Nr. 20 — Weg ners densjahr 1943 in 5 einem in dem immer 1 Sch Zu- Aufzu. Ses Jah. den. Zu alt von Albert „Briefe 9 Bau- ten vie. Jesamt- tanzheit Formen Sesagt: e eben „ Lein- elt, mit Lichts Zepregt, Museen die den and zu Fläche, u Wer. 1 en, er- ind un. Oskar er, um enschen Einord- rungen. re geo- is- und wieder. Zwan⸗ starren, ers be⸗ tes. In kommt unserer dessen t. Der gestellt rengen etwas ach ins Boden- Raum neuem rs Bil- vischen weikelt 3e Ge- in dem flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- kichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soxlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: . Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. 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September 1958 1338 Rasche Entlastung für Berlin Füchtlinge werden beschleunigt nach Westdeutschland geflogen/ Notaufnahmeverfahren verkürzt Bonn. Auch am Mittwoch war der Flüchtlingsstrom aus der Sowjetzone das be- herrschende Thema in Bonn. Auf der Sitzung des Bundeskabinetts wurden die vom Vertriebenen ministerium vorgeschlagenen Maßnahmen zur Entlastung von Berlin beschlossen, wo seit kurzem über 60 Prozent aller Zonenflüchtlinge die Notaufnahme beantragen. Der Regierende Bürgermeister in den nächsten Tagen mit den Botschafte von Berlin, Willi Brandt, kündigte an, daß rn der Westmächte und mit den westlichen Stadtkommandanten die Flüchtlingssituation beraten werde, um vielleicht von die- ser Seite die Lage der Menschen in der Zone erleichtern zu können. Am Mittwoch⸗ nachmittag traf Brandt bereits mit dem französischen Botschafter in Bonn zusammen. Das Kuratorium„Unteilbares Deutschland “ hat angeregt, ob nicht das akute Flücht- Iingsproblem in Deutschland unter die Verantwortlichkeit des Flüchtlingskommissars der UNO gebracht werden könne. Wie Staatssekretär Nahm vom Vertriebe nenministerium nach der Sitzung des Kabi- netts mitteilte, sollen soviel Flüchtlinge wie möglich von Berlin nach Gießen und Uelzen geflogen werden und dort erst das Notauf- nahmeverfahren durchlaufen. Dazu ist es notwendig, daß die Länder Hessen und Nordrhein- Westfalen die ihnen zugeteilten Flüchtlinge aus diesen Lagern schneller als bisher abrufen. Sie sind von der Bundes- regierung darum ersucht worden. Die Bun- desregierung will von sich aus das Notauf- De Gaulles Verfassungswerk fertiggestellt Heute Verkündung auf dem Paris.(dpa/ AP) Der französische Mini- sterrat stimmte am Mittwochnachmittag nach 25, die moder- 1 darin naffenz iguren Leben lekhal- — Und zu auf, auch. itstan⸗ nt der rhaupt Natur- it, be⸗ dender anspa- gesagt“ auch Assel necker iversl-⸗ 1e um- dieser iv des at un- ig von Seiten e Ent- Fotos festge· r neue it, die sitäts- ischen damit enom- n frei- ig im altung r, daß t von nd für —— wenn igt sie kann ganz ichelt. Und n, wo mann auch indet nerzu pas- e das über⸗ ie die d ein „ Mar- cklich a, 8 rein. mmt. an es t. Ich o ein g be⸗ ehen, mrei- utter len.“ Nieß⸗ ehen zt hr mer tos fünfstündigen Beratungen dem Entwurf der neuen französischen Verfassung zu, ohne nennenswerte Aenderungen vorzunehmen. Er setzte damit den Schlußpunkt hinter die Verfassungsarbeiten, zu denen die National- versammlung Ministerpräsident de Gaulle am 3. Juni ermächtigt hatte. Der Regie- rungschef wird die Verfassung dem franzö- sischen Volk am Donnerstagnachmittag in einer Großkundgebung auf dem Platz der Republik verkünden. Ihr Text wird am Frei- tag im Staatsanzeiger veröffentlicht und der Bevölkerung dann in Hunderttausenden von gedruckten Exemplaren zugänglich gemacltt. Am Sonntag beginnt der Wahlkampf für den Volksentscheid. in dem die Bevölkerung Frankreich und der überseeischen Gebiete am 28. September ihr Ja oder ihr Nein zur neuen Verfassung aussprechen soll. Die Wäh- ler entschieden damit gleichzeitig darüber, ob General de Gaulle Frankreich künftig als Staatspräsident zur Verfügung stehen wird oder ob er sich wieder in das Privat- leben zurückzieht. Politische Sachverständige haben wenig Zweifel daran, daß die neue Verfassung von einer Mehrheit der Bevölkerung angenom- men wird. General de Gaulle schaltet sich mit einer Reise durch die größten französi- schen Provinzstädte, bei der er die neue Verfassung erläutern will, selbst in den Ab- stimmungskampf ein. Die Zustimmung des Kabinetts zur neuen Verfassung erfolgte drei Monate nach dem Regierungsantritt de Gaulles, der damals die Reform der inneren politischen Institu- tionen der Vierten Republik, die Lösung des Platz der Republik in Paris Algerienproblems und eine Neugestaltung der Beziehungen der Ueberseegebiete zum Mutterland gefordert hatte. Von diesen Programmpunkten wird auch nach der An- nahme der neuen Verfassung, deren Haupt- Zweck die Festigung der Exekutive ist, die Algerienfrage nach wie vor ungelöst bleiben. Die algerischen Nationalisten haben die Ver- fassungsreform abgelehnt noch bevor ein Entwurf bekannt war. „Lieber zwölf Millionen Leichen“ Hamburg.(AP) Die Bildung einer algeri- schen Exilregierung sei„praktisch verwirk- licht“, erklärte das Mitglied des nationalen algerischen Revolutionsausschusses und De- legationsleiter der Algerischen Befreiungs- front(FLN) in der Bundesrepublik, Rechts- anwalt Ait Ahcene(Constantine) auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Hamburg. Die Exilregierung setze sich aus Mitgliedern des gegenwärtigen Koordinations- und Exe- kutivausschusses zusammen und umfasse acht Ressorts. Der Sitz der Regierung werde bis zum Tage ihrer Ausrufung, der von der internationalen Lage abhänge, geheim bleiben. In seiner Pressekonferenz bezeick.- nete er die von der französischen Regierung angesetzte Volksabstimmung in Algerien als eine Wahlkomödie.„Die FLN wird die Er- gebnisse dieser ungeheuerlichen Operation als nichtig und für sie ungeschehen be- trachten“. Die FLN spreche die Hoffnung aus. daß die Oeffentlichkeit der Welt und insbe- sondere in der Bundesrepublik„diese tra- gische Wahlkomödie verurteilt und sich für deren Nichtigkeitserklärung einsetzt.“ Erst nach Anerkennung seiner Unabhängigkeit werde das algerische Volk seinen Kampf einstellen.„Wir wollen lieber 12 Millionen Leichen als 12 Millionen Sklaven sein.“ Rassenkrawalle fordern Proteste heraus Ghana und die Westindische Föderation werden in London vorstellig London,(AP/ dpa) Die seit vier Tagen an- dauernden Rassenkrawalle in dem Londoner Stadtbezirk Notting Hill haben am Mittwoch 2u einem scharfen Protest der Regierung von Ghana geführt. Der Hochkommissar Ghanas in London forderte eine Erklärung der bri- tischen Regierung zu den Provokationen und Angriffen auf Bürger seines Landes sowie emen verstärkten Polizeischutz für Farbige. In Notting Hill war es auch am Dienstag- abend zu Tätlichkeiten zwischen Weißen und Farbigen gekommen, die mit Messern, Fla- schen und Glasscherben bewaffnet aufeinan- der losgingen. Die Polizei, die rund 60 Ver- haftungen vornahm, mußte mit Gummi- knüppeln und Polizeihunden gegen die Ruhe- störer vorgehen. Die Londoner Staatsanwalt- schakt hat inzwischen in über 100 Fällen Anklagen im Zusammenhang mit den Ras- Senkrawallen erhoben. Am Mittwoch wur- den drei Farbige und ein Weißer zu Ge- kängnisstrafen zwischen sechs Wochen und drel Monaten verurteilt. Die Regierung der Westindischen Föde- dation hat am Dienstag ihrer„wachsenden Beunruhigung“ über die Zusammenstöße zwischen Farbigen und Weißen in Großbri- tannien Ausdruck gegeben. Auf einer Son- dersitzung des Staatsrates wurde beschlos- sen, dag der stellvertretende Ministerpräsi- dent der Föderation, Dr. Carl Lacorbiniere, 80 schnell wie möglich zu einschlägigen Ver- handlungen mit der britischen Regierung nach London fliegt. Nach Besprechungen des Innenministers Butler mit Regierungschef Macmillan über die letzten Zusammenstöße kündigte das Amt des Premierministers am Mittwoch in einer Erklärung an, daß die„äußerste Strenge bei der unparteiischen Anwendung des Gesetzes und bei dem illegalen Tragen von gefährlichen Waffen angewandt werden wird“. a Indien und Pakistan wollen die Streitaxt begraben Karatschi.(dpa) Indien und Pakistan sind übereingekommen, ihre Grenzstreitigkeiten mem unparteiischen Gericht vorzulegen. Dies geht aus einem Kommuniqué hervor, das am Mittwoch in Karatschi nach mehr- tägigen Verhandlungen über Grenzfragen veröffentlicht wurde. Die beiden Staaten haben ferner vereinbart, daß am nächsten Dienstag beide Länder die Gefangenen frei- lassen, die bei Grenzzwischenfällen gemacht wurden. An diesem Tage werden die Mini- sterpräsidenten der beiden Staaten in Neu Delhi zusammentreffen, um die Diskussion über Grenzprobleme fortzusetzen. nahmeverfahren in Berlin um zwei bis vier Tage verkürzen. Das gesamte Aufnahmever- fahren dauert zur Zeit 21 Tage. Bei dieser Gelegenheit teilte Staatssekretär Nahm mit, daß die Vernehmungen der Flüchtlinge durch die Alliierten seit zwei Jahren auf Stichpro- ben beschränkt werden, und daß seit dieser Zeit auch niemand mehr gegen seinen Willen auszusagen brauche. Die politische Seite des Flüchtlings- problems soll auf weiteren Kabinettssitzun- gen zur Sprache kommen. Bis Mitte nächster Woche will der Minister für Gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, seine Verhandlungen mit den führenden Parteipolitikern abge- schlossen haben. Dann wird auch entschieden sein, ob der Bundestag schon auf seiner ersten Sitzung in Berlin das Flüchtlings- problem und damit zusammenhängend die katastrophale Lage der Menschen in der Zone in einer besonderen Sitzung behandeln wird oder ob dies erst später geschehen soll. Der Parteivorstand der Sozialdemokraten nahm Berichte von dem Berliner Regieren- den Bürgermeister Brandt und von Herbert Wehner, der Vorsitzender des Gesamtdeut- schen Ausschusses ist, über eine Unterredung mit Minister Lemmer entgegen. Der Partei- vorstand vertrat„einmütig die Auffassung, daß den Flüchtlingen, die ein unmenschliches System zwingt, Landflüchtige im eigenen Land zu werden, mit allen Mitteln geholfen werden muß“. Insbesondere müsse Berlin so schnell wie möglich geholfen werden. Der Parteivorstand beschloß, sein Vorstandsmit- glied Max Kukil als Beobachter nach Berlin zu entsenden. Zur Fluchtbewegung aus der Sowietzone äuhßerte der Bundesminister für Gesamt- deutsche Fragen, Ernst Lemmer, am Mitt- woch im Westdeutschen Rundfunk, er glaube nicht, daß die SED den ständigen Aderlaß auf die Dauer durchhalten könne. Gegen- über 1956 sei wiederum ein Rückgang der Be- Völkerungszahl in der Zone von über 192 000 Menschen festzustellen. Die jüngsten sowiet- zonalen Reisebeschränkungen seien bedauer- licherweise wirkungsvoll: In der ersten Hälfte des August seſen nur 48 000 Merschen aus der Zone in das Bundesgebiet eingereist gegenüber 350 000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Schritt über die Zonengrenze führt in eine Zukunft, die ungewiß ist und manchmal sogar materielle Nachteile mit sich bringt. Dennoch schwillt der Flücktlingsstrom aus der Sowjetzone immer stärker an. Am gestrigen Tage trafen in Berlin wieder über 500 Menschen ein. Die Flüchtlingslager in der geteilten Stadt sind uberfüllt. Rasche Maßnahmen mußten getroffen werden.(Vergl. nebenstehenden Bericht.) Unser Bild zeigt Flüchtlinge in einem Rot-Kreuz-Heim in West- berlin. Sie warten auf den Flug in die Bundesrepublik. Bild: AF UNO soll Weltraumforschung koordinieren „Nur für friedliche Zwecke“/ Amerikanischer Antrag eingebracht New Lork(dpa) Die USA schlugen am Mittwoch vor, daß auf der kommenden Tagung der Vollversammlung der Vereinten Natiohen das Thema„Der Weltraum für den Frieden“ erörtert wird. Der amerikanische Chefdelegierte Lodge stellte den Antrag, in die Tagesordnung der Vollversammlung, deren reguläre Sitzungsperiode am 16. Sep- tember beginnt, ein„Programm für die in- DGB beklagt den Terror in der Zone Weltmächte sollen deutsche Wiedervereinigung vorantreiben Berlin.(dpa) Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat am Mittwoch von Berlin aus in einer einstim- mig angenommenen Entschließung„im Na- men der Arbeitnehmer Gesamtdeutschlands“ gegen die„terroristische Unterdrückung der Bürger Mitteldeutschlands“ protestiert. Diese Bürger beseele kein anderer Wunsch als der, mit der Deutschen Bundesrepublik, ihren Brüdern und Schwestern, enger zusammen- zuleben. Der DGB erwarte von den verant- wortlichen Großmächten Frankreich, Groß- britannien, Sowjetunion und den USA, daß sie ihre vor der Welt übernommenen Ver- pflichtungen erfüllen und endlich die Grund- lagen dafür schaffen, die eine Wiederver- einigung Deutschlands in Frieden und Frei- heit möglich machen. Alle unabhängigen Gewerkschaften der Welt werden gebeten, diese Bestrebungen tatkräftig zu unter- Stützen. Der DGB-Bundesvorstand hat auf seiner Berliner Sitzung ferner einen Arbeitsplan zur Wiedervereinigungs-Frage beschlossen, der Gespräche mit Bundeskanzler Adenauer, den tragenden politischen Parteien im Bun- desgebiet, den alliierten Botschaftern in Bonn und eine gesteigerte Aufklärungs- arbeit über Ost-West-Probleme in den ver- schiedenen Gremien des DGB vorsieht. Auch mit dem„Kuratorium Unteilbares Deutsch- land soll noch enger als bisher zusammen- gearbeitet werden. Wie DGB- Vorsitzender Richter sagte, könne auch damit gerechnet werden, daß der DGB das Problem der Wie- dervereinigung über den Internationalen Bund Freien Gewerkschaften an die Verant- wortlichen der Großmächte heranträgt.„Wir müssen allen klar machen, daß die Frage der Wiedervereinigung nicht zur Ruhe kommt.“ Heiterkeit löste beim Vorstand eine Er- klärung des Bundesvorstands der Sowjet- zonen-Einheitsgewerkschaft FDGB aus, in der behauptet worden war, die Tagung des DGB- Bundesvorstandes in Westberlin sei auf Drängen der Bundesminister Strauß und Lemmer einberufen worden, um den DGB in den„Kalten Krieg gegen die DDR“ einzube- ziehen. Zwischen Gesfern und Morgen Wenn Behörden oder Universitäten in der Sowjetzone Akademiker nach einer Flucht ihre Titel aberkennen, so gilt das nach Ansicht der Bundesregierung nicht für das Bundesgebiet. Ein Sprecher der Bundes- regierung wies in Bonn darauf hin, daß der- artige Aberkennungen in der Bundesrepu- blik nicht anerkannt würden. Zwischen Großbritannien und der Bun- desrepublik ist ein Abkommen unterzeichnet worden, das den Weg für den Ankauf von britischen Leistungsreaktoren ebnen soll. Es wird erwartet, daß das Abkommen An- fang Oktober von den Regierungen beider Länder ratifiziert wird. Auch die Euratom- Gemeinschaft muß dem Vertrag ihre Zu- stimmung geben. Wie ein Sprecher der briti- schen Botschaft am Mittwoch mitteilte, ist der Vertrag grundsätzlicher Natur und um- reißt die juristische Grundlage, auf der künf- tige Käufe von Reaktorausrüstungen getätigt werden würden. Die Frau des nach Aegypten geflohenen ehemaligen KZ-Arztes Dr. Hanns Eisele hat jetzt das Haus in München-Pasing, in dem ihr Mann jahrelang seine Kassenpraxis be- trieb, für 85 000 DM an den Besitzer einer Münchener Werkzeugmaschinenfirma ver- kauft. Das Gebäude war Frau Eisele 1955 von einer bereits verstorbenen Patientin ihres Mannes, der Arztwitwe Franziska Krach, übereignet worden. Die rechtliche Gültigkeit dieser Uebereignung wird jedoch von Frau Krachs Erben angezweifelt, da sie der Meinung sind, die seinerzeit 75jährige, schwerkranke Frau habe nicht ganz aus freiem Willen gehandelt. UINO- Generalsekretär Hammarskzöld ist am Mittwoch zu Besprechungen mit der Re- sierung der Vereinigten Arabischen Republik über eine Beendigung der Spannungen im Nahen Osten in Kairo eingetroffen. Kurz nach seiner Ankunft traf Hammarskjöld be- reits zu einer ersten Beratung mit Außen- minister Fauzi zusammen. Mit Präsident Nasser wird Hammarskjöld am Donnerstag zusammenkommen. Die Polizeitruppe der Vereinten Nationen, die seit dem Suez-RKonflikt an der ägyptisch- israelischen Grenze eingesetzt ist, hat mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. In einem Bericht des UNO-Gene- ralsekretärs Hammarskjöld heißt es, die noch nicht bezahlten Aufwendungen der Jahre 1957 und 1958 hätten eine Summe von über 19,8 Millionen Dollar(rund 83 Mil- lionen Mark) erreicht. Wenn in nächster Zeit nicht wesentliche Zahlungen der UNO- Mit- glieder eingehen, könnte die UNO in die Lage geraten, daß sie ihre Verpflichtungen nicht erfüllen kann. 62 der 81 UNO-Mitglie- der hätten für 1958 noch keine Mittel für die UNO-Truppe zur Verfügung gestellt. Staatspräsident Giovanni Gronchi ist am Mittwochabend von Rom zur einem zehn- tägigen Staatsbesuch nach Brasilien abge- flogen. Fast alle Regierungsmitglieder und zahlreiche Diplomaten befreundeter Mächte waren auf dem Flugplatz zum Abschied er- schienen. Im Rassenkonflikt in den USA droht munmehr für sieben Schulen in der Wa- shingtoner Vorstadt Arlington die Gefahr, daß sie zur Verhinderung der Rassenintegra- tion geschlossen werden. Die Schulbehörde von Arlington beschloß, den Beginn des Unterrichts an diesen Schulen nach den Sommerferien vom Donnerstag auf Montag kommender Woche zu verschieben, um eine Entscheidung des amerikanischen Bundes- gerichts über die Rassenintegration abzu- Warten. Der japanische Außenminister Fujiyama ist von Tokio zu einem offiziellen Besuch in Kanada und den USA abgeflogen. Auf Zypern haben die britischen Behör- den angeordnet, daß alle zyprischen Jugend- lichen griechischer Abstammung im Alter von 15 bis 25 Jahren in der Hauptstadt Nico- sia und in den Vororten der Hauptstadt ihre Wohnungen nur mit besonderer Erlaubnis verlassen dürfen. Diese Ausgangsperre ist bis auf weiteres gültig. Sie wurde getroffen, nachdem in den letzten 30 Stunden in Nico- sia zwei Engländer getötet worden waren. Der irakische Minister präsident hat dem in der Tschechoslowakei lebenden Kurden- führer Mustafa el Barasani die Rückkehr in die Heimat gestattet. Barasani war einer der maßgeblichen Führer des antibritischen Auf- standes im Irak im Jahre 1944. Erst am Montag war ein anderer Aufstandsführer, Ali Raschid el Gailani, nach 17jährigem Exil nach Bagdad zurückgekehrt. ternationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Weltraums“ aufzunehmen. In einem Memorandum an UNO- General- Sekretär Hammarskjöld erläuterte der ame- rikanische Delegierte diesen Vorschlag und erklärte, die Entwicklung im Weltall sel eine„Sache des internationalen Interesses“ weil seine Erforschung und mögliche Nutzung „das Leben eines jeden Menschen berühren würde“. Die mögliche Ausnutzung des Welt⸗ raumes für zerstörende Zwecke sei„nur z offensichtlich“. Andererseits könnte die Nut- zung des Weltalls für friedliche Zwecke au-: den Gebieten der Wissenschaft und Technik — der Medizin, der Meteorologie, des Nach- richten- und des Transportwesens—„das Leben aller Menschen reicher machen“. Lodge forderte deshalb dringende Maßnahmen für eine internationale Zusammenarbeit auf die- sem Gebiet. Gleichzeitig sollten aber die An- strengungen fortgesetzt werden, um„bedeut- same Abkommen über die Abrüstungs- aspekte des Weltraumes“ abzuschließen. Die Vollversammlung soll nach den ame- rikanischen Plänen der Errichtung einer „geeigneten internationalen Maschinerie“ zu- stimmen, die die friedliche Nutzung des Weltraumes grundsätzlich gewährleisten soll. Ein besonderer internationaler Ausschuß sollte gebildet werden, um detaillierte Stu- dien und Empfehlungen über Schritte 24 unterbreiten, die die UNO-Vollversammlung zur Förderung dieses Zieles unternehmen könnte. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte gegründet Brüssel.(dpa) Die Brüsseler Weltaus- stellung wurde am Mittwoch zum Geburts- ort eines neuen internationalen europaischen Gerichtshofs. Er soll künftig als oberste richterliche Instanz über Streitfragen ent⸗ scheiden, die ihm auf Grund der europa- ischen Menschenrechtskonvention vorge- tragen werden, wenn sich eine friedliche Schlichtung durch die europäische Kommis- sion für die Menschenrechte als unmöglich erwiesen hat. Die Gründung des Gerichts- hofs, dessen Mitglieder noch bestimmt wer- den müssen, erfolgte im Rahmen einer Feierstunde im Pavillon des Europarats au: der Weltausstellung am fünften Jahrestag des Inkrafttretens der Konvention über die Menschenrechte am 3. September 1953. Schweres Heizöl teurer Hamburg.(VWD) Die schon seit längerer Zeit erwartete Angleichung der Preise für schweres Heizöl an das Weltmarktnivean bzw. an den Wärmepreis für importierte amerikanische Kohle ist jetzt zunächst ves zwei führenden Mineralöl gesellschaften voll- zogen worden. Ein Hamburger Unternehme setzte den Preis für Heizöl„S, mit sofortiger Wirkung um 4,50 DM auf 84. DM je Tonne Raffinerie oder Lager Hamburg herauf. Kurz darauf folgte eine andere Gesellschaft nut der Fixierung eines neuen Preises ab Ras finierie oder Lager Bremen in Höhe von 86,.— DM je Tonne Ab Rotterdam würde sich der Preis für schweres Heizöl entspre- chend auf 83,.— DM je Tonne stellen. Die anderen inländischen Produzenten voß schwerem Heizöl werden voraussichtlich in 1 8 nachziehen.(Siehe auch Wirtschafts- eil) Seite 2* MORGEN More Kommentar Donnerstag, 4. September 1958 Flüchtlinge Ernst Lemmer hat über seine Arbeit als Minister für gesamtdeutsche Fragen den Grundsatz gestellt: Für mich gibt es nicht Zweierlei Deutsche! Deutschland ist unteil- bar, Sagt der Berliner auf dem Bonner Ministerstuhl, und deshalb machen wir aus der Elbe keine Grenze. Das bedeutet, daß die Bundesregierung jedem Deutschen volle Freizügigkeit zubilligt. Sie hält niemand auf, der sich aus Westdeutschland in die Sowjet- zone begeben will, und sie schlägt auch kei- nem, der die Sowjetzone hinter sich gelassen hat, um im Bundesgebiet noch einmal von Vorne anzufangen, die Tür vor der Nase zu. Die Politik der Freizügigkeit innerhalb des ganzen Deutschlands ist vor allem aus menschlichen Gründen ganz natürlich und zu begrüßen. Leider haben die SED- Politiker nicht die gleiche Selbstsicherheit wie Ernst Lemmer und so tut Pankow genau das, was Bonn nicht tut: es macht die Elbe zu der Grenze im geteilten Deutschland. Die SED- Größen können sich Lemmers Selbstsicher- heit auch gar nicht leisten— der Flücht⸗ Iingsstrom beweist es. Es gibt viele Gründe, aus denen Ulbricht und Genossen die Elbe zur Grenze erklären; einer der wichtigsten ist das Bestreben, den immer neuen Verlust an Menschen und Arbeitskraft, die soge- nannte„Republikflucht“ einzudämmen. Dennoch hat die Zahl der Flüchtlinge in den letzten Wochen einen neuen Höhepunkt erreicht. In Bonn und Westberlin zerbricht man sich die Köpfe, wie der Ansturm be- wältigt werden kann. Gewiß wird alles ge- schehen, um den über Nacht heimatlos ge- wordenen Menschen unnötige Strapazen zu ersparen. Noch kann die Bundesrepublik den Zustrom von Deutschen aus der Sowjet- zone verkraften, wenngleich natürlich jeder Flüchtling das Risiko, das jeder Neubeginn mit sich bringt, zu einem großen Teil auf sich selbst nehmen muß. Für Westdeutsch- land besteht somit kein Anlaß zu Kata- strophenstimmung. Eine ganz andere Frage ist es dagegen, ob die sogenannte DDR die Zunehmende Entvölkerung verkraften kann. In den letzten Monaten haben auffallend viele Wissenschaftler, Lehrer und Aerzte die Sowjetzone verlassen. Die SED macht kein Geheimnis daraus, daß es ihr unmöglich ist, alle Lücken wieder zu schließen. Der Man- Sel an Aerzten zum Beispiel wirft die größ- ten Schwierigkeiten auf, die sich mit der Flucht jedes weiteren Arztes noch verschär- fen. Unser Korrespondent hat bei einer Um- krage unter den Geflüchteten in Westberlin neue Tatsachen festgestellt, die erkennen lassen, wie prekär die Situation in der So- Wjetzone bereits ist. Da müssen die Ferien an manchen Schulen unfreiwillig verlängert Werden, weil die Lehrer dem„Arbeiter- und Bauernstaat“ den Rücken gekehrt haben. Andere Schulen lassen den, Unterricht aus- Fallen, weil die Kinder die Ernte einbrin⸗ sen müssen. Der Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande ist sd Ratästrophah deß 882 Sar hochwertige Facharbeiter während der Errrtezeit aus den Fabriken aàuf die Felder geschickt werden.— 5 Dabei verfängt sich die SFD offenbar Zwangsläufig in den Netzen ihrer eigenen Politik. Da ist das Beispiel der Bauern- flucht. Durch ihre Sozialisierungspolitik in den Dörfern treibt die SED nun schon seit Jahr und Tag viele Bauern in die Westber- liner beziehungsweise westdeutschen Flücht- Iingslager. Je mehr Bauern fliehen, um 80 größer wird der Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande; je weniger Arbeitskräfte, um so dringender die Notwendigkeit, in Ge- meinschaftsarbeit wenigstens so viel wie möglich zu schaffen; je stärker der Druck der SED, um die verhaßte Gemeinschafts- Arbeit zu erzwingen, um so mehr Bauern fliehen. Aus dieser Situation gibt es für die SED so lange kein Entrinnen, wie sie ihre Politik gegenüber den Bauern nicht ändert. Der gleiche Kreislauf läßt sich auch bei den Einzelhändlern und Handwerkern fest- Stellen. Alle Welt deutet die Fluchtbewegung als ein Zeichen dafür, daß die Bevölkerung in der Sowjetzone die SED-Politik ablehnt. Die SED hat sich lange mit der Behauptung getröstet, es seien ja nur die relativ wenigen bornierten„Republikfeinde“, welche die Zone im Stich ließen, und auf die verzichte man gerne. Jetzt kann sich aber auch die SED nicht mehr länger über die Wahrheit hinwegtäuschen. Der Flüchtlingsstrom hat längst den Umfang eines der SED willkom- menen Säuberungsprozesses überschritten, er hat ein die Wirtschaft der Sowjetzone tödlich bedrohendes Ausmaß erreicht. In Pankow macht sich deshalb wachsende Ner- Vosität breit. Die vielen Funktionäre, die in den Zügen die Reisenden auf Fluchtverdäch- tige kontrollieren, und die verschärfte Straf- androhung durch Gerichtsurteile sind deut- liche Anzeichen dafür. Es steht zu befürch- ten, daß die Regierung in Pankow die Frei- zügigkeit innerhalb der Zone erheblich ein- engen wird, um die Bevölkerung an Reisen nach Berlin zu hindern. All das gibt nicht zu der Hoffnung Anlaß, die SED werde endlich die Gründe beseitigen, die den Flüchtlingsstrom nicht abreißen lassen. Of- kensichtlich sucht sie weiterhin ihr Heil in dem Versuch, die Flucht mit den Zwangs- mitteln des totalitären Staates unmöglich zu machen. Selbstverständlich macht man sich auch in Westberlin und in der Bundesrepublik Gedanken darüber, wie das weitergehen Soll. Einerseits fragt man sich, was aus der Sowjetzone wird, wenn die Entvölkerung zu- nimmt. Andererseits verhehlt man nicht die Besorgnis, daß die Leistungskraft der Bun- desrepublik dem Zustrom an Menschen aus der Zone eines Tages nicht mehr gewachsen sein könnte. Das Kuratorium„Unteilbares Zutschland“ wirft bereits die Anregung in Diskussion, den Flüchtlingskommissar UNO ͤ mit der Lösung des Problems zu beauftragen. Es ist richtig, die Möglichkeiten der Zukunft vorsorglich abzuwägen. Aber bei allen Ueberlegungen muß an dem Prin- Zip festgehalten werden, daß niemand, dem die Menschenrechte mehr sind als ein Fetzen Papier, einen aus Not Geflüchteten zurück- weisen darf— auch dann nicht, wenn das mit Opfern verbunden ist. 5 1 Wilfried Hertz-Eichenrode Gespräche mit Flüchtlingen in Berlin Die Auswirkungen der Beschlüsse des Fünften SED-Parteitages vertreiben die Menschen aus der Zone Vop unserem Korrespondenten Paul Werner Berlin, 3. September Was sich in Berlin-Marienfelde beschei- den Flüchtlnigsauffanglager nennt, ist in Wirklichkeit ein großer Komplex moderner Zwei- bis vierstöckiger Häuser. Im Jahre 1953, als der Flüchtlingstrom aus der Zone zum erstenmal anfing den Berliner Behör- den über den Kopf zu wachsen, entschloß sich der Senat, die kurz vor ihrer Voll- endung stehende Siedlung in ein permanen- tes Auffanglager umzuwandeln, Seit dieser Zeit strömen täglich ab acht Uhr frün die Fahrgäste der Linie 15 zu den weitläufigen, Bellverputzten Gebäuden: Flüchtlinge, allein oder mit Frau und Kindern, aber, als Folge von den scharfen Kontrollen an den Ueber- gängen, meist ohne viel Gepäck. Nur wenigen dieser Menschen, die rau- chend oder eine Zeitung lesend, auf den Bänken in der Sonne sitzen, sieht man an, woher sie kommen. Im Gegensatz zu früher sind sie gut gekleidet und hinterlassen einen auch körperlich gesunden und stabilen Ein- Eindruck. Fast alle kommen in ihren besten Kleidern, und nur noch selten sind Männer in Schaftstiefeln oder Frauen mit den früher für Ostflüchtlinge typischen Kopftüchern zu entdecken. Dies sind Anzeichen für ver- besserte Verhältnisse in der Zone. Doch han- delt es sich um Aeußerlichkeiten. Es muß die seelische Belastung gewesen sein, die diesen Unglücklichen das Leben in der Zone uner- träglich machte. Wir haben uns in Dutzenden von Ge- sprächen bemüht, die Gründe aufzuklären, die plötzlich wieder zu einem kaum mehr zu bewältigenden Anschwellen des Flücht- lingsstroms führten. Fast alle Angesproche- nen machten dafür die Auswirkungen der Beschlüsse des fünften Parteitages der SED Finnland erhielt eine stabile Regierung Die, erste Bewährungsprobe wird die Massenarbeitslosigkeit im Winter bringen Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Helsinki, Anfang September Der fünfte Versuch gelang endlich: Finn- land hat eine neue Regierung. Sieben Wo- chen nach den Reichstagswahlen und ein Monat nach dem Auftakt der wechselhaften Koalitionsverhandlungen konnte der Sozial- demokrat und erfahrene Exministerpräsi- dent Karl August Fagerholm dem Staats- Präsidenten die Ministerliste vorlegen. Diese Regierung steht auf festen Füßen. Fünf von den sieben Parteien teilen sich in der Koali- tion; sie garantieren der Regierung mit 137 von den insgesamt 200 Reichstagssitzen sogar eine Zweidrittelmehrheit. Somit konnte Fagerholm den jahrelangen Wunsch nach der Sammlungsregierung aller Parteien, mit Ausnahme der Kommunisten, beinahe ver- Wirklichen. Nur noch die finnischen Links- Sozialisten wurden zusammen mit den Kom- munisten aus der Regierung ausgesperrt. Die Reichstagswahlen hatten die Kräfte- verhältnisse im Parlament radikal verändert. Dennoch waren die Parteien noch immer nicht zur Zusammenarbeit bereit. Die Bauern wollten nicht mit den Konservativen und den Mehrheitssozialdemokraten zusammen regie- ren, die Mehrheitssozialisten nicht mit der Oppositionsgruppe und keiner mit den Kom- munisten, die nach dieser Wahl die stärkste Partei in Finnland sind. Die Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten gaben einander die Türklinke im Haus des Staats- präsidenten in die Hand, aber als dann alle Möglichkeiten einer Koalitionsbildung er- gebnislos durchexerziert waren, lud Prä- sident Kekkonen die Parteiführer zu sich Hach Hause ein! Diese Einladungen sind in Finnland ficht selten? Sie märkieren stets def Piéfpunkt einer Reglerungskrise, und meist flickt der Staatspräsident die Mei- numgsgegensätze irgendwie zusammen, S0 War es auch dieses Mal. Karl August Fagerholm verließ den Prä- sidenten mit dem Auftrag, eine Sammlungs- regierung aller Parteien zu bilden. Dieses Ansinnen war indessen rhetorisch, um den siegreichen Kommunisten und vor allem dem Nachbarn im Osten keinen offenen An- laß zu übler Nachrede zu geben. Schon Wenige Stunden später erklärte Fagerholm sein Unvermögen. Sein Auftrag wurde auf die Formel vereinfacht: Majoritätsregierung auf breitest möglicher Basis. So war es wohl von allem Anfang an geplant. Nachdem die sozialdemokratische Parteileitung ihrem Kan- didaten Fagerholm verboten hatte, die Oppositionssozialisten einzuladen, kam nach zähen Verhandlungen und vielen Kom- promissen die Fünf-Parteien-Regierung zu- stande, von der sich Finnland nun einen Ausweg aus dem Dilemma erhofft. Diese Regierung ist in mancher Hinsicht bemer- kenswert. Erstens ist sie für finnische Ver- hältnisse ungewöhnlich stabil. Zweitens schwächt sie den kommunistischen Wahl- erfolg ab, indem sie die Kommunisten in der Opposition, isoliert., Drittens ist sie zu Zwei- dritteln bürgerlich, obwohl Finnland bei den Juliwahlen zum erstenmal seit. 1917 einen Reichstag mit Mehrheit der Linksparteien erhielt. Viertens schließlich nehmen die Konservativen an der Regierung teil, die sich nach dem Kriege ununterbrochen in der Opposition befanden, weil sie sich in den Augen der übrigen Parteien und vor allem auch in den Augen der UdssR durch eine harte Antisowietpolitix während der drei- iger und vierziger Jahre hervorgetan hat- ten. Nach dem aufregenden Akt der Regle- rungsbildung setzt der Reichstag erst ein- mal seine unterbrochenen Sommerferien font. Aber man hat für diesen Winter eine Arbeitslosigkeit prophezeit, die alle bekann- ten und geahnten Ausmaße übertreffen soll. Hier liegt eine besonders schwere Aufgabe für die neue Regierung. Noch hat Finnland keine gesetzliche Arbeitslosenunterstützung, und die Notstandsarbeiten vom vergangenen Winter waren unzulänglich. verantwortlich. Auf die eine oder andere Weise treffen diese Beschlüsse jeden ein- zelnen. Die geflüchteten ehemaligen Besitzer von kleinen Geschäften des Einzelhandels erklären ihr Elend sogar mit der Aufhebung der Lebensmittelrationierung. Um sie zu zwingen, sich in Produktionsgenossenschaf- ten zusammenzuschliegen oder für den Kon- sum zu arbeiten, wurde ihnen plötzlich vom Staat die Zuteilung von Lebensmitteln, bei gleichzeitiger Verkleinerung der Verdienst- spanne, so stark beschnitten, daß ihnen die Existenzgrundlage verlorenging. Bei den selbstständigen Handwerkern liegen die Verhältnisse ähnlich. Die Partei zwingt sie auch dann zum Zusammenschluß in Pro- duktionsgenossenschaften, wenn die prak- tischen Voraussetzungen dazu fehlen, weil es zum Beispiel im Dorf X nur einen einzigen Tischler mit drei Gesellen gibt. Ahnliche Klagen werden von den Bauern laut. Zwei- bis dreimal in der Woche kom- men die Agitatoren der Partei auf ihre Höfe um ihnen vorzurechnen, ihre Aecker und Felder trügen nur deshalb so wenig, weil sie allein nicht in der Lage seien, die anfallen- den Arbeiten zu bewältigen. Ein Gärtner gab offen zu, diese Argumentation stimme inso- fern, als durch die Flucht der Landarbeiter überall die Arbeitskräfte fehlten.„Aber auch auf den Feldern unserer LPG(Land- Wirtschacktsgenossenschaft) steht jetzt zur Erntezeit das Unkraut kniehoch.“ Ziemlich deutlich ergibt sich aus den Gesprächen, daß der Druck der Partei auf die Bauern für das Regime zu einer Notwendigkeit geworden ist. Je mehr Bauern flüchten, und je weniger der einzelne Bauer und die LPG dadurch in ihrer Arbeit vorankommen, um so brennen- der ergibt sich die Notwendigkeit einer Ge- meinschaftsarbeit, von der die Bauern aber nichts wissen wolllen. Um die Ernte trotzdem sicherzustellen, verfielen die lokalen Parteileitungen jetzt so- gar auf die Idee, aus einer anderen Not eine Tugend zu machen. Ein Flüchtling aus Anklam erzählte, in seinem etwa 13 000 Seelen zählenden Städtchen und auch an an- deren Orten hätten viele Oberschulen ge- Alter und Lastenausgleich im Wettlauf Die Hauptentschädigung kommt bei der Auszahlung zu kurz Bonn, Anfang September Die Abwicklung der großen Kriegs- und Vertreibungshypothek in der Bundesrepu- blik braucht sich ihrer bisherigen Leistungen nicht zu schämen. Auf dreißig Jahre und auf einen Gesamtumsatz von 85 Milliarden Mark sind die Einnahmen und Ausgaben des Lastenausgleichs berechnet. Davon wurden bisher rund 28 Milljarden Mark ausgezahlt. An erster Stelle stehen die Wohnraumbe⸗ schaffung für die Vertriebenen und Kriegs- sachgeschädigten, die Hausratsentschädigung und die Auszahlung der Renten mit je acht Milliarden, gefolgt von der Sparerentschädi- gung, der Hilfe für die gewerbliche Wirt- schaft und die Landwirtschaft sowie die Kreditbeschaffung für den beruflichen Neu- beginn. Zu kurz gekommen ist nur die Hauptentschädigung. Von den 30 Milliarden Mark, die in dieser Kategorie bis zur end- gültigen Abwicklung des Lastenausgleichs- gesetzes im Jahre 1979 ausgezahlt werden sollen, konnten die Empfangsberechtigten bislang nur 325 Millionen Mark erhalten, das ist wenig mehr als ein Prozent. Die Auszahlung dieser Hauptenschädi- gung, die für viele der Geschädigten der Kern des Lastenausgleichsprogramms ist, soll nach dem Willen der Bundesregierung in nächster Zeit beschleunigt werden. Bun- desminister Oberländer und Finanzminister Etzel sind sich klar darüber, daß gerade die Aelteren unter den Vertriebenen sonst nicht mehr in den Genuß der maximal 5000 Mark kommen, die ihnen bis 1959 ausge- zahlt werden sollen. Ihren Ueberlegungen liegen die Berechnungen des Bundesaus- gleichsamtes zugrunde, die gerade jetzt wie- der ein erschütterndes Bild von dem Wett⸗ lauf mit der Zeit, mit dem Alter und dem drohenden Tod geben. Eine Million An- spruchsberechtigter sind 70 Jahre und älter. Die Gründe für diesen traurigen Zustand sind unterschiedlicher Art. Ueberlegungen die Abgaben der Wirtschaft und des Grund- besitzes zum Lastenausgleich je nach dem Anstieg der Wohlhabenheit vorzuverlegen, gehen am Kern der Sache vorbei. Denn nicht Geldmangel hat bislang eine schnellere Durchführung der Hauptentschädigung be- hindert, sondern Schwierigkeiten in der Ver- Waltung und Abwicklung. Im laufenden Jahr 1958 stehen für die Auszahlung an Haupt- entschädigungen mehr als 500 Millionen Mark zur Verfügung. Nur etwa die Hälfte davon aber wird die Empfänger noch in diesem Jahr erreichen. Die Schadensfeststel- lung hat sich als überaus schwierig und langwierig erwiesen. Die Schaffung neuen Eigentums und beruflicher Entwicklungs- möglichkeiten ist vom Gesetzgeber aus ver- ständlichen Gründen bevorzugt worden. Und schließlich sollte man die Augen nicht auch vor der Tatsache verschließen, daß die ört- lichen Dienststellen des Lastenausgleichs die zu Bergen aufgetürmte Arbeit trotz bestem Willen nicht im vorgesehenen Rhythmus be- wältigen können. In Bonn ist man deshalb auf den Ge- danken gekommen, neue Schwerpunkte in der Abwicklung des Lastenausgleichs zu bilden. Eine Möglichkeit die sich anbietet, besteht darin, die Hausratsentschädigung in den nächsten zwei Jahren restlos abzu- Wickeln, so daß anschließend die hohe Zabl der dafür angestellten Fachkräfte ausschließ- lich für die Schadensfeststellung und die Auszahlung der Hauptentschädigung einge setzt werden kann.(dtd) Ist Jordaniens innere Krise überstanden? Vorliebe für König Hussein gilt nur seiner Person/ Politisch ist Nassers Sog auch hier zu spüren Von unserem Korrespondenten Arthur M. Amman, Anfang September In den politisch aufgewühlten arabischen Staaten ist als Folge des Ausganges der UNO-Debatte über die Nahostkrise bereits eine gewisse Entspannung eingetreten. Die Voraussetzungen für eine Verständigung und Versöhnung unter den Arabern scheinen zur Zeit recht günstig zu sein. In Amman, der Hauptstadt Jordaniens, zeigt man sich allerdings gegenüber diesem politischen Wit⸗ terungsumschwung noch zurückhaltend und Abwartend.„Wir wollen zuerst Taten sehen und werden vorderhand gegenüber unse- ren Nachbarn weiterhin wachsam bleiben“, erklärte der jordanische Ministerpräsident, Samir Rifai, auf einer Pressekonfèrenz. Die Wiederherstellung des Vertrauens zwischen dem kleinen haschemitischen König- reich, der syrisch- ägyptischen Union und der irakischen Republik wird von heute auf morgen nicht möglich sein. Im Augenblick sind die diplomatischen Beziehungen Am- mans mit Bagdad, Kairo und Damaskus im- mer noch unterbrochen. Es gibt mit diesen Städten auch keinen Luftverkehr. Jordanien ist infolgedessen von der Außenwelt weit- gehend abgeschnitten. Die jordanische Wüstenmetropole wird seit Mitte Juli nur noch von Beirut(Libanon) und Dscheddah (Saudi-Arabien) regelmäßig angeflogen. Amman mit seinen niedrigen, im Berg- hausstil gebauten Flachdachhäusern bietet äußerlich das Bild vollkommener Ruhe und Ordnung. Das Leben geht seinen normalen, alltäglichen Gang und von den in der Krise herbeigeeilten Engländern ist nichts zu be- merken. Im Gegensatz zu Beirut sind hier alle Geschäfte, Kinos, Bars und Restaurants offen. Eine Sperrstunde gibt es nicht, ein nächtliches Ausgehverbot ist in letzter Zeit mur zwei- bis dreimal für ganz kurze Zeit verhängt worden. 8 Trotz der äußeren Ruhe hat man aber das Gefühl, daß sich unter der Oberfläche allerlei regt. Die Augen und Ohren der ge- heimen Staatspolizei und ihrer Mithelfer sind heute in Jordanien überall, Die meisten Leute haben daher Angst und lassen sich nicht in ein politisches Géspräch ein. Aus den vorsichtigen Aeußberungen, die gemacht werden, merkt man aber trotzdem leicht heraus, daß die Begeisterung für Oberst Nasser sehr groß ist. Der Großteil der Be- völkerung betrachtet den ägyptischen Dikta- tor als einen Helden, ja sogar fast als einen Halbgott,„weil er aus dem Suezkonflikt im Kampf gegen die übermächtigen Franzosen und Engländer als Sieger hervorgegangen ist und den Arabern zu höherem Ansehen verholfen hat“. Gleichzeitig wird aber auch König Hussein von vielen Jordaniern— man sagt von rund 70 Prozent— immer noch geschätzt. Es handelt sich dabei aber nur um eine Sympathie für seine Persönlichkeit. Man mag ihn gut leiden, weil er vor zwei- einhalb Jahren Glubb Pascha über Nacht entließ und bei der Verteidigung seiner Stel- lung wiederholt viel Mut und Entschlossen- heit bewiesen hat. Diese wWwohlwollende Haltung gegenüber dem Herrscher bedeutet aber nicht, daß auch das Regime gutgeheigen wird. Ganz im Gegenteil. Die meisten Jordanier und vor allem die völlig nasserhörigen arabischen Palästinensen, die zwei Drittel der Gesamt- bevölkerung ausmachen, hassen die gegen- Wärtige Regierung und sind kolossal erbit- tert darüber, daß Jordanien sein Heil wie- Stier 11 der als Schützling Großbritanniens und Amerikas gesucht und eine Anpassung an Nassers neue Ordnung abgelehnt hat. Die ungefähr 300 000 Beduinen allerdings, deren Stammesfürsten in eleganten Ameri- kanerwagen vollzählig nach Amman kom- men, um dem jungen Herrscher durch Hand- kuh ihre Loyalität zu bekunden, halten in ihrer überwältigenden Mehrheit weiter un entwegt zum König. Ebenso die meisten Christen, deren Anteil an der Gesamtbevöl- kerung sich auf etwa 15 Prozent beziffert. Die Entscheidung liegt natürlich bei der Armee. Seit dem Umsturz in Bagdad hat Husseins Geheimpolizei laut Informationen aus diplomatischen Kreisen mindestens ein halbes Dutzend Komplotte aufgedeckt. Im Zusammenhang damit sind etwa 150 Offi- ziere verhaftet und nach einem Internie- rungslager gebracht worden. Ob der furcht- lose junge Herrscher sich nach dieser gründ- lichen Säuberung auf seine Truppen ver- lassen kann, weiß kein Mensch. Nach den stürmischen Ovationen, die ihm bei der Inspizierung verschiedener Einheiten in Ost- palästina bereitet wurden, könnte man zwar glauben, daß das Heer auf seiner Seite steht. Restlos vertraut er diesem aber sicherlich nicht. Der König wie auch die Regierung kinden, daß sie die rund 4000 Mann britischer Truppen, die gegenwärtig im Land stehen, vorderhand als Rückgrat noch dringend brauchen, Sie haben im Augenblick keine Lust, die„Tommies“ gegen Polizeitruppen der UNO einzutauschen, weil diese ja nur um den Schutz der äußeren Grenzen, nicht aber um die Sicherung der inneren Front besorgt sein würden. Donnerstag, 4. September 1958/ Nr. 203 schlossen werden müssen, weil die Lehrer nach dem Westen flüchteten. Die Partei habe deshalb kurzerhand die Sommer. ferien der Kinder auf unbestimmte Zeit ver. längert und alle Schüler und Schülerinnen 20 Erntearbeiten auf die Dörfer abkommandiert, Aehnliche Klagen waren von Jugendlichen aus der Industrie und dem Handwerk 2 vernehmen. Ohne Rücksicht auf ihre Berufs. ausbildung wurden sie von der„Freien Deutschen Jugend“ zu Landarbeiten ge. zwungen. Verschiedene Flüchtlinge bestätigten übereinstimmend, sie hätten es in den letz. ten vier bis sechs Wochen bis zu viermal ver- sucht, Westberlin zu erreichen. Immer aber zwangen die Zugkontrollen zur Umkehr Ihrer Ansicht nach sind es Tausende von Funktionären und Angehörigen der Volks- polizei oder des Amtes für Warenkontrolle die rücksichtslos die Züge durchkämmen und alle zurückschicken, die keinen plausiblen Reisegrund angeben können. Diese Kontrol- leure hat jetzt die Partei zur Sicherstellung der Ernte ebenfalls zu Hilfsarbeiten auf die Dörfer geschickt.„Glauben Sie mir“, meinte mit breitem Grinsen ein Mann, der es bereits zweimal vergebens probierte und jetzt mit Frau und vier Kindern in Marienfelde an- kam,„glauben Sie mir, so etwas spricht sich Wie ein Lauffeuer bei uns herum“. Der„Fischereikrieg“ wird an allen Fronten geführt Reykjavik/ London.(dpa) Großbritannien hat am Mittwoch bei der isländischen Re- sierung dagegen protestiert, daß ein isländi. sches Schutzfahrzeug„unberechtigt und Auf hoher See“ den britischen Fischdampfer „Northern Foam“ geentert habe. In einer Note, die dem isländischen Außenminister übergeben wurde, erklärte sich London be- reit, das isländische Prisenkommando an Bord der britischen Fregatte„Eeastbourne“ sobald wie möglich einem isländischem Schiff zu übergeben. Der isländische Außenminister Gud- mundsson sprach am Mittwoch telefonisch dem britischen Botschafter in Reykjavik sein Bedauern über die Demonstration aus, die am Dienstag vor der britischen Bot- schaft stattgefunden hatten. Dabei wurde nach britischen Angaben 16 Fensterscheiben eingeschlagen, Island erklärte sich bereit, für den Schaden aufzukommen. Der isländische Fußballverband beschlog am Mittwoch, ein Amateur-Länderspiel ge- gen Großbritannien am 30. September abzu- sagen. Auch eine britische Kunstausstellung in Reykjavik wurde abgesagt. Schatzminister Lindrath in Hockenheim und Ladenburg Ladenburg.(Tr.-Eigenbericht) Die Bil- dung eines breitgestreuten Eigentums be- zeichnete Bundesschatzminister Hermann Lindrath als Ziel und besten Schutz der MWirtschaftsordnung. Der Minister, der bei Veranstaltungen der CDU in Hockenheim und Ladenburg über die Aufgaben seines Ministeriums sprach, erklärte sich nach- drücklich für eine Privatisierung bundes- eigener Betriebe, die über die„Volksaktie“ dazu beitragen werde, die Gegensatze Zwi⸗ schen Unternehmer und Arbeiterschaft ab- zuflachen und damit ein gesellschafts-poli- Lindrath stellte tisches Anliegen erfülle. vor allem den ideellen Wert des Eigentums heraus, das den Menschen innerlich frei, ein Volk seines Wertes bewußt mache und eine Abwehrkraft gegen jeden Totalitarismus darstelle. Wiederholung der Wahl im Fall Peter Prücklmayer München(tt.-Eigenbericht) Der Geschäfts. führende Vorstand der CSU in Bayern hat „angesichts der besonderen Problematik“ eine Wiederholung der Wahl des CSU-Kan- didaten im Stimmkreis Kelheim Mainburg angeordnet. Bei der ersten Wahl hatten die CSU- Delegierten des Wahlkreises, wie be- richtet, den Viehhändler und Hopfenbauer Peter Prücklmayer aufgestellt. Gegen Prückl⸗ mayer waren dann Vorwürfe laut geworden, daß er als SS-Mann zur Bewachungsmann- schaft des berüchtigten KZs Mauthausen ge- hört habe und auch selbst an der Mighand- lung von Häftlingen beteiligt gewesen sei. Am„Tag der Heimat“ sollen sich alle beteiligen Stuttgart.(tz.-Eigenbericht) Der 14. Sep- tember wird in der Bundesrepublik unter dem Motto„Heimat verpflichtet“ als„Tag der Heimat“ gefeiert. Die Regierung des Landes Baden- Württemberg, die kommunalen Ver- bände, die Heimatbünde, die Verbände der Vertriebenen, Sowietzonenflüchtlinge und Evakuierten rufen die gesamte Bevölkerung zur Teilnahme an den Veranstaltungen auf. Alle Menschen sollen, heißt es in dem von 18 Verbänden unterzeichneten Aufruf, Amn Sonntag, dem 14. September, gemeinsam in Liebe der alten und neuen Heimat gedenken. Brentano kündigt Note an Bonn.(dpa) Bundesaußenminister von Brentano hat am Mittwochabend angekün- digt, daß voraussichtlich in den nächsten zehn Tagen in den Hauptstädten der vier an den Potsdamer Beschlüssen beteiligten Mächte eine Note der Bundesregierung überreicht werden soll, in der diese Regierungen an ihre gemeinsame Verantwortung zur Lösung der deutschen Frage erinnert werden. Der Mi- nister, der im Westdeutschen und Nord- deutschen Rundfunk sprach, betonte, das diese Verantwortung auch für die Sowjet- union gelte. Flugzeug über der Türkei vermißt Wiesbaden.(Ap) Ein Transportflugzeug der amerikanischen Luftwaffe mit 17 Fer- sonen an Bord wird seit Dienstag über der Türkei vermißt. Wie das europäische Haupt- quartier der amerikanischen Luftwaffe am Mittwochabend bekanntgab, war die Ma- schine am Dienstag von Adana aus zu einem Funkforschungsflug gestartet und nicht Zu rückgekehrt. Eine ausgedehnte Suchaktion wurde bereits eingeleitet. Der Pilot der Maschine hatte sich am Dienstagvormittag zum letztenmal über Funk bei seinem Start- hafen gemeldet. Die Maschine gehört zu einer auf dem Rhein-Main-Flughafen sta- tionierten Nachschubeinheit der Us-TEuft- Waffe. .—— Weitere Berichte siehe Seite 10 meisten tellung auf die meinte bereitz tzt mit de an- mt sich annien en Re- sländi. nd auf ampfer einer nister on be- do an Ourne“ 1 Schiff Gud- fonisch kjavik n adus, Bot- wurde eiben bereit, schloß iel ge- abzu- tellung e Bil- us be- rmann tz der er bei nheim seines nach- undes- saktie“ s Zwi- ft ab- S-poli- Stellte tums ei, ein d eine rismus 1 chäfts. rn hat matik“ Kan- inburg en die ie be- auer rückl⸗ orden, mann- en ge; hand- Sei. Sep- Unter ag der andes Ver- Je der und rerung n auf. n von If, am Anm in enken. von ekün· n zehn in den Llächte reicht n ihre 18 der r Mi- Nord- „ daß o Wijet⸗ ißt igzeug Fer- er der laupt- ke am Ma- einem at Zu- aktion t der mittag Start- rt Zu 1 sta- FEuft⸗ 3 10 von den Nr. 203 Donnerstag, 4. September 1958 8 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha ng. Mit zwei gestohlenen Wagen hat am Mitt- woch eine jugendliche Räuberbande am hell- lichten Tage bei einem Raubüberfall in Lon- don 12 000 englische Pfund(rund 137 000 P erbeutet. Einer der beiden Wagen rammte ein Taxi, in dem zwei Bankangestellte fuh- ren. Vier der halbwüchsigen Täter schlugen die Scheiben des Taxis ein, rissen die Geld- tüte an sich und flüchteten im bereitstehen- den zweiten Wagen. Das gestohlene Bargeld ehörte einer Bank auf dem Lavender Hill im südlichen London, dem Schauplatz des Alec-Guinness-Films„The Larender Fill Mob“(Einmal Millionär sein), der die Ge- schichte eines Banküberfalls erzählte. * Kaum einer der bisher fast 30 Millionen Weltausstellungsbesucher kann es mit dem 62jährigen Wiener Franz Peter aufnehmen, der die rund 1200 Kilometer lange Strecke von der Donaustadt nach Brüssel zu Fuß zurückgelegt hat. Sein Tagesdurchschnitt waren 35 Kilometer in acht Stunden. In kur- zer Lederhose und Tiroler Hut fand sich peter am Ende seines Marathonmarsches am Dienstag im Brüsseler Rathaus ein. Stolz wies er dabei ein Buch vor, das ihm der Wiener Bürgermeister mit auf den Weg gab. Es enthält die Bilanz seiner einzelnen Etap- pen mit Amtssiegeln mehrerer Städte in Oesterreich, der Bundesrepublik, Holland und Belgien und guten Wünschen der ver- schiedenen Bürgermeister, die er unterwegs aufsuchte. 4. Mit einem ungarischen Verkehrsflugzeug sind zwei blinde Passagiere in Brüssel an- gekommen. Auf dem Flugplatz arbeiteten sich die beiden aus ihren Verstecken heraus und ersuchten um Asyl als politische Flücht- linge. Einer der blinden Passagiere hatte sich in dem Flugzeug hinter einigen Kisten ver- borgen, der andere in einer Bodenvertiefung hinter der Passagierkabine. * Nach neunzehnjähriger Beschlagnahme gab Aegypten das deutsche Grabungshaus bei Theben(Oberägypten) zurück. Dr. Hornung vom Deutschen Archäologischen Institut in Kairo übernahm im Beisein eines Vertreters der deutschen Botschaft das aus dem Jahre 1904 stammende Institut, das den dort ar- beitenden Archäologen als Stützpunkt dient. Das Grabungshaus, eine kaiserliche Stiftung, war während des ersten Weltkrieges schon einmal beschlagnahmt worden. 1939 wurde es dann, nachdem es 1926 vollständig reno- viert worden war, erneut beschlagnahmt. 5 Durch Baggerarbeiten ist der Suezkanal nunmehr wieder auf die normale Tiefe von 35 Fuß(rund elf Meter) gebracht worden, wie sie vor der Suezkrise bestand. Damit können wieder Schiffe bis zu 38 000 Tonnen den Kanal passieren. 5 Der deutsche Oberfeldwebel Georg Grad in Mittenwald stationierten Ge- birgsjägern, der vor zwei Wochen zu einem Vebungskurs an der italienischen Alpini- Schule Aosta abkommandiert wurde, ist am „Teufelsturm“ bei Bozen 45 Meter tief abge- Stürzt. Er erlitt dabei stark blutende Ver- letzungen, so daß sich ein italienischer Stabsarzt an der Absturzstelle in 2780 Meter Höhe zu einer Bluttransfusion entschloß, der der Oberfeldwebel wahrscheinlich sein Leben verdankt. Das dazu erforderliche Blut spendete der Stabsarzt selbst und einer der italienischen Bergführer. Grad wurde an- schließend in ein Krankenhaus eingeliefert und befindet sich nach Mitteilung der Aerzte auf dem Wege der Besserung. * Bei der Explosion einer Granate aus dem letzten Krieg in Schneidemühl wurden elf Kinder getötet und zwei erheblich verletzt. * Beim Abbruch einer Nissen-Hütte in Berghaven bei Hoek van Holland stieß einer der Arbeiter mit einem Preßlufthammer auf eine Mine. Bei der folgenden heftigen Ex- plosion wurden zwei Arbeiter getötet und einer schwer verletzt. Der sowjetische Sputnik III hat am 2. September um 4.00 Uhr seine 1500. Erd- umkreisung vollendet. Der am 15. Mai ge- startete Sputnik, dessen Gewicht 1327 kg beträgt, wird voraussichtlich ein bis einein- halb Jahre um die Erde kreisen. Der erste Sputnik brachte es auf 1400 Erdumkreisun- gen, Sputnik II flog insgesamt 2370mal um die Erde. „Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen“ In Neu Delhi tagte die Weltvereinigung der Jugendverbände/ Streitgespräche wie bei der UNO „Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen“, sagt ein Sprichwort, dessen Wahr- heit sich vor kurzem auf der Konferenz des Internationalen Jugendparlamentes in Delhi wieder bestätigte. Die WAN(Weltvereini- gung der Jugendverbände) versammelte in der indischen Hauptstadt Delegationen aus 80 Ländern, und obschon fast ausschließlich die Jugend nichtkommunistischer Staaten vertreten war, stand ihre Versammlung doch Sanz stark im Schatten jener großen welt- politischen Auseinandersetzungen, mit denen sich die ältere Generation im New Lorker Glaspalast der Vereinten Nationen beschäf- tigt.„Das war die UNO als Sandkastenspiel“, sagte einer der Delegierten etwas beküm- mert, und tatsächlich hatte die Veranstal- tung manche Aehnlichkeit zumindest mit der UNE SCO- Konferenz und der Internationa- len Rote-Kreuz-Tagung, die im vorigen Jahr in Delhi ein bedauerliches Schauspiel des Kalten Krieges boten. Man wird wohl— ob man es schätzt oder nicht— die Tatsache akzeptieren müssen, daß auch die Jugendorganisationen die Streitfragen der großen Politik nicht aus einer internationalen Diskussion ausklam- mern können. Die Welt- Föderation demokra- tischer Jugendverbände(WFODY) als kom- munistische Gegenpartei betreibt das politi- sche Geschäft mit ihren Internationalen Ju- gendfestspielen in Moskau sehr viel emo- tionaler als die WA, deren Konferenz manchmal einer Tagung von Völkerrechtlern glich; aber auch das ist nur ein Spiegelbild der internationalen Konstellation im Großen. Ein„jugendbewegtes“ Bild hat die Delhier Konferenz nicht dargestellt; von der „blauen Blume der Romantik“ ist keine Rede gewesen,— man hätte sie den Dele- gierten auch gar nicht geglaubt, denn die meisten waren dafür schon viel zu alt. Hauptberufliche Jugendführer sind eben oft keine Jünglinge mehr, und im übrigen ver- langt die Situation der Jugend heute sicher mehr Realismus als in der Blütezeit der Wandervögel. Auf der Tagung in Delhi ha- ben— was die eigentlichen Jugendfragen betrifft— Probleme der Jugendpflege im Vordergrund gestanden, also Diskussionen über die 36- oder 40-Stunden-Woche, über Stadtrandheime für jugendliche Flüchtlinge, über das Verbot von Kinderarbeit und ähn- liche Fragen. Aber dieser Vordergrund stand wieder- um im Hintergrund jener Auseinanderset- zungen, bei denen sich die Gemüter wirk- lich erhitzten, auch wenn diese Streitgespräche in der Form juristischer Haarspalterei aus- getragen wurden, wie das beim Plädoyer des libanesischen Delegierten gegen die Auf- nahme Israels in die WA der Fall war. Hier eben wurde die WA eine„Sand- kasten-UNO“, und jetzt zwitscherten die Jungen, was die Alten sungen. Das beherr- schende Thema wurde der Protest gegen den Kolonialismus. Ihm fiel der frankreich freundliche afrikanisch- französische Präsi- dent der WA zum Opfer(er legte noch vor dem Ende der Tagung vorübergehend sein Amt nieder), und jetzt trat das Uebergewicht der Delegierten in Erscheinung, die zur So- genannten„farbigen Welt“ gehören.(Zum neuen WAY- Präsidenten wurde ein Inder gewählt.) Man verfaßte scharfe Resolutionen gegen die französische Algerienpolitik und billigte mit großer Mehrheit die Forderung nach Abzug der fremden Streitkräfte aus dem Nahen Osten. Für viele Jugendführer der„weißen Welt“ War es wahrscheinlich ein Schock, die poli- tische Dynamik der afrikanischen und asiati- schen Delegierten zu erleben; aber wenn auch über den internationalen Streitgesprächen die sachliche Jugendarbeit zu kurz gekommen sein mag, so ist doch die„Sandkasten-UNO“ sicher kein schlechtes Training für Menschen gewesen, die den Politikern von morgen den Weg weisen sollen. 20 000 Kilometer auf Indiens Straßen gepilgert Vinoba Bhave auf Gandhis Spuren/ Sein Ziel: eine„gewaltlose Bodenreform In einem verschlafenen Dörfchen Zentral- indiiens traf ich kürzlich Vinoba Bhave, den viele Menschen hierzulande als„wiederauf- erstandenen Gandhi“ verehren und dem die höchsten Würdenträger des Staates ihre Re- verenz erweisen, wann immer sie in seine Nähe kommen. Der 65jährige Inder lag, nur mit einem baumwollenen Lendentuch beklei- det, auf einer Holzpritsche, als er mich emp- fing. Er war zu schwach, um aufzustehen, und doch hat sein ausgemergelter Greisen- körper in den vergangenen zehn Jahren einen Pilgermarsch von mehr als 20 000 Kilo- metern zurückgelegt. Dieser Pilgermarsch machte Bhave zum größten Landbesitzer des Subkontinentes; denn er bekam auf seinem Weg durch die indischen Dörfer rund zwei Millionen Hektar Land geschenkt, die er an landlose Bauern und frühere Leibeigene wei- ter verteilt. Vinoba Bhave ist der Gründer und Füh- rer der sogenannten„Bhudan“-Bewegung, die sich die gewaltlose Bodenreform zur Auf- gabe erkoren hat. Der Freund und alte Mit- Kämpfer Mahatma Gandhis versucht die Grundherren von ihrer moralischen Pflicht zu überzeugen, den von ihnen nicht selber bewirtschafteten Boden an jene Menschen abzutreten, die ihn tatsächlich bearbeiten. Etwa ein Viertel der Grundbesitzer, die Bhave besuchte, haben ihm Teile ihrer Län- dereien als Schenkung übereignet. Die Wei- terverteilung an die Landlosen stößt aller- dings oft auf Schwierigkeiten, weil es sich bei dem geschenkten Boden nicht immer um brauchbares Ackerland handelt und weil in vielen Fällen auch die land wirtschaftlichen Geräte fehlen. g Der Greis mit dem zahnlosen Mund la- chelt nachsichtig, als ich diese Schwierig- keiten erwähne und ihn frage, warum er die Bodenreform nicht dem Staat überlasse, der doch gleichzeitig die Mittel zum Aufbau neuer bäuerlicher Existenzen zur Verfügung stellen könne. Bhave antwortete mir, er be- trachte die Bodenreform nicht nur als eine ökonomische und soziale, sondern auch als eine psychologische Frage. Seiner Meinung nach schaffe nur das Beispiel des freiwilligen Verzichtes die Voraussetzung für einen so- Vom 13. bis 26. September tagt der Eæekutivrat der UNESCO in Köln. Es ist das erste Mal, daß diese Tagung in der Bundesrepublik stattfindet. Von der Arbeit der UNESCO berichtet dieses Bild, das Schülerinnen der mit UNESCO- Unterstutzung arbeitenden Musterschule in La Paz(Bolivien) zeigt, die nach neuen Lehrmethoden in 50 Tagen Lesen und Schreiben lernen. Selbst die Grammatik erlernen die kleinen Bolivianerinnen spie- lend. Das Beispiel der Miraflores-Musterschule macht Schule im ganzen Land. dpa-Bild zialen Frieden. Natürlich könne die Bhudan- Bewegung allein das Problem der Bauern- befreiung und einer gerechten Landvertei- lung nicht lösen; aber ihre Arbeit trage doch sehr dazu bei, die sozialen Auseinanderset- Zungen zu entgiften. Im Uebrigen verstän- den es die Bauern viel besser, wenn man— Wie er es tue— im Auftrage Gottes an ihr Gewissen appelliere, als wenn man sie mit staatlicher Gesetzesgewalt zu Verzichtlei- stungen zwingt. Während wir uns unterhalten, gesellen sich einige von Bhaves Jüngern zu uns. Sie sind wie ihr Meister nur mit einem Lenden- tuch bekleidet und haben wie er auf allen persönlichen Besitz verzichtet. In einigen Tagen, wenn sich Vinoba Bhave erholt hat, will die kleine Gemeinde weiter wandern. Sie brechen dann täglich— nach einem ge- meinsamen Gebet— um fünf Uhr auf, mar- schieren etwa 15 Kilometer und versammeln am„Einsatzort“ die Bauern um sich, denen Bhave mit einfachen Worten seine Mission vorträgt. Das Beispiel der Opferbereitschaft und Anspruchslosigkeit, das er und seine Anhänger geben, wirkt als starke moralische Verpflichtung. Bhave gibt den Bauern einige Stunden Bedenkzeit, und danach kommt im- mer ein Teil von ihnen zurück, um die von der Regierung anerkannten Formulare zu unterschreiben, die die Landschenkungen grundbuchmäßig registrieren. Uebrigens stammt ein Viertel des geschenkten Landes von kleinen Bauern, die selber nur ein paar Hektar besitzen. Der Sekretär Bhaves, der mich nach un- serer Unterhaltung hinausgeleitet, ist erst vor einigen Wochen aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Er hat drei Jahre lang in New Vork und Chikago Wirtschafts- Wissenschaften und Soziologie studiert. Der gutaussehende 30jährige Inder hätte sicher eine glänzende Karriere im Staatsdienst vor sich gehabt. Man kann sich ihn im Grunde besser im eleganten Abendanzug auf dem di- plomatischen Parkett vorstellen, als hier halb- nackt auf der staubigen Dorfstraße. Als ich ihm das sage, quittiert er das Kompliment mit weltmännischer Gewandtheit; aber er fügt hinzu, daß leider viel zu viele junge Inder das Parkett der Dorfstraße vorziehen wür- den. Indiens Schicksal werde jedoch nicht in den städtischen Salons, sondern auf den Höfen seiner 600 000 Dörfer entschieden. Gandhi habe von einem Dorf aus den indi- schen Freiheitskampf geführt; sie wollten jetzt auf Gandhis Spuren den Kampf um Indiens innere Freiheit fortsetzen. Der junge Inder, der noch vor wenigen Wochen im Strahenkreuzer durch Ney Vork gefahren sein mag. verabschiedet sich mit wie zum Gebet zusammengelegten Händen und geht barfüßig zu seinem Meister zurück. H. W. Berg Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Zunächst hei- ter. Nachmittags, namentlich in Mittel- und Südbaden, mehr bewölkt und ganz ver- einzelt leichte gewittrige Schauer. Sonst trocken. Tageserwärmung in den Niede- rungen meistenorts bis um 25 Grad. Nächt- liche Abkühlung gegen 10 Grad. Ueber wie- gend leichte Winde zwischen Ost und Süd. Uebersicht: Während der größte Teil von Deutschland weiterhin von dem groben Hochdruckgebiet mit Kern über der Ostsee beherrscht wird, machen sich im äußersten Südwesten der Bundesrepublik vorüber- gehend leichte gewittrige Störungen aus Frankreich bemerkbar. Sonnenaufgang: 5.45 Uhr. Sonnenuntergang: 19.05 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19 Grad. Vorhersage- Narte fr... 8- Uhr 025 0 geſgrad 8 D* L 19— Pegelstand vom 3. September Rhein: Maxau 457(—7;) Mannheim 309 (+8); Worms 226(2); Caub 208(7). Neckar: Plochingen 110(2); Gundelsheim 160(3); Mannheim 305(5). Entspannen hält gesund Eine soeben abgeschlossene, in den Ver- einigten Staaten anngestellte Untersuchung, die fast 1200 Männer in leitenden Stellungen und ebenso viele kleinere Angestellte er- faßte, hat ergeben, daß verantwortliche Posi- tionen in Großbetrieben weniger häufig zu Herz- und Kreislaufstörungen führen, als oft angenommen wird. Es stellte sich sogar heraus, daß Bluthochdruck und Arterienver- härtung bei den„Managern“ seltener vor- kamen als bei ihren Angestellten. Von den Männern im Alter über 40 Jahre, die unter- geordnete Stellungen innehatten, litten 15 Prozent an Bluthochdruck und 15,4 Pro- zen an Arteriosklerose. Bei den Direktoren, Ahbteilungsleitern usw. betrugen die ent- sprechenden Prozentsätze dagegen nur 12,3 Prozent und 7,8 Prozent. Es konnte auch keine nachweisbare Beziehung zwischen dem Auftreten von Herzanfällen und dem Grad der Position bei den beiden Gruppen festge- stellt werden. Von den Männern über 40, die leitende Stellungen einnahmen, erlitten 3,7 Prozent im Laufe der Beobachtungszeit von fünf Jahren einen Herzanfall; von den anderen dagegen 5,1 Prozent. Die Aerzte, die diese Untersuchungen an- stellten, Dr. Richard E. Lee von der Cornell- Universität und Dr. Ralph E. Schneider von der Universität New Vork, sind der Ansicht, daß das relativ seltene Auftreten von Herz- und Gefäßleiden bei den Managern weit- gehend der Tatsache zu verdanken ist, daß diese Männer gelernt haben, sich zu ent- spannen und in Hobbies und ähnlichen Be- tätigungen ein„Sicherheitsventil“ finden. Man kann daraus den Schluß ziehen, so er- klären die Aerzte, daß zur Vermeidung von Stress die Anpassung eines Individuums an seine Umwelt wichtiger ist als die Belastung durch die an ihn gestellten körperlichen und geistigen Anforderungen. Man müsse sich auch fragen, ob nicht die in den letzten Jah- ren häufig betonte Gefahr von Kreislauf- störungen bei leitenden Angestellten mehr auf einer Kenntnis von Ausnahmen an Stelle der Regel beruhe. — Europäer Meinungsforscher tagen Der bisher größte Kongreß der„Euro- päischen Gesellschaft der Markt- und Mei- nungsforscher“(ESOMAR) begann am J. September in Cortina D'Ampezzo(Ober- italien). Nahezu 300 Teilnehmer aus zwölf Ländern werden bis zum 5. September die methodische Entwicklung und die Aufgaben- stellung von Bevölkerungsumfragen in den verschiedenen Ländern Europas vergleichen. Mit 36 Delegierten ist die Bundesrepublik eines der am stärksten vertretenen Länder. Im Vordergrund der Eröffnungssitzung stand die Frage, wie geholfen werden könne, An- bassungsschwierigkeiten des kommenden Gemeinsamen Marktes zu verhindern. Durch die verschiedenen wirtschaftlichen Zusam- menschlüsse der Länder Europas werde der Markt- und Meinungsforschung eine neue und wichtige Aufgabenstellung erwachsen, sagte der italienische Außenhandelsminister Emilio Columbo in seiner Eröffnungsan- Sprache. Atomtechnik hilft der Land- Wirtschaft . Die Bedeutung der Atomwissenschaft für die Landwirtschaft stand unlängst im Mittelpunkt einer auf Initiative des Euro- päischen Wirtschaftsrats(OEEC) einberufe- nen Expertenkonferenz in Paris. Vertreter aus den OEEC-Mitgliedstaaten und aus den USA besprachen die bisher erzielten Fort- schritte im nationalen Bereich, tauschten Erfahrungen aus und stellten gemeinsame Arbeitsprogramme auf. Auch die Europäische Produktivitätszentrale PZ) hat sich mit bereits durchgeführten Studienreisen nach den USA und Großbritannien, denen noch am Werk weitere folgen sollen, intensiv in dieses Tä- tigkeitsfeld eingeschaltet. In den OEEC-Län- dern haben inzwischen US-Experten die lo- kalen Verhältnisse untersucht und Vor- schläge für kurzfristig zu realisierende Ak- tionen unterbreitet. Vier Gebiete sind es vor allem, in denen die Atomtechnik in der Landwirtschaft nutzbringend angewendet werden kann: 1. Radioaktive Strahlen brin- gen durch Sortenverbesserung höhere Pro- Guktivität. 2. Isotopen ermitteln die Wirk- samkeit von Düngemitteln. 3. Lebensmittel werden auf atomarem Wege sterilisiert. 4. Schädlingsbekämpfung durch radioaktive Strahlen. 5 Deutsch- Französische Gartenschau Die Kosten der für das Jahr 1960 in Saar- brücken geplanten Deutsch-Französischen Gartenschau wurden mit rund 650 Millionen Franken(6,5 Millionen Mark) veranschlagt. Von der Stadtverwaltung Saarbrücken wurde darauf hingewiesen, daß 150 Millionen Franken(1,5 Millionen Mark) von der Re- gierung des Saarlandes als Zuschuß zugesagt seien. 150 Millionen will die Stadt Saarbrük- ken aus eigenen Mitteln aufbringen, weitere 150 Millionen soll der Bund übernehmen. Die entsprechenden Verhandlungen sind noch im Gange. Die dann noch fehlenden 200 Mil- lionen Franken(zwei Millionen Mark) hofft die Stadt durch Eintrittsgelder und mit der Ausstellung zusammenhängende Mehrein- nahmen aufbringen zu können. Die Gartenschau wird auf einem etwa 400 000 Quadratmeter großen Gelände im Deutschmühlental südwestlich von Saar- brücken aufgebaut. Die Vorarbeiten haben . bereits begonnen. Vorgesehen ist unter ande- rem der Ausbau des Deutschmühlenbades und die Einbeziehung des Ehrentales für die Gefallenen der Spicherer Höhen aus dem Jahre 1870 in die Gartenschau. Grundlage kür die Ausgestaltung sind vier preisgekrönte Arbeiten von zwei französischen und zwei deutschen Gartenbauarchitekten. Für die gartenkünstlerische Beratung steht der Köl- ner Gartenbaudirektor Schönbohm als Sach- verständiger zur Verfügung. Außerdem wurde Professor Alwin Seifert(München), der ein Gutachten über die Grüngestaltung des Raumes Saarbrücken erstellt hat, hinzu- gezogen. Je ein deutscher und französischer Pavillon auf dem Ausstellungsgelände soll beiden Ländern die Möglichkeit bieten, über die Gartenschau hinaus eine kleine reprä- sentative Ausstellung aufzubauen. Land wirtschaftliche Luftfahrt Ministerialrat Dr. Drees von der Abtei- lung Pflanzenschutz im Bundesministerium kür Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist von deutscher Seite mit der Koordinie- rung der Arbeiten für ein europäisches land- wirtschaftliches Luftfahrtzentrum beauftragt worden. Diese Stelle steht unter der Schirm- herrschaft der Europaischen Produktivitäts- zentrale(EPZ). Wie verlautet, sollen schon in absehbarer Zeit in größerem Umfang Ge- spräche mit den in Frage kommenden Indu- strien geführt werden. Eur afrikanische Messe Die auf afrikanische Initiative kürzlich in Paris gegründete„Alliance Europe-Afri- que“, deren Ziel es ist, die Beziehungen zwischen Afrika und dem Gemeinsamen Markt zu vertiefen, wird ihre deutsche Ver- tretung offiziell am 14. September der Deut- schen Afrika- Gesellschaft in Bonn übertra- gen. Eine engere Zusammenarbeit mit dem Afrika-Verein in Hamburg ist ebenfalls vor- gesehen. Aehnliche Vereinbarungen werden mit Italien und den Beneluxstaaten vorbe- reitet. Als erste große Veranstaltung ist eine eurafrikanische Ausstellung mit dem Cha- rakter einer Handelsmesse für den 7. bis 20. Juli 1959 vorgesehen. Die organisatori- schen Voraussetzungen sind bereits geschaf- ken. Man hofft auf eine umfangreiche euro- päische Beteiligung. Höhere Reallöhne Nach den laufend von der Hohen Be- Börde der Montan-Union durchgeführten Reallohnvergleichen für die Arbeiter im Steinkohlenbergbau und in der Stahlindu- strie der Gemeinschaft ist der Reallohn seit 1953 durchweg gestiegen, und zwar im Stein- kohlenbergbau von 1953 bis 1956 am stärk- sten in der Bundesrepublik mit 25 bis 26 Prozent. In der Stahlindustrie steht die Re- allohnsteigerung in der Bundesrepublik in den Jahren 1953 bis 1957 mit 30,3 Prozent hinter derjenigen im Saarland(42,2 Pro- zent) und knapp hinter der in Frankreich (33,6 Prozent) zurück, sie ist aber weit grö- Ber als die aller anderen Länder der Mon- tan-Union.. Europäische Schule auch in Brüssel Nach dem Vorbild der europäischen Schule in Luxemburg soll noch in diesem Monat auch in Brüssel eine ähnliche Schule für Kinder aus den sechs Ländern der Euro- pagemeinschaft errichtet werden. Zunächst wird sie für Kinder zwischen vier und drei- zehn Jahren beschränkt sein, später aber auch höheren Altersstufen offenstehen. Als Direk- tor ist ein Belgier vorgesehen. Die Lehr- kräfte sollen aus allen sechs Ländern der Europäischen Gemeinschaft kommen. Be- mühungen, die Schule im Schloß Val Duchesse am Brüsseler Stadtrand, dem Ge- burtsort der Verträge über den Gemein- samen Markt und Euratom, unterzubringen, sind gescheitert. Val Duchesse beherbergt noch die Sekretariate der europäischen Mini- sterräte, die aber bereits im Begriff sind, in das neue Brüsseler Kongreghaus überzu- siedeln. Welchem neuen Verwendungszweck das dem belgischen Staat gehörende Schloß vorbehalten ist, wurde bisher nicht bekannt. Europäische Vereinigung der Fachärzte Die nationalen Vereinigungen der Fach- arzte aus den sechs Mitgliedstaaten der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) baben kürzlich in Brüssel eine„Europäische Vereinigung der Fachärzte“ gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Dr. J. Courtois Frank- reich) gewählt. Ziel der Vereinigung ist es vor allem, auf internationaler Ebene den Titel des qualifizierten Facharztes zu ver- teidigen, zwischen den nationalen Berufs- organisationen engste Verbindung herzustel- len sowie die moralischen und wirtschaft- lichen Anliegen der europäischen Fachärzte zu erforschen und sie bei den internationa- len Behörden zu vertreten. Ferner will man in Zusammenarbeit mit den praktischen Aerzten an der Schaffung einer europäischen Aerztegemeinschaft mitwirken. Eura pa- Komitee für Freihandelszone N Eine neue Wirtschaftsorganisation in Großbritannien, das„Europa-Komitee“, will künftig das Interesse der englischen Wirt- schaft für die geplante Freihandelszone ver- stärken. Vorsitzender des Komitees, das seinen Sitz in London hat, ist Sir David Kelly. Zu den bisher etwa 50 Mitgliedern ählen führende Industrielle. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 4. September 1958/ Nr. 209 Ferienzeit und Drang in die Ferne: Autoverkehr ins Ausland fast verdreifacht Zwischenbilanz der Mannheimer Automobilelubs: Italien an der Spitze/ Vermittlung klappte ausgezeichnet Die Urlaubszeit geht ihrem Ende entgegen. Tausende kommen aus ihren Urlaubs- orten nach Mannheim zurück. An den Wochenenden sind die Autobahnen von Fährzeugschlangen verstopft. Die kleine Urlaubszeit beginnt nun für alle, die nicht an das Ende der Schulferien gebunden sind. Die auch im spätsommerlich- sonnigen Süden preiswerteren Nachsaison- Ferien haben viele Urlaubshungrige veranlaßt, erst jetzt in die ruhiger werdenden Ferienorte zu fahren. Wie in anderen Städten, hatten auch die Touristikabteilungen der in Mannheim vertretenen Automobilclubs — ADAC, Avb und DTC— seit Beginn des Sommers viel zu tun. Sie vermittelten Mitgliedern und Nichtmitgliedern Reiserouten, Tryptiks und Carnets nach allen Teilen des Kontinents. Für sie ist allerdings erst der„erste Akt“ der Saison vor- bei: Allein beim AbDAc werden heute täglich noch über 200 Reisewünsche erfüllt. talien ist nach wie vor Reiseland Nr. 1, auch der Autotouristen ADñAC- Geschäfts- führer Schmider schätzt den Anteil der Ita- lienfahrer auf 85 Prozent aller Kraftfahr- zeug touristen. Die Gründe sind— außer dem traditionellen, germanischen Südlandhunger': Italien ist schnell über die Alpenpässe zu „ — — — — — — —— — —ññ —ͥͤ(— — Mein ſag beginnt mit 38 Un —— — —— — 2—— .———ůĩ— 5 Oas ist Frische wie jch sie liebe! 2 E erreichen, und es bestehen seit der Umstel- lung auf deutsche Touristen wenig Sprach- schwierigkeiten. Demnächst werden sich auch die Pryptikbestimmungen ändern, was eine weitere Erleichterung des Auto-Reise- Verkehrs bedeutet. „Auf den Plätzen“ folgen in der Auto- Reisetabelle Spanien und das ziemlich teure Frankreich. Dahinter liegen qugosla wien und die skandinavischen Länder. Erstaunlich viele Fahrten wurden von Clubmitgliedern auch Operationsmöglichkeiten? „MM“ besucht Professoren Donnerstag und Freitag Zwei, drei oder vier Tage, so glaub- ten wir gestern, könne es eventuell noch dauern, bis das große Spendenziel für Jünther Ebert, nämlich das Aufbringen von 25 000 DM, erreicht sei. Es war ein höchst erfreulicher Irrtum, denn nur ein Tag wurde noch benötigt, um das Ziel zu erreichen. Noch wissen wir im⸗ mer nicht genau, welche Summe end- gültig benötigt wird. In wenigen Tagen aber werden wir auch in dieser An- gelegenheit klar sehen. Die gestrigen Telefonate mit den deutschen Medi- zinern und Wissenschaftlern Prof. Dr. Zenker, Marburg, und Prof. Dr. Derrar. Düsseldorf, zeitigten das erfreuliche Er- gebnis, daß beide Professoren bereit sind, am Donnerstag, bzw. Freitagnäach- mittag einen Vertreter der MM“-Re- daktion zu empfangen, um weitere Auf- schlüsse zu geben. Um das Spendenergebnis— wegen eventueller Nebenunkosten(die in sol- chen Fällen bekanntlich immer ent- stehen)— nach oben abzurunden, fer- ner auch um Nachzüglern und all jenen, die gestern noch in Betrieben sammel ten, Einzahlgelegenheit zu geben, bleibt die Spendenliste noch für den ganzen Donnerstag geöffnet. Abschlußbericht kolgt entweder in der Wochenend- Aus- gabe oder— nach den Professoren-Be- suchen— in einer der ersten Ausgaben der nächsten Woche. Heute aber schon wollen es„MM“ Verlagsleitung und Redaktion nicht ver- säumen, allen Mannheimern— auch im Auftrag der nun wieder hoff- nungsfrohen Familie Ebert— herzlichst für ihre Opferbereitschaft Dank zu sagen. Allen Redakteuren und Journalisten des „Mannheimer Morgen“ aber wird der erfreuliche Verlauf der Aktion Nächsten- liebe neuer Ansporn sein, an alten Zie- len weiterzuarbeiten. Dieses Ziel heißt: Tägliche Herausgabe einer verantwor- tungsbewußten Zeitung, die im Dienste der Oeffentlichkeit steht!-kloth Termine Badisch- Pfälzischer Luftfahrt- Verein: 4. Sep- tember, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, Monats- versammlung. Gesamtverband der Sowzjetzonenflüchtlinge: 4. September, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde für Sowjetzonenflücht- linge. andsmannschaft Sachsen, Thüfingen, Pro- vinz Sachsen und Anhalt, Kreisverband Mann- Heim: 4. September, Hübner-Stuben, Secken- heimer Straße 96/98, Monatsversammlung. Wohin gehen wir? Donnerstag, 4. September Filme: Planken:„Das Mädchen Rosemarie“; Alster:„Wild ist der Wind“; Schauburg:„Flucht in Ketten“; Scala:„Es geschah am helllichten Tag“; Palast:„Küsse, die töten“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Im Zeichen des Zorro“; Alhambra: „„Und nichts als die Wahrheit“; Universum: „Der Czardas-König“; Kamera:„Frauengefäng- nis“; Kurbel:„Tromba“; 10.15 Uhr:„Tumak, der Herr des Urwaldes“; Capitol:„Tödliche Tiefen“. Schweißtechnik. Nach den Sommerferien beginnt in der Schweihtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim, Windeckstraße 104/106, am Donnerstag, dem 4. September, morgens 8 Uhr, ein neuer Tageslehrgang im Autogen- und Lichtbogenschweißen. in Staaten des Ostblocks— nach der Tsche- choslowakei und Polen unternommen, bei- des Länder, die großen Wert auf zahlende deutsche Touristen legen(Kapitalisten dies- mal sogar erwünscht). Osterreich und die Schweiz rangieren bei Fahrzeugbesitzern hauptsächlich als Durchfahrt-Länder nach Italien und Jugoslawien. Die Automobil-Clubs vermittelten 6000 Mannheimer Mitgliedern(und allen inter- esslerten Nichtmitgliedern) in der Hochsaison — zwischen Mitte Juli und Mitte August— täglich weit über 1000 Fahrtrouten. Am Schalter des ADñAC waren es allein 800 täg- lich. Die Kunden erhielten ausführliche Reiseführer mit Kilometer- und Steigungs- ongaben, Kartenmaterial und Listen von Vertragshotels. Dazu gab es Reise-Merk- bücher mit unentbehrlichen Ratschlägen und Umrechnungstabellen für ausländische Wäh- rungen.„Der Kraftfahrzeug- Reiseverkehr Wor fast dreimal so hoch wie zur gleichen Zeit des Vorjahres“, erklärten Vertreter der Automobilelubs.„An den drei wichtigsten Paßstraßen der Alpen— Brenner, St. Gott hard und Simplon— kam es immer wieder zu Verkehrsstauungen. Die voraussichtlich noch lange andauernde Sperrung der Sim- plon-Paßstraße und des Simplon-Tunnels (Erdrutsch) bereitete besondere Schwierig- keiten.“ Ein besonders heikles Kapitel bilden die Auslands-Unfälle. Auch hier haben die Automobilclubs vorgesorgt. Kreditbriefe und Schutzpässe, bei schwereren Unfällen er- mäßigter oder kostenloser Heimtransport— diese Vergünstigungen stehen allen Club- mitgliedern offen, Die Unfälle sind jedoch im Verhältnis zu der gewaltigen Zahl der Auto- touristen bis heute unerheblich geblieben. Der Mannheimer ADAC beispielsweise registrierte noch nicht einmal zehn Fälle. bei denen ein Rücktransport erforderlich wurde Meistens konnten die Reparaturen im Aus- land an Ort und Stelle ausgeführt werden. Die Mannheimer Automobilisten sind mit dem ausgezeichnet funktionjierenden„Dienst am Kunden“, den die Automobilclubs leisten, sehr zufrieden. Immer noch kommen täglich Hunderte an die Touristik-Schalter, um Rat- schläge einzuholen. Der Spätsommer des Jahres 1958 ist zu verführerisch Bernd Juds „Highlanders“ tanzten im Musensaal 500 beim Gastspiel der Royal Scottish Dance Society Kaum 500 Besucher versuchten am Diens- tagabend den grogen Musensaal zu füllen. Schade, das Gastspiel der„Royal Scottish Dance Society“ hätte ein größeres Interesse verdient. Der Beifall der 500 war dafür um so herzlicher. Zwei Stunden lang tanzten die Schotten; die Männer trugen dabei den tra- ditionellen Kilt(Schottenrock), die Frauen weiße Ballkleider(so könnte man sie wenig- stens beschreiben), dazu karierte Stolen. Die bunt- beschwingte Tracht der Highlanders paßte vorzüglich zu den ebenso bunten und beschwingten Tänzen. Es waren originale Volkstänze, die bereits im Mittelalter bekannt waren; andere wie- derum verrieten deutlich französische Ein- flüsse. Dazu muß man wissen, daß einmal vor langer Zeit Schottland und Frankreich Ver- bündete waren, Viele Schotten dienten da- mals in französischen Regimentern. Höfischer Tanz und die lustigen Highlander Reels gin- gen dann später eine glückhafte Synthese ein. Nur wẽũas die Begleitung der Tänze anbe- langt, da blieben die Schotten konservativ, sie blieben beim Dudelsack, bei der soge- nannten„bagpipe“. Es ist etwas Eigenes um diese Musik. Sie klingt im Freien besser, meinten entschuldi- gend die Schotten. Aber meister Angus“ Pu- delsackweisen klangen auch im Musensaal gut; sie waren übrigens sehr lustig, dabei ist es allerdings für den Laſen schwer. Un- terschiede zwischen verschiedenen Stücken zu erkennen(sehr zum Kummer der Schot- tern). Getanzt wurden im einzelnen die Reels, das sind Reihentänze. Ein Paar tanzt dabei einige Figuren vor— das alles mit einer bestechenden Eleganz und mit den einzig- artigen Schritten, wie man sie ähnlich bei Spitzentänzen findet und die anderen Paare folgen. Dann folgten Strathspeys und Walzes(Tänze, die an die amerikanischen Square Dances erinnern. Der Beifall war— wie gesagt— sehr herzlich. Bevor sich der Vorhang zum letz- ten Male schloß, sangen die Schotten„Auld lang syne“ Etwas schüchtern versuchten die deutschen Besucher mitzusingen oder mitzu- summen. Gestern reisten nun die Schotten nach Bonn zu ihrem letzten Gastspiel in Deutschland. Zu erwähnen ist noch, daß der Stadtjugendring das schottische Volkstanz Ensemble eingeladen hatte. 4 Die Bismarckstraße der Straßenbahngleise vor dem linken, dem ——— wird verbreitert. An einigen Stellen wird sie auf beiden Seiten um 3,50 Meter nach außen wachsen, so daß die Ge. samtverbreiterung sieben Meter— vor den ehemaligen Schloßwachhduschen sogar neun Meter— betragen wird. Ein weiterer, anschließender Bauabschnitt stent die Entfernung Amtsgerichtsflügel des Schlosses bor, an ihrer Stelle werden sich Grünstreifen durch die Straßenmitte zienen.— Unser Bild zeigt die Verbreiterungsarbeiten vor dem Amtsgericht; hier, wo die Straße allerdings nur auf einer Seite wachsen ann, werden zusätzlich sechs Meter Straßenbreite gewonnen. Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: Zweifelhafte Geldgeschäfte Viele wurden geprellt Ein Serienbetrüger aus Ludwigshafen verkaufte einen Fernsehapparat und einen Kühlschrank; es handelte sich um Gegen- stände, die er auf Ratenzahlung gekauft, Aber nicht bezahlt hatte. Seinen Arbeitgeber schädigte er danach um 6850 DM, Weil er des Konto Uberzog, Von fünft Geschäftskollegen Heh er sich insgesamt 1569 HM, ohne an Rück zahlung zu denken, Die Einnahmen brachte er Hauptsächlich in Wirtschaften und Nacht- leins den Wunsch: den Buben nicht einmal sehen?“ unterlassen. * Nachstehend die Spendenliste vom Mitt- woch, dem 3. September: Ubertrag vom 2. September 20 780,75 Bougine 10.— Kinder Jutta, Harald und Fritz Körner 6.— Annette Schneider 6.— Henny Schneider, Lindenhof, 8 J. 4.— U. Gestmer 5.— Belegschaft der Fa. Wäsche- und Kleiderfabrik Max Berk 50.— Erich Biß wanger 10.— Löbs, Neckarau 50.— G. R., Schüler 3.— Wagner& Co., Mannheim, H 1, 4 100. Lies 5.— Fa. Hilde Wolf 100.— Kegelgesellschaft Flora 35.— Josef Stocker 20.— Das große Ziel— 25 000 BM— ist erreicht. Um das Spendenres“Itat nach oben abzurunden, auch um Nachzüglern und all jenen, die gestern noch in Be- trieben sammelten, Einzahlgelegenheit zu geben, bleibt die Spendenliste noch für den heutigen Donnerstag geöffnet. „MM'-Redaktion und Familie Ebert tragen gleichzeitig allen Mannheimern eine große Bitte vor: Immer wie- der kommen hilfsbereite Menschen in die Wohnung Ebert nach Neckarau und außern nach Uebergabe eines Scherf- „Ach, könnten wir Der kleine Günther ist von derartigen Be- suchen im Augenblick überstrapa- ziert. Abgesehen davon hat ihn auch die ganze Aktion— war nur allzu be- Sreiklich ist— in große Erregung ver- setzt. Sein Zustand ist somit im Augen- blick nicht der allerbeste. Der Junge ist ganz schwach und entkräftet.„MM I-Re- daktion und Familie Ebert bitten des- Halb herzlichst darum, solche Besuche zu -kloth Weitere 5000 DM- Reute letzter Spendentag Das grohe Ziel— schneller als erwartet— erreicht/ Spendenstand der Aktion„Nächstenliebe“: 25 000 DPM H. V. B. 20.— Urlauber Map 14.— M. G. 5.— Max Rein 20.— Jutta und Ulrike 5.— BBC. Belegschaft der Abt. GIV/GILE 90.— Kegelgesellschaft„Treue Kameraden“ 10.— Angestellte der Fa, Leidel 39.— Kegelclub„Glückauf“ 10.— Betriebsgemeinschaft R. B. V. 81— Femia 23.91 Haus„Friede“ 80.— Fa. und Belegschaft Estol, Mam. 305. Tante 3.— Ursula und Heidi 2.— Rentner 35 Ungenannt 30.— Friseur, Feudenheim 25.— Ungenannt, Feudenheim 10.— Ungenannt, Feudenheim 10.— E. B. 20.— Gieschütz, Mannheim 28.— Heidelberger Hof 11.— Christine, Rentnerin 5.— Kontrollierer der Fa. Boehringer 46. Gustav Spangenberg, Belegschaft 96,0 Angestellte und Arbeiter des Ubersetzerdienstes d. Bundeswehr 197,70 Ruth und Edith 5.— Ein paar Angestellte 20.— Urgroßmutter 5.— Mannheimer Großfirma, Abt. Spedition 106.— Ralf, 1 Jahr 3.— V. d. Olk, Angestellte und Küchen- personal 174. Klaus, Schüler 25.— M. M. 5.— Helmatvertriebene 3.— 2 88 10.— Autohof-Gaststätte(Frl. Schmitt u. Personal, sowie anwesende Fernfahrer) 180.— Lochkartenabteilung der Fa. Daimler-Benz 40.— Ute Simon, Rheinau 5,30 BBC, Abt. T. f. K. 80.— Ungenannt 7.— Fa. Daimler-Benz, Lehrabt. 100.— Belegschaft der Fa. Luschka& Wagenmann K. G. 97. A 5.— Feye Aden 10.— Frauengruppe Casterfeld 21.— Karl-Heinz und Hans-Jürgen, 6 und 3 Jahre 10.— Frau UB Ludwigshafen 10.— Die Kinder der Mainstraße (Neckarstadt) 16.— Von der Fa, und den Angestellten des Café Schneider, Feudenheim 80 W. F. 5.— Ungenannt 10.75 Stammtisch 11.— Belegschaft einer ungenannten Firma 40.— Fa R. B., Augartenstraße 36.— Fa. Carl Freudenberg, Weinheim, Abt. Schuhfabrik 266.— R. K., Feudenheim 3.— H. W. K. 5.— E. und H. P. E. 5.— ABC 28.— Zwei Rentnerinnen, Mutter und Tochter 15.— Schüler Wolfgang Gräder 10.— Charlotte Gr. 5.— Rheinische Gummi-& Zelluloid/ Blank-Pressal 31.10 Ungenannt 6.— Das Personal der Fa, Schuhhaus Hartmann, O 7. 14 25.— Mainzerin 5.— Angestellte der GEG-Teigwaren- fabrik 53,35 Angestellte der Fa. Zimmermann& Co. Ludwigshafen 74,50 Angestellte der Fa. BBC, Abt. Afks 213. Cornelia, fünfeinhalb Jahre 10.— Ungenannt 3.— Ungenannt 50.— Ungenannt 25.— 32mal Ungenannt à 5.— 160.— 17mal Ungenannt à 10. 170.— amal Ungenannt à 15.— 30.— 6ma! Ungenannt à 20.— 120.— Ungenannt(Firmenspende) 100.— 2 Schecks 75.— Ueberweisungen 98.— Summe 25 042.86 lokalen durch und blieb auch da noch bei vier Wirten eine Gesamtzeche von 435 DM schuldig. Schwerer Zusammenstoß Auf der Kreuzung Große Merzel-Hein- rich-Lanz-Straße stießen um die Mittagszeit ein PkwW und ein aus Waldhof kommendes Motorrad zusammen. Der 30jàährige Motor- radfahrer wurde schwer verletzt ins Kran- kenhaus gebracht. Er erlitt wahrscheinlich eine Schädelfraktur und schwebt in Lebens“ gelahr. Unbeteiligter verletzt Zwel Personenkraftwagen prallten gegen Abend auf der Kreuzung Niederfeld-Möpch⸗ Wörthstraßge zusammen, weil die Vorfahrts- regel nicht beachtet worden war. Der eine Wagen geriet ins Schleudern und riß einen Radfahrer mit. Der 28jährige Radfahrer stürzte und wurde verletzt. Im Krankenhaus Wurden eine Gehirnerschütterung, eine Oberschenkel- und eine Nasenbeinfraktur festgestellt. Einer der Pxw-Fahrer erlitt ver- mutlich Rippenbrüche. Diebstahl im Freiluftduartier Ein Mann aus Ludwigshafen legte sich am Neckarufer unterhalb der Kurpfalzbrücke nachts zum Schlafen nieder. Seine Akten- tasche mit seiner Armbanduhr und 95 DM Bargeld legte er unbekümmert neben sich. Ein 1gjähriger Bursche durchstöberte die Mappe unbemerkt und nahm Geld und Uhr en sich. Auf der Kurpfalzbrücke aber wurde er zufällig erkannt und der Polizei Über- geben. Aufdringlicher Strolch Im Waldpark pöbelte ein Unbekannte am hellen Mittag mehrere Frauen an, Die Polizei setzte drei Funkwagen ein, mußte aber dle Fahndung unverrichteter Dinge abbrechen, Well der Mann einen zu großen Vorsprung halte und entkommen konnte. „Halbe Stunde Städtebau“ mit W. Panther N Zu einer Unterweisung über städtebau- liche Gestaltungsprobleme lädt Architekt W. Panther in das Parterre des Neubaus B 6, 8 ein. Mit Schaubildern, Modellen und Plänen wird auf die neuralgischen Punkte Bahnhofsplatz, Bismarckstraße und Brücken- Auffahrt, Gewerbeschulzentrum, Uker⸗ bebauung an Rhein und Neckar aufmerksam gemacht. Die Fragen wurden zuzeſten lebhalt diskutiert. Mittlerwelle ist es ruhig um sie geworden. W. Panther ist der Auffassung, daß diese Gestaltungsfragen nicht eigentlich „ausdiskutiert“ sind. Die Diskusslonen haben nur die Teilnehmer, aber nicht die Gestal- tungsprobleme erschöpft, seine Pläne un Skizzen weisen auf Schwächen der bisher vorgeschlagenen Lösungen hin. Seine eigenen Vorschläge haben einſges für sich, 80 dal man sich zum mindesten mit dem noch nicht ausführungsreifen Plan der zweckmäßigsten Gestaltung des Bahnhofsplatzes beschäftigen sollte. Die Vorschläge für eine Uferbebauung in Mannbeim und Ludwigshafen setzen hüben und drüben sehr viel„Mitgehen“ vor- aus, so daß die Pläne über Wunschtraum, charakter(schön wär's ja, aber% nicht hinausgelangen werden Die kleine Aus- stellung ist auch heute noch bis 18 Uhr ge- öffnet. f. w. k. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 ee e e s Aroma-veisſegelt und Wei ver. reltt erst Wel Wur Tag lage ging muſ des ist e Mot den, Wet Ir. 209 den Ge⸗ Neun nung rer die iner usch ch bei 5 DM Hein gszeit jendes Hotor- Kran- einlich bens- gegen löpch-⸗ ahrts-⸗ r eine einen kahrer nhaus eine Aktur t ver- ch am rüͤckke kten- 5 DN Sich. die 1 Uhr vurde Über- te am olizei r dle chen, drung bau- litekt waus und inkte ten- Uker⸗ k sam bhait n sie sung, Atlleh laben Stal⸗ und sher enen daß nicht gsten tigen uung etzen vor- aum- nicht Aus- F 865 W. K. 7 eee Nr. 203/ Donnerstag, 4. Seprember 1988 4 AUS DEN BUNDESLAND ERN Selte a Die Bäume wachsen nicht in den Himmel 1100 Förster beraten: Deutscher Forstverein will nicht vor Kunststoffen kapitulieren Hannover. Die 1100 Forstleute aus allen Teilen des Bundesgebietes und dem euro- päischen Ausland spitzten die Ohren, als innen Oberlandforstmeister Dr. Ernst aus Hannover am Ende seines Referates zurlef: „Was nützt uns eine konservative Holzpoli- tik, wenn wir den Anschluß an die Zukunft verpassen? Denn auch hier hat die Zukunft bereits begonnen!“ Der Präsident des„Deut- sehen Forstvereins, Staatsrat und Landes- forstmeister a. D. Dr. Hesse, drückte dem Redner dankend die Hand und sagte ihm ee Erstes„Nitrit-Urteil“ „Allgemeinen Richtsätzen angepaßt“ Stuttgart. In der ersten Berufungsver- handlung seit Bekanntwerden der zahlrei-. chen Verstöße gegen das Nitritgesetz hat das Landgericht Stuttgart am Mittwoch das Mitte Februar vom Amtsgericht Stuttgart ge- fällte erste„Nitrit-Urteil“ gegen einen Metz- ger im Strafmaß wesentlich abgeändert. Der Angeklagte, ein 46 Jahre alter Metzgermei- ster aus Stuttgart-Zuffenhaufen, der nach seinem eigenen Geständnis im vorigen Jahr ein Pfund Natrium-Nitrit in seinem Metz- gereibetrieb vorrätig gehalten und verwen- det hatte, erhielt jetzt wegen Vergehens gegen das Nitritgesetz außer 1000 Mark Geldstrafe sechs Wochen Gefängnis mit drei- jähriger Bewährungsfrist. Die Anordnung, daß das Urteil auf Kosten des Metzgermei- sters in zwei Stuttgarter Tageszeitungen be- kanntgegeben werden kann, wurde von der Strafkammer aufgehoben. In erster Instanz Wär der Angeklagte zu vier Monaten Ge- kängnis ohne Bewährung und 1000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Gegen dieses Urteil hatten der Staatsanwalt und der An- geklagte Berufung eingelegt. Der Staatsanwalt befürwortete in seinem Plädoyer eine Angleichung des Urteils an die Strafbefehle gegen Stuttgarter Metzger, die inzwischen rechtskräftig geworden sind. Er begründete seinen erheblich milderen Straf- antrag damit, daß nach der erstinstanzlichen Verhandlung neue Gesichtspunkte aufge- taucht seien, die eine Urteilskorrektur„unter Anpassung an die allgemeinen Richtsätze“ erforderlich machten. So habe sich heraus- gestellt, daß der Nitritmigbrauch unter den Metzgern geradezu üblich gewesen sei. Allein der Stuttgarter Staatsanwaltschaft seien nach dem erstinstanzlichen Urteil gegen den Ange- klagten 200 weitere Nitritfälle bekanntge- worden. Die Strafkammer hielt die vom Staatsanwalt geforderte Gefängnisstrafe von zwei Monaten für angemessen, ermäßigte sie aber mit Rücksicht auf die besonderen Nach- telle, die dem Angeklagten erwachsen sind, auf sechs Wochen, „Fliegende Untertassen“ Kaiserslautern. Rätselhafte Flugobjekte sind am Dienstagabend zwischen 20.30 und 2½%5 Uhr von mehreren Personen in Kai- serslautern unabhängig voneinander am nächtlichen Himmel beobachtet worden. Ins- gesamt lagen am Mittwochmorgen Berichte von sieben Augenzeugen vor. 5. Weindurst doppelt so stark Mainz. Unter außergewöhnlich günstigen Vorzeichen beginnt am Freitag die zweite und letzte„Runde“ des diesjährigen Mainzer Weinmarktes, Die ersten drei Tage vom vergangenen Freitag bis Sonntag haben be- reits einen Rekordbesuch gebracht. Eine erste Bllanz hat ergeben, daß allein am Weinbrunnen genau soviel Wein getrunken wurde, wie im vergangenen Jahr an sechs Tagen. Er wurde in den drei Tagen so be- lagert, daß zeitweise sogar der„Stoff“ aus- zing und für Nachschub gesorgt werden mußte. „Das Auto von morgen“ Karlsruhe. In der Außenstelle Karlsruhe des Landesgewerbeamts Baden- Württemberg ist am Mittwoch eine Ausstellung unter dem Motto„Das Auto von morgen“ eröffnet wor- den. Die Schau ist das Ergebnis eines Ford: Wettbewerbs. ee eee er e be eder rr re später, in der privaten Unterhaltung:„Nein. vor den Kunststoffen wollen wir nicht kapi- tulieren!“ Die führenden Männer der staatlichen, kommunalen und privaten Forsten West- deutschlands(6,9 Millionen Hektar oder 28,3% der Gesamtwirtschaftsfläche), die sich alle zwei Jahre guf der Vollversammlung des 120 Jahre alten Deutschen Forstvereins treffen, waren dieses Mal in Hannover zu einem besonders ernsten Gespräch zusam- men gekommen. Es galt für die überschau- bare Zukunft in Fragen des deutschen Wal- des die Weichen zu stellen. Wenn man be- denkt, daß ein guter Fichtenbestand 80 bis 100 und die Eichen bis zu 180 Jahre alt wer- den müssen, wird einiges von der Problema- tik dieses Unterfangens verständlicher. „Alles zusammengenommen“, erklärte vor der Presse der Forstvereins- Präsident,„hat die Bundesrepublik die runde Summe von einer Milliarde DM für die Aufforstung der Kahlschgäge aufgewendet: ein Betrag, der sich wohl sehen lassen kann.“ Und der Vorsit- zende des„Deutschen Fortswirtschaftsrates“, Prof. Dr. Julius Speer aus München, meinte ergänzend:„Leicht war diese Arbeit nicht. Die Leute wollen nicht mehr bei Wind und Wetter im Wald arbeiten, sondern lieber in der Fabrik oder im Büro ihr Geld verdie- nen.“ Für die eine Milliarde DM sind im deut- schen Wald fast alle Kriegsfolgen beseitigt worden, Von der Gesamt-Kahlschlagfläche im Bundesgebiet von annähernd einer hal- ben Million Hektar wurde bis heute, bis auf einen Rest von rund 74 000 Hektar, aller Waldboden wieder aufgeforstet. Die Fach- leute hatten dafür 20 bis 30 Jahre, unter günstigen Bedingungen, vorgesehen; die Arbeit wurde— die Forstleute sprechen von einem Wunder— in knapp sieben Jahren vollbracht. Aber kaum war dieses Werk nahezu vollendet, da begannen die Kunst- stoffe dem Holz Konkurrenz zu machen, vie, als wollten sie beweisen, daß auch nach die- ser Leistung die Bäume nicht in den Himmel Wachsen. In der westdeutschen Forstwirt- schaft sind, einschließlich der Beamten, ins- gesamt etwa 125 000 Männer und Frauen be- schäftigt, die für rund 1,7 Milliarden DM im Jahr Holz auf den Markt bringen. Obwohl die Holzpreise auf der ganzen Welt stark ge-. fallen sind und weiter sinken, geht der Holz- verbrauch prozentual zurück. Mehr und mehr werden anstatt Holz die verschiedenen Kunststoffe und Beton verwendet. Schon heute beträgt der Produktionswert aller in Westdeutschland erzeugten Kunststoffe jähr- lich rund 1,5 Milliarden DM(1950 knapp 230 Millionen DM) und nähert sich damit dem Gesamtholzwert Trotzdem wird weder im Bundesgebiet noch in Europa das Holz entbehrlich. Es be- hült seinen Wert als Rohstoff Der Deutsche Forstverein, als die wissenschaftliche Dach- organisation der deutschen Forstwirtschaft, sucht jetzt nach neuen Wegen, um dem Holz auch in den übrigen Zweigen der Volkswirt- schaft für die Zukunft einen guten Platz zu sichern. Es soll aber auch mehr, als das bisher der Fall gewesen war, der Wald als Regulator für Klima, Windschutz und in seiner Bedeu- tung für die Wasserwirtschaft ausgebaut werden.„Vor meiner Studienreise durch die USA wäre ich geneigt gewesen, im Wald in erster Linie den Wirtschaftsfaktor zu sehen“, erklärte der Abteilungsleiter für Forst- und Holzwirtschaft im Bundesernährungsministe- rium, Ministerialdirektor Walter Mann. „Nachdem ich mich aber selbst davon über- zeugen konnte, welche gewaltigen finanziel- len Mittel die Amerikaner in ihre Wälder stecken, nicht nur der Wirtschaftlichkeit, son- dern auch der Landschaft wegen und für die Erholung der Menschen, sage ich: als Forst- leute ist es unsere Pflicht, den deutschen Wald als Wirtschaftsfaktor, aber auch in sei- ner echten Wohlfahrtswirkung für die Ge- sundheit des Volkes zu erhalten.“ E. W. Da strahlte der Herr Minister Der ddnische Mintsterpräsident Hans Christian Hansen, der auf der Rüchreise von seinem Besuch in Jugoslawien z⁊wei Tage zu einem inoffeiellen Besuch in Hamburg weilte, be⸗ suchte die Internationale Lebensmittel- und Feincostausstellung(LEFHA). Zu seiner Be- grußung war die ddnische Soenderburger Mädchengarde auf marschiert, mit deren Kapitùn der Minister präsident die Front abschritt. Holland zu Besuch in Hamburg Niederländische Woche in der Hansestadt eröffnet Hamburg. Die Hansestadt Hamburg steht in diesen Tagen im Zeichen der„Holland- woche“. Die erste Veranstaltung dieser Art in der Bundesrepublik, unter der Schirmherr- schaft von Prinz Bernhard der Niederlande und Bundespräsident Heuss, wurde am Dienstag in der Hamburger Börse von dem niederländischen Botschafter in Bonn, A. Th. Lamping eröffnet. In seiner Ansprache zur Eröffnung be- zeichnete der Staatssekretär im niederländl- schen Wirtschaftsministerium, Dr. G. J. M. Veldkamp, die Festwoche als ein Symbol für die ständige wachsende Achtung und die enge Wirtschaftliche Verflechtung zwischen Hol- land und der Bundesrepublik. Der Hamburger Bürgermeister Max Brauer setzte sich in seinen Begrüßungsworten da- kür ein, die aus der Kriegszeit noch vorhande- nen Wunden zwischen der Bundesrepublik und Holland schnell zu schließen. Auch soll- Der Herr Minister hatte es eilig Bonns prominentester Verkehrssünder: Franz Josef Strauß Bonn. Verteidigungsminister Strauß muß sich den Vorwurf gefallen lassen, gegenwär- tig Bonns prominentester Verkehrssünder zu sein. Der Hauptwachtmeister Hahlbohm hat gegen den Minister-Fahrer Leonhard Kaiser Anzeige erstattet, weil dieser am 29. April auf Anweisung von Strauß auf der belebten Kreuzung Reuter-/ Koblenzer Straße das Halteverbot des Verkehrsposten nicht be- achtete und dabei beinahe mit der Straßen- bahn Bonn Godesberg zusammengestoßgen Wäre. Der Verteidigungsminister wiederum hat Hahlbohm wegen Gefährdung des Stra- Denverkehrs bei der Bonner Staàatsanwalt- schaft angezeigt. Beim nordrhein-westfälischen Innenmini- ster lum reichte Strauß ferner eine Dienst- aufsichtsbeschwerde gegen Hahlbohm ein. Die Staatsanwaltschaft prüft gegenwärtig, ob die Aufhebung der Immunitàt von Strauß beantragt werden muß. Der Vorfall ereignete sich, als Strauß im Eiltempo zu einem Gespräch ins Bundes- Kanzleramt fuhr. Er mißachtete nicht nur das Halteverbot des Polizisten, sondern überfuhr auch das Verbotsschild an der Görresstraße. An dieser Stelle ist nur dem Wagen des Bundeskanzlers die Einfahrt zum Palais Schaumburg gestattet. Wie verlautet, vertritt Strauß die Ansicht, daß dieses Ver- botsschild seit Jahren angeblich von keinem Minister, der zum Bundeskanzler will, de- achtet worden ist. Wird nicht dieser Weg genommen, führt die Fahrt in das Bundes- kanzleramt über mehrere Seitenstraßen. Strauß soll damals gleich nach seiner Un- terredung im Bundeskanzleramt auf dem Rückweg in sein Ministerium den Polizisten gemaßzregelt und ihm angedroht haben, er werde dafür sorgen, daß er von der Kreu- zung verschwindet. Heute erklärt Strauß, der Polizist habe so undeutlich Zeichen gegeben, daß man annehmen konnte, er gebe dem Ministerwagen freie Fahrt ins Bundeskanz- leramt. Der Verkehrspolizist Hahlbohm sah sich am Mittwochnachmittag zahlreichen gratulle- renden Autofahrern gegenüber. Von Gla- diolen über gelbe Rosen bis zu einfachen Feldblumen wurden Hahlbohm etwa zehn Blumensträuße, eine Flasche Weinbrand und zahlreiche Packungen mit Zigaretten über- reicht. Unter den vor fahrenden Kraftwagen befanden sich auch Wagen aus Hannover und Kiel sowie Wagen des SPD- Parteivorstandes in Bonn. Die Gratulanten betonten, mit dem Blumengruß die Zivilcourage Hahlbohms anerkennen zu wollen. ten die niederländischen und die deutschen Nordseehäfen nicht nur Konkurrenten, son- dern auch Partner sein. An vielen Stellen der Hamburger Innen- stadt und am Hafen wehen anläßlich der Festwoche die rot-weißg- blauen Nationalfer- ben der Niederlande neben der schwarz-rot- goldenen Flagge. Zahlreiche kulturelle Dar- bietungen, Ausstellungen und sportliche Wettkämpfe sollen dazu beitragen, daß ge- genseitige Verständnis zu vertiefen. Auf dem Hamburger Jungfernstieg klingt schon seit Montag dreimal am Tage das aus 24 Glocken aller Größen bestehende„Gro- ninger Glockenspiel“. Auf verschiedenen Plätzen des Stadtzentrums ist im Laufe der Woche auch die große Amsterdamer Dreh- orgel„Der Araber“ zu hören. Haarlemer Blu- menmädchen fahren täglich durch die City und verteilen Nelken an die Passanten. Höhepunkt der kulturellen Veranstaltun- gen war gestern das Konzert des niederländi- schen Kammerchors unter der Leitung seines Dirigenten de Nobel in der Hamburger Mu- sikhalle. Konzerte der niederländischen kö- niglichen Militärkapelle in ihren alten far benprächtigen Uniformen und holländische Volkstanzdarbietungen runden das musika- lische Programm ab. Niederländische Fotoausstellungen, elne Blumenschau, eine Exportausstellung, auf der rund 150 holländische Firmen vertreten sind, und Ausstellungen niederländischer Graphik und Malerei geben den deutschen Besuchern einen Einblick in das Leben und Schaffen des Nachbarvolkes. Mit einem Fest der Nationen klingt die Freundschaftswoche am Sonntag aus. Ueber eine Million Kraftfahrzeuge Stuttgart. In Baden- Württemberg nat sich die Zahl der zum Verkehr zugelassenen Kraftfahrzeuge seit 1950 mehr als verdrei- facht und Anfang 1956 mit 1 013 000 die MͤII- lionengrenze Überschritten. Allerdings hat sich die Erhöhung der Fahrzeugzahl, wie das Statistische Landesamt betont, in den letzten Jahren etwas verlangsamt. 40 Sonderzüge zum Wurstmarkt Bad Dürkheim. 40 Sonderzüge will die Bundesbahn zum Dürkheimer Wurstmarkt fahren lassen, der am 13. September eröffnet Wird und am 22. September mit einem Höhenfeuerwerk ausklingt. Außerdem soll ein zusätzlicher Omnibuszubringerdienst ein- gerichtet werden. AP-Bild Zwei Vopos flüchteten im Kübelwagen über die Grenze Hamburg. Mit einem Kübelwagen der ost- zonalen Volkspolizei gelang in der Nacht zum Mittwoch zwei Volkspolizisten eine Abenteuerliche Flucht über die Zonengrenze. Die beiden Volkspolizisten, ein 29jähriger Unteroffizier und ein 20jähriger Gefreiter, wären von dem mecklenburgischen Zonen grenzdorf Herrnburg zunächst nach Norden an der Zonengrenze entlanggefahren und danm auf einem Feldweg mit Vollgas durch den Schlagbaum zum Industriegelände bei Schlutup, das auf westdeutscher Seite liegt, durchgebrochen. Erst an der Hamburger Autobahn-Aus- fahrt, wo die Vopos an einer Tankstelle hiel- ten, konnten sie von zwei Funkstreifenwagen der Hamburger Polizei gestellt werden. Ueber den Grund der Flucht dieser bei- den Vopos, die einer Dienststelle der kàser- nierten Volkspolizei in Herrnburg angenör- ten, wurde bisher nichts bekannt. Die Vopos flüchteten ohne Waffen. G. K. „Rani“ beinahe verhungert „ und schwer verletzt im Güterwagen Nürnberg. Bis zum Skelett abgemagert wurde die 19 jährige Elefantenkuh„Rani“ in den Nürnberger Tlergarten gebracht, der dag Wertvolle Tier wieder aufpäppeln 80ll. „Rani“, die einem in Oberfranken gastieren- den kleinen Zirkus gehört, war vor zwel Wochen beim Verladen zwischen einen Güterwagen und die Laderampe geraten und muß sich dabei verletzt haben. Wenig später war das 25 Zentner schwere Tier im Wagen zusammengebrochen und seitdem auf dem Boden des Güterwagens gelegen, Mit einem Spezialtiefladewagen wurde nun der kranke Dickhäuter vom Nürnberger Bahnhof zum 200 gefahren, Wo die Feuerwehr fast den ganzen Tag benötigte, um„Rani“ mit Hilfe von Flaschenzügen im Elefantenhaus auf die Beine zu stellen. Tlergartendirektor Dr. Hang Seits meinte, das Tier befinde sich in einem furchtbaren Zustand: Es sei fast verhungert und jahrelang nicht mehr gebadet und ge- pflegt worden. Es soll jetzt im Tiergarten Wieder gesund gepflegt werden. Groß fahndung läuft Saarbrücken. Die saarländische Poltzei hat am Dienstagnachmittag im gesamten Bundes- gebiet eine Großfahndung nach dem 34 Jahre alten Forstverwaltungsangestellten Robert Speichler aus Spiesen im Kreis Ottweiler eingeleitet, der— wie wir berichteten seine frühere Freundin, die 19 jährige Jung- lehrerin Kriemhilde Kohler aus Spiesen mit mehreren Pistolenschüssen ermordet hat. CC.... Seite 6 AUS DEN BUNDESLAND ERN Donnerstag, 4. September 1958/ Nr. 203 Seelische Hilfe für die Jugend Therapiewoche: Interessante Diskussion über das Jugendproblem Karlsruhe.„Wenn uns heute das Erschei- nen der Halbstarken so bewegt, dürfen wir nicht übersehen, daß eine Jugend ohne jedes Geborgensein inmitten einer perfektionier- ten, aber seelenlosen Gesellschaft lebt, vor der die großen tragenden Kräfte des Abend- landes zunehmend verblassen, Diese Jugend sucht den Ausweg aus der Ziellosigkeit in der kollektiven Geborgenheit einer Bande“, sagte am dritten Tag der Deutschen Thera- piewoche Professor Dr. W. Catel, Direktor der Universitätsklinik in Kiel, in seinem Einleitungsvortrag zum Thema der Kinder- heilkunde. Diese Worte des Tagespräsidenten und die Folgerungen, die er aus seiner Fest- Stellung zog, führten zu einer ungewöhnlich lebhaften Diskussion der Aerzte über die Be- handlung abnormer Auffälligkeiten im Ver- halten von Kindern und Jugendlichen. Es Wurde festgestellt, dag solche Verhaltens- Auffälligkeiten ihre Ursache in einem gestör- ten Säftehaushalt des jungen Körpers haben können. Aber neben der psychiatrischen und kinderheilkundlichen Seite des Problems er- hitzten sich die Diskussionsredner vor allem 75jähriger griff zum Messer Künzelsau. Im Laufe einer häuslichen Ausein andersetzung in Oberginsbach hat ein 75 jähriger Rentner seinen Quartierwirt mit dern Messer niedergestochen und so schwer verletzt, daß dieser in bedenklichem Zustand ins Kreiskrankenhaus Bad Mergentheim ein- geliefert werden mußte. Der Schwerverletzte befindet sich inzwischen außer Lebensgefahr. Der Reritner wurde von der Polizei sofort festgenommen. Rheinbrücke bei Neuenburg Neuenburg. Die Deutsche Straßenbauver- waltung hofft, daß mit dem Bau einer neuen Straßenbrücke über den Rhein zwischen Neuenburg und Chalampe bereits im kom- menden Jahr begonnen werden kann. Vor- aussetzung dafür ist jedoch, daß die Finan- zierungsvorschläge, die von der Bundesrepu- blik vor einiger Zeit gemacht wurden, vom französischen Partner angenommen werden. Zwischen den zuständigen deutschen und französischen Stellen wurden deswegen neue Verhandlungen aufgenommen, mit deren bal- digem Abschluß gerechnet wird. an den pädagogischen Thesen von Professor Catel. „Die Halbstarken wollen gar nicht frei sein, sondern verlangen, nach Führung und Bindung, sie wollen seelische Geborgenheit, die Jugend muß geführt werden, sie kann sich nicht selber führen, das kann auch ein Sieb zehnjähriger mit seiner immensen Vita- lität nicht“, sagte der Kinderarzt später auf der Pressekonferenz zu den Journalisten und löste auch hier eine heftige Diskussion aus. Vor allem forderte er seine Zuhörer mit der Erklärung heraus, das bilden von seelischen Leitbildern für die Jugend könne nicht von selbst kommen,„das muß— 80 unangenehm das Wort ist— gegebenenfalls von oben an- geordnet werden“. Nach der Ueberzeugung des Arztes sollte daher den Müttern—„notfalls durch Aende- rung des Grundgesetzes“— die Berufsarbeit Unsere Korrespondenten melden außerdem: Kinder legten Eisenplatte auf Bahngleise Wissen(Sieg). Durch die Aufmerksamkeit eines Mannes ist am Mittwoch auf der Eisen- bahnstrecke bei Wissen ein Zugunglück ver- hindert worden. Drei sechs Jahre alte Jun- gen aus Wissen(Sieg) hatten, wie die Polizei und die Bundesbahnverwaltung mitteilten, in der Nähe ihres Heimatortes eine schwere eiserne Platte auf die Bahngleise der Strecke Köln— Gießen gelegt. Bei ihrem gefähr- lichen Spiel waren die Kinder aber von einem Manne beobachtet worden, der noch rechtzeitig vor dem FHerannahen eines Schienenbusses das Hindernis wegräumen konnte. Voraussichtlich wird der Streich der Kinder noch ein gerichtliches Nachspiel für die Eltern haben. Kein Haftbefehl gegen Mordverdächtigen Saarbrücken. Der von der Kriminalpolizei als Mörder der 27 Jahre alten Helene Kreut- zer aus Ensdorf im Kreis Saarlouis verdäch- tigte Mann bleibt auf freiem Fuß, da das Amtsgericht Saarbrücken„mangels hinrei- chend begründeten Tatverdachts“ einen Haftbefehl abgelehnt hat und die Be- schwerde der Staatsanwaltschaft gegen diese Entscheidung durch die Erste Grohe Straf- verboten werden, weil sie in den meisten Fällen nur einem falschen Erwerbstrieb folg- ten. Professor Catel sagte:„Unser Lebens- standard ist überhöht und wenn wir so wei ter machen, brauchen wir uns bald nicht mehr über das Problem die Köpfe heiß reden, denn in zwei Generationen erdrücken uns dann die Völker Asiens mit ihrem Ge- burtenüberschuß, während bei uns niemand ein Kind haben will und niemand den Kin- dern eine seelische Heimat gibt.“ Professor Catel veröffentlicht demnächst einen grundlegenden Aufsatz mit vier Pro- grammpunkten zu diesem Problem in der „Münchner Medizinischen Wochenschrift“. Zu den krankhaften Ursachen einer auf- fällig falschen Verhaltensweise von Kindern und Jugendlichen sagte auf dem Therapie- kongreß der Psychiater Dr. König, Leiter einer heilpädagogischen Anstalt in Aber- deenshire(Schottland), durch die Aufklärung der Oeffentlichkeit, der Eltern, Erzieher, aber auch der Aerzte über die möglichen Ursachen kindlicher und jugendlicher Fehlhaltungen könne seelisch abnormen Kindern geholfen werden. H. W. Sch. kammer des Landgerichtes Saarbrücken ver- worfen worden ist. Neunjähriger steuerte Zugmaschine Kempten. Ohne Wissen seiner Eltern fuhr ein neunjähriger Bauernsohn aus Arzenberg (Landkreis Kempten) mit einer Zugmaschine los, auf der seine beiden sechs- und sieben- jährigen Schwestern saßen. In einer Kurve überschlug sich das Fahrzeug und begrub das siebenjährige Mädchen unter sich. Es starb noch am Unfallort, die sechsjährige Schwe- ster erlitt leichte Verletzungen, und der Junge blieb unverletzt. „Das ist nicht der Mann“ Nürnberg. Der am Freitag bei Herford wegen seiner Aehnlichkeit mit der Porträt- Skizue des vermutlichen Nürnberger Mör- ders festgenommene 57 Jahre alte Land- streicher hat nichts mit dem Nürnberger Doppelmord zu tun. Die beiden Sparkassen- beamten, die den Unbekannten als letzte sahen, als er am 22. Juli mit dem Spar- kassenbuch des später erschossen aufgefun- denen Diplom-Landwirts Matthias Neiden- bach 20 000 Mark abheben wollte, kamen nach dem Studium der am Dienstag in Nürn- —— Nur eine„geschmacklose Vergröberung“ Kirchlicher Protest löste„Plakatkrieg“ in Stuttgart aus Stuttgart. Heftige Proteste aus katholi- schen Bevölkerungskreisen hat in Stuttgart das Kinoplakat des größten Stuttgarter Lichtspielhauses, des„Gloria- Palastes“, zu dem Film„Bonjour Tristesse“ ausgelöst, das ein nur spärlich bekleidetes, sich eng um- armendes Paar darstellte. Dekan Vogel von der katholischen St.- Eberhard-Gemeinde hatte bereits am ver- gangenen Sonntag von der Kanzel die Be- völkerung zum Boykott von Lichtspiel- theatern aufgefordert,„die in dieser offenen und gemeinen Weise gegen die öffentliche Sitte und Ordnung verstoßen“. Die St.-Eber- hards-Kirche liegt mit ihrem Haupteingang direkt gegenüber dem Haupteingang des „Gloriapalastes“ an der Stuttgarter König straße. Die Gemeinde hat außerdem bei der Staatsanwaltschaft wegen des Plakates An- zeige wegen Verbreitung unzüchtiger Ab- dildungen und wegen Jugendgefährdung er- berg eingetroffenen Fotos des Landstreichers zu der Feststellung:„Das ist nicht der Mann, den wir in Erinnerung haben“. Anklage gegen zwei US-Soldaten Frankfurt/ Main. Gegen die beiden US- Soldaten Charles Burge und Solomon War- ren ist jetzt Anklage wegen Vergewaltigung erhoben worden, wie das Hauptquartier des fünften US-Korps mitteilte, Die beiden Sol- daten werden beschuldigt, am 25. August in Fulda ein junges deutsches Ehepaar über- fallen, den Mann bewußtlos geschlagen und sich an der 21 jährigen Frau vergangen zu haben. Schwerverletzte außer Lebensgefahr Saarbrücken. Die zwanzig Schwerverletz- ten des Einsturzunglücks in Saarlouis sind sämtlich außer Lebensgefahr. Dies wurde am Mittwochmorgen von den Krankenhäusern bestätigt, in die die Verunglückten, 17 Män- ner und 13 Frauen, gebracht worden sind. Zu den Schwerverletzten gehören auch zwei Feuerwehrleute und die Frau des Gastwirts, dessen Haus am Montagnachmittag als sich etwa 40 Menschen im Lokal aufhielten, ein- stürzte. stattet. Der Kinobesitzer ließ inzwischen das beanstandete Plakat zunächst teilweise und am Dienstag bis auf die Schrift gänzlich schwarz übermalen. Am Dienstagabend wurde von der Lei tung des Theaters schließlich ein neues Pla. kat angebracht, das keine bildliche Darstel- lung mehr zeigt, neben der Filmankündi. gung aber den folgenden Satz enthält:„Das ner ursprünglich angebrachte, von der Filmselbstkontrolle genehmigte Bild mußte auf Anordnung der Polizei entfernt werden weil eine konfessionelle Jugendgruppe, er- mutigt durch eine Kanzelpredigt in der Eberhardskirche, eine Demonstration plante und die Polizei sich angeblich außerstande sah, deren Folgen zu verhindern.“ Dieser Text veranlaßte Dekan Josef Vo- gel, in einer Erklärung die Unterstellung zu- rückzuweisen, daß sich eine konfessionelle Jugendgruppe auch nur mit dem Gedanken einer Aktion gegen das Lichtspieltnheater be. schäftigt habe. Die Zentralstelle zur Bekämpfung un- züchtiger und jugendgefährdender Schriften Abbildungen und Darstellungen beim Gene- ralstaatsanwalt Stuttgart hat das umstrit- tene Filmplakat für„nicht unzüchtig und nicht offensichtlich sittlich schwer jugend- gefährdend“ erklärt. Durch die Vergrößerung des seinerzeit von der Filmselbstkontrolle freigegebenen Werbestandfotos zum über. dimensionalen Außenfrontplakat sei jedoch eine„geschmacklose und unästhetische Ver- gröberung“ eingetreten, heißt es in der Be- Urteilung. Durch diese Beurteilung entfällt nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart die Handhabe für eine Beschlag- nahme des Plakats. Die offizielle Bekannt- machung der Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang dürfte jedoch erst heute zu erwarten sein. Schiffahrtssperre auf dem Rhein Speyer. Wegen militärischer Uebungen amerikanischer Truppen wird am 14. Sep- tember auf der pfälzischen Rheinstrecke die Schiffahrt vorübergehend gesperrt. Bei Ger- mersheim dauert die Sperre von vier bis 17 Uhr, bei Leimersheim von 7 bis 17 Uhr, bei Rheinhausen von 4 bis 20 Uhr und bei Brühl von vier bis zehn Uhr Bei Germers- heim sind u. a. auch Einnebelungsübungen Vorgesehen. 5810 T UAlaat Jie e doſorf.: Jetzt wäscht Suwa Soviel weiger! Traumhaft, diese Waschkraftl Und die milde, weiche Lauge: Wie wohltuend ist sie für Ihre Hände und die zarteste Feinwäsche. Ein Versuch wird es be- stätigen: Das neue Suwa ist jetzt noch wertvoller für Sie- und für Ihre Wäsche! Auch in der Wusch- maschine iwũscht es Simud- weiß ie nie zuvor. Normalpaket 62 Pf Doppelpaket 1. 15 D. Weis weißer Saw e Fumilienunseigen Und diese Woche · Für die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit erwiesenen Glückwünsche, Blumen u. Ge- schenke danken wir auf diesem Wege recht herzlich. Feudenheim, den 4. Sept. 1938 Eintrachtstr. 1 N Lorenz Schalk u. Frau Elisabetha geb. Gemebr Cesckäſtsunseigen Alnhorn- Kreuztee Altbewährt bei Kreislauf- Störung., Leber- u. 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Eine solche herbei, und an e e nun der„Simpl-Schup- zänzlich Klüber und Denise Abbey, die Leiterin des an den Besucherzahlen— noch immer das Gemeinschaftsübung von Badepersonal, Ret- 75-PS- Motorboot bemannt und klargemacht B der Filzbach, Deutsch-Amerikanischen Instituts Mann- Mannheimer„Bad der Bäder“ ist, wachen tungsschwimmern und Polizei wurde den Es klappte alles wie am Sehnürchen. und wir sind 1 er Lei. heim, eine Ausstellung„Jazz in USA“. Sie täslich fünf städtische Bademeister und 18 Badegästen vorgestern über den Lautspre- und der erste Bademeister, Ludwig Ham- 1 1 1 19 es Pld. zoll einen Ueberblick über die Entwicklung bis 20 ehrenamtliche Rettungsschwimmer der cher des Peter- Wagens VIII erläutert. berger, war zufrieden. 5 28 85 n 1 arstel. ges Jazz von den Anfängen im Süden der Pine! Deutsche Lebens-Rettunss-Gesell. Frunhilde Horn und Helmut Pröpper die Pamit war aber die Aktion nicht beendet. Balbo“) Seyfferth das undi. inigten Staaten bis zur Gegenwart ver- schaft) darüber, daß jeder, der sich hier in beide längst im Besitz des„Grundscheins An Land wurden die„Geretteten“ auf die(eie e „ e 0%%, die künlen Arme des Vaters Rhein begibt, der DLRG“ sind, führten den zahlreichen Dänische Wippe“ geschnallt und„leer- reihe n der mitteln. Ueber otos von großen Jazz- auch lebend wieder herauskommt. In der Zuschauern vor, wie es den allzu„mutigen S 555 jungen ann der tro der muste mußte interpreten und Instrumenten haben Dr. Strömung vermag aber nur ein gut ein- Schwimmern“ ergehen kann, wenn sie ins dem nicht zu 055 0 Wir rischen n e verden, Schulz-Köhn und Joachim E. Berendt zu- gespieltes Team tatkräftige Hilfe zu leisten. Fahrwasser der Schiffe kommen: Durch maske des Pull-Motors“(ein Sauerstoff-„Sun 1 5 de, er- sammengestellt, die nun neben Vorträgen, Soll im Ernstfall alles klappen, muß auch Wellenschlag schlucken sie Wasser, geraten gerät) übergestülpt. Dabei hatte Ludwig Breljahbese 1 in der fonbändern und Filmen eine möglichst Hamberger Gelegenheit, die gute Ausstat- Bretflfreunde waren 89 1 gründliche Uebersicht ermöglichen sollen. tung der Hauptweche vorzuzeigen, die wirk- zahlreich gekommen, ande] Des Programm sieht folgende größeren Ver- lich auf alle Fälle vorbereitet ist. 35 daß der„Schuppen“ ef y. anstaltungen vor: 8. September, 20 Uhr, Kul-. 1 80„ 1 5 es nicht 1 beinahe aus den Nähten platzte. Das Ereig- ionele Hlldinger Trios: 10. und 17. September, JTVVVVVFCC 5 2 8 2 1 13 Janken 15 Uhr, Kulturhaus, Seminar über Herkunft Wege stehen und den Mannschaften über- 0 e e, 5 ter be⸗ und Wesen des Jazz; 13. September, 16 und haupt nicht Platz machen wollen. Wenn heute die 8 85 Diseise e 16 Uhr, und 14. September, 11 und 18 Uhr, Erste Hilfe seleistet wird, umdrängen sie Brettls. Sie arbeitete in Willi Schäffers Ber- ig un- Kulturhaus, Jazzfilme; 19. September, 20 Uhr, die Verunglückten so dicht, daß denen kaum iner Kabarett„Tingeltangel“; sie kehrt arikten,, Kulturhaus, Vortrag„Was ist Jazz“; der lebensnotwendige Sauerstoff zugeführt nach ihrem Vierwochen-Gastspiel in Mann- 10 25. September, 20 Uhr, Pfalzbau, Konzert 1 3 weil die vielen Neuslerisen heim auch wieder dorthin zurück. ig und von Hans Kollers International! Jazz Stars. f Am Montag gab sie erstmals einige Kost- ugend- Die Ausstellung ist vom 5. bis 30. Sep- ganz 55 Bitte: Sie sollen die Gelegen- proben aus ihrem umfangreichen Repertoire. gerung tember, jeweils werktags, von 10 bis 13 und heit nutzen und in den Uebungsstunden der Tucholsk war dabei, dann Bert Brechts ntrolle 15 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr DLRG kostenlos schwimmen lernen. Wenn Barbara-Song, weiter Kästner, Frank We- über. geöffnet. o- sich unter ihnen einige befänden, die später dekind und Mehrines„Russischer Holz- jedoch selbst einmal Rettungs- Schwimmer werden schnitt“ mit der Musik von Conny Odd. Da- e Ver- Ueber 450 Jugendliche wollten, würden sich die freiwilligen Aus- bei reicht Pora Dorettes Repertoire vom fre- er Be- 5 bilder ganz besonders freuen. Sto chen, aggressiven Chanson bis zum einfachen entfällt fahren nach Reutlingen Volkslied. Sie ist frech, sie ist sentimental, N Eine machtvolle Demonstration für die Krötenechse wartet 1 e een, ü, kannt- gewerkschaftlichen Forderungen soll am in der Stadtgärtnerei N 8 55 Gesten sind sparsam und 8 diesem kommenden Sonntag das Landesjugendtrek- Nachdem sich kein Besitzer gemeldet hat 5 5 125 250 ee. ute zu ken der 18 Metall in Reutlingen werden. Mit 1 ie e 8 eines Detlev von Liliencron interpretiert über 450 Teilnehmern wird die Mannheimer auf dem Neckardamm eingefangene ameri- dier e e eee Chansons vort Jugend der 18 Metall eine ansehnliche Dele- kanische Krötenechse als sein Eigentum zu ist einmalig. Daneben charmant ihre Art, ein gation stellen. Im Mittelpunkt des Treffens beanspruchen, ist das Tier vom Tierschutz- aus der Welt des 1 2 1 bungen steht am Vormittag eine Kundgebung auf 3 Stadt Mannheim zu treuen Hän- 8 5 5 5 2 N Sep- dem Marktplatz mit der Ansprache von Heinz 985 1 1 1 3 3 F 1 e 5 1 Ger- Frankfurt). Im Rahmenprogramm wirkt Amerika nach Mannheim 88 ist ale e e eee er bis unter anderem auch die Mannheimer IG- blicklich wird sie in der Stadtgärtnerei 11 Klaus Wunderlich— das wäre noch zu e Metall-Spielgruppe„Blaue Blusen“ mit. Den bewahrt, um nach Fertigstellung des Pflan- vermelden— blieb dem Simpl weiterhin 1 Tag 3 3. 2 5 N 1 e in dessen zoologischer Abtei- treu, und Rica steuerte Singerchen bei, Ralph 5 chloß und zu den Uracher Wasserfällen. 5 5 5. 1 1 7 8 8 2 i r nn mh: DLRG-Rettungsschwimmer übten im Mannheimer Strandbad Bud: ster zu finden e 5 Be Brad e krönliche Urständ. P. r. — Stellenungebote 1 Mädchen oder frau für 2 bis 3zmal wöchentl. nach Neckarau gesucht. Tel. 8 26 65. vorm. Nette Bedienung und Küchenhilfe Tischler mit Führerschein, KI. III, in Dauerstellung ges. Gute Bezahlg. Sonntag frei. Adr. einzuseh. unt. A 06781 i. V. Hüchennilie gesucht.„Ganter-Bräu“, R 7, 34. sofort gesucht. 2 e, , 7 1 Suche braves, ehrlich. Mädchen zur 8 Mithilfe im Haushalt ü. Geschäft 1 Zim. vorh. Telefon 2 60 91. N ANR Tüchtt rzuverl. Putzfrau 2x wöchentl. . 5 4 Std. gesucht, Lassman, Schelling. 5 a. straße 3, Tel. 4 48 15.„ Hausgehilfin, evtl. a. Tagesmädchen zum sof. 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EN 5 78 2 K 0 0 unter Nr. P 06759 a. d. Verlag. Stelle in gut. kl. Haush.(evtl. mit Jöngere Stenokontoristin ge, ee 8e te, 5 Zuschr. unt. Nr. 06722 a. d. Verl. vom von elektrotechn. Unternehmen für hießige Verkäuferin sucht 3 Tage Beschäf- igni um 1. 10. 1958 gesucht tigung in größerer Metzgerei. Ichs · 0 Zweigniederlassung 2 5 Zuschr. unt. Nr. 06733 ͤ an den Verl. 1 i schriebenem Lebenslauf und Jg. ordentl. Frau sucht Putastelle, een 3 handles cor 5 d Verlag erbeten montags bis freitags.— Zuschrift. Zeugnisabschriften unter P 32632 an den 2 ü Unter 5 98743 an den Verlag, . Junge Frau sucht Stelle in frauenl. stehen, Haush. Zuschr. unt. 06752 à. d. V. weiß, erich, 5 A F— s Fachverkäuferin f. 200, nt III. St. SES UC 2 ünstig ö Café am Wasserturm— 0 7, 16 str. 60. verk. 1 2 1 5 2 1 eitschriftenausträgerlin) DAMEN UNͤD zugeb. nebenberuflich mit Fahrrad für ö Mannheim. Mhm.-Rheinau und Mhm.-Neckarau gesucht. Firma b und Stehlin, Friedrich-Ebert-Str. 39. 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Erst in der zweiten Halbzeit konnte sich dann die Sieben der Gastgeber besser zur Geltung bringen und einen ver- dienten Sieg erzwingen. Die deutschen Tore warfen Hilker und Osselmann(je 2). Der italienische Schiedsrichter Costa mußte oft minutenlange Pfeikonzerte über sich ergehen lassen, da er teilweise Entscheidungen traf, die nicht eines international eingesetzten Unparteiischen würdig sind. Nicht weniger als fünf der gegnerischen Tore fielen durch Strafwürke oder als die Deutschen mit einem Spieler Weniger im Wasser waren. Wolfgang Wagner mit Rekord Während am vierten Tag der Schwimm- Europameisterschaften in Budapest im Rük- kenschwimmen der Herren der 20jährige Chemnitzer Soldat Wolfgang Wagner als Sieger des dritten Vorlaufs mit 1:05,3 ganz überraschend einen neuen deutschen Rekord aufstellte, scheiterte der bisherige Rekord halter Ekkehard Miersch(Heidelberg) im gleichen Rennen mit schlechten 1:10, Minu- ten, mit denen er nur auf den sechsten Rang kam. Der Heidelberger Student, der 1956 mit 1:05, 9 einen bemerkenswerten deutschen Re- kord geschwommen hatte, blieb damit erneut eine gute Leistung schuldig, nachdem er schon die ganze Saison nicht besonders her- vorgetreten War. In den 400 m Kraulvorläufen der Damen kamen die deutschen Schwimmerinnen nicht über vierte und fünfte Plätze hinaus. Mit Ab- stand Beste war dabei Christel Werther (Bayreuth), die im dritten Vorlauf als Vierte 519,9 erreichte, nachdem sie die 200 m vor- sche Meisterin Ursel Winkler dagegen, die in Gelsenkirchen ihre Rennen über 100 und 400 Meter durch Kampfgeist und verblüffende Kraft jeweils auf den letzten Meter nach Hause brachte, hatte in Budapest nach der guten Zwischenzeit von 2:34, 0 am Ende nichts mehr zuzusetzen und kam mit 5:273 nicht weiter. Dritte Trophäe für die Ruderer Neben der„Coupe Glandaz“ und dem „Carlo-Montu- Pokal“, die schon im vergan- genen Jahre bei den Titelkämpfen in Duis- burg- Wedau errungen wurden, gewann Deutschlands Ruder-Auswahl auch die dritte Trophäe bei den 48. Europameisterschaften am vergangenen Wochenende auf dem Malta- See in Posen. Es handelt sich dabei um den »„Gaston-Mulleg-Preis“. Diesen Preis hatte der im Juli auf so tragische Weise bei einem Plugzeugabsturz ums Leben gekommene, verdienstvolle Schweizer Präsident des Ru- dier- Weltverbandes FIS), Gaston Mulleg, gestiftet, Deutschland gewann mit 44 Punkten Sanz überlegen vor der Udssßgß und Rumänien(je 18), Australien (12), Italien und Finnland(je 10). Beim„Gaston-Mulleg- Preis“ werden die drei Erstplacierten in den sieben klassischen Bootsgattungen zur Punktwertung heran- gezogen, wobei die steuermannlosen Boote (Einer, Zweier-ohne, Vierer-ohne und Dop- pelzweier) mit höheren Punktzahlen als der Achter, der Vierer-mit und der Zweier-mit Berücksichtigung finden. sichtig in 2:35,8 angegangen war. Die deut- die Trophäe Ein Sechzehnjähriger wurde erster Doppelsieger von Budapest: Jan Stacks großer Jag: Zwei, Goldene“ in 40 flinuten Mühelos distanzierte der Schotte über 400 m Kraul und 200 m Butterfly seine Gegner/ Bärbel Urban ausgeschieden Am Mittwoch hatte der erst 16jährige Schotte Ian Black seinen großen Tag bei den Europameisterschaften der Schwimmer in Budapest. Innerhalb von 40 Minuten holte er sich zwei Goldmedaillen und wurde damit der erste Doppelsieger dieser Titel- kämpfe. Nach einem auf den letzten beiden Bahnen ohne Anstrengungen heraus- geschwommenen 400-m-RKraulsieg in 4:31,3, wobei er die gesamte Konkurrenz trotz- dem klar auf die Plätze verwies, gewann Black, ein muskslöser, gedrungener Athlet, auch die 200 m Butterfly. Zwischendurch hatte er noch Zeit, auf das Siegerpodium zu klettern, die britische Nationalhymne anzuhören und eine Bronzebüste in Empfang zu nehmen. Der nervenstarke Black war bisher eine der imponierendsten Erscheinun- gen in Budapest. Eine Ueberraschung gab es über 100 m Rücken der Damen insofern, als die Engländerinnen Grinham(1: 12,6) und Edwards(112,9) ihre holländische Kon- kurrenz, vor allem die Ex-Weltrekordlerin Ria van Velzen, deklassierten. Als der 16jährige Schotte Ian Black im 400-m-Kraulfinale an der zweitletzten Wende Ernst machte, war die Konkurrenz geschlagen. Zunächst hatte der Russe Boris Nikitin(4:36, 2) geführt, war die 100 m in 1:03,4 und die 200 m in 211,7 angegangen. Black überholte ihn dann aber kurz vor der 300-m- Wende(3:21,8). Ohne sich anzustren- gen, weil er sich für das 200-m-Butterfly- Finale schonen mußte, spurtete Black die letzten 100 m in 1:09,5 herunter und schlug Nikitin noch um 4,9 Sekunden. Der Italiener Paolo Galletti(4:38,1) schob sich als Dritter noch vor den zweiten Russen Struchanow. Die beiden Deutschen belegten den sechsten bzw. letzten Platz. Der junge Engelhardt (Leipzig) erwies sich dabei erneut stärker als der erfahrene Ostberliner Reich(445,9 und 4:51,8). Holländerinnen„abgehängt“ Nicht der englische Doppelsieg von qudy Grinham(1:12,6) und Margaret Edwards Gegen den Heidelberger Hartmann: Soen Davidson am Lande der fliederlage Tennis-Auftakt in Baden-Baden mit Ueberraschungen Beim Auftakt des Internationalen Ten- nisturniers in Baden-Baden gab es am Mitt- Woch einige überraschende Ergebnisse. Mit dem Münchener Ruppert Huber, der nach einem schwachen Spiel dem eng- lischen Ranglisten- Vierten Thomas Pik- kard mit 2:6, 7:5, 4:6 unterlag, ist bereits einer der acht gesetzten Spieler ausgeschie- den. Beinahe hätte es in der Lichtentaler Allee sogar eine Sensation gegeben, als der schwedische Davispokalspieler Sven David- son gegen den Heidelberger Hans Jörg Hart- mann am Rande einer Niederlage war. Hart- mann hatte den ersten Satz überraschend glatt mit 6:3 gewonnen. Im zweiten Satz fehlten dem sehr einsatzfreudigen Heidel- berger jedoch die Kräfte, um gegen den völ- lig außer Tritt geratenen Europaranglisten- Ersten die entscheidenden Punkte zu holen. So ging der Satz 6.4 an Davidson. Auch im entscheidenden dritten Satz führte Hart- mann bereits mit 3:0 und später mit 5:3, vergab aber beim Stande von 30:30 seine sensationelle Chance durch zwei Doppel- fehler. Davidson wirkte nun konzentrierter und kampffreudiger und entschied diesen Satz mit 7:5 zu seinen Gunsten. Offensicht- lich hatte der Schwede mit dem neuen deut- schen Ballmaterial einige Schwierigkeiten Herren- Einzel: Don Candy(Austra- Hen)— Peter Scholl(Berlin) 6:2, 6.2; Allan Kendall(Australien— Werner Helmrich (Mannheim) 6:0, 6:0; Ramanathan Krishman Undien)— Adel Ismail Aegypten) 6:2, 6:4; Lothar Buding Deutschland— Heinz Grimm (Schweiz) 6:3, 6:3; Jacky Brichant(Belgien) gegen Lothar Buding Deutschland) 6:1, 6:2; Allan Kendall(Australien)— Ramanathan Krishnan(Indien) 3:6, 3:6. Damen- Einzel: Margot Dittmeyer (München)— Marielen Knobling(Wiesbaden) Am Sonntagvormittag gegen Forchheim: In der 1. nordbadischen Amateurliga ste- nen am Wochenende einige reizvolle Begeg- nungen auf dem Programm. Die beiden noch unbesiegten Spitzenreiter Karlsruher FV und SpVgg Sandhofen müssen auswärts antreten, doch sollte sich der KFV im Karlsruher Lokalspiel gegen den schwach gestarteten FV Daxlanden ebenso durchsetzen, wie Sandhofen beim Mitaufsteiger Neureut, der zuletzt in Pforzheim eine O:7-Abfuhr erhielt. Der ASV Feudenheim ist im Heimspiel gegen den SV Sandhausen(Samstag, 16.30 Uhr) um eine weitere Verbesserung seiner Position bemüht, während sich der VII. Neckarau Selbst auf eigenem Platz gegen den schuß- vorsehen muß. Die Goldstädter erzielten in en bisherigen vier Spielen 13 Tore! Von den Vereinen, die zu Hause bisher los blieben, haben Phönix Mannheim die Sg Kirchheim diesmal eine gute Pane. Phönix setzt in seinem bereits am mittag(11 Uhr) stattfindenden Spiel erst- Aus Neuzugang Werner Hölzer ein und Alt damit auf vergrößerte Durchschlags- raft seines Sturms. Besinnt sich die Ab- ehr diesmal von Anfang an auf, ihre Auf- aben, dann sollte es gegen die Forchheimer bDortfreunde den ersten Sieg der Saison eben. Auch Kirchheim müßte gegen den FV Jockenheim zum ersten Heimerfolg kom- men. In Durlach(gegen Birkenfeld) und Weinheim(gegen Leimen) können die Gäste wenigstens mit einem Unentschieden rech- Jen.— Es spielen: ASV Feudenheim— SV Jandhausen(Samstag, 16.30 Uhr); ASV Dur- ach— SV Birkenfeld; FV Daxlanden gegen 7 darlsruher FW; FC Neureut— Spygg Sand- ofen; VII. Neckarau— VIR Pforzheim; Shönix Mannheim— Spfr. Forchheim(Sonn- dag, 11 Uhr); Fy Weinheim— VfB Leimen; Sd Kirchheim— F Hockenheim. Gäste aus Frankreich beim MFC Französische Gäste aus Sarre-Union Unter-Lothringen) erwartet am Wochen- ende der MFC Phönix. Der befreundete Ver- ein Sportive-Union hat sich mit rund 100 Hersohen— darunter einer Trachtenkapelle — angemeldet. Am Sonntagnachmittag trägt die AH-Elf des MF auf dem Platz hinter der Uhlandschule um 15.30 Uhr gegen eine Mannschaft des Gastvereins ein Freund- schaftsspiel aus 1 Um Vierergolf-Titel Den letzten diesjährigen Titelkampf der deutschen Golfspieler, die gemischte Vierer- meisterschaft, richtet vom Freitag bis Sonn- tag Baden-Baden aus. 22 Paare aus dem be- freudigen Tabellendritten VfR Pforzheim fflis Hot ze, erster Sieg des lac piönir? ASV Feudenheim will im Samstagspiel gegen Sandhausen Position verbessern nachbarten Ausland und der Bundesrepublik haben sich für dieses Wettspiel über 18 Lö- cher angemeldet. Von den deutschen Be- Werbern scheint vor allem das Köln-Harn- burger Paar Liselotte Strenger/ Hermann Tissies sehr aussichtsreich zu sein, das den Titel seit 1952 schon dreimal gewann, im Vorjahre aber die Schlußrunde gegen die Franzosen Mahe/d'Algue verlor. Mme. Mahe ist abermals zur Stelle, doch hat sie diesmal ihren Gatten als Partner. Weitere stacke Paare sind Meisterin Marietta Gütermann/ Burghartz und Monika Steegmann/ Lacinik. Sehr hoch sind auch die Belgier Villers/ Rol- lin einzuschätzen. N DER RENNBEGEISTERTE NACHwochs hat im badischen Motorsp 6:3, 7:5; Pat Ward(England)— Brigitte Fürstendorf Bremen) 6.1. 6:2; Erika Voll- mer(Wiesbaden)— Rita Müller-Daver(Ba- den-Baden) 6:1, 6:3; Margaret Hellyer (Australien)— Totta Zehden(Stuttgart) 64, 6:1. Staffelrekord des Berliner SC Beim Abendsportfest des Berliner SC lief die 4-mal-800-m- Staffel des Veranstalters mit 7:27, Min, einen neuen deutschen Re- kord. Sie unterbot damit die bisherige Best- zeit von Bayer Leverkusen(7:28, 8) ganz be- trächtlich. Der BSC lief der Aufstellung Stichnote(1:53,2)— Lawrenz(1:50)— Ostach (1:51,83)— Adam(1:52, 0). Nordbadische Pokalrunde: Germ. Friedrichsfeld— TSV Wieblingen 321 TSG Rheinau— Rot-Weig Rheinau 51 FT Heidelberg— DSC Heidelberg 1:5 VfB Bruchsal— Germ. U.-Grombach 4·4 (1:12,9) über 100 m Rücken an sich, sondern die Art, in der er errungen wurde, war die große Ueberraschung dieses Wettbewerbs. Weder die routinierte Lenie de Nijs noch die junge Ria van Velzen weide Holland), die doch schon 1:12,3 geschwommen ist, konnten die Engländerinnen gefährden. Sie mug ten sich sogar noch der Russin Larissa Viktorowa beugen, die ihre Veranlagung mit 1:13,9 Minuten eindeutig unterstrich. Die Oldenburgerin Helga Schmidt steigerte sich, obwohl von ihrer Olympiaform weit ent- fernt, auf 1:15,38 und belegte damit knapp hinter Ria van Velzen(1:15, 2) den sechsten Platz. Anneliese Schneider(Chemnitz) da- gegen kam über den letzten Rang(1:17, 7) nicht hinaus. Endkampf Pazdirek Black Knapp vierzig Minuten nach seinem Sieg über 400 m Kraul holte sich Black auch die 200 m Butterfly nach einem scharfen End- kampf mit dem Tschechoslowaken Pawel Pazdirek, den er in 2:21,9 um sieben Zehn- telsekunden schlagen konnte. Ueber drei Viertel der Strecke hatte der Tscheche in Führung gelegen, war die 100 m in 107,2 angegangen und hatte bei 150 noch immer einen kleinen Vorsprung vor dem Schotten. Doch kurz vor dem Ziel kam Black doch an Pazdirek vorbei, der seinen Kopf kaum noch aus dem Wasser brachte. Erwartungsgemäß wurde Blacks Landsmann Symonds Dritter (225,8), doch war der Leipziger Wolfgang Sieber(Leipzig) dicht dahinter. Allerdings erreichte er mit 2:26,0 nicht mehr ganz seine Vorlaufzeit(2:24, 3). Titelverteidiger Gyoergy Tumpek wurde nur Letzter. a Die Ueberraschung der Vorläufe über 100 m Butterfly der Damen war das Aus- scheiden der europäischen Jahresbesten Galina Kamajewa(UdSSR), die mit 115.9 weit hinter ihrer Bestzeit von 112,3 zu- rückblieb. Schwache Leistung Bärbel Urbans Nach den ersten vier Durchgängen im Turmspringen der Damen führt die 24fache schwedische Meisterin Birthe Hansson knapp vor der russischen Favoritin Korokol- skaja und der 15 jährigen Dresdenerin Ingrid Krämer. Monika Schöpe Oresden) nimmt den achten, Elfriede Thelen(Rheydt) den neunten Platz ein, während Bärbel Ur- ban(Mannheim) nach sehr schwachen Lei- stungen bereits ausgeschieden ist. Philadelphia bewies es erneut:— Unsere Ftoreli-Jechleriunen sind Welllasse Fehlurteil stoppte Heidi Schmid Auch die Herren gaben ihr Bestes Wenn es nach der Vizeweltmeisterschaft 1957 in Paris und den Erfolgen in den letzten Länderkämpfen noch eines Beweises be- durfte, dann haben ihn die Weltmeisterschaf- ten in Philadelphia erbracht: Unsere Florett- fechterinnen sind Weltklasse! Daran ändert der unglücklich an Rußland verlorene Titel nichts, daran ändert vor allem das glücklose Abschneiden der Augsburgerin Heidi Schmid nichts. Daß die deutschen Herren— Theuerkauff, Gnaier und Köstner— gegen die Weltklasse, die in Philadelphia ohne Ausnahme vertreten War, keine Chance hatte, wußte man vorher. Sie gaben trotzdem ihr Bestes, und Köstners Vordringen in das Säbel- Semifinale war ein Erfolg, mit dem man nicht gerechnet hatte. Das um diese Jahreszeit in Philadelphia vorherrschende subtropische Klima mit großem Feuchtigkeitsgehalt der Luft bei hohen Temperaturen ist vielen Europäern nicht gut bekommen. Unter diesen Witte rungsbedingungen erst zeigten sich die Mängel der sonst hochmodernen„Palestra“, der großen Sporthalle in der Pennsylvania University, die für die Vorschluß- und End- runden zur Verfügung stand: Der Bau hatte eine völlig unzureichende Ventilation, so daß dort die Hitze noch mörderischer auf den Menschen lastete als im Freien. In der Weltspitze hat sich kaum etwas ge- ändert. Das deutlichste Fazit dieser Titel- kämpfe ist vielleicht dies: Die Russen, die in ortverband mit Wilhelm Herz an der Spitze einen Förderer, der es nicht bei schönen Worten anläßlich irgendwel- cher Festlichkeiten beläßt, sondern die Jugendarbeit als einen wesentlichen Bestandteil seiner Tätigkeit betrachtet. Wie stark noch immer(oder wieder?) das Interesse am aktiven Rennsport ist, beweist allein die Zahl der Meldungen zum Junioren-Rennen, das der BMO gemeinsam mit dem AbAc-Gau Nordbaden am Sonntag ausrichtet. 227 Fahrer aus der ganzen Bundesrepublik bewerben sich in vier Soloklassen und bei den Gespannen um entschei- dende Punkte für den OMK-Juniorenpokal. Wer„nur mal so spaßhalber“ sein Können auf einem Rennkurs beweisen will. konnte sich für die Konkurrenz der Serienme schinen bis 250 cem melden!— Rennleiter ist auch diesmal wieder Wimelm Herz(rechts oben), der die Felder in den einzelnen Klass“h auf die Reise schienen wird(inks). Auch das gehört zum echten Sport: daß die Sozia an den Boxen mithilft, wenn die Kerze oder eine Düse ausge- wechselt werden muß und den Ausweisfahrer zum Startplatz begleitet inks unten). An der Stadtkurve(rechts) muß er dann zeigen, was er kann vielen anderen Sportarten ihren Vormarsch unterbrochen sahen, haben im Fechten noch etwas mehr an Boden gewonnen. Und doch sollte man ihre drei Titel— Valentina Kisse- lewa, die Damen- Mannschaft und Rylskij auf Säbel— nicht überschätzen, denn zumindest in dieser letzten Waffengattung wurde der Weg zum russischen Doppelerfolg erst durch den Verzicht der Ungarn frei, die in ihrer ureigensten Konkurrenz noch immer einsame Sonderklasse darstellen. Das bewies ihr überlegener Sieg im Mannschaftswettbewerb. Nicht die Ueberlegenheit der Konkurren- tinnen, sondern der italienische Obmann Bergamini warf unsere größte Hoffnung, Heidi Schmid, aus dem Rennen. Als nach der Semifinalrunde sechs Fechterinnen punkt- gleich stechen mußten, hatte die junge Augs- burgerin bei drei Siegen eine sehr gute Tref- ferzahl aufzuweisen. 3:3 stand das Gefecht zwischen der Ungarin Ildiko Rejtoe und der Französin Renee Garilhe, die zuvor 0:4 gegen die Deutsche verloren hatte. Die Ungarin griff an und traf, Renee Garilhe stieß regelwidrig mit und traf ebenfalls. Unter dem stürmi- schen Protest der zahlreichen Zuschauer ent- schied Bergamini für die Französin, die erst dadurch einen Punkt Vorsprung vor Heidi Schmid und den Endkampf erreichte. Die Augsburgerin war sichtlich deprimiert und verlor dann auch ihren letzten Kampf gegen die Amerikanerin Goodrich. Das war ganz deutlich mehr als eine Fehlentscheidung, die jedem Richter unterlaufen kann, und das französische Lager wußte die Tat des Italie- ners zu schätzen f Ein Fehlurteil, glücklose Kämpfe, uner- trägliche Witterung und— eine um so ein- drucksvollere Bewährung unserer Fechterin- nen— das also ist das Fazit der Weltmeister- schaften aus deutscher Sicht. Klar für ViL-Heber Zu einem Freundschaftskampf weilte die badische Gewichtheber-Meisterstaffel des VfL Neckarau in Oestringen. Die Neckarauer waren mit Wohlfahrt(480), Mauchert(490), Gysser(520); Winkler(540), Grahs(570), Huser(675) und Kotter(625) angetreten und gewannen diese Begegnung mit 3880:2950 Pfund. Jakobi nur i Hoffnungslauf Der deutsche Stehermeister Heinz Jakobi kam im ersten Vorlauf zur Weltmeisterschaft im Pariser Prinzenpark nicht über den sechsten Platz hinaus und muß nun sein Glück heute abend im Hoffnungslauf ver- suchen. Der Nürnberger kam nie in Schwung, verlor in der 13. Minute bereits die erste Runde und hatte schließlich neun Verlust- runden aufzuweisen. Als ungehinderter Sieger beendete der junge Italiener Pizzali hinter dem 75 jährigen() Schrittmacher Pas- quier das Stundenrennen(80,663 km) mit 60 m vor dem belgischen Titelverteidiger Depäpe, der sich offensichtlich mit dem zweiten Rang begnügte, und dem Franzosen Godeau(400 m). Die weitere Reihenfolge Hinter diesen drei für den Endlauf am Sonn- tag qualiflzierten Fahrern lautete: 4. Wagt⸗ mans, 5. Wierstra(beide Holland), 6, Jakobi, 7. Lavalade(Frankreich), 8. Müller(Schweiz), 9. Antonio Timoner(Spanien). Zum ersten Titelgewinn bei einer Rad- Weltmeisterschaft kam die Sowjet-Union im Fliegerrennen der Frauen durch Ermolajewa, die beide Endläufe gegen ihre Mannschafts- kameradin Maximowa glatt gewann. Sieben Titelverteidiger am Start Gewichtheber ermitteln Deutsche Meister In fünf von sieben Gewichtsklassen gibt es bei den Deutschen Gewichthebermeister- schaften, die am Freitag und Samstag in Groß-Zimmern(Hessen) stattfinden, klare Favoriten. Eberle Schrobenhausen) im Ban- tam, Ertl(Regensburg) im Feder-, Kolb (Weilimdorf) im Leicht-, Lortz Mutterstadt) im Mittel- und Aaldering(Essen) im Schwer- gewicht sollten mit Erfolg ihre im Vorjahr gewonnenen Titel verteidigen. Dagegen dürfte es der Leichtschwergewichtler Haag (Moers) schwer haben, erneut zum Erfolg zu kommen, da der Passauer Bauer zuletzt mit guten Dreikampfleistungen aufwartete. Noch offener ist die Entscheidung im Mittelschwer⸗ gewicht, in dem der Titelverteidiger Keevil Daly(ein Kanadier, der 1957 für Fellbach startete) fehlt. Der unbeständige Schnell (Schrobenhausen) hat ebenso Chancen wie 5 Nürnberger Tratz und der Mutterstadter Fehr. Insgesamt haben 62 Heber gemeldet. Wegen der am 16. September in Stockholm beginnenden Weltmeisterschaften interessiert die Fachleute am meisten die Form von Eberle, Kolb und Lortz, die als Schweden- fahrer bereits feststehen. Einen sehr gefähr- lichen Rivalen hat Lortz in dem Hamburger Hintz, einem technisch unterlegenen, phy- sisch aber stärkeren Mann. Schweiz B statt Nord-Aus wahl Eine süd westdeutsche Fußball-Auswahl wird am 20. September im Ludwigshafener Stadion gegen die Schweizer B-National- mannschaft antreten. Der Südwestdeutsche Fußball-Verband hat die Schweizer Elf als Ersatz für eine norddeutsche Vertretung verpflichtet, die das ursprünglich vorgesehene Spiel Südwest Nord abgesagt hat. Der FSV führte schon 321 Westdeutschlands Spitzenreiter Borussia Dortmund kam im Freundschaftsspiel anlaß. lich der 700-Jahrfeier von Berleburg(Sauer- land) zu einem 4:3(1:3)-Erfolg über den süd- deutschen Erstligisten FSW Frankfurt, der in der ersten Hälfte gute Szenen hatte, dann aber doch technisch und konditionell unter- legen war. Torschützen waren Kelbassa, Bracht, Reckels und Schmidt für Dortmund sowie Nauheimer, Schmeisser und Hoffmana für den FSV. Erkrankter Schöppner sagte ab Die für Freitagabend in der Kieler Ost- seehalle vorgesehene Berufs-Boxveranstal- tung mußte abgesagt werden. Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Erich Schöpp- ner, der den Haupfkampf nach monatelan- ger Ringpause gegen den Hamburger Rechts- ausleger Erwin Hack bestreiten sollte, er- krankte an Angina und bekam Bettruhe verordnet. Die Kieler Veranstaltung soll nunmehr auf einen noch unbestimmten Zeit- punkt im Oktober verlegt werden. Wahr- scheinlich wird Schöppner nunmehr jedoch in einem anderen Ring seinen ersten Kampf nach dem unglücklichen Genickschlag Henry Coopers durchführen. Alle Versuche in Kiel einen anderen Gegner für Hack zu verpflich- ten, schlugen fehl. Weder Exeuropameister Heinz Neuhaus noch Hans Werner Wohlers sagten zu. Kanu-Sieg über Schweden? Deutschlands Kanu-Nationalmannschaft rechnet am Wochenende beim Länderkampz in Duisburg-Wedau mit dem ersten Sieg— der neunten Nachkriegs-Begegnung mt Schweden, der einstmals führenden Kajak Nation der Welt. Weltmeister Fritz Brie“ (Düsseldorf) fehlt zwar, aber dafür sint seine Vereinskameraden, die Kajak-Vize- weltmeister Willi Schlüssel/ Heinz Ackers einsatzrähig. Gleichzeitig beteiligt sich eine leistungsfähige zweitklassige deutsche Aus- wahl, in der als bekanntester Fahrer Ruck Grünberg(München) als Weltmeisterschafts- teilnehmer von 1954 steht, am Fünfländer- kampf in Lüttich, für den außerdem Frank- reich, Holland, Belgien und Luxemburg ge- meldet haben. Beim Großen Preis von Italien: Stirling floss oder like Harthiorn? In jedem Fall wird ein englischer Fahrer Weltmeister der Formel-I-Wagen Es steht bereits fest, daß nach den Italie- nern Dr. Farina und Alberto Ascari und dem Argentinier Manuel Fangio erstmals ein englischer Fahrer Weltmeister im neunten Titelkampf der Formel-I- Rennwagen wird. Deshalb ist neben dem Ausgang des Duells zwischen dem sympathischen Vizeweltmei- ster Stirling Moss und seinem in der Fahr- weise umstrittenen Landsmann Mike Haw- thorn die ganz große Frage, ob es der eng- lischen Industrie gelingt, in der Höhle des Löwen zum erstenmal Nachfolger der Alfa Romeo, Maserati, Ferrari und Mercedes-Benz zu werden. Der Große Rreis von Italien auf der 5½%5 Km langen Rennpiste von Monza ist also in doppelter Hinsicht interessant und spitzt sich nicht nur auf den Zweikampf der beiden noch einzigen Titelanwärter zu. Im Augenblick führt Hawthorn noch mit 37 Punkten vor Moss(32). Er liegt vier Punkte vor seinem Landsmann, wenn man laut Reglement nur die sechs besten Er- gebnisse wertet. Ferrari wird ähnlich Wie Maserati erneut alles tun, eine erstklassige Werksmannschaft aufzubieten, um Vanwall und BRM zu schlagen. Moss, Brooks und Lewis-Evans bzw. Behra, Trintignant und Schell(Vanwall und BRN) sind fahrerisck gleichwertig. Die Ergebnisse dieser Saison sprechen auch für Vanwall und Moss aber bei einem Sieg ist Hawthorn der neunte Fahrer- Weltmeister und Nachfolger Fangios. Man rechnet jedoch nicht nur in Fachkreisen damit, daß Stirling Moss, der zwei Jahre lang auch nach„Stallorder“ im Schatten Fangios stand, endlich der große Wurf ge- Iingt. 3 Seite 10 MORGEN Donnerstag, 4. Uran gibt es genug auf der Welt Versorgung auf lange Zeit sichergestellt/ Interessante Neuigkeiten aus der Genfer Atom- Diskussion Genf.(dpa) Eines der wichtigsten Pro- bleme, das sich die Genfer Atomkonferenz Stellte, war die Frage, ob der Rohstoff Uran in ausreichendem Maße vorhanden ist. Ge- genwärtig, so wurde festgestellt, gibt es noch ein Ueberangebot. Die Weltmarktpreise für Uran sind infolgedessen in der letzten Zeit gefallen. Wie der amerikanische Delegierte J. C. Johnson erklärte, haben sich die be- kannten Uranvorräte der Welt seit 1955 ver- doppelt und verdreifacht. Sie seien von 500 000 Tonnen auf 1,1 bis 1,5 Millionen Ton- nen gewachsen. Nach Ansicht Johnsons Würde auf mehrere Jahrhunderte hinaus selbst dann kein spürbarer Mangel an Uran eintreten, wenn sich die endgültige Zäh- mung der Wasserstoffenergie noch lange hinauszögern sollte. Der belgische Kongo, der im Jahre 1947 rund 90 Prozent des in der Welt gewonnenen Uranerzes lieferte, gehört heute nur noch zu den kleineren Produzenten. Im vergangenen Jahr wurde in den Vereinigten Staaten das meiste Uranerz gefördert(6500 Tonnen). Darauf folgten Kanada mit 4900 Tonnen und Südafrika mit 4300 Tonnen. Die Uranförde- rung des kommunistischen Blocks wird auf Westlicher Seite zwischen 6000 und 10 000 Tonnen jährlich geschätzt. Der Plan des Vaters der Wasserstoff- bombe“, Dr. Edward Teller, Atomexplosio- nen für friedliche Zwecke zu nutzen, den der amerikanische Forscher— wie berichtet— bereits am Dienstag auf der Genfer Atom- konferenz vorgetragen hatte, wurde am Mittwochnachmittag durch zwei amerika- nische Wissenschaftler näher erläutert. Wenn sich die Hoffnungen der Wissenschaftler ver- Wirklichen, können eines Tages mit Atom- kraft Hafenbecken gesprengt, Erzlagerstät- ten freigelegt und Kraftwerke errichtet wer- den, die ihren Dampf aus heißen unterirdi- schen Explosionshöhlen beziehen. H. Brown und G. W. Johnson erklärten, daß beispiels- weise ein Hafenbecken, durch eine thermo- nukleare Explosion gesprengt, nur noch ein Zehntel der Kosten verschlingen würde, die für eine Ausschachtung nach bisher üblichen Methoden aufgewendet werden müßten. Der Zweite entscheidende Vorteil liege darin, daß bei einer solchen Explosion unter bestimm- ten Voraussetzungen nur sehr wenig und kurzlebende Radionaktivität erzeugt würde. Ein anderer Weg, Energie aus einer Ther- monuklearer Explosion friedlich zu nutzen bietet sich nach Auffassung der beiden ame- rikanischen Wissenschaftler darin an, die Detonation„einzugraben“. In einer solchen unterirdischen Explosion könne Wärme- energie so gespeichert werden, daß man mit ihr Wasser zum Betrieb eines Kraftwerkes aufheizen kann. Allerdings gaben die ame- rikanischen Forscher zu, daß ein solches Kraftwerk nicht einfach zu realisieren sei. Ein Beispiel für die ungeheuren wirt- schaftlichen Möglichkeiten, die sich aus der praktischen Verwendung der atomaren Kraft ergeben, gaben sowjetische Forscher am Mittwoch in Genf. Sie veröffentlichten tech- nische Einzelheiten über den neuen sowieti- schen Eisbrecher„Lenin“. Dieser erste Atom- eisbrecher— ein 16 000-Tonnen-Schiff— lief am 5. Dezember 1957 vom Stapel und wird voraussichtlich noch in diesem Jahre in Dienst gestellt werden. Gegenüber den bisher üblichen Eisbrechern hat er den un- geheuren Vorteil, ein Jahr lang vor den un- wirtlichen Küsten Nordsibiriens kreuzen zu können, ohne einen Hafen anlaufen zu müs- sen. Durch die sowjetischen Atomeisbrecher soll Nordsibirien einen erhöhten wirtschaft- lichen Wert erhalten, denn die„Lenin“ und die Schwesternschiffe, die ihr folgen, werden eine ganzjährige eisfreie Ost-West-Verbin- dung vor der nordsibirischen Küste offen- halten können. Einen ständigen Gedanken- und Infor- mationsaustausch der Atomwissenschaftler regte Prof. Tamm, einer der führenden Ge- lehrten der sowjetischen Atomforschung, an. Er glaubt, daß regelmäßige internationale Konferenzen den Fortschritt der Forschun- Neuer Jenaer Rektor war NK WD-Spitzel Die SPD veröffentlichte schon 1949 eine Warnung vor Professor Schwarz Bonn(AP/dpa) Mit der Ernennung des Altkommunisten Professor Otto Schwarz zum neuen Rektor der Universität Jena sei ein „motorischer Spitzel“ des sowjetischen Ge- heimdienstes berufen worden, erklärte der SPD- Pressedienst am Mittwoch. Schwarz habe in der ersten Nachkriegszeit viele Men- schen ans Messer der NK WG geliefert. Schwarz sei schon einmal in den Jahren 1948/1949 Rektor der Universität Jena ge- wesen. Der damals geflüchtete Jenaer Pro- fessor Winkle habe belegbare Angaben über das NR WD-Spitzelnest in der Jenaer Uni- versität machen können,„dessen Zentrale Figuren eben Rektor Schwarz und ein Dozent Schneider waren“, heißt es im SPD- Presse- dienst. Nach diesen Enthüllungen sei Schwarz damals seines Postens enthoben worden. Das SPD-Ostbüro könne heute das wiederholen, Was es 1949 über den Rundfunk mitteilen lieg:„Achtung Jena! Wir warnen vor Spit- zeln! Im Auftrage des Kommunistischen Sicherheitsdienstes arbeitet: Dr. O. Schwarz!“ Mit einem Festakt des Akademischen Se- nates im Volkshaus wurden währenddessen am Mittwoch die Feierlichkeiten zum 400- jährigen Bestehen der Friedrich-Schiller- Universität in Jena fortgesetzt. In Anwesen heit der in- und ausländischen Gäste be- kannte sich der neue Rektor, Prof. Dr. Otto Schwarz, in seiner Festrede ausdrücklich zum Ausbau einer sozialistischen Universität.„Der Sieg des Sozialismus, das ist der Sieg des besten, was je an dieser Stätte gewollt, ge- wußt und gewirkt wurde“, sagte er. Ihn mit zu erringen und„für ihn in die Schranken zu treten“, könne kein Vorwurf und keine An- klage sein. Eine 400jährige Universität könne nur stolz darüber empfinden, sagte Professor Schwarz, an der„Sieghaftigkeit des wissen- schaftlichen Sozialismus“ den ihr gebühren- den Anteil zu haben. Prof. Schwarz erklärte weiter, wenn der Schritt zur sozialistischen Universität nicht i gesdem iHrer Glieder und nicht in jedem Wissenschaftler mit der gleichen Entschlos- senheit und dem gleichen Rhythmus erfolge, wäre es allzu billig und nicht gerecht, daraus auf ein bewußtes Zögern und ein bewußtes Hinschielen nach den vermeintlichen stärke- ren Bataillonen zu schließen. Während des Festaktes wurden der So- wWjetzonenminister für Kultur, Johannes R. Becher, in Abwesenheit sowie der Leiter der Zeiß-Werke und die Vorsitzenden der Be- zirke Gera und Erfurt für ihre Verdienste um den Aufbau der Universität zu Ehren- senatoren ernannt. Auf Festveranstaltungen der einzelnen Fakultäten wurde an 15 Wis- senschaftler der Titel eines Ehrendoktors verliehen. Sen in den einzelnen Ländern steigern wer- den. Seiner Ansicht nach hat die Genfer Konferenz bisher gezeigt, daß die Forscher in der Sowjetunion, in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien und in Deutsch- land miteinander auf der gleichen Höhe lie- gen. Auch Staatssekretär Prof. Leo Brandt vom nordrhein- westfälischen Wirtschafts- ministerium hatte festgestellt, daß die deut- schen Gelehrten in bezug auf die Kernver- schmelzung keineswegs eine Verspätung von 15 Jahren aufzuholen hätten.„Hier sitzen wir im D-Zug selbst mit drin.“ „Wir treten industriell gesehen in das Zeitalter der Kernspaltung, nicht aber der Kernverschmelzung ein“— 80 faßte am Mittwochmorgen Prof. Wolfgang Finkeln- burg, der Direktor der Reaktor- Versuchs- abteilung von Siemens-Schuckert das Er- gebnis der Aussprachen in den ersten Kon- ferenztagen zusammen. Es ergab sich, daß die Gewinnung elektrischer Energie durch Kernverschmelzung leichter Elemente, so zum Beispiel der des Wasserstoffs, noch ferne Zukunftsmusik ist. Alle Staaten stel- len sich zunächst darauf ein, elektrische Energie ausschließlich durch Kernspaltung zu gewinnen. Das bedeutet, daß die geplan- ten und im Bau befindlichen Atomkraft. Werke in aller Welt mit Uran als Grund- stoff arbeiten. Sowjetische Pressekampagne gegen USA wegen Formosa Taipeh) London.(AP) Die kritische Lage in der Formosastraße, wo die chinesischen Kommunisten die Beschießung der Insel Quemoy fortsetzten, war am Dienstag Ge- genstand weiterer Beschuldigungen der USA durch die sowjetische Presse. Die amtliche Nachrichtenagentur TASsS erklärte in einem Bericht ihres Korrespondenten in Washing- ton, die amerikanische Regierung führe nicht nur einen psychologischen Propagandakrieg gegen China, sondern versuche auch, das amerikanische Volk auf einen Angriff gegen Peking vorzubereiten. Inzwischen ist die Zahl der zur siebten amerikanischen Flotte gehörenden Einheiten, die in der Nähe der Formosastraße operie- ren, auf 125 Schiffe mit mehr als 60 000 Mann und über 600 Flugzeugen angewach- Sen. Die siebte Flotte ist damit dreimal stär- ker als die im Mittelmeer stationierte sechste Flotte, die bisher als die schlagkräf- tigste Armada der Welt galt. Die peking- chinesischen Marinestreitkräfte bestehen Aus einem leichten Kreuzer, vier Zerstörern, 15 U-Booten und anderen Hilfseinheiten. Zwei französische Attachés am Bonner Spionagefall beteiligt? Bonn.(AP) Die französische Botschaft in Bonn ist sowohl beim Außenministerium wie beim Verteidigungsministertum vorstellig geworden, und hat um Informationen über die Hintergründe der Verhaftung einer Se- kretärin des Verteidigungsministerium er- sucht. Sprecher beider Ministerien erklärten Mittwoch vor der Presse in Bonn, der Bot- schaft und der Oeffentlichkeit könnten nähere Informationen über diesen jüngsten Bonner Spionagefall erst nach Abschluß der Ermittlungen des Generalbundesanwaltes zugestellt werden. Inoffiziell verlautete, die Sekretärin habe vertrauliches Material an Mitarbeiter des französischen Militäratta- chés in Bonn gegeben. Zwei dieser Mitarbei- ter sollen im Zusammenhang mit der Ange- legenheit beurlaubt worden sein. Das sind die beiden Hunde, die von sowäetischen Wissenschaftlern mit einer Ein- stufenrakete bis in eine Höhe von 450 km geschossen wurden und dann lebendig zur Erde zurückgebracht werden konnten. Nach Angaben der sowjetischen Nachrichten. agentur TASS, von der dieses Bild stammt, wurde die Aufnahme von den beiden Hunden während des Fluges gemacht. Links Pestraja(die Gescheckte) und rechts, Beljanka(die Weiße). September 1958/ Nr. 200 77 Bild: Ap Ermittlungen gegen bayerische Richter Belastungsmaterial über ihre Tätig München.(AP/ dpa) Neue Ermittlungen über die Rolle, die verschiedene bayerische Richter in der nationalsozialistischen Justiz gespielt haben sollen, hat das bayerische Justizministerium angeordnet. Wie die Ju- Stizpressestelle in München mitteilte, geht diese Anordnung auf Vorwürfe zurück, die in den letzten Tagen in der Oeffentlichkeit erhoben worden waren. Das Ministerium betonte jedoch, die neuen Ermittlungen be- deuteten jedoch noch nicht die Einleitung von Dienststraf verfahren oder strafrecht- lichen Maßnahmen. Unter den Richtern, deren Vergangenheit unter die Lupe genom- men werden soll, befindet sich auch der Bayreuther Landgerichtsdirektor Adolf Pau- jus. Er soll während des Krieges als Staatsanwalt eines Nürnberger Sonderge- richts für einen Ukrainer die Todesstrafe beantragt haben, nur weil dieser mit seinem Arbeitgeber in Streit geraten war. Ein wei- teres Mitglied des Nürnberger Sonder- sein. Auch gegen andere, nicht genantite bayerische Statsanwälte ung Richter liegt jetzt beim Justiz ministerium Belastungs- material vor, das einer Prüfung unterzogen wird. Zentrale Ermittlungsbehörde für K Z- Verbrechen vorgeschlagen Stuttgart.(dpa) Der Stuttgarter General- staatsanwalt Erich Nellmann hat am Mitt- woch in einem Aufsatz in der„Stuttgarter Zeitung“ vorgeschlagen, zur Verfolgung von Kriegsverbrechen, Morden an jüdischen Bür- keit während des„Dritten Reiches“ gern und KZ- verbrechen eine zentrale Br. mittlungsbehörde zu schaffen. In sie Sollen die Länder der Bundesrepublik geeignete Staatsanwälte und Polizeibeamten abordnen. Der Leiter dieser Behörde, ein Ober. staatsanwalt, der nach Ansicht Nellman am besten dem Generalbundesanwalt unter. stellt werden würde, müßte die Aufgabe haben, möglichst frühzeitig große„rat. komplexe“ zu bilden und abzugrenzen, etya die einzelnen Konzentrationslager oder de Einsatzgruppenkommandos. Die Anzeigen müßte er dann den ihm unterstehenden Staatsanwälten desjenigen Landes zur Er. mittlung zuteilen, in dem die Sache verhan- delt werden muß, weil dort entweder der Tatort liegt oder dort die meisten Beschul- digten wohnen. Eine solche zentrale Ermittlungsbehörde schreibt Nellmann, werde arbeitsfähig Sein, da sich die ihr angehörenden Beamten gegenseitig ihre Erfahrungen mitteilen könn. gerichts soll der heute in Würzburg tätige ten, Es könne dann nicht mehr vorkommeg, Landgerichtsrat Dr. Theodor Pfaff gewesen daß immer von neuem getastet und gesud Wird. Diese Beamten seien mit den Akten der Nürnberger Prozesse umd den jüdischen Organisationen vertraut und-durchforschten die in Betracht kommende Literatur. Generalstaatsanwalt Nellmann unter- streicht, daß die Verfolgung der Verbrechel, die im„Dritten Reich“ geschahen, gegen- wärtig noch ohne System, planlos und zufal. lig vor sich gehe, Man dürfe aber nicht zu- lassen, daß„Mörder und ihre Gehilfen, die Wir mit systematischem und planvollem Vorgehen erreichen können, straflos aus- gehen und zum Teil als Beamte und Ange- 1 des Staates, sogar der Polizei, tätig Sin 2 das Hruſtſuhrgeuge Fes Nieren- und Blaser, 12 Goggo T 250, 5000 Km, Weg Umzug sehr günst. aus Privathand zu vk. Adr. einzus. unt. A 06755 1. Verl. auf VW 36 sof. od. später geg. bar ges. Zuschr. unt. Nr. 06747 an den Verl. Donn 4 Kostenlos beròt Sie die fa. 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September 1958* K G K N Seite 11 Statt Karten Für die vielen Beweise herz- Fumilienunseigen licher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die überaus schönen Kranz- und Blumen- spenden beim Verlust unseres lieben Vaters, Herrn Georg Fabian sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den Herren Aerzten und den Schwestern des Städt. Krankenhauses sowie 8 dem Hausarzt Dr. Helmut Klingen. Mhm.-Gartenstadt 5 Freyastr. 72 Garant Am 31. August 1958 verschied unerwartet unsere liebe, gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Susanna Urban geb. Lockowitz gesunder, Unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, 5. 5 Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Frieda Gärtner geb. Kohrmann nygienischer im 83. Lebensjahr. Mit seltener Energie und Tatkraft hat sie das Leben gemeistert. Wäsche Mannheim- Rheinau Karlsruher Straße 6 wurde nach langer schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. 3 Familie Paula Fabian Im Namen aller Angehörigen: Wilma Tesseraux geb. Urban Rudolf Tesseraux Mhm.- Waldhof, den 3. September 1958 Hubenstraße 8 Qu 3, 21 Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heim- gang meines lieben Mannes, Herrn Sierehktiver Schmutzlöser rum kia weichen ond Vorwoscher in der Moschige In stiller Trauer: Die Bestattung fand auf Wunsch der Verst orbenen im engsten Familien- und Freundes- Familie Helmut Gärtner re Familie August Betz und alle An verwandten Markus Burkhäuser sage ich auf diesem Wege mei- Beerdigung: Freitag, 5. September 1958, um 10.15 Uhr nen innigsten Dank. im Hauptfriedhof Mannheim. Mannheim, 4. Sept. 1958 1 9 Lortzingstraße 31 lig zur 85 5 1 1 8 1 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, herzensgute Frau, meine 8 2 en õ.öõ liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Regina Burkhäuser eiden 5 rechts, 0 0 6 ild: Ap Heute entschlief nach schwerem, mit großer Geduld 5 Maria Eichler ertragenem Leiden unsere liebe Mutter, Schwieger- mutter und Oma, Frau 5 geb. Eberhardt ter N 5 nach langem schweren Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, Eva Zickler Wwe. in sein himmlisches Reich aufzunehmen. Mannheim- Waldhof, den 3. September 1958 Speckweg 53 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 4. Sept. 1958 Hauptfriedhof Zeit les“ geb. Brockenauer das ist BURNUS im Alter von 74 Jahren. rale 15 1715 RR e Winnweiler/ Pfalz Im Namen aller Hinterbliebenen: ie solle m. einau, den 2. September 5 g 5 Schäfer, Helene, 1 e Frünlingstrage 20 Fritz Eichler, Architekt BDA%% mit oοaayme, bordnen.%%% 0 Dietz, Heinrich, 5 5 . Max Penner u. Frau Hedi geb. Zickler 5 Beerdigung: Freitag, 5. September 1958, um 15.00 Uhr im Friedhof Käfertal. Wa.“ Waldstrage zza. 10.45 der bio- aktive 90 Ober. Erna Franz Wwe. geb. Zickler 5 Kelkertaler Straße 244 11.5 Schmutzlöser, f manns Erwin Linnert u. Frau Helga geb. Zickler„„ 4 und Angehörige Seckenheimer Str. 79. 13.30 der den Schmutz 8a. 5 W Beerdigung: Donnerstag, 4. September, um 14.00 Uhr im 5 8 0 Friedhof Rheinau.: Krematorium vor dem Waschen en, eta. 5 Becker, Helene, oder de Am 3. September 1958 ging unser lieber, guter T 0 D E S 5 Ida-Seipio Heim, enzymatisch Anzeigen Vater, Schwiegervater, Großvater und Ur- 4 N 2 E f 0 E N Karl-Benz- Straße. 13.00 4— gerohvater, Herr schmitt. Friedrich, zg 1 Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 2. September VVV»'flfßxßx verflüssigt W 1958 mein lieber Mann, Herr Fridolin Ehrl acher tür die und ihn mit dem Friedhof Käfertal eder der A Bam ger 9 1 A b Kefer, Michael f Bes ug ust Bambe 2 e ee Montag: Ausgabe Wa., am Kiefernbünl 8 11.00 Einweichwasser 1 im 82. Lebensjahr, versehen mit den heiligen 1— 1 behörde, im Alter von 62 Jahren. Sterbesakramenten in den ewigen Frieden Frieimof Peud fortspült. hig Sein, Mannheim, den 4. September 1958 Gottes heim.„Mannheimer Morgen“ 5 Beamten 5 In stiller Trauer: 17 N S Msn 8 400 6 1 m.- Neckarau, den 3. 1 5 5 5 N Karolina Bamberger geb. Kuhn„„ g schen 81e b gesuctt ee eee Familie Franz Herrmann 5 Friedhof Rheinau A Akten Beerdigung; Freitag, 5. Sept.,, 10,35 Unr Haupttrieqhot Mannheim Bran ben r e entgegen. a zierler, 27 a. BURNUS-Probe üdischen und Angehörige Frühlingstrage 20. 14.00 5 8 5 i mit Wãschestücken, vorsehen Familie Fritz Ehrlacher Bitte wenden Sie sich an a* . 5 5 riedhof Friedri 1 Si i.. den ne n Friedho* richsfeld die Sie Unter ⸗ Statt karten Beerdigung: Freitag, 5. Sept., 13.00 Uhr Friedhof Neckarau. 5 veyhl, Maria, 5 brechen, 1. Seelenopfer: Samstag, 6. Sept., 8.15 Uhr in der st.-Jakobus- gebäude des Verlags am Molsheimer Straße 10 14.00 für sauber halten. Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. Sie werden staunen, wieviel Schmutz BURNUsS oft noch herauslöst Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme an Kirche Neckarau. egen · 0 2a. dem schweren Verlust unserer lieben, guten Mutter, 9 U Marktplatz. licht zu· Frau f en, die 2. e Ottilie Wahl wôe. los Aus- geb. Kremer d Ange-. zel, tätig sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden und all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. (Ohne Gewähr) Anzeigen- Annahmestellen: LAVAPLEx Hier können Sie Anzeige n 20 r iginol-Joritpreisen gufgeben. Neckarau, im September 1958 Wingertstraße 40 Die Paste mit Im Namen der Angehörigen: 8 der konzentrierten Almenhotf: H. Schimpt, Familie Fritz Wolpert Prise 5 grentonostroße 19 Waschkraft 5. für besonders 8 1 feudenheim; Frov Wöhler, verdehe ei ngefroffen 2 2. Hauptstrotße 69(Schorpp · Filiole ee 5 N 5 4 55 1 a pri 2 1 1 7 g. riedrichsfeld: Valentin ihrig, LAVAPLEx . Hogenouer Stroße 22 Jun 92 holl. 5 8„ Heidelberg: ö 5 Heidelberger fogeblont * Hiouptstroße 45 Schmutz in einem Wisch. A D D 8 12 4 2 40 r Köfertel: Jokob Geiger, Am Holfepunkt ohne Darm, ls Qualität- nur darauf kommt es en 300 g 1 wee ne een men BURHEL. 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Sept. 1938 von 10 Uhr bis Ladenschluß verkaufe ich im Rest.„Sängerschänke“, Mannh., T 2, 18, ein große Auswahl Seite 12 INDUSTRIE. UND HANDELSBLAT I Donnerstag, 4. September 1958/ Nr. 20⁰³ Bilanz der Preisbin dunger Vo) Von den 400 Mitgliedsfirmen des Markenverbandes werden über ein Drittel. nämlich 172 Markenartikelhersteller, keine Preisbindung ihrer Erzeugnisse vornehmen, Seht aus Ermittlungen des Verbandes her- vor. Von 228 anderen Firmen wurden 46 422 Erzeugnisse als preisgebunden angemeldet, darunter fallen jedoch verschiedene Ausfüh- rungen der gleichen Ware. Auf Waren- einheiten bezogen wird die Preisbindung nur Europäischen für 8112 Markenwaren beansprucht. Diese Zahl darf nach Ansicht des Verbandes bei einem Vergleich mit der Gesamtzahl von rund 200 000 gültigen Warenzeichen, die im Warenzeichenregister des Patentamtes ver- zeichnet sind, als niedrig bezeichnet werden. Die überwiegende Mehrzahl der beim Bundeskartellamt angemeldeten Erzeugnisse entfalle auf Firmen, nie nicht zur Konsum- güterindustrie zu rechnen sind. So seien Allein von der Automobilindustrie für Zu- behör und Ersatzteile über 150 000 Preis- bindungen angemeldet worden. Wirtschaftshilfe ür Entwieklungsländer . (eg) Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard empfing am Mittwoch den Präsiden- ten der Deutschen Bundesbank, Karl Bles- sing, um mit ihm die Frage zu erörtern, auf Welche Weise die westdeutsche Wirtschaft den entwicklungsfähigen Ländern künftig materielle Hilfe zukommen lassen kann. Nach Erhards Auffassung muß diese Wirt- schaftshilfe in ein Schema eingeordnet wer- den, das eine Abwägung aller Anforderun- gen nach Vielseitigen Gesichtspunkten er- möglicht. Es gehe nicht an, daß wie bisher diejenigen Entwicklungsländer bevorzugt Werden, die zuerst ihre Wünsche bei der Bundesregierung angemeldet haben. Auch die Aufbringung der Finanzierungsmittel— Segebenenfalls durch eine neue Anleihe— war Gegenstand der Erörterungen. In jedem Falle will man von staatlichen Krediten ab- sehen und lediglich die private Initiative der westdeutschen Unternehmer fördern. Ueber Einzelheiten des Gesprächs wurde Vorläufig nichts mitgeteilt. Es sieht wieder düster aus in der Lohnpolitik Wird die Lohn-Preis-Spirale Unser Bonner eg.- Korrespondent berich- tet uns: Die Zeit des Waffenstillstandes in den lohnpolitischen Auseinandersetzungen scheint sich dem Ende zuzuneigen. Nach in Bonn vorliegenden Unterlagen werden bis Ende dieses Jahres Lohn vereinbarungen für nicht weniger als fünf bis sechs Millionen Beschäftigte des Bundesgebietes auslaufen, so daß dann von den Gewerkschaften für diese Arbeitnehmer wahrscheinlich neue Lohnforderungen erhoben werden. Beson- ders bemerkenswert ist, daß die Tarifver- einbarungen im Steinkohlenbergbau ab 31. Dezember 1958 monatlich kündbar sind und die Industriegewerkschaft Bergbau aller Voraussicht nach dann eine weitere Arbeits- zeitverkürzung verlangen wird. Die IG-Bergbau wird diese Forderung zweifellos mit den Feierschichten im Ruhr- revier begründen. Das darf aber nicht über den in dieser Begründung liegenden Trug- schluß hinwegtäuschen: 1. ist, wenn Arbeitszeitverkürzung durch- gesetzt wird, diese stets von automatischem Lohnausgleich begleitet; die Gestehungs- kosten für Kohle, in denen 50 bis 60 v. H. Lohnauf wand liegen, erhöhen sich also wie- der zusätzlich; 2. wird durch Arbeitszeitverkürzung etwaiger notwendiger Anfall von Feier- schichten nur vermehrt, anstatt vermindert, denn der Zechenbetrieb steht ja bei ver- kürzter Schichtzeit nicht still; im Gegenteil die Schichten müssen nahtlos aneinander an- schließen. Auch in der Metallindustrie, außer Bayern, im Baugewerbe und in der Bekleidungs- industrie sind sämtliche Tarifverträge zum Jahresende kündbar. Dasselbe gilt für die Industrie der Naturwerksteine im Rhein- land und Rheinhessen, für die holzver- arbeitende Industrie in Bayern, für die Papier und Pappe verarbeitende Industrie in allen Bundesländern mit Ausnahme von Nie- dersachsen und für die Sägeindustrie in Hamburg. Für die holz verarbeitende Indu- strie in Hamburg und Bremen sind die Tarife Sogar schon zum 30. September kündbar. Möglich, daß die betrübliche, bereits wie- derholt erlebte Lohn/ Lohn-Spirale mit ihren üblen— weil nämlich Preiserhöhungen be- gründenden— Auswirkungen auf die Preis- bildung fröhliche Urständ feiert. Wenn die Metallarbeiter nämlich die bisherige Spitzen- stellung der Bergarbeiter überrunden, dann werden die Bergarbeiter neuerdings mit zu- sätzlichen Lohnforderungen kommen. * Das ist die Sachlage, bzw. das sind die trüben Aussichten für die nächste Zukunft. In diesem Zusammenhang ist es— das Wirt- schaftswissenschaftliche Institut der Ge- Werkschaften(WWI) zitierend— nützlich, sich mit folgendem Vergleich zu beschäfti- gen: Es veränderten sich die Preise, Löhne, Lebenhaltungskosten(mittlere Verbraucher- gruppe) zwischen dem Jahre 1949( 100) und neuerlich angedreht? dem Jahr 1957 um Prozent auf Indexpunkte: Produktionsergebnis je Arbeiterstunde Bruttostundenverdienste nom. dasselbe real + 73,4 auf 173,4 + 79,0 auf 179,0 66,0 auf 166.0 Lebenshaltungskosten + 8,0 auf 108,0 industrielle Erzeugerpreise + 21,0 auf 121,0 Man braucht nun den Lohn nicht immer lediglich als Kostenfaktor zu berücksichtigen, obwohl er es zweifellos ist. Aber der tech- nische Fortschritt spielt ja auch eine Rolle. und in der Preisgestaltung muß nicht jede Lohnerhöhung— über Kostensteigerung— gleichgesetzt werden mit Preiserhöhungen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß der Lohn auch eine zweite Seite hat, nämlich die auf den Markt drängende Kaufkraftvermehrung, die dann als zusätzlicher Preissteigerungs- faktor die Preisbildung am Markt ungünstig beeinflußt. Leider ist die Entscheidung über prak- tische Tarifpolitik der Gewerkschaften längst im Sinne von Dr. Victor Agartz, den man al- lerdings wegen seiner allzu roten Sympa- thien ausbootete, gefallen. Ob man das Ding „expansive“ oder„aktive“ Lohnpolitik nennt, bleibt sich gleich. Unbeachtete Rufer in der Wüste bleiben auch Einsichtige vom Schlage des SPD-Abgeordneten Professor Fritz Baade, des Leiters eines Weltwirt- schaftsinstitutes in Kiel. Professor Baade predigt wie andere Wissenschaftler tauben Ohren; die Gewerkschaften wollen nicht hören. Die lohnpolitische Begehrlichkeit schreitet— eins, zwei drei im Sauseschritt und die Preise schreiten mit. Egosum Gestehungskosten als Ursache der Ruhrkohlenkrise Rückblick über die kohlen wirtschaftliche Entwieklung (VD) Das Bundeswirtschaftsministerium hat die allgemeine Einfuhrgenehmigung für feste Brennstoffe aus Ländern außerhalb der Kohle- und Stahlgemeinschaft mit Wirkung vom 4. September 1958 aufgehoben(Vergl.„MM“ vom 3. September 1958, Seiten 1, 2 und 8). Der Ruhrbergbau wünscht auch nach den müsse eine Energiepolitik auf lange Sicht Bonner Kohle- Vereinbarungen die Energie- Gespräche im Bundeswirtschaftsministerium fortzusetzen. Der stellvertretende Vor- sitzende des Unternehmensverbands Ruhr- bergbau, Hans-Werner von Dewall, sagte am 3. September vor der Presse in Essen, es ae. 5 2 Senad Nos wre ae 225 3 8 e,,, S Kue. 86.6 2 . 5 4 GH RGE 7. e 5. e, H Ke Za e ee, Importe von Energietrügern in Mio. t SKE dom 1. J. 1956— 30, 6. 1958 Ot, dae Rechtsformen für EWG-Entwicklungsfonds Der Bundesrat wurde unterrichtet (VoD) Die Bundesregierung hat dem Bundesrat eine Verordnung des Rates der Wirtschafts- Gemeinschaft EWG) zugeleitet, die Einzelheiten für die Anforderung und Ueberweisung der Finanz- beiträge sowie für die Haushaltsregelung und die Verwaltung des Entwicklungsfonds kür die überseeischen Länder der EWG fest- legt. Die Verordnung wurde vom Rat der EWG auf seiner Sitzung am 1. und 2. Juli in kranzösischer Sprache gebilligt, ohne daß dabei ihre Rechtsform erörtert und festge- legt worden wäre. Der jetzt der Bundes- regierung zugegangenen deutschen Fassung der Bestimmung ist zu entnehmen, daß sie in Form einer Verordnung erlassen werden Soll. Die Bundesregierung betont, daß sie ihre Zustimmung zu der vorgeschlagenen Rechtsform noch zurückgestellt habe, den Bundesrat jedoch bereits vorsorglich unter- richten wolle. In den Bestimmungen über die Finanz- peiträge ist u. a. festgelegt, daß die in EZ U- Rechnungseinheiten Dollar) für die Jahre 1958 bis 1962 festgesetzten Jahresbeiträge von den Mitgliedern in nationaler Währung auf Konten eingezahlt werden, die die EWG- Kommission bei den Mitgliedsstaaten unter- Für die Bundesrepublik F hält. Sie sind jeweils am 1. Januar fällig. Die Kommission fordert ihren voraussicht- lichen Bedarf vierteljährlich an. Am Ende jeden Jahres muß der gesamte Jahresbeitrag zur Verfügung stehen. Die eingezahlten Bei- träge bleiben bis zu ihrer Verwendung auf den Konten, wobei die Mitglieder garan- tieren müssen, daß sie den am Fälligkeitstag geltenden Pariwert gegenüber der EZ U- rechnungseinheit behalten. Zur Verwaltung des Entwicklungsfonds heißt es u. a., der Entwicklungsfonds kann Sowohl Vorhaben allein finanzieren als sich auch an Finanzierungen durch andere Stel- len beteiligen. Sie dürfen nur solchen juri- stischen Personen zugutekommen, die kei- nen Erwerbszweck verfolgen und der Kon- trolle der öffentlichen Hand unterliegen und nicht zur Deckung von Unterhalts- und Be- triebskosten verwendet werden. Die Kom- mission hat dafür zu sorgen, daß die Aus- schreibungen für die einzelnen Vorhaben veröffentlicht werden und daß Angehörige der Mitgliedsstaaten und der assoziierten Gebiete an ihnen zu gleichen Bedingungen teilnehmen können, Die Regelung der Ein- zelheiten des Inhalts von Finanzierungs- anträgen an den Entwicklungsfonds wird der EWG- Kommission überlassen. K URZ NACHRICHTEN schloß die Mo- —natsabrechnung der Europäischen Zahlurgs- union(EZ U) im August mit einem Ueberschuß von 10,7 Mill. Rechnungseinheiten(RE Us Dollar) ab. Im Vormonat hatte der Ueberschuß 37,0 Mill. R betragen. Unter Berücksichtigung der fälligen Ratenzahlungen in Höhe von 5,3 Mill. RE veringerte sich das deutsche Gut- haben bei der EZU von 963,1 Mill. RE Ende Juli(= 4,6 Md. D) auf 960,4 Mill. RE 4,03 Md. D,) Ende August. Kraftfahrzeugsteuer vereinfachen (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel ist in Zusammenarbeit mit den obersten Finanzbe- hörden der Länder bestrebt, das Erhebungsver- Freie Devisenkurse Geld Brief 100 dan. Kronen 60.47 60,59 100 nor w. Kronen 58,45 58.57 100 schwed. Kronen 30.945 61.105 1 engl. Pfund 11,691 11.711 100 holl Sulden 110,67 10,89 100 belg. Franes 8,409 9,429 100 frenz Franes 0,9968 9,9935 100 Schweizer Franken 95,79 93.99 1000 ta! Lire 6,723 6.743 1 US-Dollar 4.1845 4.1945 1 Kanad Dollar 4,296 4.806 100 Schweizen Fr.(frei) 97,665 97,865 100 Ssterr. Schilling 16.138 16,178 100 DM.= 437½0 Dod-O; 100 DM-O= 24,27 DM- WN fahren bei der Kraftfahrzeugsteuer so zu ver- einfachen, daß die besonderen Steuerkarten künftig wegfallen können. Das bayerische Finanz ministerium hat bereits angeordnet, daß versuchsweise bei den Finanzämtern Dachau. Erlangen und Regensburg die Kraftfahrzeug- steuer durch Steuerbescheide festgesetzt und auf die Steuerkarte verzichtet wird. Bisher sind diese Versuche günstig verlaufen. Verzehnfachung des Investmentsparens (AP) Der Umlauf an Unifonds- Investment- anteilen hat sich im Monat August um an- nähernd 67 000 auf 680 000 Anteile erhöht. Nach den Angaben der Union-Investment-Gesell- schaft m. b. H. Wurde damit das bisher beste Absatzergebnis seit Bestehen des Fonds er- zielt. Das Fondsvermögen vermehrte sich m August 7 0 6,5 Mill. DM auf 40,1 Mill. DM. Preissenkung bei Daimler-Benz Die Daimler-Benz AG hat einen Diesel- Personenwagen,„190 D“ sowie eine Abwand- jung des Personenwagentyps 220 S neu in das Produktionsprogramm aufgenommen; Der Preis kür den Diesel- Personenwagen 180 D wird um 250 DM gesenkt Die Gesellschaft erwartet für 1958 einen Umsatz von zwei Md. DM. Einschließlich ihrer Ausländischen Beteiligunsen und der Auto- union mbH sei für die Daimler-Benz-Gruppe mit einem Gesamtumsatz von drei Md. DM zu rechnen, unter ausgewogener Beteiligung aller Ener- gieträger erreicht werden. Wie von Dewall betonte, herrscht über die Maßnahmen zwischen Bundesregierung, Bergbau und Gewerkschaft IG Bergbau volle Uebereinstimmung. Der Bergbau wolle sich durchaus dem Wettbewerb stellen, doch müsse er unter normalen Verhältnissen stattfinden. Bisher hätte der Bergbau gegen „ruinöse“ Seefrachten und gegen den Krieg der großen Erdöl gesellschaften um den Heiz- ölmarkt bestehen müssen. Die untenstehende Tabelle erläutert weitgehend, warum es zur mißlichen Lage am Kohlemarkt kam. Die heimische Kohle- förderung stagnierte im Jahre 1957 bereits. Grund: Die 18 Bergbau hat die Einführulig zusätzlicher Ruhetage erzwungen, nachdem sie— den vordem Herrschenden ständigen EKohlemangel nutzend auch kürzere Arbeitszeiten nebst höheren Löhnen und Sozislleistungen erkämpft hat. Die Mehr- kosten wurden auf den wehrlosen Ver- braucher abgewälzt. Da die heimische Förde- rung leicht abnahm, der Kohlebedarf zu- nahm und das Wort„Kohlepreiserhöhung“ monatelang alle Verbraucher schreckte, wuchs die Energielücke immer mehr. Es kam zu massiven langfristigen Importabschlüssen, hauptsächlich für amerikanische Steinkohle. Als zusätzlicher Konkurrent trat Heizöl ein. Neben den effektiven Heizöleinfuhren, die aus nebenstehendem Diagramm zu ersehen sind, wurde in der Bundesrepublik aus Erd- 61 Heizöl aller Art) erzeugt Im Jahre in 1000 f 1954 1606 1955 1919 1956 2 363 1957 2721 ) einschlieglich Werkselbstverbrauch Die Ruhrkohle ist— aus oben erwähnten Gründen— in dem Konkurrenzkampf mit Effektenbörse den Einfuhrkohlen, dem Heiz- und Erdöl er- legen, sobald die Seefrachten sich infolge Ueberangebotes von Frachtraum rapid ver- minderten. Das ist verständlich, denn wäh- rend in Deutschland Kohle in Teufen ge- fördert wird, die bis zu 1000 Meter unter der Erdoberfläche liegen, kann UsS-Stein- kohle teilweise im Tagebau mit Baggern ge- fördert werden. Der Preis für UsS-Kchle liegt— trotz der höheren amerikanischen Löhne— daher sehr tief unter dem für deutsche Kohle. Die Kosten amerikanischer Kohle für deutsche Verbraucher bestehen vorwiegend aus Frachtgebühren. Nun ist das Debakel hier. Wer wird eine Lehre daraus ziehen, damit der Verbraucher nicht neuerdings bluten muß?(Vergl. an anderer Stelle dieses Blattes„Es sieht wie- der düster aus mit der Lohnpolitik“) Tex — Grüner Plan 1959 Marschroute wird beibenalteg (dpa) Bei den ersten Vorarbeiten für den nächsten Grünen Plan, die Segenwärtig im Bundesernährungsministerium beginnen, st über die Kürzung von Forderungsbeträgen noch nicht diskutiert worden, Im Bundes. ernährungsministerium wurde am 3. Sep. tember darauf hingewiesen, daß die Mel. nung des Bundestages für die Höhe der MIt. tel bestimmend sei. Der Grüne Plan sei bls⸗ her dreimal verabschiedet worden, was auf eine durchaus einhellige Ansicht des Parlg. ments schliegen lasse. Agrarpolitiker in Bonn vermuten deshalb daſß der Entwurf gegenüber dem Vorjahr keine allzu großen Abweichungen aufweisen wird. Dies um so mehr, da— wie unser Bonner eg- Korrespondent ergänzend meldet — die Getreideernte im Bundesgebiet nach vorläuflsen Berechnungen um 3,4 v. H. un. ter dem Ergebnis des Vorjahres liegen Wird, obwohl die Anbaufläche um 0,9 v. H. ver. gröhert worden ist. Das Bundesernährungs. ministerium führt diese Tatsache darauf Zu- rück, daß der Ertag je ha um 4,3 v. H. nied. riger ausgefallen ist als 1957. Frankfurter Herbstmesse mit hoher Auslands beteiligung (ck) Ueber 3000 Aussteller aus mehr als 30 Ländern beteiligen sich an der Inter. nationalen Frankfurter Herbstmesse vom 7. bis 11. September, wie die Messeleitung am 3. September auf einer Pressekonferenz bekanntgab. Die ausländische Firmenbeteiligung über ein Drittel der Aussteller kommt aus dem Ausland— innerhalb der Branchen, 80. wie in den öffentlichen Pavillons verleiht der Herbstmesse einen starken internatio- nalen Charakter. Erstmals werden in Frank. furt kollektiv in eigenen Messehäusern Bu- garien, Kanada und die Tschechoslowakei ihre Exportgüter zum Verkauf stellen. Außerdem sind offiziell vertreten: Pakistan und Polen, die zum zweiten Male auf dem Frankfurter Markt in Erscheinung treten. Außerdem werden die schon traditionell ein- geführten Länder Ceylon, Dänemark, Ir- land, Italien, die Niederlande, Oesterreich urid Spanien ihre Konsumgüter in Frankfurt kollektiv anbieten. Ungarn stellt in den Branchehallen auf zwei Kollektivständen Aus. Am letzten Tag veranstaltet der Nah- und Mittelostverein Hamburg-Bremen Au- sammen mit der Industrie- und Handels kammer Frankfurt und dem Messeamt einen Nah- und Mittelost- Wirtschaftstag, der im Zeichen der Förderung gegenseitiger Hau- delsbeziehungen stehen soll. Jnteressanſes fut die iaustau Einkaufsberater für den Küchenzettel g 1 Die„Arbeits gemeinschaft der verbraucher verbände gibt gemeinsam mit der zentralen Markt- umi Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- mb, Bonn, folgende Marktvorschau: Butter: An den Verbraucherpreisen dürfte sich während der nächsten Tage nichts ändern. Da aber die Erzeugung der Molke- reien weiter sinkt, die Nachfrage nach Butter gegen Ende der Urlaubssaison zunimmt, wird verstärkt Lagerbutter auf den Markt ge- bracht. Lagerbutter mit der Qualitätsbezeich nung„Molkereibutter“ wird etwa 40 Ppf. je kg weniger kosten als Markenware. Käse; Schnittkäse wird auch dann noch Preiswert zu haben sein, wenn die ver- braucherpreise nach den gerade erfolgten Notizerhöhungen um 3 bis 4 PDpf. je kg an- steigen sollten. Möglich ist ein solcher Preis- anstieg, da die großen Vorräte des Handels aus der Zeit der verbilligten Einfuhr im wesentlichen verkauft sind. Eier: Besonders preiswert werden Klein- eier zu haben sein, deren Anteil am Gesamt- angebot zunimmt. Außergewöhnlich günstige Einkaufsmöglichkeiten bieten am Wochen- ende in den Großstädten Kleineier aus COMMERZ. UND CREDTTr-BANR Aktiengesellschaft Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 3. September 1958 (VWD) Zusammenfassung: An den Aktienma nis dees In- und Auslandes wieder stärker in Er, gezeigte Kaufneigung setzte sich verstärkt fort, rung von Montanwerten auf breiter Front Kurs rkten der Bundesrepublik trat das Anlagebedürf- scheinung, Die schon im Verlauf der Vortagsbörse so daß sich bei lebhafteren Umsätzen unter Fün- besserungen bis zu 3 Punkten ergaben, Nach Erle. digung der ersten Kaufaufträge setzte sich eine allgemeine Beruhigung durch, IG-Farbennachfolge- Sesellschaften und Montane- sowie Bergbauaktien konnten auf einsetzende Gewinnmitnahmen ihre Tageshöchstkurse nicht immer voll behaupten. Elektro- und Versorgungswerte im Rahmen der All- gemeintendenz erhöht. Deutsche Conti Gas und Feldmühle auf Meinungskäufe pis zu 10 Punkten er- höht, Banken ohne wesentliche veränderungen, Kaliaktien teilweise leicht anziehend. An den Ren- tenmärkten hielt das Anlageinteresse nach Pfandbriefen und Länderanleihen an, so daß sich hier erneut Kurssteigerungen bis zu einem Punkt ergaben. Ak tlen 2.9 39. Ak tlen 2. 9. 3.9. Aktlen 2.9. 3. 9. Accu 2 186 185 Mannesmann 164 168 Bergb Neuehoftg 174 174 Adler werke 130 131 Metallges. 4 705 70⁵ Gute Hoffnung 334 330 AEG 5 3 253 253 Rhein-Braunk. 36⁵ 370 Bet Ges Ruhrort 5 278 Aschz eil!!! 25 86 Rhein- Elektr. 1202 20⁴ MA W 2 265½%[Rheins tal! 204 207 SMW 13% 13%“ RV rn 785 28) eh. Hoesch a8: Bemberg J 120 13¹ Salzdetfurth 252è— 255% Hoeschwerke 132 135 Berger Piefbau 250 255 Schering 4322 325% CCC 3³⁴ 330 Schlossquellbrau. J 301 301 5 Buderus 192% 5 Schubert& Salzer] 288 287 en. Rlöcknerw.; Chem albert 203 204 Schwartz Storch.—— Klöckner-Werke 153 150 Conti gummi. 330. Seſlind wolff 131 121 Elen Humb 9. 240 241 Daimler-Benz 70³ 703 Slemens 285 280 Klöckner-Berasd 4s, 44 Degussse„ 350 359%[Sinner 5 237 Stahlw, Südwestt 36%— Bemags[03 200 Südzucker 240 338. Dt Erd!„ 217½ 220[UD 0 274 fen. ver. stahl w.: Dt Linoleum. 383 785 Ver Stahlwerke 1,70 Dt Steinzeug— Wintermnal 298 298 Dt Edelstahlwerk 223 223 Durlacher Hof 2— Zeiß- Ikon 260 258 Dortm. Hörder Eichbaum-Werger 90 00 Zellstoff waldhof 120 129% Hüttenunion 138 141 El Licht& Kraft 173 172 7 Gelsenberg 13⁴ 135 Enzinger Union 200% 460 anten 0 Bochum. Verein 150% 147 Sebr Fahr— Badische Bank 265 27 Gusstanw Witt 355 357 10 Farben Liqu Bayr Hypothek. 310 324 Hamborn. Bergb 113 Ant- Sch). 44 ¼ 2 u Wechsel- Bk Handelsunſon— 314 AF ͤð ðͤ N Semwefebann) 5 Phönix fheinronr 176 178 Casells. 370 7 5 Sommers. Hüttenw Siegerl. 490 190 Farbenf Bayer 25%[52 7/„%%. 5 5 veldmühle VTTVFVCCC% KRuhrst. Rattinsg— 223 Felten& Gum. 20% 2 Bresdner Bangen it: n Sten sudwestt. 230% 241 Goldschmidt 202 204 e. 245 11 Aug-Thyssen-H. 065 107% Gritzner- Kayser 8— F 25 Erin- Bergbau 301% 305 85 300 300 Pfäf: Hvp-Bank 345 32⁵ Grün& Bilfinge! 113 11% Beichsbank- An! 85 90 Indestmentfonds Harp Bergbau. Rhein Hyp Bank 2906 200 Hdbl zement 305% ese Pozug 80 80 Condentre 127.0 28 Hoechster Farben 3027 92 5 Dekafonds 142,50 43,70 Holzmann 5 37 37³ Montan Vachf. Fondak 135,30 125 7 2* 1 Klein, schanzl u.B 91 395 is een Fondis 133,30 154,70 Knorr 8 455 400 178 179 Fonderes 20 22,0 Lahmever 04, 6% ee 1 128% 130% Investa 14,70 144,60 Lanz 1 83 84 W Bochum ö Tel Eleetr(Doll) 12.02 Linde's Eis 315 37% eh. Gun: Unitonds 01,0690 Ludw Walzmubte“„ IHuttenw Obern f 17½½ 7 Juscafonds, 100,40[— 0 M- Werte Israel, die im Kühltransport sehr schnell in das Bundesgebiet geschafft worden sind. Geflügel: Die Verbraucherpreise werden sich nicht ändern. Fleisch: Für Rindfleisch wird die Haus- frau soviel zahlen wie in der letzten Woche. Auch an den Kalbfleischpreisen wird sich in der Regel nichts ändern. Lediglich in Ham- burg, Essen, Frankfurt, Baden-Württemberg und Bayern kann das Pfund um 8 bis 10 Pfg., teurer werden, Das Kälberangebot igt in dieser Jahreszeit klein, Auf Grund der letzten Schlachtschweinenotierungen könnte 1 Pfd. Schweinefleisch in Hamburg und Würzburg 10 Dpf. mehr kosten als vor einer Woche, Im übrigen Bundesgebiet dürfte es keine Preisänderungen geben. Seefisch: Preiswert werden Rotbarsch und frische Heringe angeboten werden. Zu Be- ginn der Heringssaison sind frische Bücklinge eine besondere Spezialität. Kartoffeln: Die Getreideernte läuft aus. Damit hat die Landwirtschaft wesentlich mehr Zeit für die Kartoffelrodungen als bis- her. Das Angebot an Speisekartoffeln wird infolgedessen größer, und bietet zugleich auch eine größere Sortenauswahl. Das Pfund Wird wahrscheinlich 1 PDpf. weniger kosten als in der vorigen Woche. Obst: Das Angebot an Aepfeln, Birnen, Weintrauben, gelbfleischigen Pflrsischen und Zwetschgen nimmt zu. Die Hausfrauen wer- den diese Obstarten billiger kaufen können als in der vorigen Woche, Zitronen und Bananen bleiben preiswert, Gemüse: Tomaten, alle Arten von Gurken und Bohnen werden in großen Mengen zur Verfügung stehen. Aber auch Weißkohl, Rot- kohl, Wirsing, Kohlrabi, Möhren und Sellerie wird es in voll ausreichenden Mengen ge- ben, Alle vorgenennten Gemüsearten werden preiswert zu haben sein. Zwiebeln fallen reichlich an., Die Preise könnten unter Um- ständen noch etwas sinken. Für Kopfsalat, Endivien und Blumenkohl wird man in der Regel soviel zahlen wie bisher. Marktberichte Vom 3. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Pfirsiche A 3063; Mirabellen 30-46 Spb tzwetschgen B 20-24; Wangenheimer B 12-14. Kuskafi 911; Bühler B 912; Apfel sonstige 10. Apfel E 111g; Geheimrat Oldenburg Ausfall bla, B 1620; Jaens Grieve A 1827, B 1216; Williams Christ A 36-43, B 1725; Gellerts Butterbirne 10 bis 25; Kongreß B 1016; Doppelte Philipps B 11 bis 15; Tomaten 40-50 mm 4 B 1318, 3060 mm . 2123, B 1921; Stangenbohnen A 1828, B 11 bis 16; Wollbohnen 1722 Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfunr und Absatz normal. Es erzielten Je ½%½ kg; Bühler Zwetschgen nur noch Ausfall are am Markt 79; Wangenheimer 713; Haus. zwetschgen A 1824, B 12—17, C ab 10; Brombeeren 30315 Pfirsiche A 46-70, B 2546, C ab 15; Xptel kein Interesse; Birnen Gellerts Butterbirne B 1 bis 24, C 1116, Ausfall ab g: Doppelte Philipps Birne B 13.20; Wiener Kongreß B 13-17 Amanlis Butterbirne B 1012; Beukerts Butterbirne B 15 bis 17; Williams Christ B 16-25; Gute Graue B 12 955 35 Gurken 4-13; Tomaten A 2021, B 14-15, NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 234, 2325725 DIL Blei in Kabeln 90—39 051 Aluminium für Leitzweckhte 232235 DP Westdeutscher Zinnpreis 967805 Df Megging; 13 66 190197 Dl Messing: V8 63 216224 PN. JJ ³˙ A 1 eee ir „ 2 222„ 75 .. , alten kür den irtig im men, igt betragen Bundes. 3. Sep. ie Mel. der Mit. Sei bis. Was aut s Parla- deshalb Vorjahr weisen Unser meldet jet mach H. un. en Wird, H. ver- hrung. rauf zu- H. nied- Se igung nehr als nter. se vom eleitung ferenz ung— unt aus hen, 80. verleiht ernatio- Frank- rn Bul- Iowakel stellen. Dakistan nuf dem treten. ell ein- rk, Ir. terreich ankfurt in den ständen r Nah- len Zu- andels- it einen der im r Han- larkt- 1 mell in a sing. werden Haus- Woche. sich in Ham- emberg bis 10 bot ist nd der Könnte g und r einer irkte es sch und Zu Be- icklinge ift aus. sentlich als bis- n wird ch auch Pfund kosten Birnen, en und n Wer- können n und Zurken en ge- werden fallen r Um- pfsalat, in der gmarkt lend. Es 1 30—45 3 1214, ge 10. 311 612, Williams birne 1 ps B 11 o mm 4 25, B 1 ct erzielten Ausfall ; Haus- nbeeren 5; Aptel ne B 1 Philipps Amanlis ne B 13 ue B 12 3 14-1, 7.25 Dv 89 DRU eee eee, Nr. 203/ Donnerstag, 4. September 1958 MORGEN Seite 13 l, Ae, eie daa. sure See pl AHNNEN Telefon 2 31 23 AM HAMBRR 8 17 5 5 1 13.30, 16, 18.30, 21 Uhr Nadja Tiller, Peter van Eyck O. W. Fischer, Marianne Koch . u. nichts als die wahrheit(12) Telefon 2 33 33 „Das Mädchen Rosemarie“(18) Tel. 2 02 02 12.45, Auer 5 URWERSU 15.30, 18.00, 20.30 Gerh. Riedmann, Rudolf Schock 15.15, 18.00, 20.45 Uhr Anna Magnani Anth. Quinn „WILD IST DER WIND“(16) Prädik.:„Besonders wertvoll“„DER CZZARDAS-KUNIG“(12) T. 20233 2. Wo.! Schaus und 1545, 1 1 45, 230 DiE KATAERI 12. 4e. 16.48, 20 30 Tony Curtis— Sidney Poitier „FLUCHT IN KETTEN“(12) Tel. 2 04 44 2. Woche! Scala 13.45. 16, 18.15, 20.30 Uhr Heinz Rühmann— Gert Fröbe „Es geschah am hellichten Tag“ Prädikat:„wertvoll“(12) II J I, 6 Tel. 2 50 76 Breite Straße Siehe Großanzeige! Frauengefängnis do) Telefon 2 55 55 DiE KunnEl. 1730, 46 30, 1.45, 21 TROMBA(40) Jugend-Filmstunden tägl. 10.15: Heute:„TUMAK, der Herr des Urwaldes“(12) Fr./ Sa.„Der schwarze Prinz“(12) Capo Meßgpl. Ruf 5 1198 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Clark Gable Burt Lancaster „TODLICHE TIEFEN=(12) (52 Freigegeben ab. Jahren RUTH TEUWERIK HANNES MESSE MER nach dem bekannten REVUE-- 1 0 7 8 Bericht von Herbert Reine cker e. mit 2 85 Günter Pfitzmann. Viktor Staal- Hans Quest Paul Bösiger- Walter Ladengast- Willi Rose- Ch. Regnier 2 aiga · das Dorf, das Millionen æum Schicksal wurde 2 7 . 2, Ein Film von Wolfgang Liebeneiner RUTH LEUWERIRK in der Rolle, die sie am liebsten übernommen hat. 0 5 - anerkannt und empfohlen vom Verband der Heimkehrer N morgen Feitag! 5 Wiedersehen mit großen Filmerfolgen: HEINZ RUHMANN's unvergeßlicher Lachschlager! Lichtspielhaus HU Mittelstraße 41 Telefon 5 11 88 Chatte s Janie. 1 Nur heute Beginn: 18.15, 20.30 Uhr , I FIFI 15.30, 17.50 und Der Nönig der Hochstapler puRK-Thealer Lindenhof OLVIIp 20.10 Uhr(16) Do, u. Freitag 18.30 u. 21 Uhr EIA kAf k F AU eAR TE NSTRASsE 8 85 TELEFON 43310 zeigt nochmals den großen Erfolg 6. Wiederholung GRACE KELLT Prädikat:„wertvoll“ Großer Preis u. Oscar 1954 Nur heute 15.30, 18.00, 20.30 Freigeg. ab 16 J.) Sonntag, den 7. September 1958 Fahrt zum Winzerfest ingen und Nüidesheim Teilnahme am Bingenler Winzerfest, mehrere Festzelte mit stimmungsvollen Veranstaltungen, Tanz. Weitere Vorschläge für Bingen: Besichtigung der Stadt, Aufstieg zur Burg Klopp durch die prächtigen Steingärten, sehenswertes Museum, Spaziergang zum Rochusberg. Für Rüdesheim: Winzerfest mit feierlicher Proklama- tion der Weinkönigin und deren Gefolge, verschiedene Darbietungen. Bummel durch die Drosselgasse, Fahrt mit der Kabinen-Seilbahn oder Spaziergang zum Nie- derwalddenkmal. Ab Bingen oder Rüdesheim Dampfer- fahrten auf dem Rhein nach eigener Wahl. Fahrplan: Mannheim Hbf. ab 7.54 Uhr 1 hm.-Waldhortr ab 3/06 Unr Dingen an der Ibr FGhrkatten nur bel allen Fahfkortenqusgaben der ö Bundesbahn u bei den DER- Reisebüros N l, 1 v. O 7. 11 an 21.38 Uhr an 21.28 Uhr ab 19.48 Uhr 545 Fahrpreis: 8,20 DM Hecke Kurt Mädchen ohne Papiere in den Gefahrenzonen der Garnison N , nere Btl. Szense KäAkrsch. cr ve, 1oostu IJ Heinz SCHORLEM MER. Rick PAS SE. Andele GRAN T b Heute 14.00 16.00 18.10 20.20 Freigeg. 5 ab 18 J. 10, 11.50 u. 22.30— S0. 14 TILRONE POWER d 30 Aug.- 7. Sept. 1958 Täglich Großbetrieb auf dem Festplatz om Rhein u. in den Festzelten Eintritt u. 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Die Angebotseröffnung findet am Dienstag, 16. Sept. 1958, um 11.30 Uhr statt. Angebote können zum Preis von 3,.— DM beim Straßenbauamt Heidelberg, Treitschkestraße 4, ab 8. Sept. 1938 abgeholt werden. Aufgebot Frau Hildegard Anna Bonnkirch geb. Schmidt, wohnhaft in Rodach bei coburg, Coburger Straße 18, hat beantragt, ihren Ehemann, Helmut Bonnkirch, von Beruf Elektromonteur, geboren am 10. Dezember 1919 in Mannheim, zuletzt wohnhaft Mannheim, U 1, 13, vermigt als Zivilperson seit November 1945, für tot zu erklären. Es ergeht hiermit die Aufforderung: a) an den verschollenen, sich spätestens bis zum 10. November 1958 beim Amtsgericht— Abt. FG 1— Mannheim zu melden, b) an alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, dem Gericht bis zu dem genannten Zeitpunkt Anzeige zu machen. 5 Amtsgericht Mannheim. Beschluß Der am 30. Mai 1917 in Mannheim- Sandhofen geborene und zuletzt in Mannheim- Sandhofen, Ausgasse 36 wohnhaft gewesene AIlfT Sed Fenz el, Landwirt, vermißt als Angehöriger der milit. Einheit Feld- post Nummer 16 204 Stabshp. Gr. Rgt. 226, Obergefreiter wird hiermit gemäß Art. 2 f 1 des Gesetzes zur Aenderung von Vorschriften des Verschollenheitsrechts vom 15. 1. 1951(BGBI. 18. 59 ff) für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. 12. 1945, 24 Uhr, festgestellt.(Art. 2 5 2 Abs. 3 des gen. Gesetzes) Gerichtskosten werden nicht erhoben. (Art. 2/6 des gen. Gesetzes.) Mannheim, den 22. August 1958. Amtsgericht Mannheim— FG 1— EIN Sfückc nE DitFSER ScChokOlAUE a VERGOTLOET IHRE STIMMUN GI Weltmorke, Bensdorp“ zum Sonderpreis! Original holſändische e BENSDORP- Mannheim, R 1. 2-3 r 8 SchokelAbk Sehr feine Vollmilch und Holbbitter 100--Tafel 2 e e e ee . e e e 2 2 2 2 2 2 2 W Seite 14 MOQRGER Donnerstag, 4. September 1958/ Nr. 203 Der Sieger/ von Erich Junge erwartet, als er uns jetzt herausfordernd der Reihe nach an- blickte, daß wir über seine Niederlage in lauten Jubel ausbrechen würden?— Aber Wir taten ihm den Gefallen nicht; wir hat- ten uns alle gut in der Gewalt, denn es war gefährlich, ihn zu reizen. Wir mochten ihn nicht, diesen Kraftprotz, der, wenn er einmal den Mund aufmachte, Was höchst selten geschah, von nichts an- derem sprach als von seinen Kräften, vom Expanderziehen, Gewichtheben, Ringen und Boxen. Diese Niederlage hatte er verdient, und es gab wohl keinen unter uns, der sie ihm nicht von Herzen gönnte. Es herrschte eine Art Spannung, die jeder spürte, und die doch jeder zu ignorieren ver- suchte, und von der man nicht wußte, wie Sie sich lösen würde; aber es war klar, dag dies hier nur der Anfang War, dazu kannten Wir ihn zu genau. Wir hatten vor allem etwas Angst um Bert, der so unbeschwert Slücklich war, weil er den Fünfkampf ge- Wonnen hatte und an nichts anderes mehr denken konnte. Erst als Dr. Brenner vom unteren Ende des Platzes heraufkam(er hatte sich von dem letzten, entscheidenden Wurf Berts per- sönlich überzeugt), wirkten alle ein bißchen gelöster. „Großartig“, sagte er,„Riedel, das haben Sie großartig gemacht“, und er schüttelte Bert die Hand. Und dann gingen wir alle hin und schüt- telten ihm die Hand, klopften ihm auf die Schulter und sagten„prima“ oder„fabel- haft hast du das hingekriegt, alter Junge“, Wie man das so sagt mit siebzehn, achtzehn. „Dannwitz“, sagte Dr. Brenner,„gehen Sie hin und gratulieren Sie ihm!“ Dannwitz blieb stehen und rührte sich nicht, den kräf- tigen, muskulösen Oberkörper nach vorn geneigt, mit unruhig hin und her pendelnden Armen stand er da und rührte sich nicht, tat keinen Schritt, und als Bert von sich aus auf ihn zuging, drehte er sich um, zeigte sein breites Kreuz und zog sich umständlich die Trainingsjacke über den Kopf. Vielleicht hatte der Lehrer es nicht be- merkt; er tat jedenfalls so, zog den Notiz- block hervor und rechnete die Punkte noch einmal zusammen. Außerdem hatte er es eilig, er mußte die Siegerurkunden aus- Schreiben, denn heute abend war Schulfest, und da sollten sie verteilt werden. Wir hatten geduscht, fühlten uns erfrischt und dachten im Augenblick an nichts ande- res mehr, als an den kommenden Abend. Wir gingen über den sonnenbeschienenen Platz, hatten die Trainingsblusen über dem Arm, und Bert ging in der Mitte, zwischen Bruno und mir. „Wie hast du das nur gemacht?“ fragte Bruno. „Es war Technik“, sagte Bert, ich habe viel geübt, und vor allem habe ich mir ge- nau angesehen, wie es die Diskus- und Speerwerfer machen. Jeder von euch kann das ebensogut.“ „Na, nab, sagte Brunc,„und Dannwitz, Hast du den gesehen?“ „Er ist viel stärker als ich“, sagte Bert, „aber er macht es eben nur mit der rohen Kraft, wenn der noch die richtige Technik beherrschte, wäre er nicht zu schlagen.“ Die Straßen waren kühl und mittagsleer, aber wir gingen am Rande der Stadt entlang zum Fluß hinunter, den Weg, der von Bü- schen und einem hüfthohen Zaun umsäumt war und über den Ameisen und blitzende kleine Käfer liefen. Wir hatten es gar nicht bemerkt, daß er uns gefolgt war, denn wir sprachen über den Abend und über das Fest und über das Mädchen, das jeder von uns eingeladen hatte. Mit einemmal war er plötzlich da. Sein Schatten lag breit und gefährlich vor un- seren Füßen. Wir standen wie auf Kom- mando still. Sein Atem ging keuchend, und wir froren, als wir ihm ins Gesicht sahen. Der Weg lief hier in eine Wiese hinein, durch die ein kleines Gewässer plätschernd hinunterglitt. Eine Ziege lag in der Wiese, Starr, wie ein weißer Fleck. Bert hatte gerade gesagt:„Sie hat mir versprochen, daß sie kommt.“ Dannwitz Adamsapfel ging auf und nie- der; sein Gesicht war schweißnaß, und die Haare hingen ihm wie Fransen in die Stirn. „Ihr seid doch drei“, sagte er kaum hör- bar,„kommt, ihr seid doch drei.“ Niemand antwortete. Vielleicht hatte er Nach einer Weile sagte Bert:„Geht nach Hause, ich will nicht, daß ihr da hinein- gezogen werdet.“ Er schob uns zur Seite und stellte sich mit hängenden Armen hin. „Nun fang an“, sagte er flüsternd,„ich Wehre mich nicht einmal, ich weiß, daß es keinen Zweck hat, mich zu wehren, also, kang an Die Glocken der Michaeliskirche läuteten plötzlich über den Mittag hin. Die Ziege erhob sich träge und kam langsam an den Weg heran. Dannwitz stand da, mit ge- ballten Fäusten und einem flackernden Licht in den Augen, das aber langsam erlosch. Sein Unterkiefer flel herab, was seinem Ge- sicht einen werkwürdig hilflosen Ausdruck verlieh, seine breiten Schultern sackten zu- sammen, die Fäuste lösten sich, und wahr- haftig, er weinte. Wir sahen es fassungslos. Und dann, so plötzlich, wie er gekommen War, drehte er sich auf dem Absatz herum und trabte davon mit schwankenden Schrit- ten, wie ein großer, verwundeter Bär. * „Er hat geweint“, sagte ich zu Hause bei Tisch.„Nie hätten wir so etwas für mög- lich gehalten.“ „Seit wann ist er bei euch?“ fragte mein Vater. „Ich glaube, seit anderthalb Jahren, aber Wir mochten ihn nicht, von Anfang an moch- ten wir ihn nicht, ganz besonders nicht, als er anfing, seine Kräfte auszuspielen.“ „Womit hätte er euch sonst imponieren sollen?“ „Imponieren?“ „Na ja, was sonst“, sagte mein Vater.„Ihr seid doch eine Clique, nicht Wahr, ihr kennt euch seit zehn und mehr Jahren. Er kam dazu, ein Fremder, einer, der neu war, ist es nicht so?“ 5 Ich schwieg. * Der Abend war mild und weich. Sie hat- ten bunte Lampions aufgehängt, die Musi- ker waren schon da, und ich freute mich auf jeden und auf alles. Und da sah ich ihn stehen, er stand unter den Buchen, nicht vom Licht des Festplatzes getroffen, er stand da, Wesenlos, wie ein Schatten, und ich erkannte nur die Kontu- ren seines Gesichtes. Ich ging schweigend an ihm vorbei, aber mein Herz schlug mir Kar] Rödel: Maler opd Modell Im Bibliographicum der Heidelberger Kunsthand- lung Tenner ist zur Zeit eine Ausstellung„Mo- derne Graphik“ zu sehen, in deer neben Blättern von Poliakof, Zao-Wou- Ki, Braque, Matisse, Picasso, Lurcat, Clavé, Marini, Ernst, Kandinsky, Bau- meister und Winter auch Arbeiten des in Mannheim wirkenden Malers und Graphikers Karl Rödel gezeigt werden. im Halse. Hatte ich etwa Angst? Nein, Angst Wär es nicht, was mir die Kehle schnürte. Bert rief mich an:„Die Mädchen sind da, sagte er. Die anderen kamen hinzu, der Kreis war geschlossen. Ich blickte verstoh- len zu den dunklen Buchen hin. Ich ging fort und setzte mich an einen Tisch, über dem ein roter Mond baumelte. Ich stieß den Mond mit den Fingern an, und er schaukelte hin und her. „Was ist?“ fragte Bert, und er setzte sich neben mich. Ich zuckte mit den Schultern.„Er steht da“, sagte ich nach einer Weile und wies mit dem Kopf in die Richtung der Buchen. „Du kannst seinen Schatten sehen, mehr nicht, er steht da, als ob er nicht zu uns gehört.“ Wir schwiegen beide. Der Mond über uns schwang hin und her. »Ich würde es versuchen“, sagte ich dann, „aber ich kann es nicht, deinetwegen.“ „Was soll ich tun?“ „Hör zu, Bert, wir haben ihm niemals eine Chance gegeben, niemals, ich glaube, das ist es!“ „Gut“, sagte Bert und stand auf. „Falls du es vergessen haben solltest!“ rief ich ihm nach,„er heißt Werner!“ Ich weiß nicht, was sie miteinander ge- sprochen haben, ich will es auch nicht wis- sen. Aber sie kamen zusammen zwischen den Bäumen hervor, lässig gingen sie neben- einander, als sei es schon immer so gewe- sen, und ich dachte: wer von ihnen hat nun eigentlich heute gewonnen? Der Mond über mir stand still. Ich gab ihm noch einen kräftigen Schubs. Als wir zu dritt den Festplatz erreichten, begann die Musik zu spielen. Der neue Burgtheqter-Direktor Zur Berufung Im September 1959 wird— wie schon kurz gemeldet— Ernst Häussermann als Nachfolger Adolf Rotts die Direktion des Wiener Burgtheaters übernehmen. Das „Theater in der Josefstadt“, das er bis zur Stunde leitet, soll dann von dem bisherigen Verwaltungsdirektor Stoß gemeinsam mit Heinrich Schnitzler, dem Sohn des Dichters und einem der begabtesten Regisseure Wiens, verwaltet werden. So mancher waschechte Wiener, der un- geachtet der Nah- und Fernostkrisen und der Atomkonferenzen noch immer im Burg- theater das Zentrum seiner Welt sieht, mag sich vielleicht eine profiliertere Persönlich- keit als kommenden Burgtheater-Direktor gewünscht haben. Die einen hofften, daß man auf diesen Posten einen genialen Re- Sisseur berufen würde, etwa Gustaf Gründ- Sens, der ja gerade erst auf österreichischem Boden den faszinierendsten Festspielbeitrag in Salzburg mit seiner Inszenierung von Verdis„Don Carlos“ geboten hat. Andere wieder erwarteten eine geistige Auffrischung des Spielplans und hätten wohl gern auf dem Direktionssessel des Burgtheaters den in Stuttgart wirkenden Kritiker Siegfried Melchinger gesehen, der wesentliche Bücher über das Theater unserer Zeit geschrieben hat und überdies aus seiner Wiener Kriti- kertätigkeit noch bestens in Erinnerung ist. Von dem Dutzend anderer Namen, die aus dieser oder jener Erwägung mit mehr oder minder großem Feuereifer in diesem Zu- sammenhang verfochten wurden, ganz zu schweigen. Dennoch muß gesagt werden, daß die Wahl Häussermanns eine ganz österreichi- sche Lösung bedeutet. Das Burgtheater ist zwar nicht, wie der verstorbene Burgschau- spieler Raoul Aslan anläßlich seiner Zeu- Ernst Hävssermonns quf Wiens wichtigsten Theqterposten genaussage in der Ohrfeigenaffäre Käthe Dorsch-Hans Weigel formulierte, eine In- stitution an Ehrwürdigkeit nur der Univer- sität oder der Stephanskirche vergleichbar; aber das Haus hat mit diesen beiden Insti- tutionen eines gemein; es wird von weiten Kreisen der Bevölkerung als unantastbar empfunden. Farbige, neuerungssüchtige Per- sönlichkeiten, die manches umkrempeln wollten, mußten fast stets enttäuscht und verbittert diesen heiß erstrebten Posten aufgeben. Burgtheaterdirektoren kommen und gehen, ja auch die Staatsverfassung ändert sich, aber das Ensemble und das Gesamtgepräge des Hauses bleiben im we- sentlichen das gleiche. Daran ist nicht zu rütteln, und so ist der„gute“ Burgtheater- direktor wohl der, der sich am besten ein- zufügen versteht, dessen persönlicher Ehr- geiz möglichst wenig in Erscheinung tritt, und der doch eine Person von Niveau und Geschmack ist und mit den Usancen des Hauses, mit der schwierigen Bürokratie, bestens vertraut. Und in diesem Sinne bringt der neue Direktor schon bemerkenswerte Fähigkeiten mit und ist eines ansehnlichen künstlerischen Kredits gewiß. Ernst Häussermann ist jung Gahrgang 1916), ein seltenes Aktivum auf diesem Posten. Er ist Oesterreicher, Sohn eines Burgtheaterschauspielers und selbst als Schauspieler an dieser Bühne aufgewachsen. Er verbrachte die Kriegsjahre in den Ver- einigten Staaten, besitzt also eine Kenntnis und Weltaufgeschlossenheit, die den nur mit dem deutschsprachigen Theater vertrauten Intendanten fehlt. Und er leitet seit 1953 das„Theater in der Josefstadt“ gewiß nicht als Wiens interessanteste Bühne vom Reper- toire her(das Volkstheater hat den weit mar- kanteren Spielplan), aber eben als überaus Kultiviertes Ensembletheater, also in ge- wissem Sinne in der Tradition Reinhardts, mit dem er ja auch in Amerika zusammen- arbeitete. Die Durchsetzung neuer Stücke, neuer Schauspieler, ein wagemutiges Ein- treten für eine Richtung, Vorliebe für ein bestimmtes Genre oder bestimmte Darstel- ler typen waren allerdings nicht zu bemerken. Dies ist aber genau das, was von einem Burgtheaterdirektor erwartet wird. Dazu kommen eine gewandte Verhandlungstaktik und ein konziliantes Wesen. Ernst Häusser- mann versteht es, sich im Sinne der Koali- tionspolitik mit beiden Parteien gut zu stel- len, hat sich aber dabei stets kompromißlos gegen alle völkischen Bestrebungen gezeigt. Ein junger Oesterreicher also, mit der Bühne, deren Leitung er übernimmt, von Kindesbeinen an vertraut, ohne Regieehr- geiz, der so viele Direktoren von ihren eigentlichen Aufgaben ablenkt, aber gewiß der Mann, die Interessen des Hauses mit Geschmack und Takt zu vertreten. Um- stürzlerische Neuerungen werden von ihm kaum kommen, sind aber eben zu allen Zei- ten am Burgtheater auch nicht am Platz ge- wesen. Elisabeth Freundlich Der Mannheimer Bachchor will im Winter- halbjahr 1958/59 folgende Werke aufführen: von Mozart die Große Messe in c-Moll, von Bach das Magnificat und das Weihnachts- oratorium sowie die Matthäus-Passion, von Händel(zum 200. Todestag des Komponisten) den Psalm 112 und das Dettinger Tedeum. Unter der Leitung von Dr. Oskar Deffner spielt dabei das Pfalzorchester; als Solisten wurden gewonnen: Eva Bornemann, Ursula Buckel, Margarete Conrad, Ingeborg Reichelt, Annelotte Sieber, Herard Wehrung, Willy Bla- cher, Franz Fehringer, Johannes Feyerabend, Kurt Hessenberg, Egon Hoß, Claus Ocker und Hermann Werdermann. P Aus dem Rhein- Neckar. Rquꝝ kine Kunstausstellung in Karisrühe Unter Mitwirkung des Kunstsalons Lore Dauer— der mit einer ahnlichen Kollektion auch schon in Eberbach gastierte— präsentiert der Badische Kung. Mannheimer verein Karlsruhe in diesen Wochen(bis 21. September) eine Ausstellung„Künstler aus dem Rhein-Neckar-Raum“. Hier Sind Maler und Graphiker vor allem aus dem Gebiet von Heidelberg und Mannheim Z. sammengefaßt, ohne daß diese Auswahl verbindlich für dieses Gebiet sein sollte. Sle ist aber farbig bewegt. Die gegenständlich gebundenen Maler überwiegen dabei. Von Will Sohl sieht man großformatige farbig leuchtende, kompositionell sicher ge. baute Aquarelle. einem Schüler von Sohl und Fuhr, sind Von Uwe Wenk-Wol eine gröbere Anzahl von Arbeiten Ausgestellt. Auch er zeigt dabei großformatige Aqus- relle, Fuhrs das strukturelle Element noch stärker bei denen jedoch in der Nachfolge entwickelt ist. Hier ist eine junge Kraft am Werke, die ein Bild sehr wohl zu bauen ver. mag und bei der auch die Farbe zu ihrem Recht kommt. Bei den Oelbildern Setzt Wenk- Wolff die Form manchmal sehr ins Dünne und Stakige um, doch gelangt er im. mer wieder zu farbig aparten Klängen Wie in dem„Gelben Akt“ vor dem weißen Tuch und der dunkelblau schimmernden Land. schaft. Walter Stallwitz präsentiert farbig sehr frische, blühende Aquarelle aus Süd- frankreich, während in seinen Oelbildern eine andere, eine stumpfere, dann auch wie. der, um zu charakterisieren wie in einem Porträt, zu schärferen Farben greifende Skala durchkommt. Von Walter Gillich sieht man sehr sachliche, oft aus der Nahsicht ge- malte Bilder wie die„Bücher“ und„Zwei Tische mit Pflanzen“ in einer spröden Tech. nik, bei der das graphische Element sehr wichtig ist. Er. kommt aber auch zu farbig kräftigen Wirkungen wie traube auf Violett“. Fritz Schnitzer zeigt farbig kräftig leuch.- tende, auch gut gebaute Oelmalerei auf Pa- pier und aparte südliche Aquarelle. Von den Oelbildern Bruno Krölls wirkt das„Südfran. 2z68ische Café“ am geschlossensten. Außerdem stellt Kröll farbig reizvolle Zeichnungen von Mannheim und Toledo aus. Um die graufarbigen Bilder von Bernd Pund steht die Einsamkeit und die Verlorenheit des Wattenmeeres. Peter Stephan arbeitet in Mischtechnik; stärker in seiner Farbigkeit als die Blätter von Sylt ist die Arbeit„Nach der Vorstellung“. Senta Geissler-Rohrbach geht in ihren dynamisch bewegten Bildern von impressionistischer Technik aus. Leo Gre. Wenig verfremdet seine Vogelwesen surrea- listisch. Gerd Grimm zeichnet mit leichtem, Skizzierendem Strich. in der„Wein. Walter Koch schließlich bietet eine sta abstrahierende Brückenlandschaft und for- mal entsprechende, farbig kultivierte Glas- drucke dar. Lothar Grisebach entwickelt seine ungegenständlichen Kompositionen Kraftvoll aus der Farbe, stößt aber dabei auch zu einem klaren Strukturgefüge vor. Diese Klarheit fehlt noch den in Mischtech⸗ nik entwickelten Kompositionen von Fred Anselm. H. D. Koltur-Chronik Der Tenor Jan Kiepura kehrt in dieser Woche zum ersten Male nach 19jähriger Ab- Wesenheit in seine Heimat Polen zurück, um dort 15 Konzerte zu geben und einen Film zu drehen. Die 13. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik des Kranichsteiner Musikinstitutes (Kranichstein) haben auf Schloß Heiligenberg in Jugenheim an der Bergstraße begonnen. An den Ferienkursen nehmen über 250 Musikstu- denten aus 21 Nationen teil. Die Deutschlandhalle am Berliner Funkturm wird zur Zeit in ein riesiges Operettentheater verwandelt. Hier soll vom 20. September an „Die Fledermaus“ von Johann Strauß mit e mem Aufgebot von 250 Mitwirkenden aufge- führt und damit den Berliner Festwochen ein heiterer Anstrich gegeben werden. Der Innen- raum der Deutschlandhalle wird 4700 Quadrat- meter Bühnenfläche bieten und in einen Natur- garten mit grünen Rasenflächen, leuchtenden Blumenbeeten, spiegelnden Gewässern und lauschigen Lauben verwandelt werden, in denen sich lebende Tiere bewegen sollen. 5 Die Stadt Rotterdam hat für das dortige Museum Boymans die berühmte Sammlung des verstorbenen niederländischen Industriellen und Kunstsammlers van Beuningen für einen Betrag von 18 Millionen Gulden(rund 20 Mil- lionen Mark) angekauft. Die Sammlung van Beuningens gehört zu den größten und wert⸗ vollsten in Europa. SYVLVIA GRO TH: . ui mill Das unglaubliche ſagebuch des Mädchens pony Copytighi by Franz Schneekluth Vetlag, Datmstadt 26. Fortsetzung „Sie wird morgen nicht kommen wollen.“ „Na, wenn sie nicht will, dann laß sie in Frieden. Aber besser wäre es, sie kommt. Wir werden das schon deichseln.“ Gegen Ende der Kaffeestunde gibt es noch ein Durcheinander. Ganz überraschend kom- men Burgls Eltern, Sie hatten geschrieben, sie wüßten es noch nicht bestimmt. Aber jetzt fahren sie in einem dicken Wagen vor, Burgl stürzt hinaus, und es gibt ein großes Hallo. Sie haben eine Wurstfabrik irgendwo. Und so sehen sie auch aus, rundlich und ver- gnügt alle beide, jetzt sieht man, woher Burgl ihre Figur hat. Noch einmal geht eine große Begrüßerei los. Franz muß abermals antreten. Burgl strahlt. Sie singt doch mor- gen, das habe ich ganz vergessen, zu erzäh- len. Sie ist gewissermaßen unsere Sängerin. Fräulein Bayer findet, daß sie eine gute Stimme hat. Ich finde es nicht. Sie quetscht die Töne immer so, und ansehen darf man sie überhaupt nicht dabei, sonst kriegt man einen Lachkrampf. Immerhin steht sie mor- gen mit zwei Schubert-Liedern auf dem Pro- gramm. Die Bayer hat es mühevoll und end- los mit ihr einstudiert. Und da müssen ihre aten Herrschaften natürlich dabei sein. Nach dem Kaffee schleppen wir Margits Mutter in den Park. Sie muß doch abgelenkt Werden. Wir müssen ihr alles zeigen, sagen wir. Schließlich landen wir beim„See der Lilofee“, sitzen eine Weile auf der Bank, be- ziehungsweise im Gras, denn alle haben wir nicht Platz. Margits Mutti scheint jetzt wie- der ganz gefaßt, sie redet mit uns, als ob nichts wäre. Aber sie täuscht uns nicht. Sie sieht nicht mehr so hübsch und jung aus, wie vorher. Keiner würde die beiden noch für Schwestern halten. Sie hat jetzt zwei Falten zwischen Nase und Mund, und ihre Augen blicken unglücklich. Sie tut uns sehr leid. Wie wir zum Haus zurückkommen, steuert Kellermann auf uns zu. Er wird vorgestellt, und natürlich fängt er gleich an von dem Stück zu reden und wie gut Margit ihre Sache macht. „Ich bin schon sehr gespannt auf die Auf- führung“, sagt Margits Mutti lächelnd. Also wird sie doch wohl morgen kommen. Keller- man verbeugt sich zum Abschied tief, mit roten Ohren. Margit lächelt ihn schüchtern an. Dann bringen wir Mutter und Tochter zum Tor. Sie gehen jetzt hinunter nach Starnberg, und Margit wird dort mit ihrer Mutter zu Abend essen. Schweigend und sehr nachdenklich kehren wir anderen zurück. Feli hatte ich schon vor- hin nach dem Kaffee bearbéitet. Blöd wie sie ist, hat sie sich natürlich keinen Vers darauf machen können. „Sie schienen sich zu kennen, nicht?“ fragte sie. „Es scheint so. Aber das braucht niemand zu wissen.“ „Warum nicht?“ „Eben nicht. Und wenn du die Klappe nicht hältst, weißt du, was dir passiert.“ Am Abend erfahren wir dann von Mar- git, daß unsere Vermutung richtig ist. Valeska ist die Frau, deretwegen Margits Vater sie verlassen hat. 5 „Mutti hat sie damals einmal gesprochen, Sagt Margit mit zitternden Lippen,„und sie soll sich abscheulich benommen haben. Mein Vater muß ganz verrückt nach ihr gewesen Sein.“ „Aber anscheinend hat er sie doch nicht geheiratet.“ „Nein. Valeska hat ihn dann wieder sit- zeligelassen. Wegen eines anderen., Sie muß sehr viel mit Männern. ich meine, sie hat wohl immer wieder“ „Sie ist ein Miststück“, sagt Ina.„Eine Abenteuerin. Möchte bloß wissen, wie die jetzt hier gelandet ist.“ „Und warum ist dein Vater dann nicht zu euch zurückgekommen?“ fragte ich da „Nein“, sagt Margit und macht jetzt auch einen ganz schmalen Mund.„Nein. Das geht wohl nicht. Möchtet ihr einen Mann wieder- haben, nachdem nachdem Wir schütteln übereinstimmend den Kopf. Obwohl. Ich überlege. Warum eigentlich nicht? Wenn Margits Mutter ihn doch noch liebt? Und Margit ist ja auch da. Könnte man dann nicht vergessen und ver- zeihen? Natürlich, wenn er sich nicht zu ge- mein benommen hat. Aber das kann ich Margit nicht fragen. Und so genau wird sie es wohl auch nicht wissen. „Und wo ist er jetzt?“ ü 8 „Er ging nach Südamerika. Er ist doch Ingenieur und hat da wohl eine Stellung ge- funden. Es soll ihn tief getroffen haben, daß Valeska ihn verließ.“ „Na, das war nur die gerechte Strafe. Da hat er gleich mal gesehen, wie das tut. Und habt ihr nie wieder von ihm gehört?“ a „Am Anfang mal. Jetzt lang nicht mehr.“ Hm. Schade, daß ich das nicht früher ge- wut habe. Herr Jorgen fährt ja auch nach Südamerika. Ich hätte ihn beauftragen kön- nen, mal nach Margits Vater zu sehen und sich zu erkundigen, was das für ein Kerl ge- worden ist. Vielleicht ist er heute vernünfti- ger und man könnte ihm erlauben, zurück- zukommen. Wäre doch eigentlich für alle Teile das beste. Freilich, ob Jorgen ihn ge- funden hätte? Südamerika soll ja ziemlich groß sein. 0 „Wo denn in Südarqerika?“ frage ich. „Wo?“ „Na ja, wo. Südamerika hat doch viele Staaten.“ „Venezuela, glaube ich“, sagt Margit. Ob ich mal eben schnell zu Jorgen runter- sause? Aber es ist schon gleich zehn. Und er wird ja mit seiner Reise zu tun haben. Und das Frauenzimmer wird auch bei ihm sein. Vielleicht klappt es morgen. Das Fest muß ich teilen, weil allerhand passierte. Geteilt kann jch es besser über- sehen. Erste Sorge: Ist das Wetter schön? Ja- Wohl, es ist. Früh ist es ein bißchen diesig, aber das ist ja nur ein gutes Zeichen, und wirklich: bis mittags strahlt die Sonne vom blauesten Himmel, den man sich denken 8 kann. Wir haben natürlich alle schrecklich viel zu tun und sind sehr aufgeregt und munter. Das heißt alle nicht. Margit macht den ganzen Tag ein trübes Gesicht. „Mensch, nimm dich doch zusammen“ sage ich.„Du mußt deine Mutti aufheitern. Es wird sowieso nicht einfach für sie sein, Wenn sie heute heraufkommt.“ „Sie wäre am liebsten nicht gekommen“ „Kann ich verstehen. Aber wenn sie nun mal kommt, müssen wir tun, als wenn nichts wäre. Du auch.“ Margit vertraut mir an, daß sie nach den Ferien wahrscheinlich nicht wieder nac Franzenshöh zurückkehren wird. Irgendwie ist es ja verständlich, daß ihre Mufti nicht will, daß sie länger hier bleibt. Es wäre ja auch für Margit eine ständige Belastung, da sie nun weiß, wer Valeska ist. Valeska spricht sie am Vormittag mal 1 Wegen irgendeiner Bagatelle. Aber 1 gibt ihr keine Antwort, dreht sich um un! geht weg. Na bitte, das ist doch kein Zu- stamd! Valeska bleibt auf dem gleichen Fleck stehen und sieht ihr nach. Dabei nagt sie an ihrer Unterlippe. Für sie ist es schließlich auch peinlich. Und komisch, ein wenig tut sie mir leid. Warum gibt man immer nur den Frauen die Schuld? Schließlich ist ein Mann im gleichen Maße schuldig. Und in diesem Fall noch mehr. Er war verheiratet und hat Frau und Kind verlassen. Valeska sieht meinen Blick. Sie lächelt ein Wenig schief. a „Das Leben ist manchmal etwas kompli- ziert“, sagt sie. Fortsetzung folgt mei, app Sow land Ulb Selb Zon Mos vert nich erke Bru⸗ von Sekt als volk wan bers erre rung — i. linge mög sein rate, sche einb Min dest linen Schv der Erns tag reld. die miei Wur