer des Triebwagens. Der Unfallhergang wird so erklärt: pa augenblicklich auf der Ebertbrücke Gleis. Bauarbeiten durchgeführt werden, müssen die Linien 10 und 16 bekanntlich über Kur. pfalzbrücke und Theodor-Kutzer-Ufer um- geleitet werden. An der Weiche auf der Nordseite der Kurpfalzbrücke— die Weiche ist nicht automatisch— mußte daher ein Weichenwärter eingesetzt werden. Die Sach- verständigen ließen gestern abend die Frage offen, ob der Unfall passierte, weil die Weiche falsch gestellt war, oder weil die (richtig gestellte) Weiche nicht genau genug anlag. Feuerwehrdirektor Dr. Magnus und Straßenbahndirektor Dietrich waren sofort an den Unfallort geeilt. Das Verkehrsunfall kommando, das Rote Kreuz, deutsche Schutz- polizei, amerikanische Militärpolizei und Kranfahrzeuge der Berufsfeuerwehr waren eingesetzt. Nach knapp einer Stunde, um 21.20 Uhr, stand der beschädigte Wagen wieder auf den Beinen. Er mußte auf Be- helfsrollen abtransportiert werden. H. K. Oberschulrat Dr. W. Kamm kelert 60. Geburtstag Der Leiter des Stadtschulamtes Mann- heim, Stadtoberschulrat Dr. Walter Kamm, vollendet heute sein 60. Lebensjahr. Fast 42 Jahre steht dieser vitale Mann im Dienste des Schulwesens in Nordbaden. 1898 in Mannheim geboren, legte er 1916 an der Lessingschule das Abitur ab und begann zwei Jahre darauf mit seiner pädagogischen Tätigkeit als Volksschullehrer in seiner Vaterstadt. Nebenbei beschäftigte er sich mit Studien der Pädagogik und Psychologie an der Handelshochschule Mannheim und nahm schließlich in Heidelberg das Studium der Soziologie(bel dem kürzlich Verstorbe- Nen Professor Alfred Weber), der Volkswirt schaftslehre und der Geographie auf, M. einer Dissertation über„Die berufliche Glie- derung der Abgeordneten in den deutschen Parlamenten der Weimarer Zeit“ promo- vierte Kamm 1924 zum Dr. phil. Nach langjähriger praktischer Unterrichts- tätigkeit war er am Wiederaufbau des Un- terrichtswesens in unserem Raume entschel. dend beteilgit. Das pädagogische Institut Karlsruhe berief ihn 1948 als Dozent für Soziologie, Sozialkunde und Methodik des Geschichtsunterrichts. 1951/52 bereiste er sie- ben Monate lang die Vereinigten Staaten, um sich mit der dortigen Lehrerbildung an Colleges und Universitäten zu befassen Oberschulrat Pr. Kamm wurde im Juni 1935 an das Stadtschulamt Mannheim berufen. Concordia-Familienausfſug mit fröhlicher Einkehr In erwartungsvoller Stimmung starteten die Mitglieder des MGV„Concordia“ mit ihren Angehörigen am Sonntag zum Fami- lienausflug. Die Omnibusfahrt führte über Weinheim, Gorxbeimer Tal und durch das idyllische Steinachtal nach Altneudorf. Dort “F᷑offee in Sekundenschnele . vollendet rein wurde im„Deutschen Kaiser“ fröhliche Ein- kehr gehalten. Beim anschließenden Spazier- gang verging die Zeit schnell, bis man sich wieder im Gasthaus zusammenfand. Die Vergnügungskommission hatte originelle Ueberraschungen vorbereitet, und das mit- gebrachte Hausorchester besorgte die mus kalische Untermalung. 7 170705 Delik.-Gewürz- Gurken neue Ernte, lose, ausge- 45 8 suchte gleichmäßige Größe „ 3„280 K Schweine Kleinfleisnh Das ideale und preiswerte . 9 Schnellgericht 4 Dose: Inhalt 730 g Ital. TIomatensaft das vitaminreiche Getränk fur jede Jahreszeit— Dose: Inhalt 0,37 Ltr. 9 Dörrfieisch kernig geräuchert, mager 85 0 „ 8 Konfitüren in 6 versch. Fruchtsorten. Der äußerst preisgünstige 9 5 Brotaufstrich. Glas: Inhalt 450 f mit Glas 11 Schweine Kotelett 3.18 mager und zart e ß ß dnunfisch in Aspit das Fischgericht von hervorrag. Geschmack Dose: Inhalt 200 g lebensmittel unter ständiger Kontrolle eines lebensmittel- Chemikers Samstag, 16. August, bis 14 Uhr geöffnet ohne Beilage. „„„„„„„„„„6300 8 Fil „Hex ker“; Palas tersb blüh' Liebe roten „Ver- Nr. 188 eee abend, rkehrz. . 23, der iber qe Feuer. plötzlich Kutzer. ine Ge. rt ein. len Ge. ter weit Ann um. S Fahr. gerissen Wurde genbahn Zt. ver- Fenster- 'ersonen gebracht zer Zeit en mitt. iter den spruch chaffner gens. ärt: Da Gleis- müssen er Kur. ler um- ruf der Weiche mher ein ie Sach. ie Frage weil die veil die u genug is und n sofort Sunfall. Schutz. ei und waren de, um Wagen auf Be- H. K. n 7 5 Mann- Kamm, 1. Fast Dienste 1898 in an der begann gischen seiner er sich chologie im und Studium rstorbe⸗ ESWiIrt⸗ kuf. Mit he Glie- zutschen promo- richts⸗ des Un- ntschei. Institut ent für dik des er sie- Staaten, lung an efassep un 1905 berufen. 1 5 25 tarteten ia“ mit Fami- te über urch das rf. Dort e ere anelle 2 t rein eee, he Ein- Spazier- zan sich d. Die iginelle as mit- e musi- 0* eee 7 . n a Nr. 185 0 Donnerstag, 14. August 1958 MANNHEIM ee Mannheims kleinste Börse: Kleine Fische„kennen“ ihre Züchter genau Warmwasser-Exoten zu halten ist eine komplizierte Am Lokal„Guter Drobbe“ hängt außen ein Schild in Fischform mit der Aufschrift Fischbörse“. Drinnen sind etwa zehn Aqua- rien in Augenhöhe aufgebaut. Interessenten betrachten prüfend den Inhalt. Handbeschrie- bene Zettel verkünden„Guppis— Stück—.25 Du“, Mollis—„60 DM. oder„Neon— 1.20 DM“, So heißen die Fische und soviel kosten sie. Die Züchter des„Vereins der Vivarien- freunde Mannheim“ bieten sie zum Kauf oder zum Tausch an. Des Geschäft floriert. Die Käufer, einhei- mische und auswärtige Tierliebhaber, ent- scheiden sich für Sumatrabarben, Segelflosser, Streifenhechtlinge, Blaupunktbuntfarben oder Platys, je nach Geschmack und Geldbeutel. Nach kurzer Zeit sind drei Aquarien ausver- kauft, Mit einem Miniaturfangnetz kährt der vom Verein bestellte Verkäufer ins Wasser und befördert die Tiere in Einmachgläser, wasserdichte Plastikbeutel oder andere Be- hälter, mit denen die Kunden dann den Wohin gehen wir? Donnerstag, 14. August Filme: Planken:„Schmutziger Engel“; Alster: Hexenjagd“; Schauburg:„Das Herz ist stär- ker“; Scala:„Ein Mann in den besten Jahren“; Palast:„Die letzte Kugel“; Alhambra:„Pe- tersburger Nächte“; Universum:„Im Prater plühn wieder die Bäume“; Kamera:„Die Liebe gehört mir“; Kurbel:„Im Banne der roten Hexe“; Capitol: 14.00, 16.30, 19.00 Uhr: „Verzweifelte Frauen“; 21.00 Uhr:„Bravados“. Termine Club„Graf Folke Bernadotte“— Inter- nationaler Kreis: 14. August, 20 Uhr, D 4, 15, Fllmvor führung„Urlaub im Schnee“ von Heinz Meyer. Sprechstunden für Sowzetzonenflüchtlinge: 14. August, 17.30 bis 18.30 Uhr, E 5(Rathaus), Zimmer 5. Wir gratulieren! August Zimmermann, Mannheim- Sandhofen, Spinnereistraße 201, be- geht seinen 75. Geburtstag; Franziska Kübler, Neckarau, Germaniastraße 10, wird 80 Jahre; Charlotte Pfeiffer- Höfer, Mannheim, U 2, 1, feiert den 94. Geburtstag. Heimweg entreten, Das erforderliche Wasser wird gratis zugeliefert.) Jeden zweiten Sonntag im Monat tritt der Verein mit einer solchen Fischbörse an die Oeffentlichkeit. Das Unternehmen geht unab- hängig von gewerblichen und Steuervor- schriften vor sich. Voraussetzung ist aller- dings, daß die Mitglieder selbstgezüchtete Fische verkaufen, und dazu werden sie gele- gentlich gezwungen, wenn ihnen ihre Zucht über den Kopf wächst, das heißt, wenn die Nachkommenschaft ihrer Zöglinge für den zu Hause vorhandenen Aquarienraum Zu umfangreich wird. Ein Gastwirt betritt den Schauplatz. Er will seine Gasträume mit Aquarien ausstat- ten und holt sich nun Rat. Vereinsvorsitzen- der Emil Tillessen macht ihn darauf aufmerk- sam, daß die Haltung exotischer Fische eine Wissenschaft für sich ist und stößt mit dieser Aeußerung auf ein Kopfschütteln, das etwa besagen soll:„Nun, so schlimm wird's ja wohl nicht sein!“ Doch dann, als Tillessen auspackt, macht der Zweifler Augen. Die Pflege der Tiere, deren Heimat ameri- kanische, afrikanische und asiatische Gewas- ser sind, setzt eine gründliche Kenntnis ihrer Lebensgewohnheiten und-bedingungen vor- aus. Das fängt an bei der Wassertemperatur. Man kann beispielsweise nicht verschiedene Arten, von denen die eine an 18, die andere an 25 Wärmegrade gewöhnt ist, in ein und demselben Aquarium unterbringen. Noch weniger kann man das Wasser einfach der Leitung entnehmen und auf die erforderliche Temperatur bringen; denn neben der Tempe- ratur spielt auch der Härtegrad des Wassers eine Rolle. Viele Arten verlangen weiches, saures Wasser, das in Mannheim nur künst- lich herzustellen ist, üblicherweise aber von den einheimischen Fischfreunden in Heidel- berg, Neustadt oder Kaisersleutern geholt wird. Das friedliche Bild, das ein Warmwasser- aquarium mit seinen teilweise phantastisch geformten Bewohnern dem Beschauer bietet, geht schließlich auch auf die Kenntnis des Besitzers voi der Verträglichkeit seiner Schützlinge zurück. Es gibt unter ibnen na- türliche, instinktive Feindschaften, die in Kampf und Totschlag ausarten können; es Liebhaberei gibt— neben treusorgenden Elternfischen— solche, die sich einen Dreck um das Wohl ihrer Nachkommenschaft kümmern und die eigenen Eier oder gar die eigenen Jungen fressen. Fischeltern sind in jedem Fall kri- tisch; auch die kinderlieben; denn diese ent- wickeln besonders eine aus dem Schutzin- stinkt resultierende Angriffslust, die in ex- tremen Fällen den Vater gegen die Mutter treibt(oder umgekehrt). Auch von einer Art persönlichem Verhält- nis zwischen Fisch und Mensch wissen die Vivarienfreunde zu berichten. Sie behaupten, ihre Zöglinge könnten sehr wohl ihren Herrn von Fremden unterscheiden, bei der Fütte- rung beispielsweise. Bringt der Züchter ihnen des Futter, eilen sie herbei, tut es ein Unbe- kannter, verkriechen sie sich. Sie haben offenbar sehr viel Menschliches, die Fische, und wer noch kein Philosoph ist, sollte sich einmal ein paar Stunden vor ein Aquarium setzen.-mann Filmspiegel Palast:„Die letzte Kugel“ Ein Western, der sich unter seinen Art- genossen durchaus sehen lassen kann. Die Typen sind scharf profiliert und die Haupt- darsteller Fred Mac Murray, John Ericson, Robert Middleton und Edgar Buchanan spie- len ihre Rollen überzeugend. Die Handlung spitzt sich auch hier wieder auf einen Mann zu, der, auf sich alleingestellt, seinen Mut beweisen muß. Regisseur Harry Keller arbeitete mit dem Ensemble die spannende Momente gut heraus. Etliche davon sind nicht mehr ganz neu, werden aber hier vorzüglich praktiziert. Weil dazu auch einige frische Einfälle das Spiel bereichern, glückt es dem farbigen Cinemascope-Film vor- trefflich, die Betrachter in seinen Bann zu ziehen. Sto Städtische Straßenbahn: Die für die Fahrtrichtung nach Käfertal bekanntge- gebene Umleitung der Linien 4 und 7 und der Nacht- und Frühwagen über Kurpfalz- brücke und Theodor-RKutzer-Ufer wird bis Freitag, Betriebsbeginn, verlängert. Den Arger der Anwohner am Gockelsmarkt hatte ein gewisses unvermeid- liches Häuschen erregt. Also mußte es ver- schwinden und wurde unter die Erdoberfläcke verlegt. Eine Litfaß- Saule bietet einen er- freulickheren Anblick. Bild: Steiger Finanzierungspläne und Fastnachtsprojekte Aus der Monatsversammlung der Ein Jonglieren mit Zahlen war die August-Monats versammlung der Kultur- und Unteressengemeinschaft Schönau. Es ging um die Detail- Finanzierung des ge- planten Gemeinschaftsheimes, von den Schönauern„Kulturzentrum“ genannt. Die Vorstände der einzelnen Vereine operierten mit Posten von 120 O00 DM, 100 000 DM, 50 000 DM oder 25 000 DM. Nach einer Viel- zahl von Verhandlungen mit Bürgermeister Trumpfheller(der in der kommenden Woche an Ort und Stelle— so erhoffen es sich die 1G8-Mitglieder— die alles entscheidende Zusage machen wird), mit Brauereien und mit Privatleuten stehen die Finanzierungs- debatten kurz vor dem Abschluß. Danach könnte im Oktober mit einem Bau für die runde Summe von 270 000 DPM begonnen werden. Der auf die Beleihung durch drei Schönauer Interessengemeinschaft Geldgeber abgestimmte Finanzierungsplan setzt seine Hoffnungen in erster Linie auf die Stadt, die ihre ursprüngliche Zusage um 40 Prozent erhöht haben soll.„Wir wußten ja, daß uns die Stadt nicht im Stich lassen wird“, kommentierte ein Mitglied. „Mal etwas ganz anderes“, kündigte Vor- sitzender Josef Rieth an: die neu gegründe- ten„Stichler“, eine Sandhofener Karnevals- gesellschaft, wollen mit dem kommenden Jahr die Narretei auch auf der Schönau ausbreiten und zu diesem Zwecke erstmals in dem jungen Vorort am 24. Januar 1959 eine Prunksitzung veranstalten. Kabaret- tisten, die beim Einzug des Karnevals auf der Schönau mitwirken wollen, werden auf- gerufen. Die Schönauer Vereinsvorstände ließen durchblicken, daß sie auch an einem Karnevalszug interessiert wären. 7 IRCE BOI DER WOCHE: A ohne fHungerkuren dureh den fetizehrenden Meica-leberwurst 52 9 JJ dog dose DM 9 krmenger dee b e e N 60 ne böhmnen-Schonol Feine Dollmfeh-Schonolade. mit Erdbeer-Sahne-Füllg. 100-g-Tafel DM 98 Schwarzer Tee „China-Mischung“.. 50-g-Päckchen PM) 3% REWE-Rabatt Gewichtsabnahme Ebus-Iee kr entschlackt und fördert die Se sundheit Ehus-ee machi schlank u. schmeckt aueh gu Orig.-Packg. 2.- in Apotheken v. Drogerien stellung! Momentan ist S0 groß, 150 Paar Da.- Sportschuhe, . Ludwigshafen, Möbel- Zahn, buschstraße 19. Gelegenheitskauf! 0 Ital. Verkäufe Verkauf aus Us- Beständen Federkernmatratzen(2 Rx 1 Mtr.) Stück 25,.— DM., Polstersessel, Couches u. v. a. m. Achtung! Wir verleih. laufend Zelte und Luftmatratzen. Us-Waren- u. Textillager W. Lang, Lu.-Mundenheim, am Bahnhof. Kräftiges Gepäckfahrrad m. stark. 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Sie haben keine Kenntnis über das Wasserverschmutzungs- Zesetz, das jeden strafbar macht, der die Ge- Wässer verunreinigt. Wir hätten nicht auf Ihre Einsendung geantwortet. Wenn Sie aber uns Sportanglern etwas unterstellen wollen, das die Ausübung unseres Sportes betrifft, so möchte ich Sie nur warnen. Sie schreiben wört- lich: Daß man aber eine große Anzahl von Menschen von der Neckarwiese jagt, damit ein Paar Angler ungestört die Neckarfische ab- murksen können. Wenn Sie etwa 600 Sport- Fischer ein paar nennen wollen, dann bitte ich Sie, gehen Sie zu ihnen und wiederholen Sie Ihre Ausführungen nochmals. Im übrigen ist aus Ihrer Einsendung klar ersichtlich, welcher Grund Sie veranlaßte, dieses Verbot für Auto- Wäscher mit dem Staub in Ihrer Gegend zu verbinden. Wir konnten uns helfen, Sie sich aber bestimmt nicht. Ich möchte nochmals allen Spaziergängern hier auf diesem Wege sagen, daß wir uns freuen, wenn sie zu uns an das Wasser kommen, wenn sie mit uns Erholung Linden und die Ruhe mit uns genießen wollen“ Angelfischer-Verein Mannheim-Innenstadt. Pfalrplata-Tennisplätze gerechtfertigt Der Einsender M. beschwert sich darüber, daß auf dem Pfalzplatz ein Tennisplatz errich- tet werden soll. Er spricht von Leiden, denen die Anwohner des Pfalzplatzes dadurch angeb- lich ausgesetzt sind!; außerdem gebraucht 8 Ausdrücke wie Verschandelung, Rummelplatz und andere noch mehr oder weniger an den Haàaren herbeigezogene Argumente. Es ist auch nicht wahr, daß die Bewohner des Lindenhofs vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, denn der Plan für die Errichtung eines Tennisplatzes und weiterer Sportanlagen ist schon lange genug bekannt. Man weiß eigentlich nicht recht, was man zu den Ausführungen des Ein- senders sagen soll. Ich kann mir jedenfalls nicht denken, daß Herr M. im Namen der 400 Familien spricht, welche um den Pfalzplatz herum wohnen, denn ein großer Teil von ihnen ist so weit von dem Tennisplatz entfernt, daß selbst erheblicher Lärm nicht bis dahin drin- gen Kann. Außerdem wird nachts kein Tennis gespielt. Ich bin auf dem Lindenhof geboren und kann mich noch sehr gut erinnern, daß die Leute früher oft neben dem Tennisplatz ein Wenig verweilten oder sich auf den Bänken ausruhten und dem Spiel zuschauten. Haben nicht gerade die älteren Zuschauer damit auch Gelegenheit, sich an einem schönen Sport zu erfreuen? Wenn man aber nichts von Sport Wissen will, dann ist im nahe gelegenen Wald- Park Gelegenheit genug gegeben, Ruhe und Erholung zu suchen.“ G. W. Für Lanzkrankenhaus kann etwas getan werden „Wie feststeht, wird die Meerfeldstraße als Durchgangsverkehrsstraße mit den Vororten Almenhof, Neckarau und Rheinau und umge- kehrt benutzt. Es fährt somit der größte Teil der Fahrzeuge am Heinrich-Lanz- Krankenhaus Vorbei. Um diesem Zustand abzuhelfen, wäre es angebracht, die Meerfeldstraße vom Linden- hofplatz aus, in Richtung Meeräckerstraße für Alle Fahrzeuge— Omnibusse der Verkehrs- betriebe ausgeschlossen— zur Einbahnstraße erklären. Entgegengesetzt wären die Meer- äcker-, Lindenhof- und Joseph-Keller-Straße in Richtung Lindenhofüberführung ebenfalls zu Einbahnstraßen zu erklären. Durch diese Re- gelung würde für die Meerfeldstraße und das an dieser Straße liegende Krankenhaus eine fühlbare Entlastung eintreten. Bezüglich des ruhestörenden Lärms durch Motor- und Mopedräder ist folgendes zu erwähnen: Bereits jeden Abend, gegen 20 Uhr, versammeln sich vor dem Parklichtspieltheater in der Meerfeldstraße mehrere junge Männer mit ihren Motorrädern, Rollern und Mo- beds. Von hier aus veranstalten sie dann zum Teil mit Soziusfahrer oder Fahrerin ein Wett- rennen durch die Meerfeldstraße am Heinrich- Lanz-Krankenhaus vorbei. Diese Veranstal- tung wird oft längere Zeit durchgeführt. Daß diese zwecklose und ruhestörende Veranstal- tung nicht zur Genesung der Insassen des Krankenhauses beiträgt, läßt sich leicht vor- stellen.“ n Lärm auch im Städtischen Krankenhaus „In den vielen Wochen meines Aufenthal- tes im Städtischen Krankenhaus habe ich fest- stellen müssen, daß dort der Verkehrslärm ein unerträgliches Ausmaß angenommen hat, der keinem Kranken mehr zugemutet werden kann. Zunächst sind es die Straßenbahnen, die in fast ununterbrochener Folge dahinrattern; dann ist es am linken Neckarufer die OEG, die Lastwagen und Pkw. es sind die Motor- schiffe mit ihrem Getute. Dann fahren— trotz Durchfahrtsverbot— ununterbrochen unzäh- lige Pkw, Motorräder, Mopeds sowie Liefer- Wagen aller Art vor dem Krankenhaus in und von Richtung Feudenheim vorbei. Es ist ein ununterbrochener Lärm, besonders in den Abendstunden und am Wochenende, der meist bis in die späte Nacht andauert. Ganz schlimm ist es an den Besuchstagen, wo die ganze Straße mit Motorfahrzeugen regelrecht ver- stopft ist. Warum verlegt man die Straßen- dahnlinien nicht hinter das Krankenhaus? Da- durch würde vor dem Krankenhaus für die Besuchstage genügend Parkgelegenheit ent- stehen. Warum verbietet man nicht überhaupt den so lauten Motorradverkehr auf dieser Straße? Warum wird gerade auf dleser Straße im Interesse der Kranken keine Geschwindig- keitsbegrenzung für alle Fahrzeuge ein- geführt?“ M. St. Den freien Nachmittag genießen a„Da ich Angestellte in einem Ladengeschäft bin und mir also nicht der Sonnabend von 8 bis 14 Uhr zur Verfügung steht, hängt in meinem Zimmer ein Pappzettel, auf dem genau steht, wann die Institutionen plus Aerzte für mich zu sbrechen sind. Ich käme mir zu dumm vor, müßte ich heute— nach fast dreiviertel Jahren — noch solche Wege umsonst laufen. Außerdem sind Neuerungen stets mit besonderem Hin- weis veröffentlicht worden. Gerade die viel- beschäftigten Hausfrauen haben sich erstaun- lich schnell in die veränderten Ladenschlußg- zeiten hereingefunden, das haben Wir Ange- stellten immer wieder kestgestellt. Eine besser durchorganisierte Arbeitseinteilung hat sich auch bei den Hausfrauen günstig gezeigt. Zucker, Mehl, Salz braucht niemand mehr am Sonnabend zu holen! Ihrer Einsicht ist es allein zu verdanken, dag wir Ladenangestellte drei Sonnabende ab 14 Uhr frei haben und die freien Stunden genau 80 genießen wie die Bürcangestellten— nämlich mit ihnen zusam- men! Die Eltern, der Mann, der Freund haben den Sonnabend frei. Es ist doch schon schwer genug, fünfeinhalb Tage hinter dem Ladentisch zu stehen im Gegensatz zu den Büroangestell- ten. In fast 30jähriger beruflicher Tätigkeit habe ich nur sehr selten erlebt, daß ein Chef bereit war, den Sonnabend frei zu geben. Also käme für uns ein Wochentag-Nachmittag in Frage, an dem Eltern, Mann und Freund nicht frei haben. Etwa 60 Prozent aller Berufs- tätigen verdienen zwischen 500 und 600 DMI. Man kann sich ausrechnen, daß sie nicht jeden Sonnabend den ganzen Nachmittag dazu brauchen, um etwa 80 DM(ihre jährlichen 1000 DM durch zwölf Monate geteilt!) in Ruhe und Muße von Geschäft zu Geschäft gehend auszugeben. An ein oder zwei Abenden bummele ich an den Schaufenstern der betreffenden Ge- schäfte vorbei, wo ich meinen Einkauf tätigen Will(gleiche Tätigkeit wie Versandkatalog durchsehen), dann gehe ich ein- oder zweimal in meiner Mittagszeit in die Geschäfte und lasse mich beraten(das entspricht der Zeit, um mit der Versandfirma zu korrespondieren oder die Anzahlung auf der Post zu leisten). Hierbei möchte ich nachdrücklich bemerken, daß ich bei einer Möbel-Firma viermal mit der gleichen Höflichkeit und Freundlichkeit bedient wurde, ehe es zu einem Kauf kam. Diese Erfahrung habe ich auch bei anderen Geschäften in Mannheim gemacht. Heute gibt es ja kaum noch eine Hausfrau, die, liegen nicht zwingende Gründe vor, am Sonnabend„groß“ aufräumt. Eben weil der Mann an diesem Tag daheim ist, hat sich vieles geändert. Viele Menschen nehmen gerne manche Unbequemlichkeit auf sich und sind über das längere Wochenende froh. Rascheres Denken und schnelleres Entscheiden und Ver- bindung mit ein bißchen gutem Willen hat große Vorteile gebracht. Und deshalb sind wir auch in den Genuß des freien Nachmittags ge- kommen, an dem alle anderen auch frei haben — nämlich am Sonnabend- Nachmittag.“ R,. S. 45-Stunden-Woche im Brausebad „Seit einigen Jahren war die Oeffnungszeit des Städt. Brausebades in Neckarau an Sams- tagen von 8 bis 19 Uhr. Vor 7 Wochen, als morgens die ersten Badegäste ihr wöchent- liches Bad nehmen wollten, hing ein Hinweis an der Tür, daß das Bad in Zukunft von 10 bis 19 Uhr geöffnet sei. Auf Befragen des Bademeisters erklärte dieser, daß er laut Tarifordnung der 45-Stunden-Woche keine Ueberstunden machen dürfe und somit zwei Stunden weniger das Bad geöffnet wäre. Rich- tig, dieses Argument ist stichhaltig, aber daß man nun diese zwei Stunden an den Anfang des Tages legt, ist mir unverständlich. Ich glaube bestimmt, daß dem Bademeister mehr gedient wäre, wenn er anstatt um 19 Uhr be- reits um 17 Uhr nach Hause gehen könnte. In den Sommermonaten könnte man die Oeffnungszeit sogar auf 7 Uhr vorverlegen. Ich frage deshalb hiermit das Städt. Ma- schinenamt, ob man in dieser Hinsicht nicht etwas tun und die Oeffnungszeiten anders regeln kann.“ G. G. Bei schlechtem Wetter Von„Appetithappen“ nn. verbringen die Ferienkinder aus Mannheim und Hei. delberg die Zeit mit Gesellschaftsspielen oder sie schnit. zen in einträcktiger Runde— wie unser Bild zeigt. Bild: Bernhard bis zum„Gänseklein' Bunter Abend auf der Freilichtbühne zur Waldhofer Kerwe „Wir schalten nun um nach der Frei- DREK⸗Ferienlager im schönen Hardheim Erholung für 41 Mannheimer und Heidelberger Buben In einem der reizvollsten Seitentälern des Mains, im Erf tal, westlich von Tauberbischofs- heim, liegt das Städtchen Hardheim. Umge- ben von großen Waldflächen ist es idealer Er- holungsort für alle, die gegen wenig Geld viel Erholung eintauschen wollen. So hat auch das Deutsche Rote Kreuz Mannheim-Heidelberg dort in diesem Jahre ein Ferienheim einge- richtet: 41 Jungen im Alter von 614 Jahren aus Mannheim und Heidelberg verbringen in der dortigen Volksschule— die vom DRK- Kreisverein Mosbach als Ferienheim umge- staltet wurde— vier unbeschwerte Ferien- wochen. Die Betreuung liegt in den Händen von Frau Dinter(Mosbach) und vier Angehenden Kindergärtnerinnen vom Fröbel-Institut Stuttgart. Je eine der„Tanten“ betreut eine der Altersgruppen, in die die Kinder aufge- teilt worden sind. Weiß bezogen sind die Betten in den Schlafräumen, außerdem steht ein Wasch- haltige Speisekarte an, die für jeden Ge. 12 lichtbühne Mannheim“, verkündete von der schmack etwas brachte: Würziges und Bühne der illuminierten Goetzenburg eine Spritziges, Pikantes und Gutbürgerliches, 8 reizende Ansagerin. Traditionsgemäß wurde Hausgemachtes der Freilichtbühne und Im- d am Samstag der Waldhofer Kerwe die Folge portiertes“. Es begann appetitanregend mit 0 der Aufführungen des Dramatischen Clubs Liedern zur Laute von Wilfried Brenner, mit 0 unterbrochen. Ein Bunter Abend unter dem Darbietungen des Harmonika-Duos der i Motto„Burgfest ganz groß“ fand ein voll- Blue-Back-Boys und des Tanzorchesters Joe ö besetztes„Haus“. Zusammenstellung und Schütter. Ludwig Kehr brachte als Mond- b Leitung hatte Willi Heyer. schein wandler„im 1 barfuft in de 8 5 g 78 Schlappe“ eine amüsante eisterspeise, als 0 „ 8 8„Gänseklein“ wurde die Mannemerisch bab. 0 Obertellner, dem Will Kehr ass Picecio wende Carqmen Sturm serviert ein Madl l 8 Willi Heyer 8 3 Wuchssternchen der Freilichtbühne. Werner 8 5 N Kämmerer bot frische kräftige Hausmann 0 5 kost, das Feuerio-Tanzpaar Ursula Fischer 8 und Robert Dussel tanzte Tarantella, Horz 9 Ammon trieb Schuljungenspäße, die Wald 1 hofer Lokalgrößen Dietz und Hertlein en- 1 mum zur Verfügung. Die hungrigen Mägen zu küllen, sind drei Küchenhilfen eifrig be- müht. Guter Appetit ist selbstverständlich, und die fünf Mahlzeiten können den täg- lichen Bedarf gerade befriedigen, Der Tages- Plan sieht außer der obligatorischen Mittags- ruhe Gesellschaftsspiele, Spaziergänge und vor allen Dingen Wanderungen in die Umge- bung vor. Die Aelteren gehen zum Schwim- men nach Walldürn, ansonsten werden das Erftal und alle örtlichen Sehens würdigkeiten erkundet. Zur Begrüßung überreichte der Hardhei- mer Bürgermeister Schmider jedem Jun en eine Ansichtskarte Und allen zusammen eine Eisbombe. Auch eine Film- und Lichtbilder- Vorführung über Hardheim und Umgebung ist vorgesehen Dem Orgenisations-Chef und Geschäftsführer des DRK-Kreisvereins Mos- bach, H. Krebs, dürfte der Dank der ent- lasteten Eltern gewiß sein-ju- teten Beifall. Besonders gefielen die Drel Karnickels aus Brühl mit Dossene- Sketch und Frankenfeld-Guiz. Konne und Kolle, einstudiert von der Ludwigshafener Tanz- schule Hamm, rock' n- rollten über die Bühne, Zauberer Roth erfreute mit seinen Zauber- spielen und die begabte Ursula Kollosche, die„Fernsehansagerin“ des bunten Abends und die Adelheid im„Goetz von Berlichingen“, gebärdete sich hochdramatisch. Beleuchter Erwin Erné inszenierte kunstvolle Licht- erfekte und ein hübsches Feuerwerk, der „ugenschraus“ der Speisekarte, schoß hin- er der Goetzenburg in den Himme: Es sprach für die Güte des„Hauses“, daß bis kurz vor Mitternacht keine„Speise“ ge. strichen war. Willi Heyer war ein tüchtiger Gastronom, der den Appetit wach zu halten verstand. 8 ak Familienunseigen Am Oberen lulsenpark 14 WIR HABEN UNS VERL OBT: Kristin Richter Dieter Kunze MANNHEIM Donnersbergstroße essen. Versteigerungen Hulbe Wäsche? 40, Wösche kann àußerlich schôn weiß sein und doch nur holb gewoschen: lief IHRE VERMAHLUNG GEBEN BEKANNT: Hans Reichert Heide Reichert geb. Koll Mannheim, Augartens trage 10-13 Kirchliche Trauung: 14. August 1958, 13.00 Unr Christuskirche. vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht Schätzung kann jedermann einsehen. im Sewebe sitzt Schmutz, den mon nicht ohne Weiteres nieht. Es ist. elwelſgholtiger Kleb- schmutr, der durch Kochen noch ſiefer einbre-n. Vor dem Waschen muß er heraus- des fechgeschütt für Brillen in der Kunststraße O 7, 22 einzureichen. Hofreite mit Gebäuden, Atzelhofstraße 18. Zwangsversteigerung Im Zwangsweg versteigert das Notarlat zum Zwecke der Aufhebung der Erbengemeinschaft, am Dienstag, dem 14. Oktober 1958, um 14.30 Uhr, 12 in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß linker Flügel, Zimmer 213, die Grundstücke der Erbengemeinschaft zwischen: Friedrich Heinrich Schmitt, Kaufmann in Schriesheim u. A. auf Gemarkung Mannheim. Die Versteigerungsanordnung wurde am 11. März 1956 im Grundbuch waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bleten anzumelden und bei widerspruch des Gläubigers glaubhaft 2u machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlös. Verteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den Übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Grundstücks oder des nach 5 55 Z Vd, mithaftenden Zubehörs entgegen- steht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen- ktalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteiger- ten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über die Grundstücke samt Der Grundstückswert wird gem. f 74a Abs, V Z vad festgesetzt für Lab. Nr. 689% auf 27 000,— DM, für Lab. Nr. 8669/10 auf 84 000, DM. Es ist zweckmägig, schon zwel Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat Grundstückbeschrieb 1. Grundbuch Mannheim, Band 464, Blatt 14, Lgb. Nr. 8689/10: 16 Ar 53 ͤ am, Hofreite mit Gebäude, Stadtteil Waldhof, Atzelhofstraße 20. 2. Grundbuch Mannheim, Band 545, Blatt 4: Lgb. Nr. 8689/8: 2 Ar 87 qm Immobilien Anst. Miete auf Teilz. Fertighaus Abt. 45b Neustadt/ Schw. 1 BLUM- suche 400-800 qm baureifes Grund stück, Gartenstadt— Kätfertal-Süd. Zuschr. unt. Nr. 0347/1 a. d. Verl. im Grundbuch eingetragen Bauplätze à 500 qm in Viernheim 20 verkaufen. Tel, Weinheim 40 07. 3 AU PLATZ (baureiß), 1050 qm, in Lampertheim Nahe Stadion zu verk.(ca, 20 Stck. Obstbäume). Anfrag. an Steiner, Mhm., D 2, 11, Tel. 2 26 41, täglich Ein- Suche gegen Barzahlung u. Mehrfamillenhäuser, Ge- schäftshäuser, Bauplätze, Ruinen- grundstücke, T. 5 05 71. Immobilien Luise Kundt, Alphornstraßge 27. ab 11 Uhr. Suche Mehrfam- und Geschäfts- häuser für vor- Wee N gemerkte Kunden Barauszahlung bis 100 000, DN. Ludwigshafen, Bismarckstraße b. Ruf 6 41 53. Lerbe erfolg aur cg Kleinangeigen Dänemark Orig. dan. löst Werden, sonst bleibt N. Wilkens A. Krieg Schätzwert: 1. Lab. Nr. 3689/10: 84 000, DM; 2. für Lgb. 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Nach Ablau 5 d Veklogs ee e werden die Entflogen vocturyma för gesunde sche 50 LORE Micki Mehrerlöse an die Stastskasse + 2 5 3 3 1 5 abgeführt. 2 Frise urmeisterin, felefon 2 47 43 Leihhaus kk 2 K R u 11 K 6 5 Mannheim, K 2. 22 5 Distelfink entflogen. Schell, Lange * Rötterstraße 110. Danbo-Käse 4500 Fett i. T.* Ein feiner Schnittkäse von 5 mildem 200 5 5 Geschma 4 α,ν 3% Nabe ad Hei. Schnit. rnhard ein den Ge- es und gerliches, und„Im. gend mit nner, mit 408 der sters Joe 8 Mond- in in dle eise, als isch bab⸗ n Nach · Werner ismanns. Fischer la, Horzt e Wald- ein ern · die Drei e- Sketch d Rolle r Tanz- e Bühne, Zauber- Ollosche, — Steiner, 1, täglich — lehrfam, schäfts- für vor- e Kunden 0, Dx. traße b. — gen —— 38 2 89 285 822 8 2 Nr. 168/ Donnerstag, 14. August 1958 Hogan Katastrophale Verheerungen durch Unwetter in der Steiermark Bruck an der Mur.(AP) Bei dem schwe- ren Unwetter, das am Dienstagabend über der Stelermark niederging, sind nach bisher vorliegenden Meldungen fünf Menschen ums Leben gekommen, zehn weitere Personen werden noch vermißt. Weite Gebiete sind verwüstet, Felder und Wohnsiedlungen im Mürztal stehen unter Wasser, die Straßen- verbindungen sind blockiert. Ganze Straßen- stücke wurden von den Sturzfluten, die sich von den Berghängen in die Täler ergossen, hin weggerissen. Zahlreiche Häuser in den Seitentälern der Mürz sind eingestürzt. Menschen, die in Bauernhöfen und alleinstehenden Gebäuden vom Hochwasser eingeschlossen wurden, er- lebten eine Nacht des Schreckens, bis sie end- lich in den Morgenstunden geborgen werden konnten. In dem Dorf Jassnitztal wurden mehr als 40 Häuser völlig zerstört. Hub- schrauber haben die Versorgung vom Was- ser eingeschlossener, abgelegener Dörfer und Gehöfte übernommen. Mit Raupen-Fahr- zeugen ausgerüstete Einheiten der öster- relchischen Armee sind damit beschäftigt, die Straßen freizulegen. Da sämtliche Tele- fon verbindungen in den Katastrophengebie- ten unterbrochen wurden, ist das Bild der entstandenen Schäden und der Verluste an Menschenleben noch nicht vollständig. Umfangreiche Sicherheitsmafinahmen in der UNO Spezialgeräte zur Feststellung von Höllenmaschinen/ Eisenhower sprach„mit starker Stimme“ New Fork.(dpa) Unter besonders stren- gen Sicherheitsvorkehrungen hat am Mitt- wochnachmittag in New Vork die große Nahost-Debatte der UNO- Vollversammlung begonnen, für die der Sicherheitsrat in der vergangenen Woche eine Sondersitzung des Weltparlaments einberufen hatte. Als ein- ziges Staatsoberhaupt nahm Präsident Eisen. hower an der Sitzung teil. Er legte den De- legierten der 81 Nationen ein Sechspunkte- Programm für die Befriedung des Nahen Ostens vor.(Vergleiche Seite 1 und 2.) Unter den Delegierten waren zahlreiche Außen- minister, die zu der Sondersitzung nach New Vork geflogen waren. Uniformierte Wachen kontrollierten jeden, der das UNO-Gebäude betreten wollte. Spe- zialgeräte waren installiert worden. Gleich- zeitig hatten Einheiten der New Lorker Po- lizei das Gebäude umstellt. Obwohl nur 50 Plätze für Zuschauer freigegeben wurden, bildeten sich lange Schlangen von Neugieri- gen vor dem UNO- Gebäude. ö Die Sondersitzung der Vollversammlung kam fast einen Monat nach Beginn der neuen Nahost-Krise zustande, die Mitte Juli Höhere Bemessungsgrundlage der Renten Vorarbeiten für die Neufestsetzung sind im Gange Bonn.(dpa) Im Bundesarbeitsministerium sind die Vorarbeiten für die Neufestsetzung der allgemeinen Bemessungsgrundlage für die neuen Rentenfälle des Jahres 1959 im Gange. Die Bundesregierung muß bis zum 31. Dezember 1958 durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates diese neue Bemessungsgrundlage festlegen. Für 1958 beträgt sie 4542 Mark. Die neue Bemes- sungsgrundlage wird aus den Jahresarbeits- verdiensten von 1955 bis 1957 errechnet und dürfte bei etwa 4800 Mark liegen. Damit wird auch die Beitragsbemessungs- grenze, die nach dem Rentengesetz jeweils das Doppelte der allgemeinen Bemessungs- grundlage betragen muß, wieder in Bewe- gung gebracht und voraussichtlich von ge- genwärtig 9000 auf 9600 Mark jährlich er- höht. Auf die Beitragszahlung der Renten- versicherten würde sich diese Erhöhung so auswirken, daß künftig der 14prozentige Beitrag für Arbeitsverdienste bis zu 800 Mark monatlich(jetzt 750) berechnet und der monatliche Höchstbeitrag von bisher 105 auf vermutlich 112 Mark heraufgesetzt wird. Die neue allgemeine Bemessungsgrund- lage wird schließlich auch für alle freiwillig Weiter versicherten Bedeutung haben, deren Prozentzahlen der Markenbeiträge aus der Vergangenheit bereits die Beitragsbemes- sungsgrenze übersteigen und die daher nur noch„gezielte“ Beiträge leisten wollen. Bei der gegenwärtigen Bemessungsgrundlage von 4542 Mark und der Beitragsbemessungs- grenze von 9000 Mark liegt die höchstzuläs- sige persönliche Bemessungsgrundlage bei 198,14 Prozent. Sie wird sich aber wahr- scheinlich für 1959 nur geringfügig auf rund 200 Prozent verschieben. durch den Umsturz im Irak ausgelöst wor- den war. Ueber den geeigneten Schauplatz für internationale Verhandlungen zur Bei- legung der Krise hatten die Großmächte mehrere Wochen lang einen intensiven No- tenaustausch geführt. Nachdem die diploma- tischen Verhandlungen sich zunächst auf die Einberufung einer Konferenz der Regie- rungschefs konzentrierten, schlug Moskau schließlich eine Sondersitzung der UNO- Vollversammlung vor, mit der auch die Westmächte sich schnell einverstanden er- klärten. Die Einberufung der Sondersitzung— die dritte Sondersitzung in der Geschichte der UNO— wurde am letzten Donnerstag vom Weltsicherheitsrat beschlossen. Bereits am Freitag trat die UNO- Vollversammlung zu- sammen, doch wurden zunächst nur Verfah- rensfragen erörtert. Als die eigentliche Nahost-Debatte gestern in der Vollversammlung begann, lag der UNO als einziger Antrag ein sowjetischer Ent- schließungsentwurf vor. In ihm wird eine Verstärkung der UNO- Beobachtergruppe im Libenon und die Entsendung von UNO-Be- obachtern nach Jordenien gefordert. Aufgabe beider Beobachtergruppen soll es sein, den Rückzug der amerikanischen und der briti- schen Truppen aus diesen Ländern zu über- wachen. Mit Ausnahme Frankreichs sind alle Groß- mächte auf der Sondersitzung durch ihre Außenminister vertreten. Dulles leitet die amerikanische Delegation, Gromyko die sowjetische und Lloyd die britische. Als Hauptsprecher des Arabischen Nationalismus ist der Agyptische Außenminister Fauzi nach New Vork gekommen. Fast alle Ostblock- sbaaten sind durch ihre Außenminister ver- treten. Insgesamt haben sich etwa 20 Außen- minister zu der Nahost-Debatte in New Vork versammelt. Präsident Eisenhower erhielt nach seiner Rede, über deren Inhalt wir auf Seite 1 be- richten, in der UNO- Vollversammlung den Beifall der meisten UNO-Delegierten. die sich erhoben, als der Präsident die UNO-Vollver- sammlung wieder verließ, Sir Leslie Munro, der neuseeländische Präsident der UNO-Voll- versammlung und UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld gaben Eisenhower das Geleit. In einen grau-blauen Anzug gekleidet, war Eisenhower zu Beginn der Sitzung an das Rednerpult getreten. Er erschien zunächst etwas nervös, sprach dann aber mit starker und klarer Stimme. Seine Rede dauerte etwe 30 Minuten. Während der Ansprache studierte der sowjetische Außenminister Gromyko in- tensiv den ihm vorliegenden Wortlaut und sah nicht einmal auf. Gromyko applaudierte nach der Rede auch nicht, während einige Mitglieder seiner Delegation ein wenig in die Hände klatschten. Nach seiner halbstündigen Rede verließ Eisenhower sofort wieder das UNO- Gebäude, um nach Washington zurückzukehren. Die Sitzung wurde nach der Rede Eisenhowers kurz unterbrochen und ging dann um 16.44 Uhr MEZ mit der Rede Gromykos weiter. Da- nach wurde sie auf den heutigen Donnerstag, 15.30 Uhr, vertagt. Kurz notiert Zwei Aufklärungsflugzeuge der national chinesischen Luftwaffe wurden am Mittwoch in einen acht Minuten dauernden Luftkampf mit mehreren kommunistisch- chinesischen Düsenjägern verwickelt, wie das national- chinesische Verteidigungsministerium in Tal- pei bekanntgab. Die dem chinesischen Fest- land vorgelagerten nationalchinesischen In- seln Quemoy und Taten sind am Mittwoch wieder von kommunistischen Küstenbatte- rien erneut beschossen worden. Ein indonesisches Militärgericht hat in Djakarta drei der vier an dem Attentats- versuch auf den indonesischen Staatspräsi- denten Sukarno am 30. November 1957 Be- teiligten zum Tode verurteilt, der vierte er- hielt eine 20jährige Gefängnisstrafe. Das erste Segelschulschiff der Bundes- marine, das nach dem niederdeutschen Hei- matdichter den Namen„Gorch Fock“ erhal- ten soll, wird am 23. August auf der Ham- burger Werft Blohm und Voß vom Stapel laufen. Die Dreimastbark hat eine Wasser- verdrängung von 1760 Tonnen und eine Segelfläche von fast 2000 Quadratmetern. Deriwässerte Kompetenzen Der nun schon Monate andauernde Streit uber die Wasser- Kompetenzen in der Bundes- republik zwischen dem Atom-, dem Verkehrs- und dem Ernährungs ministerium kommt auch während der sommerlichen Schwüle in Bonn nickt zum Erliegen. Das Atomministerium, seit der Kabinettsbildung nach den Wahlen offi- ziell mit der Bezeichnung„Bundes ministerium für Atomkernenergie unck Wasserwirtschaft“ versehen, hatte große Müke, etwas von den Zustùndigeiten anderer Ressorts auf dem Ge- biet des Wasserwesens an sich zu bringen. Insbesondere das Erndhrungs ministerium hatte wiederholt darauf hingewiesen, daß ein gro- her Teil des Wassers in den Furcken der land- wirtschaftlich genutzten Felder versichere. Das Ministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft Konnte in der vergangenen Woche aber endlich melden, daß bei ihm eine Gruppe„Wasserwirtsckaft“ gebildet worden sei, die sich mit allen diesbezüglichen Fragen zu befassen habe. Gleichzeitig betonte dieses Ministerium, daß Bundesminister Balke feder- führend zuständig sei für alle Fragen der Was- serwirtschaft und des Wasserrechts und daß er die„wasser wirtschaftlichen Aufgaben“ der anderen Bundesministerien zu koordinieren nabe. Als Programm verkündete das Ministe- rium für Atomkernenergie und Wasserwirt⸗ sckaft, man werde sich hauptsachlich mit sol- chen Aufgaben befassen,„die der Volkswirt- schaft unter Beruclesichtigung des vorhandenen Wassersckhatzes eine auch in Zukunft ausrei- chende Menge und eine den Qualitätsanforde- rungen der einzelnen Verbrauchergruppen entsprechende Wassergüte sichern sollen“. Diese Nachricht, die in den Zeitungen meist mit der Ueberschrift versehen wurde:„Wasser- streit beendet“, ließ den Bundesminister fur Verkehr, Dr. Hans Christoph Seebohm, der als dienstältester Minister zur Zeit auch amtierender Bundeskanzler ist, nicht ruhen, In einer kurzen Erklärung hat nun Seebohm darauf hingewiesen,„daß nach der Entschei- dung des Bundeskanzlers bei dem Bundes- minister fur Verkehr die fachlichen Zustän- digkeiten für die Bundeswasserstraßen ver- bleiben“.. Die Wasserscklacht geht also weiter. Pessi- misten, und deren gibt es nicht wenige, be; fürckten, es werde sich nicht vermeiden lassen, daß sich die streitenden Minister eines Tages mit der Wasserpistole in der Hand gegenüber- treten, zu einem Duell um die Kompetenzen. C. H. M. Fumilienunseigen und Onkel, Herrn sich in die ewige Heimat gerufen. Maxstraße 22 den 14. August 1958 Neckarau. und Onkel, Herr Architekt BDA In- und Ausland. 5 Mannheim, den 12. August 1958 Kantstraße 8 8 Ihrlstler Neues Leben 36 Käfertal. Unsere liebe Mutter, Oma und Tante, Frau Magdalena Schnitzler ist im Alter von 75 Jahren nach längerer, getragener Krankheit in die Ewigkeit abgerufen worden. Mannheim, den 13. August 1958 Niederfeldstraße 52 In s Erich Schnitzler und Angehörige 5 ung: Freitag, den 18. August 1958, 11.00 Uhr, Hauptfried- hof Mannheim. Gott der Allmächtige, der Herr über Leben und Tod, hat meinen lieben treusorgenden Gatten, unseren lieben Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager Josef Sommer Kriminal- Obersekretär i. R. am Dienstag, dem 12. August 1988, im Alter von 78 Jah- ren, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, zu Mhm.- Neckarau, Moers/ Niederrhein, New Vork, In christlieher Trauer: Frau Rosa Sommer geb. Rüger nebst allen Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 15. August 1958, 14 Uhr, Friedhof Heute folgte seiner am 30. quni dieses Jahres verschie- denen lieben Frau Anni Geppert unser lieber Bruder Willy Geppert im 81. Lebensjahr nach tapfer ertragener Krankheit, betrauert von allen Verwandten und Freunden im Elise Rubarth geb. Geppert Beerdigung: Donnerstag, 14. Aug., 13 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser her- zensguter Vater, Schwiegervater und Opa, mein lieber Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Josef Künstler im Alter von 61 Jahren für immer von uns gegangen. Mhm.- Käfertal, den 13. August 1958 In tiefer Trauer: Margarete Künstler geb. Hoffmann Waldemar Künstler und Familie Rolf Wille und Familie nebst allen Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 15. August 1958, Nach langer schwerer Krankheit verschied am Dienstag, 12. August 1958, mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Karl Weickum im Alter von 54 Jahren. Mannheim, den 14. Zugust 1958 Rheinhäuserstrage 30 5 5 Im Namen der 1 Hinterbliebenen: Hedwig Weickum geb. Sölter Beerdigung: Freitag, den 15. August 1958, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. trauernden dikxsz Trauer: Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am Mittwoch, dem 13. August 1958 unser lieber, stets treusorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 4 Balthasar Krauter Betriebsleiter i. R. im Alter von 77 Jahren. Mhm.- Käfertal, den 14. August 1958 Maikammerstraße 7 In stiller Trauer: Kurt Huber u. Frau Klara geb. Krauter Ferdinand Krauter u. Frau Erna Gretel Krauter geb. Huckele Enkelkind Peter und alle Anverwandten Beerdigung: Freitag, den 15. 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Amt, 11 Uhr And., 19.30 Uhr.— St., Sebastlan: Messen 6.00, 7.00. 8.00, 10.00, 11.30; Andacht 19.30; Abendmesse 20.00.— Herz Jesu: Messen 7.00, 8,00, 9.18, 11.00; Andacht 19.00; Abendmesse 19.30.— Liebfrauen: Messen 7.00, 8.00; Kräuterweihe 19.30.— Spital- kirche: Messe 6.45.— St. Josef: Messen: 6.80. 7.15, 6.30; weine, Abendmesse 19.30. Bonifatius: Messen 6.30, 8.00, 9.30, 19,30.— St. Nikolaus: Messen 6.30, 9.00, 19.30.— St. Peter: Messen 7.00, 9.00, 19.30; feierl, Amt mit Kräu- terweihe.— St. Pius: Messen 6.00, Hens Schmieg, Statt Karten licher Anteilnahme in sagen wir auf diesem 4 D edo allen unseren innigsten * Draisstraße 70-72 und Kinder mit großer Geduld geb. Bühler 111er rauer: nigsten Dank. Talstraße 51 Für die vielen Beweise herz- und Schrift sowie die überaus schönen Kranz. und Blumen- spenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herrn Ludwig Herney [annheim, 14. August 1936 Frau Hildegard Herney 5 Für die Beweise herzlicher An- tellnahme beim Heimgang un- serer lieben Mutter, Frau Emma Mühlfeit sagen wir hiermit unseren in- mnm.-Feudenheim, 14. Aug. Die Kinder wort Bestattungen in Zeit Waun kane. Sandhofen: Kirsch, Sondhofer Str. 323.325 8 Bürger, Wilh., Pumpwerkstraße 3. 10.00 seckenheim: Wilhelm Hortmonn, Wege Friedrich, Hermine, Meerwiesenstraße 3 150,30 Hauptstroße 80 Dank Trenn, Wilhelm, Hochuferstraße 58 5 11.00 Schöndo-MWord: Wilh. Gattnet, Diemer, Hugo, Käfertaler Straße 211 11.30 Octelsburget Stroße 6 Geppert, Willy, Kantstraße gg 13.00 Nimbert Friedhof Sandhofen M N. Holfelder, Margareta, Bussardstraße 16 11ᷣ4.00 Friedhof Feudenheim Thomascheck, Richard, Ilvesheimer Straße 837. 14.00 Friedhof Seckenheim 5 5 Arbeiten: Sebastian, Wilhelm, Badener Straße 58 1 13.30 15 1958 Donnerstag, 14. August 1958 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Kaiserstroße 19 Mannheim Fischerstroße Neckorstadt: H. Portenkirchnet, Sortenteldstroße 3 Dänischer Tisch 21 . lodenburg, Sievertstroße 3 t(ompertheim: kmtich& Lindner, ludwigshafen: Geschöftsstelle Mannheimer Morge Amtsstraße 2, Tel. 6 Neckarou: A. Groß(vorm. Göppinger], * heine: Chr. Groll, Inh. L. Ourler, Bekanntmachungen zuvor Kräuterweihe, 19.30.— Feu- denheim: Messen 7.00, 9.80; Kräu- terweihe und Amt Abendmesse 19.30.— Seckenheim: Messen 7.00, 9.30, 19.30; Andacht 20.00.— Bose Kapelle: Messe 8.15.— Neckarau; Messe 7.00, 8.00, 10.00; Abendmesse 19.30.— Sandhofen: Messen 7.00, 9.00. 20.00; Kräuterweihe und Amt. — Käfertal: Messen 7,00, 8,00, 9.00 Kräuterweihe; Andacht 19.00, 19. Hochamt. Friedrichsfeld: Messe 8 Uhr mit Kräuterweine; Abend messe 20.00 Uhr.— Waldhof: Mes- sen 7.00, 9.00; Kräuter weihe, 20.00 Uhr.— Wallstadt: Messen: 9.00 Kräuterweihe, 19.30.— Rheinau: Messen 7.00. 9.00, 20.00; Kräute weihe.— Pfingstberg: Messen 9.00, Abendmesse 19.30.— Almenho Messen 6.00, 9.00; Kräuterweihe; 19.30.— Gartenstadt: Messen 6.30, 8.00; Abendmesse 19.30.— Sch nau: Messen 9.00, 19.30.— St. LiIo. bar: Messen 7.00, 9.30, 20.00. Ilvesheim: Messen 7.18, 9.30; Kräu terweihe, 16.30. Abendmesse 19.30. 27 68 Arbeitsvergabe Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. vergibt tolgende 2. 3. 4. 5. Schlosserarbeiten(Geländer) für den Wiederaufbau F 7, Block A; Schlosserarbeiten(Geländer) für das Wohnhaus B 6, 2; 3 Außenputzarbeiten für den Wiederaufbau F 7, Block A; Außenputzarbeiten für den Wiederaufbau F 7, Block B; Außenputzarbeiten für das Wohnhaus B 6, 2. 5 Angebote können— solange Vorrat reicht— bei der Geschäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mb, Mannheim, Max- õõ Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. AUS DEN BUNDESLAND ERN Donnerstag, 14. August 1938/ Nr. 188 „Das unwissende Werkzeug anderer“ Verteidiger beantragen Freispruch im Ulmer Einsatzkommando-Prozeß Ulm. In den Plädoyers der Verteidigung un Ulmer Einsatzkommandoprozegß hat Rechtsanwalt Dr. Nissen, Ulm, am Mittwoch für seinen Mendanten Werner Schmidt- Hammer aus Heidenheim-Schneitheim einen Freispruch gefordert. Gegen Schmidt-Ham- mer, früher Oberleutnant der Reserve bei der Schutzpolizei in Memel, war von der Staatsan- Waltschaft wegen Beihilfe zum Mord in min- destens 659 Fällen drei Jahre Zuchthaus be- Studentenaustausch Heidelberg— Warschau Heidelberg. Die Heidelberger Studenten- schaft, die schon im vergangenen Jahr den offiziellen Kontakt mit der Studentenschaft der Universität Warschau aufnahm, hat jetzt einen regelmäßigen deutsch- polnischen Stu- dentenaustausch erreicht. Ende dieser Woche werden zehn Heidelberger Studenten für einige Wochen als Gäste polnischer Kom- militonen in Warschau nach Polen fahren. Gegenwärtig nehmen fünf Polen am Aus- Iänderferienkurs der Heidelberger Universi- tät teil. Eine polnische Studenten-Delegation Wird Heidelberg Ende 1958 besuchen. Inner- halb des verstärkten Studentenaustausches mit Polen, wie er Anfang Juli in Bonn zwi- schen Vertretern der Auslandsstelle des Bundesstudentenringes und des polnischen studentischen Nationalverbandes 2S8P ver- einbart worden ist, sollen im Sommer 1958 außerdem zwei polnische Studentengruppen von je 30 Teilnehmern Berlin, Bonn, Mün- chen und Stuttgart besuchen. Drei deutsche Gruppen von je 20 Studenten sollen zum Ge- genbesuch nach Warschau, Zakopane, Kraà- kau und Kattowitz fahren. 100. Naturforscher- und Aerzte-Tag Fünf Nobelpreisträger werden sprechen Wiesbaden. Nicht weniger als fünf Nobel- Preisträger, die Professoren Butenandt, Hahn, Heisenberg, Kuhn und Warburg wer- den auf dem diesjährigen Naturforscher- und Aerzte-Tag, der vom 28. September bis 2. Oktober in Wiesbaden stattfinden wird, über ihre Forschungen berichten. Die Tagung, die die hundertste ihrer Art ist, wird, wie Aus dem jetzt vorliegenden endgültigen Pro- gramm hervorgeht, rund 30 wissenschaftliche Referate umfassen. Acht davon werden von Fachleuten aus dem Ausland gehalten wer- den. Am ersten Sitzungstag werden Themen aus der Chemie, am zweiten Probleme der Physik behandelt werden. Der dritte Sitzungstag wird der Biochemie, der vierte der Medizin gewidmet sein. In einem öffent- lichen Vortrag wird Professor Otto Hahn, der Entdecker der Atomkern- Spaltung, zur Geschichte seiner berühmten Entdeckung und den aus ihr sich ergebenden Konse- quenzen sprechen. Ein zweiter öffentlicher Vortrag, den der Schweizer Arzt Professor Jaspers halten wird, wird das Thema„Der Arzt im technischen Zeitalter“ behandeln. Ueber 200 000 Mark veruntreut Hamburg. Der Hamburger Häusermakler Emil Huhn hat sich der Polizei gestellt, weil er nach eigenen Angaben fortgesetzt Gelder, die ihm von seinen Kunden als Kaufpreis und Pachtvorauszahlungen anvertraut wor- den waren, anderweitig verwendet hat. Eine erste Prüfung der Bücher des Hausmaklers durch die Kriminalpolizei ergab, daß rund 203 000 Mark an Kundengelder spurlos ver- schwunden sind. Huhn soll, ehe er auf An- raten seines Anwaltes selbst Anzeige erstat- 5 einen Selbstmordversuch unternommen haben. Schutzwälle für die Steinhäuser Lüneburg. Die Bezirksregierung in Lüne- burg hat dem niedersächsischen Innenmini- Sterium und dem Kultusministerium einen Bericht über die Schutzmaßnahmen für das vorgeschichtliche Gräberfeld„Sieben Stein- Häuser“ Auf dem Truppenübungsplatz Hohne im Landkreis Fallingbostel zugeleitef. Da- nach sollen vier Erdwälle aufgeworfen wer- den, um die Hünengräber vor Artillerie- geschossen und Splittern zu schützen. Nach Ansicht der Kommandantur des Truppen übungsplatzes reichen die Erdwälle hierfür Aus. Auch der niedersächsische Landeskon- servator und der Landkreis Fallingbostel haben der Errichtung der Erdwälle zuge- stimmt. Ende September sollen die Erd- arbeiten während der Schießpause auf dem Truppenübungsplatz beginnen. Auftraggeber ist die Wehrbereichsverwaltung Hannover, die auch für die Kosten, die 65 000 Mark be- tragen sollen, zuständig ist. Die„Sieben Stein- häuser waren in diesem Sommer bei Panzer- schiegübungen der Bundeswehr schwer be- schädigt worden. Heimatvereine, die nieder- sächsische Landesregierung und Vor- geschichtsforscher des In- und Auslandes hatten gegen die Beschädigung protestiert. antragt worden, weil er bei mindestens drei Erschießungen das Exekutionskommando der Schutzpolizei Memel befehligt hatte. Er war der einzige unter allen zehn Angeklagten, bei dem die Anklagebehörde keinen Antrag auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte gestellt hatte. Der Verteidiger nannte Schmidt-Hammer einen„hochanständigen Menschen“, der erst jetzt im Prozeß von der Vernichtung der jü- dischen Bevölkerung in Litauen„mit Grauen“ erfahren habe und ein völlig anderer Täter- typ als alle anderen Mitangeklagten sei. „Schmidt-Hammer hatte mit dem SS- und Gestaposystem innerlich und äußerlich nicht des Geringste zu tun, er war lediglich das un- wissende Werkzeug anderer geworden, deren Methoden und Absichten er damals unmöglich durchschauen konnte.“ Rechtsenwelt Dr. Nissen befaßte sich dann in mehrstündigen Ausführungen mit dem Er- gebnis der Beweisaufnahme und kam dabei zu dem Schluß, Schmidt-Hammer habe keinen Ausweg gehabt, sich dem Befehl zur Erschie- BZung angeblicher Heckenschützen zu entzie- hen.„Eine Befehlsverweigerung an der Richt- stätte, begangen als Offizier vor der eigenen Mannschaft, bedeutete nach militärischen Vorstellungen die schwerste Form einer Be- fehlsverweigerung. Sie würde auf der Stelle zu seiner Erschießung geführt haben“. Dabei. so sagte der Verteidiger, sei noch zu berück- sichtigen, daß dem ganzen Exekutionskom- mando die Rechtmäßigkeit der Hinrichtung vorgespielt worden sei. In allen drei Fällen seien„Partisanen aller Art, Kommunisten und Juden“ zusammen erschossen worden, so dag Schmidt-Hammer nicht erkannt habe, daß es sich im wesentlichen um eine staats- verbrecherische rassische Ausrottungsmag- nahme gehandelt habe. Schmidt-Hammer habe also die Erschie- Bung für erlaubt gehalten, weil ihm ihre eigentlichen Beweggründe unbekannt geblie- ben seien. Er habe ihre Rechtswidrigkeit nicht erkannt, auch schon deshalb nicht, weil er bis dahin keinen Grund gehabt habe, an der Rechtmäßigkeit der Befehle seiner Vorge- Setzten zu zweifeln. Demnach liege ein entschuldbarer Ver- botsirrtum“ vor, an dem die Anklage schei- tern müsse. Aber selbst, wenn man einen solchen Verbotsirrtum nicht anerkennen wolle, fehle es an dem von der Rechtsprechung verlangten„sicheren Wissen“ darüber, daß seine Vorgesetzten von ihm mit der Befehls- ausführung ein Verbrechen oder ein Vergehen bez weckten. Schließlich könne auch die Tat als solche nicht als Beihilfe zum Mord, son- dern höchstens als Beihilfe zum Totschlag gewertet werden, weil Schmidt-Hammer we der aus niedrigen Beweggründen, noch Grau- sam, noch mit Ueberlegung gehandelt habe. Auch die Ulmer Rechtsanwälte Beck und Dr. Marcushen haben für ihre Mandanten, den ehemaligen Leiter der Staatspolizeistelle irn Tilsit, Hans-Joachim Boehme und den ehe- maligen Polizeidirektor von Memel, Bernhard Fischer-Schweder, Freispruch beantragt. Einen weiteren Freispruch forderte Rechtsanwalt von Heydebreck, Glückstadt, für den Angeklagten Werner Kreuzmann aus Hohenlockstedt in Holstein. Kreuzmann, der früher Kriminalrat bei der Staatspolizei- stelle in Pilsit war, ist von der Staatsanwalt⸗ schaft der Beihilfe zum Mord in 5186 Fällen beschuldigt worden. Der Strafantrag hatte auf 15 Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehr verlust gelautet. ——— Eine Schaumschlägerei wahrsten Sinnes Ueber sechs Meter hohe Schaumberge ergossen sich in einen Flußlauf und über die da- nebenliegenden Wiesen und Felder in Illertissen/ Bayern, als sich ein als Haarshampoon verwendetes chemisches Produkt einer Fabrik durch einen geöffneten Kesselhahnen in das Wasser ergoß. Geradezu vulkanartig breitete sich die Schaummasse aus. Die Arbeiter einer benachbarten Firma konnten nur über die Gärten zu ihrem Arbeitsplatz gelangen, da die Straße mit drei Meter hohen Schaumballen bedeckt war. Erst nach drei Stunden sanken die riesigen Schuumwolken in sich zusammen. Polizist erschoß Fünfzehnjährigen um einem Steinwurf zuvorzukommen/ Staatsanwalt eingeschaltet München. Der fünf zehnjährige Schlosser- lehrling Peter Hettich aus München wurde in der Nacht zum Mittwoch von einem Poli- zeibeamten erschossen. Nach Darstellung der Polizei war eine Funkstreife in ein Mün- chener Jugendheim gerufen worden, wo sich „Kavaliere“ mit langen Fingern Dreiköpfige Bande plünderte Frankfurt. Die Polizei des Bundesgebietes fahndet nach einer dreiköpfigen Bande von Reisescheckdieben, die seit Anfang Juli vor allem die Gebiete um Frankfurt, Köln und Heidelberg unsicher macht. Als Opfer suchen sich die Diebe hauptsächlich ausländische Touristinnen. Sie bieten sich den Frauen als Fremdenführer an, machen ihnen das Angebot, sie in ihrem Wagen mitzunehmen und schlagen ihnen schließlich vor, mit ihnen in Bars tanzen zu gehen. Dadurch wollen sich die Diebe das Vertrauen der Auslän- derinnen erschleichen und ihnen Bargeld, Reiseschecks und Ausweispapiere stehlen. Ende Juni machte sich das Trio in einem Kölner Tanzlokal an eine 24jährige Touristin aus Boston(USA) heran und vereinbarte mit ihr ein neues Zusammentreffen in einer Hei- delberger Bar für den 1. Juli. In Heidelberg stahlen die Diebe der Ausländerin aus der Handtasche den Reisepaß und Reiseschecks im Wert von 2140 Dollar. Am 19. Juli wurde eine 30jährige Touristin aus Toronto(Ka- nada) das Opfer des Trios. Gemeinsam mit der Frau besuchten die Diebe in Heidelberg ein Restaurant und eine Bar und stahlen ihr ebenfalls aus der Handtasche 600 Dollars in Reiseschecks und 35 Mark. Zwei Tage später ging das Trio wieder in Köln auf Beute aus, Wo es die Bekanntschaft einer 29jährigen Amerikanerin aus Chikago machte. Am nächsten Tag trafen sich die Diebe mit ihrem neuen Opfer in Frankfurt. Gemeinsam fuh- ren sie in Richtung Heidelberg. In einer Raststätte wurden der Frau aus der Hand- tasche der Reisepaß und 680 Dollar gestoh- len. Schon 24 Stunden später erleichterte das Diebestrio in Heidelberg eine 28 Jahre alte Touristin aus Lüttich um 1500 belgische Unsere Korrespondenten melden außerdem: Suche nach vier jährigem Kind Flensburg. Die Flensburger Polizei suchte mit einem von den britischen Luftstreitkräf- ten zur Verfügung gestellten Hubschrauber das Küstengebiet der Flensburger Förde ab, in dem seit Sonntag der vierjährige Wolf- Rüdiger Germani aus Flensburg vermißt wird. Der kleine Junge war zuletzt im Strand- bad Solitude bei Flensburg gesehen worden, das er mit seinen vier älteren Brüdern be- sucht hatte. Die Suche verlief bisher ergebnis- 108. Bereits am Sonntag und Montag hatten Einheiten der Bundesmarine und Polizisten mit Suchhunden ein mehrere Quadratkilome- ter großes Wald- und Sumpfgebiet am Förde- strand durchkämmt, während die Wesser- schutzpolizei die Küstengewässer absuchte. ausländische Touristinnen aus Franken und 170 Mark. Am 4. August spra- chen die Diebe im Wiesbadener Hauptbahn hof eine 63jährige Frau aus Chikago an. Am Abend führten sie ihr Opfer in ein Restau- rant und stahlen der Frau aus der Hand- tasche insgesamt 530 Dollar in bar und in Reiseschecks. Die gestohlenen Reiseschecks haben die Diebe inzwischen bei fünf Banken in Frank- furt, bei einem Juwelier in Trier und bei der Spielbank in Bad Neuenahr eingelöst. Die Diebe geben sich als Mario Myers, Alfonso Perg und Juan Carlos Gonzales aus. Sie sind 25 bis 35 Jahre alt und sprechen zum Teil perfekt Englisch, Französisch und Spanisch. Myers und Perg sprechen nur we⸗ nig Deutsch. „Eastlicher Süden“ Einbrecher befinden sollten. Beim Durch- suchen der Räume seien drei Burschen der Aufforderung eines Polizisten die Hände hochzuheben, nicht nachgekommen. Peter Hettich habe einen großen Stein in der erhobenen Hand gehalten und Anstalten ge- macht, nach dem Beamten zu werfen. Um dem Angriff zuvorzukommen, habe der Poli- zist geschossen. Hettich wurde in die linke Hüfte getroffen, Kurz nach seiner Einliefe- rung starb er in einem Krankenhaus. Die beiden anderen Burschen(18 und 15 Jahre alt) gaben an, sie seien nach dem Ge- nuß von mehreren Litern Bier auf den Ein- fall gekommen, in das Heim einzudringen. Sie rissen Bilder, eine schwarz- rot-goldene Fahne und Wimpelspeere herunter und zer- störten Einrichtungsgegenstände. Die drei hatten dem Jugendelub angehört, waren aber wegen rowdyhaften Benehmens aus- geschlossen worden. Sie wollten sich offen- bar für ihren„Hinauswurf“ rächen. Gestoh- len wurde nichts. Staatsanwaltschaft und Mordkommission wurden noch in der Nacht in die Ermittlun- gen eingeschaltet. Der Polizeibeamte sagte Aus, er habe auf das Bein des Getöteten ge- Zielt. Er gilt als ein erfahrener Funkstreifen- beamter, der bisher stets besonnen handelte. mit Sonderschauen Starkes Interesse an internationaler Hotel- und Gaststättenfachschau Stuttgart. Die Vorbereitungen für die internationale Ausstellung„Gastlicher Süden“, der Hotel- und Gaststättenfachschau der Landesverbände Baden- Württemberg, Hessen und Bayern, sind in vollem Gange. Die Schirmherrschaft über die Veranstal- tung, die in der Zeit vom 12. bis 21. Sep- tember in Stuttgart stattfindet, hat der baden- württembergische Ministerpräsident, Dr. Gebhard Müller, übernommen. Für das starke Interesse der gesamten Zulieferindustrie des Hotel- und Gaststät- tengewerbes an der Veranstaltung spricht die Zahl von mehr als 350 Ausstellern. Das Ausland ist durch die Schweiz, Italien und Die Polizei vermutet, daß das Kind entweder ertrunken ist oder sich verlaufen hat. „Omelette“ aus 144 000 Eiern Köln. Ein„Riesenomelette“ aus 144 000 Eiern wurde auf der Neußer Landstraße in Köln-Fühlingen„zubereitet“. Ein hollän- discher Lastzug geriet beim Bremsen ins Schleudern und streifte den auf einem Tief- lader befindlichen Kessel eines Schwertrans- porters. Der Motorwagen des Lastzugs prallte mit voller Wucht gegen einen Baum, der ab- brach und sich über den umgestürzten Wagen legte. Der Wagen mit seiner Ladung von 144 000 Eiern wurde dabei total zertrümmert. Dem Fahrer des Wagens und seinem Bei- fahrer gelang es, rechtzeitig abzuspringen. Sie blieben unverletzt. Spanien vertreten. Die Repräsentation der Industrieerzeugnisse auf der Ausstellung wird durch zahlreiche Sonderschauen er- gänzt. So wird eine Selbstbedienungs-Gast- stätte während der Veranstaltung mit unge- Tähr 130 Sitzplätzen betrieben. Außerdem wird eine Hotelwäscherei mit einer Kapazi- tät für 50 Betten im Betrieb gezeigt. In einer anderen Sonderschau werden Heizungspro- bleme im Hotel- und Gaststättengewerbe dargestellt. Im Mittelpunkt der Ausstellung wird eine Kochkunstschau mit der angeglie- derten Schau„Der gedeckte Tisch“ stehen, für die zahlreiche Anmeldungen aus den drei Bundesländern vorliegen. * Kinderlähmungsfälle in Berlin Berlin. Gegen das Vorjahr ist in West- berlin in diesem Jahr ein leichter Anstieg der Fälle von Kinderlähmung festzustellen. Während im vergangenen Jahr insgesamt 34 Erkrankungen registriert wurden, sind es diesmal bis zum 12. August bereits 50. Ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung sagte jedoch, es bestehe noch kein Anlaß zur Be- unruhigung. Flugzeug stürzte in Baumwipfel Monschau. Flugzeugführer und Beobach- ter wurden verletzt, als ein niederländisches, auf dem Truppenübungsplatz Vogelsand in der Eifel stationiertes Aufklärungsflugzeug bei Dedenborn in der Nähe von Monschau eine elektrische Fernleitung streifte und in einen Baumwipfel stürzte. Es ist ja so einfoch, sich Sitzsofa 175. die Stunden der Entspannung zw schaffen, Selbst in der kleinsten Wohnung findet sich Platz för diese eſegonte und gemötliche Polstergornitur. Moderne Cocktoil-Polstergroppe in bequemer ond formschòner Ausführung mit Weicher Schaum- stoff- Auflage und Gorontiè- Federkernverorbei- tung. 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Immerhin hat man sich in den letzten Jahren bereits zu 80 v. H. auf Pfropfreben umgestellt und sich gleichzeitig der Pflege des Spitzenweins zugewandt. Großzügig wurde die Flur bereinigt und an eigenen und fremden Geldern nicht gespart, wo es hieß, Wassertreppen und Wege anzulegen. Wenn nur die Weinkenner und-genieger in der engeren und weiteren Umgebung wüß⸗ ten, welch guter und gepflegter Wein an der südlichen Bergstraße wächst! Beste Gele- genheit, ihn kennenzulernen, das kommende Winzerfest in diesem gastfreundlichen Städt- chen. es. Vorstoß gegen„Benzinfahrten“ Freiburg. Der Verband des Kraftfahrzeug- handels und gewerbes von Südbaden hat der Oberfinanzdirektion Freiburg vorgeschla- gen, daß Bewohner der Kreise Konstanz, Waldshut, Säckingen und Lörrach künftig nur bis zu fünf Liter Benzin pro Autofahrt über die Grenze zollfrei einführen dürfen. Die Bewohner der anderen noch zum Zoll- grenzbezirk gehörenden Kreise an der Schweizer Grenze sollen höchstens zehn Liter zollfrei mitbringen können, während für Deutsche außerhalb des Zollgrenzbezirks die bisher übliche Freimenge von 25 Litern bei- behalten werden könnte. Mit diesem Vorstoß hofft der Verband, die „Benzinfahrten“ in die nahe Schweiz drosseln zu können.„Pendler“, Grenzgänger und an- dere Bewohner des Zollgrenzbezirks am Ober- und Hochrhein kaufen täglich in der Schweiz das bis zu 18 Pfennig billigere Ben- zin ein und kehren mit gefüllten Tanks wie- der heim. Diese Praxis habe dazu geführt, daß der Umsatz der rund 100 deutschen Grenztankstellen im Vergleich zu den inner- deutschen Tankstellen durchschnittlich um 40 bis 45 Prozent zurückging. Der Kraftfahr- zeugverband bemängelt, daß der deutsche Zoll bei Benzin im Gegensatz zu anderen Waren nur in den wenigsten Fällen kon- trolliere. 660 Gramm schweres Hagelkorn Rastatt. Das am Montagabend über Mittel- baden niedergegangene Unwetter hat in den Rastatter Gärtnereien mehr als 25 000 qm Glasflächen durch faustgroße Hagelkörner zerstört und in den Gewächshäusern wert- volle Kulturen beschädigt. Die Rastatter Po- lizei hat ein Hagelkorn gewogen und ein Gewicht von 660 Gramm festgestellt. Der Hagel richtete auch an den Dächern der Stadt schwerste Schäden an. Als erste Not- maßnahme wurde ein für Karlsruhe be- stimmter Transport von Dachziegeln nach Rastatt umgeleitet. för die schönsten Stunden des ages Die fost unübersehbare Auswahl in unseren Ein- richtungshäusern umfaßt v. q. 600 Schlofzimmer 6ilg. von 495.- bis 3600. 300 Wohnzimmer ötig. von 386. bis 3750. 300 Köchen 2000 Polstermöbel in vielen Preislagen 2000 Teppiche 1000 Elektr. Hausgeräte, nur Markenfabrikate Das Schöne bei MBE MANN: gekonnt för pönktſiche und sorgföltige Lieferung MANN von 177.- bis 1250. 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Am kommenden Sonntag von 9 bis 16 Uhr finden auf der Anlage des Sc Käfertal in der Galvanistrage zum zweiten Male die Adam-Zahnleiter-Gedächtnisspiele statt, für die bisher 270 Meldungen eingingen, womit das letztjährige Ergebnis übertroffen wird. Hauptsächlich geht der Kampf um von ver- schiedenen Firmen gestifteten Wanderpreise. Diese wertvollen Preise werden wie im ver- gangenen Jahr an den besten Aktiven(Helf- rich- VIER), für die beste Jugendleistung Genate Bronnsack-USC Heidelberg), die beste 4-xI10O-m-Staffel der Männer(VfR Mannheim), der männlichen Jugend(TSV 1846) und neu auch für beste 4x 100-m-Staf- fel der weiblichen Jugend vergeben. Ohne Darmon und Haillet zum Tennisländerkampf gegen Deutsch- land am 23/24. August in Deauville wird Framkreich ohne seine beiden Spitzenspieler Pierre Darmon und Haillet antreten, die zur gleichen Zeit ebenso wie der Mannheimer Daviscupspieler Wilhelm Byngert an Tur- nieren in Istanbul und Athen teilnehmen. 5 Die Runde beginnt viel zu früh: Auf geht's ⁊u neuen gagd um die punkie In allen Oberligen beginnt am Wochenende die Meisterschafts-Saison/„Frühform“ nicht empfehlenswert Es wiederholt sich alle Jahre: Die Meisterschaftssaison im Fußball beginnt viel zu früh! Ganz abgesehen von der in diesen Wochen herrschenden Hitze, die für die Fuß- baller lähmend wirkt, sind nach der kurzen Sommerpause die Mannschaften gar nicht genug durchtrainiert. Die ersten Vorbereitungsspiele haben dies deutlich gezeigt. Aber das ausgedehnte Meisterschaftsprogramm der Regionalverbände und des DFB machen die Fußballer zu Sklaven einer Terminliste, für die 52 Sonntage im Kalender offenbar zu wenig sind. Der kommerzielle Hintergrund des gesamten Spielbetriebes trägt dazu wesentlich bei. Aber die Amateurvereine beanspruchen mit einem gemau so ausge- dehnten Spielverkehr die Aktiven nicht minder. Trotzdem: Die große Schar der Fußball- anhänger freut sich darauf, den gewohnten Gang in die Stadien wieder mit Wettkämp- ken belohnt zu sehen, bei denen„es um etwas geht“. Bei der unterschiedlichen Form, in der sich die Mannschaften zur Zeit noch befinden, mug mit Ueberraschungen gerech- net werden. Im allgemeinen ist eine„Früh- korm“ bei den großen Mannschaften, die sich Chancen auf den Meistertitel ausrech- nen, nicht gerade empfehlenswert. Das letzte prägnante Beispiel hierfür lieferte in der vergangenen Saison Alemannia Aachen. Es ist das Geheimnis aller großen Trainer und Mannschaften, gerade zum rechten Zeit- punkt den höchsten Leistungsstandard zu erreichen. Es muß die richtige Dosierung ge- funden werden. Zu Anfang der Saison leicht- fertig verschenkte Punkte haben allerdings bei der Endabrechnung schon oft gefehlt. Am zugkräftigsten im Süden dürfte die Begegnung am Bieberer Berg sein, denn für Bestleistungen werden ganz nebenbei aufgestellt: Lie schwimmen eil es ihnen Spaß macht Australiens junge Weltrekord-Schwimmerinnen am Samstag in Heidelberg Es ist immer wieder erfrischend, wenn man eimige Stunden mit den jungen austra- schen Schwimmerinnen zusammenkomrnt, die auf ihrer großen Weltreise zur Zeit auch fünf Starts in Deutschland(an diesem Wochenende in Heidelberg) bestreiten. Wie Wundertiere werden sie allenthalben ange- staunt: Lorraine Crapp, die zwanzig Welt- rekorde brach, Dawn Fraser, die soeben die 100-m-Marke auf 1:01, schraubte und wie Mre Freundin aus Sydney zwei Olympische Goldmedaillen und eine Silberne in Mel- bourne gewann, oder Ilsa Konrads, die trotz Mrer Vierzehn Jahre schon in Weltrekord- Usten steht. Aber von all diesem Ruhm, von der Aufdringlichkeit der Autogrammjäger, vom den vielen Fragen der Preseleute und von der Ehrfurcht der Bewunderer bleiben diese Nur kleine Nenderungen bei den nordbadischen Ringern Der Verbandsausschuß des Nordbadischen Schwerathletikverbandes hat auf einer Ta- gung in Feudenheim das sportliche Jahres- programm für 1958/59, festgelegt. Es Wird zwar bei dem bisherigen Liga- System blei- ben, doch wurden die einzelnen Ligen neu zusammengestellt. Der nordbadischen Rin- ger-Oberliga gehören die Staffeln RSC Eiche Sandhofen, A Germania Ziegelhausen, SG Kirchheim, SpVgg. Ketsch, SRC Viernheim, KSV Deutsche Eiche Oestringen, RSV Schriesheim, ASV Ladenburg, VfK 08 Ofters- heim und VpVgg. Germania Karlsruhe an. Ebenfalls je zehn Vereine umfassen die bei- den Landesligagruppen. Die Südgruppe wird aus den Ringerteams KSV Kirrlach, ASV Daxlanden, Sc Pforzheim, SV Germania Weingarten, AG Karlsruhe, KSV Berghau- sen, SV 98 Brötzingen 2, KSV Ispringen, TV Mühlacker und ASV Grötzingen, die Nord- gruppe aus den Staffeln ASV Heidelberg, KSV Sulzbach, KSV 1884 Mannheim, KSV Hemsbach, Ac Germania Rohrbach, ASV Eppelheim, RSC Laudenbach, AV Fortuna Rellingen, SpVgg. Niederliebersbach und SpVgg. Fortuna Edingen gebildet. Der Kampfbeginn ist in der Gruppenliga-Süd- west, der Oberliga und in der Landesliga auf den 6. September festgesetzt worden. In der nordbadischen Gewichtheber-Ober- liga, die mit den Punktekämpfen am 20. Sep- tember beginnt, sind die Staffeln VII. Nek- karau, SV Germanila Obrigheim, KSV Dur- lach AC 92 Weinheim, KSV 1884 Mannheim, Schwetzingen und KSV Einigkeit Mühl- burg vereinigt. Minajewholte Weltrekord zurück Mit 118,0 kg stellte der Olympiazweite und Weltmeister Eugen Minaqew(UdSSR) einen neuen Gewichtheber weltrekord im Drücken des Federgewichts auf. Minajew holte sich damit den Weltrekord von Viktor Korsch(UdssR) zurück, der ihn am 23. Mai 1958 von 117,0 auf 117,5 Kg verbessert hatte. Auch Wassili Stepanow drückte eine neue Welthöchstleistung bei den sowjetischen Armeemeisterschaften in Kiew. Im Mittel- schwergewicht verbesserte er seinen eigenen Weltrekord von 150,5 auf 153,0 kg. Mädel offensichtlich unberührt. Sie schwim- men, weil es ihnen Spaß macht. Alle australischen Schwimmerinnen haben ein großes Hobby gemeinsam. Sie sammeln Fotos aus allen Ländern, die sie bei ihrer Reise berühren, von Fidji, Honolulu, England, Deutschland, Oesterreich, Italien, Singapur und Tokio, wo die große Reise über rund 50 000 km Anfang September zu Ende gehen wird. Das soll für das heimatliche Album so- zusagen der Dokumentarbericht werden. Wig- und lernbegierig nehmen sie alles in sich auf, was diese Traumfahrt bietet. Zwi- schendurch aber starten sie bei Wettkämpfen, ohme übertriebenen Ehrgeiz, aber mit dem Bewußtsein der Verantwortung, daß man von innen etwas erwartet. Fünf Weltrekorde im bisherigen Teil der Tournee sind Zeugnis da- für. Aber die Mädels lassen sich nicht über- fordern. Alles, was sie anfangen, tun sie mit Freude, fast spielend leicht. Sie wissen auch dabei, daß Ruhe und Entspannung bei der Jagd von einem Start zum anderen absolute Notwendigkeit sind. So verlockend auch ein Stadtbummel manchmal sein möchte, so viel- kältig die Einladungen sind, Mrs. Willlams als Begleiterin braucht gar nicht erst auf den Zapfenstreich hinzuwelsen. Um 21 Uhr lagen die Australlerinnen von der 14jährigen Ilsa Konrads bis zur 20 jährigen Dawn Fraser im Bett. Nur so halten sie die Form, die sie sich in ihrem neunwöchigen Trainingscamp von Towynsville für diesen Welttrip erwarben. Ilsa Konrads hatte in Düsseldorf ein be- sonders nettes Erlebnis. Sie bekam Besuch von dem Ehepaar Zar, das ihren Eltern nach Kriegsende bei der Flucht aus Lettland so behilflich war. Sie kannte die in Duisburg lebenden Freunde ihrer Eltern zwar nicht, aber ein in perfektem Deutsch geschriebener Brief ihrer Mutter war die beste Empfehlung. Voller Stolz berichtete Mama Konrads über Mre Weltrekord-Kinder Ilsa und Jon. Und dabei stellte sie fest, daß die Konrads-Kinder trotz der vielen Schwimmreisen in der Schule zu den Besten der Klasse gehören. Die 14jährige Ilsa aber erklärte das:„So lange wie diesmal habe ich noch nie in der Schule gefehlt. Aber nach der Rückkehr wird alles aufgeholt. Bisher hat das immer glän- zend geklappt.“ Drei Stunden vor Schulbe- ginn trainiert Ilsa bereits, und am Nachmit- tag folgen dre weitere Stunden. Aber selbst dieses harte Training macht ihr ebenso wie den anderen australischen Mädels Freude. Sie schwimmen zum Vergnügen, auch wenn es am Tage runde zehn Kilometer sind. Das große Ziel aber heißt für alle: Rom, Olym- pische Spiele 1960. Auch für Lorraine Crapp und Daun Fraser, die ihren olympischen Lorbeer von Melbourne erneuern möchten. Die Nachricht, daß die australischen Welt- rekord-Schwimmerinnen am Samstag auch im Heidelberger Schwimmbad beim Tiergarten an den Start gehen, wurde von dem schwimmsportfreudigen Heidelberger Publi- kum mit großer Genugtuung entgegenge- nommen. Daß darüber hinaus auch die deutsche Elite der Turm- und Kunstspringer vertreten sein wird, läßt die Abendveranstal- tung des SV Nikar zu einem wirklich ein- maligen sportlichen Ereignis werden. den Saison-Auftakt gibt es gleich den Rivalenkampf Kickers Offenbach— Ein- tracht Frankfurt, der nicht nur im Raum Frankfurt mit großer Spannung verfolgt wird. Das Treffen erhält eine pikante Note dadurch, daf die Eintracht nun von Paul Oswald betreut wird, der rund zehn Jahre am Bieberer Berg die Zügel führte. Bei der Gleichwertigkeit beider Teams und der ge- nauen Kenntnis der Verhältnisse will der Platzvorteil der Kickers nicht allzu viel be- sagen.— Ein recht interessantes Spiel steigt bereits am Samstag in Frankfurt, wo Bayern München beim FSV gastiert. Die Münchener Rothosen haben sich viel vorgenommen, wie die Verpflichtung des Fürther Nationalspie- lers Mal, des früheren ungarischen Natio- nalspielers Sipos u. a. m. erkennen läßt. Da- zu haben sich die Münchener auch die Dienste des erfolgreichen Trainers Patek (Vorher KSc und Eintracht) gesichert. In den anderen Spielen, der VfR erwartet Reut- lingen, kann vorwiegend mit Erfolgen der Gastgeber gerechnet werden. Vielleicht macht der 1. FC Nürnberg beim BC Augs- burg eine Ausnahme. Die Neulinge Ulm 1846 und SV Waldhof werden beim VfB Stuttgart bzw. SpVgg Fürth wohl kaum Punkte ern- ten können. Im Südwesten verfolgt man den Start des 1. FC Kaiserslautern mit besonderem Inter- esse. Die Walter-Elf ist offenbar nicht mehr S0 Stark wie früher. Wer karm die Position des Meisters FK Pirmasens, der in der letz- ten Saison erstmals Meister wurde, gefähr- den? Erst nach mehreren Spieltagen dürfte man klarer sehen. Während der FK Pir- masens beim Neuling Weisenau dank grö- Berer spielerischer Reife den Platzvorteil des Gegners leicht ausgleichen könnte, dürfen Kalserslautern und der 1. FC Saarbrücken vor heimischem Publikum spielen. Die Geg- ner Saar 05 bzw. VfR Frankenthal sind indtessen nicht zu unterschätzen, auch wenn bei früheren Gelegenheiten die Entscheidun- gen immer recht deutlich zugunsten der „Groben“ ausflelen. Bei der Gleichwertigkeit und der Klasse der Mannschaften läßt im Westen jedes Spiel ein hartnäckiges Ringen um die Punkte er- Warten. Ein gutes halbes Dutzend Vereine rechnet sich eine reelle Chance aus. In die- ser Gruppe sind die Deutschen Meister der letzten vier Jahre beisammen: Schalke 04 (1958), Borussia Dortmund(1956 und 1957) und Rot- Weis Essen(1955). Rechnet man hierzu noch den 1. FC Köln, Fortuna Düssel- dorf, Alemannia Aachen und Duisburger SV, 60 bekommt man einen richtigen Begriff von der Qualität der zu erwartenden Meister- schaftssaison. Da drängen sich die Groß- kämpfe an jedem Spieltag geradezu. Zum Auftakt gibt es gleich die Partie der alten Meister Rot-Weiß Essen— Borussia Dort- mund! In Bergeborbeck wollen die Rot- Weißen die Siegersserie von Borussia Dort- mund endlich stoppen, die in den vergange- nen drei Jahren alle sechs Punktekämpfe für sich entschied. Im Norden vollzog sich beim Meister Hamburger SV eine weitere Verjüngung der Elf, so daß die gesamte Mannschaft aus jun- gen Leuten(20 bis 24 Jahre) besteht, mit Ausnahme der Läufer Meinke(28) und Die- ter Seeler(27). Man darf gespannt sein, wie das Experiment ausgeht. Es gibt keine an- dere deutsche Oberliga-Elf mit einem Durch- schnitt von 22 bis 23 Jahren! Ein Tennis-Kavalier: Borotru wurde 60 Jahre Gestern vollendete Jean Borotra sein 60. Lebensjahr. Wenige Tage vorker fragte man den charmanten Franzosen bei den Inter- nationalen Tennismeisterschaften von Deutsch- land in Hamburg, wo er zu den Traditions- teilnehmern zählt, wie lange er denn noch auf Turnieren spielen wolle, und ohne langes Besinnen kam die von einem Lächeln unter- malte Antwort:„Solange es auf den Tennis- plätzen schöne Frauen gibt!“ Das ist Borotras heutige Auffassung vom Sport, der ihm im- mer noch viel Freude bringt, obwohl der Ruhm des„liegenden Basken“ von einst in- zwischen schon nahezu vergilbt ist. Mit Lacoste, Cocket und Brugnon gehörte Borotru zu Frankreichs berühmten„vier Mus- ketieren«, die zwischen den beiden Welt- eriegen eine Tenniswelt aus den Angeln hoben, 16 Jahre stand Borotra in der franzö- sischen Davispokal mannschaft, die auch Australier und Amerikaner trotz des großen William Tilden bezwang. 1930 verlien ihm der Staat das Kreuz der Ehrenlegion. Und auch mit 60 Jahren ist Borotra noch eine beliebte Erscheinung auf den Tennisplätzen Europas, auck wenn er keine Turniere mehr gewinnt. Aber auch heute noch arbeitet der schlanke Franzose Sommer wie Winter an seiner Kon- dition. Der Sport hat ihn jung gehalten, den Mann, der in seiner Jugend auc als Fechter, Fußballspieler oder im Rugby prachtige Lei- stungen bot. Größtes Schützenfest der Welt in Moskau: Deutschand wiede? mil, Vatet und Sohn“ Die Weltrekord-Liste dürfte eine gewaltige Aenderung erfahren Die 37. Welt meisterschaft vom 16. bis 26. August auf den 20 km außerhalb von Moskau gelegenen Schießständen wird das größte Schützenfest der Welt sein. Nicht nur die rund 600 Schützen aus 33 Ländern über- treffen die bisherigen Starterfelder, man muß auch mit neuen Bestleistungen rechnen, und dazu kommt, daß erstmals auch eigene Titelkämpfe der Junioren und Frauen auf dem Programm stehen. Man darf schon sehr darauf gespannt sein, wie sich gegen diese Konkurrenz das 13köpfige deutsche Aufgebot halten wird, das bei den Kleinkaliberschüt- zen(Männer und Junioren) und bei den Wurftauben- Spezialisten durchaus eine Chance besitzt, im großen Kampf zwischen den Ostblockstaaten, den Skandinaviern und den Assem aus Uebersee ein Wörtchen mit- zureden. Die größten deutschen Hoffnungen unter den drei Mannschaften(Kleinkaliber fünf, Jumioren drei, Wurftauben fünf Schützen) trägt das Junioren-Trio, das 1957 bei den Nach dem geglückten Debut: Aufsteige? Sandhofen ptiift den K 1. Amateurliga: ASV Feudenheim erwartet den FV 09 Weinheim Zu den herausragenden Begegnungen des zweiten Spieltages in der nordbadischen Amateurliga zählt die Auseinandersetzung zwischen dem Aufsteiger Sandhofen und dem Karlsruher FV. Die Gastgeber ließen durch ihren 3:1-Sieg über Birkenfeld auf- horchen und werden sicher auch gegen den KFV alles einsetzen, um erfolgreich abzu- schneiden. Nicht minder hart dürfte das Treffen zwischen Hockenheim und Meister Neckarau werden, zumal, da beide Vereine am ersten Spieltag unerwartete Punktever- juste in Kauf nehmen mußten. Wie im ver- gangenen Jahr liegt auch dieses Mal ein Un- entschieden am nächsten. Leimen wird sich auf eigenem Platz von Neureut wohl nichts vormachen lassen, sollte aber auf jeden Fall den Neuling, der sich durch seinen 2:1-Sieg über Hockenheim empfahl, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Feudenheim müßte sein erstes Platzspiel gegen Weinheim mit einem Erfolg beenden. Auch Sandhausen darf zu Hause gegen die ehrgeizige Elf von Phö- nix Mannheim in Front erwartet werden. Es spielen: SV Birkenfeld— Sd Kirch- heim, ASV Feudenheim— FV Weinheim, SV Sandhausen— Phönix Mannheim, FV Hockenheim— VfL Neckarau, VfB Leimen gegen FC Neureut, Spfr. Forchheim— FV Daxlanden, VfR Pforzheim— ASV Durlach, SpVgg. Sandhofen— Karlsruher FV. Sperren und Strafen im Badischen Schwimm- Verband Der Landesschwimmwart des Badischen Schwimmverbandes, Josef Bauer(Mann- heim), ist zum erstenmal in seiner über zehnjährigen Amtstätigkeit gegen einige Vereine mit Ordnungsmaßnahmen vor- gegangen, die gegen die allgemeinen Wett- kampfbestimmungen verstoßen hatten. Der von Einheit Dresden zum SV Nikar Heidel- berg gekommene Jugendliche Bernd Bludau wurde mit einer Startsperre bis 19. Januar 1959 belegt, weil er ohne Startrecht für sei- nen neuen Verein am Wasserballspiel gegen VW Mannheim teilgenommen hatte. Nikar Heidelberg als verantwortlicher Verein muß an die Verbandskasse eine Geldbuße von 100 Mark zahlen und der KTV 46 erhielt eine Geldbuße von 25 Mark und den Sieg abge- sprochen, den er am 6. Juli in Mannheim in der 4x 50-m-Bruststaffel errungen hatte. Der Verein hatte die Schwimmerin Elke Diehl entgegen den Jugendschutzbestim- mungen viermal starten lassen. Einen Ver- Weis erhielten der 1. BSC Pforzheim und TV 34 Pforzheim, weil sie beim Mannschafts- wettbewerb der Kinderklasse am 23. Juli in Heidelberg je eine Jugendschwimmerin viermal starten ließen. v. Hanstein Trainingsschnellster Porsche-Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein fuhr auf einem Porsche-Carrera GT am Mittwochvormittag beim ersten Training zum vorletzten Lauf der Europa- Bergmeisterschaft auf dem Gaisberg bei Salzburg die schnellste Zeit. Bei Regen und Nebel war die schmale, holperige Straße so Slatt, daß sich die Fahrer wie auf Glatteis vorkamen und deshalb ihre Rennsportwagen recht vorsichtig den Berg hinauflenkten. Für Huschke von Hanstein wurden 5:32, 6 Minuten gestoppt. Zweitschnellster war der Italiener Cabianca auf einem 1500-c m- Borgward- Sportwagen in 5:36, 7 Min. vor dem österreichischen Staatsmeister Vogel auf einem privaten Porsche-Spyder. Wolfgang Graf Berghe von Trips auf dem Porsche Wwerkswagen benötigte als Vierter 5:42,1 und der Schwede Bonnier auf Borgward, Sieger beim großen Bergpreis Freiburg Schauins- land, belegte mit 5:47, 2 den fünften Rang. Mit dem Waldhof nach Fürth Für Mitglieder und Freunde des SV Waldhof besteht noch Gelegenheit, die Fuß- ballmannschaft zum Punktespiel am Sonn- tag nach Fürth zu begleiten. Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle des SV Waldhof (Tel. 5 93 64) entgegen. Europameisterschaften den 3. Platz belegte und durch Rudi Sigl den Europameister stellte. Nur Bernd Klingner Gremervörde) blieb vom damaligen Team übrig, er hat je- doch mit seinem erst 16jährigen Klubkame- raden Peter Kohnke und dem Wiesbadener Vinzenz Huber zwei Kameraden, die eine starke Mannschaft bilden. Die beiden Olympiakämpfer Vater und Sohn Sigl, der 46jährige Albert und der 213ährige Rudi, aus Grötzingen, Rekordmann H. W. Harbeck(Wiesbaden), Liegendmeister H. Schlenker(Karlsruhe) und das 211ährige Talent G. Behne(Wiesbaden) bilden die Männer-Mannschaft im KK- Schießen, das zuletzt die sieggewohnten Schweizer in Ver- legenheit brachte, in Stockholm den Vize- weltmeister Schweden schlug und nur im letzten Moment unglücklich gegen die USA verlor. Die Russen auf eigenem Schießstand zu schlagen, dürfte allerdings sehr schwer werden, doch in der Stehend- Wertung könnte es ebenso zu einem sehr guten Platz reichen wie im Einzelklassement für Rudi Sigl und Harbeck. Ausgezeichnet ist die Wurftauben- Visiten karte der E. Gehmann, Graf v. d. Mühle, Dr. Sack, H. E. Lang und J. Klindworth, die vor wenigen Wochen Europameister wurden. Zwar ist die Konkurrenz in Moskau un- gleich stärker als in Genf, doch könnte es hier zu einem dritten deutschen Platz rei- chen. Erich Gehmann und Graf v. d. Mühle haben sich bisher im Kampf der Weltelite stets hervorragend behauptet. Vielleicht ge- lingt ihnen sogar in der UdssSR-Metropole ein Erfolg. Im übrigen hat vor allem die UdSSR nichts unterlassen, um ihre schlagkräftigste Schützenmannschaft aller Zeiten aufzubieten. Schon bei den letzten Weltmeisterschaften 1954 in Caracas sammelten die Russen die Titel en gros. In Moskau wollen sie nun 80 ziemlich alle Weltmeisterschaften zu Hause behalten. Jedoch in zahlreichen anderen Lan- dern wurde seit Caracas und den Olym- bischen Spielen das Training so intensiviert, daß man damit rechnen muß, daß die bis- herige Weltrekordliste erneut einen gewal- tigen Umschwung erfährt. Es wäre höchst erfreulich, könnte die 13köpfige deutsche Memnschaft auch bei dieser Jagd auf die Bestleistungen ein gewichtiges Wort mit- sprechen. Ist ihre Tagesform gut, dann dürfte dies auch gelingen; denn das Zeug zu herausragenden Leistungen besitzt se auf jeden Fall! Jean-Hahl-Gedächtnisturnier Am Sonntag steht das Jean-Hahl- Ge- dächtnisturnſer in Rheingönheim im Mittel- punkt des kraftsportlichen Interesses nicht nur der Pfalz, sondern auch von Nordbaden, denn viele nordbadische Kraftsportler wer- den sich an dieser Veranstaltung beteiligen Ausgetragen werden unter anderem zwei Mannschaftsturniere im Gewichtheben, für die A- und B-Klasse, wobei starke Teil- nehmerfelder zu verzeichnen sind. Für die „Mattenfüchse“ sind fünf Einzel turniere ge- plant. Die einzelnen Gewichtsklassen wur- den mit 60, 70, 80, 90 und über 90 kg Körper- gewicht festgelegt. Auch hierbei sind span- nende Kämpfe zu erwarten. 111 Die Generalversammlung des SV Wald- hof findet am Freitag, 19.30 Uhr, in der Waldhof-Halle statt. 45 0% F. i. J. 8 1 Literflasche o. Glas Italienischer chesterkäse Rindsgulasch neich ungetischer Art mit feiner Sauce, Dose 350 f Inhoſt Maikammerer Weisswein 1.6 2.69 1.00 Amerikanische Masthahnen feinste Qudlität pfennentertig, ehne Kopf v. ohne Füße cd. 800— 1100 g schwer (eylon-Jee So-g-Beotel sößgscuer, knackfest, 1/1 Marokkanische Oelsardinen 1/4 Club 30 mm Dose 125 6 inhalt Delikateſt Frischgurken 10 33 22 Oles „ Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 14. August 1958/ Nr. 18 NSU bestand Bewährungsprobe HV- Kritik (VWD) Die Hauptversammlung der NSU- Werke AG in Neckarsulm Württ. am 13. Au- ust verabschiedete den Abschluß für 1957, nach dem eine Dividende von 8 v. H. für das Berichtsjahr verteilt wird. Die aus der Ka- pitalerhöhung vom Vorjahr von 12 auf 18 Mill. DM stammenden 6 Mill. DM jungen Aktien sind dabei ab 1. Oktober 1957 ge- Winnberechtigt. Der Dividendenvorschlag Wurde bei 3320 Gegenstimmen gebilligt. Ge- gen die Entlastung von verlief im Sande Vorstand und Auf- sichtsrat wurden 3316 Gegenstimmen zu Pro- tokoll gegeben. Von einem Kleinaktionär wurde in Oppo- sition gegenüber der Verwaltung ausgeführt, daß man bei NSU offensichtlich wenig Notiz von den Aktionären genommen habe. Nech Ansicht des Aktionärs hätte die Dividende auf 9 v. H. lauten müssen Die weitere Kritik des Opponenten an der Planung und Geschäftsführung wurde im wesentlichen durch sachliche Argumente des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Hermann Richter, Düsseldorf, und Generaldirektor Dr. G. St. von Heydekampf, entkräftet. Dr. von Heydekampf wies insbesondere auf die er- heblichen finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten hin, die bis zum Anlaufen einer Automobil-Produktion zu überwinden sind. Zur gegenwärtigen Geschäftslage führte Dr. von Heydekampf aus, daß NSU der Uebergang zur Automobil-Produktion nunmehr geglückt sei. Es würden täglch 105 Wagen produziert, die Nachfrage sei außer- ordentlich lebhaft. Das Zweiradgeschäft sei 1958 weiter zurückgegangen. Das Umsatz- volumen von 1957 von rund 150 Mill. DM werde im laufenden Jahr zumindest erreicht, wenn nicht überschritten werden. In den Aufsichtsrat wurde von der Haupt- versammlung bei 47 Stimmenthaltungen an Stelle des durch Tod ausgeschiedenen Max Bardroff, Stuttgart, Staatssekretär a. D. Dr. Paul Binder, Stuttgart, berufen. I. G.-Liquidation machte Fortschritte Neue Entschädigungsfor derungen mit wenig Erfolgschancen (VWD) Die Liquidation der I.G.-Farben- mdustrie AG in Abwicklung, Frankfurt/M, hat, dem jetzt vorliegenden Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 1957 zufolge, im Jahre 1957 und im 1. Halbjahr 1958 beachtliche Fortschritte gemacht. Wesentlich hierzu bei- getragen haben, wie Dr. Walter Schmidt, einer der Liquidatoren, am 12. August in Frankfurt/M. vor der Presse mitteilte, der Abschluß des Abkommens mit der„Con- ference on jewish material claims against germany“ vom 6. Februar 1957 sowie der Er- laß des Gesetzes über den Aufruf der Glau- diger der I.G. vom 27. 5. 1957, durch das den Gläubigern der I.G. eine Ausschlußfrist zur Anmeldung ihrer Forderung gesetzt wurde. sowie der Beschluß der Liquidatoren, die Aktien der Chemieverwaltung AG an die I. G.-Aktionäre zu verteilen. Daneben wur- den verschiedene große schwebende Pro- zesse durch Vergleich oder Urteil erledigt. Beim Landgericht in Frankfurt sind aller- Angs Ende Juli 46 Armenrechtsgesuche und Klagen von ehemaligen Häftlingen des Kon- zentrationslagers Auschwitz gegen die I. G. Farben in Liquidation eingegangen, darunter eine Klage von 2295 Polen. Wie die Liquida- toren der I. G.- Farbenindustrie in ihrem Be- richt über das Geschäftsjahr 1957 mitteilten, wurden diese Klagen durch das„Auschwitz- Komitee“ veranlaßt. Jede Klage umfaßt einen Anspruch von 10 000 DM, die Klage der 2295 Polen also einen Streitwert von 22,950 Mill. DM. Dr. Schmidt bezeichnete den Eingang der Klagen als überraschend, aber nicht sen- Sationell“. Die I.G. sehe dem Prozeß mit Ruhe entgegen und glaube, ohne in eine Er- örterung der materiellen Fragen eintreten zu müssen, die Verjährungseinrede geltend machen zu können. Die I. G. werde die Ansprüche der Na- tionalgeschädigten ablehnen, weil auf sie die Voraussetzungen des Wollheim-Abkommens und des Bundesentschädigungsgesetzes nicht zuträfen. Dr. Schmidt sagte, wenn das Ko- mitee eine Prozeßkostensicherheit nach Be- rechnungen der I.G. in Höhe von etwa 450 000 DM aufbringen könne, so zeige dies, daß hin- ter ihm Mächte stünden,„die uns unter Druck setzen wollen“. Die Hoffnungen auf eine befriedigende Lösung der Auslandsvermögen in naher Zu- kunft durch gesetzgeberische Maßnahmen in den USA und anschließend auch in anderen Ländern haben sich allerdings nicht erfüllt. Durch den Staatsvertrag zwischen Oester- reich und den Alliierten ist der bedeutende Besitz der I.G. in Oesterreich mit einem den Buchwert von etwa 100 Mill. DM erheblich übersteigenden Wert verloren gegangen. Bis- lang sind der I.G. rd. 23,5 Mill. DPM aus früheren Auslandsvermögen wieder zuge- flossen. Wie Dr. Schmidt zum voraussichtlichen Liquidationsergebnis mitteilte, besteht nach dem Vermögensstatus der I.G. voraussicht- lich keine Möglichkeit, aus dem Liquidations- überschuß, der den I. G.-Nachfolgegesell- schaften in einer Höhe bis zu 135 Mill. DM Zusteht, den Aktionären auch noch eine Bar- ausschüttung zukommen zu lassen. Der am 12. September einberufenen Hauptversammlung wird vorgeschlagen, die bisherige Zahl der Aufsichtsratmitglieder von bisher 15 auf 9 zu vermindern und an Stelle des am 31. 12. 1957 ausgeschiede- nen jetzigen Bundesbank- Präsidenten Karl Blessing Dr. Fritz Brinckmann, Frankfurt/ Main, einen der früheren Liquidatoren der Gesellschaft, neu zu wählen. KURZ NACHRICHTEN Dumping mit holländischem Bier (VWD) Niederländische Brauereien liefern mr Bier in die Bundesrepublik zu Netto-Prei- sen, die nach Ansicht von Fachleuten der deut- schen Brauindustrie eindeutig ein Dumping im Sinne der GATT-Vereinbarungen darstellen. So liefere eine Rotterdamer Brauerei zu einem Preis, der selbst unter Berücksichtigung aller Erstattungen und Vorteile, die auch in den Niederlanden dem Warenexport zuteil werden, niedriger sei als der Preis des Bieres in den Niederlanden selbst. Dinie kaufte ehemals deutsche Firmen (AP) Die Verwaltung der staatlichen argen- tinischen Dinie-Betriebe hat am 12. August in Buenos Aires auf einer Auktion vier ehemals deutsche Firmen, die seit dem zweiten Welt- krieg von der Dinie verwaltet wurden, er- worben. Für die Firmen lagen keine Kauf- angebote vor, die über den Grundpreis hinaus- gingen. Die Verwaltung der verstaatlichten Industriebetriebe erwarb folgende ehemals deutsche Firmen: Electro-Dinie, Metal-Adinie, Ferr-Dinie und Crisol-Dinie. Siemens registriert Wettbewerbs-Härte ) Das Haus Siemens stellt im Viertel- jahresbericht für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1958 fest, daß der Wettbewerb im In- und Ausland härter geworden sei. Das Inlands- geschäft der Siemens u. Halske AG, der Sie- mens-Schuckert-Werke AG und der Siemens Electrogeräte AG nahm insgesamt in den letz. B ten Monaten zwar noch leicht zu, die Entwick- lung des Bestelleinganges erstreckte sich je- doch nicht gleichmäßig auf alle Zweige des Vertriebsprogramms. Im Auslandsgeschäft machten sich Abschwächungstendenzen bemerk- bar. Im Vergleich zum Vorjahr sind insbe- sondere Zahl und Umfang der Großaufträge aus den Ueberseeländern geringer geworden. Die Beschäftigung der Betriebe und Werke hielt sich insgesamt auf einem hohen Stande. Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60,405 60,525 0 100 norwegische Kronen 58,385 58,505 100 schwedische Kronen 80,95 31,11 1 englisches Pfund 11,677 11,697 100 holländische Gulden 110,54 110,76 100 belgische Franes 8,3998 8,418 100 französische Franes 0,9947 0,9967 100 Schweizer Franken 95,65 95,85 1000 italienische Lire 6,715 6,735 1 Us Dollar 4,1847 4,1947 1 kanadischer Dollar 4,349 4, 359 100 Schweizer Franken(r.) 97,67 97,87 100 österreichische Schilling 16,141 16, 181 10 D⁰NH-W= 4%, 50 DM-O; 100 DM-O= 24,84 DM- NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leltzwecke 236, 73259, 75 PM Blei in Kabeln 87,00— 88,00 DM Aluminium für Leitzwecke 232,00—235,00 D- Westdeutscher Zinnpreis 884,00—892,00 DM Messing: MS 58 194,00— 201,00 DM Messing: Ms 63 220,00— 228,00 DM Baden- Württembergs Industrie über Bundes Durchsehnitt (LSW) Der Umsatz in der baden-würt⸗ tembergischen Industrie ist nach Feststel- lungen des Statistischen Landesamtes im 1. Halbjahr 1958 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 4,8 v. H. auf 15,7 Md. DM gestiegen. Die Wachstumsrate erreichte den- noch nicht die Höhe von 7,2 v. H. im ersten Halbjahr 1957. Sie war jedoch höher als im Bundesgebiet, da dessen industrieller Ge- samtumsatz in der vergangenen Jahres- hälfte nur um 3,1 v. H. zugenommen hat Mehr als vier Fünftel(848) des Umsatzes entstanden aus Inlandslieferungen und der Rest(15,2 v. H.) aus dem Auslandsgeschäft. Die Inlandsumsätze nahmen im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 1957 um 4,9 v. H. und die Auslandsumsätze um 4,3 v. H. zu. Von den Regierungsbezirken weist Nord- Württemberg mit einem Halbjahresumsatz von 7,1 Md. DM den absolut höchsten Be- trag auf, es kommt aber mit einer Wachs- tumsrate von 4,8 v. H. hinter Nordbaden (5,2 v. H. und 3,5 Md. DM) und Südwürt⸗- temberg- Hohenzollern(5,3 v. H. ind 2,4 Md. DM). In Südbaden betrug die Zunahme 3,7 v. H. bei einem Gesamtumsatz von 2.7 Md. DM. Ruhige Allianz-HV Die Opposition fiel aus Entgegen noch bis vor kurzem genährter Erwartungen, bei der diesjährigen Haupt- versammlung der Allianz Versicherungs AG, München-Berlin, würde es wieder zu hef- tigen Auseinandersetzungen zwischen den Aufsichtsräten(Arbeitnehmer- bzw. Arbeit- gebervertreter) kommen, verlief die HV ruhig. Grund: Einige vielleicht übereilt in Aussicht genommene Anträge, die ein die Arbeitnehmer vertretender Aufsichtsrat stellten wollte, wurden kurz vor der am 13. August in München abgehaltenen Haupt- versammlung zurückgezogen. Die Allianz-HV genehmigte antrags- gemäß für 1957 die Verteilung einer Divi- dende von 22(20) DM je Aktie. Gegen den Dividendenvorschlag stimmten 33 von 128 023 Effektenbörse Frankfurt a. M., Baye Stimmen. Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Goudefroy erklärte auf Anfrage, die Ver- Waltung sei bisher der Ansicht, daß die Ausgabe von Zusatzaktien, wie sie in dem Gesetzentwurf vorgesehen sei, für die Ge- sellschaft nicht in Frage komme. Die achtlich verstärkten Rücklagen seien strate- gische und operative Einsatzmittel, die be- reit stehen müßten. Zur Geschäftsentwick⸗ lung im laufenden Jahr teilte Dr. Goudefroy mit, daß die Anzahl der Versicherungen, der- zeit erheblich über 10 Millionen liege. Der Geschäftsverlauf in den ersten Monaten des laufenden Jahres sei befriedigend gewesen. Gegen 26 Stimmen genehmigte die Hauptversammlung den Wegfall des turnus- ger n Ausscheidens der Aufsichtsrats- mitglieder. Für den ausscheidenden Kom- merzienrat Dr. e. h. Karl Butzengeiger (München) wurde Christoph Frhr. v. Tucher (Bayerische Vereinsbank, München) neu in den Aufsichtsrat gewählt. be- eee Netto-Devisenposition neut erde (VWD) Nach dem ochenausweis der Deutschen Bundesbank vom 7. August hat sich der Banknotenumlauf gegenüber der Vorwoche um 960,4 Mill. DM auf 16,150 Md DM verringert. Der Goldbestand hat sich in der Berichtszeit um 47,14 Mill. DM auf 10,814 Md. DM erhöht. Auch die Guthaben bei aus- 7 V ländischen Banken und Geldmarktanlagen im Ausland sind um 141,4 Mill. DM auf 8,454 Md. DM ü gestiegen, davon waren zweckgebunden 876,7 Mill. DM gegenüber 965,7 Mill. DM. in der Vorwoche. Die Sorten, Auslandswechsel und-schecks haben sich leicht auf 146,49 Mill. DM ü verringert, v end die Verbindlichkel. ten aus dem Auslandsgeschäft um 102,04 Mill DM auf annähernd 1,160 Md. DM zugenom. men haben. Die Netto-Devisenposition der Bundesrepublik hat sich damit gegenüber der Vorwoche um rund 177 Mill. DM auf 17,132 Md. DM verbessert. Inleressanſes ft die Hausſeau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt. un Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts-GmbH, Bonn, folgende Mark tvorschau: Butter: Für Butter wird man nicht mehr zahlen müssen als bisher. Der durch die Frischbutterer zeugung nicht gedeckte Rest des Bedarfs wird durch Auslagerungen be- kriedigt. Molkereibutter ist weiterhin 30 bis 35 Dpf billiger zu haben als Markenbutter. Käse: Bei den Käsepreisen gibt es zu- nächst keine wesentlichen Aenderungen. Be- sonders deutscher Schnittkäse bietet gün- stige Einkaufs möglichkeiten. Eier: Während die deutsche Erzeugung entsprechend der Jahreszeit laufend weiter absinkt, beherrschen Auslandseier mehr und mehr das Marktbild, besonders in den gro- Ben Städten. Ausgesprochen günstige Ein- kaufs möglichkeiten bestehen für Kleineier. Sie werden reichlich angeboten und kosten im Verhältnis zu ihrem Gewicht erheblich weniger als normale Sortierungen. Fleisch: Die Preise für Rindfleisch wer- den bis auf Mannheim, Stuttgart, Heidelberg und Mainz zunächst unverändert bleiben. rische Hypotheken- und Wechsel- Bank Filiale Mannheim 13. August 1958 Zusammenfassung:(VWD) Bei gegenüber den Vortagen ruhigerem Geschäft war die Tendenz an den westdeutschen Aktienmärkten uneinheitlich. Kursbesserungen durchsetzen, doch zeigte sich im Verlauf Dagegen rückten Bankaktien erneut in den Vordergrund rückläufige Kursentwicklung auslöste. Zwar konnten sich anfangs in der Mehrzahl noch zunehmende Abgabeneigung, die eine des Interesses und lagen weiterhin fest. Auch einige Spezialpapiere hatten vielfach neue mehr- prozentige Steigerungen zu verzeichnen. IG-Farbennachfolger lagen behauptet, Elektropapiere teils gehalten, teils leicht nachgebend. Motorenwerte tendierten freundlich. Daimler stiegen auf anhal- tende Interessenkäufe bei der herrschenden Marktenge um 20 Punkte. Am Monteanmarkt überwog das Angebot, jedoch gingen die veränderungen bei den Papieren dieser Gruppe nur selten über ) RM- werte einen Punkt hinaus. Börsenschluß infolge weiterer Gewinnmitnahmen etwas leichter. Fest- verzinsliche Werte freundlich und teilweise bruchteilig fester. Aktlen 12. 8. 13 8. Aktien 12. 8. 13. 8. Ak tlen 12.83. 13%8 Accu 184% 185 Mannesmann 160 150 Bergb. Neue Hoffg. 161 164 Adlerwerko. 122% 120 Metallges. 500 602 Gute Hoffnung. 317 315 AEG. 240% 240% Rhein-Braunk. 340 340 Bet. Ges. Ruhrort! 27⁰ Asch zel 80/8 80% Rhein-Elektr.— 245 T MAN 272 270 Rhe install! 205½ 5 SMW 134 13 fg WW... 264 285 en. Hoesch 48; 1 Bemberg 115 115 Salzdetfurtn. 253 254 Hoeschwerke 135¾ 65 Ben Tlefbau 244 3387/ 0 15 21 302 300 4 4 BTE 338 4 ossquellbrau.—— 5 e* Buderus 100% 150 /, schubert& Salzer 2 23 eh. Kidehnerw.! 5 Chem. Albert 104 198 Schwartz Storch. 340 340 Klöckner-Werke. 150 150 Conti Gummi. 329% 329%[Seilind. Wolft. 140 1% Feldern. Humb. D. 258, 236 Daimler-Benz. 650 670 Siemens 273 273 Klöckner-Bergb. 148% 149 Degussa 3³⁸ 343[Sinner 4229 225 1 Stahiw. Südwestf. 220 22⁰¹⁰ Demag 259¾ 255% Südzucker 307 300 Dt. Erdöl.„ 207 207½[VDM 75 5 1 4 1465 eh. Ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 371 372 Ver. Stahlwerke f Dt. Steinzeug— Wintershall. 280 287% Dt. Edelstahlwerk 234— Durlacher Hof 280 280 Z.eiſ- Ikon 239 2³⁰ Dortm. Hörder f Eichbaum-Werger] 300 302 Zellstoff Waldhof 114% 114 Hüttenunion. 139% 138¼ El. Licht& Kraft 159 100 Bunde Gelsenberg 138 130 Enzinger Union. 200 201 an ken 245 Bochum. Verein. 101 160 Gebr. Fahr. 146 150 T Badische Bank 5½% 251[Gußgstahlw. Witt. 340 347 18 Parben Liqu Bayr. Hypothek. Hamborn. Bergb. 118½ 118% Ant.-Sch.). 44 447/ u. Wechsel-Bk. 5 315 Handelsunion307%¾ 311 As Fp. 2 A Sommerzpaflk“„% ½ Phoenix Rheinrohr 182 149 Casella. 48—(Commerz. krüttenw. Siegerl. 198 195 3 u. Credit-Bank 273 283 Niederrh. Hütte 25 3 Bayer 244. Deutsche Bank) 12½ 88 Ruhrst. Hatting 8—— pelten s Gulll. 22% 228 Dt. Bank A8. 26% 2 Stani. Südwestr. 220 220½ o 8 201 Dresdner Bank). 12¼ 13¼[Aug.-Thyssen-H.. 108% 166% 5 3 Dresdner Banka 280 280 Erin-Bergbau 314 317 Srttener-Rayser. 1 1e Pfalz. Hyp.-Bank 300 300 . N 7 85 282 Reichsbank-Ant. 0 275% Investmentfonds 8 5— 7 Hdbl. Zement. 30 330 55 70% 279%[Concentra.. 124.20 124.0 Hoechster Farben 248½ 250 Deka fonds 139,70 130,60 Holzm ang 1 71 Montan-Nachf.: 5*„131,50 15010 Klein, Schanzl. u. B. 59 Fondis„ 150,0 50,1 JFF Lahmeyer: 24 2 gisenhütte. 24 128 Investa 140,10 140, 10 nnn 3% Stani. Bochum Tel. Electr. on.) 12,77 12,60 Linde's Eis 299 299 eh. GHR: Unifonds 60,10 60,20 Ludw. Walznühlel— IHuttenw. Obern. 170 170 Juscafonds 2 100, 20 J 106,20 fügung. Kalbfleisch wird gebietsweise etwas teurer, so hauptsächlich in Bremen, Bochum, Aachen München, Frankfurt, Würzburg und in Ba- den-Württemberg. Falls die Metzger den ge. stiegenen Lebendviehnotierungen sofort fol. gen, könnte auch Schweinefleisch an man- chen Orten im Preis etwas anziehen. Seefisch: Grüne Heringe wird die Haus- frau reichlich und zu verhältnismäßig gün- stigen Preisen einkaufen können. Rotparsch und Kabeljau werden sogar etwas billiger werden, besonders gegen Ende der Woche Das Angebot an Bücklingen ist gut und aus. reichend. Kartoffeln: Die Speisekartoffelpreise wer. den sich. zunächst kaum ändern. Die Ver- braucher werden ihren Bedarf voll decken können. Obst: Das Angebot an Beerenobst nimmt weiter ab. Heidel-, Preißel- und Brombeeren werden aber genügend zu haben sein. Mit Süßkirschen und Schattenmorellen wird der Markt allmählich schwächer beschickt. Wäh. rend die Zufuhren an Mirabellen und Reine. clauden nicht besonders groß sind, werden Pflaumen, Zwetschgen, Aepfel und Birnen nach und nach verstärkt angeboten. Diese Früchte werden damit auch preisgünstiger, insbesondere gilt das für die Birnen. Wein- trauben und Pfirsiche, vornehmlich ausläan- discher Herkunft, sind in immer größeren Mengen am Markt. Die Preise geben dem- entsprechend allmählich nach. Gemüse: Die Bohnensaison ist auf ihrem Höhepunkt angelangt. Grüne und gelbe Sor. ten bieten günstige Einkaufs möglichkeiten Das Angebot an jahreszeitlich üblichem Ge- müse wie Kopfsalat, Spinat, Kohlrabi und Möhren, das ausreichend zur Verfügung steht, wird in steigendem Umfange durch Sellerie, Porree, Rettiche und Endivien er- Zänzt. Aus Importen stehen schließlich noch Paprika und Melonen reichlich zur Ver- ö Marktberichte vom 13. August Handschuhsheimer obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Große Anfuhr, Absatz für Tomaten gulf bei weiterem Preisrückgang. In Bühler Zwetschgen Absatz teilweise schleppend. Ueberstand. Auch hierin Preisrückgang. Es erzielten: Pfirsiche 4 bis 65; Mlrabellen Nancy 43-48; Pflaumen An- tario HKL B 17—22; The Czar HKL Ausfall 10 Zwetschgen Bühler HKL. B 15-18; sonstige Zwetschgen HKL. Ausfall 8—12; Aepfel HKI, B 12 bis 25; Birnen HKL B 10-20; Frühe von Trevoux HKL B 12—17; Clapps Liebling HKL B 18-22; Frei- landsalatgurken unverkäuflich; Einleger 6-9 em 14—17; 9—12 em 10-13; 12—15 em 6-7; Krüppel- einleger unverkäuflich; Tomaten 50—60 Durch- messer HKL B 19—20; 40—50 Durchmesser HKL B 15—16; Stangenbohnen 12—13.— Freitag möglichst keine großen Anfuhren wegen Feiertagen in Hauptempfangsgebieten. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Starke Anfuhr von Bühler Zwetschgen und Birnen. Absatz schleppend. Ueberstände in den abfallenden Qualitäten. Sortierungen nach wie vor mangelhaft. Preise 1e ½%, kg: Bühler Zwetschgen HKL. A 23; HKL B 13-22; Ausfall 10 bis 12; Ueberstand; Pflaumen und sonstige Zwetschgen 10—17; Ueberstände; Mlrabellen A bis 53; B 3446; Reineklauden 10—16; Brombeeren 55—69; Pfirsiche A 45—62; B 3044; Aepfel je nach Sorte KHL B 1725; C 1i—16; Bleibirnen HKL C5 bis 7; Clapps Liebling HKL B 1923; C 1-1 Doppelte Philipps HKL BE 1214; Bohnen 10-13 Tomaten HKL A 26; B 18-23; Zwiebeln HKL B 9 Gurken Einleger 6—17. Die Zukunftssicherung der Arbeitnehmer in ihren lohnsteuerlichen Auswirkungen Nach 8 2 Abs. 3 Ziff. 2 der Lohnsteuer- durchführungsverordnung LStDV) gehören zum Arbeitslohn Ausgaben, die ein Arbeit- geber leistet, um einen Arbeitnehmer oder diesem nahestehende Personen für den Fall der Krankheit, der Invalidität, des Unfalls, des Alters oder des Todes sicherzustellen (Zukunftssicherung); dies gilt auch, wenn dem Arbeitnehmer kein Rechtsanspruch auf die Leistung aus der Zukunftssicherung zu- steht, sofern er nur ausdrücklich oder still- schweigend der Zukunftssicherung zu- gestimmt hat. Dagegen gehören nicht zum Arbeitslohn Ausgaben für die Zukunfts- sicherung, die dem Arbeitgeber nur die Mittel zur Leistung einer dem Arbeitnehmer zu- gesagten Versorgung verschaffen sollen(sog. Rückdeckung des Arbeitgebers). Die verschiedenen Formen der Alters- versorgung der Belegschaft werden demnach nach geltendem Recht steuerlich verschieden behandelt. Diese unterschiedliche Behand- lung hat zu Anrufungen der Finanzgerichte geführt, weil von Unternehmungen teil- weise geltend gemacht wurde, daß keine ge- setzliche Grundlage dafür bestehe. Der Bundesfinanzhof(BFH), der in letzter In- stanz angerufen war, hat sowohl den Bun- desminister der Finanzen als auch den Deutschen Industrie- und Handelstag, den Deutschen Gewerkschaftsbund, den Verband der Lebensversicherungsunternehmen und die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung um Stellungnahme er- sucht; alle diese Stellen haben sich gutacht- lich zu dem Problem geäußert. Dem Streitfall, den der BFH mit Urteil vom 31. 10. 1957 VI 1/54 U(BStBl. 1958 III S. 4) entschieden hat, lag folgender Tat- bestand zu Grunde: Eine Firma hatte eine rechtsfähige Pen- slonskasse zur Alters- und Hinterbliebenen- versorgung ihrer rund 160 Arbeitnehmer er- richtet. Die Mitglieder der Kasse erhielten bei Alter oder Berufsunfähigkeit Versor- gungsrenten. Die an die Kasse zu leistenden Beiträge der Versicherten betrugen jeweils 9 V. H. des Gehalts. Die Firma hatte die Beiträge übernommen. Den Mitgliedern der Kasse stand ein Rechtsanspruch auf die Kasse zu. Im Jahre 1951 wies die Firma der Pensionskasse für die drei Jahre 1949, 1950 und 1951 auf einmal den Betrag von 235 547 DM zu. Sie kürzte davon für die Berechnung der Lohnsteuer für jedes Jahr und jeden Arbeitnehmer nach 8 2 Abs. 3 Ziff. 2 LStDx einen Betrag von 312 DM, insgesamt also (160x312R3)= 149 760 DM. Von dem Rest von 235 547 DM abzüglich(149 760) 85 787 DM berechnete sie die Lohnsteuer. Das Finanzamt gewährte den Freibetrag von 312 DM jeweils nur einmal; es erklärte den Rückgriff auf die Freibeträge für 1950 und 1951 für unzulässig. Beim Finanzgericht und beim BFH hatte die Firma mit Berufung und Rechtsbeschwerde keinen Erfolg. Der BFH bestätigte die Regelung der LStD, daß auch bei Zahlung der Beiträge an die Pensionskasse durch die Firma bei gleich- zeitiger Ubernahme der Beiträge durch diese darin zugeflossener Arbeitslohn für die Arbeitnehmer liege. Die Firma meinte, mit den Zuweisungen an die Kasse fließe deren Mitgliedern noch kein Arbeitslohn zu. Die Zuweisungen müß- ten ebenso beurteilt werden die Rückstel- lungen eines Unternehmens für Pensions- anwartschaften der Angestellten in den Bilanzen, die anerkanntermaßen nicht zu Arbeitslohn für die Arbeitnehmer führen. Die unterschiedliche Regelung in der LStDy widerspreche dem EStG. Sollte aber trotz- dem der BFH in den Zuweisungen an die Kasse Arbeitslohnn sehen, so müsse der Freibetrag von 312 DM dreimal gewährt werden. Diese Auffassung rechtfertigte sich dadurch, daß bereits Ende 1949 und 1950 der Kasse nach der Satzung die entsprechenden Beträge hätten zugewiesen werden müssen. In den Bilanzen seien die entsprechenden Rückstellungen gebildet worden, wodurch die Pensionskasse in gleicher Höhe Forderungen gegen die Firma erworben habe. Die Ab- deckung der Schulden habe die Firma nur hinausgeschoben, weil infolge der Wäh- rungsumstellung die Verhältnisse zunächst noch nicht hätten übersehen werden kön- nen. Der BFH bestätigte die Rechtsgültigkeit der fraglichen Bestimmung der LStDV. Er ging von der steuerlichen Behandlung der Aufwendungen des Arbeitgebers für die Zu- kunftssicherung und der steuerlichen Be- handlung der Altersbezüge der Arbeitnehmer aus, die einander entsprechen. Wo die Aus- gaben des Arbeitgebers für die Zukunfts- sicherung beim Arbeitnehmer gegenwärtigen Arbeitslohn darstellten, seien die später ge- leisteten Altersbezüge nicht Arbeitslohn. Sie Würden dann meist als Renten nach 8 22 EstG versteuert. Seien dagegen, wie z. B. im Fall der Rückdeckung, die Ausgaben des Arbeitgebers für die Zukunftssicherung für den Arbeitnehmer nicht gegenwärtiger Ar- beitslohn, so müßten grundsätzlich die spä- teren Versorgungsbezüge Arbeitslohn sein. Für die Bejahung gegenwärtig zufließenden Arbeitslohnes ging der BFH davon aus, das die Ausgaben des Arbeitgebers für die Zu- kunftssicherüng wirtschaftlich so zu betrach- ten seien, wie wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer Beträge zur Verfügung ge- stellt und der Arbeitnehmer sie zum Erwerb einer Zukunftssicherung verwendet hätte. Leiste daher ein Arbeitgeber Beiträge an eine selbständige Versorgungskasse, die den Arbeitnehmern einen Rechtsanspruch auf Versorgung gewähre, so seien diese Beiträge in der Regel Arbeitslohn. Die Firma sei nach der Satzung und nach Betriebs vereinbarung verpflichtet, die Versicherungsbeiträge für ihre Angestellten zu übernehmen. Damit befreie sie diese von ihrer Leistungspflicht und gewähre ihnen einen geldwerten Vorteil in Höhe des Nennbetrags der ersparten Bei- träge. Wirtschaftlich liege der Fall ebenso, wie wenn die Firma die Bezüge ihrer An- gestellten um 9 v. H. erhöhen und ihnen zugleich die Verpflichtung auferlegen würde die Gehaltserhöhung zum Erwerb einer be- stimmten Zukunftssicherung zu verwenden. Den Einwand gegen die unterschiedliche Behandlung der durch bilanzmäßige Rück- stellung gebildeten Pensionsanwartschaften und der echten Zukunftssicherung durch Lei- stung von Beiträgen ließ der BFH nicht gel- ten. Die unterschiedliche steuerliche Behand- lung entspreche dem geltenden Recht und könne ggf. nur vom Gesetzgeber geändert werden. Im übrigen sei die Unterscheidung wirtschaftlich sinnvoll, da im Streitfalle die Sicherung der Angestellten stärker sei als bei Arbeitnehmern, deren Arbeitgeber lediglich eine Rückdeckungsversicherung eingegangen sei. Der BFH befaßte sich auch mit dem Frei- betrag von 312 DM. Er hat seine Grundlage in§ 2 Abs. 3 Ziff. 2 Satz 3 LStDV. Danach gehören Ausgaben des Arbeitgebers für die Zukunftssicherung seiner Betriebsangehöri- gen nur soweit zum Arbeistlohn, als sie im Kalenderjahr insgesamt 312 DM übersteigen. Der BFH untersuchte diesen Freibetrag nach seiner Entstehungsgeschichte und kam zu dem Ergebnis, daß er in den Jahren 1939 und 1941 vom damaligen Reichsminister der Finanzen zur Milderung von Härten geschaf- fen worden sei. Nach der damaligen Rechts- lage ergab sich häufig für die Arbeitnehmer eine steuerliche Doppelbelastung. Einmal waren die Zuwendungen an die Ver- sorgungskassen als Arbeitslohn, zum anderen die späteren Rentenbezüge in vollem Um- tang als wiederkehrende Bezüge nach 3 2 Estc zu versteuern. Diesen Härten sollte durch Einführung des Freibetrags bewull begegnet werden. Trotz der Reform der Rentenbesteuerung ab 1. Januar 1955, wonach seitdem die Ren- ten nur noch mit einem geringen Ertrags- anteil der Est unterliegen und wodurch die oben geschilderte frühere Doppelbelastung der Arbeitgeber weitgehend beseitigt wurde, hielt sich der BFH nicht für befugt, die Be- stimmung des 8 2 Abs. 3 Ziff. 2 Satz 3 ESt für rechtsungültig zu erklären. Es sei ledig- lich eine Frage der Steuerpolitik und der Gesetzgebung, die Bestimmung ggf. der ge- änderten Entwicklung anzupassen, die darin bestehe, daß heute in vielen Fällen die Zuwendungen an die Versorgungseinrichtun, gen steuerlich begünstigt oder gar steuerfrel würden und andererseits die Rentenbezüge aus den Versorgungseinrichtungen ganz oder zum großen Teil steuerfrei blieben. Durch diese Form der Altersversicherung stehen deshalb seit 1955 entsprechend versorgte Arbeitnehmer wesentlich günstiger da lg andere Arbeitnehmer, die auf Grund det früheren Zusage des Arbeitgebers ihre Ver- sorgungsbezüge unmittelbar vom Arbeitgeber beziehen und sie nach den allgemeinen Vor- schriften als Arbeitslohn versteuern. Abschließend bestätigte der BFH die Handhabung des Finanzamts, das den Frel. betrag von 312 DM nur einmal gewährt hatte. Er komme nur für das Jahr der Zu- weisung in Betracht; Rückgriffe und Vor, griffe auf die Freibeträge vergangener un kommender Jahre seien unzulässig. Digser einschränkenden Auslegung hatten sich alle vom BSH gehörten o. à. Stellen angeschlos- sen. Sie entspricht nach dem BFH dem klat zum Ausdruck kommenden Willen des Ver, ordnungsgebers, der auf das„Kalenderjahr Bezug nehme.* . eis der Ust hat der der 150 Md. Sich in 1 10,814 bei aus- Agen im 454 Md. bunden DM in Wechsel 49 Mill. lichkei- 04 Mill. Senom- ion der iber der E 17,132 auslän- rößeren n dem- f ihrem be Sor- keiten. em Ge- abi und rfügung e durch rien er- ch noch air Ver- ö roßmarkt aten gut etschgen d. Auch siche% nen An- isfall 10% sonstige KL. B 12 Trevoux 22; Frei- 6—9 em Krüppel- Durch. HKL B möglichst agen in Kt vetschgen tände in en nach lastung wurde, die Be- ESt i ledig- ind der der ge- ie darin len die richtun⸗ euerfrel nbezüge nz oder Durch stehen ersorgte da als ind der tre Ver- eitgeber en Vor- FH dle n Frei- gewährt der Zu- id Vor- ner und Digser zich Alle eschlos- em klar des Ver- jerjahr“ * e Nr. 195/ Donnerstag, 14. August 1958 MORGEN Seite 11 au, Nu ein haue. fuss e, 4 2* VÜFV ds Hõliepunbi der eidelberger alumeniage 5 is KI 9.24. August) im HEIDELBERGER SCH Os 5 T. 231 23. Letzter T. 1 50— 5 plANRKEN 13, 15, 17, 19. 21 Un H HaMBR 1.0 16. 16 30 21 N 1* 12 Peter van Eyck, Corny Collins EW. Balser, Johanna v. 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Hesse, langenhagen/ Hannover, Langenforther platz Seite 12 MORGEN Die sieben Sqchen von Erich Köstner Karls Vermögen betrug fünfundsechzig Pfennige. Er hatte das Geld in kleinen Por- tionen gespart. Denn er besaß die Konzes- sion, leere Bierflaschen in den Kolonial- Warenladen zurückzubringen und die ausbe- Zahlte Einlage zu behalten. Dadurch war er an der Hebung des Bierkonsums in der Fa- milie interessiert, und gelegentlich sagte er beim Abendbrot: „Papa, hast du heute keinen Appetit auf Bler?“ Aber Herr Bollensänger trank lieber Kaffee. Außerdem durchschaute er die diplo- matische Bedeutung der Frage in keiner Weise. Und so kam es, daß der kleine Karl, trotz rigoroser Streichungen in seinem Aus- gabeetat, nur fünfundsechzig Pfennige be- sag, als der Geburtstag der Mutter gekom- men war. Immerhin, in seinen kleinen Augen— Karls Augen waren schmal wie die Schlitze in Sparbüchsen— waren fünfund- sechzig Pfennige ein bemerkenswertes Ka- Pital. Karl stellte sich am Morgen schlafend, dis die Mutter einkaufen ging. Er wollte ihr nicht gratulieren, bevor er das Geschenk be- sorgt hatte. Als die Tür zuflel, sprang er aus dem Bett, machte sich eilends zurecht, holte das Geld aus der linken Hosentasche semes guten Anzugs, und dann lief er aus dem Haus. Zu überlegen gab es nun nichts wei- ter. Er wußte seit Tagen, was er schenken wollte. An der Ecke Jordanstraße, vor Küh- nes Schnittwarengeschäft, blieb er stehen, überzählte das Geld noch einmal, stieg die fünf Stufen zur Ladentür hinauf und be- trat, ernst und feierlich gestimmt, das Ge- schäft. Herr Kühne las die Morgenzeitung, legte sie fort, schob die Brille auf die Stirn hin- auf und sagte:„Was soll's denn sein, kleiner Bollensänger?“ „Ich möchte eine Rolle weiße Seide und eine Rolle schwarze Seide.“ Herr Kühne zog einen Kesten auf und legte die beiden Rol- len auf den Ladentisch. „Dann möchte ich noch ein Heft Steck- nadeln und ein Heft Nähnadeln. Aber nicht mit so kleinen Löchern.“ Karl bemühte sich vergeblich, die erforderliche Größe der Na- delöhre mit den Fingern anzudeuten. „Nehmen wir die“, meinte Herr Kühne und legte zwei Nadelpäckchen, blau mit sil- berner Schrift, neben die weiße und schwarze Seide. „Nun vielleicht noch eine Rolle weißen Zwirn und eine Rolle schwarzen.“ „Vielleicht?“ fragte Herr Kühne streng. „Nein, sondern wirklich“, antwortete Karl. Und Herr Kühne holte aus einem anderen Kasten den Zwirn. „Sechserlei“, bemerkte Karl anerkennend, „Was kostet denn das bitte?“ „Zehn, fünfzehn, fünfundzwanzig“, Herr Kühne murmelte Ziffern, schob die Brille Deutsche Böcher in UdSSR Lebhaftes Interesse bei den Lesern Mit lebhaftem Interesse verfolge der sowjetische Leser das literarische Geschehen in beiden Teilen Deutschlands, heißt es in der neuesten Ausgabe des von der sowie tischen Botschaft in Bonn herausgegebenen Publikationsorgans„Die Sowjetunion heute“. Danach erwarb sich Leonhard Frank mit seinem ersten Buch„Die Räuberbande“ in der UdSSR viele Freunde. 1957 wurden„Die Jünger Jesu“ von Frank in Buchform her- ausgebracht. Im gleichen Jahr erschien ein Band ausgewählter Erzählungen von Frank, der Arbeiten wie„Michaels Rückkehr“ und „Links, wo das Herz ist“ enthält. Die Er- züählungen von Heinrich Böll sind in ver- schiedenen Zeitschriften abgedruckt worden. „Und sagte kein einziges Wort“ sowie„Das Brot der frühen Jahre“ erschienen als Ein- zelausgaben. Gegenwärtig wird Bölls Ro- man„Das Haus ohne Hüter“ zum Druck vor- bereitet. Das Buch„Mein General“ von Karl Opitz kam 1955 in zwei Massenauflagen her- aus. Die Erzählung von Irmgard Kein„Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht spielen durften“ war im Erscheinungsjahr 1957 in wenigen Tagen vergriffen. Teile aus Ursula Rütts Roman„In Sachen Mensch“ wurden ebenfalls veröffentlicht. Erzählungen und Ausziige aus größeren Werken von Borchert, Weisenborn, Ledig, Gaiser und anderen Autoren wurden in Moskauer, in Provinz- zeitschriften und in den literarischen Bei- lagen der Tagesblätter abgedruckt. Der Kriegsroman„Zeit zu leben, Zeit zu sterben“ von Erich Maria Remarque erschien in meh- reren Massenauflagen. dpa von der Stirn auf die Nase, anscheinend um exakter kopfrechnen zu können, und sagte schließlich:„Macht fünfzig Pfennig.“ „Da bleiben mir fünfzehn Pfennig. Ach, da nehme ich noch ein Dutzend große Druck- knöpfe.“ Herr Kühne brachte die Druckknöpfe und legte sie zu dem übrigen.„Macht fünfund- sechzig Pfennige. So, nun bist du dein Geld os.“ Karl blickte begeistert auf die Röllchen, Rollen und Päckchen, zählte das Geld— es War noch ganz warm— auf den Ladentisch und sagte:„Nun hätte ich noch eine große Bitte, Herr Kühne. Wenn Sie mir für die Sachen einen kleinen Karton geben könnten, zum Hineinlegen, weil.. Es ist nämlich ein Geschenk.“ „Aha! Ein sehr praktisches Geschenk!“ Herr Kühne ging in die Kniebeuge und brachte verschiedene leere Kästchen zum Vorschein. Eines von ihnen eignete sich. Er legte die sieben Geschenkartikel erst auf ein Polster aus Seidenpapier und dann in den Karton. „Direkt zum Anbeißen, was?“ meinte Karl, nahm das Paket, machte eine Verbeu- gung, grüßte und ging. Herr Kühne hustete. Eigentlich hatte er lachen wollen. Aber das Lachen war ihm in die falsche Kehle geraten. Er hustete also und setzte sich dann wieder zu seiner Mor- genzeitung. „Wo warst du denn, um alles in der Welt?“ fragte die Mutter, als sie ihm die Tür ökkfnete. Karl hielt ihr das Paket hin und sagte: „Da! Ich gratuliere dir mächtig zum Geburts- tag.“ 5 „Ich danke dir schön, mein Junge. Haupt- sache, daß wir gesund bleiben.“ „Jaja, Muttchen, mach nur mal das Paket auf.“ „Nun komm nur erst in die Wohnung.“ Sie gingen ins Zimmer. Während die Mut- ter das Geschenk aus dem Papier wickelte, sagte er:„Also, eigentlich wollte ich dir wie- der Nelken schenken. Aber Blumen kriegst du immer von Tante Lina und von Herrn Schurig. Und da dachte ich mir, vielleicht Wäre es richtiger.. Na, hab' ich ne Angst, ob's dir gefällt.. Herr Kühne meinte „Aber das ist ja großartig!“ rief die Mut- ter und schlug die Hände über dem Kopf zu- sammen. Sie hatte den Karton geöffnet und starrte überrascht auf die sieben Sachen. Dann hob sie alles heraus, vorsichtig, als wären die Druckknöpfe, der Zwirn, die Seide und die Nähnadeln aus Meißner Porzellan. „Da staunst du, was? Ich finde es kolossal praktisch“, meinte Karl couragiert; und etwas zaghafter fragte er:„Freust du dich auch ganz richtig darüber? Genau so, als Wenn ich dir Nelken gebracht hätte?“ Die Mutter zupfte ihn mit beiden Händen an beiden Ohren, gab ihm einen Kuß und er- klärte leise:„Ich freue mich noch viel mehr darüber, mein Kleiner.“ Am Nachmittag kamen Tante Lina und Frau Bäckermeister Wirth. Sie schenkten Blumen. Die Bäckermeisterin brachte außer- dem noch einen runden Apfelkuchen. Herr Schurig, der möblierte Herr, gratulierte ebenfalls. Er stiftete eine Flasche Malaga, trank mit den Frauen Kaffee und verab- schiedete sich dann. Er hatte in der Fortbil- dungsschule Zinsrechnungen zu geben. Tante Lina fand, als er fort war, er sei reizend. Frau Wirth schimpfte auf den Kaffeedurst, den sie habe. Und Frau Bollensänger ging in die Küche, um frischen Kaffee aufzusetzen. Karl begleitete sie. Als er nach kurzer Zeit, die große Kanne balancierend, zurückkam und an der ge- schlossenen Stubentür stand, hörte er, wie sich die beiden Frauen unterhielten. „So ein alberner Einfall von dem Jungen, seiner Mutter Zwirn und Druckknöpfe zu schenken“, sagte die Tante. „Ich finde es auch reichlich abgeschmackt“, gab Frau Wirth zur Antwort.„Wenn wir unserer Mutter so etwas gebracht hätten, Wären wir aber schlecht angekommen. Es hat So etwas Liebloses.“ „Ja, das ist es. Ich verstehe meine Schwe- ster nicht, daß sie sich darüber auch noch freut.“ „Gott, was soll sie machen? Wer weiß, ob sie sich wirklich gefreut hat.“ Der kleine Karl stand im dunklen Korri- dor. Die Kaffeekanne zitterte, als ob sie friere. Da kam die Mutter aus der Küche, Wäre beinahe über ihn gestolpert und fragte erstaunt:„Was treibst du denn hier?“ „Ach“, sagte er,„ich krieg die Tür nicht auf, die Kanne ist so schwer.“ Dann gingen sie beide in die Stube. „Hurra! Frischer Kaffee!“ rief Frau Bäk- kermeister Wirth, setzte sich aufs Sofa und schnupperte geräuschvoll. Am Abend, als ihn die Mutter ins Bett brachte, sagte er:„Hast du dich sehr ge- ärgert, daß der Vater deinen Geburtstag vergessen hat?“ „Ach wol, meinte die Mutter, strich die Decke glatt und lächelte.„Ach wo, das ist gar nicht so schlimm. Er ist nun mal so.“ „Aber wenn er anders wäre, wär's besser, nein?“ Die Mutter setzte sich auf die Bettkante. „Ich habe ja dich, mein Junge.“ „Freilich“, sagte er. Dann schwiegen beide. Sie dachte schon, er schlafe, und stand be- hutsam auf. Da faßte er ihre Hand. Du hast dich doch ganz bestimmt über den Zwirn gefreut? Und über die Nadeln und die Druckknöpfe?“„Ganz bestimmt! Eh- renwort.“—„Und mehr, als wenn ich Nel- ken gebracht hätte?“—„Viel mehr. Sieben- mal mehr.“ Er lachte.„Weil es sieben Sachen sind. Und es war kein abgeschmack- tes und albernes Geschenk?“ „Aber Karl! Wie kommst du denn dar- auf?“—„Nur sol, meinte er.„Ich dachte bloß...“ Sie streichelte seine Hand.„Na, da will ich mal schlafen“, beschloß er.„Gute Nacht, Muttchen!“—„Gute Nacht“, sagte sie. Und bevor sie die Tür erreicht hatte, mitten in der dunklen Kammer, fügte sie leise hin- Zu:„Ich danke dir sehr, mein Junge.“ Er hörte es, gab seinem Kopfkissen begeistert einen Rippenstoß und schlief ein. Kassels neues Theqter im Rohbau Zur Saison 1959 soll das neue Staatstheater in Kassel fertig sein. Unser Bild zeigt den Rohbau, kurz vor der Vollendung. Paul Bode hat den Entwurf dazu geschaffen, nachdem das erste Projekt der Architekten Scharoun und Mattern in letzter Minute abgelehnt worden ist. 5 AP-Foto Von Spinoza zu Anne Frank Ein Besuch im Jödischen Historischen Museum am Niedwmarkt zu Amsterdam Als der zweite Weltkrieg ausbrach, waren 140 000 Juden im Lande heimisch; als 1945 die Uberlebenden aus den Lagern zurück- kehrten, waren es 30 000 niederländische Juden. Den 110 000 Menschen zum Gedächt- nis, die während der Besatzungsjahre um- gekommen sind, wurde der schon länger bestehende Plan eines„Joods Historisch Museum“ verwirklicht, das unter der Direk- tion von Dr. Otto Meyer steht, einem gebür- tigen Deutschen, und im alten Waaggebouw am Nieuwmarkt zu Amsterdam beheimatet ist. Mit 277 Katalognummern, zu denen noch die langfristig laufende Ausstellung„Jü- dische rituelle Kunst aus Paris“ mit der Judaica-Sammlung Strauß- Rothschild des Musée Cluny mit weiteren 100 Stücken tritt, Werden hier das geschichtliche Leben und religiöse Wirken der beiden jüdischen Kult- gemeinschaften ausgebreitet: der Nieder- ländischen Israelitischen Kirchengenossen- schaft und der Portugiesischen Israelitischen Gemeinde. Im gleichen Jahre 1632, als Spinoza in Amsterdam geboren wurde, kam der junge Rembrandt in diese Stadt. Er hat oft in dem damals als Zunfthaus dienenden Waaggebouw gemalt, unweit steht sein Haus àn der Jodenbreetstraat, und die Zeichnung Rem- brandts von einer Synagoge steht am An- fang der ebenso reichhaltigen wie kostbaren Sammlungen dieses einzigen jüdischen Mu- seums in Europa. Handschriften mit gemal- ten Initialen, darunter ein aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammender Machzor, ein Gebetszyklus für die Festtage nach dem Ritus der deutschen Juden aus der Rijn- streek, den 1669 der Drucker Uri Phoebus Halevi der damaligen Hochdeutschen Jü- dischen Gemeinde hier schenkte, sind ebenso enthalten wie wertvolle frühe Drucke, etwa ein 1646 verfertigter Pentateuch aus der Offizin des Joseph ben Menasseh ben Israel oder eine spanische Erzählung des Pentateuch von 1655. Aus dem Jahre 1662 stammt die erste in Amsterdam erschienene illustrierte Hagadah, wie sie an den ersten zwei Abenden des Pesach-Festes in Gebrauch War, und mit dekorativen Randifiguren des Abraham de Chaves von 1687 geschmückt ist eine Megillah, eine Rolle von Esther, aus der in der Synagoge am Purimfeste vor- gelesen wurde. War auch ein erheblicher Teil der Amsterdamer Gemeinde durch die Austreibung von der iberischen Halbinsel gekommen, und gerade ihren Reichtum ver- dankte sie ja vornehmlich den portugie- sischen Juden, so erfolgte doch daneben ein Zuzug auch vom Osten her; neben Gebet- büchern des sephardischen finden sich darum solche nach askenasischem Ritus, und Handschriften sind in sepharduscher und askenasischer Kursivschrift detztere mit- unter in jiddischer Sprache) zu sehen. Aber die erste Amsterdamer Zeitung erschien in spanischer Sprache„Gazeta de Amsterdam“ von 1675, und das einzige erhaltene Exem- plar ist auch hier gezeigt. Ein großes Waschbecken zum FHände- Waschen für die Kohaniem, aus vergoldetem Silber 1630 in der Augsburger Werkstatt des Abraham Wamberger gefertigt, mit dem Koltur-Chronik Der italienische Dichter Enrico Pea, einer der Bahnbrecher der modernen italienischen Literatur, erlag in Forte dei Marmi im Alter von 77 Jahren einem Herzschlag. Pea, der aus Seravezza(Lucca) stammt und sich als Direk- tor mehrerer Provinztheater betätigte, erhielt viele namhafte Literaturpreise. Eine seiner Erzählungen ist von Ezra Pound ins Englische übertragen worden. i Der Kunsthistoriker Professor Albert Erich Brinckmann ist am Dienstag im Alter von 76 Jahren in Köln gestorben. Der Gelehrte, der aus der Schule Wölfkflins und Goldschmidts hervorgegangen ist und dessen spezielle For- schungsgebiete das Barock und die Entwick- lung der Städtebaukunst waren, stammt aus Norderney. Nach einem Studium an den Uni- Versitäten München und Berlin und an der Technischen Hochschule Berlin sowie Studien- reisen ins Ausland war er nacheinander Or- dinarius an den Universitäten Rostock, Köln, Berlin und Frankfurt. In Frankfurt wirkte er von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1946 als einer der führenden deutschen Kunsthistoriker. Professor Brinckmann war Herausgeber des Handbuches der Kunstwissenschaft. Durch seine Bücher„Geschichte der Baukunst des 17. und 18. Jahrhunderts in den romanischen Ländern“, „Spätwerke großer Meister“,„Europäische Humanitas“ und das 1955 erschienene„Bau- Kunst— Die künstlerischen Werte im Werk des Architekten“ ist er über die Grenzen Deutsch- lands hinaus bekannt geworden. Rund 1 300 Verlage aus 25 Ländern bieten auf der Frankfurter Buchmesse 1958 vom 25. bis zum 30. September den Sortimentsbuch- händlern und Bücherfreunden aus aller Welt die Möglichkeit, sich über den internationalen Buchmarkt zu unterrichten. Wie beim Börsen- verein des deutschen Buchhandels verlautete, stellt ein Teil der Sowietzonen-Verlage in einer von Leipzig betreuten Kollektivschau aus. Ihr Titel ist„Bücher aus dem innerdeutschen Han- del“. Vier Verlage der Sowjetzone kommen als selbständige Aussteller nach Frankfurt. Urteil des Paris als Schmuck, zählt zu den ältesten Kultgeräten, gemeinsam mit einer dazugehörigen Wasserkanne, deren Ständer von einer im Schilf knienden Nymphe ge- bildet wird. Uber 80 Silbergeräte sind aus- gestellt, und rund 60 Arbeiten in Bronze, Kupfer und Zinn schließen sich an: Hanu- dillas, Sabbathlampen, Menorahs, dann brokatene und mit Ornamenten bestickte Decken, Gebetsrollenmäntel und Wand- teppiche, schließlich die zu Neujahr und dem Versöhnungstag geblasenen Sjofars, Die Glasarbeiten, also Pokale und Kelche, stammen alle aus dem vergangenen Jahr- hundert, aber die Gedenkmünzen reichen Wieder bis 1696 zurück, als ein Herr De Pinto eine solche anläßlich der Bewahrung seines Hauses bei einem Aufruhr, und bis 1714, als der aus Polen kommende Eleazer von Brody eine weitere zu seinem Eintritt als Ober- Rabbiner bei tischen Gemeinde prägen ließen. Den Ab- schluß bilden die Zeichnungen und Ge- mälde jüdischer Künstler, unter denen sich auch Werke bekannter Maler wie Jozel Israels, Johannes Bosboom und Mortin Monnickendam befinden. Ein besonderer Raum ist der Geschichte der Hochdeutschen Israeli- des niederländischen Judentums von 1949 bis 1945 gewidmet. Mit Photokopien und originalen Leihgaben hat das Reichsinstitut für Kriegsdokumente einen Querschnitt durch die Ereignisse zur Verfügung gestellt. Jegliche Form von Antisemitismus war bis dahin in den Niederlanden unbekannt ge- wesen, wie ja auch die Bürger aus den sei- nerzeitigen die geringste Diskriminierung erfuhren. Als indonesischen Kolonien nicht von den nationalsozialistischen Besatzungs- behörden die ersten Maßnahmen gegen die Juden versucht wurden, begann die Arbei- terschaft, vom Bürgertum unterstützt, einen Generalstreik als Protest. Drei Tage ruhte das gesamte Arbeitsleben in den Nieder- landen, und da man Rückwirkungen auf die anderen besetzten Länder Westeuropas be- fürchtete, mußte der NS- Reichskommissar mit den Streikenden offizielle Verhandlun- gen aufnehmen. Ihr Unterfangen freilich, unvorbereitet und unbewaffnet, war aus- sichtslos gewesen, aber es hatte doch manche Maßnahmen zumindest zu verzögern ver- mocht. Was dann geschah, zeigen die Bekanntmachungs-Plakate, die Gestellungs- befehle zum Abtransport, die Verhaftungs- listen und die Photos der in Kolonnen davongetriebenen Menschen. Eine unter den 110 000, die nicht mehr wiederkehrten, war Anne Frank. Ulrich Seelmann-Hggebert STITIVIA GROTH: Laa m gun mil bas unglaubliche ſagebuch des Mädchens Pony Copyright by Ftanz Schneekluth verlag, Datmstadt 8. Fortsetzung Die beiden Frauen sehen sich einen Augenblick an. Schön, groß, schlank und Iächelnd die eine, und so jung. Alt, kummer- voll, bitter und kein bißchen schön, die andere. Es ist eine Szene wie auf der Bühne. Und genauso aufregend. Im letzten Moment halte ich noch den Kuchenteller fest, beinahe Wäre er runtergefallen, das wäre vielleicht peinlich gewesen. „Um so besser“, sagte die Fränze' kurz. „Und nun gehen Sie schlafen.“ „Gute Nacht, Frau Doktor“, sagt Rita sehr höflich und steigt ohne Eile die Treppe hinauf. Fränze bleibt noch einen Moment in der Jeeren Diele stehen, ganz schmal und zusam- mengesunken steht sie da, mit hängenden Armen. Fast tut sie mir leid. Dann geht sie zum Schalter und knipst das Licht aus. Himmel, sie wird doch nicht auf die Idee kommen und ins Souterrain gehen? Dann sieht sie mich. Ich halte den Atem an. Doch auch sie steigt langsam die Treppe hin- auf. Diese komische Geschichte erlebte ich vor einigen Tagen. Als ich raufkam, wunderten sich die anderen, wo ich so lange geblieben War. Ich erzählte ihnen das Ganze. Margit Meinte, Rita gehe ja auch ein wenig zu weit. So spat brauche sie nicht nach Hause zu kom- men. Und er sei zu verwundern, daß sie immer die Erlaubnis für die abendlichen Ausgänge bekäme. Wir dürften ja auch nicht fortgehen. „Wir haben ja auch keinen reichen Ver- lobten mit Auto, der uns abholt und heim- bringt“, sagte ich. „Da schau, da schau“, meinte Ina nach- denklich.„Das ist gut. Sowas hab ich mir doch schon immer gedacht.“ e Aber sie rückt dann nicht weiter damit heraus, was sie sich gedacht hatte. Diesen Abend also nun kam Rita zu uns. Das tut sie sonst nie. Sie hat ein Zimmer zu- sammen mit der kleinen dicken Burgl, von der sie hemmungslos bewundert wird. „Die Kleine schläft schon“, sagt Rita,„ich möchte aber noch eine Zigarette rauchen.“ „Die Kleine hat wohl überhaupt einen festen Schlaf, wie?“ fragt Ina. Rita wirft ihr den für sie typischen hoch- mütigen Blick zu.„Ich denke schon. Sie hat sich jedenfalls noch nie über das Gegenteil beklagt.“ Sie sieht auch jetzt wunderbar aus. Ueber einem weißen Perlonnachthemd trägt sie einen pfirsichfarbenen Morgenrock aus Seide. Wie im Film. Dabei soll sie, wie mir mal je- mand erzählt hat, gar nicht aus besonders großartigen Verhältnissen stammen. Irgend. ein Vormund bezahlt den Aufenthalt hier für Sie. Er wird doch kaum diese luxuriöse Gar- derobe auch bezahlen. „Rauchst du die Zigarette in unserer Ge- sellschaft?“ fragt Ina anzüglich.„Oder hast du etwas Besseres vor?“ „Ich will euch nicht stören. Sicher sind eure nächtlichen Diskussionen sehr anregend, aber nicht für jeden bestimmt.“ „Auf jeden Fall sind sie gegen die Haus- regeln“, sage ich und kichere. Rita hat sich in unserem bequemsten Ses- sel niedergelassen und zündet sich die Ziga- rette an. Wir liegen oder sitzen ja alle schon im Bett. Ina und Pat, die hier zu Besuch sind, sitzen bei mir und Margit am Fußende und haben die Beine unter die Decke gesteckt. „Willst du ein Glas Wermut?“ fragt Margit. „Wermut?“ fragt Rita zurück.„Um diese Zeit? Ist das nicht etwas ungewöhnlich?“ „Sekt haben wir leider heute nicht“, sagt Ina spöttisch,„unser Sektkühler ist gerade in Reparatur. Den Wermut trinken wir mit Zitrone und Selter, da geht er auch als Nachtgetränk.“ 5 „Na, ich glaube, ihr seid ein ganz ulkiger Verein hier“, sagt Rita.„Was wälzt ihr denn für Probleme zu so später Stunde? Sehnsucht rliach Herrn Bork? Genaue Einzelheiten über den Mann aller Träume?“ „Du wirst lachen, es gibt Mädchen, die sich auch mit anderen Dingen beschäftigen als mit Männern.“ „Das lohnt sich meistens nicht“, erwidert Rita. „Kommt darauf an, was man als lohnend betrachtet.“ „Eben.“ Rita bläst den Rauch vor sich hin und Mppt an ihrem Glas. Zwischen ihr und Ine desteht geradezu eine Art Feindschaft. Kommt das daher, weil sie so verschieden Sind? Oder hat es bestimmte Gründe? Margit mit ihrem guten Herzen will ver- mitteln.„Wir haben uns gerade darüber unterhalten, was wir einmal werden wollen. Hast du eigentlich schon Berufspläne, Rita?“ „Berufspläne? Ich?“ fragte Rita erstaunt zurück.„Da sei Gott vor. Ich habe nicht die Absicht, jemals im Leben zu arbeiten. Dafür sind die Männer da. Ich werde mich so gün- stig wie möglich verheiraten.“ „Niemand zweifelt daran“, entgegnet Ina. „Denn daß reiche Männer meist arm an Geist sind, ist ja bekannt. Auf diese Weise kriegen sie immer das, was ihnen zukommt.“ „Wie mein Schwager“, sage ich. „Ist dein Schwager ein reicher Mann?“ fragt Rita interessiert und ist nicht im min- desten gekränkt durch Inas Angriffe. „Klotzig reich“, prahle ich.„Meine Schwe- ster wohnt in einer Mordsvilla, sie haben einen richtigen Diener, so'ne Art Butler und ne Köchin und ein Stubenmädchen und drei Autos und nen Chauffeur und was weiß ich noch. Meine Schwester ist auch so hübsch wie du. Aber abgesehen davon, ich hätte einen Marm wie meinen Schwager nie geheiratet. Da könnte er von mir aus ein Schloß haben.“ „Du brauchst ja nicht“, sagt das schöne Mädchen freundlich,„es finden sich genug Frauen, die ein gutes Angebot zu schätzen Wissen.“ f Plötzlich wird an unsere Tür geklopft und gleich darauf steckt Mademoiselle Moreau den Kopf ins Zimmer. Kommt sie jetzt erst nach Hause? „Kinder, warum schlaft ihr denn noch nicht? Das geht aber wirklich nicht. Es ist schon so spät. Und das ganze Zimmer ist voller Rauch.“ Temperamentvoll geht sie zum Fenster und reißgt-es auf. Dann dreht sie sich um und sieht uns der Reihe nach an. Sie merkt sicher die stumme Feindschaft. die ir entgegenschlägt. Sie sieht hübsch aus, Wie sie dasteht, zierlich und anmutig. Den Hut trägt sie in der Hand, ihr dunkles Haar ist ein wenig zerzaust. So wie es aussieht, Wenn man kurz zuvor zärtlich von einem Mann Abschied genommen hat. Und sie sieht glück. lich aus, das sehen wir auch. Eigentlich wir ihr doch nicht richtig böse. Wir träumen ja nur. Aber wWas sie erlebt, scheint Wirk- lichkeit zu sein, Wir neiden es ihr ein wenig nicht nur wegen Bork, sondern überha Sie hat schon etwas, was wir noch nicht ken- nen. Aber irgendwie sind wir auch freier als sie. Wir fühlen uns auf einmal wieder Kinder, für uns ist alles noch Zukunft. wur sind noch Zuschauer. Aber sie, sie muß elles schon selbst erleben. Rita erhebt sich lässig.„Dann gehe ich schlafen. Schönen Dank für die Zigarette Gute Nacht!“ Wir sagen auch gute Nacht und schwelgen dann wieder. Marcelle Moreau geht langsam, we zögernd, zur Tür. Es sieht aus, als wolle cle noch etwas sagen. Aber sie sagt dann nur: „Schlaft jetzt. Gute Nachit“, und geht. „Ich hasse sie“, stößt Feli wütend her vos, Als sie draußen ist. „Du duenme Pute“, sagt Ina.„Maroelle ist in Ording. Und wenn Bork ste maß, kann ich es verstehen, Ihr nicht?“ „Doch“, sagen wir beide, Margit und ich, und meinen es ehrlich. Feli schweigt. * Die neue Turmlehrerin ist eine Wucht. Ich glaube, wir haben alle dumme Gesichter ge- macht, als„Franz' sie beim Mittagessen vor, stellte. Sowas soll eine Lehrerin sein? Sie i8t einfach rasant. Fortsatæung flit im erst in d den Feie Sar ruh, Von run, aus! gew dan Schl lenk Den dur. Mil! erst End an. schi an 1 schr Gre dert Ton kau abg gest ist i Sop! Frit Wor sen. stur geb lieh sens Fre in rem sen ner rad