Nr. 199 —— tion J IV).— Lasken- Teinrich ignisse“ Sprache er Got- „Erich lemmer: Werke. Werner rlo Coe. nan).— rias“, Nacht⸗ 1 Menu. hte“ ind der me und Salmon: Gerhard laubens. ichtchri⸗ nt“ isse Nufsätze Tiedrich Hasse: örich ach dem Ile Teil- ſohnson: 5d Katz: n 5 Franz — Hang Ze-Hin- en Ein Ver. sheimer: Walter James agmenth. en einer önchen 1 Schat ie grobe — Nose „Ich bin Ne). e Wind“ 8a, 1“ Manon“ Tage in Frieden- — Ru- N chel“, 25 nan). t“(Er- „80 sab n Sisy⸗ aine all; 1Grubb. Joachim näft und Mediter- r dunkle acumba, 1 adden ner lebst Mitchell Roman). Sti“. es wWelt⸗ „Männer Us Bian- schichte Die lie- ce Dur- oytisolo: Ace Me- ce“(Ro- oder die D Pirro. Poirier: onischen Solinas: — ien be⸗ 2 Wun⸗ uicht bis aben Ind weiteren Sagt er g Biblio. unsanft Iterblatt 15 zen. 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Die Einigung der in Genf tagenden Atom-Sachverständigen aus Ost und West über ein Kontrollsystem zur Ueberwachung eines Atom- Versuchsstops hat in der ganzen Welt Befriedigung und Erleichterung ausgelöst. Der amerikanische Präsident Eisenhower sagte auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch, die Sach- verständigen hätten„äußerst ermutigende Fortschritte“ erzielt. Die nach wochen- langen Beratungen in Genf erreichte Einigung erregt die Politiker in Washington weitaus mehr als die Tagung der UNO-Generalversammlung über die Nahost- Krise. Obwohl man das Ergebnis in Amerika lebhaft begrüßt, macht man wenig Hehl daraus, daß die USA nunmehr einem noch stärkeren moralischen Druck ausgesetzt seien, dem Beispiel der Sowjetunion zu folgen und ihre Atomversuche einzustellen. Die offlziellen Stellen in Washington haben es allerdings schon vor Beginn der Genfer Expertenkonferenz ausdrücklich ab- gelehnt, durch die Beschlüsse und Resolutio- nen, die diese Konferenz in irgend einer Weise fassen würde, gebunden zu sein. Heute jedoch fühlt man, daß der Druck der öffentlichen Weltmeinung nach Einstellung der Kernwaffen versuche immer größer wird. Die Tatsache, daß die russischen Delegier- Der Irak erhält keine Militärhilfe mehr Amerikanische Lieferungen eingestellt/ Explosion in der Beiruter Hauptpost Washington/ New Lork.(dpa) Ein Sprecher des amerikanischen Außen ministeriums er- klärte am Mittwoch, die Militärhilfe der Ver- einigten Staaten für den Irak werde nicht fortgesetzt. Die neue irakische Regierung habe keine Verhandlungen über eine mögliche Fortsetzung der Hilfslieferungen gewünscht. Dagegen liefen die amerikanischen Lieferun- gen für die irakische Polizei weiter, durch die Handfeuerwaffen und Krafträder in den Irak kämen. Dieses Hilfsprogramm sei ein Teil der von den Vereinigten Staaten dem Irak gewährten technischen Hilfe. Der Spre- cher betonte, daß das militärische Hilfs- programm der USA seit der Revolution im Irak am 14. Juli eingestellt worden sei. Die irakische Regierung hat fünf Bot- schafter und Gesandte auf die Pensionierungs- liste gesetzt. Es handelt sich um die diplo- matischen Vertreter in Washington, Neudelhi, Madrid, Rom und Damaskus Eine Dynamitladung explodierte am Mit- woch in einer Toiletteè des Beiruter Haupt- postamtes. Bei der Explosion wurden zwei Menschen verletzt. Der Schaden ist gering. Die Sprengladung wurde zur Explosion ge- bracht, obwohl das Hauptpostamt schwer be- wacht ist und obwohl jeder genau durchsucht wird, der das Gebäude betreten will, wo die wichtigsten Telefonleitungen des Landes zusammenlaufen. Während die UNO am sechten Tag ihrer Nahost-Debatte in der Vollversammlung und hinter den Kulissen um eine Formel zur Lösung der Lage in Jordanien und im Liba- non ringt und das politische Tauziehen um die einzelnen Resolutionen anhält, betonte der amerikanische Präsident Eisenhower in Washington erneut seine Bereitschaft, die in den Libanon entsandten Truppen zurück- zuziehen, sobald die libanesische Regierung sie nicht länger benötige. Zweite Voraus- setzung für den Abzug der Soldaten müsse die Bereitschaft der UNO sein, die Verant- wortung für die Aufrechterhaltung des Frie- dens in diesem Gebiet zu übernehmen. Im Mittelpunkt der Nahost- Debatte stand am Mittwochvormittag die Rede des fran- zösischen Außenministers Couve de Murville, der zum ersten Male vor diesem Forum sprach und den alten französischen Standpunkt wiederholte, daß eine Gipfelkonferenz der beste Weg zu einer Lösung der Spannungen im Nahen Osten sei Neue Nahost-Reise Hammarskjolds New Fork.(dpa) Im UNO-Sekretariat verlautete am Mittwoch, daß Generalsekre- tär Hammarskjöld am kommenden Montag oder Dienstag in den Naher Osten abreisen Wird. Wie es heißt, will Hammarskjöld an Ort und Stelle mit den beteiligten Regierun- gen über UNO-Maßnahmen konferieren, zu denen er wahrscheinlich durch eine Resolu- 111 Vollversammlung ermächtigt werden wird. Indiens Gläubiger versammeln sich Beratungen über neue Kredite/ Deutsche Delegation nach New Lork Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am Wochenende wird eine fünf- köpfige Delegation unter der Leitung von Ministerialdirigent Dr. Henckel aus dem Bundeswirtschaftsministerium nach New Vork reisen, um an einer Konferenz der Weltbank teilzunehmen, auf der über die Gewährung einer weiteren finanziellen Hilfe für Indien beraten werden soll. An der Kon- ferenz werden als Hauptgläubiger auch De- legationen der USA, Großbritanniens und Japans teilnehmen. Es steht noch nicht fest, Armin Hary Europameister Am 2. Tag der Leichtathletik-Europameister- schaften in Stocſqcholm siegte im 100 m-Endlauf zur großen Uberraschung nicht Europarekord- ler Manfred Germar, sondern sein Lever- kusener Rivale Armin Har)(unser Bild) mit 10,3 See.(Ausführlicher Bericht im Sportteil.) in welcher Höhe die Wirtschaftshilfe für In- dien von der Weltbank geleistet werden soll. Zu Meldungen, daß sich die Bundesrepublik mit 500 Millionen Mark beteiligen werde, wird in Bonn gesagt, Entscheidungen seien noch nicht gefallen. Grundsätzliche Bereit- schaft zu einem deutschen Beitrag besteht jedoch. Die USA und Großbritannien sind ent- schlossen, der sowjetischen Wirtschaftshilfe in Indien eine eigene großzügige finanzielle Hilfsaktion entgegen zu setzen. Ueber das sowjetische„Liebeswerben“ um Indien als dem größten neutralen Land der Welt ist man stark besorgt. Wie dpa aus unterrich- teten britischen Kreisen erfährt, hat sich die britische Regierung entschlossen, Indien eine Anleihe in Höhe von etwa 100 Millionen Pfund(rund 1,2 Milliarden DWZ) zu gewähren. 1 ten in Genf einer internationalen Kontrolle zugestimmt haben, bedeutet, daß— falls tat- sächlich eine Einigung auch der Regierun- gen über die Kontrolle zustande kommt— rund 200 internationale Beobachterposten auf dem Gebiet der Sowjetunion eingerich- tet werden, andererseits würde ungefähr dieselbe Zahl von Beobachterposten auf dem Territorium der USA stationiert werden. Man befürchtet in Washingtoner Regierungs- kreisen, daß vor allem der Kongreß einem derartigen Plan große Schwierigkeiten be- reiten und womöglich Beobachter sowjeti- scher Nationalität nicht hereinlassen wer- den. Jedenfalls rechnet man mit langen Debatten. Es gilt in Washington ferner als sicher, daß eine möglicherweise stattfindende Gip- felkonferenz der Regierungschef nunmehr in erster Linie das Problem der Kontrolle be- handeln werde, die einen allgemeinen Ver- suchsstop garantieren soll. Das amerika- nische Verteidigungsministerium und die Atomenergiekommission drängen darauf, die Versuche vorläufig weiterzuführen und erst dann einzustellen, wenn zwischen Moskau und Washington eine vollkommene Einigung über die Anwendung der Kontrolle zustande gekommen ist. Ein einseitiger Schritt der USA nach dem Beispiel der Sowjetunion ist wohl in nächster Zeit kaum zu erwarten. Präsident Eisenhower, der das Genfer Verhandlungsergebnis begrüßte, erklärte gestern weiter, die Vereinigten Staaten seien bemüht, jeden konstruktiven Schritt zu tun, der zu einer sorgfältig vorbereiteten Güipfel- konferenz führen könnte. Auch in London Und Paris wurde die Meldung aus Genf stark Beachtet. In Bonm erklärten die Parteien übereinstimmend, die Genfer Einigung sei ein wichtiger Beitrag zum Problem einer all- gemeinen Abrüstung. 5 Ministerbesuch aus Stuttgart hatte Mannheim gestern, als das neue Gebäude der Handwerkskammer an der Breiten Straße von Wirtschaftsminister Dr. Veit seiner Bestimmung übergeben wurde.(Siehe untenstehenden Bericht und Lokalteil.) Unser Bild zeigt in der ersten Reihe der promi- nenten Ehrengäste(von lines), Dr. Heinrich Mengelberg( Hauptgeschuftsführer) und Robert Sieber(Präsident der Handwerkskammer Mannkeim), Minister Veit und Ober- bürgermeister Reschke. Bild: Steiger Minister Veit beim Mannheimer Handwerk Festrede bei der Einweihung des neuen Gebäudes der Handwerkskammer Von unserem Redaktions mitglied H. W. Beck Mannheim.„Das Handwerk hat bewiesen, daß alle Prognosen über seinen Untergang falsch gewesen sind“, erklärte gestern der Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident von Baden- Württemberg, Dr. Hermann Veit, der zur Einweihung des De Gaulle nach Afrika abgeflogen Werbefeldzug für die neue Verfassung/ Endgültige Form festgelegt Paris.(AP/dpa) Der französische Minister- präsident de Gaulle hat am Mittwochabend von Paris aus eine über rund 20 000 Kilo- meter führende Reise durch die zur Fran- zösischen Union gehörenden Gebiete Afrikas angetreten, um bei der vorwiegend aus Farbigen bestehenden, rund 25 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung persönlich tür die neue französische Verfassung zu werben und sich einen Ueberblick über die politischen Wünsche dieser Gebiete zu ver- schaffen, De Gaulle wird auf seiner Reise unter anderen von dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Pflimlin begleitet. Die französische Regierung hat sich den Empfehlungen und Vorschlägen des Bera- tenden Verfassungsausschusses weitgehend angeschlossen, jedoch darauf bestanden, daß ein Abgeordneter nicht gleichzeitig Minister sein darf. Diese Entscheidungen wurden am Mittwochvormittag vom französischen Ka- binett getroffen. Die Regierung legte fest, daß dem Gremium für die Wahl des Staats- präsidenten 75 000 Wahlmänner angehören sollen. Das Kabinett betonte zu den Sonder- vollmachten für den künftigen Staatspräsi- denten, daß diese Vollmachten nur dann in Kraft treten werden, wenn außergewöhn- liche Umstände eintreten und wenn der Ver- fassungsrat vorher konsultiert worden ist. Akzeptiert wurde außerdem der Vorschlag des Beratenden Verfassungsausschusses über die Schaffung der„Französischen Gemein- schaft“. Zutritt zu dieser Gemeinschaft ist frei. An der Spitze der Gemeinschaft steht ein Präsident. Das französische Mutterland soll — wie der Beratende Ausschuß vorgeschlagen hatte— sowohl eine Nationalversammlung als auch einen Senat haben. Damit hat das Kabinett den Plan, einen zweigeteilten Senat mit einer überseeischen Abteilung zu bilden, Fallen gelassen. Die französische Regierung hält an ihrer Absicht fest, bei einer Zustimmung der wahl- berechtigten Franzosen zur neuen Verfassung die Einzelheiten der Wahl des neuen Parle- ments auf dem Verordnungsweg festzulegen. Wie Informationsminister Jacques Soustelle nach der Kabinettsitzung mitteilte, ist die Regierung nicht bereit, der Anregung des Beratungsausschusses zu folgen und über das Wahlgesetz durch ein zweites Referendum entscheiden zu lassen. Zwiscsen Gesfern und Morgen Erwägt wird in Bonn eine Neufassung des EKindergeldgesetzes und eine Erhöhung des Kindergeldes von zur Zeit 30 auf 35 und 40 Mark monatlich, wie aus dem Bundes- arbeitsministerium verlautete. Ein Sprecher der Bundesfinanzministe- piums erklärte vor der Presse, es könne noch nicht gesagt werden, ob zur Deckung des Bundeshaushaltes 1959/60 Steuererhöhungen erforderlich sein werden. Finanzminister Schäfer(Kiel) ist vom BHE zur CDU übergetreten. In der gegenwärtigen schleswig- holsteinischen Regierung, einer Koalition aus CDU, FDP und BHE, ist der BHE nur noch durch Sozialminister Frau Dr. Ohnesorge vertreten, die aber nicht mehr für den BHE kandidieren will. Die Zahl der jährlichen Ehescheidungen in der Sowjetzone ist von 42 410 im Jahre 1950 auf 20 514 im vergangenen Jahr zurück- gegangen. In einer Veröffentlichung des SED-Zentralorgans„Neues Deutschland“ be- gründete der FHauptabteilungsleiter im sowWjetzonalen Justizministerium, Ostmann, diesen Rückgang mit einer Festigung der „ehelichen Moral“. Nach der Neugestal- tung des sowjetzonalen Familienrechtes, das seit längerer Zeit in Vorbereitung ist, werde das„sozialistische Recht“ eine Scheidung nur noch zulassen, wenn die Ehe ihren Sinn„für die Ehegatten, die Kinder und die Gesell- schaft verloren habe. Das sowjetzonale Justizministerium hat einen sogenannfen Perspektivplan für die Justiz bis zum Jahre 1965 beschlossen. Der Plan sieht bis zum Juni des kommenden Jahres die Ausarbeitung ein neues Richter- gesetz vor. Das vom gleichen Zeitpunkt an die Wahl der Richter durch die parla- mentarischen Körperschaften festlegt. Später sollen die Richter dann durch die Bevölke- rung gewählt werden. Bundeswirtschaftsminister Erhard wird eine Einladung der sowjetischen Regierung zu einem Besuch in Moskau annehmen, wie aus der Umgebung des Ministers verlautet. Ein Termin für die Reise steht jedoch noch nicht fest. Bis Mitte September muß Erhard in Bonn den Bundeskanzler vertreten. Im Okto- ber fährt er nach Indien. Die Berliner Spruchkammer hat gegen den ehemaligen Leiter des Judenreferates im Reichswirtschaftsministerium und SA- Standartenführer, Alf Krüger, ein Zwangs- geld von 300 Mark festgesetzt, weil er trotz einer ausdrücklichen Anordnung der Kam- mer nicht zu einem Sühnetermin erschienen War. 5 Italiens Ministerpräsident und Außen- minister Fanfani wird am 31. August mit Bundeskanzler Dr. Adenauer in Griante am Comer See zu einem Gedankenaustausch zusammentreffen. Die belgischen Sicherheitsbehörden sind über das zunehmende Uebergreifen der Terroraktionen von Algeriern aus dem nord- französischen Raum auf belgisches Gebiet besorgt. Hauptschauplatz der wachsenden Welle von Morden, Mordversuchen und Aus- einandersetzungen verschiedenster Art ist das Grubengebiet von Charleroi, Mons und Le Louviere, wo eine große Anzahl von Nordafrikanern beschäftigt ist. In keinem Fall ist es allerdings bisher zu Angriffen auf Europäer gekommen. Der gnadenlose Kampf spielt sich vielmehr zwischen den rivalisie- renden Organisationen FLN und MNA sowie ihren gewerkschaftlichen Untergliederungen Ab, In Washington sind im Laufe dieses Som- mers geheime Verhandlungen zwischen Ver- tretern des amerikanischen Außenministe- riums und diplomatischen Vertretern von elf Nationen über das Zustandekommen eines Vertrages geführt worden, der nach einem Vorschlag von Präsident Eisenhower die Auf- rechterhaltung des gegenwärtigen rechtlichen Status der Antarktis gewährleisten soll. Teil- nehmende Stæaten sind außer den Vereinig- ten Staaten und der Sowjetunion: Argen- tinien, Australien, Belgien, Großbritannien, Chile, Frankreich, Japan, Neuseeland, Nor- wegen und Südafrika. In New Vork wird damit gerechnet, daß Nelson A. Rockefeller auf dem in der näch- sten Woche beginnenden Nationalkonvent der Republikaner zum Kandidaten für den Gouverneurposten von New Vork gewählt Wird. Damit stünde für den Herbst des Jahres ein Wahlkampf zwischen zwei Multimillio- nären bevor, da der jetzige Gouverneur, Averell Harriman, voraussichtlich wieder für die Demokratische Partei kandidieren wird. neuen Gebäudes der Handwerkskammer nach Mannheim gekommen war. Zahlreiche Ehrengäste von Staat, Stadtverwaltung und Selbstverwaltungsorganen nahmen an der Einweihungsfeier teil. Der Minister bezifferte die Steigerung des handwerklichen Umsatzes seit 1946 in Baden- Württemberg mit 190 Prozent und nannte die rückläufige Anzahl der Hand- werksbetriebe bei entsprechender Steigerung der Beschäftigten einen„Beweis für die zu- nehmende Konzentration und Technisierung“ des Handwerks. Diese Entwicklung sei um so bedeutender, als das Handwerk im Ge- gensatz zur Industrie kaum staatliche Hilfe und dafür viele steuerliche Benachteiligun- gen erhalten habe, ein Zustand, der jetzt durch eigene Leistung nahezu überwunden sei. Konkrete Maßnahmen der Mittelstands- förderung müßten jedoch die bisherige Be- nachteiligung des Handwerks aufheben und eine„Hilfe zur Selbsthilfe“ geben, die der volks wirtschaftlichen Stellung des Hand- werks entspreche. „Das Handwerk will nur haben, Was andere haben“, rief Dr. Veit aus, der in einer verstärkten Offnung des Kapitalmark- tes für handwerkliche Investitionen keinen Widerspruch zu den Gesetzen der Markt- wirtschaft sah und eine gerechtere Verteilung der Soziallasten als weiteres großes Problem des Handwerks bezeichnete. Eine aus- reichende Investitions-Finanzierung sei im Zuge der Rationalisierung lebensnotwendig für den kommenden Wettbewerb, der im heute noch vagen Zeitalter des Gemeinsamen Marktes auftreten werde. Wirtschaftsmini- ster Dr. Veit bezeichnete eine aktive Kon- junkturpolitik als eine der ersten Aufgaben der Wirtschaftsverwaltung. Er meinte in diesem Zusammenhang, daß das Absinken der Konjunktur in den USA vorerst wohl kaum grögßere Auswirkungen auf das deutsche Wirtschaftsleben habe und führte als Beweis an, daß Baden- Württemberg zur Zeit den niedrigsten Arbeitslosenstand seit der Währungsreform verzeichne. Zur Auto- matisierung sagte Dr. Veit, daß sie dem Handwerk nicht schaden, sondern ihm im Gegenteil durch Zulieferung und Reparatur neue Möglichkeiten erschließen könnte. Ablehnung in Athen gegenüber dem abgeänderten Zypernplan Athen.(AP/dpa) Griechenland hat auch den abgeänderten britischen Zypernplan ab- gelehnt. In einem Schreiben an den briti- schen Premierminister, Macmillan, erklärte der griechische Ministerpräsident, Karaman- lis, ohne Berücksichtigung der Abänderungs- vorschläge der griechischen Regierung werde der Zypernplan nicht zu einer Befriedung der umstrittenen Mittelmeerinsel und zum Wohlstand seiner Bevölkerung führen. Mac- millan hatte, wie gemeldet, nach seinen jüng- sten Besprechungen mit den Regierungschefs Griechenlands und der Türkei sowie mit den Behörden auf Zypern überraschend den bri- tischen Zypernplan in einigen Punkten ge- ändert, um den griechischen und türkischen Einwänden den Stachel zu nehmen. In politischen Kreisen Londons besteht kein Zweifel daran, daß die britische Re- gierung trotz der ablehnenden Haltung Athens an ihrem abgeänderten Zypernplan festhalten wird. Ueber die noch ausstehende türkische Antwort zu den britischen Plänen wird in London noch spekuliert. — MORGE EH r ene Donnerstag, 21. August 1958/ Nr. 191 Donnerstag, 21. August 1938 Konflikt im hohen Norden Vielleicht es nur ein Konfliktchen, nicht mehr als eine anekdotische Begeben- eit— in einigen Jahren. Im Augenblick Jedoch ist nicht zu übersehen, ob nicht im Nordatlantik eine Bombe platzt, die mehr als einen Heringsschwarm erschreckt. Wie erinnerlich, hat die Regierung von Island, jener Kleinen Republik von etwas mehr als 100 000 Seelen im äußersten Norden von Europa, angekündigt, daß sie ihre Fischerei- schutzgrenze am 1. September von vier auf Zwölf Seemeilen erweitern werde. Begrün- det wurde diese Aenderung des bis- herigen Zustandes mit der Behauptung, daß Island in der Hauptsache vom Fischfang lebe und daß der Einbruch fremder Fischerei- Kottillen in Islands Fischgründe das islän- dische Volk in seiner Existenz bedrohe. Diese Ankündigung der stark kommunistisch gefärbten Regierung ist in Island selbst unwidersprochen geblieben. Um so ener- gischer wandten sich die betroffenen Na- tionen, vor allem England gegen diesen Bruch der Tradition. Englands Fischerei- gewaltige sind entschlossen, allen Ankün- digungen zum Trotz die alten Fischgründe Wie alljährlich zu befahren. Die Regierung Ihrer Majestät hat daraufhin die Fischerei- schutzflotte vergangene Woche verstärkt und sogar durch Marineeinheiten ergänzt. Es sieht so aus, als wolle Großbritannien sich den Zugang in seine alten Fischgründe erzwingen. Die Angelegenheit ist deshalb nicht un- gefährlich, nicht weil Island seine sieben Kanonenboote oder sein einziges Militär- flugzeug zum Seekrieg gegen England klar- machen könnte, sondern weil hinter diesem faulen Streit um Fische wieder einmal der ganze Weltkonflikt von Ost und West sich auftut. Die Sowjetunion bestärkt nämlich die isländische Regierung in ihrer Haltung. Natürlich nicht um der Fische willen, auch nicht deshalb, weil die Isländer so felsen- keste Sowjetfreunde wären, sondern aus dem höchst plausiblen Grund, weil die nordische Insel bereits im zweiten Weltkrieg ein militärischer Stützpunkt— damals der Ame- rikaner— War und ein solcher im Zeitalter der sehr gesuchten Abschußbasen für Rake- ten mehr denn je ist. Die Russen sind da- her nicht uninteressiert, die Westmächte aus dieser für sie sehr ungemütlichen Position zu verdrängen, um sich selbst auf diesem meerbeherrschenden Punkt festzusetzen. Daß darum wiederum gerade England finster ist Areinblickt, ist auch nicht zu verwundern, Zunächst Hatten sich die Briten entschlossen, den Isländern keine Fische mehr abzuneh- men. Kurzentschlossen kauften die Sowiets den Insulanern ihre Ware ab und gaben innen darüber hinaus einen ansehnlichen Kredit, angeblich damit die Isländer ihre Fischereiflotte modernisieren könnten. Ob ihnen die Russen nun auch militärischen Beistand versprochen haben, ist noch nicht heraus. Wäre es der Fall, so könnte der 1. September äußerst ungemütlich werden, zumal der kleine Krieg um Island zugleich den alten Streit um die Freiheit der Meere Wieder aufleben läßt. Hat sich doch die dies- jährige Seerechtskonferenz in Genf noch immer nicht dazu aufschwingen können, endlich die Hoheitsgrenzen der verschiede- men Nationen an ihren Küsten zu regu- eren. Da gibt es Unterschiede zwischen drei und zweihundert Meilen. Ursprünglich War die Dreimeilenzone gültig. Schiffsge- Schütze vermochten nämlich in früheren Zeiten nicht über fünf Kilometer hinaus zu schießen. Aber heute, wo bereits der Mond angepeilt wird, wo soll da die Grenze lie- gen? Hoffentlich werden sich Isländer, Eng- länder und Russen nicht den Bemühungen verschließen, die sowohl! NATO-General- sekretär Spaak wie auch norwegische Kreise unternehmen, um einen Kompromiß zuwege zu bringen. Die Isländer werder sich kaum darauf verlassen können, daß die englische Regierung wie im Jahre 1952 ihrer Fang- flotte das Marinegeleit doch nich! gibt. Da- mals haben die Isländer mit Erfolg ihre Küste von drei auf vier Meilen verbreitert. Nunmehr handelt es sich aber nicht mehr Allein um Fische, sondern um sehr gefährliche Weltaffären. Es mag bedauerlich sein, aber leider eine Realität, daß jede kleine Reiberei auf diesem Erdenrund in unserer Zeit zu einer weltverschlingenden Katastrophe aus- zuarten droht. Der Fall Island beweist wie- der einmal mehr, wie antiquiert, unsinnig und deshalb nichtsnutzig der ganze nationale Souveränitätsbegriff geworden ist. Höchste Zeit, daß eine Institution wie die Ver- einten Nationen endlich etwas mehr Gewicht erhält, damit sie nicht immer wieder nur als Rettungspolizei aufzutreten hat, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wenn Engländer und Isländer bis zum 1. September keinen Kompromiß gefunden haben, dann wird es ja nicht ausbleiben, daß sich die UNO auch in dieses Vulkangebiet begeben muß. Hoffentlich wird vorher nicht scharf geschossen. Gefahr im Gelben Meer Bedrohlicher noch als dieser Inselstreit Ii Nordatlantik scheint jedoch der Sturm vor Chinas Küste anzuschwellen. Wie bereits vor vierzehn Tagen angedeutet, hat Chrust- Schow offensichtlich die Chinesen scharf ge- macht, dem Westen wieder einmal deutlich zu machen, wo seine schwache Ferse ist. Das Gerücht will nicht schweigen, daß Mao Tse- tung seine Seestreitkräfte in Bereitschaft setzt. Es wird befürchtet, daß Rotchina, wenn nicht Formosa selbst, so doch die beiden vorgelagerten Inseln auemoy und Matsu, die von den USA nicht garantiert sind, angrei- fen könnte. Andererseits sind auch Hong- kong und Singapur Interessensphären, für die Rotchina seine nationalen Rechte seit langem angemeldet hat. Es könnte durchaus 5 der Fall eintreten, wie im Libanon, daß irgendwelche unsichere Regierungen im Fernen Osten die Pekinesen um Schutz an- Singen, worauf sich Mao nach berühmtem Vorbild nicht länger zu besinnen brauchte, handelte er doch im wohlverstandenen In- teresse des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen. Zwar hat die Regierung der Ver- einigten Staaten darauf hingewiesen, dag die Anwesenheit von sechs amerikanischen Kriegsschiffen im Hafen von Singapur reiner Freundschaftsbesuch darstelle. Dennoch hat Peking diesen Besuch sofort als eine Bedro- hung der asiatischen Länder aufgefaßt und mit unfreundlichen Erklärungen nicht ge- Spart. Offensichtlich liegt es den Rotchinesen daran, die Spannung im Fernen Osten wach- zuhalten und den Westen immer wieder einmal ein wenig anzukratzen. Zumindest erreicht der Ostblock damit, daß die West- mächte ihre Kräfte außerordentlich verzet- teln müssen, abgesehen davon, daß diese stete Unruhe dazu beiträgt, das Ansehen der angelsächsischen Welt in Asien immer wie- der herabzusetzen, sind es doch angeblich diese„Imperialisten“, die überall Unruhe stiften. Indirekt wird dadurch natürlich auch das Prestige eines Tschiang Kai-schek und anderer Gefolgsleute des Westens madig gemacht. Da es der Art des Chinesen ent- spricht, Politik auf lange Sicht zu treiben, so wird sich diese Taktik eines Tages sicher lohnen. Ob es schon heute soweit ist, daß Peking es wagen dürfte, übers Meer zu fah- ren— es ist gefährlich, in fernöstlichen An- gelegenheiten prophezeien zu wollen. Weder die Amerikaner noch die Chinesen selbst haben sich in jenen Breiten je so verhalten, wie man es hätte erwarten dürfen. Wie also der Sturm vor Chinas Küste verläuft, ob er nur Schauspiel ist, um Chrustschows Parade zu verstärken oder ob Mao sich auf der Be- sprechung mit seinem Sowietbruder freie Hand im Fernen Osten zusichern ließ, noch ehe der Monsun vorüber ist, werden wir es wissen. Dr. Karl Ackermann 1 Die Situation in der Formosa-Straße Nach wie vor sind die Inseln Quemoy und Matsu gefährdet/ Bewaffnete Unruhen dauern an Von unserem Korrespondenten Werner Hongkong, im August Seit dem Waffenstillstand in Korea und der Kapitulation von Dien Bien Phu war Ost- asien mehr oder weniger aus der Weltpolitik ausgeschaltet. Das schi l h ganz im Sinne Moskaus zu 8 uchen die zwei Chinas anscheinend diesen Zustand zu ändern. Die Unruhen in der Formosa-Straße, die niemals ganz einschliefen, sind in letzter Zeit wieder aufgeflammt. Es wurde von Luft- kämpfen über den Inseln Matsu und Quemoy sowie dem Festland berichtet, über See- Scharmützel und neue Artillerie-Duelle zwi- schen Küsten- und Insel- Batterien. Taipeh meldet den Abschuß mehrerer kommunisti- scher Mig 17, Peking umgekehrt die Ver- treibung und teilweise Vernichtung eines Düsengeschwaders, wobei sich in den Luft- kämpfen die Mig 17 den veralteten F 84 Thunderjets so überlegen gezeigt habe„wie ein Habicht im Krähenschwarm“. Berichte aus Taipeh(Formosa) und amerikanischen Quellen sprechen weiterhin von einem bevor- stehenden Großangriff auf die nationalchine- sischen Vorküsteninseln mit ihren beiden Hauptstützpunkten Quemoy und Matsu west- lich und nordwestlich der Formosa-Straße. Quemoy ist die 95 qkm umfassende Haupt- insel des gleichnamigen Archipels, zu dem sechs weitere Inseln mit zusammen 83 qkm gehören. Von hier aus kann durch Luft- und Seekontrolle sowohl der Zugang zu Amoy wie die Durchfahrt durch die Formosa-Strage blockiert werden.. Die Inselgruppe Matsu liegt dem rot- chinesischen Hafen Futschou gegenüber, der Hauptstadt der Provinz Fukien, und ist jetzt der nördlichste Vorküstenstützpunkt, seit dem vor drei Jahren die Tachen-Gruppe unter dem Schutz der 7. UsS-Flotte von Brentano protestiert wegen Eisele Hätte Bonn einen„außerplanmäßigen Luftbeutel“ schicken sollen? Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 20. August Bundesaußenminister von Brentano hat am Montag den Botschafter der Vereinigten Arabischen Republik in Bonn, Zein-Eddine, empfangen und ernste Vorstellungen wegen der Behandlung der Auslieferung des ehe- maligen KZ-Arztes Dr. Eisele durch die Kairoer Regierung erhoben. Damit hat die Bundesregierung bisher nicht weniger als vier Einsprüche in dieser Sache geltend ge- macht, ohne daß bis zur Stunde eine ofki- zielle, abschließende Erklärung aus Kairo vorliegt. Ein Regierungssprecher, der am Mittwoch diese Mitteilung machte, wandte sich gegen den Vorwurf, daß das Auswärtige Amt durch schleppende Behandlung den Ablauf einer Auslieferungsfrist und das Verschwinden Eiseles begünstigt habe. Dem Auswärtigen Amt sei nichts über den gegenwärtigen Auf- enthalt des Arztes bekannt. Meldungen, Wo nach seine Post durch einen ägyptischen Polizeioffizier abgeholt werde, seien bisher nicht bestätigt worden.. Nach den Ausführungen des Regierungs- Sprechers hat sich die, Behandlung des Falles Eisele zeitlich, wie folgt, abgeveickelt: 10. Juli: Bundeskriminalamt ersucht die Interpol in Kairo nach Eisele zu fahnden. 12. Juli: Eisele wird in Kairo von der Interpol festgenommen. Bonn ließ in Kairo durchblicken, daß Auslieferungsantrag ge- stellt werde. 5 13. Juli: Eisele wird in das Kairoer Aus- ländergefängnis eingeliefert. 24. Juli: Deutsche Botschaft bittet ägyp- tische Regierung vorsorglich, ein eventuelles Asylgesuch Eiseles noch nicht zu behandeln, da die Vergehen Eiseles nach dem bisherigen Stand der Prüfungen nicht politischer, son- dern krimineller Natur seien. 28. Juli: Das Justizministerium stellt dem Auswärtigen Amt Material über Eisele zu, das sehr umfangreich ist, sorgfältig zusam- mengestellt und ins Französische übersetzt wurde. 30. Juli: Das Auswärtige Amt gibt das Material nach sorgfältiger Prüfung an die Kurierabfertigung. 5. August: Das Material wird mit dem nächsten planmäßigen Kurier nach Kairo gesandt. 9. August: Die deutsche Botschaft stellt in Kairo Antrag auf Auslieferung und übergibt das hierfür benötigte Material. Dr. Eisele ist zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden. Der Bonner Sprecher betonte, daß es bei dem vertragslosen Zustang zwischen Bonn und Kairo keine festgelegte Auslieferungs- frist gebe. Vielmehr sei die Länge einer sol- chen Frist in das Belieben Kairos gestellt. Auch wenn das Auswärtige Amt den plan- mäßigen Kurier nicht abgewartet, sondern einen außerplanmäßigen„Luftbeutel“ nach Kairo geschickt hätte, sei keine andere Ent- Wicklung eingeleitet worden. Das Auswär- tige Amt pflegt seinen Kurierdienst in der Regel mit plombierten Luftbeuteln abzuwik- keln, die dem Kapitän der ensprechenden Maschine zu treuen Händen übergeben wer- den.) Atzenroth für Stil legung Von Zechen Truppen und Bewohnern evakuiert wurde. Unter dem Kommando des„unbesiegbaren“ Generals Lin Lu- chan berühmt durch den ersten und einzigen Sieg der Chinesen über die japanische Invasionsarmee bei Taierschwang ist diese Inselkette ur- sprünglich als Sprungbrett zum Kontinent und inzwischen als äußerster Abwehrgürtel für die Verteidigung Formosas ausgebaut worden. Die Insel Quemoy ist heute eine starke Festung. Felsenbastionen eingebaut Amerikanische Ingenieure haben dort und ein Rollbahnnetz für eine bewegliche Verteidi- gung. Die Besatzung der Insel bezifferte ein japanischer Korrespondent auf über 60 000 Mann— überwiegend junge, gut ausgebil- dete Elite-Truppen, die teilweise im korea- nischen Krieg aus der roten Armee deser- tiert waren. 1949 versuchten die Kommu- nisten erstmalig einen größeren Angriff mit 15 000 Mann, der abgeschlagen wurde Ein Zweiter wurde im folgenden Jahr durch einen Taifun vereitelt. Seitdem ist die Ka- nonade zwischen Festland- und Insel-Batte- rien für die Inselbewohner— deren Zahl nach Forrespondenten-Berichten zwischen 42 000 und 46 000 schwankt— zu einer all- täglichen Gewohnheit geworden. Dabei wird offenbar wenig Schaden angerichtet. Vertragsmäßig sind die Amerikaner nicht zur Verteidigung dieser Inseln verpflichtet. Sie ist in das Ermessen des Präsidenten ge- stellt, der jeweils zu entscheiden hat, ob ein Angriff auf diese Stützpunkte eine Bedro- hung Nationalchinas(Formosas) bedeutet. Nach in Tokio vorliegenden Informationen soll Rot-China im Gebiet zwischen Nanking und Kanton eine Luftmacht von 1200 Düsen- jägern und auf den zehn neuen Flugplätzen Düsseldorfer Wirtschaftsminister vertritt eine andere Meinung Bonn, 20. August Für eine Stillegung unrentabler Zechen hat sich der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Atzenroth im Pressedienst der Freien Demokraten ausgesprochen. Angesichts des Mangels an Arbeitskräften in der Bundes- republik müßte es leicht sein, die bei der Stillegung von Zechen freiwerdenden Berg- leute anderweitig unterzubringen. Weiter schreibt Atzenroth, wenn die Kohlenpro- duktion den Absatz übersteige, so müsse entweder die Erzeugung eingeschränkt wer- den oder die Wissenschaft müsse neue Ver- wendungs möglichkeiten für Kohle finden. Die naheliegende Lösung, nämlich die Still- legung unrentabler Zechen, werde in der Oeffentlichkeit leider totgeschwiegen. Aber dieser Schritt müsse einmal erwogen wer- den. Die derzeitige ernste Situation im Koh- lenbergbau ist nicht saisonmäßig oder kon- junkturell, sondern strukturell bedingt, er- klärte der neue nordrhein- westfälische Wirt- schaftsminister Dr. Hans Lauscher am Mitt- woch in Düsseldorf. Das langfristige Ent- Wicklungsprogramm des Bergbaus mit der Planung von 40 Millionen Tonnen mehr Kohlenförderung müsse überprüft, gleich- zeitig müßten die aktuellen Schwierigkeiten durch kurzfristige Maßnahmen vom Berg- bau überwunden werden. Der Minister denkt an einen Einstellungsstopp für neue Berg- leute, den Einsatz von Bergleuten unter Tage für Aufschliegumgsarbeiten statt für den Kohlenabbau, den Wegfall des„ruinö- sen“ Wettbewerbs des Heizöls, eine beweg- liche Gestaltung der Rabatte und damit des Kohlepreises für den Endverbraucher. Staatliche Subventionen werde es auf keinen Fall zu Gunsten des Bergbaues geben. Alle Mittel und Maßnahmen der Hilfe für den Bergbau und der Selbsthilfe des Berg- baus müßten marktgerecht sein und in Uebereinstimmung mit der bisherigen libe- ralen Wirtschaftsordnung stehen, Unter allen Umständen müßten Entlassungen von Berg- arbeitern vermieden werden. Auch die Feier- schichten müßten fortfallen. Der Minister erklärte, es sei zu über- prüfen, ob die Laufdauer der Kohleimport- Verträge verkürzt werden könnte und ob un- rentable Zechen stillgelegt werden sollen. Dabei müsse allerdings berücksichtigt wer- den, daß vom Bergbau abhängige Städte nicht in ihrer Wirtschaftskraft geschwächt Werden. Daher solle zum Beispiel bei un- rentablen Zechen geprüft werden, ob ihre Stillegung nicht durch den Bau von nahe- gelegenen Kraftwerken vermieden werden kann. Der Belegschaft der Hüttenwerke Sieger- land Ad drohen Entlassungen, nachdem be- reits in den letzten Monaten Feierschichten im gröberen Ausmaß eingelegt werden mußten.(AP/ dpa) Die Araber-Liga erwacht zu neuem Leben Die neue Regierung des Iraks begleicht alte Schulden/ Nasser befürwortet Wiederbelebung Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im August Im Wirbel des Geschehens sind zwei Er- eignisse wenig aufgefallen, die in weniger bewegten Zeiten starke Aufmerksamkeit beansprucht hätten. Anfang Mai erklärte die damals noch königliche Regierung des Irak dem Generalsekretär der Arabischen Liga in Kairo, sie beabsichtige nicht, ihren fälligen Mitgliedsbeitrag für die Liga zu zahlen. Eben- sowenig wolle sie ihre noch ausstehende Schuld von 256 000 ägyptischen Pfund(2,5 Mil- lionen DM) begleichen. Die Liga war schon vor dieser Erklärung Iraks pleite. In der Kasse befanden sich noch ganze 98 Pfund. Auch andere Staaten schulden der Liga be- trächtliche Beträge. Die damalige irakische Regierung rechtfertigte ihren Boykott der Liga mit dem Verlust, der ihr durch die Sabo- tage der irakischen Pipelines in Syrien wäh- rend der Suezkrise entstanden sei. Sie machte ganz un mißverständlich Aegypten und Sy- rien für die überflüssige Sprengung der Pumpstationen verantwortlich. Es hätte voll- kommen genügt, die Rohrleitungen zu blok- kieren. Jetzt war es eine der ersten Handlungen der neuen Regierung von Abdel Kerim Kas- sem in Bagdad, die fälligen Zahlungen zu lei- sten und so die beinahe verstorbene Liga zu neuem Leben zu erwecken. Im allgemeinen wird der Arabischen Liga in der westlichen Oeffentlichkeit zu viel poli- tische Bedeutung beigemessen. Gewiß, sie War einst von ihren englischen Gründern als ein politisches Instrument gedacht, das man von London aus dirigieren wollte. Aber die arabische Uneinigkeit, die sich zwar dem englischen Einfluß entzog, war von jeher zu groß, um eine einheitliche Politik zu betrei- ben. Auch fehlte bisher die starke Persönlich- keit eines bedeutenden Generalsekretärs, der eine solche Politik hätte vertreten können. Man fragt sich im Westen immer wieder, Was wohl Nassers nächste Schritte sein wer- den, um sein„Arabisches Imperium“ weiter zu konsolidieren. Zur allgemeinen Ueber- raschung, selbst der politischen Kreise in Kairo, nahm Hammarskjöld seinerzeit in seinen Vorschlägen zur Befriedung des Na- hen Ostens auf die Arabische Liga Bezug. Ob er damit einer Anregung Nassers aus ihrem letzten Zusammensein in Kairo ent- sprach, der sich so ein Alibi für die ihm unterschobenen„imperialistischen Pläne“ sichern wollte, oder ob Hammarskjöld damit den ägyptischen Diktator auf eine solche Linie festnageln möchte, wird schwer festzu- stellen sein. Immerhin, aus ägyptischen Re- gierungskreisen kann man hören, daß Nasser dem Gedanken einer lebendigen„Arabischen Liga“ äußerst positiv gegenübersteht. In den Satzungen der Liga steht, ihr Zweck sei, Gegensätze innerhalb der Mit- gliedstaaten freundschaftlich zu regeln. Hätte Libanon bei der letzten Higa- Sitzung im Üüpyschen Bengasi im Frühjahr die Ver- gleichs vorschläge, der Mehrzahl ihrer Teil- nehmer angenommen, wäre die ganze fol- gende Krise vermieden worden. Aber Prä- sident Schamun und sein Außenminister Maläk, noch mehr aber die Mächte, die hinter ihnen standen, wollten eine Auseinander- setzung vor dem internationalen Forum der Vereinten Nationen, um Nasser öffentlich zu verdammen, und lehnten das Liga-Kompro- miß ab. Die Reaktivierung des Liga-Gedankens hat viel für sich. Hier wäre der gegebene Körper, der— nach demokratischer Aus- sprache, wie bei der UNO— legitimiert sei. im Namen aller mit dem Ausland, sei es West oder Ost, zu verhandeln, politisch wie auch wirtschaftlich. All diese unnatürlichen und künstlichen Gebilde von UNO-Beobach- tern und Kommissionen würden sich von selbst erledigen. Zu gleicher Zeit wäre dem individuellen Einfluß ausländischer Mächte und Blocks ein gewisser Riegel vorgeschoben. Allerdings ist noch nicht k ar zu sehen, ob es das eigentlich ist, was die Großmächte Wirk- lich wollen. C rome der Provinz Fukien mehrere Dutzend Bom- bengeschwader stationiert haben. Die natio. nalchinesischen Truppen befänden sich im Alarmzustand, und die 7. Us-Flotte ist gegenwärtig in der Formosa-Straße mit kombinierten Landungsmanövern beschäf- tigt. Brauer übt scharfe Kritik am Karlsruher Volksbefragungsurteil Bonn.(dpa) Der atomare Selbstmord der Menschheit durch die Entfesselung un- kontrollierter Strahlungsschäden habe be- reits begonnen, schreibt der Hamburger Bürgermeister, Max Brauer, im Zentralorgan der SPD, Vorwärts“. Brauer übt scharfe Kri- tik an dem Spruch des Bundesverfassungs- serichts, mit dem Volksbefragungen zur atomaren Aufrüstung verboten wurden. Der Spruch sei verfassungsrechtlich ständlich zu respektieren und zu achten. Die Besorgnisse gegenüber den zunehmenden Gefahren des Atomwettrüstens würden je- doch nicht im mindesten verringert. Sie Seien im Gegenteil gewachsen, weil das Ventil der freien Meinungsäußerung im Rahmen einer Volksbefragung mit formel-verfassungsrecht- lichen Begründungen verstopft worden sei. Nach Brauers Uberzeugung wäre es demokratischer gewesen, wenn das Bundes- verfassungsgericht der Bevölkerung Ge- legenheit gegeben hätte, in der bundesdeut. schen Demokratie mitzudenken und mit- zuhandeln. Brauer charakterisiert den Karls. ruher Spruch außerdem als einen schweren Schlag gegen den Föderalismus, da er die Außerungsmöglichkeiten des Staatsvolkes deutscher Bundesländer einschränke. Die Polizei in Leipzig kämpft gegen drei Jugendbanden g Berlin.(we— Eigener Bericht) Die Polizei in Leipzig versucht nach einem Bericht der „Nationalzeitung“ drei große Banden von Jugendlichen zu zerschlagen, die mit Bür- stenhaarschnitt und Niethosen bekleidet Westlichen Idealen huldigen. Viele dieser Bandenmitglieder hätten sich„unter dem Einflug der Ideologie des westdeutschen Staates, die bei diesen Jugendlichen trium- Phiere“, auch kriminelle Verbrechen zuschul- den kommen lassen. Sie stahlen Kraftfahr- zeuge, schlugen alte Menschen nieder, raub- ten, vergingen sich an Frauen und Mädchen und feierten homosexuelle Orgien“, In Leip- zig, berichtet die Zeitung, hätten sich neben mehreren kleinen drei große Banden mit jeweils über 100 Mitgliedern gebildet. Die „Broadway-Bande“ im Westen der Stadt, die nach einem New LVorker Hafenviertel be- nanmten„42er“ in der Ernst-Thälmann- Straße im Osten und die„Capitol-Bande“ in der Peterstraße. Die meisten Mitglieder pflegten nicht nur direkte Verbindungen zu Vereinigungen in Westdeutschland, die den Sleichen Idealen wie Elvis Presley huldigen, sondern vom westdeutschen„Micky-Maus⸗ Club“ hätten die drei Banden auch ihre staatsfeindlichen Satzungen entlehnt. Auch britische Militärhilfe für Indonesien London.(AP) Außer amerikanischen Waf. fenlieferungen, über die der„MM am Mitt⸗ Woch berichtete, wird Indonesien auch bri- tische Militärhilfe erhalten. Wie am Mlitt- woch in London berichtet Wurde, hat In- donesien ein britisches Angebot angenom- men, eine Gruppe Heeresoffiziere an bri- tischen Militärschulen ausbilden zu lassen. Die Hilfeangebote der beiden westlichen Großmächte stellen einen völligen Um- schwung in der Haltung gegenüber In- donesien dar. Gut unterrichtete Kreise er- klären, die westlichen Alliierten seien jetzt bereit, eine völlig neue freundschaftliche Zusammenarbeit mit Indonesien zu begin- nen. Hauptzweck sei dabei, den Einfluß der Sowjietunjon und der Chinesichen Volks- republik in Indonesien einzudämmen. Die Rassenintegration beschäftigt wieder den Staat Arkansas Little Rock(Arkansas).(Ap) Die Ent- scheidung des amerikanischen Appellations- gerichtshofes in St. Louis, wonach die Ras- senintegration an der Zentraloberschule von Little Rock unverzüglich durchgeführt wer⸗ den soll, wird in Little Rock nicht kampflos hingenommen. Es wird damit gerechnet, daß Gouverneur Faubus sobald wie möglich eine Sondersitzung der Legislative des Staates Arkansas einberufen wird, in der über Maß- nahmen gegen die Wiederholung des Kon- flikts wegen der Integration noch vor dem Schulbeginn am 2. September beraten wer- den soll. Ein Sprecher der Schulbehörde er- klärte, man werde alle Möglichkeiten aus- schöpfen, um den Spruch des Distrikt- gerichtes in Kraft zu halten, der für die Ein- führung der Rassenintegration an der Zen- traloberschule in Little Rock einen Aufschub von 2½ Jahren gewährte. Unter Umständen würde man sich diesbezüglich an das Oberste Bundesgericht wenden. In dem Urteil des Appellatonsgerichtshofes war die Entschei- dung des Distriktgerichtes in Hope(Arkan- sas) über die Aussetzung der Integration auf- gehoben worden. Präsident Eisenhower warnt Little Rock Präsident Eisenhower machte am Mitt- Woch klar, daß er notfalls bereit ist, wieder Truppen einzusetzen, um die gemeinsame Erziehung von weißen und farbigen Kindern an der Oberschule von Little Rock im USA- Staat Arkansas durchzusetzen. Vor der Presse erklärte der Präsident in Washington, eine Mißachtung der Gerichtsbeschlüsse Über das Ende der Rassentrennung an den Schulen durch eine Gemeinde oder einen Staat bedeute die Anarchie. Es könne keinen Zweifel an der Verantwortung der Bundes- behörden in einem solchen Falle geben. Er habe genau dieselben Ansichten über dieses Problem wie vor einem Jahr, als er Fall- schirmiäger nach Little Rock sandte, um neun Negerkindern den Zugang zu der bis dahin nur von Weißen besuchten Schule zu erzwingen. selbstver- eine pern liche Port Rich renz „Ich eine: kant vor bew. lern, eine. ter Herz keit. 1 dem brite Schl“ Hehe nne die Gött dam Mini Gött Rekt sönli I. Tage Sign bei ges kunc dige Poli: „Ein find Bari Mili fund Ang und rung schle niscl 1 Nack Itali. sche 150 Were bleib Die teils Ei. am in d. omi Ser, scho befr. tot Ware aufg richt Aus. hätte fälle scha Hun befa E nach den im F A holt wiet urte tary: vori; er bom bete gege einen dem offer und einel Einu die 1 Men. 5 lung imm Das katic steig aller von Welt unab jung vom tausc ten 2 Ir inter tiatis und Die Prog hältr viele keine 191 Bom- latio- h im 8 180 mit chäf- il d der un- e urger organ EE ungs- zur Der tver⸗ 1. 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Be- vor ich die wahre Schönheit eines Mädchens bewerte, möchte ich es persönlich kennen- lernen. Es ist traurig, daß Schönheit nach einem Zentimeter hier, und einem Zentime- ter da bemessen wird. Viel wichtiger sind Herzensgüte, Aufrichtigkeit und Selbstlosig- keit.“ * Der Senat der Universität Göttingen hat dem indischen Hohen Kommissar in Groß- britannien, Madame Pandit, die Dorothea- Schlözer-Medaille für das Jahr 1958 ver- liehen. Die Auszeichnung wurde zur Er- innerung an Dorothea Schlözer geschaffen, die 1787 als erste Frau an der Universität Göttingen zum Dr. phil. promovierte. Ma- dame Pandit, die Schwester des indischen Minister präsidenten, wird im Herbst nach Göttingen reisen, um aus den Händen des Rektors der Universität die Medaille per- sönlich in Empfang zu nehmen. * Italienische Carabinieri stießen dieser Tage in der Wohnung der ehrenwerten Signora Anna Barioni aus Sampierdarena bei Genua auf ein einsatzbereites Flak geschütz, mit dem 62 Schüsse in der Se- kunde abgefeuert werden können. Merkwür- dige Aeußerungen der Besitzerin hatten die Polizei aufmerksam gemacht. Der seltsame „Einrichtungsgegenstand“ erwies sich als Er- findung des 1946 verstorbenen Ehemannes Barioni. Er hatte die Waffe dem italienischen Militär angeboten, jedoch kein Interesse ge- funden. Nach seinem Tod beschlossen seine Angehörigen, das Geschütz samt Zubehör und Konstruktionszeichnungen als Erinne- rungsstück zu behalten. Es wurde jetzt be- schlagnahmt und Technikern der italie- nischen Streitkräfte zur Prüfung übergeben. * Durch einen Erdrutsch wurde in der Nacht zum Mittwoch die Simplon-Linie im italienisch- schweizerischen Grenzgebiet zwi- schen Varzo und Preglia auf einer Länge von 150 Metern verschüttet. Die beiden Geleise werden vermutlich mehrere Tage gesperrt bleiben. Auch die Straße ist unterbrochen. Die Züge werden teils durch den Gotthard, teils durch den Mont Cenis umgeleitet. . Eine italienische Rettungsmannschaft barg am Dienstag zwei deutsche Alpinisten, die in der Wand der Croda dei Toni in den Do- lomiten verunglückten. Einer der Bergstei- ger, die Brüder sind, konnte in völlig er- schöpftem Zustand aus seiner Zwangslage befreit werden, während der andere bereits tot im Seil hing. Die beiden Bergsteiger waren am Montag früh zu ihrer Bergtour aufgestiegen. Oesterreichische Touristen be- richteten am Montagabend(siehe unsere vom 20. August auf Seite 2), sie hätten in der wegen zahlreicher Unglücks⸗ fälle berüchtigten Wand eine Zweier-Seil- schaft gesehen, die sich über einem mehrere Hundert Meter tiefen Abgrund in Bergnot befand. 5 . Eine japanische Bergsteigergruppe hat nach Berichten aus Karatschi am 4. August den 7680 Meter hohen Cho Ghalisa-Gipfel im Karakorumgebiet bezwungen. * Aus dem Stockholmer Zuchthaus Lang- holmen ist der wegen Spionage für die So- wjetunion zu zehn Jahren Zuchthaus ver- urteilte Bedros Zartaryan entwichen. Zar- taryan, ein armenischer Türke, war Anfang vorigen Jahres verurteilt worden, nachdem er Einzelheiten über den Bau von atom- bombensicheren Felsenbunkern, an dem er beteiligt war, an die Sowjetunion weiter- gegeben hatte. Man nimmt an, daß er mit einem anstaltseigenen Wäschereiwagen aus dem Zuchthaus hinausgelangt ist. Er hat offensichtlich eine Wäschekiste ausgekippt und sich darin verborgen. * Die japanische Hauptstadt Tokio hat nach einer amtlichen Mitteilung 8,7 Millionen Einwohner. Im Laufe eines Jahres wuchs die Bevölkerung der Stadt um rund 300 000 Menschen an. Ausgabe Vom sagenhaften Glanz Bagdads angezogen Im Schatten eines Dammes hausen 200 000 Obdachlose/ Qualifizierte Fachkräfte fehlen im reichen Irak Auf der Schwelle zum Zimmer des Ober- sten Tahaa im Hauptquartier der irakischen Revolutionsofflziere, dem Funkhaus von Bagdad, stockt der Besucher; in einer Ecke steht ein Fernsehapparat. Als einziges Land des Nahen Ostens hat das Land aus seinem Oelreichtum einen Fernsehsender ange- schafft. Wegen der besonderen Verhältnisse in den ersten Wochen nach dem Umsturz ist das Programm allerdings auf Nachrichten be- schränkt worden. Fernsehgeräte sieht man in der Oeffent- lichkeit wenig. In den arabischen Kaffee- häusern(gleiche Etablissements europäischer Prägung gibt es nicht) findet man meist nur Radios, aus denen häufig die„Stimme der Araber“ aus Kairo tönt. Aber in Privathaus- halten sollen viele der rund fünftausend Ge- räte des Iraks stehen, und von einem reichen Bankkonto wächst täglich Scheich in der Wüste wird berichtet, daß in seinem Zelt ein Fernsehapparat stehe. Derlei ist typisch für das Land, das sich modernste Einrichtungen leistet, während es gleichzeitig erschreckend an Fachkräften fehlt. Nicht einmal einen zuverlässigen Auto- Kundendienst gibt es für die vielen Wagen, meist neueste amerikanische Modelle. Vom Staatshaushalt in Höhe von 75 Millionen Dinar(etwa 850 Millionen Mark) wird ein Drittel allein für Verteidigungszwecke aus- gegeben, siebzig Prozent werden durch das Development Board(Landesentwicklungs- gremium) verplant. Die Staatseinnahmen kommen aus Steuern, Zöllen und vom Oel. Alle Fachleute sind sich einig, daß das Development Board, in dem neben den Irakern Engländer, Amerikaner und Franzo- sen saßen, eine gute Sache für das Land ist. um 16 Millionen Mark an Ein Märchenschloß für den Scheich von Kuweit Der 50 Jahre alte Hamburger Innenarchi- tekt Professor Cäsar Pinnau hat jetzt einen Auftrag erhalten, bei dem Geld im wahrsten Simne des Wortes keine Rolle spielt. Mitten in der südarabischen Wüste soll Professor Pinnau einen orientalischen Traumpalast bis zum Frühjahr fix und fertig einrichten. Auf- traggeber ist der Scheich von Kuweit, Ab- dullah al Salim as Sabah, der zu den reich- sten Männern der Welt zählt. Der kürzlich in moderner Bauweise er- richtete Palast steht unweit der Hauptstadt Kuweit auf dem Wüstenhügel Meshref. Das dreistöckige Flachdachgebäude enthält 90 Räume, darunter ein Lichtspieltheater und einen über 200 Personen fassenden Speise- Saal. 5 Die Einrichtung dieses Märchenschlosses ist zwar die erste Tätigkeit Professor Pin- naus im Orient, nicht aber seine erste Ver- bindung mit der arabischen Welt. Pinnau machte sich einen Namen durch die Innen- ausstattung des 47 000 Tonnen tragenden Tankergiganten„Al Malik Saud al Awal“, den der griechische Reeder Aristoteles So- krates Onassis im Jahre 1954 bei einer Ham- burger Werft für die„Saudi-Arabien Tanker Co.“ bauen ließ. Auch die Luxusjacht Tina Onassis“ richtete der Hamburger Architekt ein. Im für den Frieden zu demonstrieren, ist eine Gruppe Japaner von Hiroshima nach Tokio marschiert, wo sie am 12. August 1958 zur Teilnahme am 4. Weltkongreß gegen die Atomwaffen ein- traf. Die Gruppe, die unter Führung eines 33jährigen buddhisti- Die Ausstattung des Palastes, der über mehrere prunkvolle Marmorsäle verfügt, erfordert einen ungewöhnlichen finanziellen Aufwand. So soll der Speisesaal 200 vergol- dete Bronzesessel erhalten, eine kostspielige Klimaanlage soll in allen Räumen des Pa- lastes erfrischende Kühle verbreiten. Hohe Kosten erfordert auch die Wasser- versorgung. Das kostbare Naß für den Haus- gebrauch, das Schwimmbad und den Palast- garten muß von einer ununterbrochen rol- lenden Tankwagenkolonne aus Kuweit her- angefahren werden, da es in der Nähe àdes Palastes keine Wasserquelle gibt. Wasser ist überhaupt die größte Mangel- ware im ausgedorrten Wüstenland von Ku- weit. Dafür sprudelt das Oel in dem kleinen Land am Persischen Golf aus um so zahl- reicheren Quellen. Auf den riesigen Oelvor- kommen beruht auch der Reichtum des Scheichs, dessen Konto aus den Lizenzabga- ben der Oelgesellschaften täglich um 16 Mil- lionen DM anwächst. Professor Pinnau pendelt gegenwärtig mit dem Flugzeug ständig zwischen Kuweit und Hamburg hin und her, um den Großauf- trag termingerecht zu erledigen. Die Ein- weihung des Traumpalastes soll im kom- menden Frühjahr mit wahrhaft orientali- schem Prunk gefeiert werden. Ende ging. schen Priesters stand, lange Strecke 53 Tage. 6000 Japaner und 40 Delegierte aus 17 Ländern nahmen an dem Kongreß teil, der am Mittwoch zu Recht vernünftig wurden die Oelgelder vor allem zunächst in Dammbauten und Bewäs- serungsanlagen des Agrarlandes investiert. Durch seine Zusammensetzung garantierte das Board auch, daß die Korruption auf ein Mindestmaß beschränkt blieb. Das Land steht im dritten Jahr eines Fünfjahresplans. Die Revolutionäre, die gegen die Korruption vorgehen wollen und behaupten, bisher sei nichts für das Volk ge- tan worden, haben schon einige Projekte ge- strichen. Für den halbfertigen neuen Königs- palast am Ufer des Tigris und den Bau eines Opernhauses gibt es kein Geld mehr. Statt- dessen will man den Wohnungsbau fördern, vor allem wegen der starken Landflucht. Vom sagenhaften Glanz Bagdads angezogen, ziehen ständig Bauern in die Hauptstadt und finden dort weder Unterkunft noch Erwerb. Im Schatten eines Dammes hausen zweihun- derttausend Obdachlose unter unbeschreib- lichen Verhältnissen in unmittelbarer Nach- barschaft Bagdads. In dieses Viertel kann nicht einmal die Polizei eindringen, und aus diesem Bezirk strömte der Straßenmob am Revolutionstag in die Stadt. 5 Von der Regierung verordnete Preis- senkungen und die Einführung von Import- lizenzen werden als erste Anzeichen für eine Planwirtschaft gedeutet, wie sie auch das sozial- revolutionäre Regime Nassers betreibt. Eine„Irakisierung“ zeichnet sich ab, die den Einheimischen eine Vorzugsstellung gegen- über dem Ausländer einräumt. Aber dem Irak fehlt es an fachlich geschulten Men- schen, um die Wirtschaft schon ganz in eigene Hände nehmen zu können. Nach der Juden- austreibung vor einigen Jahren erlebten viele Iraker mit den von ihnen übernomme- nen Geschäften bittere Enttäuschungen, weil sie über keine Marktkenntnisse verfügten. „Wenn nicht Mäßigung und Ueberlegung, sondern blinder arabischer Nationalismus die neue Wirtschaftspolitik bestimmen sollte, kann selbst für den reichen Irak alles schief laufen“, warnt ein seit Jahrzehnten dort an- sässiger Geschäftsmann. Dann würde das Fernsehgerät im Wüstenzelt bald nicht mehr zu reparieren sein, und es würde auch kein Programm mehr geben, das es empfangen könnte. E. Helmensdorfer benötigte für die rund 1000 Kilometer Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute leicht Wolkig. Mehrfache Aufheiterungen. Im all- gemeinen trocken; wärmer. Nachmittagstem- peraturen um 25 Grad. Schwül, In der Nacht Zz Freitag teilweise klar. Frühtemperaturen 13 bis 16 Grad. Am Freitag teils heiter, teils stärker wolkig. Strichweise Schauerregen. Oertlich gewittrig. Kaum kühler als am Vor- tag. Immer noch ziemlich schwül. Wind aus Süd bis Südwest, zeitweise böig auffrischend. Uebersicht: Das Hoch bei Grönland führt Kaltluft zum mittleren Atlantik und ver- stärkt dadurch das Tief über der Biskaya, bewirkt damit aber auch, daß dieses sich nur noch langsam nach Osten bewegt. Die vor- derseitige Warmiströmung des Biskaya-Tiefs, in die einzelne kleinere Störungen einge- lagert sind, wird dadurch etwas länger an- dauern. Sonnenaufgang: 5,24 Uhr. Sonnenuntergang: 19,33 Uhr. Wärme des Rheins: 20,5 Grad. Vorhersage- Harte fbr 21 2. 2 Uhr 52 Pegelstand vom 20. August Rhein: Maxau 463(6); Mannheim 314 5); Worms 237-g); Caub 240(42). Neckar: Plochingen 117 H); Gundelsheim 170(+5); Mannheim 310(5). Königin Elizabeth zwischen einer Hand und einem Drachen Die Schotten konnten zwar nicht erreichen. daß Königin Elizabeth II. mit Rücksicht auf die historische Wahrheit für Schottland den Titel Elizabeth I. annahm. Von jetzt ab brau- chen die Schotten aber nun wenigstens nicht mehr an historisch anfechtbaren Briefmar- ken zu lecken. Im Wesserzeichen des Marken- papiers prangte bisher deutlich sichtbar das Zeichen der Königin: ER II— Elizabeth Re- gina die Zweite. Das wird nun anders. Die britische Post hat sich zu einer neuen Papier- sorte entschlossen, die nur noch eine— auch in Schottland unbestrittene— Krone zeigt. In London hat men sich zudem in einer Zeit, da man auf dem Kontinent schon von einer gemeinsamen europäischen Briefmarke zu sprechen beginnt, der Vielfalt der im Ver- einigten Königreich zusammengeschlossenen Stämme entsonnen und beschlossen, jedem einzelnen Landesteil eigene Briefmarken zu geben. Siebenmal wird künftig Königin Eli- zabeth ihr Bildnis auf Marken der gleichen Wertstufe und der gleichen Farbe zeigen. qede der sieben Marken unterscheidet sich nur durch die jeden Landesteil charakterisieren- den Symbole am Rand. In England selbst werden die gleichen Marken wie bisher gel- ten. Schottland hingegen zeigt unter Eliza- beths Büste Distel und Andreaskreuz, Wales seinen Drachen, Nordirland eine Hand, das Zeichen von Ulster und eine Flachspflanze. Die Insel Man in der Irischen See prunkt mit einer keltischen Kette, die Kanalinsel Guern- sey vor der framösischen Küste mit der Krone Wilhelms des Eroberers und die Nach- barinsel Jersey mit dem königlichen Zepter. Die Revolution bei den sonst so konservativen Briefmarken Großbritennſens wurde von der Königin persönlich gebilligt. Praktikantenaustausch in allen Berufen Junge Leute zur beruflichen Fortbildung ins Ausland Die fortschreitende technische Entwick- lung in unserer modernen Arbeitswelt stellt immer höhere Ansprüche an den Nachwuchs. Das Gesamtniveau der fachlichen Qualifi- kationen in den Betrieben wird sich ständig steigern müssen. Fachwissen allein wird allerdings den Anforderungen im Betrieb von heute nicht mehr gerecht. Mobilität, Weltverständnis und Zuverlässigkeit sind unabdingbare Ergänzungen und werden vom jungen Ingenieur heute ebenso gefordert wie vom Facharbeiter. Der Praktikantenaus- tausch gewinnt unter diesen Gesichtspunk- ten zunehmend an Bedeutung. Immer mehr aufgeschlossene junge Leute interessieren sich deshalb aus eigener Ini- tiative oder von ihren Betrieben angeregt Und unterstützt für ein Auslandspraktikum. Die tatsächliche Zahl der entsprechenden Programme steht allerdings in keinem Ver- hältnis zur Notwendigkeit. Sicher gibt es viele junge Leute— sie werden auch von keiner Statistik erfaßt— die durch private Vermittlung zu einem Arbeitsplatz im Aus- land gelangten; aber der Mehrzahl stehen doch nur die offiziellen Wege offen. Welche Wege sind das nun? Zwischen der Bundesrepublik und eini- Sen europäischen Staaten bestehen soge- nanmte„Gastarbeiter abkommen“, die für je- des Land eine Höchstquote von Arbeitneh- mern vorsehen, die im Laufe eines Jahres ausgetauscht werden können. Die Länder und die jeweiligen Arbeitsplätze pro Jahr sind folgende: Belgien 150, Frankreich 1000, Italien 300, Niederlande 150, Oesterreich 500, Schweden 250, Spanien 150. In diesen Ab- kommen sind außerdem Einzelheiten über die Arbeitsbedingungen, Entlohnung, Unfall- und Gefahrenschutz festgelegt. Ein Jahr darf der Gastarbeitnehmer im Ausland arbeiten, gegebenenfalls kann sein Aufenthalt um sechs Monate verlängert werden.„Junge Leute, von 18 bis 30 Jahren, gleichgültig ob männlich oder weibilich, ob Handwerker oder Geistesarbeiter können zum Zwecke der beruflichen Fortbildung ein Arbeitsverhält- nis als Gastarbeiter eingehen“, heißt es unter anderem in den Merkblättern. Diese Gastarbeiterabkommen brachten zwar eine Erleichterung in bezug auf das Verfahren der Arbeitsgenehmigung für Be- werber, die eine Stelle im Ausland nachwei- sen können; aber eine wesentliche Vergröße- rung des Arbeitsplatzangebotes im Ausland trat nicht ein. Die Zahlen der Abkommen wurden— aüßer bei Schweden— in keinem Land erreicht. Bewerbungen für den Gastarbeiteraus- tausch nehmen die Arbeitsämter entgegen, die zentrale Stelle im Bundesgebiet ist die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung, Frank- kurt am Main, Eschersheimer Landstraße 1-7. Das Hotel- und Gaststättengewerbe, dessen Angehörige schon immer zu Auslandsauf- enthalten angehalten waren, hat in Hamburg eine bèesondere Stelle für diesen Zweck ein- gerichtet: den Genfer Verband für das Hotel- gewerbe, Hamburg. f Seit 1949 gibt es einen eigenen Prakti- kantenaustausch des Deutschen Bauernver- bandes(Bonn, Koblenzer Straße 121). Im Rahmen dieses Landjugendaustausches konnten bisher über 500 Jungbauern und Jungbäuerinnen ihre Berufsausbildung im Ausland ergänzen. Der Austausch wird in die Länder Dänemark, Schweden, Finnland, England, Holland, Frankreich, Schweiz und Oesterreich und seit drei Jahren auch in die SA vermittelt. Auf dem Gebiet des Studentenaustausches arbeiten zwei internationale Organisationen, die in der Bundesrepublik Zweigstellen er- richtet haben. IAESTE(International Asso- eiation for the Exchange of Students for Tech- nical Experience) wird in Deutschland durch den Deutschen Akademischen Austausch- dienst, Bonn, Nassestr. 11, vertreten. Dieser Vereinigung sind alle technischen Hochschulen Universitäten und Ingenieurschulen ange- schlossen. Im Jahre 1957 waren es 1219 deutsche Studenten, die durch IAESTE in Industriebetrieben im Ausland, vornehmlich in Oesterreich, England, Finnland, Frank- reich, Schweden, der Türkei, Jugoslawien und den USA arbeiten konnten. Seit ihrer Gründung im Jahre 1948 hat IAESTE im- merhin schon 34 602 Studenten aus den 22 angeschlossenen Ländern in Praktikanten- stellen vermittelt. Für die Studenten der Wirtschaftswissen- schaften ist die parallele Organisation AIESEC(Association Internationale des Etu- diants en Sciences Economiques et Commer- ciales). Sie hat in Deutschland gegenwärtig ihre Vertretung an der Mannheimer Wirt- schaftshochschule. AIESEC gibt durch ihre Praktikantenstellen den Studenten Einblick in die wirtschaftlichen Systeme ihrer Gast- länder. So studieren sie beispielsweise in Jugoslawien die Planwirtschaft, in Ländern wie Venezuela lernen sie den von allgemei- nen Steuern unabhängigen Staat kennen, der sich aus den Reichtümern der Oelquellen finanziert. 315 deutsche Studenten nahmen 1957 an diesem Programm teil. 21 Länder sind AIESEC angeschlossen. Die Carl-Duisberg- Gesellschaft für Nach- wuchsförderung, Köln, Kaiser-Friedrich- Ufer 41, versucht einerseits den Praktikan- tenaustausch im Rahmen der Gastarbeiter- abkommen zu fördern, und führt anderer- seits auch eigene Programme durch. So konn- ten im Rahmen des Programms„Werkarbeit in USA“ 400 deutsche Facharbeiter für ein Jahr nach Amerika gehen. Ermöglicht wurde diese Aktion durch großzügige amerikanische Unterstützungen im Rahmen des Marshall Planes. Die UNESCO gibt in einer kleinen Bro- schüre mit dem Titel„Workers abroad“(Aus- lieferung über den Verlag R. Oldenborg Europäer Europa-Marke. N Die Luxemburger Post bringt am 13. Sep- tember neben den Europa-Marken, die die sechs Montan-Unions-Länder herausgegeben haben, zwei Landschaftsmarken im Werte von 2,50 Franken heraus. Eine Marke zeigt die Freilichtbühne vor dem Grafenschloß in Wiltz in den Ardennen, die andere ist„Zwei- tausend Jahre Luxemburger Weinbau“ be- titelt. Sie veranschaulicht die Weinlese an der Mosel. Europa büchern Bereits seit 1951 befaßt sich die Kultur- und Exziehungsorganisation der Vereinten Nationen(UNESCO) mit der internationalen Revisionsarbeit an Schulbüchern. Man will damit überall eine objektive und nicht selbstherrlich und nationalistisch gefärbte Darstellung über Kultur, Geschichte und Eigenarten der Völker erreichen. Besonders in aslatischen Schul- K. G., München 8), eine Uebersicht über das weit verzweigte Gebiet des Praktikanten- austausches. Für Deutschland werden in die- ser Broschüre einige weitere Organisationen genannt, die für bestimmte Berufe Prakti- kantenaustausch durchführen. Für den Laien ist diese Vielfalt kaum durchschaubar. Es fehlt eine zentrale Organisation, die zumin- dest in der Lage wäre, Auskunft über die zweifellos vorhandenen Möglichkeiten zu geben. Aber auch der verstärkten Arbeits- Pla tzbeschaffung im Ausland müßte sich eins solche Stelle annehmen. Die Arbeitsverwal- tungen, Wirtschaftsverbände und Gewerk- schaften können sich offensichtlich nicht mit der notwendigen Intensität dieser Aufgabe widmen. Ferdinand Ranft am Werk in Asien scheint die Berichterstattung in Schulbüchern über Europa oft einseitig und auch lückenhaft. Deshalb bereitet man für September in Tokio eine Fachtagung über „Die Behandlung des Westens in den Schul- büchern Süd- und Ostasiens“ vor. Sie steht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Hauptaufgabe der UNEScCo, den Kulturaus- tausch zwischen Orient und Okzident zu ver- stärken. Man wird in Tokio prüfen, ob und in welchem Ausmaß die in Asien vorhande- nen Schulbücher und anderen Lehrmittel für eine Verständigung zwischen Orient und Okzident geeignet erscheinen. Zu den 25 Hi storikern, die aus aller Welt zu diesem Kon- greß zusammenkommen, gehört auch Prof. Dr. G. Eckert, der Leiter des Braunschwei⸗ ger Schulbuchinstituts. Er hat auf einer Ta- gung europäischer Geschichts wissenschaftler im April bereits wichtige Vorschläge unter- breitet, die er in Tokio zur Sprache bringen will. — MANNHEIM Donnerstag, 21. August 1958/ Nr. 101 Schlüsselübergabe in B 1: Architekt Zeilfelder und Präsident Sieber Aus dem Polizeibericht: Angeblicher Raubüberfall auf einen 20 jährigen Bewußtlo; wurde frühmorgens ein junger Mann in der Grünanlage hinter der Luisen- schule aufgefunden. Nach der Einlieferung ins Krenkenhaus wurde eine Gehirnerschüt- terung festgestellt. Der Polizei gab er an, von zwei unbekannten Tätern angesprochen, niedergeschlagen und seiner Brieftasche, die Geld und Papiere enthielt, beraubt worden zu sein. . 55 Explosiver Fund Bel Baggerarbeiten in der Klingenbherger Straße(Wallstadt) fanden Arbeiter etwa einen Meter unter der Fahrbahndecke einen „Zerscheller“, eine amerikanische Fünf- Zentner-Bombe. Nach dem Ausgraben wurde festgestellt, daß die Bombe noch zu einem Drittel mit Sprengstoff gefüllt und mit einem Zünder versehen war. Der Abtrensport ging ohne Zwischenfälle vor sich. Ohne Papiere Eine 27jährige wurde bei einer Kontrolle in einem Lokal in der Jungbuschstrage ohne Papiere angetroffen. Nach ihrer Festnahme gab sie der Polizei an, wegen gewerbsmäßiger Unzucht und Sachbeschädigung zu einer 28 tägigen Gefängnistrafe verurteilt worden zu sein. Sie sei der Aufforderung, ihre Strafe zu verbüßen, jedoch nicht nachgekommen, da sie noch persönliche Angelegenheiten habe erledigen müssen. Bettenbrand Im Zimmer eines Gasthauses in Fried- richsfeld verursachte vermutlich eine bren- nende Zigarette einen Bettenbrand. Das Feuer wurde von den Hausbewohnern be- merkt und gelöscht. Personen kamen nicht zu Schaden. Der Sachschaden béträgt etwa 820 Mark. Teurer Unfall Auf der Straßenkreuzung Kelten/ Ale- mannenstrage prallte ein Lastkraftwagen, dessen Fahrer zu schnell fuhr und die Vor- fahrt nicht beachtete, mit einem PkRw zusam- men. Der Lastwagen stürzte um und seine Ladung wurde beschädigt. Die beiden Fahrer und zwei mitfahrende Personen wurden ver- letzt, drei von ihnen mußten im Kranken- haus zur Behandlung bleiben. Der Sach- schaden beläuft sich auf rund 11 500 Mark. Unvorsichtig Ein 54jähriger lief beim Ueberschreiten der Kurpfalzstrage einem Motorradfahrer ins Rad und mußte mit einer Gehirnerschütte- rung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Motorradfahrer erlitt bei dem Zusam- menprall einen Bluterguß am Auge und Schürfwunden im Gesicht. Bulle ging durch Ein auf einem Lastkraftwagen angebun- dener Bulle riß sich auf dem Schlachthof- gelände plötzlich los und wurde für das Aus- ladepersonal gefährlich. Er mußte schließlich von einem Angehörigen der Polizeireiter- staffel erschossen werden. Uebler Streich Unbekannte Täter rollten eine mit Sand gefüllte Eisentonne auf die Fahrbahn des Tarnowitzer Weges. Glücklicherweise wurde das Verkehrshindernis rechtzeitig bemerkt und konnte entfernt werden, bevor es zu einem Unfall gekommen war. Großer Feiertag des Handwerks: — „Ein neues Haus und ein neuer Geist“ Einweihung des Handwerkskammer-Gebäudes mit Wirtschaftsminister Dr. Veit und vielen prominenten Gästen Es war ein Fest, und alle Fahnen wehten: Vor dem Eingangsportal des neuen Gebäudes der Mannheimer Handwerkskammer in B 1 an der Breiten Straße flatterten die Farben des Bundes, des Landes und der Stadt im gewitter-abgekühl- ten Sommerwind. Im Foyer und im lichtdurchfluteten großen Sitzungssaal staute sich in festlichem Schwarz eine illustre Gesellschaft, die zur offiziellen Einweihung des zweckmäßig und großzügig geplanten Kammerhauses erschienen war. Nach den obligatorischen Reden— unter denen das handwerkspolitische Referat des stell- vertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministers von Baden-Württem- berg. Dr. Hermann Veit, begeisterten Beifall erhielt— fanden sich Gäste und Gastgeber noch zu einem kleinen Imbiß im Rosengarten zusammen. Der Mann- heimer Handwerkskammer- Präsident Robert Sieber, und sein rühriger Haupt- geschäftsführer Dr. Heinrich Mengelberg, strahlten— trotz aller der Bedeutung des Tages angemessenen Würde— eitel Residenz ist— wie es Präsident Sieber Freude und Zufriedenheit aus: Ihre neue formulierte—„Zeuge eines neuen Hand- werksgeistes, der sich mit der jahrhundertealten Tradition seines Berufes eng verwachsen fühlt.“ Nachdem die von einem Streichquartett der Wirtschaftshochschule dargebotenen Al- legro-moderato-Takte aus Joseph Haydns Quartett in G-Dur verklungen waren, hatte Präsident Robert Sieber eine ganze Weile zu tun, um die zahlreichen Ehrengäste der Feierstunde zu begrüßen: Wirtschaftsmini- ster Dr. Veit, Nordbadens Regierungspräsi- dent Dr. Huber, Regierungsdirektor Köbele als Leiter des nordbadischen Oberschulamts, Oberbürgermeister Dr. Reschke mit den Mannheimer Bürgermeistern Trumpfheller, Dr. Fehsenbecker und Graf, MdB Josef Maier, Heidelbergs Ersten Bürgermeister Dr. Hagen, die Landräte der Kreise Mannheim, Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim, Vertreter der Industrie- und Handelskam- mern und der Einzelhandelsverbände aus Mannheim und Heidelberg, Professor Dr. Mönch von der Wirtschaftshochschule, Stadt- räte, Arbeitsamts-Direktoren und Obermei- ster von Handwerksinnungen zwischen Mannheim und Tauberbischofsheim. Robert Sieber dankte in herzlichen Worten seinen Architekten Emtwurf: Stadtbaudirektor Ri- chard Jörg; Ausführung: Arbeitsgemein- schaft Klehr-Zeilfelder), dem Bauausschuß der Kammer, dem Gemeinderat, dem frühe- ren OB Professor Dr. Heimerich und den am Bau beteiligten 92 Handwerksbetrieben. Beifall raus hte auf, als Architekt Albert Zeilfelder nach einem kurzen Uberblick über die Baugeschichte seinem Bauherrn den Schlüssel zura neuen Heim im schwarzen Samtetui übergab. Dann erklomm Wirt- schaftsminister Dr. Veit das blumenge- schmückte Rednerpult:„Eines der stürmisch sten Kapitel in der Handwerksgeschichte Deutschlands ist abgeschlossen. Eine Notzeit — der Aufbuu der überwiegend zerstörten Handwerksbetriebe— ist beendet, und nun steht auch eine der letzten Zentralen hand- werklicher Organisation im Bundesgebiet wieder in neuem Gewande.“ Daß die Mannheimer Kammer diese letzte Aufgabe zuletzt begonnen und ihre eigenen Bedürfnisse vorher zurückgestellt habe, ge- reiche ihr zur Ehre, sagte der Minister, d- in dem Haus ein„Zeichen des Willens sah, mit der Zeit zu gehen“— eine Tatsache; die seit jeher„5on schicksalshafter Bedeutung für des Handwerk gewesen sei. Der Minister überbrachte die Glückwünsche der Stutt- garter Landesregierung und der Wirtschafts- verwaltung; er sprach den Dank Baden- Württembergs an das Handwerks aus, das seit Kriegsende, und in den Bombennächten vorbildlich seine Pflicht getan und maßgeb- Viele Arbeitnehmer wollen sich fortbilden Großes Interesse für Berufsbildungswerk des DGB/ Neue Kurse beginnen Das Berufsfortbildungswerk des DGB, Ortsausschuß Mannheim, beginnt in der Woche ab 8. September den dritten Lehrab- schnitt 1958. Das seit 1953 bestehende Bil- dungswerk erfreut sich einer stetig steigen- den Teilnehmerzahl. Vor allem in den letz- ten beiden Jahren zeigte sich, daß bei den Arbeitnehmern der Mannheimer Wirtschaft großes Interesse für die Berufsfortbildung vorhanden ist. Das Bildungswerk des DGB will mithelfen, daß die Arbeitnehmer den Wachsenden Berufsanforderungen gewapp- net gegenüber stehen. Die Teilnahme an den Kursenisetzt nicht die Mitgliedschaft in einer der Gewerkschaften des DGB voraus. Neben der Fortbildung des käufmänni- schen Angestellten, die in Form von Lehr- gängen in Maschinenschreiben, Stenographie, gutem Deutsch und Sprachen geboten Wird, enthält der Lehrplan auch Kurse für tech- nische Kräfte, die sich in Fächern wie Tech- nisches Zeichnen, Technisches Rechnen und im Gebrauch des Rechenstabes weiterbilden wollen; außerdem wurde ein besonderer Facharbeiterkurs eingerichtet. Das Berufs- kortbildungswerk bietet Gelegenheit, sich Unter der Leitung befähigter Lehrkräfte mit langjähriger praktischer Erfahrung das be- rufliche Rüstzeug für den Existenzkampf zu erwerben. Anmeldungen nehmen ab sofort alle Be- triebsräte und alle Gewerkschaften im DGB sowie das Angestelltensekretariat Nord- baden(Zimmer 51) im Gewerkschaftshaus Mannheim, montags bis freitags, von 8 bis 16.30 Uhr entgegen. 0 Rentenzahlung und Kindergeld kür September Die Versicherungs- und Versorgungs- renten für September werden an den be- kannten Zahlstellen nach den dort ausge- hängten Plänen an folgenden Tagen aus- gezahlt: 27. August: Angestellten-Renten; 28. August: Versorgungsrenten; 29. August: Invaliden-, Knappschafts-, Unfall- und VAP- Renten; 30. August: Invaliden-Renten; 1. September: Invaliden-Renten; 1. Septem- ber, Postamt 1, Schalter 9: Kindergeldaus- zahlung. Uch zum Wiederaufbau Westdeutschlands mit beigetragen habe. Neben eingehenden wirtschaftspolitischen Ausführungen(auf die wir auf Seite 1 dieser Ausgabe näher eingehen) übermittelte Dr. Veit seinen besonderen persönlichen Dank für eine allzeit beispielhafte Zusammen- arbeit an den Mannheimer Präsidenten Ro- Minister Veit bei der Anspracke Bilder: Steiger bert Sieber:„Er war einer der ersten, die nach dem Zusammenbruch zur Verfügu standen. Es ist immer unser gemeinsamer Wille gewesen, Probleme gemeinsam 2 16sen.“ Der Handwerker entscheide über Be. stehen oder Nichtbestehen seines Berufes allein durch die Leistung, erklärte der Wirtschaftsminister abschlieBzend; es gelte, Koffer- Radio der beliebte Begleiter bei Urlaub, Reise und Sport, in großer Aus wahl ab DM 79,50 bei O 7, 5 PHOR planken Bequeme Teilzahlung! Mannheim den alten Begriff der Meisterehre im Sinne einer irmeren Verpflichtung zu erhalten. Oberbürgermeister Dr. Reschke(Gunter der Rubrik„weitere Ansprachen“ werden nur kurze Reden erwartet“) freute sich über die in Mannheim nicht gerade häufigen Mini- sterbesuche aus Stuttgart und sprach von der geographisch- symbolischen Nachbar- schaft zwischen Handwerks- und Handels- kammer an der Mannheimer Breiten Straße. „Die Handwerksgeschichte Mannheims ist genau so alt wie die Geschichte dieser Stadt selbst, und diese Kammer ist eine der wenigen Dienststellen, deren Zuständigkeit über Mannheim hinausgeht.“ Vizepräsident Klein von der IHK richtete herzliche Worte an die Kollegen vom Hand- werk, für die Arbeitsgemeinschaft baden- württembergischer Handwerkskammern sprach der Freiburger Kammerpräsident Lips, und Mannheims Pelz-Star Paul Kunze überbrachte die Glückwünsche der Einzel- handelsverbände, die im vierten Ober- geschoß des Kammergebäudes Wohnung ge- nommen haben. Mit dem„Allegro spiri- tuoso“ aus dem F-Dur-Quartett von Haydn klang die festliche Stunde aus, der sich eine Besichtigung des Hauses und das erwähnte gemütliche Plauderstündchen in F. C. Eisen- mengers Rosengarten-Restaurant— beim bewährten Kalten Büfett, Mosel- und badi- schem Wein— anschlossen. Lächelte ein prominenter Festgast zwi- schen Zunge und Walldorf-Salat:„Man sieht, auch bei den Handwerkern läßt sich's ganz gut leben.“ hwWb Kinder-Unfälle mahnen: . Eine Statistik der Vergeßlichk en Aufsichtspflicht der Eltern darf nicht vernachlässigt werden Die Unfallstatistik der letzten Monate Weist eine erhebliche Zahl von Unfällen auf, die auf mangelnde Beaufsichtigung von Kindern durch ihre Eltern zurückzuführen sind. Da gibt es sechs- und zehnjäł rige Nichtschwimmer, die auf dem Rhein auf Autoreifen und Luftmatratzen herumpad- deln, kentern und gerade noch von wach- samen DLRG-Leuten gerettet werden cön- nen, während die Mütter vielleicht auf der grünen Uferwiese sitzen und mit der Nach- barin„plauschen“. Auch auf den Flußschif- ken— dort haben die Eltern verständlicher- weise viel zu tun und sind abgelenkt— ge- schieht es erschreckend oft, daß Kleinkhider unbeaufsichtigt spielen, ausgleiten und er- trinken. Andere Eltern setzen, ohne es zu wollen, ihre Kleinen in verschlossenen Per- sonenkraftwagen ernsthaften Gefahren aus. In den Mannheimer Schwimmbädern haben die Männer an den Lautsprechern an man- chen Wochenendtagen alle Hände voll zu tun, um„herrenlose“ Kleinkinder wieder an den Mann zu bringen. Diese Chronik der Vergehlichkeit und allzugroßen Sorglosigkeit ließe sich noch nach Belieben verlängern. Polizei, Bademeister und das DLRG- Perso- nal erklären immer wieder kategorisch: Die Aufsichtspflicht muß allen Eltern besonders in diesen Sommermonaten eindringlich ins Gedächtnis gerufen werden Ju Mauser eröffnete neues Verkaufsbüro Die Firma Mauser GmbH., Waldeck, hatte am Mittwoch anläßlich der Eröffnung ihres neuen Verkaufsbüros mit Ausstellungsraum zu einem zwanglosen Imbiß eingeladen. Die exklusiven Räume der Mauser GmbH be- finden sich im Erdgeschoß des repräsenta- tiven„Hauses der Kölmischen“ am Kaiser- ring 38(Ecke Molfkestraße). Gestaltet wurden sie von Helmut Nötzoldt, der fünf Jahre lang Bühnenbildner in Mannheim war und heute Werbeleiter und Formgestalter der Mauser-Werke ist. In den Ausstellungs- räumen zeigt die Firma einen Querschnitt ihres vielseitigen Stahlblech- und Stahlrohr- möbel- Programms. Die zahlreichen Gäste, unter ihnen Ober bürgermeister Dr. Reschke, zeigten sich von der geschmackvollen innen- architektonischen Gestaltung beeindruckt. Zu der Eröffnungsfeier waren weiterhin Gene- ralkonsul Paul Mauser, ein Vertreter der Industrie- und Handelskammer und die Lei- ter verschiedener Großghandelsfirmen er- schienen. Vor der Eröffnung residierte Hel- mut Frühstück, der Leiter des Verkaufsbüros im„Augusta“-Haus(Augusta- Anlage). D. Pr. Einstellung ven Nachwuchskräften kür den Postdienst Die Oberpostdirektion Karlsruhe stellt am 1. Mai 1959 Bewerber und Bewerberinnen für den gehobenen und mittleren Postdienst ein, Die Einstellungsbedingungen sind: Für den gehobenen Postdienst: Abitur, Höchst- Alter 30 Jahre, für den mittleren Postdienst: mittlere Reife, Höchstalter 21 Jahre. Bebver- bungen mit handgeschriebenem Lebenslauf, beglaubigter Abschrift des letzten Schulzeug- nisses und einem Lichtbild können für den gehobenen Postdienst bis 30. Dezember 1958 und für den mittleren Postdienst bis 15. Ok- tober 1958 bei den zuständigen Postämtern, die auch nähere Auskunft erteilen, Abge- geben werden. o- 1/70 2 A Ostseeheringe in Tomatensauce Ein immer willkommenes f Fischgericht! Dose, Inh. 170 f 45 Heringsfilet in 3 verschiedenen Saucen. Die ideale Fischvorspeise! 3 Dosen, Inh. per Dose 100 g 95 camemhert Marke Silberspieß! Der Käse mit dem herzhaften Geschmack. 5 Schachtel, 6 Ecken 6 Sülze einfach Im Aufschnitt und als Tagesgericht 1 1.20 500 K 1 Hansa-Röstkaffee Die gute Hamburger 1 85 Mischun gn! 125 f 9 Schweinehauch mit Beilage gut durchwachsen, 500 g 1.78 Austral. Wildkaninchen 1.90 pfannenfertig, Stück ca. 300-900 Gramm, 500 g ohne Beilage „ 4„„„%„%% 500 f 2.48 Nr ste sta ver „H. ter für tan r. 11 n N, die ügung Samer n 2 er Be. erufes der gelte, und im Sinne 1. unter n nur er die Mini- 1 von Abar- Adels- traße. 18 ist Stadt der igkeit chtete Hand- aden- mern sident Lunze Inzel- Ober- g ge- spiri- Taydn eine ahnte Lisen- beim badi- Zwi- „Man sich's Wb 1 be- zenta- aiser- ztaltet Fünt u War talter ungs- chnitt rohr- Jäste, schke, anen- ct. Zu Jene- r der Lei- er- Hel- büros D. Pr. ten It am innen lienlst Für ichst- lenst: wer- slauf, zeug- rden 1958 Ok- nern, * ge- 05 ee —15 11214————————— Nr. 191/ Donnerstag, 21. August 1958 MANNHEIM Seite 5 eee 5 8 Kapitän Walter: Der alte Mann und der Strom Bild: Knoll 40000 t Schiffsraum warten auf Ladung Die Lage ist angespannt, doch scheint sich Besserung anzubahnen 40 000 Tonnen Schiffsraum, das sind 35 große Schleppkähne, liegen augenblicklich in den Mannheimer Häfen ohne Beschäftigung. Etwa 30 000 Tonnen gehören einer einzigen Reederei. Die Besatzung dieser Schiffe be- kinden sich zum Teil auf Jahresurlaub, teil- weise nehmen sie auch kleinere Reparaturen vor. Der größte Teil der in Mannheim ge- löschten Fahrzeuge fährt leer wieder an die Rühr zurück. Schleppboote, die vom Nieder- rhein kommen, müssen oft fünf bis sechs Tage warten, bis sie für einen neuen Schlepp- zug eingeteilt werden können. Die Schiffahrtslage ist angespannt, doch scheint sich eine leichte Besserung anzu- bahnen. Die Oeltransporte von den Rhein- mündungshäfen zu den Raffinerien am Nie- derrhein und der Transport der Fertig- produkten von den Raffinerien in die Verbrauchsgebiete am Oberrhein zogen an. Die Verladungen von Bims aus dem Neuwie- der Becken in die Räume Karlsruhe und Stuttgart stiegen ebenfalls an. Der Uberhang an Kahnraum und Schlepp- kraft drückt die Wartezeit in die Höhe. Reedereikähne warten drei bis vier Wochen, Partikulierkähne sogar vier bis fünf Wochen, bis sie für eine neue Ladung in Frage kom- men. Motorgüterschiffe müssen immer noch Wartezeiten von acht bis vierzehn Tagen in Kauf nehmen, während die Neckarschlepp- boote nur alle zehn bis vierzehn Tage für eine Fahrt eingeteilt Werden können, 15 bis 20 Neckarschleppbobte, das ist etwa die Hälfte der in Mannheim beheimateten Fahr- zeuge, liegen Tag für Tag ohne Beschäfti- gung unterhalb der Kurpfalzbrücke vertäut. Das Ueberangebot an Schiffsraum wurde teilweise durch die Neu- und Umbauten der vergangenen Jahre hervorgerufen, insbeson- Wohin gehen wir? Donnerstag, 21. August Planken:„Tagebuch einer Verliebten“; Al- ster:„Charmant und süß— aber ein Biest“; Schauburg:„714 antwortet nicht“; Scala:„Zu- stände wie im Paradies“; Palast:„Fünf Revol- ver gehen nach Westen“; 20.20, 22.30 Uhr: „Hoppla, jetzt kommt Eddie“; Alhambra:„Pe- tersburger Nächte“; Universum:„Bühne frei für Marika“; Kamera:„Schrei nach Liebe“; Kurbel:„Der kleine Rebell“; 10.15 Uhr:„Mon- tana“; Capitol:„Bravados“. dere durch den forcierten Umbau von Schleppkähnen in Motorgüterschiffe. 1953 noch fuhren auf dem Rhein etwa gleich viel Motorgüterschiffe und Frachtkähne. 1955 lie- fen die Mannheimer Häfen 17 529 Motor- güterschiffe und nur noch 9454 Schleppkähne an, der Anteil der Schleppkähne war also auf ein Drittel zusammengeschrumpft. Die Binnenschiffahrtsstatistiken für das Jahr 1958 geben den Anteil der Schleppkähne mit nur noch einem Viertel an. Die Motorgüter- schiffe befördern wegen ihrer größeren Ge- schwindigkeit in der gleichen Zeit mehr Gü- ter als die Schleppkähne. Der Ratenkampf nimmt immer schärfere Formen an, der Druck auf die Festfrachten, Vor allem auf die Standardfracht Ruhrort— Mannheim, nimmt zu. Partikuliere fahren teilweise zur halben Festfracht, seitdem sich ein Teil der Reedereien ebenfalls zu Nach- lässen bereitgefunden hat. mu. Kleine Fachschule für Chemotechnik an Mannheimer Gewerbeschule Der Beruf des Chemotechnikers hat in den letzten Jahren durch Anwachsen der chemischen Industrie eine immer größbere Bedeutung erlangt. Um den Bedarf an gut ausgebildeten Chemotechnikern Rechnung zu tragen, ist in Mannheim vor einem Jahr an der Gewerbeschule für Bautechnik eine Fach- schule für Chemotechniker eröffnet worden. Anfang September 1958 beginnt wieder ein neuer Lehrgang. Der Anmeldeschluß ist auf Ende August festgesetzt. Der Unterricht fin- det in den Abendstunden sowie an den arbeitsfreien Samstagen statt. Ueber die Aufnahmebedingungen, die Dauer des Studiums und die Kosten unter- richtet ein Merkblatt, das beim Sekretariat der Gewerbeschule für Bautechnik, Mann- heim, Wespinstraße 21-25, erhältlich ist. 0 „Fröhlicher Sonntagsfreund“ fuhr 6000 Ausflügler Mit dem„Fröhlichen Sonntagsfreund“(ein abwechslungsreiches und preiswertes Aus- flugs- Programm der Bundesbahn) fuhren in diesem Jahr schon über 6000 Mannheimer und Heidelberger zu herrlich gelegenen Ziel- orten: An der Eröffnungsfahrt, die„ins Grüne“ ging, nahmen 520 Personen teil. Nach Pro Tag fahren nur noch 200 vorbei Orderstation: Mittler zwischen Reeder und Schiffer Wahrschauer Friedrich Walter kennt seine Fahrensleute/ Dreißig Jahre lang als Kapitän unterwegs Um 5.40 Uhr fuhr der Tanker„Zophingen“ zu Berg, um 6 Uhr der Tanker„Wis- maria“, gleichzeitig„Alpind 4% eine Stunde spdter die„Ed 14“, und um 7.30 Uhr die „Basilea“. Um 19.50 Uhr passierte, zu Tal fahrend, die„Einigkeit“ als letztes von 209 Schiffen bei Kilometerstein 429 den Rhein. Sie alle wurden mit Namen und Uhrzeit im Bergfahrt- und Talfahrtbuch der Orderstation auf der Friesenheimer Insel registriert. Wie eine grüne Oase liegt die pappelumstandene Schifferwirtschaft mit der Order- station am Rand der kahlen Insel. Kommt der Zuschauer von Osten, in der Verlängerung der Diffenéstraße, sieht er jenseits des Rheindamms die Schiffe plötz- lich wie mitten in den Getreidefeldern lie- gen; dahinter die grandiose Kulisse der BASE. Die motorisierte Zufahrt ist nur über die Kammerschleuse den Rhein entlang möglich. Verhältnismäßig wenig Mannheimer wissen, welch reizvolles Ausflugsziel die ein- same Gaststätte mit ihren Orderrufen ist. Die Orderstation ist die Vermittlung zwischen den Reedereien und ihren pas- sierenden Schiffen. Nach dem ersten Welt- krieg wurde sie auf einem Kranschiff von einer Reederei begonnen. Später ging Sie, befehelfsmäßig geführt, in Privathand über. Erst nach dem letzten Krieg, als die Motor- schiffe überhand nahmen, wurde sie weiter ausgebaut. Seit 1954 ist sie im Besitz von Kapitän Friedrich Walter und seinem Sohn Lothar, die, sich abwechselnd, im Erker- zimmer des Gebäudes von 6 bis 20 Uhr ihren Dienst versehen. Ob und wann der„Seelöwe“ passierte, Will eine Reederei wissen: Ob der„Kontiki“ vorbei kam? Eine Koblenzer Zeitung läßt sich die Liste der zu Tal gefahrenen Schiffe durchgeben, um sie zur Orientierung der Reedereien und Lotsen zu veröffentlichen. Jeden Augenblick klinget das Telefon. Aber die Registrierung der passierenden Schiffe zur Auskunfterteilung ist nur eine kleine Teilarbeit der Station, die mit Lautsprecher- anlage, Blinklicht, Scheinwerfer und Hup- signal ausgerüstet ist. „Achtung Harpen 81 Mit zwei Franzosen- motoren nach Straßburg!“: den Auftrag der Reederei gibt F. Walter über das Wasser an das Schiff weiter.„Achtung Kurier, die Papiere liegen an der Feudenheimer Schleuse bereit.“ Oder:„Lotse bestellt, steht am Lin- denhof.“ Daß es Order im Gebirge be- komme, erfährt ein zu Tal fahrendes Schiff. „Im Gebirge“ bedeutet die Strecke zwischen Bingen und Koblenz, wo in Salzig und in St. Goar Orderstationen arbeiten.„Achtung Kralingen! Zuerst im Mühlauhafen zu Königsfeld löschen“. Winken oder Typhon- Signal von den Schiffen gilt als Zeichen, daß die Order verstanden wurde. Da nur die wenigsten Schiffe an den kostspieligen Rheinfunk angeschlossen sind, können die Reedereien nur über die Orderstation eine Botschaft übermitteln. Er liege nun in Mannheim fest und wollte doch bereits am Abend in Neckargerach sein, sagt ein Neckarschiffer; vielleicht könne Ka- pitän Walter eine Möglichkeit auskundschaf- ten. Der telefoniert hierhin und dorthin: Ob „ein Schiffche, 650 groß 421 geladen“ mitge- nommen werden könne. Schließlich klappt es. Zu solcher Hilfsbereitschaft fühlt sich, ganz privat und inoffiziell, Friedrich Walter verpflichtet. Schiffer, die hier liegen, kom- men, um zu telefonieren, fragen nach Be- kannten, holen Post ab. Dann wieder sollen Grühe im Schifferkinderheim bestellt wer- den. Der achtundsechzigjährige Kapitän kennt seine Fahrensleute und weiß um ihre Sorgen und Freuden. Von Geburt an ist er mit dem Strom verbunden. Zweihundert Meter ober- halb der heutigen Orderstation kam er auf einem Schiff zur Welt. 1904 begann er seinen Dienst auf dem Rhein. Damals verkehrte noch die Oppauer Fähre und eine lange Pap- pelreihe säumte das Ufer, wo jetzt die La- ger- und Werkhallen, Tanks und Krane sich drängen, wo Rauchschwaden, Gasflammen und giftig-bunte Dämpfe in den Himmel steigen. Dreißig Jahre lang fuhr Friedrich Walter als Kapitän, acht Jahre war er als Wahrschauer tätig. Zweihundert Schiffe passieren jetzt pro Tag und nicht mehr dreihundert, wie bei Chronik der großen Stadt Marbach und Ludwigsburg fuhren 295 mit; nach Annweiler und Dahn 290; nach Horn- berg 530; nach Schwäbisch Hall 370, und an der Zwei-Tage-Fahrt nach Konstanz beteilig- ten sich 550 Personen. Auch die folgenden Fahrten waren gut besetzt: Oberwesel und St. Goar(580), Bad Friedrichshall und Bad Wimpfen halten mit 981 den„Rekord“, Würz- burg(610) und Fulda(768); am letzten Sonn- tag fuhren 568 Ausflügler nach Freudenstadt. Seit 4. Mai erholten sich also 6062 Fahrgäste mit dem„Fröhlichen Sonntagsfreund“. Nächsten Sonntag geht die Reise ins Lahn- tal nach Limburg und anschließend weiter nach Bad Ems. Bis zur Abschlußfahrt am 28. September, die nach„Blauhausen“ führt, stehen noch Bad Peterstal und Bad Gries- bach, Bingen und Rüdesheim(Krönung der Weinkönigin), Frankfurt und Kronberg im Taunus und eine Fahrt nach Freiburg auf dem Programm. Die Abschlußfahrt ist am Zielort wieder mit einem bunten Unterhaltungs- programm verbunden. Die Bundesbahn bittet Interessenten, die Karten für die letzte Fahrt schon 14 Tage vorher zu lösen, da die Zahl der vorhandenen Plätze begrenzt ist. Sto Rosengarten-Renovierung in der Ferienpause In die durch die Sommerpause vom Pu- blikum befreiten Räume des Rosengartens sind die Handwerker eingezogen, um fällige Reparaturen und Renovierungsarbeiten vor- zunehmen. Das auffallendste Bild bietet der Mozartsaal, der gemeinsam mit den rück- wärtigen Räumen der ersten Gesamtrenovie- rung seit seiner Einweihung unterzogen wird. Im Augenblick sind dort die Schreiner tätig, um alle schadhaften Stellen an der Holztäfelung der Wände auszubessern. So- bald feststeht, welche neue Farbe der Saal erhalten soll, werden die Maler einziehen. Für ihre Arbeit ist ein bis zur Decke rei- chendes Gerüst erstellt worden, das den ganzen Raum ausfüllt. Schließlich werden zur Verbesserung der elektrischen Beleuch- tung die Glühbirnen gegen Leuchtstoffröhren ausgetauscht. Im Musensaal sind Elektriker tätig, die unter den Balustraden der Emporen zusätz- liche Leuchtstoffröhren anbringen, Die Stadt entschloß sich zu dieser Maßnahme, nachdem Besucher auf die mangelhaften Lichtverhält- nisse an diesen Stellen hingewiesen hatten. Außerhalb des Gebäudes, unter den Arkaden am Haupteingang in der Rosengartenstraße, wechseln Handwerker den Steinplatten- belag aus. Die alten Steine waren noch Zeu- gen vom Aufbau des Rosengartens kurz nach der Jahrhundertwende. Nun sind sie 80 altersschwach geworden, daß man sie not- gedrungen ersetzen muß.-mann normalem Rheinverkehr. Die Schiffahrts- flaute dauert nun schon fast drei Monate. Aber es gab in der Rheinschiffahrt immer fette und magere Jahre. Freilich wirkt sich die Depression heute drückender aus.„Frü- her“, sagt Kapitän Walter,„sparte man ein Leben lang, bis man ein Schiff sein eigen nennen durfte. Heute meinen die Jungen, daß sich die Umbauten zu Motorschiffen, die jeweils über 200 000 DM verschlangen, in wenigen Jahren rentieren müßten.“ Walter reicht uns das Fernglas zur Beob- achtung von sieben Bussarden, die tief über Wasser und Feld kreisen. Aber schon geht Ab gespannt? Schnell eine Jesse r REss die tut gut sein Dienst weiter:„Achtung Edelweiß 37 Für den Matrosen liegt ein Paket an der In- selbastei.“—„Achtung Jeami Lot! Ihr be- kommt in Mainz einen neuen Kahn, der von der Werft abgekommen ist.“ Und Gruß und Dank ak Guter Start in Neuostheim mit 560 Flugbewegungen Der um 1. Juli für den zivilen Flug- verkehr freigegebene Flugplatz in Mann- heim-Neuostheim hat einen sehr guten Start gehabt: Im Monat Juli wurden von Flugleiter Alfred Bayer und Platzwart Karl Krämer genau 560 Flugbewegungen eingetragen; in der Zeit vom 1. bis 20. August waren es be- reits 450. Dazu kommen die rund 500 Starts von Segelflugzeugen. Die gelandeten und ge- starteten Maschinen gehören zum Teil den Vereinen Mannheim und Heidelberg oder sie kamen aus Karlsruhe, Stuttgart und Nürn- berg, aus Egelsbach, Koblenz, Saarbrücken, Pirmasens, Worms und Michelstadt im Odenwald. Das Ausland war ebenfalls, und Zwar mit Industriemaschinen aus Spanien und der Schweiz beteiligt. Nachdem seit Anfang August auf dem Neuostheimer Flug- platz auch die Ein- und Ausgangsverzollung vorgenommen werden kann— was anfäng- lich auf benachbarten Flugplätzen durch- geführt werden mußte— rechnet Dr. Uhlig, Vorstand der Badisch- Pfälzischen Flug AG, mit einer steigenden ausländischen Flug- beteiligung. Hauptsorge der Badisch-Pfal- zischen Flug AG, der Platzhalterin auf dem Mannheimer Platz, ist nach wie vor eine Flugzeughalle.* Termine Schwerhörigenverein Mannheim: 21. August, 16 bis 18 Uhr, im Lehrerzimmer der Schwer- hörigen- und Sprachheilschule(Uhlandschule), Lange Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1(Rückseite vom Kaufhaus Hansa), Film- und Ableseabend. Club„Graf Folke Bernadotte“— Internatio- naler Kreis: 21. August, 20 Uhr, Diskussion „Was uns in Deutschland auffällt“. Wir gratulieren! Marie Kehrer, Mannheim- Waldhof, Alte Frankfurter Straße 24, wurde 73 Jahre; Christina Dieffenbach, geborene Hennesthal, Mannheim-Feudenheim, Blücher- straße 3, feiert ihren 80. Geburtstag. Karl Jöther, Mannheim, Käfertaler Straße 73, wird 85 Jahre alt; Heinrich Ortwein, Mannheim- Käfertal, Straßenheimer Weg 11, feiert den 72. Geburtstag. Das Herschelbad sollte wegen dringender Reparaturarbeiten bis zum 25. August ge- schlossen bleiben. Die Arbeiten erwiesen sich jedoch als so umfangreich, daß die Wiedereröffnung auf Samstag, 30. August, verschoben werden mußte. Audi dust. Wer EsSsO ExrRA fährt Isk das nicht ein herrliches Gefühl? zu spüren, welche Sicherheit die ungewöhnliche Leistungs- reserye von ESSO EXTRA mit sich bringt- zu hören, wie Weich und glatt der Motor mit ESSO EXTRA cirbeitef, ohne je zu klopfen- zu sehen, wie viele kilometer mehr ein Tank voll ESSO EXTRA ergibt kurz,„neue Moforkräfte“ zu erleben“ und dazu immer Wieder: die sachkundige und freundliche Bedienung an der ESSO- Station! und zwar ohne besondere Einstellung des Motors. 8580 Krafigeladen · Klopfimmun · Kilomeferreich EXTRA , cc, 5 —. e, Hein Weg zu sfeil- 1 2. kein Berg ſcmcmcmcmc/ e i 5 4 . . 8 N 2 5 25 8 8 93 8 N 985 5 e 285 5 JSFFFTTCCCͥͥͥͤ 0 ͤ(b ã ͤ ͤVVbbbPbPPbbPPbPbPPbPbPbTbTbTbTbPTbTbbTTbTbTbbbbbbb Saarburg Sende 6 AUS DEN BUVWDESLANDERN Donnerstag, 21. August 1958/ Nr. 101 Gerichtsurteil spricht Schwarzseherin frei denn das Fernsehen ist in Bayern eine reine Freud' München. Was für brave Staatsbürger die bayerisen Fernseher sind, War dieser Tage in München zu erfahren: Seit es Fernsehen Sidt, zahlen sie jeden Monat ihre fünf Mark Gebühr, ohne daß sie dazu rechtlich ver- pflichtet sind. Ein Münchener Gericht stellte dies jetzt fest und sprach damit eine von der Bundespost angezeigte Schwarzseherin frei. Bisher waren in Bayern die Sünder wider Fals cher Bombenalarm Stuttgart. Ein anonymer Telefonanruf Aber ein angebliches Bonibenattentat auf ein amerikanisches Passagierflugzeug führte am Mittwochmorgen auf dem Flughafen Stutt- gart- Echterdingen zu einer fast einstündigen Startverzögerung der für Berlin bestimmten Maschine. Wie die Polizei mitteilte, hat der Anrufer die NHlugplatzleitung darauf hin- gewiesen, daß eine„politische Gruppe“ die Maschine der„Pan American World Airways“ in die Luft sprengen wolle. Bei den sofort eingeleiteten polizeilichen Untersuchungen Sei jedoch kein Sprengkörper in dem Flug- zeug gefunden worden. Es habe sich bei dem Anruf offensichtlich um einen jener üblen Scherze gehandelt, die in den vergangenen Wochen in England mehrmals zu Startver- 2z6gerungen von Flugzeugen geführt hätten. Von den 53 eingetragenen Passagieren haben nach Mitteilung der Polizei nur fünf von dem Angebot der Luftfahrtgesellschaft Gebrauch gemacht, von dem Flug zurückzutreten. Raubüberfall auf Krankenkasse Köln. 1750 Mark erbeuteten zwei Nit Ge- silehtstüchern maskierte Männer bei einem bewaffneten Raubüberfall am Mittwoch- Mmergen auf die Zweigstelle der Allgemeinen Ortskrankenkasse im rechtsrheinischen Köl- ner Vorort Dellbrück. Die Räuber, die sich im Flur der Kassenzweigstelle versteckt hat- ten, überfielen den Zweigstellenleiter in dem Augenblick, als er die Tür zum Kassenraum Morgens aufschließen wollte, Sie bedrohten den Uberfallenen mit Pistolen und zwangen inn, den Schlüssel zum Wandtresor heraus- zugeben. Während der eine den Zweigstel- lenleiter mit der Schußwaffe in Schach hielt, raffte der andere aus dem Tressor den ge- samten Kassenbestand— 1750 Mark— zu- Sammen. Dann durchschnitten die Täter das Telefonkabel, schlossen den Kassenleiter in Sinen Schrank ein und flüchteten mit ihrer Beute, Trotz der umfangreichen Fahndung Konnten die Räuber, die rheinischen Dialekt sprachen, bisher nicht gefaßt werden. Bagger zerschmetterte Pkw Trier. Einen Toten und drei Schwerver- letzte forderte ein Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 51 bei Tobiashaus im Kreis Saarburg. In dem Augenblick, als der Wagen eines 33 Jahre alten Trierer Malermeisters an einem entgegenkommenden Lastwagen aus 0 mit angehängtem Tieflader, auf dem ein Bagger stand, vorbeifahren wollte, Schwenkte plötzlich wie von Geisterhand ge- dreht der tonnenschwere Baggerlöffel herum und traf den Trierer Wagen, der völlig zer- trümmert wurde. Der Malermeister wurde tot aus den Trümmern geborgen. Die drei weite- ren Insassen, ein 49 jähriger und zwei Männer im Alter von 51 und 29 Jahren erlitten lebens- Skährliche Verletzungen, Der Zustand des 40 lährigen ist duherst bedenklich. den Rundfunk, die Schwarzhörer und Schwarzseher, auf Grund von zwei ganz ver- schiedenen Gesetzen verurteilt worden: ent- weder auf Grund des Rundfunkgesetzes von 1948 oder auf Grund des Fernmeldeanlagen- gesetzes von 1928. Welches Gesetz angewen- det wurde, hing davon ab, wer den Sünder erwischte. Waren es die Aetherdetektive des Bayerischen Rundfunks, so waren 150 Mark Strafe nach dem bayerischen Rundfunkgesetz zu berappen. Allerdings wurde die„Straftat“ nur auf Antrag des Funks verfolgt, der sich Meist durch ine Gebührennachzahlung be- Sänftigen ließ. Die Münchner Schwarzseherin hatte nun aber das Glück, von der Bundespost ange- zeigt zu werden, und dabei stellten Richter und Anwälte fest, was bisher in fünfzehn ähnlichen Verfahren in Bayern übersehen worden war: das Fernmeldeanlagengesetz von 1928 ist in Bayern überhaupt nicht mehr gültig, Diese Ansicht hatte der bekannte Staatsrechtler und jetzige Kultusminister Professor Theodor Maunz zwar schon vor einigen Jahren in einem Gutachten vertre- ten, aber trotzdem war munter nach diesem Gesetz verurteilt worden. Das Gericht war jetzt der Ansicht, daß der Post überhaupt das Recht fehle, jemanden wegen Schwarz- hörens oder-sehens anzuzeigen. Wie das Rundfunkgesetz sage, sei„strafantrags- berechtigt“ nur der Rundfunk. Gleichzeitig stellte das Gericht aber über- haupt die ganze Fernsehgebührenzahlung in Frage. Nirgends nämlich, auch nicht im Rundfunkgesetz, stehe, daß man fürs Fern- sehen fünf Mark zahlen müsse. Zwar könne man nach den Grundsätzen von Recht und Billigkeit annehmen, daß der Fernsehzu- schauer die Fernsehsendungen nicht ganz umsonst geliefert bekommen könne, aber wieviel er zahlen müsse, sei nirgends bin- Unsere Korrespondenten melden außerdem: Ueber 40 000 Mark unterschlagen Frankfurt. In einer Frankfurter Kranken- anstalt nahm die Polizei einen 31 Jahre alten Kaufmann aus Bonn fest. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl des Bonner Amtsgerichts vor. Er wird beschuldigt, sich als Geschäftsführer eines Reisedienstes Barschecks im Wert von rund 42 000 Mark angeeignet, die Schecks ein- gelöst und das Geld für sich verbraucht zu haben. Der Kaufmann ist geständig. Bagger berührte 15 000-Volt-Leitung Gifhorn. Zwei Arbeiter starben am Diens- tag durch Berühren eines Baggers, der mit der 15 000-Volt-Leitung in Verbindung ge- raten War. Das Unglück ereignete sich, als der Hebearm des Baggers beim Ausschachten einer Sickergrube an die über das Gelände führende Starkstromleitung geriet und die beiden Arbeiter den unter Strom stehenden Greifer zum Stillstand bringen wollten. Kindesaussetzung und Blutschande Opladen. Ein 52jähriger Schausteller, der in der Nacht zum Montag das neugeborene Kind seiner 18 jährigen Tochter in eine Decke gewickelt und in einem Gebüsch in der Nähe des Opladener Kirmesplatzes ausgesetzt hatte, wurde in der Nacht zum Mittwoch bei Bergisch- Gladbach(Rheinisch- Bergischer Kreis) festgenommen. Bei der polizeilichen Vernehmung gestand er außerdem, sich im Dezember vergangenen Jahres an seiner dend festgelegt. Also könnten die Fernseher die Zahlung verweigern, bis dies geschehen Sei. Bei der Bundespost und beim Bayerischen Rundfunk hat dieses Urteil ganz verschie- dene Reaktionen ausgelöst. Während sich die Oberpostdirektion in München verstört so- fort mit dem Bundespostministerium in Ver- bindung setzte, und bis zu einer„dortseitigen Klärung“ jede Stellungnahme ablehnt, kann der Rundfunk ein leises Frohlocken nicht unterdrücken. Man sieht in dem Urteil näm- lich eine Stärkung der Stellung der Rund- kunkanstalten im Streit mit dem Bund um die Funkhoheit. Ueberzeugte Föderalisten freuen sich auch, daß das Landesrecht(das Bayerische Rundfunkgesetz) über Bundes- recht(das Fernmeldeanlagegesetz) einen Sieg davongetragen hat. Zu der Frage, ob und wie er die Fünf- markgebühr jetzt rechtlich verankern wird, hat sich der Funk noch nicht geäußert. Er könnte allerdings dazu in nächster Zeit ge- zwungen werden, denn einige der in Bayern nicht gerade seltenen„Prozeßhanseln“ wer- den nach dem Urteil sicher die Gelegenheit Wahrnehmen, mit dem Rundfunk um ihre fünf Mark zu streiten. Fünfmal Selbstmordversuch Worms. Krankhafte Eifersucht und Lie- beskummer trieben einen 22jährigen aus Dalsheim im Kreis Worms zu fünf Selbst- mordversuchen, Wie die Polizei dazu mit- teilte, warf sich der Mann dreimal hinter- einander vor vorüberfahrende Autos. Die Fahrer vermochten jedoch immer rechtzeitig zu bremsen. Zuvor hatte der 22jährige ein Röhrchen mit Schlaftabletten geschluckt. Später stürzte sich der Selbstmordkandidat von einer fünf Meter hohen Eisenbahnbrücke zwischen Worms und Alzey. Mit Kopfverlet- zungen wurde er von der Gendarmerie zu- nächst in das Wormser Stadtkrankenhaus eingeliefert und später in die Landespflege anstalt Alzey eingewiesen.. Tochter vergangen zu haben, so daß es sich bei dem ausgesetzten Neugeborenen— einem Jungen— wahrscheinlich um sein eigenes Kind handelt. Geständnisse zum Kraftfahrermord Duisburg. Der 19 jährige Peter Polenz aus Duisburg und seine 23 Jahre alte Freundin Käthe Lambertz aus Peppenhofen hein) gaben vor der Polizei in Duisburg zu, den 50 Jahre alten Kraftfahrer Erich Busch am 9. August auf einem Heuschober mit Ziegel- steinen erschlagen und dann beraubt zu haben. Danach flüchteten sie mit zwei ge- stohlenen Fahrrädern. In Westerkappeln (Bezirk Osnabrück) konnten sie fünf Tage Später festgenommen werden. 100 000 DM Schulgelder veruntreut Göttingen. Die Göttinger Kriminalpolizei Sab die Festnahme eines 41jährigen Ange- stellten eines Pädagogiums in Bad Sachsa (Südharz) bekannt, der beschuldigt wird, zu- sammen mit einem Mittäter rund 100 000 DPM an Schulgeldern unterschlagen zu haben, Der Mittäter, ein 54jähriger Buchhalter der Schule, war kürzlich— vermutlich vor Auf- regung über die Entdeckung der Unter- schlagungen— in seinem Büro in der Schule einem Gehirnschlag erlegen. Die Veruntreu- ungen waren so raffiniert getarnt, daß sie trotz mehrerer Kontrollen erst jetzt auf- gedeckt werden konnten. 1 Druckaufträge„großzügig“ ausgeführt .. auf Kosten der Kunden/ Sechs Jahre Zuchthaus Berlin. Mindestens 143 kleine Geschäfts- leute und Gewerbetreibende in der Bundes- republik und in Westberlin werden mit Ge- nugtuung vernehmen, daß das Westberliner Landgericht den 35 jährigen Druckereibesitzer Harry Schwarzer wegen Meineides, Betruges und Urkundenfälschung zu sechs Jahren Zuchthaus, sechs Jahren Ehrverlust und fünf Jahren Berufsverbot verurteilte. Die Geschäftsleute waren die Opfer des Angeklagten, der 1951 als politischer Flücht- ling aus Ostberlin über die Sektorengrenze gekommen war und noch im gleichen Jahr für 14500 Mark elle Druckerei i Westberlin erwarb. Da ihm die behördlichen Druckauf- träge nicht genügend Gewinn einbrachten, Warb er sich kleine Geschäftsleute und Ge- Werbetreibende als Kunden. Er suchte sie jeweils in der Hauptgeschäftszeit auf und erschlich sich ihre Unterschrift auf Bestell- zetteln, die er selber dann mit einer hundert- fach höheren Warenmenge ausfüllte als mündlich vereinbart worden war. So hatte zum Beispiel der Inhaber eines Sarggeschäftes, das jährlich 72 bis 80 Särge Verkauft, 200 Blatt Rechnungsformulare bei Schwarzer bestellt. Schwarzer lieferte 20 000 und deckte damit den Bedarf des Sargladens für die nächsten hundert Jahre. Das Gericht sah den Angeklagten als überführt an, auf ähnliche Weise 143 Aufträge mit einer Ge- samtrechnungssumme von 8500 Mark betrü- gerisch um 180 000 Mark erhöht zu haben. Von diesen Forderungen seien etwa 77 Pro- zent realisſert worden. Mit der Verurteilung Schwarzers endete einer der umfangreichsten Verfahren der Berliner Nachkriegszeit, In 48 Verhandlungs- tagen mußte das Gericht insgesamt 320 Zeu- gen, von denen die meisten aus der Bundes- republik kamen, vernehmen sowie den In- halt von 180 Aktenbänden und Ordnern Busunglück forderte viertes Todesopfer Mettlach/ Saar. Das schwere Ommibus- Unglück, bei dem am vergangenen Freitag in der Nähe von Mettlach drei Personen ge- tötet wurden, hat ein viertes Todesopfer ge- fordert. Die beim Absturz des mit 32 Rei- senden besetzten Omnibusses über einen 60 Meter hohen Steilhang schwerverletzte 35 jährige Hausfrau Katharina Thiel aus Völklingen starb am Dienstagabend im Mettlacher Krankenhaus. D-Zug fuhr in Arbeiterrotte Kaub /Rhein, Einen Toten und zwei Schwerverletzte gab es am Mittwochmorgen, als der D 47 München Köln im Bahnhof Kaub in eine Arbeiterrotte fuhr. Wie von der Polizei mitgeteilt wurde, hatten zwei Arbeiter die Hakenschrauben anziehen sol- len, mit denen die Schienen an den Schwel⸗ len befestigt Werden. Unmittelbar neben men stand ein Sicherheitsposten. Einzel- heiten über den Hergang des Unglücks sind noch nicht bekangt, doch muß der 46jährige Sicherheitsposten aus Kaub den aus Rich- tung Lorch heranbrausenden Zug nicht be- merkt haben, da er selber mit erfaßt und schwer verletzt wurde. Er erlitt einen Schädelbasisbruch und schwebt im Koblen- zer Krankenhaus noch in Lebensgefahr. durcharbeiten. Die eingehende, über fünt Monate dauernde Beweisaufnahme War nötig, weil Schwarzer in jedem einzelnen Fall seine Schuld leugnete, Die Urteilsver- kündung zog er noch am Dienstagmorgen mit einem Selbstmordversuch um zweieinhalb Stunden hinaus. Im Untersuchungsgefäng- nis ritzte er sich mit einer Rasierklinge am linken Unterarm die Haut auf, ohne sich da- bei ernstlich zu verletzen. Pkw prallte gegen Omnibus St. Ingbert. Ein Todesopfer und Zwel Schwerverletzte hat am Mittwoenmorgen ein Zusammenprall zwischen einem Personen- auto und einem Omnibus gefordert, Wie die Polizei mitteilte, war der Personenwagen in einer scharfen Rechtskurve zwischen St. Ing. dert und Ensheim auf die linke Fahrbahn- selte geraten und dabei frontal mit dem ent- gegenkommenden Omnibus zusammenge- stoßen, Der Fahrer des Personenautos erlitt dabei tödliche Verletzungen, Zwel Insas- sinnen des Autos wurden schwer verletzt, Zwei Legionäre flüchteten Müllheim. Nach abenteuerlicher HMucht ist es zwei Angehörigen der französischen Fremdenlegion bei Neuenburg gelungen schwimmend das deutsche Rheinufer zu erreichen, Die beiden jungen Männer, ein Jugoslawe und ein Deutscher aus dem Rheinland, die schon mehrere Jahre in der Legion dienten, waren von ihrer Einheit zu einem Begräbnis abkommandiert worden und nahmen diese Gelegenheit für ihre Flucht Wahr. In der Annahme, den Rhein vor sich zu haben, durchschwammen sie nachts den elsässischen Rheinseitenkanal, wobei gie ihre Uniform zu einem Bündel geschnürt auf dem Rücken mit sich führten, Zutiefst erschrocken waren sie, als sie anschließend feststellten, daß sie sich nach der Uberquerung des vermeintlichen Flusses dem eigentlichen Rheinbett gegenübersahen, Es gelang ihnen jedoch, auch dies Hindernis zu überwinden. Im Schutze der Dunkelheit erreichten gle die Rheinbrücke bei Neuenburg, auf der die Flüchtenden unbemerkt zum deutschen Brückenkopf schleichen konnten. Hier wurde ein deutscher Zollhund auf die beiden auf- merksam, die dann von einem Zöllner ge- stellt wurden, Dieser übergab die Legionäre der deutschen Polizei, Die Flüchtenden baten eindringlich, nicht nach Frankreich zurück geschickt zu werden. Lastzug hing über dem Abgrund Drackenstein. Auf der Autobahn bel Drackenstein ist vor einigen Tagen ein Lastzug aus Belgrad verunglückt, der mit einer Ladung von fast 20 Tonnen ein- gefrorenem Schweinefleisches zu einer ame- rikanischen Truppeneinheit in Grünstadt in der Pfalz unterwegs war. Nach Mitteilung der Polizei fuhr der Fahrer das sechs- prozentige Gefälle des Drackensteiner Hangs im 4. Gang hinunter, Angeblich haben dann die Bremsen versagt, Der Fahrer versuchte, die rasch zunehmende Geschwindigkeit da- duren zu Vermindern, daß er den Saffel⸗ schlepper gegen die linke Bordkante und die Begrenzungsmauer lenkte. Die Zugmaschine durchbrach die Mauer und blieb dann, ge- halten durch den schwer beladenen An- hänger, über dem an dieser Stelle zehn Meter tiefer gelegenen„Drachenloch“ hün⸗ gen. Auf der anderen Seite der Fahrbahn Wäre es 60 bis 70 Meter tief in den Ab- grund gegangen. 5 Familienanzeigen Nach längerem Leiden hat Gott der Allmächtige un- Seren lieben Vater, Großvater und Urgroßvater, Herrn Otto Steinbach im Alter von 83 Jahren am 18. August in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 20. August 1958 En tie fer Prauer: Otto Steinbach u. Frau Sussi geb, Knoblauch Heinrich Weber u. Frau Mathilde geb, Steinbach Lothar Ochs u. Frau Ottilie geb. Steinbach Emmi Steinbach Wwe. geb. Dursy und Angehörige Feuerbestattung; Freitag, 22, August 1988, um 13.00 Uhr im KRrematerium Hauptfriedhof Mannheim. Wir mußten leider davon Kenntnis nehmen, daß unser ehemaliger Schriftsetzer, Herr Otto Steinbach Rentner im Alter von 83 Jahren in die Ewigkeit eingegangen ist. Wir betrauern in dem Verstorbenen einen langjährigen, tüchtigen und gewissenhaften Mitarbeiter und treuen Berufskollegen, dem wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Mannheim, den 20. August 1958 Geschäftsleitung und Belegschaft der Mannheimer Großdruckerei mbH. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Josef Göhrig Onkel, Herr im Alter von 60 Jahren. M Hm.-Friedriehsfeld, den 20. August 1958 Neckarhauser Straße 1 5 In stiller Trauer: Anni Göhrig Kinder und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 22. August, 10.45 Uhr Hauptfriedhof Mhm. * abgerufen. Weylstraße 24 Meine liebe Tochter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante, Else Kittler Krankenschwester wurde am 19. August 1958 aus diesem Leben Ostritz, Stuttgart, den 21. August 1958 Beerdigung: Donnerstag, 21. August 1939, um 14,00 Uhr im Hauptfriedhef Mannheim. Nach schwerer, mit Geduld ertragener Krankheit verstarb heute mein lieber Mann, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Achtstätter Kurz ver seinem 57. Lebensjahr. Mannheim, den 19. August 193 Beerdigung: Freitag, 22. August, 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mhm. Am 9. August 1958 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit unser langjähriger Mitarbeiter Herr Bezirksdirektor i. R. Georg Buschbeck Vom 1, April 1930 an stand Herr Buschbeck als Leiter unserer Bezirksdirektionen Breslau und Mannheim in den Diensten unserer Gesellschaften, denen er sein ganzes Können in un⸗ ermidlicher Schaffenskraft gewidmet Bat, bis ihn vor sieben Jahren ein Herzleiden zwang, in den Ruhestand zu treten. Durch seinen Tod haben wir einen treuen Mitarbeiter und Warmherzigen Menschen verloren, der sich durch seinen laute- ren Charakter, seine Hilfspereitschaft und sein aufrichtiges Wesen zahlreiche Freunde erwerben hat. g Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. In tiefer Traue: Emma Kittler Familie Wegner In tiefer FPrauer: Friedel Achztstätter geb. Bamberger und alle An verwandten Deutſther Neroli Vergicherungs- Gesellschaften Bezirksdirektion Mannheim, P 6, 20%½1 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Statt Karten ö Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die überaus reichen Kranz- und Blu- menspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Else Löffelmann geb. Ulrich sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Vikar Lötsch für seine trö⸗ stenden Worte und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.- Neckarau, den 19. August 1958 Waldweg 93 Franz Löffelmann und Kinder Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 21. August 1958 Hauptfriedhof Berberich, August, Memeler Straße 22 Vialett, August, J 3,9 Frematorium Heudorf, Franz, Cannabichstraße 36. Stecher, Karl, Käfertaler Straße 201 Bach, August, Lange Rötterstrage 18 Friedhof Neckarau Ludwig Jacob, Rosenstraße 117 Ohne Gewähr Fomilien-An eigen A On Dielen gelesen Mannheim Nach langem schwerem Leiden entschlief am 19, August 1958 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und opa. Herr Wimelm Mauz im Alter von 65 Jahren, Mannheim, 21. August 1989 Max-doseph- Straße 28 In tiefer Trauer Emilie Mauz geb, Kohler und Kinder Feuerbestatt.: Freitag, 22. Aug., 13.45 Uhr im Krematorium des Hauptfriedhofs Mannheim. Statt Karten Herzlichen Pank allen, welche Unserer lieben Entschlafenen, Frau Marianne Räch die letzte Ehre erwiesen. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Bühler, den Herren Aerzten u. den Schwestern des Städtischen Krankenhauses sowie den Haus- bewohnern und dem Mv Lin- denhof. 5 Mannheim, den 21. August 1958 Rheindammstr. 66 Fritz Räch 13.30 Versteigerungen 7 Zwangsversteigerung. Donnerstag, 21. Aug. 1958, um 14.00 Uhr werde ich mit Zusammenkunft in mei- nem Büro, Holzbaracke gegenüber dem Eisstadion am Schloß gegen bare Zahlung im Vollstreckungs- wege öffentlich versteigern: 6 Schnellnähmaschinen„Gritzner“, 6 Schnelnnähmaschinen„Pfaff“, 1 Kändelmasch.„Pfaff“- Industria“, 1 Saummaschine„Levis“ Mod. 150-2 Alle mit elektr. Motor. Den k, Gerichtsvollzieher. Versteigerung. Freitag, 22. August 1953, um 19.00 Uhr werde ich in Ilvesheim, Brückenaufgang im Auftrage des Konkursverwalters gegen bare Zahlung öffentlich ver- steigern: 1 LKW„Büssing“, 1 6-t-Anhänger„Eylert“. A. Brenneis en, Gerichtsvollz, mmm Stlck Zicke ter g glied Verl. kenh in H. Arbe 18t, U slch gekli nen Weh! Hern verg gen D suchi daue die& aufg. Vlete Mors leute gen. Vort. Mont Steig stanc Siche war. geke der — Ar gefun dle woch ment korte alte hat Weil Wär hört, mitt Wah Wig,; ler Brill Rinęe Fra Alls, ode SchH Star! reits habe män Zu f und Luk. 1 richt tem seite vers miet Tage scho der ner, gebl Zwel en ein onen le die zen in t. Ing. bahn n ent- lenge- erlitt Insas- tzi, Aucht ischen ingen, r 2 r, ein dem n der eit zu m und flucht 1 sich 8 den 1 sle mnürt Itiefst eßzend erung lichen ihnen inden. n gle er die schen wurde auk⸗ ge- onäre baten lrück⸗ nd bel 1 ein der 1 ein- ame- acdt in dilung sechs- Hangs dann Uchte, it da- Alke id die schine „ 885 An- zehn hün- bahn Ab- den 1956 uter pa, 12 1959 1 nler des che len, rer u. nen us- un- 1958 ach rstag, verde mei- nüber gegen ungs- ner“, 155 tria“, 150•˙2 eher. ugust ch in im AUS DEN EUNDESLANDERN Seite 7 Explosion im Stickstoffwerk Ein Toter, acht Verletzte Wanne-Eickel. Bei einer Explosion in dem Stleestoffwerk der Hibernia AG in Wanne- Bickel wurden am Dienstagabend ein Arbei- ſer getötet und acht weitere Belegschaftsmit- leder zum Teil schwer verletzt, Unter den Verletzten, die in das Knappschaftskran- kenhaus in Bochum und in ein Krankenhaus in Herne gebracht wurden, befindet sich ein Arbeiter, dessen Zustand lebensgefährlich st. Wie die Werksleitung mitteilt, ereignete slch die Explosion, deren Ursache noch nicht geklärt ist, in einem Koks-Gas-Zerleger, der zur Herstellung von Stickstoff dient. Beim Laschen des durch die Explosion entstande- nen Brandes wurde ein Feuerwehrmann der Wehr der Hibernia-Zeche Shamrock aus Herne durch das austretende Ammoniakgas vergiftet. Der Brand wurde nach zweistündi- gen Bemühungen gelöscht. Die Aufräumungsarbeiten und Unter- guchungen über die Exploslonsursache dauern noch an. Am späten Abend wurde die Stickstofflproduktion des Werkes wieder aufgenommen. Bergleute tot geborgen Marl. Auf der Schachtanlage Auguste- Vletoria in Marl-Hüls wurden am Mittwoch- morgen die beiden noch vermißten Berg- leute von Rettungsmannschaften tot gebor- gen. Sie sind ebenso wie die drei bereits am Vortag geborgenen Kumpels erstickt. Am Montag war ein Suchtrupp, der aus einem Steiger und drei erfahrenen Hauern be- stand, in den Schacht eingefahren, weil ein Sicherheitsstelger Untertage vermißt worden War, Als auch der Suchtrupp nicht zurück- gekehrt war, hatte die Zechenleitung eine Suchaktion angeordnet. Dabel waren drei der Bergleute— wie wir gestern berichteten in einem stillgelegten Streb erstickt auf- efunden worden, Die Untersuchungen über die Ursache des Unglücks wurden am Mitt woch von der Bergbehörde und der parla- mentarischen Grußbensicherheitskommission kortgesetzt. Grausiger Fund in einem Weiher/ Nürnberg. Die Vermutung, daß die seit wer Wochen spurlos verschwundene 64 Jahre alte Witwe Elisabeth Wiggen aus Nürnberg einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, hat sich bestätigt, Ein in einem Karpfen- weiher bei Lauf/ Pegnitz, 15 Kilometer ost- Würts Nürnberg, gefundener Frauenarm ge- hört, wie die Nürnberger Mordkommission mitteilte,„mit am Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ zur Leiche der Frau Wiggen. An einem Finger wurde ein schma- ler Ring mit einer Onyxplatte, in die ein Brillantsplitter eingelassen ist, entdeckt. Der Ring gehört zu einer Schmuckgarnitur der Frau Wiggen. Um das Handgelenk des Armes war eine Schnur geschlungen, Die Polizei schließt dar- aus, daß Frau Wiggen entweder gefesselt oder mit einem schweren Gegenstand be- schwert worden war, Der Arm zeigte chon starke Verwesungsmerkmale u be- reits seit längerer Zeit im Wasser gelegen haben. Am Nachmittag suchten Feuerwehr- männer mit Rechen und Stangen systema- tisch den Weiher ab, ohne aber die Leiche zu finden Wegen eines schweren Gewitter- und Hagelsturmes mußte die Suchaktion vor- läufig abgebrochen werden. Die Witwe Wiggen war— wie wir be- richteten— vor vier Wochen von Unbekann- tem aus ihrer Wohnung abgeholt worden und seitdem verschwunden. Am gleichen Tag verschwand auch ihr langjähriger Unter- mieter Matthias Neidenbach, der vor zehn Tagen in einem Waldstück bei Nürnberg er- schossen aufgefunden wurde. Die Fahndung der Polizei konzentrierte sich auf zwei Män- ner, die Ende Juni bei Frau Wiggen als an- gebliche Kriminalbenmte vorgesprochen und Erneut schwere Verwüstungen durch Unwetter Wolkenbruch setzte Berlin unter Wasser/ Orkanartiger Regensturm und faustgroße Hagelkörner Mehrere schwere Gewitter, die von wol- kenbruchartigen Regenfällen begleitet waren, 20gen in der Nacht vom Dienstag zum Mitt- woch über Berlin und die Mark Brandenburg hinweg. Sämtliche Feuerwehrzüge waren den ganzen Tag über im Einsatz, um Ueber- schwemmungen der Straßen, die umfang- reiche Verkehrsumleitungen erforderlich machten, zu beseitigen und Keller auszu- pumpen. Eine Uebersicht über die eingetre- tenen Schäden war bisher noch nicht zu erhalten. Das Meteorologische Institut der Westberliner Freien Universität meldete für die gesamte Nacht eine Niederschlagsmenge von über 48 Liter auf den Quadratmeter. Die Wassermassen überfluteten den Kur- fürstendamm, so daß die Autos, Motorbooten gleich, mit hohen Bugwellen über den West- berliner Boulevard fuhren. Zahlreiche Wagen blieben stecken, so daß man allenthalben bis auf die Haut durchnäßte Autobesitzer sah, die ihre Autos an den Straßenrand schoben. Die Fußgänger wateten barfuß durch das Wasser, das ihnen am Kurfürstendamm Ecke Wilmersdorfer Straße fast bis zum Knie reichte. Ein heftiger Gewittersturm mit wolken- bruchartigen Regenfällen verwandelte in der Nacht zum Mittwoch die Losse, einen Neben- lauf der Fulda, in kurzer Zeit in einen reißen- den Fluß, der die Straßen des Lossetals über- flutete und die Getreidegarben von den Fel- dern schwemmte. Die Eisenbahnverbindung zwischen Kassel und Eschwege war zeitweise unterbrochen und in mehreren Ortschaften mußten die Bewohner der an dem Flußlauf liegenden Straßen evakuiert Werden. Die Höhe des durch Hochwasser, Regen und Hagel ver- Ursachten Sachschadens läßt sich noch nicht übersehen. Viermal zündeten in der Nacht zum Mitt- Woch Blitzschläge im Kreis Stade und ver- Zweiter Nürnberger Mord bestätigt Auch Witwe Wiggen wurde getötet Auskünfte über Neidenbach verlangt hatten. Wie wir kurz vor Redaktionsschluß er- fuhren, wurde die Leiche der 64 Jahre alten Nürnberger Witwe Elisabeth Wiggen am Mittwochnachmittag im Wald neben dem Karpfenteich bei Lauf/ Pegnitz gefunden, in dem am Dienstag ein Frauenarm entdeckt worden war, Bis Mittwochmittag waren Alle Nachforschungen in dem Weiher, in dem der Arm gelegen hatte, ergebnislos geblieben. Die Leiche wurde dann in dem benachbarten Wäldchen entdeckt. Ursachten nach einer ersten Uebersicht Schäden von 250 000 Mark. Dabei flelen zwei Bauernhäuser sowie das Wohn- und Wirt- schaftsgebäude eines Obstbaubetriebes den Flammen zum Opfer. Vier Bullen und mehrere Schweine sowie 120 Fuder Getreide Waren die Verluste bei dem vierten Brand. In Hamburg zerstörte ein kalter Schlag das Dach eines Hauses und die Decke einer Wohnung, bevor er mit lautem Knall die Nachttischlampe auseinanderrig. Einsturz- gefahr ergab sich für ein Haus in Blanke- nese, wo durch den wolkenbruchartigen Regen Erdmassen ins Rutschen gekommen waren Bereits in der Nacht zum Dienstag war es in Rheinland-Pfalz und Hessen— wie wir bereits meldeten— zu schweren Gewit⸗ tern gekommen, bei denen rasch aufeinan- der folgende Blitze die Nacht fast zum Tage machten. Nach den Gewittern vom 1. und 11. August war dies das dritte schwere Unwet⸗ ter dieses Monats. Die langjährigen durch- schnittlichen Niederschlagsmengen für den Monat August wurden weit übertroffen und erreichten teilweise das Drei- bis Vierfache. Besonders schwer wütete das Unwetter in Württemberg-Baden und Franken. In Südwestdeutschland gingen orkanartige Regenstürme vermischt mit Hagelschlag nieder und richteten beträchtliche Schäden an, Hagelkörner erreichten teilweise Faust- größe, In Stuttgart wurden zahlreiche Keller Überflutet, beindicke Aeste wurden vom Sturm von den Bäumen gebrochen und selbst ganze Bäume niedergelegt. Der Ver- kehr war zeitweilig stark behindert. Auto- fahrer mußten um die Verkehrshindernisse „Slalom“ fahren. Eine umfallende Tanne demolierte einen Omnibus der Stuttgarter Straßenbahn, wobei der Fahrer verletzt wurde, In Groß-Aspach wurde die Hälfte der Häuser von der Gewalt des Sturmes abgedeckt. In den Kreisen Waiblingen und Böblingen gingen Hunderte von Fenster- scheiben in Trümmer. Große Schäden wur- den auch an den Obstbaumplantagen ange- richtet. Menschen, die vom Hagel im Freien überrascht wurden, erlitten leichte Verlet- zungen, Auch die Glasdächer der Gärtne- reien waren den Hagelgeschossen nicht gewachsen und wurden zertrümmert. Das Unwetter in den drei Regierungs- bezirken Unter-, Mittel- und Oberfranken richtete nach vorläufigen vorsichtigen Schät- zungen der Polizei Schäden von mehreren Millionen DM an. Besonders schwer wurden die Gebiete um Schweinfurt und entlang des Im Stadtgebiet von Schweinfurt wurden über 60 Keller bis zu Der Wolken- Mains betroffen. Zwei Meter hoch überflutet. Staatsanwalt läßt nicht locker Revisionsantrag gegen Freisprüche im Prozeß„Standgericht Simon“ Nürnberg, Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Nürnberg hat gegen drei F sprüche im Prozess um das sogenannte „Standgericht Simon“ neuerlich Revision eingelegt und gefordert, der Bundesgerichts- hof möge die Freisprüche des Nürnberger Schwurgerichts aufheben und das Verfahren zur neuerlichen Verhandlung und Ent- scheidung an ein bayerisches Schwurgericht zurückver weisen. 5 Der 65jährige ehemalige kommandierende General des XIII. SS- Armeekorps, General- leutnant der Waffen-SS Max Simon, der 48 jährige ehemalige SS-Sturmbannführer Friedrich Gottschalk und der 48jährige ehe- malige Major des Heeres Ernst Otto waren am 23, April dieses Jahres vom Nürnberger Schwurgericht wegen Mangels an Beweisen von der Anklage des Totschlages freigespro- chen worden, Sie waren angeklagt, im April 1945 drei Bewohner der Ortschaft Brettheim 121 ungerechtfertigt zum Tode verurteilt zu Haben. Die drei Bürger waren wegen Wehr- Kraftzersetzung sehenkt worden. Die Ange- klagten wurden bereits im Oktober 1955 vom bruch überschwemmte die Straßen, deren Kanalisation die plötzlich niedergehenden Wassermassen nicht mehr fassen konnte, Die Straßen waren durch umgestürzte Allee- bäume und Telefonmaste mehrere Stunden blockiert. Polizei, Feuerwehr und freiwillige Helfer arbeiteten bis in die Nacht hinein, um die Straßen und Wege wieder passierbar zu machen und die schlimmsten Unwetter- schäden zu beheben. Die Regensturzflut und Hagelschlag ver- Wüsteten zahlreiche Weinberge entlang des Mains und richteten in den Obstbaum- kulturen große Schäden an. Im Gebiet von Kronach wurden durch den Sturm, der teil- Weise eine Geschwindigkeit über 100 km/st erreichte, Telefon- und Lichtmasten nieder- gebrochen, so daß gröbere Landstriche ohne Telefonverbindung waren und mit Elek- trizität nicht versorgt werden konnten. Die Gewitterstürme haben auch die mittel- fränkischen Hopfenanbaugebiete kurz vor der Ernte stark in Mitleidenschaft gezogen. Besonders in der Gegend von Hersbruck, Lauf und Ottensoos boten die Hopfengärten nach dem Unwetter ein Bild der Ver- Wüstung. Auch in einigen Gebieten Niedersachsens gingen Gewitter nieder, die zu den schwer- sten seit Jahren zählen, In Göttingen und Südhannover war die Energiezufuhr zeit- weise unterbrochen, Felder wurden über- flutet und Keller unter Wasser gesetzt. Die Schäden sind noch nicht zu übersehen. Auf der Autobahn bei Göttingen schlug der Blitz in eine Menschengruppe und tötete zwei Autofahrer, die ihre Wagen wegen des Wol- kenbruchs verlassen hatten. Eine weitere Frau wurde dabei schwer verletzt. Geständnis nach stundenlangem Verhör Berliner Bankraub:„Blondine am Steuer“ begann zu plaudern Berlin, Die Westberliner Kriminalpolizei nahm am Dienstag die 28jährige Zeitungs- Werberin Helga Müller im Zusammenhang mit dem dreisten Bankraub fest, der am Mon- tag— wie wir bereits berichteten— auf die Filiale der Kreditbenk für Gartenbau und Landwirtschaft im Westberliner Bezirk Moa- bit verübt worden war. Die Polizei hat ferner ermittelt, daß die Personenbeschreibung des Bankräubers auf den langjährigen Freund Helga Müllers, den 28 jährigen Tankred Trollmann zutrifft. Troll- mann, der zusammen mit Helga Müller seit mehreren Monaten in der Pension„Carmen“ im Westberliner Bezirk Charlottenburg lebte, ist seit Dienstagmorgen verschwunden. Nach stundenlangem Verhör hat die wegen des Bankraubs in Berlin-Moabit festgenom- mene 28 Jahre alte Helga Müller aus Hanno- ver am Dienstagabend gestanden, daß sie das zur Flucht nach dem Bankraub am Montag benutzte Auto gefahren hat, Sie brach zu- sammen, nachdem die Beamten ihr immer wieder die Unglaubwürdigkeit ihrer anfäng- chen Aussagen vorhielten, erklärte jedoch, von dem Veberfall nichts gewußt zu haben. Die Festgenommene sagte aus, der Täter, Ansbacher Schwurgericht von der Sleichen ihr Freund Tankred Trollmann, sei Fleischer Anklage freigesprochen. In der Revisionsbegründung des Nürn- Wider- sprüche bei einer Reihe von Schlußfolge- rungen und Feststellungen in der Beweis- des Nürnberger Schwurgerichtes die gegen Simon wegen dreifachen Totschlages sechs Jahre und gegen Gottschalk wegen der gleichen Delikte acht Jahre Zuchthaus sowie gegen Otto wegen zweifachen Totschlages fünf Jahre Gefängnis beantragt hatte, ist auch in der Revisionsbegründung weiter der Ansicht, daß sich die drei ehemaligen Offi- ziere der Rechtsbeugung und des Totschlags berger Staatsanwaltes wird auf führung hingewiesen. Die Staatsanwaltschaft, schuldig gemacht hätten. von Beruf und habe ihr erzählt, er wolle in der Mittagspause auf dem Moabiter Fleisch- großmarkt in der Lüneburger Straße unter seinen ehemaligen Kollegen Zeitungsabon- nenten werben. Weil er jedoch aus früherer Zeit dort einen gefährlichen Gegner habe. solle sie mit ihrem Auto mit laufendem Mo- tor Warten. Trollmann sei dann plötzlich angelaufen gekommen und habe ihr zugerufen, sie müß- ten sofort flüchten. Er habe seinen Feind getroffen und ihn niedergeschlagen. Nun seien. alle hinter ihm her. Deraufhin will Helga Müller Gas gegeben haben, Auch nachher habe sie nichts von Trollmann über den Raub erfahren. Sechs Monate Gefängnis für falschen Kidnapper Stuttgart. Der 19 Jahre alte Gärtner, der sich Anfang Mai vor der Ludwigshafener Kriminalpolizei als Mörder des slebenjähri- gen Joachim Göhner aus Stuttgart-Deger- loch ausgegeben hatte, ist vom Stuttgarter Jugendschöffengericht wegen Vortäuschung einer Straftat sowie wegen Diebstahls zu sechs Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Zweimal verschüttet Tauberbischofsheim. Bei Erdarbeiten für eine Kanalisation in Wertheim ist ein 24 Jahre alter Arbeiter tödlich verunglückt. Der Mann arbeitete in einem etwa drei Meter tiefen Graben, als plötzlich ein Teil der Wand einbrach und die Erdmassen ihn verschütte- ten,. Bei den sofort eingeleiteten Rettungs- arbeiten konnte der Verunglückte bis zur Hälfte ausgegraben werden, jedoch kam das Erdreich erneut ins Rutschen und deckte den jungen Mann abermals zu. Nach etwa drei- stündiger Arbeit konnte der 24 jährige nur noch tot geborgen werden. 5 Pkw brach auseinander Oberkirchen. Beim Aufprall eines Per- sonenwagens auf einen Baum in einer Rechtskurve zwischen Haupersweiler und Oberkirchen im Kreis St. Wendel ist das Auto in der Mitte völlig auseinandergebro- chen, Von den drei Insassen wurde 5 19 jähriger Maurergeselle tödlich verletzt, Der Fahrer wurde schwer und ein dritter Insasse leichter verletzt. Am Steuer des Wagens hatte ein 19jähriger Bäckergeselle gesessen, der nach Mitteilung der Polizei in der Kurve die Gewalt über das seinem Vater gehören de Fahrzeug verloren hatte.. Die Kriminelpolizei glaubt, daß die An- gaben der Frau nur zm Teil zutreffen. 5 Aus reiner Mordlust Hanau. Der heute 45 Jahre alte Brauerel- kahrer Wilhelm Unkelbach aus Groß-Au- heim(Landkreis Hanau) wird beschuldigt, während des Krieges in Tschenstochau 30 Juden ermordet zu haben. Die Anklage schrift ist dem seit Oktober vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzenden Unkelbach, der 1941 als Revieroberwacht- meister der Schutzpolizei nach Polen ver- setzt worden war, zugeleitet worden. Dle ihm zur Last gelegten Untaten soll Unkel- bach aus reiner Mordlust und ohne Befehl begangen haben. ö 5 Pflanzenschutz-Luftbrücke„abgebaut“ Leverkusen. Die Ende Juni eingerichtete „Pflanzenschutz-Luftbrücke“ von den rhei- nischen Flughäfen Düsseldorf-Lohausen und Köln-Wahn nach Südafrika konnte ſetzt „abgebaut“ werden. Sie war ins Leben ge- rufen worden, weil Blattläuse die Getreid ernte in der Südafrikanischen Unien zu nichten drohten.„„ In 13 jeweils über eine Strecke von 9 Kilometern führenden Lufttransporten den in dieser Zeit große Mengen eine deutschen Pflanzenschutzpräparates in die von Blattläusen befallenen Gebiete gebrach Gefährdet war vor allem das Weizenanbau- gebiet des Oranje-Freistaates, das als Kornkammer der Union gilt. Die Blattläuse waren in Massen aufgetreten, wie sie bishe noch nie beobachtet wurden, Ohne die ko zentrierte Bekämpfung der Schädlinge hätte mit einem Totalverlust der Ernte gerechn werden müssen. Das Präparat wurde aus Flugzeugen und Bodengeräten über die Wei- zenfelder verspritzt.. Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit sind bei der Ag in geradezu idegler Weise vereint. Darum ist die Zahl der begeisterten Hßf- Raucher so groß und derum gewinnt die Hg; tglich neue Freunde aer 5 MORGEN Donnerstag, 21. August 1958/ Nr. 191 Armin Harys Blitzstart wurde mit Doppelerfolg der deutschen Sprinter in Stockholm: Gold belohnt In der Meisterschaſts-Rekordzeit von 10, 3 schlug er den Favoriten Germar um eine Zehntelsekunde Beinahe zur Unerträglichkeit wuchs die Spannung, als sich die sechs schnellsten Ssuropàischen Sprinter um 18.45 Uhr zum 100-m-Endlauf stellten. Nach den Ergeb- nissen des Zwischenlaufes stellten sich Dele- our Frankreich), Foik Polen), Germar, Radford, Konowalow(UdSSR) und Hary von innen nach außen dem Starter. Germar und Delecour wirkten unruhig, Hary hingegen recht konzentriert. Gleich der erste Start glückte. Der Leverkusener kam wie ein Blitz von seinen Blöcken ab, Germar lag— Wie üblich— zurück. Auf der Außenbahn aber stürmte Hary in einer unerhörten Stei- gerung dem Ziel entgegen. Für Bruchteile von Sekunden sah es danach aus, als würde Germar durch seinen schon fast legendären Vorstoß bei 60 m das Blatt noch wenden können, doch diesmal war Hary unerreich- bar für ihn. Mit deutlichem Vorsprung, der keinerlei Diskussionen aufkommen ließ, zer- riß Hary als erster das Zielband vor Germar. Die beiden deutschen gordsprinter waren unter sich. Der französische Tip Delecour vermochte nicht, die Rolle zu spielen, die man nach den Vor- und Zwischenläufen an- genommen hatte. Er konnte in keiner Phase des Rennens in die Entscheidung eingreifen. Delecour mußte seinen sicher geglaubten Platz unter den ersten drei noch an den 19 jährigen Engländer Radford abtreten, der sich erstaunlich dicht zu Germer hielt. Ueberglücklich eilte Hary nach seinem Sieg zum Startplatz zurück. Die Reihenfolge Hary vor Germar hatten eigentlich die Wenigsten erwartet, aber der Kölner Europa- vekordler scheiterte diesmal nach einer un- unterbrochenen Siegesserie von 72 Erfolgen zum ersten Mal. Er konnte den traditionellen Startrückstand nicht korrigieren, weil ihm in der entscheidenden Phase einfach die ge- wohnte Leichtigkeit und Unwiderstehlichkeit des Spurtes fehlten. In sportlich fairer Weise zeigte sich Germar jedoch auch als ein gro- Ber Verlierer und gratulierte Armin Hary Sofort zu seinem großen Erfolg. Die feierliche Siegerehrung nahm DLV- Präsident Dr. Max Danz vor. Unter den Klängen des Fanfarenchors wurden am mittleren und linken Flaggenmast des Innen- raums die schwarz- rot- goldenen Fahnen zu Ehren des Siegers und des Silbermedaillen- gewinners aus Deutschland gehißt. Die deutschen Sprinter haben alles gehalten, was mam sich versprochen hatte. Sie haben auch im entscheidenden Wettkampf des Jahres bewiesen, daß sie die absolut besten Euro- Päer sind. Nach der Qualifikation am Dienstag schie- nen die deutschen Weitspringer beim Vor- und Endkampf nicht ohne Chancen. Aber Molzberger und Scharp waren gegenüber Mren Vortagssprüngen(7,46 m bzw. 7,52 m) nicht wiederzuerkennen. Molzberger brachte DIE ERSTE MEDAILLLE für Deutschland holte bei den Leichtathletik- Europameister- schaften in Stockholm die Berlinerin Jutta Neumann(rechts) mit ihrem dritten Platz im Speerwerfen. Dana Zatopkowa(CSR) sicherte sich die Goldene mit der neuen Europabestleistung von 56,02 m. dpa-Bild Blitzstart enteilten Rivalen Armin Hary Deutschlands große Hoffnungen auf einen Erfolg im 100-m-Endlauf der Männer bei den 6. Leichtathletik-Europameisterschaften in Stockholm wurden am Mittwoch- abend in einem nervenaufreibenden Finale unter dem Jubelsturm der deutschen Schlachtenbummler erfüllt. Die große Ueberraschung war jedoch, daß sich der monatelang ungeschlagene Kölner Europarekordmann Manfred Germar seinem im viertelmeter beugen mußte. Germar konnte seinen Rückstand am Start auch durch ein starkes Finish nicht mehr wettmachen. Er belegte in 10,4 Sekunden vor dem unerwartet starken 19 jährigen Engländer Radford(ebenfalls 10,4) den zweiten Platz. Der Franzose Delecour wurde nur Vierter. Die zweite Entscheidung des Tages vor 18 000 Zuschauern bei strahlendem Sommerwetter im Olympiastadion wurde zum ersten Erfolg der Russen, die mit dem talentierten 20 jährigen Igor Ter-Owanesian mit 7,81 m den Sieger im Weitsprung stellten. Polen belegte durch Kropidlowski bzw. Grabowski den zweiten und dritten Platz. (Leverkusen) in 10,3 Sekunden um Drei- im Endkampf keinen gültigen Sprung zu- stande und schied aus. Er hatte einen rabenschwarzen Tag und war nicht Herr seiner Nerven. Scharp erreichte mit 7,32 m den Endkampf nicht. Die Konkurrenz stand im Zeichen des überragenden 20jährigen Russen Igor Ter-Owanesian, der schnellen An- lauf mit einer guten Sprungtechnik und vor allem Landetechnik verbindet. Bei seinem letzten Versuch verbesserte er noch seinen eigenen russischen Landesrekord auf 7,81 m, nachdem er zuvor nach 7,58 m und 7,72 m be- reits klar geführt hatte. Mit Kropidlowski, der noch im letzten Versuch des Wettkamp- fes 7,67 m sprang und Grabowski(7,51 m) stellte das polnische Aufgebot den Zweiten und Dritten dieses Wettkampfes. Der deutsche Meister Karl Kaufmann hatte in der Nacht zum Mittwoch viel Sorge bereitet, denn seine Leistenzerrung drohte einen Start im 400-m-Zwischenlauf unmög- lich zu machen. Am Start jedoch wirkte der junge Karlsruher recht frisch. Mit großer Energie verteidigte er auf der Zielgeraden seinen zweiten Platz hinter dem Briten Salisbury(46,8) gegen den Finnen Hellsten, ALLE ERWARTUNGEN ERFULLr haben die beiden deutschen Sprinter Armin Hary inks) und der Kölner Manfred Germar. Und trotzdem gab es gestern im 100-m-End- lauf der Stockholmer Europameisterschaften eine Sensation: Nicht Germar, der seit Melbourne von Sieg zu Sieg eilte, sondern sein Rivale aus Leverkusen holte sich in der neuen Meisterschaftsbestzeit von 10,3 Sekunden den Titel. Der Kölner mußte sich mit dem zweiten Platz(10, Sekunden) begnügen. Differenzen zwischen DLV und Sowjetzone: Verhiatinis wird uon Jag ⁊u Jag frostige: Ostzonale Funktionäre:„Es gibt nichts Gemeinsames zu besprechen“ Das Verhältnis zwischen den Offiziellen des Deutschen Leichtathletik- Verbandes und den Funktionären der Zone innerhalb der gesamtdeutschen Mannschaft bei den Europa- meisterschaften in Stockholm wird von Tag zu Tag frostiger. Nach dem ersten Wett- kampftag warteten die DLV-Leute in ihrem Quartier eine halbe Stunde lang vergeblich auf die Vertreter der Zone, mit denen die tägliche gemeinsame Besprechung verab- redet war. Auf eine Anfrage antworteten die ostzonalen Funktionäre, daß es nichts gemeinsames zu besprechen gäbe. So ergibt sich schon nach dieser kurzen Zusammen- arbeit die groteske Situation, daß sich die deutschen Sportler aus Ost und West zwar ausgezeichnet verstehen, eine gemeinsame Mannschaft bilden, die gleichen Trikots tra- gen und in den gleichen Quartieren wohnen, daß jedoch die Funktionäre der Zone jede enge Zusammenarbeit verhindern. Während die westdeutschen Aktiven mit dem vom Organisationskomitee zur Verfügung gestell- ten Bus zum Wettkampf oder als Zuschauer ins Olympiastadion fuhren, kamen die Zonensportler am Mittwoch auf Anweisung ihrer Führung in Taxis. „Gesamtdeutsch“ sind neben den Aktiven nur die beiden Mannschaftsärzte Prof. Rein- dell Freiburg) und Prof. Nöcker(Leipzig), deren alte Freundschaft auch durch die jüngste Entwicklung nicht bedroht wird. Außerdem aber ist das Verhalten der deut- schen Schlachtenbummler besonders erfreu- lich, die fast ausschließlich aus der Bundes- Phönix hofft gegen Hockenheim auf Sieg: este Schlage de, Saison: Ul- Leimen Für Sandhofen und Feudenheim bringt dritte Runde schwere Aufgaben Bereits am dritten Spieltag kommt es in der 1. Amateurliga Nordbaden beim Treffen zwischen dem Tabellenführer VfB Leimen und dem Vorjahresmeister VIL Neckarau am Samstag(17.30 Uhr) zu einem Schlager spiel. Neckarau, das bislang lediglich zwei Unentschieden buchen konnte, wird ver- suchen, sich durch einen Sieg über den Spitzenreiter nach vorn zu schieben. Von den gleichfalls in der Spitzengruppe pla- ierten Vereinen sollte sich der KfV Zu Hause gegen Birkenfeld durchsetzen. We- sentlich schwierigeren Aufgaben sehen sich dagegen Sandhofen, Feudenheim und Sand- hausen gegenüber. Der Neuling Sandhofen konnte aus zwei Treffen drei Punkte ge- winnen. Beim ersten Auswärtsspiel hat es die Elf in Durlach mit einer Mannschaft zu tun, die zwar noch keinen Pluspunkt besitzt, Aber gerade deshalb mit größtem Einsatz kämpfen wird. Der gleichen Situation sieht sich Sandhausen beim Schlußlicht in Wein- heim gegenüber. In der bisherigen Form reisen die Sandhausener allerdings nicht ohne Chancen nach der Bergstraße. Feuden- heim muß sich in Kirchheim in bester Form Vorstellen, wenn es einen vollen Erfolg geben soll. Phönix Mannheim rechnet sich gegen Hockenheim(ebenfalls schon am Samstag, 17.30 Uhr) den ersten Sieg aus. Auch bei den Begegnungen Daxlanden gegen VfR Pforzheim und Neureut gegen Forch- heim liegen Erfolge der gastgebenden Mannschaften nahe. Es spielen: ASV Durlach— SV Sandhofen; Phönix Mann- heim— FV Hockenheim(Samstag, 17.30 Uhr); Karlsruher FV— SV Birkenfeld; FV Daxlanden— VfR Pforzheim: FC Neureut gegen Spfr. Forchheim; VfL Neckarau gegen VfB Leimen(Samstag, 17.30 Uhr); FV Wein heim— SV Sandhausen; Sd Kirchheim ge- gen ASV Feudenheim. republik kommen und mit ihren keineswegs übertriebenen oder unangenehm auffallen- den Sprechchören die Aktiven aus West und Ost unterschiedslos anfeuern. Schweden trumpften auf Der Weltmeisterschaftszweite Schweden schlug in Helsinki die finnische Fußball- Nationalmannschaft mit 7:1 Toren. Bei Halb- zeit führten die Gäste bereits mit 3:0. Bodingers Rekord wackelt Mit 2:43,5 Min. stellte der erst 18 Jahre alte Hans-Joachim Troeger(München) den deutschen 200-m-Brustrekord von Klaus Bodinger(Karlsruhe) beim Münchener Australierschwimmfest ein. Er sorgte damit für die überragende Leistung, zumal die australischen Rekordschwimmerinnen nach ihren zahlreichen Starts in Europa, davon vier allein in Deutschland Oüsseldorf, Ber- Iin, Heidelberg und Reutlingen) doch sehr ermüdet waren. e der auf der Außenbahn wie um sein Leben lief. Im Ziel war jedoch Kaufmanns Vor- sprung klar. Die deutsche Kolonie warf jubelnd die Hände empor, als Kaufmann hinter Salisbury den zweiten Platz belegte. Da sich auch der erfahrene Nürnberger Karl-Friedrich Haas hinter dem Engländer Wrighton(46,9) als zweiter behauptete, star- ten im Endlauf die beiden Deutschen, die beiden Engländer sowie Swatowski(Polen) und Pettersson(Schweden). Die Art und Weise, wie der deutsche 800-m-Meister Paul Schmidt(Hörde) den Zwischenlauf als überlegener Sieger seine Gegner einschließlich Boysen(Norwegen) und Titelverteidiger Szentgaly(Ungarn) auf den letzten 200 m distanzierte, war erstaun- lich. In dieser Form ist Schmidt im Endlauf auch für den zähen englischen Favoriten Derek Johnson eine ernsthafte Gefahr. Ein brillanter Zwischenspurt aus dem Hinter- grund brachte Schmidt eingangs der Ziel- kurve an die Spitze, die er dann auch nicht mehr abgab. Nach langsamer erster Runde erreichte der Westfale noch 1:49,5 Minuten. Hinter ihm kamen Szentgaly(1:49,8), Boysen (1:49,9) und der Brite Rawson(1:50, 1) ein. Der polnische 1:46, 9-Läufer Kazimierski be- legte in 1:51,7 nur den siebten Platz und wurde außerdem noch disqualifiziert. Herbert Misalla ebnete sich durch großen Schneid im ersten Zwischenlauf ebenfalls den Weg ins Finale. Auf den letzten 10 m hätte er indessen den entscheidenden vierten Platz durch allzu großen Leichtsinn fast verschenkt, als er nicht mehr voll auslief und der auf der Innenbahn vorstoßgende Ungar Kovacs ihn fast noch abgefangen hätte. Minutenlang herrschte in der deut- schen Kolonie beklommens Schweigen, das erst durch die Ansage, die den Mindener in 1:49, auf den vierten Platz setzte, gebrochen wurde. Im Zehnkampf der Männer führt nach dem ersten Tag erwartungsgemäß der rus- sische Favorit Wassilij Kusnetzow mit 4375 Punkten vor dem deutschen Rekordmann Meier(Halle) mit 4177 Punkten und Kus- netzos Landsmann Palu(4093 Punkte). Der zweite deutsche Vertreter Dieter Möhring (Wolfsburg) hat mit 3824 Punkten für den zweiten Tag noch eine recht gute Ausgangs- Position. Zweite Plätze fü. Die drei deutschen 100-m- Läuferinnen qualifizierten sich in der Vorlaufserie am Vormittag mit jeweils zweiten Plätzen für den Endlauf. Inge Fuhrmann(Berlin) kam gegen Moslawskaja(UdSSR) nur sehr schwer Iii Schwung, hatte den zweiten Platz in 11,9 Sek. hinter der Russin(11,8) jedoch je- derzeit sicher. Auch Christa Stubnick(Ost- berlin) wirkte etwas steif. Sie lag im Ziel ihres Laufes knapp hinter der Russin. Pol- jakowa(Zeit für beide 11,9). Die Ostberliner Olympiazweite hat ihre Achillessehnen- Entzündung noch nicht völlig überwunden. Einen guten Eindruck machte die 18jährige Biechl(München), in dem schweren fünften Vorlauf hinter der russischen Meisterin Krepkina(11,9) in 12,0 vor der französischen Rekordlerin Capdevielle(12,1). Vorlauf schnellste war Loung(Großbritannien) mit 11,7 Sekunden. Der Deutsche Meister und Rekordler Helmut Janz(Gladbeck) sicherte sich als erster des vierten Vorlaufs über 400 Meter Hürden in der schnellsten Zeit von 52,1 die Teilnahmeberechtigung für den Endlauf. Die geforderte Qualifikationsweite von 42 m machte den drei deutschen Diskus- werferinnen Müller(47,32), Schuth(45,56) und Hausmann(44, 77) keine Schwierigkeiten. Um den„Goldenen Römer“ Erstes Sandbahnrennen in Altrip Viel vorgenommen hat sich der Motor- Sportclub Altrip. der am Sonntag auf seinem neuangelegten 700-m- Rundkurs das erste Sandbahnrennen veranstaltet. Das Melde- ergebnis für die Wettbewerbe, in deren Mit- telpunkt der Endlauf um den„Goldenen Rö- mer von Altrip“ steht, übertraf alle Erwar- FUR DAS FINALE OUALIFIZZIERT haben sich die beiden deutschen 400-m-Läufer Karl Kaufmann(Karlsruher SO) und Karlfriedrich Haas(1. FC Nürnberg). Nach klaren Vorlaufsiegen belegten sie gestern jeweils den zweiten Platz, wobei es aller- dings Kaufmann(unser Bild) wesentlich schwerer hatte, den sehr starken Finnen Hellsten in 47,2 niederzuhalten, als der 475 begnügen konnte. Nürnberger Olympiazweite. der sich mit P- Bild — MIT LETZTER RRAFT spurtet der Pole Krzyszkowiak ins Ziel des 10 000-m-Laufs. Mit ausgezeichneten 28:56,0 Min. verwies er überraschend die beiden Russen Shukow und Podow auf die Plätze. Die deutschen Vertre- ter Höger und Hönecke mußten sich mit dem 12. bzw. 13. Platz begnügen. dpa-Bild die Sptinterinnen tungen. Insgesamt werden 56 Lizenz- und Ausweisfahrer in 16 Läufen starten, wobei besonders die drei Lizenzklassen(250, 350, 500 cem) mit dem jungen Frankfurter G. Bronsch, Zielkowski(Algermissen), Kiendl (München) und Hoffmann Haßloch) als Fa- Voriten interessieren. Die Sieger dieser drei Rennen qualifizieren sich für den Kampf um den„Goldenen Römer“. Ausweisfahrer bieten dem Nachwuchs Ge- legenheit, sich gegen Konkurrenten aus dem gesamten süddeutschen Raum die ersten Sporen zu verdienen. Beginn der Rennen 14 Uhr, Training am Samstag von 15 bis 18 Uhr und Sonntag von 9 bis 11 Uhr. Deutsche Fechterinnen im Finale Frankreich stellte bestes Degenteam Weltmeister im Degenfechten wurde in Philadelphia die französische Mannschaft, die in der Endrunde Italien 9:7 und Ungarn 113 schlug, dagegen von der UdssR mit 9.7 be- siegt wurde. Die Russen waren vorher aller- dings von den Italienern bezwungen worden, so daß bei zwei Siegen und einer Niederlage schließlich das bessere Trefferverhältnis für Frankreich entschied. Bester Fechter der Endrunde war Christian d'Oriola Frank- reich).— Endstand: 1. Frankreich, 2. UdSSR, 3. Italien, 4. Ungarn.— Im Mannschafts- florettfechten der Damen erkämpften sich die Vertreterinnen Deutschlands mit einem 9.2 Sieg über die Amerikanerinnen überraschend den Weg in die Endrunde. Zuvor hatten Astrid Berndt, Helga Mees, Helmi Höhle und Heidi Schmidt Venezuela mit 16:0 und an- schließend Kanada mit 9:0 abgefertigt. In dem nächsten Vorfinal-Kampf zwischen Ungarn und Italien gab es eine handfeste Ueberraschung. Der Titelverteidiger Italien mußte sich knapp mit 5:7 geschlagen geben und verzichtete anschließend auf eine Wei- ter führung des Treffens, so daß er aus dem Weiteren Wettbewerb ausschied. Harbeck wieder bester Deutscher Eine sehr beachtliche Leistung boten die deutschen Wurftaubenschützen am Mittwoch bei den 37. Schießweltmeisterschaften: Sie erkämpften sich in der Nationenwertung den vierten Platz. Sieger wurde die UdssR mit 763 von 800 möglichen Punkten vor Italien mit der gleichen Punktzahl, den USA(740), Deutschland und Aegypten mit je 736 Punk- ten sowie elf weiteren Ländern. Im KK. eng- ish Match belegte Deutschland den zehnten Platz. Als bester deutscher Einzelschütze er- wies sich erneut Harbeck(Wiesbaden). Er belegte mit 584 von 600 möglichen Ringen den 13. Platz. Am Mittwoch fand auch bei strömendem Regen die Siegerehrung für den KK. Drei- stellungskampf statt. Mit strahlenden Mie- nen stand die deutsche Fünfermannschaft neben den Russen auf dem Siegerpodium. Die Vizemeisterschaft der Bundesrepublik im Dreistellungskampf, der bedeutungsvoll- sten Konkurrenz der KK- Schützen, bildet das Gesprächsthema auf den Dynamo- Schießständen vor den Toren Moskaus. Vor allem staunt man, daß fünf so junge Schüt- zen das Kunststück fertiggebracht haben, die Länder des Ostblocks, Skandinaviens un die erst kürzlich in Wiesbaden überlegene siegreiche Mannschaft der USA hinter sich zu lassen. Kohnke z. B. ist erst knapp 16 Jahre alt und damit der jüngste Weltmei⸗ sterschaftsteilnehmer überhaupt. Sein Bre- mervörder Vereinskamerad Klinger ist 18, Rudi Sigl 20 und Harbeck 24 Jahre alt, Zwölf Läufe für Nr. rasc Dies nach voll krei! Koh zu 0 gunf habe schn anne nur nach näch brab lenv Indi Juni gest. L die Koh nehl neue Prei im Df Jahl lich jahr 0 gatie shin side: den zune fina: 69,3 Mill. Kreil 8-1 Ist i mon Doll Han hat Laufs. vies er und Vertre- it dem DA-Bild — Und Wobei 0, 350, ter G. Kiendl IS Fa- r drei pf um fe für is Ge- is dem ersten nen 14 18 Uhr male m ede in t, die n 11⸗5 :7 be- aller- orden, erlage lis für r der Frank- dSSR, Hafts- ich die n 912- z chend hatten le und id an- ischen feste Italien geben Wei- s dem cher en die twoch 1 88 ig den R mit Italien (740), Punk- eng- hnten 2e er- N). Er ingen ndem Drei- Mie- schaft dium. publik voll- bildet namo- 8. Vor Schüt⸗ en, die und legene 1 sich Nr. 191/ Donnerstag, 21. August 1958 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 Einfuhren von US-Kolue nahmen überraschend z u (VWD) Die Kohleeinfuhr aus den USA ist im Juli gegenüber dem Vormonat über- raschend um 335 000 auf 1,09 Mill. t gestiegen. Diese Entwicklung, die sich dem Vernehmen nach überwiegend in den letzten Juli-Tagen vollzogen hat, deutet nach Ansicht von Fach- kreisen darauf hin, daß unabhängige deutsche Kohleimporteure und ausländische Händler zu den gegenwärtig günstigen Frachtbedin- gungen Kohle bei den Verbrauchern abgesetzt haben, deren Lagerbestände nicht überdurch- schnittlich hoch sind. Ob solche Einfuhren größeres Ausmaß annehmen werden, lasse sich, so wird betont. nur schwer übersehen. Der Import dürfte nach Mitteilung von Fachseite auch in der nächsten Zeit eine Grenze in den hohen Ver- praucherbeständen finden. So seien die Koh- jenvorräte der Verkehrs-, Versorgungs- und Industriebetriebe von Ende Mai auf Ende Juni 1958 weiter von 11,16 auf 11,42 Mill. t gestiegen. Dennoch betrachtet man im Ruhrbergbau die wieder gestiegenen Einfuhren von USA- Kohle mit Besorgnis, zumal auch in zu- nehmendem Maße sowjetische, polnische und neuerdings auch britische Kohle zu niedrigen Preisen angeboten wird. Trotz des Anstiegs im Juli liegt die Einfuhr von Kohle aus den USA in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mit 7,05 Mill. t allerdings noch erheb- lich unter dem Import in der gleichen Vor- jahresperiode von 8,86 Mill. t. Weltbank-Kredit an Indien mit deutscher Beteiligung? (VWD) Eine fünfköpfige deutsche Dele- gation wird sich am Wochenende nach Wa- shington begeben, um an der von dem Prä- sidenten der Weltbank, Eugene Black, für den 25. August einberufenen Konferenz teil- zunehmen, auf der über die Gewährung einer finanziellen Hilfe für Indien beraten werden soll. Außer der Delegation der Bundesrepu- blik, die unter Leitung von Ministerialdiri- gent Dr. Henckel aus dem Bundeswirtschafts- ministerium steht, werden Vertreter der USA, Großbritannien und Japan an der Konferenz teilnenmmen. Die Möglichkeiten für die Bundesrepu- blik über eine Beteiligung an einer multi- lateralen Hilfeleistung für Indien sind in letzter Zeit, dem Vernehmen nach innerhalb der Bundesressorts geprüft worden. Meldun- gen, nach denen sich die Bundesrepublik an einer möglichen Anleihe mit einem Betrag von 400 oder 500 Mill. DM Beteilgen Soll, wurden von amtlicher Seite in Bonn bisher nicht bestätigt. Erster deutscher Atomfrachter S0 II bald vom Stapel laufen VV) Der erste deutsche Frachter mit Atomantrieb wird spätestens 1959, möglicher- weise aber sogar noch in diesem Jahr auf Fahrt gehen. Bis dahin wollen die Kieler Howaldtswerke den Einbau einer Atom- antriebsanlage in das moderne Handelsschiff emes schleswig- holsteinischen Reeders vor- genommen haben Damit scheint die Frage entschieden, ob sich auch die Bundesrepublik gleich den USA, Frankreich, Japan und der Sowjet- union mit einer eigenen Entwicklung atoma- rer Schiffsantriebe befassen wird. Eine ab- Wartende Haltung, wie sie von Großbritan- nien aus Rentabilitätsgründen eingenommen wird, ist in der Bundekrepublik damit über- wunden worden. Man ist offensichtlich daran gegangen, selbst atomare Schiffs- antriebe zu entwickeln, weil über kurz oder lang die Seeschiffe nach Ansicht von Fach- kreisen ohnehin mit solchen Anlagen aus- gerüstet werden müßten, um konkurrenz- fähig bleiben zu können. Inzwischen hat man in den Konstruktionsbüros offerbar sehr weitgehend vorgearbeitet. In Hamburger Expertenkreisen wird es als durchaus möglich bezeichnet, das zweite deutsche atonlangetriebene Seeschiff im Jahre 1961 auf Jungfe nfahrt zu schicken. Partikuliere suchen verzweifelt nach einer Lösung Die Schuldenlast läst sie nicht genesen „Herr, die Not ist groß, die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los.“ So etwa rufen die Partikuliere um Hilfe. Angerufen ist der Bundesverkehrsminister, und was die „Geister“ anbelangt, kann getrost an Stelle dieses Wortes entweder die Bezeichnung „Schulden“ oder„Laderaum“ eingesetzt wer- den. Die Partikuliere sind Besitzer von Binnen- schiffen. Der Partikulier fährt nicht auf eigene Rechnung und Gefahr, sondern läßt sich von Reedern einsetzen, deren eigene Flotte nicht ausreicht, die anfallenden Frachten zu besorgen. In den ersten Nachkriegsjahren wurden gesetzliche und administrative Maßnahmen getroffen, um die Krisenempfindlichkeit der Partikuliere zu mildern. Den Partikulieren wurde eine anteilmäßige Beteiligung am all- gemeinen Frachtenaufkommen— insbeson- dere an den sogenamnten Festfrachten— zu- gesichert. Soweit, so gut, das heißt gut, so- bange hinreichend Frachtaufkommen verteilt Bundeskartellamt verärgert Tapetenfabrikanten Heftiger Streit um In alarmierenden Telegrammen hat der Verband Deutscher Tapetenfabrikanten Bun- deskanzler Dr. Adenauer und Bundeswirt- schaftsminister Prof. Erhard um Hilfe und um Gelegenheit zu einer Aussprache gebeten. Ursache dieses ungewöhnlichen Notrufes ist eine Entscheidung des Bundeskartellamtes, die es der Tapetenindustrie verwehrt, ihre „seit Jahrzehnten eingebürgerte Global- prämie“ auch künftig zu bezahlen. Bisher nämlich war es üblich, daß dem Handel— gleichgültig bei welchen Firmen er einkaufte — bei Tapetenaufträgen, die 8000 DM jähr- lich erreichten bzw. überstiegen, Rabatte zwischen 7 und 7,2 Prozent auf den Fabrik- preis zusätzlich zur Handelsspanne gewährt wurden. Durch die Verfügung des Bundeskartell- amtes wäre in Zukunft nur noch eine„Indi- vidualprämie“ möglich— eine Prämie also, die zu leisten im Ermessen des einzelnen Unternehmens stünde. Der Verband Deut- scher Tapetenfabrikanten befürchtet, daß eine derartige Magnahme die Händler zwin- gen könnte, konzentriert bei einigen wenigen Fabriken einzukaufen, während der Masse der kleineren Firmen nur noch eingeengte Geschäftschancen verblieben. Da aber die westdeutsche Tapetenindustrie 36 Fabriken mit einem Jahres-Gesamtumsatz von rd. 120 Mill. DM umfaßt— also weithin mittel- ständischen Charakter besitzt— argwöhnt die„Globalprämie“ der Verband, daß vielen Betrieben der Branche„die Existenzgrundlage entzogen“ würde. Die Fabriken haben sich zudem weit- gehend auf bestimmte Typen spezialisiert und dadurch die Produktion rationalisiert. Da— nach Beseitigung des Gesamtrabatt- verfahrens— wieder auf größeres Sorti- ment Wert gelegt werden müßte— ginge auch— so wird betont, die Rentabilität der Fertigung verloren. Dies sei um so mehr zu bedauern, da die Tapetenindustrie mit starker Auslands-Konkurrenz zu kämpfen habe. Als Auswirkung des Kartellamts-Spru- ches prophezeien die Tapetenfabrikanten guberdem Preiserhöhungen von 10 bis 15 Prozent. Die Behauptung, daß die in der Tapetenindustrie üblichen Preisempfehlun- gen zu einer Preisverzerrung führten, wird zurückgewiesen. Ein Wegfall der Preislisten, die nur„Höchstpreisempfehlungen“ seien, Würde zu steigenden Konsumentenpreisen führen. Die Händler nämlich würden in die- sem Falle mit höheren Rabatten, die zu Lasten der Verbraucher gehen, um die Gunst der Handwerker werben. Die„In- teressen gemeinschaft der Deutschen Tape- tenfabrikanten“ wird gegen die Entschei- dung des Bundeskartellamtes Einspruch er- heben. Hkh K URZ NACHRICHTEN (Vo) Der unmittelbare Erstabsatz der 48 Boden- und Kommunalkreditinstitute an Pfand- briefen und Kommunalobligationen erreichte im Juli 1958 mit 477,5(Vormonat 182,7) Mill. DM einen neuen Monatsrekord. Dieses Ergebnis wurde nach Mitteilung des Gemeinschafts- dienstes der Institute seit der Währungreform bisher lediglich im Juni 1954 mit einem Absatz von Pfandbriefen und Kommunalobligationen im Werte von 559,4 Mill. DM übertroffen. Von den im Juli dieses Jahres abgesetzten 170,6 (69,3) Mill. DM Pfandbriefen und 306,9(113,4) Mill. DM Kommunalobligationen übernahmen Krenditinstitute 81,6(75,6) v. H. US-Bruttosozialprodukt wächst wieder VoD) Das Bruttosozialprodukt der USA ist im zweiten Quartal 1958 nach einem sechs- monatigen Absinken wieder um rund drei Md. Dollar angestiegen. Wie das amerikanische Handels ministerium am 19. August bekanntgab, hat das Bruttosozialprodukt auf Jahresbasis Freie Devisenkurse vom 20. August Geld Frief 100 dan. Kronen 60,38 60,50 100 nor w. Kronen 58,385 53,505 100 schwed. Kronen 80,91 81,07 1 engl. Pfund 11,679 11,699 100 holl. Gulden 110,54 110,76 100 belg. Frances 8,401 8,421 100 franz. Francs 0,9957 0,9977 100 Schweizer Franken 88, 65 95,85 1000 ital. Lire 6,714 6,734 1 US-Dollar 4,1845 4, 1945 1 Kanad. Dollar 4,3435 4, 3535 100 Schweizer Fr.(frei) 97,66 97,86 100 österr. Schilling 16,14 16,18 100 DM-W= 432,50 DM.-O; 100 DM-O= 24,55 M-. umgerechnet jetzt eine Höhe von 429 Md. Dol- lar erreicht. Die Zunahme des Bruttosozialprodukts wird auf eine Steigerung des Gesamtkonsums zu- rückgeführt, wobei die erhöhten Ausgaben für Konsumgüter und Dienstleistungen das Nach- lassen der Ausgaben für Automobile und lang- lebige Verbrauchsgüter mehr als ausgeglichen haben. Zweirad-Saison geht zu Ende (VWD) Die diesjährige Saison in der Zwei- radindustrie, deren Verlauf bei den meisten Firmen nicht den Erwartungen entsprochen haben dürfte, ist jetzt so gut wie zu Ende ge- gangen. Wie aus der Bundesanstalt für Arbeits- vermittlung und Arbeitslosenversicherung nahestehenden Kreisen verlautet, haben die Unternehmen der Zweiradindustrie der Bun- desrepublik jetzt die für die Saisonarbeit be- fristet aufgenommenen Arbeitskräfte! wieder freigestellt, soweit sie nicht bereits in den Vor- monaten unter dem Einfluß der rückläufigen Konjunktur entlassen worden waren. Dem Ver- nehmen nach mußten auch die Zubringer der Zweiradindustrie bereits in größerer Zahl Arbeiter entlassen. Mehr Freiheit für Italiens Außenhandel (VWD) Eine weitere Ausdehnung der italie- nischen Exportliberalisſierung wurde am 19. Au- gust vom italienischen Außenhandelsministe- rium angekündigt. Danach wurden von der Warenliste, bei der die Ausfuhr noch an die Erteilung von Eizenzen durch das Ministerium gebunden ist, u. a. Papier und Pappe, Texti- lien aus Synthesefasern, Eisen- und Stahlrohre, Kupfer, Aluminum, Traktoren mit mehr als 100 PS und Kraftfahrzeuge gestrichen. Diese Waren können künftig ohne Ausfuhrlizenzen exportiert werden. werden konnte. Das ist aber seit einigen Mo- naten nicht mehr der Fall. Gleich stellt sich heraus, daß die Partikulierschiffahrt krisen- empfindlicher ist denn je, obwohl die momentane Minderbeschäftigung in der ge- samten Binnenschif fahrt sich nur auf etwa zehm Prozent beläuft. Diese enorme Krisenempfindlichkeit der Partikuliere resultiert aus der großen Ver- schuldung in den Nachkriegsjahren. Das, was in so einen selbstfahrenden Nheinkahn inve- stiert werden muß— etwa eine halbe Mil- on D-Mark— übersteigt die jeweilige finanzeille Leistungskraft eines mittelstän- dischen Betriebes. Die Folge des Kosten- drucks, der vom— selbst stilliegenden— Fahrzeug ausgeht, durchbricht selbstver- ständlich das für die Binnenschiffahrt gel- tende Festfrachtensystem, von dem an ren- tablem Frachtgeschäft interessierte Kreise behaupten, jeder Nachlaß bedeute Selbst- kostenunterschreitung. Diese letztere Be- hauptung ist nicht gamz unbestritten. Jeden- falls erleichtert die verminderte Rendite den Partikulieren weder Verzinsung noch Til- gung ihrer Investitionsschulden. Der an das Bundesverkehrsministerium gerichtete Hilferuf— die Bitte um Erklä- rung des Notstandes— ist daher begreiflich. Eine Lösungsmöglichkeit würde aber auch Erklärung des Notstandes nicht bieten. Die- sem Ruf schließt sich nämlich auch die Ge- Werkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr an, nicht etwa, um den Parti- kulieren selbstlos zu helfen, sondern um Lohnforderungen durchsetzen zu können. Die Partikulier-Krise ist, wie aus allem ersichtlich, struktureller Art; nicht nur von der Konjunkturlage des Augenblicks hervor- gerufen. Das kardinale Problem läßt sich mit den Worten umreißgen: Kann Partikulier- Schiffahrt heute noch im Rahmen eines mit- telständischen Unternehmens betrieben wer- den? Früher war das möglich, weil die In- Effektenbörse Frankfurt a. M., vestitionskosten nicht so hoch waren, Heute — nun, die oben angeführten Investitions- kosten sagen darüber aus. Die Partikuliere werden also nicht umhin können, entweder in einer Art genossenschaftlicher Selbsthilfe und in engerem Zusammenschluß als bisher, diesen strukturellen Krisenerscheinungen entgegenzuwirken oder aber ihr Handwerk aufzugeben. Das soll kein Todesurteil für die Partikulierschiffahrt sein, sondern eine Mahnung zur Besinnung und zur Tat bevor es Zu spät ist. F. O. Weber Daimler-Benz AG in USA mit neuer Vertriebsbasis VWD) Zur weiteren Intensivierung ihrer Verkaufs- und Kundendienst-Or ganisation in den Vereinigten Staaten hat die Daimler- Benz AG, Stuttgart- Untertürkheim, mit der Studebaker-Packard Corp. vereinbart, dag die Vertriebsrechte auf eine von der Studebaker-Packard gegründete und ihr allein gehörende Tochter gesellschaft, die Mercedes-Benz Sales Inc. übergehen. Die Mercedes-Benz Sales Inc. wird sich aus- schließlich mit dem Vertrieb und dem Kun- dendienst der Mercedes-Benz-Personen- krafktwagen und Lastkraftwagen befassen. Das Abkommen tritt in Kraft, nachdem ein Stabilisierungsprogramm der Stude- baker-Packard Corp., das in Uebereinstim- mung mit US-Banken und Versicherungs- gesellschaften durchgeführt werden soll, von den Aktionären der Studebaker-Packard gebilligt worden ist. Im Zusammenhang mit dem Stabilisierungsprogramm wird, wie von der Daimler-Benz- Geschäftsführung in Un- tertürkheim weiter mitgeteilt wird, das bis- herige Management- Agreement zwischen der Curtis-Wright Corp. und Studebaker- Packard aufgehoben. Die gemeinsame Gesell- schaft von Curtis-Wright und Daimler-Benz of Northamerica wird von Curtis-Wright übernommen. Bei ihr verbleiben die Rechte kür Omnibusse, Unimog-Fahrzeuge und Motoren. Inleressanies füt die Hausſiau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Arbeitsgemeinschaft der vVerbraucher verbände“ gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- undi Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: Die Hausfrauen werden in den kommenden Tagen die gleichen Preise fin- den wie bisher. Daß der Großhandel zuletzt 2 bis 3 Pf je kg mehr zahlte, wird in den Läden nicht zu spüren sein. Das Pfund Mol- kereibutter wird wie gewöhnlich etwa 30 bis 40 Pf weniger kosten als Markenware. Käse: Auch für Käse sind die Bedingun- gen unverändert. Der leichte Preisanstieg an den Erzeugermärkten wird in den Handels- spannen abgefangen. Deutscher Schnittkäse ist im Pfund immer noch etwa 15 Pf billiger Als Auslandsware. Eier: Die belebte Nachfrage am euro- päischen Eiermarkt hat dazu geführt, daß die Forderungen des Auslandes etwas anstiegen. Angebote und Preise des Auslandes sind aber bei dem jahreszeitlichen Tiefstand der deut- schen Erzeugung für unsere Märkte bestim- mend. Von Holland und Dänemark wurden zuletzt 1 bis 2 Pf mehr je Ei gefordert. Fleisch: Leicht anziehende Preise kür Rindfleisch dürfte es nur in einigen Städten Hessens, insbesondere in Frankfurt und viel- Bankhaus Bensel& Co., Mannheim 20. August 1958 (VDO) Zusammenfassung: Frotz anhaltend zuversichtlicher Grundstimmung ließen vermehrte Ge- Winnmitnahmen das Angebot an den westdeutschen Aktienmärkten überwiegen. Bei zögernder Auf- nahmeneigung stellten sich überwiegend Kursrückgänge bis zu 3 Punkten ein. Insbesondere kam weiteres Material in den Werten der Schwerindustrie heraus, aufzuweisen hatten. Andererseits setzten Spezialpapiere, mre Aufwärtsbewegung mit mehrprozentigen Kursgewinnen fort. erster Linje Karstadt, Kaufhof und Schultheig-Brauerei. die zum Teil beachtliche verluste vor allem einige Gratisaktienanwärter, Zu erwähnen sind hierbei in Die Börse schloß, von einigen Sonder- bewegungen abgesehen, lustlos mit weiter rückläufigen Notierungen. an den Rentenmärkten waren Länderanleihen, Pfandbriefe und Industrieobligatlionen laufend begehrt und konnten teilweise bis zu einem Punkt anziehen. Aktlen 19. 8 20. 8. Ak fklen 19. 8. 20. 8. Aktien 19. 8. 20. 8. Au. 190 189%[Mannesmann 158 150 Bergb. NeueHoffg 169 167 Adler werke 12⁴ 124 Metallges. 645 660 Gute Hoffnung 72⁰ 319 28 3 244% 244 Rhein-Braunxk. 3⁴⁰ Bet Ges. Ruhrort! 285 Aschzell 81 80¾[Rhein-Elektr. 266—. MAN 2 208 Rheinstahl 205¾ 5 SMW„ WxN?ü?ü·ĩ 5 a Bemberg 110% Salzdetfurtn 252 25⁵⁰0 Hoeschwerke 5+ 130% Berger Tiefbau 1 2⁵ Schering 1 9 1 5 FCC 42 339 Schlossquellbrau. öck 15 Buderus 10 100 ſschubert& Salzer 22 2 eb. Kibcknebe. 5 Chem albert. 199 195 schwartz Storch. 7 340 Klöckner-Werke 136 75 Conti Gummi 5 324½¼ Seilind. Wolff 1408 140 B Elöckn Humb. D. 237., 8 Daimler-Benz 710 70⁵ Stemens„„ n Klöckner-Bersv. 145 ¼ 445 Degussa 352 355% Sinner 234 240 Stahiw. Südwestf. 229 22⁰ DnD C 2 20 Südzucker 05 305 Dt. Erdöl.* 5 227 ¼[VDM„ 8 202 eh. ver. Stahlw.: Dt. Linoleum 4 374% Ver. Stahlwerke 195 Dt. Steinzeug. 2357 23% Wintershall 200/[Dt. Edelstahlwer“ 227 T Durlacher Hof 290 290 Zeiß- Ikon 200 200% Dortm. Hörder 8 Elchbaum-Werger 7 f 380 Zellstoff waldhof 11% 11%[ Hüttenunion. 2 132¼ El. Licht& Kraft 104 104% Bank Gelsenberg 33 130 Enzinger Union 207— arleen 700 Bochum. Verein. 154 1⁰ Gebr. Fahr. ez 165 Badische Ban 261 Gußstahlw. Witt 1127 — Zb.. ,„ r e 3209 322 5 5. 8 305 BAS R. 2% 2 emmerzbank) 7/ 7 Phönix Rheinrohr 18 17% Casella 351 5 Commerz Hüttenw. Siegerl. 199 9 e 2505 u. Sredit-Bank 285 285 Niederrh. Hütte— 25 Faint Ver 5% 2% peutsche Bank) ii 282%½ Ruhrst. Hattins 215 212 Felten dale uin. 227 1 pt. Bank a[, stenlew. Südwest. 2 228 Seite Gum. 23, Dresdner Bann:— 1%[Aug.-Thyssen-H. ies 150 Soldschmidt 294 Dresdner Banka 279 Erin- Bergbau 3¹⁰ 300 Aritaner Kanter J% 8 Pal Hy- enk. r Grün& Bufinger 288% 83, Reichsbank-Ant. 87/ 3860%¼ Investmentfonds Harp. Bersbau. 340 340“ hein. fyp. Bank 235 285 Hdbl. Zement 340 340% Dego Worzug) 82% 80% Concentre 125,80 125,0 Hoechster Farben 257% 257½ Dekafonds 55 5 Holzmann 380 1 12 1 Montan- Nachf.: Fondaxk— 8 Klein, Schanzl. u. B. 380 282 üten e—— Rokr 0 440 0 9 80 2 2 180 Fonqdra—— Lahmeyver 259 201 sennütte... 12% 127 Investa„ 141,80 14160 n 83 83 stahlw. Bochum. Tel. Electr. Dol.)— Linde's Eis 319 320 eh. GHH: Unifonds 2 85 580 Ludw. Walzmühle! 118 Hüttenw. Obern. 17% 170% Uscafonds 2 2— ) NM- Werte leicht in Koblenz geben. Kalbfleisch kann in Bayern und Hessen wie auch in Hamburg und Bremen etwas teurer ausgezeichnet Werden als in den letzten Tagen. Die Preis- entwicklung an den Lebendviehmärkten im Norden und Westen des Bundesgebietes bie- tet in dieser Woche keinen Anlaß, die Ver- braucherpreise für Schweinefleisch zu er- höhen. Hier gab es nämlich ein verstärktes Angebot. In Hessen und Baden- Württemberg sind die Lebendviehnotierungen allerdings leicht angestiegen. Seefisch: Grüner Hering wird günstig zu kaufen sein. Rotbarsch und Kabeljau führen die Fischgeschäfte zu mittleren Preisen. Da- neben werden Bücklinge in ausgesprochen guter Qualität angeboten. Kartoffeln: Die Verbraucher werden auch in den kommenden Tagen für das Pfund Speisekartoffeln wie bisher 10 bis 12 Pf zah- len. Obst: Pflaumen und Zwetschgen werden auf den Obstständen reichlich und zu un- veränderten Preisen zu finden sein. Späte Sorten werden jetzt vorherrschen. Auch Pfir- siche sind weiterhin in großen Mefigen am Markt. Die Einfuhren von Tafeltrauben neh- men weiter zu. Damit wird dieses Obst für die Hausfrau nach und nach billiger. Auch Aepfel und Birnen treten in größerer Sorten- wahl immer mehr in den Vordergrund un werden damit preiswerter. f Gemüse: Für Gemüse aller Art besteht eine allgemeine Tendenz zu schwächeren Preisen. Mit Spinat, Endivien, Gurken, To- maten und Bohnen wird der Markt in stei- gendem Umfange beschickt. Weiß- und Rot- Kkohl gibt es ebenso reichlich wie Möhren und Wirsing. Auch Kohlrabi, Sellerie und Porree stehen weiterhin ausreichend zur Wahl. Zwiebeln in- und ausländischer Her- 8 könnten durchaus etwas billiger wer⸗ en. Marktberichte vom 20. August Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt WD) Anfuhr gut, Absatz mittelmägig, in Bühler Zwetschgen geringerer Qualität Ueber- stand. Tomaten gut gefragt. Es erzielten: Pfir- sische HKL. A 40—60, B 25-87; Mirabellen Naney 35—48; Reineclauden 1045; Zwetschgen Bühler HKI. B 10—15; Aepfel HKL A 3045, HKL. B 18 bis 30, Ausfall 8—10; Frühe von Trevoux HKL A 28 bis 30, B 15—19, Ausfall 10—12; Jules Quyot HKL B 17—23; Williams Christ HKL. B 16-26; Clapps Liebling HKI. A 24-35, B 15—20, Ausfall 10—14; Doppelte Pholipps HKI. B 10—13; Tomaten 5060 mm Durchm. HKL A 22—25, B 1921, 40-50 mm Durchm. HKL B 16-20; Stangenbohnen 1213. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt êWD) Anfuhr normal, Preise für Zwetschgen nachgebend. Preise je ½ kg: Bühler Frühzwetsch Sen HKL A 20, B 11—16, Ausfall 8-10; Wangen heimer ohne Nachfrage; Hauszwetschgen 10-15; Eierzwetschgen 7-8; Mirabellen 40-49; Reineclau- den 10-16; Brombeeren A 56-65; Pfirsiche A 43 bis 66, B 30—44; Aepfel ohne Interesse; Birnen Clapps Liebling HKI. B 17-26, C 1017, Ausfall 9-10; Doppelte Philipps HRL B 1819, C 10-14; Kongreß HKL B 16-23; Williams Christ B 1728; Beugertsbirnen HKL B 13—15: Gute Graue HKL. B 13—15; Tomaten HKL A 21-26, B 14—18; Stangen bohnen 10—12; Gurken ohne besondere Nachfrage, Nur Einleger 6—9/9—12 abzusetzen für 6-13. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 238,728, 7/8 DMM Blei in Kabeln 86—87 DM Aluminium für Leitzwecke 232—235 DM Westdeutscher Zinnpreis 879—8 88 DM Messing: MS 58 194—201 DM Messing: MS 63 220-228 DM Sülze f 35 Dose 500 9 Inhalt Klasse E, 10 Stück feines Tafelöl zum Kochen, Braten Becken, Dose 0, 375 Liter Inhalt S Immer enen zer f. 03 75 SCHREIBER Eu aur dub. camembert„Alpensonne“ 30% Fett i. T., Schachtel ca. 312 gg Johannisbeer-Süſ most schwarz— rot, I/ Fl. o. G Ümll. 88 1.00 Vollmüch früchte Schokolade 8 mit Rumgeschmack, 100-g- Tafel der cusfrœu 1 N IORGEN SAISON FERGFFNUNG 1058/50 SchauBURG ALS TER ScalLA Telefon 2 02 02 TIIEATERGENUSS IN DEN THEATER FERIEN den aufschenerregenden Kriminalfilm G ROSS E OP FE Nn i IDEI 1 s geschali am 1 e 4 20 i 01¹ en J 9 9 Eines der eindrucksvollsten Filmwerke der diesjährigen Festspiele in Berlin Flucht in Nellen 2 eig t 115 von Ludwig van Beethoven von Beethovens berühmter Oper spielen: (The Defiant Ones) mit IONY CURTIS- SIDNEY POITIIER Regie: Stanley Kramer DIE WIENER PHILHARMONIKER unter der Leitung von GM., Prof. Fritz LEHMANN Es singt: DER WIENER STAATSOPERNCHOR unter der Leitung von Prof. Herrmann LUDpERKRKE und Prof. Richard RoSSMA YER In den Hauptrollen Schauspiel- und Opern-Elite der Welt: von der Comedie Franęaise mit HEINZ RUHMANN in einer neuen Charakterrolle nach einem Originalstoff von FRIEDRICH DURRENMATT FIDELIIO Claude Nollier Gesang: Magda Laszlo (Metropolitan, US) Sprache: Grete Zimmer sowie der Darsteller-Elite Scala Tel. 2 04 44— 13.45, 16.00 14.30, 16.30, 18.45, 21 18.15 und 20.30 Uhr. 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Gegen 13.30 Uhr Weiterfahrt des Sonderzuges nach Bad Ems: Einzigartige lage, umrahmt von Bergen (Taunus und Westerwald). Gepflegtes Weltbad. Unsere Vorschläge: Teilnahme an den Stadtführungen, am Kkorkonzert oder Tanztee, Fahrt mit der Zahnfad- bahn gouf den Hohen Malberg. Höhenweg zum Ober- lahnsteiner Forsthaus, Waldweg nach Bad Ems, oder Mototbootfahrten quf der Lahn. Fahrplan: Mann 8 ab 7.17 Uhr 1 an 22.45 Uhr Mannheim- Waldhof 5 ab 7.31 Uhr an 22.33 Uhr Limburg V an 10.01 Uhr— Limburg F Ab 14.12 Uhr— Bad Eùunꝓßn s/ an 14.47 Uhr& ab 19.31 Uhr Fahrpreis: 12,40 DM ab Mannheim und zurück. Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenqusgoben der Bundesbahn d. bei den DER-Reisebòros N 1, 1 u. O7, 11 . 5 SONDERREOSTENI Velulllte Fruchtstäbchen, gewickelt 1 0 5 fr 39% REWE-Rabatt 65 Seite 12 MORGEN Das hat etwas zu bedebten!/ Von Siesmond von Rodec Wenn sich drei Menschen an der letzte von ihnen sterben. Dieser Glaube stammt aus dem ersten Weltkriege, und ſch hab' es oft erlebt, daß das Hölzchen hastig Ausgeblasen und ein neues angezündet wur- de. Dann, nach einigen Jahren, kam die Tationalistische Erklärung: ganz einfach, der Feuerschein machte den feindlichen Schüt- Zengraben aufmerksam. Und die Zeitdauer des dreimaligen Anzündens genügte, um das Gewehr schußbereit zu machen, und abzu- Feuern— darum mußte stets der letzte, der dritte, dran glauben. Das klang plausibel. Dann aber kam eine noch rationalistischere Erklärung:„Das mit dem Feuerschein ist Unsinn; in Wirklichkeit ist das ein Zweck- gerücht, in Umlauf gebracht vom Schwedi- schen Streichholztrust, um den Verbrauch zu steigern.. Kreuger hat es mir selbst er- Zählt. Solche Auflösungen erinnern an die wunderbare Geschichte vom Schnupfen Auf St. Kilda. Die Bewohner dieser ein- samen Ozeaninsel bekamen seit Jahrhun- derten nur dann Schnupfen, wenn Schiffe in den Hafen liefen. Zweifelsüchtige Fest- lendbewohner mußten sich vor der Last der Tatsachen beugen: immer, wenn sie an- kamen, blies ganz St. Kilda in die Nastücher. Der Witz war aber der, daß die Schiffe dort nur beim eisigkalten Nordwind landen konn- ten— der brachte die Schiffe, aber zugleich auch den Schnupfen. Also gibt es keine Omina. Also sind sie ein wunschgeborenes Produkt aus Angst, Zufall und willkürlicher Tatsachenverknüp- Fung: schwarze Katzen und Beinbrüche, Schornsteinfeger und Lotterietreffer stehen weder in ursächlichem noch mystischem Zu- Sarmmenhang. Es gibt aber doch Omina. Warum soll der Schöpfer seinen Geschöpfen nicht ab und zu kleine Warnungsbojen setzen?„Gib acht, wenn du über die Straße gehst!“ ruft doch sogar die Mutter dem Kinde zu. Für den Omenglauben sprechen die Jahrtausende menschlicher Erfahrung; für ihn spricht die Tatsache, daß fast alle Genies, also gerade die schicksalsbewußten, tiefer ahnenden Menschen, leidenschaftlich an ihm gehangen haben! Als Puschkin bei der Nachricht vom Dekabristenaufstande von seinem Gute nach Petersburg ausfuhr, begegnete ihm ein Priester und dann lief ihm ein Hase über den Weg: beides ungute Vorzeichen nach russischem Aberglauben. Puschkin kehrte um; hätte er es nicht getan, wär' es wahr- scheinlich sein Tod gewesen. Doch auch der Durchschnittsmensch wird in den Spannen, da ihn Liebe, Gefahr oder schwere Ent- scheidung über sich selbst hinaussteigern, instinktiv omengläubig. Aber ist es nicht gro- tesk, wenn sich die Geschehnisse so um das Schicksal eines Menschen abzappeln? Wird der einzelne, das Staubkorn, damit nicht überwertet? Dem ist mit einer Gegenfrage zu antworten: Wie kommt es, daß ein jedes dieser Staubkörnchen sich in seinem Erken- nen, Fühlen und Wollen unweigerlich als Zentrum der Welt vorkommt? Ist diese Tat- sache— wir nennen sie das„Ich“— nicht ein Symbol für den ungeheuren Wert dieses Ich? Vielleicht wissen die meisten Menschen gar nicht, welch ein Schatz ihre Seele ist, Vielleicht haben sie ihr noch nie ins Antlitz gesehen? Vielleicht ist uns darum der Spie- gel so unheimlich? Der Egoismus ist die Karikatur eines erhabenen Tatbestandes Aber endlich: ist es nicht doch ein Aber- glaube? Es kann, wie jeder Glaube, zu einem werden. Ein Omen fällt einem zu. Sowie jedoch der Omenglaube zu einer fixen Idee wird, beginnt er die Menschen zu quälen, und wir wollen nicht mehr warten, sondern zu vorkommen; weil auch die geringste Klei- nigkeit zum Omen werden kann, soll nun Alles zum Omen werden; wiewohl Omina nur„von selbst“ kommen, suchen wir sie, im Gegenteil, gerade zu produzieren. Kurz, der Aberglaube beginnt da, wo wir das Omen— das Zwangloseste— zu zwingen suchen. Damit beginnt die Omen-Raserei— wie es ja auch eine Hexen-, Tulpenzwiebel- und Börsen-Raserei geben kann. Die gesamte EKElassische Antike war von ihr ergriffen: die * Omen-Raserei hat in gewaltigstem Mage Geschichte gemacht! Den Göttern wurden Tiere geopfert, und selbstverständlich die fehlerfreiesten. Doch wer kann dem Opfer- tier ins Innere schauen? Daher wurde das Ausweiden zum spannendsten Augenblick, denn wenn die inneren Organe trotzdem 0 1 einem Abnormitäten aufwiesen, so war das ein Streichholz ihre Zigaretten amünden, so muß Zeichen, daß der Gott das Opfer nicht an- nahm... Dann wurde die Schlacht abgesagt. Hannibal, der als Punier so etwas nicht mit- machte, sprach bei solcher Gelegenheit:„Du tust, was ein Stück Fleisch sagt, nicht aber, Was ein vernünftiger Mensch sagt.“ Oder man hatte Orakelstätten, feste Prophezei- ungsfabriken, und keinem flel es ein, an ihnen zu zweifeln, nicht einmal dem Sokra- tes. Wiewohl sich die Pythia zuweilen be- stechen lieg, wiewohl Apollos Orakelsprüche meist so dunkel waren, daß es„eines zwei- ten Apollo bedurft hätte, sie zu deuten“. Jedenfalls machte das Orakel Geschichte. Ueber das Delphische Orakel sagte Cicero: „Möge doch wenigstens das gelten, was wir nicht leugnen können, wenn wir nicht die ganze Geschichte auf den Kopf stellen wol- len: daß dieses Orakel viele Jahrhunderte lang wahrhaftig gewesen.“— Es gibt eben Unternehmungen, die schon deshalb gestützt werden müssen, weil man so viel in sie in- vestiert hat. Wahrscheinlich war es, wie so manches, ein Gemisch von Wahrheit, Selbst- täuschung und sanft nachhelfendem Schwin- del. Heute würde man sagen, daß die Pythia aus dem Unterbewußten schöpfte, womit aber das Problem nicht gelöst, sondern nur nach hinten verdrängt wird. Ja, die Omen- Raserei war in vollem Schwange: ein Niesen War Omen, ein Stolpern war's, ein Rauch, ein Vogelflug, und jeder Vornehmere hielt sich seinen Zeichendeuter, der ihm die Auspizien des täglichen Spazierganges her- auslesen mußte. Die Griechen waren zeit- weilig von ihrem Omenglauben so sehr in Banden geschlagen, wie nur die Pharisäer von ihren 400 Gesetzes vorschriften; hier war alles Gesetz, dort alles Omen, doch das Er- Sebnis blieb das gleiche: Selbstsklaverei. Na- türlich machten sich Scharlatane solches zu- nutze; so verstaute der Befehlshaber einer Militärexpedition heimlich einen Käfig jun- ger Eulen im Schiff, denn das war ein glück- bringender Vogel. Als nun die Hopliten aus- gebootet wurden, lièg er die Eulen frei— sie flatterten auf und setzten sich auf die glänzenden Helme— ah, welch ein Glücks- zeichen! Aber hat nicht auch Napoleon III. sich für seine Landung in Boulogne extra einen gezähmten Adler mitgenommen, der dann im entscheidenden Augenblick über ihm schweben sollte? Er, nämlich Napoleon, bekam für die Landung lebenslänglich, Wurde aber dann doch Kaiser, auf Zeit. * In der Tat, wir, mit unseren Maskottchen, unserem„täglichen Horoskop“, unserem Holzanklopfen, mit dem linken Bein aus dem Bett steigen, schwarzen Katzen, Schorn- steinfegern, Buckelberühren, Kartenschla- gen und all den tausend Hochzeitsomina und Wünschen„Auguri auguri!“.., wir sollten uns über jenen antiken Wahnwitz nicht gar So erhaben dünken. Wobei es amüsant ist, daß gerade Börsianer am häufigsten zur Wahrsagerin laufen: sie spekulieren in Kaffeesatz. Jener Wahnwitz ist, wenn auch Zurückgedrängt, wenn auch geduckt, immer vorhanden, denn er entspricht den tiefsten Bedürfnissen der Menschheit: der Frage „Was wird sein?“ Irrtümer entspringen stets einer Wahr- heit, und hier jener, daß es Omina zuweilen ja wirklich gibt. Mir ist noch nie eines zuteil geworden. Zeichen sehen kann eine natür- liche Anlage sein(wie das Spökenkieken) oder eine übernatürliche Gabe. Ich besitze sie beide nicht. Aber gibt es nicht auch offene Omina, die als solche nur noch nicht erkannt worden sind? Halten Sie es für einen Zufall, daß sich„Rhein“ auf„Wein“ reimt,„Herz“ auf„Schmerz“ und„dunkeln“ auf„funkeln“? Ich halte es für ein Omen der Sprache, und ein Dichter ist ein Seher, ein Sprachseher! Er deutet das Schicksal nicht aus dem Vogelflug, sondern in geflü- gelten Worten! Und wehe dem Reim, der kein Omen ist, sondern mechanischer Gleich- klang; die Wortseelen sind nicht dabei, wie in einer schlechten Ehe. Doch es gibt noch ein anderes, sprachnahes Omen: den Witz. Man kann ihn nicht machen, man hat ihn nur gemacht, man kann ihn nicht suchen, nur finden; er ist wie der Blitz, denn er reimt sich auf diesen, der ja stets das große Omen War, welches Himmel mit Erde verbindet, Nacht mit Tag, Wasser mit Feuer— er blendet und macht sehen, der Blitz, auch der Witz! Und hier wiederum ist der Wortwitz, der der schalste sein kann, zugleich der ominbseste, weil sich die Kontrastwelten an der Nadelspitze eines Wortes treffen, so daß größter Zufalll sich als größte Notwendigkeit offenbart. So weit war dieser Aufsatz gediehen, als ich zur Erholung in einen Kaffeehausgarten Sing und mich in den Schatten grünbrennen- der Kastanien wölbungen setzte. Da kam ein Bekannter.„Haben Sie jemals ein Omen erlebt?“ fragte ich.—„Nein.“— Dann trat ein zweiter Bekannter hinzu und legte ein „pas d' Adage“ Anläßlich eines Empfangs zum hundertjährigen Jubi- läum der Rennwoche in Baden-Baden werden Ro- ger George und Irmgard Rother mit Mitgliedern der Ballettgruppe des Mann- heimer Nationaltheaters am Samstagabend in Ba- den- Baden eine klassische Ballett- Suite in der Choreographie Roger Ge- orges tanzen. Unser Bild zeigt Irmgard Rother und Roger George in einem „Paus d' Adage“. Foto: Gerd Gröschel Buch in Zellophanhülle auf den Tisch.— „Haben Sie jemals ein Omen erlebt?“, fragte ich.—„Nein.“— So saßen wir drei und hatten noch niemals ein Omen erlebt. Trau- rig.—„Was ist das für ein Buch?“ fragte ich. Im selben Augenblick klatschte von oben, von einem Vogel, ein großer Klecks herumter. Mitten auf das Buch. Vorsichtig entfernte ich die Zellophanhülle und las laut den Titel des Werkes. Es war— es war tat- sächlich ein großer Mist.—„Meine Herren“, sagte ich,„das kam von oben. Der Himmel belohnt uns mit einer wohlabgewogenen Kritik. Jétzt haben wir alle drei ein Omen erlebt.“ Und schnell entfernte ich mich, um die- sen Aufsatz zu Ende zu schreiben. peter Shaffers„Fönf.- Finger-Ubung“ Sir John Sielgud stellte einen neuen Bühnenqutor in London vor Ausländer sind selbst in Friedenszeiten zumeist Bösewichter oder komische Figuren, wenn man zeitgenössischen Dramatikern glauben würde. Bühnenautoren scheinen diese Klischees aus alten Witzblättern odler gängigen Romanen zu übernehmen, wenn sie anderswo Geborene darstellen Wollen. Deut- sche auf ausländischen Bühnen sind Allzu- oft entweder zerfahrene, kauzige Professo- ren oder brutale, rücksichtslose Gesellen. Daß die anderen auch normale Menschen sind, möchten sie nicht wissen. Darum wirkt es um so wohltuender, in dem Erstlingswerk Peter Shaffers„Five Finger Exercise“(„Fünf- Finger-Uebung“) einen Deutschen zu sehen, der zwar Verwirrung in eine englische Fa- milie bringt, ohne jedoch deswegen unsym- pathisch zu sein. Dieser junge Lehrer stiftet Unordnung wie sein Kollege in Turgenjews. „Ein Monat auf dem Lande“, öffnet aber auch die Fenster, um frische Luft in das Leben der vier Menschen wehen zu lassen, die im Mittelpunkt des Bühnen-Interesses stehen. Stanley Harrington kommt aus kleinen Verhältnissen, hat sich und den Seinen mit Hilfe seiner Möbelfabrik ein Stadthaus und eine Villa auf dem Lande geschaffen und ist empfindlich, wenn man ihn an seine Herkunft erinnert. Seine Frau ist ein geistiger Snob und gibt vor, Musik zu lieben, obwohl sie Bach von Mozart nicht unterscheiden kann. Während ihr Gatte stolz ist, sich alles selbst erworben zu haben, verachtet seine Familie seine Vergangenheit und macht sich grausam über seine Unbildung lustig. Am meisten leidet der zwanzigjährige Sohn unter dem unnatürlichen Verhältnis zwischen seinen Eltern; nur seine jüngere Schwester igno- riert mit ihrem lebenslustigen Temperament die Haß- Beziehungen im Hause. In diese Um- gebung kommt nun der junge Deutsche. Seine Gefühle sind trotz der Erziehung unter den Nazis gesund geblieben, und er sehnt sich nach einer häuslichen Sicherheit, die er bisher entbehrt hat. Glücklich, ein Heim gefunden zu haben, adoptiert er mit aller Liebe die Familie, als Wäre es seins eigene. Wenn dann der Sohn die unschuldigen Ge- fühle seiner Mutter für den elternlosen Leh- rer entdeckt und für intimere Beziehungen hält, öfknen sich die Schleusen der Eifer- sucht und Einsamkeit bei den vier Familien- mitgliedern, und der Fremde wird zu einem Selbstmordversuch getrieben. Hamburgs neuer „Fünf-Finger-Uebung“ hat, wie man sieht, keine welterschütternden Konflikte; aber der Autor versteht seine Charaktere zu analysie- ren, obwohl er keinerlei Sympathien in uns erregen kann. Als wolle Peter Shaffer nur beweisen, Blut sei dünner als Wasser, rollt das klinische Bild menschlicher Beziehungen Vor utis ab! Kein Zweifel, der neue Drama tiker, der nach alten Theatermethoden arbei- tet, ist begabt, kann Dialoge schreiben und beherrscht die Technik der Bühne. Mit Recht hat sich Sir John Gielgud als Regisseur des Stückes angenommen und in der Londoner „Comedy“ die Uraufführung zustande ge- bracht. Pem.(London) Opern- Intendant Rolf Liebermann zum Nachfolger Heinz Tiefjens berufen Mit der Spielzeit 1959/60 übernimmt der in der Schweiz geborene Komponist Dr. Rolf Liebermann die künstlerische Leitung der Hamburgischen Staatsoper. Der gegenwär- tige Intendant Heinz Tietjen beabsichtigt, wie die Staatliche Pressestelle mitteilt, mit dem Ende der Spielzeit 1958/59 die Leitung abzugeben. Liebermann, der gegenwärtig die Musikabteilung des Norddeutschen Rund- kunks leitet, ist vom Aufsichtsrat der Staats- oper einstimmig zum neuen Intendanten ge- Wählt worden. Der neue Intendant, der am 14. Septem- ber 1910 in Zürich geboren wurde und ein Großneffe des Berliner Impressionisten Max Liebermann ist, studierte bei Wladimir Vogel und Hermann Scherchen Musik. Er ist einer der meistaufgeführten Komponisten unserer Zeit. Nach seiner Sinfonie Opus 2(1949) ent- stand 1951 die Kantate„Streitlied zwischen Leben und Tod“, Das„Concerto für Jazz- Band und Sinfonieorchester“(1955) wurde einer der erfolgreichsten Versuche, den Jazz für die sinfonische Musik zu gewinnen. Mit Heinrich Strobel als Librettisten schrieb er Zwel erfolgreiche Opern:„Leonore 40/4“ (1952) und„Penelope“(1953), die bei den Salzburger Festspielen 1954 uraufgeführt wurde. Seine jüngste Oper„Die Schule der Frauen“ nach Molière, wieder in Zusammen- arbeit mit Strobel, wurde 1955 in USA ur- aufgeführt und bestätigte auch auf europä- ischen Bühnen(darunter auch am Mannhei- mer Nationaltheater) Liebermanns inter- nationalen Ruf. Intendant Heinz Tietjen, der im 77. Le- bensjahr steht, kam im September 1956 als Nachfolger von Dr. Günther Rennert zur Hamburgischen Staatsoper. Seine„Ring“-In szenierungen haben Tietjens Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht. dpa Drama- Kultur-Chronik Die traditionsreiche deutsche Bibliothek in Sao Paulo konnte jetzt nach vielen Schwierig- keiten wiedereröffnet werden. Damit ist en entscheidender Schritt getan, Beziehungen zwischen Brasilien und Deutsch- die kulturellen land, die im letzten Krieg abgerissen waren, wieder herzustellen und „Volksbücherei“, wie der offizielle Name der Bibliothek jetzt lautet, gehört dem Fans. zu festigen. Die Staden-Institut und verleiht Bücher an alle Interessenten unentgeltlich und ohne Kaution. Imre Bestände umfassen heute bereits wieder rund 10 000 deutsche und brasilianische Werke und sollen ständig erweitert werden. Einen„Opernpreis der Stadt Salzburg“ naben Oesterreichs Rundfunk und Fernsehen gemeinsam mit der Festspielstadt und dem Internationalen Musikrat geschaffen. Er soll in regelmäßigen Abständen für vergeben werden, die im Stil einer Kammer- oper zu komponieren sind und deren Auffüh- rungsdauer 90 Minuten betragen soll. Der Preis ist mit 1000 Dollar(rund 4000 Mark dotiert. Die Festspiele in Bregenz, Jagsthausen und Wunsiedel sind zu Ende; aus den ab- schließend gemeldeten Zuschauerzahlen läd sich der mehr oder weniger große Erfolg ab- lesen. In Bregenz ist die Gesamtzahl der Festspielbesucher gegenüber dem Vorjahr ge. sunken. Die neunten Götzfestspiele in Jagst. hausen erlebten rund 20 000 Besucher in 2 Vorstellungen. Dagegen sah die Freilichtbünne der Luisenburg bei Wunsiedel rund Gäste; hier standen Shakespeares„Hamlet, die„Medea“ des Euripides und— als zug: kräftigstes Stück— das Lustspiel„Alpenkönig und Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund auf dem Programm. Für den geplanten Bau eines neuen Schau- sbielhauses in Köln haben Wirtschaftskreis aus dem Kölner Raum bisher eine Million Mark gestiftet. Wie der Kölner Oberstadt- direktor Pr. Max Adenauer mitteilte, werden Fernsehopern die gesamten Baukosten für das Schauspielhas mit etwa 900 Sitzplätzen auf 4,8 Millionen Mark geschätzt. Die noch fehlenden 3,8 Milli. onen Mark sollen durch Anleihen aufgebradt werden. Der Baubeginn für das neue Haus, das auf einem Platz neben dem bereits in Mai 1957 fertiggestellten neuen Opernhaus (1400 Sitzplätze) errichtet werden soll, steht jedoch noch nicht fest. Die Planung für das neue Schauspielhaus ist dem Kölner Architek- ten Dr.-Ing. e. h. Wilhelm Riphahn, der au- schon das Opernhaus entworfen hatte, über- tragen worden. Die Mannheimer Maler Peter Dreher und Erich Schönig haben im Rahmen des„Kunst- preises der Jugend Baden- Württemberg“ För- dergaben erhalten. Der eigentliche Kunstpreis war nicht verliehen, die 10 00 Mark umfas- sende Dotation vielmehr in zehn Förderungs- zuwendungen aufgeteilt worden. Stifter dieser Auszeichnung sind der Verband Bildender Künstler Württemberg in Gemeinschaft mit dem Kultus ministerium und den Städten Baden-Baden und Stuttgart. Im nächsten Jahr soll auch Mannheim in diesen Kreis einbezogen werden. SVLVIA GROTH: in nun gun mm Das unglaubliche ſagebuch des Mädchens pony Copytight by Franz Schneekluth Verlag, Datmstadt 14. Fortsetzung „Wird er Marcelle jetzt sagen, daß alles aus ist zwischen ihnen? Daß er eine andere liebt?“ fragt Margit mitleidig. „Das weiß sie ja schon“, sage ich.„Er wird sie um Verzeihung bitten. Er wird sagen, verstehe mich und verzeihe mir. Das sagen Männer immer in solchen Fällen.“ „Woher du weißt?“ fragt Pat respekt- voll. „Gott, das weiß man doch“, ich zucke mit der Miene einer erfahrenen Frau die Achseln. „Sie erwarten immer Verständnis von uns und daß wir trotzdem gut Freund mit ihnen bleiben.“ „In Wahrheit ist er ja nur rübergekom- men, um Valeska zu sehen“, sagt Ina.„Und dag Marcelle gerade ankam, ist ihm be- stimmt sehr peinlich. Wer weiß, wie weit es Zwischen den beiden schon gegangen ist.“ „Meinst du, sie haben richtig was mitein- ander gehabt?“ frage ich. „Zweikelst du daran? Sieht Bork aus wie ein Mann, der sich viel Zeit läßt, eine Frau zu umwerben? Und glaubst du, daß eine Frau ihm ernstlich Widerstand entgegen- setzt?“ 5 Nein, das glaube ich eigentlich nicht. Ich täte es auch nicht. Wenn er mich in die Arme nehmen und küssen würde.. Ein kleiner Schauder läuft mir über den Rücken. Ich reiße meine Augen von der Bibliothekstür weg. War Marcelle wirklich seine Geliebte? Geliebte! Was für ein ungeheuerliches Wort. Und ist es Valeska jetzt? Aber plötzlich in der Verfolgung dieser Gedankengänge kommen mir sachliche Ein- wände.„Aber wo?“ frage ich. „Mein liebes Kind“, sagt Ina überlegen, „Ort und Gelegenheit findet man immer, wenn man will. Immer. Und dann, denke doch an das Haus. Weißt du, was sich dort hinter jenen Wänden abspielt?“ Nein, das weiß ich nicht, wenn ich es auch verdammt gern wüßte. Vielleicht führt Bork ein Doppelleben: So wie er aussieht, wäre es durchaus möglich. Und die Vorstellung, dag in dem Haus dort eine Frau nach der ande- ren in seinen Armen liegt, macht mir aber- mals eine Gänsehaut. Toll, was es alles gibt. Man muß nur das Leben erst mal kennen- lernen. Aber nun geht es weiter. Valeska kommt die Treppe herunter. Trotz des schlechten Wetters hat sie ein elegantes Gabardine- kostüm an, ein schickes Hütchen auf und Schuhe mit hohen Absätzen an. Sie lächelt uns an und fragt:„Ist Dr. Bork nicht eben gekommen?“ Na, nun wird's dramatisch. Sie weiß das. Am Ende waren die zwei verabredet? „Ja“, sagt Ina, weiter nichts. „Und wo ist er?“ Wir zögern mit der Antwort. Aber unsere Blicke gehen unwillkürlich zur Bibliotheks- tür. „Da drin?“ fragt Valeska und geht auf die Tür zu. „Er... er hat aber eine Unterredung“, sagt Margit eilig. „Mit wem?“ „Mit Mademoiselle Moreau.“ Wir sagen es vierstimmig, halb sensations- lüstern, halb beschämt darüber, daß wir Marcelle verraten. Aber was sollen wir tun? Schwindeln hat ja keinen Zweck. „Ach!“ sagt Valeska. Sonst nichts. Aber Wie sie es sagt. Und wie sie lächelt dabei. Mir kommt sie wie eine schöne große Katze vor, die allzu sicher ist, die Maus in den Krallen zu haben. Sie geht ohne weiteren Aufenthalt zur Tür, macht sie weit auf, stellt sich auf die Schwelle und sagt:„Hallo, Lutz! Du bist schon da? Ich bin fertig. Wir können fahren.“ Das ist der Gipfel. Sie duzt ihn öffentlich, und sie nennt ihn Lutz. Daß er Ludwig heißt, Wissen wir natürlich. Aber sie sagt Lutz. Sie tut es bestimmt nicht unseretwegen, sie tut es, um Marcelle zu ärgern. Jetzt erscheint Bork. Er ist ganz bleich, und seine Augen sind voll Wut, so wie wir es noch nie gesehen haben, nicht bei unseren schlimmsten Streichen. Einen Moment lang stehen sich die beiden stumm gegenüber. Valeska legt den Kopf ein wenig in den Nak- ken. Wir können ihr Gesicht nicht sehen. Aber sicher lächelt sie jetzt auch. Wenn wir erwartet haben, daß Bork irgend etwas sagen oder tun wird, dann täu- schen wir uns. Er preßt nur die Lippen zu- sammen, stülpt sich entschlossen den Hut auf den Kopf, sagt kurz:„Gut. Gehen wir.“ Er hat ihr nicht die Hand gegeben, kein Wort zur Begrüßung gefunden. Er dreht sich auch nicht mehr nach Marcelle um. Schnur- stracks geht er zur Haustür, ohne uns noch einen Blick zu schenken, ohne auf Wieder- sehen zu sagen. Er muß tatsächlich sehr durcheinander sein, denn sonst hat er wirk- lich recht gute Manieren. Valeska geht auf ihren hohen Absätzen mit ihrem geschmei- digen Gang neben ihm her. Er hält ihr die Tür auf, und dann verschwinden sie beide draußen im Regen. Gleich darauf kommt Marcelle aus der Bibliothek, auch sie ist blaß, und wir sehen deutlich, daß ihre Augen voller Tränen ste- hen. An uns vorbei geht sie durch die Diele und wieder die Treppe hinauf, langsam und müde. Sie tut uns furchtbar leid. „Na weißte., sagt Ina gedankenvoll. „Sie ist ein Biest“, sage ich.„Alles was recht ist, sie ist ein schreckliches Biest.“ Das war am Vormittag. Beim Mittagessen War Valeska nicht da. Wir hatten eigentlich erwartet, Marcelle würde auch nicht her- unterkommen. Aber sie kommt, ernst und Still, aber freundlich und liebenswürdig wie immer. Sie unterhält sich beim Essen mit Herrn Kellermann, hört sich Fräulein Bayers Erzählung über das Konzert am Nachmittag an und erörtert mit dem alten Roß da Wetter. „Sie hat Haltung“, meint Ina anerken- nend.„Daran erkennt man die Qualität eines Menschen.“ Sicher hat Ina recht. Ich weiß nicht, ob ich im einer solchen Situation mich auch ss benehmen könnte. Aber vielleicht lernt man es mit der Zeit. Jedenfalls imponiert uns Marcelle außerordentlich. Nach dem Essen verschwindet sie gleich wieder in ihrem Zim- mer, und zum Nachmittagskaffee erscheint sie nicht. Sicher sitzt sie jetzt oben und Weint. Arme Marcelle! Der Nachmittag verspricht genauso trüb. selig zu werden wie der Vormittag. Rita hat es gut, Herr Beck, der sogenannte Verlobte, kommt sie abholen. Wir sehen vom Fenster aus, wie sie graziös den schicken Wagen be- steigt und wie sie von dannen brausen. „Man sollte sich auch einen Verlobten u- legen“, meine ich. „Das tu man“, sagt Ina.„Du gibst am besten eine Annonce auf.“ f Als nächster macht sich der Chef aut die Socken.„Franz“ war es wohl auch zu lang- weilig. Nach dem Kaffee schwingt er sich in seinen Volkswagen und verduftet. Wahr- scheinlich Richtung München. Im Speisesaal, der außerhalb der Mahl zeiten zum Aufenthaltsraum befördert 180 beginnt das Wagnerkonzert. Fräulein Bayer sitzt mit andächtig gefalteten Händen in einem Sessel, ein paar andere Zuhörer haben sich guch noch eingefunden. „Wir könnten eigepthich auch zuhören“, sagt Margit,„was meint ihr?“ Fortsetzung folgt 1 zwe Pres Auß erhe hun Aust dans Eise Jose den gent baru ame Afri wacl Kon nuei gegr Stat den Mill sind über gun; Abv nen bei ges man logis tätig 2u 3 Page die Wer stitv wer. Arti; Zeit Par! Wer