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Wir sde⸗ ihnen 2 nd Marg na, findes aufkomm is babbeb ter?“ dann vel. Ueber di doch alle nach del as?“ zehr ernst schrieben ganz tra- lassen“ an un kt wütend 1 80ll mar h interes- seit wand zunt 10 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz. Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; yeullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- jest H. Schneekloth, H. Barchet Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; goxlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säàmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Ur. 89 816, Ludwigshafen Rh., Nr. 26 743 Mummnheimer. RE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 46. 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August 1958 Quemoy soll kapitulieren Rotchina droht mit Landungsaktion/ USA verstärken ihre Flotte in der Formosa-Straße Washington/ Talpeh.(Eigenbericht/ AP/dpa) Das rotchinesische Oberkom- mando der Fukien-Front hat den Verteidigern der seit Tagen unter Trommelfeuer liegenden Insel Quemoy nach einer Meldung des Pekinger Rundfunks vom Donners tag die unmittelbar bevorstehende Landung der chinesischen„Befreiungsarmee“ auf der Insel angekündigt und sie zur Kapitulation aufgefordert. Gleichzeitig sind zur Verstärkung der 7. amerikanischen Flotte in den Gewässern um Formosa der Flug- zeugträger„Essex“ und vier Zerstörer aus dem Mittelmeer in den westlichen Pazifik beordert worden. Die Tatsache, daß die siebente Flotte, die mit 71 Einheiten ohnehin die stärkste Gruppe der gesamten amerikanischen Flotte darstellt, nunmehr noch verstärkt wird, beweist nach Ansicht politischer Beobachter, daß in Washington die Lage in der Formosa-Straße ernster angesehen wird, als man zugibt. Aufsehen hat es in Washington erregt, daß Eisenhower in seiner letzten Presse- konferenz erklärte, die Insel Quemoy und Matsu seien heute strategisch bedeutsamer als vor drei Jahren. Die USA wollen offen- par durch Flottenmanöver und Bomber- flüge Peking abschrecken, eine Landung auf den Inseln zu versuchen. Als besonders un- angenehme Begleiterscheinung der Lage sieht man es an, daß die Formosa-Regie- rung— trotz amerikanischer Warnungen— fast ein Drittel ihrer gesamten Truppen auf uemoy und Matsu stationiert haben. Es wird deshalb für möglich gehalten, daß diese Tatsache Eisenhower bestimmen könnte, bei einem rotchinesischen Angriff diese In- seln zu verteidigen. Die Nervorsität und Unsicherheit über die Verpflichtungen ge- Polizeiaktion gegen Algerier in Paris Zweitausend vorübergehend verhaftet/ Wieder Sabotageakt Paris.(dpa AP) Die Pariser Polizei hat in der Nacht zum Donnerstag bei einer gro- gen Razzia mehr als 2000 Algerier festge- nommen und zur Feststellung ihrer Iden- tität im großen Sportpalast„Velodrom D'Hiver“ vorübergehend interniert. Die Raz- zien der Pariser Polizei erstreckten sich vor allem auf die in den„Arabervierteln“ der französischen Hauptstadt lebenden Nord- akrikaner und auf die Algerier, die am Stadtrand von Paris in Behelfsunterkünften wohnen. Aehnliche Razzien wurden in der Provinz durchgeführt, vor allem in den Städten Bordeaux, Lyon, Belfort und Mont- beliard. Trotz schärfster Polizeibewachung haben algerische Rebellen in der Nacht zum Don- nerstag hei Rouen Sierder vier Oeltanks mit einem Fassungsvermögen von rund 320 000 Litern in die Luft gesprengt. Die Wachen würden erst aufmerksam, als sie einige Schatten von den Tanks weghuschien sahen. Sekunden später erschütterten bereits die Detonationen weithin die Umgebung und joderten die Flammen zum Himmel. Einer der Algerier blieb unter den Schüssen der Polizisten verletzt liegen, ein weiterer wurde ebenfalls getroffen, konnte aber trotzdem noch fliehen. De Gaulle sondierte die Stimmung Frankreichs Ministerpräsident Charles de Gaulle versuchte am Donnerstag in Al- gier, sich in Einzelgesprächen mit Persön- lichkeiten der verschiedensten politischen Lager selbst ein Bild von der Stimmung in Algerien zu machen. Seine ursprüngliche Absicht, von Algier aus in die algerischen Kampfgebiete zu fahren, hatte de Gaulle bereits unmittelbar nach seiner Ankunft fallen lassen. Statt dessen empfing er nahe- zu pausenlos Europaer, Mohammedaner und Juden zu Gesprächen unter vier Augen. Die Namen der Gesprächspartner wurden nicht mitgeteilt. Politische Beobachter führten dies darauf zurück, daß man de Gaulles Gesprächspartner nicht Racheakten der Auf- ständischen aussetzen will. De Gaulle wird am Freitagabend von Algier nach Paris zu- rückfliegen. Informationsministei Jacques Soustelle drückte bei einem Fernsehinterview die Be- fürchtung aus, daß beim Volksentscheid am 28. September mit einem starken Prozent- satz Stimmenthaltungen zu rechnen sein werde. Sbustelle meinte, er sei aber sicher, daß der Entscheid positiv ausgehen werde. Afrikanische Diplomaten werben Zwei Delegationen afrikanischer Diplo- maten sind von New Lork aus nas Latein- amerika und Skandinavien abgereist, um bei den dortigen Regierungen Sympathien für den Kampf der algerischen Nationa- listen um Unabhängigkeit zu erwecken. Eine der beiden Gruppen mit Diplomaten Ghanas, der Arabischen Republik und Aethiopiens wird die meisten mittel- und süd amerikanischen Hauptstädte besuchen. Die zur anderen Gruppe gehörenden Diplo- maten des Sudan, Marokkos und Ghanas wollen in den skandinavischen Ländern, Finnland, Island und Irland werben. Das Algerien- Problem soll auf der nächsten Sitzungsperiode der UNO- Vollversammlung erneut auf die Tagesordnung gesetzt wer- den. Grenzberichtigung besiegelt „Symbolische Rückgabe“ der Orte Bildchen, Losheim und Hemmeres Aachen.(dpa AKP) Mit einem Hände druck am Schlagbaum in Aachen- Bildchen wurde am Donnerstag die deutsch- belgische Grenzberichtigung freundschaftlich besiegelt. Behördenvertreter beider Länder vollzogen so die symbolische Rückgabe der drei Orte Bildchen, Losheim und Hemmeres sowie einiger Waldstücke und Straßenabschnitte an Deutschland. Offiziell sind diese Gebiets- teile, die seit 1949 unter belgischer Auf- tragsverwaltung gestanden hatten, seit Don- nerstag 24 Uhr wieder deutsches Gebiet. Bei der Bevölkerung herrschte im allgemei- nen eine freudige Stimmung. Die Heim- ins-Reich-Psychose, die man vielfach be- kürchtet hatte, fiel jedoch aus. Die Gläubiger Indiens zeigten sich großzügig Washington(AP/ dpa). Die Konferenz der Gläubigerstaaten Indiens, die am Mittwoch nach dreitägiger Dauer in Washington be- endet worden war, hat den indischen Wirt- schaftsbeauftragten Nehru, der die indischen Interessen wahrgenommen hatte,„sehr be- kriedigt“. Wie es heißt, soll das indische An- leihegesuch von einer Milliarde Dollar, die Indien in den nächsten 2½ Jahren zur Ver- Wirklichung seines zweiten Fünfjahresplanes benötigt, ein positives Echo gefunden haben. Welche Hilfsmaßnahmen die fünf Gläubiger- länder USA, Großbritannien, die deutsche Bundesrepublik, Japan und Kanada sowie die Weltbank ergreifen werden, vermochte Nehru nicht zu sagen. Die von der amerika- nischen Wirtschaftszeitung„Journal of Com- merce“ veröffentlichten Kreditbeträge be- zeichnete Nehru als„interessante Spekula- tion“. Die Zeitung hatte berichtet, Indien werde während der kommenden neun Mo- nate von den Gläubigerländern und der Weltbank Kredite in Höhe von etwa 350 Mil- Uonen Dollar erhalten, um den dringendsten Finanzierungsbedarf zu decken. Darüber hinaus seien bis 1961 weitere Anleihen von insgesamt 600 Millionen Dollar in Aussicht genommen. Die Bundesrepublik hat Indien 160 Mil- Uonen Dollar(672 Millionen DWZ) für Liefe- * rungen der Firma Krupp bereits gestundet und für weitere Finanzierungen während der restlichen Laufzeit des Fünfjahresplanes an- teilmäßig 100 Millionen Dollar vorgesehen. Die Gläubiger-Konferenz wurde von Teil- nehmern als ein wirklicher Erfolg bezeich- net. Die fünf Länder und die Weltbank wa⸗ ren sich einig, Indien zu helfen, die wichtig- sten Vorhaben des Fünf jahresplanes zu ver- wirklichen. genüber Formosa ist in den letzten Tagen stark gewachsen. In der Kapitulationsauf forderung, die der rotchinesische Oberbefehlshaber der Fu- kien-Front vermutlich durch Flugblätter an den Kommandanten der Insel uemoy rich- tete, heißt es unter anderem:„Die chinesi- sche Befreiungsarmee ist entschlossen, das zum Vaterland gehörende Formosa und die Küsteninseln zu befreien. Der Zeitpunkt der Landung auf Quemoy ist so nahe wie Ihre Augen den Augenbrauen. Sie haben jetzt die letzte Möglichkeit, über Ihr Schick sal zu entscheiden. Um Ihretwillen und we- gen der Zehntausenden Offiziere, Soldaten und Zivilisten auf Quemoy sollten Sie so- fort die Kapitulation befehlen und zu uns übergehen.“ National chinesischen Geheimdienst-Be- richten zufolge haben die Kommunisten in der Santu- Bucht nördlich der Matsu-Inseln 30 bis 40 Kriegsschiffe und zwei Marine In- fanteriedivisionen zusamengezogen. Die kom- munistische Artillerie ist inzwischen von breit gestreuten Feuerüberfälle zu einer konzentrierten Beschießung derjenigen Insel- Plätze übergegangen, an denen sie die wich- tigsten nationalchinesischen Verteidigungs- stelen vermuten. Die nationalchinesischen Streitkräfte rechnen auf Grund der Flutver- hältnisse für die kommende Woche mit einem kommunistischen Angriff auf die zwischen Quemoy und dem Festland liegenden Tan- Inseln. Japanische Regierungskreise vertraten die Meinung, das kommunistische China werde Wegen der Inseln in der Formosastraße das Risiko eines offenen Krieges mit For- mosa- China oder den Vereinigten Staaten nicht eingehen. g Washington warnt Peking Das amerikanische Außenministerium hat die Volksrepublik China am Donnerstag nochmals vor einem Angriff auf die na- tionalchinesischen Küsteninseln Quemoy und Matsu gewarnt. Das Außenministerium weist auf die Erklärung von Außenminister Dul- jes vom Samstag hin, in der er betont hatte, daß ein kommunistischer Angriff auf die Küsteninseln keineswegs als eine begrenzte Operation betrachtet werden dürfe und den Frieden in diesem Gebiet gefährde. Eine Razzia in Paris führte die französische Polizei durch. Mehr als 2000 Algerier wurden vorübergehend verhaftet. Man brachte sie in der größten Sporthalle der Stadt unter(unser Bild). Ueber die Verhaftungsaktion berichten wir auf dieser Seite. Bild: AF Schweres Grubenunglück in Oberschlesien 56 Bergleute erstickten in 308 Meter Tiefe/ Fünfzig Verletzte Warschau.(dpa) Ein schweres Gruben- unglück hat sich am Donnerstag in Ober- schlesien ereignet. In einer Kohlengrube in Hindenburg(Zabrze) brach in dem Haupt- belüftungsschacht ein Brand aus. Nach einem Bericht der polnischen Nachrichtenagentur PAP erstickten 56 Bergleute in der Grube. Mehr als 350 Bergleute wurden mit vergif- tungs erscheinungen ins Krankenhaus ge- bracht. Zahlreiche Rettungsmannschaften aus be- nachbarten Gruben wurden sofort nach Aus- bruch des Brandes zur Rettung der einge- schlossenen Bergleute eingesetzt. Das Feuer brach in 308 Meter Tiefe aus. Die meisten Bergleute konnten aus den bedrohten Stol- Der Weltkirchenrat zu den Atomversuchen Einstellung der Explosionen begrüßt/ Für Rüstungsverminderung Nyborg Dänemark).(AP/dpa) Der Welt- kirchenrat hat am Donnerstag die Einstel- lung von Atomwaffen versuchen begrüßt und die Staatsmänner der Welt aufgefordert, auf dem jetzt eingeschlagenen Weg mutig vor- Wärts zu gehen und auch eine Beendigung der Atomwaffenproduktion und eine allge- meine Rüstungsverminderung anzustreben. In der Entschließung, die von dem Ratsvor- sitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dibelius, Berlin, ein- gebracht und vom Zentralausschuß des Welt- Kirchenrates ohne Aenderungen einstimmig gebilligt wurde, werden gleichzeitig die Kir- chen aufgefordert, ihrerseits zur Schaffung des für dieses Ziel notwendigen Vertrauens zwischen den Völkern beizutragen. Es sei eine„offene Welt“ notwendig, in der die Menschen sich frei begegnen und lernen Könnten, einander zu verstehen und sich gegenseitig zu vertrauen.„Wir kennen die großen Schwierigkeiten, die dabei überwun- den werden müssen. Aber was den Menschen 5 erscheint, ist gewiß möglich für 0— Der erwartete formelle Beschluß, Beob- achter der russisch-othodoxen Kirche zu zu- Klnnftigen Sitzungen des Zentralausschusses einzuladen, wurde am Mittwoch gefaßt. Neu aufgenommen wurden die Französisch- evangelische Kirche in Kamerun(zwei Mil- lionen Mitglieder), die Reformierte Ungari- sche Kirche in Amerika und die Kirche auf den Philippinen. Für einen Verzicht auf neue Atomwaffen versuche sprach sich Bischof Dibelius aus, als er von seiner dreiwöchigen Auslandsreise auf dem Flughafen Tempelhof landete. Dibe- lius bezog sich damit auf die Stellungnahme des Weltkirchenrates, an dessen Tagung er teilgenommen hatte. Der Bischof betonte, daß der Weltkirchenrat an den Beschlüssen des Zentralausschusses vom August 1957 in New Haven festgehalten habe. Damals war gefordert worden, daß die Mächte, die Atom- versuche ausführen, diese zumindest für eine Versuchsperiode aufgeben sollten. Alle nähe ren Entscheidungen für die Zukunft hat sich der Weltkirchenrat nach den Worten des Bischofs vorbehalten. Zwischen Gesfern und Morgen Dem Beispiel der meisten anderen west- europäischen Länder folgend, wird Italien vom 15. Oktober an die Einreise für Privat- autos erleichtern. Von diesem Zeitpunkt an brauchen Ausländer, die mit privaten Per- sonenwagen, Motorrädern, Motorrollern und Mopeds zeitweilig nach Italien einreisen, keine Grenzdokumente(Carnet, Triptyk Usw.) für ihre Fahrzeuge mehr vorzuzeigen. Sie erhalten statt dessen an den Grenzzoll- posten einen kostenlosen Touristenausweis. Ueber die Gültigkeitsdauer dieses Ausweises besteht noch Unklarheit. Die Dortmund-Hörder Hüttenunion beab- sichtigt, in der nächsten Zeit 600 Belegschafts- angehörige zu entlassen. Wie die Gesellschaft mitteilte, sollen davon 500 auf das Werk Hörde und 100 auf das Werk Dortmund ent- fallen. Die Dortmund-Hörder Hüttenunion hat rund 23 000 Beschäftigte. Im Werk Hörde wird außerdem am nächsten Montag wegen des Auftragsmangels die Arbeitszeit verkürzt. — Die Ruhrstahl-Ad in Hattingen erwägt wegen der schlechten Auftragslage die vor- sorgliche Kündigung eines Teils ihrer Be- schäftigten. Die Zahl der Betroffenen soll „unter 500“ liegen. Das Werk hat 9500 Be- schäftigte. Auf eine Pflegezulage haben nach den Bestimmungen des Bundesversorgungsgesét- zes nur jene Kriegsbeschädigten Anspruch, die durch ihre Schädigung so hilflos sind, daß sie nicht ohne fremde Wartung und Pflege leben können. Dies entschied der Achte Senat des Bundessozialgerichts in Kassel am Donnerstag und wies damit die Klage eines Kriegsbeschädigten gegen das Land Nordrhein-Westfalen auf Zahlung der Pflegezulage ab. Das Gericht stellte fest, bei der Prüfung der Hilflosigkeit durch die Ver- sorgungsbehörden seien allein der Leidens- zustand des Beschädigten, nicht aber wirt- schaftliche oder familiäre Gesichtspunkte ausschlaggebend. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter der deutschen Eisen- und Stahlindustrie ist nach der amtlichen Statistik vom 31. März bis zum 31. Mai 1958 um 1147 auf 304 935 zurückgegangen, die Zahl der Angestellten aber um 833 auf 52 565 gstiegen. Der Rück- gang der gesamten Belegschaft beträgt also 314. Zusammen mit den angekündigten und ausgesprochenen Entlassungen von höch- stens 3000 Arbeitern ist die Belegschaft um etwa ein Prozent vermindert worden. Die Rohstahlproduktion dagegen lag im Juni um 16 Prozent unter dem Höchststand im Januar. Zu den Entlassungen kommt aller- dings Kurzarbeit. Bedenken gegen die Kandidatur des Hop- fenbauers Peter Prücklmayer für die baye- rischen Landtagswahlen hat das CSU-Vor- standsmitglied, Landwirtschaftsminister A. Hundhammer, beim CSU- Dandesvorstand angemeldet. Gegen Prückelmayer waren Be- denken erhoben worden, weil er als damali- ger S8-Unterscharführer der Wachmann- schaft des KZ Mauthausen angehört hatte. Hundhammer erklärte dazu:„Unabhängig von der Frage, ob jemand sich persönlich als Wachtposten in einem Konzentrationslager etwas zuschulden kommen ließ, erscheint mir eine Zurückhaltung in öffentlichen Angele- genheiten doch angebracht.“ Bundeskanzler Adenauer verdankt sei- nen„vorzüglichen Gesundheitszustand und seine Leistungsfähigkeit“ seiner ererbten Konstitution, der guten ärztlichen Betreu- ung und, besonders nach seinen eigenen Ansicht, der Tatsache, daß er nicht raucht, erklärte der Direktor der Medizinischen Universitätsklinik in Bonn, Prof, Paul Mar- tini. Mit Nachdruck weist er Behauptungen zurück, der Bundeskanzler verdanke seine Rüstigkeit und Gesundheit der Zellular- therapie. Für ihre Beiträge zu einem Weltraum- recht erhielten Welf Heinrich Prinz von Han- nover, der Moskauer Universitätsprofessor Korowin, der Präsident der Internationalen Astronautischen Vereinigung in Washington, A. G. Haley, und der Präsident der UNO- Vollversammlung, Sir L. lie K. Nunro, die Grotius-Medaille der„Internationalen Gro- tius-Stiftung zur Verbreitung des Völker- rechts“(München). Die Dominikanische Republik(Mittel- amerika) hat beim Auswärtigen Amt in un- gewöhnlich scharfer Form gegen Berichte protestiert, die vor allem in der illustrierten deutschen Presse über den Präsidenten der Republik, Truzillo, erschienen sind len gerettet werden. Trotz des sofortigen Einsatzes der Rettungsmannschaft sind je- doch 56 Bergleute erstickt. Nach amtlicher polnischer Mitteilung sind die Bergleute in den Krankenhäusern außer Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft von Hindenburg hat eine Untersuchung des schweren Gru- benunglücks eingeleitet. Der stellvertretende polnische Ministerpräsident Jaroszewiez ist noch am Donnerstag an die Unglücksstätte gereist. Nach ersten Ermittlungen entstand der Brand durch unvorsichtiges Schweißen. Die Flammen griffen sofort auf die trockene Holzverschalung über. Der Schweißer und sein Gehilfe, die ihre Arbeit entgegen den bestehenden Richtlinien ausgeführt haben sollen, wurden verhaftet. 31 Tote bei einem Busunglück Bogota.(dpa) 31 Personen wurden bel einem Autobusunglück in Nordostkolumbien getötet. Wie am Donnerstag in Bogota be- kannt wurde, stürzte ein vollbesetzter Bus in der Nähe der Grenze zu Venezuela in eine 300 Meter tiefe Schlucht. 20 Insassen wurden verletzt. Rettung in letzter Minute aus einem brennenden Flugzeug Minneapolis(USA).(AP) Wie durch ein Wunder sind am Donnerstag alle 60 Insassen eines amerikanischen Verkehrsflugzeuges, das kurz nach dem Start in Brand geraten war und nach einer Bauchlandung 800 Meter weit durch Getreidefelder rutschte, mit dem Leben davongekommen. Rund 50 Menschen wurden verletzt, davon jedoch nur einer schwer. Die viermotorige DC-GB- Maschine kam bei der Landung zehn Meter vor einem Bauernhaus zum Halten. Atomphysiker Lawrence gestorben Palo Alto.(AP) Der amerikanische Atom- Physiker und Nobelpreisträger Dr. Ernest Orlando Lawrence ist im Alter von 57 Jahren in der Nacht zum Donerstag im Kranken- haus von Palo Alto in Kalifornien nach einer schweren Darmoperation gestorben. Lawrence, der am 8. August 1901 in Canton in Süddakota geboren und seit 1930 Profes- sor an der Staatsuniversität von Kalifornien in Berkeley war, konstruierte bereits 1929 einen Vielfachbeschleuniger für elektrisch geladene Teilchen und baute 1930 ein erstes Modell der später als Zyklotron bekannten Einrichtung. Durch ständige Fortentwicklung des Gerätes gelang es Lawrence und seinen Mitarbeitern, Protonen, Deuteronen und He- Humkerne immer stärker zu beschleunigen und mit Hilfe dieser energiereichen Teil- chenstrahlen eine große Zahl künstlich radio- aktiver Stoffe erstmals herzustellen. Für diese Forschung erhielt Lawrence im Jahr 1939 den Nobelpreis für Physik. Lawrence hatte als Mitglied der amerikanischen Dele- gation noch vor wenigen Wochen an den Sachverständigenbesprechungen über eine Kontrolle von Atomwaffen versuchen in Genf teilgenommen. Eine akute Darmentzündung Zwang ihn, Genf vorzeitig zu verlassen. Elliot lief neuen Weltrekord Göteborg.(Ap) Der australische Mei- lenweltrekordler Herb Elliot lief am Don- nerstagabend im neuen Ullevi- Stadion von Göteborg einen neuen 1500-Meter-Welt⸗ rekord in der sagenhaften und kaum glaub lichen Zeit von 3:36,0 Minuten, womit er die umstrittene Zeit des Tschechoslowaken Sta- nislaw Jungwirt, der am 12. Juli 1957 in St. Boleslaw 3:38,1 Minuten erreicht hatte und clie erst vor zwei Wochen beim IAAF-Kon- greß in Stockholm als Weltbestmarke an- erkannt worden war, gleich um 2,1 Sekun- den unterbot. 1 0 1 MORGEN Freitag, 29. August 1958/ Nr. 00 Kommentar Freitag, 29. August 1958 De Gaulle hat es schwer Niemand hatte damit gerechnet. De Gaulle War im fernen Afrika, das Land in Ferien- stimmung, da schlug die algerische Rebellen- organisation blitzartig zu. Plötzlich flammten Benzinlager auf. Feuerüberfälle auf Polizei- Stationen wechselten mit Attentaten und Sebotageversuchen. Der Algerienkrieg schien sich über Nacht ins französische Mutterland Verlagert zu haben. Und seltsam: Während de Gaulle in Algerien weilte und im eigenen Hause das Schießeisen regierte, schlug der Optimismus, der den General bisher gleich- Sam auf Engelsschwingen von Erfolg zu Er- kolg getragen hatte, in eine Stimmung von Pessimismus und Zagheit um. Selbst de Gaulles Informationsminister Soustelle kann, We er zugab, nicht mehr so recht an„über- Wältigende Erfolge“ glauben, wenn er an den bevorstehenden Volksentscheid über die neue Verfassung denkt. Die jüngste Terrorwelle der Algerier kam nicht von ungefähr, und wohl kaum hätte der Zeitpunkt geschickter gewählt werden Können, just in dem Augenblick, da sich de Gaulle zum dritten Male während seiner kurzen Amtsperiode anschickte, Einzug in Algier zu halten. Das Ziel dieser Gewalt- taten ist klar: Sie sollen einschüchtern, Furcht erwecken, Unsicherheit erzeugen, das Klima vergiften, Unruhe schüren und vor allem jenes Schlagwort von dem„einen Frankreich“ ad absurdum führen, für das de Gaulle— sicher guten Willens und nicht ohne Hoffnung— wieder in die politische Arena gestiegen ist. Die algerische Befrei- ungskront will einen unsichtbaren Vorhang Aus Angst vor die Wahlurnen legen, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß bis zum 28. September, dem Wahltag, der Terror noch zamimmt; er wird zweifellos das Wahlergeb- nis im Algerien stark beeinflussen, mehr, als es ein kurzer Besuch de Gaulles vermag. Algerien ist freilich nur ein Teil der Afrikagebiete Frankreichs. Aber auch in den übrigen afrikanischen Besitzungen ist de Gaulle eine Stimmung entgegengeschlagen, die den Optimismus, der bisher in Paris offl- ziell zur Schau getragen wurde, zwangs- läufig dämpfen muß. An Ovationen für den General hat es zwar nicht gefehlt, aber der Ruf nach größerer Unabhängigkeit, als es die eue Verfassung vorsieht, war doch unüber- hörbar. De Gaulle hat viel Kritik zu hören und in Dakar(Westafrika) sogar offene Feindschaft zu spüren bekommen. Die in der neuen Verfassung vorgesehene Regelung für die überseeischen Gebiete, denen— im Ge- gensatz zum britischen Commonwealth-Ge- vüst— der Weg vom Status der Kolonie in die völlige Unabhängigkeit versperrt Wird, fand auch bei jenen afrikanischen Politikern wenig Beifall, die eine Trennung von Frankreich nicht wünschen. Daran än- dert auch nichts, daß die Verfassung mög- cherweise das Weitestgehende ist, was de Gaulle den französischen Nationalisten zu- muten konnte. Es mag sein, daß es bei dem bevorstehenden Volksentscheid in den afri- kanischen Gebieten nicht zu einem allge- meinen„Nein“ kommt, denn das würde „Sezession mit allen ihren Folgen“, also Trennung von Frankreich überhaupt, be- deuten; aber die Paragraphen der neuen Verfassung vermögen die gärende Entwick- lung in Afrika weder aufzuhalten noch zu verhindern. Hei. Sind Atomwaffen erlaubt? Auf Vorschlag des Berliner Bischofs Dibelius hat der Zentralausschuß des Welt- Kirchenrates— dem die römisch- katholische Kirche nicht angehört— eine Entschließung Angenommen, in der die Einstellung der Kernwaffenversuche begrüßt und ein Fort- schreiten auf dem Wege zur Abrüstung und zur Völkerverständigung angeraten wird. Gewigß hat dieser Beschluß seine Bedeutung: aber im grunde genommen beinhaltet er nicht mehr als eine schlichte Selbstverständlich- Reit. Wohl niemand in der Welt hat angenom- men, daß die Kirchenvertreter anderer Auf- kassung sein könnten. Da der Zentralausschuß des Weltkirchen- rates kein abschließendes Wort über die Atomwaffen und den Atomkrieg gesprochen hat, steht zu vermuten, daß ihm eine gemein- schaftliche Stellungnahme noch nicht möglich War. Eine Kommission aus vierzehn namhaf- ten Wissenschaftlern hatte auf Grund eines im Jahre 1955 vom Zentralausschuß erteilten Auftrags eine Studie zu dieser Problematik Vorgelegt. Sie enthält den tiefgreifenden Satz, die Christen sollten im Falle eines totalen Atomkrieges einen Waffenstill- stand auch dann fordern, wenn sie die Bedin- Zungen des Gegners annehmen müßten; der Widerstand könne dann ohne Gewaltanwen⸗ dung fortgesetzt werden. In der Sprache der Politik würde man das eine Aufforderung zur Kapitulation nennen. Mari würd jedoch berücksichtigen müssen, dag der Ausgangspunkt für diese These Nicht politisch ist, sondern im christlichen Gottesglauben wurzelt, der aussagt: Auch im Atomzeitalter lenkt Gott in Jesus Chri- stus den Lauf der Geschichte und niemand ist vom Gehorsam gegenüber Gott entbun- den. Die Christen— so heißt es in der Stu- die— sollen sich zu einer neuen Disziplin unter Gott bekennen, zu einer Disziplin der Buße für die Sünden der eigenen Völker, der Liebe für alle Menschen, Freunde wie Feinde, Unterdrücker wie Unterdrückte, des Glaubens an Gottes Endsieg. In diesem Satz und nicht etwa in Ueberlegungen politischer Zweckmäßigkeit liegt die im Glauben ge- kundene Rechtfertigung für die„Aufforde- rurig zur Kapitulation“ im Falle eines to- talen Atomkrieges. Der Zentralausschuß Hat sich nicht direkt zu ihr bekannt. Er hat aber in einem Zusatz zu der Studie festge- Stellt dag keine der Rechtfertigungen, die in Vergangenheit für die Teilnahme der 5 Am Krieg vorgebracht worden „i, kür den Massenmord eines totalen Weltkrieges Geltung hätten. Die Mehrheit der vierzehn Wissenschaftler der Studien- kommission, zu denen auch Professor Dr. S. F. von Weizsäcker(Hamburg) gehört, schloß hingegen die Anwendung von Atom- Wacken in einer radikal beschränkten Form“ nicht aus, wenn dadurch ein totaler Atomkrieg verhindert werden kann. Die Minderheit forderte den völligen Verzicht Mf Atomwaffen. Der Zentralausschuß des Weltkirchen- rates hat diese Studie eingehend diskutiert. Für die Kirchen geht es dabei ja nicht um eine rein theoretische Stellungnahme. Ein genereller Verzicht auf Atomwaffen würde zum Beispiel den Seelsorgern in der Praxis nahelegen, den Soldaten vom Dienst an Atomwaffen jeglicher Art aus Glaubens- gründen abgeraten. Man wird sich erinnern, daß die gleiche Gewissensfrage auch der diesjährigen gesamtdeutschen Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands in Ber- in gestellt war; auch dort war es nicht mög- lich gewesen, eine gemeinschaftliche Ant- Wort zu geben. In allen Kirchen ist man sich einig, daß der Krieg als solcher geächtet werden muß. Wenn aber die Mehrheit der Studienkommission geglaubt hat, mit be- grenzten Kriegen weiterhin rechnen zu müssen, um einen totalen Atomkrieg zu verhüten, dann zeigt das, wie wenig oft ein absolutes Prinzip weiterhelfen kann, wenn es um die Sorge um den Menschen in dieser Welt geht. Denn das Ziel aller solcher Ge- danken ist und bleibt doch, die Menschen so Weitgehend wie möglich vor den Kriegsschrecken zu bewahren. Man mag es beklagen, daß der Zentral- ausschuß des Weltkirchenrates noch nicht vermocht hat, endgültig zu den Atomwaffen Stellung zu nehmen, Zu verwundern ist es allerdings nicht, denn die quälenden Aus- einandersetzungen beweisen ja nur, daß die ehrliche Berufung auf den Glauben und das Gewissen auch unter Christen grundlegend abweichende Standpunkte nicht ausschlie- Ben kann. whe Protestversammlung im Dom zu Naumburg Viertausend katholische und evangelische Christen demonstrierten für die Rechte ihrer Priester Von unserem Korrespondenten Paul Weruer Berlin, 28. August Viertausend katholische und evangelische Christen der Zone haben, wie erst jetzt be- kannt wird, am 11. August— also zwei Tage vor Beginn des Berliner Katholikentages im Dom zu Naumburg öffentlich gegen die Verhaftung des katholischen Pfarrvikars Hermes aus Bad Kösen durch den Staats- sicherheitsdienst protestiert. Dem Bericht der katholischen Kirchenzeitung von Berlin,„Pe- trusblatt“, ist zu entnehmen, daß der katho- lische Weihbischof Rintelen und der evange- lische Bischof Jänicke, beide aus Magdeburg, sich in Ansprachen nachdrücklich gegen die Erscheinungen des Kirchenkampfes und der Kirchenhetze in der DDR gewandt haben. Protestanten und Katholiken vereinten sich abschließend in einem Fürbittegebet für Ge- fangene, Verfolgte und um den Frieden und sangen gemeinsam das Lied„Lobet den Herrn“. Der Verhaftung des Vikars wegen des Besitzes und der Verbreitung„faschistischer Hetzliteratur“ war eine Flugblattaktion und ein erfolgloser Versuch der SED-Leitung Vorausgegangen, die Bevölkerung in einer sogenannten„Einwohner versammlung“ ge- gen den Vikar und die Kirche aufzubringen. Eine Aufforderung, in dieser Versammlung Rede und Antwort zu stehen, wurde von den beiden Kirchen mit dem Aufruf an ihre Ge- meindemitglieder beantwortet, sich zu einer Protestkundgebung im Naumburger Dom zusammenzufinden. Verfassungsänderung wegen Heuss? Kombinationen über nächste Präsidentenwahl als verfrüht bezeichnet Von usserer Bonner Redaktlon Bonn, 28. August Zu Kombinationen über die Neuwahl des Bundespräsidenten im kommenden Jahr stellt man in der CDU/ Cs fest, daß diese Frage noch nicht spruchreif sei. Von einer Entscheidung in der einen oder anderen Rich- tung könne überhaupt nicht die Rede sein, denn zunächst müsse der Ausgang der ver- schiedenen Landtagswahlen noch abgewartet werden, um die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung, welcher die Wahl des Bundespräsidenten obliegt, beurteilen zu können. Die Bundes versammlung setzt sich aus den Mitgliedern des Bundestages und einer gleichen Anzahl von Mitgliedern zu- sammen, die von den Länderparlamenten nach den Grundsätzen der Verhältniswahl ge- Wählt werden. Die zweite Amtsperiode von Bundespräsident Professor Heuss läuft im Juli des kommenden Jahres ab. Seit geraumer Zeit sind in parlamenta- rischen Kreisen in Bonn Tendenzen spür- bar geworden, Professor Heuss für eine dritte Amtszeit von weiteren fünk Jahren zu Wählen. Diese Kreise glauben, dag, 12. dafür erforderliche Ergänzung des Ee gesetzes, das nur eine einmalige Wieder- Wahl zuläßt, eine große Mehrheit S Wohf 1511 Bundestag als auch im Bundesrat finden würde. Zwei Gründe werden für eine Wie- derwahl von Professor Heuss geltend ge- macht. Einmal, daß Heuss durch seine Per- son wie durch die Art seiner Amtsführung das Amt des Bundespräsidenten, das vom Grundgesetz mit nicht besonders großen Vollmachten bedacht worden ist, in beispiel- Hafter Weise zu einer lebendigen und pro- kiljerten Institution des staatlichen Lebens gemacht habe und daß zum anderen durch eine Wiederwahl von Heuss eine unange- nehme parteipolitische Ausein andersetzung vermieden werde. Von anderer Seite wird dagegen geltend gemacht, eine Aenderung des Grundgesetzes sollte möglichst vermie- den werden, vor allem, wenn die Aenderung nur wegen einer bestimmten Persönlichkeit erwogen wird. In Bonn wird betont, daß Professor Heuss sich selbst zu der Möglichkeit seiner Wieder- wahl in letzter Zeit nicht geäußert hat. Aus der Tatsache, dag Heuss in seiner württem- bergischen Heimat ein Haus baut, ist in der Bundeshauptstadt aber geschlossen worden, daß er selbst eine nochmalige Wiederwahl ablehnen würde. Eine Aussprache zwischen dem Bundes- präsidenten und dem Bundeskanzler hat noch nicht stattgefunden. Auch Vorbesprechungen über mögliche Kandidaten für die Nachfolge- schaft von Heuss wurden noch nicht geführt. Bei der CDU/CSU, von deren Haltung die letzte Entscheidung weitgehend abhängt, wurde erklärt, daß bisher genannte Namen auf unverbindlichen Spekulationen beruhen. Die Abstimmung in Alaska Juneau(Alaska).(AP) Mit überwältigen- der Mehrheit hat sich die Bevölkerung des amerikanischen Territoriums Alaska am Dienstag in einer Volksabstimmung für die Aufnahme ihres Landes als 49. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten von Amerika aus- gesprochen. Sowohl die Wahlbeteiligung als auch die Anzahl der für die Aufnahme stim- menden Wähler lag weit über den Erwartun- gen. Die wenigen Gegenstimmen kommen von Leuten, die bei einer Erhebung zum Bun- desstaat höhere Steuern befürchten. Sekretär Bischof Jänicke gab in einer Ansprache in dem überfüllten Dom seiner Freude dar- über Ausdruck, daß bei allem Unterschied in der Lehre die Christen in solchen Notzeiten. zusammenstehen. Zur Beschlagnahme eines Teiles der Bücher des katholischen Vikars sagte er, für die seelsorgerische Tätigkeit sei die Auseinandersetzung mit fremden Ideolo- gien und Philosophien unbedingt erforder- lich. Es gehe aber nicht an, aus dem Besitz solcher Bücher Rückschlüsse auf die Gesin- nung ihrer Besitzer zu ziehen. Weihbischof Rintelen wies den Vorwurf der SED zurück., die beim Pfarrvikar beschlagnahmten Bü- cher und Schriften seien illegal in die DDR eingeführt worden. Hermes sei vielmehr vor einem Jahr aus der Bundesrepublik nach Bad Kösen umgezogen und habe seine Pri- vatbibliothek mit Genehmigung der Regie- rung mitgebracht. Auch existiere keine Ver- ordnung, die das Schenken oder Versenden von Büchern verbiete. Der Bischof bezeich- nete es als seine Aufgabe, öffentlich für die Wahrheit und für die Ehre seiner Priester einzutreten, wenn diese, wie Vikar Hermes, durch„schmutzige Verleumdungen“ in Flug- blättern angegriffen würden. Rintelen be- tonte, die Verfolgung der Kirche in der DDR schließe nicht aus, daß die Wahrheit ver- kündet werden müsse und Schmähungen so- wie Verleumdungen richtiggestellt werden dürften. Als Neuigkeit vom Kirchenkampf in der Sowjetzone ist zu vermerken, daß das von bisher 10 auf 24 Stunden erweiterte Vor- bereitungsprogramm für die atheistische Jugendweihe in sogenannten Jugendstunden die Kinder noch strenger der Erziehung durch den Kommunismus unterwerfen soll. Es sieht unter anderem vor, die von SED- Ulbricht kürzlich formulierten „zehn Gebote der sozialistischen Moral“ den im Konflirmandenunterricht verkündeten zehn Geboten gegenüberzustellen. Hoffnung auf„klärende Aussprachen“ (AP) Führende Vertreter der evangeli- schen Kirchen Mitteldeutschlands erörterten auf einer Konferenz am Mittwoch die Lage der Kirche in der Sowjetzone nach ihren Besprechungen mit Ministerpräsident Gro- tewohl. Wie verlautet, wurde auf der Kon- kerenz der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die von Regierungsseite nach der Be- sprechung mit Grotewohl angekündigten „klärenden Aussprachen“ zwischen Kirche und Staat bald in Gang kommen werden. Die Kirche erhoffe sich von diesen Bespre- chungen besonders, daß dadurch den un- vermindert anhaltenden Beschwernissen abgeholfen werde, unter denen das kirch- liche Leben in der Sowjetzone auf vielen Gebieten noch immer zu leiden habe. In der Sowjetzone besteht ein starkes Bedürfnis nach religiösen Schriften. Wie . Ein Memorandum des Verbandes deutscher Studentenschaften Bonn, 28. August Der Verband Deutscher Studentenschaf- ten(VDS) forderte am Donnerstag eine stär- kere Förderung des Studentenaustausches und der kulturellen Beziehungen mit Polen. In einem Memorandum, das der VDs den Bundestagsab geordneten, dem Auswärtigen Amt, den Kultusministern der Länder und den Rektoren der Universitäten des Bundes- gebietes überreichte, heißt es, man dürfe es nicht allein den Kommunisten aus der So- Wietzone überlassen, das Nachkriegsdeutsch- land in Polen zu vertreten. Die 23 Seiten starke Denkschrift des Stu- dentenverbandes faßt die bisherigen Erfah- rungen mit dem Kontakt zwischen der deut- schen und polnischen Studentenschaft zu- sammen. Der Austausch mit Polen vollziehe sich noch immer in einer Atmosphäre des Abenteuerlichen und Halbverbotenen. Das Auswärtige Amt mache zwar keine direkten Schwierigkeiten mehr, habe jedoch noch keine deutliche Erklärung abgegeben. Finanziell sei der Austausch nur in ganz wenigen Ausnahmen gefördert worden. Die meisten Kultusministerien hätten eine För- derung so lange abgelehnt, bis das Auswär- Im Herbst beginnen die Reserve-Uebungen Ehemalige Soldaten können sich beim Kreiswehrersatzanit freiwillig melden Bonn, 28. August Seit wenigen Tagen besitzt die Bundes- Wehr ihren ersten Unteroffizier der Reserve. Es ist ein sozialdemokratischer Gewerk- schaftsfunktionär aus Süddeutschland, bei Kriegsausgang Obergefreiter der Reserve, der auf Grund einer Sonderregelung vorzei- tig seine erste Vierwochen-Uebung machen konnte. Er wird nicht der einzige Unteroffi- zier dieser Art bleiben. Schon im Oktober beginnen die allgemeinen Reserveübungen, zu denen jeder ehemalige Soldat vom Jahr- galig 1914 und jünger sich freiwillig melden kann. Der Bundeswehr kommt es darauf an, die Lücken zwischen den jungen wehrpflich- tigen Jahrgängen und den älteren Berufs- soldaten zu füllen, Fehlstellen zu besetzen und den Stamm für jene Einheiten zu bil- den, die im Verteidigungsfall aufgestellt wer- den müßten. Es ist ihr vor allem darum zu tun, frühere Soldaten zu bekommen, die als Gruppen-, Zug- oder Kompanieführer Er- fahrungen besitzen oder die als Spezialisten den Stäben zugeteilt werden können. Ehe- malige Mannschaftsdienstgrade werden vor- erst nur in Einzelfällen zu Reserveübungen einberufen, besonders dann, wenn sie tech- nische Kenntnisse besitzen. Der Verlauf der freiwilligen Meldung ist denkbar einfach. Sie erfolgt beim zuständi- gen Kreiswehrersatzamt. Nach der ärztlichen Untersuchung und nach der üblichen Prü- fung der Verwendungsfähigkeit erfolgt die Einberufung zur ersten Vier wöchentlichen Uebung. Es ist ein aus psychologischen Grün- den glückliches Entgegenkommen gegenüber den„alten Hasen“, daß sie nicht Wie die jun- gen Wehrpflichtigen eine Vorladung erhal- ten. Sie können sich auch den Truppenteil, bei dem sie ihre Uebung ableisten wollen, selbst aussuchen. Dabei sollen Kenntnisse aus dem Zivilleben tunlichst ausgenutzt wer- den. Ein früherer Artillerist, der inzwischen im Zivilberuf Architekt geworden ist, könnte zum Beispiel sehr gut in einer Pioniereinheit verwendet werden. Wer zu Ausgang des Krieges Unteroffizier War, wird auch heute wieder zum gleichen Dienstgrad einberufen werden. Der ehemalige Stabsfeldwebel erhält Rang und Dienstabzei- chen eines Oberfeldwebels. In allen Fällen ist nach erfolgreichem Verlauf der Uebung die Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad vorgesehen. Dabei braucht keiner der Frei- willigen Reservisten zu befürchten, daß sein Lebensstandard während der Uebung sinkt. Auf Antrag bei der kommunalen Verwaltung wird ein Einkommensausgleich gegeben, der in besonderen Fällen noch durch einen Härte- ausgleich, zum Beispiel für notwendige Ver- tretung im freien Beruf, erhöht werden kann. Ein Reservist mit einern Nettoeinkommen von 1180 Mark und drei Kindern bekommt zum Beispiel während der Uebung einen steuerfreien Unterhaltsbeltrag von 800 Mark. Er erhält außerdem Wehrseld, Unterkunkt, Verpflegung, Bekleidung und Arztliche Für- sorge. Die Bundeswehr, die in diesem Herbst mehrere tausend der ersten freiwilligen Re- servisten zu Uebungen einberuft, möchte in ihnen Freunde gewinnen, ohne das falsche Pathos vergangener Zeiten wiederaufleben zu lassen. Deshalb sollen die Reservisten nicht nur die Möglichkeit haben, sich Truppenteil und Waffengattung selbst auszusuchen, sie sollen vor allem auch in Zukunft ständig bei diesem Truppenteil bleiben, um mit ihm zu verwachsen. Unter diesem Gesichtspunkt Wird beabsichtigt, die Einberufungen der Re- servisten nur zu solchen Einheiten vorzuneh- men, die nicht weiter als 50 Kilometer vom Wohnort des Uebenden entfernt sind.(dtd) tige Amt sich deutlich erklärt habe. Aehn- lich unbestimmt verhielten sich die meisten Hochschulleitungen. Die amerikanische Ford- Foundation habe dem Austauschdienst im Juli dieses Jahres 9250 Dollar für die ersten offiziösen Hochschulverbindungen zur Ver- fügung gestellt. Die politischen Formen die- ses Austauschprogramms würden freilich durch die Ford- Stiftung mitbestimmt. Der VDs verlangt eine baldige Prüfung. wie die Bestrebungen der Studentenschaft vom Staat unterstützt werden können. Die finanziellen Zuschüsse des Bundesjugend- planes seien unzureichend. Der Austausch von Studentengruppen, wissenschaftliche und politische Studienreisen und der Austausch von Gruppen für Ferienlager und politische Seminare sollte für ein Jahr so gefördert wer- den, daß bis zu 70 Prozent der entstehenden Kosten gedeckt sind. Da der Austausch für die polnische Seite devisenlos erfolgen müsse, sollten auch die Einladungen polnischer Gäste finanziert werden. Schließlich fordert der VDS, dag weit mehr als bisher polnische Stipendiaten in die Bundesrepublik einge- laden werden. Der VDs schlägt weiter vor, die deutsche UNESCO- Kommission solle in Warschau und in München je ein repräsentatives Treffen zwischen deutschen und polnischen Wissen- schaftlern und Studenten veranstalten. Ueber den bisherigen Umfang des Austausches mit Polen teilt der VDS mit, daß von September 1956 bis zum Mai 1958 rund 25 deutsche Dele- gationen nach Polen und 30 polnische Grup- pen ins Bundesgebiet reisten. An dem Aus- tausch nahmen auf beiden Seiten je 400 Stu- denten teil. Seit dem Wintersemester 1957½%58 studierten 14 polnische Stipendiaten im Bun- desgebiet. Die Stipendien seien teils von der polnischen Reglerung, teils von Kultusmini- sterilen oder Hochschulen und in einem Fall vom Auswärtigen Amt bereitgestellt worden. g(dpa) Zeitschrift in 16 Sprachen als Organ der kommunistischen Parteien Moskau.(dpa) Die erste Ausgabe einer neuen Zeitschrift der kommunistischen Par- teilen, die den Titel„Probleme des Friedens und des Sozialismus“ frägt, ist in der Sowijetunſon erschienen. Damit wird zum erstenmal seit der Auflösung des Kommuni- stischen Informationsbüros(Kominform) im April 1956 wrieder in einer gemeinsamen Pu- blikation kommunistischer Parteien zu Par- teiproblemen und zu internationalen Fragen Stellung genommen. Die neue Zeitschrift er- scheint nach einer Meldung der sowjetischen Nachrichten-Agentur TASS einmal im Mo- nat in 16 Sprachen, darunter auch in deutsch. Eine Ausgabe in serbolkroatisch ist im Gegensatz zu früher nicht vorgesehen. Die letzte gemeinsame Publikation der kommu- nistischen Parteien war die in Bukarest her- ausgegebene Wochenzeitung„Für dauerhaf- ten Frieden, für Volksdemokratie“, die in 19 Sprachen erschien. Ihr Erscheinen wurde nach Auflösung des Kominforms im April 1956 eingestellt. das Berliner Organ der evangelischen Kirche,„Sonntagsblatt“, am Donnerstag be. richtete, wurden im vergangenen Jahr f der Sowjetzone 86975 Bibeln, 83 714 Neue Testamente und 129 483 Bipelauszüge ver teilt. Rau zeigt sich tolerant Berlin.(dpa) Der amtierende Sowjet- zonen-Ministerpräsident, Heinrich Rau, ver. sicherte am Mittwoch dem neuen Rektor der Friedrich-Schiller- Universität in Jena, Pro- fessor Dr. Otto Schwarz, man dürfe aus der Tatsache, daß„ehrbare Wissenschaftler eine andere weltanschauliche Ansicht haben kein Mißtrauen gegen sie ableiten oder dle in ihrer Lehrertätigkeit beeinträchtigen“ Wie die Sowjetzonen-Agentur APN berich- tet, beantwortete Rau damit entsprechende Fragen des neuen Rektors. Schwarz habe Rau die„tiefen Sorgen“ Vorgetragen, die einen großen Teil der Jenaer Professoren- schaft bewege. In ähnlichen Lebenskreisen aufgewachsen wie der geflüchtete Rektor Hämel, seien sie durch dessen Verhalten in eine Situation gebracht worden, die vor allem von den Arbeitern und Studenten „zweideutig aufgefaßt werden könnte“ Rau habe darauf erklärt, man könne den Fall Hämel„nicht auf ehrbare Wissenschaftler übertragen, die sich seit vielen Jahren loyal verhalten haben.“ Schwarz war am Mittwoch im Beisein des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschulwesen, Dr. Wilhelm Girnus, in Ostberlin von Heinrich Rau empfangen worden. Der Rektor soll dabei mitgeteilt haben, daß täglich neue Zusagen zur Teil- nahme am Universitätsjubiläum, vor allem auch von Wissenschaftlern aus dem Bun- desgebiet einträfen. Schwarz versicherte laut ADN, daß die Verbindungen der Uni- versität Jena nach Westdeutschland auch Weiterhin gepflegt würden.„Keinesfalls je⸗ doch in der Form, wie es das Lemmermini- sterium möchte.“ Im Rassenkonflikt in USA hat das Oberste Bundesgericht das Wort Washington.(AP) Das Oberste Amerika. nische Bundesgericht ist am Donnerstag 2 einer Sondersitzung zusammengetreten, um im Hinblick auf den Rassenkonflikt von Little Rock das Problem der Rassenintegra- tion zu behandeln. Kurz vor Beginn der Son. dersitzung hat das amerikanische Justizmini. sterium den Gerichtshof gebeten, alle gesetz. lichen Schranken zu beseitigen, die einer 80. fortigen Rassenintegration entgegenstehen. Diese Empfehlung erfolgte in der Form eines Gutachtens, nachdem das Justizministerium zuvor vom Bundesgericht aufgefordert wor- den war, zu dem Fall Stellung zu nehmen, Das Regierungsgutachten richtet sich gegen den Entscheid des Bezirksgerichts von Little Rock, daß die Rassenintegration an der Mit- telschuleè der Stadt für weitere zweieinhalb Jahre ausgesetzt werden darf. Tags zuvor nahmen beide Kammern des Parlaments von Arkansas ein Gesetz an, dag den Gouverneur ermächtigt, staatliche Schu- len zu schließen, damit an ihnen der Ge- meinschaftsunterricht weißer und farbiger Schüler nicht durchgesetzt werden kann Abstammung des Menschen beschäftigt die Vatikan-Zeitung Vatikanstadt.(dpa) Der vatikanische„Os. servatore Romano“ bezeichnet es als mög- lich, daß der Mensch dem Leibe nach von einem höheren Tier abstammt. Dazu erläu- tert das Blatt, nach den Lehren der Bibel und der katholischen Theologie sei der menschliche Geist jedoch direkt von Gott ge- schaffen. Der Körper des ersten Menschen sei durch einen besonderen göttlichen Akt gebildet worden. Das Auftreten des ersten Menschenpaares sei also in besonderer Weise der göttlichen Vorsehung zu verdanken. „Dies vorausgesetzt, könnte die Abstammung des menschlichen Körpers von dem eines höheren Tieres zugegeben werden.“ Mit die- ser Darlegung beantwortet der„Osservatore Romano“ die Anfrage eines Lesers zu dem sensationellen Fund eines vollständig erhal- tenen Skeletts eines„Oreopithecus bambolli“ dessen Alter auf zehn bis zwölf Millionen Jahre geschätzt wird. Neuer Raketenmotor Washington.(Ap) Ein neuer Feststoff- Raketenmotor des amerikanischen Heeres hat seine statische Probe auf dem Versuchs- stand in Huntsville(Alabama) bestanden, Wie das amerikanische Verteidigungsministe- rium bekanntgab. Von zuständiger Seite war dazu zu erfahren, daß das neue Triebwerk bei dem letzten Versuch eine Schubkraft von über 450 000 englischen Pfund(über 202 500 Kilogramm) entwickelt habe. Ein Hinweis auf die Verwendungsmöglichkeit für Ab- Wehrgeschosse deutet darauf hin, daß das neue Triebwerk für die Zeus-Rakete gedacht ist, die zur Abwehr feindlicher Fernwaffen dienen soll. Großbritannien will Erdsatelliten bauen und in den Weltraum schicken, wie der bri. tische Versorgungsminister Aubrey Jones bel einem Besuch in Victoria andeutete. In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Die Sowjetunion“ wird berichtet, sowͤijeti- schen Wissenschaftlern sei es gelungen, mit einer einstufigen Rakete die Rekordhöhe von 470 km zu erreichen. Weiter Wird be. richtet, daß ein neuer Raketentyp, der im Mai 1957 getestet worden sei, eine Ladung von mehr als einer halben Tonne in eine Höhe von 211 km befördert habe. Goethepreis für Varietédirektor Berlin.(dpa) Der diesjährige Ostberliner Goethe-Preis wurde am Donnerstag zur 209. Wiederkehr von Goethes Geburtstag dem Vizepräsidenten der„Deutschen Akademie der Wissenschaften“ in Ost-Berlin, Prof, Walter Friedrich, und dem Varieté-Direk- tor und Leiter des Ostberliner Friedrich- stadt-Palastes, Gottfried Herrmann, ver- liehen, Sowjetzonen-Nationalpreisträger Pro- fessor Friedrich hat einen Lehrstuhl für Medizin, Physik und Strahlenkunde an der Ostberliner Humboldt-Unſversitàt. etws sam. nur Hock eigen weil gend Ume nich! lisch gens stüm gäbe den! „Ma Senc Spre stell gelischen rstag be. Jahr in 714 Neue uge ver. at Sowjet. Tau, ver. ektor der nad, Pro. e aus der tler eine haben, oder sie ichtigen.“ berich- rechende z habe igen, die fessoren- AS Kreisen Rektor galten in die Vor tudenten ite.“ Rau den Pall Schaftler ren loyal Beisein ch- und rnus, in fangen nitgeteilt ur Teil- or allem m Bun- sicherte ler Uni- ad auch Falls je⸗ nermini- SA s Wort merika⸗ rstag au ten, um ikt von integra- der Son. stizminl. e gesstz. diner 80. Astehen. m eines isterium ert wor- nehmen. h gegen n Little der Mit- ieinhalb vern des an, dag 1 Schu- der Ge- farbiger ann hen 18 me„Os. Is mög- ach von 1 erläu- r Bibel sei der Jott ge- enschen en Akt ersten T Weise danken. mmung m eines Mit die- rvatore zu dem erhal- mbollii“, Alionen sststoff- Heeres suchs⸗ tanden, niniste⸗ ite War ebwerk aft von 202 500 Tinweis ür Ab- al; das gedacht wafken bauen ler bri- nes bel tschriſt owͤjeti⸗ en, mit rdhöhe ird be- der im Ladung n eine tor erliner ur 209. g dem ademlie Prof, Direk- edrich- „ Vel er Pro- hl für an der MORGEN Seite 3 Ar. 198/ Freitag, 29. August 1958 1 Was sonst noch gescha g Mit der Festnahme eines 44 Jahre alten vorbestraften Helizungsmonteurs aus Basel, der seit einem Jahr in Basel und in der zen Nordwest-Schweiz raffinierte Ein- bpruchsdiebstähle beging und neben Wert- gegenständen mindestens 50 000 Schweizer- franken erbeutete, ist der Basler Kriminal- polizei jetzt ein großer Fang gelungen. Mit dieser Verhaftung ist eine ganze Reihe von schwersten Einbruchsdiebstählen aufgeklärt worden. In der letzten Zeit hatte sich der Einbrecher auf das Aufknacken von Kas- senschränken spezialisiert. Einige Kassen- schränke, die er an Ort und Stelle nicht auf- brechen konnte, lud der Einbrecher angeb- lch allein mit Hilfe von Winden und ande- ren Hilfsmitteln in sein Auto, um sie AbZu- transportieren und an anderer Stelle un- gestört zu öffnen. Die mitgenommenen Kas- senschränke versenkte er, nachdem er sie aufgebrochen hatte, in verschiedene Gewäs- ger. Drei versenkte Kassenschränke konnten dereits gehoben werden. * Rund 500 Magier aus allen Teilen Euro- „den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien haben am 27. August in Wien an der Eröffnung eines weltweiten Magier- Kongresses teilgenommen, der alle drei Jahre abgehalten wird. Während des vier- tägigen Treffens soll auch der„Weltmeister der Zauberer“ gekürt werden. * Der Fremdenverkehr in Oesterreich hat im ersten Halbjahr 1958 mit 10,9 Millionen Uebernachtungen einen neuen Rekord er- reicht. Die weitaus meisten Besucher kamen wie bisher aus der Deutschen Bundesrepu- blik. * Bel Ausgrabungen in Mautern/ Nieder- österreich wurden Ueberreste von Bauten aus dem 5. Jahrhundert entdeckt. Man ver- mutet, daß es sich um Ruinen eines römi- schen Klosters handelt, das in der Lebens- beschreibung des heiligen Severin(gest. 482) erwähnt ist. 1 Ein steinernes Reiterstandbild in einem park in Antwerpen(Belgien) flel von sei- nem Sockel herab und erschlug ein dort spie- lendes vierjähriges Mädchen. * Vertreter des Internationalen Briefmar- ken-Händlerverbandes und der Internatio- nalen Briefmarkensammlervereinigungen wollen am 15. September in Brüssel eine Internationale Prüfer- Kommission der Phi- latelisten gründen. Nach Mitteilung des Ober- prüfers des Bundes Deutscher Philatelisten, Hans Grobe(Hannover), wird dieses Gre- mium künftig die oberste Instanz für alle strittigen Gutachten in der internationalen Philatelie sein. * Die Cholera-Epidemie in Neu Delhi hat am Mittwoch zehn weitere Todesopfer ge- fordert. Etwa 240 Kranke wurden in die Krankenhäuser eingeliefert. In ihrem Kampf gegen die Seuche haben Sanitätsgruppen bis- her 34 000 Menschen geimpft. Weitere 50 000 sollen Schutzimpfungen erbalten. Als Herd der Seuche wurde inzwischen ein Brunnen im Elendesviertel der Stadt ermittelt. * Seitdem Staatspräsident Nasser Deutsch als Wahlfach an den Höheren Schulen der Vereinigten Arabischen Republik eingeführt hat, hat Deutsch als Unterrichtsfach ständig an Boden gewonnen, Englisch und Franzö- sisch liegen jedoch noch weit an der Spitze. Im nächsten Schuljahr sollen Russisch und Italienisch als weitere Fremdsprachen-Wahl- kächer eingeführt werden. * Nach Schätzungen wurden in den letzten Jahren mindestens 100 000 Fabriken der USA mit neuen automatischen Maschinen ausge- stattet. Das hat Preissenkungen und Lohn- erhöhungen ermöglicht und damit entschei- dend dazu beigetragen, den Lebensstandard der Bevölkerung zu heben. Waren wie Staubsauger, Waschmaschinen, Küblschrän- ke, Fernsehgeräte und vieles mehr verbillig- ten sich durch die automatisierte Massen- produktion um 11 bis 30 Prozent. * Seit der Unterquerung des Polargebiets durch das Atom- Unterseeboot„Nautilus“ ist der 1869 erstmals erschienene utopische Ro- man von Jules Verne„20 000 Meilen unter dem Meer“ in den USA zum Bestseller ge- worden, in keiner Buchhandlung ist mehr ein Exemplar davon aufzutreiben. Der fränkische Christus trug einen Speer Einen unbewaffneten„Himmelskönig“ konnten sich die Franken nicht vorstellen/ Weltges chte am Rhein Wer heute mit offenen Augen und Ohren rheinauf oder rheinab fährt, ohne motori- sierte Eile, wird erstaunliche Entdeckungen machen können, wenn er überhaupt Finger- spitzengefühl dafür besitzt, in welchem Maße der Boden unter ihm kulturgetränkt, kulturgesättigt ist. Was hier seit etwa 2000 Jahren geschah, als die Römer kamen, die dann von den Franken abgelöst wurden, im frühen 5. Jahrhundert schon, da die frän- kischen Kleinkönige ihre Macht ausbreite- ten— das war Weltgeschichte. Vom Mittel- rhein und von der Mosel aus gründete Chlodwig(gestorben 511) sein weit nach Gallien übergreifendes Reich, auf dessen Fundamenten noch vier Jahrhunderte später Karl der Große aufbauen konnte. Darüber, wie nun die Landnahme der Franken vor sich ging, besitzen wir seit den Forschungen von Alfons Dobsch und Her- mann Aubin mancherlei Kenntnisse. Sie fußen vor allem auf der inzwischen erfolg- ten Ausgrabung zahlreicher römischer Grabstätten und fränkischer Gräberfelder an Rhein und Mosel. Vorwiegend von ihnen und den teilweise noch vorgermanischen Ortsnamen aus lassen sich die Siedlungs- stätten der Römer und Franken verhältnis- mäßig genau ermitteln. Allerdings braucht der Archäologe mindestens dreierlei, um er- folgreich wissenschaftlich arbeiten zu kön- nen: nüchterne Beobachtungsgabe, einen ge- radezu detektivischen Spürsinn und eine in historischen Kategorien wirkende Phantasie Von dieser Tätigkeit und ihren Ergebnis- sen berichtete der Direktor des Landes- museums Bonn, Dr. K. Böhner, den rheini- schen„Altertumsfreunden“ im überfüllten Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums am Bonner Hofgarten. Dabei konnte sich der Vortragende in Bild und Wort immer wie- der gerade auf die in Bonn gesammelten Zeugnisse aus fränkischer Zeit berufen, etwa auf den hervorragend erhaltenen Nie- derdollendorfer Grabstein, der auf der Vor- derseite den Toten in aufrechter Haltung, mit Waffen und Feldflasche ausgerüstet, zeigt, wie er sich kämmt— keine zufällige Geste, sondern ein bedeutsamer Hinweis auf das Haar als Inbegriff der Lebenskraft, die auch den Toten im Jenseits nicht ver- läßt. Auf der Rückseite findet sich die älteste Christusdarstellung aus dem romanischen Bereich, eine männliche Gestalt in der „Mandorla“, der mandelförmigen Aureole, auf einem Schlangengewirr stehend, mit Speer;; denn die Franken konnten sich einen König, hier den„Himmelskönig“, nicht un- bewaffnet vorstellen. Sie fanden zu ihm auf der Suche nach dem„stärksten Gott“— s0 ist vermutlich auch Chlodwigs Bekehrung zum Christentum zunächst zu verstehen. Im übrigen bestätigen die Gräberfelder am Rhein und an der Mosel, wo sich die römischen Siedlungen länger hielten als am Rhein, die unterschiedlichen Gewohnheiten der Romanen und Franken, ihre Toten Zzu bestatten: die Römer legten im allgemei- nen die Friedhöfe unmittelbar neben der Straße an, während die Franken nahe bei ihren Siedlungen gelegene Hügel und Höhenzüge bevorzugten. Aus den Grabbei- gaben läßt sich oft der Rang des Bestatte- ten erschließen, wobei festgestellt wurde, daß in spätrömischer Zeit die Römer mehr und mehr auf Beigaben verzichteten, wäh- rend die vornehmen Franken ihren Toten gern Waffen, Gefäße und reichen Schmuck mitgaben. Wenn auch schwer auffindbar, haben sich in der Landschaft geborgen viele Spuren der alten Besiedlung erhalten. Der historisch interessierte Reisende wird ihnen begegnen, etwa auf den Gräberfeldern in Fhrang bei Trier, in Temmels oder in Mehring an der Mosel, an der Moselschleife bei Neumagen, wo die Burg des Nicetius noch der Ausgra- bung harrt, am Rhein in Gladbach bei Neu- wied oder in Andernach— jedermann kann teilnehmen an der Suche nach der mehr als tausendjährigen Vergangenheit, falls er nicht nur den Tachometer seines Wagens vor Augen und Kilometerzahlen im Kopf hat. Dr. Hannes Schmidt Eine regelrechte Mähmaschine aus römischer Zeit Schriftsteller des Altertums schrieben darüber/ Jetzt wurde eine bildliche Darstellung ausgegraben Jener Plinius der Aeltere, naturwissen- schaftlicher Schriftsteller und römischer Ad- miral, der als Kommandant der kaiserlichen Flotte von Misenum bei seiner Flottenhilfs- aktion während der Verschüttung von Pompeji und Herkulaneum im Jahre 79 n. Chr. ums Leben kam, hatte in seiner gro- Ben„Naturgeschichte“ davon berichtet, daß der keltische Stamm der Trevirer, die der Stadt Trier— der Augusta Trevirorum— den Namen geben sollten, für seine land- wirtschaftlichen Arbeiten schon über regel- rechte Mähmaschinen verfügte:„Ein gewal- tiger mit Zähnen versehener Kasten, der auf zwei Rädern von einem Ochsen durch die Getreidefelder geschoben wird, derge- stalt, daß die durch die Zähne abgerisse- nen Aehren in den Behälter fallen In Müncken findet zur Zeit der VI. Internationale Kongreß für Namensforschung statt. 500 Gelehrte berichten über inre neuesten Forschungsergebnisse. Die Namensforscher be- fassen sich nicht nur mit Personennamen, sondern auch mit der Herkunft und Geschichte von Länder-, Orts-, Fluß- und Flurnamen. Der Namensforscher Dr. theol. h. c. P. Romuald Bauerreiß O. S. B.(links), berichtete über Herkunft des Namens der S00Ojährigen Stadt München. Tas wir hörten: Für die Freunde der deutschen Sprache Wenn sich der Rundfunk Tag für Tag in vielen hundert Wortsendungen an bestimmte Hörergruppen oder an eine nicht genauer definierte Allgemeinheit wendet, so haben diese Sendungen, abgesehen von ihrem unterhaltenden oder belehrenden Inhalt, noch eine formale Wirkung, die man nicht gering einschätzen darf. In jedem Manu- skript— und mag das Thema auch belang- los sein— steckt nämlich ein Stück Sprach- erziehung, je nach Wortschatz und Stilgefühl des Verfassers. Und es kann nicht bezweifelt werden, daß in einer Zeit weitgehender Sprachverwilderung und erschreckender Wortschlamperei, wie wir sie heute erleben, der Rundfunk gerade diese erzieherische Aufgabe sehr ernst nimmt. Von allen Be- mühungen um Klarheit der Diktion, um Geist und Form der Aussage, bleibt irgend- etwas sicherlich auch bei dem unaufmerk- samen Hörer hängen, und wenn es vielleicht nur ein besseres Verständnis für die deutsche Hochsprache ist, derer man sich für den eigenen Alltagsgebrauch nur selten bedient, weil hier die volkstümliche Ausdrucksweise genügt. Doch was hat sich in dieser sogenannten Umgangssprache im Lauf der Jahrhunderte nicht alles eingenistet, wieviele grammatika- lische Fehler werden gemacht, welche Un- genauigkeiten in der Wortwahl, welche Ver- stümmelungen im Satzbau sind gang und gäbe, weil man nicht mehr darüber nach- denkt. In den Zwiegesprächen zwischen »Max und Moritz“, einer unterhaltsamen Sendereihe für die Fr, unde der deutschen Sprache(Süddeutscher Rundfunk— Sende- stelle Heidelberg-Mannheim), were en wir kreundlich, aber energisch auf unsere zahl- reichen Sprachsünden und leidigen Ange- wohnheiten hingewiesen, und mancher wird sich schon selbst beim falschen Gebrauch von „Als“ und„Wie“ oder„Obwohl“ und„Trotz- dem“ ertappt haben. Beim letztenmal hatten sich Max und Moritz unsere landläufigen Redensarten aufs Korn genommen, die pla- stischen und meist recht humorvollen Um- schreibungen für Sachen und Begriffe, die in unser Alltagsvokabular eingegangen sind wie auch Klassische Zitate, zeitgemäße Ab- kürzungen und Lehnworte aus dem Studen- ten-, Soldaten- und Landstreicherjargon. Diese Umgangssprache, solchermaßen be- reichert, ist zwar salopp, oft vulgär, aber niemals langweilig, weil sie dank der schöpferischen Phantasie des Volkes leben- dig bleibt. Aber hier beginnt auch die Nach- lässigkeit, die grobe Schluderei, die zum Niedergang der Sprache führt und in völliger Verwahrlosung endet. Diese verdienstvolle Sendereihe, die das sprachliche Qualitätsgefühl wecken will, hätte aber nur wenig Erfolg, wenn der Rundfunk nicht gleichzeitig immer wieder literarische Beispiele brächte und damit den Maßstab zurechtrückte, der selbst im gegen- wärtigen Schrifttum, und zwar bei einer ge- wissen hemdsärmeligen Sorte moderner Bestseller, in Unordnung geraten ist. Wenn dann Joseph Plaut, der Altmeister der Vor- tragskunst, beim Südwestfunk aus den Kind- heitserinnerungen Theodor Fontanes liest oder Gerhard Neumann in der Südwestfunk Reihe„Lyrik der Zeit“ das C cht„Buko- lischer Tag“ von Wilhelm Lehmann analysiert, so öfknet sich dem Hörer mit einem Mal jenseits aller stofflichen Gehalte auch Keystone-Bild Auch ein späterer Schriftsteller des Alter- tums, Palladius, wußte in seinem Buch „Ueber die Landwirtschaft“ von dieser eigenartigen Maschine zu berichten. Nach einer bildlichen Darstellung hatten aber bis vor wenigen Wochen die Altertumsfor- scher vergeblich gesucht. Jetzt kommt aus dem südlichen Zipfel Belgiens, aus dem Dorf Buzenol in der bel- Zischen Provinz Luxembourg, die Kunde, daß dort— also genau im Gebiet der alten Trierer— eine Skulptur gefunden wurde mit der Wiedergabe einer landwirtschaft- lichen Maschine, die genau der Schilderung des Plinius entspricht. Dieser Fund gehört zu der Ausbeute einer größeren Ausgrabungskampagne, deren Ergebnisse von der belgischen Presse durch- aus zu recht als sensationell bezeichnet wer- den. Auf dem Hügel von Montauban, dem Mons Albanii der Alten(nicht zu verwech⸗ seln mit den bekannteren anderen Montau- bans bei Toulous oder bei Rennes) wurde eine Mauer aus 47, Hausteinen entdeckt, von denen 17 mit Skulpturen versehen sind. Sie zeigen Porträts von Ehepaaren in einer Tracht, die wohl nicht ganz der da- mals in Rom modischen entsprach. Die Män- ner tragen hohe Ledergamaschen, die Frauenkleidung zeigt am unteren Rand einen Saum von Fransen. Die Mäntel haben meist eine Kapuze. Man sieht einen Land- mann mit geschulterter Harke, der seine Rechte zärtlich auf der Schulter seiner Frau ruhen läßt. Ein Pächter legt dem Gutsverwalter Rechenschaft ab; er leert auf einer Truhe seine Börse mit runden Geld- stücken aus. Der Gutsverwalter macht Ein- tragungen in ein Buch, also nicht etwa auf eine Rolle. Dies entspricht für damalige Zei- ten einem gewissen Luxus; Cäàsar soll, laut Sueton, der Erfinder dieser gebundenen Pergamenthefte gewesen sein. Weiter sieht man hier und dort auch Tänzerinnen in den Stein gehauen. Fabelwesen, halb Greife, halb Meeresgetier, zu beiden Seiten einer Amphora, aus der Früchte quellen, erinnern an ein zu Anfang des 19. Jahrhunderts in Trier gefundenes Relief. Die Fundstätte hat die belgischen Archäo- logen immer wieder aufs neue zu Grabun- gen angereizt. Die dort erkennbaren be- achtlichen Befestigungsanlagen stammen nicht aus der Blütezeit der dortigen Römer- herrschaft, als der römische Prokurator von Trier aus über die Pax romana wachte. Es waren Anlagen vermutlich aus dem 2. oder 3. vorchristlichen Jahrhundert, vielleicht zur Abwehr vordringender germanischer Stämme. Die gefundenen Skulpturen säumten wohl die Straßen als Grabdenkmäler der wohl- habenden Gutsbesitzer. Eugen Feihl Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute hei- ter bis leicht wolkig. Vereinzelt gewittrig. Im allgemeinen aber trocken. Warm und schwül. Nachmittagstemperaturen zwischen 25 und 27 Grad. Am Abend oder in der Nacht zu Samstag aufkommende stärkere Bewölkung und strichweise Schauerregen. Anfangs meist gewittrig. Frühtemperaturen 14 bis 16 Grad. Am Samstag wechselnde Be- wölkung mit vielfachen Aufhbeiterungen. Weitere Schauer, vereinzelt noch gewittrig. Immer noch warm mit Nachmittagstempera- turen zwischen 23 und 25 Grad. Heute schwacher Südwind. Morgen mäßiger Süd- westwind, in Schauern vorübergehend böig auffrischend. Uebersicht: Das Festlandhech hat sich weit nach nach Osten zurückgezogen, jedoch folgt die westeuropäische Kaltfront nur sehr langsam nach. Wir bleiben heute noch in der warmen südlichen Strömung. Erst Frei- tagabend oder in der Nacht zu Samstag er- reicht uns die bis dahin abgeschwächte Kaltfront. Sonnenaufgang: 5.37 Uhr. Sonnenuntergang: 19.17 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18,8 Grad. Vorhersage Karte für 28. 8 8 A Unt. . 808 Pegelstand vom 28. August Rhein: Maxau 504(2); Mannheim 353 (+2); Worms 273(+2); Caub 263(3). Neckar: Plochingen 113(2); Gundels- heim 166(unv.); Mannheim 348(unv.). Pionier W. B. Morris kein Opfer der Wasserstoffbombe Ein britisches Gericht in Swansea stellte kest, dag zwischen den britischen Kernwaf⸗ fenversuchen auf den Weihnachtsinseln im Pazifik und dem Tod des 20 Jahre alten Pio- niers William Brian Morris kein ursäch⸗ licher Zusammenhang besteht. Es wies da- mit eine Klage der Eltern des Soldaten zu- rück, die eine Elternrente beantragt hat- ten. Morris war zu dem britischen Kern- wWaffenevrsuch im Dezember 1957 auf den Weihnachtsinseln hinzugezogen worden. Im Juni dieses Jahres starb er an Leukämie. Ein Sachverständiger räumte während der Verhandlungen ein, daß radioaktive Strahlungen die Ursache für eine Leukämie sein können. Die Untersuchung des Toten habe jedoch ergeben, daß die Spuren von Strontium 90 in den Knochen des Verstor- benen nicht über das normale Maß hinaus- gingen. Außerdem trete Leukämie als Folge von radioaktiven Strahlungen nach allen Erfahrungen mit den Ueberlebenden von Hiroshima erst nach etwa zwei bis drei Jahren auf. Ein Zusammenhang zwischen dem Tod des Soldaten und den Kernwaffenversuchen sei deshalb unwahrscheinlich. Das Gericht klärte während der Ver- handlung insbesondere die Einzelheiten über die Verwendung des Soldaten während der Versuche. Nach Mitteilung seiner Truppe war Morris zur Zeit der Explosion mit 2500 anderen Soldaten in einer sicheren Zone, in der die Radioaktivität nach allen Messungen gleich null war. Der Richter stellte fest, daß Nachlässigkeit beim Ein- satz der Soldaten nicht festzustellen sei, und entschied auf Tod infolge natürlicher Ur- sache. ———— eln Zugang zum Geist der Sprache, zum Geheimnis ihres Wesens. Das Rätsel der Sprache ist so alt wie die Menschheit, und die größten Philoso- phen alter und neuer Zeit haben darüber nachgedacht, ob unsere Worte nur vertausch- bare Zeichen oder genaue Abbilder von der Natur der Dinge sind. Im ersten Teil seines Vortrags„Mensch und Sprache“ hat Profes- sor Kar! Löwith(Universität Heidelberg) in der„Aula“ des Südwestfunks dargelegt, wie problematisch die menschliche Sprache als Vermittler zur Welt und zu Gott ist und wie schwierig sich dieses Medium unserer Mit- teilung von Gedanken und Wahrnehmungen — 1 handhaben läßt, wenn wir der Richtigkeit der Worte in ihrer Entsprechung zur Sache auf den Grund gehen wollen. So endeten diese Betrachtungen bei der skeptischen Ein- sicht, daß sich mit Worten zwar eine be- stimmte Auffassung der gemeinten Dinge formulieren läßt, daß sie aber schon in der- selben Sprache ständig übersetzt werden müssen, weil jede Bezeichnung, wenn sie nicht tot oder terminologisch genau flxiert ist, einen Spielraum von Möglichkeiten, einen Umkreis von Bedeutungen besitzt und somit eine nähere Interpretation erfordert, um sich verständlich zu machen. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Tritiumhaltige Leuchtfarben (29) In Kürze will eine amerikanische Firma tritiumhaltige Leuchtfarben herstel- len(Tritium ist überschwerer Wasserstoff) Als Vorteile gegenüber den radiumhaltigen Leuchtfarben werden längere Lebensdauer, geringere Kosten, größere Sicherheit und die Möglichkeit differenzierte Farbgebung ge- nannt. Fernsehkamera tastet Kanal- rohre ab (Saw) Schäden an Kanalanlagen können künftig schon im Stadium ihres Entstehens erkannt und beseitigt werden, ehe größere Schäden sich herausbilden. Ermöglicht wird das durch eine Fernsehkamera fi Kanal- rohrleitungen. Sie wurde von einem Kieler Ingenieurbüro entwickelt. Die Kamera be- steht aus einem Leichtmetaligehäuse und der Optik. Sie wird durch das Kanalsystem ge- schoben oder gezogen und erfaßt mit ihrer Optik die gesamte Innenwandung der Rohre. Der Kontrollingenieur kann an Hand des 4 7 Fernsehbildes sofort Schäden, selbst kleinste Risse feststellen und Anweisung für ihre Be- seitigung geben. Diese Kamera ist seit einem halben Jahr versuchsweise in Verwendung. Eine Untersuchung von Essener Kanal- anlagen mit Hilfe dieser Kamera hat er- geben, daß die Kriegsschäden an Rohren aus Steinzeug wesentlich geringer sind, als man zunächst angenommen hatte. Ein ähnliche Fernsehkamera wurde von der gleichen Firma für die Kontrolle von Staudämmen, Kaimauern und Brückenpfeilern entwickelt. Bei allgemeinem Einsatz solcher Fernseh- kameras lassen sich die Kosten für die Be- seitigung von Schäden an diesen Bauwerken spürbar senken. Auch werden die Gefahren plötzlicher Großschäden auf ein Minimum reduziert. Luft kochen Unter Luftkochen“ versteht man ein Garen in warmer, feuchter und stark turbu- lierender Luft. Es wird bei Wurst- und Fleischwaren sowie Fisch angewendet, hat sich aber auch bei der Pasteurisierung von Bier, Früchten, Gemüsesäften und Milch als vorteilhaft erwiesen. Die besten Bedingun- gen für die Gare von Fleisch- und Wurst- waren scheinen nach einem Bericht in Heft 14 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“ (Frankfurt) bei 78 bis 80 Grad Celsius, einer relativen Luftfeuchtigkeit um ewa 80 Pro- zent und der vom Wasserkessel her bekann- ten Zeit zu liegen— allerdings darf die Qualität des zu garenden Ausgangsmaterials nicht unberücksichtigt bleiben. Die luftge- kochten Waren sind gehaltvoller als die im Wasser gekochten. Das Fett bleibt gewebe gebunden und tritt nicht aus. Ebenso werden wasserlösliche Stoffe wie Eiweiß, Minerale und Vitamine in weit geringerem Maße aus- gelaugt. Isotope- Anwendung (Sa W) In letzter Zeit sind einige unge- wöhnliche Anwendungen in der Isotopen- technik bekannt geworden. So hat man bei- spielsweise in England beim Bau eines Hau- ses die Lage eines Pfeilers, der genau über einen im Stockwerk darunter befindlichen Tragpfeiler zu stehen kommen sollte, mit Hilfe einer Gamma-Radioautographie ermit- telt. Ebenfalls aus England stammt eine interessante Nachricht aus der Fotoindustrie: eine Firma, die fotografische Emulsionen her- stellt, stellte fest, daß von zwei Proben Sil- bernitrat die eine für die Produktion von kotografischen Emulsionen unbrauchbar war. Durch eine Radioaktivierungsanalyse er- kannte man, daß in dieser Probe etwa drei Millionstel Teile Gold verhanden waren. Warum allerdings ein, so geringe Goldmenge des Silbernitrat für fotografische Zwecke un brauchbar macht, ist vorerst noch unbekannt. . 7 , 2 8 8 Seite 4 MANNHEIM Freitag, 29. August 1938/ Nr. 110 * . Pressekonferenz bei Oberbürgermeister Dr. Reschke: 8 Kommunale Ereignisse künden sich an Erste Gemeinderatssitzung am 30. September/ Diskussionspunkte: Schloßwachhäuschen und Flugplatz „Ihre Reihen sind, wie die des Gemeinderates, durch Urlauber noch gelichtet, weshalb der kommunalpolitische Großkampf sicher noch nicht ausbricht“, meinte Oberbürgermeister Dr. Reschke gestern nachmittag, als er die Mannheim-Ludwigs- hafener Journalisten zu seiner ersten Pressekonferenz nach den großen Ferien im Weinzimmer des Rosengartens begrüßfte. So war es denn auch. Dennoch waren einige interessante Dinge zu hören, wie auch in der anschließenden Fragestunde Probleme angeschnitten wurden, die in der Schwebe sind und demnächst einer Entscheidung bedürfen. Anstehende Tagungen, die nächste Gemeinderatssitzung, das Pflanzenschauhaus, Raumsorgen, die Schloßwachhäuschen, das Lufthygiene Gutachten und der Flugplatz Neuostheim Einleitend verabschiedete der Oberbür- germeister den langjährigen Leiter des Mannheimer Büros der Deutschen Presse- Agentur(dpa), Redakteur Ernst Kruttschnitt, der am 1. September einem Ruf nach Bonn folgt.„Sie haben über Ihre Tätigkeit als Kaffee in Sekundenschnelle S8— 8 7 1 2 vollendet rein Nachrichtenmann hinaus auch als Bürger für Mannheim sehr viel getan, Ihr Weggang hin- terläßt eine Lücke. Daß der Journalist dem Ruf folge— es ist ein Avancement— and der OB als selbstverständlich, der dann ebenso herzlich den Nachfolger, Redakteur Sanders, der bereits vor Jahren im Rhein- Neckar-Raum tätig war, begrüßte. Mannheim festigt immer mehr seinen Ruf als Tagungsort. Einer Tagung der Deut- schen Sektion des Rates der Gemeinden Europas(17. September) folgen im Oktober Tagungen des Verbandes für Städtebau und Wohnungswesen und der Deutschen Sektion des Internationalen Instituts für Verwal- tungs wissenschaften. Noch im September tagt die Deutsche Gesellschaft für Psycholo- gie. Bevorstehende lokale Ereignisse: Am 10. September wird die Pfingstbergschule eingeweiht, am 21. September ist in der Aula der Wirtschaftshochschule Hundert- Waren die Besprechungspunkte. Jahr-Feier für den großen Mannheimer Schulmann Sickinger. Am 30. September folgt die erste Sitzung des Gemeinderates nach den Ferien. Wichtigster Tagesordnungs- punkt: Detailllerte Beschlußfassung über die Pläne für den Rheinbrückenkopf! Anschließend berichtete Dr. Reschke über eine Aktion zur Wiederherstellung bzw. Neuanlage jüdischer Friedhöfe in Südfrank- reich. Nahezu 20 000 Bürger aus Baden sind in der NS-Zeit dorthin verschleppt worden, darunter rund 2000 Juden aus Mannheim. Federführend für diese Gemeinschaftsaktion badischer Städte ist Oberbürgermeister Klotz, Karlsruhe. Die Mehrzahl der Fried- höfe liegt im Raum Toulouse. Für das Ge- samtobjekt wird ein Betrag von 335 000 DM benötigt, wovon nach einem vorläufigen Verteilungsschlüssel 118 000 DM auf Mann- heim entfallen würden. Dr. Reschke sagte: „Ich habe keine Zweifel, daß sich der Ge- meinderat für eine Beteiligung Mannheims entscheiden wird.“ Alsdann teilte der OB mit, daß eine höfliche Entschuldigung der Amerikaner, die mit großer Manöòver-Flugtätigkeit den Fron- leichnamstag gestört hatten, eingegangen Sei. In Zukunft wolle man mehr Rücksicht nehmen. Zum Pflanzenschauhaus:„Ja, das geht halt sehr langsam voran, ich hoffe aber, daß zur Einweihung noch ein paar Blätter auf den Bäumen im Luisenpark hängen.“ Da auch gleich darauf verwiesen wurde, daß die Ebertbrücke länger gesperrt blieb als angekündigt worden-war, meinte Dr. Reschke offenherzig:„Es wäre vielleicht besser, wenn die technischen Aemter sich bei Terminangaben einen kleinen Spielraum In der Sodawasserflasche lauerte der Tod Unglücksfall vom 15. Mai vor Gericht/ Die Angeklagten freigesprochen In Trauerkleidung stand gestern ein al- ter Mann vor dem Schöffengericht— ein arbeitsamer, unbescholtener Schmiedemei- ster vom Jahrgang 1894. Noch heute arbei- tet er als Schleifer in einer Mannheimer Fa- brik. Drei Kinder nannte er sein eigen: Eine 37ährige Tochter, die gestern als Mit- angeklagte neben ihm stand; einen Sohn, der 1943 im Krieg den Soldatentod starb. Das dritte Kind, der 20 jährige Erich, starb am 15. Mai 1958, nachdem er eine kleine Menge eines giftigen Metallreinigungsmit- tels getrunken hatte, das in einer Sodawas- serflasche aufbewahrt worden war. Der Va- ter und die Schwester des 20 jährigen waren der fahrlässigen Tötung angeklagt. Es wurde ihnen vorgeworfen, sie hätten die Sodawasserflasche in ihrer Schriesheimer Wohnung so unachtsam behandelt, daß Erich, der schwachsinnig war und nur die geistige Reife eines drei- big fünfjährigen Kindes besaß, die gefährliche Flüssigkeit zu sich nehmen konnte. „Es sah aus wie Apfelmost!“, charakte- Tisierte die Schwester des Toten das gelbe Metallreinigungsmittel, das der Vater am Abend des 13. Mai, als er von der Arbeit nach Hause kam, in der Mineral wasser- flasche mitgebracht hatte, weil er seine Re- benspritze damit säubern wollte. Die Toch- ter verwahrte die Flasche in einer Nische, genau in einer Höhe von 2,40 Meter, so daß die Flüssigkeit— wie sie glauben konnte— Für ihren Bruder unerreichbar war. Doch am krühen Morgen des 14. Mai holte sich Erich, der mit der Gier der Schwachsinnigen zu essen und Zzu trinken pflegte, die Flasche, ohne daß seine Verwandten das bemerk- ten. Er trank nur einen Scluluck. Aber es war eine tödliche Dosis. Einen Tag später, um 11.30 Uhr, starb er in der elterlichen Wohnung. „Das Mittel roch stark nach Chemie! Ein normaler Mensch würde so etwas niemals trinken!“, urteilte der Vater. Dr. Burger, der Gerichtschemiker, bestätigte als Sach- verständiger die Gefährlichkeit des Reini- gungsmittels. Schon zwei bis vier Kubik- zentimeter können tödlich wirken.„Der zunge Mann wäre kaum mehr zu retten ge- Wesen, denn das Lösungsmittel läßt sich nicht mehr aus dem Körper errtfernen. Es ist besonders tückisch.“ Der Staatsanwalt wür- digte die besonderen Umstände dieses Un- Slücksfalles:„Es liegt hier einer der selte- nen Fälle vor, in dem auch die Angeklagten uneingeschränkt Mitgefühl verdienen, Aber das enthebt uns nicht der Pflicht, zu unter- suchen, ob sich die Angeklagten nicht doch strafrechtlich schuldig machten!“ Der Ver- treter der Anklage plädierte auf fahrlässige Tötung und beantragte eine Gefängnisstrafe von sechs Wochen, die er in eine Geldstrafe umuwandeln bat. Seine Argumentation Kinder kommen zurück Erholung ist zu Ende Heute kommen Kinder aus verschiedenen Lagern der Erholungsfürsorge zurück. Als erste treffen auf dem Hauptbahnhof die Kin- der aus dem Zeltlager„Tromm“ ein(13 36 Uhr). Um 14.30 Uhr folgen die Kinder aus den Lagern Treschklingen, Weiler, Wald- Wimmersbach und Adelshofen. Der Zug mit den Kindern der Lager Neckarkatzenbach, Neidenstein, Waibstadt, Asbach, Kälberts- hausen, Unterschwarzach, Untergimpern, Hasselbach, Neunkirchen und Adersbach kommt um 15.28 Uhr an. Das Lager Gem- mingen folgt um 15.58 Uhr. Aus Haag und Richen werden die Kinder mit Omnibussen abgeholt, die gegen 16 Uhr gegenüber dem Westwerk der Daimler-Benz AG erwartet werden. 28 lautete, daß die Angeklagten das giftige Mit- tel nicht mit der erforderlichen Sorgfalt ver- Wahrt hätten. Das Schöffengericht schloß sich diesen Ausführungen nicht an.„Wir meinen, man kann diesen Leuten keinen Vorwurf ma- chen!“, erklärte Direktor Aichele in der Ur- teilsbegründung. Das Gericht sprach beide von der Anklage der fahrlässigen Tötung frei. Weinend und Arm in Arm hörten die beiden leidgeprüften Menschen, die erst vor wenigen Tagen Ehefrau und Mutter ver- loren hatten, den Freispruch. Die Familie war stets liebevoll um den pflegebedürfti- gen Erich bemüht gewesen. Vor allem der Schwester war der hilflose Junge ans Herz gewachsen. Auch der als Zeuge gehörte Kri- minalkommissar hatte versichert:„Der 20 jährige war der Familie nie zuviel. Die Leute haben sich immer rührend um den Sohn bemüht.“ H. K. ließen. Sind sie dann drei Tage früher als angegeben fertig, stellt alle Welt fest:„Na, die haben aber geschafft l l Immer noch drücken die Stadt und zahl- reiche ihrer Einrichtungen große Raumsor- gen. Das Bürobauprojekt ist noch nicht spruchreif. Die Volks- und Musikbücherei kommt ins Dalberghaus, an dessen Pla- nung bereits gearbeitet wird. Sorgen macht die Musikhochschule, die jedoch bei einem städtischen Neubau profitieren könnte. Uebel ist bekanntlich auch die Volkshoch- schule dran. Der OB„träumt“ hier vom Bau(oder Kauf?) eines Volksbildungshauses, das mit einem zentralen Jugendfreizeit- heim kombiniert werden könnte. Nächster Punkt: Die Schloßwachhäus- chen. Dr. Reschke begrüßte die öffentliche Diskussion mit Bildveröffentlichungen in den Tageszeitungen und äußerte als persön- liche Meinung:„Es wäre schön, wenn sie nicht wieder aufgebaut würden. Mir gefällt das nun offen daliegende Schloß viel bes- ser.“ Anderer Meinung sind allerdings die Fachleute der staatlichen Bauverwaltung, die äußern, die Häuschen seien notwendig, um den architektonischen Maßstab für das gesamte Schloß zu erhalten. Direkten Ein- fluß hat die Stadt nicht auf die Entschei- dung, denn das Schloß gehört dem Staat, und das Finanzministerium des Landes be- zahlt Abriß und Wiederaufbau der Häus- chen(rund 300 00 DM). Ob hier schon das letzte Wort gesprochen ist, blieb offen. Auf die Journalistenanfrage, wer Nach- ktolger von Dr. Passarge, des verstorbenen Leiters der Mannheimer Kunsthalle, werde, antwortete der Oberbürgermeister, daß die Stelle jetzt in einer Reihe von Fachzeitschrif- ten ausgeschrieben werde:„Vorhandene (einheimische) Interessenten sind ja dabei Mitbewerber“, meinte der OB, damit die Journalistenmeinung beantwortend, daß Dr. Passarge noch zu Lebzeiten mehrmals bestätigt habe, daß ihm sein Kustos Dr. Fuchs immer ein glänzender Vertreter ge- Wesen sei, es auch zur Tradition der Mann- heimer Kunsthalle gehöre, ihren Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu stellen. Mit einer Entscheidung sei bis November zu rechnen. Früher— voraussichtlich im Oktober— soll sie für die Nachfolge von Stadtbaudirektor Urban fallen. In Sachen Lufthygiene- Gutachten machen Aufsichtsamt und Gesundheitsamt zur Zeit eine Bestandsaufnahme aller Gegebenheiten und prüfen, was geschehen muß. Industrie- und Handelskammer haben bereits einiges getan; der Ausschuß tagt voraussichtlich im September. Eine abschließende Diskussion war der Wiederzulassung des Flugplatzes Mannheim-Neuostheim gewidmet, in der unterstrichen wurde, daß eine Lärmbelästi- gung durch Verlegung der Ein- und Aus- flugschneiße für die Anwohner kaum noch Segeben sei. Auch Neuhermsheimer Be- schwerden wolle man noch gerecht werden. Der OB sicherte zu, daß das Baureferat eine Stellungnahme über den schlechten Bau- grund des Platzes abgeben werde und ver- trat zusammenfassend die Meinung, Mann- heim dürfe den Anschluß an das entstehende Kleinflug-Verkehrsnetz, das ohne Zweifel Zukunft habe, nicht verlieren. Der„MM“ wird auf das Thema in Kürze noch ausführ- lich eingehen.) Kloth 9 2 10,50 Meter lang, 2,50 Meter im Durchmesser u Ein 50 000-Liter-Kessel, 6, Tonnen schwer, rollte gestern abend auf 480 beidseitig lenkbaren Vier-Achs- Tieflader langsam durch die Toreinfahrt der Mannheimer Großdruckerei. Im Hof paclete ihn der Autokran II der Transportfirma„Graeser“ und sette ihn in die vorbereitete Bettung eines Kellers. Der Riesen-Kessel Soll für die im Neubau des„MM und der Mannheimer Großdruckerei geplante Heizung das G1 speichern. Kleine Chronik Verkehr über Ebertbrücke a b heute wieder normal Nach Beendigung der Bauarbeiten auf der Friedrich-Ebert-Brücke fahren ab heute, Betriebsbeginn, auch die aus Richtung Feu- denheim und Käfertal kommenden Straßen- bahnzüge wieder über die Friedrich-Ebert- Brücke. Am gleichen Tage, im Laufe des Nachmittags, wird auch der Fahrzeugver- kehr in der Nord- Süd- Richtung über die Friedrich-Ebert-Brücke freigegeben. 0 Jubilar auf Freilichtbühne Walter Zehnbauer Am Samstagabend geht auf der Freilicht- bühne Waldhof die letzte Aufführung von Goethes„Götz“ in Szene. Mit dieser Vor- stellung feiert der Götz-Darsteller Walter Zehnbauer sein 25 jähriges Jubiläum auf der Laienbühne. Als 13jähriger kam der heute 38 jährige Spenglermeister zur Jugendbühne des„Dramatischen Clubs“(Vorgänger der Freilichtbühne). Er spielte unter anderem in den Stücken„Wunderblume“,„Schneewitt- chen“ und„Vogel Phoenix“. Bald schon wech- selte er als Charakterdarsteller zur Senio- renbühne. Hier waren seine besten Rollen: Dr. Siedler im„Weißen Röß'!“, Kaspar im „Freischütz“, König Gunther in den„Nibe- lungen“, Herzog Albrecht in„Agnes Ber- nauer“ und in seinem Jubiläumsjahr der Götz, Auch als Ansager und Rumorlst be- sitzt der Spengler- Schauspieler béachitliches Talent. 5 8 Neues Haus für alte Firma Blumen- Karcher baute auf Der 1888 von Georg Karcher gegründete Gartenbaubetrieb mit Blumengeschäft am Friedhof Nr. 3/11 war von Kriegsschäden Gestern nachmittag betrat der schwer- beschädigte Rentner August Klein aus Feudenheim, der armamputiert ist, die Schalterhalle des„MM“. Er zeigte sei- nen Schwerbeschädigten- Ausweis vor und spendete 50,.— Mark für Günther Ebert. Nach einiger Zeit kam er zurück und sagte:„Ich habe eben meine Rente geholt und möchte noch weitere 50.— Mark drauflegen.“ Bevor„MM“-Kas- sier Kraft etwas sagen konnte, war der Mann wieder gegangen. Ein anderer Rentner legte bei Kassier Krebs 50. Mark auf den Tisch. Schüchtern fragte der Angestellte den Mann, ob es nicht ein wenig zu viel sei. Dessen trockene Antwort:„Ha, ich raach' jetzt nimmer und trink nix, dann geht's.., sprachs und stiefelte zufrieden davon. * Der kleine Wolfgang Geißler schreibt an das Kind Ebert:„Lieber Günther, ich kenne das Leid. Von meinen vier Le- bensjahren bin ich seit dreien gelähmt. Mir kann keiner helfen. Um so mehr freut es mich, daß bei Dir Aussicht auf Genesung besteht. Herzlichst Wolfgang.“ — Klein- Wolfgang spendete über sei- nen Papi 5,— Mark. * Ein kleines Mädchen namens Ute Paul erbat von ihrer Mutter 5.— Mark. Sie bettelte und versprach:„Mutti, ich will! diesen Sommer kein Eis mehr SS sen * Derweil gehen Obmänner und Ver- trauensleute der Betriebsräte durch die Werkshallen und Arbeitsstätten und sammeln. Die ersten Zeichen der Soli- darität der arbeitenden Menschen unter- einander sind in Form von Betriebs- und Belegschaftsspenden eingegangen. Weitere 3000— Mark am vierten Tag der Aktion der Nächstenliebe bringen uns ein gutes Stück weiter. Selbst Wenn der kleine Günther Ebert— wie seine Ludwigshafener Leidensgefährtin Ingrid Kief— zur Rettung nach Ame- rika geflogen werden müßte, wofür rund 25 000.— Mark benötigt würden, sind wir guter Hoffnung, daß dieses höch- ste Spendenziel annähernd er- Vierter Jag: Weitere 3000 DM für Günther Ebert Spendestand der Mannheimer„Aktion Nächstenliebe“: 5 300 DM reicht werden kann. Sollte durch fort- schreitenden Stand deutscher medizini- scher Forschung eine Operation in Deutschland möglich sein— dann wäre das große Ziel bald erreicht, denn der Flug für Mutter und Kind, verbunden mit langen(und doppelten!) Aufent- haltskosten, verschlingt über die Hälfte der notwendigen Spendensumme. Lei- der kann über die Möglichkeiten in Deutschland, da es sich um eine medi- zinisch-wissenschaftliche Frage handelt, im Handumdrehen nicht entschieden werden. Die Redaktion ist jedoch be- müht, eine Klärung baldmöglichts her- . H. Schneeklotn Stand der Spendenliste am Donners- tagabend, 28. August: Uebertrag vom 27. August DM 2 475,18 36 mal ungenannt à 5.— 180.— 29 mal ungenannt à 10. 290,.— 6 mal ungenannt à 20. 120.— Rentner 5.— Anne Vogel 10.— Ungenannt, Ladenburg 5.— Ungenannt, Feudenheim 5.— August Tronsier 5.— Erwin Weißenberger 5.— Rentner 5.— 70 jähriger Rentner 5.— Rentner 10.— Ungenannt 6,50 Buart. 10.— Rentner 5.— Rentner 10.— Ungenannte alte Frau 10.— Resi 57.— 6 mal ungenannt à 3.— 18.— W. B. O. 75.— 4 mal ungenannt à 15. 60.— W. H., Mannheim 50.— Rubo 20.— Rentnerin 5,.— Loge Carl zur Eintracht 100.— 2 mal ungenannt à 40.— 80.— Zwei Ueberweisungen 15.— Ungenannter Rentner 50.— F. 5.— Ungenannt 100.— J. St., Rentnerin 5.— Schollmaier 20.— Ferienkreis Paul-Gerhardt-Gemeinde 20. Ungenannt 1.— Ungenannt, Sandhofen 5.— L. E. 5.— Zwei Kolleginnen 10.— schwer betroffen worden. Das Haus war Ungenannt 25.— Schwerbeschädigter Renter, August Klein, Feudenheim 100. Hausgemeinschaft Mönchwörthstraße 30, Hermann Staab 10.— Verein für Deutsche Schäferhunde, Neckarau 50,.— Belegschaft Justus Arnold GmbH 45,.— Ungenannt 50.— Belegschaft E.& St. Gen. 40.— Belegschaft Margarine-Union, D 7 204, Ungenannt 42.— Ungenannt ö 2.— Buchhaltung Portland-Zement, Heidelberg 13. Klein-Ute Paul 5.— Franz Kröpf 10. Franz Briza 5.— Erika Schmidt 5.— Peter Speicher 10.— Ungenannt 30.— Angestellte Hapag-Lloyd- Reisebüro 70. Günter Krause 107. Schüborr 5.— Nr Er: 10.— Otto Gregori 10,.— E. H. 50.— Hans Brandt 5.— Nothilfe-Krankenversicherung Mannheim 250.— Steinbrecher 5.— P. Funk 20.— Maria Krapf 10.— H. Wik 10.— Anna Mildenberger 10.— Norbert Fleuchaus 5.— Hans Kestler 20.— Hans Scheidel 10,.— Albert und Lina Seitz 10,.— Rogmann 10.— Heinrich Knoke 5.— Schäftlein 10.— Stengel 25,.— Beier 8.— Heinz Irmer 5.— A. Reichert 5.— Gispert Dütting 10.— Diringer& Scheidel 50.— Liselotte Volz 10.— Max Zipfel 10.— Alfred Lambert 5.— Tilli Sandieber 15.— E. Sch. 10.— Names 7.— Schl. 50,.— E. 15.— Zwei Rentner 5.— Ungenannt 10. Summe 5 257,86 Sto/ Bild: Steiger der großen Stadt stark zerstört und konnte nach Kriegsende nur notdürftig wieder für den Verkauf her- gerichtet werden. Der jetzige Inhaber, Fried. rich Karcher, verlegte daher den Verkauf vom 14. Juli bis zum 23. August in einen Behelfsbau und erbaute an der alten Stelle ein neues Haus, desesn erster Bauabschnitt nun vollendet ist. Seit Mittwoch verfügt die Firma über moderne Ladenräume mit ęro- Ben Schaufensterflächen. Sto Vermißte 14jährige in Mannheim aufgegriffen Fast genau ein Jahr nach ihrem Ver- schwinden ist die inzwischen 14 Jahre alt gewordene Ilka Kneip aus Ramstein im Landkreis Kaiserslautern wieder aulge⸗ taucht. Wie die Kreisgendarmerie am Don- nerstag mitteilte, wurde das seit zwölf Mo⸗ naten vermißte Mädchen auf Grund der Vermißtenanzeige seiner Eltern am Mitt woch von einer Polizeistreife in Mannheim aufgegriffen. Am 22. August 1957 hatte sich die damals gerade 13 Jahre alt gewordene Ilka aus der elterlichen Wohnung in Ramstein entfernt und war nicht wieder zurück gekehrt. Nachdem monatelang keine Spur von ihr entdeckt werden konnte, vermutete Gendarmerie und Polizei schließlich ein Verbrechen. Die Kreisgendarmerie in Kai. serslautern hatte am Donnerstag ein noch- maliges Fahndungsersuchen an die Bevil. kerung richten und eine Fotografie der Ver- mißten veröffentlichen wollen, als kurz zu- vor die Mitteilung eintraf, daß IIka Kneip in Mannheim entdeckt und in Gewahrsam genommen worden war. Weshalb sich das Mädchen von zu Hause entfernte und vie sie ein ganzes Jahr untertauchen konnte, 18 noch nicht bekannt. »Eine halbe Stunde Städtebau“ nennt sich eine kleine Ausstellung, die der Mannheimer Architekt W. Panther vom 2. bis 4. Septem- ber, jeweils von 9 bis 18 Uhr, im Parterre eines Neubaus in B 6, 8 zeigt. Die Ausstel- jung will auf aktuelle städtebauliche Pro- bleme hinweisen. Aus dem Polizeibericht: Sittlichkeits verbrechen an kleinem Mädchen „Kinder, wo kann ich eine Zeitung kau- fen?“, fragte ein 31ährer Arbeiter drel spielende Kinder. Die drei wollten bereitwil lig mit ihm bis zum nächsten Zeitungsstand gehen. Unterwegs schlug der Mann vor, Ver- steck zu spielen. Zwei der Kinder blieben zurück, während er mit dem dritten, einem sechsjährigen Mädchen, in ein Trümmer- grundstück eindrang und sich dort an ihm verging. Die Polizei war unterdessen von der Entführung des Mädchens unterrichtet wor- den. Sie fand den Täter in der Neckarstadt, Er hat sein Vergehen bereits gestanden. Rowdy bedrohte die Polizei Nachts zwischen 3 und 4 Uhr benahm sich ein 18 jähriger Bursche zwischen J 1 und U! verdächtig; er wurde deshalb von einer Poli- zeistreife angehalten; er weigerte sich je- doch, seine Personalien anzugeben und nahm den Polizisten gegenüber eine drohende Haltung an. Als er in der linken Gesäßtasche — augenscheinlich nach einer Waffe greifen wollte, wurde er festgenommen; sein an- dauernder Widerstand mußte mit dem Gummiknüppel gebrochen werden. Der Bur- sche gehört zu einer Gruppe Jugendlicher die erst kürzlich unliebsam auffiel. Verlustgeschäft In einem Mannheimer An- und Verkaufs- geschäft wollte ein Mann ein Tonbandgerät verkaufen, das er in Karlsruhe auf Raten. zahlung erstanden hatte. Er wies dabei eine gefälschte Quittung vor. Die Polizei konnte sich rechtzeitig einschalten und das Gerät im Werte von 560 DM sicherstellen. Der Mann, ein Angestellter aus Karlsruhe, wurde fest- genommen. Unliebsame Badeüberraschung Zwei junge Leute aus Käfertal, die in einem Baggersee bei Brühl gebadet hatten, mußten feststellen, daß ein Feil ihrer Hei- der, zwei Uhren und andere Gebrauchs- gegenstände im Werte von etwa 500 DM ge- stohlen waren. Ein 19 jähriger junger Mann von der Rheinau konnte bereits als Dieb fest genommen werden. Er hatte die beiden Uhren schon versetzt; die Kleider und Ge- brauchsgegenstände wurden den beiden Be- stohlenen zurückgegeben. Weitere Lokalnachrichten Seite 8 arte aue töd fore ent sch noc Kor Kör der die bel. for: Tei Sch tief zud chu die ser und F einem nheimer er“ und die im eichern, Steiger riegsende kauf her- er, Fried. Verkauf in einen ten Stelle labschnitt erfügt die mit gro- Sto 8 fen em Ver. Jahre alt stein im aufge- am Don- wölf Mo. rund der am Mitt. lannheim natte sich dene Ilka Ramstein zurück · ine Spur vermutete lich ein in Kai in noch- e Bevöl. der Ver- kurz zu- xa Kneip wahrsam sich das und wie onnte, ist enmt sich umheimer Septem- Parterre Ausstel- che Pro- 2 ö n 1 ing kau- ter drel ereitwil ngsstand vor, Ver- blieben n, einem rümmer- an ihm von der tet wor · karstadt. len. . ahm sich und U! aer Poli- sich je- ad nahm lrohende ägtasche greifen ein an- üt dem er Bur- ndlicher, erkaufg- mdgerät Raten- bei eine g konnte 0 Jerät im r Mann, de fest- 8 die In hatten, er Hei- rauchs- D ge- r Mann eb fest beiden ind Ge- den Be- ite 8 Kr. 198/ Freitag, 29. August 1958 AUS DEN BUNYDESLANDERN Seite Er Ernteaussichten haben sich verschlechtert Die letzten Wochen waren zu naß/ Erntenotstand in Schleswig-Holstein/ Nordhessen befürchtet Katastrophe Hamburg. Die unbeständige und feuchte Witterung der letzten Wochen hat die Ernteaussichten— besonders bei Getreide ſast im gesamten Bundesgebiet verschlech- tert. Während die Situation Ende Juli noch recht günstig beurteilt wurde, droht jetzt in einigen Anbaugebieten eine Katastrophe, falls sich das Wetter nicht noch in letzter Minute bessert. Auf alle Fälle aber ist fast überall mit einer Qualitätsminderung zu rechnen. Schleswig- Holstein: Der Erntenotstand mußte ausgerufen werden. Soldaten, Poli- — 2000 Pilzarten in den deutschen Wäldern Neustadt/ Weinstraße. Rund 2000 Pilz- arten, darunter wertvolle Speisepilze, aber auch fast genau so viele gefährliche und oft tödlich wirkende Giftpilze haben die Pilz- forscher bisher in den deutschen Wäldern entdeckt. Um einige der noch immer, kriti- schen“ Pilzarten, die von den Mykologen noch nicht einwandfrei bestimmt werden konnten, vielleicht doch katalogisieren zu können, sind zu der viertägigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde, die am Mittwoch in Neustadt begann, auch belgische, österreichische und Schweizer Pilz- forscher eingeladen worden. Bei einem Erfahrungsaustausch und bei gemeinsamen Exkursionen in verschiedene Teile des Pfälzer Waldes und des nördlichen Schwarzwaldes soll versucht werden, noch tiefer in die Geheimnisse der Pilzflora ein- zudringen. Von der eingehenden Bespre- chung ihrer Exkursionsfunde erhoffen sich die Mykologen wichtige neue Erkentnisse Großbrand im Kreis Sinsheim Sinsheim. Durch einen Großbrand wur- den in der Nacht zum Donnerstag in der Gemeinde Epfenbach drei mit Erntevorräten und Geräten gefüllte Scheunen vernichtet. Nur durch den Einsatz der Feuerwehren aus der ganzen Umgebung konnte eine weitere Ausdehnung des Brandes verhindert werden. Der durch den Großbrand entstandene Ge- bäude- und Fahrnisschaden wird auf über 100 000 Mark geschätzt. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. „Marschbefehl“ für den Freund Ueberlingen. Viel belacht wurde im Ueber- Unger Gerichtssaal der Ausweg, auf den eine junge Telefonistin aus dem Bundesverteidi- gungsministerium verfallen war, um ein Wie- dersehen mit einem verheirateten Mann zu ermöglichen, den sie bei ihrem Sommerurlaub im Jahre 1954 in Meersburg kennengelernt hatte. Damit es die Frau ihres Freundes nicht merke, schickte ihm die junge Dame nämlich auf offlziellem Briefbogen mit zwei willkür- lich gewählten Dienstsiegeln eine amtliche Vorladung aus dem Bundeskanzleramt. Mit diesem„Marschbefehl“ konnte der Mann un- gehindert zu seiner Geliebten reisen, die ihm, als sein Geld ausgegangen war, auch noch den größten Teil ihres Sparguthabens in Höhe von 500 Mark übergab. Als der Mann jedoch auf eine zweite„Vorladung“ hin nicht mehr erschien, weil seine Frau hinter den Schwin- del gekommen war, und auch von dem ge- liehenen Geld nichts zurückkam, wandte sich die Enttäuschte an den Staatsanwalt. Der Strafrichter konnte ihr aber nicht helfen. Dem wegen Betrugs Angeklagten war nicht nachzuweisen, daß von einem Darlehen und der Pflicht, die Summe zurückzuzahlen, je einmal die Rede gewesen sei. Er wurde daher mangels an Beweisen freigesprochen. zisten und Bundesgrenzschutz sollen notfalls beim Bergen des Getreides eingesetzt wer- den, das noch auf den Feldern steht. Be- sonders große Auswuchsschäden zeigt der Roggen, vom Weizen stehen noch annähernd drei Viertel auf dem Halm. Vom Sommer- Menggetreide sind noch rund 60 Prozent, vom Hafer und vom Menggetreide noch gut 95 Prozent draußen. Niedersachsen: Besonders von Ernte- schäden betroffen ist das südliche Nieder- sachsen. Dort konnte erst etwa ein Viertel der Getreideernte eingebracht werden. Der Roggen steht noch bis zu 60 Prozent in Hok- ken. Im südlichen und auch im nördlichen Teil des Landes beginnt das lagernde und geschnittene Getreide auszuwachsen. Nordrhein- Westfalen: Auch an Rhein und Ruhr und in Westfalen sind auf den Rog- genschlägen Auswuchsschäden zu beobach- ten. Aehnlich ist es beim Weizen, der erst bis zu einem Viertel eingebracht ist. Bei allen Getreidesorten ist mit hohen Quali- tätsabzügen zu rechnen. Mengenmäßig wird eine Mittelernte bei Brotgetreide erwartet, falls die Ernte bald eingefahren werden kann. Auch bei Kartoffeln rechnet man mit einer Mittelernte. Die frühen und mittel- frühen Sorten erbrachten hohe Erträge. Gün- stig ist das Bild bei den Zuckerrüben. Son- niges Wetter ist jetzt jedoch dringend not- wendig, um den Zuckergehalt zu steigern. Die Aussichten für die Futterversorgung sind sehr günstig. Hessen: Zahlreiche hessische Bauern, vor allem im nördlichen Teil des Landes, hat das schlechte Wetter in eine kritische Lage gebracht. Zwei Drittel des Getreides stehen noch auf den Feldern. Weizen, Hafer und Gerste können wegen der Näße noch nicht eingebracht werden. Der Weizen droht aus- zuwachsen. Der Roggen ist bereits einge- bracht, jedoch ist er feuchter als sonst und zum Teil ausgewachsen. Für die nordhessi- sche Landwirtschaft wird vom Geschäftsfüh- rer des Kreisbauernverbandes Kassel eine Katastrophe erwartet, wenn sich das Wetter nicht bald ändert. In anderen Landesteilen ist die Ernte jedoch schon ganz und ohne Schäden eingebracht worden. Rheinland-Pfalz: Die Getreideernte wird quantitativ und qualitativ gut bis sehr gut beurteilt. Nur in klimatisch ungünstigen Höhenlage hat das schlechte Wetter der bei- den letzten Wochen Ausfälle gebracht. Die Hackfruchternte wird nach wie vor als gut angesehen. Die Obsternte ist zufriedenstel- lend. Das Wetter hat die Gemüseernte be- sonders begünstigt, so daß zum Teil erheb- liche Schwierigkeiten beim Gemüseabsatz auftreten. Die Tabakernte ist sehr günstig und vor allem qualitativ sehr gut ausgefal- len. Die Weinbauern rechnen mit wesentlich höheren Erträgen als im vergangenen Jahr. Wenn die Witterung der nächsten sechs Wo- chen günstig ist, wäre auch qualitativ ein guter„Herbst“ fällig. Baden- Württemberg: Für das ganze Land wird mit einer Getreideernte gerechnet, die den Durchschnittsertrag der letzten fünf Jahre um 15 Prozent übertrifft. Unwetterschäden sind nur regional aufgetreten. Gebietsweise herrschten Getreidekrankheiten, die das Dreschergebnis ungünstig beeinflußten. Bei Kernobst wird eine Rekordernte erwartet. Der Ertrag an Aepfeln wird auf 6,4 Mil- lionen Doppelzentner geschätzt. Er wird selbst die große Apfelernte des Jahres 1950 übersteigen. Saarland: Die Ernte an der Saar, die noch vor kurzem als gut bis sehr gut bezeichnet wurde, ist jetzt nur noch als mittelmäßig an- zusehen. Das Ausmaß der Qualitätsver- schlechterung des Getreides läßt sich noch nicht abschätzen. Die Futterernte ist quan- titativ sehr groß, die Qualität hat jedoch unter dem Regen stark gelitten und ist nur mittelmäßig. Die Hackfruchternte ist im all- gemeinen gut. Die Ernteaussichten für Aepfel sind mittel bis gut, für Birnen mittel. Die Kirschenernte war mittel bis mäßig. Der Saarländische Weinbau hofft auf einen mitt- leren Herbst. 1 Bayern: Zahlreiche Unwetter während der Sommerwochen haben den vielverspre- chenden Getreidestand erheblich beeinträch- tigt. Nässeschäden traten besonders im bayerisch- württembergischen Grenzbereich auf. Mehrere Gemeinden, die erwerbsmäßig Obstbau betreiben, wurden vom Hagelschlag schwer geschädigt. Deutsches Atomforschungszentrum macht Fortschritte Die Kernreaktorenbau- und Betriebsgesellsckhaft gab dem Karlsruher Gemeinderat Bericht uber den Stand der Bauarbeiten am Deutschen Atomforschungszentrum bei Karlsruhe. Danach sind die Institute für Neutronenphysik und Reaktortechnik, für Strahlenbiologie und Strahlenschutz bereits im Rohbau erstellt. Die Innenmontage wird wegen der kompli- zierten Einrichtung nock einige Monate in Anspruch nehmen. Der eigentliche Reaktor, der bis 1960 betriebsfertig sein soll, ragt bereits fünf Meter über den Boden. Zur Zeit sind auf dem Gelände 400 Arbeiter beschäftigt.— Unser Bild zeigt Montagearbeiten an dem 250-A- Neutronen- Impuls- Generator in der Technikums-Halle des Instituts für Neu- tronen- Physik und Realctor-Technik. Die Untertunnelung des Nordostseekanals .. Schreitet voran/ Kanal-Tunnel wird bald eingeschwommen Rendsburg. Die Arbeiten für das große Kanalkreuzungswerk, den Tunnel zur Un- ter führung der Europastraße 3 unter dem Nordostseekanal bei Rendsburg, gehen in allen Bauabschnitten einschließlich der er- forderlichen Straßen und der acht Brücken- bauten gut voran. Das erste Brückenbauwerk unweit der künftigen nördlichen Tunnel- öffnung für die Zubringerstraßen ist bereits fertig. Die zur Zeit größte Baustelle in Schles- wig- Holstein ist acht Kilometer lang. In der Südbaugrube wird gegenwärtig das 140 Meter lange Mittelstück der Tunnelröhre be- toniert und zur Isolierung mit einem Stahl- blechmantel umkleidet. Dafür werden sieben je 20 Meter lange Blöcke nacheinander her- gerichtet und dann miteinander verbunden. Der riesige Tunnelkörper aus Stahlbeton, der in der Wasser verdrängung einem 20 000 Tonnen-Schiff entspricht, wird im Dezember dieses Jahres in den Kanal ausgeschwom- „Munitionskiste der Eifel“ wird geräumt Hundert Tonnen Munition auf dem Grund des Schalkenmehrener Maares Schalkenmehren. Im Vulkanmaar bei Schalkenmehren im Eifelkreis Daun suchen seit einigen Tagen zwei Munitionstaucher aus Rheinland-Pfalz und Hessen nach Ar- tilleriegranaten und Infanteriemunition aus dem zweiten Weltkrieg. Die Sprengkörper, die kürzlich von Tauchern der Trierer Le- bensrettungsgesellschaft zufällig entdeckt wurden, waren 1945 von deutschen Truppen und später auf Befehl der Amerikaner von Bahnangestellten versenkt worden. Die Taucher haben in fünf Tagen über fünf Tonnen Artilleriegeschosse aus dem Maar geholt. Die Munition wurde vom Spreng- kommando Trier zu einem Spreng- und Verschrottungsplatz transportiert. Seit bekant ist, daß im Schalkenmehrener Maar schätzungsweise 100 Tonnen Munition liegen, wird der Kratersee bei Schalken- mehren scherzhaft„Munitionskiste der Eifel“ genannt. Die beiden Taucher und das Trie- rer Kommando werden einige Monate zu tun haben, bis sie die zahlreichen Geschosse geborgen und unschädlich gemacht haben. Die Taucher können täglich nur vier Stun- den arbeiten, da es außerordentlich an- strengend ist, die schweren Geschosse ans Ufer zu schaffen. Um die Arbeit zu erleich- tern, haben sie ein kleines Floß gebaut, mit dem sie auf den See hinausfahren. Hier ar- beiten ständig zwei Mann an den Pumpen, die die Munitionstaucher mit Luft versorgen. Bisher wurde bis in eine Tiefe von elf Me- tern getaucht, doch soll auch noch Munition in Zwanzig Metern Tiefe liegen. Eine besonders schwierige Aufgabe der Taucher ist die Bergung von zwei oder drei V-I-Fernlenkgeschossen, die in den letzten Kriegsmonaten in das Schalkenmehrener Maar gefallen sein sollen. Die V-I-Raketen sollen vollständig erhalten sein. Man hofft, auch ihre Antriebsaggregate bergen zu kön- nen, die bisher nur vereinzelt unversehrt aufgefunden wurden. Insgesamt sind im Kreis Daun im zweiten Weltkrieg etwa 600 V-I- Blindgänger niedergegangn. Doch wur- den die Raketen beim Aufprall fast alle völlig zerstört. men und innerhalb eines Tages in die dafür ausgebaggerte Rinne abgesenkt werden. Für diesen Tag wird der Schiffsverkehr im Kanal unterbrochen. Jährlich stößt an dieser Stelle ein Kanal- verkehr von rund 69 000 Schiffen auf einen Straßenverkehr von täglich bis zu 11 000 Fahrzeugen, die beide im Wechsel durch die Brücke geschleust werden müssen. Dieses Verkehrshindernis gab den Anstoß zum Tun- nelbau. Man rechnet mit 64 Millionen Mark Kosten für das gesamte Kreuzungswerk ein- schließlich des Straßenbaus. Durch den Fern- verkehrs-Tunnel werden stündilch 4000 Kraftfahrzeuge in beiden Richtungen rollen können. Bei einer Länge von 1280 Metern wird der Tunnel dessen Sohle rund 20 Meter unter dem Kanalspiegel liegen soll, den Höhenunterschied nach beiden Tunnel- Enden auf je einer Rampe im Norden und Süden mit einer Steigung von vier Prozent überwinden. Der vierspurige Tunnel mit zwei Fahr- bahnen von je 6,80 Meter Breite wird eine lichte Durchfahrtshöhe im Mittelteil von 4,55 Meter erhalten, die sich in den an beiden Enden anschließenden geschlossenen Rampen auf 6,55 Meter erweitert. Zwischen dem ge- schlossenen Tunnel und den offenen An- fahrtrampen werden rund 80 Meter auf bei- den Seiten mit einem„Raster“ aus Quer- und Längsscheiben in Stahlbeton überdeckt werden, um die Kraftfahrer bei Tage an den Wechsel von Tageslicht und Tunnel- beleuchtung zu gewöhnen. Die geschlossene Tunnelstrecke beträgt insgesamt 640 Meter, wovon je 250 Meter auf die geschlossenen Rampenstrecken und 140 Meter auf das unter dem Kanal verlaufende Mittelstück entfallen. Rendsburg soll bald auch noch einen kleineren Bruder des Tunnels erhalten. Die- ser Fußgänger- und Radfahrer-Tunnel, der unter Beteiligung Rendsburgs und dreier be- nachbarter Gemeinden gebaut werden soll, wurde seinerzeit aus dem großen Kanal- kreuzungswerk ausgeklammert. dpa- Bild 65 Mordversuch? Kaiserslautern. Amerikanische und deut- sche Polizei fahnden seit Mittwochmorgen nach einem Angehörigen der amerikanischen Armee, der am späten Dienstagabend an der Autobahn bei Ramstein im Landkreis Kai- serslautern einen Mord- oder Totschlagsver- such an einer 28 Jahre alten deutscher Frau unternommen haben soll. Die in Kaisers- lautern wohnende Frau Margarete G. war, wie die Polizei mitteilte, gegen 22.15 Uhr von einer amerikanischen Mp-Streife neben der Zubringerstraße zur Autobahn bei Ramstein mit einer Drahtschlinge um den Hals be- wußtlos aufgefunden worden. Sie wurde zu- nächst in das Landstuhler Krankenhaus ge- bracht und später in das Städtische Kran- kenhaus Kaiserslautern übergeführt, wo sie noch in der Nacht das Bewußtsein wieder- erlangte. Es besteht keine Lebensgefahr. Nach der Darstellung der Frau hatte sie am Mittwoch in einer Gaststätte in Ramstein einen amerikanischen Soldaten kennen- gelernt, mit dem sie bis 22 Uhr in dem Lokal zusammen war. Anschließend will sie mit diesem Amerikaner in dessen Kraft- wagen in Richtung Autobahn gefahren sein. Dort habe sie ihr Begleiter umzubringen versucht. Sie schildert ihn als etwa 27 Jahre alt, mittelgroß und untersetzt. Die Ermitt- lungen werden von der deutschen Gendar- merie in Ramstein, der weiblichen Kriminal- polizei in Kaiserslautern sowie von der ame- rikanischen Militär- und Kriminalpolizei geführt. 5 21. Bergsträßer Winzerfest Bensheim. Das letzte und zugleich größte Weinfest an der hessischen Bergstraße, das „21. Bergsträßer Winzerfest in Bensheim“, wird in diesem Jahr vom 6. bis 14. Septem- ber begangen. Im Mittelpunkt dieses Festes wird am ersten Sonntag ein etwa vier Kilo- meter langer Festzug mit über 50 Gruppen und Wagen stehen, mit dem unter anderem ein Ueberblick über die in Süddeutschland noch vorhandenen Trachten gegeben werden soll. Von Oberhessen bis hinunter zum Bodensee haben bereits über 1000 Personen ihr Kom- men in Tracht zugesagt. Musikalische, sport- liche und kulturelle Darbietungen in dem auf dem Marktplatz im Herzen der Stadt errichteten„Weindorf“ füllen die übrigen Tage aus, ehe das Fest nach einem großen Feuerwerk am 13. September mit einem fröhlichen Programm ausklingt. H. G. 355 wie in den besten e b,— 8 eee.— eee,. L eee. . mm 1. e, eee. — EKreditschecks im 1. Slock Federleicht- und doch wolligwarm! Die Bügelfalte hält sogar bei völliger Durchnässung! 9 Reinigen- ein Kinderspiel! W 2 DRALON-HOSEN in Serge und Fresko grau braun · oliv Moderne Formen. Solide Verarbeitung. 41. 59. 65. Beachten Sie bitte unser Spezial-Fenster! Seite 8 MORGEN Nürnberg. Die Fahndung nach dem un- bekannten Doppelmörder von Nürnberg wird jetzt auch auf Oesterreich ausgedehnt. Die Nürnberger Polizei hat den österreichischen Sicherheitsbehörden auf deren Ersuchen am Donnerstag umfassende Unterlagen über die beiden Morde übermittelt, denen am 22. Juli der 36jährige Nürnberger Diplomlandwirt Matthias Neidenbach und die 65 rige Witwe Elisabeth Wiggen zum Opfer gefallen waren. Nach Wiener Pr meldungen hatten in den letzten Tagen zahlreiche deutsche Tou- risten in Oberösterreich der Polizei berich- tet, sie hätten den„Mörder mit dem Musso- Belgische Königsfamilie in der Pfalz Ramstein Pfalz). Die belgische Königs- familie mit dem jungen König Baudouin an der Spitze hält sich seit Montag ganz privat in der Westpfalz auf. Außer dem regierenden Monarchen nehmen auch Exkönig Leopold, dessen Gattin, Prinzessin de Rethy, und Prinz Albert an einem internationalen Golftur- nier teil, das der Golfklub des amerikani- schen Grohflugplatzes Ramstein“ Landstuhl vom 25. bis 31. August mit insgesamt 150 Spielern aus elf Ländern auf seinem Golf- feld bei Ramstein veranstaltet. 4 Rendezvous der kleinen Schiffe Frankfurt. Am idyllischen Weiher im Frankfurter Ostparkgelände wird gegenwär⸗ tig ein„Hafen“ gebaut. Wie die Gesellschaft der Modellbaufreunde Deutschlands mit- teilte, sind ehrenamtliche Helfer damit be- schäftigt, Kajanlagen und Unter wasserstege zu schaffen, an denen Schiffe anlegen und Rennboote bedient werden können. Am 7. September werden dann Modelljachten aller nationalen und internationalen Klassen auf dem Weiher ihre stolze Bahn ziehen— vorausgesetzt, daß der Wind günstig ist. Bei der ersten„Frankfurter Modell-Re- gatta 1958“ werden Schiffsmodellbauer aus dem gesamten Bundesgebiet ihre tech- nischen Leistungen und ihre Navigations- kiinste im sportlichen Wettbewerb zeigen. Wirklichkeitsgetreue Nachbildungen von Handels-, Tank- und Kriegsschiffen und schnittige Rennboote, angetrieben von Elek- tro-, Diesel- oder Glühkerzenmotoren oder von Strahlentriebwerken werden die Was- serfläche durchpflügen. Die Hauptattraktion wird der Start der Geisterflotte sein, die mit „ vom Ufer aus ferngesteuert wird. Zollfreies Gas aus Konstanz Konstanz. Die Stadtwerke Konstanz kön- nen ihr Leuchtgas weiterhin zollfrei über die Grenze strömen lassen. Der Berner Bundes- rat hat jüngst beschlossen, daß das„in Rohr- leitungen aus der ausländischen Wirtschafts- zone eingeführte und zum Verbrauch in Ort- schaften der schweizerischen Wirtschaftszone bestimmte Leuchtgas zollfrei“ ist. Konstanz Schweizer Gemeinden am Untersee und Hochrhein jährlich mit insgesamt 1,2 Millio- nen Kubikmeter Gas. Diese Lieferungen Wurden auch während des Krieges nicht un- terbrochen. 8 95 0 4 „Freizügigkeit“ ver Bonn: Hannover soll„zweifelhafte Bonn. Zuständige Stellen in Bonn be- obachten mit einer gewissen Sorge, daß„z wei- felhafte“ Arbeitgeber in den niedersächsi- schen Flüchtlingslagern Sandbostel und Westertimke mit jugendlichen Sowjetzonen- flüchtlingen undurchsichtige Arbeitsverträge abschließen. Wie wir bereits berichteten, wer- den auf dise Weise vor allem Mädchen meist in Nachtlokalen untergebracht und zur Pro- stitution veranlaßt. Informierte Kreise in der Bundeshauptstadt erklärten dazu, dag vom Bund aus leider wenig dagegen getan werden könne. Man glaube jedoch, daß die Landes- regierung Wege und Mittel finden könne, um diesen„Arbeitgebern“ auf rechtlichem Weg das Handwerk zu legen. Dem Bundestag liegt ein SpD-Antrag zur Aenderung des Gesetzes über die Notauf- nahme von Deutschen im Bundesgebiet vor, in dem unter anderem gefordert wird, daß sich alle Sowietzonen-Flüchtlinge binnen eines Monats bei den zuständigen Bundes- Notaufnahmestellen zu melden haben. Nach Kloster Frauenchiemsee brannte Rosenheim. Im Kloster Frauenchiemsee auf der Fraueninsel im oberbayerischen Chiemsee richtete ein Dachstuhlbrand für rund 150 000 Mark Schaden an. Feuerwehr- trupps, die erst über den See setzen mußten, konnten die Flammen am späten Abend ein- dämmen. Großfeuer in Ziegelei: 200 000 DM Schaden Wangen/Allgäu. Aus noch nicht geklärten Gründen brach in einer Ziegelei in Friesen- ofen ein Feuer aus, bei dem die Hauptteile des Gebäudes mit Trockenerde- Aufzug, Schüttel- und Trockenanlage den Flammen zum Opfer flelen. Der Brandschaden wird auf 200 000 Mark geschätzt. Herzschlag am Steuer Flensburg. Vor den Verkehrsampeln an einer Flensburger Straßenkreuzung ereilte einen 74jährigen Kraftfahrer der Tod. Eine Schlange von erregt hupenden Fahrzeugen sammelte sich an der Kreuzung an, nachdem ein Wagen nicht weitergefahren war, obwohl das rote und grüne Licht der Ampel schon mehrmals gewechselt hatte. Als man den Fahrer des haltenden Wagens zur Rede stel- len Wollte, fand man ihn tot hinter dem Lenkrad sitzend. Er hattè einen Herzschlag erlitten, während er vor der Kreuzung hielt. Juwelendiebstahl in Aachen Aachen. Zwei Einbrecher haben bei Nacht die Schaufensterscheibe eines Juwelier- geschäftes in der Aachener Innenstadt zer- trümmert und Juwelen im Werte von rund 50 000 DM gestohlen. Die Diebe flüchteten mit einem in Köln gestohlenen Kraftwagen, der später außerhalb Aachens in einem versorgt seit den zwanziger Jahren elt Fahndung auf Oesterreich ausgedehnt Hellseher Croiset gab Hinweise zu Nürnberger Mordfällen Iinigesicht“ gesehen. Die Nürnberger Mord- kommission teilte allerdings dazu am Don- nerstag mit, die bisherigen Ermittlungsergeb- nisse ließen nicht unbedingt auf einen Auf- enthalt des Mörders in Oesterreich oder überhaupt im Ausland schließen. Der Leiter der Nürnberger Mordkommission, Berger, hatte am Mittwoch einer österreichischen Zeitung erklärt, es sei viel wahrscheinlicher, daß sich der oder die Mörder noch in Nürn- berg oder Umgebung aufhielten, da sie über ausgezeichnete Ortskenntnisse verfügten und es noch immer verstanden hätten,„sich in nichts aufzulösen“. Die Polizei verfolgt jeden Fingerzeig, der ir aus der Bevölkerung heraus gegeben wird. Außerdem prüft sie, wie der Nürn- berger Polizeipräsident Erich Heß am Don- nerstag erklärte, Hinweise des holländischen Hellsehers Gerard Croiset, die er in Utrecht vor einigen Tagen einem Redaktionsmitglied einer Nürnberger Zeitung gegeben hatte. In einem auf Tonband festgehaltenen Ge- spräch versuchte der Hellseher den mutmagß- lichen Täter zu skizzieren. Er hat dabei die bereits angefertigte und danach in der Presse veröffentlichte Porträtskizze in verschiede- nen Linien berichtigt. Croiset beschrieb außerdem den angeblichen Wohnort des Mör- ders in der Nähe einer Mühle. Nach der Skizze, die der Hellseher anfertigte, läge der Wohnort des„Würgers“ unweit des Fund- ortes einer der beiden Leichen im Landkreis Lauf bei Nürnberg.. Die Gerüchte um die Nürnberger Morde erhielten neuen Auftrieb durch den Fund einer Frauenleiche am Mittwoch in der Peg nitz bei Schwaig im Kreis Lauf. Die polizei lichen Ermittlungen ergaben aber, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde, daß die Frau, eine 47jährige Geistesgestörte aus Schwaig, freiwillig aus dem Leben geschieden war. Freitag, 29. August 1958/ Nr. 199 8— „Es trifft nicht zun Stuttgart. Es trifft nicht zu, daß die qu gendkriminalität in letzter Zeit abgendmm. men hat“, sagte der Staatsanwalt in der Hauptverhandlung gegen die 20 und 17 Jahre alten Bruder Bode und Helge E., die am 21. Oktober 1957 in Stuttgart-Münster auf den 29jährigen Personalmeister eines Natur- steinwerks einen frechen Raubüberfall ver. übt hatten.„Sie tendiert nur immer stärker zu schweren Verbrechen“, meinte der An- klagevertreter. Noch vor 30 Jahren Sei ein Raub eine Sensation gewesen, heute stellten Räubereien nichts anderes als fast tägliche Zeitungskost dar. Die Tat des Brüderpaaxes kührte der Staatsanwalt auf negative Erb. anlagen und krasse Erziehungsmängel zu- rück. Das Urteil der Jugendstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts lautete bei Bode E. auf künf Jahre Gefängnis, bei Helge E. Auf Jugendstrafe von unbestimmter Dauer Zwi- schen drei und vier Jahren. 150 000 Liter Wein liegen bereit Bad Dürkheim. Rund 150 000 Liter 30 verschiedener Weinsorten liegen in den Kellern der Winzergenossenschaften und der Weingüter für den traditionellen Dürkheimer Wurftmarkt bereit, der am 13. September beginnt und dann bereits zum 508. Mals Sefelert wird. Der von Weinexperten als „Kräftig“ bezeichnete Jahrgang 1957 wird den Srößten Teil der Festweine für dieses berühmte Weinfest stellen, die traditions- gemäß in Schoppengläsern ausgeschenkt Werden. Da es für die Dürkheimer Winzer und Weingutsbesitzer zu einer„Ehrenpflicht“ Seworden ist, auf dem Wurstmarkt nur Qualitatsweine anzubieten, die zu gleichen Preisen nirgends zu haben sind, ist dieses größte pfälzische Volksfest alljährlich Preff. punkt für Hunderttausende von Weinken⸗ nern und Weinfreunden. Seit 1949 wurden bereits über eine Million Liter Wurstmarkt. Weine von den„Schubkärrchlern“ und in den Weinzelten verkauft. Mit fast 141 000 Litern wurde im vorigen Jahr ein„Wurst- merkt-Rekord“ erreicht. Germanischer Handelsplatz freigelegt Grabungen bei Feddersen-Wierde erweitern Geschichtsbild Bremerhaven. Die Ausgrabungen des vor- geschichtlichen Dorfes Feddersen- Wierde haben ergeben, daß die germanischen Be- wohner der Nordseeküste keine primitiven Fischer, sondern hochentwickelt waren. Von dieser Erkenntnis überzeugten sich über 300 Vorgeschichtler aus 45 Nationen, die Teilneh- mer am Fünften Internationalen Kongreß für Vor- und Frühgeschichte in Hamburg, bei einer Exkursion zur größten nordeuro- päischen Ausgrabungsstätte an der Weser- mündung nördlich von Bremerhaven. Im Auftrage der Deutschen Forschungs- gemeischaft wird hier eine Dorf wurt in ihrer gesamten Ausdehnung von etwa vier Hektar ktreigelegt, um Dorfform, Wirtschaftsgefüge und soziale Schichtung der Bewohner des Küstengebiets am Beginn unserer Zeitrech- nung zu erforschen. Die zahllosen, im feuch- ten Marschboden außerordentlich gut erhal- tenen Metall-, Stoff-, Leder-, Keramik- und Holzfunde beweisen die hohe Kulturstufe der Marschenkolonisatoren. In den letzten drei Jahren haben Professor Werner Haar- nagel und seine Mitarbeiter sechs übereinan- derliegende Siedlungsschichten freigelegt, die hindert Eingreifen n“ Arbeitgebern Handwerk legen Ansicht Bonner Stellen kann damit die zwei- kelhafte Abwerbung in den niedersächsischen Lagern nicht verhindert werden, da Freizü- gigkeit herrsche und jeder auch als Regi- strierter jede ihm angebotene Arbeit anneh- men könne. Die Registrierungspflicht solle nur die Anerkennung politischer Flüchtlinge erleichtern. Heute nehmen vielfach Besucher aus der Sowjetzone im Bundesgebiet eine Stellung an, ohne sich in einem Notaufnah- melager registrieren zu lassen. Viele melde- ten sich dann nach Monaten oder Jahren als politische Flüchtlinge, um in den Genuß der steuerlichen Erleichterungen zu kommen. Die Ueberprüfung der Angaben sei in diesen Fäl- len dann meist sehr schwierig. Im Vertriebenenministerium soll voraus- sichtlich noch in diesem Jahr eine Regie- rungsvorlage ausgearbeitet werden, die vor allem eine Vereinfachung der Notaufnahme- bestimmungen vorsieht. Man hofft, daß sich dann auch die von Anfang an registrieren lassen, die es heute nur deshalb nicht tun, weil ihnen der Instanzen weg zu lange dauert. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Sumpfgelände gefunden wurde. Wie die Aachener Polizei mitteilte, haben die Ein- brecher insgesamt 211 goldene Ringe, zahl- reiche Armbänder, Halsketten, Ohrringe und sogar 25 Glücksanhänger gestohlen. Selbstmord im Justizgebäude Hamburg. Dem irdischen Richter éntzog sich eine 37 Jahre alte Angeklagte, die wäh- rend eines Prozesses nach dem Plädoyer des Staatsanwaltes aus dem Fenster des Ge- richtssaals in den Hof des Hamburger Straf- justizgebäudes sprang. Die Frau war sofort tot. Für ihren Selbstmord benutzte die An- geklagte eine Beratungspause. Der Staats- anwalt hatte eine Stunde zuvor gegen die Frau wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt, räuberischer Erpressung, Nö- tigung, Beleidigung und falscher Anschuldi- gung 15 Monate Gefängnis beantragt. Interbau- Wochen Berlin 1958 Berlin. Vom 29. August bis 14. Septem- ber werden die„Interbau-Wochen Berlin 1958“ veranstaltet und damit auch wieder Besichtigungsmöglichkeiten des modernen Hansa-Viertels geschaffen. Zum 125. Male Oktoberfest München. Nicht nur die bayerische Lan- deshauptstadt hat in diesem Jahr— ihren 800.— Geburtstag, sondern auch das Okto- berfest, kurz„Wies n“ genannt, jubiliert“. Zum 125. Male wird es die Fremden aus aller Welt anlocken. Eigentlich müßte es das 149. Oktoberfest sein, aber Kriege, Epidemien und schlechte Zeiten verhinderten 24mal das Fest, ein plastisches Bild des gesamten Lebens der Dorfbewohner, die Bauern, Händler und Handwerker waren, aus der Zeit des ersten vorchristlichen Jahrhunderts bis zum Beginn der grogen Völkerwanderung etwa 500 Jahre nach Christi Geburt. Die größten bisher freigelegten Häuser des Runddorfes mit dem Flechtwerk der Mauern, den Viehstallungen, den geflochte- nen Eingangsmatten und den Küchenanlagen messen bis zu 20 Meter in der Länge und fast sechs Meter in der Breite. Besonders auf- schlußreich war für die Wissenschaftler der Fund zahlreicher römischer Gefäßscherben mit reichen figürlichen Darstellungen, römi. scher Schmuck und Mahlsteine aus rheini- schem Basalt. Sie unterstreichen die Bedeu- tung, die Feddersen-Wierde, das früher auf einer von zwei Prielarmen umschlossenen Festlandinsel lag, als Handelsumschlagplatz hattet Unmittelbar an der alten Handels- und Heerstraße bei Feddersen-Wierde haben die Vorgeschichtler in diesem Jahr mit der Aus- grabung einer großen Befestigungsanlage begonnen. Sie besteht aus mehreren Ring- Wällen und diente offenbar dazu, den Han- delsweg, aber auch die Siedlung und Handelsplätze der Umgebung gegen un- erwünschte Eindringlinge aus dem Süden zu schützen. Die Deutsche Forschungsgemein- schaft hat das Projekt Feddersen-Wierde in zhr Schwerpunktorogramm aufgenommen, Allein 1958 gab sie für diese Ausgrabungen 180 000 Mark aus. UN-Flugzeug über der Pfalz Flugplatz Ramstein. Auf dem amerikan- schen Flugp'atz Ramstein/ Landstuhl in der Pfalz war in den letzten Tagen erstmals auch eine der weiß gestrichenen Maschinen der Vereinten Nationen zu sehen, die durch einen Globus auf dem blauen Leitwerk so- wie die großen Buchstaben„UN“ auf dem Rumpf gekennzeichnet sind. Wie ein Spre- cher des Ramsteiner Hauptquartiers am Mittwochmittag mitteilte, ist das zweimoto- rige Transportflugzeug vom Typ Douglas 47„Dakota“ auf dem Ramsteiner Horst, für einen neuen Einsatz bei den„Friedens- über wachungsstaffeln“ der Vereinten Na- tionen in der Suez-Zone überprüft und überholt worden. Die weiße Maschine hat bei ihrem Abflug nach Süden als Neu- erscheinung am pfälzischen Himmel einiges Aufsehen erregt. das 1810 zum erstenmal stattfand. Die Wies n wird am 20. September mittags um zwölf Uhr eröffnet. Schon am nächsten Tag wird der traditionelle Festzug dafür sorgen, daß über der ganzen Stadt die berühmte Fest- stimmung liegt. 750„Bezieher“, wie der offi- zlelle Ausdruck für die Gastronomen und Schaubudenbesitzer lautet, werden für das leibliche Wohl und die Unterhaltung sorgen, 1500 hatten sich beworben. Fast zur gleichen Zeit— vom 25. September bis 5. Oktober findet auf der Ausstellungshöhe unmittelbar über der Theresienwiese die Internationale Kolonialwaren- und Feinkost-Ausstellung statt. Familientragödie Gunzenhausen/ Mittelfranken. Ein 48jäh- riger Schrankenwärter hat seine elfjährige Tochter im Bett erstochen und anschließend Selbstmord durch Erhängen verübt. Wie die bayerische Landespolizei am Montag mit- teilte, schrieb der Bahnbeamte in einem Ab- schiedsbrief, er habe die Tat aus Verzweif⸗ lung darüber begangen, daß ihn seine Frau vor zwei Wochen verlassen habe. Er wollte sein Kind mit in den Tod nehmen. Gefängnis für junge Bankräuberin Darmstadt. Zu einem Jahr Gefängnis ver- urteilte am Donnerstag die Dritte Große Strafkammer des Darmstädter Landgerichts die 26 Jahre alte Hausfrau Erika Przygoda aus Wixhausen bei Darmstadt, die am 5. März einen Raubüberfall auf die Wixhau- sener Spar- und Darlehnskasse ausgeübt hatte. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre Ge- fängnis beantragt. 5 heut. der statt einer Subo einer nies keine für Man Jub Sonn stehe Nach mete: Arms Süd schen die, Team Begil Die des der Verg! wend Präsi lenm Stimi Satzo um S Zur 1 schon wurd die g gen. ren i aktiv und Stimi Vera! (26) 1 (27) s verei zwWöII Ne nach ansta absch ware schlu Kom] sagte niem. runge darat band zu be gespi rung VI Seite BDB. in K. sion berge versa Aend des spurt Mang stersc ren v derhe den . Sel ein Stellten tägliche erpaaxes ve Erb. gel zu- mer deg Bode E. e E. auf er zwi- reit Liter 50 in den und der khelmer tember 8. Male eten als 57 wird r dieses dditions- schenkt Winzer Wflicht“ Kt nur gleichen t dieseg n Treff. einken- wurden markt- und in 141 000 „Wurst- ens der r und ersten Beginn 0 Jahre Häuser rk der flochte⸗ mlagen nd fast s auf- ler der herben römi. rheini- Bedeu· ler auf ssenen agplatz S- und den die r Aus- anlage Ring- Han- und n un- den zu emein- rde in mmen, dungen ikanl- in der stmals chinen durch rk So- dem Spre- 8 am moto- ouglas Horst, dens- Na- und e hat Neu- iniges Vies'n zwölf wird V dab Fest- ofli- und 1 das örgen, ichen ber— telbar onale ung jäh ihrige egend je die mit- 1 Ab- weif⸗ Frau vollte ver- Aroßbe richts god am chau- geübt Ge- MORGEN Seite 7 . 198/ Freitag, 29. August 1958 3 Rätsel um Trainer Tirnanic Jugoslawien bestreitet das erste Fußball- Länderspiel nach der Weltmeisterschaft am 1 September gegen Oesterreich in Wien. wie man hört, hat der bisherige Bundes- kapitän Alexander Tirnanie mit dem Jugo- slawischen Fußball-Verband keine Verbin- dung mehr. Er ist— wie es heißt-„irgend- wo“ in Urlaub. Tirnanic, allgemein als ein sehr gewissenhafter Mann bekannt, hat bis heute noch keinen Bericht über den Ablauf der Weltmeisterschaft und vor allem über das erVlorene Spiel gegen Deutschland er- stattet. Er soll es auch abgelehnt haben. an SENOUS8SI auch Filter& J — e,. einer der üblichen Trainer-Tagungen in Subotica teilzunehmen. 0 Der Verband ließ wissen, daß ihm von einer Demission oder Suspendierung Tirna- nies nichts bekannt sei, aber— er konnte keine Auskunft geben, wo sich der bisher für die Nationalmannschaft verantwortliche Mann aufhält. Jubiläumsrennen in Dudenhofen Der RV Dudenhofen veranstaltet am Sonntag aus Anlaß seines 50jährigen Be- stehens ein internationales Bahnrennen. Nach dem Vorprogramm wird ein 60-Kilo- meter-Mannschaftsrennen gestartet, an dem Armstrong/ Laughton(London) Crisp/ Pike Südafrika), Bösch/ Müller(Zürich), die deut- schen Mannschaftsmeister Franssen/ Vopel, die„Vize“ Landau/ Schätzler und bekannte reams aus Baden und der Pfalz teilnehmen. Beginn 14.30 Uhr. erg Nach der feinen Leistung in München: -t verdient auch gegen Aschaftenburg Vertrauen Spitzenreiter SV Waldhof rechnet bei den„Löwen“ zumindest mit einem Punkt/„Club“ beim FSv Als einzige Mannschaft ohne Verlustpunkte geht Neuling SV Waldhof in die dritte Runde der süddeutschen Fußballmeisterschaft. Die Mannheimer, die sich sowohl in Fürth als auch zu Hause gegen den VfB Stuttgart als überaus kampfkräftig und ent- schlossen zeigten, sind diesmal Gast des TSV 1860 München, der nach zwei Unent⸗ schieden seinen ersten Sieg erstrebt. Man darf deshalb gespannt sein, ob der SV Wald- hof auch diese Hürde mit Bravour nehmen kann. Daß der Tabellenzweite SSV Reut- lingen im Karlsruher Wildpark-Stadion ei zuzweifeln, aber Meister KSC hat nach der ne gute Partie liefern wird, ist kaum an- Nürnberger Niederlage etwas gutzumachen und wird sich kaum eine neue Blöße geben. Sollten Waldhof und Reutlingen ver- lieren, dann empfiehlt sich als neuer Spitzenreiter der VfR Mannheim, der im Heim- spiel gegen Aschaffenburg Favorit ist. In Frankfurt ist man auf den 1. FC Nürnberg gespannt, der beim FSV am Bornheimer Hang eine gute Chance hat. Offen sind die Kämpfe in Stuttgart(VfB— Eintracht Frankfurt), Augsburg BCA— Bayern München) und Fürth(gegen Schweinfurt), berer Berg die Kickers Offenbach als kla Kickers Offenbach— Ulni 46(Sa); Mün- chen 1860— SV Waldhof; VfR Mannheim gegen Viktoria Aschaffenburg; Karlsruher Sc— SSV Reutlingen; FSW Frankfurt gegen 1. FC Nürnberg; VfB Stuttgart— Eintracht Frankfurt; SpVgg Fürth— Schweinfurt 05; BC Augsburg— Bayern München. Der„Kurswert“ des VfR Mannheim ist nach der feinen Leistung in München erheb- lich gestiegen. Vier Torerfolge gegen die „Bayern“, die zuvor den FSV in Frankfurt mit 3:1 abfertigten, sprechen für eine erheb- lich vergrößerte Durchschlagskraft des neu- formierten Angriffs. Aschaffenburg gilt zwar als„Angstgegner“ der Rasenspieler, die Aus- sicht auf eine weitere Verbesserung des Ta- bellenplatzes sollte den VfR jedoch erneut zu einer großen Leistung anspornen, mit der es auch gegem eine so stabile Abwehr, wie die der Viktoria, einen klaren Erfolg geben müßte. Der SV Waldhof kann auch beim Gast- spiel in München die Standard-Elf aufbieten, mit der Trainer Medve den Aufstieg schaffte und die sich bisher im Oberhaus so großartig Umstrittene Boxer-Satzung angenommen: Laufersweiler setete sich doch dureh Mehrheit gegen Scholz/„Sind für Aenderungen zu haben“ Die außerordentliche Generalversammlung des Bundes Deutscher Berufsboxer, die nach der Klage von Gustav Scholz durch einen Vergleich vor dem Berliner Landgericht not- wendig geworden war, brachte dem BDB- Präsidenten Hans Lauffersweiler einen zah- lenmäßig überwältigenden Erfolg. Mit 163:31 Stimmen bei einer Enthaltung wurde das Satzungswerk angenommen, das die Gruppe um Scholz als„diktatorisch“ abgelehnt hatte. Zur notwendigen Dreiviertelmehrheit hätten schon 146 Stimmen genügt. Fragwürdig wurde dieses Zahlenspiel allerdings durch die gerichtlich gebilligten Stimmübertragun- gen. Von den 212 Mitgliedern des BDB wa- ren in Braunschweig nur 30 anwesend, von aktiven Boxern lediglich Scholz, Wemhöner und Herold. Die schriftlich vorgelegten Stimmübertragungen aber ergaben, daß die Veranstalter Göttert(50 Stimmen), Englert (26) und dazu BDB- Präsident Lanffersweiler 27) schon weit mehr als die Hälfte auf sich vereinten, während, Scholz nur auf insgesamt zwölf Stimmen gekommen war. Nachdem der Wahlkampf und die„Jagd nach den Stimmen“, bei denen die Großver- anstalter aus verständlichen Gründen so gut abschnitten, mit aller Härte geführt worden waren, ergab sich bei der Aussprache im An- schluß an die Sitzung dennoch der Wille zum Kompromiß. BDB- Präsident Lauffersweiler sagte nach seinem Sieg u. a.:„Es bestreitet niemand vom Vorstand, daß Satzungsände- rungen notwendig sind. Uns kam es jedoch darauf an, nach der Bildung des Einheitsver- bandes die Fäden zuerst straff in die Hand zu bekommen. Nachdem sich nun alles ein- gespielt hat, sind wir durchaus für Aende- rungen zu haben.“ Viel Anklang fand der von verschiedenen Seiten geäußerte Vorschlag, der auch beim BDB- Vorstand auf volle Zustimmung stieß, in Kürze eine Satzungs- und Regelkommis- sion(u. a. mit Gretzschel, Bülowy und Hohen- berger) zu bilden, die der nächsten General- versammlung im Mai 1959 die erwünschten Aenderungen vorlegen soll. Das aber war (München), Gerbert genau das, was Gustav Scholz und seine Freunde mit ihrer Klage erreichen wollten. So hat es den Anschein, als sei die Abstim- mung in Braunschweig das letzte Gefecht mit harten Bandagen gewesen, das es um die BDB-Satzungen gegeben hat. ViR- Jugend gefiel in Frankreich In Bruay Frankreich stand die Al- Jugend des VfR Mannheim den Amateuren des USB Bruay gegenüber. Die Mannheimer konnten vor 4000 Zuschauern einen 5:2-Erfolg durch Tore von Brückner, Rupp, Pfenninger(2) und Specht erringen. Die Gäste hinterließen durch ihr prächtiges Spiel einen hervor- ragenden Eindruck. während im Samstagsspiel auf dem Bie- re Sieger über Ulm 46 zu erwarten sind. schlug. Im Lager der Blauschwarzen ist man weit davon entfernt, die Münchener„Löwen“ zu unterschätzen, Sie haben ihre Qualitäten schon in der zweiten Liga gerade bei den Begegnungen mit dem SVW hinlänglich be- wiesen. Trotzdem: Ein Teilerfolg ist für die Memnheimer auch an der Isar durchaus möglich, zumal die Münchener Abwehr gegen Schweinfurt und Ulm(insgesamt fünf Ge- gentore) nicht ohne Schwächen war. Der Karlsruher SC hatte in Nürnberg kein Glück. Zudem wurde Mittelstürmer Beck verletzt. Ob er schon wieder gegen SSV Reutlingen, der mit ersatzgeschwächter Elf bisher erstaunlich gut abschnitt, dabei sein kamm, ist noch fraglich. Können die Angriffs- schwächen behoben werden, dann müßte der Sieger KSC heißen. Für den 1. FC Nürnberg wird der ans Tabellenende abgerutschte FSW Frankfurt sicherlich ein schwerer Gegner sein, aber die Bornheimer experimentieren noch, während sich der„Club“ durch das 4:0 über den Karlsruher SC empfiehlt. In den restlichen Spielen ist nur Kickers Offenbach am Sams- tag gegen Neuling Ulm 46 heher Favorit. Am Samstag gegen 1. FC Pforzheim: fflit dotmann steigen Uiernlieimes Chancen In der 2. Liga Süd sollten Stuttgarter Kickers Spitzenposition festigen Es ist kaum anzunehmen, daß die Stutt- garter Kickers die in der 2. Liga Süd er- kämpfte Führung schon wieder einbüßen werden. Die Degerlocher müssen zwar reisen, aber der zusammen mit Amicitia Viernheim ohne Punktgewinn am Tabellenende stehende hessische Neuling VfB Friedberg sollte kaum stark genug sein, um die Kickers zu stoppen. Entscheidend müßte das stärkere Angriffs- spiel der Stuttgarter sein. Pech hatte Amicitia Viernheim am letzten Sonntag als das Experiment mit einer völlig umgekrempelten Mannschaft(was die spie- lerische Leistung anbelangt) glückte— beide Punkte aber trotzdem in Darmstadt blieben. Rappsilber bedeutete als Stopper eine we- sentliche Verstärkung der Abwehr, die er auch diesmal, im Samstagspiel gegen den 1. FC Pforzheim, organisieren sollte. Pforzheim ist ebenfalls erst dabei, die bestmögliche Mannschaftsformation zu suchen und von der Form des letzten Jahres noch weit entfernt. Wenn sich Trainer Franz' Hoffnungen erfül- len und Torjäger Hofmann erstmals wieder eingesetzt werden kann, müßten die„Grü- nen“ diesmal die ersten Punkte holen. Man darf erwarten, daß sich Bayern Hof dem SV Darmstadt 98 gewachsen zeigt und damit im Vordertreffen bleibt. Für Hanau 93 wird Borussia Fulda ein gefährlicher Gegner sein, obwohl die Fuldaer bisher nicht das hielten, was man sich auf Grund ihrer Neuer- Werbungen versprach. Hessen Kassel sollte mit dem 1. FC Bamberg fertig werden. Schwer hat es Jahn Regensburg mit dem VfB Helmbrechts. Favoriten sind Freiburger FC Wird deer Wolfsburger die 7000- Punkte-Grenze erreichen? ſflöhring und Ciberle kaum ⁊u schlagen Meisterschaften der Mehrkämpfer und Junioren in Ludwigsburg Am Wochenende finden in Ludwigsburg gleich vier deutsche Leichtathletikmeister- schaften statt: Die der Mehrkämpfer, Ju- nioren, 20-km-Geher und Studenten Mehr- kampf). Zum ersten Male wird dabei auch eine Mannschaftsmeisterschaft(je drei Teil- nehmer im Fünf- und Zehnkampf der Män- ner sowie Fünfkampf der Frauen ausgetra- gen. Insgesamt haben 719 Aktive ihre Mel- dungen abgegeben. Im Zehnkampf der Senioren(105 Teil- nehmer— 16 Mannschaften) gilt Dieter Möhring(Wolfsburg) als Favorit. Vielleicht schafft er hier endlich die ersehnte 7000- Punkt-Grenze. Hinter ihm sollten Meister (Hannover) und von Moltke(Ellwangen) enden. In der Mann- schaftswertung ist der VfL. Wolfsburg wehl kaum zu schlagen. Im internationalen Fünf- kampf könnte Dr. Luitpold Maier(Mün- chen) seinem Titel von 19586 einen neuen Ueber 120 Aktive am Start: NC-Aꝗssen wird diesmal nichis geschenbt „Endspurt“-Rennen in der Neckarstadt/ Erstmals wieder Rohr dabei Ungewöhnlich stark ist das Teilnehmer- keld für das Rundstreckenrennen des RRC „Endspurt“ in der Neckarstadt, das am Samstag um 15 Uhr beginnt: Ueber 120 Aktive und mehr als 30 Jugendfahrer gehen in der Dammstraße an den Start. Die Strecke Dammstraße— Megplatz— Langstraße Lu- therstragße Dammstraße ist 1,4 Kilometer g und muß von den Aktiven 80mal durch- fahren werden. 52 Amateure, die im Besitz einer Lizenz des BDR sind, hat allein der RRC„End- Spurt“ aufzuweisen. Davon fehlt nur Hans Mangold, der Deutschland bei den Weltmei- sterschaften im 4000-Meter-Verfolgungsfah- den vertritt, und der noch immer nicht wie- derhergestellte Exmeister Rudi Altig. Mit den deutschen Meistern Willi Altig, Heinz — 8 Nawratil und Karl-Heinz Karg und dem nach seiner Militärdienstzeit erstmals wie- der startenden Bernd Rohr(der 1957 zum Meisterschafts-Team des RRC zählte) müßte es dem Verein dennoch gelingen, den Sieger in diesem Rennen zu stellen. Die Zahl der Gegner ist jedoch beachtlich. Ernstzunehmen sind vor allem der Pfälzer Straßenmeister Schönberg und seine Lands- leute Zinnkann, Weiß und Zipp. Auch aus Württemberg wird ein starkes Aufgebot er- wartet, darunter Kappeler, Kienle und Baumbach. Dazu kommen neben Claus Hin- schütz(RC Neckarau) und Karl Merdes(RV Feudenheim) eine Reihe weiterer bekanntel Mannheimer Fahrer. Erst am Ziel dürfte diesmal feststehen, wer sich hier den Sieg erkämpft. erg hinzufügen, doch hat er in dem Vorjahrs- meister Manfred Heide(Neustadt/ Nieder- sachsen) und dem Speerwurftalent Salomon Rothenburg) starke Rivalen. Der Sieger wird jedenfalls an die 3200 Punkte sam- meln müssen. Im Mannschaftskampf gilt der TV Wetzlar(Reebs, Wolf) als Favorit. Bei den Frauen wird Edeltraut Eiberle(Tros- singen) ihren Titel wohl erfolgreich vertei- digen. Auf den Plätzen werden Hantschk (München), Seonbuchner(Nürnberg) und Heider Hamburg) erwartet. München 1860 (unter anderem mit Centa Kopp) sollte den Mannschaftstitel entführen. Obwohl bei den Junioren nur noch die Neunzehn- und Zwanzigjährigen starten dürfen, müßten bei einigermaßen guten Wetterverhältnissen sicherlich einige Mei- sterschaftsrekorde verbessert werden. Aus dem starken Aufgebot ragen Sundermann- Diepholz(100 m 10,4) und Gernandt-Stutt- gart(10,4), Müller-Berlin(400 m 48,0) Klin- kenberg-Duisburg(800 m 1:50,8), Sendowski- Lübeck(1:50,7), Riebensahm- Bremerhaven (Hochsprung 1,99), Lehnertz-Solingen(Stab- hochsprung 4, 20), Diehl-München(Kugel- stoßen 16,46) und Salomon Rotenburg (Speerwerfen 69,38). Als einziger der Europa- meisterschaftsteilnehmer wird der Weit- springer Scharp(Neumünster), der sich bei der Qualifikation in Stockholm auf 7,52 m gesteigert hat, in Ludwigsburg bei den Ju- nioren an den Start gehen. Er dürfte im Weitsprung nicht zu schlagen sein. Im 20-Em-Gehen der Senioren muß der Braunschweiger Thomanske als schärfster Widersacher des jungen Berliners Brüning angesehen werden. In der Mannschaftswer- tung hat Eintracht Braunschweig nichts zu fürchten, da Grün-Weiß Essen lange nicht mehr so stark ist. Sportabzeichen-Abnahme Am Samstag nimmt der Badische Sport- bund, Kreis Mannheim, eine Abnahme der leichtathletischen Uebungen für das Lei- stungssportabzeichen vor. Beginn 16 Uhr auf dem Platz des SC Käfertal. gegen ASV Cham, Neu Isenburg gegen VfL. Neustadt und SV Wiesbaden gegen TSV Straubing. Es spielen: Amicitia Viernheim— 1. FC Pforzheim(Samstag, 17.30 Uhr); VfB Fried- berg— Stuttgarter Kickers; Hessen Kassel — 1. FC Bamberg; Bayern Hof— Darmstadt 98; Hanau 93 Borussia Fulda; Jahn Regens- burg— VfB Helmbrechts; Freiburger FC— ASV Cham; SpVg Neu Isenburg— VfL Neu- stadt; SV Wiesbaden— TSV Straubing. Tnila im Großen Prels Der Internationale Klub von Baden- Baden erhielt aus Paris die endgültige Zu- sicherung, daß Thila— im Vorjahr deut- sches„Pferd des Jahres“ mit Dupres Stalljokey G. Lequeux im Sattel im Großen Preis von Baden starten wird. Mit Dusnka (A. Cucu), Argal(Guy Chacaleier) und Cra- neur(Jack Hoogärt) werden drei weitere Bewerber aus Frankreich sowie mit Ismone (R. Renzoni) auch ein italienisches Spitzen- pferd am Ablauf des 100 OO0O-DM- Rennens in Iffezheim sein. TSV-Hockeyelf gegen Heilbronn Eine Woche vor Beginn der Rückrunde der nordbadischen Hockey-Punktespiele unternimmt die an zweiter Stelle der Tabelle liegende Mannschaft des TSV 46 Mannheim zu Hause einen Probegalopp. Die 46er haben dazu den spielstarken VfR Heilbronn ver- pflichtet. Die Mannschaft aus Heilbronn ge- hört der württembergischen Oberliga an und nimmt dort zur Zeit den vierten Tabellen- platz ein. Die Begegnung beginnt am Sonn- tag um 11 Uhr auf dem Platz im Luisen- park und ist völlig offen. Obwohl man kurz vor der Rückrunde steht, ist es im übrigen im Hockey-Lager recht ruhig. Nur der HC Heidelberg bestrei- tet noch ein Freundschaftsspiel, das er in Stuttgart gegen die Kickers austrägt. Ue. Gelingt Ladenburg der Wurf? Am Wochenende werden die süddeutschen Tennis-Mannschafts-Meisterschaften ausge- tragen. Im ersten Spiel trifft der württem bergische Meister, Stuttgart-Waldau, auf den Vertreter von Baden, den Sportverein 50 Ladenburg. Spieltag am Samstag, 14 Uhr, auf den Anlagen des Tennisclubs Weinheim. Der Sieger dieser Begegnung spielt am Sonn- tag um 9.30 Uhr auf der Anlage des Sport- vereins Ladenburg gegen den langjährigen und mehrmaligen bayerischen Meister, Iphi- tos München. Dritter Tag der Badener Rennwoche: Die deuischen Zweijährigen sind unte, sich Als Favorit im„Zukunftsrennen“ gilt Gestüt Ravensbergs Waidmann Neben dem„Großen Peis von Baden“ fand vor allem das für den Nachwuchs ausge- schriebene, über die lange 1200-m-Gerade führende Zukunftsrennen in Iffezheim fast stets eine gute ausländische Besetzung und Wurde dank der sich hieraus ergebenden Ver- gleichsmöglichkeiten zur bedeutendsten Zweijährigen-Prüfung im deutschen Renn- sport. Auch in der Preishöhe überragt es alle der Vorbereitung der Zweijährigen dienenden Rennen, insbesondere, nachdem in diesem Jahre der Wert auf 25 000 DM erhöht worden ist. Schade nur, daß das Zukunftsrennen aus- gerechnet im Jubiläumsjahr seiner Aufgabe nicht gerecht werden kann. Nachdem zuvor schon alle übrigen Ausländer gestrichen wor- den waren, erfuhren wir gestern, daß auch die in Longchamps grogartig gelaufene Pa- riser Stute Fiorenza nicht am Start sein wird. Das mit sechs Pferden zahlenmäßig nicht ge- rade starke deutsche Aufgebot ist also unter sich. Es enthält dafür jedoch alles was nach bisheriger Form zur ersten Klasse des bereits geprüften Nachwuchses gerech- net werden kann. Gestüt Ravensberg Waid- mann hat mit dem Sierstorpff-Rennen über 1000 m in Dortmund und dem Oppenheim- Rennen über 1200 m in Köln, beide im Wert von 15 000 DM, die nächst dem Zukunfts- Rennen wichtigsten Prüfungen gewonnen und ist beim Debut im Hamburger Eriterium nur der damals bereits gelaufenen Esplanade unterlegen. Diese Stute, durch deren Teil- nahme nach langen Jahren der Opel'sche Dreß wieder auf der Rennbahn erscheint, hat allerdings zuletzt in Dortmund hinter Waid- mann völlig versagt. Trotzdem darf sie nicht übersehen werden, ebensowenig wie Wald- canter, der das Meeting am Sonntag mit einem in großem Stil errungenen Sieg er- öffnet hat, wobei Basuto und Bennigsen, die ebenfalls im Rennen sind, die nächsten hin- ter ihm waren. Das Fragezeichen des Ren- nens ist Matterhorn, der nach zwei Siegen beim dritten Start völlig versagte. Das infolge von zwei Teilungen neun Rennen aufweisende Programm bringt als weiteres Zugstück den Preis der Stadt Ba- den-Baden über 2200 m im Wert von 8000 D-Mark. Von den acht Teilnehmern haben sich Orlow, Menes, Constantin, Lys II und Wado im Oos-Tal schon an den Vortagen vorgestellt, wobei die beiden letzteren den besten Eindruck hinterließen. Manometer und Narzissus kommen mit frischer Siegform und sind die ernsthaftesten Gegner. H-h Unsere Turftips Iffezheim, Freitag 1. R.: Erbprinz— Taschenspieler— Ad- metos; 2. R.: Ostwald— Aosta— Wagram; 3. R.: Fadinger— Silvaner— Babita; 4. R.: Waidmann— Waldcanter— Esplanade; 5. R.: Gervinus— Bannwald— Mameluck: 6. R.: Narzissus— Manometer— Lys II: 7. R.: Domina— Colibri— Staatsgeheim; 8. R.: Tartuffe— Cardiff— Zito; 9. R.: Lüm- mel— Calif— Oberrhein. Edingen beim Tabellennachbarn Großsachsen: J Kelsch will Fülirung weiter ausbauen Schlagerspiel der Handball- Bezirksklasse: Laudenbach— 99 Seckenheim In der Gruppe Nord der badischen Hand- ballverbandsliga steht der Tabellenerste, TSG Ketsch, im Heimspiel gegen den TSV Handschuhsheim trotz der schwachen Lei- stung am Vorsonntag vor einem weiteren Sieg. Offen ist dagegen der Ausgang der Be- gegnung zwischen den beiden Nächstplacier- ten, Nußloch und Birkenau. Mit Großsachsen und Edingen stehen sich ebenfalls Tabellen- nachbarn gegenüber. Ein Sieg des Neulings Wäre keine Ueberraschung. 98 Seckenheim sollte aus Hockenheim beide Punkte mit- bringen. In der Bezirksklasse konzentriert sich das Interesse auf die Begegnung TG Lauden- bach— 99 Seckenbeim. In der Vorrunde wa- ren die gger zu Hause siegreich; möglich, dag diesmal Laudenbach den Spieß umdreht. VfL Neckarau ist wiederum zu Hause und erwartet den SV Ilvesheim, der bei der der- zeitigen Form der Neckarauer keine Chance hat. SV Waldhof tritt bei 62 Weinheim an und sollte sich erneut behaupten. In Fried- richsfeld unterlag der VfR knapp 11:12, nun ist im Herzogenriedpark die Revanche fällig. 09 Weinheim konnte den TV Hemsbach schon in der Vorrunde schlagen, so daß man auch diesmal einen Erfolg der Oger erwarten darf. Einen schweren Gang hat der TV Brühl vor sich, der in Hohensachsen bei der 88 gastiert. Auch in der Kreisklasse treffen mit Po- Iizei SV und TV Oberflockenbach zwei Mei- sterschaftsanwärter aufeinander. Dieses Spiel ist ebenso offen wie die Begegnung Schwetzingens mit ATB Heddesheim. Pfingst- berg hat im Spiel auf der Sellweide gegen die Sg keine Aussichten auf Erfolg. Das gleiche gilt für Tus Weinheim in Plank- stadt. Offen ist der Ausgang der Spiele TV Altlußheim— Badenia Feudenheim und TSV Viernheim— TV Rheinau.„ In der Staffel I der B-Klasse interessie- ren besonders die Auseinandersetzungen TV Waldhof— Sd Leutershausen. Ib und TV Sandhofen— TSV Lützelsachsen. Während sich hier gleichwertige Mannschaften gegen- überstehen, gilt für SV 50 Ladenburg gegen Fortuna Schönau als Favorit. Ein Heimsieg ist auch auf der Schönau zu erwarten, Wo der ASV auf SV Wallstadt trifft. In der Staffel II spielen die drei Spitzenreiter, TSV 1846, MTG und SC Käfertal, zu Hause. Ihre Gegner, TSG Rheinau, 98 Seckenbheim und Post S Manheim, haben keine Chancen. Dagegen fährt 07 Seckenheim nicht ohne Hoffnungen nach Neckarau zum TSV. II SCHENKT DEM WAGEN- VVOHLBEHAGEN! — 75 200 5 4 — MORGEN Horst Sippel reist mit Hoffmeister Am 1. September startet er zur Tournee Nach seiner„Entdeckung“ durch die Ta- lentschau des Deutschen Fernsehens bekannt und umworben, hat der ehemalige Welt- und derzeitige deutsche Mundharmonika-Meister Horst Sippel mit der Mannheimer Gastspiel- Arektion Heinz Hoffmeister einen Einjah- resvertrag abgeschlossen. Am 1. September startet er zu seiner ersten Tournee, die ihn vom Saarland ausgehend kreuz und quer durch West- und Norddeutschland führen WIrd. Unter anderen stehen ihm Auftritte Wohin gehen wir? Freitag, 29. August Fme: Planken:„Das Mädchen Rosemarie“; Alster:„Wild ist der Wind“; Schauburg: Flucht in Ketten“; Scala:„Es geschah am Bellichten Tag“; Palast:„Hoppla, jetzt kommt Daddie“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Gegen Will- kur und Gewalt“; Alhambra:„... und nichts in Wiesbaden, Frankfurt, Bielefeld, Kassel und Hamburg bevor. Nachdem ihm die Er- ringung der Welt meisterschaft 1956 den „Sprung ins Rampenlicht“ nicht verschafft hatte, war er zunächst gegen verlockende Auftrittsangebote nach seiner neuerlichen Meisterschaft mißtrauisch und entschloß sich nur ungern, die„gesicherte bürgerliche Exi- stenz“ zugunsten einer Verpflichtung als Be- rufs künstler aufzugeben. Dem sympathischen jungen Mannheimer Musiker, mit dem auch schon wegen Schallplattenaufnahmen ver- handelt wird, darf man viel Erfolg wün- schen. bum Offene Anwärterstellen für gehobenen Justizdienst 5 Ab 1. Mai 1959 werden wieder Anwärter für den gehobenen Justizdienst Rechtspfle- ger- oder württembergische Notariatslauf- bahn) angenommen. Bewerben können sich Personen, die die deutsche Staatsangehörig- Als die Wahrheit“; Universum:„Der Czardas- König“; Kamera:„Frauengefängnis“; Canadian-Pacific; hauptmann“; Tott“; 23.00 Uhr:„Der tolle Musketier“. keit besitzen, nicht über 30 Jahre alt, gesund sind und gute Zeugnisse einer Höheren Schule oder Höheren Handelsschule vorweisen kön- nen. Die Bewerbungen sind bis spätesteris Kurbel: 10.05 Uhr:„Der Teufels- Capitol:„Fahrstuhl zum Scha- 30. September 1958 dem Justizministerium Baden- Württemberg, Stuttgart-S, Schiller- platz 4, durch Vermittlung des Armtsgerichts, bei dem der Bewerber eintreten will, vor- zulegen. Weitere Auskünfte erteilen die Ge- richte, Staatsanwaltschaften und Bezirks- notariate. 0 Büchereien öffnen wieder a m 1. September Ab 1. September sind die Hauptstelle und die Zweigstellen der Städt. Volks- und Mu- sikbücherei, einschließlich Käfertal, zu den gewohnten Zeiten wieder geöffnet. Die Eduard-Mörike- Bücherei in der Neckarstadt, deren Ausbesserungsarbeiten noch nicht ab- geschlossen sind, kann erst Mitte September Wieder geöffnet werden. Der genaue Zeit- punkt wird noch bekanntgegeben. Die Fahr- bücherei nimmt ihren Dienst am 1. Septem- ber auf. Ein zweiter, von den Amerikanern geschenkter Bücherbus, ermöglicht es, auch die Schuljugend des Stadtteils Lindenhof mit Jugendbüchern zu versorgen. Der Wagen wird erstmals am 17. September von 13.30 bis 17.30 Uhr im Hof der Diesterwegschule Parken 0 Wieder Schädlingsbekämpfung An alle Obst-Anbauer Wie alljährlich fordert die Stadtverwal- tung auch in diesem Jahre alle Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Obstbäumen und Beerensträuchern auf, besondere Vor- sichtsmaßbnahmen auf ihren Grundstücken zu beachten: Die Beseitigung abgestorbener oder absterbender Obstbãume oder Beeren- sträucher muß sofort vorgenommen werden. Bäume, die stark von Krankheiten oder Schädigungen befallen sind und bei denen eine Bekämpfung keinen Erfolg mehr verspricht, sind umzuhauen. Ferner sind Obstbäume und Beerensträucher, die beseitigt werden müssen, nach dem Roden zu verbrennen oder vom Grundstück zu räumen. Auch müssen Raupennester abgeschnitten und verbrannt und dürre oder absterbende Aeste entfernt werden. Gegen Eigentümer oder Pächter, die die- sen Verpflichtungen nicht nachkommen. kann ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden. 0 Stadtjugendring-Fahrt. Als voraussicht- ch letzte seiner Spätsommerfahrten ver- anstaltet der Mannheimer Stadtjugendring vom 22. September bis 7. Oktober eine Bus- fahrt nach Italien, für die bereits alle Plätze belegt sind. Der Aufenthalt im sonnigen Sü- den teilt sich auf in eine Woche Caprino und eine weitere in Pietra Ligure. Die Lei- tung dieser Fahrt liegt in Händen von H. Oehmann. Freitag, 29. August 1958% Nr. 1 A Termine Interlanguage Club Mannheim Lu hafen: 29. August, 20 Uhr, Lokal„Mordor röte“, 8 6, 26, Konversationsabend für 155 Sprachen. Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch. land, Kreisvereinigung Mannheim: 29. 4 18,00 bis 19.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer Sprechstunde für Sowi etzonenflüchtlinge. b Männergesangverein„Liederhalle“ E. y. Mannheim: 29. August, Eichbaum-St 1 1 B 5, 9, Singstunde, Ausgabe der Reisehefte au, Einzug der Reisegelder. and Internationaler Jugendelub— Inte club Mannheim- Ludwigshafen: 29. e 20 Uhr, Amerikahaus, Filmsaal, Filmvo unt über Belgisch-Kongo von Dr. Kirsch. l Wir gratulieren! Das Fest der silbe Hochzeit feiern Lorenz Schalk und Frau 8 beth geb. Gember, Mannheim- Feudenh 15 Eintrachtstrage 1; hlise Schmitt, Krelspfle anstalt Weinheim(früher Mannheim 8 5 wird 92 Jahre; Leonhard Schmitt, Mannhenm Feudenheim, Schwarzwaldstraße 1, feiert 30 nen 78. Geburtstag. a. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe leg ein Prospekt„Mit schönen Dingen schöner wohnen!“ der Firma Kaufhaus Anker, Mann- heim, am Paradeplatz, bei. Schulze-Delitzsch: Vom Vorschußverein zur Volksbank Es war am 1. März 1855, als Hermann Schulze- Delitzsch eine kleine Schrift—„Vor- schußvereine als Volksbanken“— veröffent- lichte, die nach dem Vorwort des Verfassers eine„vorzugsweise praktische Anweisung“ sein sollte,„welche alle einigermaßen in den Geschäften des bürgerlichen Lebens Erfah- rene in den Stand setzen sollte, Vorschuß- vereine nach dem Muster der in Delitzsch und Umgebung bestehenden zu gründen.“ Mag sein, daß diese kleine Schrift, sie wurde in rascher Folge immer wieder neuaufgelegt, einer Bewegung den entscheidenden Impuls gab, einer Bewegung, die einzig und allein mit dem Namen Schulze- Delitzsch verknüpft Ist. Der am 29. August 1808 in dem kur- sächsischen Handwerkerstädtchen Delitzsch Geborene wird in den vielen Biographien als ein Mann geschildert, in dessen Wesen sich hoher Idealismus und ein ausgeprägtes sitt- 5 f 8 liches Verantwortungsbewußtsein mischten. Schulze- Delitzsch, der sehr früh aktiv am politischen Geschehen teilnahm, erkannte m den bewegten 48er Jahren den ganzen Umfang der Not, in welche das Handwerk durch den strukturellen Wandel der Wirtschaft von der ständischen Ordnung zur modernen Industriewirtschaft geraten war. Mit seinem ausgezeichneten Sinn für die Wirklichkeit erkannte er richtig, daß die neue freie Wettbewerbs wirtschaft und die Technik den echten Fortschritt darstellten, daß es falsch war, diese Wirtschaft nach idealgenossenschaftlichen Vorstellungen umgestalten zu wollen, wie es verschiedene Sozlalreformer versucht hatten, sondern daß es darauf ankam, für den Genossen- schaftsgedanken eine neue, dieser Wirtschaft und ihren Gesetzten angepaßte Form zu finden. 1849 gründete Schulze-Delitzsch in seiner Heimatstadt den ersten Vor- schußverein. Es ging ihm dabei um die Kreditfähigkeit der von ihm 1848 begründeten Handwerkergenossenschaften. Es zeugt für die Weitsicht Schulze-Delitzschs, daß er bei der Gründung seiner Vor- schußvereine die Schaffung reiner Handwerker- oder anderer Spezialbanken ab- 1 forderte vielmehr einen möglichst alle Schichten des Mittelstandes um- 7 Mitgliederkreis. Erst dadurch kormten alle diese Schichten von den Vor- schuß vereinen profitieren, aber umgekehrt wurden diese auch in die Lage versetzt, die wichtige Funktion des Geldausgleichs im Rahmen des gesamten Mittelstandes zu erküllen und durch die breite Streuung der Kredite das im Kreditgeschäft unvermeid- che Risiko auf ein Mindestmaß zu verringern, ein bankmäßiger Grundsatz, auf dem auch heute noch die Solidität des Kreditgeschäfts der Volksbanken beruht. Als Schulze- Delitzsch am 29. April 1883 in Potsdam starb, bestanden 5000 Genos- genschaften im Reichsgebiet. Sie stellten einen ausgleichenden und beachtlichen Faktor in der Gesamtwirtschaft dar. Heute sind 8,5 Millionen Menschen in Deutschland Mit- glieder von Genossenschaften. 1,75 Millionen Mitglieder zählen die im Deutschen Genossenschaftsverband(Schulze-Delitzsch) E. V. zusammengeschlossenen gewerb- chen Genossenschaften, die 700 Volksbanken und 60 sonstigen Kreditgenossenschaf- ten, die 47 genossenschaftlichen Teilzahlumgsbanken und die 1600 Warengenossen- schaften verschiedenster Art. Mit ihren fünf Zentralkassen haben die 700 Volksbanken der Bundesrepublik eine Bilanzsumme von 6 Md. DM. Sie verwalten rund 4 Md. DM an Sicht-, Termin- und Spareinlagen, wobei letztere mit 2,4 Md. DM 59% der Gesamteinlagen ausmachen, und haben über 3 Md. DM Kredite(davon 500 Mill. DM langfristige) an ihre Mitglieder aus Handwerk, Handel und Gewerbe, der kleinen und mittleren Industrie, der Land- Wirtschaft und der freien Berufe, an Angestellte, Beamte und Arbeiter ausgeliehen. Schulze-Delitzschs Werk wirkt bis in unsere Zeit nach. Die Volksbanken, vor rund 100 Jahren aus den Vorschußvereinen hervorgegangen, haben in dieser Zeit einen dedeutenden Beitrag zur Festigung der Struktur von Wirtschaft und Gesellschaft galeistet. Und— wie ein paar nüchterne Zahlen beweisen— sie beis ten ihn heute noch. Auch wir sind ein Glied der gewerblichen Genossenschafts organisation und arbeiten zeit 1900 im Seiste ihres Gründers SCHULZ EF-DELIITZ SCH för den heimischen Mittelstand. Vertrauen quch Sie uns die Ausführung aller benköblichen Geschäfte an. Die Hergabe von Krediten aller Art, die Pflege des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und die Vermögensberatung zählen neben den sonstigen Dienstleistungen zu unseren Aufgaben. Je der konn bei der votlKISBGANKsprenl volust HAUFPTGFESCHAFT: C4, 9 ZWEI GSTEILEN: Käfertal, Obere Riedstr. Neckarau, Friedrichstr. MN KAN NNrs EI e. 6. m. b. l. h 9 14 VorkssANR FEUDENMHE I mit Zweigstelle Wallstadt Set nahezu ioo Jahren arbeiten Wir nach der Idee von SCHULZ E-DFELITIZSCH 1 mit Zweigstellen in Schriesheim und AMR TAbEABUnd Neckarhausen SAcKERCENOSSENScHAEr MANN HEI NA e. G. m. b. N. 8 4, 23-24 rfriuνννẽktf 239 00 gegründet 1707 Lieferant für über 1600 Bäckereien 1 NEW E- IESE NSNMITTEL-GROSSHAN DEI e. G. m. b. H. preiswerte Qualittswaten 12000 LESEN SKAHTTETEScHAFTEN Lin Hegrit. für in mehr als MANNHEIM e FRANKFURT d. M.„ STUTTGART e MUNCHEN FURTH/ BAYERN BINGENYRHEIN DUS SELDORF De Lieterani de- Drogerie. Hrößte Einkauſsgenossenschaft deulsche: Drogisten Verb 900-0 Bänd einst Spit rotis richt Küns gefal Tolle dle a dabe bund Käst nus, Thon mit berat dige Uchk dami malie — F badet ledig abge des 1 Nikle Urs ninte mens Aunkl Lebe fängl und um 8 wiede läufe rünst — dog Wei. preis Adr, Dr Vr. 198 Freitag, 29. August 1988 NOR G EN Seite 9 8—— So muß man die vom Krieg und der Liebe und Kulturpreise eingehelmst. Wenn es aller- Vom lexikon bis zum Märchenbuch 5 enen Notizen öber Bücher verstümmelten Opfer auf seinen Blättern dings in einem Rundschreiben seines Ver- f a für verstehen; was für ein altes Überströmendes lages so blumig heißt, er sei„durch die In der Fischer-Bücherel ist der zehnte . Spinnet Une eres en versen Freude am Absonderlichen, Defor- Mitleiden liegt doch selbst in der makabren Feuer der Zeit hindurchgegangen“, gewinnt Band des Fischer-Lexikons erschienen: R ttel 5 a 5 mierten und Kranken gestaltete er ein arm- Ironie jener Zeichnung einer nackten Selbst- man nach der Lektüre seines neuesten Opus fessor Dr. René König von der Universität 155 1 oda Schaefer:„Schwabing“(R. Piper& Co. loses und einäugiges Mädchen mit Holzbein mörderin, die sich— um sicher zu gehen— den Eindruck, dabei sei inm won jede Be- Köln gab unter Mitarbeit anderer namhafter Zimmer Verlag, München). Auch als ein Beitrag zur vor einer Seelandschaft, eine Marketenderin i und Ertränst Wie 400 Jahre zlehung zur irdischen Wirklichkeit abge- Gelehrter die umfassende Enzyklopädie der Unge. 5 go0-Jahr-Feier von München erscheint dies mit von der Lues zerfressenem Gesicht, eine Pater die unglückliche Caroline von Günde- glüht worden. Hier begegnet mam dem selt- Soriclogle Reraus In ee, ae 8 1 8 8 lüstern 1 f 71 8 1„ ger., rode. Den kleinen Band mit seinen 36 ganz- samen, für gewisse heutige Formen aber be-„071 8 5 5 le“ Bündchen aus dem Leben der Boheme, eine ern ihr Bein zeigende und eine wider 1 1 5 1 8 5 4 tell Pehandeln Herbert?! E. 8 5 a liche Ratt der azierenfüh- seitigen Bildtafeln hat Margarete Pfister- zeichnenden Phänomen, daß Holthusen mit Einzeldarstellungen behandeln Herbert Kü Stammma] Anthologie der Schwablnczer Dichter von 194 8 5 4 8 98 N 5 Burkhalter kenntnisreich kommentiert, nur Vorliebe eine Interpretation der Interpreta-„Die Entfaltung der Menschheit“ durch drei g 8 Ausführlicher terti de Dame der besten Gesellschaft. S 5 5„ g 5 118 1 5 1 8 1 sehefte und einst, unter 8 5 Untertitel er(ganz selten einmal) ein e Thema die gesellschaftliche Situation und das soziale tion und eine Kritik der Kritik gibt: er setzt vorchristliche Jahrtausende, Louis de Broglie Spinnete. ß aufgriff, war es die Geißelung Christi an der Element im Leben und Wirken des Künstlers sich nicht mehr mit der Dichtung direkt aus- die Physik der Gegenwart unter dem Titel aternattoni rotische Moritaten und Verse von Scharf- Martersäule oder der Tod des gefesselten Hel- kommen gegenüber dem Aesthetischen und einander, sondern nur noch in der doppelten Licht und Materie“ und Werner Hofmann 29. Aug Achtern und Schlawinern aus dem Münchner ligen 8 gerade 5 riesiger Speer Motivischen etwas zu kurz. nn. Brechung durch einen anderen Essayisten.. a 18% Pi N vortrü Künstlervierte! Wahnmoching“ zusammen- 2775 Hirnschale spaltet. Dabei r lle mit Wenn er über Bernanos schreibt, so nimmt„Die Plastik des 20. Jahrhunder„„ 5 gefaßt. Man vermißt darunter leider Ernst einer wunderbaren Zartheit des Striches er- Int Herie Inf 10ti er sich das Bernanos-Buch von Hans Urs literarischen Kostproben sind vorwiegend alder Toller, Bert Brecht und Johannes R. Becher, faßt, sozusagen mit Musikalität in den Merprefterfe nferpfrefafon von Balthasar vor, und die deutsche Klassik dem deutschen und dem englischen Sprach- einmal zu Schwaling gens 5„Linien, absolut künstlerisch in der Kompo- Hans Egon Holthusen:„Das Schöne und Sieht er durch das Medium von Kommerell, bereich entnommen. Ganz aktuell erweist udenhen de auch einmal zu Schwabing gehörten aber dition 5 N W 1 die Ostkirche durch das des„Athos“-Buches 31 10 Pi 6 1. 1 f i reispll findet doch wenigstens Erich Mühsam sition und von untrüglichem Schönheitsge- das Wahre“. Neue Studien zur modernen 5 1 5 sich die Fischer-Bücherei, indem sie des jun- ese. man 7 850. kühl selbst in der Schilderung des Abstoßen- Literatur(R. Piper& Co. Verlag, München). Von Erhart Kästner. Alles ist sehr elegant gen Engländers John Osborne erfolgreiche 15 ae ee gebe— und wakü ich enen unc den und Degoutanten. Urs Graf war wohl ein Mit Interpretationsversuchen zu Rilke hatte und hoch gebildet, überaus ästhetisch und 5 10 15 1 0 Der teln Morgenstern und Erich Mensch, der an der Welt und 2 seiner eige- Holthusen einst seine essayistische Laufbahn dann bei einem abschließenden(in der Peu- n 8 88 50 55 9 3 15 15 e Fstner, Hugo Ball und Alexander von Ber- nen Wildheit litt, den sein Tatendrang in begonnen, der Titel seines erfolgreichsten tung des Politischen undiskutablen) Versuch Entertainer eee r 1 nus, Roda Roda und Ringelnatz. Lud wies die Ferne trieb und seine unzügelbare Kraft Buches„Der unbehauste Mensch“ besitzt über den Aufstand in Ungarn wieder von„Lebensmärchen“ frischt die Bekanntscha isgabe Il, choma und Karl Valentin, und selbst der in Raufereien sonder Zahl verstrickte, der alle Aussicht, in der nächsten Auflage von den„aufs blühten, Tugenden der Todes- mit dem humorvollen Sänger und Schau- 15 ent ehrwürdige Rudolf Alexander Schröder ist zugleich ein ungemein zartes Empfinden Büchmanns Geflügelten Worten zitiert zu Sone berauscht. Wie man 301 Seiten hin- spieler auf.„Das Leben der Lily Shane“ ist k zchböner mit äußerst lockeren Versen vertreten.„Ich hatte und von dem elenden Dulden der ge- werden, und mit seinen erst 45 Jahren hat durch redet, ohne zuletzt etwas Greifbares der erste Roman des Amerikaners Louis 5 perausche mich täglich, gerne mache ich sün- schundenen Blenschenkreatur ergriffen war. er bereits mehrere angesehene Literatur- gesagt zu haben, zeigt dieser Band. 8E. Bromſield, der mit dem— auch erfolgreich dige Spiele, ich bin ein Knäuel von Sinn- 9 8 verfilmten— Buch„Der große Regen“ weit- — 4 f 6 5 f 45 lichkeit“ dichtete eine nur mit dem Vor- Von er Verantwortung 28 See enarztes hin bekannt wurde. In„Farm der Tiere namen zeichnende Dame Marietta und gab setzt sich der Engländer George Orwell, Wie damit so etwas wie das Leitmotiv des da- Martin Buber:„Ich und Du“ und„Schuld gelegt. Neben diesem Beitrag zur philoso- Gesellschaft schützenden Gesetzgebung) und auch in seiner düsteren Utopie„1964“, mit maligen Schwabinger Lebens an. USE. und Schuldgefühle“(Verlag Lambert Schnei- phischen Anthropologie, der, vom Sprach- die dritte, die der Religion(mit dem Glau- der totalitären Staatsform auseinander der, Heidelberg). Wenn man nicht so sehr lichen ausgehend, die Doppeldeutigkeit des ben an eine metaphysische Urschuld des hier noch in heiter-satirischer Weise. Ger- — Ein Schweizer Zeichner auf die Denkinhalte, sondern auf die das Wortes Ich(qe nachdem ob es in einem Menschen) für den Arzt allerdings außer hart Hauptmanns Erzählung„Der Ketzer von Denken bestimmenden Grundtendenzen hin- id e e e e eee Betracht bleiben. Die mittlere aber, wo der Sana“ schildert die Leidenschaft eines jun- Margarete Pfister-Burkhalter:„Urs Graf blickt, so zeigen sich merkwürdige Par- 1 Mensch sich vor seinem Gewissen schuldhaft 1 1 5 ichn 0 e en alete eien Iiartin Haber, gens 2belen b t 2 rden wire) die eine Seri ve ie dane,„,, 0⁰* 1 5 205 1 1 jüdischen Denker unserer Tage, und dem tige Grundmzslichteit des Menschen über- Arzt nicht nur nach den Schuldgefühlen als msdchen verfällt. L lorian“, dis Geschichte „* 5 2 7 1 10 3 3 1 1 15 * der kaiserlichen Herrschaft bedeutendsten Repräsentanten des jüdischen haupt darlegt, bietet der sleiche Verlag dem gleichsam pathologischen Ergebnis, eines Tfercken gehried der. a i r Reiche Volks in der Philosophie: Baruch de Spinozs. auch eine Neuerscheinung an: die Abhand- sondern auch nach der objektiven Schuld zu Felix Salten; Schauplatz ist das liebe alte ledig 5 525 1 ganz vom Reiche ger wie dort die schwer zu definierende lung„Schuld und Schuldgefühle“, Es han- fragen habe. Es sei nicht Sinn des ärzt- kaiserliche Oesterreich,. In dem 1955 in Lon- abgelöst hatten, ents n dort zu Anfang Mischung von kühler, unbestechlicher Ra- delt sich um den Text eines Vortrags, den lichen Auftrags, den Menschen um jeden don zuerst erschienenen Roman„Das Genie des 16. Jahrhunderts e ahnenlose, tjonalität und einer gleichsam gebändigten Martin Buber im April 1957 bei einem Preis zu normalisieren, er habe ihn viel- und die Göttin“ stellt Aldous Huxley Sinn- eigenständige schweizerische Kunst. Neben Gläubigkeit, hier wie dort persönlichstes Seminar für Psychotherapeuten in Washing- mehr auf den Weg der Selbsterhellung zu ji ö a ö ars Mulas Mamuel Deutsch war es vor allem Bekenntnis, das im Denkprozeß zu einem ton gehalten hat. In der abwägenden, be- führen, der dem Geständnis in der Sphäre h i 1 8 W 85 1 en Urs Graf(14851528) von Solothurn, der hohen Grade von Allgemeinverbindlichkeit hutsam aber bestimmt zupackenden Diktion des Rechts und dem Sündenbekenntnis in 1 3 1 55 3 3 1 25 48 25 : nintergründige Phantasie, grimmigen Humor, geläutert oder besser: abstrahlert wird, ehe des Wissenschaftlers übt Buber Kritik an der Sphäre des Glaubens entspricht. Was FVV menschliches Mitleiden und bittere 5 es an andere weitergegeben wird; hier wie der Praxis der Therapeuten, die sich nur um Buber unter dieser Selbsterhellung ver- berühmten g Indien-Roman„Kim“ von Anklage in seine Federzeichnungen einflie- dort das mit der Unerbittlichkeit des Den- die Schuldgefühle ihrer Patienten kümmern steht, erläutert er auf eine eindringliche Rudyard Kipling. Der Italiener Giuseppe hen lieg: Er führte ein überaus bewegtes kens beinahe streitende hohe Maß von und diese oder wenigstens deren unmittel- Art an zwei literarischen Beispielen: am Marotta schrieb ein Buch über seine Heimat- Leben, sein Strafregister ist wohl noch um. menschlicher Güte. Martin Buber, nach dem bare Folgen durch Behandlung zu besei- Prozeß“ Kafkas und an den Dämonen“ stadt:„Das Gold von Neapel“; Vittorio De känglicher als das von Caravaggio gewesen, Kriege vielfach international geehrt, von tigen suchen, während sie der Frage nach Dostojewskys.— Man hält gelegentlich in Sica führte den Stoff zum PFilmerfolg. Franz und selbst seine Frau mußte bei der Polizei Hermann Hesse immer wieder als Nobel- dem Vorhandensein einer objektiven Schuld der Lektüre inne und hört innerlich die Wi- Werkels Roman iber das Wunde um Schutz nachsuchen, als er sie einmal all- preisträger vorgeschlagen, ist im Februar Sanz aus dem Wege gehen. Buber hält das dersprüche der mehrfach heftig attackierten 4 D. L. 5 B dette“, Ii a zu wüst verdrosch. Was Urs Graf immer dieses Jahres 80 Jahre alt geworden. Der ür unerlaubt. Schuld im eigentlichen Sinn Freudiener, die man sich unschwer ausden- 7 1 wieder zeichnete, waren Lagerdirnen, Reis- Lambert Schneider Verlag hat aus diesem des Wortes könne sich in drei verschie- ken kann. Den Ausführungen Bubers aber mem Doppelband vor.„Märchen“ aus aller ufer, gehörnte Satyren und grausig-blut- Anlaß eine der frühen Schriften Bubers, die denen Sphären vollziehen, wovon die erste, tun solche Zwischenreflexionen keinen Ab- Welt hat Lisa Tetzner gesammelt und nach- —+ rünstige Genreszenen. Mit einer fast per- philosophische Studie„Ich und Du“ neu auf- die Sphäre des Rechts(im Sinne der die bruch. Wa. erzählt. ew N * KoOsm iK. VDagn S Kostenlos beröt 810 die fo. Das Institut für natürliche Schönheitspflege Aulo-Teitzanl.- Hille Mannheim, O 6, 5 Planken- fel. 21297 Schaeffer Spezialinstitut für Gesichtspflege bei Kz-Ankouf. Verkauf . 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Der Fleischerverband be- gründet diesen Schritt mit der„unwahren und irreführenden“ Behauptung des Bauern- verbandes, das Fleischerhandwerk habe die Aktion„Schweineberg“ zu einer Spannen- ausweitung ausgenutzt und dadurch einen Mehrgewinn von 125 Mill. DM erzielt. Vergl. MIA vom 27. August, Seite 1.) Durch dieses Verhalten sehe sich der Fleischerverband veranlaßt, seine Mitgliedschaft im Bundes- marktverband Vieh und Fleisch mit Wirkung vom 31. März 1959 zu kündigen. Der Bauernverband sei, so betonen die Heischer, in„irreführender und tendenziöser Weise“ vom Fleischerspannen-Tiefpunkt im September 1957 ausgegangen und habe die in den vorangegangenen Monaten erfolgte Preis- und Spannenbewegung nicht mitberücksich- tigt. Das Fleischerhandwerk sehe in der vom Bauernverband aufgestellten Berechnung eine„nicht mehr zu überbietende Milchmäd- chenrechnung“ und ein erneutes Manöver, die Oeffentlichkeit über die seit fast zwei Monaten anhaltenden Steigerungen der Schweinepreise hinwegzutäuschen, deren Ende noch nicht abzusehen sei. Berufsfremde Zechenkraftwerke fallen unangenehm auf (VD) Gegen einen zu starken Ausbau der Zechenkraftwerke wendet sich der Ver- band kommunaler Unternehmen der Orts- und Kreisstufe. Nach den Ankündigungen des Bergbaus rechnet der Verband bis 1970 mit einer Erhöhung der installierten Leistung der Zechenkraftwerke um ungefähr 130 v. H., mit einer Steigerung der Stromerzeugung um mehr als 30 v, H. und einer jährlichen Abgabe von Strom aus Zechenkraftwerken ins öffentliche Netz in Höhe von 27 Md. kWh gegenüber 7,5 Md. im Jahre 1958. Bei den örtlichen und regionalen Kraft- werken werde diese Entwicklung, so betont der Verband, mit gespannter Aufmerksam- keit verfolgt. Die ständig sich vermehrende Reservierung von Ruhrkohle für Zechen- Kraftwerke spiele nämlich bei den Ueber- legungen der kommunalen Kraftwerke in bezug auf die Sicherstellung ihres künftigen Kchlebedarfs eine wichtige Rolle. Auf Grund des Vorgehens des Bergbaus habe es den Anschein, als ob die örtlichen und regiona- len Kraftwerke ohne Importe von USA- Kohle„nie mehr ganz“ werden auskommen können. Zucker wirtschaft muß vorbauen 5 und sich selber helfen (VWD) Die Zuckermarktordnung in der Bundesrepublik habe die Grundlage für die Aufwärtsent wicklung der Zuckerindustrie und des Rübenenbaus gegeben, erklärte Staatssekretär Dr. Sonnemann vom Bundes- Ernährungs ministerium am 28, August in Groß Twülpstedt in Niedersachsen. Wenn die Aufrechterhaltung der Marktordnung bei Zucker schon in der Vergangenheit nicht ein- fach gewesen sel, so habe es gerade in diesem Jahr großer Mühe bedurft, die auf zwei Jahre befristeten neuen Verordnungen über die Zuckerpreise und den Frachtausgleich bei Zucker durchzusetzen. Es könne aber nicht damit gerechnet werden, daß nach Ablauf dieser zwei Jahre noch einmal eine gleiche oder ähnliche Regelung getroffen werden könne. Die Zuckerindustrie Niedersachsens müsse sich, so sagte Sonnemann, ernsthaft über- legen, welche Konsequenzen aus dieser Lage zu ziehen seien. Die Entwicklung werde für die Zucker wirtschaft um so ungünstiger ver- laufen, je näher die Erzeugung an die Be- darfsdeckungsgrenze heranreiche. Sonne- mann erwähnte bei den von der Zuckerindu- strie eventuell zu treffenden Maßnahmen Uu. a. die freiwillige Zusammenlegung von Zuckerfabriken zur Konsolidierung der Er- zeugung, die Bildung einer Verkaufsgemein- schaft zur Steuerung des Zuckerabsatzes und die Schaffung einer Frachtausgleichskasse auf privater Basis. Nach dem Auslaufen der Zuckermarktordnung sei es in erster Linie Sache der Zuckerfabriken selbst, die Initia- tive zu ergreifen. Rationalisierungs-Kartell für Armaturen beantragt (VWD) Sechs Armaturenwerke der Bun- desrepublik haben beim Bundeskartellamt die Genehmigung eines am 24. Juni geschlos- senen Kartellvertrags beantragt. Danach soll die Vereinigte Armaturen GmbH aq), Mannheim, die Vertretung im In- und Aus- land für den Vertrieb der von den einzelnen Herstellern gefertigten Armaturen über- nehmen. Mit dem Abschluß des Vertrags soll auf dem Gebiet der Herstellung von Armaturen und Armaturenzubehör eine möglichst um- fassende und in ihrer Entwicklung fort- schreitende Rationalisierung im Wege der Spezialisierung erreicht werden. Das ge- samte Fabrikationsprogramm soll so auf- gegliedert werden, daß die Erzeugung eines Artikels jeweils nur von einem Hersteller übernommen wird, der seine Produktion im Sinne einer technischen Verbesserung und wirtschaftlichen Verbilligung spezialisieren Soll. Frei verfügbare Devisen haben sich wieder vermehrt (VWD) Die frei verfügbaren Devisen- bestände der Bundesrepublik haben sich nach dem Wochenausweis der Deutschen Bundes- bank vom 23. August gegen die Vorwoche erneut um rund 76 Mill. DM auf 17,568 Md. DM erhöht. Der Goldbestand ist in der Be- richtszeit nach dem Rückgang in der Vor- woche wieder um 23,57 Mill. DM auf 10,789 Md. DM gestiegen. Die gesamten Währungsreserven der Bun- desrepublik sind damit in der Berichtszeit um rund 108 Mill. auf 25,460 Md. DM gestie- gen, während sich die Netto-Devisenposition nur um rund 77 Mill. auf 24,331 Md. DM verbessert hat. Frankreich lebt noch immer über seine Verhältnisse Kostspielige Aufwendungen vermauern den Weg zu einem ausgeglichenen Staatshaushalt Paris und Kairo sind der Normalisierung rer Beziehungen ein gutes Stück näher ge- kommen. Ein vor wenigen Tagen in Zürich unterzeichnetes Finanz- und Wirtschafts- abkommen hat zu einem Vergleich über die aus dem Suezkonflikt entstandenen gegen- seitigen Ansprüche geführt. Die„Aegyptisie- rung“ der fünf Banken, 15 Versicherungsge- sellschaften und einiger anderer Unterneh- men wird nicht rückgängig gemacht. Die rechtmäßigen französischen Besitzer erhalten aber eine Entschädigung in Höhe von 10 Mill. ägyptischen Pfund(120 Mill. DW, deren Transferierung nach und nach vorgenom- men werden soll. Der nicht liquidierte fran- z6sische Besitz wird aus dem Sequester ent- lassen und an seine Eigentümer zurückge- geben. Darunter befinden sich etwa 750 Un- ternehmen verschiedenster Art, 15 Schiff- fahrtsunternehmen, fernerhin Immobilien, Grundbesitz und Barguthaben. Insgesamt handelt es sich um Vermögenswerte von 40 Mill. ägyptischen Pfund(500 Mill. D. Die aus alledem zu erwartenden Devisen- rückflüsse sind sicherlich eine willkommene Stütze der französischen Zahlungsbilanz. Aber bedeutet dieses Finanzabkommen zwischen Paris und Kairo gleichzeitig einen Friedensschluß oder auch nur einen Auftakt dazu zwischen Frankreich einerseits und dem rebellischen Teil des nordaf rikanischen Ara- bertums andererseits? Wohl kaum! Solange aber in Algerien kein echter Friedenszustand herrscht, solange die militärische Niederhal- tung der Aufstandsbewegung enorme finan- zielle Mittel erfordert, kann es mit einem dauerhaften Ausgleich des französischen Staatshaushalts nicht zum Besten bestellt sein. Da Frankreich zudem seine Aufnahme in den exklusiven„Klub“ der Atommächte betreibt, ist es zu kostspieligen Aufwendun- gen für den Fortgang der Arbeiten an der französischen Atombombe gezwungen. Auch dieser Umstand erleichtert nicht gerade den Haushaltsausgleich. Zwar kann man in Frankreich mit dem Ergebnis der 3, 5prozentigen goldindexierten Staatsanleihe, deren Zeichnung in der ersten Julinhälfte abgeschlossen wurde, zufrieden sein. Denn es wurden insgesamt mindestens 230 Md. ffrs., davon 212 Md. in bar, gezeich- K URZ NACHRICHTEN Optische Industrie spürt„Rezession“ (WD) Die konjunkturelle Abschwächung der letzten Zeit hat auch die auf Grund ihrer hohen Exportintensität und beachtlichen Lohn- quote besonders empfindliche feinmechanische und optische Industrie der Bundesrepublik nicht berührt gelassen. Im ersten Halbjahr 1958 lag der Produktionswert der Branche mit rund 970 Mill. DM um etwa zwei v. H. unter dem des Vergleichszeitraumes 1937. Der Auf- tragseingang der Branche ging im ersten Halbjahr 1958 gegenüber dem gleichen Zeit- raum 1957 insgesamt um sechs v. H., allein im Export um 14,5 v. H. zurück. Bremsen für Handel mit Jugoslawien (dpa) Jugoslawien hat über die ersten drei Raten in Höhe von je 50 Mill. DM im Rahmen des deutsch- jugoslawischen Vertrages über die Wirtschaftliche Zusammenarbeit bereits voll- ständig verfügt, soweit es um deutsche Lie- kerungen von Nichtkonsumgütern geht. Dieser Anteil beträgt 80 v. H. und ist somit ausge- üchöpft, wie aus dem Bundes wirtschaftsmini- sterium verlautete. Trotzdem seien von Jugo- slawien Bescheinigungen über einen weiteren Bezug von Nichtkonsumgütern ausgestellt worden. Das Bundesamt für die gewerbliche Wirtschaft müsse daher die Ausstellung von weiteren Unbedenklichkeits- Bescheinigungen für den Export nach Jugoslawien bis zum Ende des laufenden Finanzjahres am 20. April 1959 ablehnen. 0 Japanische Werftindustrie will Fuß fassen (VWD) Die japanische Werftindustrie will eine gemeinsame Vertretung in Hamburg er- richten, um sich in verstärktem Maße in Europa um die Sicherung von Schiffspau-Auf- trägen bemühen zu können. Nach einer Ver- lautbarung des japanischen Verkehrsmimiste- riums soll für diesen Zweck von staatlicher Selte ein Betrag von 4/7 Mill. ven(rund 560 000 DM) zur Verfügung gestellt werden. Träger dieser europäischen Zentralstelle des japanischen Schiffbaus, die ferner Werbungs- und Kundendienstaufgaben sowie die Beob- achtung der europäischen Wertindustrin über- nehmen soll, ist die Exportorganisation des japanischen Schiffbaus. net, und nur 10 Md. ffrs. entfielen auf die Konversion alter Anleihen. Eine Md. ffrs. = 10 Mill. DM.) Auch sonst fehlt es nicht an günstigen Anzeichen im Bereich der öffentlichen Finan- zen. Die Staatseinnahmen lieferten im ersten Halbjahr 1958 einen Mehrertrag von 385 Md. kkrs. gegenüber der gleichen Vorjahrszeit, während die Ausgaben nur um 150 Md. zu- nahmen. Der Fehlbetrag ging auf 95 Md. gegen 330 Md. im ersten Halbjahr 1957 zu- rück. Aber trotz des Anleiheerlöses befindet sich Frankreich längst nicht auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Staatshaushalt. Was mit vieler Mühe, auch der Ausschreibung neuer Steuern bzw. von Steuererhöhungen erreicht werden konnte, ist die Aufrecht- erhaltung des Budgetdefizits auf dem ur- sprünglich in Aussicht genommenen Stand von 60 Md. ffrs. Für das laufende Jahr waren die Staats- ausgaben zunächst mit 3500 Md. ffrs. festge- setzt worden. Es erwies sich aber infolge un vorgesehener Belastungen als unmöglich,. bei diesen Haushaltsansätzen zu bleiben. Man mußte Mehrausgaben von 250 Md. ffrs., darunter 105 Md. für militärische Zwecke, einsetzen. Und dies bedingte wiederum, daß Effektenbörse 50 Md. ffrs. durch Steuererhöhungen be- schafft werden müssen. Von einer außer- ordentlichen zweiprozentigen Körperschafts- steuer erwartet man für dieses Jahr einen Ertrag von 16 Md. ffrs. Eine Sondersteuer auf Luxus wohnungen soll 16 Md. ffrs. er- bringen. Erhöhungen der Umsatzsteuer auf Spirituosen, Schallplatten und Luxusbauten sollen 7,5 Md. ffrs. abwerfen. Von einer Er- höhung der Benzinsteuer um 2,8 ffrs. je Li- ter, die den Benzinpreis auf etwas über 100 fers. je Liter steigern wird, erwartet man ein Aufkommen von 7,5 Md. ffrs. Das Deflzit im französischen Staatshaus- Halt soll nicht über den genannten Betrag von 600 Md. ffrs. hinaus wachsen. Hierbei handelt es sich um eine internationale Ver- Pflichtung, die die vorletzte Regierung Frank- reichs im Rahmen ihrer Kreditverhandlun- gen mit der amerikanischen Regierung und der Europäischen Zahlungsunion im Januar d. J. übernommen hatte. Durch den Erlös der Anleihe würde die Regierung de Gaulle über ein Drittel des Haushaltsdefizits ab- decken können. Damit ist eine Atempause — aber mehr auch nicht— gewonnen. Es fragt sich nun, wie das Sanierungswerk wei- tergehen soll. Arthur Heichen Bankhaus Bensel& Co., Mannheim Frankfurt a. M., 28. August 1958 Zusammenfassung. un) Unter lebhafter Beteiligung des Publikums und des benachbarten Auslandes kam es an den westdeutschen Aktienmärkten im aligemeinen bei zägernder Abgabe- neigung zu Kurssteigerungen von 1 bis zu 3 Punkten. Besonders begehrt waren die internationalen Großwerte und einige Spezialpapiere, die zum Teil mehrprozentig anziehen konnten. Für die in den letzten Tagen bevorzugten Textil- und Zellstoffpapiere war die Marktlage im ganzen ruhiger, wobei jedoch lediglich Zellstoff Waldhof leicht zurückfielen. Bankaktien tendierten ruhig und ohne nennenswerte Veränderungen. Börsenschluß ruhiger, aber dennoch gut behauptet. Am Ren- tenmarkt waren Pfandbriefe zu letzten und wiederholt zu leicht erhöhten Geboten gefragt. In- dustrieanleihen lagen überwiegend bruchteilig gebessert. F Aktien 27.8 238 8. Aktien 27. 8. 28. 8. Aktien 27. 8. 28. 8. ee 189 191 Mannesmann 159 160% Bergb. NeueHoffg. 170 170 Adler werke 127 128 Metallges. 705 705 Gute Hoffnung 33 340 AEG 253˙½ 256½¼%[Rhein-Braunk. 340 36⁵ Bet. Ges. Ruhrort 286 280 Aschzell 5 83˙0 90 Rhein- Elektr. 2658 205 — 7 3 22 1 A 3 5 81 en Moes d a8 i e e 134½%½ C 8 85. Bember sg 135 135 Solzdetturin 254½ 25½, Hoeschwerke 132X133 — Tiefbau 15 2⁰⁰ Schering 75 320 „ 7 345 Schlossquellbrau. 5 300 5 Buderus. 4½ 104 d% schuvert& Salzer 20 288 eh. Kieeknerw.: hem. albert 270 200 schwartz Storch. 340 30 Eldekner-Werke. 155 150 Son Gumm 338 Seilind. Wolft— 131 Klöckn. Humb. B. 242 243 Daimler-Benz. 701 703 Siemens 222 230 Klöckner-Bergb. 14% 143 Degussa 355 335 Finn 3 24a B Stahlw. südwestf. 27 24⁰ Demag 20% 269 Südzucker 335 329 Dr. Erdöl.. 4215 ¾% 216[UD 275 273 feh. ver. Stahlw.; Dt. Linoleum 387% 290 Ver. Stahlwerke. 1,70 1,70 Pürlacher fei. 300 2% Wintern/ 287% Be ene lese ngeterk 218 220 * 2 300 eiß-Tko 5 204 Dortm. rder Elchbaum-Werger 90 T 90 T e 13 1317 Hüttenunion 138 13858 Kneinger Unten. 2 260 Banten F nion 2 Um. Srein 2 Gebr. Fahr 10⁴ 164 Badische Ban 262 262 Gußstahlw. Witt. 352 352 ce. F ASR 25 gommerebenkh%%% Phönix Rneinrohr 177% 178 Casella 92 225.. 1 Hüttenw. Siegerl. 190 194 5 255 7 u. 8 2 Niederrh. Hütte 5 8 Feldmühle. 470 7 5 Deutsche Bank) 10 10[Ruhrst. Hatting. 216 218 Felten& Guill. 221 220 t. Bank A8 1 287 280% Stahlw. Südwestf. 27% 240 Goldschmidt 202% 295 Dresdner Bank). f 1%„% aus- Thyssen-H. 164% 104 Gritzner-Kayser 130% l— Dresdner Bankac 285 284 Erin- Bergbau. 30³ 30³ Grun d Bilfinger 207 T 300 Pele. Hyp.-Bank 38 T 3 T7 Nen Bergs 55 11 112. e 75 Investmentfonds 1 5 ein. Hyp.-Ban 0 Hab zement 2 0% Dese Werzug) 80/ 81¼ Concentra. 128,20 128,70 Hoechster Farben 407 v Dekafonds 4 5 Holzmann 0 37⁰ Montan- Nachf.: Fondaxõk 24— Elein, Schanzl. u. B. 300 T 390 T 8 Fondis.—— Enorr„„ 4 4 is.& Huttanw. Fond a 5 Tahme yer: 4 2 isenhutte. 4 12% Investa 1,0 108,30 Lenz: 82% 82%[Stahlw. Bochum. 129% fel. Fleetr. Doll) 85 Linde's Eis 321— eh. GH: 5 Untton das— Ludw. Walzmühle 118 lis Hüttenw. Oberh. I 172% l 17½ IUscafonds 3 1 4— ) RM- werte 2 daß die Erneuerungsfrist die 5. Klasse der engen ls Haran Süddeutschen Klassenlotterie am 2. September 1958 abläuft. für — Verkäufe Nimm Dit Zeit- une dreh Dit eine naturteine Zigarette aus Melderschrange größtes Speziallager MOBEL-STREIT ABSATI fester inslicher Hertpapiere III rchschniff) (Monatsdu 2.. für festverznsg elſpapiere 7 Unter den vielerlei 2 Sparformen hat sich in Jüngster Zeit das Wertpapier-Sparen stärker durchgesetzt. Im ersten Halbjahr 19336 wurden für über vier Milliarden DM festverzinsliche Wert- Papiere abgesetzt, also etwa ebenso viel wie im Sanzen Jahr 1957. Hauptsächlien handelte es sich dabei um Pfandbriefe, Industrie- und Kommu- nalobligationen. Unter den Käufern sind neben öffentlichen Stellen, Kreditinstituten und Wirt⸗ Schaf tsunternehmungen immer häufiger Privat- Personen vertreten. Eine Folge der wachsenden Neigung, Kapital in Wertpapieren anzulegen, ist der Rlickgang des Zinssatzes für festverzinsliche Wertpapiere; er legt heute vorwiegend bei 6 Pro- zent gegenüber 8 Prozent vor zwei Jahren. Glohus Marktberichte vom 28. August Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg. Inlands fleisch: Ochsen 4.05—4.20 Rind 4, 10—4,30; Kuh 3, 203,60; Bullen 4,05—4, 25; Schweine 3,303, 70; Kalb 4,80 bis 5,30; Hammel 3,60—3,80; Tendenz mäßig. g Mannheimer Ferkelmarkt GWD) 70 Ferkel bis 6 wochen bis 45; uber 6 Wochen bis 65. Marktverlauf: l eine Ueberstand. e 5 Mannheimer obst- und Gemüse-Großmarkt D) Anfuhr und Absatz gut, Qualitätsware Setragt und geräumt, vereinzelt Zeringe Ve stände. Es erzielten: Blumenkohl 40—70; Stangen dohnen A 3545; B 2833; Feuerbehnen 2330; Schlangengurken A 4060; B 25—35; Salater 14 bis 18; Einleger 12—22; Karotten 1012; Kartoffeln 8 dis 8,50: Kohlrabi Stück 9-10; Petersilie Bund 8 bis 91 Rettiche Stück 8—10; dto. Bund 10-12; Rot- Kohl 12—14; FEndiviensalat Stück 8-10; Suppengrum 8-9; Kopfsalat Stück A 12—15; B 8—10; Schnitt- lauch Bund 8—2; Spinat 2025; Tomaten A 30—335 B 2025; C 12—18; Weißkohl 12—14; Wirsing 14186; Zwiebeln 15—17; Aepfel A 30-40; F 1828; Ba- nmanen Kiste 14—16; Brombeeren 60-65; Birnen A 35—45; B 18—30; Mirabellen 40—45; Pfirsiche A 60 bis 75; B 30—35; dto. ausl. 50-53; Weintrauben ausl. 50—60; Zitronen Kiste 4044; dto. Stück 19 bis 20; Zwetschgen A 22—26; B 1320. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) sehr große Anfuhren in Tomaten Zwetschgen und Birnen, Absatz bei diesen Er- zeugnissen zufriedenstellend. Bei Aepfel lustlos. Ab sofort sonntags keine Annahme mehr. Sams- tag von 7.30 bis 11 Uhr Annahmen von Tomaten von 50-60 mm Durchmesser und 40-30 mm Durch messer, und Zwetschgen. Aepfel für Mostzwecke laufend abzugeben. Es erzielten: Pfirsiche A 8 bis 65; B 30—43; Mirabellen Nancy 40—50; Spät⸗ Zwetschgen 19—22; Bühler HKL. B 1518; Ausfall 10—14; Wangenheimer HKL. B IO—- 7; Geheimrat Oldenburg HKL A 13-22; Jules auyot HKL, A 20 bis 33; B 12—18; Klaräpfel HKL. B 10-0; sonstige Aepfel 8—20; Williams Christ RRL A UN; B 18 bis 19; Kongren HRL. A 18-20; Doppelte Philipps HKI. A 13—183; Tomaten 50—60 Durchmesser HE A 1822; B 14—17; Stangenbohnen 18-30; Ueber- stand; Feuerbohnen 20—23. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt VWD] Anfuhr und Absatz normal. Es erzielten je ½ kg Bühler HKL B 12—20; Wangenheimer 7 bis 16; Hauszwetschgen 16-24; Eierzwetschgen 6 bis 10; Brombeeren 4235; Pfirsiche 2775; Kepfel ze nach Sorte HKI. B 10—20; Birnen Gellertg- butterbirnen HKL B 16-26; Amanlis HKL. B 13 bis 15; Kongreß HKL B 1623; Gute Graue HRL B 16—17; Williams Christ HKL B 16-29; Beukerts- butterbirnen HKL B 15—20. Ab sofort sonntags keine Annahme mehr, Annahmezeiten beachten! Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dänische Kronen 60,445 60,365 100 norwegische Kronen 58,41 53,53 100 schwedische Kronen 80,933 31,095 1 englisches Pfund 11.683 11,705 100 holländische Gulden 110,573 111,295 100 belgische Franes 8,405 3,425 100 französische Franes 0,9966 0,9986 100 Schweizer Franken 97,735 97,983 1000 italienische Lire 6,719 6,799 1 US-Dollar 4,1840 4,1940 1 kanadischer Dollar 4,813 4,323 100 Schweizer Franken(fr.) 97,6883 97,833 100 österreichische Schilling 16,188 16,178 100 DM-W= 43 DM.-O; 100 DM-O= 2, 0 PM-W. NE-Metalle HNlektrolytkupfer für Leitzwecke 252,252, 5 DM Blei in Kabeln 86,00— 87, 00 BM Hluminjum für Leitzwecke 232,002, 00 DM Westdeutscher Zinnpreis 880,00 888,0 DM 190,00— 197,% DM 216,00 224,00 DM MARNIII FEINSCHNITT, mild- Wôörzig, bekömmlich 50 g nur OM 1.25 KOTHE- Tabak kdingen d. N. auf bequeme Raten Musi l- Blatz ARNO MIKA s zwischen Pa Spitzenprodukte Schweizer Präzision sind NRHMAScHINEN Stucky, Mhm. Breite Straße F 1, radepl. u. Marktpl. den und Größen. Seeberger, 83, 13 Wandkiapp-Belt eigene Herstellung m allen Far- Gasbackherde Herd-Rothermel, Waldhof. MocLER hassen Met Kassen Seigen. Gitarren in großer Auswahl(Teilzahlg.) Ia Reparaturen und Saiten Geigenbauer Hoyer, S 2, 11 NMalralzen in eigener Werkstätte BETTEN- ANNE, F Neuanfertigung und Reparaturen Bettfedern-Reinigung täglich. 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August 1958 MORGEN Seite 13 —— Auch Parken will gelernt sein Schadenersatz bei unbefugter Benutzung/ Lärm nach Mitternacht Verkehrsunfälle können nicht nur von ſahrenden sondern auch von parkenden Kraftfahrzeugen Verursacht werden. In einem vom Bundesgerichtshof entschiedenen Streit- gell hatte ein Kraftfahrzeugführer sein Auto ohne Bewachung auf der Straße abgestellt. Er hatte peim Verlassen des Fahrzeugs Zwar den Zündschlüssel abgezogen, jedoch nicht die Wagentür Abgeschlossen. Die Folge hiervon war, daß ein Dieb den Wagen für Schwarz- kahrten benutzte und dabei einen Verkehrs- unfall verschuldete. Daß der unbefugte Be- nutzer des Kraftwagens in einem solchen Falle wie gewöhnlich haftet, steht außer Frage. Strittig war bisher lediglich, ob auch der rechtmäßige Benutzer zum Schadenser- satz herangezogen Werden kann, obwohl er den Unfall direkt nicht verschuldet hat. Diese zusätzliche Haftung ist für den durch den Unfall Verletzten dann besonders wichtig, wenn der Schwarzfahrer nicht in der Lage ist, den Schaden zu bezahlen. Der Bundesgerichtshof hat sich nun in seinem Urteil vom 1. April 1958(VI ZR 92/57 auf den Standpunkt gestellt, daß Dieb und Bestohlener gleichermaßen für den Unfell- schaden einzustehen haben. Er hält den Fahr- zeugführer für verpflichtet, ausreichende Vor- kehrungen zur Verhütung einer unbefugten Benutzung des parkenden Autos zu treffen. Dazu gehört nach seiner Auffassung in der Regel auch das Abschließen der Wagentür. Mit einer schlechten Angewohnheit man- cher Kraftfahrer mußte sich das Oberlandes- gericht Oldenburg in seinem Urteil vom 19. November 1957(Ss 381/57) befassen, in dem es um die Bestrafung eines Fahrers wegen ruhe- störenden Lärms beim Starten seines parken- den Fahrzeuges ging. Nach dem dieser Ent- gcheidung zugrunde liegenden Sachverhalt parkte der Fahrzeugführer den von ihm ge- kahrenen Lastzug häufig in einer Wohnstraße. Nachts zwischen ein und drei Uhr ging er Wieder auf Fahrt. Durch den Lärm, der beim Warmlaufen des Dieselmotors entstand, wur- den die Bewohner erheblich in ihrer Nacht- ruhe gestört. Die Bitten einiger Bewohner in der Nachbarschaft, den Lärm zu unterlassen, lehnte der Kraftfahrer ab, obwohl er einen nur wenig entfernten Fernfahrerparkplatz hätte aufsuchen können. Darauf wurde schließlich Strafanzeige erstattet. Das Oberlandesgericht gab den Nachbarn recht, weil die Störung bei Ausnutzung zu- mutbarer anderer Möglichkeiten vermeidbar War. Grundsätzlich darf zwar der Kraftfahrer überall dort parken, wo es nicht verboten ist. Demgemäß müssen die Straßenanwohner an diesen Stellen den mit dem Anlassen des Fahrzeugmotors verbundenen Lärm hinneh- men. Eine Ausnahme davon ist aber zu ma- chen, wenn dieser Lärm in eine Belästigung ausartet, zumal dann, wenn sie unschwer ver- hindert werden kann. Obgleich keine be- stimmten Vorschriften hierüber hestehen, sind doch immer die Grundregeln für den öffentlichen Straßenverkehr zu beachten. Da- nech hat sich jeder am Verkehr Beteiligte so einzurichten, daß„kein anderer gefährdet, ge- schädigt oder mehr, als nach den Umständen vermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Der Mensch fährt wie er lebt Zusammenhänge zwischen sozialen Verhältnissen und Unfallhäufigkeit? „Ein Mensch fährt, wie er lebt“, sagte Dr. Ganter vom Essener Institut für Sicher- heit im Bergbau, Industrie und Verkehr vor Pressevertretern. Die Kraftfahrer, die häufig Unfälle hätten, stemmten oft aus schlechten sozialen Verhältnissen. Untersuchungen in Amerika hätten ergeben, daß sogar 66 Pro- zent von ihnen Kontakte mit Gerichten, Für- sorgestellen oder ähnlichen Einrichtungen gehabt hätten. Weit wichtiger als die Reak- tionszeit eines Kraftfahrers sei seine Persön- lichkeitsstruktur. Ganter teilte mit, daß gegenwärtig in Essen in einem Forschungsauftrag der Lan- desregierung der Zusammenhang zwischen allgemeiner Kriminalität und Verkehrsdelik- ten untersucht wird. Dabei soll festgestellt werden, ob Personen, die oft straffällig wer den, auch besonders häufig Verkehrsunfälle verursachen. Nach den bisherigen Unter- suchungen scheine sich diese Vermutung zu bestätigen. Eine obligate Eignungsprüfung in ver- bindung mit dem Führerschein durch Medi- ziner und Psychologen lehnte Dr. Ganter ab, Weil sie sich nicht verwirklichen lasse. Die vorhandenen Institute reichten dazu nicht Aus. Außerdem erfordere eine gründliche Eignungsprüfung mindestens vier Stunden. Schokolade für vorschriftsmäßiges Abbiegen Das Ordnungsamt der Stadt Hannover Verteilte vor kurzem an einigen Knoten- punkten der Stadt 1000 Tafeln Schokolade an Radfahrern, die vorschriftsmäßig nach links abgebogen waren. Diese Aktion, die gemein- sam mit der Polizei durchgeführt wurde, Soll die Verkehrsmoral der Radfahrer heben. Allein im vergangenen Jahr kamen in Han- nover fünf Radfahrer ums Leben, die falsch nach links abgebogen waren. Bei der Kon- trolle verhielt sich nur etwa jeder zehnte Radfahrer korrekt. Verkehrsunfall im Zwei klärende Entscheidungen In zwei Entscheidungen hat das Ober- landesgericht Hamm festgestellt, wann erst von einem Verkehrsunfall gesprochen wer- den kann. Das Gericht sieht in einem Unfall, bei dem kein Sachschaden entstand und der betroffene Verkehrsteilnehmer nur einen belanglosen Körperschaden erleidet, rechtlich keinen Ver- kehrsunfall.(Aktz. 3 SS 201/58). Wenn von einem Unfall gesprochen werden soll, müßten nachteilige Folgen von gewisser Dauer und Erheblichkeit für das körperliche Wohl- befinden vorliegen. Vorübergehende Schmer- zen, belanglose Hautabschürfungen oder der- gleichen Beschwerden genügten nicht. In dem vorliegenden Fall war ein Sozius- fahrer durch einen Fahrfehler des Lenkers gestürzt und mit dem Kopf auf das Pflaster geschlagen. In der ersten Instanz war dieses Vorkommnis als Verkehrsunfall angesehen worden, obwohl der Gestürzte aussagte, er habe sich nicht verletzt gefühlt. Daher ver- neinte das Oberlandesgericht das Vorliegen eines Verkehrsunfalls. Der Motorradfahrer, der nach dem Sturz hatte fortlaufen wollen, war wegen versuchter Unfallflucht verurteilt worden. Das Oberlandesgericht hob das Urteil auf und verwies die Sache zur neuen Ver- handlung an die erste Instanz zurück. Anders beurteilte das Oberlandesgericht einen Verkehrsunfall, bei dem Sachschaden entstanden war(Aktz. 1 SS 202/58). Ein Kraftfahrer hatte mit dem Wagen eines Be- kannten in fahruntüchtigem Zustand eine „Schwarzfahrt“ unternommen und war zwei- mal gegen eine Mauer gefahren. Personen wurden dabei nicht verletzt. An den Kot- flügeln und an einer Stohßstange entstand Sachschaden. Das Oberlandesgericht wertete beide Vorgänge, die nacheinander Beschädi- Sinne des Gesetzes des Oberlandesgerichts Hamm gungen zur Folge hatten, als Verkehrsunfälle. Die Sachbeschädigungen könnten nicht als völlig belanglos angesehen werden, erklärte das Gericht, obgleich der Autobesitzer die Schäden im Verhältnis zum Wert des Fahr- zeugs als gering bezeichnete. Nur bis zur Straßenmitte Verkehrsteilnehmer dürfen beim Links- einbiegen nicht über die Mittellinie einer Straße hinausfahren. Diese Feststellung traf der Zweite Strafsenat des Oberlandesgericht Hamm, der in einer Entscheidung die An- sicht vertritt, daß das„Hineinfahren in die Gegenfahrbahn bei entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern strafbar ist“. Tankwart ist verantwortlich Der Tankwart ist für alle Explosionen oder Brände verantwortlich, die durch un- vorsichtiges Betanken hervorgerufen werden. Wenn schon Kraftstoff übergelaufen ist, so soll die Motorhaube(falls der Tank dar- unter liegt) nicht eher geschlossen werden, bis dieser mit Sicherheit verdunstet oder einwandfrei aufgetrocknet ist. Beim VW gilt das sinngemäß Für die Fronthauben. Man kann sich auch nicht damit herausreden, der Kunde habe ja soundso viel Liter verlangt und mit dieser Bestellung die Verantwortung für das Fassungsvermögen des Tanks über- nommen. Das zieht vor Gericht nicht, denn, so sagt dieses:„Mit Auge und Ohr muß der Tankwart die Füllung überwachen und dar- auf achten, dag auch nach Befüllung des Tanks noch Spielraum für eine Ausdehnung infolge Erwärmung bleibt“. und Tante, Frau Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter im Alter von 52 Jahren. Nach langer Krankheit verstarb heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Georg Fabian unse Nach kurzer Krankheit ver- schied heute mein lieber Mann, vater, Bruder und Onkel, Herr r Vater. Opa, Schwieger- Ausverkauf un, u E Magdalena Ehrbächer Ah m. Gartens tagt, den 2. August 1585 Otto Klein wegen Aufgabe unserer N„ JjFFͥͥͤ0ĩ—2 8 Fahrradhändler geb. Guckert Paula Fabian mit Kindern 1 . 5. und alle Anverwandten im Alter von 58 Jahren.* ist nach langem. Leiden im Alter von 3 Samstag gen 30. Kusust 1958, um 3.30 Uhr, im Mannheim, den 28. August 1958 Nenn- El 4419 gen 79 Jahren sanft entschlafen. Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Sap prernte ir, — f j 1 Anme gnghoten 1 Preise radikal herobgesetzt! Schönauer Straße 5 f 5 8 — 5 8„den 28. August 1958 Hinterbliebenen: 2. B Nur Qoalitätswaren. IN. Schriesheim Frau Else Klein geb. Nagel B. ö 90 Sofienstraße 28 1 5 5 ö 5 Sammet Intlefer Trauer: Bestattungen in Mannheim„CCC Damen-Mäntel 4 0 f 4 d Hauptriedhof Mhm. l „ sowie Minna Maeder, Witwe, geb. Ehrbächer i 9.00 Uhr, Hauptfr. Overgeng opc Winter„„ 9 00 Uhr, Tobias Schenkel Freitag, 29. August 1958 50 DM. und Frau Anna geb. Ehrbächer 1 5 8 N f auptfriedhof Zeit 17 Unr Phili und Hilde Schenkel„ . 1. DM 22 Karg, Hermann, Weinheim, früher Gr. Merzelstr. 25 11.00 Statt Karten Dam Sen Kostüme 8 chiff Beerdigung: Samstag, den 30. August 1958, 11 Uhr, im Niefer, Anna, Waldparkstraße 32:2T?D2D2D?2Di2mꝛ2:ꝑga: 11.30 Für die vielen Beweise herzl. farbig und schwarz„ 2 55 b 9 Friedhof Sandhofen. 5 Anteilnahme an dem schweren ahnhor. Krematof iu m Verlust meines lieben Mannes 5 00 7% J Burkhäuser, Markus, Lortzingstraße 31 13.00 u. herzensguten Vaters. Herrn P.. n. Haus Westermann CCCCCcCCGbGbGTGbGPGCGPGPGPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGVTPGbTGTGTbTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTTGTPVTPTGT—TTT Friedhof Rheinau. Peocchte ar die vielen Krahz- und —— Stuhlberg, Auguste, Plankstadter Straße 9 14.00 Blumenspenden u. allen denen, U die dem Verstorbenen das 1 5 Am 27. August 1958 verschied nach kurzer sc Werer. 5 5 Geleit gaben, sagen wir au 5 5TUBEN Krankheit unsere herzensgute Mutter, Schwieger- Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 5 3 Wege unseren innigsten ten · lichutp. mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Ohne Gewähr Uhm.-Katertal, 20, August 1936 Bäckerweg 25 5 M arete Diehm Wwe e ed Anneliese Westermann Arg 5 Kinder und Angehörige geb. Sachs 0 5 eee im Alter von 67 Jahren. a 55 8 aus Stahl- Lamellen Mannheim, den 29. August 1958 0 4 5 85 zaleraade 8 a PFLER fel. 26931 2 69 32 Beteiligungen In tiefer rauer: Edgar Diehm u. Frau Waltraut Horst Jannusch 3857 e und Frau Gertrud geb. Diehm Seh doch zu Dürig nE g en Werner Diehm 1D 5 2 Stille Beteiligung Zur Wechslung und Anverwandte 8 1 95 0 eutl. auch Tätige 5 85 Hefen id. 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August 1958 Karlsruhe Forst Meidelberg Darmstadt erk Bassermannstraße 57. 8 Frau Margot Baschenegger geb. Herrmann und Angehörige Seite 14 MORGEN Der phantastische Erzähler Marc Chagall Zor Ausstellung seines graphischen Werkes in der Stöttgarter Sglerie Valentien In unserer weitgehend standardisierten Zeit besitzt Mare Chagall noch seine eigene, unverwechselbare Welt. Es ist die in die festen Gebräuche des ostjüdischen Glaubens gebundene Welt seiner Kindheit in einer Vorstadt des weißrussischen Witebsk. Sie hat ihn durch sein ganzes Leben begleitet. Sie verlieh ihm die Fülle seiner Gesichte, aber auch Ordnung und Halt. Das wird be- Slückend gegenwärtig in der Ausstellung semer Graphik, die mit hundert Einzelblät- tern und den vollständigen großen Folgen zu Gogols„Toten Seelen“, zu Lafontaines „Fabeln“ und zur Bibel von der Stuttgarter Galerie Valentien im Marquardt bis Ende September gezeigt wird. Früh schon ist Chagall in den Westen ge- kommen. Von 1910 bis 1914 bereits lebte er in Paris. Das Frappierende an seinem Werk ist auch, daß die Erinnerungsträume eines Menschen aus dem europäischen Osten mit den raffinierten Formmitteln der Moderne des Westens verwirklicht wurden. Chagall tat das aber mit einer herzerfrischenden, mit einer mitreißenden Naivität. Das wird gleich an den frühesten der ausgestellten Arbeiten aus der Folge„Mein Leben“ deutlich, die 1922 in Berlin nach der Rückkehr aus Ruß- land für Cassirer entstand. Hier, in den Blättern mit der Mutter und der Großmutter zumal, wird die starke Bindung spürbar, die Chagall an seine Familie hatte. Doch ist auch Chagalls Humor am Werk, wenn er dem „Automobilisten“ das Auto gleich auf den Kopf befördert oder beim„Feuer in der Stadt“ die Wöchnerin mit ihrem Kinde mit- samt dem Bett davontragen läßt. Sensibel ist der Strich, raffiniert wird die Form aus- gespart. Auch in den Radierungen zu Gogols Roman„Die toten Seelen“, die zwischen 1923 und 1927 entstanden und die in ihrer skur- rilen Phantastik und Doppelbödigkeit dem Werk des Dichters kongenial sind, regiert zu- nächst noch die Linie, der sicher die Form tassende und charakterisierende Strich. Doch dann schlägt der ursprüngliche Maler auch in dem Graphiker Chagall durch. Er arbeitet nun mit Hell-Dunkel- Wirkungen. Das bringt auch vom handwerklich Technischen eine reizvolle Spannung in diese Folge hinein. Bei den Radierungen zu Lafontaines„Fa- eln“, die zwischen 1927 und 1930 geschaffen wurden, dominiert das sensibel gestufte „malerische“ Schwarz-Weiß. Das gilt auch für die Radierungen zur Bibel, die mit Unterbrechungen zwischen 1931 und 1955 entstanden und die eine zen- trale Stellung im Werk Chagalls einnehmen. „Skandalöse Zustände“ Kritik an den deutschen Ballettböhnen „An den westdeutschen Ballettbühnen herrschen skandalöse Zustände“, erklärt das Gewerkschaftsorgan„‚Welt der Arbeit“ (Köln) in einer gemeinsamen Untersuchung mit der Gewerkschaft Kunst im DGB. Voll susgebildete Tänzer und Tänzerinnen mit einer Ausbildungszeit zwischen zehn und fünfzehn Jahren erhielten durchschnittlich 280 bis 400 Mark Monatsgage bei anstren- gendster täglicher Proben- und Bühnen- arbeit. Zum Teil lägen die Gagen unterhalb des Existenzminimums.„Hier herrscht das System primitivster Ausbeutung“, habe der Vorsitzende der Fachgruppe Tanz in der Deutschen Bühnengenossenschaft im DGB, der Solotänzer Hans Herdlein, gesagt.„Die Theaterleitungen reden ven Kunst und meinen ihre Kassen.“ Die Deutsche Bühnen- genossenschaft fordere deshalb schon seit langem den Abschluß eines Tarifvertrages für die westdeutschen Bühnentänzer und Tänzerinnen, was der Bühnenverein jedoch bisher immer abgelehnt habe. Die„Welt der Arbeit“ kritisiert auch, daß die Alters- versorgung des Ballett-Personals„absolut unzureichend“ sei. Tänzer und Tänzerinnen erhielten, wenn sie mit spätestens 35 oder 40 Jahren von der Bühne abtreten müßten, im Durchschnitt ein monatliches Versor- gungsgeld von 120 Mark, bis mit dem 60. Lebensjahr andere Versicherungen einsprin- gen. Da die Probe- und Ruhezeiten nur teilweise vertraglich geregelt seien, sei der größte Teil des Ballettpersonals ständig üÜberanstrengt und gesundheitlich in schlech- ter Verfassung. Dennoch weigere sich der Bühnenverein, in einem Tarifvertrag nicht nur die Gagen, sondern auch die Probe- und Ruhezeiten zu regeln. dpa Diese lange Entstehungszeit ist aber dieser Folge nicht anzumerken. Sie wirkt wie in einer einzigen großen Schau empfangen. Das zeugt für Chagalls intensive Vertraut- beit mit der dargestellten alttestamentari- schen Welt. Chassidische Frömmigkeit, die noch um ein alles Lebende bestimmendes Zentrum weiß, glüht in diesen Blättern. Sie sind phantastisch träumend, aber auch von jener ursprünglichen, oft wilden Dramatik erfüllt, die zum Alten Testament gehört. Die Stuttgarter Ausstellung zeigt aber auch die Farblithographien, die der Verve-Bibel zu- sätzlich beigegeben wurden. Einige von ihnen sind den Schwarz-Weiß-Blättern gleich- wertig, andere allerdings haben nicht mehr den alten geheimnisvollen Schimmer der Chagall-Farben, sondern sind in ihrer Far- bigkeit lauter, greller geworden. Das gilt auch für die anderen späten Blätter, in denen sich thematisch oft die Motive aus Paris wie der Eiffelturm oder die Place de la Concorde unbekümmert, doch reizvoll mit den alten Motiven aus der russischen Heimat, mit den Holzhäusern, dem in der Luft schwebenden Liebespaar, den heimischen Tieren wie der Kuh und dem Esel verbinden. Chagall hat ja von Anfang an die verschiedenartigsten Szenen phantasievoll aneinander und auch übereinander gereiht. Er spottet dabei vol- ler, auch kindlicher Lust und List der Ge- setze des einen Bildraumes und der Schwer- Kraft. Bei ihm können die Figuren schweben und kopfstehen. Er malt, zeichnet und radiert seine„inneren Bilder“, die ihn besitzen, wie er selber einmal gesagt hat. Sie sind so rund und ganz gesehen, daß sie auch von uns Besitz ergreifen, mit der Magie der sanften Gewalt. Hermann Dannecker Marc Chagall: David, die Harfe spielend Ein Blatt aus der großen Ausstellung mit Original- graphiken von Mare Cha- gall, die die Stuttgarter Galerie Valentien bis Ende September zeigt.(Siehe auch unseren Bericht au) dieser Seite.) Foto: Galerie Valentien I. S. Eliot entdeckt die Liebe „Der ältere Staatsmann“ bei den Festspielen in Edinburgh braufgeföhrt „Die Leute stolpern bei meinen Stücken über ihre eigenen Füße“, erklärte T. S. Eliot vor der Uraufführung seines neuen Stückes, „The Elder Statesman“(„Der ältere Staats- mammn') im Rahmen des Edinburgh-Festivals. „Sie stellen sich wohl vor, es müsse eine tie- tere Bedeutung dahinterstecken; sie erwar- ten die Lösung eines Rätsels. In New Vork meinten sie, die, Cocktail Party“ sei eine reli- giöse Allegorie. Ieh wußte gar nicht, was sie meinten.“ So gleicht der Autor gewisser- maßen einem Varieté-Komiker, der seinem Publikum mit lustig drohendem Finger zu- ruft:„Ich habe gar nicht gemeint, was Ihr denkt.. Sein Thema hat der Nobelpreis- träger auch diesmal im voraus verraten; es handelt sich um einen nicht mehr aktiven Politiker, der nicht ganz erreicht hat, was er erstrebte, und ein paar Jugendfreunde wie- dertrifft, die er lieber nicht sehen würde, weil sich dadurch nur Verwicklungen mit seinen Kindern ergeben. In Interviews hat sich Eliot gegen den Vorwurf eines amerika- nischen Mädchens gewehrt, er ziehe Wohl die Gesellschaft von Aristokraten und Bischöfen vor, weil seine Gestalten immer besseren Kreisen entstammten. „Der ältere Staatsmann“ ist Eliots erstes Stück nach fünf Jahren. Das poetische Drama scheint sich in einer Produktionskrise zu- mindest in England zu befinden; denn auch von Christopher Fry hat man lange kein eigenes, neues Werk gesehen. Darum sah man mit doppeltem Interesse dieser Pre- miere entgegen, zumal Eliot(seit seiner Hei- rat) ein anderer Mensch geworden zu sein scheint. Entspannter wirkend läßt er sich nur noch ohne Brille photographieren und weiß zu lächeln. Diese Veränderung merkt man auch seinem neuen Drama an, das nicht, wie die„Cocktail Party“, ernst ist, aber vorgibt, eine Komödie zu sein, und nicht mehr eine Komödie, die eine Farce sein möchte, wie im„Confidential Clerk“.„Der ältere Staats- mann“ beginnt als bitteres Melodrama und endet als eine Tragödie der Entsagung und Erfüllung. Die Aehnlichkeit mit Sophokles“„Oedi- pus“ ist nicht zu übersehen; hier wie dort überwindet ein alter Mann mit Hilfe seiner Tochter das Leiden, findet den Frieden mit sich selbst und geht in den Tod. Das hört sich tragisch an, ist aber in Wirklichkeit weitaus unterhaltsameres Theater. Die Hauptgestalt ist Lord Claverton, der sich von seinen Geschäften und aus der hohen Politik zurückgezogen hat; äàußerlich erfolgreich, aber mit dem Schuldgefühl, im Grunde ein moralischer Feigling zu sein. Da treten zwei ganz anders geartete„Schuldige“ in sein Leben: eim alter Studien-Kollege, der wegen Fälschereien in englischen Gefängnissen ge- sessen hat und durch Korruption irgendwo im Ausland reich geworden ist; und eine Witwe, die einst seine erste Liebe war, und durch mehrere Geldheiraten wohlhabend wurde. Obwohl sie nichts von ihm wollen, Wirkt ihre Anwesenheit wie eine erpresse- rische Mahnung. Die beiden verlangen nur seine Freundschaft und personifizieren ledig- lich das Geheimnis seiner Schuld, das immer in ihm ist. Der einzige Weg, den drohenden Furien seiner Vergangenheit zu entkommen, erscheint ihm, sich vor seiner Tochter, die mn vergöttert, zu erniedrigen, indem er sie Kultur-Chronik Der französische Schriftsteller Georges Le- comte ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war das älteste Mitglied der Academie Francaise, der er seit 1924 angehörte und deren ständiger Sekretär er als Nachfolger Georges Duhamels seit 1946 war. Es sind jetzt drei freie Sitze in der Academie Frangaise zu vergeben. Nachdem der Schriftsteller Paul Morand bei den Wahlen im Mai die erforderliche Mehrheit nicht erhalten hat, steigen für den Naturfor- scher Jean Rostand die Aussichten, in den Kreis der„Unsterblichen“ zu gelangen. Außer- dem wird mit einer Kandidatur des ehemali- gen Ministerpräsidenten Paul Reynaud ge- rechnet. Das Ordenskapitel der Friedensklasse des Ordens„Pour le Merite“ hat den Münchner Theologen und Philosophen Professor Dr. Ro- mano Guardini und den Göttinger Historiker Professor Dr. Percy Ernst Schramm zu neuen Mitgliedern gewählt. Professor Guardini ist Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels von 1952 und lehrte an den Universitäten Bonn, Berlin und Tübingen; 1948 übernahm er den Münchner Lehrstuhl für Christliche Welt- anschauung und Religionsphilosophie. Profes- sor Schramm, der vor der Vollendung seines 64. Lebensjahres steht, ließ sich 1924 als Privat- dozent in Heidelberg nieder; 1929 wurde er Ordinarius für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Göttingen. In den beiden letzten Jahren des zweiten Weltkrieges war Professor Schramm im Führerhauptquartier, um dort das Kriegstagebuch zu führen. Es ge- lang ihm, dieses wichtige historische Doku- ment, das demnächst veröffentlicht werden soll, unversehrt über das Kriegsende und die erste Nachkriegszeit zu retten. wissen läßt, wie unwürdig er ihrer Ver- ehrung ist. Claverton hat sie selbstsüchtig Tür sich behalten wollen, als er feststellen muß, daß sie heiraten will. Dann ist da noch sein Sohn, der den Weg nicht gehen will, den sein Vater für ihn bestimmt hat; aber die Furcht, die Liebe der Tochter zu ver- lieren, überwiegt alles. Eliot jongliert mit Clavertons schuldigem Gewissen so geschickt, daß das Dilemma des Helden für den Zuschauer dieselbe Bedeu- bung erlangt wie für ihn selbst, der unter dem Pruck einer Lebenslüge leidet. Die Atmosphäre ist mit Spannung geladen. Als er sich am Schluß zu dem Geständnis durch- ringt, er habe sich die Liebe seiner Tochter mit falschen Vorspiegelungen erobert, ent- deckt er, daß sie schon immer den Mann verehrt hat, der er in Wirklichkeit ist, und nicht den, der er zu sein vorgab. Ein imponierender Vorwurf für ein Drama, das sich von Eliots anderen Bühnen- Werken durch größere menschliche Wärme unterscheidet und sich nicht damit zufrieden Sibt, bestenfalls in gegenseitigem Verständ- nis zu enden. Der Dichter hat endlich die Liebe entdeckt, die in aller Einfachheit in Frieden glücklich endet. Fraglich ist nur, ob der„Aeltere Staatsmann“ die Bühnenwirk- samkeit von Eliots Vorgängern besitzt; denn die Rolle dieses Lord Claverton wirkt zu- weilen monoton, und das Liebespaar würde sich wohl auch ohne ihn finden. So hat die Gestalt, um die sich alles dreht, wenig Ge- legenheit, sich zu entwickeln. Im ganzen ist jedoch Eliots neues Stück großbßartig kon- struiert und ein Fortschritt gegenüber seinen zwei anderen Erfolgen. Verständlich, daß der Autor seine bisherigen Arbeiten für die Bühne am liebsten verleugnen möchte.„Man muß die Regeln lernen“, sagt der Dramatiker und Poet,„wie Picasso. Erst mußte er zeich- nen lernen, um sich dann frei ausdrücken zu können.“ Nur in einer Beziehung ist Eliot rückfällig geworden: zuweilen hören sich seine Dialoge an, als habe er Gemeinplätze für tiefe Weisheiten ausgeben wollen, indem er sie mythmisch und dichterisch ausspre- chen läßt. Von der Inszenierung E. Martin Brownes im„Lyceum Theatre“ in Edinburgh sagte der Autor, als er sich für den Beifall bedankte: wenn sein Stück anderswo auf- geführt würde, könne es keine bessere Wie- dergabe finden als hier. Pem.(London) Freitag, 29. August 1958 Nr. in „Zwei blinde Höhner“ Deutsche Erstaufführung in Baden. Boden Im Land der unbegrenzten Möglichkei in Amerika, spielt diese Geschichte, und Soll sogar wahr sein. Im Kern natürlich mur aber immerhin... es bleibt auch 80 ein grotesker Fall: daß nämlich ein Regierung. amt jahrelang weiterbesteht und still Vor sich hinarbeitet, obwohl es längst von einem Parlamentsausschuß aufgelöst Worden izt, durch ein bürokratisch-verwaltungstechnl. sches Versehen aber eben das offizielle ut. lösungsdekret nicht erhalten hat.. Das scheint Stoff genug zu sein für einen hübschen Kabarett-Sketsch. Der Amerikaner Samuel Spewack jedoch wollte mehr. pr machte ein dreiaktiges Lustspiel daraug und gab ihm den Titel„Two Blind Mice“ Zwei blinde Mäuse.(In Holger Hagens deut. scher Bühnenfassung, die man jetat im Tes. ter der Stadt Baden-Baden erstmalg 20 sehen bekam, sind aus den Mäusen Hühner geworden,„Zwei blinde Hühner“ Also.) N85 ist dies übrigens das erste Stück, das Sam Spewack allein verfaßte; bislang hatte er Komödien und Lustspiele(darunter auch dag Textbuch zu dem Musical„Kiss me Kate) sowie Film- Drehbücher stets in Gemein. schaft mit seiner Frau Bella Spewack ge. schrieben und signiert. Zu seinem Alleingang bemerkt er selbst, es handle sich hier um eine„Auseinandersetzung mit dem heiklen Thema Bürokratie, die eine Krankheit, ene Weltweite Epidemie mit uralter Tradition“ Sei. „Blinde Hühner“— ja, das sind sie wobl Wirklich, die beiden alten Damen Letitia Turnbull und Crystal Hower, die das Amt für medizinische Kräuterkunde weiterfüh- ren, obgleich der auf Sparsamkeit bedachte Senator Kruger ihnen die Auflösung per- kündet, aber eben nicht dekretiert hat, Sie wissen, daß es strafbar ist, was sie tun, abe: sie können nun einmal nicht anders, denn dieses Amt ist das„Lebenswerk“ des per- storbenen Gatten von Mrs. Turnbull, das die Damen mit allen Mitteln zu erhalten versuchen. Sie gehen nicht ans Telefon wenn's da klingelt, sie verbrennen die Ge- haltsschecks, die das Schatzamt ihnen schicht (Weil es gleichfalls nicht informiert wurde, und vermieten, um ihren Lebensunterhalt z verdienen, Teile ihres Arntsgebäudes: en ein Ehepaar, an eine Bügelanstalt, an eine Tanzlehrerin. Doch dann erscheint eines Tages eine Untersuchungskommission, be- stehend aus je einem Vertreter des Auß'en- ministeriums, der Armee, der Luftwaffe und der Marine. In diesem Augenblick der höch. sten Not stellt sich ein cleverer Reporter schützend vor die beiden Damen: mit wi. dem Eifer und geheimnisvollen Redensarten stempelt er dies Amt zu einer„geheimen Kommandosache“, zu einer getarnten For. schungsstätte von höchster militärisch-stra. tegischer Wichtigkeit. Und alle, mit Aus- nahme des skeptisch bleibenden Armes- Majors, fallen auf diesen Schwindel herein Marine-Infanterie zieht zur Bewachung aul, ein Kurier, die Aktentasche mit einer Kette de ans Handgelenk gebunden, wird entsandt, und am Ende wills keiner glauben, daß et düpiert worden ist. Das ist, wenn man will, eine ander Köpenickiade, die zeigt, daß auch in Ame: ika die Bürokratie wunderliche Blüten treibt; und wer kennt bei uns nicht die Redensart, die der falsche Behördenvorstand dem blutjungen Fähnrich ins Gesicht schrei, „Haben Sie auf der Marine-Akademie eta denken gelernt?“ Leider machte Samuel Spe- Wack einen breit angelegten Schwank aus dieser Geschichte, eine handfeste Klamotte in deren Klima der Witz laut, die Satire derb und die Anzüglichkeit so überdreht werden, daß sich keiner mehr davon be- troffen zu fühlen braucht. Herbert Fleischmann stellte als Regissen dieser deutschen Erstaufführung in Baden- Baden eine Galerie prächtig gesehener Typen auf die Bühne: Horst Werner Loo als Reporter mit den Allüren eines Hans Dampf in allen Gassen, Marianne Simson als seine blonde Exgattin, in den sympa- thischsten Rollen des Spiels Anette Rolanf und Trude Mordo als Mrs. Turnbull und M5 Hower; sodann die Reihe der wackeren Krie. ger Andreas Dahlmeyer, Rolf Hübner und Hannes Schütz mit dem Zivilisten(von Außenministerium) Rudolf Siege in ihrer Mitte. Ihnen allen galt der kaum mehr ab höfliche Applaus des offensichtlich keines- wegs enthusiasmierten Premieren- Publ. kums. K. H STLIVIA G ROTH: aan mu gn umme Das unglaubliche fagebuch des Mädchens pony Copyright by Ftonz Schneeklutn verlag, batmstadt 21. Fortsetzung „Immer schon“, ruft Margit böse,„und ihr seid ganz blöde Gänse, daß ihr es nur wißt.“ Ina legt den Arm um sie und gibt ihr einen Kuß.„Nun werde man nur nicht gleich 80 böse, Kleine. Wir gönnen dir ja deine künstlerischen Diskussionen. Und der Kel- lermann ist sehr nett. Wirklich. Schließlich muß der Mensch auch weiterdenken.“ 5 Was sie damit meint, sagt sie nicht. Ina lebt immer solche dunklen Andeutungen. Und Margit geht nicht weiter darauf ein. Aber die Gespräche mit Kellermann gehen Weiter, und Margits Leistungen als Schau- spielerin werden immer besser Außerdem wird es auf dem Sommerfest eine Tombola geben, ein kaltes Büfett, ge- tanzt wird natürlich auch, die Jungens vom Gleis haben eine erstklassige Band, und dann planen sie sogar ein Feuerwerk. An die ver- schiedenen Eltern werden Einladungen ver- schickt, der eine oder andere von den alten Herrschaften wird sicher aufkreuzen. Wir haben mit den Vorbereitungen viel zu tun. Wie gesagt, die Jungs sind oft da. und der eine, Dieter, ist anscheinend der Meinung, er sei mein besonderer Freund. Wie er auf die Idee kommt, weiß ich nicht. Ex rennt immerzu hinter mir her. Na, wenn's ihm Spaß macht. Bei mir kann er jedenfalls keinen Blumentopf gewinnen. Er ist mir viel zu jung. Einmal bei den Proben— es ist in dem Stück eine Szene, wo Feli von Mrem Partner einen Kuß bekommt— sagt er:„Schade, daß wir die beiden Rollen nicht spielen, Pony. Das wär' ein Ding, was?“ „Na, das müßte ein Vergnügen sein“, sagte ich,„wenn du dich auch so geschickt anstellst, wie dein Kollege da oben, vielen Dank.“ Die Kußszene ist nämlich immer wahnsinnig komisch, hier versagt offensicht- lich auch der Regisseur. Sagt doch der Dieter, der freche Kerl, zu mir:„Wir können ja mal üben.“ „Du hast wohl nicht alle Tassen Schrank“, sagte ich darauf. Das fehlte mir gerade noch. Nee, mit so einem Küken habe ich nichts vor. Ein Mann, den ich lieben soll, der muß mindestens zwanzig Jahre älter sein als ich. Mindestens. Ich will einen richtigen erwachsenen Mann haben. Jung bin ich selber. Bork ist sogar 26 Jahre älter als ich, und der würde mir gerade gefallen. Jawohl, durchaus und im- mer noch, trotz seines Lebenswandels. Uebrigens wollte ich mein Versprechen wahrmachen und Herrn Jorgen noch mal be- suchen. Es war gar nicht so einfach, bis es mir mal gelang, mich an einem Nachmittag Allein fortzustehlen. Aber ich habe ihn nicht angetroffen. Nur eine Frau war da, das war Wohl Paula, die Perle. im Sie musterte mich mißtrauisch, als ich an der Tür nach ihrem Chef fragte, und teilte mir dann kurz mit, daß er in München sei. „Aha, danke“, sagte ich.„Macht auch nichts.“ Ein bißchen leid tat es mir aber doch. Eine Woche vor dem Fest bekomme ich einen Brief von Robby. Darüber freue ich mich mächtig. Der Faulpelz schreibt ohnehin selten genug. Robby ist mein groger Bruder, und ich liebe ihn sehr. Mehr als Marlies und als Mama. Wir haben uns immer prima verstan- den. Vielleicht weil wir uns sehr ähnlich sind, im Wesen und in der Art. Gar nicht wie Mama und Marlies. Auch nicht wie Vater, leider, so ist keiner von uns. Robby ist in Amerika, in New Tork. Schon ziemlich lange. Er konnte Herrn Federmann, Mamas neuen Mann, auch nicht besonders leiden. Obwohl es natürlich nie Unstimmigkeiten gab, denn Robby ist sehr charmant und hat tadellose Manieren, trotz seiner Jugend. Er sagt nie gerade heraus, Wenn er jemand nicht leiden kann, aber er verbirgt es auch nicht ganz. Erst hat er ein bißchen studiert, ohne besonderen Erfolg, glaube ich, denn er ist ziemlich faul. Trotz- dem hat er dann ein Stipendium an einer amerikanischen Universität bekommen. Wie, weiß ich auch nicht. Er macht das immer mit seinem Charme und mit seiner Welt- gewandtheit. Wenn er will, wickelt er je- den auf die liebenswürdigste Weise ein. Und er kannte immer alle möglichen nützlichen Leute. Und jeder mochte ihn leiden. Ganz besonders die Mädchen natürlich. Die waren ganz verrückt nach ihm. Von allen jungen Männern, die ich kenne, ist er bestimmt der netſteste. 5 Er hat also dann ein bißchen in Amerika studiert, aber nun auch nicht mehr. Jetzt arbeitet er in einem Werbebüro, und das macht ihm anscheinend großen Spaß. Geld muß er auch verdienen. Er hat ein kleines Appartement, wie er schreibt, und sogar ein Auto. Das ist soweit in Ordnung. Weniger in Ordnung ist die Sache mit dem Mädchen. Das ist jetzt schon der dritte Brief, in dem eine gewisse Mabel auftaucht. Früher wech- selten die Namen schneller. Er wird sich doch nicht ernsthaft verliebt haben? Also das paßt mir gar nicht. Zum Heiraten ist er noch viel zu jung. Und außerdem habe ich immer gedacht, wir könnten später mal zu- sammen wohnen. Wär' doch lustig. Zu Mama und Herrn Federmann möchte ich nicht gern zurück. Und heiraten möchte ich auf keinen Fall so bald. Nee, immer die Arbeit mit so einem Mann, und überhaupt möchte ich erst mal Was erleben. Die Mädels sind immer sehr interessiert an Robby. Außer mir hat keine einen Bru- der in Amerika. Und auf einem Bild haben sie gesehen, wie gut er aussieht. „Mensch, der müßte mal herkommen“, hat eine gesagt,„das wäre ein Ding.“ „Das täte euch so passen. Aber den kriegt ihr nicht, das ist mein Bruder. Und der ist Besseres gewöhnt. Er hat sogar schon mal eine Pariserin als Freundin gehabt, das war Vielleicht ein tolles Stück. Die hatte Augen, sage ich euch, die hatte Augen wie wie ja, wie denn gleich? Wie der ganze Mont- martre auf einmal.“ Herrn Federmann war Robbys bewegtes Privatleben immer ein Dorn im Auge. Einige Male versuchte er es mit salbungsvollen, väterlichen Worten. Aber da kam er bei Robby nicht weit. Der musterte ihn ziemlich arrogant von oben— Robby ist einen guten Kopf größer— und sagte äußerst verbind- lich:„Sehr lieb von dir, daß du dir Sorgen machst. Ist aber wirklich nicht nötig. Id. weiß Bescheid.“ Und Robby sah dabei so aus, als Wenn er wirklich Bescheid wüßte. Selbst Het Federmann konnte sich dieser Einsicht nicht verschliegen. Uebrigens scheint mein Herr Stiefpaps auherordentlich beschäftigt zu sein. Da Wohl des Vaterlandes. Mama schrieb auf die Einladung zum Sommerfest, es täte ihr seht leid, sie könne leider nicht kommen, ae müsse bei Papa bleiben, er hätte schreck lich viel zu tun und sei meist auf Reisen Wahlversammlungen. Und reden müsse ef immerzu. Na ja! Viel Vergnügen. Da. wohl manches Fläschchen daran glauben müssen, damit die Kehle geölt bleibt. Grole Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Das Sommerfest rückt immer näher, und die Aufregung wird täglich größer. Gearbe“ tet wird kast nicht mehr. Außer in den Stun- den bei Bork, der ist immer noch mib. gestimmt und tut, als hätte er von dem Fes noch nie was gehört. Aber dafür sind die Lateinstunden bei Kellermann 80 gut u. nicht mehr vorhanden. Unser Dichter i mächtig aufgeregt, nichts als das Stück iu teressiert ihn. Ich glaube, er stirbt vor Lam penfleber, wenn es soweit ist. Auch Frau- lein Bayer flattert unruhig durch die Ge. gend. Gesungen wird nämlich auch. 70 Chor zur Begrüßung, dann ein Quartet. zwei spielen eine Sonate für Klavier un Geige. Zu mir sagte sie:„Schade, Pony, di wir mit der a-Moll- Sonate noch nicht fert sind, du könntest sie gut vortragen. 1 fehlt mir gerade noch. Ein Glück, daß! nicht mehr geübt habe. Außerdem ande ich, das Programm ist sowieso schon rei, haltig genug. Amüsieren will man sich schlieglich auch noch. 90 Fortsetzung folg iten